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Januar 1936 Vombenangrifſe leiten die neue Offensive ein Gas ſoll die Entſcheidung bringen Heftige Gasbombardements im Makalle⸗Abſchnitt Ablenkungsaktion im Süden — Harrar, 5. Jaunar.(U..) 147. Jahrgang Nr. 7 Daſen im Kriedsdienſt war. Dieſer Funkverbindung hatte es der Sultan 1 „Die Italiener ſcheinen an allen Fronten des abeffiniſchen Kriegsſchauplatzes zum Gasgebrauch übergegangen zu ſein. Die beiden abeſſiniſchen Heer⸗ führer, General Wehib Paſcha und Dedjasmatſch Makonnen, die heute aus dem Kampfgebiet nach Harxrar zurückkehrten, berichteten, daß in den letzten Tagen italieniſche Gasaugriffe ſowohl in Oſt⸗ Ogaden als auch im äußerſten Süden und äußerſten Norden durchgeführt worden ſeien. Allerdings ſind ausländiſche Militärbeobachter der Anſicht, daß es ſich vorwiegend um Tränengas und Betäubungsgaſe handelt, die in ihrer Wirkung nicht ſo ſehr auf den Maſſentod als vielmehr auf die Demoraliſierung der abeſſiniſchen Truppen berechnet ſind. Wie gleichzeitig aus Deſſie gemeldet wird, haben die Italiener das Gebiet ſüdlich von Makalle ſeit Ende Dezember täglich mit Gas bomben be⸗ legt. Im ganzen ſeien von den italieniſchen Flie⸗ gern ſchätzungsweiſe etwa 3000 Gas⸗ bomben abgeworfen worden. Die abeſſini⸗ ſchen Verluſte auf Grund dieſes Bombardements betrugen 10 Tote und 15 Verwundete. Die geſamte männliche Bevölkerung Harrars hat, ſoweit die Männer noch nicht ſchon längſt bei den kämpfenden Truppen ſtanden, in den letzten Tagen eiligſt einem Befehl Folge geleiſtet, der alle Waf⸗ fenfähigen an die Front ſchickt. Neue Vombenangriffe — Addis Abeba, 5. Januar. Bei den außerordentlich ſtarken talieniſchen Bom⸗ benangriffen an der Nordfront wurden über der Stadt Amba Aleja ſüdlich Makalle Giftgas⸗ bomben abgeworfen. Einige Tote und zahlreiche Verwundete blieben am Platze. Am 2. Januar nach⸗ mittags warfen drei italieniſche Flieger Gift⸗ und Brandbomben über Debnat und Debre Tober ab. An der Südfront wurde die Stadt Corem bombardiert und erneut Dagabur. Der Kampf am Webbe Schebeli Von dem Sonderkorreſpondenten der United Preß. — Lugh Ferrandi(Somalifront, Hauptquartier des Generals Graziani), 4. Januar. Ueber das Gefecht von Gabba am 27. Dezember liefen im italieniſchen Hauptquartier nachträglich recht aufſchlußreiche Meldungen ein, aus denen her⸗ vorgeht, daß die Eingeborenenabteilungen des Sul⸗ tans Olol Dinle den Kampf gegen die Abeſſinier nur Seshalb gewinnen konnten, weil ſie durch Hun⸗ derte von Bombenabwürfen und durch das Maſchinengewehrfeuer tief über dem Feind dahindonnernder italieniſcher Flugzeuge unterſtützt wurden. Der Kampf war das Ergebnis eines Ablenkungs⸗ manövers, zu dem General Graziani Sultan Olol Dinle mit 1000 ſeiner Krieger das Webbe⸗Schebeli⸗ Tal hinaufgeſandt hatte, um den Druck der Abeſſi⸗ nier auf die im oberen Juba⸗Tal operierenden ita⸗ lieniſchen Truppen etwas zu verringern. Sobald die Abeſſinier aber die Bedrohung erkann⸗ ten, die Olol Dinles Vorſtoß für ihre Nachhut dar⸗ ſtellte, entſandten ſie zunächſt kleinere Streifen in das Webbi⸗Giſtri⸗Gebiet und ließen dann ihre weit nach Süden vorgegangenen zwei Kolonnen von zu⸗ jammen annähernd 5000 Mann möglichſt raſch auf Gabba zurückgehen. Nach einigen heftigen, aber kurzen Zuſammenſtößen am 26. Dezember griffen die Abeſſinier dann im Morgengrauen des 27. die Ab⸗ teilung des Sultans an, die ſich an einer Biegung des Webbe Schebeli bei Gabba eingegraben hatte. Die ſtrategiſchen Vorteile Fieſer an oͤrei Seiten von Waſ⸗ ſer umgebenen Stellung wurden etwas beeinträchtigt dadurch, daß der Fluß— wie ſtets um dieſe Jahres⸗ zeit— einen ziemlich niedrigen Waſſerſtand aufwies. Trotzdem ſie— wie die Italiener verſichern— ihre Gegner an Zahl weit übertrafen und von wildem Draufgängertum erfüllt waren, vermochten die Abeſ⸗ ſinier in ihren wiederholten Angriffen niemals bis in die italieniſchen Gräben zu gelangen. Ihre ver⸗ zweifelten Attacken brachen alle in dem raſenden Maſchinengewehrfeuer zuſammen. Doch wäre die Widerſtandskraft der Krieger Olol Dinles wohl ſchließlich erlahmt, wenn nicht von den italieniſchen Fliegern Hilfe gekommen päre. Durch eine Steinmauer geſchützt, hatten die italieni⸗ ſchen Funker während der ganzen Dauer des Kamp⸗ ſes ununterbrochen die Verbindung mit dem Haupt⸗ quartier General Grazianis aufrechterhalten, 3b⸗ wohl ihre Antenne viermal von abeſſiniſchen Ma⸗ ſchinengewehrgeſchoſſen herabgeholt worden war.] plötzlich das Motorengedröhn lauter wurde und zu verdanken, daß General Graziani rechtzeitig Bom⸗ benflugzeuge zum Kampfplatz entſenden konnte. Das Gefecht hatte gerade ſeine größte Heftigkeit erreicht, als die italieniſchen Fluggeſchwader mit dröhnenden Potoren über dem Schlachtfeld eintrafen. Die Flie⸗ ger warfen zuerſt Hunderte von Bomben ab, deren Exploſtonen den Kampfplatz in eine Hölle krachender Detonationen verwandelten und— wie die Italte⸗ ner verſichern— unter den Abeſſiniern ein furcht⸗ bares Blutbad anrichteten. Nach den Bomben⸗ abwürfen brauſten die italieniſchen Flugzeuge dann in Erdnähe herunter, flogen knapp über den Köpfen der Abeſſinier und machten mit ihrem vernichtenden Maſchinengewehrfeuer alles nieder, was ihnen in den Weg trat. Gleichzeitig landeten mehrere Ma⸗ ſchinen auf einer ebenen Fläche unweit der italie⸗ niſchen Stellungen und luden dort Gewehr⸗ und Maſchinengewehrmunition für die Krieger des Sul⸗ tans ab. Es iſt für die Zähigkeit und den Kampfesmut der Abeſſinier bezeichnend, daß ſie ſich trotz ihrer ſchweren Verluſte nicht ſogleich zurückzogen, ſondern bis zum Anbruch der Nacht auf dem Schlachtfeld blieben und dieſes erſt dann den Italienern überließen, die dann freilich im Laufe der Nacht ſelbſt auf Befehl General Grazianis abzogen und zu den italieniſchen Stellungen zurückkehrten. f Nach ägyptiſchen Blättermeldungen werden von der britiſchen Armee im weſtlichen Aegypten on der libyſchen Grenze umf Inſeln in der Wüſte, angreiche militäriſche Vorbereitungen durchgeführt. feſtigt und mit Stacheldraht und Tankgräben umgeben. So werden die Oaſen, dieſe Auf unſerem Bilde ſieht man die Oaſe Siwa, wo die Engländer ihr Hauptlager und einen Flugzeugſtützpunkt anlegen. (Scherls Bilderdienſt,.) Wieder ein Felölazarelt bombardiert! Glücklicherweiſe ohne Menſchenſchaden— Der ausführliche Bericht über das Bombardement des Schwedenlazaretts — Addis Abeba, 4. Januar. Die Italiener bombardierten am Samstag die Rot⸗Kreuz⸗Ambulauz Nr. 1 bei Dagabur, die ſich weit entfernt von den militäriſchen Feldlagern be⸗ findet. Nach Abwurf der Bomben wurden die Rot⸗ Kreuz⸗Zelte mit Maſchinengewehren beſchoſſen. Der Sachſchaden iſt bedeutend. Verwundet wurde nie⸗ mand. In der bombardierten Ambulanz ſind u. a. zwei engliſche Aerzte tätig. Das Lazarett von Dagabur war eines aus einer Anzahl von Feldlazaretten, die der verſtorbene Dr. Hockman angelegt hatte, um einen beſchleunigten Transport der Verwundeten ans dem Süden zu er⸗ möglichen. Urſprünglich war es das ſüblichſte der Feldlazarette. Aber mit dem Rückzug der italieni⸗ ſchen Streitkräfte wurden auch weiter ſüdlich in Oga⸗ den Feldlazarette errichtet. Der oͤramatiſche Vericht Dr. Hylanders — Addis Abebab, 5. Januar.(U..) Der Oberarzt der von italieniſchen Fliegern bom⸗ bardierten ſchwediſchen Rot⸗Kreuz⸗Station, Dr. Hy⸗ lander, der geſtern im Flugzeug in Addis Abeba eintraf, gab einen packenden Bericht vom Bombarde⸗ ment, bei dem er verwundet wurde.„Ich arbeitete mit meinen Aſſiſtenten im Operationsraum, als das Donnern der Flugzeugmotoren hörbar wurde,“ be⸗ richtet Dr. Hylander.„Ich hörte am Motoren⸗ geräuſch, daß ſich ein großes Geſchwader über uns befand, dachte aber nicht im entfernteſten daran, daß es uns behelligen würde. Plötzlich ertönten in raſcher Folge viele furchtbare Detonationen. Wenigſtens zwanzig Bomben müſſen abgeworfen worden ſein. Eine explodierte ganz in meiner Nähe, und unmittelbar darauf verſpürte ich einen ſtechenden Schmerz in der Seite. Im ſelben Augenblick ſah ich auch meinen Aſſiſtenten Lundſtröm am Boden liegen. Ein Bombenſplitter hatte ihm den unteren Teil des Geſichts weggeriſſen. Zwei abeſſiniſche Patienten, die ſich mit uns im Operationszelt befunden hatten, waren ſhon tot. Sie waren den ſchrecklichen Verletzungen, die ſie erlitten hatten, unmittelbar erlegen. Ich war halb bewußtlos vor Schmerz, der beizende Qualm der Bombenexploſionen erſtickte mich faſt, und das Dröhnen und Krachen machte mich faſt taub. Von allen Seiten hörte ich das erſchütternde Jammern und Schreien der Verwundeten. Viele der Ver⸗ letzten lagen halb begraben unter Erd⸗ und Stein⸗ haufen, die von den Exploſtonen in die Luft geſchleu⸗ dert wurden und im Sturz auf die Menſchen herab⸗ geſchmettert waren. Schließlich verſtummte das Krachen und ich glaubte ſchon, alles ſei vorüber, als gleichzeitig ein Hagel von Maſchinengewehrgeſchoſſen durch die Zeltreihen fegte.“ Ein abeſſiniſcher Krankenpfleger, der heute eben⸗ falls in Addis Abeba eintraf, gab eine ähnliche Dar⸗ ſtellung. Dieſer Mann, der infolge der erlittenen Verletzungen halb gelähmt iſt, berichtet:„Ich arbei⸗ tete im Lazarett, als die Bomben zwiſchen und in den Zelten explodierten und die Patienten fünf oder ſechs Meter hoch in die Luft geſchleudert wurden. Ich ſelbſt wurde von einem durch die Luft ſauſenden Stein in die Schläfe getroffen.“ Der ſchwediſche Konſul Dr. Hanner, der mit dem Flugzeug des ſchwediſchen Grafen Roſen an den Bombardementsort geflogen war und heute wieder zurückkehrte, faßte die Berichte. die er an Ort und Stelle gehört hatte, in einer kurzen Schilderung zu⸗ ſammen. „Die italien iſchen Flugzeuge gingen bis drei⸗ ßig Meter über dem Erdboden herunter, ehe ſie die Lagerinſaſſen mit ihren Maſchinen⸗ gewehren beſchoſſen. Die Rot⸗Kreuz⸗Leute konnten dagegen nichts tun, als weiße Tücher ſchwenken. Sie hatten keine Schuß⸗ waffen, und Ras Deſtas Truppen waren viel zu weit entfernt, als daß ſie ihnen etwas hätten nützen können. Es war ein Maſſen morden.“ Abeſſinien verlangt Anterſuchung — Genf, 5. Januar.(U..) Der Völkerbund veröffentlicht eine neue abeſſi⸗ niſche Note, in der eine unparteiiſche Unterſuchung der Kriegführung in Oſtafrika verlangt wird. Die Note, die vom abeſſiniſchen Geſandten in Paris unterzeichnet iſt, verlangt ſofortiges Handeln,„um Ausſchreitungen zu vermeiden, die unberechenbare Folgen für den ganzen afrikaniſchen Kontinent ha⸗ ben könnten und die zur Wiederherſtellung des Friedens in Oſtafrika ein unüberwindliches Hinder⸗ nis darſtellen würden. Nooſevells Bolſchaft und Abeſſinienkrieg Anterſtützung der Sanktionsfreunde? Große Beachtung in London und Paris Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 5. Januar. Das ganze politiſche Intereſſe Englands konzen⸗ triert ſich im Augenblick auf Amerika. Die Blätter bringen den völligen Text von Rooſevelts Kongreß⸗ rede, und wenn ſelbſt die„Times“ ſich zu der unge⸗ wöhnlichen Form einer zweiſpaltigen Aufmachung ihres amerikaniſchen Berichtes aufſchwingt, ſo zeigt allein ſchon das, welch ungeheure Bedeu⸗ tung man Rooſevelts Erklärung bei⸗ mißt. Ueberall hebt man die offene Sprache des amerk⸗ kaniſchen Präſidenten anerkennend hervor, und ob⸗ wohl ſich formell die amerikaniſche Neutralitätsbill, was in der Natur der Sache liegt, ſowohl gegen Italien wie gegen Abeſſinien gleichzeitig richtet, ſieht man in England nur den amerikaniſchen Schlag gegen Italien. Die Auswirkungen der Neutralitätsbill, ſo ſchreibt der„Daily Expreß“, dürften Italien in eine verzweifelte Lage bringen. Haile Selaſſie hat keine Tanks und nur ein paar Flugzeuge. Ein Oelausfuhrverbot wird ihm keine ſchlafloſen Nächte bereiten, wohl aber wird dieſes Petroleumausfuhrverbot Muſſolini ſtark quälen und vielleicht auchin eine aufgeregte Stim⸗ mung verſetzen. Vielleicht kommt es in dieſen Tapen ganz plötzlich zu irgendwelchen Eveigniſſen.“ Die füngſten Geſchehniſſe haben die engliſche öffentliche Meinung erneut ſtark gegen Italien auf⸗ gebracht. Die Bombardierung des ſchwediſchen Rot⸗ Kreuz⸗Lazarettes nimmt immer noch einen breiten Raum in der öffentlichen Erörterung ein. Den ſtärkſten Eindruck hinterlaſſen aber die Nachrichten, daß Italien in jüngſter Zeit beträchtliche Men⸗ gen von Giftgas durch den Suezkanal nach Oſt⸗ afrika gebracht habe. Für die engliſche Regierung iſt die Stimmung in der Oeffentlichkeit zur Zeit von allergrößter Be⸗ deutung, und da immer ſtärker die Forderung nach einer möglichſt raſchen Beendigung des Krieges er⸗ hoben wird, dürfte ſie ſich, falls Amerika mit dem Beiſpiel vorangeht, nicht der Forderung, ebenfalls ein Petroleumausfuhrverbot zu verhängen, ent⸗ ziehen können. Von den Befürwortern dieſes Oel⸗ embargos wird immer wieder darauf hingewieſen, daß die italieniſchen Flugzeuge und möglicherweiſe ſogar die, die die Rote⸗Kreuz⸗Lazarette bombardiert haben, mit engliſchem Petroleum geflogen ſind. Man darf die Wirkung einer ſolchen Beweisfüßh⸗ rung keineswegs unterſchätzen. Gerade in England, wo breiteſte Schichten ſich durchaus gutgläubig einen Mantel zürnender Ethik und echter moraliſcher Ent⸗ rüſtung umhängen, und hierin nicht zuletzt von den recht einflußreichen Kirchen unterſtützt werden, ſind derartige Gedankengänge ernſt zu nehmende Tat⸗ ſachen. Die engliſche Regierung wird ſich in ihrer kommenden Kabinettsſitzung in der nächſten Woche 2. Sette 7 Nummer 7 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. Januar 1936 über ihre in Genf einzunehmende Haltung klar wer⸗ den müſſen. Es iſt wenig wahrſcheinlich, daß Eng⸗ land ſelbſt in Genf den Antrag auf ein Petroleum⸗ ausfuhrverbot ſtellen wird. Man glaubt hier aber zu wiſſen, daß dies von Schweden geſchieht, und ſo wie die Dinge heute liegen, wird man mit größter Sicherheit ſagen können, daß England ſich dem ſchwediſchen Antrag auſchließen dürfte. Bei der Beſprechung des Oelausfuhrverbotes taucht naturgemäß auch immer wieder die Frage auf: Wird Muſſolini dann zu einem Verzweif⸗ lungsſchritt ſchreiten? Die Art und Weiſe, wie dieſe Frage behandelt wird, iſt höchſt eigenartig. Man ſpricht ſehr offen davon, umd doch glaubt niemand recht daran, daß es dazu kommt. Allem Anſchein nach werden die Verſiche⸗ rungen der Mittelmeermächte, England im Falle eines Angriffes durch Italien militäriſch zu unter⸗ ſtützen, ſtark überſchätzt. Für und wider in Paris — Paris, 5. Januar.(U..) Die politiſchen Kreiſe der franzöſtſchen Hauptſtadt ſehen in der Kongreßbotſchaft des Präſidenten der Vereinigten Staaten eines der wichtigſten politiſchen Dokumente der letzten Jahre. Die franzöſiſche öffentliche Meinung teilt die Rede Rooſevelts in zwei Teile; dem einen ſtimmt ſie auf das herzlichſte bei, dem anderen dagegen gelten ihre ernſten Befürchtungen. Rooſevelts Angriff ge⸗ gen die Diktaturen, gegen das Geſetz des Schwertes, gegen die Minderheit unter den Staaten der Welt, die aus Unzufriedenheit mit ihren gegenwärtigen Landesgrenzen die Welt in einen neuen Krieg zu ſtürzen drohen, findet in hieſigen politiſchen Kreiſen volle Zuſtimmung; die Andeutungen Rooſevelts aber, daß die Vereinigten Staaten ſich bei allen zu⸗ künftigen Konflikten iſoliert und neutral halten würden, ſolange ſie nicht ſelbſt davon betroffen ſeien, geben Aulaß zu argwöhniſcher Befürchtung. Im„Temps“ heißt es unter anderem:„Man kann nicht länger hoffen, daß die Vereinigten Staaten intervenieren werden zugunſten der Mächte, die in den Jahren 1914 bis 1918 die Waffen zur Vertei⸗ digung des Rechtes und der Freiheit der Welt er⸗ griffen. Angeſichts der in Ausſicht genommenen amerikaniſchen Neutralitätsgeſetzgebung können Na⸗ tionen, die ihre Rechte verteidigen und die für die Unabhängigkeit und den Beſtand ihres Staates kämpfen, nicht länger auf amerikaniſche Materialien rechnen, die für die Fortſetzung des Krieges not⸗ wendig ſind, nicht in höherem Umfange wenigſtens als die Nationen, die die Angreifer ſind.“ Der „Paris Midi“ begrüßt Rooſevelts Aufruf zu einem „Kreuzzug gegen die Autokratien“, äußert aber gleichzeitig Befürchtungen über die Auswirkungen der amerikaniſchen Neutralitätspolitik.„In der Furcht, in Kriegszeiten von der Zufuhr amerika⸗ niſcher Produkte abgeſchnitten zu werden, werden ſich die Länder nach und nach darum bemühen, auch in Friedenszeiten ohne dieſe Güter auszukommen eine Politik der ſyſtematiſchen Iſolierung iſt aber noch ficht notwendigerweiſe eine wirkſame Friedens⸗ politic“ Der„Exzelſior“ ſieht in der Rede Rooſevelts eine Beſtätigung der Darlegungen, die in den ver⸗ gangenen Wochen von dem engliſchen Abgeordneten in Genf vertreten worden ſeien. Eine derartige Neutralität ſchließe eine ſchwerwiegende Verantwor⸗ tung zur Befriedung in ſich, die nicht nur zugunſten der angelſächſiſchen Länder ausgelegt werden dürfe. 'Ormeſſon erklärt im„Figarv“: Die Sprache Rooſevelts ſei im höchſten Maße poſitiv, aber ſeine Politik im höchſten Grade negativ. Werde ſie im Endergebnis nicht diejenigen, die ſich getroffen fühlen, zur Verzweiflung treiben? Der„Petit Pariſien“ glaubt, aus den Bemerkun⸗ gen Rooſevelts ſchließen zu können, daß die Vereinig⸗ ten Staaten trotz der Neutralitätsvorlage nicht be⸗ abſichtigten, ſtets die Rolle eines ſtillen und gleich⸗ gültigen Beobachters zu ſpielen, wenn ein neuer Streit in Europa ausbrechen ſollte. Das„Petit Journal“ wirft die Frage auf, ob Frankreich als Opfer eines offenſichtlich ungerechten Angriffes mit einer Sperrung der Rohſtoffe zu rech⸗ nen habe, und unterſtreicht den Verzicht der Ver⸗ einigten Staaten auf den Grundſatz der Freiheit der Meere. Italien und Englands Mittelmeerpolitik — Mailand, 5. anuar. In der Univerſität Mailand hielt der Präſident des italieniſchen Senats, Federzoni, einen Vortrag über das Mittelmeerproblem. Von einem geſchichtlichen Ueberblick ausgehend, kam er auf das Streben Englands, die Vormacht⸗ ſtellung im Mittelmeer zu erringen und zu behalten, zu ſprechen. Gegenwärtig, wo England im Mittel⸗ meer weder eine Gefahr von Frankreich noch von Deutſchland oder Rußland zu befürchten habe, ſcheine man in England eine freundſchaftliche Zu⸗ ſammenarbeit mit Italien nicht mehr für notwendig zu halten. Auf den Völkerbund anſpielend, erklärte Feder⸗ oni, Englands Politik laufe darauf hinaus, mit den geringſten Riſiken den größten Nutzen zu erzielen. Dies ſei aber für Dritte eine Politik der Erdroſſelung, weil ſie jeder neuen Kraft den Weg verſperre. Die fetzige gefährliche Kriſe müſſe überwunden werden, und Italten werde ſie Jurch die entſchloſſene Weiter⸗ führung ſeines Vorgehens überwinden. Wiederaufnahme des Königsmörderprozeſſes in Aix⸗en⸗Provence. Der Prozeß gegen die des Mor⸗ des am König von Jugoſlawien angeklagten Mit⸗ glieder der Uſtaſcha wird am 5. Februar vor dem Geſchworenengericht des Rhone ⸗ Departements in Aix⸗en⸗Provence wieder aufgenommen. * Wiener Rechtsanwalt wegen nationalſozialiſtiſcher Propaganda gemaßregelt. Das Bundesminiſterium für Juſtiz hat dem Wiener Rechtsanwalt Dr. Aug. Michael Knarr die Ausübung ſeines Berufes unter⸗ ſagt. Knarr wird beſchuldigt, nationalſozialiſtiſche Propaganda getrieben zu haben. a Rohſtoffe für alle! Pläne des Staatsſekretärs Hull— Einberufung einer internationalen Konferenz — Waſßington, 4. Januar.(U..) Die Forderung nach„Neuverteilung der Roh⸗ ſtoffe“ iſt in gewiſſem Sinne als Grundlage eines Welthandelsprogramms anzuſehen, das Staatsſekre⸗ tär Cordell Hull aufgeſtellt hat und mit dem er in naher Zukunft hervortreten will. Hulls Programm will allen Staaten, die lebenswichtige Rohſtoffe benötigen, dieſe Exiſtenzgrundlagen auf friedlichem Wege verſchaffen. Uebervölkerung, Rohſtoffmangel, Wirtſchaftsdepreſ⸗ ſtonen— alles Kriegsurſachen— können nach Hulls Anſicht friedlich und damit auch billiger ge⸗ regelt werden als durch einen Krieg. Auf einem Vortrag in Neuyork wies Hull auf die Tatſache hin, daß die Bevölkerung Europas in dem Zeitraum von 1800 bis 1900 von 180 Millionen auf 460 Millionen geſtiegen iſt, und daß trotzdem die Menſchen am Ende dieſer Periode in beſſeren wirtſchaftlichen Verhältniſſen lebten als am Anfang. Dieſe Beſſerung ſei keineswegs den Kriegen zu ver⸗ danken, die in dieſer Zeit geführt wurden, ſondern einzig und allein der Entwicklung von Wirtſchaft, Handel und Finanzweſen. Dieſer Entwicklungspro⸗ zeß müſſe durch ein einheitliches Programm mög⸗ lichſt vieler Staaten erweitert und beſchleunigt wer⸗ den.„Die Staaten“, erklärte Hull,„müſſen gleich⸗ deitig handeln, um den Handelsverkehr unterein⸗ ander zu erleichtern, den Weg zur ſtabilen Währung zurückzufinden und über die Maßnahmen überein⸗ zukommen, durch die man erreichen kann, daß alle wichtigen Rohſtoffe zu vernünftigen Bedingungen überall dort verfügbar ſind, wo ſie gebraucht wer⸗ den.“ Das könne nicht durch Kriege erreicht werden. Es ſei offenſichtlich, daß jeder Krieg eine ganze Kette weiterer Konflikte nach ſich ziehe. Das Ende ſei gewöhnlich, daß die Hoffnungen vieler auf dem Schlachtfeld für immer begraben würden. Einzelheiten über ſeine Pläne hat Hull bisher noch nicht veröffentlicht. Er hat immer wieder dar⸗ auf hingewieſen, daß die Zeit für eine internationale Wirtſchafts konferenz bald reif ſei. Man glaubt, daß er beabſichtigt, auf einer ſolchen Konferenz ſeine Vorſchläge in endgül⸗ tiger und ausgearbeiteter Form vorzulegen. Paris nimmt Abſchied von Dr. Köſter Die Trauerfeier am Nordbahnhof- Die Beerdigungsfeier in Heidelberg — Paris, 4. Januar. In der Deutſchen Evangeliſchen Chriſtuskirche in Paris hielt Pfarrer Dahlgrün am Samstag den Trauergottesdienſt für den verſtorbenen deutſchen Botſchafter Roland Köſter. Die deutſche Kolonie hatte ſich faſt vollzählig um den Sarg geſchart. Nach Schluß des Gottesdienſtes wurde der Sarg zum Oſtbahnhof übergeführt, wo die amtliche Feier für den verſtorbenen Botſchafter des Deutſchen Nei⸗ ches ſtattfand. Der Sarg wurde auf einen Katafalk aufgeſtellt, der hinter der dem Ehrenhof zugewen⸗ deten Halle des Bahnhofes errichtet worden war. Rechts und links von dem Katafalk nahmen die Trauergäſte Aufſtellung. Als erſter nahm Kriegsmarineminiſter Piétri das Wort, um im Namen der franzöſiſiſchen Regierung und ſeines Miniſterpräſidenten eine An⸗ ſprache zu halten, in der er u. a. ausführte: Der Verſtorbene hat ununterbrochen mit Intelligen 8, mit Takt und Gradlinigkeit ſeine Aufgabe erfüllt, der die Regierung der Republik feierliche Achtung zu zollen die Pflicht hat. Er tat dies mit einer Hingabe an ſein Vaterland, was ihn in den Augen der Franzoſen nichts anderes als heben konnte. Der Tod hat ihn in voller Arbeit über⸗ raſcht, aber nicht, ohne daß er ahnen konnte, das Werk, dem er ſich mit heißem Herzen hingegeben hatte, vollendet, ſeine Hoffnung und ſeinen Namen daran geknüpft zu haben. Am Schluſſe ſeiner Rede ſprach der Miniſter den Hinterbliebenen das lebhafte Beileid der franzöſi⸗ ſchen Regierung aus. Im Namen des diplomatiſchen Korps ſprach an⸗ ſchließend der braſtlianiſche Botſchafter in Paris. Alsdann erwieſen Truppenteile dem verſtorbe⸗ nen Botſchafter die letzte militäriſche Ehrenbezeu⸗ gung. Anſchließend nahmen Miniſterialdirektor Dickhoff und Botſchaftsrat Forſter die Beileidsbezeugungen der anweſenden Regierungsmitglieder und Vertre⸗ ter ſowie des diplomatiſchen Korps entgegen. Die Einäſcherung in Heidelberg * Heidelberg, 5. Jan.(Eig. Drahtber.) Samstag nacht um zwölf Uhr traf in Heidelberg der Zug mit dem Sarg des verſtorbenen Pariſer Botſchafters Köſter in Heidelberg ein. Die ſtädtiſchen Behörden bereiteten dem Toten am Bahnhof einen ſchlichten Empfang. Still und ohne Aufſehen ging die Ueberführung nach dem Krematorium am Berg⸗ friedhof vor ſich, wo der Sarg aufgebahrt wurde. Sonntag vormittag um elf Uhr ſammelten ſich in der Umgebung des Krematoriums Hunderte von Heidelbergern au, die Zeugen der letzten Ehrung des Botſchafters ſein wollten. Von dem dunklen Grün der Lorbeerbüſche hoben ſich in der Halle des Krematoriums die Farben der zahlloſen Blumen und Schleifen der Kränze, die den Sarg deckten, ab. Man ſah Kränze des Führers, der franzöſiſchen Re⸗ gierung, des Reichsaußenminiſters, des Reichsſport⸗ führers, der Deutſchen Lufthanſa. Reichsaußenminiſter von Neurath geleitete die Mutter des Verſtorbenen an ihren Platz neben dem Sarg. Außer den Mitgliedern der engeren Fa⸗ milie erſchienen als Trauergäſte noch Miniſterpräſi⸗ dent Köhler, Legationsrat Dr. Schwen de⸗ mann, Hauptmann Dr. Steidel als Vertreter oͤer Wehrmacht, Polizeimajor Graffer von der Landespolizei, Gruppenführer Beckerle für die SA⸗Gruppe Heſſen, Brigadeführer von Halden⸗ wang, Kreisleiter Seiler, Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus, Polizeidirektor Henninger, Vertreter der SS, des Deutſchen Luftſportverbandes, der HJ und viele andere. Klänge eines Poſaunen⸗ chors leiteten die Trauerfeier ein. Prof. Dr. Fromme cſetzte ſeiner Trauerrede das Wort vor⸗ an:„Es iſt der Herr, der tut, was ihm wohlge⸗ fällt.“ Er führte das Unerwartete und Erſchreckende dieſes Todes vor Augen, der einen bedeutenden Mann aus ſeiner Arbeit für Deutſchland riß, von ſeiner alten Mutter, ſeiner jungen Frau und ſeinem jugendlichen Sohn. Es ſei dem Botſchafter vergönnt geweſen, auf eine Weiſe zu wirken, wie es nur wenigen ermög⸗ licht werde. In Brüſſel, in Prag und zuletzt in Paris ſei es ſeine hohe Aufgabe geweſen, Mißver⸗ ſtändniſſe zu beſeitigen, Deutſchland und den Frie⸗ denswillen des neuen Reiches überzeugend und wir⸗ kungsvoll zu vertreten. Hervorragende Eigenſchaf⸗ ten des Charakters hätten den Toten dazu befähigt. Klug, gütig und kühn ſei dieſer ſchwer zu erſetzende Mann geweſen, der dem Boden übergeben werde, zu deſſen Dienſt er einſt auszog. Während aus dem Hintergrund das Adagio eines Beethovenſchen Quartetts erklang, verſank der Sarg. Reichsaußenminiſter von Neurath trat vor und grüßte den Toten mit erhobener Hand. Die andern Trauergäſte folgten ihm. In wenigen Tagen wird die Urne mit der Aſche in dem Erbbegräbnis der Köſterſchen Familie bei⸗ geſetzt. Damit findet der Heimgegangene die letzte Ruhe auf einem der ſchönſten deutſchen Friedhöfe an der Seite vieler berühmter Perſönlichkeiten. —— Soldaten verſtehen ſich Im Zeichen deutſch⸗engliſcher Frontkameradſchaft — London, 4. Januar. Einer Einladung der Ortsgruppe Swanſea des eng⸗ liſchen Frontkämpferbundes Britiſh Legion folgend, trafen am Samstag fünf Mitglieder des Kyffhäuſerbundes in Southampton ein. Sie wurden von Angehörigen der Britiſh Legion be⸗ grüßt und begaben ſich anſchließend nach Swanſea, wo ihnen die Standarte des 1. Garde⸗Dragoner⸗ Regiments überreicht werden wird, die im Kriege von dem engliſchen Infanterie⸗Regiment Shropfhire erbeutet worden war. Die deutſchen Beſucher ſind ſämtlich Mitglieder des Alten Kameradenverbandes des 1. Garde⸗Dra⸗ goner⸗Regiments. In Swanſea veranſtaltet die Britiſh Legion für die Deutſchen ein Kamerad⸗ ſchaftseſſen, an dem ſich auch Vertreter des franzö⸗ ſiſchen Frontkämpferbundes beteiligen. Nach Blättermeldungen wird die engliſche Front⸗ kämpfergruppe Pembroke Dock der deutſchen Abord⸗ nung eine Flagge zurückgeben, die auf einem der bei Scapa Flow verſenkten deutſchen Kriegsſchiffe geweht hatte. Chinas Erwachen Der nationale Studentenſtreik dauert an — Peiping, 5. Januar. Der Streik der Studenten in Peiping und Tient⸗ ſin dauert an. Die Studenten ſind der Aufforderung der chineſiſchen Behörden, nach Neujahr ihr Studium wieder aufzunehmen, nicht nachgekommen, ſondern ſetzen ihre politiſchen Kundgebungen und Betätigun⸗ gen fort. Nachdem die Aufforderung der Zentral⸗ regierung an die Studenten, Vertreter zu einer Ausſyrc he nach Nanking zu entſenden, abgelehnt worden iſt, haben ſeit Donnerstag viele hundert Stu⸗ denten die Hochſchulen beider Städte verlaſſen. Sie wollen trotz der bitterſten Winterkälte in großen Maſſen nach Nanking pilgern, zum Teil aber auch innerhalb der Bevölkerung der nordchineſiſchen Provinzen patriotiſche Werbung durchführen. Partei und Volk Miniſter Dr. Frick über die Aufgaben der NS DA i — Berlin, 4. Januar. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter Dr. Frick veröffentlicht in der Nationalſozialiſtiſchen Be⸗ amtenzeitung eine Betrachtung über die Einheit von Partei und Staat und die Notwendigkeit der Auf⸗ rechterhaltung der NSDAP. 5 Das Beiſpiel des Bismarck⸗Reiches zeige, daß ein Reich trotz großer Leiſtungen für das Volk ſchließ⸗ lich keinen Beſtand haben könne, wenn ſich zwiſchen Führung und Volk Parteien einſchöben, die, geführt von volks⸗ und raſſefremden Elementen, den deut⸗ ſchen Arbeiter dem Volke entfremden und in Gegen⸗ ſatz zur Führung bringen. Um dies für alle Zukunft zu verhindern, ſei es notwendig, daß die NS Dal weiter beſtehen bleibe und die Schulung und Erziehung des deutſchen Menſchen, von der Wiege angefangen, bis zum Grabe übernimmt. Sie und ihre Nebenorganiſationen ſeien dazu da, den Deutſchen mit nationalſotzialiſtiſcher Weltanſchau⸗ ung zu durchdringen, bis auch der Letzte National⸗ ſozialiſt geworden ſei. Nach dem Willen des Füh⸗ rers ſei die Partei die Ausleſe der Nation, die zur Führung berufen ſei. Sie bilde nicht eine Kaſte mit Vorzugsrechten, ſon⸗ dern jeder Parteigenoſſe nehme in erſter Linie höhere Pflichten auf ſich. Jeder Amtswalter der Partei und jeder Beamte im Staat müſſe ſich der Pflicht bewußt ſein, das Wohl des ganzen Volkes zu fördern. Tue recht und ſcheue niemand!— das müſſe der Grundſatz für jeden Träger von Hoheitsrechten ſein. i Straßenbau an der Front — Rom, 5. Januar.(U..) 475 Kilometer ausgezeichneter Straßen ſind nun⸗ mehr— nach offiziellen Zahlen— ſeit Beginn des Wegebaues in Eritrea im Oktober 1935 vollendet. Weitere 100 Kilometer ſtehen kurz vor der Fertig⸗ ſtellung. Folgende Zuſammenſtellung des für den Ausbau der Strecke Asmara.Maſſaua benutzten Materials und der benötigten Arbeit geben ein deut⸗ liches Bild von der Ausdehnung und den Koſten des Straßenbaus in Oſtafrika: 14.5 Millionen Kilogramm Zement,.15 Millionen Kubikmeter Schotter,.5 Millionen Kilogramm Teer,.6 Millionen Kilo⸗ gramm Eiſen, 12000 Kubikmeter Holz,.3 Millionen Kilogramm Sprengſtoffe,.68 Millionen Kilogramm Treibſtoffe, 67 700 Kilogramm Oel, 27 500 Kilogramur Schmieröl, 760 000 Kilogramm Mörtel, 55000 Ar⸗ beitsſtunden der Dampfwalzen, 40 000 Arbeitsſtun⸗ den der Steinbrechermaſchinen, 10 000 Arbeitsſtun⸗ den der Bohrmaſchinen, 15 000 Arbeitsſtunden der Pumpen, 22 Millionen Arbeitsſtunden der Einge⸗ borenenarbeiter, 13 Brücken über Waſſerläufe oder Schluchten. Die Hauptſtrecken der fertiggeſtellten und für Automobile befahrbaren Straßen find: Asmara—Adua 189 Km., Adua—Akſum 25 Km., As⸗ mara—Adigrat 207 Km., Adigrat⸗Makalle 130 Km., Adigrat⸗Adua 90 Km. Bücher als WH W⸗Gabe Die Winterhilfsaktion der Reichsſchrifttumskammer — Berlin, 5. Januar. Der Aufruf der Reichsſchrifttumskammer an die deutſchen Dichter und Schriftſteller, Verleger und Buchhändler zu einer Buchſpende für bedürftige Volksgenoſſen hat einen alle Erwartungen übertreffenden Erfolg gehabt. Während in Leipzig, der Stadt des deutſchen Buchhandels, noch große Mengen von Bücherkiſten ungeöffnet ſtehen und ihrer Verſendung und Verteilung in den ver⸗ ſchiedenſten Teilen des Reiches harren, fand in Ber⸗ lin am Sonntagvormittag die erſte Verteilung von 5000 Büchern im Rahmen einer Morgenfeier mit muſikaliſchen und künſtleriſchen Darbietungen ſtatt. An ihr nahmen u. a. der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes, Haupt⸗ amtsleiter Hilgenfeldt, Reichskulturwalter Moral⸗ ler und die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗ Klink teil. Buchhändler und Angehörige der Reichs⸗ ſchrifttumskammer betreuten 20 Stände mit je 250 wertvollen Büchern. Jeder Volksge⸗ noſſe, der von der NS einen Gutſchein erhalten hatte, kvunte nach ſeinem Belieben ein Buch poli⸗ tiſchen oder unterhaltenden, gelehrten oder techni⸗ ſchen Inhalts entnehmen und mancher langgehegte Wunſch wurde heute erfüllt. Der Vizepräſident der Reichsſchrifttumskammer, Miniſterjalrat Dr. Wismann, und ber Geſchäfts⸗ führer der Reichsſchrifttumskammer, Profeſſor Dr. Suchenwirth, hielten kurze Anſprachen, in denen ſie hervorhoben, daß die deutſchen Dichter und Schrift⸗ ſteller der Gegenwart mitten im Volk lebten und ſchafften, daß das Buch eine Waffe des Geiſtes ſei, ein Beſitztum, an dem jeder teilhaben ſolle. Bücher ſeien die beſten Kampf⸗ und Weggengſſen für die⸗ jenigen, denen das Schickſal ein leichtes und geſicher⸗ tes Daſein bisher verſagt habe, ſie dürften nicht. da fehlen, wo Volksgemeinſchaft und brüderliches Hilfs⸗ werk für Linderung der leiblichen Not ſorgten, und ſie ſollten eine ſchöne Erinnerung daran ſein, daß Volksgemeinſchaft ſtärker ſei als Not, Rückgang der deutſchen Auswanderung 9500 im vergangenen Jahr 1935 — Berlin, 4. Januar. Der Direktor der Reichsſtelle für das Auswande⸗ rungsweſen, Oberregierungsrat Dr. Schmidt, gibt im„Arbeitsmann“ einen Ueberblick über die Ent⸗ wicklung der deutſchen Auswanderung. Die Neigung, nach dem Auslande auszuwandern, ſei in den letzten Jahren ſehr ſtark zurückgegangen. Das ſei nicht nur auf die ſcharfen Einreiſebeſtimmungen, namentlich der Vereinigten Staaten, zurückzuführen, ſondern vor allem auch auf die Aufwärtsentwicklung in Deutſchland, die wieder zahlreiche Exiſtenzmög⸗ lichkeiten erſchloſſen habe. Die Auswanderung, die in den Vorkriegsjahren einen Jahresdurchſchnitt von 25 000 erreichte, ſtieg im Inflationsjahr 1923 ſprunghaft auf mehr als 115 000. Seit dem war die Bewegung rückläufig, und 1932 betrug die Auswan⸗ derung nur noch gut 10 000. Wenn in den beiden folgenden Jahren eine leichte Zunahme auf rund 13 000 eintrat, ſo hat ſie, wie der Referent ausführt, allein ihre Urſachen in der zun ehmenden Aus⸗ wanderung der Juden. Für 1935 ſind bisher nur rund 9600 Ausgewanderte zu verzeichnen. Be⸗ ſonders begrüßenswert ſei es, daß die Zahl der Bauern und Arbeiter, die früher mit das Hauptkon⸗ tingent der Auswanderer ſtellten, ſtark zurückgegan⸗ gen ſei. 5 Politik in Kürze Wegen Raſſenſchan de verurteilte die 20. Große Strafkammer des Berliner Landgerichts einen 29 Jahre alten Angeklagten aus Berlin zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis. Der Verur⸗ teilte, ein Arier, lebte ſeit mehr als zwei Jahren mit einer Jüdin zuſammen und hielt die verbotenen Beziehungen zu ihr auch nach dem Inkrafttreten der Nürnberger Geſetze aufrecht. de Nach den füngſten Ermittlungen des Reichs ⸗ luftſchutzbun des hat die junge Organiſation, die erſt zweieinhalb Jahre beſteht, heute bereits Millionen Mitglieder. Damit iſt zahlenmäßig der Reichs luftſchutzbund eine der größten Organiſationen Deutſchlands. Im Reichsgebiet beſtehen 2200 Luft⸗ ſchutzſchulen, in denen 22890 Luftſchutzführer ausge⸗ bildet wurden. Dieſe Luftſchutzführer haben bis heute 4 Millionen Volksgenoſſen ausgebildet. Hauptſchriftlelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantworklich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu Unterhaltung: Carl Onno iſenbart⸗Handelsteiſ Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willn Müller Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdlenſt: Curt Wilhelm Fennel„ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim Herausgeber, Drucker und Rerleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim, R 1,48 Schriſtlettun, in Berlin; Jofeph Bretz 38. Blttortaſtraße 45 .⸗A. XI 1935: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgaße 8: 21486 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20683 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bel Rückports 0 0 5 Montag, 6. Januar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3 Nummer 7 3. Seite 55 5 Die Stadiseife Mannheim, den 6. Januar. Freundlicher erſter Sonntag im neuen Fahr Wenn alle Sonntage im neuen Jahr ſo freundlich Tanz, Zauberei, Akrobatik Ein neues buntes Programm im Kabarett„Libelle“ Nachdem die„Entfeſſelten“ Abſchied genommen haben, freut man ſich ehrlich, wieder ein mit einem Schuß Varieté und einer kräftigen Doſis Kabarett- kunſt geſchickt und appetitanregend zurechtgemixtes Programm begrüßen zu können. Das Ueberbrettl tuts freilich nicht! Das Publikum will eben auch mal wieder Männer mit ſchwellenden Bizeps, Draht⸗ ſeilakrobaten, Zauberer und Tänzerinnen ſehen. Ein Bedürfnis, dem die Leitung der Libelle in dieſer erſten Januarhälfte nach Kräften Rechnung trägt. Erich Röpnak, der uns noch aus dem letzten Win⸗ ter in freundlicher Erinnerung geblieben iſt, müht wie der erſte ſind, können wir zufrieden ſein. Die ö * 7 5 5. 1 1 1 1 ur* 0 7* 870 chmod 5 Wolken, die in den Morgenſtunden den Himmel be⸗ ſich mit heftig ſprudelndem Humor um die ſchwer 0 25 deckten, hatten um zehn Uhr der Sonne Platz ge⸗ Kunſt der Conference. Er macht ſeine Sache recht 8 macht. Trotzdem entſchloß man ſich vielfach nur zu nett, Reht, die nötigen Stimmungs zegißker und hat n⸗ Nachmittagsſpaziergängen, die einen wirklichen Ge⸗ bald alle Lacher auf ſeiner Seite. 7 * nuß bereiteten, da es in der Sonne recht warm Er präſentiert zuerſt zwei ſchlanke, gutgewachſene, er war. Unwillkürlich glaubte man ſich in einen Vor⸗ blonde Mädchen, Jüngerinnen Terpſichores, die Ge⸗ 88 frühlingstag verſetzt. Aber ein kühles Lüftchen ſchwiſter Römer, die mit erfreulichem Tempo über machte darauf aufmerkſam, daß erſt der Januar be⸗ gonnen hat. Stark belebt waren die nahegelegenen Ausflugsziele Luiſenpark, Waldpark und Käfertaler Wald. Die Beſucher des Waldparks konnten die Beobachtung machen, daß zur Erhaltung des Wald⸗ parks und zur Sicherheit der Spaziergänger ſehr viele alte Bäume gefällt werden mußten, die auf den Wieſen und am Wegrand lagen. Der erſte Januar⸗Sounntag ſtand im Zeichen die Bühne wirbeln und beſonders als akrobatiſche Tänzerinnen ſehr gefallen.— Die raſſige, ſchwarz⸗ haarige Frau mit dem prächtig klingenden Namen JIbolyka Zilzer iſt eine Geigenkünſtlerin von Klaſſe, wie ſie in einem Kabarett nicht alltäglich iſt. Mit ſicherem virtuoſen Bogenſtrich ſpielt ſie viel Un⸗ gariſches, Gefühlvolles, was ihr herzlichen Beifall einträgt.— Eine ſehr luſtige Nummer find die bei⸗ den Crocers, Paul und Emmy die einen konzen⸗ triſchen Angriff auf unſere Zwerchfelle unternehmen * der vierten Reichsſtraßen⸗Sammlung, und unter heftigen Beifallsſalven auch erfolgreich 6 für die ſt f die Mitglieder der NSS On z bleiben. Als drollige Göre mit keſſer Berliner 5 5 e e ode 18 1195 Schnautze verübt die Frau tollſtes Allotria und ver⸗ . hörigen des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer, die dirbt ihrem fürchterlich ernſt bleibenden Partner 5 Kolonialkrieger, die Amtsträger des Reichsluftſchutz⸗ alle akrobatiſchen Pointen in unwiderſtehlich komi⸗ n bundes, die Mitglieder des Deutſchen Luftſportver⸗ ſcher Weiſe. Hier wirkt ein weiblicher Clown von 8 bandes und des Deutſchen Roten Kreuzes. Um hohen Graden.— Dann wäre noch Mark Luci⸗ 0 halb 12 Uhr verſammelten ſich die Sammler der. 5 ſer(h, ein recht vielſeitiger Künſtler, zu nennen, 5 NS O unter dem WHW⸗Bogen am Eingang zum Die heiligen drei Könige der teils als Telepath und teils als luſtiger Zaube⸗ 5 Schloßhof zur Lichtbildaufnahme. Kreisamtsleiter„Der Stern der Weiſen“, die Wiedergabe eines Bildes aus der berühmten Bibel von Guſtay Dors. rer auftritt, der Stecknadeln und Uhren verſtecken . Sinn brachte den Dank für die erfolgreiche(Graphiſche Werkſtätten,.) läßt und ſie dank ſeiner beſonderen telepathiſchen 5 Sammlung zum Ausdruck— in vielen Bezirken Fähigkeiten wieder auffindet. Daß er Seifenblaſen 5 mußten ſchon vormittags von früheren Samm⸗ Dreikönigstag und Balthaſar. Volkstümlicher kann nicht leicht mit Rauch füllen kann und ſich als rechter Magier * lungen übriggebliebene Plaketten verkauft werden Die drei Weiſen aus dem Morgenlande haben ſich 1 1.. 4 7 e 8— und ſchloß mit einem„Sieg Heil!“ auf Führer, tauſendfacht, d i d her ſchlüpfen die Bu⸗ ihn zur luſtigen Figur gemacht, in der er ſi nig N 78 5 vertauſendfacht, denn hin un her ſchlüpfen ie Bu liche Späße erlaubt, eine furchtbare Pritſche führt . B und Vaterland. 5 5 ben in ihren Rollen und führen den Kinderzug an, 5 5 Melchior klingt 5 Während am Vormittag der geringe Straßenver⸗ i ˖ Dreikönig Sin f Münze und ſchließlich immer obſiegt. Melchior klingt ſchon 3 5 8— 0 875 8. der mit ſeinem Dreikönigsſingen auf bare Münze nach mehr, und wenn einer Balthaſar heißt, dann iſt 5 kehr das Sammelergebnis etwas beeinträchtigt hatte, ausgeht. Die drei Könige, die Zeit hatten, ihre das beinahe f iel, als könnt das Gras wachſen 5 konnte durch den ſtärkeren Betrieb am Nachmittag Völker ſich ſelbſt zu ü 115„ das beinahe ſoviel, als könnte er das Gras wachſ 8. r 1 5 50 45 l 3610 ſich ſelbſt zu überlaſſen, um das heilige Kind br Schon um der hübſchen Namen willen müſ⸗ der Ausgleich wieder hergeſtellt werden. 1 785 zezu feen Heilia ene, ze, hören. Schon um der hübſchen Namen 5 zu ſehen, müſſen nahezu ſelber Heilige geweſen ſein. ſen die drei Heiligen ihre Straße ziehen, und wenn t 75 5 Der Reiſeverkehr Heute leben ſte unter uns in Aufzügen und Spielen, ſie vorüber ſind, dann nimmt einer ein Stück Kreide 5 8 war am Sonntag im Gegenſatz zum Feiertagsbetrieb] wor allem ländlicher Jugend und in mancher Stadt. und malt— wie es auf dem Lande vielfach Sitte i ſtill. Stadtbeſuchs⸗ und Fernkeiſeverkehr hielten ſich] Die Jungen, die die Könige ſpielen, ſtreiten ſich iſt— C. N.. F an Haus oder Stall. Das iſt die 5 in mäßigen Grenzen. Nicht beſonders ſtark war am immer um den Mohren. Erſt wollen ſie ihn alle heilige Dreieinfältigkeit. 5 Sonntagvormittag auch der Ausflugsverkehr, der am machen, dann will keiner heran, denn ſo leicht kriegt Im Jahre 1164 ſind die heiligen drei Könige nach 5 Nachmittag infolge des beſſeren Wetters etwas leb⸗ man das Schwarze nicht wieder aus dem Geſicht, Deutſchland gekommen. Die Reliquien überführte 5 hafter wurde. Ganz darnieder lag der Winterſport⸗ vor allem wenn es ein Haarfärbeſaft war, den man Rainald von Daſſel von Mailand nach Köln. Das 8 verkehr, was bei den wenig günſtigen Schneeverhält⸗ vom Toilettentiſch der Mutter ſtiebitzt. Ein Mohr war ein Zug! Da ſtanden die Leute am Wege und i niſſen in den Bergen nicht verwunderlich war. Unter muß aber dabei ſein, ſonſt iſt die Sache nicht echt ſperrten Mund und Naſe auf. Im Jahre 1903 wur⸗ 5 dieſen Umſtänden brauchten auch keine Sonderzüge genug. Fehlt der Mohr, dann fehlt das Stückchen den kleine Stücke dieſer Reliquien zurückgegeben, ö gefahren zu werden. Romantik. Das geht nicht! Lieber keine Kronen! alſo über 800 Jahre ſind die Heiligen in Köln kö⸗ ö Und dafür die leiblichen Genüſſe: denn„ſie eſſen niglich beieinander geweſen. Man verſteht, daß die a 5 5 und trinken und zahlen nicht gern.“ alte Domſtadt davon eine Erinnerung hütet, die un⸗ 5 Der Neckar über die Afer gelreten Und wie heißen dieſe drei Männer? Ihr wißt auslöſchlicher iſt als ſteinerne Denkmäler. Das es ſelbſt, ihre Namen ſind Caſpar, Melchior[Volk vergißt nicht. 1 1 Die Wärmewelle in den erſten Tagen des neuen Jahres und heftige Regengüſſe führten am Freitag zu einem erneuten Steigen unſerer Flüſſe. Der Rhein, der am Freitag einen Pegelſtand von 4,16 Meter aufzuweiſen hatte, ſtieg bis zum Samstag um 12 Zentimeter auf 4,28 Meter und brachte dann am Marinekameraodſchaft zeigt die neue Bundesflagge Ibolyka Zilzer, die ungariſche Geigenkünſtlerin Samstag ſo viel Waſſer, daß am Sonntagvormittag Die Säle des„Friedrichsparks“ trugen am die alte Bundesflagge eingezogen habe. Mit Geneh⸗ der Pegel auf 499 Meter ſtand. Der Neckar ſtand Samstagabend wieder einen herrlichen Flaggen⸗ migung des Führers und Kanzlers habe man die auch beſonderer Zauberpiſtolen bedient, die Tücher am Freitag auf 4,11 Meter, am Samstag auf 4,39 ſchmuck, denn die Marinekamera dſchaft neue Bundesflagge geſetzt, die in dem Eiſernen Kreuz in leere Rahmen hineinſchießen, ſei noch erwähnt.— Meter und wies am Sonntag einen Stand von 5,04 Meter auf. Dadurch ſind oberhalb der Straßenbahn⸗ Mannheim 1895 hatte es ſich angelegen ſein laſſen, ihrer Jahresfeier durch Flaggen und ein Symbol des Soldatentums, in dem Anker ein Symbol des Seemannstums und in dem Haken⸗ Rivello iſt ein netter Bauchredner, der ſogar mit zwei Puppen erſcheint und viel Freude bereitet, Zum wagenhalle beide Neckarvorländer zum Teil Signalwimpel einen ſeemänniſchen Rahmen zu kreuz ein Symbol des neuen deutſchen Volkstums Schluß noch ein artiſtiſcher Höhepunkt: Die drei auf weite Strecken überflutet. Es iſt mit einem geben. Ueber der Bühne mahnte ein Schriftband ſei, die aber in ihren Farben Schwarz⸗Weiß⸗Rot Condoras, zwei kräftige junge Männer und eine weiteren Steigen beider Flüſſe zu rechnen. Wenn allerdings die vom Gebirge her unterwegs befindliche Waſſerwelle vorüber iſt, dürfte ein Fallen einſetzen, da inzwiſchen die Temperaturen ſtark zu⸗ rückgegangen ſind und vor allem die Schneeſchmelze in den Bergen ein Ende gefunden hat. Die Berufsfeuerwehr an den Rhein-Neckar-Hallen In ſcharfer Fahrt fuhren am Sonntagvormittag zwei Löſchzüge der Berufsfeuerwehr durch die Stra⸗ ßen, der eine Löſchzug von der Hauptfeuerwache und der zweite Löſchzug von der Wache Il in Neckarau. Beide hatten als Ziel die Rhein⸗Neckar⸗Hallen, wo aber nichts von einem Feuer zu bemerken war. Nach kurzem Aufenthalt rückten die beiden Löſchzüge wie⸗ der ab. Die Urſache des Alarms war darin zu ſuchen, daß die ſelbſttätige Feuermeldeanlage, mit der die Rhein⸗Neckar⸗Hallen wie alle anderen wichtigen Ge⸗ bäude unſerer Stadt ausgerüſtet ſind, angeſchlagen hatte. Auf Grund des Ausrückungsplanes mußten zwei Löſchzüge ausrücken. Beim Nachſchauen ſtellte man feſt, daß der Alarm der ſehr empfindlichen An⸗ lage aus unbekannter Urſache ausgelöſt wurde. Wir dürfen uns darüber freuen, daß die öffentlichen Ge⸗ bäude ſo ausgezeichnet geſchützt ſind, daß bei der ge⸗ „Seefahrt tut not“ an eine Forderung, die wir nie vergeſſen dürfen, während eine Nachbildung des Rotſandleuchturms ein Blinkfeuer in den großen Saal erſtrahlen ließ, der mit den anderen Räumlich⸗ keiten zuſammen bis auf den letzten Platz beſetzt war. Wie es bei der Marinekameradſchaft 1895 ſchon immer Brauch geweſen iſt, begann erſt dann die Veranſtaltung, als die alte Flagge der Kriegs⸗ marine am Maſt hochgegangen war. Nach einem Vorſpruch von Lore Roßbach Emden hieß Kameradſchaftsführer Emil Feiber mit herzlichen. Worten die Gäſte willkommen, unter denen ſich u. a. Gauführer Kapitänleutnant a. D. Kraus, die Ver⸗ treter der Kolonialkrieger und ſpäter auch Bezirks⸗ verbandsführer Dr. Hieke vom Kyffhäuſerbund befanden. Ganz beſonders freute es die alten Marine⸗ leute, daß in ihrer Mitte auch Angehörige der jungen Kriegsmarine weilten. In ſeiner Auſprache erinnerte Kamerad⸗ ſchaftsfüthrer Feiber beſonders au das am 18. Juni 1935 unterzeichnete Flottenabkommen, das die Flottenfrage zwiſchen der deutſchen und der engliſchen Regierung regelt. Den ausſcheidenden Kameraden der jungen Kriegsmarine werde die Marine⸗Kameradſchaft eine Pflegeſtätte echt deutſcher Kameradentreue ſein. Nach einem Rückblick auf die ſtets die Flagge bleibe, die hoch in Ehren ſtehe. Nach⸗ dem die neue Bundesflagge dem Flaggenträger Ka⸗ merad Hauſch übergeben war, klang die Anſprache mit einem Treuegelöbnis zum Führer aus. Kamerad Geiſt, der auch die Abwicklung der Vortragsfolge leitete, dankte dem Kameradſchaftsfüh⸗ rer für die geleiſtete Arbeit und übergab ihm einen Ruheſeſſel. Gauführer Kraus nahm ſpäter noch eine Ehrung des Kameraden Adolf Hoffmann vor, der ſeinen ſiebzigſten Geburtstag feiern konnte. Im Mittelpunkt des erſten Teils der Vor⸗ tragsfolge ſtand die Aufführung des Films „Mit Kreuzer„Königsberg“ in See“, der allen Anweſenden viele feſſelnde Bilder aus dem Leben unſerer blauen Jungen zeigte. Mit ver⸗ ſchiedenen Chören ergänzte der Geſang verein „Flügelr ad“ den erſten Teil des Abends. In der zweiten Hälfte gefielen beſonders der von Töch⸗ tern der Kameradſchaft getanzte und durch Frau Huber einſtudierte Matroſentanz und die von Turnerinnen des Turnvereins Waldhof dar⸗ gebotenen Tänze. Weiterhin zeigten Marinekame⸗ raden auf der Bühne ihre geſanglichen und anderen Fähigkeiten, ſo daß die Jahresfeier einen der Ma⸗ rinekameradſchaft Mannheim 1895 würdigen Verlauf nahm. Es war wieder ein feierlicher Augenblick, als nach dem Kommando„Hol nieder Flagge“ die Flagge langſam am Maſt niederging. gut gewachſene, hübſche Frau, die als Zahnakrobaten Erſtaunliches leiſten. Beſonders elegant wirkt ihr „Zahnkaruſſell“, das mit zum beſten gehört, was auf dieſem akrobatiſchen Gebiet bisher gezeigt worden iſt. Die Kapelle Hoffmann ⸗Vogelbein leiſtet muſikaliſche Hilfeſtellung und veranlaßt nach Programmſchluß im Parkett tänzeriſche Bewegung. CK * Ein ruhiges Wochenende konnten wir diesmal verzeichnen, denn es ſind keine bemerkenswerten Zuſammenſtöße oder ſonſtige Unglücksfälle zu ver⸗ buchen, ebenſo keine Feſtnahmen von Perſonen wegen ruheſtörenden Lärms oder Trunkenheit, * Sofort anmelden! Das Stadtſchulamt Mann⸗ heim macht darauf aufmerkſam, daß Eltern oder deren Stellvertreter, Arbeits⸗ oder Lehrherren ver⸗ pflichtet ſind, die in ihrer Obhut ſtehenden, zum Be⸗ ſuch des Fortbildungsunterrichts verpflichteten Kin⸗ der zur Teilnahme an demſelben anzumelden. Zu⸗ widerhandoͤlungen werden beſtraft. Fortbildungs⸗ ſchulpflichtige Dienſtmädchen, Lehrlinge uſw. die von auswärts hierher gekommen ſind, müſſen ebenfalls ſofort angemeldet werden. e Noch gut abgelauſen iſt an der Straßenkreu⸗ zung Otto⸗Beck⸗Straße, Hildaſtraße und Straße Am oberen Luiſenpark ein Unfall zwiſchen einem Rad⸗ ringſten Veränderung des normalen Zuſtandes der Geſchehniſſe des letzten Jahres ſtellte Kamerad⸗ Zum Tanz ſpielte ſpäter die Kapelle Mayer auf, fahrer und einem K raftfahrer. Der in ziemlich Alarm ausgelöſt wird. ſchaftsführer Feiber feſt, daß man genau ſo, wie in die auch die Vortragsfolge muſtkaliſch umrahmt raſcher Fahrt von der Otto⸗Beck⸗Straße kommende Die Anweſenheit von zwei Löſchzügen vor den Ehren die alte Kriegsflagge eingezogen wurde, auch J hatte. 25 Kraftfahrer wollte in die Hildaſtraße einbiegen Rhein⸗Neckar⸗Hallen gab natürlich wieder allerlei Ge⸗ ſprächsſtoff. Bereits am Sonntagnachmittag waren die tollſten Gerüchte im Umlauf. Die Berufsfeuer⸗ wehr wäre beſtimmt nicht ſo raſch nach Feſtſtellung des Tatbeſtandes abgerückt, wenn irgendeine Gefahr beſtanden hätte. Die Entfeſſellen nehmen Abſchied Es war eine gute Idee, mit einer Abſchiedsvor⸗ ſtellung der„Entfeſſelten“ einem größeren Kreis eine Freude zu machen. Wenn auch der Muſenſaal nicht ſo voll war, wie er es verdient hätte, ſo war doch die Stimmung gut. Breun und Godden, die nun ſchon ſeit fünf Jahren Mannheim mit regel⸗ mäßigen Zwiſchenräumen(früher im Univerſum) aufſuchen, gefielen wieder mit ihren altbewährten Späßen und ſangen dazu, wie ſich gerade Gelegen⸗ (ãͤãũͤ ͤdddddddꝓddddßddwdGdßGßdßwßwwã/ã ä ͤãWVßGß„wwP/w0/0G ä ⁵ ũ¶õD.......ã ã ã wvwVVVVVVT————————— heit ergab. Anſager Walter Scholtz ſpielte Kurz⸗ Sketch mit ſeiner Frau. Das Tanzpaar Krock und Garga, das ſchon vor ſechs Jahren hier war, iſt immer in guter Form. Gerth von Reichenhall gab Zwiſchentexte. Alle zuſammen vereinigten ſich zu ihrem herrlichen ungariſchen Operettengulaſch. Die Leute haben Beweglichkeit, Vielſeitigkeit, ſehen gut aus und ſpielen mit Luſt und Liebe. Zu den„Entfeſſelten“ war noch eine Reihe von Kölner Künſtlern geholt worden, die nach der Pauſe auftraten. Da iſt beſonders Lotte Rauſch zu nen⸗ nen, die Schweſter von Theo Rauſch vom Kölner Sender, eine blonde Schönheit mit einer erſtaunlich gepflegten Stimme und jener rheiniſchen Sentimen⸗ talität, die zu Herzen geht. Auf der Mandoline brachte Louis Evanell ungariſche Czardas und Saraſate⸗Bolero volltönend zum Erklingen. Das Tanzpaar„2 Walkings“ zeigte eine genau ein⸗ ſtudierte Steptüchtigkeit. Bernd Coenen ſpielte mit ganzem Orcheſter einen Bühnenſchau mit rhei⸗ niſchen Liedern. Aus Mannheim waren die 4 Hot⸗ ters mit Soldatenliedern und Raddegiggl ver⸗ treten. Zwar war es ſchon ſpät geworden, aber die„Ent⸗ feſſelten“ gaben auch noch den dritten Akt ihres Operettenſketchs in der Kakadubar, wo ſogar der treffliche Klavierſpieler Hannes Ha ding zum Grafen befördert wurde. In beſter Stimmung blieb man beiſammen bis über halb zwölf Uhr. Dr. Hr. und hatte ſeinen Richtungsanzeiger broͤnungsgemäß geſtellt, als von links aus der Straße„Am oberen Luiſenpark“ der Radfahrer kam, der geradeaus nach der Hildaſtraße fuhr. Offenbar dachte der Radfahrer nicht daran, daß der Kraftfahrer um die auf der Straßenkreuzung ſtehende Verkehrsinſel herum⸗ fahren, ſondern die Ecke ſchneiden würde, denn er fuhr unbekümmert geradeaus und geriet ſo neben der Verkehrsinſel in die Fahrbahn des Kraftwagens. Der Kraftfahrer bremſte nicht nur ſcharf den Wa⸗ gen ab, ſondern riß ihn auch noch auf die Seite, ſo daß der Radfahrer ganz knapp dem Ueberfahren⸗ werden entging. *Die Anmeldefriſt für die Verleihung der öſter⸗ reichiſchen Kriegserinnerungsmedaille wurde bis Ende Dezember 1936 verlängert. Koſtenloſe Aus⸗ kunft und Anmeldeformulare erhältlch beim öſter⸗ veichiſchen Konſulat, Hildaſtraße 17. Lecithin, Führen Sie daher dem Körper den durch starke Nervenbosnspruchung var- teilen dle Nervaonzellen bezw. die Nervenorgens jede Einwirkung zum Sitz der Zotrslnervenststlon, zum Schirn. Ständig werden die Nerven in der beugen brauchten Nervennãhrstoff Lecithin in hinreichender Menge weder au. Nervse Kopi- Herz- und Magenschmerzen, nervöse Schlaflosigkeiſ, Ab Nat wet 8 werden Sie dann gicht kennen, Nehmen Sie daher das Frallieh und klinisch erprobte Zelt, in der Berufs., Sport- und das Verkehrsſeben grõßere Anforderungen stellen, in Anspruch genommen, Das bedeute höheren Verbrauch der NMervengrundsubstenz . Seite/ Nummer 7 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. Januar 1936 Neujahrsbierprobe bei der Flora“ Wie alljährlich verſammelte der Geſangverein „Flora“ die männlichen Mitglieder zu einer Neu⸗ jahrs⸗Bierprobe, verbunden mit fröhlichen Darbie⸗ tungen. Bevor jedoch der Humor zu ſeinem Rechte kam, konnte der Vereinsführer Safferling den Kreisſlührer der Mannheimer Sängerſchaft, Hügel, begrüßen, der gleich darauf die Ehrung für 50⸗ jährige Sängerſchaft vornehmen konnte. Dem Saugeskameraden Chriſtian Geck widmete Kreis⸗ führer Hügel warme Worte des Dankes für ſeine treuen Dienſte am deutſchen Volkslied und über⸗ reichte ihm den Ehrenbrief des Deutſchen Sänger⸗ bundes. Der Kreisführer gab der Hoffnung Aus⸗ druck, daß auch fernerhin die Sänger treu zu Füh⸗ 9 Vaterland und deutſchem Liede ſtehen mögen. Hierauf trugen die Sänger des Floraquartetts unter der Leitung des Dirigenten der Flora, des Kreis⸗ chormeiſters Gellert, einige Neuſchöpfungen des Dirigenten vor. Obwohl das Floraquartett erſt vor kurzem durch den Heimgang ſeines zweiten Tenors, Heinrich Rhein, ſehr hart betroffen wurde, konnte keine Lücke feſtgeſtellt werden, und begeiſtert dankten die Anweſenden für den herrlichen Vortrag. Die Feueriokapelle brachte die Stimmung auf die richtige 5 Höhe, als ſie Rheinlieder ſpielte, die allgemein mit⸗ geſungen wurden. Die Geſchwiſter Ernſt brachten Solotänze und ernteten reichen Beifall. Frl. Ruth Jung und Herr Fritz Mauch erfreuten mit Hand⸗ Hharmonika⸗Vorträgen. Der Spielmannszug der „Fröhlichen Pfalz“ trug mit der„FJeuerio⸗Kapelle“ einige ſchnittige Märſche vor. Wickenhäuſer hatte die Lacher auf ſeiner Seite, als er mit den neueſten Witzen aufwartete. Robert Boger ſtellte ſich unter Handharmonika⸗ Begleitung als Solotänzer vor. So ward diefer Nachmittag, der unter der Leitung des Feuerio⸗Büttenredners und Vergnügungswartes der Flora, Mich. Kunz, ſtand, ein i und luſtiger Auftakt zum neuen Jahr. Mannheimer Eiſenbahner werden in Karlsruhe auf Eignung geprüft Sicherheit iſt der Reichsbahn oberſtes Gebot! Bisher war es ſo, daß bei jeder Reichsbahndirek⸗ tion auch eine elgnungstechniſche Unterſuchungsſtelle beſtand. Künftig wird eine eignungstechniſche Un⸗ terſuchung für drei bis vier Reichsbahndirektionen von einer Reichsbahndirektion durchgeführt. Die Mannheimer Eiſenbahner, die zur Reichsbahndirektion Karlsruhe gehören, müſſen ab J. Januar 1936 ihre eignungstechniſche Unterſuchung bei der eignungstechniſchen Unterſuchungsſtelle in Karlsruhe vornehmen laſſen. Dieſe Unterſuchungs⸗ ſtelle führt techniſche Unterſuchungen aus für die Eiſenbahner in den Reichs bahndirektionsbezirken Karlsruhe, Ludwigshafen, Saarbrük⸗ ken und Stuttgart. Die GEiſenbahner werden auf Handſicherheit und Fingerſpitzengefühl, Augenmaß und Geſchicklichkeit, auf Geiſtes gegenwart und Schreckloſig⸗ keit— namentlich bei den Lokomotivpführern—, Fingerfertigkeit und Gedächtnis, raſche Denkfähigkeit und unbeirrbare Geduld geprüft. Durch dieſe eignungstechniſchen Unterſuchungsmethoden ſollen weniger gut geeignete Bewerber von einer Laufbahn ferngehalten werden, der ſie ſpäter nicht entſprechen können. Es iſt auch hier immer wieder die Sicherheit im Eiſenbahnbetrteb, die ausſchlaggebend für die Einſtellung des Etſen⸗ ahnperſonals iſt. Beachtenswert iſt jedoch, daß nicht nur neu auf zunehmende Bewerber geprüft werden, ſondern daß die Eiſenbahner auch ſpäter in regelmäßigen Abſtänden ſich einer eig⸗ nungstechniſchen Unterſuchung unterwerfen müſſen. Wochenbericht der DDA Ortsgruppe Mannheim Das an den Weihnachtsfeiertagen einsetzende auwetter hält im allgemeinen noch an. Die Ver⸗ kehrsſtraßen in den Gebirgen ſind z. T. wieder ſchneefrei, durch Nachtfröſte jedoch vielfach vereiſt. 5 Schwarzwald: Durchweg ohne Ketten be⸗ ahrbar; infolge leichter Nachtvereiſung Vorſicht ge⸗ boten. Schauinslandſtraße von Todtnau aus mit Ketten befahrbar. Feldbergſtraße mit Ketten be⸗ f Bayer. Wald und Fichtel⸗ Tauwetter, Straßen teilweiſe vereiſt. Mitnahme von Schneeketten noch erforderlich.— ayer. Alpenvorland und Alpen: Straßen faſt durchweg ſchneefrei, ſtellenweiſe leicht vereiſt. Olympiaſtraße München—Garmiſch ſehr gut ohne etten befahrbar. Eibſeeſtraße bei Garmiſch Mit⸗ nahme von Schneeketten erforderlich.— Graf⸗ chaft Glatz: Wiwee verharſchte Schneedecke, gut paſſierbar.— Taunus und Vogelsberg: Anhaltendes Tauwetter, Straßen ohne Ketten be⸗ ahrbar.— Rhön: Straßen auf die Waſſerkuppe rbar.— Speſſart: Straßen in den höheren gen noch ſtreckenweiſe vereiſt. Mitnahme von neeletten empfohlen.— Eifel: Straßen ſchnee⸗ . eisfrei.— Harz: Straße Blankenburg—Wer⸗ nigerode Elbingerode—Brannlage ſchneefrei; für e übrigen Straßen Schneeketten noch erforderlich. f Thüringen: eletten entbehrlich.— Sächſiſche Ran d⸗ rge: In den Niederungen Tauwetter; nur in Höhenlagen infolge Schneeverwehungen Anlegen Schneeketten erfurde liche Sch le ſ 1 ch e d Waldenburger Bergland: Straßen etwas unter vereiſter Schneedecke, teils unter t Glatteis, im allgemeinen wenig behindert bar. ermühleSpindlerpaß geſperrt.— Eulen⸗ Starkes Glatteis. Steinkurzendorf— i f beſondere Vor⸗ Ohne Ketten befahrbar: Faueille, uz, Weißenſtein. Mit Ketten befahrbar: tig, Julier, Majola, Mollendruz, Wolfgangpaß. der Freilegung des Oſenpaſſes wird gearbeitet. d übrigen Schweizer Paßſtraßen ſind geſchloſſen. Italien: Ohne Ketten befahrbar: Andalo, ca, Eimabanche, Fugazze, Mendel. Mit Ketten Angelo, Karer, Rolle, Tonale, Tre ſen. in deren Umgebung nur mit Schneeketten de⸗ Mitnahme von Schneeketten erforderlich. G ERICHTS BERICHTE Der geplünderte Taubenſchlag — Berlin, 4. Januar. In der Auguſtſtraße ſpielte ſich in einer der ver⸗ gangenen Nächte eine aufregende Verfolgungs⸗ jagd hinter flüchtenden Bodeneinbrechern ab, die in das Haus Nr. 28 eingedrungen waren, um die Taubenſchläge auszuplündern. Die Täter hat⸗ ten beim Aufbrechen der Bodenverſchläge aber ſoviel Lärm verurſacht, daß Mieter aufmerkſam wurden und das Ueberfallkommando alarmierten. Die Einbrecher müſſen das Herannahen der Be⸗ amten bemerkt haben. Durch eine Bodenluke gelang⸗ ten ſie auf das Dach, von wo ſie ihre Flucht weiter fortſetzten. Obgleich ihnen die Beamten bereits dicht auf den Ferſen waren und mehrere Schüſſe abfeuer⸗ ten, die in der Dunkelheit jedoch ihr Ziel verfehlten, gelang es den Tätern zunächſt zu entkommen. Daraufhin wurde vom Ueberfallkommando im Verein mit den Beamten des zuſtändigen Polizei⸗ reviers der ganze Häuſerblock zwiſchen der Auguſt⸗ und Gipsſtraße abgeriegelt und dann ſyſtematiſch durchſucht. Im Treppenhaus Gipsſtraße 9 ſtieß man auf zwei der Geſuchten, während von dem dritten Täter keine Spur zu entdecken war. Ihn ereilte am nächſten Morgen dann ſein Geſchick. Die Polizei hatte überraſchend ſchnell her⸗ ausbekommen, daß es ſich um den 34 Jahre alten Georg Rochow handeln mußte, der ſchon häufig vorbeſtraft iſt und erſt kürzlich nach Verbüßung einer Zuchthausſtrafe aus der Anſtalt entlaſſen worden war. Die verdächtigen Verletzungen. Er wurde in der Mulackſtraße aufgeſtöbert und feſtgenommen. R. war ziemlich erheblich verletzt und auf die Fragen der Beamten gab er hierüber eine ſaſt unglaublich klingende Darſtellung. Bei ſeiner Flucht, ſo erklärte er, habe er auf einem abſchüſſigen Dach den Halt verloxen und ſei in die Tiefe geſtürzt. Er ſei zu ſeinem Glück auf das Dach eines angren⸗ zenden einſtöckigen Gebäudes geſtürzt, wo er mit ſeinen Kleidern an der Dachrinne hängen blieb. Er habe dann das Bewußtſein verloren und bis gegen acht Uhr in ſeiner furchtbaren Lage ausharren müſ⸗ Unbemerkt ſei es ihm dann gelungen, hinunter⸗ zuklettern und ſeine Wohnung aufzuſuchen. Um ſich nicht perdächtig zu machen, habe er es vermieden, wegen ſeiner Verletzung einen Arzt aufzuſuchen. Rochow wurde als Polizeigefangener in das Staatskrankenhaus eingeliefert, während ſeine bei⸗ den Spießgeſellen, die bisher noch unbeſtraft und offenbar den Einflüſterungen des Gewohnheitsver⸗ frechers erlegen ſind, bereits dem Richter vorgeführt wurden. Der Kolonne konnte bereits noch ein Bo⸗ deneinbruch in der Gormannſtraße 66 nachgewieſen werden, wo ſie aus einem Ve 22 Tauben ſtahlen. llfs werk de⸗ lbesſg3 /b N 0 Erſte Ausgabe im Fahre 1936 5 Fiſchfilet für die Stadtortsgruppen. Am Montag, 6. Januar, erfolgt die Ausgabe von Fiſchfilet an die Bedürftigen der Gruppen AE. Die zum Bezug des Fiſchfilets erforderlichen Fiſchgutſcheine ſind unverzüglich bei den Orts⸗ gruppen in Empfang zu nehmen, da am gleichen Tage auch die Ausgabe der Fiſche erfolgt. Im Laufe des Montag, 6. Januar, müſſen alſo Fiſchgutſcheine und Fiſche zugleich in Empfang genommen werden. Näherer Verteilungsplan bei den Ortsgruppen. 2. Fleiſchkonſerven und Kohlen für Stadt u. Land. Ebenfalls am Montag, 6. Januar, erhalten die Wa W⸗ Betreuten ſämtlicher Bedürftigengruppen der Stadt⸗ und Landorte Fleiſchkonſerven und Kohlen⸗ gutſcheine. Genauer Verteilungsplan ebenfalls bei den Ortsgruppen. ei Vom Zug überfahren ließ ſich Samstag nach⸗ mittag zwiſchen Seckenheim und Friedrichsfeld eine jüngere Frau. Der Lokomotivführer ſah, daß ſich die Lebensmüde vor den Zug warf. Er bremſte, aber es war zu ſpät. Die Lebensmüde war ſofort tot. f n Die alte Brücke über den Neckarauer Ueber⸗ gang iſt nunmehr reſtlos verſchwunden. Nachdem zuerſt die Aufbauten auseinandergeſchweißt und weggeſchafft worden waren, trug man auch die Teile ab, die die eigentliche Brücke gebildet hatten. Jetzt ſtehen nur noch auf beiden Seiten die Widerlager, deren Entfernung man ebenfalls in Angriff ge⸗ nommen hat. Dadurch, daß durch die Entfernung der alten Brücke Platz gewonnen wurde, konnte man die Arbeiten an dem weſtlichen Gehweg der neuen Brücke aufnehmen. Das Geländer dieſes Gehwegs ſteht ſchon, wie man auch bereits angefangen hat, ſtellenweiſe den Belag herzurichten. Zunächſt müſſen aber die verſchiedenen Kabelverlegungen noch vor⸗ genommen werden. Hand in Hand mit dieſen Ar⸗ beiten geht auch der Umbau der Dämme von der 5 Lage haben. 2 85 Ein ener wurde der Straße die. 885. zehn Jahre Stelle ab, von der aus die neuen en eine an⸗ 1 Dex S enclitss a AUS NAH UND FERN ächtliche Verbrecherjagd über Berliner Dächer Das Aeberfallkommando umſtellt einen ganzen Häuſerblock Auf der ſchiefen Ebene Acht Monate Gefängnis für einen Betrüger Urteil des Mannheimer Schöffengerichts Schon neunmal haben ſich dem 28 Jahre alten verheirateten Verſicherungsvertreter Paul Hettich aus Stuttgart die Gefängnistore geöffnet wegen Betrugs, Untreue, Unterſchlagung, Urkundenfäl⸗ ſchung, Diebſtahl uſw. Nun gibt er ſich gar keine Mühe mehr, wirklich Werbearbeit zu leiſten: er läßt ſich einfach Werbevorſchüſſe geben, wirbt Unter⸗ agenten, deren Eintrittsgeld(der Werber muß Mit⸗ glied ſein) er ebenfalls in die Taſche ſteckt. Am 14. Mai 1934 hat er die letzte Strafe verbüßt. Von Stuttgart aus fuhr er nach Köln, um dort eine Ver⸗ ſicherung hereinzulegen, und von Köln kam er hier⸗ her und ſtellte ſich bei einer Krankenverſicherung unter falſchem Namen vor. Im Vertrauen auf ſeine Ehrlichkeit gab ihm der Bezirksleiter einen Vorſchuß von 19 Mark. Das erſte was er tat, war, in Hei⸗ delberg einen Untervertreter zu werben, und das Aufnahmegeld desſelben im Betrag von.30 Mark einzuheimſen. Von Werbung war keime Rede. Das Schöffengericht ſah von einer Verurteilung wegen Urkundenfälſchung ab, hielt aber im Einverſtändnis mit dem Vertreter der Anklage für die Betrügereien des Angeklagten eine energiſche Strafe für an⸗ gemeſſen und bemaß ſie auf acht Monate Ge⸗ fängnis. Das gelehrige Federvieh Zum Schmuggeln abgerichtet— An der deutſch⸗ holländiſchen Grenze — Rotterdam, 4. Januar. Mit einem wohl einzig daſtehenden Fall hatten ſich kürzlich die deutſchen Zollbehörden an der deutſch⸗ holländiſchen Grenze zu befaſſen, indem ſie Hühner als Schmuggler entlarvpten. Dieſes Federvieh gehörte acht Landwirten, die ihre Beſitzungen teils auf der deutſchen, teils auf der holländiſchen Seite hatten. Hühnerfutter billiger, als in Deutſchland, das gleiche iſt mit den Eiern der Fall, Die acht Landwirte machten ſich dieſen Umſtand ſehr geſchickt zunutze, in⸗ dem ſie ihre Hühner auf der holländiſchen Seite füt⸗ terten, die Eier dann aber auf deutſchem Boden legen ließen, ſo daß für ſie höhere Preiſe erzielt werden konnten. Tag für Tag wechſelte das Federvieh von den, deutſchen Höfen hinüber zu den und kehrte dann wieder zurück. Den Betrag aus dieſem Schmuggel mit den Hühnern teilten ſich die acht Leute. Sie haben nach den Schätzungen der Zollbehörden nicht weniger als zwei Millionen Eier auf dieſe eigenartige Weiſe nach Deutſchland ge⸗ ſchmuggelt und hier höhere Preiſe erzielt. Die Verhandlung endete mit der Verurteilung der acht Angeklagten zu je fünf Monaten Arreſt. Nun iſt in Holland das alten Jungen verübt, der von dem Eigentümer eines Fahrrades erwiſcht wurde, als er gerade mit einer Nadel in den Schlauch ſtechen wollte. Der Be⸗ ſitzer des Fahrrades legte den ſich heftig wehrenden Jungen über das Knie. Verſchiedene vorüber⸗ gehende Leute wollten Partei für den Jungen er⸗ greifen, aber als ſie hörten, was geſchehen war, bil⸗ ligten ſie ohne weiteres die Prügel. Laut heulend ſuchte der Junge dann ſein Heil in der Flucht. „e Dem Kameradſchaftsführer der Kameradſchaft ehemaliger Kolonialkrieger wurde bei der letzten Veranſtaltung der Kameradſchaft eine verdiente Eh⸗ rung zuteil. Kamerad R ät h dankte Kameradſchafts⸗ führer A. Schaffner für die im Intereſſe der Kameradſchaft und zur Feödderung des kolonialen Gedankens geleiſtete Arbeit und überreichte ihm als äußeres Zeichen des Dankes ein Bild ſeines Kom⸗ panieführers in Afrika, des jetzigen Reichsſtatthal⸗ ters Ritter von Epp. Wertgrenze für die Zuſtändigkeit der Amts⸗ gere Im Rahmen der geſetzlichen Maßnahmen zur Behebung der Anwaltsnot hat die Reichsregie⸗ rung ein Geſetz über die Zuſtändigkeit der Amts⸗ gerichte in vermögensrechtlichen Streitigkeiten erlaſ⸗ ſen, durch das die Wertgrenze für die Zuſtändigkeit der Amtsgerichte in Streitigkeiten über vermögensrecht⸗ liche Anſprüche von 1000 auf 500 Mark herabgeſetzt wird. Das Geſetz tritt am 1. April in Kraft. Zum Ausgleich werden durch ein weiteres Geſetz die Ge⸗ bühren für die Armenanwälte um 5 v. H. geſenkt. 5 HGinweiſe Saarbrücker Vereinigung für alte Muſik. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Saarbrücker Ver⸗ einigung für alte Muſik das Konzert„Eine Abend⸗ muſik bei Joh. Seb. Bach“ am Mittwoch, dem 8. Januar, und nicht am Dienstag, dem 7. Januar, durchführt. NSDAP-Nfiffeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen entnommen Politiſche Leiter Humboldt. Am 6. Jan., 19.30 Uhr, haben Zellenleiter auf der Geſchäftsſtelle zu erſcheinen. NS„Franenſchaft Bücherei der NS Fr. Die Bücherei iſt ab Dienstag, 7. Jan., wieder geöffnet. 0 5 DA a Hausgehilfen Neckarau. Am 7. Januar, 20 Uhr, Heimabend im Evang. Gemeindehaus(Rundſaah, 5 5 S ſämtliche 17 Neckarſtadt⸗Oſt.„Die Einholung der Pfundſammlung i 8 0. und 15 N 1 5 8 holländiſchen Eine Briefmarke zum Lufthanſa⸗Jubiläum N Am 6. Januor wird die Reichspoſt zum 10jährtgen 5 Jubiläum der Deutſchen Lufthanſa dieſe Sonder⸗ 8 briefmarke in beſchränkter Zahl herausgeben, deren Entwurf von dem Münchener Maler Karl Diebitſch ſtammt. Kreisbauernſchaft Mannheim Am 6. Jan. 1936, um 15 Uhr, ſpricht im großen Saale des e Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Meisner von der Landesbauernſchaft Baden, Karlsruhe, über das Thema:„Mittel und Wege für die Durchfüh⸗ rung d s Fettplanes“. Für ſämtliche Bauern der Kreisbauernſchaft M annheim. Im Rahmen der Winterarbeit für die Erzeugungs⸗ ſchlacht finden folgende Verſammlungen ſtatt. Redner: Kreisbauernführer Treiber, Dr. Krumm, Dr. Gu⸗ gelmeier und Diplom⸗Landwirt Krauß. Käfertal: 7. Januar, 20 Uhr, im„Adler“. Wallſtadt: 7. Januar, 20 Uhr, im„Hirſch“. Fendenheim: 10. Januar, 20 Uhr im„Adler“.. Reckaran: 10. Januar, 20 Uhr, im„Lamm“. 5 Arbeitsſchule der Daß a 3 . Neue Lehrgänge!. Wir beginnen am 8. Januar 1986, 20.30 Uhr, in C1, 10,. Buchführung und tene für Hand ⸗ 3 Gebühr 5 Mk. 5. werker. Am 8. Januar, 19 Uhr, in C 1, 10, Beizen und a Polieren. Gebühr 2 Mk.* Am 9, Januar, 10 Uhr, Gewerbeſchule, C6: Einf äg⸗ rung in Nie Radiotechnik. Gebühr 3 Mk. Am 20. Januar beginnen folgende Lehrgänge, genaue Zeit 0 Ort noch bekanntgegeben wird: Deutſche Rechtſchreibung Gebühr.— Mk. für bie Neuzeitl. Maſchinenarbeit f. Holzwerker 55.—„ Praktiſcher Lehrgang f. Schneidergeſellen 8.— Hiſtoriſche Friſuren(nur für Friſeure!) 175.—„ Allgemeine Schönheitspflege 5.—„. Grundlagen der Deutſchen Volks wirtſchaft (Vortragsreihe) 1.50„ Genoſſenſchaftsweſen 5 5 7 4 Verſicherungsaufſichtsrecht(Vortragsreihe)„ 250„ 5 Buchhaltung für Anfänger 5 e 5 Buchhaltung für Fortgeſchrittene 75.—„. Lehrgang für Bilanzbuchhalter(Vorſtufe zum 5 Bil. Buchhalter⸗Seminar) 2 8. Kaufmänniſches Rechnen 7.—„ 5 Schönſchreiben..— 1 Plakatſchrift 2.—„* Kurzſchrift für Anfänger 5 Kurzſchrift für Fortgeſchrittene 8 5 Maſchinenſchrei für Anfänger 5 8 Engliſch für Anfänger 5.—„ Franzöſiſch für Anfänger 75.—„ Buchhalt. u. Steuerfragen f. Einzelhändler„.—„ Verkaufskunde mit Warenkunde für Lebens⸗ mittel⸗Einzelhandel 5.— Verkaufskunde mit Warenkunde für Textileinzelhandel 7.—„ Schaufenſterdekoration„„ Arbeitsgem Betriebswirtſchaft(für Teil⸗ nehmer an der Vortragsreihe von Dr. Thoms; Teiln, an dem Lehrgang „Induſtr.⸗Rechnungsweſen, Betriebs⸗ ſtatiſtik, Einführ. in die Reviſion uſw.) 5 7 Ein Arbeitsplan für die Jannar⸗Lehrgänge erſcheink nicht. Einzelheiten ſind bei den zuſtändigen Kreisbetriebs⸗ gemenſchaften, den Betriebszellenobleuten und in der Ge⸗ ſchäftsſtelle der Arbeitsſchule, C 1, 10, Zimmer 8, zu erfah⸗ ren. Anmeldungen ſind nach C 1, 10 zu richten. „Kraft durch Freude“ Für das Feſtkonzert zum Jahresbeginn, das in Nibe⸗ lungenſaal am Freitag, den 10. Januar, abends.15 Uhr, ſtattfindet, ſind Karten in unſerer Geſchäftsſtelle L 4, 15, zum Preis von 0,75% zu erhalten. Mitwirkende. Pfalz⸗ orcheſter. Dirigent: Generalmuſikdirektor Proſeſſor Exnſt Boehe. Soliſten: Senta Bergman⸗Frankſurt(Violine) und Erno Schlüter⸗Düſſeldorf(Sopran). vageshalencles Montag, 6. Januar Nationaltheater:„Viel 1 um nichts“, Komödie von W. Shokeſpeore, Miete H 11, Sondermiete H 6, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Clou, Kaffee Vaterland, Kaffee Odeon Konzert(Verlängerung). 5 Pfalzban⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tonz. 3 Lichtſpiele: Univerſu m:„Schwarze Raſen“.— 1 hambra:„Krach im Hinterhaus“— Schauburg: „Henker, Frauen und Soldaten“. Scala:„Die Pompadour“.— Capitol:„Vergiß mein nicht“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßunſenm: Geöffnet von 11 bis 13 und W von 14 bis 16 Uhr. Sende ransſtenung Vom Wildpfa gn zur Reichsautobahn. Die deutſche Weinſtraße. 5 5 . Schloßbchereit Ausleihe von 11 bis 13 und 17 0 bis 19 Uhr; Leſeſäle von 9 bis 18 und von 15 bis 19 Uhr.. Was hören wir? Dienstag, 7. Januar Reichsſender Stuttgart Frühkonzert..30: Unterhaltungsmuſik. 10.15: Fahrt in die Südſee. Hörſpiel.— 12.00: Mittags⸗ konzert.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.15: Von Blumen und Tieren.— 16.00: Muſik am Nachmittog. — 17.45: Sprechſtunde Kurzhörſpiel.— 18.00? Muſik zum Feierabend.— 19.50: Die olympiſchen eee und ihre Wertung.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Widerſpenſtigen Zähmung. Luſtſpiel von Shakeſpeare. . Schi r 115 Schnee. Bunte 7 mit Volks⸗ muſik. uſik zur ſpäten Nacht. Volksmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. 5 e 3 2 5 .30: 5. Deutſchlandſender .30; Fröhliche Morgenmuſik.— 10.15: Auslandsdeutſche Schriſtſteller.— 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Rings um den Spiunrocken,— 11.40: Bauernfunk. 8 12.00: Muſik zum Mittag. 14.00: Allerlei.— 15.182 Saſcha Kaulvers erzählt.— 15.40: Bücher von Hof und Dorf.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.50: Heinz Mar⸗ ten ſingt.— 18.20: Politiſche Zeitungsſchau.— 18.40: Zwi⸗ ſcenprogramm. 19.00: 9. Lonza 10.55: Die Ahnentafel.— 20.10: e 5 3 Nach⸗ W N— N 902 5 e 0— 23.00: mu — 1 0 6 3 0 9 J, 42 Meimk el Von Hans Strasser-Neidegg Unabläſſig ſchlug ein feiner Regen an die Fenſter doch ein Wandel im Weſen eingetreten? Es mußte des Abteils. Der einſame Mann, der mit ſeinen Blicken der vorüberziehenden Lanoſchaft folgte, klappte das vor ihm liegende Buch zu. Es hatte keinen Zweck, zu leſen. In grauen Schwaden zog der Rauch der vorwärtsſtürmenden Schnellzugs⸗ maſchine an den Feuſtern vorbei und verlor ſich, immer ſchwächer werdend, in der feuchten Luft des unfreundlichen Herbſttages. Die Bilder wechſelten längs des Schienenweges. Verſchleiert hob ſich in der Ferne ein graublauer Höhenzug vom eintönigen Himmel ab. Dörfer und Städte mit roten Dächern und ſpitzen Türmen, mit grauen Häuſern und feucht⸗ glänzenden Straßen eilten vorüber. Die Drähte der Telegraphenleitungen hoben und ſenkten ſich. Braune Ackerflächen unterbrachen das ſaftige Grün der Win⸗ terſaaten. Den eilenden Zug nahm ein bunter Wald auf. Gelb und roſtrot leuchtete das ſterbende Laub der Bäume, das hell abſtach von dem ernſten tiefen, dunklen Grün der verſtreutſtehenden Nadelhölzer. Georg Prätorius ſah gedankenverloren in das un⸗ nufhörliche Rinnen der Regentropfen am Fenſter. Emſig ſtrebte ein winziges Tröpfchen dem Nachbarn zu, vereinigte ſich mit ihm und ſank tiefer, eine naſſe Bahn hinter ſich laſſend. Immer mehr der kleinen Geſellen wurden mitgeriſſen und vergrößerten das Waſſerbällchen, das ſchneller und ſchneller der Tiefe Zueilte. Bilder des wechſelnden Lebens, Sinnbilder der ſchaffenden Kraft, die die Gemeinſchaft ſuchte, um das Ziel zu erreichen. Georg Prätorius kehrte heim. Vor mehr als dreißig Jahren war er in die Ferne gezogen und lenkte nun den Schritt der Heimat wieder zu, ein einſamer müder Mann. Was dazwiſchen lag, war ein Leben voller Kanten und Ecken geweſen, ein Ringen mit Härten und Notwendigkeiten gewor⸗ den. Jetzt wollte er in der Heimat ausruhen. Grau waren ſeine Haare, eingefallen und ledern ſein Ge⸗ ſicht. Nur ſeine Augen waren ſcharf und lebendig geblieben. Südliche Sonne hatte das braune Haar gebleicht, fegender Sturm hatte die Haut des Ant⸗ litzes gegerbt, aber der ewig ſuchende Blick über unendliche Steppenweiten, über zackige Berge, in den fernen leuchtenden Sternenhimmel ſüdlicher Nächte hatte das Auge nicht ſtumpf gemacht. Und dennoch war Georg Prätorius müde. Die Einſam⸗ keit hatte ermattet, was einſt an Kräften des Kör⸗ pers in ihm ſchwellte. Das eintönige Rollen der Räder ſich. Die Bremſen knirſchten und kreiſchten. Zug hielt. Zögernd ſtieg Georg Prätorius aus betrat den Boden ſeiner alten Vaterſtadt, die ihn mit ihrem altersgrauen Schloſſe auf dem Berge wie vertraut grüßte. Und doch erſchien ſie ihm anders. Wo waren die bunten Mützen der Studenten, wo war oͤas Jauchzen und Singen geblieben, das einſt ſeine Jugend roh und unbeſchwert gemacht hatte? War es nur der graue Regentag, der dem Städtchon den Stempel tiefen Ernſtes aufgedrückt? Oder war verlangſamte Der und ja doch wohl ſo ſein, die Zeit ſtand nicht ſtill. Ein junges Ehepaar trat mit prüfenden Blicken auf den heimkehrenden Sechzigjährigen zu. Die Frau hoch und ſchlank, in einem ſchlichten, knappen Kleide, der Mann eine kraftvolle Geſtalt. Zwiſchen ihnen ging ein Knabe in der Tracht des Jungvolkes. Zögernd nahm Georg Prätorius die ſich ihm entgegenſtreckenden Hände und blickte in das offene Geſicht der Frau. Blitzſchnell zogen drei Jahrzehnte ſeines Lebens an ſeinem Geiſte vorüber. Hatte nicht ſeine Gattin genau ſo ausgeſehen? Die gleiche freie Stirn, über der blonde Haare ſpielten, die⸗ ſelben grauen Augen mit dem forſchenden Blick, dieſebbe ſchmale gerade Naſe und der ſanft geſchwun⸗ gene Mund. Ein ſeltſames Spiel der Natur, das ihm hier aus der Sippe ſeiner Frau deren Ebenbild nach einem Menſchenalter entgegentreten ließ. War es nur ein launiſches Spiel der Schöpfung, oder war es der zähe Strom des Blutes, was hier die Merk⸗ male der Sippe ſo ausgeprägt entſtehen ließ? Plötzlich hatte er das Gefühl, als wiche die Einſam⸗ keit von ihm, als gehöre er unlöslich in den Kreis der Menſchen, die er einſt vor langen Jahren, mit dem Schickſal hadernd, verlaſſen hatte. Mit feſtem Drucke der Hand grüßte er in den drei Menſchen Heimat und Sippe. Er dachte an die weiten Steppen im Süden, an die ſpärlichen Kameldornbäume unter ſengender Sonne, an die bizarren Gebilde tropiſcher Berge und blickte auf die eng beieinanderſtehenden Häuſer der Straße, die er plaudernd mit den Seinen durch⸗ ſchritt. In ihm wuchs das Empfinden, daß dreißig Jahre in der Fremde es nicht vermocht hatten, ihn von der Heimat loszulöſen. Regen, Nebel und tief⸗ ziehende Wolken kamen ihm vertrauter vor als die glühenden Farben ferner Länder, in denen er ein Menſchenalter hindurch gewirkt und ſeine Mannes⸗ kräfte hingegeben hatte. Als er mit ſeinen Verwandten die Brücke über den träge dahinſchleichenden Fluß überſchritt, be⸗ gegnete ihnen eine Schar junger Menſchen in Reih und Glied. Er wußte, für dieſe Jugend, für dieſe Zukunft, für dieſes Land hatte er draußen gekämpft. Deutſch war er geblieben in der weiten Welt. Klar ſah der Heimgekehrte auch ſeine Aufgabe in der Heimat, die ihm ſein an Erfahrungen reiches Leben ſtellte. Dieſer Jugend wollte er künden von unerſchöpf⸗ licher deutſcher Kraft unter fernen Himmeln, zu dieſer Heimat wollte er ſprechen von dem Bande, das alles Deutſche umſchlingt, unter welcher Sonne es auch ſei. Die Heimat hatte ihn wieder. Straff aufgerichtet mit leuchtenden Augen ſchritt der Heimkehrer durch die winkeligen Straßen und ſpürte den Herzſchlag eines jeden, der ihm begegnete. Und hinter ihm jauchzten die jungen Stimmen in der Ferne: Unſere Fahne iſt die neue Zeit! Der erſte Neujahrsempfang des neuen tſchechoſlowakiſchen Präſidenten Am Neufahrsta e empfing der Präſident der tſchechoſlowakiſchen Republik, Dr. Beneſch(), zum erſten Male das diplomatiſche Korps in Prag zum traditionellen Austauſch der Neujahrs⸗ alückwünſche. Weltbild, M. Immer neue amerikaniſche Rieſenflugzeuge Das erſte der acht neuen, noch im Bau befindlichen zwölf Tonnen ſchweren jetzt fertiggeſtellt und hat auf dem Flugfeld von Santa. Monica im gewöhnlichen Reiſeverkehr oder 16 Fluggäſte in eben ihm Flügelſpannweite 32 begonnen. Es hat Platz für 24 Fluggäſte Schlafkabinen. Zwei Motoren von je 930 PS Meilen. Geſamtlünge 22 Meter, Ganzmetallflugzeuge iſt in Kalifornien ſeine Probeflüge bine Höchſtgeſchwindigkeit von 215 Meter.(Weltbild,.) Amy Johnſon⸗Molliſon: Das Zeitalter der Luftpioniere iſt vorbei! Künftige Flugrekorde werden Gemeinſchaftsarbeit ſein Die nachſtehenden Ausführungen erſcheinen be⸗ ſonders intereſſant, weil hier die bekannte Welt⸗ rekordfliegerin der Meinung Ausdruck gibt, daß die Zeit der reinen Rekordleiſtungen auf dem Gebiete der Luftfahrt vorbei iſt und daß die Zukunft der Gemeinſchafltsarbeit gehört. Luiſe Hoffmann iſt abgeſtürzt, Lincoln Ellsworth iſt verſchollen, Kingsford Smith iſt verſchollen, Lind⸗ bergh flüchtet vor der Umwandlung ſeines Ruhmes in Radau aus ſeinem Heimatland. Das Zu⸗ ſammentreffen der drei Ereigniſſe zwingt gu der halb wehmütigen, halb praktiſchen Frage: Iſt die Zeit der„einſamen Adler“ nicht vorbei? Iſt die Flugtechnik nicht an einem Punkt angelangt, wo die Gemeinſchaftsleiſtung, das Zuſam nen⸗ wirken vieler Kräfte und Hirne die Entwicklung weit beſſer vorantreiben kann als der allein vor⸗ bereitete und allein durchgeführte Rekordflug eines einzelnen? Schon das große Luftrennen von England nach Auſtralien vor mehr als einem Jahr bedeutete eigentlich den Anfang eines neuen Zeitalters im Flugverkehr, eines Zeitalters bisher unerhörter Geſchwindigkeiten, die der einzelne Pilot auf die Dauer nicht mitmachen kann. Der rekordͤbrechende Einzelflieger aus dem— nur wenige Jahre um⸗ faſſenden— Zeitalter der Ozeanflüge gehört ſchon der Vergangenheit an. Was er tun konnte, hat er getan! Es ſind freilich noch große Eroberungen für den Flug zu machen: Millionen von Menſchen haben nie in einem Flugzeug geſeſſen, weitere Millionen möchten brennend gern aus rein ſportlichem Inter⸗ eſſe ab und zu ſelbſt den„Steuerknüppel rühren“— aber um dieſe Wünſche zu erfüllen, bedarf es nicht beſonderer fliegeriſcher Leiſtungen, ſondern eines gemeinſchaftlichen Vorgehens, einer gemeinſchaft⸗ lichen Organiſation. Auch räumlich bietet die Luft⸗ hülle der Erde noch zahlloſe Möglichkeiten für unternehmende, kühne Flüge, aber ſie können meiſt nur mit ſchweren Maſchinen und mit ſorgfältiger Vorbereitung, kurz: mit dem nötigen finanziellen Rückhalt ausgeführt werden, wie er nur von großen ſtaatlichen oder wirtſchaftlichen Gemeinſchaften ge⸗ boten werden kann. Viele fliegeriſche Träume ſchwingen ſich gegen⸗ wärtig in die Stratoſphäre empor. Leider wird es für den Einzelmenſchen wohl bei den Träu⸗ men bleiben müſſen. Die Eroberung der Strato⸗ ſphäre iſt nicht bloß eine Angelegenheit des Glücks und der Ausdauer. Sie erfordert eine Maſchine, die nur für den einen Zweck entworfen iſt, mehr als 15 Kilometer hoch ſteigen zu können, und die— ent⸗ ſprechend teuer iſt. Die Spannweite der Flügel muß größer, die Motoren müſſen ſtärker ſein als bei ge⸗ wöhnlichen Flugzeugen. Das alles läuft ſo ſehr ins Geld, daß man den Bau von Stratoſphärenflug⸗ zeugen nicht mehr von einzelnen Konſtrukteuren oder einzelnen Fliegern, ſondern nur von den ſtärk⸗ ſten und fortſchrittlichſten Induſtrieſtaaten erwartet. Bekanntlich ſind Deutſchland und Frankreich mei⸗ nem Heimatlande in dieſer Beziehung weit voraus. Gegenwärtig iſt aber in England eine Maſchine im Bau, die es unternehmen ſoll, alle beſtehenden Höhen⸗ und Dauerrekorde zu ſchlagen! Das Leben des fliegeriſchen Rekoroͤbrechers iſt nie leicht geweſen; jetzt iſt es aber ſchwerer denn je. Die Oeffentlichkeit iſt eine recht launiſche Dame, immer ruhelos, immer auf der Suche:„Was kommt 8 als nächſtes?“ wenn eine Leiſtung eben vollbracht iſt. Läßt man der Senſationsſucht zu ſehr die Zügel ſchießen, ſo erhebt ſie einen Flieger, der irgend⸗ einen gewagten Flug vollbracht hat, zuerſt auf einen allzu hohen Thron, um ihn dann um ſo ſtärker mit völliger Nichtachtung zu bedenken. In Amerika zum Beiſpiel, das ja durch ſeine unmäßige Vorliebe für berühmte oder berüchtigte Perſönlichkeiten bekannt iſt, hat der einſame Rekordflieger ſeine Rolle als allgemeiner Liebling beſtimmt ausgeſpielt. Fami⸗ liengeſchichten, Gangſterſenſatibnen— das alles überwuchert eine fliegeriſche Großtat, das treibt vielleicht auch einen Lindbergh zur Flucht Es ſchmerzt einen, wenn man tagtäglich kleine Abſätze in den Zeitungen lieſt, daß dieſer oder jener Flieger in ſeiner Maſchine zu einem Flug nach Auſtralien oder nach Amerika geſtartet iſt. Es iſt niederdrückend, ſich vorzuſtellen, daß dieſer Flieger in ſeinem altmodiſchen Flugzeug genau dieſelbe Ausdauer, dieſelbe Kühnheit haben muß, die ande⸗ ren noch vor wenigen Jahren reichen Lohn und Be⸗ wunderung eintrug. Manchmal kommen dieſe un⸗ bekannten Flieger, die mit ſo viel Optimismus und ſo wenig Anteilnahme der Oeffentlichkeit losfliegen, an ihr Ziel; aber ihre Zahl iſt ſo groß, daß niemand ſich weiter darum kümmert. Laßt ab davon, ſpart eueren Mut und euere Ent⸗ ſchlußkraft für würdigere Ziele! möchte man dieſen begeiſterten Jungen und Mädchen zurufen. Fliegt zu Hauſe, ſo viel ihr wollt, bekehrt eure Freunde und Freundinnen zum Flugſport, laßt weniger Begü⸗ terte an dem Erlebnis eines Fluges teilnehmen— aber hofft nicht auf Ruhm, wp es keinen Ruhm zu ernten gibt; glaubt nicht, daß der Hundertſechsunddreißigſte noch dieſelbe Anerkennung finden wird, die einſt der Erſte fand! Von den„alten“ Fliegern mit bekanntem Namen geht einer nach dem anderen dahin. Der Tod Wi⸗ ley Poſts im letzten Jahre mag noch einmal kurs ins Gedächtnis zurückgerufen werden— er war faſt ſymbolhaft für das Ende der Epoche berühmter Ozeanflieger und Dauerrekordflüge einzelner mit verhältnismäßig beſchränkten Mitteln. Aber in dem Ende ſteckt ein neuer Anfang, der Anfang einer ge⸗ waltigen fliegeriſchen Technik und unerhörter Ge⸗ ſchwindigkeiten auf allen Luftverkehrswegen. Gewiß, auch in Zukunft werden wenige kühne Flieger die rieſigen Maſchinen bedienen, die von der menſchlichen Technik in die Lüfte entſandt werden, und dieſe weni⸗ gen werden bei außergewöhnlichen Fortſchritten Ehre genug gewinnen; aber ſie haben ihren Ruhm mit den unzähligen anderen zu teilen, die gleich ihnen an der Vollendung der mehr techniſchen als menſchlichen Heldentat mitgewirkt haben. eee. „Die einſame Tal von Sigmund Graff Kotzebues Ermordung auf der Graffs„Stück um den Studenten Sand“ hat ſei⸗ nes lokalhiſtoriſchen Charakters wegen ein ſelbſtver⸗ ſtändliches Anrecht darauf, in Mannheim geſpielt zu werden. Und es wurde, wie gleich geſagt ſei, ganz vortrefflich geſpielt. Wenn es trotz dieſer ſehr liebe⸗ vollen künſtleriſchen Behandlung durch die Schau⸗ ſpielgemeinſchaft des Nationaltheaters als drama⸗ tiſche Dichtung nicht unmittelbar zu überzeugen ver⸗ mochte, ſo blieb doch neben der menſchlichen Anteil⸗ nahme an dem tragiſchen Geſchick des aus edelſten Beweggründen zum politiſchen Mord getriebenen Jenaer Studenten Sand der Reiz des geſchichtlichen Tatſachenſtoffes an ſich, des Zeit⸗ und Lokalkolorits und der gut geſehenen politiſchen und privaten Um⸗ welt Sands. Graff, den man in ſeiner„Endloſen Straße“ und in dem Heimkehrerſtück von Matthias Bruck als einen Dramatiker von ſtarker Wirkungs⸗ kraft kennen gelernt hat, gibt hier in elf Bildern, die teils in Jena, teils in Mannheim ſpielen, eine Art ſeniſchen Bericht jener Vorgänge, die im März 1819 zur Ermordung Kotzebues in Mannheim führten und Bühne des Nationaltheaters damals in ganz Deutſchland zwar großes Aufſehen erregten, aber keineswegs die von vielen im Stillen erſehnten umwälzenden politiſchen Folgen hatte. Kotzebue war bekanntlich nicht nur ein ſchlechter Theaterdichter(was übrigens nicht hinderte, daß er zum meiſten geſpielten Autor ſeiner Zeit werden konnte und mit ſeinen techniſch raffiniert gezimmer⸗ ten Stücken„alle Welt“ entzückte), ſondern auch ein miſerabler Deutſcher, ein Mann mit einer ſeltenen Verkommenheit der Geſinnung, was ihm jenen wohl⸗ verdienten Haß, beſonders der freiheitsdurſtigen deutſchen Jugend zuzog. Sand wollte mit ſeiner Tat„ſeiner Zeit ein Zeichen geben“, aber das Deutſchland jener Epoche, die zu den unwürdigſten der deutſchen Geſchichte überhaupt zählte, beſaß weder die Entſchloſſenheit noch die geſammelte innere Krafr, das Zeichen zu deuten. Und ſo blieb Sand mit ſei⸗ ner Tat allein. Man gewinnt aus dem Stück zwar ein klares, eng an die Tatſachen ſich anlehnendes Bild dieſer geſchichtlichen Vorgänge, doch bleibt es nicht verbor⸗ gen, daß dieſe reichlich gedehnte Szenenfolge der dramatiſchen Verdichtung entbehrt. Der Hauch des Unentſchiedenen weht von der Bühne herab. Der Dichter ſelbſt entſcheidet ſich nicht, und wir lechzen über den Ablauf der Ereigniſſe hinaus geradezu nach ſeiner Stellungnahme. Wir möchten von ihm ge⸗ danklich geführt ſein. Er ſtellt ſich hinter das von der Geſchichte Gegebene und läßt es noch einmal vor unſeren Augen ſich vollziehen. Wir aber wünſchten, er zöge aus dem Gegebenen die dichteriſch⸗drama⸗ tiſche Konſequenz. Er tut das nicht, ſondern verhält im Epiſchen. Damit bleibt eine der weſentlichſten Forderungen des Theaters unerfüllt und es iſt der mehr oder weniger ſtarken geſtaltenden Kraft des Schauſpielers überlaſſen, geſchilderte Geſchichte in oͤramatiſches Erlebnis zu wandeln. Wie bereits eingangs geſagt, war dieſe ſchauſpie⸗ leriſche Geſtaltung der Gewinn des Abends. Das Stück wurde unter der einfühlſamen Regie Friedrich Brandenburgs mit Schmiedel als Sand und Birgel als Kotzebue hingebend geſpielt. Das Atmoſphäriſche, wie es Zeit und Milieu bedingen, wurde als die beſondere Stärke der Aufführung ein⸗ drucksvoll enthüllt. Die Gegenſätzlichkeit der Lebens⸗ kreiſe um den Studenten Sand und um Kotzebue war ſcharf betont und durch die überzeugende Kunſt der Charakterzeichnung beider Hauptdarſteller feſ⸗ ſelnd begründet. Schmiedel gab dem von ſeiner Miſ⸗ ſion durchdrungenen ſtillen Studenten außerordent⸗ lich feine Züge, und das Charakterbild des jungen Theologen hatte den Reiz der Glaubwürdigkeit und inneren Größe. Birgel ſpielte als Kotzebue mit Recht die aufreizende Arroganz einer ſelbſtgefälligen Eitel⸗ keit als den hauptſächlichſten Weſensdug des ſtücke⸗ ſchreibenden baiſerlich⸗ruſſiſchen Staatsrates wir⸗ kungsvoll in den Vordergrund. Charakteriſtiſche Aus⸗ ſchnitte aus dem ſtudentiſchen und bürgerlichen Leben Jenas und Mannheims jener Zeit feſſelten als epi⸗ ſodiſches Rankenwerk die Zuſchauer erſichtlich und riefen das geſamte männliche Schauſpielperſonal auf den Plan. Mancher mußte ſogar im Laufe des Abends aus der Welt um den Studenten Sand in die des hochmögenden Herrn von Kotzebue hinüber⸗ wechſeln. Aber auch das vollzog ſich auf eine ſaubere, künſtleriſche Art und Weiſe, und da neben den def⸗ den Hauptgegenſpielern kaum eine Rolle durch er⸗ höhte Eigenbedeutung aus dem Spiel der Gemein⸗ ſchaft herausragt, ſo ſei dieſer Gemeinſchaft als ſol⸗ chr die ſehr verdiente Geſamtanerkennung geſagt. Die Frauen in dieſem ſchauſpieleriſchen Großauf⸗ gebot haben ebenfalls nur Beiläufigkeitscharakter. Beryll Scharland ſeſſelte durch die verinnerlichte Darſtellung einer von verhaltener Liebesneigung zu Sand erfüllten filia hospitalis, und Lene Blanken⸗ feld gab der geſchäftigen Hauswirtin Sands eine vom thüringiſchen Dialekt unterſtützte erheiternde Note. In kleinen Nebenrollen, jede an ihrem Platz: Alice Decarli, Fränzi Millradt und Lucie Rena. Die ſchlichten, doch charaktervollen Bühnen⸗ bilder hatten ſtimmungsfördernde Wirkung. Das Haus nahm das Werk mit gebührender Ach⸗ tung vor Graff und den Darſtellern entgegen und zollte nach dem letzten Vorhang ſehr freundlichen Beffall. G. O. E. Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. Januar 1936 — In ſinniger Weiſe ſtattete die Winzergemeinde Saarburg der Patenweinſtadt Düſſeldorf den Dank für die Uebernahme der Weinpatenſchaft, für die tat⸗ kräftige Hilfe für den Winzerſtand, ab. Düſſeldorf iſt die Geburtsſtadt der Patenweinidee, die dort im Herbſt 1934 im Hotel„Schloß Burg“ entſtand. Zur Erinnerung an dieſen glücklichen Gedanken der prak⸗ tiſchen Winzerhilſe wurde eine hiſtoriſche Patenwein⸗ ſtube im Hotel eingerichtet, wo künſtleriſche Urkun⸗ den das Ereignis nun immerdar künden werden. Nunmehr hat die Stadtverwaltung Saarburg den Gebrüdern Rudolf und Robert Schöpwinkel, den Inhabern des Hotels„Schloß Burg“,„als den hilfs⸗ bereiten Vätern der Patenweinidee“ eine alte Glocke aus der alten Saarburger St. Nikolai⸗Kapelle ge⸗ ſtiftet mit dem Wunſch, daß ſie„für alle Zeiten ein Mahner und Künder der deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft ſein möge“. Die Glocke ſtammt aus dem Jahre 1773, wurde in der alteingeſeſſenen Glockengießerei Mabilon(Saarburg) gegoſſen und iſt 15 Kilogramm ſchwer. Nach dem Abbruch der baufällig gewordenen Kapelle wurde ſie im Saarburger Rathaus aufge⸗ hängt, und da ſie einen Sprung bekommen hatte, wurde ſie 1922 aus dem gleichen Material neu ge⸗ goſſen. Aus dem Rathaus von Saarburg hat ſie ihren Weg nach Düſſeldorf angetreten, wo ſie jetzt am Eingang der Patenweinſtube ihre neue Heimſtatt gefunden hat. Hier ließ ſie am Silveſterabend zum erſten Male ihre Stimme ertönen und läutete das neue Jahr ein. Fortan wird ſie allabendlich um 9 Uhr angeſchlagen und ihr Klingen wird Mahnung ſein, auch weiterhin den deutſchen Winzer nicht zu vergeſſen. * — Eine merkwürdige Entdeckung konnte dieſer Tage die Gendarmerie in Kranichsberg bei Mar⸗ burg in Kärnten machen. Es war bereits ſeit länge⸗ rer Zeit aufgefallen, daß Nacht für Nacht eine Frau und ein Mann zu einem Bauernhaus in Kranichs⸗ berg gingen. Der Behörde waren die beiden be⸗ kannt, und zwar handelte es ſich um die Frau und den Sohn des ehemaligen Bankdirektors Blaſius Kamenſek, der von der Behörde zwecks Verbüßung einer Strafe geſucht wurde. Man durchſuchte nun gründlich das Bauernhaus. Gerade, als die Beam⸗ ten ihre Arbeit als ergebnislos aufgeben wollten, vernahmen ſie aus einem alten Schrank ein unter⸗ drücktes Huſten. Sie fanden dann in dem Schrank den Geſuchten, aber ſowohl körperlich als auch gei⸗ ſtig in völlig heruntergekommenem Zuſtand. Der Bankdirektor befand ſich ſchon über ein Jahr in die⸗ ſer freiwilligen Gefangenſchaft, in die ihm Frau und Sohn auf ihren nächtlichen Gängen Lebensmit⸗ tel brachten. Kamenſek war 1933 wegen Unterſchla⸗ gung zu 1 Jahren ſtrengen Kerkers verurteilt worden. Seinem Geſuch um Strafaufſchub war ent⸗ ſprochen worden. Er lebte zunächſt bei Verwandten in Graz und Turin, begab ſich aber dann in ſeine freiwillige Gefangenſchaft, als ſeine Geldmittel zu Ende waren. Sein Zuſtand machte die Einlieferung in ein Krankenhaus erforderlich. ann! 1. Ein Theaterſkandal ereignete ſich in Budapeſt im Hauptſtädtiſchen Orpheum, in dem der amerika⸗ niſche Filmſchauſpieler Ramon Novarro als Gaſt auftreten ſollte. Unmittelbar vor Beginn der Vor⸗ ſtellung wurde bekanntgegeben, daß der Gaſt unpäß⸗ lich ſei und abgeſagt habe und daß ein Budapeſter Künſtler für ihn einſpringen werde. Ein Teil der Beſucher verließ daraufhin unter lautem Einſpruch das Theater und ließ ſich das Eintrittsgeld an der Kaſſe zurückzahlen. Am zweiten Weihnachtsfeiertage wiederholte ſich derſelbe Vorfall noch einmal. Wie jetzt hierzu bekannt wird, hatte ſich Ramon Novarro vollſtändig zum Auftreten hergerichtet in die Thea⸗ — Die letzte Runde „Weshalb?“ a „Weil es notwendig iſt!“ meinte Harry. Und als ſie ihn verſtändnislos anſah, ſetzte er hinzu:„Es iſt deshalb notwendig, Ann, weil ich in letzter Zeit ft ſo ſchrecklich ſpät nach Hauſe kam und weil ich der Anſicht bin, daß ich dir deshalb eine Genugtuung geben muß, Ann. Verſtehſt du?“ Ann blickte ihn erſtaunt an, dann lachte ſie. „Gut!“ ſagte ſie.„Aber es iſt nicht ſo ſchlimm, arry. Ich glaube, daß es ſchnell geſühnt wäre— enn ſich's überhaupt ſühnen läßt.“ „Oh, Ann, was ſagſt du da?“ „Ach!“ ſagte Ann, und dann ſchwieg ſie. Sie nd es beſſer, zu ſchweigen; denn ſonſt hätte ſie ſo udlich viel zu ſagen gehabt, ſo unendlich viel— ß ſie nur ſchweigen konnte o hatten ſie ſich denn geeinigt, ſpazierenzufah⸗ richtig ſpazierenzufahren wie ein Ehepaar, das rn alle Stunden miteinander verbrachte. Der Wagen, der mit ihnen dahinglitt wie eine chtige Barke mit Schwanengefieder, rundete, leicht ſurrend, die Gedächtniskirche und wollte in den Kur⸗ ndamm einbiegen, als Harry plötzlich ſtoppte und nach rückwärts blickte. Er hatte ihm wohlbe⸗ kannte Signaltöne gehört. mayer war hinter ihm und winkte ihm zu. beide Wagen auf gleicher Höhe waren, rief er: war in deiner Wohnung, Harry, aber du warſt t. Stopp am nächſten Kaffee! Wir haben as zu beſprechen. Du mußt noch heute zum Training auf den Ring!“ trry blickte auf Ann. Die lächelte, wie eine Frau lächelt, die weiß, daß Glück launiſch iſt. rry ſtoppte ſeinen Wagen hinter Neumayer m Kaffee ab. Er bemerkte erſt fetzt, daß in geſchloſſenen Wagen außer Neumayer auch eeſtenberg geſeſſen hatte, der nun auf Ann zutrat und ſie reſpektvoll begrüßte. Iſt Aun die richtige Frau für Harry? ls ſie an einem Tiſch Platz genommen hatten, Neumayer ſeine Zigarrentaſche heraus und das eine Auge ein wenig zukneifend, wie das 0. 5* 8 5 5 3 terkanzlei begeben und bort die ſofortige Auszah⸗ lung eines Vorſchuſſes von 2000 Pengö verlangt, da er erfahren habe, daß die Direktion die vertrags⸗ mäßige Verpflichtung, 30000 Franken bei der Unga⸗ riſchen Nationalbank zu hinterlegen, nicht eingehal⸗ ten habe. Als er den Vorſchuß nicht erhielt, verließ er das Theater, ohne aufzutreten. Die Lage des Hauptſtädtiſchen Orpheums, das ſich in gelblichen Schwierigkeiten befindet, hat ſich durch dieſen Skan⸗ dal erheblich verſchlechtert, ſo daß die Kapitalbeſchaf⸗ fungsverhandlungen, die der Leiter des Theaters gegenwärtig in Prag führt, kaum Erfolg haben dürften. * — In der morwegiſchen Stadt Haugeſund feierte dieſer Tage Frau Hanna Brummenäs ihren 75. Ge⸗ burtstag. Von der Stadt und der Regierung wurde ihr viel Glück gewünſcht. Ihre ſechs Schiffe haben Flaggengala angelegt. Hanna Brummenäs iſt näm⸗ lich die einzige Frau auf der Welt, die ſich durch eigene Energie und ſeltene Tatkraft eine kleine Handelsflotte geſchaffen und es verſtanden hat, dieſe ſo zu führen, daß ſie ſich in Seemannskreiſen einer ehrlichen Beachtung erfreut. Die Karriere dieſer tüchtigen Frau iſt bewundernswert. Mit fünfzehn Jahren verlor ſie ihre Eltern und mußte nun ſelbſt für ihren Lebensunterhalt ſorgen. Sie trat als Ver⸗ käuferin in ein Geſchäft ein und lebte ſo ſparſam, daß ſie nach zehn Jahren ſelbſtändig werden und ein eigenes Geſchäft erwerben konnte. Das Glück blieb ihr treu, das Geſchäft ging gut, und ſchließlich konnte ſie, auf einer Schiffsauktion einen Frachter erwer⸗ ben, den ſie unter Gründung einer Reederei in Dienſt ſtellte. Sie hatte ſoviel Luſt und Begabung für den Beruf des Reeders, daß ſie bald ein zweites Schiff dazukaufen konnte. Im Laufe der Jahrzehnte brachte ſie es auf ſechs Schiffe mit einer Geſamt⸗ tonnage von 17000 Tonnen. Noch heute arbeitet Frau Hanna Brummenäs in voller Rüſtigkeit in Ganz Norwegen iſt ſtolz auf ſie. — Ein altes Gaſthaus in der Nähe von London, das„Staple⸗Inn“ in Holborn, das noch aus der Tu⸗ dor⸗Zeit ſtammt und deſſen Fachwerkfront den Aus⸗ flüglern aus London wohlvertraut iſt, iſt in Gefahr, durch den Totenuhr⸗Käfer völlig zerſtört zu werden. Man gibt ſich Mühe, der Vernichtung dieſes Bau⸗ werkes vorzubeugen. Im 16. Jahrhundert errichtet, iſt dieſes alte Haus mit der Londoner Geſchichte aufs engſte verbunden. Die rieſige Feuersbrunſt, die einſt faſt ganz London zerſtörte, wurde kurz vor dem „Staple⸗Inn“ ſeinerzeit zum Stehen gebracht. Als Maler ſpäter das Eingangstor zu dem Gaſthof von den alten Farbſchichten befreiten, entdeckten ſie das rote Peſtkreuz, ein Zeichen, daß die Bewohner des Hauſes einſt von der Seuche befallen, und daß das Gebäude infolgedeſſen gebannt worden war. Im Jahre 1883 drohte dem„Staple⸗Inn“ der Abbruch, weil die Geſellſchaft, der es damals gehörte, ſich auf⸗ löſte. Eine Londoner Verſicherungs⸗Geſellſchaft hat es damals gekauft und als Baudenkmal erhalten. Im Torbogen hängt noch immer ein Schild, das „ſchlecht angezogenen Menſchen“ verbietet, Hof und Haus zu betreten. Die vornehmen Beſucher des Hauſes wollten unter ſich bleiben. E ihrer Reederei. — 20 Fälle von Lynchjuſtiz und 84 Fälle ver⸗ ſuchter Lynchjuſtiz ſind im Jahre 1935 in den Ver⸗ einigten Staaten vorgekommen. Im vergangenen Jahre waren es 15 und 1933 ſogar 28. Dieſe Zahlen werden vom Tuskegee⸗Inſtitut der einzigen Neger⸗ Univerſität der Vereinigten Staaten, im diesjährigen Bericht über die Lynchjuſtiz veröffentlicht. Außer einem einzigen Fall, der ſich in Kalifornien abſpielte, geſchahen ſie alle in den amerikaniſchen Südſtaaten. Der Staat Miſſiſſippi hat ſieben, Luiſiana 4, Georgio, Florida und Texas je 2 Lynchfälle zu verzeichnen. Bei 18 von den 20 Getöteten handelt es ſich um Ne⸗ ger. Fünf wurden aus dem Gefängnis geholt, ſechs wurden den Händen von Polizeibeamten außerhalb des Gefängniſſes entriſſen. Zwei wurden im Ge⸗ fängnis erſchoſſen. Unter den Verbrechen, die man ſo ſeine Art war:„Die Sache iſt die, Harry: Wir haben heute die offiziellen Trainingszeiten der Ita⸗ liener erhalten.. Na, alle Hochachtung! Die kön⸗ nen uns ekligg auf die Hühneraugen treten Deshalb will der Vorſtand, daß ſchon in dieſen Ta⸗ gen mit unſerem Mannſchaftstraining auf dem Ring begonnen wird, damit wir fit ſind, wenn's zum Klappen kommt Du verſtehſt?“ Harry nickte. Neumayer ſteckte ſeine Zigarre in den rechten Mundwinkel und rollte ſie von dort nach links hin⸗ über.„Du biſt Mannſchaftskapitän, Harry. Feſten⸗ berg iſt zweiter Mann, und Horn— du kennſt ihn ja—, Horn wird als Dritter fahren, denk' ich, wenn ihr einverſtanden ſeid.“ Horn? Harry überlegte. Wo hatte er den Na⸗ men ſchon gehört? Ja, natürlich: Horn, der früher auf eigene Rechnung einen ausländiſchen Wagen fuhr. Jung, blond, lächelnd... Jung, blond, lächelnd... War er das? War das der oder Feſten⸗ berg, der ihn ſchlagen ſollte? Und er blickte un⸗ willkürlich Feſtenberg an, deſſen ſchmales, blaſſes Geſicht mit dem Eiſenkinn— dieſem verdammten Kinn, das wie ein Stahlblock wirkte— ganz nahe bei ihm ſaß. Dann blickte Harry zu Ann. Ann rauchte eine Zigarette und trank ein violet⸗ tes Getränk. Jetzt ſtrich ſie ihr Haar ein wenig zu⸗ rück, dieſes braune Haar mit den Kupferfunken. „Na?“ fragte Neumayer. „Was?“ Harry ſchreckte empor. „Biſt du einverſtanden mit Horn? worteſt du nicht?“ Harry glaubte in dieſem Moment ein ſpöttiſches Auffunkeln in Neumayers Augen zu bemerken und ein faſt unmerkliches Zucken um die ſchmalen Lip⸗ pen Feſtenbergs. Machten die ſich über ihn luſtig? Der Teufel ſollte ſie holen!„Natürlich!“ ſagte er laut.„Was fragſt du mich wegen des Jungen?“ Er zuckte die Achſeln, als wenn das eine höchſt gleich⸗ gültige Sache wäre. Der große Harry, der Herr der Kilometer „Schön!“ meinte Neumayer.„Ich habe heute ſchon die Trainingswagen verladen laſſen. Ihr ſeid mor⸗ gen da— dann kann's losgehen! An Horn ſchick' ich jetzt ein Telegramm.“ Alter Gauner! dachte Harry. Das Telegramm iſt ja ſchon längſt abgeſchickt! Wollt ihr mich hier für dumm verkaufen? Ihr werdet euch irren, Freunde! Harry— der große Harry— wird euch zeigen, was er kann... Plötzlich fiel ihm Leßwitz ein. brauchte er jetzt— Leßwitz und ſein Doping! Wenn der nun wahrmachte, was er ſagte, ſich gekränkt zu⸗ rückzog— was dann? Harry ſchloß eine Sekunde Warum ant⸗ 3 Leßwitz Der Eisbrecher„Kraſſin“ in Eisnot geraten — Moskau, 4. Januar. Wie die Verwaltung des Nördlichen Seewegs meldet, iſt jetzt auch der dem gegen das Packeis an⸗ kämpfenden Sowjetdampfer„Loſowſki“ zu Hilfe ge⸗ eilte ſtarke ruffiſche Eisbrecher„Kraſſin“ in den Ge⸗ wäſſern bei Sachalin in Eisnot beraten. Der ſich in Wladiwostok aufhaltende Eisbrecher„Uritzki“ hat Be⸗ fehl bekommen, den feſtgefahrenen„Kraſſin“ mit Brennſtoff zu verſorgen, damit beide Eisbrecher ge⸗ gemeinſam ihre Rettungsarbeit für den Dampfer „Loſowſki“ wieder aufnehmen können. Gewaltiger Eroͤrutſch in Italien — Mailand, 4. Januar. Ein gewaltiger Erdrutſch wird aus Val Nervia gemeldet. Einige zehntauſend Kubikmeter Geſtein gerieten auf einer Strecke von mehr als 500 Meter den Gelynchten zu Laſt legte, waren ſieben Fälle von Mord, drei verſuchte Ueberfälle, drei gelungene Ueberfälle. In einem Falle handelte es ſich um einen Irrtum in der Perſon. Von den 844 verſuch⸗ ten Fällen von Lynchjuſtiz richteten ſich 67 gegen Neger und 17 gegen Weiße. In den meiſten dieſer Fällen konnten die der Lynchjuſtiz ausgeſetzten Men⸗ geſchützt werden. * — 50 000 Exemplare— dies dürfte zweifellos die größte Zahl der Zeitungsnummer eines einzigen Tages ſein, die jemals von einem Käufer beſtellt wurde. Dieſe Rieſenbeſtellung wurde für die„Ti⸗ mes“ vom 3. Januar gemacht, und der Käufer iſt der ſchwediſche Rundfunk, deſſen engliſcher Sprach⸗ lehrer die gute Idee hatte, dieſe Nummer der„Ti⸗ mes“ als Grundlage und Lehrbuch für den engli⸗ ſchen Sprachkurſus in dieſem Jahre zu benutzen. Die Hörer erhalten ſomit ein Lehrbuch, das ſie nur 25 Oere koſten wird und einen vielleicht größeren Sprachſchatz enthält, als ein teures Leſebuch. Im Laufe des Kurſus will der Sprachlehrer, Lektor All⸗ wood, mit ſeinen Schülern nicht nur den redaktio⸗ nellen Teil der„Times“, ſondern auch die Inſerate dͤurchnehmen, um ſie mit dem modernen, Gebrauchsengliſch bekanntzumachen. — Im Jahre 1913 fälſchte ein Baukbeamter aus Odenſe(Dänemark) einen Scheck über 5000 Kronen. Er konnte damals nicht verhaftet werden, denn er floh ins Ausland. Jetzt, 17 Jahre nach dem Welt⸗ krieg und 22 Jahre nach dem Betrug, kam der Scheck⸗ fälſcher wieder auf einige Tage und völlig unbeſorgt in ſeine Heimat zurück. Der Poliziſt Jeſperſen aber erkannte den Fälſcher auf der Straße und nahm ihn feſt. Dabei hatte er das Bild des Mannes nur im Steckbrief geſehen, der por mehr als zwei Jahr⸗ zehnten gegen ihn erlaſſen worden war. — Am Straude von Miami(Florida) iſt dieſer Tage ein Klein⸗Luftſchiff brennend abgeſtürzt. Es handelte ſich um ein fünfzig Meter langes halb⸗ ſtarres Klein⸗Luftſchiff, das im Auftrage einer gro⸗ ßen Firma über dem Strande von Miami Re⸗ klameflüge durchführte. Durch einen Kurzſchluß in der elektriſchen Lichtleitung wurden unterhalb ſeiner Hülle Funken verurſacht, die von der Beſatzung nicht bemerkt wurden. Plötzlich ſtand die Seiden⸗ hülle in Flammen. Das praſſelnde Geräuſch über⸗ täglichen 1 — mw òPß“Ẽ ͥ́[rt ſchen durch Polizeibeamte vor der raſenden Menge denn das Luftſchiff wurde von Heliumgas getragen. in Bewegung. Es wurden etwa 10000 Bäume, dar⸗ unter Oliven und Pinien, verſchüttet. Zehn am. Abhang gelegene Häuſer ſtürzten ein. Die Be⸗ wohner hatten ſich rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Der Verkehr iſt auf zwei Straßen unterbunden⸗ Auch an anderen Orten ereigneten ſich Felsſtürze. Bei Novara haben mehrere Schneelawinen großen Schaden an den Baumbeſtänden angerichtet. Einige Flüſſe, darunter der Teſſin, führen Hochwaſſer. 30 Kinder durch Gas vergiftet — Mailand, 4. Januar. In Caſale wurden Schüler durch Heizgaſe ver⸗ giftet. Die Rettungsgeſellſchaft mußte 30 Kindern Hilſe leiſten. Einige Schüler wurden ſofort in das Krankenhaus geſchafft. Lebensgefahr beſteht jedoch in keinem Falle. Man vermutet, daß das Ausſtrö⸗ men des Gaſes auf die Witterungsverhältniſſe zu⸗ rückzuführen iſt. Auch in einer anderen Schule und fünf Privathäuſern wurden Gaſe bemerkt. tönte ſogar den Propellerlärm, ſo daß nunmehr die Beſatzung auf die ſchwere Gefahr aufmerkſam wurde, in der ſie ſich befand. Der Luftſchifführer erkannte auf den erſten Blick, daß es keine andere Rettung als ſofortige Landung gab. Er riß das Gasventil der Länge lang auf und bewirkte ſo, daß ſich die 1 Hülle raſch entleerte. Exploſionsgefahr beſtand nicht, Mit großer Geſchwindigkeit ſtürzte das Luftſchiff zur Erde nieder, hinter ſich einen langen feurigen Schweif herziehend. Die Gondel ſtieß endlich mit ſtarkem ö Anprall auf den Boden auf, aber die ſechsköpfige 5 Beſatzung kam doch noch einmal glimpflich davon. 8 Die Männer erlitten nur unerhebliche Verletzungen und konnten aus der Gondel ſpringen, ehe ſich das brennende Seidentuch auf ſie niederſenkte. Die Sach⸗ verſtändigen, die den Hergang des Unfalles unter⸗ ſucht haben, erklären einmütig, es ſei lediglich dem geiſtesgegenwärtigen Verhalten des Luftſchifführers zu verdanken, daß ſich kein ſchweres Unglück er⸗ eignete. * — Ein Landwirt in Schweden warf ſeine acht Kinder aus dem Fenſter. Der Mann iſt aber des⸗ halb kein Rabenvpater, ſondern nur ungewöhnlich geiſtesgegenwärtig. Im Hauſe des Bauern Olſſon aus Vanga in der Provinz Oeſtergötland war durch eine Petroleumlampe ein Feuer ausgebrochen, das außerordentlich raſch um ſich griff. Da die Familie, die aus dem Ehepgar und acht Kindern beſtand, nur bei allergrößter Eile vor den Flammen gerettet werden konnte, warf der Vater kurz entſchloſſen ſeine acht Kinder nacheinander zum Fenſter hinaus in den Schnee. Das Ehepaar hatte dann noch ſo viel Zeit, ſich ſelbſt im letzten Augenblick aus dem Flam⸗ menmeer zu retten. Keines der Kinder, die zudem noch unbekleidet waren, wurde verletzt. 2. — Zu einem ſeltſamen Zwiſchenfoll kam es wäh⸗ rend des Transports eines preisgekrönten„Rekord⸗ ſchweins“ mit dem Flugzeug zu einer landwirtſchaft⸗ lichen Ausſtellung in Los Angeles. Gerade über der Stadt Brainville konnte das Schwein ſich aus ſeinem Kaſten befreien, fiel, als das Flugzeug ſchwankte, gegen ein Fenſter, zerbrach es und ſtürzte aus 800 Meter Höhe auf das Dach eines Hauſes. Das zent⸗ nerſchwere Tier durchbrach das Dach und landete im im Schlafzimmer einer Wohnung in einem Bett, in dem glücklicherweiſe niemand lag. Natürlich war das Schwein ſofort tot. lang die Augen. Großer Gott: Das durfte nicht kommen! Das nicht— auf keinen Fall! „Alſo“, ſagte Neumayer,„da wären wir bereit? Ihr fahrt heute abend, Burſchen, was?“ „Feſtenberg nickte. Und blickte auf Ann, die durch ihn hindurchſah, als wäre er aus Glas. Harry riß ſich zuſammen.„Natürlich! Ich komme morgen früh mit dem Flugzeug, Neumayer. Laß mir einen Wagen nach Köln auf den Flugplatz ſchicken!“. „Schön!“ Neumayer ſtand auf.„Alſo: Wieder⸗ ſehen!“ Er zahlte und ging. Auch Feſtenberg wollte ſich erheben. Er konnte hier nicht länger ſitzenblieben mit dieſem Mann, den er im Grunde ſeines Weſens verachtete, und mit dieſer Frau, die er liebte. Er war ſchon im Begriff, eine Entſchuldigung zu ſtammeln, irgend etwas zu ſagen: zum Beiſpiel, daß er packen müſſe, daß er vor ſeiner Abreiſe noch Poſt zu erledigen habe— als, mit einem ſtarren Lächeln ihrer gelackten Lippen, Marianne Teſten an den Tiſch trat. „So trifft man ſich!“ ſagte ſie. Sie reichte ihre gepflegte Hand— dieſe Hand, die vor lauter Ge⸗ pflegtheit kaum mehr Leben in ſich hatte— erſt Ann, dann Harry und dann Feſtenberg und nahm Platz. Nun konnte Feſtenberg, wenn er nicht als un⸗ höflich erſcheinen wollte, nicht mehr gehen. „Mein Mann erzählte mir, daß ihr wieder an⸗ fangt... Biſt zu beneiden, Ann!“ Und ſie ſah Ann mit einem Ausdruck von Hohn und Bedauern an, einem Ausdruck, der Ann erſchauern ließ. Sie zwang ſich zu einem kleinen Lächeln, ſo einem flüchtigen Lächeln, das man jemand hinwirft, und ſagte:„Ja— ich freue mich auf die beginnende Renn⸗ ſaiſon.“ „Natürlich!“ ſagte Marianne. Und dann wandte ſie ſich zu Feſtenberg.„Und bei Ihnen freut ſich im⸗ mer noch niemand?“ In Feſtenbergs bleiches Geſicht ſtieg eine ärger⸗ liche Röte.„Nein!“ ſagte er kurz. 5 Harry aber lachte. Er verſtand den Scherz, den Marianne da machte. Und wie in geheimem Ein⸗ verſtändnis mit ihr meinte er:„Er iſt eben noch ein Milchbart und hat Angſt vor den Frauen!“ Und er ſchickte dieſen Worten ein ſelbſtgefälliges Lächeln nach, das Ann traf wie ein körperlicher Schlag. Auf Feſtenbergs glatter, ſcharfkantiger Stirn bildete ſich eine kleine, meſſerſcharfe Falte. Marianne aber ſah ſich im Kreis um und meinte ſpitz:„Niemand macht Einwendungen?“ Dazu 9 gte auf eine Art, oje Ann zittern machte 1 Sie erhob ſich und ſagte zu Harry:„Ich möchte nach Hauſe! Der Junge wartet!“ Niemand erhob Widerſpruch. Jeder fühlte, daß eine Grenze erreicht war, die nicht überſchritten wer⸗ den durfte. Beim Abſchied überſah Ann Maxiannes Hand und überhörte auch die Frage:„Wann ſehen wir uns wieder, Ann?“ Feſtenberg, der mit Ann zugleich aufgeſtanden war, grüßte Marianne mit einer kühlen Reſerve, die ſelbſt dͤieſer Frau klarmachte, daß ſie hier wenig zu erwarten hätte. Einzig und allein Harry glaubte ſich verpflichtet, liebenswürdig„Guten Abend!“ zu ſagen. f Als er hinter Feſtenberg und Ann aus dem Kaffee trat, fühlte er, daß ſie beide über ihn ge⸗ ſprochen hatten. Das machte ihn wieder mißtrauiſch Ann bekam einen kugelrunden Blick und Feſten⸗ berg ein kühles Lächeln und einen flüchtigen Hände⸗ druck. Man würde ſich ja morgen auf dem Ring ſehen. Morgen 8 Als Ann und Harry allein im Wagen ſaßen, meinte Harry:„Ich finde, Ann, daß du anders biſt als früher.“ i Ann ſaß ſtumm neben ihm und antwortete nicht. Harry gab zornig Gas: Der Wagen machte einen Satz nach vorwärts, wie ein weißes Raubtier.„Nun gut!“ ziſchte er zwiſchen den Zähnen.„Geht alle zum Teufel und laßt mich in Ruhe!“ Dann ſchwieg anch er 5 8 .. Marianne Teſten aber muſterte ihr Geſicht im Spiegel der Handtaſche, fand es in Ordnung, ſtellte feſt, daß der Herr hinter ihr im roten Samt⸗ ſeſſel ſich die Augen nach ihr aus dem Kopf ſah, ſtand auf, warf dem Herrn einen ihrer gewohnten Blicke zu und ging hinaus.. 5 Draußen blieb ſie eine kleine Weile ſtehen, als wenn ſie auf etwas wartete; dann rief ſie ein Taxi an und fuhr nach Hauſe. 5 Sie war mit dem Nachmittag einigermaßen zu⸗ frieden, wie ſie mit allem zufrieden war, wenn es auch nicht immer ſo ging, wie ſie ſich's vielleicht ge⸗ wünſcht hätte. Plötzlich ſah ſie einen Herrn, der ſtockwippend daherſchritt und einen leeren Aermel in der Taſche ſtecken hatte.„Chauffeur— halt!“ Der Mann trat die Vierradbremſe, daß ein ande⸗ rer Wagen um ein Haar aufgerannt wäre. „Herr von Leßwitz. 2“ 8 „Ah, gnädige Frau Leßwitz kam näher, 1 5 ſeinen Hut und ſetzte einen Fuß aufs Tritt⸗ brett.„„ 5 Der Chauffeur ſchaltete die Uhr um; er kannte ſich aus in der Zeit ſolch kurzer Unterredungen im Vorüberfahren. Faortſetzung folgt.) 5 8. 74 1 105 ver⸗ ern das doch trö⸗ zu⸗ und die re, rute ung ntil die icht, gen. zur veif kem fige hon. gen das ach⸗ ter⸗ dem bers er⸗ acht des⸗ tlich ſſon urch das ilie, Rur ttet ſſen aus viel am⸗ dem väh⸗ ord⸗ gaft⸗ der ichte daß ver⸗ mes hen den rve, enig htet, dem ge⸗ iſch ten⸗ ude⸗ ting ßen, biſt icht. nen Nun alle vieg ſicht ung, emt⸗ and licke als Taxi auf Vorlage Simon:2 treiben. Morgen-Ausgabe Nr. 7 147. Jahrgang Waldhof und Pforzheim geſchlagen Waldhof verliert gegen VfR:4— Pforzheim in Freiburg:2 beſiegt— Die achte Niederlage von Phönir Karlsruhe Gau XIII Südweſt Opel Rüſſelsheim— Phönix Ludwigshafen:1 JW Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen:2 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Boruſſia Neunkirchen 12 7 2 3 20:17 16¹8 FK Pirmaſens 10 2 1 2 23:15 15:5 Eintracht Frankfurt 0 6 2 2 18:13 14:6 FS Frankfurt 12 6 2 4 27:20 14:10 Wormatia Worms 10 5 2 3 25:13 12:8 Union Niederrad. 11 5 10 8 123 11:11 FV Saarbrücken 11 4 1 6 20:25:18 Opel Rüſſelsheim 12 1 5 6 23:26 7717 Kickers Offenbach. 10 2 3 6 11:18 6˙14 Phönix Ludwigshaf. 12 2 2 8 1221:18 Gau XIV Vaden S Waldhof— Bfgt Maunheim:4 Karlsruher JV— Phönix Karlsruhe 30 F Freiburg— 1. FC Pforzheim 21 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Lc Pforzheim.. 11 7 2 2 25:11 1676 Sp Waldhof 9 6 1 2 30.16 13:5 Karlsruher FV. 10 5 2 26:20 12•8 BfR Mannheim 9 4 2 3 22.25 10.8 FC Freiburg 10 4 2 4 25:29 10:10 Germania Brötzingen! 4 2 B 2021 10.12 Bf Neckarau 9 4 1 4 21:18:9 VfB Mühlburg 9 8 3 8 13.15 9·0 Amieitia Viernheim 11 2 4 5 15822.14 Phönix Karlsruhe. 11— 3 8 16:86:19 Gau XV Mürttemberg IV Ulm— SW Feuerbach:0 VfB Stuttgart— SS Ulm 22 Sportfreunde Stuttgart— Sp Cannſtatt 121 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte SC Stuttgart 12 8 2 2 30:15 18:6 Sportfr. Stuttgart 12 6 4 2 22.13 15:9 Stuttgarter Kickers 11 95 1 2 30:17 14:8 Vi Stuttgart 12 4 5 3 30:21 13.11 SpVg Cannſtatt 12 4 5 3 19:21 13.11 SSW Ulm 13 6 1 6 24:27 13.13 FV Ulm 12 5 1 6 17731 11˙13 Spfreunde Eßlingen! 4 2 5 188 1012 FV Zuffenhauſen 11 1 3 5 1d 9˙¹3 Sp Feuerbach 12—„ e 222 Gau XVI Bayern AS Nürnberg— Sphg Fürth:1 Vereine Spiele gew. unentſch. ver Tore Punkte Spog Fürth 12 8 3 1 19˙5 1. FC Nürnberg 9 8 1— 1915 17·¹ Bayern München 10 8— 2. 2810 16. Wacker München 11 50 5 4 18:18 12:10 BC Augsburg 11 5 1 5 21:15 11.11 Schweinfurt 05 11 4 1 6 14:15 913 ASV Nürnberg 12 3 3 6 15792.15 München 1860 11 3 1 7 12:21:15 1. FC Bayreuth 13 3 1 110:19 FE München 12 2 1 91228 5˙•19 20 000 im Mannheimer Stadion SV Waldhof— fn Mannheim 314(:2) Die Mannheimer Fußballchronik hat in eineinhalb Jahrzehnten eine Parallele zwiſchen Vit und Waldhof geſchaffen, die in der langen Kette der Begegnungen und wechſelvollen Erfolge Höhepunkte des heimiſchen Fußballs herausſtellten., die als Fortſetzung aus dem rheiniſchen Sport nicht mehr hinwegzudenken ſind. Gerade das letzte Jahr mit der endlich nach jahrelangem Ringen erlangten Meiſterſchaft des Pf zeugte für die heurigen Runden eine Sonderſpannung, die in dem exwarteten Wettſtreit dieſer alten Rivalen, den Titel zu behaupten oder zurück⸗ guerobern, begründet war. Leider ſank dieſe dramatiſche Note durch ganz unerwartete Rückſchläge des Gaumeiſters, denn es ſtellte ſich ſchließlich ein ſolcher Unterſchied in der Form heraus, der im Voraus den lokalen Großkampf im Stadion als eine ſichexe Sache des Exmeiſters erſcheinen ließ. Nur die unbſtreitbare Tatſache, daß beide Vereine in ſolchen Gängen ihr ganzes Können, ihre äußerſte Spannkraft in die Waagſchale warfen ließ den Nachdennk⸗ lichen und mehr aufs Ganze Blickenden, eine gewiſſe Möglichkeit für eine Ueberraſchung offen. In ähnlichen Gedankengängen mag ſich auch inſtinktiv das Gros der hei⸗ miſchen Fußballgemeinde bewegt haben, denn die ſtädtiſche Kampfſtätte verriet in ihrer Maſſenfüllung, daß die Ran⸗ gierung der Tabelle die ſeitherige Ueberlieferung nicht zu verdrängen vermochte. Die eigenartige Geſamtlage mit der Spitzenſtellung Waldhof Pforzheim hob nur noch die Er⸗ wartung, denn mit einem weiteren Vorſtoß Waldhofs mußte Pforzheim bei einer etwaigen Niederlage in Frei⸗ hurg ſich die erſte Breſche in ſeiner bisher unerſchütterlichen Stellung gefallen laſſen. Der Kampf ſtand alſo im Zeichen einer möglichen und entſcheidenden Wende in der Meiſter⸗ ſchaftsfrage, während Vſſſt für den letzten Schimmer ſeiner Ausſichten ins Feuer ging. Das Spiel Waldhof ſteht gegen die Sonne. Die Sache beginnt ſehr voxſichtig, um aber ſchon nach wenigen Minuten ſtärkere Sgiten auſzuziehen denn nach Abſchlag eines Balles durch Edelmann bringt ein Schuß von Schneider auf der andern Seite die 1. Ecke für Waldhof. Das Zuſpiel klappt beim Exmeiſter noch nicht. Die kurzen Kopfbälle der Vertei⸗ digung, dazu das enge Spiel non hinten heraus, läßt Vi durch Langenbein zu eimem gefährlichen Anſatz kommen, doch wird bedrängt verſchoſſen. Waldhof ſetzt die zweite Ecke, die Günderoth zu weit zurücklegt. Molendas aut er⸗ faßter Fernſchuß geht vorbei. VfR hält Waldhof im Feld die Waage. Da bricht nach etwa 20 Minuten die über dem Platz lagernde Totenſtille durch einen jähen, unerwarteten Erfolg des Bfgt: Adam ſpielt ſich hartnäckig von Molenda frei, paßt genau nach innen, wo der vollkommen frei⸗ ſtehende Simon meiſterhaft aus der Luft unhaltbar den Führungstreffer holt,:1. Gegen die Sonne ſtehend, war Edelmann machtlos. Eine Ueberraſchung. die ſelbſt den Beifall für die Glanzleiſtung verſtummen läßt. Auch nach der dritten Ecke klappt es bei Waldhof immer noch nicht, es fehlen die Steildurchlagen; aber dann vermaa Gün⸗ dexoth auf Flanke Weidingers den Ausgleich zu holen, :1. Jetzt kommt Leben in die Maſſen. Waldhof holt die 4. und 5. Ecke, der bald die ſechſte folgt. in deren Anſchluß Siſfling knapp verſchießt. Endlich folgt der 1. Eckball für Bi den Langenbein beherrscht köpft, doch Model pariert in derſelben Manier auf der Torlinie. Ganz gefährlich geht es vor dem Waldhofnetz zu und kann ſchließlich unter verzögertem Herausgehen Edelmanns Langen bein Ein Bombenſchuß Simon an den Pfoſten beſchließt die erſte Hälfte. Nach Seitenwechſel erwartet man von Waldhof einen andern Stil, andernſalls die Sache ſehr unſicher für ihn ſteht. Es ſetzt auch nach Wiederbeginn von ſeiner Seite ein verſchärftes Tempo ein And gelingt es im Anſchluß an den Anſtoß durch ſchönen Schuß Bielmeiers wiederum gleichzuziehen,:2. Die Gelegenheiten Waldͤhofs verdichten ſich, ſo daß die erſt⸗ malige Führung von dieſer Seite in der Luft liegt, die vann auch Schneider nach mancherlei kleineren Ver⸗ ſagern auf die 7. Ecke holt,:2. Die ſolgende 2. Ecke für BVR wird abgewieſen. Die 8. Ecke Walöhofs folgt. Beide Mannſchaften ſind nun ganz gelockert und gehen ganz aus ſich heraus, wobei der 9. Eckball Waldhofs von hinten heraus glatt verſchoſſen wird. Wiederholt zieht der un⸗ gedeckte Adam auf weite Vorlagen klar vor und ein er⸗ neutes Losziehen aus freier Stellung bringt auf famoſe Flanke von ihm durch Simon mit direktem ſcharſem Schuß abermals den Gleichſtand:3. Das treibt die Span⸗ nun natürlich zur Höhe. Die mögliche abermalige Füh⸗ vung vergibt dann Schneider, der frei aufs Netz zieht aber zu früh und dazu unplaciert ſchießt. Bartack nimmt kniend in aller Ruhe auf. Waldhof ſchraubt die Ecken auf zehn, aber dann verſehlt Schneider auf Durchbruch das Ziel und auch die linke Seite kann den Ball zum Nach⸗ ſchuß nicht aufnehmen. Das Ringen wächſt in die Ent⸗ ſcheidung. Larigenbein entzieht ſich ſeitlich der Deckung, gibt aus dem Lauf herein und Spindler kann entſchloſ⸗ ſen 324 ſtellen. Die 10. Ecke tritt Günderroth ſchlecht und Siffling köpft unter Herausgehen von Baxrtack an die Latte, In den letzten Minuten gelingt es Waldhof nicht mehr, ein Unentſchieden zu erzwingen, da Kamenzin einen Schuß dicht vor der Torlinie abſchlägt. Die Manuſchaften boten im Geſamtablauf einen Kampf. wie er in ſolchem Falle eben Tradition iſt und er zählt ſicher zu den ſpan⸗ mendſten ſeit langem. Gerade ſein Ausgang hat wieder ein⸗ mal gezeigt. daß im Fußball alle Möglichkeiten offen ſind, und er wird manchem Verein als Quelle eines richtung⸗ gebenden Anſvorns dienen. Dem Vfsdi muß man zugeſtehen daß er das Spiel verdient gewonnen hat imſofern, als der Eckenſtand von 10:3 für Waldhof doch deutlich zeigte, daß deſſen Angriff nicht wie ſonſt auf der Höhe war. Andeverſeits war es ein ebenſo entſchloſſener wie glücklicher Griff, Schneider und Schmoll bei deren letztzeitiger Verfaſſung aus dem Tortrio zu nehmen. Bar⸗ tack—Au—Hoßfelder ſtanden voll ihren Mann und auch die Läufer arbeiteten beſonnen und taktiſch richtig. Ganz we⸗ ſentlichen Anteil hat der genau wie gegen Freiburg auf⸗ geſtellte Sturm an dem Sondererfolg, der die Mannſchaft mit einem Schlag wieder in den Sattel hebt. Das Beſte vorne waren die Flügel Sim om und Adam, und namentlich der erſtere baute in wuchtiger Weiſe ſchrittweiſe mit auf. Das Innentrio paßte ſich gut an und vor allem Langenbein kämpfte in zähem Verſolg gegen die ihn kaum aus den Augen laſſende Deckung an. Er fand eine mitentſcheidenden ſchwerwiegenden Momente. Die Mann⸗ ſchaft zeigte ein ausgezeichnetes Stellungs⸗Deckungsſpiel, das dem Gegner die Entfaltung ſehr erſchwerte und auch das Zuſpiel ſtand auf überdurchſchnittlicher Höhe. Be⸗ ſtimmt wird VfR nach Wiedergewinnung feiner Sicherheit ſein weiteres Wort in der Geſamtentwicklung der Runden mitreden. Für SV Waldhof iſt dieſe, wenn auch knappe Niederlage ein empfindlicher Verluſt, der allerdings die Poſition noch nicht entſcheidend ſchwächt. Die ſonſt übliche Mannſchaft ſuchte man in der erſten Hälfte vergebens und in der zweiten trat ſie nur periodiſch in Erſcheinung. Wo blieb die Selbſtſicherheit der ſchnittige Zug vor der Pauſe? Die anfangs latent werdende Schwäche von Schneider kann auf die Dauer micht tragbar erſcheinen. Da wäre ein Kleber doch wohl beſſer geweſen. Das Schlimmſte war, daß er in klaren Lagen auch Kopfloſigkeit zeigte, er verſagte in Augenblicken, wo er ſozuſagen den Ausgleich auf der Fußſpitze hatte. Auch Bielmeier erreichte ſeine ſonſtige Form nicht. Siffling und die Flügel waren aut. Dafür mangelte es in der kon⸗ ſequenten Deckung der Außenläufer, die dann die Vertei⸗ digung ſtark belaſtete. Auch Heermann, ſo groß ſein Ge⸗ ſamtſpiel war, verfolgte Langenbein nicht in letzter Kor⸗ ſequenz(vorbereitendes Entſcheidungstor). Im Ganzen wurden die Angriſſe zu breit vorgetragen. Die Steilpäſſe, das wechſelvollere Syſtem fehlten. Auch wurde nicht im⸗ mer flach genug geſpielt. Desgleichen das Zuſpiel war ſtreckenweiſe recht ungenau. Ein weſentlicher Umſtaud ſitr den Ausgang war allerdings, daß der Exmeiſter auf einen Die Spiele in den anderen Gauen Opel Rüſſelsheim— Phönix Ludwigshafen:1(:0) Das Erſcheinen des Gaumeiſters vermochte in Rütſſels⸗ heim nur knapp 2000 Zuſchauer anzulocken. Die beiden Mannſchaften lieferten ſich aber doch einen temperament⸗ vollen Kampf, der in der erſten Hälfte pon Rüſſelsheim überlegen geführt wurde. In der zweiten Hälfte ließ das Spieltempo etwas nach und der Kampf wurde verteilter. Daß Rüſſelsheim vor dem Wechſel nur zu zwei Toren kam, lag an der bis dahin guten Arbeit der Phönix⸗Hin⸗ termannſchaft, die aber nach der Pauſe weſentlich in ihrer Leiſtung nachließ.— Be ſt⸗Höchſt leitete gut. FS Frankfurt— Bor. Neunkirchen:2(:1) Mit großer Spannung ſah man im Gau Südweſt dieſem Treffen entgegen. Rund 9000 Zuſchauer waren zum Born⸗ heimer Hang gekommen, um zu ſehen, ob die Neunkircher Boruſſen auch dieſes Spiel wieder zu einem Siege ge⸗ ſtalten würden. Die Bornheimer Elf befand ſich in einer ganz ausgezeichneten Form und gewann vollkommen ge⸗ recht. Die Bornheimer hatten einen ganz großen Tag und brauchen in dieſer Form keinen Gegner zu fürchten. Alle Spieler befanden ſich in glänzender Verfaſſung.— Gehrin g⸗Ludwigshafen amtierte gut. Ulmer FV 94— SW Feuerbach:0(:0) Mit ungeheurer Spannung erwartete man das für den Abſtieg ſo bedeutungsvolle Spiel, galt es doch für Feuer⸗ bach, eine letzte Gelegenheit wahrzunehmen, um dem Ab⸗ ſtieg zu entrinnen, während auf der anderen Seite der Ulm 94 darauf bedacht war, ſeine Stellung in der Tabelle zu verbeſſern. Das einzige Tor fiel in der 28. Minute der zweiten Halbzeit durch den allein durchgelaufenen Halb⸗ rechten Hildenbrand.— Schiedsrichter war Benzing ⸗ Schwenningen. 2500 Zuſchauer. 5 geiſtig wie willensmäßig, dann aber auch ſpieleriſch neu geſammelten Meiſter ſtieß. Das Merkmal des Nachmittags wird bleiben, daß Waldhofs Ausſicht noch durchaus nicht erſchüttert iſt— aber es wird größeren Auſwand erfor⸗ dern, das geſteckte Ziel zu erreichen. Eine große Gelegen⸗ heit wurde dem Freiburger wichtigen Spiel gegenüber aus der Hand gegeben. Die Geſamtlage gewimnt an Span⸗ nung. Un verfehrt⸗Pforzhei als Spielleiter be⸗ greiflicherweiſe bei der a kontra⸗Stellung Waldhof—Pfortz⸗ heim mit teilweiſem Vorurteil empfangen, brachte den Kampf vor rund 20 000 Zuſchauern ſicher über die N 4 Auch Pforzheim geſchlagen Freiburger FC— 1. FC Pforzheim:1(:1) Im Fc C⸗Stadion wurde 90 Minuten lang hart und er⸗ Hittert um die Punkte gekämpft. Schiedsrichter Schneider⸗ Offenburg mußte, genau wie ſein Kollege in Karlsruhe, das Spiel dauernd unterbrechen und kurz vor Schluß be⸗ kam der FFC⸗Läufer Zeltner noch Platzverweis, Pforzheims Torhüter Nonnenmacher erlaubte ſich eine große Unſport⸗ lichkeit gegen Freiburgs Sturmführer Engelhardt, aber hier blieb der verdiente Feldverweis aus. Im übrigen gewann der FFC das Spiel durchaus verdient, denn Zwei⸗ drittel der Spielzeit gehörten ihm, was auch im Eckballver⸗ hältnis von:0 ſeinen Ausdruck fand. Pforzheim konnte zwar nach halbſtündigem Spiel durch einen von Fiſcher verwandelten Freiſtoß in Führung gehen, aber Mitte der zweiten Hälfte erzielte Koßmann den Ausgleich und wenig ſpäter ſtellte der gleiche Spieler auch den knappen Frei⸗ burger Sieg ſicher. Beiderſeits ſpielten die Hintermann⸗ ſchaſten überragend. 4000 Beſucher wohnten dem Tref⸗ ſen bei. Phönix iſt verloren Karlsruher FV— Phönix Karlsruhe:0(:0) Der K konnte im Rückſpiel den Lokalgegner recht eindeutig zur Strecke bringen. Seine gute Abwehr ließ dem im Feld recht lebendig, aber etwas zu engmaſchig ſpie⸗ lenden Phönix⸗Sturm keine Chance und die eigene Fün⸗ ſerreihe. in der die Neuerwerbungen Rapp und Huber eine ſehr gute Rolle ſpielten, war ſtark genug, um die Phönix⸗ Abwehr, in der Wenzel diesmal nicht in beſter Form war, verſchiedentlich erfolgreich zu durchbrechen. Sehr gut waren in der ſiegreichen KFV⸗Elf auch die beiden Außenſtürmer Brecht und Damminger. Schon in der dritten Minute erzielte Brecht nach guter Vorarbeit von Rapp das Führungstor und nach halbſtün⸗ digem Spiel erhöhte Rapp, vollſtändig freiſtehend, auf:0. In der zweiten Halbzeit ſah man beiderſeits ein übertrie⸗ ben hartes Spiel und es gab Freiſtöße am laufenden Band. Zwölf Minuten vor Schluß köpfte Rapp das Leder zum:0 für den Kein.— 8000 Zuſchauer; Schiedsrichter Kläger⸗ Offenburg. Sſidweſt und Sachſen im Endspiel Die Vorſchlußrunde um den Fußball-Pokal Die Teilnehmer am Endſpiel um den Fußball⸗Bundes⸗ pokal, das am 1. März an einem noch zu beſtimmenden Ort ausgetragen wird, ſtehen feſt: die Gaue Süd weſt und Sachſen werden den Endkampf austragen. Am Sonntag gelang es der Südweſt⸗Elf in Augsburg, die favoriſierte Mannſchaft des Gaues Bayern mit 21 zu beſiegen, während Sachſen in Chemnitz mit:0 über Brandenburg erfolgreich war. Südweſt kam zwar erſt in der verlängerten Spielzeit zum Sieg, aber der Erfolg fiel ihr keineswegs unverdient zu. Bayern— Süodweſt:2 n. Verl. 15 000 Zuſchauer wohnten auf dem Augsburger „Schwaben“-Platz dem Pokaltrefſen zwiſchen Bayern und Süd weſt bei. Man hatte ja von vornherein einen harten Kampf zweier gleichwertiger Gegner erwartet, da⸗ bei aber doch der bayeriſchen Elf eher einen Sieg zugetraut als der Südweſt⸗Mannſchaft. Aber es kam wieder einmal ganz anders. Der Sieger hieß nicht Bayern, ſondern Süd⸗ weſt, und damit wiederholte der Südweſten jenen ſchönen Erfolg, der ihm 1934 in Nürnberg den Kampfſpielpokal einbrachte. Sonniges, mildes Wetter und ein vom Schnee befreiter Platz ſchufen gute Vorausſetzungen für einen großen Kampf. Die beiden Mannſchaften, die am Vormittag im Goldenen Saal des Rathauſes von der Stadt Augsburg empfangen worden waren, ſtellten ſich dem Stuttgarter Schiedsrichter Dörbecker in den zuletzt gemeldeten Auf⸗ ſtellungen wie folgt: Bayern: Jakob Bader Haringer Reitter Goldbrunner Lehner Eiberger Marquardt Krumm Stimetsreiter * Fath Lutz Schmitt Möbs Pflug Mantel Sold Gramlich Tiefel Konrad Eigenbrodt S ib d weſt: Nach dem Abſingen der Nationalhymnen begaun der Kampf mit dem Anſtoß der Bayern. Schon in der erſten Viertelſtunde zeigte es ſich, daß dieſer bayeriſche Sturm gegen die ausgezeichnete Südweſthintermannſchaft auf ver⸗ loxenem Poſten ſtand. Ueberhaupt überraſchte die Gäſte⸗ Elf recht angenehm. Ihr Zuſpiel war muſtergültig umd ein beſſeres Verſtündnis untereinander hätte man ſich gar nicht wünſchen können. So ſtand die erſte Halbzeit ſtän⸗ dig im Zeichen der Südweſt⸗Elf. Man notierte zuerſt ei⸗ nen ſcharfen Fehlſchuß Lehners, dann gefährliche Vorſtöße von Fath und Schmitt, die Bayerns Hüter Jakob energiſch zum Eingreiſen zwangen. In der 25. Minute drückte ſich das beſſere Südweſtſpiel durch den Führungstrefſer aus, den Mittelſtürmer Schmitt nach guter Vorarbeit von Fath er⸗ zielte. In der Folge ſtellten die Süsweſt⸗Verteidiger VfB Stuttgart— 1. SSV Ulm:2(:0) Vor 50090 Zuſchauern trennte man ſich in dem für den Anſchluß an die Spitzengruppe wichtigen Kampf unent⸗ ſchieden. Der VfB kann ſomit ſeine Hoffnungen auf eine Verteidigung des württembergiſchen Meiſtertitels ſchwinden ſehen. Beide Mannſchaſten waren vollkommen gleichwertig. Der BfB hatte eine ſehr gute erſte halbe Stunde, in der vor allem Mitteläufer Rutz großen Anteil an der über⸗ legenen Spielführung hatte. In der zweiten Hälfte ließen die Stuttgarter nach. Das Spiel wurde von dem Schieds- richter Knecht(Reutlingen) geleitet. SFr. Stuttgart— Sp. Vg. Caunſtatt:1(:1) Das Spiel in Degerloch ſtand unter einer ziemlich unglücklichen Schiedsrichterleitung. Spielleiter Schmidt⸗ Böckingen traf einige Entſcheidungen, die ohne Zweifel die Cannſtatter um den verdienten Sieg brachten. Einmal verhängte er gegen Cannſtatt einen mehr als zweifelhaften Foulelfmeter, das andere Mal annullierte er ein einwand⸗ ſreies Tor für Cannſtatt, ſo daß das Spiel unentſchieden endete, ein Ergebnis, das für die Sportfreunde ſehr ſchmei⸗ chelhaft iſt. Die Cannſtatter waren ihren Gegnern dauernd überlegen, Die Sportfreunde boten im Vergleich zu ihren letzten Spielen eine recht ſchwache Leiſtung. ASV Nürnberg— Spogg Fürth:1(:0) Das Sgiel brachte den erwartet harten Kampf und en⸗ dete wie die erſte Begegnung wiederum unentſchieden:1. Die Platzherren waren allerdings die größte Zeit des Spie⸗ les überlegen ſie arbeiteten zahlreiche Torchancen heraus, waren ſehr flink und eifrig und beſonders in der Hinter⸗ mannſchaft recht ſtark. Auch der Sturm war weſentlich beſſer als der der Fürther, die im Innentrio keine geſchlof⸗ ſene Leiſtung zeigten. Die Fürther Läuferreihe hatte wäh⸗ rend der ganzen Spielzeit nur der Zerſtörung zu dienen, ſo daß ihr zum Auſbau kaum Zeit und Gelegenheit blieb. Vom AS war der Mittelläufer Wiesner mit Abſtand der beſte Mann auf dem Platz. Schiedsrichter war Thal⸗ Tiefel und Konrad ihre Klaſſe unter Beweis und die erſte Hälſte ſchloß mit:0 für Südweſt.— Nach Wiederbegean ſpielten die Bayern im Feld beſſer und langſam ſchälte ſich eine klare bayeriſche Ueberlegenheit heraus. Die Stürmer hatten einige ſogenannte totſichere Gelegenheiten. die ſie indeſſen nicht auszuwerten verſtanden. Die Süd weſt⸗Ab⸗ wehr ſtand im übrigen eiſern und ließ keinen für die Bayern erſolgreichen Torſchuß zu. 25 Minuen hielt die bayeriſche Ueberlegenheit au, dann dam Südweſt wieder zum Zug und da wurde es vor dem bayeriſchen Tor gleich ſehr gefährlich. Fath erzielte einen zweiten Treffer der aber nach Reklamation von Jakob wegen einer Abſeits⸗ ſtellung von Fath keime Anerkennung fand. Der Wormſer wurde dann im Strafraum von Haringer ſcharf gebegt, aber der fällige Elfmeter blieb aus. Zum Schluß warteten die Bayern unter den anfeuernden Rufen ihrer Anhänger mit verzweifelten Angriſſen auf, die ſchließlich buchſtäblich in letzer Minute doch moch zum Erfolg führten. Marquardt nahm in der 89. Spielminute eine Vorlage von Lehner blitzſchnell auf und ſchoß unter ungeheurem Beifall zum Ausgleich ein. Das bedeutete Verlängerung Es ſah nach Wiederbeginn nach einem bayeriſchen Steg aus denn die Südweſt⸗Elf war etwas nervös. Langſam kam aber wieder Fluß in ihre Handlungen und in der 13. Minute fiel die Entſcheidung zugunſten der Gäſte. Un⸗ faires Spiel don Oehm im Strafraum führte zu einem Strafſtoß, den Pflug unhaltbar für Jakob verwandelte. Kritiſch iſt zu ſagen, daß die Südweſt⸗Elf ihren Sieg vollauf verdient errang, denn ſie war beſſer als die baye⸗ riſche Elf, deren Sturm ganz gewaltig enttäuſchte. Bayerns Hüter Jakob hielt ausgezeichnet, ohne ihn wäre der Sieg des Süd weſtens deutlicher ausgefallen. Die Stärke des Südweſtmannſchaft lag in der Hintermannſchaft und vor allem in der glänzenden Läuferreihe. Aber auch der Sturm konnte ſich ſehen laſſen. Chemnitz⸗Sachſen— Brandenburg:0 1. Runde des Vereinspokals Schriesheim— Leutershauſen 41 Sulzbach— TW Viernheim:2 Lützelſachſen— Poſt Mannheim:5 Hemsbach— Kurpfalz Neckarau 221 Fortuna Edingen— 07 Maunheim 10 Neckarhauſen— J Brühl 221 Viktoria Wallſtadt— Gartenſtadt:0 Jahn Weinheim— SC Neckarſtadt 713 7 2 74 Der Führer im Münchener Eisſtadion Das zweite Auftreten der norwegiſchen Eiskünſtlerin Sonja Henie gab Anlaß, daß die Tribünen und Ränge des Münchener Prinzregenten⸗Stadions auch am Samstag wieder völlig ausverkauft waren. Eine beſondere Ueber⸗ raſchung wurde den Eisſportfreunden und dem norwegi⸗ ſchen Gaſt durch den Beſuch des Führers zuteil, dex kurz nor Beginn der Veranſtaltung nrit ſeinem Adjutanten, Obergruppenführer Brückner, mit Reichspreſſechef Dr. Dietrich und Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner erſchienen war. Sonja Henie war auch am zweiten Tag ihres Münche⸗ ner Auftretens in glänzender Verfaſſung. Sie trug ihre Kür fehlerfrei vor und erntete hierfür wie auch für die anſchließenden Tänze lebhaften Beifall. Immer wieder erſchien die„Königin des Eiſes“ auf der glitzernden Fläche und ſteigerte ihre Leiſtungen von Darbietung zu Darbie⸗ tung. Das Münchener Publikum war für das Gezeigte ſehr dankbar, und Rufe aus den Zuſchauern„Auf Wieder⸗ ſehen, Sonja!“ beſtätigten, daß die Weltmeiſterin ſich längſt die Sympathien des Münchener Publikums erworben hatte. Nach Beendigung ihrer Vorführungen konnte ſie aus den Händen des Führers ein prachtvolles Blumengebinde ent⸗ gegennehmen. Dann ſtanden ſich die beiden Endſpielkandidaten Sc Rieſſerſee und Es Füſſen im Kampf um die bayeriſche Eis⸗ hockeymeiſterſchaft gegenüber, den Füſſen mit 311(:0, 111, :0) gewann. Beide Vereine traten ohne ihre Olympfta⸗ kandidaten an, Füſſen auch ohne Leinweber im Tor, das Baier vom Münchener Rollerklub für die Füſſener Maun⸗ ſchaft hütete. Schon im erſten Drittel gab es einen ſpan⸗ nenden und raſchen Kampf. Beide Mannſchaften zeigten ſich völlig gleichwertig. Kurz vor Schluß der erſten Spiel⸗ zeit gelang es Kehle(.) für Füſſen die Führung zu er⸗ zielen. Im zweiten Drittel drängten zunächſt die Rieſſer⸗ ſeerx, Baier im Füſſener Tor hielt aber alle Schüſſe. Schließ⸗ lich konnte abermals Kehle(.) für Füſſen einſenden, trotzdem kurz vorher zwei Mann von Füſſen aus dem Feld genommen wurden. Kurz vor Schluß dieſes Spielörittels kamen dann die Rieſſerſeer durch Braumiller(.) zum Ehrentor, Recht wechſelvoll verlief das Schlußdrittel. Hier zeigten ſich die beiden Torhüter in glänzender Form. Die Füſſener konnten durch Keßler(.) zum 311 einſen⸗ den. Wenn auch der Torunterſchied etwas hoch ausfiel, ſo muß doch geſagt werden, daß Füſſen die ſchnellere Mann⸗ schaft ſtellte und vor allem beſſer kombinierte. Das Programm wurde durch Kunſtlaufvorſührungen der jüngſten Mitglieder des Münchener Eislaufvereins meier(München). vervollſtändigt. 8——— —— 8. Seite Nummer 7 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. Januar 1936 Neulußheim fällt zurück Unterbaden⸗Weſt Olumpia Neulußheim— Germ. Friedrichsfeld:2 BfTum Feudenheim— Seckenheim 521 Alemannia Rheinan— Spog Sandhofen 91 Fortuna Heddesheim— 08 Hockenheim:4 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Olympiafenlußheim!12 5 1 3 36:24 17:7 SpVg Sandhofen 12 6 4 2 2188 Vf Tust Feudenheim 12 6 3 3 29:28 15:9 SC Käfertal. 11 6 2 3 27:11 14.8 Phönix Mannheim 11 6 2 3 20:14 14:8 Germ. Friedrichsfeld l2 6 2 4 18:13 14.10 08 Hockenheim 12 4 6 2 25.19 14:10 Alemann. lvesheim 11 8 4 3 16:19 1010 08 Mannheim 11 3 1 7 18:27.15 Heddesheim 12 2 3 7 15:28 7217 Sp. Seckenheim.. 12 1 8 8 14:26 519 Nheinan 12 2 1 9 14:32 5·19 Olympia Neulußheim— Germania Friedrichsfeld:2 Das zweifelsohne wichtigſte Spiel der Gruppe Unter⸗ baden⸗Weſt kam in Neulußheim zum Austrag, in dem die tüchtige Olympia ihren erſten Bezwinger in dieſer Runde, die Germania Friedrichsfeld, zum Gegner hatte, um dieſer den erwarteten harten und ſchweren Gang zu liefern. Um eine weitere unliebſame Ueberraſchung zu vermeiden und einer heiß erſehnten Revanche neben dem großen Ziel der weiteren Behauptung der Spitzenführung gerecht werden zu können, drehte die Olympia daher ganz gehörig auf, aber ſie hatte die Rechnung ohne die Ger⸗ manen gemacht, die taktiſch klug und unveroroſſen operier⸗ ten und kurz vor Schluß eiwen kaum erwarteten Sieg landeten, Die Olympia Neulußheim war völlig auf das Gelingen eines Sieges eingeſtellt geweſen. Ein jeder ein⸗ zelne Mann kämpfte mit reſtloſer Hingabe, und der Sturm riff lebendig und ehrenvoll an. Wiederholt ſchoſſen die Fuchs, Adler, und wie die anderen heißen, ſehr gefährlich. Als Mittelläufer war Dörrmann groß im Zug: unterſtützt von Langlotz und Kniebing, leitete er einen Aufbau höchſt brauchbarer Axt. Ueber eine außerordentliche Schlagkraft verfügten die Verteidiger Gentun und Hagmann. Langlotz im Tor hielt einige ſehr ſchwere Bälle, war aber nicht reſt⸗ las ſicher. Die Germania Friedrichsfeld war der er⸗ wartete harte Gegner, der mit ganzem Fleiß bei der Sache war. Der Sturm, in dem Graf, Jäger und Rockwitz immer wieder für erhöhten Schwung beſorgt waren, griff ſchnell und entſchloſſen an und hatte in der mit achtbaren Lei⸗ tungen aufwartenden Läuferreihe Brümmer, Schmitt und Janiczek wiederholt einen ſtarken Rückhalt. Sehr wirkſam und ſchlagfertig waren in der Verteidgung Kögel und Eckrich, und Hollerbach hielt ſich erwartungsgemäß ſehr gut; ihm dürfte in der Hauptſache das Gelingen dieſes feinen Sieges zu verdanken ſein. Infolge der reibungsloſeren Ballweitergabe hatte die Germania zunächſt ein leichtes Plus, obwohl zunächſt Tor⸗ wort Hollerbach einige Bälle und eine ſehr gefährliche Ecke abwehren mußte. Als aber Adler im Alleingang in aus⸗ ſichtsreicher Stellung auf nicht ganz einwandfreie Art ab⸗ geſtoppt worden war und die hitzigen Gemüter ſich wieder beruhigt hatten, da wurde die Neulußheimer lebendiger, aber ſie hatten dann entſchieden Pech im Schuß. Zwei Ecken ſahen Hollerbach auf dem Poſten und Ballreich jagte einen Strafball über den Kaſten. Kurz vor der Pauſe vergaben Jung und Rockſitz gemeinſam die bisher„Hickſte“ Chance für Friedrichsfeld, da beide nacheinander einen von Lang⸗ lotz abgewehrten Ball danebenſchoſſen. Gleich noch Wiederbeginn hatte Neulußheim abermals Glück, als der Friedrichsfelder Jung den Ball an den Pfoſten ſetzte. Dann aber wurde der Gaſtgeber oftmals drückend überlegen, doch die ausſichtsreichſten Bälle und eine ganze Anzahl von Ecken wehrte Hollerbach als„letzter Mann“. Er konnte indes nicht verhindern, daß der zur Mitte gewechſelte Adler in der 22. Minute die Führung erzielte. Die Freude währte nicht lange, denn 10 Minu⸗ ten ſpäter zog Jäger für Friedrichsfeld gleich. Noch ein⸗ mal ging Neulußheim zum Generolangrif! über, aber wiederum wurde die Deckung vernachläſſigt, ſo daß Jäger fünf Minuten vor Schluß, als der Hüter an der Straf⸗ raumgrenze ſtand, den Ball zum Siegestreffer in den verlaſſenen Kaſten ſchob. Schiedsrichter Stößner⸗ Heidelberg verſah ein ſehr ſchweres Amt. Seckenheim bleibt am Ende Feudenheim— Seckenheim:1(:0) Die Höhe des Ergebniſſes könnte vermuten laſſen, daß die Seckenheimer in Feudenheim— wie allſeits erwartet— mit ihrer Erſatzmannſchaft angetreten wären, aber dem iſt nicht ſo. Seckenheim erſchien bis auf Erny. der im Verlauf des Ilvesheimer Spielabbruchs weiter geſperrt bleübt, mit kompletter Mannſchaft, nachdem der Gau die vom Bezirk verfügte Sperre aufgehoben hatte. Drei Wochen Spielpauſe, nicht zuletzt aber auch die moraliſchen Folgen des Urteils in Sachen des bewußten Spielabbruchs, haben die Seckenheimer Elf denn doch ſtark mitgenommen und was die Mannſchaft bei ihrem Spiel in Feudenheim bot, war eine gar ſpärliche Koſt. Dabei darf nicht verkannt werden, daß die Seckenheimer zu Beginn der Partie recht verheißungs voll begannen. Sie legten in der erſten halben Stunde ein Spiel hin das ſich ſozuſagen gewaſchen hatte. Man gab den Feudenheimeyn in dieſen für ſie bangen 30 Minuten manche harte Probe auf, aber das war auch alles, was für die Seckenheimer in dieſem Treffen über⸗ haut drinnen war. Die Schwächen der Seckenheimer, von denen nur allenfalls die Läuferreihe zu überzeugen ver⸗ mochte, werden noch ofſenſichtlicher, wenn man weiß, daß die Elf im Grunde genommen gegen kein allzu ſtarkes Feudenheim ſpielte. Zweifellos litt das Spiel der Feuden⸗ heimer ernſtlich unter der Niederlage des Vorſonntags und wenn es am Ende auch zu einem verdienten:1⸗Sieg reichte, ſo konnte man daran lange nicht die Freude und die Begeiſterung finden wie das unter anderen Voraus⸗ ſetzungen beſtimmt der Fall geweſen wäre. Die Feuden⸗ heimer brauchten lange Zeit, um überhaupt ins Spiel zu kommen, ja man ſpielte anfangs geradezu laſch. was bei einem ſtabileren Gegner gar leicht hätte zum Verhängnis werden können. Erſt ſpät beſann man ſich auf ſein Kön⸗ nen, kam zeitweiſe auf Touren und ſo reichte denn die spärliche Koſt am Ende doch noch zu ſeinem:1⸗Siege aus. Die Maunſchaften: Feudeuheim: Müller; Sohn, Fuchs 1; Pflock, Ueber⸗ rhein 3, Ripp; Benoth, Klemmer, Back, Edelmann, Bohr⸗ mann. Seckeuheim: Klumb; Wirthwein 2, Pflügersdörfer; Sponagel, Feuerſtein, Wirthwein 1; Gropp, Exel, Seitz, Fuchs, Lang lieferten ſich ein hartes Treffen, dem etwa 500 Zuſchauer anwohnten, die mit dem Spielgeſchehen nicht richtig warm werden konnten. War es zu Beginn der Auftakt der Seckenheimer, ſo waren es ſpäter die Torerfolge Feuden⸗ heims, die dem Spiel einigermaßen Linie, gaben. Sonſt gipfelte das Spiel in beiderſeits ſchwo⸗ Heſamtleiſtun⸗ gen, wie man ſie nicht immer ſehen möchte. Der Kampf⸗ charakter war hart betont und ſo manche Spielerverletzung legte beredtes Zeugnis ab für die Schärfe des Kampfes, wobei ein Teil der Fauls weniger durch etwaige Abſicht, als durch beiderſeitige Unbeholfenheit zuſtande kam. Leiter des Spiels war Kur z⸗Oftersheim. Er pfiff mit peinlich⸗ ſter Genauigkeit all das, was er ſehen konnte, und wenn ihm eine Ruppigkeit zweier Spieler hinter ſeiner Perſon entging, ſo konnte dies den ſonſt guten Geſamteindruck nicht ſtören. Der Spielverlauf ſah Seckenheim im Vordergrund. aber nach 30 Miauten löſte Feudenheim das bis dahin leichte Uebergewicht der Gäſte ab. Die 38. Minute brachte durch Berroth:0 und dann war es Back, der noch vor der Pauſe :0 köpfte. Gleichlaufend mit dem Wechſel ſtellten die Seckenheimer um was ſich für die Folge als wenig glück⸗ lich erwies. Als Back für Feudenheim 370 markiert hatte, kam Seckenheim zum erſtan und einzigen Gegentor von Gropp(Elfmeter), Ebenfalls durch Elfmeter(Hände! ſtellde Feudenheim:1 und kurz vor Schluß markierte Berroth 571, womit das Spiel ſein Ende fand. Ein ſchwerer Sieg Rheinau— Sandhofen:1 Ueberraſchend ſchwer mußte am Sonntag Sandhofen, das in Rheinau zu Gaſte war, um den knappen Sieg kämp⸗ ſen, der ihnen zum Schluß blieb. Die Gaſtgeber ließen ſich durch nichts aus dem Konzept bringen und ſpielten ſogar in der erſten Hälfte überlegen, jedoch Sandhofens Vertei⸗ digung ließ ſich nicht ſchlagen. Erſt nach der Pauſe zeigen die Gäſte die beſſeren Leiſtungen, ohne ihrerſeits Erfolge buchen zu können. Die Gäſte hinterließen einen guten Eindruck, beſonders das Hintertrio zeichnete ſich durch ſichere Arbeit aus. Alle drei Spieler, Wittemann, Bayer und Schenkel, verdienen volles Lob. Dagegen hielt ſich die Läuferreihe nicht gut. Matyſek erreichte nie ſeine on⸗ ſtige Form und Müller wurde ſchon nach wenigen Minuten verletzt; nur Wehr konnte hier gefallen. Auch im Angriff wollte es nicht richtig klappen. Nur die rechte Seite mit Fluhr und Michel konnte das Tor des Gegners oſt in Ge⸗ fahr bringen. Auch bei Rheinau hielt ſich die Hintermannſchaft aut. Benz zeigte ſich bei Beginn nicht ſo ſicher, um dieſes Manko ſpäter durch glänzende Paraden mehr auszugleichen. Auch beide Verteidiger brauchten Zeit, um ſich einzuſpielen, er⸗ ledigten dann aber alles ſicher. Ebenſo wie beim Gegner lag eine Schwäche in der Rheinau⸗Läuferreihe. Nur Geiß⸗ ler zeigte ſich ſeiner Aufgabe gewachſen. Die linke Seite des Sturmes mit Bockmeier und F. Heid war die Haupt⸗ ſtütze, während Schwarz unter dem Ausfall von Roth zu leiden hatte. Sehr gut führte ſich der funge Ketterer ein, der beſonders vor der Pauſe ſehr gut war. Nach Beginn iſt Sandhofen in Front, aber bald haben ſich die Rheinauer gefunden und können zwei Eckbälle er⸗ zwingen, die aber abgewehrt werden. Dagegen ſind die Gäſte glücklicher; ganz überraſchend kommt ein Vorſtoß, der von Michel zum einzigen Tor des Spieles ausgenützt wird. Ein Bombenſchuß von Schwarz geht nur um Zentimeter über das Tor. Weigel iſt frei durch und ſchießt, aber Bayer ſchlägt den Ball auf der Torlinie zurück. Einen Prachtſtrafſtoß tritt Michel, den Benz gerade noch zur Ecke abwehrt. Auch auf der Gegenſeite gibt es einen Strafſtoß, den Geißler tritt, aber zu ſchwach, ſo daß Wittemann es leicht hat, abzuſchlagen. Ein Bombenſchuß des Rheinauer Halbrechten ſpringt von der Latte ins Feld zurück. Erſt nach der Pauſe kommen die Gäſte mehr in Fahrt, ohne daß ſte ihren Sieg durch weitere Tore ſichern können. Ueber dieſe Halbzeit iſt wenig zu ſagen; das Spiel verliert an Intereſſe, da auf beiden Seiten oft direkt planlos in die Gegend gekickt wird. Erſt in den Schlußminuten muß Sandhofen ſtark verteidigen, um die letzten Angriffe der Rheinauer unſchädlich zu machen. Als Unparteiiſcher amtierte Herzog ⸗ Eppelheim ſicher und überzeugend. Unterbaden⸗Oſt SpVg Eberbach— Fc 05 Heidelberg:0 Vg Eppelheim— S Sandhauſen 324 86 Handſchuhsheim— Union Heidelberg:2 Pfalz⸗Weſt: Pirmaſeus 73— Sc 05 Pirmaſens:2 IC Rodalben— FW Landſtuhl 1011 1. Fc Kaiſerslautern— VfR Kaiſerslantern 30 Fe Waldfiſchbach— S Otterberg:0 FV Homburg— Sc Kaiſerslautern:0 MTS Kaiſerslautern— Reichsb. Kaiſerslautern:1 Pfalz⸗Oſt: FG 03 Ludwigshafen— Bf Neuſtadt:1 Spyg Mundenheim— FV Speyer:1 Fc 1914 Oppau— Ludwigshafen 04:2 TS Rheingönheim— Pfalz Ludwigshafen 111 FV os Mutterſtadt— Kickers Frankenthal 11 FV Frankenthal— ASW Ludwigshafen 311 Willi Bogner beſter Langläufer Zweiter Tag der Schwarzwald-Schimeiſterſchaften Nach einem Rubetag am Freitag wurden die Kämpfe um die Schwarzwald⸗Schimeiſterſchaften am Samstag mit dem Langlauf fortgeſetzt. Nicht weniger als 130 Läufer und Springer aus allen deutſchen Gauen hatten ſich in⸗ zwiſchen in Neuſtadt eingefunden, darunter auch 37 Mitglieder der Olympia⸗Kernmannſchaft. Die Olympia⸗ Springer waren noch am Donnerstagabend unter Füh⸗ rung von Sportlehrer Söllinger nach Neuſtadt gekommen und am Samstag ſah man auch den badiſchen Reichsbund⸗ Gauführer Kraft(Karlsruhe), den badiſchen Fachamts⸗ leiter Ries(Mannheim) und deſſen Stellvertreter Twele(Karlsruhe). Leider hatten ſich die Schneeverhält⸗ niſſe nicht verbeſſert, im Gegenteil: der Föhnwind brachte die an ſich ſchon ſtark mitgenommene Schneedecke weiter zum Abſchmelzen aber die Läufer fanden ſchließlich doch noch recht anſprechende Verhälbniſſe vor, ſo daß der Lauf einwandfrei durchgeführt werden konnte. Auf Wunſch der Olympia⸗Leute führte die Strecke nicht tber 18 Km. wie vorgeſehen, ſondern nur über 15,5 Km. Man wollte damit den Läufern ein ſchnelleres Rennen Her⸗ ſchaffen. Unter der Leitung des finniſchen Langlauf⸗Trai⸗ ners Saarinen wurde die Strecke noch am Freitag⸗ abend an der Nordſeite des Hochſürſtes abgeſteckt. Sie führte an der Nordflanke des Hochfirſtes bis zum Gipfel (1170 Meter). Neun Kilometer gab es einen mäßigen, nicht zu ſteilen Aufſtieg. bis Kilometer 10,5 eine ſteile und ſchnelle Abfahrt dann kamen zwei Kilometer Anſtieg bis zum Saiger Kreuz und dann folgte eine ſteile Abfahrt mit etwa 300 Meter Höhendifferenz bis zum Ziel knapp ober⸗ halb Neuſtadts. Der Schnee war glaſig und ſchnell und dadurch wurden die Waldabfahrten zu einer ſchwierigen Angelegenheit. Es gab wohl kaum einen Läufer der hier ſturzfrei blieb. Am Start waren 60 Läufer, darunter 14 Olympia⸗ kandidaten. Das Rennen geſtaltete ſich zu einem großen Sieg von Willi Bogner, der, etwa in der Mitte des Feldes geſtartet in prächtigem Stil auf die Reiſe ging und ſchon beim neunten Kilometer ſeine 24 Vorderleute überholt hatte. Unaufhaltſam zog er dem Ziel entgegen, das er als Erſter in:05:39 Stunden erreichte. Dieſe Zeit wurde von keinem anderen Teilnehmer mehr erzielt, ſo daß alſo Bogner Langlaufſieger wurde. Friedel Dä uber belegte in:07:42 den zweiten Platz vor Friedel Wagner, der auch nech unter 1210 Std. blieb. Beſter Schwarzwälder wurde Richard Morath(Freiburg), der letztjährige badiſche und ſchwäbiſche Meiſter der in:11:54 Std. den neunten Platz belegte und eine ganze Reihe der Olympia⸗ kandidaten hinter ſich ließ. Ein ſehr gutes Rennen lief auch wieder Almeiſter Guſtl Müller, der das Rennen der Altersklaſſe gewann und die zehntbeſte Zeit des Tages erzielte.— Die Jungmannen hatten nur 8 Km. zurück⸗ zulegen; hier ſiegte Rudolf Rees(Schauinsland) in 25:11 Minuten. Sämtliche Läufer ſtanden das Rennen körperlich ganz ausgezeichnet durch. Die Mannſchaftsbetreuer Sport⸗ lehrer Söllinger und Dr. Baader, bekundeten jedenfalls ihre vollſte Zufriedenheit. Leider gab es an dieſem Meiſterſchaftstag auch einen bedauerlichen Unfall außerhalb des eigentlichen Wett⸗ bewerbs Einige Dauerläufer liefen zu ihrem Privatver⸗ anlgen die Langlaufſtrecke ab und dabei ſtürzte Adam Speckbacher, der Vierte des Dauerlaufes, 400 Meter unterhalb des Hochfirſtes und zog ſich einen Oberſchenkel⸗ bruch zu, der ſeine ſofortige Ueberführung ins Neuſtädter Krankenhaus notwendig machte. Die Ergebniſſe des Langlaufes: Klaſſe 1(15,18 Km.): 1. Willi Bogner⸗Olympia⸗ Mannſchaft:05:39 Stund.; 2. Friedel Däuber⸗OM:07:42 Stunden; 3. Friedel Wagner⸗OM:08:16 Std.; 4. Walter Motz⸗OM:10:26 Std.; 5. Max Füſcher⸗HM:10:46 Std.; 6. A. Hechenberger⸗OM:10:48 Std.; 7. Anton Eisgruber⸗ OM:11:37 St.; 8. Georg Kaufmann⸗OM:11:45 Std.; 9. Richard Movath⸗Freiburg:11:54 Std.: 10. Joſef Gum⸗ pold⸗OM:11:57 Std.: 11. Hans Fiſcher⸗HM:12:37 Std.: 12. Steinhauſer⸗München:13:09 Std.; 18. Toni Rupp⸗ Bayriſch Zell:13:53 Std.; 14. Eugen Schweizer⸗Freiburg 1213:56 Std.; 15. Chr. Merz⸗OM:14:87 Std. Klaſſe 2(15,15 Km:). 1. Max Fiſchbei ne r⸗Freuden⸗ ſtadt:13:31 Sbd.; 2. Lev Rees⸗Schauinsland:17:19 Std.; 3. Harry Berg⸗Freiburg:21:09 Stunden. Altersklaſſe 1(15,5 Km.): 1. Guſtl Mül le r⸗Bayriſch Zell:17:02 Std,; 2. Hans Reinecke⸗Clausthal⸗Zellerfeld :13:59 Std.; 3. Hans Bauer⸗Bayriſch Zell:17:54 Std. Altersklaſſe 2(15,5 Km.): 1. Konzelman n⸗Stutt⸗ gart:43:38 Sto. Baden verliert gegen Südwest:9 Gauvergleichskampf der Amateurboxer in Mannheim Die badiſchen Amateurboxer ſind in letzter Zeit ſehr aktiv geworden. Sie haben aus den früheren Kämpfen gelernt und eingeſehen, daß nur dauerndes Kämpfen Er⸗ fahrung und Erfolge bringen kann. Am Samstagabend trat die badiſche Aus wahlmannſchaft Süd⸗ weſt im Caſinoſaol gegenüber. Gaufachamtsleiter Cre⸗ ze lLi⸗Mannheim hielt eine kurze Begrüßungsanſprache und überreichte den Südweſtboxern einen Blumenſtrauß. Für dieſe dankte Fachamtsleiter Dietrich⸗Frankſurt. Der Beſuch war ausgezeichnet. Bei den Kämpfen wurde wenig Wert auf Technik gelegt, in fortwährenden Schlagwechſeln wurde jeweils die Ent⸗ ſcheidung geſucht. Leider brachte gleich der erſte Kampf ein Fehlurteil, denn Bamberger⸗Sücdweſt, dem man gegen Stetter⸗Baden den Sieg gab, hatte nur in der dritten Runde knappe Vorteile. Auch Mayer⸗Baden im Mittel⸗ gewicht hätte gegen Hachenberger⸗Südweſt den Sieg ver⸗ dient gehabt. Die Punktrichter entſchieden ſich aber, wahr⸗ ſcheinlich, weil Hachenberger der Angrifer war, für ein Unentſchieden. Im Halbſchwergewicht hätte Keller⸗Baden gegen Stiegler⸗Südweſt mindeſtens ein Unentſchieden ver⸗ dient gehabt, die Entſcheidung Sieger Stiegler geht nicht in Oroͤnung. Nach einem Einlagekampf im Jugendfliegengewicht zwi⸗ ſchen Geißler BfR und Gräter ⸗Poſt, der unentſchie⸗ den endete, eröffneten im Fliegengewicht Stetter ⸗Poſt Mannheim und Bamberger ⸗Frankfurt den Gau⸗ vergleichskampf. Beide begannen ſehr vorſichtig. Stetter kam einige Male fein rechts und beſonders links durch, ſo Haß die erſte Runde glatt an ihn ging. Auch die zweite Runde brachte viele Schlagwechſel, bei denen Stetter immer etwas im Vorteil war. Dieſe Runde war knapp für Stetter. In der dritten Runde hatte Bamberger etwas mehr vom Kampf. Stetter mußte dieſe Runde abgeben. Trotz des Verluſtes der dritten Runde konnte der Sieger mur Stetter heißen. Die Entſcheidung Sieger Bamberger war eine Fehlentſcheidung. Südweſt führte:0. Im Bantamgewicht trafr Baiker⸗Poſt Mannheim auf Bitz⸗Mainz. Bitz pendelte in merkwürdiger Haltung durch den Ring. Baiker mußte eine ſchwere Linke auf den Mund nehmen, der ihn ſoſort zurückwarf. Durch gute Arbeit konnte er ſich über die erſte Runde noch knapp ſichern. In der zweiten Runde mußte Bitz viel einſtecken, Baiker war hier klar überlegen. In der dritten Runde ließ ſich Baiker immer wieder links abfangen, er konnte ſeine Vorteile nie ausnützen. Dieſe Runde ging an Bitz. Der Punktſieg von Baiker war nicht beſonders hoch, aber verdient. Der Kamocf ſtand:2. Eine ſchnelle Entſcheidung gab es dann im Federgewicht zwiſchen Hofmann ⸗VfR und Hain buſch⸗Frankfurt. Beide begannen ſofort mit Schlagwechſeln. Nachdem Hofmann durch eigene Schuld einen ſchweren Rechten eingefangen hatte, überfiel er den Frankfurter mit wilden Schlagwechſeln. Hainbuſch mußte bis 4 zu Boden und kam noch vollkommen benommen hoch. Hofmann ſah ſeinen Vorteil und blieb dauernd am Gegner. Immer wieder mußte der Frankfurter zu Boden, bis dann der Ringrichter den Kampf wegen zu großer Ueberlegenheit von Hofmann abbrach. Baden führte:2. Im Leichtgewicht trat Hettel⸗Korlsruhe gegen Claus⸗Frankfurt nicht in beſter Form an. In der erſten Runde hatte Hettel durch einige wirkungsvolle Tref⸗ fer knappe Vorteile. In der zweiten Runde mußte Hettel weichen, Claus hatte hier etwas mehr vom Kampf. In der dritten Runde war Hettel endlich warm geworden. Claus wurde immer wieder getroffen und wirkte bereits ſchwach, er verteidigte ſich aber ſehr geſchickt. Im ganzen dürfte Hettel im Vorteil gelegen haben, trotzdem iſt das gegebene Unentſchieden nicht ſalſch. Köhler Vſßi Mannheim hatte im Weltergewicht gegen Ims⸗ Mainz nie Ausſichten. Der lange Ims ſchob Der Kampf ſtand 573 für Baden. ſeinen Gegner immer wieder auf Diſtanz und traf ihn nach Belieben. Köhler konnte über die langen Arme ein⸗ ſach nicht hinwegltommen. Als Köhler in der zweiten Runde einige Male in den Nahkampf kommen konnte, ſah man deutlich die Schwächen des Mainzers. Köhler hat dieſen Kampf hoch verloren. Südweſt hatte auf:5 aus⸗ geglichen. Im Mittelgewicht traf Mayer⸗VfR auf Hachen⸗ berger⸗Frankfurt. Mayer nützte in der erſten Runde ſeine Reichweite aus und ſtoppte Hachenberger ſchön links ab. Durch einige Rechte verſchaffte ſich Mayer einen knap⸗ pen Vorſprung. Auch die beiden anderen Runden brachten faſt das gleiche Bild. Hachenberger verſuchte immer wieder in den Nahkampf zu kommen. Mayer war diesmal vor⸗ ſichtig und verſtand es immer wieder, ſeinen Gegner abzuſchütteln. Man gab Hachenberger ein ſchmeichelhaftes Unentſchieden. Der Kampf ſtand:6. Im Halbſchwergewicht war Stieg le r⸗Luoͤwigshafen gegen Kelle r⸗Vfn Mannheim der Angreifer über alle drei Runden. Keller arbeitete gut links und war in der dritten Runde auch beſſer, jedoch gab man Stiegler den Sieg. Keller war beſſer und hätte mindeſtens 1 Punkt verdient gehabt. Südweſt führte:6. Im Schwergewicht zeigte ſich Thie ß⸗Poſt Mannheim gegen Jo ſt⸗Frankfurt in einer recht guten Form. Beide waren ſehr hart im Nehmen. Der geringe Vorſprung von Joſt ſcheint zu einem Sieg nicht gereicht zu haben, denn die Punktrichter gaben den Kampf unentſchieden. Sübweſt gewann den Vergleichskampf:7. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Stetter⸗Poſt Mannheim verliert gegen Bamberger⸗Frankfurt nach Punkten. Bautamgewicht: Baiker⸗Poſt Mannheim beſtegt Bitz⸗ Mainz nach Punkten. Federgewicht: Hofmann⸗VfR Mannheim zwingt Hain⸗ buſch⸗Frankfurt in der erſten Runde zur Aufgabe. Leichtgewicht: Hettel⸗ Karlsruhe und Claus⸗Frankfurt trennten ſich unentſchieden. Weltergewicht: Köhler⸗Vfn Mannheim verliert gegen Ims⸗Mainz nach Punkten. Mittelgewicht: Mayer⸗Vfk Mannheim und Hachenber⸗ ger⸗Frankfurt kämpfen unentſchieden. a Halbſchwergewicht: Keller⸗VfR Mannheim verliert gegen Stiegler⸗Ludwigshafen nach Punkten. Schwergewicht: Thieß⸗Poſt Mannheim und Joſt⸗Frank⸗ furt trennen ſich unentſchieden. Geſamtergebnis: Südweſt beſiegt im Gauvergleichskampf Baden 977. Drei zogen die Konſeguenz Drei Mitgleder des Amerikaniſchen Olympiſchen Komi⸗ tees, die ſich aufs ſtärkſte gegen die Beteiligung von USA an den Olympiſchen Spielen eingeſetzt haben, zogen jetzt die Konſequenz aus ihrer von der Mehrheit mißbilligten Haltung, ſie reichten ihren Rücktritt ein. Es ſind dies der früühere, jetzt durch Brundage erſetzte Präſident der Ameri⸗ baniſchen Athletik Union Mahoney, die Schwimm⸗ trainerin Charl. Epſtein und Louis di Benedetto. Nun wird Friede im Amerikaniſchen Olympiſchen Komitee eintreten und die Vorbereitungen für die Beſchickung der Olympiſchen Spiele ungeſtört getrofſen werden können. Das gilt insbeſondere für die Beſchaffung der notwendigen Mittel, die noch eine ziemliche Schwierigkeit bedeutet, während die Vorbereitung der Wettkampf⸗Mannſchaft ſchon längſt in die Wege geleitet und im Gange iſt. Altersklaſſe 3(15,5 Km.): :42:10 Sid. Jungmannen(8 Km.): 1. Rudolf Rees⸗Schauins land 23:11 Minuten; 2. Joſef Wißler⸗Schauinsland 26:34 Std.; 3. Heinz Künnecke⸗Baden⸗Baden 26:46 Std. Neue Schanzenbeſtleiſtung von Weisheit Dietl gewinnt das Wanderpreis⸗Springen Im Rahmen der Schwarzwald⸗Schimeiſterſchaften wurde am Samstagnachmittag auf der Hochfirſt⸗Schanze bei Neu⸗ ſtadt der Spezialſprunglauf um den Wanderpreis der Stadt Neuſtadt, den Lois! Kratzer(Rottach⸗Egern) zu verteidigen hatte, unter großer Anteilnahme des Publikums und eben⸗ ſolcher Beteiligung ausgetragen. Das Sinken der Tem⸗ peratur machte am Samstagnachmittag weitere Fortſchritte, ſo daß die Schanze, die in 800 Meter Höhe auf dem Nord⸗ hang liegt, in ausgezeichneter Verfaſſung war. Der Schnee war gut, ſchnell und ließ große Weiten zu. Von den 50 Springern, die über den Schanzenteich gin⸗ gen, gehörten allein 16 der Olympia⸗Mannſchaft an, für die das Springen auf der Hochfirſt⸗Schanze aber nur als Schulungsſpringen gedacht war. Mit Ausnahme von Karl Dietl(München) wurde die ganze Olympiaklaſſe nicht bewertet. Immerhin war feſtzuſtellen, daß ſich die plan⸗ mäßige Vorbereitung unſerer Schiläufer in den wenigen Wochen dieſes Winters zum beſten auswirkte. Nicht weni⸗ ger als zehnmal wurde die Schanzenbeſtleiſtung, die der Schwarzwälder Hermann mit 52 Meter hielt, überboten. Dabei überraſchte die gute Haltung unſerer Olympia⸗Kan⸗ didaten, die der des außer Wettbewerb geſtarteten Nor⸗ wegers Birger Rund faſt gleichkam. In den Sprungweiten wurde Ruud ſogar noch übertroffen. Den weiteſten Sprung ſtand Oskar Weisheit(Oberſchönau) mit 59 Meter, nachdem er vorher 43,5 und 51 Mete bewältigt hatte. Alfred Stoll(Berchtesgaden) kam ihm mit Sprüngen von 48, 52 und 58 Meter am nächſten. Sieger des Wanderpreis⸗Springens wurde der Münch⸗ ner Karl Dietl, der für ſeine Sprünge 48 und 55,5 Meter mit Note 220,8 bewertet wurde. Ein dritter Verſuch Dietls mißlang durch Sturz bei 59,5 Meter. Der Sturz ſah ſehr ernſt aus und in der Tat ſtellte ſich heraus, daß Dietl eint leichte Gehirnerſchütterung erlitten hatte. Von den Schwarzwälder Springern, die ausnahmslos in der Klaſſe 1 ſtarteten, erwieſen ſich Willi Beckert⸗Neu⸗ ſtadt und Otto Pfaff⸗Schönwald als die beſten. Sehr gut waren auch die Leiſtungen unſerer Jungmannen, von denen vor allem Joſeph Hättich⸗St. Märgen für ſeine Sprünge von 41,5 und 44 Meter großen Beifall erhielt. In der Altersklaſſe 1 war Altmeiſter Guſtl Müller⸗Bayr.⸗ 1. Dr. Stamm Villingen Zell nicht zu ſchlagen. Mit 43 und 42,5 Meter ſtand er* ſogar beachtliche Weiten. Die Ergebniſſe: Wanderpreisſpringen: 1. Karl Diet l⸗München 220,8 (48 + 55,5); Klaſſe 1: 1. Willi Beckert⸗Neuſtadt 196,2(45,5 + 48), 2. Otto Pfaff⸗Schönwald 192,2(45,5. 43,5), 3. Georg Hopf⸗München 190,8(41,5. 46,5), 4. Kurt Kramer⸗ Tuttlingen 168,5(87. 40), 5. Oskar Hättich⸗St. Märgen 151,1(44 geſt. + 47,5), 6. Hermann⸗Neuſtadt 1279(4,5 + 4255 geſt.); Klaſſe 2: 1. Otto Schu le r⸗Karlsruhe 106 (38,5 + 40), 2. Art. Scherer⸗Schonach 122,6(38 geſt.. 41); Altersklaſſe 1: 1. Guſtl Mül le r⸗Bayriſch⸗Zell 185,5(48 42,5); Jungmannen: 1. Joſ. Hättich⸗St. Märgen 187,4(41,5. 47), 2. Alfred Beckert⸗Neuſtadt 185,9(41 + 47,5), 3. Obergfell⸗St. Georgen 165,6(36. 38,5), 4. Hans Künnecke⸗Baden⸗Baden 150,7(35. 37). * Telegramm deg Reichsſportführers Von Garmiſch⸗Partenkirchen aus hat der Reichsſport⸗ führer folgendes Telegramm nach Neuſtabt geſanbdt: „Hochbefriedigt über 35⸗Kilometer⸗ u. 18⸗Kilometer⸗Lauf. Freue mich über Haltung der Olympiamaunſchaft und er⸗ warte für die nächſten Wochen gleiche Haltung und Kampf⸗ geiſt. Allen Olympiateilnehmern und Schwarzwälbern Gruß und Glückwunſch. (gez.) v. Tſcham mer und Oſte.“ Hockenheim ſiegt hoch Fortuna Heddesheim— 08 Hockenheim:4 Man hatte eigentlich in dieſem erſten Treffen der Rück⸗ runde den Heoͤdesheimern eine gewiſſe Chance eingeräumt, denn auf Grund des Platzvorteils und mit dem Abſtiegs⸗ geſpenſt im Rücken traute man den kampfgewohnten Hed⸗ desheimern, die zudem ſchon ſo manches gelernt hatten, zumindeſt eine Punkteteilung zu. Aber es kam wieder ein⸗ mal alles ganz anders. Wohl kämpfte Heddesheim wie erwartet, aber die techniſchen Fähigkeiten reichten doch nicht aus, um die geſchloſſenen Hockenheimer, die zudem techniſch und takiſch gut in Fahrt waren, nieder zu halten. Nach dem Wechſel war das beſſere Können der Hockenheimer ganz offenſichtlich und der Sieg auch in dieſer Höhe voll⸗ auf verdient. Heddesheim ſpielte bis zur Pauſe nicht einmal ſchlecht. Man kämpfte mit vollem Einſatz, ohne aber den Gegner voll gefährden zu können. Nach dem Wechſel war man ſo ziemlich zu Ende mit Kampfgeiſt und Schnelligkeit und die Folge davon war, daß der Gegner immer beßſer zum Zuge kam. Techniſch und taktiſch war die Elf aber eben doch zu unfertig, und Kraft allein zwingt es auf die Dauer auch nicht. Schmidt im Tor war ſehr zuverläſſig, aber die Verteidigung war nicht frei von Stellungsfehlern. In der Läuferreihe arbeitete man wohl auſopfernd, aber taktiſch nicht recht glücklich. Der Sturm hatte in den Außen die gefährlichſten Leute, auch das Innentrio wäre nicht ſo ſchwach geweſen, wenn man konſequenter im Platz⸗ halten und entſchloſſener im Erfaſſen der Torgelegenheiten geweſen wäre. Hockenheim hatte ein ſchwer zu nehmendes Schlußtriv mit einem erſtklaſſigen Torwart. Die Läuferreihe war techniſch klar überlegen, Birkenmeier war der Drehpunkt des Aufbaues. Im Sturm gefielen vor allem die Außen⸗ ſtürmer, die durch ihre Schnelligkeit eine ſtändige Gefahr für den Gegner waren. Hoffmann in der Mitte verteilte ſeine Bälle recht gut, im Schuß war er aber nicht ſehr glücklich, wobei allerdings bemerkt werden muß, daß er geit bewacht wurde. Schiedsrichter Meiſel⸗ Heidelberg eitete zufriedenſtellend. Senſationell war der Auftakt, denn baum hatte das Spiel begonnen, hieß es ſchon:0 für Hockenheim. Durch einen Stellungsſehler von Reinhardt kam Hoffmann in den Beſitz des Balles, gab exakt zu Bechtel, der natürlich die Chance zu nützen wußte. Heddesheim war keinesfalls deprimiert, aber techniſch blieb Hockenheim doch noch im Vorteil. Nach 15 Minuten wird das Spiel ausgeglichen und mit prächtigem Kampfgeiſt ſtellt auch Heddesheim ſeine Gefährlichkeit unter Beweis. Eppel hält aber einige ge⸗ föhrliche Bälle und läßt ſich erſt durch einen Elfmeter⸗ Strafſtoß von Schmidt ſchlagen. Bis zum Wechſel bleibt das Spiel wechſelvoll und ſpannend. Heddesheim kämpft elanvoll, aber im Sturm fehlt bei den Außen die Schuß⸗ kroft. Alles in allem konnte Hockenheim techniſch beſſer gefallen. Nach Ler Pauſe ſetzte ſich das beſſere Können der Gäſte reſtlos urch. In der 11. Minute erkämpfte Hockenheim im Anſchluß an eine Steilvorlage und im Nachſchuß durch Bechtel erneut die Führung, Hockenbeims Angriff kam immer beſſer ins Spiel und in der 8. Minute wurde im Anſchluß an die dritte Ecke der Sieg ſichergeſtellt. Wohl ſtemmt ſich Heoͤdesheim mächigt gegen die Niederlage, aber zu ändern wor nicht mehr viel und dies um ſo mehr, als Heddesheim nicht mehr die nötigen Kraftreſerven hatte. Während Heddesheim im Gedränge nicht verbeſſern konnte, erhöht Kühnle im Alleingang auf 411. * terre, wert wer * ü wurde Neu⸗ Stadt idigen eben⸗ Tem⸗ hritte, Norò⸗ Schnee h gin⸗ t, für tr als Karl! nicht plan⸗ nigen weni⸗ ie der boten. ⸗Kan⸗ Nor⸗ weiten prung Meter, Alfred on 48, 25 Tünch⸗ Meter Dietls h ſehr eine ms los t⸗Neu⸗ ir gut „von; ſeine rhielt. 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Beſtehens eingetreten; die 1846er⸗Turnvereine von Heidelberg, Karlsruhe, Durlach, Raſtatt, Bretten, Offenburg, Eberbach, Lahr, Bruchſol, Mosbach, Schopfheim und der Turnverein Mannheim von 1846, als der größte und bedeutendſte Verein unſerer Vaterſtadt und über den Gau Baden hinaus in Südweſtdeutſchland. Wie das Werden, die Geſtaltung und Entwicklung der Turnſache, ja der deutſchen Leibesübungen ſchlechthin, mit den politiſchen Verhältniſſen unſeres Vaterlandes eng verknüpft ſind, zugleich Abſchnitte und Ausdruck ſtaats⸗ politiſchen Geſchehens bedeuten, will es der Zufall oder das Schickſal, daß der Eintritt in das 90. Jahr ihres Beſtehens und dieſes Jahr ſelbſt für die im Jahre 1846, vorwiegend in Süddeutſchland und da wieder hauptſächlich in Baden, in der Pfalz und in Heſſen, entſtandenen Turn⸗ vereine, wiederum hineingeſtellt ſind, in die großen Ge⸗ ſchehniſſe unſeres Vaterlandes, im Ringen des national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchlamds um die Volkwerdung zu ihrem Teil und ihrem Platze. So ſind denn auch die Jubiläen dieſer Turnvereine mehr als das Vollenden von Zeitabſchnitten, deren man, weil es nun einmal Gepflogenheit und Sitte iſt, gedenkt. Sie ſind nicht Anlaß und Gelegenheit zu keſtlichem Feiern, verpflichten vielmehr zum beſinnlichen und rechenſchafts⸗ legenden Erinnern. Für die Turnvereine in doppeltem Sinne, in dem Augenblick, in dem ſich ihre Ziele im wei⸗ teren verwirklichen, die ſie als heiliges Vermächtnis eines Fr. L. Jahn auf ihre traditionsreichen Fahnen geſchrieben haben. Es wird die Einmaligkeit in ihrer Geſchichte ſein, 1936 an einem Meilenſtein geſtanden zu haben, der alle anderen weit überragt, durch den Abſchluß einer turnerſchaftlichen Miſſion, um vor nenem Aufbruch des Turnertums zu ſtehen. Jahn'ſcher Geiſt ſoll und wird— ſo will es der Reichs⸗ ſportführer— den neuen Bund erfüllen, den Reichs ⸗ bund für Leibesübungen, der ab 1. Januar als ſolcher die nunmehrige einzige Körperſchaft oller leibes⸗ übungentreibenden Organiſationen Deutſchlands darſtellt. Die Miſſion der Turner verpflichtet ſie zur Mitarbeit in dieſem Bunde an erſter Stelle. Die Ueberlieferungen aus der Frühzeit des deutſchen Turnens ſind leider nur recht ſpärlich. So ſind in Baden und auch in unſerer Vaterſtadt durch die Turnſperre alle Unterlagen vor 1860 verloren gegangen und vernichtet. Wenn die alten Vereine auch unentwegt bemüht ſind, Zu⸗ ſammenhängen nachzuſpüren, bleiben doch noch große Lücken zu füllen. Der Turnverein Mannheim von 1846 bemüht ſich ſeit Jahren ſchon darum, doch find es immer nur wieder Bruchteile, die herbeigeſchafft werden können. Im weſentlichen ſind es mündliche Ueber⸗ lieferungen, auf die man ſich ſtützen mußte. Aus hinterloſſenen Briefen des Privatmannes Adolf Schmidt und des Turnlehrer Metz geht hervor, insbeſon⸗ dere Schmidt ſtellt das feſt, daß der Turnverein in Mann⸗ heim 1845 ſchon gegründet worden war, daß er aber, wie es ſpäter noch öfters der Fall war, von der Regierung ols„ſtaatsgefährdend“ verboten wurde. Nach der erſten konſtituierenden Verſammlung am 4. Januar 1846 folgte, von dem bekannten Turnlehrer Euler gelet⸗ tet, am 5. Februar 1846 die erſte Turuſtunde in der Infanteriekaſerne. Am 18. Mai 1846 wurde in Mainz mit nahzu 700 Turnern bereits ein großes Turufeſt beſucht und am 27. Mai 1846 wurde bereits ein Aufruf an den„weiblichen Teil“ der Bevpöl⸗ kerung erlaſſen, an geeigneten Turnübungen teilzuneh⸗ men. Zu gegebener Zeit werden wir auf weitere Einzelhei⸗ ten, die mit der Gründungszeit zuſammenhängen, zurück⸗ kommen. Von größeren öffentlichen Veranſtaltungen ſieht der Turnverein 1846 in dieſem Jubeljahr ab, im Hinblick darguf, daß einmal die Zeit nicht dazu angetan, zum an⸗ deren das 100fährige Beſtehen der geeignete Aulaß dazu ſein wird. 7. Der feierliche Appell am 4. Jaunar, dem Gründungstag des„Turnvereins 1846“ Am vergangenen Samstag, an welchem vor 90 Jahren im Aulafaale der Turnverein„offiziell“ von 300 Mann⸗ heimer Bürgern gegründet wurde, verſammelten ſich die Mitglieder und Abteilungen des Vereins, um durch einen Appell, wie man ſinnig den Charakter bezeichnete, zu gedenken, an der Stätte, an welcher ſich ſeit nunmehr 3 Jahren tagaus, tagein Zehntauſende vom jüngſten bis zurm älteſten Volksgenoſſen männlich und weiblich im Gewande jugendlicher Freude tummelte und tummelt, die darüber hinaus auch Raum bot für Feiern und Anläſſe beſonderer Art. 5 5 25 Die Umrahmung dieſes Abends im mit friſchem Tan⸗ nengrün geſchmückten und bis auf Hen letzten Platz beſetz⸗ ten großen Saale, hatten die fachlichen Abteilungen reſtlos der Muſik⸗ und Sängerriege überlaſſen, die wieder ein⸗ mal über alles Lob erhaben in bekannter Meiſterſchaſt ſich in den Dienſt der geſamten Gemeinſchaft ſtellten, wogegen öte Abteilungen des Vereins durch Vertreter der einzelnen Uebungsgebiete ſich um die beiden Vereinsfahnen ſcharten ind maleriſch das Bild umrahmten. 5 Auf den„Alte Treue“⸗Marſch des Blasorcheſters fällt ſofort der Spielmannszug, um donn gemeinſam und wuch⸗ tich den„Kreuzritter“⸗Fanfarenmarſch zu Gehör zu bringen, ehe der Männerchor mit Orcheſterbegleitung„Die Ehre Gottes“ mit dazu beiträgt, die feſtliche Einſtimmung zu erhöhen. Dann ergreift wach der„Feſt⸗Ouvertüre“, ſchwung⸗ voll durch das Streichorcheſter geſpielt, Vereinsführer Thum das Wort, um nach herzlichen Begrüßungsworten, und dem Hinweis, Haß das Jahr des 90jährigen Beſtehens ſeinen Niederſchlag finden ſoll in vertiefter und vorbild⸗ licher fachlicher Arbeit im weiteſten Sinne des Deutſchen Turnertums, während es der 100⸗Jahrfeier des Vereins vorhehalben bleiben muß, der Geſchichte in voller Bedeu⸗ tung gerecht zu weroͤen, in kurzen Zügen die Gründungs⸗ zeit zu ſtreifen. Seine Worte gipfelten in dem Wunſch, daß der organiſch gewachſene und innerlich gefeſtigter denn je daſtehende Turnverein 1846, auch im neuen Reichsbunde und für alle Zukunft eine wertvolle Zierde ſein und blei⸗ ben möge. Gaufachamtsleiter und Dr⸗Führer Dr. Fiſcher⸗ Karlsruhe, im Mannheimer TV 1846 ein häufiger und gerne geſehener Gaſt und Turnführer, freute ſich den Mannheimern als den Erſten die Glückwünſche und die Anerkennung zum 90jährigen Beſtehen überbringen zu dürfen, was er um ſo lieber vornehme, weil er die vaſtloſe und einſatzbereite Arbeit des Vereins und aller ſeiner Glieder, auf turnfachlichem wie kulturellem Gebiet aus eigener Beobachtung nur zu gut kenne, mit ſeltener Hin⸗ gabe zur Sache und getragen von einer vorbildlichen Ka⸗ meradſchaft und Treue. Dieſe Treue und hingebungsvolle Arbeit zu belohnen durch die Ueberreichung und Ver⸗ lethung des Ehrenbriefes der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft an Bernhard Greulich, Auguſt Döring, Ferdinand Glatz, Heinrich Ro ſſt, Harl Rudolf Maier und Georg Gpeulich war dem Gaufachamtsleiter daher eine beſondere Freude. Gauoberturnwart Franz Schweizer gab gleichzeitig als Ehrenoberturnwart des Vereins, der Turnkamerad⸗ ſchaft beredeten Ausdruck, mit dem beſonderen Hinweis auf zwei der bewährteſten Mitarbeiter des T 1846, Ober⸗ turnwart Karl Adelmann und Vorturner Peter Schoo p, denen der Fhrenbrief des Games 14(Baden) der De verliehen und überreicht wurde. Auch Ludwig Stalf, der Kreisführer der Mannheimer Turner, der gleichzeitig die Jubiläumswünſche des Turn⸗ kreiſes und ſeiner Vereine übermittelte, mitt Worten, die von einem ungetrübten und ſelten harmoniſchen Verhält⸗ nis innerhalb des Kreiſes ſprechen, woran ſehr großen Anteil die 1846er als größter Verein haben, konnte eine Antzahl Turner namens des Turnkreiſes Mannheim für ihren jahrzehntelangen Einſatz auszeichnen, und zwar mit der goldenen Ehrennadel für mindeſtens 40fährige aktive Tätigkeit: Jean Delanb, Friedrich Carbin, Joſef Baumgart, Joſef Fuß und Adolf Fuß. Die ſilberne Ehrennadel wurde überreicht den Turnern: Fritz Merkelbach, Willi Thoma, Jakob Bonn, Max Koch, Karl Müller, Bernhard Greulich 2, Peter Höfler, Fritz Peres, Richard Joſt, Paul Metz, Otto Ker⸗ mas, Harl Wegerle. Aber auch die Vereinsleitung ließ den ſeltenen und einmaligen Anlaß nicht vorübergehen, um Dank und An⸗ erkennung auszuſprechen. Ehrungen der Turner ſind nicht leicht zu erhalten; da muß ſchon eine Leiſtung voraus⸗ gegangen ſein, die ſich auf eine lange Reihe von Jahren erſtreckt. Auch der Turnverein Mannheim von 1846 iſt damit recht ſparſam. Nur in ſeltenen Fällen wurde die Ehrenmitgliedſchaft verliehen. So jetzt wieder nach langer Zeit zum 90jährigen Beſtehen, und zwar an Adolf Schneider, Karl Rück, Jean Delank, Martin Mayer und Karl Augut Nayer. Außergewöhnliche Verdienſte ſind es, die dadurch be⸗ lohnt wurden. Von den neuen Ehrenmitgliedern ſteht Schneider 63, Martin Mayer 62 und Karl Auguſt Mayer 60 Jahre in den Reihen des Vereins. Eine ſinnige Aufmerkſamkeit hat der Verein weiter für nicht alltägliche Anläſſe durch den Mannheimer Künſt⸗ ler Fritz Lange fertigen laſſen in Form einer Radie⸗ rung vom Vereinshaus in der Prinz⸗Wilhelm⸗ Straße. Eine ſolche wurde allen Ehrenmitgliedern, allen Jubtilaren mit mehr als 50jähriger Zugehörigkeit Gau⸗ führer Dr. Fiſcher, Kreisführer Stalf und Rich. Joſt zur Erinnerung an den Tag zugedacht. Gleichzeitig aber wur⸗ den auch Ferdinand Glatz, Ludwig Knoch, Ludwig Köhler, Franj Sattelmeier, Louis Schneider, und vom Jahrgang 1886 Georg Engelhorn, Wilh Lampert und Friedrich Beutel für 50 jährige Mitgliedſchaft geehrt. Die Sängerriege ſchloß ſich an den Ehrungsakt an und brachte das Lied„Dort liegt die Heimat mir am Rhein“ zum Vortrag, und zum Schluß und als Ausklang ſang man gemeinſam„O Deutſchland hoch in Ehren“. Nach der Feier, deren Geſamtleitung Kurt Müller II hatte, unterſtützt von W. Sieder, Kurt Müller I, Fr. Jegle und O. Jüngt, ſaß man noch zwanglos im Aus bauſch von Erinnerungen und in froher Unterhaltung beiſammen. Rieſen⸗Slalom auf der Hochalm Franz Pfnür und Chriſtel Kranz die Sieger Nun fiel auch in den oberen Lagen bei Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen der Neuſchnee, ſo daß die erſte große Pritfung unſerer Abfahrtsläufer unter den günſtigſten Bedingungen vonſtatten gehen konnte— Neuſchnee und Sonnenſchein, was wollte man noch mehr. Schauplatz war das hochalpine Gebiet der Hochalm, wo Dr. Votſch⸗München, der bewährte Torlauffachmann des Deutſchen Schi⸗Verbandes, eine über⸗ aus intereſſante Strecke ausfindig gemacht hatte. Der Start befand ſich an dem über 2000 Meter hohen Oſterfelder Kopf, den die Teilnehmer in faſt einſtündigem Aufſtieg zu er⸗ reichen hatten. Von dort ging es meiſt zwiſchen Felſen zur Hochalm. Der Höhenunterſchied der 2,5 Km. langen Strecke, in der unter geſchickter Ausnutzung des Geländes 24 Tore aufgebaut waren, betrug rund 350 Meter. Das Rennen war alſo kein gewöhnlicher Torlauf, ſondern eine Kom⸗ bination zwiſchen Abfahrts⸗ und Torlauf, ein Rieſen⸗Sla⸗ lom, wie er bereits ſeit längerer Zeit in Norwegen ge⸗ pflegt wird. Die Strecke ſtellte an die Teilnehmer weit höhere Anforderungen als die Kreuzeckſtrecke. Durch den zweimaligen Aufſtieg wurde die Leiſtungsbeanſpruchung noch vergrößert. Durch den über Nacht gefallenen Neu⸗ ſchnee befand ſich die Bahn in allerbeſter Verfaſſung, doch trat beim zweiten Durchlauf die teilweiſe vereiſte Unter⸗ lage ſtellenweiſe hervor, was beſonders bei Stürzen ehr unangenehm war. Dies galt in erſter Linie für den mitt⸗ leren Teil, wo auch die ſchwierigſten Tore an einem Schräg⸗ hang ſtanden. Es wurde durchweg prächtig und ſchneidig gefahren, obwohl bei vielen das mangelnde Training ſich recht bemerkbar machte. Insgeſamt gingen 63 Männer und 12 Frauen in das Rennen; davon ſchieden 14 Männer und zwei Frauen aus. Daß die Strecke keineswegs leicht war, mußte der vorjährige deutſche Abfahrtsmeiſter Randmond Sörenſen erfahren. Er erhielt in beiden Läufen Straf⸗ punkte und ſchied ſchließlich wegen Auslaſſens von Toren aus. Auch Toni Bader⸗Partenkirchen verlor durch Stürze und Vorbeifahren an Toren, zu denen er wieder anſteigen mußte, viel Zeit. Als gleichmäßigſter Fahrer entpuppte ſich Franz Pfu ür, der die beiden Durchläufe in:57 und :57,3 Minuten hinter ſich brachte und in der Geſamtzeit von:54,3 Minuten den erſten Platz vor dem jungen Bru⸗ der unſerer Freiburger Meiſterläuferin, Rudolf Kranz, ſiegte. Die nächſten Plätze belegten Guzzi Lantſchner, Ro⸗ man Wörndle und Xaver Kraiſy. Ausgezeichnet hielt ſich der Garmiſcher Jungmann Walter Klauſing, der Neunter wurde. Bei den Frauen machten ſich die Anſtrengungen des zweimaligen Aufſtiegs beim zweiten Durchlauf be⸗ merkbar, bei dem ſie mit nur einer Ausnahme durchweg mehr Zeit benötigten. Dieſe eine Ausnahme bildete Chri⸗ ſtel Kranz, die in:17,2 und:13,3 Min. mit insgeſamt :30,5 Min. vor Lieſl Schwar z⸗ Berchtesgaden gewann. Vera Stephan⸗Wildbad und Anni Neun er⸗Garmiſch ſchieden aus. Eiche⸗Sandhofen Bezirksmeister VfK 86 verlor im Rückkampf:14 „Eiche“ Sandhofen ſetzte alles daran, um aus dieſem Treffen die noch fehlenden Punkte zur Bezirksmeiſterſchaft ſicher nach Hauſe bringen zu können. Daß ſie ihren Gegner ſehr exnſt nahmen, geht ſchon daraus klar hervor, daß der für das Leichtgewicht ſehr ſtarke Sommer nicht weniger als Pfund abtrainierte, um in der Federgewichtsklaſſe, in der Sandhofen verhältnismäßig ſehr ſchwach war, ſtarten zu können. Nicht wenig überraſcht war man, daß auch der Exeuropameiſter Robert Rupp, der ſchon längere Zeit pau⸗ ſierte, ſich für dieſes entſcheidungsvolle Treffen wieder zur Verfügung ſtellte. Sandhofen hat einen 14:6⸗Sieg davon⸗ getragen, den ſie aber nur der großen Einſatzbereitſchaft dieſer beiden Ringer zu verdanken haben. Für die Bfer⸗ Staffel fiel jedoch die Niederlage zahlenmäßig zu hoch aus. Die Ueberlegenheit des Gegners war keinesfalls ſo ſtark, wie es das Ergebnis zum Ausdruck bringt. Mit der größ⸗ ten Ueberraſchung wartete der Vfͤler Meurer auf, der dem ſehr ſtarken Weickel eine entſcheidende Niederlage beibrin⸗ gen konnte. Auch Denu vermochte wieder reſtlos zu ge⸗ fallen; er ſteuerte ſchon einem Siege zu, als Hahl wegen einer Verletzung den Kampf vorzeitig aufgeben mußte. Die Ringkampfſtätte des Bfg 86 Jugendheim war mit über 300 Zuſchauern bis auf den letzten Platz beſetzt. Von dieſen Kämpfen wurden die ſehr begeiſterten Zuſchauer einmal wieder reſtlos befriedigt, wenn ſie auch mit den Entſcheidungen des Kampfrichters nicht immer einig gingen. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Lehmann ⸗Vf 86— Al lkraum⸗ Sandhofen. Nach vorſichtig geführtem Standkampf wird es in den Bodenrunden lebhafter und abwechflungsreich. Der Bfͤler ging durch Nackenhebel 4 Führung, die er aber nach dem Wechſel durch einen Aufreißer wieder ab⸗ geben mußte. Allraum bekommt leicht die Oberhand und wird Punktſieger. Federgewicht: Kleſenz⸗ Vn 86 gegen Sommer Sandhofen. Daß Klefenz, der eigentlich nur Bantamgewicht bringt, gegen den körperlich weitaus ſtärkeren Sandhöfer auf verlorenem Poſten ſtand, war von vornherein klar, aber dennoch mußte Sommer alle Regiſter ſeines Könnens zie⸗ hen, um in der 5. Minute einen Schulterſteg, der ſogar 795 geteilter Meinung aufgenommen wurde, erzielen zu önnen. Leichtgewicht: WMünch⸗VfK 88 gegen Hahl 2⸗Sand⸗ hofen. Stand⸗ und Bodenkampf verläuft ſehr abwechflungs⸗ reich. Münch kommt kurz vor Halbzeit mit Hammerlock in die Brücke. Hahl hält ſeinen Gegner in dieſer Lage feſt, bis der Mannheimer in 7,55 Minuten ſeinen ener⸗ giſchen Widerſtand aufgab. Weltergewich: Meurer ⸗Vſck 86 gegen Weickel⸗ Sandhofen. Meurer zeigt von Kampf zu Kampf ſtarke Fortſchritte. In dieſem Treffen gelang es ihm, Weickel nach einem ausgeglichenen Standkompf in der Zwangs⸗ hocke durch ſeitlichen Aufreißer in 7,55 Minuten entſchei⸗ dend zu beſiegen. Mittelgewicht: Den u⸗ Bf 86 gegen Hahl 1⸗Sand⸗ hoſen. Dieſes Treffen wurde mit großer Spannung er⸗ wartet, das aber leider keine richtige Entſcheidung brachte, denn Hahl mußte wegen einer Handverletzung aufgeben, bis dahin hatte Denu mehr vom Kampf. Halbſchwergewicht: Walz ⸗VfK 86 gegen H. Ru pp⸗ Sandhofen. Rupp geht ſofort energiſch an ſeinen Gegner. Er will mit aller Gewalt eine vorzeitige Entſcheidung her⸗ beiführen. Das übermütige Kampftemperament mußte mit einer Ermahnung etwas abgedämpft werden. Walz hält im Standkampf ſehr tapferen Widerſtand und fällt erſt im Bodenkampf einem Halbnelſon zum Opfer. Schwergewicht: Rudolf ⸗Vſa 86 gegen R. Rupp⸗ Sandhofen. Trotz ſehr großen Anſtrengungen beiderſeits nahm die erſte Halbzeit einen vollkommen ausgeglichenen Ausgang. Rupp muß zuerſt Zwangshocke einnehmen, aus der er mit aller Gewalt die gut gemeinten Griffe von Rudolf ſchadlos machte. Nach dem Wechſel gelingt es Rupp, einen Armzug von Rudolf abzufangen und ſiegt nach 10,10 Minuten durch Eindrücken der Brücke. Sportogg. 84 kann gegen ASW Ladenburg nur 10:10 un⸗ entſchieden erzielen. Die Ergebuiſſe: Männer: 1. Franz Pfnür⸗Schnellenberg:54,3(:57 + 15578, 2. Rudi Kranz⸗Freiburg 358,6(158,4 ½ 200,2) 3. Guzzi Lantſchner⸗Partenkirchen:05,6(201,3 + 204,3), 4. Roman Wörndle⸗ Partenkirchen 408,4(:04,11 + 2204,83), 5. aver Kraiſy⸗München:19,4(:09,44. 2210), 6. Joh. Pfnür⸗Schnellenberg 421,2, 7. Dr. Vetter⸗Freiburg:85,2, 8. Hans Kemſer⸗Partenkirchen:30,4, 9. Walter Klauſing⸗ Garmiſch:35,4, 10. Geri Lantſchner⸗München 497,4. Rugby vor 70 000 England ſchlägt Neuſeeland 13:0(:0) Die„All Blacks“ aus Neuſeeland ſchloſſen ihre brei⸗ monatige Wettſpielreiſe durch England mit dem Länder⸗ kampf gegen England ab, der am Samstag vor 70 000 Zu⸗ ſchauern in Twickenham ausgetragen wurde. Die neu⸗ ſeeländiſche Mannſchaft, die kürzlich den Länderkampf gegen Wales knapp(12:13) verlor, wurde von der glänzend ſpie⸗ lenden engliſchen Fünfzehn überraſchend klar mit 1370(:0) Punkten geſchlagen. Der engliſche Sieg über die eoelt⸗ berühmten Gäſte wurde vom Publikum mit großer Begei⸗ der 2 ſterung aufgenommen. Der Prinz von Wales, dem Kampf beiwohnte, kam nach dem Spiel aufs Feld und beglückwünſchte die ſiegreiche Mannſchaft. Die Freude der Engländer iſt verſtändlich, wenn man weiß, daß England noch nie einen Sieg über die Neuſceländer zu verzeichnen hatten, ), Boauner und Reetz(2) die Brandenburgs. Fußball im Reich Oſtpreußen: Pruſſia Samland Königsberg— Preußen Danzig:2; BuEV Danzig— VfB Königsberg:0; Hin⸗ denburg Allenſtein— Yorck Inſterburg:0) MSW v. d. Goltz Tilſit— Maſovia Lyck:0. Pommern: Vfe Stettin— Pf Stettin:3; Polizei Stettin— Greifswalder SC:1; Hertha Schneidemühl— Pfeil Lauenburg:1; Viktoria Stolp— Hubertus Kolberg :3; Viktoria Kolberg— Sturm Lauenburg:7. Brandenburg: Minerva 93— Berliner SW 92:1; Ten⸗ nis⸗Boruſſſa⸗Blau⸗Weiß.—Warta Poſen(GS):2: Bf Pankow— Preußen Stettin(Geſ.⸗Sp.):1; Wacker 04— Hertha⸗BSC(Geſ.⸗Sp.] 24. Schleſten: Ratibor 03—Bſch Breslau:1; Breslau 06 gegen Vorwärts Breslau:2; Breslau 02—Beuthen 09:0; VfB Gleiwitz Vorwärts⸗Raſenſp. Gleiwitz:5; Preußen Hindenburg— Deichſel Hindenburg 421 Sachſen: Dresdenſia Dresden— Guts Muths Dresden :2, Wacker Leipzig— Fortuna Leipzig:1, SC Planitz — VfB Leipzig ausgef., Tura Leipzig— Hamburger S (Geſ.⸗Sp.):6. Mitte: SV Jena— Viktoria 96 Magdeburg:2, Sport⸗ freunde Halle— Steinach 08 11, Deſſau 05— Wacker Halle:1, Kricket Viktoria Magdeburg— SC Erfurt:1. Nordmark: Fc 93 Altona— Holſtein Kiel:3, Vik⸗ toria Hamburg— Poltzei Lübeck:1, MSV Hanſa Ham⸗ burg— Eimsbüttel ausgef., Sperber Hamburg— Union Altona:0. Niederſachſen: Hannover 96— Komet Bremen 510; Ein⸗ tracht Braunſchweig— Vfeè Osnabrück:1; Werder Bre⸗ men— VfB Peine:1; Hildesheim 06— Arminia Hanno⸗ ver:1; Raſenſport Harburg— Algermiſſen 1911 50. Weſtfalen: FC Schalke 04— FC 08 Erle 710; Tus Bochum— Germania Bochum:4 S Höntrop gegen Hüſten 09:3; Sp. Vg. Herten— Weſtfalia Herne 01:17 Preußen Münſter— Union Recklinghauſen:1 Niederrhein: Union Hamborn— Fortuna Düſſeldorf 021; Vids Benrath— Hamborn 07:1: Turu DüſſeldorfDuis⸗ burger FV 08:2; Schwarz⸗Weiß Eſſen—Boruſſia Glad⸗ Hach:2; Rot⸗Weiß Oberhauſen—Vfe Preußen Krefeld:0. Mittelrhein: Stadtelf Köln— Ferenevaros Budapeſt (Geſ.⸗Sp.):2. Nordheſſen: Boruſſia Fulda—Germanig Fulda:1 Kaſ⸗ ſel 08— F 93 Hanau:2; SV Bad Nauheim— f Fried⸗ berg:2; Kurheſſen Kaſſel—Heſſen Bad Hersfeld 012. Olympia⸗Waſſerballer in Chemnitz Es mögen ungefähr 1800 Zuſchauer geweſen ſein, die am Samstag im Chemnitzer Stadtbad, der größten Schwimmhalle Europas, den Trainingsſpielen unſerer Olympia ⸗Waſſerballer beiwohnten. Fachamtsleiter Georg Hax, der eine kurze Begrüßungsanſprache hielt, Schwimmwart R. O. Brewitz und Waſſerballwart Nolte beobachteten mit kritiſchen Augen die Leiſtungen unſerer Kernmannſchaft und waren nicht wenig erſtaunt über die zahlreichen Uebervaſchungen, die bereits am erſten Abend des Turniers, zu dem die Gaumonnſchaften von Nieder⸗ ſachſen, Brandenburg, Niederrhein, Mitte und Süddeutſch⸗ land eingeladen worden waren, Aktive und Zuſchauer in Stimmung brachten. Im erſten Spiel ſtanden ſich Brandenburg und Mitte gegenüber. Es gab ein ſchnelles Spiel, das die Magdeburger verdient, vielleicht aber etwas zu hoch mit :1(:1) gewannen. Eine weitere Ueberraſchung gab es durch ie kampfſtarke Mannſchaft von Süddeutſch⸗ La mid, die den bisher als Favorit gelbenden Gau Nie ⸗ derſachſen knapp mit:2(:1) Toren ſchlug. Die Hannoveraner unter Itze Gunſts Füßrung ſpielten reich⸗ lich pflegmatiſch. Für Sücddeutſchland waren Mendrzycki, Hauſer und Rappel erfolgreich, während Schlüter die bei⸗ den Niederſachſen⸗Tore erzielte. Einen wechſelvollen, schönen Kampf lieferten ſich die Mannſchaften von Bran⸗ denburg und Niederrhein. Die Rheinländer gin⸗ gen zwar vor der Pauſe zweimal in Führung, waren aber gegen Schluß den Berlinern nicht mehr gewachſen und ver⸗ loren:6(318). Schneider 2, Hilker 3, Hilker 2 und Thelen waren die Torſchützen Niederrheins, e Im letz⸗ ten Spiel des Abends ſtanden ſich Nieder ſachſen und Mitte gegenüber. Nach hartem Kampf trennten ſich belde Mamnnſchaften:3(:2) Unentſchieden. Schlüter und Schwenn(2) waren für Niederſachſen, der Nationalſpieler Schulze(8) für Mitte erfolgreich. Bezirksführer Walter Blan k⸗Mannheim iſt bei den Spielen als Schiedsrichter tätig SV Waldhofs dritter Sieg Spy Waldhof— TSp Nußloch 20:0(:0) Das Zuſammentreſfen obiger Gegner hatte nicht allzu viele Intereſſenten auf den Waldhofplatz gelockt. Man erwartete einen ſicheren Sieg und traute dem Gaſt nicht allzu viel zu. Nun ſo bam es auch. Nußloch kam, ſpiekte und enttäuſchte. Das war kein Gauligahandball, den die Turner da draußen zeigten. Da ſah man aber auch gar⸗ nichts. Werfen können die Leute nur, wenn ſie zwei Meter Platz haben. Taktik war ein fremder Begriff und da auch keine Spielüberſicht vorhanden, gab es ein ſang⸗ und klangloſes Eingehen. Dabei haben die Unterlegenen noch Glück gehabt, daß Zimmermann, Herzog und auch Lang nicht uneigennützig geſpielt haben. ſonſt wäre die Torzahl noch kataſtrophaler geworden. Nußloch hat in dieſem Spiel reſtlos enttäuſcht. Unblar wor, warum der Torwartwechſel vorgenommen wurde, da weder der Erſatz⸗ mann mehr zeigte, noch der Torwart im Felde etwas zeigen konnte. Dafür wirkte die Umkleideſzene im Felde um ſo komiſcher, die noch dgoͤurch an Komik gewann, daß der Unpartetiſche das Spiel ſo lange unterbrochen hatte. Nun, unſer Meiſter, er gewann ſpielend, aber er ſtrengte ſich auch nicht beſonders an. Der Sturm fand kaum Wider⸗ ſtand, genügte vollkommen den Anſprüchen, die dieſes Spiel an ihn ſtellte, aber nicht denen, die die ſtellen, die eben von dieſer Fünferreihe Beſonderes erwarten. Nun, es iſt nicht alle Tage Feiertag und war ja auch nicht mehr nötig, aber dennoch, in ſolchen Spielen ſollte man ebenfalls bis zur letzten Konſequenz ſeinem Stil und ſeiner Taktik treu bleiben. Herzog und Zimmermann ſpielten nicht in der ſonſt von ihnen gewohnten Art ab, ſondern ſtillten ihren Torhunger. Die Hintermannſchaft war vor keiner ſchweren Aufgabe geſtanden. Weigold brauchte ſich überhaupt nicht anzuſtrengen. In der Verteidigung fiel nur auf, daß Müllers Ausflüge in die Ferne ſich mehren. Wohl wurde es dadurch nie gefährlich, aber man ſoll ſeiner Gewohnheit treu bleiben und ſeinen Platz jederzeit, auch unbeſchäftigt, behaupten. In der Läuferreihe waren alle drei bei der Sache. Vom Spielverlauf iſt wenig zu ſagen. Waloöhof führte in der erſten Hälfte 610. Beim neunten Tor gab es einen Platzverweis des Nußlocher Verteidigers, nach dem ſolgen⸗ den den ſchon angedeuteten Wechſel im Tor. 20:0 gewan⸗ nen die Walohöfer, es hätten genau ſo gut 30 werden kön⸗ nen. Die Torſchützen waren Zimmermann 8, Herzog 5, Lang 3, Spengler und Heiſeck je zweimal. Dabei iſt zu ſagen, daß eben im Handball das Tormachen an und für ſich nicht ſo ſchwer iſt, denn wichtiger iſt die Bedienung des am beſten ſtehenden Mannes. Spielleiter war Funghanns⸗ Weinheim. Handball⸗Bezirksklaſſe Mic— Tg Oftersheim:10 TB Friedrichsfeld— Poſt⸗SW 10:4 Deulſchland ſchlägt Frankreich Radrennen in der Deutſchlaudhalle Auch die zweiten Dauerrennen in der Berliner Deutſch⸗ landhalle geſtalteten ſich zu einem durchſchlagenden Er⸗ folge in jeder Beziehung. Rund 10 000 Zuſchauer— unter ihnen Staatsſekretär Körner, Staatskommiſfar Dr. Lippert, Vertreter der franzöſiſchen Botſchaft und des franzöſiſchen Konſulats— wohnten der Entſcheidung des Steher⸗sänderkampfes Deutſchland— Frankreich bei, der eine ſichere Beute des weſtdeutſchen Nachwuchsfahrers Loh⸗ mann und Schön wurde. Der deutſche Meiſter Lohmann war eine Klaſſe beſſer als ſeine drei Gegner— Peliſſier und G. Wambſt vertraten Frankreich. Er gewann ſämt⸗ liche öͤrei Läufe über 10, 20 und 30 Kilometer und ſtegte im Zeitfahren über einen Kilometer. Peliſſier leiſtete Lohmann noch den härteſten Widerſtand. Schön hatte das Pech, im letzten Lauf durch Motorſchaden zurückzufallen, ſonſt wäre ihm vielleicht noch der 2. Platz geglückt. Die Ergebniſſe: Dauerreunen: 1. Lauf(10 Kilometer): 1. Lohmann ⸗D :24,2 Min., 2. Peliffier⸗F 40 Meter, 3. Schön⸗D 140 Meter, 4. Wambſt 310 Meter; 2. Lauf(1⸗Kilometer⸗Zeit⸗ fahren): 1. Lohmann 49,2 Sek., 2. Peliſſier 50,2 Sek., 3. Schön 51,8 Sek., 4. Wambſt 52,4 Sek; 3. Lauf(20 Kilo⸗ meter): 1. Lohmann 19:07,2 Min., 2. Schön 255 Meter, 3. Peliſſier 320 Meter, 4. Wambſt 650 Meter; 4. Lauf (30 Kilometer): 1. Lohmann 28:04,2 Min., 2. Peliſſier 440 Meter, 3. Schön 750 Meter, 4. Wambſt 855 Meter, Geſamt: 1. Lohmann 60 Kilometer, 2. Peliſſier 59,200 Kilo⸗ meter, 3. Schön 58,760 Kilometer, 4. Wambſt 58,290 Kilv⸗ meter. Länderklaſſement: 1. Deutſchland 118,750 Kilometer, 2. Frankreich 117,490 Kilometer. Prof. Dr. Edward Allrich Im Heidelberg verſtarb in der Nacht zum Samstag Pro⸗ feſſor Dr. Edward Hill Ul rich, der Senior des deutſchen Ruder⸗ und Rugby⸗Sports, im Alter von 82 Jahren. Pro⸗ feſſor Ullrich, ein geborener Heidelberger, war einer der erſten deutſchen Sportler. Seine Liebe gehörte dem Ruber⸗ ſport und ſpäter dem Rugbyſport, denen er in Heidelberg den Weg bereitete. Zuerſt war er im Heidelberger Flag⸗ genklub aktiv und ſpäter im Heidelberger Ruder⸗Klub von 1872, deſſen Ehren⸗Vorſitzender er im Jahre 1910 wurde. Als aktiver Ruderer hatte der Verſtorbene ſchöne Erfolge zu verzeichnen, u. a. gelang ihm im Jahre 1891 auf der Frankfurter Regatta zuſammen mit Karl Beck ein Sieg im Zweier„ohne“ über das Meiſterpaar Wild⸗Zahn von der Frankfurter Germanka. Auch in organiſatoriſcher Hinſicht leiſtete Profeſſor Ull⸗ rich dem deutſchen Sport im allgemeinen und dem Ruder⸗ und Rugbyſport im beſonderen wertvolle Dienſte. Auf dem erſten deutſchen Rudertag in Frankfurt a. M. galt ſein Wort ſehr viel und 1883 half er mit, in Köln den Deutſchen Ruderverband aus der Taufe zu heben. Im Rugbyſport wirkte er ebenſo erfolgreich wie im Ruderſport und er war einer der Mitbegründer des früheren Süddeutſchen Rugby⸗ Verbandes und des jetzigen Deutſchen Rugby⸗Verbandes Dieſe wertvolle Pionierarbeit blieb natürlich nicht un⸗ belohnt. Der Süddeutſche und Deutſche Rugby⸗Verband verliehen ihm die Ehren⸗Mitgliedſchaft, die Goldene Ehren⸗ nadel und die Silberne Verdienſtnadel. Anläßlich des 50 jährigen Beſtehens des Deutſchen Ruder⸗Verbandes er⸗ hielt er als Mitbegründer die Bronze⸗Plakette„50 Jahre Deutſcher Ruder⸗Verband“, außerdem war er im Beſitz der Goldenen Verbandsnadel Eine beſondere Ehrung wurde dem Sportförderer durch die Verleihung der Abler⸗Pla⸗ kette zuteil. Profeſſor Ullrich iſt bis zuletzt dem Sport treu geblieben und eine Heidelberger Regatta oder ein Rugby⸗ ſpiel ohne ihn war einfach nicht denkbar. Die deutſchen Ruderer und Rugbyſpieler werden dem Verſtorbenen ein ehrendes Andenken bewahren. eee e 5 7 5 j 1 0 FFP 5 J. Seite/ Nummer 7 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. Januar 1936 der Bomben Taderiola mit Henng Porten., Boer u weiterer groß. Besetsungl 1 Vorprogramm: Deutsch. Kraftfahrsport voran Neueste Wochenschau Täglich: 3, 5. 7..30 Uhr Alhambra D D Lelzler Tag Hans Albers Henker, Schauburg National- Theater ase Montag, den 6. Januar 1936 Vorstellung Nr. 147 Miete H Nr. 11 Viel Lärm um nichts Komödie von William Shakespeare Uebersetzung von Hans Rothe Anf.: 20,00 Uhr Ende 22.30 Uhr Sondermiete H Nr. 6 re Anzüge und Mäntel für den Winter fertigt an 87 Jos. Goldfarb Heidelberger Str. P 7, 28 Spezlalhaus für Herren- Artike Frauen U. Soldaten mit Charlotte Susa Beginn: 3..35..15 Uhr 1 0 Nur noch heuie u. morgen! Käſhe v. Nagy „ie Pompadour Die Karnevels- Ae neute Montag und morgen Dienstag unwiderruflich letzte 2 Tage! Nachmittags u. abends Finhitt pol! 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