Dinge. Januar griffen Gegend ter. uch die whaftete nis ab. hte der wider⸗ Schluß dieſem von ſei⸗ ing ab⸗ gelin⸗ em 14. wopden Verbre⸗ ord er woh⸗ harf ſich ig, doch Darauf Strick, etwas t, leben Friſche n Metz⸗ er Ma⸗ ahe und Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 12 Pfennig, 79 mum oreite Textmillimeterzeile 75 Pfennig. Für Familien und Klein anze lagen ermäßtate Grundoretiſe. Allgemein gültig in die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim. Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Haupigeſchäftsſteue: K l,-0. Fernſprecher: Sammei⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗onto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nema zei! Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. 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Chamberlain erging ſich in langen Ausfüh- dern in einzelnen Punkten noch erläutert worden. noch ſollen ſie nach dem ausdrücklichen Befehl des 1. 1 5 N 1 2 5 8 5 5 b 5 5 iſt: ni W 5 rungen über 20 augenblickliche Situation und die Die deutſche Regierung beabſichtigte keineswegs, daß Führers bombardiert werden. Die deutſche Luft⸗ e ee i e dene et daraus von Englan zu ziehende Folgerungen. ei 15 Interha in Berli i Di aff befeſti K ilitärif Anl. 1 5. 2 1 5 gland zu ziehenden Folgerung ein polniſcher Unterhändler in Berlin ein Diktat waſfſe hat nur befeſtigte und militäriſche Anlagen das Geſamtintereſſe. Dieſes verlongt, daß wichtige Seine Rede war in allen Punkten außerordentlich angreifbar, und in mancher Hinſicht ſtellt ſie die Dinge geradezu auf den Kopf. Wenn er z. B. be⸗ hauptete, die engliſche Regierung habe klein Mittel unverſucht gelaſſen, die ge⸗ genwärtige Situation zu vermeiden, ſo muß daran erinnert werden, daß es doch England war, das Po⸗ len eine Blanco⸗Vollmacht zur Verfügung ſtellte, derzufolge Polen erſt in die Lage verſetzt wurde, Deutſchland gegenüber jene aufreizende und provo⸗ katoriſche Politik zu führen, die zum gegenwärtigen Konflikt geführt hat. Es iſt alſo nicht an dem wie der engliſche Mi⸗ niſterpräſident Chamberlain behauptet, daß die Verantwortung bei Deutſchland zu ſuchen ſei. England trägt ein gerüttelt Maß von Schuld an dieſer Entwicklung. Nicht Ehrgeiz, wie Chamberlain behauptet, hat den Führer beſeelt, ſondern die ſeſte Entſchloſſenheit, den Verſailler Vertrag auch im Oſten zu beſeitigen, der Deutſchland in einen Zuſtand gezwungen hat, in dem es als Volk und Nation weder leben noch ſterben kann. Es iſt alſo nur ein Akt der Notwehr, wenn der Führer jetzt Polen gegen⸗ über Gewalt gegen Gewalt ſetzt. Miniſterpräſident Chamberlain erklärt weiter⸗ hin, die engliſche Regierung habe der deutſchen mit⸗ geteilt, daß ſie im gegenwärtigen Konflikt die Not⸗ wendigkeit der Eile vollkommen anerkannt habe und auch die Befürchtungen des Kanzlers teile, die ſich aus der Tatſache ergebe, daß zwei mobiliſierte Ar⸗ meen einander gegenüberſtehen. Es erhebt ſich hier die Frage, warum die britiſche Regierung, die ja— doch der polniſchen Regierung zu ihrem provokatori⸗ ſchen Handeln die Blanco⸗Vollmacht gegeben hatte, nun andererſeits nicht genügend Ueberredungskunſt anwandte, um die polniſche Regierung zu einem an⸗ deren Verhalten und einer weniger aufreizenden Politik zu veranlaſſen. Es iſt auch nicht wahr, daß von Deutſchland aus aggreſſive Akte gegen Polen vorgenommen wor⸗ den ſind. Es war die polniſche Regierung, die unter dem Druck der Straße und beauftragt von einer wildgeworde⸗ nen Soldateska jene Agreſſionsakte vollzog, die nun zum unvermeidlichen Konflikt geführt haben. Es iſt auch nicht wahr, wenn Chamberlain er⸗ klärt, daß die Vorſchläge des Führers Polen niemals zur Kenntnis gebracht worden ſeien. Denn erſtens ſind ſie bereits dem britiſchen Bot⸗ ſchaften Sir Neville Henderſon am vergangenen Mittwochabend durch den deutſchen Reichsaußen⸗ miniſter v. Ribbentrop mitgeteilt worden, und zwei⸗ tens hat die polniſche Regierung noch am Donners⸗ tagabend im Warſchauer Rundfunk erklären laſſen, daß dieſe Vorſchläge gänzlich undiskutabel ſeien. Es kann alſo auch nicht die Rede davon ſein, daß die polniſche Regierung die Vorſchläge nicht gekannt haben ſollte, von denen ſie ſelbſt behauptet, daß ſie undiskutabel ſeien. Darum handelt es ſich auch garnicht, ſondern es handelt ſich darum, daß die polniſche Regierung ſich zwei Tage lang gewei⸗ gert hat, einen bevollmächtigten Unterhändler nach Berlin zu ſchicken in der ſicheren Erwartung, daß die Deutſche Reichsregierung tage⸗ und wochenlang hingehalten werden könnte und ſich damit eine beſ⸗ ſere Situation für die vollkommen verfahrene pol⸗ niſche Politik ergeben könnte. Es erübrigt ſich deshalb, näher darauf einzugehen, wenn Chamberlain behauptet, daß Deutſchland in Verhandlungen über Vorſchläge eintreten wollte, welche Polen niemals gehört hätte. Polen kann, wie geſagt, keine Vorſchläge ablehnen, die es nicht Es muß alſo die Vorſchläge gekannt haben, wenn ſie ſie am Donnerstagabend im Warſchauer Rundfunk zu rückweiſen ließ. Es iſt auch nicht anzunehmen, daß der deutſche Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop dem bri⸗ tiſchen Botſchafter Sir Neville Henderſon das Dokument in größter Schuelligkeit vorge⸗ leſen habe. Im Gegenteil! Der Inhalt dieſes Dokumentes iſt dem engliſchen Botſchafter nicht nur mitgeteilt, ſon⸗ entgegennehmen ſollte. Es iſt vielmehr ſo, daß die⸗ ſer polniſche Unterhändler überhaupt nicht erſchien, Polen ſich vielmehr erdreiſtete, den Führer und die deutſche Reichsregierung zwei Tage lang auf einen bevollmächtigten Vertreter der polniſchen Re⸗ gierung warten zu laſſen. Der engliſche Miniſterpräſident behauptete weiter, daß am heutigen Morgen offene pol⸗ niſche Städte bombardiert wurden. Das deutſche Dementi, das bereits im Rundfunk und in der Preſſe veröffentlicht worden iſt, ſtraft auch dieſe Behauptung Lügen. Nirgendwo ſind offene Städte bombardiert worden, angegriffen. Die Drohungen, die der engliſche Miniſter⸗ präſident Chamberlain am Schluß ſeiner Rede gegen Deutſchlaund ausſprach, beſitzen daher keinerlei fachliche Grundlagen, am allerwenigſten aber kann die Erklärung bei uns Eindruck ma⸗ chen, England habe keinen Streit mit dem deut⸗ ſchen Volk, ſondern nur mit ſeiner Regierung. Ein Amſchwung in der europälſchen Geſchichte“ Deutschland und die Sowietunion halten Frieden Molotows große Rede vor dem Oberſten Rat-Der Außenkommiſſar enthüllt Englands und Frankreichs betrügeriſche Taktik dnb. Moskau, 1. Sept. Der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare, Außenkommiſſar Molo to w, ſtellte in ſeiner großen Rede vor dem Oberſten Sowjet, wie die Taß⸗Agen⸗ tur ausführlich berichtet, zunächſt feſt, daß die inter⸗ nationale Lage ſich nicht verbeſſert hat, ſondern im Ge⸗ genteil geſpannter geworden ſei. Die von gewiſſen Regterungen unternommenen Schritte, um dieſe Spannung zu beſeitigen, hätten ſich als vollkommen ungenügend erwieſen und ſeien ohne Erfolg ge⸗ blieben. Molotow ging zunächſt auf die Beſprechungen mit den Vertretern Englands und Frankreichs ein, wo⸗ bei er feſtſtellte, daß bereits die erſten Vor ⸗ ſchläge der engliſchen Regierung voll⸗ ſtändig unannehmbar geweſen ſeien. Die Fortſetzung der Beſprechungen, die ſich über vier Monate hinzogen, hätten auch den Vertretern Eng⸗ lands und Frankreichs bewieſen, daß bei internationalen Angelegenheiten ſehr eruſthaft mit der Sowjetunion gerechnet werden mütſſe. 5 Der Abſchluß eines gegenſeitigen Beiſtandspaktes hätte nur dann einen Sinn gehabt, wenn ſich Eng⸗ land, Frankreich und die Sowjetunion über gewiſſe militäriſche Maßnahmen klar geworden wären. Des⸗ gen führten jedoch zu nichts. Sie halb fanden in Moskau eine Zeitlang nicht nur po⸗ litiſche, ſondern auch militäriſche Beſprechungen mit den Vertretern des engliſchen und franzöſiſchen Hee⸗ res ſtatt. Dieſe militäriſchen Beſprechun⸗ ſtießen ſich an der Tatſache, daß Polen, das von England, Frankreich und der Sowjetunion garantiert werden ſollte, ſich weigerte, militäriſchen Bei⸗ ſtand ſeitens der Sowjetunion anzu⸗ nehmen. Dieſe Bedenken Polens zu überbrücken war nicht möglich. Die Beſprechungen bewieſen fer⸗ ner, daß Englans nicht verſuchte, dieſe Beden⸗ ken Polens zu zerſtreuen, ſondern im Gegenteil ſte ſo gar unterſtützte Es iſt für uns offenſichtlich geworden, daß die engliſch⸗franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Verhandlungen zum Mißerfolg verurteilt waren. Dieſe Verhandlungen zeigten, daß die Haltung Englands und Frankreichs bis zum letzten von ſchreienden Widerſprüchen durchdrungen war. Einerſeits garantierten England und Frankreich der Sowjetregierung den militäriſchen Beiſtand gegen einen Angriff als Gegenleiſtung für einen entſpre⸗ chenden Beiſtand von ſeiten Sowjetrußlands. Aber andererſeits umgaben ſie ihren Beiſtand bezüglich des indirekten Angriffs mit ſolchen Vorbehalten, Was werden Paris und London kun? London macht auch mobil Heute wird Daladier ſprechen dnb. London, 1. September. Wie der engliſche Rundfunk meldet, wurde in England die Geſamtmobilmachung bekannt⸗ gegeben. Franzöſiſche Kammer heute nachmittag and Paris, 1. September Die franzöſiſche Kammer tritt am Samstagnach⸗ mittag 15 Uhr zuſammen. In den Wandelgängen der Kammer herrſchte ſchon in den frühen Morgen⸗ ſtunden des Freitag lebhaftes Gehen und Kommen. Man war im allgemeinen der Anſicht, daß die von der Regierung bereits getroffenen Maßnahmen, insbeſondere die Eröffnung von neuen Krediten für die Landes verteidigung, ohne weiteres angenommen werden würden. Man rechnet für die Sitzung mit einer Erklärung des Miniſterpräſidenten, gefolgt von einer einſtimmigen Abſtimmung. Es erſcheint im übrigen nicht ausgeſchloſſen, daß die Kammer an⸗ geſichts der internationalen Lage zu geheimer Sit⸗ zung zuſammentritt, ſo daß die Oeffentlichkeit nicht zugelaſſen werden würde. In Paris hat die Nachricht von der Eröffnung deutſcher Vergeltungsmaßnahmen gegen Polen wie eine Bombe eingeſchlagen. Ueberall auf den großen Straßen ſieht man Gruppen zuſammenſtehen, die über die weiteren Folgen diskutieren, die dieſes Er⸗ eignis ſowohl vom außenpolitiſchen als beſonders vom militäriſchen Standpunkt aus für Frankreich haben könnte. Bonnet empfing italieniſchen Votſchafter nb Paris, 1. September. Der franzöſiſche Außenminiſter Bonnet empfing heute den Botſchafter Italiens. Rooſevelt möchte ſich heraushallen“ ö dub Waſhington, 1. September. Präſident Rooſevelt hat den Kongreß bisher nicht einberufen, da er die Entwicklungen abwarten will. Er deutete die Möglichkeit der Einberufung für die nächſten 48 Stunden an falls es in Europa zu grö⸗ ßeren Verwicklun en kommen ſollte. Auf eine Frage, ob ſich Amerika heraushalten werde, antwortete Rooſevelt:„Ich hoffe es nicht nur aufrichtig, ſon⸗ dern ich glaube, wir können es. Die US A⸗Regie⸗ rung wird jede Anſtrengung machen, Amerika her⸗ auszuhalten.“.. 2 ert Kriegsschult deneralmobilmachung in England- Holotouis große Rede gegen die Demokratien franzöſiſche Regierung den Angriff, und aus dieſe „Jeder an ſeinem Platze“ Eine Verlautbarung des Stellvertreters des Führers dnb Berlin, 1. September. Der Stellvertreter des Führers hat folgende Verlautbarung erlaſſen: 6 In einer großen Zahl bei mir eingehender Ge⸗ ſuche bitten Parteigenoſſen, ſtatt auf ihrem jetzigen Poſten, mit der Waffe in der Hand den Dienſt für ihr Volk leiſten zu dürfen. ö Alle dieſe Geſuche müſſen der lehnung verfallen. 0 So verſtändlich der in den Geſuchen zum Aus⸗ Ab Stellen durch die geeignetſten Perſönlichkeiten be⸗ ſetzt bleiben. 0 Jeder Parteigenoſſe erfüllt ſeine Pflicht auf dem ihm zugewieſenen Platz, bis ein neuer Befehl ihn zu neuer Verwendung beſtimmt. ö Berlin, 1. September 1939. Rudolf Heß. daß ſie dieſen Beiſtand in einen fiktiven hätten um⸗ wandeln können, was ihnen einen formellen juxriſti⸗ ſche Grund gegeben hätte, um die Beiſtandsleiſtung ge⸗ für Sowjetrußland zu vermeiden und letzteres genüber dem Angreifer iſoliert zu laſſen. Moskau witterte Vetrug! 1 „Verſuchen Sie alſo“, ſo rief Molotow aus,„dies ſen gegenſeitigen Beiſtandspakt von dem mehr oder weniger maskierten Betrugspakt (allgemeines Gelächter im Saal) zu unterſcheiden Darüber hinaus unterſtrichen England und Frank⸗ ö reich die Bedeutung der Verhandlungen über den gegenſeitigen Beiſtandspakt, indem ſie von Sowiet⸗ rußland die eruſteſte Aufmerkſamkeit für dieſe An⸗ gelegenheit und die ſchnellſte Regelung der dieſen Pakt betreffenden Probleme forderten, andererſeits legten ſie ſelbſt eine äußerſte Langſamkeit und ein gauz und gar oberflächliche Haltung an den Tag mit idem ſie die zweitraugigen, nicht den notwendigen Vollmachten ver ſehenen Perſonen entſandten. Es wird genügen, wenn ich ſage, daß die Militärabordnungen Englands und Frankreichs ohne beſtimmte Volle machten und ohne die Erlaubnis, irgendeine Mili⸗ tärkonvention zu unterzeichnen, nach Moskan kamen Molotow fuhr fort:„Wo liegt der Knoten de Widerſprüche in der Haltung Englands und Frank reichs? Man kann dieſe Frage in einigen Worte zuſammenfaſſen: Einerſeits fürchten de engliſche un Grund wünſchten ſie einen gegenſeitigen Beiſtands pakt mit Sowjetrußland in der Erwägung, daß die dadurch ver⸗ Stellung Englands und Frankreichs ſtärkt wird. Andererſeits fürchten aber die engliſche und franzöſiſche Regierung, daß der Abſchluß eine Wir bringen heute noch einmal die Karle der polnischen Westgrenze da wir bestimmt glauben, daß sie in diesen Tagen besonderes Inter- esse findet. «ꝗ⁊ĩc, 8 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 2. September 1939 itigen Beiſtandspaktes mit Rußland andere Erwägungen die Oberhand gewonnen haben. on verſtärken kann, was, wie man Nur von dieſem Geſichtspunkt aus kann man die 81 nicht gelegen iſt. Man muß Haltung Polens verſtehen, das auf die Winke Eng⸗ ö gefürchtungen bei ihnen über lands und Frankreichs hin handelte. 0 de r Sinn des deutſch⸗ſowjetruſſiſchen Paktes: 1000 ö Ich komme nun, ſo erklärte Molotow weiter, zum deutſch⸗ſowjetruſſiſchen Ni ch tangriffspakt. Der Entſchluß, zwiſchen Sowjetrußland und Deutſchland einen Nichtangriffspakt e wurde gefaßt, nachdem die militäriſchen Verhandlungen mit England und Fraukreich infolge der obenerwähnten unüberſteiglichen Meinungsvyerſchieden⸗ heiten in einen Engpaß gerieten. Unter Berückſichtigung, daß wir auf den Abſchluß eines gegenſeitigen Beéiſtandspaktes nicht rechnen konnten, mußten wir uns die Frage 2 5 anderen Möglichkeiten ſtellen, um den Frieden zu garantieren und die Drohung eines Krieges zwiſchen Deutſchland und Sowjetrußland a us zuſchal ten. deutſchen Regierung Ver⸗ ir klar den Wunſch der ihre Außenpolitik im Sinne einer wieder bald über Handels⸗ aufzunehmen. Dieſe und Kreditfragen Verhandlungen wurden der Beziehungen mit Sowjetrußland zu darauf aufgenommen und durch gegenſeitige Zu⸗ die Baſis für den Abſchluß des geſtänd n ſſe iſt eine Verſtändigung zuſtande gekom⸗ iſchen Nichtangriffspaktes gefunden. men. Dieſes Abkommen iſt bekanntlich am 19. daß im Lauf der letzten ſechs Jahre tantritt der Nationalſozialiſten die en zwiſchen Deutſchland und geſpannt waren. Es iſt indeſſen einmal an die Erläuterung un⸗ Außenpolitik zu erinnern, die vor igen Monaten auf dem 18. Parteikongreß gegeben rde. Bei der Feſtlegung unſerer Aufgaben auf enpolitiſchem Gebiet definierte Stalin unſere Be⸗ mit anderen Ländern wie folgt: Fortſetzung der Politik des Friedens und der Konſolidierung der Beziehungen mit allen Län⸗ dern, August unterzeichnet worden, und es iſt nicht der erſte Handels⸗ und Kreditvertrag, der mit Deultſchland unter der gegenwärtigen Re⸗ gierung abgeſchloſſen wurde. Aber dieſer Vertrag unterſchied ſich zum beſſeren nicht nur von dem Vertrag von 1935, ſondern auch von allen vor⸗ herigen Verträgen, ohne davon zu ſprechen, daß wir nie einen ebenſo vorteilhaften Vertrag mit England, Frankreich oder irgend einem anderen Land gehabt haben. Der Vertrag iſt für uns wegen ſeiner Be⸗ dingungen für die Kreditbewilligung(ſiebenjähriger Kredit) vorteilhaft, und er gibt uns die Möglichkeit, zuſätzlich eine beträchtliche Quantität von Induſtrie⸗ 2. ee ſein und nicht zulaſſen, daß die ge⸗ erzeugniſſen, die wir nötig haben, zu beſtellen. Nach wohnheitsmäßigen Kriegstreiber die Kaſtanien dem Wortlaut dieſes Abkommens garantiert So⸗ wjetrußland Deutſchland den Verkauf einer gewiſſen Quantität unſerer Rohſtoffüberſchüſſe für ſeine In⸗ duſtrie, was voll und ganz den ſowjetruſſiſchen In⸗ tereſſen entſpricht. Warum ſollten wir auch auf einen ſo vorteilhaften Wirtſchaftsver⸗ trag verzichten? Um etwa denjenigen allen aus dem Feuer ziehen laſſen und in 1 ouflikte verwickeln. i n erklärte Molotow weiter,„be⸗ inen Schlußfolgerungen, daß die 2 die Konſolidierung lehungen mit allen Ländern iſt, öſiſchen und nordamerikaniſchen Preſſe „Bemächtigung der Sowjetukraine ö Deutſchen“ gemachten Lärm demaskierte, at betont, es ſcheine ihm, daß dieſer verdächtige Värm zum Zweck gehabt hat, die Wut d er Owjetunion gegen Deutſchland auf⸗ die Atmoſphäre zu vergiften und einen Deutſchland ohne plauſiblen Grund Stalin hat, wie Sie ſehen indem er die Intrigen der ker denunzierte, die verſuch⸗ Sowjetrußland gegeneinander Nun werden Stimmen laut, bei denen das Un⸗ verſtändnis der einfachſten Prinzipien der Verbeſ⸗ ſerung, die in den politiſchen Beziehungen zwiſchen der Sowjetunion und Deutſchland eingetreten iſt, durchdringt. Zum Beiſpiel fragt man in naiver Weiſe, wie die Sowjetunion die Verbeſſerungen ihrer poli⸗ tiſchen Beziehungen mit typiſchen Faſchiſtenſtaa⸗ ten zulaſſen konnte, und ob ſo etwas möglich iſt. Man vergißt, daß es ſich nicht um unſere Hal⸗ tung gegenüber dem inneren Regime eines an⸗ deren Landes handelt, ſondern um die auswär⸗ tigen Beziehungen zwiſchen zwei Staaten. Man vergißt, daß wir für die Nichteinmiſchung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten ſind, und daß wir infolgedeſſen jeder Einmiſchung in unſere inneren Angelegenheiten ablehnend ge⸗ genüberſtehen. Molotow gab dann einige Beiſpieke der ſowfet⸗ ruſſiſchen Außenpolitik gegenüber nichtſowjetiſchen Staaten nach dem Leninſchen Prinzip des fried⸗ U ſt. kt mi b zu brechen. . b Politi und 4 Gut nachbarliche Beziehungen“ Man muß zugeben, daß es in unſerem Land ge⸗ ziſſe kurzſichtige Perſouen gegeben hot, die ſich für ie einfltige antifaſchiſtiſche Agitation begeiſterten uud dabei die propvokatoriſche Aktivität nferer Feinde vergaßen. Stalin, der dieſen Imſtand in Erwägung zog, erhob ſeinerſeits gleich je Frage der Möglichkeit gutnachbarlicher lichen Nebeneinanderlebens. ud nicht feindlicher Beziehungen zwi⸗ Unter den gegenwärtigen Umſtänden iſt es hen Deutſchland und Sowjetrußland. Man ſieht ſchwierig, die internationale Bedeutung des V Veptrages zu überſchätzen. Dies iſt der Grund unſerer poſitiven Haltung gegenüber der Reiſe des deutſchen Außen⸗ miniſters nach Moskau. Der 23. Auguſt, an dem der deutſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſche Nichtangriffspakt unterzeichnet wurde, muß als ein Datum von großer hiſtoriſcher Be⸗ deutung betrachtet werden. Der Nichtangriffs⸗ pakt zwiſchen Sowjetrußland und Deutſchland bedentet einen Umſchwung in der Geſchichte Europas und nicht nur Europas allein. Molotow hob dann ausdrücklich die energiſche Schwenkung in der Außenpolitik beider Länder her⸗ vor:„Heute hat ſich die Lage geändert, und wir atzt, daß dieſe Erklärungen Stalins in Deutſchland ichtig verſtaunden worden ſind, und daß man aus inen die Schlußfolgerungen gezogen hat. Der Ab⸗ ichluß des deutſch⸗ſowjetruſſiſchen Nichtangriffs⸗ aktes beweiſt, daß die hiſtoriſche Vorausſicht Stalins 13 7 ch glänzend gerechtfertigt hat.(Lang und ſtark an⸗ altender Beifall.) 0 Ein wertvoller Wirlſchaftsvertrag: N 8 n im Frühjahr dieſes Jahres hat die deutſche 65 1 das Angebot gemacht, die Verhandlungen And die Neutralen? Ausnahmezuſtand in Holland adnb Amſter dam, 2. September. Ein königlicher Beſchluß ordnet an, daß das ge⸗ amte Gebiet der Niederlande ſich vom geſtrigen Tage ab im ſogenannten„Kriegszuſtand“ befindet, „ h. daß die Kriegsgeſetze in Kraft getreten ſind. Dieſe Geſetze geben den Militärbehörden beſon⸗ dere Vollmachten. nb. 1. Sept.(Sonderbericht.) Am Morgen des 1. September um.45 Uhr be⸗ gann in breiter Front entlang der Oſtgrenze der Vormarſch der deutſchen Soldaten in die abgetrenn⸗ ten deutſchen Gebiete. Während der Nacht hatten die Truppen ihre Ausgangsſtellungen bezogen. Völlig abgedunkelte motoriſierte Kolonnen waren auf allen Straßen in Bewegung. Schwere Geſchütze, deren Umriſſe man im dichten Nebel nur ſchwer erkennen konnte, waren zu beiden Seiten auf den Feldern in Stellung gegangen. Panzerabwehr hielt die Wege⸗ Brüſſel ohne Telephon verbindung danb Brüſſel, 1. September. Seit Donnerstagabend ſind ſämtliche Telephon⸗ berbindungen zwiſchen Brüſſel und London ab⸗ zebrochen. Die Telephonverbindung zwiſchen Brüſ⸗ el und Paris iſt ſchon ſeit mehreren Tagen unter⸗ brochen. kreuzungen beſetzt- und Infanteriekompanien lagen 1 8 5 bereits in unmittelbarer Nähe der Grenze. Mit (Betonung der belgiſchen Neutralität Spannung warteten die Soldaten auf den Einſatz, ö 0 anb Brüſſel, 1. September. der bald erfolgen ſollte. Es herrſchte tieſſte Stille. Das belgiſche Volk nimmt die Ereigniſſe mis Um.45 Uhr wurde es mit einem i 0 Ruhe auf, da es überzeugt iſt, daß ſeine Neutralität Male lebendig. Der Vormarſch begann. Zuerſt keſpektiert wird. gingen einige Infanteriekompanien vor. Mit kräf⸗ 5 In politiſchen Kreiſen hat man die Erklärung tigen Axthieben wurde 180 polniſche Schlagbaum aus dem Wege geräumt. Ohne ſtärkeren Widerſtand zu finden, durchquerte die Infanterie in geöffneter Ordnung einen breiten Waldſtreifen. Dicht hinter ihnen arbeiteten ſchon die Pioniere mit Beilen und Motorſägen und räumten die Straßenſperren bei⸗ ſeite, die die Polen durch Umſchlagen von Bäumen errichtet hatten. In wenigen Minuten wurden die Hinderniſſe fortgeſchafft. Danm kam der Vormarſch auf kurze Zeit ins Stocken. Die Infanterie hatte den Visldrand er⸗ reicht und aus nächſter Nähe ſtärkeres Feuer aus einem Bauerngehöft erhalten. Polniſche Soldaten hatten ſich dort verſchanzt und feuerten aus den Fenſtern und hinter den Mauern hervor. Aber die Jufanterie umging das Gehöft und griff es nun auch von rückwärts an. Eine Zeitlang knat⸗ terten noch die Schüſſe, dann herrſchte wieder Ruhe. Der Bauernhof wurde genommen, ohne daß es auf deutſcher Seite Verletzte gegeben hätte. Die Polen verloren Tote und Gefangene. Während die Infanterie weiter im Gelände vor⸗ ging, rollten auf der freigemachten Straße auch ſchon die ſchweren Waffen an. Gegen 10 Uhr an dieſem unvergeßlichen Freitag, rund fünf Stunden nach dem Einmarſch, verharrten die rieſenlangen grauen Führers, daß Deutſchland die neutralen Staaten nicht verletzen werde, mit Befriedigung entgegen⸗ genommen. Man betrachtet ſie als eine endgültige Beſtätigung der früheren deutſchen Erklärungen. ö des ö ö Braſilien erklärt ſeine ſtrikte Neutralität E Rio de Janeiro, 2. September. ö Braſtliens Außenminiſter Oswaldo Aranha er⸗ klärte in einem Interview, daß die braſilianiſche Regierung unbedingt neutral bleiben werde. Er gab zugleich dem Wunſche und der Hoffnung Aus⸗ kuck, daß auch das geſamte übrige Amerika die Neutralität wahren werde. In der geſamten Oeffent⸗ lichkeit findet dieſe Stellungnahme einhellige Zu⸗ ſtimmung. Prößident Vargas hat für den heutigen Sams⸗ ag das Kabinett einberufen. Es wird erwartet, daß in dieſer Sitzung die Neutralitätserklärung des Außenminiſters ihre geſetzliche Form finden wird. Schrott- und Eiſen⸗Ausfuhrverbot für Finnland anb Helſinki, 1. September. Ein Ausfuhrverbot für Schrott und Eiſen wurde für Finnland erlaſſen. Abhören fremder — Cender verboten! „Jedes Wort, das der Gegner ſendet, iſt ſelbſtwerſtändlich verlogen“ dub. Berlin, 1. September. Der Miniſterrat für die Reichsverteidigung hat eine Verordnung über außerordentliche Rundfunk⸗ maßnahmen erlaſſen. In der Einleitung zu dieſer Verordnung heißt es: Im modernen Krieg kämpft der Gegner nicht nur mit militärtiſchen Waffen, ſon⸗ dern auch mit Mitteln, die das Volk ſeeliſch beein⸗ fluſſen und zermürben ſollen. Eines dieſer Mittel iſt der Rundfunk. Jedes Wort, das der Gegner überſendet, iſt ſelbſtverſtändlich verlogen und dazu beſtimmt, dem deutſchen Volke Schaden zu⸗ zufügen. Die Reichsregierung weiß, daß das deutſche Volk dieſe Gefahr kennt und erwartet daher, daß je⸗ der Deutſche aus Verantwortungsbewußtſein heraus es zur Auſtaudspflicht erhebt, grundſätzlich das Ab⸗ hören ausländiſcher Sender zu unterlaſſen. Für diejenigen Volksgenoſſen, denen dieſes Veranutwortungsbewußtſein fehlt, hat der Miniſterrat für die Reichsverteidigung eine Verordnung erlaſſen, die das Abhören von poli⸗ tiſchen Nachrichten und Uebertragungen auslän⸗ diſcher Sender verbietet und unter Strafe ſtellt. Zum Verſtändnis dieſer Verordnung braucht man den deutſchen Volksgenoſſen nur an die unheil⸗ volle Wirkung jener mit rieſigen Mitteln aufgezo⸗ genen Lügenkampagne der Feindſtaaten im Welt⸗ krieg erinnern, die zu einem weſentlichen Teil Schuld trug an dem unglücklichen Kriegsende, das nach vier⸗ jähriger, beiſpielloſer Geſchloſſenheit des Volkes ſeinen endlichen Zuſammenbruch herbeiführte. Der Miniſterrat für die Reichsverteidigung zieht alſo mit ſeinem Verbot des Abhörens ausländiſcher Sender nur eine ſehr ernſte Lehre aus den Erfah⸗ rungen der Geſchichte. Selbſtverſtändlich iſt gerade der moderne Rundfunk, den es 1914 bis 1918 be⸗ kanntlich noch nicht gab, ein ideales Propaganda⸗ mittel ſowohl in gutem wie böſem Sinn. In Her gegenwärtigen ernſten Situation, die die eiſerne Ge⸗ ſchloſſenheit des geſamten deutſchen Volks zur ge⸗ bieteriſchen Forderung macht, iſt es deshalb ein Akt unumgänglicher Notwendigkeit und Klugheit alle ſchmutzigen Nachrichtenquellen radikal zu verſtopfen, um die Volksſeele vor einer neuen Schlammflut von Lüge und Verleumdung zu bewahren. 77 ũ ẽ⁵bdbdbdããũãã ã ñỹVSùVfG0ã ãõãã G einen Gefallen zu tun, die im allgemeinen nicht woll⸗ ten, daß die Sowjetunion vorteilhafte Wirtſchaftsab⸗ kommen mit anderen Ländern hat? Es iſt klar, daß der Handels⸗ und Kreditvertrag mit Deutſchland voll und ganz im Intereſſe der nationalen Wirtſchaft und der Verteidigung der Sowjetunion liegt. Dieſer Vertrag entſpricht voll und ganz den Be⸗ ſchlüſſen des 18. Parteikongreſſes, der die Erläute⸗ rungen Stalins über die Notwendigkeit der„Konſo⸗ lidierung der wirtſchaftlichen Beziehungen mit allen Ländern“ gebilligt hat. g hat er jedoch vor den Kriegstrei⸗ e warnt, die aus ihren eigenen Intereſſer 2 7 dat d in Konflikte mit anderen Ländern„Amſchwung in der Geſchichte Europas wollen. Stalin, der den von der eng⸗ haben aufgehört, Feinde zu ſein! Die Kunſt der Politik auf dem Gebiet der auswärtigen Beziehungen beſteht nicht darin, die Zahl der Feinde ſeines Landes zu erhöhen— im Gegenteil, die Kunſt der Politik beſteht hierbei darin, die Zahl dieſer Feinde zu verringern und es fertig zu brin⸗ gen, daß die geſtrigen Feinde gute Nach⸗ barn werden und unter ſich friedliche Beziehungen unterhalten.(Beifall.) Die Geſchichte zeigt, daß Feindſchaft und Kriege zwiſchen unſerem Land und Deutſchland unſeren beiden Ländern nicht vorteilhaft, ſondern nur ſchädlich waren. Rußland und Deutſchland ſind Länder, die infolge des Ausgangs des Weltkriegs am meiſten gelitten haben. Aus dieſem Grunde liegen die Intereſſen des ſowjetruſſiſchen und deut⸗ ſchen Volkes nicht in der Feindſchaft zwiſchen dieſen beiden Ländern. Im Gegenteil, das ſowfet⸗ ruſſiſche und das deutſche Volk brauchen friedliche Beziehungen untereinander. Der Unterſchied, der in ihren Weltanſchauungen und politiſchen Syſtemen beſteht, darf und kann kein Hindernis für die Herſtellung guter politiſcher Be⸗ ziehungen zwiſchen den beiden Staaten bilden, eben⸗ ſo wie dieſer Unterſchied gute politiſche Beziehungen Sowjetrußlands mit anderen nichtſowjetiſchen oder kapitaliſtiſchen Ländern nicht verhindert. Lediglich die Feinde Deutſchlands und Sowjetrußlands kön⸗ nen die Feindſchaft zwiſchen den Völkern dieſer bet⸗ den Länder wünſchen und anſtacheln. Wir waren und wir ſind für die Freundſchaſt zwiſchen dem ſowjetruſſiſchen und deutſchen Volk und für die Entwicklung und Entfaltung der Freund⸗ ſchaft zwiſchen den Völkern der Sowfetunion un dem deutſchen Volk.(Langanhaltender Beifall.) Das Oberkommando der Wehrmacht teilt mit: Viele Kilometer nach Polen vorgeſtoßen Die deutſche Armee an allen Stellen im Vormarſch dnb Berlin, 1. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt! „Im Zuge der deutſchen Kampfhandlungen aus Schleſien, Pommern und Oſtpreußen wurden an allen Fronten ſchon heute die erwarteten Anfaugs⸗ erfolge erzielt. Die von Süden über das Gebirge vorgegangenen Truppen haben die Linie Neumarkt⸗Sucha er⸗ reicht. Südlich Mähriſch⸗Oſtrau iſt die Olſa bei Te⸗ ſchen überſchritten. Südlich des Induſtriegebietes ſind unſere Truppen in Höhe von Kattowitz im zügigen Vordringen. Die aus Schleſien augeſetzten Truppen ſind im flüſſigen Vorgehen in Richtung Tſcheuſtochau und nördlich davon. Im Korridor nähern ſich unſere Truppen der Brahe und haben die Netze bei Nakel erreicht. Dicht vor Graudenz wird gekämpft. Mit unſeren Soldaten durch den Korridor Ein Stimmungsbericht vom Einmarſch der deutſchen Truppen Kolonnen auf den Korridorſtraßen zu kurzer Raſt. Es iſt gerade die Stunde, in der der Führer vor dem Deutſchen Reichstag zum Volke ſpricht. In⸗ fanterie, Artillerie, Pioniere, die Männer von der Flak⸗Artillerie, kurz alles, was der graue Heerbann an Waffengattungen enthält, ſammelt ſich an den Stellen, wo die Stimme Adolf Hitlers, des Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht, aus dem Lautſprecher klingt. Stunde um Stunde, pauſenlos und unaufhaltſam geht dann der Vormarſch bis in den ſinkenden Abend hinein. Auf allen Straßen nach Oſten geht die Be⸗ wegung unaufhörlich weiter. Beiderſeits dieſer Straßen ſteht witternd und taſtend die Infanterie. Die Straßen ſind zunächſt in leid⸗ lichem Zuſtan d. Mitunter hat man ſie aufgeriſ⸗ ſen oder durch Minen die Straßendecke zerſtört. Aber in kürzeſter Zeit ſind dieſe Stellen wieder aus⸗ gebeſſert, ſind Gruben und Sprenglöcher wieder zu⸗ geſchüttet. Zu beiden Seiten der Straßen ſtehen die Mädchen und Frauen der Dörfer und Städte in ſonntäglichen Kleidern und reichen den ermüdeten, durſtigen Sol⸗ daten aus Eimern einen friſchen Labetrunk und kleinen Imbiß. Aus den Fenſtern der Häuſer wehen ſchnell zuſammengenähte Hakenkreuzfahnen. Es ſind die gleichen Bilder, wie man ſie in der Oſtmark und im Sudetenland erlebte, wenn nicht der von fern her rollende Kanonendonner wäre. Vereinzelt durch⸗ peitſchen Gewehr⸗ und Maſchinengewehrſchüſſe die Luft. Die polniſchen Gefechtsvorpoſten zogen ſich be⸗ reits in den frühen Morgenſtunden unter Feuer oder auch kampflos zurück. Vereinzelt ſtecken ſie noch in den dichten Wäldern dieſer hügeligen Landſchaft. Ein deutſcher Panzerwagen iſt in einem Städtchen an der Straße nach Bromberg von bewaffneten Ziviliſten aus den Fenſtern der Häuſer boſchoſſen worden. Die Garbe aus dem Maſchinengewehr des deutſchen Panzerſchützen brachte ſie bald zum Schweigen Am Abend dampften überall die Feldküchen. Vor allem die braven Infanteriſten haben ſich eꝛne kräftige Koſt verdient; ſind ſie doch an dieſem einen Tag viele Kilometer marſchiert. Aus Oſtpreußen vorgehende Kräfte ſtehen bel, auf polniſchem Gebiet im Kampf. Die deutſche Luftwaffe hat heute in wie⸗ derholten kraftvollen Einſätzen die militäriſchen Au⸗ lagen auf zahlreichen polniſchen Flugplätzen, ſo z. B. Rahmel, Putzig, Graudenz, Poſen, Plock, Lodz, To⸗ maſzow, Radom, Ruda, Kattowitz, Krakau, Lemberg, Breſt, Terespol angegriffen und zerſtört. Außerdem unterſtützten mehrere Schlachtge⸗ ſchwa der wirkungsvoll das Vorwärtskommen des Heeres. Die deutſche Luftwaffe hat ſich damit heute die Luftherrſchaft über dem polniſchen Raum erkämpft, obwohl ſtarke Kräfte in Mittel⸗ und Weſtdeutſchland zurückbehalten wurden. Teile der deutſchen Seeſtreitkräfte haben Poſi⸗ tionen vor der Danziger Bucht eingenommen und ſichern die Oſtſee. Das in Neufahrwaſſer liegende Schulſchiff„Schles⸗ wig⸗Holſtein“ nahm die von den Polen beſetze Weſter⸗ platte unter Feuer. In Gdingen wurde der Kriegshafen durch die Luftwaffe bombardiert.“ Sie kommen“ dnb Gleiwitz, 2. September Wie die„Oberſchleſiſche Volksſtimme“ meldet, herrſchte in ganz Oberſchleſien größte Freude, als am Freitagmorgen deutſche Truppen über die grüne Grenze zogen, durch die Oberſchleſien vor 17 Jahren durch Gewalt zerriſſen wurde. An den Schlag⸗ bäumen hatten ſich zahlloſe Volksdeutſche eingefun⸗ den, die trotz des unerhörten polniſchen Terrors in ihrer Heimat ausgeharrt hatten. An der Knurower Grenze bei Schönwald wurden die Truppen mit Blumen überſchüttet. Stürmiſch verlangten überall die Volksdeutſchen in Oſtoberſchleſien nach Haken⸗ kreuzfahnen, um zum Zeichen ihrer Befreiung ihre Häuſer ſchmücken zu können. Deutſche Dörfer in Flammen! adnb Schneidemühl, 2. September. Volksdeutſche aus Polen überſchreiten zu vielen Hunderten die deutſche Grenze i Netze⸗Kreis Schneidemühl, die noch nicht von deniſchen Truppen itberſchritten worden iſt. Mehrere Dörfer in der Netze⸗Niederung wurden im Laufe des Abends von polniſchen Aufſtändiſchen angezündet. Der Feuer⸗ 55 der brennenden Dörfer leuchtet weit durch die a Hauptſcheifete lte: und derantwortlich für Politik: Dr. Stellvertreter des politik. 5 6 5 un Alois Win bauer. uptſchriftleiters und derantwortlich für Kultur Unterhaltung; Cart Onno Elſenbart. a e— Lokaler Teil: t. 55 Dr. Fran Wil 1 5 K o ch unſt, Fm und Gericht: Fran Wilbelm Koch.— Spelle 8. 5 d Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. 8. Schaffer. Berlin, Südweſtkorſo S0. Für unvertetigze e 8 1 8— Räckſendung um Derausge cker und Ver. F Deen. 8 Mittellungen r Anzeigen itte 1. B. e heim. e! e Nr. tig. usgabe& Abend und A 5 ſchelnen ales teitig in der Ausgabe. Ausgabe à Mittag aber 1 & Abend euern i de Jalt uber au oc ie Anzelgen der e d 2. 8 8 N , fälsingborg 5 8 5 a e V ani sirolin , P lens U to s Westgrenze ufgezo⸗ Welt⸗ Schuld a ch vier⸗.. Volkeg bfeite schfaffiefte Linie 5 Der 8 1 alſo e ien ge e 1 nze durch 8 1 schmale schraffierte Linie 5 e e Er. ah⸗ 7 0 5 785 e rike gerade 8 5 a e e 223 18 be⸗- 5 a 6 0 5 e willen dog 8 2 8 70 0 90 o Hud 0 Abi n . 95 5 ne olbbellen(Labin uralte Uebe 8 Holt 5. 720„eg 72 e dulenbach eee 5 5 8 85 7 mn 00 N 98 Ef ERG vori ften. 5 2 ud 9 0 grunde 2 lat. Insterbul- 2 Seer unldr ne Ge⸗ 2 5 0 1. f 05 ate ſligsort Odd 4. 75 Sende ur ge⸗ in Akt Nofin oe 1 alle 81 Stubden kammer 2 72 ee v 15 pfen, 2 55 i INGEN& ue N ohladlau, o Alen nme 0 85 90 75 5 e 95 Sten e hand 5 15 enlerl Auge ον, 5 2 . 3 0:— 2 N 4 Domian 41* 25 55 Oe 808 75 5 0 4.. 5 15 Nan N 5g. 8 atech 10 Fee 8 ü g 5.* 5 5 5 8*. 5 5 8 8 8 5 8 e 8 4 0 5 01 9 u Harter. 55 e are 28 Nga. 0 8 22 5 4 88. 5 obarzin 4 2 8 2 1 5 2 3 ein Hanf SHH MOE eee 8 inſeren ee 15 wa, e 0 g 75 Nolziglow d 5 Le Hellsberg o Bigge o N Haun huge f nur 9 1 5 8 5 a bo 0 1 el. blen Bauen Wa od ſind e cer Ake 10 Bansin de,. sc, I Lolland, 8 Sure e 0 1 tkri egs pn Toltzo— 5 gt. Aon ade K 7 5 8 8 N 5 8* eee 2 D Milla,* vrunde 0 N 45 7— 8 i 5 5 8 2 un 2 d deut⸗ N 1 N ö. 0 j 5 N 5 00 G wiſchen 5 2 0 5 5 d Ce 5 8 5 18 2 5 0 0 5 5 5 79 92„ 6 0 nen N ede Nee ae„ iedli. 5 5 22⁰ 5 5 1 5 lebe 45 ae Hu 2 e guctonvla iche 8 5 1 8 al, 585 9 5 9 Dab. 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VU Und wo Wohnwagen ſtehen, da muß man auch ein bißchen herumſpionieren. Der erſte Beſuch, mit ge⸗ bührender Hochachtung natürlich, gilt„Prinz“ und „Mieze“ dem impoſanten Löwenpaar. Den beiden behagt die Gegend am Adolf⸗Hitler⸗Ufer anſcheinend ausgezeichnet. Wenn ſie es ſich nicht gerade gemüt⸗ lich machen, dann gehen ſie in ihrem großen Käfig⸗ wagen ſpazieren. Ihre Standesgenoſſen vom Zir⸗ kus haben beſtimmt nicht ſoviel Raum wie „Prinz“ und„Mieze“, die doch nur die Paradeſtücke einer kleinen Menagerie ſind. Bügler⸗Alt⸗ hoff heißt die zugehörige Herrſchaft und ſtammt aus dem berühmten Pfälzer Artiſtendorf Alſenborn. [Die Büglers wohnen zwar jetzt aus Zweckmäßig keitsgründen in Mainz— und waren vorher eine ganze Reihe von Jahren in Mannheim anſäſſig.) Bei den Büglers war der Großvater ſchon Raub⸗ tierdompteur, der augenblickliche Senior kann ſich rühmen, ſchon mit allem gearbeitet zu haben, was an großen Tieren überhaupt dreſſurfähig iſt. Auch „Prinz“ und„Mieze“ verdanken ihm das, was ſie Ayrſtellungsreif macht. In Mannheim konnten ſie 5 nicht zeigen, weil kein Zentralkäfig vorhanden war. Aus dieſem Grunde hatte auch„Petz“, der junge Braunbär, ſeine Ruhe, der es ſogar bis zum ein⸗ U wandfreien Rollſchuhlauf gebracht hat. Petz brummte direkt anheimelnd, als wir vor ſeinem Käfig ſtanden, ſeiner Herrin chleckte er mit Andacht die Finger. Uebrigens wollen die Büglers von der ſprichwört⸗ lichen Falſchheit der Bären nichts wiſſen, ſie ſchwö⸗ ren auf den guten Charakter ihres„Petz“ und aller Bären. Sie müſſen es ja wiſſen. Gleich neben dem Käfig von Petz iſt die vergitterte Behauſung einer ih, gefleckten Hyäne. Außerdem beſitzen Büglers zwei Reitpferde, ein Dreſſurpferd und ſeit einigen Tagen hat ſich ihr Tierbeſtand noch einmal vergrößert. Ein weißes Mäuslein kam nämlich über den Platz ge⸗ laufen, man weiß nicht woher, und zeigte ſich ſo zu⸗ f traulich, daß es in Gnaden aufgenommen wurde. Jetzt wird es verhätſchelt von der älteſten Tochter, die den Mannheimern durch ihre Kaskaden und Saltos ſo imponiert hat. Nicht weit von der Familie Bügler geht es affen⸗ mäßig zu, wenn auch in allen Ehren. Dort wohnen nüntlich ſage und ſchreibe 22 muntere Rheſusaffen und ſie wohnen mit allem Komfort. Wie ſie die [Köpfe zuſammenſtrecken und den fremden Beſucher FF.... ccf ccc .—— aus klugen Augen anſchauen! Es ſind prächtige Kerle, dieſe Rheſusaffen und gleich 22 Stück auf einmal. Geradezu paradieſiſch. Die Beſitzer ſind reizende Leute— nur kann man ſich nicht ſo gut mit ihnen unterhalten, derweil ſie nämlich aus Italien kommen. Vater, zwei Söhne, eine Schwiegertochter fund ein Vetter bilden zuſammen die Familie Corti aus Bedonia in der Provinz Parma. Die Cortis, die nebenher auch noch gute Muſiker ſein ollen, haben ſich ſeit Generationen den Affen verſchrieben, ſie ſcheinen auch nicht ſchlecht dabei gefahren zu ſein; denn ihr Anweſen auf Rädern iſt nicht von Pappe . Vorläufig iſt die Fahrt der fahrenden Leute unterbrochen. Die meiſten von ihnen werden auf 1 dem Platz beim Gaswerk Luzenberg Unterkunft finden, den man ausdrücklich den Schauſtellerplatz nennt. Natürlich hoffen ſie; denn wer zum Fach ge⸗ hört, muß Optimiſt ſein. Att. Wie entiſteht in Deinem Hauſe ein Luftſchutzraum? Bekanntlich muß nach der IX. Durchführungs⸗ verordnung zum Luftſchutzgeſetz in jedem Hauſe ein ehelfsmäßiger Luftſchutzraum hergerichtet werden. Dies geſchieht auf folgende Weiſe: Hauseigentümer und Luftſchutzwart ſuchen zu⸗ nächſt den für die Herrichtung als Luftſchutzraum geeignetſten Raum im Keller aus. Zuſtimmung der Polizeibehörde zu dieſer Aus⸗ wahl iſt unverzüglich einzuholen. Unabhängig da⸗ pon gehen die vorbereitenden Arbeiten im Haus gpeiter. Hauseigentümer und Luftſchutzwart legen ödizj'ie zweckmäßigſte Art der Splitterſicherung, Gas⸗ 165 ſicherung, Deckenabſteifung und die Inneneinrich⸗ tung feſt. Auf einer Liſte werden alle Geräte und Bau⸗ ſtößfe aufgeſchrieben, die zur Errichtung des Luft⸗ ſchutzraumes notwendig ſind. Z. B. 20 Sandſäcke, ein Paket Nägel, fünf Bretter, ein alter Vorhang, 1 Zeitungspapier, Hammer, Säge, Draht, uſw. 1 Alsdann ruft zweckmäßig der Luftſchutzwart alle mieter des Hauſes zuſammen und verteilt die auf eden einzelnen Mieter entfallende Leiſtung. Die f Frauen nähen z. B. die Sandſäcke und verſtopfen die Fugen und Riſſe gegen das Eindringen von Kampf⸗ ſtoffen. Die Jungen beſorgen den Sand zur Fül⸗ lung, die Mädel malen die Hinweisſchilder und die Männer fſägen und nageln die Latten für die Gas⸗ ſchleuſe, verdrahten die Sandſackpackungen vor den Fenſtern Uſw. 5 Wenn alles ſoweit fertig iſt, wird der Raum gründlich geſäubert und die Beſchaffung der not⸗ wendigen Einrichtungsſtüſcke wozu außer Sitzgele⸗ genheiten auch Taſchenlampen als Notbeleuchtung gehören auf Eigentümer und Mieter verteilt. i Folgenſchwerer Achſenbruch. In der Heinrich⸗ Lanz Straße brach die Achſe eines mit einem Bau⸗ ao rüſt über ſeine Tragfähigkeit hinaus beladenen Wagens. Die ſtürzenden Leitern und Bretter fielen (auf einen neben dem Wagen fahrenden Radler, der mit ſchweren Verletzungen aus dem Trümmer haufen hervorgezogen wurde. oßstadt im Junkeln Mannheims erste Nacht völliger Luftschutz- Bereitschaft Vielmals erläutert, immer wieder geübt und ſinnvoll ausgebaut, hat unſer Mannheimer Luftſchutz die erſte Nacht ernſthafter Erprobung — man darf wohl ſagen: Mit Auszeichnung beſtan⸗ den. Ueberall war den Tag lang noch fieberhaft ge⸗ arbeitet worden, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Hier fuhren ſtädtiſche Arbeiter mit Eimern voll weißer Farbe und mächtigen„Pinſeln“ von Straßenecke zu Straßenecke, um die Bopdſteine der wichtigſten Kreuzungen mit dem nötigen Anſtrich zu verſehen. Da prüften die Luftſchutzwarte in ihren Revieren Verdunkelungslampen und Kellereinrich⸗ tung, und einige der größeren Luftſchutzgemeinſchaf⸗ ten hielten wohl unter den Augen des Luftſchutzlei⸗ ters raſch noch einen der berühmten„Dreißig⸗Mi⸗ nuten⸗Appelle“ ab, um ſich von der tadelloſen Be⸗ reitſchaft ihrer Warner und Melder, ihrer Gasſchleu⸗ ſen, Liegeräume, der einwandfreien Arbeit der Be⸗ helfszentrale, dem reibungsloſen Funktionieren des ſein vorſchriftsmäßig mit Torfmull und Chlorkalk ausgeſtatteter Toiletteanlagen zu überzeugen. Viel Arbeit gab eg auch noch in den von der Stadtverwaltung eingerichteten„Rettungs⸗ ſtellen“, die in Zuſammen hang mit größeren öffentlichen Sammelſchutzräumen ſtehen und im Straßenbild durch die Rotekreuzflagge keuntlich ſind. Hier haben neben den dienſttuenden Männern und Frauen des RB vor allem auch die größeren Pimpfe tüchtig mit zugegriffen, ankommendes Ma⸗ terial abladen und die meiſt in die mehreren Dut⸗ zende gehenden Strohſäcke für den Lazarettraum ſchütten helfen, ſo daß bis Einbruch der Dunkelheit alles bereit war. Auch die großen dunkelroten Plakate an den Litfaßſäulen mit den polizeilichen Anordnungen, vor denen ſich über Tag immer wie⸗ der größere Menſchenmengen ſammelten, waren nun genugſam ſtudiert, die letzten Rollen Schwarz⸗ oder Blaupapier für die Fenſter, die letzten grauen einem wirklich von Grund auf veränderten Stadtbild gegenüberſah. Soweit wir uns ſelbſt überzeugen konnten, herrſchte mit verſchwindend geringen Aus⸗ nahmen ſtraßauf, ſtraßab tatſächlich völliges Dunkel. Nur auf den Planken mußten einmal diesſeits, ein⸗ mal jenſeits des Paradeplatzes zwei vermutlich ſelbſttätig eingeſchaltete Leuchtreklamen geſichtet werden, die es anſcheinend trotz allem nicht laſſen konnten, ihre rot⸗grün⸗blauen Farbenſpiele zu trei⸗ ben. Abgeſehen von den elektriſchen Straßenbahnen, die in vorbildlich abgedunkeltkem Zuſtande fahr⸗ planmäßig wie immer ihre Bahn zogen, ruhte ſelbſt⸗ verſtändlich jeder ſonſtige Verkehr mit Kraftwagen, Krafträdern und Fahrrädern bald faſt gänzlich. Wo aber wirklich mal einer des Weges kam und womög⸗ lich mit etwas helleren Lichtern zu blinzeln wagte, als die amtlich vorgeſchriebenen Luftſchutzkappen es geſtatten, da war auch gleich ein Polizeibeamter oer Luftſchutzmann zur Stelle, um mit mehr oder weni⸗ ger koſtenpflichtigen Verwarnungen einzugreifen. Wer aber ohne Scheinwerfer und Schlußlicht als ſchlichter Fußgänger auf den Bürgerſteigen luſt⸗ wandelte, mußte dabei hölliſch aufpaſſen, weil unbe⸗ leuchtete Gerüſte bei unfreiwilligen Zuſammenſtößen nicht ganz angenehm ſind, und mancher Saudſack vor muſterhaft ver⸗ barrikadierten Kellerfenſtern treffliche Ge⸗ 5 legenheit zum Stolpern gab. Schließlich wird man aber die geſtern abend wiel⸗ leicht noch etwas reichlich betätigte Neugier der Straßenbenützer und die große Hitze des an Nerven⸗ ſpannung reichen Tages in Rechnung ſtellen müſſen, wenn ein paar Leute mehr als unbedingt notwendig ſich in den erſten Nachtſtunden noch außerhalb ihrer Wohnungen herumbewegten und ſo die kleinen Fährniſſe der totalen Veroͤunkelung zu beſtehen ver⸗ ſuchten. Auch ſie wird uns ja, wenn der Gang der Ereigniſſe es erfordert, bald zur Selbſtverſtändlich⸗ keit werden, der ſich jeder einzelne in dankbarer Anerkennung der ungeheuren organiſato⸗ Kartons mit der Volksgasmaske nach Hauſe getra- riſchen Schulungsarbeit des Reichs⸗ gen, ſo daß, wer etwa zwiſchen acht und neun einen luftſchutzbundes gern und widerſpruchslos kleinen Streifzug oöͤurch die Straßen wagte, ſich fügt. M. S. ————— Cpinnstoguaen uncl cliuſie Ein Blick in die Bezugsscheinausgabe in CI, 2 Wenn die Fäden, die den Altweiberſommer kenn⸗ zeichnen, zahlreicher wären, und wenn ſie ſich für menſchliche Zwecke verarbeiten ließen, dann wäre die Bezugsſcheinſtelle für Textilien in C 1, 2 nicht notwendig. Nach dieſer mehr als müßigen Betrach⸗ tung zur Sache: Bezugsſcheine für Spinnſtoffwaren und Schuhe gibt es in CO 1, 2. Man kann nicht fehlgehen, weil man ſchon auf der Straße und beſonders im Flur merkt, daß es hier um wichtige Dinge gehen muß. In Klumpen trifft man hier die Bezugsſchein⸗ aſpiranten, Verzeihung die Aſpirantinnen; denn in der Hauptſache ſind es ja Frauen, die hier ihre Textil⸗ und Schuhwünſche bekunden. Aber vor den Bezugsſchein ſetzen die Behörden die Bedürftigkeit. Und ganz mit Recht. Es ſoll ja hier keine Möglichkeit geboten werden, mit dem Bezugsſchein zu hamſtern. Dieſen Umſtand hat manche Volksgenoſſin leider noch nicht erkannt. Es iſt Ware genug da, und es muß ver⸗ kauft werden, weil die Geſchäfte ja Umſatz haben müſſen, um exiſtenzfähig zu bleiben— aber, das muß ganz dick unterſtrichen werden, die Waren⸗ vorräte dürfen nicht dazu dienen, daß ſich einige Wohlgeſtellte ein Hamſter⸗ lager damit einrichten. Aus dieſem Grunde beſtehen auch genaue Richtlinien, von denen die Ausſtellung eines Bezugsſcheines abhängig iſt. Ein paar Beiſpiele: Wer zwei gute und vollſtändige Anzüge beſitzt, oder ſechs Paar Strümpfe, oder drei Hemden, oder drei Unterkleider, der hat wenig Ausſicht auf einen Bezugsſchein für entſprechende Neuanſchaffungen. In Gottesnamen muß er halt ein bißchen kurztreten zugunſten derjenigen, die ſchlechter geſtellt ſind. Man will daran erkennen, wie ſehr einer den Geiſt einer echten Volksgemein⸗ ſchaft begriffen hat. Auf der anderen Seite ſind viele Gegenſtände des täglichen Gebrauchs gar nicht be⸗ zugsſcheinpflichtig. Wir nennen nur Bodenteppiche, Gamaſchen, Hoſenträger, Sockenhalter, Gummi⸗ ſchlüpfer, Hüte und Mützen. Für Schuhe braucht man einen Bezugsſchein, dagegen kann man ſich ſeine Schuhe immer noch ohne behördliche Genehmi⸗ gung beſohlen laſſen. Der betreffende Schuhmacher weiß ſchon, wo er das Leder dazu herbezieht. Das braucht die Sorge des Schuhbeſitzers nicht zu ſein. Wer alſo berechtigten Bedarf hat, der wende ſich getroſt nach C 1, 2. Dort ſind Leute genug, die Wünſche in Empfang zu nehmen. Ohne Aus⸗ weis geht es allerdings nicht, aber wozu hat der Menſch ſchließlich einen Paß, ein Familien⸗ ſtammbuch oder ſeine Lebensmittelkarte. Gerade die Lebensmittelkarte hat ſich als Perſonalausweis in ganz kurzer Zeit einen glänzenden Ruf ge⸗ ſchaffen. Das Ausfüllen des Antragsformulars iſt einfach. Gleichzeitig damit gibt man aber an, wie groß der Beſtand an Waren der angeforderten Art iſt— und gibt mit der Unterſchrift die Verſiche ung ab, daß die Angaben wahrheitsgemäß gemacht ſind. Wer mogelt, macht ſich ſtrafbar! Das ſteht gleich⸗ falls auf dem Formular und wird mit der Unter⸗ ſchrift ausdrücklich zur Kenntnis genommen. In C 1, 2 wird viel Arbeit geleiſtet. Man be⸗ denke, daß ja der ganze Umſatz aller in Frage lommenden Mannheimer Geſchäfte hier in der Be⸗ zugsſcheinſtelle erſcheinen und von verhältnismäßig wenig Perſonal vorbereitet werden muß. Man be⸗ denke das. Darum hat es keinen Zweck, unſinnige Anträge zu ſtellen. Wenn eine hochelegante Dame, die laut Ausweis im vornehmſten Stadt⸗ teil von Mannheim wohnhaft, kommt, um einen Antrag auf Strümpfe zu ſtellen, weil ſie nur noch 2 Paar im Beſtitz hätte— der Fall hat ſich zugetra⸗ gen!— dann darf ſie ſich nicht wundern, daß ihr die Strumpfarmut von keinem Menſchen geglaubt wird. Strümpfe ſind nach den Erfahrungen der Bezugsſcheinſtelle überhaupt der gefragteſte Ar⸗ tikel. Von den nackten Beinen ſcheint man zur Zeit alſo nicht viel zu halten. Es hat ebenſo keinen Zweck, kleine Kinder nach C1, 2 zu ſchicken, die werden rückſichtslos abgewieſen. Weil wir doch gerade bei den Kindern ſind: Es empfiehlt ſich auch nicht, Kinder hierher mitzuneh⸗ men. Wie leicht werden ſie von der zugehörigen Mutti getrennt und daraus entſtehen dann laute, arbeitsſtörende Familienſzenen. Alſo keine Kinder ſchicken, nach Möglichkeit keine Kinder mitnehmen und keine unſinnigen Anträge ſtellen. Dann geht alles reibungslos in C 1, 2. j tt Wie ſage ich's dem Fahrgaſt? Die ſtädtiſchen Verkehrsmittel haben heute mit doppelten Schwierigkeiten zu kämpfen: Einmal iſt es auch ihnen nicht mehr möglich, immer das erfor⸗ derliche Perſonal zu bekommen, ſo daß in vielen Fällen auch weniger erfahrenere Kräfte eingeſtellt werden müſſen, zum anderen haben ſie aber einen bedeutend geſtiegenen Verkehr zu bewältigen, der an das Perſonal höhere Anforderungen denn je ſtellt. Um ſo größere Bedeutung kommt heute dem einſichtsvollen Verhalten des Publikums bei der Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in ſeinem eigenen Intereſſe zu. Iſt eine Straßenbahn, ein ſtädtiſcher Autobus uſw. nicht ſtark beſetzt, dann drückt der Schaffner ſchon gern mal ein Auge zu, wenn einem Fahrgaſt erſt in letzter Minute einfällt, daß er ja eigentlich ausſteigen wollte, wenn er kein abgezähltes Kleingeld bereit hält, wenn er zwei Plätze für ſich allein belegt, wenn er den Gang mit ſperrigem Gepäck verſtellt und was dergleichen kleine Sünden mehr ſind. Wenn ſich aber in über⸗ füllten Verkehrsmitteln das Publikum dauernd der⸗ artige Unvorſchriftsmäßigkeiten zuſchulden kommen läßt, wenn es dem Schaffner zumutet, ſich bei der Aufforderung an die Fahrgäſte, nicht in den Gän⸗ gen ſtehen zu bleiben, faſt heiſer zu ſchreien, wenn es ſich trotz des Andrangs unnötig viel Zeit beim Ein⸗ und Ausſteigen nimmt, ſo iſt das ganz einfach eine grobe Rückſichtsloſigkeit ſowohl gegen die übri⸗ gen Fahrgäſte als auch gegen den Schaffner. Da alle Anſchläge in den Verkehrsmitteln und alle freundlichen Ermahnungen des Schaffners es bis⸗ her noch nicht fertig brachten, dem Verkehrspublikum alle ſeine läſtigen 1 fetzt das ſtädtiſche Verkehrsuntern ßeren weſtdeutſchen Stadt dazu übergegangen, mit einem Aufdruck auf der Rliickſeite der Fahr ſcheine nochmals eindringlich an die Fahrgäſte wenden. Unter der Parole„Hilf uns, Höch ſchneller zu befördern!“ wird dabei feder einzelne Jahrgaſt angeſprochen und aufgefordert, 1 ſeinem eigenen Intereſſe die für die refbung⸗ Abwicklung des Geſamtverkehrs ſo wichtigen, für ihn jedoch ſo einfachen kleinen Verhaltungsmaß⸗ regeln genau gat befolgen. Es wäre zu wünſchen, daß ſich das Publikum dieſe neuartige Belehrung mehr zu Herzen nimmt als die vorangehenden Ex⸗ mahnungen. In dieſem Fall könnte anderen Ge⸗ meinden nur zu einer Nachahmung dieſer Er ziehungsmethode geraten werden! Spitzenstoffe,. ue, dee in großer Auswahl bei Carl Baur- N 2,9 ehmen einer grß⸗ Poſiſperre für die Truppe ab 3. Seplember aufgehoben Nähere Beſtimmungen noch abwarten Die bisher beſtehende Poſtſperre für die Truppe wird nach einer Mitteilung des Oberkommandoz der Wehrmacht am 3. September aufgehoben. Zu⸗ gleich wird die Beförderung von Poſtſendungen nach dem Feldpoſtverfahren freigegeben werden. Es wird aber dringend gebeten, mit Zu⸗ ſchriften an die Soldaten zu warten, bis die näheren Beſtimmungen bekanntgegeben werden. Alſo einſtweilen abwarten! Voreiliges Schreiben iſt zwecklos. Brief⸗ und Poſtſendungen lauſen ſonſt große Gefahr, verloren zu gehen. Weitere Bekanntgaben übe folgen am 2. September. 5 + 8 5 46 22. 7 Viele Beſucher im neuen Thermalba⸗ Das neue Thermal⸗Schwimmbad konnte ſich auch in den letzten Tagen über Beſuch nicht beklagen. Es waren immerhin zahlreiche Gäſte, die hier im Laufe der prächtigen Hochſommerwoche manche Stunde ver⸗ brachten. Die durchſchnittlichen Temperaturen mach⸗ Feldpoſtſendungen ten mit häufig über 30 Celſiusgraden dem Sommer alle Ehre, wobei es nur verhältnismäßig ſelten durch kurze Gewitter einige Abkühlung gab. 1 Die Polizeidienſtauszeichnung iſt in Heidelberg folgenden Beamten verliehen worden: Polizeimei⸗ ſter Senk, den Polizei⸗Hauptwachtmeiſtern Ehleider, Frey, Schöninger und Beißmann für 25jährige treue Dienſte in der Polizei; Polizeimeiſter Funk und den Polizei⸗Hauptwachtmeiſtern Fritz Dörr, Adam Hoff⸗ mann, Philipp Kohl, Pföhler Spieß und Voland ſür 18jährige treue Dienſte in der Polizei. Das 350jährige Arbeitsjubiläum konnte der bei der Baufirma Jakob Schmitt ſeit dieſer Zeit tätige Maurerpolier Heinrich Schmitt feiern. Dem Ju⸗ bilar wurde aus dieſem Anlaß das Treudienſtehren⸗ zeichen verliehen und durch Regierungsrat Eier⸗ mann überreicht. 5 Obſt beherrſcht die Märkte. Die Märkte in det Stadt zeigen derzeit ein überaus vielſeitiges Bild an den einzelnen Ständen. Reich beſchickt mit Obſt — die bunte Ernte aus einheimiſchem Boden, ſo vor allem auch Zwetſchgen, Mirabellen, Aepfel und Bir⸗ nen— dann aber auch mit Gemüſe aller Art ſamt Tomaten, Bohnen, uſw. finden wir gleichzeitig das leuchtende Bukett unſerer ſpäteren Sommerblumen überall verſtreut. Sie finden wir wieder in den Händen unſerer Hausfrauen, denen ſich beim Bang über den Markt große Auswahl für den täglichen Haushaltsbedarf an den Ständen bietet. Viernheimer Jugend bei der Tabakernſe * Viernheim, 31. Aug. Bei der jetzt beginnenden Tabakernte iſt die Schuljugend unter Leitung der Tabakpflanzer mit dem Abbrechen und Bündeln der Blätter beſchäftigt. Dank des für den Tabak außer⸗ ordentlich günſtigen Wetters in den Vorwochen, iſt auch diesmal wieder dem Tabakbauer eine reiche Ernte beſchieden. Schon ſieht man in den Scheunen und im Gebälk das koſtbare Gut zum Trocknen hängen. 0 Gefängnisſtrafe für ungetreuen Kaſſierer i * Frankenthal, 2. Sept. Der 38jährige verhei⸗ ratete Kaſſterer beim Weinwivptſchaftsverband in Neuſtadt, Fritz Hellriegel aus Neuſtadt a. d. W, hatte vom Herbſt 1937 bis Herbſt 1938, um welche Zeiit er verhaftet wurde, mehr als 7600 Mark unter⸗ ſchlagen, angeblich um während ſeiner Erwerbsloſig⸗ keit entſtandene Schulden zu decken. Da er ſich der Strafverfolgungsbehörde freiwillig ſtellte, ließ die Große Strafkammer Milde walten und verurteilte ihn zu nur einem Jahr Gefängnis und 300 Mark Geldbuße, aushilflich einem weiteren Monat Ge⸗ fängnis. 5 eee eee. Veſondere Pflichten der Kraftfahrer: Die Tankausweiskarten ſind kein Freibrief Einſatz von Kraftſtoff nur für lebenswichtige Dinge Es wird amtlich bekanntgegeben: Wer heute noch Kraftſtoff im Rahmen der an⸗ geordneten Einſchränkung erhält, trägt eine beſon⸗ dere Verantwortung vor der Allgemeinheit. Er darf Kraftſtoff nur dann verbrauchen, wenn er ihn für lebensnotwendige Fälle einſetzt. Daher richte ſich jeder Kraft⸗ ahrer nach folgenden Grundſätzen: 1. Die Beförderung aller lebenswichtigen Güter iſt vordringlich. Auch der Nutzkraftwagen darf nicht zu anderen Zwecken eingeſetzt werden. 2. Wer aus Bequemlichkeit oder zum Vergnügen fählt, entzieht der Allgemeinheit ein lebenswichtiges Gut. Sein Tun iſt verderblich. 3. Auch Fahrten zu beruflichen Zwecken ſind auf unbedingt notwendige Fälle zu beſchräuken. 4. Die Kraftdroſchken werden nur für ſolche Volksgenoſſen bereitgeſtellt, die in wichtigen und eiligen Fällen nicht mit den öffentlichen Verkehrs⸗ mitteln ihr Ziel erreichen können. Die Tankausweiskarten ſind kein Freibrief zur unbeſchränkten Benutzung der Wagen! Ihre Ju⸗ haber haben ſich nach dieſen Grundſätzen zu richten. Ihre Beachtung wird polizeilich kontrolliert werden, Wer gegen die Grundſätze verſtößt, wird zur Ver, Er muß auch mit ſofortiger antwortung gezogen. Stillegung ſeines Wagens rechnen. Intugenden abzugewöhmen 5 Zu am Ka wohnt, ſehen, 1 Uhr g. Arbeit. helader einen dem S führt. Kies tag wi alt.— Gliſabe Alter Voſtin Mit il ſchätzte mehr Jahre 2 zeichne ſochs G fälle. Jort L ſeit la den be glich d dem ft Gemei Hektar einheit punkt brienti mit 9 pflanzt Durla. hat, de Wein ner er. die 3 ſerie verfüg nen m ſchein der S Fällen Nahez in An dieſe dauerl Elif im A! haumlt it ha rohen Unter Monte nen de ſtorber legte ranz eine! Abord Ba 4 5 8 5 E%% 2 Fa 25 td ſür Samstag, 2. September 1989 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 402 ——— am Kaiſerſtuhl, wo heute noch ein Scharfrichter wohnt, kann man im Heimatmuſeum ein Richtſchwert ſehen, das folgende Inſchrift trägt: Wer was fint/ ehe das verlorn/ Und kauft/ ehe es feil wird„ Der ſtipbt/ ehe das er krank wird. Auf einer alten Kanone, die einſt Dienſt tat auf der Feſte Hohentwiel im Hegau, laſen wir ſolgenden Spruch: Wann ich Hahn kräh uf Hohentwiel/ Tau ich dem Feinde unruh viel. Wenn mein geſchrey tut erſchallen 7 Taun viel derſelben zu Boden fallen. Jucldl eutsche Mumom aus alte Zeit Zu Endingen, dem alten badiſchen Städtlein Dag Füchslein man mich nennen thut! Nehr mich mit meiner Feinde bluth Wann ich derſelben thu erſchleichen/ Muß er haar laſſen, kann nit weichen. Im ſchönen Gunzenhauſen, das ſüdlich von Nürnberg im Frankenlande liegt, kann man a m Hauſe eines Schuhhändlers leſen: Der Teufel einſt die Stadt regierte, Der Herrgott in der Höll logierte, Der Hunger aber, welch ein Graus, Schaute zum Brückentor hinaus! Geht man der Inſchrift auf den Grund, ſo kann man erfahren, daß der Bezirksamtsmann in alten Zeiten Teuffel hieß, der Dekan aber, deſſen pfarr⸗ hof in einer Gaſſe lag, die heute noch Hölle heißt, nannte ſich mit ſeinem bürgerlichen Namen Herr⸗ Ein zweites Hphentwieler Geſchütz ſtellt gott. Und„Hunger“ aber heißt in der Tat der ſich auf folgende Art vor: Wirt am Brückentor der Altmühle. r. e Weinheimer Notizen Weinheim, 31. Aug. Am 29. Auguſt gegen 16 Uhr geriet in der Paulſtraße hier der 42 Jahre alte Arbeiter Joſef Winter aus Mannheim unter einen beladenen Anhänger, der ins Rollen kam. Er trug einen doppelten Unterſchenkelbruch davon und wurde dem Städtiſchen Krankenhaus in Mannheim zuge⸗ führt.— 90 Jahre alt wurde am Mittwoch Frau Kies Ww., Steighausſtraße 37, und am Donners⸗ lag wurde Rentner Schott, Paulſtraße 9, 73 Jahre Fall.— Ihren 83. Geburtstag begeht am Freitag Frau Gliſabeth Gumb geb. Unger, Hutgäßchen 4. Im Alter von 62 Jahren ſtarb nach ſchwerer Krankheit Poſtinſpektor Herr Wilhelm Brander, Bodeſtraße 5. [Mit ihm ſcheidet ein pflichtgetreuer und ſehr ge⸗ ſchätzter Beamter aus dem Poſtdienſt, in dem er ſeit mehr als vier Jahrzehnten ſtand, von denen 30 gahre auf ſeine Tätigkeit in Weinheim entfallen. J Weinheim, 1. Sept. Das Standesregiſter ver⸗ zeichnet in der Zeit vom 21. Auguſt bis 27. Auguſt ſechs Geburten, drei Eheſchließungen und acht Sterbe⸗ fälle. r bei tätige 1 Ju⸗ hren⸗ Eier⸗ n det Bild O b ſt o vor Bir⸗ ſamt 1 das umen den Bang lichen ente enden g der n der ußer⸗ n, iſt reiche eunen cknen Fortſchrittlicher Rebbau in Michelſeld I. Michelfeld, 2. Sept. Im Angelbachtal genießen ſeit langer Zeit Rauenberg und Rotenberg den beſten Ruf als Rebbaugemeinden. Nunmehr iſt guch die Gemeinde Michelfeld im Begriff, ſich dem fortſchrittlichen Rebbau anzuſchließen. In zwei Gemeinſchaftsanlagen, die allerdings nur etwa vier Hektar groß ſind, doch durch die Feldbereinigung einen einheitlichen Charakter aufweiſen, iſt der Ausgangs⸗ punkt für einen nach modernen Geſichtspunkten örientierten Rebbau gegeben. Das Gelände wurde mit Portugieſer und Müller⸗Thurgau⸗Reben be⸗ pflanzt. Da die Staatl. Rebveredelungsanſtalt in Durlach die neuen Anlagen ſelbſt unter Kontrolle hat, darf ür die Zukunft auch vom Michelfelder Wein nur Beſtes erwartet werden. Neues aus Kirrlach er. Kirrlach, 1. Sept. Am Montag haben hier die 3 Wochen dauernden Hopfen⸗ und Tabak⸗ ferien begonnen. Die Arbeit iſt rieſengroß. Alle verfügbaren Kräfte, ſelbſt Schüler und Schülerin⸗ nen müſſen aufgeboten werden, um die allem An⸗ ſchein nach gut ausfallende Ernte zu bergen. Schon ſeit Wochen wurde hier, beſonders unter der Schuljugend, in ungewöhnlicher Anzahl von Fällen Blind darmentzündung feſtgeſtellt. Nahezu 40 Kinder mußten ſchnelle operative Hilfe in Anſpruch nehmen. Mit einer Ausnahme ſind dieſe Operationen alle gut verlaufen. Umſo be⸗ dauerlicher iſt deshalb das Geſchick der hieſigen Elifabeth Heger, Schülerin der 7. Klaſſe, die im Alter von 13 Jahren dieſer an und für ſich harmloſen Operation zum Opfer fallen mußte. Da⸗ mit hat der Tod ein im hoffnungsberechtigten, jugend⸗ frohen Alter ſtehendes Menſchenleben gefordert. Unter ſtarker Beteiligung der Gemeinde fand am Montagabend die Beerdigung ſtatt. Die Schülerin⸗ gen der 7. Klaſſe ſangen am Elternhaus der Ver⸗ ſtorbenen und auf dem Friedhof. Am Grabe ſelbſt legte eine Schülerin im Namen der Klaſſe einen ranz nieder. Zum Trauergefolge gehörte auch eine Abordnung der hieſigen Lehrerſchaſt, ſowie Abordnungen der Jungmädel und des Jungvolks. Bauernverſammlung in Odenheim Odenheim, 2. Sept. In einer Verſammlung der Ortsbauernſchaft ſprach Tabakfachſchaftsführer Fröhlich über die Mäßuahmen und Richtlinien, die bei der jetzt anhebenden Tabakernte zu beachten ſind. Anſchließend behandelte Bürgermeiſter und Orts⸗ gruppenleiter Wippler die Erfolge in dem vor⸗ genommenen Wieſenumbruch, deſſen Gelände im Herbſt mit Winterweizen beſtellt wird. Auf Grund der guten Erfahrungen, die man bisher machte, wer⸗ den auch öle Mangolswieſen um gebrochen und da⸗ durch das ſumpfige Wieſenland in fruchtbaren Ackerboden verwandelt, . Eppingen, 2. Sept. Im Alter von 69 Jahren farb hier nach längerem Leiden Landwirt Karl dein rich Frey. 5 „ BVillingen, 2. Sept. Hier wurde nachts auf der Straße ein 60 Jahre alter Mann in ſtark betrunkenem Zuſtand aufgefunden. Man brachte ihn auf die Polizeiwache, wo er am anderen Morgen an Alkohol vergiftung geſtorben iſt. Blitzſchlag verurſachte Scheunenbrand a Wagenſchwend, Kr. Buchen, 2. Sept. Bei einem ſchweren Gewitter ſchlug am Montagmittag der Blitz in die Scheune des Landwirts Zimmermann und fand in den Erntevorräten reiche Nahrung. Die Flammen griffen bald auch auf das anſtehende Wohnhaus über, das ebenfalls bis zum Grund nie⸗ derbrannte. Der Schaden wird auf 30 000 Mark ge⸗ ſchätzt. An der Brandbekämpfung beteiligten ſich die Wehren von Wagenſchwend und Strümpfelbrunn. L. Leutershauſen, 2. Sept. Als einer der älteſten Einwohner konute hier Peter Bitzel ſeinen 82. Geburtstag begehen. Der Jubilar erfreut ſich noch großer geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. L. Neckargemünd, 2. Sept. Unter großer Anteil⸗ nahme der Bevölkerung wurde der verſtorbene Schif⸗ fer Martin Klormann zur letzten Ruhe ge⸗ leitet. Der Schifferverein ſowie die Pionier⸗ und Kriegerkameradſchaft ehrte das verſtorbene Mitglied durch Kranzſpenden.— Die Feuerlöſchpolizei führte am Sonntag mit beiden Löſchzügen eine Uebung durch, die erneut die Einſatzbereitſchaft der Wehr un⸗ ter Beweis ſtellte. „, Oſterburken, 2. Sept. Das Gaſthaus„Würt⸗ temberger Hof“ iſt von Herrn Aumüller in Bu⸗ chen käuflich erworben worden. U Beerfelden, 31. Aug. In der unter Vorſitz des Aufſichtsrates Breimer ſtattgefundenen Generalver⸗ ſammlung der Molkereigenoſſenſchaft gab Rechner Karl Kumpf einen Rückblick auf das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr. Der allen modernen Anforderungen ent⸗ ſprechende Neubau der Molkerei wurde mit einem Koſtenaufwand von 146 000 Mark erſtellt, der bis auf 75 000 Mark gedeckt iſt. Die Milchanlieſerungen ſtie⸗ gen von 2027 493 Liter im Vorjahre auf 2 590 401 Liter. Der Mitgliederſtand beträgt 419. Dem Vor⸗ ſtand wurde Entlaſtung erteilt. !!!!!! d ³· V/ Zeutern bekämpft die Mäufeplage I. Zeutern, 1. Sept. Von einigen Tagen wurde hier ein erfolgreicher Vernichtungsfeldzug gegen die Feldmäuſe durchgeführt. In verſchiedenen Kolonnen zogen die Einwohner aufs Feld, um mittels einer beſonders konſtruterten Giftlegeröhre in die Maus⸗ löcher Giftkörner zu legen. Der Erfolg zeigte ſich faſt unmittelbar. In ungeheuren Mengen erſchtenen die Mäuſe, um gleich darauf zu verenden. Die Zweckmäßigkeit dieſer Maßnahme hat ſich alſo deut⸗ lich bewieſen. Laudenbach, 29. Aug. Am Samstag feierte Frau Antonie Zipp Witwe, Adolf⸗Hitler⸗Straße, ihren 81. Geburtstag. GBaroatt in br. Heidelberg, 1. September. Als nach dem Ausſterben der proteſtantiſchen Kurfürſten in Heidelberg Ende des 17. Jahrhunderts die katholiſche Linie von Pfalz⸗Neuburg den Pfälzer Kurfürſtenthron beſtiegen hatte, wurde beim Wiederaufbau der von den Franzoſen zerſtör⸗ ten Stadt ein neues Viertel errichtet, deſſen Bauwerke noch heute faſt vollſtändig erhalten ſind. Ragender Mittelpunkt iſt die 1709 von Adam Breunig begonnene Jeſufitenkirche, die in ihrer weiträumigen Strenge als eine der wenigen barocken Hallenkirchen beſonders bemerkenswert iſt. Die ſpäter von Franeeseo Raballiati vorge⸗ blendete prunkvolle Faſſade ſteht in wirkungsvollem Gegeunſatz zu der einfachen Raumgeſtaltung des In⸗ neren. Sie gibt zuſammen mit dem 1718 errichteten Barockbau des heutigen Archäologiſchen Inſtitutes — an deſſen Ecke eine Muttergottes von Peter van den Branden— und mit dem prächtigen Portal des ehemaligen Jeſuitenkollegs von 1703(jetzt Pfarre), dem heutigen Merianplatz, eine reizvolle ſtili ſtiſche Geſchloſſenheit. Zu dieſem Stadtviertel gehö⸗ ren ferner das Jeſuitengymnaſium von 1715 (heute akademiſche Leſehalle), die ehemaligen Klo⸗ ſter gebäude(heute Oberrealſchule) und, gleich⸗ ſam als Schlußſtein dieſer Baufolge, das 175065 von Raballiati erbaute ehemalige Karlskon⸗ vikt in der Seminarſtraße, Dieſes alte Seminarium Carolinum hat eine wechſelvolle Geſchichte gehabt. Türen wirkungsvoll abheben. Frankfurt erwarb eine Siegelſammlung 20000 Originalſiegel, deren Schöpfer der badiſche Staats miniſter von Türkheim- Altdorf war * Frankfurt a.., 2. Sept. Der Stadt Frankfurt gelang kürzlich der Erwerb einer Sammlung von rund 20000 Originalſiegeln, die nicht nur zahlenmäßig, ſondern auch ihrem ſtofflichen Umfange nach zu den neichhaltigſten derartigen Sammlungen gehören dürfte und im Stadtarchiv verwahrt wird. Ihr Schöpfer war der badiſche Staatsminiſter Johann Freiherr von Türkheim ⸗ Altdorf (17781847), der als Verwandter der Lilli Schöne⸗ mann und Gatte einer Freifrau von Günderode mancherlei Beziehungen zu Frankfurt hatte. Zeitlich durch viele Jahrhunderte zurückreichend, be⸗ ginnt ſie inhaltlich mit den„Gekrönten Monarchen“ ganz Europas, berückſichtigt faſt ſämtliche deutſchen Reichsſtände ſowie viele deutſche und außerdeutſche weltliche und geiſtliche Fürſten, Grafen und Her⸗ ren, Alt⸗ und Neuadelige, geiſtliche Korporationen Gemeinſam Selbſtmord begangen Der Leichenfund bei Bezau aufgeklärt * Stuttgart, 31. Aug. Wie bereits gemel⸗ det, wurde dieſer Tage von einer Gendarmerieſtreife in Bezau im Bregenzer Wald ein leerſtehender Kraftwagen aufgefunden. In einem etwa 500 Meter vom Auto entfernten Feld lagen die Leichen von zwei Männern und einer Frau. 5 Der Fal konnte nunmehr dahingehend aufge⸗ klärt werden, daß eg ſich bei den Toten um ein Ghepaar aus Stuttgart und um einen jun⸗ gen Mann aus der umgebung Stutt⸗ gart handelt. Wie feſtgeſtellt wurde, waren dieſe drei Perſonen am Tag vorher an dem genannten Platz eingetroffen, wo ſie ihr Lagerzelt aufgeſchla⸗ gen hatten. Da man zuerſt annahm, daß die In⸗ ſaſſen des Autos einem Mord zum Opfer gefallen waren, wurde die Innsbrucker Mordkommiſſion von dem Vorfall verſtändigt. Sie konnte jedoch einwandfrei feſtſtellen daß hier ein gemeinſam verübter Selbſo mord vorlag. Dies geht ſchon daraus hervor, daß die aus dem Leben Geſchiedenen in ihrem Heimatort ange⸗ kündigt hatten, ſie würden freiwillig in den Tod gehen. Die weiteren Ermittlungen der Inns⸗ brucker Kriminalpolizei ergaben, daß die Frau in einem Geſchäft Unterſchlagungen begangen hatte. 0 ages Euouib Igibinnolluges L. Philippsburg, 2. Sept. Auf der Bahnſtrecke Philippsburg—Huttenheim ſprang dieſer Tage ein Pferd von einem fahrenden Transportzug ab und landete trotz des gefährlichen Sprunges wohlbehal⸗ ten auf dem Boden. Das Pferd, das nur leichte Sthürfungen davontrug, wurde eingefangen und be findet ſich bei einem hieſigen Landwirt in guter Pflege.— Der Kleintierzuchtverein veranſtaltete am letzten Sonntag ein gutbeſuchtes Preiskegeln.— Seifenſteder und Gemeinderat Auguſt Reichen⸗ ſtein konnte ſeinen 69. Geburtstag begehen, wäh⸗ rend Schuhmachermeiſter Auguſt Killian ebenfalls ſeinen 69. Geburtstag feierte. In den letzten Tagen ſind hier wieder 2 Todes⸗ fälle eingetreten: im Alter von 62 Jahren ſtarb an einem Herzſchlag der Invalide Joſef Krach und im Alter von 67 Jahren der Maurer Eduard Maurer. Kampf zwiſchen Katze und Raubvogel * Steineuſtadt(Amt Müllheim), 1. Sept. Die⸗ ſer Tage ſaß am ſüdlichen Dorſausgang eine Katzen mutter und ſpielte vergnüglich mit ihrem Jüngſten in der warmen Sonne. Die Freude blieb nicht ungetrübt. Plötzlich ſchoß aus dem Aether ein großer Raubvogel, offenbar ein Habicht, den es nach einem jungen Katzenbraten gelüſtete. Er hatte aber die Rechnung ohne die Katzenmutter gemacht, die ſich unerſchrocken zur Wehr ſetzte. Mit Krallen⸗ hieben und wütenden Biſſen drang ſie auf den Räu⸗ ber ein und bearbeitete ihn derart, daß er tot am Kampfplatz liegen blieb. n Maximiliansau, 1. Sept. Der Landwirt Schloß ſtürzte von einem Heuwagen und brach das Ge⸗ nick. * Germersheim, 31. Aug. Der für den g. und 5. September angeſetzt geweſene Spätjahrs⸗ markt fällt aus mehrfach gemeldeten Gründen aus, wie ja z. B. auch der Landauer Herbſtmarkt verſchoben wurde. Heid ellierg Nach der Aufhebung des Jeſuitenordens 1773 wurde es Mittelſchule, im 19. Jahrhundert ſogar Irrenanſtalt und ſpäter Unfverſttätsklinik, um ſchließlich bis zum Krieg und ſpäter als Kaſerne Verwendung zu finden. Den ſchönen Barockbau, der, von einer ſtilloſen Zeit mit einem unſchönen Anſtrich verſehen, lange Zeit unbeachtet geblieben war, hat man zu neuem Glanz erweckt. Die dunkel⸗ rote Farbe der Außenfronten wurde beſeitigt und durch einen hellen, freundlichen Putz erſetzt, von dem ſich die Buntſandſteinfaſſungen der Fenſter und Auch der ſchön ge⸗ gliederte Mittelbau mit den neu vergoldeten Ver⸗ zierungen und Kapitellen tritt repräſentativ aus der lichten Front hervor. Die häßliche Mauer und das Torhaus fielen der Spitzhacke zum Opfer, ſo daß der von Mittel⸗ und Seitentrakten umſchloſſene Ehrenhof nun nach der Straße zu offenliegt. Die Beſucher Heidelbergs werden deshalb künf⸗ lig ihre Schritte auch einmal abſeits der berühmten Wahrzeichen der Stabt in das alte Viertel hinter der Univerſität lenken und das Erlebnis ſchöner barocker Bürger⸗ und Adelsbauten wie des Hauſes „Zum Rieſen“ und des heutigen„Kurpfäl⸗ ziſchen Mufeums“ durch einen Blick auf rie⸗ ſen fürſtlichen Barockpalaſt ergänzen müſſen. Er iſt bisher kaum recht gewürdigt worden, obwohl er doch die Reihe der Heidelberger Baudenkmäler aus Gotik, Renaiſſance, Barock und neueſter Zeit um ein weſenkliches Kunſtwerk bereichert. G I. und Klöſter, die Republiken Nordamerika und Schweiz, endlich zahlreiche Städte und Verwaltun⸗ gen. Eine Kaiſerin Eliſabeth von Ruß⸗ land etwa iſt ebenſo vertreten wie die viel weni⸗ ger bekannte Königin Maria de Gloria oder das Fürſtentum Monaco. Unter den ca. 100 Ab⸗ drücken von berühmten Originalen ſei als Beiſpiel angeführt das Siegel Childerichs I. aus dem 5. Jahrhundert. Zwar iſt ein ſehr beträchtlicher Teil der Sammlung noch ungeordnet, darunter auch die vorhandenen Bürgerſiegel. Zuſammen mit der unlängſt aus dem Stadtgeſchichtlichen Muſeum übernommenen großen Serie von Siegelabgüſſen und den von jeher im Archiv befindlichen zahlrei⸗ chen Originalſiegeln bildet unſer Stadtarchiv nun auch in dieſer wie in ſo manch anderer Hinſicht einen neuen Anziehungspunkt für⸗die wiſſenſchaft⸗ liche Forſchung. 4 4 2 Nau Au Naſuoulgiu un * Plankſtadt, 1. Sept. Auch die letzte Suchaktion für den Kartoffelkäfer verlief erfreulicherweiſe er⸗ gebnislos. Die getroffenen Abwehrmaßnahmen haben doch ihre Wirkung erfüllt, denn alle Kartof⸗ felfelder ſind mit Kalkarſen beſpritzt worden. Die either geübte Aufmerkſamkeit beim Kartoffelkäfer⸗ ſuchen muß jedoch unvermindert beibehalten werden. In hieſiger Gemeinde wird eine Sondererhebung über den Verbrauch und die Vorräte an induſtrie⸗ ellen Erzeugniſſen in der Land wirtſchaft durchge⸗ führt. Sept. Es mehren ſich die * Altlußheim, I. Fälle, daß Jugendliche, die wach hier zum Baden kommen, großen Schaden an den geme in de⸗ eigenen Obſtbäumen anrichten. waltſam das Obſt herunter. Dabei vergeſſen die Jugendlichen, daß die Eltern für den von ihnen angerichteten Schaden haftbar ſind. Obſternte im Kraichgau L. Aus dem Kraichgau, 2. Sept. Das naßkalte Frühjahr— glücklicherweiſe konnte aber von einer eigentlichen Froſtgefahr nie berichtet werden— ſchien dem Blütenſtand unſerer Obſtbäume wenig bekömm⸗ lich. Die guten Anfätze, die allenthalben bemerkbar waren, waren nach der Blüte ſtark herabgemindert, und rechnete man bereits mit einem knappen Er⸗ gebnis. günſtigen Witterung doch überall der Behang in einer Art und Weiſe entwickelt, daß wir doch mit einer guten Mittelernte rechnen können. einzelne Bäume werden, damit die reiche andere Bäume geſtützt Bäume unter ihrer köſtlichen Laſt nicht zuſammen⸗ brechen. Die jetzt einſetzenden Obſtvepſteigerungen bringen den Gemeinden daher zuſätzlich ſchöne Ein⸗ Da im Vorjahr die Obſternte vollſtändig ſo begrüßt man den guten Ausfall nahmen. ausfiel, Die Bekömmlichkeit Fäſſer und nahrhaftes Obſt. und der Nährwert des Obſtes wird erfreulicherweiſe auch auf dem Lande immer mehr anerkannt, wozu nicht zuletzt auch die ſteigende Güte des Obſtes und die immer ſtärker geförderte Richtung auf Anbau von Tafelobſt weſentlich beigetragen haben. Pfälziſche Dienſtnachrichten * Speyer, 1. Sept. tung. walter Adalbert Pfeufer in Potzbach, Forſtamt Otterberg, auf ſeinen Ankrag in den Ruheſtand ver⸗ ſetzt. Aus dieſem Anlaß wird ihm für ſeine dem deut⸗ ſchen Volke geleiſteten treuen Dienſte der Dank des Führers ausgeſprochen. präſidium Würzburg. Zollfinanzrat Adolf Wachter beim BZKom.(St.) Ludwigshafen⸗Nord wird ab 1. September 1939 an das Hauptzollamt Ludwigshafen verſetzt. * Waldfiſchbach(Pfalz), 1. Sept. In Donſſe⸗ ders wurde nachts das Ziehlſche Anweſen durch ein ſchweres Schadenfeuer heimgeſucht. Die große maſſiv gebaute Scheune brannte ebenso wie die Stallungen bis auf die Umfaſſungsmauern nieder und die ganze darin befindliche Ernte ging in Flammen auf. Waſſermangel erſchwerte die Löſcharbeit. Man mußte ſich auf den Schutz der Wohngebäude beſchränken. Man vermutet Sebbſt⸗ entzündung der Ernte. i Frachienmerkt Duisburq- Ruhrort Die Nachfrage nach Kahnraum für Reifen bergwürts iſt wieder ſehr rege. Es kommen Fahrzeuge für Reiſen aber hier bzw. ab Kanal in Frage. Die Kohlentransportgeſell⸗ ſchaft konnte heute auch einige Kähne für Kohlen einteilen. Die Frachten und der Bergſchlepplohn blieben unverän⸗ dert. Dagegen zog der Talſchlepplohn an und wurde mit 8 ür größere beladene Kühne ab hier nach Rotterdam notiert. Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat September hein Regel 29, 30. 31 1. 2. Aheln⸗Vegelſ 30 31. 12 Rheinfelden.85 2,892.75—-— taub.62.57.42 29 Breifach.88 2802.78 2 602,8 Köln.29 2222.182083 dehl„..43/23.„% Neckar⸗Vege: Maxau.. 49 4,4% 88450 3 Manndeim 4 073.553 81 3,30 3,88 Mann deim.750) 70 888,45 Höchſttemperatur in Mannheim am 1. September 1 1 1 Temperatur in der Nacht zum 2. September 6,2 Grad; heute früh halb 8. 4. 18,0 Grad. f 5 In den Rheinbädern wurden geſtern nachmittag 4 Uhr. 21 Grad Waſſer⸗ und. 28 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr 4 21 Grad Waſſer⸗ und 7 17 Grad Luftwärme. Mit Stecken, Steinen oder ſonſtigen Gegenſtänden holen ſie ge⸗ Nun hat ſich aber inzwiſchen als Folge der Wenn auch und zeitweiſe ganze Striche mehr oder weniger leer ausgehen, ſo müſſen dafür zahl, des Jahres 1939 umſo mehr, verheißt er doch wieder volle Aus der Landesforſtverwal⸗ Vom 1. September an wird der Oberforſtver⸗ — Aus dem Oberfinanz⸗ J 5 1 1 35 2 3 8 G 5 te/ Nummer 402 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Samstag, 2. September 1939 Nnůub vrub vrlluur Nn. — Der Mailänder Käſehändler Beatini, ein jung verheirateter und ſehr eiferſüchtiger Mann, wurde eines Tages von ſeinem Lehrling darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß ſeine Frau Linda immer, wenn ſchwarzrindiger Lodi⸗Käſe geliefert wurde, von einigen dieſer Kugeln ein Stück Rinde abkratzte. Der Ehemann folgte daraufhin ſeiner Frau unbemerkt in den Keller, wo die eingetroffene Ware gelagert wurde und überraſchte ſie tatſächlich dabei, wie ſie mit einem Meſſer an der Rinde ſchabte. Er ſprang herbei, ſchlug der Erſtaunten die Klinge aus der Hand und ſtellte feſt, daß ſich unter der äußeren Rinde eine zweite Schicht befand, auf der er die eingeritzten Worte las:„Ich liebe dich! Sonntag komme ich nach Mailand. Tauſend Küſſe Arturo.“ Erregt unterſuchte Beatini eine Käſekugel nach der anderen und bemerkte, daß jede von ihnen unter der Rinde die gleiche Liebesbotſchaft und die Ueber⸗ mittlung von„Tauſend Küſſen“ enthielt. In ſeiner Eiferſucht verprügelte er die Frau, jagte ſie aus dem Hauſe und beantragte dann die ſofortige Schei⸗ dung. Dem Gericht übergab er als Beweismaterial für die eheliche Untreue zahlreiche verräteriſche Käſekugeln. Doch ehe es zu der Verhandlung kam, wurde Beatini ins Polizeikommiſſariat gerufen, und hier erwartete ſeiner eine unerwartete Eröffnung. Der Verfaſſer der Liebesbotſchaft in ſeinem Käſe war der Chauffeur, der allwöchentlich den Käſe aus Lodi brachte. Er war auch der Bräutigam des Dienſtmädchens Roſa, das bei Beatini arbeitete. Da der verliebte Arturio das Mädchen nur ſehr ſelten im Laden antraf, richtete er ihr ſeine Botſchaften auf dieſem ungewöhnlichen Wege aus. Seit zwei Wochen aber war Roſa krank und konnte Arturos Nachrichten nicht ſelbſt aus der Käſerinde ſchaben. Sie geſtand Frau Linda alles, und die junge Frau erklärte ſich verſtändnisvoll bereit, dies für Roſa zu tun. Verſuche der Frau, dem Erxregten den Sachverhalt zu erklären, waren an ſeinen Wutaus⸗ brüchen geſcheitert. Nachdem der Chauffeur all dies beſtätigt und auch verſichert hatte, künftig die Käſe nicht mehr zu Liebesbriefen zu benutzen, ſöhnte ſich Beatini voller Reue wieder mit ſeiner Frau aus. * — Solange die Welt sſteht, iſt es jedem Men⸗ ſchen bekannt geweſen, daß die Starre in Not und Leid für Herz und Körper am ſchwierigſten zu er⸗ tragen äſt. Frauen insbeſondere, die ihren Kummer in einer Flut von Tränen endlich aufzulöſen ver⸗ mögen, fühlen ſich faſt glücklich, wenn das Trären⸗ bad über ſie gekommen iſt. Nicht umſonſt kennt man das Wort des„Sichindenſchlafweinens“. Dieſer Schlaf bringt in manchen Fällen dann nicht nur Er⸗ quickung, ſondern beim Erwachen ſieht mam die Welt und ſein eigenes wirkliches oder eingebildetes Weh mit ganz anderen Augen an: Tränen alſo ge⸗ ben Erleichterung. Auf dieſer alten Wahrheit be⸗ ruht ein angeblich neues Heilverfahren, das ein Marſeiller Arzt, Dr. Boutot, bei vielen Patienten, die keinen Schlaf zu finden vermögen, in; Anwen⸗ dung gebracht hat. Das Heilverfahren ſoll auch in verzweifelten Fällen helfen; ſelbſt dann, wenn die gewohnten Medikamente oder Tabletten verſagen. Dr. Boutot erzeugt bei ſeinen Patienten, und zwar durch äußere Einſpritzung, den zum jeweiligen Schlaf notwendigen Tränenſtrom. Wie es heißt, ſollen dieſe„künſtlichen Tränen“ in den ſelteſten Fällen verſagen. Wie es heißt a. — Das„Journal of the American Medical Aſſocia⸗ tion“, die Fachzeitung der amerikaniſchen Aerzte, berichtet in ſeiner letzten Ausgabe über eine Ope⸗ ration, die weit über die Kreiſe der Fachwelt hinaus Aufſehen erregt hat. Zum erſten Male in der Ge⸗ ſchichte der Medizin wurde an einem mehr als hundert Jahre alten Patienten eine ſchwierige Ope⸗ OLAF e eee 5 I Tumult- 19 „Ja, aber ſo kommen wir doch nicht weiter grollte Fuhrkötter ärgerlich.„Sie müſſen doch ein⸗ ſehen, daß der Schein nun einmal gegen Sie iſt, Herr Kolombek? Deshalb kann es doch nur in Ihrem eigenen Intereſſe liegen, die Sie belaſtende Zeugenausſagen in zufriedenſtellender Weiſe zu ent⸗ kräften! Wenn Sie das dagegen nicht können oder nicht wollen, dann——“, Fuhrkötter hob bedauernd die Schultern,„ja, dann bleibt mir in der Tat nichts anderes übrig, als einen Haftbefehl gegen Sie zu beantragen!“ Nickel machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das ſind große Worte, Herr Kriminalrat— weiter nichts! Sie wiſſen genau, daß die wenigen ſchwachen Indizien, die ſcheinbar gegen mich ſprechen, eine Verhaftung in keiner Weiſe rechtfertigen!“ „Oho! Damit ſind Sie im Irrtum, Herr Kolom⸗ bek! Es handelt ſich hier nicht um wenige ſchwache Indizien, ſondern um wichtiges Beweismaterial, das Sie in ſchwerer Weiſe belaſtet! Es iſt erwieſen, daß Sie mit Knuth in Verbindung geſtanden haben, und Sie geben ja auch ſelbſt zu, daß Sie geſtern mit⸗ tag im Tempelhofer Filmatelier eine Unterredung mit Knuth hatten, in deren Verlauf Sie ihm den be⸗ wußten Scheck aushändigten. Sieben bis acht Stu den ſpäter wird Knuth ermordet, und zwar aller Wahrſcheinlichkeit nach von einem Manne, der ſich Jack Parker nannte. Zumindeſt einer der Zeugen will nun in Ihnen beſtimmt den angeblichen Miſter Parker wiedererkennen, während Sie anderſeits nicht in der Lage ſind, ein einwandfreies Alibi bei⸗ zubringen. Hinzu kommt ferner das Gutachten des Schriftſachverſtändigen..“ Fuhrkötter nahm das Schriftſtück wieder vom Schreibtiſch, blickte flüchtig darauf und fuhr dann ſort:„Der Schriftſachverſtän⸗ dige hat die Eintragung, die der angebliche Parker im Fremdenbuch des Hotels Romeo machte, mit Ihrer Handſchrift verglichen, Herr Kolombek; und 1 ⁴ n n onfilma er kommt zu dem Schluß, daß in beiden Handſchrif⸗ ration vorgenommen, die erfolgreich verlief. Der „Held“ des ungewöhnlichen chirurgiſchen Eingriffes war ein 110 Jahre alter Bürger. der nachgewie⸗ ſenermaßen im Jahre 1829 in der Sklaverei in Virginia geboren wurde. Sein Alter iſt von den Geſundheitsbehörden der Stadt Chikago, wo der Eingriff— eine Drüſenoperation am Unterleib— vorgenommen wurde, geprüft worden. Der Chirurg, Dr. J. Bayard Clark, erzählt in ſeinem Bericht, der Patient habe bereits einen Tag nach der Operation eine ordentliche Mahlzeit verlangt und am dritten Tage wieder ſeine gewohnte Pfeife geraucht. Nach ſechs Wochen konnte er völlig geheilt aus dem Kran⸗ kenhaus entlaſſen werden, wobei er ſich in erſtaun⸗ lich guter Verfaſſung befand. Die Zeitung fügte dem Bericht an, daß eine derartig erfolgreich ver⸗ laufene Operation an einem ſo hochbetagten Patien⸗ ten bis heute einzigartig daſtehe. * — Ueber eine eigentümliche Art von Lampen, die als Leuchtquelle Glühwürmer und Leuchtkäfer haben, iſt ſchon in alten amerikaniſchen Chroniken zu leſen. Die Eingeborenen konnten bei ihrem Schein ſogar Arbeiten verrichten. Die eingewander⸗ ten Spanier banden ſich nachts Leuchtkäfer an Dau⸗ men und Zehen und lockten dadurch kleine Raub⸗ tiere an, auf die ſie Jagd machten. In Weſtindien benützte man eine aus drei Gitterkäfigen beſtehende Laterne oder einfache hölzerne Gefäße mit Luft⸗ löchern und einer Tür, durch die man die Inſekten ins Innere brachte. In Java verwendet noch heute lichtſcheues Geſindel auf den nächtlichen Raubzügen eine Diebeslaterne zum Abblenden. Es iſt eine hölzerne, flache Stielpfanne, innen mit Teer ange⸗ ſchmiert, auf dem man die Glühwürmer feſtklebt. Ein Deckel geſtattet das raſche Oeffnen und Schließen, alſo Leuchten und Abblenden. Reſervetiere werden in einem hohlen Pflanzenrohr mitgeführt. Vor Jahren entdeckte man am Iſthmus von Tehuantepee ein Glühinſekt mit zwei leuchtenden Punkten auf dem Rücken, bei deſſen Licht man kleinen Druck ſo⸗ gar aus einer Entfernung von 15 Zentimeter leſen konnte. Dieſes Inſekt ſpielt eine große Rolle bei öffentlichen Feſtlichkeiten. Die Eingeborenen⸗Frauen befeſtigen die Tiere beim Tanz im Haar und Haar⸗ ſchmuck oder binden ſie in Girlanden ein. Auch in Mexiko werden ſie zur Erleuchtung des Raumes verwendet, oder man bindet ſie an den Fuß und beleuchtet im Finſteren den Weg. Mexikaniſche Frauen kaufen für wenig Geld große Mengen und tragen ſie in durchſichtigen Beuteln im Haar oder am Nacken. Auch in Japan dienen ſie als Leuchte, oder man läßt ſie bei Feſtlichkeiten wie ein Feuer⸗ werk in großen Mengen fliegen. Die Jagd auf die eee eee, Filmbeute von der weſlafrikaniſchen Aüſte Unſchuld im Buſch Eine junge Eingeborene vom Stamme der Kiſſi aus dem Länderdreieck Sierra Leone— Franzöſüſch Guinea— Liberia.— „Im Bannkreis des Poro⸗Naf a“ Im Degeto⸗Expeditionsſilm iſt ſie zu ſehen. Photo: Degeto. Eine Maske aus den Urwäldern der Sierra Leone Die Masken der religibſen Geheimbünde der Män⸗ ner im tropiſchen Weſtafriko verkörpern nach dem Glauben der Neger überirdiſche Weſen— dieſer rieſige hölzerne Kopf ſtellt den ſagenhaften„Ur⸗ könig“ dar. —— Inſekten iſt dort ein Sport für die Jugend. Unter nehmer ſtellen Leute für den Fang ein. Dieſe fegeg im erſten Teil der Nacht die Tiere mit einem Bam⸗ busſtab von den Aeſten und ſammeln ſie in Beu⸗ teln, nach 2 Uhr nachts aber, wenn die Tiere auß die Erde niedergehen, ſtreichen die Jäger mit einem feinen Beſen über den Boden, bringen die Würm⸗ chen zum Leuchten und ſehen ſie dabei. Geſchickte Leute fangen in einer Nacht bis zu 3000 Stück. . — In der Stierkampfarena von Mouſſac in Süd⸗ frankreich ſtürzte plötzlich ein wildgewordener Stien über die Barriere und jagte die Stufenſttze entlang, Unter den Zuſchauern entſtand eine Panik. Sie verſuchten zu fliehen und ſtürzten übereinander. Dey Stier verwundete zwei Zuſchauer. Dann ſtürzte er in einen Zwiſchengang hinab und brach die Beine Er wurde mit einigen Schüſſen getötet. * — Der berühmte amerikaniſche Authropologe Bell Halvor Quain, Profeſſor an der Columbia⸗ Univerſität(USA), hat im Dſchungelgebiet des Bundesſtaates Maranhoa, wo heute noch Indianer leben, einen entſetzlichen Tod gefunden, deſſen näheren Umſtände wohl nie mehr aufgeklärt werden dürften. Der Forſcher war am 9. Februar dieſes Jahres nach Braſilien gekommen, um bei den Indianerſtämmen der Dſchungeln anthropologische Studien zu treiben. Nachdem er den Fluß Goyaz überſchritten hatte, hielt der Gelehrte, bevor er in den Staat Para eindrang, in der von den Tapi⸗ rables⸗Indianern bewohnten Gegend auf, 1800 Kilometer von der Atlantikküſte entfernt. Während des Aufenthaltes des Forſchers bei den Indianern hat Profeſſor Quain, wie aus zwei er⸗ haltenen Briefen hervorgeht, die erſt nach Monaten in einem der Ziviliſationszentren eintrafen, ſchon einmal einen Selbſtmordverſuch unternommen, in⸗ dem er ſich die Pulsadern aufſchnitt. Ob dieſe Briese wirklich von dem Forſcher geſchrieben worden find, konnte nicht einwandfrei feſtgeſtellt werden. Nun wurde Profeſſor Quain von einer anderen For⸗ ſchungsexpedition in der Nähe des Fluſſes Trocan⸗ tis an einem Baum erhängt aufgefunden. * — Bei einer Inſpektionsreiſe, die der oberſte Richter der Galapagos⸗Inſeln auf ſeinem Schiff unternahm, entdeckte er auf einer unbewohnten vulkaniſchen Inſel ein Feuerſignal. Er ging an Land und fand einen halbverwilderten Knaben. Der Junge war von ſeinen Eltern, die ihn ſtändig miß⸗ handelt hatten, auf der Inſel ausgeſetzt worden und hatte ſich 45 Tage lang von Früchten und Kräutern ernährt. * rund Eines m komr len, iſt 100 Mott ie die H 6 Fahre iche Wa ga es i! em she 0% Kile U nur k gurven v onde ren Zum 9 he Meld Ferken, 24 Liter ken, v. 2 110 30 9 Die Die d. kreigniſſe ter Ber icht entf. — Obwohl ſich die franzöſiſche Sprache im allge, meinen nicht durch ſonderlich kurze Worte auszeich⸗ net, kann Frankreich doch den Rekord für ſich in Anſpruch nehmen, die kürzeſten Ortsnamen zu be⸗ ſitzen. eine Gemeinde, die„Sy“ heißt. In den Heiden; flächen von Landes findet man die Ortſchaft„Fa“ im Departement Eure⸗et Loire das Städtchen„Bu“, und an der Doubs, einem Nebenfluß der Saone, liegt das Dorf„By“. An der oberen Garonne be⸗ gegnen wir der Gemeinde„Oo“ und an der Iſere dem Ort„Oz“. Berühmt durch ihren Schaumwein iſt die Gemeinde„Ay“ an der Marne. Weitere der⸗ artige Ortsbezeichnungen lauten Re, in der Pro⸗ So gibt es beiſpielsweiſe in den Ardennen Die L 1 Sieger üg, K. ſehmen, und Ahr gelehenen Loge keit Bei de Mitz a ten Bew In d aus Do gekehrt, Grünau ſterung hisweil Unmenge vinz Orne,„Hy“ in den oberen Pyrenäen,„Ur“ in lernt, den öſtlichen Pyrenäen,„Oy“ an der Saone,„Eu“ und„Us“ im Departement Seine et Oiſe. Ja, es gibt ſogar einige Ortſchaften, die nur aus einem ment Orne, und„J“ an der Somme. Der letztere Ort, der 121 Einwohner hat, iſt bereits im 12. Jahr⸗ hundert entſtanden und erſcheint ſeit 1584 unter dem Namen„“. Automobiliſten halten die Ortstafel häufig für die Ankündigung einer Wegegabelung, was zu mancherlei Mißverſtändniſſen führt. N der N eines großen Scheusplielefs N ten die gleichen charakteriſtiſchen Merkmale zu fin⸗ den ſeien... Deshalb laſſen Sie ſich geſagt ſein: Wenn alle dieſe angeführten Verdachtsmomente nicht entkräftet werden können, dann habe ich micht nur das Recht, ſondern geradezu die Pflicht, unverzüglich Haftantrag gegen Sie zu ſtellen!“ „Ich kann Sie nicht daran hindern, Herr Krimi⸗ nalrat!“ erwiderte Nickel bitter.„Im übrigen aber muß ich immer wieder daran erinnern, daß Ihre Vorausſetzungen falſch ſind. Denn ich habe nicht das geringſte mit der Sache zu tun!“ Dieſe letzte Verſicherung hatte Fuhrkötter im Laufe der Jahre ſchon einige hundert Male gehört; abgeſehen davon, daß ſie ihn unberührt ließ, war ſie für ihn jedesmal das Stichwort geweſen, ſich be⸗ quem zurechtzuſetzen und ſich auf eine lange Sitzung vorzubereiten. Das tat er denn auch in dieſem Falle, wobei er wie zufällig an den Lampenſchirm ſtieß, ſo daß der grelle Lichtſchein nunmehr voll in Nickels Geſicht fiel.„Kennen Sie den amerikaniſchen Journaliſten Viktor Degona?“ ſetzte Fuhrkötter das Verhör fort. „Hm— möglich“, antwortete Nickel mit einem kleinen ſpöttiſchen Lächeln. Denn er hatte Fuhrköt⸗ lers Trick mit dem Lampenſchirm bemerkt und be⸗ luſtigte ſich innerlich darüber. Sollte dieſer arm⸗ ſelige Lichtſchein ihn etwa„mürbe“ machen? Ihn, der daran gewöhnt war, täglich mehrere Stunden im grellen Licht der Jupiterlampen zu ſtehen und dabei nicht einmal zu blinzeln? „Ich muß dringend um ausführliche und unzwei⸗ deutige Antworten bitten, Herr Kolombek!“ mahnt Fuhrtötter nachdrücklich.„Kennen Sie Degona: Oder kennen Sie ihn nicht?“ „Hm— möglich“, wiederholte Nickel, während e! Fuhrkötter mit ſeinem weltberühmten„ſcharmanten Lächeln anſah, als ob es ſich hier um ein unauge⸗ nehmes Plauderſtündchen handle.„Der Name De⸗ gong kommt mir allerdings irgendwie bekannt vor; ob ich aber den Journaliſten perſönlich kennen, ver⸗ mag ich erſt zu ſagen, wenn ich ihm gegenüberſtehe. r 2 8 2 9 5 4 2 Augenblicklich kann ich mich jedenfalls nicht auf ihn beſiunen... Sie müſſen berückſichtigen, Herr Kriminalrat, daß ich im Laufe der Jahre Hunderte von Journaliſten kennengelernt——“ Nickel wurde durch ein leiſes Summen des Fern⸗ ſprechers unterbrochen. Fuhrkötter nahm nannte ſeinen Namen. Dann hörte er die tiefe, ſchwingende Stimme Dr. Raucheiſens, der in dieſer Nacht Kommiſſar vom Dienſt war:„Herr Kriminalrat— hier iſt eine junge Dame, die Sie ſofort ſprechen möchte!“ „Ja, ſoll warten!“ ſagte Fuhrkötter ärgerlich, denn ex ließ ſich mitten in einem Verhör nicht gern ſtören.„Uebrigens— in welcher Angelegenheit?“ „Ja, das will die Dame nur Ihnen perſönlich ſagen. Sie meint, es handle ſich um etwas äußerſt Dringendes und Wichtiges.“ ſeufzend den Hörer ab und „Name?“ „Eva Diekhoff.“ 7 Fuhrkötter richtete ſich überraſcht auf.„Hm— das iſt allerdings etwas anderes, Doktor... Soll ſofort'raufkommen! Danke!“ Als Eva knapp eine halbe Minute ſpäter ziem⸗ lich atemlos ins Zimmer ſtürmte, hatte Nickel den Raum in Begleitung Ütendörps gerade durch den zweiten Ausgang verlaſſen. Eva, die insgeheim gehofft hatte, Nickel hier an⸗ zutreffen, fand ſich zu ihrer Enttäuſchung nur Fuhr⸗ kötter und Annweiler gegenüber. Sie ſah bleich und erregt aus. Ihr ſchwarzer Pagenkopf, ſonſt ſehr ge⸗ pflegt, machte unter der ſchief aufgeſetzten Basken⸗ mütze einen wirren und zerzauſten Eindruck. In ihrer Erregung überhörte ſie, daß Fuhrköt⸗ ter ihr einen Stuhl anbot.„Herr Kriminalrat!“ rief ſie mit zitternder Stimme.„Iſt es wahr, daß Sie Nickel Kolombek verhaftet haben?“ „Wer hat Ihnen das erzählt, Fräulein Diek⸗ hoff?“ fragte Fuhrkötter neugierig. „Na, Lorenz natürlich! Ich rief vorhin bei Nik⸗ kel an, weil ich ihn ſprechen wollte, und da ſagte mir Lorenz, Sie hätten Nickel verhaftet!“ „Na, nun ſetzen Sie ſich erſt mal hin!“ ſagte Fuhr⸗ kötter beruhigend, indem er die Tänzerin mit ſanf⸗ ter Gewalt auf einen Stuhl niederdrückte. Dann fuhr er in kluger Berechnung fort:„Von Verhaf⸗ tung kann zwar augenblicklich noch keine Rede ſein; aber höchſtwahrſcheinlich wird es in Kürze dahin kommen, wenn es Herrn Kolombek nicht gelingt, die ihn belaſtenden Zeugenausſagen in befriedigen⸗ der Weiſe zu entkräften. Eva ſprang in großer Erregung wieder vom Stuhl auf.„Nickel iſt unſchuldig!“ rief ſie leiden schaftlich. 0„Hm 5 Diekhoff?“ „Jawohl! Denn— ich— ich habe— John Knulß getötet!“ Nach dieſem überraſchenden Geſtändnis ſiel ſie zitternd auf den Stuhl zurück und begann heftig zu ſchluchzen. 5 Fuhrkötter und Annweiler ſahen ſich verblüfft an; aber ſchon nach wenigen Sekunden ſchnitt Ann⸗ können Sie das beweiſen, Fräulein weiler ſeine Grimaſſe und ſchüttelte den Kopf— was, ins Sprachliche übertragen, ſoviel wie „Quatſch!“ heißen ſollte. Fuhrkötter gewahrte es jedoch kaum, denn er war mit ſeinen Gedanken weit fort. Er f plötzlich an das elegante ſilberne Zigarettenetui denken, das man in Knuths Taſchen gefunden halte, und an den darauf befindlichen Daumenabbdruck' der zweifellos von einer Frau herrührte. Dieſe Frau mußte offenbar ſehr ſchmale, kleine Hände haben— genau ſolche ſchmalen, kleinen Hände wie die Frau, die hier vor ihm auf dem Stuhl ſaß und weintz, weil ſie ſich ſelbſt als Mörderin bezeichnet hatte War dieſe junge, Mörderin? Fuhrkötter glaubte nicht recht an dieſe Selbſtbezichtigung, und deshalb beſchloß er, es zu⸗ nächſt mit einem Bluff zu verſuchen:„Beruhigen Sie ſich, Fräulein Diekhoff... So, und nun erzählen Sie mal, weshalb Sie John Knuth erſchoſſen haben!“„ „Erſchoſſen—“ murmelte ſie geiſtesabweſen während ſie ſich mit einer müden Bewegung an die Stirn faßte.„Ich hab' ihn doch gar nicht erk ſchoſſen!“ „Aber Sie ſagten doch eben, Sie hätten——, „Erſtochen hab' ich ihn, Herr Kriminalrat! Mil einem langen, ſpitzen Dolch hab' ich ihn——“ Ach, es iſt ſchrecklich!“ Sie ſchlug die Hände vors Ge⸗ ſicht und ſchluchzte erneut. (Fortſetzung folgt. Fohpft VO e e 71 1 Weener mußte Gründl! Method 2 1 erzählte einzigen Buchſtaben beſtehen, wie„O“ im Departe⸗ gen Au portfül AUnterhe anmutige Frau wirklich eine Sch. Unſer ketzten 2 einem u das in zufall z Juſchaue joch grö gefaßt, e geſetzten er woh lungen d Das Be werden überge kit de nach Y lächelt Arimii Jigare Verbre die Wi Unterf zeigt 0 ſchen bäude Hauſes ſteht e ſächern Wa Ein gare Man gufgef; ſchon 0 ein he kunft bei de deshal umfan gibt es und J Han! er b terleg hickte Süd Stien lang. Sie Dey te en eine, ologe mhia⸗ t des ianer deſſen erden dieſes den giſche Boyaz or er Tapi⸗ rund fernt. den ei er⸗ naten ſchon n, in⸗ Brieſe find, Nun For⸗ ocan⸗ herſte Schiff hnten ig an „Der miß⸗ n und iutern Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 492 Dieutſche Rennwagen in Belgrad Auto⸗ und Motorradrennen durch Jugoflawiens Hauptſtaödt ines der wenigen internationalen Sportereigniſſe, die 10 kommenden Sonntag zur Durchführung gelangen ken, iſt das II. Belgrader Stadtrennen für Automobile d Motorräder, das aus Anlaß des Geburtstages des ungen Königs Peter II. ausgeſchrieben wurde. Dieſe iſtaltung erhält durch die Teilnahme der ſchnellſten keunwagen der Wel hinz hat zwei Wagen genannt, die d Manfred von Braäuchitſch geſteuert werden ſollen, nührend Bäumer als Erſatzfahrer die Reiſe mitmacht ſenſo wird Auto⸗Union mit zwei Wagen vertreten ſein, die Hermann Müller und Tazio Nuvolari oder Haſſe 10 Fahrer bereitſtehen. Des weiteren ſind einige italie⸗ iche Wogen von Alfa Romeo und Maſerati angeſagt, ſo ch es in den Straßen der jugoſlawiſchen Hauptſtadt zu t eine beſondere Bedeutung. Mercedes⸗ von Hermann Lang ſpannenden und auch ſchnellen Rennen kommen Die Strecke führt unter Einbezug des Feſtungs⸗ von Belgrad rund um den Kalemegdan⸗Park und J 4 Kilometer lang. Insgeſamt ſind 50 Runden 607 Kilometer zurückzulegen. Das Rennen wendet ſich, 15 nur kurze Geraden, aber deſto mehr enge und ſcharfe urven vorhanden ſind, an die„Fahrkünſtler“, als die in onderem Maße Lang und Nuvolari anzuſprechen ſind. gum Rennen der Tourenwagen wurden ebenfalls öeut⸗ ie Meldungen abgegeben, und zwar von den Stvewer⸗ kerken, die je zwei„Arkona“(3,6 Liter) und„Sedina“ Liter) einſetzen wollen. Als Fahrer werden v. Lan⸗ eh v. Damnitz, Koſinfki und Baumgarten genannt. Hier h 0 Runden= 73,8 Kilometer zurückzulegen.— Bei den Motorrädern endlich, die 15 Runden= 419 Kilo⸗ meter zu fahren haben, iſt Deutſchlond durch Auto⸗Union/ DarwW vertreten. Walfried Winkler wird eine Viertelliter⸗ Maſchine ſteuern, während Walter Hamelehle in der 350 er⸗ Klaſſe ſtartet. Hermann Lang am ſchnellſten Zu dem Autorennen, das am kommenden Sonntag in Belgrad ſtattfindet, wurde am Donnerstag zum erſten Male trainiert. Es gab ſchon an dieſem Tag erſtklaſſige Zeiten, obwohl die 2,794 Km. Rundſtrecke im Herzen der Stadt nicht gerade ideal iſt. Der Kurs iſt zwar nach dem Ausbau den Anforderungen moderner Rennwagen angepaßt wor⸗ den, aber einige Wellen im Kleinpflaſterbelag wirken ſehr ſtörend. Die deutſchen Fahrer erfüllten bei dieſem erſten Start in Belgrad die größten Erwartungen der Jugoſlawen und warteten mit Zeiten auf, die weit unter denen der Konkurrenz liegen. Als ſchnellſter Fahrer erwies ſich wie⸗ derum Hermann Lang, der auf ſeinem Mercedes-Benz die Runde in:17 Min.= 129,2 Km.⸗Std. zurücklegte. Sein Markengefährte Manfred von Brauchitſch kam auf 117,7 Min.= 127,8 Km.⸗Std., und Hermann Müller be⸗ nötigte auf dem Auto⸗Union⸗Wagen:18,3 Min.= 126,6 Km.⸗Std. Nuvolari, der ebenfalls gemeldet iſt, war noch nicht zur Stelle. An ſeiner Stelle fuhr Bigalke in dem Auto⸗Union einige langſame Runden. In der Sportwagenklaſſe gab es einen Zwiſchenfall. Der jugofſlawiſche Motorradmeiſter Lazar fuhr mit ſei⸗ nem BMW gen gegen einen Baum, blieb aber pöllig unverletzt. Auf Wunſch des Jugoſlawiſchen Automobilklubs gehören NScK⸗Oberſturmfſührer Diene mann von der ONS ſowie die internationalen Zeitnehmer Schäfer und Krüger der Rennleitung an. Kleine Sport Nachrichten Die erfolgreichſten Rennreiter Die deutſche Rennzeit klingt longſam aus, die größten Frelgniſſe liegen hinter uns, aber in der Meiſterſchaft un⸗ lter Berufsreiter iſt der Kampf um die Spitze noch lange icht entſchieden. Nach Abſchluß der Internatlonalen Renn⸗ goche in Baden⸗Baden, alſo einſchließlich der Rennen vom . August, führt Jockey H. Zehmiſch mit 32 Sieges⸗ len die Liſte der erfolgreichſten Flachrennreiter an. Gute Aüsſichten auf das„Championgt“ haben weiterhin die bei⸗ en Schmitts, von denen Altmeiſter Otto bei 28 und Max Siegen hält. Es folgen J. Storoſta(23), W. Held 2 Helm. Schmidt(21), L. Sauer(20) und A. Lom⸗ notzſch(20). Die Liſte der Hindernisreiter führt R. Flieth mit n Siegen vor B. Ahr(17), W. Wolff(14), J. Unterholzner , K. Florian(11) und L. Sauer(10) an. Es iſt auzu⸗ ſehmen, daß hier die Entſcheidung nur zwiſchen Flieth und Ahr ien wird, wenn auch bei den vielen noch vor⸗ e Wolff und Unterholzner die S elehenen Renntagen für 15 de keineswegs ausſichtslos erſcheint. geeh gef den Amateuren ſind nach wie vor Oblt. S. von ich in itzlaff und Rittmeiſter W. Haſſe die ausſichtsreich⸗ zu be⸗ gen Bewerber. ennen eiden⸗ 2 72 i, Voller Lob über Grünau „Bu, In dieſen Tagen ſind zwei volksdeutſche Ruderer Sapne, aus Dorpat(Eſtland) in ihre Heimatſtadt zurück⸗ ne be, gekehrt, die an einem Ruderwart⸗Lehrgang in Jſere helnau teilgenommen hatten. Mit größter Begei⸗ nwein terung erzählten Sie von den ſchönen, wenn auch e der, bisweilen recht ſchweren Ausbildungstagen. Eine Pro, Unmenge von techniſchen Feinheiten hätten ſie ge⸗ Ir“ in lernt, es ſei geradezu ſtaunenswert, mit welcher „ die deutſchen Ruderer die Technik und Ja, es Rethodik wiſſenſchaftlich durchforſcht hätten. Weiter einem erzählten die Kursteilnehmer von der liebenswürdi⸗ parte⸗ zen Aufnahme in Grünau ſowie durch den Reichs⸗ etztere fortführer, der mehrere Stunden in zwangloſer Jahr⸗ unterhaltung in ihrer Mitte verbracht habe. r dem Stafel 2415 eng Schädlinge werden ſcharf angefaßt Unſere Leſer entſinnen ſſch vielleicht, daß bei der vor⸗ lezten Box⸗Veranſtaltung im Berliner Sportpglaſt von — ei unbeherrſchten Fanatiker vom Heuboden ein Bier⸗ 7 las in den Ring geworfen wurde, wobei es nur einem digen⸗ zufall zu verdanken war, daß außer der Verletzung eines huſchauers durch umherfliegende Glasſplitter nicht ein a zoch größeres Unglück geſhah. Der Täter wurde ſofort vom keiaßt, es bedurfte gar nicht erſt der vom Veranſtalter aus⸗ eiden⸗ eſetzten Belohnung zu ſeiner Ermittlung. Der Vorfall, ler wohl einzig in der Geſchichte deutſcher Sportveranſtal⸗ e ungen daſteht, hat bereits ſeine gerichtliche Sühne gefunden. äulein das Berliner Schnellſchöffengericht hat den Täter, einen Ku) indnis 5 l — Berliner Brief cblüft das Muſeum des Verbrechens— Reden leicht ge⸗ Ann nacht— Neuer Name für eine alte Ecke— Trauer pf- im Variets 5 wie Berlin, Ende Auguſt In dieſen Tagen hat die ſubtile Organiſation 1 ies Reichskriminalpolizeiamts am Wer⸗ mute erſchen Markt, in unmittelbarer Nähe der Reichs⸗ bank einen großen Neubau bezogen, der die Behörde 1 bortan beherbergen wird. An dieſem neuen Hauſe 13 55 werden die ſchweren Jungen mit heiliger Scheu vor⸗ Frau übergehen, denn hier werden die Mittel geſchmiedet, mit denen man nicht nur Verbrecher fängt, ſondern dene ac Möglichkeit auch Verbrechen dertütet. Man Frau, lächelt vielleicht manchmal über die Detektive in den veints, Ariminalromanen, die aus Hoſenknöpfen, Heftfäden, te, Igarettenſtummeln und ähnlichen Unſcheinbarkeiten eine Lerbrecher überführen. In der Praxis ſpielt aber t bie die Wichtigkeit von oft winzigen Umſtänden bei der es zu unterſuchung von Verbrechen eine große Rolle. Das en Sie zeigt auch die Sammlung des kriminaliſti⸗ zählen chen Hilfs materials, wie es in dieſem Ge⸗ choſſen bäude zuſammengetragen iſt. Eine Abteilung des Hauses iſt z. B. das Kriminaltechniſche Inſtitut. Da geſend, ſeht etwa ein Schrank mit vielen, vielen Schaub⸗ g an chern. cht en? Wis enthalten ſie? Eine Sammlung aller Sorten von Zi⸗ — laxretten, die in Deutſchland hergeſtellt werden. Mit Man kann damit feſtſtellen, woher ein am Tatort „Ach, dufgefundener Zigarettenſtummel ſtammt und damit a Ge, bon eine Spur weiterkommen. Auch die Tinte iſt ein beſonderer Saft für die Kriminalpolizei. Her⸗ kunft und Zuſammenſetzung kann richtungweiſend ö bei der Ermittlung von Urkundenfälſchungen ſein, deshalb beſitzt man am Werderſchen Markt auch eine umfangreiche Sammlung von Tintenproben. Dann kibt es eine umfangreiche Sammlung von Revolvern und Munitionsſorten. Ueberaus umfaſſend iſt die andſchriftenſammlung: 19 000 bekannte erbrecher mußten hier Autogramme hin⸗ lerlegen, ſo daß man unter Umſtänden einen Ver⸗ ſchon vielfach wegen Hausfriedensbruchs, Körperverletzung ufw. beſtraften Mann, zu acht Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Wenn die Strafe nicht noch höher ausfiel, ſo des⸗ halb, weil der Betreffende ſeine Tat bereute, ſich ſofort bei dem Verletzten entſchuldigt hatte und erklärte, er habe unter der ſtarken Erregung wegen Abbruch des Schwer⸗ gewichtskampfes gehandelt. Das Gericht geißelte mit ſchörfſten Worten das Verhalten des Täters. Er hätte ſich ſagen müſſen, daß er von ſeinem weit entfernten Platz gar⸗ nicht beurteilen konnte, ob der Abbruch des Kampfes dureh den Ringarzt notwendig war. In Deutſchland ſei ein Der beſte Verkehrslotſe iſt die Vorſicht! Ras ſolcher Vorfall, hervorgerufen durch die Unbeherrſchtheit eines Fanatikers, noch nie vorgekommen, man ſei bei uns ſtolz darauf, daß die Zuſchauer bei allen öffentlichen Ver⸗ anſtaltungen eine hervorragende Disziplin zeigen. Die Tat des Angeklagten, der wegen fahrläſſiger Körperver⸗ letzung zu beſtrafen ſei, bedeute einen Akt geradezu un⸗ glaublicher Entgleiſung. Nur ſeinem ſpäteren Verhalten dürfe der Angeklagte es verdanken, daß das Strafmaß nicht ſchärfer ausgefallen ſei. Körperliche Erziehung Vortrag Profeſſor Jüthners im Im Rahmen der ſo glanzvoll verlaufenen Studenten- weltſpiele in Wien gab es auch verſchiedene Vorträge. So ſproch u. a. Proſeſſor Jüthner, Wien, über„Die körper⸗ liche Erziehung in Altertum und Neuzeit“. Zahlreiche Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht wohnten dem Vortrag bei. Die ſpärlichen Nachrichten, die uns erhalten ſind, er⸗ ſtrecken ſich, ſo führte der Vortragende aus, über ein ganzes Jahrtauſend. In unſerm politiſchen Zeitalter, wo olles und vor allem auch die Jugenderziehung nach Staat und Volk gerichtet iſt, intereſſiert beſonders das Staats⸗ ideal Platos, des großen Schülers des größten Volks⸗ und Jugenderziehers des Altertums Sokrates. Nach einer eingehenden Erläuterung der plaloniſchen Lehre und der daraus folgenden Erziehungs⸗ und Ausleſe⸗ grundſätze wies Proſeſſor Jüthner auf die Gymnaſtik als Erziehungsfaktor hin. Plato habe ſie ſogar einer wiſſen⸗ schaftlichen Behandlung für wert befunden, habe u. a. über ihren Urſprung nachgedacht und ſie im Gegenſatz zum Volks und Dichtergkauben nicht auf Götter und Heroen Ski-Allerlei auf der Leipziger Herbſtmeſſe Waſſerſki Als Weiterbildung umd Vervollkommnung des Wellenreiter⸗Brettes, wird als neueſtes Sportgerät der Waſſerſki benutzt. Mit dieſem Sportgerät, das man diesmal auf der Herbſtmeſſe in Leipzig ſieht, kann man, genau wie beim Skilaufen im Winter, alle Schwünge wie Stemmbogen, Chriſtiania, Schlitt⸗ ſchuhſchritte und Sprünge ausführen. Es gibt ſogar ſchon einen Rekord dafür: 28 Meter! In England und beſonders in Süd⸗Frankreich gibt es ſelbſtän⸗ dige Waſſerſki⸗Clubs, aber auch an den deutſchen Seen der Oſtmark ſieht man häufig den Waſſerſti, der als Ergänzungsſport des Skiläufers ſich wohl auch in Deutſchland einführen wird. Bei bequemer Startmöglichkeit auf verſchiedene Arten kann jeder Schwimmer das Laufen mit Waſſerſki leicht erlernen, die Fahrgeſchwindigkeit liegt zwiſchen 30 und 60 Kilometer. Neuartige Skibindung Eine intereſſante Neuerung auf dem Gebiete der Skibindungen zeigt eine ſudetendeutſche Fabrik für Skibeſchläge. Es handelt ſich um eine Bindung, bei welcher der Federzug vor dem Fuß am Ski an⸗ gebracht iſt, während um den Skiſtiefel nur der glatte Seilzug liegt, an dem keinerlei Strammer oder Hebel angebracht ſind. Sie wird geliefert mit Zugfeder für Sprunglauf oder mit Druckfedern für Tour und Abfahrt. Die Federung iſt nicht ſo hart, wie bei den ſonſtigen Arten, wo die Federn auf Zug beanſprucht werden. Der Strammer läßt ſich infolge ſeiner Lage und günſtigen Hebelwirkung auch von Kindern bequem öffnen und ſchließen. Er iſt dem Fuß zugewendet, ſo daß er ſich beim Fahren nicht öffnen kann. Manche Mängel, die ſich bei den bisher verwendeten Arten zeigten, u. a. Wirtschafts- Meldungen Emissionsſäſigkeif der polnischen Nöfenbank soll erweiferi werden Ein weiterer Schritt auf dem Wege zur Inflation. Eine für die gegenwärtige Finanzlage Polens bezeich⸗ nende Maßnahme wird, wie der polniſche Rundfunk be⸗ kannt gibt, von der Warſchauer Regierung geplont. Danach ſoll der zum 1. Sept, einzuberufenden Generalverſammlung der Bank Polſki als Projekt einer Statutenänderung vor⸗ gelegt werden. Die Generalverſammlung ſoll bis Ende des Jahres 1941 eine Uebertragung ihrer Vollmachten und Funktionen an den Aufſichtsrat beſchließen. Weiter ſieht das Projekt eine Erweiterung der Emiſſionsbeſtimmungen der Bank vor, da, wie es im Rundfunkbericht hieß,„die bisherigen Grenzen ihrer Tätigkeit zu wenig elaſtiſch“ ge⸗ weſen ſeien. In Zukunft ſoll ihr olſo mehr Freiheit auf dem Gebiete der Emiſſionstätigkeit gewährt werden, wo⸗ durch ſie in die Lage verſetzt werden würde,„ſich den neuen Bedingungen anzupaſſen“, Zum Schluß wurde darauf hingwieſen, daß der Einfluß der Regierung auf die Tätigkeit der Bank Polſki geſtärkt werden ſoll, und zuvor durch eine vom Finanzminiſterium auszuübende Kontrolle. Dieſe Aenderung der Satzungen der polniſchen Noten⸗ bank iſt ein weiterer Schritt auf dem Wege zur Inflation. Um ihre Mobiliſierungsmaßnahmen aufrecht erhalten zu können, braucht die polniſne Regierung Geld. Nach den Maßnahmen der letzten Tage, dem Druck neuer Banknoten in ünbeſtimmter Höhe und der Zulaſſung von Notengeld im Altertum und heute Rahmen der Studentenweltſpiele zurückgeführt, ſondern aus dem naturgegebenen Be⸗ wegungstrieb des Menſchen erklärt. Die von Plato geforderte Ordnung des Körperzuſtandes wird nicht bloß durch Leibesübungen, ſondern auch durch an⸗ dere Mittel bewerbſtelligt wie Nahrungsaufnahme, Bader, Maſſage, Erholung, und ſo finden wir bei Plato die Gym⸗ naſtik zur geſamten Leibespflege erweitert und der Heil⸗ kunde gegenübergeſtellt. Zweck der Heilkunde iſt es, den kranken Körper geſund zu machen, während die Gymnaſtik, ſpäter Hygiene genannt, die Auſgabe hat, den gefunden Körper geſund zu erhalten und daher von der Jugend bis ins Alter zu pflegen. Der Vortragende führte weiter aus, daß auch bei Plato die Leibeserziehung in erſter Linie die Erziehung zur Wehrhaftigkeit war, auf die Erforderniſſe des Staates aus⸗ gerichtet. So will Plato die Läufer nicht nackt, ſondern nur in Waffenrüſtung lauſen laſſen und ſchreiht ſogar die Strecken vor, die dabei zu bewältigen ſind. Für ſchwer⸗ ber te Männer ſchlägt er 60 Stadien, etwo 11 Kilo⸗ meter, vor, für leichtbewaffnete Bogenſchſttzen 100 Stadien, etwa 19 Kilometer. Solche Leiſtungen kann man etwa mit den heutigen Gepäckmärſchen vergleichen. ſeiner Handſchrift feſtſtellen brecher ſchon allein aus kann. Imponierend iſt auch die Sammlung von Fin⸗ gerabö rücken, von denen an dieſer Stelle rund 250 000 regiſtriert ſind. Allein in Berlin werden jedes Jahr durchſchnittlich 250 Verbrecher allein durch die Vergleichung ihrer Fingerabdrücke erkannt. Im Reich jährlich 6000 bis 8000. * Eine Rede iſt keine Scheibe! Dieſen Unterſchied pflegt man immer erſt zu merken, wenn man plötz⸗ lich reden muß. Nicht jeder wird zum Demoſthenes geboren, und freiſchwimmen kann ſich mancher doch eher als„freiſprechen“. Es gibt Rednerſchulen, die ihren Schülern garantieren, daß ſie nach dem Kur⸗ ſus frei von der Leber weg ſprechen können. Nehmen ſie wirklich die letzte Scheu vor dem Auftreten, be⸗ ſeitigen ſie alle gefürchteten Hemmungen des Ge⸗ dächtniſſes? Dieſe Frage ſtellen ſich immer noch viele Vereinsführer, Funktionäre, Betriebsführer und andere Menſchen, die mal ein kleine Rede ſtarten müſſen. Ihrer hat ſich nun ein Berliner Erfinder angenommen. Er ſchuf das magiſche Redner⸗ pult und führte es in der Techniſch⸗Literariſchen Geſellſchaft vor. Es hat auf ſeiner Pultfläche einen breiten Einſchnitt, der ſchräg nach vorn läuft. Auf der Vorderkante aber, in der Mitle des Punktes be⸗ findet ſich ein Spiegel, der wie ein Mikrophon aus⸗ ſieht. In dieſem Spiegel ſchaut nun der aufrecht⸗ ſtehende Redner hinein und erblickt darin alles das, was er ſich aufgeſchrieben hat in dreifacher Ver⸗ größerung. Das erſpart den immer peinlichen Blick nach unten, der ſonſt dem am Manuſkript klebenden Redner den Kontakt mit den Hörern ſo erſchwert Die Manufkriptſeiten müſſen untereinander geklebt werden, um wie eine Rolle am Spiegel vorbeizu⸗ ziehen. Der Spiegel umfaßt etwa 10 normale Druck⸗ zeilen der Vorlage. Durch Fingerdruck kann der Ablauf des Manuſkriptfilms nach Belieben einge⸗ ſtellt werden. Der Redner kann alſo auch genau ganz ſchnell ableſen und„reden“ Das Publikum merkt gar nicht und glaubt ihm den geborenen Redner. „Wo fängt bei Ihnen die neue Saiſon an, Fra! Tſchechowa?“ „Ich ſpiele ab 1. September im Künſtlertheater?“ „Künſtlertheater? Wo iſt den das?“ „So heißt jetzt die Komiſche Oper. Dieſer Name gehört dann der Vergeſſenheit an.“ Ja, es war ſchon lange ein komiſches Ding, daß ſich ein Theater noch immer komiſche Oper nannte, in dem ſchon ſeit 24 Jahren keine Oper mehr ge⸗ ſpielt wurde. Wo ſich die Weidendammer Brücke über die Spree ſchlägt, hatte vor mehr als drei Jahrzehnten der Elberfelder Theatermann Hans Gregor das Kunſtſtück fertig gebracht, mit privaten Mitteln von Grund auf ein privates Opernhaus zu bauen, das den ganzen damals verſtaubten und erſtarrten Opernbetrieb revolutionjerte. Er war der erſte, der die Mittel der modernen Bühnen⸗ bildnerei und des neuen Darſtellungsſtils auch auf die Oper anwandte. Unvergeßliche Abende! Nach ſechs Jahren heroiſchen Kampfes ging Gregor als Hoſoperndirektor nach Wien, das Berliner Haus fiel allerhand Abenteurern in die Hände, von Rot⸗ ters bis zu James Klein, der hier„Berlin ohne Hemd“ ſpielte, worin Hans Albers von einem Kronleuchter in ein Waſſerbaſſin zu ſpringen hatte — im Frack. Erſt vor drei Jahren kam das Haus wieder unter das Szepter eines gebildeten Theater⸗ mannes, der das Luſtſpiel geſchmackvoll pflegt und nun mit Recht auch den ſinnlos gewordenen Namen „Komiſche Oper“ durch die Bezeichnung„Künſtler⸗ theater“ erſetzt. Olga Tſchechowa iſt die Hauptdar⸗ ſtellerin ſeines Hauſes. Auch die Umgebung des Hauſes hat ſich weſent⸗ lich verändert. Jahrelang war hier ein Rummel⸗ platz, deſſen Kartoffelpufferbäckereien das Klima der Landſchäft beſtimmten. Dann grub man in die Tiefe— die Fundamente eines Bürowolkenkratzer⸗ ſollten hier gelegt werden. Endlich wurde ein gut geordneter Parkplatz daraus, wo abends die Autos für das halbe Dutzend der umliegenden Theater galten. n i N 1. 5 Da haben wir vor acht Tagen von den Varieté⸗ ſtſpielen des Berliner„Wintergartens“ erzählt und ung ausgemalt, wie ſich der Herr des Hauſes, der große Varietepirektor Ludwig Schuch, in der auch die Härte des Zuges, ſind beſeitigt, weil die Federung weicher iſt und daher der Fuß beim Lau⸗ fen weniger ermüdet. Ski mit Holzfeder Auch die Skiherſteller ſind eifrig bemüht, ſich von der Einfuhr ausländiſcher Werthölzer für die Ski⸗ erzeugung freizumachen. Es iſt bekannt, daß Ahorn⸗ holz nicht dieſelbe Bruchſicherheit aufweiſt wie Hickory. Eine Firma hat nun eine neuartige Löſung gefunden, indem ſie einfach in Längsrich⸗ tung der Skiwange parallel zur Lauffläche eine oͤreifafrige ſogenannte„Holzfeder“ einfügt. Dieſe Feder iſt ſo angeordnet, daß ſie den Ski in der Querrichtung nicht völlig unterbricht; der Kehlungs⸗ rücken und mithin der Holznerv bleibt undurch⸗ ſchnitten. Zur Erhaltung der Elaſtizität iſt die ein⸗ geſchobene Mittelfeder nicht in Längsrichtung wie beim Ski ſelbſt, ſondern in Querrichtung der Holz⸗ faſer angeordnet. Dadurch iſt auch ein Spalten des Skis in Längsrichtung unterbunden und es wird dann nicht mehr vorkommen, daß das Skiholz beim Montieren von Kanten ſeitlich ausſplittert. Ski⸗Taſchenmeſſer Für den Skiläufer gibt es ein neues, vielſeitig verwendbares Taſchenmeſſer. Der daran befindliche große Schraubenzieher dient zum Anziehen oder Lockern der ſtarken Backenſchrauben. Die 8 Zenti⸗ meter langen ſcharfen Kanten des Schraubenziehers ermöglichen ferner das Schaben oder Auftragen von Skiwachs oder das Abziehen der Lauffläche. Eine Feile erlaubt das Nachſchärfen der Kanten. Weiter ſind an dem Meſſer noch folgende Werkzeuge: Ein kleiner Schraubenzieher, ein Laufrillenſchaber, ein Kanſelheber ſowie ein Pfriem(Korkenzieher und Klinge fehlen natürlich auch nicht.) neben dem zirkulierenden Wechſelgeld, ſollen auch noch die einſchränkungen und hemmenden Beſtimmungen aufge⸗ hoben werden, die in den Statuten der Notenbank lagen. Damit wird für die Regierung der Weg freigemacht, die Notenpreſſe nach Belieben zu benutzen. Waren undd Märkte * Schweinemarkt Eppingen. Auftrieb: 230 Milchſchweine und 126 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 35—46 /, Läufer 52—80 4 je Paar. Liverpooler Baumwollkurſe vom 1. September.(Eig. Dr. Sept. 512; Okt. 499 Nov. 498, Dez. 496; Jan.(40) 495 Febr. 495 März 495, April 493; Mai 492; Juni 400; Juli 489; Auguſt 486; Sept. 483; Okt. 480; Jan.(41) 481; März 481; Mai 481; Tendenz kaum ſtetig Hamburger Schmalznotierungen vom 1. September. (Eig. Dr.) Marktlage ſtetig und unverändert. Berliner Metallnotierungen vom 1. September. (Eig. Dr.) Es notierten in ¼ für die 100 Kilo Eilektro⸗ lytkupfer(wirebars) 61,50; Standard⸗Kupfer lid. Monat 55,75 nom.; Originalhüttenweichblei 20 nom.; Standard⸗ Blei lfd. Monat 20 nom.: Originalhüttenrohzink ay nordd. Stationen 18,25 nom.; Standard⸗Zink lid. M. 18,25 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 133; dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 137; Fein⸗Silber 81,607,380 je Kilo. Von der Rheinschiflahrt Bergverkehr in Kohlenz vom 3. August (Uhr— Schlepper— Kähne) .85 M. Stinnes 2: Gottvertrauen, H. Stinnes g, Thel dor⸗Eliſe, Mainkrone(Anna⸗ Charlotte, Gean.—.00 Winſchermann 8: 3,19, Renaturs, Demerag 30.—.05 Rhe⸗ nus 30, MS.—.40 Helga: Agnes⸗Anna..10 Jaco, MS. —.50 Haniel XIEXXV: Heſſen 48.—.00 Braun⸗ kohle XV: Peter Glasmacher, Braunk. 21, Leidel 2, Dameo 94.—.20 Badenia 58, MS: Martina.—.45 Baden XVI: Transport 80, Mannheim 191.—.10 Elſe: Plus⸗Ulteg. —.40 Neeltje, MS.—.40 Meerwifk, Gbt.— 10.10 Weichſel, MS.— 10.10 Ochſenfurt, MS.— 10.35 Zwerver, MS. 10.45 Alemannia, Gbt.— 10.45 Mannheim W: Greta, Ehrenſels, Oceanus, Rijntrans 7 Anna, Karl⸗ Robert.— 11.05 Conſtantin I: 4, Ewald 7, Stroomvaaort 11, — 11.95 Rhenus 110, MS.— 11.40 Waalwijk, MS.: Wijkdienſt XV.— 12.00 Rhenus 81, MS.— 12.10 Anno; Wilis.— 13.25 Rhenania XIV: Ludwig.— 13.25 Rhein⸗ fahrt VII: Baden 51, Floro II, Mannheim Rhein⸗ fohrt 185.— 13.50 Expreß 39, MS.— 13.50 M. Libra, Armin, St. Antonius, Clazino. 14¹0 ruhe X, Gbt.— 15.20 Sperber, MS.— 15.2 Conſtantin 11.— 15.20 Rhenus 82/84, M — kohle XI: Damoo— 15:40 Raab urcher VI. W. nan Driel 36, Raab K. 52,9, Rijnzeevaart 8, Eliſabeth.— 1600 Energie: Harpen 7, Mortin.— 16.05 Zaan loud, Got.— 16.985 Adriana⸗Maria, MS.— 16.85 Primulo, MS. Hollandia, Gbt.— 17.45: Rotterdam: Rheinf. 89, Beeth oven, Josku, St. Joteph, Mannheim 164.— 18.05 Eldor: Kon⸗ tinent.— 18.05: Rhenus 40, MS. Loge freuen würde, wenn ſich der Vorhang beffall⸗ umtoſt vor Roſita Serrano, die eine Entdeckung war, heben würde Aber die Loge bleibt leer. immer heimgegangen. Erſt 53jährig. ſagte dem Raſtloſen das heiße Herz. Um die Trauer der Berliner zu empfinden, muß man wiſſen, was der„Wintergarten, iſt. Er iſt das klaſſiſche Variete Berlins, die Wiege des Varietés in Deutſchland überhaupt, Hier haben unſere Vai⸗ ter die Barriſons und Otto Reutter geſehen, auf ſeiner Terraſſe haben Könige geſeſſen, als es ſie noch in auffallender Anzahl gab, und Ludwig Schuch war der beſchwingte Erneuerer des Hauſes und des gan⸗ zen modernen Varietéſtils. Er kam aus dem Ar⸗ beiterſtand, war Mechaniker geweſen und hatte ſich klug vor dem Kriege der modernen Kinotechnik zu⸗ gewandt, gehörte zu den Aufbauern der Ufa und hat auch die Berliner Scala mitbegründet. Mehr als die Maſchinen intereſſierten ihn dann die Menſchen. Er lebte ſich leidenſchaftlich ins Varieté hinein, das Menſchen aller Zonen in keckſten Wagniſſen zeigt, Und ſo wurde er der beſte Varietédirektor Deutſch⸗ lands, der Abende von großartiger Steigerung. Färbung und Begeiſterung aufbaute. Schuch war Frankfurter, Süddeutſcher, hatte Humor und frohe blaue Augen, ohne daß er deshalb ein bequemer Herr geweſen wäre. Er war in jedem Winkel ſeines Hauſes. Er ſorgte dafür, daß die Scheinwerfer eine Nummer in das rechte Licht ſetz⸗ ten, daß die Platzanweiſerinnen höflich genug waren, daß der Poſauniſt im Orcheſter mit der richtigen Verve blies, daß die Plakate in Zehlendorf richtig klebten, daß es die Artiſten in ihren Garderoben beguem genug hatten. Und morgens ſaß er ſchon im Flugzeug, holte aus kleinen bayeriſchen Wander⸗ zirkuſſen, aus böhmiſchen Muſikantenſchulen Nach⸗ wuchs heran, wie überhaupt ſein Herz aufblühte, wenn es um die Jugend ging. 80. Nun iſt der Mann mit dem grauen Feuerkopf abberuſen worden. Berlin iſt um einen der lebendig⸗ ſten Berliner ärmer geworden. i Der Berliner Bär. Ludwig Schuch iſt für Plötzlich ver⸗ 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 1 Samstag, 2. September 100g itoriſcher Maß⸗ iteres geſchloſſen. den 31. Auguſt 1939. Oberbürgermeiſter. Der Aus amtlichen Bekanntmachungen Angaben werden ſtvafrechtlich ver⸗ Auf Anordnung des Herrn Reichswirtſchaftsminiſters iſt eine Erhebung über den Verbrauch und 25266 Schäter- folgt. 45 ee ſüiermarée t! Erhebung über den Verbrauch und. die Vorräte au induſtriellen Er⸗ 2 Z 9 pf d zeugniſſen in der Landwirtſchaft. u Er E zu verkaufen oder zu vermieten. Einjährige Mannheim Renn! Gut bürgerllehes Restaurant Sismarckplatz 19 Im Ausschank das bekannte IANZ- Schule Pfirrmam L 4, 4 GBeeihovensaah) 1 untängerkurse beginnen am 1. u. 4. Sept Anmeldungen erbeten. JZages. oſues Nie — Einzelstunden jederrei —— enknommen die Vorräte an induſtriellen Er⸗ 4. zeugniſſen in der Landwirtſchaft Hündin ö 5 für das Wirtſchaftsjahr 1988/1989 2 Neddesheim durchzuführen. Die Angaben ſind als Wachhund Café-Restaurant Zeughau: 0 von allen Betrieben mit über 1 15 7 5 0 4, 18 em Zeughausplatz- Ruf 220 23 0 4, 15 1000 Sitzplätze Schweinezählung am 4. September. 1 Hektar und mehr Betriebsfläche Ri 0 7 8—— Semutiiches Familien-Cate 1 tere Riedſtr. 52, 8 d S 5„„zu machen. Die Fragebogen wer⸗ Verla Samstag un onntag ung des Herrn Reichs⸗ den dieſer Tage den Betriebs⸗ Sonntas n STuèn d nachmittags u. abends Ernährung und“ 7 79 0 g 8 8 f ö die rozes Landwirtſchaft findet am 4. Sep⸗ 8 e 0 n 7 Jetzt iſt die beſte Zeit tember 1030 im Deutſchen Reichſſorgfeltig ausgufullen und diese esucht des Weld-Restaurent 80 Unterhaltungs-Konzeft n e eine Schweinezählung ſtatt. Gleich⸗ 120 1 5 9 e ee 5 66 55 1 5 Erneuerungsvorgänge erfolgreſch zellig werden die galbergeburten frei ag 1 5 e Stabiler 54— 77551 Karlstern d f K lenstags: durch die berühmte, ſtahlende und die nicht beſchauten Haus⸗ bereitzulegen. Ich mache darauf inossederkofter 0. un lerpär TA e 2 ee e ſchlachtungen von unter 3 Monate aufmerkſam, daß bei Nichteinhal⸗ 70, 42& 20, geg. 1 6. 12 2 mn me r Hertiich gelegen- Schettiger Gatten 5 Eine Köſtlichkeit, eine Wohlt gelt 791 0 975 i nur tung dieſer Friſt Ordnungsſtrafen e 2 885 evtl. m. 2 Betten Mittwochs 8— A ſtellt. Die Erhebung dient nur verhängt werden. 5 ſchen fel. 21222, 21222 zu verm. 28231 8 2 0 a ſtatiſtiſchen u. volkswirtſchaftlichen e„ 885„ U 5, 26, 4. Stck. Leeres gut möhl. Zim Wonn-Schlaf⸗ de-Ka·mi⸗Abend ö 5 3 15 8. 90. S 5 5 N 8 1238 5 vecken. Um einen reibungsloſen Der n ge raße 1 3 Balkon-Zunmer! ofort zu ver⸗ 1 Mittwoch und Donnerstag Ablauf der Zählung zu ermög⸗ eee eee 7 5 15 a gut möhl Zim l 1 11 7 mieten. 25 25 Zimmer nachmittags treffen. Verteulsstellen; 5 iſt e 1 8 Offene Stellen Verl m. Bad 5 75 5 Geſch. 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Karl Philipp Rudolf e. T. Gudrun Viktoria Spengler und Flugzeugklempner Ferdinand Viktor Joh. Hoffmann e. S. Hans Klaus Arbeiter Anton Erwin Kromer e. S. Auguſt Erwin Inſtallateur Ludwig Barth e. S. Kurt Heinrich Wilhelm Kfm. Angeſt. Paul Walter Kleinhans e. S. Werner Schloſſer Peter Wilhelm Schmitt e. T. Inge Ruth Werkzeugſchleifer Anton Gruber e. S. Anton Auguſt Elektromonteur Alfons Schellig e. T. Anita Eliſabeth Kfm. Angeſt. Albert Karl Laurent Haas e. T. Brigitte Amtsgehilfe Heinrich Heller e. S. Karlheinz Georg Max Modellſchreiner Karl Ziegler e. T. Liſelotte Maler Hermann Matthias Kuling e. S. Manfred Ludwig Verkäufer Norbert Paul Eiſinger e. S. Norbert Fremdoſprachen⸗Korreſpondent Artur Willi Eduard Hille S. Reproduktionsphotograph Heinr. Otto Oeſtreich— Suſanna Unteroffiz. Heinr. Wilh. Franek— Elfriede Sophie Noe Relmann& Heyd Nach Qu 1, 56 Binzenhöfer Schwetzinger Straße 4 Ecke Kepplerstrage Das gute C85 Fachgeschäft. Bekannt für dual ität preis und Aus wðah! 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Schmidt— Lina Roſa Hohbach OFEN Joſeph Robert Auguſt Luisenstraße 64— Tel. 480 36 Schiffer Franz Johann Linkenbach— Eliſabeth Heinz Arbeiter Otto Töpfl e. T. Roſemarie Elſe Thea Kaufm. Angeſt. Jakob Leonhard Georg Franz Zaun—[Kohlen- F 1. 10 Mannheim F 1. 10 Lraftwagenf. Paul Artur Leibig e. S. Paul Andreas Kurt Anna Planz Gas- und„ Fabrikdirektor Dr. d. Ingenieurw. Heinr. Albert Weinges Maſchinenarbeiter Wilhelm Haun— Gertrude Baumbuſch komb. Herd Ruf 27371 dein); ste 1 ck Eiſendreher Friedrich Würth— Amalie Haas om. ferde Zimmermeiſter Ernſt Franz Diehl e. S. Ernſt Ludwig Kraftfahrer Ludwig Wickenhäuſer— Adelhei. Haberkorn Waschkessel.[tellzahlung— aeparatur Laborant Albert Joſeph Helmut Keller e. S. Helmut Albert Nachtwächter Franz Koslik— Maria Johanna Mattern 5 Karlheinz 5 5 Kauft man direkt bei] Kohlenhändler Georg Heinrich Fahrbach— Emma Dietrich un Schloſſer Berthold Ferdinand Ruf e. S. Karlheinz bee Fachgeschäft Fachlehrer Robert Hensle e. S. Paul Robert Karl Eugen Verw.⸗Inſpektor Hermann Theodor Rothenberger— Anna Kfm. Angeſt. Georg Jakob Wetzel e. S. Dieter 5B II K Herrmann geb. Weinkötz ES e 0 9 Alizelgen 5 Werkzeugdreher Hch. Dietz e. S. Werner Heinrich Rudolf Juwelier Joh. Albert Rexin— Annelieſe Ruth Koch im der NM Z haben Ingenieur Erich Karl Schnell e. S. Peter Karl O 3, 2 Ruf 62755 Arbeiter Friedrich Karl Minnig— Barbara Roſa Herdel Kalserring 42 Ute Wirkung Malermeiſter Ernſt Botſch e. T. Erika Minna Führer Erich Chriſtian Peter Antonius Hoffmann— enestandsdarlenen 0 Kontoriſt Guſtav Adolf Zilling e. T. Hermine Mathilde 327 Maria Helene Marg. Braun geb. Weißenfels ö Buchhalter Joſeph Willy Sommer e. T. Johanna 5 Kfm. Angeſtellter Friedrich Wilhelm Dietrich— Mathilde] Elektroſchweißer Johan Anton Odenweller— Anna Getraute: Thereſia Lengemann Pfeiffer 5 a. 5 Fritz Hilsheimer, Auguſt 1939 Kraftfahrer Erwin Georg Karl Fritz— Lydia Alb. Höhn Arbeiter Joſeph Gmeiner— Sophia Katharina Franziska Rentenempfäntger Feldwebel Paul Lammerz— Joſephine Luiſe Krapp Maler Eruſt Kühner Katharina Schmitt Schweißer Andreas August Wilhelm Geis— Mario Wegner, geb. 26. 8. Johann Hermann Boxberger, eb.. 8. akob Danzer, geb. 10. 7. 1878 Klara Wegner geb. Habich, Ehefrau des Arbeiters Georg ee geb. 22. 1. 1895 1939 1860 Petri 5 Betriebswerkführer i. R. Georg Joſeph Uihlein— Veronika Schmidt geb. Schmidt 5 5 Ingenſeur Hermann Friedrich Ries— Katharina Eliſa⸗ betha Heckler Fabrikarbeiter Joſeph Fattler— Anna Becker Eiſendreher Karl Bernh. Heß— Anna Dora Grete Schnorr Arbeiter Karl Merk— Pauline Kath. Groos geb. Keller Bauingenieur Gotlob Vogt— Elfriede Maria Göppel N Kim Angeſt. Kurt Schumann— Auna Eliſabeth Katharina Reinhard. Kaufmann und Gärtner Wilhelm Weßner— Wilhelmine Helene Johanne Tiegel 5 5 Elektromonteur Anton Zachler— Berta Barbara Beetz geb. Gliewe Arbeiter Anton Forſtinger— Roſa Boudgouſt a Kaufm. Heinrich Wilhelm Konrad Friedrich Wilkening— Gertrude Margarete Hilda Heine Polizeiwachtmeiſter Hermann Wilhelm Moll— Mathilde Grunfelder Dipl.⸗Ingenieur Karl Ludwig Stefan Stelzer— Elſe Neumann 5. Schriftſetzer Bernhard Joſeph Obert— Lydia Maria Anna Schäffner 5 Verkaufsleiter Haus Karl Jacobi— Irene Eliſab Marzi Elektro⸗Ingenieur Erich Friedrich Wilhelm Schleicher— Frieda Franziska Weichert 55 Tontechniker Franz Julius Johann Rösler Irma Franziska Mündörfer. Metzger u. Wirt Hermann Kreß— Emma Eliſe Abele Studienaſſeſſor Dr. der Philoſophie Franz Xaver Nieder⸗ mayer— Hildegard Aung Helene Bartholnme Ing. Erwin Erich Schultz— Anna Margarete Schmidt Kaufm. Ernſt Artur Geber— Maxia Eliſabetha Seithel Del Maler Heinrich Walter Probſt— Brigitta Joſephine »Steufmehl Schloſſer Karl Michael Delp— Ling Sophie Gruber Margarete Buchhalter Ernſt Ludwig Kirſch— Martha Oberle Schreiner Hans Wilhelm Frauk— Mathilde Sautter Maſchinenſchloſſer Paul Guſtav Helmut Golbs— Eliſabetha Anna Moſer. 515 Mechaniter Oskar Stengele— Ingeborg Maorgorete Lilli Wenzel Schmiedehelfer Gg. Andreas Cartano— Chriſtina Marie Hertlein Kaufm. Angeſt. Karl Ludäſcher— Maria Helene Schwing Reiſender Karl Emil Friedrich Eberle— Ruth Gertrud Lukaſtzezyk. a Arzt Dr. d. Medizin Alfons Ludwig Reichhart— Priska „Ottilie Bauer Kaufmonn Jakob Sonntag— Antonie Maria Schnell Schloſſer u. Maſchinenbaumeiſter Karl Werle— Gertrud Roſa Gaukel 8 5 Arbeiter Konrad Phil. Joſeph Ludw. Müller— Emilie Trabold 5 g 5 Schloſſ. Guſt. Jokob Kindgen— Martha Johanne Wächtler Kraftf. Wilh. Franz Herbert Kolb— Klara Hedwig Heilig Zimmermann Rich. Staß— Anna Maria Schuler Schreiner Philipp Erich Bernion— Anng Schäſer Hausmeiſter Johann Peter Krämer— Maria Eliſe Kraft geb. Neidig. 5 Drogiſt Albert Joſeph. Roeſch— Anna Neidl äſcher u. Plätter Johomi Siegfried Wyhnalek— Jo⸗ hanna Franzisko Deinhardt Oberpoſtſchaſfner Adam Alfred Schüßler— Suſa nne Ane geb. Schumann 85 Bahnarb. Wilhelm Schork— Ingeborg Luiſe Nitſchmonn Kraftwagenſühr. Tobias Friedrich Rudelsberger— Anna Katharina Probſt l Trancheur Emil Volentin Wetzel— Margo Miener Dipl.⸗Ing. Kurt Hermann Peter Willershauſen— Ger⸗ trud Franziska Karle N 5 5 5 Anna Schneider Schlofſer Siegfried Grimm Schloſſer Leopold Falk— Katharina Fiſcher Ingenieur Adolf Schauan Elfriede Scherz Landesoberinſpektor Friedrich Hermann Paul Rettig— Eliſobeth Anna Turma Kfm. Angeſt. Kurt Karl Hans Eugen Oſiander— Friede⸗ rike Katharing Mayer Kraftfahrzeugmeiſter Emil Franz Wilhelm Herrmann— Hildegard Martha Löbe Hilfsgärtner Anton Scheurich— Anna Eliſabetha Zirn Arbeiter Wilh. Gysbertus Morbach— Paula Reichel Kaufm. Angeſt. Otto Chriſtian Berghäuſer— Katharma Berta Metz geb. Müller Prokuriſt Gottlieb Heinrich Hermann Kopp— Gertrud Henriette Spatz Geſtorbene: Auguſt 1939 Stefanie Franziska Werner geb. Mundi, geb. 21. 9. 1893 Konrad Baumann, Schneidermeiſter, geb. 30. 10. 1896 Anton Baus, Teleſoniſt, geb. 14. 12. 1896 Dr. der Chemie Werner Ludw. Kotten hahn, geb. 21. 4. 1867 Karl Wilhelm Weber, geb. 26. 5. 1891 Oeſterle Anton, Metzgermeiſter, geb. 24. 1. 1889 Pauline Brenner geb. Nauer, Witwe d. Metzgermeiſters Alois Theodor Brenner, geb. 25. 8. 1858 5 Säger Karl Friedrich Walz, geb. 30. 10. 1874 Reutetempf. Karl Aug. Valentin Förſter, geb. 30. 10. 1863 Rentenempfänger Karl Auguſt Laſch, geb. 9. 5. 1856 Kaufm. Hermann Rudolf Eduard Lutz, geb. 24. 12. 1871 Ingrid Gerda Heim, geb. 28. 6. 1938 Techniker Aug. Johann Schwab, geb. 17. 11. 1881 Benito Franziskus Echter, geb. 18. 5. 1939 Kontoriſtin Herta Baebler, geb. 15. 2. 1922 Heinz Wolfgang Anton, geb. 29. 6. 1939 4 Sabina Häſſuer geb. Dettling, geb. W. 3. 1888 ö Emma Kath. Hausmann geb. Winterbauer, geb. 15. 1. 1808 Rolf Hambücher, geb. 19. 2. 1927 Rentenempfänger Karl Schabet, geb. 24. 5. 1856 Kfm. Angeſt. Hans Theodor Hch. Caſpers, geb. 28. 4. 1010 Anna Maria Gänsmantel geb. Reidel, Witwe bd. Arbeiters Karl Gänsmantel, geb. 29. 12. 1856 Amalie Thereſe Schmitz geb. Thomas, Witwe d. Werk⸗ meiſters 8 Schmitz, geb. 10. 14. 1861 Karl Eduard Graeske, geb. 10. 8. 1939 Friederike Gottliebin Kochenburger geb. Beckert, Witwe d. Arb. Philipp Hch. Adolf Kochenburger, geb. 18. 8. 1 Wilhelmine Luiſe Lipp geb. Beckert, Witwe des Schiffetz 1 Lipp, geb. 10. 4. 1861 uſiker Aloiſius Maria Hanf, geb. 18. 12. 1899 Emilie Wilhelmine Kirſch geb Biel, Ehefr. d. Gußputzers Adam Kirſch, geb. 26. 6. 1885 Rentenempf. Franz Hagmann, geb. 21. 3. 1859 Leonore Hertha Rühl, geb. 16. 11. 1920 Rentenempf. Phil. Hauß, geb. 30. 3. 1866 Privatmann Karl Ludw. Steiner, geb. 20. 4. 1866 Anna Maria Sauer geb. Baumann, Witwe d. Schmiede meiſters Ludwig Sauer, geb. 20. 7. 1861 Former Leonhard Konrad Zimmermonn, geb. 11. 1. 1888 Arbeiter Michael Jouliard geb. 14. 6. 1882 Schloſſer Franz Joſef Löſch, geb. 6. 3. 1888 Frieda Reuthemann geb. Fuchs, geb. 10. 2 1887 Hermine Jofepha Till geb Dürſchmied, Witwe d. Gärt⸗ ners Adolf Till, geb. 10 3. 1885 ö Rentenempf. Ga. Lieberknecht, geb. 28. 2 1870 1 n 5 geb. 17. 6. 1881 R. uiſe Steinmann geb. Nerpel, Ehefr. d. ners i. Martin Adam Steinmann, 1 0 7. e i Marie Magdaleng Sibyllos Foißt geb. Mack, Ehefrau des Botßors et neg. Sigl ene, S Barbara Mack geb. enn, Witwe des Weichenstelle Jak. Nack. dec 3 5 5 2 wie