Nester eee — rnehm. uninger — berg nackte sausſſhg enche, H. Pens, 12.(8 l. Sag bis 1 idesle Kalk. An- 411, Haut- . Drüsen. alkuten n geſeitel 5 N 1 1939 gezogen 104881 308932 322340 Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 18, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend Monat erfolgen. Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: RI,.6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Ne ma zeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 7d m breite Textmillimeterzeile 75 Pfennig. clein anzeigen ermäßiate Grundpreiſe. 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Die Einberufung der Reſerviſten in die Rote Armee erfolgte in der Ukraine, in Weißrußland und in den Militärbezirken von Leningrad, Moskau, Kalinin und Orel.“ Der Abtransport der in Moskau eingezo⸗ genen Männer wurde die ganze Nacht über fortgeſetzt; noch in den Morgenſtunden ſah man die Reſerviſten gruppenweiſe zum Bahnhof ziehen. Der zivile Paſſagierverkehr von Mos⸗ kan nach dem Weſten der Sowjetunion bleibt auch heute noch unterbrochen, jedoch wickeln ſich alle Mobilmachungsmaßnahmen mit bemer⸗ kenswerter Schnelligkeit, Ruhe und Orduung ab. In Moskau iſt bis jetzt ſchon der grüßte Teil aller Kraftfahrzeuge von den Militär⸗ behörden beſchlagnahmt worden. Moskau und der Fall Warſchaus anb. Moskau, 10. September. Sämtliche Morgen⸗ blätter bringen an der Spitze ihrer Auslandsnach⸗ richten den deutſchen Heeresbericht vom 8. September und die Nachricht vom Einmarſch der erſten deutſchen Truppen in Warſchau unter der entſprechend hervor⸗ . Ueberſchrift„Deutſche Truppen in War⸗ au“. Nachrichten zufolge, die der TAS aus Polen — Sperrung des Ziwilverkehrs zugehen, greift die Panikſtimmung dort immer mehr um ſich. Alle Eiſenbahnen und Straßen von Warſchau nach Bialyſtok, Breſt-Litowſk und Lublin ſeien ver⸗ ſtopft durch den Strom der Flüchtlinge. Es mußte eine Sonderverordnung erlaſſen werden, wonach Bürgerpatrouillen zum Schutze des Eigentums der Bevölkerung gebildet werden ſollen. Die polniſchen Sender hatten aber noch geſtern dem Volk vor⸗ gelogen, daß der Rückzug der Armee„einem vorher ausgearbeiteten Plane entſpreche“. In Lublin ſeien, ſo ſuchten die polniſchen Blätter weiter die Bevöl⸗ kerung zu vertröſten,„zahlreiche Geſchwader eng⸗ liſcher und franzöſiſcher Flugzeuge“, eingetroffen, die in allernächſter Zeit gegen den Großangriff der deutſchen Armee eingeſetzt würden. Kennzeichnung der Sowjel-Handelsſchiffe dnb. Moskau, 10. September: Sämtliche Zeitungen veröffentlichen einen Be⸗ ſchluß der Sowjetregierung, wonach alle ſowjetiſchen Handelsſchiffe mit deutlich ſichtbaren Kennzeichen ihrer Nationalität zu verſehen ſind. Die Staats⸗ flagge der Sowjetunion und die Buchſtaben „USS“ müſſen von allen Seiten, auch von der Luft aus, ſichtbar ſein. Die Buchſtaben USS müf⸗ ſen auch auf beiden Boroͤwänden der Schiffe an⸗ gebracht werden. Bei Nacht haben auf dem Fock⸗ maſt der Schiffe drei vertikal angeordnete Lichter grün⸗rot⸗grün zu brennen. Sowjetiſche Schiffe, die nicht mit dieſen Kennzeichen verſehen ſind, dürfen aus den Sowjethäſen nicht mehr auslaufen. Gleich⸗ zeitig hat das Außenkommiſſariat alle ausländiſchen Staaten über dieſe Kennzeichnung der ſowjetiſchen Handelsſchiffe unterrichtet. ein neues Tannenberg an der Weithſel? Große Teile der polniſchen Feldarmee umzingelt dnb. Berlin, 10. September. 1 15 Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ unt: Zwiſchen dem Gebirge und dem Oberlauf der Weichſel ſetzten die deutſchen Kräfte die Berfol⸗ gung des geſchlagenen Feindes in oſtwärtiger Richtung fort. Im großen Weichſelbogen zwi⸗ ſchen Sandomierz und Kutno hat der ſchnelle Durchbruch der motoriſterten⸗ und Panzertrup⸗ pen bis an die Weichſel große Erfolge ange⸗ bahnt. Teile zahlreicher polniſcher Diviſtionen ſind um Radom von der Weichſel abgeſchnitten und von allen Seiten umſtellt.. Ebeuſo iſt dem aus dem Raume Skiernie⸗ —Sochaczew—Kutno nach Oſten drängen⸗ den Teil der Rückzug über die Weichſel bei Warſchau und ſüdlich verlegt. Das Schickſal er polniſchen Heeresteile, mit denen noch eftige Kämpfe im Gange ſind, wird ſich in den nächſten Tagen erfüllen. Die im nördlichen Polen beiderſeits der Weichſel vorgehenden deutſchen Kräfte haben die 1 weſtlich Wloclawek und nordoſt⸗ wärts Plock erreicht. 5 5 Nordoſtwärts Warſchaus haben wir am Süd⸗ ufer des Bug Fuß gefaßt. Um Lomza und oſt⸗ wärts wird noch gekämpft. a Die Luftwaffe hat die von Warſchau nach Oſt und Südoſt zurückführenden Straßen und Eiſenbahnen durch Bombenangriffe blok⸗ kiert und die in dieſem Raume noch vorhan⸗ en Reſte der polniſchen Bodenaulagen an⸗ gegriffen. i 5 Bei einem Unternehmen gegen Lublin mur⸗ den von einem gemiſchten Kampf⸗ und Zer⸗ ſtörerverband ſieben polniſche Flug⸗ zeuge im Luftkampf abgeſchoſſen, acht polniſche Flugzeuge am Boden durch Bom⸗ benabwurf ſchwer beſchädigt.. Zur Unterſtützung des Heeres griffen Fliegerverbände im Raume um Radom ſowie 10 Narew⸗Bug wirkungsvoll in den Kampf n. Im Weſteu haben erſtmalig frauzö⸗ ſiſche Spähtrupps die deutſche Grenze über⸗ ſchritten und ſind in Gefechtsberührung mit unſeren weit vor dem Weſtwall befind⸗ lichen Vorpoſten getreten. Der Feind ließ zahlreiche Tote und Gefangene, darunter auch einen Offizer, zurück. In der Nacht zum 9. September warfen bri⸗ tiſche Flugzeuge über einigen Städten Nord⸗ und Weſtdeutſchlands Flugblätter ab. Die Be⸗ ſatzung eines bei Ueberſtedt(Thüringen) abge⸗ ſtürzten engliſchen Kampfflugzeuges wurde g⸗e fangengenommen. An der Weſtgrenze wurden drei franzöſiſche Flugzeuge über deutſchem Hoheitsgebiet abge⸗ ſchofſen. a Bombenangriffe haben nicht ſtattgefunden. Lodz beſetzt dnb. Berlin, 10. September. Wie bereits vom Oberkommando der Wehr⸗ macht am 9. September angekündigt, wurde Lodz im Laufe des geſtrigen Tages von deutſchen Truppen beſetzt. Sehr geringe Verluſtziffern! dnb. Berlin, 9. Sept. Trotz teilweiſe ſehr heftiger Kämpfe, ſind die Verluſte der Truppe in Polen weiterhin gering. Sie betrugen nach amtlicher Feſtſt lung des Oberkommandos des Heeres in der Zeit vom bis 6. September an Toten.039 v. H. an Verwundeten 9017 v.., d. h. es entfallen auf je 10000 Mann vier Tote und 17 Verwundete. Auf die erſten ſechs Kampftage errechnet, betru⸗ gen die Verluſte auf je 10000 Mann neun Tote und 40 Verwundete. Es wird darauf hingewieſen, daß dieſe Vexluſt⸗ ziffern den Durchſchnittshundertſatz von ſämtlichen im Oſten eingeſetzten Truppenteilen des Heeres dar⸗ ſtellen. i e.. Bei Truppenteilen, die beſonders har e Kämpee zu beſtehen hatten, waren die Verluſtsiffern natur⸗ gemäß höher, während ſie bei anderen ſich in ent⸗ ſprechend niedrigeren Grenzen hielten. September 1030 ilmachung in Sowietrußland Este Kämpfe mit französischen Spähtruppen am Westwall polen putscht Warschauer Bevölkerung zum Franktireurkrieg auf Aeberlüäufer An Franktixeurkrieg in Warſchau? And der engliſche Rundfunk unterſtützt die polniſchen Mord-Aufrufe dnb. Berlin, 10. September. In dem Augenblick, in dem die deutſchen Trup⸗ pen in Warſchau eindrangen, haben polniſche Sender unverhüllt die Zivilbevölkerung zum Kampf mit allen Mitteln gegen die deutſchen Truppen aufgefordert. Der Kurzwellenſender Warſchau verbreitete am 8. September um 19.35 Uhr die Aufforderung an die Bevölkerung Warſchaus, am Kampf gegen die deutſchen Tanks teilzunehmen. In dieſer Sendung hieß es wört⸗ lich:„Durch Ausheben von tiefen Gräben und Barrikaden wird das Vordringen von Tanks er⸗ ſchwert. Der Tank fällt in einen Graben und iſt gefangen. Daun reicht eine Benzinflaſche aus, den Tank zu verbrennen.“ Um 20.30 Uhr lobte der gleiche Sender die Be⸗ völkerung Warſchaus. Die Ziwilbevölkerung Warſchaus verſtehe es, euergiſch und wirkſam gegen die deutſchen Truppen zu kämpfen. Der Seuder fügte gleichzeitig hinzu, daß nicht allein in WMarſchau, ſondern überall dort, wo die Deutſchen ins Junere Polens eindringen wollen, die Bevölkerung einen erbitterten Widerſtand entgegenſetze. Der Londoner Kurzwellenſender gab am 9. d. M. um.30 Uhr die polniſche Aufforderung an die Zivilbevölkerung Polens im Wortlaut wie⸗ der und wiederholte Meldungen des gleichen Inhalts um 12.30 Uhr. Auch der Kurzwellen⸗ ſender Miami hat in einer Sendung um.05 Uhr die Warſchauer Aufrufe verbreitet. Es iſt nicht neu, daß England jederzeit bereit war, bis auf den letzten polniſchen Soldaten zu kämpfen. Mit dieſen ſcharfmacheriſchen Sendungen aber übernimmt England die Mitverantwortung an einem Blutvergießen, das ebenſo ſinnlos wie verbrecheriſch und völker rechtswidrig iſt. Wie die Aufforderung an die Zivilbevölkerung zum Kampf gegen die deutſchen Truppen in die Wirklichkeit um⸗ geſetzt wird, hat ſich in faſt allen Städten bewieſen, in denen die deutſchen Truppen einmarſchierten. Nirgends hat die Zivilbevölkerung etwa organiſtert einen offenen Kampf aufgenommen, überall haben Frauen, Verbrecher und halbwüchſige Burſchen von den Dächern, aus den Kellern, aus dem Hinterhalt einen blutigen Franktireurkrieg eröffnet. Hinter⸗ hältig niedergeſchoſſene deutſche Soldaten ſind die blutigen Zeugen dieſes Wahnſinnsſchritts der pol⸗ niſchen Regierung, die von London ſkruppellos auf⸗ gehetzt wird. 5 Polniſche Artillerie beſchießt Warſchau dnb. Berlin, 10. September. Der unerwartet ſchuelle Vorſtoß der deutſchen Truppen auf Warſchau und das Eindringen in die der Begrüßung einmarſchierender deutſcher Truppem nehmen auch wolniſche Ueberläufer teil, unter ihnen Volksdeutſche, die nur gezwungew ihrer Mobilmachungsorder geſolgt waren. den. 150. Jahrgang— Nr. 412 (Scherk⸗Bilderdienſt. Zander⸗Multipfex⸗ Ad. polniſche Hauptſtadt bereits am achten Vormarſch⸗ tag, haben nicht nur die oberſte Operationsleitung Polens empfindlich getroffen, ſondern offenſichtlich auch aroße Verwirrung in den Reihen der pol⸗ niſchen Truppen angerichtet. Die außerhalb War⸗ ſchau ſtehenden polniſchen Truppen beſchießen jetzt ihre eigene Hauptſtadt mit Artillerie. Weſe mili⸗ täriſch ſinnloſe Beſchießung kann nur überflüſſige Zerſtörungen nichtmilitäriſcher Anlagen und un⸗ nötige Opfer in der polniſchen Zivilbevölkerung in der Hauptſtadt zur Folge haben. Immer weiter anb Riga, 10. September. Meldungen, wonach die polniſche Regierung in⸗ folge des ſchnellen Vorrückens der deutſchen Trup⸗ pen nicht mehr lange in Lublin bleiben werde, be⸗ ſtätigen ſich durch die Nachricht, daß 15 fremde Miſſio⸗ nen in Polen aus der Gegend von Lublin nach Kurzemienice(zwiſchen Rowno und Tarnopol) über⸗ geſiedelt ſind. Da Lublin zum Kriegsgebiet erklärt worden iſt, wird auch die polniſche Regierung Lublin verlaſſen und nach Krzemieniee gehen. Er ſchoß zuerſt Engliſcher Frachtdampfer feuerte auf deutſches 1-Boot. anb Berlin, 10. September. Der engliſche Rundfunk hatte berichtet, daß der engliſche Frachtdampfer„Manaar“ im Atlantiſchen Ozean am 7. Sept. von deutſchen U⸗Booten ver⸗ ſenkt worden ſei, und zwar ſei auf das Schiff ohne Warnung ein Torpedo abgeſchoſſen worden. Nur mit größter Mühe ſei ein Teil der Beſatzung ge⸗ rettet worden. 5 8 Wie inzwiſchen Mitglieder der Hindu⸗Befatzung dieſes Schiffes nach ihrer Landung in Liſſabon er⸗ klärt haben, iſt das Schiff mit 10⸗Zentimeter⸗Kano⸗ nen bewaffnet und mit Artilleriſten bemannt ge⸗ weſen. Nachdem das Schiff von einem deutſchen -Boot angehalten worden war. hat es ſelbſt als erſtes das Feuer gegen das deutſche -Boot eröffnet. Dieſe Tatſache wird auch durch eine United⸗Preß⸗Meldung vom 8. September aus Liſſabon beſtätigt. Damit hat eine neue eng liſche Greuellüge ihre ſchnelle Wioͤerlegung gefun⸗ Türkei mobtliſiert mehrere Jahresklaſſen. Die römiſche Preſſe berichtet aus Iſtanbul, daß die Tür⸗ kei, laut einer Mitteilung des Miniſterpräſidiums, in gewiſſen Teilen des Landes mehrere Jahresklaf⸗ ſen unter die Fahne gerufen habe. 5 2. Seite Nummer 412 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. September 1939 Eerings Araber. Anpell-2. 28. deutsche. Uolk: leder Deu haben will: dnb. Berlin, 9. Sept. Zu einem erhebenden Bekenntnis vaterländiſcher Geſchloſſenheit, einem heiligen Treuegelöbnis zu Führer, Volk und Nation geſtaltete ſich am Sams⸗ tagnachmittag die von allen Rundfunkſendern über⸗ tragene Großkundgebung der Gefolgſchaft der Rheinmetall⸗Borſig⸗Werke in Berlin⸗Tegel. Hier richtete Generalfeldmarſchall Göring in den Stunden des ſiegreichen Eindringens unſerer Truppen in die polniſche Hauptſtadt einen aufrüttelnden Appell an die werktätigen Männer und Frauen aller deutſchen Gaue. Er führte dabei folgendes aus: Meine lieben Volksgenoſſen und Arbeitskameraden! Es iſt vielleicht etwas ungewöhnlich, daß wir hier mitten am Tage in Kriegszeiten eine ſolche Ver⸗ ſammlung abhalten, und doch werdet Ihr und alle, die jetzt in Deutſchlan) am Lautſprecher hören, ver⸗ ſtehen und begreifen, daß es mir in dieſer Stunde ein Herzensbedürfnis iſt, zum deutſchen Volke zu ſprechen. Zwei gewaltige Fronten zeichnen ſich ab: draußen die Front des Soldaten und hier die Front des Leut⸗ ſchen Arbeiters, in erſter Linie des deutſchen Rü⸗ ſtungsarbeiters. Sy ſtehen die beiden Fronten Deutſchlands. Wie aber ſehen die Fronten unſerer Geg⸗ ner aus? Anſer abgelehntes Angebot: Ich will hier nicht des längeren über die Vor⸗ geſchichte ſprechen, die zu dem Kampfe geführt hat. Sie iſt ausführlich von der Reichsregierung in Preſſe und Rundfunk und in der unvergleichlichen Anſprache des Führers niedergelegt worden. Aber ich möchte doch darauf hinweiſen, daß der Urſpruung und Ausgangspunkt ein An⸗ erbieten geweſen iſt, wie es wirklich in der Weltgeſchichte nur einmalig daſteht. Ein großes, gewaltiges Volk, das wieder zur Stärke und Macht gelangt iſt und in ſeinen Grenzen über 85 Millionen Menſchen beherbergt, bietet einem ehemaligen Gegner, der nicht etwa in ehrlichem Kampfe, ſondern als Leichenfleoöͤderer im größten Un⸗ glück Deutſchlands dieſem Deutſchland Gebiete her⸗ ausgeriſſen hat die zu allen Zeiten urdeutſch geweſen ſind,— dieſem Gegner bietet es, vergeſſend all das, was geſchehen war, noch einmal die Hand, um zu einem wirklich dauernden Frieden zu kommen. Es ſchlägt nichts anderes vor, als daß eine deutſche Stadt, die nicht einmal dieſem Gegner gehört, wie⸗ der in den Bereich Deutſchlands zurückkehrt, und daß zwiſchen dem deutſchen großen Land und ſeiner Provinz Oſtpreußen eine Straße und eine Bahn den Verkehr ſicherſtellen ſoll, zumal dieſes gleiche Deutſchland für den anderen anerkannt hat, daß er einen eigenen Zugang zum Meere beſitzen ſoll. Es iſt geradezu unvorſtellbar, daß eine Groß⸗ macht, die über derartige Machtmittel verfügt, ſich zu einem ſo weitgehenden Entgegenkommen bereit⸗ erklärt. Wir haben kein Ultimatum geſtellt, obwohl niemand beſtreiten kann, daß es in unſerer Macht gelegen hätte, zu erklären: In ſo und ſo viel Stun⸗ den werden die und die deutſchen Wünſche erfüllt. Wir haben erklärt: Wir wollen darüber ſprechen und verhandeln aber ein unverrückbares Ziel Deutſch⸗ lands bleibt es, daß Danzig zurückkehrt und die Verbindung zwiſchen Reich und Oſtpreußen her⸗ geſtellt werden muß. In einer nun wirklich unvor⸗ ſtellbaren Weiſe wurde dieſes Anerbieten abgelehnt, ein Anerbieten, das ja dadurch noch ganz gewaltig unterſtrichen wurde, daß gleichzeitig dem ehemaligen Gegner ein auf viele Jahre berechneter Pakt gege⸗ ben werden ſollte und ſomit Deutſchland praktiſch auf Gebiete verzichten wollte, die deutſch waren und noch zu Millionen deutſch bevölkert ſind. Von die⸗ ſem Anerbieten ſagte der Führer mit Recht, daß überhaupt nur er es machen konnte, weil nur er die Autorität beſaß, dieſes Anerbieten geben zu können. Wie geſagt, in einem einfach nicht mehr wägbaren Entſchluß hat die polniſche Regierung das abgelehnt. Man ſteht hier vor einem Rätſel. Ein Kleinſtagat, der gewiß durch verſchiedene Umſtände im Laufe der letzten Jahre etwas aufgepumpt wurde, ſo daß er einer Großmacht ähnlich ſah— ver⸗ gleichbar mit den bekannten quietſchen⸗ den Figuren am Jahrmarkt, in die man zunächſt hineinbläſt, bei denen man aber ſehr vorſich⸗ tig ſein muß, daß die Luft nicht wieder herausgeht. Dieſer wirkliche Kleinſtaat— den man doch nicht als Großmacht bezeichnen kann— erdreiſtet ſich, dem mächtigen Deutſchen Reich eine derartige Antwort zu geben. Aber wenn man nun genauer nachdenkt, ſo kann man vielleicht da und dort doch verſtehen, warum dieſe Antwort gegeben worden iſt. Denn es iſt ja nicht allein Polen das dieſe Antwort gegeben hat, ſondern hinter dieſem Polen erhebt ſich der . jenes Reiches, das immer und überall eutſchland entgegengetreten iſt, wo Deutſchlaud ſeine berechtigten Jutereſſen gefordert hat. (Rufe: Pfuil) 5 Wo immer Deutſchland ſeinen Platz zu behaupten verſuchte, trat ihm der Brite entgegen, obwohl es ihn überhaupt nichts anging. Denn wir haben Kichk britiſche Intereſſen verletzt. Wir haben die britiſchen Intereſſen auf dem Weltmeere in allen fünf Erdteilen anerkannt. Wir haben anerkannt, daß dieſe Briten heute ein Fünftel der ganzen Erde be⸗ ſitzen. Sie ſelber haben aber nicht einmal den An⸗ eutsche hat jetzt seinen Mob-B Frieden o ler Rrieg! ſtand gehabt, anzuerkennen, daß Stadt wieder deutſch werden ſollte. Wenn ſie ſich jetzt herausreden, man hätte das im Verhandlungswege erreichen können— nichts gäbe es, was man nicht ſo hätte löſen können— ſo iſt das Geſchwätz, das hinterher kommt. Damals hätten ſie prüfen ſollen, als das Angebot beſtand. Englands Schuld: Damals konnten ſie den Polen ſagen: Die For⸗ derung Deutſchlands iſt berechtigt, du haſt ſie zu er⸗ füllen oder unſer Schutz iſt nicht mehr dein. Aber eine deutſche 155 2 im Gegenteil, England hat Polen aufgeputſcht. Dem Engländer geht es ja nicht um Polen. Das iſt ihm ſo gleichgültig, wie ihm die Tſchechei gleichgültig ge⸗ weſen iſt, wie ihm alle anderen auf dieſer Welt gleichgültig ſind außer ihm ſelbſt Sondern es geht ihm darum, daß dieſes Deutſchland in keiner Weiſe mehr einen weiteren Machtzuwachs bekommen ſoll, Das allein iſt für ihn die entſcheidende Frage ge⸗ weſen. Er erzählt heute, es ginge um moraltſche Grundſätze, um Grundſätze des Rechts und daß die Gewalt nicht Herr werde. Das ſagt ein Reich, das ſich überhaupt nur auf Gewalt aufgebaut hat, das heute noch Völkerſtämme und Raſſen in allen Erd⸗ teilen der Welt unterdrückt. Mas will der Gegner?„Den Sturz des Naziregimes!“ Was will nun der Gegner? Der Engländer hat es klar ausgeſprochen. Er will ſolange kämpfen, bis das Naziregime verſchwunden iſt.(Rufe: Pfuil) Chamberlain hat in rüßhrſeligen Tönen erklärt, er möchte noch den Tag erleben, an dem er Hitler verſchwinden ſieht.(Schallendes Gelächter.) Nun, ich weiß nicht, ich habe ſchon von methuſa⸗ lemſchem Alter gehört, aber ich glaube, daß das bei ihm dann noch ſehr weit übertroffen werden muß, um das zu erleben. England hat uns den Krieg erklärt. Es ſagt nicht, dem deutſchen Volk, ſondern: Adolf Hitler und dem Naziregime. Dieſe alte Walze kennen wir nun doch ſchon ſeit langem. Man will nur die Regierung treffen, und wenn das deutſche Volk ſich dieſer Regierung ent⸗ ledigt, dann wird England Gnade walten laſſen. Es geht ja England nicht um die Regterung— ſie iſt ihm vollkommen gleichgültig—, es geht England einzig und allein darum, daß Deutſchland nicht groß wird. Das müßt Ihr Euch merken. Einzig und allein darum geht es! Sie ſind ſatt und voll, ſie haben alles, aber ſie wol⸗ len nichts hergeben. Wie iſt die militäriſche Lage? Dieſer Gegner, und das muß jetzt klar erkannt werden, meine Volksgenoſſen— will uns auf drei verſchiedenen Kriegsſchauplätzen bekämpfen. Es iſt der militäriſche Kriegsſchauplatz, es iſt der wirtſchaftliche Kriegsſchauplatz und es iſt der innenpolitiſche Kriegsſchauplatz, d. h. jener, auf dem ſich ihre perlogene Propaganda auswirken 7 Der Weſtwall: Ich komme zum militäriſchen Kriegsſchauplatz und damit zur militäriſchen Lage. Es iſt zunächſt ſo, daß wir drei militäriſche Gegner in dieſem Au⸗ genblick beſitzen: Polen, England und Frankreich. Im Weſten kbürmt ſich eine gewaltige Stellung auf, der ſogenannte Weſtwall. Der Kampfabſchnitt, der überhaupt hier nur in Frage kommen kann, iſt der zwi⸗ ſchen Baſel und Luxemburg, wenn der Gegner, was er feierlich erklärt hat, gleich Deutſchland die Neu⸗ tralität der von ihm ſo ſehr geſchützten kleinen Staaten tatſächlich anerkennt und anerkennen wird. Hinter dieſem Abſchnitt von etwa 250 Kilometern Länge, der in einem gewaltigen, tiefgegliederten Feſtungsſyſtem geſchützt iſt, ſtehen deutſche Diviſio⸗ nen, und es iſt unvorſtellbar— und das weiß auch der Gegner genau ſo gut wie wir— Haß er hier durchſtoßen kann. Das Meer: Der zweite Kriegsſchauplatz iſt das Meer. Auch hier iſt die deutſche Bucht ſo geſchützt, daß der Eng⸗ länder mit ſeinen großen Flotten— er weiß es ge⸗ nau— nicht hineinfahren kann. Die Oſtſee wird aber für ihn geſperrt bleiben; denn Deutſch⸗ lands Marine beſitzt heute bereits die Kraft, ihn am Eindringen in die Oſtſee zu hindern. Der Engländer ſpricht ſoviel von Blockade. Dieſe Blockade dehnt ſich alſo heute im Nordweſt⸗ raum des Reiches aus und iſt von Fall zu Fall wohl in der Lage, deutſche Schiffe wegzunehmen, die den Verſuch machen würden, in deutſche Häfen einzu⸗ laufen. Nun iſt aber Gott ſei Dank der größte Teil der deutſchen Flotte in der Heimat und der zweite Teil ſitzt in neutralen Häfen, und es iſt nur ein kleiner Teil, hinter dem er herſauſen und den er zuſammenſuchen kann.(Beifall und Heiterkeit). Sein erſter Verſuch und ſein leichteſter, unſere ſtolze„Bremen“ abzufangen, iſt bereits mißglückt. (Freudige Zuſtimmung) „Polen iſt in acht Tagen erledigt“ Wie aber iſt nun die Lage auf dem Hauptkriegs⸗ ſchauplatz, und das iſt Polen? Meine Arbeitskame⸗ raden, ich glaube, jetzt aus dem Herzen aller Deut⸗ ſchen zu ſprechen, wenn ich feſtſtellen darf, daß hier die deutſche Wehrmacht zu Lande und in der Luft Dinge geleiſtet hat, die bisher auch unvorſtellbar geweſen sin d.(Stürmiſcher Beifall). Daß es gelungen iſt, in acht Tagen den weiten Raum zu überſpannen und die Hauptſtadt des Fein⸗ des einzunehmen, iſt eine Leiſtung, die von nie⸗ manden— auch von uns nicht— für möglich ge⸗ halten worden wäre.(Erneuter Beifall). Ueberall dort, wo motoriſierte Verbände, leichte Diviſtonen und unſere Panzer vorgegangen ſind, iſt der Feind durchſtoßen, und tief bis in ſeine Gliederungen iſt hineingeſtoßen worden. Unſere Fußdiviſionen marſchieren wie ſie überhaupt noch nicht marſchiert ſind. Was menſchenmöglich iſt, leiſten ſtie in einem gewaltigen Vormarſch. Aber ich darf mit Stolz bekennen: Vor allem iſt es eine Waffe geweſen, die hier zum erſten Male aufgetreten iſt und die dem Feind den größten Ab⸗ bruch getan hat, gerade in Polen: Das iſt die Luftwaffe. Ueberall, wo ſie aufgetreten iſt. wurde der Feind geworfen. Ueberall hat ſie den Widerſtand vor dem Heer hinweggeräumt. In dieſem Augenblick iſt der Pole in ſeiner ge⸗ ſamten Armee in drei großen Kreiſen umſchloſ⸗ ſeu. Die letzte Meldung die ich eben erhalten habe, iſt die, daß die Auflöſung im Halbraum um Radom begonnen hat und daß zu Tauſenden und Tauſenden die Waffen weggeworfen wer⸗ den, und die polniſche Armee ſich zu ergeben be⸗ ginnt.(Freudige Beifallskundgebungen). Ein ſolches Tannenberg hat es in der Militär⸗ geſchichte noch nie gegeben. Was jetzt von der polniſchen Armee darinnen ſteckt, das komm: nicht mehr weg. Umklammert von allen Seiten, aus der Luft angegriffen, aus dem Lande zuſammengeſchmet⸗ tert, kann es nur noch wenige Tage dauern, bis aus den letzten Verſtecken und Wäldern der letzte Reſt der einſtmalg ſo hochtrabenden polni⸗ ſchen Armee in deutſcher Hand gefangen iſt. (Beifallskundgebungen) Und damit iſt die Hauptarbeit auf dieſem Kriegs⸗ ſchauplatz getan. Wir können hoffen, daß 14 Tage nach Beginn des Kampfes die ganze Sache erledigt iſt und daß in weiteren wenigen Wochen überhaupt die letzte Räumungsarbeit durch⸗ geführt wird. Wir ſchätzen, daß der geſamte Feldzug bis zur letzten Aufränmungsarbeit daun noch nicht einmal vier Wochen gedauert hat. (Lebhafter Beifall). So ſchlägt das ſcharfe Schwert Deutſchtands, wenn es einmal aus der Scheide gde iſt! Und alle, die glauben, ſich an Deutſchland vergreifen zu können, mögen dies als ein Menetekel anſehen, Wenn das Schwert gezogen iſt. dann wird es den Gegner zerſchmettern!(Stürmiſche Zuſtimmung) Anſere unüberwindbare Stellung im Weſten: Ihr werdet verſtehen, Vobksgenoſſen, daß, wenn erſt einmal dort die Säuberung durchgeführt iſt und wenn dann die gewaltigen Streitkräfte, die kampf⸗ erprobt umd mit Siegeszuperſicht erfüllt ſind, aus dem Oſten nach dem Weſten geſchafft werden, dann unſere Stellung dort nicht ſchwächer wird. Das gleiche gilt für die gewaltige Luft⸗ abwehr, die wir aufgebaut haben. Der Englän⸗ der hat vielleicht geglaubt, weil wir in Polen kämp⸗ ſen, könnte er im Nordweſten ungeſtraft unſere Hä⸗ fen angreifen. Er hat das einmal getan. Er iſt belehrt worden. daß auch dort die deutſche Abwehr zuf der Wiſcht ſteht. Wenn ſie jetzt des Nachts in rieſigen Höhen ab und zu noch im deutſchen Raum ſpazierenfliegen, um ihre lächerlichen Propagandazettel abzuwer⸗ fen, ſo habe ich eigentlich un dagegen. aber, wenn ſie den Propagandazettel mit einer Bombe verwechſeln ſollten! Dann wird die Vergeltung keinen Augenblick auf ſich warten laſſen! Und ſie wird dann mit der gleichen Schlagkraft geführt. wie die Luftwaffe ſie in Polen bewieſen hat(Lebhafter Beifall.) 8 Wienn jetzt der Pole niedergeſchlagen iſt, dann hört damit guch die Bedrohung Deutſchlands an zwei Fronten endgültig auf, Das war ja immer die ſchwere Lage für uns, nach zwei Fronten kämpfen zu müſſen. Durch das geniale Abkommen des Führers mit Rußland. nun auch endgültig, ein für allemal, beſeitigt. Wenn uns jetzt der Gegner angreift, dann haben wir nur aw einer Front mit der ganzen Kraft der deutſchen Wehrmacht und. deulſchen Volkes zu ſchlagen, und wie dieſe Kraft ausſieht, daran erinnern ſich die iſt dieſe Gefahr England mag wählen, was es Na ist weitaus stärker als je Herren vielleicht, wenn ſie an den Weltkrieg zurück⸗ denken.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Ich bin aber überzeugt, daß hier die Engländer keine Belehrung brauchen. Ich bin überzeugt, das wiſſen ſie vielleicht ſogar noch beſſer, als wir es ſelbſt wiſſen. und darum wird auch ihr Tatendrang auf der militäriſchen Ebene nicht allzu gewaltig ſein. Ich wüßte zunächſt auch nicht, wie! Wollen ſie den Weſtwall ſtürmen? Wenn ſie abſolut einen derartigen verbrecheri⸗ ſchen Angriff anſetzen wollen, in dem Ströme von Blut fließen werden wir können es nicht hin⸗ dern! Zur See? Wie weit ſie mit ihren Schiffen kommen. wiſſen ſte genau. Auf keinen Fall können ſie damit nach Deutſchland fahren. Und wenn die Engländer offen und gar ehrlich ſind, können ſie nicht beſtreiten, daß unſere Ueberlegenheit in der Duft ſowohl in der Abwehr wie vor allem aber auch in der Angriffs möglichkeit gewaltig iſt. Der engliſche Plan des Wirtſchaftskrieges: Sie ſagen aber weiter: Wir haben aar nicht nötig. Deutſchland militäriſch niederzuwerfen. Wir machen das anders. Wir werden den Krieg auf zwei anderen Ebenen führen. Und da ſei Deutſchland tödlich verwundbar. Ja, hier ſei Deutſchland ſogar ſchon auf dem Wege des Zu⸗ ſammenbrechens: das iſt der wirtſchaftliche und, 4 vorhin ſchon ſagte, der innenpolitiſche Sektor. Ich möchte nun zunächſt zum wirtſchaftlichen Sektor Stellung nehmen. Wie ſieht es hier aus? Auf dem wirtſchaftlichen Sektor behaupten ſie, Deutſchland würde aus Mangel an Rohſtoffen und im Hinblick auf die angebliche Schlechtigkeit unſerer Erſatzſtoffe zuſammenbrechen; Deutſchland würde bald keine Munition, keine Geſchütze, keine Flugzeuge mehr er⸗ ſetzen können, weil es die Mittel dazu nicht mehr habe. Sie haben davon ja nun nicht erſt jetzt, ſon⸗ dern die ganzen Jahre vorher geſprochen und ge⸗ ſchrieben, ſo daß, wenn eine weniger verantwor⸗ tungsfreudige und verantwortungsbewußte Regie⸗ rung wie die unſerige in Deutſchland am Ruder ge⸗ weſen wäre, ſie geradezu immer darauf hingewieſen worden wäre, was zu tun iſt. Nun haben wir, das aber ſeit langem begriffen. Und wenn mit aller Kraft in dieſen Jahren am Vierjahresplan gearhei⸗ tet wurde, dann doch nur darum, um auch auf dieſem Gebiet eine Abwehr zu ſchaffen, die unſchlagbar iſt. Und heute kaun ich Euch nur ſagen, und das kann keinesfalls widerlegt werden, Deutſch⸗ land iſt der beſtgerüſtete Staat der Welt, den es überhaupt gibt.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Keine Macht- der Welt verfügt über ſo umfang⸗ reiche Produktionswerkſtätten und Rüſtungsbetriebe. Keine Macht der Welt verfügt über eine ſolche Prä⸗ ziſionsarbeit wie wir. Keine Macht der Welt ver⸗ fügt über ſo gute Facharbeiter und über ſo entſchlof⸗ ſene Arbeiter, das durchzuſetzen, wie wir in Deutſch⸗ land. Das ſind die Vorausſetzungen, von denen wir ausgegangen ſind, und überall ſind die Rü⸗ ſtungsbetriebe entſtanden. Wir wußten, daß wir keine Treibſtoffe hatten. Alſo haben wir die Fabri⸗ ken gebaut, die den erforderlichen Treibſtoff liefern. Wir wußten, daß wir keinen Kautſchuk bekommen können. Alſo haben wir auch Kautſchukfabriken gebaut. Dort, wo die Engländer Monopole haben, hat die deutſche Wiſſenſchaft Monopole gebrochen. Und heute ſind wir jedenfalls im Beſitz all der Mittel, die wir brauchen, um den Gegner zu beſiegen. Es kommt jetzt nur darauf an, daß wir arbeiten, orbeiten und arbeiten bis dort hinaus! Wenn ein Geſchütz kaputt geht, müſſen zwei neue Geſchütze entſtehen. Wenn wir an einem Tag Zehn⸗ tauſende von Granaten verſchoſſen haben, müſſen Hunderttauſende am nächſten Tage bereit ſein, um die Beſtände aufzufüllen.(Laute Zuſtimmung.) Wenn die Gegner uns auf dieſem Gebiet her⸗ ausfopdern, ſo ſollen ſie Dinge erleben, daß ihnen die Augen übergehen werden darüber, was Deutſchland alles leiſtet. Sie mögen mehr Gold, mehr Kupfer, mehr Zink und Blei haben, aber enk⸗ ſcheidend iſt: Wir haben mehr Arbeiter, wir haben mehr Menſchen, die das ausgleichen. Immer noch iſt die Produktion unſerer Geſchütze, unſerer Flug⸗ zeuge weit über der unſerer Gegner. Und wenn wir uns ſchon jetzt anſtrengen, durch den Bau neuer Fabriken, durch Betriebsauswei⸗ tung uſw. das Möglichſte zu tun, ſo darf ich Euch auch wieder das eine verſichern: Das alles iſt bisher nur ein Spaß ge⸗ weſen, von jetzt ab aber wird das Aeußerſte 5 und 5 was überhaupt menſchmög⸗ ich iſt. werden jeden Betrieb umſtellen, der nicht ad e lebensnotwendig iſt. Jeder ſolche Betrieb wird in den 1 Verteidi⸗ gung des Reiches geſtellt. Jeder deutſche Mens ob Mann oder Jüngling, ob Frau oder Mädel, ob Junge oder Greis wird ſich in den Dienſt dieſer Verteidigung ſtellen. ſtimmung.) Anſere Rohſtofflage: Was nun die Rohſtoffe anbetrifft, ſo ſagt man, wir ſeien das rohſtoffärmſte Land der Welt. Volksgenoſſen! Es gibt eine ganze A von Rohſtoffen, die wir nicht beſitzen. Gewiß, aber es ſind in der Welt immer noch zwei Urrohſtoffe, die entſcheidend ſind: Kohle und Eiſen. Kohle be⸗ ſitzen wir ſehr viel, und ſeit wenigen Tagen beſitzen wir davon noch erheblich mehr!(Erneuter ſtürml⸗ ſcher Beifall„ Auf dem Gebiet der Eiſenproduktion ſind Dinge geſchehen, die vor wenigen Jahren noch un vorſtellhar waren. Vor noch nicht drei Jahren zog der Bauer ſeinen Pflug dort, wo heute bereits der 7 e rößte Hochofen, das gewaltigſte Verhüttungs⸗ und Belewerk zer Erde eben. Aber das i ern de Stürmiſche Zu⸗ 0e ück⸗ nder das 28 ang ſein. ſie heri⸗ von hin⸗ ffen men die ticht der aber nicht fen. rieg ſei ſei Zu⸗ und, iſche ktor dem and blick offe eine ex⸗ ehr ſon⸗ Montag, 11. September 1939 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 412 erſte Stufe. Viele weitere ſolcher Anlagen ſollen noch gebaut werden. 5 In dem Augenblick, als die Kohlenfrage bei uns in Deutſchland anfing, prekär zu werden, weil un⸗ geheure Anforderungen an die Kohle geſtellt werden müſſen, in demſelben Augenblick, im richtigen Mo⸗ ment haben wir die notwendige Verſtärkung unſe⸗ rer Kohlenförderung in der Geſtalt des oſtober⸗ ſchleſiſchen Gebiets. Die Tſchechengruben, die die Polen im vorigen Jahr den Tſchechen abgenom⸗ men haben, ſind jetzt auch wieder in unſerer Hand. (Heiterkeit und Zuſtimmung.)] Was der polniſche Raum uns noch an Dingen bringen wird, das werden wir jetzt ſorgfältig ſtudie⸗ ren. Ich erinnere hier nur an die Erdölfelder, die in Galizien liegen. Ich erinnere an die Kornkam⸗ mern in der Provinz Poſen und ebenfalls in Gali⸗ dien. Ich erinnere an das gewaltige oberſchleſiſche Induſtriegebiet, das ja auch nur von Deutſchen ein⸗ mal aufgebaut wurde. Alles das haben wir in der Taſche, und es kommt noch mehr hinzu. Dieſe Gebiete liegen über⸗ dies noch ziemlich weit weg von den Flugzeugbaſen unſerer Gegner. Wir werden wirtithaftlich nicht ſchwächer ſondern ftärker! Selbſtverſtändͤlich gibt es aber andere Dinge, die wir nicht haben oder nur ſchwer erhalten können. Deshalb iſt der ſparſamſte Einſatz aller dieſer Dinge notwendig. Hier muß nun alles mithelfen. Vor allen Dingen appelliere ich noch einmal an unſere Erfinder. Wenn man ſagt, ein jahrelanger Krieg mache uns ſchwächer, ſo kann ich nur antworten: Nein! Ihr müßt mir glauben. Mit jedem Jahr werden wir ſtärker und wider⸗ ſtandsfähiger, denn dann werden wir ernten, was wir in dieſen Jahren geſät haben. Wir waren ja auch 1918 viel ſtärker gerüſtet als 1914, nur hat das unſere Regierung damals nicht ausgenutzt und dem Volke nicht klarzumachen ge⸗ wußt, ſonſt wäre dieſer ſchmähliche Frieden vermie⸗ den worden. Das wird ja nun nicht mehr geſchehen, ſondern wir weroͤen jetzt alle Kräfte anſpannen. Alle anderen Dinge auf die wir bisher Rückſicht nehmen mußten, weil wir im Frieden waren, die ſtellen wir jetzt zurück. Jetzt geht es nur auf dem Rüſtungsſektor, und jetzt geht es erſt richtig los. Und das werden ſie erleben! Aaſere Merkſtoffe: Nun werden ſie mit ihrem berühmten Angriff auf unſere Werk⸗ und ſogenannten Erſatz⸗ ſtofſe kommen. Ich möchte nun mein deutſches Volk bitten, das, was wir deutſche Werkſtoffe nen⸗ nen, nicht mit dem zu vergleichen, was wir einſt im Weltkrieg Erſatzſtoffe nannten. Aber ich will, auch nicht beſchönigen. Es werden ſicher viele Dinge da⸗ bei ſein, die noch nicht ſo gut ſind wie der Stoff, den wir erſetzen wollen. Es iſt möglich daß ein Anzug aus Zellſtoff— beſonders wenn wir jetzt Zellſtoff auch aus Kartoffelkraut machen— vielleicht nicht ſo haltbar iſt. Kommt es denn darauf an? Nein! Jetzt kommt es auf das Leben unſeres Volkes an, und das andere iſt ganz gleichgültig.(Beifall.) Alſo bitte, laßt Euch das nicht vermieſen. Wenn jetzt die Kriegsſeife kommt, dann iſt ſie nicht ſo gut wie die Friedensſeife. Dafür haben wir eben Krieg und haben nicht Frieden. Man leſe ſich einmal durch, was England, das reiche Britannien, das über alle Rohſtoffe der Welt verfügt, für Einſchränkungen macht. Da wundert man ſich geradezu, warum. Sie haben Rohſtoffe, aber ſie haben ſie nicht bei ſich, meine Volksgenoſſen, ſondern die Rohſtoffe lagern in allen ihren unterworfenen Kolonien, und die Rohſtoffe müſſen überall mit Schifken erſt nach England gefahren werden, und jedes Schiff, das dort nicht ankommt, bringt keine Rohſtoffe mehr.(Leb⸗ hafter Beifall). So ſieht die engliſche Rohſtoffſeite nämlich aus im Gegenſatz zu der unſriaen. Warum regen ſie ſich dann ſo ſehr über Deutſch⸗ lands Einſchränkungen auf, wenn ſie ihrem Volk ſelber auf der einen Seite immer wieder predigen: „England muß durchhalten, England muß ſich jetzt Einſchränkungen unterziehen, Enaland muß ver⸗ ſtehen, daß es aufs äußerſte kämpfen muß“? (Heiterkeit. Wir werden uns einſchränken. meine Herren Engländer, ganz richtig, in all dem, was wir brau⸗ chen, und wir werden jetzt nur einen einzigen Ge⸗ danken haben: daß Ihr uns nicht noch einmal einen„Frieden“ von Verſailles auferleat!(Stür⸗ miſcher Beifall) Nun iſt es aber noch ein großer Unterſchied zu der Blockade von 1914— 1918. Die Blockade haben ſte damals ſehr ſcharf führen können. Warum? Sie blockierten erſtens einmal die Weltmeere, ſo daß wir keine Stoffe irgendwie hereinbekommen konn⸗ ten, von Ueberſee. Blockade gibt es nicht mehr! Aber nicht nur der Engländer blockierte uns im Weſten, ſondern es blockierte uns auch der Ruſſe im Weltkrieg im Oſten. Im Südoſten hatten wir auch Feinde, die den Blockadering vollzogen. Im Süden aber hatten wir damals auch durch die falſche Politik unſerer Regierung Italien als Feind, in Ueberſee hatten wir Japan als Feind. Die Blockaoͤe war eine totale. Das war ſehr un⸗ angenehm. Dazu waren wir im Innern nicht da⸗ gegen vorbereitet. Heute iſt es nun anders, heute ſind wir erſtens vorbereitet. Dazu haben ſie viel zu viel vorher von ihrer Blockade erzählt. Aber nun zweitens: Wie Blockadering aus? Meine Volksgenoſſen: Die Blockade iſt verdammt dünn. Sie geht von Baſel bis Dänemark.((Heiterkeit und ſtürmiſcher Beifall.) Im Norden können ſie uns nicht blockieren. Im Oſten können ſie uns nicht nur nicht blockieren, ſon⸗ dern da haben wir gerade günſtige wirtſchaftliche Abſchlüſſe getroffen, die uns außerordentlich helfen werden.(Erneute Heiterkeit und immer wieder⸗ holter, ſtürmiſcher Beifall.) Denn wenn ſie ſchon der Meinung ſind, daß wir ſieht denn nun der keine Rohſtoffe haben: daß Rußland keine hat, können ſie mit dem beſten Willen nicht be⸗ haupten.(Erneute Heiterkeit und ſtürmiſche Zuſtimmung.) Daß hier die Verſtändigung wirklich eine richtige und tiefgehende iſt, das wißt Ihr. Hier mag jeder von uuns ſeine eigene Sache machen. Wir machen unſeren Nationalſoziälismus, die anderen ihren Kom⸗ munismus, da wollen wir uns gegesſeitig nicht hineinmiſchen. Im übrigen ſind wir zwei große Völker, die mit⸗ einander Frieden haben wollen. Aber nicht nur Rußland wird uns mit ſeinen Rohſtoffen beliefern können, ich habe ſchon geſagt, daß wir nun auch über den polniſchen Wirtſchafts⸗ raum verfügen und ſchließlich auch mit dem Süd⸗ oſtraum in Frieden leben. Weder die Rumänen noch die Jugoflawen noch ſonſtige Völker ſterben gern bis zu ihrem letzten Mann für Englands Reichtum, ſondern ſie bleiben neutral— Ueber den Süden brauche ich nichts zu ſagen, dort ſind jetzt unſere Freunde. Wo iſt denn nun die große engliſche Blockade? Sie können uns heute lediglich die Dinge, die wir aus Ueber⸗ ſee beziehen, zu ſtoppen verſuchen. Dafür haben wir aber jetzt, wie geſagt, uur noch eine Front. Und das iſt das Eut⸗ ſcheidende, deutſche Volksgenoſſen, das müßt Ihr Euch immer wieder klarmachen, wenn Euch die Erinnerung an den Weltkrieg kommt. Ich verſtehe durchaus, wenn dieſer oder jener be⸗ klommen wird und ſagt: Herrgott, wir haben jetzt wieder einen Krieg gegen alle Völker, der wieder viele Jahre dauert, mit allen entſetz⸗ lichen Einſchränkungen und der Not uſw., dann, bitte, werdet einmal fünf Minuten ganz ruhig und überlegt Euch ganz nüchtern die Lage, wie ſie damals war und wie ſie heute iſt. Und Ihr werdet plötzlich erkennen, das iſt ja nicht dasſelbe, nur das Theater, das England Euch vormacht, iſt das gleiche, aber die tatſäch⸗ liche Lage iſt nicht die gleiche. England hat es nicht fertiggebracht, die ganze Welt wieder gegen Deutſchland aufzuputſchen. Wir haben nicht einen Drei⸗, Vier⸗ oder Fünffrontenkrieg wie damals. Wir mußten damals 3800 Km. verteidigen, heute ſind es nur 250 Km. Dieſe 250 Km. ſind aber nicht eine Front von Schützenlöchern und Granat⸗ trichtern, ſondern ein eiſerner Wall von Hinder⸗ niſſen, Bunkern und Feſtungswerken. der un⸗ durchbrechbar iſt. Ein Wort an Frankreich: Außerdem— ich komme noch darauf— von den Franzoſen wollen wir ja nichts, wir wollen ihnen ja nichts wegnehmen! Was wollen wir denn von den Franzoſen? Wir haben ihnen die Grenze ein für allemal garantiert. Wenn der Franzoſe aber natürlich abſolnt glaubt, ſich bis zum letzten Franzoſen für England ſchlagen zu müſſen, dann iſt das ſeine Sache, aber nicht unſere. Verteidigen werden wir uns darauf könnt Ihr Euch verlaſſen. Aber angreifen? Warum denn? Wir haben ja nichts dort zu ſuchen. (Lebhafter Beifall.) Dort, wo wir angreifen mußten, haben wir an⸗ gegriffen, und zwar ſo, wie noch nie!(Anhaltender, ſtürmiſcher Beifall.) Hinzu kommt daß die übrigen Staaten ihre Neu⸗ tralität in ganz klarer und feſter Form erklärt haben und daß England dieſe Neutralität auch an⸗ erkannt hat. Ob es ſein Wort hält, wiſſen wir natür⸗ lich nicht. In der Luft haben ſte jedenfalls dieſe Neutralität nicht geachtet. Jetzt gibt es Mob- Befehl für jeden Deutſchen! Alſo die Rohſtoffe, die wir brauchen, ſind ge⸗ ſichert. Die Produktionswerkſtätten haben wir. So⸗ weit wir ſie nicht haben, werden ſie geſchaſſen durch Umſtellung, durch Erweiterung, durch Neubau. Jetzt kommt es auf den Einſatz an, und zwar auf den Ein⸗ ſatz der arbeitenden Front. Und hier muß das ganze Volk aufſtehen und das ganze Volk ſich jetzt ein⸗ ſetzen. Es gibt jetzt nicht mehr nur einen Mob⸗Be⸗ fehl für den Soldaten zwiſchen dem und dem Jahrgang, ſondern heute gibt es einen Mob⸗Be⸗ fehl für jeden Deutſchen, ſobald er 16 Jahre alt geworden iſt, Mädchen wie Jungen. Jeder ſteht von dieſem Augenblick ab im Dienſt der Reichs verteidigung. Ein beſonderes Wort möchte ich den Frauen ſagen. Wir wiſſen, daß die deutſche Frau auch dies⸗ mal wieder den allerſchwerſten Teil des Krieges zu tragen hat. Wir wiſſen aber auch, daß die deutſche Frau weiß, worum es geht, und daß, wenn auch ſchweren und blutenden Herzens, auch ſie bereit iſt, dos Opfer, das unbedingt notwendig iſt, auch un⸗ bedingt zu bringen. Die Mädchen aber ſollen verſtehen. daß auch an ſie nun im Ernſt der Stunde appelliert wird. In wir mitten im Kampf um Sein oder Nichtſein ſtehen, hört das Vergnügen auf. Es tritt dann auch an ſie der Ernſt heran. der Eruſt des Berufs einerſeits, daß ſie dorthin eilen, wo ſie irgendwie einen wehrfähigen Mann erſetzen kön⸗ nen, oder andererſeits, daß ſie dorthin eilen, wo Zeiten, wo von alten Zeiten her die Frau ſchon immer die beſte Arbeit getan hat, in der Pflege der Verwun⸗ deten und Kranken. Sie ſollen aber auch vor allem die Mütter unterſtützen, und die Frauen, die doch heute in der Fabrik oder draußen auf dem Lande einen ſchweren Dienſt tun müſſen. So rufe ich ſie alle auf, Mann für Mann, Frau für Frau, Jungen und Mädels. Wenn man uns den Krieg aufzwingen will, gut! Dann werden wir uns verteidigen. Dann muß aber jeder wiſſen, daß nun in Zukunft die Lüge vorbei iſt, als ob der Krieg nur gegen eine Klaſſe oder eine Kaſte geführt wird. Das haben wir ja erlebt. Nein Volksgenoſſen, ent⸗ weder lebt Deutſchland und damit alle, oder es ſtirbt, und damit ſtirbt jeder einzelne für ſich, wo er auch ſteht, wieviel er auch beſitzt oder welchen Be⸗ ruf er hat. Hier verlange ich nun von allen. die in der Hei⸗ mat bleiben: So wie die Front ſteht, eiſern und pflichtbewußt, ſo ſteht auch die Heimat. ſie läßt ſich nicht mehr von der Front beſchämen. So gibt es zwei Soldaten heute, den Soldaten an der Waffe Wie ſteht es mit unſerer So iſt es auch mit anderen Dingen, Ernährung, Kartenſyſtem, Bezugsſcheinen. Ich habe die Sachen einmal ſo anlaufen laſſen, wie ſie vorbereitet waren, und wir wollen jetzt ſehen, wie die Praxis ſich ab⸗ ſpielt und wo man Verbeſſerungen machen kann. Aber wenn ich die Ernährungslage überblicke, ſo und den Soldaten an der Maſchine. Ihr alle ſeid Frontkämpfer. Nur der Platz, wo der Führer Euch hinſtellt, iſt verſchieden, die Pflicht und die Verantwortung aber bleiben die aleiche, und jeder muß wiſſen, daß es auch auf jeden Einzelnen ankommt. Glaube doch keiner mehr. daß er ſich ausnehmen kann!. Wir ſind jetzt eine verſchworene Gemeinſchaft— ſo hat der Führer geſagt— und wer hier nicht unter ung in dieſer verſchworenen Ge⸗ meinſchaft ſtehen will, der mag hinausgehen, der mag die Lumpen und Verräter verſtärken, die jetzt in deutſcher Sprache die Flugzettel des Feindes verfaſſen.(Stürmiſche Zuſtimmung). Wir können uns glücklich ſchätzen. wenn alles das, was Verrat und Gemeinheit im Herzen trägt, ſich beim Feinde zuſammentut. Wenn heute die Flugblätter, die engliſche Flugzeuge abwerfen, in einem richtigen Deutſch verfaßt ſind, ſo iſt das ein Zeichen dafür, daß nicht ein Engländer ſie geſchrie⸗ ben hat. ſondern daß ſie von einem jüdiſchen Emigranten oder von Leuten vom Schlag eines Herrn Treviranus oder Brüning oder wie ſonſt die Geſellſchaft heißt, in engliſchem Auftr geſchrieben wurden.(Stürmiſche Rufe: Pfui! Sie ſind ausgeſtoßen aus unſerer Gemeinſchaft, und zu ihnen mögen die ſich finden, die jetzt nicht ihren Mann ſtehen wollen, Seite an Seite mit dem ganzen Volke, das hat der Führer klar ausgeſpro⸗ chen, und ich ſpreche es auch noch einmal aus. Wer ſich am Frontgedanken verſündigt, der muß zer⸗ brechen. Es iſt beſſer, der einzelne bricht, als daß die Front zu brechen droht.(Lebhafte Zuſtimmung.) Ihr verſteht, daß ich unendlich glücklich bin, daß der Führer mir dieſen verantwortungsvollen Auftrag gegeben hat, nicht nur meine ſtolze kühne Luftwaffe führen zu dürfen, ſondern die Front in der Heimat und damit einen entſcheidendſten Teil zuſammenzu⸗ führen und zuſammenzuſchweißen und in die richtige Formation einzuſtellen; dieſer Miniſterrat, der für die Reichsverteidigung gebildet iſt, iſt das Gremium, in dem ſchließlich alle die Dinge gemacht werden müſſen, die notwendig ſind, um die höchſte Kraft der Verteidigung auf allen Gebieten herauszuholen. Ich habe als meine Repräſentanten in den Provinzen die Reichsverteidigungskommiſſare im Auftrag des Führers ernannt. Es ſind alle durchweg alte Parteigenoſſen. Ihr müßt auch verſtehen, daß es eine ganze Reihe von Geſetzen und zu erlaſſen. Ihr müßt auch noch ein zweites verſtehen. Es kann nicht alles vom erſten Dage an wunderbar ſein, schließlich muß ſich alles erſt einſpielen. Die Men⸗ ſchen ſind nervös. Ein Beiſpiel von dem geſtrigen Luftalarm. Plötzlich tutet eine Sirene, und dann die anderen, ohne daß überhaupt ein Flugzeug da iſt. Das iſt immer ſo in einem Krieg geweſen, daß man am Anfang nervös iſt, da kann ich nicht helfen. Ich bin auch überzeugt, daß meine Luftſchutz⸗ warte die beſte Abſicht haben, aber, daß ſie tatürlich auch etwas nervös waren. Ich wiederhole noch ein⸗ mal: Ihr Luftſchutzwarte und alle, die Ihr im Luft⸗ ſchutz ſteht, Ihr ſeid dazu da, Eure Pflicht zu tun, das Volk vor den Einwirkungen eines Luftangriffs möglichſt zu ſchützen. Aber Ihr ſeid keine Feldwebel, das Volk zu drillen, ſondern Ihr habt voranzugehen in der Hilfsbereitſchaft. Ihr habt nicht einen anzuſchnauzen, ſondern Ihr habt ihm klarzumachen, warum er jetzt in die Keller gehen ſoll. 3 Es iſt ganz klar, das ſagte ich ſchon, es werden jetzt des öfteren noch Nachtwarnunge n kommen. Ich bin heute nacht auch aufgeſtanden. (Heiterkeit.) notwendig iſt, Verordnungen Ich weiß ganz genau, es iſt gar kein Flieger dageweſen. Aber es iſt doch verſtändlich, doß ſich die Leute auf ihren gewiß nicht leichten Poſten erſt einexerzieren müſſen. Man wird mit der Zeit die Sirene nur dann heulen laſſen, wenn wirklich Flie⸗ ger da ſind.— Ernährungslage? iſt ſie doch recht günſtig, und zwar aus folgenden Gründen: Das Entſcheidende in der Ernährung iſt und bleibt immer das Brot, alſo das Getreide, Korn und Mehl. Und hier hat der Allmächtige uns wirklich geſegnet. i Zwei dicke Ernten haben wir im Vorrat. Wir „Alsd, His zum nachsten a/ Deine gc nehme jeh mit, qe sind gut, sogar sehr gut!“ K. 8 N 5— — Se 2. eee, 154 e eee, ee, 11510 1 N 4. Seite mer 412 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe ſtehen ſo, daß wir au ſich gar keine Beſchrän⸗ kungen, gar keine Karten für Brot und Getreide brauchten. Ich bin aber hier ein vorſorglicher Hausvater und denke weiter. Ich gebe deshalb rechtzeitig die Kar⸗ ten heraus, und zwar ſo, daß jeder mit ſeiner Brot⸗ ration ſatt werden kann. Der Unterſchied zu den Brotkarten im Krieg iſt nämlich der: Damals kam die Brotkarte, als nichts mehr da war und man immer mehr abknappen mußte. Wir führen Brotkarten ein, wenn genug da iſt. Dann können wir mit Beruhigung ſehr lange gut aushalten. g Beim Fleiſch iſt es nicht ganz ſo ein⸗ fach. Auch hier werden wir dafür ſorgen, daß alles geſchieht, was geſchehen kann. Ihr müßt dabei be⸗ Senken, daß ſelbſtverſtändlich auch ſehr viel Fleiſch für Konſerven angelegt werden muß für die Män⸗ ner im Feld draußen. So ergübt ſich eines aus dem anderen. Die Hauptſache iſt: Gewiſſe Menſchen müſ⸗ ſen ein beſtimmtes Quantum haben. Wenn ein Bergarbeiter oder ein Rüſtungsarbeiter ſchwer ar⸗ beitet, dann muß er mehr Kalorien bekommen— o nennt man das Zeuas(Heiterkeit)— als ein ande⸗ rer, der micht ſo viel zu tun hat. Das jetzt richtig zu organiſteren, daß die Schwerarbeiter auch aut futtern kriegen, das iſt die entſcheidende Sache, und das werden wir machen. Ebenſo iſt es mit der Milch, Milch brauchen in erſter Linie Kinder und kinderreiche Mütter. Alſo die müſſen das bekommen, die müſſen hier beſſer ge⸗ ſtellt werden als ein Junggeſelle, der ſowieſo keine Milch trinkt.( Heiterkeit.) Ich möchte vor allen Dingen auch eins vermei⸗ den: Ich überlege mir gerade mit meinen Mit⸗ arbeitern, wie wir das unnötige Schlangen⸗ ſtehen vermeiden, damit wir hier einen richtigen Ablauf finden, wie jeder ſein richtiges Quantum be⸗ kommt, das ihm zuſteht, nach Möglichkeit zu ver⸗ ſchiedenen Zeit ſo daß dieſes lange Anſtehen der Frauen nicht nötig iſt uſw. Ich möchte aber auch meine Ermahnung hier an die Herren Fleiſcher und anderen Geſchäftsinhaber richten, daß ſie in dieſer Zeit ſehr freundlich ſind (ſtürmiſche, immer wieder ſich erneuernde Zuſtim⸗ muna] und nicht glauben, daß ſie ſich jetzt dicke tun können und vor allen Dingen auch, daß ſie ſich nicht zunächſt einmal als Selbſtverſorger anſehen. Ich werde hier ſehr böſe und ſehr ärgerlich wer⸗ den, wenn ich höre, daß Geſchäftsinhaber da oder dort nicht ihre Pflicht tun. Der eine ſoll draußen nicht maulen. und der andere ſoll drinnen nicht ſchimpfen.(Lebhafter Beifall.) Dazu gehört nun auch, daß Selbſtdiſziplin geübt wird, meine lieben Volksgenoſſen. Das gilt vor allen Dingen für die Verkehrsdiſzi⸗ plin. Wir müſſen verdunkeln, das iſt notwendig, das tun die andern auch. Alſo muß man achtgeben, wenn man über die Straße läuft. Aber der Kraft⸗ fahrer muß auch achtgeben. Ich werde mich über⸗ haupt ſehr auch dafür intereſſieren, was für Wagen fetzt gefahren werden. In dieſer Zeit fährt man nicht mit großen Viſgen, ſondern mit kleinen, mit geringem Benzinverbrauch, und am allerbeſten, man fährt überhaupt nicht, außer, wo es notwendig iſt. (Beifall.) Jedenfalls wollte ich Euch alles in allem das eine ſagen: Ich werde wirklich alles tun und überlegen, wie wir es am beſten machen. Es muß ſich alles erſt einlaufen. Es müſſen auch Vorräte dorthin gebracht werden, wo jetzt Maſſenanſammlungen ſind. Wir dürfen nicht vergeſſen, daß wir die Weſtgehiete haben räumen müſſen, dort war es notwen⸗ dig, weil ſie mitten im Weſtwall an der Front liegen. zu Wo anders war dieſe Räumung nicht notwendig. Ich erachte es nicht für notwendig, daß wir z. B. Berlin räumen. Aber ich verſtehe ſchon, daß die Engländer London räumen, dafür habe ich Verſtänd⸗ nis. Wenn jedoch die Engländer die Zahl der Ab⸗ wehr⸗Kanonen und Jäger kennen würden, die um Berlin ſtehen, dann würden ſie wiederum Verſtänd⸗ nis dafür haben, daß wir Berlin nicht räumen.(Er⸗ neute Heiterkeit.) Es iſt das alles alſo eine Organiſationsfrage, die wir mit der Zeit immer beſſer löſen werden. Aber ein paar grundſätzliche Dinge möchte ich doch noch be⸗ tonen. Ich freue mich, feſtſtellen zu können, daß die breite Maſſe des deutſchen Volkes diesmal die rich⸗ tige Würde bewahrt und den richtigen Ernſt ver⸗ ſtanden hat und daß es nur einige wenige waren, die ſich auf das Hamſtern verlegten. Im übrigen, gerade wenn es einige wenige ſind, ſo kennt man die ja, und ich betrachte jeden Hamſterer nur als einen weiteren Vorratsraum für mich.(Lebhafter Beifall und Heiterkeit.) Vor allem aber eins, meine Volksgenoſſen: Das muß jotzt als ein eiſernes Geſetz über uns ſteben: Ein Verbrecher iſt, wer aus der Not des Krieges unddes Volkesprivaten Nutzen zieht. Verdienen wird jetzt weder aroß noch klein ge⸗ ſchrieben. Jetzt heißt es: die Pflicht tun und ſönſt nichts. Der Begriff des Krieasſchiebers des Welt⸗ kriegs wird in Deutſchland nicht wieder auferſteßen, o maßhr ich hier vor Euch ſtehe.(Anſtaltender Beifall.) Das Volk hat ein Mocht auf Mohrheit! Wir kennen den letzten Krieg, und ich habe ihn auch mitgemacht. Glauben Sie mir: Ich habe viel geſehen, und ich habe mir geſchworen: Sollte jemals noch ſolche Not kommen und ſollte ich jemals irgend etwas zu ſagen haben, dann weiß ich. was ich zu tun habe. Dazu gehört noch eine euch heute auch nennen. Das deutſche Volk muß immer miſſen. worum es geht. eis wäre falſch. dem deutſchen Volk etuas zu verheimlichen. auch Schweres und Nackteilt⸗ ges. Rückſchläge können kommen. Warum nicht ꝰ Aber das deutſche Volk iſt, glaube ich, ſtark genng, gewiſſe Rückſchläge zu ertragen. Wir brachen ſie nicht dem Volk zu verheimlichen. Es iſt beſſer: man ſagt dem deutſchen Volk ſtets die Wahrheit, worum es geht.(Lebhafte Zuſtimmung). Man läßt das Volk genau ſo Anteil nehmen an Siegen wie an Niederlagen, damit jeder einzelne Beſcheid weiß und ſeine Kraft dementſprechend anſyannen kann. denn das deutſche Volk iſt heute entſchloſſen und bereit, zu kämpfen, und damit hat es auch Anſpruch auf vollſtes Vertrauen. Dies iſt umſo notwendiger, als dieſer Kampf ja nur dann gewonnen werden kann. wenn wir im wahrſten Sinne des Wortes eine Volksgemein⸗ ſchaft ſind. Ueber alles hinweg erſcheint mir doch eines als das Größte und Gewaltiaſte. was erreicht worden iſt, und als das unſterblichſte aller großen Verdienſte unſeres Führers: Das iſt die Schaffung der Volksgemeinſchaft. D muß ſich jetzt im Ernſt erproben, ſo wie es ſich bisher im Frieden als freudige Sache gezeigt hat. Dieſe Volksgemein⸗ ſchaft muß durchglüht ſein von dem Willen, unter keinen Umſtänden zu wanken und zu weichen und unter gar keinen Umſtänden dieſe Gemeinſchaft ſyrengen zu laſſen, ſelbſtverſtändlich ſchon gar nicht durch den Feind. Sache, und die will ich „Wie wenig kennt uns der Gegner!“ Ich muß ſchon ſagen: Wie wenig kennt uns der Gegner! Glaubt er wirklich, daß dieſe lächer⸗ lichen Flugblätter einen einzigen auſtſän⸗ digen Deutſchen bewegen können, auch nur für eine Minute ſeine Pflicht zu vergeſſen. Das iſt geradezu abſurd! Wenn die feindliche Propaganda ſich verlogenen Rundfunktiraden etwas er⸗ hofft, ſo irrt ſie. Wenn die Sache mit dem Ab⸗ hören ausländiſcher Sender ſo unter Strafe geſtellt wurde, dann nicht ſo ſehr, weil wir dieſe Propaganda fürchten, ſondern weil jeder ein⸗ zelne begreifen muß, daß in dieſer Zeit des Krieges es ehrlos iſt, wenn man das Geſchwätz dieſer Leute hört. Erſtens iſt es Lüge, und zweitens ſind das nur Schimpfkanonaden und gemeine Beſchimpfungen Anſer Kriegsziel: Nun wird in dieſer Propaganda ſo häufig be⸗ tont, unſer Kriegs al ſei eben nicht die Auffaſſung des deutſchen Volkes, ſondern das Kriegsziel unſe⸗ rer Führung ſei, die ganze Welt zu erobern. Wir wollten ſelbſtverſtändlich erſt die armen Polen vollkommen zerſchlagen, dann die Ukraine dann die Ungarn, dann die Rumänen, die Bulgaren umd was weiß ich alles, und dann ſelbſtverſtändlich die Fran⸗ zoſen und Engländer. 5 Ich meine, das iſt auch wieder ſo dumm, daß man ſich damit gar nicht auseinanderſetzen darf. Wir ſind nicht ausgezogen, um Polen zu er⸗ obern, ſondern man darf nicht vergeſſen das Kriegsziel Deutſchlands iſt geweſen, endlich an ſeiner Oſtgrenze⸗ Ruhe zu ſchaffen und zu verhindern, daß Deutſche meuchlings dort ermordet werden.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung) Zum zweiten die wahnſinnigen Unge⸗ rechtigkeiten jenes Schandvertrages von Verſailles zu beſeitigen. Man wollte das engliſche Volk ßſtr Polen einſpannen. Wie kann Herr Chamberlain wagen, das zu tun, wo er doch gleichzeitig weiß, welche Scheußlichkeiten ſich Polen erlaub! hat. Wenn anderthalb Millionen Menſchen deutſchen Blutes in höchſter Not ſind, von einem gemeinen Volk ge⸗ pieſackt, gemeuchelt und gemordet werden, da ſollen wir ſtillſtehen, weil die Engländer es ſo wollen? Nein! Wir haben eine höhere Pflicht, als Englano zu gehorchen. Wir kennen keine Gouvernanten. Wir wiſſen ſelbſt, was wir zu tun haben, wenn die Pflicht des eigenen Blutes ruft.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Das iſt unſer Kriegsziel. Unſer Kriegsziel iſt kein anderes, als dieſe deutſchen Menſchen endlich wieder zur Heimat zu holen. Dann gibt es noch zwei Dinge, die mir nur bart getragen haben. Jetzt aber, da unſere Waffen ſiegreich ſind. ſind ſie indtsku⸗ tabel. Wir haben das Induſtriegebiet dort aur⸗ gebaut, die Polen haben es nur zerſtört und ver⸗ dorben, Wir hoben dort einſt die großen Städte aufgebaut, und wir haben eine Provinz im Oſten, die zum Mutterland gehört, und die wir nicht durch einen Korridor von uns getrennt ein laſſen wollen. Das ſind unſere Kriegsziele. Aber auch nur deshalb, weil es in Güte nich; gegangen iſt, weil man es nicht in Frieden wollte, deshalb haben wir eingreifen müſſen. von den unſeres Führers. Es heißt wieder: Gogen das Volk wollen wir keinen Krieg führen. Ich muß wieder ſagen: Wenn Ihr Bomben ſchmeißt, wen trifft es? Es trifft doch immer das Volk.(Beifall.) Ich muß ſchon ſtaunen über dieſe Art der Pro⸗ paganda, Damit bin ich auf dem innerpolitiſchen Kriegsſchauplatz. Wie geſogt, auf dieſem Gebiet uns zu ſchlagen, ſolange das Volk einig iſt, ſolange die Partei ihre Hauptaufgabe ſieht, das Volk zu füh⸗ ren und dem Volk Kraft zu geben, da wollen ſie Propagawda machen gegen das Volk? Herr Chamberlain mag etwas von Regenſchirmen verſtehen(ſtürmiſche Heiterkeit), von Stimmung in Deutſchlaud verſteht er aber beſtimmt nichts. Antworten Sie, Herr Chamberlain! Jetzt aber ſind weitere furchtbare Scheußlichkei⸗ ten paſſiert. Was ſagt denn das moraliſche England dazu, wenn der polniſche Rundfunk das Volk dazu aufruft, die deutſchen Soldaten mit Benzin zu be⸗ gießen und anzuzünden?(Pfui⸗Rufe). Das tut der offizielle Rundfunk. Oder wenn der offizielle Warſchauer Rundfunk ſich damit brüſtet, daß 31 Fallſchirmabſpringer füſiliert worden ſind! Das waren gar nicht Fallſchirmabſpringer, die ſind bisher nicht eingeſetzt worden, das waren deutſche Flieger. die aus Luftnot abgeſprungen ſind und in jedem kultivierten Volk als Kriegsgefangene gelten. Man hat ihnen die Augen ausgeſtochen(lebhafte Pſui⸗Rufe), die Zungen ausgeſchnitten, den Schädel eingeſchlagen.(Stürmiſche Rufe: Pfui). Das iſt das Volk. Herr Chamberlain, das Sie heute ein ritterliches Volk nennen! Sie ſollten ſich ſchämen, von Moral zu ſprechen. Merken Sie ſich: Das ſind ausländiſche Journaliſten geweſen, nicht deutſche, Herr Chamberlain, Amerikaner, Schweden, Holländer, Dänen, die dieſe Mordnacht in Bromberg ſeſtgeſtellt haben.(Immer wieder aufbrauſende Rufe: Pfui). Was, ſo frage ich, Herr Chamberlain, hat Deutſch⸗ land gemacht? als jener deutſche Flieger in der Dog⸗ Zerbank vor wenigen Tagen einen Engländer ab⸗ geſchoſſen hat und dieſer Engländer ſchwer verwun⸗ det auf See trieb? Er landete daneben und hat ihn gerettet und nach Deutſchland ins Lazarett ge⸗ bracht!(Stürmiſcher Beifall). Das iſt deutſcher Fliegergeiſt, Herr Chamberlain, und das wird Ihnen ja Ihr engliſcher Landsmann beſtätigen können, und ebenſo werden Ihnen die vier oder fünf Offiziere, die heute nacht aus dem Propagandaflugzeug mit Fallſchirm haben abſpringen müſſen und die jetzt hier bei uns ſind, auch beſtätigen, daß wir ſie nicht füſilieren, obwohl ſie auch mit Fallſchirmen abgeſprungen ſind, ſondern daß ſie wie anſtändige Menſchen behandelt werden. Das werden ſie Ihnen beſtätigen Herr Chamber⸗ lain. Aber für das, was Ihre polniſchen Freunde da drüben tun dafür haben Sie kein Wort der Ver⸗ dammnis, ſondern dafür haben Sie nur Worte des Lobes. 5 Montag, 11. September 1939 Ich richte alſo an Sie die Frage, Herr Chamber⸗ lain: Was ſagen Sie zu jener Bartholomäusnacht in Bromberg, was antworten Sie zu der Füſilierung der 31 deutſchen Flieger, was haben Sie zu antwor⸗ ten zu den ausgeſtochenen Augen, eingeſchlagenen Schädeln, zu den herausgeſchnittenen Zungen deut⸗ Anſer Zriedenswille ll. 2 Und unſer Friedenswille, Herr Chamberlain, den Sie anzweifeln? Hierzu kann ich Ihnen ſagen: Der Wille zum Frieden iſt im deutſchen Volke groß und tief, und er iſt vor allen Dingen am größten und am tieſſten in der Seele des Führers. Ich habe das unſagbare Glück gehabt, in den letzten Wochen und Stunden ununterbrochen neben dem Führer zu ſtehen. Ich kenne ſein Ringen mit der Verantwortung, ich weiß wie ſchwer es ihm war, das Letzte von ſeinem Volke zu verlangen. Ich weiß, was er alles getan hat um des Friedens willen: Alles, nur das nicht was das Volk ihm nicht erlau⸗ ben dürfte und was der Führer niemals tun würde: Die Ehre preiszugeben! Immer wieder hat der Führer betont, ewigen Frieden mit Frankreich zu halten und die Grenze für immer als gegeben zu achten. Wenn Herr Daladier das nicht glaubt, dann iſt das eben ſeine Sache, mehr können wir ja ſchließlich nicht tun. Es iſt ja die engliſche Regierung, die hier wieder hetzt. Das engliſche Schlagwort, Franzoſen, das müßt ihr euch merken: England wird bis zum letz⸗ ten Franzoſen Krieg führen. Wir wollen den Frieden Frieden ſtets bereit. Dieſes ganze moraliſche Gefaſel„Angriff“ und„Gewalt“ und„Nazi⸗ regime“ uſw. müſſen wir ablehnen. Das deutſche Volk iſt immer für den Frieden geweſen! und ſind zu dieſem Der Führer an der Spitze wird immer und immer wieder den Frieden nehmen, aber das darf nun, wie auch der Führer ſagt, nicht etwa mit Schwachheit verwechſelt werden, oder daß etwa daraus gehört wird: Wir müſſen den Frieden haben, vor Angſt zitternd, weil wir ſonſt zuſammenbrechen. Nein, Herr Chamberlain ich bin der heiligen Ueber⸗ zeugung: Wenn wir bei nüchternſter Abwägung aller Machtmittel und aller Umſtände einen Vergleich über die Erfolgsausſichten ziehen, ſo ſchlägt dieſer Vergleich ſehr zu Deutſchlands Gunſten aus. Wenn es alſo nur nach meinem Soldatenherzen ginge, wenn es nur vom militäriſchen Stand⸗ punkt wäre, dann würde es uns eine Freude ſein, Ihnen zu beweiſen, daß auch die Briten einmal ſchwer geſchlagen werden können.(Stür⸗ miſcher Beifall.) Es geht mir aber nicht darum und nicht um mein Soldatenherz, ſondern darum, daß unſer Volk in Frieden arbeiten kann und daß die anderen Nativo⸗ nem in Frieden arbeiten können und, daß nicht wie⸗ der über Europa und die Welt jene grauenhaften Schrecken des Krieges gebracht werden. Sie klagen unſeren Führer an. Nein, Herr Chamberlain, Sie ſind es geweſen, bei Ihnen lag die Verantwortung. Wer hat den Krieg erklärt, der Führer oder Sie? Haben wir dem engliſchen Volk den Krieg erklärt? Sie ſagen, wir hätten Polen angefallen. Haben wir nicht das Recht, wenn neben uns der Nachbar das Haus anzündet und unſere Verwandten ermordet, einzurücken, das Feuer zu löſchen und den Mörder feſtzunehmen? Das hat mit Krieg gar nichts zu tun, Herr Chamberlain. Aber was Sie getan haben, das war Kriegserklärung ohne Grund, ohne daß Ihnen Deutſchland etwas getan hatte. Im übrigen: das deutſche Volk iſt— das hat der Führer erklärt, in jeder Stunde zum anſtändigen Frieden bereit. Aber ver⸗ wechſeln Sie deutſche Friedensangebote nie mit Schwachheit. Wenn Sie den Krieg haben wollen, ſo können Sie ihn haben. Sie können ihn ſogar in jeder Form haben, die Sie wünſchen.(Stürmiſcher Beifall.) Ich erinnere daran, es iſt der Befehl des Fſihrers geweſen, keine offenen Städte mit Bomben aazu⸗ greifen. Dort, wo meine Luftwaffe angegriffen und den Feind zuſammengeſchmettert hat, ſind 8 ſtets militäriſche Objekte, Eiſenbahnen, Eiſenbahnknoten⸗ punkte, Straßen, feindliche Kolonnen, Battericſtel⸗ Vom Führer trennen? Uns allen voran geht ja nun der Führer, der in all den Jahren das deutſche Volk wieder aufgerichtet hat, es wieder ſtark gemacht hat, das Reich wieder größer und mächtiger geſtaltete, ein ſcharfes Schwert geſchmiedet hat, der nun wieder über die Intereſſen Deutſchlands wacht und für ſie ſorgt. Und ausgerechnet von dieſem Führer ſollen wir uns trennen und ausgerechnet auf Euglands Wunſch? Es iſt wirklich abſurd, um noch dar⸗ iiber zu reden. Es iſt ja der Führer, der uns die Kraft gibt. Es iſt der Führer geweſen, der uns das Leben wieder lebenswert gemacht hat. Es iſt der Führer geweſen, der ſtolz und ſchön gemacht hat. Das deutſche Volk, Herr Chamberlain, hat ſolch eine Verehrung. ſoſch ein Vertrauen und ſolch eine Liebe zum Führer, wie Sie es ſich aar nicht vorſtellen können. Aber wenn überhaupt woch etwas die Liebe und unſex Vertrauen hätte ſtärken können, dann iſt es der Grund. daß Sie heute Deutſchland ungerecht an⸗ greifen. Das ſtärkt uns noch mehr, uns um den Führer zu ſcharen. Das Vertrauen und die Liebe des Volkes gehören dem Führer wie nie zuvor und der Führer ſoll wiſſen: Es iſt dies keine Redensart. Es iſt dies in dieſer Stunde uns allen ein feierlicher der dieſes Reich wie⸗ Schwur: Wir folgen ihm, und wir ertra⸗ gen alles. Die größte Not werden wir brechen. weil er geſagt hat daß ſein Wille ſtärker iſt, als jede Not ſein kann.(Lebhafter Beifall.) a Das Feindland aber wiſſe: Deutſchland liebt und will den Frieden! Aber der Friede um jeden Preis iſt für einen Deutſchen nicht einmal im Traum denkbar. Den Führer vernichten. heißt das deutſche Volk vernichten. Denn ſür alle Zeiten haben wir proklamiert: Deutſchland iſt Hitler und Hitler iſt Deutſchland!(Stürmiſche Beifallskundgebungen.] n Au ihm halten wir mehr feſt denn je Wenn man daran antaſten will, dann werden wir uns wehren bis zum äußerſten, und wenn es ſein muß. aut, dann beginne ein Kampf ſo unvorſtellbar, wie er noch nie geweſen iſt. Aber das eine iſt unvorſtellbar daß wir kapitulieren! Wir laſſen uns weder ſchmei⸗ 9 9 0 Herr Eßamberlain nach laſſen wir uns dro⸗ en. 5 N Wär haben Ihnen geſag Hitler iſt Deutſchland. ö f 5 0 Beides halen Sie verſucht und ohne Erfolg Wir wiſſen jetzt Beſcheid. ſcher Flieger, die notlanden mußten? Was haben Sie, Herr Chamberlain, dazu zu ſagen? Das möchte ich in Ihrer nächſten Unterhausrede und Ihrem näch⸗ ſten Flugblatt leſen, ſonſt intereſſiert mich Flugblatt überhaupt nicht.(Stürmiſcher, wieder aufbrauſender Beifall). immer groß und tief: lungen uſew. geweſen. Und daß wir nicht um Frieden zu winſeln brauchen, Herr Chamberlain, das Lürften Ihnen die Erfolge der deutſchen Wehrmacht im Oſten jetzt klargemacht haben. Immerhin kann ich nur ſtolz ſein, dem deutſchen Volk zu ſagen: Wir führen den Kampf ſeit einer Woche, eine polniſche Luftwaffe exiſtiert nicht mehr, es iſt ihr jedenfalls nicht gelungen, auch nur eine einzige Bombe auf Deutſchland abzuwerfen. Das iſt immerhin etwas. Wir haben die Parole ausgegeben. nicht un⸗ nötig friedliche Menſchen offene Städte anzugreifen. Sollte dag aber verwechſelt werden und ſollte man glauben, das bei uns machen zu können, daun warne ich: Die Vergeltung würde augenblicklich erfolgen. Und deshalb bitte ich Sie nun, meine Volks⸗ genoſſen, auch in dieſer Beziehung niemals nervös zu werden. Ihr habt keine Veranlaſſung dazu, Bisher iſt es zunächſt dem Feind, der ganz nahe an unſerer Grenze war, nicht gelungen, zu kommen. Von Poſen hätten die polniſchen Flieger nicht mehr als 40 Minuten Flug nach Berlin gehabt, nicht mehr als 25 Minuten über deutſchen Boden, ſie hätten alſo leicht kommen können. wenn wir nicht Togal ist hervorragend bewährt bei Rheuma Nerven- und Ischias Kopfschmerz Hexenschußß Erkältungen Unzähligen haben Togal-Tabletten rasche Hiſſe gebracht. Die hervorragende Wirkung des Togal ist von Arten u. Kliniken seit 25. ahren bestätigt. Keine unangenehmen Nebenwirkungen. Haben auch Sie Vertrauen und macher Sie noch heute einen Versuch— aber nehmen Sie nur Togal! .24 lle Apofheken Fostenlos ethalten Sie das interessante, farbig illustr. Buch Der Kampl gegen den Schmerz“, ein Wegweiser füt Getunde und Kranke. vom Togalwerk München 27 Z. dageweſen wären. Ihr ſeht alſo: Es iſt nicht ſo leicht, hier Bomben abzuwerfen. Der Verſuch, unſere Panzerſchiffe, unſere Häfen anzugreifen, iſt eben⸗ falls nicht gerade erfolgreich zu nennen. erfolgreich ſchon, aber nicht für die andere Seite. ſondern für uns. Ich bezweifle keine Sekunde die Tapferkeit un⸗ Ihr totzuſchmeißen und ſerer Gegner, beſonders der Engländer und Fran⸗ zoſen. Aber die unſrigen ſind nicht minder tapfer, nicht minder entſchloſſen, und deshalb werden wir erkennen, daß jetzt die beſſere Ausbildung, die größere Zahl und vor allen Dingen das Gefühl, das eigene Reich und Volk zu verteidigen, den Ausſchlag geben wird. Wofür kämpft England, wofür kämpft Frank⸗ reich? Für etwas Imaginäreès, dem Polen zu hel⸗ fen. einer Nation die gemordet geplündert und ge⸗ meuchelt hat! Wofür kämpfen ſie? Dafür ein Nazi⸗Regime zu beſeitigen. Sie kämpfen nicht zur Verteidigung ihres Landes oder ihres Reiches. Denn das greifen wir nicht an. Das wiſ⸗ ſen ſie. Wir aber müſſen bereit ſein und entſchloſ⸗ ſen kämpfen, wenn wir angegriffen werden. Das iſt ein großer, großer Unterſchied. Deshalb ſind wir in jeder Form bereit, mag es nun dem Vernünftigen gelingen, zum Frieden zu kommen, mag es den Kriegshetzern, wie Herrn Churchill und Genspſſen gelingen, ihr Volk in den Krieg zu reiben. Wir können das eine nicht unterſtützen und können das andere nicht verhindern. Man muß das drüben entſcheiden, ganz wie man es für richtig hält. Wir ſind auf beides gefaßt, ebenſo ſehr auf einen auſtäudigen Frieden, was für die Welt und die Kultur das beſte märe— mit zwei graßen Kulturpölkern, wie ſeſt entſchloſſen ſind, bis zum äußerſten zu kämpfen, wenn man uns angreifen ſollte. Niemals!“ Es liegt jetzt an Ihnen. Wollen Sie die Parole zum Kampf auf Leben und Tod geben, ſo geben Sie ſie. Wir nehmen ſie an. Wir nehmen alle Entbehrungen, alle Not auf uns. Aber nie, nie wieder nehmen wir ein Diktat von Verſailles auf uns. Das mögen Sie wiſſen! Stürmiſche Zuſtim⸗ mung.) Mein deutſches Volk! Ich weiß, wenn wir ſo fühlen und ſo handeln, dann wird der Allmächtige uns ſegnen und wird uns helfen. Wenn aber das letzte Opfer von uns verlangt wird, dann geben wir es mit den Worten: Wir ſterben, auf daß Deutſchland lebe! (Stürmiſcher Beifall.) Polniſche Militärabordnung in London. Wie Reuter bekanntgibt, iſt eine polniſche Mtlitärmiſſion unter Führung eines Generals in England einge⸗ troffen. Sir Neville Henderſon von König Georg emu⸗ fangen. Der britiſche Botſchafter in Berlin. Sir Neville Henderſon, wurde am Samstagmittag von König Georg im Buckingham⸗Palaſt in Audienz empfangen. Vorher weilte der Botſchafter längere Zeit im, Auswärtigen Amt. General Weygand in Ankara. Wie das„Gior⸗ nale d Italia“ aus Ankaxa meldet, iſt dort der fran⸗ zöſiſche General Weygand von Beirut kommend ein⸗ getroffen. 5 Keine Luftverbindung Amerika. Europa mebt, Die Fluggeſellſchaft Air France hat den Flugpof⸗ dienſt mit Südamerika eingeſtellt. Der amerikaniſche Kontinent hat daher keine Luftverbindung mit Europa mehr. 5 32CCFCC(ß( ̃ ̃ ͤ...*r» 8 Saudelchtfelelter und berantwortlich tür Politik: Or Aloſe Win babe r. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und derantwortlich tür Kultur golitik. Fbeater und Unterbaſtung Carl Onne Gien bart Handel: i. B. R Scbénſelder. Lokaler Teil i. B. Ir Fr Wil, elm Fo ch Kunſt. Fum und Gericht Or Frung Wilbeſm — Südweſldentſche Umſchau und .— Sport Wilv Müller Bilderdienſt C. Schrütleituns mm Berlin Or s SWG ee rü Sädiveſttorſo. 5 en anderlonate Beitrage keine währ Nuücklenduns am 5 det Rückvorte l 5 »rauagedet, Drucke une Berieger teu Utaunbetntei Ir Fritz Bose& e anheim R 1 4 twortſſck iar Anzeigen und art dttlich, Mittettunaen 1. B. Robert Göller, Mannbeim. Zur Zeit ültig⸗ W Fennel ſämtliche in Mannbeim. 1 wick ät ben Bot trali schuf wird Ken! dieſe teſte habe * hört, land eröff a0. haben töchte näch⸗ Ihr nmer ht ſo nſere eben⸗ greich u für t un⸗ Ueberfliegen des Fran⸗ apler, wir die efühl, den rank⸗ hel⸗ d ge⸗ ein npfen ihres wiſ⸗ chloſ⸗ a8 iſt ig es ieden wie Volk eine nicht iden, ) auf digen das kern, rſten e. Sie Tod an. Not wir Das tim⸗ denn wird uns von mit Montag, 11. September 1939 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe —— Das wird ihm ſchwer genug gefallen ſein! London muß Neutralitätsbruch zugeben! Natürlich haben die engliſchen Flleger ungewollt“ belgiſches Gebiet überflo zen! anb Amſterdam, 10. September. Reutermeldung aus London muß das chen Gebietes zugeben, wenn bzuſchwächen ſucht. In der Reutermeldung he 8, die britiſche Luftwaffe habe geſtern nacht einen Erkundungsflug über Deutſchland unter„ungünſtigen Wetterbedingungen“ durchgeführt Eine Tatfe es die und dabei über weite Teile wiederum Flugbläter abgeworfen. Wie es heiße ſeien auf dem Rückflug einige Flugzeuge in ein Gefecht mit Jagoͤflugzeugen gekommen, von denen„man glaube, daß ſie helgiſcher Nationalität geweſen seien“. Anſcheinend hätten die britiſchen Flugzeuge„un⸗ gewollt“ einen Teil belgiſchen Gebietes über⸗ flogen. Die Piloten der Luftwaffe hätten„ſelbſt⸗ berſtändl ſtrikteſte Anweiſung, neutrales Gebiet zu vermeiden, und der britiſche Botſchafter in Brüſ⸗ ſel ſei angewieſen worden, ſein Bedauern auszu⸗ ſprechen und ſich bei der belgiſchen Regierung zu entſchuldigen. Eine Mitteilung des engliſchen Lügen⸗ und Re klamenminiſteriums begquemt ſich gezwungenermaßen zu dem gleichen Eingeſtändnis, in dem es erklärt: „Auf dem Rückflug wurde das engliſche Geſchwa⸗ der in Kämpfe mit einem Kampfgeſchwader ver⸗ wickelt, das, wie es ſich erwies, belgiſcher Nationali⸗ lät war, da das britiſche Geſchwader„unbeabſichtigt“ über belgiſchen Boden gekommen war. Der britiſche Botſchafter in Brüſſel hat der belgiſchen Regierung das Bedauern ausgeſprochen und die Entſchuldigung Englands zum Ausdruck gebracht.“ r. 2 2 2 Starke Entrüſtung in Volglen nb. Brüſſel, 10. September. Die flagranten Verletzungen der belgiſchen Neu⸗ kralität durch britiſche Kriegsflugzeuge und der Ab⸗ ſchuß einer belgiſchen Maſchine durch die Engländer wird von der Sonntagspreſſe mit Entrüſtung zur Kenntnis genommen. Die Blätter ſtellen feſt, daß dieſer Luftkampf über belgiſchem Gebiet die lebhaf⸗ te⸗ teſte Erſchütterung im ganzen Lande hervorgerufen habe. „Vingtieme Siécle“ ſchreibt u.., es ſei uner⸗ hört, daß eines der britiſchen Flugzeuge anſtatt zu landen, das Feuer auf ein belgiſches Jagdflugzeug eröffnet habe. Belgien habe das Recht, die energiſch⸗ 2 ſten Maßnahmen von ſeiten Englands zu erwarten, um die Wiederholung ſolcher Zwiſchenfälle zu ver⸗ hindern. „Pays Reel“ ſtellt unter der Ueberſe„Die eng⸗ liſchen Kugeln“ feſt, daß ſich die Engländer eine Neu⸗ tralitäts verletzung nach der anderen zuſchulden kom⸗ men ließen. Ohne herausgefordert zu werden, habe eine der britiſchen Maſchinen ein mörderiſches Feuer auf ein belgiſches Flugzeug eröffnet und dieſes abge⸗ ſchoſſen. Daraufhin habe der Engländer die Flucht ergriffen. Die Entrüſtung in Belgien ſei groß. Die Ueberfliegung belgiſchen Gebietes durch die Englän⸗ der ſei eine ſchwere Verletzung der feierlichen briti⸗ ſchen Verſicherungen. Es müſſe ein für allemal klar ſein, ſo betont das Blatt, daß Belgien dieſe Neutralitätsverletzungen durch England jetzt ſatt habe. Seit Ausbruch des Konfliktes ſei kaum eine ohne eine ſolche Ueberfliegung vergangen. Was mürden die Engländer ſagen, wenn Deutſchlands Flugzeuge belgiſches Gebiet überfliegen und belgiſche Flugzeuge mit Maſchinengewehren beſchießen und zerſtören würden? Die britiſche Luftwaffe habe eine gemeine Tat begangen und Belgien habe An⸗ ſpruch auf eine weitgehende Entſchädigung. Im übrigen werde man es niemanden erlauben, Belgien wie ein erobertes Land zu behandeln. Wenn man weiterhin daran zweifle, dann würde die belgiſche Geduld ein Ende haben. Kein deutſches Flugzeug über Holland! anb. Berlin, 10. September. Havas hat am Samstag eine aus Amſterdam datierte Meldung verbreitet, wongch am Freitag()) zwiſchen 13 und 14 Uhr in der Limburg(Holland) ein Flugzeug mit deutſchen Kennzeichen feſtgeſtellt worden ſei. Dieſe Meldung iſt eine reine Er⸗ findung. Deutſchland beachtet in jedem Falle peinlichſt die Neutralität fremder Länder. Die Meldung dient dem allzu durchſichtigen Zweck. England, das ſich fortlaufend der Verletzung des Hoheiksgebietes neu⸗ traler Staaten ſchuldig macht, zu entlaſten. Nacht London auch für Bromberg verantworkl Britiſche Geheimagenten haben die polniſchen Moröbrenner aufgewiegelt! dnb. Berlin, 10. Sept. Das Verhör der an der Bartholomäusnacht in Bromberg beteiligten verhafteten Rädelsführer hat ergeben, daß die jeder Beſchreibung ſpottenden Grauſamkeiten von zwei britiſchen Agenten des Secret Service planmäßig vorbereitet und ogg ggg Kliniſch 1 0 Uberkinger Adelheid- Quelle Das bekannte deutsche Nieren wasser prospeꝶte von ger beongnen a8 Sad Oderklagen o οοοο,ο,,.ñam esse dieſer eng⸗ Auch die Bewaffnung den durchgeführt wurden. polniſchen vertierten Banden wurde von liſchen Agenten organiſiert. Die Blutſchuld für dieſe furchtbaren Mordtaten in Bromberg, deren Einzelheiten nicht nur in Deutſchland, ſondern durch das Zeugnis der neutra⸗ len Auslandspreſſe auch in der ganzen Welt tiefſte Empörung und helles Entſetzen hervorgerufen haben, fällt nun eindeutig auf die engliſche Regie⸗ rung zurück. 5 Dazu ſchreibt der„Deutſche Dient“: England hat ſich in ſeiner Geſchichte immer wie⸗ der als ein Meiſter erwieſen, wenn es galt Völker gufzuwiegeln, um ſie im Rücken der feindlichen Mi⸗ litärmacht kämpfen zu laſſen. Im Weltkrieg zeigte ſich das namentlich auf dem Gebiet des osmaniſchen 6 2 Reiches. In Polen hat kein britiſcher Soldat ge⸗ kämpft. Im Orient geſchulte Aufwiegelungsfach⸗ leute aber haben der polniſchen Bevölkerung In⸗ ſtruktionen erteilt, wie ſie als Hecken⸗ und Dachſchüt⸗ zen organiſiert werden und den vorgehenden deut⸗ ſchen Truppen in den Rücken fallen könnten. Lon⸗ don hat den Aufruf des polniſchen Senders, der die Zivilbevölkerung Warſchaus zum hinterhältigen Kampf gegen die reguläre deutſche Armee aufrief, nicht ohne Vorbedacht verbreitet, und damit vorbe⸗ haltlos gedeckt. Hierdurch hat London der Arbeit ſeiner Agenten in Polen eine Unterſtützung zuteil werden laſſen, die ein Beweis mehr dafür iſt, mit welcher Skrupelloſigkeit Großbritannien fremde Völker für nackte Intereſſen der britiſchen Politik opfert. Kein uneingeſchrünkter-Voolkrieg! England will nur die Neutralen gegen Deutſchland aufpulſchen! (Funkmeldung der NM.) 0 + Berlin, 10. September. Das britiſche Informations miniſterium verbrei⸗ tet ein amtliches Kommuniqué, in dem Deutſchland beſchuldigt wird, den uneingeſchränkten U⸗Boots⸗ krieg gegen Handelsſchiffe angeordnet zu haben. Hierzu teilt das Oberkommando der Kriegs⸗ marine mit:„ 5 5 1. Bereits im„Athenia“⸗Fall iſt eindeutig feſt⸗ geſtellt worden, daß die deutſchen Seeſtreitkräfte den ausdrücklichen Befehl haben, ſich bei der Führung des Seekrieges an die internationalen Vereinbarun⸗ gen zu halten. 8 2. Dieſe Anordnung hat auch weiterhin Gültig⸗ keit. Wie die Ausſagen des Kapitäns des amerika⸗ niſchen Dampfers„Washington“ bei der Verſenkung des britiſchen Dampfers„Oliv Grove“ mit aller Deutlichkeit zeigen, wird von den deutſchen See⸗ ſtreitkräften entſprechend verfahren. 8. Die amtliche britiſche Verlautbarung iſt nichts anderes als ein neuer eklatanter Fall der vom bri⸗ tiſchen Informationsminiſterium betriebenen plum⸗ pen Lügenhetze gegen Deutſchland. Dieſe un⸗ jairen britiſchen e e dienen dem weck, die Haltung der neutralen Staaten gegen eutſchland zu beeinfluſſen. f England und die Neutralen Die Neutralen ſollen England verſorgen helfen! anb London. 10. Sept. Auf Veranlaſſung des engliſchen Kriegswirt⸗ ſcaftsamts werden Maßnahmen getroffen, daß engliſche Schiffe in engliſchen Häfen nur dann mit Buünkerkohlen verſorgt werden, wenn ſie ſich ver⸗ pflichteten, mit Ware für England zurückzukehren. Denne daran hunde danach. 8 73 N 0 1 0 e Pei 2 I. Wirht abends am 70% 5 Dieſes bedeutet eine vollſtändige Anſpannung der neutralen Handelsſchiffahrt für engliſche Verſor⸗ gungsbedürfniſſe. Außerdem erteilt die britiſche Regierung Kohlenausfuhrerlaubhnis nur nach dem 5 der ſchwarzen Liſte des letzten Krieges. ür Norwegen iſt dieſe Maßnahme ein beſonders harter Schlag, weil die norwegiſchen Vorräte höch⸗ ſtens für den halben Winter reichen. Seeräuberiſche Erpreſſermethoden (Funkmeldung der NM.) E Berlin, 10. September. In der Brüſſeler Zeitung„Libre Belgique“ findet ſich eine Meldung, die nicht nur in Bel⸗ gien, ſondern in allen neutralen Ländern ſtärkſte Beachtung finden wird. Es heißt dort, daß Frankreich und Großbritannien die Verſorgung Deutſchlands mit Rohſtoffen auf dem Wege über neutrale Länder verhindern wollen und daß ſte in dieſer Richtung bereits an Belgien und die Niederlande ſehr weitgehende Forderungen ge⸗ ſtellt hätten. Es verlaute jedoch, daß die neu⸗ tralen Staaten beſchloſſen hätten, gegenüber dieſen britiſchen Forderungen eine gemeinſame Haltung einzunehmen. Eine Zuſammenkunſt der Oslo⸗Gruppe ſei für die kommende Woche vor⸗ geſehen. Aus dieſer Meldung iſt eindeutig erkennbar, wie ſich England, das ſich in kaum acht Tagen bereits mehrfach flag ranter militäriſcher Verletzungen neu⸗ tralen Hoheitsgebietes ſchuldig. Hat, wirt⸗ ſchaftlich gegenüber den Neutralen verhalten will. London verſucht nicht nur das internationare Verſorgungsſyſtem Deutſchlands zu ſtören, ſondern durch die Einbeziehung der neutralen Staaten in die Wirtſchaftsblockade auch deren Handel und Wirt⸗ ſchaft zu vernichten. N C ——— 1600 U Nach dem Fall von Graudenz i. ö Polniſche Gefangene werden aus Graudenz abtransportiert.(Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗M.) 10 0 0 11 10 6 6 a 1 1 100 ö 191 Deutſche Soldaten vor einem abgeſchoſſenen polniſchen Flugzeug 0 (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) 5 170 Die beſtialiſchen Geiſelmorde von Bromberg (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) 8 Belgien wahrt ſtreugſte Neutralität i belgische Grenze iſt milita beſetzt. Unſer Bild zeigt Soldaten vor einem der B bee hen Kültengebiel 85(Preſſe⸗Hofſmann, Zander⸗Multiplex⸗.) FF r r x Tee 1 7˙ R e r. 6. Seite/ Nummer 412 Montag, 11. September 1989 Mannheim, 11. September. Der Kriegszuſchlag auf Bier Vom 11. September ab je Liter 14 bzw. 10 Pfennige. Beſtandsaufnahme für Schaumwein und Zigaretten nochmals am 11. September Die Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten und Be⸗ her bergungsgewerbe teilt zu der Unterrich⸗ tung ihrer Mitglieder und Gäſte mit daß vom 11. 9. 1939 ab auf Bier ein Kriegszuſchlag er⸗ hocen wird, der im Altreich ohne das rechtspheini⸗ ſche Bayern 14 Pfennige je Liter, im rechtsrheini⸗ ſchen Bayern, in der Oſtmark und im Sudetengau 10 Pfennige je Liter beträgt und dem Gaſt in Rech⸗ nung zu ſtellen iſt. Für kleinere Glasgrößen iſt ein entſprechender Zuſchlag, ſür einen halben Liter z. B. ſteben Pfennige bezw. fünf Pfennige zu erheben. Bedienungsgeld iſt auf den Kriegszuſchlag nicht auf⸗ zuſchlagen. Ausführliche Anweiſungen und weitere Aus⸗ künfte erteilen die Ortsſtellen der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten und Beherbergungsgewerbe. Der vom Gaſtwirt erhobene Zuſchlag für den am 11. Septem⸗ Wenm eine neue Nücle dann ven Dietrich En ber 1939 vor Betriebsbeginn vorhandene Biervor⸗ rat iſt bis zum 20. Oktober 1939 an das Finanzamt abzuführen. Bei, Neulieferungen ab! 11. 9. 1939 erfolgt die Verrechnung durch einen entſprechenden Hektoliter⸗Aufſchlag der Brauereien. Für Schaumwein und Zigaretten bleidt es bei der ſeit dem 5. September beſtehenden Rege⸗ lung. Beſtandsaufnahme iſt trotzdem am 11. September 1939 vor Betriebsbeginn noch⸗ mals vorzunehmen. Für Spirituoſen bleibt es bis auf weiteres bei der kürzlich durch Rundfunk und Preſſe bekanntgegebenen vorläufigen Regelung. Achtung, Treibſloffverſorgung! Der Oberbürgermeiſter teilt folgendes mit: Ich weiſe nochmals darauf hin, daß Tankausweis⸗ karten für den Bezug von a] Vergaſerkraftſtoffen b) Dieſelkraftſtoffen nur gegen Vorlage der Kraftwagenzulaſſungsſcheine bezw. bei Dieſelkraftſtoffen auch der Zollſcheine ab⸗ gegeben werden. Erleichterung der Eheſchließung bei Einberufenen Der Reichsminiſter der Juſtiz und der Reichs⸗ miniſter des Innern haben auf Grund des Perſonen⸗ ſtandsgeſetzes Erleichterungen für die Ehe⸗ ſchließung bei Einberufenen verordnet. Der Standesbeamte kann Befreiung vom Aufge⸗ bot erteilen, wenn ein Verlobter der Wehrmacht an⸗ gehört oder nachweiſt, daß er zum Dienſt in der Wehrmacht einberufen iſt. Die Befreiung darf nur erteilt werden, nachdem die Verlobten dem Standes⸗ beamten glaubhaft gemacht haben. daß Ehehinder⸗ niſſe nicht vorliegen. * Hohes Alter. Der frühere Oebhändler Anton Bräu⸗ nig, wohnhaft Beilſtraße 10, ſeiert am 11. d. M. in voller Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag. Wir gratulieren. Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Wer hat noch keine Volkskarteikarte ausgefüllt? Hausbesitzer zur Mithilfe aufgerufen! Neuer Vorrat an Karteikarten eingetroffen— Ihre Ausfüllung iſt ſchnellſtens nachzuholen Infolge ungenügender Belieferung der Stadt Maunheim mit Korteikartenvordrucken ſowie durch erfolgte Einberufungen der als Helfer eingeſetzten Amtsträger des Reichsluftſchutzbundes war es bis jetzt nicht möglich, allen in Betracht kommenden Perſonen Karteivordrucke zur Volkskartei zwecks Ausfüllung zu behändigen. Nachdem nunmehr ein neuer Vorrat an Karteikarten hier eingetroffen iſt, iſt die Ausfüllung der Karten ungeſäumt nachzu⸗ holen. Zur Erleichterung des Geſchäfts und zur Er⸗ zielung einer vaſchen Abwicklung desſelben wird folgendes Verfahren vorgeſchrieben, das von den da⸗ bei Betroffenen ſtreng einzuhalten iſt: Die Hausbeſitzer oder Hausverwalter derjenigen Häuſer, in denen bis jetzt überhaupt noch keine Kartenvopdrucke zur Verteilung kamen, haben durch Befragung ihrer Hausbewohner ſofort feſt⸗ zuſtellen, wieviele männliche und weibliche reichs⸗ deutſche Perſonen im Alter vom vollendeten 14. bis vollendeten 70. Lebensjahr vorhanden ſind, die noch keine Karteikarte ausgefüllt haben. Die Hausbeſitzer oder Hausverwalter haben dann die für ihr Haus und eptl. für ſich ſelbſt benötigte Anzahl Kartenvor⸗ drucke der zuſtän digen Polizeiwache an⸗ zugeben und gleichzeitig die Vordrucke dort in Empfang zu nehmen. Der auf der Polizeiwache ab⸗ zugebende ſelbſtzufertigende Bedarfszettel muß folgenden Wortlaut haben. Bedarfszettel: Fir daes d Straße benötige ich... Stück männliche(orange) und ... Stück weibliche(grün) Volkskarteikarten. Mannheim den lll... 8 Whigs... Nach Empfang der benötigten Kartenvordrucke hat der Hausbeſitzer oder Verwalter dieſelben den ein⸗ zelnen Haushaltungsvorſtänden ſofort zu behän⸗ digen mit deri Weiſung, die Karten innerhalb läng⸗ ſtens 2 Tagen ordnungsgemäß auszufüllen und ſie ſodann wieder bei ihm abzugeben. Falls die aus⸗ gefüllten Karten nicht offen abgegeben werden wol⸗ len, können diefelben auch in einem verſchloſſenen Umſchlag dem Hausbeſitzer übergeben werden. Die Karten dürfen jedoch nicht zuſammengefaltet werden. Der Umſchlag hat auf der Außenſeite die Anzahl der männlichen und weiblichen Karten ſowie den Namen des Abgebenden zu enthalten. Nach Erhalt ſämtlicher Karten des Hauſes hat der Hausbeſitzer oder Verwalter die ge⸗ ſammelten ausgefüllten Karten unverzüg⸗ lich an die zuſtändige Polizeiwache wieder abzuliefern und dabei anzugeben, von wel⸗ chem Haus(Straße und Hausnummer) die Karten ſind. Sollte ein Hausbeſitzer oder Hausverwalter nicht ſelbſt in dem betreffenden Haus wohnen, oder ver⸗ hindert ſein, ſo hat er einen zuverläſſigen Haus⸗ bewohner als Stellvertreter mit dieſem Ge⸗ ſchäft zu betrauen, dem dann die gleiche Vexppflich⸗ tung obliegt. Dasſelbe gilt von Genoſſenſchafts⸗ häuſern. Einzelfamilien oder Einzelperſonen, die noch keine Volkskarteikarte ausgefüllt haben und in einem Haus wohnen, in dem die übrigen Bewohner be⸗ reits zur Volkskartei erfaßt ſind, melden ſich un⸗ verzüglich ſelbſt perſönlich bei ihrer zuſtändigen Polizeiwache, um die erforderlichen Karteikarten in Empfang zu nehmen. Sie haben die Karten als⸗ bald auszufüllen und längſtens binnen zwei Tagen der zuſtändigen Polizeiwache wieder aus⸗ gefüllt zu überbringen. Es wird ausdrücklich be⸗ tont, daß auch Juden mit deutſcher Staatsangehörig⸗ leit die Volkskarteikarten auszufüllen haben. Die Karten der in Mannheim wohnhaften und hier polizeilich gemeldeten Perſonen, die noch nicht zur Volkskartei erfaßt ſind, und ſich zur Zeit vorübergehend außerhalb Mann⸗ heims aufhalten, ſind von den Angehörigen ſo weit auszufüllen als es möglich iſt. In den meiſten Fällen dürfte mindeſtens Geburts⸗ A datum, Name und Wohnung der Abweſenden ange⸗ geben werden können. Auf dieſer Karte iſt außer⸗ dem noch mit Bleiſtift Grund und vorausſichtliche Dauer der Abweſenheit zu vermerken(3. B. zum Heeresdienſt eingezogen oder verreiſt bis Karten ſind mit Tinte oder mit der Schreibmaſchine auszufüllen. Aktive Offiziere und Beamten der Wehrmacht ſowie Perſonen, die zur Zeit ihrer aktiven Wehrpflicht oder Arbeitsdienſtpflicht genügen, wer den nicht erfaßt. Im Hinblick auf den Ernſt der Lage und die Wichtigkeit der Volkskartei insbeſondere für die Landesverteidigung wird von jedem Volksgenoſſen erwartet, daß er die Karte gewiſſenhaft ausfüllt und für die rechtzeitige Abgabe, wie oben angeordnet, beſorgt iſt. Eine ſpätere Kontrolle wird ergeben, wer keine Volkskarteikarte ausgefüllt hat. Die Säumjf⸗ gen und ſolche, die ſich weigern, die Karte auszufülf⸗ len, ſetzen ſich ſtrafendem Einſchreiten aus. Der Polizeipräſident. Aus Mannheimer Gerichtsſlen Spiele nicht mit Schieggewehr Einem Mannheimer Kleingärtner machten die Buben viel Kummer, die ihm ſeine Beerenſträucher plüderten. Verwarnung half nicht viel, Geſchimpfe auch nicht, da griff er eines Tages zu einem Radikal⸗ mittel: Er feuerte einen Schreckſchuß ab aus einer Schrotflinte! Beim Schrecken blieb es aber nicht— dem einen Jungen drang nämlich ein Schrotkorn in das Auge, ein anderes ins Knie. Zum Glück im Unglück kam er gleich in ärztliche Behandlung, ſo daß er keinen Schaden erlitt. Wenig⸗ ſtens iſt das Auge bis jetzt unverſehrt und in ſeiner Sehkraft nicht beeinträchtigt. Bei aller Würdigung der mißlichen Umſtände wurde der Schütze, ein völlig unbeſcholtener Mann, zu einer Gefängnisſtvafe von 4 Wochen verurteilt, von denen 2 Wochen durch die erlittene Unter⸗ ſuchungshaft als verbüßt gelten. Die Buben mit den Gelüſten nach fremdem Obſt wurden eindring⸗ lich belehrt. Verbilligte Margarine Die Bezugsſcheine haben es auf ſich. Das mußte auch eine ältere Frau in einem Vorort erfahren, die für ihre erkrankte Tochter ein Lebensmittelge⸗ ſchäft führt. Sie war anſcheinend noch nicht ſo ganz auf der Höhe, das heißt, ſie gab an ihre Kunden zum Teil mehr verbilligte Margarine ab, als dieſen von rechtswegen zuſtand. Die Folge war ein zu raſcher Verbrauch des Kontingents. Da fand die Frau ein abgeſtempeltes Zuweiſungsformular vom Finanz⸗ amt in einer Schublade, ſetzte fein ſäuberlich den Namen eines ihr bekannten Beamten darunter, gab es an ihren Margarinelieferanten weiter und be⸗ kam dafür tatſächlich über 100 Kilo verbilligte Mar⸗ garine. Der Schwindel wurde ſpäter auf dem Finanzamt bemerkt— die Frau aber wegen Urkun⸗ denfälſchung angeklagt. Zunächſt wurde die Fälſchung einer öffentlichen Urkunde angenommen, ſpäter rückte man aber da⸗ von ab, weil der Zuweiſungsſchein ja nur für den inneren Verkehr beſtimmt iſt. Es wurde der Frau auch zugutegehalten, daß ſie nicht aus Eigennutz ge⸗ handelt hatte, ebenſo, daß ſie für die zu Unrecht be⸗ zogene Margarine doch noch die richtigen Bezugs⸗ ſcheine beibrachte. Unter dieſen Umſtänden kam ſte mit einer Geldſtrafe von 150 Mark davon. Wenn man ⁊2u frech ist Aufgedonnerte, in allen Haarfarben ſchillernde „Damen“ im Zuſchauerraum, auf der Anklagebank die ſchlichter aufgemachte Berufskollegin, die ſich wegen Begünſtigung zu verantworten hatte. So⸗ weit das äußere Bild. Den Freund und Beſchützer der Angeklagten hatte man zu Anfang dieſes Jahres wegen Zuhälterei ge⸗ ſchnappt. Bei ihrer erſten Vernehmung durch einen Kriminalbeamten log ſie ihn nach allen Regeln der Kunſt heraus. Die Lügen hatten kurze Beine, es war gar nicht ſo ſchwer, den Galan wegen Zuhälterei feſtzunageln, nachdem ſich die Angeklagte doch noch! dazu aufgeſchwungen hatte, Farbe zu bekennen. In der Verhandlung wollte ſie ſich wahrſcheinlich forſch benehmen wegen des Eindrucks auf die Kolle⸗ ginnen im Saal. Sie benahm ſich aber nur blöd, Auf die Frage nach den Gründen für ihr damaliges Verhalten, nahm ſie ihren ganzen Berufsſtolz zu⸗ ſammen und ſchmetterte wörtlich hinaus:„Einem Unterbeamten brauche ich die Wahrheit nicht zu ſagen, daran habe ich gar kein Intereſſe.“ Das hätte ſie nicht ſagen ſollen, und vor allem nicht ſo laut. Neun Monate lang darf ſie ſich näm⸗ lich jetzt überlegen, ob man in erſter Inſtanz nicht doch die Wahrheit ſagen ſoll, und daß es beſſer iſt, auf den Richter einen guten Eindruck zu machen, als auf die Kolleginnen aus der Branche. Zu Pech war ſie auch noch rückfällig in punkto Begünſti⸗ gung, abgeſehen von einer mächtigen„Latte“ an berufsbedingten Vorſtrafen. tt. ** 75. Geburtstag. Am Montag, dem 11. September, kann Herr Friedrich Humpfer, Bauführer i.., in beſter geiſtiger und körperlicher Verfaſſung ſein 75. Le⸗ bensjahr vollenden. Der Jubilar hat fünf Kriege mit⸗ erlebt: Preußen— Dänemark 1864, Preußen— Heſter⸗ reich 1866, Deutſchland— Frankreich 1870%1, Weltkrieg 1914/1918 und nun Deutſchlcknd— Polen. * Die täglichen Verkehrsunfälle. Im Laufe des Sams⸗ tags ereigneten ſich, wie der Polizeibericht vom 10. Sep⸗ tember mitteilt, drei Verkehrsunfälle. Dabei wurden zwei Perſonen verletzt Wegen groben Unfugs wurden gezeigt. Fahrgaſt aus ker Straßenbahn geſtürzt Was Ludwigshafens Polizei notiert h. Ludwigshafen, 10. September. Am Samstagnachmittag 17.55 Uhr ſiel ein Ar⸗ beiter an der Ecke Rohrlach⸗ und Humboldtſtraße aus einem Straßenbahn wagen der Linie 19 auf den Gehweg. Der Fahrgaſt wurde bewußt⸗ log in das ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert. „Am Freitagabend verunglückte ein acht⸗ jähriger Knabe tödlich in Ludwigshafen⸗ Edigheim. Er ſpielte in einer Kiesgrube, wobei 8 Erdmaſſen lockerten und den Knaben er⸗ ſtickten. ſechs Perſonen an⸗ OLAF BOUTERWECK Y N V „Nein! Ich beſitze überhaupt gar keine Waffe!“ „Na, das wird ſich ja alles ſehr ſchnell aufklären, wenn der Herr Kriminalrat kommt... Bitte. meine Herrſchaften, verlaſſen Sie jetzt dieſen Raum! Sie auch, Herr Kolombek!“ Utendörp warf einen schnellen, prüfenden Blick umher, bevor er die Tür abſchloß und den Schlüſſel in die Taſche ſteckte. Dann erklärte er mit erhobener Stimme:„Meine Herr⸗ ſchaften! Niemand darf das Atelier ohne meine Ein⸗ willigung verlaſſen! Wer es trotzdem verſucht, macht ſich verdächtig und hat mit den unangenehmſten Jolgen zu rechnen!“ Während die Umherſtehenden ſich unter erreg⸗ tem Gemurmel in der großen Halle zerſtreuten, flüſterte Utendörp ſeinem jüngeren Kameraden zu: „Schnell, Betz! Laß ſämtliche Ausgänge verſchließen und nimmſt die Schlüſſel an dich! Dann gehſt du zum Haupteingang und überwachſt ihn! Ich rufe inzwiſchen zur Unterſtützung das Ueberfallkom⸗ mando und verſtändige Wallenſtein!“ „Wallenſtein“ traf bereits zwanzig Minnten später auf dem Gelände der Ipra⸗Filmgeſellſchaft ein. In ſeiner Begleitung befanden ſich Hilfskom⸗ miſſar Annweiler, Polizeiarzt Dr. Horniſch und der Polizeiphotograph. Während die Herren aus dem Wagen ſprangen, blickte Horniſch verwundert zu der rieſigen Ton⸗ filmhalle II hinüber, die von den Beamten des Ueberfallkommandos umſtellt war.„Sieht ja aus wie ne Belagerung“ brummte er kopfſchüttelnd. „Finden Sie nicht, Herr Kriminalrat, daß das für'n Selbſtmord'n bißchen reichlich viel Aufwand iſt?“ „Wenn es ſich hier wirklich nur um einen Selbſt⸗ mord handelt— dann allerdings Doktor!“ nickte Fuhrkötter, während er eilig vorausſchritt,„Aber eben daran zweifle ich ſehr ſtark, und deshalb war es durchaus richtig, daß Utendörp das Ueberfall⸗ kommando alarmierte!“ Nachdem Utendörp kurz berichtet hatte, ließ Fuhrkötter ſich zu dem Toten führen, den er ſehr lange nachdenklich betrachtete. Dann ſah er ſich aufmerkſam in der Garderobe um, ſuchte eine Zeitlang vergeblich nach der ausge⸗ worfenen Patronenhülſe, nahm mit Hilfe eines ſei⸗ V * Tumult Ionf Der Nomen eines stoßen Schausplelers denen Tuches vorſichtig die Piſtole vom Schminktiſch und roch an dem Lauf, dachte noch eine Weile nach und trat dann wieder in den Gang, wo er Utendörp freundſchaftlich auf die Schulter klopfte:„Sie haben Ihre Sache gut gemacht! Ich bin ſehr zufrieden mit Ihnen... Wo befindet ſich Herr Kolombek?“ „Er ſitzt drüben mit den übrigen Zeugen in der großen Gemeinſchaftsgarderobe, Herr Kriminalrat! Betz befindet ſich bei ihnen und ſorgt dafür, daß die Leute nicht miteinander ſprechen.“ „Sehr ſchön, Utendörp... Uebrigens: Haben Sie nicht die leere Patronenhülſe gefunden? Dder ſahen Sie pielleicht, daß jemand ſie aufgehoben hat? „Nein, Herr Kriminalrat!“ „Gut, dann wollen wir uns hier mal nach einem ungeſtörten Raum umſchauen, der ſich als Ver⸗ nehmungszimmer eignet...“ Utendörp öffnete die Tür zu Eva Diekhoffs Garderobe:„Vielleicht hier, Herr Kriminalrat?“ Fuhrkötter warf einen flüchtigen Blick in den Raum, ſchnupperte und ſchüttelte den Kopf.„Nee — danke!“ lächelte er.„Das iſt mir zu mondän!“ „Oder vorn das Büro? Es iſt ſehr geräumig!“ Utendörp ging dienſteifrig voraus. Annweiler, der mit Fuhrkötter folgte, konnte ſeine Erregung nicht länger meiſtern.„Herr Krimi⸗ nalrat“, flüſterte er ſo leiſe, daß er von den zahl⸗ reichen Statiſten und Arbeitern, die neugierig oder gelangweilt herumſtanden, nicht gehört werden konnte,„jetzt kommen wir beſtimmt weiter! Ich bin überzeugt: Der Tote iſt niemand anders als der angebliche Miſter Parker!“ a Fuhrkötter antwortete nicht. Er ſah ſich in dem Büro flüchtig um und nickte zuſtimmend. 5 Dann ſchloß er die Tür auf und ließ ſich von Utendörp noch einmal ausführlich Bericht erſtatten, wobei er zahlreiche Zwiſchenfragen ſtellte und ſich einige Aufzeichnungen machte. Demnach iſt Degona der Hauptzeuge, und den wollen wir alſo als erſten vernehmen“, erklärte er. Sie den Journaliſten her!“ 8 Als der Aſſiſtent hinausging, trat Dr. Horniſch ein. Fuhrkötter ſah ihn fragend an:„Nun, Doktor?“ „Bitte. Utendörp, holen „Ihr Verdacht ſcheint ſich zu beſtätigen, Herr Kriminalrat!“ ſagte der Polizeiarzt ernſt. Ich halte nach dem vorläufigen Befund einen Selbſtmord für ausgeſchloſſen; denn die Einſchußſtelle läßt weder Brand⸗ noch Pulverſpuren erkennen, obwohl dieſe Merkmale bei einem Nahſchuß doch zweifellos vor⸗ handen ſein müßten. Ein einwandfreier und end⸗ gültiger Beweis für dieſe Annahme kann allerdings erſt durch die Obduktion— das heißt: durch eine Unterſuchung des Wundkanals— erbracht werden. Die Kugel, die ſofort tödlich wirken mußte, hatte aller Wahrſcheinlichkeit nach das Großhirn zerſtört und iſt dann am Hinterkopf ausgetreten. Der Tod dürfte etwa vor vierzig bis fünfzig Minuten erfolgt ſein. Genügt Ihnen das einſtweilen, Herr Kriminalrat?“ „Danke, Doktor— das iſt ſogar mehr, als ich erwartet habe!“ nickte Fuhrkötter befriedigt.„Es handelt ſich alſo um einen glatten Durchſchuß?“ „Jawohl“ „Hm— dann muß die Kugel ja irgendwo in der Garderobe zu finden ſein?“ Fuhrkötter erhob ſich. „Kommen Sie, Annweiler!“ Als ſie die Garderobe betraten, war der Photo⸗ graph mit den Aufnahmen, die Fuhrkötter vorſich⸗ tigerweiſe angeordnet hatte, gerade fertig geworden. Die beiden Beamten machten ſich alsbald an eine gründliche Durchſuchung des Raumes. Das erſte, was Fuhrkötter jetzt fand, war die ausgeworfene Patronenhülſe. Sie lag, halb verſteckt, unter dem rechten Bein des Toten. Fuhrkötter ſteckte die Hülſe in die Taſche und machte ſich einige Aufzeih⸗ nungen. Bald darauf ſtieß Annweiler einen leiſen Pfiff durch die Zähne.„Hier, Herr Kriminalrat!“ rief er eifrig, indem er auf ein kleines Loch zeigte, das ſich etwa in Augenhöhe gegenüber dem Eingang in der tapezierten Rabitzwand befand. Nachdem Annweiler das Loch vorſichtig erweitert hatte, ließ ſich das Geſchoß,— das nur ganz flach in die Wand eingedrungen war— ohne Schwierig⸗ keiten herausziehen. Es war ein ſaſt unbeſchädigtes Vollmantelgeſchoß vom Kaliber.65 Millimeter. Fuhrkötter ſtellte auf Grund des Geſchoßein⸗ ſchlages in der Wand und der Lage des Toten die ungefähre Schußrichtung feſt und skizzierte ſte.„So das dürfte einſtweilen genügen!“ ſagte er, indem er ſein Merkbuch zuklappte.„Und nun zu den Zeu⸗ gen!“ Als ſie das Büro betraten, erhob ſich Degona und nickte Juhrkötter mit vertraulichem Lächeln zu. „Tolle Sache, Herr Kriminalrat! Wie?“ „Hm—“, machte Fuhrkötter. Und als er ſah, daß der fleißige Utendörp bereits Degonas Paß in der Hand hatte und deſſen Perſonalien ins Protokoll⸗ buch ſchrieb, begann er ſofort mit dem Verhör.„Ich habe Sie rufen laſſen, Herr Degona, weil Sie wohl der erſte waren, der nach dem Schuß in Herrn Ko⸗ lombeks Garderobe erſchien. Ich bitte Sie daher, mir Ihre Wahrnehmungen möglichſt ausführlich zu ſchildern... Zunächſt jedoch eine Frage: Kennen Sie den Toten?“ „Ich will verdammt ſein, wenn das nicht dieſer Miſter Parker iſt! Nach der Beſchreibung——“ „Ich bitte, mich nicht falſch zu verſtehen, Herr Degona!“ unterbrach Fuhrkötter.„Ich möchte von Ihnen keine Mutmaßungen, ſondern Tatſachen hören... Haben Sie den Toten jemals zuvor ge⸗ ſehen?“ „Nein, Sir— kann mich nicht erinnern“ „Schön. Dann erzählen Sie, bitte, was Sie hier geſehen und gehört haben!“ Degona ſetzte ſich ſeine ausgegangene Braſil erſt wieder in Brand, ehe er in ſeiner knappen Art be⸗ gann:„Ich kam heute morgen gegen zehn Uhr her, um endlich den erſten Bericht für meine Zeitung fertigzumachen. Geſtern war ich nämlich ſchon mal hier, mußte aber unverrichteterſache wieder abziehen, da hier alle mächtig nervös waren und en bißchen verrückt ſpielten. Kenne das— iſt beim Film öfters ſo... Ungefähr vor'ner Stunde nun ſehe ich dahinten im Gang einen Mann, den ich für Kolombek halte; denn er ſah juſt ſo aus und ging auch in Kolombeks Garderobe. Wundere mich noch, daß Kolombek ſchon wieder in Hut und Mantel war, denn drei Minuten vorher hatt' ich ihn noch als Matroſen geſehen... Aber als ich dann n paar Schritte weitergeh', ſteht Kolombek wahrhaftig als Matroſe in'ner Kuliſſe und macht'ne Probe⸗ aufnahme! Ich geh' hin zu ihm und ſag': Kolom⸗ bek“ ſag' ich,„Sie haben nen Doppelgänger! Der iſt eben in ihre Garderobe gegangen! Hab's mit meinen eigenen Augen geſehen!!— Kolombek ſagt kein Wort— ſtarrt mich an wie'n Verrückter, dreht ſich plötzlich um und rennt weg, unmittelbar auf ſeine Garderobe zu... Klaaßen, der Regiſſeur, fängt mächtig an zu toben und ſchmeißt mir'n paar hübſche Schmeicheleien an'n Kopf... Und in die⸗ ſem Moment hör' ich aus der Richtung von Kolom⸗ beks Garderobe nen Schuß fallen! Ich renne hin und reiß die Tür auf. Aber es war ſchon zu ſpät⸗ Der Mann, den ich zuerſt für Kolombek gehalten hatte, lag aufm Fußboden. Er war tot— das ſah ich auf den erſten Blick. Kolombek ſelbſt ſtand auf Aremslänge von ihm entfernt und hatte die Piſtole noch in der Hand... Klaaßen nimmt ihm die Pi⸗ ſtole weg und brüllt ihn an. Menſch, Kolombek, ſind Sie wahnſinnig?' ſchreit er— oder ſo was Aehn⸗ liches. Weshalb haben Sie den Mann erſchoſſen? — Kolombek ſchüttelt den Kopf und ſagt: Ich war es ja gar nicht! Der Mann hat ſich ſelbſt erſchoſ⸗ ſen!— Ja, und dann— dann kam ja gleich dieſer junge Mann hier!“ der eifrig, und ohne (For Degona zeigte auf Utendörp, fzuſehen, ſtenographjierte. allem . Die in leſtens Epp gügen 2 ein, 1 zu zei Nit vom Con ra Rößli! wohla! Serüch alſoen ſich tr. und S Leiſtu! genbei beweg Als gacham (Frau ) die die roſſen t und ronet, wer iumi⸗ zufül⸗ ent. G 0 hatte i ge⸗ einen t der e, es lterei noch inlich kolle⸗ blöd, liges zu⸗ inem zu allem näm⸗ nicht r iſt, „als rllem inſti⸗ 727 an eſter⸗ tkrieg ms Sep⸗ Dabei und Schwung zu geben, ſo daß man ſich mit den gebotenen an⸗ ürzt er. raße Linie u ß t cht⸗ afen⸗ vobei er⸗ Ar⸗ Montag, 11. September 1939 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabl 7. Seite/ Nummer 412 — Kriegsfußballrunden im Kreis Mannheim Am den„Eiſernen Adler“ Auch der Handballſport trägt Spiele aus Ueberall iſt man jetzt dabei, den ſportlichen Betrieb wie⸗ her aufzunehmen. In Mannheim werden unter der Füh⸗ zung von Kreisſportführer Stal Rundenſpiele der Nannheimer Fußballvereine durchgeführt werden. Am Fonntagvormittag trafen im„Kaiſerring“ die Vertreter er Vereine des Kreiſes Mannheim erſten Beſpre⸗ gung zuſammen. Kreisſportführer Stalf gab, nachdem er der tapferen goldaten an der Oſtfront und der gefallenen Helden ge⸗ dacht hatte, einen kurzen Ueberblick über die Art der Durch⸗ ührung der Kriegsrundenſpiele. In der einen Gruppe ſhielen die vier Gauligavereine Bfß Mannheim, Faldhof, Spͤg Sandhofen und Ve Neckarau. Zu dieſer Fruppe werden vier Vereine der Bezirksklaſſe treten, ſo daß 8 Mannſchaften gegeneinander kämpfen werden. Die Fezirks⸗ und Kreisklaſſe werden für ſich Spiele austragen, tbenſo die Jugend. Die Leitung liegt in Händen von heck, Alt felix und Eppel. Stalf wies darauf hin, ſoß es ſelbſtverſtändlich ſei, daß ſowohl Spieler als auch de Zuſchauer ſtreugſte Diſ n halten und jede Ausſchrei⸗ lung oder Entgleiſung vermeiden. Die Spiele ſollen ſofort i Angriff genommen werden. Die Termine werden ſpä⸗ ſetens am Mittwoch bekanntgegeben. Jugendſaſhwart [ppel gab kurze Erklärungen zur Jugendfrage. Die gügend des Jahrganges 1922 ſollen für dieſe Rundenſpiele zusnahmsweiſe freigegeben werden. Schiedsrichterobmann Jagel wies auf die Schwierigkeiten in der Geſtellung ter Schiedsrichter hin. Bei richtiger ſportlicher Einſtellung zon allen Seiten ſei aber auch dieſe Frage zu löſen. Die kintrittspreiſe werden zeitgemäß niedrig angeſetzt. Es iſt flbſtverſtändlich, daß der Fußballſport ſich in den Dienſt er NS ſtellt. Im Handballſport werden die Spiele in der glei⸗ ben Weiſe wie im Fußballſport ausgetragen. Es iſt erfreulich, daß ſih die Vereine des Kreiſes Nanuheim zuſammengefunden haben, um den Sportbetrieb gieder aufzunehmen, denn Sport und Leibesübungen ſind Dienſt am Volke. Das erſte Kriegsſpiel in Mannheim Bf Mannheim— Ve Neckarau 228(:2) Die Heimat wird das große Werk ihrer Fußballſpieler, ie draußen an den Grenzen unſeres Vaterlandes mit der Faffe in der Hand treue Wacht halten, hegen und pflegen. doch mehr als bisher gilt es, den Sport als den Urquell ber körperlichen Ertüchtigung und der ſeeliſchen Erſtar⸗ lung zu fördern, denn er iſt nun auch abs das kraftvolle Hindeglied der Daheimgebliebenen mit der Front zu betrachten. All die talentierten Nachwuchskräfte und die älteren Spieler, an die der Ruf zur Fahne noch nicht ergangen iſt, werden nun wie dieſes erſte Kriegsſpiel in Mannheims Mauern zeigte, überall in Großdeutſchland in die Breſchen bringen und die verantwortlichen Führer und Leiter ünſerer Vereine werden noch mehr als bisher Prei 9d 1 ſein, um der ihnen anvertrauten Jugend den rechten Weg zu zeigen. Nicht weniger als ſieben Spieler ſeiner erſten Elf ſind zom VfR Mannheim zum Heeresdienſt eingerückt. Conrad, Henninger, Rohr, Spindler, Adam, Fuchs und Rößling ſind ſtramme Soldaten geworden. Sie ſind alle wohlauf und Rößling iſt nicht gefallen, wie ein hartnäckige Gerücht zu behaupten verſuchte. Vom alten Stamm ſind alſo nur noch Vetter, Feth, Lutz und Striebinger da, die ich trotz der Hitze ſehr mühten, dem Spiel der Elf Form zur 2 2 S Jeiſtungen für den Anfang zufrieden geben konnte. Lan⸗ genbein, erſtmals wieder als Sturmführer eingeſetzt, war beweglich und hatte nach der Pauſe wie die anderen Stür⸗ mer auch, einige gute Momente. Man hatte es aber ſchwer das Bollwerk der gegneriſchen Deckung zu nehmen, das aroß auf der Höhe war. Als Läufer kämpften Hubſchneider Feth und Sommer und für letzteren nach der Pauſe Wil⸗ lier. Kamenzien verteidigte in erſter Hälfte, um dann als Mittelläufer zu wirken, während Hubſchneider und Füt⸗ terer als Verteidiger ſpielten. Vetter im Tor hielt mit⸗ unter ſehr gi Von den Spielern des Vf Neckarau ſtehen Roth Dieringer, Grimbs und Veitengruber ebenfalls im Heeres dienſt. Das ergewicht de annſchaft ſtat in einer ſehr ſchlagfertigen Tordeckung, in der ſich Gaska für Die⸗ ringer überraſchend gut hielt und wiederholt im letzten Moment den gegneriſchen Stürmern die Bälle weg⸗ ſchnappte. Klamm und Gönner verteidigten ſehr geſchickt umd wirkungsvoll und in der Läuferreihe gaben mit Theo Wahl, die alten npen Benner und Größle ganz groß an. Ueber ge Jungens verfügte man im Sturm, der bbonden Hack in be hrter Güte und Umſicht dirig rde. Pröchle erwies ſich als ein ſehr brauchbarer ſtürmer, der au die Vorlagen feiner Verbinder aus, ichnet reagierte. Auch die beiden Außen Schmoll und Prammel konnten ſich durchaus ſehen laſſen, wenn es auch ihnen noch etwas an Routine für ſolche Spiele mangelte. Nach einer Viertelſtunde ſchien Neckarau das tor zu geli! Kamenzien war zurt rette auf der als ein Effe doch Pröſchle, der das erſte Tor für Neckarau erzielte, um gleich darauf nach einer Ecke den 2. Erfolg herauszuholen. Vit verdoppelte nun ſeine Anſtrengungen und Strie⸗ binger erarbeitete ſich kurz vor dem Wechſel eine große Chance, ſchoß aber im letzten Augenblick über den Kaſten. Nach der Pauſe holte endlich Langenbein auf Flanke von Krämer ein Tor auf, Auf die gleiche Weiſe holte der Mittelſtürmer auch den Ausgleich heraus, doch Neckarau zog wieder mit einem 3. Tor in Front, für das ſich Hack in die Schützewliſte eintrug. Auf dem Weg zu einem möglichen 3. Treſſer wurde dann Langenbein„gerammt“. Ein Frei⸗ ſtoß, für dieſe Bosheit von der Strafraumlinie aus ver⸗ hängt, verlor ſich jedoch im Gewülhl hoch in den Lüften. Kurz vor Schluß fauſtete Vetter einen phantaſtiſchen Schuß von Prammel über den Pfoſten und rettete ſo vor einem faſt totſtcheren weiteren Verluſttreffer. Schiedsrichter Schmetze r⸗Waloͤhof leitete wie gewohnt zufriedenſtellend, wenn ihm auch einige Abſeitsſtellungen entgingen. a Dem Treffen der Ligamannſchaften war ein Spiel der Führungs ilt und er Glück. Jugend der belden Sportpioniere vorausgegangen, das von dem Aufgebot des VfR mit:1 gewonnen wurde. H. G. S. Fußball in Süsddeutſchland Gau Baden: Bf Mannheim— Vſcd Neckarau 223. Gan Südweſt: Kickers Offenbach— Eintracht Frank⸗ furt:0. y Gan Württemberg: Stuttgarter Kickers Stuttgarter SC:5; VfB Stuttgart— F Zuffenhauſen:1, Vis Sondheim— Union Böckingen 215. Gau Bayern: Spoͤg Fürth— 1. FC Nürnberg 411. Münchner Meiſterſchaft: Weſt— Gern:3; Sendling gegen Haidhauſen 5 Ramersdorf— Paſing:2; Schwa⸗ bing— Bobenhauſen:2; Neuhauſen— Gieſing:4 Gau Heſſen: SC Kaſſel— Hermannia Kaſſel 613. leine Sport-Nachrichten Als deutſche Beſtleiſtung anerkannt wurde vom Reichs⸗ ſachamt Schwimmen folgende Leiſtung: 100 Meter Rücken [Frauen):17,90 Min., aufgeſtellt von Frl. Lieſel Weber 55 5 am 5. Auguſt 1939 in Erfurt(50⸗Meter⸗ ahst). Der Landesausſtellungs⸗Preis für Automobile und Motorräder, der am 8. Oktober mit deutſcher Beteiligung in Zürich ſtattſinden ſollte, wurde jetzt von den ſchweize⸗ iſſchen Veranſtaltern abgeſagt. SA⸗Obergruppenführer Beckerle(Frankfurt a..), der Führer des NSRe⸗Gaues Südweſt, wendet ſich in einem Aufruf an alle Kameraden und Kameradinnen, in dem es Keißt, daß es der uns zom Führer geſtellten Aufgabe ent⸗ bricht, den Betrieb der Leibesübungen auch unter den augenblicklich erſchwerenden Umſtänden weiterzuführen. Schwedens Kanufahrer, die bei den letzten Weltmeiſter⸗ ſcaften dle beſte Rolle ſpielten, wurden in Kopenhagen don den Dänen im Länderkampf überraſchend mit 34:22 Funkten geſchlagen. Der zweifache Weltmeiſter Widmark Schweden] gewann im Einer⸗Kajak und Einer⸗Faltboot. Die Rabball⸗Weltmeiſterſchaft und die Eu ropameiſter⸗ ſchaft im Kunſtfahren, die am 7. Oktober in Zürich ent⸗ ſchieden werden ſollten, wurden abgeſagt. Aufgaben für die Frauen des NSR In einem Aufruf Her ſtellvertretenden Reichsſrauen⸗ wartin im NS an die Frauen und Mädchen heißt es unter anderem: „Biel, ſehr viel wird von den deutſchen Frauen in der kommenden Zeit gefordert werden. Die Arbeit kann aber kur dann erfüllt werden, wenn die Frauen innerlich und zußerlich ſtark genug bleiben. Hier liegt die große, verant⸗ wortungswolle Aufgabe für uns Frauen im Nechts! Die leutſche Frau darf nicht vorzeitig müde werden, ſie muß ge⸗ und und leiſtungsſähig bleiben; denn was nützt uns der Nille zum Einſatz wenn uns die Kroft zum Schaffen fehlt. granke und ſchwache Menſchen können nicht aktiv ſein. Wir aber müſſen verlangen, daß jede einzelne von uns ihr Letz⸗ les für den Dienſt am Volk hergibt. Führerinnen des N She, Eure Aufgabe iſt es, den rauen und Mädeln durch die ſegenſpendenden Leibes⸗ übungen den unbedingt ntölgen Ausgleich und die Ent⸗ annung von der Tagesorbeit zu geben. Trotz ſchwieriger nd ſchwierigſter Verhältniſſe Vege einſchlagen, den Uebungsbetrieb aufrecht zu erhalten. Bereinigt, wenn es nicht anders geht, mehrere Abteilungen Tauch benachbarte Vereine—. Richtet Stunden zu den berſchiechenſten Zeiten(vormittags, nachmittags, Sonntag) ei damit jede Frau die Möglichkeit hat, einmal Furch das auffriſchende Leben in der Gemeinſchaft der Leibesübung kteibenden Menſchen neue Kraft zum großen Werke zu ſchöpfen. Mehr denn je haben wir jetzt die Verpflichtung, lie deulſchen Frauen in Uebungsgemeinſchaften zu ſam⸗ meln und ſie für das Volk geſund und einſatzbereit zu hal⸗ en. Wir dürfen nicht ſchwach und müde werden. Füh⸗ terinnen des NS, neben den vielen Anforderungen im deruf und im fonſtigen ehrenamtlichen Dienſt müßt Ihr Luch für die Geſunderhaltung unſeres Volkes vom Klein⸗ tind bis zu der älteren Frau einſetzen.“ Böhmen hat gute Leichtathleten Die in Böhmiſch⸗Brod vexranſtalteten Leichtathletik⸗ Meiſterſchaften des Landes Böhmen ſtanden im Zeichen guter Leiſtungen. Beſonders hervorzuheben ſind der Lugelſtoß von Douda mit 15,41 Meter, der Hammerwurf Knotek mit 50,25 Meter und der Hochſprung von Houſenblas mit 1,85 Meter. Däniſche Frauen⸗ Rekorde 1 8 0 Leichtathletik⸗Wettkämpfen der Frauen in Kopen⸗ gen und der ſüdſchwediſchen Provinz Schonen ſtellte die zanin Inge Schmidt⸗Nielſen in Kopewhagen zwei neue kbondes⸗Rekorde auf. Die alte Beſtleiſtung im Hochſprung berheſſerte ſie auf 1,54 Meter und im Weitſprung auf 5,50 Neter. Durch ihren Sieg im 100⸗Meter⸗Lauf in 120 Sek. müßt Ihr alle Mittel und ſicherte ſie ihrer Mannſchaft mit 11:10 Punkten auch einen inappen Geſamterfſolg. „Rundfahrt an die drei Meere“ verlegt Der italieniſche Radſport⸗LVerband hat die alljährlich ſtattfindende„Rundfahrt an die drei Meere“, die am 14. September ihren Aufang nehmen ſollte, auf unbeſtimmte Zeit verlegt! Die„Drei⸗Meere“⸗Fahrt zählt zu den füh⸗ renden Veranſtaltungen des italieniſchen Radſports. Organiſations-Komitee wartet ab Der Organiſations⸗Ausſchuß für die 12. Olympiſchen Spiele 1940 in Helſinki trat zu einer Sitzung zuſammen, um über die Durchführung der Spiele zu beraten. Es wurde feſtgeſtellt, daß im Augenblick keine Veranlaſſung beſtehe, endgültige Beſchlüſſe zu faſſen. Das Organiſa⸗ ttons⸗Komitee wird demnächſt mit der ſinniſchen Regierung und mit der Stadtverwaltung von Helſinki in weitere Ver⸗ handlungen eintreten. 8 Eintrittsgelder werden zurückgezahlt Die Kartenſtelle des Organiſations⸗Komitees der 12. Olympiſchen Spiel hat mitgeteilt, daß für die in Finnland verkauften olympſchen Eintrittskarten der volle Geldbetrag zurückgezahlt wird, wenn die Olympiſchen Spiele in Hel⸗ ſinkt wegen unüberwindlicher Schwierigkeiten nicht durch⸗ geführt werden ſollten. Für die im Ausland verkauften Karten gelten die hierfür früher bereits abgeſchloſſenen Verträge. Jugoflawiens Leichtathletikmeiſter Die in Agram durchgeführten Titelkämpfe der jugo⸗ ſlawiſchen Leichtathleten brachten nur durchſchnittliche Let⸗ ſtungen. Der beſte Mann war der Mittelſtreckler Gor⸗ ſek, der zwei Meiſterſchaftsſiege über 800 Meter in:85, und über 1500 Meter in:01,2 Minuten zu verzeichnen hatte. Nachſtehend die neuen Meiſter und 15 Ergebniſſe: 100 Meter: Steſanovic 11,1; 200 Meter: ling 28,2, 400 Meter: Deſpot 52,3; 800 Meter: Gorſek:5, 1500 Meter: Gorſek:01,2; 5000 Meter: Kotnik 16:01,2; 110 Meter Hürden: Ehrlich 15,7; Hochſprung: Mikic 1,80 Meter; itſprung: Lehmann 6,96 Meter; Stabhochſprung: Lehmann 3,50 Meter; Dreiſprung: Jovicwie 14,09 Meter; Kugel: Kovacivic 14,38 Meter: Diskus: Cireic 40,01 Meter; Speer: Markuſie 60,51 Meter; Hammer: Stipnik 47,69 Meter. Die beſten AS A- Gewichtheber In Chicage wurden die USA ⸗Meiſterſchaften im Ge⸗ wichtheben durchgeführt, bei denen ſich beſonders die Teil⸗ nehmer an den vorjährigen Weltmeiſterſchaften in Wien auszeichnen konnten. Eine der beſten Leiſtungen vollbrachte der Leichtgewichts⸗Weltmeiſter Anthony Ter lazzo, der im olympiſchen Dreikampf 365 Kg. zur Hochſtrecke brachte, alſo 25 Kg. mehr als der Eſſener Janſen bei der Gab Mieiſterſchaft in Nürnberg. In allen anderen ichts⸗ klaſſen ſind aber die deutſchen Leiſtungen beſſer, wie aus nachſtehenden n zu ersehen ist: Federgewicht: Terry(11 SA) 299,5 Kg.: Richter(D) 905 Kg. e: Terlazzo(u SA) 385 Kg.: 1 (.) 940 Kg. ittelgewicht: Terpak(USA) 363 Kg.; 0 Halbſchwergewicht: Davis(Sa) 369,5 Kg.; Schwergewicht: Stanko (u SA) 405,5 Kg.; Manger(D) 435 Kg. ASA Sieg im Motorboot Die wertvolle Trophäe des internationalen Motorboot⸗ Rennſports, der Goldpkal der 1200⸗Kg.⸗Kllaſſe, wurde am Michigan⸗See(us) vergeben. Der Amerikaner Sim⸗ mons hatte den Pokal auf ſeinem Boo„My Sin“ zu ver⸗ teidigen und kam auch diesmal wieder zum Siege. Am härteſten umſtritten war der dritte Lauf in dem der Po⸗ kal⸗Verteidiger das italteniſche Boot„Alagi“ in einem anderthalbſtündigen Kampf mit 103% Km.⸗Std. Durchſchnitt nur um zwanzig Sekunden zu ſchlagen vermochte. Ben Mdnig mit clen 4s auen Parade der schwarzen Schönheiten London, im September. Alljährlich findet in zweitgrößten Negerſtadt A as, die im nördlichen Teil von Britiſch⸗ Nigeria gelegen iſt, ein eigenartiges Feſt ſtatt, dem Hunderte von Mädchenherzen ent⸗ gegenſchlagen. Es heißt„Die Brautſchau des Königs“ und iſt eine Art von Parade der heran⸗ gereiften Töchter der Wüſtenſtadt. Umgeben von feinen eingeborenen Würdenträgern, ſucht ſich der Emir von Kano, der ſchwarze König, der den größ⸗ ten Harem der Welt beſitzt, eine Anzahl von neuen Ehefrauen heraus— gleichſam um ſeinen„Beſtand“ an Gemahlinnen zu ergänzen. Nicht weniger als 450 Ehefrauen nennt der König von Kanb, der über zwei Millionen Hauſſa⸗Neger herrſcht und der Souverän eines Ge bietes von etwa 10000 Quadratkilometer iſt, ſein eigen. In drei rieſenhaften, voneinander abge trennten Harezmnshäuſern ſind ſeine Gemahlinnen untergebracht, ſtreng nach Altersklaſſen eingeteilt. Und jedes Jahr kommen ein paar neue junge Frauen in das Haus des Emirs— die größte Ehre, die einem Mädchen von Kano widerfahren kann. Schon als Zwölfjährige werden ſie in den königlichen Ha⸗ rem aufgenommen, vorausgeſetzt daß ſie geſund und gut gewachſen ſind und den Beiſall des ſchwarzen Herrſchers finden. Wabl des Emirs auf ſie fällt, dann haben ſie das Große Los gezogen; denn das verſichert einem jedermann im ganzen Lande, daß eine Frau nirgends ſo gut aufgehoben wird, wie im Harem des Königs, wo man, bedient, gepflegt und behütet, ein ſyrgenfreies Daſein führt. Darum ſetzen auch die Väter von Kano ihre höchſte Ehre darein, ihre Lieblingstochter dem Emir übergeben zu dürfen. Und wenn der Tag der Braut⸗ ſchau herangerückt iſt, dann werden die kleinen eben⸗ holzfarbenen Mädchen mit dem bunteſten Lenden⸗ ſchürzlein und dem leuchtendſten Kopftuch bekleidet, und man legt ihnen allerlei Spangen, Ketten und Armreifen an, damit ſie vor den Augen des Herr⸗ ſchers Wohlgefallen finden. Der Emir iſt ein Mann in den Sechzigerjahren, under kennt die große Mehrzahl ſeiner Gattinnen nur vom Kano, der 1 Wenn aber die 2 55 Anſehen. In ſeiner unmittelbaren Umgebung, im„Harem Nummer“, duldet er nur ſeine Lieb⸗ lingsfrauen, und ſelbſt dieſe, meiſt blutjunge Ge⸗ ſchöpſe, betrachten ihn, der ſie mit Geſchenken über⸗ häuft, mehr als ihren„guten Onkel“ denn als ihren Ehemann. Freilich haben ſie ihm zu gehorchen und ſich den Beſtimmungen des Haremslebens zu unter⸗ werfen. Es iſt keine Kleinigkeit, 450 Frauen ſtandesgemäß zu unterhalten. Aber der Emir von Kano kann ſich das leiſten. Er iſt nicht nur von Haus aus ein reicher Mann, ſondern bezieht von den Eng⸗ ländern, die ſeine politiſchen Rechte freilich völlig geſtrichen haben, ein Jahresgehalt von 150000 Mark, wozu ſich noch die Repräſentations⸗ gelder geſellen. Das ſetzt den eingeborenen König in die Lage, ſeine eigene Leibgarde, beſtehend aus 1000 mit Flinten bewaffneten Männern, zu halten, über eigene Aerzte und eine Armee von Dienern zu verfügen und ein Leben in Luxus und Woohlſtand führen zu können. Aeberliſtet Heinrich Laube betrat als Student einmal ein Wirtshaus und beſtellte ſich den allerbeſten Wein, obwohl er kaum einen Heller in der Taſche hatte. Als es ans Zahlen gehen ſollte, bat er den Wirt, er möge ſtatt deſſen mit einem Lied von ihm Jorlieb nehmen, vorausgeſetzt, daß es ihm gefalle. Weil einige Gäſte dieſem Vorſchlag begeiſtert zuſtimmten, ging der Wirt zögernd darauf ein. Laube begann mit der Champagner⸗Arie aus Don Juan. Der Wirt ſchüttelte mißbilligend den Kopf. Dann ſtimmte Laube das Lied an:„Was frag' ich viel nach Geld und Gut.... Als er auch damit keinen Erfolg hatte, zog er wehmütig ſeinen Beutel, tat, als ob er das Geld herausnehmen wollte und ſang dabei:„Tu auf das Beutlein fein, der Wirt, der will bezahlet ſein.“„Dieſes Lied gefällt Ihnen doch, Herr Wirt, nicht wahr?“ fragte Laube ſo nebenbei.„Oh, ja“, entgegnete der Wirt lachend,„das gefällt mir aller⸗ dings.“ Da ſteckte Laube ſofort ſeinen Beutel wieder ein und ging frohen Herzens von dannen. Terbüligen Sie Ire Werbung durch mehrmalige Ver- ökkentlichung. Sie erhalten folgende Nachlàsse: Bel mindest. 5 Aujnahmen 8 v. f 1 N 5 5 15 92 f 2 Neue Mannheimer Zeitung In größeren Geſchäftshaushalt wird zum 1. Okt. eine erfahr., zuverläſſ. Köchin die auch etwas Hausarbeit über nimmt, ſowie fleißiges, ſtrebſames Zmmermaud cen Heute abend wurde im Alter von 59 Jahren meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter, Schwieger- mutter, Schwägerin und Tante, Frau Haroline Munzing von ihrem schweren Leiden erlöst. Mannheim, den 9, September 1939. Verschaffeltstraße 14. Die trauernden Hinterbliebenen geb. Dölbor mit Nähkenntn. geſucht. Ausführl. Angebote mit Bild, Zeugnisabſchr. u. Gehaltsanſpr. unter G 0 78 an Die Beerdigung findet Dienstag, den 12. September, nach- mittags% Uhr, statt.— Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Flbigew..-Vertreter mit kaufmänniſchen Kenntniſſen, Sucht Steflung als Kraftfahrer] wel. wopnung 1 8 od. Außendienſt; auch aus⸗ 12 Zim. u. Kt. 51 fsweife.— Angebote u. II V 20 v. Jg. Ehep. aus h Saarbrücken, in Mhm. od. Umgeb. ſof. geſ. Miete b. 40 4. Angeb. u. HI T 18 a. Geſch. an d. Geſchäftsſt. d. Bl. Erfahrene Wirtschafterin 17 Jahre in frauenl. Haushalt tätig geweſen, ſucht infolge Todesfalles neuen Wirkungskreis am liebſt. i. Haushalt eines allein⸗ ſtehenden Herrn, 758/59 Zuſchriften unter H V 19 an die 756 ul möbl. mm, g 5 Nähe Bahnhof, Möbl. Lahve ſofort od. ſpäte Aumer 115 ven 55 bill zu vermiet. f. Selbstfahrer pro um 8 Pig. 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NEUE HAN NEHEIMER ZEIx une // dd ͤ ANZEIGEN ABTEILUNG S ͤ VTV 8. Seite/ Nummer 412 Monfag bis Miff det le ver- Bitte achten Sie auf clie a Ingerten Anfangszeiten: e zugen Sie bitte die acm 1. 12 8 8- Vorstellungen! Teint nünmann grog in fon m neuesten Film det Teita: in seine ratte unden tter. Jos. Stedet. rda Matia Tetno ffmann mit Hans Brausewe Hilde Schneidet, Ge jeitung: Kurt Ho J beste Rühmann-Füm seit langem „Woll an de in det neuesten Wochenschau ten Aufnahmen von gen ers Kampfhandlungen an der Ostfront. Letzie Tage Mandel- Wunde p 7, 23, Flanzen 5, telle Zliaße Ilse Werner Nilde Hildeb Lizzi Waldmuller- WIIIy 15 . amen dis Lol Ktiminaltilm, Jebensnan Ein 1 5 lang bis zum Ende! Spannend von Anfang abe N Cn. 1 e e dae 1 8 0 Tag:.30.45 b. heute letrto- Uindenhot S0 AL A Leriende 1 I OCbem flemgung keparatur und in 1 Std. Haumüller u 1. 14 Telefon 230 82 Für Kleinanzeigen seit zielen Jahren die M2! eifofgtelche Tobis! m Noman ven Guy de Maupissabt Oiga Tschechow Joh. Rie nann- Aribert Wascher ab heute! e fahnen Bügel Anstalt aum z0f. Mitnehmen, Meller Hoh. 2,2 Feruruf 260 68 S886 Kohlenperſorgung bett. WOch im: Aufruf von Lebensmiltelmarken In der Woche vom 10. Lebensmittelmarken für Mehl bis 16. September 1939 gelten folge ide e Fleiſch die Marken—9 der Ausweiskarten, wobei auf die Marken 7 und 8 je 250 Gramm und auf die Marke 9 200 Gramm Fleiſch oder Fleiſch waren bezogen werden dürfen; für Milcherzeugniſſe, Oele und Fette die Marken 5 und 6, wobei auf die Marke 5 90 Gramm Butter ober Schmalz und auf die Marke 6 250 Gramm Fett, Margarine oder Oel abgegeben werden können; Milch P Wasser, 1 7* 472* 78 Marke 3; a u. Radio Gmbti. bei den Stützpunktleitern abgeben. 15 Taff ffee⸗Erſ 77 f f 5 Die Meldungen erfolgen alſo nich Ae e e 1 Kaffee mien 5 f 1 N.10-Tel. 20355 Wöchentlich; 191 latägig, 1 25 681 .00 Marke 3(gültig für insgeſamt 100 Gramm Kaffee, Kaffee⸗Erſatz und den Ralenkauſabk. Betr. Kriegsſteuer auf Bier. Beachte 0 Kaffeezuſatz); das Verhältnis, in dem auf dieſen Abſchnitt Kaffee 1. Werke u. d. Tages⸗ u. Fachpreſſe. Rundſchreiben folgt, 2 bezogen werden kann, richtet ſich nach der jeweils verfügbaren E Mannheim 9. September 1939. Menge; die Einzelhändler dürfen aber von den am 9. September noch bei ihnen vorhandenen Mengen Röſtkaffee 20 Gramm an jeden Verſorgungsberechtigten abgeben. Nährmittel Marke 3(gültig für 150 Gramm Graupen oder Grütze oder Grieß oder Sago oder Reis oder Haferflocken oder Teigwaren); Zucker und Marmelade N 35 Marke 3 für 280 Gramm Zucker und 110 Gramm Marmelade oder zuſammen 335 Gramm Zucker; ö Eiermarke 3 gültig für 80 Gramm Käſe oder 160 Gramm Friſchquark; Seife Marke 1 zur Entnahme von 125 Gramm Kernſeife oder 200 Gramm Schmierſeife oder 125 Gramm Seifenflocken, Marke 2 zur Entnahme von 250 Gramm Seifenpulver oder 200 Gramm Schmierſeife oder 125 Gramm Seifenflocken oder 100 Gramm Waſchmittele Die auf Seife lautenden Teilabſchnitte 3 und 4 finden einſtweilen keine Verwendung; Kohlen die Marken—4, und zwar für Haushaltungen mit 1 und 2 Zim⸗ mern über 1 Zentner, für Haushaltungen mit 3 und mehr Zimmern retuschiert Hal. Fine Müblschr Siemens Montag, 11. September 1939 Der Vorhang fällt ein Gla-Etlm mit Annellese Uhlig, Rudolt Fernau, Rolf Hoeblus, Hilde Sessak u. 2. Vorher: Ausführllohe Aufnahmen von den ersten ö Kampfhandlungen an det Ostfront geginn:.30.45 8 00 Uhr- vugendl. nicht zugelssceg able N. i sowie alle anderen die mit„Brot oder Mehl“ bezeichnete Marke 1 der Ausweiskarte, Fabrikate: 2 und zwar über 250 Gramm; BBC- Bosch Us w 5 0 Bezugſcheine für unſere Berufsgruppe werden auf die Dauer von 14 Tagen vom Ernährungsamt Mannheim ausgeſtellt. Nächſter Antrag für Bezugſcheine erſt am Dienstag, 19. September 1939, für die Zeit vom 25. September bis 8. Oktober 1989 Licht WGB. Mannheim Dr. Gerber, Geſchäftsführer. Freude * ESt Sportamt FEN Dienstag, 12. September 1939 Allgem. Körperſchule für Frauen Kohlen- u. Männer: 17.30—19 Uhr Stadion Gas- und ü Sen h ei Spiele r Frauen und Mä n: 170 komb. Herde bis 19 Ice Gone in Deutſche Gymnaſtik für Frauen Waschkessel d Miibchen: 20-21 30 fh Gym, im w naſtikſaal Goetheſtraße 8. Fachgeschäft Schwimmen für Frauen uz Mädchen: 10 bis 10.30 Uhr Rhein⸗ 2 5 e 80 bad Arnold. Kalserring 42 2 Ehnestandsdarlehen Fel N Der Bedarf für 3 Monate vorausbezogen werden. Somit können Haushaltungen mit—2 Zimmern bis zu 3 Zentner je Haushaltsangehörigen 3 und mehr Zimmern bis zu 4% Städt. Hallenbad, U 3, 1 über 155 Zentner pro Kopf und Monat; haltsangehörigen —4 beziehen. Soweit liefern. weiteres gegen trag Bezugsſcheine für halten(Rathaus 1, Zimmer 47). Kohlenmarken—4 ſchon erfolgt iſt, darf der Händler die doppelten Mengen ohne weitere Marken nach⸗ Gewerbetreibende und Anſtalten können auf An⸗ einen Der Bezug von Zentralheizungskols iſt bis auf bezugsſcheinfrei. beheizter Räume ſind verpflichtet, Koßhlenmarken dem Hauseigentümer abzugeben. Mannheim, den 9. September 193g. Der Oberbürgermeiſter 3⸗Monatsbedarf er⸗ Mieter zentral⸗ die Hälfte ihrer Die Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt . * Die Kleinverkaufsſtellen nicht mehr annehmen. dürfen Marken mit dieſen Bezeichnungen Freitag für Frauen von 10 Uhr bis zur eintretenden Dunkelheit. Hundebad bleibt geſchloſſen. 34. gedcb! Apfelweinkelterei für Küchen⸗ und Ofenheizung kann Tee 8 i 8 Auto 5 5 Die Bäder bleiben jeweils am Marke A 1 über 20 Gramm Tee; Montag geſchloſſen. Motorrad i Geöffnet iſt: und Haushaltungen mit ee 5 1 5 5 Familienbad(große Halle) 8 Lastwagen e eee die Marken—3 über Kartoffeln zur Entnahme von je 500 Gramm von Dienstag bis einſchl. Samstag N schlepper Zentner ie Haus⸗ Einmachzucker. hon 10 Uhr bis zur eintretenden Nüte reinigt 5 3 Al ohleumar 2 1 4 5 ei 2... 265 Abgabe der Kohlenmarken Verfallen ſind: die Marken—6 über Fleiſch 8 0 505 199 5 le 9 30 eine Belieferung gegen die JJJͤ ⁵ 88 ogg bis einſchl. Samstag von 9 Uhr s ese 5 5 2 5 12„ Milch 1 bis zur eintretenden Dunkelheit;. Abel. U.10 5„ 122„Kaffees Sonntag von—12 Uhr. 5 El, M2 55„„—2„ Nährmittel Dampfbad: Donnerstag und 1 74 8 1—2„ Zucker amstag für Männer, non 10 Uher aber 100 Hanes C 1, 13 —2„ Eier(Käſe) is zur eintretenden Dunkelheit; 5 ö 1 25554 100 Im Mannhelm- Neckarau Luisenstraße 64— Pel. 480 laste ich waschen St. Annaheim J 85 36 Ruf 203 84 Them. Reinigung h 7, 14a am Wasserturm) Elsbeth Krauß Eiſendreher Hugo Marx— Anna Elſa Hotz Vertreter Karl Kaver Hausmann— Anna Scherer Kfm. Angeſt. Ludwig Roſenberger— Hilda Maria Link Fabrikarbeiter Friedrich Wilhelm Weckeſſer— verw. Maria Stilling geb. Kaiſer Maurer Georg Emil Künzler— geſch. Maria Katharina Franz geb. Müller Verw. Maurerpolier Johann Heinrich Niemes— Joſephine Becker geb. Schmelzinger Geſch. Galvauiſeur Jakob Joſ. Heiberg— Priska Morſch⸗ verw. Zeichner Anton Gg. Probſt— Anna Maria Marg. Puſch 2 iS leder an unserem Schalte, zu haben. Verlag der Neuen Mannſieimer Zeitung l. Reichardt dss grohe Spezlelhaus 12.2 181 für jeden Geschmecłk, die hrem Heim auch Beheglſchkeit geben, kaufen Sle Wohnunsseilntricht ungen Ferdinand Nick seen sofert 8 i chemische 5 9* 5 lch tue Euch kund Reinigung Luſtdiengt- 5 5 0 Trinkt suben Apfelmost 1 8 hir bleibt gesund Werner Impress, Preis 10 Pfennig del 529 28 Gartenfeldstr. 41 Gerkündete: Verkündete: Auguſt/ September 1939 Verw. Bankangeſtellter Karl Ludwig Henrich— geſchied. 1 5 5. 4 5 Emma Methe geb. Faller e e e e— Luiſe Anna Kinderwagen Kfm. Angeſt. Willi Oswald Ruben— Ella Ida Hammer 18 aun geb. Seißt 5 5 Gußputzer Chriſtian Leonhard Schuch— Katharina Mutz Hellner Guſtav Joh. Julius Stephan— Hilde Herberich Klappwagen Poſtfacharb. Herbert Viktor Guſtav Schlling— Elſa Klos Vertreter Emil Zimmermann— Kath. Henriette Backhaus Kinderbetten] Geſch. Vertreter Karl Freude— Elſa Elfriede Huckenbeck 5 1 5 8 Irid. en 8 1 e WwWickelk 0 Lokomotivheizer Johann Georg Kiß— geſch. Klara Jakob ſdatroſe Jakob Kaiſer— Maria Thereſia Luiſe Schneider ckelkommoden geb. Kraus a a 5 geb. Naas f 5 Eiſendreher Georg Joh. Guckert— Hedwig Breitenreicher Kaufm. Angeſt. Wilhelm Ludwig Geis— Frieda Luiſe Kinderstühle Wirzſchaſtstren bande Dr. rer. pol. Oswald Karl Otto Woll⸗ au 3, 17-19 mann— Eliſabetha Wetzel Verw. Bäckermeiſter Theodor Joſeph Strobel Mathilde Trill Kaufm. Angeſtellter Eberhard Friedrich Retter— Frieda Klara Pfitzenmeier Kfm. Angeſt. Friedrich Schweizer— Eliſabetha Hörner Syndikus Dr. phil. Philipp Joh. Jakob Buß— Dr. med. Hildegard Emma Henriette Juliane Kipper Anna „„ Friedrich Gerling— Anna Zahnarzt Dr. med. dent. Max Karl Georg Stoll— Gertrud 5 FF 8 en, l 5 Julia Ziegelmaier 5 Techniker Karl Erich Chriſtian Ellrich— Annelieſe Hen⸗ 5 fir Ange Del 9 m— a S Das es aus bester Quelle hat. unfcesfe, deer n e formsthöne gediegene f Hale Karl bent Ser lg ,, nteroffizier Max Joſeph Fritz— Eliſabeth Kuhn und prei 7. Kaufm. 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Hackmayer Metzgermeiſter Raphael Müller— Auguſte Eliſabeth Fran⸗ E. 2 Ruf 627 55 Wagner Karl Schäfer— Katharina Lederle ziska Martin Getraute: Auguſt September 1939 Unteroff. Friedrich Peitz— Joſephine Sophia Schumacher Hilfsarbeiter Erich Karl Schultz— Elſa Sabine Wiegand Frauenarzt Dr. d. Med. Karl Martin Rudolf Hellmann— Eliſabeth Oebel Arbeiter Wilhelm Schmidt— Katharina Suſanna Speidel Drogiſt Hermann Anton Bertſch— Luiſe Lina Maier Kfm. Augeſt. Paul Herm. Müller— Joſephine Helene Vogg Feldwebel Wilhelm Heinr. Karl Krieger— Maria Schwab Schuhmacher Peter Wilhelm Zimmermann— Monika Eli⸗ ſaberha Henkelmann Schiffbauer Otto Joſ. Steinwerth— Lutſe Gleich geb. Eiſele Schloſſer Joh. Emil Kurt Waack— Elſa Thereſta Blum Expedient Herbert Hch. Jung— Pauline Eliſabeth Zech Bäcker Stephan Johann Engen Weber Anna Maria Barbara Wolz: Kfm. Angeſt. Karl Jul. Ferd. Rückſtuhl— Luiſe Gramlich Affiſtenzarzt Dr. d. Medizin Friedrich Werner Deboben— Annemarie Giſela Meyer Arbeiter Heinrich Schreier— Eliſabetha Kalbrunner geb. hler Arbeiter Heinrich Wilhelm Schulz— Eliſabetha Ritter Packer Peter Theodor Wimmer— Wilhelmine Magd. Keck Rangierer Karl Veith— Gertrud Renner geb. Wurſter Maler Wilh. Eduard Bruno Lutz— Gerda Frieda Schäfer Reichsangeſt. Hermann Kirſchbaum— Greta Bätz Kaufm. Angeſt. Ludwig Emil Mannherz Margareta Kaxoline Hendrich geb. Kuhn Friſeurmeiſter Georg Aug. Gund— Marie Sophie Freyer Bäckermeiſter Alfred Zonſius— Irma Junghans Kfm. Angeſt. Richard Schneider— Roſa Maria Hagendorn Buchhalter Hch. Gg. Fröhlich— Ida Suſanna Steinmann Polizeiwachtmeiſter Rudolf Rich. Thiem— Johanna Fauſt Kaufm. Angeſt. Hans Joſeph Fritz Rutel Franziska Katharina Simon 5. Fabrikarbeiter Anton Heidenreich— Konſtancſa Glinfarz Kaufmann Wilhelm Bertram Krüger geb. Mohnen Koch Otto Richard Rudolf Hahn— Luiſe Brück Kaufm. Angeſt. Richard Titus Alois Arnheiter— Irma Julie Mandel Poſtſchaffner Georg Greſer— Martha Erna Löſch Geborene: Auguſt/ September 1939 5 Oberſekretär a D. Georg Artur Adler e. S. Gerhard Kfm. Angeſt. Wilhelm Käufel e. T. Edeltraud Eliſabeth Autoſchloſſer Hermann Kölſch e. T. Chriſta Eliſabeth Heizer Karl Hermann er e. S. Karl Hermann Schloſſer Friedrich Wilh. Oskar Jung e. S. Robert Hugo Kaufman Auguſt Bäuerle e. T. Sigrid Johanna Anna Arbeiter Ernſt Beltle e. T. Erika Margarete 5 Amtsgerichtsrat Ernſt Wilhelm Mußgnug e. T. Gabriele Elſe Friederi lfte 955. Bauhilfsarbeiter Oskar Diefenbach e. T. Inge Elſe Afm. Angeſt. Alfred Wiſhelm Küchler e. T. Roſa Kaufmann Oskar Joſeph Schweinhardt e. S. Fritz Weichenſteller Georg Peter Lang e. S. Hermann Peter * — Johanna Helena Klara Kfm. Angeſt. Karl Martin Wehner e. T. Ute Herta Maria Schloſſer Joh. Heinrich Faigle e. T. Annemarie Waltraud Prakt. Arzt Dr. d. Med. Hermann Otto Friedrich Lentze e. S. Erhard Werner Bankbevollmächt. Joh. Mayer e. T. Hildegard Apollonia Elebtromonteur Alfred Waldemar Beck e. Wolfgang Alfred Lehramts⸗Aſſeſſor Adolf Friedrich Wagner e. S. Friedrich Kernmacher Wilhelm Dietz e. S. Dieter Arbeiter Heinrich Lederer e. S. Brund Verwalt.⸗Angeſt. Franz Joſeph Hochhaus e. T. Giſela Ida Arbeiter Rudolf Schrody e. T. Maria Erna Maler Wilh. Gottlieb Martini e. T. Brigitte Brunhilde Schloſſer Franz Joſeph Ludwig Hauſer e. S. Helmut Hilfsarbeiter Joſeph Kellermann e. T. Lydia Hilfsheizer Paul Joſeph Straub e. T. Anna Eliſabeth Unteroffizier Karl Wilh. Hch. Dietrich e. S. Klaus Dieter S. Metzgermeiſter Georg Veicht e. S. Klaus Horſt Bauhilfsarbeiter Wilhelm Anton Krämer e. S. Willi Kaufm. Angeſt. Karl Wilhelm Müller e. T. Brigftte Maurer Theodor Müller e. S. Jürgen Spediteur Karl Philipp Anton Spiegel e. S: Georg Transportuntern. Willy Seiffert e. T. Käthe Emmy Ingrid Arbeiter Emil Karl Theodor Ernſt e. S. Peter Baumeiſter Friedrich Buſam e. T. Walburg Fräſer Viktor Wayand e. T. Ingeborg Juſtizrat Dr. der Rechte Hermann Berthold Fritz e. T. Karin Waltraud 5 5 Kaufm. Angeſt. Wilhelm Rudolf Oehlſchläger e. T. Gerda Deutiſt Karl Aloyſius Zilz e. S. Karl Walter 0 Dreher Heinrich Karl Heckmann e. S. Werner Heinrich Kvaftwagenführer Karl Richard Hecker e. T. Erika Eiſendreher Adolf Erich Gutknecht e. T. Ingrid Doris Eleonore Reiſender Karl Wilhelm 2 e. S. Gerd Friedrich Karl Taglöhner Karl Heckele e. T. Inge 5 Maurerpolier Helmut Hans Herm. Annamaier e. T. Erika Ilſe f Verwaltungsaſſiſtent Wilh. Alfons Luny e. S. Helmut Euges Maſchiniſt Konrad Hch. Wittner e. S. Heinz Willi Theis Maler Karl Heinrich Rath e. T. Urſula Eliſabeth Chemiewerker Oskar Gänger e. S. Karl Wilhelm 5 Magazinarbeiter Hch. Ruprecht Kunkler e. T. Edda Karin Poſtſchaffner Julius Aug, Netſcher e. S. Kurt Ferdinand Kraftfohrzeughandwerker Johann Georg Hennhöfer e. 8. Gottlieb Friedrich Georg Lackierer Hermann Köhler e. T. Inge Veronika g Kfm. Angeſt. Joh. Friedrich Herter e. T. Roſelieſe Maria Kim. Angeſt. Ludwig Joſeph Ott e. T. Gabriele Elſſabeth Oberſteuerinſpektor Oskar Karl Ratzel e. T. Liſelotte Kfm. Angeſt. Friedrich Joh. Sälzler e. S. Günter Brund Dreher Guſtav Jean Keil e. T. Heidi Barbara Suſanna Ingenkeur Edmund Ludwig Vallbracht e. S. Gerd Edmund Kfm. Angeſt. Hans Friedrich Mederer e. S. Michael 5 Bäckermeiſter Emil Guſtav Krummel e. S. Friedrich Emil Müllermeiſter Heinr. Ludwig Haas e. T. Anne Lore Doris Bauſchloſſer Johann Schenkel e. T. Herta Wilma Schreiner Walter Herrwerth e. T. Renate Katharina Packer Michael Schmitt e. T. Eliſabeth Km. Angeſt. Karl Jakob Schuſter e. S. Karlheinz Emanuel 50 „