Eimelpreis 10 N. eue Mannheimer Zeitung Auzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, d mm 2 1 2 breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangsvergleichen oder heinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren „ſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ 54 ſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerf 5 Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für A Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 6. W Oppauer Str. 8 Se Lufſenſtr. J. u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und ne eſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat tee. 0 wbgſcheg- ent) g lsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 2 Jai 2 einn die wo Donnerstag, 2. Januar 1936 ittag⸗Ausgabe NA u. B 147. Jahrgang— Nr. f —— * Des ie hieſige Rot⸗Kreuz⸗Zentrale forderte dringend 1 8 1— Addis Abena, 31. Dezember. Nach abeſſiniſchen Meldungen machen die abeſſi⸗ chen Truppen an der Nordfront weitere Fort⸗ behritte. Faſt das ganze Schiregebiet iſt nach dieſen ohne ten wieder von italieniſchen Truppen frei. Gib Abeſſinier ſtehen danach auf einer Linie, die ein von Adi Danoh dem Medenafluß entlang und 5 ker ſüdlich des Ortes Caceiamo über Abbi Addi 1 1 5 unmittelbar vor Makalle erſtreckt. 1. er rechte Flügel der abeſſiniſchen Truppen befin⸗ 1 et ſich an der Straße nach Deſſa mit Marſchrich⸗ dung auf Agula. Die abeſfiniſchen Truppen müſſen Achter ſchwerſtem Feuer und Bombenabwürfen durch Alieniſche Flieger langſam Kilometer für ür fo meter erobern. Auch im Danakilgebiet flogen die abeſſiniſchen Kampfhandlungen mit gro⸗ Pult Heftigkeit begonnen, ohne jedoch bisher beſon⸗ Ale Erfolge zu zeitigen, da die italieniſchen Trup⸗ den hier jedem Gefecht ausweichen. ab, An der Südfront herrſcht eine auffallende Ruhe. leer Aufmarſch der italieniſchen Truppen nimmt den, a Fortgang. Die Fliegertätigkeit der Italiener ſehr lebhaft. Die Fliegervorſtöße erſtrecken ſich bo gterdings wieder bis zur Bahn Dſchibuti— Addis vr heba. Der Kaiſer von Abeſſinien wird ſich in allernäch⸗ Hauptquartier in Deſſie nach J. Zeit von ſeinem Li 8 jg I. 1 de W̃ D. 5— Addis Abe ba, 2. Jan.(U..) Italieniſche Flieger haben eine etwa 30 Kilo⸗ meter von Dolo entfernt gelegene ſchwediſche Note⸗Kreuz⸗Station mit Bomben belegt und ſie beinahe dem Erdboden gleichgemacht. Das geſamte ſchwediſche Perſonal, beſtehend aus neun Leuten, iſt bis auf den leichtverletzten Dr. Hylander, getötet worden. fe— Addis Abeba, 2. Januar.(U..) tr Die Nachricht von der Zerſtörung einer ſchwedi⸗ ſchen Rotkreuz⸗Station bei Dolo durch italieniſche ein ſegerbomben hat in den hieſigen Rote⸗Kreuz⸗Krei⸗ ungeheure Entrüſtung hervorgerufen. zan beabſichtigt einen ſcharfen Proteſt bei der inter⸗ tionglen Rot⸗Kreuzorganiſation. Nach den bisher vorliegenden Nachrichten ſcheint n ſich um einen ſehr ſchweren Verſtoß der alhilieniſchen Flieger gegen die internationalen Be⸗ plömmungen zu handeln. Der abeſſiniſche Heerführer Kias Deſta berichtete in einem Telegramm, daß die Ahwediſche Rote⸗Kreuz⸗Expedition, der das ſüdabeſ⸗ d niſche Gebiet zwiſchen Dolo und Nigella zugewie⸗ gyn war, am Ufer des Guernale Doria⸗Fluſſes ein dorger bezogen hatte, das klar und deutlich Tils Rote⸗Kreuz⸗Station gekennzeich⸗ det und überdies von dem nächſten abeſſiniſchen 0 i benlager völlig iſoliert geweſen ſei. Ein Irr⸗ J Der italieniſchen Bombenflieger ſei alſo ſo gut Nel Msgeſchloſſen geweſen. Deſſis die ſofortige Rückkehr des vor einiger niet dorthin abgeſandten Rot⸗Kreus⸗Flugzeugs wi giher Führung des ſchwediſchen Barons von Roſen die(Das Flugzeug iſt auch ſchon ſeit heute früh wie⸗ nät! unterwegs nach Addis Abeba, von wo aus es auchrgen nach dem Schauplatz des Bombardements Ifſteigen wird, um den leichtverletzter ſchwediſchen dierzt Dr. Hylander nach Addis Abeba zu bringen. ine Schweden, die nach der offiziellen Bekaint⸗ tißechung der Rot⸗Kreuz⸗Zentrale bei dem Bombar⸗ nüßznent getötet wurden, ſind: die Aerzte Dr. Eric rug, Dr. Erie Smith und Dr. Ake Holm und Aſſiſtenten Paſtox Joſef Spenſon, Kurt Allan⸗ kar Anders Joelſon, Gunnar Lundſtroem und Man⸗ R& Lundgren. V„ de Große Erbitterung in Schweden 1 77— Stockholm, J. Dezember. 35 h. Die hier einlaufenden Nachrichten über die Ver⸗ michtung der ſogenannten Weſtlichen Station des kachwediſchen Roten Kreuzes an der abeſſiniſchen Stepröfront, haben in der Oeffentlichkeit größtes a Ufſehen und Erbitterung hervorgerufen. „Nya Dagligt Allehanda“ ſpricht u. a. von einer (öſchütternden Botſchaft, die eine Kataſtrophe für die achwediſche Abteilung des Roten Kreuzes in Abeſ⸗ m jeden Meter wird gekämpft Abeſſiniſcher Vormarſch unter ſchwerſtem Abwehrfeuer der Nordfront begeben. Eine reich ausgeſtattete eng⸗ liſche Sanitätsabteilung mit 16 Kraftwagen, einer Funkſtation und Lichtanlagen traf vor einigen Ta⸗ gen im abeſſiniſchen Hauptquartier ein und wurde dort begeiſtert empfangen. Die Lieferungen von Munition, Geſchützen und anderen Waffen von dem engliſchen Hafen Berbera (Britiſch⸗Somaliland) dauern an. Meuterei in Tripolis (Funkmeldung der NM) + Paris, 2. Januar. Die Agentur Radio weiß von einer Meuterei in Tripolitanien zu berichten. Nach dieſer Meldung ſollen Grenzpoſten in Süd⸗Tuneſien mehrere tripoli⸗ taniſche Kamelreiterſoldaten entwaffnet haben, die ſich auf tuneſiſches Gebiet geflüchtet hatten. Die Flüchlinge hätten erklärt, zu einer Truppenabteilung zu gehören, die bei Nalut gemeutert habe Der Be⸗ fehlshaber der Abteilung, der italieniſche Leutnant Riondi, ſoll dieſer Meldung zufolge, von ſeinen Leuten ermordet worden ſein. Ab 1. Jauuar keine Rundfunkreklame mehr. Die Reichsrundfunkgeſellſchaft teilt mit, daß im Einver⸗ nehmen mit allen zuſtändigen Stellen die Reklame⸗ ſendungen ab 1. Januar 1936 in Fortfall kommen. ſinien und einen harten Schlag für das ganze ſchwe⸗ diſche Volk bedeutet. Der italieniſche Bombenangriff ſei ein Vergehen gegen das internationale Ehren⸗ recht, weil er die Waffen gegen Nichtkämpfer rich⸗ tete. Die Toten würdigt das Blatt als Helden, die ſich und dem Lande Ehre eingebracht hätten. „Aftonbladet“ erklärt u.., der furchtbare Tod der Schweden entbehre jeglichen Gegenſtückes in der Kriegsführung ziviliſterter Länder. Der Präſident des Schwediſchen Roten Kreuzes, Prinz Caul, hat das Präſidium auf Donnerstag einberufen. Aus dem In⸗ und Ausland ſind dem Schwediſchen Roten Kreuz zahlreiche Beileidskundgebungen zuge⸗ gangen, darunter vom König von Dänemark. Kämpfe um Malalle Traurige Heimkehr Jeſrezuft eines Verwundeten⸗Transports im Hafen von Neapel. wartet auf ihre traurige Laſt. -Kreuz-Skation zerſtört wü chwere Völkerrechtsverletzung durch italieniſche Flieger? 9 Schweden getötet Große Entrüstung in Skandinavien Biltruf an die chriſtlichen Kirchen — Addis Abeba, 1. Januar. (Von dem Sonderkorreſpondenten der United Preß] Au die Oberhäupter aller chriſtlichen Kirchen der Welt wurden Radiotelegramme geſchickt, in denen der Abuna der Koptiſchen Kirche gegen die Brand⸗ ſchatzung von Kirchen im Gebiet von Schire und Tembien durch die ſich zurückziehenden italieniſchen Soldaten Proteſt einlegt. Der hohe Würdenträger der Koptiſchen Kirche nennt die italieniſche Handlungsweiſe„einen uner⸗ hörten Angriff gegen Chriſtentum und Menſchheit, ebenſo wie die Bombardierung der Zivilbevölkerung und der Gebrauch von Gas gegen abeſſiniſche Trup⸗ pen.“ Bolſchafter Roland Köſter gestorben Ein Sohn Mannheims, der ſich um Volk und Vaterland verdient gemacht hat — Paris, 31. Dezember. Der deutſche Botſchafter Roland Köſter iſt nach kurzem, ſchwerem Leiden Dienstag gegen 14 Uhr im amerikaniſchen Krankeuhaus in Paris verſchieden. Er war am Montag ins Krankenhaus gebracht wor⸗ den, nachdem er ſeit einigen Tagen unter einer ſchweren Bronchitis mit hohem Fieber gelitten hatte. Die Bronchitis hat ſich in eine Lungenentzündung verwandelt, an deren Folgen der Botſchafter ge⸗ ſtorben iſt. * Der Tod des deutſchen Botſchafters in Paris geht uns Mannheimern inſofern beſonders nahe, als Ro⸗ land Köſter geborener Mannheimer iſt. Er wurde hier am 1. Juni 1883 als Sohn des Inhabers des im ganzen Rheinland bekannten Bankhauſes Köſter u. Co. geboren. Nach längerer Vorbereitungs⸗ zeit im badiſchen Juſtizdienſt kam R. Köſter im De⸗ zember 1912 als Legationsſekretär an die badiſche Geſandtſchaft nach Berlin. Nach dem Kriege war er zunächſt Geſandtſchaftsrat in Prag, alsdann Chef des Protokolls. Nachdem er kurze Zeit außer Dienſt war, wurde er Geſandter in Oslo, um dann in Berlin die Perſonalabteilung zu übernehmen. Auf dem Pariſer Botſchafterpoſten befand ſich Roland Köſter ſeit dem 14. November 1932. Dank ſeiner vorzüglichen Beziehungen in der franzöſiſchen Hauptſtadt und dank ſeiner diplomati⸗ ſchen Fähigkeiten hat er in den letzten Jahren viel dazu beigetragen, die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehun⸗ gen zu beſſern und Verſtändnis für Deutſchland in den franzöſiſchen Kreiſen zu verbreiten Deutſchland verliert an dem ſo plötzlich Heimgegangenen einen hochbefähigten Diplomaten, der dem Lande noch von großem Nutzen hätte ſein können. Das Beileid der Pariſer Regierung — Berlin, 1. Januar. Der Präſident der franzöſiſchen Republik hat dem Führer und Reichskanzler aus Anlaß des Ablebens unſeres Botſchafters in Paris folgendes Beileids⸗ telegramm geſandt: „Es iſt mir ein Bedürfnis, Ew. Exzellenz die Trauer zum Ausdruck zu bringen, die mir der Tod Ihres verewigten Botſchafters in Paris, Herrn Roland Köſter, bereitet. Er hatte ſich unſere Achtung zu erwerben gewußt, ſein Andenken wird unter uns wach bleiben. Albert Lebrun.“ Der Führer hat telegraphiſch wie folgt gedankt: „Ew. Exzellenz danke ich aufrichtig für den Aus⸗ druck Ihrer Teilnahme an dem ſchmerzlichen Verluſt, den das Deutſche Reich durch den Tod des Botſchaf⸗ ters Roland Köſter erlitten hat. a Adolf Hitler, Deutſcher Reichskanzler.“ Der franzöſiſche Miniſterpräſident und Außen⸗ miniſter Laval hat anläßlich des Todes des Bot⸗ ſchafters Köſter folgendes Beileidstelegramm an den Reichsaußenminiſter geſandt: „Tief bewegt von dem Tod des Herrn Roland Köſter, bitte ich Ew. Exzellenz, im Namen der Re⸗ gierung der Republik und in meinem eigenen Na⸗ men, den Ausdruck tiefſter Trauer entgegenzuneh⸗ men, die uns infolge des Ablebens des Vertreters Deutſchlands erfüllt.“ Reihe Sanitätsautos (Weltbild,.) Roland Köſter (Von unſerem Pariſer Vertreter) n y Paris, 1. Januar. Der deutſche Botſchafter in Paris, Dr. Roland Köſter, iſt unerwartet am 31. Dezember, nachmittags um 2 Uhr, im amerikaniſchen Krankenhaus zu Paris⸗ Neuilly geſtorben. An ſeinem Sterbebett waren ſeine Mutter und ſeine Schweſter zugegen, während ſeine Gattin, ſelbſt erkrankt, im Botſchaftsgebäude das Bett hüten mußte. Gerade in dieſen Tagen wollte Botſchafter Köſter einen längeren Erholungsurlaub antreten. Schon ſett ſieben Jahren war er ſchwer leidend. Bei einer Efwe lauge Fahrt zu ſeinem Arzt nach München zog er ſich in den Weihnachtstagen eine Lungenentzündung zu, die er nicht mehr überleben ſollte. a Mit der deutſchen Kolonie in Paris beklagen weite Kreiſe der politiſchen Welt der franzöſiſchen Hauptſtadt ebenſo wie das geſamte diplomatiſche Korps im Tode des deutſchen Botſchafters den Ver⸗ luſt eines aufrechten Mannes. In den drei Jahren ſeiner Pariſer Wirkſamkeit hat der Botſchafter Ro⸗ land Köſter es verſtanden, ſich überall größte Achtung zu verſchaffen, als ein Mann, dem der Ruhm nichts, die Tat aber alles war Glänzende Feſte ſah man unter ihm nur wenige in den ſchönen Botſchaftsräu⸗ men in der Rue de Lille, aber faſt alle Politiker von Namen und Rang gingen dort ein und aus. Bei dem geſamten diplomatiſchen Korps in Paris galt er als einer der⸗tüchtigſten und erfahrenſten Diploma⸗ ten. Was Laval einmal von ihm ſagte, trifft zu: „Roland Köſter iſt zwar manchmal ſehr rauhbeinig, aber er ſteht immer zu ſeinem Wort.“ Natürlich hatte es ſich in Paris auch herum⸗ geſprochen, daß Botſchafter Koeſter während des Krieges Kampfflieger war, daß er in ſeiner diplo⸗ matiſchen Laufbahn unter anderem Chef des Proto⸗ kolls und Leiter der Perſonalabteilung des Auswär⸗ tigen Amts geweſen, und daß er viele Jahre hin⸗ durch bis zu ſeinem Tode zu den Vertrauten des Felldmarſchalls von Hindenburg gehört hatte. Nichts war dem Botſchafter peinlicher als„Reklame für ſich“, wie er immer ſchon jede Nennung ſeines Na⸗ 2. Seite Nummer 1 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 2. Januar 1986 mens in der Oeffentlichkeit zu bezeichnen pflegte. Z u⸗ rückgezogen, arbeitſam, dienend: ſo warer das Bild des großen Patrioten. Für die Preſſe hatte Dr. Roland Koeſter immer größtes Verſtändnis. Er faßte ſie als Mitarbeiterin bei allen großen Aufgaben auf, die für ihn einfach Deutſchland hießen. Noch am 16. Dezember ver. ſammelte er alle deutſchen Preſſevertreter in Paris bei einem Frühſtück um ſich, dankte ihnen für die Mitarbeit im verfloſſenen Jahre und hob ſein Glas auf ein gutes Gelingen im Jahre 1936. Bei jeder Unterhaltung unter vier Augen, zu der er immer bereit war, hörte er immer aufmerkſam zu, um dann aber mit ſeinem klaren und ſachlichen Urteil nicht zurückzuhalten, ſo daß man nie ſein Arbeitszimmer verließ, ohne bereichert zu ſein. Schon am geſtrigen Tage hatten der Präſident der Republik, die hier anweſenden Miniſter der fran⸗ zöſiſchen Regierung, an der Spitze Miniſterpräſident Laval, ſich perſönlich in der deutſchen Botſchaft ein⸗ gefunden, um ſich in die dort ausgelegte Trauerliſte einzutragen. Bis heute waren tauſende Politiker, Diplomaten, Freunde und Bekannte des Botſchafters in der Rue de Lille erſchienen, um ihr Beileid auszu⸗ ſprechen. Unter den vielen Telegrammen, die ein⸗ liefen, wären die des Staatsminiſters Herriot, des ehemaligen Miniſterpräſidenten Tardieu und Ges franzöſiſchen Botſchafters in Berlin, Francois⸗Pon⸗ cet zu nennen. Die geſamte franzöſiſche Preſſe hat über den Tod des Botſchafters in langen Ausführungen berichtet, denen allen ein mehr als das von der Höflichkeit be⸗ dingte Maß von Wärme zu eigen iſt. Das offiztöſe Regierungsorgan, der„Petit Pariſien“ widmet dem Botſchafter beſonders ausführliche Worte, worin es unter anderem heißt:„Botſchafter Roland Köſter war ein leidenſchaftlicher Parteigänger und ein un⸗ ermüdlicher Befürworter der Annäherung zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Dieſer Miſſion widmete er ſich mit Leib und Seele. Er tat für ſie mehr als in ſeinen Kräften ſtand.“ Das„Oeuvre“ erklärt u..: Dr. Roland Köſter war ein ausgezeichneter Di⸗ plomat. In der Ausübung ſeiner ſchweren Aufgabe verſtand er es, gegenüber unſerem Lande, trotz mancher Schwierigkeiten, ſehr viel Takt und ſehr viel Verſtändnis zu zeigen. Dank ſeiner zahlreichen und glänzenden Beziehungen hatte er zu ſeinem Beſten gur Beſſerung der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen beigetragen“. Der„Figaro“ ſchreibt:„In Roland Köſter verſchwindet ein glänzender Di⸗ plomat. Obwohl er die Intereſſen ſeines Landes immer ſehr ſcharf verteidigt hat, wie dies feine Pflicht war, verſtand er es doch, in Paris ſich die Achtung und die Sympathie aller zu erwerben, die ihm irgendwie nahekamen.“ Verhandlungen der Generalſtäbe Italieniſcher Unmut über die Mittelmeer⸗ beſprechungen — London, 1. Januar. In Londoner amtlichen Kreiſen wird nach wie nor Zurückhaltung über die kürzlich zwiſchen den Ge⸗ neralſtäben begonnenen Beſprechungen gewahrt, die auf Grund der Frage geführt wurden, was ge⸗ ſchehen ſolle, wenn Italien die engliſchen Streit⸗ kräfte angreife. Die Beſprechungen, die ſich ur⸗ ſprünglich nur auf die Flottenfragen bezogen, ſind — wie die Preß Aſſoeciation berichtet— in den letzten Tagen auf alle Gebiete der Verteidi⸗ gung, d. h. auch auf die Land⸗ und Luftfragen, aus⸗ gedehnt worder — Rom, 1. Januar. Zu den engliſch⸗franzöſiſchen Mittelmeer⸗Ab⸗ machungen ſchreibt die„Tribuna“, daß für dieſe Ver⸗ einbarung die tatſächlichen Vorausſetzungen fehlten. Von einer Anwendung des Völkerbundspaktes könne nicht geſprochen werden, ſo lange die Zuſammenzie⸗ hung der engliſchen Flotte im Mittelmeer eine aus⸗ ſchließliche Maßnahme der engliſchen Ao miralität ſei und damit nicht nur nichts mit dem Völkerbund zu tun habe, ſondern ſogar gegen den Völker⸗ bund verſtoße, deſſen Stellungnahme vorweg⸗ genommen werden ſolle. Franzöſiſche Kammerwahlen bereits Ende März? Die halbamtliche franzöſiſche Nachrichtenagentur Havas hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß der Zeit⸗ punkt der Kammerwahlen vorverlegt wird, und daß dieſe Wahlen bereits Ende März ſtattfinden. Die Neujahrsbotſchaft des Führers an die „Deutſchland ein Hort des Friedens und ein Schutzwall der europäiſchen Ziviliſation“ — Berlin, 1. Januar. Als Sonderſendung der Reichsſendelettung für alle deutſchen Sender verlas am Neujahrstage um 14 Uhr im Auftrage des Führers Reichsminiſter Dr. Goebbels die Neujahrsbotſchaft des Führers und Reichskanzlers. Die Neujahrsbotſchaft lautet: Nationalſozialiſten, Nationalſozia⸗ liſtinnen, Parteigenoſſen! Zum dritten Male feiert das neue Reich den Jahreswechſel. Zum dritten Male wurde uns am Beginn der vergangenen zwölf Monate der bevor⸗ ſtehende Zuſammenbruch des nationalſozialiſtiſchen Regimes prophezeit. Zum dritten Male iſt Deutſchland unter dieſem Regime ſtärker und geſünder geworden auf allen Gebieten ſeines nationalen Lebens. Es iſt für uns, die wir dieſe große geſchichtliche Wende unſeres Volkes geſtalten und erleben durften, ſchwer feſtſtellbar, welchem der drei zurückliegenden Jahre die größere Bedeutung für die Wiederauferſtehung des deutſchen Volkes zukommt. 1933 eroberten wir die innere Macht. 1934 gelang es uns, ſie zu be⸗ feſtigen und zu erweitern durch die Vorarbeiten für die Erringung der äußeren Freiheit. 1935 ſteht im Zeichen der errungenen Freiheit nach außen und der weiteren Durchſetzung der nationglſozialiſtiſchen Idee und ihrer Grundſätze im Innern. Daß es uns neben dieſer gewaltigen Arbeit der politiſchen Wie⸗ derherſtellung Deutſchlands auch gelang, den wirt⸗ ſchaftlichen Aufbau durchzuführen und fortzuſetzen, kann uns alle mit beſonderem Stolz erfüllen. In derſelben Zeit, in der wir mit Recht zufrieden zurückblicken dürfen auf eine wahrhaft gewaltige poli⸗ tiſche, kulturelle und wirtſchaftliche Arbeit des Auf⸗ baues, wird uus von journaliſtiſchen Hellſehern ſo⸗ eben wieder der neue Termin für den Zuſammenbruch mitgeteilt. Auch damit können wir zufrieden ſein. Denn dieſe Phraſen werden vergehen, aber die Ergebniſſe unſe⸗ rer Arbeit werden bleiben. Und das vor uns liegende Jahr 1936 ſoll und wird ein weiteres Jahr national⸗ ſozialiſtiſcher Entſchloſſenheit und Tatkraft ſein. Je mehr aber die Stärke des Reiches zunimmt und ihren ſichtbaren Ausdruck findet in der wieder⸗ erſtehenden Wehrmacht unſeres Volkes, um ſo mehr werden wir erfüllt ſein von oer Schwere der Verpflichtung, die uns die neue Waffe auferlegt. Mit dem Blick in die vielen Wirrniſſe und Unruhen der anderen Welt ermeſſen wir erſt den Segen des kla⸗ ren und ſtabilen Regimes in unſerem Staate ſowohl als den Segen und Nutzen des dadurch garantierten Friedens. Ein ſolches Bollwerk der nationalen euro⸗ päiſchen Disziplin und Kultur gegen den bolſchewiſtiſchen Menſchheitsfeind zu bleiben, wird auch im kommenden Jahre unſer eiſer⸗ volles Beſtreben ſein. Deſſen Verſuch, durch fortgeſetzte Revolutionen, blutige Aufſtände und Unruhen die Ordnung der Welt zu untergraben und die Völker gegeneinander zu hetzen, werden wir ſo wie in der Vergangenheit auch in der Zukunft in Deutſchland erfolgreich ab⸗ wehren. Unſer höchſtes Streben ſoll es aber auch im kommenden Jahr ſein, dem wiedergefundenen nationalen Leben der Ehre und Freiheit den äußeren Frieden zu bewahren. Das heutige Deutſche Reich, ſein Weg und ſeine Zu⸗ kunft ſind unlöslich verbunden mit der Nationalſzialiſtiſchen Partei. Sie hat die Umſtellung unſeres Volkes erreicht, die Energien für den Wiederaufſtieg erweckt, die geiſtige und po⸗ litiſche innere Vorausſetzung für die Durchführung aller nötigen Maßnahmen und Reformen geſchaffen und gegeben. Ich bin mir bewußt, daß, was immer auch Deutſchland treffen könnte, die Partei der feſte und unzerſtörbare Träger des deutſchen Lebenswil⸗ Englisches Großflugzeug abgeſtürzl 12 Perſonen ums Leben gekommen Die Arſache der Kataſtrophe unbekannt — London, 1. Januar. Aut letzten Tag des vergangenen Jahres iſt das Großflugzeng„Eiiy of Chartum“, das ſich auf dem Wege von Athen nach Alexandrien in Aegypten be⸗ fand, etwa zwei Kilometer vor Alexandrien ins Waſſer geſtürzt. Bei dem Unglück, deſſen Urſache noch ungeklärt iſt, kamen zwölf Perſonen, darunter neun Paſſagiere, ums Leben. Nur der Führer des Flugzeuges, der ſich wie durch ein Wunder etwa fünf Stunden über Waſſer halten konnte, wurde von dem Zerſtörer „Brillant“ gerettet. Die in Alexandrien ſtationier⸗ ten engliſchen Streitkräfte hatten eine Reihe von Schiffen ausgeſandt, um das Meer nach den Verun⸗ glückten abzuſuchen. Außer dem Zerſtörer„Brillant“ hat jedoch keines der Schiffe einen der Verunglückten finden können. Man hat daher die Suche auf⸗ gegeben. Rätſelhafte Arſache (Funkmeldung der NM.) A London, 2. Januar. Der Abſturz des britiſchen Großflugzeuges„City of Chartum“ bei Alexandria, bei dem 12 Perſonen ums Leben kamen, hat in England großes Auf⸗ ehen hervorgerufen. Da die Urſache des Unglücks noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt werden konnte, er⸗ gehen ſich oͤie Blätter in einem Rätſelraten. Einige wollen wiſſen, daß die Benzinzufuhr für alle drei Motoren plötzlich ausgeſetzt habe. Nach anderen Berichten ſoll der Höhenmeſſer nicht gearbeitet haben. Ir; Augenblick des Aufſſchlagens der Maſchine auf das Waſſer habe er eine Höhe von 75 Meter angegeben.„News Chronicle“ gibt an, daß der Flugzeugführer, der bekanntlich gerettet werden konnte, aus dem Flugzeug geſchleudert worden dei, bevor dieſes das Waſſer berührte. Der Flugzeugführer konnte bisher nicht vernom⸗ men werden, da ſein Zuſtand es bisher unmöglich machte. Am Mittwochabend konnten zwei Leichen der Verunglückten geborgen werden. 6 Perſonen verbrannt — Kopenhagen, 1. Januar. Bei einer Weihnachtsfeier im Verſammlungs haus des kleinen Ortes Keflavik bei Reykjavik brach am Montagabend ein Braud aus, bei dem 4 Kinder und 2 ältere Frauen in den Flammen umkamen. Etwa 20, nach anderen Berichten bis zu 40, Perſonen wurden verletzt, davon 10 ſo ſchwer, daß ihr Zuſtand zu ernſten Bedenken Anlaß gibt. An der Feier nahmen etwa 180 Kinder und 20 Erwachſene teil. Bald nach Beginn der Veranſtal⸗ tung geriet unter dem Weihnachtsbaum liegendes Papier in Brand, das im nächſten Augenblick den ganzen Baum entzündete. Das Feuer griff raſch auf die Holzwände und auf die hölzerne Decke über. Die Auweſenden ſtürzten, von Schrecken ergriffen, zum Hauptausgaug, der unglücklicherweiſe avge⸗ ſchloſſen war, ſo daß die Tür erſt eingeſchlagen wer⸗ den mußte. Am Ausgang entſtand ein wildes Ge⸗ dränge, in dem einige der Kinder umgeriſſen wur⸗ den und verſchiedene Perſonen Verletzungen erlitten. Mehrere Teilnehmer an der Verauſtaltung ſpraugen durch das Fenſter, wobei ſie ſich größtenteils Schnitt⸗ wunden zuzogen. Auch der Ortsgeiſtliche, der einer älteren Frau ins Freie verhalf, wurde verwundet. Die Schwerverletzten wurden in die Krankenhänſer von Reykjavik und Harſiord geſchafft. lens ſein wird, wie ſie dies in den zurückliegenden 15 Jahren war. Eine fanatiſch verſchworene Ge⸗ meinſchaft deutſcher Männer, deutſcher Frauen und deutſcher Jugend wird hinter mir ſtehen, wie in der Vergangenheit in ihren guten und ſchlechten Tagen, ſo auch in der Zukunft! Ich wende mich daher am Beginn des neuen Jah⸗ res wie immer an meine alten Mitkämpfer. Ich ge⸗ denke ihrer Treue und ihrer Diſziplin. Ich gedenke all der Führer in der politiſchen Organiſation der Nationalſozialiſtiſchen Partei, der SA, SS, der Hit⸗ ler⸗Jugend, des Arbeitsdienſtes, des NS, der Bauernorganiſation, der Arbeitsfront uſw. ſowie der Führerinnen der Frauenſchaften und des Bo M. Ich danke ihnen auch in dieſem Jahr für die unentwegte Treue und den Gehorſam, den ſie mir entgegenbrach⸗ ten, und die es mir ermöglichten, ſchwerſte politiſche Entſcheidungen im ſicheren Bewußtſein des hinter mir ſtehenden und durch ſie geführten Volkes zu tref⸗ fen. Ich danke all den unzähligen, namenloſen Par⸗ teigenoſſen und Anhängern, den braven Männern meiner SA und SS, des Arbeitsdienſtes, des NSorde und der geſamten Arbeitsfront für ihre Hingabe an die Bewegung und für ihre gebrachten großen Opfer. Ich danke beſonders den Millionen dautſcher Bauern, die die Ernährung unſeres Volkes auch in dieſe Jahr gelingen ließen. Und ich danke ſchließlich allen jenen Bekannt umd Unbekannten, die auch als Nichtparte genoſſen durch ihre treue Mitarbeit das Deutſch⸗ land des Dritten Reiches emporführen halfen. Ich danke vor allem den deutſchen Frauen, die durch dig neugeborenen Kleinen unſeren Kampf dur ihre Tapferkeit erſt der Zukunft unſeres Volkes gute kommen laſſen. Das Jahr 1936 ſoll uns er ſehen von einem neuen heiligen Eifer zu arbeiten und einzutreten für unſer Volk. Es ſoll uns all vereint ſehen im Bewußtſein der uns geſtellten g meinſamen Aufgabe. Heute aber wollen wir danke; dem Allmächtigen, der unſer Werk bisher in ſeing Segen genommen hat. Und wir wollen uns vet, einen in der demütigen Bitte an ihn, uns auch ii 1 Zukunft nicht zu verlaſſen. Es lebe die natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung! Es leb unſer einiges deutſches Volk und Reich gez. Adolf Hitler. Berlin, den 1. Januar 1996. „Neue große Aufgaben warten auf uns! Dr. Goebbels über die Leiſtungen des vergangenen und die Aufgaben des kommenden Jahres — Berlin, 31. Dezember. Am Silveſterabend hielt Miniſter Dr. Goebbels eine Anſprache über die deutſchen Sender, in der er u. a. ausführte: Es ſei ein eigentümlicher Charakterzug faſt aller Menſchen, daß ſie bei der Gegenwart immer nur dos Schwere und Sorgenvolle bemerken, um darüber das Leichtere und Freudigere zu überſehen, während ſie bei der Vergangenheit ſo gerne das Angenehme im Gedächtnis behalten, um das Trübe und Unerfreu⸗ liche zu vergeſſen. Damit würden ſie auch oft un⸗ gerecht gegen ihre Zeit und gegen ſich ſelbſt. „Nur allzuviel Menſchen“, ſo fuhr Dr. Goebbels fort,„gibt es, die ſich gern und ſaſt mit Bosheit über die kleinen Unannehmlichkeiten des Alltags ereifern. Sie geraten dann leicht in die Gefahr, das Kind mit dem Bade auszuſchütten und möchten am liebſten das Licht überhaupt aus⸗ blaſen, weil es natürlicherweiſe auch einen Schatten wirft. Es gibt im menſchlichen Leben gar nichts, das nicht ſeine zwei Seiten hätte. Alles Angenehme hat auch ſeine unangenehmen Rückwirkungen. Jeder Erfolg koſtet Mühe und Einſatz. Gerade bei dem eben verfloſſenen Weihnachts⸗ feſt konnten wir Deutſchen ſo recht feſtſtellen, wie gut es das Schickſal im vergangenen Jahr mit uns gemeint und wie reich es unſere Arbeit und Mühe belohnt hat. Wohin wir in Europa ſchauten, waren Völker und Regierungen von ſchweren innen⸗ und außenpoliti⸗ ſchen Kriſen heimgeſucht. Vielen Ländern jehlte die willensmäßige Feſtigkeit, die ſo nokſhendig iſt, um die ſchweren Schäden unſerer Zeit zu überwinden. Ihre Regierungen waren gerade um die Jahres⸗ wende von der Unſicherheit ihres Beſtandes bedroht, ja, ganze Völker in ſchwere und blutige Kriege ver⸗ ſtrickt. Mitten in dieſer unruhigen und turbulenten Welt lag unſer Deutſchland wie eine ſtille und ge⸗ ſegnete Inſel des inneren und äußeren Friedens. Das ſei nicht etwa das Werk des Zufalls oder das Ergebnis eines unverdienten Glückes, ſondern der Erfolg des heute über Deutſchland regierenden ein⸗ heitlichen Willens. Drei markante Ereigniſſe haben in dieſem Jahr ihren Stempel aufgedrückt: Der Sieg an der Saar, die Wiederherſtellung der deutſchen Wehr hoheit und der Abſchluß des deutſch⸗engliſche Flottenabkommeus. Wir ſind nun nicht mehr Spielball in den H der Weltmächte. Deutſchland hat wieder ſeinen e N nen politiſchen Willen und iſt entſchloſſen, ih; nuch durchzuſetzen. 1 Dieſes große Ziel konnte ſelbſtverſtändlich nich ohne ebenſo große Opfer erreicht werden. Die Wie dererringung unſerer politiſchen Freiheit iſt die Vor⸗ ausſetzung für wirtſchaftliche und ſoziale Erfolge. Sie mußte deshalb auch vordringlich gelöſt werden und bedingte eine Reihe von Einſchrän ku u gen, Unbequemlichkeiten und Opfer; Es zeugt für den politiſchen Sinn des deutſchen Vi kes, daß es dieſe mit freudiger Entſchloſſeß heit auf ſich genommen hat Noch iſt ein großer de der Arbeitsloſigkeit, die wir als furchtbarſtes Erz des vergangenen Regimes übernehmen mußten, ni überwunden. Noch geſtattet die Niedrigkeit der öh einem großen Teil unſeres Volkes nicht, an den mi; teriellen und ideellen Gütern der Nation gleichberech tigt teilzunehmen. Weil wir Rohſtoffe für die Ar beitsſchlacht und für die Wehrhaftmachung unſeres Volkes nötig haben, mußten wir die Einfuhr von Lebensmitteln, vor allem von Fetten und Fleiſch, zu einem Teil einſchränken. Das bedingtes zeitweilige Verknappung an Butter und Schwein fleiſch“ 18 Neue große Aufgaben warten wieder auf uns. ine Partei und ſeine Regierung! „Der- Sith 1058 aber vermöchten nichts, wenn das Volk ihne nicht hilft. Sie können jedoch um ſo ſicherer auß die Mitarbeit des Volkes rechnen, da das Volk je weiß, wozu die Opfer gebracht werden müſſen. Seine Hoffnung auf die Zukunft kommt ja am ſicherſte zum Ausdruck in dem wunderbaren Kinderſegen, den ungezählte Mütter auch im vergangenen Jah wieder der deutſchen Nation geſchenkt haben. Ex das Unterpfand der Unſterblichkeit unſeres Volkes. So wollen wir denn in dieſer wichtigen Stunde beim Abſchluß des alten Jahres uns alle vereinigen in tiefem Dankgefühl an den Führer, der unſere natio⸗ male Hoffnung und unſere völkiſche Zuverſicht iſt⸗ Nolijahrsbefehle an die Wehrmacht Das erſte Neujahrsfeſt nach Wiedergewinnung der deutſchen Wehrfreiheit Soldaten! Ein entſcheidendes Jahr der deutſchen Wehr⸗ geſchichte liegt hinter uns. Das Reich iſt wieder frei und ſtark. Ich ſpreche allen Soldaten und den ſonſt am Aufbau der Wehrmacht Beteiligten meinen Dank und meine Anerkennung für die Leiſtungen im vergangenen Jahre aus. Die Loſung für 1936 heißt: Immer wieder vorwärts für den Frieden, die Ehre und die Kraft der Nation. Berlin, den 31. Dezember 1935. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht: Adolf Hitler. An die Wehrmacht! Im Zeichen der allgemeinen Wehrpflicht beginnen wir ein neues Jahr des Ehrendienſtes an Volk und Reich. Wir wollen weiter zuſammenſtehen in Treue, Mauneszucht und Hingabe für Deutſchland und un⸗ ſeren Oberſten Befehlshaber. Berlin, den 31. Dezember 1935. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht von Blomberg. An das Heer! Mit Stolz kann das Heer auf die Arbeit des ver⸗ gangenen Jahres zurückblicken. Ich weiß, daß Füh⸗ rung und Truppe auch weiterhin ihre Pflicht erfüllen werden. Berlin, den 31. Dezember 1935. Der Oberbefehlshaber des Heeres. r von Fritſch. „ An die Kriegsmarine! Die Wehrfreiheit hat die Kriegsmarine vor neu große Aufgaben geſtellt. Mit Tatkraft und freudige Hingabe ſind ſie im vergangenen Jahr in Auger genommen worden. Im neuen Jahr werden wir mit gleicher Entſchloſſenheit ans Werk gehen. a Berlin, den 31. Dezember 1935.. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine: Raeder. 25 An die Luftwaffe An die Luftwaffe! 45 Allen Angehörigen der Luſtwaffe ſpreche ich N Anerkennung und meinen Dank für die im ve genen Jahre bewieſene Pflichttrene aus. J hei warte, daß ſie ſich auch im neuen Jahre der En der zu bewältigenden Aufgaben bewußt bleibe 15 übermittle ihnen meine beſten Wünf für der. erfolgreiche Arbeit am gemeinſamen Werk! m, Ein großes Johr liegt hinter uns. Dent 5 hat ſeine Wehrhoheit wieder. Die Luftwaſſe r dankt ihre Wiedergeburt einzig und allein dem der nationalſozialiſtiſchen Idee. Aus dem Gle⸗ an den Führer und Oberſten Befehlshaber Wehrmacht wird ſie die Kraft ſchöpfen, höchſte ſtungen auch im kommenden Jahre zu vollbring Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und vera ſchaftu Unterhaltung: Carl Onno Eiſenb Lokaler Teil; Dr. Fritz Hammes weſtdeutſche Umſchau. Gericht un Fennel- Anzeigen und g ſchüftli D. A. XI 19385: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 21485 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20688 N Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig i Für unverkangte Beiträge keine Gewühr ⸗Rückſendung nur bel Rückporte Donnerstag, 2. Januar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 1 Maunheim, den 2. Januar. Neujahrskanonade Der Sang iſt verſchollen, der Wein iſt verrau cht. der Alltag hat uns wieder mit Pflicht und Arbeit. Aber ſchön war er doch der Jahreswechſel mit ſei⸗ nem bunten und frohen und— na ja, etwas ſehr lauten Treiben. Aber freuen wir uns doch darüber: die Menſchen in Deutſchland ſind wieder froher ge⸗ worden, ſie haben den Mut, wieder fröhlich zu ſein. Sie glauben wieder an ihre Zukunft. Das iſt ſchön. Ein Straßenbummel an Silveſter iſt immer recht auſſchlußreich in ſolchen Dingen, beſonders wenn man Vergleiche zieht zu früheren Jahren. Für die Jahreswende 1935—36 iſt alles ſehr leicht auf einen Nenner gebracht: es herrſchte ein gewaltiger Betrieb. Wo man auch hinſchaute, war überall mehr los als in den vergangenen Jahren. Es krachte und knallte an allen Ecken. Vor allem war es die Ju⸗ gend, die ſich nicht genug tun konnte und ſchon am Nachmittag ſchrecklich losballerte. Bei der General⸗ probe zum Neufahrsſchießen verwendete man ſehr viel die allerdings nicht ungefährlichen Kabidbüchſen, die wegen der Billigkeit und wegen ihres lauten Knalls beſonders bevorzugt wurden. Auch in vorge⸗ rückter Stunde ſah man noch auffallend viel Jugend und ſogar nicht einmal ſchulpflichtige Kinder auf der Straße, denen man offenbar nicht das Vergnügen der nächtlichen Knallerei entgehen laſſen wollte. Die Schießerei war zwiſchen 7 und 9 Uhr und dann wie⸗ der von 11 Uhr ab in allen Stadtgebieten außer⸗ ordentlich ſtark, um dann um 12 Uhr den Höhepunkt zu erreichen. Gegen 12 Uhr ſteigerte ſich auch der Straßenver⸗ behr, denn aus vielen Lokalen ſtürmten die Gäſte oft ohne Mantel und Hut auf den Marktplatz zu. Gibt ſich doch in jedem Jahre in der Silveſternacht ein großer Teil der Mannheimer hier ein Stelldich⸗ ein. Daß große Mengen Feuerwerk herbeigeſchleppt worden waren, merkte man ſchon an dem ununter⸗ brochenen Krachen und Pfeifen und Heulen, und wenige Minuten vor zwölf Uhr ſteigerte ſich der Lärm ſo, daß man weder die Glocken läuten hörte, noch die Neujahrsrufe verſtehen konnte, die man ſich gurief. Die Tauben vom Marktplatz wußten ſchon gar nicht mehr, wo ſie ſich hinretten ſollten und um⸗ flogen ganz aufgeregt den Marktplatz, der durch den Pulverdampf ganz eingenebelt war. Hunderte ſtan⸗ den auf dem Platz ſelbſt und brannten ihr Feuerwerk ab, und in die Tauſende ging die Zahl der Zuſchauer, die ringsum von den Gehſteigen der gegenüberliegen⸗ den Häuſer dem Schauſpiel folgten. Daß ſie aber auch zwiſchendurch aufgeſchreckt wurden, wenn ſich vom Platze herüber ein Froſch oder ein Schwärmer verirrte, war nicht zu vermeiden und weckte meiſt nur fröhliches Aufkreiſchen. Die Kanonade dauerte auch länger als in anderen Jahren, denn erſt nach 1 Uhr flaute der große Lärm ab, aber bis in die Morgenſtunden des Neu⸗ ö 1 * jahrstages bumſte es noch. Maſſenweiſe ſtrömte man wieder in die Lokale zurück, vorbei an Woh⸗ Rungsfenſtern, hinter denen die ſtillen Kerzen an den Weihnachtsbäumen brannten Wer auf ſeinem Weg außerhalb des Marktplatz⸗Bannkreiſes kam, hörte, wiee die Glocken feſtlich das neue Jahr einläu⸗ teten und die Sirenen der Schiffe dazu ertönten. Der Straßenbetrieb war auch in den erſten zwei Stunden des neuen Jahres ſehr lebhaft. Daß die Polizei mehr als nachſichtig war, werden die Mannheimer ſelbſt gemerkt haben, wenn ſie auch ein wenig lärmend durch die Straßen gingen. Der Polizeibericht gibt hierfür den Beweis, denn es brauchten nur 12 Perſonen wegen Ruheſtörung und groben Unfugs zur Anzeige gebracht werden. Wirk⸗ lich eine ſehr kleine Zahl, wenn man an den Lärm denkt, der in der Silvpeſternacht herrſchte, und das ſind ſicher ganz beſonders üble Fälle geweſen. Hof⸗ ſen wir, daß die Knallerie die böſen Dämonen ver⸗ trieben hat— denn in dieſer alten kultiſchen An⸗ ſchauung hat ſie ihren Unſprung— und daß wir in ein glüchliches Jahr 1936 hineingehen! Der Aff iſt los Einen nicht geringen Schrecken erlebte am Sil⸗ heſternachmittag eine Frau, die mit ihrem 6 Monate alten Kind im Waldpark ſpazieren ging. Kam da plötzlich ein Affe auf das im Kinderwagen liegende Kind zugeſtürzt und verletzte es am Kopf. Dieſer Affenüberfall konnte aber ſehr bald aufgeklärt wer⸗ den. Die Tiere waren im Waldpark⸗Zoo aus⸗ gerückt, nachdem vier mutwillige Jungen das Gitter des Käfigs beſchädigt hatten. Außerdem waren die Tiere ſo geneckt und dadurch in Wut gebracht wor⸗ Hen, daß unter ihrem Wutanfall das von den Laus⸗ buben beſchädigte Drahtgitter nachgab und ſie ihre Freiheit erlangen konnten. Der eine Affe, der die Neckerei nicht vergeſſen konnte, ſtürzte ſich außerhalb des Tierparks auf das Kind und wurde ſpäter vom Waldhüter abgeſchoſſen, ſo daß er keinen Schaden mehr anrichten konnte. Zwei Affen kehrten frei⸗ willig wieder zu ihren Futtertöpfen zurück, während die Jagd auf den vierten am Samstagnachmittag zu⸗ nächſt erfolglos blieb. Am Sonntagvormittag wurde auch er abgeſchoſſen. Der Zwiſchenfall zeigt wieder zur Genüge, daß die oft ſchon ausgeſprochenen Warnungen, die Tiere in den Tiergärten nicht zu necken, durchaus berech⸗ tigt ſind. Gerade die Affen müſſen durch die unver⸗ nünftigen Beſucher ſehr viel erdulden. . Auf ſein dreißigjähriges Berufsjubiläum kann am heutigen 2. Januar Herr Joſeph Müller, Roſengartenſtraße, in Dienſten der Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft zurückblicken. Herr Müller, der Frontkämpfer war und vielen Mannheimern unter ſeinem Beinamen„Tünnes“ bekannt iſt, gehört zu den eifrigſten Kraft⸗durch⸗Freude⸗Jahrern und hat durch ſeinen Humor ſchon manchen Fahrtteilneh⸗ mern frohe Stunden bereitet.— Herr K. Heenen kann heute auf eine 25jähr. Tätigkeit im Hauſe Lan⸗ dauer, Q 1, zurückblicken. Als leitender Angeſtellter und Betriebsobmann dieſes Hauſes erfreut ſich Herr Heenen großer Beliebtheit, die ihm durch zahlreiche Ehrungen und Geſchenke durch Betriebsführung, Perſonal und aus Kundenkreiſen erneut bewieſen wurde. Wie Mannheim die Subveſternacht feierte Mit Hochſtimmung ins neue Jahr! Fröhlichkeit auf der ganzen Linie Glockenläuten und Kanonenſchläge Tanz und Gräſerklang in allen Lora.en Von Schornſteinfegern und Glücksſchwein chen Jetzt liegt ſte ſchon wieder weit mehr als 24 Stun⸗ den hinter uns, dieſe Sil veſternacht, die wir alle freudigen Herzens herbeiſehnten. Verſtummt die lärmende, ſchauerlich⸗ſchöne Kanonade auf den Straßen, erloſchen das magiſche Feuerwerk, das die Faſſaden der Häuſer prächtig verzauberte, das mit roten, grünen, gelben und kreideweißen Flammen die Schwärze der Mitternacht auf Minuten bannte, verklungen die herzhaften Rufe:„Proſit Neufahr!“, die von Menſch zu Menſch, von Haus zu Haus flogen Eine Nacht, die ganz der Lebensfreude gehörte, die Proſit Neujahr! allen griesgrämigen Peſſimismus in die letzten Winkel verſcheucht hatte, eine gläſerklingende Nacht voller Rhythmus und Muſik, die uns über die Schwelle des neuen Jahres ſpringen ließ, iſt vorbei. Der Chroniſt, dem es ſeit einigen Jahren ob⸗ liegt, einen Spaziergang durch die heiteren Mann⸗ heimer Silveſterſtunden zu machen, hatte auch in den Stunden zwiſchen 1935 und 1936 ſeinen Bummel durch die Bezirke des Vergnügens unternommen. N. Aller Anfang war das Palaſthotel, deſſen Auto⸗ parkplatz allein ſchon ein volles Haus verhieß. Und drinnen tat ſich allerhand Fideles. Spielten mehrere Kapellen in Silber⸗ und anderen Sälen, im Reſtau⸗ rant und in beiden Bars zum Tanz auf. Viele ele⸗ gante Abendkleider, manch ſchicker„Letzter Schrei“, manche ſchöne Frau. Anſonſten beherrſchte der Smoking das Feld. Wie in jedem Jahre gab es eine ulkige Clownukapelle, die in allen Sälen ein Nomadenleben führte, gab es Schornſteinfeger, die Glückspfennige verteilten und wie in vielen anderen Lokalen marzipanene Glücksſchweinchen, die alle Frauenherzen begehrten. * Das Parkhotel war nicht minder von Auto⸗ mobilen umlagert. Auch hier herrſchte eine Nacht lang der Geiſt ſchönſter, heiterſter Silveſterſtim⸗ mung. Die altbewährte Weilſche Regie hat auch diesmal nicht verſagt. Vier Kapellen wetteiferten miteinander. Auf vier Tanzflächen drehten ſich die Paare in ſchöner Unermüdlichkeit. Bunte Luftballons blühten wie im Palaſthotel auf den Tiſchen. Und mit neckiſch⸗niedlichen Ueberraſchungen wurde auch hier nicht geſpart. In der„Libelle“ wurde der Abſchied vom alten Jahr von den„Acht Entfeſſelten“ und der wackeren Hauskapelle einem kopfſtarken, luſtigen Völkchen von Silveſterjüngern und ⸗jüngerinnen leichtgemacht. Das ganze Kabarett war in farbenfröh⸗ lichſte Karnevalsfarben getaucht, öͤrollige Figuren und Embleme ſchmückten die Wände, grüne, rote und blaue Girlanden waren ein bunter Lokalhimmel, und Ballons, die um die zwölfte Stunde von oben munter herabrieſelten, wirkten wie ein Faſchings⸗ regen. Wie überall, fehlte es auch hier nicht an (Zeichnung Oehlſchlägel,.) netten Damenſpenden, ziſchten Papierſchlangen durch die Luft, quäkte es allenthalben auf blechernen Saxophonen. * Eine wilde katalauniſche Papierſchlangen⸗Schlacht muß um die Mitternachtsſtunde im Palaſt kaffee entbrannt geweſen ſein. Fußhoch bedeckten dieſe far⸗ bigen Zeugen nächtlichen Uebermuts den Boden. Hier hatten Rudi Paetzold mit ſeinen Muſici und die luſtigen fünf Rundfunkſänger die Stimmung kräf⸗ tig aufgedreht. * Im Kaffee Belbe regierte eine Nacht lang der Tanz in drangvoll fürchterlich⸗netter Enge. Und Joſef Klein und ſeine Klang⸗„Batterie“ ſorgten dafür, daß keine Müdigkeit in die Beine zog. Ne Im Kaffee Wellenreuther teilten ſich Humo⸗ riſt Rudi Frank und die wackere Kapelle Dewald den Stimmungserfolg.— Im Ballhaus Clou wirkte Willy Preker ſehr ſchwungvoll als Sänger am Flügel, im Kaffee Kurpfalz feuerten Roman Roy und ſeine Getreuen alle verfügbaren muſikaliſchen Breit⸗ ſeiten ins muntere Publikum, in den Kaffees und Hotels am Ring: überall Fidelitas! Daß übrigens der Tango von den„Regentropfen, die an dein Fenſter klopfen“ auch in dieſer Silveſternacht ſein Leben noch nicht ausgehaucht hat, iſt Beweis für die Unverwüſtlichkeit dieſes Schlagers, der von der Auguſtaanlage bis zu den Planken auf allen Saxophonmündungen ſchwebte, von allen Geigen ge⸗ ſchluchzt wurde, von allen Mägdelein, von jungen und ſehr ehrwürdigen Männern mit Inbrunſt und durchaus nicht piano geſungen wurde. Morgens um 5 Uhr endete dieſer Bummel durch die Gefilde des Silveſtervergnügens und heute er⸗ eee eee, „Frohen Silpeſterabend zuſammen“! Glanzvoller Jahresabſchluß im Nibelungenſaal Schöner hätte man wirklich nicht das alte Jahr beſchließen und das neue beginnen können, als mit der glanzvoll verlaufenen Silveſterveranſtaltung im Nibelungenſaal, die alle Silveſterveranſtaltungen der letzten Jahre in den Schatten ſtellte. Faſt vier⸗ tauſend Beſucher füllten den Saal, als ein aus Mannheimer Muſikern und auswärtigen Soliſten zuſammengeſetztes Orcheſter unter Leitung von Alf Thönniſſen mit dem Laterna⸗mageca⸗Marſch den Abend eröffnete und gleich darauf Lotte Rauſch ihre drei luſtigen Geſellen anſagte, die als Eis⸗ brecher eingeſetzt wurden und„Einen frohen Sil⸗ veſterabend zuſammen“ wünſchten, und ſich alsbald erkundigten, ob alle raſiert ſeien, die Frauen die Kinder verſorgt und die Männer die Hausſchlüſſel hätten. Was wohl von ihren verſchiedenen, teilweiſe bekannten Darbietungen am meiſten einſchlug, war das Zwiegeſpräch zwiſchen Eugen und Hans, bei dem Eugen Hans zwei Geſchichten von einem Taucher und von einem Schneider erzählte, die dann Jans ſtändig verwechſelte. Bei den Soliſten fällt es ſchwer, feſtzuſtellen, wer den meiſten Erfolg erzielte, denn es waren durch⸗ weg Leiſtungen, die auf einer hohen Stufe ſtanden. Wilhelm Strienz ſang ſich mit ſeiner prächtigen Stimme in die Herzen der Anweſenden hinein und zeigte, daß er ſowohl die helle Baritonlage wie auch den tiefen Baß beherrſcht. Köſtlich war Louis Evanell, der Mandolinen⸗Virtuoſe, der nicht nur ein Meiſter ſeines Inſtrumentes war, ſondern auch luſtige Szenen einflocht. Wahre Lachſtürme durch⸗ brauſten den Saal, als William und Emele Blacker ihre Tanzparodien zeigten, die für die Mannheimer zum Teil neu waren. Schließlich müſ⸗ ſen noch die Geſangsharmoniſten„Die luſtigen Fünf“ erwähnt werden, die ſich mit Anſtand ihrer Aufgabe entledigten. Ganz groß war aber der Erfolg, als zum Schluß Bernd Coenen mit ſeinen Solisten auf die ſo ſchmiſſige rheinische Freude daran Bühne ging und dort eine Muſik machte, daß man eine helle haben mußte. Kurz nach elf Uhr war die Vortragsfolge abge⸗ wickelt und nun konnten alle Vorbereitungen getrof⸗ fen werden, das neue Jahr würdig zu empfangen. Bernd Coenen ſpielte im Nibelungenſaal mit ſeinen Soliſten zum Tanz auf. In der Wandelhalle tanzte man nach den Weiſen eines unter Leitung von Otto Homann ⸗Webau ſtehenden Orcheſters. Die Begrüßung des neuen Jahres erfolgte in ſehr netter Weiſe. Auf der Bühne ſtand ein Kalender, deſſen letztes Blatt den Hinweis trug, daß das wichtigſte Ereignis des Jahres 1935 die Wie⸗ dergewinnung der Wehrfreiheit war. Als ein Schmied zur Jahreswende auf einen Amboß bie erſten ſechs Schläge abgegeben hatte, riß ein Schorn⸗ ſteinfeger das Blatt ab und es wurde der Jahres⸗ gruß ſichtbar, der ebenfalls fiel, als der zwölfte Ham⸗ merſchlag auf den Amboß verklungen war. Dann grüßte das Jahr 1936, dem man als Symbol die olympiſchen Ringe gegeben hatte. Der Schornſtein⸗ feger richtete dann im Namen des Verkehrsvereins freundliche Worte an die Anweſenden und ging dann unter die Menge, um Glückspfennige zu verteilen. Wer an den Schießbuden und an den anderen Beluſtigungen keine Freude hatte, konnte im Bier⸗ keller ſich mit Bleigießen beſchäftigen oder durch die Saalpoſt ſeine Bekannten mit einem ſchriftlichen Glückwunſch erfreuen. Selbſt die Reichspoſt hatte zwiſchen 11 und 1 Uhr eine Zweigpoſtanſtalt mit Markenverkauf eingerichtet. Die dort aufgelieferten Briefe oder Karten erhielten Jahreswechſelſtempel der Reichspoſt und wurden bereits am Neujahrs⸗ morgen i» Mannheim ausgetragen. Als in der dritten Morgenſtunde die Muſiker zu⸗ ſammenpackten, war es für viele noch viel zu früh und es dauerte ziemlich lange, ehe der Saal geräumt wurde. Kurzum: der Verkehrsverein kaun einen innert den Chroniſten, dem die Augendeckel beim Schreiben dieſes Berichts immer bösartig zufallen wollten, nur noch ein papierner, karierter Zylinder⸗ hut und ein ebenſo karierter Kater an den freudig getanen Sprung ins Jahr 19368]. Siveſter im Nationaltheater „Die Fledermaus“ von Johann Strauß Ein vollbeſetztes Haus in feſtlicher Stimmung, Champagner⸗Laune auf der Bühne und Silveſter⸗ Vorfreude im Zuſchauerraum ſchlugen zu einem Akkord ungebundener Fröhlichkeit zuſammen, beſon⸗ ders als die Fäden— nicht nur bildlich geſprochen— von Seite des Publikums auf die Bühne und zurück liefen. Man vergab ſich nichts, wenn man in über⸗ mütiger Stimmung zu einem Schneeball⸗Gefecht überging. Wieder bewährte Strauß'„Fledermaus“ ihre Zugkraft. Noch immer hat ſie allen Bearbeiter⸗ Attacken erfolgreich widerſtanden und wird ſie wider⸗ ſtehen, ſo lange man die herrliche Muſik unangetaſtet läßt. Auch durch die Silveſter⸗Vorſtellung wehte ein Hauch jener ſprühenden Laune, mit der Johann Strauß ſein Werk erfüllt hat. In den Reigen der Darſteller, die von früheren Vorſtellungen her bekannt ſind und wieder ihr Beſtes gaben, trat Marlene Müller⸗Hampe als Roſa⸗ linde. Sie betrat mit dieſer Aufgabe einen Boden, der gerade in dieſer Partie mehr der Spieloper als der Operette angehört und an großes geſangliches Können appelliert. Auch hier bewährte die geſchätzte Sängerin ihre vielſeitige Verwendbarkeit. Zu der geſanglich tüchtigen Leiſtung, die vor allem in den kunſtvoll gebauten Enſemble⸗ Sätzen als führende Stimme zutage trat, geſellte ſich ein lebhaftes Tem⸗ perament im Bunde mit erfreulicher Spielbegabung. Es gereichte der Vorſtellung bei ihrem flotten Ab⸗ lauf zum Vorteil, daß man alle retardierenden Mo⸗ mente bei Seite gelaſſen hatte. Statt des bunten Vielerlei, das mitunter als Einlage im Walzer⸗ Finale geboten wird und die Einheit ſtört, begnügte man ſich mit zwei Tanzvorführungen, der von Erika Köſter und Werner Schindler ſchmiſſig getanz⸗ ten„Marianka“⸗Polka, ſowie dem Walzer„An der ſchönen blauen Donau“, der Hedwig Broch, Fränzi Millradt, Karl Meinecke und die übrigen Mitglieder der Tanzgruppe auf den Plan rief, die ſehr viel Anmut entfalteten. Im geſprochenen Dialog bot ſich manche Ge⸗ legenheit zu improviſterten Scherzen und zeitgemäße Anſpielungen wurden ſehr belacht. Zum Schluſſe herzlicher Beifall, der neben den Hauptdarſtellern auch öͤie Leiter der Vorſtellung, Intendant Bran⸗ denburg und Kapellmeiſter Klauß, vor die Rampe rief. l. Sipeſterfeier des Graphiſchen Geſang vereins Gutenberg“ Die Silveſterfeier iſt beim„Graphiſchen Geſang⸗ verein Gutenberg“ ſchon eine ſtändige Einrichtung geworden und ſo konnte man auch in dieſem Jahre wieder im Kolpinghaus in recht vergnügter Stim⸗ mung das alte Jahr beſchließen und das neue Jahr beginnen. Die Kapelle Heini Ganter ſorgte mit gro⸗ ßem Geſchick für die muſikaliſche Untermalung des Abends, für den man eine Vortragsfolge aufgeſtellt hatte, die den Tanzluſtigen frühzeitig ihr Recht ein⸗ räumte. Vereinsführer Jouvenal brachte in ſei⸗ ner Begrüßungsanſprache alles das zum Ausdruck, was ihn in des Jahres Scheideſtunde bewegte. Der Chor des Vereins zeigte mit mehreren Vie⸗ dern, daß Chorleiter Karl Rinn mit gutem Erfolg beſtrebt iſt, die Sänger zu ſchönen Leiſtungen zu führen. Der herzliche Beifall für die Leiſtungen war verdient. Ein großer Teil der Vortragsſolge ruhte auf den Schultern des Humoriſten Max Werner, der ſich nicht nur als Anſager betätigte, ſondern auch als Humoriſt, als Zauberkünſtler und als Komiker auftrat. Mit hübſchen Tänzen ergänzte ſchließlich Annelieſe Ulſchmid die Vortragsfolge. Daß man das neue Jahr gebührend begrüßte, braucht kaum betont zu werden. — * Eifrige Sammler waren die Sänger, die voll⸗ zählig antraten und eifrig mit der Sammelbüchſe umhergingen. In den weniger belebten Bezirken zogen die S änger von Haus zu Haus, um auch die⸗ jenigen zu erfaſſen, die wegen des üblichen längeren Schlafes an Neujahr gar nicht oder erſt ſpät aus dem Hauſe kamen. Wie vorgeſehen, wurde auch auf ver⸗ ſchiedenen Plätzen der Stadt geſungen, ſo daß die Sammler erhöhte Gelegenheit hatten, die Abzeichen albzuſetzen. * Der Bahnverkehr über die Jahreswende war ſehr lebhaft, blieb jedoch hinter dem Weihnachts⸗ betrieb zurück, Während man am Silveſtertag durch Zugverſtärkungen auskam und keine Sonderzüge zu fahren hatte, wurden am Neujahrstag im Mann⸗ heimer Hauptbahnhof ſechs Sonderzüge ab⸗ gefertigt. Recht rege waren auch der Nahverkehr und der Stadtbeſuchsverkehr. e 25 Jahre beſteht heute die Waldhof⸗Drogerte in der Oppauer Straße, die ihr jetziger Inhaber Jean Schmidt 1910 kurz nach ihrer Gründung übernahm. Während des Krieges führte die Gattin des Inhabers das Geſchäft fort, in dem heute auch der Sohn als Betreuer der photographiſchen Abtei⸗ tung tätig iſt. Herrn Schmidt, der ſeit 25 Jahren zum Leſerſtamm der„Neuen Mannheimer Zeitung“ gehört, beſte Wünſche für den Fortbeſtand ſeines Erfolg verbuchen. Unternehmens 4. Seite Nummer 1 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 2. Januar 1936 DA W 51 W 2 9680 ar 36 Die vierte Reichsſtraßenſammlung Die Oberſte SA⸗Führung gibt bekannt, daß die SA⸗Führer und Männer, ſoweit ſie Frontſol⸗ daten ſind, ſich möglichſt an der vierten Reichs⸗ ſtraßenſammlung am 5. Januar, deren Trägerin die Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferverſorgung iſt, be⸗ teiligen. Die SA ⸗Dienſtſtellen ſetzen ſich mit den örtlichen Stellen der Kriegsopferverſorgung in Ver⸗ bindung. Das Tragen des SA⸗Dienſtanzuges bei dieſer Sammlung iſt geſtattet. Lebendiger Opfergeiſt Das WoW, Kreisführung Mannheim, ſchreibt uns: Wer Freude empfängt, iſt gerne bereit, ſelbſt wie⸗ der Freude zu ſchenken. Den Beweis hierfür erbrach⸗ ten die Gefolgſchaftsmitglieder der hieſigen Deutſch⸗ Amerikaniſchen Petroleum⸗Geſellſchaft, die zu Weih⸗ nachten alle mit einer namhaften Sonderzuwendung bedacht wurden. Die Freude hierüber war ſo groß, daß man einmütig beſchloß, an dieſer Freude auch die minderbemittelten Volksgenoſſen teilhaben zu laſſen, die vom Winterhilfswerk betreut werden. Es wurde eine Sammlung veranſtaltet, deren Ertrag durch eine Zuwendung der Firma verdoppelt wurde, ſo daß man dem Winterhilfswerk den ſchönen Betrag von 1948.32 Mk. übermitteln konnte. Eine ſolche Tat beweiſt überzeugend, daß in die⸗ ſem Betrieb der Geiſt des Dritten Reiches nicht nur als Lippenbekeuntnis bewertet ſein will, ſondern daß es ſowohl Wille der Führung wie auch der Geſolgſchaft iſt, den Geiſt ſteter Opferbereitſchaft unter Beweis zu ſtellen, um ſo ſeine Lebendigkeit zu dokumentieren. Das Winterhilfswerk iſt Das hierüber ſehr erfreut und dänkt verbindlichſt. N. 5 Frontzulage wird von Amts wegen feſtgeſtellt Zu dem Reichsgeſetz über die erweiterte Gewäh⸗ vung der Frontzulage, das eine Beſſerung der Be⸗ treuung der deutſchen Kriegsbeſchädigten bringt, hat der Reichsarbeitsminiſter beſtimmt, daß vom 1. April 1936 ab auch Beſchädigte, deren Erwerbsfähigkeit in⸗ ſolge einer Kriegsdienſtbeſchädigung um 50 oder 60 v. H. gemindert iſt, die Frontzulage ohne Rückſicht auf Alter und Einkommen erhalten. Die Front⸗ zulage iſt im allgemeinen von Amts wegen fe ſt⸗ düſtellen und zu zahlen. Ein ablehnender Beſcheid iſt jedoch von Amts wegen nicht zu erteilen. Wird die Frontzulage erſt nach dem 30. April 1936 von Amts wegen bewilligt, ſo beginnt die Zahlung früheſtens mit dem Bewilligungsmonat, auf Grund eines nach dem 30. April 1036 geſtellten Antrages früheſtens mit dem Antragsmonat. Soweit die Frontzulage für die genannten Beſchädigten wegen Bezuges eines Einkommens von mehr als 600 Mark monatlich ruhte, iſt ſie vom 1. April 1936 ab von Amts wegen zahlbar zu machen. Die Arbeiten ſind ſo zu beſchleunigen, daß die Frontzulage erſt⸗ malig mit den Bezügen für April 1936 gezahlt werden kann. ae Die Hauptweihnachtsſeier des Turnvereins von 1846 war gut beſucht. Mit der Geſtaltung hatte Kurt Müller 2 eine glückliche Hand. Er wurde von der Sänger⸗ und Muſikriege mit den Herren W. Sie⸗ der und F. Jegle(Blasorcheſter) aus den eigenen Reihen ebenſo unterſtützt wie von den Turnerinnen und Turnern mit ihren Leitern Frau Storz und Karl Müller. Neben den Darbietungen der Sänger⸗ und Muſikriege und den allgemeinen Weihnachts⸗ liedern erfreute der Mannheimer Tenor Hans Kohl in feiner Weiſe mit ſeinen Liedern. Jahre konnte Vereinsführer Thum eine Anzahl be⸗ währter Vereinsangehöriger für ihre Treue und Anhänglichkeit auszeichnen und ehren. Die Ehren⸗ nadel für 40jährige Mitgliedſchaft durften entgegen⸗ nehmen Heinrich Boos, Bernhard Greulich, Anton Schlupp und Peter Schoop, die für 25jährige Mit⸗ gliedſchaft Hermann Buchert, Fried. Butzer, Ernſt König, Ernſt Schneider, Richard Stein, Wilhelm Thoma, Karl Zimmermann, Artur May, Michael Ebert und Auguſt Epting. Die 50jährigen Jubilare, fünf an der Zahl, erfahren die Ehrung zuſammen mit drei Turnern des nächſten Jahrganges beim General⸗Appell des TW 1846 anläßlich ſeines 90jähri⸗ gen Beſtehens am 4. Januar 1936. Den weiteren Teil des Abends beſtritten außer der Muſik⸗ und Turnerriege die Turner und Turnerinnen. i Der Apollo⸗Schornſtein umgelegt. Am letzten Tag im alten Jahr fiel auch der hohe Schornſtein, der bisher immer noch die Trümmerſtätte des Ab⸗ bruchs des Apollo⸗Theaters überragte. Unter An⸗ wendung größter Vorſichtsmaßnahmen wurde der Schornſtein fachmänniſch unterbaut. Nachdem aller⸗ lei brennbare Dinge angeſteckt worden waren, dauerte es nicht lange, bis der Schornſtein ins Wan⸗ ken geriet, und um 12.22 Uhr am 31. Dezember 1935 fiel der Apollo⸗Schornſtein in ſich zuſammen. zun Keine Neufeſtſetzung von Ortslöhnen. Zum 1. Januar wären an ſich die Ortslöhne, die der Be⸗ rechnung beſtimmter nach den Vorſchriften der Neichs⸗ Auch in dieſem Ganz Mannheim ſoll am Karneval Anteil nehmen Der Neujahrsaufmarſch der Karnevalvereine Mit dem 1. Januar tritt man in die Karnevals⸗ zeit ein und es war für die drei Mannheimer karne⸗ valiſtiſchen Geſellſchaften eine Selbſtverſtändlichkeit, den vor zwei Jahren wieder aufgenommenen Brauch auch in dieſem Jahre fortzuführen und einen Aufmarſch der Garden mit den Elferräten am Neu⸗ fahrstag zu veranſtalten und der Stadtverwaltung die Neujahrsglückwünſche zu überbringen. Der „Feuerio'l, der mit der Betreuung des Karnevals 1936 beauftragt iſt und auch von der Kreisleitung entſprechend verpflichtet wurde, machte mit der Prin⸗ zengarde zunächſt ſeine Neujahrsaufwartung dem Landeskommiſſar, der mit den Polizei⸗Offizieren und den Regierungsräten des Polizeipräſibiums und des Bezirksamtes die Elferräte empfing, wobei der Herr Landeskommiſſar nach einer Anſprache des Feuerio⸗ präſtdenten Schuler dem Wunſche Ausdruck verlieh, daß dem Karneval in Mannheim ein Erfolg beſchie⸗ den ſein möge. Der Aufmarſch am Nachmittag bot wieder ein buntes Bild, denn voraus marſchierte die Ranzen⸗ garde der„Fröhlich Pfalz“, gefolgt von der Linden⸗ hofgarde, während der Zug von der Prinzengarde des„Feuerio“ beſchloſſen wurde. Nach dem Aufzug der Garden auf dem Paradeplatz begaben ſich unter den Klängen des Präſentiermarſches Abordnungen der drei Karnevalsgeſellſchaften auf den Rathaus⸗ balkon, auf dem ſich Oberbürgermeiſter Ren nin⸗ ger mit ſeinen Ratsherren verſammelt hatte. Nach⸗ dem Präſident Schuler die beſten Wünſche zum neuen Jahre übermittelt hatte, ſprach er von der früheren Gepflogenheit, dem Stadtoberhaupt die Ehrenmitgliedſchaft des„Feuerio“ zu ver⸗ leihen. Das letzte Stadtoberhaupt, das Ehrenmit⸗ glied des„Feuerio“ wurde, war Oberbütrgermeiſter Martin, und nun hat Oberbürgermeiſter Renninger die Ehre, dieſe Tradition fortzuſetzen. Dann ergriff Oberbürgermeiſter Renninger, dem ein Blumenangebinde von ſämtlichen karnevali⸗ ſtiſchen Geſellſchaften Mannheims übergeben worden war, das Wort, um ganz beſonders den Wunſch zu betonen, daß alle Mannheimer an dem Karneval Anteil nehmen und die Beſtrebungen der karne⸗ valiſtiſchen Vereine unterſtützen möchten. Die An⸗ nahme der Ehrenmitgliedſchaft löſte lebhafteſte Ge⸗ nugtuung aus, zumal Oberbürgermeiſter Renninger in Verbindung damit launig bemerkte, daß er ein gelehriger Schüler des„Feuerio“ ſein werde. Mit dem Wunſche, daß der Karneval 1936 unter einem günſtigen Stern ſtehen möge, klang ſeine Anſprache aus. Bei einer anſchließenden Beſprechung mit den Elferräten bewunderte Oberbürgermeiſter Renninger vor allem die von Kunſtmaler Birkenmaier geführte Urkunde über die verliehene Ehreumit⸗ gliedſchaft und brachte dann den Abordnungen der Elferräte gegenüber ſeine Meinung über den Karne⸗ val zum Ausdruck. Inzwiſchen rückten die Garden wieder ab und ſetz⸗ ten ihren Weg durch die Innenſtadt fort. Bei dem Stammlokal der„Fröhlich Pfalz“ hatte der Männer⸗ geſangverein„Sängerhalle“ Aufſtellung genommen und ſang einige Lieder, nachdem in der gleichen Ge⸗ gend vor dem Aufmarſch der Elferrat der„Fröhlich Pfalz“ die Parade der Ranzengarde abgenommen hatte. Bei einem Beiſammenſein des„Feuerio“ machte Präſtdent Schuler einige allgemein⸗intereſſierende aus⸗ Ausführungen, auf die wir noch zurückkommen wer⸗ den. Die jüngste Generation der Bretterzunft Der hoffnungsvolle Schiläufernachwuchs im Hochschwarzwald rüstet sich zu seinem ersten Rennen. (Weltbild,.) verſicherungsoroͤnung zugrunde liegen, und die durchſchnittlichen Jahres⸗ arbeitsverdienſte in der landwirtſchaftlichen Unfall⸗ zu gewährender Leiſtungen verſicherung neu feſtzuſetzen geweſen. Die vom Reichsarbeitsminiſter im ganzen Reich angeſtellten Ermittlungen haben jedoch ergeben, daß in keinem Bezirk eine weſentliche Aenderung der Lohnverhältniſſe eingetreten iſt. Lediglich im Saar⸗ land iſt eine Neufeſtſetzung erforderlich. In der dritten Verordnung über Ortslöhne hat der Reichs⸗ arbeitsminiſter daher beſtimmt, daß eine Neufeſt⸗ ſetzung der Ortslöhne und Jahresarbeitsverdienſte erſt mit Wirkung vom 1. Januar 1938 vorzuneh⸗ men iſt. * Eheſtandsdarlehen auch für Landhelſerinnen. Auf die Frage, ob als Arbeitnehmerverhältnis im Sinne der Beſtimmungen über die Eheſtandsdar⸗ lehen auch eine Beſchäftigung in der Lanohilfe gilt, teilt der deutſche Gemeindetag mit, daß nach den Be⸗ ſtimmungen über die Landhilfe die Landhelfer in einem ordentlichen, verſicherungspflich⸗ tigen Arbeits verhältnis ſtehen und An⸗ ſpruch auf Entlohnung haben. Damit ſei auch die Tätigkeit einer Landhelferin als Arbeitnehmertätig⸗ keit im Sinne des§ 1 des Geſetzes über Förderung der Eheſchließungen anzuſehen. Spenden für das Winterhilfswerk Dem Winterhilfswerk gingen weiter folgende Spenden zu: Reichsbund d. Deutſchen Beamten e.., Berlin 200 000; Feuerſoetetät d. Prov. Brandenburg, Berlin 40 000; Aache⸗ ner und Münchenr Feuer⸗Verſ.⸗Geſ., Aachen 38 000; Ger⸗ ling⸗Konzern, Rheiniſche Verſicherungs⸗Gruppe AG, Köln 35 000; Piepenmeyer u. Oppenhorſt, Frankfurt a. M. 25 000; Reichsverband der Deutſchen Zeitungsverleger(Heraus⸗ 15 0 der deutſchen Zeitungen) e.., Berlin 25 000; rauerei Dinkelacker, Stuttgart 16000; Nordſtern⸗Lebens⸗ verſicherungsbank AG, Berlin⸗Schöneberg 15000; Guſtav Ramelow, Berlin⸗Grunewald 15 000; Deutſche Vacuum Oel AGG, Hamburg 13 000; Berliner Holz⸗Kontor AG, Berlin⸗ Wilmersdorf 12 000; Badiſche Gebäudeverſicherungsanſtalt, Karlsruhe 12 000; Ac für Zellſtoff⸗ und Papier⸗ abriken, Aſchaffenburg 20 000; Heinrich Brand, Neuß a. Rh. 10 000; Zucker⸗Raff. Tangermünde, 1. Rate 10 000; Güldner Moto⸗ renwerke, Aſchaffenburg 10000; Kabelwerk Rheydt A, Rheydt(Rhld.), zunächſt 10 000; Karlsruher Lebens verſiche⸗ rungsbank AGG Abteilung VI. B(Verwaltung) Karlsruhe 10 000; Reichsverband der Zahnärzte Deutſchlands e. V. 10 000; Wolldeckenfabrik Zoeppritz AG, Mergelſtetten 3000; Hotzenplotzer Zuckerfabrik A, Oberglogau und Zülz 3000; Carl Hagenbucher u. Sohn, Oelfabrik, Heidelberg 3000; Gieſecke u. Devrient Ac, Leipzig C 1 3000; Bank ür In⸗ duſtriewerte AG, Berlin 3000 Mark. Ungenannt NR 60 000; Leowerke Gmbc, Dresden 30 000; Thüringer Gasgeſellſchaft, Leipzig 20 000; Stettiner Oelwerke Ach, Züllchow 20 000; Lang u. Mainz, Berlin W 8 12 600; Preußiſche Elektrizitäts⸗AG, Berlin 10 000; Rhein⸗ Front. Neuſtadt a. d, H. 10 000: Thür. Staatsbank, Weimar 10 000; Hugo Böninger,.⸗Gladbach 10000; Deutſche Hollerith Maſch.⸗Ombß, Berlin⸗Lichterfelde 10,000 Deutſcher Herold, Volks⸗ und Lebens verſicherungs⸗ Ach, Berlin 8000; Deutſche Effecten⸗ und Wechſelbank vorm. T. A. Hahn, Frankfurt a. M. 6836; Woggon⸗ und Maſchinen⸗ Fan-, Görlit(Direktion) 5000; Papierfabriken Ju⸗ lius Glatz, Neidenſels 5000; C. F. Boehringer u. Soehne Gmbß, Direktion, Mannheim⸗Waldhof 5000 Mark. Gewerkſchaft Elwerath, Hannover 30 000; Humboldt Deutzmotoren AG, Köln⸗Deutz 25 000; Buch⸗ und Zeitſchrif⸗ tenhandlung Theodor Klein und Zweigſtellen, Düſſeldorf 24 000; Augsburger Kammgarnſpinnerei, Augsburg 24 000; Colonia Kölniſche Feuer⸗ und Kölniſche Unfall⸗Ach und Tochtergeſellſchaft Colonig Rückverſicherungs⸗Ach, Köln 21 500; Beſſelſteiner Eiſenwerke⸗Geſ. AG 20 000; Gewerk⸗ ſchaft Deutſche Erdöl⸗Raffinerie Deurag, Hannover 20000; Wieland⸗Werke AG, Metallwerke, Ulm a. D. 20 000; Pfeif⸗ ſer u. Langen, Zuckerflocken, Köln 20 000 Carl Freudenberg Gmbß, Weinheim(Baden) 18 000; Es Matthes u. Weber AG, Duisburg 15000; Edeka⸗Zentroſorganiſation Berlin d. Deutſcher Genoſſenſchaftsverband e.., Berlin 12 000; Lederfabrik Hirſchberg vorm. Heinrich Koch u. Co., Hirſch⸗ berg(Saale) 12 000: Leipziger Wollkämmerei, Leipzig 12000; Pommerſche Feuerſozietät Pommerſche Provinzial⸗ Lebensverſicherungsganſtalt. Stettin 12000; Sedlmayer, Gabriel u. Jos., Spaten⸗ Franziskaner Leiſtbräu, München 12 000; Osnabrücker Kupfer und Drahtwerk, Osnabrück 10 000 Radeberger Exportbierbrauerei AG, Dresden 10 000; Stuttgarter Straßenbahnen, Stuttgart 10 000; Vil⸗ ligen Söhne, Zig.⸗Fabrik, Tiengen(Baden) 10 000; Guſtav Winkler, Taſchentücher⸗Fabriken.⸗G., Werk Berlin und vier Werke, Berlin SW 19 10 000; Rheiniſche Girozentrale und Provinzialbank, Düſſeldorf, Zweigſtellen in Aachen und Köln, Düſſeldorf 10 000 Mk. Continental Gummi⸗Werke AG, Hannover 100000; Ver⸗ einigte Kugellager-Fabriken AG, Schweinfurt 60 000; Ge⸗ meinſchaftsgruppe Deutſcher Hypotheken⸗Banken, Berlin 30 000; Franz Haniel u. Co., Gmoß, Duisburg⸗Ruhrort 25,000; Polenſky u. Zöllner, Berlin⸗Charlottenburg 25 000; Ac für Verkehrsweſen und Eiſenb. Tochtergeſ., Berlin 24000; Vereingte Eiſenbahn⸗Signalwerke Gmb, Berlin⸗ Siemensſtadt 20000; Vereinigte Deutſche Nickel⸗Werke AG vorm. Weſtf. Nickelwalzwerk Fleitmann u. Co., Schwerte a. d. Ruhr 20 000; Generaldirektion der Agrippina⸗Gruppe, Köln 20 000; Kokswerke u. Chem. Fabriken AG, Berlin 15 000; Verſicherungsanſtalt der ſächſ. Gewerbekammern, Dresden 12 000; Dornier Metallbauten Gm und angeſchl. Konzernfirmo, Friedrichshafen a. B. 11 000, Sächſ. Staats⸗ bank, Dresden 10000; Fritz Homann AG, Margarine⸗ Werke, Diſſen, Teutoburger Wald 10 000; Kaufm. Kranken⸗ kaſſe Halle a. d.., Berlin 10 000 Mk. Gau Bayer. Oſtmark ſammelte mit dem geſamten Füh⸗ rerſtab innerhalb 7 Stunden 12000; Ungenannt 500 000; Geſ. f. elektr. Unternehmungen L. Loewe u. Co. AG, Ber⸗ Iin 50 000; Reichs⸗Rundfunk Gmb, Berlin⸗Charlottenburg 50000; Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim 30 000; Deut⸗ ſcher Gemeinnütziger Rückverſ.⸗Verband AG, Berlin 30 000; Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof gleichzeitig für fünf Zweignieder⸗ laſſungen Berlin 30 000? Wollwäſcherei und Kämmerei, Döhren bei Hannover 25 000; Waſſerwerk für das nördliche Weſtf. Kohlenrevier, Gelſenkirchen 25 000; Hahnſche Werke, Berlin, Duisburg, Großenbaum 33 000; Th. Goldſchmidt Ac u. Tochtergeſellſch. Eſſen 25000; Bayer. Staatsbonk 20 000 Allgem. Deutſcher Waffenring, Berlin⸗Friedengu 20 000, Junkers Flugzeugwerk und ihre Betriebswerkſtät⸗ ten 17817; Pfalzwerke AG, Ludwigshafen 15 000; Stärke⸗ Zuckerfabrik AG, vorm. C. A. Koehlmann u. Co. für Be⸗ triebe und Gruben, Frankfurt a. d. Oder 15 000; Friedrich Dockel, Präziſions mechanik und Maſchinenbau, München 12 000; Leipziger Verein Barmenia Krankenverſicherung f. Beamte u. L. V. B. Lebens verſicherung a, Gegenſ. 12 000; Lech Elektr.⸗Werke AG, Augsburg 12 000; Evangeliſche Vorſorge Gemeinnützige Verſicherungs⸗Ach, Berlin W 62 11000; Deutſcher Verſicherungsſchutz für Brauereien, Ber⸗ lin 10 000; Detewe Deutſche Telephonwerke u. Kabelindu⸗ ſtrie⸗Ach, Berlin 10 000; Dr. Thiel i. Fa. Gebr. Thiel Gmbch, Ruhla i. Thür. 10 000: Gütermann u. Co., Näh⸗ ſeidenfabrik, Gutach i. Br. 10000; Zuckerkreditbank Ach, Berlin 10 000; Auguſt Luhn u. Co.,.⸗Barmen 10 000; Winterthur 8 8 Unfallverſich.⸗Geſ., Lebensverſich.⸗Geſ., Winterthur 9000 Mark. Willy Vogel, Berlin weitere 45 000, F. Moritz Munter Furnter⸗ und Sägewerk gleichz. f. angeſchl. Betriebe, Leip⸗ zig 10 000; Nationalſozialiſtiſche Krientvpfervene ran e. ., Reichskaſſen verwaltung Berlin 10000 2 99050 Ueberlandzentrale Gmb, Calau(.⸗L.) 7500; 2 eutſche Salinen⸗Vereinigung Gmbß, Berlin 5000;„Lehmann u. Voß u. Co., Chemiſche Fabrik, Hamburg 1 9 0 9 treubund ehemaliger Berufsſoldaten e. V. Vertin 50007 Walter Rau, Teutoburger Margaxrinewerke, Hilter, Poſt Bad Rothenfelde 100 006: Internationale Harveſter Come pany mb 80 000; Löwenbrauerei Böhmiſches Brauhaus AG, Berlin 10 000; Kodak Ac, Berlin 10 0095 Berliner Rollgeſellſchaft mbßß, Berlin 10 000; Aktien⸗Zucke fabrik Uelzen 8000; Fürſtl. Hohenzollernſche Hofkemmen Sigm ringen 8000; Bremer Vulkan, Schiffbau und Maſchinen⸗ fabrik, Vegeſock 8000; Fränkiſche Licht⸗ und Kraftvorſorgung AG, gleichzeitig für Zweigſtellen in Cham⸗Opf. e d. Ems und Ueberlandwerk Bayer. Vogtland in. Naila (Oberfr.) 7500; Concordia Lebensverſicher.⸗Bank Ach, Köln a. Rh. 7000; Steigerwald u. Kaiſer, Magdeburg und Sem nitz, Leipzig 6000; Botſchafter Luther, Waſhington. 6000; Ereſpel u. Deiters, Weizen⸗Stärke⸗Fobrik, Joben⸗ büren(Weſtf.) 6000 Villeroy u. Boch, Mettlach a. d. Saar 5000; Poſſehl⸗Stiftung, Lübeck weitere 5000 Mänrer u. Wirtz Gmbß, Seifenwerke, Stolberg(Aheinland) 5000; Eduard Hueck, Metallwalz⸗ und Preßwerk, Lüdenſcheid (Weſtfalen) 5000? Vorſtand der ſächſ. Anwaltskammer, Dresden 5000 Mk. Was hören toir? Samstag, 4. Januar Reichsſender Stuttgart .30: Fröhliches Morgenkonzert.— 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00: Buntes Wochenende.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.00: SJ⸗Funk.— 16.00: Froher Sams⸗ tag⸗Nachmittag aus Köln.— 18.00: Tonbericht der Woche. — 18.30:'s Knöpfles Loſchieherr. Schwäbiſches Hörſpiel, — 19.10: Blas muſik als Kunſt.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Zünftig. Bunter Schiabend.— 21.10: Volksmuſik.— 22.00: Nachrichten— 22.30:... und morgen iſt Sonntag. Frohes Wochenende.— 23.00: Tanzmuſik.— 24.00: Nacht⸗ muſik. Deutſchlandſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.45: Fröhlicher Kin⸗ dergarten.— 11.30: Wiſſenſchaft meldet.— 11.0: Bauern⸗ funk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Gegen Langeweile.— 15.30: Wirtſchaftswochenſchau. — 15.45: Von deutſcher Arbeit.— 16.00: Froher Samstag⸗ 1 Nachmittag.— 18.00: Volkstänze— Volkslieder.— 18.40 Sportwochenſchau.— 19.00: Unterhaltungskonzert.— 19.45: Geſpräche aus unſerer Zeit.— 20.10: Tonzmuüſik.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. Sageohaleucles Donnerstag, 2. Januar Nationaltheater:„Schwarzarbeiter“, rich Nuß, Miete D 11, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Palaſthotel, Tanzbar Clou, Kaffee Vaterlond. Bürgerkeller: Konzert. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: univerſum:„Schwarze Roſen“.— Al⸗ Luſtſpiel von Emme⸗ hambra:„Krach im Hinterhaus“,— Pala ſt und Gloria:„Es flüſtert die Liebe“. Capitol: Mazurka“. „Maz Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad zur Reichsgutobahn. Die deutſche Weinſtraße. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Malex der Weſtmork von Kobell bis Slevogt.— Der Zinnſoldat. Mauuheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 11 bis 13 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Weihnachtsausſtellung Mann⸗ heimer Künſtler. „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann Donnerstag, 2. Januar Kindertanz: 17 bis 18 Uhr Labantanzſchule, L 6, 9. Freitag, 3. Januar Schwimmen: 20.00— 21.30 Uhr Städt. Hollenbad, Halle 2, Frauen und Männer. Samstag, 4. Januar Leichtathletik: 15 bis 17 Uhr Stadion, Spielfeld h für Frauen und Männer. Schießen: ſchaft 09, Fahrlachſtraße, 15—17 Uhr Schützenhaus der Po⸗ lizei an der Riedbahnbrücke, Frauen und Männer. Schwimmen: 20.30—22 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 2. nur Männer. Rettungs⸗Schwimmen: 20.30 bis 22 Uhr Städtiſches Hal⸗ lenbad, Halle 3, Frauen und Männer. Sonntag, 5. Jauuar Reichsſportabzeichen:—11 Uhr Stadion, Spiebfeld 2. Frauen und Männer. Leichtathletik:—11 Uhr Stadion, Spielfeld 2, Frauen und Männer. Boxen:.30—11 Uhr, Männer. Stadion Gymnaſtikhalle, nur Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 2. Januar. Mit der vor Atlantik ausgehenden lebhaften Wirbeltätigkeit ſetzt ſich auch die Zuſuhr feuchtmilder Meeresluft fort. Sie bedingt wechſelhaftes und zu zeitweiligen Nie⸗ derſchlägen geneigtes Wetter. Die Temperatuxen halten ſich vorerſt noch über dem jahreszeitlichen Durchſchnitt. Vorausſage für Freitag, 3. Januar Veränderlich, doch überwiegend bewölkt und zeitweiſe auch Regen, bei lebhaften Winden um Süd mild. 5 Früher oder spater bevorzugt Wurtmann- Schirme ein jeder. N 2, 8 f Höchſttemperatur in Mannheim am 1. Januar . 83 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5 5,9 Grad; heute früh 48 Uhr. 62 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jaunar — 20. 30. Zl. 13 Neckar- Begel 80.. 750 Ahei 2512.92.78.87 2 i ge. 5 c e deen ae ee eo cer geht 299 0 J e Seb, C heim 868 3,84 803 2„ e echmngen⸗ 8 N 5 25 26 206 8 550 Diedesheinn. 5 5 Köln 3253.22.803,88 3,891 ö 15—17 Uhr Schützenhaus der Schützengeſell⸗ 1 1 Müller ebe, Leip⸗ orgung e. 7 ederlauſitzer torddeutſche ehmann u. 00; Reichs⸗ lin 5000; ter, Poſt ſeſter Com⸗ Brauhaus Berliner zuckerfabrik er, S a. Maſchinen⸗ werſorgung Lingen a. in Naila AG, Köln und Chem⸗ ton D. C. ik, Ibben⸗ a. d. Saar Mäurer u. and) 5000; züdenſcheid ltskammer, 7 8 mmer und llexlei von her Sams⸗ der Woche. Hörſpiel. richten.— muſik.— Sonntag. 90: Nacht⸗ licher Kin⸗ : Bauern⸗ lerlei.— ochenſchau. Samstag⸗ — 18.40: .— 19.45: „— 22.30: on Emme⸗ rojektors. ond. is 18 und 1 Wildpfad und von Weſt mark 11 bis 13 na Mann⸗ L 6, 9. n, Halle 2, ſeld 6 für ützengeſell⸗ der Po⸗ ter. alle 2. iſches Hal⸗ nur pielfeld 2. 2, Frauen alle, nur ich Ausgabe⸗ der vo yr gkeit ſetzt luft fort. gen Nie⸗ beraturen zeitlichen nar und nden — —— Astronomisches Geschenk des neuen Jahres: cine fable C tuncle e Md Die Total⸗Finſternis am Frütühabend des 8. Januar Wohl jeder, der eine totale Mondfinſternis beob⸗ achtet hat, wird ſich an das eindrucksvolle Bild gern erinnern. Niemand vergißt den Anblick, wenn der Schatten unſerer Erde langſam über die glänzende Mondſcheibe zieht und ſie allmählich verdunkelt. Mit einem Male bekommt man eine Vorſtellung von der Weite des Weltenraumes, mit einem Male fühlt man ſich dem Geheimnis des Kosmos ſo nahe und verſteht, daß es außer uns, außer der Erde und unſeren Sorgen und Schwächen noch anderes gibt, das unendlich groß und ewig iſt. Am 8. Jamuar tritt wieder das ſchöne Schauſpiel einer ſolchen Verfinſte⸗ rung in den ſpäten Nachmittags⸗ und frühen Abend⸗ ſtunden ein. Totale Verfinſterung gegen 19 Uhr. Um 17,28,1 Uhr, ganz pünktlich alſo, tritt am 8. Januar nach mitteleuropäiſcher Zeit der Mond in den Mondſchatten der Erde. Vorher befand er ſich ſchon im Halbſchatten, aber dieſe Phaſe bietet dem Lajen nichts Beſonderes. Vollſtändig eingehüllt von dem ſchwarzen Schatten der Erde wird unſer Tra⸗ bant um 18,57,8 Uhr, womit dann die eigentliche totale Verfinſterung ihren Anfang nimmt; das Ende derſelben erfolgt ſchon nach ungefähr einer halben Stunde, um 19,21,2 Uhr. Der Austritt des Mondes aus dem Kernſchatten der Erde findet um 20,50,7 Uhr ſtatt. Die Verfinſterung iſt in ganz Mitteleuropa zu ſehen. Der Anfang der Finſternis iſt ſichtbar im nordöſtlichen Teil des Atlantiſchen Ozeans, in Eu⸗ ropa, im Oſten Afrikas, in Madagaskar, in Aſten, im Indiſchen Ozean, in Auſtralien, in Polyneſien, im weſtlichen Teile des Stillen Ozeans, in Alaska, im Nordweſten Kanadas und im nördlichen Eismeer. Das Ende ſieht man im öſtlichen Teil des Atlanti⸗ ſchen Ozeans, in Europa, Aſien und Afrika, im In⸗ diſchen Ozean, in Auſtralien mit Ausnahme ſeines Südoſtens, im weſtlichen Teile des Stillen Ozeans, im Nordweſten Alaskas und im nördlichen Eis⸗ meer. Wir ſehen das Erdlicht! Der Schatten der Erde, in den der Mond zur Zeit der Verfinſterung eintritt, hat eine Länge von itber 9000 Kilometer, das iſt das 27gfache des Mond⸗ durchmeſſers. Bei Beginn ſehen wir zunächſt eine leichte Verſchleierung der Mondſcheibe, der Mond gerät in den Halbſchatten der Erde. Wenn ihn der Kernſchatten bedeckt, ſehen wir vor uns eine ſeltſam kupferrote Scheibe, jedoch verſchwindet unſer Be⸗ gleiter nie vollſtändig, weil er von der erleuchteten Erde erhellt wird. Die Färbung des Mondes weiſt verſchiedene Töne auf, grau bis braun, rot und phjiblett. Wer mit einem Fernrohr die Finſternis beobach⸗ ten will, ſoll darauf achten, wann die einzelnen Ring⸗ gebirge des Mondes in den Schatten der Erde treten. dozu gehört allerdings eine gewiſſe Kenntnis der Oberfläche des Mondes. Helle Ringgebirge ſind z. B. Kopernikus, Kepler, Ariſtarch, Tycho uſw.; das dunkelſte Mondgebirge ſtellt Plato dar. Dieſe mar⸗ kanten Punkte ſind leicht auf dem Monde zu finden. Jeder gute Atlas wird eine Mondkarte enthalten. Ueber das Antlitz des Mondes ſind wir beſſer orien⸗ tiert als über die Erde, wir können auf einmal den ond überſehen und haben ſo eine umfaſſende Kenntnis von ſeiner Geſtaltung gewonnen. Die Mondfinſternis beginnt am linken, öſtlichen Mondrande. Der Erdſchatten ſchiebt ſich langſam über die Mondfläche hinweg. Nach einiger Zeit taucht am öſtlichen Rande der erſte helle Punkt auf, der Schatten wandert nach rechts, zum Weſt⸗ rande weiter, bis er ſchließlich den ganzen Mond freigibt. Während der totalen Verfinſterung bleibt die Mitte des Mondes am dunkelſten, weil über ihr dann der Kernſchatten der Erde ruht. Und das nächſte Mal? Wann ſehen wir in Deutſchland die nächſten totalen Verfinſterungen des Mondes? Erſt a m 7. November 1938 erfolgt die nächſte, die weiteren ereignen ſich am 3. März 1942, am 19. De⸗ zember 1945, am 8. Dezember 1946, am 7. Oktober 1949, am 2. April 1950 uſw. So haben wir alſo Zeit, uns auf dieſe Finſterniſſe genügend vorzubereiten. Die Zeit der Beobachtung für unſere Mondfinſter⸗ nis am 8. Januar iſt wegen ihrer günſtigen Lage beſonders geeignet. Weltwirtſchaftstragödie Was eine amtliche Stelle bekanntgibt Nach einer Veröffentlichung des amerikani⸗ ſchen Handelsamtes in Waſhington wur⸗ den„aus wirtſchaftlichen Gründen und zur Vermei⸗ dung von Preisſtürzen“ vernichtet: In Braſilien allein in einem Jahres 1935 7750 000 Sack Kaffee, und in Nord⸗ amerika während eines Vierteljahres 6 200 000 Schweine und zwei Millionen Tonnen Mais. In Los Angeles wurden täglich 200 000 Liter Milch ins Waſſer geſchüttet. Um den But⸗ terpreis nicht ſinken zu laſſen, wanderten in den erſten drei Monaten 1935 nicht weniger als 600 000 Kühe in die Vernichtungsanſtalten. In Florida verfaulten auf einem Gebiet von 10000 Hektar Bo⸗ den die reifen Erdbeeren, und Kanada verbrannte allein im Monat Juli 1935 30000 Tonnen Mais. Die europäiſchen Ziffern ſind nicht weniger er⸗ ſchütternd: Holland vernichtete 100000 Spanker⸗ kel, Dänemark 25 000 Kühe. In der Bretagne warfen vor kurzem die Fiſcher den geſamten Fang von einer halben Million Fiſche ins Meer, da der Abſatz ſtockte und die gebotenen Preiſe zu niedrig waren. Monat des Die Rieſenlinſe des Mount-Wilſon-Obſervatoriums Zur Zeit geht die zwefte 200⸗Zoll⸗Limſe, die in den Corning⸗Werken(USA) gebaut wurde, ihrer Vollendunse entgegen. Die Linſe iſt für das bekannte Mount Wilſon Obſervatorium bei Paſa⸗ dena beſtimmt. Sie wurde neulich von den Wiſſen⸗ ſchaftlern des„California Inſtitut of Technologis“, von dem ſie in Auftrag gegeben worden war, begut⸗ achtet. Die Wiſſenſchaftler äußerten ſich befriedigt von dem Guß der Linſe, obwohl an einzelnen Stellen der Oberfläche der-Meter⸗Linſe Blaſen und Riſſe zu ſehen waren. Dieſer Fehler iſt darauf zurückzufüh⸗ ren, daß im Sommer dieſes Jahres die Heizung der Linſe für eine Zeit von 48 Stunden infolge einer durch eine Ueberſchwemmung herbeigeführten Stö⸗ rung des elektriſchen Stromes, unterbrochen wurde. Um ein Springen einer ſo großen Glasmaſſe zu ver⸗ hüten, muß eine ſolche Linſe ganz langſam abgekühlt werden. Dies geſchieht dadurch, daß die Linſe künſt⸗ lich geheizt wird und die Heizung im Laufe von Mo⸗ — deen Der rieſige Norris⸗Staudamm vor der Vollendung der ſich fetzt ſeiner Vollendung nähert. (Weltbild,.) Der gewaltige Norris⸗Staudamm in Tenneſſe(usSA.), Die Himmelstreppe Eine wirkungsvolle Aufnahme von den Manövern der amerikaniſchen Luftwaffe.(Weltbild,.) naten—(bei der neuen 200⸗Zoll⸗Linſe waren es 12 Monate) allmählich vermindert wird. Bei dem nun folgenden Schleifprozeß, der übrigens nicht weniger als fünf Jahre dauern wird, hofft man die kleinen Fehler an der Oberfläche der neuen 5⸗Meter⸗Linſe ganz beſeitigen zu können. Berlins See⸗Elefaut„Roland“ iſt tot Der Berliner Zoo hat plötzlich ſein volkstüm⸗ lichſtes Tier verloren. Der See⸗Elefant„Ro⸗ land“ lag eines Morgens verendet in ſeinem Baſſin. Es war ein Koloß von 60 Ztr. Schwere und faſt 10 Meter Länge. So koſtbar das Tier auch war, ſo iſt ſein Verluſt jedoch nicht unerſetz⸗ lich, denn See⸗Elefanten ſind heute eine Markt⸗ ware, und es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß aus Hagenbecks Tierpark in Stellingen, der alle Tler⸗ gärten der Welt beliefert, auch bald wieder ein neues Pärchen im Berliner Zoo einziehen wird. (Graphiſche Werkſtätten,.) Das Moklorrad 7 Von Waldemar Keller Ich höre mich— um mit dem Eſel anzufangen— noch ganz deutlich, wie ich dem rothaarigen Mädchen eine, temperamentvolle Vorleſung hielt über„dieſe Stinkteufel“, die unſere Landſtraßen unſicher machen. Es geſchah das am Tatort, mitten auf einer Land⸗ ſtraße, wo wir nach der ermüdenden Tätigkeit des 8 abgeirrt waren, und mit„dieſen Stink⸗ kfelufeln“ meinte ich die Motorradfahrer. ö Eine gewiſſe Abneigung gegen das benzingetrie⸗ bene zweirädrige Vehikel dürfte daraus wohl hervor⸗ gehen. Ich verlieh ihr Ausdruck, wo ich konnte, micht nur auf einſamer Chauſſee an der Seite eines rothaarigen Mädchens, und vollkommen war daher mein Schreck, als Freund Kurt vor mich hintrat mit einer überaus unerwarteten Aufforderung. Schreck iſt nicht die richtige Bezeichnung. Ver⸗ olllfung, Wut, Abſcheu miſchten ſich zu einem äußerſt harnoniſchen Ganzen, denn die Lehre von der Har⸗ moßie erſtreckt ſich ja nicht nur auf die ſüßen, ſon⸗ dern auch auf die bitteren Dinge. Ich ſollte als Belaſtung des Soziusſitzes... welch eine Un⸗ verſchämtheit! „Wenn du dein neues Motorrad auf Langſtrek⸗ kenfahrt prüfen willſt“, ſagte ich mit der Beherr⸗ ſchung eines wirklichen Gentleman,„dann ſuch' dir einen Dümmeren als Begleiter. Mein Genick iſt mir zu ſchade. Möglich, daß ich es einmal breche; aber nicht im Straßengraben, darauf kannſt du dich verlaſſen!“ „Alſo Angſt“, lächelte er und paffte ſeine Zigarette. In Wahrheit gebrauchte er ein anderes Wort, eins, daß jedem honetten Manne, der auf ſich hält, die Fäuſte hart macht. Es iſt nur einem ungewöhn⸗ lich glücklichen Umſtand zu danken, nämlich der Be⸗ herrſchung eines wirklichen Gentleman, daß Freund Kurt nicht aufs Parkett geſchickt wurde, bis zehn. „Mut“, entgegnete ich kalt und ſehr überlegen, „gehört dazu, wenn man am Kap Horn bei einer Windſtärke, die jeder Landſtraßenratte den Atem verſchlagen würde, die Fock feſtmachen ſoll, und das hab' ich getan. Zum Motorradſahren gehört kein Mut.“ „Zeig es“, grinſte er mich an. Da war es um die mühſam bewahrte Haltung ge⸗ ſchehen.„Ich werde es dir zeigen!“ ſchrie ich.„Du mit deiner anrüchigen Muckepicke! Die Zeit kann einen jammern, die man dabei verſchwendet, aber ich komme!“ Er verabſchiedete ſich mit einem Blick, der ums Haar den Tiger in mir geweckt hätte„Soll mich wundern, ob er kommt“, ſagte dieſer Blick. Kurt hat ſich gewundert. Punkt halb ſechs in der Früh überraſchte ich ihn beim Zähneputzen. Die Folge davon war, daß er ſich verſchluckte, und das geſchah ihm recht; man ſoll nicht an der Verläßlich⸗ keit ſeines Soziusfahrers zweifeln.(Unter uns: in der Nacht war ich im Zimmer umhergegangen und hatte die Ausführung meines Entſchluſſes an den Knöpfen abgezählt. Aber glücklicherweike iſt ja das Fernſehen noch nicht ausgebildet, und dieſe private Orakelbefragung blieb ihm daher verborgen.) Die Pferde der Bollewagen ſchauderten, der Morgen dämmerte auf, als Kurt, ror der Maſchine ſtehend, mir klarmachen wollte, wie ich zu ſitzen hätte. „Tritt an“, ſagte ich mit einem gewiſſen Herobis⸗ mus in der Stimme, denn ich gedachte eines rot⸗ haarigen Mädchens und des Teſtaments, das ſie auf meinem Schreibtiſch finden würde, wenn Eigentlich war es unglaublich. Nur um dieſen protzenden Jungen ſchattmatt zu ſetzen, war einer drauf und dran, ſeine Knochen zu riskieren, die er in Ehren zweimal um die Welt getragen. Wie töricht Menſchen ſind! Das metallene Bieſt fing an zu ziſchen, zu fauchen und zu knattern. Dann ging es los. Links um die Ecke, rechts um die Ecke; Kurven, Kurven, Kurven. „Du ſitzt famos“ brüllt Kurt.„Halt's Maul!“ er⸗ widere ich. Seine fachmänniſche Begutachtung ſoll er ſich einpökeln. Traurig genug, daß ich überhaupt hier ſitze. Ein Rettungswagen kommt uns ent⸗ gegen. Schon? Weithin zieht ſich die Landſtraße, und er oͤreht das Gas auf. Huil pfeift der Wind. Wieviel fährt er? Iſt ja gleichgültig. Ein Salto gegen den Baum wird bei ſechzig Kilometer ſo ſchlimm ſein wie bei achtzig. Auf dem Schreibtiſch liegt das Teſtament. Plötzlich wird einem ſo leicht. Die Morgenſonne ſcheint auf die Felder, man beginnt zu ſehen. Das Rad iſt vergeſſen, wir fliegen, und wenn es einmal ſtößt, ſo daß die Feder des Soziusſitzes ungeahnte Sprungkraft entwickelt, lacht as Herz vor Vergnü⸗ gen, als wäre man ein Kind und ritte auf Vaters Schoß. „Die Straße iſt hier ſchlecht“, ruft Kurt über die Schulter,„wird aber bald beſſer.“ „Anfänger!“ Tückiſch guckt er ſich um und legt noch ein paar Kilometer drauf. Soll er. In mir ſingt es. Zu verſtehen iſt das nicht. Nebelhaft werden Viſtonen lebendig: Man geht auf dem Sommerweg unter den Bäumen und ſieht die Stinkteufel vorbei⸗ raſen. Kaum hat man ſie erblickt, da verſchwinden ſie ſchon als Punkt in der Ferne. Dreihundert Pfund Menſch, mittels eines bockigen Mechanismus durch die Natur gepfeffert. Kalt läuft es den Rücken hinunter. Und in demſelben Moment erſcheint einem der Wanderer, der dahinſtelzt, bedauernswert und faſt lächerlich. Die Viſion vergeht in einem tiefen Atem⸗ zuge. „Nun, wie iſt es?“ fragt Kurt während der erſten Pauſe. Kann man dieſem Burſchen, der alles, aber auch alles getan hat, um ſeinen Soziusfahrer wenigſtens eine komplizierte Darmverſchlingung zu verſchaffen, ins Geſicht erklären, daß es wunderſchön iſt? Ein mürriſches Brummen antwortet ihm, und nun wird er ganz übermütig. Als wir jedoch in Quedlinburg vor dem Schloß abſteigen, erhaſcht er ein glückliches Strahlen, das meine Unſchuldszüge überſonnt.„Dir geht es ja gut, wie ich ſehe“, bemerkt er vorſichtig. Ja, mir geht es gut! Was hatte er gedacht? Oh, ich weiß. Tauſend gegen eins will ich wetten, daß Freund Kurt der Meinung geweſen war, er könnte ſo um dieſe Zeit dem bemitleidenswerten, zu Tode erſchöpften Sozius einen freundlichen Klaps auf den Buckel verſetzen und ſagen: Kopf hoch, alter Junge, bald haben wir es geſchafft! Eſſig! Der alte Junge iſt zwar durchgerüttelt und durchgepuſtet, aber die Lebensgeiſter, die im Tran lagen, ſind wach geworden, ein Taumel der Befreiung macht die Bruſt weit, die Augen haben wieder ihren alten Glanz Blankenburg, Wernigerode, Harzburg. Wir ſind am Ziel. Es wird bein Wort mehr darüber gewech⸗ ſelt, ob es ſchön war oder nicht; der Soziusfahrer ge⸗ nießt Gleichberechtigung, er iſt anerkannt. Und der Soziusfahrer fühlt ſich auch ſo. Am an⸗ deren Morgen betrachtet er oͤie Maſchine mit fach⸗ männiſchem Blick und unterzieht ſich der Aufgabe, den Koffer feſtzuſchnallen. Auf demſelben Weg nach Hauſe? Gar kein Gedanke.„Laß uns doch ein biß⸗ chen durch den Harz fahren, über Goslar, Braunlage, Ritbeland.“ „Na ja“, antwortet Kurt. Ein ſilbernes Lächeln umſpielt ſeine Lippen. Im Grunde iſt er befriedigt, daß er dem Motorſport eine Seele gerettet hat. Keiner darf ihm das übelnehmen. Wie herrlich die Stimmung ins Himmelblaue gewachſen iſt. Ich könnte niemand etwas übe nehmen. Aber dicke ſechshundert Kilometer in zwe Tagen machen ſich ſchließlich bemerkbar, und hinter Magdeburg werde ich das Empfinden nicht los, ich ſei einer aus der goldenen Horde des Mongolen⸗ fürſten Dſchutſchi, der ſein eigenes Beeſſteak weich⸗ geritten hat. „Warum?“ will Kurt wiſſen. „Ich möchte mal runter von dem Sitz. Ich weiß nicht mehr recht, was iſt Leder und was iſt Fleisch.“ „Anfänger!“ Das hat er mir brav zurückgegeben, doch die Rache iſt nicht weit. Wir ſteigen ab, und beim Hinſetzen in das Gras am Wege glaube ich die vereinigten Engelchöre der oberen Regionen zu hören. In ſolchen Fällen ent⸗ ſpricht der Geſichtsausdruck nicht gerade unſeren Vorſtellungen; das Merkwürdige iſt ja, daß man, wenn man die Engel im Himmel ſingen hört, eine Grimaſſe ſchneidet, als habe man Risinusöl geſchluckt. „Stell dich nicht an“, ſagt Kurt überlegen. Dar⸗ auf ſetzt er ſich gleichfalls. Und was geſchieht? Ganz gewiß: von dem Mu⸗ ſigieren paradieſiſcher Heerſcharen hat er nichts wahr⸗ genommen. Ihn muß die eine Kompanie Taran⸗ teln erwiſcht haben, denn ſeine Augen werden klein und wäſſerig, und er erinnert mich lebhaft an jenen anekdotiſchen Indianer, der den Senf mit dem Sup⸗ penlöffel ißt und auf die Frage, weshalb er ſo weine, die Antwort gibt:„Ich denke an meine arme früh⸗ verſtorbene Großmutter!“ Es wäre eine prachtvolle Gelegenheit geweſen, in ein hölliſches Hohnlachen auszubrechen, aber die ſtille Güte, die den dankbaren Soziusfahrer ziert, verwandelte das Hohnlachen in ein innerliches Schmunzeln Der Reſt der Geſchichte iſt peinlich Ein paar Tage ſpäter wanderte ich wieder mit dem ahnungsloſen rothaarigen Mädchen auf der Chauſſee, als ein Mo⸗ torradfahrer vorüberkam. „Pfui, dieſer Stinkteufel!“ ſagte ſie und ſchaute mich ebenſo liebevoll wie herausfordernd an. Da machte ich„Om! hm!“ und ſprach vom ſchönen Wetter. 5 Der Soziusfahrer verlangt eine Raſt. 8. Seite J Nummer 1 Neue Mannheimer Zeitung/ Miitag⸗Ausgabe Donnerstag, 3. Januar 1938 e Das Programm für den Kölner Karneval 1936 iſt bereits zuſammengeſtellt. Zum erſtenmal wird Prinz Karneval eine große Proklamation an Wei⸗ berfaſtnacht erlaſſen, und zwar kurz vor Mitternacht während eines Maskenballes in den Meſſehallen. Mehrere Militärkapellen, ſämtliche Korps, Elferräte, Vertreter der Behörden und Prinz, Bauer und Jung⸗ frau ſollen dieſer Veranſtaltung ein prunkvolles Ge⸗ präge geben und damit den Kölner Karneval eröff⸗ wen. Der Samstag iſt der Tag der Maskenbälle, der Sonntag iſt für die Fremdenſitzungen und die Sonn⸗ tagszüge freigehalten. Am Roſenmontag zieht der gewaltige Roſenmontagszug durch Kölns Straßen, und am Dienstag werden ſämtliche Kraftwagen einen Autokorſo durch Köln machen. Man will dadurch erreichen, daß der Faſtnachtsdienstag wieder ein ech⸗ ter Karnevalstag wird. Der Roſenmontagszug iſt bereits entworfen nach dem Motto: Kölle läv en Sprüch un Zitate. Die Koſten, die aus den Ver⸗ anſtaltungen der Geſellſchaften und aus freiwilligen Spenden aufgebracht werden, belaufen ſich auf mehr als 70000 Mark. Für die Zuſchauer werden viele Tribünen längs des Weges aufgebaut, den der Zug nehmen wird. Außerdem ſind die Gebühren für die Benutzung der Tribünen ſehr geſenkt worden, ſo daß ſchon gute Plätze für eine Mark zu haben ſind. 1 — Eine in Wien anſäſſige holländiſche Journa⸗ liſtin lernte im Herbſt in einer Geſellſchaft einen jungen Sänger kennen, der ſich ihr als Arnold von Tamas vorſtellte. Seine Stimmittel imponierten der Holländerin ſo ſehr, daß ſie beſchloß, dem jungen Mann zu einer künſtleriſchen Laufbahn zu verhelfen und ihm Engagements in Holland und Deutſchland zu verſchaffen. Beide reiſten Ende Oktober nach Am⸗ ſterdam, wo der Sänger von Sachverſtändigen ge⸗ prüft und für begabt befunden wurde. Daraufhin ſchloß ſeine Gönnerin mit ihm einen Vertrag, wo⸗ nach ſie ihm auf die Dauer von fünf Jahren Mög⸗ lichkeiten zur künſtleriſchen Betätigung verſchaffen werde. Um ein Gaſtſpiel nach Amerika abzuſchließen, reiſten die Dame und der angebliche Tamas nach Frankfurt, wo die Holländerin erkrankte und meh⸗ rere Tage das Bett hüten mußte. Ihrem Schützling, dem ſie bedingungslos vertraute, hatte ſie vorher ihre Reiſekaſſe, beſtehend aus hundert Holländiſchen Gulden, achtzig Mark und fünfzig Schilling anvertraut. Dem jungen Mann genügte aber dieſe Beute nicht, daher lieh er ſich von der Journaliſtin eine Arm⸗ banduhr, eine Schreihmaſchine und einen Photoappa⸗ vat im Geſamtwert von 180 holländiſchen Gulden aus, nahm eigenmächtig ihren Schweinslederkoffer am ſich und verſchwand auf Nimmerwiederſehen. * —„Rund oder ſpitzig? Kurz oder halblang?“ Mit ſolchen oder ähnlichen Fragen pflegt gewöhnlich der Dialog zwiſchen den zierlichen Fräulein im wei⸗ ßen Mantel und ihren Kundſchaften, die ihre Fin⸗ gernägel verſchönern laſſen wollen, eröffnet zu wer⸗ den. Daß aber vor Beginn der Nagelpflege der Gaſt, an dem dieſe kosmetiſche Prozedur vorgenommen werden ſoll, erſt narkotiſiert werden muß, weil das Manikürfräulein ſonſt von ihm aufgefreſſen werden könnte, bedeutet immerhin einen Ausnahmefall, der ſich nach dem Bericht engliſcher Zeitungen im Lon⸗ doner Zoo ereignet hat. Einem Löwen mußten die Krallen geſchnitten werden, da ſie eine unbequeme Länge erreicht hatten. Jack— ſo heißt der Löwe— iſt noch ziemlich jung und gilt als gutmütig. Aber Gutmütigkeit iſt bei einem Löwen ein relativer Be⸗ griff, und ſo zog man es vor, ihn zu chloroformie⸗ ren, ehe man das Manikürfräulein den Löwenkäfig betreten ließ. Denn wozu es der Gefahr eines Pran⸗ kenhiebes ausſetzen, falls der Löwe vielleicht plötz⸗ lich launenhaft werden ſollte.„Manikürfräulein“ iſt übrigens eine vielleicht gar zu verniedlichende Be⸗ zeichnung für die ziemlich robuſte Frau, die dem nar⸗ kotiſierten Löwen die Krallen ſchnitt. Die Prozedur wurde für die Wochenſchau gefilmt und von den Lon⸗ donern, denen ihr„Zoo“ ſehr ans Herz gewachſen iſt, als ein vergnügliches Lokalereignis empfunden. * — In der Nähe von Verſailles ereignete ſich ein ſchwerer Kraftwagenunfall. Ein ſchwerbeladener Laſt⸗ kraftwagen fuhr infolge Steuerbruchs auf dem Markt⸗ platz des Ortes Magny⸗en⸗Vexin in mehrere Markt⸗ buden, vor denen zahlreiche Kaufluſtige ſtanden. Etwa ein Dutzend Menſchen gerieten dabei unter die Räder des Wagens. Zwei von ihnen wurden auf der Stelle getötet, und acht mußten mit zum Teil ſchweren Verletzungen in ein Krankenhaus überge⸗ führt werden. * — In Mauersberg bei Annaberg erſchien bei einem Fleiſchermeiſter ein unbekannter Mann und ſtellte ſich als deſſen Sohn vor, der ſeit 1916 als ver⸗ mißt gilt. Er erklärte, er ſei nach unſäglich vielen Mühſalen aus Sibirien zurückgekehrt. Der Flei⸗ ſchermeiſter und ſeine Angehörigen ſchöpften jedoch Verdacht und kamen ſeinem Verlangen auf Aus⸗ händigung von 100 Mk. nicht nach, verſtändigten vielmehr ſofort die Polizei, die den„Sibirien⸗Heim⸗ behrer“ etwas genauer unter die Lupe nahm. Es wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um den aus Komobau in der Tſchechoſlowakei ſtammenden Großbetrüger Franz Oehler handelte. Statt als Held und Heim⸗ kehrer gefeiert zu werden, mußte der Gauner ins Gefängnis wandern. * — In Beaufort in Nord⸗Karolina in Amerika beſteht ſeit einigen Jahren eine rieſige Schildkröten⸗ farm. Die Fruchtbarkeit der Schildkröten iſt be⸗ kannt. Jedes Weibchen legt mehrere hundert Eier, die auch ſämtlich geſunde Tierchen liefern. Nun iſt aber derjenige Monat, in dem die meiſten Jungen aus dem Ei kriechen, der Auguſt, ein Zeitpunkt, in dem der Winter bereits im Anzuge iſt. Die jungen Schildkröten ſuchen daher auch bald die ſumpfigen Stellen der nächſten Gewäſſer auf und graben ſich dort ein, um zu überwintern. Die meiſten dieſer Jungen ſind aber nicht widerſtandsfähig genug, um der Kälte und dem Nahrungsmangel genügend Wi⸗ derſtand entgegenzuſetzen. Der größte Teil von ihnen geht deshalb in dieſem erſten Winter ein, und nur die Kräftigen kommen durch. Um nun eine Vermeh⸗ rung der Schildkröten herbeizuführen, die ſowohl ihres Fleiſches wegen wie auch wegen ihrer Schale wertvoll ſind, werden nun die jungen Tierchen ge⸗ ſammelt und in der Farm Beaufort untergebracht, in der rieſigen Flachbauten errichtet worden ſind, die großen Gewächshäuſern gleichen und auch wie dieſe beheizt werden. In dieſen ſind Tauſende und aber Tauſende von kleinen, von einander getrennten Zel⸗ len, die zur Hälfte hoch mit Sand belegt ſind, wäh⸗ rend die andere Hälfte ein kleines Waſſerbecken auf⸗ weiſt. In jede dieſer Zellen wird nun eine junge Schildkröte geſetzt, um hier, geſchützt vor Kälte, den Winter zu überſtehen. Wenn dann die wärmere Jahreszeit beginnt, werden die jungen Schildkröten wieder in Freiheit geſetzt. Sie ſind jetzt kräftig ge⸗ nug, um die Anfechtungen des zweiten Winters ohne Gefahr überſtehen zu können. * „Der Maharadſcha von Bhapnagar, einer der reichſten Fürſten der Welt, hatte ſich mehrere Wochen lang in der engliſchen Hauptſtadt aufgehalten und! hat London in dieſen Tagen wieder verlaſſen, um nach Indien zurückzukehren. Man erfährt bei die⸗ ſer Gelegenheit, daß der indiſche Nabob während ſe ĩ⸗ nes Londoner Aufenthaltes nicht weniger als 20 000 Pfund Sterling ausgegeben hat, was er ſich bei ſei⸗ nem Jahreseinkommen von durchſchnittlich 150 000 Pfund allerdings leiſten kann. Der Fürſt hatte in einem der erſten Londoner Hotels eine Zimmerflucht von zwanzig Räumen zu ſeiner Verfügung inne. Selbſtverſtändlich bringt auch ein indiſcher Maha⸗ radſcha ſeinen Lieben daheim hübſche Reiſeandenken mit, wenn er mehrere Wochen lang in Europa ge⸗ weilt hat. Auch der Maharadſcha von Bhavnagar tat das und hat umfaſſende Einkäufe gemacht. Vor ſeiner Abreiſe haben ſeine Diener drei Tage lang gepackt, um alle die erworbenen Schätze zu verſtauen. Drei Tote im brennenden Kraftwagen — Berlin, 1. Januar. Ein furchtbares Kraftwagenunglück, bei dem drei Perſonen den Tod fanden, ereignete ſich am Neujahrsmorgen in Oberſchöneweide. Ein Perſonenkraftwagen fuhr in voller Fahrt gegen einen Straßenbaum, dabei wurde der Wagen zer⸗ trümmert und geriet durch eine Stichflamme in Brand. Die drei Inſaſſen wurden bei dem Unfall ſo ſchwer verletzt, daß es ihnen nicht mehr möglich war, den brennenden Wagen zu verlaſſen. Als die Feuerwehr eintraf und den Brand gelöſcht hatte, fand ſie nur noch die Leichen vor. 2 7 2 2 Steinlawine und Erdͤrulſch in Italien — Mailand, 1. Januar. Als Folge des in Oberitalien herrſchenden ſchlech⸗ ten Wetters nimmt die Zahl der ung lücks⸗ fälle immer mehr zu. Am Garda ⸗See ging eine rieſige Steinlawine von den Hängen des Monte Altiſſimo nieder. Ein Student, der gerade zum Gipfel des Berges unterwegs war, wurde von dem herabſtürzenden Felſen erſchlagen. In der Nähe von Portona ſtürzte infolge des aufgeweichten Bodens ein Haus ein, wobei eine Frau mit ihren zwei Kindern wie durch ein Wunder unverletzt blie⸗ ben. Die Straße längs der weſtlichen Riviera wurde durch einen Erd rutſch, der neuerlich 1200 Ku⸗ bikmeter Geſteinsmaſſen in Bewegung ſetzte, bei Voltri verſchüttet. Auch in den Apenninen war der — dun Straßenverkehr ſtellenweiſe durch Steinlawinen unterbrochen. Sieben Stunden in luftiger Höhe — Paris, 1. Januar. Am Silpveſtertage blieb die Seilbahn von Chamonix nach dem Brevent⸗Gletſcher während der Fahrt plötzlich hängen. Das Tragrad war vom Kabel abgerutſcht und die beiden mit je 20 Perſonen beſetzten Körbe, die ſich mitten über dem Tal befan⸗ den, kamen nicht mehr von der Stelle. Erſt nach ſtebenſtündiger ſchwerer Arbeit in Nacht und Schnee konnten die Fahrgäſte aus ihrer Lage befreit werden. Gefahr hatte übrigens nicht beſtan⸗ den, und die beiden Traggondeln blieben während der ganzen Zeit mit den Bahnhöfen in telephoniſcher Verbindung. Verhängnisvoller Schuß auf einen-Zug — Wien, 1. Januar. Auf den D⸗Zug Salzburg— Agram wurde am Neujahrstag zwiſchen St. Johann und Schwarz⸗ ach im Lande Salzburg ein Schuß abgegeben. Die Kugel traf den am Fenſter ſtehenden Koch des Speiſe⸗ wagens Lukas Obbanae aus Agram. Der Schwer⸗ verletzte ſtarb kurz nach der Einlieferung ins Kran⸗ kenhaus Schwarzach. Als Täter wurden zwei 15jäh⸗ rige Jungen feſtgeſtellt, die mit einem entwendeten Militärgewehr auf den vorüberfahrenden Zug ge⸗ ſchoſſen hatten. ———— Dann wurden ſage und ſchreibe zwanzig große Kiſten mit Reiſeandenken“ nach Indien verfrachtet. Aber der Fürſt hat auch nicht unterlaſſen, den Angeſtellten des Hotels, in dem er wohnte, koſtbare Geſchenke zu überreichen. Am liebſten ſoll er Uhren verſchenkt haben, von denen die teuerſte einen Wert von etwa 25 Pfo, gehabt hat. * — Die belgiſche Kleinſtadt Namur iſt in den letz⸗ ten Wochen der Schauplatz wüſter Vorgänge ge⸗ weſen. Tag für Tag erhielten alte, eingeſeſſene Familien der Stadt von unbekannter Hand Droh⸗ und Erpreſſerbriefe. Dieſe Briefe, die übrigens weder mit der Hand, noch mit der Maſchine geſchrie⸗ ben, ſondern aus gedruckten, aus den Zei⸗ tungen ausgeſchnittenen Buchſtaben zuſammengeſetzt waren, trugen alle als Unterſchrift vier Kreuze. Die Empfänger der Drohbriefe wurden darin aufgefor⸗ dert, zu einer beſtimmten Zeit an dem Portal der Kathedrale zu erſcheinen, um dort einem Beauftrag⸗ ten die geforderten Summen auszuhändigen. Wer dieſer Aufforderung nicht nachkam, oder gar die Poli⸗ zei benachrichtigte, ſollte ermordet werden. Die Er⸗ preſſer behielten ſich allerdings in einzelnen Fällen ckuch vor, ſich ſtatt an dem Empfänger perſönlich, an deſſen Kindern zu rächen, die mit Entführung be⸗ droht wurden. Offenſichtlich arbeiteten die Ver⸗ brecher, die Namur terroriſierten, ganz nach dem Vorbild amerikaniſcher Gangſter. beſorgten Familienväter, die ſolche Drohbriefe erhalten hatten, wagten es daher nicht, zur Polizei zu laufen, weil ſie befürchteten, damit die Gefahren, die über ihren Familien ſchwebten, noch zu vergrößern. Anderer⸗ ſeits mußten ſie jedoch die Beobachtung machen, daß nie jemand vor der Kathedrale wartete, um nun das Löſegeld in Empfang zu nehmen. Man tappte tagelang im Dunkeln, bis die Sache dann auf eine ganz merkwürdige Weiſe an den Tag kam. Zwei Schüler des Gymnaſiums— beide zwölf⸗ jährige Lausbuben— machten eines Tages ihren Mitſchülern gegenüber Andeutungen, die Verdacht erregten. Sie renommierten und meinten, ganz 1 Die Namur werde in der nächſten Zeit noch viel tollere Dinge erleben. In ein Verhör genommen, haben ſchließlich die beiden Gymnaſialſchüler ein umfaſſen⸗ des Geſtändnis abgelegt. Sie gaben zu, die Briefe, die ſo viele Familien der Stadt wochenlang in Augſt und Schrecken verſetzt hatten, abgefaßt zu haben. Wie ſie erklärten, wollten ſie ſich nur einen Scherz erlau⸗ ben. Man tat mit den beiden Früchtchen das, was in dieſem Fall wohl das einzig Richtige geweſen iſt— man verabfolgte ihnen nämlich eine ganz gehörige Tracht Prügel und machte es ihnen zur Pflicht, ſich in den Familien, denen ſie ſo viel Sorge und Kum⸗ mer bereitet hatten, in aller Form zu entſchuldigen. * — Ein Deutſcher, der dreizehn Sprachen ſpricht, iſt Baron Waldemar von der Pahlen, der in Wies⸗ baden als Dolmetſcher für den Landgerichtsbezirk und die Standesämter beeidigt worden iſt, und zwar als Dolmetſcher der engliſchen, franzöſiſchen, ruſſi⸗ ſchen, italieniſchen, ſpaniſchen, däniſchen, norwegiſchen, holländischen, tſchechiſchen, polniſchen, ſerbiſchen und bulgariſchen Sprache. Zu dieſen 12 Sprachen kommt noch die Mutterſprache von der Pahlens, die deutſche. 4* — Es ſcheint, daß auch Amerika von ſeinen ge⸗ krönten Königinnen mehr zu verlangen beginnt als Schönheit, ein bloßes Geſchenk der Natur. Spanien hat bei ſeiner letzten Königinnenwahl die beſte Haus⸗ frau auf den Thron geſetzt, und das hat Amerika nicht ruhen laſſen. Natürlich können amerikaniſche Mädchen ebenſogut kochen und wirtſchaften wie ſpaniſche, und ſo rief man denn anläßlich einer land⸗ wirtſchaftlichen Ausſtellung im Staate Maine die „Königin der Landwirtſchaft“ aus. Man ſetzte die Siegerin, die ſich ihren Ruhm durch prachtvoll ge⸗ züchtete Schweinchen und rieſige Kartoffeln erwor⸗ ben hatte, auf einen Kartoffelſack, und da hatte ſie ſchon ihren Spitznamen weg:„Miß Kartoffel“ hieß ſie, und„Miß Kartoffel“ wird von nun an jedes Jahr wiedergewählt. Die letzte Runde N G A ES RENNFAAH NG VON.EN Md Feſtenberg empfand Neid auf Harry. Nicht, daß Harry den Rekord fuhr; nein, daß Ann hier ſtand und mit jeder Minute und mit jeder Sekunde an ihn dachte und ſich für ihn bangte. Feſtenberg hatte nie⸗ mand, der ſich um ihn bangte Ein halbe Stunde verging ſo, und der Wagen er⸗ ſchien und verſchwand faſt auf die Sekunde genau. Er ſchien bereits ewig hier zu fahren, ewig dieſe Bahn gemeſſen zu haben, wie Geſtirne ewig ihre Bahn meſſen. Es ſtand ſchon feſt, daß er ſchnell genug war, um die Rekorde zu unterbieten, wenn er durchhielt. Würde er durchhalten? Wer konnte darauf antworten? Nicht einmal der Mann, der in dem wahnwitzig um die Bahn raſenden Gefährt ſaß und die Lippen zuſammengedrückt hielt, als wären ſie aus gepreßtem Stahl. Nicht einmal 8 Abev dieſer Mann mit dem bewegungsloſen Ge⸗ ſicht in dem Wagen dachte, während er das Steuer hielt und die Luft ihn umdröhnte und tückiſche Wind⸗ ſtöße von der Seite verſuchten, ihn aus der Bahn zu drängen: Großer Gott: Ich muß es ſchaffen! Ich werde es auch ſchaffen... Kurve... Zurückſchal⸗ ten— Gas! Und während der Motor mit höchſter Tourenzahl heulte und den Wagen beben ließ, als wollte er ihn in Atome zertrümmern, und die Reifen ſtöhnten, kniff er die Augen hinter den vogelähnlichen Gläſern zuſammen, drehte das Steuerrad, indes er ſich leicht zur Seite neigte, und zog den Wagen ſicher durch die Kurve in die gegenſeitige Kurve hinein. Eine ſanfte Erhöhung der Strecke wurde zu einem Schweben; bunte Reklameſchilder und Wald fielen auseinander, wenn der Bug des Stahltiers ſtch mit einem Ziſchen wie ein Meſſer durch Seide ſchneidet, zwiſchen ſie bohrte. Nach einer halben Stunde dachte der Mann mit dem bewegungsloſen Geſicht in dem Wagen, während die Luft wild über die kleine Schutzſcheibe pfiff, hin⸗ ter die er ſich duckte: Beim Satan: Wie lange wer⸗ den ſie mich hier noch herumfahren laſſen? Es ſcheint ihnen Vergnügen zu machen. Aber vermutlich hab' ich eine gute Zeit, ſonſt hätte Neumayer ſchon längſt abgewinkt... Wenn nur die Reifen halten? Es hängt viel davon ab... Achtung: Kurve. Zu⸗ rückſchalten— Gas!“ Und nach dreiviertel Stunden: So müſſen Me⸗ teore fallen, wie ich raſe.. Und wenn ich jetzt einen Schwindelanfall bekomme, was dann? Es iſt mir verdammt leer im Kopf.. Das Pulver—2 Nicht daran denken, Harry! Nicht daran denken! Es muß gelingen! Zähne zuſammenbeißen. Sie winken immer noch nicht, aber das Benzin geht lang⸗ ſam zu Ende. Werden ſie mich hier ewig fahren laſ⸗ ſen? Tickt da nicht was im Motor? Nein, es iſt nichts; der Oeldruck iſt in Ordnung. Es iſt wahr⸗ ſcheinlich der verdammte Wind Achtung: Kurve Und eine Stunde jagte der Wagen jetzt um die, Bahn, heulte von Wannſee nach Berlin in Minuten und von Berlin nach Wannſee in den gleichen Mi⸗ nuten. Da dachte der Mann in dem raſenden Wagen: Gas— Gas Was liegt daran? Eine Se⸗ kunde würde es dauern— und Ann, Ann—— Durchhalten, Harry! Es geht um viel diesmal, um alles! Du mußt es ſchaffen! Es geht nicht nur um dich.. Du mußt es ſchaffen.. Da—! Da—1 Großer Gott: Sie winken! Sie winken ab. Es iſt aus! Während der Wagen aus rollte— er brauchte da⸗ zu einige Kilometer— und die Welt wieder zurück⸗ kehrte, Buume zu Bäumen und Schilder zu Schil⸗ dern wurden und nicht mehr nebelhaften Phantomen glichen, lehnte ſich Harry in ſeinem Sitz zurück. Er riß die Brille herunter, als die Bremſen faßten und der Wagen anhielt. Was war das für eine wunder⸗ bare Welt? Kein Sauſen, koin irrſinniges Pfeifen war mehr in ihr, nur Ruhe und Stille und Sonne und Farbe. Und Harry ſchloß die Augen und lächelte, wie ein Kranker lächelt, der fühlt, daß er geſund wird. Und als das Auto heranjagte, das Neumayer und die Sportkommiſſare brachte, da ſanden ſie einen Mann in dem ſtillſtehenden ſilberglänzenden Ge⸗ fährt, der ein mattes Lächeln auf den Lippen zeigte und der für die Glückwünſche, die man ihm bot, nur Arm und rannte, ſo raſch ſie eine halbe Geſte übrig hatte, als er ſchwerfällig aus dem engen Sitz kletterte und ſich reckte und kaum auf Fragen antwortete. So ſah ein Mann aus, der drei Weltrekorde ge⸗ brochen hatte! 4 Harry beſaß wieder Geld, viel Geld. Ein Mann, der Weltrekorde bricht und dabei Kopf und Kragen riskiert, muß natürlich Geld haben; das iſt ganz in der Ordnung ſo. Und Harry zog— gutmütig, wie er war— in allerlei Bars herum, umgeben von einer Horde von Leuten, die ihm, dem großen Mann, dem König der Geſchwindigkeit, huldigten, und mit Frauen, die ihn ergeben und bewundernd anlächelten. So iſt das nun mal im Leben! Nun muß aber hier geſagt werden, daß außer Harry jetzt auch die Babs Geld beſaß. Und wenn es die Babs beſaß, hatte natürlich auch Ann Geld; aber Ann kümmerte ſich nie um ſolche Dinge. Denn Aun war eine der Frauen, die Geld nicht ſchätzen. Am Tage, nachdem die ganzen Zeitungen voll ge⸗ weſen waren von den drei Weltrekorden, die der große Harry gebrochen hatte, war er am Morgen in der Küche erſchienen und hatte ein Bündel Scheine auf den Küchentiſch geworfen. Die Babs wußte natürlich genau, daß er über⸗ nächtig war, daß er die ganze Nacht irgendwo ver⸗ bummelt hatte und nun einen ſtarken ſchwarzen Kaffee verlangen würde. Aber ſie ſagte nichts; ſie hatte nur vorwurfsvolle Blicke übrig. „Mach mir Kaffee, Babs!“ „Ja!“ ſagte die Babs, und dann brummte ſie Un⸗ verſtändliches. Als ſie aber das Geld ſah, das Harry aus der Hoſentaſche nahm und auf den Kü⸗ chentiſch legte, lächelte ſie ein bißchen; denn die Babs war nicht wie die Ann, ſondern wußte, was Geld wert war. Als Harry aus der Küche verſchwand, ſaß die Babs vor einem Haufen Geld. Sie taſtete vorſichtig in den Scheinen herum, als traue ſie ihren Augen nicht. Plötzlich aber kam Leben in ſie. Jetzt hatte ſie Geld und konnte kaufen; alle möglichen Dinge konnte ſie kaufen. Und ſchon hatte ſie den größten aller Körbe unterm konnte, die Treppe hinab. Du großer Gott: Sie hatte Geld und konnte ja kaufen, kaufen Hat Leßwitz Grund, ſo eilig abzureiſen? .. Einige Stunden ſpäter ſchritt der große Harry im Herrenzimmer auf und ab, gehüllt in ſeinen Schlafrock mit den ſchreienden Farben, den jeder Menſch mit einigermaßen gutem Geſchmack entſetz⸗ lich fände. Auf dem Sofa lag der kleine Harry, der noch einen Gipsverband trug, und blätterte— wie war dies ſchließlich anders denkbar?— in irgendwelchen automobiliſtiſchen Zeitſchriften, die den großen Harry, wenn es noch bis zum Redaktionsſchluß ge⸗ reicht hatte, in allen möglichen Siegespoſen brachten. Die Ann aber kauerte mit übereinandergeſchlage⸗ nen Beinen in einem Klubſeſſel, ganz ruhig und mit einem ſüßen, ein wenig traurigen Geſicht, auf dem die Sommerſproſſen ganz verloren waren, ſo, als wäre die Sonne noch ein bißchen unſicher— was ſchließlich im März auch kein Wunder war. Harry, der große Harry, dachte natürlich nicht an die Sonne im März, ſondern ging auf und ab wie ein Mann, der es gewiſſen jungen Strebern ein⸗ mal gezeigt hatte, was er noch konnte, obwohl er zweiundvierzig Jahre alt war und ſchon verdächtig graue Schläfen beſaß. Aber ſind nicht gerade Män⸗ ner um die Vierzig im Vollbeſitz ihrer Kräfte? Jedenfalls: Er ging geradeſo, als ſei er um zehn Jahre jünger geworden; er ging wie ein junger Gott. Keine Spur von Nervoſität, von Torſchluß⸗ Pank Wie hatte Neumayer in Gegenwart einiger Jour⸗ naliſten bei einem Zuſammenſein geſagt?„Könner bleiben Könner! Nicht wahr, Harry?“ Und ſie hatten angeſtoßen und ſich in die Augen geſchaut! Kann man es Harry, dem großen Harry, übel⸗ nehmen, daß er Leßwitz und ſein Pulver ganz ver⸗ geſſen hatte und daß er, mit einem ſpöttiſchen Sei⸗ tenblick auf Feſtenberg, der ihm gegenüberſaß, ſagte: „Man tut, was man kann, Neumayer!“ Für Ann war dieſer Abend wie etwas, das wie ein Traum wirkte, wie ein beſeligender Traum. Sie ſaß neben Harry und hatte unergründlich glän⸗ zende Augen, in denen ganz fern und ganz tief mit⸗ ten in der erweiterten Iris ein goldenes Licht ſtand, wie ein Goldmuſter auf einem ſchwarzen Teppich. Die Ann wußte ja nichts... Die Ann wußte nichts. Aber weil ſie eine Frau war, eines jener Weſen, die oft Dinge ahnen, ohne zu wiſſen, woher ſie ſie ahnen, lag um ihre roten Lippen ein ungewiſſes Lächeln.(Fortſetzung folgt.) — 2 N 5 7 4 f — . 2 gänz deru Kar ner og Fol E ſchaf Ta ge 5 fühl E buch geiſt glei let Sell wur Wef land des Wef die ſchlo hein dere zwe * hoch aus und ganz dur tere vere über es 1 vern hein bach von 2 Ein mei! amt In Beft muar 1936 Steinlawinen r Höhe 1. Januar. Seilbahn von während der 5 war vom 20 Perſonen m Tal befan⸗ e. Erſt nach eit in Nacht ihrer Lage nicht beſtan⸗ zen während telephoniſcher auf 1. Januar. ram wurde ind Schwarz⸗ gegeben. Die h des Speiſe⸗ Der Schwer⸗ ig ins Krau⸗ t zwei 15jäh⸗ entwendeten ben Zug ge⸗ h viel tollere men, haben in umfaſſen⸗ „ die Briefe, ang in Angſt 1 haben. Wie Scherz erlau⸗ n das, was zeweſen iſt— anz gehörige Pflicht, ſich ze und Kum⸗ entſchuldigen. achen ſpricht, der in Wies⸗ gerichtsbezirk iſt, und zwar ſiſchen, ruſſi⸗ norwegiſchen, ubiſchen und achen kommt „die deutſche. n ſeinen ge⸗ beginnt als ur. Spauien e beſte Haus⸗ hat Amerika amerikaniſche ſchaften wie einer land⸗ Maine die an ſetzte die rachtvoll ge⸗ feln erwor⸗ da hatte ſte rtoffel“ hieß in an jedes eiſen? große Harry in ſeinen den feder mack entſetz⸗ y, der noch — wie war gendwelchen hen großen nsſchluß ge⸗ ſen brachten. dergeſchlage⸗ hig und mit cht, auf dem ren, ſo, als her— was ar. lich nicht an und ab wie rebern ein⸗ obwohl er n verdächtig erade Män⸗ er Kräfte? r um zehn ein junger Torſchluß⸗ niger Jour⸗ ?„Könner die Augen arry, übel⸗ r ganz ver⸗ tiſchen Sei⸗ rſaß, ſagte: 8, das wie r Traum. ndlich glän⸗ Licht ſtand, en Teppich. ußte nichts. ner Weſen, oher ſie ſie ungewiſſes folgt.) wird eine Großkundgebung 5 * 1 1 1 1 a N. Donnerstag, 2. Januar 1936 Aus Baden Badiſcher Gautag im Frühjahr * Karlsruhe, 2. Jan. Wie Gauleiter und Reichs⸗ ſtatthalter Robert Wagner in einer Unter⸗ redung mit einem Mitarbeiter des„Führer“ ankün⸗ digte, wind im Frühjahr 1936(vorausſichtlich Ende Mai— Anfang Juni) ein Gautag des Gaues Baden der NS D AP ſtattfinden. Höhepunkt f ſein, zu der man auch führende Männer aus dem Reiche erwartet. In Verbindung mit dem Gautag findet eine Deutſche Kulturwoche ſtatt. Der Gautag ſelbſt wird er⸗ gänzt durch Sondertagungen der Parteiglie⸗ derungen und Parteiämter. . Veränderungen im badiſchen Zeitungsweſen Bühl, 2. Januar. Der„Acher⸗ und Bühlerbote“ in Bühl hat mit Jahresende 1935 ſein Erſcheinen ein⸗ geſtellt. An ſeiner Stelle wird jetzt der„Mit⸗ telbadiſche Bote“ in Bühl herausgegeben. Hauptſchriftleiter iſt Stephan Dujardin, früher in Mannheim. In Bruchſal iſt die Zuſammenlegung der„Bruchſaler Zeitung“, des„Bruchſaler Boten“ und des„Rheiniſchen Tagßlattes“ (bisheriger Erſcheinungsort Philippsburg) erfolgt. Ab 1. Januar erſcheint nunmehr die„Bruchſaler Neue Zeitung“. Hauptſchriftleiter iſt E. Beutten⸗ mitller, bisher Schriftleiter der„Ortenauer Beilage“ des„Führers“ in Offenburg. Der vor 73 Jahren gegründete„Badiſche e bachter“ in Karlsruhe ſtellte mit Jahres⸗ chluß ſein Erſcheinen ein. Be * Eberbach, 2. Januar. Der nahezu Z8jährige Karl Lorenz Krauth, einer der älteſten Einwoh⸗ ner unſerer Stadt, ſtürzte auf der Haustreppe und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er an ihren Folgen ſtarb. Krauth war der letzte Neckarfährmann. * Plankſtadt, 2. Januar. Die hieſige Tabakfach⸗ ſchaft hat an ihre Mitglieder rund 97 000 Mark Tabakgelder aus der diesjährigen Ernte aus⸗ gezahlt. Die örtliche Wirtſchaft hat dadurch eine fühlbare Belebung verzeichnen können. * Ettlingen, 2. Januar. Im Kloſterwald wurde eine ſeit etwa 14 Tagen vermißte Frau aus Bern⸗ buch erhängt aufgefunden. Die Unglückliche hat in geiſtiger Umnachtung Selbſtmord verübt. Im gleichen Walde fand man ein menſchliches Ske⸗ lett. Den Umſtänden nach liegt auch hier ein Selbſtmord vor, der vor etwa Jahresfriſt verübt 8 5 J. Wieſental, 30. Dez. Nach einem ausführlichen 105 iiber die Ausſichten des Obſtbaues und die bei dieſem zu beachtenden Maßnahmen, gehalten von Kreisobſtbauoberinſpektor Plock, wurde hier ein Obſt⸗ und Gartenbauverein e 1 mit folgender Vorſtandſchaft beſetzt: Fritz Mahl „ Julius Knobel 2. Vorſitzender, Ernſt Groß Kaſ⸗ ſierer, Karl Römer Schriftführer. In den Beirat wurden gewählt: Rochus Schuhmacher, Heinrich Amann 2, Joſef Wermuth 5, Lorenz Knebel, Emil Hotel, Friedrich Dörr. Der Verein zählt bereits 30 Mitglieder. Neue mes e er 1 Mittag⸗Ansgabe Deutſcher Fleiß und deutſche Zähigkeit Vom Kumpel zum Ehrendoktor Ein einfacher Saar-Vergmann ſetzt die Wiſſenſchaft in Erſtaunen * Saarbrücken, 2. Januar. Kürzlich hat die wiſſenſchaftliche Fakultät der Univerſität Frankfurt den Saarberg⸗ mann Paul Guthörl zum Ehrendoktor er⸗ nannt. Es iſt das erſtemal, daß einem einfachen Bergmann dieſe hohe Auszeichnung zuteil wird, ſie iſt zugleich eine verdiente Anerkennung für einen Menſchen, der ſich den Biſſen vom Mund abſparte und ſeine ganze Freizeit dazu verwandte, ſeinen geo⸗ logiſchen Forſchungsarbeiten nachgehen zu können. Der überſpannte Kamerad Als Paul Guthörl aus der Volksſchule entlaſſen wurde, ging er, wie die meiſten ſeiner Altersgefähr⸗ ten, zur Zeche, wo er ſchon bald als Lehrhauer unter Tag beſchäftigt wurde. Hier unten in der ewigen Nacht der Kohlenſtollen, 600 und 800 Meter tief, machte er die erſte Bekanntſchaft mit ſeiner ſpäteren Liebe, der Geologie. Irgendeine ſeltſame Geſteins⸗ bildung hatte es ihm angetan, das verſteinerte Ge⸗ äder eines Blattes oder Inſektes und ſchon bald hat⸗ ten ſich ſeine Augen für ſolche Entdeckungen ſo ge⸗ ſchärft, daß man ihn häufig mitten in der ſchwerſten Arbeit aufhören, zu Boden greifen und irgendeinen „komiſchen Stein“ in die Taſche ſtecken ſah. Die Kumpels, die mit ihm auf derſelben Sohle und im ſelben Flöz arbeiteten, hielten Guthörl für über⸗ ſpannt; aber gutmütig, wie ſie nun einmal ſind, brachten ſie“ ihm ſogar manchmal ſelbſt ſonderbare Geſteinsfunde, mit denen ſie natürlich nichts anzu⸗ fangen wußten. Guthörl machte ſich ſeine eigenen Gedanken, und als er inzwiſchen zum Wetterſteiger befördert worden war, fand er noch mehr Gelegen⸗ heit, geologiſchen Schätzen nachzuſpüren. Das Muſeum der ſiebentauſend Steine. Inzwiſchen hatte Guthörl geheiratet, aber ſeine Liebe zur Geologie war darum nicht geringer ge⸗ worden. Sein beſcheidenes Heim glich eigentlich in gar nichts mehr einer Bergmannswohnung. Ueber⸗ all, wo ſich nur ein Plätzchen finden wollte, waren Steine aufgeſchichtet und die Steinſammlung des jungen Wetterſteigers hatte ſich bald auf annähernd ſiebentauſend Stück vergrößert. Jeden erübrigten Groſchen opferte Guthörl ſeiner„Liebhaberei“, die Sonntage, ſonſt die einzigen Tage, an denen der Bergmann ſeiner Familie gehört, verlebte er in Frankfurt im Senckenberg Muſeum. Nach und nach hatte er es ermöglichen können, ſich einige geologiſche Fachwerke zu beſchafſen und jetzt ſah man ihn bis in die Nacht hinein in der kleinen Berg⸗ mannsküche über ſeinen Büchern hocken. Es iſt nicht weiter verwunderlich, daß ſeine Frau manchmal für die ſonderbare Leidenſchaft Guthörls nur ein ver⸗ zeihendes Achſelzucken hatte. Guthörls wiſſenſchaftliche Entdeckung, die er ſich in langen Jahren der Entbehrung und Arbeit er⸗ rungen hatte, beſtand in der Feſtſtellung, daß faſt jedes Flöz ſeine eigene Flora hat, daß jede Kohlen⸗ gruppe ihre beſondere Leitpflanze beſitzt, eine Er⸗ kenntnis, die zur Erſchließung und Abtäufung der Schächte von großer Wichtigkeit iſt. In dreizehn wiſſenſchaftlichen Werken hat Guthörl ſeine Beobach⸗ tungen niedergelegt und ſein Ruf in den Kreiſen der Fachgelehrten ſtieg von Jahr zu Jahr. Am Ziel: Ein eigenes Laboratorium. In der Zeit der franzöſiſchen Beſetzung und der fremdländiſchen Verwaltung der Saargruben waren die Forſchungsarbeiten Guthörls ungemein erſchwert. Nur verſteckt unter ſeiner Weſte, konnte er ſeinen Geologenhammer mit nach unten nehmen und nur in aller Heimlichkeit durfte er jetzt nach Fun⸗ den ſchürfen... In dieſer Zeit entſtand ſeine Arbeit Die Arthropoden aus dem Carbon und Perm des Saar⸗Nahe⸗Pfalz⸗ Gebietes“, die in Fachkreiſen ungeheures Aufſehen erregte und ihm jetzt den Doktorhut der Frankfurter Univerſität eintrug. Heute ſitzt Dr. h. e. Paul Guthörl als Cat ſt os der Bergſchule Saarbrücken in einem eigenen wohl⸗ ausgeſtatteten Laboratorium. Alle notwendigen wiſ⸗ ſenſchaftlichen Hilfsinſtrumente ſind zu ſeiner Ver⸗ fügung und von zahlreichen geologiſchen Kongreſſen des In⸗ und Auslandes erhält der Bergmann⸗Dok⸗ tor heute Einladungen zu Vorträgen. J ͥ y yddddVddVddddTdbdTdTPbTPVbPTVTGTPbVTVFPbwbTFbGTbTbTVTäubVTVTVTVTbVbVTbVTVTbVTVwVTöbGvbGõbwͤFbwõbwͤÿöͥWGWGwVGVTGTbPbFbFbVFbGFPFbVTFbVPTPVVPVPVVTVTVTPVPVTVTPTVTF—————————————————————f Gute Arbeit im alten Jahr ei Weinheimer Finanzlage * Weinheim, Jan. Die Stadt Weinheim hat auch 1935 eine 8 eſſerung der Gemeinde⸗ finanzen zu verzeichnen. Der Ueberſchuß des Rechnungsjahres 1935 hatte 210600 Mark betragen. Der Fehlbetrag aus früheren Jahren belief ſich Ende März 1933 auf 709 000 Mk., ſank ein Jahr ſpä⸗ ter auf 413000 Mk. und ſtand Ende März 1935 auf 202 000 Mk. Aus den zu erwartenden Ueberſchüſſen des laufenden Rechnungsjahres wird dieſer Reſt zum größten Teil abgedeckt werden können, ſo daß auch die früher in Anſpruch genommenen Reſerven nach und nach wieder angeſammelt werden können. Im vergangenen Jahre wurden in Weinheim einſchließlich der mit Förderung durch das Landes⸗ arbeitsamt und durch das Land Baden ausgeführten Engpaß zwiſchen Vergſtraße und Odenwald A Vierdorfgemeinde Kirſchhauſen Im Zeichen des Granits Ein Gutshof * . Heppenheim, 30. Dezember. Heppeuheim, die ſüdlichſte heſſiſche Kreisſtadt, iſt in einer Hinſicht viel zu wenig bekannt: nämlich als Eingangspforte zum Odenwald. Außer den nördlichen Einfallstoren um Darm⸗ ſtadt heraus kennen die meiſten nur das Weſch⸗ nitztal als Pforte zum Odenwald, von den vielen kleinen Seitentälchen der Bergſtraße abgeſehen, die mehr Sackgäßchen ſind und nicht tief ins Innere jühren. Eine wichtige Verkehrsverbindung dagegen von Weſten nach Oſten iſt das Kirſchhäuſer Tal, landwirtſchaftlich bedeutungsvoll zur Erſchließung 99 großen Obſtgebietes zwiſchen Heppenheim und Weſchnitztal, induſtriell, wichtig als Abfuhrgebiet für 51 große Granitinduſtrie und verkehrstechniſch er⸗ ſchloſſen durch die Kraftpoſt⸗FJernverbindung Heppen⸗ heim—Fürth— Erbach i. O. und Michelſtadt, mittels deren man faſt den ganzen heſſiſchen Odenwald in zwei Stunden durchqueren kann. Einige Kilometer öſtlich von Heppenheim liegt, hoch im Gebirge, die„Vierdorfgemeinde“, beſtehend aus den Dörfern Kirſchhauſen, Sonderbach, Erbach und Walderlenbach. Im Gegenſatz zu Fürth, das erſt ganz kürzlich im Zug der Verwaltungs vereinfachung durch einen Akt der Staatsregierung mit drei wei⸗ teren Gemeinden zu einer gemeinſamen Verwaltung vereinigt worden iſt, iſt Kirſchhauſen nicht nur ſeit über vier Jahrhunderte Vierdorfgemeinde, ſondern es war bis vor 100 Jahren ſogar eine gemeinſam verwaltete Sechsdorfgemeinde, zu der noch Heppen⸗ heim und Hambach gehörten, und zwar beide Ham⸗ bach(Ober⸗ und Unterhambach), ſo daß man ſogar von einer Siebendorfgemeinde ſprechen konnte. Dickleibige Akten, die erzählen, wie es zu dieſer Einigung und zur Auflöſung in eine Vierdorfge⸗ meinde gekommen iſt, werden beim Bürgermeiſter⸗ amt der gemeinſam verwalteten Dörfer aufbewahrt. In der Vierdorfgemeinde Kirſchhauſen gehört der Beſitz an Wald, Feld uſw. nicht den einzelnen Dör⸗ wurde für einen Gulden verſchenkt fern, ſondern iſt gemeinſames Eigentum der Vier⸗ dorfgemeinde. Als Verwaltungsſitz wurde durch eine Regierungsverfügung im Jahr 1863 Kirſchhauſen beſtimmt. Es liegt wie auch Walderlenbach unmittel⸗ bar an der großen Durchgangsſtraße Heppenheim Fürth, wogegen Sonderbach und Erbach(nicht mit dem größeren Erbach i. O. zu verwechſeln) etwas abſeits liegen. Wie der Ortsname Kirſchhauſen heute noch in die Erinnerung ruft, was dieſes Gebiet ehe⸗ dem reich an Kirſchbäumen. Leider ſind ſie hier im Ausſterben, doch ſind Beſtrebungen im Gang, durch großzügige Neupflanzungen dem alten Namen wie⸗ der Ehre zu machen. Hier oben iſt der Sitz einer früher blühend gewe⸗ ſenen Granitinduſtrie; heute noch beſtehen 15 Granitwerke im Ort, die zuſammen 250 Arbeiter beſchäftigen. Hauptſächlich werden Steine für Stra⸗ ßenbauten geſchlagen. Die örtliche Bauweiſe zeigt deutlich überall die Merkmale dieſes Granitgebiets, Privathäuſer und Villen ſind zum Teil aus dieſem Stein gebaut, ein prächtiges Granitbauwerk iſt die neue Kirche und neben dem Rathaus die neue Schule. Das Granitgebiet zieht ſich bis Fürth hin, öſtlich davon beginnt das Rotſandſteinrevier. Ueber Kirſchhauſen hinaus zieht ſich die Straße noch ſteiler als von Heppenheim her und in weit⸗ ſchweifigen Serpentinen zwiſchen hohen Bergen em⸗ por und wird zu einem richtigen Engpaß, bis es dann oberhalb des Guldenklinger Hofes ebenſo ſteil tal⸗ wärts nach dem Weſchnitzgebiet hinuntergeht. Un⸗ bezahlbar ſchön iſt der Rundblick von der Höhe auf die Berge des tieferen Odenwalds, der von Linden⸗ fels bis über die Tromm hinüber in breitem Pano⸗ rama daliegt. Am Guldenklinger Hof fallen die kunſt⸗ voll angelegten neuen und weiträumigen Obſtkultu⸗ ren auf, vor ihm liegt an der Straße ein altes Ka⸗ pellchen. Der Hof ſelbſt iſt verträumt in Wieſenhänge gebettet und ſoll ſeinen Namen daher haben, daß er einſtmals„um einen Gulden und einen Laib Brot“ veräußert worden iſt. G. W. Rapp. Notſtandsarbeiten 32000 Tagewerke geleiſtet. Der Geſamtaufwand mit Sachausgaben betrug 370 000 Mark.— Auch 1936 wird ein größeres Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogramm durchgeführt. Begonnen werden umfangreiche Entwäſſerungsarbeiten in der nördlichen Stadt. Außerdem werden weitere Stra⸗ ßenverbeſſerungen vorgenommen. Vier neue Seiten⸗ ſtraßen ſind geplant, und am Porphyrwerk iſt eine neue Weſchnitzbrücke vorgeſehen. Im Hindenburg⸗ park wird ein Krieger⸗Ehrenmal erſtellt. Die An⸗ lage von Schießſtänden wird durch die Stadt geför⸗ dert. Die als Notſtandsarbeiten vorgeſehenen Tieſ⸗ bauleiſtungen umfaſſen 25 000 Tagewerke. Ein großes Aufbauwerk ſtellen die geplanten zwei Siedlungen dar. Es werden 15—20 Neubauern⸗ ſtellen in Erbhofgröße errichtet und 20—30 Betriebe durch Erwerb von Anliegerland auf Erbhofgröße gebracht. Weiter entſteht am Stahlbad eine Klein⸗ ſtedtung mit etwa 120 ſtadteigenen Bauplätzen von 1000 Quadratmeter.— Alle Arbeiten werden ſo ein⸗ ſetzen, daß ſchon im Frühſommer die erſten Vorſtadt⸗ ſieöler aufziehen können. Die„Karlsruhe“ gratuliert Karlsruhe * Karlsruhe, 2. Jan. Zum Jahreswechſel haben der Kommandant des Kreuzers Karlsruhe und der Oberbürgermeiſter der Landeshaupt⸗ ſtadt herzliche Grüße ausgetauſcht. Das Paten⸗ ſchiff befindet ſich gegenwärtig in den ſüdafri⸗ kaniſchen Gewäſſern. In Durban wurde der Kreuzer Karlsruhe vom Geſandten des Deut⸗ ſchen Reiches in Südafrika, Dr. Wiehl, begrüßt, der ſelbſt ein alter Karlsruher iſt. Zum Eroͤbeben vom 30. Dezember Gebändeſchaden im Renchtal * Oberkirch, 2. Jan Aus einigen Orten des Reuchtales wird erſt heute über Gebäude⸗ ſchäden berichtet, ie das Erdbeben verurſacht hat. Es wurden namentlich Dächer und Kamine beſchä⸗ digt. Vom Turm der ſpätgotiſchen Wallfahrts⸗ kirche in Lautenbach fiel die Spitze auf das Ziegeldach und zerſchlug viele Ziegel. Am Kamin des Bäckermeiſters Huber in Oberkirch wurde die Platte abgeriſſen, die auf das Dach aufſchlug und dieſes beſchädigte. Auch ſonſt iſt an Dächern durch die Erderſchütterung verſchtedentlich Schaden entſtanden. U Viernheim, 30. Dez. Im Gaſthaus„Zur Har⸗ monie“ fand eine Vorſtandsſitzung der Geſangvereine „Sämgertreue“ und„Harmonie“ ſtatt, in der die Verſchmelzung der beiden Geſangver⸗ eine beſchloſſen wurde. Mit einer die beiderſeitigen Sangesbrüder ehrenden Einigkeit wurde dieſe Zu⸗ ſammenlegung durchgeführt. Dieſe Entſcheidung be⸗ deutet einen Markſtein in der Geſchichte der beiden Vereine. Der neu erſtarkte Verein wird bereits am 12. Januar zum erſten Male mit einer Aufffh⸗ rung an die Oeffentlichkeit treten. M. Neuſtadt a. d.., 31. Dez. Der langjährige erſte Vorſitzende es Verbandes der Militärkamerasſchaf⸗ ten in Neuſtadt(16 Vereine umfaſſend), Dr. Guſtav ODehlert(Tuchfabrikant), iſt wegen Alters von dieſem Amt zurückgetreten. An ſeine Stelle wurde Amtsgerichtsrat Renner beſtimmt. 05 Seite Nummer 1 Aus der Pfalz Silveſterbummel durch Ludwigshafen Kanonenſchläge krachten in den Straßen— Hoch⸗ betrieb in den Lokalen ch. Ludwigshafen, 2. Januar. Bei mittlerer Lautſtärke der Knall⸗ und Ziſch⸗ geräuſche machten wir uns am Silveſterabend in Ludwigshafen auf den Weg ins neue Jahr. Die Straßen waren in Anbetracht des unſicheren naſſen Wetters wenig belebt. Natürlich abgeſehen von un⸗ ſerer Jugend, die mit viel Eifer die armen Trom⸗ melfelle der Paſſanten bearbeitete. Blechbüchſen und Karbid mußten dabei in rauhen Mengen herhalten. Aber es war Silveſter, da drückt ſelbſt die Polizei gern beide Augen zu. War der Verkehr auf der Straße nur ſehr ſchwach, ſo hatten es alle auf die Lokale abgeſehen. Erfolg— ſchon bei dem erſten, dem Pfalz bau, ſtanden unzählige vor verſperr⸗ ten Türen. Mit Mühe und Not können wir uns hineinarbeiten, um nach einem Rundgang vom Bier⸗ keller bis zur Bar ebenſo gequetſcht wie geſtoßen die gaſtliche Stätte zu räumen. Aber Stimmung herrſchte, und das war die Hauptſache! Nicht weniger ſtimmungsvoll ging es im JG Vereinshaus zu. Auch dort leuchtete dem freu⸗ dig erregten Ankömmling ſchon von weitem das Schild entgegen:„Wegen Ueberfüllung geſchloſſen“. Wir kamen hinein und viele andere mit Liſt auch. Im Bayeriſchen Hies'l herrſchte ebenfalls frühzeitig Platzmangel. Bei der gebotenen netten Unterhaltung auch weiter nicht verwunderlich. In den verſchiedenen Kaffeehäuſern ging der rich⸗ tige Betrieb eigentlich erſt nach Mitternacht, dann aber um ſo kräftiger, los. Die meiſten hatten gute Kapellen, die die Zeit klangvoll nett verkürzten, bis zu dem großen Schlag, dem Glockenſchlag 12. Dann klangen in allen Lokalen die Gläſer, ſtockte der Tanz, lärmten Trompeten und Saxophone, und draußen ziſchte Feuerwerk am nachtſchwarzen Him⸗ mel und Kanonenſchläge und muntere feurige Frö⸗ ſche ſorgten für den traditionellen ſilveſterlichen Ohrenſchmaus. Kurz nach der Hochzeit tödlich verunglückt! * Oppenheim, 2. Januar. Auf der Straße Gimbs⸗ heim— Dienheim wurde kurz hinter Guntersblum eine 27 jährige Frau aus Gimbsheim von einem Fernlaſtzug erfaßt, von ihrem Fahrrad ge⸗ ſchleudert und überfahren. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Führer des Fernlaſtzuges wurde einſtweilen verhaftet. Die verunglückte Frau war erſt ſeit Weihnachten verheiratet. * Nenſtadt a.., 2. Januar. Im Städtiſchen Krankenhaus Ludwigshafen iſt am Montagabend Dr. med. Fritz Schmirl, Brigadearzt der SA⸗ Brigade 51 Oſtpfalz, an einer Lungenentzündung geſtorben. Der Verſtorbene, ein Mann der Alten Garde, hat nur ein Alter von 42 Jahren erreicht. * Maudach, 31. Dez. Einem 86jährigen allein⸗ ſtehenden Sopzialrentner von hier wurden aus einem Schrank in ſeiner Wohnung ſeine Erſparniſſe in Höhe von etwa 500 Mark m geſtohlen. Der Dieb muß in der Wohnung des alten Mannes be⸗ kannt geweſen ſein. Von dem Täter fehlt noch jede Spur. * Annweiler, 30. Dez. In dem Haus des Kom⸗ merzienrats Ullrich brannte am Sonntag das dritte Stockwerk teilweiſe aus. Durch raſches und tatkräftiges Eingreifen der Feuerwehren konnte der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Als Brandurſache vermutet man Ueberhitzung eines elek⸗ triſchen Ofens. are Warum wir gerade die Neue Mannheimer Zeitung leſen! Frau Müller erzahlt: Mein Junge iſt für Sport begeiſtert, weil ſelbſt er manche Sportart meiſtert. Die Jugend früher las Gedichte, doch heute lieſt ſie Sportberichte. Ich weiß nicht viel von Fußball⸗Ligen, von Boxkampf und von Autoſiegen; jedoch mein Junge weiß den Stand von jedem Mampf im ganzen Land, als wenn er ſelbſt dabei geweſen. „Du brauchſt nur unſre Zeitung leſen,“ ſo ſagt er,„die berichtet richtig, ich finde alles, was mir wichtig.“ Am Montag ſpricht er nicht ein Wort, bis er verſchlungen hat den Sport in ſeinem Leib- und Magenblatt: in der Neuen Mannheimer Zeitung ö 8. Seite/ Nummer 1 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 2. Januar 1936 Der Schweizer Handballmeiſter in Mannheim S Waldhof ſchlägt Grashoppers Zürich 15:9 Der Handballmeiſter der Schweiz, die Gras hoppers Zürich, beiinden ſich zur Zeit auf einer Reiſe durch Deutſchlond. Am letzten Dezemberſonntag ſtanden ſie in Dortmund der dortigen Eintracht gegenüber und mußten ſich nach gleichwertigem Kampf geſchlagen bekennen. Man durfte nach dem guten Spiel in Dortmund in Mannheim auf einen ſpannenden Kampf geſpannt ſein. Wir mütſſen geſtehen, daß die Schweizer doch eine ſtärkere Einheit bilde⸗ ten, als wir ſie uns vorgeſtellt hatten. Die Mannſchaft war ſchon am Silveſterabend in Mannheim eingetroffen und hatte im Roſengarten den Abend verbracht. In Aubetracht des kommenden Spieles machte die Elf ſchon frühzeitig mit dem Feiern Schluß. Zum Spiel gegen Waldhof hatte die Mannſcha't gegen Dortmund einen Verteidiger und Stürmer ausgewechſelt und ſpielte in folgender Aufſtellung: Schmid Augſt Studer Schlagenhauſen Herkeuraht Gantenbein Köpfli Schmid Fierz Widmer Seiterle Intereſſant war das Deckungsſyſtem. Mittelläufer und Verteidiger richteten ihr Augenmerk auf den Innenſturm, wührend die Außenläufer die Außenſtürmer bewachten, aber mit einer Folgerichtigkeit, die ſich manche Elf zum Vorbild nehmen kann. Der Sturm legte nicht allzu viel Wert auf Außenſtürmerſpiel, dafür aber brachte er durch dauerndes Durcheinanderwirbeln des öfteren Verwirrung in die Woldhofdeckung. Die Verteidigung ſpielte ſehr hart. Aber gefallen konnte dieſe Elf doch. Unſer Meiſter kam in der bekannten Aufſtellung mit: Weigold Miller Schmidt 5 Rutſchmann Kritter Henninger Zimmermann Heiſeck Spengler Herzog Lang Die Blauſchwarzen hatten einen guten Stort, der jedoch nur ſcheinbar war. Der Spielverlauf zeigte ſchon nach weni⸗ gen Minuten, daß die Deckung des Gegners in den An⸗ fangsminuten nur deshalb ſo ſchwach war, weil man die Stärken des Gegners ermitteln wollte. Dies wurde ſehr bald erſichtlich, denn weder Spengler noch Zimmermann, noch Heiſeck bekamen ſpäter nochmals ſo freies Lauffeld wie in den Anfangsminuten des Spieles. Dann aber zeigten unſere Stürmer, was ſie können. Unter Druck von hinten gob es immer wieder eine Lücke, wo es einen Durchſchlupf gab. Zimmermann zeigte ein ganz großes Spiel. Man weiß nicht, was man mehr loben ſoll, das Lauſpermögen dieſes anſcheinend mit dem Bolle verwach⸗ ſenen Stürmers oder ſeinen guten Wurf, hinter den er unheimlichen Druck legen kann. Er war es auch, der in den kritiſchen Minuten ſich aktiver als die übrigen ein⸗ ſetzte und durch energiſches Nachſetzen auch dem Gegner den Ball abnahm. Spengler hatte in dem gegneriſchen Mit⸗ telläufer einen alten Kameroden von Bern gegen ſich, der ihm das Leben ſauer machte. Heiſeck ſollte noch mehr eigene Entſchlußkraft beſitzen und Erkennung für ihn günſtiger Lagen. Herzog gab ſich redlich Mühe, war hinten wie vorne und ſah immer, wo eine Lücke war. Lang ließ mehrmals die Spielüberſicht vermiſſen, ſonſt wäre er nicht bei der dauern⸗ den Deckung, die ihm zuteil wurde, nach innen geſtartet, wenn der Ball vorgetragen wurde, aber ſonſt war er gut. In der Läuferreihe war Kritter der Beſte, Henninger war in dieſem Treffen aber auch auf der Höhe und ließ ſeinen Gegenſpieler nie aus dem Auge. Rutſchmann verdarb ſich ſeine anfangs gute Kritik durch paſſive Reſiſtenz in der zweiten Hälfte. Zimmermann, der ſpäter für ihn eingeſetzt wurde, deckte beſſer, war aber in der Abwehr unreiner. Müller und Schmidt hatten ſchwerſte Arbeit zu verrichten, ſie ließen ſich aber ſelbſt bei erhöhtem Druck nicht aus der Reihe bringen und zeigten nur in den erſten Minuten der zweiten Hälfte bei Strafwürfen Schwächen. Weigold bekam wieder einmal ſchwere Arbeit zu verrichten. Von den neun Toren hätte er höchſtens zwei halten können, doch waren dieſe beſtens placiert. Der Beſuch des Sipeles war mit etwa 2000 Zuſchauern ſehr aut. Die Spielleitung hatte Kehl ⸗ VfR inne. Selbſt⸗ verſtändlich grüßte am Plotzeingang neben dem Hakenkreuz auch die Schweizer Flagge unſere Gäſte. Es dauerte reichlich lange, bis dos Spiel ſeinen Beginn nahm. Auf dem Platze begrüßte der Spielwart Badens, Stein bach⸗ Mannheim, die Gäſte. Spengler ſprach für ſeine Mannſchaft und überreichte ein Bild als Andenken. B„Steinbach und Spengler, wieſen au! die Bedeutung dieſes Spieles gerade zu Beginn des olympiſchen Jahres hin. Der Spielführer des Gaſtes dankte und übergab einen Wimpel zum Andenken, dann begann der große Kampf. Ungemein ſchnell ſetzten die Kampfhandlungen ein. Zimmermann ſetzte ſchon bald einen flachen Ball in die äußerſte Ecke. Spenglers nächſte Chance endet an der Latte. Nach einem Geplänkel vor dem Gäſtetor triſſt er aber dann dochs ins Schwarze. Die Gäſte decken zunächſt katoſtrophal, kommen aber doch im Anſchluß an eine Ecke zum erſten Gegentor. Zimmermann verwandelt einen Strafwurf, dann Heiſeck frei daneben, aber Lang findet den Weg ins Tor und die Blauweißen liegen ſchon:1 im Nachteil. Speng⸗ lex ſpielt Hetſeck krei und ſchon heißt es:1. Fierz kann ein Tor aufholen. Vorher hatten ſich die Gäſte verſchiedene Male bei Müller und Schmidt totgelaufen. Zimmermann und Spengler bringen die Gäſtehintermannſchaft immer wieder durch ihre raſche Ballabgabe und überraſchenden Stellungswechſel in Nachteil. Ein ſolch herrliches Zuſom⸗ menſpiel bringt auch den ſechſten Treffer, wieder durch Zimmermann. Das nächſte Tor mußte annulliert werden, weil der Stürmer zuviel Schritte gelaufen war. Dies iſt übrigens ein Kardinalfehler dieſes Spielers, daß er, da er kleine Schritte macht, oft zuviele macht. So wechſeln die Bilder. Waldhoſs Angriffe ſind immer gefährlicher, da ſie auf breiterer Grundlage wie die des Gegners vorgetra⸗ gen werden. Noch dreimal muß Schmid bis zum Wechſel hinter ſich greiſen, während Weigold dies nur zweimal zu kun braucht, ſo daß man mit:4 in die Pauſe geht. Dieſe erſte Hälfte konnte reſtlos begeiſtern und zufriedenſtellen. Hälfte begann für Waldhof ßungsvoll. Nacheinander holen die Eidgenoſſen durch Schmid, Seiterer und Fierz drei Tore auſ. Waldhofs Deckung iſt nicht intakt. Rutſchmann vernachläſſigt ſeinen geft ichen Außen. Ein trotz Bedrängnis erzielter Erfolg Zimmermonns gibt wieder eine Wendung, derſelbe Spie⸗ ler kaun g ſpäter einen weiteren Erfolg für ſeine Farben erringen. Nun ſind wieder die Gäſte an der Reihe. Köpeli erzielt Nr. 8. Lang kann für Waldhof das Dutzend [machen, aber die Gegenſelte antwortet durch Seiterle. hat nun Zimmermann 2 für Rutſchmann getauſcht, wird es hinten wieder dichter. Herzog wirft mit endem Rückzieher den 18., Zimmermann den 14. vieder Herzog den 15. Treſſer. Damit ward auch im nis das Spielgeſchehen klar zum Ausdruck gebracht. 15:0 geht ein herrliches Spiel zu Ende, das ſicher viele neue Freunde dem Handball geworben hat. So begann das olympiſche Johr in Mannheim mit einem bedeutenden Ereignis. Der Sportverein darf in ſeine Rekordliſte einen weiteren wertvollen Sieg eintragen. Prächtig hat das Jahr für die Sportvereinler und die iich Handballer begonnen, möge dieſer Erſolg ein 1 die Belonge der Vereine und des deutſchen m Jahre der Olympiade ſein. Neujahrs-Jußball Süßdeutſchland Frankfurt- Oſſenbach Die zweite nicht verhei⸗ Städteſpiel: Oſſenbach: gegen Kaſſel 710. Freundſchaftsſpiele: Stuttoarter Kickers— 1. FC Nürn⸗ berg:2; Phönix Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen 31; Union Böckingen— FW Zuſſenhauſen:0. Nachwuchs⸗Auswahlſpiele in Südweſt: Ggelsbach: Kreis Starkenburg— Stadt Worms:1; Seligenſtadt: Starken⸗ burg— Speſſart 3 Lampertheim: Starkenburg— Oſt⸗ pfalz:1; Aſch irg: Viktoria Aſchaffenburg Frank⸗ furt:5; Kreuz Kreis Nahe— Kreis Rheinheſſen :5) Oeſt ich: au— Wiesbaden:3; Neuſtadt: Süd⸗ pfalz— Oſtpfaalz:4; Homburg: Oſtſaar⸗Weſt— Mitttel⸗ pfalz:1; St. Wendel: Oſtſaar— Mittelſaar:3. Süddeutſche Vereine auf Reiſen: Racing Straßburg— Bayern München 214. Spiele im Reich Brandenburg: SC Tyd Eims⸗ büttel 311. Sachſen: Städteſpiel Leipzig— Chemnitz:1; Dresdner SC— Boeskai Debreczin:1; Polizei Chemnitz— Ten⸗ nis⸗Bor. Berlin 611. Mitte: Favorit Halle— Minerva 93 Berlin:2. Nordmark: Viktorig Hamburg— Boruſſia Harburg:1. Weſtfalen: Arminia Bielefeld— SV Höntrop 224. Hertha⸗Berliner Mittelrhein: Kreis Bonn— Kreis Koblenz:4. Rugby Chalon: Comité Burgund— Süodeutſchlamd 018. Birger Rund beſſer als Bader Eröffnungsſpringen auf der Großen Olympiaſchanze Das internationale Eröffnungsſpringen auf der Gro⸗ gen Olympiaſchanze am Neujahrstag wurde in jeder Hin⸗ ſicht ein großer Erfolg. Tauſende von Zuſchauern, darunter der Reichsſportführer mit ſeinem Stab, füllten die Anlage am Gudiberg. Die Sprungſchanze war trotz der frühlings⸗ haften Wärme gut hergerichtet, ſo daß ſogar in drei Gän⸗ gen geſprungen werden konnte. 0 war Für Rekordſprünge allerdings der Schnee zu ſtumpf, es gab daher auch viele Stürze. Der weitaus beſte Mann des Tages war der Norweger Birger Ru u d. 72, 82 und 78 Meter weit waren ſeine Sprünge, bei denen in wunderbarer Schiführung der ele⸗ gante ſchmalſpurige Aufſprung die Zuſchauer begeiſterte. Sein Landsmann Randmond Sörenſen ſtand ihm in der Leiſtung kaum nach; er hatte das Pech, nach ſeinem 71⸗Meter⸗Sprung im erſten Durchgang bei 82 Meter im zweiten Durchgang zu ſtürzen, ſo daß er trotz eines guten 78⸗Meter⸗Sprungs beim dritten Verſuch für die erſten Plätze nicht mehr in Frage kam. Von den deutſchen Sprin⸗ gern war ganz überraſchend Toni Bader(Partenkirchen) mit Sprüngen über 67, 69 und 77 Meter der beſte Mann. In ſeiner eleganten Haltung und ſeinem bombenſicheren Aufſprung ſtand er den Norwegern kaum nach, nur in der Weite war er etwas ſchlechter. Gefallen konnten ſonſt noch Sch ſpringen in St. Moritz ausgezeichneter Sprung Moritz während eines Wettbewerbs. des Oeſterreichers Olympiſchen Winterſpielen in Garmiſch⸗Partenkirchen. Joſeph Lucke auf der großen 1 Lucke iſt in der Reihe der öſterreichiſchen Teilnehmer brungſchanze in an (Weltbild,.) Oympiſcher Neujahrsgruß an die Welt Die vierjährige Spanne der 10. Olympiade, die wir 1932 durch die Spiele von Los Angeles in unvergeßlich ſchöner Weiſe feiern durften, iſt vorüber. Die 11. Olym⸗ piade hebt an, und mit ihr das Jahr, in dem die Olympi⸗ ſche Glocke mit ihrem ehernen Klang die Jugend der Welt zu friedlichem Wetſtreit der Kräfte nach Berlin ruft. Nur wenige Wochen trennen uns noch vom Beginn der Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen, die den 1. Olympiſchen Spielen im Auguſt in Berlin vor⸗ ausgehen. Die erſten ausländiſchen Wettkämpfer, die an den Winterſpielen teilnehmen werden, ſind bereits in Deutſchland eingetroffen. Inmitten einer Welt, die von Unruhen und Gegen⸗ ſätzen erfüllt iſt, hat ſich die unter dem Zeichen der fünf Ringe ſtehende Weltgemeinſchaft des Sports nicht nur der Angriffe zu erwehren vermocht, die aus den Lagern der Politik gegen die herangetragen wurden, ſondern ſie ſteht heute mächtiger, geſünder und in ſich geſchloſſener da als je zuvor. 49 Nationen rüſten ſich für die Entſendung ſtar⸗ ker Sportmannſchaften zum feſtlichen Treffen in Berlin, und über die Hälfte von ihnen wird ſchon in Garmiſch⸗ Partenkirchen vertreten ſein. Mit lebhafter Anteilnahme verfolgt die Oeffentlichkeit der ganzen Welt die ſportlichen Vorbereitungen. Die Olympiſchen Komitees finden bei Gönnern und Freunden des Sports materielle Unterſtüt⸗ zung, und in zahlreichen Ländern tragen auch die Regie⸗ rungen zur Aufbringung der für die Olympia⸗ Expedition erforderlichen Mittel bei. 1 Der Führer Deutſchlands und die deutſche Regierung tun alles, um dem Weltfeſt die höchſte Würde und Weihe zu geben. Nach dem einhelligen Urteil der vielen Sport⸗ führer aus aller Welt, die wir im vergangenen Jahr bei uns zu begrüßen die Freude hatten, ſind nie zuvor Kampf⸗ und Wohnſtätten für die olympiſchen Spieler in ſolcher Zweckmäßigkeit, Größe und Schönheit bereitgeſtellt wor⸗ den. Alle Vorbereitungen baulicher und techniſcher Art ſchreiten planmäßig voran. Das deutſche Volk in Stadt und Land ſieht den Spielen mit freudiger E wartung ent⸗ gegen, zu herzlicher Gaſtfreundſchaft für jeden bereit, der zum olympiſchen Feſt zu uns kommt. Möge das neue Jahr, das erſte der 11. Olympiade, einen guten Verlauf der olymviſchen Wettkämpfe und Feſtlichkeiten und damit die Erfüllung des Wünſchens und Sehnens bringen, das wir für die deutſche Jugend, wie für die Jugend aller teilnehmenden Länder, dieſe ſtolze Hoffnung der Menſchheit, hegen. Glückauf das Olympia⸗Jahr 19361! Dr. Theodor Lewald, Präſident des Organiſationskomitees für die 11. Olympiade Berlin 196. H. v. Tſchammer und Oſten, Reichsſportführer, Präſident des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes. Indiſche Hockeygäſte in Europa Die zu einer längeren Wettſpielreiſe eingetroffenen indiſchen Hockeyſpieler haben in Hamburg gegen den Klub an der Alſter ihren erſten Kampf ausgetragen, der mit 22 endete. Unſer Bild zeigt einen Spielmoment vor dem indiſchen Tor. Die indiſchen Verteidiger greifen an. (Weltbild,.) Hafelberger(Traunſtein) mit 63, 77 und 77 Meter, Gün⸗ ther Meergaus(Rieſengebirge) erregte durch eine ſaubere Vorlage und ſchmalſpurigen Aufſprung Aufſehen. Hans Marr(Oberhof) kam um ſeinen Erfolg durch einen Sturz bei 71 Meter, ſprang dann aber ſehr gut 80 und 74 Meter. Auch Stoll ſtürzte nach 66 und 73 Meter im letzten Durch⸗ gang bei 80 Meter. Von den deutſchen Jungmannen ſchnitt am beſten der 16jährige Hans Karg(Partenkirchen), in dem uns ein Springer von ganz großer Klaſſe heranreiſt, mit 59, 67 und 63 Meter ab. Von den Oeſterreichern war der 17jährige Jungmanne Bradl(Mühbbach) der beſte Mann, der allerdings bei ſei⸗ nem zweiten Verſuch bei 82 Meter ſtürzte und damit um ſeine Ausſichten kam. Sehr gut war auch Hrabie, der in geknickter Haltung ſauber 61, 72 und 75 Meter hinlegte, Bei den Schweizern war vor allem die ſtark betonte Knick⸗ haltung vorherrſchend, die ſie förmlich auf der Luft liegend zeigten. Am meiſten ausgeprägt war dieſe Haltung bei Bühler, der 64, 69 und 67 Meter ſprang. Marcel Raymond kam auf 66, 76 und 70 Meter. Der Amerikaner Durrance zeigte wenig Abſprung, dagegen gute Haltung und einen ſicheren Aufſprung. Charakteriſtiſch iſt bei ihm das ſehr ſchnelle Armkreiſen, ſein Aufſprung für unſere Begriffe jedoch unſchön, da er in der Hocke am Boden landet. Seine Weiten waren 56, 67 und 63 Meter. Die Ergebniſſe: 1. Birger Run d(Norwegen) 348,8(72, 82, 78); 2. Toni Bader(Deutſchland) 324,5(67, 79, 77); 3. Marcel Raymond (Schweiz) 318,3(66, 76, 70); 4. Maxriacher(Oeſterreich) 317.0 (66, 74, 73); 5. Kratzer(Deutſchland) 317,4(66, 72, 75); 6. Meinel(Deutſchland) 311,2(64, 74, 73); 7. Dietl(Deutſch⸗ land) 305,3,(62, 73, 75); 8. Kimpfberg(Deutſchland) 302,6 (64, 74, 74); 9. Belikarth(Oeſterreich) 302,2(63, 73, 71): 10. Hrabie(Oeſterreich) 301,9(61, 72, 76); 11. Bühler (Schweiz) 298,5(64, 69, 67); 12. Meergans(Deutſchland) 294,3(57, 67, 73); 13. Karl Weber(Deutſchland) 288,4(60, 66, 67); 14. Haſelwandter(Deutſchland) 288,3(63, 71, 69); 15. Sörenſen(Norwegen) 285,2(71,—, 78); 16. Cordien (Oeſterreich) 284,9(60, 66, 69); 17. Hans Marr(Deutſch⸗ land) 284,1(—, 80, 74); 18. Durrance(Amerika) 279,3(56, 67, 63); 19. Kemſer(Deutſchlond) 274,(88, 67, 63); 20. Al- fred Kleger(Schweiz) 270,2(59, 60, 61); 21. Franz Haſel⸗ berger(Deutſchland) 265,3(—, 77, 77). Jungman⸗ nen: 1. R. Rieger(Oeſterreich) 308,5(63, 73, 72); 2. Klöp⸗ fer(Deutſchland) 299,8(59, 73, 72); 3. Hans Karg(Deutſch⸗ land) 287,4(59, 67, 63); 4. Mayer(Oeſterreich) 283,1(858, 71, 66); 5. Bradl(Oeſterreich) 273,6(66,—, 76); 6. Kraus (Deutſchland) 264,2(65,—, 71). Der Reichsſportführer ſprach in Garm ſch Bei der Preisverteilung für den internationalen Sprunglauf auf der Olympiaſchanze, der am Neujahrstag durchgeführt wurde, kam der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten in einer Rede im Olympiahaus auf die durch die ſchlechten Witterungsverhältniſſe in den letz⸗ ten Tagen bedingten Schwierigkeiten der Durchführung winterſportlicher Wettkämpfe zu ſprechen. Gemeinſam mit dem Präſidenten des Organiſationskomitees, Dr. Ritter von Halt, mußte er ſich die Frage vorlegen, ob in einer ſolchen Frühlingslandſchaft ein Sprunglauf auf der gro⸗ ßen Olympiaſchanze zu verantworten wäre. Dank der Mitarbeit eines Karl Neuner und der glänzenden Orga⸗ niſation des Sc Partenkirchen mit der Unterſtützung des Bürgermeiſters Scheck fiel ihm die Entſcheidung leicht. In Tag⸗ und Nachtarbeit gelang es Neuners Führung, den Spvunghügel in ſportgerechten Zuſtand zu verſetzen. In Anerkennung lud der Reichsſportführer Karl Neuner als Gaſt des deutſchen olympiſchen Ausſchuſſes zu den Som⸗ merſpielen nach Berlin ein. Der Reichsſportführer begrüßte dann die ausländiſchen Mannſchaften und kam dabei auf den volks verbindenden Wert des Sports zu ſprechen. Eine beſondere Freude des Reichs ſportführers war es, zu wiſſen, daß viele der Kämpfer, die am Neujahrstag ihr Beſtes eingeſetzt haben, in wenigen Wochen wieder zum großen friedlichen Wett⸗ ſtreit der Olympiſchen Spiele hier in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen an gleicher Stelle ſein werden. Auch Dr. Ritter von Halt ſprach einige Worte. Er führte aus, daß der Sprunglauf an Neufahr der beſte Beweis für die einwandfreie Beſchaffenheit der Olympia⸗ ſchanze ſei. Sein beſonderer Dank galt dem Arbeitsdienſt umd der Wehrmacht, die in vorbildlicher Zuſammenarbeit die Olympiaſchanze ſprungfertig gemacht haben. Ein kameradſchaftliches Beiſammenſein vereinte die bei der vom Reichsſportführer vorgenommenen Preisvertei⸗ lung anweſenden ausländiſchen und deutſchen Teilnehmer noch lange zuſammen. Winterſport in Schleſien Von den ſchleſiſchen Winterſport⸗Veranſtaltungen am Neujahrstag konnte nur eine einzige durchgeführt werden. Der Eulenſprunglauf, die Schiſpringen in Bad Flinsberg und Krummhübel und ſogar das Endſpiel um die ſchleſiſche Eishockey⸗Meiſterſchaft in Breslau mußten abgeſagt werden. Einen recht guten Erfolg hatte der Sprunglauf auf der Himmelsgrundſchanze in Oberſchreiberhau. 3000 Zuſchauer wohnten dem Wettbewerb der 19 Springer bei⸗ beſter war Heinz Ermel(Brückenberg) mit Note 224,1 und Sprüngen von 46 und 49,5 Meter. Georg Franke(Schrei⸗ berhau) belegte mit Note 215,9 den zweiten Platz vor G. Ermel(199,5). In Klaſſe II war Körner(Schreiberhau) mit Note 220,7(42,5 und 49,5) erfolgreich. Eine ſehr gute Leiſtung vollbrachte der Jugendliche Kohl(Schreiberhan), der für ſeine Sprünge von 48,5 und 385 mit Note 2079 be⸗ wertet wurde. Heinz Adolf, der ausgezeichnete Jungmann, ſtand zweimal 52 Meter, ſtürzte aber beim Auslauf. Mailand behält den Spengler- Pokal Italiens Eishockey⸗Meiſterſchaft, die„Schwarzroten Teufel“ Mailand, wurde erneut Endſteger im Danoſer Eis⸗ hockeyturnier um den Spengler⸗Pokal, Das am Dienstag ausgetragene Endſpiel gegen die ſchweizeriſche Meiſter⸗ mannſchaft des EßC Davos endete zwar 272(170, 072 10) aber die Schweizer verzichteten auf eine Verlängerung und traten den Sieg freiwillig an die italieniſchen Gäſte ab. Die Mailänder hatten im erſten Spielabſchnitt den Führungstreffer erzielt, aber im zweiten Drittel glichen die Schweizer nicht nur aus, ſondern ſie ſchoſſen ſogar ein zweites Tor. Das Schlußdrittel brachte wieder ſtür⸗ miſche Angriffe der Italiener, die ihre Bemühungen ſchließlich durch den Ausgleichstreffer belohnt ſahen. Tages ⸗ 6 4 Treß mis exſte. brau zwei Tore 5 4 Rl Donnerstag, 2. Januar 1988 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 1 Der erſte Sonntag im neuen Jahr ſteht im Zeichen der Vorſchlußrunde um den Bundespokal. In Augsburg kämp⸗ fen die Gaumannſchaften von Bayern und Südweſt und in Chemnitz die Vertretungen von Sachſen und Brandenburg um den Eintritt ins Schlußſpiel. Wel⸗ chen Mannſchaften wird wohl der Sieg zufallen? Das Pokalſpiel in Augsburg beeinträchtigt natürlich die Meiſterſchaftskämpfe. Der Gau Südweſt mußte ſich zur Abſage von drei Begegnungen entſchließen und da vom 1. FCE Nürnberg auch noch der Außenläufer Oehm in die bayexiſche Elf beordert worden iſt, erfolgte in Bayern eine weitere Spielabſage, ſo daß hier nur das Treffen zwiſchen ASV Nürnberg und Sp. Vg. Fürth übrig bleibt. Von beſonderer Bedeutung ſind am Sonntag die Be⸗ gegnungen zwiſchen FS Frankfurt und Boruſſia Neun⸗ kirchen, Freiburger FE— 1. FC Pforzheim und ASV Nürnberg— Sp. Vg. Fürth; ſtehen doch hier die Tabellen⸗ führer der Gaue Sücdweſt, Baden und Bayern vor ſehr ſchweren Aufgaben, die ſie wohl kaum alle hundertprozentig ſen dürften. In Baden gibt es außerdem noch zwet Lokaltreffen von Bedeutung: SV Waldhof— VfR Mann⸗ heim und Karlsruher FV— Phönix Karlsruhe. Gau Südweſt Je Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen(:2) Opel Rüſſelsheim— Phönix Ludwigshaſen(:0) Dem FSV Frankfurt hätten wir normalerweiſe einen Sieg über den Südweſt⸗Spitzenreiter Boruſſia Neunktrchen zugetraut, aber die Bornheimer haben eine anſtrengende Auslandsreiſe hinter ſich, was ihr Let⸗ ſtungsvermögen etwas beeinträchtigen könnte. Wenn die Saarländer komplett nach Frankfurt fahren können, haben ſie woch kange nicht verloren.— Phönix Ludwigs⸗ hafen muß auch das Rückſpiel bei Opel Rüſſels⸗ heim beſtreiten, da die Platzſperre noch in Kraft iſt. Beide Mannſchaften werden ſich mächtig ins Zeug legen, denn wichtige Punkte ſtehen auf dem Spiel. Ein Blick auf die Tabelle beſagt genug. Wir trauen auch diesmal den Pfälzern einen Punktgewinn zu. Gan Baden Freiburger FC— 1. FC Pforzheim(:4) SV Waldhof— fn Mannheim— Karlsruher JV— Phönix Karlsruhe(:2) Die ſüddeutſche Gauliga im Kampf Der 1. FC Pforzheim hat nun ſchon eine ganze Reihe von Auswärtsſpielen ſiegreich überſtanden und ſo darf man auch ſeinem Auftreten beim Freiburger Fe mit Intereſſe entgegenſehen. Der Fü hat am letzten Sonntag durch einen Sieg über den VfR Mannheim auf⸗ horchen laſſen und da er auch ſonſt die Punkte gut gebrau⸗ chen kann, wird er ſein Möglichſtes tun, die Pforzheimer zur Strecke zu bringen.— Im Mannheimer Lokaltreffen zwiſchen dem SV Waldhof und dem VfR Mannheim iſt nach den letzten Ereigniſſen natürlich der SV Waldhof hoher Favorit. Oft iſt es ein Unglück, Favorit zu ſein.— Waldhof wird jedenfalls daran denken müſſen, daß man ſelbſt einen vermeintlich ſchwachen Vfgt nicht unterſchätzen darf.— In Karlsruhe liegen die Dinge ähnlich. Der Karlsruher F müßte formgemäß den Phönix ſchla⸗ gen, wenn, ja wenn es kein Lokaltreffen wäre. Wir glau⸗ ben, daß der Phönix in dieſem Treffen keine ſchlechte Rolle ſpielt, Gan Württemberg Sportſr. Stuttgart— Sp. Vg. Cannſtatt(:2) VfB Stuttgart— 1. SSV Ulm(:0) Ulmer J 94— SW Feuerbach(:0) Der führende SC Stuttgart iſt ſpielfrei, die Verfolger haben alſo die Möglichkeit, Boden gutzumachen. Die Sportfreunde Stuttgart, die zuſammen mit den Kickers den zweiten Tabellenplatz beſetzt halten, werden an der Sp. Vg. Cannſtatt wahrſcheinlich Vergeltung für die Vorſpielntiederlage üben. Die kampfkräftigen Cann⸗ ſtatter pflegen ſich allerdings nicht vor dem Schlußpfiff ge⸗ ſchlagen zu bekennen.— Der VfB Stuttgart darf den wiedererſtarkten SSV Ulm nicht unterſchätzen, aber es wäre doch eine Ueberraſchung, wenn er in dieſem Spiel auch nur einen Punkt einbüßen würde.— Der Ulmer F V9 4 hat den Tabellenletzten, den SV Feuerbach, zu Gaſt. Wer erwartet etwas anderes als einen Ulmer Sieg? Gan Bayern AS Nürnberg— SpVg Fürth(:1) Nach der Abſage des Treffens 1800 München— 1. Sc Nürnberg iſt nur die Begegnung zwiſchen dem ASV Nürnberg und der Sp. Vg. Fürth übrig geblieben. Eine offene Sache. Ob der ASW zuhauſe mehr erreicht als ſeinerzeit in Fürth, muß abgewartet werden. Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim An beiden Fronten hohe Siege— Edingen ſcheitert an Wallſtadt Bis auf den Spe Neckarſtadt, der ohne Gegner war und in bieſer Runde alſo pauſteren konnte, waren ſämb⸗ liche 16 Mannſchaften beſchäftigt. An beiden Fronten lie⸗ ſerte man ſich harte Kämpfe und was am meiſten auffällt, das ſind die klaren Ergebniſſe, die insgeſamt 39 Tore für die Sieger ergaben und nur 9 Zähler für die Verlierer. Eine erfreuliche Feſtſtellung iſt ie, daß man ſich mit we⸗ nigen Ausnahmen fair bekämpfte und faſt von überall wer⸗ „den moben guten ſpieleriſchen Leiſtungen auch ſolche der f Schiedsrichter gemeldet. Die Gruppe Weſt mit den Spielen: Brühl— TW 1846:2 Spg 07— Altrip 521 Gartenſtadt— Rohrhof:8 Kurpfalz Neckaran— Poſt Mannheim 41 ſcheinbar Beſuch Bie letzen Rumpler nun An; ſich zweite Ergeb⸗ zweiten Hö Tore Tabellenſtaud Kreisklaſſe 1 Mannheim(Weſt) Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Kurpfalz Neckarau 9 7 1 1 35.10 15:8 1 Mannheim 11 25 1 3 32.14 15˙7 TV 11 5 2 4 24:30 12:10 TV Rohrhof, 11 5 1 5 30 30 11.11 B 0 5 15 4 28:81 11·9 Gartenſtadt 9 3 4 4 37:30 10.12 Poſt Mannheim. 9 3 1 5 13:26.11 Wayſt 5 10 3 1 6 43:33 7·13 Tor Altrip.. 10 2 0 8.16 Die Gruppe Oſt mit den Spielen: Jahn Weinheim— Hemsbach:8 Wallſtadt Ebingen 421 8 Neckarhauſen— Leutershauſen:0 TV Viernheim— Ladenburg 114 brachte in der Tabellenrangordnung einige Verſchiebun⸗ gen, die namentlich für die Spitze noch weſentlich werden könzen Wallſtadt arbeitet ſich mehr und mehr vor und die 4 Diſtanzierung des Tabellenführers, Edingen, beweiſt, a in Wallſtadt noch ſtark mit dem Meiſtertitel rech⸗ i Neckarhauſen, das Leutershauſen Acht ließ, ſind die Wallſtadter flott im Anmarſch * le, wo nur zwei Punkte den erſten vom pter⸗ teu kennen: Der Schneid der erwachten Viktoria Wal l⸗ ſt a 5 iſt bewandernswerd, umd wenn man ſich auch aus⸗ a 51 Zürchzuſetzen verſteht, dann iſt ganz beſtimmt „dis tente Wort bezüglich der Meiſterſchaſtsfrage noch nicht Heſprochen Jems bach ſiegte erwartungsgemäß über den Tabellenletzten und Ladenburg hat mit einem Sieg in Viernheim nunmehr den 6. Tabellenplatz über⸗ nommen. Am Ende der Tabelle ſteht noch wie vor T G Jahn Wein beim, dem z. Z. allerdings mit fünf Punk⸗ ten Abſtand Leutershauſen Gefellſchaft leiſtet. Tabellenſtand Kreisklaſſe 1 Mannheim(Ot) 8 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Edingen 9 7 0 2 29.10 144 Hemsbach 9 6 1 2 19 10 13 5 Wallſtade 9 5 2 2 23:10 1256 Neckarhauſen—„ 9 5 2 2 28:13 1226 TV Viernheim 9 3 3 4 17:23.11 Ladenburg 9 3 1 5 18.29.11 Leutershauſen 9 8 2 5 15:27 6˙12 Jahn Weinheim. 9 0 1 8 11:38.17 Fußball im Bezirk Südheſſen Auch über die Weihnachtsfeiertoge wurden die Ver⸗ nösſpiele ſortgeſetzt. Die Egelsbacher überraſchten wie⸗ derum mit einer Niederlage und zwar verloren ſie dies⸗ mal in Worms gegen Schwarz⸗Weiß mit ge1. Der Sieg der Wormſer iſt vollauf verdient, waren ſie doch die beſſere Mannſchaft. Die Egelsbacher fielen nunmehr weiter zurück zud müſſen nun zuſehen, wie die Darmſtädter Poliziſten als Erſte durchs Ziel laufen.— Germania Pfungſtaödt emp⸗ fing zu Hauſe Pfiffligheim und konnte nach guten Lei⸗ hat ſeinen oͤritten Tabellenplatz befeſtigt. ſtungen:8 gewinnen.— Im Darmſtädter Lokalderby blieben die führenden Poliziſten mit 20 ſtegreich. Die Ergebniſſe vom Sonntag: Schwarz⸗Weiß Worms— Lampertheim 110 abgebr. Lorſch— Bürſtadt:2 Dieburg— Polizei Darmſtadt 11 98 Darmſtadt— Münſter:0 Die Lampertheimer Olympen ſahen ſich vom Schiedsrichter benachteiligt und die Herausſtellung eines Spielers war der Auftakt zu einem Angriff auf den Schiedsrichter, worauf das Spiel abgebrochen wurde, 20 Minuten vor Schluß. Bis dahin lagen die Wormſer mit :0 in Führung. Für Lampertheim wird dieſe Sache noch ein ſchlimmes Nachſpiel haben. In Lorſch blieben die Gäſte aus Bürſtadt mit:1 knapper Sieger. Nach wie vor üben dieſe Begegnungen ihre Anziehungskraft aus, denn über 1000 Perſonen umſtanden die Umzäunung. Die beſſere Technik der Gäſte ſetzte ſich durch. Etwas über⸗ raſchend kommt der Punktverluſt von Polizei Darm⸗ ſtad t beim Tabellenletzten in Dieburg. 98 Darm⸗ ſta det gewann recht ſicher zu Hauſe gegen Münſter mit :0, während Egelsbach ebenfalls auf eigenem Gelände gegen Pfungſtadt:0 gewinnen konnte. Die Kreisklaſſe Starkenburg zeigte eine haushohe Schlappe der Lampertheimer Turner in Biebesheim von nicht weniger als 15:1.— Biblis wahrte ſeine Ausſichten durch einen:0⸗Sieg über Bensheim.— Hofheim konnte auch in Großrohrheim nicht gewinnen, ſon⸗ dern verlor:5.— Gernsheim fertigte ſeinen Gegner Hepenheim ab, während der Neuling Stockſtadt die Gäſte aus Kleinhauſen mit 710 beſiegte. Die Spiele am kömmenden Sonntag: Bezirksklaſſe: Pfiffligheim— Egels ſtadt— Bobenheim; Pfungſtadt— B 98 Darmſtadt; Lorſch— Lampertheim. Keine Aenderungen in Anterbaden-Oſt SV Sandhauſen— Union Heidelberg:0 05 Heidelberg— SpVg 98 Schwetzingen:5 c Kirchheim— FVg Eppelheim:3 TV 86 Haudſchuhsheim— VfB Wiesloch:2 Das erſtere der obigen Spiele wurde bereits am zwei⸗ ten Weihnachtsfeiertag ausgetragen. Der SV Sand⸗ hau ſen ließ der Union Heidelberg auch nicht die geringſten Ausſichten auf Punktgewinn und ſiegte klar, trotz im allgemeinen guter Leiſtungen der Gäſte. Sandhauſen Union Heidel⸗ berg fiel auf den viertletzten Tabellenplatz zurück. Relativ punktgleich mit Sandhauſen liegt jetzt die F Vg Eppelheim mit neun Spielen, die bei der F G Kirch⸗ eim zu Gaoſt war. An Eppelheim iſt ſchon ſo mancher Meiſterſchaftsanwärter geſtrauchelt. Kirchheim zählt aller⸗ dings in öteſer Verbandsrunde nicht mehr zu denſelben, nachdem es durch dieſen ſonntäglichen Spielverluſt auf den ſechſten Platz mit neun Verluſtpunkten mehr als der Ta⸗ bellenführer zurückgefallen iſt. Eppelheim liegt auf dem vierten Platz und kann aus eigener Kraft bis auf vier Punkte an den Tabellenführer herankommen. Auch 05 Heidelberg hatte als Tabellenletzter nicht das Zeug dazu, den Spitzenreiter der Gruppe, SpVg 98 Schwetzingen, zu Fall zu bringen. Sonntag für Sonntag werden die Gegner Schwetzingens hereingelegt. Immer dasſelbe Bild: die Schwetzinger laſſen ihre Gegner drängen, brechen auf den Flügeln im geeigneten Augen⸗ blick durch und erzielen mit gutplacierten Schüſſen Tore. Keine Mannſchaft hat bis jetzt dieſer Taktik etwas ent⸗ gegenſetzen können. VfB Wiesloch konnte ſeine Reiſe zu den Turnern in Hand ſchuhs heim mit einem ſehr glücklichen Sieg beſchließen. Tempo war das Hauptmerkmal dieſes Treſ⸗ fens, das erſt kurz vor Spielende zugunſten Wieslochs entſchieden wurde, das wetter ſeine Anſprüche auf den Meiſtertitel bekräftigte. Handſchuhsheim liegt auf dem vorletzten Tabellenplatz. Polizei Darm⸗ rſtadt; Dieburg— —2— Kleine Spori-Nachrichten 12 USA⸗Eiskunſtläufer werden zu den Winterſpielen nach Garmiſch⸗Partenkirchen kommen. Bei den am Sil⸗ veſter in Neuyork ausgetragenen Meiſterſchaften und Aus⸗ ſcheidbungskämpfen ſiegten Maribel Vinſon bei den Frauen und der 16jährige Robin Lee bei den Männern. Das Pariſer Weihnachts⸗Tennisturnier wurde am Neu⸗ zahrstag beendet. Im Männereinzel ſiegte der Schwede Karl Schröder in der Schlußrunde mitt:7,:3,:4, 68 über den Franzoſen Bouſſus. f Das Berliner Haflen⸗Handballturnier, das am Neu⸗ fahr sag in der Deutſchlandhalle durchgeführt wurde, endete mit einem Sieg der Mannſchaft der Berliner Beamten⸗ Verſicherung. Im Endſpiel wurde der Berliner SV 92 mit 578(109 Toren beſiegt. Bei den Pariſer Neujahrs⸗Radrennen kamen die Köl⸗ ner Zims⸗Küſter im Dreiſtunden⸗Mannſchaftsrennen hinter Bruneau⸗Bertin und den beiden van Kempens auf den dritten Platz. Das Bafler Dreiſtunden⸗Mannſchaſtsrennen wurde von Buyſſe⸗Billiet vor Funda⸗Erne, Vrobmen⸗Alt und Schön⸗Bühler gewonnen. Die Mailänder„Schwarzroten Teufel“ gewannen auch in dieſem Winter das Davoſer Eishockeyturnier um den Freundſchaftsſpiele an Neujahr Stuttgarter Kickers— 1. FC Nürnberg:2(:1) Das Stuttgarter Neujahrs⸗Fußballtreffen, das die Stuttgarter Kickers und der 1. Fc Nürnberg beſtritten, war alles in allem eine recht zahme Angelegenheit. Vor allem der deutſche Pokalmeiſter, der bis auf Oehm(Luber vertrat ihn), vollſtändig zur Stelle war, ließ den bei ihm gewohnten kämpferiſchen Einſatz vermiſſen. In techniſcher Beziehung waren die Gäſte beſſer und ſie landeten auch einen verdienten Sieg. Immerhin hatten ſich die 12 000 Zuſchauer von dieſem Spiel mehr verſprochen. Die Nürnberger bamen ſchon in der zehnten Minute urch ihren eifrigſten Stürmer, den Halbrechten Eiberger, zum Führungstreffer und dieſen knappen Vorſprung hiel⸗ ten ſie auch bis zur Pauſe, obwohl die Kickers im Feld blar übrlegen waren(:2 Ecken). Ausgeglichen verlief die zweite Halbzeit. Eine Viertelſtunde vor Schluß brachte Nürnbergs Sturmführer Friedel den zweiten Treſſer an, während den Stuttgartern, die Voſſeler und Link erſetzt habben, kein Treffer beſchieden war. Schiedsrichter Schimmel Phönix Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen:1(:0) Die alten Ludwigshafener Gegner lieferten ſich am Neu⸗ fahrstag auf dem Phönix⸗Platz einen recht abwechflungs⸗ veichen und ſpannenden Kampf, den die in beſter Beſetzung angetretene Phönix⸗Elf erſt in den letzten Minuten für ſich eniſcheiden konnte. In der erſten Hälfte hatte Phönix ein leichtes Uebergewicht, aber alle Angriffe ſcheiterten an der aufmerkſamen Pfalz⸗Verteidigung. Eine Viertelſtunde nach Wiederbeginn gelang dem Gäſte⸗Mittelſtürwer Stahl der Führungstreffer, aber ſchon fünf Minuten ſpäter er⸗ gelte Statter, der erſtmals wieder ſpielte, den Ausgleich. Fituf Minuten vor Schluß brachte dann Dattinger noch ein zweites Tor an und Groß ſtellte das Endergebnis her. 2500 Zuſchauer ſahen zu. Dresdner SC— Boeskai Debreczin:1(:1 Der Dresdner Sport⸗Club kam am Neujahrstag zu einem ſchönen Erfolg über die bekannte ungariſche Be⸗ rufsſpielermannſchaft von Bocskai Debreczin. Die Un⸗ garn konnten zwar in techniſcher Hinſicht gefallen, aber ihr Stürmerſpiel war zu umſtändlich und wenig durch⸗ ſchlagskräftig. Der Dec wartete mit einer guten Ge⸗ ſamtleiſtung auf und ſein Sieg war ſelbſt in dieſer Höhe vollauf verdient. Sehr gut konnte vor allem der Mittel⸗ ſtürmer Schön gefallen, der auch drei Tore auf ſein Konto bringen konnte. Die beiden anderen ſchoß der junge Halb⸗ rechte Schornſtein, während Takaes gleich zu Beginn den einzigen Treffer für Boeskai angebpacht halbe. 5000 Zu⸗ ſchauer. Vahern München ſchlägt Rating Straßburg:2 Die Fußballelf der Münchner Bayern weilte am Neu⸗ jahrslag zum Rückſpiel beim Straßburger Racingelub. Die Münchner Elf lieferte auf dem aufgeweichten Platz ein ausgezeichnetes Spiel und ſie trug auch einen verdien⸗ ten Sieg von:2(:0) Treffern davon. Sehr gute Lei⸗ ſtungen zeigten vor allem Torhüter Fink, Verteidiger Schmeißen, Mittelläufer Goldbrunner und die Außenſtür⸗ mer Simetsreiter und Bergmayer. Wenn im Sturm noch etwas energiſcher geſpielt worden wäre, hätte es einen noch deutlicheren Sieg gegeben. Die Straßburger Elf ſpielte eine Stunde lang ohne jeden Einſatz, außerdem waren einige Erſatzſpieler eingeſtellt. Als nach der Pauſe der Außenläufer Scharwarth mitwirkte, wurde das Spiel der Einheimiſchen beſſer, aber die Niederlage war nicht zu vermeiden. Oſſi Rohr wurde von ſeinen ehemaligen Ka⸗ meraden gut bewachtb und kam kaum zur Geltung. waren Torhüter Papas und die Läufer Halter und Schar⸗ warth die Beſten. Simetsreiter ſchoß nach halbſtümdigem Spiel den Jüh⸗ rungstreffer und der gleiche Spieler erhöhte nach dem Wechſel auf:0. Hoffmann für Racing und Gäßler für Bayern ſtellten das Ergebnis auf:3, damn konnte Heißer für Straßburg erfolgreich ſein und Krumm ſtellte durch ein viertes Tor den Bayern⸗Sieg ſicher. Nur 3000 Zu⸗ ſchauer wohnten dem Spiel bei Regenwetter bei. Deutſcher Rugbyſieg Süddeutſchland ſchlägt Comité Burgund mit 810 Die ſübdeutſche Rugby⸗Auswahlmannſchaft, die ihr er⸗ ſtes Spiel auf der Frankreichreiſe in Grenoble bekannt⸗ mit:15 Punkten verloren hatte, weilte am Neujahrstag in Chalon⸗ſur⸗Saone und kam hier gegen die Auswahl⸗ mannſchaft der Bourgogne Burgund) zu einem ſchönen Sieg. Leider wurden die Leiſtungen beider Mannſchaften durch einen moraſtigen Platz ſtark beeinträchtigt. Es herrſchte das Stüpmerſpiel vor, Handſpiel ſah man nur ſelten. Die deutſche Mannſchaft nützte ihre Stärke im Sturm recht geſchickt aus, holte ſich die meiſten Bälle im Gedränge und in der Gaſſe und lag dadurch auch ſtändig im Angriff. Schon nach einer Viertelſtunde fiel nach guter Zuſammenarbeit Hübſch⸗W. Fiſterer der erſte Verſuch und fünf Minuten ſpäter ſtellte Süddeutſchland das Ergebnis durch einen erhöhten Verſuch von Heuermann auf 80. Obwohl die ſüddeutſche Mannſchaft auch in der zweiten Halbzeit das Spielgeſchehen diktierte und die franzöſiſchen Angriffe ſtets leicht abgeſchlagen werden konnten, gelang es nicht mehr, die Mallinie der Franzoſen zu überſchrei⸗ ten, da dieſe ausgezeichnet verteidigten. Einmal hatten die Einheimiſchen Pech, als ein Straftritt die Stangen knapp verfehlte und bei einigen ſchnellen Vorſtößen des bekannten Nattonalſpielers Finat mußte die deutſche Ab⸗ wehr ihr ganzes Können aufbieten. Wenige Minuten vor Schluß brach der Schiedsrichter den Kampf im beibderfei⸗ tigen Einvernehmen ab, da die Bodenverhältniſſe wirklich kein einwandfreies Spiel mehr zuließen.— Die 6000 Be⸗ So ſucher ſpendeten der ſiegreichen deutſchen Mannſchaft herz⸗ lichen Beifall. 3 neue Schwimm-Veſtleiſtungen 1933 Im vergangenen Jahr konnten die deutſchen Schwimmer nicht weniger als 35 neue Beſtleiſtungen aufſtellen, ein Zeichen, daß es mit ihren Leiſtungen aufwärts geht. Der größte Teil der jetzt beſtehenden Beſtleiſtungen ſtammt aus dem Jahr 1935, nur zehn datieren noch von früher, die älteſten aus dem Jahre 1932. Nachſtehend bringen wir die derzeit gültigen Beſtleiſtungen einſchließlich der neuer⸗ dings geführten Staffelbeſtleiſtungen. Männer: H. Fiſcher(Bremen) H. Heibel(Bremen) R. Deiters(Köln) R. Deiters(Köln) R. Deiters(Köln) H. Freeſe(Bremen) H. Freeſe(Bremen) 100 200 300 400 Meter Kraul: 58,0 Meter Kraul: 214,7 Meter Kraul: 3 Meter Kraul::55, 500 Meter Kraul: 61:19,2 800 Meter Krault 10150, 1000 Meter Kraul: 13:88,8 1500 Meter Kraul: 20:39,0 H. Freeſe(Bremen) 100 Meter Bruſt::12, J. Balke(Dortmund) 1935. 200 Meter Bruſt::42,4 E. Sietas(Hamburg) 195. 400 Meter Bruſt::00, P. Schwarz(Göppingen) 19g. 500 Meter Bruſt::33,1 P. Schwarz(Göppingen) 1988. 100 Meter Rücken::08,4 E. Küppers(Bremen) 1934. 200 Meter Rücken::34,0 H. Schwarz(Wünsdorf) 1935. 400 Mtr. Rücken::30,0 K. Fritze⸗Gerſtenberg(Berlin) 1935. rauen: 9G. Arendt(Charlottenburg) 1935. 38,8 R. Halbsguth(Charl.) 1935. 1935 1935. 1982. 1982. 1988. 1935. 1935 1935. = 100 Meter 200 Meter Kraul: 1: Kraul: 300 Meter Kraul: 4171„5 R. Halbsguth(Charl.) 195. 400 Meter Kraul::45,3 R. Halbsguth(Charl.) 1935. 500 Meter Kraul::17,0 R. Halbsguth(Charl.) 1935. 800 Meter Kraul: 13:00, 1000 Meter Kraul: 16:15,7 1500 Meter Kraul: 25:11,2 100 Meter Bruſt::24,5 H. Hölzner(Plauen) 1938. Lon Meter Brußt::00,83 M Genenger(Krefeld) 1935. 40 Preter Bruſt: 3,3 M. Genenger(Krefeld) 1935. 500 Meter Bruſt: 817,5 M. Genenger(Krefeld) 1935. 100 Meter Rücken::20,4 G. Arendt(Charlottenb.) 1034. 200 Meter Rücken::01,41 Chr. Rupke(Ohligs) 1935. 400 Meter Rücken::25,4 Chr. Rupke(Ohligs) 1935. Staffeln(Männer): 4 mal 50 Meter Kraul::48,0 Bremiſcher SW 1935. 10 mal 50 Meter Kraul::41,2 Magdeburg 96 1935. 8 mal 100 Meter Kraul::00, Bremiſcher SV 1935. 4 mal 100 Meter Kraul::09,4 Bremiſcher SW 1995. 10 mal 100 Meter Kraul: 10:32,8 Bremiſcher SV 1935. 3 mal 200 Me⸗ ter Kraul::54,5 Bremiſcher SV 1985. 4 mal 200 Meter Kraul::16,4 Bremiſcher SV 1935. 10 mal 200 Meter Kraul: 24:02,5 Bremiſcher SV 1935. 50, 100, 200, 100, 50 Meter Kraul::13,1 Bremiſcher SV 1935. 100, 200, 400, 200, 100 Meter Kraul: 11:49,3 Bremiſcher SW 1935. 3 mal 100 Meter Bruſt::52,7 Hellas Magdeburg 1935. 4 mal 100 G. Stegemann(Magdeb.) 1932. G. Stegemann(Magdeb.) 1932. G. Stegemann(Magdeb.) 1932. Meter Bruſt::11,0 Hellas Magdeburg 1935. 10 mal 100 Meter Bruſt: 13:17,5 Hellos Magdeburg 1935. 4 mal 200 Meter Bruſt: 100 Meter Lagen::32,2 Magdeburg 96 1935. Meter Lagen::02,83 SV Gladbeck 1913 1935. Staffeln(Frauen): n Alle Staffelrekorde der Frauen hält Nixe Charlotten⸗ burg, ſämtliche 1935 aufgeſtellt. 3 mal 100 Meter Kraul: 345,8. 4 mal 100 Meter Kraul::01,1. 6 mal 100 Meter Kraul::89,36. 100, 200, 400, 200, 100: 14:31,8. 3 mal 200 Meter Bruſt: 10:01,8. 100, 200, 100 Meter Lagen::52, Minuten. Vera Stephan und Stark Schwäbiſche Meiſter im Abfahrts⸗ und Torlauf Unter denkbar beſten Wetter⸗ und Schneeverhältniſſen wurden am Silveſter⸗ und Neujahrstag im Walſertal die 11:47,6 Erſter Frankfurter SC 1935. 3 mal 100, 200, 100 Spengler⸗Pokal. Das Endſpiel gegen den Ecce Davos konnten ſie zwar nur unentſchieden,:2, geſtalten, aber Davos verzichtete auf eine Verlängerung und damit auf den möglichen Sieg. Verſchoben wurde der vom Deutſchen Schwimmverband für Mitte Januar vorgeſehene Lehrgang der Waſſerſprin⸗ ger. Er ſoll nun erſt im Februar ſtattfinden. Ebenſo muß⸗ ten die Prüfungskämpfe unſerer Olympia⸗Schwimmer, die am 11. und 12. Januar in Berlin ſtattfinden ſollten, auf einen noch zu beſtimmenden Termin verſchoben werdem. Die norbdeutſche Eishockey⸗Auswahl gewann ihr zwei⸗ tes Düſſeldorfer Spiel gegen den Londoner Queens⸗Club mit 321 Treffern. g Zum Magdeburger Hallenſportſeſt am 11. Januar haben jetzt auch Sprintermeiſter Borchmeyer(Stuttgart) und Welt⸗ rekordmann Stöck(Charlottenburg), dieſer für das Kugel⸗ ſtoßen, gemeldet. Der Boxkampf Bärlund— Schönrath, der ſchon anfangs Dezember in Köln ſtattfinden ſollte, wird nun im Januar im Berliner Spichern⸗Ring ſteigen. Meiſterſchaften des Schwäbiſchen Schneelauf⸗ Bundes im Abfahrts⸗ und Torlauf ausgetragen. Mit rund 140 Teil⸗ nehmern und Teilnehmerinnen war den Titelkämpfen ein ſchöner Erfolg beſchieden, und ſportlich konnte man die Feſtſtellung machen, daß die verſchiedenen Kurſe des DS nicht ohne Wirkung geblieben ſind. Ludwig Lantſchner, der die Slalomſtrecke ſelbſt abgeſteckt hatte, war außer Kon⸗ kurrenz der ſchnellſte Läufer des Tages. Er brauchte 51, Sekunden, während der neue ſchwäbiſche Meiſter Theo Stark(ASck Tübingen) als Nächſtbeſter 54,2 Sekunden brauchte. Bei den Frauen zeigte ſich die in Klaſſe 1 ge⸗ ſtartete Vera Stephan(Wildbad) all ihren Mitbe⸗ werberinnen aus der Klaſſe 3 überlegen. Sie iſt über⸗ haupt Württembergs erſte Anwärterin auf einen Platz in der Olympia⸗Mannſchaft. och J tunit: on Die Ergebniſſe: 1 5 Kombination(Abfahrts⸗ und Torlauf): 1. und Meiſter Theo Stark(Asck Tübingen) 196,35.; 2. Pirke(Sektion Friedrichshafen des Ha) 179,41.; 3. Eitel(Sas Stutt⸗ art) 176,53 P.— Kombination(Abfahrts und Torlauf). Frauen: 1. und Meiſterin Vera Stephan(Wildbad) 200 P.— Klaſſe 3(Frauen): 1, Hella Münzen m ayer (SA Stuttgart).— Abfahrtslauf(Männer): 1. Stark .55, 2. Pirke:55 Min.— Altersklaſſe 1: 1. Kaiſer (Pol. Stuttgart) 749 Min.— Abfahrtslauf(Frauen): Klaſſe 1: 1. Vera Stephan.13 Min.— Klaſſe 3: Hella Münzenmayer 11:49,2 Minuten.— Mannſchaftswertung: 1. S As Stuttgart 22:11 Min.; 2. S Stuttgart 22:34 Min. 3. Sektion Heilbronn 24:27 Min.— Torlauf: 1. Stark 54,2 Sek.— Altersklaſſe 1: 1. Hammerley (Eßlingen) 70,3 Sek.— Frauen(Klaſſe 1: 1. Vera Stephan 65,5 Sek.— Frauen(Klaſſe): 1. Hel ka Münzenmayer 78,4 Sek. Anoroͤnung des Reichsſportführers Die Preſſeſtelle des Reſchsſportführers teilt mit:„Für die Zeit des Uebergangs in den Zuſtand der Einheit der deutſchen Leibesübungen war die Betrauung beſonderer Beauftragten für die Umerziehung der Maſſen der Ge⸗ führten notwendig. Die Zeit des Uebergangs iſt beendet und die Zeit der Bewährung hat begonnen. Die Führung der Sportgaue ſteht feſt. Deshalb hat der Reichsſportführer ſämtliche Kreisvertrauensmänner ſeiner Beauftragten zum 1. Januar 1936 von ihren Pflichten entbunden und ihnen für die freudtige Mitarbeit gedankt. a Gleichzeitig dient dieſe Maßnahme der Vereinfach ng der Verwaltung und der Befreiung der Vereine von Ver⸗ waltungslaſten, die im Verlaufe der Einrichtung des Das in den Einzelheiten des Betriebes immer weiter fortſchrei⸗ ten wird.“ ö Großkampftag im Boxen in Mannheim Baden gegen Süd weſt Am kommenden Samslag ſtehen ſich die Auswahlmann⸗ ſchaften im Boxen der Gaue Baden und S it o we ſt gegenſtber. Die Kämpfe werden in der alten traditionellen Boxkampfſtätte„Caſin“, R 1, durchgeführt. Beide Gaue werden mit ihrer derzeit beſten Mannſchaft im Ring er⸗ ſcheinen. Für den Gau Südweſt ſtarten: Fliegengewicht: Bamberger⸗Ludwigshafen(früher Saarbrücken). Bantam⸗ gewicht: Bitz⸗Mainz. Federgewicht: Schöneberger⸗Frauk⸗ furt. Leichtgewicht: Daub⸗Lndwigshafen. Weltergewicht: Ims⸗ Frankfurt. Mittelgewicht: Stiegler⸗Ludwigshaſen. Halbſchwergewicht: Hachenberger⸗Wies baden. Schwergewicht: Joſt⸗Frankfurt. Für Baden werden im Fliegengewicht Stetter ⸗Poſt⸗Sportverein Mannheim; im Bantam⸗ gewicht Baiker⸗Poſt⸗Sportverein Mannheim; im Feder⸗ gewicht Hoffmann ⸗ VfR Mannheim oder Huber⸗ Bf 86 Mannheim; im Leichtgewicht Köhler; im Wel⸗ tergewicht Stolz Poſt⸗Sportverein Mannheim; im Mit⸗ telgewicht Meyer⸗Vfn Mannheim oder Bol 3 Pypſt⸗ Sportverein Mannheim; im Halbſchwergewicht Keller⸗ VfR Mannheim und im Schwergewicht Thies„Poſt⸗ Sportverein Mannheim in den Ring ſteigen. Berliner Auloſchau am 15. Februar Die Internationale Automobil- und Motorrad ⸗Aus⸗ ſtellung in Berlin findet vom 15. Februar bis 1. März 1986 ſtatt. Die Anmeldungen, die bisher eingegangen ſind, ſind ſo zahlreich, daß der Bau einer weiteren Ausſtellungs⸗ halle am Kaiſerdamm notwendig wird.„ Eishockey im Ausland In London wurden zwei Eishockeykämpfe um den Internationalen Pokal ausgetragen. Die Carl ⸗Court⸗ Rangers ſchlugen Stade Frangais Paris mit:1, wäh⸗ rend die Richmond Howks und Wembley Lions ſich bei 212 trennten. In Wien landete die Mannſchaft des En Engelmann Wien einen Bombenſieg von 20:0(:0,:0,:0) über die Mannſchaft der engliſchen Uyiverſttät Oxford. W. Seite W Nummer 1 Neue 3 1 Mittag⸗Unsgabe Donnerstag, 2. Januar 1936 Kürmischen Beifall ernlel läglich Z 8 des Jahres mit lenny Porten, Else Elster Bert. Ebbecke. Rotr. Richter Regie: Veit Harlan Musik: Will Meisel — haestgewähltes Vorprog raum „Deutscher Kraftfahrsport voran!“ Okfz. Film des N. S. N.. Hühnleln sprleht! Mexandrlen, Aegypten— Keueste Wochenschau Täglich:.00,.00,.00,.30 Uhr Alhambra NMational⸗Theater namen Donnerstag, den 2. Januar 1936 Vorstellung Nr. 141 Miete D Nr. 11 Schwarzarbeiter Lustspiel von Emmerich Nuß Anfang 20.00 Uhr Ende 21.45 Uhr Die besten Wünsche zum neuen jahrel Weinkellerei Hennesthal& Co. 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