inerhö im kunnt Kaufen Horn bag 1 Ausſicht eröffnet, provozieren, ja angreifen zu dürfen! 0 1 täuſcht: mehr das Deutſchland von 1914! Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl Wald. Meerfeldſtr 13 Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55. W Oppauer Str. 8. Se Lutſenſtr 1 folgend Monat erfolgen 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen hofſtr. 12 Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str 44 Übbeſtellungen müſſen bie ſpäteſt 25. i 8 Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,.6, Feeuſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 7 m breite Textmillimeterzeile 75 Pfennig. Für Familien und Klein anzetlaen ermäßigte Grundpretſe. Allgemein züültta iſt die Anzetgen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei für Anzeigen und für fernmündlich erteilte Aufträge Nachlaß gewährt in beſtimmten Ausgaben. Keine Gewähr an beſonderen Plätzen Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausqabe Au. ........ Montag, 4. September 1939 150. Jahrgang— Nr. 404 — (Funkmeldung der NM.) +E Berlin, 3. September. Der Führer erläßt folgenden Aufruf an das deutſche Volk: „Seit Jahrhunderten hat Eugland das Ziel ver⸗ folgt, die europäiſchen Völker der britiſchen Welt⸗ eroberungspolftik gegenüber dadurch wehrlos zu Rachen, daß ein Gleichgewicht der Mächte prokla⸗ miert wurde, nach dem England das Recht in An⸗ spruch nahm, den ihm jeweils am gefährlichſten er⸗ ſcheinenden europäiſchen Staat unter fadenſcheinig⸗ ſten Vorwürfen anzugreifen und zu vernichten. So hat es einſt die ſpaniſche Weltmacht bekämpft, ſpäter die Holländer, dann die Franzoſen und ſeit dem Jahre 1871 die Deutſchen. Wir ſelber ſind Zeuge ge⸗ weſen des von England betriebenen Einkreiſungs⸗ kampfes gegen das Deutſchland der Vorkriegszeit. Sowie ſich das Deutſche Reich unter ſeiner natio⸗ halſozialiſtiſchen Führung von den fürchtbaren Fol⸗ gen des Verſailler Diktats zu erholen begann und die Kriſe zu überſtehen drohte, ſetzte die britiſche Ein⸗ kreiſung ſofort wieder ein. Die uns ſeit dem Welt⸗ krieg bekannten britiſchen Kriegshetzer wollen nicht, daß das deutſche Volk lebt. Sie haben vor dem Welt⸗ krieg gelogen, daß ihr Kampf nur dem Hauſe Hohen⸗ zollern oder dem deutſchen Militarismus gelte, daß ſie keine Abſichten auf deutſche Kolonien hätten, daß ſie nicht daran dächten, uns die Militärpflicht zu ney⸗ men, und ſie haben dann das deutſche Volk unter das Verſailler Diktat gezwungen. Die gewaltſamen Auswirkungen dieſes Diktats hätten früher oder ſpä⸗ ter 20 Millionen Deutſcher ausgerottet. Ich habe es unternommen, den Widerſtand der deutſchen Nation dagegen zu mobiliſieren und in einer einmaligen friedlichen Arbeit dem deutſchen Volk wieder Arbeit und Brot zu ſichern. In ebenſo dem Ausmaß aber, in dem die friedliche Reviſion des Verſailler Gewaltdiktats zu gelingen ſchien und das deutſche Volk wieder zu leben begann, ſetzte die neue engliſche Einkreiſungspolitik ein, die gleichen Kriegs⸗ hetzer wie vor 1914 traten auf. Ich habe England und dem engliſchen Volk zahl⸗ reiche Male die Verſtändigung und die Freundſchaft des deutſchen Volkes angeboten. Meine ganze Poli⸗ tik war auf den Gedanken dieſer Verſtändigung aufgebaut. Ich bin ſtets zurückgeſtoßen worden und unter heuchleriſchen Erklärungen wurden immer neue Vorwäude geſucht, um den deutſchen Lebens⸗ kaum einzuengen und uns da, wo wir niemals bri⸗ iſche Intereſſen bedrohten, erſchweren oder zu unterbinden. England hat Polen zu jener Haltung veranlaßt, die eine friedliche Ver⸗ ſtändigung unmöglich machte, und hat durch ſeine das eigene Leben zu Garantieerklärung der volniſchen Regierung die in jedem Maß Deutſchland zu Die britiſche Regierung hat ſich aber in einem ge⸗ Das Deutſchland des Jahres 193g iſt nicht Und der Kanzler des heutigen Reiches heißt nicht mehr Bethmann⸗ Hollweg. Ich habe ſchon in meinen Reden zu Saarbrücken und Wilhelmshaven erklärt, daß wir uns gegen die britiſche Einkreiſungspolitik zur Wehr ſetzen würden. Ich habe vor allem keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß trotz aller Geduld und Langmut die polniſchen Augriffe gegen Deutſche ſowohl als gegen die Freie Stadt Danzig ein Ende finden müſſen. Geſtärkt . durch die britiſche Garantieerklärung und durch die Berſicherungen britiſcher Kriegshetzer hat Polen ge⸗ hlaubt, dieſe Warnung in den Wind ſchlagen zu dür⸗ ſen. Seit zwei Tagen kämpft nun die deutſche Wehr⸗ macht im Oſten, um die Sicherheit des Reichsgebietes 1 wiederherzuſtellen. Der polniſche Widerſtand wird bon unſeren Soldaten gebrochen. England aber kann glauben: Heute ſind im deutſchen Reich 90 Millionen Menſchen vereint, ſind eutſchloſſen, ſich von Eng⸗ land nicht abwürgen zu laſſen. Sie haben nicht wie England 90 Millionen Quadratkilometer auf dieſer Erde durch Kriege er⸗ obert, aber ſie haben den Willen, auf dem Boden, der ihnen gehört, zu leben und ſich dieſes Leben von England auch nicht nehmen zu laſſen. Wir wiſſen, daß nicht das britiſche Volk im ganzen für all dies verantwortlich gemacht werden kaun. Es iſt jene jüdiſch⸗plutokratiſch, demokratiſche Herrenſchicht, die in allen Völkern der Welt nur gehorſame Sklaven ſehen will, die unſer neues Reich haßt, weil ſie in ihm Vorbild einer ſozialen Arbeit erblickt, von der ſie fürchten, daß ſie an⸗ ſteckend auch in ihrem eigenen Lande wirken könnte. Den Kampf gegen dieſe neuen Verſuche. Deutſchland zu vernichten, nehmen wir nunmehr auf. Wir werden ihn mit nationalſozialiſtiſcher Entſchloſſenheit führen. Die britiſchen Welt⸗ und Machtpolitiker werden erfahren, was es heißt, ohne jeden Anlaß das nationalſoziallſtiſche Deutſchland in den Krieg ziehen zu wollen. Ich war mir ſeit Monaten bewußt, daß das Ziel dieſer Kriegshetzer ſchon ſeit langem gefaßt war. Die Abſicht, bei irgendeiner günſtigen Gelegenheit Deutſchlaud zu überfallen, ſtand feſt. Mein Entſchluß aber, dieſen Kampf zu führen und zurückzuweiſen, ſtand noch feſter. Deutſchlaud wird nicht kapitulieren. Ein Leben unter einem zweiten, noch ſchlimmeren Diktat von Verſailles hat keinen Sinn. Sklaven volk ſind wir nie geweſen und wollen wir auch nicht ſein! Was immer Deutſche in der Vergangenheit für den Beſtand unſeres Volkes und unſeres Reiches an Opfern bringen mußten,— ſie ſollen nicht größer geweſen ſein als jene, die wir bereit ſind, heute auf uns zu nehmen. Dieſer Entſchluß iſt ein unerbittlicher. Er bedingt daher einſchnei⸗ deuſte Maßnahmen, er zwingt uns vor allem ein Geſetz auf: Wenn der Soldat an der Front kämpft, ſoll nie⸗ mand am Kriege verdienen. Weun der Soldat an der Front fällt, ſoll ſich niemand zu Hauſe ſeiner Pflicht entziehen. Wer ſich dieſem Gebot widerſetzt, hat nicht damit zu rechnen, daß die Volksgemeinſchaft auch auf ihn eine Rückſicht nimmt. Im übrigen wiſſen wir: So lange das deutſche Volk in ſeiner Geſchichte einig war, iſt es noch nie beſiegt worden. Nur die Uneinigkeit des Jahres 1918 führte zum Zu⸗ ſammenbruch. Wer ſich gerade jetzt an dieſer Einig⸗ keit und Einheit verſündigt, hat nichts anderes zu erwarten, als daß er als Feind der Nation vernich⸗ tet wird. Wenn unſer Volk in ſolchem Sinn ſeine höchſte Pflicht erfüllt, wird uns auch jener Herrgott bei⸗ ſtehen, der ſeine Gnade nog immer dem gegeben hat, der entſchloſſen war, ſich ſelbſt zu helfen. Die für die Verteidigung und Sicherung des Reiches notwendigen Geſetze werden erlaſſen, die für ihre Durchführung und Einhaltung vorgeſehenen Maßnahmen beſtimmt. Ich ſelbſt begebe mich heute an die Front. Berlin, den 3. September 193g. gez. Adolf Hitler Aufruf des Führers an die NSDAP Berlin, 3. September. Der Führer erläßt folgenden Aufruf an die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei: Nationalſozialiſten und Nationalſozialiſtinnen! Unſer jüdiſch⸗demokratiſcher Welt⸗ feind hat es fertiggebracht, das engliſche Volk in den Kriegszuſtand mit Deutſchland zu hetzen. Die Gründe dafür ſind genau ſo verlogen und faden⸗ ſcheinig, wie es die Gründe 1914 waren. Daran hat ſich nichts geändert. Aber geändert haben ſich die Kraft und der Wille des Reiches, dieſes Mal den uns aufgezwungenen Kampf mit jener Entſchloſſen⸗ heit zu führen, die nötig iſt, um das neue beabſich⸗ tigte Verbrechen an der Menſchheit zunichte zu machen. Das Jahr 1918 wird nicht wiederkehren. Die deutſche Wehrmacht wird im Oſten in wenigen Wochen den von den Engländern gelegten Einkrei⸗ ſungsring zerſprengen. Sie wird im Weſten im größten Feſtungswall aller Zeiten den deutſchen Boden ſchützen. Das deutſche Volk wird jedes Opfer bringen aus der Erkenntnis, daß es ſeiner Aufgabe, ſeinem Wert und ſeiner geſchichtlichen Vergangenheit nach dieſe Auseinanderſetzung nicht zu fürchten hat. Geſchlagen ſind wir in der Ge⸗ ſchichte nur dann, wo wir uneinig waren. Daß das deutſche Reich und Volk in dieſen Krieg mit unzerſtörbarer Einheit hinein⸗ und herausgehen ſollen, ſei unſer aller Schwur. Darin liegt die höchſte Aufgabe für die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung. Wer ſich den Gemein⸗ ſchaftsanforderungen widerſetzt, aus der Gemein⸗ ſchaftsleiſtung ſich entfernt, oder wer glaubt, ſie gar ſabotieren zu können, wird dieſes Mal unharm⸗ berzig vernichtet. Der brave Soldat an der Front ſoll wiſſen, daß uns ſein Leben immer noch höher ſteht, als das von nuſeren Lendesverrätern. Er ſoll aber auch wiſſen, daß in dieſem Kampf erſtmals in der Geſchichte nicht von dem einen verdſent wird, während die anderen verbluten. Wer daber glaubt, ſich in dieſen ſchickſalhaften Monaten oder Jahren bereichern zu können, verliert kein Ver⸗ mögen, ſondern holt ſich uur den Tod. Ich mache alle nationalſozialiſtiſchen Funktionäre dafür ver⸗ antwortlich, daß ſie auch in ihrem perſönlichen Leben vorbildlich die Opfer auf ſich nehmen, die die Gemeinſchaft zu tragen hat. Was wir heute beſitzen und beſaßen, iſt belanglos. Entſcheidend iſt nur eins: daß Deutſchlaud ſiegt! Was wir heute verlieren, iſt ohne Bedeutung, wichtig aber iſt, daß unſer Volk dieſem Angriff widerſteht und damit ſeine Zukunft gewinut. In wenigen Wochen muß die nationalſozialiſtiſche Volks⸗ gemeinſchaft ſich in eine auf Leben und Tod verſchwo⸗ rene Einheit verwandelt haben. Daun werden die kapitaliſtiſchen Kriegshetzer Englauds und ſeine Trabanten in kurzer Zeit erkennen, was es heißt, den größten Volksſtaat Europas ohne jede Ver⸗ anlaſſung angegriffen zu haben. Der Weg, den wir heute beſchreiten, iſt nicht ſchwerer als der Weg von Verſailles bis 1989. Wir haben nichts zu verlieren, wir haben alles zu gewinnen. Berlin, den 3. September 1939. gez. Adolf Hitler. Pat ouillendienſt an der Küſte Schwedens EP Stockholm, 3. September Vom Chef der Küſtenboote wird am Samstag mitgeteilt, daß die Küſtenwachboote mit ſofortiger Wirkung beſtimmte Küſtenabſchnitte Schwedens zu patrouillieren haben. Bei den Patrouillenfahrten wird auch die ſchwediſche Luftwaffe mitwirken. Die ſchwediſche Handelsflotte iſt am Samstag auf⸗ gefordert worden, die Beſatzung der mit dem Aus⸗ land verkehrenden Schiffe mit Gas masken zu verſehen. In ſämtlichen Hafenſtädten Schwedens ſind Ausgabeſtellen für Gasmasken errichtet worden. Einziehung von Metallgeld in Frankreich. In ganz Frankreich werden jetzt die Fünffranken⸗Nickel⸗ ſtücke und die 10⸗ und 20⸗Franken⸗Silbermünze eingezogen und durch Papiergeld erſetzt. f Es iſt Krieg.. * Mannheim 3. September Es war ein Sonntag, wie uns das Jahr nur ſelten einen beſchert hatte: Voll Sonne und Hellig⸗ keit und Frieden. Es war, als wollte die Natur noch einmal den Menſchen zeigen, wie ſchön dieſe Welt und dieſes Leben ſein kann Freilich? Die Menſchen tranken die Schönheit dieſes Tages bereits in ein von Ernſt und Sorge beſchwertes Herz. Drüben im Oſten ſtehen deutſche Truppen im Kampf um deutſches Lebensrecht und deutſchen Lebensraum. Sie kämpfen, ſie ſiegen, ſie ſterben. Wir waren mit unſeren Gedanken bei ihnen, mit unſerer Treue, mit unſeren Wünſchen. Und wir ſpürten, wie das Opfer, das ſie brachten, ſich auf uns ſelber legte als Mahnung, die Schönheit dieſes Sonn⸗ tags in Stille und in Demut hinzunehmem. Aber hatten im Oſten auch die Waffen das Wort: wir im Weſten hatten noch den Frieden. Und wir hofften und glaubten, daß wir ihn behalten würden. Bis heute um die Mittagsſtunde Glaube und Hoff⸗ nung jäh zerriſſen und die dunkle Wand, die ſeit Wochen vor uns ſtand, auseinanderbrach und blutig⸗ rot aus ihr, nicht mehr die Drohung, ſondern die Gewißheit des Krieges hervortrat. Seit heute mittag iſt Krieg auch im Krieg:! Wir kennen dieſes Wort. Wir haben ſeine Wirklichkeit in unſerem Erinnern aufgehoben. Wir haben nicht vergeſſen, wie dieſes Wort vor 25 Jah⸗ ren in unſeren Frieden eingebrochen war und wie es unſer Leben vier Jahre lang verwüſtet hat. Wahrhaftig: es iſt niemand unter uns, der dieſes Wort leichtſinnig ausſpräche, niemand, dem es nicht bis auf den Grund der Seele fiele, wie ein Stein, der alles erſchlagen möchte, was leicht und froh und glücklich iſt. Aber da wir dieſes Wort kennen, das Work und ſeine Wirklichkeit, haben wir auch Zeit gehabt uns mit ihm vertraut zu machen. Wir wiſſen, was es bedeutet, aber wir wiſſen auch, wie wir ihm begeg⸗ nen müſſen! Wir wollen unſere Herzen in dieſer Stunde erfül⸗ len mit jener Tapferkeit, die unter den Schlägen des Schickſals immer nur härter wird. Wir wollen einander in dieſer Stunde ſchwören, eine Brüderſchaft der Treue zu ſein, die eines nur kennt: die Gemeinſchaft des Vaterlandes, das uns allen gehört und dem wir alle gehören: mit Herz und Glauben und Leben. Wir wollen bereit ſein zu jedem Opfer, das das Schickſal von uns verlangen wird und einen gnädi⸗ gen Gott bitten, daß er ſolches Opfer wandle in Glück für unſere Kinder. Wir wollen gläubig wiſſend, daß der Kampf, in den wir treten, nicht vom deutſchen Volke gewollt iſt, und daher wir ein An⸗ recht an das Schickſal haben, daß er vom deutſchen Volke gewonnen wird. Und dann wollen wir alle den Helm feſter binden und das Geſicht entſchloſſen gegen die Stunden kehren, die kommen werden, und Gott bitten, daß wir ſie immer groß und würdig und nie klein und ſchwach beſtehen mögen! Dr. K Auch Irland macht mobil dnb. Dublin, 2. September. Die iriſche Regierung ordnete die ſofortige Mo⸗ bilmachung der Wehrmacht an. Die Geſamtſtärke der Armee beträgt ungefähr 250009 Mann. Das Parlament ſoll am Sonntag in einer Sonderſttzung Notverordnungen beſchließen. Weſten. 222722.(TT — p ů ů ů—ĩ ſein und ſtarken Herzens, 2. Seite/ Nummer 404 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 4. September 1939 — Aufruf des Führers an die Oftarmee 1 7 Se 0 Der Führer erläßt au die Soldaten der Weſtar mee folgenden Aufruf: 0 ö. Berlin,. Septen Soldaten der Weſtfront! Der Führer hat heute einen Aufruf an die Soldaten der Oſtarmee erlaſſen: So wie vor dem Krieg hat England auch nach dem Kriege die Politik der Einkreiſung gegen Deutſch⸗ 5 855 5 i 5 15 land weiterbetrieben. Trotzdem Deutſchland im We ſten des Reiches an keinen anderen Staat Forderun⸗ Seit Monaten betreibt England ſeine ſchon vor dem Weltkrieg bekannte Politik der gen zu ſtellen hat, trotzdem Deutſchland keinerlei ter ritoriale Reviſiounen in dieſen Gebieten bean⸗ gegen Deutſchland. 8 5 ſpruchte, und trotzdem Deutſchland gerade Euglaud genau ſo wie Frankreich ſo oft das Angebot einer Es verſucht zu dieſem Zweck, ſich aller europäiſchen Staaten und Völker zu bedienen. herzlichen Verſtändigung, ja Freundſchaft gemacht hat, hat ſich die britiſche Regierung, getrieben von den Polen war auserſehen, in dieſer Einkreiſungsfront eine umſo wichtigere Rolle zu ſpielen, als die uns noch aus dem Weltkrieg her bekannten Kriegs hetzern, entſchloſſen, die Maske fallen zu laſſen und Sowjetuninn es ablehnte, ihre eigenen Jutereſſen den engliſchen unterzuordnen. Die dauernden Ver⸗ folgungen der Deutſchen in Polen, der mit allen Mitteln begonnene Kampf gegen die Freie Stadt Aufruf des Führers an die Weſtarmee 5 19 1 1 1 1 Einkreiſung herrſcht ſie den geſamten polniſchen Luftraum. ganzen 90⸗Millionen⸗Volkes hinter euch. trauen auf euch heute zur Oſtarmee. gegenübertritt als das vom Jahre 1914. Berlin, den 3. September 1939. Das deutſche Volk und eure Kameraden im Oſten erwarten nun von euch, Weſtfront, daß ihr uuerſchütterlich wie eine Mauer aus ches gegen jeden Angriff hütet in einer Feſt ungsanlage, die hundertmal ſtärker iſt als die nie⸗ beſiegte Weſtfront des großen Krieges. Wenn ihr eure Pflicht tut, wird der Kampf im Oſten in wenigen Wochen ſeinen erfolgreichen Abſchluß gefunden haben, und daun ſteht die Kraft des Unſere plutokratiſchen Gegner werden er kennen, unter einem fabenſcheinigen Vorwand den Krieg szuſtand zu proklamieren. Sie hat ſeit Monaten die polniſchen Angriffe gegen Leben und Sicherheit der Volksdeutſchen ſowohl als die Vergewaltigung der Freien Stadt Danzig mit dem Verſprechen gedeckt, Polen ſofort Hilfe lei⸗ ſten zu wollen, wenn Dentſchland dagegen ſich zur Wehr ſetzen ſollte. dieſes Schutzes auch aggreſſive Angriffsakte gegen das Reichsgebiet unternommen hat, habe ich mich entſchloſſen, dieſen um Deutſchland gelegten Ring zu ſpreugen. pakt mit Sowjetrußland gibt uns die Sicherheit einer Politik friedlicher Verſtändigung größten Reich des Oſtens. Seit zwei Tagen kämpfen nun in Erwiderung der polniſchen Angriffshand⸗ lungen Teile der deutſchen Wehrmacht im Oſten zur Herſtellung eines Friedens, der dem deutſchen Volk Leben und Freiheit ſichern ſoll. Ihr Vorgehen iſt ſchon nach 48 Stunden überall von Erfolg be⸗ gleitet, obwohl nur ein kleiner Teil der deutſchen Luftwaffe im Oſten ihren Einſatz gefunden hat, be⸗ Nachdem nun Polen im Gefühl Der Nichtangriffs⸗ und Konſultativ⸗ mit dieſem Soldaten der Stahl und Eiſen die Grenzen des Rei⸗ Als alter Soldat des Weltkrieges und als euer Oberſter Befehlshaber begebe ich mich im Ver⸗ daß ihnen jetzt ein anderes Deutſchland gez.: Adolf Hitler. Radio Warſchau lügt! anb. Berlin, 3. September. ö Am Sonntagmorgen um.45 Uhr behauptete der Rundfunkſender Warſchau, daß Tſchenſtochau, der polniſche Wallfahrtsort, in ſtarker Weiſe von deut⸗ ſchen Flugzeugen zerſtört worden ſet. Das wunder⸗ tätige Muttergottesbild von Tſchenſtochau ſei durch Bomben zerſtört worden. g Als Radio Warſchau dieſe Behauptung aufſtellte, befand ſich Tſchenſtochau bereits in deutſcher Hand. Das wundertätige Bild von Tſchenſtochau iſt unbe⸗ ſchädigt. Nicht einmal in der Nähe des Bildes iſt eine Bombe niedergefallen. Die ebenfalls heute morgen von Radio Warſchau aufgeſtellte Behauptung, daß die Bevölkerung von Tſchenſtochau von deutſchen Fliegern mit Maſchinen⸗ gewehren beſchoſſen worden ſei, und daß auch Aerzte und Rote⸗Kreuz⸗Schweſtern von deutſchen Fliegern nicht verſchont blieben, iſt ebenſo falſch, wie die Be⸗ Den Tapferen zur Ehre: dnb. Berlin 2. September. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ macht hat eingedenk der heldenmütigen Kämpfe, die Deutſchlands Söhne in den früheren großen Kriegen zum Schutze der Heimat beſtanden haben, und im Hinblick auf den gegenwärtigen Abwehrkampf den Orden des Eiſernen Kreuzes erneuert. Das Eiſerne Kreuz wird ausſchließlich für beſondere Tapferkeit vor dem Feinde und für hervorragende Verdienſte in der Truppenführung in vier Stufen verliehen. Eine Verleihung für ſonſtige Verdienſte oder nach Art des früheren Eiſernen Kreuzes am weiß⸗ſchwar⸗ zen Bande erfolgt nicht. Neben dem Eiſernen Kreuz erſter und zweiter Klaſſe und dem Großkreuz, deſſen Verleihung ſich der Führer und Oberſte Befehls⸗ haber für überragende Taten vorbehalten hat, iſt neu das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes geſchaffen. Es wird als Halsorden getragen und iſt etwa dem früheren Orden Pour le Mérite zu vergleichen. Das Band des Eiſernen Kreuzes zeigt die Farben Schwarz⸗Weiß⸗Rot. Entſprechend der nationalſozialiſtiſchen Haltung der neuen Wehrmacht erfolgt die Verleihung aller Stufen des neuen Kreuzes an alle Dienſtgrade. Auch der einfache Schütze kann das Ritterkreuz, alſo den Halsorden, erhalten. Iſt der Ausgezeichnete ſchon im Beſitz einer oder beider Klaſſen des Eiſernen Kreu⸗ zes des Weltkrieges, ſo erhält er an Stelle eines zweiten Kreuzes eine ſilberne Spange. Die Verordnung über die Erneuerung des Eiſer⸗ nen Kreuzes hat folgenden Wortlaut: Artikel 1 Das Eiſerne Kreuz wird in folgender Abſtufung und Reihenfolge verliehen: Eiſernes Kreuz Zweiter Klaſſe, Eiſernes Kreuz Erſter Klaſſe, Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes, Großkreuz des Eiſernen Kreuzes. Artikel 2 Das Eiſerne Kreuz wird ausſchließlich für be⸗ ſondere Tapferkeit vor dem Feinde und für hervor⸗ ragende Verdienſte in der Truppenführung verlie⸗ hen. Die Verleihung einer höheren Klaſſe ſetzt den Beſitz der vorangehenden Klaſſe voraus. Artikel 3 Die Verleihung des Großkreuzes behalte ich mir vor für überragende Taten, die den Verlauf der Kampfhandlungen entſcheidend beeinfluſſen. Artikel 4 Die Zweite Klaſſe und die Erſte Klaſſe des Eiſernen Kreuzes gleichen in Größe und Ausfüh⸗ rung den bisherigen mit der Maßgabe, daß auf der Vorderſeite das Hakenkreuz und die Jahreszahl 1939 angebracht ſind.. Die Zweite Klaſſe wird an einem ſchwarz⸗weiß⸗ roten Bande im Knopfloch oder an der Schnalle, die Erſte Klaſſe ohne Band auf der linken Bruſtkeite ge⸗ tragen. Das Ritterkreuz iſt größer als das Eiſerne Kreuz Erſter Klaſſe und wird am Halſe mit ſchwarz⸗weiß⸗ rotem Bande getragen. N eee hauptung von der Zerſtörung des Muttergottes⸗ bildes. Dieſe polniſchen Greuelmeldungen werden offen⸗ bar ohne jeden Verſuch einer Verſchleierung erfun⸗ den, denn bereits geſtern nachmittag behauptete Ra⸗ dio Warſchau in einem Rundfunkvortrag in polni⸗ ſcher Sprache, daß der Führer der deutſchen Luft⸗ waffe den Befehl gegeben hätte, rückſichtslos offene Städte und die polniſche Zirilbevölkerung zu bom⸗ bardieren und jeden Polen zu vernichten, wo man ihn treffe. Dieſe Umkehrung des bekannten Be⸗ fehls des Führers an die Luftwaffe, ausſchließlich militäriſche Ziele anzugreifen, wurde von Radio Warſchau bekanntgegeben, obwohl gerade die Warſchauer Bevölkerung beſonders beeindruckt war von dem Demonſtrationsflug deutſcher Bombenflug⸗ zeuge über dieſer Stadt, wobei keine einzige Bombe abgeworfen wurde. Lediglich die militäriſchen An⸗ lagen, insbeſondere der Militärflugplatz wurden vernichtet. Das„Eißerne Kreuz“ wieder eingeführt „Für beſondere Tapferkeit vor dem Feind und hervorragende Verdienſte in der Truppenführung“ Das Großkreuz iſt etwa doppelt ſo groß wie das Eiſerne Kreuz Erſter Klaſſe, hat an Stelle der ſil⸗ bernen eine goldene Einfaſſung und wird am Halſe an einem breiteren ſchwarz⸗weiß⸗roten Bande ge⸗ tragen. Artikel 5 Iſt der Beliehene ſchon im Beſitz einer oder bei⸗ der Klaſſen des Eiſernen Kreuzes des Weltkrieges, ſo erhält er an Stelle eines zweiten Kreuzes eine ſilberne Spange mit dem Hoheitszeichen und der Jahreszahl 1939 zu dem Eiſernen Kreuz des Welt⸗ krieges verliehen. Die Spange wird beim Eiſernen Kreuz Zweiter Klaſſe auf dem Bande getragen, beim Eiſernen Kreuz Erſter Klaſſe über dem Kreuz an⸗ geſteckt. Artikel 6 Der Beliehene erhält eine Beſitzurkunde. e Artikel 7 Das Eiſerne Kreuz verbleibt nach Ableben des Beliehenen als Erinnerungsſtück den Hinter- bliebenen. Artikel 8 Die Durchführungsbeſtimmungen erläßt der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht im Einverſtänd⸗ nis mit dem Staatsminiſter und Chef der Präſidial⸗ kanzlei. Berlin, den 1. September 1939. Der Führer (gez.) Adolf Hitler. Der Chef des Oberkommandos der Wehrmach: (gez.) Keitel Der Reichsminiſter des Innern (gez.) Dr. Frick Der Staatsminiſter und Chef der Präſidialkanzlei des Führers und Reichskanzlers (gez.) Dr. Meißner. Dauzig zwangen mich zunächſt, aun unſerer Oſtfront die Maßnahmen zur Siche 5 5 Der Nichtangriffs⸗ und Konſultativpakt mit Somwjetrußland hat die beiden größten und ſtärkſten ſen. zur Sicherung des Reiches zu treſ⸗ e 3 Staaten Europas in dem Willen geeint, ihre Völker niemals mehr gegeneinander kämpfen zu laſſen. Polen aber muß und wird als das wichtigſte Glied der politik zum Frieden gezwungen werden. britiſchen Einkreiſungs⸗ und Vernichtungs⸗ Soldaten der Oſtarmee! Ihr habt ſchon in knapp z mit Stolz blickt. Ich weiß, daß ihr die zwei Tagen Leiſtungen vollbracht, auf die ganz Deutſchland Größe der euch geſtellten Aufgabe erkennt und euer Aeußerſtes tut, um zunächſt dieſen Gegner in höchſter Schnelligkeit niederzuwerfen. Der mit ungeheuren Mitteln ausgebaute Weſt wall wird unterdeſſen Deutſchland gegen Frank⸗ reich und England abſchirmen und damit ſchützen. Ich ſelbſt begebe mich als alter Soldat des Weltkrieges und als euer Oberſter Befehls⸗ haber noch heute an die Front zu euch. Berlin, den 3. September 1939. gez. Adolf Hitler. Die Entſcheidung iſt da! * Mannheim, 3. September. Es iſt ſoweit. Seit der elften Stunde dieſes ſonnigen, von Licht und Helligkeit durchfluteten Sonntags betrachtet ſich die engliſche Regierung im Kriegszuſtand mit der deutſchen Reichsregierung und dem deutſchen Volke. Das Unfaßbare iſt da⸗ mit Tatſache geworden. Die Hoffnungen, die an⸗ ſchwellend und abſinkend die letzten Tage und noch die letzten 24 Stunden die Herzen der Menſchen er⸗ füllt haben, ſind zuſchanden geworden. Der Friede iſt aus der Welt gewichen, der Krieg hat in ihr Einzug gehalten. Es iſt wieder einmal England, das ihn herauf⸗ geführt hat. Heute morgen 9 Uhr hat der engliſche Botſchafter das Ultimatum ſeiner Regierung über⸗ reicht, um 11 Uhr wollte er bereits Antwort haben: Niemals in der Weltgeſchichte iſt eine ähnlich kurze Ultimatumsfriſt geſtellt worden. Niemals auch in der Weltgeſchichte iſt ein Ulti⸗ matum mit ähnlicher Forderung an ein großes Volk gerichtet worden, daß es ſeine ſieg reichen Truppen aus dem beſetzten Lande zurückholt, weil einem Dritten, den der ganze Konflikt nichts angeht, dieſe Siege nicht gefallen. l Aber auch niemals in der Weltgeſchichte iſt ein Ultimatum ſo zum Ankläger deſſen geworden, der es geſtellt hat. Es kann kein Zweifel beſtehen, daß engliſche Intereſſen durch den deutſch⸗polniſchen Konflikt nicht berührt werden. Es kann weiter kein Zweifel darüber beſtehen, daß die deutſche Aktion in Polen nichts anderes bezweckt als die Wiedergutmachung eines Unrechtes, das man auch auf engliſcher Seite ſtets als ſolches erkannt und Die Schlestwig⸗Bolſteln“ im Kampf in ſeiner friedensgefährdenden Bedeutung gefürch⸗ tet hat. Es kann weiter kein Zweifel beſtehen, daß es niemals zu dem von England zum Anlaß ſeines Ultimatums genommenen bewaffneten deutſch⸗pol⸗ niſchen Konflikt gekommen wäre, wenn ſich England nicht hinter die polniſche Aggreſſion geſtellt hätte. Es kann daher auch kein Zweifel darüber beſte⸗ hen, daß der ganze polniſche Konflikt für die eng⸗ liſche Politik der letzten Zeit und für das engliſche Ultimatum des heutigen Tages nur ein Vor⸗ wand geweſen iſt: ein Vorwand nämlich für den die engliſchen Kreiſe ſeit langem lockenden Ver⸗ ſuch die deutſche Machtſtellung in Eu⸗ ropa zu brechen. England hat Deutſchland nicht um Polen willen, es hat Deutſchland um ſeiner eigenen Weltherrſchaftsgelüſte willen den Krieg er⸗ klärt. Polen iſt dafür nur ein Vorwand, es hätte ebenſogut ein anderer ſein können und es wäre, wenn die polniſche Frage jetzt im Sinne der eng⸗ liſchen Zumutung gelöſt worden wäre, ſicher ein an⸗ derer geworden. Wir Deutſche ſtehen voll Erſchütterung und voll Enttäuſchung in dieſer tragiſchen Stunde Europas. Aber auch mit einem reinen Gewiſſen, mit einem Herzen voll Mut und mit einem Glauben voll Zu⸗ verſicht. Wir haben den Krieg mit England nicht ge⸗ wollt. Aber da England ihn wollte, müſſen vir ihn führen und werden wir ihn führen, wie Deutſchland immer Krieg geführt hat, wenn es das gute Recht auf ſeiner Seite wußte: voll Tapferkeit und voll Glauben, voll patriotiſcher Leidenſchaft demütiger Opferbereitſchaft. Gott möge unſeren Waffen den Sieg und unſeren Herzen Stärke geben. aW. Erfolgreiche Beſchießung polniſcher Artillerie und Bercitſchaftsſtellungen bei Danzig dub. 3. September.(Sonderbericht) Am Samstag beſchoß das im Hafen von Neufahrwaſſer liegende Schulſchiff„Schleswig⸗ Holſtein“ mit ſeiner ſchweren und mittleren Artillerie die polniſchen Batterien und Bereit⸗ ſchaftsſtellungen bei Danzig. Als am Morgen des 2. September auf dem Schulſchiff„Schleswig⸗Holſtein“, deſſen Beſatzung zu einem großen Teil aus jungen Seekadetten be⸗ ſteht, die Kriegswachen abgelöſt werden, ahnt noch niemand, daß wenige Stunden ſpäter zum zweiten Male in dieſem Kampf, der der Befreiung uralten deutſchen Bodens von polniſcher Willkür⸗ herrſchaft dient, die Geſchütze dieſes Schiffes ſpre⸗ chen werden, das bereits in der größten Seeſchlacht aller Zeiten, der Schlacht am Skagerak, geſchoſſen hat. Es iſt kaum jemand an Bord in den letzten Tagen und Nächten aus den Kleidern gekommen, waren die Anſtrengungen jedes einzelnen Mannes — gleich, ob er am Tage zuvor an den Geſchützen geſtanden hat, welche die Weſterplatte beſchoſſen, oder ob er unten in den hitzerfüllten Maſchinen⸗ räumen ſeinen Dienſt verſah— rieſengroß, ſo fie⸗ bern doch alle auf den Augenblick, wo ſie wieder voll eingeſetzt werden ſollen, zum Schutze deutſchen Landes. Um 11.45 Uhr richten die beiden 288⸗em⸗Ge⸗ ſchütze des Turmes„Bruno“ ihre Rohre gen Weſten, wo nahe der Grenze des ins Reich heim⸗ gekehrten Freiſtaates Danzig deutſche Truppen vor den polniſchen Stellungen liegen und entlaſtet wer⸗ den ſollen. Um 11.50 Uhr gibt der Kommandant Feuererlaubnis, und krachend verlaſſen die beiden erſten 28er die Rohre. Eine dichte, ſchwefelgelbe Der neue Sowjetbotſchafter beim Führer Er überreichte in Begleitung des Generals Purkaſew ſein Beglaubigungsſchreiben dnb. Berlin, 3. September. Der Führer empfing heute, Sonntag, den 3. September, den neuernannten ſowjetruſ⸗ ſiſchen Botſchafter Alexander Schkwarze w 2 Entgegennahme ſeines Beglaubigungs⸗ chreibens. Der nenernaunte Botſchafter wurde be⸗ gleitet von dem ſowjetruſſiſchen Militärbevoll⸗ mächtigten in Berlin, Kommandierenden Geue⸗ ral Maxim Purkajew. „Das Sowjelvolk ſteht ein für Freundſchaft“ dnb. Moskau, 3. September. Die Moskauer Preſſe veröffentlicht heute im Wortlaut das Geſetz über die Ratifikation des Nicht⸗ angriffs⸗ und Konſultationspakts zwiſchen der So⸗ wietunion und Deutſchland. In ihren Leitartikeln nehmen die Blätter zu dieſem geſchichtlichen Vor⸗ gang nochmals Stellung. Die„Isweſtija“ weiſt wie⸗ derum auf die außerordentliche Bedeutung hin, die dem Vertrag als einem wahren Inſtrument des Friedens zukomme. Die„Prawda“ hebt erneut hervor, mit welcher Genugtuung das deutſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſche Vertragswerk in allen Schichten des Volkes aufgenommen worden ſei. „Das Sowjetvolk“, ſo ſchreibt das Blatt,„ſteht ein für die Freundſchaft und für das Blühen der Freundſchaft mit dem deufſchen Volk. Das So⸗ wjetvolk weiß die Bedeutung des Vertragswerks mit Deutſchland als eines Wendepunktes in der Geſchichte Europas und nicht uur Europas wohl zu ſcdatzen.““ 5 5 Rauchwolke verdeckt für Sekunden die Sicht. Dann und voll ſehen wir, wie weit drüben auf den Höhenzügen ole Aufſchläge hochgehen. Schon nach dem erſten Schuß liegen die Salven deckend, zerſchlagen einen feind⸗ lichen Bunker und ſtreuen das Gelände zu. Schlag auf Schlag verlaſſen die Rohre. Nach einer kurzen Feuerpauſe wird das Feuer mehr nach links verlegt, wo eine Bereit⸗ ſtellung polniſcher Truppen gemeldet worden iſt. Vom Scheinwerferſtand aus können wir ſelbſt die Erfolge dieſes Schießens beobachten. Weit ſchweift der Blick von hier oben über das grüne, fruchtbare deutſche Land, das ſich an dieſem ſonnigen Septem⸗ bermorgen in ſeiner vollen Schönheit zeigt. Die erſten Gefangenen ſagen aus dub. Berlin, 3. September. Mit welchen Mitteln Polen die Kampfkraft ſei⸗ ner Soldaten anfeuern muß, ergeben Berichte über Salven die die Vernehmung polniſcher Gefangener durch die eutſche Heeresleitung. Dieſen Berichten zufolge hat das polniſche Armeeoberkommando Heereseinheiten mitgeteilt, es ſei der deutſchen Operationsarmee verboten, Gefangene zu machen, da Deutſchland keine Gefan⸗ genen ernähren könne.(1) Die polniſchen Gefangenen waren ſichtlich erſtaunt über die Größe ihrer täglichen Ration und erklärſen, daß die Qualität des deutſchen Eſſens der polniſchen Ver⸗ pflegung in keiner Weiſe nachſtehe, ſie vielmehr übertreffe. ö Mit welcher Brutalität die polniſche Armee au, ihrem Rückzug vorgeht, erkennt man daraus, daß ſie ohne Rückſicht auf die Bevölkerung und das lebende Inventar Dörfer und Häuſer anſteckte und das Vieh in die Sümpfe trieb. Belgrad im Zeichen des 1. September + Belgrad, 2. September. Die jugoflawiſche Preſſe berichtet ſeitenlang ber die entſcheidungsreichen Ereigniſſe des 1. September, Entſprechend der neutralen Haltung Jugoflawiens bringen die Blätter ohne eigene Stellungnahmen Meldungen und Auslaſſungen von beiden Seiten. „Vreme“ wählt als über die ganze ſiebenſpaltige Seite gehende Ueberſchrift das Wort des Führers: „Ich werde die Uniform erſt nach dem Siege aus, ziehen— oder ich werde dieſes Ende nicht erleben. Beſonders ſtark beachtet werden die italieni⸗ ſchen Aus laſſungen zur Lage. Im übrigen laſſen die Blätter klar erkennen, daß Deutſchland nur militäriſche Ziele bombardiert hat und kennzeich⸗ nen die polniſchen Greuelmeldungen deutlich als aus polniſcher Quelle ſtammend. Die erlaim Rede wird im Inneren der Zeitungen veröffentlich. den polniſchen Es dann n die öchuß eind⸗ Lag die das ereit⸗ iſt. ſt die weift tbare otem⸗ zumutung Berlin, 3. September. Die britiſche Regierung hat in einer Note an die Reichsregierung die Forderung geſtellt, die auf polniſches Gebiet vorgedrungenen deutſchen Truppen wieder in ihre Ausgangsſtellungen zurückzuziehen. Heute morgen 9 Uhr wurde durch die engliſchen Botſchafter in einer herans⸗ fordernden Note mitgeteilt, wenn bis um 11 Uhr nicht in London eine befriedigende Antwort erteilt wird, England ſich als im Kriegszuſtand mit Deutſchland befindlich betrachtet. Darauf iſt dem britiſchen Botſchafter folgendes Memorandum übermittelt worden: Die deutſche Reichsregierung hat das Ultimatum der britiſchen Regierung vom 3. September 1939 erhalten. Sie beehrt ſich darauf zu erwidern: 1. Die deutſche Reichsregierung und das dentſche Volklehnenes ab, von der britiſchen Regierung ultimative Forderungen entgegenzunehmen, anzuneh men oder gar zu erfüllen. 2. Seit vielen Monaten herrſcht an unſerer Oſt grenze der tatfſächliche Zuſtand des Krie⸗ ges. Nachdem der Verſailler Vertrag Deutſchland einſt zerriſſen hat, wurde allen deutſchen Regierun⸗ gen ſeitdem jede friedliche Regelung verweigert. Auch die nationalſozialiſtiſche Regierung hat nach dem Jahre 1933 immer wieder verſucht, auf dem Wege friedlicher Aushandlungen die ſchlimmſten Vergewal⸗ tigungen und Rechtsbrüche dieſes Vertrages zu be ſeitigen. Es iſt mit in erſter Linie die britiſche Re⸗ gierung geweſen, die durch ihr intranſigentes Verhalten jede praktiſche Reviſion vereitelte. Ohne das Dazwiſchentreten der britiſchen Regierung wäre— deſſen ſind ſich die deutſche Reichsregierung und das deutſche Volk bewußt— zwiſchen Deutſchland und Polen ſicher eine vernünftige und beiden Teilen ge⸗ recht werdende Löſung gefunden worden. Denn Deutſchland hatte nicht die Abſicht Polen zu vernichten. oder die Forderung geſtellt, Das Reich forderte nur die Reviſton jener Artikel des Verſailler Vertrages, die von einſichtsvollen Staatsmännern aller Völker ſchon ſeit der Abfaſſung dieſes Diktats für eine große Nation ſowohl als für die geſamten politiſchen und wirtſchaftlichen Jutereſſen Oſteuropas auf die Dauer als untragbar und damit unmöglich bezeichnet worden waren. Auch britiſche Staatsmänner erklärten gerade die damals aufgezwungene Löſung im Oſten als den Keim ſpäterer Kriege. Dieſe Gefahr zu beſeitigen, war der Wunſch aller deutſchen Reichsregierungen und beſonders die 3 Abſicht der neuen nationalſozialiſtiſchen Volksregierung. Dieſe friedliche Reviſion verhindert haben, iſt die Schuld der britiſchen Kabinettspolitik. 3. Die britiſche Regierung hat den einmaligen Vorgang in der Geſchichte gegeben und dem pol⸗ niſchen Staat eine Generalvollmacht erteilt für alle Handlungen gegen Deutſchland, die dieſer Staat etwa vorzunehmen beabſichtigen würde. Die britiſche Regierung ſicherte der polniſchen Regierung unter allen Umſtänden, für den Fall, daß ſich Deu tſchland gegen irgend eine Provokation oder einen Angriff zur Wehr ſetzen würde, ihre militäriſche Unterſtützung zu. Daraufhin hat der polniſche Terror gegen die in den einſt von Deutſchland weggeriſſenen Gebieten lebenden Deutſchen ſofort un⸗ erträgliche Formen angenommen. Die Freie Stadt Danzig wurde gegen alle geſetzlichen Beſtimmungen rechtswidrig behandelt, erſt wirtſchaftlich und zoll politiſch mit der Vernichtung bedroht und endlich militäriſch zerniert und verkehrstechniſch abgedroſſelt. Alle dieſe der britiſchen Regierung genau bekannten Verſtöße gegen das Geſetz des Danziger Statuts wurden gebilligt und durch die ausgeſtellte Blankovollmacht aun Polen gedeckt. Die deutſch⸗ Regierung hat, ergriffen von dem Leid der von Polen gequälten und unmenſchlich mißhandelten deutſchen Bevöl⸗ kerung dennoch fünf Monate lang geduldig zugeſehen, ohne auch nur einmal gegen Polen eine ähnliche aggreſſive Handlung zu betätigen. Sie hat uur Polen gewarnt, daß dieſe Vorgänge auf die Dauer unerträglich ſein würden und daß ſie entſchloſſen ſei, für den Fall, daß dieſer Bevölkerung ſonſt keine Hilfe würde, zur Selbſthilſe Alle dieſe Vorgänge waren der britiſchen Regierung auf das genaueſte bekannt. Es wäre zu ſchreiten. 5 ihr ein leichtes geweſen, ihren großen Einfluß in Warſchau aufzubieten, um die dortigen Machthaber zu ermahnen, Gerechtigkeit und Meuſchlichkeit walten zu laſſen und die beſtehenden Verpflichtungen einzuhalten. Die britiſche Regierung hat dies nicht getan. Sie hat im Gegenteil unter ſteter Betonung ihrer Pflicht, Polen unter allen Umſtänden beizuſte hen, die polniſche Regierung geradezu ermuntert, in ihrem verbrecherischen, den Frieden Europas gefährdenden Verhalten fortzufahren. Die britiſche Regierung hat aus dieſem Geiſt heraus den den Frieden Europas immer noch retten könnenden Vorſchlag Muſſolinis zurückgewieſen, obwohl die deutſche Reichsregierung ihre Bereit⸗ willigkeit erklärte, darauf einzugehen. Die britiſche Regierung trägt daher die Verantwortung für all das Unglück und das Leid, das jetzt über viele Völker gekommen iſt und kommen wird. 4. Nachdem alle Verſuche, eine friedliche Löſung zu finden und abzuſchließen, durch die Intrauſigenz der von England gedeckten polniſchen Regierung un möglich gemacht worden waren, nachdem die ſchon ſeit Monaten beſtehenden bürgerkriegsähnlichen Zu ſtände an der Oſtgrenze des Reiches, ohne daß die britiſche Regierung etwas dagegen einzuwenden hätte, ſich allmählich zu offenen Angriffen auf das Reichsgebiet verſtärkten, hat ſich die deutſche Reichs regierung entſchloſſen, dieſer fortdauernden und fitr eine Großmacht unerträglichen Bedrohung des erſt äußeren und dann endlich auch inneren Friedens des dentſchen Volkes ein Ende zu bereiten mit jenen Mitteln, die, nachdem die Regierungen der Demokra⸗ tien alle anderen Reviſions möglichkeiten praktiſch ſabotiert hatten, allein noch übrig bleiben, um die Ruhe, die Sicherheit und die Ehre des Deut ſchen Reiches zu verteidigen. Sie hat auf die letzten das Reichsgebiet bedrohenden Angriffe der Polen mit gleichen Maßnahmen geantwortet. Die deutſche Reichsregierung iſt nicht gewillt, infolge irgendwelcher britiſcher Abkommen oder Verpflichtungen im Oſten des Reiches Zuſtände zu dulden, die jenen gleichen, wie wir ſie in dem unter britiſchem Protektorat ſteheuden Paläſtina vorfinden. Das deutſche Volk aber iſt vor allem nicht gewillt, ſich von Polen mißhandeln zu laſſen. 5. Die deutſche Reichsregierung lehnt da her die Verſuche, durch eine ultimative For⸗ derung Deutſchland zu zwingen, ſeine zum Schutz des Reichs angetretene Wehrmacht wieder zurückzurufen und damit die alte Unruhe und das alte Unrecht erneut hin⸗ zunehmen, ab. Die Drohung, Deutſchland anſonſten im Kriege zu bekämpfen, entſpricht der ſeit Jahren proklamierten Abſicht zahl reicher britiſcher Politiker. Die deutſche Reichs⸗ regierung und das deutſche Volk haben dem engliſchen Volk unzählige Male verſichert, wie ſehr ſie eine Verſtändigung, ja eine engſte Freundſchaft mit ihm wünſchen. Wenn die britiſche Regierung dieſe Angebote bisher immer ablehnte und nunmehr mit einer offenen Kriegsdrohung beantwortet, iſt dies nicht Schuld des deutſchen Volkes und ſeiner Regie⸗ rung, ſondern ausſchließlich Schuld des britiſchen Kabinetts, bzw. jener Männer, die ſeit Jahren die Vernichtung und Ausrottung des deutſchen Volkes predigen. Das deutſche Volk und ſeine Regierung haben nicht wie Großbritannien die Abſicht, die Welt zu be⸗ herrſchen, aber ſie ſind entſchloſſen, ihre eigene Freiheit, ihre Unabhängigkeit und vor allem ihr Leben zu verteidigen.. Die im Auftrag der britiſchen Regierung von Herrn King Hall uns mitgeteilte Abſicht, das deutſche Volk noch mehr zu vernichten als durch den Verſailler Vertrag, nehmen wir zur Kenntnis. Und werden daher jede Angriffshandlung Eng lands mit den gleichen Waffen und in der gleichen Form beantworten. Berlin, 3. September 1939. Es geht vorwärts:. Deulſche Trug pen dringen in Polen weiler vor Tſchenſtochau genommen Verzweifelter Durchbruchsverſuch der Polen im Korridor * dnb. Berlin, 3. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am Nachmittag des 2. September und in den Morgeuſtunden des 3. September drangen die Trup⸗ pen des deulſchen Heeres auf allen Fronten erfolgreich weiter tief auf polniſchem Gebiet vor. Tſcheuſtochau wurde genommen. Oſtwärts Wielun wurde die Warthe überſchritten. Ein Verſuch der im Korridor abgeſchnittenen Trnppen nach Süden durchzubrechen, wurde abgewieſen. Berent iſt in deutſcher Hand. Nach der entſcheidenden Wirkung des Einſatzes der deutſchen Luftwaffe am 2. September beherrſch⸗ ten die Diviſionen der beiden gegen Polen eingeſetzten Luftflotten uneingeſchränkt den pol ni⸗ ſchen Luftraum, und ſtehen wieder einſatzbereit in ihren Abſprunghäfen. Die Einheiten der bis⸗ her nicht eingeſetzleu Luftflotten ſtehen wie bisher in ihren Fliegerhorſten bereit. he Antwort darauf Die Luftwaffe im ſiegreichen Kampfe September.(Sonderbericht.) Während des Vormarſches des Heeres hat ſich auch am Samstag die abſolute Ueberlegenheit der dentſchen über die polniſche Luftwaffe klar er⸗ wieſen. Der geſamte Luftraum über dem Kampfge⸗ biet und dem Hintergelände wird reſtlos von der deutſchen Luftwaffe beherrſcht. Die zahlreichen An⸗ griffe der deutſchen Luftwaffe beſchränkten ſich wei⸗ ſungsgemäß ausſchließlich auf militäriſche Anlagen. Von den Vormittagsſtunden an haben deutſche Auf⸗ klärer durch Feſtſtellung polniſcher Heeresbewegun⸗ gen den Vormarſch des Heeres wirkſam unterſtützt. Die rege Aufklärungstätigkeit ſchuf den Kampfein⸗ heiten die Möglichkeit zu ſtändig wiederholten Einzelangriffen. Nachdem deutſche Panzereinheiten in den Mittagsſtunden eine Bahnlinie und bald darauf die Weichſel erreicht hatten, griffen deutſche Kampf⸗ An der Nordgrenze der Slowakei: Die Deulſchen kamen als Veſreier Dank des flowakiſchen Volkes an die deutſche Wehrmacht anb. Preßburg, 2. September. Die Preßburger deutſche Tageszeitung„Der Grenzbote“ ſchildert den Jubel und die Begei⸗ ſterung, die in den befreiten Gemeinden an der Nordgrenze der Slowakei herrſchen. Die Slowaken, die den Truppen folgten, konnten ſich vor fieberhaf⸗ ter Erregung nicht mehr zurückhalten. Sie möchten den Truppen Dank ſagen und ihre Brüder, denen nach harten Zeiten der Unterdrückung wieder die Freiheit winkt, ſchon begrüßen und umarmen. Es iſt unbeſchreiblich, was wir in den nächſten Stunden erleben. Aus allen Schlupfwinkeln ſind plötzlich Menſchen da. Dörfer, die ausgeſtorben ſchienen, ſind plötzlich voller Menſchen. Vor wenigen Stunden ſaßen auf den Bergſpitzen noch überall die Polen. Jetzt wehen dort Haken⸗ kreuzbanner und ſlowakiſche Fahnen. Nur etwas trübt die Freude— zu viele Einwohner haben die Polen als Geiſeln mitgeſchleppt. Wir Deutſche ſind auch glücklich, die Dankbarkeit und auf⸗ richtige Verehrung zu erleben, die uns die Slowa⸗ ken entgegenbringen. Am Samstagabend ſind alle Gebiete, die der Slowakei dereinſt durch Staatsver⸗ Die Aufhebung der Poſtſperre: Wleder Poſtſendungen an alle Soldaten Die Soldaten teilen chrer Familie ihre Felöpoſt-Anſchrift mit dub, Berlin, 2. Sept. Nach Aufhebung der Pyoſtſperre können ab ſofort wieder Sendungen an alle Solda⸗ ten befördert werden. Die Anſchrift der Feld⸗ poſtſendungen muß eine fünfſtellige Feldpoſtnummer und eine Poſtſammelſtelle enthalten. Sie hat dem⸗ nach zu lauten: An den Unteroffizier Karl Schulze Feldpoſtnummer 25 512 Poſtſammelſtelle Berlin Sendungen an Angehörige der Luftwaffe, der Marine und einiger Sonderformationen bedürfen der Angabe einer Poſtſammelſtelle nicht. Die richtige Anſchrift teilt jeder Soldat ſeinen Verwandten und Bekannten in der Heimat auf Brennendes Gehöft eines Volksdeutſchen im Grenzland, das unſere vorgehenden deutſchen Truppen paſſierten. Sicherſtellung der italieniſchen Volksernährung udnb. Rom, 1. Sept. Zur Sicherſtellung der Volksernährung hat die italieniſche Regierung angeordnet, daß nur ein⸗ mal am Tage Brot gebacken werden darf. Zur Einſchränkung des Fleiſchverbrauchs darf don⸗ nerstags und freitags nicht geſchlachtet ſowie kein Fleiſch verkauft ooöͤer in Gaſtſtätten verabreicht wer⸗ den. Beſprechungen bei Chamberlain. Im Laufe des Vormittags empfing Miniſterpräſident Chamberlain Innenminiſter Sir Samuel Hoare, Außenminiſter Lord Halifax und den ſtellvertretenden Oppoſitions⸗ führer Greenwood. lettiſche Regierung erließ ein Geſetz, durch welches die Breite der Territorialgewäſſer vier Meilen ſeſtgeſetzt wird. CCFFFVCTCVCVCCVCVCCCTCbTVTTTTTTbTbTT Samstagabend ein ſchwerer Zugzuſammenſtoß. Bis⸗ her zählt man, einer Agenturmeldung zufolge 88 Tote und über 50 Verletzte. ſtaffeln wiederholt wirkſam Weichſelübergänge an Eine Weichſelbrücke und ein Brückenſchlag wurdes durch zahlreiche Bomben zerſtört. Ein Wald wurde in Brand geſetzt. Beſonders wirkſam waren forts geſetzte Angriffe deutſcher Kampfeinheiten gegen die 9 nach Südoſten zurückgehenden polniſchen Kom⸗ panien. Hier hatten die Angriffe unſerer Luftwaffe eine vielfach deutlich beobachtete vernichtende Wir⸗ kung. Ein wichtiger Bahnhof wurde ebenfalls mit Bomben belegt. Die militäriſchen Anlagen bei Hela murden im Laufe des Samstags wiederholt von Kampfeinheiten angegriffen und wirkſam zerſtürt. An einzelnen Stellen ſetzte Abwehr polniſcher Flak und Jäger ein. Dieſe Abwehr konnte und kann jedoch nicht mehr die Tatſache verſchleiern, daß die polniſche Luftwaffe durch Vernichtung ihrer wichtigſten Stützpunkte ſchon jetzt aufs ſchwerſte getroffen worden iſt. rat oder durch Gewalt verloren gingen, wieder frei. Die Rückkehr der Slowaken in ihr Mutterland iſt der Erfolg der ſlowakiſchen Politik der Freundſchaft und der Schickſalsverbundenheit mit dem Großdent⸗ ſchen Reich. Die in Sillein herausgegebene„Slovenfka Po⸗ litika“ berichtet über den Vormarſch der deutſchen Truppen an der Nordgrenze des flowakiſchen Staats⸗ gebietes folgendes: Die deutſchen Soldaten, die nach kurzen Gefech⸗ ten den Widerſtand der Polen gebrochen haben; werden von der Bevölkerung umarmt und mit Blumen und anderen Liebesgaben überhäuft. Die Begeiſterung wiederholt ſich, als die den deut⸗ ſchen Truppen folgenden Hlinka⸗Gardiſten in den ſlowakiſchen Gemeinden eintreffen. Ueberall wird die ſlowakiſche Fahne gehißt, die die Bevölkerung trotz allen Terrors durch die lange Zeit aufbewahrt hat. Selbſt oͤie Männer weinen vor Rührung, und die Frauen danken auf den Knien, daß ſite dieſe Stunde erleben durften. Die Feſtesfreude wird aber überſtrahlt durch den Dank an die Wehrmacht des deutſchen Volkes, als deſſen Freund ſich die ſlowakiſche Nation bezeichnen darf. einer vorgedruckten Poſtkarte mit. Bevor dieſe Karte nicht eingegangen iſt, wird gebeten, keine Poſt abzuſenden. 5 A. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß Sen⸗ dungen nicht die früher benützten Sendungs⸗Poſt⸗ nummern tragen dürfen. Die Abſendung von Sen⸗ dungen mit ſechsſtelligen Zahlen iſt daher zwecklos. Zur Feldͤpoſtbeförderung zugelaſſen ſind nur ge⸗ wöhnliche Briefe bis zum Gewicht von 290 Gramm. Poſtkarten, Poſtanweiſungen. Ausgeſchloſſen von der Beförderung ſind vor⸗ läufig Päckchen und Pakete. Poſtkarten und Briefe, in deren Aufſchrift oder Abh⸗ ſenderangabe eine Feldpoſtnummer angegeben iſt, werden gebührenfrei befördert.. Polniſche Zerſtörungswut! — c jc—ĩpjꝙ—jð— SSTSTTVVVTTVVTTVVTTTVC (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) 8 PPP yy ã A ã ͤ Grenze der Territorialgewäſſer in Lettland. Die Lettlands auf Schweres Zugungück in Frankreich 365 Tote anb. Paris, 2. Sept. Zwiſchen Orléans und Paris ereignete ſich am 7 Dale London, enkſtehen t 5 als Hyſterie bezeichnete, das enthüllt ſich ſo in vielen Fällen als wirklich organiſche Krankheit, nämlich 7 2815 7 Ren An 4. Seite/ Nummer 404 Neue Mannheimer Zeitung Montag, 4. September 193g Danzig abſolut geſichert! orberung von Dirſchau Die Er Der letzte Brückenkopf, von dem Danzig aus hätte bedroht werden können adnb. Danzig, 3. Sept. iger Vorpoſten“ meldet: „Der Einſatz der Danziger Verteidigungs⸗ kräfte an den Grenzen des Gebietes der ehe⸗ maligen Freien Stadt Danzig am Freitag und Sonnabend verſtärkte die Sicherheit der Dan⸗ ziger Bevölkerung in ſolchem Umfange, daß man nunmehr infolge der von den Angehörigen der Gruppe Eberhardt bezogenen Stellungen von einer abſoluten Sicherung Danzigs ſprechen kann. Eine Gefahr die uns durch den Einfall polniſcher Heeresteile drohen könnte, beſteht nicht mehr. zig⸗polniſche Grenze bei Zoppot iſt ch die Säuberung Dirſchaus n polniſchen Beſatzung iſt jeder pol⸗ oß der aus dieſer Ecke gegen Danzig ge⸗ könnte, von nun ab unmöglich. Der für erung Danzigs wichtige Schlüſſelpunkt wurde der gegneriſchen Front von einem durch fanteriſtiſche und artilleriſtiſche Einheiten verſtärkten preußiſchen Pionierbataillon entriſſen. 1 ofs Dieſes Lieſſau her mit⸗ tels erte die Weichſel von Floß⸗Säcken. Umgebung unter der militäriſchen Gewalt der rhardt. Die Vorſtöße der deutſchen on Pommern her auf Danzig zu voll⸗ ich planmäßig. Berent iſt bereits erreicht. itſchen Spähtrupp gelang es von Berent die Südgrenze Danzigs zu erreichen und enkopf in Danzig ſelbſt einzutreffen. Es wird berichtet, daß überall, wo die deutſchen Truppen auf deutſche Volksgenoſſen ſtießen, die trotz des Terrors ihre heimatliche Scholle nicht verlaſſen hatten, überſchwengliche Freude herrſchte. Anderer⸗ ſeits iſt erwieſen, daß polniſche Ziviliſten nach dem * 2 Ducchmarſch deutſcher Truppen aus den Verſtecken hinterliſtig ihren privaten Krieg gegen deutſche Soldaten zu führen beabſichtigen. Es wurde in die⸗ ſen Fällen ſcharf Furchgegriffen. Weiter wurde bei den Patrouillenkämpfen an der Danzig⸗polniſchen Grenze einwandfrei feſtgeſtellt, daß die Polen Dum dum⸗Geſchoße verwendet haben, d. h. alſo Munition ſicher gebrauchten, die ganz furchtbare Verwundungen her⸗ vorrufen und in ziviliſierten Ländern nicht verwen⸗ det werden. In Stargard brachen die Strafgefangenen aus dem Gefängnis aus und entfalteten ein wüſtes Ter⸗ ror⸗Regiment. Deutſche Panzerſpähtrupps wurden von Dirſchau nach Stargard entſandt, um die Ord⸗ nung wieder herzuſtellen und die dortige Bevölke⸗ rung vor einer Verbrecherherrſchaft zu ſchützen. Die Tatſache, daß deutſches Militär ohne weiteres die Verbindung von Dirſchau nach Stargard aufnehmen konnte, mag als Beweis dienen, in welchem Um⸗ fange die deutſchen Truppen in breiter Front im Korridor aufmarſchiert ſind und den Widerſtand des Gegners überwunden haben.“ Wie jetzt bekannt wird, hatten Weichſelniederung unter Waſſer — ſetzt, indem ſie die Deiche durchſtießen. 2 ES die ge⸗ ieſe Ak⸗ die Polen tion wurde j unternommen, daß das deutſche Militär das et ſchon überſchritten hatte, ehe die Ueb bemmung eintrat. Die Einnahme der Stadt Dirſchau iſt von der linken Weichſelſeite her er der Bei Annäherung deutſcher Truppen von Marienburg, alſo der rechten Weichſelſeite, ſprengten die Polen den Liſſaer Brückenkopf und die beiden roßen Weichſelbrücken, ſo daß die Pioniere in gen mußten. Die Stadt Dirſchau iſt t den Uebergang erzwin⸗ trotz des Bombar⸗ dements deutſcher Sturz bomber in ihrem bewohnten Kern unzerſtört geblieben. Von der deutſchen Luftwaffe ſind gemäß oem Befehl dez Führers nur militäriſche Ziele, Kaſernen, Maſchinen⸗ gewehrneſter uſw. unter Feuer genommen worden. Die Einſchläge liegen großartig im Ziel. Kaum einen Fehlſchlag hat es gegeben. Dort, wo das Bom⸗ Feh 9 9 bardement eingeſetzt hatte, iſt allerdings die nichtung vollkommen. Am Weichſelufer lagert jetzt ſchon das Pionier⸗ material, um eine Behelfsbrücke über den Strom zu ſchlagen. Ver⸗ entralitätsgeſetze Staaten belonen ihre Neulraltät und ſichern ſich gegen Aeberraſchungen Kopenhagen, 2. Sept. Die däniſchen S hler ſind mit nahezu einem Dutzend Sondergeſetzen und Ausnahme⸗Verord⸗ nungen überraſcht worden. An der Spitze dieſer Maßnahmen ſteht eine vom Außenamt in Ueberein⸗ ſtimmung mit dem Parlamentsbeſchluß herausge⸗ gebene Erklärung, in der es u. a. heißt:„Die dä⸗ „Anjere Intereſſen haben uns und Deulſchland verbünde!“ le Slon kei ficht mit Jeulſchland! Ein Tagesbeſehl des ſlowakiſchen Wehrminiſters EP. Preßburg, 3. September. Der flowakiſche Wehrminiſter, General Catlos, hat an die ſlowakiſchen Truppen einen Tagesbefehl erlaſſen, in dem es heißt: „Offiziere, Soldaten! Wieder ſteht das flowakiſche Volk, das ſlowakiſche Heer vor eiuer geſchichtlichen Prüfung. Unſere Intereſſen haben uns mit der deutſchen Armee verbündet und in ein feindliches Verhältnis zu Polen geſtellt. Die Feindſeligkeiten haben begonnen. Danach, wie unſere Truppen ſich im Kampf verhalten werden, wird man uuns jetzt und in Zukunft beurteilen, danach wird man uns merten, wird man uns meſſen und für uns eintreten Ein entſchloſſenes Deutſchland braucht einen eut⸗ ſchloſſenen Verbündeten. Den gemeinſamen Wunſch, die unterjochten Brüder in Polen zu befreien, wer⸗ eee, b der deut e Vormarsch Die ſtalieniſche Preſſe ſiellt den Verluſt des Korridors für Polen feſt anb Rom, 3. verkünden Italien am Vordringen „Siegreicher September. den lebhaft Sonntag das der deutſchen Vormarſch der Rieſige Ueberſchriften intereſſierten Leſern in weitere unaufhaltſame Truppen in Polen. deutſchen Truppen. Der Korridor abgeſchnitten. — Die Polen in der Falle eingeſchloſſen.— Blitz⸗ artige und gewaltige Schläge der deutſchen Luft⸗ Seite gehenden Schlagzeilen der Blätter, die allenthalben reißenden Abſatz finden.„D Volk zieht im Geiſt mit ſeinen Soldaten mit“, ſo betitelt„Giornale D Italia“ den ausführlichen Bericht ſeines Berliner Korreſpondenten, der betont, daß das geſamte deut⸗ ſche Volk in Stadt und in der Stunde der waffe“, ſo lauten die über die ganze as deutſche Land in Prüfung von einem einzigen Willen beſeelt ſei und wiſſe, daß der Führer Vorſorge getroffen habe, um ſegliche politiſche oder militäriſche Ueberraſchung zu vermeiden. Der zweite Te der Feind⸗ 5 der Direktor des Blattes unter⸗ ner aktiven Bilanz für die mit großer ihrten Operationen der deutſchen Wehr⸗ abgeſchloſſen. Der polniſche Korridor, dieſes Gebilde des Verſailler Vertrages, das Foch“ bei ſeiner letzten Prophezeiung als deutſch⸗polniſchen 11 Ene macht unglüe 7 . Urſache eines neuen europäiſchen Konfliktes bezeich⸗ net habe, könne bereits als für Polen verloren an⸗ geſehen werden. Auch von der norditalieniſchen Preſſe raſche Vordringen der deutſchen Truppen mit größter Begeiſterung verfolgt. Der berühmte Korridor hat praktiſch aufgehört zu beſtehen, ſchreibt die Turiner„Stampa“. Das be⸗ deuten, daß nunmehr jeder polniſche Widerſtand im Nordabſchnitt bis zur Oſtſee in kürzeſter Zeit zum Zuſammenbruch verurteilt iſt. Die Blitzartigkeit der militäriſchen Operationen ſei der beſte Beweis für die in Verſailles geſchloſſene unſinnige Gebiets⸗ regelung. wird das in Polen Die neuen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Sowjetrußland ſcheinen immer enger zu werden. Der Pakt von Moskau erfülle ſeine Funktionen im Hinblick auf die Ereigniſſe in Polen. Der„Popolo'Italia ſchreibt, die aus dem Diktat von Verſailles ſtammenden Ungerechtigkeiten be⸗ züglich Danzigs und des Korridors hätten mit den demokratiſchen Methoden der Abſtimmung revidiert werden können, aber die Demokratien wollten die Abſtimmung mit den Kanonen. den wir in gemeinſamer Anſtreugunz erfüllen. Ich befehle der Maunnſchaft in den Kampf zu gehen, wage⸗ mutig und energiſch den Willen des Staatsoberhaup⸗ tes der ſlowakiſchen Regierung und der ganzen Na⸗ tion zu erfüllen, unbedingt meine und meiner Unter⸗ kommandauten Befehle zu erfüllen, initiativ und tapfer die Freiheit der unfreien Slowaken zu er⸗ kämpfen. Gott helfe uns! Mit ihm werden wir ſiegen!“ Englands neue Wehrpflicht EP. London, 3. September. Das Unterhaus nahm am Samstagmittag die Vorlage über die Ausdehnung der Wehrpflicht auf alle Altersklaſſen zwiſchen dem 18. und dem vollendeten 40 Lebensjahre mit 340 gegen ſieben Stimmen in erſter und zweiter Leſung an. Die weiteren formalen Stadien des Geſetzes werden am Sonntag in beiden Häuſern des Parlaments erledigt werden. Nach Mitteilung des Arbeitsminiſters Erneſt Brown, der die Vorlage der Regierung begründete, iſt vorläufig nicht damit zu rechnen, ͤdaß irgendwelche Aushebungen auf Grund des Geſetzes erfolgen wer⸗ den. Sobald ſie aber einſetzen, werden ſie nach Mit⸗ teilung des Kriegsminiſters Hoare⸗Beliſha nach Jahresklaſſen erfolgen. Das Geſetz ſieht vor, daß der Bedarf der lebenswichtigen Induſtrien an Arbeits⸗ kräften durch oͤie Wehrpflicht nicht geſchädigt wird. In der Ausſprache erklärte der ſtellvertretende Oppoſitionsführer Greenwoodd, daß er nach wie vor in ſeinem Herzen gegen die Dienſtpflicht ſei, aber unter den veränderten Verhältniſſen werde ſein⸗ Partei in der zweiten Leſung für die Vorlage ſtim⸗ men. Gegen die Vorlage ſprach nur der unabhängige Arbeiterparteiler Maxton. Eiſenbahnverkehr nach Frankreich geſperrt anb Berlin, 3. September. Ab ſofort wird bis auf weiteres der geſamte Eiſenbahnverkehr nach Frankreich geſperrt. Auch Sendungen, die über deutſch⸗franzöſiſche Uebergänge im Durchgangsverkehr über Frankreich befördert werden müßten, werden bis auf weiteres nicht mehr angenommen. niſche Regierung hat beſchloſſen, während des zwi⸗ ſchen Deutſchland und Polen ausgebrochenen Kon⸗ fliktes völlige Neutralität zu beobachten. Die Neutralitätsbeſtimmungen, feſtgelegt in den Er⸗ klärungen vom 27. Mai 1938, zwiſchen Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden treten in Kraft. Das Kriegsminiſterium teilt mit, daß beſchloſſen worden iſt, die Jahrgänge 1936 und 1937 ſofort einzuziehen, während die Einbe⸗ rufung der Jahrgänge 1934, 1935 und 1938 für die nächſten Tage bevorſteht. Die Reſerve⸗Offiziere ſind wieder eingezogen worden. Für die Küſten verteidigung ſtehen die Jahrgänge 1934, 1935 und 1936 zur Verfügung. Das durch königliches Dekret vom 4. Mai dieſes Jahres errichtete Inſtitut zur„Kriegsverſicherung für däniſche Schiffe“ hat jetzt ſeine Tätigkeit aufge⸗ nommen. Alle Reeder ſind verpflichtet, ihre Schiffe bei dieſem Inſtitut zu verſichern. Die Kriegs verſiche⸗ rungsſumme iſt grundſätzlich vier Millionen Kronen je Schiff. In Ausnahmefällen können ſechs Millio⸗ nen Kronen verſichert werden. Lettland verkündet Neutralität EP. Riga, 3. Sept. Der lettiſche Staats⸗ und Miniſterpräſident Ul⸗ manis hat ſoeben nachſtehende Erklärung abge⸗ geben: „Ich verkünde, daß Lettland im Kriege, der zwi⸗ ſchen auswärtigen Mächten ausgebrochen iſt, ſtrenge Neutralität bewahren wird. Auf Grund des Geſetzes über die Neutralitäts⸗ beſtimmungen beſchließe ich, daß die in dieſem Ge⸗ ſetze aufgeführten Beſtimmungen vom 1. September an auf alle kriegführenden Parteien anzuwenden ſind.“ Zu dieſer lettiſchen Erklärung wird von maß⸗ geblicher Seite mitgeteilt, die Erklärung des Staats⸗ priäſidenten über die Neutralität Lettlands ſei in Uebereinſtimmung mit Eſtland und Litauen unter⸗ zeichnet worden. 200000 RM gezogen E Berlin, 2. September. In der 5. Klaſſe der 1. Deutſchen Reichslottetie fielen drei Gewinne von je 200 000 Mark auf die Nr. 187 592. in Viertelteilung, in der 2. und 3. Abteilung in Achtelteilung ausgegeben. Haupeſchertfelelter eind verantwortlich für Politik: Or. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kultur politik, Theater und Unterhaltung: Carl Onno Ellen bart. Handelsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: l. B. Dr. Franz Wil⸗ helm Koch. unſt, Film und Gericht: Dr. Franz Wilhelm Koch.— Sport: Wills Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Or. E. 8. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 0. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung mur Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zettrng Or Fritz Bode& Co., annbeim, R 1, 6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen i. V. Robert Göller, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 10 gültig. ie Anzeigen der Ausgabe 4 Abend und A Mittag erſchelnen gleich teitig in der Ausgabe 8 Ausgabe A Mittag äber 10 000 Ausgabe A Abend über 2 500 Ausgabe B über 20 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juli über 30 000 Nerven und Drüſen Die Nervenbahnen als die„Telegraphenleitun⸗ gen des Körpers“ betrachtet man gern als ein ganz geſondertes Syſtem von Organen. Wenn alſo ein Menſch nervenkrank war, ſo wurden ſeine Nerven und Nervenzentren anatomiſch auf Veränderungen und Schäden unterſucht und, wenn ſich keine Stö⸗ rung ſand ſo leugnete man nicht gerade das Leiden, aber man ſprach achſelzuckend von„funktionellen“ St zen, von Konſtitutionsfehlern oder von Hyſterie.— Die Aerzte haben auf faſt allen Gebie⸗ D ten gelernt, daß man nicht„alles Weh und Ach tau⸗ ſendſach aus dein Punkte“ kurieren kann, ſondern daß man immer den Menſchen im ganzen ſehen muß. Wenn ein Muskel ſich zuſammenziehen ſoll, daun wird ihm dies nicht allein durch die Nerven vom„Lebensknoten“, dem Zwiſchenhirn, aus mitge⸗ em leilt, ſondern von der Hirnanhangdrüſe werden dürrch chemiſche Stofſe die„Hormone“, über die Blutbahnen auch chemiſche FTursgungen Zdirekt oder durch andere Drüſen gegeben. Dieſe beiden„Be⸗ fehls ausgaben“ erfolgen aber bei dem geiunden Menſchen in 1 Zuſammenarbeit, ja Drüſen und Nerven ſich gegenſeitig! dabei wie H. M. L. Latuelle Brüſſel und Profeſſor Fulton New Haven auf dem 3. Inter⸗ nationalen Neurologenkongreß in Kopenhagen die⸗ er Tage eindebend darſtellten. Wenn alſo ein ii ein anuſcheinend durch die Nerven bedingtes bat ſo müſſen nicht notwendig die Nerven, können auch die Driſen eine Störung haben. Prsfeſſor Gagel und Profeſſor Foerſter⸗Bres⸗ lau haben geradezu in geſtellt, wie Zwergwuchs oder Rieſenwuchs, krank⸗ haft erhößter oder krankhaft einer Tabelle gegenüber⸗ verminderter Stoff⸗ wechſel wie geſchlechtliche Früh⸗ oder Spätreiſe bald urch Drüſenſtörungen, bald durch Nervenſtörungen köunen. Was man früher oft verächtlich als Fehlſtenerung im Wechſelſpiel der Nerven und Drüſen. „Ein neues Zeitalter der Neurologie“ iſt ange⸗ brochen, das war der Eindruck, den dieſe Erkennt⸗ niſſe auf der von dem däniſchen Profeſſor Viggo Ehriſtianſen geleiteten Tagung erweckten. Die Nerven und ihre Syſteme ſtehen in dem großen Zu⸗ ſammenhang des ganzen Körpers. Ihre Krank⸗ heits⸗ und Anſteckungsempfindlichkeit kann durch Fehler an den Drüſen bedingt ſein. Ihre Empfind⸗ lichkeit gegen Witterungserſcheinungen läßt ſich che⸗ miſch deuten. Daß die gefürchtete Spinale Kinder⸗ lähmung gerade im Juli und Auguſt gehäuft auftritt, kann bei weiterer Forſchung auf dieſem Wege eine Erklärung finden. Der preußiſche Pfiff Eine Anekdote erzählt von Willi Fehſe Es wird erzählt, daß Friedrich der Große in Potsdam öfter, in einen alten Soldatenmantel ge⸗ hüllt, die Wirtshäuſer beſuchte, um dort unerkannt ſeinen Soldaten auf die Finger zu ſehen. Dabei ge⸗ riet er einmal in die Geſellſchaft eines Grenadiers, der ſchon eifrig dem Wein zugeſprochen hatte und auch ihn zum Mittrinken einlud. Der König ließ ſich nicht nötigen und tat dem Grenadier, deſſen munteres Weſen ihm gefiel, herz⸗ haft Beſcheid. Da ihm jedoch der Soldat etwas viel auszugeben ſchien, fragte er ihn vertraulich, wie er denn zu dem Gelde komme; denn der Sold reiche doch unmöglich für ſolche Zechen. Der Grenadier zwinkerte mit den Augen und lachte.„Da muß man eben den preußiſchen Pfiff kennen, Kamerad“, ſagte er. „Den preußiſchen Pfiff?“, fragte Friedrich ver⸗ wundert zurück.„Was meinſt du denn damit?“ Aber der Soldat ſtrich ſich über dn Schnauzbart und wollte nicht mit der Sprache heraus. Erſt als der König verſprochen hatte, daß er ihn nicht ver⸗ raten würde, neigte er ſein rotes, von Narben durchzogenes Geſicht an das Ohr des vermeintlichen Soldaten. „Es iſt ja jetzt Frieden“, ſagte er,„und da ver⸗ kaufe ich das, was ich nicht mehr gebrauche. Siehſt du“, fuhr er fort,„wozu brauche ich jetzt eine ſtählerne Säbelklinge?“ Damit zog er ſeinen Säbel aus der Scheide und zeigte dem verdutzten König, daß die Waffe unter⸗ halb des Griffes nur aus einem Holzſtiel beſtand. Friedrich merkte ſich den Soldaten und zog am nächſten Tag über ihn Erkundigungen ein. Was er erfuhr, lautete nicht ſchlecht. Der Grenadier war wohl als loſer Vogel bekannt; aber im Felde hatte er ſich mit Ehren geſchlagen und ſeinen Mann ge⸗ ſtanden, wenn es ernſt wurde. Dieſe Auskunft be⸗ wahrte ihn nun vor Schimpf und Schande. Doch beſchloß der König, ihm immerhin, eine derbe Lehre zu geben. Die Gelegenheit dazu ergab ſich bald. Kurze Zeit darauf trat nämlich das Regiment, in dem der Gre⸗ nadier diente, vor dem König zur Parade an. Fried⸗ rich ritt die Front ab, bis ſein ſcharfer Blick den Soldaten mit dem preußiſchen Pfiff entdeckt hatte. Er winkte ihn mit ſeinem Nebenmann zu ſich her⸗ an und befahl ihm kurzerhand, ſeinen Säbel zu ziehen und ſich mit ſeinem Kameraden auf blanke Waffe zu ſchlagen. Der Grenadier ſtutzte einen Augenblick. Dann ſchien er zu begreifen, faßte den König etwas un⸗ ſicher ins Auge und erwiderte:„Mafeſtät, warum ſollte ich das wohl tun? Es iſt mein beſter Kame⸗ rad, und er hat mir nichts zuleide getan.“ „Kerl“, ſchrie der König, und ſeine Augen be⸗ gannen zu blitzen, meint Er, ich gebe meine Orders aus Laune und denke mir nichts dabei? Will Er wohl ziehen, wenn ich befehle! Er muß jederzeit für ſeinen König mit dem Säbel bereitſtehen...“ Da legte der Grenadier die Hand an den Griff ſeines Säbels, blickte zum Himmel und rief:„Nun denn, Majeſtät, wenn es nicht anders ſein kann, möge mich Gott davor bewahren, daß ich das Blut meines Kameraden vergieße, und geben, daß meine Säbelklinge auf der Stelle zu Holz wird!“ Und ſiehe da, als er nun die Waffe aus der Scheide riß. war ſie aus Holz. „Kerl“, ſagte Friedrich indem er lachend mit dem Krückſtock droßte.„Er verſteht wirklich den preußi⸗ den P; und meiß ſich zu helfen. Aber man darf den Pfiff auch nicht mißbrauchen, verſteht Er?“ Und ſich zu ihm hinunterbeugend, ſetzte er leiſe hinzu: „Was paſſiert iſt, iſt paſſtert und bleibt unter uns. Macht Er mir aber noch einmal ſolche Suiten, dann ſoll ein Donnerwetter dreinfahren“ Damit hob er noch einmal den Krückſtock empor, warf dem Nebenmann des Grenadiers, der ihn ver⸗ ſtändnislos anſtarrte, einen Friedrichsdor zu und ritt wieder zu ſeinem Gefolge hinüber. Der Gre⸗ nadier aber trat ins Glied zurück und hat ſpäter den preußiſchen Pfiff immer nur dann angewandt, wenn es in der Ordnung war. Ein neuer Bazillus, der Krankheitserreger vernichtet. Einen neuen Bazillus, der die Eigen⸗ ſchaft besitzen ſoll, viele Erreger menſchlicher Krank⸗ heiten aufzulöſen und damit zu vernichten, hat Pro⸗ feſſor Dubos von der Univerſität Neuyork ent⸗ deckt. Er hat, wie in der Frankfurter Wochenſchriſt „Die Umſchau“ berichtet wird, Auszüge aus dieſen harmloſen Bodenbakterien hergeſtellt, die er gleich⸗ falls auf Krankheitserreger einwirken ließ und in kurzer Zeit wurden Pneumokokken, die Erreger der Lungenentzündung, und ebenſo Eiter⸗ erreger vernichtet. Es war nun die Frage, ob die wirkſame Subſtanz zu den ſchon bekannten „Bakteriophagen“ gehört, kleinſten Bakterien, die größere Bazillen wie Typhus⸗ und Cholera⸗ bazillen freſſen. Bei der Unterſuchung zeigte ſich, daß dieſe Bakterienfreſſer Filter und Membranen paſſieren, während die wirkſame Subſtanz der harm⸗ loſen Bodenbakterien dies nicht tut, ſo daß ſie alſo nicht zu den bekannten Bakterienfreſſern gehört. Von dem bakterienfreſſenden Extrakt tötet ein Milli⸗ gramm eine Milliarde Pneumokokken. Die außer⸗ ordentliche Kraft dieſes Bakterienſtoffes zeigte ſich nicht nur im Reagensglas ſondern auch im lebenden Organismus. Weiße Mäuſe, denen die 100 000 fache tödliche Doſis von Pneumokokken und anderen Ba⸗ zillen eingeſpritzt wurde, konnten vollkommen ge; ſchützt und geheilt werden. Wenn ſich die Heil⸗ erfolge dieſes Wundermittels auch in anderen In⸗ ſtituten beſtätigen, hätte man ein neues Heilmittel für die Lungenseel deten de 2„„ gefunden Die Loſe werden in der 1. Abteilung ö E gem ſtaltul zeigte. fehlte morge den 9 wie n trägt altgen Vo bei u! und lrifft! blick, Fraue drückte ſenſter oſſen it den St maler: dieſem erſten Zußbe davon. dient Platzv händle dicke& der in Gu der Z. die M ſiedler Ei. Spanr In ſich de Aufru in die der S 1 Die erſolgr Um di ſchwier zu kön Reihe Von ſchnelle ſcheidu⸗ Behörk einer Zuſtim Voche Hei all meinde mit d Aufgab den na führt. 22 * Montag, J. September 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 5. Seite“ Nummer 404 —— Mannheim, 4. S ene Gonnlag voller Gyannung Des Sommers ungebrochene Kraft beherrſcht bis jetzt den September. Gluthitze während der Tages⸗ ſtunden, leichte Abkühlung nur gegen Abend. Freuen wir uns des Sommers; bis jetzt haben wir ihn ja nur in kleineren Etappen kennengelernt. Ein Sonntag ohne das, was man ſo gemeinhin Betrieb neunt. Keine Veran⸗ ſtaltung, kein Feſt im Freien— nur die Badeſtätten zeigten die normale Beſetzung. Und doch, auch hier ſehlte manches bekannte Geſicht, es fehlte auch beim morgendlichen Bummel durch die Planken, der bei den geſchilderten Witterungsumſtänden ſchön war, wie nur ſelten in dieſem Jahr. Mancher Kamerad ltägt die Uniform und hat keine Zeit mehr für den altgewohnten Sonntagsſpaziergang. Von den kriegeriſchen Ereigniſſen ſelbſt ſieht man lei uns nicht viel. Die Hilfsſchweſtern fallen auf und die friſchgebackenen Hilfspoliziſten, dagegen trifft man verhältnismäßig wenig Soldaten. Augen⸗ blick, noch etwas iſt am Sonntag aufgefallen: Die Frauen, die in friedlichem Verein die Handkarren drückten, darauf der Sand zur Sicherung der Keller⸗ ſenſter. Schweißtropfen ſind auf dieſe Weiſe ge⸗ lloſſen, aber ein gut verbarrikadiertes Kellerfenſter t den Schweiß der Edlen wert. Stille auch auf den Sportplätzen. Nor⸗ malerweiſe hätten die Wogen der Begeiſterung an bieſem Sonntag ſchon hoch gehen müſſen und die erſten Ueberraſchungen, das Geſprächsthema mancher Zußballbörſenſtunden, wären fällig geweſen. Nichts zabon. Es gibt jetzt wichtigere Themen als unver⸗ dient verhäugte Elfmeter und noch unverdientere Platzverweiſe. Dafür ſind die Stände der Zeitungs⸗ händler umlagert, die Zeitungshändler ſelbſt machen zicke Striche unter die großen Ueberſchriften, damit her intereſſierte Volksgenoſſe gleich im Bild iſt. Gut beſucht ſind die Lokale. Kein Wunder, in der Zeit der Hochſpannung drängt es jeden unter die Menſchen, da kann ſich auch der geborene Ein⸗ ſiedler nicht der Ruhe freuen Ein Sonntag ohne Betrieb, ohne aber nicht Spannung und nicht ohne Ereigniſſe. In den erſten Nachmittagsſtunden konzentrierte ſich das Intereſſe aller auf den Rundfunk, der die Aufrufe des Führers bekanntgab, die wir nunmehr in dieſer Ausgabe im Wortlaut leſen von dem Ernſt der Stunde durchdrungen. tt. Aufruf zum Ehrendienſt um deukſchen Volke Die planmäßig vorgeſehene Vermehrung des Reichsarbeitsdienſtes für die weibliche Fugend Reichsarbeitsführer Staatsſekretär Hierl erließ folgenden Aufruf: Der Führer hat das deutſche Volk zum Einſatz aller Kräfte aufgerufen. Aus dieſem Grunde wird die planmäßig vorgeſehene Vermehrung des Reichs⸗ arbeitsdienſtes für die weibliche Jugend beſchleunigt durchgeführt. Die Lager des Reichsarbeitsdienſtes für die weib⸗ liche Jugend ſollen in dieſer Zeit erſt recht Stätten des Glaubens an den Führer und der Arbeit für Deutſchland ſein Mehr deun je braucht gerade jetzt die deutſche Frau und Mutter auf dem Lande die helfenden Hände der deutſchen Jugend. Ich rufe daher alle deutſchen Mädchen im Alter von 17 bis 25 Jahren, die nicht bereits in Sonder⸗ aufgaben eingeſetzt ſind, auf, als Arbeitsma i⸗ den für ihr Volk Ehrendienſt zu leiſten. Die Meldungen ſind ausſchließlich au die zuſtän⸗ digen Bezirksleitungen zu richten. Die Anſchriften der Bezirksleitungen und die Meldeformulare ſind bei der örtlichen Poltzeibehörde erhältlich. Auch dem Bedarf aun Führerinne, für den ver⸗ größerten Reichsarbeitsdieuſt für die weibliche Jugend muß beſchleunigt entſprochen werden. Daher rufe ich Mädchen im Alter von 20 bis 25 Jahren mit entſprechenden Vorausſetzungen auf, ſich für dieſe Zeit zur Verfügung zu ſtellen. In erſter Linie gilt der Ruf allen ehemaligen Arbeitsmaiden und Führerinnen. Wir brauchen euere Erfahrung, helft wieder mit! Die Meldungen ſind ausſchließlich an die zuſtän⸗ digen Bezirksleitungen zu richten. re eee Cancleseundſaaung amt c aclen ænicitet Leiter des Ernaährungsamtes in Mannheim ist Direktor Dr. Mayer Auf Grund der Verordnung des Reichsminiſters für Ernährung und Land wirtſchaft über die öffent⸗ liche Bewirtſchaftung von landwirtſchaftlichen Er⸗ zeugniſſen iſt das Landesernährungsamt als ein Beſtandteil der badiſchen Landesbehörde errichtet und dem Badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſters unterſtellt. Der Leiter des Landesernährungsamtes iſt der Landesbauernführer der Landesbauernſchaft Baden, Engler⸗Füßlin. Das Landesernährungsamt gliedert ſich in die Abteilungen A und B und hat u. a. die Aufgabe, für die ordnungsgemäße Wirtſchaftsführung in den Er⸗ zeugerbetrieben Sorge zu tragen; gleichzeitig hat dasſelbe für eine ordnungsgemäße Bewirtſchaftung und Verteilung der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe zu ſorgen. Die genannten Aufgaben werden von der Abteilung A des Landesernährungsamtes wahr⸗ genommen. Die Aufgaben der Abteilung B des Landesernäh⸗ rungsamtes werden direkt in dem Finanz⸗ und agnalimen aux Henaeintacliung Die Verteidigung von Volk und Reich erfordert erfolgreiches Arbeiten der öffentlichen Verwaltung. Um dieſe nun in den Stand zu ſetzen, auch unter ſchwierigſten Verhältniſſen ihre Aufgaben erfüllen zu können, hat der Führer in einem Erlaß eine Reihe von Anordnungen getroffen. Von allen Behörden werden reſtloſer Einſatz und ſchnelle, von bürokratiſchen Hemmungen freie Ent⸗ ſcheidungen erwartet. Iſt bei den nachgeordneten Behörden eine Entſcheidung an die Zuſtimmung einer anderen Dienſtſtelle gebunden, ſo gilt deren Zuſtimmung als erteilt, wenn nicht innerhalb einer Boche ſchriftlich begründeter Widerſpruch vorliegt. Hei allen Dienſtſtellen des Reiches, der Länder, Ge⸗ meinden und öffentlichen Körperſchaften gehen die mit der Reichsverteidigung zuſammenhängenden Aufgaben allen anderen Arbeiten vor; letztere wer⸗ den nach Maßgabe der vorhandenen Kräfte fortge⸗ ſührt. Soweit nicht dringendes Staatsintereſſe ent⸗ de Hexwalung gegenſteht, ſollen nachgeordnete Behörden mit den Verwaltungsentſcheidungen betraut werden, für die eine oberſte Reichsbehörde oder höhere Verwal⸗ tungsbehörde zuſtändig iſt. Im Verwaltungsverfah⸗ ren entfallen weitere Beſchwerden gegen Beſchwerde⸗ entſcheidungen. An die Stelle der Anfechtung einer Verfügung im verwaltungsgerichtlichen Verfahren tritt die Anfechtung im Beſchwerdewege. Die Kör⸗ perſchaften des öffentlichen Rechts werden den zu⸗ ſtändigen oberſten Reichsbehörden unterſtellt, die be⸗ ſtimmen, ob und wieweit die Arbeiten dieſer Kör⸗ perſchaften einzuſtellen ſind oder welche ſtaatlichen Aufgaben ſie zu übernehmen haben. Zuwendung an private Organiſationen werden von den»berſten Reichsbehörden eingeſchränkt oder eingeſtellt, ſoweit nicht die Fortführung der Aufgaben dieſer Organi⸗ ſationen unabweisbar iſt. Für die Partei, ihre Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände ergehen noch beſondere Vereinfachungsvorſchriften. —— S S . 2 S Dee N 5 S Wirtſchaftsminiſterium bearbeitet. Hierbei handelt es ſich in erſter Linie um die Feſtſtellung des Be⸗ darfs an Lebens⸗ und Futtermitteln ſowie die Auf⸗ ſtellung von Haushaltsliſten, Ausgabe von Bezugs⸗ karten uſw. Die Ernährungsämter ſind dem Landrat bzw. Oberbürgermeiſter unterſtellt. Lei⸗ ter des Ernährungsamtes iſt in den Landkreiſen der Kreisbauernführer, in den Städten Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim, Baden⸗Baden, Freiburg und Konſtanz ein vom Oberbürgermeiſter beſtimmter Be a mter. Innerhalb des Ernährungsamtes werden eben⸗ falls die Aufgaben 3 und der zuſtändigen der Bedarfsdeckung Verbrauchsregelung in den Abteilungen& und B bearbeitet. Die Aufgaben der Abteilung& über⸗ nimmt die zuſtändige Kreisbauernſchaft für ſämt⸗ liche in ihrem Bezirk vorhandenen Verwaltungs⸗ behörden, während die Aufgaben der Abteilung B durch einen Beauftragten des Landrats bzw. des Oberbürgermeiſters wahrgenommen werden. Oberbürgermeiſter Renninger hat Direktor Dr. Mayer vom Städtiſchen Steueramt zum Lei⸗ ter des Wirtſchaftsamtes der Stadt Mannheim be⸗ ſtellt. f en Hohes Alter. Am heutigen Montag, 4. September 1939, begeht Privatmann Wilhelm Dautel, Riedfeldſtr. 85 hier wohnhaft, in körper⸗ licher und geiſtiger Rüſtigkeit, ſeinen 91. Geburts⸗ tag. IInſeren herzlichen Glückwunſch! ei Ihren 85. Geburtstag feiert am Montag Frau Joſephine Bundſtädter, Kleinfeld—6, Nr. 19. Wir gratulieren. e Ihren 84. Geburtstag feiert am Montag, dem September, Frau Käthe Kratzert, Max⸗Joſeph⸗ Straße 10. Wir gratulieren. zn Seinen 70. Geburtstag feiert am 4. September Herr Andreas Hugo, Kl. Riedſtraße 8a III, in kör⸗ perlicher und geiſtiger Friſche. Kurſusausfall fämtlicher Schwimmkurſe Bis auf weiteres fallen fämtliche Schwimmkurſe Sportamtes der NS„Kraft durch Freude“ aus. des An die Mannheimer Bevölkerung! Die Aerzte von Mannheim ſind zum großen Teil für den Heeres⸗ oder Luftſchutzdienſt tätig. Den Aerzten iſt die Ausübung der zivilen Praxis nur erſchwert möglich. Es wird deshalb gebeten, die Aerzte nur in dringenden Fällen in Anſpruch zu nehmen, damit ſie ihre ganze Kraft für ihren vnter⸗ ländiſchen Dienſt einſetzen können. Reichsärztekam mer Aerztliche Bezirksvereinigung Mannheim 5 Dr. Gaa. Piu Bai, duni Muebινẽ In den Induſtriezweigen, in denen beſonders ſchwere körperliche Arbeit verlangt wird, muß— das kann nicht oſt genug betont werden— die Er⸗ nährungsfrage beſonders ſorgfältig beachtet werden. Die Eſſensfrage iſt in vielen Betrieben ſchon heute einwandfrei geregelt. Eine weniger glückliche Löſung aber hat in den meiſten Betrieben die Ge⸗ tränkefrage gefunden. Kommt man jetzt in der Hitzezeit auf irgendeine Bauſtelle, ſo wird ſich der Beobachter immer wieder wundern müſſen, wie leichtfertig mancher Schaffende mit ſeiner Geſundheit umgeht, indem er während der Arbeit zum Durſt⸗ löſchen mehr alkoholiſche Getränke zu ſich nimmt, als ihm gut tun kann. Die brütende Sommerhitze ſtellt bei ſchwerſter Arbeit die größten Anforderungen an die Kräfte jedes einzelnen Menſchen. Wenn dem Körper nun in der Anſpannung immer wieder Al⸗ kohol eingeflößt wird, müſſen die Organe auf die Möpel es Dietrieh EE 9⁰ Schwetzingen und 1 Dauer darunter leiden und damit muß auch die Lei⸗ ſtungsfähigkeit ſinken. Es iſt deshalb unverſtändlich, daß in manchen Betrieben der übermäßige Genuß von alkoholiſchen Getränken geduldet wird. Der⸗ jenige Volksgenoſſe, der ſich ſelbſt keine Beſchränkun⸗ gen auferlegen kann, muß immer wieder auf die nachteiligen Folgen ſeines Verhaltens hingewieſen werden. Muß denn das Flaſchenbier batterieweiſe während der Arbeit aufgefahren werden? Iſt es denn wirklich der„einzig mögliche Stoff“, um den Durſt zu löſchen? 0 Nach den bisherigen Erfahrungen hat ſich ins⸗ beſondere die Verabreichung von heißem oder kaltem Tee ſehr gut bewährt. Dagegen weniger geeignet ſind Brauſelimonaden uſw., da dieſe Getränke häufig Anlaß zu einer übermäßigen Aufnahme von Flüſſig⸗ keit geben. In Zukunft muß alles daran geſetzt wer⸗ den, auf dieſem Gebiete weitere Fortſchritte zu er⸗ zielen. Jeder Betriebsführer hat auch bei dieſer Frage die Möglichkeit, ſeine im Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit verankerte Fürſorgepflicht unter Beweis zu ſtellen. Seit 1890 Die Reichsinderziffer für die Lebenshaltungstoſten im Auguſt Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungs⸗ koſten ſtellt ſich für den Durchſchnitt des Mowats Auguſt 1939 auf 127,3(1913/14= 100); ſie iſt gegen⸗ über dem Vormonat unverändert. Auch die Index⸗ ziffer für Ernährung hat mit 124,9 den gleichen Stand wie im Vormonat. Dabei haben ſich die jahreszeitlichen Preis veränderungen für Gemüſe und Kartoffeln ausgeglichen. Die Inderziffer für Heizung und Beleuchtung hat ſich durch Verringerung der Sommerpreisab⸗ ſchläge für Hausbrandkohle von 123,1 auf 123,3 oder um 0,2 v. H. erhöht. Im übrigen iſt die Inderziffer für Bekleidung mit 133,6(Vormonat 133,4) wenig verändert, während die Indexziffern für„Verſchie⸗ denes“ mit 142,0 und für Wohnung mit 121, gleich⸗ geblieben ſind. 5 wenigstens darin, daß die Ecνι νν gut schmeclct- sogar sehr gut, — Der„Hohenstaufen“ am Südpol: Flegencle Pliotogaapſien dlex olntE.¹l 16000 Kilometer über unbekanntem Erqdteil offenen Teiche An der deutſchen Antarktis⸗Expedition 1988/9 s Mvotorſchiffes„Schwabenland“, die vor einiger Zeit in die Heimat zurückkehrte, nahmen auch die beiden Flugzeuge„Paſſat“ und„Boreas“ vom Typ Dornier⸗Wal teil. Der Flugkapitän der „Boreas“, Schirmacher, ſchildert nachſtehend ſeine hochintereſſanten Erlebniſſe. Die Zeit der Reiſe von Hamburg bis in das Operationsgebiet der Antarktis wurde mit Vor⸗ bereitungen für die Flüge ausgefüllt. Die größte Sorge war, unſere Vögel an Bord der„Schwaben⸗ land“ gut durch den Kanal und durch die Biscaya zu bringen. Aber der tapfere 10⸗Tonnen⸗Wayl ver⸗ trägt viel, und ſo konnte am 19. Januar 1938, als der Schelfeisrand des antarktiſchen Kontinents der „Schwabenland“ Einhalt gebot, bei günſtiger Wetter⸗ lage mit den Flügen begonnen werden, denen die geſamte Schiffsbeſatzung geſpannt folgte. Jeden Tag, der nur einigermaßen günſtiges Photowetter ver⸗— ſprach, flogen„Paſſat“ und„Boreas“ über den un⸗ bekannten Erdteil und brachten als Ausbeute Bil⸗ micht igen, noch von keines Menſchen Auge geſehenen Gebirgs⸗ zügen zurück. Am 3. Februar konnten die Flug⸗ zeugbeſatzungen dem Expeditionsleiter melden, daß in dem abgeflogenen Gebiet alles photographiſch er⸗ faßt wäre. Kapitän Ritſcher ſetzte für den näch⸗ ſten Tag nur noch einen Flug an nach einer Fels⸗ formation mit offenen Waſſerſtellen. Dieſer Teil ſollte mit Reihen⸗ und Filmkamera nochmals erfaßt werden. Es war erſtaunlich, daß innerhalb dieſer troſtloſen Eiswüſte, 200 Seemeilen ſüdlich des Schelf⸗ eisrandes, offene Teiche von einem Durchmeſſer his 150 Meter gefunden wurden. Da weiterhin im Oſten größere Treibeismengen geſichtet waren, ſollte auf dem angeſetzten Flug ein Vorſtoß nach Norden gemacht werden, um ein Ein⸗ ſchließen der„Schwabenland“ im Eis vorzeitig er⸗ kennen und dieſer Gefahr entgehen zu können. Denn gleich nach der Ankunft der„Schwabenland“ im Eisgebiet war ein ſolcher Fall eingetreten, wobei nur durch den Lotſendienſt der Flug⸗ zeuge der Ausweg gefunden werden konnte. Am nächſten Morgen konnte der Flug angeſetzt wer⸗ den, an dem diesmal auch unſer„Wetterfroſch“, Dr. Regular, teilnehmen ſollte. Um.40 Uhr. war alles in der Maſchine verſammelt, die Motore wurden angelaſſen, und um.58 Uhr wurde die „Boreas“ abgeſchoſſen. Zuerſt wurde in 100 Meter Höhe die Eiserkundung durchgeführt. Langſam ſtei⸗ gend wurde dann gegen 11 Uhr Kurs auf die Seen⸗ platte genommen, doch bald verhinderten ſtarke Schneeſchauer den Weiterflug. So mußten wir wegen der ſtarken Vereiſung wieder hinunter und dicht über das Waſſer fliegen. „Da krachte die Maſchine in den Fugen“ Um 12.05 Uhr erreichten wir die am weiteſten nach Nordweſten vorſpringende Spitze des Treib⸗ eiſes. Und je weiter wir uns dem Kontinent näher⸗ ten, deſto mehr klärte es auf, ſo daß wir wieder größere Höhen auſſuchen konnten. Der Heizer Löſner war eifrig beſchäftigt, die ſich im Innern der Maſchine an den Scheiben immer wieder anſetzende Eisſchicht mit Hilfe des Kursdreiecks zu entfernen. Inzwiſchen hatten ſich die Sichtverhältniſſe verbeſ⸗ ſert; aus der geſamten Karte zeichneten ſich charakte⸗ riſtiſche Erhebungen, wie die„Gralsburg“, der „Hohenſtaufen“, der„Kubus“ ab. Auf den früheren Flügen hatten wir nämlich den prägnante⸗ ſten Formationen Namen gegeben, was einer im Ernſtfall ſuchenden Maſchine das Zurechtfinden un⸗ Das Naturwunder der . gemein erleichtert hätte. Davor lag nun unſer Ziel. Tiefblau ſchimmerten aus dem lehmfarbenen Fels die kleinen Teiche zu uns herauf. Bald war auch dieſes Gebiet kartogra⸗ phiſch aufgenommen, und wir konnten aus der eiſigen Höhe von 4000 Meter heruntergehen und uns die Berge aus der Nähe betrachten. Etwas traurig ſah man alle dieſe Burſchen an; es ging jetzt zu Ende mit der ſchönen fliegeriſchen Aufgabe, wer weiß, ob wir das alles noch einmal wiederſehen werden. Aber die Kälte verjagte ſentimentale Ge⸗ danken, und nun ging es im ſtarken Gleitflug, daß der olle ehrliche 10⸗Tonnen⸗Wal ordentlich in ſeinen Fugen krachte, hinunter. Niedrig fliegend wurde die Seenplatte nochmals photographiert. Der Wetter⸗ froſch vertrat die Anſicht, daß Sonneneinſtrahlung an dieſem Wunder der offenen Teiche ſchuld ſei, wäh⸗ rend wir mehr dazu neigten, an vulkaniſchen Unter⸗ grund zu denken. Das Hohe Lied der Kameradſchaft Als es nun auch von dieſem Gebiet nichts Un⸗ photographiertes mehr gab, nahmen wir Kurs auf die „Schwabenland“. In 10 Meter Höhe flogen wir über die von ſtarken Riſſen durchzogene Eisdecke zum Schelfeisrand und genoſſen die herrlichen Far⸗ ben, die die Sonne in den Riſſen und Spalten her⸗ vorzauberte. Am Ziel kurvten wir auf Wunſch des Photographen noch einige Zeit. Dann ging es end⸗ gültig zur„Schwabenland“ zurück. Um 15.10 Uhr landeten wir von unſerem letzten Flug über den antarktiſchen Kontinent beim Schiff. Insgeſamt 90 Flugſtunden haben uns die Flugzeuge ohne jeden Zwiſchenfall über unbekanntes Gebiet ge⸗ tragen, ein Flächengebiet von der Größe Deutſch⸗ lands wurde kartographiſch aufgenommen, 16 000 Kilometer abgeflogen, unter Bedingungen, die für alle neu und fremd waren. Weiße Haarſträhne als Familienerbſtück In der Frauenklinik zu Bergen wurde im Sep⸗ tember 1936 ein blondes Mädchen mit einer weißen Haarſträhne an der Stirn geboren. Da die Mutter das gleiche Merkmal beſaß, wenn ſte es auch zu ver⸗ decken ſuchte, indem ſie andere Haare darüber⸗ kämmte, unternahm H. Sundſör in Bergen eine Unterſuchung der Familie, um feſtzuſtellen, wie oft es ſich wiederfinden würde. Er konnte, wie in der „Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift“ berichtet wird, das Merkmal über vier Generatio⸗ nen verfolgen und 42 Träger ermitteln, von denen er 36 ſelbſt geſehen hat. ü Die weiße Haarſträhne wuchs aus einem regel⸗ mäßigen Hautdreieck, deſſen Grundlinie der vorderen Haargrenze entſprach und deſſen Spitze nach dem Scheitel hin lag. Häufig war auch die Stirnhaut unterhalb der Strähne, manchmal bis zu den Augen⸗ brauen herab, pigmentlos. Auch die Augenbrauen waren im mittleren Teile weiß, bei einem Manne waren ſie es ſogar gänzlich. Einige Männer hatten auch unterhalb des Kinns einen kleinen weißen Bart, und es fanden ſich pigmentloſe Hautſtellen un⸗ regelmäßig zerſtreut am Körper und an den Glied⸗ maßen, immer an Bruſt und Bauch, aber ſie waren nur gut zu erkennen, wenn die übrige Haut durch Sonne gebräunt war. Die Haare, die aus den pig⸗ mentloſen Hautſtellen wuchſen, waren weiß, viele der geſcheckten Perſonen waren auch ſtark ſommer⸗ ſproſſig. Die Anomalie läßt ſich bis zu dem Ur⸗ BILDER VOF TAGE Aus der Veiòengeit Danzigs Das Maß iſt voll! Die feierliche Beiſetzung des von den Po len Schützen der Landespolizei Joſef Weſſel auf am Grabe in tieſer Trauer. meuchlings erſchoſſenen SW⸗ Mannes und dem Garniſonfriedhof in Danzig. Die Ang gen (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Nächtliche Kundgebung in Graz Höhepunkt der 7. Reichstagung der Auslandsdeutſchen die in Graz ſtattfand, war die nächtliche Groß⸗ kundgebung auf dem Grazer Trabrennplatz. aus Rudolf Heß begeiſtert aufgenommene Worte ſprach. Aufmarſch der Fahnen vor der Rednertribüne, von wo (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) — großvater zurückverfolgen, der 1836 geboren iſt. In der Familie ſelbſt ſuchte man ſich die Erſcheinung da⸗ durch zu erklären, daß die Mutter des Urgroßvaters während der Schwangerſchaft vor einem Schimmel erſchocken ſei, aber der unterſuchende Arzt überzeugte ſchließlich die Mitglieder der Familie, daß der le⸗ gendäre Schimmel keine Schuld hätte. Der Urgroß⸗ vater hatte eine Nichte geheiratet, und von ſeinen acht Kindern wieſen drei die Scheckung auf, ebenſo ein Teil ihrer Kinder und Enkel. Abgeſehen von der Scheckung, fand ſich keine auffällige Vererbung in der Familie. 5 Volltreffer In einer belagerten Stadt rief ein Waſſerträger ſeine Ware aus:„Sechs Batzen die Kanne Waſſer!“ „Sechs Ba— da kam eine Bombe geflogen und zer⸗ ſchmetterte einen ſeiner Trageimer.—„12 Batzen die Kanne Waſſer!“ rief er, ohne ſich auſzuregen. Warum haßt der Pole den Deutſchen? Größenwahn und Selbſttäuſchung aus Minderwertigkeitsgefühl „Unſere Beziehungen zum deutſchen Volk waren ſtets die allerbeſten. Wir erhielten von ihm den goti⸗ ſchen Stil in der Architektur, die Schnitzerei, vieler⸗ lei Gerät, Gefäße und Handwerkszeug, eine Menge wiſſenſchaftlicher Kenntniſſe, die Industrie, den Han⸗ del, viele Gebräuche und Organiſationsformen. Schämen wir uns der Wuhrheit nicht: Dieſem edlen Volke verdanken wir den größten Teil unſerer Zivi⸗ liſation!“ Dieſe Worte ſchrieb, man wagt es kaum zu glauben, um die letzte Jahrhundertwende ein Pole. Der ehrliche Pole— es gibt auch ſolche, nur dringt in dieſer Zeit ihre Stimme nicht zu uns— Boleslaw Prus ſchrieb ſie in der„Gazeta Polfſka“, und dieſer Mann war nicht nur einer der berühm⸗ keſten polniſchen Schriftſteller, ſondern jeder deutſch⸗ feindliche Pole muß ihm nachrühmen, daß er in ſeinen Werken niemals als Deutſchenfreund hervor⸗ getreten iſt. Und doch ſchrieb er ſo, und damals haben ihn ſeine Landsleute nicht geſteinigt; ſeine Behauptung muß alſo wahr geweſen ſein. f Dieſe bemerkenswerten Worte des Boleslaw Prus zieht der Verfaſſer eines Buches ans Licht, das in den nächſten Tagen als ein aufſchlußreicher Quer⸗ ſchnitt durch die gegenwärtige Situation Polens, auf amtliches polniſches Material geſtützt, im Deutſchen Verlag⸗Berlin erſcheinen wird. Peter Eſch, ein lang⸗ jähriger Kenner Polens, ſcharfer und unbeſtechlicher Beobachter der polniſchen Verhältniſſe, erklärt dem Leſer in dieſem Buche(„Polen kreuz und quer. Blick hinter die Kuliſſen“) die gegenwärtige Lage zwiſchen Deutſchland und Polen und die kommenden Ereig⸗ niſſe aus der Entwicklung der polniſchen Geſchichte und Politik ſeit der Gründung des neuen polniſchen Staats im Jahre 1919. Was iſt dieſe„Rzeczypos⸗ polita Polſta?“ Was geht hinter den Kuliſſen die⸗ ſer Verſailler Republik vor? Welche Kräfte ſtützen dieſen Staat, in dem Polen und Deutſche, Weiß. ruſſen und Ükrainer nebeneinander leben. Wo liegt die innere Problematik dieſes Landes? Der Verfak⸗ ſer beantwortet dieſe Fragen ſchildert den Staat und die Menſchen, die Städter und die Bauern, den politiſchen Glauben und Irrglauben dieſes ſonder⸗ baren Volkes zwiſchen Weſt⸗ und Oſteuropa und gibt eine Darſtellung der polniſchen Wirklichkeit, die über die Bedeutung der Stunde hinaus von dauern⸗ dem Wert iſt. Beſonderes Intereſſe verdient das Kapitel über die„böſen Deutſchen“, auf das ſich die nachſtehenden Ausführungen ſtützen. In der Tat verdankt Polen nicht der eigenen Leiſtung, auch nicht Frankreich oder gar England den größten Teil ſeiner Ziviliſation, ſondern eben dieſen„böſen Deutſchen“, die Boleslaw Prus ein „edles Volk“ genannt hat. Lebte Prus noch heute, er würde beſtimmt wegen„Verbreitung defaitiſtiſcher Stimmungen“ hinter ſchwediſche Gardinen gebracht werden. Im heutigen Polen hört man die Wahrheit über Deutſchland und deutſche Leiſtungen auf pol⸗ niſchem Boden nicht gern; die deutſche Kulturleiſtung für Polen iſt eine Sache, über die der eole Pole gern hinwegſchweigt Er ſchwärmt für Frankreich und nicht für Deutſchland, und ſelbſt der Ruſſe iſt ihm viel ſympathiſcher als der Deutſche. Zwar hat die franzöſiſche Nation Polen faſt nichts geſchenkt, es gibt im Gegenteil in der Geſchichte der franzöſiſch⸗pol⸗ niſchen Beziehungen einige ſehr ſchwarze Seiten, und Rußland hat in Polen echte Kulturleiſtungen nicht vollbracht, ſondern das Zarentum hat fortlau⸗ fend die beſten Söhne des polniſchen Volkes nach Sibirien verſchickt und hunderte polniſcher Patrioten hingerichtet. Und dennoch dieſe Hinneigung zu Frankreich und zum Ruſſentum und auf der andern Seite der Haß gegen alles Deutſche? Dieſe Erſcheinung iſt nicht politiſch⸗geſchichtlich oder moraliſch, ſondern letzten Endes nur pfycholo⸗ giſchzu beantworten: Das polniſche Volk hat Sym⸗ pathien für Frankreich und Rußland, gerade weil es dieſen Nationen nichts zu verdanken hat, aber ohne die Leiſtungen und Beiträge des deutſchen Volkes zur Ziviliſation und Kultur des Polentums wäre das heutige Polen nicht denkbar, und eben um dieſer Leiſtung willen wird der Deutſche gehaßt. Er hat im Laufe der Geſchichte auf polniſchem Boden zu oft und zu eindringlich ſeine Ueberlegenheit dem Polen gegenüber erwieſen. Er hat die Städte ge⸗ gründet und modernes Handwerk und Handel nach Polen gebracht ihm verdankt der Pole die modernen Methoden der Landbeſtellung; die Drei⸗Felder⸗ Wirtſchaft des Mittelalters iſt durch die Deutſchen Onden nach Polen gebracht; auf den Deutſchen iſt die Entſtehung des polniſchen Bürgerſtandes zurück⸗ zuführen; er hat durch die mitgebrachte Rechtsord⸗ nung in Dorf und Stadt weſentlich zur Volkswer⸗ dung der Polen beigetragen; er hat Einöden und Sümpfe fruchtbar gemacht und die unwegſamſten Urwälder der Kultur erſchloſſen; er hat überhaupt auf den entſcheidenden Abſchnitten der Kultureut⸗ wicklung Polens den beſtimmenden Anſtoß gege⸗ ben. Aber der von ihm beigebrachten Beiſpiele für Ordnungsſinn, Fleiß, Zähigkeit und Organiſations⸗ talent waren zu viele; er hat ſeine Ueberlegenheit gegenüber den Polen ſo zweifelsfrei an den Tag ge⸗ legt, daß man ihn zwar achten, aber auch fürchten muß, ihn jedenfalls nicht lieben kann. Wo hätte auch ſchon ein Schuldner ſeinen Gläubiger geliebt, beſon⸗ ders dann, wenn er weiß, daß er die Schuld nie zu⸗ rückzahlen kann? „Der Deutſche iſt den Polen ein zu großer Nach⸗ bar“. Dieſe Feſtſtellung trifft den Nagel auf den Kopf. Der Deutſche war dem Polen am„ſympathiſch⸗ ſten“ unmittelbar nach dem Weltkrieg, als Deutſch⸗ land nur ein Spielball in der Hand ſeiner Gegner war und aufgehört hatte, ein mächtiges Glied in der Familie der Nationen zu ſein. Je ſtärker ſich aber im deutſchen Volk wieder die Kräfte der inneren Erneuerung durchſetzten, umſo ſtärker wurde in Polen die Furcht vor dem Nachbar und mit der Furcht die Abneigung. Entſetzt ſah der Pole, wie ſich der Deutſche immer mehr von der Ebene entfernte, auf der er eine Zeitlang mit ihm, dem Polen, etwa gleich auf gleich geſtanden hatte, es ſtellte ſich ein immer größerer Abſtand zwiſchen hüben und drüben heraus. Im Polen entſtand wieder ſein altes— nur zu wohl begründetes!— Minderwertigkeitsgefühl, über das er ſich nun durch umſo lautere Deklama⸗ tionen der eigenen Tüchtigkeit und einer angeblichen Aufwärtsentwicklung zu beruhigen verſucht. Gleich⸗ zeitig iſt er beſtrebt, ſich von dem„allzu großen Nachbarn“ ein möglichſt kleines Bild zu machen. Darum fabrisiert man im heutigen Polen, ſich ſelbſt und allen gleichwertigen Leidensgenoſſen zum Troſt, die unſinnigſten und blödeſten Greuelgeſchichten über das Nachbarvolk und ſeinen neuen Staat. Man ſieht den Deutſchen durch das Verkleinerungs⸗, ſich ſelbſt durch das Vergrößerungsglas. So erſcheinen die von Natur ungleichen Größen zwar verzerrt, aber doch etwa gleich groß. Nur aus dieſer pſychologiſchen Perſpektive iſt auch die Haltung des polniſchen Staa⸗ tes von Verſailles' Gnaden gegenüber ſeiner deut⸗ ſchen Volksgruppe erklärlich und verſtändlich. H. R. Varieté⸗Direktor Ludwig Schuch geſtorben. In Berlin ſtarb an einem Herzſchlag der weit⸗ hin bekannte Direktor Ludwia Schuch, der Lei⸗ ter des Berliner Großvarietés Wintergarten. nur 53 Johre alt geworden. aus Frankfurt am Main gebürtig. Er war einer der Vorkämpfer der jungen Kunſt des Films. 1911 war er techniſcher Leiter der dameligen Filmgeſellſchaft „Union“, aus der ſpäter die Ufa hervorging. Später mandte er ſein Intexeſſe dem Varieté zu. So wurde Ludwio Schuch Mitbeoründer der Berliner Scala und 1928 Direktor des Wintergarlens, den er aleich vorbildlich in künſtleriſcher, ſozialer und geſchäft⸗ licher Beziehung betreute. des 3000 Jahre altes Doppelgrab. Im Waloteil Hardt entdeckte der Tuttlinger Heimatforſcher Georg Schöppler dieſer Tage in einem Doppelgrab, in dem zwei, einem Mann und einer Frau angehörende Skelette lagen, eine Reihe wertvoller Grabbeigaben. Die Frau trug reichlich Bronzeſchmuck, beſtehend aus zwei Ohrringen, einer Fibel, vier Armreifen und vier Fußreifen, während außerdem noch ein Holzring und ein Tongefäß in der Grablege aufge⸗ funden wurden. Der Mann beſaß einen Armre⸗ aus Bronze und hatte am linken Arm ein halb⸗ mondförmiges Feuerſteinmeſſer liegen. Die Skelette, die, wie die Unterſuchungen ergaben, über e Jahre alt ſein dürften, waren noch verhältnismäßig gut erhalten. f Nachdem bereits die deutſche Luftwaffe 75 Heeresmufikerſchule begründet hat, ſoll nun 125 eine Marinemufikſchule begründet werden. wird mit Genehmigung des Rei. 5 am 1. April 1940 in Fraukfurt⸗Main eingerichtet. begabte Jun Alter von 14—18 Jahren werden h zu gebildet Er iſt Direktor Schuch war eine eigen! erziehungsminiſten u a El B. wage wärts fallen und tz vergel finden Schan ſtoßen übrig, aber Schwe Unſell Dann ſes u! ſchmie band, konnte Tage rung, Endlie Mart! Sie b Brude Garte Fußſch bluten El B er mi eiſern ſich n Nachd gemac Polizi gas, 1 giſten Brude ärztli⸗ ander ſter g. heute wiede drohte abend bring! Angſt zu Kü tin in echt Git Blick Geſich geguä Sie lich n zor lei Montag, 4. September 1939 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer —— 23 1 El Biar, unweit von Algier, begegnete ein wagen einer jungen Fran, die ſich Lindern zu Fetoumas Bruder, Vergeblich, bei dem Bruder liebevolle Aufnahme — Auf der Landſtraße von Cherargas nach Milch⸗ mühſelig vor⸗ wärtsſchleppte und jeden Augenblick in Ohnmacht zu fallen ſchien. Die einſame W̃ war barfüßig Wanderin und trug um die Fußgelenke feſt ſchmiedete Metall⸗ ſpangen, an denen noch die Bruchſtücke einer Ver⸗ bindungskette hingen. Der Wagen nahm die Frau, die ſich am Ende ihrer Kräfte befand, bis zum näch⸗ ſten Ort mit, wo man die Gendarmerieſtation be⸗ tigte, die die ſofortige Ueberfſührung der Un⸗ klichen ins Hoſpital von Algier anordnete. In⸗ zwiſchen hat man den Hintergründen dieſer Be⸗ gegnung nachgeforſcht und eine wahrhaft erſchüt⸗ lernde mohammedaniſche Ehetragödie enthüllt. Dfiz⸗ rat ben Az ein Händler in El Biar, war nach teifähriger Ehe ſeiner Frau Fetvuma überdrüſſig jeworden. Er beſchuldigte ſie des Ungehorſams und der Untreue und ſchickte ſie mit ihren zwei kleinen der in Cheragas ihrem Schmerz 511 vohnt. Aber Fetouma hoffte in inden. Der Jähzornige geriet außer ſich über die (Schande, daß Fetouma von ſoßen worden war. Zwar blieb ihm nichts anderes ihrem Ehemann ver⸗ übrig, als die Schweſter in ſein Haus zu nehmen, aber er trennte ſie von ihren Kindern, die er dem Schwager wieder zurückſandte, und überhäufte die Unſelige tagelang mit ſchwerſten Mißhandlungen. Dann ſperrte er Fetouma in den Keller ſeines Hau⸗ ſes und ließ ihre Füße mit eiſernen Feſſeln um⸗ ſchmieden, die er mit einer kurzen Metallkette ver⸗ hand, ſo daß die junge Frau ſich kaum bewegen bonnte. In dieſem Zuſtand brachte ſie volle ſechzig Tage zu und erhielt nur alle zwei Tage etwas Nah⸗ rung, die ihr gleich einem Hund vorgeworfen wurde. Endlich gelang es der gepeinigten Fetouma, ihrem Martyrium ein Ende zu machen und zu fliehen. Sie brach die Kellertüre auf, zerſchlug, während der Bruder abweſend war, mit ſchweren Steinen im Garten die Verbindungskette zwiſchen den beiden Fußſchellen, und eilte dann, ſo ſchnell ſie ihre blutenden Beine trugen, auf der Landſtraße nach El Biar vorwärts, um ihren Ehemann anzuflehen, er möge ſie wieder aufnehmen. Von Hen ſchmiede⸗ eiſernen Ringen um ihre Fußgelenke vermochte ſie ſich nicht zu befreien. So traf ſie der Milchwagen. Nachdem Fetouma im Hoſpital all dieſe Angaben gemacht hatte, begab ſich ſogleich eine Anzahl von Poliziſten in oͤas Haus ihres Bruders nach Chera⸗ gas, um ihn für ſeine Grauſamkeit zur Verantwor⸗ tung zu ziehen. Der Bruder überliſtete jedoch die Poliziſten, deren Beſuch ihn völlig überraſchte. „Meine Schweſter iſt geiſteskrank“, erklärte er.„Ich kann Ihnen die ärztlichem Gutachten vorweiſen, aus denen das hervorgeht. Warten Sie einen. Augenblick — ich komme ſofort!“ Vergebens warteten die Poli⸗ ziſten an der Tür auf ſeine Rückkehr. Fetoumas Bruder, der wußte, was ihm bevorſtand, hatte keine ärztlichen Dokumente geſucht, ſondern war auf der anderen Seite des Hauſes unbemerkt aus öͤem Fen⸗ ter geſprungen und hatte die Flucht ergriffen. Bis heute konnte man ſeiner nicht habhaft werden. *. — In dem Weiler Chaleney bei Mines, im franzöſiſchen Departement Sacnezet Loire, war der 63jährige Winzer Jean Lahaye, ein noch ſehr kräftiger Mann, wegen ſeiner Streitſucht und Roßheit berüchtigt. Er hatte ſich mit allen Be⸗ wohnern des Weilers überworfen. Beſonders er⸗ bitterte Feindſchaft hegte er gegen ſeinen Nachbarn, den 71 jährigen Louis Golliard. Eines Morgens Conches⸗les⸗ brang Lahaye in den Garten des alten Golliard und ſeinen ſich ein ſein ſtellte dieſen zur Rede, weil er Steine in Weingarten geworfen hätte. Es entſpann heftiger Wortwechſel. Plötzlich eilte Lahaye in OLAF BOUTERWECK f Fuhrkötter wurde plötzlich aufmerkſam, und zum erſtenmal machte er ſich ernſthaft mit dem Gedan⸗ ken vertraut, daß ſie vielleicht wirklich die Täterin geweſen ſein könnte... Er gab Annweiler einen Wink, ſich für das Protokoll bereit zu halten. Dann tagte er ſtreng:„Fräulein Diekhoff! Weshalb alſo haben Sie John Knuth getötet?“ Eva zuckte unter dieſer harten Anrede ein wenig juſammen; dann hob ſie den Kopf, wiſchte ſich flüch⸗ lig mit dem Tuch über die Augen und begann, ängſt⸗ ich und in abgeriſſenen Sätzen zu flüſtern:„Er ſtellte mir nach— ſeit längerem ſchon! Immer wieder beläſtigte er mich... Sogar mit Erpreſſung drohte er mir! Und da— geſtern abend— geſtern abend im Hotel Romed'— wurde er damals zu⸗ dringlich. Er drohte mir... Und ich hatte ſolche Angſt—! Und in meiner Angſt ſtieß ich blindlings zu. Und dann— dann war er plötzlich tot!“ Kühl und kritiſch ſtarrte Fuhrkötter der Tänze⸗ rin ins Geſicht: Dieſe Angſt, dieſes Entſetzen waren echt— daran war nicht zu zweifeln! Einige Sekunden hielt Eva den durchbohrenden Blick des Kriminalrats aus; dann wandte ſie das Geſicht ſort. Sie fuhr nervös zuſammen und raunte gequält:„Es geſchah alles ſo plötzlich. Glauben Sie mir doch, Herr Kriminalrat: Ich hatte wirk⸗ lich nicht die Abſicht ihn zu töten! Es tut mir ja ſosleid— ſo ſchrecklich leid!“ Fuhrkötter kehrte kopfſchüttelnd auf ſeinen Platz am Schreibliſch zurück und ſetzte ſich„Alſo nun mal der Reihe nach, Fräulein Diekhoff! Zu⸗ hächſt möchte ich wiſſen: Wann und wo haben Sie John Knuth kennengelernt?“ Eva ſtieß einen tiefen Seufzer aus. Sie ſah den Ariminalrat mit einem ſcheuen Blick an und flüsterte ſo leiſe, daß es kaum zu verſtehen war: „Vor etwa vier Wochen Da erſchien er zum 3 15 erſtenmal im Atelier in Tempelhof. Angeblich kam er, weil er mit Nickel— mit Herrn Kolombek i fonfllma a 8 N N Haus zurück, holte ſein Jagdgewehr und legte auf Golliard an. Eine Ladung Rehpoſten drang dem alten Manne in den Schädel und er fiel auf der Stelle tot hin. Nun rannte Lahaye wie ein Wüten⸗ der durch die Gaſſen des Weilers, ſchwang ſein Ge⸗ wehr in der Luft und ſtieß Flüche aus. Dabei drohte er, jeden, der ihm nahekomme, niederzuknallen. Glücklicherweiſe kreuzte niemand ſeinen Weg; nie⸗ mand wagte, dem Mann vor die Flinte zu laufen; alle hielten ſich hinter den Fenſtern verborgen. Schließlich ging Lahaye in ſein Haus zurück und verbarrikadierte ſich dort hinter der Tür. Inzwiſchen war die Polizei benachrichtigt worden. Zwei Gen⸗ darmen erſchienen auf dem Plan. Der Mörder emp⸗ fing ſie mit Schmähreden und zielte mehrmals auf ſie. Gegen Mittag kamen Verſtärkungen herbei. Etwa 15 Gendarmen umſtellten das Haus. Sie waren ſchwer bewaffnet und hatten Tränengas mit⸗ gebracht. Allen Aufforderungen, ſich zu ergeben, trotztedahaye. Schließlich ſchickten ſich ͤöie Gendarmen an, das Haus zu ſtürmen. Jetzt ſah Lahaye ſeine Sache verloren und ſchoß ſich ſelbſt eine Ladung Reh⸗ poſten in den Kopf. Er war ſogleich tot. * 2 — Am Oſtrand des Harzes, vor der Stadt Aſchersleben, hat ſich ein großer See gebildet, der ſich noch ſtändig vergrößert und deſſen Waſſerſpiegel monatlich um fünf Zentimeter ſteigt. Im Jahr 1931 begann die Bildung dieſes Sees. Man bemerkte, wie in der langen Talmulde am Wege von Königsaue nach Halberſtadt die Aecker und Wieſen von Tag zu Tag feuchter wurden. An vielen Stellen erſchienen bald Waſſerlachen. Unaufhörlich flutete aus dem Erdboden neues Waſſer hinzu, der Feldanbau wurde unmöglich, die kilometerlange Senke bildete bald einen weiten See, der nun bereits ein Waldſtück vor der Stadt Aſchersleben erreicht hat. Nach den Berechnungen der Fachleute wird der See in einigen Jahren bis zu den erſten Häuſern der Stadt vor⸗ gedrungen ſein. Die Waſſerfläche iſt von Waſſer⸗ pflanzen und großen Büſcheln Schilf durchwachſen, hier und da ragt noch ein Baum einſam aus der Flut. Die Wiſſenſchaftler haben ausgerechnet, daß bei weiterem Vordringen des Waſſers in dem bis⸗ herigen Umfange ſich in weiteren zehn Jahren ein Seengebiet von 200 Morgen gebildet haben wird, falls es dem menſchlichen Willen nicht gelingt, hier der Natur Einhalt zu gebieten. Wie aus alten Chro⸗ niken hervorgeht, hat an der gleichen Stelle bereits vor mehr als fünfhundert Jahren ein See beſtanden, der im 17. Jahrhundert trocken gelegt worden ſein ſoll. Später entdeckte man dort unter der Erde Braunkohlenvorkommen, die bis zum Jahre 1920 ausgebeutet worden ſind. Man vermutet nun Jaß die Entſtehung des geheimnisvollen Sees auf dus Stei⸗ gen von Grundwaſſer aus den ehemaligen Schäch⸗ ten zurückzuführen iſt. * — In Arabien fängt man an, geiſtige Beziehun⸗ gen mit Italien anzuknüpfen. In dieſen Tagen iſt in Mailand die arabiſche Prinzeſſin Sitt Nur Hi⸗ mada del Libanon eingetroffen. Sie iſt die Präſi⸗ dentin oer„Internationalen Liga für den Oſten und den Weſten“. Sie iſt die Tochter des Großſcheichs der Druſen, Mahamed Hamada, der Firekt von den Araberfürſten abſtammt, die einſt Meſopotamien er⸗ oberten und deren Familien auch heute großes An⸗ ſehen in Libanon genießen. Die Prinzeſſin Sitt ſteht an der Spitze der weiblichen Bewegung in Ara⸗ bien, die nach dem Kriege eingeſetzt und beſonders in Syrien viele Sympathien gefunden hat. Sie iſt nach Italien gekommen, um das Land genau kennen zu lernen und ein Buch in arabiſcher Sprache über das Italien Muſſolinis zu ſchreiben. Sie will dazu nicht bloß alle größeren Städte aufſuchen, ſondern auch auf das Land hinausgehen. * — Es iſt eine bekannte Tatſache, daß Nordamerika die größte Anzahl Frauen zählt, die ſelbſt für ihren Lebensunterhalt ſorgen. Andererſeits machen die Frauen in Nordamerika auch mehr als die Män⸗ ner Gebrauch von den Einrichtungen der Lebens⸗ verſicherung und der Leibrentenauszahlungen. Es ſind dieſe beiden Tatſachen, denen man es zuſchreibt, daß der größte Teil des amerikaniſchen Kapitals in Frauenhänden ruht, wie denn überhaupt der weib⸗ liche Bevölkerungsteil in Amerika durchſchnittlich reicher iſt als der männliche. So fließt der amerika⸗ niſchen Staatskaſſe an Steuereinnahmen von weib⸗ lichen Kapitalbeſitzern der ungeheure Betrag von eee eee. Muſſolini begrüßt albaniſche Brautpaare Im Palazzo Venezia zu Rom empfing Muſſolini hundert ihnen perſönlich ſeine Glückwünſche aus. N Der Nomen eines groben Scheuspielets/ teller Y e — von Amerika her bekannt war; aber in Wirklich⸗ keit intereſſierte er ſich nur für mich. Er erklärte mir von Anfang an mit roher Offenheit, daß ich mich in ſeiner Gewalt befände und daß er dieſen Vorteil rückſichtslos auszunutzen gedächte...“ „Wieſo befanden Sie ſich denn in ſeiner Gewalt?“ fragte Fuhrkötter ſchnell, als Eva eine Pauſe machte. Sie ſeufzte erneut, während ſie mit nervöſen Fingern an ihrer Handtaſche neſtelte.„Ach, ich bin ſo furchtbar aufgeregt, Herr Kriminalrat! Darf ich vielleicht— eine Zigarette rauchen?“ „Bitte ſehr ſelbſtverſtändlich!“ Fuhrkötter reichte ihr ein Streichholz über den Schreibtiſch. „Ja, das iſt eine lange Geſchichte“, fuhr ſie etwas gefaßter fort, nachdem ſie einige tiefe Züge gemacht hatte,„aber ich will es kurz machen. Mein Bruder Wolfram war erſt wenige Monate verheiratet, als er bei einer unvermuteten Heimkehr ſeine Frau mit ihrem Geliebten überraſchte. Es entſpann ſich ein heftiger Streit, der bald in tätliche Auseinander⸗ ſetzungen überging, in deren Verlauf Wolf den Mann erſchoß, der ihn in ſeiner Ehre gekränkt Hattses N „Ja, ich entſinne mich“, ſagte Fuhrkötter üßer⸗ raſcht,„Der Biloͤhauer Wolf Diekhoff iſt alſo Ihr Bruder? War das nicht vor ungefähr einem Jahr, als ſich die Affäre abſpielte?“ „Ganz recht, Herr Kriminalrat! Mein Bruder hatte in Notwehr gehandelt; aber nachdem er da⸗ mals in der erſten Aufregung dummerweiſe nach Amerika geflüchtet war, glaubte ihm das kein Menſch mehr.. John Knuth behauptete jetzt, den Aufenthalt meines Bruders zu kennen, und er wollte, ſo, droßte er, ihn der Polizei verraten wenn ich nicht gewillt ſei ſein Schweigen zu er⸗ aß „Und darauf ließen Sie ſich ein?“ fragte Fuhr⸗ kötter vorwurfsvoll. junge albaniſche Brautpaare und ſprach (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) „Was blieb mir anders übrig?“ flüſterte Eva verzweifelt.„Es war mir klar, daß ein Kerl wie Knuth vor keiner Gewalttat zurückſchrecke, wenn es ſich um ſeinen eigenen Vorteil handelte.“ Fuhrkötter ſchüttelte mißbilligend den Kopf. „Trotzdem war es falſch, Fräulein Diekhoff! Grundfalſch ſogar! Wenn man von einem Er⸗ preſſer bedroht wird, iſt es immer das einzig Rich⸗ tige, ſich ſofort unter allen Umſtänden an die Poli⸗ zei zu wenden. Wiſſen Sie denn nicht, daß es im Weſen eines ſolchen Erpreſſers liegt, daß er ſtets mit neuen und immer größeren Forderungen kommt, ſobald er einmal auch nur den kleinſten Er⸗ folg gehabt hat?“ „Ich war derart verzweifelt, daß ich gar nicht darüber nachgedacht habe, Herr Kriminalrat!“ murmelte Eva, während ſie den Blick krampfhaft geſenkt hielt. „Na, ſchnn Zieviel?“ In Evaßg Geſicht ſchoß eine jähe Blutwelle. Einen Augenblick zögerte ſie mit der Antwort. Um Zeit zu gewinnen, zerdrückte ſie den Reſt ihrer Ziga⸗ rette umſtändlich im Aſcher; dann ſtieß ſie um ſo haſtiger hervor:„Ich gab ihm zunächſt— fünf⸗ hundert Mark.. Aber bald erkannte ich, daß es Knuth gar nicht um Geld zu tun war: denn er wollte— nur mich! In meiner Angſt geoachte ich mich zuerſt an meinen Verlobten zu wenden, aber da ich bei Nickels jähzornigem Temperament ein Sie gaben ihm alſo Geld— neues Unglück befürchten mußte, ſchwieg ich ihm gegenüber. Ich bot Knuth erneut Geld an; aber er lehnte ab und verfolgte mich ſeit dieſer Zeit mit feinen Anträgen, bis ich ſchließlich nicht mehr ein noch aus wußte. Und da——1“ Sie barg das Geſicht in den Händen und ſchluchzte laut. Fuhrkötter ließ ihr ein Weilchen Zeit.„Na, nun beruhigen Sie ſich, Fräulein Diekhoff!“ ſagte er dann väterlich.„Es iſt ja alles nicht ſo ſchlimm, wie es zunächft ausſieht.. Außerdem will ich Ihnen doch helfen, und deshalb müſſen wir ver⸗ ſuchen, dieſe Angelegenheit ruhig und fachlich zu erörtern.. Nun nehmen Sie mal den Kopf hoch! So. Und nun erzählen Sie mir, was weiter geſchah!“ Eva hob gehorſam den Kopf. Tränen und fuhr ſtockend und leiſe, aber dann wieder erregter. „Geſtern mittag erſchien Knuth wieder im Atelier, Sein Geſpröch mit Nickel war nur ein Vorwond; denn in Wirklichkeit war er nur gekommen, um mir mitzuteilen, er habe angeblich wichtige Nachrichten 23 Sie trocknete ihre in ihrem Bericht fort, zuerſt 8 250 000 000 Dollar jährlich zu. 1929 gab es 44 Frauen mit einem Jahreseinkommen von einer Millios Dollar gegen nur 42 Männer von der gleichen Ein⸗ kommenshöhe; drei Frauen bezogen ein noch höhe⸗ res Jahreseinkommen, nämlich fünf Millionen Dol⸗ lar. Ein amerikaniſcher Gelehrter hat aus dieſen Tatſachen eine bemerkenswerte Schlußfolgerung ge⸗ zogen. Seiner Berechnung nach wird nämlich, wenn ſich der heutige Zuſtand nicht ändert und die Frau weiterhin ebenſoviel verdient wie der Mann, aller Reichtum des Landes in die Hände der Frauen übergehen. * — Wie aus Klagenfurt gemeldet wird, fand in den Steiner Alpen im Grenzgebiet ein geheimnis⸗ voller Fall endlich ſeine grauſige Aufklärung. Am 9. Juni war eine 24jährige Bauerntochter nicht mehr von der Alpe zurückgekehrt. Alle Nachforſchungen blieben erfolglos, und über das Verſchwinden des Mädchens liefen die verſchiedenſten Gerüchte um. In einer engen Schlucht fanden jetzt Jäger am Rande einer Waſſerader das Skelett einer Frauen⸗ leiche, in der die verſchwundene Bauerntochter er⸗ kannt wurde. Die ärztliche Unterſuchung ergab, daß das Mädchen von einer Giftſchlange gebiſſen wurde und in der Einſamkeit den Tod fand. * — Bei einem ſchweren Gewitter, das ſich über Samswegen bei Magdeburg entlud, ſchlug der Blitz in einen Baum, unter dem eine Schafherde zu⸗ ſammengetrieben war. Etwa 30 Schafe wurden ge⸗ troffen. Sie fielen wie gelähmt um, ebenſo einer der beiden Schäferhunde. Bis auf zwei Schafe, die tot liegen blieben, erhoben ſich die anderen Tiere wieder. Der Schäfer war durch den harten Schlag zu Boden geworfen worden, blieb jedoch unverletzt. Das nur von geringen Niederſchlägen begleitete Ge⸗ witter ging mit einem ſeltſamen Kugelblitz zu Ende, der ſich durch ſchauriges Heulen ankündigte und dem im gleichen Augenblick ein ohrenbetäubender Donner⸗ ſchlag folgte. Der Kugelblitz ſchlug in einen Trans⸗ formatorenturm ein, ohne Schaden anzurichten. — Eine ganz eigenartige Nebenwirkung hatte ein Blitz, der in ein kleines Haus an der Peripherie von Lodz einſchlug. Der Blitz tötete in einer Woh⸗ nung 2 Perſonen, ohne jedoch das Haus in Brand zu ſetzen. In der Nachbarwohnung lag im Bett der Jamilienvater, der infolge ſpinaler Kinder⸗ lähmung ſich ſchon ſeit Jahren nicht bewegen kann. Als aber das donnernde Krachen des in nächſter Nähe einſchlagenden Blitzes das Haus erſchütterte, ſprang der Gelähmte erſchreckt aus dem Bett. Zur Freude ſeiner Angehörigen hat der Mann die durch den Schock herbeigeführte Beweglichkeit ſeiner Glieder erhalten. 0 — Bei den letzten ſtarken Gewittern, die weite Teile des Kreiſes Bernburg heimſuchten, wurde ein Schmiedemeiſter, der in einer Villa ein Abflußrohr erneuern wollte, vom Blitz getroffen. Er hatte eines der Rohre in den Händen, als ein Blitz in eine fünf Meter vom Grundſtück entfernt ſtehende Pappel einſchlug, dann zur Lichtleitung überſprang, hinein in das Sammelbaſſin und ſchließlich durch das vom Meiſter gehaltene Rohr in deſſen Hand fuhr. Am Ausgang des Rohres nahm der Blitz Kugelform au und platzte mit lautem Knall. Auch bei ver⸗ alteten Leiden hilft oft: 8 Uperkinger 5 Adelheid- Quelle Das große deutsche MWierenwasser brospekte kostenios von der Mineralbrunnen A8 Bad Overtungen mich abends zu einer Ausſprache im Hotel Romeo. Ich war natürlich feſt entſchloſſen, nicht hinzugehen; aber je weiter die Zeit vorrückte, deſto unruhiger wurde ich. Und da ich befürchtete, daß Knuth gegen meinen Bruder etwas im Schilde führe, entſchloß ich mich endlich doch, ſeiner Aufforderung Folge zu lei⸗ ſten. Ich ging daher geſtern abend um neun Uhr ins Hotel Romeo..“ „Wußte jemand von dieſem Beſuch?“ „Nein, niemand, Herr Kriminalrat— voraus⸗ geſetzt, daß Knuth darüber nicht zu einem Dritten geſprochen hat, was ich aber kaum glaube. Da ich mich geſtern abend mit meinem Verlobten ver⸗ abredet hatte, rief ich Nickel vorher an und bat ihn, mich zu entſchuldigen, weil ich unerwartet Beſuch bekommen hätte. Ich weiß nicht, ab er Ihnen das erzählt hat, Herr Kriminalrat?“ „Ja, und weiter?“ drängte Fuhrkötter, ohne näher auf Evas indirekte Frage einzugehen.„Was geſchah nun im Hotel Romeo?“ „Ich ging ſogleich zum Zimmer Nummer zwölf hinauf, wo Knuth mich auf dem Korridor ſchon erwartete. Er öffnete die Tür und ließ mich ein⸗ treten. Zunächſt war er noch ſehr höflich; aber als ich darauf beſtand, er ſolle ſofort zur Sache kommen, ſchloß er die Tür ab und wurde zudringlich Zuerſt verſuchte ich, ihn zurückzuſtoßen, und als mir das nicht gelang, da er über außerordentliche Kraft verfügte, begann ich zu ſchreien; aber er hielt mir den Mund zu In meiner Angſt griff ich nach dem Brieföffner auf dem Schreibtiſch und ſtieß blindlings zu.. Und dann— ehe ich noch recht wußte, was eigentlich geſchehen war— lag Knuth auf dem Fußboden und rührte ſich nicht mehr Ich war vor Angſt wie von Sinnen— um ſo mehr, als ich nicht hinauskonnte... Aber dann ſchüttelte ich alles Lähmende ab: Ich nahm den Schlüſſel aus Knuths Taſche und gelangte ungeſehen nach unten. Ich bin dann ſofort in einer Droſchke nach Hauſe gefahren.. Das iſt alles, Herr Kriminalrat!“ ſchloß ſie mit tonloſer Stimme ihren Bericht, (Fortſetzung folgt) — über meinen Bruder Wolf erhalten, und er erwar⸗ 8. Seite/ Nummer 404 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗ Ausgabe Montag, 4. September Er 105 Frühherbſt im Schwarzbachtal h. Unterſchwarzach, 2. Sept. Langſam zieht der Der interessante Fall: Pfälzer Küfer tagten in Haardt Zuſammenlegung der Küferinnungen brrbt durch das Tal. Die Oehmdernte iſt ab⸗ 5 4 Ludwigshafen Speyer und Neuſtadt⸗Dürkheim geſchloſſen. Auf den Wieſen im Tal ſtehen ſchon die Der Schatz in der Kehrichttonne a i„ Zeitlosblüten und leuchten wie zarte Flämmchen: g 9 5 1 b er i 55 e 2 0 fang auf dem brokatnen Grund de ſck b 5 8 8 in Mit der e e Groteske um 149 Goloͤſtücke ſtellen, wo ſie allmorgendlich um 5 Uhr von der Haardt eine gut beſuchte. 3 der Kü⸗ ausfällt, wird begonnen, auch die Frühäpfel wur⸗ 33 2 Hausunratabfuhr abgeholt werden. ſerinnung des Stadt⸗ und Lanbbezirkes Neuf ſtadt ge⸗ den in den letzten Tagen geerntet. In ſchöner Ge⸗ 5 5 5 Paris, 2. Sept. Ehe Suzanne noch eine Ahnung hatte, was ge⸗ meinſam mit den Küferinnungen Ludwigshafen und meinſchaftsarbeit wurde der Flachs gerupft den Eine wahre Kette von Abenteuern hat ſich um ſchehen war, ſpielte ſich folgendes ab: Juſt an dem Speyer ſtatt. Wie der Obermeiſter einleitend be⸗ die Unterſchwarzacher Ortsbauernſchaft gepflanzt 149 Gold ſt ü cke, ſogenannte„Louisdors“, ge⸗ Morgen, da die? Tonne 1 8 den zu oberſt liegenden kanntgab, wurden im Hinblick auf den verhältnis⸗ bach hatte. An der Ernte beteiligte ſich nahezu das ganze ſchlungen, die ſich im Beſitze einer alten, von der Goldſtücken vor der Türe ſtand, erſchien noch vor mäßig geringen M itgliederbeſtand. Innungen Frei ee beinnen mit der Einwinte⸗ Kriſenangſt gepeinigten Franzöſin befunden haben der Müllabfuhr Ludwigshafen und Speyer mit der Neuſtadter In⸗ Geſch rung ihrer Bienenvölker. Es war ein ſchlechtes ind nun ſpurlos verſchwunden ſind. Die 73jährige ein wohlbekannter Saufkumpan namens nung zuſammengelegt, ſo daß nun 50 Pf Bienenjahr, das Jahr 1939, denn in den Haupttracht⸗ 23. 855 e 75 die in 5„ Ribiers, die Arbeitskameraden aus den Bezirken 1995 zeiten war ſchlechtes Wetter, auch die Wanderung 1759 f! 1 ne 2 von einem feuchtfröhlichen Ausflug heimkehrend, Ludwigshafen und Speyer enger mit dem 595 brachte den Imkern nicht den erwarteten Erfolg. fuh 0 55 e 95 1 55 i 8 1 auf der Bildfläche. Zufällig ſtieß er auf die ihres Hauptarbeitsgebiet des pfälziſchen Küfer⸗ 3 Vereinzelt wurde ſchon Fallobſt gekeltert, 5 40 000 F 155 n beit„„ 5 Abtransportes harrende Kehrichttonne und kramte meiſtergewerbes, dem Kreis Neuſtadt⸗Dürk⸗ denn infolge der letzten ſchlechten Obſternte waren 1 e eee Ludwig III ei ihr herum. Da hielt er plötzlich zwei in Pack⸗ heim, verbunden ſind. Ab e 5 8* 2*— 1— 8 Fil- 43 75 ea l e 7 7 ga wen da an geler deren Erd ene mee we ae ande din nee ene de ech e enen de e den der wen der ernteten dae, den eng. könnte das Tal gebrauchen, damit die Zwiſchen⸗ zööſiſchen Revolution im Jahre 1789 im Umlauf. bidde er nüchter ind lief nit rufskameraden aus den Bezirken Ludwigshafen F. 6 e e Und da Suzanne Levacher eine arme alte Frau iſt, ie ß 9955 Speyer angehören ſollen, wird noch beſtimmt, früchte beſſer vorwärts gehen, die ſtark unter der litt d ee e Beute eiligſt nach Hauſe. Ob it lt Vort en 5 Trockenheit leiden. itt ſie unter dem Gedanken, ihr einziger Schatz Al seinen Rauch asgeſchlaen ga bermeiſter hielt einen Vortrag über die wirt⸗ könnte ihr vielleicht geſtohlen oder gar von der Als er seinen Rauſch ausgeſchlafen hatte, ließ er, ſchaftliche Lage des Küferhandwerks; der Geſchäſtz⸗ Offenburger Chronik * Offenburg, 31. Aug. Die Pläne zu einem groß⸗ zügigen Erweiterungsbau des Offenburger Städt. Krankenhauſes am Nußbuckel ſind ſertiggeſtellt. Der Ausbau wird in mehreren Bauabſchnitten er⸗ folgen. U. a. wird auch der Operationsſaal weient⸗ lich vergrößert. Die Entbindungsabtetlung hat be⸗ reits eine Reihe neuer Räume erhalten.— Wie in Lahr ſollen auch in Offenburg die Städtiſchen Sammlungen zum wohlgeoroͤneten Heimat⸗ muſeum umgeſtaltet werden, ſobald hierfür ent⸗ ſprechende Räume vorhanden ſein werden. Vor⸗ läufig ſind die reichhaltigen Sammlungen im alt⸗ ehrwürdigen St.⸗Andreas⸗Hoſpital untergebracht.— In dieſen Tagen ſind 75 Jahr verfloſſen, ſeitdem die Offenburger evangeliſche Stadtkirche ein⸗ geweiht wurde. Sie wurde nach Plänen des Emmendinger Baumeiſters Arnold durch die Ge⸗ brüder Meurer aus Lahr erbaut.— Ihr 80. Lebens⸗ Regierung beſchlagnahmt werden. So beſchäftigte ſie ſich ſeit Monaten nur mit dem Gedanken, wie ſie die Goldſtücke verſtecken könne. Sie verſuchte ſie im Strumpf, in einem Mauerloch und unter dem Bret⸗ terfußboden zu verbergen; aber nichts ſchien ihr ſicher genung, obgleich niemand von der Exiſtenz des wußte. Da las ſie in einem Schundroman, daß jemand ſeine Juwelen vor eindringenden Räubern in einer Kehrichttonne verwahrte. Suzannes Entſchluß war gefaßt. Der Kehrichteimer mußte das geeignete Verſteck für ihre Goldſtücke ſein! Nun konnte ſie wieder ruhig ſchlafen. Der Schatz lag wohlverwahrt auf dem Boden des Müll⸗ eimers. Aber dann wollte es das Schickſal, daß die alte Frau für ein paar Tage bettlägerig war. In dieſer Zeit leerte eine Nachbarin, die nach ihr Schatzes um ſich von der Echtheit des Goldes zu überzeugen, zunächſt einmal einen Louisdor bei einer Bank um⸗ wechſeln. Für das erhaltene Geld konnte er ſich einen neuen Rauſch antrinken. Als er des Nachts in einer Kneipe ein paar der Louisdors an Zechfreunde verteilte, ſtellte ſich auch ein gewiſſer Frevet, Angehöriger der Pariſer Unterwelt, mit ſeiner Freundin ein und bat um ein ſolches Goldſtück.„Ein andermal“, erwiderte Ribiers. „Ich habe keines mehr bei mir. Die Dinger liegen zu Hauſe unter meinem Kopfkiſſen.“ Soweit kam die noch am ſelben Tage von der verzweifelten Suzanne alarmierte Polizei in ihren Forſchungen. Aber als man dann am nächſten Mor⸗ gen bei dem abermals ſeinen Rauſch ausſchlafenden Ribfers eindrang, waren keine Louisdors mehr unter dem Kopfkiſſen. Noch ehe der Zecher nach Hauſe kam, hatte Fvevet mit ſeiner Freundin der Wohnung einen Beſuch ab⸗ gang könne als ſehr gut bezeichnet werden, vor allem im Hinblick auf die in Ausſicht ſtehende reiche Wein, Bei der Arbeit in dieſem ernte des Jahres 1939. Herbſt würden ſich die Küfermeiſter in gemein⸗ ſamem Einſatz betätigen, was dem Weinbau zugute komme. Die Bereinigung im Küferhandwerk mache weitere Fortſchritte. Zum Schluß wurden interne Fachfragen behandelt. Pfälziſche Dienſtnachrichten * Speyer, 2. Sept. Politzeidirektorium Kaſſers⸗ lautern. Mit Wirkung vom 1. 9. 39 wurden die Kriminaloberaſſiſtenten Karl Kaſt und Albert Vester zu Kriminalſekretären bei der Polizeidirektion Kat⸗ ſerslautern ernannt. Politzeipräſidium Ludwigs hafen. Der Herr Reichsminiſter des Innern hat den Kriminaloberſekretär beim Politzeipräſidium Lud⸗ wigshafen Hermann Klein in den Ruheſtand ver ſetzt. Aus dieſem Anlaß wurde ihm namens des b 0 7* 5 ſah, ahnungslos Suzannes Mülleimer aus. In geſtattet und die Goldſtücke mitgehen laſſen. Und Führers für die dem deutſchen Volke leiſteten lahr vollendete Frau Martha Kalfaß, gebürtig aus Paris pflegt man die Aſchentonnen, in denen der nun ſucht man eifrig nach dem Gaunerpaar, ohne es 9 8 der Dank ausgeſprochen. 1 Waldmöſſingen, Witwe des 1924 verſtorbenen Stein⸗ Inhalt der Mülleimer landet, vor die Türe zu bis jetzt gefunden zu haben. 5 hauermeiſters Wilhelm Kalfaß. Die Jubilarin iſt Mutter von 7 Kindern.— Beim Obſtpflücken ſtürz te die Ehefrau des Landwirts Anton Leiter⸗ mann von der Leiter. Schwerverletzt mußte ſie in das Offenburger Krankenhaus eingeliefert werden. JJJJTCCCCTCCCGCC(((Cã ⁵ VVVVVVVVCVCVTVTVTVCVCVCVPVCPCPCVCVCPCVTVCPCPCGPVPVPVPVCVCVCVCPVCVPVPVCVPCVCVPVPUPUPUFUPUVUVUVUFVCVCVVV—VVwVwVwœ—ww———————————————————»——+ð mit 481 Ringen und weiteren 32 Mannſchaften. In der Klaſſe B wurden die Waffenbrüder Bruchſal mit 415 Ringen Sieger vor den Gelben Dragonern Bruchſal mit 383, den ehem. 110ern Bruchſal mit ſowohl in der Forſtverwaltung wie in der Verwirk⸗ lichung des Reichsjagoͤgeſetzes voll anerkannte und dem Verſtorbenen ſtets ein ehrendes Gedenken zu⸗ ſicherte. forſtverwaltung. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1999 werden auf Forſtverwalterſtellen verſetzt die Revier⸗ fürſter Wendelin Fuder von Kaltenbach, 1 Pirmaſens⸗Nord, nach Neidenfels, Forſtamts La brecht. *.aßloch, 31. Auguſt. Aus unbekanntem Grunde * Mingolsheim, 2. Sept. Der Kueiskrieger⸗ 363, Kirrlach mit 363, Philippsburg mit 358, Hei⸗ warf ſich der jährige Einwohner W. nachts vot verband Bruchſal führte in 10 Teilwettkämpfen delsheim mit 350, Odenheim mit 343 Ringen und i durchfahrenden Zug 90 5 5 5510 ö in Bruchſal, Forſt, Karlsdorf, Philippsburg, Kirr⸗ Dei 33 Mann f 8 Peel 5 3110* Lebach, 31. Auguſt. Auf Bahnhof Primstal lach, Mingolsheim, Zeutern, Bahnbrücken, Münzes⸗ 1 199 1 1 11 951 11 Großdeutſcher Gaſſſtättentag 1941 ſtieß abends eine Rangierlokomotive mit heim und Heidelsheim die Kleinkaliberwettkämpfe mit 148 und in der Klaſſe B Karl Jöfel(Waffen⸗ in Franlfurt einem einfahrenden Perſonenzug zuſammen, für 1939 durch. Mit einer Beteiligung von 78 brüder Bruchſal) mit 112 Ringen 8 i— 8 ö 8 5 wobei fünf Reichsbahnbedienſtete und ein Reiſendet Mannſchaften und 174 Einzelſchützen wurde das dop⸗ a N 5.* Frankfurt, 2. Sept. Die Verhandlungen über verletzt wurden. pelte Ergebnis vom Vorfahr erzielt. Die Leitung I. Tauberbiſchofsheim, 2. Sept. Im Alter von 33 den Ort des großdeutſchen Gaſtſtättentages 1941 IL. Bad Wimpfen, 2. Sept. Der Reichsjugend⸗ 1 der Wettkämpfe lag in den Händen des Kreis⸗ Jahren ſtarb der Dienſtvorſtand des Bad. Forſt⸗ haben zu einer Einigung dahin geführt, daß der führer hat dem ½Sanitätsſtaffelführer Dr. med kant ſchießleiters Siegele und des Verwaltungsführers amtes Tauberbiſchofsheim und Kreisjägermeiſter des großdeutſche Gaſtſtättentag in Frankfurt a. M. ab⸗ Anwärter das Goldene HJ ⸗ Abzeichen ehe Glöckle, beide Bruchſal. In der Klaſſe A wurde Kreiſes Wertheim, Forſtmeſſter Rudolf Pfefſer⸗ gehalten werden ſoll. Sämtliche Fachgruppen des und der Reichsſtudentenführer das Ehrenzeichen det. Tati die Kameradſchaft Mingolsheim mit 564 Ringen korn. Landesforſtmeiſter und Landesjägermeiſter Beherbergungs- und Gaſtſtättengewerbes nehmen an Deutſchen Studentenſchaft verliehen. Dr. Anwärler 985 1. Sieger vor Karlsdorf mit 539, ehem. 110er Bruch. Hug widmete dem Verſtorbenen einen herzlichen dieſer Tagung teil, die 1520 000 Fachleute in itt außerdem Träger des goldenen Ehrenzeichens der 5 fer irtt 319, Bahnbrücken mit 485, Untergrombach Nachruf, indem er die Verdienſte des Verſtorbenev Frankfurt vereinigen dürfte. den Partei. ſpalmgarten z re Köſtritzer Schwarzbier, merk es dir, auto 35 5 1 0 für Dich das richtige Bier. Motorrad Brühe ee Ilg Mn Melgstellen des ae ren Schlepper PPC gel z Hosslei TANZ Kultivlerte Tanzmusſk auf 2 Flügeln. ät Emäbiuggz U. irtschalante Tüchtiger, Ri e— N Durchgehend warme Küche, . 9 2. m. 2 Balk., 0.13— 1 85 1 ov. zu verm. 2 ngeb, unt. ist 7 tion seit altershef, Von Montag, dem 4. September 1939 ab ſind 9 K 2 an die Geſchelel 885 1 9810—— 5 5 5„ feine Zweigſtellen des ſtädt. Ernährungs⸗ und Wirtſchafts⸗ ooforf gesucht N 9 5 Karl Meyer Seienden amts errichtet und während der üblichen Büroſtunden 5 Bäckerei 8 9 ee. Kennzeichen ( 12 und 1418 Uhr) geöffnet: Acker, 8 6. 2 87555 feng Heifen-Ril u Maria Meyer-Domdey für Schlicht a 5 5 g profſſlerun Hens in is. in allen Gemeindeſekretariaten der Vororte, außer⸗ ee aan 00 ing(dene tehrste ln fa. 2 1 is 4 2*** 5 N 5 dem für den Vorort Neuoſtheim im Hauſe Dürer⸗ f N 5 lle Luftdienst- — ſtraße 4(Erdgeſchoß), für den Vorort Waldhof in. 4 Kompressor Zu x He k der Waldhofſchule(Zimmer). 3 N Mulkansaton Or. med. Doll 2 uch Ihre 8 homöop. Arzt 25845 Von den Bewohnern der Vororte ſind alle Anträge Schuhe ge ee 55 rechstungde N m wegen der Ausweiskarten für Lebensmittel und alle schlappen oder gaffen? 5„ Anträge auf Ausſtellung von Bezugſcheinen für Deeds gen ade. 5 Tel, 4g n I. 8 241 9 5 4 1 5 N 5 elektr. Schrumpf-Ver- f Spinnſtoffwaren und Schuhwaren bei der örtlich zu⸗ Ne 9 vernichtet 100% 18 11 5 e Ju Amfl. Bekanntmachung aufe ſtändigen Zweigſtelle des Ernährungs⸗ und Wirt⸗ e N, 1 ble, 8 i et da Laboratorlum Das Obferträ gi den ſchaftsamts zu ſtellen. Das gleiche gilt für die An⸗ 5. adnzen 9 telle haben, weng Schenck 8 Bassermann dend kan„ 18 3 g 0 80 5 788FFF 5 wir am och, träge wegen des Bezugs von Zuſatzmilch und Zuſatz⸗ 5 Laibwagen fle- und b e du den Inh. Dr. E. BBtz We., N 2, 4 fember, an Ort und Abu en drän ſeife für Kinder und auf Ausgabe von Bezugſcheinen a e Hlein- Laboratorium für Slut, Bin- point 8 fer denn. Selbhtderbeaucet an zr für Raſterſeife an Verbraucher f. Selbstfahrer Au enschnitthol! Kein abler Geruch. zucker⸗, Urin Stuhl⸗ u. Sputume zum Schätzungspreis gegen Bar etwa 5. pro km 8 Pig. 18, 24, 30, 35 u. Keine Mobil. Schad. Anzeigen„ Unterſuchungen. 285841 zahlung. Zuſammenkunft 790 Uhr ſo g . 1 2 40 mr ſtark, ab- Ken Auspulvern Regelmäßig geöffnet 10.12,.5 Uhr. am Wafferkurm in Seckenheim. Fron In den Geſchäftsſtellen des Ernährungs- und Wirt⸗ Senitter-Sarage geb.. Wänſch 5 leb n unssrer Zeitung Feauruf r Lr bs. Hochbauamt, Abt. Garten⸗ 8 ſchaftsamts in der Innenſtadt werden Anträge der ge⸗ tet heinbstserstrabe53 können auch and. 50 1 8 8 5 Ken B Zu allen Krankenkaſſen zugelaſſen. verwaltung. 75 155 5 2 Je⸗ 5 0 3 Stärke einge⸗ E 1 nannten Art von Bewohnern der Vororte nicht mehr 9 ſchein-Carage ſchuitten 1 inh.: H. Singhof N M. dar 42532 Inter. erf. Näh. Staanich geprüft angenommen. 8 505 unter Nr. 5 347 Windeckstrage 2 0 000 5.. 8 5 a. d. Geſchäftsſt. Telephon 27393 5 1 Bezugsſcheine für Anſtalten, Kantinen, Gaſtſtätten Vermiefungen 3 ö 01 g e Aang die Ur on 0 a T 6. 25, 2. Stock, 12. jecler Art, wie Kelurherwischle Und für lebensmittel in C 1. 2, Hl. Stock, f bb Darauf N eser. p tectusche Angestellte, IOerMeUure, n e. aur mache 8 Hemndwerker, Dienisfbœfen u. S. W. l. g 8 für kohlen Rathaus. M 1. I. Stock. Zimmer 47 an e ee Kolm 6s an, Se gene e VVßö 2. zuberiäss.— ausgeſtent. Fernſpr. 265 42 Neuland iss. Zelt S880 5 25 2386 betreten Sie 1 F 2 2 Manahetn, den 2. Septener aun cb. Ame se 1„n Molen Mannheimer Zeitung f 5 Mal. Ame, eee Js, Schl] eee ce teig! wc 1 vm. 5 0 f 8 19 5 1 Treppe. eln„Anzeige Ubrnannef- Meer 5 e eu. Dle ausserorderuch grosse 93 e 8- Und Wirtschaftsamt e 26d bb keen denen, chemische 89 50 n b 7. 16 ne inigung desc Verbreifumg ellen Beelkerums- N ſof. zu 8 NM. Abel. M 2,10 Sc ruct fend blefef Gewvsbr f. sicheren 1.„, ener eee Werner kutmachermstr. N 15 Wee erfr. wenden e 3 1 3 kehr 18 i ee eee e N 87 7¹⁸ 2 eee