zrſcheinnngsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus Auzeigenpreiſe: 22 mm breite Milltmeterzeile 12 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 75 Pfennig. Für Familien⸗ und 2 Mannheimer Neues Tageblatt bgeholt 1. dk., dur e Poſt 2.„ einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr ein anzeigen erm ate Grundpreiſe. Allg n gezn 8b Wia. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12. Kronprinzen⸗ gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei ee kraße 42, Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher ⸗ Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtellet RI,.6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 oder Konkurſen wird keinerlet Nachlaß gewährt. Keine Gewähr ktaße 1, Fe Hauptſtr. 55. W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. 2 1— 177. 5 für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen ber. ngen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen Poſtſcheck⸗onto: Karlsruhe Rummer 175 90— Drahtanſchrift: Ne mazeit Mau n hei m und für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim. . Ausgabe Au. B Mittwoch, 6. September 1930 150. Jahrgang- Nr. 408 ingrad Schiſe ſen an ch un⸗ deul⸗ e auch rnung e nicht polens 3 aber. ref 155 Bromberg genommen 99 Funkmeldung der NMz) flittes Berlin, 6. Sept. 0 Bromberg iſt von den deuſchen Etuppen genommen. Die Netze wurde en n Gegend Bromberg nach Süden mis Überſchritten. n, dit wiſchen t ſeien, (Funkmeldung der N MZ.) + Berlin, 6. September. Das Oberkommando der Wehrmacht teilt mit: Die Operationen des Heeres in Polen nahmen am 5. September ihren plaumäßigen Fortgang. Gebirgstruppen und bewegliche Truppen er⸗ kämpften ſich in breiter Front die Nor d⸗ ausgänge der Beskiden und befinden de, dit ſich in flüſſigem Angriff gegen Neu⸗Sandez. und 0 10 Die von Süden und Weſten gegen Krakau ahne vorſtoßenden Kräfte haben den Feind auf die f pon Stadt zurückgeworfen. Das vſtoberſchleſiſche In⸗ dei duſtriegebiet iſt in unſerer Hand. Weiter nörd⸗ urch lich wurde am frühen Nachmittag die Linie e et, Checiny—Lupoßno—Piotrkow genommen. Vei⸗ 12 der derſeits Sieradz wurde eine ſtark ausgebaute jeg Junkerlinie durchbrochen und der Angriff auf n und dem Oſtufer der Warthe in Richtung Lodz t aus- fortgeſetzt. Die bei Kulm und Graudenz auf das Oſtufer der Weichſel übergegangenen Kräfte ſetzten die Verfolgung des geſchlagenen Feindes ort. Die aus Oſtpreußen über Mlawa vorgeſtoßenen Truppen haben Ciechan ow genommen. Der baum Gegner geht hier ſtark bedrängt nach Süden zu⸗ tück. Schnelle Truppen haben bei Rozanu den Narew erreicht. 10 000 Gefangene und 60 Ge⸗ ſchütze ſind bisher die Beute unſerer im Norden kämpfenden Truppen. past Die Angriffe der deutſchen Luftwaffe haben am geſtrigen Tage wiederum ſtarke Störungen ber feindlichen Verkehrslinien und rückwär⸗ ligen Verbindungen bewirkt. Die Bahnhöfe Zdunſka⸗Wola, Skarzyſko, Taru ow und Wreſchen brennen, zahlreiche Bahn⸗ ſtrecken ſind unterbrochen. Die polniſche Flieger⸗ ahmt nber. herord⸗ det 5 . kruppe iſt mit Ausnahme einzelner Jäger bei bäbigt. Lodz überhaupt nicht mehr in Erſcheinung ge⸗ each⸗ treten. ückzu⸗ Luftangriffe auf deutſches Hoheitsgebiet fan⸗ den am 5. September an keiner Stelle ſtatt. „ Deutſche Seeſtreitkräfte vernichteten in der B. Oſtſee ein drittes polniſches U⸗Boot. ßt der 0 re 0. 5 bung Wichtige Knotenpunkte genommen 10(Funkmeldung der NM.) az Berlin, 6. September. Wer Der wichtige Eiſenbahn⸗ und Straßenknoten⸗ maner 8 Kielce am Fuße des Lyſa Gora wurde in kann den heutigen Morgenſtunden von unſeren Zelt, Truppen in Beſitz genommen. a Ver. Im Süden fiel Neu⸗Sandez in unſere Hand. . 2. Kullus Kattowitz deuiſcher Rundfunkſender (Funkmeldung der NM.) I Berlin, 6. Septemver. Nachdem ſich der Sender Kattowitz in deutſcher Hand befindet, iſt der bisher mit dem Breslauer Programm laufende Sender Troppau zu einer Pro⸗ grammgemeinſchaft mit dem Sender Kattowitz zu⸗ ſammengeſchloſſen worden. Troppau hat umfolge⸗ bdeſſen ſeine bisherige Welle 249,2(1204 kHz) auf⸗ gegeben und iſt auf die Welle des Kattowitzer Sen⸗ ders 395,8(758 kHz) umgeſtellt worden. Die Sen⸗ ungen dieſer beiden Sender werden zur Hälſte in deutſcher und zur anderen Hälfte in polniſcher Sprache erfolgen. 3 1 2 2 Die Polen rãumen Warsche nach Lublin geflüchtet Bromberg bereits in deutscher Hand/ Wieder 10000 Gefangene gemacht Relle ſich, wer kann... Maſſenflucht aus Warſchau- Die Regierung bereits abgereiſt! (FJunkmeldung der NM.) E Stockholm, 6. September. „Dagens Nyheter“ läßt ſich aus Warſchau berich⸗ ten, daß der britiſche Botſchafter in Warſchau am Dienstagmorgen die polniſche Hauptſtadt verlaſſen habe. Ebeuſo ſei der amerikaniſche Botſchafter ab⸗ gereiſt. Auch große Mengen der Bevölkerung flüchten aus der Stadt. Die Straßen und Wege ſeien über⸗ füllt von Flüchtlingen. In der Ferne höre man deutlich den Kanonendonner von den Fronten. (Fuukmeldung der NM zZ.) +Brüſſel, 6. Sept. „Independance Belge“ meldet aus Warſchau, in⸗ folge des ſchnellen Vormarſches der deutſchen Trup⸗ pen nördlich von Warſchau, habe man mit der Räu⸗ mung der Stadt begonnen. Nach Lublin! (Funkmeldung der N MZ.) . Stockholm, 6. September. Die Amtliche Schwediſche Telegraphen⸗ agentur veröffentlicht folgendes Telegramm: Der ſchwediſche Außen miniſter teilt mit, daß der ſchwediſche Geſandte in Warſchau nach Lublin, dem gegenwärtigen Sitz der polniſchen Regierung, abgereiſt iſt. Aus dieſer Meldung der Amtlichen Schwe⸗ diſchen Agentur geht einwandfrei hervor, daß die derzeitige polniſche Regierung es vorgezogen hat, das gefährdete Warſchau zu verlaſſen und ſich, nachdem ſie das polniſche Volk in unſäg⸗ liches Leid geſtürzt hat, nach Lublin in„Sicher⸗ heit“ zu bringen. Warſchau ſucht zu bemänteln (Funkmeldung der N MZ.) + Berlin, 6. September. Seiner bisherigen lügneriſchen Abſicht folgend, verſucht der Warſchauer Sender auch die Flucht der derzeitigen polniſchen Regierung nach Lublin der irregeleiteten Bevölkerung in ihrer Tragweite zu verheimlichen. Verbunden mit einem der bereits gewohnten Aufrufe,„Die Ruhe zu bewahren“, macht der Sender die Mitteilung,„ein Teil der Behörden“ habe Warſchau verlaſſen und verſucht ſeinen Hörern einzureden, es handle ſich nur um eine„vorüber⸗ gehende militäriſch⸗techniſche Maßnahme“. Rücktrittsangebot Ruoͤz⸗Smyolis? (Funkmeldung der NMzZ.) E Neuyork, 6. September. Wie Aſſociated Preß meldet, beſtätigt es ſich, daß die derzeitige polniſche Regierung Warſchau verlaſſen hat und nach Lublin geflüchtet iſt. Die amerikaniſche Agentur meldet ferner, daß Mar⸗ ſchall Rydz⸗Smygli ſeinen Rücktritt angeboten hat. Ueberraſchend geringe deutſche Verluſte! Mit einem Minimum an Blut konnten die deutſchen Erfolge erkämpft werden! (Funkmeldöung der NM.) Berlin, 6. September. Mit Rückſicht auf das überraſchende und ſchnelle Vordringen unſerer Truppen in Polen konnte bis⸗ her noch kein Geſamtüberblick über die Verluſte gewonnen und der Oeffentlichkeit bekanntgegeben werden. Nunmehr kann jedoch mitgeteilt werden, daß die Verluſte auch bei den Armeen, die ſchwere Kämpfe um Befeſtigungen und befeſtigte Feldſtellungen hin⸗ ter ſich haben, als verhältnismäßig ſehr gering an⸗ zuſprechen ſind. 5 In der Zeit vom 1. bis 3. September einſchließ⸗ lich betrugen die Geſamtverluſte an Toten 0,04, an Verwundeten 0,25 v. H. der Geſamtſtärke der au der Oſtfront kämpfenden Truppen. Ein Ver⸗ band in Stärke von 10000 Mann hatte einen Verluſt von 4 Toten und 25 Verwundeten. Dieſe geringen Verluſte laſſen ſich nur durch die hervorragende Ausbildung und Führung des dent⸗ ſchen Heeres, die Ueberlegenheit ſeiner Waffen und ihr vorbildliches Zuſammenwirken im Kampf er⸗ klären. a a ö Wie bereits amtlich mitgeteilt, werden die Ange⸗ hörigen gefallener Soldaten unverzüglich durch den Feld⸗ wie auch Erſatztruppenteil benachrichtigt. Organ ſierter Franktireurkrieg 5. 5 anb. Danzig, 6. Sept. Für die Skrupelloſigkeit der polniſchen Kriegs⸗ führung iſt ein Aufruf bezeichnend, den am Mon⸗ tagabend ein polniſcher Oberſt über den Warſchauer Rundfunk an die Bevölkerung der Grenzgebiete richtete. Der polniſche Offizier führte nach Mittei⸗ ig des„Danziger Vorpoſten“ aus, daß es im Grenzgebiet keinen Unterſchied wiſchen polniſchem Heer und polniſcher Zivil⸗ bevölkerung geben dürfe und ebenſo keinen Uuterſchied zwiſchen Mann und Frau. Es hät⸗ tem ſich alle als„poluiſche Soldaten zu fühlen 1255 dem Feind auf jede erdenkliche Art zu ſcha⸗ en.“ Dieſer Aufruf iſt eine eindeutige Beſtätigung dafür, daß ron der oberſten polniſchen Führung in aller Oeffentlichkeit bewußt der Franktireurkrieg nicht nur gebilligt, ſondern ſogar organiſiert wird. Es iſt ſelbſtverſtändlich, ſo erklärt der„Danziger Vor⸗ poſten“, daß gegen derartige Elemente in Zivil kriegsrechtlich vorgegangen und die Säuberung der gewonnenen Gebiete von den Franktireuren mit aller Schärfe durchgeführt wird. Kriegserklärung der JRA an die Eugländer in Nordirland.„Aſſociated Preß“ meldet aus Belfaſt, daß die Polizei in Belfgſt am Montag zahlreiche Plakate der Jriſchen Republikaniſchen Armee(JR) herunterreißen mußte, in denen die IRA dem unter engliſcher Verwaltung ſtehenden nördlichen Teil Ir⸗ lands den Krieg erklärt hatte. An unſere Leſer! Zum erſtenmal erſcheint heute die„Neue Mannheimer Zeitung“ in einmaliger Ausgabe und zu einer anderen als zur gewohnten Stunde. Die Zeitung wird zwar in einem kleineren Umfang als bisher, aber infolge be⸗ ſonderer techniſcher Vorkehrungen mit im weſentlichen gleichbleibenden Inhaltsreichtum unſeren Stadtabon nenten im Laufe des Nachmittags zugeſtellt werden, ſo daß unſere Leſer von den hauptſächlichſten politiſchen und militäriſchen Ereigniſſen des Tages noch am gleichen Tage unterrichtet werden können. Unſeren Leſern auf dem Lande wird die Zeitung ebenfalls noch am gleichen Tage zuge⸗ tellt werden. f Wir ſind ſicher, daß unſere Leſer die Neu⸗ 1 und die Gründe dafür verſtehen und würdigen werden. 1 5 b Herr Churchill ſoll ſich wundern! * Mannheim, 6. September. „Seit Menſchengedenken hatte man keinen ſolchen Kraftausbruch erlebt wie den des deutſchen Vul⸗ kans. Vier Jahre kämpfte Deutſchland, trotzte es fünf Kontinenten zu Waſſer, zu Lande und im der Luft. Die deutſchen Armeen hielten ihre wankenden Verbündeten aufrecht, traten auf allen Kriegsſchau⸗ plätzen ſiegreich auf, ſtanden überall auf erobertem Boden und fügten ihren Gegnern die doppelten Blutverluſte zu. Um ihre Kraft und ihre Kenntniſſe zu brechen, ihrem Wüten Einhalt zu gebieten, muß⸗ ten die größten Nationen der Welt auf dem Schlacht⸗ ſelde erſcheinen. Ueberwältigende Volksmaſſen, un⸗ begrenzte Hilfsquellen, maßloſe Opfer und nicht zu⸗ letzt die Seeblockade konnten mehr als fünfzig Mo⸗ nate lang nichts erreichen. Kleine Nationen wurden itberrannt und ein rieſiges Reich in nicht mehr er⸗ kennbare Trümmer geſchlagen. Faſt zwanzig Mil⸗ lionen Menſchen mußten ihr Blut vergießen, bevor das Schwert der ſchreckensvollen Fauſt entwunden werden konnte. Wahrlich, Ihr Deutſchen, für die Geſchichte habt Ihr genug ge⸗ Jleiſtet!“ Unſere Leſer werden ſich wundern, wenn wir ihnen den Namen des Mannes verraten, der ſo voll bewunderndem Schaudern von der großartigen Leiſtung des deutſchen Volkes im vierjährigen Welt⸗ krieg ſpricht. Es iſt niemand anders als der neue engliſche Marineminiſter und Oberhetzer des eng⸗ liſchen Kriegskabinetts, Herr Winſton Chur⸗ chill, in ſeinem Buche„Die Weltkriſe 1916 bis 1918“. Als Herr Churchill dies niederſchrieb, da ſaßen ihm freilich das Erlebnis und die Erfahrungen des Weltkrieges noch ſo tief in den Knochen, daß ihn die Erinnerung an dieſen ſchauerlichen Krieg dazu verführte, von einem neuen„Friedensfrühling“ zu träumen,„der aufſteigen ſollte aus den Gluten des Kampfes und die drei gewaltigen Kämpfer zu⸗ ſammenführen, auf daß ihr Genius ſich verbinde in Sicherheit und Freiheit und der ſtolze Bau Europas ſich aufs neue glanzvoll erhebe“. Herr Churchill hat dieſem Frühlingstraum ſehr raſch abgeſchworen. Er iſt der verbiſſenſte der eng⸗ liſchen Deutſchlandhaſſer geworden, gefährlicher, freilich auch dümmer als die anderen, weil bei ihm der Haß nur aus der Leidenſchaft kommt und von keiner menſchlichen Regung gemäßigt und von keinem klaren Verſtand korrigiert wird. Er iſt der Haſſer um des Haſſes willen, um der Freude am Haſſe willen. Sein Haß ſtand wie das berühmte Schwert des Damokles immer über dem Haupt ſeines konſervativen Parteigenoſſen und Regie⸗ rungschefs Chamberlain, bereit, ihn zu zerſchmet⸗ tern, wenn er nicht Feindſchaft ſetze zwiſchen ſeinem Lande und dem Dritten Reiche der Deutſchen. Es iſt Chamberlains hiſtoriſche Schuld, von der ihn keine larmoyante Rundfunkrede und kein klägliches Ver⸗ ſichern ſeines ſogenannten und in Wahrheit gar nicht vorhandenen guten Willens losſprechen kann, daß er von dieſem Haß ſich und ſein Land nicht frei⸗ zu machen verſtand. Da er der Führer ſeines Lan⸗ des und ſeines Volkes war, iſt ſeine Schuld noch größer, als es die Schuld der Leute wie Churchills iſt, die ihren Haß durch die Straßen trugen, ohne von der Verantwortung eines offiziellen Amtes täglich vor die Schranken ihres eigenen Gewiſſens gezogen zu werden. Churchill hat nun, was er will. Er hat ſeinen neuen Krieg mit Deutſchland. Er ſoll nun auch recht behalten mit dem, was ihm der Krieg der vier Jahre an Meinung über Deutſchland und die deutſche Nation vermittelt hat. Sehr freundlich, wenn Herr Churchill der Auffaſſung iſt, daß wir Deutſche in jenen vier heroiſchen Jahren ſchon genug für die Geſchichte geleiſtet hätten! Aber wir können ihm und ſeinem Volke verſichern, daß wir Deutſche noch weit mehr zu leiſten entſchloſſen ſind und zu leiſten vermögen, wenn uns England, deſſen Neid und Großmannsſucht auch den letzten Krieg entzün⸗ det hat, jetzt ͤen neuen Krieg über Deutſchland und Europa heraufbeſchwört. Wir waren 1914 ſtark, wir ſind heute noch ſtärker. Wir waren 1914 einig, wir ſind 3 Wir waren 1914 freilich eines —. ͤͤ—Kv— 2. Seite Nummer 408 Neue Maunheimer Zeitung Mittwoch, 6. September 1939 nicht: wir waren nicht gefaßt auf die Perftödie und den mörderiſchen Willen unſerer Gegner: wir ken⸗ nen heute beides um ſo beſſer. Der Krieg iſt ent⸗ brannt, wir haben ihn nicht gewollt, aber nun hat der Appell des Krieges auch alle unſere Kräfte ge⸗ weckt. Und wir werden dafür ſorgen, daß ſie Herrn Churchill ein zweitesmal in Erſtaunen verſetzen Etwas von dieſem gruſeligen Erſtaunen müßte ihn eigentlich jetzt ſchon überkommen haben. In drei Tagen ſind die deutſchen Armeen über hundert Kilo⸗ meter weit in polniſches Land eingedrungen, haben deutſche Flak und deutſche Flieger den erſten engli⸗ ſchen Luftangriff mit glänzender Bravour zurück⸗ gewieſen, iſt die engliſche Lügenoffenſive— immer Englands ſtärkſte Waffe gegen einen Gegner, der anſtändig iſt— ins Leere verpufft. Wo Deutſchland und ſeine Gegner bisher aneinandergeraten ſind, iſt der Erfolg bei Deutſchland geblieben, ſei es auf den blutigen Schlachtfeldern in Polen, ſei es in dem dramatiſchen Luftkampf über den Häfen der Noroͤſee, ſei es auf dem nebeligen Felde der Propaganda. G ß: Wir Deutſche werden nicht übermütig deswegen. Wir wiſſen, daß der eigentliche Waffen⸗ gang noch nicht begonnen hat; wir kennen auch Engländs Zähigkeit, das heute beweiſt, daß es um des Imperiums Sein und Nichtſein kämpft; wir kennen die Tapferkeit des franzöſiſchen Soldaten, den heute wie ſo oft in der Geſchichte London als den„Degen Englands“ gegen die Batterien unſeres Weſtwalls ſchicken will; wir kennen die unerſchöpf⸗ lichen Hilfsquellen die England und ſeinen bündeten zur Verfügung ſtehen. Wir gehen nicht mehr in einem Rauſch blinder Begeiſterung in den aufgezwungenen Waffengang. Aber wir gehen in ihn mit einem unerhört ſtarken Glauben, mit einem unerhört feſten Willen und einem unerhört tapferen Herzen. Und noch niemals iſt ein Volk, das ſo, einig und geſchloſſen, die Kraft ſeiner Seele hinter die Stärke ſetiner Waffen ſtellte, niedergerungen worden! Dr. A. W. Ver⸗ Kriegskabinelt in Frankreich Marin, Flandin und Blum ſollen in die Regierung eintreten EP. Paris, 6. September. Miniſterpräſident Daladier, der ſich jetzt ſtändig um Kriegsminiſterium aufhält und auch die Nächte dort zubringt, wird nach einer Meldung des„Matin“ und anderer Blätter in den nächſten Tagen zu der mehrfach angekündigten Erweiterung des Kabinetts ſchreiten. Unterrichtsminiſter Zay, der im Alter von 35 Jahren ſteht und das füngſte Mitglied des Ka⸗ binetts iſt, beſteht darauf, bei ſeinem Regiment Dienſt zu tun und daher wenigſtens vorläufig aus der Regierung auszuſcheiden. Juſtizminiſter Mar⸗ chandeau will ebenfalls die Regierung verlaſſen, um als Bürgermeiſter von Reims ſich ganz der Ver⸗ waltung ſeiner Stadt widmen zu können. Außerdem iſt der Haudelsmarine⸗Miniſter de Chappedelaine, der kürzlich ſchwer erkrankt war, für längere Zeit erholungsbedürftig. Dieſe Mini⸗ ſter müſſen erſetzt werden. Außerdem iſt die Schaf⸗ fung eines Rüſtungsminiſteriums und vielleicht auch eines Verpflegungsminiſteriums beabſichtigt. Als Handidaten für den Eintritt in die Regierung wer⸗ den nach wie vor Louis Marin von der rechts⸗ ſtehenden Republikaniſchen Föderation, Flandin von der Demokratiſchen Alljanz, LEon Blum von der Sozialiſtiſchen Partei und Froſſard von der Sozialiſtiſch⸗Republikaniſchen Union genannt. Schlägerei in der Pariſer Kammer. In den Wan⸗ delgängen der franzöſiſichen Kammer, kam es zu Schlägereien zwiſchen ſozialdemokratiſchen und kommuniſtiſchen Abgeordneten. dnb. Berlin, 5. September. Die polniſche Preſſe und der Warſchauer Rund⸗ funk verbreiteten vorgeſtern die Mitteilung, deutſche Bombenflieger hätten das Kloſter in Tſchenſtochau in Trümmer geworfen. Bei dieſer Gelegenheit ſei das wundertätige Bild der Schwarzen Madonna von Tſchenſtochau zerſtört worden. Dem bekannten amertkaniſchen Journaliſten F. P. Lochner wurde Gelegenheit gegeben, an Ort und Stelle die polniſche Meldung zu überprüfen. Lochner gab mach ſeiner Rückkehr von Tſchenſtochau vor der geſamten Auslandspreſſe heute folgende Er⸗ EHlrung ab: Ich habe mich davon überzeugt, daß die pol⸗ niſchen Behauptungen über die Zerſtörung des Muttergottesbildes von Tſchenſtochau frei erfun⸗ den ſind. Das Kloſter und auch das Bild der Schwarzen Madonna ſind völlig unzer⸗ stört. Die Mitglieder des Ordens, die das Bild der Schwarzen Madonna betreuen, verſehen uach wie vor ihren Dienſt und halten täglich ihre religiöſen Uebungen ab. Der Prior des Ordens gaß auf meinen Wun i folgende Erklärung av: Kloſter der O. O. Paulinen(Gaſua Gora, den 4. September 1939. Czeuſtochau. Heller Berg). Hiermit erkläre ich auf Aufrage der dentſchen militäriſchen Behörden, daß das wundertätige Bild der Czenſtochauer Muttergottes auf dem hellen Berge(Gafna Gora] weder geſtern beim Einmarſch der deutſchen Truppen, noch bis zur Stunde beſchädigt wurde. Der helle Berg hat bis dahin keinerlei Verluſte erlitten. gez. Pater Herbert Metylewſki, Prior. Wir überzeugen uns ſelbft dnb. Berlin, 6. Sept. Im Auftrage von Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels wurde der Chefkorreſpondent der amerika⸗ niſchen Aſſoeiated Preß, Lochner, bei ſeinem Fluge nach Tſcheuſtochau von G. W. Rüller begleitet, der uns folgenden Bericht gibt: Seit drei Tagen ruft der Warſchauer Sender durch den Aether, und die Preſſe der Demokratien greift die Meldung gierig und in ſenſationeller Auf⸗ machung auf: Deutſche Truppen haben das von der gefamten katholiſchen Welt verehrte Gnadenbild der Schwarzen Madonna von Tſchenſtochau zerſtört. Das Kloſter am Hellen Berge, in dem das Bild hängt, ſoll— ſo behaupket die polniſche Greuelpro⸗ 3 855— in einen Pferdeſtall umgewandelt wor⸗ en ſe. Deutsches Weißbuch enthüllt engliſche Kriegsſchuld England wollte die kriegeriſche Abrechnung mit Deutſchland erzwingen anb Berlin. 5. Sept. Heute erſcheint ein amtliches Weißbuch über die letzte Phaſe der deutſch⸗polniſchen Kriſe. Die in dem Weißbuch veröffentlichten Dokumente ergeben, kurz zuſammengefaßt, das folgende Bild: Polens Provokationen beginnen 1. Anfangs Auguſt erhielt die Reichsregierung Kenntnis von dem Schriftwechſel zwiſchen dem Ver⸗ treter Polens in Danzig und dem Senat der Freien Stadt, wonach die polniſche Regierung die Zurück⸗ nahme einer angeblichen, in Wahrheit gar nicht er⸗ laſſenen Anordnung des Senats hinſichtlich der Tätigkeit der polniſchen Zollinſpektoren mit kurzer ultimativer Friſt und unter Androhung von Ver⸗ geltungsmaßnahmen gefordert hatte. Dies gab der Reichsregierung Veranlaſſung, der polniſchen Re⸗ gierung am 9. Auguſt mitzuteilen, daß eine Wieder⸗ holung ſolcher ultimativen Forderungen eine Ver⸗ ſchärfung in den deutſch⸗polniſchen Be⸗ ziehungen herbeiführen würde, fün deren Fol⸗ gen allein die polniſche Regierung verantwortlich ſein werde. Zugleich wurde die vpolniſche Regie⸗ rung darauf aufmerkſam gemacht, daß die Aufrecht⸗ erhaltung der von Polen gegen Danzig getroffenen wirtſchaftlichen Maßnahmen die Freie Stadt zwin⸗ gen würde, ſich nach anderen Ein⸗ und Ausfuhr⸗ möglichkeiten umzuſehen. Die polniſche Regierung beantwortete dieſe Mitteilungen der Reichsregierung mit einem der deutſchen Botſchaft in Warſchau über⸗ gegebenen aide⸗-mémoire vom 10. Auguſt, das in der Feſtſtellung gipfelte, Polen werde jede Intervention der Reichsregierung in Danziger Angelegenheiten, die die dortigen polniſchen Rechte und Intereſſen ſchädige, als Angriffs handlung anſehen. Chamberlain miſcht ſich ein 2. Am 22. Auguſt richtete der britiſche Miniſter⸗ präſident Neville Chamberlain unter dem Ein⸗ druck der Meldungen über den bevorſtehenden Ab⸗ ſchluß eines Nichtangriffsvertrages zwiſchen Deutſch⸗ land und der Sowjetunion ein perſönliches Schrei⸗ ben an den Führer. Darin wurde einerſeits der ſeſte Entſchluß der britiſchen Regierung, ihre Bünd⸗ nispflicht gegenüber Polen zu erfüllen, und anderer⸗ ſeits die Auffaſſung zum Ausdruck gebracht, daß es geboten ſei, zunächſt wieder eine Atmoſphäre des Vertrauens herzuſtellen und die deutſch⸗polniſchen Probleme auf dem Wege von Verhandlungen durch ein international zu garantierendes Abkommen zu löſen. Der Führer legte in ſeiner Antwort vom 23. Auguſt die wahren Urſachen der deutſch⸗polniſchen Kriſe dar. Er wies insbeſondere auf ſeinen groß⸗ zügigen Vorſchlag vom März dieſes Jahres hin und ſtellte feſt, daß die damals von England aus ver⸗ breiteten falſchen Nachrichten über eine deutſche Mobilmachung gegen Polen, die ebenſo unrichtigen Behauptungen über deutſche Angriffsabſichten gegen⸗ über Ungarn und Rumänien und ſchließlich die Po⸗ len zugeſicherte Garantie Englands und Frankreichs die polniſche Regierung dazu ermutigt hätten, nicht nur das deutſche Angebot abzulehnen, ſondern eine Welle von Terrorakten gegen die deutſche Volks⸗ gruppe in Polen zu entfeſſeln und Danzig wirtſchaft⸗ lich abzudroſſeln. Zugleich erklärte der Führer, daß Dentſchland ſich durch keine, wie auch immer gearteten Ein⸗ ſchüchterungsverſuche davon abbringen laſſen werde, für die Wahrung ſeiner Lebensintereſſen einzutreten. Die Friedensbemühungen des Führers g. Obwohl das erwähnte Schreiben des britiſchen Kaum hat die Greuelhetze um die Schwarze Muttergottes von Tſchenſtochau begonnen, da ver⸗ kündet Reichsminiſter Dr. Goebbels. daß einer der in Berlin tätigen ausländiſchen Journaliſten in freier Wahl durch ſeine Kollegen beſtimmt iſt, mit einem Flugzeug ſelbſt nach dem Kloſter am Hellen Berge in Tſchenſtochau zu fliegen. Mit eigenen Augen ſolle er feſtſtellen, ob das polniſche National⸗ heiligtum tatſächlich zerſtört worden iſt oder ob es erhalten geblieben iſt. Das Los fällt auf den Chefkorreſpondenten der amerikaniſchen Aſſociated Preß in Berlin L. P. Lochner, der den Auftrag auch ſofort annimmf. Mir wird der Auftrag zuteil, Herrn Lochner auf ſeiner Reiſe durch das Kriegsgebiet zu begleiten. Um 14 Uhr hat der Miniſter die Genehmigung zum Fluge gegeben und bereits um 15.30 Uhr ſtartet das Militärflugzeug vom Flughafen Tempelhof. Wieviele Flüge haben wir mit der Ju 52 ſchon unternommen— aber wie anders ſieht ſie jetzt aus! Die bequeme Polſterſitze von geſtern ſind durch pro⸗ viſoriſche Sitze erſetzt. Ueberall ſtehen Munitions⸗ käſten, Kiſten mit Leuchtpatronen und Verhands⸗ material umher. Für jeden Teilnehmer des Fluges iſt ein Fallſchirm vorhanden. Das Flugzeug iſt mit Maſchinengewehren beſtückt.* Ueber Breslau geht der Flug. Auf einem Militärflughafen in Schleſien landen wir und ſind ſo plötzlich im Operationsgebiet. Reihenweiſe ſtehen hier die deutſchen Bomber neueſten Typs, auf den Straßen marſchieren in endloſen Kolonnen Soldaten nach Polen hinein. Und dann beginnt die Fahrt nach Tſchenſtochau. Solange wir noch diesſeits der Reichsgrenze ſind, iſt vom Kampf zunächſt wenig zu bemerken, nur Militärtransport um Militärtransport rollt auf den tadelloſen Straßen gen Oſten. In Gutteltag ändert ſich das Bild.“ Bei einer Straßenbiegung ſtehen wir plötzlich vor dem erſten großen polniſchen Gefangenenlager. Mehr als 1000 gefangene polniſche Soldaten warten hier auf ihren Abtransport ins Landesinnere. Ihre Be⸗ kleidung iſt mehr als fämmerlich: die Uniform⸗ ſtücke ſind verſchliſſen; teilweiſe haben die Soldaten nicht einmal Schuhe. Neben den Soldaten ſehen wir auch eine Anzahl von Franktireurs, die aus dem Hinterhalt auf deutſche Truppen geſchoſſen haben. 5 Gegen 8 uhr kommen wir an die polniſche Grenze. In Lublinitz grüßen uns die erſten Haken⸗ kreuzfahnen. Freudig erweiſt die Bevölkerung je⸗ dem vorbeifahrenden Fahrzeug den deutſchen Gruß. Vom Kampf aber iſt nur wenig zu ſehen. Hier 5 da iſt proviſoriſch ein Schützengraben ausge⸗ hoben. 8 Ab und zu werden wir unterwegs von deutſchen Polizeiſtreifen angehalten, die uns dringend war⸗ 3 Frankttreur au in vo ren Cebreenge begehen, Kußerbem beben in fer fete * Miniſterpräſtidenten vom 22. Auguſt und ebenſo auch die am folgenden Tage von den britiſchen Staats⸗ männern gehaltenen Reden jedes Verſtändnis für den deutſchen Standpunkt vermiſſen ließen, entſchloß ſich der Führer doch, noch einen neuen Verſuch zu machen, um mit England zu einer Verſtändigung zu gelangen. Er empfing am 25. Auguſt den britiſchen Botſchafter, legte ihm noch einmal in aller Offenheit ſeine Auffaſſung über die Lage dar und teilte ihm die Grundlinien einer umfaſſenden, auf weite Sicht bemeſſenen Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und England mit, die er nach Bereinigung des Danzig⸗ und Korridorproblems der britiſchen Regierung an⸗ bieten würde. Englands Schuld am Krieg! 4. Während die britiſche Regierung über die be⸗ vorſtehende Mitteilung des Führers beriet, fand ein Briefaustauſch zwiſchen dem franzöſi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Daladier und dem Führer ſtatt. Der Führer begründete in ſeiner Antwort wiederum ausführlich den deutſchen Standpunkt in der deutſch⸗polniſchen Frage und wiederholte noch einmal ſeinen feſten Entſchluß, die gegenwärtige deutſch⸗franzöſiſche Grenze als end⸗ gültige anzuerkennen. 5. In ihrer am 28. Auguſt abends übergebenen Antwort auf den Schritt des Führers vom 25. Auguſt gab die britiſche Regierung ihre Bereitſchaft zu er⸗ kennen, auf den Gedanken einer Neugeſtaltung der deutſch⸗engliſchen Beziehungen ein⸗ zugehen. Ferner teilte ſie mit, daß ſie von der pol⸗ niſchen Regierung die beſtimmte Zuſicherung erhalten habe, mit der Reichsregierung in direkte Verhandlungen über die deutſch⸗polniſchen Fragen einzutreten. Dabei wiederholte ſie, daß nach ihrer Auffaſſung ein deutſch⸗polniſches Abkommen durch internationale Garantien geſichert werden müßte. Trotz der ſchweren Bedenken, die ſich aus dem gan⸗ zen bisherigen Verhalten Polens ergaben, und krytz der berechtigten Zweifel an einer aufrichtigen Be⸗ reitſchaft der polniſchen Regierung zur unmittel⸗ baren Verſtändigung nahm der Führer in ſeiner dem britiſchen Botſchafter am 29. Auguſt, nachmit⸗ tags, übergebenen Antwort den britiſchen Vorſchlag an und erklärte, daß die Reichsregie⸗ rung mit dem Eintreffen einer mit allen Vollmach⸗ ten verſehenen polniſchen Perſönlichkeſt am 30. Auguſt rechne. Zugleich kündigte der Führer an, daß die Reichsregierung die Vorſchläge einer für ſie akzeptablen Löſung ſofort ausarbeiten und dieſe, wenn möglich, bis zur Ankunft des polniſchen Unter⸗ händlers auch der britiſchen Regierung zur Ver⸗ fügung ſtellen werde. Polen und England treiben zum Krieg. 6. Während des 30. Auguſt traf in Berlin weder ein polniſcher bevollmächtigter Unterhändler noch auch eine Mitteilung der britiſchen Regierung über die von ihr unternommenen Schritte ein. Dagegen erhielt die Reichsregierung an dieſem Tag die Nach⸗ richt von der Anordnung der allgemeinen polnti⸗ ſchen Mobilmachung. Erſt um Mitternacht itbergab der britiſche Botſchafter ein neues Memo⸗ randum, das indes keinerlei fachlichen Fortſchritt in der Behandlung der deutſch⸗polniſchen Fragen auf⸗ wies, ſondern ſich auf die Mitteilung beſchränkte daß die Antwort des Führers vom vorhergehenden Tage der polniſchen Regierung übermittelt werden ſollte Und daß die briktiſche Regfſerung es für untunlich halte, die deutſch⸗polniſche Fühlungnahme ſchon am 30. Auguſt herzuſtellen. 7. Obwohl durch das Ausbleiben des polniſchen Wieder ist eine Welllüge zuſammengebrochen Ein amerikaniſcher Journalist ſtellt feſt: Die„ſchwarze Muttergottes“ von Tſchenſtochau völlig unverſehrt ten Stunden in Tſchenſtochau Franktireure ihr Un⸗ weſen getrieben. 5 In der Ortſchaft Guiaſzyn hat man polni⸗ ſches Militär in Zivil geſteckt— man vergaß aller⸗ dings, den Soldaten die Erkennungsmarken ab zu⸗ nehmen—1 und es beauftragt die vorübermarſchie⸗ renden deutſchen Kolonnen unter Feuer zu nehmen. Es entwickelte ſich ein ſchwerer Kampf und bei den gefangenen„Ziviliſten“ fand man in den Ruckſäcken große Sprengſtoffladungen vor, die dazu beſtimmt waren, die pon den Pionieren gebauten Notbrücken wieder in die Luft zu ſprengen. In Tſchenſtochau ſichten wir, auf der Straße lie⸗ gend, zwei erſchoſſene Pferde. Flak iſt am Weg⸗ vand in Stellung gegangen. Punkt 9 Uhr betreten wir die polniſche Wall⸗ fahrtskirche. Eben noch ſahen wir das Geſicht des Krieges, jetzt kommen wir unvermittelt mitten in einen Gottesdienſt hinein. Der Prior des Kloſters zelehriert ſelbſt die Meſſe. Orgelklang füllt das Kirchenſchiff. Ueber dem Altar hängt wie immer un⸗ perſehrt das Gnadenbild der Schwarzen Mutter Gottes. Der amerikaniſche Berichterſtatter beſichtigte das Floſter von innen und außen, von allen Seiten. Nirgends iſt auch nur die Spur eines Einſchuſſes zu fahen. Dann empfängt uns der Prior ſelbſt. Auch er verſichert uns nochmals, daß im ganzen Klaoſter und insbeſondere dem Bildnis der Schwarzen Mut⸗ ter Gottes kein Schaden zugefügt worden iſt. Dieſe Verſicherung gibt er uns ſoggr ſchriftlich, damit wir die Welt von der Wahrheit überzeugen können. In einer längeren Unterhaltung erzählt uns Pater Norbert Motylewſki die Geſchichte dieſes be⸗ »ſiimten Wallfahrtsortes. Ex geſtattet uns anſchlie⸗ gend, zum Beweis der Unnyerſehrtheit der Schwarzen Madonna photographiſche Aufnahmen in der Kirche zu machen. Dann fahren wir durch die Straßen der Stadt zur Ortskommandantur. Die Hauptſtraße zeigt er⸗ hebliche Kampfesſpuren. Es werden feſtgenommene Franktireurs und Inſurgenten vorübergeführt. Nor der Ortskommandantur ſelbſt ſteht auf der Straße ein deutſcher Ehrenpoſten. Vor ihm liegt ein vor wenigen Stunden von dem volniſchen Frank⸗ tireurgeſindel ermordeter deutſcher Leutnant. Sein Geſicht iſt verdeckt. Ueber ſeinem Körver liegt ſein Degen. Auf unſerer Rückfahrt begegnen uns un⸗ zählige Volksdeutſche, auch polniſche Frauen und Kinder mit ihrem Hab und Gut. Sie waren ge⸗ klütchtet und kehren nun wieder zurück, nachdem das deuiſche Militär Ordnung geſchaffen hat. Noch am gleichen Tage bringt uns das Flugzeug nach Berlin zurück. Am Abend ſchon kann der ame⸗ vikaniſche Journaliſt P. L. Lochner der Preſſe der Welt verkünden, daß er ſelbſt die Unverſehrtheit des Pauliner Kloſters am Hellen Berge in Tſchenſtochau und vor allem des Gnadenbildes der Schwarzen Madonna geſehen hat. Ein neutraler durnaliſt entlarvte damit die Lüge um das polniſche National⸗ heiligtum. und brach daher den Frieden! Unterhändlers die Vorausſetzung dafür entfallen war, der britiſchen Regierung noch Kenntnis von der Auffaſſung der Reichsregierung über die mög⸗ lichen Verhandlungsunterlagen zu geben, wurden dem britiſchen Botſchafter gelegentlich der Uebergabe des letzterwähnten britiſchen Memorandums doch die Vorſchläge mitgeteilt, die inzwiſchen von der Reichs⸗ regierung ausgearbeitet worden waren und noch im einzelnen erläutert. Die Reichsregierung erwartete, daß nun wenig⸗ ſtens nachträglich die Benennung eines polniſchen Bevollmächtigten erfolgen würde. Anſtatt deſſen gab am 31. Auguſt nachmittags der polniſche Bol⸗ ſchafter in Berlin gegenüber dem Reichsaußenmini⸗ Wer Cigaretten Zug für Zug geniegen will, sollte„besser“ rauchen! AKA 5 r ſter eine mündliche Erklärung des Inhalts ab, die polniſche Regierung habe in der vorausgegangenen Nacht von der britiſchen Regierung die Nachricht von der Möglichkeit einer direkten Ausſprache zwi⸗ ſchen der Reichsregierung und der polniſchen Regie⸗ rung erhalten und erwäge die britiſche An⸗ regung in günſtigem Sinne. Auf die aus⸗ drückliche Frage des Reichsaußenminiſters. ob er be⸗ fugt ſei, mit ihm über die deutſchen Vorſchläge zu verhandeln, erklärte der Botſchafter, daß er da zu nicht ermächtigt ſei ſondern lediglich den Auftrag habe, die vorſtehende Erklärung mündlich abzugeben. Auch die weitere Frage des Reichsaußen⸗ miniſters, ob der Botſchafter mit ihm die Angelegen⸗ heit ſonſt ſachlich diskutieren könne. verneinte der Botſchafter ausdrücklich. 8. Die Reichsregierung mußte ſomit feſtſtellen, daß ſie zwei Tage vergeblich auf einen polniſchen Bevollmächtigten gewartet hatte. Sie aab am 31. Auguſt abends die deutſchen Vorſchläge mit ihrer kurzen Darſtellung ihrer Vorgeſchichte öffentlich be⸗ kannt. Dieſe Vorſchläge wurden vom polniſchen Sender als unannehmbar bezeichnet. 9. Nachdem ſomit alle Möglichkeiten zu einer friedlichen Regelung der deutſch⸗volniſchen Krise erſchöpft waren, ſah ſich der Führer genötigt, die von Polen ſchon ſeit langem gegenüber Danzig, dem Deutſchtum in Polen und ſchließlich gegenüber Deutſchland durch zahlreiche Grenzverletzungen an⸗ gewandte Gewalt mit Gewalt abzuwehren. England ſabotiert die Friedensbemühungen des Duce! 10. Am Abend des 1. September überreichten die Botſchafter Großbritanniens und Frankreichs dem Reichsaußenminiſter zwei gleichlautende Noten, in denen ſie von Deutſchland die Zurückziehung der deutſchen Truppen von polniſchen Gebiet forderten und erklärten, daß ihre Regie⸗ rungen bei Ablehnung dieſer Forderungen unver⸗ züglich ihre vertraglichen Pflichten gegenüber Polen erfüllen würden. Der Reichsaußenminiſter erwiderte beiden Bol⸗ ſchaftern, daß Deutſchland die in den Noten zum Ausdruck gebrachte Anſicht des Vorliegens eines deutſchen Angriffs gegen Polen ablehnen müſſe. 11. Um die durch dieſe Noten in bedrohliche Nähe gerückte Krieasgefahr zu bannen, machte der Duce einen Vorſchlag, der einen Waffenſtillſtand und eine anſchließende Konferenz zur Löſung des deutſch⸗polniſchen Konfliktes vorſah. Die⸗ ſer Vorſchlag wurde von der deutſchen und der fran⸗ köſtſchen Regierung poſitiv beantwortet, von der britiſchen Regierung indeſſen abgelehnt. Englauß ſtellt auf zwei Stunden befriſtetes Ultimatum 12. Am 3. September, vormittags 9 Uhr, erſchien der britiſche Botſchafter im Auswärtigen Amt und überreichte eine Note, in der die britiſche Regierung mit zweiſtündiger Befriſtung die Forderung au Zurückziehung der deutſchen Truppen wiederholle und ſich für den Fall der Ablehnung nach Ablauf dieſer Zeit als im Krieg mit Deutſchland befindlich erklärte. Der britiſche Staats- ſekretär für Auswärtige Angelegenheiten richtete am 3. September 1939, vormittags 11.15 Uhr, an den deutſchen Geſchäftsträger in London eine Note u der er dieſen davon unterrichtete, daß ein Kriegs⸗ zuſtand zwiſchen den beiden Ländern, vom 3. Ser, tember von 11 Uhr vormittags an gerechnet, be⸗ ſteße. digte der Reichsgußenminiſter dem britiſchen Bot⸗ ſchafter in Berlin ein Memorandum der Reichs⸗ regierung aus, in dem die Ablehnung der ultimativen Forderung der britiſchen Re⸗ gierung ausgeſprochen und nachgewieſen wurde, die Verantwortung für den Ausbruch des Krieges allein bet der britiſchen Regierung liege. Die Verantwortung der franzöſiſchen Regierung 6. Am 3. September mittags ſuchte der franzöſiſche Botſchafter in Berlin den Reichsaußenminiſter au und fragte, ob die Reichsregierung in der Lage fel die von der franzöſiſchen Regierung in ihrer Noe vom 1. September geſtellte Frage befriedigend iu beantworten. Der Reichsaußenminiſter erwiderle Haupeſchriftleiter und beruntwortlich für Politik: Dr. Aloſs Win baue. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und berantwortlich für Kull volitik, Tbeater und Unterbaltung: Cort Onno El ſe 11 S belm Koch. Koch.— 9 5 5 e— Südweſtdeutſche Um Dr. E. F. Schaffer, Beru, Sũüdweſtkorſo unperlangte Beltra 80. Für ge keine Gewähr.— Räckſendung du del R. 2 5 Herausgeber, Drucker und. Neue Mannheimer Rerum Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim. R 1. 6. Berantworeſich für Anzeigen und geschäftliche Mittellungen 1. B. Robert Göller, Mann Hu Zeit Preisliſte Nr. 10 gültig. usgabe 4 Abend and ittag teltla in der Ausga- B Ausgabe A über 10 600 5 Ausgabe B über 19 70 Gelenk- Del. Monat Auguſt über 9 500 Oie Anzeigen der Am gleichen Tag um 110 Uhr vormittags hän⸗ ieee c die Sympathie, Mittwoch, 6. September 1939 Neue Mannheimer Zeitung 3. Seite Nummen Kurze Schau über die Grenzen: Die neutralen Staaten richten ſich auf den Kriegsfall ein Die ruſſiſche Preſſe veröffentlicht einen Befehl des Kriegskommiſſars Woroſchilow, der die Einberufung von 17 Jahrgängen für die ruſſiſche Armee ab 15. September anordnet. Die Entlaſſung der jetzt 2 bzw. 3 Jahre dienenden Soldaten ſoll bis Ende des Jahres erfolgen, in den Militär⸗ bezirken an der Weſtgrenze der Sowjetunion, alſo Leningrad, Minſk, Kiew, Charkow, Moskau und Kalinin jedoch einen vollen Monat ſpäter vorge⸗ nommen werden. Die Zeitungen unterſtreichen durch ihre Leitartikel die Bedeutung der Verordnung. Der japaniſche Miniſterpräſident Abe erklärte gegenüber Vertretern der Preſſe, daß Ja⸗ pan nicht in den ſoeben ausgebrochenen europäiſchen Krieg verwickelt zu werden wünſche. Japan werde ſeine Kräfte auf die Beilegung des Chinakonfliktes konzentrieren. dach dem belgiſchen König, der in einer Rundfunkanſprache die ſtrikte Neutralität ſeines Landes proklamiert hatte, hat am Dienstag der Kammerpräſtdent van Cauwelaert im belgiſchen Par⸗ lament der„berechtigten Hoffnung Ausdruck ge⸗ geben, daß der Krieg diesmal vor den belgiſchen Grenzen Halt machen werde“. In einer Erklärung der belgiſchen Regierung, die Miniſterpräſident Pierlot verlas, wird„ſtrenge Mäßigung in allen Bekundungen verlangt und die Unterdrückung jedes Verſuches. Unruhe zu ſtiften, angekündigt. Belgien lerluß Dioh drauf, chlorodont birltt abends am besten! ſei entſchloſſen, ſeine Unabhängigkeit mit allen Mitteln zu verteidigen“. Die bei⸗ den Kammern befaßten ſich heute mit den Aus⸗ nahmegeſetzen, die dem belgiſchen König Sonder⸗ vollmachten erteilen und einen Sonderkredit von 2 Milliarden Franken vorſehen. In Dänemark iſt heute der geſamte private Automobilverkehr zum Stillſtand gekommen, nach⸗ dem ſämtlichen privaten Kraftwagen und Motor⸗ kädern die Abgabe von Benzin und Brennöl ge⸗ ſperrt iſt. Die Zahl der ſtillgelegten Fahrzeuge wird auf 75 000 geſchätzt. In Belgrad wird amtlich verlautbart, daß Jugoflawien auch weiterhin ſorgfältig die freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen zu allen Großmächten pfle⸗ gen, die beſtehenden guten Beziehungen mit allen Nachbarn noch verbeſſern und neutral und allen Kämpfen fernbleiben werde. In Sofia wird durch Rundfunk erklärt, daß Bulgarien die Ereigniſſe in dem unbeugſamen Wil⸗ len für einen direkten Frieden und mit der feſte⸗ ſten Entſchloſſenheit verfolge, allen Eventualitäten mit Kaltblütigkeit entgegenzutreten. In Bukareſt gab der rumäniſche Generalſtab bekannt, daß heute neue Reſerven zu den Waffen einberufen worden ſind. Dieſe Einberufungen wa⸗ ten urſprünglich erſt einige Tage ſpäter vorgeſehen. Der rumäniſche Miniſterrat erklärte nach ſeinem Dank für dei loyale Haltung der nationalen Min⸗ derheiten, daß er die bisherige friedliche Haltung beibehalten und ein gutes Einvernehmen mit allen benachbarten Staaten anſtreben wolle. Der rumäniſchen Preſſe wurde ſtrengſte Neutrali⸗ tät nahegelegt. Das rumäniſche Unterſtaatsſekretariat für Po⸗ lizei gab bekannt, daß bei politiſchen Kundgebungen zugunſten ausländiſcher Staaten in Lichtſpielhäuſern die Vorſtellung ſofort abgebrochen und die Verhaf⸗ tung aller Anweſenden vorgenommen werden würde. Der Schweizer Bundesrat hat eine all⸗ gemeine Arbeitsdienſtpflicht für zivile. durch das allgemeine Landesintereſſe erforderliche Hilfsleiſtun⸗ gen eingeführt. Sie erfaßt Männer und Frauen aller Berufe vom 16. bis zum 65. Lebensjahr. Es wird der berufs⸗ und ortsübliche Lohn gewährt. In Norwegen beſtehen große Schwierigkeiten in der Kohlenverſorgung, da England, von dem das Land vorwiegend beliefert wurde, ein Ausfuhrverbot für Brennſtoffe erlaſſen hat. Der freie Verkauf von Kohle, Koks und anderen Brennſtoffen iſt verboten worden. Der Zucker- und Kaffeeverbrauch wird be⸗ reits rationiert, die Rationierung von Mehl ſteht bevor. Auch in Finnland herrſcht Knappheit an Butter und Kaffee ſowie an Kraftfutter und künſt⸗ lichen Düngemitteln. Die Brennſtoff⸗Frage bereitet auch dort einige Sorgen. In Italien wurde angeordnet daß öffentlichen Gaſt⸗ und Unterhaltungsſtätten am Donnerstag um Mitternacht ſchließen. Die letzten Straßenbahnen und Omnibuſſe verlaſſen eine halbe Stunde ſpäter die Endſtationen. Die italieniſchen Tageszeitungen werden zwecks Einſparung von Zelluloſe nur noch in beſchränktem Umfange erſchei⸗ nen. Waſhingtoner alle Das ment hat angeordnet, daß nur diejenigen Ameri⸗ kaner, denen eine zwingende Notwendigkeit beſchei⸗ nigt werden kann, die Genehmigung erhalten, nach Europa zu reiſen. Die„Panamerican Airways“ ſtellte den Flugdienſt nach Marſeille und Southamp⸗ ton ein und fliegt nur noch Irland und Portugal an. Die braſilianiſche Regierung hat die Grundregeln zur Wahrung ihrer Neutralität feſt⸗ gelegt, die jede Hilfsleiſtung von Kriegsführenden verbietet. Auch Sammlungen ſind verboten, außer für das Rote Kreuz. Auch der argentiniſche Staatspräſident betonte, daß ſein Land traditions⸗ gemäß abſolute Neutralität halten werde. Das gleiche gaben für ihre Länder der Präſident der Republik Chile, der Miniſterrat von Uru⸗ guay und die Regierung von Paraguay be⸗ kannt. Zu den Ländern, die ihre Neutralität erklärt haben, iſt nunmehr auch das kleine Liechtenſtein hinzugekommen. Der Zioniſtenführer Waizmann derholte die Verſicherung, daß die Juden auf der Seite der Demokratien kämpfen würden. Der fü⸗ diſche Nachrichtendienſt in Paläſtina kündigte die Erfaſſung aller hieſigen Männer und Frauen zwi⸗ ſchen 18 bis 50 Jahren für die Hilfeleiſtung der britiſchen Armee an. Im Vorderen Orient haben die von den Demo⸗ kvatien abhängigen Länder, wie das Transjordan⸗ land und die Republik Libanon ihrer Sympathie für die Sache ihrer europäiſchen Oberherren Ausdruck gegeben. Ebenſo hat die Regierung von Nepal der britiſchen Regierung ihrer Loyalität verſichert. Im ſüfafrikaniſchen Parlament wurde mit geringer Mehrheit eine Eutſchließung des Generals Smuts, daß die Beziehungen zu Deutſch⸗ land abgebrochen werden ſollten, angenommen. In der neuen engliſchen Regierung wurde ein Informationsminiſterium geſchaffen, an deſſen Spitze Lord Mac Millan trat. Bis geſtern haben 600 000 Perſonen, Erwachſene und Kinder, London verlaſſen. Die Londoner Börſe bleibt geſchloſſen. In ganz England ſind Höchſtpreiſe für gewiſſe Wa⸗ ren eingeführt worden. Der engliſche König und der polniſche Staats⸗ präſident haben Telegramme ausgetauſcht, bei denen der polniſche Präſident ſeine Loyalität gegenüber der britiſchen Nation beteuerte, für die ſein Volk in der Tat bereits ſo ſchwere Opfer gebracht hat. Der Herzog und die Herzogin von Windſor haben den Wunſch geäußert, ſich der engliſchen Regierung zur Verfügung zu ſtellen. Sie erwarten in Cannes eine poſitive Antwort. wie⸗ Ilaliens Sympathie für Deutſchland Voll Begeiſterung ſüsr dle deutſchen Siege- Scharfe Zurechtweiſung Englands Drahtber. unſ. röm Korreſpondenten — Rom, 6. September. Die Aufmerkſamkeit in Italien iſt jetzt ganz und gar auf den ſiegreichen Vormarſch der deutſchen Truppen in Polen gerichtet, über den die geſamte Preſſe unter rieſigen Schlagzeilen ausführlich be⸗ richtet. Die ſehr anſchaulichen Berichte der Sonder⸗ korreſpondenten, die faſt ſämtliche großen Blätter entſandt haben und die mit zahlreichen Photogra⸗ phien bebildert werden, ſind voller Begeiſte⸗ rung über den Kampfgeiſt der deutſchen Soldaten, ihre glänzende Ausrüſtung und die vorzügliche Füh⸗ rung. Die Berichterſtattung der italieniſchen Blät⸗ ter über die Kampfhandlungen beweiſt von neuem mit der Italien den Kampf Deutſchlands um ſein Recht verfolgt. Der ſchamloſe Lügenfeldzug Englands gegen Deutſchland hat in Italien die größte Entrüſtung hervorgerufen.„Die Neutralität Hollands und Dänemarks von engliſchen Flugzeugen verletzt“ erklärt„Giornale'Italia“ in einer Rieſenüber⸗ CFC ĩ²¹ wbb dem Botſchafter, die britiſche Regierung habe vor mehreren Stunden eine auf zwei Stunden befriſtete ultimative Forderung an Deutſchland geſtellt, die deutſcherſeits durch ein Memorandum abgelehnt worden ſei, das er, der Reichsaußenminiſter, dem franzöſiſchen Botſchafter zur Kenntnis übergebe. Wenn die Haltung Frankreichs gegenüber Deutſch⸗ land durch dieſelben Erwägungen beſtimmt werden ſollte, wie die Haltung der britiſchen Regierung, ſo könne die Reichsregierung das nur bedauern. Deutſchland habe immer einen Ausgleich mit Frankreich geſucht. Sollte die fran⸗ zöſiſche Regeriung trotzdem auf Grund ihrer Verpflichtungen gegenüber Polen eine feindliche Haltung gegen Deutſchland annehmen, ſo würde das deutſche Volk dies als einen durch nichts gerecht⸗ fertigten Angriffskrieg gegen das Reich anſehen. Der franzöſiſche Botſchafter erwiderte, er entnehme den Ausführungen des Reichsaußenminiſters, daß die Reichsregierung nicht in der Lage ſei, auf die frau⸗ zöſiſche Note vom 1. September eine befriedigende Antwort zu geben. Unter dieſen Umſtänden habe er die unangenehme Pflicht, der Regierung mitzu⸗ teilen, daß die franzöſiſche Regierung gezwungen ſei, vom 3. September, 5 Uhr nachmittgas, an ihre blen gegenüber eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Gleichzeitig übergab der franzöſiſche Bot⸗ schafter eine entſprechende ſchriftliche Mitteilung. Der Reichsaußenminiſter erklärte daraufhin ab⸗ ſchließend, daß die franzſiſche Regierung die volle Verantwortung für die Leiden trage, die den Völ⸗ kern zugefügt werden würden, wenn Frankreich Deutſchland angreife. ſchrift und damit vergleicht die italieniſche Oeffent⸗ lichkeit nun die Lügenmeldungen, die von der an⸗ geblichen Torpedierung der„Athenia“ bis zur blutrünſtig ausgemalten Zerſtörung der polniſchen Heiligtümer in Tſchenſtochau gegen Deutſchland in die Welt geſetzt werden. Mit ſchärfſter Klarheit prangert„Tribuna“ unter der Ueberſchrift„Lügen⸗ propaganda“ die engliſchen Methoden an und ſagt, ſchon die Erinnerung an die Geſchichte von den abge⸗ hackten Händen belgiſcher Kinder gehe gegen die Empfindungen jedes Soldaten, in welchem Lager er auch ſtünde. Mit der angeblichen Zerſtörung von Dſchenſtochau hätte man einen Parallelfall zur Ka⸗ nonade von Reims und mit der Verſenkung der „Athenia“ einen Parallelfall zur„Louſitania“ ſchaf⸗ fen wollen. Die„Tribuna“ ſchließt mit den Worten: „Wir ſehen uns alſo einem Propagadanetz gegenüber, das vor allem dazu beſtimmt iſt, auf die neutralen Länder zu wirken und, Deutſchland in ein übles Licht zu ſetzen. Es ſind die alten Methoden, die auf nie⸗ mand mehr Eindruck machen die aber eine ſehr be⸗ dauerliche Geiſteshaltung enthüllen!“ 7 4. Reichsverteidigungskommiſſare Verantwortlich für die geſamte zivile Reichs⸗ verteidigung innerhalb der Wehrkreiſe dnb. Berlin, 5. Sept. Auf Anordnung des Führers ſind vom Miniſter⸗ rat für die Reichsverteidigung im ganzen Reich mit beſonderen Vollmachten ausgeſtattete Reichsverteidi⸗ gungskommiſſare eingeſetzt worden. Ihre Bereiche decken ſich mit den Wehrkreiſen. Sie ſind im Wehr⸗ kreis die Organe des Miniſterrates für die Reichs⸗ verteidigung. Die Reichsverteidigungskommiſſare ſind verantwortlich für die geſamte zivile Reichs⸗ perteidigung innerhalb eines jeden Wehrkreiſes, Die Behörden und ſonſtigen Stellen ſetzen ihre Ar⸗ beiten in der bisherigen Form und nach der gelten⸗ den Zuſtändigkeitsregelung fort. Die Aufgabe der Reichsverteidigungskommiſſare beſteht darin, in allen Angelegenheiten der zivilen Reichs verteidigung die Einheitlichkeit der Maßnah⸗ men innerhalb des Wehrkreiſes ſicherzuſtellen und die engſte Zuſammenarbeit mit den zuſtändigen Wehrmachldienſtſtellen, insbeſondere mit dem Wehr⸗ kreisbefehlshaber zu gewährleiſten. In den Opera⸗ tionsgebieten bleibt es bei der auf der Grundlage vollziehender Gewalt getroffenen Organiſations⸗ Staatsdeparte⸗ 10 Die Kämpfe in Polen Weichſelbrücke flog in die Luft Vor ihrem Abzug ſprengten die Polen die Eiſenbahnbricke im Dirſcham. (Aſſvekated Preß, Zander.) Die erſten Kriegsverwüſtungen In Tarnowitz wurden von ben Polen ſämtliche Bahnanlagen zerstört. Mittlerweile iſt die Stadt von den deutſchen Truppen beſetzt worden. Deutſche Panzer rücken in ein kleines Dorf im Korridor ein Schließung von Hochſchulen Wo kann weiterſtudiert werden? anb. Berlin, 5. Sept. Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung teilt mit: Folgende Univerſitäten ſetzen ihren Lehr⸗ und Forſchungsbetrieb fort: Die Univerſitäten: Berlin, Wien, München, Leip⸗ zig, Jena, die Techniſchen Hochſchulen: Berlin, München, die Tierärztliche Hochſchule in Hannover, die Wirtſchaftshochſchule in Berlin. An dieſen Hochſchulen beginnt für Studierende aller Fakultäten das nächſte Semeſter am Montag, dem 11. September 193g. An den hieſigen Hochſchulen werden nur noch die Die Wehruntauglichen und die von der Wehr⸗ macht noch nicht einberufenen Studenten werden aufgefordert, ſofort ihr Studium an einer der ge⸗ nannten Hochſchulen aufzunehmen und fortzuſetzen. Einſatz der Jugend-Jahrgänge NDZ Berlin, 5. Sept. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, hat folgenden Aufruf an die Hitler⸗Ingend erlaſſen:„Der Krieg ſtellt allen Geuerationen beſondere Aufgaben, deren Er⸗ füllung für den Sieg der Nation in ihrem Kampf Prüfungen beſchleunigt durchgeführt. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) F.————TTTTTTTTTTTTTTTT—————————————— e . (Aſſocigted Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) für ihr heiliges Recht entſcheidend iſt. Auch die noch nicht wehrſähige Jugend, bei unſeren Pimp ſen angefangen, hat die Möglichkeit und Pflicht, durch ihren Dienſt in der Hitler⸗ZJugend auf ihre Weiſe in dieſem Kriege mitzukämpfen. Unſere Jung⸗ mädel und BDM⸗Mädel können ihrerſeits durch ge⸗ wiſſenhafte Durchführung der ihnen übertragenen Aufgaben dem Vaterlande dienen. Ich werde in Kürze den Einſatz der einzelnen Jahr⸗ gänge der deutſchen Jugend durch be⸗ ſondere Anordnung regeln, Haltet Euch bereit, der Führer braucht Euch alle!“ Frankreich erweitert ſein Polenbündnis t Paris, 6. Sept. In Paris wurde ein franzöſiſch⸗polniſches Proto⸗ koll unterzeichnet, das im weſentlichen die früheren frauzöſiſch⸗polniſchen Abmachungen enthält, die aber auf den bedeutend weitergehenden(]] engliſch⸗polni⸗ ſchen Vertrag ausgerichtet wurden. Rein äußerlich komm dies darin zum Ausdruck, daß in dem fran⸗ zöſiſch⸗polniſchen Protokoll die gleichen Ausdrücke verwendet werden, wie ſie ſich im eugliſch⸗polniſchen Vertrag befinden. Die italieniſchen Journaliſten verließen Warſchau. Wie aus Warſchau gemeldet wird, haben jetzt auch die italieniſchen Journaliſten die polniſche Haupk⸗ ſtadt verlaſſen. s Neue Mannheimer Zeitung Mittwoch, 6. September 1939 Mannheim, 6. September. Neuer Verkehrsbenimm Die veränderte Lebensſituation bringt auch neue Man merkt es beſonders auf der Straße, und zwar zu den Tages⸗ und Nachtſtunden. Bleiben wir einmal bei den Nachtſtunden, die ja fetzt 5 ſtehen. Sitten. im Zeichen der totalen Verdunkelung üucke da— ſoweit man überhaupt gucken kann— herrſcht die Fahrſtraße um dieſe Zeit? Nicht die Polizei, ſondern die jugendlichen Rad⸗ fahrer, die ſchon über Tag ſehr oft ihre eigene Auffaſſung von der Verkehrsſicherheit haben. Für die Halbwüchſigen iſt es ein rechtes Freſſen, mit dem Rad in der Dunkelheit herumzugondeln— und wenn ſie bei dieſer Gelegenheit noch ein paar Frauen oder Mädchen erſchrecken können, dann iſt ihre Seligkeit vollkommen. Aber dafür ſollte ja die Verdunkelung nicht da ſein, reine Spazierfahrten machen ſich viel beſſer bei Tag, und das ſportliche Moment der Verdunkelung dürfte auch nicht die entſcheidende Rolle ſpielen. Und wie leicht kann ſo ein Gigant der Fahrſtraße einmal eine Unverſchämte hinter die jugendlichen Löffel kriegen. Das macht ſich gar nicht ſchlecht aus dem Dunkel. Nach dieſer„Schwarzſeherei“ auch ein Licht⸗ blick. Ein Lichtblick bei vollem Tageslicht: In der Oberſtadt hielt ein Laſtauto. Nicht ganz nach Vorſchrift, die Türe auf der Straßenſeite ſtand längere Zeit offen. Auf der gleichen Höhe ſtand ein ehrbares Pferdefuhrwerk. Laſtwagen, offene Wa⸗ gentür, Pferdefuhrwerk, das zuſammen verengt die Fahrſtraße ſchon ganz erheblich. Kam ein mächtiger Laſtwagen daher, wollte durch die Lücke und konnte es nicht. Kräftiges Signal— aber ſonſt nichts. Was tat der Führer des Wagens mit der offe⸗ nen Tür? Er ſagte nur:„Augenblick, Kamerab“, ſchloß die Türe und war anſchließend dem großen Wagen ein kundiger Berater bei der Langſamfahrt durch die Lücke. Und was tat nach vollbrachter Tat der Führer des großen Wagens? Er nickte freundlich und ſagte: „Danke ſchön, Kamerad“ Andere Zeiten, andere Sitten. Aber ſoviel Freundlichkeit im Straßenverkehr möchte man doch für immer beibehalten.. Mas unbedingt beherzigt werden muß! Es gibt nach Aufruf des Luſtſchutzes keinen Probealarm mehr. Wenn alſo die Sirenen über Mannheim heulen, liegt ein echter Alarm vor, der eutſprechend eruſt genommen werden muß. In den letzten Tagen iſt es hier und dort vor gekommen, daß ſich ein vereinzeltes Alarmgerät auslöſte. Derartige Störungen werden im Laufe des heutigen oder morgigen Tages wirkſam abge⸗ ſtoppt. Sollte noch einmal eine vereinzelte Sirene Alarm oder Entwarnung heulen, ſo kann es ſich um eine Störungserſcheinung handeln. Wenn aber eine Vielzahl von Sirenen zugleich und nacheinander Signal gibt, darf kein Zweifel mehr au der Tat⸗ ſache aufkommen, daß nunmehr ein echter Alarm⸗ zuſtaud eingetreten iſt. Daun aber auch raus aus den Wohnungen und weg von den Straßen! Vor allen Dingen muß un⸗ verzſtglich der geſamte Straßenverkehr mit Fahr⸗ zeugen ſtillgelegt werden. Wenn Straßenbahnmagen meiterrollen, Kraftwagen und Lieferwagen durch die Straßen fegen und ſogar Trekker weiterſtampfen, entſtehen Geräuſche, die den Männern an den Horchgeräten die Arbeit nahezu un⸗ möglich machen. Darunter leidet dann der ganze Melde⸗ und Abwehrdienſt. Hämmert allen Straßenbahnern, Kraftfahrern, Motorradfahrern dieſe Rückſicht auf die lebenswich⸗ tige Arbeit der Männer an den Horchgeräten ein! Zwei Perſonen verletzt Polizeibericht vom 6. September Geſtern ereigneten ſich hier fünf Verkehrsunfälle. Hierbei wurden zwei Perſonen verletzt und fünf Kraftfahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle find auf Nichtbeachtung der beſtehenden Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Tanzluftba le ien verbolen Durch Polizeiverordnung vom 4. September 1939 hat der Reichsminiſter des Innern ab dfort die Veranſtaltung öffentlicher Tanzluſtbarkeiten F auch der bereits genehmigten— bis auf weiteres ver boten. Sowohl der Veranſtalter wie auch die Teilnehmer ſehen bei Zuwiderhandlungen ſtrenger Beſtrafung entgegen. 7— u„Edle Seeſen auf dem Haupifriedhof“. Unter Steſem Stichwort berichteten wir vor kurzem über einen ſeltenen Akt der Pietät, den wir auf dem Städtiſchen Friedhof wahrzunehmen die Freude hatten Dort hatte ein vorurteilsloſer Meuſchen⸗ freund dem ehrenden Gedenken dreier in den Frei⸗ ſcharenkämpfen der 438er Jahre in ſoldatiſcher Pflicht⸗ erfſtllung gefallener heſſiſcher Chevaliergardereiter dadurch ſichtbaren Ausdruck gegeben, daß er deren zwiſchen Strauchwerk verſteckt liegende gemeinſame Rütheſtätte mit einer Edeltanne ſchmückte. Nur wenige Tage jedoch erfüllte das Bäumchen ſeinen Zweck, dann war es verſchwunden; ein„Blumen⸗ freund“, wie ſie ſich nicht ſelten auf dem Friedhof unliebſam bemersbar machen, hatte auſcheinend Ge⸗ fallen daran gefunden. So ein Edeltännchen macht ſich auch ſehr gut als Wohnungsſchmuck, beſonders wenn es koſtenlos erworben ward. Wir nahmen von dieſer Art Naturliebe in unſerem Bericht Notiz und hatten damit unerwarteten Erfolg. Nach weni⸗ gen Tagen führte uns der Weg wieder am Gedenk⸗ ſtein der drei Reitersmänner vorbei und ſiehe da: das Edeltännchen ſtand friſch begoſſen wieder auf ſeinem Platz vor dem altersgrauen Odenwaldfind⸗ ling. Sage noch einer, daß es keine edlen Seelen auf dem Friedhof gebe. onderanweiſungen für den Luftf. — Was von jetzt an von jedem einzelnen genau beachtet werden muß! Volksgenoſſen, beachtet ab heute folgende Sonder⸗ auweiſung: J. Täglich vor Eintritt der Dunkelheit iſt durchzuführen: 1. Kontrolle der Waſſerbehälter und Geräte! Sind alle Gefäße noch gefüllt? Stehen alle bereitgeſtellten Geräte noch zur Ver⸗ fügung? Was muß noch bereitgeſtellt werden? 2. Kontrolle des Luftſchutzraumes! Iſt friſches Trinkwaſſer vorhanden? Sind genügend Sitzgelegenheiten vorhanden? Iſt der Luftſchutzraum gut durchlüftet? 3. Schutzraumgepäck erneut griffbereit legen. Mög⸗ lichſt für jede Perſon: Mantel, Decken, Kiſſen, Volksgasmaske. (Wo es an Volksgasmasken fehlt, behelfsmäßi⸗ gen Mundſchutz herſtellen. Auskunft hierüber erteilen die Beratungsſtellen des ROB.) Taſchenlampe, ferner Lebensmittel in einer Blechbüchſe oder anderem Gefäß verpackt, und Thermosflaſche mit Tee. 4. Einzelaufgaben bei Fliegeralarm an die ein⸗ zelnen Perſonen verteilen. Es beſorgen bei Fliegeralarm: Perſon A das Oeffnen der Fenſter, Perſon B das Schließen der Gashähne, Perſon C die Betreuung der Kinder, Perſon D die Hilfe gebrechlicher Perſonen, Perſon E das Lockern der Sicherungen und die Mitnahme des Schutzraumgepäckes. 5. Die Durchführung der Verdunkelung! Sind alle Räume genügend gut verdunkelt? Sind in den verdunkelten Räumen Sie Glüh⸗ birnen herausgedreht? Iſt die Verdunkelung auch nach der Hofſeite hin kontrolliert? (Wer mangelhaft verdunkelt, hat mit Beſtrafung zu rechnen.) Volksgenoſſen! Jeder Haushaltungsvorſtand hat in ſeinem Intereſſe die Pflicht, obige 5 Punkte täglich zu beachten, bevor er ſich ſebbſt zur Ruhe begibt. Wer in dieſen Punkten nachläſſig iſt, handelt verantwortungslos. II. Bei Fliegeralarm beachten: 1. Fenſter öffnen, jedoch Verdunkelungspflicht be⸗ achten, Rolläden, Fenſterläden ſchließen, Türen ſchließen. 2. Gashähne in der Wohnung abſtellen. 3. Elektriſche Hauptſchalter ausſchalten oder Haupt⸗ ſicherung lockern. 4. Feuerſtellen verwahren(Ofen⸗ und Herdtüren ſchließen). 5. Kranken und Gebrechlichen Hilfe leiſten. 6. Bereitgeſtelltes Schutzraumgepäck mitnehmen. 7. Selbſtſchutzkräfte, Hausrüſtung anlegen. 8. Schnellſtens in den Schutzraum begeben. g. Den Anoroͤnunzen des Luftſchutzwartes folgen. 0. Wohnungstür nicht ſchließen. — Während und nach dem Luftangriff beachten: Ruhe bewahren. Schutzraum nur auf Anweiſung des Luftſchutz⸗ wartes verlaſſen. 19— eee e e Neue Mineralölbezugſcheine und Tank- ausweiskarten nicht vor dem 31. Oktober Amtlich wird folgendes mitgeteilt: Die von den unteren Verwaltungsbehörden ausgegebenen Mine⸗ ralölbezugſcheine und Tankausweiskarten ſind zur Deckung des Bedarfs für zwei Monate beſtimmt. Sie berechtigen alſo zur Entnahme von Vergaſer⸗ und Dieſelkraftſtoffen bis zum 31. Oktober 1939. Alle Verbraucher, die Tankausweiskarten und Mineral⸗ ölbezugſcheine erhalten haben, müſſen daher mit den ihnen zugebilligten Mengen bis zum 31. Oktober auskommen. Vor Ablauf dieſer Friſt werden weitere Mineralölbezugſcheine und Tankausweiskarten nur in beſonders begründeten Ausnahme⸗ fällen ausgegeben. Der Kriegszuſchlag Freigrenzen, Vorauszahlungen, erſtmalige Erhebung Der Reichsfinanzminiſter hat erſte Aus füh⸗ rungsbeſtimmungen über den Kriegszuſchlag zur Einkommenſteuer erlaſſen. Von dem Kriegszu⸗ ſchlag ſind hiernach Arbeitnehmer befreit, deren Arbeitslohn 234 Mk. monatlich, 54 Mk. wöchentlich, 9. Mk. täglich oder.50 halbtäglich nicht überſteigt. Die Freigrenzen erhöhen ſich um die Beträge, die auf der Lohnſteuerkarte als ſteuerfrei vermerkt ſind. Es handelt ſich hierbei um die Freigrenzen beim Lohnabzugsverfahren und damit um eine Durchfüh⸗ rungsbeſtimmung zu§ 2 der Kriegswirtſchaftsver⸗ ordnung, wonach unbeſchränkt Einkommenſteuer⸗ pflichtige, deren Einkommen 2400 Mk. nicht überſteigt, vom Kriegszuſchlag zur Einkommenſteuer befreit ſind. Die Vorauszahlungen ſind von den in Betracht kommenden Steuerpflichtigen zu je einem Viertel am 10. März, 10. Juni, 10. September und 10. Dezember zu leiſten. Die Vorauszahlungen für den erſten Erhebungszeitraum ſind am 10. Oktober und 10. Dezember 1939 fällig. Sie betragen je ein Zwölftel der zuletzt veranlagten, um die angerech⸗ neten Steuerabzugsbeträge verminderten Einkom⸗ menſteuer. Der Kriegszuſchlag zur Einkommenſteuer wird durch Steuerabzug erſtmals erhoben: 1. vom laufenden Arbeitslohn für einen Lohn⸗ zahlungszeitraum, der nach dem 4. September 1939 endet, 2. von den ſonſtigen Bezügen, die dem Steuer⸗ pflichtigen nach dem 4. September 1939 zufließen. Wie ſchließlich ausdrücklich beſtimmt wird, iſt der Kriegszuſchlag ſo bemeſſen, daß dem Steuerpflichti⸗ gen ein Einkommen von mindeſtens 2400 Mk. ver⸗ bleibt. Beim Lohnabzugsverfahren iſt der Kriegs⸗ zuſchlag ſo bemeſſen, daß dem Arbeitnehmer ein Ar⸗ beitslohn von mindeſtens 234 Mk. monatlich, 54 Mk. wöchentlich, 9g Mk. täglich oder.50 Mk. halbtäglich veybleibt. Da der Kriegszuſchlag zur Einkommenſteuer 50 n. H. der Einkommenſteuer beträgt, iſt für den erſten Erhebungszeitraum an Vorauszahlungen ein Sech⸗ ſtel des Jahresbetrages zu leiſten. Dieſes Sechſtel wurde im Intereſſe der Steuerpflichtigen aufge⸗ teilt in die Zahlung von zwei Zwölf⸗ teln, die am 10. Oktober und am 10. Dezember 1939 fällig werden. Sodann betragen bis zur Be⸗ kanntgabe des erſten Einkommenſteuerbetrages. in dem ein Kriegszuſchlag zur Einkommenſteuer feſtge⸗ ſetzt iſt, die Vorauszaßlungen je ein Achtel der zu⸗ letzt veranlagten um die angerechneten Steuerab⸗ zugsbeträge verminderten Einkommenſteuer. Ein Piennin Nuſchlag für jedes deklarierte Alloho prozent je L ler In Anſchluß an die Durchführungsbeſtimmungen zur Kriegswirtſchaftsverordnung des Generalbevoll⸗ mächtigten für die Wirtſchaft vom 4. September er⸗ gehen durch die beteiligten Wirtſchaftsgruppen fol⸗ gende Anweiſungen: Auf Liköre, Weinbrand und Spiritudſen Trink⸗ branntweine jeder Axt) ſind bis zum 11. September vorläufige Kriegszuſchläge bei den Betrieben des Einzelhandels⸗ und Gaſtſtättengewerbes zu erheben, und zwar für Verkauf von Spirituoſen aller Art en Verbraucher mit Ausnahme des glasweiſen Aus⸗ ſchankes zum ſofortigen Verzehr in Gaſtſtätten 1 Pfg. für jedes deklarierte Alkoholprozent je Liter des betreffenden Getränkes. Die Einnahmen aus den d legszu⸗ ſchlägen ſind beſon ders zu o buchen und bei der nächſten Umſatzſteuerzahlun beſan⸗ ders aussuweiſen. Sämtliche noch eingehen⸗ den Sendungen an Spirituoſen jeder Art, desgleichen Schaumweine und Tabakwaren, auf Sie noch kein Kriegszuſchlag erhoben wurde, ſind von den Be⸗ trieben des Einzelhandels⸗ und Gaſtſtättengewerbes den am 5. September aufgenommenen Beſtänden zu⸗ zuſchlagen. * u Der Kriegszuſchlag für Bier und Tabak. Nach der Durchführungsverordnung zum Kriegszuſchbag für Bier, Tabak und Schaumwein iſt bei Tabak⸗ erzeugniſſen mit Ausnahme des Schnupftabaks! der Kleinverkaufspreis, bei Bier der Preis maßgebend, den der Kleinhändler vom Verbraucher fordert. Das Bedienungsgeld in Gaſtſtätten rechnet nicht zum Kleinhandelspreis. Bedienungsgeld wird auf den Kriegszuſchlag nicht berechnet. III. Nach der Entwarnung 1. Zunächſt verläßt der Luftſchutzwart den Schutz raum und hält Nachſchau nach Schadenſtellen. 25 8 988 . J 2. Auf Anordnung des Luftſchutzwartes in die Wohnungen gehen, 3. Wohnung gut durchlüften, dabei kein Licht machen. 4. Jenſter neu verdunkeln, dann erſt Licht machen. 5. Schutzraumgepäck erneut bereitlegen. 6. Zerbrochene Fenſterſcheiben behelfsmäßig aus⸗ beſſern. 7. Alles für den nächſten Fliegeralarm vorbereiten. Achtung! Es iſt möglich, daß feindliche Flugzeuge durch unſere Bodenabwehr beſchoſſen werden, ohne daß vorher Fliegeralarm ausgelöſt wurde. Auch daun unter allen Umſtänden die Straße räumen und den Schutzraum aufſuchen. Denn es beſteht daun Splittergefahr von dem eigenen Abwehr⸗ von de heim“ wann dem feuer! Volksgenoſſen! Denkt daran, daß es fetzt auf die Haltung jedes einzelnen ankommt. Be⸗ wahrt Luftſchutzdiſziplin! Sendeplan des deutſchen Rundfunks Mehrere deutſche Rundfunkſender müſſen bis auf weiteres um 20 Uhr, am Tage bei unſichtigem Wet⸗ ter, ihren Betrieb zeitweiſe einſchränken und kön⸗ nen während dieſer Zeit lediglich die deutſchen und fremoͤſprachigen Nachrichten ſenden. Rundfunkhörer, die ihren gewohnten oder Orts⸗ ſender nicht mehr empfangen können, wird empfoh⸗ len, folgende Reichsſender einzuſtellen, die ihren Be⸗ trieb beſtimmt fortſetzen: Deutſchlandſender, Reichsſender Breslau mit ſeinen Nebenſendern, Reichsſender Böhmen und Brünn, Reichsſender Wien mit den Sendern der Oſtmark, Die und b wie a ordent ſeuchtr zufüthr und d bare 2 bildete Froſch Fund j zeug er [Hede meind reiche! Obſtbe Obſtm zur E zufolg die we außer wickel Sender der Protektoratsregierung Prag, der um 20.30 Uhr einen Ueberblick über die deutſchen Nachrichtenſendungen des Tages gibt. E LB E O- Strümpfe mit Weltruf 7 Ffbess ten 2 8⁰ un Eine ſtattliche reife Tomate, die das anſehn⸗ liche Gewicht von 420 Gramm aufweiſt, legte Klein⸗ gärtner Peſchold von der Sellweide, ein alter treuer darau die T gute? Jahre tät wi W N Poſtin Wunf. ſprach Abonennt der NM, auf den Redaktionstiſch. Die gewichtige Frucht ſah überaus einladend aus. ne: Paketdienſt ins Ausland. Pakete ins Aus⸗ land ſind jetzt nur noch zuläſſig nach Albanien, Bel⸗ gien, Bulgarien, Dänemark, Eſtland, Finnland, Griechenland, Iran über USSR, Niederlanden Js⸗ land, Italien, Jugoſlawien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Norwegen, Rumänien, Schweden, Schweiz, Türkei, Ungarn, ÜUdsSgi und Vatikanſtadt, außerdem nach dem Protektorat Böhmiſch⸗Mähren, Kleine Sport-Nachrichten Admira verliert weiter Zwei Spiele um den Wiener Herbſtpokal Auf dem Rapid⸗Platz in Hütteldorf wurden vor 10 000 Zuſchauern die erſten Fußballkämpfe um den Wiener Herbſtpokal ausgetragen. Die erſte Begegnung führte Wacker und Admira zuſammen, wobei Wacker mit:3 Toren die Oberhand behielt, nachdem die Admira bei der Pauſe:0 und ſpäter ſogar:20 in Führung gelegen hatte. Wolkenſteier(2) und Vogl hatten die Admira:0 in Front gebracht, aber drei Treffer Reitermayers und einer von Samek beſiegelte nach der Pauſe das Schickſol der Admira, die nach der ſchweren Niederlage gegen Schalke anſcheinend das Siegen ganz verlernt hat. Im zweiten Treffen gewann der deutſche Pokalmeiſter Rapid mit:8(:0) über den Wiener SC. Durch Binder(), Dwoxacek und Fenner hieß es:1(das Gegentor ſchoß Kaxsmarſki), aber in einem kraftvollen Enöſpurt konnte der WS durch zwei Treffer von Geiter noch auf:3 herankommen Meil- Ausbildung der H 12 000 Reiterſcheine in einem Halbjahr Die Reit⸗ und Fahrausbildung der Hitler⸗Jugend ſtellt einen nicht gerade unbedeutenden Teil der von der HJ be⸗ triebenen Wehrertüchtigung dar. Das beweiſen einige Zahlen von abgelegten Prüfungen ſowie die Erfolge die⸗ ſer jungen Reiter bei den Wettkämpfen auf kleineren, teilweiſe auch bedeutenderen Turnieren. In Verden ſah man kürzlich auch eine Gruppe Hitlerjungen, die von dem Führer der bekannten Koſaken⸗Gruppe Teraſſenko aus⸗ gebildet worden iſt und mit ihren Kunſtſtücken auf galop⸗ pierenden Pferden großen Eindruck hinterließ. Die HJ ⸗Reiter bilden keine Sonderſormation, ihre Ausbildung im Reiten, die in den Reiterſtürmen der SA durchgeführt wird, iſt vielmehr zufätzlicher Dienſt und kann höchſtens an die Stelle des Sportdienſtes der Jungen treten. 28 000 Hitlerjungen ma hen gegenwärtig die in großem Stil betriebene Ausbildung mit, nachdem ſchon im erſten Halbjahr 1939 mehr als 12000 amtliche Reiterſcheine an HJ⸗ Angehörige ausgegeben werden kounten und im Jahr vorher ebenſo 15 5 10 000 Hitlerjungen den Rei⸗ terſchein erwarben. Die Inhaber des Reiterſcheines tra⸗ gen gls Abzeichen die Reiter⸗Armſcheibe mit zwei gekreuz⸗ ten Fähnlein auf der Uniform. Der Umfang, in dem die Ausbildung im Reiten, zugleich aber auch in der Pferde⸗ und Materiglpflege, erſolgt, garantiert einen ausreichen⸗ den Nachwuchs für die berittenen Wehrmachtsteile. Denn ohne das Pferd als treuen Helfer iſt ein neuzeitliches Heer auch im Zeitalter der Motoriſierung nicht denkbar. Münchener Herbst- Pferderennen Nach einer Mitteilung von Präſident CEhriſtian Weber wird der Münchner Renn⸗Verein ſeine vier September⸗ Veranſtaltungen auf der Riemer Bahn wie vorgeſehen durchführen. Die erſten Rennen fanden bereits am ver⸗ gangenen Sonntag ſtatt; der nächſte Renntag iſt der 10. Sep⸗ tember. Vorgeſehen ſind weiter noch acht Wieſen rennen und zwei Oktober⸗Renntage in Riem. Allein für das Septembertreſſen ſtehen rund 70000 Mark an Gelspreiſen zur Verfügung. Segelflug über Wüſtengelände Langſtreckenflüge von Motorflugzeugen durch die Tro⸗ pen und über dos Wüſtengelände im Innerafrika ſind heute durchaus keine Seltenheiten. Neuerdings dringen nun auch die Segelflieger bis in dieſe Gebiete vor und erſt vor wenigen Monaten iſt eine Forſchungs⸗Expedition unter Leitung des bekannten Prof. Georgii, die unter Mit⸗ wirkung unſerer erfolgreichſten Segelflieger in Libyen mit⸗ ten in der Wüſte auf verſchiedenen Flugzeugtypen die thermiſchen Verhältniſſe erforſchte, mit guten Ergebniſſen und Erfahrungen nach Deutſchland zurückgekehrt. Der Segelflug iſt dank der deutſchem Pionierarbeit his in alle Teile der Welt vorgedrungen. In Südafrika wur⸗ den mehrere Segelflug⸗Clubs gegründet, ſo auch in Johon⸗ nesburg, wo einige deutſche Piloten mit unſeren erfolg⸗ reichen Konſtruktionen wie„Minimba“,„Wolf“ und„Gru⸗ nau⸗Baby“ einen umſongreichen Uebungs⸗ und Schulbetrieb durchführen. Man beſchränkt ſich hier noch auf den Auto⸗ Schleppſtart an einem 500 Meter langen Stohlſeil, das der Flugzeugführer ausklinkt, wenn er eine Höhe von etwa 200 Meter erreicht hat. Mit einer Steigegeſchwindigkeit von vier Meter in der Sekunde geht es dann bei einigermaßen günſtigen Aufwinden ſehr ſchnell in die Höhe und au ſchließende Streckenflüge einige hundert Kilometer weit bis in die Wüſte ſind beinahe jede Woche zu verzeichnen. Die Landung eines Segelflugzeuges iſt dann immer eine kleine Senſation. Aus der gewöhnlich nahen Siedlung ſtrömen unter großem Geſchrei die Schworzen herbei und wenn ſie den„Vogel“ erſt befühlt haben, daun hat der Pilot Mühe, die Maſchine vor Beſchädigungen zu ſchützen, bis ſie ab⸗ anspaortiert werden kann. Einige Tage vergehen aler⸗ dings immer, bis vom Startort das Transportauto ein⸗ getroffen iſt.. Am den Königin-Maria-Pokal Der Frauen⸗Tennisländerkampf zwiſchen Jugoſlawien und Ungarn brachte den Jugſlawinnen in Agram eine 2 05 Führung. Frl. Florian ſchlug Frl. Körmöezi 316, 613,.3 und Frl. Kovae war mit 624,:5 über Frl. Somogni er folgreich. Der Sieger dieſes Länderkampfes ſteht in det Schlußrunde des önigin⸗Maria⸗Pokalwettbewerbs“. AS ſtärker als erwartet 221⸗Führung im Davispokalkampf gegen Auſtralien In der Davispokal⸗Herausforderungsrunde in Phi delphia haben die auſtraliſchen Spieler überraſchend nich die allgemein erwartete Ueberlegenheit an den Tag gelegt Tech dend gaben lee nne eren bereite uberſcho e un es hat ganz den Anſchein, als ob die Trophäe doch in den Staaten bliebe. Die beiden erſten Einzelſpiele brachten den Amerikanern eine:0⸗Führung. Nachdem Bobby Riggs in drei Sätzen über John Bromwich kriumnßjert hatte, ſiegie Frank Parker über Adrian Qu iſt mit 623, 210,.4, kn. 715, wobei die Entſcheidung im fünften Satz auf des Meſ⸗ ſers Schneide ſtand. Am zweiten Tag holten die Auſtralier durch den Gewinn des Doppels einen Punkt auf. Bro m⸗ wich⸗QZuiſt ſhlugen Kramer⸗Hunt mit 57, 612 725,:2. Es ſtehen nun noch die Einzelſpiele Rigas⸗Ouiſt und Parker⸗Bromwich aus. Achtn deutſc Beam inſpek wurd. Auge Wilhe wurd Felde wurde Iflicht Karls Friſch Her meint chutz⸗ len. die Licht achen. aus⸗ eiten. durch Auch umen eſteht alien hila⸗ nicht elegt, Mitwoch, 6. September 1939 Neue Maunhekmer Zeikung — — Hünftiger Ernteſtand an der Bergſtraße Labakernte überall in vollem Gange Auch die Spälzweiſchgenernte hat eingeſetzt ordentlich guten Ertrag, ſeuchtwarme Witterung und die Grumpen ausgefallen, Weinheim, 6. September. Die Tabakernte iſt überall in vollem Gange und bringt ſowohl in Qualität wie in Quantität wie aus Fachkreiſen gemeldet wird— einen außer⸗ was beſonders auf die in den Vorwochen zurück⸗ zuführen iſt. Ganz hervorragend ſind das Sandblatt die eine wunder⸗ bare Ware geben, da ſich vor allem keine Krankheiten [beddesheim, meinde Deutſchlands, haben ſich die ſeit 5 Jahren dem. [MNarylandſorte— äußerſt gut bewährt. die gefürchtete Roſtkrankheit und Froſchaugen. Ueberall wird mit Hochdruck geſchafft und jeder Tabakpflanzer hat das Beſtreben, Er⸗ zeuger nur erſtklaſſiger Qualitätsware zu ſein. In der größten tabakbauenden Ge⸗ bildeten, wie von der„Reichsanſtalt für Tabakforſchung in Forch⸗ heim“ durchgeführte Tabakſtammprüfung im Ge⸗ wann Weidig— einer künſtlichen Kreuzung zwiſchen bekannten Geudertheimer Tabak und einer So iſt auch in Heddesheim die beſte Ausſicht auf eine glänzende Tabakernte vorhanden.— Die Ohmeternte iſt bei dem warmen Woetter raſch vonſtatten gegangen. Poſtinſpektors Wilhelm Wunſch des Verſtorbenen in aller Stille erfolgte— ſprachen nach der Einſegnung durch Die Ernte der Spätzwetſchgen ſetzt ein und fällt beſonders qualitativ ſehr gut aus.— Bei der teichen Ernte der Aepfel und Birnen fällt es dem Obſtbauer in dieſem Jahre angenehm auf, daß die Obſtmaden wegen des Ausfalles im Vorjahre nicht zur Entwicklung kommen konnten und das Obſt dem⸗ zufolge beinahe wurmſtichfrei iſt.— Begünſtigt durch die warme Witterung iſt der Stand der Trauben ein außerordentlich guter. Dieſelben haben ſich gut ent⸗ wickelt. Der Frühnebel der letzten Tage mit den darauf folgenden warmen Sonnenſtrahlen hat auf die Trauben eine nicht zu verkennende, beſonders gute Wirkung. Der Winzer darf alſo auch in dieſem Jahre mit einem ſehr guten Herbſt ſowohl in Quali⸗ lät wie in Quantität rechnen. Was gibt es Neues in Weinheim? U Weinheim, 6. Sept. Bei der Beſtattung des Brander— die auf Stadtpfarrer Achtnich unter Kranzniederlegung für den Bund deutſcher Beamten, Poſtinſpektor Wulf und für die Beamtenſchaft des Poſtamtes Weinheim, Oberpoſt⸗ inſpektor Schmitt. Nolizen aus Waldmichelbach Waldmichelbach, 5. Sept. Bei Stallarbeiten wurde Landwirt Sachs ſen. von einer Kuh ins Auge geſtoßen.— Ihren 70. Geburtstag feierte Frau Wilhelmine Lipp, geb. Hagner.— 81 Jahre alt wurde in Hartenrod Frau Kath. Jö ſt.— Zum Feldgeſchworenen der Gemeinde Wald-Michelbach wurde Georg Ludwig Jäger ernannt und ver⸗ pflichtet.— Seinen 70. Geburtstag feierte der nach Karlsruhe verzogene Herr Adam Alter in beſter Friſche.— Unter großer Anteilnahme wurde Frau Hering, die jahrzehntelang Leichenfrau der Ge⸗ ſtark mit dem Verfolgen der hier ſtark auftretenden wilden Tauben beſchäftigt. Rege Siedlungs tätigkeit in Sinsheim L. Sinsheim, 4. Sept. In den letzten Jahren iſt entſprechend der nationalſozialiſtiſchen Erkenntnis von der Bedeutung der engen Verbundenheit von Menſch und Boden in ſyſtematiſcher Weiſe die Siedlungstätigkeit gefördert worden. Obwohl der Kreis Sinsheim faſt öͤurchweg eine land⸗ ſchaftliche Struktur beſitzt, ſo war und iſt auch in ihm eine ſtarke Siedlungstätigkeit feſtzuſtellen. Obwohl bereits über 50 Siedlungshäuſer erſtellt ſind — weitgehend wurden kinderreiche Familien bei der neuen Unterkunfts möglichkeit berückſichtigt— geht der Kampf um die Schaffung ſchöner und geeigneter Eigenheime weiter und ſind weitere 100 Eigen⸗ heime zum Bau vorgeſehen. Durchweg ſind ie Sieoͤlungsbauten durch entſprechendes Gar⸗ tengelände arrondiert, ſo daß die Inſaſſen damit eine wertvolle Ergänzung und Unterſtützung finden. Die Nebengebäude ſind für die Kleintierhaltung mit eingerechnet, ſo daß neben den wohnungsbaulichen Vorteilen an und für ſich auch eine wirtſchaftliche Stärkung und Beſſerung der Bewohner bewirkt wird. Derartige Siedlungen finden wir in Eppin⸗ gen, Bad Rappenau, Zuzenhauſen, Wa bſtad! und verſchiedenen anderen Gemeinden. Blick in ſüddeutſche Gerichtsſäle: Giftmord an der eigenen Frau versucht Schwefelſäure in die Medizin geſchüttet Ar Kempten, 5. Sept. Der 43 Jahre alte Valentin Keller aus Kempten war ſeit Auguſt 1920 mit einer um zwei Jahre älteren Frau glücklich verheiratet. Das än⸗ derte ſich aber, als er im vergangenen Jahr eine andere Frau kennen und lieben gelernt hatte. Da Fran Keller in eine Eheſcheidung nicht einwilligte, faßte der Ehemann den Plan, ſeine Frau gewaltſam aus dem Weg zu räumen. Zu dieſem Zweck fügte er einer von ſeiner Ehefrau einzunehmenden Medizin etwa 12 v. H. Schwefel⸗ ſäure bei, um ſie zu töten. Das Schwurgericht hatte in dem Verhalten des Angeklagten einen Moroöͤverſuch erblickt und ver⸗ urteilte ihn am 19. Juni dementſprechend zu ſechs a Zuchthaus und zu fünf Jahren Ehrenrechts⸗ verluſt. Dieſes Urteil wurde durch Verwerfung der un⸗ begründeten Reviſion des Angeklagten rechtskräftig beſtätigt. Zuchthausſtrafe für gefährlichen „Kinderfreund“ Ein Wüſtling in Worms verurteilt * Worms, 6. Sept. Der 47jährige Egelhof aus Heppenheim bei Worms wurde zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, weil er Kinder geſchändet hat, die er durch Geld und Süßigkeiten an ſich lockte. Die Kinder ſtanden zwiſchen acht und dreizehn Jah⸗ ren. Die Ehefrau des E. war ſchon bei dem Straf⸗ antrag aus dem Saal, in dem die Gerichtsverhand⸗ lung ſtattfand gelaufen und hatte ſich die Treppe eee am Milternacht auf der Autobahn verunglückt Pfälziſches Perſonenaulo auf Laſtzug geprallt— Ein Prokuriſt aus Annweiler gelötet Hk. Viernheim, 6. Sept. Ein 38jähriger Prokuriſt aus Annweiler t. d. Pfalz befand ſich mit ſeinem Auto kurz vor Mitter⸗ nacht mit Frau, Kind und Mädchen auf der Fahrt nach Frankfurt. Bei Kilometer 554 der Autobahn Viernheim Darmſtadt, unmittelbar am Jägerſteg, rannte er mit ſeinem Fahrzeug auf den Anhänger eines Laſtwagens. Hierbei wurde der Vorderteil des Wagens demoliert und dag abgebrochene Steuerrad drückte dem Manne den Bruſtkorb ein, ſo daß er ſofort tot war. Die übrigen Inſaſſen wurden nicht verletzt. Wie die polizeilichen Ermittlungen ergaben, war der Fah⸗ rer des Laſtzuges einer Fabrik aus Göppingen durch den Lichtſchein eines vorbeikommenden Autos derart geblendet, daß er die Orientierung ver⸗ loren hatte und daher durch Wegnahme von Gas die Fahrt verlangſamen wollte. Hierbei ſetzte je⸗ doch der Motor aus und der Laſtzug kam zum meinde war, beſtattet.— Zur Zeit ſind die Jäger Stehen, und ſo kam es, daß das nachfolgende Ann⸗ e eee Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 6. Sept. Geſtern feierte in Schwetzingen Frau Katharina Eppel Witwe ihren 00. Geburtstag. Ferner begeht heutue Frau Friede⸗ kika Trautmann, Antonieſtraße 7, ihren 81. Ge⸗ burtstag. Unſere herzlichen Glückwünſche!— Im Alter von 85 Jahren verſtarb hier Schloſſermeiſter Daniel Schilling. Einer fehlt in Brühl Der 60090. Einwohner nämlich * Brühl, 5. Sept. Am 1. Septmber zählte die Gemeinde insgeſamt 5099 Einwohner. Davon entfallen auf den Ortsteil Brühl 3520, den Orts⸗ teil Rohrhof 785 und die J.⸗ Siedlung 794 Einwohner. * Brühl, 6. Sept. Geſtern ſtarb ganz unerwartet an einem Herzſchlag Landwirt Joſef Wegele im Alter von 77 Jahren. * Ketſch 6. Sept. Heute feiert Auguſt Jünger, Hockenheimer Straße, ſeinen 67. und Eduard Schotter, Werderſtraße, feinen 61. Gebartstag. Wir gratulieren herzlich! 0 * Ketſch, 6. Sept. Infolge Unachtſamkeit ſtürzte ein junger Mann vom Gebälk des Hauſes herunter und zog ſich ſchwere Verletzungen zu, ſo daß er be⸗ wußtlos llegenblie b. Es mußte ſofort ärzt⸗ liche Hilfe in Anſpruch genommen werden.— Seinen 76. Geburtstag konnte hier Herr Adam Fi⸗ ſcher in der Rheinſtraße in guter Geſundheit feiern. Herzliche Glückwünſche!— Herr Jakob Gund 4, Landwirt, Wieblinger Weg 18, wird heute 71 Jahre alt Wir gratulieren! Plaukſtadt, 6. Sept. Bahnarbeiter i. R. Johann Adam Weick konnte ſeinen 71, Rentner Sebaſtian Neidig, Hildaſtraße, ſeinen 66., und Frau Eliſa⸗ beth Hucke le geb. Seitz, Leonhardſtraße, ihren 65. Geburtstag feiern. Rangiermeiſter Philipp Engelhardt, Wieblinger Weg, beging ſeinen öl. Geburtstag. Allen Geburtstagskindern unſeren herzlichſten Glückwunſch! f. * Hockenheim, 6. Sept. Das Standesamt Hockenheim verzeichnet im letzten Drittel des Ordnungsſtraſe. Monats Auguſt 1939 insgeſamt vier Geburten und einen Sterbefall. Eheſchließung keine. * Altlußheim, 6. Sept. Den 68. Geburtstag konnte hier Landwirt Jakob Schmitt 1, Hockenhei⸗ mer Straße 8, feiern. Herzl. Glückwünſche! * Reilingen, 6. Sept. Das Standesamt Rei⸗ lingen hat im Monat Auguſt 6 Geburten, 4 Ehe⸗ ſchließungen und einen Todesfall eingetragen. Fugend ſoll abends zu Hauſe bleiben! Eine Mahnung von Behörden und Organiſation * Heidelberg, 6. Sept. Landrat, Polizeidirektor, Bannführer und Untergauführerin ermahnen die Eltern durch öffentliche Bekanntmachung, künftig alle Jugendlichen unter 18 Jahren, ſo⸗ wohl männliche wie weibliche, nicht mehr nach 22 Uhr aus der elterlichen Wohnung zu laſſen. Solche, die nach dieſer Stunde durch Poli⸗ zei oder HJ⸗Führer angetroffen werden, gleich ob in Uniform oder Zivil, erhalten eine polizeiliche Ausgenommen ſind Jungen und Mädel, die dienſtlich in Uniform unterwegs ſind. Das Theater an der Arbeit Am 24. September beginnt die neue Spielzeit Das Heidelberger Städtiſche Theater iſt bei der Arbeit. Es eröffnet am 24. September mit einer Aufführung von Richard Wagners Triſtan u n d Jſolde“ die neue Spielzeit. Die muſikaliſche Leitung hat Kuxt Overhoff, die ſzeniſche Hanns Friederici, das Bühnenbild ſtellt Lothar Schenck von Trapp vom Staatstheater Wiesbaden. Die Iſolde ſingt Helena Braun die dem Verband des Staatstheaters Wiesbaden und der Wiener Staatsoper angehört, den Triſtan ſingt Thomas Salcher, ebenfalls aus Wiesbaden. * Heidelberger Perſonal nachrichten. Wegen Erreichung der Altersgrenze iſt Bibliotheksinſpektor Otto Reichard an Zder Univerſität Heidelberg in den Ruheſtand getreten. Heidelberger Neranſlallungen apitol:„Gaſtſpiel im Paradies“. filmtheater:„Die barmherzige Lüge“. weiler Fahrzeug auffuhr, wodurch der Tod des Mannes verurſacht wurde. Die Leiche des tödlich Verunglückten wurde in die Viernheimer Leichen⸗ halle übergeführt.— Auf das verunglückte Fahrzeug fuhr kurz darauf noch ein Perſonenwagen. Hierbei entſtand glücklicherweiſe nur leichter Sachſchaden. * Perſonenzug rammt Kraftwagen Die beiden Juſaſſen konnten ſich retten Vormittags um.20 Uhr ereignete ſich auf dem ungeſchützten Bahnübergang der Staatsbahn Viern⸗ heim— Lampertheim, der Ludwig⸗Quer⸗Schneiſe(am Glockenbuckel), ein eigenartiger Verkehrsunfall. Zwei Vertreter einer Baufirma wollten mit ihrem Kraftwagen den Bahnübergang paſſieren. Kurz vor den Bahnſchienen ſtreikte beim Umſchalten der Mo⸗ tor, ſo daß das Fahrzeug ſtehenblieb. Im gleichen Augenblick nahte der fahrplanmäßige Perſonenzug aus Lampertheim. Kurz beſonnen, ſprangen die beiden Inſaſſen aus dem Wagen der auch gleich darauf vom Zug an der Stoßſtange erfaßt und beiſeite geſchleudert wurde. Hierbei wurde noch ein ſchwerer Prellſtein mitgeriſſen. Das Fahrzeug wurde ſehr ſtark beſchädigt. Fabrikant Heinrich Todt Ein Onkel des Generalinſpektors für das Straßenbauweſen * Pforzheim, 6. Sept. Hier ſtarb der bekannte Fabrikant Heinrich Todt, der durch ſeine Mitarbeit in der Pforzheimer Induſtrie und in verſchiedenen Vereinen ein großes Anſehen genoß. Der Verſtor⸗ bene, der ein Alter von 72 Jahren erreicht hat, iſt ein Onkel des Generalinſpektors für das deutſche Straßenbauweſen Dr. Todt. Sein Vater betrieb die in aller Welt bekannte Firma Ferdinand Todt. U Leutershauſen, 6. Sept. An der Bercgſtraße wurde mit den Vorarbeiten für die Herbſt⸗ ſaat in vollem Umfange begonnen. Der Raps wurde ſchon zum größten Teil geſät.— Die außer⸗ ordentlich gut ausgefallene Getreideernte iſt unter Dach und Fach gebracht.— In Kartoffeln und Zuckerrüben iſt eine Rekordernte zu erwarten.— Seinen 82. Geburtstag feierte in ſeltener Friſche Herr Peter Bitzel, einer der älteſten Einwohner. Sulzbach, 4. Sept. 73 Jahre alt wurde am Samstag in beſter Friſche Herr Heinrich Reiter⸗ mann. U Sulzbach, 6. Sept. Landwirt Heinrich Hilkert 4 feierte hier ſeinen 77. Geburtstag. DU Laudenbach, 6. Sept. Frau Anna Schmitterer Ww. geb. Reis, feierte am Montag ihren 72. Ge⸗ burtstag. * Waghäuſel, 6. Sept. Die Zuckerfabrik wurde in ihren maſchinellen Anlagen gründlich überholt und durch den Einbau neuer Keſſel erweitert, um für die bevorſtehende Kampagne gerüſtet zu ſein. Da die Zuckerrübenernte wieder mit einem ſehr guten Ergebnis aufwarten kann, wird in der Zuckerfabrik wieder ein Großbetrieb erwartet. Kreisjägermeiſter Forſtrat Pfefferkorn 7 * Tauberbiſchofsheim, 4. Sept. Kreisjägermeiſter Forſtrat Pfefferkorn iſt plötzlich einem Herz⸗ ſchlag erlegen. Der Verſtorbene war ſeit 1937 Kreis⸗ jägermeiſter für den Bezirk Tauberbiſchofsheim und ſtand ſeit einigen Jahren an der Spitze des hieſigen Forſtamts. * Buchen, 6. Sept. Der für Montag vorgeſehene Schweinemarkt fiel infolge der Zeitumſtände aus. * Walldürn, 6. Sept. Die heimiſche Kunſtblumen⸗ Induſtrie fertigt zur Zeit die Feſtabzeichen für das deutſche Erntedankfeſt in der bekannten Form hübſcher Ernte⸗Sträußchen. hinabzuſtünzen verſucht. Ohnmächtig war ſie dabei zuſammengebrochen. Hlldes Spezialität: Taſchendiebſtähle Diebin kam in Sicherungsverwahrung O Ravensburg, 5. Sept. Die Große Strafkam⸗ mer zog am Freitag den vorläufigen Schlußſtrich unter das Leben einer gemeingefährlichen Taſchen⸗ diebin. Die 1907 geborene Hilde Sieger wurde wegen eines verſuchten Verbrechens des Diebſtahls im Rückfall zu einem Jahr Zuchthaus und zur Sicherungsverwahrung verurteilt. Wie aus dem Strafregiſter herrorging, hatte die Ange⸗ klagte allein in Stuttgart, wo ſie die Markthalle unſicher gemacht, über 50 Taſchendiebſtähle verübt und dabei über 2000 Mark erbeutet. Im Juli 1939 wurde ſie in Weingarten auf dem Kinderfeſt er⸗ wiſcht, und am Freitag landete die Diebin im Zucht⸗ haus. Loſden der Stimme und Luftwege Fernruf 443 16 Frau Berta Zwlck, Paul-Hartin-Ufer 21 Durch Atem- u. Stimmbildung: Beseitig. chron. Heiserkeit, Stimm- schwäche, Asthma. Btonchſtis, auch für Kinder. Zu Krankenkassen zugelassen Neue erfolgreiche Wege. 111 Eberbacher Nolizen . Eberbach, 6. Sept. Frau Anna, geb. Ziegler, feierten das Feſt nen Hochzeit.— In den„Städtiſchen Lich der Film„Der Edelweißkönig“.— 2 lichen Gründen ſind in den vergangenen Tagen weilenden Feriengäſte abgereiſt.— Ein ſchönes man jetzt am Bahnhof beobachten. und ug iſt eifrigſt bemüht, zu helfen, wo es etwas zu helſen gibt. Immer wieder ſtehen männliche und weibliche Helſer auf den Bahnſteigen, um hier eintreffenden Frauen und Kin⸗ dern Erfriſchungen zu reichen oder ihnen ihr Gepäck tragen zu helfen. Werkmeiſter Auguſt Muth und rſilber⸗ pielen“ lief 8 begreif⸗ e noch hier Bild kann IL. Bad Wimpfen, 6. September. Salineninſpektor a. D. H. Ganzen müller konnte in noch guter Geſundheit hier ſeinen 85. Geburtstag begehen. Der Jubilar war 50 Jahre bei der Saline Ludwigshalle tätig.— Ein in Jagſtfeld beſchäftigter Elektromonteur von hier ſtieß mit einem Motorrad oberhalb des Jagſtfelder Bahnhofs mit einem anderen Motorradfahrer in voller Fahrt zuſammen. Hierbei erlitt der Elektromonteur ſo ſchwere Verletzungen, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. In der Pfalz: Verſicherungsſchutz für Jugendliche * Speyer, 4. Sept. Der Regierungspräſident hat gemäß miniſterieller Anweiſung an die Bezirks⸗ und Stadtſchulbehörden, die Schulleitungen und die Leh⸗ rer an den Volks⸗ und Beruſsſchulen ſowie auch an die Gemeindebehörden der Pfalz das Erſuchen ge⸗ richtet, für ausreichenden Verſicherungsſchutz der Volks⸗ und Berufsſchüler Sorge tragen, ſofern dteſe bei wirtſchaftlich bedeutſamen Unternehmungen (Saatenpflege, Hederichbekämpfung, Suche nach dem Kartoffelkäfer uſw.) eingeſetzt werden. * Speyer, 5. Sept. Der neunjährige Egon Hartmann von hier überſchwamm den Rhein und ertrank auf der badiſchen Seite. Die Leiche iſt noch nicht gefunden. Zwei Badegefährten des Knaben kamen gleichfalls in die Gefahr des Ertrinkens, konnten ſich aber noch retten. UU Erbach, 5. Sept. Unter Naturſchutz geſtellt wurden im Landkreiſe Erbach ein auf dem Hochberg bei Schöllenbach gelegenes Waldͤſtück mit ſtarken Bu⸗ chen und Eichen ſowie mehrere wundervolle Bäume. UI Bensheim, 4. Sept. Das ſilberne Treuedienſt⸗ ehrenzeichen erhielt Poſtaſtitent Sebaſtian Kunkel für 25 Jahre treue Dienſte im Poſtdienſt.— Zum Wiegemeiſter der Stadt Bensheim wurde Georg Förg, hier, und als Stellvertreter ſeine Ehefrau, geb. Schlegel beſtellt und verpflichtet. 5 Gewinnauszug 5. Klaſſe 1. Deutſche Reichslotterle 1 Ohne Gewähr Nachdruck verboken Auf sede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abtellungen I, I und III 2. Ziehungstag 4. September 1939 In der heutigen Vormſttagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 10000 RM. 262877 12 Gewinne 5 5000 N. 61746 139824 3804759 377330 4000 RM. 198973 232979 372999 1 61877 81995 171608 21 Gewinne zu 3000 NM. 253959 364455 155334 173442 200385 208123 222888 34883 253920 266789 265556 287131 284584 288821 316155 843347 383271 383831 3885686 234 Gewinne zu 800 RM. 626 3247 3435 19887 26168 31365 37083 39977 48882 58848 58387 65505 98683 103142 10705 108822 118564 124377 128178 147207 180 2 178410 208947 450 Gewinne zu 300 RM. 9449 9681 10094 19278 12317 13299 133862 15590 18821 22857 27918 27503 28358 29068 30434 30941 31338 318948 34100 34240 37148 38213 45888 52448 83 66 56888 88993 67617 75945 82288 847185 84624 87528 88511 89495 95533 100228 4 1 105852 108 118981 2⁵ 127026 127858 130264 1 Außerdem wurden 6612 Gewinne zu je 150 RM. . 7 .. ü ˙ Maos maxck sein Kopuelapubuen kaufte en enge,,, Eine Apotheke mit Weltruhm Ein- Berlin, im September. Mitten in der Altſtadͤt von Berlin liegt eine alte Apotheke, die in der ganzen Welt bekannt iſt. Schon vor 300 Jahren hat in ihren winkeligen Räumen der Proviſor den Mörſer geſtoßen, die Prunk⸗ karoſſen der preußiſchen Kurfürſten hielten auf der Straße vor ihrem Eingang, Theodor Fontane, Wilhelm Raabe und der Arztdichter Carl Ludwig Schleich gingen hier ein und aus, und ſelbſt Fürſt Bismarck ließ da ſein Kopfwehpulver holen, das er nach manchen ſchweren Parlamentsſitzungen nötig hatte. Aber das alles iſt es nicht, warum der Name dieſer Apotheke auch in fernen Ländern bekannt iſt. Nein, der Heilmittelverſand nach Ueber⸗ ſeſe, den dieſes Haus als erſte deutſche Apo⸗ theke aufnahm, hat ihren Namen und ihr Firmen⸗ zeichen in allen Erdteilen bekannt gemacht. Indiſche Fürſten und kanadiſche Farmer zählten ebenſo zu ihren Kunden, wie Negerhäuptlinge von Uganda und Medizinmänner von Formoſa. Täglich bringt der Poſtbote die merkwürdigſten Briefe aus allen Erdteilen, in denen Schwarze und Weiße, Gelbe und Rothäutige ein Abhilfemittel für ihre Leiden und Schmerzen erbitten. Da ſehen wir die wunderlichen Schriftzüge eines Indianerhäuptlings vom Orinok o. Der „ſchwingende Adlex“ leidet ſtändig an Zahnweh und beſtellt nun ein Mittel, das gegen die läſtigen Schmerzen helfen ſoll. O alte Lederſtrumpfherrlich⸗ keit, wohin biſt du entſchwunden? Die Zeiten ſind alſo endgültig vorbei, da ein Medizinmann tanzend und Beſchwörungen murmelnd den böſen Geiſt der Krankheit zu bannen ſuchte! Heute ſetzt ſich der „ſchwingende Adler“ an den Schreibtiſch, zückt ſeinen Füllhalter und läßt ſich das Mittel gegen ſeine Zahnſchmerzen von„Bleichgeſichtern“ kommen. „Manche Bitten, die uns aus fernen Ländern er⸗ reichen, können wir nicht erfüllen, da ſie Unmög⸗ liches verlangen“, erzählt uns der Leiter dieſer Apotheke.„Sie kommen meiſt von primitiven Völ⸗ kern, die durch irgendeinen Zufall auf unſere Adreſſe geſtoßen ſind. Da verlangte allen Ernſtes ein Koreaner ein Mittel gegen die Bös ⸗ artigkeit ſeines Weibes: ein Stammes⸗ häuptling aus dem Papuagebirge wünſchte ſich gar ein Pulver, das ein ſchnelleres Wach s⸗ tum bewirken ſollte und ein Baſuto⸗Fürſt bat dringend um ein Mittel gegen„Ahnen⸗ vergiftung“. Er hatte vom Fleiſch ſeiner „Ahnen' genoſſen, das heißt er hatte Wildſchwein⸗ fleiſch gegeſſen, das ihm ein alt überliefertes Geſetz ſtreng verbietet. In Transvaal herrſcht nämlich der Glaube, daß die Familie eines Baſutohäuptlings vom Wildſchwein abſtammt, das deshalb wie ein Gott verehrt wird und auf keinen Fall getötet werden darf“. Im Empfangszimmer dieſer Apotheke hängt ein herrliches Leopardenfell. Es kam von der afrikaniſchen Goldküſte als Gegenwert für eine Sen⸗ Hung von Medikamenten an einen Medizinmann, der mit Geldmünzen noch nichts anzufangen wußte. Beſonders viele Zuſchriften und Beſtellungen ent⸗ halten die Kartotheken von den ehemaligen deutſchen Kolonien. Die deutſchen Arzneimittel haben ſich dort ſo gut eingeführt, daß keinerlei Schwierigkeiten umd Hinderniſſe geſcheut werden, um in den Beſitz dieſer„Wundermittel“ zu gelangen. Ein Hauptaus⸗ fuhrgebiet für Medikamente iſt vor allem Indien. Hier werden Nervenſtärkungsmittel in größeren Mengen abgeſetzt, während man ſich in Ceylon und Leopardenfell als Arzneibezahlung China wieder mehr für Kopfwehpulver intereſſiert. Portugal verlangt vor allem Entfettungsmittel, in⸗ deſſen Kanada für Froſtſalben ſehr empfänglich iſt. Und jede Medikamentenſendung, die unſere Grenzen verläßt, iſt ein wichtiger Poſten in der deutſchen Aus⸗ fucr liſte. Bücher und Hemden Die Gemahlin des berühmten Philoſophen und Schriftſtellers Friedrich von Schlegel beſchäftigte ſich öfter mit Handarbeit und fertigte auch ihre Wäſche ſelbſt an. Da wurde ſie eines Tages in vornehmer Geſell⸗ ſchaft gefragt, warum ſie denn nicht eine ihrer geiſt⸗ reichen Veranlagung beſſer angepaßte Beſchäftigung wähle und dafür die Handarbeiten von anderen ver⸗ richten laſſe. Die edle Frau erwiderte:„Ich habe immer ge⸗ hört, daß es ſchon zu viel Bücher in der Welt gibt, noch niemals aber habe ich vernommen, daß es zu viel Hemden gibt!“ Nau uub uus ladung zum Souper an den Hof. Aufmerkſam las er das Schreiben, während ſein Kammerdiener reſpekt⸗ voll an der Türe ſtehen blieb. Plötzlich verfinſterten ſich die Mienen Papa Wrangels; ärgerlich warf er das Papier auf den Tiſch, las die Einladung dann nochmals durch, ging ſchließlich mit rotem Kopf auf den noch immer regungslos daſtehenden Diener zu und donnerte ihn an: „Da ſteht nun mal wieder nich dabei, ob det ver⸗ dammte Souper zu Mittag oder zu Abend ſtatt⸗ ſinden ſoll!“ Hinter den Kuliſſen Der alte Hofrat X. liebte es, ſein Mäcenatentum dadurch unter Beweis zu ſtellen, daß er ſich mit Vorliebe hei den Proben hinter der Bühne herum⸗ trieb. So auch eines Tages während der General⸗ probe zu einer antiken Tragödie. Mehrere griechiſche Freudenmädchen wimmeln — ziemlich unbekleidet— hinter der Szene herum. Nicht mehr die jüngſten, nicht mehr die ſchönſten. Trotzdem fragt der Hofrat— der keine Ahnung von dem Stück hat— eine von ihnen leutſelig: „Na, was ſind denn Sie?“ Die Angeſprochene erwidert neckiſch: „Eine antike Kokotte!“ Worauf der alte Herr den Kopf ſchüttelt: „Aber nein, ich mein' ja: in dem Stück....“ — Das Reichsgericht hat in einem Urteil des 4. Zivilſenats dahin entſchieden, daß die Feſtſtellung, daß die Vaterſchaft offenbar unmöglich iſt, auch allein auf ein erbbiologiſches Gutachten geſtützt wer⸗ den kann. Dieſe Entſcheidung iſt kennzeichnend für die von nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung durch⸗ drungene Rechtſprechung des Reichsgerichts, die mit den Ergebniſſen und Fortſchritten des jüngſten Zwei⸗ ges der mediziniſchen Wiſſenſchaft, der beſonders bei uns in Deutſchland gepflegten erb⸗ und raſſen⸗ kundlichen Forſchung, gleichen Schritt hält. Bei der Feſtſtellung der Vaterſchaft unehelicher Kinder oder bei der Anfechtung der Ehelichkeit ehelicher Kinder ſpielt bekanntlich die Feſtſtellung, daß eine beſtimmte Abſtammung„offenbar unmöglich“ iſt, im Rechts⸗ leben eine ausſchlaggebende Rolle. Ein modernes, beſonders von der deutſchen mediziniſchen Wöſſen⸗ ſchaft gepflegtes und von den deutſchen Gerichten häufig angewandtes Beweismittel iſt die Blutunter⸗ ſuchung. Dieſe Blutgruppenunterſuchung kann je⸗ doch nur zu dem negativen Schluß führen, die Er⸗ g et beſtimmter Perſonen mit völliger Sicher⸗ heit auszuſchließen. Als eines weiteren, vielſeitigere Möglichkeiten bietenden Beweismittels bedienen ſich die Gerichte neuerdings ſogenannter erbbiologiſcher Gutachten. Nach der mediziniſchen Erfahrung ver⸗ erben ſich gewiſſe äußere Merkmale der Elternteile in der Regel auf die Kinder. Es ſind dies Körper⸗ merkmale verſchiedenſter Art, insbeſondere Merk⸗ male an Fingern und Handflächen, Ohrform, Naſe, Lippen, Haupthaar, Auge, Kinn⸗ und Schädelform. Mittels dieſer erbbiologiſchen Unterſuchungen iſt es mit einer an abſolute Sicherheit grenzenden Wahr⸗ ſcheinlichkeit möglich, poſitiv den Vater eines Kindes feſtzuſtellen oder mit der gleichen Wahrſcheinlichkeit eine beſtimmte Perſon als biologiſchen Vater aus⸗ zuſchließen.„ OLAF BOUTERWECK N Fuhrkötter ſtieß einen tiefen Seufzer aus: Rätſel tber Rätſel! Und da er keine Löſung finden konnte und außerdem viel zu müde war, um ſich ſammeln zu können, drehte er ſich ärgerlich auf die Seite und zog ſich die Decke über die Ohren. Als der Kriminalrat am nächſten Morgen friſch und elaſtiſch ſein Dienſtzimmer betrat. merkte er bald, daß Annweiler etwas auf dem Herzen hatte. Er kam dem jungen Mann zu Hilfe:„Nun, Ann⸗ weiler, gibt's etwas Neues?“ Der Hilfskommiſſar ſchien nur auf dieſes Stich⸗ wort gewartet zu haben, denn ſofort ſprudelte er los:„Jawohl, Herr Kriminalrat! Ich habe in der Nacht ſehr lange über den Fall Knuth nachgedacht, und ich glaube, ich habe die Löſung gefunden!“ Fuhrkötter war enttäuſcht; denn ſo viele Fälle er in den letzten Jahren auch bearbeitet hatte, ſo oft hatte Annweiler jedesmal mit geradezu ver⸗ blüffender Schnelligkeit„die Löſung gefunden“ „Hm— laſſen Sie hören!“ meinte er mit einem kleinen zweifleriſchen Lächeln, während er nach der Poſt auf ſeinem Schreibtiſch griff und ſie flüchtig durchſah. „Mir iſt nämlich folgendes eingefallen, Herr Kriminalrat: John Knuth könnte ja auch ein Dop⸗ pelſpiel getrieben haben! Es ſieht doch ganz ſo aus, als hätte er nicht nur Fräulein Diekhoff, ſondern auch den Kolombek erpreßt...“ „Na, und weiter?“ „Es wäre ja nun möglich, daß Knuth es unter Zuhilfenahme irgendwelcher Ränke oder ſonſtiger Teufeleien fertiggebracht hätte, irgendein Märchen über Eva Diekhoff glaubhaft vorzubringen. Auf Knuths Anraten begab ſich Kolombek dann ins Hotel Romeo, um feſtzuſtellen, ob die gegen ſeine Braut erhobenen Beſchuldigungen auf Wahrheit beruhten.“ „Hm— nicht ganz ausgeſchloſſen, Annweiler Welcher Art ſollen denn Ihrer Meinung nach dieſe Beſchuldigungen gegen Fräulein Diekhoff geweſen ſein?“ Der Nomen eines großen Schausplelets ateller „Nun, vielleicht irgendein Atelierklatſch, Knuth zufällig erfuhr und für ſeine Zwecke zurecht⸗ den ſtutzte... Es iſt ja vorläufig nur eine Annahme, Herr Kriminalrat, um das Erſcheinen Kolombeks im Hotel zu erklären!“ „Na, ſchön... Aber ich ſehe immer noch nicht, welchen Zweck Knuth mit dieſem Manöver verfolgt haben könnte!“ „Ich denke mir das ſo, Herr Kriminalrat, daß er damit irgendeine Erpreſſung vorbereitete. Vielleicht drohte er mit einem Skandal, der ja gerade promi⸗ nenten Leuten ganz beſonders unangenehm ſein muß!“ „Hm—“ machte Fuhrkötter nachdenklich. Annweiler, dadurch ermutigt, fuhr emſig fort: „Das Unbegreifliche an Fräulein Diekhoffs Ge⸗ ſtändnis iſt doch, daß ſie von Knuth ins Hotel Romeo geſchickt wurde, und zwar ausgerechnet ins Zimmer Nummer zwölf, obgleich dieſes Zimmer gar nicht von Knuth, ſondern von Miſter Parker bewohnt wurde! Das läßt ſich doch wohl nur ſo erklären, daß zwiſchen Knuth und Parker irgendeine Verab⸗ redung beſtanden haben muß—2“ Annweiler ſah ſeinen Vorgeſetzten fragend an; und als er keine Antwort bekam, hielt er das für die Aufforderung, fortzufahren, was er denn auch ſofort mit großem Eifer tat.„Wenn man dieſe Vor⸗ ausſetzungen als richtig unterſtellt, dann löſen ſich die Hauptpunkte des Rätſels faſt ganz von ſelbſt, und es ergibt ſich folgendes Bild. Herr Kolombek hat am Mordabend um zwanzig Uhr im Hotel Ro⸗ meo als Miſter Parker die beiden Zimmer Num⸗ mer elf und zwölf bezogen. Als Knuth dann ver⸗ abredungsgemäß kurz nach einundzwanzig Uhr in Begleitung Fräulein Diekhoffs den Raum Nummer zwölf betrat, hatte Kolombek ſich als Lauſcher ins Nebenzimmer zurückgezogen. Aber, was nun ge⸗ ſchah, ſpielte ſich mit ſolcher Schnelligkeit ab, daß Kolombek entweder gar keine Zeit zum Eingreifen fand, oder— was noch wahrſcheinlicher iſt— er Zu einer empfindlichen Verkehrsſtörung kam es in Berlin auf der Leipziger Straße. An der Ecke Jeruſalemer Straße geriet plötzlich der Anhänger eines Laſtkraftwagens ins Schleudern und ſtürzte um, ſo daß eine aus mehreren Zeutner Pfirſiſchen beſtehende Ladung auf den Fahrdamm fiel und die Straße im nächſten Augenblick von den nach allen Seiten rollenden wohlſchmeckenden Früchten überſät war. Infolge des Unfalls war der geſamte Fahr⸗ verkehr in der Leipziger Straße in der Oſt⸗Weſt⸗ Richtung 50 Minuten lang lahmgelegt. * — Die große Bedeutung, die ein geregeltes Naumklima, d. h. die Verſorgung von Arbeits⸗ räumen mit reiner Luft und gleichbleibender Tem⸗ peratur und Feuchtigkeit für die Herſtellung und Verarbeitung vieler wichtiger Induſtriegüter hat, wird jetzt immer mehr erkannt. Dementſprechend nimmt auch die Verwendung von Klimaanlagen in den verſchiedenſten Zweigen der deutſchen Induſtrie dauernd zu. Auf einer Tagung des Vereins deut⸗ ſcher Ingenieure wies kürzlich Dipl.⸗Ing. W. Sülzle darauf hin, daß wechſelnde Betriebs⸗ und Witte⸗ rungsverhältniſſe leicht zu Schäden an feuchtigkeits⸗ empfindlichen Verarbeitungsgütern, wie Baum⸗ wollfaſern, Tabak, Papier uſw. führen und daß, wie Verſuche erwieſen haben, die Feſtigkeit dieſer Stoffe weitgehend von der relativen Feuchtigkeit der Luft abhängt. Durch die Anwendung von vollſelbſttätigen Klimaanlagen in ſolchen Betrieben werden nicht nur derartige Schäden vermieden, ſondern es wird auch die Herſtellung von Arbeitserzeugniſſen gleichmäßi⸗ ger Güte weitgehend geſichert. Wirtſchaftlichkeits⸗ berechnungen haben dabei gezeigt, daß durch die Verbeſſerung der Erzeugung die Koſten gedeckt ſind, die durch den Einbau und den Betrieb einer Klima⸗ anlage entſtehen, und daß darüber hinaus in einer hatte zunächſt noch gar nicht gewußt, was überhaupt vor ſich gegangen war. Erſt, als Eva Diekhoff ſich entfernt hatte und als es im Nebenzimmer ſtill blieb, wagte Kolombek ſich hinein— und da entdeckte er, was ſeine Braut angerichtet hatte! Aber im gleichen Augenblick erkannte er auch, welche Unan⸗ nehmlichkeiten ihr— und vielleicht auch ihm ſelbſt — bevorſtünden, wenn die Tat entdeckt würde. Und deshalb tat er das, was jeder andere Mann für die Frau, die er liebt, auch getan hätte: Er ſuchte, ſo gut es ging, die Spuren zu tilgen. Um eine vorzei⸗ tige Entdeckung zu verhüten, ſchleppte er den Toten ins andere Zimmer und zwängte ihn in den Kof⸗ fer. Nachdem er dann ſeine eigenen Spuren ver⸗ wiſcht hatte, gelang es ihm, ſich unbemerkt zu ent⸗ fernen... Das iſt alles, Herr Kriminalrat, und ich glaube, gerade das zwangloſe Ineinandergreifen dieſer Vermutungen ſpricht am meiſten für die Wahrſcheinlichkeit, daß ſich die Vorgänge wirklich ſo abgeſpielt haben; um ſo mehr, als ſich das Ganze ja im allgemeinen durchaus mit unſeren bisherigen Ermittlungen und auch mit dem Geſtändnis Fräu⸗ lein Diekhoffs deckt.“ Fuhrkötter, der aufmerkſam zugehört hatte, nickte ein paarmal.„Hm— keine ſchlechte Theorie; aber leider auch nicht mehr. Oder haben Sie Beweiſe?“ „Ich bin überzeugt, daß wir die Beweiſe finden werden, Herr Kriminalrat!“ rief Annweiler zuver⸗ ſichtlich. „Gott erhalte Ihnen Ihren Optimismus, mein Lieber!“ ſeufzte Fuhrkötter.„Denn leider bin ich davon durchaus nicht überzeugt, weil ich auf Grund jahrelanger Berufserfahrung weiß, wie ungeheuer ſchwer es in der Regel iſt, einen lückenloſen Indizien⸗ beweis zu erbringen, der dann hinterher womöglich von den Geſchworenen noch nicht einmal anerkannt wird. Und deshalb iſt mir das kleinſte und magerſte Geſtändnis immer noch zehnmal lieber als der ſcharfſinnigſte Beweis!“ Annweiler, der gehofft hatte, daß ſeine ſchöne Theorie wie eine Bombe einſchlüge, machte ein be⸗ leidigtes Geſicht. „Na, na“, lächelte Fuhrkötter, indem er ſeinem Mitarbeiter die Hand auf die Schulter legte,„das ſoll natürlich nicht heißen, daß ich Ihre Mutmaßun⸗ gen insgeſamt ablehne, Annweiler! Im Gegenteil: Ich erkenne deren zwingende Logik durchaus an; aber leider gefallen mir die Vorausſetzungen nicht recht. Insbeſondere iſt da ein Punkt, der——“ Er nahm das Protokoll mit Evas Geſtändnis vom Schreibtiſch und blätterte darin.„Ja— hier! Nach Fräulein Diekhoffg Ausſage wurd⸗ ſte vorgeſtern Herrn Kolombek vornehmen; um ſo mehr, als wir Me Anleilullunggeile dei N. Reihe von Induſtrien noch erhebliche Stoffe inſpg, rungen erzielt werden. Neben dieſen Vorteilen f aber auch der günſtige Einfluß der verbeſſerten Luftverhältniſſe auf die Geſundheit der Belegſcha nicht zu unterſchätzen. Die durch den Einbau von Klimaanlagen erreichte Kühlung der Luft im Som mer, ihre Befeuchtung im Winter, die Luftreinigung und die wirkungsvolle, zugfreie Lüftung das ganze Jahr hindurch erhöhen mit dem Wohlbefinden zu gleich die Leiſtungsfähigkeit der Schaffenden. * — In Novara(Italien) kam ein 65jähriger Be ler, völlig erſchöpft, vor Hunger und Uebermüdung in ein Wirtshaus an der Landſtraße und beſtellle ſich etwas zu eſſen. Als er bezahlen wollte, fehlten ihm 2 Lire an dem Betrag der Rechnung. Der Bettler bot darauf dem Vört ein Lotterielos an, für das er in Mailand 1 Lire und damit faſt ſein letztes Geld ausgegeben hatte. Der Wirt hatte je⸗ doch Mitleid mit ihm und ſchenkte ihm die 2 Lire, ſo daß er ſein Los behalten konnte. Am nächſten Sonntag früh erſchien der Bettler ſtrahlend vor Freude wieder bei dem Wirt, um den Reſt ſeiner Schuld zu bezahlen— er hatte mit dem Los die hübſche Summe von 135 000 Lire gewonnen. ** — Seit etwa einem Vierteljahr wird im Hafen non Sonderburg(Inſel Alſen) ein Delphin von un⸗ gewöhnlicher Größe beobachtet, den der Volksmund „Jakob“ getauft hat und an deſſen luſtigem Trei⸗ ben ſich alles erfreut. Der Delphin hält ſich nur an einer beſtimmten Stelle, direkt vor der Stadt im Sund auf, und er verläßt ſie nur ſelten. Nun ſcheint es aber, Kragen gehen ſollte. Der ſo zahme„Jakob“, der keinerlei Angſt vor Menſchen hat, macht ſich nämlich an Boote, namentlich an Kafaks, heran. Er ſchwimmt ganz dicht unter den Booten durch und hat tat ächlich!! Die Paddler ſchon mehrere zum Kentern gebracht. haben infolgedeſſen geradezu Angſt, ſich in den Be⸗ reich des Tieres zu wagen. Es iſt deshalb jetzt ernſ⸗ lich in Erwägung gezogen,„Jakob“ zu erſchießen. 8 — Auf dem kroatiſchen Schloß Malitabor itt jetzt der alte Baron James Kavanagh Ballyſaue ge⸗ ſtorben. Er führte ſeine Ahnentafel unmittelbar auf Schottlands unglückliche Königin Maria Stuart zurück. Im Dreißigjährigen Krieg wanderte einer ſeiner Ahnen nach Wen aus und erwarb ſich im Heer der Kaiſerlichen ſo große Verdienſte, daß ihm Kaiſer Ferdinand II. das Schloß Malitabor im ſchönſten Waldgebiet Kroatiens ſchenkte. Der jetzt geſtorbene Beſitzer lebte ſchon ſeit Jahrzehnten auß ſeinem Schloß mit wenigen Dienern als menſchen⸗ ſcheuer Sonderling, der von der Außenwelt nichts wiſſen wollte und darum ſeiner Umgebung duldete. So kam es, daß der Ba⸗ ron erſt im Jahre 1921 erfuhr, daß der Weltkrieg ſtattgefunden hatte. * — Die Pariſer Stadtverwaltung hat mit einem Jäger einen kurioſen Vertrag geſchloſſen. Dieſer hat die Aufgabe, gegen ein feſtes Gehalt auf allen Pariſer Friedhöfen Haſen und Kaninchen zu jagen, die dort, ſelbſt in der eigentlichen Innenſtadt, zu einer unerträglichen Plage geworden ſind. Dieſer ſeltſame Hubertusjünger geht ſeiner Tätigkeit aus⸗ ſchließlich in den ſpäten Abendſtunden und am frü⸗ hen Morgen nach. Lediglich auf dem Friedhof Pere Lachaiſe braucht der Friedhofsjäger nicht in Aktion zu treten, da dort die Wächter ſchon ſeit jeher eine rege Haſen⸗ und Kaninchenjagd betreiben. Sämt⸗ liche auf den Pariſer Friedhöfen geſchoſſenen Haſen und Kaninchen gehören der Stadtverwaltung und werden täglich in der Markthalle zum Verkauf an⸗ geboten. mittag von Knuth aufgefordert, abends um einund⸗ zwanzig Uhr im Hotel Romeo, Zimmer zwölf, zu erſcheinen. Nun hatte aber Miſter Parker erſt abends um zwanzig Uhr die beiden Zimmer Num; mer elf und zwölf bezogen; und zwar war es ein reiner Zufall, daß er dieſe Räume zugewieſen er⸗ hielt, da er ſich vorher nicht angemeldet hatte. Selbst wenn wir die Vorausſetzungen gelten laſſen, daß Knuth und Parker miteinander im Bunde geweſen wären, ſo bliebe es immer noch unerklärlich, inwie⸗ fern Knuth bereits mittags wußte, welche Zimmer⸗ nummer Parker abends bekäme. Oder haben Sie auch dafür eine Erklärung?“ „Nein— daran hab' ich überhaupt noch gar nicht gedacht“, geſtand Annweiler ein wenig betroffen. „Das iſt allerdings ſehr merkwürdig.“ „Wir werden hier noch einmal mit unſeren Er⸗ mittlungen einſetzen. Annweiler] Sie fahren nachher ins Hotel Romeo und ſuchen feſtzuſtellen ob Knuth vielleicht ſchon vormittags dort geweſen iſt und ſich nach einem freien Appartement im erſten Stockwerk erkundigt hat. Der Direktor Volander behauptet zwar, Miſter Parker ſei unangemeldet gekommen, aber das braucht ja nicht unbedingt zu ſtimmen. Es wäre immerhin möglich, daß Knuth in der Pförtner⸗ loge die Ankunft Parkers für den Abend in Aus⸗ ſicht geſtellt und eine unverbindliche Vorbeſtellung gemacht hätte.“ „Jawohl, Herr Kriminalrat!“ antwortete Ann⸗ weiler eifrig.„Soll ich jetzt gleich hinfahren?“ „Na, ſo eilig iſt es ja nun wieder nicht“, lächelte Fuhrkötter.„Zunächſt wollen wir uns nochmals es nach Fräulein Diekhoffs Geſtändnis ja kaum noth rechtfertigen können, ihn hier feſtzuhalten.“ „Sie wollen Kolombek freilaſſen, Herr Kriminal⸗ rat?“ ſtaunte Annweiler. „Ja— wahrſcheinlich“, erwiderte Fuhrkötter als ob es dem poſſierlichen Tier an den k, ktttw. — Die U 6 verhä! haft wa lüge, d. hren. 2 ſülpreche im groß Bon de Gege glichen gannes!: gwäche r, H. her antracht or begel id Win tren w d Ver lage i beru Ilſe 150 und it plus Ibwe ichu gchulthei minus um mi Im v 55 Reic A Ruter R ohne fed. her au! naßnahn en Geld dusweis Anforder lurch die luch der dig gewe loge bed birken u hillig en Das k Held⸗ un Angſta bh u beoba Einberuf wendig kehierun auch keine Zeitung in tauchsg ber der kale hir ohne beſ dieſen U umlaufs Mrun, 4 2 der Reic tung die habe. 2 allen Te bungs bo; Lage, a ſchaſt, di len, voll worden, 0 Septeml Dana gung ö Relchsl Leiter d krnannt ſchaftsm zur Ver broucher Elektriz Eigenan leilen; vorüber, best än weit Be Gemein mit dem ols Kon Die Reichs ſte bereich achliche! haftsm einzelne dabei d wirtſcha leit be haben d Induſtr Reſchsſt. bereich der Be Fällen Reichs w ſugniſſe beſchrän bereich von ihr gen In dige Ve zeige ge laſſen.„Das heißt, eine endgültige Entſcheidung kann ich erſt treffen, nachdem ich Kolombek noch ein— mal verhört habe... Uebrigens verfolge ich mit ſeiner Freilaſſung einen ganz beſtimmten Zweck., (Fortſetzung folgt) Sönpfk e voyteilhaff be WN N für die von der 5 8 8 ablage ter ü zur Au annesmann waren dagegen im ſorderungen wider, die an kittwoch, 6. September 1939 Neue Mannheimer Zeitung 1 Berlin, 6. September. Die Umfätze an den Aktienmärkten bewegten ſich heute verhältnismäßig engen Grenzen. Von der Bonkenkund⸗ t waren im variablen Verkehr meiſt nur kleinſte Auf⸗ lige, d. h. in der zuläſſigen Höhe von—3000 4 ausszu⸗ ihren. Dadurch ergab ſich eine gewiſſe Marktenge, die dem⸗ Uhprechend mitunter zu ſtärkeren Kursausſchlägen führte. m großen und ganzen blieb der Kursſtand gut behauptet Bon den Moutauwerten ſtiegen Laurahütte, die übrigens Gegenſatz zu den meiſten anderen Papieren einen be⸗ glichen Umſatz hatten, um 1,75, Klöckner um 1 v. H. letztgenannten Ausmaß ſpächer, Rheinſtahl gaben 2,25, Vereinigte Stahlwerke 7 5. ber. Braunkohlenwerte waren mit Ausnahme von tracht(minus 1,50 v.) kaum veröndert. Nach wie ar begehrt bleiben Kaliaktien, von denen Kali⸗Chemie.50 Wintershall 1 v. H. gewannen. Von chemiſchen Pa⸗ tren waren Farben mit 159,75 kaum verändert. Elektro⸗ d Verſorgungswerte, ſonſt die bevorzugten Domäne des lage ſuchenden Publikums, hatten auf Glattſtellungen s berufsmäßigen Handels Rückgänge aufzuweiſen. Ilſe Schleſien ermäßigten ſich um 1/4, Schuckert um hund Akkumulatoren um 27, v. H. Feſter lagen RWeß lat plus 1% v. H. Im übrigen ſind mit auffälligeren eweichungen gegen den Vortagsſchluß noch zu erwähnen: e gchultheiß (minus 14), Feldmühle(myius), Demag uinus), Zellſtoff Waldhof(minus 274), Conti ummi(minus 3) und Deutſche Waffen(minus 4 v..) Im variablen Rentenverkehr waren Reichsaltbeſitz mit Reichsbank und Bankwesen allen Anforderungen gewachsen unter dem Vorſitz des Präſtdenten der Deutſchen Reichs ⸗ Reichswirtſchaftsminiſter Funk, fand eine Sitzung h Reichs bankdirektoriums ſtatt, in der die durch den dem külſchenn Volk aufgezwungenen Abwehrkampf für die Wirt⸗ aft und das Geld⸗ und Kreditweſen entſtandene Situg⸗ in erörtert wurde. Der Reichsbankpriäſident ſtellte feſt, aß auf dem Gebiete des Geld⸗ und Bonkweſens ebenſo wie dem Kapitalmarkt im Gegenſotz zum Ausland auch icht die geringſten Beunruhigungserſcheinungen aufgetre⸗ i find, vielmehr Geldmarkt und Börſe in Deutſchland te Funktionen in einer abſolut zuverſichtlichen Haltung ihne jede Störung erfüllt hätten. Die Reichsbank habe eher auch keine Veranlaſſung gehabt, irgendwelche Sonder⸗ gaßnahmen zum Schutze der Währung und eines geregel⸗ en Geld⸗ und Kreditverkehrs zu treffen. Der Reichsbank⸗ usweis vom 31. Auguſt ſpiegele noturgemäß die erhöhten das Zentralnoteninſtitut einer ch im 3 ihm ji jetzt n auf Dieſer aus⸗ frü⸗ Pere ktion eine zämt⸗ haſen und f an⸗ ö — und⸗ f, zu erſt ſtum⸗ ein 1 er⸗ elbſt daß veſen twie⸗ mer⸗ aßen nicht ffen. Er⸗ chher nuth urch die militäriſchen Maßnahmen geſtellt Auch der Wiriſchaft ſei man bei den hier und da notwen⸗ allen Teilen Großdeutſchlands 1 0 bungslos und das deutſche Bankweſen iſt durchaus in der worden ſind. ig gewordenen Umſtellungen und den durch die Geſomt⸗ ohe bedingten beſonderen Dispoſitionen im Zuſammen⸗ kirken mit den deutſchen Geld⸗ und Kreditinſtituten bereit⸗ pillig entgegengekommen. Das Vertrauen des deutſchen Volkes in das deutſche geld⸗ umd Bankweſen komme darin zum Ausdruck, daß Augſtabhebungen von Zahlungsmitteln ſo gut wie gar nicht u beobachten waren. Der Geldbedarf der zu den Waffen Unberufenen und der Geſchäftskreiſe, die durch die not⸗ wendig gewordenen vorſorglichen Maßnahmen der Reichs⸗ icgierung auf dem Gebiete der lebens notwendigen Ge⸗ btouchsgüter am ſtärkſten betrofſen worden ſind, ebenſo wie „ber der Grenzbevölkerung gehen naturgemäß über das Nor⸗ konnten aber ohne jede Schwierigkeit und le hinaus, 5 f befriedigt werden. Unter ne beſondere Anordnungen dieſen Umſtänden ſei die Steigerung des Zahlungsmittel⸗ umlaufs in keiner Weiſe beſorgniserregend. Die deutſche 15 ung werde durch die interngtionglen Kriſen⸗ agen e het nicht berührt, und die Stabilität ber Reichsmark ſei dadurch geſichert, daß die Reichsxregie⸗ kli die Beibdegunng der Preiſe und Löhne feſt in der Hand hobe. Der Apparat der Deutſchen Reichsbonk arbeite in abſolut normal und rei⸗ bage, allen Anforderungen des Reiches und der Wir:⸗ ſchaft, die ſich aus der augenblicklichen Lage ergeben könn⸗ len, voll gerecht zu werden. Sichersfellung der Elekiriziläis versorgung Gründung einer Reichsſtelle. Aufgrund geſetzlicher Ermächtigung iſt vom General⸗ bevollmächtigten für die Wirtſchaft im Einvernehmen mit dem General bevollmächtigten für die Reichsverwaltung und dem Oberkommando der Wehrmacht eine Verordnung zur Sicherſtellung der Elektrizitätsverſorgung erlaſſen worden, die im Reichsgeſetzblatt Teil I Nr. 163 vom 4. September veröffentlicht iſt. Danach wird zur Sicherſtellung der Elektrizitätsverſor⸗ gung eine Reichsſtelbe fir die Elektrizitätswirtſchaft Relchslaſtverteiler) mit dem Sitz in Berlin gebildet. Der Leiter der Reichsſtelle wird vom Reichswirtſchaſtsminiſter krnannt und abberufen. Er unterſteht dem Reichs wirt⸗ ſchaftsminiſter Die Reichsſtelle kann a] die Abgabe der zur Verfügung ſtehenden elektriſchen Energie an die Ver⸗ broucher nach dem Grad der Dringlichkeit regeln und den Elektrizitätsverſorgnaigsunternehmen und Beſitzern von kigenanlagen die hierzu erforderlichen Anweiſungen er⸗ keilen; b) Verbraucher vom Strombezug dauernd oder vorübergehend ausſchließen oder in der Stromabnahme 1 und den Verbrauchern die erforderlichen An⸗ peifungen erteilen; c) alle Maßnahmen treffen, die die Aufrechterhaltung der Energieverſorgung der wichtiger Verbraucher ſicherſtellen. In die Zuſtändigkeit anderer Behörden und Stellen darf nicht eingegriſſen werden. Der Reichs wirtſchaftsminiſter kann der Reichsſtelle wei⸗ lere Aufgaben und Befugniſſe übertragen und zwar, ſo⸗ peit Belange der Energieverſorgung der Gemeinden und Gemeindeverbände berührt werdelt, im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern in ſeiner Eigenſchaft als Kommunalaufſichtsbehörde. Die Bezirkswirtſchaftsäamter üben im Auftrag der ) ſich werk uptet men, Es tner⸗ Aus⸗ lung hung ein⸗ mit ö 3 2% — leit beſtimmen. Die Reichsſtelle deren Befugniſſe für ihren Zuſtändigkeits⸗ bereich aus. Die genannten Behörden unterſtehen den achlichen Weiſungen der Reichsſtelle. Der Reichswirt⸗ ſhaftsminiſter kamt die Ausübung dieſer Befugniſſe auf einzelne Bezirkswirtſchaftsämter beſchränken. Ex kann habet den örtlichen Zuſtändigkeitsbereich dieſer Bezirks⸗ wirtſchaftsämter abweichend von ihrer ſonſtigen Zuſtändig⸗ übrigen Bezirkswirtſchaftsämter haben die notwendige Verwaltungshilfe zu leiſten. Die Induſtrie⸗ und Handelskammern üben im Auftrag der Reichsſtelle deren Beſucniſſe für ihren Zuſtändigbeits⸗ bereich aus. Sie ſind dabei an die ſachlichen Weiſungen der Bezirkswirtſchaftsämter gebunden. In dringenden Fällen kann die Reichsſtelle ſie unmittelbar anweiſen. Der Reichswirtſchaftsminiſter kann die Ausübung dieſer Be⸗ ſugniſſe auf einzelne Induſtrie⸗ und Handelstammern beſchränken. Er kann dabei den örtlichen Zuſtäudigkeits⸗ bereich dieſer Induſtrie⸗ und Handelskammern abweichend von ihrer ſonſtigen Zuſtändigkeit beſtimmen. Die übri⸗ gen Induſtrie⸗ und Handelskammern hoben die notwen⸗ bige Verwaltungshilfe zu leiſten. a Die Beſtimmungen des Energiewirtſchaſtsgeſetzes vom Dezember 1935 bleiben auch während der Geltungs⸗ dauer dieſer Verordnung aufrecht erhaltert, ſoweit nicht in bieſer Verordnung ein anderes beſtimmt iſt. Einer Au⸗ zeige gemäß 8 4 des Energiewirtſchaftsgeſetzes bedarf es für die Stillegung von Energieanlagen nicht, wenn dies von der Reichsſtelle im Rahmen dieſer Verordnung an⸗ gedrönet wird. Weiſt die Reichsſtelle den Beſitzer einer Eigen⸗ aplage on, Strom an Dritte abzugeben, ſo bedarf der Be⸗ ſitzer für die Dauer der Anweiſulig keiner Genehmigung zur Aufnahme der Stromverſorgung auf Grund des 8 5 des Energiewirtſchaftsgeſetzes. Schließt die Reichsſtelle einzelne Verbraucher oder Verbrauchergruppen vom Strombezug ab, ſo findet die allgemeine Anſchluß⸗ und erſorgungspflicht inſoweit keine Anwendung. Die Reichsſtelle und die in dieſer Verordnung ſonſt annten Stellen können von Elektrizitätsverſorgungs⸗ unternehmen und anderen Betrieben jede Auskunft über ihre te d wirtſchafttichen Verhältniſſe verlangen, soweit b e e Die Kurssfand guf behaupfei Die Umsäße bewegien sick in verhälinismäßig engen Grenzen 182, Gemeindeumſchuldung mit 93,05 und Steuergut⸗ ſcheine J mit 97,60 unverändert. Die Umſätze bewegten ſich auch hier in ziemlich engen Grenzen. Im Börſenverlaufe bröckelten die Notierungen über⸗ wiegend leicht ab. So gaben Siemens um, Dierig und Rheinmetall Borſig ſowie Dortmunder Union um je 1 v.., ferner Rheinſtahl und Demag um je 17 v. H. nach. Ver⸗ einigte Stahlwerke wurden mit 96.50 bewertet. Leichter rückgängig waren Buderus um—4 v. H. Der Kaſſarenteumarkt lag ſtill, aber gut behauptet. Preußiſche Zentral⸗ und Pfandbriefbank Goldkommunale ſtiegen um 0,30 v. H. Auch Liquidationspfandbriefe, Reichs⸗ und Länderanleihen uſw. lagen gut behauptet. Bei den Stadtanleihen zogen 26er Eiſenach um 0,60 v. H. an, wäh⸗ rend 29er Bochum Gold/ v. H. verloren. Sonſt ſind noch Weſtfalen Altbeſitz mit— 4 v. H. zu erwähnen. Bei den Induſtrieobligationen ſtellten ſich Farbenbonds 78, 86er Eſſener Steinkohle, 38er Deutſche Erdöl ½ v. H. nied⸗ riger, 36er Acc zogen hingegen um 76 v. H. an. Steuergutſcheine 1 und 2 blieben durchweg unverändert. Geld- und Devisen mark Am Geldmarkt waren für Blonkotagesgeld um 6 v. H. niedrigere Sätze von 2 bis 276 v. H. anzulegen. Im internationalen Deviſenverkehr zeigten das engliſche Pfund und der franzöſiſche Franken weiterhin Schwäche⸗ neigung. Befeſtigt war der Schweizer Franken. L=ãůἄm(dͥmaůjͤeii r- rrrTT—PPPPPPF. ˙. ͤ.. Reichsſtelle kann im Rahmen ihres Auftrages auch be⸗ ſtimmte techniſche und wirtſchaftliche Vorgänge und Tat⸗ beſtände bei Elektrizitätsverſorgungsunterwehmen und Be⸗ ſitzern von Eigenanlagen mitteilungspflichtig machen. Im übrigen enthält die Verordnung Beſtimmungen über die Verſchwiegenheitspflicht bezüglich der Geſchäfts⸗ und Betriebsverhältniſſe, Strafvorſchrüſtew und ſonſtige Be⸗ ſtimmungen. Die Verordnung tritt am Tage der Ver⸗ kündung in Kraft. * fkatz und Klumpp A verlegt ihren Sitz nach Berlin. Auf einer ao. HV der Katz und Klumpp AGG, Gernsbach⸗ Baden,(Holzbe⸗ und ⸗verarbeitungsfabrik) wurden einige Satzungsänderungen beſchloſſen. Der bisherige Sitz der Firma in Grensbach hat angeſichts der verſchiedenen Iuter⸗ eſſen der Firma im Reich nur noch hiſtoriſche Bedeutung. Eine Verlegung des Sitzes der Geſellſchaft nach Berlin erſcheint darum zweckmäßig. Dieſe Verlegung wurde ein⸗ ſtimmig genehmigt. Gernsbach wird Zweignieberlaſſung und tritt damit zu den beſtehenden Zweigniederkaſſungen in Lübeck⸗Schlutup und Olbersdorf. * Geſchäftsſtille in London.— Stockende Unterneh⸗ mungsluſt. Im Londoner Geſchäftsviertel herrſchte am Montag auf wirtſchaftlichem und finanziellem Gebiet aus⸗ geſprochene Verkehrsſtille, da die Finanz⸗ und Handelswelt der City keinerlei Unternehmungsluſt bekundete. Die Ban⸗ ken und nahezu fämtliche wichtigen Warenmärkte waren ebenſo wie die Börſe geſchloſſen, um Notſtandsvorkehrungen zu treffen. Verhältnismäßig lebhaft ging es in England am Montag nur am Liverpooler Baumwollmarkt zu, wo von allen Seiten umfangreiche Kaufaufträge eingingen, während Angebot praktiſch kaum herauskom. Die Preiſe kletterten daher ſowohl für nordamerikaniſche als auch für ägyptiſche Lieferungen in ganz außerordentlichem Ausmaße in die Höhe. Amerikaniſche Baumwolle zur Oktober⸗ lieferung, die am Mittwoch voriger Woche noch mit 4,58 8 per lö notiert wurde und bereits am Samstag auf der Baſis von 5,22 d ſchloß, wurde am Montagmittag bereits um 68 Punkte höher zu einem Kurſe von 5,90 ö per lb feſt⸗ geſetzt. Schlußnotierungen liegen damit aber noch nicht vor. „ Termingeſchäft au der Brüſſeler Börſe bis Ende 1939 geſchloſſen. Das Termingeſchäft an der Brüſſeler Börſe iſt mit Wirkung vom 1. 9. bis Ende dieſes Jahres geſchloſſen worden. Laufende Kontrakte werden nach den bisherigen Regeln bis zum 15. 9. abgewickelt. * Deviſenhandel in Braſilien nur noch in Dollar. Nach einer Meldung aus der braſilianiſchen Hauptſtadt iſt der Deviſenhandel in Braſilien bis auf den Handel in Dollar lahmgelegt. Für nicht auf Dollar lautende Einſuhrfällig⸗ keiten erfolgt Depotſtellung in Milreis. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 6. September. Im Getreideverkehr waren die Umſätze in Anbetracht des zu⸗ meiſt mäßigen Beſtondes gering. Von Brotgetreide wird Weizen zur Produktenverladung beachtet. Spätere Lie⸗ ferungen werden verhältnismäßig zögernd angenommen. In Roggen entwickelte ſich lediglich klenies Geſchäft, da die Mühlen vielfach entſprechend ihren Lagermöglichkeiten verſorgt ſind. Futtergetreide wird nach wie vor angenom⸗ men, obwohl der Bedarf am Platze geringer geworden iſt. Gute Braugerſte bleibt beachtet, allerdings ſtehen die er⸗ forderlichen Bezugsſcheine nur noch in verhältnismäßig ge⸗ ringem Umfange zur Verfügung. Futtermittel bleiben be⸗ gehrt. Der Mehlmarkt nimmt einen normalen Verlauſ, * Schweinemarkt Buchen. Der für Montag vorgeſehene Schweinemarkt fiel infolge der Zeitumſtände aus. * Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 30. Auguſt wie in der Vorwoche auf 107,2(1913= 100). Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 108,8(— 0,2 v..), Kolonfalwaren 92,0(unv.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 94,9(unv.) und induſtrielle Fertigwaren 126,1 (unverändert). Von der Nheinschiffahri Bergverkehr in Koblenz vom 4. 9. (Uhr— Schlepper— Kähne) .20 Johann Wagner III: BASt 2.—.20 Braunkohle 16: 32, 9, 16, Harpen 27, 6, Alphonſe et Antonie.—.40 Braunkohle 4: Codam 103, 95, J. van den Bergen, Braun⸗ kohle 31, Ludwig.—.30 Schürmann 7/6: 45, 40, 30, 41, 20. .40 Rheinfahrt IX: Viktor von Scheffel, Stromeyer 6, Weißharn, Baden 45, Regina⸗Coeli, J. Kerſchgens.—.00 Rhenus 26, MS.—.40 M. Stinnes B: 49, Kinderglück, Gelderland 8, Ewald 3, Stad Lier(P. 21).— 10.00 Nuf⸗ ſio II, MS.— 10.20 Iſtein, MS.— 10.20 Rhenus 27, MS. — 10.20 Limburg, Got.— 10.45 Raab Karchenr IX: 4, Gerto. 11.30: Schürmann 5: 43, 50, Roma, Wilhelmina.— 11.45 H. Stinnes 3: De Hoop, Speculant, M. Stinnes 81, 34, Karoline, M. St. 21, Cosmopolité.— 12.00 Expreß 18, MS. — 12.00 Rhenania IV: Maria⸗Roſo, Neptun 57, H. Neuer⸗ burg 5, Rhenania 51, 27.— 12.20 Expreß 12, MS.— 12.50 Montan 25: Unſer⸗Fritz, Montan 18.— 13.00 Haniel V: Karnap 74, Bottrop 73, Hoechſt 30, Johann.— 13.30 Koblenz XX: Friedel, Mannheim 187, Dreiſam, garetha.— 13.55: Ad. Linden IV: Stromeyer 10, M. Stin⸗ nes 76, St. Eliſabeth.— 14.30: Raab Karcher VIII: H. Neuerburg 2, Raab K. 30.— 14.45 Chri⸗Jo, MS.— 15.30 Rhenus 47, MS.— 16.10 H. Stinnes 2: Nederlander, M. St. 45, 15, H. St. 4, Harrif, M. St. 77, Agnes.— 17.45 Kon. Wilhelmina: Rigi, Winſchermann 37, Starkenburg, Kaba, Kaiſer⸗Wilhelm II., Anna, Olive⸗Anna, Anno⸗Mario. — 19.05 Käthe: Alvracht 1.— 18.15: Bergrat Kleine: Braunkohle 5, 10, Judeo, M. St. 8, Zwei Brüder, Harpen 25, Codam 68. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September nein Ren 2. 3.„ 0 hein 240„„ 0 Al eiſtfelde— 2752.7- fkaub.27.302,38 2, 40 0 5 1 75.7—-— Köln.963,90.92.99 E——— 0 25. Mara: 450 4,04 454% 54 4% Lebens Mabn ben.5803 62.09362 4,0 hannheim 3453 503 50.90 1 Höchſttemperatur in Mannheim am 5. September + 18,2 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 6. September. 15,1 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 16% Grad. i Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 14,8 Millimeter 145 Kiter je Geviertmeter. EIs- Und WIRTscUunFTs-TZEHrund 7. Seite/ Nummer 408 at Lastwagen Schlepper gel zi Aösglein “ 1, 13 Fernrut 220 85 Alles Zubehör gereffung Gegensohleudern fleſfen- Hill u. Profilierung 8s O fort Lultaſenst. Kompressor Vülxanfsaton fler Knudsen A5. 70, fel, 23495 Aobeltranspofte Lagerung, Umzüge Prommersberger B 6. 18 288% 539 Steppdecken Anfertigung jed. Art von Zlerstſchen E. Rihm, Hätorta Verkauf jet in meinem Laden, N 4. 10 Ruf 212 95 Bekaunf für feſnste Verar- . 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September 1939 gelten folgende Lebens⸗ mittelmarken: g für Fleiſch die Marken—56 der Ausweiskarten, wobei auf die Marken 4 und 5 je 250 g und auf die Marke 6 200 g Fleiſch oder Fleiſchwaren bezogen werden dürfen; für Milcherzeugniſſe, Oele und Fette die Marken 3 und 4, wobei auf die Marke 3 90 8 Butter oder ⸗Schmalz und auf die Marke 4 250 8 Fett, Margarine oder Oel ab⸗ gegeben werden können; Milch Marke 2 Kaffee oder Kaffee⸗Erſatz Marke 2(gültig für insgeſamt 63 8 Kaffee und Kaffee⸗Erſatzj); Nährmittel Marke 2(gültig für 150 8 Graupen, Grütze, Grieß, Sago, Reis, Haferflocken, Teigwaren); Zucker und Marmelade i Marke 2 für 280 8 Zucker und 110 8 Marmelade oder zuſammen 335 g Zucker; Eiermarke 2 gültig für 80 8 Käſe oder 160 8 Friſchquark; Seife f Marke 2 zur Entnahme von 250 f Seifenpulver oder 200 g Schmier⸗ ſeife oder 125 g Seifenflocken oder 100 g Waſchmittel; Kohlen die Marken—4, und zwar für Haushaltungen mit 1 und 2 Zimmern über 1 Zentner, für Haushaltungen mit 3 und mehr Zimmern über 155 Zentner pro Kopf und Monat; „ —— Marke A 1 über 20 8 Tee; Einmachzucker die Marken—8 über Kartoffeln zur Entnahme von je 500 g Ein⸗ machzucker Verfallen ſind die Marken—3 über Fleiſch 5 5 1 und 2 über Milcherzengniſſe, Oele, Fette Marke 1 über Milch 75 1 über Kaffee oder Kaffee⸗Erſatz 5 1 über Nährmittel 5 1 über Zucker 5 1 2 1 über Eier(Käſe) über Seife 5 1 über Kartoffeln(Einmachzucker). Die Kleinverkaufsſtellen dürfen Marken mit dieſen Bezeichnungen nicht mehr annehmen. Stüdt. Ernührungs⸗ und Wirtſchaftsamt Ergänzung zum Merkblatt zur Einführung der Bezugſcheine In dem am Sonntag, dem 3. September 1939 veröffentlichten Merkblatt ſind folgende Ergänzungen bzw. Berichtigungen eingetreten: Ausgabeſtellen für Lehensmittelausweiskarten befinden ſich ab heute auch in Neuoſtheim, Dürerſtraße 4, Erdgeſchoß Waldhof, Waldhofſchule, Zimmer 1 Bei dieſen Stellen können ebenfalls Anträge auf zuſätzliche Ab⸗ gabe von Milch an Kinder unter 6 Jahren und an werdende und ſtillende Mütter und von Seifenzuſatzkarten für Minder bis zu 2 Jahren geſtellt werden. g Flüchtlinge erhalten in den Rusgabeſtellen für Cebensmittel⸗ ausweiskarten dann eine Lebensmittelausweiskarte, wenn ſie in Privat⸗Quartieren untergebracht ſind. Raſierſeife. Bezugſcheinpflichtig gegen Einzelbezugſchein. Ain⸗ tragſtellung in der Kartenſtelle im Roſengarten bzw. in den Gemeindeſekretariaten. Jeder Verbraucher kann einen Antrag für die nächſten 5 Monate nur einmal ſtellen. Seife. Auf den Abſchnitt 1 dürfen bezogen werden: 125 g Kernſeife oder 1 Stück Einheitsſeife oder 200 g Schmier⸗ ſeife oder 125 g Haushaltsſeife in zerkleinerter Form(Seifen⸗ flocken).(Auf Abſchnitt 2 unveränderte Abgabe wie ſeither). Spinnſtoffwaren. arbeits und Berufskleidung für Männer und Frauen iſt nicht mehr bezugſcheinpflichtig. Efidt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsaut j———J— Bekanntmachung Der Großmarkt auf dem Zeughausplatz wird vom Montag, den 11. September 1939, ab nach dem Platz hinter der Hauptfeuer wache am Adolf⸗Hitler⸗ Ufer verlegt. i Mannheim, den 5. September 1939. Der Oberbürgermeiſter. 8. Seite/ Nummer 408 Nene Mannheimer Zeitung Mittwoch, 6. September 1880 Terno Trude Harlen Unter anderem sehen Ste in Nans Brausewelter Josef Sleber Hude Schneider— Gerda Meria Führer tritſt in der eichshaupt- alle menschlichen Peidenschaften beschwörende Honflikt dieses Flims bildet sich im Beben eines jungen, schönen Mädchens, des Geltebte u verraten glauben muß at dramatischer Wucht führt die Handlung zur Auseinander- setzung auf leben und Jod. Ueber aller Spaunung der menschlichen Schicksale jedoch Welt eroberte! unt Küche im 3. Stock, zu vermieten. N— sick von elbem verhaßten 1185 5 Menschen verſolgt steht und voin 264 Füudenheim: fiolanidaa. Verwaltungen 677 Br. leeres Zim. U 5, 2, IV. 1 it d Splelleltung: Kurt Hoffmann n mit Jeanette Nac Boneld Haus sesaak, Ine Mayerbofer, dune Natur. die feterlich- maſestatische Diesmal ist er wieder gans Heinz BEtusamkeit der Berge., das erleben auch Sie die Geburt det z Simmer went Knut, NRudelf Ferna, Nel, eee; Rühmann und so. wie wir ihn Raunen und Schweigen des herri. Donkey od. Eselserenade Heizung, ear Nuhimann, Rudelf Platte, Manis gern haben. Das mird eme para- Waldes Großes Vorprogramm in vuhiger Lage, Brause welter dtestsche Augelegenhettl Und Tg..30.45.00 8 4 5 ein Schlager kommt in dem Flim N 2 möblieri Hus: From Grote. Spleſlekung: Georg dc V.00.10.20 Uhr zu vermieten. Vorher: Ufe-Kkulturfllm: Jungens, M nner, einer ist und den man im Ohr 0 5 2 8 d Mot 1— behält:„Das kenn le einen see F. Rihm, und Moore und die neue Wochenschau mann nicht erschüttern!“ Und da- 5 mit soll nun wirklich genug ge- 5 0 A A Volikaufmann übernimmt N Ab heute wieder geöffnet wie bisher! sagt sein. Das übrige lessen 22 7. Ste sich von Rühmann selber I. Haus- u Geschäfts- Hauptſtraße 138, Fr qugendiiche nieht zugelassen! N 0 5 Undenhot. Mesrtelartrade 56 Ferurnf 514 77. se EInnI.30.43 s. ur FALL em teo-Fum mt Anneliese unt, dee e , 0 0 0——— ö ö Gan 7 5 Wieder ges tine H 3 10 4 60 1 ex- Das entzückende UFA- Lustspiel. 5 ö Pee e Letragene klerren. 5 a 5 SANZzUGE e achten Sie auf die veränderten Anfangs zelten: Roman- Film- Woche 2 K 2 Wäsche u. Schuhe kautt lautend 230 3542 800 2 horst Fugen Bevorzugen sie bitte die Nachmittags- Vorstellungen! 8 An- 5 1 5 8 1 E n 21. Nalini Moſt i To un seinem neuesten Film der Terra: 7 Kaufe Am Bache spielen fro Libellen b erſchei Ind an der Angel spielt der Barsch, N e 0 monatl Im„Haradies der ſunggesellen. NN 2 abgeho! Spiell Rühmann einen„Hlotten-Harsch““.— 1 hierzu mit J. Heesters · Rudi Godden rllantschmud 15 Nady Rahl- Else Elster e 2 NHuslke: Petet Kreuder Rexin 2 III Walde agilen: 400, 550. 6 Un K 1, 5 3 150 Jugendliche nicht zugelassen 9 b Bescheinig. C33643— Hansi Knoteck Ne 5 3 95 ö 2 0 10 1 27 SECERENHEIHERSTR. 13 Vermietungen Der an sich einfache und doch 3 Zimmer der neuesten bochen schau: K Sack. und 60 FA- 8 5 2 bie Unterzeith nung des Mieht-.6, 35 125 0 oder Sachlelſtente J. angeiffspaktes in Moskau. Der e 33 Bitte beachten Sie die veränderten Anfangszeiten; es empfiehlt sich gent möglichst auen schon die Nachmittsss vorstellungen zu besuchen ber 2 stadt ein. Rede des britischen 1 uuſer. gußenministers Lord Halifax. Das 0 Werkzeuge emu. bl. 2 Grabe Schulschitt„ Schleswig · Holstein · III 2 besucht das deutsche Danzig.— ond e 5 225 5 5—— Automarkt alnHanRR Geräte enn en. zu verm. G 7, 6, p 7. 23 blanken 5/ 233 ö für den 3. St. 1 b. Fledie MNeparatfur- 635 chausunc N Ubsrhutz if ndl Zn H. PlaN EE, V eee ee an berufst. Mie⸗ 8 LAN E N klcnendorttstrane 9. 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