her 1939 — ö dag 0 9 5 10 Reue beſcheinungswetſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. etnſchl 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald- ofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str 44, Meerfeldſtr. 18 Jie Fiſcherſtr. 1. Ce Hauptſtr. 55,) Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folaend. Monat erfolgen Mannheimer Neues Tageblatt Berlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtele: K l, 40. Fernſprecher: Sammei⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazei Mannheim er Seit Anzeigenpreiſe: 22 min breite Milltmeterzetle 12 Pfennig, 79 wm oreite Textmillimeterzeile 75 Pfennig. Für Famililen⸗ und Rletn anzeigen er mäßtate Grundpreiſe. Allgemein zültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim⸗ Abend⸗Ausgabe 2 Freitag,] September 1939 150 Jahrgang Nr. 40 e — by ; er „ Mit schen inu/ eg(Funkmeldung der NM.) len tra-. +. Berlin, 1. September. der uns Der Sitzungsſaal des Reichstages tessleft. bietet an dieſem Tage, an dem das ganze deutſche Volk von dieſer Stelle die bedeutſamen Erklärun⸗ [änner gen des Führers erwartet, das Bild ganz großer, lenschau entſcheidungsreicher Stunden. Faſt vollzählig ſind die Abgeordneten des Großdeutſchen Reichstages 2 1 verſammelt, ſchon lange, bevor die Stunde des Etlag Situngsbeginns herannaht. In lebhafter Unter⸗ haltung ſtehen die Männer des Deutſchen Reiches 5 in kleinen Gruppen beieinander, der Ernſt und die t zugeſeng Bedeutung dieſer Stunde iſt von ihren Geſichtern abzuleſen, man vernimmt ihn aus ihren Worten, die man gelegentlich auffängt. Im Sitzungsſaal herrſcht wie immer die Uniform vor, diesmal ſieht man aber ganz beſonders viel Feldgrau, eine große Anzahl bon Abgeordneten tragen ſchon das Ehrenkleid des — lutſchen Soldaten, andere wieder ſind ſchon zu den — eingezogen und müſſen dieſer hiſtociſchen —— n 1 izung fernbleiben. Eine erwartungsfrohe Spannung liegt über dem K Hauſe, das ſchon lange vor Beginn der Sitzung bis 8 auf den letzten Platz beſetzt iſt. In der Diplomaten⸗ 6 loge finden ſich zahlreiche Vertreter der in Berlin 88 beglaubigten Mächte ein. Nach und nach füllen ſich Inrenstt auch oje Miniſterbänke. Alle Reichsminiſter ſind bei dieſer denkwürdigen Sitzung zugegen. Wie immer W präſtdiert auch an dieſem Tage Generalfeld⸗ marſchall Göring dem Deutſchen Reichstag. Um 10.07 Uhr betritt der Führer, der die feldgraue Uniform trägt, den Sitzungsſaal. Die Abgeordneten und die Tribünenbeſucher erheben ſich von den Plätzen. Dem Führer folgen der Präſident 5 Schkd e Deutſchen Reichstages, Generalſeldmarſchall Göring, der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß, Reichsminiſter Dr. Frick ſowie die Aoͤjutanten. aum hat der Führer ſeinen Platz eingenommen, als die bis dahin mühſam zurückgehaltene Begeiſte⸗ rung ſich Luft macht. Ein Orkan von Heilrufen und 6 Händeklatſchen ſchlägt dem Führer entgegen. Göring eröffnet die Sitzung: KReichstagspräſident Göring eröffnet die Sitzung mit einer kurzen Anſprache. „Die Reichstagsſitzung iſt eröffnet. Meine Herren Abgeordneten! Ich habe Sie erſt heute morgen um oͤrei Uhr ein⸗ 534 berufen können. Dank der Organiſation, der Flug⸗ —— beuge und der Bereitſtellung von Kraftwagen iſt es — 8— gelungen, einen großen Teil der Abgeordneten recht⸗ zeitig heranzubringen. Ueber hundert Abgeord⸗ es nete ſind heute nicht unter uns, weil ſie dort ſtehen, ug heute der deutſche Mann am beſten ſeine Haltung edler zeiſ dokumentieren wird: als Soldaten der deutſchen d bene Vehrmacht. Sie werden dort ihre Pflicht tun, wie ſie 1 gro der geſamte Reichstag tun wird. wan und] Das Wort hat jetzt unſer Führer.“ inen Pleses Als der Führer nach den kurzen Einführungs⸗ worten des Reichstagspräſidenten Hermann Göring die Rednertribüne betritt, ſchlägt ihm der Beifall ſtürmiſch entgegen. Die verantwortungsbewußten Darlegungen des Führers werden von dem Hauſe mit einer Spannung verfolgt, wie ſie nicht ſtärker denkbar iſt. Der Führer führte aus: Abgeordnete, Männer des Deutſchen 5 Reichstages! Seit Monaten leiden wir alle unter der Qual „eines Problems, das uns einſt das Verſailler Diktat 12 beſchert hat und das nunmehr in ſeiner Ausartung und Entartung unecträglich geworden war⸗ Danzig war und iſt eine deutſche Stadt! Der Korridor war und iſt deutſch! „ Faſt alle dieſe Gebiete verdanken ihre kulturelle Erſchließung ausſchließlich dem deutſchen Volk, ohne das in dieſen öſtlichen Gebieten tiefſte Barbarei herrſchen würde. Danzig wurde von uns getrennt! Der Korridor von Polen annektiert! Die dort lebenden deutſchen Minderheiten in der qualvollſten Weiſe mißhandelt! Ueber 1 Million Menſchen deutſchen Blutes muß⸗ ten ſchon in den Jahren 1919/0 ihre Heimat ver⸗ laſſen. Warum keine friedliche Repiſion? Wie immer, ſo habe ich auch hier verſucht, auf dem Wege friedlicher Vorwärts zum Sieg! Reviſions vor⸗ it Polen hat be. die deutsche Armee zum öegenangnff über die polnischen Grenzen angetreten Autorische Rede des führen im Ne Die deutsche Nation wird zum höchsten Einsatz aufgerufen ſchläge eine Aenderung des unerträglichen Zu⸗ ſtandes herbeizuführen. Es iſt eine Lüge, wenn in der Welt behauptet wird, daß wir alle unſere Re⸗ viſtonen nur unter Druck durchzuſetzen verſuchten. Fünfzehn Jahre, bevor der Nationalſozialismus zur Macht kam, hatte man Gelegenheit, auf dem Wege friedlichſter Verſtändigung die Reviſionen durchzuführen. Man tat es nicht! In jedem ein⸗ zelnen Falle habe ich dann von mir aus nicht ein⸗ mal, ſondern oftmals Vorſchläge zur Reviſion un⸗ erträglicher Zuſtände gemacht. Alle dieſe Vorſchläge ſind, wie Sie wiſſen, ab⸗ gelehnt worden. Ich brauche ſie nicht im ein⸗ zelnen aufzuzählen: Die Vorſchläge zur Rüſtungs⸗ begrenzung, ja, wenn notwendig zur Rüſtungsbe⸗ ſeitigung, die Vorſchläge für Beſchränkung der Kriegs⸗ führung, die Vorſchläge zur Ausſchaltung von in mei⸗ nen Augen mit dem Völkerrecht ſchwer zu verein⸗ barenden Methoden der modernen Kiregsführung. Sie kennen die Vorſchläge, die ich über die Notwen⸗ digkeit der Wiederherſtellung der deutſchen Souve⸗ ränftät über die deutſchen Reichsgebiete machte, die endloſen Verſuche, die ich zu einer friedlichen Ver⸗ ſtändigung über das Problem Oeſterreich unternahm und ſpäter über das Problem Sudetenland, Böh⸗ men und Mähren. Es war alles vergeblich! Eines aber iſt möglich: Zu verlangen, daß ein Die Stunde des Einsatzes iſt gekommen!! Aufrufe der Oberbefehlshaber der oͤrei Mehrmachtsteile an Armee, Flotte und Luftwaffe! Tagesbefehl an das Heer: Soldaten! Die Stunde der Bewährung iſt gekommen. Nachdem alle anderen Mittel erſchöpft ſind, müſſen die Waffen entſcheiden. Im Bewußtſein unſerer gerechten Sache ziehen wir in den Kampf für ein klares Ziel: die dauer⸗ hafte Sicherung deutſchen Volkstums und deut⸗ ſchen Lebensraumes gegen fremde Uebergriffe und Machtanſprüche. Als Träger der ſtolzen Ueberlieferung der alten Armee wird das junge nationalſoziali⸗ ſtiſche Heer das ihm geſchenkte Vertrauen recht⸗ fertigen. Unter dem Oberbefehl des Führers wollen wir kämpfen und ſiegen. Wir bauen auf die Entſchloſſenheit und Einigkeit des deutſchen Volkes. Wir wiſſen um die Stärke und Kraft der deutſchen Wehrbereitſchaft. Wir glauben an den Führer. Vorwärts, mit Gott für Deutſch⸗ land! Der Oberbefehlshaber des Heeres: von Brauchitſch, Gene raloberſt. 1. September 1939. Tagesbefehl an die Kriegsmarine: Der Ruf iſt an uns ergangen. Die Stunde der Entſcheidung findet uns bereit, ein⸗ zuſtehen für Ehre, Recht und Freiheit unſeres Vaterlandes. Eingedenk unſerer ruhmreichen Tradition werden wir den Kampf führen in unerſchütterlichem Vertrauen auf unſeren Führer und im feſten Glauben an die Größe unſeres Volkes und Reiches! Es lebe der Führer! Raeder, Großadmiral Dr. h. e. 1. September 1939. f Tagesbefehl an die Luftwaffe: Soldaten der Luftwaffe! Kameraden! Wochen und Monate habt ihr mit geballten Fäuſten und zuſammengebiſſenen Zähnen die uner⸗ Die Grenzen ſind überſchritten Der erſte Heeresbericht des Oberkommandos der Wehrmacht (Funkmeldung der NM) Be 1 lin, 1. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: 1 Auf Befehl des Führers und Oberſten Befehlshabers hat die Wehrmacht den aktiven Schutz des Reiches übernommen. In Erfüllung ihres Auftrages, der polniſchen Gewalt Ein⸗ halt zu gebieten, ſind Truppen des deutſchen 55500 heute früh über alle deutſch⸗poluiſchen Grenzen zum Gegenangriff angetreten. Glei zeitig ſind Geſchwader der Luftwaffe zum u Niederkämpfen militäriſcher Ziele in Polen geſtartet. Die Kriegsmarine hat den Schutz der Oſtſee übernommen. Paris verkündet Mobilmachung Paris, 1. September(Funkmeldung der N M3) Die franzöſiſche Regierun 2. Seplember angeordnet. 9 hat heute die Mobilmachung für den hörten und unglaublichen Provokationen erlebt, die ein dem Wahnſtun des Verſailler Diktats entſprun⸗ genes Staatsgebilde dem Großdentſchen Reich zu bieten wagte. Das Maß iſt voll! Nicht länger mehr kann das deutſche Volk dem verbrecheriſchen Treiben zu⸗ ſehen, dem ſchon Hunderte und Tauſende unſerer Volksgenoſſen in den ehemaligen deutſchen Oſt⸗ provinzen zum Opfer fielen. Jedes weitere Zögern wäre jetzt gleichbedeutend mit der Aufgabe der heili⸗ gen Lebensrechte der deutſchen Nation. Kameraden! Der Führer hat gerufen! Eure große Stunde iſt da. Die Luftwaffe— jahrelang wirk⸗ ſamſtes Inſtrument der Friedenspolitik des Führers — hat nun zu beweiſen, daß ſie in dem entſcheiden⸗ den Augenblick zur Erfüllung ihrer gewaltigen Auf⸗ gaben zur Stelle iſt. Grenzenlos iſt das Vertrauen des Führers und des deutſchen Volkes zu euch. Als ener Oberbefehlshaber bin ich ſtol z und glüſck⸗ lich darüber, denn ich weiß mit felſenſeſter Ge⸗ wißhett, daß jeder einzelne unter euch ſich dieſes Vertrauens in jeder Weiſe würdig zeigen wird. Flieger! In blitzſchnellen Zupacken werdet ihr den Feind vernichten, wo er ſich zum Kampfe ſtellt oder in der Auflöſung zurückflutet. Ihr werdet jeden Widerſtand zermürben und zer⸗ brechen mit letztem opferfreudigen Einſatz. Männer der Bodenorganiſation! Ihr werdet freudig und gewiſſenhaft den Einſatz und die Sicherheit eurer Kameraden in der Luft vorbereiten und gewährleiſten. Flakartilleriſten! Ihr werdet jeden Angreifer herunterholen. Jeder Schuß aus euren Geſchützen wird dem Leben eurer Frauen, Mütter und Kinder, wird dem ganzen deutſchen Volke die Sicherheit verbürgen. a Funker! Ihr ſeid die Träger des raſchen und reibungsloſen Zuſammenwirkens in unſerer Waffe. Ihr gebt unſerer Waffe die Möglichkeit, den eigenen alles überreunenden Angriff voranzutragen und den feindlichen Gegenſtoß rechtzeitig abzufangen und zum Scheitern zu bringen. 5 Kameraden! Jedem von euch blicke ich jetzt ins Auge und verpflichte jeden von euch, alles zu geben für Volk und Vaterland. An eurer Spitze unſer geliebter Führer, hinter euch die ganze im Nationalſozialismus geeinte deutſche Na⸗ tion. Da gibt es für uns nur eine Loſung: Sieg! Hermann Göring, Generalſeldmarſchall. 1. September 1989. f S——. ö Freitag, 1. September 188. 2. Seite“( Nummer 401 8 5 9. 5 — 5 5— e 5— Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe einen Vermittlungswvorſchlag der bri⸗ tiſchen Regierung angenommen. Sie FFFFFFFFFCCCVCCCCCCTTGTGbTGTbTVTCTTbTbTbTb And die anderen? der Verkauf von Kaffee an die Zivilbevölke⸗ rung verboten. Auch in Gaſtſtätten darf kein Kaffee mehr verabfolgt werden, da die vorhandenen Beſtände der Wehrmacht zur Verfügung geſtellt wer⸗ den. Drakoniſche Strafen ſind gegen Ham⸗ ſterer und Preistreiber erleſſen worden. „England allein trägt die Schuld“ anb. Rom, 1. September. „Die Stunde der Entſcheidung und der höch⸗ ſten Verantwortung hat geſchlagen.— Die deut⸗ Reiches und ſeine Rechte gewährleiſtet fil (Wieder bekräftigen die Vertreter der Nation die Worte des Führers mit einer erhebenden minutenlangen Kundgebung.) Ueber ſechs Jahre habe ich nun am Aufbau det 12 855185 2 8 5 FFF 2 rc ür dieſe Bes 5 falls peinlichſt beachten. Denn was ſollten wir vy Fre „erietalicher Inſtand auf bem Wege feielicher kein Geſet(Loanganbaltende ftürmicche Zußem. ff* 1 Reviſton bereinigt wird— und dann die fried⸗ e ee 5 1 5. an. 15 1 ausgearbeitet, die Ihnen 5 5 3 0 liche Reviſion konſequent zu verweigern! mit vorgehaltener Piſtöle und der Drohung des ich bin daun mit meiner Regi we 5 f 1 i 8 Verhungerns von Millionen von Menſchen eine ein Die neue Freundſchaft 50 1 4 5 4 Unterſchrift zu erpreſſen und dann das Dokument er. 1 nbli einen a Verſailles iſt für uns kein Geſetz: mit dieſer erpreßten Unterſchrift als ein feierliches i 9955 5 7(Stür⸗ mit Rußland: 9 Es iſt auch unmöglich, zu behaupten, daß der- Geſetz in prollamieren f f miſche Pfuirufe) Ich bin glücklich, Ihnen nun von dieſer Stele sch jenige, der in einer ſolchen Lage dann dazu über⸗ So habe ich auch im Falle Danzig und des n a i 5 1 beſonderes Freignis mitteilen zu kön geht, von ſich aus dieſe Reviſionen vorzunehmen, Korridors vperſucht, durch friedliche Vorſchläge Sie hat uns bis geſtern abend keinen Bevollmäch⸗ aus ein 1„ 10 e 435 men 2 gegen ein Geſetz verſtüößt. Das Diktat auf dem Wege der Diskuſſion die Probleme zu tigten geſchickt, ſondern durch ihren Botſchafter mit- Sie wihen, 1 e 1. G5 zwe] nun von Verſailles iſt für uns Deutſche löſen. teilen laſſen, daß ſie zur Zeit erwäge, ob und wie verſchiedenen Doktrinen regiert we den 5 meit ſie in der Lage ſei, auf die engliſchen Vorſchläge nu r eine J rag e, 1 geklärt werden mußte der 7 2 5 72 ib N 8 einzugehen; ſie würde dies England mitteilen. e 1 5 bee ee e e ber — 8 exportiere d d Augenblick, in D 5 Anſere Friedensbemühungen gegenu er Po en: Meine Herren Abgeordneten! Wenn man dem 1 ſeine Doktrin nicht nach Deutſchland zz 165 5 e 5 5 Deutſchen Reich und ſeinem Staatsoberhaupt ſo exportieren gedenkt, 5 Daß ſie gelöſt werden mußten, das ſchlug vor, daß ſie nicht ſelbſt Verhandlungen führen etwas zumuten kaun, und das Deutſche Reich ſehe ich keine Veraulaſſung mehr, daß wir aut N war klar!(Toſende Beifallsſtüürme der Abgeord.) ſollte, ſondern verſicherte, eine direkte Verbindung und ſein Staatsoberhaupt das dulden würden, nur noch einmal gegeneinander Stellung neh; Ma Und daß der Termin dieſer Löſung für die weſt⸗ zwiſchen Polen und Deutſchland herzuſtellen und dann würde die deutſche Nation men ſollen! Wir ſind uns beide darüber kan ber lichen Stgaten vielleicht unintereſſant ſein kann, iſt noch einmal in das Geſpräch zu kommen. nichts anderes verdienen, als von Jeder Kampf unſerer Völker gegeneinander 3e! begreiflich. Aber uns iſt dieſer Termin nicht gleich⸗ Ich muß hier folgendes feſtſtellen: Ich habe der politiſchen Bühne abzutreten! würde nur anderen einen Nutzen abwerfen. Da gültig! Vor allem aber war er und konnte er nicht dieſen Vorſchlag angenommen!(Toſende Beifallskundgebungen.) her haben wir uns entſchloſſen, einen Pakt gh— gleichgültig ſein für die leidenden Opfer. 5 0 zuſchließen, der zwiſchen uns beiden für all S Ich habe in Beſprechungen mit polniſchen Staats⸗ 2 2 Zukunft jede Gewaltanwendung aus ſchließt. ee de gebenen dee Se den an dern Anſere Langmut iſt jetzt zu Ende: laenbenbealeeee Wallau der een de wee meiner letzten Reichstagsrede vernommen haben, er⸗ 5 eurppäiſchen Fragen uns verpflichte 0 örtert. Kein Menſch kann behaupten, daß dies etwa Meine Friedensliebe und meine endloſe Laug⸗ wiederholt. Nachdem ſchon neulich in einer einzigen der das wirtſchaftliche e ermig G5: ein ungebüthrliches Verfahren oder gar ein unge⸗ mut ſoll man nicht mit Schwäche oder ſogar mit Nacht 21 Grenzzwiſchenfälle zu verzeichnen waren, licht und vor allem A aß 950 ie Kräſe bührlicher Druck geweſen wäre. Ich habe dann die Feigheit verwechſeln! Ich habe daher geſtern ſind es heute nacht 14 geweſen. Darunter drei. beiden ohen. 8 e ſt deutſchen Vorſchläge formulieren laſſen, und ich muß abend der britiſchen Regierung mitgeteilt, daß ganz ſchwere. verbrauchen. Je 2* 8 ch 15 2 neu es noch einmal wiederholen, daß es etwas Loyaleres ich unter dieſen Umſtänden auf ſeiten der pol⸗ hier etwas zu böte 1 8 fehlſchla⸗ 5 und Beſcheidenereg als dieſe von mir unterbreiteten niſchen Regierung keine Geneigtheit mehr finden Ich habe mich daher nun entſchloſ⸗ 89 Und ich möch 8 1 75 35 hier ver ſice 75 Vorſchläge nicht gibt. Und ich möchte das jetzt der kann, mit ung in ein wirklich eruſtes Geſpräch ſen, mit Polen in der gleichen Dieſe politiſche 8 ut. heid ung bed entel 5 Welt ſagen: Ich allein war überhaupt nur einzutreten. Damit ſind dieſe Vermittlungsvor⸗ Sprache zu reden, die Polen ſeit eine„ n 7 1 1 er in der Lage, ſolche Vorſchläge zu machen! ſchläge geſcheitert, Monaten uns gegenüber anwendet! eine e eie! Mit. Kundgelnm 5 (Nachdrückliche Zuſtimmungskundgebungen.) Denn denn unterdes war als Antwort auf dieſen Ver⸗(Toſender Beifall, der ſich zu einer großartigen gen begleiten dis Abgeardneten des dentſchen Baltg ich weiß ganz genau, daß ich mich damals zur Auf⸗ mittlungsvorſchlag 1. die polniſche Generalmobil⸗ Ovation für den Führer ſteigert.) Die Ab⸗ dieſe e des n 5 3 a 5 faſſung von Millionen von Deutſchen in Gegenſatz machung gekommen und 2. neue ſchwere Greueltaten, geordneten erheben ſich von ihren Sitzen und 9. 1 5 5 Wee ei gebracht habe. 5 i Dieſe Vorgänge haben ſich nun heute nacht abermals huldigen dem Führer mit ſtürmiſchen Heilruſen. 1 ie ſich). 15 11 Dieſe Vorſchläge ſind abgelehnt worden! Aber Deutſchland haben im Weltkrieg ge(Er nicht nur das! Sie wurden beantwortet A St. üb 8 W̃ st 2 cht 0 geneinander gekämpft und ware mit Mobilmachungen, mit verſtärktem Terror, nſere e ung gegenu er en 8 2 Ma en. beide letzten Endes die Leidtragex Ka mit geſteigertem Druck auf die Volksdeutſchen in 8 2 2 f. 9 1 5 5 den. Ein zweites mal ſoll und wit i dieſen Gebieten und mit einem langſamen wirt⸗ Wenn nun Staatsmänner im Weſten löſen!(Brauſender Beifall der Männer des das nicht mehr geſchehen!(Stürme schaftlichen politiſchen und in den letzten Wochen erklären, daß dieſe ihre Intereſſen berühre, Reichstages antwortet dem führer.) ſtimmen die Vertreter der deutſchen Nation den] ich endlich auch militäriſchen und verkehrstechniſchen 1 kann 11 5 ſolche. nur 110 e er 94 Abdroſſelungskampf gegen die Freie Stadt auern; ſie kann mi aber nich 0 a„ Der Nichtangriffs⸗ und Konſultativpakt, der an] ein 3 Polen 5 den Kampf gegen die Freie eine Se kn nde in der Erfüllung Wir wollen nichts von den Neutralen: Tage der Unterzeichnung bereits gültig wurde, ge auf Stadt Danzig entfeſſelt! meiner Pflicht wankend machen! Die neutralen Staaten haben uns ihre geſtern die höchſte Ratifikation in Moskau und auß] Kar * f l 3„ 4(Neuer brauſender Beifall.) Neutralität verſichert, genau ſo, wie wir ſie ihnen in Berlin erfahren. In Moskau wurde dieſer Pal“ an . s war weiter nicht bereft, die Korridorfrage in ſchon vorher garantierten. Es iſt uns heiliger genau ſo begrüßt, wie wir ihn begrüßen. r e und 1915 Intereſſen beider Ich habe es feierlich verſichert und wiederhole es, Ernſt mit dieſer Verſicherung, und ſolange kein an⸗ Die Rede, die der xuſſiſche Außenkommiſſar Mi gerecht werdenden Weiſe zu löſen! daß wir von dieſen Weſtſtaaten nichts fordern und derer ihre Neutralität bricht, werden wir ſie eben⸗ lotow hielt, kann ich Wort für Wort unterſtreichen Und es hat endlich nicht daran gedacht, ſeine nie etwas fordern werden. Ich habe verſichert, daß a 5 Minderheitenverpflichtungen einzuhalten. Ich muß die Grenze zwiſchen Frankreich und 2 leit hier feſtſtellen: Deutſchland eine e 1 iſt. 5 5 Anſere Ziele 5 ich 5 5 habe England immer wieder eine Freundſchaf mit 1 hat dieſe Verpflichtungen einge⸗ und, wenn notwendig, das engſte Zuſammengehen h e ee Koc 90 8 5 angeboten. Aber Liebe kann nicht nur von einer 5 Ersten 9 75 Frage Danzi En Die Minderheiten, die im Deutſchen Reich leben, Seite geboten werden, ſie muß von den anderen ihre eite die 1 77 1 zu loſen big mer it henfolgt. 88 f 5„ Erwider i E 5 85 11 . 900 43 10 A„„ und Fiithees dafür zu ſorgen, daß im Verhältnis Deutſchlands zu Polen eine Wendun 5 gebiet lebenden Franzoſen unterdrückt, gequält und Deutſchland hat keine Intereſſen im Weſten, unſer e ,,,(Der Reichstag antwortet dem Führen entrechtet werden! Keiner wird dies behaupten Weſtwall iſt zugleich für alle Zeiten die Grenze ach bin dale en er Feileſen git 1 5 15„ ſche können! f 22 3 5 abei entſchloſſen, ſolange zu kämpfen, bis entweder die derzeitige polutſche Neglt⸗ des Reiches. Wir haben auch keinerlei Ziel für rung dazu geneigt iſt, dieſe Aenderung her zuſtellen oder bis eine andere polniſche Regierm Ich habe nun dieſer Entwicklung vier Monate die Zukunſt und dieſe Einſtellung des Reiches dazu bereit iſt!(Stärkſter Beſfall). f 1 lang ruhig zugeſehen, allerdings nicht, ohne immer wird ſich nicht mehr ändern. Ich will von den deutſchen Grenzen das Element der Unſicherheit, die Atmoſphäre ewigen 15 wieder zu warnen. Ich habe in letzter Zeit dieſe bürgerkriegsähnlicher Zustände entfernen.(Immer koſenderer Beifall erhebt ſich.) 10 Warnungen verſtärkt. Ich habe dem polniſchen Bot⸗ Ich will dafür ſorgen, daß im Oſten der Friede an der Grenze kein anderer iſt, als wir in ſchafter vor nun ſchon über drei Wochen mitteilen an unſeren anderen Grenzen kennen. 8 laſſen, daß, wenn Polen noch weitere ultimative Dank an Italien: Ich will dabei die notwendigen Handlungen ſo vornehmen, daß ſie nicht dem widerſprechen ea alen würde wenn es matter was ich Ihnen hier, meine Herren Abgeordneten, im Reichstag ſelbſt als Vorſchläge au d 8 1 8 i ee Die anderen europäiſchen Staaten begreifen zum übrige Welt bekanntgab, zem Wege gollpollitſcher Maßnahmen Van ent Teil unſere Haltung. Ich möchte bier vor allem Das heißt, ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen! Ich babe meiner Luftwaſ./ dem Wege gollpolltiſcher aßnahmen Danzig wirt⸗ Italien danken, das uns in dieſer ganzen Zeit den Auftrag gegeben, ſich bei den Angriffen auf mil jtäriſche Objekte zu beſchränken. Wenn aber der ſchaftlich zu vernichten, unterſtützt hat. Sie werden aber auch verſtehen, Gegner glaubt, daraus einen Freibrief ableſen zu können, ſeinerſeits mit umgekehrten Methoden daun Deutſchland nicht länger mehr untätig zu⸗ daß wir für die Durchführung dieſes Kampfes nicht kämpfen. dann wird er eine Antwort erhalten, daß ihm Hören und Sehen vergeht![Die Männer del ſehen könnte.(Toſende minutenlange Zuſtim⸗ an eine fremde Hilfe appellieren wollen. Wir Deutſchen Reichstages ſpringen von ihren Sitzen auf und bereiten dem Führer eine minutenlange Kun mungskundgebungen der Männer des Deutſchen werden dieſe unſere Aufgabe ſelber gebung äußerſter Entſchloſſenheit). Rei Hozageg 5 3 De Ich habe keinen Zweifel dartber gelaſſen, daß man in dieſer Hinſicht das heutige Deutſchland Seit 5 43 Ahr i nicht 8 1. das vor uns war, Kriegsvorbereiſung in Jlalien 50 8. 0 verwechſeln darf,(Mit ſtürmiſchem Beifall un⸗ 3 75 00 5 terſtreichen die Abgeordneten dieſe Feſtſtellung wird zurückgeſchoſſen 0 ſchg 55. 5 Neuer Generalkommiſſar für Kriegserzeugung- Einſchneidende Maßnahme 1 1 4 an verſucht, das Vorgehen gegen die Volks⸗ ö— ür rei olen hat nun heute u aum Au e en im Verkehrsweſen- Drakoniſche Strafen für Preietreiber und Hamſterer, eee e ee ee ee, ſie hätten 1 ovokaktonen begangen. i Drahtbericht unſ. römiſchen Vertreters den Verkehr mit nichtitglieniſchen Häfen und den reguläre Soldaten geſchoſſen.(Stürmiſche Pu] fehl! 5 5 8. 3 5„ 155 Pr. O. Rom, 1. September. Häfen von Libyen durchführen. Auch im Eiſen⸗ rufe.) Seit.43 Uhr wird jetzt zu rü unk * oder Frauen beſtanden haben ſollen, die man g bahn verkehr merden ſtarke Einſchränkungen vor⸗ f von mißhandelt oder verſchleppt, oder die„Provokatſo⸗ Der Duce hat geſtern General Dalollio genommen geſchoſſen!(Toſender Beifall.) Und zu fr nen“ derer, die man in der tieriſchſten, ſadiſtiſchſten empfangen, der ihm ſein Rücktrittsgeſuch e f. jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergoltel] Ref Weiſe gequält und ſchließlich getötet hat. vom Amte des Generalkommiſſars für Die Eiſenbahnverwaltung iſt heute angewieſen(Erneuter brauſender Beifall.) an Eines aber weiß ich: daß es keine Groß 5 e e W 1 5 8 15 I 155 8 1 19 1 5 bt. 8 755 K 5 uce hat das mit dem hohen Alter begründete Ge⸗ zenzinmotoren angetriebenen Züge um v. H. i a i W macht uon Ehre gibt, die auf die Dauer ſuch des Generals Palollio angenommen und herabzuſetzen. Das Gleiche gilt für die Motor⸗ kü. 85 5 0„ 727 ſolchen Zuſtänden ruhig zuſehen würde! General Fa vagroſſa, der kürzlich ſchon zu und Dampfſchiſfahrt auf Flüſſen und Seen. Der mpft. Wer lich ſelöſt von den Regeln 155 (Erneute langanhaltende Zuſtimmungskundgebun⸗ einer Beſprechung Muſſolinis mit dem Grafen Touriſten⸗Autobus⸗Verkehr und die Stadtrundfahr⸗ humanen Kriegsführung entfernt, kaun von 110 0 gen) Ich babe trotzdem noch einen letzten Cian o, dem Verkehrsminiſter Benni und dem ten ſind geſtern vollkommen eingeſtellt worden: nichts anderes erwarten, als daß wir den gli gu Berſuch gemacht! Obwohl ich innerlich über⸗ Chef der drei Wehrmachtsteile zugezogen worden In der Vatikanſtadt ſind die gleichen Luft⸗ chen Schriet zun. 31 zeugt war, daß es der polniſchen Regierung— hiel⸗ iſt, zu ſeinem Nachfolger ernannt. ſchutzmaß nahmen wie in Rom getroffen wor⸗ ſide 4 5 9 0 N e von 158 1 755 Auch geſtern ſind kriegs vorbereitende den. Außerdem ſind an die Mobilgarde, die päpſt⸗ Ich werde dieſen Kampf, ganz gleich gegel wirklichen Verſtändigu icht. 85 ee Maßnahmen ergriffen worden. die in das Leben lichen Kardinäle und die Schweizer Garde Gasmas⸗ wen, ſolauge führen, bis die Sicherheit de ge ſurng nicht ernst iſt, habe ich der Zivilbevölkerung eingreifen. Es iſt ab morgen ken verteilt worden. 2 5 6 Wer Rohmaterial oder Fertigwaren über ſeinen ſchen Vorſchläge an Polen nageln Englands deutſchen ehrmacht gearbeitet. In dieſer ga fr Hankeskiſit ung in Londen Probuktionsbedarf oder die Bedürfniſſe der Lager⸗ furchtbare Verantwortung ſeſt.— Englands und üer 90 MI tarben 1 8 Kulte 10 (Funkmeldung der NM.) haltung hinaus anſammelt, ſo daß die Preiſe ſteigen, Doppelſpiel.— Polniſche Freiſchärler und pol? unſerer Wehrmacht aufgewendet wol] Er 4 London, 1. September wird mit Gefängnis bis zu drei Jahren oder zur niſche Truppen überſchreiten die deutſche de n. Sie iſt heute die am beſten ausgerüſtete daf in Dos beitiſche Rabin 1 5 Zahlung von 10 000 Lire verurteilt. Grenze!“ ſo lauten die rieſigen Schlagzeilen der Welt und ſteht weit über ſedem Vergleich mit de un! 5 ſche Kabinett trat um 11.30 Uhr zu einer Die gleichen Strafen bedrohen Produzenten, die römiſchen Blätter, die die 16 Punkte, in denen des Jahres 19141 980 Sitzung zuſammen. ihre Erzeugniſſe zurückhalten, ſo daß Preisſteigerun⸗ Deutſchland„in ſo maßvoller Weiſe ſeine ge⸗ ö die gen entſtehen. Jerner wurde heute die Verord⸗ rechten Auſprüche dargelegt habe“, in größter ger Deutſche Richtigſtellung gegen England nung veröffentlicht, die die für den Verkehr 1 verüſſentlichen und ſich in ſchürr nn mm Fon noch zugelaſſenen Kraftfahrzeug⸗Ka⸗ ſter Weiſe gegen England wenden, deſ⸗ Haupeſchelfeleteee 5 1 dung der 30 tegorien feſtſetzt. Danach dürfen ab 3. Septem⸗ ſen Haltung, wie betont wird einzig und allein„enen n gad anette ag dg dg den b „Berlin, 1. September. ber nur noch die öſplomatiſchen Vertreter auswärti⸗ au der heutigen Entwicklung die Schuld trägt. a 1 FFFFFTTTTCVTCTC Der englische Rundfunk behauptet, daß die ger Staaten, öffentliche Verkehrsgeſellſchaften, Fah⸗„Meſſaggero“ erklärt, es ſei eigentlich unglaub⸗ 5.85 8— 53 Celli 1 8.. 1 zeh eugliſche Regierung vun den Borſchlagen des der mit auslänölſchen. Nummernſchildern, bähere ich, daß die deutſchen Vorſchläge, deren Verſaſſer die eh de ee n dun ee,. ewe lege de Führers zur Löfung des Danzigs und Korridor⸗ Staatsbeamte und Männer die im allgemeinen In⸗ Demokvaten hätten ſein können, da ſie ja den im Pider pile C. 1 ſämtliche in Mannbeim. u Problemg nicht in kenntnis geſetzt worden ſei tereſſe tätig ſind(Aerzte, Leiter wichtiger Betriebe demokratiſchen Lager ſo vielgeprieſenen Prinzipien Schrifgeltung n Berun i 5 N 5 5 5 A 3 2 G. De. G. 8. Schafe r, Berlin. Südweſtkorle 60. bs 5 ſw.), ihre Wagen führen. Die Erlaubnis wird auf des Rechtes und der Selbſtbeſtimmung der Völker Sas unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Nüchſendung um le Demgegenüber wird amtlich miigeteilt, daß die Geſuch von Fall zu Fall vom zuſtändſgen Korpskym⸗ entſprächen, nicht angenommen worden ſeien. Die f bel Rückporto. 15 zu Danner tagabend varüſſentlichten Vorſchlige de. mando ausgeſtellt und allt jeweils für drei Monate. Halkung Enalands ſcheine ſedenſals auf Motive zu- eaneger g. reits am Mittwochabend dem brſtiſchen Botſchafter Die„Volkszüge“, die den Mitgliedern der rückzugehen, die geradezu Ekel erregen. Denn ein 5 elles a und ee nd Mfittehangn mg in Berlin, Sir Neville Henderſon, durch den Reichs⸗ Dopo Laporo⸗Organiſation zu ſehr niedrigen Prei- Wort Englands hätte genügt, um den ungerecht⸗. B. Göller, Mannheim. fl aufſenminiſter von Ribbentrop perſönlich wortwürt⸗ ſen an den Sonn⸗ und Feiertagen auch weitere Rei⸗ fertigten polniſchen Starrſinn zu brechen und die, Upelgen der Masa Neben anz 8 Aide denen de ſär lich zur Kenntnis gebracht wurden. ſen ermöglichten und ſich größter Beliebtheit erfreu⸗ Entwicklung der Dinge aufzuhalten. Daß England deitſa in der Ausgabe 5 JD Des weiteren wurden ihm die wichtiaſten Punkte ten, werden ab 4. September nicht mehr verkehren. dieſes Wort nicht geſprochen habe, beweiſe Europa ä del dieſer Vorſchläge durch den Reichsaußenminiſter noch Alle italieniſchen Schiſſahrtslinien ſind heute und der Welt, welch ungeheure Verantwortung es e e 3 eingehend erläutert. eingeſtellt worden mit Ausnahme der Linie, die auf ſich geladen habe. Monat Juli über 30 00⸗0 15 er 1889 A wir von er Stel können, von zwe Es wir n mußte oktrin t Somfet, ſchland zu wir aut lung neh, iber kla meinander rfen. Da Pakt gh, für alle chließt. gewiſſeg expflichte n ermög⸗ die Kräe meinander Jeſtens, U 1 0 ch la; verſichern edeute und if undgebm⸗ en Volle wird diese ie Kun, nd un! rieg ge. waren trages nd wit (Stürmiſ ation dez t, der an vurde, hal und auß eſer Pall tiſſar Mo⸗ erſtreichen ö Wendunz m Führen ſche Regie Regiermgz re ewigen I wir iht erſprechen ze an d Luftwafſt aber del thoden z ünner del nge Kun sen“ 0 erſtenml auch dur iſche Pf zu rü Und vn vergolle ziftgas be geln eite n von ut den glei leich gegen ſerheit des eiſtet ſinl! er Nation erhebenden, Aufbau de. ieſer gl Aufbe⸗ et wol rüſtete de ich mit de rant 1 5 e 2 W endung nut mmer Bertram Freitag, 1. September 1939 Nene Maunſeimer Jeitung Abend⸗Ausgabe 0 3. Selle Nummer 01 —— ach bin zu jedem perſönlichen Opfer bereit: Mein Vertrauen ſchütterlich! auf ſie iſt uner⸗ Wenn ich dieſe Wehrmacht aufrief und wenn ich nun vom deutſchen Volk Opfer, und wenn notwendig alle Opfer fordere, dann habe ich ein Recht dazu, denn auch ich ſelbſt bin heute genau ſo bereit, wie ich es früher war, jedes perſönliche Opfer zu bringen.(Minnten⸗ langer ſtürmiſcher Beifall). Ich verlauge von keinem deutſchen Mann etwas anderes, als was ich ſel⸗ ber über 4 Jahre lang bereit war, jeder⸗ zeit zu tun!(Erneuter langanhaltender Beifall.) Es ſoll keine Eutbehrungen Deut⸗ ſcher geben, die ich nicht ſelber ſofort übernehme.(Immer mehr ſteigern ſich die Kund⸗ gebungen der Männer des Reichstages). Mein ganzes Leben gehört von jetzt ab erſt recht meinem Volke! Ich will jetzt nichts anderes ſein als der erſte Soldat des Deutſchen Reiches! Ich habe damit wieder jenen Rock angezogen, der mir ſelbſt der heiligſte und teuerſte war, ich werde ihn nur ausziehen nach dem Sieg oder ich werde dieſes Ende nicht erleben! (Der Reichstag antwortet dem Führer mit einer feierlichen Huldigung, ergriffen von der Größe des Augenblicks.) Sollte mir etwas zuſtoßen: Sollte mir in dieſem Kampf etwas zuſtoßen, ſo iſt mein erſter Nachfolger Parteigenoſſe Göring!(Stürmiſcher Beifall.) Sollte Parteigenoſſe Göring etwas zuſtoßen, iſt ſein Nachfolger Parteigenoſſe Heß.(Er⸗ neuter ſtürmiſcher Beifall.) Sie würden dieſen dann als Führer genau ſo zu blinder Treue und Gehor⸗ ſam verpflichtet ſein wie mir!(Die Män⸗ ner des Deutſchen Reichstages bekräftigen dieſe Worte des Führers mit ernſter Entſchloſſenheit.] Für den Fall, daß auch Parteigenoſſe Heß eiwas zuſtoßen ſollte, werde ich durch Geſetz nunmehr den Senat berufen, der dann den Würdigſten, d. h. den Tapferſten aus ſeiner Mitte wählen ſoll! Ernente Kundgebungen.) g Kapitulation gibt es nicht! Als Nationalſozialiſt und deutſcher Soldat gehe ich in dieſen Kampf mit einem ſtarken Herzen! in ganzes Leben war nichts anderes als ein einziger Kampf für mein Volk, für ſeine Wieder⸗ auferſtehung, für Deutſchland und über dieſem Kampf ſtand nur ein Bekenntnis: der Glaube an dieſes Volk!(Brauſende Heilrufe.) Ein Wort habe ich nie kennen gelernt, es heißt: Kapitulation. Wenn irgend jemand aber meint, daß wir viel⸗ leicht einer ſchweren Zeit entgegengehen, ſo möchte ich bitten, zu bedenken, daß einſt ein Preußenkönig mit einem lächerlich kleinen Staat einer der größten Koalitionen gegenübertrat und in drei Kämpfen am Ende doch erfolgreich beſtand, weil er jenes gläu⸗ bige ſtarke Herz beſaß, das auch wir in dieſer Zeit benötigen. 5 Der Umwelt aber möchte ich verſichern: Ein November 1918 wird ſich niemals mehr in der deut⸗ ſchen Geſchichte wiederholen! [Der Reichstag dankt dem Führer mit einer er⸗ neuten Huldigung für dieſe Worte und bekräftigt mit toſendem Beifall und nicht endenwollenden Heil⸗ rufen die fanatiſche Entſchloſſenheit der Nation.) So wie ich ſelber bereit bin, jederzeit mein Leben für mein Volk und für Deutſchland ein⸗ zuſetzen, ſo verlange ich dasſelbe auch von jedem anderen! Wer aber glaubt, ſich dieſem nationalen Ge⸗ bot, ſei es direkt oder indirekt, widerſetzen zu können, der fällt! Verräter haben nichts mit uns zu tun! (Toſende Zuſtimmungskundgebung der Abgeord⸗ neten.) Wir alle bekennen uns damit nur zu un⸗ ſerem alten Grundſatz: Es iſt gänzlich unwichtig, ob wir leben, aber notwendig iſt es, daß unſer Volk, daß Deutſchland lebt! (Der Deutſche Reichstag erhebt ſich wie ein Mann und bereitet dem Führer eine überwältigende Kund⸗ gebung der Treue, der Kampfeutſchloſſenheit und einer unerſchütterlichen Siegesgewißheit). Ich erwarte von Ihnen als den Sendboten des Reiches, daß Sie nunmehr auf allen Plätzen, auf die Sie geſtellt ſind, Ihre Pflicht erfüllen! Sie müſſen Baunerträger ſein des Widerſtandes, koſte es, was es wollel Keiner melde mir, daß in ſeinem Gau, in ſeinem Kreis oder in ſeiner Gruppe oder in ſeiner Zelle die Stimmung einmal ſchlecht ſein könnte. Träger, verautwortlicher Träger der Stim⸗ mung ſind Sie! Ich bin verantwortlich für die Stimmung im deutſchen Volk, Sie ſind verantwortlich für die Stimmung in Ihren Gauen, in Ihren Kreiſen. Kei⸗ ner hat das Recht, dieſe Verantwortung abzutreten. Das Opfer, das von uns verlangt wird, iſt nicht größer als das Opfer, das zahlreiche Generationen gebracht haben. All die Männer, die vor uns den bitterſten und ſchwerſten Weg für Deutſchland an⸗ treten mußten, haben nichts anderes geleiſtet als was wir auch zu leiſten haben; ihr Opfer war kein billigeres und kein ſchmerzloſeres und damit kein leichteres, als das Opfer ſein würde, das von uns verlangt wird. Ich erwarte auch von der deutſchen Frau, daß ſie ſich in eiſerner Disziplin vorbildlich in dieſe große Kampfgemeinſchaft einfügt! Die deutſche Jugend aber wird ſtrahlenden Her⸗ zeus ohnehin erfüllen, was die Nation, der national⸗ ſozialiſtiſche Staat von ihr erwartet und fordert! Wenn wir dieſe Gemeinſchaft bilden, eng ver⸗ ſchwoyren, zu allem entſchloſſen, niemals gewillt zu kapitulieren, dann wird unſer Wille jeder Not Herr werden! Ich ſchließe mit dem Bekenntnis, das ich einſt ausſprach, als ich den Kampf um die Macht im Reich begaun.(Die Männer deg Reichstages erheben ſich von ihren Plätzenſ. Damals ſagte ich: Wenn unſer Mille ſo ſtark iſt, daß keine Not ihn mehr zu zwingen vermag, dann wird unſer Wille und unſer deut⸗ ſcher Staat auch die Not zerbrechen und beſiegen. Deutſchland— Sieg Heil! Das Geſetz über die Rückkehr Danzigs Nachdem der Führer ſeine Rede beendet und die minutenlangen Begeiſterungsſtürme ſich gelegt hatten, nahm Reichstagspräſident Generalfeldmar⸗ ſchall Göring wieder das Wort und erklärte: „Der Führer der Reichstagsfraktion, Pg. Dr. Frick, wird Ihnen jetzt ein Geſetz vorlegen, deſſen Aunghme ich in drei Leſungen zuſammenfaſſe. Meine Herren Abgeordneten, ich habe geſtattet, daß für die ſehlenden Abgeordneten, die heute nicht hier unter uns weilen können, die Sitze eingenommen werden von den politiſchen Trägern und ihren Vertretern. Kraft ihrer Vollmacht, die ich als Präſident des Reichstages habe, erteile ich ihnen die Genehmigung, an der Abſtimmung teilzunehmen.“ Reichsinnenminiſter Dr. Frick gab ſodann den Wortlaut des Geſetzes über die Wiedervereinigung der Freien Stadt Danzig mit dem Reich bekannt und beantragte als Führer der Reichstagsfraktion der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei die Zuſtimmung des Reichstages. 8 Nach der Verleſung erklärte der Reichstagsprä⸗ ſident: Meine Herren Abgeordneten, wir leſen das Ge⸗ !!!!!! Berlin in entſcheidender Stunde (Funkmelöoͤung der NM.) Berlin, 1. September. Obwohl der Rundfunk alle zehn Minuten ſeit früh um ſechs Uhr Sondermeldungen von den Be⸗ ſchlüſſen der Reichsregierung bekanntgab, die den Ernſt der Lage verkündeten, wickelte ſich das Leben in der Reichshauptſtadt in eindrucksvoller Ruhe und Ordnung ab. Um acht Uhr, als die Geſchäfte geöffnet wurden, bevölkerten ſich die Straßen, und die Hausfrauen machten die notwendigen Beſorgun⸗ gen. Lediglich die Schulkinder, die um dieſe Zeit zur Schule zu pilgern pflegten, fehlten ganz im Straßenbild, Das Bild änderte ſich mit einem Schlage, als gegen neun Uhr bekanntgegeben wurde, daß für zehn Uhr der Reichstag einberufen war und die Reichstagsſitzung über den geſamten deutſchen Rund⸗ funk geſendet werden ſollte. Je näher der Zeitpunkt des Beginnes des Reichstages heranrückte, umſo leerer wurden die Straßen, da die Bevölkerung, ſo⸗ weit möglich, am Rundfunk von den Beſchlüſſen des Führers und der Reichsregierung Kenntnis erhalten wollte. Zahlreiche Betriebe hatten, ſoweit dies mög⸗ lich war, Gemeinſchaftsempfang eingerichtet, und jämtliche Lokale übertrugen die Reichstagsſitzung⸗ Längs der Aufahrtsſtraße zum Reichstag vom Wil⸗ helmplatz hatten die/ Sa und(⸗Totenkvpf⸗Ver⸗ bände die Abſperrung vorgenommen. Da unmittel⸗ bar vor dem Kroll⸗Gebäude, in dem der Reichstag ſetz in den zuſammengefaßten drei Leſungen. Sie haben es vernommen und ich bitte jetzt die Abgeord⸗ neten, die dem Geſetz ihre Zuſtimmung geben, ſich von ihren Sißen zu erheben. Nachdem der Reichstag ſo in allen drei Leſungen dieſem bedeutungsvollen Geſetz ſeine verfaſſungs⸗ mäßige Zuſtimmung erteilt hatte, verkündete Reichs⸗ tagspräſident Göring unter lautem Beifall dieſe ein⸗ ſtimmige Annahme des Geſetzes. „Die Bahn iſt wieder euere Bahn“! „Der Tag der Freiheit iſt gekommen. Zum erſten Mal wehen ſeit beinahe 20 Jahren von den Bahnhöfen und Lokomotiven der Eiſenbahn Danzigs die Fahnen des Deutſchen Reiches, die Hakenkreuzfahnen. Die Zeit der polniſchen Gewalt⸗ herrſchaft iſt damit zu Ende. Die fremden Herren ſind beſeitigt. Die Bahn iſt wieder euere Bahn ge⸗ worden. Euer beiſpielhafter Kampf, euere Treue zur deutſchen Sache und zum Führer haben damtt ihre höchſte Belohnung gefunden. Die nächſte Zeit wird an euch große Anforderungen ſtellen. Ich er⸗ warte von euch, daß ihr als Soldaten Adolf Hitlers wie bisher euere Pflicht erfüllen werdet.“ zuſammentrat, augenblicklich gebaut wird, konnte die Bevölkerung ſich dort nicht verſammeln, jedoch füllten ſich die Anfahrtsſtraßen von Minute zu Mi⸗ nute mit Berlinern, die durch Lautſprecher von der Reichstagsſitzung auch unterwegs Kenntnis bekamen. Eugen haben kurze Beine Die Ausſagen angeblicher deutſcher Deſerteure dnb Berlin, 1. September Der polniſche Rundfunk brachte am 29. Auguſt abends eine deutſche Sendung, die beſonders ſen⸗ ſationell und überzeugend wirken ſollte: Ein Verhör angeblicher deutſcher Deſerteure vor dem Mikrophon. Um die Sendung beſonders echt erſcheinen zu laſſen, wurden ſogar genaue Truppenteile und in einzelnen Fällen die Namen von Offizieren und ſonſtigen Vorgeſetzten der angeblichen Deſerteure angegeben. Dieſe Angaben ſtammten offenbar aus dem polni⸗ ſchen militäriſchen Nachrichtendienſt. 0 Noch am 29. Auguſt abends meldeten ſich empört die im polniſchen Rundfunk genannten Truppen⸗ teile und teilten mit, daß die angeblichen Deſerteure ſich geſund und munter bei der Truppe befänden und ſich auch niemals von der Truppe entfernt hätten. In einer Sonderſendung des deutſchen Rund⸗ funks haben am 31. Auguſt dieſe angeblichen Deſer⸗ teure über alle deutſchen Sender in Gegenwart ihrer Kameraden und Vorgeſetzten Gelegenheit ge⸗ haßt, ihrer Meinung über die Lügenmeldung des polnſſchen Rundfunks draſtiſch Ausdruck au geben. Mannheim, 1. September. Der 7. Geytember 7939 Eine Stadt hält den Atem an Schon am frühen Morgen, zwiſchen ſechz und ſieben Uhr, als in den Vororten Mannheims und auch in einigen Stadtbezirken die erſten Luftſchutz⸗ warte mit ihren Anweiſungen zu erhöhter Bereit⸗ ſchaft vor den Türen ſtanden, da wußte jeder, daß heute ein Tag beſonderer Entſcheidungen ſein würde. Immer wieder lauſchte man den Sondermeldungen des großdeutſchen Rundfunks, griff noch geſpannter als in den letzten Tagen beim Warten auf die Elektriſche nach den Morgenzeitungen. Ueberall ſtanden die Menſchen in Gruppen beieinander, und in die Freude über die erſten Nachrichten über die Heimkehr Danzigs ins Reich miſchte ſich erleichtern⸗ 8 Aufatmen, daß nun endlich, endlich ſich die Un⸗ gewißheit des Wartens in klare Entſcheidungen zu wandeln ſchien. Als gegen neun Uhr die Lautſprecher für zehn Uhr die Einberufung des Reichstages be⸗ kanntgaben, wußte jeder: Nun iſt die Stunde ge⸗ kommen, von der das Schickſal auch unſeres Daſeins in den nächſten Wochen abhängen wird. Und wäh⸗ rend die Preſſe in fieberhafter Eile neue Extra⸗ blätter mit dieſer für jeden Deutſchen wich⸗ tigſten Meldung vorbereitete, wurde in den Be⸗ trieben, ſoweit es noch möglich war, alles für den Gemeinſchaftsempfang vorbereitet und ſam⸗ melten ſich ſchon die erſten Hörer um die ſeit Sonn⸗ tag gebrauchsfertig gehaltenen Großlautſprecher auf den öffentlichen Plätzen der Stadt. Auf den Rän⸗ dern der großen Springbrunnen, auf den Treppen⸗ ſtufen zu den Emporen des Waſſerturmes ſaßen ſie in dichten Reihen; um den am Hauptbahnhof auf⸗ gefahrenen Lautſprecherwagen der Wehr⸗ macht, in den Anlagen des Paradeplatzes ſtanden Männer, Frauen und Kinder in dichten Scharen. Und je weiter der Uhrzeiger rückte, deſto lerer wur⸗ den die Straßen, indes vor den Elektro⸗ und Radio⸗ geſchäften immer dichtere Anſammlungen von Men⸗ ſchen zuſammenſtrömten. In den nun aufklingen⸗ den, brauſenden Jubel beim Eintritt des Führers Achtung, Luftſchutz! Steben die Selbſtſchutgeräte oriffbereſt e Ab heute beginnt in Mannheim die Totalver⸗ dunklung. Die Bekanntmachungen des Polizeiprä⸗ ſidenten in ſeiner Eigenſchaft als örtlicher Luft⸗ ſchutzleiter des Luftſchutzortes Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen ſtanden in der Mittagausgabe und hängen an allen Plakatſäulen. Dieſe Anorduungen müſſen von der Bevölkerung gewiſſenhaft befolgt werden. Nur die peinlichſte Beachtung aller Vorſchriften verhütet im Ernſtfalle Schaden au Leib und Leben. Im fol⸗ genden noch einige wichtige Hinweiſe: Durch die 7, Durchführungsverordnung zum Luftſchutzgeſetz iſt den Hauseigentümern die Be⸗ ſchaffung von Selbſtſchutzgeräten für die Hausgemeinſchaften zur Pflicht gemacht worden. Bei der Erfüllung der Verpflichtung wirken fämtliche Mieter des Hauſes mit. Die Vermieter⸗ und Miet⸗ nerbände haben im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ luftfahrtminiſterium einen Aufruf erlaſſen, in dem zur gemeinſamen Zuſammenarbeit bei der Beſchaf⸗ fung der Selbſtſchützgeräte aufgefordert wird. Aus der Rückſeite des Aufrufes iſt eine Liſte mit den notwendigen Geräten abgedruckt. In den Luftſchutz⸗ gemeinſchaften, in denen die Geräteausrüſtung noch nicht vollſtändig ſind, gehe deshalb der Luftſchutz⸗ wart mit dieſer Liſte zunächſt zum Hauseigentümer Olle. du uu bubu loulb Erfahrungen aus der Gerichtspraxis Der Alkohol iſt einer der Hauptfeinde des öffent⸗ lichen Verkehrs. Es iſt daher verſtändlich, daß ſich die polizeilichen Ermittlungen bei Verkehrsunfäl⸗ len neuerdings in ſtärkſtem Maße auf die Frage konzentriert haben, ob die an einem Verkehrsunfall Beteiligten unter Alkoholwirkung geſtanden haben. In der Oeffentlichkeit herrſchen über dieſen Punkt vielfach Unklarhejten. Es iſt nämlich gar nicht ſo einfach, die Alkoholwirkung bei Verkehrsteilnehmern feſtzuſtellen, und ſelbſt der erfahrene Polizeibeamte kann ſich in dieſer Hinſicht täuſchen. Landgerichts⸗ direktor Dr. Hellwig beſchäftigt ſich mit dieſen Fragen in der Zeitſchrift„Die Polizei“ aus ſeiner reichen, richterlichen Praxis heraus. Bemerkenswert iſt die Feſtſtellung, daß die Schock⸗ wirkung eines Unfalls einen Betrunkenen ſoweit „ernüchtern“ kann, daß man ihm die Alkoholwir⸗ kung nicht ohne weiteres anmerkt. Ebenſo gelingt es manchen Männern durch ihre Willenskraft, ſich während der Vernehmung ſo zuſammenzureißen, daß ſie nüchtern erſcheinen, obgleich ſie ſogax ſtark unter Alkoholeinfluß ſtehen. Selbſt Aerzte haben ſich in ſolchen Fällen ſchon täuſchen laſſen. An⸗ deverſeits deutet der Alkoholgeruch nur darauf hin, daß der Beſchuldigte Alkohol zu ſich genommen hat. Es kann aus ihm aber nicht geſchloſſen werden, ob der Beſchuldigte ein Glas Bier getrunken hat oder zehn. Und ebenſo kann man aus dem Fehlen des Alkoholgeruchs nicht ſchließen, daß der Beſchuldigte keinen Alkohol zu ſich genommen hat. Selbſt Er⸗ brechen deutet nicht eindeutig auf ſtarken Alkohol⸗ genuß hin, da es bekanntlich auch ein Zeichen einer ſchweren Gehirnerſchütterung ſein kann. Von größter Bedeutung iſt daher immer wieder die Blutalkoholprobe. Hellwig ſteht auf dem Standpunkt:„Lieber in zehn Fällen, in denen ſich ſpäter der Verdacht als unbegründet herausſtellt, eine Blutprobe entnehmen, als in einem Falle, in welchem der Fahrer unter Alkoholwirkung geſtan⸗ den hat, es verabfäumen, eine ſolche Blutprobe zu entnehmen und dadurch möglicherweiſe die Ueber⸗ führung des Verkehrsfünders unmöglich u machen.“ Darüber hinaus hat die Praxis ergeben, daß die * ſtelle durch Eintragung in der Liſte feſt, welche Ge⸗⸗ oder fall verſchuldet hat. in die nellen die Rufe„Extrablatt Extrablatt und treiben auch die letzten an den nächſten Sautſprecher, ins nächſte Haus oder auch wo Volks⸗ der Stunde ihre Rundfunkgeräte hörgerecht ans oſſene vor dieſes umd jenes offene Fenſter, genoſſen im Gefühl für die Verantwortung Fenſter gerückt hatten. Und dann ſpruch Adolf Hitler Volke. M. S. u Der Perſonenzugverkehr der Reichsbahn. Die Deutſche Reichsbahn gibt folgendes bekaunt: Je nach dem Stand der Transportlage werden an vie⸗ len Stellen des Reichs über den durch An⸗ be kawut⸗ hinaus ſchläge auf den Bahnhöfen gegebenen Stammfahrplan weitere Züge gefahren. Es iſt daher zu empfeh⸗ len, ſich vor Antritt einer Reiſe nach den jeweils 10 vorhandenen günſtigen Verbindungen bei den Aus⸗ kunftsſtellen der Bahnhöfe zu erkundigen. 5 * Dieſelkraftſtoff⸗Abgabe nach Gewicht. Die ſchon ſeit einiger Zeit bereitliegenden Tankausweis⸗ karten zum Bezuge von Dieſelkraftſtoff ſind ebenſo wie die für den Bezug anderer Kraftſtoffe die Men⸗ genangabe in Litern abgeſtellt. Da die Abgabe von Dieſelkraftſtoffen zur Zeit noch wach Gewicht in Kilg⸗ gramm erfolgt, verſtehen ſich die auf den Tankaus⸗ weiskarten gemachten Mengenangaben ebenfalls, entgegen dem Aufdruck, in Kilogramm. ze Laßt die Tauben nicht fliegen! Das Auflaſſen und der Freiflug von Tauben jeder Art(nicht nur Brieftauben!) iſt heutzutage jedermann verboten. Die Ausfluglöcher der Schläge müſſen vernagelt oder verſchraubt werden. Miel ad Lceuig ea Vorſicht beim Baden! Da die bisherige Rettungs⸗ wache am Ludwigshafener Strandbad am Stadtpark(Bademeiſter Rexroth und Rettungs⸗ ſchwimmer) aus techniſchen Gründen in einem an⸗ deren hieſigen Bad eingeſetzt ſind, iſt die Rettungs⸗ wache am Strandbad vorläufig unbeſetzt. Doppelte Forſicht iſt alſo darum geboten, weil man jetzt auf eigenes Rüſiko dort badet. 6 Wiederſehensfeier der üer Feldartilleriſten abgefagt * Freiburg, 1. Sept. Die für den 2. bis 4. Sep⸗ tember vorgeſehene Wiederſehensfeier der ber Feldartilleriſten wurde auf unbeſtimmte Zeit ver⸗ ſchoben. * Kuſel, 31. Aug. Nun iſt auch der Kuſeler Herbſtmarkt abgeſagt worden. 50 und laſſe dort diejenigen Gegenſtände eintragen, die der Hauseigentümer von ſich aus beſchaffen oder zur Verfügung ſtellen kann. Danach begebe ſich der Luftſchutzwart von Mieter zu Mieter und erläutere ihm Art und Zahl der noch fehlenden Geräte und genſtände der Mieter zur Verfügung ſtellt welchen Geldbetrag er ſpendet. 0 Die meiſten Selbſtſchutzgeräte werden in den ein⸗ zelnen Haushaltungen bereits vorhanden ſein. 3. B. Eimer, Waſſerbehälter, Sandkiſten, Schaufeln, Aexte⸗ Andere Geräte z. B. Einreißhaken, Feuerpatſchen, können unſchwer aus vorhandenen Mitteln ſelbſt hergeſtellt werden. Der Luftſchutzwart gibt hieran die notwendige Auskunft. 0 Die Luftſchutzhaus apotheke und die Handfeuerſpritze müſſen dagegen gekauft werden. Wo ſie nicht erhältlich ſind, kann die Fufk⸗ ſchutzhausapotheke durch Einzelanſchaffung ihrer wichtigſten inhaltlichen Teile bei Apotheken Drogerien einſtweilen erſetzt werden. als Erſatz zuſätzliche Waſſereimer verwendet werden. Sehr gute Dienſte leiſten Garten⸗ und Garagenſchläuche, die an den Hauswaſſer⸗ leitungen angeſchloſſen werden können. erſten Ermittlungen niemals umfaſſend genug ge⸗ macht werden können. Die Beamten ſollen ſich alſo nicht mit der allgemeinen Feſtſtellung zufpieden geben, daß der Fahrer„einige Mollen“ oder„meh⸗ rere Schnäpſe“ zu ſich genommen habe. Sie ſollen⸗ vielmehr gewaue Angaben erlangen: wo der Beſchuldigte Alkohol zu ſich genommen hat, wann ungefähr, in welcher Form und in welchen Mengen Auch der Zeitpunkt ſpielt eine Rolle, weil von ihm abhängt, ob dieſer Alkohol zur Zeit des Unfalls ſchon gewirkt haben kann. Auch die Frage des Alky⸗ holgenuſſes am Abend und in der Nacht vorher iſt vielfach wichtig und iſt daher in allen Fällen gufzu⸗ klären. Das gleiche gilt für die Frage, ob eine aus reichende Nachtruhe möglich geweſen war oder 9b der Beſchuldigte im Laufe des Tages gegeſſen hat. Intereſſant iſt die weitere Feſtſtellung, daß das Rauchen die Wirkung genoſſenen Alkohols weſent⸗ lich zu ſteigern vermag. Infolgedeſſen ſollen ſich die Ermittlungen auch darauf erſtrecken, ob der Be⸗ ſchuldigte ein Raucher iſt und ob er in der kritiſchen 998 bei dem Alkoholgenuß oder nachher geraucht Eine wichtige Frage ergibt ſich ſchließlich inſo fern, ob ein Beſchuldigter unter Kontrolle der Pos praktiſche Fahrverſuche unternehmen soll, lizei Solche Verſuche ſind ſchon wiederholt gemacht wor⸗ den: daß alſo der Beſchuldigte dieſelbe Menge Alkohol, die er am Tage des Unfalls zu ſich genom⸗ men hatte, genteßen muß, und daß er dann unter 1% kilicher Kontrolle den Kraftwagen ſtundenlang durch den Großſtadtverkehr führt. Zweifellos iſt das Ergebnis einer ſolchen Probe beweiskräftiger als jeder Verſuch im Laboratorkum; aber die Poliset lehnt neuerdings aus begreiflichen Gründen ſolche Probefahrten, die recht gefährlich werden können, ab. Wichtig iſt endlich eine Mahnung Hellwigs an die Polizei, eine Unterſuchung nicht gleich abzuhre⸗ chen, wenn die Alkoholwirkung zweifellos nach⸗ gewieſen iſt. ſondern ein anderer Ve teilnehmer den Un zu ſeinem 1 1 oder Solange eine Handfeuerſpritze noch nicht vorhanden iſt, können 33 . Denn es kann immer noch der Fall vorliegen, daß nicht„ Kraftfahrer, 2 U 4 Seite/ Nummer 401 — Wieder einmal ſind die Davispokalſpiele an ihrem Ende angelangt und wieder einmal erhebt ſich die Frage: Wer wird dieſe berüchmteſte Trophäe des Tennisſports als (Sieger heimführen? Jahrelang war es ſo, daß man den vorausſichtlichen Gewinner mit ziemlicher Sicherheit voraus⸗ ſagen konnte. Diesmal iſt es anders und darum die Spannung um ſo größer. Amerika, das den Pokal ſeit 1937 beſitzt, nachdem es ihn aus England zurückgeholt hatte, er⸗ wartet als Herausforderer Auſtralien. Ziemlich mühelos ſind die„Kängeruhs“ zu dieſer Chance gekommen. Sie brauchten nur das ſpielſchwache Mexiko, dann die Philip⸗ pinen und Cuba auszuſchalten, was jedesmal 510 geſchah, um auch noch den abgehetzten Ueberraſchungsſieger der Eu ropazone, Jugoſlawien,:1 aus dem Weg zu räumen. So wurden ſie wie ſchon im Vorjahr Interzonenſieger. Mit welchen Chancen geht USA bzw. Auſtralien in den Kampf? Amerika, ſeit Jahrzehnten Teunisgroßmacht, unerſchöpflich an Spielermaterial und immer wieder mit neuen Talenten aufwartend, iſt noch nie ſo„blank“ an überragenden Spielern geweſen wie in dieſem Jahr. Jetzt rächt es ſich, daß Jahr für Jahr, ſeitdem Tilden ſeine Netze ausſpann, die beſten Spieler ins Berufslager gingen, zu⸗ der Fall eingetreten, daß ein wirklich alle überragender Könner ausblieb. Zwar ſind eine ganze Menge Spieler vorhanden, die zur erſten Welttlaſſe gehören und insbe⸗ ſondere den europäiſchen Rangliſtenſpielern überlegen ſind das bewies am beſten Wimbledon mit ſeinen nur ameri⸗ J kaniſchen Siegern. Aber den Riggs, Cook und wie ſie alle beißen, fehlt doch eben das Letzte, die unbedingte Zu⸗ verläſſigkeit und Sicherheit, die einen Tilden, einen Un Vines, einen Budge auszeichneten. Und wie mit den inzel ſo geht es auch mit dem Doppel. Den beſten Ein B beendeten amerikaniſchen 5 vier Auſtralier das End⸗ Aſpiel beſtritten. So ſieht es denn für die Ausſichten von Amerika, den Pokal zu behalten, recht trübe aus, trübe (vor allem auch deshalb, weil der Gegner Auſtraliens dies⸗ mal eine Bombenmannſchaft zuſammen hat. 10 Schafft es Auſtralien? Wird es den Pokal, den es 1010 4 letzten Male beſaß, jetzt nach 20 Jahren wieder 7 Zolen! Von Europa aus geſehen müßte man wünſchen, daß die Amerikaner ſiegen, denn es iſt beſtimmt leichter, den Pokal von dort wiederzuholen als aus Auſtralien. Rein ſportlich betrachtet muß man natürlich wünſchen, daß der unbedingt Beſſere gewinnt und das Endſpiel nicht Lurch irgendwelche Zufälle lediglich dem Gücklicheren den Sieg bringt. Auſtralien hat diesmal eine Chance wie noch die kürzlich aften, in denen Ungariſcher Teunismeiſter wurde in Budapeſt Emil Gabory, der im Schlußſpiel von Cramm mit:6,:6,:1, :2,:2 beſiegte. Gabory⸗Alsboth gewonnen das Doppel und (bei den Frauen war die Jugoſlawin Florian erfolgreich. Die amerikaniſchen Tennisſpielerinnen gewannen in Foreſt Hills den Kampf um den Wightman⸗Pokal gegen Englands Frauen überlegen mit:2 Punkten. Damit haben (die Amerikanerinnen den„Cup“ bereits zum zehnten Male in ununterbrochener Reihenfolge an ſich gebracht. Islands Fußballelf trägt noch ein weiteres Spiel in Deutſchland aus. Am kommenden Sonntag, 3. September, trifft ſie in Lübeck auf eine dortige Stadtmannſchaft. Mercedes⸗Benz nimmt am kommenden Sonntag, dem 3. September, am Großen Preis von Belgrad mit zwei Wagen teil. Die Fahrer ſind Hermann Lang und Man⸗ fred von Brauchitſch Erſatzfahrer iſt Bäumer. R Tazio Nuvolari und Hermann P. Müller werden die Farben der Auto⸗Union beim Großen Preis von Belgrad am 38. September in der jugoflawiſchen Hauptſtadt ver⸗ treten. Abgeſagt wurden die Rollſchuh⸗Kunſtlauf⸗Meiſterſchaf⸗ ten, die am kommenden Sonntag in Stuttgart ſtattfinden ſollten. Außerdem fällt der für München vorgeſehene Turnwettkampf der Gaue Mitte und Bayern am nächſten Sonntag aus. Der Schwede Eklöw, der auch bei mehreren deutſchen Länderkämpfen das Amt des Unparteiiſchen verſah, ſchieds⸗ richtert am kommenden Sonntag den Fußball⸗Länderkampf Norwegen— Finnland in Helſinki. Laila Schou⸗Nilſen, die bekannte norwegiſche Allround⸗ Sportlerin, errang drei Tennistitel ihres Landes. Sie ſtegte im Frauen⸗Einzel, Frauen⸗ und Gemiſchten Doppel. Im Einzel ſchlug ſie Ada Werring 634, 64. Zims⸗Küſter ſtarteten in Aſſen⸗Hehft bei und belegten im 65⸗Km.⸗Mannſchaftsrennen Zwaartepoorte⸗Roes und Pijnenburg⸗Boyen den Platz. Amſtendam hinter dritten Heuſer bewirbt ſich wieder um den Europatitel Der Verband kontrolliert Gewicht und Training Der Deutſche Meiſter im Halbſchwergewicht Adolf Heu⸗ ſer wird auf ſeinen Wunſch— weil er nach eigener Mit⸗ teilung in der Lage iſt, das Halbſchwergewicht zu bringen — der Ithal als Bewerber um die Europameiſterſchaft im Halbſchwergewicht gemeldet. Die für den Titelkampf gegen Merlo getroffenen Vor⸗ bereitungen des Deutſchen Meiſters Heuſer waren nicht mit jener Gründlichkeit und Sorgfalt vorgenommen wor⸗ den, wie dies von einem Eu ropa⸗ und Deutſchen Meiſter erwartet werden muß. Die nicht ausreichende Kontrolle der Gewichtsgrenze und die Tatſache, daß von den Ge⸗ wichtsſchwierigkeiten Heuſers weder dem Verband noch dem Veranſtalter Mitteilung gemacht wurde, bedeuten eine Fahrläſſigkeit und eine ſportlich nicht vertretbare Auſ⸗ In der Badiſchen Wirtſchaftszeitung gibt Dr. jur. Wer⸗ ner Veith, Aſſeſſor bei der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim, eine Darſtellung der wirtſchaftlichen Entwick⸗ lung Badens ſeit 1933 an Hand der Veränderungen der Be⸗ ſchäftigtenzahl. Danach ſind in Baden im Jahr 1938: 2060 Betriebe mit 20 und mehr Arbeitern vorhanden geweſen, das ſind 12,0 v. H. mehr als im Jahr 1936 und 44,4 v. H. mehr als im Jahr 1933. Die Entwicklung in den einzelnen Induſtriegruppen war nicht einheitlih. Weit über den Durchſchnittsziſfern lag die Zunahme bei der Induſtrie der Steine und Erden(67,5 v..), bei der Metall⸗ und Ma⸗ ſchineninduſtrie(62,3 v..) ſowie bei der Papier⸗ und holzverarbeitenden Induſtrie(61,4 v..). Unter dieſem Durchſchnitt lagen die Unternehmen der Textilinduſtrie und Bekleidungsinduſtrie(16,1 v..) ſowie die Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrie(29,0 v..) Im Vergleich zum Jahr 1936 hat ſich die Weiterentwicklung in den einzelnen Induſtriezweigen etwas verſchoben: Zunahme von Unternehmen für das geſamte Baden be⸗ trägt 12,0 v. H. Ueber dieſem Hundertſatz liegt die Induſtrie der Steine und Erden(16,6 v..). Es folgen dann die Papier⸗ und Holzinduſtrie(46,1 v..) und die Metall⸗ und Maſchineninduſtrie(14,2 v..). Die geringſte Zunahme gegenüber dem Jahr 1936 hat die Textil⸗ und Bekleidungs⸗ induſtrie mit 2,2 v. H. und die Nahrungs⸗ und Genußmit⸗ telinduſtrie mit einer nahe an den Durchſchnitt grenzenden Zahl von 11,7 v. H. erreicht. In den 2060 im Jahre 1938 gezählten Betrieben mit 20 und mehr Arbeitern waren 20931 Perſonen beſchäftigt. Dies bedeutet gegenüber 1933 eine Zunahme von 70,7 v.., gegenüber 1936 eine ſolche von 15,1 v. H. Die ſtärkſte Zunahme gegenüber dem Jahr 193g iſt bei der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie feſtzuſtellen, die 141 v. H. mehr Per⸗ ſonen beſchäftigte als im Jahr 1983. Es ſolgt dann die Induſtrie der Steine und Erden mit einer Steigerung von 135,3 v. H und in weitem Abſtand erſt die Papier⸗ und Holzinduſtrie mit einer Zunahme von 71,5 v. H. Unter dem Durchſchnitt liegen die Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗ induſtrie, die nur 10,1 v. H. mehr Perſonen beſchäſtigte, Und die Textil⸗ und Bekleidungsinduſtrie, deren Zunahme au Beſchäftigten 77,6 v. H. beträgt. Die ſtärkſte Zunahme von Beſchäftigten gegenüber dem Jahre 188 Hat die Indu⸗ 482 oder Auſtralien? h letzt der unſchlagbare Donald Budge. Einmal iſt nun doch Der Durchſchnitt der nie: eine eigene ausgezeichnete Vertretung und umgekehrt USel in einer augenblicklichen Tennis⸗Depveffton. Jetzt oder nie, iſt alſo für Auſtralien die Parole und, das darf man annehmen, es wird dieſe Gunſt des Augenblicks nützen. Bromwich und Quiſt brauchen z. Z. keinen ame⸗ rilaniſchen Gegner fürchten, und daß das auſtraliſche Dop⸗ pel derzeit das beſte der Welt iſt, ſteht außer Zweifel. Gerade das Doppelſpiel aber iſt ſo und ſo oft entſcheidend geweſen. Dieſer Punkt für Auſtralien wird wahrſcheinlich gleichzeitig auch den Sieg für Auſtralien bedeuten. In StA macht man ſich denn auch ſchon mit dem Gedanken vertraut, diesmal zu unterliegen. Nach Lage der Dinge Hürfte das diesjährige Endſpiel um den Davispokal auch dieſen Ausgang nehmen. n Ein wenig Pokalgeſchichte Als James John Davis um die Jahrhundertwende den nach ihm benannten Pokal ſtiftete, war er noch Stu⸗ dent. Ju den faſt 40 Jahren, die ſeitdem vergangen ſind, haben inzwiſchen beide Karriere gemacht: aus dem Stu⸗ denten wurde ſpäter ein amerikaniſcher Miniſter und aus dem Pokal iſt nicht nur die wertvollfte Trophäe des Tennisſports, ſondern eins der arößten Weltereigniſſe im Sport überhaupt geworden. Dieſe Entwicklung hatte ſich Davis beſtimmt nicht gedacht, es konnte ſie auch kaum je⸗ mand ahnen. Am Anſang ſah ſ es auch gar nicht danach aus. Den großen wung brachte erſt die Einteilung der Bewerber in zwei Zonen, die ſeitdem beibehalten worden iſt. Ueber die Ungerechtigkeit, die mit dem Modus des Aufbaues der Geſamtkonkurrzen, der nur gelegentlich ge⸗ ändert wurde, indem man(1934 und 1935] nur eine be⸗ ſchränkte Zahl von Teilnehmern guließ, für die euro⸗ pälſ Lämder verbunden iſt, ſoll hier nicht geſprochen werden. Der Pokal ſelbſt ſchöne Silberſchale, die auf einem Sockel ruht, in den die Namen der Sieger ein⸗ graviert werden. Dieſer Sockel mußte ſchon einmal er⸗ neuert werden, da kein Platz mehr darauf vorhanden war. Der Sieger darf den Pokal im ſeine Verwahrung nehmen, und die Trophäe hat deshalb ſchon manche und meiſt ſehr Inge Reiſen mitgemacht. Statiſtiker haben ausgerechnet, daß der Pokal ſeit 1900 faſt rund 80000 Klim. zurückgelegt hat. Beſitzer waren bisher nur vier Nationen, und gwar Amerika 12mal, England mal, Auſtralien Emal und Frankreich ebenſo oft. Die Höchſtzahl an Teilnehmern wurde in den Jahren 1928 und 1933 mit— den Ver⸗ teidiger nicht mitgerechnet— je 83 Notionen erreicht. Ab⸗ geſehen von den Jahrem 1901, 1810 und 1915—18 iſt die Konkurrenz immer, ſeit 1919 alſo ununterbrochen aus⸗ getragen worden. iſt eine Kleine Sport-Nachrichten faſſung. Adolf Heuſer wird daher in nm Immen. Seinem Wunſch auf Mebdung zur Europameiſterſchaft wird mit der Maßgabe entſprochen, daß der Berufsverband Deutſcher Fauſtkäanpfer durch Beauftragte und Aerzte eine Gewichtskontrolle und Ueberprüſung der Trainingsarbeit vornimmt. Kämpfe im Schwergewicht werden Heuſer nur genehmigt, wenn zwiſchen den einzelnen Start eine ge⸗ nügend große Zeitſpanne liegt, um den Uebergang vom Schwer⸗ zum Halbſchwergewicht ohne geſundheitliche Schä⸗ digung lediglich durch ausreichendes Training zu gewähr⸗ leiſten. Die Entſcheidung über ſolche Starts in der nächſt⸗ höheren Klaſſe trifft der BD. Reichsfachamtsleiter überwacht die Handball-Gauklaſſe Der Reichsfachamtsleiter für Handball hat mit ſofor⸗ tiger Wirkung eine Anordnung erlaſſen, in der es heißt: „Die Gauklaſſe als Leiſtungsträger des Deutſchen Hand⸗ balls muß in jeder Weiſe Vorbild ſein. Ich kann deshalb nicht weiter zuſehen, wie die erſte Leiſtungsklaſſe zwar ein immer beachtlicheres Können entwickelt, zugleich aber die Härte des Spiels in unangenehmer Weiſe zunimmt und Diſgiplinloſigkeiten ſich mehr und mehr häufen. Handball iſt ein Kampfſpiel, und ich will dieſen Charakter in keiner Weiſe aufheben, aber ich will unnachſichtlich gegen alle Spieler vorgehen, die durch ihre Spielweiſe die Geſund⸗ heit ihrer Splelgegner gefährden, die Schönheit des Hand⸗ ballſpieles zerſtören und die Autorität des Schiedsrichters untergraben.“ Die Gaufachwarte bzw. die Spielleiter der Gauklaſſen werden deshalb angewieſen, bei Herausſtellun⸗ gen von Gauklaſſenſpielern ſofort an das Reichsfachamt Meldung über die ausgeſprochene Strafe zu machen. Alle Aktiven werden zu ritterlicher und kameradſchaftlicher Suielführung aufgefordert, damit die erſte Leiſtungsklaſſe nicht nur leiſtungsmäßig, ſondern auch in bezug auf Ka⸗ meradſchaft und Ritterlichkeit zu Recht an der Spitze der großen deutſchen Handballgemeinde marſchiert, Hoffentlich erfüllt dieſe Warnung ihren Zweck ſo, daß das Wirkſamwerden der Anordnung überflüſſig wird. Dann wäre das Ziel erreicht, die erſte Leiſtungsklaſſe zu einer Muſtertruppe zu machen, die an Kamerad tert und Rit⸗ terlichkeit nicht zu übertreſſen iſt. eine Geldſtrafe ge⸗ Fecht⸗Weltmeiſterſchaften ab 25. September in Meran Durch die Abſagen von mehreren Landesverbänden, unter denen ſich auch Belgien, Frankreich, Deutſchland und Schweden befinden, ſah ſich der Internationale Fechtver⸗ band gezwungen, die für Anfang September vorgeſehenen Weltmeiſterſchaften zu verlegen. Auf einer Tagung in Rom hat man ſich nun entſchloſſen, den Verſuch zu unter⸗ nehmen, die Weltmeiſterſchaften im Fechten ab 25. Sep⸗ tember in Meran zur Durchführung zu bringen. Die wirischafiliche Eniwicklung Badens seif 1913 ſtrie der Steine und Erden mit 32,7 v. H. vor der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie mit 25,2 v. H. und der Papier⸗ und Holzinduſtrie mit 16,8 v. H. zu verzeichnen. Unter dem Durchſchnitt lagen ebenfalls wieder die Textil⸗ und Be⸗ hleidungsinduſtrie mit 7,8 v. H und die Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrie mit einer Zunahme von 9,7 v. H. Dadurch, daß ſich die einzelnen Induſtriezweige nicht in gleichem Umfange entwickelt haben, hat ſich auch der An⸗ teil der einzelnen Induſtriezweige an der Geſamtinduſtrie Badens und die ſoziale Gliederung der Bevölkerung ver⸗ ſchoben. Während im Jahre 1933 der Anteil der Fabriken der Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrie mit 31 v. H. der höchſte war, hat ſich dies bis zum Jahre 1938 zugunſten der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie verſchoben, deren Anteil nunmehr 31,6 v. H. beträgt, während der Anteil der Nah⸗ rungs⸗ und Genußmittelinduſtrie auf 28,3. v. H. auf die zweite Stelle zurückgegangen iſt. An die dritte Stelle iſt die Papier⸗ und Holzinduſtrie mit einem Anteil von 15,4 v. H. gerückt, die im Jachr 1993 noch hinter der Textil⸗ und Bekleidungsinduſtrie an vierter Stelle ſtand. Der Anteil der Unternehmen der Textil⸗ und Bekleidungsinduſtrie iſt mit 11,1 v. H. an die vierte Stelle getreten. Einen erheb⸗ lichen Aufſchwung hot guch die Induſtrie der Steine und Erden zu verzeichnen, deren Anteil von 8,8 v. H. auf 10,2 v. H. geſtiegen iſt. In der Entwicklung der ſtrukturellen Gliederung der Beſchäftigten nach Industriezweigen zeigt ſich, daß die Metall⸗ und Maſchineninduſtrie ihren Vorſprung, der im Jahre 1933 gegenüber der Nahrungs⸗ und Genußmittol⸗ induſtrie nur 0,7 v. H. betrug, weiter vergrößert hat. Mit einem Anteil von Beſchäftigten in Höhe von 39,6 v. H. ſteht nunmehr die Metall⸗ und Maſchineninduſtrie weitaus au erſter Stelle vor der Nahrungs⸗ und Geuußmittelindu⸗ ſtrie mit einem Anteil von 19, v. H. Ebenſo iſt der Anteil der Beſchäftigten der Textil⸗ und Bekleidungsinduſtrie gegenüber 21.3 u. H. im Jahr 1993 auf einen Anteil von 172 v. H. zurückgegangen. Eine nur geringfügige Stei⸗ gerung des Anteils der Beſchäftigtenzaßl hot die Papier⸗ und Holzinduſtrie von 10,7 v. H. auf 10,8 v. H. aufzuwei⸗ ſen, während der Anteil der Induſtrie der Steine und Erden von 46 v. H. im Jahr 1939 auf 6,4 v. H. im Jahr 1988 erhebkicher geftiegen iſt. 9. 3 2 Freitag, 1. September 109 Süd wells der Schretken der Laubenkolonie Gefährlicher Gewohnheitsdieb wandert hinter ſchwediſche Gardinen Der Täter drang in Wohnungen, Lauben und Stäſſe ein und ſtahl hemmungslos, was ihm in die Hände * Berlin, 1. September. Wenn ſelbſt eine achtjährige Zuchthausſtrafe ihre abſchreckende Wirkung verfehlt und der Verurteilte nach ihrer Verbüßung erneut rück⸗ fällig wird, dann iſt alle Hoffnung auf Beſſerung verloren, und es bleibt nichts übrig, als dieſen unverbeſſerlichen Rechtsbrecher in die Siche⸗ rungsverwahrung zu ſtecken. Dieſes Schickſal ereilte jetzt den 56 jährigen, 16⸗ mal vorbeſtraften Friedrich Hohendorf, der ſich zufammen mit ſeiner 44jährigen Ehefrau Martha zu verantworten hatte, vor der 11. Berliner Straf⸗ kammer. Wegen der neun Fälle ſchweren und eines Falles einfachen Diebſtahls, die ihm nachgewieſen werden konnten, wurde er zu 10 Jahren Zucht⸗ haus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Seine Ehefrau kam mit 7 Monaten Gefängnis wegen Hehlerei davon. Ihre Strafe gilt als durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Um die Jahreswende 1938/39 ereigneten ſich in einer Laubenkolonie in der Nähe von Berlin⸗ Lichterfelde ſo zahlreiche Einbruchsdiebſtähle, daß die Anwohner auf äußerſte beunruhigt waren. fiel. Schmuck⸗, Wert⸗ und Haushaltsgegenſtände, Eßwaren, Geflügel und andere brauchbaren Dinge. Schließlich führten die Fahndungen am 21. Januar zu einem Erfolg: es konnte ein Mann aufgegriffen werden, der ſich in verdächtiger Weiſe in der Gegend herumtrieb. In ſeinem Ruckſack fand man tote Hühner. Man ſagte ihm auf den Kopf zu, daß er auch die andern Einbrüche begangen habe, und der Verhaftete legte nach anfänglichem Leugnen ein Geſtändnis ab, In der jetzigen Gerichtsverhandlung ſuchte der Angeklagte ſein damaliges Geſtändnis zu wider⸗ rufen, ja er beſaß ſogar die Frechheit, am Schluß einer langen Verteidigungsrede ſeine Freiſprechung zu beantragen. Sein Verteidiger rückte von dieſem unverſchämten Antrag deutlich ab und ſuchte von ſei⸗ nem Mandanten nur die Sicherungverwahrung ab⸗ zuwenden. Das konnte ihm allerdings nicht gelin⸗ gen, denn der Angeklagte war ſeit ſeinem 14. Lebensjahr immer ſtraffällig geworden und hatte einen unverbeſſerlichen Hang zum Verbre⸗ chen an den Tag gelegt. eee Heidelberger Arbeiter von Laſtwagen getötet * Efringen bei Lörrach, 1. Sept. Ein aus Heidelberg ſtammender 55 Jahre alter Arbeiter, wohnhaft in Efringen, war mit ſeinem Fahrrad auf dem Heimweg begriffen, als er an der unüberſicht⸗ lichen Kreuzung der Reichsſtraße von dem Kotflügel eines herannahenden Laſt wagens erfaßt wurde. Der Unglückliche wurde eine Strecke weit mit⸗ geſchleift und zwiſchen den Kotflügel einge⸗ klemmt. Nur durch Aufwinden des Wagens konnte der Verunglückte wieder befreit werden. Der Tod war inzwiſchen bereits eingetreten. Pflichtarbeit darf nicht verweigert werden * Freiburg, 31. Aug. Ein mit landwirtſchaftlichen Arbeiten vertrauter, über 19 Jahre alter Burſche aus einer Gemeinde des Kaiſerſtuhls war vom Arbeitsamt Freiburg zur Auf⸗ nahme von Pflichtarbeit bei einem Landwirt in Schallſtadbt angewieſen worden. In Schallſtadt wartete man vergeblich auf die dringend benötigte Hilfskraft, der Angewieſene zog es vor, in ſeinem Heimatort zu bleiben. Daß ſeine Weigerung einer Auflehnung gegen den Vierjahresplan gleichkam, wurde dem Bekreffenden vom Schöffengericht klar gemacht; man belehrte ihn, daß dem Ruf zu ſtaats⸗ politiſch notwendigen Pflichtarbeiten ebenſo nachzu⸗ kommen ſei, wie einem Geſtellungsbefehl. Weil je⸗ doch nicht abſichtliche Drückebergerei vor einer Be⸗ ſchäftigung überhaupt, ſondern mehr Einſichtsloſig⸗ keit vorlag, ſah das Gericht von einer Freiheits⸗ ſtrafe ab. Es wurde auf eine Geldſtrafe von 50 Mark oder zehn Tage Gefängnis und auf Tragung der Koſten erkannt. * Karlsruhe, 31. Aug. Ueberall hat jetzt die Ta⸗ bakernte eingeſetzt, in Baden, der Pfalz und Rhein⸗ heſſen. Die fehlenden Arbeitskräfte ſind vielfach durch Kinder erſetzt und bis in den ſpäten Abend hinein ſieht man die Klein⸗Tabakanbauer mit ihren Wägelchen aus den Feldern heimziehen, wo die auf⸗ gereihten Bündel unter den Giebel gehängt werden. Das Sandblatt wird mit gutem Ertrag eingebracht. Zweimal verhinderter Selbstmord Der Tod will ihn nicht haben * Mittelbexbach(Saar), 31. Aug. Ein hier woh⸗ nender, von auswärts zugezogener Mann warf ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht vor einen Zug, doch ſchleppte man ihn vom Gleis herunter. Darauf machte er ſich, wohlausgerüſtet mit einem Strich, daran, ſich zu erhängen. Auch hier kam ihm etwas dazwiſchen, nämlich ein Menſch, der ihm riet, leben zu bleiben. Infolgedeſſen lebt er nun in alter Friſche weiter. 5 Der elektriſche Tod * Neunkirchen, 1. Sept. In einem hieſigen Metz⸗ gerbetrieb kam der Inhaber Werner bei einer Ma⸗ ſchinen reparatur der Starkſtromleitung zu nahe und konnte ſich nicht mehr von ihr löſen. Er erlitt auf dieſe Weiſe ſchwere Brandſchäden.— Vorſicht alſo bei Reparaturen, die nur durch Fachleute beſorgt werden ſollten! Beim Aehrenleſen von verirrler Kugel getroffen * Alſey, 1. Sept. Beim Aehrenſuchen brach hier auf dem Acker ein neunjähriges Mädchen plötz⸗ lich ſchreiend zuſammen. Es stellte ſich heraus, daß das Kind durch eine offenbar verirrte Kugel getroffen und ſchwer verletzt war. Die Piſtolenkugel war durch die Bruſt nahe am Herzen vorüber und durch einen Arm gegangen. Die Suche nach dem leichtfertigen Schützen ergab, daß in näch⸗ ſter Nähe ein Mann nach einem Holzbrettchen ge⸗ ſchoſſen und das einige hundert Meter entfernt ährenleſende Mädchen getroffen hatte. Bensheim, 1. Sept. Ihren 82. Geburtstag feierte im Ortsteil Zell Frau Reimund Wwe. Gorxheim, 31. Aug. Mit dem Teeren der Talſtraße geht nunmehr ein lang gehegter Wunſch der Bevölkerung in Erfüllung. Die Her⸗ richtung der Straße in Unter⸗Flocknbach iſt vor⸗ geſehen. 5 Wald⸗Michelbach, 31. Aug. 70 Jahre all wurde hier Frau Wilhelmine Lipp, geb. Hagner, aa ben nnn. Der interessante Fall: Liebe geht ſeltſame Wege Der Staatsanwalt greift ein X Rochefort, 31. Auguſt. In Rochefort traf vor einigen Wochen beim Staatsanwalt eine Anzeige ein, laut deren eine Spezereiwarenhändlerin einen Kaufmann anklagte, ihr 2000 Franken entwendet zu haben und damit nach Paris auf eine Vergnügungsreiſe gegangen zu ſein. Da die Ausſagen der Frau klar und wie⸗ derholt waren, wurde das Verfahren eingeleitet. Vor Gericht entſpann ſich dann ein ſeltſamer Roman. Der Mann hatte die 2000 Franken nicht geſtohlen, war aber wohl nach Paris gereiſt, um der Frau, mit der er ſeit Jahren ein Liebesverhältnis hatte, zu entfliehen, und dieſe wußte, um den Geliebten zurückzugewinnen, ſich keinen anderen Rat, als die Anzeige zu erlaſſen. Der Unterſuchungsrichter und die Polizei ſchienen ihr das einzige Mittel, um den Mann, deſſen Adreſſe in Paris ihr unbekannt war, aufzuſtöbern. Man ſieht: die Liebe geht manchmal komplizierte Wege. Im Anſchluß an dieſe Affäre hat ſich in der Pariſer Preſſe ein amüſanter Streit erhoben, ob ſo etwas wie in Rochefort nur eine Frau aus⸗ denken könnte oder ob auch ein Mann dazu fähig ſei. Was meint der Leſer? Was denkt die Leſerin? Warten wir, ehe wir eine Meinung äußern, einmal ab, was eine Pariſer Journaliſtin aus der Kriminal⸗ geſchichte ausgegraben hat, um zu beweiſen, daß der Fall von Rochefort nicht typiſch weiblich ſei. Ende des vorigen Jahrhunderts lief beim Polizei⸗ präfekten in Paris ein Brief ein, worin ein Anonymus auf das Verſchwinden einer fungen Ar⸗ beiterin, Marie Preſſard, aufmerkſam machte. Nach⸗ ſorſchungen beſtätigten die Angaben. Die Arbei⸗ terin war in der Tat, ohne Kündigung und ohne Adreſſenhinterlegung von ihrer Arbeitsſtätte und aus ihrer Wohnung verſchwunden. Ein zweiter anonymer Brief bezichtigte einen jungen Kaufmann, Paul Leon, näheres über das Verſchwinden des Mädchens du wiſſen. Léoni wuerde polizeilich vorgeladen. Man erfuhr alsbald, daß er mit der Verſchwundenen bez freundet geweſen war. Er verwickelte ſich in Wider⸗ ſprüche. Man fand blutige Tücher bei ihm und er wurde, nachdem der Unterſuchungsrichter genug In⸗ dizien gegen ihn zuſammengebracht hatte, wegen Mordes unter Anklage geſtellt. Die Geſchichte be⸗ ſchäftigte viel die Oeffentlichkeit. f Vor Gericht machte Léon einen niedergeſchlage, nen Eindruck. Er redete wirr, beſtritt aber, die Tal begangen zu haben. Und ſiehe da, am zweiten Ver⸗ handlungstage meldete ſich eine Frau im Gerichts gebäude, 5 8 um anzugeben, daß ſie Marie Preſſard ſei⸗ keineswegs ermordet, ſondern lediglich aus Paris in einen Provinzort geflohen, weil ſie Leon nicht mehr liebte und an jemand ande rem Gefallen gefunden hatte. Léon hatte ſelbſt die anonymen Briefe geſchrieben und mit Abſicht ſich in Verdacht gebracht. Er hatte gehofft, Marie werde durch die Zeitungen von ſeiner Myſtifikation erfah⸗ ren. Er hatte Glück gehabt, Maries neuer Geliebter war bei der Zeitungslektüre auf dieſes halsbreche⸗ riſche Unternehmen Léons geſtoßen und hate Marie veranlaßt, nach Paris zu fahren. Iſt damit nun bewieſen, daß Mann und Frau wenn es um die Liebe geht, zu gleichem fähig ſind? Vielleicht zu gleich abenteuerlichen Unternehmungen, aber nicht, ſcheint mir, zu den gleichen. Denn es beſteht ja wohl noch ein Unterſchied zwiſchen einer Frau, die den Geliebten aus Liebe ins Gefängnis bringt, und einem Mann, der deshalb ſelber hinein! Erſche Frei Geſcht 50 Pfo hofſtt. Ne f Abbeſ Mi een 2 Uhr Min men füllt. rung dara Seir ang! Din⸗ hauf kei genn erin len derz Deu kato Kon