ret! 1 ———ͤ—— — eee eee 5 9 (Halb- erndet onor ar 25 7105 Palast eee 1 Ne elgen det 2 1 gute Kiufer Erſcheinungsweiſe: Täglich amal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Fret Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Zeitune Mannheimer Neues Tageblatt Beriag, Schriftleitung u. Haupigeſchäftsſtelle: R l,-0. Fernſprecher: Sammei⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Ne m a zeit Mannheim Eingehrele 0 pi Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 79 breite Textmillimeterzeile 75 Pfennig. Für Familien ⸗ u: Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgeme gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleich oder Konkurſen wird keinerlet Nachlaß gewährt. für Anzeigen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mann he! Keine Gew in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätz Abend- Ausgabe A polens kriegerischer Crögenwahn Mussolinis friedensbemühungen/ Rom richtet sich für den Ernstfall ein Donnerstag, 31. Auguſt 1930 Vis nach Verlin And das nennt man in Paris und London polniſche Mäßigung“ (Funkmeldung der N M.) + Berlin, 31. Auguſt. In dieſen Tagen, in denen man in London und Paris ſtändig von der„ruhigen Mäßigung“ Polens ſprechen hört, und Warſchau unter dem Vorwand von„Verteidigungsmaßnahmen die Geſamtmobilmachung ausgerufen hat, ſind die zahlloſen Beiſpiele unerhörten polniſchen Größen⸗ wahns und unleugbarer Kriegsgelüſte um ein weiteres vermehrt worden, das man bei den für die polniſche Wahnſinnspolitik letzt Verant⸗ wortlichen in England und Frankreich ge⸗ naueſtens zur Kenntnis nehmen ſollte. Gegenwärtig wird in Polen ein Plak at ver⸗ breitet, das ein neuer Beweis für die durch ver⸗ logene hiſtoriſche Argumente geſchürte Machtgier eines hyſteriſch gewordenen Polentums iſt. Das Plakat zeigt ein Kartenbild, das erſichtlich machen ſoll, daß Polen„einſt“ über Berlin bis Lübeck leichte, während auf der Karte zwiſchen Berlin, Breslau und Leipzig die Eintragung„Zu Zeiten Boleslaws“ ſteht und öſtlich der heutigen Grenze Polens ein„Heute“. In dem vielſagenden Text des Plakztes heißt es:„In Polen lebe der Geiſt Boles⸗ laws Bhrolys“.„Polen! Wir ſind hier nicht erſt ſeit geſtern, wir reichen weit bis nach Weſten.() Der geringſte Staub polniſcher Muttererde kehrt zum Mutterland zurück().“ Dieſes neue Beiſpiel polniſchen Größenwahns und gefährlicher Eroberungsgelüſte, verbunden mit den bereits ſeit Monaten währenden Kriegs vorberei⸗ tungen der Polen an der Grenze und der unter dem Vorwand des„Verteidigungszweckes“ verkündeten Geſamtmobilmachung zeigt die polniſche„Mäßigung und ruhige Vernunft“, auf die man in London und Paris die hartnäckige Ignorierung naturnotwendi⸗ ger und dem Frieden dienender deutſcher Forde⸗ rungen ſtützt. Handgranaten ge zen Vo'ksdeutſche (Funkmeldung der NM Z. + Berlin, 31. Auguſt. Die„Berliner Illuſtrierte Nachtausgabe“ ver⸗ oͤſſentlicht folgenden Bericht ihres Nachrichtendienſtes aus Lodz: Die ungeheuerlichen Gewaltakte der Polen ſind um eine neue unmenſchliche Bluttat ver⸗ mehrt worden. Eine Horde bewaffneter Aufſtändiſcher, die ſich ſelbſt die Bezeichnung„Ausrottungs Kommando“ zulegte, überfiel in den frühen Morgenſtunden des Mittwoch das kleine Anweſen des Volksdeutſchen Matielſtk in der Nähe von Pabjanice im Bezirk Lodz. Matielſk ſelbſt wurde von den Polen bereits vor bier Tagen zum Militär gepreßt und mit unbekann⸗ Die diplomaniſche Situat on (Funkmeldung der NM.) E London, 31. Auguſt. In der Nacht zum Donnerstag hatte Miniſter⸗ präſident Chamberlain eine neue Audienz beim engliſchen König im Buckingham Palaſt. Ferner empfing der Miniſterpräſident in Downingſtreet den Oppoſitionsführer Greeu mood und den liberalen Oppoſitionsführer Sinclair, um ſie über den letzten Stand der Verhandlungen zu unterrichten. Am Mittwoch hatte der amerikaniſche Botſchafter Kennedy eine längere Beſprechung im Außenamt. Halifar be C amberlain dnb. Loudon, 31. Auguſt. Außenminiſter Halifax und Unterſtaatsſekretär Cadogan weilten Donnerstagvormittag eine Stunde lang bei Miniſterpräſident Chamberlain. Der König in der Admiralftät (Funkmeldung der N M.) i London, 31. Auguſt. Inneuminiſter Sir Samuel Hoare ſuchte heute vorrtittag den Premierminiſter auf. Etwa eine halbe Stunde ſpäter traf Verteidigungsminiſter Lord Chat⸗ field in Downingſtreet 10 ein. Der engliſche König beſuchte in Begleitung des Herzogs von Keut heute vormittag die Admiralität. tem Ziel abtransportiert, ſo daß ſeine Familie, die Frau, der 15jährige Sohn Georg, die 8jährige Toch⸗ ter Maria und der etwa 68 Jahre alte Vater der Frau Matielſk, Anton Solutzki, völlig ſchutzlos den Uebergriffen der polniſchen Horden ausgeliefert waren. So hatten bereits am Tage nach der Ver⸗ ſchleppung von Matielſk mehrere Aufſtändiſche das Anweſen heimgeſucht, die kärglichen Lebensmittel der Familie und verſchiedene Gebrauchsgegenſtände ge⸗ raubt und waren unter wüſten Drohungen abge⸗ zogen. Der neue Ueberfall am Mittwochmorgen ſollte für die wehrloſen Volksdeutſchen zum Verhäng⸗ nis werden. Als die Aufſtändiſchen, die zum Teil ſchwer angetrunken waren, mit lautem Johlen in das Haus einbrachen, flüchtete die volks⸗ deutſche Familie in wahnſinniger Angſt auf den Hof, um im Stallgebäude Schutz zu ſuchen. Die Unglücklichen glaubten auch verſchont zu wer⸗ den, während die Polen im Hauſe mit lautem Lärmen und in wilder Zerſtörungswut tobten. Die Banditen hatten jedoch den Zufluchtsort der Geflüchteten bald entdeckt und zogen einen auf dem Hof ſtehenden Ackerwagen vor die Stall⸗ tür, um jeden weiteren Fluchtverſuch zu verhin⸗ dern. Dann warfen die Aufſtändiſchen mehrere Handgranaten auf den Stall. Durch dieſe Wahn⸗ ſiunstat vertierter Meuſchen wurden die Frau Matielſk, ihr alter Vater und die 8jährige Toch⸗ ter getötet. Der 15jährige Sohn wurde nur leicht verletzt. Die Polen zogen ab, ohne ſich von dem Ergebnis ihres Verbrechens weiter zu überzeugen oder ſich um die Opfer ihrer ſinnloſen Mordwut zu kümmern. Geſchichtsfälſchung als Kriegshetze (Funkmeldung der NM.) E Belgrad, 31. Auguſt. Die Belgrader„Vreme“ nimmt zu den tendenziö⸗ ſen polniſchen Geſchichtsfälſchungen, mit denen die Polen ihren Anſpruch auf deutſche Gebiete„erhär⸗ ten“ wollten, Stellung, indem ſie erklärt, jeder Gym⸗ naſiaſt wiſſe, daß Berlin, Breslau, Königsberg, Stet⸗ tin, Leipzig, Dresden und andere von den Polen be⸗ anſpruchte Städte im Mittelpunkt der deutſchen Ge⸗ ſchichte geſtanden hätten. Weiter ſtellt„Vreme“ dem polniſchen Gefaſel von den ſagenhaften 2 Millionen Polen in Deutſchland die Ergebniſſe der jüngſten Volkszählung gegenüber. Aus alledem könne man, wie auch dei deutſche Preſſe betone, erkennen, öͤaß die polniſchen Gegenforderungen an Deutſchland nur das eine Ziel hätten, durch Fälſchung der Geſchichte ſowie der ſtatiſtiſchen und tatſächlichen Gegeben⸗ heiten den Haß gegen Deutſchland zu ſchüren, eine Kriegspſychoſe zu ſchaffen ſowie die Verbündeten und Garanten Polens von der Unumgänglichkeit ihrer Hilfeleiſtung zu überzeugen. Moskau verſtärkt die Armee Wichtige Beſchlüſſe des Oberſten Sowjet⸗Rates Funkmeldung der NM.) Moskau, 31. Auguſt. Auf der heutigen Vormittagsſitzung des Oberſten Sowjets hielt der Kriegskommiſſar Woriſcho⸗ low eine einſtündige Rede über die neue Geſetzes⸗ vorlage zur allgemeinen Wehrpflicht. Die Beſtim⸗ mungen dieſes neuen Geſetzesprojektes laufen auf eine erneute Verſtärkung der Roten Armee und Flotte hinaus, die durch die weitere Herabſetzung des Einberufungsalters von 19 auf 18 Jahre bei gleichzeit!«„ aſſung der ent⸗ ſprechenden Jahrgänge erreicht werden ſoll, ferner durch die Verlängerung der Militärdienſtzeit, der aktiven Dienſtzeit für den geſamten Unter⸗ offiziersbeſtand der Roten Armee und der Truppen des Grenzſchutzes von 2 auf mindeſtens 3 Jahre, durch die Aufhebung der meiſten bisher beſtehenden Ausnahmebeſtimmungen für Militärdienſtpflichtige und durch die beträchtliche Heraufſetzung des dienſt⸗ pflichtigen Alters für die geſamte Reſerve. Heute nachmittag um 5 Uhr MEzz werden ſich die beiden Kammern ſchon wieder zu einer Vollſitzung verſammeln, um die Regierungserklärung zum dritten Punkt der Tagesordnung, der Ratifika⸗ tion des deutſch⸗ſowjetiſchen Paktes, entgegenzunehmen, die vorausſichtlich— wie bereits gemeldet— der Außenkommiſſar Molotow abgeben wird. Rom trägt dem Ernſt der Lage Rechnung: Flalien jſt bereit bis zum letzten Knopf So vorbereitet, daß Generalmobilmachung in kürzeſter Zeit vollendet werden kann“ Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Nom, 31. Auguſt. Die Vorſichtsmaßnahmen, die die italieniſche Re⸗ gierung im Hinblick auf den Ernſt der Lage getrof⸗ fen hat, halten weiter an. In Rom ſind ab geſtern die Leuchtreklamen verboten und es wer⸗ den Anweiſungen für weitere Verdunkelungsmaß⸗ nahmen erteilt. Vom 3. September ab dürfen Gaſt⸗ ſtätten, Theater, Lichtſpielhäuſer, kurzum alle öffentlichen Unternehmen nur bis 23 Uhr abends geöffnet bleiben. Die Berölkerung wird auch heute wieder von den Zeitungen aufgeſor⸗ dert, die Großſtädte zu verlaſſen, und dieſe Aufforderungen ſind geſtern auch in den ober⸗ italieniſchen Zeitungen erſchienen. Die Agentur Ital⸗Preß teilt mit, daß die dies⸗ jährige Getreideernte den italieniſchen Be⸗ darf voll decke und daß zuſätzlich vor einigen Mo⸗ naten noch Getreidekäufe im Ausland getätigt wor⸗ den ſeien. Die Kartoffel⸗ und Getreideernte ſei außerordentlich gut geweſen, ſo daß die Bevölkerung keine Furcht vor Ernährungsſchwierigkeiten zu haben brauche. „Gazetta del Popolo“,„Stampa“ und„Regime Faſciſta“ ſtellen feſt, Italien ſei ſo gut auf den Krieg vorbereitet, daß ſeine Geſamtmobil⸗ machung in kürzeſter Zei, vollendet werden könne. Zu den militäriſchen Vorbereitungen, die die fa c ſtiſche Regierung getroffen hat, bemerkt die,„Ga⸗ zetta del Popolo“: „Die einberufenen Jahrgänge des Heeres und die einberufenen Bataillone der Miliz genügen, um die kurze gemeinſame Grenze mit Frank⸗ reich, die ſtark befeſtigt iſt, unverwundbar zu machen.“ Nur aus der Luft und vom Meere her könnten Angriffe erfolgen und dahe, ſei die Luftflotte und die Marine auf Kriegsfuß geſetzt worden. Der jugoflawiſche Lloyd hat ſeinen Verkehr mit den öſtlichen Mittelmeerhäfen, der mit etwa 20 Schiffen durchgeführt wurde, eingeſtellt. „Anabänderlich ſeſt“ dub. Rom, 31. Auguſt. „Meſſaggero“ rechnet mit der Verlogenheit der franzöſiſchen Preſſe ab, die verſucht, Italien zu er⸗ zählen. wo angeblich ſeine Intereſſen liegen. Man vergeſſe, wie das Blatt betont, offenbar in Frankreich, daß die italieniſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ziehungen ſeit der Sanktionszeit und noch in allerjüngſter Vergangenheit eine ſolche Wen⸗ dung genommen hätten, daß keine ſchönen Worte etwas daran zu ändern vermöchten. Als geradezu gemein müſſe man die Unterſtellung eines Teiles der Pariſer Blätter bezeichnen, die immer noch auf eine„ſchwankende Haltung“ Ita⸗ liens ſpekulierten und ihre Verwunderung darüber ausdrückten, daß Italien nicht den deutſch⸗ruſſiſchen Pakt zum Anlaß genommen habe, um Deutſchland im Stich zu laſſen. „Die Stellung Italiens“, ſo betont„Meſſaggero“, iſt unabänderlich feſt. Der Friede kann nur durch eine Reviſion des Verſailler Vertrages und die Verwirklichung der Gerechtigkeit herbei⸗ geführt werden, die geradezu die Vorausſetzung für ein Zuſammenleben der Völker bildet. Man muß dem deutſchen Volke Gerechtigkeit widerfahren laſſen, wenn man wirklich den Frieden vetten will. fehlsſtelle des Heeres; von hier aus wird es or 150. Jahrgang Nr. 30 1 1 Militärmacht Sowjetunion Aufbau— Gliederung— Führung—„Wehr⸗ potential“ (Von unſerem militäriſchen Mitarbeiter) Die ſowjetruſſiſche Wehrmacht ſteht hinter de unſichtbaren Mauer, die das öſtliche Rieſenreich vof weſtlichen Europa trennt, als eine im weſentliche unbekannte Größe. Der Aufbau und die Gliederuf der ſogenannten„Roten Armee“ ſind bekannt, übe die Truppenziffer und über das„Wehrpotentia aber werden von der Sowjetregierung genaue Ay gaben nicht veröffentlicht, ſo daß alles, was darübe bekannt iſt, letztlich auf Schätzung beruht. Die fo genden Einzelheiten vereinigen das neueſte Ta ſachenmaterial mit den letzten Schätzungen; ſie gebe das genaueſtmögliche Bild, das zur Zeit dem Leſe vermittelt werden kann. a Oktober⸗Revolution von 191 Das alte Zarenheer beſtan nicht mehr; ſeine Reſte waren weder kampffähi noch kampfwillig. So mußte die neue Staatsmaß ein neues Heer aus dem Boden ſtampfen, um fi den Kampf um ihre Exiſtenz gerüſtet zu ſein. De „Rote Garde“ der erſten Monate kam für den Eruf fall nicht in Betracht. Sie wurde abgelöſt durch ein Art von Freiwilligen⸗Syſtem, deſſen Truppen ſi⸗ ſelbſt die Führer wählten; ſchnell aber zeigte ſich daß auf dieſe Weiſe ein ſchlagkräftiges Heer nic zu ſchaffen war. Deshalb errichtete die Sowje regierung ſchon am 28. Februar 1918 die kurz o her noch verworfene Allgemeine Wehrpflicht, und e begann die Bildung eines regulären Heeres na weſteuropäiſchen Grundſätzen, jedoch in entſprecher der Aupaſſung an die weltanſchaulichen Grundlage und an die innenpolitiſche Struktur des neuen Staß tes. Im September 1925 erſchien zum erſten Ma Das Rußland der beſaß keine Armee. das ruſſiſche Wehrgeſetz, 1935 eine neue Faſſung m ö der Einführung perſönlicher Rangbezeichnungen f die Offiziere, 1936 eine das Wehrpflichtalter von 22, auf das 20. Jahr feſtſetzende Ergänzung. Nat der Verfaſſung iſt der„Schutz des Vaterlandes durch den Dienſt in der Roten Armee heilige Pflich jedes Bürgers; auf Landesverrat ſteht Tod. J Frieden unterliegen der Wehrpflicht alle männliche Staatsbürger, im Kriegsfall auch die Frauen. Ge mäß der Struktur des zentral von Moskau au regierten Bundesſtaates, iſt Moskau die oberſte Be ganiſiert und geführt, 0 Die Forderungen der Wehrmacht ſtehen im Haus 1 halt des Staates an erſter Stelle, hoch über alle wirtſchaftlichen Dingen. Das Geſamtheer zerfällt das ſtehende Heer— die Kadertruppen de Kriegsmacht für den Ernſtfall— und eine ter rig; toriale Miliz mit kurzer Dienſtzeit. Bis 198 überwogen die Territorialtruppen, ſeit 1936 hat ſich das Zahlenverhältnis ungefähr genau umgekehrt heute ſind rund 75 Prozent der Truppen nicht meh Milizen, ſondern Kadertruppen. Die aktive Dienſt zeit dauert vom 20. bis zum 26. Jahre, für Studie rende und Schüler höherer Lehranſtalten gibt ez Sonderbeſtimmungen über die ſogenannte„höher Ausbildung“ außerhalb der Truppe. Die Wehrpflich in der Reſerve 1. Aufgebots endet mit dem 34. Le bensjahr, die des 2. Aufgebots mit dem 40., danebet beſteht der„Rückwärtige Landſturm“. Ein Kapi für ſich, deſſen Darſtellung bier zu weit führen müde bildet die vormilitäriſche Jugenderziehung und die Organiſation der Wehrverbände. Höchſte Befehlsſtelle der Wehrmacht zu Lande un zur Luft iſt das Volkskommiſſariat zur Verteidigu der Sowjetunion; für die Flotte beſteht ſeit 1939 ein beſonderes Volkskommiſſariat. Das Gebiet des Sowjetreiches iſt in 14 Militärbezirke(Moska Leningrad Weißrußland, Kiew, Kalinin, Orjol, Cha kow, Ural, Wolga, Kaukaſus, Transkaukaſien, Sibi rien, Mittelaſien, Transbaikal) und die beiden Armeebezirke der beiden„Fernöſtlichen Armeen“, m den Stäben in Woroſchilow und Charabowſk, einge⸗ teilt. Jeder Militärbezirk unterſteht einem Befehl. haber, deſſen Entſcheidungen von einem Kriegsrat abhängen, dem er ſelbſt, der politiſche Kommiſſar und der Parteiſekretär des entſprechenden Parteiggus angehören. 5 Im Frieden ſtehen zwiſchen 16 und 48 Millionen Mann unter den Waffe Alljährlich werden zwiſchen 700 000 und 800 000 Re kruten eingezogen, durchſchnittlich die Hälfte gehör der Partei an. Nach einer Statiſtik von 1034 dienen dem Heere rund 42,8 v. H. Arbeiter, 42,5 v. H. Bau 15 ern, 11,7 v. H. Angeſtellte uſw. von den Bauern⸗ Soldaten waren 78,7 v. H. Kollektivbauern. Das IAnummer 399 eue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgade Donnerstag, 31. Auguſt 188 100 Divyiſionen und orps mit zuſamme 8 tekorps mit wahr ſcheinlich 24 Dipiſionen üändigen Kapalleriediviſionen. Die Ober⸗ 16 Militär⸗ und Armeebezirke wer ttlich im Kriege in Armee⸗Oberkomman g umgewandelt werden. Die Kommando ⸗Sprache bei nationaleinheitlichen Truppenteilen die des treffenden Volksſtammes bzw. Landes, ſonſt die uffiſche. Ein Schützenkorps hat oͤrei Schützen⸗, ein avalleriekorps drei Kavallerdioiviſionen, e Schützendiviſionen drei Regimenter, ein egiment drei Bataillone; zu jeder Schützen⸗ piſton gehört vermutlich ein Kampfwagenbataillon. die Kavallerie beſteht aus Heeres⸗ und Truppen⸗ zvallerie. Einige Kavalleriediviſtonen an der Weſt⸗ reuze haben mechaniſierte Kavallerieregimenter. hei der Artillerie wird unterſchieden zwiſchen Truppenartillerie“ und„Artilleriereſerve der Uberſten Heeresleitung“. Zur Truppenartillerie echnen alle in Korps⸗, Diviſions⸗, Regiments⸗ oder jataillonsverbänden ſtehenden Formationen. Die genauen Ziffern der vorhandenen Regimen⸗ r fehlen; 1937 beſtanden 22 ſchwere Korps ⸗Artille⸗ lie⸗Regümenter und 20 Artillerie⸗Regimenter der He⸗Reſerve, mit zuſammen 378 Batterien; dazu men noch je 2 Batterien der Kavallerie⸗Korps. Zu dem Schützenkorps gehört ein ſchweres Artillerie⸗ legiment, zu jeder normalen Schützendiviſion ein ichtes Feldartillerie⸗Regiment zu—4 Abteilun⸗ en. 1937 waren vorhanden 90 leichte Feldartillerie⸗ legimenter bei den Schützen, 30 bei der Kavallerie and rund 20 bei der Artillerie⸗Reſerve der Oberſten ührung. Selbſtverſtändlich ſpielt in einem Lande, s der Technik, beſonders dem Benzin motor, auch ſeiner Wirtſchaft einen ſo bedeutenden Platz ein⸗ ſeräumt hat wie die Sowjetunion, die technische ruppe eine große Rolle. Zu den„Ingenieurtrup⸗ en“ zählen die Pioniere und Pontoniere, die Eiſen⸗ (ahn⸗, Kraftfahrer⸗, Scheinwerfer⸗, Tarnungs⸗ und ſidrotechniſchen Truppen, während die Nachrichten⸗, anzer⸗ und Gastruppen zu den„Techniſchen Trup⸗ en“ und die Feſtungspioniere und die Mineurtrup⸗ en zu den„Feſtungstrupen“ gehören. Der Motor i die Seele großer motoriſierter Truppenverbände, i erſter Linie motoriſierter Brigaden und Schützen⸗ iviſtonen. 5 Beſtandteil der ruſſiſchen die Luftſtreitkräfte. Einen bedeutenden NRilitärmacht bilden er„Chef der militäriſchen Luftſtreitkräfte“ iſt un⸗ iktelbar dem Volkskommiſſar für die Verteidigung nterſtellt; er verfügt über die Luftſtreitkräfte der Armee, die der Flotte unterſtehen ihm nur in tech⸗ (iſcher Hinſicht ſowie verwaltungs⸗ und verſorgungs⸗ ſäßig; im übrigen haben ſie ihre beſondere Leitung. ie Geſamtzahl der vorhandenen kriegsbrauchbaren lugzeuge wird mit 6000 bis 8000 angenommen. atürlich ſind alle modernen Tpen darunter ver⸗ zeten, u. a. auch eine größere Anzahl ſogenannter ransportflugzeuge, die nicht nur Mannſchaften lit ganzer Ausxrüſtung, ſondern auch ſchwere Waf⸗ n, wie Geſchütze und Panzerwagen, befördern und inden oder mit Fallſchirmen abſetzen können. Der allſchirmabſprung wird beſonders gefördert; die wietarmee war die erſte, die dieſen neuen Zweig r Luftwaffe einführte und zu bedeutender Leiſtung Irtbildete. e, 0 Autobusverkehr Gdingen— Zoppot endgültig ein⸗ eſtellt. Der bisher noch unregelmäßig durchgeführte kutobusverkehr von Zoppot nach Goͤingen iſt jetzt ndgültig eingeſtellt worden. Täglicher Dampferverkehr Danzig— Elbing. We⸗ en des ſtarken Verkehrsbedürfniſſes nach der Ein⸗ ellung eines geordneten Eiſenbahnverkehrs auf 1 em Danziger Gebiet durch die polniſche Eiſenbahn⸗ eerwaltung iſt ein täglicher Dampferverkehr von „ Danzig nach Elbing eingerichtet worden. Wieder ein Araber vom britiſchen Militärgericht um Tode verurteilt. Das britiſche Militärgericht n Jeruſalem fällte wiederum ein Todesurteil gegen inen Araber. Der aus Syrien ſtammende Araber par wegen Waffentragens vor Gericht geſtellt 4 vorden. b Der große Krieg weiß nicht nur zu berichten von nheimlichem und qualvollem Tod, ſondern in glei⸗ gem Maße auch von ſeltſamen und oft unfaßbaren 1 ſebensrettungen, deren merkwürdigſten eine im ritten Kriegsjahre im Grabengebiet der Somme inem Sanitäter geſchah. den ſicheren Tod vor Au⸗ en, wurde er durch einen Tritt in die Kehrſeite us der Todesnähe herausgeholt und dem Leben giedergegeben. Jener Sanitätsſoldat, von dem hier erzählt wer⸗ en ſoll, zog Tag um Tag beim erſten Morgenlicht kit einigen Kameraden hinaus in die vorderſte kampfſtellung, um hier, häufig bis in das ſchmale Miemandsland zwiſchen beiden Fronten vorſtoßend, erwundeten Kameraden Beiſtand zu leiſten und ſie us der Feuerzone herauszuſchaffen. Eines Mor⸗ ens nun— Regendunſt und Nebelnäſſe ſchufen ein iubehagliches Gefühl— watete er in Erfüllung ieſer Pflicht durch die Schlamm⸗ und Trichterlöcher or den vorderſten Stellungen, die nur aus einem bewirx unüberſichtlicher Sappen beſtanden, als das im dieſe Zeit gewöhnlich recht lahme Minengeplän⸗ el unvermutet an Lebhaftigkeit zunahm und die Sanitätsſoldaten zu plötzlichem Rückzug zwang. Plötzlich geriet jener Soldat in der Unüberſicht⸗ lichkeit des Geländes in einen ſchlammerfüllten ranattrichter, der den aufſetzenden Fuß wie mit gierigen Saugmündern umſchloß und in ſich hinein⸗ zuſchlingen anſchickte. Mit erſchrecktem Entſetzen, das erſt einen Bruchteil der Gefahr erahnte, ver⸗ ſuchte er ſich aus der breiigen Umklammerung, die gun auch ſeinen zweiten Stiefel umfloß, zu löſen. Vergeblich— die niederziehende Gewalt des ſanft Uuseinandergleitenden Grundes wurde nur ſtärker ud unheimlicher. Verzweifelt warf er den Kopf in den Nacken und ſchrie in den Lärm der Minenſchlacht hinein nach den Kameraden, die mit ihm zurück⸗ gehaſtet waren, doch er war einer der letzten geweſen, daß ihn keiner mehr vernehmen konnte. Nur ſein Feldwebel, der ſich nicht weit neben ihm nieder⸗ geworfen hatte und aufſpringend einige Schritte zu⸗ kückflüchten wollte, hörte ſeinen gellenden Schrei nd lief zu ihm hinüher. 5 f Die Neutralen auf der Hut: Schweiz verbietet polniſchen Hetzvortrag Der alte Deutſchenhaſſer Paderewfki wollle ihn vom Stapel laſſen anb Neuyork, 31. Auguſt. Der alte Deutſchenhetzer Paderewſki, ſeines Zeichens Klaviervirtuoſe und erſter Präſident der Re⸗ publük Polen, ſpürte das dringende Bedürfnis, von der Schweiz aus das amerikaniſche Volk durch eine Rundfunkrede über die politiſche Lage„aufzuklären“. — Wie die amerikaniſche Rundfunkgeſellſchaft Na⸗ tional Broadcaſting Co. mitteilte, hat die Schweiz für derartige völkerverhetzende Seitenſprünge ihres „prominenten“ Gaſtes, der dadurch offenbar ſeinen ſtark verwelkten Ruhm wieder etwas auffriſchen wollte, kein Verſtändnis gezeigt. Die ſchweizeriſche Regierung hat die geplante Rundfunkübertragung mit der Begründung verboten, daß Harin eine Verletzung der Neutralität geſehen werden könnte. Litauen ſtrikt neutral dnb. Kowuo, 31. Auguſt. Der litauiſche Miniſterpräſtdent Cernius gab der Preſſe eine Erklärung über die Lage, wobei er auf die Spannungen hinwies und bemerkte, daß Lit zuen So iſt die Rechtslage: in jedem Falle eine ſtrikt neutrale Haltung ein⸗ nehmen werde. Spaniſche Militärmaßnahmen dnb Burgos, 31. Auguſt. Durch ein Dekret des Caudillo iſt ein hoher Generalſtab“ geſchaffen worden, deſſen Haupt⸗ aufgabe die Zuſammenfaſſung der wirtſchaftlichen und militäriſchen Kräfte der Nation ſein wird, um im Kriegsfalle die Unabhängigkeit des Landes zu ſichern. Der„hohe Generalſtab“ unterſteht unmittelbar dem Generaliſſimus und Stabschef Franco, dem er Vorſchläge für die Zuſammenfaſſung aller nationalen Energien im Kriegsfalle ſowie für die organiſche Zuſammenarbeit zwiſchen Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe unterbreiten wird. Chef der neuen Amtsſtelle iſt der General Vigon, der gleichzeitig Sekretär des Nationalen Verteidi⸗ gungsrates iſt. Ihm unterſtehen ein Sekretariat und je eine Abteilung für militäriſche Angelegenheiten, für die Wirtſchaft und für militäriſches Informa⸗ tionsweſen. Der Polen-Danzig⸗Vertrag hinfällig And Paris und London haben kein Recht zur Einmiſchung! NdZ. Berlin, 31. Auguſt. In der Zeitſchrift der Akademie für Deutſches Recht ſtellt der frühere Präſident des Obergerichts in Danzig, Dr. Cruſen, die Rechtsgrundlage dar, auf der in der Vergangenheit das Verhältnis zwiſchen Danzig und Polen beruhte. Dieſe Rechtsbeziehungen gründeten ſich ausſchließlich auf dem 1920 zwiſchen Danzig und Polen in Paris geſchloſſenen Vertrag und ſeinen ſpäteren Ergänzungen, neben dem der Ver⸗ ſailler Vertrag, deſſen Artikel 104 die Grundlage für den Pariſer Vertrag bildete, nur noch in Zweifels⸗ fällen zur Erläuterung herangezogen werden könnte. Auch der Völkerbund hatte rechtlich nichts mehr mit dem Verhältnis Danzigs zu Polen zu tun, ſeitdem 1933 Polen und die Freie Stadt Danzig verabredet hatten, Meinungsverſchiedenheiten nicht mehr ſeiner Entſcheidung zu unterbreiten, ſondern durch unmit⸗ telbare Verhandlungen zu erledigen. Der Pariſer Vertrag iſt demnach die erſte und wichtigſte Grund⸗ lage der Betziehungen zwiſchen Danzig und Polen, und Anwartſchaften, die Polen durch den Verſailler Vertrag erhalten hatte, ſind, wenn ſie nicht im Pari⸗ ſer Vertrag verwirklicht worden ſind, erloſchen. Was ſehr oft gewollt oder ungewollt überſehen wird, iſt die Tatſache, daß der Parifer Vertrag ein völker⸗ rechtlicher Vertrag zwiſchen zwei unabhängigen Staaten iſt und durch deren übereinſtimmende Wil⸗ lenserklärung geändert werden kann. Polen kann ſich alſo zur Begründung eines ab⸗ lehnenden Verhaltens gegen Danziger Wünſche nach einer den jetzigen politiſchen Verhältniſſen entſprechenden Aenderung der Beziehungen nicht darauf berufen, daß es dazu der Zuſtim⸗ mung anderer Staaten, etwa der Unterzeichner des Verſailler Vertrages, bedürfe. Die Eug⸗ länder und Franzoſen haben alſo auch nicht einen Schimmer des Rechts auf ihrer Seite, wenn ſie ihre Einmiſchung mit dem Verſailler Vertrag begründen wollen. Als doppelſeitiger Vertrag zwiſchen Danzig und Polen braucht er ron der einen Seite auch nur dann erfüllt zu werden, wenn auch die andere Seite ver⸗ tragstreu iſt. Es entſteht daher die Frage, ob der Vertrag nicht hinfällig wird, weun Polen ihn fort⸗ geſetzt mangelhaft erfüllt und außerdem der Zweck ooo N Ungewöhnliche Lebensrettung/ cablund von Willi Schäferziek Er verſuchte von allen Seiten, dem Eingeſunkenen nahezukommen, doch überall rundum glitt der Byden vor ihm auseinander und bedrohte ihn mit dem gleichen Schickſal.„Niederwerfen!“ ſchrie der Un⸗ glückliche, der immer noch keinen Halt unter ſeinen Füßen aufwachſen fühlte, mit heiſerer, angſtverzerr⸗ ter Stimme und machte Geſten des Herankriechens. Der Feldwebel warf ſich alſo auf den Boden und ver⸗ ſuchte erneut, an den Soldaten heranzukommen. Dies⸗ mal gelang es ihm beſſer. Gerade reckte er einen Arm aus, um dem Kameraden Beiſtand zu leiſten, als in allernächſter Nähe eine Mine einſiel, der gleich darauf zwei weitere folgten und Fontänen von Schlamm und Waſſer aufwirbelten, ſo daß der Ein⸗ geſunkene in alter Grabengewohnheit unwillkürlich den Kopf niederriß und die Augen ſchloß. Als er schließlich wieder aufzublicken wagte und den Kopf hob, ſah er den Retter, der ſich zurückkriechend vor den Minen wohl hatte in Sicherheit bringen wollen, mit zuſammengekrümmten Körper und zerſchmetter⸗ tem Kopf in einer Schlammlache liegen. Er mußte die Zähne aufeinander beißen, um nicht in unvermitteltem Entſetzen tobend aufzu⸗ brüllen. Mit zitternden Händen taſtete er abwärts und ſtellte erblaſſend feſt, daß er inzwiſchen ſchon bis zum Koppelſchloß in den Erdbrei eingeſunken war. „Aus!“ ſazte er ſich und verſpürte eine wohlige Schlaffheit aus dem Regendunſt aufſteigen. Plötzlich war ihm, als ſähe er einen Menſchen mit großen, wohlüberlegt geſetzten Sprüngen von der feindlichen Seite her durch das Trichtergewirr näher⸗ kommen. Der Sinkende preßte die letzte Kraft ſei⸗ ner Lungen zuſammen und rief zu ihm hinüber. Dann ſchwieg er und ſah angeſpannt dem Näherkom⸗ menden entgegen. Es war ein Soldat der gegen⸗ überliegenden engliſchen Truppen— er erkannte es ganz genau, Jetzt ſah er auch ſeine Rangabzeichen — ein Sergeant. Nun ſtand der vor ſeinem Schlamm⸗ trichter und grinſte ihn aus ſeinem harten, eckigen Geſicht an. Ohne die Shagpfeife, die ex in die äußerſte Mundecke geklemmt hielt, wegzunehmen, ließ er dann eine kleine Serie Flüche über ihn nie⸗ derpraffeln. Der Eingeſunkene verſtand ſie zwar des Vertrages auf andere Weiſe erreicht wird. Dr. Cruſen zeigt in ſeinem Aufſatz, wie Polen ſich fort⸗ geſetzt des Vertragsbruchs und der mangelhaften Erfüllung ſchuldig gemacht hat, und daß die in den letzten Wochen vorgekommenen ungeheuerlichen Vertragsverletzungen Polens nur das letzte Glied in einer endloſen Kette ſind. Dr. Cruſen kommt zu dem Schluß, daß die Freie Stadt Danzig von niemand ge⸗ zwungen werden kann, dieſe fortgeſetzte Ver⸗ letzung ihrer Vertragsrechte widerſpruchslos hinzunehmen. Polen hat den Vertrag mit Danzig dadurch ſelbſt zu Fall gebracht, und für die Notwendigkeit der Vertragsaufhebung wegen veränderter Umſtände iſt der Fall Danzig ge⸗ radezu ein klaſſiſches Beiſpiel. Es wäre eine Bankerotterklärung des Völkerrechts, wenn es keine Handhabe böte, einem derartigen unerträglichen Zuſtand auch rechtlich ein Ende zu machen. Scheinheilige Phraſen! Paßfälſcherzentrale lahmgelegt * Düſſeldorf, 31. Auguſt. Im Juni gelang es der Wachſamkeit deutſcher Zollbeamter in Kranenburg an der holländiſchen Grenze, einer gefährlichen Paßfälſcherzen⸗ trale das Handwerk zu legen. Bei der Kontrolle eines nach Amſterdam beſtimm⸗ ten D⸗Zuges fiel ihnen ein kleiner, dunkelhaariger Menſch ſtauk ſemitiſchen Typs auf, der zwar einen holländiſchen Paß beſaß, aber ſtark öſtlich gefärb⸗ tes Deutſch ſprach. Das Bild im Paß ſtimmte nicht aber das angegebene Alter. Der angebliche „Holländer Wilhelm Franſſen“ war nach dem Paß 54 Jahre, tatſächlich aber höchſtens 32. Die Prüfung des Paſſes ergab, daß das Bild nachträglich eingeklebt und der Viſumſtempel über das Bild hinweg mit Kopierſtift nachgezogen worden war. Feſtgenom⸗ men, gab der Grenzflüchtling zu, der jüdiſche Staa⸗ tenloſe Julius Glückſtein aus Polen zu ſein und den gefälſchten Paß von dem 54jährigen Holländer Wilhelm Franſſen in Düſſeldorf gegen Zahlung von 650 Mark erhalten zu haben. Franſſen, ſeine Frau, ſeine Schwägerin und drei weitere jüdiſche Helfer und Helferinnen wurden feſtgenommen und hatten ſich jetzt vor dem Schöffengericht zu verantworten. In der Beweisaufnahme ergab ſich, daß Franſſen ſeine beiden holländiſchen Päſſe und den ſeiner Fran bereits vorher ſechsmal mißbraucht hatte, um fünf auswanderungsluſtige Juden und eine Jüdin über die Grenze zu ſchmuggeln. Trotz ihres hartnäckigen Leugnens wurden die drei holländiſchen Angeklagen durch die Ausſagen der jüdiſchen Mitangeklagten überführt. Die Jüdin Sarah., deren Bräutigam Franſſen für 450 Mark über die Grenze geſchafft hatte, führte ihm auch den Glückſtein zu der erſt nach langem Bedenken Franſ⸗ ſen 650 Mark zahlte, worauf Franſſen ihm den ge⸗ fälſchten Paß übergab und ihn durch ſeine Schwäge⸗ rin bis zur Grenze begleiten ließ. Zwei weitere jüdiſche Angeklagte, Vater und Sohn, beſtätigten, daß Franſſen einem Juden Simon, der von der Staats⸗ anwaltſchaft geſucht wurde, über die Grenze half und dafür 400 Mark erhielt. Später beſtellte Franſſen Grüße von dem Juden, der gut hinübergekommen ſei. Die beiden Juden boten nun Franſſen an, ihm ähnliche„Fälle“ gegen„Proviſion“ zuzuführen. Tak⸗ ſächlich führte der junge Jude dem Franſſen dann auch zwei Juden und ihre Mutter zu, die er ebenfalls nach Holland herausſchmuggelte. Für die Vermittlung des„Geſchäftes“ zahlte Franſſen ſpäter eine„Proviſion“ von 50 Mark wobei ſeine Frau ſich bitter darüber beklagte, daß nicht viel da⸗ bei herausgekommen ſei. Das Gericht hielt angeſichts der ihrer Machenſchaften bei den Franſſens empfindliche Strafen für angebracht. Franſſen wurde zu einem Jahr neun Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt, ſeine Frau zu ſechs, die Schwäge⸗ rin zu vier Monaten. Glückſtein erhielt fünf Mo⸗ nate Gefängnis. Zwei weitere Helfer kamen mit ge⸗ ringeren Strafen davon, einer wurde freigeſprochen. Gefährlichkeit Irland hält England den Spfegel vor Ausgerechnet England will für das Recht der kleinen Völker kämpfen! dnb. Dublin, 31. Auguſt. Der heutige Leitartikel der Londoner„Times“ ent⸗ hält einen Satz, der bei iriſchen Leſern bereits ironi⸗ ſche Einwendungen hervorgerufen hat. Der Satz— ein Muſterbeiſpiel ſalbungsvoller engliſcher Heuchelei — lautet:„Wenn aus der gegenwärtigen Ausein⸗ anderſetzung ein Krieg entſtehen ſollte, ſo wird dieſer von engliſcher, franzöſiſcher und polniſcher Seite für das Recht der kleinen Länder geführt werden, die ihr eigenes Leben leben wollen, und für die Erhaltung der nationalen und individuellen Freiheiten in Eu vopa“(). In der iriſchen Preſſe wurde bereits wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß England aus allen mög⸗ lichen Gründen in den Krieg ziehen könne, nur nicht unter dem Vorwande, ſein Schwert für die kleinen Nationen zu ziehen, denn wie es damit beſchaffen ſei, zeige das Beiſpiel Irlands am deutlichſten. Sowohl in Dublin wie in Belfaſt beklagen ſich verantwortliche Behörden darüber, daß die Beteili⸗ gung der Bevölkerung am Luftſchutz äußerſt gering ſei. Tägliche Aufforderungen, ſich dem Luftſchutz zur Verfügung zu ſtellen, hätten weder in Irland noch in den ſechs Grafſchaften bemerkenswerten Effekt. In einer Sitzung des Grafſchaftsrates in Donegal wurde von einem Delegierten dazu geäußert, es ſei für den Iren ſehr töricht, ſo viel Geld für Luftſchutz auszugeben. In Donegal lebe ein friedliches Volk, das ſich aus dem Krieg herausſtellen wolle. nicht, wußte ſich aber trotzdem ihren Sinn zu deuten und lächelte über ſie wie über gute Freundesworte. Alle Angſt war von ihm abgetan; er wußte, daß er dieſem moraſtiſchen Grab, das ihn ſchon eingeſchloſ⸗ ſen, hatte, entgehen werde. Inzwiſchen hatte der Engländer das Stollenbrett, das er unter ſeinem rechten Arm trug, nach ein⸗ gehender Prüfung des Bodens niedergelegt und rückte dem Eingeſunkenen auf den Knien näher. Dann legte er zwei kräftige Arme wie Bandeiſen um die Schultern des Verunglückten und begann zu ziehen. Dieſes löſte den Eingeſunkenen ſo plötzlich von allen Spannungen, daß ihn ein leichtes Schwin⸗ delgefühl überkam und er müde die Augen ſchloß. Was um ihn geſchah, fühlte er fern und wie hinter Nebelſchleiern. Einmal nur hatte er das Gefühl, daß irgendwo in der Nähe eine ſchwere Mine nieder⸗ gegangen ſei. Gleich darauf ließ das Ziehen nach und die Umklammerung unter ſeinen Armen wurde locker. Da befiel ihn heiße Angſt, dem Engländer möchte es ähnlich gegangen ſein, wie vorhin dem Kameraden. Furchtſam öffnete er die Augen und blickte zu ihm hin. Er ſah, wie ſein Retter gerade die Pfeife aus dem ſchlammüberſpritzten Geſicht nahm, ausſpuckte und mit der flachen Hand durch das Geſicht fuhr, um die Schlammſpritzer wegzuwiſchen. Dann ſchloß er ſeine Arme wieder in der zähen Umklammerung um des Eingeſunkenen Bruſt und Schulter. Wü⸗ tender und kräftiger begann er zu ziehen, und der faſt ſchon bis zu den Knie befreite hielt den Atem an, um ſich ſo leicht wie nur irgend möglich zu machen. Mit einer letzten Kraftanſtrengung zog ihn der gegneriſche Lebensretter aus der Schlammgrube auf feſteren Boden. Hier ſtand er nun ſchwankend und taumelnd wie ein Angetrunkener, von einem plötzlich ausbrechenden Sturm ſeines Herzens überwältigt. Mit ſtotternden, hilfloſen Dankesworten, die Augen brennend vor anſteigenden Tränen der Freude und Erſchütterung. wandte er ſich dem Engländer entgegen. Der aber griff ihn mit ſeinen Fäuſten bei der Schulter, wandte ihn um und gab ihm einen Tritt in die Kehrſeite. Ehe der Ueberraſchte den tieferen Sinn dieſer ſolda⸗ tiſchen Gefühlsäußerung und Dankesabwehr faſſen konnte, hatte der Hüne ſein Stollenbrett wieder un⸗ ter den Arm geklemmt und ſprang mit wohlgeſetzten Sprüngen ſeinen Stellungen zu. Der Gerettete ſah ihn noch einmal ſtehenbleiben, die ausgegangene Pfeife anzünden und dann wieder weiterſpringen. Da wandte er ſich, rückwärts zu den eigenen Stel⸗ lungen und trat erneut ſeinen Weg an, der faſt in den Tod geführt hätte. Die Maunheimer Oper beginnt mit„Fidelio“. Die Oper eröffnet die Spielzeit 1939/0 am Sams⸗ tag mit einer Neueinſtudierung von Beethovens „Fidelio“, die unter der muſtkaliſchen Leitung von Staatskapellmeiſter Karl Elmendorff ſtehl, Die Leonore ſingt Glanka Zwingenberg, die von der Staatsoper Hamburg neu an das National⸗ theater verpflichtete hochdramatiſche Sängerin. In weiteren Partien ſind beſchäftigt: Erich Hallſtroem (Floreſtan), Hans Sthweska(Pizarro), Heinrich Hölzlin(Rocco), Guſſa Heiken(Marzelline), Peter Schäfer(Fernando), Max Baltruſchat(Jacquino), Fritz Bartling und Chriſtian Könker. Die Spiel⸗ leitung hat Intendant Friedrich Brandenburg. „Das alte und das neue Weimar“. In Weimar wurde eine große Architektur, ausſtellung„Das alte und das neue Weimar! eröffnet, die in großzügiger Weiſe in Modellen, Stichen, Bildern und Riſſen über die ſtädtebauliche Geſchichte Weimars in alter und jüngſter Zeit unter⸗ richtet. 5 O Eine Zeitung aus— Kartoffelkrautpapier. Auf einem Papier gedruckt, das aus Faſerrn des bisher unnütz auf den Herbſtfeldern verbrannten Kartoffelkhrautes hergeſtellt wurde, ek ſchien jetzt eine Sonderausgabe der„Thüringer Gauzeitung“, Weimar. Das Kartoffelkraut⸗ papier wurde von der Thüringiſchen Zellwolle A hergeſtellt, die ſich auf Anordnung von Gauleiter und Reichsſtatthalter Sauckel bereits ſeit längerer Zeit mit entſprechenden Verſuchen zur Verwertung des Kartoffelkrautes für Papier⸗ und Textilienher⸗ ſtellung beſchäftigt hat. Schon 1938 wurden dem Führer zwei Alben mit Faſer⸗ ſowie Stoff⸗ und Papierproben, die eine zehn⸗ bis hundertprozentige Kartoffelkrautbeimiſchung aufwieſen, vorgelegt. Auch ſind bereits im gleichen Jahre verſuchsweiſe im ge⸗ ringen Umfang Kartoffelkrautfaſerſtoffe zu Uni⸗ ſormen verarbeitet worden und haben ſich im Tra⸗ gen ſehr gut bewährt. f 1 — II guſt. utſcher diſchen en: ſtimm⸗ ariger einen för b⸗ immte ebliche Paß 54 ng des eg mit enom⸗ Staa⸗ n und länder ig von Frau, er und n ſich ranſſen Fran rau d In. ie drei n der Jüdin Mark ich den Franſ⸗ en ge⸗ hwäge⸗ veitere en, daß Staats⸗ f und ranſſen ommen n, ihm t. Tat⸗ dann 25 ranſſen ſeine iel da⸗ lichkeit n Ge⸗ hwäge⸗ Mo⸗ nit ge⸗ rochen. 0 1 nicht leinen fen ſei, n ſich zeteili⸗ gering utz zur d noch Effekt. onegal es ſei ftſchutz Volk, eee te ſah angene ringen. Stel⸗ aſt in idelio“, Sams⸗ hovens zeitung f steht. L g, die tional⸗ 1. In ſtroem einrich n 5 1 e Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 39 Mannheim, 31. Auguſt. Vorhang auß Die neue Theaterſpielzeit beginnt Wieder mit erwartungsvoller Miene Finden wir uns im Theater ein. Noch verbirgt der Vorhang uns die Bühne, Noch erſtrahlt der Saal in hellem Schein. Wieder nun genießen wir die ſchöne Letzte Viertelſtunde vor dem Stück. Im Orcheſter ſummen tauſend Töne, Und nur das zu hören, iſt ſchon Glück. Zettel kniſtern, Frauenkleider wehen. Wie von Freude ſind auch ſie bewegt. Selbſt die Sitze, wenn ſie niedergehen, Knarren, will uns ſcheinen, froh erregt. Und nun endlich tönt das Klingelzeichen Wie ein Ruf, verheißend Seligkeit. Licht beginnt der Dunkelheit zu weichen. Unſere Herzen ſind ſchon längſt bereit. Nach der langen ſommerlichen Pauſe (War's auch draußen ſchön im Sommerwind), Sind wir wieder gern in dieſem Hauſe. Vorhang auf! Das neue Spiel beginnt, Joachim Lange. Wieder acht Verkehrsunfälle Polizeibericht vom 31. Anguſt Geſtern ereigneten ſich hier acht Verkehrsunfälle. Hierbei wurden fünf Perſonen verletzt und elf Kraft⸗ fahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvoryſchriften zu⸗ rückzuführen. Achtung, Feind hört mit! Alle Maßnahmen der Landesverteidigung ſind für den Ernſtfall beſtimmt. Wer an den ausländi⸗ ſchen Nachrichtendienſt verrät, was zum Zweck der Landes verteidigung und Volksſicherung geheimzu⸗ halten iſt, begeht das gemeinſte Verbrechen, für das es keinerlei Entſchuldigung gibt. Wer ſein Vater⸗ land verrät, der hat den Tod verdient. Verrat iſt ein Geſinnungsverbrechen. Es iſt deshalb die Strafe nicht aus der entſtandenen Gefahr ooͤer der herauf⸗ beſchworenen Gefahr, ſondern aus der bewieſenen Geſinnung abzuleiten. Jeder Wehrmachtsangehörige wird zu Beginn ſeiner Dienſtzeit über die Spio⸗ nage⸗, Sabotage⸗ und Landesverratsabwehr unter⸗ richtet. Dieſer Unterricht hat gleichzeitig die Auf⸗ gabe, den Soldaten zur ſachgemäßen Mitarbeit beim Abwehrkampf zu erziehen. Unter dem Gedanken der Mitarbeit ſteht auch die übrige Aufklärung und Belehrung. Jeder Volks⸗ genoſſe in Fabrik, in Kontor und hinter dem Pflug, auch im Gewühl der Großſtadt, muß vom Bewußt⸗ ſein durchdrungen ſein, daß ſeine Pflichttreue, ſein Schweigen, ſeine Aufmerkſamkeit und ſein Vertrauen zu den amtlichen Abwehrorganen eine geſamte Ab⸗ wehrfront des deutſchen Volkes aufrichtet die jedem Spionageangriff des Auslandes Halt gebietet. ee Seinen 85. Geburtstag kann morgen geſund und munter Herr Adam Specht, Privatmann, Erlenſtraße 33, feiern. Dieſem hochbetagten NMZ⸗ Leſer unſeren herzlichen Glückwunſch! ek Seinen ſiebzigſten Geburtstag feiert in beſter Geſundheit Herr Karl Scheuermann. Deſſen Ehefrau kann zwei Tage ſpäter ihren 69. Geburtstag feiern. Den treuen Leſern der NM gratulieren wir herzlich! in eine Richtung drängt in der d Abellien die pilaæ t Kurszettel der Hausfrau Man muß es wirklich ſagen: ſolange wir einen derart überreich beſchickten Markt haben wie in dieſem Sommer, braucht keine Hausfrau um die täg⸗ lichen Mahlzeiten Sorge zu haben. Gemüſe und Obſt ſind von ſolcher hervorragenden Beſchaffenheit wie ſelten; man prüfe nur einmal die wirklich zuckerſüßen Mirabellen, die Zwetſchgen, die Pfir⸗ ſiche, aber auch Aepfel und Birnen: da gibt es viel⸗ leicht einmal eine kleine Druckſtelle an überreifen Früchten, aber keine einzige Made von innen und keinen Befall von außen, ſo daß nicht das kleinſte Stückchen in den NSV⸗Eimer zu wandern braucht, und nur die Kohlſtrünke oder die winzigen Hütchen der faſt durchweg fadenloſen Bohnen für das liebe Borſtenvieh übrig bleiben. Und wenn jemand meint, durch die Hereinnahme des Zuckers auf die Liſte der bezugſcheinpflichtigen Lebensmittel ſei er am Einmachen oder Kompottkochen verhindert, ſo verſuche er einmal, inſonderheit die Mirabellen ganz ohne Zucker zu dämpfen. Sie beſitzen nämlich heuer— was in der Tat nicht jedes Jahr vorkommt, ſopiel eigenen Zuckergehalt, daß ſich jeder weitere Zuſatz von Süßſtoff erübrigt. Nun die Eier: da gab es bei einiger Geduld im Anſtehen für jeden etwas an ſchönen großen Dänen und Holländern in der Preislage zwiſchen 10 und 12% Pfennigen. Allerdings mußte man dem Kon⸗ tingent der Händler entſprechend jeweils ein paar Enteneier mit in Kauf nehmen, aber unſere Haus⸗ frauen haben hier ja ihre Abneigung und ebenſo hoffentlich ihren Leichtſinn längſt verloren und wiſſen, daß ſie nach ſechs Minuten Kochen die an ſich ſehr nahrhaften und wohlſchmeckenden Enteneier be⸗ liebig verwenden können. Gerade jetzt in der heißen Zeit iſt da zum Beiſpiel ein Eierſalat, mit Kräutern, Tomaten und etwas falſcher Mayonnaiſe abgeſchmeckt, ein treffliches Abendbrotgericht, und auch ſonſt kann man mit einiger Findigkeit noch manches Rezept herausfinden, das gefahrloſe Ver⸗ wendung geſtattet. Die Fiſch⸗ und Geflügelhändler erfreuten ſich dem verminderten Fleiſchverbrauch entſprechend auf dem Markte natürlich beſonders reger Nachfrage. Die Bottiche voller Breſem und Backfiſche waren er⸗ ſtaunlich raſch ausverkauft, und auch bei den erſten Rebhühnern, die einige Dutzend ſtark neben Hähnchen und Tauben und ein paar jungen Gänſen zu ſehen waren, ſammelten ſich viele Käufer. Eines nur haben wir heute im bunlen Chor der Gurken, Tomaten, ungariſchen Trauben, kleinen ſüßen Auguſtpfirſichen, des jungen Spinats und der zarten Kohlköpfe leider wieder ver⸗ mißt: das ſind die guten Pilze, deren Zeit eigentlich ſchon gekommen iſt, und die ja auch neu⸗ lich ſchon einmal mit einigen Körben voll Pfiffer⸗ linge vertreten waren. Gewiß wartet manche Haus⸗ frau diesmal beſonders ſehuſüchtig auf dieſes köſt⸗ liche„Fleiſch des Waldes“, und es wäre gewiß recht verdienſtlich, wenn man etwa von den Schulen aus ab nächſter Woche regelmäßig Suchkolonnen in die umliegenden Wälder ſchicken würde, wenn die ver⸗ mutlich auch bei uns eintretende Verlängerung der Sommerferien ſolche Inanſpruchnahme an Stelle von Unterricht möglich macht. eee eee iuuun flinuun abus Buch aud Jol Wissenschaftliches über den„Altweibersommer“ Wer kennt ſie nicht: Die fliegenden Fäden der Feldſpinnen, jene flimmernde Regung der Luft, wie Sonnenflitter auf lichten Nebeln— ein Elfengewebe aus Tau und Silber. Die Erſcheinung iſt ja ſo volkstümlich, daß darüber kein Wort zu verlieren wäre, gäbe ſie nicht Anlaß zu bemerkenswerten Be⸗ trachtungen. Die ſinnige Vorſtellung, die im Volke noch allent⸗ halben fortlebt, daß die Verfertiger dieſer ſchwim⸗ menden Geſpinſte, die man„Altweiberſommer“ nennt, kunſtgeübte Elfen ſeien, ſoll nur ſo nebenbei erwähnt werden. Ihre Lehrmeiſterinnen waren der Sage nach Frigga und Holda, die göttlichen Spinnerinnen in Asgard. Neben dieſen übte zu⸗ weilen Freya dieſelbe Kunſt, und eines ihrer Werke entzückt uns noch heute: Das prachtvolle Sternbild des Orion, das in germaniſcher Vorzeit„Freyas Rocken“ hieß. Es mag für manche eine betrübende Erſcheinung ſein, daß die Naturſorſchung die Einbildungskraft ſo, ſelten, Glücks⸗ träume gedeihen. Dennoch ſei geſagt, daß all das gleißende Flitterwerk, welches der Altweiberſom⸗ mer anlegt, der damaſtene Schiller auf weiter Flur, das unſtete Flimmern in Lichtwellen— in den Spinndrüſen einiger Arten der Wolf⸗ und Krabbenſpinnen ſeinen letzten Urſprung hat. Es ſind ſehr kleine, junge Tierchen, die von ihrem Spinnvermögen Gebrauch machen. Ihre Tätigkeit beſteht darin, das Sekret der Drüſen auszuſcheiden, das ſodann an der Luft zu einem fadenförmigen, über alle Begriffe zarten und elaſtiſchen Gebilde er⸗ härtet. Da die Feldſpinnen ſehr klein ſind und überdies bei dem geringſten Geräuſch von ihrem je⸗ weiligen Standort ſich herabfallen laſſen, iſt es ſchwer, ſie bei ihrer Arbeit zu belauſchen. Immerhin Wer hal Anspruch Familienunterſtützt werden grundſätzlich Frau und Kinder, wenn der Ehemann einberufen iſt. Vorausſetzung dazu iſt allerdings die Bedürftigkeit, die von Fall zu Fall geprüft wird. Damit iſt aber die Reihe der Unterſtützungsberechtigten nicht voll⸗ ſtändig. Anſpruch auf Unterſtützung haben außer⸗ dem die Gltern eines einberufenen Sohnes, wenn er bisher ihr weſentlicher Ernährer war, ebenſo die Stiefeltern und Pflegeeltern, ferner die Enkel und Pflegekinder. Unterſtützungs⸗ berechtigt können aber auch ſein die elternloſen Geſchwiſter eines Einberufenen, mit dem ſie zu⸗ ſammen Haushaltungsgemeinſchaft geführt haben und auf deſſen Verdienſt ſie in erſter Linie ange⸗ wieſen waren. a f Selbſt die geſchiedene Ehefrau iſt unter Um⸗ ſtänden von der Familienunterſtützung nicht aus⸗ geſchloſſen. Man denke an den Fall, daß der Unter⸗ haltsbeitrag des Einberufenen die Geſamteinkünfte — oder wenigſtens einen großen Teil davon— der geſchiedenen Ehefrau ausmachte. Und ganz ſelbſtver⸗ Erlangung einer eee Auf Famillenunterſtütung ſtändlich haben einen Anſpruch auf Familienunter⸗ ſtützung die unehelichen Kinder eines Ein⸗ berufenen. 5 8 i 7 Sämtliche diesbezüglichen Anträge ſind zu richten an die Abteilung Fami⸗ lienunterſtützung des Städtiſchen Für⸗ ſorgeamts in R 5. 5. Es iſt zunächſt datzu erforderlich der unte rſte Abſchnitt des Geſtellungsbefehls, auf dem ausdrücklich ſteht:„Gilt nur als Ausweis zur Familienunterſtützung“. Dazu kommen Mietbuch und Familienſtammbuch. Wer kein Familienſtammbuch beſitzt, ſoll den Trauſchein und die Geburtsurkunden der Kinder vorlegen. Anträge mit unvollſtändigen Unterlagen können nicht berückſichtigt werden. Es iſt leider ſchon vor⸗ gekommen, daß Frauen überhaupt ohne Papiere zum Fürſorgeamt kamen— mit ſo wenig kann natürlich ſelbſt der hilfsbereiteſte Beamte nichts an⸗ fangen. 3 f 5 5 f elibeſig Dt Reich 0 iſt der Vorgang genau bekannt. Das auf irgend⸗ einer Erhöhung, einer Erdſcholle, einem Feldſteine ſitzende Tierchen ſcheidet einen winzigen Teil des Drüſenſekretres aus und zieht zunächſt mehrere pa⸗ rallele Querfäden. Da die Tierchen keine Netze ſpinnen, bedürfen ſie, um ſich wenigſtens in der pri⸗ mitiven Kunſt des Fadenſpinnens zu üben, des Windes. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß bei der Kleinheit der Spinne, dieſe von der Luftſtrömung fortgeweht würde, wodurch es zu einer Abhaſpelung des Fadens gar nicht käme. Um dem vorzubeugen, ſpannt das Tierchen die erwähnten Querfäden, welche in erſter Linie den Zweck erfüllen, der Spinne das Fortkommen zu ermöglichen, nebenbei jedoch auch zur Befeſtigung des vorderen Endes des Spinnfadens dienen. Sobald beide Vorausſetzungen erfüllt ſind, hebt die Spinne den Hinterleib und ſcheidet das Drüſenſekret aus, wodurch der Faden, im Winde ſchwingend bald oval, bald bogenförmig ſich windend, fortgeſetzt abgehaſpelt wird, bis er reißt und davonflattert. Angeſichts der millionenfachen Wiederholung dieſes Vorganges, kann es nicht über⸗ raſchen, wenn ſchließlich der ganze Bereich, in dem die Spinnen tätig ſind, von dem dichten, ſeidenarti⸗ gen Gewebe nach allen Richtungen hin überſponnen iſt und überdies Myriaden von Fäden und ganzen Flöckchen die Luft erfüllen, wodurch jener gleißende Schimmer hervorgerufen wird, der für die Erſchei⸗ nung des Altweiberſommers in erſter Linie charak⸗ teriſtiſch iſt. Und nun gar die Feinheit dieſer Fä⸗ den! Die Mikroſkopiker, die Kleinweltforſcher, nennen den tauſendͤſten Teil eines Millimeters ein „Mikron“. Ein Menſchenhaar von dem kleinſten beobachteten Durchmeſſer mißt etwa 50 Mikrons oder ein zwanzigſtel Millimeter. Aber den Seiden⸗ faden einer Spinne erreicht nur die Dicke von einem Mikron, als ein Tauſendſtel Millimeter! Das iſt nun eine Zartheit, die für das menſchliche Auge gar nicht mehr wahrnehmbar iſt. Das, was wir„Spinn⸗ faden“ nennen, iſt eine Vereinigung jener zahl⸗ reichen, allerfeinſten Fädchen, die dadurch entſtehen, daß das in den Spinnwarzen enthaltene Sekret wie durch ein Sieb(nämlich durch die„Spinnſpulen“, „Spinnkegeln“) hindurch gedrückt wird. Unſere Felöſpinnen führen aber noch ein anderes Kunſt⸗ ſtück aus. Sie befleißigen ſich, den abgeſponnenen Faden mit Hilfe der Beine wieder aufzuhaſpeln und auf dieſe Weiſe ein zartes, weißes Flöckchen zu bil⸗ den, auf dem die kleine Künſtlerin ſich beherzt in die Lüfte tragen läßt. Dieſe niedliche Zau ber⸗ mäntel ſind es, welche in unbegrenzter Zahl vor unſeren Blicken im Sonnenflitter eines goldenen Spätherbſttages zaukeln, Trägt auch nicht jedes die⸗ ſer Flöckchen eine beherzte Luftſchifferin, ſo iſt doch feſtgeſtellt, daß Millionen dieſer Tierchen auf dieſe Weiſe oft weite Luftreiſen unternehmen. Früher glaubte man, der Ortswechſel fände deshalb ſtatt, um den jungen Luftreiſenden die Möolichfeft zu bieten, ſichere Winterquartiere auf den Rinden der Bäume oder an igrend einer ondern paſſenden Oert⸗ lichkeit zu erreichen. Spätere Unterſuüchungen haben uns da eines Beſſeren belehrt. Die jungen Tierchen verlaſſen mittels der von ihnen gewebten Luftſchiffe ihren Standort, auf dem ſie, als die ſchwächeren im Wettbewerb, mit den alten und ſtärkeren Gefährten nicht beſtehen könnten. Durch die Ortsveränderung 31 9 Wo bekomme ieh Auskunft über Lebensmittel⸗Bezugsſcheine Roſengarten. Bezugsſcheine für Textilien und Schuhwaren 2. Zuſatzmilchkarten für Kinder unter 6 Jahren N 2, 3, Zimmer 2. Ausweiſe über den Bezug von Kraftſtoffen un Kohlen: in der ehemaligen Gerichtsvolf zieherei, Q 6. Lebensmittel⸗Bezugsſcheine für Anſtalten: Ra haus, Zimmer 144. Lebensmittel⸗Bezugsſcheine für Wirtſchaftez Hotels, Penſionen und Kaffees: N 2, 3. Familienunterſtützung für die Angehörige von Einberufenen und Eingezogenen: Stid Amtsgebäude, R 5, Abteilung Familiennuntet ſtüttzung. Geſchäftsſtunden bis auf weiteres:.301 Uhr, 15—17 Uhr, an Samstagen nur.30 bi tragen ſie unbewußt zur Vergrößerung des Vez breitungsbezirkes der Art bei. Daß junge Spinnen ganz b eträcht lich Strecken zurücklegen, wiſſen wir aus zuves läſſigen Berichten über Luftreiſen von Spinnen, 0 auf Seeſchiffen niedergegangen ſind. Wie ſchon Daz win erzählt, verſtrickten ſich etwa 100 Kilometer vol Land große Scharen winziger Spinnen in de Takelage des Schiffes„Beagle“, mit dem Darw ſeine erſte große Naturforſcherfahrt unternahm. Al das Schiff den Weg der Spinnen kreuzte, wurde die feinen Seidenfaſern, auf denen man ſte fliege ſah, feſtgehalten, worauf einige von den Luftſegler nach kurzem Aufenthalt ihre ſpurloſe Reiſe for ſetzten. Der Kapitän eines anderen Segelſchiſfes be richtete ſogar, in einer Entfernung von 350 Kilt meter öſtlich von der amerikaniſchen Küſte ſei ſeiß Fahrzeug plötzlich von zahlloſen Spinnen bedec geweſen, die, jede von einem feingewebten, ſchirm artigen Baldachin getragen, unter Weſtwind heran ſegelten. Doz. Ewald Schild. Wo wohnt er? Sie wiſſen ſicherlich, wo es das beſtgepflegte Bie in Ihrer Nähe gibt. Das iſt durchaus nichts Ven werfliches; im Gegenteil. Wenn Sie einmal gut Freunde und Bekannte zu Beſuch haben, dann lege 0 Sie Wert darauf, Ihren Gäſten etwas alnſrindige f vorzuſetzen. Aber wenn einmal einer Ihrer Freunde S fragen würde, wer denn Ihr zuſtändiger Luftſchu wart ſei, dann kämen Sie wohl in Verlegenheit. Si wüßten ſicher auch nicht, wer alles zu Ihrer Luft ſchutzgemeinſchaft gehört. Dazu haben Sie keine Zeit Weiß es denn wenigſtens Ihre Frau? Ob das den wichtig ſei, zu wiſſen, meinen Sie? 1 F. Wir wollen uns nicht darüber hinwegtäuſchen daß wir den Selbſtſchutz im Luftſchutz manchmal a die allzu leichte Schulter nehmen. Bei Wei lungsübungen, bei Selbſtſchutzübungen and i Luftſchutzlehrgang, ja, da tun wir unſer Möglichſte um eben nicht unangenehm aufzufallen. Aber Ga tun wir auch nur das, was man eben unter alle Umſtänden tun muß. Nicht mehr, nicht weniger. Wi bedürfen im Selbſtſchutz ſtändig des Rippenſtoßes Das iſt kein ſchönes Zeichen. Auch aus eigenem An f trieb müſſen wir ab und zu überlegen, was bereit für den nächſten Beſuch des ReB⸗Amtsträgers vo bereitet werden kann, wie man dieſen ehrenamtlit ſich aufopfernden Volksgenoſſen Arbeit und Sor abnehmen und ihnen damit eine Freude bereite, ö kann. Zeigen wir doch einmal, daß wir nicht 1 4 geſetz gibt, das Allernotwendigſte im Selbſtſchutz tu ſondern daß wir mit verſtändigem Willen ar eigener Erkenntnis heraus alles das tun, was fi die Landesverteidigung der Heimatfront nötig iſt. Kauf von Luftſchutz⸗Hausapotheken erleichtert 1 In der 7. Durchführungsveroroͤnung zum 2 ſchutzgeſetz iſt u. a, die Beſchaffung einer Luftſchutz Hausapotheke für jede Luftſchutzgemeinſchaft ang ordnet worden. Um die Möglichkeit zu einer au reichenden Verſorgung mit Luftſchutz⸗ Hausapotheke und anderm Luftſchutzmaterial zu geben, hat di Reichsgeſchäftsſtelle der Deutſchen Apothekerſcha nach einer Mitteilung in Nr. 53/39 der„Deutſch Apotheker⸗Zeitung“ bei den deutſchen Apotheker angeregt, daß die Apotheken den Luftſchutzgemein ſchaften beim Kauf von Luftſchutz⸗Hausapotheken un anderem Gerät auf Wunſch Teilzahlungen ein räumen. ** Neue Ausſtellung im Kunſtverein. Am Son tag, dem 3. September eröffnet der Mannheim Kunſtverein eine Ausſtellung von Gemälden, Agu rellen und Handzeichnungen der in Mannheim kannten Maler Sepp Linder, Offenburg, Ha Dochow und Otto Hodapp, Mannheim. Die gibt drei künſtleriſchen Begabungen unſexrer eng badiſchen Heimat Gelegenheit, ihr reifes Können zeigen. Sie bleibt bis zum 24. September geöffne 7 5 5 Goldheop. 1 31 30 30 31 3 5 31 305 31 30 31 Anleihen d. Kom.-Verb. 31% 30 Goldhyp. Ffandorlefe 8 5 5 5 8.. 5 45 Frank furl,„, e e e, ee e sable e n dez os d.. a be,. e ee,. e Per eaten 1480 ergehen en e enge Aten 2 2 f Pf.*.„— 2 3 7 0 1 8 85 92 28 3 7 2 t—— 2 8 5 ber eff. Br. Ani.. le 100, 10, 3% 30% do. f 35,33,.39 99,— 00. 11 5 N 132 1300 lad een 0 15570 Jagen Burgherr Feitſtoff, Waldo 109,5 18, A 5 me Stad 0 R 22.. 100,0 100,„ahr Bo dener, 5 5% do. Lig. fur. 100 8 200 8 gemgerg, J. 8 25 0 aid& Neu e Malz. Mühlen 135. 75 ſchiff⸗ und See⸗ lesty 1 Werie 4 Au Bi 0 99. 90 80 G. 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Jagſttal, Ende Auguſt. f In einem alten traulichen Gaſthof zu Dörzbach im Jagſttal machen wir dieſe Aufzeichnungen über en geſtrigen ſommerlichen Wandertag. Das weite Land duftete nach Brot und Korn. Sundervolle Fahrt durch das Hans⸗Thomas⸗ſtille Tal der Seckach gen Adelsheim, wo man der alt⸗ ei brwürdigen St. Jakobskirche einen kurzen Beſuch In öſtattete. Von Adelsheim iſt's nicht weit nach Möck⸗ gnühl, wo man die Jagſt erreicht. Wir durften in 4 Möckmühl die Urgroßnichte Schillers, Frau Amalie (bißling, begrüßen. Schillers Schweſter Luiſe war um 1800 als Gattin des Pfarrers Frauk in Möckmühl. Es iſt eine wackere, noch rüſtige Dame, Luiſens Trenkelin. Ihr Schillerzimmer birgt ehrwürdige end köſtliche Schätze. Frau Kißling erzählt von der 1 11 100 8 14 1865 1 tehen am Fluß; Weiden, Erlen und Schilf. veilen maleriſche Inſeln in der Jagſt, ote Weidenröschen weithin leuchtend blühen. bvorden war, haben wir die heſtiegen. Fochter Eduard Mörikes, die vor kurzer Zeit erſt m nahen Neuenſtadt geſtorben. 0 Man fährt, zwiſchen Weinbergen und Fluß⸗ gelände, auf ſchönen Straßen jagſtaufwärts. Man ommt nach Widdern, Olnhauſen, Marlach, Gom⸗ nmersdorf. Ueberall ſchön geſchwungene Brücken, in ger Mitte erhöht, damit ſie bei Hochwaſſer die zaſſerfluten paſſieren laſſen können. Hohe Pappeln Bis⸗ auf denen In Olnhauſem, wo nach alter Ueberlieferung die eiſerne Hand des Götz von Berlichingen von dem Dorfſchmied Rupprecht gefertigt Kleinbahn ent⸗ Jagſttäler Gemächlich trägt ſie uns den Fluß al, der alten Ziſterzienſerabtei des Jagſttals, in en Abendhimmel Unvergleichlich hebt ſich oer Um⸗ eis des alten Bergſtädtens Krautheim mit Burg zund Kirche vom Horizont ab. Erſte Lichter brannten, als wir nach Dörzheim kamen. Biel Poeſie lebt in ſolch alten Neſtern. Gemächlich „ chlagen die Glocken vom Turm. Verlockend ſtrecken ite Wirtshausſchilder ihre Arme in Man ſitzt bei Bürgern im ſtillen Gaſthof. Man läßt ich erzählen von Pfarrer Schönhut, Mörikes Freund, von dem die„Schönhutlinde“ bei der Ka⸗ belle„St. Wendel am Stein“ batte Schönhut die Linde begoſſen. 1 0 5 die Gaſſen. ſtammt. Mit Wein a. Am neuen Morgen kamen wir zur uralten Ka⸗ elle St. Wendel am Stein. Sie liegt jenſeits der Jagſt; ſchön wie ein Volkslied, wie ein romantiſcher Traum, geträumt von Moritz von Schwind. Wunder⸗ bar hebt ſich das Weiß der Kapelle ab vom Grün des Waldes. ö ſtehen überm Kapellenwald. Blauer Himmel und große weiße Wolken Schöner Sommertag. Plötzlich türmt ſich bei Mulfingen, wo eine ge⸗ deckte Holzbrücke über die Jagſt führt, ein altes Neſt burghaft auf: Jagſtberg. Ein altes Reichsſtädt⸗ Der interessante Fall: 1 1 6 1 1 00 14 „ 1 1 0 14 14 f 140 7 1 15 0 chen ſei es einſt geweſen, berichtet der Landbriefträ⸗ ger, der eine Strecke Weges mit uns fährt. In Mulfingen ſieht man rot und blau bemalte Barock⸗ madonnen an Häuſern und Wegen. Ueber dem Dorfe Buchenbach liegt ein romantiſches den Herren von Stetten gehörendes Schlößchen. Urſprünglich im Beſitz derer von Bechelingen, kam es um 1500 als Jagd⸗ und Sommerſchloß an die von Stetten, die drei Beile im Wappen führen. Steile alte Treppen ſteigt man empor. Durch einen präch⸗ tigen Rundblick wird man belohnt. Bei Unterregenbach abermals eine mächtige gedeckte Holzbrücke. An Luzern denkt man, an Säckingen und an die obere Donau. Ja, die Brücken des Jagſttales, die anmutig geſchwungenen Stein⸗ brücken und die altersgrauen gedeckten Holzbrücken ergeben allein ſchon ein reizvolles Bilderbuch. Nun ſteht. plötzlich die eigenartigſte Stadt⸗ ſilhouette des ganzen Jagſttales hoch im öſtlichen Horizont: Langenburg. Man muß dieſes ein⸗ Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe 40 1 1 JCommexgalint 4s Jagsttal Ven Emil Bader Schön zigartige Bild in ſein Fahrtenbuch zeichnen. war Jagſthauſen, Jagſtberg und Krautheim. Silhouette aber läßt ſich uur Rothenburgs vergleichen. Langenburgs mit der Man ſteigt ſteile Wege empor. Ein Bach rauſcht im grünen Wald. Durch das breite behäbige Stadttor betreten wir die Bergſtadt, in welcher jedes Haus alte bürgerliche Kultur verrät. Man muß an Agnes Günther denken, die von 1862 bis 1902 als Gattin des Dekans Günther in Langenburg wohnte. Einen ſtarken Eindruck hinterläßt das Langenburger Schloß, der alte Sitz der Fürſten von Hohenlohe. Schloßgarten und Schloßhof muß man ſchauen, den tiefen Wallgraben, den alten Theaterſaal. Ell⸗ wangen zu erreichen, die alte geiſtliche Reſidenz im oberen Jagſttal, ließen wir uns von Blaufelden, das unweit Langenburg mitten im weiten fruchtbaren Hohenloher Lande liegt, über Crailsheim ins obere Jagſttal führen. Wir ſahen das Wunder der gotiſchen Johanniskirche zu Crailsheim und im Abenddämmern die großartigen Kirchen und Domherrenhäuſer, die weiträumigen Plätze und Straßen von Ellwangen.— Reich an Schönheit iſt das ſommerliche Jagſttal; unvergeßlich die Er⸗ innerung an ſeine Brücken, Kapellen, Burgen, Dörfer und alten Städte. — eee eee, Anfälle, die Menſchenleben fordern Der Tote hafte die Schuld Gerichtliches Nachſpiel eines Verkehrsunfalls * Landau, 31. Auguſt. Wie bekannt wurde das Auto des Landauer Bürgermeiſters Karl Maſche⸗ mer ſeinerzeit beim Durchfahren der Rohrbacher lang durch das ſchöne Tal, das allmählich von der Straße aus der Kurvegetragen und ſtieß „ Abenodſonne vergoldet wird. Kornfelder leuchten an auf einen entgegenkommenden Laſtaug. den Hängen. Irgendwo ein Angler am Fluß. Schön Der Wagen flog an eine Hausecke und bie Silhouette von Stadt und Schloß Jagſthaufſen, M. wurde ſchwer verletzt. Im Kranken⸗ dem Stammſitz der Berlichingen, wo man im hauſe trat eine Herzembolie ein, die den Tod zur MNuſeum die berühmte Eiſerne Hand ſehen kann. Folge hatte. Maſchemer hat im Krankenhauſe Barock recken ſich die Türme von Kloſter Schön⸗ ſelber zugegeben, im Unfallmoment dem Fahrer Ernſt Hoffmann aus Landau ins Steuer gegrif⸗ fen zu haben, weil er ieſen nicht ſicher geglaubt habe. Aus dieſem Grunde ſprach die Große Strafkammer den der fahrläſſigen Tötung angeklagten Hoffmann frei. Weinheimer in der Pfalz verunglückt * Weinheim, 31. Aug. Auf dem Rückwege vom Pirmaſenſer Greniermarkt ſtürzte der Schan⸗ ſtellergehilfe Karl Stephan, ein 22jähriger Mann, der offenbar auf der Verbindungsſtange zwiſchen zwei zuſammengekoppelten Schauſtellerwagen des Weinheimers Müller geſeſſen hatte, unter die Räder und wurde totgefahren. Radfahrerin ſchwer verunglückt Jus Krankenhaus eingeliefert * Edenkoben, 31. Aug. Eine jugendliche Rad⸗ fahrerin fuhr in übermäßigem Tempo den Stadtberg herunter, wobei ſie die Herrſchaft über ihr Rad ver⸗ lor und eine Frau mit ihrem Kind um rannte. Die Verunglückten trugen ſchwere Kopfverletzungen da⸗ von und mußten in das ſtädtiſche Krankenhaus„Lud⸗ wigsſtift“ eingeliefert werden. Wider Willen Haremsfrau geworden Wenn ein kreuloſer Gatte zum Islam übertritt- Juriſtiſche Probleme um Pavlija X Belgrad, 31. Auguſt. Der jugoſlawiſche Oberſte Gerichts⸗ hof in Belgrad wird ſich demnächſt mit einem recht heiklen juriſtiſchen Problem zu befaſſen haben. Iſt es denkbar, daß eine Frau nach 26jähriger Ehe plötz⸗ lich und wider Willen zur— Haremsfrau wird, daß ſie ſich obwohl ſie an eine ſolche Möglichkeit nie gedacht hat, eine Rivalin als offizielle zweite Ehe⸗ fvau gefallen laſſen muß? All dieſe Fragen, die nach jugoflawiſchem Recht ſchwer zu beantworten ſind, hat die Tragödie der Pavlija Bijanitſch heraufbeſchworen, die ſich über Nacht in ihrem eige⸗ nen Haus einer gleichberechtigten Nebenbuclerin gegenüberſah. Im Jahre 1918 ging Pavplija, ein hübſches, blut⸗ junges Bauernmädchen, in Smederevo die Ehe mit dem Landwirt Timotija Bijanitſch ein. Bis vor einem halben Jahr war die Ehe denkbar glücklich und Pavplija ahnte nicht, was ihr bevorſtand. Anläßlich eines Beſuches bei ſeinem Schwager lernte Timotije deſſen Nichte Stana, eine dreißigjährige ſchöne und temperamentvolle Witwe, kennen. Er verliebte ſich auf den erſten Blick in die junge Frau Und ſetzte alle Hebel in Bewegung, um ſie heiraten zu können. Aber die aus allen Wolken gefallene Pavlija war um keinen Preis bereit, ſich ſcheiden zu laſſen. Als Bifanitſch ſah, daß er den Entſchluß ſeiner Gattin nicht ändern konnte, verſchwand er eines Tages ſpurlos, um vier Wochen ſpäter in Begleitung einer Frau wieder in ſeinem Haus zu erſcheinen. Er hatte muſelmaniſche Tracht angelegt und ſagte zu Pavlija:„Hier ſtelle ich dir Stana, meine zweite Frau, vor, die zukünftig gleichberechtigt mit dir an meiner Seite leben wird.“ Pavplifſa traute und Stang ihren Ohren nicht. Dann erfuhr ſie, daß Timotije, ehedem Angehöriger der orthodoxen Kirche, zuſam⸗ men mit Stana zum Iflam übergetreten war und ſich mit ihr nach mohammedaniſchem Ritus hatte trauen laſſen. Pavplija hatte begreiflicherweiſe keine Luſt, die Rolle einer, noch dazu zweitrangigen, Haremsfrau zu ſpielen. Nachdem ihr Mann für ihre Klagen nur ein bedauerliches Achſelzucken halte, lief zu zum Polizeichef vom Smederevo und bat ihn um Hilfe. Dieſer ließ Timotije Bijanitſch kommen und machte ihm klar, daß er kein Recht habe, zwei Frauen zu beſitzen. Aber der Landwirt ließ ſich durchaus nicht aus der Ruhe bringen. Er ſtützte ſich darauf, daß in Jugoſlawien die Geſetze des Korans mit den Glau⸗ bensſätzen der orthodoxen Kirche gleichberechtigt ſind. Nach dem Koran aber könne ein Mann nicht daran gehindert wer⸗ den, zwei Frauen zu beſitzen. Er, Timotije, könne urkundlich beweiſen, daß er gleich ſeiner zweiten Ehefrau Stana zum Ifſlam übergetreten ſei, und daß die Trauung nach moham⸗ e Ritus vor dem Geſetz Gültigkeit haben mitſſe. Durch dieſe Ausführungen geriet der Polizeichef in einige Verlegenheit, denn er konnte ihre Richtigkeit nicht abſtreiten. Wenn gau Timotije offenkundig nur deshalb Mo⸗ hammedaner geworden war, um Stana heiraten zu können, obwohl ſich Papliſa nicht von ihm ſcheiden ließ, ſo ſchien das Geſetz doch keine Handhabe zu bie⸗ ten, iſt nun auf dem Wege über das Innenminiſterium an den Oberſten Gerichtshof zur weiteren Begut⸗ achtung weitergegeben worden. 5 dagegen einzuſchreiten. Der eigenartige Fall Weitere Todesopfer * Bergzabern, 31. Aug. Nahe beim Behretſchen Sägewerk ſtieß ein Laſtzug auf ein in der Einfahrt zum Holzlagerplatz ſtehendes Langholzfuhrwerk, wo⸗ bei ein Fahrgaſt des Laſtwagens getötet, ein anderer ſchwer verletzt wurde. * Pirmaſens, 31. Aug. Der in Waldofiſchbach be⸗ ſchäftigte Schuharbeiter Walter Kiebortz von hier wurde auf dem Heimwege auf der Landſtraße durch einen überholenden Laſtwagen von ſeinem Rade geworfen und totgefahren. * Dahn(Pfalz), 31. Aug. Im nahen Hauenſtein fiel das fünfjährige Mädelchen des Fuhrmanns Klein vom fahrenden Wagen vor die Räder. Der beſtürzte Vater konnte noch ſo raſch anhalten, daß das Kind mit leichten Verletzungen im Geſicht und an der Wirbelſäule davonkam. Kind ſtarb an Wurſtvergiftung * Schiltach(Kr. Offenburg), 31. Aug. Dieſer Tage ſtarb hier an Wurſt vergiftung ein dreieinhalb⸗ jähriges Kind. Dieſer Vorfall ſollte wieder eine Mahnung ſein, im Hochſommer beim Genuß leicht verderblicher Nahrungsmittel recht vorſichtig zu ſein. Schmuggel mit Wertpapieren Einer der Schuldigen ſtellte ſich freiwillig A Hagen, 28. Auguſt. Einen recht einträglichen Schmuggel mit Wert⸗ papieren betrieb längere Zeit hindurch ein Mann aus Gevelsberg, bis die Zollfahndung ihm überraſchend das Handwerk legte. Als Vertreter fuhr der Mann mit ſeinem Kraftwagen oft nach Holland, wo er auch die Bekanntſchaft von berüch⸗ tigten Deviſenſchiebern machte. Man bot ihm an, ſich an gewiſſen Geſchäften mit deutſchen Wertpapie⸗ ren zu beteiligen, wobei die beſtehenden guten„Be⸗ ziehungen“ der holländiſchen Deviſenſchieber zu emi⸗ grierten Juden und zu beſtimmten Bankkreiſen, die ſich mit dem Verkauf deutſcher Wertpapiere be⸗ faßten, eingeſetzt werden ſollten. Arbitrage⸗Geſchäfte größten Umfanges ſollten gemacht werden, die dar⸗ auf beruhten, daß zwiſchen der Bewertung der deut⸗ ſchen Wertpapiere in Holland und Deutſchland oft ein erheblicher Unterſchied beſtand. Tatſächlich wurden auch derartige Schiebungen in einer Geſamt⸗ höhe von etwa 300000 Mark durchgeführt. Die Wertpapiere wurden von Deutſchland nach Holland gebracht und durch ein früheres Hagener Bankkom⸗ miſſionsgeſchäft veräußert. Für den Erlös wurden in Holland dann wieder neue Wertpapiere gekauft. Als die Zollfahndungsſtellen Verdacht ſchöpften, flüchteten die Deviſenſchmuggler über die Grenze. Kurze Zeit ſpäter trat der Vertreter mit den deutſchen Behörden in Verbindung und bot als Sühne für ſeine Straftaten erhebliche Sachwerte an, da er unter allen Umſtänden wieder nach Deutſch⸗ land wollte. Schließlich ſtellte er ſich noch der deut⸗ ſchen Polizei freiwillig. Mit Rückſicht auf ſein volles Geſtändnis und ſeine freiwillige Rückkehr kam jetzt das Hagener Gericht zu einem milden Urteil. Der reuige Deviſenſchie⸗ ber erhielt eine Geſamtgefängnisſtrafe von 2½ Jahren und eine Geldſtrafe ron 450.000 Mark. Außerdem wurde ihm ein Wert⸗ erſatz in Höhe von 55000 Mark auferlegt. Pholo- Apparate reizlen ſie Immer wieder Deviſen vergehen durch Geldſchmuggel * frreiburg, 31. Aug. Unter den des Geldſchmug⸗ gels oder der Beihilfe dazu drei Beſchuldiglen be⸗ fand ſic, als Hauptangeklagter ein 52 Jahre alter Johannes Thommen aus Baſel, dem zur Laſt gelegt war, vom Sommer 1938 bis März 1939 min⸗ deſtens 2009 Mark deutſches Papiergeld nach Lör⸗ rach eingeſchmuggelt zu haben, um c teil⸗ weiſe in Silbergeld umzuwandeln, zum Teil zum Ankauf von Photo⸗ Apparaten Anwetter tobte über Bühl Fü Große Schäden auf den Tabakfeldern 97051 * Bühl, 31. Aug. Hier und in der Umgebung nicht, entlud ſich ein ſchweres Gewitter. Dabei fielen die zierte Hagelkörner in ſolcher Größe, daß man oft fürchten Prüf mußte, die Feuſterſcheiben gingen in Scherben. bat, u. Wie aus Vimbuch mitgeteilt wird, wurde die ganze Vergl. Gemarkung von dem Hagelſchlag in Mitleidenſchaft 0 0 gezogen. Zum Glück blieb es bei dem Gewitter wind⸗ art al ſtill, ſo daß die Hagelkörner ſenkrecht niederfielen. außer! Sie erreichten teilweiſe die Größe kleiner Zwetſch⸗ 55 gen und richteten vor allem an den Tabakfeldern Ziffer Schaden an. der ni aber h Es brannte in Schopfheim 5 Feuer in einer Papierhülſenfabrik 0 f * Schopfheim, 31. Aug. In den Morgenſtunden verſchi brach in der Papierhülſenfabrik Eduard Herbſter lurch und zwar im Imprägnierraum Feuer aus. Der it zw Branoͤherd lag in der Mitte des zweiten Stockwerks entſche des langgeſtreckten Gebäudes. Die Flammen fanden bindli in dem leicht brennbaren reichen Material Nah⸗ Et. rung, ſo daß innerhalb kurzer Zeit auch der Dachſtock 5 888. 78 2 0 eſchlo vom Feuer ergriffen wurde. Die zu anderen Räu⸗ den V men führenden eiſernen Türen waren zum Glück den be geſchloſſen, ſo daß das Feuer auf ſeinen Herd be⸗ die gr ſchränkt blieb. Neben dem Dachſtock iſt der Oberſtock 5 in der Mitte völlig ausgebrannt. Die Brandurſache ſein 2 iſt wohl in der Ueberhitzung des Imprägnierofens Rangl zu ſuchen. Sie man 1 2 ein Velgiſche Gäſte in Stuttgart fa Sie beſuchten die Reichsgartenſchau. l * Stuttgart, 31. Aug. Das prachtvolle Sommer⸗ 1 175 wetter, das in dieſen Tagen über ganz Süddeutſch⸗ letzten land herrſcht, machk einen Beſuch der Reichs⸗ llebun gartenſchau zu einem beſonders verlockenden 155 b Reiſeziel. Dies erwies erneut der Beſuch, bei dem ö liken man außer zahlreichen Gäſten aus dem weiteren würde Reich auch eine Reiſegeſellſchaft aus Bel⸗ Speer: gien, und zwar aus Antwerpen, beobachten konne. 1 8 Die Belgier, die ſich das Gelände ſchon am Montag- ſichere abend in ſeiner nächtlichen Illumination angeſehen bebt. hatten, benützten noch den Dienstagvormittag dazu, gerech die Blütenfülle und Blütenpracht zu bewundern und lemals gleichzeitig ein erfriſchendes Bad in dem Höhenfrei⸗ el bad Killesberg zu nehmen. Es braucht nicht betont Serin zu werden, daß ſie von allem, was ſie auf der Reichs⸗ auf 1 gartenſchau ſahen und erlebten, voll Bewunderung Boxen ſprachen und immer wieder betonten, wie ſchön und Kobe wie großzügig die Geſamtanlage ſei. lich bi. —— N Tait hier n * Stuttgart, 31. Aug. Der frühere Führer und Kunſtt jetzige Ehrenführer des Gaukriegerverbandes Süd⸗ Heeg weſt des NS⸗Reichskriegerbundes,/ Briaadeführer, die W Generalleutnant a. D. Dr, H. von Maur, iſt aus heiſpie Anlaß des 25. Jahrestages des Weltkriegsbeginns 9965 und der Schlacht bei Tannenberg zum General ihre der Artillerie befördert worden. den Pi iſt, wi ſprin gehend fahrun einz ber . und Photo⸗Zubehör zu verwenden. Abnehmer der Photogegenſtände war ein Bruder des Thommen, H welcher damit in Baſel einen flotten Handel trieb. Der zweite Angeklagte, ein 26jähriger H. B. aus Die Lörrach, übte den Kreislaufſchmuggel, bei dem etwa für eit 700 Reichsmark in Papier und Silber hin und her 18 wanderten, größtenteils auf eigene Rechnung aus, der gelegentlich geſchah dies auch zur Unterſtützung des ausget Mitangeklagten Th. Der Beihilfe wegen hatte ſich Aber r die 25jährige J. G. zu verantworten, welche in Lör⸗ neiſter rach den Th. bei dem Umtauſch der Zwanzigmark⸗ Der ſcheine in Hartgeld unterſtützte.— In der Sache er⸗ gdadefüs gingen 1 5 nachſtehende Urteile: lage g Thommen zehn Monate Gefängnis und 500 Mark Neben Geldſtrafe, letztere und vier Monate kommen für die ere g Unterſuchungshaft in Anrechnung; B. wurde zu Durchf ſechs Monaten und 200 Mark Gelodſtrafe verurteilt, eizvol davon gelten die Geldbuße und zwei Monate für ge⸗ 5 tilgt; die J. G. erhielt an Stelle einer verwirkten die Ha Gefängnisſtrafe von einem Monat 150 Mark Geld⸗ ſtrafe und eine weitere Geldbuße von 20 Mark not⸗ falls vier Tage Gefängnis. Der richtige Denkzettel 1 Zuchthausſtrafe für unverbeſſerlichen Dieb 5 * Frankenthal, 31. Aug. Vor der Dritten Gro⸗ Reich,! ßen Strafkammer des Landgerichts Frankenthal enten hatte ſich der 27 Jahre alte Friedrich Kern aus 95 102 Heiligenſtein, zuletzt in Grünſtadt wohnhaft, zu ver- ne antworten. Kern hatte gegen ein vom Amtsgericht 107 Grünſtadt gegen ihn ausgeſprochenes Urteil Be⸗% don rufung eingelegt. In der nun durchgeführten 00 ru Verhandlung konnte er jedoch einwandfrei als, abe Dieb überführt werden. In Anbetracht ſeiner zahl“ den reichen Vorſtrafen ſprach die Strafkammer eint(ren, Zuchthausſtrafe von zweieinhalb Jah(dee ren aus und verneinte die Anrechnung der bisher 1 erlittenen Unterſuchungshaft. 2 da. 65. Otto heiratete zweimal G Ein Bigamiſt in Bern verhaftet 9 8 50 * Bern, 31. Aug. Ein 44 Jahre alter Berger beau namens Otto Müller wurde wegen Bigamie laing verhaftet. 1917 hatte er ſich ein erſtesmal ver⸗ heiratet, lebte dann mit der Frau und den Kindern in Frankreich und Lauſanne und verließ ſie vor einem Jahre, um bald darauf in Genf ſeine Wirt⸗ 5 ſchafterin zu heiraten. Bei der zweiten Trauung wies er die Papiere des in Amerika lebenden Bru?⸗(rand ders vor. Die Sache kam jetzt ans Licht, und der Mann wurde wegen Bigamie und Verwendung falſcher Urkunden verhaftet. „ 7 1939 nmer⸗ utſch⸗ ich s⸗ enden dem iteren Bel⸗ onnte. ontag⸗ eſehen dazu, n und ufrei⸗ betont teichs⸗ erung n und r und Süd⸗ ührer, ſt aus ginns eral e trteilt, für ge⸗ zirkten Geld⸗ ek not⸗ Berger a mie al ver⸗ indern ſie vor Wirt⸗ rauung 1 Bru⸗ nd der endung Donnerstag, 31. Auguſt 1939 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 399 —— , Im Dickicht der Leiſtungswertung Zahlenarithmetik im modernen Sport Für den Laien in ſportlichen Dingen iſt die Feſtſtellung des Siegers in einem Wettkampf eine ſehr einfache Sache Probleme gibt es für ihn nicht, denn er weiß ja auch nicht, daß unſer moderner Leiſtungsſport ein ſehr kompli⸗ ziertes Weſen iſt, in ſeiner Geſamtheit etwa vergleichbar mit einer hochentwickelten Maſchine, die eine dauernde Prüfung und Ueberwachung jedes einzelnen Teiles nötig hat, wenn es nicht zu Störungen kommen ſoll. Daß diefer Vergleich durchaus nicht übertrieben iſt, dafür haben wir in der letzten Zeit zwei anſchauliche Beiſpiele erhalten Da iſt zunächſt einmal der Moderne Fünfkampf, eine Sport⸗ art alſo, der im Olympia⸗Programm einer jeden Nation außerordentlich große Bedeutung zukommt. Dieſer Fünf⸗ kampf nun wird bisher nach der zweifellos einfachen Methode der Platzziffer gewertet, alſo der Beſte erhält Ziffer 1, der Nächſtbeſte Ziffer 2 uſw. Der Teilnehmer mit der niedrigſten Geſamtplatzziffer iſt der Sieger. Es hat ſich aber herausgeſtellt, daß dieſe„einfache“ Wertung zahlreiche Ungerechtigkeiten zuläßt, ſo daß der deutſche Hauptmann von Oertzen, ſelbſt ein alter Fünfkämpfer, ein zwar ſehr viel komplizierteres Punktſyſtem ausgearbeitet hat, das aber dieſe Fehlermöglichkeiten ausſchalten ſoll. So perſchiedenartige Uebungen wie Schießen, 4⸗Km.⸗Gelände⸗ laufen, 300 Meter Schwimmen, Fechten und Reiten werden durch dieſe Punkttabelle in Einklang gebracht. Dieſe Löſung iſt zwar auch noch nicht ideal, kann aber wenigſtens den entſcheidenden Anſtoß geben, eine neue, international ver⸗ bindliche Wertung zu ſchaffen. Etwas mehr hat ſich die Oeffentlichkeit ſchon mit der anderen Neuerung befaßt, die vom Fachamt für Fußball beſchloſſen wurde und die in Zukunft nicht mehr dem Verein den Vorzug gibt, der bei Punktgleichheit zweier Rivalen den beſſeren Quotienten aus den erzielten Toren, ſondern die größere Trefferdifferenz aufweiſt. Auch dieſer Fall be⸗ weiſt dem Außenſtehenden, welch Kopfzerbrechen es manch⸗ mal macht, am Ende einer Spielzeit, in der jeder Verein ein Beſtes gegeben hat, eine gerechte Einordnung in die Rangliſte vorzunehmen. Sieht man ſich in den übrigen Sportarten um, dann muß man überraſcht feſtſtellen, wie ſchwierig auch dort vielfach eine gerechte Wertung iſt. Da gibt beiſpielsweiſe die ſiuniſche Zehnkampfwertung immer wieder zu der Frage Anlaß, welcher Weltrekord denn eigentlich der wertvollſte ſe. Als Finnland 1934 dem Internationalen Leichtathletik⸗ verband ſeine Wertungsliſte zur Verfügung ſtellte, glaubte man, damit eine allgemeingültige Liſte zu haben. Die letzten Jahre haben aber gezeigt, daß hier die techniſchen Uebungen(alſo Kugelſtoßen, Speer⸗ und Diskuswurf uſw.) mel beſſer wegkommen als die Laufübungen. Man hatte wohl nicht damit gerechnet, daß gerade in den techniſchen Uebungen eine ungeheure Leiſtungsſteigerung eintreten würde. So ſteht nach dieſer Tabelle beiſpielsweiſe der Speerwurf ⸗ Weltrekord von Nikkanen⸗ Finnland an der Spitze, aber die wunderbare 5000⸗Meter⸗Jeit Mäkis nimmt erſt den zehnten Platz ein, während Harbigs noch erſtaun⸗ licherer 800⸗Meter⸗Rekord wenigſtens ſchon an ſechſter Stelle ſteht. Alſo auch hier iſt man noch nicht bis zu einer völlig gerechten“ Wertung durchgedrungen, was auch wohl kaum lemals möglich ſein dürfte. Auf anderen Gebieten hat menſchliche Unzulänglichkeit ebenfalls häufig Triumphe gefeiert. Wir denken da an die Wertungen im Skiſpringen, im Kunſtſpringen, Eiskunſt⸗ lauf und Kunſtturnen, weiter an die Punktwertung im Boxen oder Ringen. Obgleich durch die„offene Wertung“ in den Winterſportarten, dem Kunſtſpringen und turnen, grobe Ungerechtigkeiten— denn auf ſolche läuft es ſchließ⸗ lich hinaus!— nicht mehr möglich ſind, ſchweigt die Kritik hier noch keineswegs, was vor allem bei der Wertung im Kunſtturnen zu beobachten iſt, wo die verſchiedenen Stil⸗ arten mehr als einmal den Ruf nach einer international gerechten Wertung ertönen ließen. Auch dem Laien gehen die Wertungsſchwierigkeiten ein, die ſich ergeben, wenn beiſpielsweiſe finniſche, italieniſche, ſchweizeriſche und deutſche Turner, die ſehr weitgehende Unterſchiede in der Bevorzugung von Kraft- oder Schwungübungen aufweiſen, ihre Kräfte meſſen. Es kommt hierbei zu ſchwer zu löſen⸗ den Problemen. Die Punktwertung im Boxen und Ringen iſt, wie das Kunſtſpringen der Schwimmer und das Ski⸗ ſoringen mit ſeiner ſtark umkämpften„Haltungsnote“ weit⸗ gehend von den Männern abhängig, die kraft ihrer Er⸗ fahrung die Wertung vornehmen, die aber doch ſchlteßlich einzig und allein auf der Unbeſtechlichkeit ihres Auges oder ihrem entwickelten Sinn für die Schönheit der Hal⸗ tung, dem Gefühl für Rhythmus und Vollkommenheit der Bewegung u. a. m. beruht. Der Vollſtändigkeit halber ſei noch erwähnt, daß zu dieſem weiten Gebiet der gerechten Wertung auch noch die vielerörterte Frage gehört, ob ein Weltrekord, der unter beſonderen Bedingungen— Cartonnets Schwimmrekorde!⸗ oder durch Mithilfe von Schrittmachern— Wooderſon! zuſtande gekommen iſt, überhaupt Anſpruch hat, als ſolcher angeſehen zu werden. Auch darüber hat es ſchon lange Auseinanderſetzungen gegeben, die beweiſen, wie heikel und ſchwierig es iſt, menſchliche Unzulänglichkeit auszu⸗ ſchalten und ein Prinzip auszuarbeiten, das der wirklichen Leiſtung des Sportlers gerecht wird. Islands Jußballelf in Bremen geſchlagen Das zweite Gaſtſpiel der isländiſchen Fußballmannſchaft in Deutſchland fand am Mittwochnachmittag vor 2000 Zu⸗ ſchauern in der Bremer Kampfbahn ſtatt. Die Bremer Stadtelf gewann mit:1(:0) Toren, doch entſpricht das Ergebnis nicht ganz dem Spielverlauf. Die ſympathiſchen Gäſte hätten ein Unentſchieden durchaus verdient, das ihnen durch ihr Schußpech aber verſagt blieb. Iklig und Vogt brachten Bremen nach dem Wechſel:0 in Front, bevor es dem Linksaußen Solvaſon gelang, für Island das Ergebnis auf:1 zu verbeſſern. * Der vom Turnverein Badenia Feudenheim anläßlich ſeines 50jährigen Jubiläums geplante Feſtabend iſt bis auf weiteres verſchoben worden. Schlag' den naſſen Tod in Ketten! Reichsjugendſührung, Reichsnährſtand, DA, miniſterium, Es iſt erſtaunlich, daß noch ſo häufig von Opfern be⸗ richtet wird, die der naſſe Tod gefordert hat. In der Reichsſportführung wurden einmal in der letzten Zeit die maßgebende Zeitungen des Reiches daraufhin durch⸗ geſehen. In einer Woche waren es Dutzende von Mel⸗ dungen, die Unglücksfälle beim Schwimmen und Baden betrafen. Dieſe Trauerbotſchaften, die ein bezeichnendes Licht auf einen einfach unhaltbaren Zuſtand werfen, laſſen es vollauf berechtigt erſcheinen, weinen die Schwimmgemein⸗ ſchaften im NS mit immer wieder neuer Tatkraft an die Werbung für den Schwimmſport gehen. Sie tun es oft mit einer Zähigkeit, die an Aufcdringlichkeit grenzt, oſt mit Aufrufen, die einen Erfolg verſprechen ſollten, wie der Werberuf eines norddeutſchen Vereins:„Schlag' den naſſen Tod in Ketten, lerne Schwimmen, lerne Retten“. Wenn ſich ein Autounfall eveignet, iſt die Polizei zur Stelle, Vermeſſungen werden vorgenommen, die Schuld⸗ frage wird geklärt. Eiſerne Geſetze ſind geſchaffen, um der Vergeudung deutſcher Volkskraft durch Autounfälle vorzubeugen. Wenn ſich jemand in Waſſernot begibt, kaun er nicht belangt werden. Wenn jemand den Tod durch Ertrinken findet, wird nicht ſeſtgeſtellt, wer die Ver⸗ antwortung für den Tad eines geſunden, für die Volks⸗ demeinſchaft wertvollen Menſchen trägt, obwohl es gar nicht ſchwer wäre. Iſt's ein Jugendlicher, haben die Eltern oder die ſonſt Erziehungsberechtigten die Schuld. Iſt's ein Erwachſener, hat er die Verantwortung ſelbſt zu tragen. Jedenfalls iſt es di den meiſten Fällen un⸗ erfindlich, weshalb geſunde Menſchenkinder das Schwim⸗ men, das einzigſte Mittel, der Ertrinkungsgeſahr zu ent⸗ gehen, nicht erlernt hoben. Dieſer Umſtand wird noch unerklärlicher, wenn man bedenkt, mit welcher Zähigkeit nun ſchon ſeit Jahrzehnten deulſche Schwimmer für den Schwimmgedaetken eintreten und wie ſich mit dem NSaie alle maßgebenden Stellen— Kleine Sport-Nachrichten Einen internationalen Wettbewerb im Modernen Fünf⸗ kampff wird von den Finnen vorbereitet. Er ſoll am 2. Oktober in Helſinki beginnen und die beſten Fünf⸗ kämpfer Deutſchlands, Schwedens und Finnlands im Kampf ſehen. Auf der Züricher Radrennbahn in Oerlikon ſteigt am kommenden Sonntag, 3. September, ein internationales Steherrennen, an dem u. a. auch die Deutſchen Lohmann und Metze teilnehmen werden. Das Zweiſtunden⸗Steherreunen in Erfurt wird am kommenden Sonntag, 3. September, Schön, Krewer, Staßh, Schindler, Wißbröcker und Schumann(Erfurt) im Kampf ſehen. Krewer gewann das Rennen im vergangenen Jahr. Die deutſche Berufsfahrer⸗Elite wird am kommenden Sonntag ein Straßen⸗Radrennen bei Vierſen im Rhein⸗ land beſtreiten. Man rechnet mit einer Teilnahme von 40 Fahrern. Wien und München haben einen Städte⸗Vergleichs⸗ kampf im Tennis für den.10. September nach München vereinbart, zu dem beiderſeits ſechs Männer und vier Frauen wie bei den Meden⸗ und Pbuſgenſpielent eingeſetzt werden ſollen. Redl, v. Metaxa, Kinzel, Decker, Stzavoſzt und Helmer bei den Männern und Walter, Kraus, Wolf und Hummer bei den Frauen bilden Wiens Vertretung. Auch der Nachwuchs beider Städte kommt an dieſem Tag zu Wort. Die Fraukfurter Herbſt⸗Regatta, die am kommenden Sonntag auf dem Main ſbattfinden ſollte, wurde verlegt. Auch der für den 3. September vorgefehene Kajak⸗Slalom findet vorläufig nicht ſtatt. Italiens Tennisſpieler trugen in Livorno einen Län⸗ derkampf gegen Belgien aus, den ſie glatt mit:0 Punkten gewannen. Die US A⸗Vertreterinnen führen nach dem erſten Tag der 17. Tenniskämpfe um den Wightman⸗Pokal zwiſchen den Frauen⸗Mannſchaften von US und England, die in Neuyork ſtattfinden, mit:1 Punkten. Der Geher⸗Länderkampf Schweden— Lettlond endete in Riga mit 16:16 Punkten unentſchieden. Der letzte Tag brachte ſolgende Sieger: 10 Klm.: Rundlöf(Schweden) 45:54,4 Min.; 30 Klm.: Dalinſch(Lettland):33:09,1 Std. Hanoballweltmeiſterſchaft wie Davis-Pokal? Die großen Anſtrengungen des Präsidenten der JA H für ein Olympiſches Handballturnier haben zu keinem Ergebnis geführt. Es iſt naheliegend, das Olympiſche Tur⸗ nier durch eine andere Veronſtaltung zu erſetzen. Welt⸗ meiſterſchaften, wie ſie zwiſchen den Olympiſchen Turnieren dusgetrugen werden, ſind ſicherlich der geeignetſte Erſatz. Aber wer kann die wirtſchaftliche Laſt einer ſolchen Well⸗ meiſterſchaft tragen? Der Präſident der JA HF, Reichsfochamtsleiter„Bri⸗ gadeführer Herrmann, hat deshalb einen Plan aus⸗ gearbeitet und den Mitgliedern zur Stellungnahme unter⸗ breitet, in dem die Weltmeiſterſchaft auf eine neue Grund, lage geſtellt wird. Das Spielſyſtem ſoll ähnlich geſtaltet werden, wie es die Tennisſpieler bei ihren Davis⸗Pokol⸗ pielen anwenden. Demnach würden die Swiele auf meh⸗ tere Runden verteilt und in verſchiedenen Ländern zur Durchführung kommen. In Europg könnten dabei ſehr teizvolle Paarungen zuſammengeſtellt werden. Vielleicht ließe ſich ſogar eine Spielrunde zwiſchen Süd⸗ und Nord⸗ amerika ermöglichen, da ſa ſchon lange die Abſicht beſteht, die Handball ſpielenden Südſtaoten in den Spielbetrieb einzubeziehen und in ihrer Leiſtungsfähigkeit zu erproben. Wir erinnern dabei an die Feſtſtellung, daß Uruguay ſo lange Handball ſpielt wie Deutſchland, ja ſogar einen An⸗ ſwruch auf die Erfindung des Handballſpieles erhoben hat. Niemand in Europa weiß jedoch, wie in Uruguay geſpielt wird, und wie das Kräfteverhältnis zwiſchen europäiſchen und ſüdamerikaniſchen Mannſchaften einzuſchätzen iſt. An, den Plan ſchließt ſich ein Vorſchlag über die wirt⸗ ſchaftlichen Vereinbarungen zwiſchen den Spielpartnern an, der uns für die einzelnen Länder abſolut tragbar er⸗ ſcheint. Um einen Ausgleich zwiſchen Gaſtgeber und Gäſten zu bringen, iſt weiterhin erwähnt, daß 1942 nach dem gleichen Syſtem und nach der gleichen Paarung geſpielt werden ſollte, nur Haß die 1940 reiſenden Mannſchaften 1942 Gaſtgeber bilden müßten. Wir halten den Plan für äußerſt vernünftig, für durch⸗ führbar, für wirtſchaftlich tragbar und glauben, daß mit ihm ein guter Erſotz für das Olympiſche Handballturnier gefunden werden kann. Der Länderſpielbetrieb aller in⸗ tereſſterten Staaten würde dadurch mit einem Schlag Ziel und Richtung und ungeahnte Belebung erfahren. Die Deutſche Roll hockey⸗Meiſterſchaft wird am 17. Sep⸗ tember in Gera mit einem Zwiſchenrundentreffen zwiſchen TG Nürnberg und Lindenhof Berlin fortgeſetzt. Die Berliner Pferderennen in Hoppegarten und Karls⸗ horſt ſollen, wie vorgeſehen, am kommenden Samstag und Sonntag durchgeführt werden. Die Rennen in Hannover und Leipzig dagegen wurden abgeſagt. Ungariſche Schwimmer ſtarteten in Jugoſlawien und mußten ſich überraſchend klar geſchlagen geben. Es handelte ſich um den Laudesmeiſter UD Budapeſt, der im Klub⸗ kampf von Illch Raguſa mit 42:29 Punkten beſiegt wurde. Eingliederung aller Kegler in den NSRe Im Einvernehmen mit dem Reichsſportführer hat der Fachverband für Kegeln im NS an alle Kegelgemein⸗ ſchaften die Aufforderung gerichtet, ſich bis zum 1. Oktober 1999 über den Deutſchen Keglerbund E. V. Wernigerode, Poſtfach 30, anzumelden. Von Zehntauſenden der in Frage lommenden Gemeinſchaften meldeten ſich bisher erſt Hun⸗ derte. Das iſt ein recht negativer Erfolg des Aufruſes. Man glaubt beinahe reſtlos in allen Kegelgemeinſchaften (Kegelklubs), daß man nicht mit der Aufforderung gemeint ſei, weil man„keinen Sport“ treibt! Feſt ſteht aber, daß man“ oft ſchon vor Jahrzehnten ſich zuſammengefunden hat, um durch Kegeln ſich„etwas auszuarbeiten“, Freude in der Gemeinſchaft durch das Kegelſpiel zu haben. Das alles ſind einige recht deutliche Merkmale einer regelmäßig betriebenen Leibesübung in einer ebenſo regel⸗ mäßig ſich zuſammenfindenden Gemeinſchaft. Um Kegeln zu können, wurde eine Kegelbahn zur regelmäßigen Be⸗ nutzung gemietet. Ob die Mitglieder noch älter oder jünger ſind, ſpielt keine Rolle. Der Reichsſportzührer hat erklärt, daß es Aufgabe ſeiner Vereine ſei, auch„die Alten“ bei einer ihnen entſprechenden Leibesübung zu halten. Dazu gehört Kegeln. Für dieſes Spiel gibt es im NS eine fachliche Betreuung. Dieſe ſoll ſich nicht nur auf die leider noch zu bleine Zahl von Wettkampfkeglern erſtrecken, ſon⸗ dern auf alle Kegler im Reiche. Kegeln beſonders geeignet für die Aelteren. Jede Sportart, jedes deutſche Spiel, das im NSR ſeine Pflegeſtätte hat und von ihm betreut wird, hat ſeine Aufgaben und ſein Ziel. Auch dem Kegeln kommt in die⸗ ſem Rahmen eine beſtimmte Funktion zu, und rs iſt die Erfaſſung und Erhaltung der älteren Menſchen, Sie gerade im Kegeln eine ihnen gemäße und zweckdienliche Leibes⸗ itbung finden. Natürlich bedarf es bis zur überall nütz⸗ lichen Geſtaltung des Uebungsbetriebes noch man her Ar⸗ beit und ſonſtiger Aufwendungen. Für dieſe Ziele ſteht eine große Gefolgſchaft, eine Rieſenzahl von Anhängern bereit, ſie muß nur organiſatoriſch erfaßt werden. Im Zuſammenſchluß liegt die Kraft, auch bei den Keg⸗ lern, und das iſt ſchließlich der tiefſte und letzte Sinn aller Eingliederungsbeſtrebungen. US A⸗Davispokalmannſchaft Für die Herausſorderungsrunde am kommenden Wo⸗ chenende in Philadelphia haben die Vereinigten Staaten ihre Davispokalmannſchaft mit Riggs und Parker in den Einzelſpielen und Hunt und Kramer im Doppel aufgeſtellt. England ohne Fußballſpiele Der Engliſche Fußball⸗Verband hat ſich entſchloſſen, alle Meiſterſchaftsſpiele vorerſt vom Programm abzuſetzen. gefunden haben, um die deutſche drücklichſt zu rung ergibt ſich aus dem Gedanken, volkspolitiſche kommen, zu 7 welchem kcuin und Ertrinkungsfälle bei unmöglich ſind. Aerzte⸗ ördern. daß 1 darſtellt. feder Es geſunde Deutſe normalen muß jeder Aufgabe Schwimmen Menſch beherrſchen. Die Preisträger im 1e Der korde, 9 Hannover) Sekunden aufzuweiſen hatte. Rekorde; die bisherige Dauerflug⸗Beſtleiſtung betrug et was mehr als 12 Minuten. Gleichfalls mit der Silbernen Plakette Normal⸗Flugmodell aus Holz und Werkſtoffen wurden auch zahlreiche Kon ſowie mit Benzin⸗Motoren ſtr eir Die Herausgabe der Sportordnung des NS ha naturgemäß auch eine Ueberarbeitung der Wettfahr beſtimmungen für Kanuſport zur Folge gehabt, Sei März 1989 liegen die„neuen“ Wettfahrbeſtimmungen ge druckt vor, aber— um es vorweg zu nehmen— ſie brin⸗ gen nichts grundlegend Neues, denn es wor nur notwen⸗ dig, ſie an die äußere Gliederung des Reichsbundes und die bei ihm gebräuchlichen Bezeichnungen anzupaſſen, denz die„alte“ Wettfahrbeſtimmung ſtammte noch von der Oz ganiſation des Deutſchen uktionen ngeſetzt. teilung. der So leider bewerb im Segelfluglager Borkenberge(Weft hervorragende Ergebniſſe und zugleich zwei de die mit der Goldenen des Korpsführers des NSF, General der Flieger Ehr ſtianſen, belohnt wurden. Kermes(Gruppe 14 München) in der Alex 17 Minuten und 47 Sekunden in der Luft, während das Waſſerflug⸗Modell des wurde aus Eine beſondere Note durch den Großeinſatz der Schwingenflugmodelle. Neue Weltfahrbeſtimmungen ſind aus NSRe⸗Paß, Modellflug-Weltbewerk Modellflug⸗Wett vorzeitig abgebrochene Das Modell NS K⸗Mannes eine Flugdauer von 15 Beides Heb ſind (Stuttggart) Neben Aldinger ausgezeichnet. Leichtmetall erhielt der für Kanuſport? Kanuverbandes und „Achtung, fertig— los!“ Senivren und Juniorenklaſſen Leiſtungs⸗ klaſſe 1 und 2 geworden und aus dem früheren Renn paß Jugenoklaſſen von der HJ aufgeſtellten. Aus dem Startkommando„Meine Herren, ſind Sie fertig— los“ nun„Achtung, fertig los“. Der Abſchnitt über die Genehmigung von Auslands- ſtorts beſagt, daß die Reichsführung des NS ſie erteilt aus den bisherigen an Stelle des Verbandsvorſtandes. Zu den in den eingetre Aenderungen, wie z. B. Aufnahme der Staffelkämpfe und konnten auch die letzten Aenderungen guf⸗ des Slaloms, genommen werden: die Vergrößerung der Langſtrecke für Faltboote von 10 Km. auf 15 Km.(vom Internationalen Beſtimmung Kanu verband rer e Tage eingeführt). Renneigenſchaft der Fahrer beſagt, ein Aufrücken in die höhere Klaſſe, im Verlauf einer meß⸗ währenden Fahrer auch durch einen Sieg zu Beginn der Kämpfe ſeine Eigenſchaft als Anfänger oder Junior verliert. alſo ſeine Meldungen zu ſämtlichen Rennen, zu denen er letzten Jahren bereits Eine Regatta nicht eintritt, ſtarten wollte, erfüllen. Im großen und ganzen kann man jedoch die Wettfahrbeſtimmungen des Kauuſports paſſung an die vorbildlich klare Form der Sportordnung des NS gewonnen hat, weil ſie dadurch ebenfalls klarer und überſichtlicher geworden iſt. Gunnar Bärlund, Punkten ſchlug. polſ und berantwortlich für Politſk: Dr. Aſoſs Win ban e Stellvertreter des Hauptichriftlelters und verantwortlich für Kuen und Unterbaltung: Carl Onno Eiſenbart, Handelsteil: Dr. Frig Bode.— Lokaler Teil: l. B. Dr. Fran Wil⸗ tik, Theater helm Koch. derausgeber, Drucker and Verleger: Neue Mannhelmer Zeiten Fritz Bode& Co., Mannbeim. R 1. 6. Verantwortlich für Anzeigen und geschäftliche Mittellungen Die Anzeigen der. A Abend und A Or. E. Dr 8. S Für unverlangte Beiträge keine Gewäbr.— Nückſendung ni bel In Neuyork Haupt ſcheifeleiter Kunſt, Fim und Gericht; Schrlftleitung in Berlin: chaf fer, Berlin. Südweſkkorſo Rückporto. i. B. Robert Göller, Mannheim. Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juli über 30 000 ur Zeit Preisliſte Nr. 10 galtig. teltla in der Ausgabe B Ausgabe Mittag über 10 000 Ausgabe A Abend äber 9 500 Ausgabe B über 20 000 mmbewe Die Notwendigleit di Schm. Voraus und Silbernen des H Minuten neue deutſch! den eingetretenen daß eine Aenderung, durch die An⸗ Finnlands ſtorker Schwergewichts⸗ boxer, bemüht ſich erneut um einen Anſchluß an die ame⸗ rikaniſche und Weltſpitzenklaſſe. den jungen Amerikaner Hoell Munſell, den er nach 5 1 Dr. Franz Wilhelm Koch.— Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. ittag erſchelnen gleich Propaganda zuſammen guns mei; unge, deutſch en) bracht! che Dauer lakettß itlerjunger ſſe bliel el(Grupp und 42 mit ſeinen; Modellen Wettbewerk ſeiner Ein die über die wenn der Er kann; ſagen, daß traf er auf 60. 115 5 11 31 30 0 3 25. 3. 30 3 305 31 30. 31 30. 2 30 31 30 B. 2 4% 0 achm Egadewlg 99,— 80.25 Presdner⸗Lelpz, oeſch. RSL 107.7 106.5 gen„ Steen 4 Sanne 192,0 191.5 Veet. dels gel. 113.0 Sin eee ee VVT Deulsde Pommern Altb..% Schl. andſch. 99. 5% do. Biqulb. 100,7 100,0] Bafali.-G. 60,20 60,25 Düren. Metal—— 50 l. Holzmans 15/0 159.00 Nlederl. Rogte, 172,0 171,0 Steatit⸗Magneſi as.. Deutſche Bank. 1145 U Abeinprop.Alibeſ.. 135,1 pf krel(frsh 0%% 4½p89. Rom. f. 58.30 88,50] Sanr. El. Lief. Ge....„ Düſſeld. Hoefelb.. Hotelbetrieb.. 72.25 72.75 Rerbd Kabel Stettin. Portl⸗3. 100,0 Dit Sentralb.⸗Ar. 101,5 estverzinsl. Werte 83 olf Alte. 152.0 D 5 1 98.75 dib Westf dr do. Elektr.⸗W t.. Donam. A. Nobel 82.— 81,00 Hutſchenreuter, 1 80,12 do. 1„ e Stod 4 Cle. 20 Dt. Eff. u. W. ⸗Bk. 80, // under, 4% Aachen v. 20 97,62 97.37 5 5 5 1 1„ Verkrem 8 do, 3. 138.0 130.0—— 5 1 2742 8 5 CVJVVVVV%VCEFCCCCCCCCCC(CC%%% p[ è⅛0 g. ,,, ⅛˙d. 1050 3. 30. 4% Bochum 28 35.5 97,75% eri. Pfbrumi Goldpf. in. 2 90.—, 00.— Heron u, Ronter, 70.0 148,0 Engelhardt Oran 02 9212 Jaduftrie lauen 158.0 158.0 Poem Sllengie z. fre ele de 8 8 0 metals de o 08.7 681.6 101.6, Braunſchweiee 97,75. Foldpf.. 099,— 99.% Südd. Bdkred. Boswaus Knauer 147,0 144,0 90 2. ſaeobſen. W. 00,0 90,75 Penarth Brau. 224,00 lor Glektr u. 8. 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Se., Wee Eee ue 129.3 12973 5 1 0 1 55. 6% Hann. Bodkr. N 4 Stb 2 alte 183,5 185,0 de. Erdöl. 124.7 1240 7 8 L 175 109,0. 10 145 5 4 3 45553 154.0 2 11 1—— 7777CTTTVTVVVVCVCTCCCTTT 1„ Soldhen 1188 bo, Rabel werke 161,0 161,0 7 1515 3 9 5 an 1 9. Le 5* Kahr 540% ee n 10% 0 18.0 5% Weed. Sr 99 Annen de. Zineleum, 254,0 155,0 date d 145,2 104.5 Sarg G 20 120. au 44 5% peflin, Feuerverf 8 e Ne. cet do.„. Halleſche Maſch., 94,50 Hansfelb 75 145,5 144, Schleß⸗Defrles. 138.0 137 e 5 Colonta⸗Feuerd. 5 1 er Bodenkr. 5 ust de. Steinzeug. 170,0 170,0 Hamburg. Eleitn. 140,7 140,0] Markt- u. b 5 117½Schl. Bgw. Beuth. 78,— 78. ellſtoff 1 55 1 etmes⸗Kreditv,* Anleihen 45 Ad kr. 27 90,50 99,50, Goldpfbr. k 21 99.— 99. i ar.9,0 226,2 de Tel u. Rua. Harburg Wumnmm.. Maſchinenduckar 18,0 110,7% Klektr. u. G. 100,0 Nera el 534 ſagdebg, Feue ß br 5 b 14% 95.50% Pr. Cenir god. ug. Baugeſ Ben; 118,0 do Ton u. Sts arban. Bergbau 1370 133, Rech. Wed Sora 100,5, do. Portl-gem 134,9 131„„Thüringer, 1 bing, Bezirks-, Zweckver⸗ 4% 9 0 98.75 98,75 Golbpf. es 99. 99. 4.. 5 118,2 114,7 de Waffen. Heidenau. Var 61, Mercur Wow.. Schöfferbof Br. 187,0 187.5 Made. freiſe und Städte 5 000 3% d. Liquid. 25 100,3 100, Alſen, Portl. gem de Eſſenhand 141,0 147 Port. 105,0 lad. Retalgeſeuſchaft 111, 112,0 Schubert& Sale 124, Sank-Aktien Kolonlal-WMã es bhövrandenbg.80 99,50 68,02 4½ Noel A le! 100,6% Pr. Hop.⸗Bt. Ammendorf Pap 78,75 79, leier- Werke. 80 4% c Heſh u, Hern:. dag Müblenbas. 143, Schuger 1 Fs(eo. 158,0 aug Dt dr.-unft. 91,- tsch Oſtafrita 90,8 93, annspei 1 B 98,25 6% Weſti 912711 68,80 38,30.0 bf. 21% 90. 90. Ampermerke 5, Sierig. Goriſten. 90,0 Hiidetrand tun!„„ i, Müneſe.„ Schullgeiß 108,5 108,1“ Badſſche Bat Kamerun Geng 8 ee 48., e Lee. e 15 5 nba Koblenw zes 11,5 Dertm. Ag Br.%„%[ Pindrichs gu. 120 3% miueldiſch Stab„. Schwabend rau., Dank f. Braulad 114,5 14, Neu⸗Gulneg„ 181% 7 chen K. 10 99 5 g 8 5 Gold n. k 50 09,— 99. A 3 do Unlonbr.. 220,9 222,0 Hirſchberg. Sederrt Mühle ingen 134,5 134,0 8„133,0 Bayr. mn Wh. 97.50 97,— Otapi⸗Minen 45 2 ase Holſt. K 14. 98,%% t. Rem. 262% 99,50 99,50% bo. b 98,50 98,50 Muggb.-M. Maſch. 146,0 165,0 raabner Garbi 106, 10,105„ 134.0 134,0 104,0 104, 103, 102,2 104,5 104, 7 Schantung Pa, 52, 91, Seite/ Nummer 399 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe laben Sie schon einmal ein lung- Jesellenparadies gesehen! Nein! Dann aber hinein! Wann! Sleien morgen zur Premiere des neuen -Flims der Terra ADN OD AEIO IN 10 SNuddDeHN A SrSN“ JD N 1 tie te Jalblerelen mit Heinz Rühmann- Josef Sieber- Hans Brauseweiter- Hilde Schneider · Trude Harlen Gerda Harla Terno- L. Rausch- P. Bildt Se werden lachen das können wir Ihnen versprechen! Ab morgen in beiden Theatern! ee chab Bbg F 7. 23. Planken K 1, 5, Breite Straße 5; y BUrut SZ 4d 177 Schluß des Anzeigenteils Von den Arbeitsämtern des Deutſchen Reiches leinſchl. ſbmark, Reichsgau Sudetenland und Memelland] waren Juli 763 000 Arbeitsgeſuche und 1 640 000 offene Stellen bearbeiten. Gegenüber dem Vormonat hat die Zahl r Arbeitsgeſuche um rd. 100 000, die Zahl der offenen tellen um etwa 40 000 abgenommen. Die Arbeitsgeſuche ten im Januar des Jahres mit rd. 1840000 ihren öſeſtand erreicht und ſind ſeitdem ſtetig zurückgegangen, nne Folge zunächſt jahreszeitlicher Einflüſſe Wieder⸗ nahme der Außenarbeiten—, dann auch bedingt dürch e zunehmende Verknappung an Arbeitskräften ned euerdings auch die geſetzlichen Beſchränkungen des Ar⸗ Eitsplatzwechſels. Die bei den Arbeitsümtern gemel⸗ ten offenen Stellen hatten dagegen iuſolge des von kongot zu Monat größer werdenden Bedarfs an Arx⸗ itern und Augeſtellten noch bis Mai eine ſtark ſteigende ſendenz(im Mai ſoſt 1½ Million), Seitdem haben ſie was abgenommen, was zum Teil auf Saiſoneinflüſſe, Um Teil auf eine Verminderung der Fluktuation zurück⸗ ufüßhren iſt. 6 Im Laufe des Juli konnten durch die Arbeitsämter üsgeſamt 722 000 Arbeiter und Angeſtellte vermittelt herden gegenüber 774000 im Vormonat. Die Verknappung n Arbeitskräften hat auch hier zu einem weiteren Rück⸗ an geführt. Von den im Berichtsmonat vermittelten Arbeitern und Angeſtellten waren 140 000 Hilfsarbeiter ler Art leinſchl. Bauhillfsarbeiter), 114 000 Aeurgeſtellte, . 46 000 landwirtſchaftliche Arbeiter, 71 000 Verkehrs⸗ und b ransportarbeiter, 68 600 Gaſtſtättenarbeiter, 44000 Bau⸗ scharbeiter, 44 000 Hausgehilfinnen und zugehörige Berufe Ind 43 000 Metallarbeiter. Bemerkt werden muß, daß in en Zahlen der Unterbringungen die Zahlen der Dienſt⸗ erpflichtungen nicht enthalten ſind. Der Siand der Reichsschuld am 30. Juni Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrug die Summe der fundierten Reichsſchuld am 30. Juni ins⸗ geſamt 24 931,4(am 31. 3. 1939: 24 207,6) Mill. 4. Von dieſer Geſamtſumme entfallen auf die auf Reichsmark lau⸗ tende Schuld 23 642,0(22 913,9) Mill.„ und auf die auf fremde Währung lautende Schuld 1289,3(1293,6) Mill.. Die Erhöhung der Reichsmarkſchuld bezieht ſich faſt aus⸗ ſchließlich auf die 4% prozentige Anleihe des Deutſchen Reiches von 1939, die auf 1 565,7(601,2) Mill./ geſtiegen iſt; andererſeits haben ſich verſchiedene Schuld poſten ver⸗ ringert, fo die 4½ prozentigen Schatzanweiſungen des Deutſchen Reichs von 1936 auf 324,4(418,4), die 4prozentige Anleihe des Deutſchen Reichs von 1934 auf 166,2(199,5), die Reichsſchuldbuchforderungen auf Grund der Polen⸗ ſchädenverordnung auf 132 7 668,2) und die Anleihe⸗ ablöſungsſchuld des Deutſchen Reichs mit Ausloſwags⸗ rechten auf 2 654,9(2 726,2) Mill.. Die ſchwebende Schuld belief ſich am 30. Juni auf 7979, Mill. 4 gegen 6 534,0 Mill. // am 31. März 1939. Im einzelnen betragen die Zahlungsverpflichtungen aus der Begebung unverzinslicher Schatzanweiſungen mit Gegen⸗ wert 7 086,0(5 950,5) Mill./ und ſolcher ohne Gegen⸗ wert 45,5(45,5) Mill. /, ferner der Umlauf von Reichs⸗ wechſeln 400,(399,8), kurzfriſtige Darlehen 286,5(5,7) und der Betriebskredit bei der Reichsbank 100,0(27,0) Mill. J. Zu der Summe der Zahlungsverpflichtungen von 7 918,0(6 428,5) Mill. 1 kommen noch Schatzanwei⸗ fungen zum Zwecke von Sicherheitsleiſtungen uſw. in Höhe von 61,4(106,4) Mill. I. An Steuergutſcheinen alter Art war am Stichtag kein Umlauf vorhanden gegen 1,8 Mill.„ am 31. 3. 1939. An Anleiheſtock⸗Steuergut⸗ ſcheinen waren 108,0(107,2) Mill. ¼ ausgegeben. Die Summe der ausgegebenen N⸗Steuergutſcheine J und II ſtellte ſich am Ende des erſten Halbjahres 1939 auf 1,497,8 (—) Mill. I, wovon auf 1 752,5 und auf II 745, Mill. entfallen. * Günſtige Ernteausſichten in Spanien. Wie aus Krei⸗ ſen des Landwirtſchaftsminiſteriums verlautet, werden die Ausſichten der Ernte für Kartoffeln, Linſen und Kicher⸗ erbſen, drei Artikel, die für die Ernährung der ſpaniſchen Bevölkerung die größte Rolle ſpielen, äußerſt günſtig beurteilt, ſo daß man die Hoffnung hat, in dieſem Jahr bereits auf jede zuſätzliche Einfuhr verzichten zu können und den geſamten Bedarf des Landes aus der einheimiſchen Erzeugung zu decken. Nach amtlichen Schätzungen wird die Linſenernte etwa 125 000 Dz., d. h. 92 v. H. der Durch⸗ ſchnittsernte der Jahre 1931 1935, erreichen. Die Erzeu⸗ gung von Kichererbſen, die beſonders für die arbeitende Bevölkerung eine Rolle ſpielt, wird ſogar mit 1,6 Mill. Da. beziffert und würde demnach 136 v. H. der Durch⸗ ſchnittsernte der Jahre 19311935 erreichen. Wenn der Zeitpunkt für die Beurteilung der Kartoffelernte auch noch etwas früh iſt, ſo zeigt man ſich in amtlichen Kreiſen nach dem bisherigen Stand der Felder und der Größe der be⸗ bauten Flächen, die in dieſem Jahr 407 000 Hektar errei⸗ chen, durchaus optimiſtiſch. Man weiſt in dieſem Zuſam⸗ menhang darauf hin, daß Hie ſpaniſche Landwirtſchaft vor⸗ bildliche Aufbauarbeit geleiſtet habe. Deuischland arbeifei! 1 9 Arbelismarki im Zeichen offener Stellen— Inanspruchnahme und Vermiiſlungs- e tälligkeit der Arbelisämier im Juli Die Zahl der am Schluß des Berichtsmonats noch vor⸗ handenen unerledigten offenen Stellen hat ſich gegenüber dem Vormonat abermals, wenn auch nicht ſehr beträchtlich, erhöht. Ende Juni waren bei den Arbeitsämtern noch 772 000, Ende Juli 779 000 unerledigte offene Stellen ge⸗ meldet. Von dem Beſtand Ende Juli entfielen 202 000 auf Hilfsarbeiter aller Art(einſchl. Bauhilſs arbeiter), 134000 auf land wirtſchaftliche Arbeiter, 84000 auf Bau⸗ facharbeiter, 84000 auf Metallarbeiter und 55 000 auf Hälsgehilfinnen. Erhöht hat ſich der ungedeckte Bedarf insbeſondere noch bei den Metallarbeitern, den Textil⸗ arbeitern, den Baufacharbeitern, den Verkehrs⸗ und Trausportarbeitern und den Hilfsarbeitern aller. Art, während er in der Landwirtſchaft und bei den Gaſtſtätten⸗ arbeitern ſich etwas verminderte. Was die Entwicklung ot den einzelnen Teilen dye Reichsgebietes anbelongt, ſo waren bei den Arbeitsämtern des Altreichs im Jul 576 000 Arbeitsgeſuche und 1 378 000 offene Stellen gemeldet. Untergebracht wurden insgeſamt 605000 Arbeitskräfte. In der Oſtmark waren von den Arbeitsämtern im Berichtsmonat 126 000 Avbeitsgeſuche und 181 000 oſſene Stellen zu bearbeiten. Die Zahl der untergebrachten Arbeitskräfte betrug hier 75 000. Im Reichsgau Sudetenland lagen 61 000 Arbeitsgeſuche 1nd 81000 offene Stellen vor. 42000 Arbeiter und Angeſtellte konnten durch die Arbeitsämter in Beſchäftigung gebracht werden. Sowohl im Altreich als auch in der Oſtmark und im Sudetenland waren alſo die Zahlen der oſſenen Stellen höher als die der Arbeitsgeſuche. Dos Mißverhältnis war allerdings in der Oſtmark und im Sudetenland noch nicht ſo groß wie im Altreich. Der Grind hierfür iſt vor⸗ nehmlich, daß in der Oſtmark und im Sudetenland der Ar⸗ beitseinſatz der Frauen noch ausgeglichener iſt als im Altreich. 5 Der Ausbau der Leipziger Messe 1 14 174 10 Präſtdent Fichte ſprach in einer Vorſtands⸗ und Haupt⸗ Zentralſtelle für Intereſſenten der Leipziger Meſſe. Die Zeutralſtelle für Intereſſenten der Leipziger Meſſe BV., die Organiſation der Ausſteller und Einkäufer, hielt bor der Meſſe die Vereinigte Sitzung des Vorſtandes und Hauptausſchuſſes ab. 1 Nach kurzen Referaten des Geſchäftsführers der Zentral⸗ telle, Dr. Max Koch, und des Vorſitzenden des Fach⸗ (kusſchuſſes für die Baumeſſe, Dr. Albert Müller, über Umfang und Aufgaben der Muſtermeſſe und der unter der (Schirmherrſchaft von Generalinſpektor Dr. Todt ſtehenden Baumeſſe hielt Meßamtspräſident Ludwig Fichte einen ausſchußſitzung der pon den Anweſenden ſtark beachteten Vortrag, der zum erſten Male einen Ueberblick über die Pläne und Ab⸗ lichten für den zukünftigen Ausbau der Leipziger Meſſe brachte. Präſident Fichte wies darauf hin, daß er mit dem eichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda lich von der Anſicht leiten laſſe, in der Leipziger Meſſe eine (Reichs meſſe“ zu ſehen, ſo daß auch ihre finanzielle Grund⸗ tage durch das Reich geſichert werden müſſe. Das Propa⸗ ganda⸗Miniſterium habe deshalb auch erhebliche Beiträge in den Etat eingeſtellt, woraus aus den für das laufende ahr bereitgeſtellten Beträgen das frühere Kaufhaus Ury bereits gekauft und der Textilmeſſe zur Verfügung ge⸗ ſtellt worden ſei. läufig ausſchließlich ſtellt und vom Norddeutſchen Lloyd ſowie der Hamburg⸗ [Amerika⸗Linie betreut werden. der 1940 geplanten Gutenberg⸗Reichsausſtellung, dem Gelände der Techniſchen Meſſe ſtattfinden wird, teilte „ räſtdent Fichte mit, Faffeebetrieb erbaut )Ausſtellung erforderlichen Bauten als Dauerbauten er⸗ wWw' richtet werden ſollen. 8 a verſchiedener beſtehender Hallen und Neubauten von Hallen vorgeſeben, wobei auch an den Bau eines Kinos gedacht iſt, gerfügung geſtellt, außerhalb der Meſſen aber als allge⸗ meines Kino benutzt werden ſoll. Gedacht ſei auch an den Bau einer Kongreßhalle. 8 Pflege der See verbindungen wischen Japan und china Schon zu Zeiten des Konde⸗Kabinetts lieſen ſtän dig Verhondlungen über die Bildung einer hobbſtaatlichen Ge⸗ ſellſchaft, die die Chinaſchiffahrt einheitlich führen ſollte. Verkehrsminiſter Tan abe hatte den Plan ſeines Vorgän⸗ ers umgearbeitetzund ſcheint nnumehr alle Hemmniſſe. die ich immer wieder zeioten. ſiberwunden zu hoben, denn beben iſt das folgende oſſizielle Kommuniqué des Ver⸗ kehrsminiſteriums veröffentlicht worden: „Die Regierung hat der Notwendigzeit einer ſtärkeren tereſſe entgegengebracht ud Kontrolle der japaniſchen Schiffahrt in Oſtaſtem großes In⸗ dieſer Richtung gemacht. Es iſt ſehr zu begrüßen, daß die Geſellſchaften, die am Handel in chineſiſchen Gewäſſern in⸗ tereſſiert ſind, übereingekommen ſind, ihre Schiffahrts⸗ linien und Schiffe einem neuen nationalpolitiſchen Schif⸗ fahrtskonzern, der Toa Kaiun K. K.(Oſtaſien⸗Schiffahrts⸗ AGG), anzubieten, der durch ihre Inveſtitionen errichtet worden iſt. Selbſtverſtändlich iſt die Vervollkommnung und Vergrößerung des Verkehrs zur Erreichung der neuen Ord⸗ nung in Oſtaſien dringend nötig. Für die chineſiſch⸗japani⸗ ſche Zuſammenarbeit auf politiſchem, wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiet ſind die Verbindungswege zwiſchen Japan und China von großer Bedeutung. Dieſe Geſell⸗ ſchaft will dieſem Bedürfnis dienen. Durch ihre Arbeit ſollen die Seeverbindungen zwiſchen beiden Ländern völlig wiederhergeſtellt werden. Das Verkehrsminiſterium wird die Geſellſchaft in geigneter Weiſe überwachen und füh⸗ ren, um die Durchführung der großen Aufgabe der Ent⸗ wicklung Oſtaſiens zu beſchleunigen. Die Geſellſchaft hat ihren Sitz in Tokio und verfügt über ein Kapital von 73 Mill. Jen. Aufgabe der Geſellſchaft iſt, die Schiffahrt zwi⸗ ſchen Japan und China, Schiffahrt an der chineſiſchen Küſte und zwiſchen China und anderen Ländern, das Werft⸗ und Lagerhaus⸗Geſchäft, ſowie alle anderen einſchlägigen Ge⸗ ſchäfte und Inveſtitionen. Es ſollen die folgenden Linien befahren werden: Japon—Tientſin, Japan—ſingtau, Ja⸗ pan— Schanghai, Japan Südchina, Formoſa— Schanghai, Formoſa—Tientſin, Tormoſa—Südchina, Dairen—Nord⸗ china, Tientſin— Schanghai, Tientſin— Süschina und Dairen—Südchina.“ Zuckerfabrik Glanzig, Glauzig⸗Anhalt. Laut Geſchäfts⸗ bericht ging bei der Zuckerfabrik 5 Rübenverar⸗ beitung in dem am 31. Mai beendeten 6 eſchäftsjahr glatt vonſtatten. In der Zuckerfabrik wurden infolge der all⸗ 1 5 5 geringeren Ernte(1938) nur 884 800(1 290 000) Da. Riben mit einem durchſchnittlich ebenfalls niedrigeren Zuckergehalt von 18,6(18,9) v. H. auf Zucker verarbeitet, ferner in der Trocknung Klepzig 207 454(207 655) Dz. Rü⸗ ben getrocknet. Die Geſamteinnahmen des Berichtsfahres ſtellen ſich auf 6,90(6,71) Mill. J. Nach Abzug aller Aus⸗ gaben. 220 88d(426 792„ Abſchreibungen auf Fabrik und Landwirtſchaft und 110 900% Rückſtellungen ergibt ſich ein⸗ ſchließlich 23 286(22 787)/ Vortrag ein Reingewinn von 471 190(498 637. Der HV am 20. September in Leipzig wird vorgeſchlagen, hieraus unv. 6,5 v. H. Dividende auf 6 746 700(i. V. 6 939 600)/ bezugsberechtigte Aktien von dem 7 Mill./ betragenden Aktienkapital auszuſchütten und 20 796, 8 Die Veränderung des dividen⸗ denberechtigten Aktienbetrages ergibt ſich daraus, daß im Berichtsjahr nom. 574 200/ eigene Aktien zum Durch⸗ ſchnittskurs von 137,5 v. H. aufgenommen und nom. 381 300„ zum ungefähr leichen Kurſe verkauft wurden. Im Beſtande verblieben ſind neben den ſchon läuger im Eigenbeſitz befindlichen und auf 1„ abgeſchriebenen nom. 00 400„eigenen Aktien ſomit neu nom. 192 900„, die mit 137,5 v. H. zu Buch ſtehen. * Wieviel Leder bekommt der Schuhmacher für Repara⸗ turen? Mit Zuſtimmung des Reichswirtſchaftsminiſters hat der Reichsbesuftragte für Lederwirtſchaft beſtimmt, daß Leder an Schuhmacher und andere Werkſtätten, die Schuhe ausbeſſern, uur in genau vorgeſchriebenen Mengen gelie⸗ feng e ee S. g 0 Kurssfeigerungen auf Donnerstag, 31. Auguſt 7295 allen Markigebieien im Börsenverlauf weifere Auiwärisbe wegung Rhein⸗mainiſche Mittagsbörſe: Weiter feſt unterſtützte Das Fehlen von dennenswerten Abgaben an⸗ die feſte Haltung der Börſe nicht unerheblich, weil dererſeits einſeitige Kauf neigung der Kundſchaft fort⸗ beſtand. Die Geſchäftstätigkeit erfuhr indeſſen eine wei⸗ tere Schrumpfung. Am Aktienmarkt zeigten die erſten Kurſe durchſchnittliche Befeſtigungen von- v. H. Etwas ſchwächer waren nur Holzmann mit 158 50(159,75). Chemiewerte blieben weiterhin im Vordergrund, beſolꝛ⸗ ders Ich Farben mit 157,25(155,75). Am Montanmarkt 1 10038, Hoeſch 174. H. gewannen Verein. Stahl 76 auf 8 auf 107% und Deutſche Erdöl 1% v. H. auf 125. Feſt waren außerdem Zellſtoff Waldhof mit 114,50(112,75), Rheinmetall mit(120,25), ferner Zoge Bekula auf 165,50(164,50), Geſſürel ouf 18%(181,50 Daimler auf 120(119,50) und Verein. Deutſche Metall auf 174,50 173,50 an. Der Rentenmarkt lag ruhig. Von Ausloſungsanleihen Reichsaltbeſitz knapp gehalten mit 131.80(1317), Deko⸗ ſama 1 unv. 136.50, Beneſo 2156.50. Von Induſtrie⸗Obli⸗ gationen erholten ſich Fpros. Gelſenberg auf 97.25(9656). Im übrigen ergaben ſik meiſt wieder leichte Abſchwächun⸗ gen. Von Stadtanleihen gingen 4, 5proz. Hanau auf 97 (97.50) und 4,5proz. Heidelberg von 26 auf 94(95) zurück. Reichstitel und Pfandbriefe konnten ſich behaupten. Steuer⸗ gutſcheine 1 gaben auf 97.70—97.60(97.80) und Kommunal⸗ Umſchuldung auf 92.90(93) nach. In der zweiten Börſenſtunde herrſchte ausgeſprochene Geſchäftsſtille, teilweiſe bröckelten die Kurſe didurch leicht ab. Die Geſamthaltung erfuhr aber keine Beeinträh⸗ tigung. J Farben 157 nach 157,25, Verein. Stahl etwa 100 nach 1003/8, andererſeits Rheinſtahl feſt mit 130,25 bis 131(127,75),(178), Harpener mit 135(188). Im Freiverkehr gingen Katz und Klumpp um 1 v. H. auf 9395 und Verein. Fränk. Schuh auf 78—80(80 Geld) zurück. 8 78 1— ebenſo chuckert mit 179,50 Berliner Börſe: Aktien überwiegend feſter, Renten ruhig Berlin, 31. Auguſt. Die Bewegung der Aktienkurſe vollzieht ſich weiter in anſteigender Richtung. Auch heute waren faſt ausnahmslos Kaufaufträge des Publikums auszuführen, was trotz des keineswegs beſonders großen Umfanges der einzelnen Aufträge auf allen Marktgebieten zu Kursſteigerungen führte. Nur ganz vereinzelt lag etwas größeres Angebot vor, was auf gelegentliche Poſitionslöſungen zurückgeführt wurde., 36 variabel gehandelte Aktien hatten höhere, 9g un⸗ veränderte und 16 niedrigere Kurſe, während 21 Papiere eine Anfangsnotiz nicht erhielten. Am Montanmarkt hatten Rheinſtahl bei einem Aufangs⸗ umſatz von etwa 24 000/ eine Steigerung von 3% v. H. aufzuweiſen. Harpener ſtiegen um 2, Hoeſch um 1, wäh⸗ rend bei den übrigen Papieren des Marktes über Prozent⸗ bruchteile hinausgehende Schwankungen nicht eintraten. Von Braunkohlenaktien ſind Rheinebraun und Deutſche Erdöl mit plus 4 bzw. plus 1 v. H. zu nennen, doch hatten nur letztere einen größeren Umſatz. Von chemiſchen Papieren ſetzten Farben um 1½ v. H. höher mit 157.25 ein, ſtellten ſich nach Ablauf der erſten Viertelſtunde aber wieder auf 157. Goldſchmidt waren um 27 v. H. höher. Ferner ſind bei den Elektro⸗ und Verſorgungswerten Licht und Kraft mit plus 14, Akkumulatoren und Schuckert mit je plus 1% und HEW mit plus%, bei den Kabel⸗ und Drahtaktien Deutſche Telephon mit plus 2, bei den Auto⸗ werten BMW mit plus 2, bei den Maſchinenbauaktien Demag mit plus 1% und Rheinmetall Borſig mit plus 1 und bei den Papier⸗ und Zellſtoffaktien Aſchaffenburger mit plus 4½(nach anfänglicher Plus⸗Plus⸗Notiz) ſowie Feldmühle mit plus 1½ v. H. als weſentlich über dem Durchſchnitt beſeſtigt hervorzuheben. Abſchwächungen er⸗ litten andererſeits Orenſtein(minus), Holzmann(minus 14), Deutſche Linoleum(minus%] und Dortmunder Union(minus 1 v..). Von den variabel gehandelten Renten eröffneten Reichs⸗ altbeſitz unverändert mit 132, auch die Gemeindeumſchul⸗ dungsanleihe ſtellte ſich wie geſtern auf 93.05. Steuergut⸗ ſcheine gaben um 30 J auf 97.60 nach. 2 5 Im Börſenverlauf hielt das Kaufintereſſe allgemein an, ſo daß ſich weitere namhafte Kursſteigerungen durchſetzen konnten. Conti Gummi und Ilſe⸗Genußſcheine kamen je „ v. höher zur Notiz. Siemens, Waldhof, Klöckner ſowie Mansfeld gewannen je 1 v. H. Außerdem wurden Harpener und Orenſtein je 1½ und Waſſer Gelſenkirchen um 1% v. H. heraufgeſetzt. Aſchaffenburger Zellſtoſf ſetzten ihre Aufwärtsbewegung fort und notierten 93 gegen 88 bei der Kaſſanotiz vom 29. Auguſt. Rückgängig waren Holzmann um 1 und Rütgers um 11 v. H. Farben ſtellten ſich auf 1576. Der Kaſſarentenmarkt lag ruhig, aber allgemein behaun tet. Bei den Stadtanleihen gingen die Veränderungen nicht über J v. H. hinaus. Induſtrieobligationen wieſen keine ganz einheitliche Kursbewegung auf. 36er Gelſen Berg und Ner Leopoldgrube kamen je ½ v. ., ferner Farbenbonds 7 v. H. höher zur Notiz. 37er Krupp Treib⸗ ſtoff büßten hingegen“ und 3ger Klöckner 4 v. H. ein. Steuergutſcheine J ſtellten ſich auf 97,0 gegen 97,90. Die Scheine der Serie II blieben durchweg unverändert. Die zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien lagen kaum verändert. Deutſche Ueberſee befeſtigten ſich um 1% v. H. Bei den Hypothekenbanken zogen Hamburger und Meininger Hypotheken je 7 v, H. an. Am Markt der Kolonialwerte büßten Doag? v. H. ein, während Schantung 1 und Kamerun 4½ v. H. gewennen. In⸗ duſtriepapiere wurden im allgemeinen höher bewertet, wo⸗ bei Feinjute Spinnerei und Halle⸗Hettſtedt je 3½, Adler⸗ hütte Glas und Siemens Glas je 3 v. H. gewannen. Niedriger lagen Küppersbuſch um 3 und Schönebeck Metall um 4 v.., beide allerdings nach Pauſe. Reichs ſchulloͤbuchforderungen Ausgabe 1: 1940er und 1941er 99,75 G 100,5 B; 1942er 99,12 G 99,87 B; 1943er 9837 G 99,12 B; 1944er 98,12 G 98,87 B; 1045er 98 G 88,5 B; 1946er 97,87 G 98.62 B; 1047er und 1948er 97,75 G 98,5 B. — Ausgabe 2: 1 r 99,75 G 100,5 B. Wiederaufbauanleihe: Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 92,675 6 93,425 B. Auch am Börſenſchluß war der Grundton feſt. Zahl⸗ reiche Werte, darunter Nordlloyd, Felten, Eintracht und Schuckert ſtiegen um je 2 v. H. Feldmühle gewannen 7 v.., Rütgers konnten ſich um 18 v. H. erholen. Farben ſchloſfen zu 157% und Rheinſtahl zu 18274. Auch nachbörslich herrſchte ein feſter Unterton vor. Geld- und Devisenmarki Verteuerung der Blankotagesgeldſätze Am Geldmarkt trat heute im Zuſammenhang mf ver⸗ ſtärkten Abzügen für die Ultimofinantzierung eine Ver⸗ teuerung der Blankotagesgeldſätze auf 276 bis 3% v. H. ein. Am Wechſelmarkt war das Angebot zu Geldbeſchaf⸗ fungszwecken als normal anzuſehen. Der Privatdiskont⸗ 755 blieb infolgedeſſen mit 27 v. H. weiterhin unperän⸗ ert. 8 Die Lage der internationalen Deviſenmärkte hat ſich gegen geſtenm kaum weſentlich geändert. Pfunde⸗Kabel gaben auf.36 ½(.48%) nach. Aus Amſterdam wurde das Pfund mit 8,11 nach 8,19 gemeldet, Zürich mit 19,20(19,30), Pariſer Pfund mit 175,20(unv.). Der Dollar ſtellte ſich an den drei letztgenannten Plätzen auf 1,87%(1,8776) bzw. un., 40,15(40,13). Der Gulden und Schweizer Franken zeigten leicht anziehende Tendenz. Später gab das Pfund in Amſterdom weiter leicht nach, während es in Zürich etwas feſter lag. Im allgemeinen bewegten ſich die Schwon⸗ kungen aber in engen Grenzen. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 8, Privat 8 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ 31. Auguſt 30. Auguſt für kont] Geld J Brief Geld Brief Aegypten lägypt. Pfd... 1,030 117090] 11,030 11,950 Argentinien 1P.⸗Peſoſ 0,570] 0,574 0,570 O, 574 Auſtralien 1 gusſeal pfl. 8,606.524 8,66.624 Belgien.. 100 Belga 42,26 42,34 42,20 42,28 Braſilien 1 Milreis 0,130] 0,132 0,130 0, 132 Brit. Indien 100 Rupſfe n 80,27 80.43 80,27 80.43 Bulgarien. 100 veva] 6 3,047 3,053 3,047 3,053 Dänemark 100 Kronen 3½ 51,23 51,33 51.23 51,33 Danzig 100 Gulden] 4 47.— 47,10 47,.— 47,10 England.. 1PfdD 2 10,755 10,785 10,758 11,785 Eſtland. 10 eſtn. Kr. 4¼ 68,130 68,270 68,130 68, 270 Finnland 100finn Mk. 4 4,045] 5,055 5,040 5,055 Frankreich„. 100 Fr. 2.144] 6,155 6,144] 6,155 Griechenland 100 Dr 6 25353 2,357.353.357 Holl ind 106G den] 2 133,17 133,43 133,17 133,33 ran(Teheran) 10 M 13,59 13,61 14.40 14.51 sland. 100 isl r. 8½] 39,86 39,04 30,86 309,94 Italien. 100 Lire] 4% 13,09 13.11 13.00 13,11 Japan. Ien] 3,20] 0,639 0,641 0,680 0,682 Jugoſlaw. 100 Dina 5,594] 5 705 5,504 5,706 Kanada 1 kan. Dollar 2,488] 2,492 2,488 2,402 Lettland. 100 Latts 5¼ 48,75 ¾48,85 48,75 48,85 Sitduen. 1008 itas 41,04 42,02 4194 4202 Luxemburg ſböluembf?“ 10,565 10.585 10,550 10,570 Reuſeeland f vebssgl. pfl. 8,551].669.651 8,569 Norwegen 100 Rvonen] 3/ 55.59 55.7 55759 571 Polen. 100 8loty] 4½ 47, 44,10 47,.— 47,0 Rorſugal 100 Eskuds] 4 9,810] 9,830 9,700 9,720 Rumänien. 100Le] 3½¼ 5* 7 9 22 Schweden. 100 Kr. 212 39,29 59,41 50.29 50,41 Schweiz 100 Franken] 1½ 56,29 50,41 56,19] 56,36 Spanien 100 Peſeten 7—— 5—9 S owatei 100 Kronen 8,521].539 8,521] 8,539 Südafrika 1 mdatr pfdl. 10,559 10,681 10,659 10,08! Türkel.„ itü 1 Pfd.] 4 1,978].982 1,978.982 Ungarn„ 100Pengö]—— 2 3 5 Uruguay, 1Goldpeſof 0,899 0,901 0,899 0,001 Ver. Staaten 1 Dollar 2,491].405 2,4910.495 Tagesgeld 3 v. H.(2,50). 0 5 — Sojaſagung in Wien In Wien fand die erſte Tagung der„Soja⸗Ring“ mbc ſtatt, zu der ſich zahlreiche am Sosbohnenonbau intereſ⸗ ſierte Perſönlichkeiten des In⸗ und Auslandes eingefunden hatten. Die„Sofſa⸗Ring“ Gmb, im Jahre 1937 gegründet, iſt die Zentralorganiſationsſtelle für den geſamten Soja⸗ bohnenanbau und deſſen Verwertung in der Oſtmark. In Vertretung des am Erſcheinen verhinderten Obmannes des Ringes, Diplomlandwirt Herre, begrüßte Dozent Dr. Feiſtinger, Hauptabteilungsleiter bei der Landes⸗ bauernſchaft Donauland und Vorſitzer des AR des Ringes, oͤie Anweſenden. Der Zweck der Tagung beſtehe darin, über die Arbeiten des Soja⸗Ringes Rechenſchaft zu geben und auf die Wichtigkeit des Sofaanbaues hinzuweiſen. Nach Ueberwindung der erſten Schwierigkeiten, die vor allem in f beſtünden, der ſpäten Reife der Sojabohnen könne der Anbau von Sojabohnen in der Oſtmark als viel⸗ verſprechend und erweiterungsfähig bezeichnet werden. Dies beweiſe auch das Anſteigen der Anbauflächen. Wäh⸗ rend in den Jahren 1925 bis 1930 nur 15 Hektor und von 1931 bis 1935 nur 70 Hektar mit Sojabohnen bebaut wur⸗ den, belief ſich die Anbaufläche im Jahre 1937 auf 100, 1938 auf 500 und im Jahre 1939 auf 800 Hektar. 8 Fritz Drahorad, Wien, gab einen Ueberblick über die Züchtungsverſuche, die ſehr befriedigende Er⸗ gebniſſe gezeitigt hätten. Es ſei nunmehr gelungen, Sor⸗ ten zu ziehen, die den beſonderen Bodenverhältniſſen der Oſtmark entſprechen, ſo daß die Erträge jetzt ſchon zwiſchen 10 und 20 Doppelzentner je Hektar betragen. Dr. Dra⸗ horad wies ferner darauf hin, daß die Sojabohne als Ei⸗ weißträger, als Silopflanze und in der Induſtrie in Zu⸗ kunft immer mehr Bedeutung gewinnen werde. Es könne damit gerechnet werden, daß bis 1940 in der Oſtmark rund 1000 Hektar mit Hochzuchtſaatgut verſorgt werden kann. Ing. Roſſek ſprach ſodonn über die organiſatoriſchen Aufgaben des Ringes, die ſich auf die Abnahme der Ernte, die Aufbringung des Saatgutes, die Aufklärung und Wer⸗ bung bei den Landwirten und auf die Erſtellung von An⸗ bauverträgen erſtreckten.— Abſchließend ging Ing. Hans Ku ſa tz, Londesbauernſchaft Donauland, des näheren auf die Bedeulung des Sofabohnenanbaues für die Oſtmark ein, die infolge ihrer günſtigen Lage ganz beſonders für den 0 dieſes wertvollen Fett⸗ und Eiweißträgers ge⸗ eignet ſei. Generalkonſul Dr. Diehn 65 Jahre alt 8 Berlin, 31. Auguſt. Der Generaldirektor des Deut⸗ ſchen Kaliſyndikats, Generallonſul Dr. Auguſt Diehn, begeht heute ſeinen 65. Geburtstag. Generaldirektor Diehn gehört ſeit vielen Jahren zu den führenden Perſönlichkei⸗ ten des deutſchen Wirtſchaftslebens und erfreut ſich im In⸗ und Ausland größter Wertſchätzung. Danziger Banken ſtellen Ankauf von Zloty gegen Gulden ein c Danzig, 31. Auguſt. Sämtliche Danziger haben den Ankouf von Zloty gegen Danziger Gulden mit ſoſortiger Wirkung eingeſtellt. Dieſe Maßnahme iſt auf die unſicheren Währungs⸗ und Wirtſchaftsverhältniſſe in Polen zurückzuführen. Der Verkauf von Zloty gegen Gulden, ſoweit er zur Abwicklung von Handelsgeſchäften noch notwendig iſt, erfolgt ausſchließlich gegen Geneh⸗ migung der Ueberwachungsſtelle für den Zahlungsverkehr Banken Lieferung von Tabakwaren aus dem Altreich an ſudetendeutſche Verleger 3 Berlin, 31. Auguſt. Nach der Gebietsſchutzanordnung für den Sudetengan vom 3. Februar 1 Zigarren und Rauchtabake aus dem Altreich nur an die Ausliefer⸗ läger der ſudetendeutſchen Tabakfabriken— auch nur durch Herſteller— geliefert werden. Die Auslieſerungs⸗ läger ſtellen mit dem 31. Auguſt ihren Betrieb ein. Do aber im Intereſſe der im Aufbau befindlichen Tabakindu⸗ ſtrie der Gebietsſchutz für Zigarren und Rauchtabak noch aufrecht erhalten bleiben muß, wird in Zukunft die Lie⸗ ferung dieſer Tabokwaren aus dem Altreich an die ſudetendeutſchen Verleger von der vorherigen Zuſtimmung der Zentrale der ſudetendeutſchen Tabakfabriken in Zwittau abhängig gemacht. * Uebernahme der Ebag durch die Deutſche Vacuum Oel AG. Das Vermögen der„Ebag“ Erdölbergbau Ach in Celle iſt durch Beſchluß einer HV im Wege der Umwand⸗ lung unter Ausſchluß der Liquidation auf die Deutſche Vacuum Oel Ach in Hamburg(Standard⸗Oil⸗Gruppe! übergegangen. Die„Ebag“ hatte bisher ſchon zu den Kon⸗ zerngefellſchaften der Vaeuum Oel gehört und ihre Ueber⸗ ſchüſſe an dieſe abgeführt. Kapitalumſtellungen in der Oſtmark. Die Continen⸗ tale Bank, Wien, hat ihr An von 1 Mill. S. auf 050 Mill./ umgeſtellt. Die Bilanz verzeichnet ferner Gläu⸗ biger mit 0,89, Schuloner mit 1,16 Mill. /,— Die Colo⸗ niale Likörfabrik Ac, Wien, bisher 0,1 Mill. S. Kapital, arbeitet nunmehr mit 0,5 Mill.„ Grundkapital. * Auch Finnland will nichts mehr vom englischen Pfund wiſſen. Infolge des Abſinkens des Pfundkurſes hat die Finnland⸗Bank beſchloſſen, bis auf weiteres nicht mehr bei ihren feſten Valutanotierungen das feſte Kursverhält⸗ nis zwiſchen Pfund und Finnmark zur Grundlage zu nehmen. „ Berliner Getreidegroßmarkt vom 31. August. Im Berliner Getreideverkehr beſchränkte ſich das Geſchäft al gemein auf die Deckung des laufenden Bedarfs. In An: betracht der zur Zeit begrenzten Verlademöglichkeiten kom⸗ men Abſchlüſſe überwiegend zur ſpäteren Lieferung zu⸗ ſtande. In Brotgetreide ſind die Umſätze klein, da, die Mühlen noch immer über anſehnliche Beſtände verfügen. Futtergetreide wird lebhafter begehrt, auch Brau⸗ und In⸗ duſtriegerſten in guter Beſchaffenheit werden laufend auf⸗ genommen. Futtermittel werden zu kaufen geſucht. Das Mehlgeſchäft bewegte ſich im Rahmen der letzten Tage. Bremer Baumwolle vom 31. Auguſt.(Eig. Dr; Loko 9,22. — Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 31. Ang. (Cig. Dr.] Auguſt 5,00 B 4,80 G; Sept. 5,00 B 480 8 Okt. 4 B 4,5 G; Nov. 465 B 45 G, Dez 4,0 B 4 Jan.(40 4,70 B 4,00 j Febr. 4,80 B 4,70 G. Marz 40 4,80 G; Tendenz ruhig. Gemahlener Melis Tendenz ruhig; Wetter Regen. Berliner Metalluotierungen vom 31. Auguſt.(Eig. Dr.) Es notierten in„ für die 100 Kilo Glektrolotkupfer (wirebars) 61,50; Standard⸗Kupfer lfd. Monat 55,75 non. Originalhüttenweichblei 20 nom.; Standard⸗Blei Id. d 20 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 18,25 nom.; Standard⸗Zink lfd. Monat 18,25 nom. Original Hütten⸗Aluminium 9890 v. H. in Blöcken 133; dio, in Walz- oder Drahtbarren 99 v. H. 137: Fein⸗Silder 3200 bis 36,80 je Kilo.„ 5 10 Hamburger Schmalznotierungen vom 31. Auguft American Steamlard tranſtto ah Kai 17,75: American Rurelard raff, per vier Kiſten je 25 Kilo netto verſchie⸗ dene Feng 28 8 a. Dollar für 100 Kilo) 48,248,505 age ſtetig. Si Ste ſof ger