1986 2275 Hch. Grüße nd der führer and für enbrief raphen⸗ großem ber in menden einen zramm, ärkſten ertoire te Bei⸗ en Ge⸗ Eugen ch vom Vaga⸗ ſeinen tſchau. etsfanb! 1 Sperlslitat! IAramer Vert 41427 vestenfrel! 86⁴ ler- len -Patent- zrat in or Güte im Ion Fischer 1. Etage Straßs] ET Zan. vat oder eptl. ein⸗ zu vm. 19. 1. Et. r. 228 16. . tenz Fachmann Gemüſc. früchte. Zigarren) önue s ufsfaus flat nſatz etwa verkaufen H 1. 16. 2 glich, die Anzeigen- zie dürfen len Inse- Nen. Be- darum die Inzelge len Tau- Zeziehern eitung zu Neue Mannheimet Zeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. 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Die geſamte römiſche Preſſe kündigt am Donners⸗ kagabend ſtarke Vergeltungsmaßnahmen gegen die abeſſiniſchen Truppen an, die, wie das halbamtliche „Giornale'Italia“ betont, den Schutz des Roten⸗ Kreuz⸗Zeichens in unerträglicher Weiſe mißbrauchen. Die Grauſamkeiten und die Verſtöße der abeſſini⸗ ſchen Truppen gegen das internationale Recht kön⸗ nen, ſchreibt das Blatt, zu gegebener Zeit dokumen⸗ tariſch belegt werden. Heute müſſe dagegen vorge⸗ gangen werden. Alle Kriegsmittel müßten angewen⸗ det werden. Dies ſei notwendig, da die Abeſſinier in der Anwendung„unmenſchlicher Kriegsmethoden“ gegen Italiener vorangegangen ſeien. Da das Leben der Italiener und ihrer Schützlinge in keiner Weiſe von den Abeſſiniern geſchont werde, könne es für das Leben der Abeſſinier keine Gnade mehr geben. Die heutige Vergeltungsmaßnahme für die Ermor⸗ dung eines italieniſchen Fliegers genüge nicht mehr. „Lavoro Faſeiſta“ ſpricht in dieſem Zuſammenhang dann offen 5 von der Anwendung der„modernſten und mör⸗ deriſchſten Kriegsmittel“, von denen bisher Ita⸗ nes Abſtand genommen habe. 4 „Vielleicht Kölniſch Waſſer“? — Rom, 3. Januar.(U..) Das„Giornale'Italia“ wendet ſich in einem ſehr ſcharf gehaltenen Aufſatz gegen den italtenfeind⸗ lichen Preſſefeldzug, der in vielen Ländern durch das Bombardement der ſchwediſchen Rot⸗Kreuz⸗Station bei Dolo ausgelöſt worden iſt.„Erwartet man denn tatſächlich von Italien“, ſo ſchreibt das offiziöſe Blatt,„daß es angeſichts der abeſſiniſchen Kriegs⸗ maßnahmen ſeinen Soldaten befehle, auf ihre Bajonettſpitzen Korke zu ſtecken, und ſeine Flieger anweiſe, ihre Bomben mit Köl⸗ niſch Waſſer zu füllen? Genf wie Stockholm ſagen kein Wort, wenn Ita⸗ lien gegen den Gebrauch von Dum⸗Dum⸗Geſchoſſen oder andere Grauſamkeiten der Abeſſinier prote⸗ ſtiert. Außerdem ſollte Stockholm jetzt dahinter ge⸗ kommen ſein, daß es nicht eine abeſſiniſche Stroh⸗ oder Erdhütte gibt, die nicht das Rot⸗Kreuz⸗Zeichen trägt. Stockholm ſollte auch verraten, ob es verlangt, daß die Flieger vor Beginn eines Bombenangriffs ſtets erſt ein paax ihrer Kameraden mit Fallſchir⸗ men zur Erde hinunterſchicken, damit ſie ſich über⸗ zeugen, daß ſich auch keine ſchwediſche Expedition oder Niederlgſſung in der Nühe befindet.“ Italien kündigt den Giftgaskrieg an Sie kamen um zu helfen! Die Hilfsexpedition des ſchwediſchen Roten Kreuzes in Abeſſinien, auf deren Station bekanntlich von italieniſchen Fliegern mehrere Bomben abgeworfen wurden, wobei der Chefarzt der Expedition, Dr. Hylander, verwundet wurde, 1(jeweils in Uniform): Dr. Oer Fliegerüberfall auf das ſchwediſche Lazurelt Eine Schilderung des Ras Deſtas— 30 Tote— Italieniſche Entſchuldigungserklärung — Addis Abeba, 3. Januar(U..) Eine soeben veröffentlichte offizielle Mitteilung beziffert die bei dem italieniſchen Luftangriff auf die ſchwediſche Rote⸗Kreuz⸗Abteilung zu verzeichnenden Verluſte auf 30 Tote und 50 Verwundete. Die Opfer ſind bis auf zwei Abeſſinier. Wie der Aeberfall ſich vollzog — Addis Abeba, 3. Januar.(U..) Das offizielle Kommuniqué über das Bombar⸗ dement der ſchwediſchen Rot⸗Kreuz⸗Abteilung bei Dolo zitiert ein Telegramm des Ras Deſta, in dem es heißt, daß italieniſche Flugzeuge am 30. Dezem⸗ ber früh 7 Uhr über die fragliche Gegend geflogen ſeien und von General Graziani unterzeichnete Flug⸗ blätter abgeworfen hätten. Auf dieſen Flugblättern ſei behauptet worden, daß die Abeſſinier unter Ver⸗ letzung des Abkommens von 1929 einen gefangen⸗ genommenen italieniſchen Flieger geköpft hätten. Die Flugzeuge hätten ſich zunächſt wieder ent⸗ fernt, ſeien aber nach 15 Minuten zurückgekehrt und hätten in 300 Meter Höhe die ſchwediſche Rot⸗Kreuz⸗ Station überflogen, die ſich ſchon ſeit acht Tagen in der Ebene von Malaka Didaka befunden habe und deutlich als Rot⸗Kreuz⸗Station gekennzeichnet ge⸗ weſen ſei. Die Angehörigen der Station hätten den Flugzeugen zunächſt keinerlei Beachtung geſchenkt, da täglich italieniſche Flugzeuge vorübergekommen ſeien, ohne Bomben abzuwerfen. Plötzlich ſeien ohne vorherige Warnung Bomben ge⸗ fallen. Gleich eine der erſten habe das Opera⸗ tionszelt getroffen, zwei Abeſſinier getötet und Dr Hylander und ſeinem Aſſiſtenten Verletzungen bei⸗ gebracht. Außerdem ſeien durch Bombenexploſton Inſtrumente, Medikamente und andere Vorräte in großer Menge zerſtört worden. 5 Nach dieſem erſten Bombardement ſeien die ita⸗ lieniſchen Flugzeuge in geringe Höhe herunter⸗ geſtoßen und hätten ſämtliche Zelte der Station mit Maſchinen⸗ gewehrfeuer beſtreut. 28 Kranke und Ver⸗ wundete, die dort behandelt wurden, ſeien von den Geſchoſſen getötet worden. Das offizielle Kommuniqus teilt weiterhin mit, daß der Präſtdent des Roten Kreuzes, Heroui, dem Prinzen Karl von Schweden ſein Beileid aus⸗ geſprochen und an die internationale Rot⸗Kreuz⸗ Organiſation ein Telegramm folgenden Inhalts gerichtet habe:„Ich bitte Sie dringend, dieſen bar⸗ bariſchen Handlungen Einhalt zu gebieten und an das Gewiſſen der Menſchheit zu appellieren, daß es das Aufhören dieſes wilden Tötens erzwinge.“ Die verwundeten Schweden — Addis Abeba, 3. Januar.(U.., Die bei dem italieniſchen Luftangriff auf die ſchwediſche Rot⸗Kreuz⸗Abteilung bei Dolo verwun⸗ deten Schweden ſind nach den letzten Berichten der Oberarzt Dr. Hylander und ein ungenanntes zwei⸗ tes ſchwediſches Mitglied des Rot⸗Kreuz⸗Perſonals. Dieſer zweite Schwede erlitt entweder durch Bom⸗ benſplitter oder durch Maſchinengewehrgeſchoſſe Ver⸗ letzungen an Kiefer und Zunge, während Dr. Hy⸗ lander durch einen MG⸗Schuß in die Seite verletzt wurde. Für den Abtransport der Verwundeten will man nunmehr zwei Flugzeuge zum Schauplatz des Bom⸗ bardements abſenden, und zwar das Rot⸗Kreuz⸗ Flugzeug des ſchwediſchen Grafen von Roſen, der mit der Maſchine bereits aus Deſſie eingetroffen iſt, und ein leichtes abeſſiniſches Regierungsflug⸗ zeug, das die Landungsbedingungen ausprobieren ſoll, ehe die ſchwerere Maſchine von Roſens nieder⸗ geht. Ras Deſta, der abeſſiniſche Befehlshaber bei Dolo, hat verſprochen, unverzüglich mitzuteilen, wann die Luft für die beiden Flugzeuge„rein“ ſei. Supich bedauert und proteſtiert — Rom, 2. Januar. Wie amtlich bekanntgegeben wird, hat Staatsſekre⸗ tär Suvich am Neujahrstag den ſchwediſchen Geſand⸗ ten zu ſich gebeten, „Eine Aktion zur Bombardierung der abeſſiniſchen Somalifront“, ſo heißt es in dem amtlichen Bericht weiter,„war als Vergeltungsmaßnahme gegen die von Abeſſiniern an italieniſchen Gefallenen und Ge⸗ fangenen verübten Graufamkeiten angeordnet worden. In der Umgebung von Dolo hatte das Bombarde⸗ ment eine Gruvve bewaffneter Abeſſinier und einige Zelte zum Ziel, die, wie ſich ergeben hatte, den abeſ⸗ ſiniſchen Kommandos gehörten. Es ſcheint, daß eine Bombe in der Nähe des Feldlazaretts eingeſchlagen und deſſen Direktor Dr. Fritz Hylander verletzt hat. Unter dem Ausdruck des Bedauerns über die Ver⸗ wundung des Lazarettarztes hat Staatsſekretär Su⸗ vich die Aufmerkſamkeit des ſchwediſchen Geſandten auf die tendenziöſen Darſtellungen gelenkt, die von dem Vorgang gegeben worden ſind, um die öffent⸗ liche Meinung Schwedens irre zu führen.“ Tigre wieder im Beſitz der Abeſſinier Giftgas ſoll ihren weiteren Vormarſch aufhalten Zwei Flugzeuge abgeſchoſſen — Addis Abeba, 3. Januar.(U..) Nach der Anſicht offizieller Stellen in Addis Abeba befindet ſich die ganze Provinz Tigre, mit Ausnahme der Linie Akſum—Adigrat und der Straße nach Sü⸗ den von Adrigat nach Makalle, wieder völlig in abeſ⸗ ſiniſchen Händen. Nach bisher nicht beſtätigten Ge⸗ rüchten von der Noröfront verſuchen die Italiener, ein weiteres Vordringen der Abeſſinier durch die Verwendung von Giftgas aufzuhalten. Aus dieſem Grunde ſei die Vorhut Ras Mulugetas ſüdlich von Makalle zum Rückzug gezwungen worden. Erneut zwei Flieger abgeſchoſſen — Deſſie, 3. Januar.(U..) Wie die Regierungsſtellen hier offiziell bekannt⸗ gaben, haben die Abeſſinier erneut zwei italieniſche Flugzeuge im nordabeſſiniſchen Kampfgebiet abge⸗ ſchoſſen. Eine der beiden Maſchinen hatte zuſammen mit einem anderen italieniſchen Flugzeug das nord⸗ weſtabeſſiniſche Grenzgebiet von Wolkait überflogen, als es plötzlich, offenbar vom abeſſiniſchen Abwehr⸗ feuer getroffen, unweit des Dorfes Keſtia abſtürzte und in Flammen aufging. Die vier Inſaſſen verbrannten. Die beiden Flug⸗ seuge hatten kurz vorher das Dorf Keſtia mit Maſchinengewehrfeuer belegt, ohne damit nennens⸗ werten Schaden anzurichten. Ein anderes italie⸗ niſches Flugzeug wurde der amtlichen Mitteilung zufolge am Mittwoch in der Gegend von Ma⸗ kalle abgeſchoſſen. Die neue Aktivität an der Süofront — London, 3. Januar.(U..) Wie„Exchange Telegraph“ aus Asmara berichtet, haben die Italiener in den vergangenen Wochen ihre Stellungen in Ogaden an der ganzen Front ver⸗ ſtärkt und ausgebaut und haben ihre Vorpoſten bis etwa 200 Kilometer ſüdlich von Harrar vorgeſchoben. An der Nordfront beſteht die militäriſche Tätig⸗ keit der Italiener hauptſächlich in erhöhter Aktivi⸗ tät der Flieger, die das ganze Gebirgsgebiet der Takazzeregion nach feindlichen Abteilungen abſuchen. Offenbar haben dieſe Erkundungsflüge den Zweck, ähnliche überraſchende Ueberfälle, wie ſie in der letz⸗ ten Zeit mehrfach von den Abeſſiniern mit Erfolg ausgeführt wurden, zu verhindern. Nach den Be⸗ obachtungen der italieniſchen Piloten haben die abeſ⸗ ſiniſchen Soldaten immer mehr gelernt, ſich beim Herannahen der Flieger rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. aufgenommen vor ihrer Abreiſe aus Stockholm. Hylander, Dr. Smiths u. Paſtor Svenſſons mit Gattin. Von links nach Welten.) 2 2 Pariſer Bilanz [(Von unſerem Pariſer Vertreter) Paris, Ende Dezember 1935. Das abgelaufene Jahr war für Frankreich vol⸗ ler innerpolitiſcher Kämpfe und reichlich angefüllt mit parteipolitiſchen Gegenſätzen. Beſonders die letzten Wochen des Jahres haben die Verworren⸗ heit noch einmal aufleuchten laſſen. Laval, der der⸗ zeitige Miniſterpräſident und Außenminiſter, befand ſich in dem Gewoge des Jahres, ſowohl was die Volksgunſt als auch was die politiſche Sicherheit angeht, einmal oben und einmal unten. Aber zäh ſetzte er ſich bis zur Stunde durch. Wie lange noch? Niemand weiß das. Das wichtigſte Ereignis des vergangenen Jahres dürfte wohl ſein, daß nicht nur der Staatshaushalt in eine Unordnung beſonderen Ausmaßes geriet, ſondern daß auch der Privat⸗ haushalt des kleinen franzöſiſchen Bürgers und Ar⸗ beiters von dem allgemeinen Durcheinander erfaßt wurde. Nur dadurch erklärt ſich das Schlagwort „Kriſe“, das alle franzöſiſchen Gehirne im vergan⸗ genen Jahr beherrſcht hat, das gute Anſätze vorzei⸗ tig niederwarf und das aus dem hier immer ſchwa⸗ chen Willen zum Handeln von vornherein ein„Ab⸗ warten“ machte. Poſitiſch geſehen, muß als bedeutſame Tatſache die erfolgte Organiſation der geſamten Linken verzeichnet werden. Die verſchieden ge⸗ richteten Gewerkſchaften fanden ſich unter der roten Flagge zuſammen und bildeten von den Kommuni⸗ ſten über die Sozialdemokraten bis weit in die Kreiſe der größten bürgerlichen Partei Frankreichs, der Radikalſozialiſten, hinein die ſog.„Volksfront“, deren Zuſammengehörigkeitsgefühl bei ihrer Grün⸗ dung ſehr unterſchätzt wurde. Die Kommuniſten haben in Frankreich ſtark„beigedreht“. Während ſie nach den blutigen Februartagen 1934 noch einen Teil des Ruhmes dieſer Vorgänge für ſich bean⸗ ſpruchten, wollen ſie heute davon nichts mehr wahr⸗ haben. Seit einiger Zeit gehen ſie in„bourgebiſem“ Gewande im Lande umher, um Gutgläubige zu angeln. Kein Zweifel, daß ſie eines Tages ihr wah⸗ res Geſicht zeigen werden! Die Rechte hat in den Kämpfen der letzten 12 Monate ſchlecht abgeſchnitten. Wenn ſie ſchon immer über wenig„Köpfe“ in Frankreich verfügte, ſo haben dieſe wenigen zur Stunde keine Bedeutung und erſt recht keine ſtarke Anhängerſchaft hinter ſich. Laval„lebt“ zwar noch, aber er kann nicht eigent⸗ lich als ein Vertreter der Rechten gelten. Flandin geht es nicht anders, und gerade deshalb wird er vielleicht heute oft noch als ein ausſichtsreicher Kan⸗ didat für eine kommende Miniſterpräſtdentſchaft ge⸗ nannt. Tardieu ſchließlich iſt als ſchärfſter Vertreter des Kapitalismus und der Rechten fürs erſte er⸗ ledigt. Was eben fehlt, das iſt eine Rechte, die ſiich nicht nur zur Verteidigung eines extremen Kapitals berufen fühlt. Anſätze Fazu ſind zwar da. Sie haben aber vorerſt noch keinerlei Bedeutung im politiſchen Leben ge⸗ winnen können. 2. Seite, Nummer 3 Neue Mannheimer Zeitung/ Miklag⸗Ausgabe Freitag, 3. Januar 1938 Die Regierung, die der Miniſterpräſident Laval heute führt, iſt die 99. der III. franzöſiſchen Republik. Ihre Tage dürften jedoch gezählt ſein, und die 100. wird ſich wohl bals ſozuſagen als Jubiläumsregie⸗ rung bilden. Immerhin hat das Jahr 1935 für Frank⸗ reich nur drei verſchiedene Regierungsumformungen gebracht, die ſich voneinander im Grunde gar nicht ſehr unterſchieden. Da war zunächſt das Kabinett Nandin—Lapal, das geſtürzt wurde, weil Flandin verſuchte, moderne ſtaatspolitiſche Grundſätze auf Frankreich anzuwenden. Aber unter Führung der Bank von Frankreich verſagten ſich ihm auch alle an⸗ deren kapitalsmäßig einflußreichen Kreiſe des Lan⸗ des. Und ſo mußte es zu ſeinem Sturz kommen. Das Kabinett Bouiſſon—Laval lebte überhaupt nur drei Tage, um dem Kabinett Laval—Flandin Platz gu machen. Man ſieht, daß wenigſtens Laval eine ſtetige Erſcheinung der franzöſiſchen Innenpolitik blieb. Dieſe drei Kabinette waren ſich darin einig, daß das Parlament unbedingt in Ferien zu ſchicken ſei, damit die Regierung arbeiten könne; denn man war ſich darüber klar, daß einſchneidende Maßnah⸗ men notwendig würden, um einen Ausweg aus der inner⸗ und finanzpolitiſchen Verworrenheit zu finden, daß aber für ſolche Maßnahmen niemals eine Kam⸗ mermehrheit zuſtandekommen würde. Das Par⸗ lament feierte es ſchließlich als einen beſonderen Sieg, durch zwei Regierungsſtürze die notwendig er⸗ ſcheinende Ferienzeit von neun auf vier Monate herabzudrücken. Der 14. Juli, der übliche Nationalfeiertag der Franzoſen, war in dieſem Jahr als eine beſondere politiſche Kraftprobe angeſagt. Sie fand auch, glück⸗ licherweiſe ohne blutige Zwiſchenfälle, ſtatt und er⸗ wies— vielleicht zum erſten Male für Paris— daß die Linke weitaus aktiver und ſtärker war, als man es bisher wohl glauben wollte. Aber auch der 15. Juli war von beſonderer Bedeutung, denn von dieſem Tage ab waren alle politiſchen Demonſtrationen unter freiem Himmel von der Regierung verboten worden. Immerhin ein Vor⸗ gang, der in einer„freien Demokvatie“ vermerkt werden muß. Während nun am 14. Jult 1789 der Sturm auf die Baſtille erfolgte, um gegen die Allein⸗ herrſchaft eines Königs zu demonſtrieren, marſchier⸗ ten am 14. Juli 1935 an der Baſtille unüberſehbare Arbeitermaſſen vopbei, um gegen die Kriſe und für die Freiheit zu demonſtrieren. Einen eigentlichen Gegner gab es nicht, wenn man nicht als ſolchen die „kapitaliſtiſchen“ Kräfte des Landes anſehen will. Immerhin konnte die Rechte einen kleinen Sonder⸗ ſieg damit feiern, daß der ehemalige Polizeipräſi⸗ dent Chiappe, der im Februar 1934 von ſeinem Poſten verſchwinden mußte, im Juni des abgelaufenen Jahres durch einen wohlüberlegten Schachzug ſozu⸗ ſagen zum Oberbürgermeiſter von Paris gewählt wurde. Aber das war nur ein Teilerfolg. Denn das Parlament verſtand es, die Niederlage, die es im Februar 1934 durch die Rechtsverbände erlitt, im Dezember dieſes Jahres durch die erzwungene Auf⸗ löſung dieſer Verbände zu rächen. Edouard Her⸗ riot, der empfindſame Beobachter des Pulsſchlages der Volksmeinung, beeilte ſich deshalb ſchon im Sommer, öffentlich zu erklären:„Ich kenne keinen Feind zur Linken“. Dieſer Ausſpruch paßte um ſo beſſer zu ihm, als er es doch war, der das Bündnis zwiſchen dem kapitaliſtiſchen Frankreich und dem roten Rußland zuſtandebrachte. Ihm hat es des⸗ halb Frankreich auch in Zukunft zu danken, daß die rote Flut ſich in dieſem Lande des guten Weines und des weißen Brotes ſo ausdehnen konnte. Die blutigen Julirevolten in Breſt und Toulon mögen ein Beiſpiel dafür ſein. 5 Den Staatshaushalt verſuchte die Regierung durch Sondermaßnahmen in Ordnung zu bringen.„Die Notperordnungen sind gut, die alle Bürger gleichmäßig unzufrieden ma⸗ chen“, ſagte der Miniſterpräſident Laval, der zwi⸗ ſchen dem 17. Juli bis Ende Oktober nicht weniger als rund 500 Notverordnungen erließ, die in der Tat zumindeſt die allgemeine Unzufriedenheit bewirkten. Was beiſpielsweiſe damit auf dem Gebiet der Ar⸗ beitsbeſchaffung geleiſtet wurde, iſt angeſichts des ungeheuren Goldreichtums des Landes ſehr beſchei⸗ den. Das liegt nicht zuletzt daran, daß Laval dieſe Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen nur ſo weit aus⸗ dehnen konnte, als der Haushalt es ihm erlaubte. Denn ſein Vorgänger Flandin wurde hauptſächlich deshalb geſtürzt, weil er als moderner Staatspoli⸗ tiker die überreichen Goldquellen Frankreichs für die Arbeitsbeſchaffung und damit für das allgemeine Wohl ſeiner Volksgenoſſen nutzbar machen wollte. Immerhin iſt ſchon beachtlich, daß auch Laval es wagte, dort mit der Staatsinitiative einzugreifen, wo bis⸗ her nach„alter franzöſiſcher Tradition“ ausſchließlich die Privatinitiative arbeiten durfte. Auch der Lebensnery dieſes kapitaliſtiſchen, rei⸗ chen Landes, nämlich die Währung, wurde im abgelaufenen Jahre empfindlich berührt. Es gab zwei ernſthafte Frankenkriſen. Die erſte entſtand um die Zeit des Dreitagekabinetts Bouiſſon und die zweite in den letzten Tagen des Jahres, als der Kampf zwiſchen dem Parlament und den be⸗ waffneten Verbänden zur Entſcheidung ſtand. Der Franken gewann dieſe Schlacht. Aber ſie koſtete doch viel Gold. Während zu Beginn des Jahres der Goldvorrat der Bank von Frankreich 82 Milliarden ausmachte, beträgt er jetzt nur noch etwa 67 Mil⸗ liarden. Zur ſelben Zeit ſtieg der Zinsſatz des täg⸗ lichen Geldes von 0,5 v. H. auf den Höchſtſatz von 8 v.., der ſich inzwiſchen aber wieder etwas er⸗ mäßigt hat. Und das„teure Leben“, über das all⸗ gemein geklagt wurde und wogegen ſich auch einige Notverordnungen richteten, hat ſich zwar nicht ver⸗ billigt, aber glücklicherweiſe auch nicht, wie vielfach befürchtet wurde, noch mehr verteuert. Immerhin beunruhigt es ſchon weite Kreiſe, daß angeſichts des ſchlechten Steuereingangs die Staatsabgaben für das kommende Jahr weſentlich erhöht werden ſollen und daß die Stadt Paris beabſichtigt, ihr vermut⸗ liches Defizit durch eine Erhöhung der Preiſe für Gas, Elektrizität und der Untergrundbahntarife auszugleichen. Schließlich hat kurz vor Weihnachten die Kammer noch ein Geſetz verabſchiedet, wonach das Brot zu Beginn des kommenden Jahres ſicher⸗ lich wieder um einige Centimes koſtſpieliger werden wird. Das Parlament, dieſe typiſche Erſcheinung des franzöſiſchen Staatslebens, dieſe ſtaatspolitiſche Einrichtung, die in dem letzten Jahr nicht nur in Frankreich, ſondern in der gauzen Welt in Frage geſtellt wurde, dieſes überaus geſchmeidige Zuſam⸗ menſpiel vielgerichteter polttiſcher Strömungen, deſ⸗ ſen Nützlichkeit nicht leicht feſtzuſtellen iſt, kann mit dem Ablauf des vergangenen Jahres zufrieden ſein. Die blutigen Februartage 1934 und damit zuſam⸗ menhängend die Staviſky⸗Affäre hatten Frankreich vor die Möglichkeit geſtellt, endgültig auf das Par⸗ lament verzichten zu müſſen. Heute, nach zwei Jahren voller Erregung über das Parlament und Staviſky, wird endlich der Staviſky⸗Prozeß vor dem Pariſer Schwurgericht verhandelt. Aber ſchon iſt die weitere Oeffentlichkeit an den Vorgängen nicht mehr intereſſiert, und ſchon kann ein Politiker, der ſeinerzeit— zu Recht oder zu Unrecht mögen die Franzoſen entſcheiden— als einer der Hauptſchuldi⸗ gen des Staviſky⸗Skandals bezeichnet wurde— näm⸗ lich Chautemps— als Miniſterpräſident der kom⸗ menden Regierung bezeichnet werden. An alledem zeigt ſich, daß Frankreich den geſchwätzigen Parla⸗ mentarismus eben doch ſo liebt, wie der Franzoſe eine ſchöne Frau zu lieben verſteht ſelbſt dann, wenn ſie ihm viel koſtet und ihm ſogar öfters ſchadet— die aber intereſſant iſt. Dazu verſteht das Parla⸗ ment ſicherlich auch ebenſo gut wie jene ſchöne Frau, in gewiſſen Fällen zu beruhigen und extreme Nei⸗ gungen zu beſchwichtigen. Wohin aber Frankreich geführt wirds? Das weiß heute niemand. Eins nur ſteht feſt: daß das Jahr 19335 nicht, wie erwartet, eine weitere Schwächung des Parlaments und des demokratiſchen Gedankens gebracht hat, ſondern eher eine Stär⸗ kung und damit wieder eine Neubelebung des Schlagwortes:„Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“. Und es ſteht auch feſt, daß weite Volkskreiſe in Frankreich für das Jahr 1936 eine zunehmende Stär⸗ kung und damit zuſammenhängend eine Auffriſchung und Lebendigmachung dieſer Gedanken erhoffen. Die großen Neuwahlen zu der Kammer, die im Mai 1936 ſtattfinden, werden bereits deutlich zeigen, wohin der Weg geht. (Funkmelöung der NM.) London, 3. Januar. In einer Meldung aus Sollum berichtet Reuter ütber die militäriſchen Vorſichtsmaßnahmen auf bei⸗ den Seiten der ägyptiſch⸗libyſchen Grenze. Danach ſollen italieniſche Wachen Tag und Nacht auf den Dächern der Forts ſtehen und Ausſchau nach irgend⸗ welchen Bewegungen auf der ägyptiſchen Seite hal⸗ ten. Truppen des ägyptiſchen Kamelreiterkorps, die auf den Hügeln verteilt ſeien, beobachten ihrerſeits die italieniſchen Drahtverhaue. Jedesmal, wenn in der Nähe von Sollum eine Truppenbewegung vor ſich gehe, ſteige ein italieniſches Erkundungsflugzeug auf, das ſich jedoch ſorgfältig auf der libyſchen Seite der Grenze halte. Der Korreſpondent meldet weiter, daß am Neu⸗ jahrsmorgen Waffenübungen britiſcher und ägypti⸗ ſcher Truppen mit Panzerwagen und Laſt wagen ſtatt⸗ gefunden hätten. Den italieniſchen Grenzpoſten ſei auf eine Anfrage geſagt worden, daß es ſich nur um eine Neu jahrsfeier lichkeit handele. Das Schickſal von Sollum im Falle eines An⸗ griffs von Weſten ſei, dem Reuterbericht zufolge, ungewiß. Bisher ſei Sollum nur von einem ägyptt⸗ ſchen Infanteriebataillon bewacht worden Man habe angenommen, daß ein italieniſcher Vormarſch aus Glaubt man wirklich noch an Vermittlung? Der ſchwediſche König und der Vatikan ſetzen ihre Bemühungen fort — London, 3. Januar.(U..) König Leopold von Belgien ſoll jetzt, wie der „Daily Mirror“ zu berichten weiß, entſchloſſen ſein, ſich mit ſeinen Vermittlungsbemühungen zwiſchen Italien und dem Völkerbund an den Völkerbund zu wenden. Bisher hat der belgiſche König den Verſuch gemacht, den König von England für ſeine Vermitt⸗ lungsverſuche zu gewinnen. Auch kurz vor dem folgenſchweren Beſuch Hoares in Paris, der zum Ab⸗ ſchluß des Friedensplanes führte, war König Leo⸗ pold in England und ſoll bei der Gelegenheit auf König Georg in vermittelndem Sinne eingewirkt haben. Mit Hilfe ſeines Premierminiſters van Zeeland wolle König Leopold jetzt verſuchen, in Genf weiter in dieſem Sinne zu arbeiten. Das Motiv ſoll vor allem in dem beängſtigenden Rückgang des Außenhandels infolge der Sanktionen zu ſuchen ſein, worunter Belgien, deſſen Wirtſchaft ſtark auf den Export angewieſen iſt, beſonders zu lei⸗ den habe. Außerdem wird auf die verwandt⸗ ſchaftlichen Beziehungen König Leo⸗ polds zum italieniſchen Königshaus hingewieſen. Neuer Optimismus im Vatikan (Funkmeldung der NM.) + Paris, 3. Januar. Der römiſche Sonderberichterſtatter des„Jour“ übermittelt ſeinem Blatt die überraſchende Behaup⸗ tung, daß man in zuſtändigen Kreiſen des Vatikans mit der Möglichkeit einer Beilegung des abeſſiniſchen Streitfalles rechnet. Bereits während der Weih⸗ nachtstage habe man im Vatikan neue Hoffnungs⸗ freudigkeit an den Tag gelegt, nachdem man dort ſeit Monaten peſſimiſtiſch geweſen ſei. Mittelpunkt der Hoffnungen ſei der Verſuch Belgiens. Im Vatikan glaube man, Muſſolini habe ſich davon überzeugen laſſen, daß die Regelung auf jeden Fall über Genf erfolgen müſſe. Man glaube dort gleichfalls, daß Eden ſich nicht einem neuen Plan widerſetzen werde, der„beſcheidener“ als der vom 8. Dezember ſein werde, und der als Gegenleiſtung für die Sicherheit der ita⸗ lieniſchen Grenzen und der italieniſchen Unter⸗ nehmungen einen Gebietsaustauſch nicht vorſehe. „Oeuvre“ ſchreibt, daß auch der Vatikan ſtark von den Sühnemaßnahmen betroffen werde. Die Zahl der Kinder und Beſucher ſei ſehr zurückgegangen. Vor allem aber hätten die Finanzen des Vatikans Flüchtlingskommiſſar und die Judenfrage Der Völkerbund ſoll gegen Deutſchland ſcharfgemacht werden — Genf, 2. Januar. Der Flüchtlingskommiſſar des Völkerbundes, der Amerikaner James Mac Donald, hat am 31. Dezember v. J. ſein Amt niedergelegt. In einem langen Schreiben an das Völkerbundsſekretariat legt MacDonald die Gründe dar, die ihn zu dieſem Ent⸗ ſchluß gebracht haben und für die er die deutſche Raſſengeſetzgebung verantwortlich macht. MacDonald regt eine neue Prüfung des geſamten Emigrantenproblems durch den Völkerbund an. Mac Donald ſpricht dabei von der ſtändigen Loyali⸗ tät der öͤeutſchen Juden während der Kaiſerzeit und während des Krieges. Die jüdiſchen Wirtſchaftler und Geſchäftsleute hätten in hohem Maße dazu bei⸗ getragen, daß Deutſchland den Kampf fortſetzen konnte. Der Völkerbundsbeamte verſteift ſich weiter zu der Behauptung, daß unter der Republik die jüdi⸗ ſchen Führer einige der ſchlimmſten Wirkungen der Niederlage von Deutſchland hätten abwenden hel⸗ fen(). a Nun ſei es Zeit, daß das moraliſche Anſehen des Bölkerbundes und der ihm angehörenden Staaten zum Ausdruck komme in einem Appell an die deutſche Regierung, im Namen der Menſchheit und der Grundſätze des in⸗ ternationalen Rechts zu handeln. Wo die Wirkung innerpolitiſcher Maßnahmen Hun⸗ derttauſende von Menſchen zu demoraliſteren drohe, da müßten die Erwägungen diplomatiſcher Maßnah⸗ einen ſchweren Schlag erlitten. Obwohl der Vatikan ein ſouveräner Staat ſei, verfüge er nämlich nicht über eigene Banken. Seine Gelder würden von italieniſchen Staatsbanken verwaltet, die aber kein Geld mehr vom Ausland erhielten. Ein päpſtlicher Abgeſandter ſei deswegen bereits zweimal in Genf vorſtellig geworden. Man verſichere in Rom, daß Laval verſprochen habe, ſich für den Fall zu intereſ⸗ lieren, um dem Vatikan eine Sonderſtellung zu ſichern. Trotz eines Dementis des„Oſſervatore Ro⸗ mano“ behaupte man in Rom, daß Italien und der Vatikan eine Art Clearing⸗ Abkommen ge⸗ troffen hätten. Italien werde darin geſtattet, den im Ausland feſtgefrorenen Peterspfennig zu Ankäufen zu verwenden. Der Vatikan erhalte dafür vom ita⸗ lieniſchen Staat Lire. Das Blatt glaubt ſicher zu ſein, daß dieſe Finanzmaßnahme bereits mindeſtens einmal durchgeführt ſei. Sicher ſei auf jeden Fall, daß die katastrophale Verminderung der Einnahmen des Vatikans einen Grund mehr bedeutete, die Ver⸗ ſöhnungsbemühungen fortzuſetzen. Einer, der weniger optimiſtiſch iſt (Funkmeldung der NM.) + Paris, 3. Januar. „Der Vorſitzende des großen linksſtehenden fran⸗ göſiſchen Frontkämpferverbandes„Union Fédérale“, Henry Pichot, richtet in einem Zeitungsaufſatz einen Appell an die italieniſche Vernunft. Jeden Tag kä⸗ men aus Italien Warnungen, wenn nicht gar Dro⸗ hungen verhüllter oder unverhüllter Natur an die Adreſſe Frankreichs. Dies ſei weder korrekt noch vornehm und könne keinen Erfolg haben. Die Frage, ob Muſſolini der Mann ſei, der ſein Land, Frankreich und weitere Staaten in einen europäiſchen Krieg ſtürze, wobei Italien ein ungewöhnliches Riſiko eingehe, könne heute mit„Ja“ beantwortet werden. Man könne nicht nur an einen Verſuch der Ein⸗ ſchüchterung glauben; wenn Italien untergehen ſolle, wolle es zuvor noch ſoviel Staaten wie möglich ver⸗ nichten. Ein großes Kolonialland, wie z. B. Frankreich, könne aber nicht glauben, daß die Eroberung Abeſ⸗ ſiniens für Italien eine Frage auf Leben und Tod ſei. Die Italiener trieben ſelbſt das Drama auf die Spitze. Um aus dieſer Lage herauszukommen, preiſe Italien den nationalen Selbſtmord verbrämt mit einem europäiſchen Selbſtmord. men verſchwinden, um der einfachen Menſchlichkeit Platz zu machen. N 17 Jahre nach dem Abſchluß des Weltkrieges be⸗ ſinnt ſich eine maßgebende Stelle im Völkerbunds⸗ ſekretariat auf die Pflichten der Menſchlichkeit. Die Hunderttauſende von Angehörigen der im Weltkrieg unterlegenen Staaten, die nach Kriegsende teilweiſe unter brutalen Umſtänden heimatlos und exiſtenz⸗ los gemacht worden ſind, haben— trotz des Bekennt⸗ niſſes aller Völker zu den Wilſonſchen Grundſätzen — kein Mitleid in der Welt zu erregen vermocht. Weil Deutſchland endlich einen inneren Ausgleich gegenüber Mißbrauch und Ueberfremdung zu ſchaffen ſucht, glaubt man mancherorts in der Welt, deswegen zu einer abfälligen Kritik und entſprechenden Rat⸗ ſchlägen Deutſchland gegenüber befugt zu ſein, wäh⸗ rend die gleiche Welt geſchwiegen hat und noch ſchweigt zu all jenen mit ausdrücklichen internatio⸗ nalen Verpflichtungen nicht zu vereinbarenden Ver⸗ folgungen deutſcher Menſchen von Verſailles an bis zu der kürzlichen Ausweiſung und Ausbürgerung von Eupen⸗Malmedyern aus ihrer angeſtammten Heimat. In Deutſchland iſt man überdies der Auf⸗ faſſung, daß der Völkerbund zunächſt einmal allen Anlaß hätte, ſich darum zu kümmern, wie innerhalb der Völkerbundsſtaaten ſelbſt die Minderheiten und Konfeſſionen behandelt werden, bevor er eine Aktiv⸗ legitimation für ſich in Anſpruch nehmen kann, ſich darum zu kümmern, wie Deutſchland aus den materiellen und moraliſchen Erfahrungen ſeines Zuſammenbruchs heraus den inneren Aufbau ſeines Gewehr bei Fuß Spannung an der ägyptiſch⸗libyſchen Grenze„Nur eine Neujahrsfeierlichkeit“ der Cyrenaika erſt bei Merſa Matruh, das 240 Kilo⸗ meter von der Grenze entfernt liegt, auf Wider⸗ ſtand ſtoßen würde. Während der letzten 14 Tage ſeien jedoch britiſche Verſtärkungen in Sollum ein⸗ getroffen. Verſtärkung der Adener Garniſon — Aden, 3. Januar(U..) In Aden trafen ſechshundert Mann des 14. Bri⸗ tiſchen Pundſchab⸗Regiments ein, die hier Dienſt leiſten ſollen. Der Reſt des Regiments iſt der eng⸗ liſchen Geſandtſchaftswache in Addis Abeba zugeteilt. Seit einiger Zeit macht ſich eine erhöhte Uebungs⸗ tätigkeit der in Aden ſtationierten engliſchen Luft⸗ ſtreitkräfte bemerkbar. Mit atemloſer Spannung verfolgt oͤie Bevölkerung die tollkühnen Manöver der bisher hier nie geſehenen modernen Flugzeuge, die im Sturzflug eine Geſchwindigkeit von 500 Kilometer pro Stunde erzielen. Die Sanktionen haben ſich bisher auf den ita⸗ lieniſchen Schiffsverkehr in den Adener Gewäſſern nur in geringem Maße ausgewirkt. Die italieniſchen Schiffe laufen Aden wie üblich an, und abgeſehen von den mit der Ein⸗ und Ausſuhrſperre gegenüber Italien zuſammenhängenden Maßnahmen werden ihnen auch von den Hafenbehörden keine Beſchrän⸗ kungen auferlegt. Treibſtoff und andere wichtige Vorräte werden ihnen wie ſonſt geliefert. 2 2 4 4 Politik in Kürze Ein Ehepaar aus Lichtenberg in Thüringen, das bei einem täglichen Milchanfall von 40 Litern nur 20 Liter ablieferte und die übrigen 20 zum größten Teil zu Butter verarbeitete, die dann zu Wucher⸗ preiſen verkauft wurde, wurde zu je zwei Wochen Ge⸗ fängnis verurteilt. S* In einer geharniſchten Auseinanderſetzung mit den„Ueberbleibſeln einer längſt entſchwundenen und mie wiederkehrenden kapitaliſtiſchen Epoche“ verlangt der Informationsdienſt der Deutſchen Arbeitsfront die Auflöſung der Werks⸗ und Kaſino⸗ vereine in den größeren Betrieben, in denen alles andere mur keine Volksgemeinſchaft pro⸗ pagiert werde. Dieſe Vereine, in denen die Ange⸗ ſtelltenſchaft der verſchiedenen„Ranaſtufen“ lächer⸗ liche Schranken zwiſchen ſich aufgerichtet habe, kennen nur Damen und Herren, die Begriffe Arbeits⸗ 5 oder gar Volksgenoſſe ſejen ihnen ein Greuel. E Im Zuſammenhang mit einem Urteil des Arbeits⸗ gerichtes Hindenburg, das die friſtloſe Ent⸗ laſſung eines Arbeiters wegen ſtaatsfeindlicher Betätigung als zuläſſig beſtätigt hatte, und unter Bezugnahme auf höchſtrichterliche Entſcheidungen, die dieſem Urteil entgegenſtehen, verlangt die„NS⸗ Sozialpolitik“, daß künftighin in die Betriebsord⸗ nungen ſtaats⸗ und wirtſchaftsfeindliche Geſinnung als Entlaſſungsgrund aufgenommen werde, damit Streitigkeiten von vornherein ausgeſchloſſen ſeien. Im Informationsdienſt der Deutſchen Arbekts⸗ front wird darauf hingewieſen, daß zu viele Ehren⸗ gerichtsverfahren wegen Kleinigkeiten ange⸗ ſtrengt werden, für die die geſetzliche Grundlage zur Durchführung eines Verfahrens fehle. Nur be⸗ ſonders kraſſe Fälle müßten dem Ehrenverfahren vorbehalten bleiben. Wer ohne zureichenden Grund mit Ehrengerichtsklagen vorgehe und leichtfertige unbegründete Beſchwerden und Anträge an die Treuhänder richte, mache ſich ſelbſt ſtvaffällig. Glückwunſchwechſel zwiſchen dem Führer und dem Papſt. Im Auftrage des Führers und Reichskanz⸗ lers hat der deutſche Botſchafter beim Heiligen Stuhl, Sr. Heiligkeit dem Papſt zum Jahreswechſel die Glütpwünſche des deutſchen Reichskanzlers und der Reichs regievungb ei der Neufahrsaudienz überbracht. Papſt Pius XI. hat den Botſchafter von Bergen ge⸗ beten, dem Führer und Reichskanzler ſowie der Reichsregierung bei der Neujahrsaudienz überbracht. beſte Erwiderung der Neujahrswünſche zu übermit⸗ teln. Ungariſcher Politiker aus Oeſterreich ausgewie⸗ ſen. Wie die Blätter melden, wurde Graf Fidel Palffy aus Kitzbühel ausgewieſen. Die Maßnahme wurde von der zuſtändigen Bezirkshauptmannſchaft damit begründet, daß der Graf durch antiſemitiſche Propa⸗ ganda zu Aergernis Anlaß gegeben habe. Graf Palffy iſt einer der Führer der ungariſchen Heilkreuzler. Waſhington lehnt öſterreichiſches Stundungsgeſuch ab. Das Staatsdepartement hat das Erſuchen der öſterreichiſchen Regierung abgelehnt, die Zahlung von 495 000 Dollar, die am 1. Januar 1936 auf die im Jahre 1920 gewährte Nothilfeanleihe im Geſamt⸗ betrage von 24 Millionen Dollar fällig iſt, zu ſtun⸗ den.. In der Wüſte aufgefunden (Funkmeldung der NM.) Paris, 3. Januar. Die beiden franzöſiſchen Flieger De Saint⸗Exu⸗ pery und Provoſt, die auf einem Fernflug Paris Tunis—Saigon(Indochina) ſeit vier Tagen in Nordafrika verſchollen waren, ſind am Donnerstag⸗ abend ohne ihr Flugzeug in Kairo eingetroffen. Nach ihrem Bericht hat ihr Flugzeug in der Nacht zum 30. Dezember bei fehr unſichtigem Wet⸗ ter und bei völliger Dunkelheit den Boden berührt, Dabei wurde der Waſſerbehälter des Flugzeuges zerſtört. Die beiden Flieger ließen ihr beſchädigtes Flugzeug zurück und machten ſich zu Fuß auf den Weg nach Kairo. Nachdem ſie drei Tage durch die Wüſte gewandert waren, trafen ſie völlig erſchöpft und faſt verdurſtet auf Beduinen und auf einen Ingenieur, der ſie nach Kairo geleitete. Hauntſchriftlelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois WIn b Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handeistei] Dr. Fritz Bode Lokaler Teil? Dr. Fritz Fammes⸗ Sport: Willy Müller Süd- weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Vilderdienſt: Curt Wilhe Fennel- Anzeigen und N Mitteilungen: Jarvßb 5 55 ſämtliche in Mannheim 2 Herausgeber, Drucker und Nerleger: Neue Mannbeimer Zeitung a Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, kz 1,-6 1 Schriftlettund in Berlin; Joſeph Bretz, Ws, Vittortaſtraße 43 2* 1985: a ittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 5 Abendauflage der Ausgabe A u. Aga B: 2585 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gütig Volkes vollzieht. Für unverlangte Beitrüge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporte 8 e . ö 5 r 1936 —— ichkeitꝰ 240 Kilo⸗ Wider⸗ 14 Tage [lum ein⸗ niſon (U..) 14. Bri⸗ r Dienſt der eng⸗ zugeteilt. Uebungs⸗ hen Luft⸗ spannung növer der ſeuge, die Lilometer den ita⸗ zewäſſern lieniſchen ibgeſehen egenüber werden Beſchrän⸗ wichtige gen, das tern nur größten Wucher⸗ ung mit enen und verlangt eitsfront aſino⸗ ben, in haft pro⸗ ke Ange⸗ lächer⸗ „ kennen Arbeits⸗ nen ein Arbeits⸗ e Ent⸗ indlicher ud unter dungen, ie„NoeS⸗ riebsord⸗ eſinnung e, damit en ſeien. Arbeits⸗ Ehren⸗ n ange⸗ rundlage Nur be⸗ erfahren t Grund htfertige an die J. und dem chskanz⸗ n Stuhl, ſel die und der erbracht. gen ge⸗ wie der erbracht. ibermit⸗ Sgewie⸗ Palffy wurde t damit Propa⸗ Palffy usler. gsgeſuch hen der ing von die im Heſamt⸗ u ſtun⸗ 5 nuar. t⸗Exu⸗ Zaris gen in erstag⸗ offen. in der n Wet⸗ erührt, geuges ädigtes uf den rch die rſchöpft einen RNückporte Freitag, 3. Januar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite(Nummer 3 Die Stadtseiie Maunheim, den 8. Januar. Dank des Winterhilfswerkes Der Kreisbeauftragte des WHW e gibt bekannt: Wenn es dem Winterhilfswerk möglich war, zur Weihnachtszeit vielen bedürftigen Volksgenoſſen und ihren Kindern eine Weihnachtsfreude zu bereiten, o war dies nur durch das treue Zuſammenſtehen aller Gutgeſinnten möglich. Beſonders lobenswert ſind hierbei die Spielzeug⸗ warenſammlungen der hieſigen Schulen und die Handarbeiten der Fortbildungsſchulen und Frauen⸗ arbeitsſchulen zu nennen, die viel Gutes bewirkten und reine Freude auslöſten. Ganz beſonders ſei auch hier noch einmal der eigenhändig angefertigten Spielwaren des Reichsarbeitsdienſtes ge⸗ dacht, die von viel Geduld und Liebe ſprachen und äußerſt freudig begrüßt wurden. Allen aber, die es dem Winterhilfswerk ermög⸗ lichten, Weihnachtsfreude bereiten zu können, ſpricht das Winterhilfswerk auf dieſem Wege den herz⸗ lichſten Dank aus. Sandhofen feiert Silveſter Das war wieder einmal Silveſter, das an beſſere Tage erinnerte, das ein kleiner Ausblick in eine beſſere Zukunft war. Allenthalben war ein reger, Betrieb feſtzuſtellen. Während in einigen Lokalen ſchöne Konzerte die Beſucher erfreuten, hatten zwei Silveſterveranſtaltungen, die eine in der Turnhalle des Turnvereins und die andere im„Morgenſtern“⸗ Saale bei der Kegelgeſellſchaft„Gaſſehauer“, eine beſondere Anziehungskraft. Feierliche Akkorde der Kirchenglocken waren eherne Künder des Jahres⸗ wechſels. Menſchen eilten aufeinander zu und drück⸗ ten ſich die Hände und in die in die Neujahrsnacht verrauſchenden Töne der Glocken miſchten ſich feier⸗ liche Choralklänge. Es war der hieſige Poſaunen⸗ chor, der auf dem Dache des Lutherhauſes aufſpielte. Darüber hinweg ſprangen Schwärmer und Raketen in den Straßen, bengaliſcher Feuerzauber flammte auf. Die hieſige Artilleriſtenvereinigung hatte im „Adler“⸗Saale ihren traditionellen Silveſterball. Der Beſuch war geradezu erdrückend. Die erſte Sammlung für das Winterhilfswerk im neuen Jahr wurde von der Sängerſchaft durch⸗ geführt. Schon nach ganz kurzer Zeit waren ſämt⸗ liche Abzeichen abgeſetzt. Ein Zeichen von der Ein⸗ ſatzbereitſchaft unſerer Sänger, aber auch ein Beweis der Opferbereitſchaft unſerer Bevölkerung. e Es hat geklappt! Seit drei Tagen beleben die grauen Glücksmänner wieder Mannheims Straßen⸗ bäld. Seit drei Tagen werden da und dort kleine Gewinne ausbezahlt. Geſtern abend aber hat es geklappt. In der Neckarſtadt⸗Oſt hat einer nachts um 11 Uhr einen glücklichen Griff getan. Er hat einen Haupttreffer von 500 Mark gemacht! Wer hat noch nicht, wer will noch mal? i Das neue Geſicht der Heidelberger Straße Es läßt ſich nicht leugnen, daß ſich der Plankendurch⸗ bruch immer mehr auf die äußere Geſtaltung der Planken und der Heidelberger Straße auswirken wird, und daß das neue„Geſicht“ dieſer Gegend noch lange nicht die letzte Form gefunden hat. Iſt man doch vor allem beſtrebt, die Geſchäftshäuſer der gro⸗ ßen Linie anzupaſſen und man empfindet jede Ver⸗ änderung als einen Bauſtein zur Verſchönerung des Mannheimer Stadtbldes. Eine beachtenswerte Um⸗ geſtaltung hat jetzt wieder in O 7, 5 ſtattgefunden. Die in dieſe Räume eingezogene Auto G. m. b. H. hat durchgreifende Erneuerungen vornehmen laſſen. Die neuen Ausſtellungsräume ſind dazu beſtimmt, oͤte neueſten Modelle der Opel⸗Produktion aufzu⸗ nehmen. Ein im Vordergrund ſtehendes Modell⸗ Chaſſis eines 6⸗Zylinderwagens iſt nicht nur ein Blickfang, ſondern durch die Offenlegung wichtiger Teile ein ſeſſelndes Anſchauungsſtück, das dazu bei⸗ tragen kann, die Kenntniſſe über die Beſtandteile eines Kraftfahrzeuges weſentlich zu erweitern. kik Der Badiſche Verein„Eintracht“, Mannheim, Hatte kürzlich in den Germanija⸗Sälen ſeine ſehr gut beſuchte Jahresſchlußfeier. Zweiter Vorſitzender Scherer begrüßte Gäſte und Mitglieder. Nach einigen Muſtkſtücken folgte eine Tanzaufführung der Geſchw. Stork. Dann erſchien der Weihnachts⸗ mann, der die Kinder beſuchte und allen etwas gab. Nach einer Pauſe, in der alle Kinder nach Hauſe ge⸗ bracht wurden, eröffnete Frl. Behringer mit einem gut vorgetragenen Melodram den zweiten Teil der Veranſtaltung. Der 1. Vorſtand D. Kreß gab einen Ueberblick über das verfloſſene Jahr und ge⸗ dachte der Toten. Er dankte auch unſerem Führer, der uns die Freiheit wiedergab, mit einem„Sieg Heil“. Bald begann auch der Tanz, deſſen Leitung in den Händen des Diplomtanzlehrers Pfirrmann Lag. In den Tanzpauſen überraſchten die Geſchw. Stork noch mit zwei Tänzen. Für das Lachen ſorgte Herr Hagel, e Kameradſchaftsabend im Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen. Nachdem die Sänger des LGV ſich am Vor⸗ und Nachmittag des Neufjahrs⸗ tages für die Wi W⸗Sammlung eingeſetzt hatten, vereinigte ſie am Abend eine„Bierprobe“ im Fran⸗ Lenſaal Siechen zu einem kameradſchaftlichen Bei⸗ ſammenſein mit lieben Freunden und Gönnern, darunter auch erfreulicherweiſe Schulrat Wer⸗ ner. Vereinsführer Pfenning entbot den Will⸗ kommgruß und tat einen Rück⸗ und Ausblick Die Leitung des Abends übernahm nun Vergnügungs⸗ direktor Ernſt Buck, deſſen ſchöpferiſcher Geiſt und Opferfreudigkeit immer Neues zu bieten vermag und Stimmung hervorzaubert, wie man ſie nur je⸗ dem Verein wünſchen möchte. Volkslieder und Mutſikvorträge wechſelten mit Trinkſprüchen und Sologeſängen, wobei die Sänger Scheuermann und Kaiſer erneut Proben ihres Könnens ablegten. Den Humorvollen Teil beſtritten in bekannt meiſterhafter Weiſe der immer jugendliche Karl Buck, der Zauber⸗ künſtler William Schwarz und Kamerad Stahl. Es waren Kanonen, die alle mit Witz und Humor überſchütteten. Eine beſondere Ehrung wurde dem verdienten Chormeiſter Ludwig Gaher zuteil. Ernſt Buck, der beſorgte Vater des JG, über⸗ reichte ihm mit Dankesworten ein Bildnis, gemalt vom fungen Pfälzer Maler Otto Ditſcher. Mit dem Hafenlöſchboot unterwegs Endlich hat die Hafenverwaltung ein neuzeitliches Löſchboot, das auch als Eisbrecher und Bereiſungsboot Verwendung findet Eine Rheinfahrt, die iſt luſtig... vor allem aber iſt ſie aufſchlußreich, wenn ſie unter der liebenswür⸗ digen Führung des Hafendirektors Dorner von⸗ ſtatten geht, der eine überaus glückliche Art hat, zwi⸗ ſchen witzigen und klugen Bemerkungen das Wiſſens⸗ werte ſo zu vermitteln, daß es niemals trockene Wiſ⸗ ſenſchaft wird. Was zu dem naſſen Element auch gar nicht paſſen würde, auf dem wir durch Rhein und Neckar, oͤurch Altrhein und Hafen glitten, um die Vorzüge des neuen Bootes der Badiſchen Hafen verwaltung kennenzulernen, das uns am Steig der Köln⸗Düſſeldorfer abholte und nach reichlich zwei Stunden im Mühlauhafen, wo es ſta⸗ tioniert ſein wird, wieder abſetzte. Es tat nichts, daß dieſige Luft über den Waſſer⸗ flächen ſtand und aus einem grämlich⸗grauen Himmel ein Bindfadenregen niederging. Regentropfen, die an die Fenſter klopfen, glitten an den breiten Scheiben, durch die man bequemen Ausblick hat, nieder und ſtörten uns nicht, die wir auf bequemen Stühlen und Polſterbänken ſaßen, die in dem geſchmackvoll ein⸗ gerichteten Kajütenſalon etwa 30 Perſonen an⸗ genehme Sitzgelegenheit bieten. Durch eine Schiebe⸗ tür mit Spiegelſcheiben kann man den Raum unter⸗ teilen, ſo daß in dem Abteil im Achterſchiff ein klei⸗ ner Kreis für ſich Beſprechungen pflegen kann. Und damit kommen wir zu dem einen Zweck des flinken, ruhig fahrenden Bootes, das auf der Mannheimer Werft der Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗AG im vergangenen Jahr gebaut und mit Motoren der Mannheimer Motoren⸗Werke Benz ausgerüſtet worden iſt. Es ſoll als Bereiſeboot kleinen Gremien beſonders intereſſierter Kreiſe die Möglich⸗ keit geben, auch bei Wind und Wetter die Mann⸗ heimer Hafenanlagen ſozuſagen in⸗ und auswendig kennen zu lernen, wie der Fachmann es wünſcht, daß ſie gekannt werden. Denn die Bedeutung der Mann⸗ heimer Häfen iſt in den letzten Jahren ein wenig unterſchätzt worden. Natürlich ſind ſie von der all⸗ gemeinen Wirtſchaftsſchrumpfung mit betroffen wor⸗ den— aber wer von einer Verödung ſprechen zu dürfen glaubt, kennt die Verhältniſſe nicht und er wird gut tun, den Rechenſchaftsbericht einzuſehen, der im Frühjahr erſcheint— und er wird gut tun, die Ziffern anderer Häfen damit zu vergleichen. Aber folgen wir den Angaben, die die Hafendirek⸗ tion ſelbſt über das neue Boot macht, das bei der großen Luftſchutzübung vor ein paar Wochen auch alg Hafenlöſchboot eindrucksvoll in Erſcheinung getreten iſt, während es ſeiner Beſtimmung als Eisbrecher„mangels Eiſes“ noch nicht gerecht werden konnte. Es hilft dem Mißſtand ab, daß der zweitgrößte Binnenhafen Deutſchlands nur ein klei⸗ nes, veraltetes Boot hatte, in dem notfalls 10 Per⸗ ſonen unterzubringen waren, und das nicht aus⸗ reichte, den gewaltigen im Haſen feſtgelegten Kapi⸗ talten den notwendigen Feuerſchutz zu gewähren. Nun iſt das mit allen neueſten Errungen⸗ ſchaften ausgeſtattete ſchmucke Schiff, bei dem außer dem Staat auch die Stadt Mannheim und die ſtaatliche Gebäudeverſicherungsanſtalt ſich an den Koſten beteiligt hatten, endgültig in öͤͤen Dienſt ge⸗ ſtellt. Das Boot dient, wie geſagt, öͤreierlei Zwecken: Als Feuerlöſchboot muß es künftig bei Bränden in den Mannheimer Häfen zum Schutze von Volksvermögen tatkräftig ein⸗ greifen und füllt damit eine ſeit Jahren beſtehende Lücke auf dem Gebiete der Feuerbekämpfung in den Hafenanlagen aus. Als Eisbrecherboot wird es in ſtrengen Wintern in den zugefrorenen Häfen Fahrſtraßen für die Schiffahrt freilegen und ſo die Schiffahrt vor allzufrüher Stillegung ſchützen, um das Schiffs⸗ und Werftperſonal ſo lange als möglich vor Verdienſtausfall zu bewahren. Als Bereiſungsboot erfüllt es eine ſchon längſt beſtehende Notwendigkeit, bei Dienſtfahrten den Hafenverkehr auf dem Waſſer zu überwachen. Studienkommiſſionen und Inter⸗ eſſenten ſoll es ferner die Hafenanlagen vor Augen führen und ſo für die Mannheimer Häfen werben. Der Bootskörper, in Platten verſchiedener Stärke genietet, umfaßt fünf Räume, durch waſſerdichte Schotten getrennt, hat eine Geſamtlänge von 24 Me⸗ ter und eine Breite von 4,75 Meter. Bei voller Belaſtung überſteigt das Boot 1,30 Meter Tiefgang nicht, was wegen der geringen Tiefe der Häfen wich⸗ tig iſt. In der Mitte iſt die Maſchinenanlage, be⸗ ſtehend aus einem Sechszylinder Viertakt kompreſ⸗ ſorloſen, luftumſteuerbaren Dieſelmotor, Fabrikat MWM Benz, eingebaut. Dieſer entwickelt eine Dauerleiſtung von 200 PS und iſt kurzfriſtig bis 20 v. H. überlaſtbar. Vom Steuerſtuhl aus voll⸗ führt der Kapitän durch einen Geſtängeantrieb die ſelten als Feuerlöſchboot in Tätigkeit zu treten Bedienung der Maſchinenanlage. Drei eingebaute] braucht. 8. eee ee eee Brennſtofftanks vermögen Betriebsſtoff für etwa 140 Betriebsſtunden aufzunehmen. An der Vorderſeite es Motors iſt durch eine beſonders konſtruierte Feinzahnkupplung in Ver⸗ bindung mit einer Elaſtikkupplung die eigentliche Feuerlöſchpumpe angeſchloſſen. Durch zwei an beiden Seiten des Bootes angebrachte Seekäſten kann die Pumpe 6 Kubikmeter Waſſer in der Minute auf eine geſamtmanometriſche Förderhöhe von 80 Meter bringen. Unmittelbar vor dem Steuerſtand auf Deck ſind, abdeckbar, die beiden mit Handrädern nach allen Richtungen drehbaren— in Kugelgelenk laufenden — Wendeſtrahlrohre angebracht. Unterhalb der Strahlrohre ſind 12 Schlauchanſchlüſſe für B⸗ Schläuche und zwei Schlauchanſchlüſſe für 100⸗Milli⸗ meter⸗Schläuche angeordnet und zwar ſo, daß das An⸗ ſchließen der Schlauchleitungen ſchnellſtens vor ſich gehen kann. Für Benzin⸗ und Oelbrände iſt eine beſondere Schaumlöſcheinrichtung, deren Schaummitteltank 200 Liter faßt, vorgeſehen. Es iſt alſo möglich, mit der 6000⸗Liter⸗Pumpe Ben⸗ zin⸗ oder Oelbrände größeren Umfangs in kürzeſter Zeit mit Löſchſchaum zu bedecken. Das Boot iſt mit zwei modernen 250 Watt ⸗ Scheinwerfern, nach allen Seiten beweglich, ausgerüſtet. An der äußeren Form des Bootes erkennt man an dem hochgezogenen Bug ſeine Zweck⸗ beſtimmung als Eisbrecher. Der Bootskörper iſt vorn bis zur Mitte mit verſtärkten Kimmplatten verſehen und hat doppelt ſo viele Spanten erhalten. Durch den hochgezogenen Bug wird das Boot auf das Eis aufgeſchoben und bricht dann die Eis ⸗ decke durch das Eigengewicht. Dieſe Art der Eisbrechung verhütet ein allzu frühes Stecken⸗ bleiben in der Eisdecke und iſt bei niedrigem Waſſer⸗ ſtand notwendig. Das Boot iſt vollſtändig mit elektriſcher Be⸗ leuchtung ausgerüſtet und hat gleichzeitig Reſerve⸗ beleuchtung für Petroleum. Eine Warmwaſſer⸗ beleuchtung mit elektriſcher Uebergangsheizung ſorgt in kalten Tagen für Erwärmung ſämtlicher Räume. Man kann die Hafenverwaltung zu dieſem präch⸗ tigen Boot nur beglückwünſchen und nur hoffen, daß es recht oft fremden Gäſten Einblick in Deutſchlands zweitgrößten Binnenhafen vermittelt und möglichſt Kaum 3 Monate nach der Hochzeit: Der eigenen Frau die Von der Reichspoſt war der 28 Jahre alte ver⸗ heiratete Friedrich Pfeiffer von Mannheim⸗Wald⸗ hof mit der Leerung der Fernſprech⸗Automaten be⸗ traut worden. Er erwies ſich jedoch dieſes Ver⸗ trauenspoſtens unwürdig. In der Zeit von Anfang November 1984 bis Mai 1935 entnahm er den zur Poſt zu bringenden Kaſſetten den Betrag von 1100 Mark, ohne daß ein gewaltſames Er⸗ Der Reichskriegsopferfühter zur Straßenſammlung am 3. 1. 1935: 8 4 Lune 887.. 92 uu illuqe. ul, ue, ge, celeb, aul. giube⸗ dais Gas, uu, befſlul fs lite 2 „%%% Ege, pura, dil, fis ni, gude. ., Laub, Geſuche, die der Bezirksrat genehmigte In der erſten Bezirksratsſitzung die⸗ ſes Jahres wurden vom Bezirksrat genehmigt: die Geſuche Rudolf Schuler für die Realgaſtwirt⸗ ſchaft zum„Ochſen“ in Mannheim⸗Feudenheim, Hauptſtr. 70; Sebaſtian Wagner für die Schankwirt⸗ ſchaft zum„Münchener Hofbräu“, P 6, 17/18; Emma Dorer Witwe geb. Dörfler für die Realſchankwirt⸗ ſchaft zum„Goldenen Hirſch“ in Mannheim⸗Feu⸗ denheim, Hauptſtr. 39; Walter Biſſoir Ehefrau Mathilde geb. Kempermann für die Schankwirtſchaft zur„Hindenburgbrücke“, Beilſtr. 29; Emil Buchele für die Schankwirtſchaft zur„Ackerdiele“, Mittel⸗ ſtraße 138; Richard Müller für das Kaffee mit Aus⸗ ſchank ſämtlicher Alkoholgetränke zum„Ringkaffee“, Kaiſerring 40, Paul Auguſt Müller für den Aus⸗ ſchank von Bier, Wein und alkoholfreien Getränken in der Betriebskantine der Pfälz. Mühlenwerke, Mannheim, Rheinrottſtraße; Friedrich Würz Ehe⸗ frau geb. Heiler für den Kleinhandel mit Flaſchen⸗ bier im Hauſe Kobellſtr. 28; Artur Bonacker für den Kleinhandel mit Branntwein im Hauſe Diet⸗ rich⸗Eckart⸗Str. 38; Frau Hilda Dietrich, Schwet⸗ zingen, für den Kleinhandel mit Flaſchenbier im Hauſe Marſtallſtr. 31a in Schwetzingen. Genehmigt wurde ein Geſuch der Firma Raab, Karcher, Thyſſen GmbH um baupolizeiliche Geneh⸗ migung zum Abbruch der alten Halle und Erſtel⸗ lung eines Wohn⸗ und Bürogebäudes, Wagenhalle, Brikettſchuppen, Laderampe, Siebwerk mit Förder⸗ einrichtung, Kranbahnfundamente und Stützmauer, Einfriedigung ſowie um Verleihung des Rechts zur Leitung der Abwaſſer einſchließlich der Fäkalien des Wohnhauſes nach vorheriger Klärung in den Rhein und Genehmigung nach 8 99 des Waſſergeſetzes zur Benützung der Kaimauer für die Erſtellung von zwei eiſernen Stützen, Rheinkaiſtraße 25. a Dem Inhaber einer Wäſcherei und Plätterei wurde die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen erteilt, wie man auch drei Geſuche um Ausnahme⸗ bewilligung zur Eintragung in die Handwerkerrolle genehmigte. E Abgelehnt wurde die Beſchwerde eines Man⸗ nes, dem man einen Wandergewerbeſchein verſagt hatte, weil er mit unzüchtigen Bildern gehandelt hatte und einſchlägig auch vorbeſtraft war. Vom Be⸗ zirksamt mußte ſich der Mann ſagen laſſen, wie man im neuen Staat über die Dinge denkt, die er ſich hatte zuſchulden kommen N Erwähnenswert aus der Bezirksratsſitzung iſt noch die ſchärfere Handhabung der Beſtimmungen bei Wirtſchaftskonzeſſionen. Ein Wirt, der bereits mit einer vorläufigen Konzeſſion den Be⸗ trieb aufgenommen hatte und der zur endgültigen Behandlung ſeines Geſuches zur Bezirksratsſitzung geladen war, hatte offenbar geglaubt, die perſönliche Ladung überſehen zu können. Der Bezirksrat be⸗ auftragte deshalb durch Fernſprecher das zuſtändige Polizeirevier, dem Wirt zu eröffnen, daß man ihm um 12 Uhr die Wirtſchaft ſchließen werde, falls er nicht noch während der Sitzung vor dem Bezirksrat erſcheine. In kürzeſter Zeit war der Mann da und mußte ſich dann ſagen laſſen, was ſich gehört. Im allgemeinen ſprach auch noch der Polizeiprä⸗ ſident zu den Wirten, die jetzt ihre Konzeſſion erhiel⸗ ten. Was er ſagte, gilt aber auch für alle anderen Berufskollegen, denn es wurde ermahnt, darauf zu achten, daß Oroͤnung in den Betrieben herrſcht und kein Grund zu polizeilichem Einſchreiten ge⸗ geben wird. In Anwendung der neueren ſchärferen Beſtimmungen werde man all den Wirten, die nicht Ein Dieb und Schwindler, der mit Flugzeug und Auto reiſte vom Mannheimer Schöffengericht verurteilt fähig ſind, dieſen Beruf auszuüben, die Konzeſ⸗ ſion entzießen. Wohnung ausgeräumt brechen der plombierten Behälter wahrzunehmen war. Dieſer Diebereien überführt, gab er ſchließ⸗ lich dem Ueberwachungsbeamten die Tat zu und wurde friſtlos entlaſſen. Weil ihm das Mannhei⸗ mer Pflaſter zu heiß wurde, unternahm er einen noch verwerflicheren Streich, um Geld in die Hände zu bekommen und nach dem Auslande fliehen zu können. Dazu ſollten die von ſeiner mit ihm erſt ſeit drei Monaten verheirateten Frau eingebrachten Möbel dienen. Der Möbelhändler, dem er die Mö⸗ bel zum Käuf anbot, war jedoch ſo vorſichtig, auch die Unterſchrift der Frau zu verlangen, die, wie der Angeklagte behauptete, ſich in Konſtanz aufhielt. Er wolle ſie aber hierher kommen laſſen, um den Ver⸗ kaufvertrag zu unterſchreiben. Die 30 Jahre alte Ehefrau Franziska Fichter, eine aus Bardolini ſtammende italieniſche Staatsangehörige, ließ ſich herbei, ſeine Frau zu ſpielen und den Vertrag mit dem Namen derſelben zu unterſchreiben. Die in einem hieſigen La⸗ deugeſchäft tätige Frau und bemitleidens⸗ werte Gattin faud nach ihrer Rückkunft eine leere Wohnung. Großſpurig zahlte Pfeiffer 40 Mk. für ein Auto nach Frankfurt, von da mit einem Flugzeug nach München, wo er ſich acht Tage in einem Hotel ein⸗ quartierte und dann unter Zurücklaſſung ſeines wertloſen Koffers verſchwand, ohne dem Portier die Hotelkoſten im Betrage von 58 Mk. zu entrichten. Den Reſt des ergaunerten Geldes hatte er für eine Fahrkarte nach Wien verbraucht. Er wurde aber in Salzburg angehalten, weil er die verlang⸗ ten 1000 Mk. nicht zu hinterlegen vermochte. Es gelang ihm aber, an einer wenig über⸗ wachten Stelle trotzdem über die Grenze zu kommen, wurde dann aber ertappt, wieder nach Salzburg ge⸗ ſchoben und dort an die deutſche Grenze gebracht, nachdem er eine Strafe wegen Zechprellerei und Paßvergehen verbüßt hatte. Am 6. November wurde er verhaftet. Der Angeklagte gab in der Verhandlung ſeine Verfehlungen zu, will aber die Mitangeklagte icht als ſeine Gattin vorgeſtellt haben. Seine Pſeudofrau ſucht ſich damit herauszureden, die Rolle nicht ge⸗ kannt zu haben, die ſie bei dem Verkauf ſpielte, ent⸗ gegen den Ausſagen des Möbelhändlers, dem ſie von dem Angeklagten ausdrücklich als ſeine Frau vorgeſtellt wurde. Der Geſchäftsmann hat nun die Möbel an die Frau zurückgeben müſſen. Von dem Angeklagten hat er 140 Mark zurückbezahlt erhalten. Der Angeklagte Pf. iſt noch unbeſtraft, die F. ſitzt aber zur Zeit wegen eines Diebſtahls in Strafhaft. Der Vertreter der Anklage beantragte eine Gefäng⸗ nisſtrafe von acht Monaten, gegen die Mitangeklagte drei Monate. Das Urteil gegen Pf. lautete auf eine Strafe in der beantragten Höhe, die Mitangeklagte wurde zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. zun Ueber das Mannheimer Reichsautobahndreieck haben wir ſeinerzeit ausführlich berichtet und auch eine Karte dazu veröffentlicht. In einer Schaufen⸗ ſterauslage in den Planken iſt zur Zeit ein Modell des berühmt gewordenen Autobahndreiecks ausge⸗ ſtellt, das die Landſchaft dieſer Teilſtrecke der Reichs⸗ autobahnen in naturgetreuem Abbild wiedergibt und ſtarke Beachtung findet. zn Kameradſchaftsabend. Als Jahresabſchluß hielt die Möbelfabrik Bechtold im„Lameygarten“ ihren Kameradſchaftsabend ab. Bei Effen, Bockbier und Geſang gingen die ſchönen Stunden nur zu ſchnell vorbei. Betriebszellenobmann Merkle dankte in herzlichen Worten Herrn Bechtold im Namen ſeiner Kameraden für die Weihnachtsbeihilfe und fir das Gelingen des fröhlichen Abendd und wünſchte ihm im neuen Jahre alles Gute. 4. Seite Nummer? Neue Manuheimer Zeitung/ Wittag⸗Ausgabe 70 Jahre Kohlen-Hoffſtaelter Im Januar 1866 gründete Friedrich Hoff ⸗ ſtaetter, der einer alten Mannheimer Familie entſtammte, eine Kohlengroßhandlung, die eine Vor⸗ läuferin in der 1864 errichteten Firma Gebrüder Hoffſtaetter hatte, der als Teilhaber Friedrich Hoff⸗ ſtaetter und der etwas ältere Bruder Heinrich ange⸗ hören. Aus kleinen Verhältniſſen hervorgegangen, verſtand es Friedrich Hoffſtaetter, durch Fleiß, Um⸗ ſicht und ſtrengſte Reellität das Vertrauen ſeiner Ge⸗ ſchäftsfreunde zu erwerben. Schon in den Jahren 188241885 zog er ſeine beiden Söhne zur Mitarbeit heran, bis er 1904 den im Jahre 1931 verſtorbenen Friedrich Hoffſtaetter und den heutigen alleinigen Inhaber Ehriſtian Hoffſtaetter als perſönlich haftende Geſellſchafter in die offene Handelsgeſellſchaft aufnahm. Die Ausdehnung der ſchon damals als führend anerkannten Firma erfor⸗ derte in den Jahren 1907/08 die Errichtung der aus⸗ gedehnten Lagerräume mit den Entladeanlagen [Kränen, Siebwerken, Brechanlagen uſw.) am Neckar⸗ vorland, wo ſie ſich heute noch befinden. Als im Auguſt 1920 der Seniorchef austrat, wurde das Geſchäft von Friedrich Hoffſtaetter und von Ehriſtian Hoffſtaetter nach den bewährten Grund⸗ e ſätzen des Gründers fortgeführt, die auch Krieg und Inflation überwanden. Am 30. Dezember 1931 folgte Friedrich Hoffſtaetter, eine ſtadtbekannte Per⸗ ſönlichkeit, ſeinem bereits im Oktober 1920 verſchie⸗ denen Vater im Tode nach. Seitdem führt Chriſtian Hoffſtaetter, unterſtützt von einem Stamm lang⸗ jährig bewährter Mitarbeiter, das Geſchäft, das er am 1. Januar 1935 als Alleininhaber übernahm, weiter. Von den Gefolgſchaftsmitgliedern, denen der nun ſchon über ein halbes Jahrhundert im Geſchäft tätige Inhaber ein Vorbild unermüdlicher Pflichterfüllung iſt, gehört ein großer Teil über 15 Jahre, ein Drit⸗ tel über 25 Jahre ununterbrochen dem Betrieb an, gewiß ein Zeichen kameradſchaftlicher Zuſammen⸗ arbeit und enger Verbundenheit. NSDAP-Miffeilungen Aus partetamtlichen Bekanntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung An alle Ortsgruppen des Stadt⸗ und Landgebietes! Die Ortsgruppen haben ſofort die Schulungsbriefe Monat Dezember und„Wille und Weg“ auf der Kreisleitung(Zimmer 2) abzuholen. Letzter Termin: 4. Januar 1936. Kreispropagandaleitung. Politiſche Leiter Strohmarkt. Freitag, 3. Jan., 20 Uhr, wichtige Be⸗ ſprechung im Ortsgruppenheim für die Zellenleiter und Amtsleiter. a Jungbuſch. Am 3. Jan., 20.15 Uhr, Sitzung ſämtlicher P. L. in der Wärmeſtube E 6, 3. Humboldt. Am 6. Jan, 19.80 Uhr, haben. Zellenleiter auf' der Geſchäftsſtelle zu erſcheinen! NS⸗Frauenſchaft 18850 Friedrichspark. Freitag, 3. Jan., Beginn der Näh⸗ abende in B 4. Bücherei der NS⸗Fr. 7. Jan., wieder geöffnet. ſämtliche Die Bücherei iſt ab Dienstag, Dax Sandhofen. Unſere Geſchäftsſtelle 14. Jan. in Aus gaſſe 2, Kreisbaueruſchaft Mannheim Am 6. Jan. 1996, um 15 Uhr, ſpricht im großen Saale des Parkhotels Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Meisner von der Landesbauernſchaft Baden, Karlsruhe, über das Thema:„Mittel und Wege für die Durchfüh⸗ rung des Fettplanes“. Für ſämtliche Bauern der Kreisbauernſchaft Mannheim. Im Rahmen der Winterarbeit für die Erzeugungs⸗ ſchlacht finden folgende Verſammlungen ſtatt. Redner: Kreisbauernführer Treiber, Dr. Krumm, Dr. Gu⸗ gelmeier und Dipl.⸗Landwirt Krauß. Freitag, 3. Januar, 20 Uhr, in Ilvesheim im„Schiff“; Dienstag, 7. Jan., 20 Uhr in Käfertal im„Adler“; Dienstag, 7. Jan., 20 Uhr, in Sandhofen im„Adler“; Freitag, 10. Jan., 20 Uhr, in Feudenheim im„Adler“; Freitag, 10. Jan., 20 Uhr, in Wallſtadt im„Hirſch“; Freitag 17. Jan., 20 Uhr, in Neckaran im„Lamm“. Sageshaleuclos Freitag, 3. Januar Nationaltheater:„Hänſel und Gretel“, Muſikmärchen von E. Humperdinck.„Coppelia“, Ballett von Leo Delibes. Miete F 12, Sondermiete F 7, 19.90 Uhr. Planetarium; 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Kleinkunstbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Palaſthotel, Tanzbar Clou, Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Schwarze Roſen“.— A l⸗ hambra:„Krach im Hinterhaus“.— Schauburg: „Henker, Frauen und Soldaten“.— Pablaſt und Glo⸗ befindet ſich ſeit die Oeffentlichkeit Mit Ablauf des Jahres 1938 beſteht die Deutſche Gemeindeordnung 9 Monate. Mit ihrem Jukraft⸗ treten wurde eine Rechtsvereinheitlichung geſchaffen, die man noch vor wenigen Jahren für völlig un⸗ möglich hielt. Gerade auf dem Gebiet des Kom⸗ munalrechts hatte ſich die deutſche Eigenbrötelei ſo recht ausgetobt, ſo daß ſelbſt noch nicht einmal in Preußen ein einheitliches Gemeinderecht beſtand. Erſt der nationalſozialiſtiſchen Tatkvaft blieb dieſes große deutſche Einigungswerk vorbehalten. Die erſten 9 Monate ihres Beſtehens haben gezeigt, daß die deutſche Gemeindeordnung eine an ſich durchaus geeignete Grundlage für eine erſprießliche kommu⸗ nalpolitiſche Tätigkeit gibt, wenn dieſe Tätigkeit ſelbſt von dem neuen Geiſte beherrſcht iſt. Das zu betonen iſt um ſo nötiger, als eine der wichtigſten Neuerungen, die Einführung des Füh⸗ rerprinzips in der Kommunalverwaltung zu einer autokratiſchen, volksfremden Verwaltung füh⸗ ren könnte. Das wäre aber eine Sünde wider den Geiſt. Die Deutſche Gemeindeordnung hat zwar — erfreulicherweiſe— mit dem fruchtloſen parla⸗ mentariſchen Geſchwätz in den Gemeindevertretun⸗ gen endgültig Schluß gemacht und an Stelle der Zu⸗ fallsmehrheit die Verantwortungsfreudigkeit und Verantwortungspflicht des Gemeindeleiters geſetzt. Dieſer Gemeindeleiter ſoll aber„wichtige Angele⸗ genheiten der Gemeinde mit den Gemeinderäten be⸗ raten“, denn„die Gemeinderäte haben die Aufgabe, die dauernde Fühlung der Verwaltung der Ge⸗ meinde mit allen Schichten der Bürgerſchaft zu ſichern“. Damit iſt der Grundſatz der volksnatzen, auf die Wirklichkeit abgeſtellten, nicht bürokratiſchen Verwaltung feſtgeſetzt. Volksnah bedeutet nicht unbedingt volkstümlich. Der Führer der Gemeinde im nationalſozialiſtiſchen Staat muß auch den Mut zur Unpopularität haben. Nicht die Intereſſen dieſes oder jenes Standes innerhalb der Bürgerſchaft be⸗ dürfen einer ausſchlaggebenden Berückſichtigung, ſondern ausſchlaggebend iſt allein das Intereſſe der Geſamtheit, das Intereſſe der Gemeinde. Bürgermeiſter und Gemeinderäte haben„bei ihrer Tätigkeit ausſchließ! lich das Gemeinwohl zu wahren und zu fördern.“ Verwaltung heißt Führung, heißt aber auch In⸗ tereſſenausgleich, verſtändnisvolle Bexückſichtigung der Bedürfniſſe des praktiſchen Lebens. Dazu ge⸗ hört, daß der Führer über dieſe Bedürfniſſe und Notwendigkeiten, über die Mängel und Mißſtände, über die Stimmung und die Wünſche der Bürger⸗ ſchaft ſtets hinreichend unterrichtet iſt. Der Bürger⸗ meiſter hat, wie es in der Ausführungsanweiſurg heißt,„in ſteter Verbundenheit mit der Bevölke⸗ rung gerecht und hilfsbereit dem Wohle der Ge⸗ ſamtheit zu dienen.“ Das bedeutet aber auch auf der anderen Seite, daß die Bevölkerung über die Not⸗ wendigkeit, die Zweckmäßigkeit, die wirtſchaftliche, ſoziale und kulturelle Bedeutung der Verwaltungs⸗ maßnahmen hinreichend aufgeklärt wird. Zwar iſt a der Gemeinderats ſitzung nicht Grundſatz. Ausſchlaggebend iſt auch hier nur das Intereſſe der Allgemeinheit. Des⸗ halb beſtimmt allein der Bürgermeiſter, ob die Sitzung öffentlich oder nichtöffentlich iſt. Der Bür⸗ germeiſter wird aber gut tun, dieſe Oeffentlichkeit nicht mehr als nötig einzuſchränken. Nichts iſt verhängnisvoller als eine völlige Reſignation und Gleichgültigkeit des Bür⸗ gers. Er ſoll durch die Gemeinderatsſitzun⸗ gen ſelbſt zur Mitarbeit an den Gegen⸗ wartsaufgaben angeregt werden. Damit allein iſt freilich noch nicht das Problem der volksnahen, wirklichkeitsgebundenen Verwal⸗ tung reſtlos gelöſt. Es gilt, über den Rahmen der Gemeinderatsſitzungen hinaus die Arbeit in den Bü⸗ ros der Verwaltung, der Kampf gegen die Schwie⸗ rigkeiten, wie ſie ſich aus der völlig verfahrenen Lage ergaben, in welcher der nationalſozialiſtiſche Staat die Macht übernahm, auch den weiteſten Krei⸗ ſen der Bevölkerung vor Augen zu führen. Wie mancher Unzufriedenheit, manchem verſtändnis⸗ loſen Kopfſchütteln und manchem Argwohn kann vorgebeugt werden, wenn dieſe Aufklärung ſtets rechtzeitig und erſchöpfend gegeben wird! Wenn man hier und da in den Gemeinden dazu überge⸗ gangen iſt, im Winterhalbjahr Gemeinde⸗ abende abzuhalten, in welchen der Bürgermeiſter, unterſtützt durch geeignete Lichtbildvorführungen, über die Arbeit in der Gemeindeverwaltung berich⸗ tet, ſo kann das nur als ein recht begrüßenswerter Anfang auf dieſem Wege bezeichnet werden. Die wichtigſte Aufgabe, die Verbindung zwiſchen Verwaltung und Bevölkerung, zwiſchen Bürger⸗ meiſter und Bürgerſchaft herzuſtellen und zu erhal⸗ ten, wird aber ſtets der Preſſe zufallen. Die Ver⸗ waltung hat ſich ihrer Mitarbeit in jeder Weiſe zu bedienen. Sie hat einmal der Preſſe die öffentlichen Bekanntmachungen zuzuleiten. Soweit das Geſetz ia:„Es geſchah in einer Nacht“.— C a bi 4 „Vergißmeinnicht“.— Scala:„Die Pompadour“. Kommunalverwaltung, Preſſe und Bürgerſchaft Von Landrat Dr. Pariſius⸗Calbe a. S. luft verſtärkt. Die Folgen ſind verbreitete und kräf⸗ der vergangenen Nacht wieder in Regen übergegan⸗ eine Vereinfachung für öffentliche Bekanntmachun⸗ gen ſind, ſo daß ein erhebliches Anſteigen der füd⸗ gen vorſieht, beſchränkt die Ausführungsanweiſung dieſelbe Vereinfachung ſtets auf ſolche Fälle, die für einen weiteren Kreis kein beſonderes Intereſſe haben. Soweit die öffentlichen Bekanntmachungen in einer vom Bürgermeiſter beſtimmten Tageszei⸗ zung erfolgt, empfiehlt die Ausführungsanweiſung den Gemeinden, dieſe Bekanntmachungen gleichzeitig auch den ſonſtigen Tageszeitungen zuzuleiten, damit ſie einem möglichſt weiten Einwohnerkreis zugängig werden. Darüber hinaus macht die Ausführungs⸗ anweiſung dem Bürgermeiſter zur Pflicht, für eine Unterrichtung der Bürgerſchaft über alle weſentlichen Vorgänge in der Verwaltung, und zwar in erſter Linie durch die örtliche Preſſe, zu ſorgen. Damit iſt die Zuſammenarbeit mit der Preſſe ausdrücklich feſtgelegt, und wenn die Preſſe nun ihrerſeits ſich bemüht, dieſer ihrer Aufgabe gerecht zu werden, in⸗ dem ſie ſich über kommunale Angelegen⸗ heiten zu informieren ſucht, ſo iſt das keine unangebrachte Neugier, ſondern die Preſſe erfüllt damit eine ſtaatspolitiſche Pflicht. Man hat in früherer Zeit das Wort geprägt von der Zuſammenarbeit zwiſchen der Polizei, dem Pu⸗ blikum und der Preſſe. Man tut gut, in dieſem Zu⸗ ſammenhang das Wort Polizei wieder in der ur⸗ ſprünglichen Bedeutung als Inbegriff aller ſtaat⸗ lichen Verwaltungstätigkeit aufzufaſſen. Die Ver⸗ waltung, das heißt hier die Kom munalver⸗ waltung, das Publikum, das heißt die Bürger⸗ ſchaft, und die Preſſe, ſie gehören alle drei zu⸗ ſammen zu einer großen Arbeitsgemeinſchaft. Möge das Jahr 1936 dieſe Zuſammenarbeit weiter feſtigen! u Hunde können im-Zug ſahren. Die Hunde⸗ ſport⸗Kreiswaltung teilt uns mit: Die Reiſen⸗ den mit Hunden können jetzt ihre Tiere auch in die D- Zugs wagen mitnehmen, ſo daß nun⸗ mehr die Jäger, die Ausſteller, die Hundeführer uſw. nicht mehr um„Gnade“ bei dem Zugperſonal zu bit⸗ ten haben. Dieſes hat ſogar die Anweiſungen er⸗ halten, ſich um die Unterbringung der Reiſenden mit Hunden beſonders zu bemühen und ihnen nötigen⸗ falls das Dienſtabteil zur Verfügung zu ſtellen. Be⸗ ſondere Abteile für Reiſende mit Hunden brauchen in den D⸗Zügen nicht vorgeſehen zu werden. Nun fehlt nur noch eine Ermäßigung der Fahrkarte für die Hunde, die 50 v. H. einer ſolchen 3. Klaſſe beträgt. Der Tarif iſt zu hoch! Wir wollen aber beſcheiden ſein und der Reichsbahnverwaltung für ihr Ent⸗ gegenkommen danken. * Fremdſprachler gehören in den W. K. U. Der„Weltklub Union“(W. K..), Klub zur FJörde⸗ rung der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den Nationen, hat es ſich zur Aufgabe gemacht, alle Fremdoͤſprachler zuſammenzufaſſen. Es gilt in erſter Linie, im Ausland Verſtändnis zu erwecken für klar ausgeprägtes deutſches Volkstum, Daneben ver⸗ mittelt der Klub Korreſpondenzpartner(in 48 Staa⸗ ten), gegenſeitige Beſuche, Ferienaustauſch, weiſt im Auslande preiswerte Zimmer und Penſionen nach, verfügt über einen Tauſchdienſt für Sammler u. v. a. Die Ortsgruppen, die in faſt allen größeren Städten beſtehen, pflegen die Geſelligkeit, bilden fremoͤſprachliche Unterhaltungszirkel und Sprach⸗ kurſe. Intereſſenten erfahren alles Nähere auf ſchriftlichem Wege durch den Leiter der hieſigen Ortsgruppe: Friedrich Unruh, Ludwigshafen⸗Rhein, Carl⸗Clemm⸗Str. 48. Spenden für das Winterhilfswerk Dem Winterhilfswerk gingen weiter ſolgende Spenden zu:. Rudolf Karſtadt AG., Berlin 58 936.89; Deutſche Gold⸗ u. Silberſcheideanſtalt, Frankfurt a.., weitere 40 000 Mk.; Leonard Monheim, Trumpf⸗Schokoladenfabriken, Berlin⸗ Weißenſee 20 000; Vereinigung Deutſcher Starkſtromkabel⸗ Fabrikanten, Berlin 15 000; Deutſche Beamtenverſicherung, Bad Godesberg, und Brand⸗ u. Einbruchſchadenkaſſe Deut⸗ ſcher Poſtverband, Berlin 18 000; Oeffentliche Verſ.⸗Anſt. d. Sächſ. Sparkaſſen, Dresden 10000; Münchener Export⸗ Malzfabrik München AG., München 5000 Mk.; Schöttle u. Schuſter AG., Berlin 5000; Deutſche Wagenbau⸗Vereinig., Berlin 5000; Reichskraftſprit GmbH., Berlin⸗Charlottenb. 3000; A. Motard u. Co. AG., Spandau⸗Sternfeld 3000 Mk. Spendeneinzahlungen für das WW Gau Baden: Poſt⸗ ſcheckkonto: Winterhilfswerk des deutſchen Volkes, Gau⸗ führung, Karlsruhe Nr. 360. Bank⸗Konten: Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes, Gauführung, Städtiſche Spar⸗ kaſſe Karlsruhe Nr. 3599; Bank der deutſchen Arbeit, Karls⸗ ruhe Nr. 61; Badiſche Bank, Karlsruhe Reg. Nr. 6268. 2. Jan. 936, 19 Chr 5 eee O- 450 1 OBR * Aeerelut, 4 0 N 0 N Eee H ——.— 1 0 D —— 5 55 7 — II.* ine 1 8 . Seichenerklsrung Zur Wetterkarte Helfer Wad front vordringender Kaltluft Warmer wand] Se front vordringender Warmluft S* Stecke. ANW/ 2, Sa Front mit Warmluft in der Höhe NA. NO A Sl 8 1 Ovoltenſos O vgs A Schgeefeſgebief heiter G bedecufg by Schebertéfgheit. Nebel, NA Gewiffer O halbbedechtt 1 8 0 F — Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 3. Januar: Mit einem auf das Feſtland vorgeſtoßenen Luftoruckfallgebiet hat ſich neuerdings die Zufuhr feuchtwarmer Meeres⸗ tige Niederſchläge, die auch im Hochſchwarzwald in deutſchen Waſſerläufe zu befürchten iſt. Ueber England ſtrömt zur Zeit kältere, aus ſubpolaren Gebieten ſtammende Meeresluft mach, ſo daß im An⸗ ſchluß auch bei uns mit langſamer Abkühlung ge⸗ rechnet werden kann. Der Witterungscharakter bleibt vorerſt aber noch unbeſtänd i g. Vorausſage für Samstag, 4. Januar Veränderlich mit wiederholten Niederſchlägen(in den höheren Gebirgen wieder meiſt Schnee), bei leb⸗ haften weſtlichen Winden wieder etwas kühler. Höchſttemperatur in Mannheim am 2. Januar + 8,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 3. Januar + 5,9 Grad; heute früh 58 Uhr 7 6,0 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jaunar Weine Wedef 50.* 1. 2 8.[Medar-Pegel 21 1 20 8 N ö 5 ö ö————ů ö Dpa. 203.08 58 20 207 Wanngem a0 10 3 261 Kehl..08.2/3.1 3, 17 Jagſtfeld.—— Maxauu. 8. 205205 2 275 Heilbronn 1 Mannheim 1.03 4, 4,2 2,15 Plochingen-———— Kaub 375 88 300 5 Diedesheim.———— Röln 8 8,8 08,858,898, 78 ö Schneebericht vom Freitag, 3. Januar Schwarzwald: Feldberg: Regen, 2 3 Grad, Schneehöhe 75 Zentimeter, Pappſchnee, Sport beſchränkt. Schauinsland: naſſer Nebel,. 3 Grad, Schneehöhe 40 Zentimeter, verharſcht, Sport ziemlich gut. Bärental⸗Altglashütte bewölkt,. 6 Grad, Sport be⸗ schränkt. Schluchſee: Regen,. 2 Grad, Schneehöhe 40 Zenti⸗ meter, Firnſchnee, Sport ziemlich gut. Hinterzarten⸗Titiſee: Regen,. 2 Grad, Schneehöhe 25 Zentimeter, Pappſchnee, Sport ziemlich gut. Brend⸗Furtwangen: Regen,. 4 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, Sport ziemlich gut. Schönwald⸗Schonach: Regen,. 4 Grad, Schneehöhe 30 bis 40 Zentimeter, lückenhaft, Sport beſchräukt. Unterſtmatt⸗Ruheſtein: bewölkt,. 4 Grad, Schneehöhe 15—25 Zentimeter, Firnſchnee, lückenhaft, Schi ziemlich gut. Kniebis⸗ Zuflucht: bewölkt, + 4 Grad, Schneehöhe 15 bis 25 Zentimeter, Pappſchnee, Sport beſchränkt. Alpen: Schneefernerhaus: Zentimeter, Schi gut. 5 „Oberſtaufen: heiter, 7 3 Grad, Schneehöhe 30 Zentimeter, Firnſchnee, Schi und Rodel gut. heiter,— 5 Grad, Schneehöhe 155 davon 4 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Oberſtdorf: Heiter,— 2 Grad, nur Eisbahn möglich. Berchtesgaden: heiter, +. 1 Grad, Schneehöhe 5 Zenti⸗ meter, vereiſt, nur Eisbahn möglich. Harz: 5 Schierke: bewölkt,. 1 Grad, Schneehöhe 15 Zenti⸗ meter, vereiſt, Sport nur ſtellenweiſe Thüringerwald Juſelsberg: Nebel, 0 Grad, Schneehöhe 35 Zentimeter, vereiſt, Schi und Rodel mäßig. Amtl. Bekanntmachungen Im Konkursverfahren über den Nachlaß des verſtorb. Kaufmanns Emil Herrmann in Mannheim, zuletzt wohnhaft Viktoriaſtr. 11/13, iſt der Termin zur Gläubigerver⸗ ſammlung vom 3. Januar 1936 verlegt auf Freitag, 10. Januar 1936, vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 321, 3. Stock. 1 Mannheim, 30. Dezember 1935. Amtsgericht BG. 4. erſteigerung. In 51900 Verſtelgerüngstoral — O 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgen. den Tagen die öffentliche Ver⸗ ſteigerung verfallener Pfänder ge⸗ gen Barzahlung ſtatt: i a 15 Gold, Silber, Uhren, Bril⸗ antſchmuck, Ringe, Beſtecke und dergleichen am Mittwoch, den 8. Januar 1936; p) für Fahrräder, Photographen ⸗ e Anzüge, Mäntel, Weißzeng, Stiefel u. dergl. am Mittwoch. den 15. Jaunar 1936. Beginn jeweils 14 Uhr. 8 Die Auslöſung der Pfandſcheine vom Monat Mai 1935 kann nur in großer Auswahl bel adlo-Horfmann G 2. 8, Marktpl S219 Flohfänige Instanüsefzung ven leder Art u. Tragkraft J08. Vath Srckenwaagenbau u. Nepargturwerkst. Thoräckerstr. 5/8 noch bis Montag, den 6. Januar erfolgen. Städt. Leihamt. Handwerker, 30 I. i. ſich. Stellg., Witw., oh. 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Ungeheure Vorräte an Munition wurden angefahren, und bald jagten die Granaten durch die Läufe der Geſchütze. Es dröhnte und krachte, blitzte und donnerte. Die Luft zitterte und die Erde bebte. Die Hölle ſchien losgelaſſen. Vier Tage lang dauerte das Trommelfeuer auf die gegenüberliegenden deut⸗ ſchen Stellungen. Jeder Soldat wußte: nach dem Feuer kommt der Sturm; nach der Artillerie die Infanterie. Jeder von den Soldaten wußte außer⸗ dem, daß es dieſen Augenblick nicht zu verpaſſen galt, denn blieb man im Unterſtand, ſtatt herauszuſteigen, dann konnte der Gegner in den Graben eindringen, und dann war man verloren. So zogen ſte auch hinter der ruſſiſchen Front Soldaten zuſammen, die den Sturm unternehmen ſollten. Sie trugen die ruſſiſche Uniform, ſie hatten das ruſſiſche Gewehr geſchultert, aber es ſchlug ken. Männerherz in ihrer Bruſt. Frauen waren es, die zum Angriff vorgehen ſollten. Frauen, die zumeiſt ihre Männer im Kriege verloren hatten und daher mit Haß und Bitterkeit angefüllt waren. Sie woll⸗ ten Rache nehmen an dem verhaßten Feind. Es war die erſte ruſſiſche Fremdenlegion, die dieſen Angriff unternahm. Sie ernten Spott und Hohn Zuerſt mußten ſich dieſe Frauen allerdings nicht dem Feinde, ſondern ihren eigenen Landsleuten gegenüber durchſetzen. Nur zweifelnd gab Kerenſki — nach dem Sturz des Zaren im Jahre 1917 Ruß⸗ lands Diktator— der Maria Botſchkarjewa die Erlaubnis, dieſes Frauenbataillon aufzuſtellen. Auch der Chef des Generalſtabes zögerte, den Frauen die Fahrt an die Front freizugeben. Im ſtillen mochten die oberen Kommandoſtellen dennoch hoffen, durch dieſes Frauenbataillon den geſunkenen Kampfgeiſt der ruſſiſchen Truppe neu zu beleben. Aber ſie erreichten das Gegenteil. Schimpfworte und Beleidigungen, Haß und Hohn begleiteten die Frauen, als ſie durch die ruſſiſche Etappe an die Front gingen. Die Männer verſpotteten ſie. Dann kam ſogar Gegenbefehl. Man wollte dieſe ruſſiſchen Amazonen nicht zum Sturm vorlaſſen. Aber die Frauen waren fanatiſch und leidenſchaftlich. Sie waren in ihrer Idee wie beſeſſen und drohten auf ihre eigenen Landsleute zu ſchießen, wenn man ſie nicht vorließ. So ſetzten ſie ſich gegen alle Wider⸗ ſtände durch. Sie lernten dann den Krieg mit allen ſeinen furchtbaren Schreckniſſen kennen. Mit Grauen er⸗ lebten ſie das wahnſtunige Trommelfeuer, das den Boden unter ihnen erſchütterte. Und dann kam der Augenblick, wo zum Sturm angetreten werden mußte. Auf morgens.30 Uhr war der Zeitpunkt feſtgeſetzt. Die ruſſiſche Artillerie legte ihr Feuer weiter zurück und gab den Frauen den Weg frei. Der Tod hält furchtbare Ernte Vorſichtig ſchlichen die tapferen Frauen ſich dicht an die deutſchen Drahtverhaue heran. Aber was war das? Dieſe Verhaue waren ja kaum beſchädigt. Hier mußte Verrat lauern. Die eigene Artillerie hatte ſehr ſchlechte Arbeit geleiſtet. Verzweifelt ſtürmte das dem Tode geweihte Amazonenkorps weiter. Durch die deutſchen Draht⸗ verhaue bahnte es ſich ſchließlich einen Weg. Blu⸗ tende Wunden riſſen ſich die Frauen. Ihre beſten Kräfte verzehrten ſie dabei, aber ihr Wille war ſtark, ſie hatten den heiligen Zorn im Herzen. Auch die deutſchen Soldaten waren noch da und ſetzten ſich zur Wehr. Sie kämpften mit aller Ver⸗ biſſenheit. An den Schreien mochten ſie gemerkt haben, daß ſie keine Männer, ſondern Frauen vor ſich hatten. Das lähmte ihre Tatkraft! Sollten ſte auf Frauen ſchießen? Langſam kämpfend, jedes Stückchen Erde wie Söwen verteidigend, zog ſich die ſchwache deutſche Be⸗ ſatzung der Gräben in rückwärtig gelegene, aus⸗ gebaute Stellungen zurück. Und dann kam das furchtbare Ende für dieſes weibliche Todes⸗ bataillon von Minſk. Die deutſchen Maſchinen⸗ gewehre ſetzten ein. Tauſende von Schüſſen jagten ſte in die heranſtürmende Welle der ruſſiſchen Frauen hinein. Die Reihen ſtürzten in ſich zuſammen, wie von unſichtbarer Hand niedergemäht. Nur ganz wenige von dieſen ruſſiſchen Amazonen, die zum Sturm ausgerückt waren, kehrten in die eigene Linie zurück. Hunderte der ihren bedeckten das Schlacht⸗ feld. Noch die ganze Nacht hörte man das Stöhnen, das Wimmern, das Schreien. So ging das Todesbataillon von Minſk, die erſte ruſſiſche Frauenlegion, zugrunde. Der ſyriſche Adam In Syrien iſt ſeit Monaten eine von der Uni⸗ verſität in Pennſylvanien ausgerüſtete archäolo⸗ giſche Expedition an der Arbeit. Von dem Leiter der Expedition, dem Amerikaner Speiſer, ſind die erſten Meldungen nach London gelangt, daß es nach unſäglichen Mühen gelungen ſei, die Ruinen der verſchollenen alten ſyriſchen Stadt Tepe Gora zu entdecken. Der Amerikaner Speiſer machte in bezug auf dieſe verſchollene Stadt die gleichen Er⸗ fahrungen, wie ſie früher der Deutſche Schliemann bei den Ausgrabungen von Troja machen mußte die Ruinen lagen in mehreren Schichten überein⸗ ander, ein Beweis dafür, daß an der gleichen Stelle immer und immer wieder von neuem geſiedelt worden war. In Tepe Gora hat man acht ſolche Schichten feſtgeſtellt. Die letzte Siedlung dürfte ſchätzungsweiſe um das Jahr 4000 v. Chr. einem alles zerſtörenden Brand zum Opfer gefallen ſein. Wie aus den Meldungen der amerikaniſchen Ex⸗ pedition hervorgeht, wurden in den Trümmern von Tepe Gora zahlreiche wertvolle Funde ge⸗ macht. Der bedeutendſte dürfte wohl ein Tontiſch ſein, auf dem man— in der Form eines Siegels— eine Darſtellung des Mythos von Adam un d Eva gefunden hat. Adam iſt mit einem langen wallenden Bart dargeſtellt, während Eva die gefähr⸗ liche Schlange um ihren Nacken geſchlungen trägt. Es ſteht außer Zweifel, daß es ſich hierbei um die älteſte Darſtellung des Mythos von Adam und Eva handelt. Dieſer Mythos muß demnach auch den Menſchen der grauen Vorzeit bekannt geweſen ſein. Durch münd⸗ liche Ueberlieferung von Generation auf Generation wurde er dann ſo lange erhalten, bis ihn die erſten geschichtlichen Kulturen ſchriftlich niederlegten. Je⸗ denfalls ſcheint dieſer Mythos weſentlich älter zu ſein, als die Geſchichte der Menſchheit, ſoweit ſie einigermaßen bekannt iſt. Auch das babyloniſche Zeitalter lag erſt weſentlich ſpäter. Nach der neueſten ſpaniſchen Kabinettsumbildung n Nach ſeinem Rücktritt als Miniſterpräſident wurde Valladares vom Präſidenten Zamora erneut mit der Neubildung des ſpaniſchen Kabinetts beauftragt. Valladares auch das Innenminiſterium Im Schifahrſtuhl aufwärts Im Winterſportgebiet bei St. Moritz iſt man jetzt daran gegangen, den oft beſchwerlichen Aufſtieg den Schiſportlern durch einen Schwebeaufzug zu erleichtern. An Ar⸗ men, die von dem Zugſeil herabhängen, kann man ſich ſo bequem bergauf ziehen laſſen. Auf unſerem Bilde macht die Führerin der öſterreichiſchen Olympig⸗Frauenmann⸗ ſchaft, Gerda Baumgarten, gergde einen Verſuch mit dieſer neuen Einrichtung. (Weltbild,.) Außer der Miniſterpräſidentſchaft wird übernehmen. Auf unſerem Bilde wird er nach ſeiner neuen Ernennung zum Miniſterpräſidenten von Juranaliſten interviewt. (Weltbild,.) So ſieht die ägyptiſche Wüſtenvolizei aus Auf der engliſchen Grenzſeite zwiſchen Libhen und Aegyp⸗ ten verſieht die ägyptiſche Wüſten polizei auf Ka⸗ Wachdienſt. (Weltbild,.) melen den ſtändigen Stierkampf 7 Von Ir Chriſtianſen In ſeinem neueſten Buch„Feſtliches Spanien“ ſchildert Fr. Chriſtianſen auch eine Anzahl Stier⸗ kämpfe. Mit Erlaubnis des Verlages Biblio⸗ e Inſtitut AG., Leipzig, entnehmen wir em Buch folgenden Abſchnitt: Suerte de matar! Die Gipfelſtunde des Kampfes beginnt. Entweder hängt der Torero am Horn als Unterlegener oder ſeine Tüchtigkeit überſpringt die Fährniſſe. Dieſe Ungewißheit des Kampfes, Fallen oder Siegen, wie das Daſein ihn uns allen mehr oder weniger auferlegt— hier aber auf nur wenige Sekunden zuſammengedrängt— das iſt das erhabene Erlebnis dieſer Suerte. Pases de lirön, jene fortwährenden Muletarucke, ohne das Tuch vom Kopf des Stieres fortzunehmen, reizen den Stier wie Peitſchenhiebe. Es folgen „Pases de la firma“, am Boden entlanggeſchwenkt, als wolle der Matador mit der Muleta ſeinen Na⸗ men in den Sand ſchreiben. Aber das genügt dem Kämpfer noch nicht. Er wird waghalſiger. Sein Ehr⸗ geiz drängt nach mehr, verleitet ihn zu Tollkühnhei⸗ ten.„Wie er herangeht!“ erſtaunt man ſich. Tatſäch⸗ lich ſtreiſen ihn die Hörner. Alle ſpringen auf. Nach dem Zujubeln wird ſeine Verwegenheit vermeſſen, noch mehr Beifall heiſchend. Die Arena liegt jetzt ganz im Schatten. Die gol⸗ denen Flitter glitzern nicht mehr in der Sonne, und am Himmel erſcheinen wieder örohende Wolken. Vor⸗ boten einer kommenden Tragödie? Da— ein Unglück!„Er iſt entwaffnet!“ Der in ſeiner ſchwarzbleichen Farbe unheimliche Stier, der an der Barriere ſteht, machte einen unerwarteten Angriff und hatte dem Kämpfer die Waffe aus der Hand geſtoßen. Ein anderer Degen wird ihm von ſeinem Diener über die Planke gereicht. Plötzlich ſtößt der Stier nicht mehr auf die Mu⸗ leta, ſondern geradezu auf den Kämpfer ſelbſt. „Remata el bulto!““) ruft man aufgeregt. Der er⸗ ſchreckte Matador beherrſcht ſich aber, ja er wagt ſo⸗ gar, die Muleta in der Linken und darauf die Rechte mit dem haarſcharfen Degen gelegt, ſeitlich zwiſchen ſich und dem Stier vorüberzuſchwenken. Jetzt ſchickt er ſich zum Töten an. Ein Degenſtoß ſitzt falſch. Ein anderer aber, zu ſehr auf ruhige Zier⸗ *) rematur beenden; bulto= Körper. lichkeit eingeſtellt, trifft eine der im Rücken des Stieres ſteckenden Lanzen. Ein fürchterlicher Horn⸗ ſtoß iſt die Folge. Degen und Muleta fliegen ihm aus der Hand. Der Aermſte wird kopfüber in die Duft geworfen und fällt wieder auf das Horn, an dem er hängenbleibt. Dann ſchüttelt der Stier ihn ab; der Körper fällt zu Boden. Ablenkende Capea⸗ dore ſtürzen herzu. Helfer heben den Schwerverletz⸗ ten auf, deſſen Jacke vollſtändig zerriſſen iſt, um ihn ins Operationszimmer zu tragen. Inzwiſchen ſind die Träger an der Barriere an⸗ gekommen. Da öffnet der Matador die Arme und macht ſich von ſeinen Helfern los; ſeine Bruſt iſt mit Blut befleckt— er taumelt erſt ein wenig, reißt ſich dann aber mit furchtbarer Willenskraft zuſammen und geht dem Stier von neuem entgegen. Dieſe Tapferkeit iſt herzbeklemmend. Jetzt kniet er wieder vor dem Stier. Warum? Kann er ſich nicht mehr ſicher aufrecht halten? Doch! Denn nun erhebt er ſich und ſteht ſtill, mit dem Rücken gegen den Stier. Er lächelt dem mit jeder Sekunde immer mehr Beifall raſenden Publikum zu. Er ſieht ſich nicht um, verſucht auch nicht den Kopf zur Seite zu drehen, um zu beobachten, was hinter ihm der Stier vorhat. Welch tollkühner Mut! „Solche Stierkämpfer fehlen uns. Tapfer vom Zopf bis zum Schuhband!“ tobt es vor Begeiſterung ſchreiend durcheinander. Um ſo mehr wurmt ihn ſein Unfall. Sein glühender Ehrgeiz will tollkühn die Scharte wieder auswetzen. Wie lange aber wird ſein Siegerwille die aus den Wunden verſickernde Kraft erſetzen? Wird er vor dem Stier zuſammen⸗ brechen? Wieder ſchickt er ſich zum Todesſtoß an. Trotz der äußerſten Auſpannung lächelt er noch. Zum letztenmal? Dieſe quälende Ungewißheit, vielleicht ein Trauerſpiel zu eyleben, peitſcht die Nerven der Zuſchauer. Sind ſeine Bewegungen nicht ſchon un⸗ ſicher? Ob es gelingen wird? Er hebt ſich auf die Zehenſpitzen und——— da fliegt der Degen bis an das Heft in den Nacken des Stieres, ſo wuchtig, tief und ſenkrecht von oben, daß der Torero faſt vornübergefallen wäre. „Se ha lojado los dedos! Er hat ſich die Finger benetzt!“ ſchreit es vor wilder Begeiſterung; denn blutigrot iſt ſeine zum Gruße hocherhobene Hand, wie zur Sühne in das aus der Wunde des Stieres ſtrömende Blut getaucht. Tot ſtürzt der Stier neben ihm nieder. Raſender Beifall platzt los! Von allen Plätzen winken die Taſchentücher, als grüßten den Kämpfer Tauſende von Fahnen. Beherzt hält er ſich noch aufrecht, ſo lange der geſchloſſene Beifall tobt, dann ſchwankt er, die Capeadore ſtürzen zur Hilfe herbei, er taumelt zurück und wird bewußtlos in das Ope⸗ rationszimmer getragen——— Karl Elmendorff dirigierte in Bordeaux. Am Silveſterabend gab Karl Elmendorff, der Wies⸗ badener Generalmuſikdirektor, im Großen Theater in Bordeaux ein Konzert mit Werken von Beet⸗ hoven und Richard Wagner. Die Zuhörer zollten dem Dirigenten und dem Orcheſter für die künſtleriſche Leiſtung, die in dieſer Form nach Bay⸗ reuther Vorbild zum erſten Male in Bordeaux ge⸗ boten wurde, großen Beifall. Roſeggers Sterbehaus in Gefahr. Die Roſeg⸗ ger⸗Gemeinde in Graz, der Roſeggerbund„Wald⸗ heimat“ in Krieglach und die Roſeggergeſellſchaft in Mürzuſchlag wenden ſich mit einem Aufruf an die Oeffentlichkeit und vor allem an die Verehrer Peter Roſeggers, in dem es unter anderem heißt: „Peter Roſeggers Sterbehaus in Krieg⸗ lach iſt in Gefahr, in fremde Hände über⸗ zugehen. Dieſes Haus, das ſich der Dichter nach eigenen Entwürfen erbaute, in dem er vier Jahr⸗ zehnte lang die Monate der Erholung verlebte und in dem er am 26. Juni 1918 zur letzten Ruhe ent⸗ ſchlief, wurde bis heute von ſeiner Familie liebe⸗ voll betreut und unverändert im urſprünglichen Zu⸗ ſtand erhalten. Da die Angehörigen aber einer ſolchen Laſt nicht dauernd gewachſen ſein werden, iſt früher oder ſpäter mit dem Verkauf dieſer jedem Verehrer Peter Roſeggers heiligen Stätte zu rech⸗ nen. Wir bitten nun alle Roſeggerfreunde, unſere Bemühungen um die Sicherung des Hauſes nach⸗ drücklichſt zu fördern. Es muß verhindert werden, daß dieſe Jahr für Jahr von dankbaren Menſchen aus aller Welt aufgeſuchte Gedenkſtätte in fremde Hände übergehe. Der Verein Roſegger⸗Gemeinde will das Haus erwerben und zu einem Muſeu m ausgeſtalten. Die Schriften des ſteiriſchen Dichters ſind heute in faſt vier Millionen Bänden verbrei⸗ tet. Wenn nur ein kleiner Bruchteil der vielen Le⸗ ſer der Roſegger⸗Gemeinde beitritt, wären die Mittel zur Ausführung unſeres Vorhabens geſichert. Wer der Roſegger⸗ Gemeinde beitritt und ihre Be⸗ ſtrebungen unterſtützt, hilft eine lange fällige Dan⸗ kesſchuld abzuſtatten.“ Kein Lebeweſen und keine Feuchtigkeit auf dem Monde. Der berühmte engliſche Aſtronom Sir Jeans teilte in einem Vortrage im britiſchen könig⸗ lichen wiſſenſchaftlichen Inſtitut mit, daß er zur Zeit an einer„Generalſtabskarte des Mondes“ arbeite, die an Genauigkeit jeder irdiſchen Generalſtabskarte gleichkommen werde. Er habe auch bisher ſchon mehrere Mondberge gefunden, die eine Höhe von etwa 6000 Metern haben. Doch ſelbſt der höchſte ſei ein wenig niedriger als der Himalaja. Der Umfang eines einzigen Mondkraters entſpreche dem Gebiet der engliſchen Grafſchaft von Devonſhire. Aus dem Glanze des Mondes erhelle, daß die Hauptbeſtand⸗ teile ſeiner Materie vulkaniſche Aſche und Schwefel ſind. Da die Aſche ein ſehr ſchlechter Wärmeleiter iſt, würden etwaige Mondbewohner nur in ganz gerin⸗ ger Weiſe gegen die Unbilden der Witterung ge⸗ ſchützt. Indeſſen gebe es auf dem Mond keinerlei Lebeweſen, weil es dort weder Waſſer noch eine Atmoſphäre noch Niederſchläge geben. Die Tempe⸗ ratur ändere ſich ferner ſo raſch, daß binnen weniger Minuten Unterſchiede von 30 Grad vorkämen. Haus Erasmus Fiſcher: Santa Monica und der Teu⸗ fel. Roman.(Schildhorn⸗Verlog. Kart..50 Mk., geb..70 Mark. Um die Liebe, die auf den erſten Blick den blonden deutſchen Funkoffizier und die ſchöne Argentinierin ver⸗ bindet, hat der Dichter eine äußerſt ſpannungsreiche Hand⸗ Iung gewoben, deren Schauplatz ein amerikaniſcher Luxus⸗ dampfer iſt. Man ahnt von vornherein, doß ſie ſich kriegen werden. Aber der Kampf gegen die anarchiſtiſchen Ver⸗ brecher und die ſcharfkantige Zeichnung der Gegner iſt ſo geſchickt und menſchlich verſtändlich dargeboten, daß man nicht anders kann, als das Buch in einem Zuge zu leſen. Es erfüllt ſeinen Zweck, einen Nachmittag mit einer unter⸗ haltenden Ablenkung auszufüllen. ch. Hans Kunis: Wildenberg, die Gralsburg im Oden⸗ (Verlag Moritz Schäfer, Leipzig.) 64 Seiten, mit vielen Bildern. Das kleine Büchlein gibt eine für jeden Freund unſe⸗ rer engeren Heimat unentbehrliche Dorſtellung der Ge⸗ ſchichte einer Burg, die unlösbar mit der Dichtkunſt des Mittelalters verknüpft iſt. Kunis fußt guf den Forſchun⸗ gen, die von Albert Schreiber eingeleitet wurden, ver⸗ arbeitet ſie mit den Ergebniſſen der Geſchichte der Bau⸗ kunſt zu einem ſelbſtändigen kleinen Werk, dem man die weiteſte Verbreitung wünſchen muß Das vorzügliche Bils⸗ materiol veranſchaulicht klar die ſachkundigen Ausführun⸗ gen, denen man die Liebe zur Heimat fühlbar anmerkt. — 1— 6. Seite/ Nummer 3 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 8. Januar 1936 — Der engliſche Filmregiſſenr Korda war der Regiſſeur des bekannten Films„Heinrich der VIII.“ Jetzt wird er von dem amerikaniſchen Schriftſteller Francis Hackett verklagt. mit dem Vorwurf, der Filminhalt ſei aus ſeinem Buch geſtohlen. Hackett verlangt eine gehörige Portion Honorar. Der Pro⸗ deß wird demnächſt zur Austragung kommen. Ale⸗ Lander Korda leugnet jeden Zuſammenhang ſeines Films mit Mr. Hacketts Buch ab. Die Idee zu ſei⸗ nem Film, ſo ſagt er, ſei ihm gekommen, als er bei einer Autofahrt durch London ſeinen Taxichauffeur 7 ſich ſingen hörte:„Ich bin König Heinrich der Achte, Heinrich der Achte“, in Melodie und Text ähn⸗ lich dem„Menelaus der Gute,— laus der Gute“ Auf Kordas Frage antwortete der Chauffeur, er habe ein Muſic⸗Hall⸗Lied geſungen. Wenn ein Kö⸗ nig vierhundert Jahre nach ſeinem Tode noch ſo populär ſei, daß man Songs auf ihn dichte, habe ſich Korda gedacht, ſo ſei er geradezu der gegebene Film⸗ held. Er habe ſich dann ſelber an die Arbeit gemacht, und ſein hiſtoriſcher Ratgeber ſei Philip Lindſay ge⸗ weſen, der ebenfalls ein ausgezeichnetes Buch über Heinrich VIII. geſchrieben habe. Das berühmte Por⸗ trät des Königs von Holbein habe es klargemacht, daß nur Charles Laughton ſeine Rolle ſpielen könne. Laughton ſei Feuer und Flamme geweſen: er habe ſich mindeſtens fünfzigmal in das Schloß Heinrichs, Hampton Court, begeben. Etwa fünfzehnmal habe er, Korda, ihn begleitet. Die erſte Frau Heinrichs, Katharina von Aragon, habe man im Film„als zu langweilig“ einfach fortgelaſſen und gleich mit„Anna Boleyn“ begonnen. Anna v. Cleve tauchte perſön⸗ lich nur für die Dauer eines Kartenſpiels im Film auf, und dieſes Spiel ſei Kordas ureigenſte Erfin⸗ dung. Wenn ſchon eine Analogie zu Hacketts Buch beſtände, ſo habe er mindeſtens 366 Seiten der Bio⸗ graphie ausgelaſſen, die im ganzen 528 Seiten habe. Wenn Hackett ſeine Vorwürfe in England wieder⸗ hole, ſo werde Korda wegen Verleumdͤung klagen. * — Die italieniſche Fachzeitſchrift„Riviſta'elle Communicazioni“ bringt die aufſehenerregende Mit⸗ teilung, daß ein Mechaniker in Bologna nach langen Vorarbeiten jetzt das kleinſte Kleinauto der Welt in geb rauchsfähigem Zuſtand herausgebracht habe. Das Miniatur⸗Auto, das den Namen„Topolino“ führt, iſt 75 Zentimeter Hoch, 195 Meter lang, hat eine Spurweite von 80 Zentimeter und wiegt 120 Kila⸗ gramm. Ein Zweitaktmotor mit Zylindern von 125 Kubikzentimeter ſoll dem winzigen Kraftwagen eine Stundengeſchwindigkeit von 50—60 Kilometer ſichern. * — An einer Straßenkreuzung der 5. Avenue in Neuvork iſt ſeit kurzer Zeit ein eigenartiger Bettler aufgeſtellt. Es handelt ſich um einen Maſchinen⸗ menſchen, einen Robot, der mit Grammophonſtimme die Paſſanten anbettelt und für ein erhaltenes Ge⸗ ſchenk„Danke!“ ſagt. Dieſer Robot iſt von der Vereinigung abgebauter Bürvarbeiter erworben und in Neuyork aufgeſtellt worden; der Grund der Ent⸗ laſſung der Büroarbeiter war die Einführung von Robots in Betrieben, wo ſonſt Menſchen arbeiteten. Der ſumboliſche Bettler erhält von den Paſſanten ſopiel Geld, daß die anderen Bettler ſich ſchon bei der Polizei über die Maſchinenkonkurrenz beſchwert 3 Die zu Zeiten des Kaiſers Franz Joſeph durch ihre Schönheit und Aehnlichkeit mit der Kaiſerin Eliſabeth berühmte Wienerin Karoline Földeſſy iſt mit 81 Jahren in einem Wiener Armenaſyl geſtor⸗ ben. In ihrer Glanzzeit trug ſie nie eine Tojlette zweimal. Sie rühmte ſich, im Laufe eines Jahres vierhundert verſchiedene Kleider anzuziehen, und dieſer Ueberſchwang an Modetorheit hatte ihr den Titel der„eleganteſten Frau der Welt“ eingebracht. Um ihren Schmuck wurde ſie ſelbſt von gekrönten Häuptern beneidet. Als die reichen Verehrer ſeltener wurden und auch ihr Vermögen immer mehr zuſam⸗ menſchmolz, wurde ſie die„Turf⸗ Karoline“, das Blu⸗ menmädchen der Pferderennen. Sie hatte immer ſo⸗ viel farbige Bluſen vorbereitet, als Pferde liefen. Wenn der Sieger zur Waage geführt wurde, zog Karoline in Eile die Bluſe in den Farben des ſiegen⸗ den Stalles an und hing dem Pferd einen Lorbeer⸗ kranz um. Es wurde Tradition, hierfür der„Turf⸗ Karoline“ zu danken, und der glückliche Rennſtall⸗ beſitzer gab ihr von ſeinem Gewinn ab. Im ſpäteren Alter mußte ſie froh ſein, in einem großen Wiener Kaffeehaus Blumen verkaufen zu dürfen, und nun iſt ſie, vollkommen verarmt, geſtorben. K — Eine ſeltſame Unterbrechung erfuhr am letzten letzten Tag des alten Jahres in Wannſee bei Berlin die Hochzeitsreiſe eines jungen Ehepaares, das ſich im Auto nach Potsdam begeben wollte. Dem Auto kam einem Kutſchwagen entgegen. Durch einen herabfallenden Scherbaum wurde plötzlich das Pferd dieſes Wagens ſcheu. Es riß ſich mit einem wilden Satze los und ſprang auf das Verdeck des inzwiſchen herangekommenen Autos. Dabei wurde der Kraft⸗ wagen derartig ſchwer beſchädigt, daß er abgeſchleppt werden mußte. Immerhin war das Glück dem jun⸗ gen Ehepaare hold. Wie durch ein Wunder blieben beide Inſaſſen des zertrümmerten Autos unverletzt, ſo daß der„Silveſterſpuk“ für ſie ohne ernſtere Folgen blieb. Das Pferd ſelbſt hat ſich bei dem Sprung auf das Auto ſo ſchwere Verletzungen zu⸗ gezogen, daß es der Abdeckerei Potsdam zugeführt werden mußte. ö * — Im Alter von 77 Jahren iſt dieſer Tage der bekannte Weltreiſende Freiherr von Waldthauſen in ſeiner Heimatſtadt Kopenhagen geſtorben. In Globe⸗ trotterkreiſen war er als einer der Unermüdlichſten bekannt, denn noch bis in ſein hohes Alter unter⸗ nahm er große Reiſen, die ihn kreuz und auer über die ganze Erde führten. Es gab kaum ein Land, in dem Freiherr von Waldthauſen nicht ſchon längere oder kürzere Zeit geweilt hatte. Seine Tagebücher, in denen man die intereſſanteſten Schil⸗ derungen über die Sitten und Gebräuche der ein⸗ zelnen Völker finden kann, ſind viel geleſen worden. Trotzdem wäre von dem in aller Stille erfolgten Ab⸗ leben dieſes Weltenbummlers wohl kaum Kenntnis genommen worden, wenn dieſem Tod nicht eine rührende Geſchichte vorausgegangen wäre. Seit Jahren war es immer der ſehnlichſte Wunſch des alten Herrn geweſen, auch einmal nach Grönland zu kommen. Der Zutritt zu dieſer größten Inſel der Erde iſt jedoch von der däniſchen Regierung für alle Vergnügungsreiſenden geſperrt. Wiederholt hatte von Waldthauſen bei der Regierung um Erlaubnis gebeten, aber immer erhielt er einen abſchlägigen Beſcheid. Endlich war dann ſeinen vielen Bemü⸗ hungen doch noch Erfolg beſchieden. Die Regierung erlaubte ihm eine Reiſe nach Grönland. Im Som⸗ mer dieſes Jahres verließ der 77jährige Welt⸗ reiſende ſeine Heimatſtadbt Kopenhagen und ſah kurze Zeit darauf das Land ſeiner Sehnſucht. Dieſe Reiſe nach Grönland ſollte auch ſeine letzte ſein, denn kaum war er wieder heimgekehrt, da erkrankte er und iſt nun nach langem Leiden geſtorben. * — Der deutſche Dampfer„Weſterland“, der in der Nacht zum 31. Dezember bei ſchwerſtem Seegang im Kanal zwei Mann der Beſatzung eines franzöſi⸗ ſchen Fiſchdampfers aus Seenot gerettet hat(nicht ines engliſchen Dampfers, wie zuerſt irrtümlich ge⸗ meldet), traf im Hafen von Soutthampton ein. Ueber die heldenhafte Rettungsaktion berichten die engliſchen Blätter folgende Einzelheiten: Als die „Weſterland“ bei außerordentlich ſtürmiſchem Wetter am Ort des Unglücks erſchien, bemühten ſich bereits mehrere andere Schiffe vergeblich, dem franzöſiſchen Fiſchdampfer„Santanile“ beizuſtehen. Durch ſehr geſchicktes Manövrieren gelang es dem deutſchen Schiff, längsſeits des franzöſiſchen Schiffes zu ge⸗ langen und eine Leine zu werfen, mit deren Hilfe zwei Matroſen in Sicherheit gebracht werden konn⸗ ten. Der dritte Matroſe war bereits ſo erſchöpft, daß er unmittelbar darauf von einer Woge ins Meer geſpült wurde und ertrank. Der Kapitän des Fiſchdampfers, der ſein Schiff zunächſt nicht verlaſſen wollte, wurde ſpäter von einem engliſchen Rettungs⸗ bobpt übernommen. Während der Bergungsarbeiten 1 20 Jahre alten Gliſabeth Wagner, her. Harry aber war doch ein wenig unſicher. Er kam ſich vor wie ein Mime, den die Bretter ſeiner Welt noch einmal— ein einziges Mal— gehalten hatten, dieſe Bretter ſeiner Welt mit dem Kuliſſen⸗ huft von Brennſtoff, Gummi, Zement und Lorbeer und mit dem Orcheſter klirrender Motoren und dem vor Enthuſiasmus heiſeren Kehlgegröl ſporttrun⸗ ener Menſchen. Dieſe ſeine Welt hatte der große Harry ſich nun zurückerobert.. Wie lange? Großer Gott: Es gibt Dinge, über die man nicht ſtachdenken ſoll— nicht nachdenken kann, ohne eine Kataſtrophe heraufzubeſchwören 5 Und obwohl, obwohl er nicht daran denken wollte, gte Harry jetzt, als ritte ihn der Teufel und als men dieſe Worte widerwillig über ſeine Lippen: witz hat mir noch nicht gratuliert... Findeſt s nicht merkwürdig?“ Aun ſah auf. So von unten her. Harry merkte es genau. „Vielleicht hat er es nicht geleſen?“ Harry blieb ſtehen, die Hände in die Taſchen des geienbunten Morgenrocks gebohrt.„Dann muß erhaupt nichts leſen.“ Ann ſchwieg. Was auch e ſie ſagen ſollen? Sie fand es beſſer, nichts zu ry aber dachte darüber nach, weshalb Leß⸗ nichts von ſich hören ließe. Es iſt eine arm⸗ Eigenſchaft mancher berühmter Leute, über nachzudenken, die an und für ſich unwichtig und nur etwas mit der perſönlichen Eitelkeit tun hahen. Ganz auf dem Grunde von Harrys ißtſein war aber noch etwas anderes— etwas, icht ſehr deutlich war, das aber immerhin ruhigte. f i Da ſagte Ann, und es war, als wenn ſie es in genblick ſagen müßte, als wenn etwas ſie ge, es zu ſagen:„Vielleicht hat er mit der Vor⸗ itung zu ſeiner Abreiſe ſo viel zu tun!“ Die letzte Runde Harry antwortete nicht, ſondern zuckte nur die Achſeln und nahm ſeine Wanderung im Zimmer wie⸗ der auf. Hatte Leßwitz Grund, ſo eilig abzureiſen? Wenn es nun wahr war, daß Leßwitz abreiſte—? Dann— zum Donnerwetter— dann ſollte er abrei⸗ ſen! So großartig war die Sache mit dem Pulver nun nicht. Er, Harry, ſpürte nun auch ſo genug Kraft in ſich, eine gewaltige Kraft.. Trotzdem: Irgend etwas war an der Sache, das unangenehm war; ſo ganz durfte man das ſich nicht verſchweigen, ſo ganz nicht... Und Harry blieb ſtehen und ſchob die Unterlippe vor, wie er's immer tat, wenn er überlegte. Dann, nach einer Weile, meinte er, wäh⸗ rend er ſich zu Ann wendete:„Sollte mal anrufen, was?“ „Leßwitz?“ S Ann ſah ihn an; ſie ſah ihn ſo an, als wenn etwas ganz Beſtimmtes plötzlich da wäre, etwas, vor dem ſie ſich fürchtete. Harry hob den Telephonhörer ab und wählte die Nummer. Eine kleine Weile ſummte das Weckgeräuſch für Ann deutlich wahrnehmbar durch die Stille des Zim⸗ mers, in dem nur der kleine Harry kindiſch ein Liedchen vor ſich hinſang. „Hallo?“ ſagte Harry. Der andere antwortete jetzt. Ann war es, als höre ſie deutlich ſeine zerbrochene Stimme. Darauf Harry:„Nanu, alter Junge, ſo ſtill und ſo ſtumm? Dachte ſchon, du lebteſt nicht mehr Wie?“ Und er neigte ſich vor. Der andere ſagte irgend etwas, das wie eine Ent⸗ ſchuldigung klingen mochte. „Nein!“ ſagte Harry da.„Natürlich werden wir uns freuen. Wir erwarten dich alſo!“ Und er hängte ein, während er, zu Ann hingewendet, ſagte: „Er kommt gleich her.. Wie ſpät iſt es denn? Großer Gott: Schon Teezeit!“ Ann war aufgeſtanden. Ihre Arme hingen ſchlaff am Körper herab, als wüßten ſie nun nicht, was zu tun ſei, als hätten ſie das nie gewußt.„Ja“, ſagte Ann,„ich werde es der Babs ſagen, daß ſie Tee macht.“ Harry nickte. a Plötzlich meldete ſich der kleine Harry, der in einer der Zeitſchriften ein Bild aufgeſchlagen hatte, FJuhrwerk vom-Zug überfahren (Funkmeldung der NM.) E Hannover, 2. Januar. Die Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Han⸗ nover teilt mit: Am 2. Januar gegen 11.30 Uhr überfuhr Zug D 83 bei Poſten 9a vor Bahnhof Bismarck(Provinz Sachſen) infolge nichtgeſchloſſener Schranke ein Pferdefuhrwerk. Der Gefährtführer ſprang rechtzeitig ab. Der Schrankenwärter ver⸗ ſuchte die Pferde anzuhalten; dabei wurde er mit den Pferden vom Zuge überfahren und getötet. — Wie kamen Sie zu Ihrer Frau? Dieſe Frage hat ein Wiener Pſychologe an fünftauſend Verhei⸗ ratete gerichtet. Schul⸗, Hochſchul⸗ und Jugend⸗ freundſchaft waren für faſt ein Drittel aller Be⸗ fragten die Urſache des Sichkennen⸗ und lieben⸗ lernens. 14,6 v. H. waren Heiraten durch gegen⸗ ſeitige Bekanntſchaft bei Eltern oder Verwandten. 12,8 v. H. waren urſprünglich Kameraden in den Bſtros, Läden und Fabriken. 10,3 v. H. trafen ſich zuerſt in allerlei Zirkeln, Schach-, Sport⸗ und Ver⸗ gnügungsklubs. 8,9 v. H. kannten ſich von Reiſen, 8,1 v. H. vom gemeinſamen Kunſtgenuß, 7,2 v. H. fanden ſich in Krankenhäuſern. Nur 2,5 v. H. geben den Zufall als erſten Grund an: plötzliche Regen⸗ güſſe, verlorene Handſchuhe, fallengelaſſene Taſchen⸗ tlicher und dergleichen. Der Krieg gegen den Lavaſtrom — Hilo(Hawai), 2. Januar. Obwohl das Bombardement des La va⸗ ſtromes vom Maunaloa, deſſen Geſchwindigkeit ſich von 60 auf 15 Meter pro Stunde verminderte, iſt die Gefahr für die Waſſerverſorgung der Stadt noch nicht beſeitigt. Deshalb haben Regierungsbeamte und Plantagenbeſitzer an Gouverneur Poindexter tele⸗ graphiert und ihn gebeten, er möge tauſend Mann einſetzen, um größere Verheerungen durch die immer noch andauernde Tätigkeit des Maunaloa zu verhin⸗ dern. 57 Beamte, Plantagenbeſitzer und Offiziere der Nationalgarde haben eine Notſitzung abgehalten und es wurde geplant, möglichſt umgehend Spren⸗ gungen vorzunehmen und Dämme anzulegen, um den Lavaſtrom abzulenken. Es wird ferner erklärt, ider Weiluku⸗Fluß ſei nicht in unmittelbarer Ge⸗ fahr, aber die andauernde Eruption bedrohe Teile des Weiluku⸗Flußgebietes und der Stadt Hilo mit Lavaſtrömen. Davon würden auch weite Strecken von Ernteland und Waldgebiet betroffen. Waſſersnot in Südengland — London, 2. Januar. Die Ueberſchwemmungen im Süden Englands nahmen im Laufe des Donnerstag beunruhigende Ausmaße an. Die Themſe, die ſchon ſeit Tagen Hochwaſſer führt, ſteigt beſtän⸗ dig weiter, und die Wetterberichte vom Atlantiſchen Ozean kündigen neue Regenfälle an. Im unteren und mittleren Themſetal ſtehen weite Sied⸗ lungsgebiete unter Waſſer. Der Verkehr wird notdürftig mit Flößen und Kähnen aufrecht⸗ erhalten. Einige Dörfer ſind von der Außenwelt abgeſchnitten. In der Umgebung von Oxford iſt weit und breit nur Waſſer zu ſehen. Be⸗ ſonders ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen iſt die Grafſchaft Kent, die Obſtkammer Englands, wo viele Gärten überſchwemmt ſind. Chemikalien fliegen in die Luft — Mailand, 2. Januar. In der Neujahrsnacht ging in Padua ein La⸗ ger von che miſch⸗pharmazeutiſchen Er⸗ zeugniſſen in die Luft. Der Beſitzer des Lagers, der in der darüber liegenden Wohnung mit mehreren Freunden Silveſter feierte, eilte mit ſeinen Gäſten an die Unglücksſtelle. Beim Oeffnen der Tür zum Lager ſchlug ihm eine Stichflamme ent⸗ gegen. Seine ſechs Begleiter, darunter auch die Hausangeſtellte, erlitten ſchwere Gasvergif⸗ tungen. Die Hausangeſtellte iſt ſpäter an den Folgen der Vergiftung im Krankenhaus geſtorben. Der Brand, der die Exploſion zur Folge hatte, konnte erſt nach ſechs Stunden von der Feuerwehr gelöſcht werden. Der Sachſchaden wird auf 200 000 Lire(40 000 Mk.) geſchätzt. Die Urſache der Explo⸗ ſion wird auf das Entweichen von ätheriſchen Stof⸗ fen aus einem Behälter zurückgeführt. Eisbreiher„Kraſſin“ nicht geſtrandet — Oslo, 2. Januar. Nach einer Meldung des Norwegiſchen Tele⸗ grammbüros handelt es ſich bei dem in der Nähe des Norödkaps geſtrandeten Sowjetſchiff nicht um den Eisbrecher„Kraſſin“, ſondern um den ſowjetruſſiſchen Frachtdampfer„Leonid Kraſ⸗ ſin“. Der Eisbrecher„Kraſſin“ befindet ſich nach einem Bericht von Lloyds Ltd. nördlich von Wladi⸗ wostok. JJãã DD ͤVVVVdypßppßGßGſGGpſGGfßßGſGßGpGPTPGpGbPTGGbGbPTGTGTPTPTPTGTGTPTbTVTGTTVTTT gingen unausgeſetzt ſchwere Brecher über das hilf⸗ loſe Fahrzeug hinweg, auf dem ſchon der Hauptmaſt ſowie ein Teil der Deckbauten zertrümmert oder hinweggeriſſen war. * — Aus Darjeeling(Indien) wird berichtet: Der deutſche Vizekonſul Richter überreichte den vier indi⸗ ſchen Trägern, die an der Nanga⸗Parbat⸗Expe⸗ dition im Jahre 1934 teilgenommen haben, in An⸗ erkennung ihrer ausgezeichneten Dienſte die Deutſche Rote⸗Kreuz⸗Medaille. Bei der kurzen Feier ge⸗ dachte Vizekonſul Richter der übrigen ſechs Träger, die im Laufe der Expedition ihr Leben verloren. Er erwähnte dabei beſonders den Träger Gaylay, der es abgelehnt habe, ſeinen Herrn, den Führer der Expedition, Willi Merkl, in der Stunde der Not zu verlaſſen. Sein Mut und ſeine Treue würden nie vergeſſen werden. * — In einem Berliner Warenhaus waren dieſer Tage mehrere Beamte der Taſchendiebſtahlszentrale beim Landes kriminalpolizeiamt hinter einer berüch⸗ tigten Vertreterin der Zuuft der Langfinger, der Die ſchon vielfach, darunter ſogar mit Zuchthaus einſchlägig vorbeſtrafte Diebin, benutzte das Gedränge, um nach geeigneten Opfern Ausſchau zu halten. Nachdem ſie bereits vier Herren entſprechend„abgetaſtet“ hatte, geriet ſie zu ihrem Pech an einen der Kriminal⸗ beamten, der ſich dicht neben der Taſchendiebin auf⸗ gehalten hatte. Als die Diebin die Hand in der Manteltaſche des Beamten verſchwinden ließ, wurde ſie mit eiſernem Griff gepackt und abgeführt. Im Polizeipräſüdium legte die unverbeſſerliche Diebin dann auch ein volles Geſtändnis ab. — In Orebro in Schweden befindet ſich eine Uhr, die ſeit 19 Jahren nicht wieder aufgezogen zu wer⸗ den brauchte und bisher auch nichts von der Ge⸗ nauigkeit in der Angabe der richtigen Zeit eingebüßt hat. Das Geheimnis liegt darin, daß das Uhrwerk vom Wechſel des Luftdrucks betrieben wird. Es bewegung anſprechen, wodurch ein kleines Gewicht hochgezogen wird, das die Zeiger dreht. Die Uhr gebraucht nach den Angaben ihres Erfinders das aufhören zu gehen, bis ſie zerfällt. Königspreis von Rom zeigte. Neben dem Renn⸗ eine große Leiſtung vollbracht hatte und mit Recht wagen war auf dem Bild ganz deutlich eine ſchöne Frau zu ſehen, die den Sieger anlächelte.„Wer iſt das?“ fragte der kleine Harry, neugierig nach Kin⸗ derart, mit einem wichtigen Geſicht. Harry nahm das Bild und ſah es an; dann blickte er einen Moment zu Ann hinüber und gab es dem Jungen zurück.„Das iſt die Kronprinzeſſin von Italien!“ ſagte er mit einem Lächeln, das gleich⸗ zeitig bei Ann um Entſchuldigung bat. Ann ſagte nichts. Aber der kleine Harry war befriedigt. Er wieder⸗ holte bewundernd, während er das Bild betrachtete: „Die Kronprinzeſſin von Italien... So?“ Ann ging aus dem Zimmer. Es war ihr im Augenblick alles ſo fern, daß es ihr erſchien, als ſtünde ſie ſelbſt aus ſich draußen und ſähe zu. Eine große Müdigkeit war in ihr, eine Müdigkeit, wie die Zweckloſigkeit ſie hervorbringt und der man ſich ausliefert, ohne ſich dagegen zu wehren. Arme Ann. Bald darauf kam Leßwitz, und ſeine hellen Au⸗ gen ging an Harry vorüber, als ſei er nicht da, und zuchten Anns Augen, als Harry ihn im Vorzimmer begrüßte. „Na alſo!“ ſagte Harry laut und mit Bonvivantlächeln auf den Lippen, das er zur Verfügung hatte.„Na alſo!“ Und er ließ Leß⸗ witz eintreten.„Unkraut vergeht nicht! Was, Leß⸗ witz?“ Und er lachte übermäßig laut und klopfte dem anderen kräftig auf die armloſe Schulter. Leßwitz hatte ſich über Anns Hand gebeugt. Ann ſchien es unendlich lange, ehe ſich ſeine hei⸗ ßen und trockenen Lippen von ihrer Hand löſten, und ſie lächelte hilflos über ihn hin ins Leere. Dann tranken ſie Tee. Ann ſprach kaum ein Wort und rührte in ihrer Taſſe herum. Harry aber ſprach um ſo mehr. Er erzählte von ſeinem Rekord, von ſeinem Erfolg, und man ſah ihm an, daß ihm an Leßwitz' Bewunderung gelegen war. Leßwitz ſagte:„Ja!“ und:„So?“ und:„Fabel⸗ haft!“ und blickte zwiſchen Ann und Harry aus dem Fenſter, irgendwohin in den grauen Himmel. Es wäre beſſer, Harry hätte ihn nicht eingeladen! dachte Ann, und ſie fand, daß Harry wie ein billiger Komödiant wirkte, der ſelbſtgefällig von ſich und nur von ſich ſprach, und dann fand ſie, daß es ſehr häß⸗ einem das den großen Harry nach ſeinem Sieg beim(lich ſei, ſo über Harry zu denken, der doch ſchließlich immer ſtolz darauf ſein konnte. Harry ſchwieg jetzt. Vielleicht hatte er empfun⸗ den, daß es nicht gut war, ſo viel und ſo lärmend über ſich ſelbſt zu ſprechen, während der, dem dieſe Worte galten, kaum antwortete, als verſage er iahm die Anerkennung. Vielleicht aber wußte Leßwitz nun auch nichts mehr zu ſagen und ſchwieg deshalb. „Nun, Harry, ich hab dich gewarnt!“ Es war ſchon dämmerig im Zimmer, und die Schatten hockten in den Ecken und niſteteten in den Möbeln und breiteten ihre lautlos ſich hebenden Arme aus. Und in dieſes Schweigen und in dieſes lautloſe Weben der Schatten ſagte die zerbrochene Stimme plötzlich leiſe mit rauhem Flüſtern:„Ich habe eine Bitte, gnädige Frau!“ 5 5 Ann ſah auf. Sie war nur noch undeutlich er⸗ kennbar; ein matter weißer Fleck war ihr Antlitz. „Ein Lied!“ ſagte die rauhe flüſternde Stimme. „Ein Lied, von Ihnen geſungen, gnädige Frau! Dar⸗ auf hab' ich mich ſo gefreut.“ i „Nun ſage noch, daß du deshalb hergekommen biſt!“ meinte Harry und lachte dann etwas gepreßt. Ann aber ſtand auf und ging zum Flügel. Es war ihr plötzlich wie eine Erlöſung, daß ſie irgend etwas tun konnte, etwas beginnen konnte, etwas formen ſollte. 5 Taſten, dann begannen ſie, ein paar Akkorde zu grei⸗ fen, ſeltſam glitzernde Akkorde, die ſcheinbar wahl⸗ los aufeinanderfolgten und doch einen inneren Zu⸗ ſammenhang hatten und Klanggebilde ergaben, die weich waren und zu zerfließen drohten, plützlich aber wieder ſcharfkantig gegeneinanderſtießen. Und inmitten dieſes Präludiums erhob ſich eine kleine, ſüße Stimme wie ein ſcheuer, grau gefieder⸗ ter Vogel mit roſa Schnabel, erſt ſchwankend und un⸗ ſicher, dann mit ruhigerem und immer ruhigerem Flügelſchlag, und ſchwebte über den Akkorden da⸗ hin zwiſchen Nacht und Tag, wie ein kleiner, weicher, ſcheuer Schatten. So unwirklich, ein bißchen gepreßt, als ſei es un⸗ geheuer ſchwer, ſo in der Luft zu ſchweben Nacht und Tag, zwiſchen Dämmerung und Morgen⸗ atmen wagte und Harry Ann bewundernd anſt (Fortſetzung folgt 1 beſteht aus ſieben Metallkäſtchen, die auf die Luft⸗ Zehnmillionſtel einer Pferdekraft und ſoll nicht eher Ihre Hände lagen einen Augenblick lang auf den f zwiſchen rot, aber ſo unwahrſcheinlich ſüß im Ton war das, daß Leßwitz den Kopf geſenkt hielt und kaum zu te. cee Freitag, 3. Januar 1936 Aus Baden — Ziffern, die Freude machen 75 Der Monat November im badiſchen Fremdenverkehr wo Nach den Feſtſtellungen des Bad. Statiſtiſchen 1 Landesamtes ſind in den 40 bedeutenderen Fremden⸗ N verkehrsplätzen unſeres Landes(9 Heilbäder, 22 ö Luftkurorte, 9 ſonſtige Fremdenverkehrsorte), die als typiſch für die Entwicklung und Geſtaltung des T. 3 Fremdenverkehrs angeſehen werden können, wäh⸗ La⸗ 7 rend des Monats November 10,2 v. H. mehr Er⸗ 1 Fremde in Hotels, Gaſthöfen, Penſionen, Erho⸗ des lungsheimen uſw. abgeſtiegen wie im gleichen Mo⸗ mit 6 nat des Vorjahrs. Die Zahl der Uebernach⸗ nen tungen iſt ſogar um 19,2 v. H. geſtiegen. In der abſoluten Zahlen ausgedrückt, ſind in den fraglichen ent⸗ 40 Fremdenorten 52 497 Fremde(November 1934 die nur 47 656) mit insgeſamt 182905 Uebernachtungen if(152991) gemeldet worden. Der Aus länder⸗ den verkehr hat zwar inſofern abgenommen, als 242 ben. oder 5,3 v. H. weniger Auslandsbeſucher angekom⸗ rtte, men ſind; dafür hat ſich jedoch die Zahl der Aus⸗ ehr länder⸗Uebernachtungen um 2474 oder 15,6 v. H. er⸗ 000 höht. plo⸗ Beſonders auffallend iſt die Zunahme der Aus⸗ tof⸗ länder⸗Uebernachtungen in Baden⸗ Baden. Bei faſt gleicher Ankunftsziffer der Ausländer hat ſich deren Uebernachtungszahl im Vergleich zum No⸗ el. vember des Vorjahres von 3153 auf 6850 erhöht, alſo 5 1 weit mehr als verdoppelt. Die übrigen Heilbäder 8 weiſen demgegenüber kaum beachtenswerte Verſchie⸗ ele⸗ ö bungen auf. Auch die Luftkurorte melden ungefähr ähe 5 die gleichen Ankunfts⸗ und Uebernachtungsziffern ff N wie im Monat November 1934. Die ſonſtigen Frem⸗ um. denverkehrsplätze(Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, a ſ⸗ 1 Mannheim uſw.) weiſen im allgemeinen geſteigerte tach* Ankunftszahlen wie auch erhöhte Uebernachtungs⸗ adi⸗* zahlen auf. Hingegen zeigt deren Ausländerverkehr N mit Ausnahme von Heidelberg fallende Tendenz. 9 Dies trifft insbeſondere für die Grenzſtaoͤt Kon⸗ 8 80 ſtanz zu. — 2 1 101 5 42 5 Perkeo führt das Szepter 185 Auftakt zum Heidelberger Karneval 8 50 f* Heidelberg, 3. Januar. Der Heidelberger 8 Karneval wird dieſes Jahr durch vereinte An⸗ der ſtrengungen der Karnevalgeſellſchaften, der NS⸗Ge⸗ irde 9 meinſchaft Kraft durch Freude und des Verkehrs⸗ Im. vereins neu ge ſt a[tet. Das Szepter über alle bin*. 5165 Veranſtaltungen wird der weltberühmt gewordene f Hofnarr und Kellermeiſter Perkeo führen, der am ö Sonntag, den 5. Januar, um 15 Uhr, im Schloß ab⸗ t. geholt und zu fröhlichem Beginnen feierlich in die Ihr, 5 Stadthalle am Neckar geleitet wird. Den Text für ver⸗ N die Begrüßungsſzene im Schloßhof hat der Pfälzer Ge⸗ f Dichter H. K. Münnich geſchrieben. Jedermann hat büßt freien Zutritt. verk. Es uft⸗* Durlach, 3. Jan. In der Neuj ers uacht zicht wurde verſucht, eine mit Pulver geladene Eiſenhülſe Uhr abzuſchießen. Dieſe explodierte und drei Perſo⸗ das nen wurden durch Eiſenſplitter ſo verletzt, daß her ſie ins Krankenhaus verbracht werden mußten. 5 Schwetzingen, 3. Januar. Unſer Schloß⸗ e garten wurde im Jahre 1935 von 209 782 Perſonen echt. beſucht, gegenüber 181520 im Vorjahre. Die Zahl der Dauerkarten ſtieg von 3160 im Jahre 1934 auf 77 3727 im Jahre 1935.— Studienrat i. R. Franz 1615 Dörfer und ſeine Ehefrau Eliſabeth geb. Ruland 17 5 konnten geſtern das ſeltene Feſt der goldenen die H o chzeit feiern. Der Jubilar wirkte an der hie⸗ Ran. ſigen Oberrealſchule von 18861922.— In Schwet⸗ 1 zingen wurden im Jahre 1935 im ganzen 143 Ge⸗ burten, 86 Eheſchließungen und 112 Sterbefälle ver⸗ . zeichnet. die f-a Weinheim, 3. Januar. Fabrikant Auguſt den Stöldt iſt hier unerwartet geſtorben. Der Ver⸗ den 5 ſtorbene erfreute ſich in Weinheim großer Beliebtheit. eſes Er widmete ſich ganz ſeinem Unternehmen, das er jene dank ſeiner Tatkraft und Schaffensfreude auf die „Ich heutige Höhe brachte. Bei ſeiner Gefolgſchaft er⸗ freute ſich der Verſtorbene großer Wertſchätzung. er⸗ Dem Singverein 1842 gehörte er als Ehrenmitglied tz. an.— Eine Plakette für Kriegspferde me. wurde dem Landwirt und Poſthalter Rödel in der dar⸗ Gundelbachſtraße überreicht. In ſeinem Beſitz be⸗ findet ſich ein Kriegspferd, das heute etwa 25 Jahre men alt iſt. 5 L Neckarbiſchofsheim, 3. Jan. Gruppenleiter gend Maier(Sinsheim) zeichnete dieſer Tage zwei Sän⸗ — gerfubilare des hieſigen Singvereins aus: Ludwig Arnold wurde für 40jährige Mitgliedſchaft 9 die Ehrenurkunde des Sängerbundes und Albert et Wagner für 28 jährige Mitglieoſchaft die ſilberne 1 85 Sängernadel überreicht Zu dem feierlichen Akt Zu⸗ 1 hatte ſich der ganze Sängerbund eingeſtellt, der die 4 unter Oberlehrer Thum einige paſſende Chöre ſang. zlich. Wiesloch, 2. Januar. Als einer der älteſten 5 Einwohner ſtarb hier Jakob Klare 4, der ein eine Alter von 83 Jahren erreichte, 1 85 Karlsruhe, 3. Jan. Oberlandesgerichtsrat Dr. 9 59 Wilhelm Schel b in Karlsruhe wurde durch Erlaß 1175 des Reichsminiſters der Juſtiz vom 19. Dezember Her 1935 mit Wirkung vom 1. Januar 1986 ab für die 855 Dauer ſeines gegenwärtigen Hauptamtes zum Mit⸗ An glied des badiſchen Kompetenzgerichtshofes beſtellt. chen Fahr, 2. Jan. Anläßlich der am 16. Januar 1936 gen⸗ in Lahr ſtattfindenden Obermeiſtert agung das, ber Blechner und Inſtallateure Badens zu ſtattet der Reichshandwerksmeiſter W. Schmidt⸗ Berlin der in Vorkriegszeiten ſo blühenden badi⸗ erte. 8 N ſchen Induſtrie⸗ und Handelsſtadt an der Schutter einen Beſuch ab. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Regiſtermarkſcheine imKraftwagenpolſter Ein belgiſches Schieberpärchen in Wiesbaden verurteilt— Mit 14 Päſſen gearbeitet— Das Verſteck im Grenzwald * Wiesbaden, 3. Jan. Vor der Wiesbadener Großen Strafkammer hatten ſich die belgiſchen Staatsangehörigen Ju⸗ les Beyeuns und Maris Simboens wegen Vergehens gegen das Deviſengeſetz zu verantworten. Die beiden waren dadurch aufgefallen, daß ſie öfters auf ein- und derſelben Bank erſchienen, um Regiſtermarkſchecks einzulöſen. Sie verfüg⸗ ten auch über Empfehlungsſchreiben, in denen die Banken gebeten wurden, im Bedarfsfalle den täg⸗ lichen Geldſatz von 50 auf 100 Mark zu erhöhen. Die häufigen Abhebungen machten die Bankbeamten ſtutzig, ſo daß man die Aufmerkſamkeit der Krimi⸗ nalbeamten auf das Paar lenkte. Als der Verdacht, den die Belgier auf ſich gezogen hatten, genügend erhärtet war, wurden ſie verhaftet. Beyens bereiſte zuſammen mit ſeiner Freundin Simdoens von Brüſſel aus deutſches Gebiet. In einem eleganten Kraftwagen kamen beide nach Frankfurt, Wiesbaden, Maun heim und anderen Städten Weſtdeutſchlauds. Um kein Aufſehen zu erregen, ſtieg man ſtets in kleineren Hotels ab. Als Ausweis führte man zwei ordnungsgemäße Päſſe mit ſich, verfügte aber außer⸗ dem über 12 weitere Päſſe. In dem jeweils vorge⸗ legten Paß wurde dann die abgehobene Summe ein⸗ getragen, ſo daß man nie ſeſtſtellen konnte, wie oft und wieviel Geld die Schieber im ganzen abhoben. Die beiden kauften die Schecks mit 60 Mark ein und erhielten bei den deutſchen Banken 100 Mark dafür ausgezahlt. Das Geld ſchmug⸗ gelte man wohlverwahrt in der Polſterung des Kraftwagens über die Grenze. Um vor einer Entdeckung der zahlreichen Päſſe ſicher zu ſein, hatten die beiden in un⸗ mittelbarer Nähe der Grenze in einem Walde unter Buſchwerk ein Verſteck aus⸗ findig gemacht, wo ſie die Päſſe in Zeitungs⸗ papier verpackt verſteckten, um ſie jeweils bei der Rückkehr aus Belgien wieder her⸗ vorzuholen. Die Päſſe ſelbſt lauteten auf verſchiedene Namen und trugen außerdem teils falſche Bilder. Die Nach⸗ prüfungen der Polizei ergaben, daß von den Schwindlern von Januar bis September 1935 ins⸗ geſamt 27 500 Regiſtermark in Deutſchland ab⸗ gehoben und nach Belgien verſchoben wurden. Bei ſeiner Feſtnahme erklärte Beyens, er habe die Päſſe von einem Holländer erhalten, für den noch mehrere Kolonnen in derſelben Weiſe in Deutſchland tätig ſeien. Sie ſelbſt, die Angeklagten, hätten öͤas Geld nur bis an die Grenze gebracht. Dieſer Angabe ſchenkte das Gericht jedoch keinen Glauben. Auch die Höhe des Geſamtbetrages wurde von Beyens beſtritten. Angeklagte Simbens bat in ihrem Schlußwort nicht für ſich, ſondern für den Mann, den ſie liebe, um ein mildes Urteil. Das Gericht erkannte gegen Beyens auf 2 Jahre Zuchthaus und 25 000 Mark Gel d⸗ ſtrafe ſowie 25000 Mark Werterſatz, im Nichtbeitreibungsfalle für je 500 Mark je einen Tag Zuchthaus, gegen die Simdoens unter Zubilligung mildernder Umſtände auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und 5000 Mark Geldſtrafe. Die ed eee. Bauen ſchafft Arbeit! Karlsruher Reichsbahndirektion erſtattet Bericht * Karlsruhe, 2. Jan. Bei einem Rückblick auf das abgelaufene Jahr 1935 kann die Reichs bahn direktion Karls⸗ ruhe mit Recht darauf hinweiſen, daß ſie trotz der ſchwierigen Finanzlage der Reichsbahn durch eine rege Bautätigkeit weſentlich zur Arbeitsbe⸗ ſchaffung beigetragen hat. Neben zahlreichen Erwei⸗ terungsbauten in Bahnhöfen und Werkſtätten durch Einbau von Dienſtzimmern und Aufenthaltsräu⸗ men, Verbeſſerungen am Bahnkörper, der Erſtellung von Kraftwagenſchuppen, Transformatorengebäuden, Verlängerung an Stellwerksgebäuden uſw. iſt vor allem der Bau der beiden ſeſten Rheinbrücken bei Speyer und Maxau zu nennen, der ein gutes Stück vorwärtsgetrieben wurde. Bei Speyer wurde auf der badiſchen Seite die Anſchüttung für die Zufahrtsrampe der Bahn und der Straße vollendet. Für die Rheinbrücke bei Maxau wurden die Bauwerke für die badiſche Rampe fertiggeſtellt und im Altrheingebiet die Bö⸗ ſchungen mit Pflaſter beſonders befeſtigt. Nach Fer⸗ tigſtellung der Widerlager und der Strompfeiler wurde der Ueberbau für die Straßenbrücke über die rechtsſeitige Oeffnung auf Gerüſten aufgeſtellt und gegen die Strommitte zu frei vorgebaut, mit der Aufſtellung des Ueberbaues für die Eiſenbahnbrücke über der rechtsſeitigen Oeffnung iſt begonnen wor⸗ den. Außerdem wurden zahreiche kleinere Brücken auf allen Strecken des Bezirks z. T. neu erſtellt, 3. B. umgebaut. Auf der Höllental⸗ und Dreiſeenbahn ſind die durch die Einführung des elektriſchen Zug⸗ betriebes nütigen Erd⸗ und Felsarbeiten für die Linien⸗ und Bahnhofsverbeſſerungen mit Stützmauern, Tunnel⸗, Brücken⸗ und Gleis⸗ arbeiten ausgeführt ſowie die Fahr⸗ und Speiſeleitungen gebaut worden. Im Zuſammenhang damit wurden in Titiſee ein Unterwerk, ein neues 10⸗Jamilienwohngebäude und ein Fahrleitungsmeiſtereigebäude erſtellt. Januar 1936 wird nun mit den Verſuchsfahrten der erſten im Jahre 1935 fertiggeſtellten elektriſchen Lo⸗ komotive auf der Höllentalbahn begonnen. In die⸗ ſem Jahre ſollen dann noch drei weitere, ſchon im Bau befindliche Lokomotiven und zwei Triebwagen geliefert werden. 5 In Baſel und Pforzheim wurde je eine Um⸗ richteranlage mit einer Hochſpannungsfreileitung von 18 und 64 Km. gebaut. a Mit Arbeiten in der eigentlichen Bahnunterhal⸗ tung, die teils von Unternehmern, teils von eige⸗ nen Arbeitern ausgeführt wurden, waren das ganze Jahr hindurch durchſchnittlich 3800 Arbeiter ve⸗ ſchäftigt. Außerdem war noch eine größere Zahl Arbeiter mit der Ausführung von Verbeſſerungen an den Signal⸗, Sicherungs⸗ und Fernmeldeanlagen beſchäftigt. bahndirektion Karlsruhe nicht nur durch die Aus⸗ führung der vorgenannten Bauarbeiten, ſondern auch durch Erneuerung ihres Fahrzeug⸗ parkes zur Arbeitsbeſchaffung beigetragen hat. So hat ſie im Laufe des Jahres 1935 mehrere dieſel⸗ elektriſche Eiltriebwagen beſchafft, oͤſie auf den Bahn⸗ ſtrecken Mannheim— Offenburg und Karlsruhe Heilbronn eingeſetzt wurden. Ferner wurden zwei elektriſche Oberleitungstriebwagen eingeſtellt, die auf den ſeit dem Jahre 1918 elektriſierten und aus⸗ Anfang darf noch erwähnt werden, daß die Reichs⸗ ſchließlich mit elektriſchen Lokomotiven betriebenen Strecken der Wieſen⸗ und Wehratalbahn verwendet werden. Auch der Schiffspark auf dem Bodeunſee wurde im Laufe des Jahres um ein weiteres Schiff, das Dieſelmotorſchiff„Baden“, ver⸗ mehrt. Der Bau eines weiteren Schiffes iſt in Auftrag gegeben. Die Reichsbahn war alſo auch im Jahr 1935 be⸗ ſtrebt, die Vorausſetzungen für eine möglichſt gute Bedienung des Perſonen⸗ und Güterverkehrs zu ſchaffen. Hand in Hand damit gingen weitere Ver⸗ beſſerungen im Perſonen⸗ und Güterzugsfahrplan, die mit den baulichen Maßnahmen dem Kunden⸗ dienſt der Reichsbahn dienen wollen. 5 J Schwetzingen, 3. Jan. Bei der Betriebs⸗Weih⸗ machtsfeier der Schwanenbrauerei Kleinſchmitt AG. konnte Betriebsführer Dr. Albert Kleinſchmitt den Monteur Peter Bleß und den Kraftfahrer Johannes Pfiſterer für 25jährige Betriebszugehb⸗ rigkeit beſonders auszeichnen. [Weinheim, 3. Jan. Der Böhler 2 feierte am 2. burtstao Rentner Martin Januar. ſeinen 71, Ge⸗ 8 8 7. Seite/ Nummer 3 Nachbargebiete Mit Waſſerfkiern und Waſſerfahrrab Lampertheimer Erfinder probt auf dem Altrhein 45 Lampertheim, 3. Januar. Kürzlich machte der hieſige Konſtrukteur Thierbach Verſuche mit Waſſerſchiern auf dem Altrhein, die gut ge⸗ langen. Jetzt führte er vor vielen Zuſchauern, eben⸗ falls auf dem Altrhein, ſein neukonſtruiertes Waſ⸗ ſer fahrrad vor. Der Erfinder ging dazu über, die vorher als Waſſerſchi benutzten zwei Blechkäſten in einem Abſtand von 1,20 Meter in einen Quer⸗ verband zu bringen. Auf dieſen iſt ein leicht ab⸗ nehmbares Fahrradgeſtell aufmontiert. Im Waſſer zwiſchen den beiden Blechkäſten läuft ein Schaufelrad von 30 Zentimeter Durchmeſſer und 40 Zentimeter Breite. Durch die Tretvorrichtung des Fahrgeſtells erfolgt der Antrieb. Der Erbauer erreichte bei einem vorſichtigen Verſuch eine Stundengeſchwindigkeit von 11,2 Kilometer. Er will jetzt eine Fahrt auf dem 8 Rhein nach Köln verſuchen, das er mit dem Waſſer⸗ rad in 20 Stunden erreichen will. 5 Gedͤenkſtein 1 für verunglückten Obertruppführer * Pirmaſens, 2. Jan. Auf der Staatsſtraße zwi⸗ ſchen Rinnthal und Wilgartswieſen iſt im Mai vori⸗ gen Jahres der SA⸗Obertruppführer Dayid Gau⸗ batz, einer der älteſten Pirmaſenſer Nationalſoziali⸗ ſten, bei einem Autounfall ums Leben ge⸗ kommen. Nunmehr iſt an der Unfallſtelle ein Ge⸗ denkſtein errichtet worden, der vorgeſtern mit einer kleinen Feier enthüllt wurde. Es handelt ſich um einen Findling, in welchem eine Meſſingplatte ein⸗ gelaſſen iſt, die die Verdienſte des Verunglückten als Wegbereiter und Mitkämpfer des Führers auf⸗ zeigt. Bei der Feier wurden von den Angehörigen des Dahingeſchiedenen, der Sa und den übrigen Glie⸗ derungen der Partei Kränze niedergelegt. 5 Viernheim, 3. Jan. Ernaunt wurde der Schulamtsanwärter Jakob Haas aus Viernheim zum Lehrer an einer Volksſchule im heſſiſchen Lan⸗ desdienſt unter Berufung in das Beamtenverhält⸗ nis.— In den Sälen„Zum Freiſchütz“ fand bei außerordentlich ſtarkem Beſuche die Jahresfeier der NS D A P, Ortsgruppe Viernheim, ſtatt. * Hirſchhorn, 3. Jan. Der ledige Arbeiter Va⸗ lentin Raule von hier verunglückte im Steinbruch. Durch das Tauwetter gaben die Ge⸗ ſteinsmaſſen, auf denen Raule arbeitete, nach und Raule ſtürzte in die Tiefe, wo er ſchwer verletzt lie⸗ gen blieb. Der ſofort herbeigerufene Arzt brachte ihn in die Wohnung, wo er Wirbelſäulenverletzung und innere Quetſchung feſtſtellte. Der Verunglückte wurde in die Klinik nach Heidelberg verbracht. * Karlsruhe, 3. Jan. In der Nacht zum 1. Ja⸗ max gegen.30 Uhr wurde von einem 14 Jahre alten Schüler vor dem Hauſe Kaiſerſtraße 99 ein Feuerwerkskörper(Kanonenſchlag) zur Ent⸗ zündung gebracht, wobei eine Schaufenſter⸗ ſcheibe im Werte von etwa 400 Mark zertrü m⸗ mert wurde. 5 eee eee 8 Blick auf Lampertheim Ein erfolgreiches Jahr— Lebhafte Bautätigkeit— Wünſche der Tabakpflanzer . Lampertheim, 3. Januar. Das abgelaufene Jahr war in Lampertheim recht erfolgreich, Seit mehr als 10 Jahren iſt es nicht mehr vorgekommen, daß in einem Jahre 40 Neubau⸗ ten leinſchließlich Siedlungen) errichtet wurden. Außerdem wurden viele Um⸗ und Anbauten, Reno⸗ vierungen und Erweiterungsbauten durchgeführt. Das Bauhandwerk war faſt das ganze Jahr über voll beſchäftigt und im gleichen Tempo gehts ins neue Jahr, denn zahlreiche Neu⸗ und Umbauten ſind bereits vorbereitet, um im Früh⸗ jahr in Angriff genommen zu werden. Der Bau der neuen Möbelfabrik iſt ſoweit gediehen, daß die Fer⸗ tigſtellung bis Mitte Februar erwartet werden kann. In unſerer nördlichen Gemeinde ſind bis jetzt etwa 40 Siedlerſtellen fertiggeſtellt und weitere 22 wer⸗ den bei Jahresbeginn in Bau genommen. Aber auch der Straßenbau machte gute Fortſchritte. Bahnhof⸗ und Kaiſerſtraße wurden ausgebaut, viele andere Straßen erhielten Randſteine und dadurch Banketts für Fußgänger. Die Kanalbauten wurden im Som⸗ mer abgeſchloſſen. Die Landwirtſchaft war weniger vom Glück begünſtigt. Unſere Hauptkulturen Spar⸗ gel⸗ und Tabakbau hatten unter ungünſtiger Witte⸗ rung zu leiden, ſo daß die Erträge ungenügend wa⸗ ren. Die Bevölkerungszifſfer entwickelte ſich ſehr gün⸗ ſtig. 137 Sterbefällen ſtanden nicht weniger als 347 Geburten gegenüber, was das dreifache der erſteren darſtellt. Eine ſichere Gewähr dafür, daß an ein Aus⸗ ſterben unſerer Gemeinde nicht zu denken iſt.— Die hieſige NS⸗Volkswohlfahrt iſt eine ſtändige Einrich⸗ tung geworden. Durch ſie werden hier laufend 890 Volksgenoſſen betreut.— Bisher hatten wir einen konfeſſtonell getrennten Friedhof. Aus raumtechni⸗ ſchen Gründen werden ab 1. November die Ange⸗ hörigen beider Konfeſſionen gemeinſam auf dem Friedhof beſtattet. Es beſteht überhaupt die Abſicht, oͤen bisherigen Friedhof zu ſchließen und einen neuen zu eröffnen, auf dem gleichzeitig eine Leichen⸗ halle als dringende Notwendigkeit erſtellt werden ſoll.— Auch in geſchäftlicher Beziehung hat Lam⸗ pertheim neuen Aufſchwung genommen. 25 Hier wurde der nach kurzem Leiden verſtorbene Lehrer i. R. Martin Breitwieſer zur letzten Ruhe geleitet. Ein außerordentlich großes Trauer⸗ gefolge gab Zeugnis von der Wertſchätzung, die ſich der bewährte Jugenderzieher erworben hatte. Im Darmſtädter Hof fand eine Verſamm⸗ lung der Tabakpflanzer ſtatt, zu der 313 Vertreter der Kreisbauernſchaft Heppenheim D. i Schmidt anweſend war. Nach kurzen Worten des Vorſitzenden Johann Seelinger erſtattete Rech⸗ ner Martin Schneibel den Kaſſenbericht, aus dem zu erſehen war, daß die finanzielle Lage der Fachſchaft ſich in guter Verfaſſung befindet. Im weiteren Verlauf der Verſammlung wurde ſei ns der Bauern angeregt, von jetzt ab den Tabakbau auf einem ſchwereren Boden zu tätigen, um einen beſſe⸗ ren Erfolg zu erzielen. Dr. Schmidt legte das d und Wider dieſer Umſtellung dar, trotzdem ſin hieſigen Tabakpflanzer der Anſicht, daß auf den(. ten Böden ein rentabler Tabakbau nicht mehr z zielen iſt, da der Lampertheimer Grundwaſſe⸗ mit 5, ſtellenweiſe ſogar 9 Meter Tiefe der Pflan, bei regenarmen Jahren die notwendige Feuchtigke nicht geben kann. Bei den ausgelegten Tabakprobe wurde ſolche angetroffen, die keineswegs marktfähig ſind. Das Streben der Fachſchaft geht dahin, nu Qualitätsware zu liefern, weshalb für die Zukun Pflanzern, die ihre Aufgabe nicht gewiſſenh füllen, das Anbaurecht entzogen werden ſoll. M hat die Abſicht, Qualitäts⸗Tabakbaugruppen zu bi den, um dem Lampertheimer Tabak die ihm g rende Stellung wieder zu verſchaffenn. N 5 5 5 5 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 3. Januar 1988 Südddeutſche Gauliga ſteuert dem Höhepunkt zu Im Licht der Olympia 1936— Mieiſterſchaftsanwärter ſchälen ſich heraus Ein Zweikampf Waldhof-Pforzheim?— Abſtiegsſorgen In die Jahreswende bricht ſtrahlend das Licht des olympiſchen Feuers, das in dieſem Jahr zum erſtenmal ſeit Wiedererweckung der großartigen Weltſpiele in Deutſch⸗ Iand entzündet wird. Ein großes Jahr ſteigt für die Rieſenorganiſation der deutſchen Letbesübungen herauf, und alles, was in deſſen Zeitſpanne auf dem geſamten Ge⸗ biet dieſer gewaltigen, einzig daſtehenden Zuſammenſaſſung vor ſich gehen wird, ſteht nicht im Schatten, ſondern im rieſigen Lichtkegel der kommenden völkiſchen Feſttage, die ihren Glanz nicht nur voraus-, ſondern auch nachleuchten laſſen werden, wenn das Feſtjahr ſeinem Ende ſich zu⸗ neigt. So iſt es ſelbſtverſtändlich, daß alles Geſchehen auf den Kampfplätzen im Freien wie in den geſchloſſenen Hallen im Blickfeld des großen Ereigniſſes ſteht und wir in Ehrfurcht und geweihter Spannung in dieſes neue Jahr eintreten. Im Banne dieſer denkwürdigen Jahreswende werden in allen Zweigen des Sports wie der Leibesübungen die letzten Vorbereitungen für dieſen Sommer getroffen. Man wird kaum fehlgehen in der Annahme, daß in allen Spar⸗ ten es als beſondere Aufgabe und Ehre empfunden wird, gerade in dieſem Großjahr des deutſchen Sports beſonders gut abzuſchneiden und ſo zur Bereitſchaft der geſamten Leibesübungen bei der kommenden Weltprobe ſein Beſtes beizutragen. Da ja zum erſtenmal wieder ſeit Amſterdam der Fuß babl in das olympiſche Programm aufgenommen wurde, wird gerade auch dieſer volkstümlichſte Sport einen neuen gewaltigen Auftrieb erhalten, der durch den immer mächtigeren Ausbau unſerer Fußballkampfſtätten für die großen Meiſterſchafts⸗ und Länderſpiele entſprechend ge⸗ ſtützt wird. Indeſſen geht das Jahresprogramm des D in den einzelnen Gauen ſeinen unentwegten Gang. Die Halbzeit iſt im Süden— mit Ausnahme des Gaues Baden— ſchon weſentlich überſchritten, ſo daß mit den nächſten Wochen ſich die Gruppen der Meiſteranwärter immer mehr ein⸗ engen und die Meiſter ſelbſt ſich immer deutlicher heraus⸗ ſchälen werden. Im Gau Bayern allerdings iſt das Bild der Spitze ſeit Monaten das gleich⸗ mäßigſte geblieben. Hier wird ſich nach wie vor der eigent⸗ liche Kampf zwiſchen Nürnberg, Fürth und Bayern Mün⸗ chen abſpielen, wobei man dem neuen Pokalmeiſter natür⸗ lich auf Grund ſeiner großen Geſamtleiſtung die Meiſter⸗ ſchaft auch im Gau wieder in Ausſicht ſtellen kann. Der Club“ iſt der einzige deutſche Verein, der ſeit einem halben Jahr überhaupt keine Niederlage erlitten hat und vor allen anderen dos Anſehen des Südens wieder in den Sattel hob. In Württemberg iſt die Lage immer noch durch die Einkeilung der Kickers und des Meiſters VfB zwiſchen SC Stuttgart und Sport⸗ freunde ungeklärt. Sc führt nur relativ klar, da er um ein Spiel voraus iſt, aber es bleibt die Frage, ob dieſem im heurigen Spieljahr beſonders ſchlagkräftigen Verein es vielleicht doch noch gelingt, die Führung bis zum Schluß zu behaupten, oder es mindeſtens auf einen Endkampf an⸗ kommen zu laſſen. In Schwaben ſteht daher die Klärung der Meiſterſchaft noch in weiter Sicht. Der Gau Südweſt ha mit dem bekannten Debakel des derzeitigen Meiſters Phönix Ludwigshafen die ſchärfſte Wende gegenüber dem Vorfahr erfahren. Die letztjährigen ſcharfen Mitbewerber, Pirmaſens und Worms, haben durch den ſchweren Rück⸗ ſchlag Ludwigshoafens Luft bekommen, ſie werden allerdings aber durch die im laufenden Jahr wieder ſtark anziehende Eintracht, und vor allem durch den Spitzenhalter Neun⸗ kirchen gedrückt und geſperrt, ſo daß die Entſcheidung zwi⸗ ſchen dieſen vier Vereinen zum Austzrag kemmen dürfte. Auch hier wird die Meiſterſchaftsklärung noch längere Zeit auf ſich warten haſſen, doch hat eine Vorſtebung bereits inſofern ſtattgefunden als die anfangs ſtarken Niederrader, wie auch der FS Frampfurt aus dem Bewerberkreis ſo ziemlich ausgeſchieden wurden. Mit ſtarker Spannung verfolgt man das Ringen des einzigen Ludwigshafener Vertreters gegen den Abſtieg, für das man wohl allgemein dem altverdienten Verein den Erfolg wünſcht. Der Gau Baden dürfte auf Grund ſeiner eigenartigen Terminentwick⸗ lung, die durch die ſtarke Teilnahme an den Pokal⸗ und DLändertreffen bedingt war, ſowie durch die ve pſchärfte Nachholung der Spiele, ſchlagartige Wandelung in der Tabelle, das ſtärkſte Intereſſe im Süden beanſpruchen, zumal die Formentwicklung des Exmeiſters Waldhof wie⸗ der einmal eine badiſche Mannſchaft in den Spitzenbereich des deutſchen Fußballs aufrücken ließ. Gerade aber im Intereſſe des Mannheimer Fußballs iſt es bedauerlich, daß der derzeitige Gaumeiſter auf dem anfänglich für ſicher gehaltenen Stand ſich nicht zu halben vermochte, denn es wäre doch zweifellos ein herrliches rheiniſches Schauſpiel geweſen, Meiſter und Exmeiſter im Kampf um die Behaup⸗ tung, beziehungsweiſe die Zurückeroberung der Meiſter⸗ ſchaft zu ſehen. Eine einzige Möglichkeit dieſen Zu⸗ ſtand erneut heraufzubeſchwören, läge nur in der Tat⸗ ſache des Sieges des Bf über Waldhof am kommenden Sonntag im Stadion. Und wenn auch matürbich bei der derzeitigen Lage kaum Hoffwung auf einen ſolchen Ueber⸗ raſchungsſchlag beſteht, ſo darf eben doch nicht vergeſſen werden, daß gerade die Begegnungen dieſer beiden alten Gegner und Meiſter immer das allerletzte aus den Mann⸗ ſchaften herausholen. Nüchtern betrachtet iſt zur Zeit die Lage allerdings im Gau ſo, daß Wol dchof und Pforzheim ſich auf den Punkt arbeiteten, der einen Zweikampf dieſer beiden Vereine um die Meiſterſchaſt in Ausſicht ſtellt. Eine ſtarke Leiſtung hat der Exmeiſter in der Tatſache geſchaffen, daß er Neckarau, Freiburg und in verſchärfter Weiſe den KV, der ſehr in Frage bam, diſtanzierte und ſo die Ge⸗ ſamtlage auf einen klaren Nenner brachte. Die einzigen Vereine, die noch durch eigene Kraft zur Meiſterſchaft kommen können ſind Waloͤhof und Pforzheim. Das be⸗ ſagt eigentlich alles. Wertvollen Dienſt leiſtet aber— ſo oder ſo— VfR, der den Pforzheimern eine ſchwerwie⸗ Lende Niederlage beibrachte. Eine Allgemeinlehre follten die Vereine aus der unbeſtreitbaren Taſſache ziehen, daß micht umſonſt die Vereine Dauererfolge erzielten, die bei möglichſt gleichbleibender Aufſtellung ihrer Mannſchaften Flieben. Schalke, Nürnberg, Waldhof, Pforzheim, befolgen dieſe Richtſchnur mit nur ganz geringer, und dann auch nutr notgedrungener Ausnahme. Dabei kann eine Mann⸗ ſchaft ruhig einmal verlieren. Der Musgleich ſtellt ſich um ſo ſicherer wieder ein. Der Abſtiegsfrage die jn in Baden ebenfalls in verſchärfſter Weiſe hervor⸗ tritt, wendet ſich kaum minderes Intereſſe zu. Der ehe⸗ malige Deutſchmeiſter Phönix Karlsruhe Hürfte kaum mehr zu retten ſein und ſelten hat ſich von ewem zum anderen Jahr ein ſolch ſcharfer Wechſel vollzogen, als in dieſem Falle, der 1995 die Karlsruher nur knapp das Ziel der Meiſterſchaft verfehlen ſah. Ueber dem Rhein in Lud⸗ wigshafen ſpielen ja andere Umſtände mit. Wer der Partner beim Gang in die untere Klaſſe ſein wird, läßt ſich ſchwer ſagen. Neckawau und Frebburg ſtreiften die Grenze und kamen wieder hoch. Brötzingen umd Viern⸗ heim ſtemmen ſich verzweifelt. Bü löſt Neckarau und Freiburg ab— ein Durcheinander, das nur eine ſtottliche Portion Sehergabe entwirren könnte. Laſſen wir all den Vereinen die Hoffnung, der Weg iſt immer noch weit, wenn auch ſehr gefährlich, denn ſſchließlich können doch nur Selbſtvertrauen, und trotz Rückſchläge, unerſchütterliche Kampfkvaft ſelbſt, darüber eniſcheiden. August Mühle. Olympiaklaſſe im Dauerlauf vorne Beginn der Schwarzwald-Schimeiſterſchaften Als exſter deutſcher Gau des Fachamtes Schilauf hat der Gau Schwarzwald ſeine Meiſterſchaften vom 2. bis 5. Jannar in Neuſtadt durchzuführen. Der frühe Termin war durch die kurze Zeitſpanne bedingt, die unſere in der Vorbereitung ſtehenden Schiläufer und Schiläuferinnen noch bis zum Beginn der Olympiſchen Winterſpiele anfangs Februar in Garmiſch⸗Partenkirchen haben, Die Schwarzwald⸗Meiſterſchaften nahmen am Donners⸗ tagvormittag mit dem 35 Km. ⸗Dauerl auf ihren An⸗ fang. Durch die Teilnahme von neun Mitgliedern der Olympia⸗Kernmannſchaft kam dieſem Dauerlauf auf ber Strecke Schauinsland. Feldberg Schauinsland eine er⸗ höhte Bedeutung zu. Die Strecke des Laufes war gegenüber früheren Jahren um 5 Km. verkürzt. Dieſe Länge war für die Vorbereitung unſerer Dauerläufer vom Fachamt Schi⸗ lauf vorgeſchrieben und wird ſich bei den bayriſchen Mei⸗ ſterſchaften auf 40 Km. und bei den deutſchen Titelkämpfen in Berchtesgaden auf 50 Km. ausdehnen. Von großem Glück war es, daß im Schwarzwald in den beiden letzten Wochen Schnee gefallen war, der eine Höhe von 1% Meter erreichte. Der an den Weihnachtsfeieriggen plötzlich eingetretene Wetterſturz konnte der Schneedecke nicht viel anhaben. Bis zum Beginn des Dauerlaufs hat⸗ ten zwar Föhn und Regen die Schneehöhe auf 50 Zenti⸗ meter verringert, doch konnten die Läufer ohne große Schwierigkeiten auf die Strecke geſchickt werden. Am Start Hatten ſich 33 Teilnehmer eingefunden, darunter Bogner, Mathias Wörndle, Ponn, Ricke, Freyſe, Lenſe, Leſch. Steckbacher und Marx von der Olympiaklaſſe. Fritz Geiſer als Angehöriger der Kernmannſchaft hatte inſolge einer Fußverletzung ſeine Meldung zurückgezogen. Die einzek⸗ nen Gaue waren natürlich auch vertreten. Der Gau Schwarzwald ſchickte die größte Bewerberzahl mit 15 an den Start. Bayriſche, ſchleſiſche und ſchwäbiſche Läufer ver⸗ vollſtändigten das Feld. In Abſtänden von je 30 Sekunden wurden um 11 Uhr vormittags die Teilnehmer auf die lange Strecke geſchickt. Wenn auch die Schneeverhältniſſe nicht die beſten waren— an Neufahr hatte es geregnet und am Donnerstagmorgen war das Thermometer wieder um einige Grade gefallen, ſo daß die Strecke zum Teil vereiſt war—, ſo kamen doch durchweg alle Läufer ans Ziel. Große Anforderungen wurden durch einen ſtarken Gegenwind und auf dem Rückweg vom Feldberg zum Schauinsland durch ſtarkes Schneetreiben an die Standfeſtigkeit der Be⸗ werber geſtellt. In beſter Verfaſſung zeigten ſich unſere Olympia⸗Kandidaten, die von Beginn des Laufes an ein geſchloſſenes Feld bildeten. Die beſte Zeit lief Mathias Wörnödle mit 31:01:58 Stunden heraus. Willl Bogner war zwar als Erſter geſtartet und erreichte auch als Erſter wieder das Ziel, ſeine Zeit gegen die von Wörndle war aber um ganze ſechs Minuten ſchlechter. Bemerkenswert iſt, daß Bogner zum erſtenmal einen Dauerlauf beſtritt und ihn mit einem zwei⸗ ten Platz in ſolch erleſenem Feld achtbar durchſtand. Auf den nächſten Plätzen endeten mit Marx, Steckbacher und Lenſe ebenfalls drei Olympia⸗Kandidaten. In der Alters⸗ klaſſe exreichte Guſtl Müller mit:13:23 Stunden die fünft⸗ Beſte Zeit des Tages. Beſter Schwarzwälder war Büch e (Saig) mit einer Zeit von:22:43 Stunden. Eugen Win⸗ — terhalter(Freiburg), der vorjährige Titelinhaber, ſtartete in der Altersklaſſe und belegte hier nur den vierten Platz. Die Ergebniſſe: Schwarzwald ⸗Schimeiſterſchaft, 35 Km. Dauerlauf: Mathias Wörndle(Olympia⸗Mannſchaft):01:58; 2. Willi Bogner(OM):07:58; 3. Erich Marx(SM :09:54; 4. Steckbacher(OM) :19:22 6. Helmuth Söhmiſch Freyſe(OM):20:05; 8. Joſef Ponn(OM):20:35; 9. Albert Ricke(OM):21:02 10., Robert Büche(Saig) 3222.48, 11. Sender[(Schleſien):26:40 12. Erhard Maier (SAW Stuttgart):20:35 13. Theo Leſch(OM) 31:32:05; 14. Helmuth Müller(Schleſien):40:59 15. Eruſt Brombacher (Freiburg):45:35; 15. Heinz Stützel(Bayriſch⸗Zell) :50:07; 17. Nicolai(Dachau⸗München:56:42 Std. Klaſſe 2: 1. Leo Rees⸗Freiburg⸗Schauinsland 3287746 Sl. 2. Emil Saier⸗Freiburg:43:30 Std.; 3. Schneider⸗ Tuttlingen:46:42 Std.; 4. Fritz Flamm⸗Freiburg:58:25 Std.; 5. Harro Berg⸗Freiburg 450030 Std. Altersklaſſe 1: 1. Guſtl Mül le r⸗Bayriſch⸗ Hell:13:23 Std.; 2. Haus Reinecke:20:20 Std.; 3. Oskar Faller⸗Frei⸗ burg:34:49 Std.; 4. Eugen Winterhalter⸗Freiburg:59:40 Stunden. Altersklaſſe 2: Alfred :08:18 Std. Altersklaſſe 3: 1. 09:59; 5. Karl Lenſe(OM) (Schleſien):19:45; 7. Paul Komſelmann ⸗Stuttgort Dr. Sta m m⸗Villingen:30:48 Std. / 2 7 2 Anterſchiedliche Fußballregel-Auslegung Nicht erſt der Fußballkampf England— Deutſchland hat uns die unterſchiedliche Auffaſſung, die die Engländer in der Auslegung der Fußballregeln gegenüber den„Kon⸗ tinentalen“ haben, gezeigt. Wir wiſſen, daß manche Regel⸗ frage im Mutterland des Fußballſportes anders ausgelegt wird als bei uns, obwohl wir anerkennen müſſen, daß ſich die Regelkommiſſion der F A alle Mühe gibt, die noch vorhandenen Unterſchiede auszugleichen. Wir ſahen die Engländer in ihrem Kampf gegen die deutſche Auswahl⸗ mannſchaft weder rempeln noch den Torwart angehen. Wir ſahen ſie in einer Zurückhaltung in bezug auf die Anwen⸗ dung der Körperkraft kämpfen, wie noch nie zuvor; wer herzhafte Rempler erleben wollte, wurde enttäuſcht. Die Deutſchen demonſtrierten erlaubten harten Fußball, die Engländer zeigten, wie man das Spiel überlegen geſtalten kann, ohne den Körper einzuſetzen, nur mit der Technik gewiſſermaßen. Rempeln und Sperren ohne Ball? Es iſt intereſſant, dieſe Zurückhaltung der Engländer beim Sperren und Rempeln zu einem Zeitpunkt zu be⸗ obachten, in dem gerade die Frage aktuell wird, ob das von uns auf dem Kontinent angewandte Sperren und Remveln überhaupt dem Sinn und Wortlaut der Spielregeln ent⸗ ſpricht. Man könnte faſt glauben, die Engländer wollten dieſe Frage auf einem andern Wege zur Entſcheidung brin⸗ gen, als bei einem Länderkampf. Einmal muß ja eine reſt⸗ loſe Klarſtellung erfolgen, weil es undenkbar iſt, daß ſo wichtige Fragen des Spielverkehrs verſchiedenartig aus⸗ gelegt werden können. Es geht alſo um die Frage does Rempelns und Sperrens ohne Ball. Wird die engliſche Auffaſſung Allgemeingut der kontinentalen Verbände, 5,., muß ſie die FIA für ihre 52 Landesverbände überneh⸗ men, dann iſt eine gewiſſe Umſtellung im Spielcharakter notwendig. Bedenken wir: Wie oft ſehen wir ſich den Fall abſpielen, daß ein verteidigender Spieler ſeinen Torwächter gegen einen Angriff durch einen Gegner ſchützt, indem er den anlaufenden Spieler einfach durch Sperren aufhält. Der Engländer kennt dieſe Art der Tordeckung nicht. Er rempelt und ſperrt nur in direkter Verbindung mit dem Ballbeſitz. Wir müſſen damit rechnen, daß dieſe Frage in den nächſten Monaten im Mittelpunkt der Erwägungen der berufenen Stellen für die Regelauslegung ſteht. Zweimalige Ballberührung beim Freiſtoß Bei einer anderen Regel tritt die unterſchiedliche Auf⸗ faſſung noch deutlicher zu Tage. Nehmen wir z. B. den Fall, daß ein Spieler beim Freiſtoß oder Abſtoß den Ball ein zweitesmal, und zwar mit der Hand berührt, nachdem dieſer eine Entfernung zurückgelegt hat, die ſeinem Um⸗ fang entſpricht, alſo als im Spiel befindlich gilt. Die kon⸗ tinentale Auffaſſung ſetzt hier einen indirekten Freiſtoß, indem ſie folgert: der Ball war bei dem zweiten Regel⸗ verſtoß, alſo dem Handſpiel, noch nicht im Spiel, alſo kann nur der erſte Verſtoß, die zweite Ballberührung, beſtraft werden. Hierin liegt eine gewiſſe Logik. Aber auch die Engländer berufen ſich auf die Logik, wenn ſie folgern, das Handſpiel ſei der härtere Verſtoß gegen die Regeln und darum müſſe er beſtraft werden. Es muß nach dieſer Auf⸗ faſſung alſo einen Strafſtoß(Elfmeter) geben, wenn die zweite Berührung des Balles durch den gleichen Spieler mit der Hand erfolgt. Auch dieſe Frage wird ſicher in kür⸗ zeſter Zeit klargeſtellt werden und damit ein weiterer Regelangleich erfolgen. 5 8 Die gleiche Auffaſſung iſt übrigens für einen Regel⸗ verſtoß in Verbindung mit dem Schiedsrichterball feſtſtell⸗ bar. Der Schiedsrichter läßt den Ball bei einem ſtrittigen Spielvorgang auf die Erde fallen; vorher aber berührt ihn ein Spieler mit der Hand. Die Regel ſchreibt einen Frei⸗ ſtoß indirekt vor, während die Engländer einen direkten Freiſtoß oder einen Strafſtoß für notwendig halten, wenn die verteidigende Mannſchaft im eigenen Strafraum der ſchuldige Teil iſt. Dieſe Auslegung iſt zumindeſt logiſcher als die kontinentale, da ja der Ball eigentlich überhaupt noch nicht im Spiel war, als ihn ein Spieler berührte. Die Frage müßte alſo heißen: Wiederholung des Schieds⸗ richterballes ooͤer direkter Freiſtoß? Der Torwart beim Elfmeter weitere unterſchiedliche Regelaufſaſſung ſei Es heißt in der Regel, daß der Torwächter bei der Ausführung eines Strafſtoßes(Elfmeters) auf der Linie ſtehen muß. Die Engländer legen dieſe Beſtimmung wörtlich aus, während eine ganze Reihe von kontinentalen Ländern dem Torwächter das Bewegen auf der Torlinie geſtattet. Sie gehen davon aus, daß mit dem Begriff „Stehen“ der Aufenthalt auf der Torlinie gemeint iſt, weil ein Stillſtehen die Ballabwehr faſt unmöglich macht Auch hier muß eine Uebereinſtimmung herbeigeführt werden. Abſeits im Tor? Verweiſen wir zum Schluß noch auf die Tatſache, daß auch für die Abſeitsſtellung eine unterſchiedliche Auffaſſung beſteht. Zwar handelt es ſich hier nur um ſolche Fälle, in denen ein Spieler aus dem Spielfeld oder ins Tornetz läuft, um einer Abſeitsſtellung zu entgehen. Die Englän⸗ der ſagen konſequent: ein Spieler, der außerhalb des Spiel⸗ feldes iſt, kann nicht abſeits ſein. Wir ſagen dagegen, daß es auf das Verhalten dieſes Spielers ankommt. Verhält er ſich im Tornetz oder neben dem Tor ruhig, ſo liegt kein Anlaß zum Eingriff des Schiedsrichters vor. Aber ſchon wenn der Spieler durch einen Zuruf eingreift, ſtört er das Spiel, und es iſt auf Abſeits zu erkennen. Der Engländer widerlegt dieſe Auffaſſung, indem er darauf verweiſt, daß jeder Freiſtoß am Ort des Vergehens auszuführen iſt. „Wo iſt alſo ein Freiſtoß auszuführen, wenn ein Spieler außerhalb des Spielfeldes abſeits ſtehen kann?“ fragt er. „Etwa außerhalb des Spielfeldes?“ Wir helfen uns in ſolchen Fällen, indem wir den Freiſtoß auf der Torlinie ausführen laſſen, ſind uns aber darüber einig, daß dieſe Zwangslöſung nicht bleiben kann. Alſo wird wohl die engliſche Auffaſſung auch hier eines Tages von uns über⸗ nommen werden. Bei dem ausgedehnten internationalen Spielverkehr ſind einheitliche Regeln von großer Wichtigkeit. Aber nicht nur im Regeltext, ſondern auch in der Auslegung und in der Auffaſſung des Spielgedankens muß Uebereinſtimmung herrſchen, um den Spielverkehr reibungslos zu geſtalten. Auf eine nerwieſen. Dahin werden wir ſicher in Kürze kommen, weil allſoits die Notwendigkeit hierzu erkannt iſt Kleine Sport-Nachrichten Der„Große Preis von Südafrika“, ein Automobil⸗Vor⸗ gaberennen über 347,5 Km., wurde auf der 19,8 Km. langen Runoͤſtrecke bei Eaſt⸗London ausgetragen und von dem in Johannisburg anſäſſigen Italiener Maſſazurgtti auf einem 3,8⸗Liter⸗Bugatti⸗Wagen gewonnen. Zweiter wurde der Franzoſe Wimille auf Bugatti, der mit 164,7 Stoͤkm. die ſchnellſte Runde fuhr und ſeine Vorgabe bis auf drei Minuten aufholte. Die Auglo⸗Inder ſpielten am Donnerstag in Dresden gegen die Hockeyelf des ASV Dresden und mußten ſich krotz beſſerer Leiſtungen mit einem Unentſchieden, 111, begnügen. Japans Eisſport⸗Mannſchaft wird ſchon in dieſen Tagen in Europa erwartet. Die Isköpfige Eishockey⸗Mannſchaft wird am 14. und 15. Januar in Lemberg die erſten Uebungsſpiele austragen. Die füngſte Olympia⸗Teiluehmerin Hürfte die 11jährige japaniſche Eiskunſtläuferin Netſuko Inada ſein. Ihr wird großes Können nachgerühmt, wos verſtändlich iſt, wenn man weiß, daß die in Japan verheiratete Wienerin Fritzi Burger ihre Lehrmeiſterin iſt. 5 Franzöſiſche Rugbyſpieler, und zwar die ſtarke Mann⸗ ſchaft von Stade Francais Paris, werden an den Oſter⸗ tagen vorausſichtlich in Süddeutſchland ſpielen. Heidelber⸗ ger Ra und SC Frankfurt 1880 wollen gegen die Fran⸗ zoſen antreten. Stuttgarter Amateurboxer, die ſtarke Staffel des Vik Germania Stuttgart, haben eine Frankreichreiſe ongetre⸗ ten. Die Schwaben tragen ihre erſten Kämpfe in Béziers (Südfrankreich) aus. Eine Radferufahrt Berlin— Paris nach dem Muſter von Berlin— Warſchau iſt für dieſen Sommer geplant. Sie ſoll in ſechs Etoppen in der Zeit vom 18. bis 23. Auguſt ausgefahren und von Amateuren beſtritten werden. Die beſtlen Boxer der Welt Die fährlich herausgegebene Box⸗Nangliſte der führen⸗ den amerikoniſchen Box⸗Zeitung„Ring Magazine“ ſetzt diesmal merkwürdigerweiſe nicht den offiziellen Weltmeiſter Probe auf der Olympia⸗Bobbahn 8 Die Dreß brücke em Bordergruud) an der Olyntpia⸗ Bobbahn in Garmiſch⸗Partenkirchen wird ausprobiert. 2 (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale,.) Braddock an die Spitze der Schwergewichtsboxer, ſondern den Beſieger Carneras, Max Baers und Paplinos: den Negerboxer Jve Louis. Erſt au zweiter Stelle folgt Braddock, an dritter Max Schmeling, der damit vor Carnera rangiert. An der Spitze der Halbſchwergewichte marſchiert der Kalifornier J. H. Lewis vor Exweltmei⸗ ſter Maxie Roſenbloom, während die Mittelgewichtler von Marcel Thil und Freddy Steele, die Weltergewichtler von Barney Roß und dem Holländer van Kleveren, die Leichtgewichtler von Toni Canzoneri und Lou Ambers, die Federgewichtler von Freddie Mir her und dem Fran⸗ zoſen Maurice Holtzer, die Banmtamgewichtler von Balca⸗ zar Sangchilli und Sixto Escobar und die Fliegen⸗ gewichtler ſchließlich von Banny Lynch und Small Mon⸗ tana angeführt werden. Kreisklaſſe Mannheim ſtartet zur 1. Runde um den Vereinspokal Der erſte Sonntag des neuen Jahres wird wie im ganzen Gau Baden, ſo insbeſondere auch im Kreis Mann⸗ heim im Zeichen der 1. Runde um den Vereinspokal ſtehen. Den kleinſten aller Kleinen iſt es vorbehalten, den großen Wettbewerb zu eröffnen, der ſpäter ouch von der Bezirks⸗ klaſſe und im letzten Teil von der Gauklaſſe übernommen wird. Allerorts kann man zu Beginn die erſten Paarun⸗ gen nicht ausloſen, weil es da gilt, eine Menge örtlicher Rückſichten zu üben. So natürlich auch im Kreis Mann⸗ heim, wo man feglichen Reibungen mit dem übrigen Sportprogramm des Sonntags recht geſchickt aus dem Wege ging. Mit Rückſicht auf den fußballeriſchen Großkampf im Sta⸗ dion, Bft— Waldhof, hata man die erſte Runde um den Vereinspokal vollkommen außerhalb des Stadtbereichs ge⸗ legt. Darüber hinaus ſind die Paarungen: Schriesheim— Leuterhauſen Sulzbach— TV Viernheim Lützelſachſen— Poſt Mannheim Hemsbach— Kurpfalz Neckarau Fortuna Edingen— 07 Mannheim Viktorig Neckarhauſen— F Brühl Wallſtabt— Garxtenſtadt Jahn Weinheim— Spel Neckarſtadt Altrip ſpielßrei, ſo getroffen, daß meiſt die Manuſchaften der Kreisklaſſe 2 Platzbeſitzer ſind, wenn auch gerade das Feld der Zweit⸗ klaſſigen nicht ſo ſtark gemeldet hat. Außer dem S Stadt Mannheim und dem TV Sandhofen vermißt man unter den Bewerbern die Bergſtraßengruppe Laudenbach, Alten⸗ bach und Unterflockenbach. Aber nicht nur bei der Kreis⸗ klaſſe 2 gab es Fehlanzeigen, auch die erſte Garnitur er⸗ teilte drei Abſagen. Aus Gruppe Weſt vermißt man den TV 1846 und weiter den TV Rohrhof, der, wie erinner⸗ lich ſein dürfte, ſich im letzten Jahre ſo glänzend in dieſen Pokalwettbewerb einführte. Die Rohrhofer ſtanden damals drei Runden durch, um erſt dann nach einem wenig glück⸗ lichen Spiel auszuſcheiden. Schade dafür, daß die Rohr⸗ hofer ihre Ausſichten diesmol nicht wahren. Aus Gruppe Oſt fehlt die Meldung des F Ladenburg. Möchte man für die einzelnen Spiele eine Vorausſage geben, ſo könnte man geneigt ſein, den Vertretern der Kreisklaſſe 1 die beſſeren Ausſichten einzuräumen. Aber in Pokalkämpfen kommt es gar oft anders, als man denkt und da die Stadtvereine zum größten Teil auf unbekann⸗ ten und zugleich ungewohnten Plätzen erſcheinen, ſo dürf⸗ ten die einzelnen Kämpfe zu einem beſtimmten Teil offen ſein. Mit Recht darf mon geſpannt ſein, wie ſich die in ihren Verbandsſpielen ſo tapfer haltenden Mannſchaften wie Kurpfalz Neckarau, 07 Mannheim, Fortuna Edingen, Fc Hemsbach und Schriesheim ſchlagen werden. Eins iſt den Spielern zu wünſchen, und zwar, daß die einzelnen Begegnungen fair ſein mögen, ſo doß ſie nicht zuletzt aus⸗ nahmslos auch dem Werbegedanken, der ia gerade für ſolche Spiele maßgebend iſt, Rechnung tragen. Srbr e. inn Spieler n kür⸗ eiterer Regel⸗ eſtſtell⸗ ittigen rt ihn Frei⸗ irekten wenn m der giſcher rhaupt rührte. chieds⸗ ng ſei ter bei uf der tmung ntalen rlinie zegriff „ weil Auch erden. e, daß aſſung lle, in ornetz tglän⸗ Spiel⸗ t, Saß erhält t kein ſchon r das änder daß it pfeler 5 us in rlinie dieſe die über⸗ rkehr nicht td in nung ten. ſeits dern den folgt hamit vichte tmei⸗ von htler die bers, ran⸗ alca⸗ gen⸗ bon⸗ ö ur N im ann⸗ hen. oßen rks⸗ men run⸗ icher aun⸗ igen ege Sta⸗ den ge⸗ Freitag, 3. Januar 1936 Ein Jahr des Aufbaues bei der AEG Vergrößerfer Umsaß, vergrößeries Auslandsgeschäff Wie alljährlich hat auch diesmal die Ae die For⸗ ſchungs⸗ und Entwicklungstätigkeit des vergangenen Jah⸗ res, die erzielten Fortſchritte und beſonders intereſſante erſtellte Anlagen in einem umfangreichen Leitartikel des Januarheftes der AEG⸗Mitteilungen zuſammengefaßt. Die Elektrizität, ſo heißt es in dem Bericht, erobert ſtändig neue Anwendungsgebiete und erweitert die alten; dieſe Entwicklung ſowie das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der egierung brachten der Ach eine bedeutende Anf⸗ tragsſteigerung. Ergänzend erfahren wir dazu, daß der Umſatz im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr weiter geſtiegen iſt, er wird ſicher⸗ lich 250 Mill./(1933/34: 234 Mill.) überſteigen. Die Gefolgſchaft hat von rund 37 000 Köpfen am 1. Oktober 1984 um etwa 5000 auf rund 42000 Köpfe am 1. Oktober 1935 zugenommen. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß ſich dieſe Zahlen auf die unmittelbaren AEG ⸗Betriebe und nicht auf die Konzernwerke beziehen. Zum erſten Mal ſeit mehre⸗ ren Jahren konnte auch das Auslandsgeſchäft wieder ver⸗ größert werden. Der Auftragseingang war und iſt anhal⸗ tend gut. Im einzelnen ergaben ſich nach den Ausführungen im Techniſchen Jahresbericht 1935 im ganzen Arbeitsbereich der Ach neue Anwendungsmöglichkeiten; für die chemiſche Induſtrie wurden beiſpielsweiſe mehrere Großanlagen mit gittergeſteuerten Gleichrichtern geliefert. Im Verkehrsweſen war die Erhöhung der Fahrgeſchwindigkeit für die techniſche Entwicklung nach wie vor beſtimmend. Elektriſche Lokamo⸗ tiven und Triebwagen, elektriſche Ausrüſtungen für Die⸗ ſelwagen und Fahrleitungen für Geſchwindigkeiten von 160 kmyh wurden neu geſchaffen und im Betrieb mit beſtem Erfolg erprobt; auch bei Straßenbahnen wurden höhere Beſchleunigungen und Bremskräfte durch geeignete Einrich⸗ tungen erzielt. Der elektriſche Ausbau der Bahnlinie Nürnberg— Halle— Leipzig iſt begonnen; er wird in den nächſten vier Jahren durchgeführt werden. Zur För⸗ derung von Handwerk und Gewerbe ſchuf die Acc ge⸗ eignete Maſchinen, Werkzeuge und Hilfsein richtungen. Die Steigerung des Stromabſatzes, die 1933/4 einſetzte, brachte auf dem Gebiete des öffentlichen Kraftwerksausbaues und der Induſtrie⸗Kraftwerke eine weitere Belebung; verſchie⸗ dene Werke ließen Erweiterungbauten durchführen. Ent⸗ ſcheidende Fortſchritte in der Technik der Stromerzeugung wurden dadurch erzielt, daß der Höchſtdampföruck in ver⸗ ſtärktem Maße angewendet wurde; damit wurde die Kupp⸗ lung der Kraft⸗ und Wärmewirtſchaft in vollkommener Weiſe möglich. Dieſe Geſamtentwicklung wirkte ſich dahin aus, daß die Ac vor allem im Inland, jedoch in bemer⸗ kenswertem Umfange auch im Ausland, bedeutende Auf⸗ träge erhielt. So wurden u. a. mehr als 60 Höchſtdͤruck⸗ turbinen(50.. 120 atü) mit einer Geſamtleiſtung von über 100 000 kW in Bau und Betrieb genommen. Ferner wurden im Berichtsjahr außer mehreren Hunderten von Kleinſtturbinen etwa 170 Turbinen mit einer Geſamtlei⸗ ſtung von über 600 000 kW in Auftrag genommen, darunter etwa 20 Turbinen für mehr als 10 000 kW Einzelleiſtung; etwa ein Drittel dieſer Maſchinen mit einer Geſamtlei⸗ ſtung von rund 150 000 kW iſt für das Ausland beſtimmt. Harpen übernimmi Moni-Cenis In einer Aufſichtsratsſitzung der Harpener Bergbau Ad. wurde der Kauf der bisher im Beſitz der Eiſenwerk⸗ Geſellſchaft Maximilianshütte befindlichen Kuxe der Ge⸗ werkſchaft Mont⸗Cenis genehmigt. Die Bezahlung erfolgt durch Kokslieferungen von Harpen an die Maxhütte, die ſich auf mehrere Jahre erſtrecken. Die Harpener Bergbau AG., deren Aktienmehrheit im Boſitz der Maxhütte iſt, hat bereits ſeit längerer Zeit mit der Steinkohlenzeche Mont⸗Cenis im Rahmen des Rhei⸗ niſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats einen Verkaufsverein geſchloſſen. Der Erwerb der Kuxenmehrheit von Mont⸗ durch Harpen bedeutet daher den Abſchluß verſchie⸗ dener Maßnahmen, die eine beſſere Ausnutzung der großen und neuzeitlichen Anlage von Harpen zum Ziele hatten. Da der Koksbedarf der Maxhütte größer als die Produk⸗ tion von Mont⸗Cenis iſt, fällt Harpen zunächſt dieſer Mehrbedarf, der bisher von der Maxhütte im freien Zukauf gedeckt wurde, zu. Darüber hinaus wird ein Teil der bis⸗ herigen Koksproduktion von Mont⸗Cenis auf die Harpener Kokereien übertragen und damit eine beſſere Ausnutzung der dort vorhandenen modernen Einrichtungen erzielt. Gleichgeitig wird eine gewiſſe Einſchränkung der Stein⸗ kohlenförderung von Mont⸗Cenis erfolgen unter Ueber⸗ nahme dieſes Förderanteils auf die Harpener Zechen. Die hierdurch bei Mont⸗Cenis frei werdenden Arbeitskräfte finden auf den benachbarten Schachtanlagen der Harpener Geſellſchaft Beſchäftigung. Einräumung des Werksſelbſtverbrauchs für Harpen⸗Mont⸗Cenis Eine am 2. Januar abgehaltene Mitgliederverſamm⸗ lung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen⸗Syndikats befaßte ſich mit einem Antrag der Harpener Bergbau., nach dem auf Grund eines Erwerbes von mindeſtens 81 v. H. der Kuxe der Gewerkſchaft Mont⸗Cenis die Angliederung dieſer Zeche gemäߧ 7 des Syndikats⸗Vertrages an die Harpener Bergbau Ac. erfolgen ſoll. Der Antrag wurde genehmigt. Die Beteiligungsziffern beider Geſellſchaften gelten demnach als eine Einheit, wobei zu bemerken iſt, daß ſich die Verbrauchsbeteiligung von Mont⸗Cenis ab 1. April d. J. von 270 000 To. um 122 600 To. auf 392 600 Tonnen erhöht. Auf Grund des Beſitzes von 51 v. H. des Kapitals von Harpen in Händen der Maximilianshütte iſt Harpen⸗Mont⸗Cenis berechtigt, die Maximilianshütte im Werksſelbſtverbrauch zu beliefern. Waldhof Holzhandels-Gesellschaff Mannheim Stammkapital iſt gemäß dem Geſellſchafterbeſchluß Dezember 1935 um 2,5 Mill /, erhöht, es beträgt jetzt 3 Mill. /, Die Zellſtoſſabrik Waldhof in Mannheim⸗ Wabdchof übernimmt den aus Anlaß der Kapitalerhöhung entſtandenen neuen Stammanteil und leiſtet die Einzah⸗ lung hierauf durch Einbringung ihrer Forderung aus 25 1 der Geſellſchaft im Betrage von lb.. .8 2, M Verlängerung des norddeuischen Zemeniverbandes Wie beſtätigt wird, haben die Verhandlungen über die Erneuerung des norddeutſchen Zementverbandes am 30. Dezember zu dem Ergebnis geführt, daß der Verband um zwei Jahre verlängert werden ſoll, entgegen der bisher üblichen Erneuerung um ein Jahr. Gewiſſe Schwierigkei⸗ ten, die in der Quotenforderung des Rüdersdorfer Werkes begründet waren, konnten durch Zugeſtändniſſe an dieſes beſeitigt werden.. Da zwei Werke, die bis zuletzt Geſellſchafter des Ver⸗ bandes waren, bei der entſcheidenden Beſchlußfaſſung nicht vertreten waren, ift das endgültige Wirkſamwerden der Verhandserneuerung von der Zuſtimmung dieſer beiden Werbe abhängig, die bis zum 10. Januar zu erfolgen hat und bl erwartet werden darf. Im übrigen iſt die Eini⸗ gu ng allgemeinen auf der Grundlage der bisherigen eſtimmungen erfolgt. m ftbrigen iſt die Einigung im allgemeinen auf der Grundlage der bisherigen Verbandsbeſtimmungen erfolgt. * Steigender Zementabſatz in Oeſterreich Wie verlautet, hat ſich der Zementabſatz in Oeſterreich in dem zu Ende gehenden Jahr gegenüber dem Vorjahr von 30 000 auf rund 35 000 Waggons erhöht. Allerdings konn⸗ ten die Zementfabriken noch immer nur einen Teil der Leiſtungsfähigkeit ihrer hochentwickelten Anlagen aus⸗ Uutzen, da die Verwendung von Zement für Straßenbauten viel zu wünſchen übrig ließ. Vom Geſamtabſatz entfielen rund 35 v. H. auf Aufträge der öffentlichen Hand, der Reſt auf Beſtellungen der Privatwirtſchaft. IANDELS- WIRTSCHAFT-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 3 Waren und Märkie Mannheimer Geireidegroßmarki Weizen 760% Gerste Weizenkleſe 14 10,30 WI 20,40 Braugerſte 225/245] mit Sack 15 10.35 Wl5 20,50 18 240/20 460 10.40 WI6[.50 utter gerſte 17 10,45 WI) 0,0 59,60 67 18.70 10 10.60 WIe 2.— 6 8 17.— 20 10.70 W200 24.20 G 9 17.20 Roggenkleie 14 10.10 Ausgleich.—.40 G11 17,50 mit Sack 10.40 Roggen 71/½3 Ausgleich-— 40. 19 10,50 RIA] 16,80 Hater Hl 16.10 Wzfuttermeh! 13.50 R= 16,90 48/9 514 1060 Weiznachmehl 17.— N18 17.0 517 16 90 Rogfuttermeh! 13.50 Rid 17,50 Ausgleich., Gerſtfutterm 27— Ausgleich-E] 40 Induſtriehafer 200/210 Ausgleich. Raps ab Station 32.— Trockenſchnitzel, Förpr..52 Mais m. Sac 2 Rohmelaſſe.00 Sonstige Eutterartikel Steffenſchnitzei 10 ohne Waſſeranſchluß +—.20 Zuckerſchnitztltl 10,72 Erdnußkuchen, prompt. 16.90 Ausgleich.—.35 Soyaſchrot, prompt. 25,70 Rauhfutter Rapskuchen inl. 13,70 Wieſenheu loſes, neues 6,757.25 Rapskuchen ausl. 14.20 Rotkleeheen 7..50 Palmkuchen 13.40 Luzernkleeheen 775/825 Kokoskuchen. 14740 Preßſtroh, Rogg., Weizen 4,—/4.25 Seſamkuchen 15.10 Hafer, Gerſte....—/4,25 Lein kuchen 70 Geb. Stroh, Rogg., Weizen 3,50/4,.— Ausgleich.— 40 Hafer, Gerſte.50/4.— Mannheimer Niehlnoflerungen Pfalz⸗ Saar 3 30 Weizenmehl 14 28,40 J Pfalz⸗Saar 19] 28.75 Type 815 1 2,20 Type 790 15 28.40 20 28 75 Baden 15 2300 Baden 18 28.40 Roggenmehl 14 22.70 18 2885 171 28.40 Type 997 15 22.80 19 22.10 19 28,75 Baden 18 28,5 Pfalz⸗Saar 18 23.80 20 28, 75 19 23,60 91 24.— Rotterdamer Getreidekurſe vom 2. Jau.(Eig. Dr.) Jan. 54,25, März 55,50) Mai 56 Juli 57. Ne Liverpooler Baumwollkurſe vom 2. Jan.(Gig. Dr.) Amerikan. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Jan.(36) 6207 Febr. 620; März 620; April 617; Mai 615, Juni 612; Juli 609; Auguſt 601; Sept. 594; Okt. 588; Nov. 584; Dez. 584; Jan.(37) 583; März 582; Mai 580; Juli 578; Okt. 571; Jan.(38) 586; Tendenz ruhig. * Leinöl⸗Notierungen vom 2. Jan.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Jan. 11/16; Leinſoat Klk, per Jan. ⸗ Febr. 1976; Leinſaatöl loko 28,6; Jan. 27,77 Jau.⸗April 28,3; Baumwollöl ägypt. 25,65; Baumwoll⸗St. ägypt. per .ã dddd///ã ͤ vd ã ⁊èͤĩVddddddddddͤͤã ¶ͥã ã¶ã¶ãdydydßͥ0ꝗ ũũũ d * Die deutſchen gewerblichen Genoſſenſchaften an der Jahreswende. Vom Deutſchen Genoſſenſchaftsverband e. V. Berlin, wird uns geſchrieben: Das verfloſſene Wirtſchafts⸗ jahr 1935 hat den 3 300 im Deutſchen Genoſſenſchaftsver⸗ band vereinten gewerblichen Genoſſenſchaften erneut die Möglichkeit einer aktiven Unterſtützung der mittelſtändigen Wirtſchaft gegeben. Für die Kreditgenoſſenſchaften läßt ſich am Ende des Wirtſchaftsjahres 1935 feſtſtellen, daß ihre geſamten Betriebsmittel die 2⸗Milliardengrenze überſchrit⸗ ten haben. Wie in einer vom Deutſchen Genoſſenſchafts⸗ verband herausgegebenen Schrift„Baufinanzierung und Baukredit“ näher dargelegt iſt, ſoll die gewerbliche Genoſ⸗ ſenſchaftsorganiſation in größerem Umfange als bisher in die großen Aufgaben des Wohnungs⸗ und Siedlungsbaues und ſeiner Finanzierung eingeſchaltet werden. Bei den Wareneinkaufsgenoſſenſchaften zeigen die vorliegenden Monatsziffern, daß die Umſätze der Einkaufsgenoſſenſchaf⸗ ten auch im Jahre 1935 weiter zugenommen haben— faßt man die Umſätze für die erſten neun Monate des Jahres 1935 zuſammen und ſtellt dieſe den entſprechenden Umſätzen des Vorfahres gegenüber, ſo haben ſich die Umſätze bei⸗ ſpielsweiſe erhöht bei den Einkaufsgenoſſenſchaften der Gaſtwirte um 24 v.., der Uhrmacher um 23 v.., der metallverarbeitenden Gewerbe um 16 v.., der Fleiſcher und Drogiſten um je 11 v.., der Bäcker um 4 v.., der Schuhmacher und Kolonialwarenhändler um—39 v..: nur bei einigen Gruppen blieben die Umſätze aus kon⸗ junkturbedingten Gründen heraus zurück, z. B. bei den Schneidergenoſſenſchaften, wo ſich in 1935 der Umſatzrück⸗ gang als Auswirkung der vorangegangenen Voreindeckun⸗ gen bemerkbar machte. Alles in allem dürfte man nicht zu weit gehen, wenn man die genoſſenſchaftlichen Umſätze im Einkaufsgeſchäft auf über 1,5 Milliarden/ in 1935 an⸗ nimmt gegen 1,3 Milliarden im Vorfahr. * Einjährige Verlängerung der Stahldrahtpereinigung. Die Stahldrahtvereinigung in Hagen, die die Herſteller von Seildraht und Federdrähten umfaßt, iſt um ein Jahr bis zum 31. Dezember 1936 verlängert werden. Die weni⸗ gen Firmen, die dem Verband nicht freiwillig beitreten wollten, wurden zwangsweiſe beigeſchloſſen. Die bisher gleichfalls zur Stahldrahtvereinigung gehörenden Erzeuger hochwertiger Federdrähte haben ſich auf freiwilliger Grund⸗ lage zu einem beſonderen Verband zuſammengeſchlofſen, der ebenfalls bis Ende 1936 befriſtet iſt und dem alle in Frage kommenden Werke angehören. * Grauguß⸗Werke. Der Reichswirtſchaftsminiſter hot die Grauguß herſtellenden Werke dem Verein Deutſcher Eiſen⸗ gießereien augeſchloſſen. Die überwiegende Mehrzahl der Eiſengießereien iſt bereit, ſich den Beſtimmungen des Ver⸗ eines freiwillig zu unterwerfen. * Die Stahl vereinigung in Hagen iſt um ein Jahr bis zum 31. Dezember 1936 verlängert worden. * Preiſe für Schuhe, Häute und Leder ſeit 1933 nicht nennenswert verändert. Von den wichtigeren Gegenſtän⸗ den des täglichen Bedarfs hat ſich das Schuhwerk in den letzten Jahren im Preis nicht nennenswert verändert. Wie im Rahmen des Berichtes über die Großhandelspreiſe in der erſten Dezemberhälfte des Jahres 1935 in„Wirtſchaft und Statiſtik“ gezeigt wird, haben die Preiſe für Schuhe im Einzelhandel noch etwa den gleichen Stand wie im Durchſchnitt des Jahres 1933. Im Großhandel haben ſie ſich in Auswirkung der etwas geſtiegenen Preiſe für Häute und Leder leicht erhöht. Im allgemeinen treten die Preis⸗ ſchwankungen der Häute und Felle abgeſchwächt auch bei Leder und ſchließlich bei den Preiſen für Schuhe auf. Doch ſind die Einflüſſe der Rohſtoffpreiſe auf die Preisgeſtaltung des Endprodukts um ſo geringer, je weiter der Verarbei⸗ tungs⸗ und Abſatzvorgang fortſchreitet. * Die Normung der Schuhkartons Die Fachgruppe Schuheinzelhandel wird ſich in einer für Anfang Januar nach Oberhof(Thüringen) einberufenen Beiratsſitzung er⸗ neut mit der Frage der Normung und Beſchriftung der Schuhkartons beſchäftigen. Es iſt eine alte Forderung der Schuhhändler, die Lagerhaltung durch die Schaffung von Schuhkartons gleicher Größe und gleichen Ausſehens zu vereinfachen und durch gleichartige Etikettierung einen beſſeren Ueberblick über die Beſtände zu erhalten. Die Stellungnahme der Schuhfabrikanten zu der Normung iſt nicht einheitlich. Zwar würde die Verpackungsarbeit ver⸗ einfacht und der Verſand erleichtert werden; auf der an⸗ deren Seite müßte der Schuhfabrikant jedoch auf die Etikett⸗ Reklame in der jetzigen Form verzichten. Die Durchfüh⸗ rung der Normung, für die ſich der Schuhhandel einſetzt, iſt daher von der Zuſtimmung der Schuhinduſtrie abhängig. Von beſonderer Bedeutung iſt die Entſcheidung in dieſer Frage natürlich für die Kartonnagen⸗Herſteller. * Saudt⸗Raab Ac, Pirmaſens. Dieſe Schuhmaſchinen⸗ und Werkzeugfabrik(450 000% Ack) beſchließt das Geſchäfts⸗ jahr 1934 mit einem Bruttogewinn von 565 429(566 879) 1 und nach Abzug von 514011(514154)/ Unkoſten ſawie 50 285(47 181]/ Abſchreibungen mit einem Reingewinn von 1133(5044) J ab. Jan. 61/18. Neuyork: Terp. 50,50(un.). Savan⸗ nah: Terp. 45,50. Geld- und Devisenmarkt Paris, 2. Jannar Gdhluß amtlich). London 74.42 Fpanlen 207.25 Nepenbagen 333.— Wien 7 2 Feu: 15.10¼ feilen 121.50 Hoſtand 10,27 J Berlin 609.50 belgien 254.87 Schwein 491.37] Sſeckhom 386,75 l Warschau 286.— London, 2. Januar Gthluß amfiith) beo 492.94 J Hopendegen 22.40] Mosa 389,87 Sthanbal 17253 Mae 3882 Waben 19,39 ¼ fumznien 635,— ekobems 4/07 emtferdam 728.75 Oslo 19.90 7] Ronsfanlin. 614.— gunraſſen 425.— berit 24.4— issn 100,12 ghen 522.— enlko 17.7⁴ Brüssel 25% felsingfors 227.— Wien 28,25 honterites 22.00 talen 61.25— prag 118.83 Warschau 28,12 JapsrD 106.8 Berlin 12. 2½¼ J Budepat 28.50 Baenos Ares 15,— f bdengs Sthwi: 15.17 Felgrai 216— Rio de Jan. 412,—] suf London] 17,95 alen 35,97 Sols 400,— fanglong 1,15 J Spank 100.12 Meialle Hamburger Mefallnoflerungen vom 2. Januar Hupfler] banes- u. Sraitz-Linn dtlef bels Brief J Celg bezahl rief] Geld, bezahl 1 8 Jaduer 44,544,721, 21. 00. Hüftenrebein e 19.— 19. Februar 44.754,. 281.0 7970. kfeimzilber(G. p. 0. 58,83 Mit: 44.5 4,7 281,0 800. feingeld(I. p. gr..84.79 April 46, 45,25.. 291,091.00. A Plata(Abfälle) 5 Mal 45,7548. 281,01, 00. Gepr.(it. p. gt.).. 3,10.90 jun! 47.254,50.. 291,001, 00%. Jechn. reines Plefin juli 9 e elallpr,(Rü. p. gr....65.60 Augus 5 Sepfemb.. 0 Loco] Ablae Orſobe........ Anftmon Kepulas dne.(L fh.) 58.—50.— Hovemb. 4. Juedésilber(L per Flasche) 13,.— 13.— Daumb.. Volframerz dines.(in Sb.).. 37.50 * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 3. Jaunar. [Mitgeteilt von der Deutſchen Bank end Diskouto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,60 ze Gramm; dito. 4 v. H. Pallodium 3,55 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 56,90—58,70„ je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. Berliner Metallnotierungen vom 2. Jan.(Eig. Dr.) Amtlich notierten je 100 Kilo: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 50,50; Standardkupfer loko 44,75; Originalhütten⸗ weichblei 20,25; Standardblei per Januar 20,25; Origi⸗ nalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen 19,00? Stan⸗ dard⸗Zink 19,00; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98⸗ bis go⸗ proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148: Reinnickel 98—99proz. 269; Silber in Barren ca. 1000 ſein per Kilo 51—54. *Der Londoner Goldpreis beträgt am 2. Januar 1936 für eine Unze Feingold 141 Sh. 4 d. 86,5666 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,5276 Pence= 2,7818 l. *„Eviſa“ Südwein⸗Import Ac, Mannheim. Dieſe mit 60 000% Ac arbeitende Geſellſchaft erzielte im Geſchäfts⸗ jahr 1934 einen Reingewinn von 1110 /, der ſich um den aus 1933 übernommenen Gewinnvortrag von 4412, er⸗ höht. Rechtsanwalt Dr. A. Schweitzer(Stuttgart) iſt aus dem AR ausgeſchieden, an ſeine Stelle iſt RA Dr. Hugo Weiß(Ludwigsburg)] getreten. * Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft, Mannheim. Dir. Ernſt Keßler in Mnanheim wurde zum weiteren Vor⸗ ſtandsmitglied beſtellt. * Stolberger Zink.— Zeitpunkt für Sanierung noch nicht gekommen. Die ao. HV. der AG. für Bergbau, Blei⸗ und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Weſtfalen, Aachen, genehmigte die vorgeſchlogene Einziehung von 120 100% eigenen Aktien, wodurch ſich das Ask. auf 10,75 Mill./ er⸗ mäßigt. Der erzielte Buchgewinn von 30 193/ wird von dem bisher 2667808% betragenden Verluſt abgeſetzt. Nach Mitteilung des Vorſtandes ſteht noch nicht ſeſt, wie weit der Verluſtvortrag auf Ende 1935 verringert werden könne. Auch heute halte man den Zeitpunkt für eine völlige Sa⸗ nierung noch nicht für gekommen. Auf der anderen Seite erſcheine es aber zweckmäßig, die in der letzten Zeit erwor⸗ benen Aktien einzuziehen(von dieſen ſind 91 200/ um⸗ gewandelte, ehemalige Vorzugsaktien). Bei der neuen im Juni von der Bergbau AG., Lothringen, erworbenen Grube Schauinsland bei Freiburg hofft man, im April mit der Förderung beginnen zu können. * Baſt AG, Nürnberg.— Weitere Erhöhung der flüſſi⸗ gen Mittel. Die Baſt AG, Nürnberg, teilt in ihrem Be⸗ richt für das am 30. September 1935 abgelaufene Jahr mit, daß ſich der Heieabſotz in normalen Grenzen hielt. Das Spiritus⸗Jahresbrennrecht von 100 v. H. wurde wieder poll abgearbeitet. Für den Hauptrohſtoff Melaſſe wurden im Berichtsjahr geſetzliche Höchſtpreiſe feſtgeſetzt, wodurch in dieſem Produkt eine ſtabile Marktordnung geſchaffen wurde. Die ſhüſſigen Mittel der Geſellſchaft haben ſich wei⸗ ter erhöht; Zinſen⸗ und Mieterträge, die mit 0,125(0,104) Mill.„ ausgewieſen werden— neben einem erhöhten Bruttoerlös von 1,03(1 76) Mill./— haben erheblich zu dem Gewinn beigetragen, der nach Verrechnung ſämtlicher Unkoſten, 109 930(121701)/ Abſchreibungen, 70 000 (100 000)% Rückſtellung für beſondere Verpflichtungen und 100 000(unv.)/ Zuweiſung an die Fürſorgekoſſe mit 356 428(333 387)/ aufgeführt wird. Davon erhalten nom. 2 134 500% Stammaktien wieder 12 v. H. Dividende, und zwar 8 v. H. in bar. * Bremen⸗Vegeſacker Fiſcherei⸗Geſellſchaft, Grohn.— 5(4) v. H. Dividende. Die Bremen⸗Vegeſacker Fiſcherei⸗ Geſellſchaft in Grohn verzeichnet für das am 30. Juni 1935 beendete Geſchäftsjahr einen Rohertrag von 3,53(2,62) Mill. Mark. Es verbleibt ein Reingewinn von 62 480(40 576) /, der ſich um den Gewinnvortrag auf 76 831% erhöht. Hieraus ſollen 5() v. H. Dividende verteilt und der Reſt von 7 81 Mark vorgetragen werden. 65 Fangſchiſſe haben im Be⸗ richtsjahr einen Fang von 250 142 Kantjes Heringe gelan⸗ det gegen 217 025 Kantjes mit 60 Loggern im Vorjahre. Bayeriſche Spiegelglasfabriken Bechmann⸗ Kupfer A, Fürth.— Kapitalzuſammenlegung:3. Wie der Did er⸗ fährt, hat die Bilanzſitzung des Auſſſichts rates der Bech⸗ mann⸗ Kupfer AG, Fürth, beſchloſſen, der auf den 30. Jan. einberufenen o. HV vorzuſchlagen, die Stammaktien im Verhältnis von:3 zuſammenzulegen, wodurch ſich das derzeitige Stammaktienkapital von 2,70 Mill./ auf 1,62 Mill. I ermäßigt. * Abermaliger Goldzugang bei der Nederlaundſche Bank. Gegenüber der Vorwoche zeigt der Ausweis zum Jahres⸗ ende einen neuen Goldzugang von 6,27 Mill. hfl., ſo daß der Goldvorrat ſich nunmehr auf 643,45 Mill. ſtellt, d. i. 107,97 Mill. über dem tiefſten Stand(30. Sept.), aber im⸗ mer noch 198,50 Mill. weniger als Ende 1934. Der Deviſen⸗ vorrat blieb mit 1,62 unverändert. Im Saldo ſtieg der Notenumlauf auf 808,63(784,45 Mill. Die nunmehr 859,25 1832,54) Mill. betrgenden Sichtverpflichtungen ſind zu 29,7(76,5) v. H. durch Gold und zu 77,1(79,0) v. H. durch Gold und Silber gedeckt. * Fraukreichs Stromverſorgungsnetz vor der Voll⸗ endung. Das franzöſtſche Kraftſtromnetz, das die Energien der Kohlenkraftwerke des Nordens mit den Waſſerkraftwer⸗ ken am Rhein, in den Alpen und dem Zentralmaſſiv ver⸗ binden wird, nähert ſich allmählich ſeiner Vollendung. Dieſes große Netz beſitzt beſonders dadurch Bedeutung, daß die Waſſerkraftwerke am Rhein und in den Alpen im Sommer, diejenigen im Zentralmoſſiv im Winter, Strom⸗ erzeugungshöhepunkte beſitzen, ſo daß dadurch und mit Hilfe der Wärmekraftwerke eine ausgeglichene Stromlie⸗ ſerung ſichergeſtellt wird. Man erwartet außerdem die Möglichkeit einer Stromprs isverbilligung. * Schwedens Erzverſchiffungen 1935 um/ Mill. To. ge⸗ ſtiegen. Nach den vorliegenden Ermittlungen hat die Ver⸗ ſchiffung von Eiſenerzen im Jahre 1935 im Vergleich zum Jahre 1984 eine Erhöhung von 539 000 Tonnen erfahren und belief ſich auf insgeſamt 6,2 Mill. To. Die höchſte Monatsziffer iſt im Dezember mit 612 000 To. exreicht worden. * Suezkanal.— Geſamteinnahmen geſtiegen. Die Ge⸗ ſamteinnahmen im Jahre 1935 betragen 887,7 Mill. Frs.; ſie ſind damit um 31,3 Mill. Frs. höher als im Vorfahr. Das abgelaguſene Jahr 1995 bleibt aber gegen die Hochkon⸗ Nhein-Mainische Abendbörse Nuhig * Frankfurt, 2. Januar. Die Abendbörſe eröffnete in ſtiller Haltung. Da Auf⸗ träge kaum vorlagen und auch ſonſtige Anregungen ver⸗ mißt wurden, beobachtete man Zurückhaltung. 5 Bei freund⸗ licher Grundſtimmung nannte man im Vergleich zum Ber⸗ liner Schluß im allgemeinen wenig veränderte Kurſe. Etwas Intereſſe erhielt ſich für AE, die mit 37(8670 zur Notiz kamen, andererſeits lagen Farbeninduſtrie mit 148½(148%) nur knapp gehalten. Von Montanen wur⸗ den Rheinſtahl mit 10371(104) bewertet. Am Rentenmarkt herrſchte Geſchäftsſtille. Man nannte folgende Kurſe: Alt⸗ beſitz 10976110(110), Kommunalumſchuldung 88,15(88,25) Zinsvergütungsſcheine 81,80—85(91,00) und ſpäte Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen mit 9676(unv.), ferner 6 v. H. Stahl⸗ verein 103(unv.). N 5 Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille an, die Kurſe ver⸗ änderten ſich kaum mehr. J Farben ſchwankken zwiſchen 148—148%½4. Im allgemeinen blieben die notierten Werte gegen den Berliner Schluß behauptet, die Abweichungen erreichten nur Prozentbruchteile. Am Rentenmarkt konn⸗ ten ſich die Kurſe ebenfalls voll behaupten. Von Stadt⸗ anleihen kamen 4% v. H. Darmſtadt von 28 mit 92(91 m 20. 12.) zur Notiz. Nachbörſe: JG. Farben 1484148 /, AG 37—37¼, Altbeſitz 110110, . Diskontermäßigung in Frankreich 15 Die Bank von Frankreich hat den Diskontſatz von bis⸗ Her 6 v. H. auf 5 v. H. herabgeſetzt und den Zinsſatz für Vorſchüſſe auf Wertpapiere von bisher 7 v. H. auf 6 v. H. ermäßigt Die Baukosſen in der Bauzeif 1935 Trotz der erheblichen Steigerung der Bautätigkeit im Jahre 1935, die namentlich durch öffentliche Aufträge er⸗ ztelt worden iſt, waren die Baukoſten gegenüber dem Vor⸗ jahr nicht nennenswert verändert. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts ſind zwar an verſchiedenen Orten Preiserhöhungen für einzelne Bauſtoffe eingetreten; dies war aber hauptſächlich auf eine durch größere Aufträge her⸗ vorgerufene örtliche Verknappung zurückzuführen, bie einen Bezug aus weiterer Entfernung(erhöhte Fracht⸗ koſten) notwendig machte. Teilweiſe haben auch die Preiſe für Klempner⸗ und Malerarbeiten inſolge Rohſtoffmangels (Zinkblech, Leinöl) angezogen. Dagegen ſind die Archi⸗ tektengebühren geſenkt worden; auch die Schnittholzpreiſe neigten ſeit Frühjahr 1935 zur Abſchwächung. 5 Die Stetigkeit der Baukoſten in der Bauzeit 1935 iſt in erſter Linie durch eine ſtrenge amtliche Ueberwachung der Preisentwicklung, die auf verſchiedenen Gebieten auch zu beachtlichen Preisſenkungen Anlaß gab, erreicht worden. In der Bauzeit 1985 lagen die Baukoſten noch um etwa 25 v. H. unter dem Höchſtſtand der Jahre 1928/30. An dieſem Rückgang waren die Preiſe für alle wichtigeren Bauſtoffe und handwerklichen Arbeiten ſowie die Löhne beteiligt. Wenig verändert gegenüber 1928/0 ſind im gan⸗ zen die Ausgaben für allgemeine Unkoſten, insbeſondere für Sozialverſicherung und Umſatzſteuer. Beachtlich zurück⸗ gegangen ſind indes die Koſten für den Baugrund, für die Verſorgungsleitungen und den Straßenbau. Gegenüber der Vorkriegszeit zeigen die Baukoſten noch einen vergleichsweiſe hohen Stand(plus 31 v..07 denn die inlandbeſtimmten Bauſtoffpreiſe ſind in geringerem Umfang geſunken als etwa die Preiſe der Welthandels⸗ güter, dg der Anteil der gegenüber der Vorkriegszeit ge⸗ ſtiegenen Löhne verhältnismäßig hoch iſt und eine Koſten⸗ erſparnis durch techniſchen Fortſchritt und durch Maſſen⸗ erzeugung bei gleichem Nutzwert in der Bauwirtſchäft eine verhältnismäßig geringe Rolle fpielt. * Die Umſatzſteuerumrechnungsſätze auf Reichsmark für die Umſätze im Dezember 1935 ſind wie folgt feſtgeſetzt worden: Aegypten 1 Pfund gleich 12,57 /, Argentinien 100 Papierpeſos gleich 68,06 /, Belgien 100 Belga(500 res.) gleich 41,96„, Braſilien 100 Milreis gleich 13,94, Bulgartem 100 Lewa gleich 3,05, Cangda 1 Dollar gleich 2,46%, Dänemark 100 Kronen gleich 54,76 ,, Danzig 100 Gulden gleich 46,85, Eſtland 100 Kronen gleich 68 0 Finnland 100/ gleich 5,40, Frankreich 100 Francs gleich 16,42 /, Griechenland 100 Drachmen gleich 2,36, Groß⸗ britannien 1 Pfund Sterling gleich 12,27 /, Holland 100 Gulden gleich 168,0, Jran 100 Rials gleich 14,08, Island 100 Kronen gleich 55 J, Italien 100 Lire gleich 20,83, Japan 100 Yen gleich 71,54 /, Jugoflawien 100 Dinar gleich 5,65, Lettland 100 Lat gleich 81 l, Litauen 100 Litas gleich 41,75 /, Luxemburg 500 Franes gleich 52, Mark, Norwegen 100 Kronen gleich 61/58 /, Oeſterveich 100 Schilling gleich 40, Polen 100 Zloty gleich 46,85 /, Por⸗ tugal 100 Eskudos gleich 11,12 ¼, Rumänien 100 Lei glei 2,40 J, Schweden 100 Kronen gleich 63,23 /, Schweig 100 Franken gleich 80,67 J, Spanten 100 Peſeten gleich 3403 272 Tſchechoſlowakei 100 Kronen gleich 10,30 J, Türkei 1 Pfund gleich 1,98 1, Ungarn 100 Pengö gleich 78,42, Uruguay 1 Peſo gleich 1,13 /, Vereinigte Staaten von Auterika 1 Dollar gleich 2,49. Die Feſtſetzung der Umrechnungs⸗ ſätze für die nicht in Berlin notierten ausländiſchen Zah⸗ Lungsmittel erfolgt etwa am 10. d. M. * Konkurſe und Vergleiche verfahren im Dezember. Nach Mitteilung des Sbatiſtiſchen Reichsamts wurden im Dezember 1935 ᷑urch den„Reichsanzeiger“ 261 neue Kon⸗ kurſe— ohne die wegen Maſſenmangels abgelehnten An⸗ träge auf Konkurgeröffnung— und 61 eröffnete Vergleichs⸗ verfahren bekanntgegeben. Die entſprechenden Zahlen für den Vormonat ſtellen ſich auf 267 und 67 * Lebhafter Verkehr beim erſten Sonderverkaufstag im Gladbach⸗Rheydter Textilwarengroßhandel. Der Glad⸗ bach⸗Rheyöter Textilwarengroßhaudel konnte am erſten ſeiner Sonderverkaufstage bei ſehr lebhaſſtem Verkelr gute Umſätze erzielen, die weſentlich höher ſind als die im ver⸗ gangenen(Jahre und auch der weiter zurückliegenden Jahre. Nicht ganz den Erwartungen entſprechend war die Nachfrage nach den ausgeſprochenen Winterartikeln, in denen der Einzelhandel noch immer über erhebliche Vor⸗ räte verfügt. Mittelſchwere Waren, die durchgängig ge⸗ tragen werden können, wurden dagegen in Zahlreichen und umfangreichen Poſten abgenommen, beſonders große Umſätze konnten in Baumwollwaren und in Herrenartikeln erzielt werden. 5 * Progreß⸗Werk Oberkirch AG., Stadelhofen i. Reuch⸗ tal(Baden). Die Geſellſchaft konnte im Geſchäftsjahr 1934 bei 216 079(151 969)„ Bruttvertrag, zu dem u. a, noch 40 000(95 000), ao. Zuwendungen kommen, den Verluſtvortrag von 9266/ durch 8298/ Jahresgewinn faſt vollkommen abdecken, es verblieben alſo nur noch 989/ Verluſtvortrag. Das Aktienkapital beträgt unver⸗ ändert 170 000 ,. * Hauptſtelle für den italieniſchen Außenhandel und De⸗ viſenverkehr. Der bisherige italieniſche Deviſenkommiſſar Guerneri iſt zum Unterſtaatsſekretär und zum Leiter des neugeſchaffenen unmittelbar Muſſolint unterſtehenden Un⸗ terſtaatsſekretariats ſür Handel und Depiſen ernannt wyr⸗ den. In den Geſchäftsbereich des neuen Unterſtgatsſekre⸗ tariats als Hauptſtelle für den geſamten Außenhandel und Deviſenverkehr gehören alle bisher dem Korporations⸗ miniſterium und der Deviſenzentrale in Sachen des Han⸗ delsverkehrs mit dem Ausland zustehenden Befugniſſe, ſo beſonders die Regelung von Ein⸗ und Ausfuhr, Deyſſen⸗ verteilung und die aus dem Ausland für den italteniſchen Staat zu beſchaffenden Vorratsbeſtände. „ Der Präſident ber ſowfetruſſtſchen Handelsgeſellſchaft in Urugnay iſt angewieſen worden, fämtliche Käufe einzu⸗ ſtellen und die Gefellſchaft aufzulöſen. a Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr mäßig. Nur talwärts wurde etwos mehr als junktur im Jahre 1929 mit ſeinen Einnahmen noch um 20 v. H. zurück. am Vortag abgegeben. Die Frachten und Schlepplöhne Hlieben unverändert. 10. Seite/ Nummer 3 Sie lachen von Anfang bis Ende in dem f Triummh fler Ramik Caen Freitag, 3. Januar 1936 et., Srlbe hals fue gleichen WIUIVY FRITSCH WII I SIRS EI. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe kimigartig- beispiellos Ist der neue abenteuerlichfesselnde Hans Albers: GT OBITIIm reite TnkarER M 5 r Ahlen dle ee unerer kfolne fakt Ab heute in Erstaufführung in beiden Theatern: Diesen SOMMTI AC m neuen 11 preisgekrönt als beste Leistung für Buch, Regie u. 5 ..00,.00, 6 50,.20— So.00 Uhr 11 1 i mnmalige ndervorstellun 5 Der ekfolgreichsle, 5 6 des a 5 en aiim 2 . Wer Raus Stach preisgekrönte Welischlager 15 Sn Die erfolgreichste Pelfzs-Nomödie mit Henny Porten as We Boch 5 Else Elster— Rotraut Richter Berth. Ebbecke— Ed. v. Winterstein Sehenswertes Vorprogramm: Deutscher Kraftsport voran! Alexandrien, Aegypten— Neue Wochenschau Beginn: 3, 5, 7..30 Uhr ALHAMBRA Nee Spannende Handlung, großartige Schau- plãtze und das einzlgettige Etelgnls: Lilian Harvey und Willy Fritsch des less ische Llebespeef Deutschlands, nech jehtelengerfrennung wieder verelnt Beginn.00.30.30 Uhr Henker, Frauen I. Soldaten mit Charloſſe Susa Beginn: 3..38,.45 Uhr Schauburg 5 e Die amtlich vor- geschriebenen durch Asiens Wüsten Jugendllche nachmittags zugelassen! UNIUERSUN Bau- pace 1 85 See 0 de Formulare ae der den e e ee . e e eee von außergewöhnlleher Pracht und Spannung!“ f ertiges Dokument. Ein Fim voll atem- 3 e gane e dend de Käthe von Nagy 2 850 f kung und staunenswerts Ueberraschung. Das DlE. a Genze ein grandioses, packendes Erlebnis! „ Baufluchtrevislon 5: Revlalon auf Eintrittsprelse:.60..70..90, 1. M. Jugendliche Saal u. 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Heimes —— Die Beerdigung findet am Samstag., den 1. januer in Heidelberg. nach- mittags.45 Uhr von der Bergfrledhofskapelle aus statt