U B 8 —— 145 El. Fam. Perſon. ch t -Zin. nung u. Zu⸗ nit oder isa.) 3, — An⸗ nt. XI an die ſtelle d. 22¹ Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Fret Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld, Abholſtellen: Wald⸗ Bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Preite für Einzelpreis 10 Y. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 6. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen. r Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fernmündlich erteilte wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe A Freitag, 10. Januar 1936 147. Jahrgang— Nr. 15 Haben Paris und London Locarno ſchon vergeſſen? 1 Lotarnopakt und Geheimvertrag Wie vertragen ſich die engliſch-Franzöſiſchen Abmachungen mit dem Lotarnopakt? [(Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) Paris, 10. Januar. In Paris beſchäftigt man ſich ſeit einigen Tagen ſehr eifrig mit der deutſchen Stellungnahme zu dem neu zuſtandegekommenen engliſch⸗franzöſiſchen Bünd⸗ nis. Die Juriſten des Quai d Orſay haben mehrere Seiten gebraucht, um eine Formel zu finden, die die deutſchen„Bedenken“ zu zerſtreuen geeignet ſein ſoll. Natürlich wird geleugnet, daß es einen Geheim⸗ vertrag zwiſchen Paris und London für die mili⸗ täriſche Zuſammenarbeit gäbe, der dem Locarnopakt widerſprechen könnte. Es handle ſich nur um Ver⸗ teidigungsmaßnahmen für den Frieden und niemand könne darin etwas Böſes ſehen. Daß Deutſchland Mun aber offiziell genaue Aufklärung in Paris und London über den Inhalt der engliſch⸗franzöſiſchen Abmachungen fordern könnte, hält der„Temps“ für gänzlich unmöglich, da dazu von franzöſiſcher und engliſcher Seite kein Grund gegeben ſei. Was wird Deutſchland weiter tun? Das iſt die Frage, die ſich jetzt jeder franzöſiſche Außeupolitiker ſtellt. England und Italien ſind be⸗ kanntlich Garanten des Locarnopaktes. Italien iſt natürlich ſchon ausgefallen. Und England? England wird hier heute weniger als Garant des Locarnopaktes als vielmehr als Garant der franzöſiſchen Sicherheit empfunden. Falls alſo Deutſchland, ſo wird hier in politiſchen Kreiſen gefolgert, eine Beſchwerde vorbringen ſollte, ſo wäre die zuſtändige Inſtanz dafür der Völker⸗ bundsrat, der ja gewiſſermaßen als Schiedsge⸗ richt in das Gebäude des Locarnopaktes eingebaut Man will ſich die Oelſperre noch überlegen! Wird Italien ſie mit kriegeriſchen Gegenmaßnahmen beantworten? Die entſcheidende Jrage: [(Funkmeldung der NM.) London, 10. Januar. Aus Mitteilungen der Freitag ⸗Morgenblätter geht hervor, daß ſich die britiſche Regierung bis auf weiteres noch nicht für oder gegen eine Oelſperre gegen Italien feſtlegen wird. Wie der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ meldet, wol⸗ len die engliſche und die franzöſiſche Regierung zu⸗ nächſt die genaue Bedeutung feſtſtellen, die der Rooſeveltſchen Neutralitätserklärung beizumeſſen ſei. Der politiſche Berichterſtatter der„Morningpoſt“ ſchreibt, daß das britiſche Kabinett, wenn es nächſte Woche die Frage einer Oelſperre erwäge, folgende Hauptbetrachtungen anſtellen müſſe: 1. Ob eine Oelſperre gegenwärtig mit weni⸗ ger großer Wahrſcheinlichkeit zu einer kriegeri⸗ ſchen Gegenmaßnahme Italiens führen würde als im Dezember, 2. inwiefern die Lage durch die franzöſiſchen Flpttenbewegungen und das neue amerikaniſche Neutralitätsgeſetz berührt werde und 3. in welchem Ausmaß die Eutrüſtung der Oeffentlichkeit gegen den Pariſer Friedensplan durch die tiefgehende Wirkung abgeſchwächt wor⸗ den ſei, die die Verteidigung Sir Samuel Hoares hervorgerufen habe. Der Berichterſtatter meldet, daß die bereits an⸗ gekündigte Rede des Außenminiſters Eden in Leamington am 17. Januar ſehr wichtige Mittei⸗ lungen über die britiſche Außenpolitik enthalten werde. Der politiſche Berichterſtatter des„Daily Expreß“ ſchreibt, daß England auf der Völkerbundratsſitzung nicht auf eine Oelſperre dringen werde. Man werde erklären, daß die Wirkſamkeit der be⸗ ſtehenden Sühnemaßnahmen ausreichend und daher eine neue Sanktion, die Kriegsgefahren mit ſitch bringe, unnötig ſei. In London einlauſenden Berichten zufolge ſind ſowohl die innere Wirtſchaftslage Italiens als bie militäriſche Lage in Abeſſinien ern ſt. Der Bericht⸗ erſtatter meint, oͤaß innerhalb der nächſten drei Mo⸗ nate mit einem neuen Friedensvorſchlag zu rech⸗ nen ſei. ö Ilalien und die Flottenbewegungen — Rom, 9. Januar. Im„Lavoro Faſeiſta“ erklärt der Pariſer Kyrreſpondent des Blattes zu den Erörteren⸗ gen über die Flottenbewegungen, auf jeden Fall worden iſt. Sollte es wirklich zu einer Klage vor dem Völkerbundsrat als Schiedsgericht des Locarno⸗ paktes kommen, dann würde Frankreich gewiſſer⸗ maßen als„gegneriſche Partei“ ſeinerſeits mit einer Liſte angeblicher deutſcher Verfehlungen gegen den Locarnopakt aufwarten, um dann vielleicht auf eine Annullierung der beiderſeitigen„Verfehlungen“ zu plädieren. Andererſeits ſagt man ſich natürlich auch, daß Deutſchland als Nichtmitglied des Völkerbun⸗ des ſicher ſehr ungern den Völkerbundsrat wenn auch als eine in dieſem Fall außerhalb des Völker⸗ bundes ſtehende Inſtanz anrufen Hürfte. Unterdeſſen gehen die techniſchen Vorbereitungen für eine möglichſt enge franzöſiſch⸗engliſche Zuſam⸗ menarbeit weiter, wovon Laval ja ſchon ganz deut⸗ lich in ſeiner letzten großen Rede ſprach. 204 Hinrichtungen! Drakoniſches Vorgehen gegen Verſchwörer in China — Peiping 9. Jan. In den letzten Tagen ſind außerordentlich viele öffentliche und geheime Hin⸗ richtungen vorgenommen worden. Allein in Peiping ſind ſeit Anfang der Woche 204 öffentliche Hinrich⸗ tungen vollzogen worden. Dem Vernehmen nach ſtehen noch erheblich mehr bevor. Obwohl die Hingerichteten größtenteils gemeine Verbrecher ſind, ſo befinden ſich unter ihnen doch auch viele Perſonen, die ſich an Putſchverſu⸗ chen— ähnlich dem in Hſtanghohſien— in den Bezirken Wuchunghſien, Pungchinghſien und ande⸗ ren Orten außerhalb der entmilitariſtierten Zone beteiligt haben. wäre es worzuziehen geweſen, wenn der Quai 'Orſay Vorſorge dagegen getroffen hätte, daß von der engliſchen Preſſe das ſeltſame und eigenartige Zuſammenſallen dieſer Flottenbewegungen, das von der europäiſchen Oeffentlichkeit nicht unbemerkt blei⸗ ben könne, publiziſtiſch ausgebeutet würde. Man behauptet, daß auf jeden Fall die Geſte Frankreichs gegenüber England rein platoni⸗ ſchen Charakter habe. Aber das könne nicht verhindern, daß dieſe Geſte im Lichte einer erſten Verwirklichung des Beiſtandsverſprechens erſcheine, das Paris London gegeben habe, Wie ſich die Dinge auch verhalten mögen, die gelaſſene Ruhe Italiens werde durch dieſe Vorgänge nicht im geringſten ge⸗ ändert. Der Pariſer Vertreter der„Tribuna“ meint zum gleichen Thema, daß die Ereigniſſe ſchließlich der Führung derer, die ſie hervorgerufen hätten, ent⸗ gleiten könnten. Drei unerbittliche Gegner 2 England, Japan, Amerika können ſich in London nicht einigen (Funkmeldung der NM.) E London, 10. Januar. Die Morgenpreſſe iſt allgemein der Anſicht, daß die Londoner Flottenkonferenz dem Zuſammen⸗ bruch entgegenſteuere. Mit einer Aenderung der japaniſchen Forderung nach einer gemeinſamen oberen Rüſtungsgrenze ſei kaum mehr zu rechnen. Es ſei zwar jetzt wahrſcheinlich, daß der japaniſche Plan auf Veranlaſſung Englands, das einen Zu⸗ ſammenbruch verhüten möchte, in der nächſten Sit⸗ zung am Montag beſprochen werde. Die Blätter ſind jedoch davon überzeugt, daß die japaniſche Gleich⸗ heitsforderung von den übrigen Abordnungen en d⸗ gültig abgelehnt werden wird. Die Tatſache, daß die engliſche Abordnung ſich zu einer erneuten Beſprechung des Planes bereit erklärt habe, bedeute keineswegs, daß der engliſche Widerſtand gegen die japaniſche Gleichheitsforderung nachgelaſſen habe. Das einzige, was man ſich heute noch von der Kon⸗ ſerenz erhoffe, ſei eine Vereinbarung zwiſchen den übrigen Ländern, nämlich England, Amerika, Ita⸗ lien und Frankreich. Der Flottenberichterſtatter der„Morningpoſt“ meldet, daß der Führer der japaniſchen Abordnung, England befeſtigt Mombaſſa Ein Fort von Mombaſſa, dem Haupthafen der briti⸗ ſchen Kolonie Kenia in Oſtafrika. Der Hafen iſt der britiſche Hauptſtützpunkt in Oſtafrika, der demnüchſt wichtige Verteidigungswerke erhalten wird. Bereits im Verlaufe dͤer nächſten vier Wochen werden ſchwere Ge⸗ ſchütze und eine Anzahl von Scheinwerfern in Mom⸗ baſſa eintreffen.(Weltbild,.) E 4 2. 2 2 2 2 Die Ausweiſung der Italiener aus Malta a— London, 9. Januar. Die britiſchen Behörden in Malta haben über die Gründe, die zur Ausweiſung der ſechs italieniſchen Staatsangehörigen führten, am Donnerstag eine amtliche Mittedlung veröffentlicht. Es heißt, daß die militäriſchen Stellen Beweismaterial beſitzen, wo⸗ nach ſich die Ausgewieſenen in einer für die Sicher⸗ heit der Feſtung abträglichen Weiſe betätigt hätten. Aegyptiſcher Proteſt an Italien London, 10. Jan. Wie aus Kairo gemeldet wird, hat die ägyptiſche Regierung wegen des Bombenabwurfs auf eine ägyptiſche Sanitätsabteilung bei Dagabur einen förmlichen Proteſt an die italieniſche Regierung ge⸗ richtet. Admiral Nagano, dauernd Glückwunſch⸗ telegramme aus allen Teilen Japans zu ſeinem feſten Auftreten auf der Flottenkonferenz erhalte. Japan bleibt unnachgiebig [Funkmel dung der NM.) + Tokio, 10. Januar. Während„Tokio Nitſchi Nitſchi“ aus London ge⸗ hört haben will, daß die Flottenkonuſerenz bereits end⸗ gültig geſcheitert iſt, und dieſe Neuigkeit bereits durch Extrablatt verkündet hat, iſt im japaniſchen Auswär⸗ tigen Amt hierüber, wie der Sprecher am Freitag⸗ morgen erklärte, noch nichts bekannt. Der Sprecher betonte jedoch, daß keinerlei Verſtändigung zu er⸗ warten ſei, ſolange nicht Japans Forderung auf eine gemeinſame obere Rüſtungsgrenze, die im Intereſſe der Abrüſtung möglichſt niedrig zu halten ſei, ange⸗ nommen ſei. Zur Frage etwaiger Zugeſtändniſſe Japans gegenüber England erklärte der Sprecher, er halte die Erörterung dieſer Angelegenheit für un⸗ zeitgemäß, da die Frage der Gleichberechtigung bis⸗ cher noch nicht gelöſt ſei. Wieder einmal gegen Deulthland? * Mannheim, 10. Januar. Als im Frühjahr 1919 der franzöſiſche Miniſter⸗ rat über die Friedensbedingungen beriet, die dem beſiegten Deutſchland auferlegt werden ſollten, er⸗ zwang ſich Foch, der ſiegreiche Generaliſſimus, ohne gerufen zu ſein, den Eintritt in die Miniſterrats⸗ ſitzung, um gegen die Abſicht zu proteſtieren, das Rheinland nur auf 15 Jahre der franzöſiſchen Herr⸗ ſchaft zu unterſtellen. Damals erlebte die franzöſiſche Demokratie, wahrhaftig bereits genug ramponiert in einer langen Zeit der Korruption, noch einmal eine ihrer ſtolze⸗ ſten Stunden. Clemenceau ſprang auf, ging mit ge⸗ ballten JFäuſten auf den Marſchall, den Retter Frank⸗ reichs und den vergötterten Liebling der ſtegreichen Armee, los und ſchrie ihm ins Geſicht:„Herr Marſchall, Sie ſind der Diener der Regierung, nicht ihr Herr, Sie haben zu warten, bis Sie gerufen werden!“ Und der Marſchall kapitulierte: vor der Weigerung der Regierung, in ſeiner Gegenwart auch nur eine Viertelſtunde weiter zu verhandeln, verließ er das Zimmer. Seit dieſer Stunde ſah Foch den Krieg zwar als gewonnen, den Frieden aber als verloren an. Und ſeine ganze Sorge galt, Frankreich für dieſen„ver⸗ lorenen Frieden“ ſtark zu machen. Er gab Frankreich ein Heer und eine Rüſtung, die ihm ſeine militärxiſche Vormachtſtellung in Europa für alle Zeiten zu ſichern ſchtenen. Er ließ durch ſeine Generäle den rheiniſchen Separatismus unterſtützen, um vielleicht mitten im Frieden zurückzugewinnen, was am Anfang des Friedens verloren waren war. Und er ließ durch Preſſe, Rüſtungsinduſtrie und Parteien die Diploma⸗ ten ſeines Landes unter Druck ſetzen, daß ſie in ihrem Bereich ſeine Ideen zu den ihren machten. Als er ſtarb, nahm der franzöſiſche Generalſtab ſein Erbe in Obhut. Weygand, der fähigſte Schüler Jochs und zweifellos einer der fähigſten Generäle überhaupt, die im Weltkrieg eine Armee komman⸗ diert hatten, wurde der unerbittliche Prediger und Erfüller der Ideen des toten Marſchalls: er zog um Frankreich noch den ſtählernen Gürtel der Grenzbefeſtigungen— als Aufmarſchdeckung für den Angriff nicht weniger wichtig denn als Schutzmauer für die Abwehr. Wie von einer böſen Hypnoſe gebannt, ſtarrte Frankreichs Armee auf den Rhein, erſchöpfte ſich ihr ganzes Denken in dem einen Intereſſe an dem „deutſchen Problem“. Briand machte einen verzweifelten Verſuch, wenigſtens die Politik ſeines Landes aus dieſer Erſtarrung herauszuführen. Er mißlang; der Locarnovertrag, der Frankreich die Sicherung ſeiner Grenzen und die Garantie Englands und Italiens für dieſe Grenzen bot, brachte ebenſowenig eine Aenderung in dieſe Geiſteshaltung von Mißtrauen und Angſt, wie die Geſpräche von Thoiry, der Ver⸗ ſuch, das deutſch⸗franzöſiſche Problem nicht nur von der formal⸗ vertraglichen, ſondern von der menſchlich⸗ pſychologiſchen Seite aus anzupacken, erfolgreich waren. Und die feierliche Verzichterklärung des Führers des neuen Deutſchlands auf jede territoriale Aende⸗ rung im Weſten hatte umgekehrt das gleiche Schick⸗ ſal. Man weiß, mit welch verletzender Kühle, um nicht zu ſagen: mit welch offenem Hohn Barthou in öffentlicher Völkerbundsverſammlung dieſe Ver⸗ ſicherung, die Frankreich von allen Aengſten und Sorgen hätte befreien müſſen,„zur Kenntnis nahm“. Frankreichs Blick blieb nach dem Oſten gerichtet, militäriſch und diplomatiſch Und jede internationale Situation wurde und wird lediglich unter dieſem einen Geſichtspunkt betrachtet und gewertet, welche Vorteile ſich aus ihr für die franzöſiſche Politik gegenüber Deutſchland gewinnen laſſen. So war es immer und ſo iſt es auch heute, Und es wäre ein Wunder geweſen, über das Deutſch⸗ land faſt erſchrocken wäre, wenn der Abeſſinſen⸗ konflikt für Frankreich eine andere Bedeutung gehabt hätte. Er verwirrte freilich zunächſt für Frankreich das Konzept etwas. Denn Frankreich war es nach langer Zeit gelungen, Italien in die idevblogiſche Front gegen Deutſchland einzugliedern. Streſa bedeutete den höchſten Triumph der gegen Deutſchand gerich⸗ leten franzöſiſchen Nachkriegsdiplymatie. Nun zwang der Abeſſinienkonflikt Frankreich zu einer Stellung⸗ 2. Seite Nummer 15 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 10. Januar 1030 nahme gegen Italien, die im Widerſpruch zu dieſer neuen Freundſchaft und zu dem lebenswichtigen Intereſſe Frankreichs an dieſer Freundſchaft ſtand. Das war bitter, aber es war erträglich, da gleich⸗ zeitig dieſer Konflikt Frankreich auch Gelegenheit gab, den Partner in dieſer antideutſchen Gemein⸗ ſchaftsfront gefügig zu machen, auf den es am mei⸗ ſten Wert legen mußte, nämlich England. Das deutſch⸗engliſche Flottenabkommen hatte dem Ver⸗ trauen Frankreichs auf die engliſche Freundſchaft einen faſt tödlichen Stoß verſetzt. Nun konnte Eng⸗ land zu dieſer Freundſchaft zurückgezwungen werden. Seine militäriſche Situation im Mittelmeer ver⸗ langte gebieteriſch Rückendeckung durch Frankreich. Frankreich war aber nicht bereit, ihm dieſe Rückendeckung zu geben, wenn ihm nicht England neue Rückendeckung gegen Deutſchland gab. Dieſe Frage war der einzige Inhalt aller Verhandlungen die in den letzten Wochen zwiſchen Paris und London hin⸗ und hergingen und von ſovielen widerſprechen⸗ den Kommentaren der Weltpreſſe begleitet waren. Heute iſt die Entwicklung, die dieſe Verhandlungen genommen haben, ganz klar zu überſehen: England hatte ſich zunächſt geweigert, Frankreich eine ſolche neue Garantie zu geben. Die Folge war die Erklärung der franzöſiſchen Regierung nach London, ſie ſtehe zwar zu den übernommenen Völ⸗ kerbundsverpflichtungen, müſſe aber England darauf gaufmerkſam machen, daß eine Mobiliſation der fran⸗ zöſtſchen Flotte für den Ernſtfall„mindeſtens vier⸗ zehn Tage Zeit erfordere“, d.., Zeit genug, um England in die größte militäriſche Verlegenheit zu bringen. Die Folge dieſer Erklärung wiederum war der plötzliche, geradezu fluchtartige Rückzug der engliſchen Regierung von ihrer bisherigen Italienpolitik in dem berühmt⸗ berüchtigten Friedens vorſchlag Sir Hoare s. Damals hat Baldwin im engliſchen Unterhaus das merkwürdige Wort geſprochen, daß ſicherlich das ganze Haus mit der neuen Haltung der engliſchen Regierung einverſtanden ſein würde, menn er die Karten offen auf den Tiſch legen könnte und nicht gezwungen wäre, mit verſiegelten Lippen vor dem Parlament zu ſtehen: wie hätte auch der engliſche Premier dem engliſchen Volke offen ſagen können, daß England im Mittelmeer nichts wagen kann, wenn es nicht Frankreich an ſeiner Seite hat? Wie es weiter ging, weiß man: die Erregung des engliſchen Volkes über den Widerſpruch zwiſchen dem Einſt und Heute in dem Hoareſchen Friedens⸗ plan hat den Miniſter und ſein Werk zu Fall ge⸗ bracht— und hat damit Frankreich ſein bereits verlorenes Spiel zurückgewon⸗ nen. Denn jetzt wurde Enoland geneigt, auf die fpanzöſiſchen Wünſche einzugehen und ſich mit dem Preis neuer Zugeſtändniſſe an die franzöſiſche Sicher⸗ heitsangſt und Bündnisbedürftigkeit gegenüber Deutſchland die Unterſtützung Frankreichs in ſeinem eigenen Konflikt mit Italien zu erkaufen. Seit dieſer Zeit gingen die„techniſchen Beſprechungen“ der Generalſtäbe hin und her— und kein Menſch in ganz Europa glaubt, daß ſie ſich wirklich bloß auf die franzöſiſchen Häfen des Mittelmeers be⸗ ziehen. Die plötzliche Bereitſchaft Frankreichs, die ſoweit geht, daß es ſeine Flotte zu ſehr demonſtra⸗ tiven Uebungsfahrten ausfahren läßt, wäre ja ganz unerklärlich, wenn nicht zwiſchen den beiden Gene⸗ ralſtäben noch andere Dinge, Dinge an denen dem franzöſiſchen Generalſtab mehr gelegen iſt, beſprochen worden wären. Möglich, daß der„New Norker Herald“ in ſeiner aufſehenerregenden Meldung über den Sinn und den Umfang der fpanzöſiſch⸗engliſchen militäriſchen Zuſammenarbeit die Grenzen der Wahrheit etwas hinausgeſchoben hat. Möglich, daß man in England wirklich nicht daran denkt, jetzt mitten im Frieden motoriſierte Abteilungen an die franzöſiſche Oſtgrenze zu ſchicken oder engliſche Flug⸗ zeuggeſchwader auf franzöſiſchen Flugplätzen einzu⸗ quartieren. Möglich, daß das alles Pläne und Ver⸗ abredungen für die Zukunft ſind. Aber daß England und Frankreich militäriſche Beiſtandsabkommen ge⸗ ſchloſſen oder zum mindeſten mündlich vereinbart haben, bei denen die franzöſiſche Hilfe für England gegenüber Italien mit einer engliſchen Eventual⸗ hilfeleiſtung gegenüber Deutſchland abgegolten wer⸗ den ſoll, darüber kann nach der tatſächlichen und nach der pſychologiſchen Situation gar kein Zwei⸗ fel ſe in. Wenn es aber ſo iſt, dann wird Deutſchland hier auch ein Wörtchen mitzuſprechen haben. Zwiſchen Deutſchland, Frankreich und Eng⸗ land beſteht immer noch der Locarnovertrag zu Recht, der England eine eindeutige neutrale Rolle zwiſchen Deutſchland und Frankreich zuweiſt. Man wird ſich ſehr fragen müſſen, obes mit dem Geiſte ſolcher Neutralität vereinbar iſt, wenn England mitten im Frieden Vereinbarun⸗ gen trifft, die von einer einſeitigen Parteinahme zugunſten des franzöſiſchen Partners nur ſchwer zu unterſcheiden ſind. Deutſchland hat erklärt, daß es am Locarnovertrag und an den Verpflichtungen dieſes Vertrags feſtzu⸗ halten wünſche: aber ſelbſtverſtändlich nur, ſoweit es im Rahmen dieſes Vertrages als gleich⸗ berechtigter Partner gilt. An einem Vertrag, dem die anderen Partner von vornherein ſeine einſeitige Tendenz beſcheinigen, hat es kein Intereſſe. Dr. A. W. Das Demokratiſche Nationalkomitee für die Poli⸗ tik Rooſevelts. Das Nationalkomitee der Demo⸗ kratiſchen Partei faßte gegen die Stimme des Gouverneurs des Staates Georgia, Talmadge, einen Beſchluß, in dem die Politik von Präſident Rooſe⸗ velt gebilligt wird. * Gandhi erkrankt. Der Geſundheitszuſtand Gan⸗ öͤhis gibt zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß. Gandhi durfte ſeit mehreren Tagen das Bett nicht verlaſſen. Sein Blutdruck iſt abnormal hoch. Die Aerzte haben ihm jede körperliche oder geiſtige Anſtrengung unter⸗ ſagt. Veginn der italieniſchen Südoffenſive Die Abeſſinier melden neue Erfolge Die Anterſuchung des Lazarettbombardements bei Dolo — Addis Abeba, 10. Januar.(U..) Die ſeit einiger Zeit erwartete Offenſive General Graziauis an der Südfront hat nach hier umlaufen⸗ den Gerüchten begonnen. Die italieniſchen Trup⸗ pen ſollen in der Nähe von Dolo in breiter Front angegriffen haben. Nähere Einzelheiten über dieſe Kämpfe ſind allerdings noch nicht bekannt. Dagegen iſt im Hauptquartier des Negus in Deſſie bekanntgegeben worden, daß die abeſſiniſchen Trup⸗ pen des Dedjasbajenne Mered ebenfalls an der Sübfront eine italieniſche Kolonne durch überraſchen⸗ den Angriff überwältigt hätten. Sie hätten den Führer der Abteilung, einen weißen italieniſchen Offizier, und eine Anzahl Dubats getötet und eine große Beute an Waffen gemacht. Unter anderem ſeien den Abeſſiniern ſechs Tanks, ſechs Ma⸗ ſchinengewehre und die Apparate einer Funkſtation in die Hände gefallen. Aus den Berichten, die von der Nordfront eingetroffen ſind, geht hervor, daß die ſchweren Regenfälle der letzten zwei Wochen eine nicht geringe Rolle für den italieniſchen Rückzug im Tem⸗ biengebiet geſpielt hätten. Man erwartet nicht, daß die Regengüſſe in den nächſten Wochen wieder auf längere Zeit ausſetzen werden. Vielmehr glaubt man, daß die ſogenannte kleine Regenzeit, deren Be⸗ ginn normalerweiſe erſt Mitte Februar fällig wäre, ſchon jetzt, alſo ganz ungewöhnlich früh, ein⸗ geſetzt hat. Die Regengüſſe ſind ſo ergiebig und haben viele Gegenden ſchon wieder derart in Moraſt verwandelt, daß nicht nur die Manöver der ſchweren italieniſchen Kriegsmaſchinen, ſondern auch die Ope⸗ rationen der leichten abeſſiniſchen Truppen ſtark be⸗ hindert werden. Erbitterter Kleinkrieg an der Norofront — Addis Abeba, 9. Januar. Von abeſſiniſcher Seite wird gemeldet, daß der Rückzug der italieniſchen Truppen an der Nordfront unter ſtärkſtem Druck abeſſiniſcher Streitkräfte wei⸗ ter anhalte. Man erblärt, daß die Italiener ſämt⸗ liche Dörfer, oͤurch die ſie auf ihrem Rückzug kom⸗ men, niederbrennen. In den Meldungen wird hervorgehoben, daß die abeſſiniſchen Truppen mit äußerſter Erbitterung kämpfen. Während der Gefechtshandlungen habe ein kaiſer⸗ liches Flugzeug die Linien überflogen. Die Abeſſi⸗ nier ſollen in Gruppen zu je 20 Mann die ſtark mit Maſchinengewehren beſpickten italieniſchen Feloſtel⸗ lungen und Blockhäuſer geſtürmt haben, deren Be⸗ 8 8 nahezu vollſtändig niedergemacht worden eien. Dem abeſſiniſchen Bericht zufolge ſollen die dralie⸗ niſchen Truppen, nachdem fünf Bollwerke von den Abeſſiniern geſtürmt worden ſeien, ihpe übrigen Sdellungen geräumt haben. 5 Rom beſtreitet alles — Nom, 9. Jan. Von berufener italieniſcher Seite werden die abeſſiniſchen Meldungen über die Zurückeroberung der Landſchaft Tembien als voll⸗ kommen falſch bezeichnet. Ebenſo werden die abeſſi⸗ niſchen Nachrichten, wonach in Dagabur ein ägppti⸗ ſches Feldlazarett von italieniſchen Flugzeugen mit Bomben belegt worden ſei, auf Grund einer beim Hauptquartier der Somali⸗Front eingeholten Aus⸗ kunft als gegenſtandslos zurückgewieſen. Die frag⸗ liche Aktion habe, wie aufs beſtimmteſte erklärt wird, überhaupt nicht ſtattgefunden. Hingegen wird von italieniſcher Seite erklärt, daß der Mißbrauch des Roten⸗Kreuz⸗Zeichens durch die Abeſſinier im⸗ mer größeren Umfang annehme. Schließlich werden auch alle Nachrichten, wonach italieniſche Truppen den Gaskrieg begonnen hätten, entſchieden beſtritten. Stefani gegen Reuter — Rom, 9. Januar. Die Agenzia Stefani richtet folgenden ſcharſen Angriff gegen das Reuterbüro:„Das Lügenſyſtem, das die engliſche Agentur Reuter geſchaffen hat, wird immer bedauernswerter. Die Reuternachrichten über die Abreiſe der Alpini aus Meran ſind völlig Phan⸗ taſie Die Alpini⸗Abteilungen ſind in tadelloſer Ord⸗ nung abgefahren, inmitten der Begeiſterung der Be⸗ völkerung, wie Tauſende von Zeugen beſtätigen können. Durch die dauernde Veröſſentlichung von Lügen entehrt ſich die engliſche Agentur. Dieſes Ver⸗ fahren iſt auch nicht geeignet, die Stimmung szwi⸗ ſchen den Völkern zu verbeſſern.“ Monoͤfinſternis an der Front — Asmara, 10. Januar.(U..) Askariabteilungen der italieniſchen Armee an der Nordfront beteten geſtern abend, als über den dunk⸗ len Gebirgsketten des abeſſiniſchen Hochlandes der Vollmond ſichtbar wurde, in den hinein der Erdſchat⸗ ten wanderte, um den Sieg für die italieniſchen Fah⸗ nen. Nach Ende der Mondfinſternis vollführten ſte wilde Kriegstänze um das Lagerfeuer. Belaſlende Feſtſtellungen — Addis Abeba, 9. Januar. Nach hier eingegangenen Berichten ſoll die Unter⸗ ſuchungskommiſſion des Internationalen Roten Kreuzes, die ſich im Flugzeug nach Dolo begeben hatte, feſtgeſtellt haben, daß die Zeichen des Roten Kreuzes der ſchwediſchen Station weithin ſicht⸗ bar geweſen ſeien. Es heißt ferner, daß, ent⸗ gegen der italieniſchen Behauptung, nicht nur eine Bombe in der Nähe der Feldambulanz eingeſchlagen habe, ſondern daß wenigſtens 20 Bomben plaumäßig auf die Rot⸗Kreuz⸗Zelte abgeworfen worden ſeien. Außerdem ſollen die Zelte über 400 Einſchuß⸗ öffnungen vom Maſchinengewehrſeuer auf⸗ gewieſen haben. Ein diesbezüglicher Bericht iſt auch nach Genf ab⸗ gegangen. Kundgebungen gegen Profeſſor Jéze — Paris, 10. Januar. Der franzöſiſche Profeſſor Gaſton Jeg e, der Abeſſinien im Völkerbund vertreten hat, iſt bei der Wiederaufnahme ſeiner Vorleſungen an der Rechts⸗ ſakultät der Univerſität Paris von Kundgebungen der mit ſeiner Haltung unzufriedenen Studenten empfangen worden. Er mußte feine Vorleſung nach vergeblichen Verſuchen, ſie trotz des Lärmes durch⸗ zuführen, abbrechen. Unterrichtsminiſter Rouſtan hat daraufhin die Schließung der Rechtsfakultät bis auf Widerruf an⸗ geordnet, da ſich die Studentenkundgebungen gegen Proſeſſor Jéze zu ſchweren Ausſchreitungen aus⸗ wuchſen. Nachdem der Profeſſor das Fakultäts⸗ gebäude verlaſſen hatte, drückten die Studenten, trotz der Aufforderung des Fakultätsdekans, Diſciplin zu wahren, die Füllung der zum Profeſſorenſaal füh⸗ renden Tür ein und lärmten in den Gängen weiter. Mit 400 Km. Geſchwindigkeit Deutſchland baut das ſchnellſte Reiſeflugzeug der Welt— Die neue„He 111“ — Berlin, 9. Januar. Zum zehnjährigen Beſtehen der Deutſchen Luft⸗ Hanſa hat Dr. Ernſt Heinkel der deutſchen Verkehrs⸗ luftfahrt ein in ſeinem Roſtocker Werk erbautes neues Schnellverkehrsflugzeug, die Heinkel„He 114“, gur Verfügung geſtellt, die einen ganz bedeutenden Geſchwindigkeitsfortſchritt bringen wird. Gegenüber dem Blitzflugzeug„He 70“, das mit vier Fluggäſten eine Höchſtgeſchwindigkeit von 377 Stoͤkm. erreicht, wird mit der neuen„Ile 111“ der Deutſchen Luft⸗ hanſa ein Flugzeug erreicht, das mit zehn Fluggäſten und Gepäck erſtmalig die 400⸗Kilometer⸗Geſchwindig⸗ keitsgrenze überſchreitet. Damit wird Deutſchland in dieſer Größen⸗ klaſſe das ſchnellſte Verkehrsflugzeug der Welt beſitzen. i „Die„ke 11“, deren Entwurf von der Lufthanſa angeregt worden iſt, weil die bis heute von mehr⸗ motorigen Flugzeugen erreichten Reiſegeſchwindig⸗ keiten auf lange Sicht unzureichend ſind, iſt, wie die früheren Schnellflugzeuge des Werkes, ebenfalls als Tiefdecker mit völlig glatter Außenhaut aus Leicht⸗ metall gebaut. Das Fahrgeſtell und das Spornra⸗ ſind einziehbar. Das Innere des Flugzeugrumpfes bietet Raum für zehn Fluggäſte in zwei Abteilen, ſo daß eine Unterteilung in„Raucher“ und „Nichtraucher“ möglich iſt. Die von dem Architekten Profeſſor Breuhaus entworfene Kabinenausſtattung gewährt den Fluggäſten weitgehende Bequemlichkei⸗ ten. Vor dem Fluggaſtraum befinden ſich die Sitze für den Flugzeugführer und den Funkermaſchiniſten. Bei Einſatz der neuen Heinkel⸗Schnellver⸗ kehrsflugzeuge kann der Flugplan um mehr als 100 Stoͤkm. oder etwa 40 v. H. be⸗ ſchleunigt werden. Dies iſt das Ergebnis langjähriger enger Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen der Deutſchen Lufthanſa und der deutſchen Luftfahrtinduſtrie. Wie ergebnisreich dieſe Zuſammenarbeit iſt, geht daraus hervor, daß die Deutſche Lufthanſa im Jahre ihrer Gründung 1926 nur eine Reiſegeſchwindigkeit von etwa 120 bis 140 Stdkm. in ihren Flugplan einſetzen konnte, während ſte jetzt nach zehnjähriger Entwicklung mit den neueſten Schnellverkehrsflugzeugen im Reiſeflug etwa 350 Stoͤkm. fliegen kann. Morgan und Amerikas Staatsgeheimniſſe Der Weltkriegs⸗Bankier als Nachrichtenlieferant für die Londoner Regierung — Waſhington, 9. Januar.(U..) In den Unterſuchungen des Senats⸗Munitions⸗ ausſchuſſes iſt eine neue Phaſe eingetreten. Es wird wämlich erklärt, die mit der Unterſuchung beauftrag⸗ ten Senatoren hätten Kenntnis von Dokumenten, aus denen hervorgehe, daß hohe Beamte der Morgan⸗Bank Keuntnis von ſtreng geheimgehaltenen Regierungsmaß⸗ nahmen vor dem Eintritt der Vereinigten Staa⸗ ten in den Weltkrieg erhalten hätten. Ein Teil dieſer Informationen, die zum Bankhaus Mor⸗ gan„durchgeſickert“ ſeien, ſei nach London weiter⸗ geleitet und dem engliſchen Schatzkanzler zur Kenntnis gebracht worden. Herr Spina und die Bolſchewiſten Was ein deutſchſprachiger Miniſter der Tſchechoſlowakei alles entdeckt: In Rußland geht es nach rechts! (Von unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 9. Januar. Der Internationale Bund der Kirchen zur Ver⸗ teidigung gegen den Bolſchewismus auf moraliſchem und religibſen Gebiet wird, wie berichtet, in der nächſten Zeit dem Völkerbundsſekretariat in einer Denkſchrift umfangreiches Material unterbreiten, aus dem hervorgeht, daß die Kirchenverfolgung mit ihren barbariſchen Methoden in Sowjetrußland nach wie vor andauert. In dem gleichen Zeitpunkt, in dem die Oef fo lichkeit von dieſem Proteſt des Kirchenbundes unter⸗ richtet wird, hat der Miniſter im tſchechoflowakiſchen Kabinett, Spina, in einer Rede auf dem Parteitag des Bundes der Landwirte die Verhältniſſe in Sow⸗ jetrußland in roſenrotem Lichte geſchil⸗ dert. Es gehe in Rußland, ſo ließ ſich Herr Spina vernehmen, längſt nach rechts. Dieſen Rechtskurs hätten die Bauern erzwungen. Der heutige Bolſchewismus ſei eine Ange⸗ legenheit, mit der man ſich ſehr wohl ausſöhnen könne. In der Sowjetunion habe jeder wieder das, mas ihm gebührt. Beſonders das Bauern⸗ tum habe ſeinen Beſitz wieder erhalten. Ruß⸗ land nähere ſich auf religiöſem Gebiet dem Chriſtentum, auf politiſchem der Demokratie und auf wirtſchaftlichem dem Genoſſenſchaftsweſen. Im Vatikan würden Miſſionare ausgebildet, die das Chriſtentum in Rußland wieder feſtigen ſollen. Der Schritt des Kirchenbundes in Genf und dieſe Rede Herrn Spinas iſt gewiß kein weltbewegendes Ereignis, iſt nicht einmal ein Ereignis für die Tſchechoſlowakei. Der Einfluß des Miniſters in der Regierung war nie ſonderlich groß und hat mit der fortſchreitenden Schrumpfung des Bundes der Land⸗ wirte faſt völlig aufgehört. Am Rande ſei vermerkt, daß Dr. Spina noch nie für ſich in Anſpruch nehmen konnte, und es jetzt erſt recht nicht kann, etwa ein Sprecher des Sudetendeutſchtums zu ſein. Aber um alle dieſe Dinge geht es uns nicht. Uns berührt nicht die Rede Spinas als eine politiſche Angelegenheit— dann hätten wir uns in erſter Li⸗ nie mit ſeinen Angriffen gegen Deutſchland zu be⸗ faſſen— ſie hat unſere Aufmerkſamkeit lediglich als Stimmungsſymptom erregt. Die Auffaſſung des Herrn Spina iſt bezeichnend für die Einſtellung gewiſſer Kreiſe, nicht allein in der Tſchechoflowakei⸗ die um machtpolitiſcher und oft rein innenpolitiſcher Ziele willen das Bedürfnis haben, ſich und anderen vorzureden, der Bolſchewiswus ſei im Grunde gar kein Bolſchewismus. Alles ſei in beſter Ordnung. Mit Weltrevolution oder ähnlichen ſchlimmen Dingen habe das garnichts zu tun. Ueber die Komintern wird nicht geſprochen. Wir finden: dieſe Art Politiker geht in einem ge⸗ radezu krankhaften Eifer, den Bolſchewismus zu verherrlichen, weiter, als die Sowjetregierung ſelbſt es tut. Und das alles— ſo beteuern ſie— für die Erhaltung des Friedens in Europa! Es genügt, ſo ſcheint uns, auf dieſe Dinge und Zuſammenhänge Rede: ein merkwürdiges Zuſammentreffen. Eine] hinzuweiſen. In einem Falle beziehe ſich die„durchgeſickerte“ Information auf eine von Präſident Wilſon im Zuſammenhang mit dem Untergang der„Luſitania“ vorbereitete diplomatiſche Note. In den Händen der Unterſuchungskommiſſion befindet ſich ein Telegramm mit der Adreſſe„Morgan Lon don“ vom 2. Juni 1915, das lautet:„An E. C. G. Durch vertrauliche Information habe ich in Erfahrung gebracht, daß die Antwort des Präſidenten auf die deutſche Note unzweifelhaft verlangen wird, daß Deutſchland die moraliſchen Auswirkungen zu tra⸗ gen hat. Einige Mitglieder des Kabinetts, die mit dem Präſidenten völlig übereinſtimmen, verfolgen die Angelegenheit mit ernſthaftem Intereſſe, da die Note die Verantwortung allein Deutſchland zuſchiebt und uns keine Wahl läßt. Wir haben großes Ver⸗ trauen in die Quelle der Information. Sie mögen ſie— wenn gewünſcht— an die maßgebende Stelle weiterleiten. H. P..“ Morgan und Lamont erklärten, dieſe Informa⸗ tionen ſeien vermutlich von einem Freunde H. P. Davidſon geliefert worden, der während des Krieges Morgans Partner war. Sie leugneten, daß das „Durchſickern von Informationen“ auf irgendwelche Regierungsbeamten zuxrückgehe. Aus den weiteren Ausſagen vor dem Ausſchuß ging u. a. hervor, daß eine engliſch⸗ruſſiſche Geſell⸗ ſchaft ein großes Aktienpaket der amerikaniſchen Edi⸗ ſtone⸗Gewehrfabrik erworben hatte, zu einer Zeit, als Amerika noch neutral war. Die britiſche Regie⸗ rung habe bei dieſem Geſchäft 10 Millionen Dollar vorgeſchoſſen. Im weiteren Verlauf der Unterſuchung kam es zu einem längeren Verhör der Bankiers Morgan und Lamont. Dabei ſtellte ſich heraus, daß Morgan während des Krieges einer Sitzung des britiſchen Kriegsrats im Houſe of Commons beigewohnt hatte. Morgan gab dieſe Tatſache zu und erklärte, daß er ſich an jene Sitzung beſonders genau erinnern könne, da„die Engländer ſtets das Thema“ gewech⸗ ſelt hätten. p. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Stellvertreter des Hauptſchriſtletters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ chaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil Dr. Fritz Bode zokaler Tell: Dr. Friz Hammes Sport: Willſ Müller— Süd- weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm ſennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faüde, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,-6 Schriftleitung in Berlin: Joſeph Bret, W 35, Viktoriaſtraße 43 .⸗A. XII 1985: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 2881 Abendauflage der Ausgabe K u. Ausgabe B: 20585 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Wewähr ⸗Rückſendung nur bei Nieper — ere renner geg mne 77 —.. teges das elche ſchuß eſell⸗ Edi⸗ Zeit, egie⸗ ollar n es t und erer Senger eee Freitag, 10. Januar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Stadiseife Mannheim, den 10. Januar. Spielſtraßen für Kinder? Es iſt die alte Klage: wo ſollen in dichtbevölker⸗ ten Vierteln großer Städte die Kinder ſpielen? In den engen Höfen zwiſchen den Häuſern iſt kaum ge⸗ nügend Raum und der Anlaß zu Streitigkeiten un⸗ ter den Hausbewohnern nur zu leicht gegeben. Bleibt die Straße. Aber weniger als jemals eignet ſich heute die Straße als Spielplatz. Wer hätte nicht ſchon auch in unſerer Stadt— Fußgänger wie Rad⸗ oder Kraftfahrer— über die kleinen und manchmal auch ſchon recht lümmelhaft großen Fußballhelden, über oͤie Fangerlesſpieler und kühnen Rollerfahrer ſeine gelinde Wut bekommen und wieviel Schelt⸗ worte ſind ſchon aus den Fenſtern vom Lärm ge⸗ quälter Anwohner auf die munteren Braun⸗ und Flachsköpfe heruntergepraſſelt. Aber Kinder ſind nun mal laut und haben das natürliche und geſunde Bedürfnis zu tollen. Geeignete Spielplätze ſind oft 7 · A000 0dTbTdTbTbTbTbTbTbTbbbb Erna Schlüter ſingt in Mannheim am Freitag, 10. Jannar, im Nibelungenſaal in einem Feſtkonzert zum Jahresbeginn. Mitwirkende: Pfalzorcheſter, GMD. Prof. Ernſt Bpehe, Erna Schlüter⸗Düſſeldorf(Sopranß, Senta Bergmann ⸗ Frankfurt a. M.(Violine). a NSDAP, Kreisleitung Mannheim NS⸗Kulturgemeinde, Ortsverband Mannheim. weitab und in engem Straßengewirr von Stadt⸗ innenvierteln überhaupt nicht zu ſchaffen. Was tun? In Stuttgart iſt nun der Polizeipräſident auf den Gedanken gekommen, den Kindern in dichtbevölker⸗ ten Stadtteilen, in denen nicht genügend Spielplätze vorhanden ſind, ein gefahrloſes Spielen in der Weiſe zu ermöglichen, daß in einzelnen verkehrs⸗ armen Straßen während beſtimmter Stunden des Tages der geſamte Fahrzeugverkehr polizeilich ver⸗ boten werden ſoll. Das Polizeipräſidium hat auch gleich einen erſten Verſuch gemacht und ein Stra⸗ ßenſtück zunächſt täglich von 18 bis 17 Uhr zum Spie⸗ len freigegeben und daher während dieſer Zeit füt 1 alle Fahrzeuge, auch die der Anlieger, mit Ausnahme der Handwagen, geſperrt. Wenn der Verſuch ſich bewähren ſollte, ſo werde ich, fügte der Polizeipräſtdent ſeiner Mitteilung bei, weitere Straßenſtrecken zu Spielſtraßen erklären. Das iſt gewiß etwas Neues— ſogar Berlin iſt auf die Sache ſchon aufmerkſam geworden— und ver⸗ rät einen neuzeitlichen Geiſt, dem die Geſunderhal⸗ kung des Kindes ſehr am Herzen liegt und der ſich andererſeits an den Gemeinſchaftsgeiſt wendet, von dem doch mit dieſer Sache einiges verlangt wird. Aber ſo ganz einfach erſcheint die Sache doch nicht, daß ſie ſich ohne weiteres einfach mit einer Ver⸗ fügung ein für allemal erleoͤigen ließe. Das„Stuttgarter Tageblatt“, dem wir die Mel⸗ dung über dieſen Verſuch, Spielſtraßen zu ſchaffen, entnehmen, unterdrückt denn auch ſeine Bedenken nicht, wenn es auch hervorhebt, daß heute die Be⸗ wegungs⸗ und Spielmöglichkeiten der Jugendlichen, vor allem der Kleinkinder, äußerſt beſchränkt ſind. „Nun könnte man“, ſo fährt das Stuttgarter Blatt fort„einwenden, daß ja für dieſe Zwecke die öffent⸗ lichen Anlagen mit ihren Sandplätzen und für die größeren Kinder die verſchiedenen Sportplätze da ſeien. Das iſt richtig, aber für ein gewiſſes Alter kommen weder die einen noch die anderen Gelegen⸗ heiten in Betracht, und da könnte die Spielſtraße, wie ſie hier gedacht iſt, in der Tat eine ſchmerzlich empfundene Lücke ausfüllen. Andererſeits dürfen aber auch manche Bedenken nicht unterdrückt werden. In einer ſolchen Spielſtraße iſt der geſamte Verkehr während der frühen Nachmittagsſtunden ge⸗ ſperrt. Auch für die Kraftwagen und Pferdefuhr⸗ werke der Anlieger. Das wird zweifellos für dieſe allerlei Schwierigkeiten mit ſich bringen. Uns wird zum Beiſpiel von einem Kohlengeſchäft berichtet, bei dem die ordnungsmäßige Abwicklung der Kohlen⸗ zuſtellung durch die angeordnete Verkehrsſperre er⸗ heblich geſtört ſei. Das iſt die eine, die wirt⸗ ſchaftliche Seite. Dann aber iſt auch noch an⸗ deres zu beachten. Würde nicht etwa ein ſolches zur Spielſtraße erklärtes Straßenſtück zum wilden Tummelplatz auch derjenigen Kinder werden, für die es eigentlich nicht gedacht iſt? Wir glauben, die Anoroͤnung richtig zu verſtehen, wenn wir an⸗ nehmen, daß man durch ſie nicht dem Fußballſpiel der Zehn⸗ und Zwölfjährigen, das zudem faſt immer mit einem tollen Lärm verbunden zu ſein pflegt, Vorſchub leiſten wollte, deun dafür ſind ausſchließlich die Sport⸗ und Spielplätze da. Und noch ein Letztes: Würden nicht durch ſolche Spielſtraßen die Kinder an den Aufenthalt auf der Straße überhaupt gewöhnt werden? Hauptgrunsſatz für die Verkehrserziehung iſt doch und bleibt, daß die Straße in erſter Linie dem Verkehr dient und daß der Fußgänger ſie nur betreten ſoll, wenn er ſie überſchreiten muß. Dieſer Hauptverkehrsſatz muß gerade den Kindern möglichſt früh eingeprägt werden. Für Ausnahmen mit Spielſtraßen wird aber noch nicht genug Ver⸗ ſtändnis vorhanden ſein. Aus allen dieſen Gründen möchten wir die Einrichtung von Spielſtraßen, ſo ſchön der Gedanke an ſich iſt, nicht unbedingt befür⸗ worten und lieber zu bedenken geben, ob dem zweifellos vorhandenen Bedürfnis nach ausreichen⸗ den Spielgelegenheiten nicht auch auf andere, zweck⸗ mäßigere Weiſe abgeholfen werden könnte.“ * 25jähriges Dienſtjubiläum. Heute feiert in der Firma Ph. Seyfried Gmb, Mannheim, Ge⸗ würzmühle Prokuriſt Hilmar Köhler ſein 25jäh⸗ riges Dienſtjubiläum. Dem Jubilar, der auch durch ſeine jahrelange Tätigkeit im Kyffhäuſerbund in weiten Kreiſen bekannt iſt, unſere Glückwünſche⸗ n Heinrich Lerſch, der bekannte Arbeiterdichter, wipd Mittwoch, 15. Januar, in der Harmonie im Rahmen der Dichterabende der NS⸗Kulturgemeinde, aus eigenen Werken leſen. falſcher Den Radfahrern ins Stammbuch Gefährliches verkehrswioͤriges Fahren am Schloß Wenn man die Radfahrer beobachtet, die die hinter dem Schloß herziehende Rheinbrückenrampe benützen, dann muß man ſich wirklich wundern, daß hier nicht mehr Unglücksfälle ge⸗ ſchehen. Kann man doch gerade hier feſtſtellen, daß die meiſten der Radfahrer ſich überhaupt nicht um die Verkehrs vorſchriften kümmern und in einer ſolch verkehrswidrigen Weiſe fahren, daß nur durch die Aufmerkſamkeit der Kraftfahrer manches Unglück abgewendet wird. Es ſcheint, daß die Rad⸗ fahrer lieber ihr Leben auf das Spiel ſetzen, als einige Meter Umweg zu fahren. Dies trifft beſon⸗ ders für oͤie Radfahrer zu, die, von Ludwigshafen kommend, nach der Breiten Straße wollen. Früher beſtand die Möglichkeit, unmittelbar nach dem Mittelbau des Schloſſes einzubiegen und durch die Durchfahrt des rechten Schloßflügels in den Schloßhof zu gelangen. Da aber hier bei dem Ueber⸗ fahren der Straßenbahngleiſe mehrere Unfälle ein⸗ getreten und ſelbſt Todesopfer zu beklagen waren, ſperrte man dieſen Straßenübergang, ſo daß die Rad⸗ fahrer gezwungen wurden, ſich in den Fluß des all⸗ gemeinen Straßenverkehrs einzugliedern und den ganzen rechten Schloßflügel zu umfahren. Dies be⸗ hagte ſehr vielen Radfahrern nicht, und ſo ſuchten ſie ſich einen neuen Weg, der nicht weiter als der ge⸗ ſperrte Weg war, der aber weſentlich mehr Gefahren brachte. Dieſer neue Weg führte die Radfahrer durch die Durchfahrt des linken f Schloßflügels am Ballhaus. Dieſe Ballhausdurchfahrt wird heute nun von do vielen Radfahrern benützt, daß dieſe Fahrer den ge⸗ ſamten Rhein brücken verkehr am Schloß⸗ gartendamm gefährden. Die Radfahrer biegen unmittelbar vor der Schloßmitte nach links ab, überqueren die Straßenbahngleiſe und die Fahr⸗ bahn des nach der Rheinbrücke flutenden Verkehrs und kommen dann zur Ballhaus durchfahrt, die aber nur von Fahrzeugen benützt werden darf, die nach dem Ballhaus ſelbſt wollen. Das Schlimmſte hierbei iſt aber, daß die Radfahrer bei der Richtungsänderung auf der Rheinbrückenrampe kein Zeichen geben und einfach über die ſtets ſehr ſtark belebten Tahrbahnen hinwegflitzen. Manches Unheil konnte nur durch raſches Abbremſen der nachfolgenden Kraftfahrzeuge abgewendet werden. Was bei den Kraftfahrern große Empörung hervorruft, iſt die Unbekümmertheit, mit der die Radfahrer ſich über die einfachſten Regeln des Straßenverkehrs hinwegſetzen. Auch in der Gegenrichtung wird dieſer Weg durch die Ballhausdurchfahrt eingeſchlagen, doch iſt in dieſem Falle die Sache weniger ſchlimm, weil die vom Ballhaus kommenden Radfahrer ſich leicht in oͤen nach der Rheinbrücke zu flutenden Straßenver⸗ kehr einfügen können, während bei der Fahrt von der Rheinbrücke her nicht weniger als pier Ge⸗ fahrenpunkte beſtehen. Wir haben erſt vor wenigen Tagen die traurige Verkehrsopferbilanz des letzten Jahres geleſen und mußten leider ſchon wieder feſtſtellen, daß auch ſofort im neuen Jahr der Straßenverkehr ſeine Opfer for⸗ dert. Dies ſollte ͤen Radfahrern unbedingt eine Mah⸗ nung ſein, ſich an die Verkehrs vorſchriften zu halten und ſo zu fahren, daß weder ſie in Gefahr geraten, noch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr kommen. Was macht es an der Rheinbrücke einem Radfahrer aus, wenn er fünfzig booͤer hundert Meter mehr fahren muß? Bei einem Radler dürfte eine ſolche Mehrentfernung keine Rolle ſpielen und ſie darf erſt recht keine Rolle ſpielen, nachdem die Be⸗ nützung des anderen Weges an ſich verboten und darüber hinaus ungeheuer gefährlich iſt. Wenn die Diſsiplin der Radfahrer ſich nicht beſſert, dann wird nur ein ſcharfes Einſchreiten der Ver⸗ kehrspolizei helfen. Fadenpilz berurſacht das Almenſterben 1200 Almen ſind in Mannheim abgeſtorben— Noch kein Gegenmittel gefunden Seit Jahren wütet unter den Ulmenbeſtänden Deutſchlands eine Krankheit, die als Ulmen⸗ krankheit bezeichnet wird. Sie trat in den erſten Nachkriegsjahren in Holland und Belgien auf, wo ſie die dortigen Ulmenbeſtände vernichtete. 1921 wurde aus Bremen das erſte Auftreten der Krank⸗ heit in Deutſchland gemeldet. 1922 wütete die Krank⸗ heit verheerend in Nürnberg; Einzelfälle wurden in dieſem Jahre auch aus Köln berichtet. Im Laufe der nächſten Jahre nun gab es in Deutſchland faſt keine Stadt, die nicht Verluſte an ihrem Baumbe⸗ ſtande durch die Ulmenkrankheit feſtſtellen mußte. Merkwürdigerweiſe iſt München bis vor einigen Jahren recht glimpflich weggekommen. a Seit dem Auftreten der Krankheit ſind Wiſſen⸗ ſchaftler und Praktiker an der Arbeit, die Urſache des Ulmenſterbens feſtzuſtellen. Es hat bei dem erſten Auftreten der Krankheit nicht an Meinungen gefehlt, die die Urſache auf ungeeignete äußere Le⸗ bensbedingungen zurückführten. Insbeſondere glaubte man die Trockenheit des Jahres 1921 anführen zu können. Heute weiß man, daß ein Fadenpilz(Graphium ulmi), der Erreger dieſer gefährlichen und gefürchteten Krank⸗ heit iſt. Man weiß aber noch nicht, wie der Pilz in den Baum gelangt. Sehr weit iſt die Anſicht verbreitet, daß die Uebertragung des Pilzes durch Inſekten erfolgt. Ganz beſonders verdächtig iſt in dieſer Beziehung der Ulmenſplintkäfer, ein kaum 5 Millimeter großer, ſchwarzer Geſelle, welcher im Innern der Rinde lebt. Dieſe Meinung bedarf aber noch eingehender Unterſuchungen. Es iſt ferner noch denkbar, daß der Pilz mit dem Bo⸗ denwaſſer in das Innere des Baumes gelangt. Zu dieſer Annahme wird man beſonders in Man n⸗ heim verleitet, wo das Auftreten der Ulmenkrank⸗ heit in der Feudenheimer⸗ und Secken⸗ heimer Straße dieſer Theorie mehr Glaubwür⸗ digkeit verleiht. Es ſind aber auch noch andere Wege möglich, die dem Pilz das Eindringen in den Baum ermöglichen. f N FUU!!.!!!!!!.!......õõõ·ũũ·ũũũũ ũããõdßbGGPPPPGPTPTPTPTꝙr0h AA. ñ ß Kaffeeſtündchen mit Pat und Patachon menſch war und zum Militär ſollte. Da hatte er Pat und Patachon machten geſtern mal kurz Be⸗ ſuch in Mannheim und Ludwigshafen, da ſie doch jetzt Deutſch gelernt haben und ihre Filme in der Hauptfaſſung deutſch drehen. Wir treffen ſie im Pa⸗ laſthotel beim Kaffee; Madſen, der Kleine, raucht Zigaretten, Schenſtröm, der Große, raucht Zigarren. Sie ſehen geſund und fröhlich aus und mit nichten ſo blaß wie im Kino. Deutſch haben ſie alſo wirklich gelernt und die Unterhaltung geht fließend. Däniſch iſt ja auch ſehr verwandt; nur die Artikel und mir und mich— das war doch ein Kreuz, erklärt Schen⸗ ſtröm. Er hat ſowieſo genug zu tun, er iſt doch schließlich Schauſpieler im Hauptberuf und muß heute eilends wieder nach Kopenhagen auf die Bret⸗ ter, neulich hatte er ſogar die Hauptrolle im Jux⸗ baron. Und dann gehts wieder nach Berlin zur Synchroniſierung. Beſucht haben ſie jetzt Dresden, Leipzig, München, und mit Mannheim iſt vorläufig wieder Schluß. Der nächſte Film wurde gerade unter Fred Sauer gedreht und ſoll Mitte Februar fertig ſein. Er trägt wahrſcheinlich den Titel„Pat und Patachon als Mädchenräuber“. Die beiden Trefflichen haben die natürliche be⸗ ſcheidene Höflichkeit der Kopenhagener an ſich. Sie haben ſich Mannheim angeſehen und ſchön gefunden, gaben aber Obacht, daß ſie nicht unter zu viel Volk kamen und wurden alſo auch nicht erkannt. Der lange Pat⸗Schenſtröm erzählt, daß ſie ſchon 15 Jahre zuſammenarbeiten und ſich immer gut ve haben, und gibt zu, daß einmal wegen Krankheit ein Patachon einſpringen mußte. Patachon⸗ Madſen erzählt die Geſchichte, als er noch Schlangen⸗ vertragen Leider iſt es bis jetzt noch nicht gelungen, ein wirkſames Mittel zur Bekämpfung der Krankheit zu finden. Alle Verſuche, die bis jetzt unternommen wurden, ſind fehlgeſchlagen. Verſchiedentlich wurde verſucht, den Baum durch Impfen gegen die Krankheit zu ſchützen. Trotz vieler Verſuche ſind jedoch Erfolge nicht feſtſtellbar. Auch andere Mittel hat man an⸗ gewandt, z. B. ſehr ſtarken Kronenrückſchnitt, gründliche Bewäſſerung, Spritzung mit Teer⸗ präparaten, tüchtige Kalkung des Bodens und ähnliches. Nirgends aber war ein Er⸗ folg feſtſtellbar. Die Ulmenkxrankheit breitet ſich immer weiter in Deutſchland aus und es beſteht Gefahr, daß alle Ulmen durch ſie ausgerottet werden. In Mannheim hat die Ulmenkrankheit bis jetzt rund 1200 Bäume vernichtet. Hier iſt die Krankheit eigentlich erſt ſehr ſpät auf⸗ getreten. Im Jahre 1928 wurden die erſten Bäume gefällt. Bis zum Jahre 1931 waren es bereits über 460 Ulmen, die der Krankheit zum Opfer gefallen ſind. Beſonders ſtark machte ſich die Krankheit im Schloßgarten, Schnickenlochpark, in der Stefanienpromenade, im Waldpark und im Luiſenpark bemerkbar. Bis zum Jahre 193g ſtiegen die Verluſte auf 770 Stück. In den letzten Jahren wird das Auftreten in den Parks vereinzel⸗ ter, dagegen wurden in den Alleen viele Bäume be⸗ fallen. Beſonders ſchlimm und bedauerlich war das Auftreten der Krankheit in der Feudenheimer Allee und in der Seckenheimer Anlage. Bis Ende des Jah⸗ res 1935 ſind rund 1200 abgeſtorbene Ulmen ent⸗ fernt worden. Auch hier hat es an Bekämpfungs⸗ maßnahmen nicht gefehlt; trotzdem beſteht wenig Ausſicht, ie Ulmen vor der gänzlichen Vernichtung zu bewahren. Es wird alles verſucht, den Kampf gegen die Krankheit fortzufüh⸗ ren. Der deutſche Pflanzenzüchter insbeſondere iſt ſeit Jahren bemüht, eine Ulmenart zu züchten, die gegen die Ulmenkrankheit immun iſt. Daß dieſen Bemühungen voller Erfolg beſchieden ſei, iſt zum Wohle unſerer Anlagen und Gärten ſehr zu wün⸗ ſchen. gehört, wenn man recht klein iſt, wird man nicht genommen oder mindeſtens zurückgeſtellt, und da hat er ͤenn beim Meſſen eine gewaltige Rückgrats⸗ verbiegung mit Bruſt heraus gemacht, daß die Offi⸗ ziere Kulleraugen vor Staunen machten. Es hat aber nichts geholfen. Patachon, der ſonſt ſehr ruhig iſt und nur mit den Augen zwinkert, lacht ſich ſelber halbtot bei der Erinnerung. „Richtig, noch eine letzte Frage:„Wie kommen Sie an den Namen?“ „Tia, wir haben in allen Ländern verſchiedene Namen, in Dänemark und Schweden z. B.„Leucht⸗ turm und Beiwagen“, in Holland„Watt und Halb⸗ watt“, in England„Long and Short“. Aber Pata⸗ chon iſt von der franzöſtſchen Faſſung übernommen, die Silbe—chon bedeutet ja dasſelbe wie—chen und lein, die Verkleinerung. Alſo Patachon das iſt Madſen drüben und ich, Schenſtröm, der lange Pat, — ohne Schnurrbart, wie Sie ſehen.“. Leuchtende Atome und Moleküle Die aufſchlußreiche Mondfinſternis In das Gebiet des geſtrigen Planetariumsvor⸗ trages, nämlich in die Welt der Farben und des Lichts, gehören nach Anſicht Prof. Dr. Feurſteins auch die Beobachtungen, die der Redner bei der Mondfinſternis am Mittwoch machen konnte. Noch nie habe eine Mondfinſternis ſo inter⸗ eſſante Ergebniſſe geliefert wie die letzte, ſowohl in bezug auf die Helligkeit der Mondober⸗ fläche als auch auf die Farben. Auffallend war, daß der Mond ſehr bald ſchon, nachdem die Finſternis gefärbt war. Dieſe außerordentlich ausgeprägte Färbung ging an einzelnen Stellen in ein ſolches Rot über, daß man glauben konnte, daß es auf dem Mond brenne. Die Röte, die in der Nähe des Mondkraters Plato lag, wechſelte innerhalb weniger Minuten. Aus den Beobachtungen kann man den Schluß ziehen, daß auch in der Erdatmoſphäre während der Finſternis ſehr merkwürdige Aende⸗ rungen vorgegangen ſind. Weiter zeigte ſich, daß in den Teilen des Mondes, die nur ganz wenig in den Schatten eingetaucht waren, ſonſt unſichtbare Einzelheiten der Mondoberfläche zu ſehen waren. Auf den eigentlichen Vortragsgegenſtand über⸗ gehend, beantwortete der Redner die Frage, wie das Leuchten von Atomen und Molekülen entſteht, dahin, daß es durch Zuſtandsänderung, z. B. Temperatur⸗ erhöhung, hervorgerufen wird. Hierauf gab er eine kurze Schilderung des Atombaues. Je nach dem Stoff(Strontium, Natrium), der in einer Flamme verbrannt wird, entſteht eine verſchiedene Brenn⸗ farbe. Dies rührt daher, daß die um den Atomkern kreiſenden Elektronen von einer Bahn in die andere geſchleudert werden. Durch dieſen Vorgang wird Energie frei, die dann in Form des Leuchtens zu ſehen iſt. Anſchließend ſprach Prof. Feurſtein über die Vorſtellung, die man zuerſt über die Natur des Lichtes hatte, über die Newtonſche Teilchentheyrie, über die dann ſchließlich die Huygenſche Theorie von der Wellennatur des Lichtes den Sieg dapontrug. Das feſſelnoͤſte Kapitel des Vortrages waren die Ausführungen über das Hämoglobin, dieſen merk⸗ würdigen Farbſtoff der roten Blutkör⸗ perchen, der die Aufnahme und Abgabe des Sauerſtoffs im menſchlichen Körper bewirkt. Die Wirkungen, die das Fehlen beſtimmter Vitamine auf den Körper hervorrufen(Rachitis, Skorbut), wurden durch Lichtbilder vor Augen geführt. Nicht ausgeſchloſſen wäre es, daß auch bei der Adern⸗ verkalkung Vitaminmangel eine Rolle ſpielt, Die Fahrpreise für oͤen Reichsautobahnverkehr Wie ſchon berichtet, werden mit Wirkung vom 10. Januar die Fahrpreiſe auf den nachgenannten Reichsautobahnſtrecken ermäßigt. Die Fahrpreiſe ſtellen ſich künftig wie folgt: Frankfurt Hbf.— Darmſtadt auf 1,50 Mk., Zuſchlag 30 Pfg. Fvankfurt— Mannheim auf 3,70 Mk., Zuſchlag 40 Pfg. Frankfurt Hbf.— Heidelberg Hbf. auf 4.— Mk., Zuſchlag 40 Pfg. Mannheim— Heidelberg Hbf. auf.— Mk., Zuſchlag 20 Pfg. Reichsbahnfahrausweiſe einſchließlich MER⸗Fahr⸗ ſcheine., 2. und 3. Klaſſe zum normalen Fahrpreis, ermäßigte Urlaubskarten und MER⸗Fahrſcheine mit der Ermäßigung für Ausländer können künftig zur Fahrt im Reichsbahnautobus benutzt werden. Die Zuſchläge werden für die ermäßigten Harten nicht erhöht. Die neuen Beförderungsbedingungen und Fahr⸗ preiſe werden in den Bahnhöfen Mannheim Hbf, und Heidelberg Hbf. ausgehändigt. e Die ſilberne Hochzeit feiert am 11. Januar der Generalvertreter des Scherl⸗Verlags in Berlin, Joſef Brüggemann, Feudenheim, Arndt⸗ ſtraße 23. Herr Brüggemann, der zu Anfang des Jahrhunderts ſeine Ausbildung im„General⸗An⸗ zeiger“ erhielt, hat ſpäter lange Zeit als Vertreter der Dr. Haasſchen Druckerei enge Beziehungen zur „Neuen Mannheimer Zeitung“ unterhalten und iſt ſeit 1902 ein treuer Leſer des Blattes. In Feuden⸗ heim iſt er Ortsleiter des Deutſchen Roten Keuzes und ſtellvertretender Bezirksleiter. Unſeren Glück⸗ wunſch!— 45 Jahe verheiratet ſind heute Invalide Adam Grieſemer und Frau Margarete geb. Rei⸗ bold, Dammſtraße 46. Auch ihnen unſeren Glück⸗ wunſch! * Ein Pferd bricht zuſammen. Um.45 Uhr ge⸗ ſtern Abend brach zwiſchen den Quadraten J 4 und 5 ein Pferd zuſammen. Das Tier war nicht mehr imſtande, ſich zu erheben. Die Berufsfeuerwehr kam und verlud mit große Mühe mit einem Hebekran das Tier auf einen Transportwagen und fuhr es fort. 5 n Keine Nachnahme auf Paketen und Wertbrieſen nach Danzig. Die Poſtverwaltung der Freien Stadt Danzig läßt bis auf weiteres Nachnahme auf Pa⸗ leten und Wertbriefen aus Deutſchland nicht mehr zu. Dagegen iſt Nachnahme auf Poſtſendungen der übrigen Gattungen auch weiterhin zugelaſſen, ſofern die Sendungen nicht Waren enthalten, deren Bezah⸗ eingeſetzt hatte, auf dem beſchatteten Teil kupferrot lung über die Verrechnungsſtellen erfolgen muß. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 10. Januar 1936 e . 2 5 LI Brief aus Ein erfolgreiches Jahr nahm Abſchied Stuttgarter Bühnenſchickſale Schutz für Kinder und Kranke-Das Eichhörnchen am Stammtiſch Pläne ſind im Werden! Nicht allzulange mehr wird es dauern, dann wird Stuttgart auch ſein Funk⸗ haus bekommen.— „A- Stuttgart, 8. Jan. Das Jahr 1935 war auch für die Stadt Stuttgart als ein ſehr erfolgreiches zu verzeichnen. Es fanden auf kulturellem, künſtleriſchen und auch ſportlichen Gebiet bedeutſame Veranſtaltungen ſtatt und die Ausſtellung„Waſſerſtraßen und Waſſerſport“ war ein großer Erfolg. Auch das Land Württem⸗ berg ſtand im Zeichen des Wiederaufſtiegs der deutſchen Wirtſchaft. Als kürzlich in Stuttgart ein Fliegerheim eröffnet wurde, konnte der ſchwä⸗ biſche Finanzminiſter Dr. Dehlinger darauf hin⸗ weiſen, daß Württemberg als das Land mit der ſchlechteſten Verkehrslage und anit den ungünſtigſten Eiſenbahn verbindungen dann eben die Heimat der jede Entfernung überwindenden Luftſchiffe, Flug⸗ boote und Kleinflugzeuge und der ſie treibenden Motoren werden mußte. Und er erinnerte an die Namen eines Grafen Zeppelin, an Dürr und Eckener, Dornier und Klemm, Daimler, Maybach und Hirth. Und man darf in dieſe Reihe auch ein⸗ reihen den Schwaben aus dem Remstal, Ernſt Heinkel, der droben an der Waſſerkante ſeine ſchnellen Flugzeuge baut. Und das Land und. die gleichgeſinnte Stadt Stuttgart haben den Verkehrs⸗ fragen ihre volle Aufmerkſamkeit und Unterſtützung geſchenkt. Und ſie haben das tun können, weil die ganze ſchwäbiſche Induſtrie dafür die Grundlagen ſchuf. Die württ. Regierung hat der Reichsbahn⸗ hauptverwaltung nicht weniger als 60 Mill. Mark Darlehen zum Ausbau und zur Elek⸗ triſierund der Reichsbahnen in Württemberg geben können. Nebenher hat ſie die Hauptdurchgangsſtraßen des Landes ſo inſtand geſetzt, daß ſie heute zu den be⸗ ſten des ganzen Reiches gerechnet werden können. Auch das große Werk des Führers— der Reichs⸗ autobahnbau— erfuhr die größtmögliche Förde⸗ rung. Es wurde der Grund und Boden zur Ver⸗ fütgung geſtellt und außerdem wurden für die erſte Jinanzierung 7 Mill. M. gegeben. Der Flughafen Stuttgart⸗Böblingen iſt heute in den internationalen Schnellverkehr eingeſchaltet.— Durch ein neueres Darlehen von 7 Mill. iſt die Reichsbahn in die Lage verſetzt, den zweigleiſigen Ausbau der Schwarzwald⸗ bahnſtrecke Stuttgart—Zuffenhauſen Renningen und in Verbindung damit die Einrichtung des elektri⸗ ſchen Zugbetriebs bis nach Weil der Stadt in An⸗ griff zu nehmen. Im Jahre 1935 hat die Reichs⸗ bahndikéktion Stuttgart nicht weniger als rund 24 Mill, M. für Bauarbeiten aufgewendet. Rund 1500 Kam. Gleiſe wurden durchgearbeitet. Dazu gehören auch die Arbeiten an der Strecke Stuttgart Heſſental- Crailsheim für den künftigen Schnell⸗ triebwagen verkehr Stuttgart- Nürn⸗ berg— Berlin, der nach neueren Nachrichten am 15. Mai aufgenommen werden ſoll.— An der Wolf⸗ ramſtraße in Stuttgart iſt der erſte Bauteil eines Kraftwagenbetriebswerks erſtellt zur Un⸗ terhaltung der Laſtkraftwagen der Reichsbahn.— Wenn man der Fortſchritte auf allen Gebieten des Wirtſchaftslebens gedenkt, darf man eines Mannes nicht vergeſſen, der ſich in den letzten Jahren ſeit der Machtübernahme große Verdienſte erworben hat: des früheren württ. Wirtſchaftsminiſters Dr. Leh⸗ nich, der vor einigen Monaten die Leitung der Reichsfilmkammer übernommen und nach Berlin übergeſiedelt iſt. Er lehrte an den Hochſchulen von Tübingen und Stuttgart und übernahm im März 1933 das württ. Wirtſchaftsminiſterium. Er hat die Exportwirtſchaft nach Kräften gefördert, die Ar⸗ beitsbeſchaffung unterſtützt und einer ſtärkeren Ver⸗ bindung aller Bevölkerungskreiſe mit der Landwirt⸗ ſchaft die Wege geebnet. U. a. bekleidete er auch das Amt des Gauwirtſchaftsberaters und des Landeslei⸗ ters für den Ständiſchen Aufbau Südweſt. So bleibt ſein Name mit dem Schwabenlande auch in Zukunft eng verbunden. * Drunten am Neckar, am äußerſten Ende der ſchönen Wilhelma⸗Anlagen, träumt ſeit Jahren das Wilhelma⸗Theater ſeinen Dornröschenſchlaf. Wahrſcheinlich aber nicht mehr allzulange. Geueral⸗ intendant Prof. Krauß von den Staatstheatern glaubt, daß es ſchon bald wieder eröffnet und in den Bad Cannſtatter Kurbetrieb wird eingebaut werden; können. Vorher iſt aber ein gründlicher Umbau nötig, denn die ſicherheits⸗ und feuerpolizeilichen Verhältniſſe ſind ſo, daß man das Theater im gegen⸗ wärtigen Zuſtand nicht wieder benützen kann. Frit⸗ her war das Theater viel beſucht, und als vor etwa 35 Jahren das Stuttgarter Hoftheater ein Raub der Flammen wurde, ſiedelten die Künſtler hierher über.— Beim Neunerſchen Mineralbad befand ſich einſt das Stuttgarter Kurtheater. Heute iſt es ein alter Kaſten, der nur noch als Schuppen Ver⸗ wendung findet.— Hinter dem Wilhelmsbau— am oberen Ende der Königſtraße— liegt auf dem Areal der ehemaligen Legionskaſerne das Schauſpiel⸗ haus. Mit ſeinen 750 Sitzplätzen hatte es ein wechſelvolles Schickſal. Ausgezeichnete Künſtler tralen auf der kleinen Bühne auf, ſeit das Theater im November 1909 eröffnet worden war. Es kam ſpäter in jüdiſche Hände und wurde zeit weiſe der Tummelplatz entarteter, kulturbolſchewiſtiſcher Pſeudokunſt. Jetzt will die Stadt Stuttgart das Theater erwerben und als ſtädtiſche Bühne weiter⸗ führen. Das ehemalige Deutſche Theater in der Heu⸗ ſteigſtraße iſt in der Inflationszeit zu einem Ge⸗ ſchäftshaus umgebaut worden. Als der Umbau zu Ende war, war dem Unternehmen aber auch das Geld ausgegangen und es mußte liquidieren. Damit hatte mich Stuttgart 1 g 11 E Die Klagen der Kranken in den Spitälern im Innern der Stadt über die Lärmbeläſtigung, be⸗ ſonders bei Nacht, ſind groß und wollen kein Ende nehmen. Wohl befinden ſich Warnungstafeln in den Straßen, aber ſie nützen nicht viel. Jetzt hat beim Ludwigsſpital der Polizeipräſident die dort vorbei⸗ führende Lin denſpürsſtraße von abends bis morgens für jeden Verkehr geſperrt und angekün⸗ digt, daß er die Abſicht habe, auch bei anderen Kran⸗ kenhäuſern in ähnlicher Weiſe Vorſorge zu treffen. — Auch für die Kinder wird geſorgt. In der Nähe der Jakobſchule— in der Innenſtadt— iſt die Heuſteigſtraße zur „Spielſtraße“ für Kinder erhoben und tags⸗ iiber für den Verkehr geſperrt worden. ** Tierfreunde ſind die Schloßgarten-Anlagen. Hier werden täglich Blau⸗ meiſen, Schwarzköpfe, ſtahlbaue Kleiber, Rotkehl⸗ chen und Kirſchkernbeißer, ſogar ein Silberſtar von Greiſen und Kindern fleißig gefüttert und man kann hier die ſchönſten Tierfreundſchaften erleben. In großer Zahl erſcheinen auch die Eichhörnchen, die ſich in den letzten Jahren inmitten der Stadt ſtark vermehrt haben. Eines der Tierchen wurde eines Tages von einem der Tierfreunde mit einer Wunde am Fuße angetroffen. Er nahm es mit nach Hauſe und pflegte es dort wieder geſund. Das Tier zeigte ſich darüber dankbar und iſt jetzt ſo zahm, daß es ſeinen Herrn in der Rocktaſche ſitzend an den Stammtiſch begleitet und ihm am Schachbrett Geſellſchaft leiſtet.— An den reizvollen Tieridyllen haben vor allem auch die Kinder ſehr viel Freude. Ein Dorado für * Ladenburg, 10. Januar. Ihren 79. Geburts⸗ tag konnte am verfloſſenen Montag eine treue Leſerin unſerer Zeitung, Frau Katharina Meng Witwe, begehen. Der Jubilarin nachträglich unſere beſten Glückwünſche. * Freiburg, 10. Januar. Am 10. Januar kann Geheimrat Univerſitäts⸗Prof, Dr. Ludwig A ſcho ff ſeinen 70. Geburtstag feiern. Aus Baden Weitere 800 000 MM. für Gebändeinſtandſetzungen! X Karlsruhe, 10. Januar. Trotz der in den Jahren 1933 und 1934 gewährten Reichszuſchüſſe für Gebäudeinſtandſetzungen hat es ſich gezeigt, daß noch zahlreiche Gebäude dringend einer Inſtandſetzung bedürfen, zu deren Finanzierung die Gebäudeeigen⸗ tümer nicht in der Lage ſind. Die Badiſche Landeskreditanſtalt für Woh⸗ nungsbau in Karlsruhe ſtellt daher für dieſen Zweck einen Betrag von 800 000 Mark zur Verfügung, der in Form von Darlehen an ſolche Gebäudeeigentümer gegeben wird, die nicht in der Lage ſind, die Finanzierung dringend notwendiger Inſtandſetzungen auf ſonſtige Weiſe durchzuführen. Die Darlehen werden zu einem Zinsſatz von 4 v. H. bei voller Auszahlung und ohne Verwal⸗ tungskoſtenbeitrag gegeben; ſie ſind in ſechs bis zehn Jahren zurückzuzahlen. Die Aktion bedeutet gleich⸗ zeitig einen nicht zu unterſchätzenden Beitrag für die Arbeitsbeſchaffung im Baugewerbe. Nähere Auskunft erteilen die Bezirks⸗ ämter und die(Ober⸗)Bürgermeiſterämter der Städte, bei denen auch die Antragsvordrucke zu be⸗ ziehen ſind. Unmittelbare Anträge an die Badiſche Landeskreditanſtalt für Wohnungsbau ſind zwecklos. Blick ins Ketſcher Rathaus 8. Ketſch, 10. Jan. Zwiſchen der Gemeinde Ketſch und der Stadt Mannnheim wurde ein Vertrag über die Durchführung der Lebens mittel⸗ überwachung abgeſchloſſen.— Gemäß 8 35 des Geſetzes vom 29. Januar 1934 über die Grund⸗ und Hauptſchule wird zur Schulpflegeſchaft Ge⸗ meinderat Rohr und Dörr beſtimmt.— Auf Grund der Beſtimmungen über die Vergnügungs⸗ ſteuer von 1. 6. 33 wird für die Veranſtaltun⸗ gen von Tanzunterhaltungen während der Faſtnachtszeit, das iſt von heute bis zum 26. Februar 1936, eine Pauſchalſteuer von 15.— Mk. feſt⸗ geſetzt.— Die 9. Bekanntmachung des Werberates der Deutſchen Wirtſchaft regelt nach Ziffer 10 das Verhältnis der Stellenzahl des Anſchlagweſens. Mit der Firma Guſtav Donecker⸗Karlsruhe wird ein dies⸗ bezüglicher Vertrag über das ausſchließliche Recht der Bewirtſchaftung des Anſchlagweſens in⸗ nerhalb der Gemarkung Ketſch abgeſchloſ⸗ ſen. Der Gemeinderat erhielt Kenntnis von der Kaſſenſtandsdarſtellung der Gemeindekaſſe. 05 Schwetzingen, 10. Jan. In einem Landhäus⸗ chen zwiſchen Schwetzingen und Rheinau brach bei der Herſtellung von Wachs ein Brand aus. Der Beſitzer und eine junger Mann erhielten dabei Brandwunden an Kopf und Händen. Der Gebäude⸗ und Sachſchaden wird auf 500 Mk. geſchätzt.— Bau⸗ aſſiſtent Hintermeyer wurde von Karlsruhe nach Schwetzingen verſetzt und mit der Verſehung des Dienſtes als Schloßverwalter betraut.— Waf⸗ fenmeiſter i: R. Guſtav Meerwarth vollendet am kommenden Samstag ſein 72. Lebensjahr. V. Ludwigshafen, 10. Januar. In der Nacht vom 6. auf den 7. Dezember v. J. bemerkten zwei Burſchen, Karl Kney und Albert Antretter, beide 21 Jahre alt, daß das Oberlicht⸗ fenſter eines Feinkoſtgeſchäftes offenſtand. A. ſtieg auf den Schultern des K. in den Laden ein. Dort entwendete er Lebensmittel im Werte von 120 Mk., welche er ſeinem Genoſſen herausreichte. Als ſie die Sachen fortſchaffen wollten, wurden ſie von der Polizei überraſcht und feſtgenommen. Im Laufe der Ermittlungen ſtellte ſich heraus, daß ſie eines Nachts Ende November v. J. ein Herren⸗ konfektionsgeſchäft heimgeſucht hatten. Bei dieſem Einbruch verfuhren ſie in der Weiſe, daß K. den Roll⸗ laden der Haupteingangstür des Geſchäfts ſoweit in die Höhe hob, daß A. hineinſchlüpfen konnte. Hier beſchmierte dieſer das Oberlichtfenſter mit Schmier⸗ ſeife. Unter dem Geräuſch eines vorbeifahrenden Straßenbahnwagens ſchlug er das Fenſter ein, ſtieg in den Laden und zog mit der Laden⸗ winde den Rolladen ſoweit in die Höhe, daß auch A. in das Innere ſteigen konnte. Hier entwendeten die beiden Anzüge, Mäntel, Pullover, Hemden, Selbſtbinder und dergleichen. Die Sachen wurden ſorgfältig in Kartons verpackt und mitgenommen. Der Beſtohlene gab den Wert der entwendeten Gegenſtände auf über 800 Mk. an. Die Diebe verkauften einen Teil der Beute an einen Unbekannten, zum Teil verſetzten ſie die Klei⸗ dungsſtücke und verkauften die Pfandſcheine an einen Mannheimer Althändler. Der 24 Jahre alte Jakob Hörner kaufte einen Pullover, einen Selbſtbin⸗ der, einen roten Seidenſchal und ein Hemd für fünf Mark. Er war deshalb wegen Hehlerei ange⸗ klagt worden. In der Verhandlung vor dem Schöffengericht gaben die Diebe ihre Taten zu, während der Hehler beſtritt, daß er die Herkunft der Sachen gekannt gentumsvergehens beſtraft worden. Wegen der Jugend der Angeklagten und ihrer Notlage ſah das Gericht die Sache milde an und erkannte gegen die Diebe auf eine Gefängnisſtraſe von je einem Jahre und zwei Monaten, unter Anrechnung von einem Monat der Unter⸗ ſuchungshaft. Der Hehler kam mit drei Mona⸗ ten Gefängnis davon. Die Verurteilten nahmen die Strafe an. Fe. * Noch einmal ein Fall Sälzler Der frühere Rechtsanwalt Dr. Albert Sälzler von hier war erſt im Dezember v. J. wegen Un⸗ treue zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Heute ſtand er abermals vor dem Schöſ⸗ fengericht, weil er im Frühjahr 1933 in einem Zivilprozeß den Betrag von 1000., den er für ſeinen Mandaten erhalten hatte, nicht weiterleitete, ſich auch das Schickſal des Theaters erfüllt.— Neue ſondern für eigene Zwecke verwendete. In dieſer Nächtlicher Veſuch im Konfektionsgeſchäſft „ und ein Nachſpiel vor dem Ludwigshafener Schöffengericht habe.— Alle drei ſind ſchon mehrmals wegen Ei⸗ Sache hat er ferner die Gebühren als Wahlanwalt berechnet, obwohl er nur berechtigt war, die Armen⸗ rechtsgebühren zu beanſpruchen. Dabei hatte er den Streitwert mit 16000 M. eingeſetzt, obwohl das Landgericht Frankenthal einen ſolchen von nur 10 000 Mark feſtgeſetzt hatte. Das Verfahren wegen Un⸗ treue wurde auf Grund des Straffreiheitsgeſetzes eingeſtellt, dagegen wurde Dr. Sälzler wegen der Gebührenüberhebung zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Dieſe Strafe wurde mit der im Dezember ausgeſprochenen auf eine Geſamtſtrafe von 10 Monaten zurückgeführt. Nachbargebiete Gedenkfeier in Speyer Am Wiesmann⸗Hellinger⸗Ehrenmal * Speyer, 10. Jan. Das Andenken der beiden Freiheitshelden Ferdinand Wiesmann und Franz Hellinger. die am 9. Januar 1924 bei der Er⸗ ſchießung des Separatiſtenführers Heinz Orbis hier gefallen ſind, wurde am Donnerstagvormittag in einer würdigen Gedächtnisfeier geehrt, an der auch Gauleiter Bürckel teilnahm. In langen Kolonnen zogen die Formationen hin⸗ aus zum Ehrengrab auf dem Neuen Friedhof: eine Abordnung des früheren. Bundes„Oberland“, der Sturm 5 der Münchener SS⸗Standarte„Franz Hellinger“, politiſche Leiter, Abordnungen der SA und Ss des Standortes Speyer ſowie der Arbeits⸗ dienſt Speyer, Schifferſtadt und Altrip. Ein Trupp⸗ führer des Arbeitsdienſtes Speyer leitete die Ge⸗ denkſtunde mit einem Vorſpruch ein. Unter dumpfem Trommelwirbel ſprach ein Sprechchor des Arbeits⸗ dienſtes die Totenehrung, der ein ergreifendes Trauerlied folgte. Dann legte der Oberländer Burkhard⸗ München, ein Mitkämpfer vom 9. Januar 1934, den erſten Kranz nieder. Standarten⸗ führer und Kreisleiter Horn hielt die Gedächtnis⸗ anſprache, die mit den Worten ausklang:„Habt Dank! Was Ihr getan, Ihr Toten, ſoll ewig unver⸗ geſſen ſein, ſoll uns gegenwärtig ſein zu jeder Stunde. Kämpfer wollen wir ſein für unſer Vater⸗ land wie Ihr, Ihr Toten, wir grüßen Euch!“ Mit Kranzniederlegungen des Sturmführers der Stan⸗ darte„Franz Hellinger“, München, und des Arbeits⸗ 7 dienſtes war die ergreifende Gedenkſtunde beendet. Ausländischer Sender auf fremder Melle Die Störungen des Reichsſenders Saarbrücken * Saarbrücken, 9. Jan. Der Reichsſender Saar⸗ brücken teilt mit: Zahlreiche telefoniſche und ſchrift⸗ liche Anfragen aus unſerem Hörerkreis geben uns Veranlaſſung zu einer kurzen Klarſtellung. Be⸗ kanntlich ſendet der Reichsſender Saarbrücken auf Welle 240,2. Dieſe Welle wurde ihm nach dem inter⸗ national geltenden Luzerner Wellenplan offiziell zu⸗ geſprochen. Ein aus ländiſcher Sender mit nicht unbeträchtlicher Energie ſendet wider rech t⸗ lich auf der gleichen Welle, wodurch der Empfang des Reichsſenders Saarbrücken beſonders nach Ein⸗ brechen der Dunkelheit ſtark geſtört wird. Die Deutſche Reichspoſt, der die Betreuung des Senders als techniſches Inſtrument obliegt, bemüht ſich einer⸗ ſeits durch genaues Einhalten der Welle einen er⸗ träglichen Zuſtand zu erreichen, verſucht aber auf der anderen Seite auch auf die Regierung des be⸗ treffenden fremden Landes dahin einzuwirken, daß der Störſender ſeine Tätigkeit einſtelle, um ein Auf⸗ hören der ſtark ſummenden und heulenden Ueberlagerungstöne zu erreichen. Wir hof⸗ fen, daß dieſe Bemühungen zur Zufriedenheit der Hörer bald ein Ergebnis bringen werden. Erfolg eines Odenwälder Bildhauers Er gewinnt einen Bayreuther Wettbewerb ſchen Erziehung in Bayreuth werden zwei je 4,50 Meter hohe Rieſenplaſtiken die Front zieren. Der erſte Preis des ausgeſchriebenen Wettbewerbs fiel an den jungen Erbacher Bildhauer Albrecht Glenz. Nachdem jetzt ein kleines Gipsmodell der Vollendung entgegengeht, werden die weiteren Arbeiten an den Monumentalplaſtiken und der Bronzeguß von dem Künſtler ſelbſt in Berlin durchgeführt und geleitet. a- Viernheim, 9. Jan. Die Viernheimer Ge⸗ meinde hat, nachdem die Feldͤbereinigung durchge⸗ führt iſt, die Anſchaffung von 1000 Obſt⸗ bäumen beſchloſſen. Es kommen vor allen Din⸗ gen Aepfel, Zwetſchgen und Kirſchen in Frage. Mit der Anpflanzung ſoll bald begonnen werden. UI Birkenau, 9. Jan. Hier wurden bei Kindern Scharlacherkrankungen feſtgeſtellt. Zwei davon wurden in die Heidelberger Klinik verbracht. — Der neue Bahnvorſteher von Birkenau, Herr Ge⸗ org Seeger aus Bickenbach a. d.., hat mit Be⸗ ginn des neuen Jahres ſeinen Dienſt angetreten. NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung An alle Ortsgruppen des Stadt⸗ und Ländgebietes! Die Ortsgruppen haben in der Zeit von 9 bis 13 und 16—18 Uhr„Wille und Weg“, Rednermaterial,„Neues Volk“ für Monat Januar 1936 abzuholen. Letzter Termin: 13. Januar. Was bis zu dieſem Termin von den Orts⸗ gruppen noch nicht abgeholt iſt, wird auf Koſten der Orts⸗ gruppen dem Propagandaleiter zugeſtellt. 5 Der Kreispropagandaleiter. und Freitags von 19—20 Uhr. S⸗Franenſchaft Feudenheim. Am 13. Januar, 18 Uhr, Beſprechung der Zellenleiterinnen und Referentinnen im Heim. Jungbuſch. Am 10. Januar, 20 Uhr, Beſprechung der Zellen⸗ une Blockleiterinnen in der Wärmehalle, E 6. Dy Gef. 1/171. Die Gefolgſchaft tritt am 10. Januar, 19.45 Uhr, in tadelloſer Winteruniform zur Luftſchutzſchulung vor dem Hauſe Hildaſtraße 12 an. Stamm 2/1/171. Der S3 tritt am 11. Januar, 14.30 Uhr, mit Inſtrumenten auf dem Heiliggeiſtplatz an.— Der Fan⸗ farxenzug tritt um 14.30 Uhr auf dem Gabelsbergerplatz an. Die Fähnleinführer ſchicken ſämtliche Fanfaren und.. Trommeln. Stamm 2/1/71(Schwimmen). am 11. Januar, 17.50 Uhr, vor dem Hallenbad. und 15 Pfg. mitbringen. BdM Inſtrumentalgruppe. Am 13. Januar, 20.30 Uhr, Probe in N 2, 4.— 19.30 Uhr Singchor⸗Probe in N 2, 4. JM Deutſches Eck. Die Heimabende finden dieſe Woche wie immer ſtatt. Am 11. Januar,.45 Uhr, tritt die ganze Gruppe in Kluft mit Turnſchuhen auf dem U⸗Schulplatz an. Alle Ring⸗ und Gruppenführerinnen der Ringe—7 kommen am 10. Jan.,.45 Uhr nach E 5, 5 ins Heim der JIM⸗Gruppe Friedrichspark. Strohmarkt. Am 11. Jan, tritt die ganze Gruppe um Sämtliche Führer ſtehen Badezeug S ˙ ·ÄAAAAͤĩ˙²²uqm1ꝛ. r ͤ Neuland. Am 11. Jan. treten alle Mädel in Kluft um 9 Uhr zum Appell an. Humboldt 3. Die Gruppe tritt am 11. Januar tadelloſer Kluft um 9 Uhr auf dem Neckarmarktplatz an. Untergau 171, Abt. Sport. Am 11. Januar, 18 Uhr, e für das Leiſtungsbuch. In Kluft ermäßigte Preiſe. in „Kraft durch Freude“ 5 Wanderfahrt am Sonntag, den 12. Januar 1936, nach Neckarſteinach— Darsberg— Grein— Schönau(Mittags⸗ raſt)— Kleingemünd— Neckargemünd. Abfahrt.50 Uhr ab Hauptbahnhof Mannheim. Rückfahrt ab 18 Uhr Neckar⸗ gemünd. Wanderzeit ca. 5 Stunden. Fahrpreis.20 Mk. Fohrkarten ſind vor Abfahrt am Bahnhof zu löſen. Achtung Orts⸗ und Betriebswarte! Am Donnerstag, den 16. Januar, 20.30 Uhr, Orts⸗ und Betriebswarteappell im Saal„Zum ſchwarzen Lomm“, G 2, 17. Das Erſcheinen ſämtlicher Orts⸗ und Betriebswarte iſt Pflicht. Betr.: Omnibusfahrt Nr. 1 vom 15. bis 26. Jauuar 1936 nach Sonthofen. Für dieſe Fahrt können bis ſpäteſtens Samstag, den 11. Januar, noch einige Anmeldungen ent⸗ gegengenommen werden. Koſten für Fohrt, Unterkunft und Verpflegung(ohne Schikurs) ca. 47 Mk. Omnibusfahrt Nr. 2. Vom 26. Jonuar bis 5. Februar 1936 nach Sonthofen. Preis wie oben. Anmeldungen bei den zuſtändigen Ortswarten. Urlauberfahrt Nr. 3. Vom 8. bis 16.(nicht bis 12.) Februar 1936 nach Füſſen(Allgäu). Preis für Fahrt, Ver⸗ pflegung und Unterkunft(ohne Schikurs) 33 Mk. Ortsgruppe Humboldt. Sämtlichen Koß⸗Betriebswarten wird es zur Pflicht gemacht, jeden Mittwoch auf der Ge⸗ treffenden Betriebswarten bis abgerechnet weroͤen. Sprechſtunden der Ortsgruvpe: Diens⸗ tags, Mittwochs und Freitags von 19 bis 21 Uhr. Betr. Kdßß⸗Taſchenatlanten. Eine beſchränkte Anzahl Taſchenatlanten iſt eingetroffen. Ortsgruppe Neckarau. Am Sonntag, den 19. Januor 1936, abends 20 uhr, heiterer bunter Abend im Evange⸗ liſchen Gemeindehaus. Karten ſind im Vorverkauf bei den Betriebswarten, den Zellen⸗ und Blockwaltern der DA und in der DA F⸗Geſchäftsſtelle Rheingoldſtraße 48 erhält⸗ 16 Erwerbsloſe erhalten ermäßigte Karten an der Abenoͤ⸗ aſſe. * Sport für jedermann Sonntag, 12. Januar Boxen:.30—11 Uhr, Stadion Gymnaſtikhalle, nur Männer. Leichtathletik:—11 Uhr Stadion, Spielfeld 2, Frauen und Männer. .90 Uhr auf dem Strohmarkt in Uniform an. Kein Turn⸗ zeug mitbringen. Beiträge nicht wergeſſen. Reichsſportabzeichen: . 911 Uhr Stadion, Spielfeld 2 Frauen und Männer. * Erbach i.., 9. Januar. Am Hauſe der Deut⸗ 0 ..—v!. 1* A S eee e * R — Ein beschämendes Sittenbild Nagddliæ eine jungen d mexckanexin Millionärin lägt ihre Tochter aus Geldgier sterilisieren — Neuyork, im Januar. Ein beſchämendes Sittenbild hat ſich der ameri⸗ kaniſchen Oeffentlichkeit durch die Klage der 22jäh⸗ rigen Miß Ann Cooper Hewitt auf Scha⸗ denerſatz wegen der argliſtigen Beraubung ihrer Mutterſchaft entrollt. Miß Ann Cooper Hewitt iſt eine der reichſten Erbinnen Amerikas. Sie ver⸗ fügt über ein Vermögen in Höhe von über 25 Mil⸗ lionen Mark. Das Verbrechen, das an ihr verübt wurde, erregt in ganz Amerika unerhörtes Auf⸗ ſehen. Als der amerikaniſche Wiſſenſchaftler Mr. H e⸗ witt im Jahre 1913 ſeine ſpätere Frau kennen⸗ lernte, hatte dieſe bereits eine bewegte Vergangen⸗ heit hinter ſich. Als blutjunges, hübſches Mädchen hatte man ſte zur Schönheitskönig in des Staates Virginia gewählt. Dieſen ſtolzen Titel verſtand die geſchäftstüchtige Amerikanerin ge⸗ bührend in Dollarnoten umzuwerten. Sie heiratete einen der reichſten Männer des Staates, wurde je⸗ doch von dieſem geſchieden, nachdem ſie ihn wirt⸗ ſchaftlich vollkommen ruiniert hatte. Auch ihre zweite Ehe war von ihrer Scite aus eine ausgeſpro⸗ chene Geldheirat, in der ſie ebenfalls das Geld mit vollen Händen ausgab und erſt die Scheidung ein⸗ leitete, als ihr Gatte faſt zahlungsunfähig geworden war. Nunmehr nahm ſie ſich den Gelehrten Hewitt aufs Korn, der mit ſeinen zahlreichen Erfindungen ein rieſiges Vermögen erworben hatte. Sie wurde ſeine Geliebte und ſetzte es ſchließlich auch durch, daß er ſte im Jahre 1918 heiratete. Das Teſtament des Erfinders Sein Vermögen war ſo groß, daß es ſelbſt den koſtſpieligen Leidenſchaften der ehemaligen Schön⸗ heitskönigin ſtandhielt und ſich ſogar noch vermehrte. Mr. Hewitt ſtarb im Jahre 1921 und hinterließ die runde Summe von 40 Millionen. Von dieſem Geld hatte er ein Drittel ſeiner Frau und zwei Drit⸗ tel ſeiner im Jahre 1914, alſo noch vier Jahre vor der Eheſchließung, geborenen Tochter Ann teſtamen⸗ tariſch vermacht. In dem Teſtament war weiter ver⸗ fügt, daß ſeiner Frau auch die zwei Drittel der Tochter zufallen würden, falls dieſe kinder⸗ los ſterben ſollte. Es war alſo für Frau und Tochter mehr als aus⸗ reichend geſorgt. Die Frau erhielt nach Abzug der Steuern 13 Millionen und die Tochter 25 Millionen. Schon 1924 gab es ein umfangreiches Gerichtsver⸗ fahren, als die Verwandten des verſtorbenen Erfin⸗ ders der Tochter ihr Erbe ſtreitig machen wollten, mit der Begründung, ſie ſei zwar die Tochter der ſpäteren rechtmäßigen Ehefrau des Erblaſſers, ſei aber noch vor der Ehe geboren und ſomit erbſchafts⸗ unwürdig. Dieſer ſeltſamen Beweisführung ſchloß ſich das Gericht ſelbſtverſtändlich nicht an. Die kleine Miß Ann Cooper Hewitt blieb auch weiterhin Millionärin. Im goldenen Käfig. Frau Hewitt führte jetzt oͤas Leben einer luſtigen Witwe. Sie fuhr fort, die Zinſen des Reichtums zu verjubeln und griff ſchließlich auch das Vermögen ihrer Tochter an, als ihre eigenen Zinſen nicht aus⸗ reichen wollten. Der Vormund der kleinen Ann zitterte ſie deshalb vor Gericht, wo ſie erklärte, ihre Geldausgaben ſeien zur Hauptſache auf die Aufwen⸗ oͤungen für die Erziehung ihrer Tochter zurückzufüh⸗ ren. Das Gericht mußte die Entſchuldigung hinneh⸗ men, da ſich das Gegenteil nicht beweiſen ließ. Jetzt aber, durch die Klage der inzwiſchen voll⸗ jährig gewordenen Tochter, kommt es heraus, daß die Erziehung darin beſtanden hatte, das Kind völ⸗ lig abgeſchloſſen von der Außenwelt zu halten und es mit kaum einem anderen Menſchen als mit alten unfähigen Erzieherinnen in Berührung kommen zu laſſen. Die reiche kleine Ann wurde alſo buchſtäblich in einem goldenen Käfig gefangen⸗ gehalten. Die normale Folge war, daß die Millionen⸗ erbin geiſtig zurückblieb, menſchenſcheu wurde und auch noch als junges Mädchen die Manieren und Gewohnheiten eines Kindes hatte. Ihre Mutter hatte ſich inzwiſchen zum vierten Male verheiratet, diesmal mit einem veichen Eng⸗ länder. Aber die Ehe wurde kurze Zeit ſpäter für ungültig erklärt. Dieſes Mißgeſchick hinderte die noch immer hübſche Frau nicht, nunmehr einen der reichſten Rechtsanwälte Neuyorks zu heiraten. Ein unglaublicher Betrug. Der Termin kam näher, an dem Miß Ann voll⸗ jährig wurde und damit die Verwaltung ihres Ver⸗ mögens ſelbſt übernehmen konnte. Ihre Mutter konnte ſich den dadurch entſtehenden Ausfall ihrer Einnahmen an den Fingern abzählen. Sie ſann lange darüber nach, wie das unangenehme Ereignis verhin⸗ dert werden könnte und kam zu dem Entſchluß, ihre Tochter in einer Nervenklinik auf ihren Geiſtes⸗ zuſtand unterſuchen zu laſſen. Es erſcheint nicht aus⸗ geſchloſſen, daß ſie ihre Erziehungsmethode von An⸗ fang an auf dieſe geiſtige Unterſuchung zugeſchnitten hat. Der Erfolg blieb dann auch nicht aus. Nach ſechsmonatiger Unterſuchung erklärte ein Nervenarzt die ſcheue und überraſchend ungebildete Miß Ann für geiſtesſchwach. Der Grad der angeblichen Geiſtesſchwäche wurde zwar als nicht ſo ſchwer er⸗ kannt, daß er die Einleitung eines Entmündigungs⸗ verfahrens gerechtfertigt hätte, aber immerhin trug der Arzt keine Bedenken, als die Mutter eine Steriliſierungsoperation vorſchlug, damit Miß Ann keine geiſtesſchwachen Kinder zur Welt bringe. Die Operation wurde durchgeführt und zwar, indem man der jungen Millionärin vorſpie⸗ gelte, ſie müßte ſich einer Blinddarmopera⸗ tion unterziehen. Jetzt hatten ſich die Mutter und der Arzt vor Ge⸗ richt zu verantworten. Für niemanden liegt ein Zweifel vor über das, was geſpielt wurde. Miß Ann ſollte keine Kinder haben, damit ihr Vermögen reſtlos ihrer Mutter zufiel, wenn ſich doch noch einmal ein Arzt finden ſollte, der ein Entmündigungsverfahren ausreichend begründen könnte Die allgemeine maßloſe Empörung über das Ver⸗ brechen der Millionärin an ihrer eigenen Tochter iſt bei dem tatſächlich unfaßbaren Tatbeſtand nur allzu verſtändlich. Filmkünftler und Schupo Sibylle Schmitz fuhr am Capitol in Berlin vor und begab ſich aun die Kaſſe, um Karten für die Abend⸗Vorſtellung zu kaufen. Als ſie wieder heraus⸗ kam, ſo erzählt die„B. Z. a..“, ſtand ein Schupo neben ihrem Wagen und ſah ſie ſtrafend an: „Sie wiſſen wohl nicht, daß Sie hier nicht parken dürfen?“ „Doch, Herr Wachtmeiſter— aber ich habe ja auch gar nicht geparkt! Ich habe mir nur ſchnell da drin⸗ nen Karten geholt— es waren im ganzen nur zwei Minuten!“ Der Schupo ſteckte lächelte: „Da ſind Sie nun die Braut vom Ober⸗ wachtmeiſter Schwenke geweſen und wiſſen ſein Buch wieder ein und noch immer nicht, was Parken iſt!“ Ein Luftbild vom zweiten Winterrennen auf der (Kalifornien). VON TAGE Natürlich in USA: Faſt ſoviel Automobile wie Zuſchauer berühmten Santa⸗Anita⸗Rennbahn in Arcadia Es ſcheinen kaum mehr Zuſchouer dabei zu ſein, als Wagen im Freien und unter den überdachten Ständen parken. f (Weltbild.) Löwenbabys— zum Verfand bereit Der Leipziger Zvologiſche Garten iſt ſeiner Löwenzucht wegen in der ganzen Welt berühmt. Nicht nur euro⸗ piſche Länder und Städte beſtellen ihren Löwennach⸗ wuchs in Leipzig, auch Auſtralien und— Afrika. (Weltbild,.) Rieſiger Heringsſegen vor Helgoland! In den letzten Tagen ſind bei Helgoland rieſige Heringsſchwärme, wie ſchon ſeit langem nicht mehr, aufgetreten, ſo daß in der Herings⸗ fiſcherei Hochbetrieb eingeſetzt hat. Schon nach kurzer Zeit ſind, wie unſer Bild zeigt, die Netze bis zum Ronde gefüllt und müſſen mit dem Keſcher entleert werden. (Tiedemann,.) Betrachtung über die Die nachſtehenden Betrachtungen ſind Ernſt Penzoldts Aufſatz entnommen, der im Januar⸗Heft der„Neuen Rundſchau“(S. Fiſcher⸗Verlag, Ber⸗ lin] erſchienen iſt. 1 „Deine Augen“, heißt es in dem Briefe eines unbekannten Liebenden,„Deine Augen ſind es, an die ich nun immer denken muß. Ich liebte Dich ſchon eine gute Weile, ehe ich Deine Augen wirklich jah: ich hätte, nach ihrer Form und Farbe gefragt, nichts Rechtes zu antworten gewußt. Ich ſah ſie eigentlich zum erſten Male erſt geſtern abend, als ich mich über Dein Geſicht neigte, aus jener Nähe, die ihnen ein weiſer Gott zugemeſſen hat, aus der ſie angeſchaut werden ſollen, weil ſie nur ſo am ſchönſten ſind.“ Auf das Geſetz des ſchönſten Abſtandes ſpielt der verliebte Briefſchreiber an, und es ſcheint in der Tat in nichts ſo zutreffend, als eben in Betracht der Augen: es gibt nur eine Entfernung, in der ihr Anblick, in der ihr Zauber vollkommen iſt. Jeder Liebende wird ihn neu für ſich entdecken, mancher wird die Augen davor verſchließen, mancher inne⸗ halten und in ſtummem Entzücken verharren, ſich ſelbſt dabei vergeſſend. Denn wir meinen da etwas zu erblicken, was wir ſonſt nirgends in der Welt wahrzunehmen ver⸗ mögen, des anderen Seele nämlich meinen wir zu ſchauen. i Man kann freilich die Behauptung hören, der ſeeliſche Ausdruck der Augen liege lediglich in ihrer Umgebung, in den Lidern, Wimpern, Brauen alſo, in den Zweckbewegungen der Muskulatur, in den Fältchen, Zuſammenziehungen und Verzerrungen, was bedeuten müßte, das Auge ſelbſt ſei ſeelenlos, lieblos, freudlos. Es iſt nicht ſo, ſelbſt wenn es exakte Verſuche be⸗ wieſen haben ſollten: ſie werden unſcharf bleiben, weil ſte dabei einen heiligen Bezirk berühren indem ſie notwendig unwirkſam werden müſſen, weil es dort keine Verſuchsreihen und Beweiſe mehr gibt, ſondern nur die Gewißheit von Angeſicht zu Ange⸗ ſicht. Auch die Tiere wiſſen darum. auf die Hand, die ſtreichelt oder ſtraft, . Sie ſchauen nicht ihnen das Futter reicht, die ſie ſie ſehen uns in die Augen. Sie Augen/ von Ernst Penzolt ſuchen unſer Augen, dort iſt der Sitz ihrer Erwar⸗ tungen, und ſie ſehen mitten hinein. Man kann es wohl unterſcheiden, ob ſte unſere Naſe, den Mund oder ſelbſt ganz dicht nebenhin ſehen. So verſchieden wir Tiere von einander ſind, Menſch und Fiſch, Vogel und Fiſch, Fiſch und Säuge⸗ tier, nach Form und Verwendung der Gliedmaßen, in unſerer Geſtalt, Lebensweiſe und Zeugung, die Augen ſind uns allen gemeinſam, gleichſam am ver⸗ wandteſten. Sie ſchauen einander an und erkennen ſich darin. Bei keinem Tiere übrigens iſt ſo viel vom Weißen des Auges ſichtbar wie beim Menſchen. Es hat ſchon eine beſondere Bewandtnis damit, ſeitdem der Schöpfer zum erſten Male Auge dachte und es wurde. O herrlicher Gedanke, welch eine Er⸗ findung! Die Erkenntnis der Plotin hat Goethe in ſeinen Kenien wörtlich verdeutſcht: Wär' nicht das Auge ſonnenhaft, die Sonne könnt' es nicht erblik⸗ ken.“ Ich habe kürzlich einen Arzt allen Ernſtes und mit bewegten Worten die Schönheit der Schweine⸗ augen loben hören. Er meinte nicht die im Fett verſchwindenden Schweinsäuglein, ſondern das eigentliche Auge mit Iris und Pupille. Nun könnte freilich ein Spötter aufſtehen und kecklich behaupten: das Auge ſei gar nicht ſchön. Er könnte es zu beweiſen verſuchen und es mit dem Obektiv einer photographiſchen Kamera vergleichen, auf die Einfachheit der Form und Zeichnung hin⸗ weiſen. Es iſt nun freilich erſtaunlich, wie man ſich daran gewöhnt hat, etwas ſo Unſinnliches, ja faſt Abſtraktes wie das Auge als ſchön zu empfinden. Denn in Wahrheit iſt nichts in der Natur ſo unver⸗ gleichlich und ohne Maßſtab wie das Auge. Auch die Bilder beweiſen es, die wir dafür haben, wie Stern und Regenbogenhaut, der Vergleich mit Diamanten und die Umkehrung dieſer Vergleiche. Es iſt eine Schönheit von der Art, wie ſie Winckel⸗ mann in ſeinem tiefen Paradoxen meint: Das Schöne beſteht in der Mannigfaltigkeit des Einfachen. Dabei mag es uns wundern, wenn er an anderer Stelle ſagt:„Noch mehr als die Stirn ſind die Augen ein weſentlicher Teil der Schönheit und in zu betrachten, weil nicht in dieſer, ſondern in jener die ſchöne Bildung derſelben beſteht, in welcher die Farbe der Iris nichts ändert.“ Sind es nicht aber gerade Iris und Pupille, das Augenlicht alſo darin, in geſegneten Augenblicken ein Widerſchein der Seele ſchimmert? Es iſt der einzige Ort, wo ſie ſich zuweilen zeigt. Man könnte meinen, dann müſſe ſie wohl ſehr klein, ſehr leiſe, ſehr ſcheu und zum Umblaſen zart ſein. Allein ſie lebt in einem Bezirk, in dem nicht mit Größen und Zahlen gemeſſen wird. Wenn man Stirn an Stirn mit einem geliebten Angeſicht ruht und ganz nahe Blick in Blick taucht, daun kommt ein Augenblick, da man nur ein Auge ſieht, unermeßlich groß, faſt unheimlich, wie ein Gottes Auge. Oder: Betrachten wir das Innere eines Auges mit dem Augenſpiegel in jener gewal⸗ tigen Vergrößerung, die uns die moderne Unter⸗ ſuchungsmethode ermöglicht, für den Laien, der zum erſtenmal in dieſe rote Hölle ſchaut, rot wie die untergehende Sonne, ein unvermuteter, ein erſchrek⸗ kender Anblick. Denn er ſchaut in eine Art glühen⸗ des Erdinnere, landkartenhaft, von Flüſſen und Nebenflüſſen durchzogen. Das ſogenannte Augenleuchten, das dem nächt⸗ lichen Autofahrer oft begegnet, iſt bei den Katzen grün, beim Menſchen rotgelb. Alle Menſchenkinder kommen mit blauen Augen auf die Welt. Eröffnung des Dietrich⸗Eckart⸗ Heimes in München. In München wurde das Dietrich⸗ Eckart⸗Heim in der Neuturmſtraße eröffnet. Mit Vertretern des Schrifttums und des Buch⸗ handels, der Stadt München und der Landesſtelle Bayern des Reichspropagandaminiſteriums hatte ſich auch ein Neffe Dietrich Eckarts zu dem feſtlichen Abend eingefunden. Der Vorſitzende des Dietrich⸗ Eckart⸗Heimes, Gauobmann Dr. Warmuth, wür⸗ digte Dietrich Eckart als Vorkämpfer des Dritten Reiches auf dem Gebiete des Schrifttums und der Politik und dankte allen ie an der Schaffung und Neugeſtaltung des Heim mitgeholfen haben. Kul⸗ turreferent Leichtenſtern betonte in feiner Weiherede, daß das neue Heim allen im gleichen der Kunſt mehr nach ihrer Form als nach der Farbe Wirkungskreis Schaffenden die Möglichkeit geben wolle, ſich im Geiſte des nationalſozialiſtiſchen Ge⸗ danken⸗ und Ideengutes zu unterhalten. Das Heim ſolle aber auch der Geſelligkeit dienen und alle Mit⸗ glieder der Reichsſchrifttumskammer zu zwangloser Plauderei vereinen. Muſikaliſche Darbietungen und Vorträge von Gedichten Dietrich Eckarts gaben dem Eröffnungsabend die künſtleriſche Note. Der Scheffel⸗Preis 1935 vergeben Der vom Deutſchen Scheffel⸗Bund der Univerſität Hei⸗ delberg geſtiftete Scheffel⸗Preis, der all⸗ jährlich bei der Gründungsfeier der Univerſität für ausgezeichnete Leiſtungen innerhalb des Deutſchen Seminars verliehen wird, wurde im Jahre 1985 Dr. Siegfried Hardung zuerkannt. Der Preisträger wurde 1909 in Durlach geboren, beſuchte dort die Vol ſule und das Gymnaſium, ſtudierte dann in Heidelberg und Königsberg Deutſchkunde und Geſchichte der Volkskunde. Daneben betrieb er religiös⸗wiſſenſchaftliche und rechtsgeſchichtliche Stu⸗ dien. In Heidelberg promovierte er mit einer Ar⸗ beit auf dem Gebiet der rechtlichen und religiöſen Volkskunde. Seine bisherigen Arbeiten galten Fra⸗ gen der geſamten deutſchen Volkskunde. Hardung iſt zur Zeit Aſſiſtent bei Profeſſor Dr. Eugen Fehrle an der Lehrſtätte für deutſche Volkskunde der Univerſttät Heidelberg und Geſchäftsführer des Badiſchen Flurnamenausſchuſſes. Millag Von Albrecht Zimmermann Der Sonne hohe Mittags⸗Raſt bannt die Natur in ſtarre Träume. Nicht eine Welle ſchlägt die Säume des Sees. Stumm ragen dunkle Bäume empor in blauen Himmelsglaſt. Wie Weſen einer fernen Welt ſind Schwäne auf dem See und gleiten und ſpiegeln Unbeweglichkeiten. Du fühlſt ein Wunder, das uns beiden die Hände ineinander hält. 1 Seite Nummer 15 une Aaunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe Freitag, 10. Januar 1936 9 L Ein Unglück ſchlimmſten Ausmaßes iſt, wie aus Halle gemeldet wird, über die Gegend Meierhof bei Schwarzenbach a. Wald hereingebrochen. Dieſes kleine Dörfchen, das abſeits vom Weltgetriebe im Frankenwald ſein Daſein führt, wird von Menſchen bewohnt, die mit Glücksgütern nie reich geſegnet waren. Sie ſind ausnahmslos ſogenannte kleine Leute, die als Handweber, Fabrikarbeiter und kleine Gütler ihren mehr als beſcheidenen Unterhalt ver⸗ dienen. Aber arbeitſam waren ſie von jeher. Trotz kärglichſten Verdienſtes wurde durch Generationen hindurch Pfennig um Pfennig geſpart, um ſchließlich ein Häuschen ſein eigen nennen zu können. Deun Herr auf eigener Scholle zu ſein, wenn ſie auch noch ſo klein iſt, war ſtets der Zweck der Arbeit dieſes bodenſtändigen Menſchenſchlages. Und um dieſes Ziel zu erreichen, ertrugen Mann, Frau und Kind willig mancherlei Entbehrungen und ließen ſelbſt Schmalhans Küchenmeiſter ſein. Aber das alles iſt umſonſt geweſen! Faſt 40 Anweſen ſollen unter den Hammer kommen, und ſchon ſind ſieben Anweſen zur Zwangsverſteigerung ausgeſchrieben. Wie konnte ein ſolches Unglück über dieſe Ortſchaft kommen? Es iſt die Schuld eines gewiſſenloſen Menſchen, der in un verantwortlicher Weiſe das Vertrauen dieſer ahnungsloſen und leichtgläubigen Leute mißbraucht hat. Verſprechungen fielen bei dieſen auf frucht⸗ baren Boden und eine zu gründende Weberei⸗Ge⸗ noſſenſchaft ſollte ihnen ihr ſchweres Daſein, den Kampf um ihre Exiſtenz erleichtern und ſichern In leichtfertigſter Weiſe bewog der Geſchäftsführer die in der Genoſſenſchaft zuſammengeſchloſſenen Mitglie⸗ der, hohe Verpflichtungen auf ſich zu nehmen. Und ſo kam es, daß die Beſitzer von Anweſen durch Hypothe⸗ ken und übernommene Bürgſchaften für rieſige Sum⸗ men haftbar ſind, die ſie natürlich nicht aufbringen können und unter deren Laſt ſie jetzt zuſammen⸗ gebrochen ſind. Not und Elend iſt in Meierhof ein⸗ gekehrt. Hoffentlich gelingt es, in letzter Minute einen Weg zu finden, dieſe Aermſten der Armen vor dem ſchwerſten Schickſalsſchlag zu bewahren, der ſie von Haus und Hof treiben würde. 2 — In der kleinen holländiſchen Stadt Herzogen⸗ buſch ſahen vor einigen Tagen Arbeiter und An⸗ geſtellte, die morgens zu ihrer Arbeitsſtätte gingen, vor der Auslage eines großen Damenkonfektions⸗ geſchäftes einen Mann mittlerer Jahre, der auf einem kleinen Stühlchen ſaß, einen Koffer mit Eß⸗ waren neben ſich ſtehen hatte und, gegen die grim⸗ mige Kälte in Decken gehüllt, auf die Eröffnung des Geſchäftes wartete. Als die Geſchäftsangeſtellten kamen, waren auch ſie über den ſonderbaren Anblick, den der komiſche Mann bot, erſtaunt. Er aber packte ſein Stühlchen zuſammen, betrat das Geſchäftshaus und kaufte als erſter Kunde an dieſem Tage ein ſehr ſchönes und billiges Kleid Der Inhaber des Moden⸗ hauſes war inzwiſchen auf den Kunden aufmerkſam gemacht worden und ließ ſich in ein Geſpräch mit ihm ein. Da erzählte der Mann die Geſchichte ſeines Leidens. Seine Frau ſei vorgeſtern an dieſem Ge⸗ ſchäft vorbeigekommen und habe unausgeſetzt von dem Kleide geſchwärmt. Sie habe einfach über nichts anderes mehr ſprechen können als über diefes Klei⸗ dungsſtück, und ſchließlich ſei es ihm zuviel gewor⸗ den. Er habe in die Taſche gegriffen und ſeiner Frau das Geld dazu gegeben. Sie aber ſei immer noch nicht zufrieden geweſen, denn ſie habe gefürchtet, daß ihr eine andere Käuferin zuvor kommen könnte. Eine ganze Nacht habe ſie ihm ihre Befürchtungen geklagt, habe ihm geſagt, daß ſie totunglück wäre, wenn ſie das Kleid nicht bekäme. Um endlich ſchla⸗ fen zu können, habe er ſich bereit erklärt, es ihr unter allen Umſtänden zu beſorgen, und um ſein Wort zu halten, habe er ſich bereits am Abend vor dem Beginn des Ausverkaufs vor dem Geſchäft auf ſeinem Stuhl niedergelaſſen. Jetzt aber habe er es glücklich erwiſcht und werde nun endlich Ruhe haben. Dieſe nette Geſchichte, die ſich in dem kleinen Her⸗ zogenbuſch abgeſpielt hat, hat noch eine Schlußpointe. Drei Tage ſpäter nämlich erſchien die Frau wieder, um das Kleid, für das ihr Gatte ſo große Opfer ge⸗ bracht hatte, und das ein einmaliges Modell war, in ein anderes Kleid umzutauſchen, weil es ihr doch nicht gefiel * — Einen tollen Streich hat ſich eine Schmuggler⸗ bande an der belgiſch⸗franzöſiſchen Grenze geleiſtet. Nachdem ſie monatelang ungeſtört ihr Handwerk ge⸗ trieben hat, konnte ſie jetzt geſprengt und zum Teil verhaftet werden. In dem Dorf ging das Gerücht, daß es auf dem Kirchhof nicht mehr geheuer ſei. Dort ſollten nachts um 12 Uhr die Toten aus ihren Grä⸗ bern fahren und in ihren weißen Hemden merk⸗ würdige Prozeſſionen veranſtalten. Viele Männer behaupteten ſteif und feſt, den Geiſterſpuk ſelbſt er⸗ lebt zu haben. Es ſei entſetzlich, ſo ſchilderten ſie, welches Geſchrei die Geſpenſter erhoben, wenn man ſich ihnen näherte. Es konnte nicht ausbleiben, daß auch die Grenzwächter bei ihrem abendlichen Schop⸗ pen im Dorfwirtshaus von dem Spuk im Kirchhof hörten. Sie waren aber nicht ſo abergläubiſch, wie die Dorfbevölkerung, und beſchloſſen, ſich die Ge⸗ ſpenſter einmal näher anzuſehen. Alſo legten ſie ſich hinter den Grabſteinen des Friedhofs auf die Lauer und harrten der Dinge, die da kommen ſollten. Die kamen. Allerdings erſt zwei Nächte ſpäter. Dafür war es aber auch eine ganz ſtattliche Zahl weiß⸗ gekleideter Erſcheinungen, die ſchleichenden Schrittes dahergezogen kamen und ſich recht ſonderbar und furchterweckend gebärdeten. Die Zollbeamten aber ließen ſich nicht ins Bockshorn jagen. Sie ſprangen auf und riefen den„Senoͤboten aus der Geiſterwelt“ ein energiſches Halt zu. Im gleichen Augenblick erhob ſich ein grauenerregendes Geheul und Geſchvei. Die Geſpenſter ſchwenkten ihre weißen Kleider und glaubten wohl, die Beamten in die Flucht jagen zu können. Doch die legten jetzt ihre Gewehre an und gaben einige Schreckſchüſſe ab. Wie da die Geſpenſter davonſtürzten! Mehrere ſtolperten über Grabhügel, blieben, ach und weh ſchreiend, liegen umd entpuopp⸗ ten ſich als normale Menſchen, als recht handfeſte Männer. Unter einem der Grabſteine aber fand man ein umfangreiches Lager der verſchiedenſten Rauſchgifte. So wurde der tolle Spuk als raffinier⸗ tes Schmugglermanöver entlarvt. * — Das Gebiet der Arktis, in dem kein Baum und kein Strauch wächſt, iſt trotz der offenſichtlichen Troſt⸗ loſigkeit der Natur reich an Tieren, die nirgends anders in ſo großer Menge vorkommen wie hier. Vor allem iſt es der Blauwal, der hier in Her⸗ den lebt und der ſo manches begehrte Rohmaterial für verſchiedene Induſtriezweige liefert. Beſonders die Fiſcher der nordiſchen Länder haben ſich Hurch den Walfang eine Einnahmequelle geſchaffen, die ihren Mann ernährt. Für ſie ſind die Blauwale zum Gold der Arktis geworden, das ſie in eifrigem Bemühen ſchürfen. Im Jahre 1868 wurden 68 Tiere gefangen, vierzig Jahre ſpäter waren es bereits 5000 Tiere, die der Harpune zum Opfer fielen, und 1931 nicht weniger als 42000. In den letzten beiden Jah⸗ ren iſt dieſe Ziffer wieder etwas geſunken. Be⸗ trachten wir die Urſachen, deretwegen die Anzahl der gefangenen Tiere zugenommen hat: Zunächſt einmal haben ſich die Fangmethoden in fünfsig Jahren weſentlich geändert. Die Harpunenkanonen ſind von außerordentlicher Vollendung, und es kommt kaum mehr vor, daß ein Schuß auf einen Walfiſch fehl⸗ geht. Apparate zum Hinaufziehen des gefangenen Tieres erleichtern die Arbeit weſentlich. Zum an⸗ deren iſt es üblich, daß die Wale an Ort und Stelle — das heißt an Bord der Fangſchiffe— gleich bear⸗ beitet werden. Wenn dieſe Fangſchiffe alſo zum Heimathafen zurückkehren, dann liefern ſie dem Auf⸗ traggeber nicht die rieſigen Fiſche, ſondern bereits das aus ihnen gewonnene Material ab. Dieſe Ar⸗ beitsmethode erlaubt es, einen reicheren Fang mit⸗ zubringen als früher, wo man nur mit einer be⸗ ſtimmten Anzahl von Beuteſtücken rechnen konnte, deren Menge der Größe des Schiffes entſprechen mußte. Heute aber kann man die gefangenen Wale, 100 000-Mark-Gewinn gezogen — Berlin, 9. Januar. In der Ziehung der Staatslotterie am Donners⸗ tagmorgen wurde auch der 100 000⸗Mark⸗Gewinn ge⸗ zogen. Er fiel auf das Los Nr. 328 894, das in der erſten Abteilung in Achteln in Mecklenburg, in der zweiten in Achteln in Schleſien geſpielt wird. Spende des Führers für die Eltern der Vierlinge — Kronach, 9. Januar. Der Führer und Reichskanzler hat dem Schreiner⸗ meiſter Ewald Zimmerlein aus Küpf, deſſen Ehefrau bekanntlich am Jahresende Vierlingen das Leben ſchenkte, eine Geldſpende überweiſen laſſen. Paris kauft Bild eines deutſchen Malers — Paris, 10. Jan. Der Kunſtausſchuß der Stadt Paris hat im Rah⸗ men ſeiner diesjährigen Winterankäufe auch ein Bild des aus Mainz ſtammenden deutſchen Ma⸗ lers Strecker erworben, das den„Place du Pa⸗ lais Bourbon“ darſtellt. Das Werk wird im Petit⸗ Palais ausgeſtellt. Ein weiteres Bild des gleichen Malers, das kürzlich vom franzöſiſchen Staat an⸗ gekauft worden iſt, wurde in die Ständige Ausſtel⸗ lung der modernen Kunſt im ſtaatlichen Muſeum Jeu de Paumes aufgenommen. Guter Fang der däniſchen Polizei — Kopenhagen, 8. Januar.(U..) Der däniſchen Kriminalpolizei iſt es durch einen außerordentlich glücklichen Griff gelungen, einen, wie es heißt, berüchtigten deutſch⸗ amerikaniſchen Gangſter und Juwelendieb namens Otto Lorentz zu verhaften. Lorentz, der einen in Schweden geſtohlenen Brillantring zu ver⸗ kaufen verſuchte, war ſeinerzeit Mitglied einer Reihe von amerikaniſchen Schmuggler⸗ und Banditenorga⸗ niſationen. Er wird jetzt vorausſichtlich der ſchwe⸗ diſchen Kriminalpolizei ausgeliefert werden, nachdem er im Verhör eingeſtanden hat, in Schweden eine Reihe von Diebſtählen verübt zu haben, die beträcht⸗ liches Aufſehen erregt hatten, ohne daß es gelang, des Täters habhaft zu werden. ;.⸗⸗⸗⸗⸗„F»«?—————————— ä⁵! die noch nicht verarbeitet ſind, und die man wegen Raummangels nicht an Bord nehmen kann, trotzdem mit ſich führen. Die Fiſche werden getötet, dann wird mit einer modernen Apparatur unter die Speck⸗ ſchicht komprimierte Luft gepreßt, welche die toten Wale an der Oberfläche hält. Mit einer Troſſe werden dieſe treibenden„Schiffe“ dann mit dem Fangſchiff verbunden und treiben auf dieſe Weiſe hinterher, ohne Raum im Fangſchiff zu beanſpruchen. — Wir ſind gewohnt, Blumen anzuſehen und höchſtens ihren Duft zu„ſchmecken“, aber in vielen Ländern ſchätzt man ſie auch als Nahrungsmittel. In Südfrankreich und an der Riviera pflegt man z. B ein ſehr beliebtes Gemüſe aus Veilchenblät⸗ tern zu bereiten. In Marokko ſetzen die Eingebore⸗ nen einem ſteifen Mehlbrei ein Gelee aus Granat⸗ apfelblüten hinzu, um ihn ſchmackhafter zu machen. Dieſes hat viel Aehnlichkeit mit unſerem heimiſchen Johannisbeergelee. Europäiſchen Zungen iſt auch das Kompott mit Bananenblüten recht angenehm, das man in Weſtindien mit Vorliebe bereitet. Da⸗ gegen iſt der Blumenkuchen, den die Eingeborenen des Nordens von Indien backen, nicht nur an ſich ſehr ſchwer verdaulich, was auffallend zahlreiche Ma⸗ genverſtimmungen bei der Bevölkerung verurſacht, ſondern unſerem Geſchmack widerſtrebt auch das zähe und widerlich⸗üße Gemenge aus Blumenblättern, Zucker und Fett. In Aegypten wird eine Nachſpeiſe aus Roſenblättern hergeſtellt; wenn der Koch be⸗ ſonders geſchickt iſt, ſo fügt er im letzten Augenblick der Zubereitung noch einige ganz kleine, zarte Ro⸗ ſenknoſpen hinzu, die den zarten Geſchmack verſtär⸗ ken. In China gibt es in Milch gekochte Lilien als Gemüſe, die mit Salz und Pfeffer gewürzt werden. Wenigſtens iſt dieſe Speiſe etwas herzhafter, als die mit Zucker beſtreuten Jasminblätter, welche die Chi⸗ neſen als Salat verzehren. Andererſeits pflegen die Söhne des Himmels Bananenblüten in Eſſig ge⸗ taucht zu ſich zu nehmen. Eine unſerer Butterblume verwandte Art großer gelber Blütenſcheiben berei⸗ tet man auf Ceylon als Suppe zu, die ſehr wohl⸗ ſchmeckend ſein ſoll. Dagegen vermögen wir die Vor⸗ liebe der Singhaleſen für ein ſcharfgewürztes Ge⸗ miſch aus einer Art Geranienblüten nicht zu teilen. . — In einer engl. Zeitung wurde kürzlich von einem Journaliſten mehr aus Schers, denn aus Ernſt, die Frage aufgeworfen, welche engliſche Stadt wohl die intelligenteſte Bevölkerung haben möge. Merkwürdigerweiſe erregte dieſe Frage ſofort größte Aufmerkſamkeit, und ſo entſchloß ſich der Journaliſt, den Dingen wirklich einmal auf den Grund zu gehen. Er ging bei ſeiner Auſſtellung ſehr geſchickt zu Werk, indem er die Zahl der Studenten eines Jahrganges aus allen größeren Städten Englands feſtſtellte und nun unterſuchte, aus welcher Stadt die meiſten Doktoren und Profeſſoren in jenem Jahr⸗ gang hervorgegangen waren. Das Ergebnis war 9 ganz verblüffend, ſtellte es ſich doch heraus, daß nicht 5 etwa London an der Spitze ſtand, ſondern das kleine, b unſcheinbare Sunderland. Unter den 100 Studenten 9 aus Sunderland, die ſich in den Jahren von 1890 1 bis 1895 an engliſchen Univerſitäten einſchreiben S ließen, befinden ſich 37 Doktoren, 11 Profeſſoren und 1 außerdem faſt ein Dutzend Leute, die es auf verſchie⸗ 15 denen Gebieten und in Spezialberufen zu beſonde⸗ 5 rer Berühmtheit gebracht haben. Auch an zweiter 8 Stelle iſt London, die Weltſtadt an der Themſe, noch 1 nint zu finden. Nach Sunderland kommt erſt Glas⸗ 8 gow. An vierter Stelle folgt dann Liverpool, an 5 ſechſter Mancheſter und erſt an ſiebenter Stelle er⸗ ſe ſcheint dann auch London auf der Liſte. 0 * V — Von einer wahnwitzigen Wette, die einige K Bergarbeiter aus dem Goldgrubengebiet von Bafia⸗ 5 Mara in Rumänien abgeſchloſſen haben, wird aus 5 Bukareſt berichtet. In dem Orte Baia⸗Mara hatten d * ſich ein paar Arbeiter in eine Gaſtwirtſchaft bege⸗ ben, um den Geburtstag eines Kameraden zu feiern. Um die Stimmung zu heben, mußte ſich jeder von ihnen verpflichten, mit einem Scherz dazu beizutragen. Nach einer Weile kam auch der 23 Jahre alte Berg⸗ arbeiter Georg Ciurcas an die Reihe. Der Mann behauptete, daß es ihm keine großen Schwierigkeiten bereiten würde, ein Waſſerglas voll Kognak auszu⸗ trinken und dann das Glas ſelbſt mit zu verſpeiſen. Seine Freunde machten ſich über dieſe Prahlerei luſtig und meinten, daß ſie ihm 500 Lei geben wür⸗ den, wenn er ſeine Angaben beweiſen würde. Ciur⸗ cas ließ ſich das nicht zweimal ſagen, beſtellte ſich das Waſſerglas mit dem Kognak und brachte es tat⸗ ſächlich fertig, den Inhalt mit einem Zug zu leeren und alsdann auch noch das Glas zu zerkauen. Der junge Bergarbeiter ſollte ſich ſeines Gewinns aller⸗ dings nicht lange freuen, denn als er ſich von ſeinem Stuhl erhob, erlitt er einen Blutſtuxz und brach tot zuſammen. ie letzte Rund ROMAN EINES RENNFAHRERS VON WOLFGANG VONLENGERKE 20 Armer Harryl dachte Ann und ſaltete den Bogen langſam wieder zuſammen. Armer Harry: Du hängſt dich an die Rockſchöße der vorbeiſtürmenden Jugend, wirſt im Tauſendkilometertempo hinterher⸗ geſchleift, glaubſt, es ſeien deine eigenen Sieben⸗ meilenſtiefel— ſo, wie Gaſſenbuben ſich über ihre Rieſenſchritte freuen, wenn ſie, an einem Laſtwagen aufgehängt, hinter dieſem herſpringen—, und merkſt nicht, daß du deſto hinfälliger nachher liegenbleibſt, wenn die Rockſchöße abreißen. „Hat Papa geſchrieben, Mama?“ fragte der kleine Harry und kam mit dem ſteifen Gipsbeinchen näher geſtampft. „Ja, mein Junge.“ „Was ſchreibt er denn?“ „Daß du artig ſein ſollſt; dann dürfteſt du nach⸗ her auch zum Turnunterricht gehen.“ „Quatſch!“ lächelte der kleine Harry, zum Ent⸗ ſetzen Anns, die dachte, daß auch der große Harry in ſeinem Brief Ausdrücke und Redewendungen an⸗ gewandt habe, die er früher verabſcheute. Ob das eine natürliche Begleiterſcheinung ſeiner neuen Le⸗ bensweiſe war, eine Form, die das Wiederjungwer⸗ den nach außen hin dokumentierte? Plötzlich ergriff Ann den Telephonhörer und wählte mit den Spitzen ihrer roſigen Finger die Nummer Marianne Teſtens. Bis ſich jemand mel⸗ dete, zeichnete Ann die Gravuren der Silberplatte nach, und dachte an Dinge, die ſie ganz wirr machten. „Hier bei Teſten!“ „Kann ich die gnädige Frau ſprechen?“ fragte Ann und rollte die Schnur des Hörers um den Zeige⸗ finger. „Die gnädige Frau iſt— iſt—— „Hier!“ ſagte Marianne Teſten im gleichen Au⸗ genblick von der Tür her mit noch glänzenderen als ſonſt gelackten Lippen und hielt der Ann ihre bril⸗ lantengeſchmückte Hand entgegen. Ann legte den Hörer in die Gabel, berührte Ma⸗ riannes Hand und wies auf einen Seſſel. „Die Babs kam gerade mit Einkäufen zurück, und ſo bin ich ohne Klingel he reingekommen Ueber⸗ 71 raſchung gut gelungen, Ann? Ah, ſieh da: Der kleine Harry! Schon wieder gut auf den Beinen, wie ich feſtſtelle. Gratuliere! Weshalb riefſt du dei mir an, Liebes? Sehnſucht, Langeweile— oder Neu⸗ gierde?“ Marianne lachte ihr unbeſchwertes, gur⸗ rendes Lachen und prüfte ihr Geſicht im Spiegel des Handtäſchchens. Ann ließ ſich langſam, mit in den Schoß gelegten Händen, auf dem Rand des Schreibſeſſels nieder, ſah Marianne eine Zeitlang bei der Korrektur des Teints zu, bewunderte ihre ſchönen Beine und das jetzt kaſtanienbraun ſchimmernde Haar, lächelte ein bißchen und dachte, daß das zwiſchen Marianne und ihrem Mann doch kaum etwas Ernſtliches ſein könnte. „Deine Neugierde kann ich raſch befriedigen, Ann. Ich wohne nämlich jetzt in einer Penſion in der Tauentzienſtraße...“ Sie warf unter den halb ge⸗ ſenkten Lidern her einen raſchen Blick auf Ann, wäh⸗ rend ſie die Brauen nachzeichnete, und lächelte be⸗ luſtigt; denn Ann machte ein überraſchtes, faſt er⸗ ſchrockenes Geſicht. „In einer Penſion wohnſt du, Marianne?“ Die war jetzt ganz fertig und klappte ihr Täſch⸗ chen zu.„Sehr einfach: Ich lebe getrennt von ihm. Verſtehſt du?“ „Getrennt von deinem Mann? Willſt du dich ſcheiden laſſen?“ „Heilige Einfalt: Seh ich ſo aus?“ „Ja— aber— wenn man doch von ſeinem Mann—— 2 „Keine philiſtröſen, kleinbürgerlichen Regeln, Kindchen! Ich mache mich nur ein wenig ſelten; das erhöht den Wert... Verſtehſt du?“ „Willſt du mir nicht erklären, Marianne—2“ „Eine völlig unproblematiſche Angelegenheit Teſten hielt mir eines Tages eine ebenſo taktloſe wie deplacierte Moralpauke. Und da bin ich in die Ferien gegangen.. Hätteſt du ſchon längſt einmal tun ſollen, Anuchen, Liebes! Dann würde Harry keinen Blick mehr für andere Frauen haben Beſtimmt!“ „Marianne— ich kann dies alles gar nicht glau⸗ ben... Und dein Mann?“ „Sitzt auf dem Nürburgring, bläſt Trübſal nach Noten und zerwühlt ſich vor Sehnſucht nach dem Temperament ſeiner ſelbſtändig gewordenen Gattin.“ „Und du willſt nicht mehr zu ihm zurück, Ma⸗ rianne?“ Marianne lachte hellauf:„Du fragſt manchmal ſo naiv wie ein Backfiſch, nicht wie die lebenserfah⸗ rene Frau eines berühmten Sportsmannes Uebrigens: Harry hat im Training ja ſchon Rekord gefahren? Alle Achtung vor dem alternden Bon⸗ vivant!“ „Harry iſt kein alternder Bonvivant, Marianne!“ In Anns Augen blitzte es— etwas, das man nicht oft bei ihr beobachtete. „Nicht? Ach ſo!“ weiß belederten Füßen herab. ſelbſtredend nicht kränken, Ann! wiſſen!“ „Aber ich kann nicht mehr dulden, daß du über mich oder meinen Mann mit einer nonchalanten An⸗ züglichkeit Wendungen gebrauchſt, die dir zum min⸗ deſten nicht anſtehen.“ „Oh— oh— oh—!“ Marianne hatte ſich lächelnd erhoben und ſtreifte die Handſchuhe über.„Ich war der Anſicht, du würdeſt kleine Wahrheiten unter Freundinnen nicht als ſogenannte nonchalante An⸗ züglichkeiten auffaſſen..“ g „Freundinnen——?“ Eine Welt voll Gering⸗ ſchätzigkeit lag in Anns Frage. „Nicht? Dann habe ich mich geirrt Ann: Kommſt du zum Nürburgring?“ Ann erwiderte nichts, ſondern ſtand gerade. „Ich fahre nämlich hin— mit Leßwitz Bye bye!“ Sie war weg. Zurück von ihr blieb nur das Parfüm Ann riß alle Fenſter auf und ſog die Lungen voll friſcher Luft. Dann ſetzte ſie ſich an den Schreib⸗ tiſch. Sie tauchte die Feder ein und begann.„Lie⸗ ber Harry...“ Jetzt ſtand der kleine Harry neben ihr und reichte eine Viſitenkarte.„Das hat Tante Marianne ver⸗ loren, Mama!“ Ann nahm die Karte und las:„Rittmeiſter Kon⸗ rad von Hülſen.“ In gleichen Moment klingelte es. Und dann kam Marianne wieder herein.„Entſchuldige, Ann! Aber ich habe——“ „Bitte!“ Ann reichte ihr die Karte. „Danke... Er iſt ein Freund meines Mannes und bat mich, ihm deſſen Adreſſe mitzuteilen.“ „Du biſt mir keine Erklärung ſchuldig, Ma⸗ rianne!“ ſagte Ann ruhig und wandte ſich wieder dem Schreibtiſch zu. Marianne biß ſich auf die rot lackierten Lippen und umfaßte Ann mit einem ſchillernden Blick.„Du haſt recht, Ann: Ich bin niemand eine Erklärung schuldig Marianne lächelte zu ihren „Ich wollte dich Das mußt du doch Schade! ſteif und Die Police liegt in ſeinem Schreibtiſch.“ Ann ſchwieg und beugte ſich über den angefange⸗ nen Brief. Maxianne war für ſie nicht mehr ba. Plötzlich ſah ſie etwas Weißes neben ſich, hörte Ma⸗ riannes gurrende Stimme. „Ann— ich bin gar nicht ſo, wie ihr alle denkt. Ich bin ganz, ganz anders... Ihr verſteht mich nur nicht— das iſt alles. Und das wollte ich dir nur ſagen— Liebes!“ Sie küßte Ann auf die Stirn, ohne daß Ann ſich dagegen wehren konnte, ſtrich ihr zart über die Wange und unterm Kinn hin, ſagte nochmals:„Liebes!“, tätſchelte den Kopf des kleinen Harry und ging hinaus. „Marianne—!“ wollte Ann ihr nachrufen— aber da klappte draußen ſchon die Vorplatztür ins Schloß. * Alexander von Leßwitz ſtand in der Telephon⸗ zelle am Wittenbergplatz, ſah durch die Scheibe in den Verkehr hinaus und wartete, daß Ann ſich meldete. Endlich kam ihre ruhige, weiche Stimme. „Ach, gnädige Frau“, ſagte Leßwitz,„ich wollte nur anfragen, ob Sie Luſt hätten, heute abend mit mir in die Staatsoper zu gehen.„Rigoletto“— letzte Vorſtellung vor den Theaterferien. Ich habe zwei Karten Eine Weile ſchwieg Ann, dann ſagte ſie:„Sehr freundlich, Herr von Leßwitz! Aber—0 5 „Kein„Aber“, gnädige Frau! Bitte: Harry wird ſich freuen, und mir tun Sie eine letzte große Liebe; denn ich reiſe in vierzehn Tagen nach Afrika zu⸗ rück.“ „Ach— wirklich?“ Freude, Befreiung, Jubel, aber auch Beſtürzung, Erſchrecken und Mitleid ſchwangen in den wenigen Worten. „Ich bin bereits dabei, die Vorbereitungen zu treffen.“ „Weshalb denn ſo plötzlich, Herr von Leßwitz?“ „Es hat jetzt keinen Sinn mehr, darüber zu ſpre⸗ chen, gnädige Frau... Alſo: Darf ich Sie um halb ſieben mit dem Wagen abholen?“ Wieder zögerte Ann, und dann ſagte ſie leiſe:„Ja“. Ganz langſam legte Ann den Hörer ein und ſtrich mit den Fingerſpitzen um die Faſſung der Muſchel. Sie ſah zum Fenſter hinaus in den blauen Him⸗ mel, der am unteren Rand ausgezackt ſchien, wie die Franſen eines hellen Tuches. Kaum, daß Ann atmete. Wie merkwürdig iſt das Leben! dachte ſie, Wie ſonderbar merkwürdig! (Fortſetzung folgt) eee e — — nens der ver⸗ ſteihe örga⸗ chwe⸗ dem eine vächt⸗ „ des nöge. rößte aliſt/ Ju chickt eines ands t die jahr⸗ war nicht leine, enten 1890 eiben und ſchie⸗ onde⸗ beiten noch Hlas⸗ l, an e er⸗ Auge Bafa⸗ aus. ſatten bege⸗ eiern. von agen. Berg⸗ RNann keiten uszu⸗ eiſen. hlerei wür⸗ Eiur⸗ h das tat⸗ eeren Der aller⸗ von und fange⸗ r ba. Ma⸗ nt. mich ch dir Stirn, ich ihr ſagte leinen aber Schloß, phon⸗ ibe in mn* 1 ſich wollte d mit letzte zwei „Sehr wird Liebe; ka zu⸗ Jubel, itleid en zu itz?“ t ſpre⸗ n halb jögerte N 1 wurde als Wettkampf durchgeführt. 7 4 4 5 Freitag, 10. Januar 19868 a .. v Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 15 Nationalſozialiſtiſche Leibeserziehung „Es iſt notwendig, in gewiſſen Zeitabſtänden ſich ſelbſt gegenüber Rechenſchaft abzulegen, um nachzuprüfen, ob getroffene Maßnahmen die erwartete und eyſtrebte Wir⸗ kung hatten und ob die beabſichtigte Linie in keinem Punkt verlaſſen wurde“. Ueberlegungen dieſer Art ſtellt der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten in einem Auffatz im„Dietwart“, der amtlichen Reichs⸗ bund⸗Zeitſchrift zur Vertieſung der Dietarbeit an, und geht dabei von der Frageſtellung aus, was geweſen iſt und was als Endziel erreicht werden muß;— denn erſt dann gewinne man ſichere Klarheit über den Stand der Dinge umd über die Mittel und Maßnahmen, die zur weiteren Förderung einer angebahnten Entwicklung eingeſetzt wer⸗ den müſſen. Nach der Machtergreifung ſtand die nationalſozialiſtiſche Bewegung vor der Notwenoͤigkeit, die bis dahin in den vielen Verbänden für Turnen und Sport geleiſtete, an ſich ungemein wertvolle Arbeit als wichtigen Teil der Volks⸗ enziehung organiſch in die Exforderniſſe des neuen Staa⸗ tes einzugliedern und deſſen Intereſſen in der geeignetſten Form nutzbar zu machen. Zwei Fragen ſtanden im Vor⸗ dergrund: die Zuſammenfaſſung der verbleibenden Ver⸗ bände zu einer ſtarken, autoritär geführten Einheit und zweitens— die Wiedervereinigung der Leibesübungen mit dem politiſchen Wollen des ganzen Volkes, ihre völlige Durchdringung mit dem nationalſozialiſtiſchen Gedanken⸗ gut. Die erſte Aufgabe hann, im großen geſehen, 5 vollendet betrachtet werden. Für die Löſung der zweiten Aufgabe, die Verbindung zwiſchen Körperübung und Volks⸗ tum zu erneuern, war die Ueberlegung maßgeblich, daß die den Staat tragende NS DAP mit vollem Recht den Anſpruch auf totale Erſaſſung aller— Lebensbereiche des Volkes erhob und ihn durchzuſetzen ſich anſchickte. Deshalb legte ich die volkspolitiſche und weltanſchauliche Schulung 2 im Reichsbund nicht nur in die Hände erprobter national⸗ ſozialiſtiſcher Kämpfer, ſondern unterſtellte auch das ganze geiſtig⸗ſeeliſche Erziehungswerk dem mit der weltanſchau⸗ lichen Schulung des deutſchen Volkes vom Führer beauf⸗ tragten Reichsleiter Pg Roſenberg. Die national⸗ ſozialiſtiſche Erziehungsarbeit erhielt in Anknüpfung an die Tradition und die Vorarbeiten des völkiſchen Deut⸗ ſchen Turnerbundes die Bezeichnung Dietweſen. Alle Ar⸗ beit im Reichsbund wurde ſtark und eindeutig auf die Ganzheit hingerichtet. Von Anfang an verließ der Bund die niedere Ebene einer Vereinigung für bloße Körper⸗ erxtüchtigung, um zum Erziehungsverband zu werden. Allein in dieſer Form kann er das ferne Ziel verwirk⸗ lichen, jedem Volksgenoſſen die Erhaltung ſeiner Körper⸗ kräfte zur völkiſchen Pflicht zu machen. Von der For⸗ derung an alle Vereine des Reichsbundes, durch die Er⸗ nennung verläßlicher und befähigter Nationalſoßzialiſten zu Dietwarten die Beſtimmung der Satzung„Pflege des Volksbewußtſeins im Geiſt des nationalſozialiſtiſchen Staates“ zur Tat werden zu laſſen, gibt es keine Aus⸗ nahme; die Forderung iſt zwingend und unabänderlich. Bei den großen Veranſtabtungen des Reichsbundes und ſeiner Gliederungen habe ich immer mit lebhafter Anteil⸗ nahme die Dietarbeit bei den völkiſchen Ausſprachen beobachtet und gufmerkſam verfolgt, wie freudig alle dieſem neuen Arbeitsgebiet gegenübertreten. Keine ſchönere Pflicht läßt ſich vorſtellen, als in den Menſchen all Has Gute an charakterlichen Eigenſchaften und an Kräften des Willens wach zu rufen, das in ihnen ſchlummert. Möge jeder Dietwart aus innerer Berufung herous die mit ſtarken Anſätzen begonnene Arbeit noch umfaſſender und vertiefter fortſetzen, im Daiſe ehrbewußte, aufrechte, volks⸗ verbundene dem Führer auf Gedeih und Verderb ver⸗ ſchworene Menſchen zu formen. Schluß mit der Schwimmarbeit der Turnerſchaft Rückſchau auf Einſatz und Leiſtung: Breitenarbeit war das Wichtigſte Schwimmen wurde in der Deutſchen Turnerſchaft von jeher als Ergänzungsgebiet der turneriſchen Arbeit ge⸗ pflegt, als volkstümliches Schwimmen an dem ſich feder beteiligen komnte. Wettkampfmäßia war das Schwimmen beſonders innerhalb des Mehrkampfes zu finden. Die Geſchichte des Turnerſchwim mens be⸗ ginnt mit Jahn, der ſelbſt ein kühner Schwimmer war und dieſer Leibeskunſt einen wichtigen Platz einräumte, So kam es, daß Schwimmen und Turnen von jeher zwei untrennbare Begriffe waren. Um die Jahrhundertwende wurden bereits ſchwimmeriſche Wettkämpfe von den Tur⸗ wern durchgeführt, wenn auch damals an eine planmäßige Organiſation moch nicht gedacht wurde. Der zielbewußte Aufbau beegann nach dem Kriege mit der Berufung von Brau un⸗Frankfurt als DT⸗Schwimmwart. Braun hat müt vielen Getreuen an der erfolgreichen Entwicklung des Schwimmens innerhalb der Turnerſchaft gearbeitet Nach ihm übernahm auf dem 20. Deutſchen Turntag 1920 in Berlin Bitſch⸗Frankfurt die Führung der Turner⸗ ſchwimmer. Nun begann die Blütezeit des Turnerſchwimaens. Eine fruchtbare Lehrarbeit ſetzte ein. Tauſende von Turn⸗ vereinen wurden neu erſaßt. Die Schwimmerſchaft in der De wuchs auf über 300 000 an. Im Waſſerballſpiel, im Kunſt⸗ und Turmſpringen, im volkstümlichen Schwimmen und in der Lebensrettung wurde mit Erfola gearbeitet. Die Maſtellung eines Reichsſchwimmlehrers der D trieb die Entwicklung weiter voran. Das Schwimmen war in der DT auf dem Marſche, als die Fachämter eingerichtet wurden, und die Fachamtsarbeit begann. l Die De nahm größten Anteil an der allgemeinen För derung d ſchwimmeriſchen Gedankems im Reiche. Die 2 reitenar der Turnerſchaft im Schwimmen dürfte in der ganzen Welt ohnegleichen daſtehen. Da in den Turn⸗ vereinen in der eingeſchlagenen Richtung weiter gearbeitet wird, ſollte es eines Tages keimen Turner und keine Turnerin mehr geben. die nicht ſchwimmen können. Die Beſtandserhebung der Dr im Schwimmen weiſt aus, daß Hunderte von Vereinen ihr eigenes Schwimmbad geſchaſſen haben. In der De hat es im letzen Jahre keinen Unterkreis gegeben, in dem nicht ſchwimmeriſche Lehrarbeit durch⸗ geführt worden iſt und alle Vereine haben zu den Lehr⸗ gängen Teilnehmer geſtellt. Tauſende von Schwimm⸗ warten, Tauſende von Lehrern ſind geſchult worden. Zwei neue Filme der Dr„Start und Wende“ und„Jeder Deutſche ein Schwimmer“ werben für die ſportliche Er⸗ tüchtigung und für die Erfaſſung der Maſſen. Hervorzuheben iſt auf volkstümlichem Gebiete die För⸗ derung des Reigenſchwimmens und Figurenlegens Kunſt⸗ Während es nun im Schwimmen nur wenigen Turnern und Turnerinnen gelang, in die Reihe der Beſten zu kommen, ſtellt die Dr im Waſſerſpringen verſchiedene Olympiganwärter. Bei den Männern ſind Stork, Volk⸗Mannheim, Koller im Turmſpringen und im Kunſtſpringen Haſter und Volk⸗Mannheim zu nennen. Bei den Frauen ſtehen Dietrich, Kapp, Harden⸗ kopf im Springen vom Brett und Köhler im Turm⸗ ſpringen in vorderſter Front. Die fachliche Arbeit und Schulung geht mit dem 1. 1. 36 auf Anordnung des Reichsſportführers endgültig und reſt⸗ los auf das Fachamt Schwimmen über. Alle Kräfte, die ſich bisher im Rahmen der Turnerſchaftsarbeit ihre Sporen verdienten, werden ihre Erfahrungen und Kennt⸗ niſſe bereitwilligſt in den Dienſt der Fachamtsarbeit ſtellen und durch Verbreitung der ſchwimmeriſchen Leibes⸗ übungen mithelſen an der Erſtarkung des Volkes. Großkampf im Ringen Hornfiſcher⸗Mannſchaft Nürnberg— Eiche Sandhofen Dem Ring⸗ und Stemmklub Eiche Sandhofen iſt es ge⸗ lungen, für kommenden Samstag abend Hornfiſcher⸗ Nürnberg mit ſeiner Mannſchaft nach Sandhofen zu ver⸗ pflichten. Hornfiſcher, der dreimolige Euxopameiſter und ſicherſter Anwärter für die Olympiade, wird gegen Exeuro⸗ pameiſter Rupp und Litters kämpfen. Dies werden wohl die ſpannendſten Kämpfe des Abends werden. Aber auch für die anderen Kämpfe dürfte das Intereſſe wohl kaum geringer ſein, denn die Meiſterſtaffel ſtellt in jeder Klaſſe Ringer von Quolität. Die Mannſchaften kämpfen in folgender Auſſtellung: „Bantamgewicht: Leucht⸗N(Deutſcher Meiſter, Olympia⸗ ſieger 1928)—. Allraun⸗S(Bezirkmeiſterſ. Federgewicht: Bürgermeiſter⸗R(Gaumeiſter)— Som⸗ mer⸗S. Wohlrab⸗N(mehrfacher Gaumeiſter) Leichtgewicht: H. Hahl⸗S. 5 Weltergewicht: Kolb⸗N(Gaumeiſter)— Weickel⸗S. Mittelgewicht: Lehner⸗N(Kampfſpielſieger 1934)— F. Hahl(Bezirksmeiſter). N Engelhardt⸗N— H. Rupp(Gaumei⸗ „Schwergewicht: Hornfiſcher(Europameiſter)— R. Rupp (Ex⸗Europameiſter) und Litters[Gaumeiſter). Nach ſeiner Verletzung in Oftersheim iſt nach unſerer Anſicht nicht damit zu rechnen, da ornfiſcher antreten kann.(D. Schriftlg.)) e Spaniens Fußballer probten Knapper Sieg gegen Brünn „Die vorausſichtliche ſpaniſche Fußball⸗Nationolmann⸗ ſchaft, die am 19. Januar in Madrid das Länderſpiel gegen Deſtorrei ch und vier Wochen ſpäter in Barcelona den Kampf gegen D eutſchland beſtreiten ſoll, trug in Madrid ein Probeſpiel gegen den der erſten Tſchechoſlowa⸗ kiſchen Berufsſpielerliga angehörenden Klub Zide nice Brünn aus. Die Tſchechen leiſteten den ſpaniſchen Na⸗ honalſpielern härteſten Widerſtand und gaben ſich nur knapp mit 1˙2(:1) Toren geſchlagen. Das Treffen, dem rund 15 000 Zuſchauer beiwohnten, brachte den Einheimi⸗ chen in der erſten Hälfte das Führungstor durch den Mittelſtürmer Langara(JB Oviedo). Der gleiche Spieler erhöhte noch dem Wechſel auf:0, erſt dann kamen die Tschechen durch Rule zu ihrem Ehrentor. Ob die ſpaniſche Elf nun in der gegenwärtigen Aufſtellung gegen Oeſterreich gewöhnlich ſtarker atlantiſcher Wirbel iſt raſch bis ſpielt, oder ob es noch Aenderungen gibt, ſteht augenblicklich noch nicht feſt. Die Oeſterreicher haben inzwiſchen ſchon ihre Mannſchaft namhaft gemacht. Die Reiſe nach Madrid und Oporto machen zwar 15 Spieler mit, aber für das Madrider Spiel iſt folgende Elf vorgeſehen: Tor: Platzer; Verteidigung: Seſta— Schmaus; Läuferre i he: Wagner Smiſtik Urbanek; 2 rem: Ziſchek— Hahnemann— Bican— Binder Vogl. Die Ausländer beim Berliner Reitturnier 8 Das Ausland iſt beim 7. Internationalen Berliner Reitturnier, das vom 24. Januar bis 2. Februar in der Deutſchlandhalle durchgeführt wird, recht ſtark vertreten, wenn auch nur Italien und Polen mit offiziellen Mann⸗ ſchaften erſcheinen werden, ſo daß im„Preis der Nationen“ nur drei Mannſchoften um den Sieg kämpfen ſollten. Ita⸗ lien kommt mit fünf Reitern und zehn Pferden unter der Führung von Oberſt Borſarelli. Polen erſcheint mit fünf Reitern und elf Pferden unter der Führung von Oberſt Komorowſki. Je zwei Reiter ſchicken Dänemark und Schweden, während Ungarn ſich diesmal auf den Polo⸗ Wettbewerb beſchränkt. Die Zuſammenſetzung der Mann⸗ ſchaften zeigte folgendes Bild: Italien: Major Bettoni(Judex Victoria), Cpt. Filip⸗ poni(Naſello), Lt. Bonivento(Ronco, Nereide, Torno), Et. Campello(Heronville), Lt. Roſſi(Norgillo, Pegaſao, Tiana). Polen: Major Lewicki(Kikimora Dunken), Major Dzia⸗ durlſki(Zlieg Savannah), Oblt. Komorowfki(Wizja, 3boj), Oblt. Czeriawſki(Zefir Dyon), Oblt. Gutowſki (Traviata, Warſzawianka, Znachor). Schweden: Et. Bauer(Caprice), Et. Bernſtroem(Kelim, Krumelur). b Dänemark: Rittm. Jenſen(His ex), Kpt. Lt. Mikkelſon (Champ'Ore). Fraukfurter Amateurboxer, verſtärkt durch Bitz(Mainz) und Hachenberger(Wiesbaden) kämpften am Donnerstag⸗ abend in Düſſeldorf gegen eine kombinierte Staffel von Poſt Düſſeldorf und Krefelder BE. Die Rheinländer ſieg⸗ ten im Geſamtergebnis mit 10:6 Punkten.. 5 Fritz Schaumburg, der deutſche Meiſter im 1500⸗Meter⸗ Laufen, wird an den amerikaniſchen Hallenſportfeſten, zu denen er eingeladen worden iſt, nicht teilnehmen. Schreiber/ Blerſch, die Frankfurter Weltmeiſterſchaft im Zweier⸗Radball, wird am 14. Januar in Berlin und am 17. Januar in Kopenhagen ihr großes Können zeigen. In Kopenhagen wird damit überhaupt zum erſtenmal Radball in der Halle geſpielt. Finnlands Eishockeyſpieler werden am Olympiaturnier in Garmiſch⸗Partenkirchen nicht teilnehmen. Die Zahl der telnehmenden Mannſchaften verringert ſich damit auf 16, (Frauen): 21; 4⸗mal⸗10⸗Km.⸗Staffel: Die Olympiſche Spiele 1936 Englands Eishockey-Olympiamannſchaft ſteht 5 England iſt in der beneidenswerte Lage, ſo viele erſt⸗ klaſſige Eishockeyſpieler zu beſitzen, daß die Aufſtellung der Olympiamannſchaft für die mit dieſer Aufgabe betrauten Männer zu einer Qual wurde. Nach mehreren Auswahl⸗ ſpielen und langwierigen Beratungen entſchloß man ſich ſchließlich, eine Mannſchaft aufzuſtellen, in der die Vertei⸗ digung in der Hauptſache von den„Wembley⸗Löwen“ und der erſte Sturm von den„Richmond⸗Falken“ geſtellt wird. Vervollſtändigt wird die Mannſchaft durch die beſten Spie⸗ ler— im übrigen durchweg in England geborene Kanadier — von Streatham, Earls Court Rangers, Brighton Tigers und Wembley Canadians. Der Olympiamannſchaft ge⸗ hören im einzelnen folgende 18 Spieler an: J. Foſter, E. Brenchley, J. Coward(alle Richmond Hawks), G. Davey, C. Erhardt, A. Stincheombe(Streat⸗ ham), A. Child, A. Archer, G. Dailey, J. Kilpatrick lalle Wembley Lions), J. Borland(Brighton Tigers), J. Chap⸗ pell(Earls Court Rangers) und R. Wyman(Wembley Canadians). Es dürfte keinem Zweifel unterliegen, daß die engliſche Mannſchaft in Garmiſch⸗Partenkirchen eine ſehr gute Rolle ſpielen wird. In dieſer Beſetzung kann ſie ſelbſt der kana⸗ diſchen und amerikaniſchen Maunſchaft ſehr gefährlich wer⸗ den. * J. Haggarty in Englands Olympiamannſchaft Einer der beſten Spieler der Londoner Wembley⸗Cana⸗ dians, der Kanadier J. Haggarty, wurde vom Kanadi⸗ ſchen Olympia⸗Komitee aufgefordert, ſich in Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen der kanadiſchen Olympiamannſchaft zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Haggarty wird ſich der kanadiſchen Ex⸗ pedition anſchließen, die am 17. Januar mit dem Dampfer „Ducheß of Atholl“ von St. John in Richtung Europa ab⸗ reiſt. * 18 ſchwediſche Dauerläufer kommen Die für kommenden Sonntag nach Valadalen angeſetzten Ausſcheidungskämpfe für Schwedens Schi ⸗Dauerläufer wurden jetzt vom Schwediſchen Schiverband abgeſagt. Von privater Seite wurde nämlich ein Betrag zur Verfügung geſtellt, der es ermöglicht, daß alle 13 ausgewählten Läufer die Reiſe nach Garmiſch⸗Partenkirchen mitmachen können und da ſoll die endgültige Auswahl erſt an Ort und Stelle erfolgen. Folgende 13 Läufer kommen nach Deutſchland: Niels Englund, Artur Haeggblad, Axel Wikſtroem, Mats Matsbo, Hjalmar Bergſtroem, Erik Larſſon, Alfred Lif, Lars Jonſſon, Tarſten Guſtafſſon, Elis Wiklund, Lars Back, Allan Karlſſon und Jvan Lindgren. * Schwedens Olympiamannſchaft in Berlin Schwedens Olympiamannſchaft hot auf der Reiſe nach Garmiſch⸗Partenkirchen in der Reichs hauptſtadt kurz Sta⸗ tion gemacht. Vertreter der ſchwediſchen Geſandtſchaft und des Olympig⸗Komitees bereiteten unſeren nordiſchen Gäſten einen herzlichen Empfang. Meldungen zur Schimeiſterſchaft Für die in den Tagen vom 14. bis 19. Januar in Oberſtdorf ſtattfindenden Deutſchen Schi⸗Meiſterſchaften iſt der Meldeſchluß abgelaufen. Das Ergebnis der eingegan⸗ genen Meldungen, zu denen noch die der Nachzügler zu rechnen ſind, iſt ganz ausgezeichnet, ſo daß bei den dies⸗ mal nur nationalen Meiſterſchaften im Herzen des All⸗ gäus ſpannende Kämpfe zu erwarten ſind. Die Meldungen verteilen ſich auf die einzelnen Konkurrenzen wie folgt: 18⸗Km.⸗Langlauf: 91; Meiſterſchafts⸗Kombination: 76; 50⸗Km.⸗Dauerlauf: 62; Spezialſprunglauf: 71; Abfahrts⸗ und Torlauf(Männer): 89; Abfahrts⸗ und Torlauf 17 Mannſchaften (darunter zwei Nationalmannſchaften). Die Deutſchen Meiſterſchaften ſind für unſere Schiläufer die letzte große Probe vor den 4. Olympiſchen Winterſpie⸗ len in Garmiſch⸗Partenkirchen und ſehen aus dieſem Grunde natürlich auch die vollzählige Olympiaklaſſe am Kleine Sport-Nachrichten was auf der anderen Seite wieder die Gruppeneintetlung — viermal vier Mannſchaften— erleichtert. Zu den Eiskunſtlauf⸗Europameiſterſchaften in Berlin (24.—26. Januar), die auch außereuropäiſchen Läufern und Läuferinnen offen ſind, haben jetzt US A, Kanada, Japan, England und Belgien ihre Meldungen abgegeben. Sämt⸗ liche Titelverteidiger— Sonja Henie, Karl Schäfer und Maxie Herber/ Ernſt Baier— werden am Start ſein. Der Weltmeiſterſchaftskampf zwiſchen Marcel Thil (Frankreich) und Lou Brouillard(Kanada) iſt jetzt perfekt geworden. Er wird am 20. Januar im Pariſer Sportpalaſt ſtattfinden und über eine Diſtanz von 15 Runden gehen. Vor ſechs Wochen ſchlug Thil den Kanadier in einem Zwölf⸗ rundenkampf nach Punkten, doch ſtand damals der Titel nicht auf dem Spiel. Württembergs Kraftſportler halten Sonntag in Stuttgart einen Gautag ab. am kommenden banek; Ziſchek, Hahnemann, Bican, Binder, Vogl. Start. Aber auch die Schigaue haben von ihrem Melde⸗ recht ausgiebig Gebrauch gemacht. Alles in allem wird die geſamte deutſche Extraklaſſe vom 14. bis 19. Januar in Oberſtdorf weilen. Von den ausſichtsreichſten Bewerbern für den Lang⸗ und Sprunglauf ſind Max Fiſcher(Wan⸗ gen), Walter Motz(München), Willi Bogner(Parten⸗ kirchen) und ſein engerer Landsmann Toni Eisgruber zu erwähnen. Erſte Ausſichten auf den Schi⸗Marathon, den 50⸗Km.⸗Dauerlauf, haben Günther Meergans, Kurt Körner, Freyſe, Guſtl Müller, Erich Marv, Meier und Mathias Wörndle. Für die zweiten Deutſchen Meiſterſchaften im Abfahrts⸗ und Torlaufen dürfte bei den Frauen Chriſtel Cranz allen anderen Teilnehmerinnen, unter denen ſich Käthe Gra ſegger und Hadi Pfeiffer befinden, überlegen ſein. Bei den Männern nehmen Franz und Johann Pfnür, Rudi Cranz, aver Kraiſy, Roman Wörnd le, Alfred Müller und Guzzi Lantſchner die Faporitenſtel⸗ lungen ein. In dem nicht als Meiſterſchaft auszutragen⸗ den großen Spezial⸗Sprunglauf ſind Günther Adolf, Wal⸗ ter Krauß, Alfred Stoll, Hans Marr, Karl Dietl, Loiſl Kratzer, Oskar Weisheit und Günther Meergans die er⸗ ſten Anwärter auf den Sieg. Oeſterreichs Kunſtlauf⸗ Meiſterſchaften begannen Auf der Wiener Kunſt⸗Eisbahn Engelmann begannen am Mittwoch die öſterreichiſchen Meiſterſchaften im Eis⸗ kunſtlaufen mit den Pflichtübungen, an denen fünf Män⸗ ner und ſechs Frauen beteiligt ſind. Die Leiſtungen des erſten Tages zeugten von dem hohen Stand der Wiener Kunſtlaufſchule. Obgleich keine offiziellen Ergebniſſe bekanntgegeben wurden, iſt ziemlich ſicher, daß bei den Männern Weltmeiſter Karl Schäſer überlegen führt. Seine Mitbewerber, von denen insbeſondere Leopold Lin ⸗ hard und der erſt 14jährige Helmuth May gefielen, kom⸗ men immer noch nicht an die hohe Kunſt heran. Unüher⸗ ſichtlich iſt das Bild bei den Frauen. Hier war das Können noch nie ſo ausgeglichen wie in dieſem Jahre. Der Geheim⸗ tip der Sachverſtändigen, die 14ſährige Emmy Puzin⸗ ger, dürfte nach dem erſten Tage knapp in Führung lie⸗ gen. Ihr am nächſten kamen Hedi Stenuf und die akade⸗ miſche Weltmeiſterin von 1935, Grete Lainer. 5 Die Entſcheidungen in den beiden Wettbewerben ſowie im Paarlaufen, bei dem das junge Geſchwiſterpaar Pauſin die Favoritenſtellung einnimmt, fallen am Donnerstag. Irrtümliche Auffaſſung Durch die vom Reichsſportführer angeordnete A h⸗ berufung der Kreis⸗Vertrauens männer ſeiner Beauftragten von ihren Pflichten, zum 1. Januar 5 1936, iſt vielfach die irrige Anſicht entſtanden, als ob damit 5 auch eine Aenderung in der Ausgabe der Reichsbundpäſſe. 8 Sportgroſchen, Olympiaglocken, überhaupt in allen An⸗ gelegenheiten des Hilfsfonds für den deutſchen Sport eim⸗ getreten ſi. Das iſt natürlich nicht der Fall. Die bis⸗ herigen Vertrauensmänner, die zualeich auch Mitarbeiter des Hilfsfonds waren, verſehen dieſe letztere Tätigkeit nach wie or, die Vereine müſſen ſich alſo wie bisher in den angeführten Angelegenheiten an ihre zuſtändigen Mit⸗ arbeiter wenden. 3 Im übrigen iſt die Abberuſung der Kreisverkrauens⸗ männer kehſe Muß⸗Vorſchrift, denn in einzelnen Gauen, wie z. B. in Bayern, iſt der organiſche Aufbau des DR noch nicht vollendet und die Beibehaltung der Einrichtung der Vertrauensmänner vorläufig noch notwendig. Des⸗ halb hat der Reichsſportſührer es den Gauführern nach Maßgabe de Sachlage überlaſſen, ehrenamtliche Vertrauens⸗ männer als Verbindungsleute zu Parteidienſtſtellen und Behörden dort beizubehalten, wo ihre Zuſammenarbel mit dieſen Stellen ſich als notwendig erweiſt 0 Badens Rugby⸗Meiſterſchaft könnte ſchon am kommen⸗ den Sonntag im Treffen zwiſchen Heidelberger Rr und Sc Neuoſtheim entſchieden werden, nämlich dann, wenn Neuenheim, das bisher noch unbeſiegt iſt, den 470⸗Vorſpiel⸗ ſieg über den HR wiederholt. Das Frauen⸗Hockeyturnier im engliſchen Seebad Folke⸗ ſtone erreichte ſeinen Höhepunkt mit dem Treffen zwiſchen dem Harveſthuder ToC und der Elf von Suſſex. Das beim Regen ausgetragene Spiel ſah die Engländerinnen knapp mit:0 ſiegreich. Suſſex beendete damit das Turnier ohne Niederlage. 3 Oeſterreichs Fußballelf wird das Länderſpiel gegen Spanien am 19. Januar in Madrid in folgender Beſetzung beſtreiten: Platzer; Seſta, Schmaus; Wagner, Smiſtik, Ur⸗ Ein Fußball⸗Oſter⸗Turnier wird auch in dieſem Jahre wieder Minerva 93 Berlin veranſtalten. Einladungen zur Teilnahme werden an den SW Waldhof, an Fortuna Dütſ⸗ N ſeldorf und Hertha BSc ergehen. 5 5 15 Franzöſiſche Flieger werden ſich ebenfalls am Sternflug nach Garmiſch⸗Partenkirchen zur Eröffnung der 4. Olym⸗ piſchen Winterſpiele beteiligen. Beim Aexro⸗Klub von Frankreich haben die Piloten Legendre, Marcellin und de Saint⸗Anne ihre Meldungen abgegeben. 5 Der Franzoſe Jean Borotra ſiegte beim Tennisturnter in St. Moritz in der Schlußrunde gegen ſeinen Landsmann Ehriſtian Bouſſus mit 876,:6. In der Halle iſt der„Flie⸗ gende Baske“ halt immer noch Weltklaſſe! 8 5 Weller Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 1988, 80 N 8 e 2 1 — Wetterbericht des Reichs wetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 10. Januar: Ein un⸗ 0 5 zur Oſtſee vorgeſtoßen. Er brachte vor allem Groß⸗ britannien, dem Nordſee⸗ und Kanalgebiet ſchwere Stürme und Regenfälle, macht ſich aber auch bis zu uns hin noch recht unangenehm bemerkbar. Vor allem gab die Ueberflutung mit ſubtropiſcher Warm⸗ luft wieder Anlaß zu kräftigem Temperaturanſtſeg (auch in den Mittelgebirgen Tauwetter) und ſtär⸗ keren Regenfällen. Mit Druckanſtieg wird ſich zwar jetzt wieder eine Beruhigung durchſetzen, doch bleibt der Geſamtcharakter noch immer recht un beſtän⸗ dig. Vorausſage für Samstag, 11. Januar Veränderliches, doch überwiegend bewölktes Wetter mit einzelnen Niederſchlägen, bei lebhaften, meiſt ſüdweſtlichen Winden, leichte Abkühlung. Höchſttemperatur in Mannheim am 9. Januar + 9,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 1 Januar 4 8,5 Grad; heute früh 48 Uhr. 10.8 rad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 3,0 Millimeter 3,0 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jannar .10, 8 Wein- Vegel 6. 7. Near. 7 5 infelde.90 2,74 2,69 2. b 8 55 38 0 0 7790 15 Mannheim.20.00.61.35 Hehl..8.50% 7 3. Jaggfeld—-— Maxau. 65.08.7 5,40 5,18.08] Heilbronn—— Mannheim. 5,25.88.94.87.39 Plochingen——— Raub. 535 85 498240„„„ 8 ſtöln.38 5,88 5,16 4,84 4,401 5 Freitag, 10. Jau nar Nationaltheater:„Ariadne auf Naxos“, Oper von Richard Strauß, Miete A 12, 20 Uhr... f Roſengarten: 20.15 Uhr Feierſtunde der NS⸗Kultur⸗ gemeinde. 5 5 Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternproſektors Städtiſche Kunſthalle: Vortrag mit Lichtbildern 29.15 Uhr Prof. Dr. H. R. Roſemann, Darmſtadt, über„Die Rei⸗ chenau“. 5 Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. 5 Tanz: Palaſthotel, Tanzbar Clou, Kafſee Vaterlond 5 5 Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung), 4 Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tang. Lichtſpiele: Univerſum:„Schwarze Roſen“.— Al⸗ hambra:„Der Ammen⸗König“.— Palaſt und Glo, J ſpielt.— 19.45: Geſpräche aus unſerer Zeit.— 20.10: De ria:„Knox und die luſtigen Vagabunden“.— Schau⸗ burg:„Leichte Kavallerie“. Ständige Darbietungen 5 Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad zur Reichsautobahn. Die deutſche Weinſtraße. e Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Maler der Weſtmark von Kobell bis Slevogt.— Der Zinnſoldat. Was hören wir? Samstag, 11. Januar Reichsſender Stuttgart .30: Bunte Morgenmuſik.—.30: Unterhaltungsmuſi — 10.15: Meilenſteine am deutſchen Weg.— 11.30: Bauern⸗ funk.— 12.00: Buntes Wochenende.— 13.15: Stuttgart München— Wien. Bunte Melodienfolge.— 14.00: Aller von Zwei bis Drei.— 15.00: HJ⸗Funk.— 16.00: Der froh Samstag⸗Nachmittag. 18.00: Tonbericht der Woche.— 18.30: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik.— 20.00: Nachrich⸗ ten.— 20.10: Bunter Abend aus Weinheim.— 21.15: NI wie Zauberei mit Muſik und magiſcher Beleuchtung. 22.00: Nachrichten.— 22.30: Und morgen iſt Sonnta — 24.00: Richard⸗Wagner⸗Abend. 5 5 Deutſchlandſender 5 * 0 14.00: Allerlei von Zwei bi Drei.— 15.10: Viel Lärm um Hänschen. Luſtige Tier geſchichte.— 15.30: Wirtſchaftswochenſchau.— 15.45: 0 Heim— eigen Land.— 16.00: Froher Samstag⸗Nachmi — 18.00: Volkstänze— Volkslied 8. Sportwochen ſchau.— 19.00: Muſikkorps der Leibſtandorte Adolf 0 Nachtmuſik.— 29.00: T. arme Jonathan. Operette von Millöcker.— 22.30: anzmuſit. 4 0 A e e e Freitag, 10. Januar 1936 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 5 ul N 1. lin.. 5 1 1 A A ln 1 Die Heilbäder mit Zwiſchen der hochaufgetürmten Flucht der deut⸗ ſchen Alpenberge und dem norddeutſchen Küſten⸗ ſaum, zwiſchen den Grenzen im Weſten und Oſten, läßt deutſche Erde eu en Tauſende hei⸗ lende Quellen ſprudeln. Dies lebendige Waſ⸗ ſer rinnt pauſenlos, und die Badeorte, die rund um die Quellen entſtanden ſind, halten ſich zum weit⸗ aus größten Teil das ganze Jahr zur Heilung Lei⸗ dender bereit, nicht zuletzt in Süddeutſchland, wo die „Winterkur“ längſt nichts Ungewöhnliches mehr iſt, da dort gerade viele Heilbäder landͤſchaftlich ſo über⸗ aus glücklich liegen, daß der Winterauſenthalt dem Beſucher beſte Erholung in der Winternatur, d. h. Stärkung und Kräftigung, verſpricht und zugleich viel Kurzweil bei geſellſchaftlichen Veranſtaltungen und in den winterlichen Bergen bietet. Im welligen Auf und Ab der Berge des Alpen⸗ vorlandes hält ſich das Kneippbad Wöris hofen zu Winterkuren bereit, jenes Bad, deſſen Name weit in die Welt mit ſeinem berühmt gewordenen Waſſerheilverfahren drang. Die dortigen Kuranſtal⸗ ten halten ſich in der ſtillen Jahreszeit unverändert bei F Stauungszuſtänden, Ner⸗ ven⸗ und Stoffwechſelkrankheiten u. a. Leiden bereit⸗ willig bereit. Winterkuren führt dann Bad Kohl⸗ grub, dieſes nächſt alpiner Lanoͤſchaft höchſtgelegene Stahl⸗ und Moorbad Deutſchlands, das Nachbar⸗ ſchaft mit dem weltberühmten deutſchen Paſſions⸗ dorf Oberammergau unterhält, durch; es hat außer günſtigen Heilerfolgen Winterſportgelegenheiten und Erlebniſſe der packenden Winterlandſchaft der Alpen ſeinen Gäſten zu bieten. Bad Tölz, das weltbekannte Jodbad(gegen Arterienverkalkung, Hautkrankheiten, Skrofuloſe uſw.), liegt unter auffallend blauem Südlandhim⸗ mel im Winterhalbjahr an der jungen Iſar. Dort im Hochgebirgsland bietet es fröhlichſte Umrahmung der Kur durch vergnügliches Winterſporttreiben und ſtellt ſein packendes Altſtadtbild dem Gaſt bereit. Bad Reichenhall, das Weltbad im deutſchen Hochgebirge, liegt nur einen Sprung vom naturge⸗ waltigen Berchtesgaden⸗Königſee⸗Watzmanngebiet entfernt; die Winterkuren gegen chroniſche Erkran⸗ kungen der Atmungsorgane, Aſthma, Herz⸗ und Ge⸗ fäßerkrankungen haben ſeit langem Ruf erlangen können. Der Prunk des Hochgebirges ſteht dem Kurgaſt durch die elektriſchen Bahnen und durch die Predigtſtuhlſchwebebahn offen und beeinflußt oft günſtig den Kurverlauf. Im Fichtelgebirge hat das gediegene kleine Alexanders bad bei Wunſiedel Winterkurzeit und ſtellt in ihr ſeine radibaktive Stahlquelle den Leiden⸗ den bei Herz⸗ und Stoffwechſelkrankheiten, Rheuma, Iſchias zur Verfügung. Das Weltbad Kiſſingen hält nur im Dezem⸗ ber und Januar geſchloſſen und führt im übrigen die Jahreskurzeit erfolgreich durch; dieſes Bad, deſ⸗ ſen Heilanzeigen eine ſo große Zahl häufig auſtre⸗ tender Leiden umfaßt, weiß auch in der ſtillen Zeit des Jahres den Gaſt zu feſſeln und die Kur ange⸗ nehm zu geſtalten. Bad Dürkheim in der Pfalz, dieſes ſtärkſte Arſen⸗Solbad der Welt(gegen Skrofuloſe, Rheuma, Nervenleiden, Frauenleiden), das am Beginn der neuen„deutſchen Weinſtraße“, inmitten von Wein⸗ baugebieten, liegt, heilt auch im Winter Leidende. — Sodann iſt hingebend dienſtwilligz Bad Mer⸗ gentheim im nördlichen Zipfel von Württemberg Winterſport im Schwarzwald (RDV⸗Mater) Die sonnige Höhenstadt im DbENSTaDT mit ren beruhmten ebenen, stets gebahnien Fußwegen — Für Winterkuren hervorragend geeignet Vom 20. Dezember bis 3. Oktober voller Kurbetrieb Sämtliche Hotels geöffnet Fahreskurbetrieb (Gallen⸗ und Leberleiden); der behäbige Stadt⸗ charakter dieſes weltbekannten Heilortes, läßt den Kurgaſt bei der Winterkur zum al raſch heimiſch wer⸗ den. Schwäbiſch⸗Hall ſchließlich heilt ebenfalls ganzjährig mit den heilenden Waſſern ſeiner Sol⸗ quellen Rheuma, Gicht, Frauenkrankheiten u. a. Lei den. Zur Winterheilkur ladet endlich— nicht zuletzt! 5 169 .. a 5 — auch der winterherrliche Schwarzwald, Deutſch⸗ lands ſchönſtes Waldgebirge, ein. Das Weltbad Baden-Baden bedrängt in ſeiner lockeren Gar⸗ tenſtadtbebauung den hochaufgetürmten Nordſchwarz⸗ wald. Die Wildbäder und die Heißluftbehandlung finden im Winterhalbjahr unverändert gegen Gicht, Muskel⸗ und Gelenkerkrankungen, Neuralgien, Ka⸗ tarrhe u. ä. Leiden Anwendung. Wie vom reizend liegenden Wildbad(beſchränkte Winterkur), ſo lockt auch von Baden⸗Baden der winterliche, ſport⸗ frohe Schwarzwald zu Ausflügen in die Gebirgs⸗ pracht. Schneewächten auf der Hornisgrinde im nördlichen Schwarzwald (BV⸗Mater) Das Solbad Dürrheim erzielt in ſeiner ganzjährigen Kurzeit beſte Heilerf olge bei Skrofu⸗ loſe, Rheuma, Nervenleiden, e Knochen⸗ tuberkuloſe; das Bad liegt in der freien Weite des ſüdlichen Hochſchwarzwaldes, unweit des Solbades Donaueſchingen, das im Winter nicht nur als Winterſportplatz, ſondern auch als Heilort ſeine Stellung in 678—825 Meter Höhe überm Meer zu behaupten weiß. Badenweiler, das gerühmte Thermalbad, in der prunkvollen Gebirgsnatur des Südſchwarz⸗ waldes, führt teilweiſe Winterkurzeit durch, dagegen hat das kleine alte Trachtenbad Glotterbad, das eingeſchmiegt liegt in ein idylliſches Schwarzwaldͤtal, unmittelbar unterm. Brocken“ Kandel, ganzjährigen Kurbetrieb. Die Stahl⸗ und Radium⸗ quelle, gemeinſam mit der ſpezifiſch„Glotterbader Kur“(phyſikaliſch⸗diätiſches Heilverfahren unter Be⸗ nutzung der größten Winter⸗Waldluftbäder Euro⸗ pas, die bis 600 Meter in insgeſamt 12,5 Km. Länge anſteigen) erzielen auch im Winter die beſten Heil⸗ erfolge in Sanatoriumsbehandlung. Andere Heilplätze im Schwarzwald, wie Büh⸗ lerhöhe und kleinere Bäder an und im Schwarz⸗ wald und in den übrigen Teilen Deutſchlands, u. a. auch das erſt wenige Jahre alte, neuzeitliche Bad Heidelberg, der Heilbereich inmitten des Neu⸗ ſtadtteils von Heidelberg, wo eine Radium⸗Sol⸗ Thermal quelle benutzt wird, ſind kaum weniger ge⸗ wiſſenhaft in der Behandlung und Aufnahme von Wintergäſten und mühen ſich, den Ruhm Deutſch⸗ lands als heilendes Land auch über Winter zu feſtigen. K. L. Kurhaus Sand (828). bei Baden- Baden inmitten des Skigeländes. 2% Penston ab Mk..—. Prosp. Seereiſen ins Sonnenland Von Gerhard Die Ferne lockt mit allen Geheimniſſen einer un⸗ bekannten Welt. Spanien, Madeira, die ſonni⸗ gen Mittelmeerländer, der Orient— vol⸗ ler Sehnſucht ſchaut man nach dieſen Himmelsſtrichen aus als nach einem Märchenlande voller Verheißun⸗ gen. Im Winter ans Mittelmeer denken, das heißt träumen von goldenen Tagen und ſamtblauen Näch⸗ ten, von blühenden Gärten auf felſigen Geſtaden über giſchtender Brandung. Das heißt ſich ſehnen nach Helligkeit, Wärme, nach Muße in heiterer Ge⸗ ſellſchaft und ſchöner Umgebung. Mittelmeer— das heißt für den einen Erlebnis des griechiſchen Früh⸗ lings, italieniſcher Landſchaft und Kunſt, afrikaniſchen Volkslebens, orientaliſcher Märchenwelt, das bedeu⸗ tet für den anderen aber auch Nase der heiteren Impreſſionen Eindringen in Weſen und Kultur fremder Völker oder Geſchichte betrachten vom Reiſe⸗ erlebnis aus. Immer von neuem verlockt die Sehn⸗ ſucht nach Sonne, nach den Wundern Spaniens und Italiens, der griechiſchen Größe und der abenteuer⸗ lichen Phantaſtik des Orients dazu, ſich aufzumachen nach den ſagenumkränzten Küſtenplätzen und den Ehrfurcht gebietenden Heiligtümern inmitten der verſunkenen Welt der Antike. Glücklicher Gedanke, die Schönheiten dreier Kon⸗ tinente erleben zu können auf einer Reiſe mit dem Paradeſchiff„General von Steuben“. Hier empfin⸗ det man keine Sorgen und Umſtändlichkeiten, die ſonſt um Weg und Reiſe liegen. Der Dampfer und ſeine Führer ſind die beſten Freunde und Berater des Fahrgaſtes. In allen Häfen, die das deutſche Schiff, das auch in der Fremde immer Heimatboden bleibt, berührt, gibt es auf den Landausflügen viele Möglichkeiten, die Kulturwerte und Bildungsſchätze der Mittelmeerländer kennenzulernen. Man verläßt ſein Heim an Bord nur, um die fremden Herrlich⸗ keiten und Merkwürdigkeiten zu genießen, ergeht ſich im bunten Strom des fremden Volkslebens, be⸗ ſieht Berge, Täler, Seen, ſanft hingeſchmiegte Land⸗ ſchaften und Meeresbuchten, klaſſiſche Baudenkmäler, beſucht liebliche Inſeln, ſtolze Schlöſſer, verſunkene Gärten, intereſſante Muſeen, geheiligte Tempel, him⸗ melanſtrebende Kathedralen, bewegt ſich unter Pal⸗ men und auf den Spuren ſeltener Karawanen, er⸗ lebt die ewige Schönheit des Mittelmeeres, die Ge⸗ heimniſſe Afrikas, die Abenteuer des Orients— und ſchreitet geruhſam wieder an Bord zurück. Erwar⸗ tungsfroh und geborgen gleitet man auf dem Damp⸗ fer„General von Steuben“ neuen Erlebniſſen ent⸗ gegen, die das Herz erfreuen. Lloydreiſen ſind immer eine glückliche Zeit! Seewind, Heilkraft des Meeres und Reichtum der Landſchaft, mit anderen Worten Luft, Waſſer und Erde, wirken im Verein mit dem guten Leben auf dem ſchönen Erholungsreiſendampfer des Norddeut⸗ Schwarzwald 1 2 stendort für prächtige fovren in die tief winterliche ee Wouldregion, Schneesicher. Skigelönde, Sprung Ludwig Milau ſchen Lloyd zuſammen, um den Körper zu ſtählen, den Geiſt zu erfriſchen, das Wiſſen zu erweitern. In alter Herrlichkeit ſtehen die Zypreſſen und Pinien, die Oelbäume und Palmen, die Opuntien und Agaven an den Ufern des Mittelmeeres. Die Städte und Dörfer haften weiß, weich und unwirklich am Hang. Die Menſchen bewegen ſich bunt und ſübdlich durcheinander. Alles iſt fremd, alles iſt neu. Selbſt die Sonne hat eine andere Wirkung. Man geht wie in einem Märchen umher und freut ſich, daß ooch alles Wirklichkeit iſt. Mit Zaubergewalt werden die Ereig⸗ niſſe und Geſtalten einer Mittelmeerfahrt jung und alt in ihren Bann ziehen und auf jeden, der mit der. Natur und Kultur der Welt am Mittelmeer in Be⸗ rührung kommen möchte, wird der Gedanke, mitzu⸗ fahren, unwiderſtehlichen Reiz ausüben. Schneebericht vom Freitag, 10. Januar Taunus, Rhön, Speſſart, Vogelsberg, Odenwald, Weſter⸗ wald, Hunsrück, Eifel, Sauerland und Pfälzer Wald bieten keine Schneeſportmöglichkeiten. Schwarzwald: Feldberg: Regen,* 5 Grad, Schneehöhe 80 Zentimeter, Pappſchnee, Schi beſchränkt. Schauinsland: trockener Nebel,. 6 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, Pappſchnee, Schi gut. Bärental⸗Altglashütte: Regen,. 4 Grad, Schneehöhe 25 Zentimeter, lückenhaft, Schi beſchränkt. Schönwald⸗Schonach: Regen,. 5 Grad, Schneehöhe 5 Zentimeter, lückenhaft, Sport beſchränkt. Kniebis⸗Zuflucht: Regen,. 3 Grad, keine Sportmög⸗ lichkeiten. Alpen: Predigtſtuhl: heiter, 9 Grad, Schneehöhe 48 Zenti⸗ meter, gekörnt, Schi und Rodel gut. Oberſtdorf: heiter, 1 2 Grad, Schusedecke durchbrochen. keine Sportmöglichkeiten. Oberſtaufen: heiter, + 4 Grad, Schneehöhe 20 Zenti⸗ meter, davon 8 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi gut, Rodel mäßig. Schneefernerhaus: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 170 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi gut. Thüringerwald Oberhof: bewölkt, o Grad, Schneehöhe 5 Zentimeter, davon 4 Zentimeter Muſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Harz: Schierke: Schneefall, 1 Grad, Schneehöhe 16 Zenti⸗ meter, davon 2 Zentimeter Neuſchnee, durchbrochen, Schi und Rodel mäßig. Schleſiſche Gebirge: Heufuderbaude: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe Zentimeter, davon 4 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Neue ſchleſ. Vaude: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 55 Zentimeter, gekörnt, Schi und Rodel gut. 1 2 Aid, 900 IIA: Freudenstadt Aufhaus feucelwald' Chriſtliche Hausordnung. Am Hochwald. Zentral⸗ heizung, meiſt fließendes Waſſer. Perſonenaufzug. Winters gern beſucht. Fernſprecher SA. 747. C50 — 10301100 m. üb. d. M. 5 64 1 88 Erstklassiger Wintersportplatz. % Stunde von Station Titisee. Gasſhof und Pension„Hochfir sf“ Altbekauntes, gut bürgerl. Haus. Eeinbürgerl Hüche. bei mäß. Preis. Gemüfl. Gesellsch.-Räume. gente Hag Gans sonn, frete Page.— Garage.— Tel. 268 Neustadt. Eng Prospekte durch den Bes. W. Zimmermann. . Hochsthwaum. 5 Afterstes „AIftersfeger Mülile'! Pens.-Pr..50 Mk. Bes.: Gräfin Kielmansegg. Bei Anfragen nach Pensions-Preisen usw. nehme man stets Bezug auf die Anzeigen in der Verkehrs- Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung. ESPO RT PLATZ 70.505 1 prosp. d. e dem 8 rühling ent 8 2 Reisen nech den Atlantischen Inseln I. Februar ab Hamburg- 22. Februar in Hamburg 29. Februar ab Hamburg- 21. Marz in Hamburg über Horta(Fayal/ Azoren), Ponta Delgada(Sao Miguel/ Azo⸗ ren), Madeira, Casablanca(Rabat), Cadiz(Sevilla), Lissabon. Södsponien- Marokko- Iteillen 23. Marz IZ. April Agypten Palästina- Dalmatien 17. April G. Mai Griechenland- istanbul- Tripoli 13. Mai— 2. Juni Süclitelllen- Spenien- Marokko 5. Juni 24. Juni Fahrpreis an einschl. voller 3555 RM. 1 90. Verpflegung Unverbindliche Auskunft und Drucksachen durch die amerlkanlsche J Hamb urg 5 u cd zchifffahris-Gesellgcheft Hamburgs · Holzbröcke 8 Vertretung Mannheim: A. Burger. Breſte Straße. 2308 Kneippbad Schwarzwald 704 bis jooo Meter über dem Meer —.—.—.— Villingen Kneipp⸗Sanatorium.) Erfolgreiche Winterkuren. Höhenklima.- Herrlicher CTannenhochwald. ⸗ Sportgelegenheit. Behagliche Unterkünfte. Auskunft: Städt. Verkehrsamt und Kurverwaltung. Nebolfreies, ſonniges, trockenes (-Aneipp⸗Sanatorium.) 19 18 10 127 * Freitag, 10. Januar 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung Handelsverirag Zwischen Amerika und der Schweiz Beiderseiis Herabseßung der Einfuhrzölle ameribaniſch⸗ſchweizeriſche Handelsvertrag wurde um 18.45 Uhr MEz3 in Waſhington unterzeichnet. zandlungen waren ſehr langwierig und nahmen ſamt etwa 8 Monate in Anſpruch. Die Unterzeichnung gte durch Staatsſekretär Hull und den ſchweizeri⸗ t Geſandten Mark Peber. Die Verhandlungen wur⸗ auf Schweizer Seite zum Teil durch den ſchweizeriſchen niſter Walter Stucky geführt, zum Teil auch en ſchweizeriſchen Generalkonſul in Neuyork Viktor und den Legitionsrat Louis Mechely. urch den Vertrag werden die Einfuhrzölle auf ſchwei⸗ he Waren, die durch die Zollveränderungen von 1930 veſentliche Erhöhung erfahren haben, wieder herab⸗ Ebenſo erleichtert auch die Schweiz die Einfuhr annerikaniſcher Güter. Dieſe gegenſeitigen Zu⸗ tiſſe werden gemacht um den in den letzten fünf herrſchenden Rückgang des gegenſeitigen Handels uhalten und den Warenverkehr zwiſchen den beiden rn wieder zu erhöhen. Von 1930 bis 1935 iſt der el zwiſchen den Vereinigten Staaten und der Schweiz 70 Millionen Dollar auf 22 Millionen Dollar geſun⸗ Die Zollerhöchungen von 1980 trafen die Schweiz be⸗ ers hart; ſie verringerten aber andererſeits auch die eizeriſche Kaufkraft für amerikaniſche Güter. Auf 1 ne...... Mefallgesellschaff AG. Frankfuri 3(4)% Dividende Der Abſchluß der Metallgeſellſchaft AG. Frankfurt a.., für 1994/35 brachte aus lauſenden Geſchäften einen Ge⸗ inn von 4,98(1,52) Mill. /. Außerdem wurden außer⸗ ordentliche Erträge in Höhe von 0,72(3,60) Mill., er⸗ zielt. Aus dem vorangegangenen Geſchäftsjahr ſteht ein Gewinnvortrag von 604 051(527 082)/ zur Verfügung. Der HW am 18. Februar ſoll die Verteilung einer Divi⸗ dende von wieder 6 v. H. auf die 1,86 Mill./ Vorzugs⸗ aktien ſowie von 5(4) v. H. auf die 33,4 Mill. I Stamm⸗ aktien vorgeſchlagen werden. Für Abſchreibungen auf An⸗ lagen ſollen 2,24 Mill. 4(i. V. 0,88 reguläre und 0,39 außerordentliche Abſchreibungen auf Anlagen), auf Beteili⸗ gungen 1,14 Mill./ li. V. 2,41 auf Beteiligungen und 0,80 Rückſtellungen) verwendet werden; ferner ſoll ein Be⸗ trag von 500 000/ an eine neu zu bildende Sonderreſerve überwieſen werden. Sonderzuweiſungen an die Verſorgungskaſſe der Beam⸗ 150 000, ſowie eine Rückſtellung für beſtehende Pen⸗ ſtonsverpflichtungen in Höhe von 300 000% find vorweg über die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung vorgenommen. Makedon und Nesfor Gianaclis Mainz Gläubiger- Versammlung In der Zahlungsſchwierigkeit der Makedon Gmbc. und der Neſtyr Giangclis GmbH., beide in Mainz, fand bie erſte Gläubigerverſammlung ſtatt. Nachdem die ſchon einige Jahre dauernden Bemühungen um eine Sanierung der Hochverſchuldeten Firmen erfolglos blieben, traten im Ok⸗ tober 1935 Schwierigkeiten dadurch auf, daß erhebliche Ent⸗ nahmen der beiden Inhaber, der Brüder Kaloudis, eſt⸗ geſtellt wurden und die Bank weitere Betriebsmittel ver⸗ weigerte. Wie mitgeteilt wurde, lagen ernſte Schwierig⸗ keiten wohl ſchon früher vor, es fehlte aber an Betriebs⸗ un und Konkursanträge unterblieben, um den Mar⸗ K rt zu erhalten und die Gefolgſchaft, die Ende 1934 noch 382 Mann, Ende 1935 noch 230 Mann betrug, nicht arbeitslos zu machen. Durch das Eingreifen des Treu⸗ händers der Arbeit werden die Betriebe zunächſt mit einem Zwiſchenkredit mit 120 000/ fortgeführt. Ein Status liegt nicht vor. Von der beauftragten Treuhanddgeſellſchaft wurde be⸗ kanntgegeben, daß an freien Aktien nichts vorhanden ſei, daß demgegenüber die Forderungen von Großgläubigern 5,1 Mill.„ betragen, darunter des Fiskus von 3 und der DDo⸗Bank ſowie einer ausländiſchen Bank von rund 127 Mill. /, ferner Giroverpflichtungen gegenüber Schweizer Banken in Höhe von 2,3 Mill. /, während die Warengkäu⸗ biger rund 0,31 Mill.“ zu fordern haben. Die Arbeits⸗ ſtätte iſt gepachtet. Seitens der Großgläubiger wurde die grundſätzliche Bereitwilligung des Entgegenkommens zwecks amerikaniſcher Seite hatten ſich die Exporteure über die ſchweigeriſche Einfuhrkontrolle und über die Klaſſifizierun⸗ gen beklagt. In Amerika glaubt man, daß der neue Vertrag den Handel zwiſchen beiden Ländern weſentlich ſteigern wird. * Englische Ueberprüfung der Handelsbeziehungen mit Rußland In engliſchen Regierungskreiſen werden zur Zeit die Handelsbeziehungen mit Sowjetrußland überprüft, nach⸗ dem das vorläufige Handelsabkommen jetzt ein Jahr in Kraft geweſen iſt. Auf engliſcher Seite wird der Stand⸗ punkt vertreten, daß ſich das Abkommen beſonders in bezug auf die Wiederausfuhr und auf das Chartern bri⸗ tiſcher Schiffe zufriedenſtellend ausgewirkt hat. Dagegen würde man es für wünſchenswert halten, wenn die Auf⸗ träge für engliſche Fertigfabribate vergrößert würden. Eine unmittelbare Fühlungnahme mit der Sowjet⸗ regiepung hat noch nicht ſtattgefunden. Desgleichen iſt in Whitehall nichts von einer engliſchen Anleihe an Sowjet⸗ rußlawd bekannt, eine Behauptung, die„News Chronicle“ andeutungsweiſe aufgeſtellt hat. Aufrechterhaltung des Betriebes zugeſagt. Die Waren⸗ gläubger ſtimmten ebenſo wie die Großgläubiger den Be⸗ mühungen einer Sanierungsmöglichkeit zu, die innerhalb der nächſten 6 Wochen gefunden werden ſoll. Es wurden zwei Vertrauensleute der Warenleute beſtellt. Inzwiſchen mütſſen die recht unüberſichtlichen Beſitzverhältniſſe an den Markenrechten geklärt ſowie Klarheit über die Kapitalver⸗ flechtung gefunden werden. Die beiden Firmen ſollen unter Ausſchaltung der bisherigen Inhaber, von denen der eine noch inhaftiert iſt, unter allen Umſtänden aufrechterhal⸗ ten werden. * Mitchell— neuer Präſident der Imperial Chemical. Als Nachfolger des verſtorbenen Lord Reading wurde Mr. H. J. Mitchell zum Präſidenten des britiſchen Farbenkon⸗ zerns Imperial Chemical Induſtries ernannt. * Die Bank von Frankreich hat ihren Diskontſatz er⸗ neut um 1 v. H. auf 4 v. H. ermäßigt. Gleichzeitig iſt der Zinsſatz für Vorſchüſſe auf Wertpapiere von 6 v. H. auf 5% v. H. und der Satz für Vorſchüſſe bis zu 30 Tagen von 5 auf 4. v. H. herabgeſetzt worden. Die bisherigen Sätze waren ſeit 31. Dezember 1935 in Kraft; an dieſem Tag war eine Ermäßigung um je 1 v. H. erfolgt. Der infernaſionale Häufemarkf Stark gesſiegene Preise/ Neuerdings Sfillsſand der Preissfeigerung Keine Häufeknappheiſ Während der vergangenen Monate ſind die Preiſe an den internationalen Häutemärkten verhältnismäßig ſtark geſtiegen. Gegenüber dem tiefſten Stand im letzten Kon⸗ junkturzyklus(Mai 1932) haben ſich die Preiſe für Rind⸗ häute und Kalbfelle(gemeſſen an der Indexziffer der Welt⸗ marktpreiſe, Gruppe: Häute und Felle, umgerechnet auf brit. Pfund Sterling) bis zum Oktober 1935 um 64 v. H. erhöht; allein ſeit März ſind ſie um 40 v. H. geſtiegen. Im Zuſammenhang hiermit ſind vielfach Befürchtungen auf⸗ getaucht, der laufende Häuteanfall könne der Nachfrage nicht genügen. Es wird dabei auf den ſteigenden Bedarf der Lederinduſtrie in den großen Zuſchußländern ſowie auf den verſtärkten Häuteverbauch infolge des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Krieges hingewieſen. Die gegenwärtige Lage läßt jedoch, wie in dem erſten Wochenbericht des Inſtituts für Konfunkturforſchung im neuen Jahre ausgeführt wied, dieſe Befürchtungen mindeſtens als übertrieben, wenn nicht überhaupt als unbegründet erſcheinen. Seit Anfang November hat ſich die Preisſteigerung nicht weiter fort⸗ geſetzt; in gewiſſem Umfang ſind ſogar Rückgänge eingetre⸗ ten. Die Preisentwicklung ſcheint ſich damit in dem Rah⸗ men zu halten, der von den in der Häutewirtſchaft wirk⸗ ſamen natürlichen und wirtſchaftlichen Faktoren gezogen iſt. Die Häuteverſorgung der Welt, die zwar nicht von dem Häutebedarf der ledererzeugenden Induſtrie, ſondern nor⸗ malerweiſe von den für die Viehhaltung maßgebenden be⸗ triebswirtſchaftlichen Geſichtspunkten, vor allem von den Fleiſchpreiſen, beſtimmt wird, hat ſich namentlich im Laufe der letzten beiden Jahre beträchtlich erhöht, während ſich die Häuteverarbeitung, gemeſſen an der Produktion der leder⸗ erzeugenden Induſtrie, in den vergangenen Jahren im Rahmen des allgemeinen konjunkturellen Rhythmus der Weltwirtſchaft hielt. Im Verlauf der letzten Jahre iſt die Ledererzeugung weit weniger geſtiegen, als es die Menge der vorhandenen Rohhäute ermöglicht hätte. Während die Leoͤererzeugung von 1932 bis 1934 um rund 17 v. H. zu⸗ genommen hat, erhöhte ſich der Anfall von Rohhäuten in der gleichen Zeit um faſt 34 v. H. Auch der Rückgang des Häuteanfalls und der weitere Aufſchwung der Lederproduk⸗ tion im Jahre 1935 ändern an dieſem Verhältnis nur wenig. Nach wie vor müſſen beträchtliche Häutevorräte vor⸗ handen ſein. Die Häutepreiſe verlaufen im allgemeinen im Zuge der induſtriellen Konjunktur. Dabei iſt für die Beurteilung der Presentwicklung in Betracht zu ziehen, daß Häute nur Nebenerzeugniſſe ſind, die bei der Fleiſchherſtellung anfal⸗ len. Wenn nun die Nachfrage nach Häuten einen gewiſſen Umfang überſchreitet, ſind immer größere Preiszugeſtänd⸗ niſſe notwendig, um das Angebot überhaupt noch zu ver⸗ größern. Andererſeits liegt aber gegenwärtig die Leder⸗ erzeugung trotz ihrer Zunahme noch unter dem letzten Hoch⸗ ſtand(1928) und außerdem fallen aus den laufenden Schlachtungen weit mehr Häute an, als die 1928 der Fall war. Dieſe grundſätzlich„ruhigere“ Haltung des Häute⸗ marktes im gegenwärtigen Aufſchwung ſchließt allerdings nicht aus, daß kurzfriſtig doch ſtärkere Preisaufſchläge auf⸗ treten. Immerhin ſind die ſtarken Preisſchwankungen in der Häutewirtſchaft meiſt kurzfriſtiger Natur. Von ſpekulativen Tendenzen abgeſehen, folgen ſie zwar augenblicklichen wirt⸗ ſchaftlichen Konſtellationen; auf die Dauer gewinnen aber die grundlegenden Marktverhältniſſe immer wieder Ein⸗ fluß. Von hier aus geſehen, kann von einer drohenden Häuteknappheit nicht geſprochen werden. Die Häutepreiſe dürften nicht mehr ſo ſchnell ſteigen wie in den vergan⸗ genen Monaten. Die jüngſte Entwicklung des internatio⸗ nalen Häutemarktes läßt ſich ſomit in den konjunkturellen Verlauf der Lederwirtſchaft als ein vorübergehender Ab⸗ ſchnitt einordnen. 5 Waren und Märkie Rotterdamer Getreidekurſe vom 9. Jan.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 5,10 März 5,07% Mai, Juli je 4,97.— Mais(lin Hfl. per Laſt (in 55 i 54; Juli 55. Liverpooler Baumwollkurſe vom 9. Jau.(Eig. Dr.) 2000 Kilo) Jan. 52; März 53,75; Mai 54; Juli 55. 592; Febr., März je 591; April 588; Mai 586; Juni 582; Juli 579; Auguſt 570; Sept. 561; Okt. Nov., Dez. je 552; Jan. 551; März, Mai je 550; Juli 547; Tendenz kaum ſtetig. * Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe vom 9. Januar 1936. An der heutigen Immobilien⸗ und Hypo⸗ thekenbörſe wurde eine ganze Anzahl guter und moderner Rentenhäuſer— 2 bis 4 Zimmer— in Karlsruhe geſucht. An und für ſich macht ſich in letzter Zeit Nachfroge nach Rentenhäuſern bemerkbar. Angeboten waren, beſonders an auswärtigen Plätzen, Wirtſchaften, Metzgereien, Hotels und Einfamilienhäuſer, letztere hauptſächlich an Schwarz⸗ wald⸗ und Bodenſeeplätzen. Angeboten waren ferner ein Konditorei⸗Koffee und ein ſolches mit Weinſtube. Wein * Gönnheimer Weinverſteigerung vom 9. Januar. Die Vereinigten Weinproduzenten Gönnheim verſteigerten am Donnerstag im Gaſthaus„Zum Ritter“ von Emil Sorg in Gönnheim 1800 Liter 1983er Weißweine, 10 000 Liter 1934er Weißweine, 6400 Liter 190g4er Rotweine und 22 000 Liter 1985er Rotweine aus Lagen von Gönnheim, Frie⸗ delsheim und Bad Dürkheim. Die 1933er Weißweine ſind noch friſche, artige Gewächſe mit viel Spiel. Die 1934er Weißweine haben ſchöne Süße, ſind blumig und elegant. Die 19gd4er und 1935er Rotweine haben ſchöne Farbe, ſind artige Weine, die ſich zum ſofortigen Gebrauch eignen. Der Intereſſentenbeſuch bei dieſem Weingusgebot war recht zu⸗ friedenſtellend, was auch zu einem ſehr guten Verlauf des Geſamtausgebotes führte. Nicht nur Händler, ſondern auch Wirte beteiligten ſich an dem Weztbewerb. Nur eine Num⸗ mer, ein 1933er Weißwein, Dürkheimer Feuerberg, erhielt um 400/ keinen Zuſchlag. Weiter fielen aus eine Nummer 1994er Weißweine und zwei Nummern 1934er Rotweine, da dieſelben vor der Verſteigerung freihändig verkauft wurden. Im großen und ganzen kann der Verſteigerungs⸗ verlauf als gut angeſprochen werden. Im einzelnen wur⸗ den für je 1000 Liter erzielt: — ANDELS- U WIRTSCHAFT-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 15 Nhein-Mainische Abendbörse Unsicher * Frankfurt, 9. Januar. An der Abendbörſe war die Haltung etwas unſicher, Die Kuliſſe neigte eher zu Abgaben, während Kaufaufträge der Kundſchaft nicht vorlagen. Am Aktienmarkt nannte man im Vergleich zum Berliner Schluß nur knapp gehaltene Kurſe. Der deutſche Rentenmarkt lag ſtill und auf Baſis der letzten Mittagskurſe behauptet, ſo Altbeſitz 110,25, Kom⸗ munalumſchuldung 87,75, ſpäte Schuldbuchforderungen 96,62, Zinsvergütungsſcheine 92,30. Lebhaftes Geſchäft entwickelte ſich in mexikaniſchen Anleihen, 5 v. H. äußere Gold etwa 13,75—14(Berliner Schluß 13,30), 5 v. H. innere Silber amtlich 5,62(5,45), 4% Irrigationen etwa 7,87(7,70). Im Verlaufe dauerte die Zurückhaltung am Aktien⸗ markt fort, die zur Notiz gekommenen Papiere lagen gegen den Berliner Schluß nicht ganz einheitlich, aber meiſt nur knapp gehalten. Deutſche Renten lagen weiter ſtill und un⸗ verändert. Von Umtauſchobligationen des Stahlvereins bröckelten 5öproz. auf 9794(98) und 1951iger auf 98(9856) ab. Zertif. Dollarbonds lagen zum Teil etwas höher, 6proz. Preußen 6476(646). Mexikaniſche Anleihen lagen ſpäter ruhiger, die erhöhten Kurſe blieben aber voll behauptet. Schweizer Bundesbahn⸗Obligationen kamen auf Baſis der hohen Mittagstaxe zur Notiz, Aproz. 190(185), 333 proz. 178%(171%). Nachbörſe: J Farben 147%, AE 3634, öproz. äußere Mexikaner 181 bis 14, 4% proz. Irrigation 8874, Sproz. innere Silber 594 Geld. 1933er Weißwein: Dürkheimer Feuerberg 400 zur. 1934er Weißweine: Dürkheimer Weg fällt aus, 430: Feuerberg 450, 580, 600; Friedelsheimer Schloßgarten 580, Grußwende Rsl. 550, Feuerberg 510. 1934er Rotweine: Dürkheimer Feuerberg fällt aus 1935er Rotweine: Dürkheimer Höhe 330, 340, 350, Feuerberg 320, 430, 350, 310, 380; Weg 350. Leinöl⸗Notierungen vom 9. Jan.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Jan. 116; Leinſagt Klk. Jan.⸗Febr. 13/07 Leinſaatöl loko 28,3; Jan. 27,3; Jam. ⸗April 276; Baumwoll⸗Oel ägypt. 25,6) Baumwoll⸗St. ägypt, per Jan, 350. 0 380, Waltershöhe 310, 350; 6,75. Neuyork: Terp. 51,25. Savannah: Terp. 46,25. Geld- und Devisenmarkt Zürich, 9 Januar Gchlul amſfich) Konstantin. 245 port 20— Span 42.07 ¼ prag 1272 bots 280 London 15,18„ follan 208.72 Vorschau 57,87 öff. Penk. 237 Reuyort 300,75 berlin 123.60— Fudspes! gl. Ceed/ Belgien 51, 7% Men off. K. 56,90— geigra? 7,00 Fenatsgeſg 5 ſalſen 24.50— J Sofls 66,25— ien 290,— L fensts ge 8/ Paris, 9. anner(Schug amllich). Lenden 74.73 Speplen 203,25 Kopendagen] 334.50] wien 505 Fey! 15.10 ¼ J fasten 124,50 fioſteng 10.28— berlia 699.— gelglen 255,— Schweſ 492.25 J Stodcholm 387,25 J Waschen 285,75 London, g. uur Gchlug amtlich) Feuyort 494.95 J Ropenbagen 22,40 f Nona f 566.87 Schephef 17250 Monftesl 495.52 Stockheim.39% fumänte! 670.— fokohemz.207 emsſerdam 227.25 bse 990 L Ronstanan. 615,— Juztraſſen 125. Paris 278— bn 109,12 Aiken 522.— Nek, 17,75 brüssel 29.31% eſsingfers 227.90 Wien 25,25 Montevideo 22,25 talen 51.52— prag 118,90 fesch 28.12 feierte 106,8 berlin 12.8 ½¼ J Budspest 28.— Fuenos Aires 15.— drendz Schwei 15,18 ¾ Belgrad 21 50 io de a8. 412,.—] anf Lon don 18.85 Spanien 36.07 Fos 400,— Hongkong 1/350 J Süfafriks 100,12 Mefalle Hamburger Meiallnoflerungen vom 9. Januar HKupler I Banoa- u. Sttaits-Lian Brlef Geld Brief f Geld berahlif Brief] eld berabh 8 lanuer. 283,028.00. Hüttenrohtink... 18,518.25 februar 283.00783.0 felnsilber(R. p. 4g) 42.5039 50 März 283.0283. 00... Felngold(HA. p. gr..„.84.79 Ati 2838.028300. Alt-Platia(Abfalls) K Hal, 28.00 80. imapf.(l. p. pr.). 38,10 290 Ju 288.00 288,0.. lech. relges Pistin Jul 2. etallyr,(Kk. p. gr....65].60 Augus! Sepiemb Lets Able Oklober Aufſmon Fegulus dungs.(L fo.) 57.— 48. Aovemb Hascksllber( per flaiche) 13,.— 13, Jetemb. Molkramerz dnss.(in Sk.)... 88.80 * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 10. Jan. [Mitgeteilt van der Deutſchen Bauk und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,60 ze Gramm; dio. 4 v. H. Palladium 3,55 je Gramm; ödto. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 56,90—58,70„ je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. * Der Londoner Goldpreis beträgt am 9. Januar 1936 für eine Unze Feingold 140 ſh 11% d 86,5484, für ein Gramm Feingold demnach 54,3829 Pence= 2,78250 ,. Statt Karten! Todes- Anzeige sohn. Bruder, Schwager, Neffe und Onkel. Herr Karl Fr. Sdhroih Architekt Mannheim-lloesheim, den 9. Januar 1986. 2. Z. Hronprinsenstraße 60. In flefer Trauer: Betty Schroth geb. Blessinger E. Klausmann u. Frau Mathilde geb. Schroth Frau Blessinger Wwe. u. An verwandte Die Feuerbestattung findet am Samstag. den 11. Januar 1988. vormittags 13 Uhr statt. Mein ſunigstgeltebter Mann, unser guter Schwieger⸗ wurde rasch und unerwartet am f. Jan. 1938 im Alter von 3? jahr. nach längerer nrankheit aus unserer Mitte gerissen. Selbstanhrer neue Wagen. ten Rabatt. Hartlieb, H 758) Kinzinger Hol. Iel. 284 74 1 1907 15 ahr- Hautjuchen Flechte, Ausſchlag, Wundſein uſw. Erfolgreiche Behandlung mit Venpin⸗Creme und Seife. Seit über 20 Jahren beſt. bewährt. Michaelis Drogerie Fr, Becker, 6 2, 2 vn Horben Hrog. K. Gossmann, Marktplatz, 1H 1, 10 Aerztewahl Hasen im fell... Pfd. 75 Pfg. Hasen abgezogen. pfd..— Hasen-Schlegel und Ziemer Pfd. Hasen-Ragout Neckarau. fecgsraue iu 25, Medizinal Verband beg. 64 Mannheim 12, 16 Verslebert Familien u Einzelpersonen für frelen Arzt u. Apotheke del freier Mir leisten Sterbegeld bis Mk. 100. Wochenhilfe Mk. 30.-, sowie Zu- schüsse für Krankenhaus, Heil- mittel, Bäder u. Zahnbehandlung. Anmelgungen im Büro 7 2, 16, n Feuden- heim, pfalzstr 15. Käfertal. Mannheimer Str. 39, Rerlstr. 71, Waldhof, Oppauer Str. Heſegenfeft! Formſchöne neue coud! beſte Verarbeitg., rein Roßhaar⸗ Flügel Söhr gut erhalten 5 Jahrs Garantie 911g zu verkaufen Reh- Schlegel und Ziemer Reh-Bug eh- Ragout Hahnen Hühner Sandhofen, auflage, Aus⸗ 8. 8301 nahmepr. 58., (. Hauk Seeberger, 8 4, 20 Muslkhaus S876 Mageubeschuuerdeu nervöser Art, Magendruck. Sodbrennen. Schwere im Magen verhütet LeuπEKn⸗ Arãuter- Magen- Saz.28 und. 78. Marktplatz Storcken- Drogerie f d 2,10 hoch, 58 /, Vertikalſchrank 35., 1 Polſterſeſſ. 15.— 5 Wirtstiſche a ebrauchfer, wolfer 8 ο RABATT 12, 14 Stühle Verkauf im Laden IT 1, Rechen Maschinen Schmitta Wagner FHennhelm, FE 7. 2 Tel. 30817 mit Nickelschiff bilig zu verkauf. Herd-Barst nur E 4, 4 a.80, 1 Theke 22, 1 Lederſack für Boxer 5 l, 1 Dezimalwaage 40 /, eiſ. Türe 25. 2660 Modell III, mit Summar, ver⸗ chromt, ſof. geg. bar zu verkauf. Angeb. u. X A 77 an 5. Geſchäfts⸗ ſtelle. 65² adio, 3 fl., Siemens Netz⸗ empf. m. Laut⸗ ſprech. bill. z. vk. Faß, D 4. 6. 628 adio, 3 f. Siemens(Gleich⸗ ſtromempf.) mit Lautſpr. bill u verk. Faß, D 4, 6 622 Gut erhaltener Kinderwagen zu verkf. 628 Balmert. Gärt⸗ 255 Qu 5, 4. eine Tr. S683 nerſtr. 59. part. fir edel acdekdeine Madleluatten Orig. WInzer verein Korkbrand Liter 1 19 eln-Juger S 227 lest de Mf Aufokauf .-Verkaul durch eine Anzeige in der NMZ N 5 A rebrikneue 85 0 g Kü 1% Nba nen . Stepo- und Wolldecken, 1 El versenkbar. dualitäts-Hangte. Bauplatz Bettgarnſturen usw. 1 Büfett, 1 Tiſch, zu verkaufen, alter Garten, in beſter Wohnlage in bekannter Preispürtigkelt!. 32. Steinbach Feudenheims günſt. zu verkaufen. 18 a ch e Schweting. Str. log Angebote unter X V 114 an die 85* 5 8 0 E 0 K 1 1 1 An⸗ ne e e Geſchäftsſtelle d. Bl. 256 Belgrsg, 1. 7 petedepletz e Aahte 55. U 5„ N 72 0 2 Stühle. b 8 1288 6 Automarkt 115 1 Büfett m. Kin., 955 0 f Billiges 1 Aeichte wir 1 bramola Uperkaa! kemten- oder See 2 v ver u. 0/50 PS Mercedes- Ben: rene i 8 2rädrig, e 688... aut erh., ö Tonnen-Lieferwagen Weißlacklert, be- 3 5 ill. z 2 J stebend aus ene. Engel. hafen.(geſchloſſ. Kaſtenwagen), general⸗ 1 2tũr. 8 05 Prinzregentenſtr. überholt, in tadelloſem Zuſtande, 207⁶ Restbestand e Billiger Nr. 3g. 24¹ 1 1 zu verkaufen. Adreſſe 8 erkenklabtere] Spie gelaufsatz 3 in der Geſchäftsſt. d. Bl. S538 0 ö 1 mod. Bet stelle Sehr gut erhalt. zu herabgesetat. mit Rost ol größerer, hell 8 Preisen. 1 1 neu u. gebraucht Lache f i 5 WIe Meyer.] 1 becerbett kompl. Zimmer 0 ell D 2. 10 1 Kissen, kompl. ſowie Einzel⸗ m. Kohlen⸗ und 7 95 möbel bei Gasfeuerung Auch Telisahig., Hur 93.— M. Kiſſin, billia abzugeben. 1 F. 13, parterre O 1. 6, 1 Treppe Möbel-Hlinger] teaaer). 137 250 Blülnner. Keics Ausgabe 1935/3 6 das zuverlässige und unentbehr- liche Nachschlagewerk zum Preise von RM. 18.— ist zu bezle hen duroh die Druckerei Dr. Haas R 1.-6 Marktplatz R 1.-6 Genefel- Vertreter für den Grohhandel: EMIL. KOH. Mannheim, Prinz-W²lhelmstr. 44 Fernspr. 410 83 7 Silberburgstr. 102 8 vn olpi- Kaufm. Alfred Leuze Oeffentlich bestellter Wirtschaftsprüfee STUTTGART 5 6428 Fernsprecher 65451 7 10. Seite/ Nummer 18 HAU EI UB em Luulius Tiere mene UR 411 Ab heute Freitug! 855 Die neue Ifa-Szensalion! Eine unerhörte Schau Aller zirzensischen Künste: Hohe Schule“ klassische Reit- kunst— Clownerie— Dressur wilder Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 10. J anuar 1936 66 5 IAitsttt AnBegeisferungs-Jubei in der gestrigen Premiere des vollkommen neuartigen Groß- Luſtspieles 3 ole ganze Stadt ist Beweg Der unbeschreibliche, seit Jahren beispiellose Erfolg zwingt uns, diesen einzigartigen Spitzenfim der Ufa noch bis un wd derru lich Montag 5 zu verlängern! CIILIAN HARVEY „ WII Y FRTT Sch 8 Massenreiterspiele phan- Tanz- und Wasserpanto- mimen— usw. tastische nach jahrelanger Trennung wieder vereint Diesen Sonntag vormittag 11ꝛ⁵⁰ Einmal. Sondervorführung 2 Aae . und 8. 5. 5 3 g Haupt olle D 1 5 We I 2 1 5 7 LLVY B 1 RSE L 2(bas rAl oEs keHENS) N l Europa Spitzenfllm mit Mittelmeer Reiſe durch N f KATHE 60LD N. Romanowsky, Th. Lingen Eine hochintereſſante jene ſüd⸗ * lichen Länder, die jetzt im Brennpunkt kom⸗ * Gus. Knuſn, Erika v. Thellmann u. a. mender Weltereigniſſe ſtehen. Die einzelnen * Etappen dieſer an großartigen Eindrücken über⸗ 2 vollen Reiſe ſind unter vielem anderen: 1. Siuekliche inseln im Atlantik Hadelrs. Les PAImes, Teneiiffs, Stan Canatle 2. Die Brüleke nach Afrika Mikz/ Romik/ Humor siegen auf der gan zen Linie!) 5 5 Ausen⸗ 5 f Spanlen, poitugel. Der Uebergeng vom f 9 5 8 Waalalart Neukelungen 5 Abendland zum Norgenlend. NMaurlsche Beginn: Freitag.00,.00,.20 Uhr und germenlsche Kultuteinflüsse. 3. Afrikanischer Orient Coablencd, Tenget.Tetuen Alglerfunezlen Trlpolls, Lybien. Erstmalige Fmaufnehme des Sulten-Aufzugs in Rabat usw). 4. Die Welt am Ter nach Osten Gibreſter, Suez-Kenel, Port Said, der Nil, Klo, Pytemiden, psſästine, Sina Jordan. See Genezeteth, qeilcho, Bethlehem, detru- sqlem, Gethsemene, Helffe, Te- Avlv, des tote Heer, Aden— Negle: August Koch, Hus: Ffitz Wennels preße 60, 70,901. gugdl 380 Alle Kait numerlert- Vorwerk Ufa-Keste ala BRA .. ena, Theatel nenen aha Vorstellung Nr. 151 Miete A Nr. 120 ppn 11 bis 14 RM Einmaliges Gastspiel Adele Kern Kapok- U Woll 1 Staatsoper Berlin Ariadne auf Naxos Matratzen in Qualität und Oper in einem Aufruge mit einem Preis einzi Vorspiel von Hugo v. Hofmannsthal Aularbelten 115 5 (Neue Bearbeitung) U FNomankik der Tirkuswelt mit faszinierender Ausstattung und 275 rita Numpers 20 Direhtor und Dresseur Marita Nüfgt 5 Tänzerin und Hunstreiterin N 5 Osk. Sima, H. A. v. Schlettow, Cilly Feind Artisten Reiterinnen- Schwimm er- innen— Elefanten Löwen- Tigern Der Ufa- Großfilm der einzigartigen Besetzung, der überwältigend spannenden Handlung, der bewegten Schauplàtze u. der glanzvollen, alles überstrahlenden Musix Beginn: Wo: ZU. 30 IS. 0] So: 2. 004.00. E. 008.30 Jugend über 141 ljlahre tset zugelassenl 5 * 5 5 3 Pferden usw. Anfang 20 Uhr Vorpro-„Deutschland kreuz u. qu gramm: Allerneueste Weſt-E er Kulturf. Musik von Rich ard Strauß Ende 22,15 Uhr relgnisse. Beginn: .50..50,.00,.25 Uhr Mieter, die bis Zahlungsaufforderung. Die 6. Rate der Platzmiete für 1935/36 war am 1. Januar fällig. zohlen, ſind im Verzug. Nationaltheaterkaſſe. bhalselong. 22. an. Couch 55. 3 Schlafzimmer 14. d. M. nicht 0 H 3. 2 Telelon 223 98 Ale braven Hinder kommen heute Freilag, 2 Uhr nachm. und morgensams lag. 2 Uhr Ag Dusebak und dle hochmütige Prinzessin Je Made mandel Wie brave Schustersleute belohnt werden. „„ ünd Ping-Pong ist auch dabei! Macht Kinderträume wahr dureh Schenken einer Eintrittskarte! Kleinste Preise Kinder ab 30 Pfennig Erwachsene ab 50 Pfennig. SK I- HEIL! SUN NTAB, 12. Januar vurm. 11.30 Unr Einmalige Wieder holung des neuen Ski- Filmes fur Hoden da Temposchwung- Tempolauf der neue Stil unserer Spitzen- läufer. Unter Mitwirkung des internat. Abfahrts-, und Stalom- Läufers Anton Seelos und anderen hervorrag. Ski-Läufern Kleine Preise. hambra Alhambre — Morgen abends Hacht-Uorstellung Samstag 1100 Uhr — Urteil des Frauen freud! Frauenleid! Kreuzwes einer Liebe VORHER: Neueste Wochenschau. aatiatzen-Draner c Lebens— Normale Eintrittspreise! ö Jeder ist begeistert über 8396 Jenny Jugo Gusſav Gründgens in Fyqmalion Ein ganz großes Künstler- Erlebnis, das Sie nicht versäumen dürfen Bis einschl. Sonntag! „Waägdaus Hätte“, Ju 3. Vermiefungen N Lameyſtraße Nr. 18*643 Laden mit Souterrainraum ſofort zu vermieten, beſonders für Zigarrengeſchäft geeignet. Groß& Baumann, M 2. 9, Fernſpr. 225 04. G 2 Nr. 6, am Marktplatz Laden preiswert zum 1. 4. 36 zu verm. Groß& Baumann, M 2. 9, Fernſpr. 225 04. 642 Kaiserring Nr. 24 3 Treppen, 7⸗ Zimmer-Wohnung mit Zubehör ſofort oder 1. 4. 30 billig zu verm. Groß& Baumann, M 2. 9, Fernſpr. 225 04. 634 7 Zimmer- Wohnung mit Diele und Zubehör, 2. Stock, Zentralheizung, freie Lage, auch als Büro ſehr geeignet, ſofort od. ſpäter zu vermieten. Näheres: Gyetheſtraße 6, part. S674 Jeden Samstag u. Sonntag KONZERT 208 Mt dbu. Mido: Sag es durch die Kleinanzeige Wenn Dich etwas drückt Jedem iſt auf dieſe Weiſe Noch ein guter Fang geglückt! Durch eine Anzeige in der N. M. 8. Heinrich-Lanzstraßße Nr. 16 Nähe Hauptbahnhof, 2 Tr., ſchöne 5⸗Zimmer⸗Wohnung mit Zubehör z. 1. 4. 36 zu verm. Groß& Bau⸗ mann, M 2. 9, Feruſpr. 225 04. Rimaru ee 18 Mod. Hochpart.- Wohnung 6 Zimmer, Wohndiele, Küche, Bad, Garder., Gartenben., Zentralheiz. u. Heißwaſſerverſ., zu vermieten. Näh. im Hanſe, 1 Tr. hoch. B23 Gontardſtraße Nr. 7, 2 Treppen Fehöne 5ö-Immer-Wopnung mit Badezimmer z. 1. 4. 36 preis⸗ wert zu verm. Groß& Baumann, M 2. 9, Fernſpr. 225 04.* 640 Schwetzinger Straße 53, 3 Treppen A Zimmer u. Ruche ſofort, evtl. 1. 4. 1936, preiswert W21d Büro, z. 1. 4. 36 PAT K Mod. 4⸗Zimm.⸗Wohng. mit Heizg., Warmw., eing. B ad, ev. Garage u. zu verm. Anzuſf. nachm. 36 Meerwieſenſtr. 22, pri. 606 3 Tr. ſch mit Manſarde ſo zu vermieten. Heinrich-Lanz-Straße 33 ſchöne 4⸗Zimmer⸗Wohnung fort, evtl. 1. 4. 36 Groß& Baumann, M 2. 9, Fernſpr. 225 04. 641 4 Zimmer ⸗Woh zimmer u. Manſ M 2. Werderstr. 10, 3 Treppen nung mit Bade⸗ arde zum 1. 4. 36 zu vermieten. Groß& Baumann, 9, Fernſpr. 225 04. 638 zum 1. 4. 36 pr Groß& Bau Jungbuſchſtraße 8, 2 J- Zimmer-Wohnung m. Zuheh. Feruſpr. 225 04. Treppen, eiswert zu verm. mann, M 2. 9, * 635 Etagenheizung, zu vermieten. fahle-Aaner-Robpopg eingericht. Bad, B37 Heinrich⸗Lauz⸗Straße 28(Kuhn). . S IJ Nr. 10 immer, Küche u. Kammer ſofort zu vermieten. 633 Groß& Baumann, M 2. 9. B S Nr. 4 IZimmer n. Hude ſofort zu vermieten.*6 36 Groß& Baumann, M 2. 9. Lager m. od oh. Büro. Toreinfahrt, 3. 1. 4. 36 2⁴⁵ zu vermieten. Ang. u. VI. 129 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle d Blattes. Groß., hell. aut möbl. Zimm. m. Schrbt., Chaiſel., t. aut. Hauſe ſof. z. vm. Tel. vorh. G 7. 28. 2 Tr. 2505 un 5 heller ſüür alle Zwecke e 55 geeignet, fetzt od.. 8755 ſpäter zu verm. Näheres S674 zu vermieten. Groß& Baumann, M 2. 9, Feruſpr. 225 04.* 890 Gr. Merzelſtr 25 parterre. 15 Knaup. T 4a, 13, 2. Stock. am Lusenping ft 6, 7 IICHTIS DIE EI Theatern n belden Pat u. Pata Theater im Vo 1. Vorst,.40.00 Tb 240 2 50 Beiprogr..0.15 5 Pal, U. pal..00.1057 S Knox.10.20 Beip ogr..35.35 Pat. l. Pat..30: 9. mi Knox.40 9,50 nur heuie Freitag Persönliches Auftreten on Ing. Zu ihrem Lachschlager„Knox und die lustigen Vagabunden“ Prelse: RM. 0 70,.90,.10,.30..50. Erwerbs. RM..55/ Jugend zugelassen. Nachmittags(im Palast um.40 · im Gloria.00 Uht) f. Kinder halbe Preise Anfang Palast[Gloria Karten für die letzte Vorstellung für beide Musikhaus Planken. O 7, 13, Heidelberger Str. (Oloria numerierte Plätze) Frei- u. Fhrenkart. ungült. 5 weiterhin lediglich das Filmprogr: Im palast Und fle Neigen agabanden In dloria anpingen mene Fächer einmaliges Gastspiel Harald Madsen Rarl Schenskröm verkauf an den Theaterkassen und Ab Samstag t Li Dagover, Hanna Waag, W. Rlila 4 IEDER- Ausschnitt Bmpfehle mein reſchhalt. Pe ger in; Kernledersohlen u. Flecke. Spangen Kernabfälle, Gum miabsätze, Kleb- stoffe, sämtliche Schuhmacherart. Lederhandiung F 3, 1 Ecke ſperser Teppiche üglegerheitskäufe G Bausbac M 1. 10 fut 26467 Richard⸗Wagner⸗ Straße 15: Ahambrae HR und Zubehör m. Zentralheiz., 2. Stock, und Mohng.: 3 Zim. m. Zentralheiz., Untergeſchoß z. 1. April zu ver⸗ mieten. Näheres daſelbſt parterre. 220 O ſt ſta dt! Schöne, geräum. 4⸗Zimm.⸗Wohng. mit Bad uſw., hochprt., geg. Gär⸗ ten geleg., zum 1. 4. für 65 R./ zu verm. Beſicht. v. 11—13 Uhr u. 15—18 Uhr. Näh. Eliſabethſtr. 5, 4. Stock. 521 Städt Angeſtell⸗ ter ſucht zum 1. 3. oder 1. 4. abgeſchloſſene 2- Zimmer- i Mohnung Angeb u. TLS a. d. Geſchäftsſt. 2. 2m. Wolng. U. Küche, prt., Gontardſtr. 40, ſofort zu der⸗ mieten. Näh. Dahm Haardtſtr. Nr. 23 r. 28, Fernſpr. 281 11. S674 J. Poker Zimmer zu Herm. 605 An d. Peſtaloszi⸗ ſchule: g Fell. mäbl... zu vm. Weller. Traitteurſtr. 63. 653 Einf. möbl. Zl. m 2 Betten und voll. Penſion zu zu verm. 625 86, 14, 3 Tr.. Gut möbl. Zim. m. el. Licht zu vexmiet.—63¹ Schön mähl. 2. auf 3 Wochen zu vermiet. 647 D 6, 9. 2 Trepp. Großes. ſchönes Zimmer leer oder möbl., als Wohn⸗ und Schlafg., an ſol., berufstät. Herrn od. Frl. zu vm. Wo?, ſaab d. Ge⸗ ſchäftsſt. B38 Bahnhofnähe! Eleg. möbliertes Herrenzimm. iin fein. ruh. Haush. zur v. Bismarck⸗ platz 5, 2 Trepp. — 61 G A4, 11 G. möbl. Zimm. m. fl.., Heiz. Jof. Zu v. 658 12,7, 3. St. f. Möbl. Zimmer of zu p. 650 Möbl. Zinner ſof. zu vm. auch vorütberg P 6. 19 3. Stock. Krauß. 5656 — Mietgesuche Kaufgesuche Kaufmann ſucht Lebernakme ein. Beschäftes eventl. Betellig. 20003000 Mark ſofort Herſügbar. Angebote unter W X 74 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. 646 behr. Elektro- Motoren zu kauf. geſucht. Ang. u. Y.125 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle. 287 Drehstrom- Motor 120 Volt, 0% PS. aebr. zu kaufen Seldverkehr Bausparbriefe mit ſehr hohen Kennziffern und Zeitziffern bei guter Bezahlg., mit baldiger Ausloſung, abzu⸗ geben. Angebote unt. L IH 126 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 268 Jausencle sind es täglich, die unseren Anzeigen. teil lesen. Sie dürfen nicht bei den Inse- renten fehlen Be- nützen Sie darum die lein- Anzeige um sich den Tau- senden Beziehern unserer Zeitung zu und Federbetten gegen bar S772 au kauf. geſucht. Angeb. u. W N Nr. 64 an die Geſchſt. d. Blatt. J geſucht. Ang. mr. empfehlen. 9 8 90 899005 5 i 8 69 a. Geſch. f 075 Stellengesuche Gebr. S oli des f ge Jöſhelſräulein eventl. m. Mair. 32 Jahre, in allem firm, ſucht Stelle in gutgehendem Betrieb. Gefl. Angebote an 655 Heß, Wiesbaden, Herrn⸗ mühlgaſſe 9, III. In Käfertal, wo⸗ möglich Süd -Zim.-Wohng. F. 1. 4. zub miet. geſucht— Angeb. u. W V 72 an d. Geſchſt. 2 Selbſtzahl. ſucht J od. 2 Zimm. und Küche eventl. mit Bad. z. 1..—1. 5 36. Angebote unter T M 84 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. Berufstät Herr t Logis Angeb. u W W Nr. 78 an die 0 7. 28, 1 Tr. Geſchſt. 645 Ruhig. Ehepaar, B3¹ Offene Stellen 22 2 nachm. von 2 S ggage sss Denen füllen draguntemepmen gan sucht für Stadt und Bezirk Mannheim Ludwigshafen tüchtige, arbeits freudige Haeler Ind eetganeg für konkurrenzloses Fabrikat D. R.., Nr. 598 277. Vorzustellen am Freitag, den 10. J. 1936, II. I. 1936, vorm. von—12 Uhr —4 Uhr und Samstag. den J, 7(Laden). Seer Großhandlung ſucht für Registratur und Drucksachenlager zum ſofortigen Eintritt jüngere männliche evtl. auch weibliche Kraft. Angebote unter Y J 127 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 272 Wir ſuchen zum ſofort. Eintritt noch einige gut beleum., tüchtige Mitarbeiter(innen) Perſ. Vorſtell. Samstag-12 Uhr. „A. V..“ Allgemeiner Verein für Veſtattung und Hinterbliebenen⸗ Fürſorge e. V. 302 Geſchäftsſtelle Mannheim: IL 15. 2, Laden. Feruſpr. 219 31. Wenig Kapital erforderlich für ExXisfenz Automatenbranche, auch neben⸗ beruflich. Fritz Bernſtein (ariſch), Hotel Union. 2² ö Die amtlich vor- geschriebenen Bau- Formulare nämlich: Form. 1: Baugesuch 2; Baubeginn 3: Baufluohtangabe 4: Baufluchtrevislon 5: Reylislon auf Sookelhöhe 6: fohbau-Revlsjon 7: Kamin- Untersuoß 8: Bezugserlaubnis sind von unser Verlage zu beziehen. Druckerei Ir. lag R 1, 46 Wir haben das für gute Hekk.⸗ u. Kuab⸗Kleidung bekannte Spezialgeſchäft S. Jegler, Ludwigs haf. Ecke Ludwig⸗ u. Kaiſer⸗Wil⸗ helmſtraße erworben u. führen dasſelbe unter endſtehender Firma als deutſches Geſchäft weiter