Int 0 42 0 richt weiter, ſeine Kriegsladun der großen Minen an Bord e Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk. einſchl Poſtbef.⸗Gebühr Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr 12. Kronprinzen⸗ Ne Fiſcher⸗ traße 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Se Fretburger Str 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d folgend Monat erfolgen ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44 Meerfeldſtraße 13. eimer Seit Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Ne m azeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 75 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreise zültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. 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Das Abkommen hat folgenden Wortlaut: „Im Ergebnis der in deu letzten Tagen ſtatt⸗ gefundenen Beſprechungen zwiſchen dem japani⸗ ſchen Botſchafter in Moskan Togo und dem Außenkommiſſar Molotow, ſind beide Seiten, d. h. die japaniſch⸗mandſchuriſche und die ſowjet⸗ ruſſiſch⸗mongoliſche zu folgender Vereinbarung gekommen. 1. Die japaniſch⸗mandſchuriſchen Truppen und die jowjetiſch⸗mongoliſchen Truppen ſtellen am 16. September um 2 Uhr, nach Moskauer Zeit, jegliche Kriegshandlungen ein. 2. Die japaniſch mandſchuriſchen Truppen und die ſowjetiſch⸗mongoliſchen Truppen blei⸗ ben auf den von ihnen am 15. September um 13 Uhr nach Moskauer Zeit eingenommenen Linien. f 3. Vertreter der Truppen beider Seiten ſchrei⸗ ten an Ort und Stelle unverzüglich zur Aus⸗ führung der Punkte 1 und 2 des gegenwärtigen Abkommens. 4. Die Gefangenen und Toten beider Seiten werden ausgetauſcht, was die Vertreter der Truppen beider Seiten au Ort und Stelle un⸗ verzüglich vereinbaren und ſofort zur Ausfüh⸗ rung bringen. Außerdem wurde in den Beſprechungen zwi⸗ ſchen Togo und Molotow eine Vereinbarung darüber erzielt, daß zum Zwecke der Feſtlegung der Grenzen zwiſchen der Aeußeren Mongolei und Mandſchukno im Gebiete des kürzlichen Konfliktes ſobald wie möglich eine Kommiſſion gebildet wird aus zwei Vertretern der ſowjetiſch⸗ mongoliſchen Seite und zwei Vertretern der japaniſch⸗mandſchuriſchen Seite. Die Kommiſſion wird ihre Arbeit ſofort nach ihrer Bildung auf⸗ nehmen.“ Die gleichzeitig amtlich mitgeteilte Ernennung des bisherigen ſowjetruſſiſchen Geſchäftsträgers in Tokio Smetanin zum Botſchafter der Sowjetunion in Japan wird als weiteres Anzeichen dafür ange⸗ ſehen, daß der ſowjetruſſiſch⸗japaniſche Ausgleich vom guten Willen beider Seiten getragen iſt und daß ihm die Bedeutung einer dauernden Verſtändi⸗ gung zukommt. Die Kämpfe an der Grenze zwiſchen der Aeuße⸗ ren Mongolei und Mandſchukuo hatten ſich ſeit Juli dieſes Jahres faſt ununterbrochen in der Gegend des Butr⸗Nor⸗Bees abgeſpielt und hatten auf beiden Seiten eine große Anzahl von Opfern gefordert. „Von weittragender Bedeutung dnb. Tokio, 16. September. Wie auch das japaniſche Außenamt mitteilt, haben mehrere Unterredungen zwiſchen dem fapaniſchen Botſchafter in Moskau und dem Außenkommiſſar Molotow zu einem Abkommen über die Einſtellung der Feindſeligkeiten an der mandſchuriſchen Grenze geführt.. Militäriſche und politiſche Kreiſe Tokios bemerken dazu, daß das Uebereinkommen gerade in dieſer Zeit von weittragender Bedeutung und geeignet ſei, eine weitere friedliche Verſtändigung auch in den übrigen ſchwebenden Fragen zwiſchen beiden Län⸗ dern, insbeſondere in den Grenzfragen, herzuſtellen. Bisher, ſo heben die militäriſchen Kreiſe hervor, ſei der Zwiſchenfall am Buir⸗Nor⸗See ein ernſtes Hin⸗ dernis für die Wiederherſtellung von normalen Be⸗ ziehungen zwiſchen der Sowjetunion und Japan ge⸗ weſen. Deshalb und auch wegen anderer verſchie⸗ dener Geſichtspunkte ſei das in Mosau getrofſene Uebereinkommen zu begrüßen,( 8000 Gefangene bei Warſchau Im Weſten energiſche Zurückweiſung franzöſiſcher örnicher Angriffe (Funkmeldung der N M.) + Berlin, 16. September. 5 Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Die Südgruppe des deutſchen Oſtheeres trieb auch am 15. September die verſprengten Teile der polniſchen Südarmee vor ſich her. Mit ihnen wird vor den Toren Lembergs und am Tanew bei Bilgoraj noch gekämpft. wurde genommen. Weiter oſtwärts davon haben motoriſierte Truppen Wlodzimierz er⸗ reicht. Unter Einſatz neuer deutſcher Kräfte wurde der Ning um die bei Kutno eingeſchloſſene pol⸗ niſche Armee verſtärkt und im Angriff verengt. Nach Abwehr der feindlichen Durchbruchs⸗ verſuche ſüdoſtwärts Warſchaus brachten un⸗ ſere Truppen dort 8000 Gefangene und 126 Ge⸗ ſchütze ein und ſtehen jetzt dicht um Praga. Przemyſl Bialyſtok wurde genommen. Der Kampf um die Zitadelle von Breſt iſt noch im Gange. Die Luftwaffe vereitelte den Verſuch der letzten polniſchen Transportbewegungen gegen die Oſtgrenze. Im Weſten feindliche Artillerietätig⸗ keit bei Saarbrücken. Oertliche feindliche Vorſtöße wurden unter erheblichen Ver⸗ luſten für den Gegner abgewieſen. Luftangriffe auf deutſches Reichsgebiet fanden nicht ſtatt. Das letzte polniſche A- Boot dnb. Berlin, 153. September. Das letzte noch vorhandene polniſche Unterſee⸗ byot iſt in der Nacht zum 15. September auf der Reede in Reval vor Anker gegangen, um ſich dort internieren zu laſſen. 5 Die letzten Oiplomaten verlaſſen Polen dnb. Bukareſt, 16. September. Die Ereigniſſe an der rumäniſch⸗polniſchen Grenze überſtürzen ſich. Im Laufe des Freitagvormittag ſind die letzten diplomatiſchen Vertreter, die es noch in Polen ausgehalten hatten, auf rumäniſches Ge⸗ biet übergetreten. Die Grenzübertritte Brücke über den Dujeſtr von deutſchen Bombern nicht angegriffen worden iſt, da ſie halb Polen, halb Rumänien gehört. Bemerkenswert iſt, daß die Kraftwagen der Diplo⸗ maten fämtlich zum Schutz gegen Fliegerſicht über und üher mit Lehm beſchmiert ſind. Die Schweizer beſchmierten damit ſogar die Glasfenſter der Kraft⸗ wagen. In Czernowitz wurden ferner am Freitag einige Kraftwagen geſehen, die einwandfrei als pol⸗ niſche Wehrmachtswagen erkannt wurden. Sie tra⸗ gen den typiſchen hellgrünen Anſtrich dieſer Fahr⸗ zeuge. Dieſe Wagen ſind dauernd zwiſchen der der Grenze und Czernowitz unterwegs. Man nimmt an, daß ſie Archive und ſonſtiges Material nach Ru⸗ mänien in Sicherheit bringen. In Triſciatec, dem rumäniſchen Grenzort am rechten Dujeſtr⸗Ufer gegenüber von Zaleſzezyki, ſind Franzöſiſcher Kreuzer fliegt in die Luft . Erxvploſion im Hafen von Caſablanta 400 Tote und Verwundete 8(Funkmeldung der N M 3) 8 Rom, 16. Setember. „Einer Medung der Agencia Stefani aus St. Louis 2 dei folge haben ans Seſablugeg ugetrof⸗ ſene Reiſende berichtet, daß der franzöſiſche Minen⸗ kreuzer„Pluton“(4773 Tonnen) am Mittwochvor⸗ mittag im dortigen Hafen in die Luft geflo⸗ gen ſei. Während der„Pluton“, ſo heißt es in dem Bo⸗ 5 e Kri einſchiſſte, ſei eine iert und habe das Sinken entzwei geriſſen und zum gebracht. Nachdem der„Pluton“ bereits geſunken war, hätten ſich unter Waſſer weitere ſchwere Exploſionen er⸗ eignet, die in der ganzen Stadt erdbebenartig ge⸗ wirkt und in den am Hafen gelegenen Stadtvierteln großen Schaden angerichtet hätten. a 5 Den Rettungsmaunſchaften ſei es nach ſechsſtün⸗ digem Arbeiten gelungen, über 400 Tote und Verwundete, die der Beſatzung des „Pluton“ und der Zivilbevölkerung an⸗ gehörten, zu bergen Die Behörden von Caſa⸗ blancg verſuchten, die Bedeutung der Kataſtrophe, die die Bevölkerung tief erſchüttert habe, herab zu⸗ 2 1 vollziehen ſich bei Zaleſzezyki, nördlich von Czernowitz, wo die Auch die polniſche Regierung bereitet ſich auf den Aeberteitt nach Rumänien vor am Freitagabend 8 Uhr der bereits ſeit vorigen Samstag in der Bukowina weilende Unterſtaats⸗ ſekretär der Polizei, General Maxinescu, und der rumäniſche Botſchafter bei der polniſchen Regierung, Grigoreea eingetroffen. Dem Vernehmen nach be⸗ reiten ſie den Uebertritt des polniſchen Staatsprä⸗ ſidenten und der polniſchen Regierung, die in Za⸗ leſzezyki weilt, auf rumäniſches Gebiet vor. In die Karpathen geflüchtet EP. Mailand, 16 September. Die polniſche Regierung hat beſchloſſen, wie der„Corriere della Sera“ aus Bukareſt erfährt, ihren Sitz nach Kuty, am Abhang der Karpathen, zu verlegen. Kuty iſt mit der ührigen Welt nur durch eine einzige Eiſenbahn verbunden, die über rumäniſches Gebiet führt. Man weiß daher nicht, wie die polniſche Regierung ihre Archive nach Kuty zu bringen gedenkt. Die neue Ver⸗ legung des Regierungsſitzes aus Zaleſzezyki iſt durch die Beunruhigung der Mitglieder der pol⸗ niſchen Regierung über die Haltung Sowjet⸗ rußlands gegenüber der ukrainiſchen und weiß⸗ ruſſiſchen Bevölkerung verurſacht worden. Die Zahl der nach Rumänien, vor allem nach Czernowitz, ſtrömenden Flüchtlinge nimmt käg⸗ lich zu. In Bukareſt ſind außer der Gattin des Oberſten Beck auch die Gattin des Präſidenten der polniſchen Republik Moſeicky und des Generaliſſimus Rydz⸗Smigly eingetroffen. Ferner kam in Bukareſt Kardinal Hlond, der Primas von Polen, an, der noch am Samstag nach Rom weiterreiſt. Auf der Durchreiſe kamen nach Bukareſt Miniſter Koc. der Generaldirektor der polniſchen Nationalbank Kar⸗ vinſki ſowie der Generaldirektor der volniſchen Sparkaſſen Gruber und verſchiedene höhere Beamte des Finanzminiſteriums, die nach Paris weiter⸗ reiſen wollen.. 5 5 Am Freitagabend ſind ſieben polniſche Mi⸗ litärflug zeuge bei Ezernowitz gelandet. Sie kamen aus der Gegend von Lodz. Eine Maſchine war durch deutſches Flakfeuer ernſtlich beſchädigt. Die Beſatzung der Flugzeuge wurde interniert. Opfer und Treue * Mannheim, 16. September. Nach zwanzig Jahren eines Friedens, der frei⸗ lich mehr ein überdeckter Kriegszuſtand als ein wirk⸗ licher Friedenszuſtand war, haben die Waffen wie⸗ der das Wort. Mars dröhnt wieder über die Erde, wie er vier Jahre lang über die zermarterten, zer⸗ ſtampften und blutigen Felder Frankreichs und Bel⸗ giens, über die endloſen Weiten der polniſchen und ruſſiſchen Ebenen und über die in ewigem Schweigen ragenden Gipfel der Alpen geſtampft war. Es wird wieder geſtorben ſo wie damals geſtorben worden iſt: der bittere, der tapfere, der heldenhafte Tod der Männer. Zwiſchen uns und dem Schickſal iſt wie⸗ der alles niedergeſallen, was uns in geſichertem Ab⸗ ſtand hielt: nackt und bloß ſtehen wir wieder vor ihm und haben uns vor ihm wieder zu bewähren nach unſeren innerſten Werten. Und aus dem Dunſt, der über Europas Erde liegt, gemiſcht aus Blut Und Rauch und Tränen, erhebt ſich wieder ſtrahlend der Begriff, der ſich ſchon einmal gewölbt hat über die vier Jahre unerhörten Leidens und unerhörten Heldentums, das Wort das Not und Sterben adelte, als es wie ein unſichtbares Band lief um die Mil⸗ lionen der grauen Geſtalten, die draußen die Wacht für Deutſchland hielten und den Tod für Deutſch⸗ land ſtarben: das Wort Vaterland. Alle unſere Wünſche, alle unſere Gefühle, alle unſere Gedanken und alle unſere Taten nimmt dieſes Wort in ſeinem Schoße auf, verwandelt ſte, ſchmilzt ſie um und ſchenkt ſie dem ganzen Volke wieder als die zwei Begriffe, die heute für Deutſchland allein Geltung haben: Opfer und Treue. Wir wiſſen dabei eines: wir ſtehen erſt am Be⸗ ginn der Opfer und ſtehen erſt am Beginn der Be⸗ währung unſerer Treue. Drüben im Oſten wütet der Krieg in aller Furchtbarkeit, mit der er jemals in den großen vier Jahren gewütet hat. Und es iſt nicht bloß polniſches Land und nicht bloß polnifches Blut, das darunter leidet. Er hat auch oͤie Män⸗ ner und Wohnſtätten deutſcher Volksgenoſſen ange⸗ zündet und— wir wiſſen es— er hat in grauenvol⸗ len Martern auch das Leben deutſcher Volksgenoſſen gemordet. Die Verluſte der deutſchen fechtenden Truppe ſelbſt ſind noch nicht bekannt, nach den offi⸗ ziellen deutſchen Verlautbarungen iſt der Hundertſatz der Gefallenen Gott ſei Dank geringer, ⸗als zu be⸗ fürchten geweſen iſt; aber bei dem ungeheuren Ein⸗ ſatz an Menſchen, den die Niederringung des pol⸗ niſchen Widerſtandes erforderte, bei der verzwei⸗ felten Gegenwehr, den die um Warſchau und um Kutno eingeſchloſſene polniſche Armee gerade in den letzten Tagen zeigt, wird die Zahl derer, die dort auf polniſcher Erde für Deutſchland verbluten mußten, immer noch ſchmerzlich groß ſein. Noch aber ſind im Weſten die Armeen nicht gegeneinandergeſtürzt. Noch iſt der Krieg an der Front nicht entbrannt, an der gleich⸗ wertiger Einſatz modernſter Rüſtungstechnik ſich meſſen wird. Noch ſind die Flugzeuggeſchwader Englands und Frankreichs nicht mit der deutſchen Luftmacht zuſammengeprallt, noch haben ſich die Batterien der Maginotlinie nicht mit denen des Weſtwalls gemeſſen. Der Krieg, der wirkliche Krieg jener vier Jahre, den wir alle noch im Gedächtnis tragen, ſteht noch im Hintergrund: wie ein Schau⸗ ſpielexr, der in einer fürchterlichen Tragödie hinter den Kuliſſen auf die Zeichen ſeines Auftritts wartet, Wir fürchten ihn nicht, wenn er dar⸗ aus hervortritt. Und es iſt wahrhaftig keine Angſt, die der deutſchen Seele dann am meiſten fremd iſt, wenn die Gefahr am nächſten iſt, es iſt einzig und allein noch ein Reſt des Glaubens an Menſchheit und Menſchlichkeit, wenn wir hoffen, daß dieſes Zeichen nie gegeben wird. Aber wir ſind uns auch klar darüber, daß, wenn das Zeichen ge⸗ geben wird, es zugleich das Zeichen zu unerhörten Opfern ſein wird. 5 8 Auch Englands Wirtſchaftskrieg iſt erſt an ſeinem Beginn. Gewiß: er wird uns nicht aushun⸗ gern und nicht auf die Knie zwingen, und wenn er jahrelang dauern ſollte: dazu haben wir zu gut vor⸗ geſorgt und dazu haben wir die Erinnerung am das, was aunſerer erſten Kapitulation folgte, zu gut im Gedächtnis behalten. Aber wir wiſſen auch, daß wir noch nicht am Ende unſerer wirtſchaftlichen Ein⸗ 2. Seite(Nummer 4¹8 Neue Maunheimer Zeitung Samstag, 16. September 1939 ſchränkungen angelangt ſind,„daß vielleicht Umſtände eintreten können, die auch von denen, die daheim geblieben ſind, noch manche Diſziplin eines Opfers verlangen können, das freilich klein iſt gegenüber dem Opfer, das von jenen verlangt wird, die örau⸗ ßen nicht bloß das Opfer ihrer Bequemlichkeit, ſon⸗ dern das ihres Lebens bringen müſſen. In ſolchen Stunden wird ſich dann das Geſetz der Treue bewähren müſſen. Wir haben uns dieſes Geſetz ſelbſt zugeſchworen in unſerer Volks⸗ gemeinſchaft, die nicht mehr die raſch gezimmerte Gemeinſchaft von Parteien und Klaſſen iſt, wie wir ſie im letzten Krieg aufzurichten verſuchten, ſondern die die gewachſene Gemeinſchaft eines Volkes und eines Reiches iſt, die das Bewußtwerden von Volk und Reich in langen Jahren des Werdens und Rei⸗ ſens zutiefſt erlebt hat. Gerade dieſe Echtheit des neuen deutſchen Gemeinſchaftsgefühls, dieſer Treue zu dem Volke und zu dem Schickſal dieſes Volkes wird entſcheidend ſein für den Ausgang, den dieſe Schickſalsprobe nehmen wird. Denn gerade gegen ſie richtet ſich der Angriffsſtoß der Feinde in erſter Linie. Sie wollen viel weniger die deutſchen Ar⸗ meen beſtegen, als die deutſche Seele zermürben. Sie ſind nicht ehrgeizig nach dem ehrlichen Sieg der Waffen, aber ſie ſind lüſtern nach dem billigen Sieg der Propaganda. Seit Arminius, dem ſein eigener Schwager die Waffen des Sieges aus der Hand ſchlug, bis zum Weltkrieg, der verloren ging, weil ein Teil des Volkes nicht mehr glauben wollte, während ein anderer noch zu ſterben bereit war, iſt Deutſchland immer von den Deutſchen ſelbſt beſiegt worden. Weil die deutſche Treue, unerſchütterlich und ein Vorbild für die ganze Welt als deutſche Waffentreue, wankend geworden iſt als deutſche Volks⸗ und Schickſalstreue. Die Feinde rechnen heute wieder darauf, daß ſich das wiederhole. Ihre Rechnung iſt primitiv: da ſie glauben, weniger unter der materiellen Not des Kriegs leiden zu müſſen als wir, glauben ſte auch dieſe Not länger ertragen zu können als wir. Es kommt alles darauf an, der Welt zu zeigen daß dieſe Rechnung falſch iſt, daß unſere Treue viel ſtärker iſt, als es jemals die Not ſein bann, die ſie auf uns legen will. Je eher die Welt das begreift, deſto raſcher wird auch der Krieg ein Ende finden und zwar ein Ende, das unſerem Opfer und unſerer Treue würdig iſt! Dr. A. W. Bei eigner guten Cigarette kommt man auf gute Gedanlcen ariKan 3, Rumänien iſt bereit! [(Funkmeldung der NM.) E Bukareſt, 16. September. Das Min ſterppaſdö um gab am Freitag die fol⸗ gende amtliche Mitteilung heraus: „Im Hinblick auf die Ereigniſſe an der Grenze der Bukowina hat die Regierung umfaſſendſte Maß⸗ nahmen zur Aufrechterhaltung der rumäuiſchen Neutralität getroffen. In dieſem Geiſte wird man Kindern und Ver⸗ wundeten, die eventuell ins Land kommen, das von den Gefühlen der Menſchlichkeit gebotene Aſyl ge⸗ währen. Jede ausländiſche Truppe oder Militär⸗ formation, die die Grenze überſchreiten ſollte, wird entwaffnet werden, und man wird ihr bis zum Ende der Feindſeligkeiten ein gewiſſes Gebiet zum Aufent⸗ halt anweiſen. Perſönlichkeiten, die politiſche Stellungen inne⸗ hatten, werden verpflichtet werden, ſich in eigens bezeichneten Orten aufzuhalten und ſich jeder öffent⸗ lichen Betätigung zu enthalten. Der Eintritt ins Land durch Privatperſonen, be⸗ ſonders ſolche aus den galtziſchen Gebieten, iſt ſtreng unterſagt.“ Polens Gold geht nach London dnb. Bukareſt, 15. September. Donnerstagabend landete in Conſtanza der bri⸗ tiſche Tanldampfer Eeeene“, 2367 Bruttoregiſter⸗ tonnen(Verladegeſellſchaft Solari Broth.) und wurde noch in derſelben Nacht zwiſchen 0 und 4 Uhr morgens mit einer Anzahl Kiſten beladen, die in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag die polniſch⸗rumä⸗ niſche Grenze paſſiert hatten. Es handelt ſich um die erſte Hälfte des Golodſchatzes der Polniſchen Staats⸗ bank. Der Dampfer iſt unmittelbar nach der Be⸗ ladung wieder in See geſtochen. Er hat Weiſung er⸗ halten, nach Alexandrien in Aegypten zu fahren. Das Gold ſoll von dort nach London gebracht werden. Neutrale, Chamberlain und die Blockade Vöſes Erwachen in London: Englisches Entſetzen über die ruſſiſche Haltung „Deutſchland und Rußland ſind ſich über Polen einig“ (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Korreſpondenten) — Amſterdam, 16. Sept. Während die Londoner Kriegstreiber der Welt verkünden, das Geſetz des Handelns liege bei den Gegnern Deutſchlands, erlebt die gleiche Welt, daß allein Deutſchland das Geſetz des Handelns be⸗ ſtimmt. Das wurde geſtern deutlich, als die Nachrich⸗ ten über den Vormarſch der beiden deutſchen Flügel in Polen bekannt wurde. Das Erreichen der Feſtungszone von Breſt⸗Litowſk hat noch grö⸗ ßeres Aufſehen erregt als der Vormarſch auf Lemberg, weil Breſt⸗Litowſk vom Weltkrieg her bekannter iſt als die meiſten anderen polniſchen Städte. Man erwartet hier, daß mit dieſer groß⸗ angelegten deutſchen Flankenbewegung das Schlick⸗ ſal Polens in Kürze beſtegelt ſein wird. Das„Allgemeen Handelsbladet“ unterſtreicht im Leitartikel die aus Berlin gemeldete Anſicht, daß die Beſchlußfaſſung über das Gebiet, daß einſt Polen war, nur noch eine Frage von Tagen ſei. In den in London vorliegenden Meldungen kommt die Be⸗ ſtürgz ung zum Ausdruck, die in der engliſchen Hauptſtadt über den unaufhaltſamen Gang der Er⸗ eigniſſe herrſcht. Der militäriſche Sachverſtändige der„Times“, der mit ſeiner Vorausſage Recht be⸗ halten hat daß die Bewegung der Flügelarmeen wichtiger ſei als die von der übrigen engliſchen Preſſe in den Mittelpunkt geſtellten Einzelkämpfe in Warſchau, ſetzt ſeine letzte Hoffnung jetzt auf das Wetter, zweifellos ein launiſcher und unzuverläſſiger Bundesgenoſſe und ein Zeichen für die Ratloſigkeit in engliſchen Militärkreiſen. Im Zuſammenhang mit den neuen Erfolgen in Polen widmen die engliſchen Blätter einen großen Teil ihres Raumes dem Artikel der Moskauer „Prawda“, in dem die Minderheitenpolitik Polens angeprangert wurde. Noch nach der ruſſiſchen Teil⸗ mobilmachung hatte man ſich, wie wir geſtern melde⸗ ten, in England den ausſchweifendſten Illuſionen über den Charakter des deutſch⸗ruſſiſchen Verhält⸗ niſſes hingegeben. Nach dem„Prawda“⸗Artikel, der ein klares Licht auf die ruſſiſche Haltung wirft, gibt es ein plötzliches Erwachen, und es iſt für die Un⸗ ſicherheit der Meinung in England bezeichnend, daß von einem Tage zum anderen der leichtgläubigſte Optimismus in den ſchwärzeſten Peſſi⸗ mismus umſchlägt. In dem Kommentar der diplomatiſchen Korre⸗ ſpondenten der Blätter kommt jetzt die Befürch⸗ tung zum Ausdruck, daß die deutſch⸗ruſſiſche Zu⸗ ſammenarbeit ſehr viel enger ſei als man nach den überheblichen Ausſtreuungen der engliſchen Propaganda vermutet hatte. Es könne jetzt kein Zweifel mehr daran beſtehen, ſo ſchreibt der„Mancheſter Guardian“, daß Deutſchland und Rußland die Zukunft Polens als eine Holland und Belgien ohne Getreide 170 Schiffe für Holland und Belgien in den engliſchen Häfen feſigehalten Drahtbericht unſeres Amſterdamer Korreſpondenten — Amſterdam, 16. September. In einem bemerkenswerten Leitartikel führt das Amſterdamer„Allgemeen Handelsbladet“ zur Frage der neutralen Stellung aus, daß die Aufgabe der Neutralen, ſich nicht zum Inſtrument der einen oder anderen Seite machen zu laſſen, die Hauptſache ſei, wie im Weltkriege. Die Macht und der Einfluß der Neutralen ſei jedoch gegenüber dem letzten Kriege verſchieden. Die Zahl der neutralen Staaten ſei ſo groß, und darunter befänden ſich Großmächte wie die Vereinigten Staaten, Italien, Japan und Rußland, daß die Möglicheit für die neutralen Staaten, ihre Intereſſen zu vertreten, viel ausſichtsreicher ſei als im Weltkriege. Nach Meldungen der holländiſchen Preſſe ſoll die Regierung eine Anzahl Dampfer gechartert jaben, um die Getreide einfuhr ſicherzuſtellen. Die Getreideverſorgung gibt nämlich in Holland wie auch in Belgien Anlaß zu ernſter Sorge, da beide Länder zur Ernährung ihrer Bevölkerung mit Brot auf große Getreidezufuhren angewieſen ſind. Holländiſche Zeitungen bringen ausführlich einen Artikel des belgiſchen Blattes„Standaard“, in dem feſtgeſtellt wird, daß Belgien uur über einen Getreidevorrat für zwei Monate verfüge. Es ſei nun die Frage, ob England weitere Getreidezufuhren zulaſſe. In deu engliſchen Kontrollhäfen ſeien etwa 170 Schiffe angehalten worden, darunter ſehr viele mit Getreideladungen für Antwerpen und Rot⸗ terdam. Seit 12 Tagen ſei in Antwerpen kein Getreideſchiff mehr eingelaufen. Erbitterung und Sorge habe der Vorfall mit dem Dampfer„Bridgepvol“ hervor⸗ gerufen, der, von La Plata kommend, eine Getreide⸗ ladung für 11 50 Adreſſe an Bord hatte. Dieſes Schiff ſei von den Engländern eingebracht und die Ladung in England beſchlagnahmt und gelöſcht worden. Gemeinfame Vorſtellungen EP. Brüſſel, 16. Sept. Um die ſchädlichen Folgen der von England ein⸗ geleiteten Blockade herabzumindern, beabſichtigt die belgiſche Regierung, Miſſionen nach London, Paris, Berlin, den Haag ſowie nach Neuyork zu entſenden. Wie in dem Kammer⸗Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten verlautet, beabſichtigen Belgien und Holland infolge ihrer ähnlichen Intereſſenaulage gemeinſam in London zu verhandeln. Die ſkandina⸗ viſchen Staaten werden eine Note überreichen, deren Inhalt der belgiſchen Auffaſſung weitgehend angeglichen iſt. Die Schweiz, die auf der letzten Ta⸗ gung der Ständigen Ausſchuſſes der Oslo ⸗Staaten in Brüſſel durch zwei Beobachter vertreten war, beabſichtigt, geſondert vorzugehen. Einer Meldung aus Bern zufolge ſoll jedoch die Schweiz jetzt ent⸗ ſchloſſen ſein. dem Oslo⸗Block beizutreten, um durch ihre ſtrikte und traditionelle Neutralität die Regie⸗ rungen der neutralen Oslo⸗Block⸗Länder noch weiter zu verſtärken. England ſieht jetzt das Schickſal Polens als beſiegelt an Frage auſehen, die nur ſie und keine andere Macht etwas angehe. „Daily Herald“ nennt die antipolniſche Stel⸗ lungnahme Rußlands das wichtigſte inter⸗ nationale Ereignis der letzten Tage, „News Chroniele“ ſchreibt, der deutſch⸗ruſſiſchen Zu⸗ ſammenarbeit liege ein genauer Plan zugrunde. Alle ce dete ſind eine Illuſtration zu dem Wort, das Chamberlain zu Beginn des Krieges im Unterhaus ausgeſprochen hat, daß nämlich das ganze Gebäude ſeiner Politik vollſtändig zuſammen⸗ gebrochen ſei. Dieſe Erkenntnis muß gerade im jetzigen Augenblick in England um ſo peinlicher wirken als ſich auch andere Sorgen immer ſtärker in den Vordergrund drängen. Der U⸗Boot⸗ Krieg macht ſich ſtärker bemerkbar. Auf eine andere zunehmende Sorge machen die beiden bedeu⸗ tendſten Finanzblätter„Financial Times“ und„Fi⸗ nancial News“ aufmerkſam. Es iſt die ſeit dem Krieg im Anwachſen befindliche Zahl der Ar⸗ beitsloſen. Die Wirtſchaftslage, insbeſondere im Außenhandel, ſei ſo kataſtrophal, daß zahlreiche Firmen einen großen Teil ihrer Angeſtellten ent⸗ ließen. Um das Bild der Verwirrung vollſtändig zu machen, ſei erwähnt, daß wieder andere Engländer ſich wegen einer Frage den Kopf zerbrechen, die, wie man annehmen ſollte, eigentlich längſt völlig geklärt ſein ſollte, die Frage nämlich, worum England in dieſem Kriege eigentlich kämpfe. Man macht ſich als Deutſcher keinen Begriff da⸗ von, wie ſehr die Meinungen hierüber auseinander⸗ gehen. Seit Ausbruch des Krieges findet in dem Briefkaſten der„Times“ eine Art intellektueller Bürgerkrieg hierüber ſtatt, an dem ſich prominente Politiker, Schriftſteller und Geiſtesakrobaten be⸗ teiligen. Von einem Kampf für die Befreiung Polens iſt nie die Rede. Hieraus wird klar, daß Polen nur der Vorwand zum Kampf gegen Deutſchland war. Die einen halten eine Parole, England kämpfe gegen die Dikta⸗ tur, für eine gefährliche Einmiſchung in interne Fragen angeſichts der Regierungsverhältniſſe in Polen, der Türkei, Griechenland, Rumänien, Ita⸗ lien und anderen Ländern, die entweder Verbündete oder wertvolle Neutrale in dieſem Kampfe ſeien, Auch habe das deutſche Volk den Betrug ron Ver⸗ ſailles, nicht vergeſſen. Die anderen verdammen die Parole, daß der Krieg gegen das ganze deutſche Volk gerichtet ſei, denn dann werde das deutſche Volk die Waffen niemals niederlegen— eine Selbſt⸗ täuſchung, der ſich die Engländer in ihrem Gram noch immer hingeben. Der Schriftſteller Norman Angell empfiehlt, daß die Regjerung in einer offi⸗ ziellen Erklärung die Formel Edens übernehmen ſolle, England kämpfe für eine beſſere Welt. Damit würde man allen weiteren Schwierigkeiten entgehen. Dieſe geiſtreiche Kriegsparole wird ſicherlich un⸗ gemein tröſtlich für die vielen Opfer der britiſchen Kriegspolitik ſein. Chamberlain lügt wieder einmal Eine Anterhauserklärung des Premiers und eine deutliche Antwort der deutſchen Regierung dnb. Berlin, 15. Von amtlicher deutſcher Stelle verlautet: Der engliſche Premierminiſter Chamberlain hat geſtern im Unterhaus behauptet, die Erklä⸗ rung des Führers im Reichstag, die das Bom⸗ bardement offener Städte verbietet und den Armeebeſehl bekannt gab, daß nur ſtreng mili⸗ September. täriſche Ziele zu bombardieren ſeien, ſei durch eine inzwiſchen erlaſſene Ankündigung der Wehr⸗ macht in das Gegenteil verkehrt worden. Es iſt einzig daſtehend, daß ein britiſcher Pre⸗ mierminiſter es wagt, vor dem verſammelten Parlament ſeines Landes der Wahrheit derartig ins Geſicht zu ſchlagen. i Wir geben hiermit nachſtehend der Weltöffentlich⸗ keit die wahren Tatſachen bekannt: 1. Der Führer hat auf den Appell des Präſidenten Rooſevelt zwecks Humaniſierung des Krieges am 1. September 1939 beſtätigt, daß ſich die deutſchen Streitkräfte auf Kampfhandlungen gegen militäriſche Deutſchland erwartet, daß die Neutralen auch mit der Tat feſtbleiben Drahtbericht unſ. Berliner Schriftlig. — Berlin, 16. Sept. Die Veröffentlichung unumſtößlicher Tatſachen gegen die Greuelpropaganda, die Eng⸗ lands Premierminiſter mit ſeinen allzu ge⸗ treuen Helfershelfern ſich von neuem leiſtet, durch die amtlichen deutſchen Stellen, wird in der„Neuen Bafler Zeitung“ als überzeugend und nicht zu wi⸗ derlegend bezeichnet. Der Haager„Courant“ nennt die deutſche Veröffentlichung aufſchlußreich für die Neutralen. Der Peſter„Lloyd“ ſchreibt, auf Cham⸗ berlains neue Angriffe, Hie er nicht beweiſen kann, antworte das amtliche Deutſchland durch die Ueber⸗ zeugung mit Tatſachen. Die Aushungerung Europas zu Ehren Großbritanniens kennen jetzt ſchon die meiſten Neu⸗ tralen als wirkliches Endziel des Krieges. Die eng⸗ liſche Hungerblockade ſtößt auf immer ſchärferen Wi⸗ derſtand und auf Gegenmaßnahmen des geſunden Menſchenverſtandes in den neutralen Ländern. Das Stockholmer„Aftonbladet“ ſchreibt: Schweden iſt zu allen Einſchränkungen bereit. Es will weiterleben als unabhängiger Staat 8 in e Be⸗ ziehung. Das Stockholmer„Dagbladet“ ſchreibt: Wir und alle Neutralen müſſen uns vorbereiten, mit Ausdauer und ohne Kompromiß unſere Wirtſchafts⸗ freiheit zu verteidigen. Alle neutralen Staaten der Erde müſſen in dieſem Exiſtenzkampf um Freiheit und Würde ſolidariſch ſein. Wir in Deutſchland erkennen, daß die Freiheit der Neutralen nur dann etwas wert iſt, wenn ſie ihren Ankündigungen auch die Taten folgen laſſen, wenn ſte, wie ein neutrales ſchweizeriſches Blatt geſtern ſchrieb, ſich zu einer Weltliga gegen die eng⸗ liſche Blockade zuſammenſchließen. Der„Zürcher Tagesanzeiger“ meint, geſchloſſen und in Anlehnung an die neutralen Großſtaaten der Welt könnten auch die europäiſchen Mittel⸗ und Kleinſtaaten ſich mit Erfolg gegen England wehren. Sie könnten ver⸗ langen, und ſie würden es auch gemeinſam durch⸗ führen, daß England ihre ſtaatliche und wirtſchaft⸗ liche Exiſtenz und damit ihren normalen Waren⸗ austauſch ungefährdet läßt. Deutſchland hat in einer Reihe zwiſchenſtaatlicher Vereinbarungen ausdrück⸗ lich bekannt, daß es keinen Bruch der Neutralität darin ſieht, daß die neutralen Staaten ihren Handel überallhin fortſetzen, ſofern für alle Kriegführenden die Gleichherechtigung anerkannt wird. * Objekte beſchränken würden, ſolange dies auch von ſeiten der Gegner ſtrikt eingehalten würde. Die deut⸗ ſche Armee und Luftwaffe haben in dem dem Deut⸗ ſchen Reich aufgezwungenen Kriege gegen Polen dieſe Regeln nicht nur auf das genaueſte eingehal⸗ ten, ſondern in unzähligen Fällen unter Nichtnnwen⸗ dung von militäriſchen Notwendigkeiten den Befehl des Führers befolgt. a 2. Der klare Beweis für die humane deutſche Kriegführung iſt die Tatſache, daß bisher in Polen alle großen und kleinen Städte mit Ausnahme der⸗ militäriſchen Objekte, Lufthäfen und Bahnanlagen und Brücken vollkommen unverſehrt er⸗ halten ſind. 3. Dies iſt um ſo bemerkenswerter, als die pol⸗ niſche Regierung ohne jede Rückſicht auf ihre Be⸗ völkerung und Städte datzu geſchritten iſt, Ortſchaf⸗ ten ohne jede militäriſche Zweckmäßigkeit zum Stütz⸗ punkt ihrer Aktionen zu machen. So iſt z. B. der⸗ zeit Warſchau, obwohl mflitäriſch vollkommen eingeſchloſſen und ſtrategiſch ohne Bedeutung, von polniſchen Truppen und bewaffneten Banden von Ziviliſten beſetzt, die aus der Stadt heraus die um⸗ zingelnde deutſche Armee beſchießen. Aber hiermit nicht genug, hat die polniſche Re⸗ gierung durch ihre maßgebenden Inſtanzen in ganz Polen, und zwar ſowohl in den offiziellen pol⸗ niſchen Blättern als auch durch Aufrufe an die Be⸗ völkerung offen zum Franktireur⸗ un d Bandenkrieg aufgefordert. So hat z. B. der polniſche Oberſt Roman Umiaſtowſki am 2. 9. um 19.30 Uhr über den War⸗ ſchauer Rundfunk folgenden Aufruf erlaſſen: „Die Polen haben Ruhe bewahrt, und ſogar die unbewaffneten Perſonen haben, wo es zu kämpfen gab, gekämpft. Wir fordern die auf, wenn deutſche Flugzeuge abgeſchoſſen werden, die Piloten gefangen zu nehmen. Sollten ſie ſich wehren, ſo ſind ſie ſofort zu erſchlagen. Die Fall⸗ ſchirmjäger landen mit Sprengmaterial, womit ſie verſuchen, an militäriſch wichtige Objekte heranzu⸗ kommen. Wenn ein deutſcher Fallſchirmjäger an⸗ getroffen wird, ſoll er ſofort an Ort und Stelle er⸗ ſchlagen werden.“ Am 8.., 21.08 Uhr, erklärte der Sender War⸗ ſchau:„In dem Kampf gegen Deutſchland arbeitet die polniſche Bevölkerung Hand in Hand mit den polniſchen Soldaten, in dem ſie überall Barrikaden errichtet und mit allen Mitteln die deutſchen Aktio⸗ nen und Stellungen bekämpft.“ Sender Warſchau II und Warſchau SF 48 verkün⸗ dete am 8. 9. um 19.45 Uhr:„Hiermit fordern wir öke Einwohner aller Städte und Dörfer auf, ſofort Zivilbevölkerung mit dem Bau von Barrikaden und Tankfallen zu beginnen. Die Barrikaden ſind aus verſchiedenen Materialien zu errichten, aus alten Wagen, aus ge⸗ fällten Bäumen uſw. Tankfallen ſollen an den Ortseingängen gebaut werden. Sie müſſen zwei Meter tief und 6 Meter breit ſein, damit auch der Tank hineinfällt. Außerdem hat die Bevölkerung Benzin und andere ſchnell brennbare Mittel in der Nähe der Tankfallen zu halten, damit der Tank ſo⸗ fort unſchädlich gemacht werden kann, damit er Feuer fängt. Mit dem Bau von Taukfallen ſoll aber ſolange noch gewartet werden, bis die eigenen Truppen in Sicherheit ſind.“ Kurzwellenſender London GSB am 9. 9. um.30 Uhr:„Wir erwarten, daß der Kampf für Warſchau ſchwer ſein wird, aber wir haben hinter uns nicht nur die Armee, ſondern alle Bürger, die in der Lage ſind, das Gewehr zu kragen.“ Kurzwellenſender Miami am 9. 9. um.05 Uhr „Während der deutſche Rundfunk den Einmarſch deutſcher Truppen in Warſchau meldet, verkündet der Warſchauer Radio, von Budapeſt gehört, wie die Einwohner aufgefordert wurden, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen.“ London GSA am 10. 9. um 20.30 Uhr:„Die polniſche Hauptſtadt, die von Tauſenden von Zivi⸗ liſten verteidigt wird, hält noch immer den deutſchen Angriffen ſtand.“ Sender Warſchau 11 am 11. 9. um 20.41 Uhr und Sender Wilna:„Bei den Angriffen auf Warſchau fand ein deutſcher Tank ein unrühmliches Ende, Die Zivilbevölkerung machte ihn kampfunafähig.“ Sender Lemberg am 11..:„Die übrigen polni⸗ ſchen Städte verſprengten Panzereinheiten durch ihre bewaffneten Bürger.“ Der polniſche Sender Wilna verbreitete am 11,0 die Aufforderung des polniſchen Zivilkommiſſars Birnazki zum Meuchelmord an Deutſchen:„Jeder ſchlage mit dem zu, was er gerade in der Hand hat. 5. Die beſtialiſchen Grauſamkeiten, die PPT Haupelchrifel eiten und verantwortlich für Politik: Dr. Aloſs Win baust. Stellvertreter des Ha elfetelters und verantwertlich für Kultn 1 1 1 8 und in t Dr. E. 8. Schaffer. Berlin, Südweſtkerſo 60. Für unverlangte Belträge 1 ewöbr. Mack endung am 5 5 „ e 5* geitrag — 18 8 e 8 er, . ö dere Stel⸗ ter- age. Zu⸗ n zu ieges das men⸗ im icher irker ot ⸗ eine adeu⸗ „Fi⸗ dem Ar⸗ idere eiche ent⸗ g zu inder „wie klärt ntlich F da⸗ uder⸗ dem eller tente be⸗ 8 iſt vand inen dikta⸗ terne in Ita⸗ ndete ſeien. Ver⸗ n die utſche utſche elbſt⸗ Bram rman offi⸗ hmen damit ehen. un⸗ iſchen 5 2 8 Samstag, 16. September 1939 Neue Mannheimer Zeitung 3. Seite/ Nummer 18 Ein merkwürdiger„neutraler“ Diplomat Der AS-Votſchafter in Polen als Lieferant von Greuelmärchen adnb. Waſhington, 15. September. Das Staatsdepartement veröffentlicht ein Telegramm des Botſchafters Biddle aus Polen, in dem dieſer behauptete, daß die deutſche Luft⸗ waffe ohne Rückſicht auf die Zivilbevölkerung Bomben abwerfe. Biddle führte eine Anzahl Fälle an, u. a.„Bombenangriffe auf ſeine Villa“, Hierzu ſchreibt der„Deutſche Dienſt“: Herr Anthony Biddle, der die Regierung der Vereinigten Staaten bei dem permanent umziehen⸗ den polniſchen Regime vertritt, hat zwar durch ſeire telephoniſchen Kontakte mit Paris und Waſhington ſich als Nachrichtenvermittlung dem polniſchen Außenminiſterium ſehr gefällig erwieſen und ihm Fernſprechgebühren erſpart, aber der Unſinn, den die junge Exzellenz ſeit dem 1. September der ameri⸗ kaniſchen Oeffentlichkeit verzapft, wird nur noch von dem aufgelegten Schwindel ſeines Kumpans, des Halbjuden Bullit in Paris, übertroffen. Schon am 1. 9. beeilte ſich„Toni“, Herrn Rooſevelt telephoniſch mitzuteilen, daß die deutſche Luftwaffe Bomben in unmittelbarer Nähe ſeines Warſchauer Vorſtadthau⸗ ſes abwerfe. Tatſache war, daß damals lediglich der Warſchauer Flughafen mit Bomben belegt wurde der aber einige Kilometer von der Vorſtadtvilla des Herrn Biddͤle entfernt lag. Im übrigen ſtrebt Toni Biddle offenbar darnach, die Rolle von Myron Herrick in Paris und Walter H. Page in London 1914—17 nachzuſpielen. Dieſe heiden amerikaniſchen Botſchafter haben damals ihr beſtes getan, um die amerikaniſche Jugend für die Sache der Alliierten vor die Maſchinengewehre zu bringen. Genau ſo will anſcheinend auch unſer „Toni“ Amerika in den Krieg für Polen hineinzer⸗ ren und auf alle Fälle ſchon für den Kong reßzuſam⸗ mentritt am 21. September durch feurige Berichte die nötige Stimmung ſchaffen. Lindbergh warnt Amerika! (Funkmeldung der NM.) 5. Neuyork, 16. September. In einer Rundfunkanſprache, dieb über das ganze; Land verbreitet wurde, warnte Oberſt Lindbergh das amerikaniſche Volk vor einer Verwicklung der Ver⸗ einigten Staaten von Amerika in den Krieg in Europa. Amerikas Sicherheit, ſo führte er aus, liege nicht in einer Beteiligung an den überlieferten Konflikten der europäiſchen Nationen, ſondern in der inneren Haltung des amerikaniſchen Volkes. Wenn Amerika in Europa für die Demokratie kämpfe, ſo laufe es Gefahr, die eigene Demokratie zu verlieren. „Wir dürfen uns nicht durch die fremde Propaganda irreführen laſſen, die da behauptet, unſere Grenzen lägen in Europa“, ſo erklärte Lindbergh,„ein Blick auf die Landkarte zeigt klar, wo Amerikas wahre Grenzen liegen. Der Ozean iſt ſelbſt für eine moderne Luftmacht ein erhebliches Hindernis.“ Amerika ſtehe jetzt vor der Entſcheidung, ſich ent⸗ weder von den europäiſchen Fragen völlig fern⸗ zuhalten oder aber dauernd und dann energiſch ſich an ihrer Löſung zu beteiligen. In letzterem Falle aber würden etliche Tauſende von Flug⸗ zeugen und Kanonen zu einem Siege nicht aus⸗ reichen. Auch müßten daun Millionen aus der beſten amerikaniſchen Jugend geopfert werden. Gerade zur Zeit des Guropakrieges habe Amerika eine Friedensaufgabe. Deutlich genug ſpielte Lindbergh auf die deutſch⸗ feindliche Agitation in Amerika an, als er am Schluß ſeiner Anſprache vor„heimtückiſcher Propaganda“ warnte, die verſuche, das ameri⸗ kaniſche Volk zu einem Kurs zu verleiten, den die heutige und noch die kommende Generation bezah⸗ len müßte. Die Rede Lindberghs findet in ganz Amerika ſtarke Beachtung, da der Ozeanflieger kein Be⸗ rufspolitiker iſt, ſelten im Rundfunk das Wort nimmt und in Fragen der Landesverteidigung als eine Autorität gilt. „Neuyork Herald Tribune“ ſchreibt unter dem erſten Eindruck der Anaſprache, Lindberghs Appell könne auf die geplante Aufhebung Kriegs⸗ materialausfuhrverbots eine ſtarke Wirkung haben. Er richte ſich anſcheinend, ohne das Neutralitätsgeſetz zu erwähnen, gegen die Verſorgung irgend einer Nation mit amerikaniſchem Kriegsmatertial. des Kurze Schau in die Welt Eine Erklärung Hulls über Amerikas Neutralität Englands Dank an die Juden In einer amtlichen Erklärung ſtellte der Staats⸗ ſekretär für die auswärtigen Angelegenheiten Hull in Waſhington heute feſt, daß die Regierung der Vereinigten Staaten keines ihrer Rechte als neu⸗ trales Land unter internationalem Geſetz aufgege⸗ ben habe. Sie habe jedoch durch amerikaniſche Ge⸗ ſetze ihren Bürgern gewiſſe Beſchränkungen auf⸗ erlegt, z. B. hi htlich der Benutzung von Schiffen Kriegführend Sie bemühe ſich, bei dem Schutz von Leben und Eigentum der US A⸗Bürger größte Sorgfalt walten zu laſſen und erwarte, daß ſich ÜUSA⸗Bürger aus möglichen Gefahrenzonen heraus⸗ hte der Vereinigten Staaten hielten. Wenn die Rec und ihrer Bürger, d beſtehen. von irgende letzt werden ſollten, ſo ſolche Maßnahmen vor, weiſeſten erſchienen. e nach internationalem Recht nem der Kriegführenden ver⸗ behalte ſich die Regierung die am praktiſchſten und Polniſche Batterien werden zerschmettert Wie die Luftwaffe den verzweifelten Widerſtand der Polen brechen hilft dnb. 15. Sept.(PEK) Zwefeinhalb Tage haben die polniſchen Truppen nördlich von Warſchau einen erbitterten Widerſtand geleiſtet. Immer wieder verſuchten die polniſchen Regimenter, ſich der drohenden Umklammerung durch die von Oſtpreußen und aus dem Süden vorſtoßen⸗ den deutſchen Heeresſäulen zu entziehen. Hartnäckig und verbiſſen kämpfen die volniſchen Truppen— aber gegen das ungeſtüme Vorgehen der Deutſchen und insbeſondere der deutſchen Panzertruppen, ſind ſie machtlos. Wenn ſie auch immer wieder, vor allem mit Hilfe ihrer in den Wäldern verſteckten Kavallerie, Gegenangriffe unternahmen, ſo zerſplit⸗ terten dieſe reſtlos im Feuer der deutſchen Maſchi⸗ nengewehre. Der Anflug der deutſchen Kampfverbände nach dem polniſchen Feindgebiet wurde immer weiter. Um nun die Erdtruppen wirkungsvoll durch die Luftwaffe unterſtützen zu können, mußte der An⸗ flugsweg bedeutend verkürzt werden. Der Kom⸗ mandeur einer Kampfgruppe, die bisher in Oſt⸗ preußen lag, flog alſo mit ſeinem„Fieſeler Slorch“ los und ſuchte ſich unweit der Front einen behelfs⸗ mäßigen Einſatz⸗Flughafen. Er entdeckte ein Stoppel⸗ feld und ließ nun hierher die Stabsſtafſel nach⸗ kommen. Selbſtverſtändlich war es ſchwierig, die Bodenorganiſation mit der notwendigen Verſorgung von Treibſtoff, Munition und Bomben ebenfalls ſo ſehnell nachkommen zu laſſen. Aber wenige Stunden nach dem Befehl war die Staffel hinübergeflogen und landete, ſchwer mit Bomben und Brennſtoff beladen, auf dieſem behelfsmäßigen Platz, während der Diviſtonskommandeur die Funkſtelle bis dicht an die Front zog und direkt neben der Befehlsſtelle des Armeeoberkommandos aufbauen ließ. Der Befehl zum neuen Einſatz der Stahsſtaffel kam wenige Minuten, nachdem deutſche Panzer⸗ truppen nördlich von Warſchau wieder auf ſchweren feindlichen Widerſtand geſtoßen waren. Nun betrug der Anflug nur knapp 10 Minuten: um 13.20 Uhr hatten die deutſchen Panzer ſchweres Artilleriefeuer erhalten und kamen nicht mehr voran, um 13.40 Uhr tauchten bereits die erſten Kampfflugzeuge auf, die den Widerſtand brechten ſollten. Die Ketten ſchwärmten aus und gingen im Tief⸗ flug nieder. Die Führerkette raſte 50 Meter hoch über dem angegebenen Waldſtück, und da entdeckte der Kettenführer auf einem ſchmalen Waldweg vier polniſche Batterien, die gerade dabei waren, abzu⸗ protzen und eine neue Feuerſtellung zu beziehen. Neuer Anflug, knapp 5 Meter über den Baum⸗ wipfeln— da iſt der Waldweg, als raſendes MG⸗ Feuer den angreifenden Flugzeugen entgegenſchlägt. Das iſt der kritiſche Augenblick— nur noch wenige Sekunden, die Flugzeugführer reißen ihre Maſchinen PPC ã DDDDVDVVVDVVFVFVVFTFTFTCTCbCbCTCTbTGTVTVTVTVTGTVTVTVTCVTbVDVTVDVDUDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVUVUVUVUVVUVUVUVUVUV———VFVFVVAVAT——AVVVVVVVVVV— polniſchen Regierung zum Bevölkerung hervor⸗ die Aufforderung der Franktireurkrieg unter der gerufen hat, ſind der Welt bekannt. Die durch zwei Agenten des Secret Service angezettelten Morde der Bartholomäusnacht von Bromberg an über 1000 Deutſchſtämmigen, die Niedermetzelung von unge⸗ zählten Deutſchen in Poſen und im ganzen Korri⸗ dorgebiet, die heimtückiſche Ermordung verwundeter deutſcher Soldaten durch die polniſche Zivilbevölke⸗ rung, die unzähligen Fälle, in denen deutſche Sol⸗ daten ihr Leben durch die Hecken⸗ und Dachſchützen verloren haben, die qualvolle Ermordung von Flie⸗ gern, die, in Gefahr, ſich mit dem Fallſchirm zu ret⸗ ten verſuchten, ſprechen eine deutliche Sprache. 6. Polen, der Bundesgenoſſe Großbritanniens, hat ſich nicht nur nicht an die mit unbeſchreiblicher Heuchelei immer wieder von England proklamierte humane Kriegsführung gehalten, ſondern jeglichem Geſetz von Menſchlichkeit und Menſchenwürde ins Geſicht ſchlagend, hat die polniſche Regierung zur beſtialiſchſten Kriegführung aufge⸗ fordert, die es in der Geſchichte der modernen Ziviliſation gibt. Soeben erſt wird der Reichsregie⸗ rung ein neuer Fall von polniſcher Völkerrechtsver⸗ letzung bekannt, indem nachgewieſenermaßen bei den Kämpfen am Oſteingang von Jaslo aus Rich⸗ tung Pilsno über die Jaſlolka Gelbkreuz bo m⸗ ben verwandt wurden. Dieſer Vorfall ereignete ſich am Freitag, dem 8.., 8 Uhr abends, beim 1. Geb.⸗Pi. 82. Das Bataillon hatte 14 Gelbkreuz⸗ kranke, wovon zwei Pioniere bereits geſtorben ſind. Entgegen den feierlichen vertraglichen Verpflich⸗ kungen hat alſo die polniſche Regierung Gelbkreuz⸗ gas verwandt. 0 5 7. Die deutſche Heeres leitung hat auf Grund der obigen Tatſachen und auf Grund der be⸗ wußten Taktik der polniſchen Heeresleitung und der polniſchen Regierung, die Zivilbevölkerung zu Kampfhandlungen zu gewinnen, nunmehr folgende Ankündigung erlaſſen: In letzter Zeit häufen ſich die Fälle, in denen polniſche Regierungs⸗ und Armeeſtellen die Bepöl⸗ kerung offener Städte auffordern, den eindringen⸗ den deutſchen Truppen im Weichbild der Städte Märkte und Dörfer Widerſtand zu leiſten. In War⸗ ſchau wurde durch Flugblätter, Rundfunk und ſon⸗ ſtige Aufrufe die Bevölkerung aufgefordert, zum Franktireurkrieg überzugehen. Die Stadt ſelbſt wurde von polniſcher Artillerie beſchoſſen. Das Oberkommando der deutſchen Wehrmacht gibt dazu folgendes bekannt: b „Die übergroße Rückſichtnahme der deutſchen Armee und Flieger auf offene Städte, Märkte und Dörfer iſt aun die Vorausſetzung geknüpft, daß dieſe vom Gegner ſelbſt nicht zum Kampf⸗ gebiet gemacht werden. Da der Pole ohne Rück⸗ Städte, keine Ortſchaften und keine ſicht auf ſeine eigene Bevölkerung dieſen Grund⸗ ſatz ablehnt, wird die deutſche Wehrmacht von jetzt ab mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln den Widerſtand in ſolchen Orten brechen. Die deutſche Luftwaffe wird im Verein mit ſchwerer Artillerie die Maßnahmen durchfüh⸗ ren, die dazu geeignet ſind, in kurzer Zeit ſol⸗ chen Orten die Zweckloſigkeit ihres Widerſtandes klarzumachen. Die Folgen, die daraus für die Bevölkerung entſtehen, fallen ausſchließlich zur Verantwortung der polniſchen Regierung und ihrer ebenſo unfähigen wie gewiſſenloſen Heer⸗ führer. Dieſe Ankündigung enthält ſomit eine letzte Warnung für die polniſche Regierung und die polniſche Heeresleitung, von ihrem ſinnloſen und völkerrechtswidrigen Verhalten Abſtaud zu nehmen.“ Dies iſt der wahre Sachverhalt. Wenn nunmehr der britiſche Premierminiſter Chamberlain behauptet, daß dieſe Ankündigung in glattem Wi⸗ derſpruch zu der Erklärung des Führers vor dem Reichstag am 1.., den Krieg nicht gegen Frauen und Kinder zu führen, ſtehe, ſo heißt dies die Dinge im wahrſten Sinne des Wortes auf den Kopf zu ſtellen. Den Krieg gegen Frauen und Kinder führen nicht Deutſchland, ſondern Polen und England, in⸗ dem ſie die polniſche Zivilbevölkerung zum Wider⸗ ſtand gegen die deutſche Armee auffordern und da⸗ mit die deutſchen Truppen zur Selbſthilfe gegen dieſe zwingen. 5 Die deutſche Armee wird auch in Zukunft keine Frauen und Kinder bombardieren, wenn dieſe Städte und Ort⸗ ſchaften und deren Zivilbevölkerung nicht zu mili⸗ täriſchen Zwecken mißbraucht werden. Ueberall da aber, wo Städte und Ortſchaften deutſchen Truppen Widerſtand leiſten, wird dieſer Widerſtand, wie es dem Völkerrecht ent⸗ ſpricht, mit den notwendigen Mitteln gebrochen werden. Dies und nichts anderes, Herr Chamberlain, ſagt die obige Ankündigung der Oberſten Heeresleitung! Wenn nun Herr Chamberlain im Unterhaus wörtlich ſagte:„Wieweit auch Hitler gehen möge, die britiſche Regierung werde niemals zum plan⸗ mäßigen Angriff auf Frauen, Kinder und Greiſe nur zu terroriſtiſchen Zwecken ſchreiten“ ſo bedeutet das— das möge Chamberlain ein für allemal wiſ⸗ ſen— für jeden Deutſchen den Höhepunkt der Heuchelei. Nicht Adolf Hitler, ſondern Herr Nerille Cham⸗ berlain iſt derjenige, der heute den Kampf gegen Frauen, Kinder und Greiſe führt durch die ſoeben verkündete, jedem Völkerrecht hohnſprechende Blockade der Nahrungsmittel für Eu ropa. hoch, während die Mö⸗Schützen in der Wanne der Kampfflugzeuge das Feuer erwidern. Jetzt ſind die Maſchinen 50 Meter hoch und nun fallen die Bomben in Reihengowurf nieder, alle zehn Meter poltert eine 50 Kilogramm⸗Sprengbombe mit⸗ ten zwiſchen die polniſchen Batterien. Schon ſind die Flugzeuge weitergeſtürmt, kurven zurück, unter⸗ nehmen einen neuen Anflug, wieder poltern die Bomben hinab und die Flugzeugbeſatzungen ſehen die grauenvolle Wirkung: Die Pferdegeſpanne raſen wild umher, ein unheimlicher Wirrwarr von ge⸗ töteten Soldaten, krepierten Pferden, umgeſtürzten Protzen iſt unten ſtanden, und doch feuern die Soldaten der angegriffenen polniſchen Batterien mit ihren Gewehren und Maſchinengewehren. Hier und da gibt es Treffer in den deutſchen Flugzeugen, aber ſie haben ſchon zu einem neuen Anflug angeſetzt! Die polniſchen Soldaten werden es nicht begreifen kön⸗ nen, daß ſie den deutſchen Flugzengen gur venig an⸗ haben können. Die Motoren ſingen weiter ihr dröhnendes Lied— und nun poltern die letzten Bomben hinab, und beim Anflug, als die Beobachter aus ihren Maſchinengewehren im Tiefflug zus nur 10 Meter Höhe ihr raſendes Feuer auf die letzten verſprengten Trupps eröffnen, iſt die ganze pol⸗ niſche Artillerieabteilung reſtlos zerſtört worden durch den Anſturm einer einzigen deutſchen Kette. Die Kampfflugzeuge kehren zurück, fliegen dicht über den deutſchen Panzertruppen, die begeiſtert ihren Kameraden in der Luft zuwinken und dann in die Fahrzeuge ſtürzen und ihren Vormarſch ſortſetzen. „Planmäßiger Rückzug?“ EP. Reval, 16. September. Mit den deutſchen militäriſchen Erfolgen in Polen beſchäftigt ſich die eſtniſche Preſſe nach wie vor in hohem Maße. Das verbreitete Blatt„Päewaleht“ ſchreibt daß die entſcheidende Rolle beim deutſchen Voomarſch motoriſierte Einheiten und die deutſche Flugwaffe geſpielt hätten, denen die Polen anſchei⸗ nend nichts Gleichwertiges entgegenzuſtellen ver⸗ mochten. Die von den Polen faſt täglich aufgeſtellte Behauptung, daß der Rückzug ſich„plan mäßig“ poll⸗ ziehe, wird von dieſem eſtniſchen Blatt in der Weiſe angezweifelt, daß es ſagt, man müſſe erſt abwarten, wie weit planmäßig der Rückzug der polniſchen Truppen hinter die Weichſel erfolgt ſei, und ob es gelingen werde, erſtmalig hinter dieſem Fluß eine zuſammenhängende Front zu bilden, die es im Ver⸗ lauf der bisherigen Kampfhandlungen noch nicht ge⸗ geben habe. Auch ſei abzuwarten, ob die polniſche Frontverkürzung das Ergebnis eines geordneten Rückzuges oder das einer Verfolgung geweſen ſei. „Pan⸗ jetzt Die amerikaniſche Luftverkehrsgeſellſchaft american Airways“ gibt bekannt, daß ſie von ahb auf ihren transatlantiſchen Linien 0 5 nen mehr befördern werde, die in irgendeiner Be⸗ ziehung zu den Streitkräften der kriegführenden Staaten ſtehen. Die unſinnige Meldung des engliſchen miniſteriums, daß Deutſchland verſuche ſich ten ſtütz punkte in damerika zu ſch wurde heute von amtlichen Stellen in Argentinien, Braſilien und Uruguay aufgegriffen. In allen drei Staaten wurde nachdrücklichſt erklärt, 0 j erforderliche Schritt bereits getan word verhindern, daß irgendeine der am e J Konflikt beteiligten Mächte ſich Stützpunkte an der amerikaniſchen Küſte ſchaffen könne. Lügen⸗ 8 ta Fl E 8 1 Der amerikaniſche Staatsſekretär für die Flotte Abſicht habe, Fo, m erklärte heute, daß er nicht die die amerikaniſchen Schiffe in eines Konvoi⸗Syſtems bei Fahrten Atlantik zuſammenzufaſſen. Di Schiffe, ſo ſagte er, werden ſo ſorg net werden, daß ein Verſehen ausg. * Die fapaniſche Regierung hat neue Paß⸗ beſtimmungen herausgegeben, die Fahrten japa⸗ niſcher Staatsangehöriger nach Eu ropa beträchtlich erſchweren. K Von amtlicher britiſcher Stelle wird mit⸗ geteilt, daß der engliſche König den Rabbiner n in Paläſtina für die Treueverſicherung, die ſie dem engliſchen Miniſterpräſidenten abgegeben hatten, ſeinen herzlichen Dank übermittelt hat. Die Rab⸗ biner hatten Herrn Chamberlain mitgetetlt, daß ſie „für Englands Sieg in ſeinem heldenhaften Kumpf“ beteten und ſie ihren Segen erteilten. Der engliſche Innenminiſter hat erklärt, daß die deutſch⸗engliſche Kameradſchaft und der Anglo⸗German Cirele aufgelöſt worden ſeien. Das Londoner Büro des Deutſchen Akademiſchen Aus⸗ tauſchdienſtes ſei in Anflöſung begriffen und die Zeitſchrift„Anglo⸗German Review“ eingeſtellt. * Das auſtraliſche Kabinett, das als erſtes unter dem Miniſterium der Dominien ſich auf Cham⸗ berlains Seite geſtellt hatte, hat den Haushalt für Landesperteidigung um 12 Millionen auf Mil⸗ lionen erhöht und ferner beſchloſſen,„für Milttär⸗ dienſte in Auſtralien und Ueberſee“ insgeſamt eine Freiwilligen⸗Armee von 20000 Mann aufzuſtellen. 816 Die belgiſchen Gaſtſtätten betriebe werden nach einer Anordnung der Regierung in Zu⸗ kunft zwiſchen 14.30 Uhr und 17 Uhr ſowie ab 21.80 Uhr geſchloſſen ſein. Abänderungen können von den Provinzgouverneuren in Uebereinſtimmung mit den Militärbehörden vorgenommen werden. von Reſtaurants und Kaffees ſind dringend dahin vorſtellig geworden, man möge ihnen ermöglichen, die Gaſtſtätten bis Mitternacht offen zu halten. Endlich aus Warſchau enkronnen dnb. Preßburg, 16. September. Ein Teil der Mitglieder der ſlowakiſchen Geſandtſchaſt in Warſchau iſt nunmehr nach ungeheuren Strapazen in Rumänien N, Die B eingetroff von wo ſie ſich über Budapeſt nach Preßburg zuxrück⸗ begeben. In ihrem erſten Bericht teilten die glücklich der polniſchen Hölle Entronnenen mit, daß ſie vielfach ſogar Tätlichkeiten ausgeſetzt waren. Von einigen Mitgliedern der flowakiſchen Geſandtſchaft fehlt noch immer jede Spur. Paraguay neutral. Der Präſident der Republik Paraguay hat die Neutralität Paraguays im euro⸗ päiſchen Konflikt erklärt. deere, Mie für die Familien geſorgt wird Die Anſpruchsberechtigten, die Art und Höhe der Beihilfen Der nationalſozialiſtiſche Staat hat alle Vorſorge dafür getroffen, daß durch ein umfangreiches Syſtem der Familienfürſorge den Einberufenen die Sorge um ihre Lieben diesmal, anders als im Weltkriege abgenommen wird. Anſpruch auf die Familienunterſtützung haben außer der Ehefrau und den ehelichen Kindern auch Eltern, Enkel und Pflegekinder oder Ge⸗ ſchwiſter, die mit dem Einberufenen in Hausge⸗ meinſchaſt lebten und deren Lebensunterhalt er mindeſtens bis zur Hälfte beſtritten hat. „Es iſt ratſam, den Unterſtützungsantrag per⸗ ſönlich zu ſtellen und dabei die erforderlichen Aus⸗ weiſe mitzubringen, das Familienſtammbuch oder eine ſouſtige ſtandesamtliche Unterlage, den hierfür vorgeſehenen Sonderabſchnitt des Einberufungsbe⸗ fehls, eine Beſcheinigung des Arbeitgebers über den bisherigen monatlichen Verdienſt des Einberufenen und eine Erklärung des Arbeitgebers, ob er bereit iſt, eine Familienzuwendung zu machen, ſowie nicht zuletzt eine Unterlage, aus der ſich die Höhe der Miete ergibt. Bei ſelbſtändigen Gewerbetreibenden wird das bisherige Einkommen durch den Einkom⸗ menſteuerbeſcheid nachgewieſen. Die Höhe der Unterſtützung nimmt auf die bis⸗ herigen Lebensverhältniſſe Rückſicht. Natürlich iſt die Höhe der Auszahlungen den örtlichen Ver⸗ hältniſſen angepaßt und deshalb in den Großſtädten, in denen das Le⸗ ben teuerer iſt höher, als in Kleinſtädten oder auf dem Lande. In einer beſtimmten deutſchen Groß⸗ ſtadt erhält die Ehefrau des Eingezogenen als Richt⸗ ſatz monatlich 69 Mark für ſich und für ſedes Kind tber 16 Jahren, das noch nicht ſelbſt verdient, 34,50 Mark. Für Kinder unter 16 Jahren ſtehen ihr je 21 Mark zur Verfügung. Iſt der Einberufene un⸗ verheiratet und unterſtützte er bisher ſeine Eltern, ſo bekommt der unterſtützungsberechtigte Vater 69 Mark und die Mutter 34,50 Mark. Zu dieſen Be⸗ trägen kommt noch die Mietbeihilfe, die ſich nach dem jeweils berechtigten Wohnbedarf richlet, ſo daß alſo die Miete in voller Höhe für alle Wohnungen bezahlt wird, deren Größe und Art der Perſonen⸗ zahl und dem Alter ſowie Geſundheitszuſtand der Familienmitglieder entſprechend iſt. Selbſtverſtänd⸗ lich ſtehen auch Beihilfen bei Krankheit, Schwan⸗ gerſchaft oder Geburt zur Verfügung. 5 Im Hinblick auf die fetzt beſonders knappen Ar⸗ beitskräfte wird es begrüßt, wenn die Unter⸗ ſtützungsberechtigten ſich ihren Lebensunterhalt keil⸗ weiſe ſelbſt verdienen. Das Einkommen von Frauen, die während der Einberufung ihrer Männer einer Beſchäftigung nachgehen, wird nur zu einem kleinen Teil auf die Familienunterſtützung angerechnet. eee Auch Fabriken und Gewerbebetriebe müſſen verdunkeln Im Rahmen der allgemeinen Verdankelung haben Fabrikbetriebe und Gewerbebetriebe und ſonſtige Anlagen ihre Betriebsſtätten fort nach den Luftſchutzvorſchriften zu verdunkeln. Soweit die erforderlichen Verdunkelungsmaßnahmen noch nicht durchgeführt ſein ſollten, haben dieſe Betriebe ihre Arbeiten mit Einbruch der Dunkelheit ſo lange einzuſtellen, bis ihre Verdunke⸗ lungs maßnahmen vollſtän dig durch⸗ geführt sind. Der Chef der Zivilverwaltung beim AOK. 1 hat nochmals ausdrücklich auf die Ein⸗ haltung dieſer Beſtimmungen hingewieſen, da im Falle einer Zuwiderhandlung unnachſichtlich mit Be⸗ ſtrafungen eingeſchritten wird. Bezugsſcheine für Tierhalter! Stehen Tierhaltern zur Verſorgung der Tiere nicht genügend Futtermittel zur Verfügung, ſo er⸗ halten ſie von den Ernährungsämtern auf Grund der Verordnung über die öffentliche Bewirtſchaftung von Getreide, Futtermitteln und ſonſtigen landwirtk⸗ ſchaftlichen Erzeugniſſen vom 7. September 1939 Be⸗ zugsſcheine, die zum Bezug von Futtermitteln auf halle). Grund der vom Reichsminiſter zur Ernährung uns Land wirtſchaft feſtgeſetzten Höchſtmengen berechtigen, Gewerbliche oder ſonſtige nicht landwirtſchaftliche Tierhalter haben den Ernährungsämtern Art und Menge der Futtermittel anzugeben, die aus dem eigenen Betrieb anfallen und zur Verſorgung der Tiere zur Verfügung ſtehen. Das Ernährungsamt beſtimmt nach näherer An⸗ 19 085 90 des Landes⸗ oder Provinzialernährungs⸗ amtes Art und Menge der Futtermittel, die von den Tierhaltern trotz der Beſchlagnahme innerhalb eines von ihm beſtimmten Zeitraum verfüttert werden dürfen. zen Forſchungsbetrieb bleibt aufrechterhalten Nach Anordnung des Badiſchen Miniſteriums des Kultus und Unterricht wird der Forſcheugsbetrieb in den wiſſenſchaftlichen Inſtituten und Seminaren der Univerſität Heidelberg ſowie in den Kli⸗ niken der Univerſität Heidelberg nach Maßgaben der verfügbaren Kräfte aufrechterhalten. Der Lehrbe⸗ trieb des Dolmetſcherinſtituts wird in vollem Um fange durchgeführt. Die bisher der Oeffentlichkeit zztr Verfügung ſtehenden Einrichtungen der Uni⸗ verſität Heidelberg bleiben auch weiterhin geöffnet (3. B. die Univerſitätsbibliothek, akademiſche Leſe⸗ 1 f fronten hin, ganz beſonders aber nach der fenſter allzuhäufig wahrnehmbar. Während reiche Geſchäfts⸗ und Privathäuser ſcheckige wie völlig unnütze 4. Seite/ Nummer 418 Samstag, 16. September 1939 Mannheim, 16. September. Es wird noch immer geoͤichtel Allerdings ſoll nicht vom Dichten mehr oder weniger aut gemeinter Poeterei die Rede ſein, ſon⸗ dern vom Dichten der Tür⸗ Fenſter⸗ und vor allem der Kelleröffnungen menſchlicher Behauſungen, das als leider ſehr notwendige Begleiterſcheinung eines modernen Krieges gegenwärtig in verſchiedenen Stadtvierteln wahrgenommen werden kann. Es wurde zwar ſchon gleich bei Beginn der dem deut⸗ ſchen Volk aufgezwungenen Kampfhandlungen be⸗ hördlicherſeits auf die ſofortige Inangriffnahme der Schutzmaßregeln gegen Bomben⸗ und Gasangriffe aus der Luft gedrängt und der überwiegende Teil der Mannheimer Bevölkerung war vernünftig genug, deren Notwendigkeit einzuſehen und ſie als⸗ bald praktiſch zu betätigen. Aber wie in allen Fäl⸗ len nicht unmittelbarer Gefahr gibt es auch jetzt wie⸗ der eine Anzahl Volksgenoſſen, die, allen Aufforde⸗ rungen und Mahnungen trotzend, entweder aus Bequemlichkeit oder auch aus überheblichem Selbſt⸗ bewußtſein der Anſicht ſind, die obrigkeitlichen Vor⸗ ſchriften ſeien nur„für die andern“ da. Mit die⸗ ſen ſchwer belehrbaren Leuten haben die Luftſchutz⸗ warte ihre liebe Not: viel Zeitverluſt und Aerger, bis ſie bei den betreffenden Hauseigentümern, ⸗Ver⸗ waltern oder Bewohnern den Gemeinſchaftsgeiſt ge⸗ Knöpfe- Schließen- Gürtel Schneiderei- Artikel im Spezial Geschäft Carl Baur-N 2, 9 weckt und ſoweit gebracht haben, die erforderlichen Sicherungen für das eigene und für das Leben der Mitbewohner zu treſſen. In der Hauptſache aus den angeführten Gründen wird alſo immer noch da und dort gedichtet, genauer ausgedrückt:„abgedichtet“? vorwiegend an den Kellerfenſtern. Aber wie in vielen Fällen! Darüber darf des Sängers Höflichkeit nicht ſchweigen. Wir wieſen vor kurzem an dieſer Stelle auf die mangel⸗ hafte Verdunkelung mancher Fenſter an den Häuſer⸗ Hofſeite beſſer gewonden, von dickköpfigen Hinterſaſſen abge⸗ zu. Es iſt ſeitdem erheblich einigen wenigen ſehen. Die gleiche Erſcheinung unzureichenden Ver⸗ ſtändniſſes iſt auch bei der Abdichtung der Keller⸗ neben zahl⸗ ihre Luftſchutz⸗ keller in vorbildlicher Weiſe und auf die verſchie⸗ denſte Art gegen das Eindringen tödlicher Gaſe— worauf es in erſter Linie ja ankommt— und gegen Geſchoßſplitter und Sprengſtücke ſicherten, weiſt ein Großteil der Kelleröffnungen eine ebenſo bunt⸗ „Abdichtung“ auf. 8 erübrigt ſich, das verwendete Material: von in die Kelleröffnungen ohne jedes Bindemittel hinein⸗ geſchobenen Pflaſter⸗, Rau⸗ und Ziegelſteinen ange⸗ fängen bis zu mürben Lumpen und Zeitungspapier uſw., einzeln aufzuzählen oder auf aus Bettbezzügen heſtehende„Sandſäcke“ hinzuweiſen, die das Keller⸗ fenſter nur bis zu halber Höhe ausfüllen und nicht ſelten von Bubenhand aufgeſchlitzt werden,— das den ſtaatlichen und ſtädtiſchen Gebäuden auch Unzulängliche wird hier Ereignis. Das einfache Schließen der vielfach verlotterten ßölzernen und eiſernen Kellerläden genſiat auch nicht. Die beſte Abdichtung geſchieht zweifellos mit einer äußeren Bretterverſchalung; zwiſchen dieſe und dem Keller⸗ fenſter kommt eine genügend dichte Sandſchicht und hinter dem Fenſter muß dann noch eine zweite Ab⸗ dichtung angebracht werden, die aus alten Stoffen, ſchließlich auch aus zuſammengeballtem Papier be⸗ ſtehen kann und jedes Eindringen von Giftgas un⸗ möglich macht. Weis ſonſt noch im Luftſchutzraum an Sicher⸗ feitsvorrichtungen vorhanden ſein muß, darüber be⸗ lehrt das jedem Woßnungsinhaber behändigte „Luftſchutzmerkblatt“. Freiwillige! Die bewaffneten Einheiten der /, die Schulter an Schulter mit unſerer Wehrmacht zur Verteidi⸗ gung des Landes eingeſetzt ſind, ſtellen einmalig eine Anzahl von Freiwilligen der Jahrgänge 1921 und 1922 ein. Bedingung: Volle ½ Tauglichkeit, Mindeſtgröße 168 Zentimeter mit 17 Jahren. Ferner bei„ Totenkopfſtandarten: Verpflichtung auf zwölf Jahre. Bei ½ Verfügungstruppen keine Dienſt⸗ 5 Wahl der Waffengattung ſteht rei. Auskunft und Meldung in Mannheim, C 1, 10 [Deutſches Haus). * Der NSVe⸗gindergarten in der Werftſtraße wird augenblicklich in die K⸗5 Schule verlegt. Be⸗ ſonders die werktätigen Mütter wird es intereſſie⸗ ren, daß der Betrieb dort am Montag aufgenom⸗ men werden kann. fährlich,„ weil er unſichtbar iſt und Seife vernichtet, ohne Neue Mannheimer Zeitung Zeit sein Ist ales Die Bahnhofswache vom Die Männer und Frauen vom Deutſchen Roten Kreuz ſind gewohnt, ihre Pflicht ſtill und unauffäl⸗ lig zu tun, aber gerade deshalb verdienen ſie es, daß man ihr ſegensreiches Wirken dann und wann in das rechte Licht ſetzt. Die Kriegszeit verlangt von ihnen ſelbſtverſtänd⸗ lich einen beſonderen Einſatz. So beſteht ſeit den allererſten Tagen draußen auf dem Hauptbahnhof eine Wache, deren Dienſt bei Tag und Nacht nicht abreißt. Dieſe Wache iſt natürlich recht kopfſtark und mit dem„Wachdienſt“ allein iſt es keinesfalls getan. Ihre größte Aufgabe iſt die Verpflegung der durch⸗ fahrenden Truppen. Die Soldaten bekommen Kaffee und Tee, belegte Brote und in beſonderen Fällen auch warme Mahlzeiten. Die Bereitſchafts⸗ küche in der Alphornſtraße iſt jetzt dauernd auf Draht, das heißt, ſie iſt in der Lage, auch bei ganz kurzer Anmeldezeit die erforderlichen Portionen zu beſchaffen, Güte und Schmackhaftigkeit ſind dabei Ehrenſache. Daß die Soldaten mit der Betreuung durch das Rote Kreuz auf dem Mannheimer Haupt⸗ 0 bahnhof zufrieden ſind das beweiſen die Worte des Lobes und nicht zuletzt ein Anerkennungsſchreiben, das ein Offizier im Auftrag ſeiner Truppe über⸗ mittelte. Es war ſchon eine ſchwere Arbeit, die Wache ein⸗ zurichten. Dank der glänzenden Unterſtützung durch die Eiſenbahnverwaltung und die maßgebenden Leute von der Bahnhofswirtſchaft wurde es in denkbar kurzer Zeit geſchafft. Die Empore des Kaffees— das Kaffee ſelbſt bleibt für den normalen Publikumsverkehr bis 18 Uhr ge⸗ öffnet— iſt der Aufenthaltsraum für den Wach⸗ führer, der überhaupt nicht abgelöſt wird und ſiih deshalb für eine ganz diskrete Schlafgelegenheit ge⸗ ſorgt hat, und für die 15 Helferinnen. Für dieſe Frauen iſt ſelbſtverſtändlich Ablöſung notwendig weil ja die meiſten berufstätig ſind und nur ihre Freizeit zur Verfügung ſtellen können. Etwas anderes iſt der Fall bei den 12 Helfern. Sie haben jeweils örei Stunden Dienſt im ehemali⸗ gen Warteſaal zweiter Klaſſe und ſechs Stunden Deutschen Roten Kreuz Bedarfsfall verzichten ſie auch noch auf einen Teil ihrer Ruhezeit. Kaffee, Warteſaal, Fahrplanraum haben in der neuen Zeit einen neuen Zweck erhalten, aber auch das frühere Weinzimmer wurde einer anderen Be⸗ ſtimmung zugeführt. Wo früher die Gläſer klan⸗ gen iſt jetzt peinlichſte Ruhe, die Fröhlichkeit iſt dem Ernſt gewichen, aus dem Weinzimmer wurde ein zwar einfaches aber allen Anforderungen genügen⸗ des und unter allen hygieniſchen Geſichtspunkten ein⸗ gerichtetes Aerztezimmer. Kleinere Operationen können hier ohne Bedenken durchgeführt werden, der Arzt iſt ſogleich zur Stelle. Das eigentliche Kranken⸗ und Verbandszimmer iſt das vorhin erwähnte Wachlokal der Helfer, alſo der verfloſſene Warteſaal zweiter Klaſſe. Man merkt es gleich an den vorhandenen Tragbahren, Ruheſtätten, Bänken und Decken. Mancher wird ſich fragen, ob das alles für die durchfahrenden Truppen beſtimmt iſt. Jawohl, auch für die Truppen, in der Hauptſache aber für die Rückwanderer, denn ihre ſanitäre Betreuung iſt gleichfalls Aufgabe der Bahnhofswache vom Roten Kreuz. So wird manches getan, was nicht beſonders auf⸗ fällt. Aber wie geſagt, beim Deutſchen Roten Kreuz iſt die Unauffälligkeit Vorausſetzung. Iſt das Kaf⸗ fee für die Paſſanten geſchloſſen, dann beginnen im gleichen Raum Unterrichtskurſe in der erſten Hilfe, die erfreulicherweiſe ſtark gefragt ſind. Herr Burger, der Wachführer und Ver⸗ antwortliche vom ganzen Bahnhofsdienſt, leitet ſte ſozuſagen als zuſätzliche Arbeit. Ein braver Kerl iſt uns noch aufgefallen, ein junger Bäckergeſelle, der tagtäglich nach Feierabend hierherkommt, um Dienſt zu tun und meiſt erſt um Mitternacht in die Klappe kommt. Sein Wochenend, den ganzen Sonn⸗ tag eingeſchloſſen, knüpft er ſich ohnehin ab zugun⸗ ſten des Roten Kreuzes. Helfer oder Helferin beim Roten Kreuz können alle werden, die Luſt und Liebe dazu haben, wer aber nur einen Beitrag bezahlen will, dem kann auch Ruhe— im früheren Fahrplanraum des Hauptbahn⸗ geholfen werden. Wozu gibt es denn paſſive Mit⸗ hofs. Sie und ihr Führer ſind immer da, und im glieder?! eee are Der letzte Gang Abſchied von Martin Kaſtner Eine große Trauergemeinde gab Martin Kaſt⸗ ner, Betriebsführer der Motor⸗Condenſator⸗Comp. Schloz Kom.⸗Geſ. Mannheim, die letzte Ehre. An der Urne, die im Krematorium aufgeſtellt war, hat⸗ ten Sturmbannführer und andere Kameraden vom NS. mit der Fahne, die Gefolgſchaft des Unter⸗ nehmens und zahlreiche Sportfreunde des Ver⸗ blichenen ſich eingefunden. Vikar Preuß würdigte den Lebensgang Martin Kaſtners, der 1914—18 als Kriegsfreiwilliger an der Front kämpfte und mit dem Eiſernen Kreuz beider Klaſſen ausgezeichnet wurde. Einer ſchweren Operation iſt er in Leipzig erlegen, und dort wurde das, was Martin Kaſtner ſterblich war, eingeäſchert. Muſikaliſch umrahmt wurde die Feier im Krematorium von Kirchen⸗ muſikdirektor Lenz und Baritoniſt Dr. Haubold. Unter den Klängen des Liedes vom Guten Kame⸗ raden wurde die Urne vom Krematorium zum Grab getragen. Im Auftrage des erkvankten Geſchäfts⸗ führers der Motor⸗Condenſator⸗Comp. ſchilderte ſein Vertreter die Bedeutung Kaſtners für das Unterneh⸗ men, deſſen Geſchäftsbereich ihm dank ſeiner Fach⸗ kenntniſſe und Liebe zum Motor⸗Sport ganz be⸗ ſonders lag. Unermüdlich ſetzte er ſich für die Firma und ihre Erzeugniſſe ein. Weiter hielten der Betriebsobmann und Kame⸗ raden vom NSgick. ehrende Rückſchau auf Kaſtner als Gefolgſchaftsführer und Sportfachmann. a Hohes Alter. Am 17. September wird Herr Alfons Kern, Gartenſtraße 49, 79 Jahre alt. Der⸗ ſelbe iſt Gärtner von Beruf und kann noch jeden Tag bei Wind und Wetter ſeiner Arbeit nachgehen. Wir gratulieren! u Die Seckenheimer Anlage— wie die Straße vom Schlachthof bis zum Riedbahndamm genannt wird— erhält bekanntlich zwei Fahrbahnen als Einbahnſtraßen mit Rad⸗ und Gehweg, Lie durch die Gleisführung der Straßenbahn von einander ge⸗ trennt ſind. Entlang der neuen Strecke der Straßen⸗ bahn vom Schlachthof bis zum Stadion ſind beide Fahrſtraßen fertig; die rechtsſeitige jedoch nur bis zur Höhe der Rhein⸗Neckar⸗Halle, wo die Fahrzeuge über das Gleis der Elektriſchen in die linksſeitige Fahrſtraße einbiegen müſſen. Durch den ſeit einigen Wochen erheblich verſtärkten motoriſterten Verkehr an der öſtlichen Ausfallſtraße Mannheims machte ſich die beſchleunigte Fertigſtellung der rechtsseitigen Einbahnſtraße notwendig. Es ſind deshalb gegen⸗ wärtig verſtärkte Arbeitskräfte eingeſetzt zur mög⸗ lichſt raſchen Befeſtigung der Straßen decke mit Groß⸗ pflaſter und damit zur Entlaſtung und Verkehrs⸗ ſicherheit der linksſeitigen Einbahnſtraße. Der Rad⸗ weg dürfte wohl zuſammen mit dem Fahrdamm fertiggeſtellt und an die bereits in Benützung ge⸗ nommene neue Strecke angeſchloſſen werden. Sieben Punkte, die die Hausfrau beachten ſollte! Mitgeteilt von der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel 1. Hole Deine bezugsſcheinpflichtigen Waren nur in dem Geſchäft, wo Du bisher auch gekauft haſt. Nur dann kannſt Du ordnungsgemäß bedient werden. Auch die Butter kann nur da gekauft werden, wo der Eintrag in die Kundenliſte erfolgte. 2. Bringe beim Einkauf der bezugsſcheinpflich⸗ tigen Waren immer Deine Bezugsſcheine mit; denn ohne dieſe darf grundſätzlich keine Ware verabfolgt werden. 3. Kaufe nicht erſt kurz vor Geſchäftsſchluß. Be⸗ ſorge Deine Einkäufe möglichſt frühzeitig. Dadurch vermeideſt Du unnötiges Schlangenſtehen. 4. Wenn Du warten mußt, werde nicht gleich un⸗ geduldig. Bedenke, daß Dein Kaufmann auch nur zwei Hände hat, und daß die Bedienung ſich durch die Kontrolle der Bezugsausweiſe zwangsläufig ver⸗ zögern muß.. 5 Verſuche nicht, durch falſche Angaben Deinen Kaufmann zur Herausgabe von größeren Mengen zu verleiten, als Dir zuſteht: das geht anderen Volksgenoſſen ab. 6 Beachte, daß die pro Bezugsabſchnitt feſtgeſetz⸗ ten Warenmengen nur Höchſtmengen darſtellen, auf die Du nicht unbedingten Anſpruch haſt. Dein Hruf⸗ mann iſt verpflichtet, ſeine Kundſchaft im Rahmen des augenblicklichen Vorrates, gleichmäßig bis zur jeweiligen Höchſtmenge, zu bedienen. 7. Denke daran, daß mit Verpackungsmaterial geſpart werden muß. Bringe Deine Tüten, ſoweit noch gebrauchsfähig, zum Einkauf mit. zen Der Pendelverkehr der Straßenbahn zwiſchen Luiſen⸗ und Friedrichsring iſt ſeit Freitag nach⸗ mittag aufgehoben und damit auch die Halteſtelle an der öſtlichen Ecke vom K 2. Da die neue Kreu⸗ zungskurve des Gleiſes vom Luiſenring zur Fried⸗ richsbrücke gelegt iſt, wird nunmehr der Durch⸗ gangsverkehr der Elektriſchen zwiſchen Luiſen⸗ und Friedrichsring ein dauernder ein. Die vorläufige Halteſtelle für die Wagen aus beiden Richtungen befindet ſich vor dem Zugang zum proviſoriſchen Gehweg über die Friedrichsbrücke. Infolge der ſtark befahrenen Kreuzungen Breite Straße— Friedrichsring heißt es aber für ein⸗ und ausſtei⸗ gende Fahrgäſte, an genannter Halteſtelle Vorſicht walten laſſen. Der ſüdliche, der Breiten Straße zu⸗ gekehrte Teil des Rondells iſt nahezu fertig mit Kleinpflaſter belegt. Nach Vollendung des Ganzen ſamt der Brücke, werden auch die Halteſtellen ihren praktiſchen Platz für die Dauer erhalten. Noch immer werden jährlich große Mengen Seife nutzlos vergeudet, nur weil noch nicht alle Hausfrauen das Waſſer vor dem Waſchen enthärten. Iſt es nicht erſtaunlich, daß es immer noch Hausfrauen gibt, die ſich über das wichtige Problem der Waſſerenthärtung nicht klar geworden ſind? Faſt jedes Brunnen⸗ oder Leitungswaſſer enthält einen gefährlichen Feind: den Kalk! Dieſer Feind iſt deshalb ſo ge⸗ daß es die Hausfrau gleich merken kann Dieſe Hausfrauen würden ganz erſtaunt darüber ſein 5 um wieviel beſſer die Lauge ſchäumt ihres Waſchmittels iſt, wenn ſie 15 Minuten vor Bereitung der Waſchlauge einige Handvoll Henko Bleich⸗Soda im Waſſer verrühren. Dann kann ſich nämlich keine Kalkſeife mehr bilden, und Seife und Waſchmittel werden ohne jeglichen Verluſt in Waſch⸗ und Schaumkraft umgeſetzt! Aber nicht nur Ihrem Geldbeutel 8 auch Ihrer Wäſche kommt es zugute, 4 Nimm Henko, das beim Waschen spart und Seife vor Verlust bewahrt 4 5 und um wieviel größer die Leiſtung An die Bevölkerung des Kreiſes! Unſere Soldaten, die am Weſtwall die Wacht han ten, haben au uns die Bitte gerichtet, ſie mit Zeit ſchriften, insbeſondere illuſtrierten, zu verſorgen. Um dieſen Wunſch raſch und ausreichend zu er⸗ füllen, ergeht im Einverſtänduis mit dem Standort⸗ kommandanten an die geſamte Bevölkerung die Bitte, die Zeitſchriften zu ſammeln und ſie den mit der Ein⸗ ſammlung beauftragten Hitlerjungen, die mit einem Ausweis des Bannes 171 verſehen ſind, ausäu⸗ händigen. Die Sammlung erfolgt jeweils Montagnachmit⸗ tags, und zwar erſtmals Montag, den 18. September, Die eingegangenen Exemplare werden im Sammel⸗ transport von der Kreisleitung aus an die Front befördert. Heil Hitler! Schneider, Kreisleiter. C TTTTTTFTFTGTFTbTPTGTGTFTbTbTTT. Wiedereröffnung der ſtädt. Büchereien Sämtliche ſtädtiſchen Büchereien ſind mit ſofor⸗ tiger Wirkung wieder geöffnet. Alles Nähere wolle man der amtlichen Bekanntmachung entnehmen. Die Kunſthalle wird, da die Galerie geſchloſſen iſt, im Leſeſaal und im Bibliotheksraum monatlich wechſelnde Ausstellungen von ausgezeichneten Wie⸗ dergaben von Kunſtwerken veranſtalten; zunächſt noch im September meiſterhafte Reproduktionen von Handzeichnungen von Franz Holbein dem Jüngeren. ELBEO-Stfümpfe mit Weltruf F— db Gaul ole e 85 Veranſtaltungen im Planetarium Sonntag, 17. September, 16 und 17 Uhr: Vorführung des Sternprojektors mit Lichtbildern: Ferne Sonnen im Weltraum. Montag, 18. und Dienstag, Vorführung des Sternprojektors. Mittwoch, 20. und Donnerstag, 21. September, 16 Uhr: Vorführung des Sternprofektors. Freitag, 22. September, 16 Uhr: Vorführung des Stern⸗ profektors. Sonntag, 24. September, 16 und 17 Üuhr: Planeten und Monde(Lichtbildervortrag mit Vorführung des Sternprojektors). Beſichtigung der Bilderſchau und der technischen Ein⸗ richtungen, verbunden mit einer Kurzworführung des Sternprofektors, werktags von 15 bis 16 und 17 bis 18 Uhr. Am Samstagnachmittag iſt das Planetarium ge⸗ geſchloſſen. 19. September, 16 Uhr: Filmrundſchau Ufa:„Die Frau ohne Vergangenheit“ Die Frau ohne Vergangenheit hat dennoch eine. Am⸗ ſcheinend ſogar eine dunkel belaſtete. Aber es hält ſchwer, hinter das Geheimnis zu kommen, da ein Auto⸗Unfall ihr die Erinnerung an alles, was war, geraubt hat. Wir haben alſo wieder einmal das Motiv des verlorenen. Ge⸗ dächtniſſes, das neuerdings reichlich häufig durch die Un⸗ terhaltungs⸗ und Filmliteratur geiſtert. Die aus Mög⸗ lichem und Unwahrſcheinlichem ſpannend und unterhaltſam gemiſchte Filmhandlung ſetzt mediziniſche und kriminaliſti⸗ ſche Bezirke in lebhafte Bewegung und wird im weſent⸗ lichen von der überzeugenden Darſtellungskunſt der Sibylle Schmitz getragen. Es entwickeln und entladen ſich ſtarke dramatiſche Effekte um eine geheimnisvolle Mord⸗ tat und deren Sühne, um eine Fehl⸗ und eine Doppel⸗Ehe⸗ um Teufelei und Edeltum— bis zum endlichen Triump des Glückes der gleichgeſtimmten Herzen. Man hat es mit einem ſauber und ſorgfältig georbeiteten Unterhaltungs⸗ film zu tun, deſſen feſſelnde Wirkung mehr noch der aus⸗ gezeichneten Schauſpielergemeinſchaft als dem ſtofflichen Vorwurf zu verdanken iſt. Neben Sibylle Schmitz ſteten Abbrecht Schoen hals, Bernhard Minetti lin met⸗ ſterlich geformter Charakterſtudie eines bübiſchen Schuftes) und Maria v. Tas nady(auch ſie kommt uns die in einer wenig ſympalhiſchen Rolle] in vorderſter Linie. Carl On no Eiſen bart Schauburg:„In letzter Minnte“ „In letzter Minute“ füllt das Parkett von Her erſten Minute der Vorſtellungsſerie an. Titel und Ankündigung verheißen Tempo, kriminaoliſtiſche Kitzel und einen Schuß Frohſinn. Solches Rezept wirkt, und Fritz Kirchhoff forgt für ſpannungserfüllten(wenn auch etwas abrupten) Hand⸗ lungsablauf bis zur„letzten Minute“. Um dem Kino- freund den Reitz nicht vorzeitig zu kürzen, ſei vom Aus⸗ gang der aufregenden Jagd nach dem Schieberdeviſen⸗ paket hier nichts verraten. Grich Ponto als korrekter Reichsbahnbeamter im vor⸗ zeitigen Ruheſtand, Hans Richter als erfolgreicher Rad⸗ rennfahrer, Peter Pelle, Walter Steinbeck, Günther Lüders und Ewald Wenck ſind durchweg gutgezeichnete Typen. Unter ihren Partnerinnen Elſe v. Möllendorf, Ingeborg v. Kuſſerow, Elga Brinck, Ilſe Fürſtenberg ragt Annemarie Holtz als Frau des ehrenwerten Ruhe⸗ ſtändlers heraus. 5 Mit Ablauf der letzten Sekunde dieſer„letzten Minute“ iſt freilich alles aus; nachklingt bier kein Glockenſchlag. Ganz anders iſt es mit der wunderſamen Brücke des Mit⸗ erlebens, die der wieder überaus aktuelle Tonfilm szwi⸗ ſchen uns hier im Schutz des Weſtwalls und der immer weiter vorſtürmenden Front im Oſten baut. Dazu noch ein beachtlicher Kulturfilm von Bremen, dem„Bahnhof am Meer“. Dr. Fritz Han bold, wenn Sie das Waſſer mit Hen ko Ble ich⸗So da enthärten. Dann der⸗ hindern Sie die Entſtehung der häßlichen Kalkſeife, die ſich bisher als grauer Schleier auf dem Gewebe abſetzte und es unanſehnlich und brüchig machte 2 Ohne Au Get 20 10. 8ʃ In de Samstag, 16. September 1939 — Neue Maunheimer Zeitung 5. Seite Nummer 418 daeladendsautnah Am Samstag und Sonntag, dem 16. und 17. September, führen wir in allen Haushaltungen eine Ne. Perſonenſtands⸗ aufnahme durch, die die Grundlage für die Ausgabe der neuen, ab 25. Septembe bilden wird. Zu dieſem und Hausverwaltern am Politiſchen Leiter ſogen. 1 1939 gültigen Lebensmittelkarten Zweck gehen allen Hausbeſitzer Samstag und Sonntag durch die Familienkarten zu, die von den ern Haushaltungsvorſtänden, Untermietern und Hausaugeſtell⸗ ten auf der beſchrifteten Seite in den erſten 3 Spalten (Name, Vorname, Geburtstag und ⸗Jahr) ſofort nach Er⸗ halt genau auszufüllen und dem Haus beſitzer bezw. Haus⸗ verwalter ſofort zurückzugeben ſind. ſucht, die Karten zur Abholung durch die Politi die umgehend erfolgt, bereitzuhalten. Letztere werden er hen Leiter, tag mit Da am den Vorbereitungen zur Ausgabe der nenen Lebensmittel marken begonnen werden muß, iſt genaue und raſche Aus⸗ füllung der Familienkarten unbedingt nötig. Bei ver⸗ ſpäteter Abgabe beſteht die Gefahr, daß die Haushaltungen nicht rechtzeitig im Beſitz der neuen Lebeusmittelkarten Stadt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt. ſind. 717 Sewinnauszug 5. Klaſſe 1. Deutſche Reichslokterfe Ohne Gewähr Nachdruck verboken Auf ſede gezogene Nummer ſind drei Gewinne gefallen, und zwar ſe ein I, II und III Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen gleich hohe ö ex auf die 5 „ 2 9 Apfeſwein mit Vierka-Edelhefe vergoren schmeckt wie der beste Trauben- weln. Machen auch Sie den Ver such! Vierka-Weinbuch mit allen 1 Vorschriften 25 Plennig. 95 Cenfral- Drogerie, P 1, 6 inh. Paul Bopp, vorm., Speingmann 10. Ziehungstag 13. September 1939 In der geſtrigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 8 Gewinne zu 5000 RM. 3 Gewinne zu 4000 RM. 398888 21 Gewinne zu 3000 RM. 166060 193358 315737 385074 30 Gewinne zu 2000 RM. 21004 130621 2968986 302348 315020 334946 351613 9678 33 44999 81768 90208 138284 255357 354283 132 Gewinne zu 1000 NM. 50801 55322 563385 81049 78091 120394 123891 128814 178463 235214 298804 348177 397278 899043 270 Gewinne zu 500 RM. 18981 19392 39798 39878 44491 67393 68148 99118 7900 181 8489 380 Gewinne zu 300 RM. 9087 22880 23842 24138 26104 85285 86180 87831 945365 84986 19 105 398105 21839 22826 2208 14 8 329728 847424 123166 208089 682 141102 980 298148 349256 353948 6509 8088 2397 23892 24220 34210 35288 35577 45754 51445 60038 80131 68648 79304 80947 87459 91318 109197 112831 117838 121982 338929 357887 7184 19479 9983 32988 Außerdem wurden 8558 Gewinne zu je 150 RM gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 3 Prämien zu ſe 500 000 RM, 3 Gewinne zu ſe 100 000 RM. 9 zu ſe 50 000, 6 zu ſe 40 000, 6 zu ſe 30 000, 27 zu je 20 000, 84 zu je 10 000, 195 zu ſe 5000, 284 zu ſe 4000, 546 zu ſe 3000, 1026 zu ſe 2000, 3021 zu ſe 1000, 69 72 zu je 500, 13 848 zu ſe 300, 184 023 zu je 150 NM. 11. giehungstag 14. September 1939 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 318 3 Gewinne zu 5900 RM. 123814 5 zu 10000 RM. 102128 105857 306919 18 Gewinne zu 4000 RM. 25188 32314 868016 88314 102434 288834 88807 zu 3000 RM. 5440 40659 75802 27 Gewinne zu 2000 RM. 16443 17081 28301 64254 174455 Gewinne zu! 198062 208794 239383 267877 222 9026 10190 41357 3 87 000 NM. 3 78759 82428 80420 155521 68952 68398 171349 184743 2 212 97419 21 142278 352284 371419 B49 Gewinne zu 300 RM. 18086 1644 8844 7645 823 8450 10883 16480 1 2 298 1 29977 3 104254 10603 112838 128922 139999 9 71778 73229 77957 5 11 1745 2973 7135 18439 7197 38289 9 50853 2 90762 92400 92995 98946 9 106958 158 Mannheim Handelsregiſter Amtsgericht Mannheim FG. 3b. (Für die Angaben in(1 keine Gewähr!) Mannheim, 13. September 1939. Veränderungen: B 246. Ala Anzeigen ⸗Aktien⸗ geſellſchaft, Zweigniederlaſſung Mannheim in Maunheim, Haupt⸗ ſi Berlin. Der Umtauſch der 5 Inhaberaktten zu je 20 N. in Inhaberaktien zu je 1000 R./ iſt dergeſtalt durchgeführt, daß auf je 50 Stück Inhaberaktien zu je 20 R. eine Inhaberaktie von 1000 R. // ausgegeben worden iſt. A 70, Geber& Mader in Mann⸗ heim(M 4,). Offene Handels⸗ geſellſchaft ſeit 28. März 1939 zwi⸗ ſchen Ernſt Arthur Geber, Kauf⸗ mann, N nheim, und Dr. Rolf Geber, Ingenjeur, Mannheim. Sie hat das Handelsgewerbe mit der Firma erworben. Die Einzelpro⸗ kura von Fritz Müller beſteht fort. Geſamtprokurg mit einem anderen Prokuriſten hat Karl Weber, Kauf⸗ mann. Mannheim. 32. Hellmann n. Heyd in Mannheim(Qu 1. 5/6). Komman⸗ ditgeſellſchaft ſeit 1. Januar 1939 mit Willi Röslen, Kaufmann in Mannheim, perſönlich haften⸗ dem Geſellſchaf und einem Kom⸗ manditiſten. Sie führt das Han⸗ delsgewerbe weiter. Die Firma iſt 9 geändert in: Willi Röslen Kom. ⸗ Geſ. K 321. Gebr. Kunkel in Mann⸗ heim(F 1,). Die Prokuren von Eliſabeth Kunkel geb. Hallenberger und Maria Schmitt geb. Kunkel ſind erloſchen. A 2181. Bücher& Krockenberger in Mannheim(Kirchenſtr. 20). Die offene Handelsgeſellſchaft iſt auf⸗ gelöſt. Der bisherige Geſellſchaſter Kaufmann Emil Bücher iſt Allein⸗ inhaber. Die Firma iſt geändert in: Emil Bücher. A 2186. Max Eichin in Mann⸗ heim(Philoſophenſtraße). Maria Eichin geb. Schneider, Mannheim, hat Prokura. A 2222. Becker& Co. in Laden⸗ burg. Dr. Felix Eiſele in Schries⸗ heim hat derart Geſamtprokura, daß er gemeinſam mit einem an⸗ deren Prokuriſten oder mit dem perſönlich haftenden Geſellſchafter vertretungsberechtigt iſt. Erloſchen: B 131. Opekta Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Mannheim. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 2. Auguſt 1039 wurde der Sitz nach Frankfurt a. M. verlegt. A 661. Iſidor Wallenſtein in Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. 26 014 A 1455. Hermann Pintz in Mann⸗ heim. Die Firma iſt erloſchen. Offenhallung der flüdliſchen Büchereien Mit ſoſortiger Wirkung wird der Betrieb der ſtädtiſchen Büchereien zu folgenden Zeiten wieder 1 net: Schloßbücherei: Leſeſäle: Montag bis Freitag—13 Uhr, 15 bis 19 Uhr, Samstag 9 bis 13 Uhr. Aus⸗ leihe: Montag bis Freitag 11 bis 13 Uhr, 17 bis 19 Uhr, Samstag 11 bis 13 Uhr. Volksbücherei, Zweigſtelle Neckar⸗ ſtadt: Ausleihe für Erwachſene: Montag, Mittwoch, Freitag 1 bis 17 Uhr, für Jugend: Dienstag u. Donnerstag 14—17 Uhr; Zweig⸗ ſtelle Möhlblock: Freitag 11 bis 17 Uhr. Jngendbücherei, R 7, 46: Diens⸗ tag, Mittwoch, Donnerstag 14 bis 17 Uhr. Die Ausleihe bei der Haupt⸗ bücherei, U 3, 1 beginnt erſt am 3. Oktober: Dienstag und Don⸗ nerstag 11 bis 17 Uhr. Die Leſe⸗ ſäle bleiben vorläufig geſchloſſen. Städt. Kunſthalle: Leſeſaal: Mon⸗ tag bis Samstag 10 bis 13 Uhr, 15 bis 17 Uhr, Sonntag 10 bis 13 Uhr. Muſikbücherei: Ausleihe: Diens⸗ tag und Freitag 10 bis 13 Uhr, 15 bis 18 Uhr, Mittwoch und Don⸗ nerstag 10 bis 16 Uhr. Mannheim, 15. September 1939. Der Oberbürgermeiſter ſchlag 8 doppelte Aus aunntlichen Bekonmtmachungen entnommen Eaingen Bekanntmachung Im Monat September 1999 wer⸗ den folgende Steuern fällig: 15..: Grundſtener, 6. Rate 15..: Gebäudeſonderſtener, 6. Rate Alle Steuerſchuldner, die mit üüchſtändigen Raten im Verzug ſind, werden hiermit letztmals zur Zahlung aufgefordert. Bei Zohlungsverzug werden die geſetz⸗ lichen Säumniszuſchläge mit 2 v. H. des Schuldbetrages in An⸗ rechnung gebracht. Die Mahnung der Steuern gilt, wie bereits rüher bekannt gemacht, als er⸗ folgt, wenn durch öffentlichen An⸗ an den Ortstafeln zur Zahlung aufgeſordert wird. Wer in der jetzigen Zeit, in der unſere Wehrmacht Unmögliches leiſtet, mit der Zahlung der Steu⸗ ern zurückhält, verfündigt ſich ſchwer an Volk und Vaterland. Dies gilt nicht nur bei Zurückhal⸗ ten der Steuern beim Finanzamt, ondern auch bei der Gemeinde, a die Gemeinde dann nicht in der Lage iſt, den ihr auferlegten hohen Kriegsbeitrag zu leiſten. Wenn derartige Fälle bekannt werden, müßte ich ſtrengſte Maßnahmen ergreifen. Edingen(Neckar), 12. Sept. 1939. Der Bürgermeiſter: Müller. Schwetzingen Bekanntmachung Das Deutſche Rote Kreuz(Be⸗ reitſchaft M) einſchließlich der Hilfskräfte, Standort Schwetzin⸗ gen, treten am Sonntag, den 17. September 1999, um 10 Uhr, in der Friedrichſchule zur Uebung an. Schwetzingen, 15. Sept. 1999. Der Ortspolizeiverwalter. Nockenbheim Bekanntmachung Kohlenverſorgung betr. Ich verweiſe auf den Anſchlog an der Bekanntmachungstafel. Hockenheim, 14. September 1939. Der Bürgermeiſter: Neuſchäfer. br. med, f. Römer Arzt für Naturhelverfahren Rosengartenstr. 14 Halte meine Sprechstunden 2 8* Nach mehrlähriger Ausbildung en der Kinder- abteilung des stödt. Krankenheuses hebe ſch mich als 25653 Facharzt für Kinderkrankheiten in Mannheim, Max-losenh-Str. 13, nledergelessen. . 25058 Sptechzelt: ½ 9 ½ 10, ¼ 5 Ur. Tel. 305 28 * 2 von 10-12 und 18-19 Uhr Di. 3. Jiuelli 4„ 2— Kaum ertönt das Telefon. Angesaust kommt Lechner schon Und die Scheibe, die entzwei Ist erneuert, eins- zwei- drei „Glaserei Lechner“ 8 8. 30 160 263 36 Seelische Nerwosität (Angst. Unruhe. Zwangsgedanken, drübeln, Soklaflosigkeit, Unentsohlossenhelt, Gedkohtnisschwäohe, Stottern sto.) wid üderwunden durch seelische Behandlung. Dr. jur. Worms, Mannheim Reilingen Bekanntmachung Die Sprechſtunden des Bürger⸗ meiſters werden ab ſofort wie folgt feſtgeſetzt: Täglich, ausgenommen ſamstags, vorm. von 10—12 Uhr und nachmittags von—6 Uhr. Reilingen, 14. September 1939. Der Bürgermeiſter. Gottesdienſ⸗ Ordnung Ladenburg Der Bedarf für Küchen⸗ und Ofenheizung kann für 3 Monate vorausbezogen werden. Somit können Hausßaltungen mit—2 Zimmer bis zu 3 Zentner je Haushaltungs⸗ Angehörigen und Haushaltungen mit 3 und mehr Zimmer bis zu 4% Zentner je Haushaltsangehörigen gegen Ab⸗ gabe der Kohlenmarken—4 be⸗ ziehen. Soweit eine Belieferung gegen die Kohlen morken—4 ſchon erfolgt iſt, darf der Händler die Menge ohne weitere Marken nachliefern. Gewerbetreibende und Anſtalten können auf Antrag Bezugſcheine für einen Drei⸗Monats⸗Bedarf er⸗ halten. Der Bezug von Zentral⸗ heizungskoks iſt bis auf weiteres bezugſcheinfret. Die Mieter zen⸗ trabbeheizter Räume ſind ver⸗ pflichtet, die Hälfte ihrer Kohlen⸗ marken dem Hauseigentümer ab⸗ zugeben. Haushaltungen, die ihren Win⸗ terbedarf an Kohlen oder Briketts ſchon bezogen haben, dürfen gegen Abaabe der Kohlenmorken nicht mehr beliefert werden. Ladenburg, 13. September 1939. Der Bürgermeiſter: Pohly. Vlernheim Einſtellung von Ruheſtands⸗ beamten Nach 8 5 der Verordnung über 1 auf dem Gebiet des Beamten rechts vom 1. September 1989(RC Bl. T S. 1603) haben ſich Ruheſtandsbeamte des Reiches, der Länder u. der öffentlich⸗ rechtlichen Körperſchaften, die das 70. Lebens⸗ jahr noch nicht vollendet haben, in nerhalb von drei Tagen nach der Verkündung dieſer Verordnung zur Dienſtleiſtung zu melden, ſo⸗ weit ihre Wiederverwendung nicht bereits vorgeſehen iſt. Von Jer Meldepflicht werden die Ruhe⸗ ſtandsbeamten entbunden, die nach § 8 des Geſetzes über die Wieder⸗ herſtellung des Berufsbeamten⸗ tums vom 7. April 1933 in den Ruheſtand verſetzt ſind. Ich fordere alle Ruheſtands⸗ beamte auf, ſoweit noch nicht ge⸗ ſchehen, ſofort ihrer Meldepflicht nachzufommen und ſich bei der für ihren Wohnſitz zuſtändigen unteren Verwaftungsbehörde ihrer früher. Verwaltung Dandratsamt), Hoch⸗ bauamt, Forſtamt, ſichtsamt uſw.) zu melden. Sofern eine ſolche nicht beſteht oder dieſe außerhalb des Landes ihren Sitz hat oder es ſich um frühere Ve⸗ amten der Gemeinden(Gemeinde⸗ verbände) ſowie der ſonſt. öſfent⸗ lich⸗rechtlichen Körperſchaften han⸗ delt, hat die Meldung bei der unteren Verwaltungsbehörde der allgemeinen und inneren Verwal⸗ tung zu erfolgen, und zwar in den Landkreiſen bei den Land⸗ rä ten; in den Stadtkreiſen bei den ſtaat⸗ lichen Polizeiverwaltungen. Die Meldung iſt perſönlich ab⸗ zugeben. Nur in beſonderen Aus⸗ nahmefällen(wie z. B. Krankheit, Gebrechlichkeit, beſonders weite Entfernung) kann von ber perſön⸗ lichen e abgeſehen werden. Sie hat in dieſen Fällen ſchriſtlich zu erfolgen und folgende Angaben zu enthalten: Name, Vornahme, Amtsbezeich⸗ nung, Geburtsjahr, Familienſtand Wohnort und Straße, Zeitpunkt und Grund der Verſetzung in den Ruheſtand, letzte Beſchäftigungs⸗ behörde, Art der letzten dienſtlich. Verwendung, Angabe etwaiger derzeit. Berufstätigkeit, Wünſche etwaiger Wiederverwendung. Gewerbeauf⸗ Evang. Gottes dienſtanzeiger Sonntag, den 17. September 1939. Kindergottesdienſte finden im An⸗ ichluß an d Hauptgottesdienſte ſtatt. Trinitatiskirche: ſiehe Konkordien⸗ kirche. Neckarſpitze: 10.00 Pfarrer Grimm. Konkordienkirche:.30 Uhr Vikar prinz Wilhelm · Str. 8(am Rosengarten) Fernspr. 433 30 Akten⸗Rollſchränke in Eiche, Größe Schreibmaſchinen ⸗Tiſche mit ſechs engl. Zügen u. Roll- ladenverſchluß. f Schreibtiſche RM. 98.—, 125* 220, RM. in Eichen, Aktenſchränke. Arhbelter-Spinde Preiſe au Anfrage, aut u. direkt vom Herſteller, Richard Schmidt, Büro-⸗Möbel⸗Fabrik. Rheinau, Relaisſtr. 86, am Markt⸗ platz. Fernſprecher 489 87. 140.—, 5 in Eiche 160& 80, Bürotiſche und kle 5 Wir übernehmen für unſere modernſt ein⸗ gerichtete Automobilwerkſtätte außer Dreh⸗ arbeiten 26 213 Jalosplalhedten U. löltabpkagoneg u. garantieren für ſorgfältigſte Ausführung. 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Kirche; in Mannh., St. Bonifatius, kum .15 Uhr(Standortpfr. Baur). Alt⸗Katholiſche Kirche: (Gartenſtadt):.30 Uhr. . Verwielfältigungen Zeugnisabschriften Gesuche aller Art fettigt unter billiger Berechnung an Vermittl.-Büro Klein Eegenstrage 9 Ruf 5244 25553 . —— Verwechselt täglich wohl fast jeder. indes am Geng kann man sie unter- und peter Hünneraugenleiden. Pauluskirche:.30 Pfr. Clormann; Sandhofen:.30 Pfr. Barthalomä. Gottes⸗ St. Krankenhaus: 10.30 Pfr. Haas. Diakoniſſenhaus: 10,30 Pfr. Scheel. Friedrichsfeld:.30 Pfr. Schönthal. Pfingſtberg:.00 Vikar Mühleiſen. .30 Standortpfarrer, Schloßkirche:.30.— Erlöſerkirche f scheiden, da Hans hat„Lehe wohl“ Lebewohl gegen Hühneraugen u. Hoinhauifſ 8 aufgeſtell werkſtät ere Flalimmer Tobauammer u Küchen bei billiger Berechn. fret Haus t, gegen Eheſtandsdar⸗ lehen u. begueme Monatsraten. Verlangen Sie Zeichnungen Preisliſte koſtenlos u. unverbdl. 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Danksagung Für die Blumen- und Kranzspenden. sowie für das tühlende Gedenken beim Heimgange meiner lieben au, unserer guten Mutter, Frau Sole Woll hwester Frieda für ihre liebevolle Pflege, sowie Herrn Mannheim Waldhof, den 18. September 1889. Hornstraße 6 Die frauernd Hinferbliebenen 233 Blechdose G Pflaster) 65 Pig. in Apothekeg und Drogerien. 2 Für die meiner lieben Gattin und unserer guten Mutter erwiesene An sten Dank. Mannheim, den 16. September 1939. Verschaffe Danlssagung uns anläßlich des Hinscheidens teilnahme sagen wir unseren innig Itstraße 14 Eugen Münzing und Minder ESchi- FEN Kohlen- Gas- und komb. Herde Waschkessel Darmſtadt, 7. September 1939. Der Reichsſtatthalter in Heſſen Landeszegierung 5 J. B: Reiner. Die vorſtehende Bekanntmachung bringe ich zur öffentlichen Kennt⸗ nis und empfehle den in Betracht kommenden Ruheſtandsbeamten, ihrer Meldepflicht unverzüglich zu genügen. Viernheim, 18. September 1939. Der Bürgermeiſter. 25. Ausgabe von Bezugſcheinen Die Bezugſcheine werden täglich in der Zeit von 16 bis 18 Uhr im Bürgermeiſteramt Grundbuchamt⸗ zimmer, ausgegeben. Mittwochs und ſamstags iſt keine Ausgabe. Altlußheim, 19. September 1939. Der Bürgermeiſter. 1 aus? Angeb. u. L D 78 a. Geſch. 930 im 1. Fachgeschäft Kaiserring 42 Ebestendsdepledeg 8 Gehweg ⸗ Reinigung dbernimm Aelnlgungs nzt. E. Lorenz Leneustr. 42 Fernspr. 528 11 Siatl Rarien Für die herzliche Anteilnahme beim Hinscheiden unseres lieben Vaters Adolf Minzinger sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden sprechen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank aus. Insbesondere danken wir der Gefolgschaft der Weinkellerei Kinzinger G. m. b., der Amicitia, Verein für Rasenspiele für den ebrenden Nachruf und Kranz: niederlegung. Mannheim, den 16. September 1939. Hildastraße 1 i g dem 2er Club, und dem Ceschwister Minzinger Vereine vertreten: einer 6. Seite“ Nummer 418 Neue Maunheimer Zeitung Der Sport am Sonntag Zahlreiche Fußballſpiele in allen deutſchen Gauen— Großer Preis der Reichshauptſtadt Der Aufruf des Reichsſportführers an die Gefolgſchaft des Nationalſozialiſtiſchen Reichsbundes für Leibesübun⸗ gen, in dean er den Sport als einen unerläßlichen Faktor der körperlichen, geiſtigen und ſeeliſchen Geſunderhaltung des Volkes im Kriege bezeichnet, iſt auf fruchtbaren Boden gefallen. Der kommende Sonntag bringt eine Fülle von ſportlichen Veranſtaltungen, wobei die verſchiedenen Raſen⸗ ports beſonders eindrucksvoll inErſcheinung treten. Und hier ſteht wieder der Fußball an der Spitze, denn im Laufe wurden auch in jenen Städten, Kreiſen und Gauen Spiel⸗ runden ins Leben gerufen, die bisher noch zurückſtanden. Beſonders umfangreich iſt der Spielbetrieb in den ſüd⸗ deutſchen Gauen. In Frankfurt a. M. und Offenbach a. M. nehmen unter Beteiligung der Gauligamannſchaften und der führenden Vertreter der Bezirksklaſſe die Runden⸗ kämpfe ihren Anfang. In Kaſſel beginnen die Spiele um den„Stadtpokal“, in Stuttgart und Nürnberg⸗Fürth wer⸗ den die Wettbewerbe um die Stadtmeniſterſchaft geſtartet, in München werden die Kämpfe um die Stadtmeiſterſchaft fortgeſetzt, in Mannheim gibt es ein zugkräftiges Städteſpiel zwiſchen Mannheim und Lu d⸗ wigshaſſen und in Ingolſtadt ſtehen ſich die Stadt⸗ mannſchaften von Ingolſtadbt und Augsburg gegenüber. Eine Reihe von Freundſchaftsſpielen vervollſtändigt die der vergangenen Woche umfangreiche Liſte der vorgeſehenen Spiele. nehmen auch die verſchiedenen Runden⸗Wettſpiele ihren Fortgang. Im Protektorat Böhmen und Mähren nehmen die Meiſterſchaftskämpfe ihren Fortgang und in Kopen⸗ hagen ſtehen ſich Dänemark und Finnland in einem zum nordiſchen Pokal⸗Wettbewerb zählenden Länderkampf ge⸗ genüber.— Im Haudball, Hockey und Rugby wird der Spielbetrieb ebenfalls Im Reich von Sonntag zu Sonntag lebhafter. Handball wird in faſt allen ſüddeutſchen Gauen geſpielt, im Hockey iſt man, wie ſtets, beſonders im Gau Südweſt recht eifrig und im „Hochburg“ Hannover nis verzeichnet der Rugby ſind die Kämpfe in der zu erwähnen.— Ein großes Ereig⸗ Pferdeſport, nämlich den„Großen Preis ſta det“, der auf der der Reichs hanpt⸗ Hoppegartener Rennbahn entſchieden wird. Um die 100 000 Mark bewerben ſich nur deutſche Pferde. Elxitzling, Wehr Dich, Octavianus, Blaſius, Trol⸗ lius, Organdy und Sonnenorden bilden das erleſene Feld. — Weitere Galopprennen gibt es in München, Wien und Horſt⸗Emſcher. Von den Ereigniſſen inn Aus land ſeien noch die Leichtathletikfeſte in Helſinki und Göteborg genonnt, wo die Finnen und Schweden die Weltrekorde über 10 000 Meter umd 4⸗mal⸗1500⸗Meter ſchlagen wollen! Kleine Sport-Nachrichten Der kommende Handballſonntag Die Kriegsrunde beginnt Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man auch im Handball⸗ lager ſich nicht zur Ruhe legt, weil viele Kameraden nicht mehr zur Verfügmig ſtehen und die Mannſchaften dadurch au Spielſtärke verloren haben. Nein, gerade jetzt ergibt ſich die Pflicht für alle, erſt recht ſich einzuſetzen, damit der Sportbetrieb ungeſtört weitergeht. Bei uns in Mannheim iſt es wieder ſo weit. Am vergangenen Donerstag ſaßen die Vereinsvertreter bei⸗ ſammen, ſtellten ihre Runde zuſammen und beſtimmten auch ſchon die erſten Termine. Sämtliche Mannheimer Vereine ſpielen in zwei Ab⸗ teilungen eine Doppelrunde, deſſen Sieger mit den Sie⸗ ern der Weinheimer und Schwetzinger Gruppe ſpäter den reismeiſter ermitteln. In den beiden Mannheimer Abteilungen ſind folgende SV Waldhof, Reichsbahn⸗Turnſport⸗ gemeinde, TV 1846, Poſt⸗ SV, Vfè Neckarau, Kurpfalz Jeckarau ſowie der TV Viernheim in der einen Gruppe und VfR, T 98 Seckenheim, Jahn Seckenheim, MTG, DV Friedrichsfeld, TV Edingen und Tſchaft Käfertal in der anderen Abteilung. Für den kommenden Sonntag wurde in der VfR⸗ Stafſel ſchon ein Spiel angeſetzt, wäbrend die Waldhof⸗ ſtaffel erſt am 24. September beginnt. Auf dem Poſtplatz ſpielen: Poſt⸗ SV Reichsbahn⸗Turnſportgemeinde. Es wird alſo am Sonntagfrüh gleich zum Auftakt ein intereſſantes Spiel geben, treffen doch einmal die beiden hartnäckigen Rivalen aus der Bezirksklaſſee aufeinander. Der Bf Kurpfalz Neckarau beginnt mit einem Ver⸗ einskampf gegen die Heidelberger Reichsbahn, welche mit Jugentd⸗, Frauen⸗ und Seniorenmannſchaft in Neckarau antreten wird. Nachfolgend bringen wir auch die Termine für die Mannheimer Vereine, welche ſchon feſtgelegt worden ſind: Abteilung 1: Poſt⸗Spy— Reichsbahn⸗TSch 11 Uhr. VfL Neckarau— VB Neckarau 10.30 17. September: 24. be Uhr; TV Viernheim Sp Walöhof 15 Uhr; Reichsbahn⸗ DS— TW 46 15 Uhr. Oktober: TV 46— VfB Neckarau 11 Uhr; Reichs⸗ pahn⸗DSsch— Sp Waldhof 15 Uhr; Poſt⸗SæpVB— TV Viernheim 11 Uhr. 8. Oktober: Vs Neckarau— Poſt⸗SpV 10.30 TV Viernheim— Reichsbahn⸗ Tach 15 Uhr; Sp Waldhof— VfB Neckarau 11 Uhr. 15. Oktober: TV 46— TV Viernheim 1 Uhr; BfB Neckarau— Poſt⸗Spy 11 Uhr; Sp Waldhof— Ve Neckarau 11 Uhr. 22. Oktober: Vs Neckarau 15 Uhr. 29. Oktober: TV 46— Poſt⸗Sp 11 Uhr; Vich Neckarau gegen TB Viernheim 11 Uhr; Reichsbahn⸗DSch— Bf Neckarau 15 Uhr. Spielleiter: W. Kehl⸗Mannheim, Riedfeldſtraße 35. Abteilung 2: 24. September: VfR TV Friedrichsfeld teichsbahn⸗TSch— VfB Neckarau 15 Uhr; TV 46 10.30 Uhr; Poſt⸗Sp Waldhof 10.30 98 Seckenheim— TV Edingen 15 Uhr: MT— Turner⸗ ſchaft Käfertal 10.30 Uhr. 1. Oktober: TW Friedrichsfeld— 98 Seckenheim 15 Uhr;: TV Edingen— MT 15 Uhr; Jahn Seckenheim— Bf 15 Uhr. 8. Oktober: VfR— 98 Seckenheim 10.80 Uhr; D Edingen— TW Friedrichsfebd 15 Uhr; Turnerſchaft Käfer⸗ tal— Jahn Seckenheim 10.30 Uhr. 15. Oktober: MTG V 10.30 Uhr; TV Edingen— Jahn Seckenheim 15 Uhr; TV Friedrichsfeld— Turner⸗ ſchaft Käfertal 15 Uhr. Spielleiter: Karl Schmitt⸗Mannheim, Eichendorfſtr. 38. An alle Mannheimer Schwimmer und Schwimmerinnen! Als vor nunmehr 25 Jahren der Weltkrieg ausbrach, wor es gerade die leibesübungtreibende Jugend, die in hellen Scharen zu den Fahnen eilte und ſich vielfach ge⸗ ſchloſſen freiwillig zum Dienſt mit der Waſſe ſtellte. Sie wollte in vorderſter Front ſtehen, wo das Vaterland in Gefahr war und handelte danach. Die Gedenk⸗ tafeln und die Mahnmale auf allen Sportſtätten zeugen davon, wie ſie ihre ſchwere Pflicht erfüllt hat. Nun wurde die Kriegsfackel wieder nach Deutſchland geſchleudert, um das junge, aufblühende neue Deutſchland zu vernichten. Mit vorbildlicher Diſziplin und geradezu unerhörter Entſchloſſenheit, die auch der größten Entſagung fähig iſt, nahm das deutſche Volk den Fehdehandſchuh auf, im Bewußtſein, für eine heilige und gerechte Sache za kämpfen. Viele unſerer Schwimmkameraden des Kreis⸗ gebietes Mannheim tragen den feldgrauen Rock und die Daheimgebliebenen haben die ihnen zugewieſenen Pflich⸗ ten bedingungslos zu erfüllen. Darüber aber dürfen wir unſeve große Aufgabe nicht vergeſſen! Schärfer als bisher müſſen wir unſerer Pflichten eingedenk ſein und dies be⸗ ſonders der Jugend gegenüber. Nachdem der Trainings⸗ hetrieb vorübergehend ruhte, iſt es Kreisfachwart Klein gelungen, dank des Entgegenkommens der Hallenbad⸗ verwaltung nunmehr ein Gemeinſchaftstraining durchzu⸗ führen. Dieſes zu den nachgenannten Zeiten zu beſuchen, werden alle Mannheimer Schwimmer und Schwimmerin⸗ nen aufgerufen. Die Badezeiten ſind folgende: Sonntags vormittag: 8 00—.90 Uhr(Halle 3) für Frauen und Jugend,.90—11 Uhr(Halle 3) für Männer und Jugend. Der Uebungs⸗ betrieb findet erſtmals morgen, Sonntag, ſtatt. VfL Neckarau— Phönix Mannheir Der Vis Neckarau trägt am Sonntagvormittag auf ſeinem Phatz am Waldweg ein Trainingsſpiel gegen Phö⸗ nix Mannheim aus. Uaubkls- und Samstag, 16. September 1939 MIRTSHAFIS-ZEIIUHe Weifere Erholung am Wochenende Im Börsenverlauf Grundion fest Berlin, 16. September. Die Wochenſchlußbörſe eröffnete in freundlicher Hal⸗ tung. Nach den Geldbeſchaffungsg b der letzten Tage machte ſich heute eine gewiſſe Reaktion bemerkbar, die einesteils durch das Nachlaſſen des Verkaufsdruckes, zum anderen aber auch durch Käufe der Bankenkundſchaft be⸗ ſtimmt wurde. Namentlich die in letzter Zeit ſtärker in Mitleidenſchaft gezogenen Papiere waren vielfach gut erholt. Von den im Schwankungsverkehr notierten Pa⸗ pieren hatten 29 höhere, 10 niedrigere und 11 unveränderte Kurſe aufzuweiſen. Nicht notiert wurden 23 Werte. Am Montanmarkt erholten ſich Vereinigte Stahlwerke und Hoeſch zunächſt um je, Klöckner und Rheinſtahl um je 1 v. H. Nur Harpener waren auf Zufallsangebot um 1 v. H. gedrückt. Braunkohlenwerte lagen wiederum ſehr ruhig; Deutſche Erdöl gewannen 1, Bubiag 7 v. H. Von Kaliwerten ſind Salzdetfurth mit plus 2 und Wintershall mit plus 1,25, von chemiſchen Papieren Schering mit plus 2,25 und Rütgers mit plus ½ v. H. hervorzuheben. Far⸗ ben ſtellten ſich auf unverändert 155,50. Faſt ausnahmslos höher eröffneten Elektro⸗ und Verſorgungswerte unter Führung von Schleſiſche Gas(plus), Siemens(plus 1,25) und EW Schleſien(plus 1,75 v..). Sonſt ſind mit auf⸗ fölligeren Kursbeſſerungen noch zu nennen: Zellſtoff Waldhof mit plus 2,50, Schultheiß mit plus 2 Junghans mit plus.75, Hotelbetrieb und Weſtdeutf Kaufhof mit je plus 125 und Aſchaffenburger mit plus 1½ v. H. Schwächer lagen andererſeits Allgemeine Lokal und Kraft (— 2,50), Süddeutſche Zucker(— 2) und Felten mit 1,50 v. H,). Im Börſenverlauf war der Grundton weiterhin feſt. Es machte ſich meiſtens ſeitens der Bankenkundſchaft und des berufsmäßigen Börſenhandels Kaufintereſſe geltend. So ſtiegen Daimler um 7, Mc und„ um je&., Conti⸗Gummi um 1, Geſfürel um 1, Ilſe⸗Genußſcheine, Bemberg, Berger und Rheinmetall Borſig um je 1% v. H. und Siemens um 2 v. H. Farben notierten 155, Am Kaſſakentenmarkt verlief das Geſchäft ſehr ſtill. Es waren keine nennenswerten Veränderungen zu verzeichnen. Dies gilt für Pfandbriefe, Liquidgtions⸗Pfondbriefe, Kom⸗ munal- Obligationen, Stadt⸗, Provinz⸗, Reichs⸗ und Länderanleihen. Auch in Induſtrie⸗Obligationen waren die Wertſchwankungen gering. Am variablen Rentenmarkt notierten Reichsgltbeſttz um⸗ verändert 131,50. Ebenſo blieben Steuerautſcheine J mit 97,60 auf geſtriger Baſis behauptet. Die Getreideumſchul⸗ dungsanleihe wurde mit unverändert 93 feſtgeſetzt. Geld- und Devisen marki Diskont: Reichsbank 4. Lombard 5. Privat 3 v. H. . 5 Rim 955 e de 0 15 5 ton Ge rie Bel) Brie! 5 5 1 Pfd. 9,084 9,086 9,840] 9,860 An 1P.⸗Peſo 8 0,570.574 0,570] 0,574 Auſtralten 1 nustral Pfd. x) 7,802.008 7,892].998 Belgien. 100 Belga 4 42,61 42,72 42,68[ 42, 76 Braſilſen„1 Milreis bee 0,1300 0,132 0,130] 0,132 Brit. Indien 100 fuplen) 73,18 73.32 73,18 J 73.32 Bulgarien, 100veva 6.047 3,033 3,047.053 Dänemark 100 Kronen 4 9 970 48,15 48 05 48,15 England.. 1Pfd 2 9,040] 9,960 9,94 9,950 Eiland 8 10H d 75 42 8 18 5 92 015 5055 innlandioofinn. Mk.„045 3,05„045 5,055 Sate 100 Fr. 4) 3 e 2235 2285 287 riechen! 1 5 2,35 35 855 9 5 2 132,17 1324 132,17 132,43 ran(Teheran) 100 Mels 35 14,28 14,30 14.28 14.30 Nee„ 100 1sl ger. 57%[ 35,95 36,04 35,995 30,04 talien„. 100 Lire 4413,09 13,11 13,00 13,11 e een e ee ande e alen 55 24 2,252.4 2252 Lettland.. 100 Latts 5¼[48,75 48,85 48,715 48,85 Litauen„. 100 Litas 5 41,94 42,02 41,04 42,02 Zuxemburg iogſurenb. fr 5 10,660 10.680 10,670 10.690 Neuſeetand 1 pausesl. Pfd. N) 755.992 8,008.092.008 Norwegen 100 3fkronen 3/[ 5659 356,71 56,59 56,71 Polen„ 100 gloty) 4. 2 2 25 2 5 Portugal 100 Eskudo 4% 9,261] 9,279 9,261 9,279 Rumänien.. 100 Leif 3½ 2— 5 1 3 Schweden. 100 Kr. 27 59,29 59,41 59.20 59,41 Schweiz 100 Franken 177 36,9 56,31 56,14 56,26 Spanien, 100 Pe ſeten 5 2. 5 15 Slowg fel 100 Kronen 8,59].639 8,591] 8,609 Südafrika 1 matr pfd.) J 9,9900 10,010 9,9900 10,010 Unten 9 15 95 1 15978 15982 159780 1,982 ngarn„ 100Pengö 2 292 9 5— Uruguay 1 Goldpeſo 72 0,899 0,901 0,899.001 Ver. Staaten 1 Dollar 1.491].495.4910.495 Die mit einem)) verſehenen Kurſe finden nur im inner⸗ deutſchen Verrechnungsverkehr amtl. Gebrauch. Tagesgeld unveröndert 2,5 v. H. War ſchon am geſtrigen Medio eine reibungslofe Be⸗ friedigung aller Anſprüche möglich, ſo zeigten ſich heute be⸗ ſtarke Rückflüſſe, die zu einer ſpürbaren Entlaſtung rten. Die„ ätze konnten infolgedeſſen um 95 H. ermäßigt werden. Am Wechſelmarkt Mittel Anlage in allen Abſchnitten, wechſel und unverzinslichen Schatz⸗ Der Privatdiskontſatz war mit 21 v. H. iſu ngen. un⸗ dert. m internationalen Deviſenverkehr gaben der hob⸗ ländiſche Gulden und der Schweizer Franken leicht nach. Aus dieſem Grunde erzielte das fund in Amſterdam eine Beſſerung auf etwa 7,12—14(7,04) und in Zürich auf 16,80 (16,70). Der fronzöſiſche Franken blieb unverändert, ledig⸗ lich in Amſterdam war er mit 4,0774 nach 4,05 etwas feſter. Im übrigen traten nennenswerte Veränderungen nicht ein. Hamburger Schmalzuotierungen vom 16. Sept.(Eig. .) Keine Notierungen. * 2 Großkraffwerk Mannheim Die Hauptverſammlung, in der das geſamte 6,15 Mill. Mark betragende Aktienkapital vertreten war, genehmigte einſtimmig den Abſchluß, nach dem aus 217 095(221 227) Mark Reingewinn 4(4) v. H. Dividende auf die Stamm⸗ aktien und 7(10) v. H. auf die Vorzugsaktien verteilt werden. An Stelle des verſtorbenen Auſſichtsratsmith⸗ gliedes Direktor Hoberg(Pfalzwerke Ludwigshafen) wurde Dr.⸗Ing. Friedrich Dieter Herget(Pfalzwerke Ludwigshafen] gewählt. An Stelle der Firma Price, Water⸗ houſe u. Co. wurde die Süddeutſche Reviſions⸗ und Treu⸗ hand AG, Mannheim, zum Wirtſchaftsprüfer beſtellt. Die Geſellſchaft berichtet über eine günſtige Entwick⸗ lung. Die Stromverkaufsziffer iſt auf 365 Mill. Why (i. V. 294 Mill.) geſtiegen. Noch ſtärker, nämlich um 31 v.., hat die Eigenerzeugung des Werkes zugenommen. Eine Senkung der Preiſe, die bei der ungewöhnlichen Aus⸗ nutzung der Anlage möglich wäre, konnte infolge der nach Ablauf der alten Lieferungsverträge verhältnismäßig ſtark geſtiegenen Kohlenpreiſe nicht vorgenommen werden. Die Arbeiten an den im Vorjahr in Angriff genommenen Erweiterungsbauten haben eine gewiſſe Verzögerung er⸗ litten. In der Bilanz ſtehen Anlagen nach 1080 248(254 607 Zugängen mit 26 300 679(24 458 585)& zu Buch. Anzahl gen auf Neuanlagen ſind mit 1961851(240 787) 1 aus⸗ gewieſen. Ihre Finanzierung erfolgte durch ein von den Aktionären und Stromabnehmern gewährtes Baudarlehen in Höhe von 1712 000% Auf der Aktivpſeite ſtehen weiter Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe mit 490 791(836 846) J, Wert⸗ papiere mit 526 135(247 023) /, Forderungen mit 463111(214517)% und flüſſige Mittel mit 608 973 (1 228 679) J. Die Forderungen ſind inzwiſchen eingegan⸗ gen. Unter Paſſiven betragen Grundkapital 6,15 Mill. (unv.), geſetzliche Rückloge 399 000(384 000) 4, Wertberich⸗ tigung 16 871874(15 749 871) /, Rückſtellungen 1 000 509 (1077 355) 4, Anleihen 3 456 411(3 486 821) 4, ſonſtige Verbindlichkeiten 3 143 301(1 115 498) l, darunter das er⸗ wähnte Baudarlehen mit 1,71(—), Schulden für Matertial⸗ und Strombezug mit 0,52(0,30) und Wohlfahrtsrücklage mit 0,72(0,59) Mill.]. Der Bruttoertrag iſt mit 3 608 674(8 008 149)/ gusgewieſen. Löhne und Gehälter erforderten 0,85(0,80), Albbſchreibungen 1,30(1,34), Zin⸗ ſen 0,17(0,21), Steuern 0,47(0,94) und außerordent liche Aufwendungen 0,58(0,13) Mill. I. O Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September We 2 13. 1 15 16, Abein⸗Regel 3 4 156. Rleinſeldev 2,50— 2,722 663,04 Raub.. 2,422,362, 231 Breiſach 2 0 0 80 57 250 Köln. 2,152,041, Kehl—. 555 N 8 Marau. 4 4 84.6486.57 e N Mannheim 6˙7765,68,3.65310 13.59 Mannheim 6 5.59 Teinacher Sprudel Begünstigt ihren Stoffwechsel bessere Ver- dauung unnen à8 80 Odbecklngen OLAF SOUTERWECK NN N „Sie müſſen ſich auf etwas Furchtbares gefaßt machen, Fräulein Colman! Es handelt ſich um Jack Parker, mit dem Sie vor zwei Stunden zu⸗ ſammen hierhergekommen ſind...“ „Was iſt mit ihm?“ rief ſie mit wahnwitziger Angſt.„Aber ſo ſprechen Sie doch endlich! Iſt er— Ee iſt doch nicht——?“ „Doch!“ raunte Fuhrkötter leiſe.„Jack Parker wurde vor zwei Stunden hier im Atelier erſchoſſen!“ Sie ſprang mit einem erſtickten Schrei auf und preßte die Hände vors Geſicht.„Nein! Nein!“ ſchrie ſie wild.„Das iſt nicht wahr! Das kann nicht wahr ſein! Aber ſo ſagen Sie doch, daß es nicht wahr iſt!“ „Es iſt leider ernſte, bittere Wahrheit!“ Einige Sekunden lang ſtarrte ſie mit flackernden Augen ins Leere, während ſie mit zuckenden Lip⸗ pen irre, unzuſammenhängende Worte ſtammelte. Dann fank ſie kraftlos zurück, ſchlug mit dem Kopf ſchwer auf den Tiſch und ſchluchzte heftig. Nach einer Weile geduldigen Wartens berührte Führkötter ſanft ihre Schulter.„Faſſen Sie ſich, Fräulein Colman! Ich verſtehe durchaus, wie ſchmerzvoll dieſer unerwartete Verluſt für Sie ſein muß; aber leider iſt an dem Geſchehenen nun ein⸗ mal nichts mehr zu ändern.“ Sie hob das tränenfeuchte Geſicht und ſah ihn aus verſchleierten Augen an.„Wo iſt er?“ ſchluchzte ſte.„Ich will ihn ſehen!“ N „Ich bedaure ſehr, Ihnen dieſen Wunſch vorläufig nicht erfüllen zu können. Bevor unſere Unterſu⸗ chung nicht abgeſchloſſen iſt, darf niemand an den Toten heran!“ In Lydias bleiches Geſicht ſchoß eine jähe Blut⸗ welle. Sie richtete ſich plötzlich ruckartig auf und rief, während ihre Hände vor Erregung zu zittern begannen, mit ſchriller Stimme:„Kolombek war es! Kolombek hat ihn hergelockt, um ihn umbringen zu laſſen! Wo iſt Kolombek?“ „Haben Sie Beweiſe dafür, Fräulein Colman, daß Parker durch Kolombek hierhergelockt wurde?“ „Ja, natürlich! Kolombek hat ihm doch heute früh den Brief geſchickt—!“ „Welchen Brief?“ „Worin er Jack aufforderte, hierher zu kommen. Ja, haben Sie denn den Brief nicht bei Parker ge⸗ funden? Er hatte ihn doch in der Taſche!“ Fuhrkötter ſah fragend zu Annweiler hinüber. Aber der ſchüttelte den Kopf:„Völlig ausgeſchloſſen, Herr Kriminalrat! Ich habe den Toten genau durchſucht, aber nicht den kleinſten beſchriebenen Zettel bei ihm gefunden.“ „Ich weiß aber genau, daß Parker den Brief in der Taſche hatte, als er hierher kam!“ beharrte Lydia, während ſie haſtig ihre Tränen trocknete. „Können Sie ſich vielleicht ungefähr an den Wort⸗ laut des Briefes erinnern, Fräulein Colman?“ fragte Fuhrkötter. „Sehr gut ſogar!“ rief ſie erregt.„Es waren ja nur wenige Zeilen..„Lieber Jack!“ ſtand da, „ich weiß, daß Du Dich in einer ungeheuren Gefahr befindeſt. Wenn Dir Dein Leben lieb iſt, dann komm heute vormittag um elf zu mir ins Atelier, wo ich Dich in meiner Garderobe erwarten werde! Ich weiß einen guten Ausweg aus dem Dir dro⸗ henden Unheil, den ich Dir jedoch nur perſönlich mit⸗ teilen kann. Aber Jorge dafür, daß man Dich nicht gleich erkennt!“... So ungefähr lautete der Brief!“ „Trug er keine Unterſchrift?“ „Doch!„Dein Vetter N..“, ſtand darunter!“ „War der Brief mit der Hand geſchrieben?“ „Nein, in Maſchinenſchrift. Nur die Buchſtaben N. K. waren mit Bleiſtift geſchrieben.. Außer⸗ dem lag bei dem Brief noch ein zweiter Zettel, wor⸗ auf ausführlich die Lage der Tonfilmhalle und der Weg zu Kolombeks Garderobe aufgezeichnet war.“ „Kam der Brief mit der Poſt oder durch einen 5 Boten?“ „Durch Rohrpoſt.“ „Um welche Zeit ungefähr?“ „Heute morgen um neun.“ „Woher wiſſen Sie das ſo genau?“ fragte Fuhr⸗ kötter ſchnell. Lydia ſtieß einen tiefen Seufzer aus.„Der Brief war doch an mich adreſſiert!“ antwortete ſie tonlos. „Aber als ich ihn öffnete, kam ein zweiter Umſchlag mit der Aufſchrift„An Jack Parker“ zum Vor⸗ ſchein...“ Sie ſchlug wieder die Hände vors Ge⸗ ſicht und weinte von neuem. „Der Brief wurde Ihnen alſo in Ihr Hotel ge⸗ ſchickt?“ forſchte Fuhrkötter hartnäckig weiter. Lydia nickte ſchweigend. „In welchem Hotel wohnen Sie, Fräulein Col⸗ man?“ „Penſion Tuskulum— flüſterte ſie mit trocke⸗ nen Lippen. „Daß heißt alſo, Parker hat ebenfalls dort ge⸗ wohnt?— Sie ſprang plötzlich auf und ſtieß heftig den Stuhl zurück.„Aber ſo laſſen Sie mich doch endlich zu⸗ frieden!“ rief ſie gequält. Sehen Sie denn nicht, daß ich am Ende meiner Kraft bin?“ „Doch, Fräulein Colman, das ſehe ich!“ erwiderte Fuhrkötter ſanft.„Aber ich meine es ja nur gut mit Ihnen Es muß doch Ihr eigener aufrich⸗ tiger Wunſch ſein, daß den Mörder Jack Parkers die gerechte Strafe trifft, und deshalb—— 2 Lydia ſtöhnte dumpf; ſie griff haltſuchend ins Leere und brach dann mit einem ſpitzen Aufſchrei zuſammen. Fuhrkötter fing die Ohnmächtige auf und trug ſie mit Annweilers Hilfe ins Nebenzimmer, wo ein Lederſofa ſtand. Dann beauftragte er den Hilfs⸗ kommiſſar, Dr. Horniſch herbeizuholen, der— da er augenblilich nichts Beſſeres zu tun hatte— in der Kantine beim Mittageſſen ſaß. Als Annweiler gleich darauf in Begleitung des Arztes zurückkam, ſtand Fuhrkötter am Fenſter und blickte auf den freien Platz vor der Halle, wo der zurückkehrende Utendörp gerade ſeinen Wagen ſtoppte.. Fuhrkötter unterrichtete Horniſch mit wenigen Worten und ſchloß hinter ihm die ſchalldichte Tür. Dann drehte er ſich um und deutete ſeufzend zum Fenſter:„Eva Diekhoff iſt eben angekommen! Ich fürchte, Annweiler, wir müſſen uns jetzt auf eine neue Flut von Frauentränen gefaßt machen, obwohl mir das bei leerem Magen beſonders unangenehm iſt... Uebrigens werden wir uns das Mittageſſen heute wohl verkneifen müſſen, Annweiler!“ Der Hilfskommiſſar grinſte ein wenig. Herr Kriminalrat, daß das Rauchen hier im Atelier verboten iſt!“ ſagte er ſcheinheilig.„Eine gute Zi⸗ „Schade, 5 garre eſſen!“ Fuhrkötter nahm ſeinem jüngeren Mitarbeiter dieſen Wink mit dem Zaunpfahl nicht weiter übel, Schmunzelnd zog er ſeine Zigarrentaſche.„Kein ſchlechter Gedanke! Hier im Büro ſcheint das Rau⸗ chen ja nicht verboten zu ſein. Da— ſtecken wäre kein ſchlechter Erſatz für das Mittag⸗ Sie ſich auch eine an!“ Beide hatten ihre. Zigarren gerade angebrannt, als Utendörp die Tür öffnete und Eva Diekhoff zum Eintreten nötigte. Eva ſah ein wenig bleich aus und machte einen etwas nervöſen Eindruck, aber ſonſt ſchien dieſer kurze Aufenthalt im Polizeipräſtdium ſpurlos an ihr vorübergegangen zu ſein; denn ihre Bewegungen waren genau ſo elaſtiſch und temperamentvoll, wie man es an ihr gewöhnt war. g „So, Fräulein Diekhoff!“ ſagte Fuhrkbötter, nachdem er ihr einen Platz angeboten hatte, abſicht⸗ lich heiter.„Nun erzählen Sie mal. weshalb Sie mich beſchwindelt haben!“ Eva ſah ihn mit einem ſcheuen Blick an und rutſchte unruhig hin und her.„Herr Kriminalrat — ich verſtehe Sie nicht. „Doch, Fräulein Diekhoff, Sie verſtehen mich ſogar ſehr gut! Sie können jetzt getroſt bei der Wahrheit bleiben; denn Ihre Freundin Minniger hat uns bereits erzählt, daß Sie am Montagabend bis dreiundzwanzig Uhr in Ihrer Wohnung mit Ihnen zuſammen war. Da Sie aber nicht gleichzeitig im Hotel Romeo geweſen ſein können, ſo muß ihr Geſtändnis alſo erdichtet ſein. Weshalb haben Sie dieſe falſche Ausſage gemacht, Fräulein Diethoff?“ Evas ſchwarzer Pagenkopf ſank mit dem Kinn auf die Bruſt; ſie atmete heftig, und um ihre Mund⸗ winkel begann es verdächtig zu zucken. „Fräulein Diekhoff— ich bitte Sie: Tun Sie Mir den Gefallen und fangen Sie jetzt nicht an zu wei⸗ nen!“ mahnte Fuhrkötter eindringlich.„Es ge⸗ ſchreht Ihnen ja nichts... Ich will Ihnen ſagen, weshalb Sie das falſche Geſtändnis machten: Sie wollten Ihren Verlobten ſchützen, und deshalb nahmen Sie alle Schuld auf ſich, nicht wahr?“ Eva drängte tapfer die Tränen zurück und nickte ſchweigend. 5 Gorsebung ſolgt) KOF M Milf. 5 alto Handformer And Kenmachef Samstag, 16. September 1939 Neue Mannheimer Zeitung 7. Seite/ Nummer 418 —— Elnspaltige Kleinanzeigen für Private bis zu einer Höhe von i0Oom m je mm 7 Pf., für geschäftliche Anzeigen 8 Pf., für Stellengesuche je mim S Pf. Wir suchen zum sofortigen Eintritt eine perfekte Stenotypistin Angebote mit Lichtbild sind zu richten unter N B 170 an die Geschäftsstelle d) eges Blattes. Wo feht Betriebsführer? Rontiniert. Geſchäftsmann über⸗ nimmt umſtändehalber Leitung jeglichen Betriebes. Mit allen“ kaufm. Arbeiten und techniſchen Angelegenheiten beſt. vertraut. Angebote unt. Nr. 26 210 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Fleißig., Küchen- ehrlich. mäñdchen geſucht. Gießerei Becken bach, Maunheim⸗Luzenberg. 913 zum 1. Oktbr. 39 22* Tüchtiges Madchen gesucht im Haushalt und Kochen erfahren, I kinderlieb, f. ſof, in gepfl. Haush. Soinio-aus eſucht. Putzfrau vorh. 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Mancherleti iſt inzwiſchen über die einwändfrei beſtätigte Unver⸗ ſehrtheit der berühmten„Schwarzen Mutter⸗ gottes von Tſchenſtochau“ geſchrieben wor⸗ den, ohne daß damit zugleich auch die großen reli⸗ gionsgeſchichtlichen Zuſammenhänge und die viel⸗ hundertjährigen Schickſale dieſes wundertätigen Gnadenhortes Erwähnung fanden. Das iſt umſo er⸗ ſtaunlicher, als ſich die Tradition der ſchwarzgeſich⸗ tigen Marienbildniſſe keineswegs auf dieſes eine, wennſchon bedeutendſte Zeugniz in dem polniſchen Wallfahrtsort beſchränkt, ſondern über das ganze chriſtliche Abendland verſtreut noch eine große Reihe von Beiſpielen ähnlicher Art aufweiſt. Eines davon befindet ſich unmittelbar vor den Toren Mann⸗ heims in der Wallfahrtskirche Mariä Himmel⸗ fahrt zu Oggersheim und bildet dort, als Kernſtück der on Verſchaffelts feierlichem großen Gotteshaus umhegten ſpätbarocken Loreto⸗ kapelle, auch heute noch einen bedeutſamen An⸗ ziehungspunkt. * Die Frage nach dem Urſprung der ſeltſamen Dar⸗ ſtellungsweiſe iſt nicht leicht zu beantworten, da die fromme Legende von jenem Kloſterbrand, der das dereinſt helle Antlitz der Tſchenſtochauer Mutter⸗ gottes dunkel gefärbt haben ſoll, natürlich für die vielen andern ſchwarzen Madonnenbilder keines⸗ wegs zutreffen kann. Man muß alſo ſchon weit in frühchriſtliche Zeiten zurückſchauen, um hier aus dem teilweiſe noch antkkiſch gefärbten Ritus und den Anfängen vor allem der byzantiniſchen Kir⸗ chenmalerei den„Mythos“ der ſchwarzen Madonnen herzuleiten. Als eine der vielfältig ſich verzweigen⸗ den Wurzeln mag da eine Pſalterſtelle aus der Hei⸗ ligen Schrift gelten: „Ich bin ſchwarz, aber gar lieblich, ihr Töch⸗ ter Jeruſalems.... Sehet mich nicht an, daß ich ſo ſchwarz bin; denn die Sonne hat mich ſo bekrbrännt.“ Neben dieſer unmittelbaren Zurückführung auf das Dogma werden jedoch gewiß auch allgemeine, aus andern frühen Weltreligionen übernommene Vorſtellungen oder ſogar ſorgſam ausgebildete Kulte hier eine Rolle ſpielen, ſo wie Bachofen in ſeinem geiſtvollen Werk„Urreligion und antike Symbole“ ja auch immer wieder auf die ſinnbild⸗ liche Bedeutung des Wechſels zwiſchen Weiß und Schwarz als dem hellen männlichen Lichtprinzip und dem dunklen weiblichen Prinzip der erdhaften Fruchtbarkeit hinweiſt:„Die Frau vertritt die Stelle der Erde und ſetzt der Erde Urmuttertum unter den Sterblichen fort.“ So wird es begreiflich, daß auch Maria als die Gottesgebärerin und Naturmutter, deren Weſen durch die Beigabe der Mondſichel noch deutlicher gekennzeichnet iſt, ſolchem Geſtaltwandel vom Weiß zum Schwarz unterworfen werden konnte. Zieht man nun in Betracht, daß die Mutter⸗ gottes von Tſchenſtochau von der chriſtlichen Legende ausdrücklich als ſogenanntes Lukasbild benannt wird,— alſo geradezu als ein Porträt der Maria zu deren Lebzeiten von dem Apoſtel des Herrn auf einen von Chriſtus ſelbſt geſchreinerten Tiſch in der Diese schon bekannte Aufnahme vom Gottesdienst in Anweserheit des amerikanischen Journalisten Lochner zeigt im Ikintergrund, zwischen dem Eitler, das wie in Oggersheim den Hochaltar mit dem Gnadenbild vom Chorraum abtrennt, den reich- vergoldeten KAukbau mit seinem auf Cybressenholz gemalten Bildnis der Schwarzen Muttergottes von 1 Tschenstochau. ze Muttergottes vor den Toren Mannheims Ein Gegenstück zum Gnadenbild von Tichenſtockau in der Oggersheimer Rirthe Werkſtatt des Zimmermannes Joſeph von Nazareth geſchaffen worden ſein ſoll, ſo rückt die Verbindung zu abgeklungenen Götterlehren der antiken Völ⸗ ker und deren Darſtellungsformen noch näher heran. Die exakte Kunſtwiſſenſchaft freilich vermag das auf Zypreſſenholz gemalte Bildnis von Tſchenſtochau nicht ſoweit ins Dunkel der Frühgeſchichte zurück⸗ zu verfolgen. Sie nimmt vielmehr an, daß die„Matka boska“ in ihrer durchaus öſtlich aumutenden, etwas eine aus Lindenholz geſchnitzte Plaſtik, deren dunkek⸗ gefaßte Köpfe von Mutter und Kind ſich eigenartig genug von der reichen Kleidung des goldenen Ge⸗ wandes mit dem bunt beſternten grünen Mantel ad⸗ heben. Pfalzgraf Joſeph Carl Emanuel, Erbprinz von Sulzbach und Schwiegervater des Kurfürſten Carl Theodor, hat dieſes Bildnis ſeinerzeit nach dem Muſter der berühmten Ma⸗ donna von Loreto“ anfertigen und dem Zuge In einem großen vergoldeten Wandtabernakel befindet sich das über einen Meter hohe Gnatlen- bild der Schwarzen Madonna von Oggersheim. Der herrlich geschnitzte Nischen- aufbau, ebenso wie die beiden großen Leuchter engel zur Rechten und zur Linken, ist ein Früh- werk unseres Mannheimer Meister bildhauers Paul Egell, um 1730. ſtarren Feierlicheit aus den Werkſtätten von Byzanz ſtammt, die ja ſo manche Baſilika der erſten chriſt⸗ lichen Jahrhunderte mit ihren prunkenden, groß⸗ äugigen Geſtalten der Heilsgeſchichte ausgeſtattet haben. Feſt ſteht jedenfalls, daß ſich die Schwarze Muttergottes ſeit dem Jahre 1382 im Kloſter Jasna Gora auf dem„Hellen Berge“ befindet, der damit zum Heiligen Berg Polens erklärt wurde und die⸗ ſen Ruf durch die Jahrhunderte und immer neue Schickſalsſchläge einer an blutigen Kriegen reichen Geſchichte bis auf den heutigen Tag bewahrt hat. Auf einem Hügel über dem Wartheknie liegt das Kloſter der einſtmals aus Ungarn zugewanderten Paulaner Eremiten, umd unäbläſſig ſtrömen nun ſchon ſeit faſt ſechshundert Jahren die Tauſende,— nein, die Hunderttauſende von Pilgern wallfahrend herbei, ſo daß auch jetzt noch die Induſtrie der Hei⸗ ligenbilder, Roſenkränze und Amulette als Haupt⸗ einnahmequelle der ganzen Gegend gilt. Aus der Fülle wechſelvollſter politiſcher Ereigniſſe, die das Herz des polniſchen Volkes immer feſter an ſein Nationalheiligtum gebunden haben, ragt die 38tägige Belagerung von Tſchenſtochau durch den Schweden⸗ könig Karl X. Guſtav im Jahre 1665 hervor. Auch das„Wunder an der Weichſel“ von 1920 wird der Schwarzen Muttergottes auf dem Hellen Berge zu⸗ geſchrieben. Daß aber die„deutſchen Barbaren“ ſelbſt im Kriege ſtets Achtung vor fremden Glau⸗ bensgütern bewieſen haben, ſollte die Welt eigentlich noch aus dem letzten Feldzug auf polniſchen Boden wiſſen; denn ſchon einmal tobten vor faſt genau 25 Jahren, vom 5. November bis zum 14 Dezember 1914 als Entlaſtungsoffenſive für die große Schlacht bei Lodz um Tſchenſtochau heiße Kämpfe, in denen die Armeeabteilung von Woyrſch ſich aus⸗ zeichnete, ohne daß dabei dem Gnadenbilde ein Leid geſchah 5* Einer ganz andern Welt als dieſe ſchwarze Mut⸗ tergottes unweit der deutſchen Grenze im Oſten ge⸗ hört nun die„Schwarze Madonna von Og⸗ gersheim“ an. Nicht viel mehr als zweihundert Jahre ſteht ſie an ihrem Platz, den ein von Paul Egell geſchaffener, wunderſchöner Niſchenaufbau mit zwei köſtlich gearbeiteten großen Leuchterengeln umrahmt. Im Gegenſatz zu dem byzantiniſchen Gemälde auf Cypreſſenholz iſt das Pfälzer Kleinod ſeiner Zeit folgend, auch die Kapelle dazu erbauen laſſen, um damit der an die Loreto⸗Legende ſich knüpfenden Wallfahrt in feinen Landen einen Platz einzuräumen. Die Geſchichte von der„Santa Casa“, dem Geburtshauſe Chriſti zu Nazareth, das im Jahre 1295 von Engeln über Terſat an der ſſtri⸗ ſchen Küſte, und von dort weiter über das obrta⸗ tiſche Meer nach dem in der Provinz Ancona ge⸗ legenen italieniſchen Städtchen Loreto gebracht worden ſein ſoll, war gerade in den erſten Jahr⸗ zehnten des 18. Jahrhunderts ein beliebtes Thema religiöſer Erbauung, ſo daß Nachbildungen dieſes hochgefeierten„Heiligen Hauſes“ und des darin ver⸗ wahrten, geführten Madonnenbildes zur Begründung träglicher Wallfahrten nicht ſelten waren. Von dem Madonnenbild in der Santa Casa zu Loreto wird berichtet, daß es aus Zedernholz ge⸗ ſchnitzt, mit einer Unmenge koſtbarer Edelſteine be⸗ ſetzt und mit zahlreichen wertvollen Kronen ſowie einem rieſigen Schatz an Weihegeſchenken ausgeſtat⸗ tet war. Dieſe ganze Herrlichkeit haben die Fran⸗ zoſen während des napoleoniſchen Feldzuges gegen Italien im Jahre 1798 nach Paris mitgeführt, das wundertätige Bild— allerdings ohne den Inhalt der Schatzkammer und die edelſteinbeſetzten Kronen — nach dem Frieden von Campo Formio jedoch wieder zurückgegeben, worauf es ein weiteres Jahr⸗ hundert lang die Wallfahrer in Scharen herbeilockte, bis ein Brand im Jahre 1916 das Originalbild der Madonna von Loreto zerſtörte. Die Schwarze Madonna von Oggersheim da⸗ gegen wohnt nach wie vor unverſehrt in ihrem Schrein. Sie beſitzt zwar nicht ſo viele goldene Kro⸗ nen wie ihre reicheren Schweſtern in anderen Län⸗ dern, aber dafür wiſſen Kapelle, Kirche und nicht zuletzt die Menge der Votivbilder rinas um ſie her vielerlei von Land und Leuten der pfälziſchen Hei⸗ mat auszuſagen. Manche rührende Geſchichte läßt ein⸗ ſich aus den alten Bildern ableſen, die Schutzſuchende dereinſt aus Dankbarkeit für die Erhörung ihrer Bitten oder die Rettung aus der Gefahr für Leib und Leben dem Gnadenßild geſtiftet hoben. Mit am intereſſanteſten in dieſer Fülle der Bilder und ſonſtigen Geſchenke iſt für uns Mannheimer wohl ein Votivblatt, das die Geneſung des Kurfürſten Carl gleichfalls auf den Apoſtel Lukas zurück⸗ 17. SEPTEMBER 1939 5 17 255 e e eee. 5 „„„ e ee. e 7 ee, eee, eee,., , eee, lee,, ae ee i 1 e,% 8 3. Faksimilierte Wiedergabe der Erklärung des Priors von Jasna Gora, daß die Schwarze Madonna von deutschen Kampfhandlungen unberührt geblieben ist. Theodor von ſchwerer Krankheit zum Gegenſtand hat. Die Inſchrift lautet: „Im Jahre 1744, den 28ten September, feind Ihro churfürſtliche Durchlaucht, Carl Theodor/ von einer gefährlichen Krankheit überfallen wor⸗ den wo keine Hofnung ware, dieſelbe beim Le⸗ ben zu erhalten. Tief gebeugt vom Schmerz, ſtellten ſeine treuen Unterthanen eine Prozeſſion in die Lauretaniſche Capell, nach Oggersheim an auf dem Weg in der e kam die frohe Nachricht von unſerer Durchlauchtigſten Landes⸗ Mutter Eliſabeth Auguſta, daß die Krankheit ſich geändert, augenſcheinliche Hülf erhalten, und außer Gefahr ſein Leben zu verliehren gerettet.“ So hat die„Lauretaniſche Kapell“, die ſich ſeit 1783 im Beſitz der Mannheimer Jeſuitenpatres befand, im Leben des letzten kurpfälziſchen Herrſcherpaares eine beoͤeutende Rolle geſpielt. Und wie tief ſich beſonders Eliſabeth Auguſta auch ſpäter dieſer Schöpfung ihres Vaters verbunden fühlte, das be⸗ weiſt wohl am einhelligſten der großartige blaſſi⸗ ziſtiſche Kirchenbau, den Peter Verſchaffelt in ihrem Auftrage und zur Verſchönerung ihres ſeit 1768 ſtändigen Wohnſitzes zu Oggersheim über dem alten Loreto⸗Kapellchen aufführte. Am 12. Septem⸗ ber 1774 legte die Kurfürſtin ſelbſt den Grundſtein, am 18. Oktober 1777 ſchon konnte das ſtolze Gottes⸗ haus geweiht werden. Aber nicht lange ſollte es als weithin ſichtbares Wahrzeichen der großen Manm⸗ heimer höfiſchen Architektur in ſchhnem Zuſammen⸗ klang mit dem dicht benachbarten Schloſſe bleiben. Denn in den Stürmen der fvanzöſiſchen Revolution wurden die fürſtlichen Profanbauten bis auf un⸗ ſcheinbare Reſte in Schutt und Aſche gelegt, und nur Verſchaffelts Kirche mit der Schwarzen Madonna im Innern blieb verſchont: ein letzter Nachklaug der größeren Vergangenheit zwiſchen den ſchlichten Bürgerbauten des alten, ſchickſals reichen Städtchens. i Margot Schubert. Das 85 von Egell gezeichnete Verherrlichungs⸗ blatt der Oggersneimer Maria von Loreto, von den Brüdern Klauber 1733 im Stich vervielfältigt. In der Kartusche am unteren Abschluß die Stadtansicht von Oggersheim mit der Lauretanischen Kapelle in ihrer ursprünglichen Gestalt. Unſere Bilder: Schloßmuſeum e 2. Preß(), Preſſe⸗Hoffmann(il. es 1 1 Die Frau des Tromba war bei der Frau Stadtrichters Matta geweſen. Matta iſt Richter und Tromba iſt nur Polizeihaupt⸗ mann; das müßte gewiſſe Schranken für die weib⸗ liche Einbildungskraft ſetzen, ſollte man meinen. Es ſetzt aber dieſe Schranken nicht. Die Frau des Rich⸗ ters Matta hat ein Fremdenzimmer, weil vornehme Leute zuweilen Beſuch vom Lande bekommen. Tromba bekommt zwar keinen Beſuch vom Lande, aber ſeine Frau findet, daß ſie reichlich ebenſo vor⸗ nehm iſt wie die 7 rau des Stadtrichters Matta, denn Frau Matta iſt eine reiche Fleiſcherstochter geweſen und ſie eine reiche Bäckerstochter; und deshalb iſt es notwendig, daß ſie auch ein Fremdenzimmer hat. Tromba wünſcht verſchont zu werden und wird nervös. Beppina tröſtet ihn und ſagt, wenn die Mutter erſt einmal geſtorben iſt, dann führt ſie dem Vater die Wirtſchaft, und dann bäckt ſie auch jeden Tag Eierkuchen, und wenn er ſeinen Teil nicht ganz aufißt, dann ſchadet das nichts, dann ißt ſie ihn mit. Tromba hebt ſie hoch, küßt ſie und ſagt, ſie iſt ein Engel. Die Frau wiſcht Staub im Zimmer und wirft Gegenſtände, wel 5 ſie abewiſcht, mit merklichem Knall an ihre Stelle. Das leere Zimmer hätte man nämlich; es liegt eine 55 höher auf dem Boden Und hat eine ſchöne Ausſicht, genau wie das Fremden⸗ simmer der Frau Stadtrichter Matta. Man hätte auch die Bettſtelle und die anderen Möbel. Es fehlt nur das Bett. Und ſie findet, wenn man Polizei⸗ hauptmann iſt, dann hält man einfach eine Haus⸗ ſuchung ab, und es wäre doch merkwürdig, wenn man da nicht ein Bett fände, das man mit Beſchlag belegen kann. Zolizeihauptmanns des Tromba ſagt ſich, daß er eine Gemeinheit begeht. Aber was nutzt ihm alles, er muß Ruhe haben. Er kommt nicht zum Arbeiten. Alſo, er macht eine Hausſuchung bei Lange Rübe. Lange Rübe kann ſich natürlich denken, wie die Hausſuchung zu erklä⸗ ren iſt, und macht biſſige Bemerkungen über Ehren⸗ männer, wie ſie beide, welche wiſſen, was ſie ſich ge⸗ genſeitig ſchuldig ſind über das Unvermutete des Be⸗ ſuches, und über die Mühe, welche ſich Tromba hätte ſparen können, wenn er ſeinen Wunſch gegen Lange ſtübe geäußert hätte. Tromba kann ihm nichts er⸗ widern, denn Lange Rübe hat ja recht; und ſo erfüllt er denn mit den Häſchern ſeine Pflicht, ohne Lange Rübe zu antworten. Lange Rübe kann ſich nicht ausweiſen über den Erwerb eines guten Bettes, eines Bettes mit Roßhaarmatratze umd Daunendecke, und ſo wird das Bett denn mit Beſchlag belegt. Tromba übt in den ehelichen Kämpfen die be⸗ kannte Strategie, welche man auch von anderen Ehe⸗ männern erzählt. Zunächſt wird er immer geſchla⸗ gen und muß dann den Wällen der ſiegreichen Frau erfüllen. Wenn er das aber getan hat, ſo iſt die Frau in ſchwächerer Verfaſſung, weil ihre Gei⸗ ſteskräfte in Anſpruch genommen ſind durch das Be⸗ denken, wie ſie das Gewynnene verwertet; und nun dreht er ſich um und greift ſeinerſeits an. Das Bett wird alſo gebracht; die Häſcher ſtellen die Bettſtelle auf und legen das Bett hinein, verweigern ein Trinkgeld anzunehmen und gehen mit höflichen Empfehlungen. Frau Tromba ſteht im Fremdenzim⸗ mer und überlegt, wie ſie die Vorhänge aus einem alten Stoff herſtellt; Tromba geht auf und ab, die Hände auf dem Rücken, puſtet und ſtößt abgebrochene Laute aus. Ein Gauner iſt auch ein Menſch. Lange Rübe hat nicht gleich ein Bett wieder. Wo ſoll er denn ſchlafen? Anſtändige Menſchen nehmen Rücckſichten. Tromba hat aus freien Stücken Rübe 5 wenn er wieder ein Bett habe, das geht ihn nichts an, er weiß nichts davon, er will nichts wiſſen, iſt ſeine Sache nicht. Er will nichts mehr hören von Betten. Er kann ſich nicht um jedes Bett kümmern, das es in Rom gibt. Wenn Tromba zum Kaufmann gehl und etwas kauft, der Kaufmann macht ihn doch dumm und nimmt ihm ab, was er kriegen kann, und lügt ihm noch vor, daß er ihm ſeine Wirre zur Hälfte ſchenkt. Wenn der Bauer etwas in die Stadt bringt, und die Leute haben Hunger, und es iſt nichts ſonſt auf dem Markt, dann verlangt er das dreifache, und wenn ſie es ihm geben, dann ſteckt er das zehnfache ein. Sind die denn anders als der Gauner? Aber denen hat die Polizei nichts zu ſagen, die werden vom Staat beſchützt, ja, die kom⸗ men womöglich noch und machen Anzeige, wenn ein Gauner bei ihnen geweſen iſt. Als ob der Gauner nicht auch ſein Leben in Mühe und Schweiß verdient! Und überhaupt, die Polizei lebt von den Gaunern. Wenn die Gauner nicht wären, dann brauchte man Polizei auch nicht. Das ſagt man ſich alles, wenn man ein Mann iſt. Aber ein Meib, wenn ſich ein Weib eine dumme Idee in den Kopf geſetzt hat, dann muß das geſchehen. Dann muß das geſchehen, und wenn der Himmel einſtürzt. Alles einerlei. Vielleicht denkt ſich Frau Tromba, daß ſie ja nun ihr Bett hat und daß es für die Geſundheit eines Mannes immer beſſer iſt, er tobt ſich aus, ſtatt den Aerger hinunterzuſchlucken; vielleicht iſt ſie aber auch wirklich zu ſehr mit der Frage der Garöinen beſchäft 5 jedenfalls widerspricht ſie nicht. Nach ge⸗ wöhnlicher Pſychologie müßte ja nun Trombas Zorn n en aber bei Tromba, wie bei manchen ande⸗ ren Männern, wenn ſie in ähnlichem Fall ſind, ſtei⸗ gert er ſich jetzt. Lange Rübe muß natürlich wieder ein Bett haben. Einerſeits tut ihm ja Tromba leid; Tromba kann mit den Wekbern eben nicht fertig werden; anderer⸗ ſeits iſt es Lange Rübe auch nicht zu verübeln, wenn er auf Tromba wüte nd iſt, denn eine Gemeinheit bleibt es ießlich, ihm das Bett abzuholen. Lange Rübe nimmt ſich alſo einen befreundeten Droſchkenkutſcher und fährt mit ihm zu Trombas Haus. Der Wagen hält unten, Lange Rübe ſteigt aus, tritt in das Haus, geht die Treppen hoch bis 1 nter das Dach, öffnet das Fremdenzimmer und packt das Bett in zwei mitgebrachte große Säcke. Die nimmt er auf die Schultern und geht ſtill wie⸗ der die Treppen hinunter. Man geht in ſolchem Fall bekanntlich ſtets rück⸗ wärts die Treppe hinunter; wenn jemand einen ſehen ſollte, dann kann man immer gleich ſo tun, als ſteige man nach oben und ſagt, man bringe die Säcke zu einem Herrn Francesco, der ja wohl in dieſem Hauſe wohne, mit einer ſchönen Empfehlung von Herun Auguſto. Herr Francesdo wohnt nicht in dieſem Haus,. e über Herrn Auguſto, der die einem doch ſtets die unrichtige Hausnummer nennt, ſo daß man die doppelte Arbeit hat; die Perſon, welche einem begegnet iſt, bedauert einen, daß man die ſchweren Packen ſo hoch geſchleppt hat, und gibt Einem den guten Rat, ſich lieber immer erſt unten zu erkundigen, ob man auch recht gegangen iſt; dann geht man die Treppe hinunter und hat ſeine Maſe⸗ matten in Sicherheit. Demnach geht alſo Lange hinunter. Aber die Bodentreppe iſt ſteil, und wie er eben auf der vorletzten Stuſe iſt, tritt er fehl, ſtürzt, die Säcke rollen von den Schultern, und er ſelber ſchlägt mit aller Wucht an Trombas Tür. Lange Rübe ſteht langſam auf und reibt ſich das Bein, Tromba öffnet die Tür. Rübe rückwärts W S Sie ſchrak zuſammen und fragte:„Mein Golt, was wollen denn jetzt Sie...“ Waldemar Heitfeld, groß, blond, breit, verſperrte ihr den Weg. Eine zornige Unruhe ſtand in ſeinem Geſicht. Er faßte Luiſe mit einem harten Griff an den beiden Unterarmen und fragte:„Was wollte der Zaduk von Ihnen? Ich kam mit dem Wagen am Salzufer vorbei.. ich ſah, wie der Menich auf Sie tes, Ihrem Arm faßte „Das tun Sie ja jetzt auch, Herr Doktor Heit⸗ feld!“ ſagte Luiſe. Sie hatte ſich gefaßt, ſie löſte ihre Arme aus dem feſten Griff und warf den Kopf in den Nacken. Es war eine Gebärde ſtolzer Abwehr. „Weshalb ſind Sie denn nicht gleich zu uns heran⸗ getreten ſtatt zu beobachten und mir dann nach⸗ zufahren?“ „Durfte ich das? Sie ſagten ſelbſt, wäre Jihnen bekannt.“ „Sie werden wohl geſehen haben, Herr Doktor Heitfeld, daß ich dieſon aufdringlichen Menſchen ab⸗ wies!“ Waldemar Heitfeld ſagte:„Ja. das ſah ich Und ich war ſehr froh, daß Sie es taten. Aber dann mußte ich Ihnen doch nachfahren. An der Bypücke hielt mich der Verkehr auf, ſonſt hätte ich Sie ſchon eher erreicht. Und jetzt werde ich: Sie nach Hauſe bringen!“ Er öffnete die Wagentür. Sie ein Luiſe ſchüttelte den Kopf:„Danke, Herr Doktor aber ich möchte gar nicht von Ihnen nach Hauſe gefahren werden. Ich wüßte auch nicht, daß ich außer⸗ Herr Zaduk „Ich bitte.. ſteigen halb der Geſchäftsſtunden Ihren Anordnungen zu folgen hätte!“ „Natürlich nicht trotzdem bitte ich Sie Der Ton, in dem er ſprach, machte ſeine Worte zu einer herzlichen Bitte. Eine Verlegenheit, eine plötzliche Befangenheit wehte über die Frau. Wort⸗ los nahm ſie im Wagen Platz. Waldemar Heitfeld aber fuhr nicht gleich. Er wandte ſich auf ſeinem Sitz am Steuer um und ſagte: „Wiſſen Sie, Frau Domkat, erbitten möchte, wenn Sie wollen 5 mir das erlauben 9 5 20 5 was ich wünſchte 8 M E T A B Und als ſie keine Antwort gab, ſondern ihn mit ihren dunklen Augen nur fragend anſah, fuhr er fort:„Mit Ihnen irgendwo an einem ſtillen Platz ſitzen.. bei einer Taſſe Kaffee und einer Zigarette, Und dann würde ich Sie fragen: Luiſe Domkat, wer ſind Sie eigentlich?“ „Die Sekretärin Ihres Herrn Vaters. Herr Doktor Heitfeld“, entgegnete Luiſe mit ſtrengem Ge⸗ ſicht. Doktor Heitfeld ſeufzte und wandte ſich wortlos zu ſeinem Steuer zurück. Aber dann ſagte er er konnte einfach nicht anders:„Wollte Gott, Sie zeigten mir einmal wieder ein ſo liebes Lächeln wie damals auf der Kärntner Straße!“ Der Wagen fuhr an. Aber jetzt berührte Luſſe die Schulter des vor ihr Sitzenden und beugte ſich zu ihm vor. Er wollte eben in die Hardenbergſtraße einbiegen. Jetzt hielt er noch einmal an kurz vor dem Bahnhof Zoo. Er hörte hinter ſich die Frage:„Was ſagten Sie da eben?“ Er mußte lachen. Nun wurde ſie auf einmal neu⸗ gierig. So ſind die Frauen. Er zuckte die breiten Schultern.„Ja, das haben Sie natürlich längſt ver⸗ geſſen, daß Sie mir in Wien einmal in die Arme liefen!“ „Das waren Sie?“ „Das war ich!“ Nun lag wirklich ein Lächeln um den ſchön⸗ geſchwungenen Mund. Luiſe erklärte:„An dieſen Zuſammeunſtoß erinnere ich mich natürlich. Ich kam von Balthaſar Jäckel. Ich hatte ſo unruhige Tage hinter mir. Und da hatte mir Jäckel eben die Hoff⸗ nung gemacht, vielleicht bei Ihrem Herrn Vater in Berlin dieſe Stellung zu erhalten. Ich war ſo ſroh darüber.. Und das alſo waren Sie! Welch ein Zufall N „Und wo 1 wir nun bei einer Taſſe Kaſſee weiter über dieſen merkwürdigen Zufall ſprechen? Denn hier am Bahnhof Bas kann ich mit dem Wagen nicht feſtwachſen!“ Luiſe bekam wieder ihr eruſtes Geſicht. Sie bat: „Bitte, fahren Sie mich nach Hauſe, Herr Doktor Nur ein paarmal um die Ecke. Budapeſter Straße.“ Eime Spitzbubengeſckickte von Paul Eruſt Natürlich tut lange Rübe ganz ſelbſtverſtändlich. Er beklagt ſich über die Treppe und preiſt ſein Glück, denn er hätte ſich ein Bein brechen können bei der Gelegenheit, und das hätte er dann von ſeinem guten Herzen gehabt. Da aus dieſen Ausrufen und Erklärungen nicht zu erkennen iſt, was Lange Rübe mit den beiden prallen Säcken will, ſo fragt Trom⸗ ba; Lange Rübe tut wieder ſelbſtverſtändlich und er⸗ klärt, in denen ſei doch das Bett; er habe gehört, daß der Herr Polizeihauptmann ein Bett brauche, und da er ein Bett überflüſſig habe, ſo bringe er es ihm; der Herr Polizeihauptmann könne es behal⸗ ten, ſolange er wolle, bei ihm ſei es nicht nötig, und er freue ſich ſehr, daß er dem Herrn Polizeihaupt⸗ mann die kleine Gefälligkeit erweiſen könne, als ein Ehrenmann dem anderen. Tromba denkt bei ſich, daß Lange Rübe ja ver⸗ dammt ſchnell wieder ein Bett gefunden hat, ſein Gewiſſen iſt beruhigt; einigermaßen ärgert er ſich ja über die Frechheit, daß er es ihm gleich zeigen will, aber dann kann er ihm die Frechheit auch wie⸗ der nicht übel nehmen, denn Lange Rübe ſieht doch zu komiſch aus, wie er daſteht mit dem dummen Ge⸗ ſicht. Alſo er erklärt kurz, er brauche kein Bett weiter, er ſei ſchon verſehen. Lange Rübe entſchuldigt ſich, ſetzt die Mütze wieder auf und reibt ſich das Bein. Tromba fragt, ob es ſehr weh tue. Lange Rübe erzählt, daß er mit dem Schienbein gerade auf die ſcharfe Schwellenkante geſchlagen iſt, wie er die letzte Stufe nach oben ſteigt, er hat die Engel im Himmel pfeifen hören. Tromba geht in die Stube, bringt eine Schnaps⸗ flaſche mit einem Glas heraus und gießt Lange Rübe ein. Lange Rübe dänkt mit einer höflichen Verbeugung, leert das Glas und ſtellt es Tromba wieder zu. Dann ſieht er ſeine beiden Packen an. Tromba verſteht den Blick. Er gibt Lange Rübe die Weiſung, daß er ſich auf eine Treppenſtufe ſetzt, dann legt er ihm die beiden Packen auf den Rücken; Lange Rübe erhebt ſich dankt von Herzen und geht die Treppe hinunter, wo ihn ſein Freund mit der Droſchke erwartet. Als Frau Tromba wieder in ihr Fremdenzimmer geht, fehlt das Bett. Sie ſtürzt zu ihrem Mann und erzählt es ihm. Die Vorwürfe, welche ſie ihm macht, ſind berechtigt. Daß die Gauner ſo frech ſind, ſelbſt den Polizeihauptmann zu beſtehlen, das muß denn doch an ihm liegen. Bei einem andern würden ſie mehr Furcht haben. Tromba ſieht ein, daß er den Zwiſchenfall mit Lange Rübe nicht erzählen darf, und in ſeiner Beſtürzung weiß er gar nichts zu er⸗ widern, ſondern ſchweigt, indeſſen die Frau den Uebergang zum Weinen macht. Natürlich kann Tromba jetzt nicht noch einmal Hausſuchung halten. Aber er hat auch die Aufſicht über die Gewichte und Wagen in den Kaufmanns⸗ läden. Deshalb ſchießen die Kaufleute zuſammen und kaufen ihm ein Bett, und ſo ſind denn nun alle Teile zufriedengeſtellt. Schlüsselromane Von Ernst Johann Schlüſſelromane ſind entweder ſenſationell, hiſto⸗ riſch oder ſchlecht. Sie ſind niemals einwandfrei und ſtreifen meiſt das Kriminelle. Sie ſind umfangreich und geſchwätzig—— welch eine verabſcheuungswerte Sorte von Literatur, denkt man. Kann man ihnen dennoch ſein Herz ſchenken? Man kann es. Ohne ſich dieſer Neigung ſchämen zu müſſen, tut man doch gut daran, ihre unmittel⸗ baren Ausbrüche zu verbergen, um für Stunden, da man ſich ſelber ſchi bach werden ſieht, oder da Freunde ſtürmiſch eine Entſchuldigung fordern, gute Gründe vorrätig zu haben. Nachſicht für illegitime Lieb⸗ ſchaften der Literatur.„Ich liebe die Schlüſſel⸗ romane!“ könnte man bei Bedarf ausrufen,„ſie ſind ſo unbarmherzig konſeguent“ Und damit hätte man den Verteidigern der aus der Luft gegriffenen Ge⸗ ſtalten und der zu Unwahrſcheinlichkeiten zuſammen⸗ getragenen Hirngeſpinſte gewiß einen empfindlichen Schlag verſetzt. Nicht wahr, wie das Leben ſelbſt ſind die Schlüſſelromane aus unbegreiflichen Augen⸗ blicken offenbarer Willkür zuſammengeſetzt. Sie ſind da, ohne ſich auch um ihre Verwertbarkeit zu kümmern. Ja, um dieſe Einſicht deutlicher zu ma⸗ chen, als ſie es vielleicht verdient, kann man ſagen, Haß jeder von uns unausgeſetzt darüber wacht, daß der Schlüſſel zum eigenen Schlüſſelroman nicht Un⸗ befugten in die Hände fällt. Oft iſt man ſelbſt der Unbefugteſte von allen— doch das, im Zeitalter, da Zwanzigfährige ihr Daſein beſchreiben wie früher Stelgzigfäßrige ihre Epoche, nur nebenbei. Seht das Gewühl in der Friedrichſtraße nach⸗ mittags um halb ſechs und ſeht in die Taſche des Landbriefträgers: es wimmelt von unaufgeſchloſſe⸗ nen Romanen. Tauſend gegen eins, es ſind ſpan⸗ nende und niederdrückende Seiten, die man da um⸗ wenden könnte, geſcheite wie von Fontane, phantaſie⸗ volle, ſchauerhafte, geheimnisxreiche, nicht enden⸗ wollende, ſolche bei denen die Rechnung aufgeht wie bei Guſtay Freytog, und heillos verſtrickte zärtl iche und derb mit der Liebeswahrheit umgehende; Seiten, jüüber denen der kühle Glanz der Leidenſchaft Stendhals liegt, von einer Feuerſeele geſchrieben, und unbeholfene Abſchlüſſe mit dem Leben. Aber das Gemfihl in der Friedrichſtraße verläuft ſich, der Landbriefträger kehrt vom Beſtellgang nach Hauſe, Herzen mit neuer Müdigkeit oder neuer Luſt bedacht. Die Leben vergehen, und die Schlüſſel dazu werden nicht ausgeliefert. Selten geſchieht es. Worauf die Welt mit Em⸗ pörung antwortet und lieber ärgerlich wird, denn ein Lächeln zu haben für einen Vorgang, der micht einmal unter allen Umſtänden eine Diskretion be⸗ deutet. So eiferſüchtig 115 jedermann ſeinen eige⸗ nen Schlüſſel bewacht, ſo läßt es ſich doch nicht leug⸗ nen, daß die Welt ein Anrecht hat auf die auf brei⸗ ten Straßen herausfordernd umherliegenden, ebenſo wie auf die in verſteckten Niſchen zufällig geſunde⸗ nen. Aber ein für allemal bleibt es verdammens⸗ wert, Gedächtniſſe von Kammerdienern als Fund⸗ gruben herzurichten. Mit dieſer Einſchränkung fällt es nicht allzu ſchwer, für die Berechtigung der Schlüſſelromane einzuſtehen. Das unbekümmerte Leben ſelbſt hat ſie meiſt hervorgebracht, und heutzutage ſcheinen ſie nur deshalb ſo ſelten, weil ſie ſich hinter der nüchternen Andeutung„Tatſachenbericht“ verbergen. Schlüſſel⸗ romane ſind nichts anderes als nicht zugegebene Tat⸗ ſachenberichte,„Prinz Kuckuck“ nicht anders, als eine phantaſievolle Großreportage aus dem Leben eines reichen jungen Mannes. Es wird auch weiterhin Schlüſſelromane geben. Iſt es nicht ſeltſam: gerade dieſe Gattung der Lite⸗ ratur, die von je eine Reihe vom Kräften auf den Plan ruft, ſie im Keime zu erſticken, iſt mit In⸗ brunſt, Energie und ganz ohne Anmut dabei, ſich ſelber im Keim zu erſticken. Das Schlüſſelroman⸗ Rohmaterial von heute hat ſich der nächſtbeſten Ge⸗ legenheit, dem Tatſachenbericht verkauft, und es kommt um in der Gefahr der Drehbücher. Filme ſind häufiger indiskret als man es weiß. Sie ſind es kaum in Einzelheiten, ſie ſimd es im großen gan⸗ zen, im Keim. Nicht jeder Schlüſſelroman⸗ Keim wird ein Film. Wo kämen wir am Ende hin? Aber faſt feder Film birgt einen Schlüſſelroman in ſich. Auch zu den geſchriebenen Schlüſſelromanen hat tatſächlich der Film in den letzten Jahrzehnten den meiſten Stoff geliefert. Vermutlich tat er es aus jener Rache die allen Dingen innewohnt, und den Schlüſſelromanen beſonders. 2 „Na ſchön.. wie Sie wollen Der Wagen hielt vor dem Hauſe. Heitfelds ging über die Fenſterreihen. wohnen Sie hier?“ „Meine Wohnung liegt ſehr nah am Himmel“, ſagte Luiſe.„Im fünften Stockwerk. Die Böden ſind daneben. Dafür aber iſt die Miete preiswert.“ Sie reichte ihm die Hand:„Auf Wiederſehen bei der Arbeit, Herr Doktor. Und ſchönen Dank!“ * Der Blick „Und wo Franz von Moravitzky trat in das Hotelveſtibül und ließ ſich bei dem Vertreter der Oelraffinerie „Darinka“ melden. Unter dieſer Firma war heute morgen der Anruf gekommen, die ihn zu einer ge⸗ ſchäftlichen Unterredung in das Hotel bat. Er hatte zuerſt ein Irrtum angenommen. Aber die Männer⸗ ſtimme mit der fremdartigen Ausſprache hatte be⸗ tont, daß man Herrn Franz von Moravitzky um eine Unterredung bitte. Schön, hatte Mbravitzky gedacht. Man konnte ja mal zuſehen. Obwohl ihm nicht klar war, was er mit einer Oelraffinerie zu tun haben ſollte. Aher in ſeiner Kaſſe war vollkommene Leere. Mehr els das er hatte Schulden. Und die Ausſichten auf den in Arbeit befindlichen Filmentwurf waren arch gleich Schlöſſern, die im Monde liegen Der Fahrſtuhl brachte ihn nach oben. Dort trat ihm in dem bezeichneten Zimmer en kleiner, ſchmächtiger Mann entgegen. Die Augen lagen im Schatten einer Brille. Seine Bewegungen waren haſtig. „Herr von Moravitzky.. es freut uns Uns? Richtig.. da war ja noch jemand im Zimmer. Moravitzky ſah ſich einem hochgewachſenen, dunklen Mann gegenüber, mit einem charf ge⸗ prägten Geſicht. f Dieſes Geſicht hatte er doch ſchon geſehen dieſe hakenförmige Naſe „Wir kennen uns bereits, Herr von Moranitzky. Allerdings nur vom Sehen ſagte Joſo Zaduk und bot dem Gaſt mit kühler Höflichkeit einen Stuhl an. Die Hand reichte er ihm nicht.„Ich ſah Sie vor ein paar Jahren in München.“ 5 „Möglich“, erwiderte Moravitzky.„Ich habe in München gefilmt.“ Joſo Zaduk ſchüttelte den dunklen Kopf. Nicht im Film Sie werden ſich erinnern Sie waren in Begleitung einer Dame. Es war im„Mal⸗ kaſten“. Und ſpäter traf ich Sie dann wieder. Im Orient⸗Expreß.“ Eine Handbewegung des kleineren Mannes:„Wir ind die Brüder Zaduk. Unſere Geſchäfte e ſich in Belgrad und Jablanac. Moravitzky war im Bilde. Er preßte die Lippen zuſammen. Mit weltmänniſcher Gelaſſenheit ſprach Joſo Zaduk weiter:„Es gibt im Leben ſonderbare Zu⸗ fälle, Herr von Moravitzky... man kann in unſerer Affäre ſagen..“ „Ich verſtehe nicht“, warf Moravitzky ein „was heißt in unſerer Affäre...“ Zaduk hob die Hand:„Sie werden mich ſoſort verſtehen.. man kann in unſerer Sache ſchon von einer Kette von Zufällen ſprechen...“ Er klappte das ſilberne Etui auf. Moravitzky erkannte es ſofort. Er hatte es beit jener Fahrt im Orient⸗Expreß vermißt. Es trug ſeine Initialen. klar und deutlich die ger⸗ ſchlungenen Anfangsbuchſtaben ſeines Namens. Eiſern bezwang er ſich. Nur das Lächeln, mit 17 8 der Zigarette griff, war ein wenig ver⸗ zerrt. Joſo Zaduk zog ein wenig die Augenbrauen hoch und ſprach weiter:„Ja. ich ſah Sie alſo zuerſt in München in Begleitung dieſer bildſchönen Frau.. ſpäter erfuhr ich, es war Ihre Filmpart⸗ nerin Duiſe Domkat Ich möchte ihm die Fauſt in das Geſicht ſchlagen, dachte Moravitzky in zitternder Wut. Dieſer Menſch ſollte Luiſe aus dem Spiel laſſen! Er war neugierig, was nun kommen ſollte. Der andere ſprach weiter:„Dann fuhren wir zuſammen im Zug. Sie werden ſich erinnern Sin kamen in letzter Minute... Sie hatten das Abteil neben dem meinen. Auch die Domkat, war im Zuge. Aber ſie ſaß weit entfernt von uns.“ „Ich verſtehe nicht, Herr Zaduk. Sie erzählen da Geſchichten, von denen ich beim beſten Willen nichts weiß.“ „Oh, Sie werden ſich ſogleich erinnern. Sie müſſen ſofort bei der Ankunft in Wien den Zug ver. laſſen haben. Aber Sie verloren bei dem.. bel dem Beſuch„in meinem Abteil Ihren Zigaretten. behälter Er hielt ſpieleriſch die flache, ſilberne Taſche mit Moravitzkys Monogramm in der Hand.„Dafür aber nahmen Sie meine Brieftaſche mit!“ Moravitzky ſprang auf:„Was fällt Ihnen ein! Ich verlor dieſes Etui. aber ich weiß nicht, wie Sie dazu gekommen ſind!“ Zaduk zuckte nachläſſig die Achſel. Sein Ton wurde herablaſſend, auch eine Drohung war nun darin:„Sie haben mich beſtohlen, Herr! Die Be⸗ weiſe dafür ſind in meiner Hand. Und wenn Sie mir das nicht glauben wollen, können wir uns mit der Berliner Kriminalpolizei in Verbindung etzen!“ mal tfſicht zuns⸗ t und alle erer 21 ſofort von s ſett trug 1 N MAnbehanntfe Briefe August IDiſnheſm Segels Don Aſfred Sötse- Jimena Auguſt Wilhelm Schlegel gebührt 2. als kämpfe⸗ riſcher Begründer der literariſchen Romantik ein Platz neben Fichte und Arndt. Wie Fichte in ſeinen „Reden an die deutſche Nation“ die nationale Wie⸗ dergeburt aus eigener Kraft und ohne fremde Hilfe den Deutſchen als höchſtes Ziel von Augen ſtellte, ſo verfaßte Schlegel eine Denkbſchrift„Ueber den Zu⸗ ſtand Deutſchlands und über die Mittel zur Bildung einer nationalen Erhebung“. Dieſe Denkſchrift über⸗ reichte Schlegel 1812 dem ſchwediſchen Kronprinzen Bernadotte, und von dieſer Zeit an hatte er für Schweden die Miſſion zu erfüllen, die Stein und Arndt für Rußland und Gentz für Oeſterreich er⸗ füllten. a Ueber die Bedeutung und den Umfang dieſer Miſ⸗ ſion Schlegels ſowie über eine Fülle intereſſanter Einzelheiten aus dem Feldzug des Jahres 1813 ſind wir erſt ſeit allerfüngſter Zeit unterrichtet durch die Veröffentlichung von Briefen die Schlegel in fran⸗ zöſüſcher Sprache an Frau von Stasl. die leidenſchaft⸗ liche Gegnerin Napoleons und gute Kennerin deut⸗ ſcher Zuſtände, richtete. Dieſe Briefe ruhten bisher unbekannt in franzöſiſchen Archiven und find nun in dem Buche der Gräfin Jean de Pange„Auguste- Guillaume Schlegel et Madame de Stael“ im franzö⸗ ſiſchen Urtext herausgegeben. Am 14. Auguſt ſchrieb Schlegel an Frau von Stas: „ Der Kronprinz(Bernadotte) befehligt 120 000 bis 150000 Mann— vielleicht noch etwas mehr, wenn man das Korps Tauentzien dazurechnet—; aber ſeine Verteidigungslinie zieht ſich von Lübeck bis Hamburg, dann die ganze untere Elbe entlang, an der Grenze der Mark hin bis zur Oder. Ihm unterſtehen die Generäle Wallmoden, der nach Hol⸗ ſtein und Hamburg zu eingeſetzt iſt, Woronzoff, Czer⸗ niſcheff, Winzingerode, Bülow und Tauentzien. Was wird Bonaparte unternehmen? In acht Tagen wird man mehr wiſſen als jetzt. Jedenfalls iſt man vorbereitet, ihn gut zu empfangen. Niemals hat es eine ſolche Koalition gegeben, niemals ſo beachtliche Kräfte, die von drei Seiten in der Verſammlung begriffen ſind. Wenn dieſesmal das Ergebnis nichts als ein ſchlechter Friede oder ein ſchlechter Krieg ſein ſollte, damn muß man wahrhaftig ſein Vaterland verlaſſen und die Welt laufen laſſen, wohin ſie will. Mein Freund Fouqué— der Verfaſſer der„Un⸗ dine“, ſeine anderen Werke kennen Sie wohl doch nicht— iſt auch unter die Fahnen getreten; er hat die großen Schlachten mitgemacht, ein Pferd iſt ihm unter dem Leib weggeſchoſſen worden, aber er hat mir davon nichts geſagt; er ſchreibt nur, daß Gott ihn wunderbarerweiſe beſchützt hahe und daß er, wenn der Feldzug beendet ſei, noch viele ſchöne Ge⸗ dichte zu ſchreiben gedenke. Er hat eine reizende Anekdote von einem Mädchen, das einen Lützow⸗ ſchen Jäger rettet, indem ſie ihren guten Ruf aufs Spiel ſetzt, in Form einer Romanze gedichte! Eine Witwe, Frau Schierſtadt, hat in der Zeitung veröffentlichen laſſen, daß ſie ihre drei Söhne auf dem Felde der Ehre verloren habe. Gröben ſoll einen Bruder verloren haben.(Gemeint iſt der Ge⸗ neral Graf von Gröben, der 1812 in Schweden war umd Hann in die ruſſiſche Armee eintrat.) Ein Pro⸗ feſſor Jahn, der ſich durch einige patriotiſche Schrif⸗ ten einen Namen gemacht hat, iſt Bataillons⸗Chef im Lützowſchen Korps; mehrere Schüler ſind ſeinem Beiſpiel gefolgt, andere haben die Koſten der Aus⸗ rüſtung übernommen. Es gäbe tauſend Züge ähn⸗ licher Art zu berichten. Im allgemeinen wird, ſo Der Schauſpieler war erblaßt. Er ſah zu dem anderen Zaduk hinüber. Der war zu dem Telephon⸗ apparat getreten und hob wie gedankenlos den Hörer ab. Ein leiſe ſummender Ton war zu hören Der hagere, dunkle Mann ſprach weiter:„Ich würde Ihnen doch empfehlen, es nicht auf eine polizeiliche Unterſuchung ankommen zu laſſen. Um ſo weniger, als ich die Abſicht habe, Ihnen eine nun ſagen wir eine private Wiedergutmachung vor⸗ zuſchlagen.“ „Sie ſind ſehr freundlich, Herr Zaduk“, ſagte Moravitzky ironiſch. Zaduk wollte weiterkommen:„Ich denke, wir verſtändigen uns. Sie könnten uns vielleicht einen großen Gefallen leiſten, Herr von Moravpitzky!“ Kara Zaduk trat näher. Er ſchob die Hände nachläſſig in die Hoſentaſchen, ſo ging er ein paarmal im Zimmer auf und ab. „Vielleicht kommen Sie nun endlich mit der Sprache heraus, meine Herren“, ſagte Franz von Moravitzky und hatte ſeine alte Gelaſſenheit wieder⸗ gefunden. Kara Zaduk blieb vor ihm ſtehen:„Hören Sie zu: wir ſind über Sie und auch über Ihre Partnerin unterrichtet. Bei dem Diebſtahl damals ſteckle ſie natürlich mit Ihnen unter einer Decke!“ „Laſſen Sie die Frau aus dem Spiel!“ ſchrie Morapitzky wütend.„Sie hat mit der ganzen Ge⸗ ſchichte nichts zu tun! Ich befand mich in einer augenblicklichen Zwangslage, ich weiß heute ſelbſt nicht mehr, wie ich mich zu dem— Diebſtahl hin⸗ reißen laſſen konnte, Es iſt eine Gemeinheit, anzu⸗ nehmen, daß Frau Domkat——— „Vielleicht mäßigen Sie ſich!“ warf Joſo Zaduk ein, Sein Bruder ſprach weiter:„Wir ſind darüber unterrichtet, daß die Domkat fetzt die Privatſekre⸗ tärin des bekannten Parfümeurs Heitfeld iſt. Sie ſelbſt ſind aus dem Film ganz heraus. Haben alſo wahrſcheinlich im Augenblick nicht gerade glänzende Verdienſt möglichkeiten...“ „Ich verbitte mir.* „Herr von Moravitzky, wir haben die Abſicht, Ihnen einen ſehr annehmbaren geſchäftlichen Vor⸗ ſchlag zu machen.“ N „Ich bin außerordentlich neugierig, meine Her⸗ ren!“ meinte Morapitzky. Jetzt kommt es wohl nur darauf an, wer klüger war— dieſe beiden oder er. Jetzt hatte er eine. Handbewegung: „Ich bitte. reden Sie nur weite 8 Joſo Zaduk wurde ungeduldig. Sein Bruder machte zu viele Umſtände. Er ſagte:„Klipp und und ſagte: glaube ich, der Krieg alles, was nicht rein iſt, bei⸗ ſeite ſchieben, er wird das deutſche Volk auf die Feuerprobe ſtellen Schlegel, der zunächſt Kabinettsſekretär Berna⸗ dottes war, aber bald zum Regierungsrat avancierte, hielt ſich auch weiterhin in unmittelbarer Nähe des ſchwediſchen Kronprinzen auf. Schwarzenberg wurde zwar am 27. Auguſt bei Dresden zurückgeſchlagen, aber die Preußen unter Bülow konnten am 23. Auguſt den franzöſiſchen General Oudinot bei Groß⸗ beeren ſchlagen, ohne daß freilich Bernadotte mit ſeinen Schweden eingriff. Schlegel konnte alſo ohne Uebertreibung ſeiner ſranzöſiſchen Korreſpondentin am 25. Auguſt von Spandau aus melden, daß„alles wunderbar voran⸗ gehe“.„Unſer Hauptquartier“, ſo ſchreibt er weiter, „wurde von Stralſund nach Oranienburg, dann nach Potsdam und ſchließlich nach Charlottenburg verlegt, wo die ſchwediſche Armee einige Tage ein Lager be⸗ zog. Von da rückten wir am Morgen des 21. wieder Das veròunkelle Aullis/ „Ja, Sie haben recht, Frithfoff, ſagte Frau An⸗ gela und wandte ihm ihr Antlitz zu mit einer grüb⸗ leriſchen Falte zwiſchen den Augenbrauen und einem Mund, deſſen gewohnte Heiterkeit einem faſt ſtren⸗ gen Ernſt gewichen war. Die Waſſer des abendlichen Sees, an dem ſie ſaßen, ſchlugen in wechſelnden In⸗ tervallen ans Land, und das Bild eines anderen Ge⸗ wäſſers ſtieg vor ihr auf, als ſie ſortfuhr:„Sie ha⸗ ben recht. Grauſamkeit eines Menſchen, der uns naheſteht, braucht uns nicht in unſerer Liebe oder — wenn Sie wollen— unſerer Gebundenheit zu be⸗ einträchtigen. Aber auf eine geheimnisvolle Weiſe iſt etwas anders geworden. Und haben Sie erfahren, daß dieſe Wirkung nicht ausgeht von Grauſamkeiten, die ein Menſch ſagt oder tut aus einem leidenſchaft⸗ lich bewegten Gemüt, aus Zorn und Wut? Nein, ſie kommt nur aus jener Grauſamkeit, die dem kal⸗ ten, harten Egoismus, der irgendwo in uns allen ſitzt, entſpringt, den für gewöhnlich verborgenen Schichten des Weſens.“ Sie ſchwieg. Lächelnd fragte der Mann neben ihr: „Haben Sie ſo viel von dieſer Seite des Lebens er⸗ fahren? Nicht leicht vermutet man es bei Ihnen.“ „Ich weiß. und ich weiß auch warum: Es hat mich nicht bitter gemacht. Aber es hat mir die Augen ge⸗ öffnet— nicht nur für andere, auch für mich. Die Sünde' treibt ihre erſten Sprößlinge in uns in dem Augenblick, oͤa wir uns frei von ihr dünken.“ „Wie lange ſind Sie dieſen Dingen auf Spur?“ fragte der Mann Frithjof. „Ich habe 28 Jahre werden müſſen, ehe ſie mir eines Tages bewußt wurden. Aber die erſte Be⸗ rührung mit jener Grauſamkeit liegt länger zurück. Sie geſchah damals nicht mir, ich war Zuſchauer, unbeteiligt beteiligt, ein zwanzigjähriges Mädchen. Es iſt eine winzige, unbedeutende Geſchichte. Viel⸗ leicht war ſie nur mir, ſo wie ich damals war, be⸗ deutungsvoll. Es war ein Oktobertag in Capri an der Grande Marina. Nach einer Reihe troſtloſer Regentage war die Luft wunderbar klar und die Bläume von Himmel und Waſſer leuchtend und warm und tief. Ich nahm mit aller Intenſität, ver⸗ ſchärft durch die bevorſtehende Abreiſe, jeden Zug der Landſchaft in mich auf. Ich weiß heute noch, wie ich das Boot meines Freundes Giovanni mit den Augen verfolgte und wie das Rot des Buges und ſein weißes Hemd ſich mit dem Blau des Waſ⸗ ſers vereinten. Ich kann jetzt noch den Geruch, den der Wind herantrug, in der Naſe ſpüren. Was unſere Sinne mit zwanzig erleben, ſcheinen ſie nie mehr zu vergeſſen. Und das was wir in jener Zeit denken oder empfinden, bekommt von ihnen die eigentümliche Färbung. Ein Gelächter aus zwei Kehlen weckte mich meiner Verſunkenheit. Ich wandte mich um, der aus und klar, mein Lieber. Uns intereſſiert ein Geheim⸗ rezept der Firma Heitfeld, das Rezept zu dieſem neuen Modeparfüm„Inkognito“. Sie werden uns durch Ihre Beziehungen zu der Domkat dieſes Rezept verſchaffen! Und damit wären wir ſozuſagen quitt!“ „Weiter haben Sie keine Wünſche?“ Moravitzky mit einer unheimlichen Ruhe. „Dieſe Forderung zu erfüllen, dürfte nicht ein⸗ mal ſchwer ſein.“ Jetzt ſetzte ſich Franz von Moravitzky behaglich zurecht. Mit ſeinem ſchönen, leichtſinnigen Geſicht ſah er von dem einen der Brüder Zaduk zu dem anderen und fragte liebenswürdig, als ſagte er ihnen eine Annehmlichkeit:„Was würden Sie ſugen, meine Herren, wenn ich Ihre niederträchtige Auf⸗ forderung ſofort der Polizei melde?“ Joſo Zaduk lächelte zurück:„Wie das, Herr von Moravitzky? Eine kindliche Annahme. Könnten Sie denn Ihre Angaben beweiſen? Ich glaube kaum, daß Sie dazu in der Lage wären.“ Moravitzky unterdrückte einen Fluch. Natürlich nicht, dachte er. Natürlich würden dieſe beiden ſauberen Brüder alles ableugnen. Joſo Zaduk fuhr fort:„Ich war heute früh im Polizeipräſtotum. Ich fragte beiläufig, ob man in Sachen des Schlafwagendiebſtahles etwas heraus⸗ bekommen hatte.“ Er ſchlug vor Moravitzky das Filmtaſchenbuch auf, das er ſich beſchafft hatte, und prach weiter: „Ich könnte dieſe Bilder hier zu den Akten geben. Und außerdem beſitze ich noch dieſes Beweisſtück..“ Er zog noch einmal das Zigarettenetui gervor. „Man gab mir dieſes hier heute auf meinen Wunſch zurück, da ſich der Verlierer bisher nicht meldete. Sie hahen alſo Ihr Schickſal in der Hand, Herr von Mo ravpitzky!“ i Morapitzky griff nach ſeinem Hut. Er ſtand auf „Sie hören von mir Auch Joſo Zaduk ſtand auf. Er hatte noch etwas zu ſagen.„Auf etwas möchte ich noch aufmerkſam machen. ſollten Sie vielleicht plötzlich verreiſen müſſen. pielleicht unauffindbar werden nun, es könnte möglich ſein.. ſo möchte ich doch aus⸗ drücklich ſagen, daß wir uns in einem ſolchen Fall an Frau Domkat halten würden. Unerbittlich!“ Morapitzky ballte die Hände. Er wiederholte:„Sie hören von mir!“ und warf die Tür mit einem Krachen hinter ſich zu. Luiſe hatte mit Doktor Heitfeld die Beſtellungen aus Amerika durchgeſehen. Sie lauteten in Fer Mehrzahl auf Parfümerien der Serie„Inkognito“. fragte ſah, daß nicht weit von mir ein deutſches Ehepaar mit einem reizenden Kind ſich niedergelaſſen hatte. Die Frau, blond und von Rubensſchen Farben und Formen, doch keineswegs grob, ſpielte mit dem Kna⸗ ben. Der Mann, gutgelaunt und trotz Brille und ſich lichtendem Haaranſatz, nicht wie ein Gelehrter ausſehend, der er zweifellos war, beteiligte ſich nicht an dem Spiel der beiden, horchte aber beluſtigt und intereſſiert auf bei den Fragen ſeines Sohnes. Die Frau— wenn ſie antwortete— warf einen raſchen Blick zu ihm hin, wie um ſein Einverſtändnis zu holen, und ein Lächeln ging zwiſchen ihnen hin und her.„Glückliche Familie“, dachte ich. Als die Sonne unterging, zog die Frau ſich und den Knaben an. Sie wiſſen, wie kurz die Dämme⸗ rung dort unten iſt und wie ſchnell es kühl wird. Das Kind war noch friſch und munter und wollte nicht fort. Es war ein lachender Kampf aus Sträu⸗ ben und Zureden. Da geſellte ſich zu den dreien— oder richtiger zu dem Mann— eine Frau, Italienerin, groß, ſchlank, nicht mehr ganz fung, ein Geſicht wie die Nana von Feuerbach. Sie hatten ſich, wie das Geſpräch verriet, erſt kürzlich kennengelernt. Eine lebhafte Unter⸗ haltung entſpann ſich zwiſchen ihr und dem Mann. Er ſchien Anziehen und Heimweg zu vergeſſen. Sein Geſicht bekam etwas Geſpanntes, Aufgeregtes, faſt möchte ich ſagen Hungriges. Mir legte ſich ein be⸗ klemmendes Gefühl um den Hals. Das Kind wurde ſtill und ſah ſeine Mutter ſcheu an. Sie nahm es bei der Hand und trat zu den beiden:„Du willſt wohl noch bleiben? Ich muß das Kind zu Bett brin⸗ gen.“ „Ja, ja“, antwortete er und blickte kurz auf. Sie gab der Nana die Hand und dann ihm. Sie lächelte ihn an, und in dieſem Lächeln lag eine Welt. Er gab ihr ſeine Hand und ſah ſie an, gedankenlos, blind, ohne ſie zu ſehen. Da ſchien ſich das Lächeln von ihrem Geſicht zu löſen und zu entſchweben. Und das Geſicht lag da wie eine Landſchaft, die— noch ſoeben in den vollen Glanz der Sonne getaucht— ſich plötzlich verdunkelt, weil eine Wolke ſich vor die Sonne geſtellt hat, Sie wandte ſich, und obwohl ſie den Kopf und die Schultern nicht ſenkte, ſondern geradeaus ſah und aufgerichtet ging, meinte ich zu ſpüren, daß ſie eine Bürde auf ſich genommen hatte. Ich blickte den beiden nach und ſah, als ſie in einiger Entfernung waren, wie die Frau ſich niederbeugte und das fragend ihr zugewandte Geſicht des Knaben küßte, Und auch mir wurde tröſtlicher zumute, wenn auch oͤie Fülle und Schönheit des Daſeins, die vor kurzem dageweſen war, hinter einem Schleier zu liegen ſchien.“. Es war kühl geworden, und die beiden erhoben ſich ſchweigend und wandten ſich dem Haus zu. „Ausgezeichnet!“ freute ſich Doktor Heitfeld. „Kommen Sie, Frau Domkat, wir wollen darüber noch mit meinem Vater ſprechen.“ Er ging mit ſtürmendem Schritt in das Neben⸗ zimmer. Er legte Matthias Heitfeld die Liſte des amerikaniſchen Bevollmächtigten vor.„Na, was ſagſt du, Vater.. ich denke, wir können mit dem Ge⸗ ſchäft zufrieden ſein. Alles reißt ſich um Inkognito.“ Waldemar Heitfeld ſchwang ſich wie ein großer und vergnügter Junge auf die Schreibtiſchecke.„Ge⸗ prieſen ſei die alte ſerbiſche Großmutter!“ „Deine Spürnaſe hat ja wohl auch Anteil daran!“ lachte Matthias Heitfeld. Er lehnte ſich zurück und ſah ſeinen Sohn an. Dann ging ſein Blick zu ſeiner Sekretäein, die an einem Seitentiſch ſtand und dort etwas ordnete. Matthias Heitfeld ſagte:„Ja, dann werden wir jetzt mit Hochdruck arbeiten müſſen. Du wirſt auch noch Leute einſtellen müſſen, Waldemar. Und ich weiß nicht, ob ich jetzt an meine Kur denken ſoll. Ich werde die Reiſe vielleicht beſſer noch auſſchieben.“ „Kommt nicht in Frage!“ beſtimmte der Sohn⸗ „Du fährſt ab! Anfang der kommenden Woche, wie wir das beſprochen haben. Wieſo ſollſt du denn nicht fahren können? Denkſt du, wir werden nicht fertig? Ich brauche jetzt nicht ſo viel drüben im Labora⸗ torium zu ſitzen. Da arbeitet Doktor Mainz weiter. Und Frau Domkat iſt doch über alle laufenden Ge⸗ ſchäfte unterrichtet! Nicht wahr, Frau Domkat?“ „Selbſtverſtändlich, Herr Doktor.“ Luiſe wandte ſich an Matthias Heltfeld.„Sie dürfen überzeugt ſein, Herr Heitfeld, daß alle Ge⸗ ſchäfte auch in Ihrer Abweſenheit beſtens erledigt werden!“ i „Weiß ich doch, Frau Domkat.. weiß ich doch“, nickte der alte Herr freundlich.„Alſo gut— ich fahre ab. Ich überlaſſe euch eurem Schickſal. Und eigentlich freue ich mich, mal wieder herauszukom⸗ men. Außerdem verlangt mein Herz die Kur.“ Der Blick des Doktors ging ſorgend zum Vater⸗ „Nun geſtehſt du alſo doch ein, daß du ausſpaunnen mußt! Weshalb aber willſt du wieder nach Orb. Fahre doch mal wo anders hin!“ Heitfeld ſchüttelte den Kopf:„Weshalb? Da fühle ich mich wohl. Die Kur hat meinem Herzen immer gut getan. Frau Domkat, beſorgen Sie mir bitte alles die Fahrkarten und die Zimmer⸗ beſtellung im Kurhaus.“ Moravitzky ging über den Kurfürſtendamm. Um ihn ſtrömten die Menſchen. Er ging ſonſt gern durch dieſe laute und helle Straße. Man traf faſt immer Bekannte, man ſetzte ſich in einen der Vorgärten und ihm damals in dem ſtillen Gartenlokal in Sakror ſchwediſche Armee, 20000 Mann, die nicht ſind, verſammelte. Während der ſchwediſche Kronprinz nicht Abſicht ſeine eigenem Truppen ſchonte, mu low und Tauentzien erneut den Vormarſch! zoſen auf Berlin, diesmal unter der Fü Marſchalls Ney, aufhalten. Bei Den von Jüterbog, wurde der Feind am 6. geſchlagen. „Die Sache geht glänzend. Auf unſerer umd in Schleſien gab es herrliche Erfolge, Rückſchlag. Allepdings haben die Preußen einem heldenhaften Mut gekämpft, und es mehr die Armee, es iſt die Nation; denn wehr hat Wunder vollbracht. Die Ruſſen! ohne Die vor allem bei der Verfolgung ausgezeic Schweden haben bisher keine Geleg Beweiſe ihrer Tapferkeit zu liefern. Ein bayriſcher Offizier, deſſen Verhör ich geſtern beiwohnte, verſicherte, daß ein großer Tei bundtruppen deſertieren, um in ihre He zukehren. Bonaparte, der bisher w ein Verzweifelter handelte und glaubte, de Tollkühnheit ihn noch wie früher zum Erfol b würde, ſcheint endlich ernſthaft an Rückzug zu denken. Wir werden hoffentlich bald Kataſtrophe des großen Dramas erleben. Was für eine ſchreckliche Miſchung oon Gefühlen bringt der Krieg mit ſich! Ich war während der Schlacht von Dennewitz mit dem Kabinett und der Intendantur zurückgeblieben. Am nächſten Tag wurden wir aufgefordert, zum Prinzen zu kommen; ich komme ſpät in Treuenbriezen an, lege mich auf Stühlen unter einem Fenſter ſchlafen, kann aber die ganze Nacht keine Ruhe finden: Ich hörte das 50 nen der Verwundeten, die man wegtransportkerte und die man nicht ſogleich unter Dach und Fach bringen konnte. Am nächſten Tag ſah ich, hier an⸗ gekommen, auf dem großen Platz eine Menge Ge⸗ fangener und viele erbeutete Kanonen. Kanonen⸗ ſchüſſe ſchreckten mich plötzlich auf: es war das Tedeum, das in allen Lagern ringsum als Dank⸗ geſang für den Sieg angeſtimmt wurde.“ „Was für eine Luſt, Deutſchland ſo ſiegreichen Armee zu durchqueren! Die 8 Bewohner iſt überall, wo wir hinkommen ſonders im Königreich Weſtfalen, unbe Alle Küſter ſind kreuzlahm vom vielen läuten: Drei Stunden, bevor der Kronprinz anko läuten ſie ſchon, und es genügt ihnen, von der S eines Turmes aus eine Reiterpatrouille zu decken, um ſogleich ihr Geläut in Bewegung ſetzen.. In Halle war die Freude über die Befreiung auch ſehr groß. Es war rührend, die leichtverwundeten preußiſchen Soldaten, die noch gehfähig waren, au⸗ kommen zu ſehen; kleine Jungen liefen herbei trugen ihre Gewehre und unterſtützten ſie, Das Hauptquartier war nicht dort, aber ich bin vom 16 bis 18. Oktober mit Herrn von Wetterſtedt dort ge⸗ blieben. Am Abend dieſes letzteren Tages, als der Sieg ſchon auf allen Seiten gewiß war, wurde dieſeß gute Stadt in falſchen Alarm geſetzt, was mich eine ſchlafloſe Nacht koſtete. Sie haben hier eine großel Angſt vor der Rückkehr der Franzoſen, weil VBong⸗ parte ihnen einen beſonderen Haß geſchworen chat, .. Ich war nur kurze Zeit in Leipzig und ſehr froh, dieſen Ort der Troſtloſigkeit zu verlaſſen, Dieſeß ſo reiche und bevölkerte Stadt, deren Umgebung ſoß gut gepflegt und ſo reich geſchmückt war, ſtellte in! dieſem Augenblick eine Sammelſtelle ſich wider⸗ ſprechendſter Dinge dar. Am 19., um 10 Uhr, hartz Napoleon die Stadt verlaſſen; mittags ſind die Un⸗ ſeren einmarſchiert. Am 20., um dieſelbe Zeit, traf ich zu Pferde von Landsberg ein. Obwohl ich nicht von der Seite der Hauptkämpfe herkam, waren die Felder doch mit Toten und Sterbenden üherſäk, Einige Verwundete hatten ſich bis in die Gräbenz 5 nat zurück⸗ haftig wie R die nit einer de der 45 a trank mit dieſem oder jenem Bekannten eine Taſſee Kaffee. U Heute aber war ihm dieſes Leben und Treiben! völlig gleichgültig. Es regnete, das paßte zu ſeiner“ Stimmung. Er war in einer ſcheußlichen Ver⸗ faſſung. 0 Wie wurde er nur mit den Zaduks fertig? Er; wußte es nicht: er wußte nur, daß er mit Luiſe ſprechen mußte. Er konnte mit keinem einzigen Menſchen über dieſe Sache reden als einzig und allein mit Luiſe. Sie mußte unterrichtet werden, da⸗ mit ſie nicht unvorbereitet war, wenn ſich die Brüder Zaduk etwa doch an ſie wandten. ö Einen böſen, mißmutigen Zug im Geſicht, ging er über die Straßen. Vor einem Kinopalaſt drängten ſich die Menſchen. Da wurde heute ein Film uraufgeführt! Ein paar große Köpfe leuchteten in bunten Jarben von dem großen über die ganze Fläche des Gehäudes ge ſpannten Transparent. a Ein bitteres Gefühl ſtieg in Moravitzky auf, Ein⸗ mal ſtanden Luiſes und ſein Name auch groß guf dem Filmprogramm. An der Ecke der Budapeſter Straße, ehe er über den Fahrdamm ging, ließ er den Blick über di Häuſerreihe drüben gehen. Er wußte genau, wo ſich oben in der Höhe die Fenſter von Luiſes Wohnun befanden. Er wußte längſt mehr von ihr, als ſie erzählt hatte. Er wohnte in ſeiner Penſion Tür au Tür mit Gerhard Dekken, dem Bruder der fungen Komparſin, dem Schriftſteller Dellen, mit dem er ge⸗ meinſam einen Film ſchrieb. Und vielleicht ſtimmte auch die Vermutung der Komparſin: daß nämlich neben der Sekretärinnentätigkeit Luiſes eine engere Bindung zu dem jüngeren Chef, dieſem Doktor Heil⸗ feld, beſtand. Luiſe war zu Hauſe. Hinter dem breiten Ateller⸗ enſter im fünften Stockwerk ſchimmerte ein ruhiges Licht. 3 5. 5 1 Später, im Zimmer bei Luiſe, war es ehr ſchwer, zur Sache zu kommen. Morapitzky wußte ja von de Potsdamer Begegnung her, daß die Frau jetzt an⸗ ders war, als er ſie bisher gekannt hatte. Er war hier oben in dieſer ſchlichten Atelierwohnung auch in e anderen Umgebung als im Wiener Heim Luiſes. Die junge Frau ſaß ihm gegenftber, ſehr gerade und ſehr ernſt. Sie fragte:„Alſo 5 Möchteſt du nicht bald zur Sache kommen? Möchteſt du mir nicht ſagen, weshalb du gekommen biſt? Ich möchte das gerne wiſſen.“(Fortſetzung folgt) gefüllt. Krankheiten ſterben, 4 Wetterſtedt war ein Hoſpital; längs der Hauptſtraße geſchleppt; man hörte das Stöhnen ihrer im Tode verhauchenden Stimme; da⸗ zu Gruppen von herumirrenden Koſaken, die auf dem Schlachtfeld noch nach Beute ſuchten. Sogar in der Stadt, hinter dem vorſtädtiſchen Tor, lagen die Leichen. Die entzückende Promenade zwiſchen der Stadt und den Vororten war noch zwei Tage danach mit toten Pferden, Fetzen von Klei⸗ dungsſtücken, Tſchakos, zerbrochenen Gewehren an⸗ 1 Stellen Sie ſich ferner 23 bis 30 000(wer gübt ſich Mühe, ſie zu zählen?) Verwundete und Kranke vor, die vom Feinde in den Krankenhäusern wurden. Wienn ſie nicht an ihren 5 müſſen ſie Hungers ſterben. Das Land iſt ausgepumpt, wie ſoll man ſie er⸗ nähren? Diejenigen, die gehen konnten, ſchleppten ſich in den Straßen herum, auf Krücken geſtützt. Ich habe welche geſehen, die nach Nahrung im Schlammhaufen ſuchten. Gegenüber von Herrn ein Mann iſt an der blieb der zurückgelaſſen Schwelle verſchieden. Mehrere Stunden Tote halbnackt auf der Straße liegen. ö Abends ſind die Straßen wie ausgeſtorben; alles kehrt in ſeine finſteren Zufluchtsſtätten zurück, wo Mann an Mann dicht gedrängt liegt; und es konnte geſchehen, daß man durch eine dicke Hauswand das Stöhnen dieſer Unglücklichen hindurchoͤringen hörte. Das Mitleid ſtumpft beim Anblick ſo vieler Leiden ab; es hieße das Meer austrinken. Daneben die freudige Bewegung der Sieger! Leipzig ſcheint die ganze Welt in ſeinen Mauern zu beherbergen. Zu gleicher Zeit waren die beiden wirklichen Kaiſer da, ferner der König von Preußen und ſein älteſter Sohn, der ſchwediſche Kronprinz, der gefan⸗ gene König von Sachſen, außerdem ſo viele Staats⸗ miniſter, Generäle, Truppen aller Völker, überall Offiziere, die durch die Straßen galoppieren, dazu Militärmuſik und Fanfaren. Löwenhfelm ſagte, Leipzig wäre ein Wilna im kleinen, und in der Tat war der Rückzug von hier ein zweiter Uebergang über die Bereſina. Ich war bei Herrn von Metter⸗ nich und dem Großkanzler von Hardenberg, die mich ſehr liebenswürdig empfangen haben. Ich habe auch Humboldt wiedergeſehen, und wir haben zunächſt von Ihnen geſprochen.“ Am 28. Februar 1814: f Der Schwung der Völker iſt herrlich, man könnte jeden beliebigen Vorteil daraus ziehen, aber ich fürchte die Mächte— d. h. die Schwäche, die Hinter⸗ gedanken, das Schwanken, die Halbheiten. ... Was für Einzelzüge könnte man noch von dieſem Krieg berichten! Jetzt, wo wir die zwei Eigenſchaften errungen haben, die uns fehlten, das Gefühl der nationalen Zuſammengehörigkeit und die Fähigkeit zur Tat, werden wir groß werden und Erſtaunliches leiſten. Sie ſehen, daß die Frage der Rheingrenze durch die vollendete Tatſache entſchie⸗ den iſt. Dieſer ſchöne Fluß wird ſein Haupt wieder ſtolz erheben, nachdem er das Joch der franzöſiſchen Festungen abgeſchüttelt hat und ſeitdem er vom Mons Albula bis zum Ozean an ſeinen beiden Ufern nur Völkern begegnet, die durch ein freies Bündnis geeint ſind, frei wie ſie es nach ihrem Blut und ihrer Sprache ſind. „Am Rhein! am Rhein! Da wachſen unſre Reben.“ (Mathias Claudius.) Ich ſehne mich ſehr danach, dorthin zu gelangen. Erich Kronen kommt als 1. Spielleiter der Oper von den Städtischen Bühnen in Breslau nach Mannheim. Nach dem Besuch der Kunstschule in Hannover war er zunächst mehrere Jahre als Bühnenbildner tätig. Die letzten fünf Jahre sahen ihn als Opern-Regisseur in Gera, Plauen und Breslau. 8 Glanka Zwingenberg ist die neue„Hochdramatische“ des Nationaltheaters. Der Berliner Stimmforscher Wilhelm Kleinschmidt hat sie ausgebildet. Ursprünglich Konzertsängerin, tat Glanka Zwingenberg vor etwa fünf Jahren den Sprung auf die Opernbühne. Sie begann in Essen und errang dann in Hamburg große Erfolge, wo sie an der Staatsoper hochdramatische Partien sang. Gastspiele führten sie ferner mehrfach an die Ber- liner Staatsoper, an das Deutsche Opernhaus und andere Bühnen, Die Charaktere der AS-Fünflinge Eine Fundgrube für die Erbforſchung „Als„ein verſchwenderiſches Geſchenk, das der Wiſſenſchaft von der Vererbung in den Schoß gefallen iſt“, wird der Fall der kanadiſchen Fünflinge in dem neuen Buch„Lou and Heredity“ von dem amerika⸗ niſchen Forſcher Scheinfeld geſchildert. In der Ge⸗ ſchichte der Vererbungswiſſenſchaft iſt es zum erſten⸗ mal und daher von einzigartigem Wert, daß Be⸗ obachtungen dieſer Art gemacht werden konnten. Es ſteht feſt daß die Fünflinge„identiſch“ ſind, das heißt, daß ſie von einem Ei ſtammen, und daß ſte, ſoweit dies in menſchlichen Verhältniſſen nur möglich iſt, unter denſelben Bedingungen aufgezogen ſind. Und doch entwickeln ſich, ſeitdem ſie älter werden, fünf verſchiedene Perſönlichkeiten, die ſich immer deut⸗ licher voneinander unterſcheiden. Die Charakter⸗ bilder der Kinder in ihrem jetzigen Alter ſind etwa die folgenden: Yvonne: ſehr zutraulich und in der allgemei⸗ nen Entwicklung am fortgeſchrittenſten; gutartig, ſo daß ſie den anderen immer erlaubt, die erſte Rolle beim Spielen zu übernehmen; von dem Pſychologen die„Matriarchin“ genannt. Annette: ſehr angriffsluſtig. Beanſprucht ſtändig die Aufmerkſamkeit für ſich und wird von den anderen am meiſten beobachtet. Dieſe Aufmerk⸗ ſamkeit, die ihr gewidmet wird, ſpornt ſie an, in ihrem geſelligen Benehmen noch angriffsluſtiger zu werden, um ihren Bedarf an einer Zuhörerſchaft zu befriedigen. Emilie: ein glücklich veranlagtes kleines Per⸗ ſönchen, das ſich nicht viel darum kümmert, wer etwas anfängt oder wer etwas tut, die ſelbſtgenüg⸗ ſamſte von ihnen allen. Cecile: eine unbekannte Größe. Die Wiſſen⸗ ſchaftler geben zu, daß ihr Benehmen gegenüber den anderen das veränderlichſte und am wenigſten vor⸗ auszuſehende iſt. Marie: als„S Körperliche Hemmungen im Anfang führten zu Hemmungen in ihrem geiſtigen Weſen und in ihren Leiſtungen, und dieſe beeinträchtigen wieder ihre Stellung unter den anderen. Das Baby in der Kin⸗ derſchar, am wenigſten geſchickt im Umgang mit den Dingen, im Spiel und anderen Unternehmungen. Von ihr wird gerade jetzt bekannt, daß ſie eine ſchwarze Klappe über einem Auge tragen muß, weil das nicht verdeckte Auge ſich ſchwächer entwickelt hat. Durch die Verdeckung des ſtärkeren Auges will Dr. Dafoe erreichen, daß das ſchwächere mehr zu lei⸗ ſten hat und dadurch geſtärkt wird. Auffallend iſt auch, daß die Kinder bei Ver⸗ ſuchen, ihre körperliche Entwicklung durch Verände⸗ rung der. Diät zu beeinfluſſen, ſich ſehr verſchieden verhalten. Als Dr. Dafbe im Juni fand, daß ſie etwas zu dick geworden waren und ihnen eine leichte Abmagerungskur verordnete, hatten ſie nach dem erſten Monat ſehr verſchiedene Gewichtsmengen verloren, Cecile 330 Gramm, Yvonne dagegen 880 Gramm, und im letzten Monat hat gerade Marie am ſtärkſten wieder zugenommen, 450 Gramm, und Yvonne nur 220 Gramm und iſt jetzt die dünnſte der Vase Nãloeleche Kreuzworträtſel. e 1. Seemänniſcher aun due für Oeffnung oder in der Wand, 5. weib⸗ licher r 9. griechiſche Regenbogengöt⸗ tin, 10. Himmelsgegend, 11. Teil des Segel⸗ boots, 12. Körperteil, 13. Umſtandswort, 14. Singſtimme, 15. linker Nebenfluß der Rhone, 17. andwirtſchaftlicher Ausdruck, 19. Abkür⸗ ungsform für 5 22. europäiſche Haupiſtadt, 23. Stadt in Weſtfalen, 24. Fluß . 55 Stadt in Böhmen, 25. Würde, e deutſcher Philoſoph, 27. Farbton.— Senk⸗ dachte 1. Hauptſtadt der ſüdamerikaniſchen 0 Peru, 2. Gebirgszug 1 Rußland. . deutſcher Badeort, franzöſiſch: Oſte Teil des Schiffes. 6. Heitiresſer, 15 Tonſtück für drei Juſtrumente, 8. Blutgefäß, 14. Kulturpflanze wärmerer Länder. 16 ſport⸗ licher Ausdruck, 17. Held der Artusſage 18. wie 22. waagerecht, 20. Zeitrechnung 115 . 5 anhänglich, 23. türkiſcher Titel a= ae 5 Spiel mit Silben. Vor der Erfindung und Errungenſchaft . der Drei⸗vier, Drei⸗vier gibt uns ra gt Goethe auch er ſei des Wiſſens End', iſt er doch des Wiſſens Fundament.— Drei⸗vier eins⸗zwei wenn er ſich verirrt. 1 er ſchließlich Eins⸗zwei⸗drei⸗vier wir gt ſchlimme Früchte, richtet Unheil an: N. iſt ein 85. 8 Bilderrßteel. FFF 8 Silbenrätſel. 5 a— bach— bee— bein— breit— bruch ca— chen— co— cu— daph— de— de — der— der— dor— dorf— e— e— e— eh el en er en fen ara bim r 222; ni— no— o— on— pe— pos— ra— xat — re— rei— ren— ri— ru— ſar— ſau — ſe— ſes— ſin— ſtein— ſtein— ta— tan J 8 zenz— zi. Aus Bere 72 Silben ſollen 26 Wörter ge⸗ bildet werden, deren Anfangs⸗ und Endbuch⸗ ſtaben, letztere von unten nach oben geleſen, ein Zitat ergeben(5= ve). Die Wörter bedeuten: 1. e Schmuck, 2. alte Feſtung am Rhein Oper 3 Wagner, 4. 1 0 5. Teil des Schpies griech. Sagengeſtalt, 7. wertvolles tieriſches e 8. en cher. 9. Oelfrucht, 19 8 luß zur 11. weſtf. Landſchaft, 12. Kanon der S 5 5 13. Lyriker des 19. Jahr⸗ 1 15 apſtname, 15. röm. Kaiſer, 16. ſüße Fru 1 5 Herbe 18. Sohn des Zeus, 19. 20. Stadt in Sachſen 21. pol⸗ 8 ch⸗ e Staat 25 Der. 8 e 25. 0 Giſela und Wenzel. Gellt manchmal als ein Schmerzensſchrei n manches Deutſchen Ohren. zu den Zweien nochmals Zwei, Ein. wird geboren. Leg' hierzu dann ein Teegewächs. Aus fernem Land entnommen. Wie ſind von acht die letzten Sechs Erſt nun als Frucht willkommen! A1 ſetz' zum Ganzen raſch ein n. Zum Schluß wird's zu Maſchinen. Es kann das Ganze— wie ich's kenn— Leicht jeden dann bedienen. Glück im Kugkück. Jüngſt hatt ich wirklich großes nem Hausgerät aus Glas und Blech Schlug ich den Kopf ab, und im Zorn Leimt ich verſehentlich ihn dann Nicht oben, nein, am Fuße an. Schon will ich wegwerfen den Plunder, Was ſeh' ich: in viel ſchönrer Form Erſtand das Alte! Welch ein Wunder! Auflöſungen aus voriger Nummer N Tiſch, Pik. Schloß. Rohr, Treppe.— Sport. Silbenrätſel: 1. Weſpe, 2. Eſtrema; dura, 3. Riemen, 4. Kaukaſus, 5. 1 6. Iſegrim, 7. Eulenſpiegel, 8. geſtern, 9. Puf⸗ 7 10. Rheinland, 11. Eilboten, 12. Duden, 13. Imperfekt, 14. Garnele, 15. Tiergarten, 16. . 17. Spital, 18. Tigris, 19. Dietrich, 20. Errungenſchaft.„Wer Krieg predigt, iſt des Teufels Feldprediger.“ Steigerungsrätſel: Wels; Welſer. Rätſelhafte Sportplakette: 9 85 Schlüſſel liegt in den. über den Bu ſtaben am Rande. Man lieſt erſt den Bu ſtaben neben dem Pfeilzeichen rechts, dann in der Uhrzeigerrichtung die Buchſtaben unter demſelben Zeichen. Hierauf kehrt man zum zweiten Buchſtaben zurück und verfährt in 8791955 Weiſe. Das wird fortgeſetzt bis zum Schluß. Man erhält dann: Sport erhält den Körper jung. Giſelaund Wenzel: Maulwurf, Maul Urf. Slüven meg agen: China, Orgel, Senſe, Inland, Mole, Aſter, Wega, Aarau, Wee anking. Emmi. Raupe.— Coſima agner. Rö ffel 1 Was es auch Gro und Unſter 1 zu erſtreben dee den 5 e Freude zu ma 180 95 ch das Beſte, was man auf der Welt nn. P. K. 25 5 s deerattel: set tiefkind des Glücks“ beſchrieben. Fünflinge, während ſie früher die dickſte war. Die Gelehrten, die beobachten, wie ſchnell die Unterſchiede zwiſchen den Fünflingen ſich vergrößern, kommen zn dem Schluß, daß die perſönlichen Eigenſchaften der Kinder immer Verſchiedenheiten zeigen werden, die mit den Jahren wahrſcheinlich zunehmen und die ſich unter allen Lebensbedingungen deutlich gezeigt hätten. B. Der Anfug eines Anbekannten Wie einem Lehrer das Leben ſchwer gemacht wird In einer Braunſchweiger Tageszeitung erſchien oͤjeſer Tage eine Todesanzeige, in der es hieß, ein Lehrer, der mit ſeinem vollen Namen ge⸗ nannt war, ſei„nach ſchwerem Leiden“ im 63. Lebensjahre geſtorben. Die Anzeige war unterzeich⸗ net von der Frau des alſo Totgeſagten und ent⸗ hielt auch eine Mitteilung über 8 Zeitpunkt der Einäſcherung im Krematorium. Dieſes in großem Format, erſchienene Inſerat war der ſeltſame „Scherz“ eines anonymen Aufgebers der An⸗ zeige. In Wirklichkeit war de„Verſtorbene“ bei Er erſchien alsbald im Verlags⸗ beſter Geſundheit. „Angeigenleiter von gebäude des Blattes, um den dieſer Tatſache zu überzeugen. Der Kreis der Leute, die für dieſen Unfug in Frage kamen, iſt nicht ſehr groß, denn einige Tage vorher hatte der Unbekannte dem Lehrer bereits den Unfallwagen vors Haus geſchickt. Die Sanitäter ſtürzten die Treppe hinauf, aber der Schwerverletzte“ machte ihnen höchſtperſönlich die Tür auf. Und noch einige Tage früher beorderte der Unbekannte nachts eine Heb⸗ amme in die Wohnung des Lehrers. Außerdem ging ein gefährlicher Drohbrief bei ihm ein. Es dürfte unter dieſen Umſtänden nicht allzu ſchwer ſein, den Unbekannten in Kürze ausfindig zu machen. Das Loch in der Mauer als Treſor Schadhaftes Abflußrohr vernichtet ein Vermögen Giovanni Gurilli, ein 65jähriger Turiner Bürger, hatte wenig Vertrauen zu den Banken und ihrer Art, Wertpapiere aufzubewahren. Er hatte als Angeſtellter mit 3500 Lire Monatsgehalt und beträchtlicher Gewinnbeteiligung am Jahres⸗ ſchluß als Witwer ohne Kinder und nahe Ver⸗ wandte erhebliche Erſparniſſe gemacht, und er er⸗ warb am Schluß jedes Monats Induſtriepapiere, die 11 ſein alter Freund, ein Bankbeamter, empfahl. Seinen Schatz trug er bei ſeinem Miß⸗ trauen gegen alle Banken jedoch nicht zu deren Stahlkaſſe hin, ſondern er hatte zufällig einen Treſor neuer Art entdeckt, den er für viel, ſi ſicherer hielt. als alle Einrichtungen der Banken. Eines Tages hatte er bemerkt, daß die Mauer hinter einem Schrank in ſeinem Schlafzimmer hohl klang, und ihm kam blitzartig eine Erleuchtung: Er konnte ja die Höhlung, die in der Mauer augen⸗ ſcheinlich war, benutzen, ſeine Papiere, deren Wert bereits 350 000 Lire betrug, hier ſicher nieder⸗ zulegen. Er führte ſein Vorhaben auch ſehr ge⸗ ſchickt aus, bedeckte das Loch in der Mauer mit der⸗ ſelben Tapete, mit der das Zimmer ausgeſtattet war, und ſtellte den Schrank wieder davor. Jeden Monat öffnete er ſeinen Treſor und fügte die neu⸗ erworbenen Wertpapiere hinzu. Vor einigen Tagen fiel dem mißtrauiſchen Signor Guxrilli ein, daß es doch noch beſſer wäre, alles, was er an Wertgegenſtänden beſaß, Silber⸗ zeug, Wäſche und vor allem die Wertpapiere, in ein Landhaus, das er auf einem Hügel in der Nähe Turins beſaß, zu bringen, und dort ebenſo umſich⸗ tig zu verſtecken. Als er aber ſeinen Spezialtreſor öffnete, erlebte er eine ſchreckliche Ueberraſchung: Die Wertpapiere waren in eine unförmige Maſſe von dunkelfarbigem Papierbrei verwandelt! Was war geſchehen? Ein Abflußrohr des Hauſes, das dicht neben dem Loch in der Mauer lief, war un⸗ dicht geworden, und die ſehr trübe Flüſfigkeit war über die Wertpapiere gekommen und hatte ſie in den erbärmlichen Zuſtand verſetzt, in dem ihr Be⸗ ſitzer ſie wiederfand. Als der erſte Schrecken und Zorn vorüber war, dachte Gurilli daran, wie der Schaden wieder gutzumachen wäre. Wer aver trug die Schuld an dieſem Unheil? Nicht etwa ſeine eigene Dummheit Wertpapiere an ſolchem Ort auf⸗ zubewahren, ſondern der e der ſich nicht genug um die Inſtandhaltung des Gebäudes ge⸗ kümmert hat! Alſo lief Gurilli 3 dieſem und for⸗ derte von ihm Schadenerſatz. Die Antwort des Hausherrn kann man ſich vorſtellen, ſie war voll⸗ ſtändig ablehnend. Gurilli war jedoch nicht abge⸗ ſchreckk, ſondern vertraute auf ſein Recht; er ging zu einem Rechtsanwalt und beauftragte ihn, den usbeſitzer zu verklagen. In Turin iſt man nun ehr geſpannt, was das Gericht zu dieſem ſeltſamen Streitfall ſagen wird. B. Napoleons Elefant 150 Jahre alt Unter den Elefanten in den europäiſchen Zoolo⸗ giſchen Gärten dürfte ſicherlich„Siam“, der ſein Gnadenbrot im Budapeſter Zoo frißt, mit ſeinen 150 Jahren der älteſte ſein.„Siam“ iſt ſozu⸗ ſagen eine hiſtoriſche Perſönlichkeit, denn ein in⸗ diſcher Maharadſcha ſchenkte ihn zu Beginn des vori⸗ gen Jahrhunderts keinem Geringeren als dem Kai⸗ ſer Napoleon, der ihn dann, als er um die Prin⸗ zeſſin Marie⸗Luiſe von Oeſterreich warb, nach Wien bringen ließ. Bis zum Jahre 1896„reſidierte“ der Dickhäuter dann in Wien, bis ihn Kaiſer Franz Joſef anläßlich der 1000⸗Jahr⸗Feier Ungarns dem Budapeſter Tiergarten ſchenkte. * . Fortſchritt „In Hollywood gibt es viele ſteinreiche Menſchen, doch ſind es lauter Selfmademen des Films die in ganz anderen Verhältniſſen aufgewachſen ſind. Einer meiner Freunde dieſer Art(übrigens ein bekannter Filmdirektor) ließ ſich vor nicht langer Zeit eine Villa im Werte von einer halben Million erbauen. Natürlich mußte ich mir dieſes Wunder anſehen“, ſo erzählte Jannings nach ſeiner Amerikareiſe. „Dies hier iſt meine Erfindung“, erklärte er unter anderem,„Waſchtiſche ſind kängſt aus der Mode gap gen. doch es iſt unbequem, jeden Morgen in das Badezimmer hinauszugehen. Wenn ich aber auf dieſen Knopf hier über dem Nachttiſch drücke, rollt mit Hilfe einer genialen Konſtruktion die Badewanne voll Waſſer hier vor mein Bett.“ Da⸗ mit drückte er auf den Knopf und im nächſten Augenblick rollte die Wanne katſächlich mitten in? Zimmer, voll Waſſer— und darin eine junge Dame, die in ihrer begreiflichen Ueberraſchung ſchrille Schreie vernehmen ließ 2 —bma Die Zeiten ändern ſich „Wie ſich doch der Geſchmack meiner Kinder geän⸗ dert hat, ſeitdem ſie herangewachſen ſind?“ beklagte ſich die Mutter,„als meine Beiden klein waren, liebte Hans Soldaten, und Gretchen war ganz wils nach 118 8 18 Puppen. Aber jetzt liebt Gret⸗ chen d ten, und Hans wa. jeder aalen Vive