bor. ttaße 42, Schwetzinger Straße 44. erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. bierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ kraße 1. Pe Hauptſtr. 55. W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d folgend. Monat erfolgen Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: RI, 46, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Ne mazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 79 1 breite Textmillimeterzeile 75 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpretſe gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, und für fernmündlich erteilte Aufträge Allgemein Keine Gewähr an beſonderen Plätzen Gerichtsſtand Mannheim. 50. Jahrgang Freitag, 8. September 1930 Nummer 410 Unerhörte polnische Greueltaten- Die Polen-Armee in voller Flucht (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 8. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Die Operationen in Polen am 7. September nahmen an vielen Stellen den Charakter einer Verfolgung an; nur an einzelnen Stelleu kam es noch zu ernſteren Kämpfen. Südoſtwärts Gorlice und oſtwärts Tarnow dringen unſere Truppen gegen die Wisloka Nördlich der Weichſel haben bewegliche Kräfte Staſzow und nördlich der Lyſa Gora die Gegend dicht weſtlich Kamienna erreicht. Die Bahnlinie Konſkie—Opocno wurde im An⸗ griff überſchritten. Nördlich Tomaſzow haben Panzertruppen den Feind aus Rawa Mazo⸗ wiecka geworfen und ſtehen dort 60 Km. vor Warſchau. Zwiſchen Thorn und Strasburg iſt die Drewenz überſchritten. Die Beſatzung der Weſterplatte in Danzig hat ſich ergeben; ihr Widerſtand wurde durch Pioniere, Marine⸗Sturmkompanien und Ss⸗ Heimwehr unter Mitwirkung der„Schleswig⸗ Holſtein“ gebrochen. Nordoſtwärts Warſchau iſt der Narew bei Pultuſk und Rozan überſchritten. In der Provinz Poſen wurden im Süden und Norden weitere Gebietsteile beſetzt. An dieſen ſchnellen und großen Erfolgen hatte die Luft waffe wieder entſchei⸗ denden Anteil. Ihr Maſſeneinſatz richtete ſich gegen die zurückgehende polniſche Armee. Sie griff mit Schlacht⸗ und Sturzkampfgeſchwa⸗ dern unmittelbar in den Erdkampf ein. Marſch⸗ kolonnen wurden zerſprengt, Rückzugswege durch Zerſtören von Brücken und Uebergängen verſperrt, Verſuche von feindlichen Gegen⸗ angriffen ſchon in der Bereitſtellung zerſchla⸗ gen. Die Weichſelbrücken füdlich Warſchan ſind nachhaltig zerſtört. In Warſchau ſind die Durchgangsſtraßen mit Kolonnen angefüllt und verſtopft. Die eilige Räumung der Stadt iſt im Gange. 5 Zwei deutſche Flugzeuge wurden über vol⸗ niſchem Gebiet abgeſchoſſen; ein Flugzeug mird vermißt. Das deutſche Hoheitsgebiet wurde auch geſtern nicht angegriffen. In der Nord⸗ und Oſtſee wurde eine Reihe von Minenſuchunternehmungen durch die Kriegsmarine durchgeführt. Boote einer Minen⸗ ſuchflottille beſchoſſen eine polniſche Strandbat⸗ terie, die das Feuer erfolglos erwiderte. Ein viertes polniſches U⸗Boot wurde vernichtet. Vor Warſchau! (Funkmeldung der N M3.) + Berlin, 8. September. Deutſche Panzertruppen haben an der Strecke Tomaſzow— Warſchau feindlichen Widerſtand nach heftigem Kampf gebrochen und ſind in raſchem Vordringen auf die polniſche Haupt⸗ ſtadt. Noch am Vormittag wurde der Ort Mſzezonow erreicht. Bisher 25000 Gefangene dub. Berlin, 7. September. Nach Feſtſtellungen des Oberkommandos des Heeres beträgt die bisherige Geſamtbeute in Polen bis zum 6. September 25 000 Gefangene, 126 Ge⸗ ſchü tze, viele Kampfwagen und Pauzer⸗ ſpähwagen. Die Zahl der erbeuteten Maſchinen⸗ gewehre, Gewehre und Panzerabwehrkanonen kann vorläufig auch nicht annähernd überſehen werden. „Atemberaubend“ (Funkmeldung der N.) . Baſel, 8. September. Die ſchweizeriſche Preſſe ſtellt in ihren Kommen⸗ taren zu den Kämpfen in Polen übereinſtimmend die großen Erfolge der deutſchen Truppen feſt. Die „Neue Baſler Zeitung“ nennt das Vorwärtstempo der deutſchen Truppen direkt atemberaubend. Hierzu habe vor allem die deutſche Luftwaffe ihr gut Teil beigetragen. Der Kampf in Polen beſtätige, wovon ſchon Abeſſinien, Spanien und dann China einen Begriff gaben, was die Ueberlegenheit in der Luft bedeute. Nicht nur, daß die in der Luft unter⸗ legene Armee abgehalten werden könne, Truppen und Kolonnen des Gegners zu bombardieren, ihre Aufmarſchbewegungen auszuſpähen, ſie ſeien auch in ihren eigenen Bewegungen durch Bomber, Kampf⸗ flieger und Späher des in der Luft ſtärkeren Geg⸗ ners außerordentlich behindert. Dazu komme, daß in dieſem Kriege die deutſche Armee über viel moto⸗ riſterte Einheiten, Panzer und ſchnelle Truppen verfüge. Engländer ſchießen eigene Flugzeuge ab (Funkmelöung der NM.) + Neuyork, 8. September. United Preß berichtet aus London, nach einer Mitteilung des britiſchen Juformationsminiſteriums hätten die engliſchen Flakbatterien bei einem Flie⸗ ger⸗Alarm die eigenen Kampfflieger unter Feuer ge⸗ nommen. Ein britiſches Flugzeug wurde dabei in Brand geſchoſſen und ſtürzte ab; ein zweites wurde derart beſchädigt, daß es notlanden mußte. WMuirſchau begreift allmählich die Wahrheit Vergeblich verſucht die Regierung der Bevölkerung neuen Mut zu machen! dnb. Stockholm, 7. Sept. „Nya Dagligt Allehanda“ berichtet aus Warſchau, daß die Abreiſe der ausländiſchen Miſſionen aus der polniſchen Hauptſtadt einen ebenſo tiefen Eindruck auf die Bevölkerung gemacht habe als die Flucht der polniſchen Regierung. Nicht nur die Verwundeten, ſondern auch der größte Teil der Zivilbevölkerung — alles, was überhaupt nur könne— verlaſſe die Stadt. Da die Züge im weſentlichen für das Mili⸗ tär und die Regierung reſerviert ſeien, gehe die Flucht der Zivilbevölkerung zum großen Teil zu Fuß vor ſich. Auf Wagen führten die Fliehenden ihr Eigentum mit ſich. Beſonders groß ſei die Zahl der Juden unter den Flüchtenden. Die Räumung der Stadt vollziehe ſich im Zeichen eines reſignie⸗ renden Fatalismus, der dem Ganzen das Gepräge gebe. Der Berichterſtatter von„Uuſt Suomi“ meldet aus Warſchau, dort habe am Mittwoch vollkommene Panik geherrſcht. Der Strom der Flüchtlinge ver⸗ ſtopfe ſämtliche Straßen nach Oſten, ſo daß der Ver⸗ kehr ſtark geſtört wurde. Polniſches Militär ſtröme nach Warſchau. Der polniſche Rundfunk und die Preſſe verſuchten, durch Falſchmeldungen die pol⸗ niſche Bevölkerung zu ermutigen. Immer noch Vogel-Strauß-Politik (Funkmeldung der NM.) E Stockholm, 8. Sept. Nach Berichten der ſchwediſchen Blätter aus Warſchau, drückte die nicht mehr zu verheimlichende Tatſache der polniſchen Niederlage immer ſtärker auf die Stimmung der Bevölkerung, obwohl amtlich erſt zugegeben wurde, daß„ein Teil des polniſchen Ge⸗ bietes verloren ſei.“ Auch den offenbar von der pol⸗ niſchen Zenſur ſtark beſchnittenen Berichten ſchwe⸗ diſcher Berichterſtatter merkt man deutlich an, daß ſich in Polen allmählich ein Gefühl der Hoffnungs⸗ loſigkeit breitmacht. Immer deutlicher fühlt die Bevölkerung, daß ſie von ihrer Regierung bisher über die tatſächlichen Folgen ihrer Kataſtrophenpoli⸗ tik im unklaren gehalten worden iſt. So waren die geſtern in Warſchau eingetroffenen zahlloſen Flücht⸗ linge aus Lodz völlig überraſcht, daß auch die pol⸗ niſche Hauptſtadt von deutſchen Fliegern erreicht wird. Der Eiſenbahnverkehr zwiſchen Warſchau und Wilna iſt jetzt völlig unterbrochen, da die Strecke durch deutſche Flugzeugbombardements ſchwer be⸗ ſchädigt iſt. Durch die Ausſtreuung haltloſer Gerüchte ſu⸗ chen die polniſchen Behörden dem Mut der Be⸗ völkerung aufzuhelfen. So wurde geſtern be⸗ hauptet, daß mehrere engliſche und franzöſiſche Flugzeuggeſchwader in Lublin angekommen ſeien. Sie hätten Deutſchland in großer Höhe überflogen und ſollten jetzt den Gegenan⸗ griff der Polen unterſtützen, der in großer Aufmachung angekündigt wird. Weiter hat die Regierung in einer Bekanntmachung an die Bevölkerung der polniſchen Hauptſtadt be⸗ haupet daß Warſchan in keiner Weiſe bedroht ſei. Mit blutiger Ironie bringt eine große ſchwediſche Zeitung dieſen Satz aus dem polniſchen Kommuni⸗ qué als Hauptüberſchrift und ſetzt direkt darunter eine Karte über die Operationen in Polen. Mit gleicher Ironie wird berichtet, daß Staatsminiſter Sklad⸗ kowſki geſtern in der Warſchauer Preſſe eine Mit⸗ teilung veröffentlichte, in der es heißt:„Mitbürger! Die Regierung der polniſchen Republik iſt gezwun⸗ gen, Warſchau zu verlaſſen. Sie kommt aber be⸗ ſtimmt zurück nach dem Abſchluß des Krieges.“(12) Wiederaufnahme des Perſonen⸗ und Gepäckver⸗ kehrs nach Oſtpreußen. Die Reichsbahndirektion Berlin teilt mit, daß der Perſonen⸗ und Gepäckver⸗ kehr nach Oſtpreußen mit dem Seedienſt wieder auf⸗ genommen worden iſt. Anerbittliche Strenge gegen Volksſchüdlinge Zuchthaus und Todesſtrafe für Plünderungen während der Verdunkelungsperiode dnb. Berlin, 8. September. Die zur Abwehr feindlicher Fliegerangriffe ge⸗ botene Verdunkelung darf verbrecheriſchen Elementen nicht den Anreiz bieten, in ihrem Schutz ein licht⸗ ſcheues Treiben zu entfalten. Eine eben erſchienene Verordnung, die vom Miniſterrat für die Reichs⸗ verteidigung unter dem Vopitz des Generalfeldmar⸗ ſchalls Göring beſchloſſen wurde, ſchiebt derartigen Verſuchen einen Riegel vor: 5 Wer bei Fliegeralarm oder unter dem Schutze der Verdunkelung zu rauben oder ſtehlen, an⸗ dere zu verletzen oder gar das Leben eines Volksgenoſſen anzugreifen unternimmt, wird 7 mit dem Tode oder mit lebenslanger oder zeit⸗ licher Zuchthausſtrafe bis zu 15 Jahren beſtraft. Dieſelbe Strafe trifft nach der Verordnung auch diejenigen, die in anderer Weiſe unter Ausnutzung der durch den Kriegszuſtand geſchaffenen beſonderen Verhältniſſe eine Straftat begeht, wenn das geſunde Volksempfinden wegen der beſonderen Verwerflich⸗ keit der Straftat eine beſonders harte Strafe fordert. Wer etwa einen Betrug an der Familie eines Kriegsteilnehmers darauf aufbaut, daß ihr natür⸗ licher Beſchützer, der Ehemann und Vater, im Felde ſteht, wer die Beſtimmungen über die Kriegsbewirt⸗ ſchaftung von Vorräten umgeht, wer Warenbeſtände vernichtet, um aus anderen Waren höheren Gewinn einzuſtreichen, wer als Verwalter kriegswirtſchaft⸗ lich wertvollen Gutes in die eigene Taſche arbeitet, den ſollen nach der Verordnung die ſchärfſten Stra⸗ fen bis zur Todesſtrafe treffen. 5 Noch ſchärfer packt die Verordnung zwei andere Gruppen von Fällen an: Ausſchließlich mit dem Tode bedroht ſie den⸗ jenigen. der zum Schaden der deutſchen Wehr⸗ kraft und Wirtſchaftskraft Gebäude in Brand ſetzt. den Verkehr auf der Eiſenbahn und Stra⸗ ßenbahn gefährdet, oder ſonſt eine gemeingefähr⸗ liche Straftat begeht. Schließlich verfällt dem Tode, wer in einem Gebietsſtreifen, den die Zivilbevölkerung aus militäriſchen Gründen geräumt hat, plündert; wer in ſolchen Gebieten ſtiehlt, iſt ſo verächtlich, daß die Verordnung hier den Vollzug der Todes⸗ ſtrafe durch Erhäugen vorſiet. Worum es geht * Mannheim, 8. September. Kriege werden gewöhnlich aus einem ganz ande⸗ ren Grunde geführt als aus dem, den man den Völ⸗ kern vorzuſtellen pflegt. Denn wenn die Völker ſich ſchon opfern ſollen, dann fordert es die Naivität ihres moraliſchen Gemütes, daß ſie ſich wenigſtens für ein ethiſches Ideal opfern dürfen! Die über- dimenſionale Vergröberung materialiſtiſchen Geiſtes, wie ſie der Krieg darſtellt, verlangt um zu ihrem Triumph zu kommen, die idealiſtiſche Verbrämung — ſo gleichſam noch im Sieg des böſen Prinzips in der Welt noch die Notwendigkeit des Guten unter⸗ ſtreichend. So war es immer; ſo wird es immer ſein. 1914 hat man Deutſchland mit Krieg überzogen, nicht weil England auf unſere Flotte und unſeren Handel neidiſch war, nicht weil Frankreich einſach die Nie⸗ derlage von 1870 rächen wollte, nicht weil der ruſſi⸗ ſche Panſlawismus hungrig war auf das alte Oeſter⸗ reich, nein: weil man das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker und die Völker ſelber retten wollte vor dem Barbarentum des Teutonismus! Die gleichen edlen Motiven haben natürlich auch diesmal England in den Krieg gegen uns geführt. Deutſchland hatte Polen„überfallen“— zwar hatte ſich die Geſchichte bei Lichte beſehen, ein bißchen umgekehrt abgeſpielt, aber ſo geſcheit war die eng⸗ liſche Propaganda ſchon, um das zu verſtecken!— mußte da das edle Albion nicht dem armen kleinen Polenſtaat gegenüber ſeinem gewaltigen und gewalt⸗ tätigen Erwürger beiſtehen? Das war jedenfalls die Begründung, mit der der engliſche Botſchafter in der hiſtoriſchen elften Mit⸗ tagsſtunde des vergangenen Sonntags der deutſchen Reichsregierung den Kriegszuſtand notifizierte, England wollte Polen davor retten, von Deutſchlawo beſiegt und verſchlungen zu werden. Wäre das wirklich der Grund geweſen, der Eng⸗ land und in ſeiner Gefolgſchaft auch Frankreich in den Krieg gegen Deutſchland geführt hat, dann hätte in der gleichen elften Stunde des letzten Sonntags die große Schlacht an der Weſtfront entbrennen müſſen. Dann hätten England und Frankreich ſo⸗ fort und ohne Zögern die große Entlaſtungsoffen⸗ ſive beginnen müſſen, auf die Polen hoffte und die ganze übrige Welt wartete. Es war ja ſchon am letzten Sonntag bereits höchſte Zeit dazu. Die pol⸗ niſchen Grenzarmeen waren damals bereits geſchla⸗ gen und in vollem Rückzug. Statt deſſen ſtand man in London und Paris mit verſchränkten Armen bei⸗ ſeite und ließ die Warſchauer Tragödie ruhig weiter abrollen, ließ Polen, das man in den Krieg gehetzt hatte mit der Verſicherung, daß man ja zu ſeiner Hilfe bereit ſtünde, ruhig verbluten und Polens Re⸗ gierung, die ſo ſehr auf Londons Wort geſchworen und ſo wenig an das warnende Schickſal eines Ne⸗ gus, eines Beneſchs, eines Negrins und eines Zo⸗ gus gedacht hatte, ruhig aus der Hauptſtadt ihres Landes flüchten. Dabei hatte man nicht einmal die Ausrede, daß man nicht bereit geweſen wäre. Denn angeblich war man ja ſchon ehe die Kriſe ausbrach, bis auf den letzten Gamaſchenknopf gerüſtet und in der Tat hatte man ja auch ſeit Wochen alle Mobil⸗ machungsmaßnahmen getroffen. Für dieſes Verhalten Londons gibt es nur eine Erklärung, die wir freilich Warſchau ſchon vor dem berühmten Bündnispakt mit London hätten geben können: Polens Schickſal iſt England vollkommen gleichgültig. England hat Po⸗ len und die ganze Welt wieder einmal ſchamlos be⸗ logen, als es behauptete, daß es Polens wegen in den Krieg ziehe. Es ging aus ganz anderen Gründen in den Krieg gegen uns. Heute, da ſich Polens Schick⸗ ſal zu vollziehen ſcheint, ohne daß von der„Garan⸗ tie“macht England ein Verſuch gemacht würde, es abzuwenden, werden dieſe Gründe auch mit einer zyniſchen Offenheit verraten. Der Krieg, den England führe, ſo ſchreiben heute die engliſchen Zeitungen, und wir nehmen an, daß dieſes Eingeſtändnis den polniſchen Kampfesmut ganz erheblich ſteigern wird, ſei vollkommen unab⸗ hängig rom militäriſchen und politiſchen Schickſal Polens. Er werde geführt für die Nieder rin⸗ gung des„Hitlerismus“ und um keines an⸗ deren Zieles willen. Und von dieſem Ziele werde England nicht abgehen, ganz gleich, wie das Schick⸗ ſal Polens ſei. 5 Nun weiß es ja die Welt: Es kam England gar nicht auf darauf an Polen Hilfe zu bringen, es kam ihm nur darauf mit Hilfe des polniſchen Vorwandes den Weltkrieg gegen Deutſchland zu entfeſſeln. Es hat oͤen Krieg nicht, wie es ſeinem Volke und der 0 2. Seite/ Nummer 410 Neue Maunheimer Zeitung Freitag, 8. e ptember 1939 Welt verſichern wollte, aus Nächſtenliebe gegenüber Polen und aus Gerechtigkeitsſinn gegenüber dem Schickſal der kleinen Staaten erklärt, es hat ihn aus Haß gegen Deutſchland und ſeinen Führer und aus Neid gegen Deutſchlands europäiſche Vormacht⸗ ſtellung, die niemals die engliſche Weltſtellung be⸗ einträchtigte, vom Zaune gebrochen. Es wiſcht die fürchterlichen Blutopfer Polens zuſammen mit ſei⸗ nem eigenen Verſprechen mit einer Handbewegung von dem Tiſche ſeiner politiſchen Kriegsberechnun⸗ gen: Die Brände, die Polens Himmel röten, haben ihren Zweck erfüllt: An ihnen konnte England die Kriegsfackel über Europa entzünden. Und nach dem Willen Englands ſoll dieſe Kriegsfackel nicht gelöſcht werden bis der„Hitlerismus“ aus Europa vertilgt iſt! Merkwürdig, wie bekannt uns dieſe Formel doch vorkommt! War das nicht auch die Formel, mit der man im Jahre 1914/8, nachdem der erſte„Kriegs⸗ und“ Belgien ebenſo erledigt war, wie jetzt der sgrund“ Polen erledigt wird, das eigene eng⸗ lk und die übrigen Nationen der Welt gegen Deutſchland mobilzumachen verſucht hatte? Hatte man nicht auch damals geſagt, der Krieg ginge darum die Welt vor dem„Wilhelminismus“ zu befreien, der Europa nicht in Frieden laſſe? Und hat man nicht auch damals hinzugefügt, gegen das biedere, brave, arbeitſame deutſche ſſ Volk, deſſen bürgerliche und ſoldatiſche, Tugenden man ſo bewundere, hätte man natürlich gar nichts, man wolle im Gegenteil es nur von einem Syſtem befreien, das Deutſchland nicht weniger als die ganze übrige Welt ins Un⸗ glück ſtürze? Die engliſche Propaganda iſt doch in 20 Jahren Frieden verdammt ideenarm geworden! Sie läßt die gleichen Platten ablaufen, die ſie 1914 hat laufen laſſen. Sie hat nichts gelernt und nichts vergeſſen. Sie hat nicht vergeſſen, daß dieſe Propa⸗ ganda im deutſchen Volke vor 20 Jahren in der Tat nicht ohne Wirkung geblieben iſt, daß es ihr in der Tat gelungen iſt, einen Keil zwiſchen Volk und Füh⸗ rung zu treiben und die Geſchloſſenheit des deutſchen Widerſtandswillens zu durchbrechen. Begreiflich, daß ihr dieſer Erfolg von damals in Erinnerung ge⸗ blieben iſt. Aber ſie hätte hinzulernen müſſen, daß das deutſche Volk von heute nicht mehr das bon damals iſt. Daß Deutſchland heute ein lücken⸗ und fugenloſes Ganzes an Einheit und Einig⸗ keit darſtellt wie niemals in ſeiner ganzen Geſchichte. Und ſie hätte vor allem bedenken müſſen, daß auch das deutſche Volk die Erinnerung an den„Erfolg“ jener Propaganda von damals ſich bewahrt hat und heute noch ſehr gut weiß, wie in Wirklichkeit das Wohlwollen gegenüber dem deutſchen Volke ausge⸗ ſehen hat. Verſailles war eine Lehre, die nicht in zwanzig, die auch in hundert Jahren nicht vergeſſen ſein wird! Das müßte Englands Propagandaminiſter ſich sagen: ſich und ſeinem Volke, das dann ſehr raſch einſehen würde, für welch ungeheure Lüge es in den Krieg geführt wird. Aber das zu ſagen, dazu fehlt ihm die Einſicht, und wenn er die hätte, der Mut! Dr. A. W. Ein Saboleur erſchoſſen dnb Berlin, 7. Sept. Der Reichsführer„ und Chef der Deutſchen Po⸗ lizei teilt mit, daß wegen Verweigerung der Mit⸗ arbeit an Sicherungsaufgaben für die Landesver⸗ teidigung Johann Heinen, Deſſau, am 7. September 1939 erſchoſſen worden iſt. Heinen war außerdem ein wegen Diebſtahls vorbeſtrafter Verbrecher. Eine dummoͤreiſte Lüge Die„Gueiſenau“ als verſenkt gemeldet dnb. Berlin, 7. September. Der Rundſunkſender Baſel hat die Nachricht ver⸗ breitet, daß bei dem engliſchen Bombenangriff auf Wilhelmshaven und Cuxhaven der deutſche Taſchen⸗ kreuzer„Gneiſenau“ verſenkt worden ſei. amtlich von der Gegenüber dieſer Lüge wird. das Schlachtſchiff Seekriegsleitung feſtgeſtellt, daß „Gneiſenau“ von einem Fliegerangriff nicht betrof⸗ fen wurde und völlig unbeſchädigt iſt. Auch Siam bleibt neutral. Die Regierung von Siam hat offiziell die Neutralität proklamiert. So wurde in Brot —— erg gewütet! Maſſenmorde an deutſchen Volksgenoſſen— Auch dafür trägt England die Verantwortung (Funkmeldung der NM Z. E Schneidemühl, 8. September. Ein Schriftleiter der„Pommerſchen Zeitung“, der im Kampfgebiet weilt, gibt eine erſchütternde Schil⸗ derung der Schandtaten jener entmenſchten Ge⸗ ſchöpfe, für deren Strafloſigkeit England die Garantie zu übernehmen ſich erdreiſtete. Der Be⸗ richt der„Pommerſchen Zeitung“ beſagt: Am Tage, an dem der Fall Brombergs bekanntgegeben wurde, ſind wir in die Stadt an der Grenze eingefahren, die für das Grenzlanddeutſchtum des Oſtens der Begriff eines Bollwerkes t. Wir s ſeines Volkstums iſt. waren voll der Freude über die unerhörten Erfolge der Truppen, die an uns vorbei weiter nach Thorn fluteten. Im letzten Dorf vor Bromberg umringten Volksdeutſche unſere Wagen, die mit dem großen Flüchtlingsſtrom zurückgekommen waren, der all⸗ mählich wieder hinter der deutſchen Front die völlig verödeten Dörfer mit zagem Leben erfüllt. Dieſe Menſchen haben ſo unvorſtellbar viel durchgemacht, daß die Freude erſt langſam bei ihnen durchbricht, wenn ſte ſehen, daß ihr Haus noch ſteht, wenn ſich die Glieder der Familie allmählich zuſammenfinden, die vor dem Terror der Polen in die Wälder ge⸗ flüchtet waren. Aber kaum eine Familie gibt es Ha, die vollzählig zuſammenkommt und wir hören hier von einem furchtbaren Maſſen mord, dem hundert Volksdeutſche auf der Flucht nach Hohenſalza zum Opfer gefallen ſind. Die Polen haben ſie auf der Landſtraße mit Maſchinengewehren zuſammengeſchoſſen. In einem nördlichen Vorort von Bromberg er⸗ leben wir die unvorſtellbaren Greuel, die von den Polen verübt wurden, unmittelbar als eine Viſion des Grauens. Wir ſtehen in der Kapelle eines deutſchen Friedhofes. Da liegen fünfzehn Menſchen. alte Männer, Frauen und junge kräftige Menſchen, ein Junge von vierzehn Jahren, die Hände auf dem Rücken gefeſſelt, in qualvollen Stellungen erſtarrt, blutüberſtrömt. Sie mußten ſich ihr eigenes Grab ſchaufeln und wurden dann totgeſchlagen. g der Opfer iſt in dem zerſchundenen Geſicht nur noch der Mund zu erkennen. Auf dieſe entſetzliche Weiſe ſind die deutſchen Bauernſöhne ganzer Dörfer er⸗ ſchlagen worden. Zu der Kapelle kommen, als wir erſchüttert herausgegangen ſind, weinende Menſchen, die ſtumm den Arm heben. Da iſt die Mutter des Vierzehn⸗ jährigen mit der Großmutter. Man hat ihr das Kind von der Seite geriſſen. Eine Nachbarin hat ſich für den Jungen totſchlagen laſſen wollen, aber der künftige deutſche Mann mußte daran glauben. Wir hören von noch größeren Schandtaten. Ein Vobksdeutſcher führt uns zu einem Wald, Her ſich in der Richtung nach Krone erſtreckt. Wir ſehen Frauen mit Blumen und verſteinerten Geſichtern. Der lichte Kiefernwald offenbart fetzt das, was er am Sonntag Grauenvolles geſehen hat. Ueberall ſind flache Löcher im Boden und daneben liegen die Opfer, die man heraushob und denen man die Ge⸗ ſichter mit blühender Heide zugedeckt hat. Gruppen zu pieren, fünfen, grauenvoll entſtellt, zwiſchen denen die Frauen mit ihren Blumen herumirren, um die Männer zu ſuchen. 5 Flakartilleriſten, die in der Nähe liegen, heben die Toten auf die Wagen, die von Grube zu Grube fahren. 25 Männer hat man bis jetzt gefunden, aber die Suche geht weiter und die grauenvollen Maſſengräber erſtrecken ſich noch weit in den Wald hinein. Eine alte Dame in Schwarz ſucht vergeblich, die Blumen an die Bruſt gepreßt, ihren Lebens⸗ gefährten. Und ſo wie ihr, ging es vielen. Dabei iſt dies doch nur ein kleiner Vorort Brombergs. Und ſo wie hier haben die Polen überall gehauſt! Von der Kroner Straße ſind nur drei volksdeutſche Männer am Leben geblieben. Der eine konnte feine Häſcher beſtechen, der andere hat ſich mit ſeiner Familie zwei Tage lang in die Erde eingegraben und verſteckt gehalten! Wir fahren in die Stadt, wo— wie man uns er⸗ zählte— faſt auf allen Straßen die Leichen volks⸗ deutſcher Männer herumgelegen haben und kommen zwiſchen zerſtörten Brücken zu einer kleinen Ver⸗ ſammlung am Grünſtreifen längs der Brahe vorbei. Zwei Männer graben und weinende Frauen ſtehen herum. Auch ſie mit Blumen. Hier an einer be⸗ lebten Durchgangsſtraße hat das Mordgeſindel den deutſchen evangeliſchen Pfarrer, den Kirchendiener und noch zwei Volksdeutſche verſcharrt. Bei einer der Militärſtellen, bei denen das volks⸗ deutſche arenzenloſe Leid hilfeflehend laut wird, tref⸗ Belriebsführer! Arbeiter! Angeſtellte! Das jjt wichtig für euch! Neue Vorſchriften im Arbeitsrecht! dnb. Berlin, 7. September. Der Miniſterrat für die Reichsverteidigung hat eine Verordnung verabſchiedet, die einige wichtige Fragen auf dem Gebiete des Arbeitsrechtes und des Arbeitsſchutzes klärt. Mit der Verordnung zur Abänderung und Er⸗ gänzung von Vorſchriften auf dem Gebiete des Ar⸗ beitsrechtes wird u. a. beſtimmt, daß ein beſtehendes Arbeitsverhältnis durch eine Einbernfung zum Wehrdienſt nicht gelöſt würbe; lediglich die ſich aus ihm ergebenden Rechte und Pflichten ruhen während der Dauer der Dienſtleiſtung. Eine Werkwohnung, die von den Familienangehöri⸗ gen des Einberufenen weiter benötigt wird, braucht jedoch nicht geräumt zu werden. Mit der Verordnung werden auch die geſetzlichen Arbeitszeitbeſchränkungen und die auf der Grundlage der bisher geltenden Arbeitszeitgeſetze in Tarifordnungen vorgeſehenen Arbeitszeitbeſchränkungen für männliche Gefolg⸗ ſchaftsangehörige über 18 Jahre außer Kraft geſetzt. Es iſt aber Vorſorge getroffen worden. daß eine unangemeſſene Ausnutzung der Arbeits⸗ kraft verhindert wird. Der Miniſterrat für die Reichs verteidigung er⸗ ließ weiter am 1. September 1939 eine Verordnung über die Beſchränkung des Arbeitsplatzwechſels, zu der der Reichsarbeitsminiſter am 6. September 1939 eine Durchführungsverordnung erlaſſen hat. Wer, gleichgültig ob Betriebsführer oder Geſolg⸗ ſchaftsmitglied, ein Arbeitsverhältnis löſen will, be⸗ darf hierzu der Zuſtimmung des Arbeitsamtes. Dies gilt auch für Beſchäftigungsverhältniſſe in der Hauswirtſchaft. Ausgenommen von der Zuſtim⸗ mung zur Kündigung ſind Arbeits verhältniſſe, über deren Löſung ſich die Vertragsteile einig ſind, ſerner Entlaſſungen, die durch Stillegen von Betrieben (Bauſtellen) erforderlich werden, und ſchließlich Ar⸗ beitsverhältniſſe, die zur Probe oder Aushilfe ein⸗ gegangen werden und innerhalb eines Monats be⸗ endet werden. Ferner bedarf es der Zuſtimmung zur Löſung von Arbeitsverhältniſſen nicht bei Ar⸗ beitskräften, die gelegentlich oder gegen geringfügi⸗ ges Entgelt beſchäftigt ſind und daher der Kranken⸗ verſicherungspflicht nicht unterliegen. Die Zuſtimmung des Arbeitsamtes iſt auch zur Einſtellung von Arbeitskräften erfor⸗ derlich. Der Zuſtimmungspflicht des Arbeitsamtes unter⸗ liegt jedoch nicht die Einſtellung in Betriebe der Landwirtſchaft, des Bergbaues ſowie in Haushal⸗ tungen mit Kindern unter 14 Jahren. Für Ar⸗ beitskräfte, die nach Eintragungen im Arbeitsbuch zuletzt in der Land wirtſchaft beſchäftigt waren, gel⸗ ten jedoch die Ausnahmen von der Zuſtimmungs⸗ pflicht des Arbeitsamtes für Betriebe des Berg⸗ baues und für Haushaltungen mit Kindern unter 14 Jahren nicht. In dieſen Fällen iſt ebenfalls die Zu⸗ ſtimmung des Arbeitsamtes erforderlich. Arbeitskräfte die ohne Zuſtimmung des Ar⸗ beitsamtes ausſcheiden können, ſind verpflichtet, ſich nach dem Ausſcheiden aus der bisherigen Arbeits⸗ ſtelle unverzüglich perſönlich oder ſchriftlich beim Arbeitsamt zu melden. Dieſes ſoll dadurch die Mög⸗ lichkeit erlangen, freigeſetzte Arbeitskräfte beſchleu⸗ nigt an Stellen des Bedarfes, insbeſondere bei ſtaats⸗ politiſch wichtigen Aufgaben, einzuſetzen. Bei einem, rte Frau mit ann hat das fen wir eine kleine, vom Alter verzeh einem Nachbarn. Ihrem 70jährigen N polniſche Geſindel den Kopf abgeſchnitten. Nun ſind Polenweiber da, die an dieſen Schandtaten maß⸗ gebend beteiligt ſind, die aber jetzt mit blaſſem und trotz der Angſt frechem Geſicht leugnen. Wir hören von einem ganze achtzehn Jahre alten Burſchen, der mit dem Motorrad durch die Straßen fuhr, vor den Häuſern Volksdeutſcher ſchoß, auf demſelben Wege die Polizei aufſuchte und die Deutſchen denunzierte. Die Hülſen ſeiner Patronen 1 de f n genügten, einen Deu de „Volksjuſtiz“ auszuliefern. 1 Burſche hat, während unten auf d Truppen einzogen, auf den Böde Volksdeutſche gemacht und ſie ab viehiſch zugerichtete Wohnungen, Deutſchen, die dem Blutbad blau und grün geſchlagen, kaum fähig, ſich zu egen. Wir hören von Treibfjagden auf deutſche Frauen und Männer, ſahen noch Tote, denen man die Glieder zerbrochen hatte, eine endloſe Kette des Grauens. Auf dem nächtlichen Heimweg r der Strom derer noch nicht abgeriſſen, die mit Kinderwagen und Karren zaghaft in ihre Heimat zurückkehrten, un⸗ Kurze jüngerer er Straße deutſche noch Jagd auf alte lt. Wir ſehen ge der wenigen gewiß, ob ſie alle Lieben, ihre Häuſer, ihr Eigenſum wiederfinden würden. Noch ſind ſie zaghaft, aber gerettet, und die Freude darüber und das grenzen⸗ loſe Vertrauen auf den Führer iſt trotz ihrer Schmer⸗ zen zu ſpüren. Grauenvoll verſtümmelt anb Beuthen, 8. September. Die von den polniſchen Aufſtändiſchen bei Ma⸗ ziejkowitz hingemordeten und in einem Maſſengrab auf dem Friedhof von Michalkowitz beigeſetzten 27 Volksdeutſchen waren ſo grauenvoll verſtümmelt, daß ihre Identität nicht mehr hat nachgewieſen wer⸗ den können. Unter den Verſtümmelten befindet ſich auch der erſte nationalſozialiſtiſche Stadtverordnete der Stadt Beuthen, der ſchon in der polniſchen Auf⸗ ſtandszeit von 1921 durch ſeinen tatkräftigen Einſatz als Retter Beuthens in Erſcheinung getreten war, SA⸗Oberſturmbannführer Kiſſarſky, ein weit über die Grenzen Oberſchleſiens hinaus bekannter Deutſchtumskämpfer. chan fiber die Grenzen Chamberlain ſucht das Anterhaus einzuwickeln ASA für unbedingte Neutralität dub. Berlin, 7. September. Der engliſche Miniſterpräſident hat am Donners⸗ tag im Unterhaus den Abgeordneten regelmäßige Berichte über die allgemeine Kriegslage verſprochen. Wenn die ſpäteren Berichte ebenſo gefärbt ſind wie der erſte, ſo werden die Unterhausmitglieder wenig erbaut von dieſen Reden ſein. Chamberlain be⸗ hauptete, daß die Polen„hartnäckig um jeden Meter ihres Landes kämpften“, obgleich aus dem raſchen Vorſchreiten der deutſchen Ofſenſive hervorgeht, wie ſchnell die Widerſtandskraft der Polen gebrochen worden iſt. Er erklärte dann,„der Krieg ſei eigentlich durch die Verſenkung der„Athenia“ eröffnet worden, über die die ganze Welt zutiefſt entritſtet ſei.“ In Wahrheit weiß die ganze Welt, daß der engliſche Lügenkrieg und die ſkrupelloſe Stim⸗ mungsmache in Amerika durch britiſche Torpedos auf die„Athenia“ eröffnet worden ſind. Ueber Einzelheiten der Mobilmachung, ſo meinte Chamberlain, könne er noch nichts mitteilen. Die engliſchen Oppoſitionsparteien, nämlich die Dabour⸗Partei und die Liberalen, haben es ab⸗ gelehnt, Poſten in der Regierung Chamberlains zu übernehmen. Sie haben jedoch Verbindungsmänner zu einigen Miniſterien beſtellt, die ſich über die Tätigkeit dieſer Miniſtexien unterrichten ſollen. Die kleine Gruppe unabhän⸗ giger Liberaler, die hinter Lloyd George ſteht, hat als einzige Oppoſitionsgruppe den Sohn des ehe⸗ maligen Miniſterpräſidenten des Weltkrieges, Major Lloyd George, auf einen untergeordneten Poſten in der engliſchen Regierung entſandt. Die finniſche Zeitung„Helſingin Sanomat“ be⸗ richtet über die Veränderungen im Leben Londons. Sämtliche Theater und Kinovorſtel⸗ lungen ſeien eingeſtellt worden, ebenſo wie alle Ver⸗ anſtaltungen abgeſagt wurden. Auch die Einſchrän⸗ kungen im Benzinverbrauch hätten das äußere Bild der Stadt ſehr verändert. Stark verringert ſei ins⸗ beſondere auch der Papierperbrauch. Die Preiſe für Kunſtſeide ſeien ſtark geſtiegen. Im Milchverbrauch würden große Einſchränkungen vorgenommen. Daß der finniſche Korreſpondent ein„völlig normales Leben“ feſtſtellen kann, beweiſt nur, daß die engliſche plutokratiſche Oberſchicht von Maßnahmen, die die Maſſe des Volkes auf ſich nehmen muß, vorläufig nichts ſpürt. Der bisherige Miniſterpräſident der Südafrika⸗ niſchen Union, General Hertzog, proteſtiert in einer öffentlichen Erklärung gegen Südafrikas Teilnahme an einem europäiſchen Krieg. Bei der Auseinanderſetzung zwiſchen Großbritannien und Deutſchland ſtehe auch nicht das untergeordnete Intereſſe der Südafrikaniſchen Union auf dem Spiel. Der Krieg werde nur gegen Großbritannien geführt. General Smuts, der mit England zuſam⸗ mengehe, habe die Freiheit der Nationen verraten. 222 ** Das britiſche Schatzamt gibt bekannt, daß der polniſchen Regjerung eine Baran⸗ leihe von rund 100 Millionen Reichs ⸗ mauk gewährt wird. Das Abkommen wurde heute im britiſchen Außenminiſterium unterzeichnet. N Die Regierung von Nanking wünſcht, daß Kriegsſchiffe aller Nationen, die in einen Konflikt miteinander geraten ſind, ſich aus den chineſi⸗ ſchen Gewäſſern zurückziehen, um Zwi⸗ ſchenfälle zu vermeiden“. Die„Times“ bemerkt dazu, der Zweck dieſes Vorſchlages ſei, da es in China keine deutſchen Streitkräfte gebe, nur zu durchſichtig. 4 Staatsſekretär Hull erklärte heute, daß amerika⸗ niſche Frachten, die unter das Neutralitätsgeſetz fallen, auch dann nicht nach Großbritannien verſchifft werden könnten, wenn ſie von Kanada gekauft wür⸗ den und dieſe britiſche Dominion nicht in den Krieg gegen Deutſchland Lingrelfe. Belgiſche und luxemburgiſche Regie⸗ rungs vertreter hatten heute eine Zuſammen⸗ kunft, in der der luxemburgiſchen Regierung für den Fall von Schwierigkeiten die Hilfe Belgiens in Aus⸗ ſicht geſtellt wurde. Die luxemburgiſche Regierung hat nunmehr durch Verordnung zu verhindern geſucht, daß der luxem⸗ burgiſche Sender anderes als Mitteilungen und Aufrufe der eigenen Regierung veröffentlicht und den Sender der Propaganda fremder Staaten zur Verfügung ſtellt. 5 Im Anſchluß an die Tagung des Oberſten Sowjets werden an allen größeren Orten der Sowjetunion Verſammlungen abgehalten. Ueberall ſpricht die Benölkerung der Außenpolitik ber Sowjetregierung ihr Vertrauen aus und be⸗ grüßt den Nichtangriffspakt mit Deutſchland auf das herzlichſte. Insbeſondere marſchierte anläßlich des Jugendtages in vielen Städten die Jugend auf, um ihrer Bereitſchaft zum Einſatz für die Heimat Ausdruck zu geben. England will Deutſchland reizen dnb. Rom, 7. Sept. Der Londoner Berichterſtatter des„Telegrafo“ erwähnt in einem längeren Bericht über die eng⸗ liſchen militäriſchen Pläne, daß man bezwecke, mit den Luftangriffen auf deutſches Gebiet lediglich die Deutſchen zu Gegenmaßnahmen gegen⸗ über England herauszufordern. Man nehme nämlich an, daß die Stimmung der engliſchen Oeffentlichkeit dadurch nicht demoraliſiert, ſondern im Gegenteil aufgepeitſcht würde. Zum verständigen und genuhvollen Rauchen führt: AKA Die Vorgänge in Bromberg Drahtbericht unſ. Berliner Vertreters — Berlin, 8. September. Die Vorgänge in Bromberg ſind ſo furchtbar, daß ſie heute das geſamte Intereſſe in Deutſchland und in den neutralen Ländern überſchatten. Wie über Amſterdam gemeldet wird, bringen die Lon⸗ doner Zeitungen bis heute keine Zeile über die Schreckenstaten der Polen in Bromberg und in an⸗ deren Städten Polens. Die Wahrheit wird auch hier dem engliſchen Volk wieder verſchwiegen. Dieſe grauenhaften Verbrechen vertierter kennt England genau ſo wie die aus Warſchau ge⸗ flüchtete polniſche Regierung. gewiſſen regt ſich nicht. Es arbeitet unentwegt weiter an der Greuelhetze und an Neutralitätsver⸗ letzungen. Die ausländiſchen neutralen Zeitungen fahren heute fort, nicht nur den deutſchen Vormarſch in Polen zu kommentieren, ſondern auch die ſchreck⸗ lichen Vorgänge in Bromberg ihren Leſern mit⸗ zuteilen. Der Haagſche„Courant“ ſchreibt dazu, „der Franktireurkrieg in Polen iſt furchkbarer als der reguläre Krieg. Es kann niemand billigen, was in Polen der deutſchen Zivilbevölkerung gegenüber geſchehen iſt.“ Der „Zürcher Tagesanzeiger“ ſchreibt:„Das iſt faſt un⸗ faßbar. Man muß ſich fragen:„Was ſagt England hierzu?“ Der„Berner Bund“ ſchreibt, die Vor⸗ gänge wären ein Rückfall in ſchreckliche Barbarei. Noch furchtbarer wäre es, wenn es ſich um eime ſyſte⸗ matiſche Organiſierung dieſer Vorgänge handelt. Dem Bandenkrieg in Polen kann keine kämpfende Truppe auf die Dauer tatenlos zuſehen. Wir haben das Vertrauen zur deutſchen Wehrmacht, daß ſie über die Mittel verfügen wird den Greueltaten vaſch umd entſchloſſen Einhalt zu tun. 5 Die ausſichtsloſe Lage Polens wind heute von der neutralen Preſſe groß und ſtark in allen Kommentaren herausgeſtellt. Die„Rigaiſche Rundſchau“ ſchreibt:„Ueber ein Drittel Polens iſt beſetzt. Bald wird es die Hälfte Polens ſein. Wir ſehen keine Möglichkeit, daß in der letzten Entſchei⸗ dung die Weſtmächte aktiver als bisher in den Kampf eintreten können.“ Der„Peſter Lloyd ſchreibt:„Die Einſicht der polniſchen Staatsregte⸗ rung fehlt. Sie würde ſonſt die Ausſichtsloſigkeit und Hoffnungsloſtgkeit für die Armee und die jetzige Regierung einſehen.“ In der ſkandinaviſchen Preſſe herrſcht nur eine Tonart vor: Polens militäriſcher Widerſtand werde nichts mehr an dem ſicheren Endausgang des Krie⸗ ges zu ändern vermögen. Das„Stockholmer Dag⸗ bladet“ ſchreibt, auch jetzt werde England Polen von jeder direkten Fühlungnahme mit Deutſchland ab⸗ zuhalten wiſſen. Der Krieg werde deshalb bis zur polniſchen Oſtgrenze weitergehen können, obwohl Möglichkeiten einer Aenderung der militäriſchen Lage kaum noch beſtünden. Auch Columbien bleibt völlia neutral Die column bianiſche Regierung erließ eine Verordnung, nat der Columbien ſich im europäiſchen Konflikt völlig neutral verhalten wird. D DDr·r·rrrrrrrr—————— 1 nnn——— Haupeſchriftleſter und verantwortlich für Politik: Dr. Aloſs Win dauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kultus“ politik, Tbeater und Unterbaltung: Cort! Onno Efſen bart. Handel: i. B. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: k. B. Or. 5 Wil belm Koch.— Kunſt, Füm und Gericht: Dr. Fram Wilhelm Koch.— Sport: Wild Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: „ E. 8. Schaf fee, Berlin. Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Belträge kelne Gewäbr.— Mückſendung um bei Rückporto. Herausgeber, Drucker and Verleger: Neue Mannbelmer Zettrng Di Fris Bode& Co. Mannbeim. R I. 46. N Berantworklich für Anzeigen und geschäftliche Mitteflungen B. Robert Göller, Mannheim. 8 Zur Zeit Preisliſte Nr. 10 gültig. Geſamt⸗D.⸗A. Monat Auguſt über 30 000 Polenhorden Aber Englands Welt⸗ werd Unab veröt [Neut! um d neutr onde Schlü t 8 2 Aber land reits Preſſ. behar Dan 31 heute teilt, als 1 Esbj ſprun des we vor M deutſ tert. Fron nichts G unten ſchnit eben des und zurü gen rende Beſel Anh. eine: groß OA werdenden verdächtigen [Neutralen für die eigene Sache zu intereſſieren und um der engliſchen Weltherrſchaft willen den Begriff geutral überhaupt abzuſchaffen. ſonders in Schlüſſelſtellung ſehr hellhörig. * 2 7 8 Freitag, 8. September 1939 Neue Mannheimer Zeitung g. Sefte Nummer 40 —— London hat ſich auch in den Neutralen vorrechnet: Sie laſſen ſich nicht hinters Licht führen Holland zur bewaffneten Verteidigung ſeiner Neutralität entſchloſſen (Drahtbericht unſ. Amſterdamer Korreſpondenten) — Amſterdam, 8. September. Die in der engliſchen Propaganda immer lauter Schlagworte, England kämpfe für die Völker, beweiſen die Englands, die kleinen Unabhängigkeit der kleinen Bemühungen Hierfür iſt man be⸗ Holland wegen ſeiner geographiſchen Hier mehren ſich die militäriſchen Maßnahmen, um gegebenenfalls die holländiſche Neutralität mit der Waffe zu verteidigen. Aber auch pſychologiſch iſt die Neutralität in Hol⸗ land noch feſt genug verankert, um trotz der ſich be⸗ keits vorwagenden Hetze eines kleinen Teiles der Preſſe doch gegen das engliſche Propagandagift ſich behaupten zu können. Dänemark nagelt Englands Schuld feſt dnb. Kopenhagen, 7. Sept. Zu den Bombenabwürfen auf Esbjerg wurde heute abend vom däniſchen Außenminiſterium mitge⸗ eilt, es dürfe nach den bisherigen Unterſuchungen als wahrſcheinlich angeſehen werden, daß die auf Esbjerg abgeworfenen Bomben engliſchen Ur⸗ ſprungs ſind. Unter dieſen Umſtänden werde man deswegen bei der engliſchen Regierung borſtellig werden. Mit dieſer Feſtſtellung iſt der engliſche Verſuch, deutſche Flugzeuge zu verdächtigen, kläglich geſchei⸗ tert. Peſuch bei den! Es iſt ein alter Grundſatz, daß der im Vorteil iſt, der die Abſichten und Pläne des Gegners ſchnell dürchſchaut und durchkreuzt. Die größte Hilfe bei Erkundungen leiſten den höheren Truppenſtäben jetzt die Staffeln der Fernaufklärer. Ihre Beobach⸗ tungsflüge reichen bis weit hinter die feindliche Front, ſie überwachen Eiſenbahnen und Straßen, nichts entgeht den geſchulten Blicken der Beobachter. Gut getarnt, zwiſchen hohen Mais⸗Stauden und unter dem Laub knorpeliger Obſtbäume ſtehen die ſchnittigen hellgrauen Maſchinen der Aufklärer. So⸗ eben landet wieder ein Flugzeug auf dem Rollfeld des Feldflughafens. Es bringt den Flugzeugführer und Beobachter von einem erfolgreichen Feindflug zurück. In ihren hellbraunen Kombinationen ſprin⸗ gen beide aus dem Flugzeug in den ſchnell vorfah⸗ renden Wagen, der ſte zu der etwas weiter liegenden 33 Beſehlsſtelle der Staffel bringen ſoll. In dem Raum, in dem die Befehlsſtelle unter⸗ gebracht iſt. herrſcht Hochbetrieb. Dauernd knarren die Feldfernſprecher, vier, fünf Meldungen werden gleichzeitig durchgegeben. Auf einer großen Karte iſt die Erdlage, auf einer anderen die Luftlage aufge⸗ zeichnet. Mappen über Funkſprüche, Fliegermeldun⸗ gen, taktiſche Tagesmeldungen, Flugaufträge, Wet⸗ termeldungen und ähnliche für den Flieger wichtige Anhalte liegen wohlgeordnet auf einem Tiſch. Auf einer ſchwarzen Tafel ſind mit roten und weißen großen Punkten die eingeſetzten Flugzeuge nach Belgrader Empörung über England dnb. Belgrad, 8. September. In jugoſlawiſchen Schüiffahrtskreiſen wächſt die Erbitterung über die britiſchen Seeräubermethoden gegenüber den neutralen Schiffen, durch die auch die jugoflawiſche Seeſchiſfahrt vollkommen lahmgelegt iſt. Der in Gibraltar festgehaltene jugoſlawiſche Frachter„Jurko Topic“ z. B. durfte ſeine Fahrt — 2——*.* 2 immer noch nicht ſortſetzen. In Rotterdam liegt der jugoſlawiſche Dampfer„Suſak“ mit Kohlen für Italien, doch hält die Reederei das Schiff aus Furcht zurück, es könnte unterwegs von den Engländern torpediert oder aufgebracht werden. Außerdem ver⸗ langen die engliſchen Verſicherungsgeſellſchaften eine zuſätzliche Kriegsreſikoprämie von 2000 Pfund, die die Fracht zu einem Verluſtgeſchäft machen würde. Noch ſchwerwiegender iſt der Fall des Dampfers„An⸗ ſoun“ der in Franzöſiſch⸗Marokko Anthrazit für die balmatiniſchen Zementfabriken geladen hatte und im letzten Augenblick, offenſichtlich auf engliſche Weiſung hin, am Auslaufen gehindert wurde. Neue ſchwere Neutralitätsverletzung +E Berlin, 8. September. Der deutſche Dampfer„Frauken“ iſt am 6. September in den Hafen Padaug(Sumatra) eingelaufen. Er wurde vorher in neutralen(hollän⸗ diſchen) Gewäſſern von engliſchen Flugzeugen auge⸗ griffen, jedoch nicht beſchädigt. Es handelt ſich im vorliegenden Fall um eine neue ſchwere engliſche Neutralitätsverletzung, da kriege⸗ riſche Handlungen auf Grund des Haager Abkom⸗ mens von 1907 und der allgemein anerkannten Re⸗ gelung des Völkerrechts in territorialen Gewäſſern nicht vorgenommen werden dürfen. fern⸗Aufklärern der Oſtfront einem wohlgeordneten Syſtem regiſtriert. Mit einem Blick kann der Staffelführer überſehen, welche Ma⸗ ſchinen jetzt tanken, fliegen, oder flugfertig ſind. Er weiß auch ſofort. welches Hilfs⸗Funkgerät und welche Waffen ſie mit ſich führen. Wieder treffen zwei Flieger vom Feindflug ein und melden dem Staffelkapitän ihre Beobachtungen. Sofort fliegt die Meldung durch den Draht an das Kommando „Luft“ der Armee. Von dort aus wird ſie an die Füh⸗ rungsabteilung der Armee weitergegeben. Wieder fliegen die Meldungen weiter. Schwere Kampfflug⸗ zeuge ſtarten bald darauf, denn die Fernaufklärer haben polniſche Eiſenbahntransporte feſtgeſtellt und nun werden die Bomben der metallenen Rieſenvögel den Beweis liefern, daß die deutſchen Fernauf⸗ klärer gut beobachtet haben und die Bombenflie⸗ ger ihr Ziel zu treffen wiſſen. Die Meldungen des Beobachters werden noch durch die Aufnahmen mit der Reihen⸗ kamera bildlich belegt.»Mit erſtaunlicher Schnel⸗ ligkeit werden die Aufnahmen entwickelt. Es ver⸗ gehen etwa zehn Minuten von der Landung des Flugzeuges ab gerechnet. bis die Negative im Durch⸗ leuchtungskaſten erkennbar ſind und ausgewertet werden können. Dieſe Aufnahmen werden zu einer großen Karte vereinigt. Die neugewonnenen Photos laſſen dann jede Veränderung hinter den Linien des Feindes erkennen. Auch über Luftkämpfe berichten die Aufklärer. Allerdings zeigt ſich der Pole ſehr ſelten in der Luft. Der Führer weilte bei den Truppen au der Weichſel Unermeßlich groß war die Begeiſterung der deutſchen Truppen, als plötzlich im vorderſber Linde der Führer erſchien, um ſeinen Truppe perſömlich den Dank für die bisher geleiſteten Taten ausga⸗ Der Führer ſelbſt überzeugte ſich über den Verlauf der Kampfhandlungen und nahm am 7 ſprechen. Scherenfernrohr einen Einblick in den Verlauf des Kampfgeſchehens. Vernichtete polniſche Pionierabteilung Durch die Vernichtung einer ganzen polniſchen Pionier⸗ Abteilung, die von wenigen deutſchen Panzern in den Wäldern an der Weichſel(unfer Bild) völlig aufgerieben wurde, hatten unſere Soldaten den Rückzug der fliehenden polniſchen Maſſen über die Weichſel unmöglich gemacht. (Scherl Bilderdienſt, Zawder⸗Multiplex⸗K.) (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Amerikaniſcher Journaliſt beſichtigte die „Schwarze Madonna“ von Tſchenſtochan Der polniſche Rundfunk verbreitete eine Meldung, nach der das große polniſche Heiligtum, die„Schwarze Madonna“ von Tſchenſtochau, von deutſchen Truppen vernſchtet worden ſein ſoll. Dieſe Meldung iſt frei erfunden, wie dieſes Bild beweiſt, das in Anweſenheit des amerikaniſchen Jour⸗ naliſten Lochner während der Meſſe aufgenommen wurde. Die unverſehrte Madonno iſt zwiſchen den Släb ſehen. Gleich hinter dem Gitter deutſche Offiziere. (Aſſociated Preß, Zonder⸗Multiplex⸗K.) OLAF BOUTEHWEC Tumut= N N n Als Annweiler gegen Mittag aus dem Hotel Romeo zurückkam und ſich bei ſeinem Vorgeſetzten meldete, fand er Fuhrkötter in tiefes Brüten ver⸗ ſunken hinter dem Schreibtiſch ſitzen. Das Zim⸗ mer war blau von Zigarrenrauch. „Nun, Annweiler“, fragte Fuhrkötter lebhaft, haben Sie etwas erreicht?“ Der Hilfskommiſſar ſchüttelte betrübt den Kopf. „Leider nicht, Herr Kriminalrat! Die betreffen⸗ den Angeſtellten im Hotel Romebv behaupten mit aller Beſtimmtheit, daß Miſter Parker vorgeſtern abend völlig unangemeldet gekommen ſei. Auch eine unverbindliche Vorbeſtellung durch einen Dritten ſcheidet aus. Ich habe mich ſelbſt überzeugt, daß in dem eigens für dieſen Zweck vorhandenen Vormerk⸗ buch keine derartige Eintragung zu finden iſt. Am merkwürdigſten aber erſcheint mir die Tatſache, daß die Zimmer Nummer elf und zwölf erſt vorgeſtern nachmittag um fünfzehn Uhr geräumt worden ſind!“ „Daß hier irgend etwas nicht ſtimmt, habe ich ſchon lange gemerkt“, murmelte Fuhrkötter nachdenk⸗ lich.„Um fünfzehn Uhr ſind die Zimmer frei ge⸗ worden, und um dreizehn Uhr— alſo zwei Stunden vorher!— hat John Knuth bereits über eines die⸗ ſer Zimmer verfügt, indem er Eva Diekhoff zu einundzwanzig Uhr dorthin beſtellte Das iſt doch völlig unwahrſcheinlich! Es ſei denn, daß—— Wer hat denn vorher die beiden Zimmer bewohnt?“ „Ein älterer Gutsbeſitzer aus Oſtpreußen, Herr Kriminalrat! Ich hab' die Perſonalien aufge⸗ schrieben...“ Annweiler zog ſein Merkbuch aus der Taſche und las vor:„Major a, D. von Wolffs⸗ hüttel, Gutsbeſitzer auf Guſterode bei Allenſtein Uebrigens iſt dieſer Herr dem Direktor Volander ſchon ſeit vielen Jahren bekannt, da er alljährlich einmal auf acht bis zehn Tage im Hotel Romeo ab⸗ ſteigt. Diesmal hat der Aufenthalt allerdings nur vier Tage gedauert, weil Herr von Wolffsbüttel vorgeſtern nachmittag telegraphiſch zurückgerufen wurde. Es ſoll ſich um einen plötzlichen Krankheits⸗ fall in der Familie gehandelt haben.“ * onf Der Nomen eines stoßen Schauspfelers „Na, das wird ja immer verrückter, Annweilerl Wiſſen Sie, um welche Zeit das Telegramm im Hotel eintraf?“ „Jawohl Herr Kriminalrat! Nachmittags kurz vor fünfzehn Uhr. Der Gutsbeſitzer hielt gerade ſein Nachmittagsſchläfchen. Er hat dann ſofort ge⸗ packt und gerade noch das Flugzeug nach Königs⸗ berg erreicht, das um ſechzehn Uhr in Tempelhof ſtartet.“„Das heißt, dieſer Gutsherr würde wahr⸗ ſcheinlich auch heute noch die beiden Zimmer im Hotel Romeo bewohnen, wenn das Telegramm ihn nicht vorzeitig zurückgerufen hätte?“„Zweifellos, Herr Kriminalrat!“ Fuhrkötter erhob ſich, trat ans Fenſter und blickte ſchweigend hinab in den Hof. Nach einer Weile ͤͤrehte er ſich um:„Daraus mag der Teufel klug werden, Annweiler! Ich muß offen geſtehen, daß ich augenblicklich mit meinem Latein ſo ziemlich am Ende bin... Was haben wir bisher überhaupt ſchon erreicht? Im Grunde genommen gar nichts! Nicht einmal die Herkunft des Kabinenkoffers, in dem wir die Leiche fanden, konnten wir feſtſtellen; denn es iſt erwieſen, daß Kolombek nicht der Be⸗ ſitzer war.“ „Aber wir haben doch Fräulein Diekhoffs Ge⸗ ſtändnis!“ 5 Fuhrkötter machte eine wegwerfende Handbewe⸗ gung.„Wir wollen uns gegenſeitig nichts vor⸗ machen, Annweiler! Denn Sie wiſſen genau ſo gut wie ich, daß dieſes Geſtändnis den Fall nicht geklärt, ſondern ihn nur noch ärger verwirrt hat..“ Er ſetzte ſich wieder an den Schreibtiſch und ſtützte den Kopf in die Hände„Ich glaube beinah“, begann er nach einer Weile,„wir müſſen die Sache von einer ganz anderen Seite her anpacken; denn unſere ge⸗ genwärtigen Ausſichten, endlich vorwärtszukommen, ſind wahrſcheinlich alles andere als ermutigend Was nützt es uns ſchließlich, daß Kolombek nach ſeiner Freilaſſung auf Schritt und Tritt beſchattet und daß ſein Telephon überwacht wird? Ich füchrte, dieſe Maßnahmen bringen uns ebenſowenig weiter wie die Beobachtung Degonas.“ Annweiler grinſte ein wenig.„Das heißt alſo, Herr Kriminalrat, Sie haben bereits einen neuen Plan?“ 5 „Hm— vielleicht... Allerdings iſt er eben⸗ falls nicht ſonderlich ausſichtsvoll...“ Fuhrkötter nahm ein Schriftſtück vom Schreibtiſch und reichte es ſeinem Mitarbeiter.„Hier—l Die Antwort aus Neuyork!“ Während Fuhrkötter nach einer neuen Zigarre griff, begann der Hilfskommiſſar eifrig zu leſen, und ſein Geſicht, das ſich allmählich lebhaft rötete, bewies, wie ſehr der Inhalt ihn feſſelte. In knappen, fachlichen Sätzen ſchüttelte hier die Neuyorker Polizei ihr geſamtes Wiſſen über John Knuth aus. Die erſte Hälfte dieſes Berichts befaßte ſich mit Knuths Perſonalien und ſchilderte ſein Vorleben, das zwar ſehr bunt und bewegt, aber in den Haupt⸗ punkten ſchon bekannt war. Dann jedoch kam eine ziemlich überraſchende Mit⸗ teilung: John Knuth hatte vor zweieinhalb Jahren zuſammen mit einem Komplicen, einem gewiſſen Bert Stone, einen verwegenen Einbruch in den Kaſſenraum der Mountain ⸗Filmgeſellſchaft in Hollywood verübt. Bei dieſem Einbruch waren ſie von dem Direktor'Conneil überraſcht worden, der— als die Einbrecher ſich nicht ergeben wollten — ſofort geſchoſſen hatte. In der Aufregung traf er aber nicht, und daraufhin wurde'Conneil von Bert Stone erſchoſſen. Den beiden Verbrechern ge⸗ lang es dann, unter Mitnahme von etwa ſechzig⸗ tauſend Dollar unerkannt zu entkommen. Aber bereits am nächſten Tage ging bei der Neuyorker Polizei ein anonymes Schreiben ein, worin Bert Stone und John Knuth als die Täter bezeichnet wurden, und nach anfänglichem Leugnen hatten beide das Verbrechen auch zugegeben. Aber ſie beſtritten ganz entſchieden, irgend etwas— ge⸗ ſchweige denn ſechzigtauſend Dollar— geraubt zu haben, da ſie ſofort die Flucht ergriffen hätten. Der Diebſtahl konnte ihnen daher nicht nachgewieſen werden, und der Verbleib der verſchwundenen ſech⸗ zigtauſend Dollar war auch trotz allen Nachforſchun⸗ gen bis heute unaufgeklärt. Ebenſo war es nicht gelungen, den anonymen Briefſchreiber zu ermitteln. Bei der Gerichtsverhandlung wurde Bert Stone zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, während John Knuth, der bei dem Einbruch nur eine paſſive Rolle geſpielt hatte, mit zweieinhalb Jahren Gefängnis davonkam. Da Knuth ſich im Gefängnis ſehr gut geführt hatte, wurde ihm ein halbes Jahr ſeiner Strafe ge⸗ — bisher kennengelernt hatte. ſchenkt. Seit ſeiner Entlaſſung aus dem Gefängnis vor ungefähr ſechs Monaten— hatte die amerika⸗ niſche Polizei ihn aus den Augen verloren. Ganz anders dagegen lag die Sache bei Berk Stone, dem es vor etwa vier Monaten gelungen war, bei einem Gefangenentransport zu flüchten und zu entwiſchen. Stone, der bei ſeiner Flucht Helfershelfer gehabt haben mußte, war noch nicht wieder ergriffen; er wurde ſeit dieſer Zeit ſteckbrief⸗ lich geſucht. Dann folgte die Beſchreibung Bert Stones, aus der aber trotz aller Ausführlichkeit ſehr wenig her⸗ vorging, weil beſondere Kennzeichen nicht vorhanden waren, ſo daß die Beſchreibung ungefähr auf jeden zwanzigſten Amerikaner paßte. Am Schluß des langen Telegramms ſtand der 9 Hinweis, daß weiteres Material— insbeſondere zwei Lichtbilder und die Fingerabdrücke des Bert Stone— mit dem nächſten Dampfer nachgeſchickt werde. Annweiler gab das Schriftſtück zurück und ſah ſeinen Vorgeſetzten fragend an.„Zweifellos ſehr intereſſant, Herr Kriminalrat! Aber im Augenblick erkenne ich noch nicht, welch neue Möglichkeit ſich daraus für uns ergeben könnte.“ „Na, einſtweilen genügt es ja auch, daß wenjig⸗ ſtens ich dieſe Möglichkeit erkenne!“ lächelte Fuhr kötter, indem er aufſprang und eilig nach Hut und Mantel griff. Er hatte die Türklinke ſchon in der Hand, als er ſich noch einmal umwandte:„Ich habe noch einen Auftrag für Sie, Annweiler! Schicken Sie an die Neuyorker Polizei ſofort ein dringendes Telegramm mit dem Erſuchen um ſchnellſte telegraphiſche Bild⸗ übermittlung des Bert Stone!“ Das Leben des vielgeplagten Regiſſeurs Martin Klaaßen beſtand— wie er ſelbſt immer wieder ver⸗ ſicherte— aus achtzig Prozent großem Aerger, acht⸗ zehn Prozent kleinem Aerger und zwei Prozent ſonſtigen Unannehmlichkeiten. Er war daher ge⸗ nügend an„ſchwarze Tage“ gewöhnt. Aber dieſer Tag ſtellte Schatten, was er— und vor allem ſeine Umgebung Noch niemals hatte Klaaßen ſo viel geflucht, und noch niemals war ſein Einglas ſo oft ins Rutſchen gekommen wie gerade heute. 5 Der Hilfsregiſſeur Haberling war infolge un⸗ ausgeſetzten Brüllens durch das Megaphon bald ſtockheiſer, und der„ſchöne Rudi“ wurde derart hin und her gehetzt, daß ihm der Schweiß in hellen Strömen über das krebsrote Geſicht floß. (Fortſetzung folgt) . —— an Schwärze ſo ziemlich alles in den „ ö der Wiſſenſchaften. weniger leicht von der Zunge gehen. weil man nicht anders kann, weil man nur mit⸗ reden darf, wenn man ſie frei und ohne Stocken dufzuſagen in der Lage iſt. ſtern, Brüder ochſen Geographie, bald wiſſen ſie im 4. Seite Nummer 410 Neue Mannheimer Zeitung Freitag, 8 8 Mannheim, 8. September. Geographie hoch im Nurs Zur Zeit wird bedeutend weniger auf das Ther⸗ mometer oder auf den Kalender geſchaut als auf die Landkarte. Ob im engſten Familienkreis, ob in der öffentlichſten Oeffentlichkeit, wo eine Karte hängt, bleibt auch unſer Blick hängen. Vorausgeſetzt natürlich, daß die Karte den deutſchen Oſten und Polen zeigt. Die Weichſel zieht uns magiſch an, der deutſche Strom, den wir Menſchen am Rhein, geſte⸗ hen wir es nur ehrlich, immer ſtiefmütterlich behan⸗ delt haben. Wer das Glück hat, am Rhein, dem prominenteſten deutſchen Strom, zu wohnen, der wird leicht überheblich, der läßt die Donau noch gel⸗ ten, weil auch ſie ihre Romantik hat, die Elbe wird ſchon geringer bewertet, die Oder desgleichen, aber erſt die Weichſel!l Das war immer ſo, auch zu der Zeit, als die Weichſel auf größere Strecken durch deutſches Gebiet floß. Und jetzt laſſen wir den Rhein Rhein ſein und ſchauen nur auf die Weichſel, der öſtlichſte deutſche Strom iſt uns plötzlich am nächſten. Ob ſie ſich an klandſchaftlicher Schönheit mit unſerem Rhein ver⸗ gleichen kann oder nicht bleibt ohne jede Bedeutung. Nervenſchmerzen, Rheuma, Iſchias wirken Trineral⸗Ovaltablet⸗ ten prompt u. zuverläſſig. Sparſam u. ergiebig! Keine unangeneh⸗ men Nebenwirkungen bei Magen, Herz- u. Darm⸗Empfindlichkeit! 20 Tabletten nur 79 Pfg. In einſchlägigen Apotheken erhältlich. Aber wir haben auch eine Menge neuer Städte⸗ namen wieder gelernt, gute deutſche Namen und ſolche, die uns nicht ſo leicht ins Auge und noch Man lernt ſie, Vater, Mutter, Schwe⸗ Oſten beſſer Beſcheid als in der Gegend von Bruch⸗ ſal oder Raſtatt. Vor genau 25 Jahren war es ge⸗ rade ſo. Damals erfuhren die meiſten zum erſten⸗ mal, daß es im deutſchen Oſten ein Pilllallen und ein Gumbinnen gibt. Damals entſtand der nette Reim:„Und ſelbſt an Stallupönen wird man ſich bald gewöhnen.“ Damals hat man aber auch ſchon die Namen Lodz, Krakau. Tſchenſtochau, Jablunka gelernt. Und Warſchau war uns überhaupt geläufig. Wiſſenslücken werden aufgefüllt, Vergeſſenes wird wieder aufgefriſcht, Geographie iſt die Krone bt. Pünktlich und reſtlos! Das Finanzamt ſchreibt uns: Es ergeht an alle Steuerpflichtigen die dringende Bitte und Ermahnung, ſämtliche Steuern zu den Fälligkeitsterminen pünktlich und reſtlos zu zahlen. Dieſe Verpflichtung beſteht in der Jetztzeit mehr denn je; denn Krieg führen koſtet Geld und dieſes Geld muß nach dem Willen der Regierung durch Steuern aufgebracht werden. Keiner glaube, die Kriegszeit ſei eine Gelegenheit, um die Zahlung der Steuern herumkommen zu können. Unſere tapferen Soldaten an der Front ſetzen ihr koſtbarſtes Gut, Leben und Geſundheit, ein, und von den Volks⸗ genoſſen zu Hauſe muß verlangt werden, daß ſie pünktlich und mit allen Kräften die Geldmittel herbeiſchaffen, die für die glückliche Fortführung und Beendigung des Krieges unerläßlich ſind. Kein Steuerpflichtiger richte an die Finanzämter leicht⸗ fertige Geſuche um Stundung oder gar Erlaß der Steuern. Die Finanzämter ſind angewieſen, der⸗ artige Geſuche mit aller Strenge zu prüfen und zu entſcheiden. Eine Erleichterung in der Zahlung der Steuern kann nur in wirklich ganz begründeten Aus⸗ nahmefällen erfolgen. Erſchwert nicht durch unbegründete Geſuche oder Durch Nichtzahlung oder nicht pünktliche Zahlung der Steuern die Arbeit der Finanzämter, die ohnehin durch verminderten Perſonalbeſtand überlaſtet ſind. Aobel- gouigiaues F 2. 8 am Marktplatz Mlttelstraße 18 Innerhalb 24 Stunden! Der Reichsminiſter des Innern teilt mit: Auf Grund der heute in Kraft getretenen Verordnung über die Behandlung von Ausländern, werden alle ſich im Gebiet des Großdeutſchen Reiches aufhalten⸗ den über 15 Jahre alten Staats angehörigen don Großbritannien und Nordirland, ſo wie der engliſchen Kolonien, Protek⸗ torate und der unter Verwaltung Groß⸗ ritanniens ſtehenden Mandatsgebiete und Indien aufgefordert, ſich innerhalb von 24 Stunden bei ihrer nächſten Ortspolizeibehörde per⸗ ſönlich zu melden. Innerhalb derſelben Friſt ſind alle unter 15 Jahre alten Perſonen, Pie dieſe Stkaatsangehörigkeit beſitzen, durch ihren geſetzlichen Vertreter der für den Aufenthaltsort zuſtändigen Ortspolizeibehörde ſchriftlich oder mündlich anzu⸗ melden. Der gleichen perſönlichen und ſchriftlichen Meldepflicht unterliegen auch Staatenloſe, die vor dem Eintritt der Staatenloſigkeit zuletzt die erwähnte Stgatsangehörigkeit beſeſſen haben, und ſolche Per⸗ ſonen, bei denen es zweifelhaft iſt, ob ſie dieſe Staatsangehörigkeit beſitzen. Deutſche Staatsangehörige und Angehörige des Protektorats Böhmen und Mähren, die gleichzeitig die erwähnte Staatsangehörigkeit beſitzen, und das 15. Lebensjahr vollendet haben, haben der Kreis⸗ Polizeibehörde, in deren Bezirk ſie ſich aufhalten, iunerhalb 24 Stunden ihre fremde Staatsangehörig⸗ keit anzuzeigen. Für Perſonen unter 15 Jahren iſt der geſetzliche Vertreter anzeigepflichtig. Alle Angehörige dieſer Staaten, ferner die er⸗ wähnten Staatenloſen, dürfen den Ort, an dem ſie ſich hei der Veröffentlichung dieſer Bekanntmachung aufhalten, nur mit Genehmigung der für ihren Aufenthaltsort zuſtändigen Kreispolizeibehörde ver⸗ laſſen. Die für weitere Teile des Reichsgebietes er⸗ teilte Aufenthaltserlaubnis erliſcht mit der Ver⸗ öffentlichung dieſer Bekanntmachung. Beſtandsaufnahme Wann! Eine notwendige Der Generalbevollmächtigte hatte angeordnet, daß werbetreibenden, die Liköre, Weinbrand und N für die Wirtſchaft Handel⸗ und Ge⸗ Schaumwein, an Verbraucher tuoſen verkaufen, am 5. Septer eine Beſtandsaufnahme dieſer Waren vo ehmen hatten. 3 der erſten Durchführungs⸗ Krie Gemäß 8 15 A beſtimmungen über handelspreis von B wein haben Unternehn und Schaumwein gege an Bier, Tabakwaren und Saat ſchlag zum Klein⸗ abalwaren und Schaum⸗ Tabakwaren haumwein feſtzuſtellen, der am 11. September 1939, 4 Uhr am Morgen, vorhanden iſt, ſoweit ſie nicht„Steuerzahler“ im Sinne des 8 3 der Durchführungsbeſtimmungen (dies ſind in der Regel die Herſteller, z. B. Bier⸗ brauer) ſind. Es beſtehen Zweifel, den 11. September 1 genommen werden 1 reits eine Beſte tahme auf den 5. Sep⸗ tember 1939 14 nmen wurde. Die Frage iſt für den Kleinhandel mit Tabak⸗ waren und Schaumwein zu hen, für den Kleinhandel mit Bronntwein zu verneinen. Es beſtehen z aufnahmen di ſtandsaufnahme am 5. die Kleinhändler mit Likören, Weinbrand und ob die Beſtände auf 39 in jedem Fall auf⸗ ſen, auch wenn be⸗ 5 85 iſchen den beiden Beſtan f den Unterſchiede: Die Be⸗ eptember 1939 mußten nur Tabak 0 Schaumwein, pirituoſen machen. Die auf den 11. September 1939, 4 Uhr am M en müſſen alle Unternehmer, die nicht Herſteller ſind, machen, wenn ſie Bier, Tabak⸗ Waren im Großhandel oder im Kleinhandel(iefern. Hierbei macht es keinen Unterſchied, ob ſie dieſe waren im Großhandel oder im Kleinhandel liefern. Sie müſſen den vorhandenen Beſtand an Bier, Tabakwaren und Schaumwein feſtſtellen. Kleinhändler mit Bier, z. B. Gaſtwirte, brauchten die Beſtandsaufnahme am 5. September 1939 nicht Veſtandsaufnahme zu machen? Klarſtellung für Kleinhändler und Großhändler zu machen. Sie müſſen aber die Beſtandsaufnahme am 11. September 1939 machen. Großhändler mit Tabakwaren, die Tabakwaren nicht an Verbraucher abgeben, mußten die Beſtands⸗ aufnahme auf den 5. September 1939 nicht machen, ſie müſſen Sie aber auf den 11. September 1939 machen. Die Beſtandsaufnahme bei den Kleinhändlern und Großhändlern auf den 11. September 1939, 4 Uhr am Morgen iſt erforderlich, weil ſie ihre Be⸗ ſtände an Bier, Tabalwaren und Schaumwein in einer Summe ſpäteſtens am 20. Oktober 1939 dem Finanzamt anzumelden und nachzuverſteuern haben. Für die Herſteller kommt ein ſolches Nachver⸗ ſteuerungsverfahren nicht in Betracht. Durch dieſe Nachverſteuerung wird ermöglicht, daß die Unter⸗ nehmer(ausgenommen die Herſteller und in einigen Fällen die Bierverleger) ſpäterhin die Steuer nicht an das Finanzamt, ſondern neben dem Kaufpreis an ihre Lieferer zahlen. 5 Eine gweimalige Beſt an ds aufnahme kommt demgemäß nur beim Kleinhan⸗ del mit Tabakwaren und Schaumwein in Betracht. Dieſe Unternehmer können bei der zweiten Be⸗ ſtandsaufnahme die erſte Beſtandsaufnahme ver⸗ werten, wenn ſie die zwiſchen den beiden Beſtands⸗ aufnahmen liegenden Zugänge und Abgänge der einzelnen Warenarten getrennt nach Menge und Kleinhandelspreis der Tabakwaren und nach Art der Schaumweine(Traubenſchaumwein, Obſt⸗ ſchaumwein) und Stückzahl und Größe der Flaſchen aufzeichnen. Die Beſtandsaufnahme auf den 11. September, 4 Uhr am Morgen, kann bei den Betrieben, die 4 Uhr am Morgen nicht im Betrieb ſind, zu dem letz⸗ ten Zeitpunkt vorher vorgenommen werden, in dem ſie noch im Betrieb waren. Ein Zigarrenladen z.., der am Samstag, dem 9. September 1939, 19 Uhr ſchließt, kann die bei Ladenſchluß vorhandenen Beſtände aufnehmen, wenn er ſeinen Betrieb erſt am Montag, dem 11. September 1939, 8 Uhr, wieder eröffnet. eee Was zu beachten iſt: Nur die vorgeſehenen Sammelſchutzräume benützen Beim letzten Fliegeralarm ſind nicht wenige Volksgenoſſen in das Gebäude des Poſtamts 1 am Paradeplatz geſtürmt um dort Unterſchlupf zu ſu⸗ chen, und ſie waren nicht wenig enttäuſcht, als man ſie dort nicht unterbringen konnte. Daß man gerade in dieſem zentral gelegenen Ge⸗ bäude keinen öffentlichen Schutzraum vorge⸗ ſehen hat, iſt nicht von ungefähr. Zunächſt aus be⸗ triebstechniſchen Gründen, dann wegen der großen Zahl der Volksgenoſſen, die hier auf verhältnismäßig engem Raum arbeiten müſſen und ſchließlich auch deshalb, weil ja im Falle der Gefahr die Poſtbenützer, das iſt das Publikum in den Schalterhallen oder ſonſt im Poſtgebäude, in erſter Linie ſchutzſicher untergebracht werden müſſen. Unter dieſen Umſtän⸗ den können die Straßenpaſſanten ſelbſt mit dem beſten Willen keine Unterkunft finden. Ganz ähnlich wie im Poſtamt 1 liegen die Verhältniſſe beim Poſt⸗ amt 2 am Bahnhof. Nicht umſonſt hat man an jedem Eingang zur Poſt ein großes Plakat aufgehängt, auf dem zu leſen ſteht. daß ſich hier kein öffentlicher Schutzraum be⸗ findet. Man ſollte ein ſolches Plakgt halt einmal leſen und zwar nicht erſt im Augenblick der höchſten Gefahr. Das Aeberſchreiten der Reichsaufobahn verboten Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Viele Autobahnbenutzer ſind immer noch im Glauben, daß ſie die Fahrbahn der Reichsautobahnen im Bereich der Anſchluß⸗ und Tankſtellen überſchreiten dürfen, um die dortigen Einrichtungen zu benutzen. Sie ſetzen ſich und das Leben anderer Menſchen in Gefahr und haben dadurch ſchon die ſchwerſten Unfälle hervorge⸗ rufen. Es wird deshalb nochmals eindringlich darauf hingewieſen, daß das Ueberſchreiten der Fahrbahnen wegen der damit verbundenen Gefahr verboten iſt. Der Benutzer muß die Tankſtellen und Erfriſchungsräume immer von der richtigen Fahr⸗ bahn anfahren und zwar mittels der Auffahrtsram⸗ pen der Anſchlußſtellen oder durch beſondere Zu⸗ fahrtswege bei einſeitig angelegten Tankſtellen. Sollte einer der Benutzer dazu nicht in der, Lage ſein, hat er durch ein Rufzeichen den Tankſtellenwärter herbeizurufen. Wie man von der falſchen auf die richtige Seite der Tankſtelle kommt, wird durch be⸗ ſondere Beſchilderung deutlich gemacht. Zuwider⸗ handlungen werden unverzüglich zur Anzeige ge⸗ bracht. ei Aus Feudenhetim. Es iſt wiederholt vor⸗ gekommen, daß Mädchen und Frauen, die ſich auf dem Heimweg befanden, von halbwüchſigen Burſchen beläſtigt wurden, die aber infolge der Verdunkelung nicht erkannt werden konnten.— Eine kaum glaub⸗ liche Tat verübten Lausbuben, indem ſie Sandſäcke, welche dem Schutze vor Fliegerangriffen dienen, auf⸗ ſchnitten. Wer ſolche Elemente ertappt, melde es der Polizei. 5 * Nichtaus nutzbare Reiſezahlungsmittel für Auslandsreiſen zurückgeben! Der Reichswirtſchafts⸗ miniſter weiſt in einem Runderlaß 112 alle Perſonen, die für eine Auslandsreiſe ſezah lungsmittel auf Grund eines Reiſeverkehrsabkom⸗ mens(Reiſekreditbriefe, Reiſeſchecks, Akkreditive und dgl.) erworben haben, darauf hin, daß derartige Reiſezahlungsmittel unverzüglich, ſpäteſtens binnen drei Tagen, an die Ausgabeſtellen(Reiſebüros, Deviſenbanken) zurückzugeben ſind, wenn die Aus⸗ landsreiſe infolge veränderter Umſtände nicht mehr durchgeführt werden kann. Dasſelbe gilt für Reiſe⸗ deviſen, die auf Grund der Genehmigung einer Deyiſenſtelle erworben worden ſind. Eine Ver⸗ letzung der Rückgabepflicht wird unnachſichtlich ge⸗ ahndet. a kei Nicht ſo viel Expreßgut auflieſern. Die Reichs⸗ bahn teilt mit: Die Möglichkeit, Expreß⸗ und be⸗ ſchleunigtes Eilgut(mit Ausnahme ſperriger, un⸗ handlicher und mehr als 50 Kilogramm wiegender Güter) aufzuliefern, hat zu einer ſtarken Belaſtung der Abfertigungen geführt. Die Gefahr einer er⸗ neuten Annahmeſperre für alles Exvreßgut und be⸗ ſchleunigtes Eilgut liegt nahe. Deshalb ergeßt die dringende Mahnung, mehr als bisher die Sendun⸗ gen als Eil⸗ und Frachtſtückgut aufzuliefern. Soweit hierzu die Genehmigung des Bahnbevollmächtigten nötig iſt, wird ſie in der Regel erteilt. Fiſch zu jeder Tageszeit Fiſche erfreuen ſich ſteigender Beliebtheit. Sie ſind jetzt beſonders wohlſchmeckend. Friſche Ware iſt bei allen Fiſchſorten maßgebend für den guten Ge⸗ 2 ſchmack und die Bekömmlichkeit. Süß waſſerfiſ ch e ſind am beſten lebend zu kaufen, dürfen aber nicht lebend fortgetragen werden, ſondern der Händler tötet die Fiſche für den Käufer. Man kaufe je nach der Marktlage, d. h. die Fiſchſorten, die reichlich aus friſchen Fängen angeboten werden, dieſe Ware wird auch im Preis am günſtigſten ſein. Seefiſche ſind durch die guten und ſchnellen Transportmittel überall friſch und preiswert zu haben. Man kauft ſie erſt kurz vor der Zubereitung, damit ſie nicht unnötig lange lagern. Für alle Fiſche, die man nicht lebend einkauft, gilt als Merk⸗ mal der Friſche: Rote Kiemen— allerdings ver⸗ lieren Fiſche, die auf Eis gelagert wurden, adele vote Farbe und die klaren Augen. Soll der Fiſch ge⸗ ſchuppt werden, ſo lege man ihn auf eine Emaille⸗ platte oöͤer ein Holzbrett. Dann wird er am Schwanz gefaßt, mit einem Meſſer oder Fiſchſchupper wer⸗ den die Schuppen abgeſtreift. Man kann dieſe Arbeit auch in einer Schüſſel mik Waſſer vornehmen, um das läſtige Umherfliegen der Schuppen zu verhin⸗ dern. Bei großen Seefiſchen werden die Floſſen ſowie der Schwanz mit ſcharfer Schere etwa die Hälfte beſchnitten. Sodann ſchneidet man den Bauch auf und entfernt mit der Spitze des Meſſers die Eingeweide. Dabei muß man vorſichtig zu Werke gehen, um die Galle nicht zu verletzen. Auch die im Innern ſich befindliche ſchwarze Haut ſowie alle Blutteilchen ſind zu entfernen. Nun wird der Fiſch ſehr ſchnell innen und außen gewaſchen, ſodann ein⸗ geſalzen und mit Eſſig ooͤer Zitronenſaft beträufelt, Salz und Eſſig oder Zitronenſaft läßt man etwa eine halbe bis eine Stunde in den Fiſch einziehen. e Poſtanweiſungs⸗, Nachnahme⸗ und Poſtauf⸗ tragsdienſt mit Island. Poſtanweiſungen aus Is⸗ land nach Deutſchland ſowie Nachnahmen lauf ein⸗ geſchriebenen Briefſendungen, Wertbriefen und Pa⸗ keten) und Poſtaufträge aus Deutſchland nach Is⸗ land ſind von ſogleich an bis auf weiteres nicht mehr zugelaſſen. Mob juni noi ſſun auß Die Frage, ob auch in Mannheim der Schul⸗ betrieb wieder aufgenommen werden kann, wird gegenwärtig geprüft. Viele Eltern werden froh ſein, wenn ihre Kinder nach der langen Ferienzeit an ihre Schularbeiten gehen können. Solange keine Unterrichtsſtunden ſtattfinden, iſt übrigens kein Grund, Kinder nach Eintritt der Dunkelheit auf den Straßen herumzigeunern zu laſſen. Kinder gehören abends nach Hauſe. Es gibt für ſie in der ver⸗ dunkelten Stadt abſolut nichts zu ſehen. A* Wer jetzt die Straßenbahn benützen will, ſollte mit ſich zu Rate gehen, ob er denn wirklich da und da hinfahren muß. Die Straßenbahn iſt gegenwärtig nur für den notwendigen Verkehr da. Alle im Grunde genommen überflüſſige Fahrerei muß unterbleiben. * Wir vergeſſen, daß der Luftſchutz aufgern⸗ fen iſt. Die Zeitungen haben das mitgeteilt, an jeder Plakatſäule kann man dieſe Anordnung des Polizeipräſidenten leſen. Bei Alarm— oder wenn gar plötzlich geſchoſſen wird— raug aus den Woh⸗ nungen weg von der Straße und in die Schutz⸗ räume. Nicht auf den Straßen ſtehenbleiben, nicht an den Feuſtern lauern und etwas ſehen wollen. Was die Flak in die Lüfte befördert, um feind⸗ liche Flieger zu treffen, muß ja in irgendeiner Form wieder herunterkommen. Vor Splittern iſt man nur in den Schutzräumen ſicher. Feuſter und Türen ſtehen laſſen, wie ſie gerade ſind, nicht erſt lange auf⸗ ſperren und ſichern wollen. Meidet, wenn ihr könnt, Straßen und Plätze, wo ſich der Verkehr zu maſſieren pflegt. Wer einen Um; weg geht, entlaſtet den Verkehr und lockert ihn auf, Ein möglichſt lockerer Verkehr macht bei Alarm die ſoſortige reibungsloſe Räumung der Straßen leichter! Das Kopfluch Die Moden entſtehen in den Großſtädten. dort gelangen ſie in die Kleinſtädte und von dort Von in die Dörfer. So iſt der normale Gang der Mode⸗ ſchöpfungen. Es gibt aber auch den umgekehrten Weg. Plötzlich empfinden Kleinſtädte und Großſtädte das als modern, was auf dem Lande getragen wird. So iſt es mit dem Kopftuch. Zahlloſe Exemplare dieſer hüb⸗ ſchen ländlichen Mode kann man bewundern. Kopf⸗ tücher in allen Farben. Rot und blau ſcheinen die Lieblingsfarben zu ſein. Man muß zugeſtehen, die Kopftücher ſind kleid⸗ ſam. Das wiſſen die Frauen und die jungen Mäd⸗ chen und darum haben ſte ſich der modiſchen Bewe⸗ gung„Zurück zum Land“ in großen Scharen ange⸗ ſchloſſen. Auch das männliche Geſchlecht empfindet dieſe Mode als ſchön. Sie ſind ſchlicht und dieſes Einfache kann geradezu rührend wirken. Dagegen haben Hüte doch immer etwas Konſtruiertes, Ge⸗ künſteltes und Geſuchtes. Noch ein anderer Grund iſt vorhanden, weshalb die Männerwelt die Kopf⸗ tuchmode begrüßt, zum mindeſten aber duldet. Kopf⸗ tücher ſind nicht nur ſchön, ſie ſind auch billig. Und welcher Ehemann wird proteſtieren, wenn eine bil⸗ lige Mode aufkommt? Er wird ſie im Gegenteil fördern nach beſten Kräften. Darum alſo, weil es Mode iſt, einen ländlichen Kopfſchmuck zu tragen, und weil die Ehemänner dieſer Mode den Rücken ſteifen, ſieht man viele Kopftuchgeſchmückte Frauen⸗ köpfe. Jetzt freilich ſind die meiſten Urlauber wieder heimgekehrt. Das Kopftuch iſt im Schrank verſtaut. Es wird dort bis zum nächſten Frühjahr ruhen. Der Hut hat ſich wieder in den Vordergrund gedrängt. Er hat die Saiſon des Kopftuches abge⸗ löſt. Einzige Hoffnung, daß er ebenſo friſch, na⸗ türlich und reizvoll ausſtieht wie im Sommer unter ganz anderen Umſtänden das Kopftuch. Aus Mannheimer Gerichtsfülen Die Unterlassungssünde Ein Jude aus Wien befindet ſich ſeit Jahren„auf Tour“. In ſeiner Strafliſte ſteht wiederholt Land⸗ ſtreicherei und Bettel— einige Einträge ſind ſogar aus dem alten Oeſterreich, das bekanntlich für Nicht⸗ arier kein ungünſtiges Pflaſter war. Jetzt wollte er ſich auf die alte Weiſe nach Polen durchſchlagen und kam bei dieſer Gelegenheit auch nach Mannheim. In einem Gaſthof übernachtete er, ließ aber beim Ein⸗ trag in das Fremdenbuch den vorgeſchriebenen Zu⸗ ſatznamen Iſrael hinter dem Vornamen weg, weil er als Jude nicht erkannt ſein wollte. Das iſt nach dem Geſetz ein Vergehen. Es gab 2 Monate Gefängnis dafür, abzüglich 5 Wochen Un⸗ terſuchungshaft. Nobel geht die Welt zugrunde Der 32jährige geſchiedene Eiſendreher aus Lud⸗ wigshafen ſpielt anſcheinend gerne den ſeinen Mar. Er verdient nicht ſchlecht, aber die Zahl derer, die etwas von ihm zu kriegen haben, iſt gar groß, des⸗ halb muß er immer darauf bedacht ſein, zuſätzlich noch etwas„anzuſchaſſen“. Vor dem Einzelrichter hatte er ſich wegen einer Serie von Betrügereien zu verantworten: Einen Mantel, den ihm ein Bekannter aus reiner Gut⸗ müttigkeit geliehen hatte trug er prompt zum Alt⸗ händler, bei ſeiner Hauswirtin blieb er die Miet⸗ ſchuldig und pumpte die alte Frau obendrein noch kräftig an. Obwohl chroniſch im Bruch, kaufte er bei einem Radiohändler einen teueren Apparat und verkümmelte ihn wieder, ohne auch nur eine einzige Rate abgeſtottert zu haben. Schließlich legte er auch noch einen Fahrradhänd⸗ ler herein. Mit keinem Knopf in der Taſche, nur auf Grund einer geſchwindelten Emp⸗ fehlung erſtand er bei ihm das ſchönſte Fahrrad im Laden— der Händler war außerdem noch gutmütig genug, ihm ſeine ſchikanöſen Wünſche in bezug auf Aenderungen zu erfüllen— um es nach zwei Tagen ſchon einem Arbeitskameraden als Pfand anzubie⸗ len. Von dieſem Kameraden pumpte er ſich nämlich 50 Mark zur Einlöſung des letzten Motorrad- Wechſels. An Vornehmheit ließ er ſich alſo nicht übertreffen, dafür konnte ihm aber auch keine Gau⸗ nerei groß genug ſein. Der Richter hatte für die noblen Allüren kein Verſtändnis und verdonnerte ihn zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von neun Monaten. Immer vorsichtig Zu Anfang dieſes Jahres mußten mit dem Not⸗ rufwagen einige Zechpreller in einer Wirtſchaft ab⸗ geholt werden. Die diesbezügliche Verhandlung war im April. Damals behauptete einer der Ange klagten, ein Polizeibeamter hätte auf der Polizei⸗ wache dem einen Saufkumpan eine Mark aus der Taſche geklaut. Für dieſe Beleidigung mußle er ſich jetzt verantworten. Tatſächlich hatte der Polizei⸗ beamte von einem der Verhafteten eine Mark ge⸗ nommen, aber das war ſeine Pflicht, weil jeder, der mit dem Notrufwagen abgeholt wird, ſich ſo weit als möglich an den Trans porkkoſten beteiligen muß. Von Klauen konnte gar keine Rede ſein, ſondern nur von einer Amtshandlung. Der Angeklagte, ein Mann von gewaltiger Ge⸗ richtspraxis, will ſeine Beleidigung auch nicht work⸗ wörtlich gemeint haben, das Gericht ſchenkte ihm in⸗ ſofern Glauben, als es nur eine formale Beleidi⸗ gung annahm. Für die gab es eine Woche Gefäng⸗ nis. 8 8. N e e * Stein über letzun farb. Ab Na der N die z1 die he Butte (Erfa! So zuſtän zürich. und 2 verbot bauer! Butte der 2 mung Oc burter Heinr ine kein den ren ber⸗ Von dort ode⸗ rten de Va 3 leio⸗ Näd⸗ ewe⸗ uge⸗ ndet eſes egen Ge⸗ und Opf⸗ 0 f Und bil⸗ tteil 8 gen, cken ten⸗ her bank jahr und bge⸗ na⸗ nter Freitag, 8. September 1939 Neue Mannheimer Zeitung 5. Seite“ Nummer 410 —ů— dus ſüddeutſchen Gerichtsſälen: Ihn auf den Gedank 1000 Fugenoͤlicher Erpreſſer verurteilt München, 8. September. im Juni beſaß der ſiebzehn⸗ ring keinen Pfennig Geld mehr und ends hingehen“. Schlechte Lektüre brachte t bei einem Kino Geld zu erpreſſen. Am 4. Juli, um die Mittogszeit, betrat er eine Telephon⸗ zelle und verlangte den Direktor des Lichtſpieltheaters zu prechen. Der war erſtaunt, als er hörte, am Freitag gehe das Theater in die Luft, eine Bombe mit Zeitzünder ſei angebracht. Er, der Anrufer, ſei der einzige, der das Unheil verhüten könne. Wenn man ihm 1000 Mark gebe, werde er verraten, wo die Bombe liege und dann könne ſie entfernt werden. Nachts gegen 22 Uhr wurde der Direktor abermals an⸗ gerufen, ob er ſich die Sache nun überlegt habe. Auf eine zusweiche nde Antwort erklärte der geheimnisvolle An⸗ tfer, er habe einen Brief geſchrieben, aus dem„das Wei lere“ zu entnehmen ſei. T hlich lief am nächſten beim Direktor ein Brief folgenden Inholts ein: „Am Freitag, 7. d.., fliegt Ihr Theater in die Luft. Es gibt nur einen, der es verhindern könnte, und das bin ich. Gegen ein Erlöſegeld von 1000 Mark wird die Zeitbombe von meiner eigenen Hand entfernt. Für den Fall, daß Sie mir nicht glauben ſollten, ſchlage ich vor, das Theater zu ſchließen.“ An einem Sonntag lährige Leh konnte daher nir 1 25 = ürk- oder Ihr Theater fliegt in die Luft“ Den Brief hatte das Bürſchchen zu Hauſe auf der Schreibmaſchine ſeines Vaters geſchrieben. Nach dem Ein⸗ treffen des Schreibens erſtattete der Direktor ſofort An⸗ zeige. Die Polizei vereinbarte mit ihm, er ſolle zum Schein auf die Wünſche des Unbekannten eingehen und einen be⸗ ſtimmten Hinterlegungsort für das Geld vereinbaren. Tat⸗ ſächlich kam abermals ein Anruf des Erxpreſſers. Der Direktor zeigte ſich nun bereit, auf die Bedingungen ein⸗ zugehen: Die 1000 Mark müßten in einem verſchloſſenen Umſchlag in einem näher bezeichneten Hauſe am Maria⸗ hilfplatz bis 22 Uhr abgegeben werden. Als der Direktor bedauerte, augenblicklich nicht ſoviel Geld zur Verfügung zu haben, wurde großmütig eine Verlängerung der Ab⸗ lieferungsfriſt auf 6. Juli, vormittags 11 Uhr, zugeſtanden. Zur vereinbarten Stunde erſchien ein Kriminal⸗ beamter in dem bezeichneten Haus am Mariahilfplatz, gab ſich gegenüber dem Bruder des Geſuchten als Ausgeher des Lichtſpieltheaters aus und erklärte:„Ich habe hier einen Brief abzugeben, wiſſen Sie etwas davon?“ Der Gefragte bejahte, ſein abweſender Bruder habe hinterlaſſen, daß etwas für ihn abgegeben werde. Bald darauf wurde der naive, fugendliche Erpreſſer feſtge nommen. Das Bürſchchen war vor dem Jugendrichter geſtändig und gab an, die Drohung mit der Zeitbombe ſei nicht ernſt geweſen. Er wollte nur zu Geld kommen. Das Jugend⸗ gericht verurteilte den Jungen zu ſechs Monaten Ge⸗ fängnis, wovon ſechs Wochen zu verbüßen ſind. Aus Baden Auf dem Kraftrad in den Tod Sinsheim 8. Sept. Der 30jährige W. Hauk aus Steinsfurt verlor auf der Straße nach Dühren die Herrſchaft über ſein Motorrad, ſtürzte und erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er bald darauf im hieſigen Krankenhauſe farb. Ablieferung der vom Milcherzeuger hergestellten Landbutter Nach einer Anordnung der deutſchen Hauptvereinigung der Milch⸗ und Fettwirtſchaft haben Milcher zeuger, die zur Herſtellung von Landbutter zugelaſſen ſind, die hergeſtellte Landbutter und die ſelbſt eingeſchmolzene Butter(Butterſchmalz) an die Landbutterſammelſtellen (Erfaſſungsſtellen) abzuliefern. Sofern die Sammelſtelle noch nicht beſtimmt iſt, hat der zuſtändige Ortsbäuernführer ſofort eine Sammelſtelle ein⸗ zurichten. Jede anderweitige Abgabe von Butter⸗ und Butterſchmalz(Verkauf, Tauſch. Schenkung uſew.) iſt berbofen. In beſonderen Fällen kann der zuſtändige Orts⸗ bauernfüchrer di Genehmigung zur Abgabe von Butter an beſt 1 von dem zuſtär 1 ſoſort Mitteilung machen. tsverband Merkur⸗Vergbahn wurde eingeſtellt Baden⸗Baden, 8. Sept. Am Donnerstag, den 7. Sep⸗ lember, wurde der Betrieb der Mer kur⸗ Bergbahn eingeſtellt. Auch auf der Berglinie der Straßenbahn wird der Viertelſtundenverkehr für gewiſſe Tageszeiten einge⸗ schränkt. J. Richen, 8. Alter von 72 Sept. Im Eppinger Krankenhaus iſt im Jahren Altbürgermeiſter Jakob Gebhard geſtorben. Der Verſtorbene leitete viele Jahre die Geſchicke der hieſigen Gemeinde und zeichnete ſich dabei zurch eine verſtändnisvolle Haltung gegenüber allen kom⸗ munalen Belangen der Gemeinde aus. * Ode abel Aacl Nesgofꝛaſte UI Weinheim, 8. Sept. Ihren 74 Geburtstag ſeiekte Frau M. Müller, Witwe, Vurggaſſe 19. 72 Jahre alt wurde Rentner Heinrich Baier Wormſer Straße 16.— 70 Jahre alt wurde Reichsbahnſekretär a, D. Ernſt Diſtel. Das Standesamtsregiſter verzeichnet in der Berichtswoche vom 28. Auguſt bis 3 September: 2 Ge⸗ bhurten, 7 Eheſchließungen und 3 Sterbefälle. Sulzbach, 8. Sept. In guter Friſche feierte Heinrich Ehret IV feinen 71. Geburtstag. I Schönmattenwag, 8. Sept. Im hieſigen Jagoͤbezirk war einem Jäger ein großer Erfolg durch Erlegen eines hier lapitalen Schwarzkittels beſchieden.— Im Unterdorf wurde einem Geflügelhalter durch zwei Flöchſe ein Blutbad im Hühnerſtall angerich⸗ let. Es entſtand ein Verluſt von 20 Hühnern. * Waldmichelbach 8. Sept. Dem Mimen flicht die Nach⸗ welt keine Kränze, und ähnlich geht es der Leichen rau, denn ihre„Kundſchaft“ ſogar bleibt ihr den Dank ſchuldig. Dafür ſind hier in Wald michelbach die Leben⸗ den in großer Anzahl als Trauergefolge angetre⸗ ten, als nach jahrzehntelangem Wirken die Leichenfrau der Gemeinde jetzt beſtattet wurde. Saarpfölziſche Betriebsführer deren Betriebe zur Zeit ruhen, werden aufgefordert, ihre Anſchrift unverzüglich dem Beauftragten der Wirt⸗ ſchaftskammer Saarpfalz Kaiſerslau tern, Am Rittersberg 8(Deutſche Aufbauſchule) zu melden oder perſönlich dort vorzuſprechen. m Oggersheim, 8. September. Dieſer Tage verſtarb hier Malermeiſter Johann Adam Hoffmann, dann der 72⸗ jährige Bernhard Flörchinger, der einſt als Vor⸗ arbeiter der IG ſeinen Mann ſtellte, und ſchließlich der Land⸗ und Gaſtwirt Jakob Reber, der weit über Oggers⸗ heim hinaus bekannt war. * Mutterſtadt, 8. September. Zwei 18jährige Jungen, Willi Langen walter und Walter Erlen wein, haben mit beſtem Erfolg die Prüfung für den Grundſchein der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft abgelegt.— Im gemeindlichen Feierraumanweſen der Einnehmerei wurde dieſer Tage der neuernannte Berufsbürgermeiſter für Mutterſtadt, Pg. Hebel ⸗ Ludwigshafen, vorgeſtellt und eingeführt. Der Dienſtantritt begann am 1. September. * Landau, 8. September. Geräteverwalter Michael Winter von Landau iſt als einer der erſten der baye⸗ riſchen Armee im Weltkrieg mit der ſilbernen bayeriſchen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet worden. Nuu au. Lifnoulgiuoun Blick auf die Spargelſtadt Schwetzingen, 8. September. Im hohen Alter von 85 Jahren iſt hier Schloſſermeiſter Daniel Schilling geſtorben. Der Verſtorbene genoß all⸗ gemeine Wertſchätzung. Er war weit über die Schwetzin⸗ ger Stadtgrenzen bekannt. Wegen Nichtbeachtung der Verdunklungs⸗ vorſchriften mußte hier eine Wirtſchaft polizeilich ge⸗ ſchloſſen werden. Ihren 81. Geburtstag feierte hier Frau Friederika Trautmann, Autonieſtraße 7. Nach ſchwerer Krankheit verſtarb Frau Dina Bone⸗ kam geb. Schuh, Marſtallſtraße 40. Die Beerdigung hat in aller Stille ſtattgefunden. Was gibt es Neues in Plankſtadt? * Plankſtadt, 8. Sept. Ein nicht alltäglicher Vorfall, der einem Pferd das Leben koſtete iſt hier zu ver⸗ zeichnen. Ein Pferd, das von der Schmiede kam und friſch mit Eiſen beſchlagen wurde, ſchlug um ſich, als es zu anderen Pferden kam. Es hat dabei einem anderen Pferd ein Bein abgeſchlagen. Die Verletzung war derart, daß das Tier erſchoſſen werden mußte, da es unbrauchbar geworden iſt. Die vom Bürgermeiſter der Stadt Schwetzingen ver⸗ öffentlichte Luftſchutzanordnung wurde auf die hieſige Ge⸗ meinde vollinhaltlich ausgedehnt. Es wird dabei darauf aufmerkſam gemacht, daß mit Aufruf des Luftſchutzes die Feuerwehren bei Ausbruch eines Brandes nicht mehr mit Sirene alarmiert werden dürfen. Die Alarmierung hat mit dem Martinshorn zu erfolgen. Seinen 71. Geburtstag konnte hier Landwirt Jakob Gund IV, Wieblinger Straße und ihren 68. Ge⸗ burtstag Frau Marie Rey geb. Fortenbacher begehen. * Ketſch, 8. Sept. Herr Sebaſtfſan Schnepf, Poſtagent im Ruheſtond, konnte in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 8 4. Geburtstag feiern. Trotz des hohen Alters nimmt der Jubilar noch regen Anteil an allen Geſcheh⸗ niſſen. * Brithl, 8. September. Infolge eines Herzſchlages verſtarb hier Landwirt und Kirchengemeinderat Joſef Wegele im Alter von 77 Jahren. * Oftersheim, 8. Sept. Die Schweinezählung am 4 September erbrachte in unſerer Gemeinde einen Ge⸗ ſamtbeſtand von 1180 Schweinen. Bei der Zählung im Vorjahre wurden dagegen nur 992 Stück feſtgeſtellt; alſo hot ſich der Beſtand um rund 20 v. H. erhöht. Die Schweine beſitzenden Har shaltungen ſind von 218 auf 227 geſtiegen. — Seinen 76. Geburtstag konnte hier Landwirt Friedrich Gieſer I, Heidelberger Straße, in guter Ge⸗ ſundheit begehen. OE Einſchränkungen im Zugverkehr Auf der Strecke Heidelberg Weinheim Wie die Oberrheiniſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft mitteilt, kreten vom 7. September an auf der Strecke Heidel⸗ berg Weinheim Einſchränkungen im Zugverkehr ein. Städtiſche Ehrengabe für 3 Veteranen In Heidelberg gibt es noch fünf Veteranen aus den Kriegen 1864, 1866 und 1870/71, die in dieſem Jahr wieder als Ehrengabe des Oberbürgermei⸗ ſters der Stadt Heidelberg ein Geldgeſchenk erhalten haben. Es handelt ſich um folgende Veteranen: Franz Betz, Brückenſtraße 30, Wilhelm Heſſe Untere Straße 35, Martin Pfau, Bleichſtraße la, Georg Sauter, Heidelberger Straße 47, Georg Windſſch III. Oberdorſſtraße 30. Der Ehrenſold löſte naturgemäß wieder große Freude bei den betagten Kriegern aus. Tomaſengigant in Heitelberg geerntet Was Hannover kann, kaun Heidelberg ſchon lange. Jüngſt wurde berichtet, daß in Hannover eine 560 Gramm were Tomate der Gegenſtand allgemeiner Bewunderung Heidelberger Querschnitt ſei. Nun hat ein Heidelberger Vorortseinwohner aber ſogar eine ſolche von 580 Gramm Gewicht von einem Stock geerntet. * Schaffnerinnen auch in Heidelberg. Seit kurzem iſt bei den Heidelberger Straßenbahnen eine Anzahl Schaffnerinnen eingeſetzt. Ste haben ſich ſchon mit viel Geſchick in ihre Aufgaben eingelebt, die ſie an Stelle der Männer übernommen haben. Frühere Polizeiſtunde. Au; Grund des§ 14 des Gaz und der hierzu ergangenen Vollzugsbeſtimmungen wird die Polizeiſtunde bis auf weiteres auf 23 Uhr ſeſt⸗ gelegt. Vom Verſorgungsamt. Der Reichsarbeitsminiſter hat dem Regierungsrat, Major a. D. Gerhard Lengeling die Leifung des Verſorgungsamts Heidelberg übertragen. Tagung der badiſchen Berufsfiſcher verſchoben. Die für den 17. September 1939 in Heidelberg⸗⸗Neuenheim ange⸗ ſetzte Tagung der badiſchen Berufsfiſcher wird bis auf weiteres verſchoben. Der neue Termin wird rechtzeitige be⸗ kanntgegeben. * Die Spielzeit des Städt., Theaters wird am 24. Sep⸗ tember mit Mozarts„Entführung“(nicht„Triſtan und Iſolde“).— Das Schauſpiel bringt als erſte Auf⸗ führung„Maria Stuart“. 24 Athleten in der„Olympiaklaſſe“ ing in verſchiedene Klaſſen ein. die„Olympiakloſſe“, die folgende die nationale Klaſſe“ und die dritte die„Nationale Will ein Athlet in die„Olympiaklaſſe“ eingereiht ſo muß er natürlich ganz dere Leiſtungen u, Leiſtr mpiſcher u tklaſſe. Die ſi 1 ß die fach⸗ nur nach Lei⸗ n, alſo bei b ämpfen, er⸗ n 16 Athleten in die wü es in der jetzt einer Zuſam⸗ Dabei waren die ste eichen wie im Vorjahr. bringen wir die Athleten, die ſich durch ihre Leiſtungen in die„Olympiaklaſſe“ eingereiht haben, indem — 24 ſind. ſie die geforderten Mindeſtleiſtungen(in Klammern) er⸗ reichten, oder ſie überboten: 100 Meter(10,5 Sek.): Neckermann(Mann⸗ heim), Scheuring(Ottenau), Borchmeyer(Frankfurt am Main); 200 Meter(21.2 Sek.): Neckermann(Mann ⸗ heim), Scheuring(Ottenau]; 400 Meter(47,5 Sek.]: Har⸗ big(Dresden); 800 Meter(:52,0 Min.): Harbig(Dresden), N ſcheit(Berlin), Gieſen(Berlin), Sch cher(Düſſel⸗ 52,0 Min.): hen), Ja (14:80, Min.):(Münch 400 Meter ⸗ Hürden(53,5 Glaw(Berlin); 3000 Meter Kaindl(München]: 10⸗Km.⸗ (Hamburg), Nord(Ber⸗ ), Stöck Meter): Kaindl(Mi Eberlii 5000 Meter 9(Berlin); ölling(Breslau), :10,0 Men.): 0 Min.)]: Schmidt (Berlin); Schau mo Sek.)]: i Hindernis Gehen(46 lin]; Kugelſt (Berlin), Wöllke(Berlin); Wotapek(Wien), Trippe(Berlin); Hammerwerfen(54.50 Meter): Blaſk(Berlin), Storch(Fulda), Hein(Hamburg), Beyer(Hamburg); Zehnkampf(7250 Punkte): Müller (Hamburg). In 13 von den 22 Diſziplinen des olympiſchen Pro⸗ gramms wurden alſo„olympiareife“ Leiſtungen erreicht, hrend in den reſtlichen(10 000 Meter, Marathonlauf, hen, 110⸗Meter⸗ Hürden, Weitſprung, Drei⸗ g, Hochſprung. Sto hſprung und Speerwerfen) die vorliegenden Zahlen lediglich zur Einreihung in die „Internationale Klaſſe“ genügen. Zu erwähnen iſt noch, daß ei e Athleten zwor den Anforderungen der„Olym⸗ piaklaſſe“ entſprachen ſu a. Hornberger⸗Fraukfurt, Syring⸗ Wittenberg, Lampert⸗München, Eitel⸗Eßlingen und Mayr⸗ München), aber ſie erzielten ihre Leiſtungen auf nicht⸗ amtlichen Veranſtaltungen, ſo daß ſie nicht berückſichtigt werden können. Beſonders erfreulich iſt, daß die„olympiareifen“ Er⸗ gebniſſe in faſt den meiſten Wettbewerben gleich von meh⸗ reren Athleten erzielt wurden, ein Beweis für die Breite in der Spitze. Harbigs Weltrekordläuſe über 800 Meter haben die Leiſtunsen unſerer nächſtbeſten Mittelſtreckler beſonders beflügelt. Im übrigen findet der unverkenn⸗ bare Leiſtungsanſtieg unſerer Leichtathleten im vor⸗ olympiſchen Jahr auch in dieſer Liſte ſeinen Niederſchlag, und da zu hoffen iſt, daß auch in den meiſten anderen Wettbewerben der Sprung von der Internationalen⸗ in HAN 2 darf man mit größter Za die Olympia⸗Klaſſe gelingt, in Helſinki entgegen ⸗ verſicht den olympiſchen Kämpfen ſehen. Puntet bleibt Amateur Amertikaniſches Angebot abgelehnt Tennis⸗Spitzenſpieler Franz Punucec Jugoflawiens in dieſem Jahr er⸗ hat ſeine größten Erfolge zweifellos rurigen, nachdem er in den vergangenen Jahren ſtets im Schatten größerer europäiſcher Spieler ſtand. In Wim⸗ bledon kam er unter die„letzten Vier“ und ſcheiterte erſt an dem ſpäteren Sieger Bobby Riggs(US), beim Agramer Davispokalkampf ſchlug er den deutſchen Meiſter Heinrich Henkel und im Interzonenfinale gegen Auſtralien ſchlug er Auſtraliens Spitzenſpieler John Bromwich in vier Sätzen. Als Europas„beſter Spieler“ hat der Jugo⸗ ſlawe auch in den Vereinigten Staaten großen Eindruck gemacht und ſo iſt es nicht weiter gerwunderlich, daß amerikaniſche Veranſtalter ſich um ihn bemühten und ihm verlockende Angebote zum Uebertritt ins Lager der Be⸗ rufsſportler machten. Puncec, der bekanntlich in jugo⸗ ſlawiſchen Staotsdienſten ſteht, hat aber alle Angebote ab⸗ gelehnt und auch auf die höchſten amerikaniſchen Dollar⸗ ſchecks verzichtet. Donald Budge wieder Amateur? In dieſem Zuſammenthang intereſſieren die Gerüchte um Donald Budge, den im vergangenen Jahr zum Be⸗ rufsſport übergetretenen amerikaniſchen Spitzenſpfeler. Budge ſoll, wie es heißt, vom„Tennis⸗Zirkus“ die Naſe voll haben und ſich um die Wiedererlangung der Amateur⸗ eigenſchaft bemühen. Wenn wir nicht irren, hat der amerikoniſche Tennis⸗Verband ſchon früher die Wieder⸗ zuerkennung der Amateureigenſchaft an bekannte Berufs⸗ ſpieler verweigert, und es erſcheint ſehr fraglich, ob er mit Budge eine Ausnahme macht, zumal ja nach den Be⸗ ſtimmungen ein ehemaliger Berufsſpieler beiſpielsweiſe in Davispokalkämpfen nicht mehr eingeſetzt werden kann. In Europa ſind u. a. der vorjährige deutſche Meiſter Szigeti(Ungarn), der Italiener Palmieri und der Rumäne Tanagcescu, der im Frühjahr an der Riviera eine Reihe großer Erfolge feierte, ehemalige Berufsſpieler, die alle micht im Davispokal(wohl aber bei den internatio⸗ nalen Landesmeiſterſchaften!) mitwirken können. Tamila lief Weltrekord Der finniſche Langſtreckenläuſer E. Tamila ſtellte bei einem Bahnſportfeſt in der Stadt Joenſuu im W⸗Km.⸗ Bahnlaufen mit:21:07 Stunden einen neuen Weltrekord auf. Er verbeſſerte den bisherigen Rekord ſeines Londs⸗ mannes Marttelin von:22:28,8 damit um über eine Mi⸗ nute. alte Weltbeſtleiſtung beſtand ſeit genau neun Jahren. Allerdings iſt zu berüchſichtigen, daß derartig lange Strecken auf der Bohn nur ſelten gelaufen werden. Daß auch die deutſchen Langſtreckenläufer in der Lage ſind, dieſe Zeiten zu erzielen, bewies im Frühjahr erſt der Neuſtädter Eberhard, der mit:22:37 eine hervorragende deutſche Beſtleiſtung erzielte. Die Elb. Ang MIaTstEn FTB. Zenn Kursbesserungen durch regere Kaufſäfigkeif Durch Anschaffungen auf allen Markfgebieſen Berlin, 8. September. Ueberwog geſtern nach Abgabeneigung, die in der Haupt⸗ fache auf die Notwendigkeit der Beſchaſfung flüſſiger Mit⸗ tel für den bevorſtehenden Steuertermin zurückzuführen war, ſo konnte heute bereits wieder regere Kauftätigkeit beobachtet werden. Auf allen Marktgebieten kam es zu Anſchaffungen der Bankenkundſchaft, ſo daß die Mehrzahl der Dividendenwerte Kursbeſſerungen aufzuweiſen hatte. Die Termin vorbereitungen ſcheinen alſo bereits beendet zu ſein. Von Montanwerten erzielten Rheinſtahl eine Stei⸗ gerung von 1/5 und Hoeſch eine ſolche von i v. H. Für Laurahütte kam eine Notiz noch nicht zuſtande doch nannte man einen Kurs von 2728 nach 24,25 am Vortag. Klöck⸗ ner ermäßigten ſich auf eine Zufallsorder um& v. H. Braunkohlenwerte waren bis auf Eintracht(— 2) und Niederlauſitzer(plus 1 v..) kaum verändert. In Kali⸗ werten gab es nach den anhaltenden Steigerungen der letz⸗ ten Zeit eine teilweiſe Reaktion bei Wintershall(— 1) und Salzdetfurth(—), während Kali⸗Chemie weiter um 75 v. H. anſtiegen. Von chemiſchen Papieren ſind Rütgers mit plus 1 und Schering mit plus 4 dagegen Chemiſche von Heyden(bei einem Umfatz von nur 4000% mit minus 1% und JG⸗ Farben mit minus„ v. H zu erwähnen. Foſt ausnahmslos höher lagen Elektro⸗ und Verſorgungswerte, wobei Akku⸗ mulatoren mit plus 1, EW Schleſien mit plus 1½, Licht⸗ Kraft und Schuckert mit je plus 1 v. H. die Führung hat⸗ ten. Auch Maſchinenbauwerte waren gut erholt, insbeſon⸗ dere Deutſche Waffen mit plus 27 v. H. Schwächer lagen Schubert u. Salzer um 1½ v. H. Im übrigen ſind noch Braubank und Conti Gummi mit ſe plus 12, Bremer Wolle und Hotelbetrieb mit ſe plus 1, dagegen Dortmunder Union mit minus 2, Aſchaffenburger Zellſtoff mit minus 1½ und Feldmühle mit minus 1 v. H. als verändert her⸗ vorzuheben. 0 8 Im variablen Reutenverkehr ſtellten ſich Reichsallbeſitz und Gemeindeumſchuldung auf unverändert 132 bzw. 93. Steuergutſcheine 1 wurden ebenfalls auf deſtriger Baſis von 97,60 gehandelt. Im weiteren Verlaufe war der Grundton gleichfalls freundlich, da neben einigen Käufen der Bankenkundſchaft auch der Berufshandel Anſchaffungen vornahm. Anderer⸗ ſeits kam es verſchiedentlich auch zu Abſchlägen, für die überwiegend Zufallsaufträge maßgebend waren. ACG ſtiegen um 5, Schleſiſche Gas um, Schering um 274 und Holzmann um 3 v. H. Niedriger lagen Rheinbraun und Eintracht um je 1½ ſowie Bekula um 2% v. H. Farben notierten 159.50. Der Kaſſarentenmarkt lag ruhig, aber freundlich. Liqui⸗ datious⸗ Pfandbriefe wurden zumeiſt höher bewertet. Pfand⸗ briefe, Kommunalobligationen ſowie Reichs⸗ und Länder⸗ anleihen lagen gut behauptet. Bei den Stadtanleihen ſtellten ſich 268er Müllheim um 7 v. H. niedriger. Sonſt find noch Rheinprovinz Ausloſung mit minus und 40er Poſtſchätze mit plus, v. H. zu erwähnen. Induſtrie⸗ obligationen wurden zumeiſt erheblich höher bewertet. So gewannen 35er Harpener ½, 36er Klöckner, er Krupp Treibſtoff, 37er Caſtelengo ſowie Deutſche Conti⸗Gas je 4 v. H. Aſchinger gaben allerdings nach Pauſe um 2 v. H. nach. Steuergutſcheine J und II blieben durchweg unverändert. Geld- und Devisenmarkt Am Geldmarkt waren für Blankotagesgeld unverändert Sätze von 236 bis 296 v. H. anzulegen. Im internationalen Deviſenverkehr zeigten das engliſche Pfund und der ſran⸗ zöſiſche Franken weiterhin Schwächeneigung. Am Wechſelmarkt beſteht heute noch Kauſmeigung ſür alle rediskontierbaren Abſchnitte, insbeſondere Reichs⸗ wechſel und unverzinsliche Schotzanweiſungen. Der Pri⸗ vatdiskontſatz war mit 2 v. H. unverändert. Negelung des Mineralölbezuges Die Reichsſtelle für Mineralöl hat in einer Anordnung Nr. 26 vom 4. September 1939 beſtimmt, daß folgende Mineralöle zugunſten der Reichsſtelle beſchlagnahmt wer⸗ den: 1. Benzin mit Aus nahme von Rohbenzin und von techniſchen Benzinen(Spezial⸗ und Teſtbenzinen), 2. Ben⸗ zol jeder Art, 3. Alkohol für Kraftſtofſzwecke, 4. alle Ge⸗ miſche aus Ziffer 1 bis 3, 5. Treibgaſe(Propan und Butan), 6. Dieſelkraftſtoff(Gas⸗ und Treiböl) jeder Art, 7, Heizöle aus Steinkohlenteer ſowie mineraliſche Heiz⸗ ble im Bereich der Oſtmark. Die Beſchlagnahme erſtreckt ſich auf die vorhandenen und neu anfallenden Beſtände derjenſgen Wareneigentümer, die ſich gewerbsmäßig mit der Herſtellung oder der Veräußerung von Mineralölen 5 befaſſen. nicht mehr ſtatt. lautet 168/— ſh pro Unze fein. Die beſchlagnahmten Mineralöle dürfen nur mit Ge⸗ nehmigung der Reichsſtelle Mineralöl veräußert werden. Weitergehende Verfügungsbeſchränkungen auf Grund von Einzelanordnungen der Reichsſtelle für Mineralöl an be⸗ ſtimmte Empfänger bleiben hiervon unberührt. Die nach Vorſtehendem erforderliche Genehmigung wird, ohne daß es noch eines beſonderen Antrages bedarf, für folgende Fälle allgemein erteilt: 1. Zur Abgabe von Kraftſtoffen an die nach den erwähnten Einzelanordnungen der Reichs⸗ ſtelle(bzw. Ueberwachungsſtelle) für Mineralöl Bezugs⸗ berechtigten. 2. Zur Abgabe von Kraftſtoffen an die nach Anordnung Nr. 25 der Reichsſtelle für Mineralßl betr. Regelung der Abgabe von Heizöl an diejenigen Perſonen oder Firmen, die nach Anordnung Nr. 19 der Reichsſtelle für Mineralöl zur Verwendung von Mineralöl zu Heiz⸗ zwecken befugt ſind. 4. Zur Veräußerung von beſchlag⸗ nahmten Mineralölen an die— im nächſten Abſatz ge⸗ nannten— Vertriebsberechtigten. 5. Zur Abgabe von Treibgas ſeitens der Firma Zentralbüro für Mineralßl GmbH. in Berlin. Der Selbſtverbrauch im eigenen Be⸗ triebe derjenigen Firmen, bei denen die Beſchlagnahme eintritt, iſt geſtattet. Selbſtverbrauch liegt nur vor, wenn die Kraftfahrzeuge oder ſonſtigen Maſchinen, in denen die Mineralöle verbraucht werden, von denſelben natſtrlichen oder juriſtiſchen Perſonen betrieben werden, in deren Eigentum die verbrauchten Mineralöle ſtehen. Von den zugunſten der Reichsſtelle für Mineralöl be⸗ ſchlagnahmten Mineralölen werden zum Vertrieb über⸗ tragen: 1) Der Arbeitsgemeinſchaft Mineralölverteſlung, nurch ihr geſchäftsführ. Organ Zentralbüro für Minergl⸗ öl GmbH. a) Vergaſerkraftſtoſſe(Fahrbenzin, Fahrbenzol und Alkohol für Kraftſtoffzwecke ſowie Gemiſche Darau) mit Ausnahme der Flugkraſtſtoffe, b) Dieſelkraftſtoffe ein⸗ ſchließlich ſolcher aus Braunkohlenſchwelung, mit Aus⸗ nahme ſolcher für Flugmotore, c) Treibgas(Propan und Bluton) für motoriſche Zwecke, d) mineraliſche Heizöle im Bereich der Oſtmark; 2) der Arbeitsgemeinſchaft„Deutſche Benzol⸗Erzeuger“, Benzole für te hniſche Zwecke und deren Homologen; 3) der Arbeitsgemeinſchaft„Verteilung der Steinkohlenerzeugniſſe“: Heizöle aus Steinkohlenteer. Die von der Beſchlagnahme betroffenen Mineralöle ſind auf Verlangen der für ihren Vertrieb zuſtändigen Ar⸗ beitsgemeinſchaften an dieſe zu veräußern. Die Anordnung tritt mit ihrer Verkündung in Kraft. Sie gilt auch in der Oſtmark und im Reichsgau Sude⸗ tenland. * Devpiſenzwaugskurſe in Eugland. Die Bank von England ſetzte offiziell die nachſtehenden Deviſenzwangs⸗ kurſe feſt: Neuyork 4024,06, Paris 174175, Brüſſel 24,16 Geld. Amſterdam 7,57 764, Zürich 17,9918,11, Mon⸗ treal 4,47 4,51, Stockholm 16,88—17,05, Oslo 17, 1786, Buenos Aires 18,00 Geld. Die Goldbewegung wird amtlich kontrolliert. Am Goldmarkt findet ein Handel Der Ankaufspreis der Bank von England * Sitzverlegung der Opektaä⸗Geſellſchaft. Die Opekta⸗ Geſelbſchaft mbß Mannheim hat ihren Sitz nach Frankfurt⸗ Main verlegt. Zum Geſchäftsſührer iſt Kaufmann Kurt Verhuven, Frankfurt⸗Main beſtellt worden. Das(kapifaſ dieſer Geſellſchaft— Herſtellung, Import und Verkauf etnes Fruchtgelierextraktes— beträgt 30 000. Waren unc Märkte Berliner Getreidegroßmarkt vom 8. September. An der Marktlage hat ſich auch im letzten Berllner Getreioe⸗ verkehr dieſer Woche kaum etwas geändert. Die Zufuhren ſind im allgemeinen nicht einheitlich. Brotgetreide ſteht über Bedarf zum Verkauf, was namentlich für ſpätere Lieferungen gilt. Weizen für prompte Verladung wird je⸗ weils aufgenommen. In Futtergetreide ſind die Anliefe⸗ rungen verhältnismäßig klein. In Brau⸗ und Induſtrie⸗ 8er ſind die Umſätze nach wie vor mäßig. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß die Brauereien vielfach bereits Ankäufe in Höhe ihrer Bezugsſcheine vorgenommen haben. Am Mehlmarkt werden helle Typen flott abgerufen, die übrigen Sorten haben ruhiges Bedarfsgeſchäft. * Markthalle Zwingenberg. Brombeeren 50, Mira⸗ bellen 3048, Pfirſich 2070, Pflaume 1620, Türk Kirſchen 20—24, Reineelouden 24—36. Aepfel 2054, Birnen 16-354, Bohnen 20— 30, Tomaten 2440, Zwetſchgen 2024; Preiſe fe 100 Kg. 5 „ Obſtgroßmarkt Weinheim. Preiſe: Pfirſiche a) 2480. b) 1024, Zwetſchgen 1620, Birnen a] 2086, b 1020, Aepfel a] 20-32, b) 1020, Tomaten 10—12, Stangen⸗ bohnen 2024, Buſchbohnen—12;: Awfuhr 300 Dz. 5 7 eite; Nummer 110 Neue Maunheimer Zeitung Freitag, September 1939 zle aut die Ver. Ancte ten Anfangszeiten! 330[.45 J.00 die or zugen Sie bitte 5 Frege 8. Vorstellungen! eln Hünmapn prog in fam det Tetra: b ne acnten in seinem neuesten Flm lee 1 Gere 10 datla Terno 1t Hoffmann 8 b Ku woll dbestefühmann-Film zelt angem ln Unter anderem sehen Sie in der neuesten 80 die Unterzelohnung des art, spaktes in Moskau. Der F 97 155 trift in der Relohsha uptsta gede d. brüischen A e d Hallfax, Das Sohn bee, Holstein“ besuoht das deutsche Danzl J. Aae- Wi 0 p 7, 23,:mken K 1, 8, Breite Straß Ganghotar-Homan rüm⸗ Woche: Das Schweigen im Walde nit Hansi Knoteck. paul Richtet kin kün, den Sie nicht verszumen dürten! z ter Las: .00 Uhr Uindenhof Heerfeſastiake 5 Heute let: .30.45 SCALA Pelz- Reparaturen Neuanfertigungen billiaſt Schirin M 6. 16 569 Norh- und Skunhftecrterei losef Stelz. J 2, 9 Korbmachermſtr. 684 Wer nimmt einen lieben Nonate alten Knaben an Kindes Statt an. Zu erſr. in der Geſchſt. d. Blatt. Einspännen ſuhrwerk Sucht Arheit. Angebote unter Nr. 25 565 an die Geſchäftsſtelle. -Röhren-Supe Radio 8 neuwertig. 83 8. 1 65.— Uk. Seedras- Hatratze 10 Federbetten u Ohne Gewähr 58. Klaſſe 1. Deutſche Reichslotterſe Nachdruck verboten Anzeigen 2 Hissen pſilig au in der NA haben 3 horst Fünen gute Wirkung 3 1. I Gewinnauszug Auf ſede gezogene Nummer ſind Sewinne gefallen, und zwar I, II und III je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen drei gleich hohe 3. Ziehungstag 70401 4024 78905 13727 „ Gewinne zu 5000 RM. 15 Gewinne zu 4000 RM. 261023 355622 55 8 zu 3000 RM. 3848 435 9 15 5 zu 2000 RM. 168937 184580 190020 279073 295274 349149 84. Gewinne zu 1000 RM. 12038 56834 70413 90119 80399 9677 140527 1 153491 271987 2 5255 2 9288 310812 3357892 ne zu 500 RM. 1044 5 97 39285 42279 48 35 5 51959 53073 285827 303200 328871 358850 392626 495 Gewinne zu 300 RM. 12482 13279 13400 18372 23183 24388 24593 3001“ 1 20808 41220 44795 54759 55716 73323 75493 101516 116904 131028 145592 165029 1986871 208654 228053 239139 245580 25568 380033 39601 Im Gewinnrade verblieben: 3 500 000 RM, 3 Gewinne zu 3 zu ſe 300 000, 6 zu je 100 000, 12 zu ſe 40 000, 18 zu je 30 000, ſe 3000, 1551 zu je 2000, 81 5 je 500, 20 934 zu je je 150 RM. 1325 8 1 4. Ziehungstag In der heutigen Vormittagsziehun 12 Gewinne zu 4000 RM. 75290 339177 Gewinne zu 3000 RM. 40134 30 Gewin 3 117407 22165 105 Gewinne 36748 58010 89005 94120 13302 165785 200371 211676 220518 20799 231738 237381 2547381 260963 267739 305112 342534 345376 355714 369949 0 22 Gewinne zu 500 RM. 2984 9 58227 62040 68451 96298 106612 1 134685 1708853 204577 222312 247456 292031 328472 381034 385017 165359 27 31766 31807 32201 57371 57488 84040 5 575 8822 Außerdem wurden 6516 Gewinne zu je ſe 10 000, 291 zu je 5000, 5. September 1939 In der geſtrigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 218420 195138 273270 3900348 235886 371386 110752 218495 0 102418 183484 275882 377488 395826 997 14941 1 121 370206 12351 22310 87819 8976 8 8 399981 gezogen. Prämien zu ſe ſe 500 000 RM, 12 zu ſe 50 000, 36 zu ſe 20 000, 366 zu ſe 4000, 4512 zu je 1000, 300, 275 925 zu 6. September 1939 g wurden gezogen 3 Gewinne zu 300000 RM. 277999 77812 86473 116392 229977 6 134457 156628 222979 228658 241327 247540 313484 319481 374437 387992 723 12799 14792 781 18052 22751 24042 24872 81788 38292 41388 19 7 7 74336 890275 114121 25 22 3 394829 Die Karte von polens Westgrenze ist wieder an unserem Schalter Zzli haben. Verlag der Neuen Mannheimer Zeitung Behnhof bel Gelernte Schuhstbelter und-atbeiterinnen werden 8b 6. September 1959 jm Werk Viernheim em Viernheim eingestellt. Annahmestelle befindet slch Eine zweite in Nennheim Felſna, Niederfebrik, lengerötterstrebe 1119 DORNDOORF ScCHUHFABRIK S 2wEREIGSTELLE VIERN NENA mamma zum 1. Okt. eine die auch etwas nimmt, mit Nähkenntn. u. Gehaltsanſpr. die Geſchäftsſtelle In größeren Geſchäftshaushalt wird erfahr., zuverläſſ Köchin Hausarbeit über⸗ ſowie fleißiges, ſtrebſames Zimmermadenen geſucht. Angebote mit Bild, Ausführl. Zeugnisabſchr. unter G O 78 an d. Bl. 702 Wir ſuchen für Hüchen 692 ſofort od. ſpäter 1 immermädcen mädchen Wartburg⸗Hoſpiz, F 4. 7/9 Anfangs- gehilfin in Schneiderei Sofort gesucht K. Daum. 0 7, 26 56688 personal jeber Art finden Ste durch eine Anzeige in Braves, fleißig. Madehen [Kicht unter 18 Jahren geſucht. Hrch. Betzler, Bäckerei, G 7, 8 82 Mädchen oder 601 uahläng. Frau ſofort geſucht dieſer Zeitung Gutemannſtr. 5. Stellengesuche firm in ſämtl. langjähr. alt, Angebote erb. Tol. Maatraan und N Spezialiſt, Reiſetätigkeit, ſucht per ſofort geeignete Position unter G J 73 an 85 Geſchäftsſtelle d. Bl. Tuch⸗ mit 38 J. 680 Sparten, Fahrer mit Perſonenwagen und Anhänger ſucht Beſchäftigung. G M 76 an die Geſchäftsſt. Angebote unt. *699 sofort Artur Lʒuft, Kraftfahrer mit eigenem Wagen, sucht per Arbeit (6205 Elisabethstraße 6. Günstig zu verkaufen: 1208 15 5 Gewinne zu 803 RM. 188 13477 3739 348527 765 383738 363852 388788 389823 Außerdem wurden 6867 Gewinne zu je 513 815 1 91 14355 15 383 390260 5 368833 897791 „gezogen. Antike u. moderne Möbel. Perſer⸗ Teppiche und Brücken, Porzellan⸗ figuren, Bronzen ete, Gold⸗ und Brillantſchmuck, Silbergegenſtände Diſtelhut. 91 1. 2a Breite Str. 5 Soll es etwas in Leder sein. überzeugen dann Sie sich etst von auserer cto ben Auswahl ung gen kleinen Pleiseg9, Spezlarader 933 75 Tahlungserleſchtetung Pfäffenhuber H 1, 14 5³8 17 Zrelte Straße Nordsee gegenübet gent billig per Der große Erfolg! ARIKA RON W in dem Ufa-Film Beginn: Täglich.00.30.05 Jugend nicht zugelassen Kleine gute Sep. zu verm. Mirtschatt 2 zunmer, mit gut. Bier⸗ 11 8 umfatz und Preis 48 RM. Schlachtkontin⸗ Beſichtigung v. 11—1 U 75³ ſofort 663 zu vermieten. [Immobilien 77 2 4 d. 7 K NAUBER NerKargemünd! 11, 12 Eine große Au 25002.-Zim.-Wohng. ager- oder m. geſchloſſenem Unterstellraum Balkon, ſof. 1 ſof. zu ung Näh. ſpät. zu permiet. Zehntſtr. 27, vrt. J. Krieger, 677 Neckargemünd, —————ͤWieſenbacherſtr. Sonnige. Zünme wohn. Nr. 65. 2 m. Bad, III, gute Lage, Rheinauſtr. Lindenhof, ſofort zu verm. Angeb. unt. G N 77 an d. Geſchſt. 700 . 105 Wohnungen Adr. 8 .7 Zimmer 640 in guter Lage Einf. möbl. 21. Zu vermieten Großes ſonniges gut möbl. Zim. Bad, Klayier, b. e ee alleinſt. Dame zu vermiet. Geſch. ſofort zu ver⸗ zurück und gleich Ihien Füllhalſer in Ordnung brlugen lassen, denn jelzt heißt es Reise berichte schreiben, Fo. tos einkleben u. a. m. Wir helfen 1 gerne Fanlbunch im Rathaus Nähmaschine die vor u. zurück näht(Schwing⸗ ſchiff) zu verkf. Draisſtraße 55. 5693 C0 INE NTAL m. mieten. 25 540 Näheres 16 Ruck, G 7, 17, IV 5 Immobilienbüro(Aufgang links). ufs fernem fra. nö. 2. Auguſta⸗Anlage ſof. an berufst. Nr. 28. Herrn zu ver⸗ Möblierie mieten 8 Friedmann, 85, 5 3 Timmer. Lagerfässer Wohnung but möbl. Zim. neuwertig, oval, ſofort 15 verm. 5 ab 400 Ltr. auf⸗ f 6, 2, 1 Tr. wärts, preiswert ad, wermeten N 2 N 1 NG! 8 6 1 Nleine Walt Immobilienbüro bub öh 2. 5 7 5 J nhofs nähe e Hieronymi ſo fort zu ver 2 Auguſta⸗Anlage mieten. 25 562 Sehr i Nr. 28. Fernſpr 114 35. Kastenwagen?— oll. Zubeh. f. Fer 30% zu verkf. Amt Bekanntmachungen Augartenstr. 57, 5. St. 5 35 is amtlichen ekanntmachungen *67˙ 15 e 5 Schwetzingen art Inhaber von Tanhausweiskart. Theodor Voelckel Mannheim J 6, 13-17 e 275 12 Labnagen f. Selbstfahrer pro km 8 Pig. jetrt Hheinhäuserstrage53 Nhein-Garage Wernſpr. 425 32 Anzeigen in det sind gute Verksufer r gebote erbeten an: Mietgesuche Geſucht werden: 7 bis Ygroße Bikoräume mehrere 2 bis-Zmmerwohnungen evtl. möbliert, mehrere möblierte Zimmer möglichſt ab ſofort oder 1. 10. An⸗ 25 451 Bauuntern. Carl Brandt, Maunheim, Stephanienufer 18, Feruſprecher 265 55. 12 fläume . Unſerſtell, v. Möb. ü: d. Ober⸗ ſtadt geſ. Ang. u. G G 71 a. Geſch. Schöne -Zim.-Wohng. ſofort od. 1. 10. zu miet. gefucht, Ang. u. G H 72 an d. Geſchäfts⸗ 5 678 anzeiger baben in der NWZ guten Erfolg! Vermietungen J Schön möhl. Zl. ſofort zu ver⸗ 1 6955 2b. 4. 15 rechts. Schlafstelle ſof, zu verm. b. Wißner, 1 75 15, U Möbl. Zimmer m. Bad, in aut. Hfe. ſof. zu vm. Kl. 2 10, 1 Tr. 90 Es wird ausdrücklich darauf hin⸗ gewieſen, daß im Brandfalle der Feueralarm nicht mehr durch die Senerſtrene ſondern durch Alarm⸗ ſtreifen mit Martinshörnern be⸗ kanntgegeben wird. Schwetzingen, 7. September 1939. Der O ' rtspolizeiverwalter. Plankstadt Fund. Im Fundbüro wurden ein Paar Kinderſchuhe und abgegeben. dieſe Gegenſtände im Rathaus— Zimmer 3— in Empfang nehmen. Plankſtadt, 7. September 1939. Der Bürgermeiſter. Oftersheim 62ßund Mädchen: ein Geldbetrag Die Verlierer können Vervielfältigungen Zeugnisabschriften Gesuche aller Art fertigt unter billiger Berechdung an Vermittl.-Büro Klein Eggenstrase 9 Ruf 312 44 2553 J Slaeb! Apfelweinkelterei Ferdinand Nick 5 lch tue Euch kund Trinkt süßen Apfelmost Iiir bleibt gesund rel. 52028 uertenteldstr. 41 25554 geolchilliamꝶe Warzen und leberflecken em: fernt mittels Dlathermie. Geschw. Steinwand, p 5, 13 25 Jahre am Platze— rel. 280 13 Anordnungen der NSDAP Kraft durch Freude Sportamt Das Sportamt der NSG„Kraft durch Freude“ führt regelmäßig fol⸗ gende Kurſe durch: Freitag Deutſche Gomnaſtik für Frauen und Mädchen: 19—20 Uhr Gym⸗ naſtikſaal Goetheſtraße 8 Samstags Allgem. Körperſchule für Männer und Frauen: 15.30—17 Uhr Stadion (offen). Fröhliche Gymnaſtik und Spiele für Frauen und Mädchen: 15.30 bis 17 Uhr Stadion loffen). Deutſches Reichsſportabzeichen für Männer u. Frauen: 15.30—17 Uhr Stadion(offen). Sonntags 5 Allgem. Körperſchule für Männer und Frauen:.30—11 Uhr Stadion (offen). Fröhliche Gymnaſtik und Spiele für Frauen und Mädchen:.30 bis 11 Uhr Stadion(offen). Deutſches Reichsſportabzeichen für Mäuner und Frauen:.30—11 Uhr Stadion loffen). Schwimmen für Frauen und Männer: 10—11.30 Uhr ſtädtiſches Hallenbad, Halle III(offen). Dienstags Deutſche Gymnaſtik für Frauen 20—21 Uhr Gym⸗ naſtikſaal Goetheſtraße 8. Mittwochs Kinderturnen: von 15 bis 16 Uhr Gymnaſtikſaal Goetheſtraße 8. Ein Ufa- Film der großen Spönmnungen mit Ostfront .30.45.00 Unr Für Jugendliche nicht zugelessen Beglnn: ANNELIESE UH LIE, Htdt SESSAK, ELFIE HATERHOFER SUSTAV KNUTH, UDOLF FERNAU ROLF HOFBIUS, CARL KUHLHANN Vothet; Ufa-Kulturfſlm und in der neuen Uta-Wochensohau: Ausführliehe Aufunhmen von den ersten Hampfhaudlungen au der ufk-palasr eln getroffen. Quantitäten abgegeben. Chr. Hohlwegx. 6. 26242 Mannbeim D 6, 5 fel. Luftschutz⸗ Verdunkelungspapier Originalrollen fe Grog-Verdunkelungen, wird auch in W Unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater Jakob Bachmann ist am 5. September 1939 nach langem mit Geduld ertragenem Leiden im 74. Lebensjahre sanft entschlafen. Familien-Anzeigen in lie N Mannheim(Rheinaustr.), 8. September 1939. Die trauernden Hinterbliebenen Auf Wunsch des Verstorbenen fand die Feuerbestattung in aller Stille statt. Uebung der Feuerwehr. Am Sonntagvormittag hält die Geſamtübung ab. Die Wehrmänner haben ſich pünktlich vor dem Spritzenhaus einzufinden. An der Gemeindetafel Preiskarte über Verbraucherhöchſt⸗ ſchlagen, worauf hingewieſen wird. Auszahlung von Familien⸗ unterſtützung. der Zeit von 12 bis 1 Uhr wird bei der Gemeindekaſſe unterſtützung ausbezahlt. Zuſchriften vom Landratsamt ſind mitzubringen. Familienunter⸗ ſtützungsempfänger, welche keine Zuſchriften in Händen haben, brauchen nicht zu erſcheinen. Verſteigerung. Die Gemeinde Reilingen Loſe Aepfel. der Mühle. und Schuhwaren. Die Ausſtellung eines Bezugs⸗ ſcheines für Spinnſtoff⸗ und Schuh⸗ waren geſchieht mit Wirkung nur noch auf ſchriftlichen Antrag. erhältlich ſind, bezugsberechtigten Ver⸗ zeigimmer von den brauchern tungsvorſtand— ſelbſt ausgefüllt werden. Für jede Warenart, die genau zu bezeichnen iſt, iſt ein be⸗ ſonderer Antrag für je einen Be⸗ zugsſchein auszufüllen. 5 bis 12 Uhr auf dem Rathaus, Grundbuchamtszimmer, ausgeſtellt. Die Zeit iſt unbedingt einzuhalten hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Reilingen, 7. September 1939. Der Bürgermeiſter. Oſtersheimer FJeuerlöſchpoligei eine iſt eine ß; preiſe für Speiſekartoffeln ange⸗ 85 Morgen Samstag mittag in die Familien⸗ noch Bezugsſcheine für Spinnſtoff⸗ ſofortiger — Die Antrags vordrucke welche auf dem Rathaus im Poli- müſſen alſo vom Haushal⸗ Bezugsſcheine werden täglich von 5 Vorſtehende Bekanntmachung wird ß 25 555 Jodes-Anzeige Meine liebe Frau, meine gute, treubesorgte Mutter Crescentia Diehm geb. Frieser, verw. Schmalhofer ist Donnerstag früh unerwartet in die Ewigkeit eingegangen. Mannheim(Schwetzingerplatz), den 8. Sept. 1939. In tiefer Trauer: Karl Diehm und Sohn Beerdigung: Samstag mittag 2 Uhr. ver- ſteigert heute abend 5 Uhr einige Zuſammenkunft bei lichen Sohnes Zurückgekehrt vom Grabe unseres durch, einen Unglücksfall uns so plötzlich entrissenen, unvergeß Karl Neidig sagen wir allen für die überaus herzliche Teilnahme unseren innigsten Dank. Tamilie Karl Neidig —