Mor⸗ nfunk. Einzelpreis 7 0.. Neue Mannheimer Zeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Fret Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 min breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 6. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe A Montag, 13. 147. Jahrgang— Nr. 20 Januar 1036 Die Saar feiert den Jahrestag ihrer Heimkehr Aus Saarlouis wird Sgarlautern Ambenennung von Straßen und Plätzen Frankreich und der Erinnerungstag — Saarbrücken, 12. Januar. Der Jahrestag der Rückgliederung des Saarge⸗ iets wurde bereits am Sonntag in allen wichtigen Orten durch örtliche Kundgebungen feſtlich begangen. In allen Kreisorten hielten die Kreisleiter an die Volksgenoſſen und die Formationen der Partei An⸗ ſprachen, in denen auf die Bedeutung des Tags auch als Markſtein für die Befriedung Europas hinge⸗ wieſen wurde. In den meiſten Orten fanden U m⸗ benennungen von Straßen und Plätzen ſtatt, die das Gedächtnis an den geſchichtlichen 13. Januar und die Befreiung des deutſchen Saarvolks für alle Zeiten wachhalten ſollen. Im Rahmen der großen Feiern anläßlich des Ge⸗ denktags der Saarabſtimmung wurde am Sonntag⸗ abend in Saarbrücken in einer Feierſtunde vor dem Rathaus der hiſtoriſche Rathausplatz in„Platz der Deutſchen Front“ umgetauft. Oberbürgermeiſter Kreisleiter Dürrfeld er⸗ griff dabei das Wort. In ſeiner Rede wies er auf den 15jährigen Leidensweg des deutſchen Saarvolkes hin, in deſſen Herz der Glaube an Deutſchlands Sendung niemals untergegangen war. Er ſchilderte den harten Kampf um dieſen Fleck geheiligter deut⸗ ſcher Erde, bis dann der Ehrentag des Abſtim⸗ mungsſtegs vom 13. Januar 1935 kam. Dieſer Ab⸗ ſtimmungsſieg, ſo führte der Oberbürgermeiſter aus, bedeute nicht nur ein bedingungsloſes Bekenntnis des Saarvolks zu Deutſchland und ſeinem Führer Adolf Hitler, er war auch ein Ausdruck deutſchen Selbſtbehauptungswillens gegenüber den Anfechtun⸗ gen fremder Mächte. Oberbürgermeiſter Dürrfeld ſchloß mit den Worten:„Die Deutſche Front war das Bollwerk des deutſchen Willens und der deutſchen Kraft. Deutſche Front iſt der Ehrenname der Ge⸗ meinſchaft aller Deutſchen an der Saar, die bereit waren, ihr Letztes für Deutſchland zu geben. Als Hoheitsträger der Stadt Saarbrücken weihe ich daher in dieſer Stunde zum ſteten Gedenken der Deutſchen Front dieſen Platz. Der Rathausplatz zu Saarbrük⸗ ken ſoll künftig den Namen tragen:„Platz der Deutſchen Front“. Das neue Saarlautern — Saarlautern, 13. Januar. Der heutige Jahrestag der Saarabſtimmung iſt für den Kreis Saarlouis von ganz beſonderer Be⸗ deutung. Vor einem Jahr bekannte ſich die Bepöl⸗ berung, die beſonders von franzöſiſcher Seite umwor⸗ ben wurde, in der gleichen Geſchloſſenheit wie die übrige Saarbevölkerung zu ihrem deutſchen Vater⸗ land. An dieſem Erinnerungstage wurde am Mon⸗ tag als Zentrum des Grenzkreiſes aus der Stadt Saarlouis, den Gemeinden Lisdorf, Pikard, Schönbruch und Fraulautern die neue Stadt Saarlautern vom Reichsminiſter Dr. Frick aus der Taufe gehoben. Auf dem großen Adolf⸗Hitler⸗Platz in Saarlouis ſind die geſamten Gliederungen der Partei zu die⸗ ſem Feſtakt angetreten. Ringsum ſteht eine nach vie⸗ len Tauſenden zählende Menſchenmenge. Auf einer großen Tribüne hatten die Kriegsbeſchädigten Platz genommen. Aus allen Teilen des Kreiſes ſind die Volksgenoſſen herbeigeeilt, um die große hiſto⸗ riſche Stunde mitzuerleben. Als Reichsminiſter Dr. Frick in Begleitung von Gauleiter Bürckel erſcheint, wird er ſtürmiſch begrüßt. Dann betritt Reichsminiſter Frick die Redner⸗ tribüne und führt u. a. aus: Die Reichsregierung hat an dem heutigen Ehrentage des Saarvolkes nicht fehlen wollen. Deshalb hat mich der Führer ent⸗ ſandt, um dem Saarvolk die beſten Grüße und Wünſche für die Zukunft zu übermitteln. Die Aufnahme geht auf eine Zeit zurück, die zu der verwerflichſten gehört, die Deutſchland jemals hat durchmachen müſſen. Mitten im Frieden wurde deutſches Land geraubt. Fremde Namen hat man deutſchen Städten gegeben. So erhielt Saarlouis den Namen eines franzöſiſchen Königs. Die Bevöl⸗ kerung hat damals gebeten, daß der alte Namen beibehalten werde. Trotzdem wurde ihr der Name Saarlouis aufgedrängt. Deshalb ſoll dieſes Unrecht jetzt wieder gutgemacht werden, und dieſe Stadt ſoll, wie in alter Zeit, wieder den alten Namen Saarlautern führen.(Langanhaltender Beifall). Reichsminiſter Dr. Frick ſchloß ſeine Ausführungen mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer, in das die Menge begeiſtert einſtimmte. Anſchlie⸗ ßend wurden die deutſchen Lieder geſungen. Hier⸗ auf trug ſich Dr. Frick in das Goldene Buch der Stadt ein. Dann fuhr er nach dem Ehrenmal im Warndt und kehrte wieder nach Saarbrücken zurück. ee: 2 Eine franzöſiſche Stimme — Paris, 12. Jan. Zum Jahrestag der Saarabſtimmung veröffent⸗ licht der„Paris Midi“ einen großen Gedenkaufſatz, in dem es heißt: „Die Saar hatte für die Rückgliederung ins Mutterland geſtimmt. Die Begeiſterung in der Be⸗ völkerung ſtieg bis zum äußerſten an dem Tag, da das Ergebnis der berühmten Abſtimmung verkün⸗ det wurde, die Deutſchland 90 v. H. der Stimmen brachte. An jenem Tag wehte ein unbeſieg⸗ barer Hauch des neuen Deutſchland über der Saar. Wir Franzoſen, die wir von den Fenſtern unſerer Hotels aus dem großartigen Vor⸗ beimarſch der Braunhemden im Takt der ſieghaften Muſik beiwohnten, waren Zeugen eines gewaltigen Schauſpiels. Wir ſahen ein einiges Volk, gepackt von einer Ergriffenheit, ein Volk, das ſeinem Schickſal entgegenmarſchierte. Der Abſtimmungs⸗ erfolg an der Saar hat dem Deutſchland Adolf Hit⸗ lers die wertvolle Gewißheit ſeiner Größe und ſeiner Stärke gegeben. Die Saarländer, die unbe⸗ ſtreitbar wahrhafte Deutſche ſind, waren glücklich, in den Schoß ihres mächtigen Mutterlandes zuxück⸗ zukehren.“ Oſfkafrika eue Alpenregimenter für 5 Als Verſtärkung für die oſtafrikaniſchen So kommt Italien nicht ans Fiel: In drei Monaten 70 Meilen! And 300 ſind es bis Abeba!— London prophezeit den Zuſammenbruch des Abeſſinien⸗Anternehmens — London, 12. Jan.(U..) Militärſachverſtändige in England kommen auf Grund verſchiedener Ueberlegungen zu dem Schluß, daß der abeſſiniſche Krieg in den nächſten 100 Tagen langſam aber ſicher an ſeinen eigenen Schwierigkeiten erſticken werde. Die erſten 100 Tage, die ſeit Beginn des Feldzuges verfloſſen ſind, hätten den Italienern nicht mehr eingebracht als 70 Meilen Weges auf der über 509 Meilen langen Strecke nach Addis Abeba. Dazu käme, daß der augenblickliche Stillſtand des Vor⸗ marſches gar nicht ſo ſehr auf die Tätigkeit der abeſſiniſchen Truppen zurückzuführen ſei als auf die ungünſtigen klimatiſchen Verhält⸗ niſſe. Die tropiſchen Regengüſſe in Verbindung mit den dauernden Schwierigkeiten des Nachſchubs infolge der Wegeverhältniſſe ſchienen an ſich ſchon ausreichend, um dem italieniſchen Feldzug ein vor⸗ zeitiges Ende zu bereiten. Der„Evening Standard“ erklärt, die Ereigniſſe der letzten Woche hätten das italieniſche Hauptquar⸗ tier mit allerſchwerſter Beſorgnis erfüllt. Dazu komme das unzeitige Einſetzen der„kleinen Regen⸗ zeit“, womit noch größere Schwierigkeiten für die Zukunft unausbleiblich ſeien.„Es bleiben nicht mehr als drei Monate für die Fortſetzung des Feldzuges übrig unter den gegenwärtigen Wetterbedingungen, und wenn man den augenblicklichen Mangel an Er⸗ folg berückſichtgt, ſcheint es unwahrſcheinlich, daß innerhalb dieſer Zeit ein wirklicher Erfolg erzielt werden kann. Berückſichtigt man die große Anzahl von Men⸗ ſchen, die verpflegt werden müſſen, und den natür⸗ lichen Charakter des Landes, ſo iſt für jeden erfah⸗ renen Beobachter klar, daß die Italiener nur eine Statiſtenrolle ſpielen können, bis ſie wenigſtens zwei gute Straßen angelegt haben und ſoweit die Bodenverhältniſſe es erlauben, irgendeine kleine Eiſenbahn. „News Chroniele“ weiſt in demſelben Zuſam⸗ menhang auf die Berichte hin, daß die italieniſche Nordarmee 4000 Quadrat⸗ meilen ſchon eroberten Gebiets wieder ver⸗ loren habe und kommt zu dem Urteil, daß der italieniſche Vormarſch im Norden in kataſtro⸗ phaler Weiſe zuſammengebrochen ſei. Immer neue Truppennachſchübe — Nom, 12. Januar.(U..) 28 Offiziere, 44 Unteroffiziere und 1105 Solda⸗ ö tung auf den Takazze. ten ſind heute als weiteres Kontingent der„Val Puſteria“⸗Heeresdiviſion an Bord des Dampfers „Atlanta“ von Neapel aus nach Oſtafrika in See gegangen. Außer ihnen bringt das Schiff auch eine Reſerveabteilung der„Tevere“-Diviſion der Schwarz⸗ hemden in die oſtafrikaniſchen Kolonien. Der Damp⸗ fer„Gabbiano“ fuhr ebenfalls heute aus, um 1500 gelernte Arbeiter nach Oſtafrika zu befördern. Die Norofrontkämpfe in italieniſcher Darſtellung — Asmara, 12. Januar. Die Vorſtöße der abeſſiniſchen Heeresgruppen an der Nordfront haben zu einer erheblich geſteigerten Gefechtstätigkeit im Tembienabſchnitt geführt. Den ganzen geſtrigen Tag über iſt es nach Berichten, die Truppen aufgeſtellt worden, die auf unſerem Bilde von Muſſoltni beſichtigt werden. mehrere neue Alpenregimenter (Weltbild,.) ſind in Rom jetzt hier von den verſchiedenen Frontſtellungen ein⸗ laufen, zu ſchweren Zuſammenſtößen zwi⸗ ſchen den gegneriſchen Verbänden gokommen. Es ſei den italieniſchen Truppen gelungen, die Abeſſinier nach erbittertem Kampf an allen Operationspunkten zu rückzu werfen. Römiſche Dementis — Rom, 10. Januar. Von amtlicher italieniſcher Seite werden die Nach⸗ richten über italieniſche Truppenzuſammenziehungen an der franzöſiſchen Grenze dementiert Desgleichen wird die Richtigkeit der Meldungen, wonach Marſchall Badoglio weitere fünf Diviſionen angefordert haben ſoll, in Abrede geſtellt. Ftalieniſche Gefangene erzählen Abenteuer einer Tankmannſchaft-In Hinterhalt geraten und gefangen genommen ((A..) United Preß Deſſie, 12. Jauuar. Sonderkorreſpondent der James L. Rohrbough.) Wie im Rahmen der Takazze⸗Kämpfe eine 1600 Mann ſtarke italieniſche Kolonne in einen abeſſini⸗ ſchen Hinterhalt geriet und anſchließend eine italie⸗ niſche Tankabteilung von den Abeſſiniern überfallen wurde, das erzählten mir heute vier italieniſche Ge⸗ fangene, die vom nördlichen Kriegsſchauplatz nach Deſſie gebracht worden ſind. Ich unterhielt mich mit ihnen auf offenem Feld in der Nähe des Gefangenen⸗ lagers. Es war kalt und regneriſch; man merkte es den vier Italienern an, daß ſie froren, was den jäm⸗ merlichen, keineswegs ſehr kriegeriſchen Anblick die⸗ ſer von ſchweren Strapazen heimgeſuchten Geſtalten in ihren zerlumpten Uniformen und zerriſſenen Schuhen noch erbarmungswürdiger machte. „Wir wurden“, ſo berichtete ihr Sprecher,„in der Nähe von Endoſchek unweit des Takazze⸗Fluſſes Mitte Dezember gefangengenommen; zwei von uns ſind Pioniere, zwei Angehörige eines Tank⸗Korps. Zu unſerer Gefangennahme kam es auf folgende (Von dem Weiſe: am 14. Dezember war eine italieniſche Ab⸗ teilung von 1600 Mann von abeſſiniſchen Kriegern überfallen worden und in ſchwere Bedrängnis ge⸗ raten. Sie forderte öͤringend drahtlos Tank⸗Unter⸗ ſtützung an. Mit zehn Tanks und zwei Laſtkraft⸗ wagen, auf denen ſich ein Offizier und ſechzehn Mann befanden, rückten wir auf dieſen Hilferuf am nächſten Morgen frühzeitig aus und nahmen Rich⸗ Plötzlich knallten von allen Seiten Schüſſe, einer unſerer Offiziere wurde ſofort getötet. Die auf dem Laſtkraftwagen beförderten Soldaten, die keinen Feind ſahen, gegen den ſie ſich hätten wehren kön⸗ nen, ſprangen ſchreckerfüllt von den Autos herunter und verſuchten in den Buſch zu fliehen, doch wurden viele von ihnen auf der Flucht von den feindlichen Geſchoſſen zu Boden geſtreckt. Noch waren die zehn Tanks übrig, die in einer Linie hintereinander fuhren. Plötzlich blieb der vorderſte Panzerwagen ſtehen: der Fahrer war von den Abeſſiniern getö⸗ tet worden. Der vorderſte Tank hielt aber alle übri⸗ gen auf. blieb ſtehen, und ich und ein ſaß, ſahen, aus ihren Unſere Kolonne Kamerad, mit dem ich im letzten Tank wie die Mannſchaften anderer Tanks Panzerwagen herauskletterten, aber unverzüglich vom Feind niedergeſchoſſen wurden. Wir blieben darum in unſerer Maſchine, doch rettete uns das nicht vor Gefangenſchaft. Abeſſinier umringten un⸗ ſeren Tank und öffneten deſſen Tür, die wir zu ſchließen vergeſſen hatten. Uns blieb nichts weiter übrig, als uns zu ergeben. Wir wurden gefangen⸗ genommen, ohne daß uns die Abeſſinier etwas zu⸗ leide getan hätten. Währenddeſſen kämpften die 1600 Mann, denen wir zu Hilfe kommen ſollten, ein heftiges Rückzugs⸗ gefecht mit dem überlegenen Feind aus, in dem es ihnen ſchließlich gelang, der Gefangenſchaft zu ent⸗ rinnen.“ 2. Seite/ Nummer 20 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Montag, 13. Januar 1936 Was verſteht man unter ernſthaften Vorſthlügen? Das Londoner Kabinett und die Oelſperre— Italien für Friedensangebote mürbe geworden — London, 13. Januar. Wie die Blätter berichten, tritt das britiſche Ka⸗ binett vorausſichtlich dieſe Woche zum erſten Male nach Weihnachten zuſammen. Die Mehrzahl der Blätter iſt der Anſicht, daß ſich das Kabinett in den Fragen der Oelſperre und neuer Friedensbemühungen für eine Politik des Abwartens entſcheidet und auf der Völkerbunds⸗ ratsſitzung in Genf die Führung zunächſt anderen Staaten überlaſſen wird. Der politiſche Mitarbeiter glaubt, daß es im Kabinett beträchtliche Meinungsverſchiedenheiten geben werde. Der diplomatiſche Berichterſtatter der„Daily Mall“ glaubt, die Mehrheit der Miniſter halte eine Oelſperre für nicht erforderlich; zudem ſtellten ſie eine Gefahr für den Frieden dar. Die Vertreter dieſer Politik wüßten, daß ſie auf die Unterſtützung Lavals rechnen könnten. Andere britiſche Miniſter jedoch, und zwar beſonders diejenigen, die die Ab⸗ lehnung der Pariſer Friedensvorſchläge veranlaß⸗ ten, glaubten, daß der abeſſiniſche Streit am ſchnell⸗ ſten durch eine ſofortige Oelſperre beendet werden Fönnte. Die aus Genf, Paris und Brüſſel ſtammenden Gerüchte, daß die belgiſche Regierung einen neuen Friedensplan vorbereite, finden beſonders in der ſenſationell eingeſtellten Preſſe große Beachtung. Bei dieſem angeblichen Plan ſoll es ſich darum han⸗ deln, einen Völkerbundsausſchuß unter gleichzeiti⸗ ger Ausrufung eines Waffenſtillſtandes nach Abeſ⸗ ſtnien zu entſenden. „News Chronicle“ meldet, in diplomatiſchen Krei⸗ ſen ſei man ziemlich erſtaunt geweſen, daß Muſſolini mitgeteilt habe, er würde eine ſolche Unterſuchung nicht ablehnen, und daß auch Paris den Vorſchlag begrüßt habe. Die ganze Angelegenheit ſei eine Intrige, die darauf hinziele, einen für Italien gün⸗ ſtigen Bericht aus Abeſſinien zurückzu⸗ bringen. Der Völkerbundsausſchuß würde beſonders auch diejenigen abeſſiniſchen Stämme befragen, die be⸗ reits unter italieniſcher Herrſchaft ſeien und denen Italien goldene Berge verſprochen habe. Wahrſchein⸗ lich würden dieſe Stämme in der Tigre⸗Provinz und in Ogaden erklären, daß ſie die Rückkehr unter abeſſiniſche Herrſchaft nicht wünſchten. Der römiſche Berichterſtatter des„Daily Tele⸗ graph“ will von zuverläſſiger Seite erfahren, daß die italieniſche Regierung ernſtlichen Friedensvorſchlägen„kein Hindernis in den Weg legen“ würde. der„Morningpoſt“ Das Wort„ernſtlich“ bedeute aber uach italieniſcher Anſicht gebietsmäßige Gewinne. Man glaube, daß der Negus noch nicht zu ſolchen Zugeſtändniſſen be⸗ keit ſei und daß daher neue Vorſchläges ſolange ge⸗ ringe Erfolgsausſichten haben, bis die italieniſche Armee in Abeſſinien weiter vorgerückt ſei. Neue Hoffnung in Rom Drahtbericht unſeres röm. Vertreters — Rom, 13. Januar. Die internationale Lage weiſt nach italieniſcher Auffaſſung Anzeichen der Erleichterung für Italien auf. Die politiſchen Kreiſe Roms hüten ſich aller⸗ dings vor einem Optimismus, der zu Enttäuſchun⸗ gen führen könnte. Sie tun dies in beſonderem Maße ſeit dem Mißerfolg des Hoare⸗Lavalſchen Planes, denn man hatte in Italien trotz der inhalt⸗ lichen— nicht ſormalen— Ablehnung, die man die⸗ ſem Entwurf zuteil werden ließ, mehr, als man es zugeben möchte, die Hoffnung auf ein Wiederingang⸗ kommen des internationalen Geſpräches an ihn geknüpft. Das für dieſe Erleichterung wichtigſte Ereignis iſt die Verwerfung der Ausfuhrbeſchränkung im Entwurf des amerikaniſchen Neutralitätsgeſetzes durch die außenpolitiſche Kommiſſion des Senats. Italien hätte eine derartige Beſchränkung als eine Parteinahme Amerikas gegen Italien angeſehen, wobei der Hauptgrund für dieſe ſcharfe italieniſche Stellungnahme in dem Umſtand geſehen werden muß, daß die amerikaniſche Ausfuhrbeſchränkung der Sanktionspolitik der europäiſchen Länder einen neuen Auftrieb gegeben hätte. Sie hätte Rußland, Rumänien und Iran, die Italien bisher viel mehr Brennſtoff lieferten als die Vereinigten Staaten, veranlaſſen können, ihrerſeits dem befürchteten Gen⸗ fer Beſchluß zuzuſtimmen. Italieniſche Berichte aus Paris und London ſtel⸗ len auf vorſichtige Art und unter vielen Vorbehal⸗ ten als Folge der Modifikation der amerikaniſchen Neutralität und anderer Entwicklungen ein Ermat⸗ ten der Sanktionswilligkeit im gegneriſchen Lager feſt. Die Nutzloſigkeit dieſer Politik werde mehr und mehr eingeſehen. Die allgemeine Verwirrung des politiſchen Syſtems Europas, welche unter dem Ein⸗ fluß der Sanktionspolitik und ihrer militäriſchen Rückwirkungen zum Vorſchein kommt, werde, wie man in Rom hofft, eine nochmalige Reviſion der Standpunkte veranlaſſen. Man hat in Italien ein helles Ohr für die in Deutſchland nachdrücklich aufgeworfene Frage, was eigentlich aus Locarno wird, wenn Frankreich militäriſche die deutſch⸗franzöſiſche Grenze Abmachungen über als Gegenleiſtung für die Hilfe, die England im Mittelmeer(und indirekt an der Alpengrenze) durch Frankreich erhält. Verſchiedene italieniſche Zeitun⸗ gen haben das Thema aufgenommen. Die Turiner„Gazetta del Popolo“ führt in einem eingehenden Artikel aus, daß Frankreichs Sicherheit nicht durch eine Seemacht wie England garantiert werden könnte, deren geringe Truppen über den ganzen Erdball verſtreut ſind, ſondern nur durch eine Landmacht, eben Italien. Dasſelbe Blatt wendet ſich übrigens auch gegen das Schreckgeſpenſt, mit dem die Engländer Frankreich die Notwendigkeit der militäriſchen Abmachungen über das Mittelmeer klarzumachen ſuchen: die Mög⸗ lichkeit eines italieniſchen Verzweif⸗ lungsſtreiches. Die italieniſche Politik berech⸗ tige nicht dazu, derartige verwegene und tenden⸗ ziöſe Hypotheſen aufzuſtellen. Sie werde vom Be⸗ wußtſein großer Verantwortung getragen und Ver⸗ zweiflungsſtreiche lägen ihr fern. Es iſt wohl das erſtemal, daß von italieniſcher Seite auf dieſe Hypotheſe einer Verzweiflungstat die in den politiſchen Ueberlegungen der weſtlichen Hauptſtädte in den letzten Wochen eine nicht geringe mit England trifft J Rolle geſpielt hat, in Italien eingegangen wird. Rußlands Nolle in der Weltpolitik Eine Rede Molotows- Scharfe Angriffe gegen Deutſchland und Japan [Funkmeldung der NM.) — Moskau, 13. Januar. In ſeiner großen außenpolitiſchen Rede vor dem Hauptvollzugsausſchuß erklärte der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare, Molotoff, im einzelnen daß die Beziehungen der Sowjetunion zu anderen Ländern im verfloſſenen Jahre im allgemeinen nor⸗ mal geweſen ſeten. An unſeren gewaltigen Grenzen, fuhr Molotoff fort, liegen genügend große, mittlere und kleinere Staaten, die der Sowjetunion nicht immer ſo freund⸗ ſchaftlich geſinnt waren, wie z. B. die Türkei.(Stüv⸗ miſcher Beifall.) Kein einziger dieſer Staaten hatte während all dieſer Zeit Veranulaſſung, ſich in irgend⸗ einer Beziehung über die Sowjetunion zu beun⸗ ruhigen. Die Sowjetregierung wie auch die Regierungen Frankreichs, der Tſchechoſlowakei und einiger au⸗ derer Staaten haben vom Standpunkt der Sicherung des Friedens in Europa dem Abſchluß eines ſoge⸗ nannten Oſteuropapaktes beſondere Bedeutung beigemeſſen, dem nach dem Vorſchlag Frankreichs auch Deütſchland, Polen; Lettland, Eſtland und Litauen beitreten ſollten. Wegen des Entgegen wir⸗ kens Deutſchlandes und Polens hatte aber der Oſteuropapakt gegenſeitiger Hilfe keinen Erfolg. Dies hinderte jedoch nicht, daß im Mai des vorigen Jahres ein ſowfetruſſiſch⸗franzöſiſcher Pakt gegenſeitiger Hilfeleiſtung unterzeichnet wurde. Ferner wurde ein Vertrag gegenſeitiger Hilfe zwiſchen der Sowjetunion und der Tſchechoſlowakei abgeſchloſſen. Der Redner beſchäftigte ſich dann mit dem Ver⸗ hältnis der Sowjetunion zu den Vereinigten Staaten, das ſich im allgemeinen normal entwik⸗ kelt habe, wenn auch in gewiſſen Teilen der ameri⸗ kaniſchen Preſſe durch beſtimmte reaktionäre, zum Faſchismus neigende Kreiſe ſowjetfeindliche Kampa⸗ gnen entfachten, um eine Annäherung zwiſchen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten zu unter⸗ graben. Im abgelaufenen Jahr, fuhr Molotoff fort, hat die Sowjetregierung die diplomatiſchen Beziehungen mit Belgien, Luxemburg und Columbien aufgenom⸗ men. Andererſeits hat Uruguay die Beziehungen zu Sowjetrußland abgebrochen, und zwar unter dem Druck braſiliani⸗ ſcher, man ſagt auch irgendwelcher euxopäiſcher Reak⸗ tionäre. Wenn man Uruguay Glauben ſchenkt, ſo kann man denken, daß die Sowjetregierung ſich mit nichts anderem als mit den inneren Angelegenhei⸗ ten Braſiliens und Uruguays beſchäftigt hat.(Ge⸗ Moskau verdoppelt die Riiſtungsausgaben Kriegeriſche Sprache gegen Japan Engerer ſtrategiſcher Anſchluß Sibiriens — Moskau, 12. Januar. Am Sonntagvormittag beteiligten ſich an der Aus⸗ ſprache im Zentralexekutivkomitee auch einige der Roten Armee angehörenden Mitglieder. Der Vor⸗ ſitzende des weſtſibiriſchen Verwaltungsbezirkes er⸗ klärte im Verlaufe ſeiner Ausführungen:„Falls die Japaner uns im Fernen Oſten angreifen ſollten, werden wir ihnen auf ihrem eigenen Boden ein Grab bereiten.“ Ein„Kommandeur“ aus Sowjetweißrußland er⸗ wähnte, daß der Heereshaushalt für das Jahr 1935 ſechs Milliarden Rubel umfaßt hätte. Tatſächlich ſeien im Vorjahre jedoch für die Zwecke der Landes⸗ verteidigung acht Milliarden Rubel aufgewendet worden. Im Jahre 1936, ſo führte er weiter aus, würden 14 Milliarden Rubel für militäriſche Zwecke aus⸗ gegeben werden. Aufmarſchſtraßen gegen Japan — Moskau, 12. Januar.(U..) Durch den Bau zweier wichtiger Verkehrswege im Fernen Oſten hat Rußland einen weſentlichen Schritt in der Vervollkommnung ſeiner ſtrategiſchen und wirtſchaftlichen Verbindungen nach Oſten getan. Wie offiziell bekanntgegeben wird, iſt die 800 Kilometer lange Straße zwiſchen Chaba⸗ rowſk und Wladiwostok am Japaniſchen Meer nun⸗ mehr fertiggeſtellt. Damit wurde zwiſchen dem Hauptſitz und dem Kommando der fernöſtlichen ruſ⸗ ſiſchen Armee und Rußlands wichtigſtem aſiatiſchem Seehafen eine bequeme Verbindung geſchaffen. Per⸗ ſonenwagen können die Strecke in etwa 18 Stunden, Laſtautos in etwa 30 Stunden zurücklegen. Gleich⸗ zeitig verlautet, daß der zweigleiſige Aus⸗ bau der transſibiriſchen Bahn, Rußlands „Lebenslinie“ zwiſchen dem Oſten und dem Weſten, ſo gut wie vollendet iſt. 5 Die Straße von Chabarowſk nach Wladiwostok, die unter großen Schwierigkeiten gebaut wurde, iſt einer der wichtigſten ruſſiſchen Verkehrswege, dem an Bedeutung nur noch die georgiſche Militärſtraße zwiſchen Tiflis und Ordzonikidſe im Kaukaſus gleich⸗ kommt. Beim Bau der Straße nach Wladiwostok mußten neun Millionen Kubikmeter Boden zur Ein⸗ ebnung umgegraben und 100 Quadratkilometer Sumpfgelände, das vorher als unpaſſierbar gegolten hatte, drainiert werden. Die Tunnels und Brücken auf dieſer Straße haben eine Geſamtlänge von 13 Kilometer. Durch Verwendung moderner Straßen⸗ baumaſchinen konnte das Projekt in 18 Monaten fertiggeſtellt werden. Der zweigleiſige Ausbau der transſibiri⸗ ſchen Bahn wurde vor vier Jahren begonnen und unter dem Druck der japaniſch⸗ruſſiſchen Span⸗ nung in den letzten 18 Monaten erheblich beſchleu⸗ nigt. Zu dieſen Arbeiten wurden zum Teil Ver⸗ bannte und Leute, die ſich als Klaſſenfeinde“ betätigt hatten, herangezogen. Der Bau der Strecke wurde in ununterbrochenen Tag⸗ und Nachtſchichten unter militäriſcher Aufſicht vorwärtsgetrieben. lächter, Beifall.) Die Sowjetregierung kann aber ſolche Schritte, wie ſie von Uruguay ausgehen, nicht überſehen, Schritte, die nicht allein in bezug auf die Sowjetunion vollſtändig unbegründet ſind, ſondern auch eine unmittelbare Verletzung des Völkerbunds⸗ paktes darſtellen. Deshalb hat ſie ſich an den Völ⸗ kerbund mit einer Beſchwerde über die Handlungs⸗ weiſe der Regierung von Uruguay gewandt, die die diplomatiſchen Beziehungen mit der Sowjetunion abbrach, ohne vorher den Streitfall an ein Schieds⸗ gericht oder an den Völkerbundsrat zur Entſcheidung zu überweiſen, wie dies die Völkerbundsſatzungen fordern. Molotoff wandte ſich dann den Beziehungen der Sowjetunion mit Deutſchland und Japan zu, die, wie er ſich ausdrückte, die beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit Sowjet⸗Rußlands auf ſich ziehen.„Ich ſpreche es direkt aus“, erklärte er,„daß die Sowjetregie⸗ rung die Herſtellung beſſerer Beziehungen zu Deutſch⸗ land wünſcht als diejenigen, die jetzt beſtehen. Dies erſcheintbuns vom Standpunkt der Intereſſen beider Bölker unbeſtritten zweckmäßig.“ In dieſem Zufämmenhaug glaubte Molotoff, eine Kritik der Außenpolitik der Reichsregierung vorbringen zu können, der er aggreſſive Abſichten und Er⸗ oherungspläne und Ausarbeitung von Angriffs⸗ plänen vorwirft. Trotz dieſer angeblich ſowjet⸗ feindlichen Außenpolitik habe jedoch die Reichs⸗ regierung der Sowjetunion einen Vertrag über die Gewährung eines Kredites in der Höhe von 200 Mill. Mark für 5 Jahre vorgeſchlagen, der am 9. April 1935 unterzeichnet wurde. Dieſer Kredit ſei im allgemeinen erfolgreich realiſiert worden. In den letzten Monaten habe die deutſche Re⸗ gierung die Frage eines neuen großen Kre⸗ dits aufgeworfen und die Sowjetregie⸗ rung ſtehe auf dem Standpunkt, daß ſie ſich nicht weigern werde, auch dieſen ſachlichen Vorſchlag der deutſchen Regierung zu erwägen, da die Entwicklung handelswirtſchaftlicher Beziehun⸗ gen mit anderen Staaten, unabhängig von den dort herrſchenden politiſchen Kräften, der Politik der Sow⸗ jetunion entſpreche. „Was ſchließlich die Beziehungen zu Japan an⸗ langt“, fuhr Molotoff fort,„ſo iſt Japan bisher dem von uns vor drei Jahren gemachten Vorſchlag über den Abſchluß eines Nichtangriffsvertrages ausge⸗ wichen. Man kann nicht umhin, ein derartiges Ver⸗ halten verdächtig zu finden.“ In dieſem Zuſammenhang verwies Molotoff auf die angeblichen Grenzverletzungen durch japaniſch⸗ mandſchuriſche Truppenabteilungen, wobei er ſich auf veyſchiedene in der letzten Zeit von Sowjetrußland gemeldete Grenzzwiſchenfälle bezog, deren heraus⸗ fordernden Charakter er hervorhebt. Es habe den Anſchein, daß„beſtimmte Kreiſe der japaniſchen Mili⸗ tärmacht“ dieſe Grenzzwiſchenfälle brauchen, um die Aufmerkſamkeit von den Vorgängen in der Man⸗ oͤſchurei und in Nordchina abzulenken. 5 Der Zweck dieſer außenpolitiſchen Ausführungen wurde ſofort klar, als Molotow daraus die Forde⸗ rung ableitete, daß ſowohl an den Oſt⸗ wie auch an den Weſtgrenzen Sowjetrußlands die Verteidigung auf die gebührende Höhe gebracht werden müſſe⸗ Molotow gab zu, daß im Laufe der letzten Jahre in militäriſcher Beziehung nicht wenig getan wor⸗ den ſei. Man könne ſich aber mit den erzielten Re⸗ ſultaten nicht beruhigen. Wir müſſen, ſo erklärte Molotow, unweiger⸗ lich alle hierfür erforderlichen materiellen Mit⸗ tel finden und müſſen deshalb in dieſem Jahre den Teil des Staatshaushalts, der mit der Lan⸗ desverteidigung zuſammenhängt, beträchtlich ver⸗ größern. Gerade als die Rede Molotows dieſen Punkt er⸗ reicht hatte, erſchien Stalin am Tiſch des Präſt⸗ diums, worauf alle Anweſenden ſich von ihren Plät⸗ zen erhoben und ihn mit demonſtrativem Beifall be⸗ grüßten. Nach dieſem Zwiſchenſpiel fuhr Molotow fort: Wir haben eine ſtarke Rote Armee aufgezogen, jetzt müſſen wir noch zäher daran arbeiten, damit unſere geſamte Armee aus ergebenen und ihre Sache bis aufs letzte kennenden Kämpfern— Fliegern, Artil⸗ leriſten, Tankführern, Schützen und Kämpfern aller anderen notwendigen Waffengattungen— beſteht. Wir haben für die Befehlshaber der Roten Armee perſönliche Dienſtgrade eingeführt, um die Bedeu⸗ tung des führenden Teiles unſerer Armee noch mehr zu verſtärken und zu heben. Wir müſſen unſere Rote Armee auch ſerner⸗ hin ſtärken umd im Verein damit jede Möglich⸗ keit ausnützen, um den Frieden zu unterſtützen und die Werktätigen aller Länder über unſere beſondere prinzipielle Linie in der internationa⸗ len Friedenspolitik aufzuklären. „Eines iſt klar“, ſo erklärte Molotoff,„daß dieſes Spiel mit dem Feuer längs unſerer ſern⸗ öſtlichen Grenze nicht aufhört und daß die apa⸗ niſche Militärkligue ſowohl unmittelbar als auch über andere Territorien ſich an unſere Greuzen heran macht.“ Sowohl Japans Austritt aus dem Völkerbund als auch der Deutſchlands wurde in dieſem Zuſam⸗ menhang von dem Redner herangezogen, um die Politik der beiden Mächte zu verdächtigen. Sie ſeſen rechtzeitig ausgetreten, um ſich die Hände freizumachen. Deutſchland dichtete Molotow „Eroberungspläne hinſichtlich der Sowjetunion“ au. Die Machthaber Deutſchlands, ſo behauptele er, verſuchten manchmal, die Augen naiver Leute von dieſen Plänen dadurch abzulenken, daß ſie ſich auf das Fehlen einer gemeinſamen Grenze zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion be⸗ riefen. Demgegenüber behauptete er zu wiſſen, daß„Deutſchland, aufgemuntert von einigen ans⸗ ländiſchen Mächten, ſich vorbereite, eine herr⸗ ſcheude Stellung an der Oſtſee einzunehmen.“ Deshalb habe es beſondere Beziehungen mit Polen eingegangen, das eine genügend große Grenze mit der Sowjetunion beſitze. —.——.—— ä Mehr Brot eſſen! Eine Entſchließung zur Brotverſorgung (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 13. Januar. Die in der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Volks⸗ ernährung zuſammengeſchloſſenen Vertreter der be⸗ teiligten Reichsbehörden und Dienſtſtellen der Partei uſw. haben nach umfangreichen Beſprechungen über wichtige Fragen der Broternährung eine Entſchlie⸗ zung gefaßt, in der es u. a. heißt: a Das Brot ſpielt auch heute noch in der Volks⸗ ernährung eine ſehr wichtige Rolle. Gegenüber der Vorkriegszeit iſt der Brotverbrauchnicht un⸗ bedeutend zurückgegangen. Das hängt zum großen Teil mit der infolge der andersgearteten Ar⸗ beitsverhältniſſe und zeiten auch veränderten Lebens⸗ weiſe zuſammen. An die Stelle des Brotes ſind teil⸗ weiſe andere Nahrungsmittel getreten, die aus dem Ausland bezogen werden. Daher iſt es notwendig, den Brotverbrauch wieder zu ſteigern. Eine Werbung zum vermehrten Brotverbrauch kann aber nur dann von dauerndem Erfolg ſein, wenn dem Verbraucher überall und federzeit ein ſchmackhaftes, bekömmliches, alſo gutes Brot zur Verfügung ſteht. Die Reichsarbeitsgemeinſchaft for⸗ dert die zuſtändigen Fachgewerbe auf, unter Heran⸗ ziehung aller Kräfte auf wiſſenſchaftlichem und prak⸗ tiſchen Gebiet ſofort die Arbeit aufzunehmen und dem Volke und der Volksernährung mit dem beſten Brot zu dienen. Hy und Staatsjugend Die HJ übernimmt die ganze Jugendführung — Mülheim, 13. Januar. Im Monat Januar finden im ganzen Reich Führertagungen in allen Gebieten der H ſtatt. Die erſte dieſer Tagungen veranſtaltete das Gebiet Ruhr⸗Niederrhein am geſtrigen Sonntag in der Stadthalle von Mülheim. Zu der Tagung, die den Zweck hatte, das junge Führerkorps auf die kom⸗ mende Arbeit auszurichten, waren rund 1000 Führer der HJ und des Jungvolks ſowie Führerinnen des Bd M erſchienen. Nach einem choriſchen Fekerſpiel„Wir tragen die Fahne! machte der Stellvertreter des Reichsjugend⸗ führers, Stabsführer Hartmann⸗Lauter⸗ bacher, bedeutſame Ausführungen über die vom Reichsjugendführer in ſeiner Neujahrsbotſchaft ange⸗ kündigte Reichsjugend. So wie die Nationalſozia⸗ liſtiſche Arbeiterpartei im Leben des deutſchen Volkes die maßgebende Rolle ſpiele, ſo müſſe die Hitler⸗ jugend in der geſamten deutſchen Jugend der Hort der nationalſozialiſtiſchen Idee ſein. Eine eindeutige Antwort erteilte der Redner allen jenen, die glaubten, daß nunmehr mit dem kommenden Aufbau der „ die Hitlerjugend überflüſſig geworden ei. Vielmehr werde die Führung der national⸗ ſoztaliſtiſchen Jugend auch die Führung über die geſamte deutſche Jugend erhalten. Zur techniſchen Durchführung teilte der Stabführer mit, daß in den kommenden drei Jahren die 10, 11⸗, 12⸗ und 13jährigen, vor allem aber die zehn⸗ und elſjäh⸗ rigen, im Jungvolk und in der Jungmädelorgaui⸗ ſation in möglichſt großem Umfange erfaßt wer⸗ den ſollten. Diejenigen, die ſich im Jungvolk und in der Jungmädelorganiſation vier Jahre bewährt hätten, würden mit 14 Jahren in die Hitlerjugend oder den Bd aufgenommen. Die anderen Jungen und Mädel würden dann in die von HJ⸗Führern geführte Staatsjugend kommen. Der Zugang zum Theologieſtudium. Zur Be⸗ hebung von Zweifeln weiſt der Reichs⸗ und preußi⸗ ſche Wiſſenſchaftsminiſter darauf hin, daß die in dem Geſetz gegen die Ueberfüllung deutſcher Schulen und Hochſchulen vorgeſehene Beſchränkung des Zugangs von Nichtariern zum Hochſchulſtudium auch bei der Zulaſſung zum Studium der Theologie gilt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Fritz 8 Sport: Wily Müller- Süd⸗ weſtdeutſche umſchau, ericht und Bilderdienſt: Curt Wühelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung 5 Dr. I Bode& Co., Mannheim, N 1,—8 Schriftleitung in Berlin: Joſeph Bretz. W, Viktoriaſtraße 4 D. A. X 1835: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 215881 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20885 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Nückporzs 6 hlag hun⸗ dort ow⸗ an⸗ dem über Sge⸗ Ver⸗ auf iſch⸗ auf land auß⸗ den ſtili⸗ die an⸗ gen rde⸗ an ung üſſe. ihre vor⸗ Re⸗ ger⸗ Nit⸗ ihre an- ver⸗ er⸗ räſt⸗ lät⸗ be⸗ ork: jetzt ſere bis rtil⸗ tler eht. mee deu⸗ tehr ner⸗ lich⸗ gen ſere ma- daß En; tpa⸗ tuch zen uud am⸗ die nen de tuw au. tete te ſte uze be⸗ ſen, ns rr .“ mit oße verdächtigt, denn es irrte ſich wirklich nicht, wenn uns auch der verregnete und verpfuſchte Sonntag immer noch mächtig ärgert. Nene Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 20 Montag, 13. Januar 1936 Die Stadtseite Maunheim, den 18. Januar. Das Varometer irrte ſich doch nicht Wir haben geſtern das Barometer zu unrecht In der vergangenen Nacht beliebte nun das Queckſilber im Thermometer noch weiter in die Tiefe zu rutſchen und in den frühen Morgenſtunden ſogar den Gefrierpunkt zu unterſchreietn. Allerdings half hierbei die Anf⸗ klarung mit, die gegen Morgen eintrat. Seltſam war der Unterſchied, denn in den Außen⸗ bezirken unſerer Stadt herrſchte heute früh ein Wet⸗ ter, wie man es ſich nicht ſchöner wünſchen konnte. Bei herrlichſter Fernſicht, die die Berge des Odenwalds klar hervortreten ließ, ſtrahlte die Sonne vom wolkenloſen Himmel. Wieſen, Felder und Dächer hatten ſich mit Rauhreif überzogen, deſſen Kriſtalle an der Sonne glitzerten. Daß auch die vom Sonntagsregen noch übriggebliebenen Pfützen eine leichte Eisdecke trugen, war bei dem leichten Froſt begreiflich. Anders hingegen war es in der Innen⸗ ſtadt und vor allem in der Nähe der Flüſſe. Hier herrſchte um die elfte Vormittagsſtunde ein grauer Nebel, der die Kraftfahrer ſogar veranlaßte, die Beleuchtung an ihren Fahrzeugen einzuſchalten. Ueber den Flüſſen war die Nebeldecke ſo ſtark, daß man von den Brücken aus kaum den Waſſerſpiegel erkennen konnte. Es war ſchwer verſtändlich, daß kaum ein Kilometer Luftlinie hiervon die Sonne ſchien und man eine kilometerweite Fernſicht hatte. Die Radfahrer geht es an! Mißſtände in der Breiten Straße werden abgeſtellt Die Mißſtände mit den an dem Gehwegrand ab⸗ geſtellten Fahrrädern in der Breiten Straße ſind ſo hinreichend bekannt, daß es ſich erübrigt, nochmals näher darauf einzugehen. Wir alle wiſſen es, daß die abgeſtellten Räder meiſt ſo eng beiſammenſtehen, daß es Fußgängern nicht möglich iſt, vom Gehweg herunterzukommen und die Straße zu überſchreiten. Um nun wenigſtens die Uebergänge in der Nähe der Straßenecken zu ermöglichen, hat man heute früh damit begonnen, in der Breiten Straße vor den J. Ke, P. und U⸗Quadraten etwa zehn Meter von den Straßenecken entfernt Schilder aufzuſtellen, die anzeigen, daß von der Straßenecke bis jeweils zu dem Schild das Abſtellen von Fahrrädern verboten iſt. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß durch dieſe Maßnahme eine Beſſerung der Verhält⸗ niſſe in der Breiten Straße eintritt. Daß der In⸗ halt der Tafeln befolgt wird, dafür dürfte ſchon die Polizei ſorgen! Rundfunkanlagen auf Probe Neue Beſtimmungen über die Einrichtung Der Reichspoſtminiſter hat die Beſtimmungen über die Sondergenehmigung für Einrichtung von Rundfunk⸗Empfangsanlagen auf achttägige Probe in folgender Weiſe geändert: Während bisher Unter⸗ nehmer, die ſich gewerbsmäßig mit der Herſtellung oder dem Betrieb von Empfangsapparaten beſaſſen, verpflichtet waren, ſchon die Abſicht der Einrich⸗ tung einer Rundfunkanlage auf Probe der Zuſtell⸗ poſtanſtalt mitzuteilen, iſt künftig der Beginn der Einrichtung anzeigepflichtig. Zwangsläufig ergibt ſich daraus, daß bei der Anzeige, ob die Anlage endgültig übernommen wird, in Zukunft bei der achttägigen Friſt der Tag mitzurechnen iſt, an dem mit der Ein⸗ richtung, nicht mehr der Tag der Fertigſtellung der Tag der Fertigſtellung der Anlage in die achttägige Friſt miteinzubeziehen war. Zu beachten iſt auch, daß von jetzt ab für die erſtmalige Erhebung der Rundfunkgebühr der Tag des Beginns der Ein⸗ richtung nicht mehr der Tag der Fertigſtellung der Anlage, maßgebend iſt. Von der Luftpoſt⸗ Sammlung bis zum Tauchbootbrief Sammler zeigen ihre Schätze Die große Werbeſchau des Vereins So ein Regenſonntag wie geſtern iſt juſt das rechte, um ſich mit Muße den Freuden eines wetter⸗ geſchützten„Innenlebens“ zu widmen. Und die „Mannheimer Briefmarkenſammler von 1890“ mit ihrer ſchönen Werbeſchau im großen Saal des„Wartburghoſpiz“ hatten den Nutzen davon, denn dieſe Nachtragsveranſtaltung zum erſten Tag der Briefmarke erfreute ſich von der erſten Vor⸗ mittagsſtunde an eines Beſuches, der ſelbſt die kühn⸗ ſten Träume von Menſchenſchlangen zwiſchen den reihenweiſe aufgebauten Tafeln bei weitem übertraf. Eine Werbeſchau ſollte es ſein, die lebendig und allgemeinverſtändlich zugleich in das ſaſt unerſchöpfliche Gebiet der Briefmarkenkunde Einblick gewährte, ohne dabei in eine, dem Laien doch nicht zugängliche philateliſtiſche Fachgelehrſamkeit zu verfallen. Dieſe Aufgabe iſt von dem Ausſtellungsleiter, Studienrat Hartmann, wie von jedem einzelnen der rund 40 ausſtellenden Mannheimer Sammler ganz vortreff⸗ lich gelöſt worden; denn ſelbſt der unkundigſte Be⸗ ſucher muß bei der geſchickten und reichhaltigen Aus⸗ wahl denkbar verſchiedenſter Themen den Eindruck gewonnen haben, daß ſich aus dieſen kleinen, bunten Blättchen doch allerhand lernen läßt. Gleich zur Einleitung ſtieß man auf die fabelhafte Luftpoſtſammlung des Vereinsführers Archi⸗ tekt Ludwig: Zeppelin auf echt geflogenem Brief. Das iſt zum Beiſpiel ſchon ſo eine Sache, die heute einfach jeden Menſchen intereſſieren muß! Von der erſten Fahrt der„Schwaben“ und„Viktoria Luiſe“ am 19. Mai 1912 über die„Flugpoſt Rhein und Main“ vom 12. Juni 1912, zum erſten Poſtflug des Z. L. 127 nach Amerika, zur Weltrundfahrt 1929 zur erſten Südamerika⸗Fahrt, zur Fahrt in die befreite Pfalz am 20. Juli 1930, und weiter nach Rußland im September, nach Mannheim im Oktober 1930, nach Aegypten und an den Nordpol 1931, wobei die Verbindung mit dem berühmten ruſſiſchen Eis⸗ brecher Malygin auf dem Stempel der Sache noch ganz beſonderen Reiz verleiht. Und was es da für „Spezialitäten“ gibt: Man kann kunſtvolle philate⸗ liſtiſche Frankaturen mit deutſchen Marken vorneh⸗ men; man kann etwa bei den bishor über hundert Südamerika⸗Fahrten des„Graf Zeppelin“ Brief⸗ ſtücke von jedem der unterwegs angeflogenen Län⸗ der ſammeln, die faſt alle wiederum eigne Luftpoſt⸗ marken beſitzen, man kann. Aber reden wir lieber nicht zuviel von ſolchem Sport der unbegrenzten Möglichkeiten, ſonſt merkt am Ende gar die eine oder die andere Sammlersgattin, daß derlei Tun nicht immer gerade billig iſt. Etwas ganz anderes: wer weiß heute noch, daß es bis 1900 neben der Reichspoſt in vielen größeren deutſchen Städten— wie auch in Mannheim für das Stadtgebiet Privatpoſtanſtalten mit eigenen Briefmarken gegeben hat? Sie waren billiger als die Staatsbehörde, und eine fromme Sage behauptet, daß ſie manchmal auch ſchneller funktioniert hätten. Jedenfalls, wie dem auch ſei: ſtie wurden verboten, und nur ihre teilweiſe gerade⸗ zu pompöſen Marken führen allein oder auf Brief in Sammlerbeſitz noch ein beſchauliches Daſein. Da gab es alſo ſchon allerhand zu ſehen, was auch für die wirtſchaftliche Lage und den mehr oder weniger itberwiegenden Handelscharakter der einzelnen Ge⸗ meinweſen ſehr aufſchlußreich war. Oder nehmen wir die Inflations marken auf Brief von Oberregierungsrat Hermann, — wir vergeſſen doch alle ſo gern und leicht, was unangenehm zum Erinnern iſt. Hier aber ſind die traurigen Zeugniſſe für eine Zeit unſerer tieſſten Not: zwölf Bogen Briefmarken, mit Blauſtift ent⸗ wertet und mit Bindfaden um den Brief herumge⸗ bunden; oder Briefmarken wahrhaftig ſchockweiſe doppelſeitig zuſammengeklebt und als Anhänger am Umſchlag befeſtigt; und dabei waren wir doch alle Millionäre! e eke t e Einstellung von Freiwilligen in das Heer Wie und wo bewirbt man ſich? Die Preſſeſtelle des Generalkommandos Vin Stuttgart teilt folgendes mit: Da über die Beſtimmung bezüglich des Eintritts als Freiwilliger in das Heer für Herbſt 1936 in der Oeffentlichkeit noch vielfach Unklarheit beſteht, wer⸗ den die Bedingungen nachſtehend zuſammengefaßt noch einmal bekanntgegeben: Wer wird eingeſtellt? 1. Vorgeſchriebenes Lebensalter: vollendetes 18. bis vollendetes 25. Lebensjahr. Stichtag 1. 10. 1936. 2. Bewerber der Jahrgänge 19151918 müſſen ſich im allgemeinen, ſofern ihr Truppenteil es wünſcht, verpflichten, länger als 1 Jahr zu dienen. Ausnah⸗ men ſind möglich. Sie müſſen vor Einſtellung in das Heer ihrer Arbeitsdienſtpflicht genügen. 3. Bewerber der Jahrgänge 1911—1913 müſſen ſich über eine längere als einjährige Dienſtzeit hin⸗ aus verpflichten; ſie können dies jedoch tun und werden dann, ebenſo wie ſolche, die den Arbeits⸗ dienſt abgeleiſtet haben, bevorzugt behandelt. Eine Verpflichtung zur Ableiſtung des Areitsdienſtes be⸗ ſteht für dieſe Jahrgänge nicht. 4. Allgemeine Vorausſetzung für alle Freiwilligen: i a) deutſcher Staatsangehöriger b) wehrwürdig e] ariſch d) unbeſcholten e) unverheiratet ) tauglich 1 ooͤer 2 für Wehrdienſt g) Mindeſtgröße nicht unter.60 Meter Wo Meldung? Im allgemeinen nur bei Truppenteilen, deren Standort in der Nähe des Wohnſitzes des Bewerbers liegt. Dieſe ſind beim zuſtändigen Wehrbezirks⸗Kom⸗ mando, in der entmilitariſierten Zone bei der Un⸗ teren Erſatzbehörde, zu erfragen. Die Wahl der Waffengattung iſt freigeſtellt. Wie bewirbt man ſich? Noch nicht gemuſterte Bewerber beantragen bei der zuſtändigen polizeilichen Meldeſtelle den ſoge⸗ nannten Freiwilligenſchein. Bei bereits gemuſterten Angehörigen der Jahrgänge 1914 und 1915 iſt dies nicht nötig, für ſie genügt der Muſterungsausweis. Danach ſchriftliche Meldung bei dem gewünſchten Truppenteil. Bewerber, die ihren Wohnſitz in der entmilitari⸗ ſierten Zone haben, melden ſich jedoch ausſchließlich bei der zuſtändigen Unteren Erſatzbehörde. Dem Ge⸗ ſuch iſt beizufügen: von gemuſterten Muſterungsausweis; von gemuſterten Bewerbern des Jahrganges 1914: der Muſterungsausweis und Erſatzreſerve⸗I⸗Schein; von noch nicht gemuſterten Bewerbern: der Frei⸗ willigenſchein; von allen Bewerbern: Lebenslauf(ſelbſtgeſchrie⸗ ben), 2 Paßbilder. Letzter Termin für die Meldung: 31. Januar 1936 Freiwillige mit Luſt und Liebe zu den Bergen können ſich bei einem Truppenteil der Gebirgstruppe melden; Vorausſetzung hierfür iſt, daß ſie im Som⸗ mer und Winter größere Bergtouren gemacht haben. Gebirgstruppenteile ſind im Bereiche des VII. Ar⸗ meekorps: Gebirgs⸗Jäger⸗Regiment 99, Kempten Gebirgs⸗Jäger⸗Regiment 100, Reichenhall Gebirgs⸗Artillerie⸗Abteilung 69, Landsberg. Das gleiche gilt für die Mittelgebirgs⸗Truppe im Bereich des V. Armeekorps. Bewerbern Jahrgang 1915: der Mannheimer Briefmarkenſammler Ein wenig ſchmerzlich zu betrachten war übrigens auch die ſehr ſchöne Sammlung „Deutſche Kolonien“ von Herrn Kiefer, die aus vierzig Jahren deut⸗ ſchen Kolonialbeſitzes ſo ziemlich alle wichtigen Ab⸗ ſtufungen enthält und ſogar mit Feldpoſtbriefen aus dem Boxerkrieg und dem Herervaufſtand, mit Seepyſt und afrikaniſcher Bahnpoſt aufwarten kann. Mit durchaus freudigen Gefühlen dagegen beſchaut man eine Spezialſammlung Saargebiet, die von der alten preußiſch⸗deutſchen und bayeriſchen Verwaltung über die Franzoſen⸗ und Völkerbunds⸗ zeit, den Abſtimmungskampf wieder zur deutſchen Saarmarke zurückführt und wie die Sammlung „Marken des Dritten Reiches“ natürlich ein ganz beſonderes Gegenwartsintereſſe beanſprucht. Aber auch„Altdeutſchland“ mit ſeinen oft prachtvoll ausgeführten Marken ſieht man immer wieder gern, vor allem, wenn es ſich um ſo ſchöne Stücke wie die von Studienrat Hartmann handelt. Und die in einer anderen Sammlung vorhandene „Württemberg 18 Kreuzer“ als Zweierblock auf Brief iſt ſchon eine ganz große Sache, wo jeder Mannemer Junge mit runden Augen davorſteht. Doch wir können ja nicht alles einzeln aufzählen, was da ſonſt noch zu ſehen war: Poſtmeiſter Ste⸗ phan und ſeine Feldpoſtmarken 1870, ein fabelhaftes und ſehr koſtbares Schaubild„Alteurop a“ ats erleſenen, meiſt noch geſchnittenen Marken; ein Tauchbootbrief, der 1917 mit dem Handels⸗ unterſeeboot„Deutſchland“ nach Amerika abfuhr und wieder zurückkam, weil inzwiſchen die diploma⸗ tiſchen Beziehungen abgebrochen worden waren. Auch Werbeſtempel von der Celler Hengſtparade bis zum Tag der Kunſt in München fehlten nicht, um dieſer jüngſten Sammlerleidenſchaft zu genügen. Und daß„Neudeutſchland“ würdig vertreten war, bedarf kaum einer weiteren Erwähnung. Man hat ſich alſo auch als Nichtfachmann aus⸗ gezeichnet unterhalten können. Und das war ja ſchließlich die Hauptſache dabei. Denn oͤie Phila⸗ teliſten— nicht wahr— die wiſſen ja ſelber, was ſie an ihren Lieblingen haben. Aber wenn unſereins am hellen Sonntagnachmittag über zwei Stunden dort herumgucken muß und am Ende gar vor dem Stand eines Mannheimer Fachgeſchäftes mit begehrlichem Blick Briefmarkenalben, Pinzetten und Klebefalze zu muſtern anfängt,— alſo da verſuche mal noch einer zu zweifeln, daß der ſogenannte Brieſmarken⸗ bazillus im höchſten Maße anſteckend iſt. Es ſollen ihm geſtern eine ganze Menge von Leuten erlegen ſein, was ſich an Hand zahlreicher Beitrittserkläxun⸗ gen des Vereins Mannheimer Briefmarkenſammler von 1890 ohne weiteres ſtatiſtiſch nachweiſen läßt. M. S. Der Mannheimer Naturforſcher Noch denken wir bewegt an die Naturkataſtrophe, die ſich in der letzten Woche in der nordweſtlichen Ecke unſeres Vaterlandes zugetragen hat, da ſtoßen wir zufällig auf mehrere Zeitungsberichte des„Mann⸗ heimer Morgenblattes“ aus dem Jahre 1845 über ein ähnliches unheilbringendes Naturereignis, das ſich am 29. Juli des genannten Jahres— alſo vor faſt einem Jahrhundert— zugetragen hat. Der Ort dieſer Kata⸗ ſtrophe liegt in unmittelbarer Nähe Mannheims, und zwar iſt es das Dorf Reilingen lzwiſchen Hocken⸗ heim und Walldorf), das damals durch eine Win d⸗ hoſe ſtark in Mitleidenſchaft gezogen wurde. Beſon⸗ ders intereſſaut iſt es, zu wiſſen, daß der Verfaſſer der genannten Berichte der um unſere Vaterſtadt hoch⸗ verdiente Naturforſcher Dr. Karl Friedrich Schimper war, ſo daß die uns vorliegenden Schil⸗ derungen aus berufenſtem Munde ſtammen. Wir ver⸗ öffentlichen nachfolgend einen Teil des Inhaltes dieſer Unwetter⸗Reportage aus dem Jahre 1845: Schimper ſchreibt u..:„Wäre der Weg, den die Windhoſe zu verfolgen hatte, ein anderer geweſen, wäre die Zuglinie, ſtatt die beobachtete Richtung und Lage einzuhalten, auch nur um einen ganz geringen Winkel abgewichen, wer möchte berechnen, welches an⸗ dere, viel größere Unheil hätte erfolgen können? Was wäre aus Reilingen geworden, wenn die Windhoſe nur ein klein wenig weiter zur 5 Rechten zog? 5 Was konnte bei dieſer Unerſättlichkeit, bei dieſer Un⸗ ermüdlichkeit der Gewalt, mit Oftersheim und Plankſtadt geſchehen, mit Eppelheim, mit Wieblingen, mit dem äußeren Teile von Doſſenheim, bei der ge⸗ ringſten Abweichung der Richtung zur Linken? Aber einmal— vor Graben— eingeleitet und aus den erſten Schwankungen die Mitte nehmend, ging ſie von der Wieſentaler Straße von Waghäuſel bis zum Ge⸗ birg, auf einer Strecke von vollen 6 Stunden gerade⸗ hin durch das Flachland in einer Bahn. Daß Doſſenheim, obgleich die Windhoſe darüber wegging, noch ſo gut davonkam, das verdankt es ſeiner eingeſenkten und in dieſer Richtung ge⸗ ſchützten Lage. Ganz anders ging es in Reilingen zu, welches mitten in der Ebene, und zwiſchen aus⸗ gedehnten Waldungen im freien Felde liegt! Allein wie intenſiv auch die Gewalt des Phänomens da an den betroffenen Häuſern gewirkt habe, der angerich⸗ tete Schaden wird, da kein Menſchenleben verloren ging, viel eher vergeſſen und verſchmerzt ſein, als der, den die Doſſeuheimer erlitten haben durch den plötzlichen Verlust ſo vieler ihrer ſchönſten Kirſchbäume. Denn die zwiſchen da und Handſchuhsheim(gegen Heidelberg) beſtehenden Kirſchpflanzungen ſind wegen ihres trefflichen Ertrages berühmt; in jedem Geo⸗ graphiebuche ſind ſie aufgeführt, und gar manche Fracht von friſchgebrochenen Kir ſchen iſt ſchon lange, ehe der Rhein ſeine ſchnellen Dampfſchifſe er⸗ halten, je und je in vielen Dutzenden von Körben von hier gleich zu Waſſer auf den Markt von London gelangt. Die Verwüſtungen vom 29. Juli 1845 gibt einen nnerſetzlichen jährlichen Ausfall auf ein ganzes Menſchenalter hinaus und länger, und der beſte Jahrgang kann, im Gegenſatz des bloß jährigen Turnus der Feldfrüchte, hier nichts be⸗ wirken, als daß der Schaden, den jene verhängnis⸗ volle Minuten geſtiftet, nur immer von neuem und tiefer empfunden wird. Ich habe dieſen weithin wandernden zerſtörenden Luftwirbel„die Windhoſe von Reilingen“ genannt aus mehr als einem Grunde. Ueber die beiden Endpunkte der Bahn am Boden läßt ſich nach der Natur eines ſchwebenden, auf und abſchwankenden Phänomens nie eine abſolute Beſtimmung geben, wie ſehr auch der Anſchein einer Grenze vorhanden ſei. Deſto mehr zu beachten iſt die ausgeſprochene Rich⸗ tung und Lage des Zugs, welcher auch zwei weit ent⸗ fernte Ortſchaften wirklich getroffen hat. Die eine, am Fuße des Gebirges, wurde ſehr wenig beſchädigt, die andere, Reilingen in der Fläche, deſto ſichtlicher. Reilingen liegt in der Mitte der Zuglinie, iſt ein ſicherer, nennbarer, auf der Karte verzeichneter Punkt und von der Windhoſe am härteſten betroffen; ſie mußte alſo die Windhoſe von Reilingen heißen. Denke man ſich die Ueberfallenen! ein Wind kam, aber welcher? Ehe man ſich fragen konnte, was tſt das? wo will das hinaus? war es da— ein Wehen und Pfeifen und Brauſen, ein Reißen und Beben, ungeheuer und unbeſchreiblich! Die Häuſer erzitterten und ſchienen aus dem Grunde zu weichen, ja mit entſetzlichem Wanken Dieſe ſind: 1. Bataillon Infanterie⸗Regiment 75, Villingen, 2. Bataillon Inſanterie⸗Regiment 75, Donau⸗ eſchingen. davongetragen werden zu ſollen; die Wände Die„Windhose von Reilingen Dr. Karl Friedrich Schimper berichtete vor rund hundert Jahren über eine Anwetterkataſtrophe 5 wurden beweglich und was daran hing, lebendig und ſchnellte hin und her, was daran lehnte, drohte allaugenblicklichen Hinſturz, die Mobilien fuhren umher—, die Hand griff fehl, der Schritt langte nicht an, wo er ſollte, und in dieſer⸗ unbezwinglichen Unſicherheit alles Wohnlich⸗Beſtän⸗ digen, die ſchneller kam, als der Gedanke, in dieſem überwältigenden Taumel der eingedrungenen Sturm⸗ wut blieb nichts übrig, als alles laſſend ſchleunigſt zuſammenzuſinken, und in einen Winkel ſich zu ducken, der der ſchützendſte ſchien, um nicht erſchlagen zu werden! Keine Flucht iſt möglich: unter gräulichem Schmettern tun ſich die Dächer auf und geben her, was ſie bergen, es ſchüttet zerſchlagene Ziegeln und Maſſen von Laub und Gezweig, und mächtige, zentnerſchwere Aeſte, benachbarten Obſt⸗ bäumen entriſſen, fahren ſauſend darein und dar⸗ nieder. Eine Frau, die zu Hilfe eilen will, erhält von einem Ziegelſtück eine Wunde auf die Stirn, und wird in den nächſten Zaun geſchleudert, wo ſie, ohne los⸗ kommen zu können, allem ausgeſetzt hängen bleibt— daneben ringt ein Knabe im Dungpfuhl und ſcheint ertrinken zu ſollen— ein erwachſenes Mädchen, das Central-Bad Wannen-, Licht- und med. Bäder. Massagen. Fußpflege Zu allen Hrankenkessen zugelessen 8501 P 2, Za, beim Paradeplatz Fernsprecher 24182 allein zu Hauſe iſt, erwartet den Tod unter dem Bette, wohin ſie gekrochen, da mit den Fenſtern das Hausgerät davon geht, und die Riegelwände, aus den Fugen weichend, anfangen hereinzuſtürzen— und noch nach zwei Tagen iſt die ſchrecklich Geängſtigte wie ſprachlos! Mag ſich jeder ſelbſt vorſtellen, von welcher Art die Ruhe ſein konnte, die auf ſo furchtbar bewegte Augenblicke hier folgte, durch welche Verwirrung die Erſchreckten, die Betäubten ſich aufſuchten und fanden, und Verluſt an Verluſt wahrnehmend, eine Zerſtörung beſchauten, die, je mehr ſie erkannt wurde, gleichſam immer noch zu wachſen ſchien! Ich bin da⸗ geweſen, habe geſehen, was zu ſehen war, und vor dieſen nur allzu ſprechenden Belegen, vor dieſen ab⸗ gedeckten Dächern, durch deren nackte Sparren man die Gegend ſah, vor dieſen in allen Fugen loſe ge⸗ wordenen Wänden ihrer Wohnungen haben die Be⸗ wohner mir erzählt, was ſie nie vergeſſen werden, wie ſchrecklich und unfaßlich dieſe Ueber zeugung des Weltunterganges ihnen geweſen und wie hilflos ſolcher Elementargewalt gegenüber der Menſch iſt!“ Soweit der Bericht Schimpers, der im bildhaften, beſchreibenden Stil des vorigen Jahrhunderts verfaßt worden iſt, und einen lebendigen Eindruck vom Wüten einer Windhoſe vermittelt. Polizeibericht vom 13. Januar Er hatte die Luſt am Leben verloren. In der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, öffnete geſtern ein in der Neckarſtadt⸗Oſt wohnender Mann in ſeiner Wohnung den Gashahn. Der Lebensmüde wurde von Hausbewohnern in bewußtloſem Zuſtande auf⸗ gefunden und mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Krankenhaus gebracht. Der Grund zur Tat dürfte auf familiäre Verhältniſſe zurückzuführen ſein. Nächtliche Krakeelerei. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden in den letzten beiden Tagen 28 Perſonen angezeigt. i e 80 Jahre alt. In Wallſtadt feiert heute Herr Leonhard Gallier, Römerſtraße 62, ſeinen 80. Ge⸗ burtstag. Herzlichſten Glückwunſch! u Gerichtsvollzieher dürfen Schußwaffen füh⸗ ren. Der Reichsjuſtizminiſter hat unter Aufhebung der bisherigen Länderbeſtimmungen einheitlich für das Reichsgebiet verfügt, daß die Gerichtsvollzieher, Obergerichtsvollzieher, Vollſtreckungsſekretäre uſw. ermächtigt werden können, während der Ausübung des Dienſtes, auf Dienſtgängen und auf Dienſtrei⸗ ſen eine Schußwaffe zu führen. Die Erteilung der Ermächtigung ſetzt voraus, daß der Beamte mit dem Gebrauch und der Behandlung einer Schußwaffe hinreichend vertraut iſt. Der Miniſter beſtimmt außerdem u. a. eine eingehende Belehrung über den Waffengebrauch. n Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 13. Januar 1980 e Napolecn an vilclen; enge“ Ein englischer Sergeant wollte Britisch-Indien erobern — London, im Japuar. In einem kleitten engliſchen Dorfe ſtarb dieſer Tage der Oberſt Morton, der einmal die eng⸗ liſche Kolonialpolitik nicht wenig verwirrt hat. Er wurde mit militäriſchen Ehren begraben, und dies nur darum, weil er an der Wende ſeines Lebens zu ſeinem engliſchen Vaterlande zurückfand, nachdem er den Plan gefaßt hatte, Britiſch⸗Indien für ſich ſelbſt zu erobern. In den Hinterhalt geraten Im Weltkriege ſtand Morton als einfacher Sol⸗ dat an der Weſtfront. Seine Tapferkeit und ſein ſoldatiſches Geſchick waren groß, er tat ſich beſonders bei Ypern hervor. Nach dem Weltkriege ließ er ſich für die Kolonialarmee anwerben und wurde zum Unteroffizier befördert. Sein Regiment kam an die Grenze von Afghaniſtan, wo die wilden Stämme wieder einmal die engliſchen Grenzbeſat⸗ zungen beunruhigten. Beſonders waren es die Stämme der Afridis, die untereinander und gegen die Engländer ſtändig im Kampfe lagen. Sie ſaßen in Felſenneſtern und bildeten eine ewige Gefahr. Wer die ſchweren Kämpfe engliſcher Kolonialtrup⸗ pen in dieſer Gegend verfolgt hat, weiß, wieviel Opfer eine Erpedition gegen dieſe Wilden und ihre natürlichen Schlupfwinkel fordert. Mortons Formation wurde von Peſchawar aus zu einer Strafexpedition gegen die Afridis einge⸗ ſetzt, die als außerordentlich grauſam verſchrien waren und auch den gefangenen Feind nicht ſchonten. Die Afridis lockten die Truppe in die Felſen, und plötzlich waren die Engländer von ihnen um⸗ zingelt und mußten die Waffen ſtrecken. Das be⸗ deutete nicht weniger als den Tod der Hälfte der Gefangenen, denn der Häuptling des ſtegenden Stammes ging mit dem Scharfrichter an den Ge⸗ fangenen vorbei, fragte ſie in gebrochenem Engliſch aus und ließ dann jeden Zweiten von ihnen den Kopf abſchlagen. Morton, der inzwiſchen zum Sergeanten befördert war, wollte nicht ſchon hier ſein Leben laſſen. Er trat alſo vor und er⸗ klärte, daß er dem Häuptling eine wichtige Mittei⸗ Jung zu machen habe. Der Häuptling hörte ihn an. Der Gefangene wird König der Afridi. Er ſagte, daß die Afridis in ihren Bergen unbe⸗ ſtegbar ſein würden, wenn ihre Tapferkeit geſchult würde. Er, Morton, habe in England Rekruten ge⸗ drillt, er könnte auch die Afridi ſo drillen, daß eine ſchlagkräftige Truppe entſtehe, die alle anderen Afridiſtämme bald überwunden haben würde. Der Häuptling hörte das mit Wohlgefallen, be⸗ fahl, daß man Morton die Feſſeln löſe und nah m ihn als Inſtrukteur der Truppen an. Morton machte ſich mit Feuereifer daran und hatte Erfolg. Ein halbes Jahr ſpäter hatte der Stämm ohne weſentliche Verluſte die anderen Stämme nie⸗ dergekämpft, und der Häuptling war zum König aller Afridis ausgerufen worden. Morton nahm ge⸗ wiſſermaßen die Stellung eines Kriegsminiſters ein. Er ſah, daß die Wilden in ihren Bergen unter ſei⸗ ner Schulung unbeſiegbar ſein mußten und hegte ſtille Hoffnungen für die Zukunft. Im Jahre 1927 ſtarb der König. Inzwiſchen Männer, auf die er ſich feſt verlaſſen konnte. Mit Hilfe dieſer Leibgarde ließ er ſich zum König ausrufen. Die Stämme huldigten ihm in einem feierlichen Akt, und nun begann ſo etwas wie Grö⸗ ßenwahn in dem Kopfe des„Napoleon ber wilden Berge“ zu ſpuken. England horcht auf Er wollte nicht mehr noch weniger, als in Bei⸗ tiſſcch⸗Indien einfallen und es für ſich er⸗ obern. Ihm ſtanden zwölftauſend gutgeſchulte Männer zur Verfügung, während die engliſchen Grenzpoſten bedeutend geringer an Zahl und Eig⸗ nung waren. Nicht England ſollte Indien mehr beherrſchen, ſondern ein Engländer— er! Insgeheim wurden alle Vorbereitungen getrof⸗ fen, um ſo bald als möglich losſchlagen zu können. Der engliſche Nachrichtendienſt, der vorzüglich ar⸗ beitete, brachte die Meldung von dem Bevorſtehenden nach den Kommandoſtellen, und ſchließlich mußten ſich die militäriſchen Behörden dazu entſchließen, die Grenze zu ſichern. Verſtärkungen wurden hin⸗ geſchickt, denn wenn Morton, Hieſer Teufelskerl, mit ſeinen militäriſch geſchulten Wilden, die jeden Pfad kannten, wirklich nach Britiſch⸗Indien einfiel, konnte es zu ſehr unangenehmen Verwicklungen kommen, die vielleicht auch Unruhe in den Reihen der ein⸗ geborenen engliſchen Truppen ſtifteten. Die Umkehr Alle Vorbereitungen bei den Afridis waren He⸗ reits getroffen. In jeder Stunde konnte der Angriff beginnen. Da bekam Morton doch Bedenken. Er erkannte, daß er im Begriffe ſtand, einen nicht wie⸗ der gut zu machenden Vaterlandsverrat zu begehen, obwohl er König der Afridis war. In der Nacht ritt er allein fort und ritt gerades⸗ wegs in das Lager der Engländer. Er trat in das Zelt des Kommandeurs und ſagte einfach:„Ich bin Morton“. 5 Der alte Offizier muſterte ihn von oben bis unten. „Ich habe zwölftauſend bewaffnete und gut ge⸗ drillte Afridis hinter mir.“ Der Offizier ſah auf und brüllte „Stillgeſtanden, Sergeant! über alle Dummheiten, die Sie gemacht haben.“ Da ſiegte in Morton der alte Soldat. Der König der Afridis nahm vor dem Vorgeſetzten Haltung an und berichtete über alles, was vorgefallen war. Der Kommandeur hörte aufmerkſam zu, dann ſagte er: „Sie gehen jetzt zurück und holen Ihre Leute her. Wir werden ſie bei uns in Dienſt ſtellen.“ Mit ſtrammer Wendung machte Morton kehrt und ging. e ihn plötzlich an: Ich erſuche um Rapport Die Eroberer werden engliſche Soldaten König Morton kehrte zurück und überredete mit Liſt ſeine Truppen, ihm in das engliſche Lager zu folgen. Sie gehorchten, und ſchon am nächſten Tage trafen ſie in voller Ordnung in dem großen eng⸗ liſchen Kamp ein. Es fand eine Beſichtigung durch den Kommandeur ſtatt, und ſchließlich wurden die Soldaten in die Rei⸗ hen der engliſchen Truppen eingereiht. Auch Mor⸗ ton bekam ſeinen alten Rang wieder und wurde hatte ſich Morton eine Art Leibgarde geſchaffen, hatte ihm ſein Abenteuer, das er in letzter Sekunde ſchwer bereut hatte, nicht verargt. 4 Kurze Zeit danach kehrte er in die eurvppäiſche Heimat zurück. Als er ſeinen Abſchied nahm, wurde er zum Oberſt befördert. Mit ſeinem jetzt erfolgten Tode iſt ein Abenteurer großes Stiles dahingegan⸗ gen, der in letzter Minute ſein beſſeres Ich rettete. — Paris hat eine neue Senſation. Nachdem Lind⸗ bergh vor den Kindesräubern aus Amerika geflohen iſt, will, wie die Blätter melden, nun auch Marlene Dietrich aus dem gleichen Grunde das Laud der Gangſter verlaſſen und ſich in Paris anſiedeln. Seit zwei Jahren habe Marlene Dietrich ihrer Jährigen Tochter eine„Leibgarde“ von 6 ſchwer bewaffneten Wächtern ſtellen müſſen.„Ich habe weder den Mut, noch die Mittel, dieſe Leibgarde für mein bedrohtes Kind noch weiter zu behalten“, erklärte ſie dem Be⸗ richterſtatter des„Paris Spir“. Natürlich wird dieſe Meldung nicht ganz ohne einige Seitenhiebe auf die letzte Rede des Präſidenten Rooſevelt aufgenommen. Man macht darauf aufmerkſam, daß Europa doch nicht ganz ſo verächtlich ſei, wie das der amerikaniſche Prä⸗ ſident in ſeiner Botſchaft an den Kongreß darlegt und Faß ſelbſt in den Vereinigten Staaten noch man⸗ ches„Unkraut auszurotten ſei“. Neue Bücher „Kaufmann mitten im Volk“.(Verlag Hoppenſtedt & Co., Berlin W. 8. 88 Seiten, Ganzleinen und Kunſtdruckpapier mit 70 Bildern. Preis.80.) Das von der Wirtſchaſtsgruppe Einzelhandel an⸗ geregte und von Franz Effer geſchriebene Buch hat nicht die Abſicht, im ſtrengen wiſſenſchaftlichen Stil eine Abhandlung über die Bedeutung des Einzel⸗ handels zu geben, ſondern zeigt den„Kaufmann mitten im Volk“ in ſeinem Wirken und ſeiner viel⸗ geſtaltigen Arbeit. In der Darſtellung wird die breite Front ſichtbar, die der Stand des Einzelhan⸗ dels in der deutſchen Wirtſchaft und insbeſondere in der Bedarfsdeckung des deutſchen Volkes ein⸗ nimmt. Beſonders hervorzuheben iſt die reiche Illu⸗ ſtrierung des Werkes; die 70 gutgelungenen Bilder vermitteln in das kaufmänniſche Leben und den All⸗ tag des Einzelhändlers einen Einblick, der über die „Ladenperſpektive“ hinausweiſt.„Vom unbekannten Einzelhandel“—„Der Einzelhandel als Mittler⸗ und Mittelſtand“—„Der Arbeitstag des Kauf⸗ manns“—„Aus der Geſchichte des Kaufmanns“ „Kamerad aller Stände“—„Kulturelle Mitwir⸗ kung“. Dieſe Kapitel⸗Ueberſchriften deuten den rei⸗ chen Inhalt des Buches an, das jedem Kaufmann Freude machen wird und jedem Volksgenoſſen einen Einblick in das Wirken„ſeines Kaufmanns“ ver⸗ mittelt. * Dr. Wolfgaug Schultz: Altgermaniſche Kul⸗ tur in Wort und Bild. J. F. Lehmanns Verlag, München. Dritte vermehrte Auflage. Geh. 6 Mark, Leinwand 7,50 Mark. In kurzer Zeit iſt die vorliegende Neuauflage des überſichtlichen und vorzüglichen Werkes notwendig — 2 A lage nur unweſentlich verändert, ein wertvoller Zu⸗ gewählte Bildmaterial erfahren, das ein eindring⸗ licher und überzeugender Beweis germaniſchen Kul⸗ turſchaffens iſt. Befremdlich iſt, daß auch in diefer Neuauflage trotz der Ausgrabungen bei den Extern⸗ ſteinen und in Oeſterholz die germaniſche Himmels⸗ kunde nur in der Literaturangabe Erwähnung fin⸗ det, der Name Teudt aber nicht genannt wird. geſehen davon behält das Werk ſeinen unerſetzlichen Wert als eine allgemein⸗verſtändliche Einführung in vorgeſchichtliches germaniſches Leben und Denken und iſt die beſte Vorbereitung für weitergehende Fachſtudien. Sein Weckruf im Schlußwort geht das ganze deutſche Volk an und ſollte vor allem keinem geiſtig und künſtleriſch Tätigen unbekannt ſein. ⸗a⸗ Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe: ort Frankfurt a.., vom 13. Januar. Auf dem europäiſchen Kontinent hat der Einbruch der Kalt⸗ luft aus Norden eine ganz uneinheitliche Druck⸗ und Wetterverteilung geſchaffen. Vor allem verblie⸗ ben Sübweſtdeutſchland und Süddeutſchland im Kampfgebiet zwiſchen warmer und kalter Luft, wp⸗ bei letztere zwar langſam an Raum gewonnen, erſtere aber zum Auftreten verbreiteter und auch nteiſt ſehr ergiebiger Niederſchläge geführt hat. Dieſe ſind in Oberbayern, aber auch noch in den Gebir⸗ gen der Pfalz, als Schnee, zwiſchendurch, ſo z. B. auch in Teilen des Schwarzwaldes, als Regen nie⸗ dergegangen. Ueber Nordeuropa herrſcht rege Wir⸗ beltätigkeit, die auch Deutſchland verhältnismäßig kalte polare Meeresluft zuführt und bis zu uns hin zum Auftreten von Niederſchlägen(im Gebirge viel⸗ fach Schnee) führen wird. 1 Vorausſage für Dienstag, 14. Januar Vielfach dunſtig, ſonſt meiſt wolkiges Wetter und beſonders nach Norden und Oſten hin auch einzelne Niederſchläge(im Gebirge vielfach Schnee), Temperaturen bei Null, veränderliche Winde. Vorausſage für Mittwoch, 15. Januar Einzelheiten nicht abſehbar, doch vorausſicht⸗ lich ziemlich kaltes und zu Niederſchlägen lim Gebirge Schnee) geneigtes Wetter. Höchſttemperatur in Mannheim am 12. Januar + 8,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 13. Januar— 1, Gradz heute früh halb 8 Uhr— 10 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 15 Millimeter 1,5 Liter je Geviertmeter.. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jannar kurze Zeit danach ſogar zum Offizier befördert. Man geworden. Der Text iſt gegenüber der erſten Auf⸗ Mbein⸗ Pegel] 9. 10. 11. 12 13. Neckar⸗Pegell 10 11. 1213. Rheinfelden.89.82.13.58 3, Belſach..0 29 2. 290 2 Mannden 488.28.50 846 Kehl.22.13 3 0 8 81 4. Jagſtfeld.—— Maxau..35.88.0 5,82 6,24 Heilbronn“—— Mannheim.85.88.8.8, 88 blochmaen“—— Raub 35 9.88.87] Diedesheim.—— 5 geöln. 842,202.16 5,135.44 Pg. ankkfurt 1 1 1 13 A 138 11. 1 3 15 1. 5 5 5 3 85 5 5 1. 4% Darmſtadt 26 90,50 91.— und Provinz% 8% ſſh.-Hyp.-Bk. adiſche Maſch.] 128,3 1230[Graßkraft. Mym... errh. Leder.„89, olthom. 8 5 Verkehrs- en 4½ 00 Frankf. 26 81.7 875 5 e Aan 510 2 98.50 98,80 Sen ral 94.2 94.50 25 r. Pforzh. 50, 59, Grün& Bilfinger 1970.. lordweſtd. Kraft... hürttemb. Elektr. 80.— 81. Bod. AG. f. Rhein⸗ Deutsche festver- 4%(8) do. 26 91.25 91.25 75. 8 0%Derl. Hyp.⸗Bk. 5½% Südd Boder. 27 Bayr. Motorenw. 120.5 122.0 gaſenmühle 100,0 100,0 gdenw. Hartſtein„ 101,2] Nulle, Brauerei. ſchiff und See⸗ zinsliche Werte 4½ Pana 4„8687 86% rang 2 N) 9575 93.). 8 6 von 25 99,50 9505 Lig Gpför. 8 Fanberg J. 8. 06. 403 8 led u. en 1 Leb. Pap Diemel 38.80 30 kransporthihm. 1930 1089 4½ Hetdederg 28 0 e 94.50 94.50% Friftr Hyp. 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Tafelglas„[ohenlohewerk 72. 75.— Fatronzellſtoff. 90.— 89.— Stettin Boril. 3. 90,, Kamerun Eiſenb. 68.25 6725 9 anden 25 88,% Westf stern! 88,2 88, 8% Rhein Hypbt.% Anatol. S 1 u. 39,40 29,25 gachm Kgadew ig... do Tel u. Kab 1270 1280 Holſten⸗Brauerel 105.0 100,5 lleckarwerke. 110,0 110.0 Stöhr Kammgarp 106.7 1070 Neu-Gu inen 5 436 56. B 95 dd. Pf. A. 20 RI Sig. v. A. 101,2 101, 2 do. de Balke, Maſchinen 5359„] do. Ton u. Stzg 108.0 108.5 Poil. Holzmann 90.87 82.0 Nordd. Kabelwtr 116,5 8 int 75,8 78.12 Otavi⸗Minen 13.12 18.25 7% un W 14 08 7 45.566.258, 8 82 8875 6nd. Bont, f fd 88.85 5430 4 Ce ind. St. 88 387 Bat. 4008 200 0] bo. Giſen band. 115 MII.51 Sotelbekries. 84 2 88/1 be. Steingutfb.. Gens. Soltwerd.50 828] Schantung⸗H. Ac 92.— 82.— ſatz bezieht ſich auf die germaniſchen Zwillingsgötter, 5 Die größte Erweiterung hat das vorzüglich aus⸗ Ab. R Faſſ. wirt gekor konif Weiz Roo! Einf Unte Fina taſtif die den niert gute; dünn ten lich ſ Bau wur er ar Drau die 8 hobe ande Bode A nicht wur begr. könn * land des des eine über des v. H hand bank aus. beſo⸗ ihrer oder Sch Hülf ** der der Leip in d öffer * genü um auf! Auß in d führ günf insb loſer zahl Dien ange E trie! Eſſe Ber in dem im wei maſt 8 W Das N gent auf ſein 585 Fäh förd 6 407 2 mit kon: abſa jahr dure im gen! war bun. noch von erh wiel Die ung 1935 4. 8 7 v. K Aep Erg gün (81. aut Abs. neu 1936 r Zu⸗ götter, aus⸗ dring⸗ n Kul⸗ dieſer tern nmels⸗ ig fin⸗ Ab⸗ lichen ing in denken ehende gt das einem A. gabe: dem Kalt⸗ Druck⸗ Arblie⸗ d im t, wo⸗ nnen, auch Dieſe Bebir⸗ 8. B. t nte⸗ Wir⸗ näßig 8 hin viel⸗ 1 „HANphLS- o WIRTSCHAFTS-ZHrruxd MHontag, 13. Januar 1936 Wiederauinahme des Neiseverkehrs nach der Schweiz Amtlich wird gemeldet: Die in den letzten Tagen in Berlin geführten deutſch⸗ſchweizeriſchen Beſprechungen über die Wiederaufnahme des Reiſeverkehrs nach der Schweiz haben am Samstag zu einer Einigung geführt. Die deut⸗ ſchen Ausgabeſtellen von ſchweizeriſchen Reiſezahlungsmit⸗ teln erhalten Anweiſung zur Erteilung von Reiſebewilli⸗ gungen nach der Schweiz. Nheinschiflahrisverhandlungen in Duisburg Am 10. Januar wurden von Staatsſekretär Königs vom Reichsverkehrsminiſterium die berebts angekündigten Be⸗ ſprechungen ſowohl mit den Vertretern der Rheinreedereien als auch mit den Vertretern des Schifferbetriebsverbandes für den Rhein abgehalten, bei denen die Möglichkeiten zur Beſſerung der Beſchäftigungsverhältniſſe der an der Rhein⸗ ſchüfahrt beteiligten Kreiſe erörtert wurden. Wie man erfährt, ſollen aufgrund dieſer Beſprechungen auf freiwilliger Baſis Verhandlungen zwiſchen den Ree⸗ dereien und den Vertretern der Partikulierſchiffahrt ein⸗ geleitet werden, die die ſchon im verfloſſenen Jahre an⸗ geſchnittene Frage der Schiffsbeſtellungs verträge, d. h. einer weitergehenden Beteiligung der Partikulierſchiffahrt an den Reedereitransporten zum Gegenſtand haben. Noosevelf über Landwirischaffspoliſik Ablehnung von Ausfuhrprämien/ Regulierung der Bodengesialſung Rooſevelt teilte am Freitag mit, daß er eifrig an der Faſſung des neuen Planes zur Unterſtützung der Land⸗ wiriſchaft arbeite aber noch zu keinem endgültigen Entſchluß gekommen ſei. Entſchieden lehnte er jedoch die republi⸗ kaniſchen Pläne ab, den olten Plan, Ausſuhrprämien für Weizen und Baumwolle, aufzugreifen. Erſtens, ſo ſagte Ryooſevelt, beſchränke faſt jedes fremde Land ſchon jetzt die Einfuhr amerikaniſcher Bodenfrüchte: zweitens würde die Unterſtützung einer oder zweier Bodenfrüchte bald zur Finanzierung ſämtlicher Bodenfrüchte und damit zu phan⸗ taſtiſcher Ueberproduktion führen; drittens aber werde, wie die Erfahrung des letzten Jahrzehnts zeige, Amerikas Bo⸗ den durch eine derartige Endwirtſchaftspolitik völlig rui⸗ niert. Weite Strecken im Mittelweſten und Süden, die gutes Weideland waren, wurden umgepflügt und auf ganz dünner Oberſchicht, die Gras tragen, aber Weizen nicht hal⸗ ten konnte mit Weizen bepflanzt. Dies führte zu den jähr⸗ lich ſchlimmer werdenden Staubſtürmen. Ebenſo ging es mit Baumwolle. Land, das für Weiden oder Aufforſtung benötigt wurde, wurde zu Baumwollpflawzungen mißbraucht. Wenn er auf den alten Plan zurückgreife, dann würde dieſer Miß⸗ brauch weitergehen. Die Ausfuhrprämie bedeute alſo, daß die Farmer einige Jahre hindurch ein gutes Ausfuhrgeſchäft hoben, daß dann aber ihre Aecker tot ſeien. Das heißt mit anderen Worten„Amerika würde die Fruchtbarkeit ſeines Bodens ins Ausland verſchiffen“. Amerika benötige Regulierung der Bodenbeſtellung, aber nicht Finanſerung der Ausfuhr. Als Rooſevelt befragt wurde, ob er nicht die Finanzierung der Ausfuhr auf genau begrenzte Mengen beſchränken könne, antwortete er, das könne er nur, wenn er Diktator wäre. Mexikos Außenhandel.— Steigender Anteil Deutſch⸗ lands. Die mexikaniſche Einfuhr betrug nach Mitteilungen des Wirtſchaf iniſteriums in den erſten neun Monaten des Jahres ingeſamt 303,54 Mill. mex. Peſos, denen eine Ausfuhr in Höhe von 556,59 Mill. mex. Peſos gegen⸗ über ſtand. Im Vergleich mit dem entſprechenden Zeitraum des Jahres 1934 iſt bei der Einfuhr eine Zunahme um 26,2 v. H. und bei der Ausfuhr eine Steigerung um 173 v. H. zu verzeichnen. Im genannten Zeitraum iſt die Einfuhr aus den Vereinigten Staaten von 140,80 Mill. mex. Peſos auf 202,51 Mill. mex. Peſos, d. h. um 39,9 v. H. geſtiegen, während die Einfuhr aus Deutſchland um 39, v.., nüm⸗ lich von 24,42 Mill. mex. Peſos auf 33,99 Mill. mex. Peſos geſtiegen iſt. Die Einfuhr aus England iſt dagegen von 27,82 Mill. mex Peſos auf 17,76 Mill. mex. Peſos oder um 36,2 v. H. zurückgegangen. Die Einfuhr aus Frankreich fiel von 11,85 Mill. mex. Peſos auf 11,03 mex. Peſos oder um 7 v. H. 5 Sitzung der Notenbankpräſtdenten in Baſel. Die Ver⸗ handlungen der zur Sitzung nach Baſel gekommenen Noten⸗ bankpräſidenten zeichneten ſich wiederum durch ihre Kürze aus. Nach der Berichterſtattung einzelner Gouverneure über beſondere finanzielle Ereigniſſe und über Maßnahmen in ihren Ländern löſten ſich die Verhandlungen bald in Einzel⸗ oder Gruppenbeſprechungen auf. Reichsbankpräſident Dr. Schocht wohnte in Begleitung von Reichsbankrat Dr. Hülſe den Verhandlungen bei. * Wirtſchaftspolitiſche Kundgebung der Ne Dp auf der Leipziger Meſſe. Die Kommiſſion für Wirtſchafts politik der Reichsleitung der NS DA veranſtaltet zur Zeit ber Leipziger Frühfahrsmeſſe am Montag, 2. März, 20 Uhr, in der Alberthalle des Kriſtallpalaſtes zu Leipzig eine große öffentliche Kundgebung. * Der pfälziſche Arbeitseinſatz im Dezember 1935. Ge⸗ genüber dem Vormonat hat ſich die Zahl der Arbeitsloſen um 6550 auf 47 240 erhöht. Dieſe Erhöhung iſt insbeſondere auf den weiteren Rückgang des Beſchäftigungsgrades in den Außenberuken, do Schnee und Froſt hauptſächlich die Arbeit in ͤteſen Berufsgruppen zum Erliegen brachten, zurückzu⸗ führen. Weiterhin trug auch in dieſem Monat die un⸗ günſtige Beſchäftigungslage in der Bekleidungsinduſtrie, insbeſondere der Schuhinduſtrie, zur Erhöhung der Arheits⸗ loſenzahl weſentlich bei. Abgenommen hat die Arbeitsloſen⸗ zahl in der apuptſache in der Berufsgruppe Häusliche Dienſte, und zwar um 92 und bei den Kaufm. und Büro⸗ angeſtellten um 48. 5 8 5 Die größte elektriſche Fördermaſchine Europas in Be⸗ trieb genommen. Auf Schacht 2 der Zeche Bonifatius in Eſſen⸗ Kray, Gruppe Gelſenkirchen der Gelſenkirchener Bergwerks⸗AG., wurde eine neue elektr. Fördermaſchine in Betrieb genommen, die die größte Europas iſt. Mit dem Bau wurde im Juli 1935 begonnen, mit der Montage im Oktober 1935. Die Maſchine entwickelt 3500 PS und weiſt mit 14 To. die größte Nutzleiſtung aller Förder⸗ maſchinen der Welt auf. Der Förderkorb trägt entweder 8 Wagen zu je 1750 Liter oder bei der Seilfahrt 70 Mann. Das Förderſeil iſt 65 mm ſtark. 5 * Hafen⸗Dampfſchiffahrt AG., Hamburg.— Weiter ſtei⸗ gende Beförderungsziffern. Im Dezember 1935 wurden auf den Fähren der Hafen⸗Dampfſchiffahrt AGG.⸗ Hamburg leinſchl. Deutſche Werft) 730 928 Perſonen befördert gegen 585 508 im Dezember 1934. Der Werktagsdurchſchnitt der Fähren erhöhte ſich auf 28 485(22 494) Perſonen. Die Be⸗ förderungsziffer für das ganze Jahr 1935 betrug 8 060 433 (6 429 571) Perſonen. * Brauerei Cluß, Heilbronn a. N.— Dividendenzahlung mit 3(O0) v. H. wieder aufgenommen. Die Geſellſchaft konnte im Geſchäftsjahr 1934/35(30. September) den Bier⸗ abſatz nur mit großen Anſtrengungen etwas über Vor⸗ jahreshöhe ſteigern. Die Erhöhung hat aber das im Reichs⸗ durchſchnitt feſtgelegte Ausmaß nicht erreicht, infolge des im Verbreitungsgebiet immer mehr zunehmenden Wein⸗ genuſſes. Beſchäftigung und Abſatz in der Malzfabrik waren zufriedenſtellend. Nach 81 000(80 000)/ Abſchrei⸗ bungen, i. V. wurden auf Erſatzbeſchaffungen außerdem noch 69 000/ abgeſchrieben, ergibt ſich ein Jahresgewinn von 30 452(2 887) /, der ſich um den Vortrag auf 38 359 erhöht. Hieraus ſoll die Dividendenzahlung mit 3 v. H. wieder aufgenommen werden auf 900 000„ Stammaktien. Die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr erſcheinen nicht ungünſtig, wenngleich die Rekordweinernte des Jahres 1935 als abſatzhemmender Faktor einzuſtellen ſei.(GV. 4. Februar.) * Henninger Bräu Ac, Frankfurt a. M.— Wieder 6 v. H. Dividende. Infolge des Wettbewerbs von Wein und Aepfelwein erhöhte ſich der Bierausſtoß nur wenig., Das Ergebnis iſt wieder durch Zins und andere Erträgniſſe günſtia beeinflußt worden. Der Leiſtungsertrag ſtieg 1934/5 (81. Auguſt) auf 3,73(3,65), Zinſen auf 0,18(0,17) und außerordentliche Ertrüge auf 0,042(0,040). Bei erhühten Abſchreibungen, die durch die Uebernahmen von ſieben neuen Wirtſchaftsanweſen notwendig wurden, von 0,½8 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 20 Nach wie vor fest Schluß ſeilweise schwächer/ Renſen gehalien Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: freundlich. Frankfurt, 13. Januar. Da die Nachfrage der Kundſchaft ſich verringert hatte, eröffnete die Börſe am Wochenanfang zwar weiter freund⸗ lich, aber doch mit weſentlich ſtillerem Geſchäft. Die feſte Haltung einiger Spezialwerte gab jedoch weiterhin einige Anregungen, und am Aktienmarkt waren Kurserhöhungen von bis 1 v. H. daher allgemein. Nur wenige Papiere fetzten mäßig niedriger ein, ſo Siemens mit 167,50(18), RW mit 128(12856) und Hoeſch Eiſen mit 86,25(86,50). Lebhaſter waren erneut AG für Verkehr mit 977(95,50), da ſich die Schätzung der Dividende auf 6 ſtatt biher 5 v. H. verdichtet. Außerdem fanden Daimler Motoren ſbark Be⸗ achtung zu 95,75— 96,25(95), wobei ebenfalls allepdings vage Dividendengerüchte mitſprachen. Montanaktien lagen zumeiſt 4 bis ½ v. H. höher, im gleichen Ausmaß freund⸗ licher eröffneten Ich Farben und Deutſche Erdöl. Elektro⸗ Aktien bis ½ v. H. feſter. Der Rentenmarkt bag bei behaupteten Kurſen ſtill. Alt⸗ beſitz 110, Späte Schuldbuchforderungen 96,50, Kommunal⸗ Umſchuldung etwa 87,65, Zins vergütungsſcheine etwa 92,45 (92,40). Von fremden Werten Fproz. Innere Mexikaner 5,85(5,75), Spro.(6,5), proz. Ungarn Gold 9,50(9,55). Im Verlaufe blieb die Haltung am Aktienmarkt freund⸗ lich, das Geſchäft bewegte ſich aber weiterhin in ruhigen Bahnen. Etwas lebhafter und feſter lagen noch Ac für Verkehrsweſen mit 98,75—98,5 nach 97,87, Acc mit 37,75 nach 37,12, JG Farben mit 148,5—149,25 nach 148,87, Sbahl⸗ verein mit 78 nach 77,5. Am variablen Rentenmarkt traten keine ein, etwas leichter waren zert. Dollar⸗Bonds. Der Pfand⸗ briefmarkt blieb durchweg voll behauptet, auch Stodt⸗ anleihen lagen zumeiſt unverändert. Induſtrie⸗Obliga⸗ tionen lagen nicht ganz einheitlich. Am Nuslandsrenten⸗ markt gingen Ungarn Gold auf 9,45 noch 9,50 zurück. Auch Mexikaner lagen meiſt nur knapp gehalten. 5 Rumänen 7 Aenderungen Berliner Börſe: Aktien meiſt weiter anziehend * Berlin, 13. Januar. Die ſonntägliche Unterbrechung hat an den Aktienmärk⸗ ten keine Tendenzänderung bewirkt. Von der Banken⸗ kundſchaft waren wieder Kauforders eingegangen, obwohl ſie ſich nicht auf der Höhe vom Wochenſchluß hielten. Auf ſeiten des berufsmäßigen Börſenhandels beſtand verein⸗ zelt Realiſationsbedürfnis, während eine allgemeine Beſſe⸗ rung von Hurchſchnittlich 74—1 v. H. erfolgte. So war boch deutlich wieder Intereſſe für verſchiedene Spezialwerte zu beobachten, wobei meiſt Abſchlußerwartungen eine Rolle ſpielten. Insbeſondere gilt dies für AG. für Verkehrs- weſen, da ſich hier die Dividendenſchätzungen nunmehr mit etwa 6 v. H. bewegen, während man bisher etwa 5 v. H. angenommen hatte; zum erſten Kurs wurde ein Gewinn von 2 v. H. erzielt Stärkere Berückſichtigung fanden bei den Käufen ferner Berlin⸗Karlsruher plus 14) ſowie Orenſtein(plus 175) v. H. Am Automarkt ſetzten Daimler ihre Aufwärtsbewegung erneut um 1 v. H. fort, wodurch auch BMW im gleichen Ausmaß mitgezogen wurden. Mon⸗ tane wieſen erſtmals kleine Rückgänge auf, ſo Harpener mit minus, Laurahütte mit minus 7 v. H. Dagegen wurden Mannesmann erneut. v.., Stollberger Zink 7 und Maxhütte 7 v. H. höher bewertet. Von Braunkohlen⸗ aktien zogen Ilſe Genußſcheine und Niederlauſitzer, letz⸗ tere gegen Notiz am 10. Januar, um je 1½ v. H. an. Auch die eine Zeitlang vernachläſſigten Kaliaktien begegnen wei⸗ ter etwas lebhafterem Intereſſe; Kali⸗Chemie gewannen 2, Aſchersleben 174 v. H. In der chemiſchen Gruppe wurden Farben 1 v. H. höher mit 1487 gehandelt. Von Linoleum⸗ werten gewannen Deutſche Lindelum 1 v. H. Elektro⸗ werte gingen meiſt auf Samstagbaſis um. Der Reuten⸗ markt lag zunächſt wieder ſehr ſtill. Altbeſitz ermäßigten ſich um 10 Pig. auf 109,90. Die Freiverkehrswerte blieben meiſt unverändert; Induſtrieobligationen bröckelten eher ab. Auch Auslandsrenten lagen verhältnismäßig ruhig. Am Aktienmarkt ſetzten ſich die Kursbefeſtigungen in mäßigem Ausmaße fort. Farben zogen gegen den Anfangs⸗ kurs um 5s v. H. auf 149% an. Ac gewannen 8, Licht u. Kraft. Deutſche Kabel und Aku je/ BMW N. RWE e und Weſteregeln 1 v. H. Am Montanmarkt behielten Stahlverein mit einer Steigerung auf 78 die Führung. Von Svpezialwerten begegneten Muag und Weſtd. Kaufhof erhößtem Intereſſe. Am Rentenmarkt war die Grundſtimmung nach wie vor freundlich, doch blieben die Umſätze wieder äußerſt gering⸗ fügig. Kleiner Bedarf beſtand in Lianidationspfandbriefen der Huvothekenbanken; ſo konnten Rheiniſche Huvotheken und Weſtboden um fe 76 v. H. anziehen. Am Markt der Provinzanleihen waren lediglich 26er Niederſchleſien mit plus 4 v. H. bemerkenswert verändert. Kaſſeler Bezirks⸗ verband gewannen 1 v.., Hamburger Neubeſitz 20 Pfg. Schutzgebietsanleihe ermäßigten ſich erneut um 10 Pfg. Von Länderanleihen wurden der Mecklenburg Schwerin um% v. H. höher bewertet. Induſtrieobligationen blie⸗ ben unverändert. Am Kaſſamarkt waren dank der regen Beteiligung des Publikums wieder recht lebhafte Umſätze zu verzeichnen, wobei Kursbeſſerungen von—3 v. H. den Durchſchnitt bildeten. Rückforth gewannen gegen letzte Notiz 5,3, Dres⸗ den⸗Leipziger Schnellpreſſen 5, Bachmann u. Ladewig 4,75, Frauſtadter Zucker 4,25, Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kalk 3,5 und Sächſiſche Webſtuhl 3,25 v. H. Von Bankaktien zogen Han⸗ delsgeſellſchaft um 1,5, DD⸗Bank um 1, Commerzbank um 56 und Dresdner Bank um 7 v. H. an. Sehr feſt lagen Adca mit einem Gewinn von 3 v. H. Am Markt der Hy⸗ pothekenbanken wieſen lediglich Bayeriſche Hypotheken mit plus 1,25 und Weſtboden mit plus 1,75 v. H. kräftigere Steigerungen auf. Von Steuergutſcheinen wurden die Abſchnitte 1937 8 Pfg. höher bewertet. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1936er 99,87 G; 1937er 104 G; 1988er 99,387 G; 1939er 99,12 G 99,87;: 1940er 98,37 G; 1941er 98,12 G; 1942er 97,12 G; 1043er 96,75 G; 1844er 96,62 G 97,37 B; 1945er 96,5 G 97,25 B; 1948er bis 1938er je 96 G 97 B.— Ausgabe 2: 1939er 99 G; 1942er 96,87 G: 1948er 96,62 G. Wiederauſbauanleihe: 1946/48 er 67,5 G 68,25 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verband 87,275 G 88,025 B. Gegen Schluß der Börſe wurde das Geſchäft weſentlich ruhiger. Die im Verlauf erreichten DTageshöchſtkurſe konn⸗ ten nicht auf der ganzen Linie behauptet werden. Aſchaf⸗ fenburger Zellſtoff und Junghans ermäßigten ſich um je 5, AEG um 1 und Stahlverein um g v. H. Farben ſchloſſen mit 14976 nach 149756. a Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarkif Dollar weiter ſchwach— Pfund ſeſt * Berlin, 13. Januar. Am Geldmarkt blieb die Lage ungeachtet des bevorſtehenden Medio weiter leicht. Blanko⸗ tagesgeld war zu 266— 276 v. H. zu haben. Durch die leichte Verfaſſung wird naturgemäß ein ſtarker Bedarf an kurz⸗ friſtigen Anlagen hervorgerufen, der ſich ſämtlichen zur Verfügung ſtehenden Gattungen zuwendet. Der Privat⸗ diskontſatz wurde bei 3 v. H. belaſſen. Der internationale Depiſenverkehr wird auch heute wie⸗ der durch die ſchwache Haltung des Dollars und anderer⸗ ſeits eine weitere Pfundbefeſtigung gekennzeichnet. Neben den bisher geltenden Gründen wind auf ſtarke Silberkäufe der Vereinigten Staaten in London verwieſen, durch die ein ſtarkes Dollarangebot vorhanden iſt. Andererſeits drücken auch Dollarabgaben der Spekulation. Die Amſter⸗ damer Notiz ſtellte ſich auf 1,46 ½¼ die Züricher auf 3,0556 nach 3,06% und die Pariſer auf 15,06 nach 15,08. Pfunde⸗ Kabel wunden mit 496% nach 4,951¾ gemeldet. Das engliſche Pfund lag nicht nur gegen den Dollar, ſondern auch gegen die Goldvaluten feſter. Olskontsatz: feſchsbank 4, domhard 5, Privat 3 v. H. Amtlich in Rm. Dise] Parität] 11. Januar 13. Januar für kont M Geld Brief Geld Brlef Aegupien 1àgypt. Pfd. 20.05 12.565 12.595 12.570 12600 Argentinten 155 5175 2 1872.888.572].6880 0,872 Velgien.. 100 Welga] 2 85,37 41,86 41,94 4489 4197 Hraſilien„1 Milreis. 502 0,13..140.1380.140 Bulgarien 100 Levs 6 3055 3037 3083 3047 3085 Canada kan. Dollar 4498 275.479.273 2477 Dänemark 100 Kronen 32 112.508 54.77 87.77.87 Danzig 10% Gulden 3 72 4580.48.90. 4880 28.90 England. 1 Pfund 2 42.26 12.5 1270 12.800 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 4 1 8 2 9880 9905. 0155 Finnland 100finnl. M..„. 8 Frankreich. 100 res. 15,[16,440 16,80 16.410, 16.450 Griechenland 10% Dr. 7.459.353.857.3530.357 Holland 100 Gulden 3½ 1688.7) 168.7801890 168, 169.09 ran(Teheran) podle 20.49 13,09 13,11 1309 13¼J1 sland.. 100 fel. Kr. 55 22 55,0 88.12 5302 5,14 tallen.. 100 8tre 3 209% 959, 292, 1395, 2909 Japan ichen.65 2892 0717.719.217.719 Jugoflavien 00 Dinar 81.00 5,654.660 5,884 5,86 Lettland, 100 Latts 375 55 80,92 81.08 80,92 81.08 Litauen. 100 Litas 6 9198 4%(88 4/5.88 Norwegen 100 Kronen 376 412.50 61.59 61,71[61.51 61.78 Oeſterreich 100 Schill. 3 15907 48.95 49.05 48.95 49,05 Polen... 100 Zlotu.4% 4580. 40,900 25,89 80 Portugal 100 Escudo 5 83.57 II. 180] II, 150 11.130 11.150 Rumänien.. 100 Lei 77 211] 2.42.5.492 Schweden, 100 Kr. 2½ 112,4 688, 63,8 68,25 3 Schweiz 100 ranken 2 81,00 89.88 81.02 80.82 80,98 Spanien 100 Peſeten 3 800 34.00 06 34.00 05 Tſchechoflowakeſihenx 3 12.488 10,290 10,510 10,290 19,810 Türkei.. Itürk. Pfd. 18,456.882.800.9810 1,985 Ungarn 100 Pengs 4 73,421 7 1 2— 7 2 75 Uruguan. 1Golbpeſo 44,3 1159 1761.159 1151 Ver. Staaten 1Dollar! 123.98.7/8.82.08.477 Frankfurt, 13. Januar. Tagesgeld unverändert 2 v. H. . PPP.—Pc———Pb—bPPPP—bPbPbPbPbPPPTPPGPPGPGPGVGGbTGTPvTFTVTVTVTVTVPVcTVPTfVyTVTVbVTVTyTVrTfTcTyh!!! (0,19) auf Anlagen und 90,19(0,10) anderen Abſchreibungen ergibt ſich einſchl. 81 592(56 032)/ Vortrag ein Rein⸗ gewinn von 364 736(340 578) /, woraus wiederum 6 v. H. Dividende ausgeſchüttet werden. a „Semperit“ Gummiwerke AG, Wien.— Kleiner Rein⸗ gewinn. Die„Semperit“ Gummiwerke Ach, Wien, ſchließt 1934 mit einem Reingewinn von 160 000 Schilling, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Der Bruttogewinn wird mit 7,43(7,24) Mill. Schilling ausgewieſen. Wie im Ge⸗ ſchäftsbericht hervorgehoben wird, war es im Berichtsjahr möglich, gegenüber 1933 die Erzeugung wertmäßig um etwa 10 v. H. zu ſteigern, wobei der größere Teil der Steige⸗ rungen auf den Export entfiel. Die mengenmäßigen Stei⸗ gerungen waren größer als die wertmäßige Zunahme. Im Reiſengeſchäft zeigte ſich eine deutliche Belebung, die auch im Jahre 1995 anhielt, ohne daß allerdings die Reifenpreiſe mit den erhöhten Materialkoſten Schritt halten konnten. Die unleidlichen Konkurrenzverhältniſſe im Export haben ſich noch verſchärft. 8 a „Errichtung der erſten Luzernemehl⸗Fabrik in Mittel⸗ deutſchland. Die Beſtrebungen, Deutſchland von auslän⸗ diſchen Eiweiß⸗Futtermitteln möglichſt unabhängig zu wachen, erfahren jetzt eine neue Unterſtützung durch die Gründung einer Lugernemehl⸗Fabrik in Mücheln, die die erſte in ganz Mitteldeutſchland iſt. Der Betrieb wird von der ſeit 1864 beſtehenden Zuckerfabrik Stöbnitz, R. Bach u. Comp., Stöbnitz bei Mücheln, errichtet. Das neue Erzeug⸗ nis ſtellt ein beſonders eiweißhaltiges Futtermittel dar. Die zur Fabrikation benötigte Luzerne wird von land⸗ wirſchaftlichen Betrieben der umliegenden Gegend geliefert. * Große Kohlenknappheit in England.„Daily Tele⸗ graph“ meldet, zur Zeit herrſche in England eine ſtarke Kohlenknappheit. Der Fabrikant, die Hausfrau und der Schiffs kapitän müßten wochenlang warten, bevor ſie ihre Kohle bekämen. Der Induſtrie, mit Ausnahme der Fir⸗ men, die bereits Aufträge abgeſchloſſen haben, ſei es faſt unmöglich, Kohle zu erhalten. In Nord⸗England iſt es ſchwierig, Schiffskohle zu bekommen. Dieſe Kohlenknapp⸗ heit iſt nach dem Blatt in erſter Linie auf Panikkäufe in Befürchtung des Bergarbeiterſtreiks zurückzuführen. Auch ein Mangel an Eiſenbahngüterwagen ſei für die Verzöge⸗ rung der Belieferung verantwortlich. Schließlich ſei die Knappheit auf eine Neubelebung der engliſchen Induſtrie zurückzuführen, die eine große Nachfrage auf dem Binnen⸗ markt zur Folge habe. * 450 905 Arbeitsloſe in Frankreich. Das Arbeitsmini⸗ ſterium gibt folgende amtlichen Zahlen über den Stand der Arbeitsloſigkeit am 4. Januar 1990 in Frankreich an: Die Zahl der eingeſchriebenen Arbeitsloſen betrug 450 905, davon 361693 Männer und 89 212 Frauen, In der Woche davor betrug die Geſamtzahl der Arbeitsloſen 439 782; es iſt demnach eine Zunahme um 11 123 eingetreten. Im ver⸗ gangenen Jahr betrug die Arbeitsloſigkeit in der entſpre⸗ chenden Januar⸗Woche 496 639. 5 f * Zinsfußgeſtaltung in der Schweig. Am 1. Januar 1996 haben verſchiedene Schweizer Banken den Ziusfuß für Depoſiteneinlagen von 2% auf 3 v. H. erhöht, nachdem die Kantonalbanken für die Spareinlagen ſchan ſeit länge⸗ rer Zeit wieder 3 v. H. vergüten. Der Zinsſatz für Kaſſa⸗ obligationen wurde von den Bankinſtituten auch für das neue Jahr auf der bisherigen Höhe belaſſen, die durchſchnitt⸗ lich 4 v. H. beträgt. In einigen beſonderen Fällen ſtellt ſich der Zinsſatz auf 42 bis 4% v. H. * Errichtung einer ſchweizeriſchen Weinzentrale bean⸗ tragt. Der ſchweizeriſche Bauernverband beantragt beim Volkswitſchaftsdepartement die Errichtung einer ſchweize⸗ riſchen Weinzentrale. Sie ſoll den Abſatz der inländiſchen Weine ſichern und der Regelung der Einfuhr der auslän⸗ diſchen Weine dienen. Iſt der Abfatz des guten inländiſchen Weines ungenügend, ſo kann die Erteilung von Einfuhr⸗ bewilltgungen an den entſprechenden Bezug von Inlands⸗ weinen geknüpft werden. * Bankkrach in Nancy. In Nancy hat die Bankſirma Braun u. Levy die Schalter geſchloſſen. Es ſollen ſeit länge⸗ rer Zeit Zahlungsſchwierigkeiten beſtanden haben. Die Verbindlichkeiten werden auf 3 Mill. Fres geſchätzt. Die Inhaberin, Witwe Braun, wurde am Mittwoch in Forbach verhaftet. Muo vermutet, daß ſie über die Grenze hat flüchten wollen. * Erzeugung der Ford⸗Werke. Nachdem die amerika⸗ niſch⸗kanagdiſche Ford⸗Gruppe ſchon im Jahre 1934 wieder beſſer abſchnitt, gibt ſie jetzt Zahlen ihrer Jahres⸗Erzeu⸗ gung in den verſchiedenen Werken in der Welt. Danach hat die Jahresherſtellung von Kraftwagen in allen ihren Werken im Jahre 1935: 1 335 865 Stück betragen. Gegen⸗ über dem Jahre 1934 mit 855 037 Stück bedeute dies eine Zunahme von 56 v. H. Von der Geſamtſumme entfallen auf die Werke in Amerika und Kanada 1272 885 Wagen gegen 715 438 im Jahre 1934. Die außeramerikaniſchen, alſo z. B. eu ropäiſchen, Ford⸗Fabriken ſtellten danach zu⸗ ſammen nur 62 980(i. V. 139 599) Wagen her. * Rückgang der Pfeffervorräte in London. Von den 20 000 To. weißem Pfeffer, die zur Behebung der Schwierig⸗ ketten am Londoner Pfeffermarkt zu Beginn des letzten Jahres übernommen worden waren, ſind im letzten Jahre etwa 80 v. H. verkauft worden, während nur auf 4000 To. gerechnet worden war. Neue Zufuhren hatten nicht ſtatt⸗ gefunden. Von ſchwarzem Pfeſſer wurden im letzten Jahre 40000 Tos verladen. Zur Zeit wird im London die Schaf⸗ fung eines Terminmarktes für Pfeffer erwogen. * Eude des bulgariſchen Tabakmonopols. Nach einer Erklärung des bulgariſchen Finanzmintſters Guneff wird das von der Regierung im Herbſt 1934 eingeführte Tabak⸗ monopol Mitte 1936 endgültig abgeſchafft werden. Die privaten Zigarettenfabriken hatten trotz der Einführung des Monopols ihre Erzeugung fortſetzen können, da die Monopoldirektion wegen Mangels an Betriebsmitteln nicht in der Lage war, genügend Tabak einzukaufen und die Eigenerzeugung aufzunehmen. Es bleibt alſot der Zuſtand vor Erlaß des Monopolgeſetzes unverändert beſtehen. * Der Londoner Goldpreis beträgt am 11. Januar 1936 für eine Unze Feingold 140 Sh. 11 d 2 86,5229 ,, für ein Gramm Feingold demnach 54,3669 Pence= 2,78177. * FFerkelmarkt Bergzabern. Zufuhren: 160 Stück. Preis je Paar 4060 /, Markt ausverkauft. Nächſter Markt 27. Jonuar 1966. Waren und Märkſe Mannheimer Geireidegroſmark Welzen 76% Gerste Weſzenkleie 14 10 WIA.40 GBraugerſte 225/245 mit Sack 15 10.38 WI 20,80 Induſtriegerſte 20/30 48 10 Wii 20.50 Futtelgerſte 17 W/.705960 87 18.70 19 W119 21.— G 8 17.— 20 W200 21,0.5 0 Roggenkleie 33 Ausgleich. 40 GI 17.50] mit Sack 18 Roggen 71/¼ö3 Ausgleich-]— 40 19 NI 1680 gater 511 le Wsfuftermehl N15 16,90 48/49 14 1660 Weiznachmehl 17.— Rg 17.0 16 90 Rogfuttermehl] 13.30 Rg 17.50 Ausgleic—.40[Gerſtfutterm 19 Ausgleich- 40 Induſtriehafer 200 210 Ausgleich 8 Raps ab Station.. 32. Trockenſchnitzel, Fbrpr...52 Mais m. Sack 5 Rohmelaſſe 6 05 Sonstige Futterurtikel Steffenſchuitzei.. 10.12 ohne Waſſeranſchluß. 20 Zuckerſchnitze i.... 10,72 Etdnußkuchen, prompt. 16.90 Ausgleich. 85 Soyaſchrot, prompt.. 135.70 Raubfutter 3 Raps kuchen inl. 13.79 Wieſenheu loſes, neues. 8,78..25 Rapskuchen ausl.. 14,20 Rotkleehenn.— 250 Palmkuchen 1435.40 Luzernkleehen 7575/8.25 Kokos kuchen 17.40 Preßſtroh, Rogg., W n 4.25 Seſamkuchen.19 Hafer, Gerſte. 2..25 Lein kuchen 12 Geb. Stroh, Rogg., Weizen 3,804.— Ausgleich +- 40 Hafer, Gerſte 350/4.— Mannheimer Mehlnoflerungen Plalz⸗Saar 10 25 Weizenmehl 1a 28.40] Pfalz⸗Saar 19 2875 Type 818 4 220 Type 790 1 20] aden 4 8 Baden 16 28.30 Roggenmehl 14 22.70 180 28885 171 28.40 Type 997 150 2280 19 210 19 28.75 Baden 8 23, 5 Pfalz⸗Saar 18 2880 20 38.75 191 23.60 190 24.— * Berliner Getreidegroßmarkt vom 13. Januar. Das Geſchäft im Berliner Getreideverkehr ſetzte zu Beginn der neuen Woche nur zögernd ein und bewegte ſich auch im Verlaufe in ruhigen Bahnen, da die Nachfrage ſich über⸗ wiegend auf die Deckung des laufenden Bedarſes be⸗ ſchränkte. Die Zufuhren der Land wirtſchaft haben ſich nicht verſtärkt, genügen aber, um die nur mäßige Nachfrage zu befriedigen. Von Brotgetreide wird Weizen in hochwer⸗ tigen Sorten von den Berliner Mühlen aufgenommen, während Roggen in der Provinz Unterkunft findet. Hafer und Gerſte zu Futterzwecken ſtehen nur in geringem Um⸗ fange zum Verkauf. Das vorhandene Material wird vom Verteiler aufgenommen. Nur Brau⸗ und Induſtriegerſten finden weiter Intereſſe, obwohl im großen und ganzen die Nachfrage nicht mehr ſo lebhaft iſt wie in den letzten Tagen. Mehle haben ſtilles Bedͤarfsgeſchäft. Berliner amiliche Noflerungen Weizen märk. Ind'gerst fr Bl.] 222/225 Roggenmehl 5] 2188 Berlin 75% märk Stal. 213 2¹5 6 24.65 Erzeugpr W 6] 198 Futterg. 39/2 721.80 '̃ 7 197 Erzeugpr. G 5 164 81 21.90 W 9 193 6 6 185 11 225 'eg] 189 G 7 167 12 22.85 WI 20 G 8 170 18 22.5 124 202 G 9 172[Weixenkleie 2 11,15 Wi 204] Hafer märk Mühlenverk. 3 110 Jutterwz. Bl 800. Berl. 48/49 5.80 Roggen märk, 1271 Erzeugpr. H 4 152 6 J. Erzeugpr. M 5 159 5 71 15 7 11.40 R 6 180 5101 139 8 14.50 161 513 184 99 135 152 14 168 10 80 165 Welzenmehl 2 27,05 12 11.70 166 Erzeugerpr. 3 27 05 14 11.85 157 27.05 ⁴Roggenkdele 1 10,10 8 6 27.0 Müßhlenverk. 2 10,15 230/24 2 27.65 4 10,0 22122 8 27.90 5.85 225/½2⁰ 9 27.90 60 10,40 märk. Stat] 216,22 10 27.90 71045 Wintergerste 12 28,80 81 10,10 2zeil. fr. Berl 209/18 14 28 60 11 10.0 märk. Stat 200 209 Roggenmehl 1 21.10 12 40.0 Azeil. fr Berl... Erzeugerpr. 2 21.20 13 10.5 märk Stat. 41 21,45 Biktoria⸗Erbſen 28—.24.— Leſnkuchen ab Hambgſ.65 incl. 2,0 Kleine Erbſen 20.50/21. 0 Erdnußkuchen ab Hbg.5„ 265 Futter⸗Erbſen 12.50/18,50 Erdnußkuchenmeh! 9,05 Peluſchlten 17.50/18, Trockenſchnitzte Ackerbohnen 11.25/22 Soyabohnſchrot aßbg 775„.80 Wicken Oſtſee. 4. 7/½l8.— ab Stet in.95„.80 ruſſiſch... 14,2/ö 5. Kartoffelflocken Stolpſ 8,80 i. Leihſäck Lupinen blan.75/9,25 ab Berlin.0 gelb.. 12/1250 Seradellaag 21/28. Magdeburger Zuckernotierungen vom 13. Jan.(Eig. Dr. Jan., Febr. je 4,10 B 3,90 G; März 4,10 B 4,00 G: April 4,15 B 4,00 G; Mai 4,15 B 4,10 G; Auguſt 4,30 B 4,20 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Januar 31,52% u. 31,62; Tendenz ruhig; Wetter heiter. Mannheimer Großviehmarki Amtlicher Preis für je 30 ug Lebendgewicht 86 Oehgen 492 Kühe 878 Külber 17% Schweine ausgemäſtet 43 junge vollfl. 42& Sonderklaſſe ub 300 Pfdb. 87 vollfleiſchig 42 ſonſtige„ 3% beſte Maſt 240 00, 55 ſonſtige..... fleiſchige 30/8 f Andere Kälber 200240 88 50 Bullen 84 Fürsen beſte Maſt 63/70 160 200 51¹ ausgemäſtet 43 mlttlere.. 3962 120100 onſtige„ 42 vollfleiſchig 42 geringe.. 4454 unter 10„ fleiſchi fleiſchigg... geringſte. 38 43] Sauen Der heutige Mannheimer Großviehmarkt verzeichnete im Geſamtauftrieb eine beſſere Verſorgung wie in der Vorwoche. Es ſtanden 50 Bullen, 86 Ochſen, 84 Rinder, 492 Kühe, insgeſamt 712 Stück Großvieh, zum Verkauf. Höchſtnotiz für Ochſen, Rinder und Bullen 43 3 und für Kühe 42. Das Geſchäft verlief im großen und ganzen lebhaft. Die Bullen wurden zugeteilt. Bei den Kühen verblieben 20 Stück Ueberſtand. Am Kälbermarkt war bei einem Angebot von 878 Tieren das Geſchäft flau, und am Schluß des Marktes wurden 90 Tiere als unverkauft feſtgeſtellt. Die Preiſe waren ſtark rückläufig. Höchſtnotiz 63—70 3. Am Schweinemarkt geſtattete der größere Auftrieb von 1720 Tieren auch eine beſſere Zuteilung durch die Kommiſſion. Höchſtnotiz 57 J. * Freiburger Ferkelmarkt. Zufuhren: 406 Ferkef, 56 Läufer. Preiſe: Ferkel 13—24, Läufer 26—42/ je Stück. Marktverlauf lebhaft, Ueberſtand etwa 50 Stück. Hamburger Schmalznotierungen vom 13. Jan.(Eig. Dr.] Tendenz ruhig; American Steamlard tranſito ab Kal 28,75 Dollar; American Purelard raff. per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchliedene Standardmarken, tronſ. ab Kat 29,25—29,50 Dollar. junge vollfl 8 —— 1 Bremer Baumwolle vom 13. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Unſverſal. Stand. Middl.(Schluß) loko 13,53. 2 Berliner Metallnotierungen vom 13. Jan.(Eig. Dr.) Amtlich notterten je 100 Kilo: Elektrolytkupſer(wirebars) prompt 49,75; Standardkupfer loko 44,00; Originalhütten⸗ weichblei 20,25; Standardblei per Januar 20,25 Oxigi⸗ nalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen 18,75; Stan⸗ dardzink 18,75; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98⸗ bis 99⸗ proz in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148: Reinnickel 98—99proz. 269; Silber in Barren ca. 1000 ſein per Kilo 39—42. * Vom pfälziſchen Holzmarkt. Das Regierungsſorſtamt der Pfalz hat im Dezember Holz zu folgenden Durch⸗ ſchnittspreiſen verwertet: 2120 Feſtmeter normales ſchwä⸗ cheres Eichenſtammholz 99,3 v.., 1900 Feſtmeter fehler⸗ haftes desgl. 83,3 v. H. der Bezirks⸗Grundpreiſe, 110 Feſt⸗ meter Eichenſchwellen 1. Kl. 17,74, je Feſtmeter, 250 Feſt⸗ meter Eichengrubenlangholz 7,63/ je Feſtmeter, 3 400 Feſt⸗ meter normales Buchenſtammholz 68,7 v. H. der Landes⸗ grundpreiſe, 400 Feſtmeter übriges Laubſtammholz 106,8 v. H. der Bezirisgrundpreiſe, 270 Feſtmeter normales Kle⸗ fernblockholz,.—6. Kl., 62,0 v.., 1000 Feſtmeter fehler⸗ haftes desgl. 54,3 v. H. der Landesgrundpreiſe, 120 Feſt⸗ meter Kiefernſchwellen 1 Kl. 15 4 je Feſtmeter, 200 Feſt⸗ meter Fichtenlangholz, unentrindet, 64,2 v.., 900 Ster Fichtenpapierholz ohne Rinde 60,0 v. H. der Landesgrund⸗ preiſe, 3 750 Feſtmeter Nadelgrubenlangholz ohne Rinde (über 16 Zentimeter Mittendurchmeſſer) 11,85% je Feſt⸗ meter, 2110 Feſtmeter Nadelgrubenlangholz ohne Rinde (über 16 Zentimeter Mittendurchmeſſer) 10,96/ je Feſt⸗ meter, 1920 Ster Nadelgrubenkurzholg 83,5 v.., 2100 Ster Brennholz 83,7 v. H. der Bezirksgrundpreiſe. 6. Seite/ Nummer 20 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 13. Januar 1936 3 Neue Aeberraſchungen im Hand ballbezirk TW Leutershauſen— T Friedrichsfeld:5(:4) Tade Laudenbach— M:5(52780 TV 1846 Mannheim— Jahn Weinheim 3285:1) Poſtſportverein— Jahn Neckarau 973(:2 TV Viernheim— Tg Oftersheim:5:4) Nach der Geſamtlage in der Mannheimer Staffel mußte es ſchon am erſten Rückſpiel⸗Sonntag zu weiteren harten Führungstämpfen kommen, die leider ſehr durch die ſchlech⸗ ten Platzverhältniſſe beeinträchtigt wurden. Es ging dabei durchweg hart auf hart und es iſt fürwahr kein gutes Zeichen, wenn es in großer Zahl wiederum zu Platzver⸗ weiſen gekommen iſt, nachdem die Vorentſcheidungen eben erſt wieder eingeſetzt haben. Die davon betroffenen Mann⸗ ſchaften werden den Ausfall bewährter Kräfte in den näch⸗ ſten Wochen ſchon ſpüren. Daß unter dieſen Umſtänden der wiederholt feſtgeſtellte Mangel einer Spielkultur in der Bezirksklaſſe noch größer wird, bleibt bedauerlich. Von den noch ausſichts reich im Rennen liegenden Manne neten erlitten TV Leutershauſen, TV 46 und TW Viernheim alle mit dem gleichen Ergebnis und auf eigenem Platze, wei⸗ tere Niederlagen. Daß dabei die 1848er, zumal ſie mit Er⸗ ſatz antreten mußten, gegen Jahn Weinheim den ſchwierig⸗ ſten Stand hatten, war vorauszuſehen. Einigermaßen über⸗ raſchend aber kommt der Erfolg des TV Friedrichsfeld, und auch der Tg Oftersheim, nachdem Viernheim in den letzten Spielen auf eigenem Platze ſehr gut gefallen konnte. Nicht in Rechnung zu ſtellen war ein Sieg oer Tgde Laudenbach über die Mr. Der Erfolg des Tabellen⸗ führers Poſt iſt zahlenmäßig ſchmeichelhafter ausgefallen wie der Verlauf war. TV Viernheim— TV Oftersheim 325(:4) Das Spiel brachte den erwartet ſcharfen Kampf um den Sieg. Ueberraſchend geſtalten die Gäſte den erſten Abſchnitt dieſes Kampfes klar für ſich, ſie gingen mit einer 14 Führung in die Pauſe. Dieſer Vorſprung war ent⸗ ſcheidend für den Ausgang des Spieles. Nach der Pauſe kamen die Platzherren mehr und mehr auf, holten auch zwei Treffer auf, da aber auch die Oftersheimer noch einen Erfolg zu verzeichnen hatten, blieb der Sieg mit 325 bei den Badnern. Oftersheim hat ſeine Stellung da⸗ mit weiter befeſtigt, während der Gaſtgeber im Kampf um die Führung ausgeſchieden iſt. Zu dem Sieg der Ofters⸗ heimer iſt zu ſagen, daß dieſe Mannſchaft zu den wenigen in der Bezirksklaſſe zählt, die auch die Flügel einſetzen. Der Erfolg gibt ihnen recht. TG Laudenbach— Mr 9¶O5(:3) Die MTGler hatten an die Bergſtroße einen ſchweren Gang. Während der Gaſtgeber durch einen Sieg über die Weinheimer Turner an Selbſtvertrauen gewonnen hatte, war für die Mannheimer die ſonntägliche Niederlage gegen Oftersheim nicht gerade förderlich. Dazu kam, daß unſere Mannen aus der Niederlage des Vorſonntags nicht die Lehre gezogen hatten. Ausſchlaggebend war wie vor acht Tagen, die ſchwache Deckung. Während einſt die Ver⸗ teidigung der Grünen Halt und Stärke war, iſt ſie nun⸗ mehr die Achillesferſe dieſer Elf Für die Laubenbacher iſt dieſer Sieg ſehr wertvoll, denn er bringt die Elf weiter von dem gefährlichen Tabellenende meg! Doppelt wertvoll beſonders deshalb, weil die Fried⸗ richsfelder Turner überraſchend in Schwung gekommen ſind und ſich vom Abſtiegskandidaten zum Favoritenſchreck entwickelt haben. Der Sieg des Gaſtgebers iſt verdient errungen, da die Elf den größeren Kampfgeiſt und auch Einſatz zeigte. Für die MTG war die Lage allmählich brenzlich, denn ſchon iſt man Vorletzter in der Tabelle. T Leutershauſen— TW Friedrichsfeld 325:4) Dieſer verregnete Januarſonntag brachte für den Gaſt⸗ geber ein jähes Erwachen aus dem kaum begonnenen Mei⸗ ſterſchaftstraum. Hatten die Ereigniſſe des vergangenen Sonntags für eine Reihe von Klubs neue Erfolgs möglich⸗ keiten gebracht, ſo iſt mit dem heutigen eine weitere Mann⸗ ſchaft aus dem engeren Wettbewerb wieder ausgeſchieden. Die Leutershauſener Spielleitung hatte die Terminaube⸗ raumung nicht beachtet und ſo kam es, daß man auf den Gaſt gar nicht vorbereitet war. Poſt⸗Sportverein— TV Jahn Neckarau 98:2) 5 Vorweggenommen ſei, daß die Poſtler trotz des klaren Ergebniſſes kein überzeugendes Spiel geliefert haben und nur zum Sieg kamen, weil die Neckarauer gar nicht auf der Höhe waren. Nehmen wir es voraus, wenn man bei Strafwürfen nicht verſteht, das Tor zu decken, dann darf man ſolche nicht en masse verurſachen. Aber die Jahn⸗ leute taten gerade das Gegenteil. Die Hintermannſchaft ſpielte äußerſt hart. Der Erfolg war Strafwurf auf Straf⸗ wurf, und da die Deckung bei Ausführung derſelben nicht klappte, Tor auf Tor. Man muß beachten, daß die Poſt von ihren neun Toren acht aus direkten Strafwürfen— Schütze jeweils Hartmann— erzielte, während das neunte eine Strafwurfabgabe Hartmanns an Hotter war. TB 46— TV Jahn Weinheim 325(:1) Das wichtigſte Spiel der Mannheimer Staffel fand im Luiſenpark ſtatt. Trotzdem die Turner für zwei Mann Erſatz einſtellen mußten, hatte man doch etwas Hoffnung, daß es den 46ern gelingen würde, den Anſturm der Berg⸗ ſträßler erfolgreich parieren zu können. Die erſte Hälfte ſah auch ganz darnach aus, daß endlich ein Sieg der Mann⸗ heimer zuſtande käme, aber nach der Pauſe ging auch dieſe Hoffnung dahin. Als dann noch eine Privatunterhaltung Hoffmanns mit dem Unparteiiſchen zu Ungunſten des Spielers ausging, wann war dies einmal anders, da war es ganz vorbei mit der Hoffnung auf einen Sieg. Wenn wir beachten, daß wieder einmal die Hinausſtellung eines Spielers den Spielausgang weſentlich beeinflußte, dann ſollte man doch endlich erwarten, daß ſich die Spieler dar⸗ nach einſtellen. 5 Staffel 2 Polizei Heidelberg— TW Hockenheim 314(:2) T Handſchuhsheim— Te Schönau 477(:4) Tade St. Leon— Tbd Neulußheim:1(:0) TV Rot— Tade Ziegelhauſen 311 abgebr. In der Heidelberger Staffel wurde nicht minder hart gekämpft, wie in der Mannheimer Ecke. In Rot kom es ſogar zu einem Spielabbruch nach 15 Minuten, als ſich ein Mann der Tgöde Ziegelhauſen weigerte, dem Platz⸗ verweis des Schiedsrichters Folge zu leiſten. Die Tgde St. Leon nahm den T5 Neulußheim im Rück⸗ ſpiel in überlegener und klarer Manier. Einen wertvollen Sieg, der den zweiten Tabellenplatz einbrachte, konnte weiter der TV Hockenheim, wenn er auch nur knapp iſt, bei der Polizei in Heidelberg erringen. Im vierten Spiel behauptete ſich ebenfalls die Gäſtemann⸗ ſchaft. Nachdem der TVB Handſchuhs heim, der in dieſem Jahre jegliches Streben vermiſſen läßt, mit nur 9 Leuten zur Stelle war, ſetzte ſich der T S V Schönau nach der Pauſe mit ganzer Kraft ein und gewann ſein Spiel auf des Gegners Platz, wodurch er von der letzten Stelle wegkommt, die nunmehr die Handſchuhsheimer ein⸗ nehmen müſſen. An der Spitze haf Rot feine Stellung weiter befeſtigt, denn das abgebrochene Spiel wird dem Tabellenführer, ſo wie der Fall liegt, ohne Zweiſel gut⸗ geſchrieben werden. Meiſterſchaftsſpiele der Bezirksklaſſe Gan Baden Abteilung 3: Frankonſa Karlsruhe— Fg Weinoar⸗ ten ausgef.) Germania Durlach— FV Kuppenheim 310; IV Daxlanden— Sportfreunde Forchheim ausgef.; FV 04 Raſtatt— Viktoria Hagsfeld:0; Phönix Durmersheim— I Beiertheim ausgef. Abteilung 4: SpVg Söllingen— Germania Karlsdorf ausgef.; Vitoria Enzberg— FC Birkenfeld ausgef.; Ger⸗ mania Forſt— Vg Pforzheim:2; Fc Eutingen— Bf Bretten 33; Germania⸗Union Pforzheim— FVg Müßhl⸗ acker:1. Abteilung 5: Sportfreunde Freiburg— c Rheinſel⸗ den:1; Friedlingen— Sc Freiburg:2; Fahrnau— Kickers Freiburg 814. Abteilung 6: F Lahr— FV Offenburg ausgef.; Ren⸗ chen— FV Emmendingen:3; Gutach— Vie Kchern 311; Elgersweier— Fe Waldkirch:0; Kappelrodeck— V Wehl:3. Abteilung 7: Fc Konſtanz— St. Georgen:2; FC 08 Villingen— Gottmadingen ausgef.; Fe Singen— FC Donaueſchingen:2; VfR Stockach— Bft Konſtanz ausg. Gau Sübweſt Saar: Sr Schafſhauſen— Hanſa Dudweiler:2; S Völklingen— Saar 05 Saabrücken:1; VfB Dillingen gegen Sch Mitteſberbach 111. Nordmain: Reichsbahn⸗RW Franffurt— Vis Neu⸗ Iſenbura:1; SpVg Griesheim— Alemannia Nied 828 Spa Fechenheim— Sportfreunde Frantfurt:1: Ger⸗ manio Frankurt— Viktoria Eckenheim:1; Poſt⸗Merkur Frankfurt— Feu Bergen 270; SV 07 Heddernheim— I Wacker Rödeſheim 112. Südmafn: Germania Bieber— Sn Offenbach 421 1. Fc Langen— Teutonia Hauſen 214 Alemannia Klein⸗ Aubeim— FS Heufenſtamm:1: F Sprerölingen— Kickers⸗Väßt. Mühlheim 223; Germania Schwanheim— SW 11 Neu⸗aſenburg:3; SC 06 Dietzenbach— Blau⸗ Weiß Büroel 511. Rheinßeſſen: I Bießrich Wiesbaden:3; Haſſia Binoen— Spa Meiſenau 674; SV Kufißeim— FVo Mombach:2; SW Flörnsheim— Tura Kaſteſ 1: 1. S Mains— Germania Okriftel:0; Viktoria Wall⸗ dorf— Sen Mörfeſden 310. Südbeſſen: Germania Pfunaſtodt— Polizei Darmſtodt :3: Nin Bürſtat— Normania Pfiſfligh⸗im:1 SV 98 Darmſtadt— Olympia Lorſch:0; SV Münſter— S Bobenheim 211. S Gau Württemberg. Unterland: Heilbronn 96— Teckch Weilimdorf 611: Union Böckingen— SW Neckarſulm:1; Vio Ludwigs⸗ burg— F Kornweſtheim:1; Germania Bietigheim— Spa Prag 511. Stuttgart: VfB Obereßlinden— Ten Münſter 20; Backnang— Polizei Stuttgart:3; Te Fellbach— SW Winnenden 412. Hohenzollern: SpVg Tüßängen— Fc Mittelſtadt:2; Spa Truchtelfingen— Vi Kirchheim:4; SV Reut⸗ lingen— Fc Tailfingen:0; SV Metzingen— FV Nür⸗ tingen 911. Schwarzwald: ſbadt 81:4: weil— 2 Vorwärts Weiohheim— SywVa Freuden⸗ Sc Schwenningen— Vie Nagold:0; F Rott⸗ R Schwenningen 014. Bodenſee: V Ravensburg VB Friedrichsßafen ausgef.: FC Mengen— S Weingarten auscef.; Wacker Biberach— Tod Biberach ausgef.; Friedrichshafen 08— Olnmmnia Laupfeim 214. Alb: Fc Eislingen— SW Gvpinden 114: FV Geis⸗ linden— Kicker Vöhringen:1: Sn Schorndorf— Vor⸗ wärts Faurndou:1; Vs Heidenpeim Normannia Gmünd:2; Fc Senden— Vig Aalen:2. Holland— Deutſchlands gefährlichſter Gegner Frankreichs Fußballelf:1(:0) überraunt Zum ſechſten Male ſtanden ſich im Pariſer Prinzenpark⸗ Stadion die Fußball⸗Nationalmannſchaften von Frankreich und Holland im Fußball⸗Länderkampf gegenüber. 35 000 Zuſchouer, darunter 5000 Holländer, wohnten dem Kampf bei, der mit einer kataſtrophalen Niederlage der franzö⸗ ſiſchen Elf endete. Mit:1(:0) wurden die Franzoſen unerwartet hoch geſchlagen. Frankreichs Mannſchaft wurde während zwei Drittel der Spielzeit vollkommen in die eigene Hälfte zurückgedrängt. Die Abwehr wurde ſchließlich derart überlaſtet, daß der holländiſche Mittelſtürmer Bak⸗ huys, der allein fünf Tore ſchoß, nicht mehr zu halten war. Holland zeigte im ganzen Kampf eine ſichere Ballbeherr⸗ ſchung und eine körperliche Verfaſſung, die ganz erſtaun⸗ lich wax und alle Erſolge der Nationalmannſchaft in der letzten Zeit verſtehen laſſen. Bei den Olympiſchen Spielen werden die Orange⸗Hemden Deutſchlands gefährlichſter Geg⸗ ner ſein. Bereits nach wenigen Minuten ſchoß Backhuys das Füh⸗ rungstor für die Gäſte. Nachdem Gabrillorgues und Nie verletzt ausſchieden und nur unzureichend erſetzt wurden und Holland in der nächſten halben Stunde weit beſſer zuſammenſpielte, verlor Frankreich immer mehr an Boden, ſo daß der holländiſche Linksaußen van Nellen das Ergeb⸗ nis auf 210 ſtellen konnte. Nach dem Wechſel erzielte Back⸗ huys kurz hintereinander zwei weitere Treffer. Erſt dann kamen die Franzoſen durch Courtvbis zu ihrem Ehrentor. Die beiden letzten holländiſchen Erfolge fielen wieder auf das Konto von Backhuys. — 4. Schüler- und Jugend-VBor-Turnier Schöner ſportlicher Erfolg der Veranſtaltung— Poſt und Bf die erfolgreichſten Vereint Eine der wichtigſten Aufgaben der heutigen Sportführer iſt die Heranziehung der Jugend zu ſportlichen Wettkümp⸗ ſen. Wer die Jugend hat, hat auch die Zukunft, wer aber dieſe Wahrheit bisher nicht erkannt hat, wird ſpäter einmal merken, daß ſeine Erfolge nur Scheinerfolge waren. Der deutſche Jugendſport aber marſchiert. Es gibt in Deutſch⸗ land kaum eine Sportart, die nicht auch die Förderung des Nachwuchſes zu ihren Aufgaben zählt und an den Gauen und Vereinen liegt es nun, dieſe durchzuführen. Daß der Boxſport und ſeine Vereine hierbei nicht zurückſtehen wol⸗ len, iſt klar und daß der Gau Baden, vor allem die Mann⸗ heimer Vereine ſich hierbei große Mühe geben, iſt beſonders zu begrüßen. Bereits das letzte Boxturnier für Jugend⸗ liche und Schüler war ein großer Erfolg. Die große Be⸗ teilung hatte ſchon damals bewieſen, daß ſolche Turniere unbedingt notwendig und vor allem bei dem Nachwuchs be⸗ liebt ſind. Die diesjährige Durchführung des Turnieres, die am Sonntag im Saale des„Zähringer Löwen“ zum Austrag kam, war dem Poſt SV Mannheim übertragen worden, der für die geſamte Organiſation gut geſorgt hatte. Auch diesmal war die Beteiligung aus den beiden zugelaſ⸗ ſenen Gauen Baden und Südweſt ganz ausgezeichnet. Die Kämpfe wurden in 16 Gewichtsklaſſen für Schüler und 7 für Jugendliche ausgetragen, wobei beinahe 70 junge Boxer ſich beteiligten. Neben den Mannheimer Vereinen, Poſt SV, VfR und Vie, waren Reichsbahn TSV Ludwigs⸗ hafen, Neuſtadt und Worms mit zahlreichen Nachwuchs⸗ kämpfern vertreten. Trotzdem wurde das Turnier zu einem großen Erfolg für die Mannheimer Vereine. Bei den Schülern ſicherte ſich im Geſamtergebnis der Poſt SV mit 3 Siegen und zwei 2. Plätzen klar den 1. Platz vor Worms mit 2 Siegen und einem 2. Platz, VfR mit 1 Sieg und zwei 2. Plätzen, dem Vfe mit 1 Sieg und Ludwigshafen ſowie Neuſtadt mit je einem 2. Platz. Bei den Jugendlichen ꝛeil⸗ ten ſich Vfn und Poſt SW und Bf in den Endſiegen. VfR und Poſt SV gewannen je 3 Konkurrenzen und holten ſich außerdem je zwei 2. Plätze. Bic gewann eine Gewichts⸗ klaſſe, während Worms hier nur zu zwei und Ludwigs⸗ hafen zu einem 2. Platz kam. Leider entſprach der Beſuch nicht ganz den Erwartungen, lediglich die Jugend hatte ſich in großem Maße eingefunden, was ſehr zu begrüßen war. Aber auch die Mannheimer Boxſportanhänger hätten ge⸗ wiß ihre Freude gehabt, wenn ſie die ausgezeichneken Kämpfe geſehen hätten, die die jungen Boxer ſich oft lie⸗ ſerten. Zwar ſah man natürlich noch manche unfertige Lei⸗ ſtung, da natürlich auch Anfänger im Ring erſchienen, Zahl⸗ reiche„alte Routiniers“ zeigten auch ihr Können, ſo daß man oft erſtaunt war über die techniſchen Fertigkeiten und ole Vielſeitigkeit mancher Teilnehmer. Sämtliche Kämpfe hatten in dem bekannten Ludwigshafener Ringrichter Scheidt einen korrekten Leiter, der mit der Durchführung ſämtlicher Kämpfe eine gewiß nicht kleine Aufgabe hatte, Die Schluß⸗Ergebniſſe: Schülerklaſſen: Die zahlreiche Beteiligung machte in ſämtlichen Klaſſen Vorkämpfe notwendig, ſo daß die Teil⸗ nehmer an den Endrunden ſich vorher bereits erfolgreich durchſetzen mußten. Die Kleinſten(bis 65 Pfund) trafen im Papiergewicht A zuſammen. Burghardt(Poſt), ein kleines, munteres Kerlchen, mit einem großen Angriffs⸗ geiſt, ſetzte hier im Endkampf Hein(Neuſtadt) ſo zu, daß er durch Abbruch gewann. Im Papiergewicht B fiel der End⸗ ſieg an Herbold(Worms), der Ehresmann(Poſt) nach Punkten ſchlug und damit auf den 2. Platz verwies. Einen 2. Sieg des Poſt SV holte Gottmann im Papier⸗ gewicht C gegen Kühne(Worms), während Worms im Papiergewicht D gleichfalls ſeinen 2. Sieg durch Ko⸗ ſchitz ki, der gegen Groſchinſky(Poſt) durch Abbruch ge⸗ wann. Die ſchweren Gewichtsklaſſen der Schüler ſielen da⸗ gegen an den Vfg. Im Fliegengewicht ſchlug Werner Rieger im Endkampf Wahl(Poſt) nach Punkten, wäh⸗ rend ſein Bruder Erich gegen Schlee(Poſt) ſiegte. Jugendklaſſen: Die Papiergewichtsklaſſe gewann bei den Jugendlichen, die ſich gleichfalls faſt in allen Klaſſen durch Vorkämpfe durchkämpfen mußten, mit Grader⸗Poſt, der beſte Techniker der Klaſſe, gegen Haſſe⸗Worms. Auch Geißler ⸗ VfR, der Sieger im Fliegengewicht, verfügt über eine gute Technik. Daß er auch hart zu ſchlagen ver⸗ ſteht, beweiſt ſein Sieg durch Abbruch in der 2. Runde gegen Grünewald⸗Worms, der die gute Deckung des Vfeß⸗ lers nie durchdringen konnte. Zwei Jugendliche des Poſt⸗ SW machten das Ende im Bantamgewicht unter ſich aus, wobei Roth gegen Klee nach Punkten gewann. Auch im Federgewicht trafen zwei Klubkameraden, diesmal vom VfR, aufeinander. Treber und A. Rapp waren ſich voll⸗ kommen gleichwertig und das Urteil„Sieger Treber“ hätte genau ſo gut umgekehrt lauten können. Im Leicht⸗ gewicht ſtand Schmitt⸗Ludwigshafen, einer der beſten Tech⸗ niker des Turnieres, im Endkampf dem harten Schläger O. Rapp ⸗ VfR gegenüber. Während Schmitt zu Be⸗ ginn Rapp noch auf Diſtanz halten konnte, gelang es die⸗ ſem ſpäter immer wieder, die Deckung ſeines Gegners zu öffnen und verdient nach Punkten zu gewinnen. Im Weltergewicht ſiegte Weiß⸗Vfk gegen Neumann⸗Poſt durch Aufgabe, während im Halbſchwergewicht der Kampf der beiden einzigen Teilnehmer Schwalbach Poſt und Scharſchmidt⸗VfR mit einem Siege des Poſtlers endete, der zwar erſt ſeinen 2. Kampf beſtritt, aber trotzdem ſchon ſehr ſchön, wenn auch noch zu langſam boxte. Hockey-Klubkampf TV 1846 Mannheim— HC Heidelberg 92(:1) Der mit Spannung erwartete Hockeygroßkampf zwiſchen den beiden alten Gegnern TV 1846 Mannheim und HC Heidelberg, der am Sonntagvormittag zahlreiche Zuſchauer auf den TV⸗Platz gelockt hatte, erfüllte leider nicht die ge⸗ hegten Erwartungen. In erſter Linie verantwortlich zu machen iſt das ſchlechte Wetter, das das Spielfeld in eine ſaſt grundloſe Fläche verwandelt hatte, ſo daß nur ſelten ein flottes Spiel gezeigt werden konnte. Immerhin war der Eifer groß, mit dem ſämtliche Spieler bemüht waren, die gegebenen Mißſtände zu überwinden. Aeußerſt ſchwer hatten es dabei die Stürmerreihen, die ſtets vergeblich mit den Tücken des Bodens kämpften, die den beiderſeitigen Hintermannſchaften die Abwehr nicht unweſentlich erleich⸗ terten. Lediglich durch Strafecken kamen die Gäſte zu zwei Toren und ſicherten ſich damit den verdienten Sieg. Aller⸗ dings bringt das glatte Reſultat für die Heidelberger nicht den Widerſtand zum Ausdruck, den die Mannheimer dem techniſch ziemlich überlegenen Gegner boten. Ein Tor und damit ein:2 hätten die Mannheimer unbedingt verdient gehabt, aber zahlloſe Strafecken, die von dem Drang des TV zum gegneriſchen Tore zeugen, wurden ausgelaſſen und verſchiedene kleine Torchancen konnten gleichfalls nicht ver⸗ wertet werden, wobei allerdings nicht unweſentlich das große Schußpech des TV⸗Sturmes mitwirkte. Dem in vollſtändiger Aufſtellung, alſo mit Schwab als Mittelläufer, antretenden Turnverein ſtellte ſich der HC ohne ſeine beiden, als Olympiakandidaten geſperrten Haupt⸗ ſtützen Peter 1 und Kerzinger 1. Auch auf die Mitwirkung von Peter 2 mußten die Heidelberger Gäſte verzichten. Die erſte Halbzeit brachte nach ziemlich ausgeglichenem Spiel⸗ verlauf die Heidelberger zu einer:0⸗Führung. Weihrauch ſtoppte eine Strafecke ſelbſt und überraſchend ging auch der Kleine Sport-Nachrichten Im„Auglo⸗Swiß⸗Reunen“, dem alljährlichen Wettkampf der Hochſchul⸗Sportverbände von England und der Schweiz, wurde auch in dieſem Jahre wieder von den Eidgenoſſen gewonnen. Die Abfahrt führte vom Schiltgrat zum ſog. Kandahar⸗Finiſh und wurde im Schneeſturm durchgeführt. Der Slalom war oberhalb Mürrens abgeſteckt. Die Zeiten der Schweizer ergaben zuſammengezählt 26:23 Min., die Engkänder benötigten 20 Sekunden mehr. Dr. Stober⸗Freiburg belegte bei einem Abfahrtsrennen auf der berühmten Corviglia⸗Strecke bei St. Moritz einen ausgezeichneten dritten Platz hinter den beiden Englän⸗ dern C. Dodd und C. P. Green. Dreod wiederholte damit ſeinen Vorjahrserfolg.. Der Wiener Eislaufverein wurde im Prager Eis⸗ hockeykampf von dem HE Rapid Prag überraſchend glatt nrit:0(:0,:0,:0) geſchlagen. Allerdings war der Schiedsrichter mit ſeinen ſeltſamen En ſcheidungen zu ſehr für die Prager eingeſtellt. Em übrigen glich das zum Europapobal zählende Spiel eher einem Waſſerballkampf, denn es regnete in Strömen, ſo daß die Scheibe in dem zentimeterhohen Waſſer verſchiedentlich nicht zu ſehen war. Die Tennislehrer von München und Stuttgart trugen in der Münchner Ausſtellungshalle am Sonntag einen Städtekampf aus, den die Bayern mit:2 Siegen gewan⸗ nen. Die Gaſtgeber brachten alle ſechs Einzelſpiele an ſich, während die Schwoben nur die beiden Doppelbegegnungen gewinnen konnten. München und Augsburg ſtanden ſich in einem Stäbte⸗ kampf der Kleinkaliberſchützen auf dem Stand des Poſt SV München gegenüber. Geſchoſſen wurden von zehn Schützen je 30 Schuß in drei Anſchlagsarten. München ſiegte met 3047 Ringen, Augsburg kam auf 2907 Ringe. Frl. Shuurman, die bekannte holländiſche Sprinterin, hat dem Verband offiziell mitgeteilt, daß ſie ſich nicht mehr aktiv beteiligen wolle. Holland verliert damit über 100 Me⸗ ter und 200 Meter ſowie in der Staffel eine wertvolle Kraft. Ein Hallen⸗Handballturnier wird vom TW Neufahr⸗ waſſer am 2. Februar in Danzig durchgeführt, und zwar aus Anlaß ſeines 50 jährigen Beſtehens. U. a. ſoll auch der Sieger des Berliner Turniers, der SV Deutſche Beamten⸗ Verſicherung Berlin, teilnehmen. Brandenburg und Mitte trafen in Gera zu einem Wett⸗ kampf im Geräteturnen mit ihren beſten Turnern zuſam⸗ men. Die Brandenburger enttäuſchten, des Gaues Mitte waren in allen Uebungen überlegen und ſiegten überzeugend mit 708 Punkten, während Branden⸗ denn die Turner burg nur auf 652,2 Punkte kam. Beſter Einzelturner var Alfred Müller(Leuna), der es auf 95,3 Punkte brachte Drei neue deutſche Schwimmbeſtleiſtungen ſtellten die Frauen des Düſſeldorfer SVogs am Sonntag im Düſſel⸗ dorfer Stadtbad an der Kettwiger Straße auf, und zwar über 3 mal 100 Meter Rücken mit 482,1, 4 mal 100 Meter Rücken:07 und 6 mal 50 Meter Freiſtil mit:31,2 Mi⸗ nuten. Der deutſche Handballmeiſter, Polizei Magdeburg, wurde im ſonntäglichen Meiſterſchaftsſniel von der Turnerſchaft Wartburg⸗Eiſenach mit 719 Toren geſchlagen. Huttner(1860 München) erzielte im Mittelgewicht im linksarmigen Reißen mit 174 Pfund eine neue Weltbeſt beiſtung. Ria Maſtenbroeck ſtellte über 400 Meter Rücken mit 5159 8 eine neue Weltbeſtleiſtung auf. Deulſche Kunſtlauf⸗Meiſterſchaften begannen Wäc rend die Kunſtläuſer ihre Blicke beſorgt zum Him⸗ mel richteten, der jetzt ſeine Schleuſen geöffnet hat und vielleicht für lange Zeit nicht ſchließen wird, ſchulterten die Schiläufer ihre Bretter und zogen den Berg hinan. Bei 20 bis 30 Zentimeter Neuſchnee mußten im Eisſtadion zu Garmiſch⸗Partenirchen alle paar Minuten bis zu zehn Schneeſchipper in Tätigkeit treten. um das ſpiegelblanke Eis von der Schneemaſſe zu befreien. Mit den Pflicht⸗ übungen der Männer begannen die Titelkämpfe. Sofort zeigte es ſich, daß Ernſt Baſer ſeinen Mitbewer⸗ bern um Klaſſen überlegen iſt. Sein Können als Einzel⸗ läufer hat trotz eines intenſiven Trainings mit ſeiner Partnerin Maxie Herber keineswegs gelitten. Seine Figuren ſind von deutſchen Läufern noch nicht zu über⸗ bieten. Sie wurden oft mit Noten, die an der Höchſtgrenze liegen, bewertet. Gelaufen wurden zwölf Figuren aus dem Olympia⸗Programm, das auch die beiden Berliner Lorenz und Hertel gut bewältigten. Zwiſchen ihnen entſpann ſich ein harter Kampf um den zweiten Platz. Die Münchner Läufer fielen ſtark ab, da ihnen die inter⸗ nationale Erfahrung fehlt. Lorenz dürfte mit einem kleinen Vorſprung in die Kür gehen und ſich hier den zwei⸗ ten Platz ſichern, da er im Kürlaufen als etwas ſtärker als Hertel gilt. Die„offene“ Wertung wurde ſo gehand⸗ habt, daß auf einen Gonoſchlas hin alle fünf Richter ihre Punkttafeln hochhoben. Es ſtellte ſich heraus, daß Sie Meinungen oft ſtark auseinandergingen. — ſchwache Schuß ungehindert in das Mannheimer Tor. Die Angriffe des TV waren gleichfalls nicht ungefährlich, aber mehr als einige Strafecken, die aber alle ausgelaſſen wur⸗ den, konnten nicht herausgeholt werden. Nach Seitenwechſel ändert ſich das Bild kaum. Die beiderſeitigen Deckungs⸗ reihen beherrſchen ſicher den Kampf, bis wiederum eine von Weihrauch verwandelte Strafecke dem HEcß den Sieg end⸗ gültig ſichert. Seidel und Rauſch haben noch Gelegenheit, das Ergebnis für die Mannheimer zu verbeſſern, ihre Schüſſe gehen aber, ebenſo wie eine von Greulich wuchlig geſchoſſene Strafecke, knapp neben das Heidelberger Tor,— Hochadel und Spath(Germania) leiteten das Spiel durchaus einwandfrei. Neuenheim badiſcher Rugby-Meiſter Ri Heidelberg— Sc Neueuheim:5(:0) Unter der Leitung von Ihrig(Tam. 78 Heidelberg) kam am Sonntag auf dem Heidelberger Collegefeld bei regneri⸗ ſchem Wetter, wodurch der Beſuch ſehr beeinträchtigt wurde, das erſte Spiel der Rückrunde in der badiſchen Rugby⸗ Meiſterſchaft zum Austrag, das bereits die Entſcheidung um den Meiſtertitel brachte. Durch dieſen knappen Erfolg hat ſich der SC Neuenheim bereits nach dem dritten Spiel die badiſche Meiſterſchaft geſichert. Wie im Vorſpiel gab es auch diesmal nur eine knappe Entſcheidung. Das Spiel war ziemlich ausgeglichen, die beden Mannſchaften waren ſich vollkommen ebenbürtig. Der tieſe und ſchwere Boden beeinträchtigte natürlich das Zuſammenſpiel. Kurz vor der Pauſe lief der linke Außenöreiviertel des Clubs, Kö⸗ nigsberg, nach einem Gaſſeneinwurf ein, der Verſuch konnte aber nicht erhöht werden. Glücklicher waren die Neuenheimer, die kurz nach Wiederbeginn nach langem Kick und Ruſh durch Dr. Vogel Handauf machen konnten; den Verſuch ſetzte K. Ehalt über die Stangen, ſo daß die Gäſte mit 35 in Führung kamen, die ſie bis zum Schluß hielten. Bei Neuenheim fehlten Hack und Herbold, der Club mußte für Schaller und Königsberg 2 Erſatz ein⸗ ſtellen. Vorchmeyer vor Leichum Das 14. Magdeburger Hallenſportfeſt Das 14. Magdeburger Hallenſportfeſt, die erſte große Veranſtaltung des vereinten Reichsbundes für Leibes⸗ übungen, wurde am Samstag in Magdeburg mit großem Erfolge durchgeführt. Eine erſtklaſſige Beſetzung und 4000 Zuſchauer ſchufen ſchon beim Einmarſch aller Teilnehmer eine erwartungsfrohe Stimmung. Leider hatte das ſchöne Feſt einen Fehler: Es dauerte viel zu lang. Spiele und Vorführungen aller Art zogen die Abwicklung des Pro⸗ gramms zu ſehr in die Länge. Einer der Hauptwettbewerbe war der Sprinter⸗Dreikampf von drei Läufen über je 60 Meter; der Stuttgarter Borchmeyer ſiegte hier in der Geſamtwertung mit 14 Punkten vor Leichum⸗Stettin mit 16, Steinmetz⸗Karlsruhe mit 12 und Buthe⸗Pieper⸗Gelſen⸗ kirchen mit 9 Punkten. Den erſten Lauf gewann Borch⸗ mever in 6,4 Sekunden knapp vor Leichum. Die gleiche Reihenfolge wurde auch im zweiten Rennen feſtgeſtellt, Borchmeyer ſiegte in 68 Sekunden mit einem Meter Vor⸗ prung vor Leichum. Im dritten Lauf zerriß dann Leichum in 6,7 Sekunden vor Borchmeyer das Zielband. Der Karls⸗ ruher Steinmetz belegte jedesmal den dritten Platz. In den offenen Kurzſtrecken⸗Wettbewerben kam der Charlot⸗ tenburger Lierſch über 60 und 100 Meter zu ſchönen Sie⸗ gen. Der Europarekordmeiſter im Kugelſtoßen, Wöllke, hatte keinen Gegner. Mit 15,70 Meter war er weftaus der Beſte, zumal der Amerikaner Lyman, der in Heidelberg ſtudiert, augenblicklich vollkommen außer Form iſt und mit einem Wurf von 13,95 Meter den deutſchen Meiſter keines⸗ wegs herausfordern konnte. Der Diskusweltrekordwerfer Sch röder war nicht am Start. Ein fehr gutes Rennen lief der Des 78 Hannover in der g⸗mal⸗1000⸗Meter⸗ Staffel, die er überlegen in:29,7 vor Eintracht Braun⸗ ſchweig(:34,5) und dem Nachwuchs des KTV Wittenberg :36,3) gewann. Im Hochſprung ſiegte der Kieler Mar⸗ tens mit 1,86 Meter, der Magdeburger Böwing über⸗ ſprang noch 1,83 Meter. Den gleichen Wettbewerb der Frauen holte ſich die beutſche Meiſterin Elfriede Kaun⸗ Kiel mit 1,55 Meter ganz überlegen. 1 Auf 2 dere das 2 Abwe geſtell Die a eines die ge mu 8 Lebe iſt vol 1 ö ſtarb. ſem 2 Ofter Wohn Hört Ehren In EIL u b ſamm rich R ter F konnt. liche d Gegri dliede 1* Spur. 1 ö daß e mußte 4 Bru zeuge dun nen von Die 2 zum Kraft wurd wohn . Die Bruck ue gegar einen zu ve reine grichter ührung e hatte, ichte in e Teil- olgreich trafen ſt), ein ngriffs⸗ daß er r End⸗ ſt) nach Einen Papier⸗ ns im 0 Ko⸗ uch ge⸗ len da⸗ Werner wäh⸗ bei dͤen u durch oſt, der Auch verfügt en ver⸗ Runde Vfgf⸗ 5 Poſt⸗ ch aus, uch im vom h voll⸗ eber“ Leicht⸗ 1 Tech⸗ chläger u Be⸗ es die⸗ ers zu . 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Ein Geſelle mußte durchs Feuer ſpringen, um das Leben zu retten. Das Stoff⸗ und Schuhlager iſt vollſtändig ausgebrannt. Der Tod lauert im Walde * Mosbach, 13. Jau. Nachmittags wurde der in Lohrbach wohnhafte Waldarbeiter Adolf Maier im Stadtwald„Dachsbau“ von einem ſtür⸗ zenden Stamm ſo unglücklich getroffen, daß er tot liegen blieb. Sein mit ihm arbeitender 16jähriger Sohn mußte zuſehen, wie der Vater vom Stamm er⸗ ſchlagen wurde. Um den Verunglückten trauern ne⸗ ben der Gattin fünf Kinder. S* „ Berghaupten(Amt Offenburg), 13. Jan. Bei Waldarbeiten ereigneten ſich hier drei ſchwere Unfälle, von denen einer tödlich verlief. Der Arbeiter Joſeph Jörger von hier und Friſeurmeiſter Joſeph Bruder aus Ohlsbach erlit⸗ ten Unterſchenkelbrüche. Der 35jährige Engelbert Müller von hier wurde von einem umfallenden Stamm getroffen und ſo ſchwer verletzt, daß er im Krankenhaus Gengenbach nach wenigen Stunden ſtarb. Was gibt es Neues in Oftersheim? s. Oftersheim, 13. Jan. Frau Eliſabeth Weber, geb. Allenberger, feierte in körperlicher und geiſti⸗ ger Friſche das Feſt ihres 70. Geburtstages. — Ein alter Oftersheimer, Herr Friedrich Rauch⸗ holz, beging ſeinen 70. Geburtstag. Der Ju⸗ bilar erfreut ſich noch guter Geſundheit. Aus die⸗ ſem Anlaß wurde ihm von ſeiten des Muſikvereins Oftersheim und deſſen Jugendkapelle vor ſeiner Wöhnung ein Muſikſtändchen zuteil. Rauchholz ge⸗ hört dem Verein als Mitbegründer und jetziges Ehrenmitglied an. Im„Kronprinzen“ hielt der Bandoneon⸗ klub„Einigkeit“ Oftersheim eine Generalver⸗ ſammlung ab, bei der u. a. auch Bezirksleiter Fried⸗ rich Rennig⸗Mannheim⸗Neckarau anweſend war. Un⸗ ter Führung des neuen Klubleiters Guſtary Kircher konnte, wie der Tätigkeitsbericht ergab, eine erheb⸗ liche Zunahme von Mitgliedern verzeichnet werden. Gegründet wurde auch ein Zitherklub, der ſeine An⸗ gliederung an den Bandoneon⸗Klub erfuhr. Die Gemeinde Oftersheim wies am 31. Dezem⸗ ber 1935 einen Ein wohnerſtand von insgeſamt 3972 Perſonen auf. — * Eberbach, 13. Jan. In der Nacht auf Frei⸗ tag iſt der einzige 27jährige Sohn Willi der Familie Baumgärtner, der als Matroſe auf dem Kahn„Paul“ der Schiffahrtsgeſellſchaft Hanſe⸗Neuen⸗ burg, Duisburg⸗Ruhrort, fuhr, in Ausübung ſeines Berufes in Rotterdam tödlich verunglückt. Ueber den Unfallhergang liegt noch keine Nachricht vor. Der junge Mann wollte in Kürze heiraten. * Fönigheim i. Taubertal, 13. Jan. In der Nacht wurde in dem Geſchäftsraum der Firma Franz Spang eingebrochen, die Ladenkaſſe ihres In⸗ haltes beraubt und ein größerer Geldbetrag ent⸗ wendet. Bis jetzt fehlt von dem Täter, der mit größter Ruhe ſeine Tat ausgeführt haben muß, jede Spur. Ein weiterer Einbruchsverſuch bei einem an⸗ deren Geſchäftsmann ſcheiterte. L. Eberbach, 13. Jan. Mit Wirkung ab Oſtern wird Direktor Dr. Friedrich als Profeſſor an das Friedrichgymnaſium in Freiburg verſetzt. An ſeine Stelle kommt Profeſſor Guſtav Brudy aus dem Gymnaſium Offenburg. L. Hockenheim, 13. Jan. Im Alter von nahezu 87 Jahren iſt wiederum einer der letzten Altvetera⸗ nen zur großen Armee abgerückt: Landwirt Karl Heilmann. Mit ihm iſt eine Perſönlichkeit heim⸗ gegangen, die ihre Pflicht in der Arbeit ſah. L. Walldorf, 13. Jan Zwiſchen Walldorf und Oftersheim kam der mit Loren beladene Anhänger der Firma Bott(Rauenberg) ins Rutſchen, eine Loxeſtürzte ab und verletzte dabei den Beifah⸗ rer Anton Bergmaier von Rauenberg ſo ſchwer, daß er in die Heidelberger Klinik gebracht werden mußte. * Bruchſal, 10. Jan. Im Amtsbezirk Bruchſal, in dem zur Zeit rund 2 000 Kraftfahr⸗ zeuge angemeldet ſind, ſteigerte ſich die Anmek⸗ dung der Kraftfahrzeuge im vergange⸗ nen Jahr um 50 v.., was einer Neuanmeldung von 400 Kraftfahrzeugen im Jahre 1935 entſpricht. Die Beſſerung der Wirtſchaftslage kommt auch darin zum Ausdruck daß im Winter nur 5 v. H. der Kraftfahrzeuge als außer Betrieb geſetzt gemeldet wurden gegen ſonſt 30 v. H. Auf jeden 43. Ein⸗ wohner des Amtsbezirkes kommt ein Kraftfahrzeug. Die Zahl der Verkehrsunfälle iſt in der Stadt Bruchſal erfreulicherweiſe ganz beträchtlich zurück⸗ gegangen. Im Sommer hatte unſere Stadt täglich einen Durchgangsverkehr bis zu 8000 Fahrzeugen zu verzeichnen. geben wollte, wurde er . N. Die Preſſe der rheiniſchen Karnevalſtädte beſucht Mainz Karnevaliſten im Dienst des Eintopfes Glänzender Verlauf der erſten Herrenſitzung— Provpinzialdirektor und Ober⸗ bürgermeister ſteigen in die Butte Um der Preſſe in einem Umkreis von mehr als hundert Kilometer Gelegenheit zu geben, einen Ein⸗ blick in das Mainzer Faſchingsleben zu gewinnen, lud der Mainzer Carneval⸗Verein, der Träger der„Meenzer Faßenacht“, zur erſten Herren⸗ ſitzung am Samstag ein, die durch Zufall auf einen 11. fiel. Treffpunkt für die Vertreter der Preſſe von Düſſeldorf bis Heidelberg war nachmittags das Kaffee Königshof(Hotel Rheingauer Hof) am Hauptbahn⸗ hof, wo die Gäſte durch Vertreter des Mainzer Carne⸗ val⸗Vereins und der Stadtverwaltung herzlich be⸗ grüßt wurden. Dr. Keßler, ein bewährtes Komitee⸗ mitglied, ſchilderte in knappen Umriſſen die Geſchichte des Mainzer Karnevals, die nach ſeiner Meinung auf Grund von Gräberfunden auf 5000 Jahre zurück⸗ gehen muß, um dann die Eigenart der„Meenzer Faßenacht“ zu beleuchten, die nach dem Wahlſpruch „Allen wohl und niemand weh!“ wohl zu beanſtan⸗ dende Dinge geißelt, aber niemals verletzend wirkt. Bei der Herrenſitzung fanden wir beſtätigt, was hier geſagt wurde. Wir haben keine Zote gehört, ohne daß die Kurzweil gelitten hätte. Ehe die Anſprachen begannen, mußten ſich die Preſſevertreter mit der Ehrenmütze ſchmücken, die die Mainzer Karnevaliſten bereits aufhatten. Nach der gemütlichen Kaffeeſtunde wurde in einem Großkraftwagen die Fahrt nach der Ausrüſtungskammer angetreten, die in Mainz⸗Kaſtel in einer ehemaligen Pionierkaſerne ſich befindet. Als wir das Gebäude betreten, empfangen uns die„Wohlgerüche Indiens“. Eine Drogenhandlung hat hier ihre Lagerräume. Der„Kammerunteroffizier“ übernimmt die Füh⸗ pung durch die Zimmerflucht, in denen der Fundus des Mainzer Carneval⸗ Vereins untergebracht iſt. Wenn wir verraten, daß allein 2500 Koſtüme wohl⸗ geordnet in Regalen hängen, dann kann man ſich ſchon einen Begriff von der Zahl der Ausrüſtangs⸗ ſtücke machen, die die„Meenzer Faßenacht“ benötigt. Ein Zimmer wird„Zirkus“ genannt, weil hier alle möglichen Tiernachbildungen in ganzer Geſtalt oder Köpfe von natürlicher Größe bis zum Rieſendus⸗ maß aufbewahrt werden. Ein anderes Zimmer iſt gefüllt mit Köpfen, die für die Fußg ruppen des Faſchingszuges benötigt werden. Als wir auf der Rückfahrt zur Innenſtadt an der Stadthalle landen, dürfen wir zunächſt einen Blick in den großen Saal werfen. Welch ein eigen⸗ artiges Bild! Die Beleuchtung iſt ausgeſchaltet. Da⸗ für aber brennen auf den Tiſchen, die eine Stunde vor Beginn der Herrenſitzung ſchon ſtark beſetzt ſind, unzählige Kerzen, die auf Weinflaſchen ge⸗ ſteckt ſind. Wir erhalten folgende Aufklärung: Die Mainzer Karnevaliſten ſtrömen ſchon um 4 Uhr zur Stadthalle, weil zu dieſer Stunde die Pforten ge⸗ öffnet werden. Sie treten ſo frühzeitig an, um einen recht guten Platz zu erwiſchen. Um ſich aber bis zum Beginn der Sitzung die Zeit zu vertreiben, dreſchen ſie Skat und verſchaffen ſich die nötige Stim⸗ mung mit dem guten Rheingauer Gewächs aus den ſtädtiſchen Weingütern. Bevor wir den der Preſſe vorbehaltenen Platz im Saal einnehmen, werden wir noch von dem Präſidenten des Mainzer Carne⸗ val⸗Vereins, Herrn Heinrich Bender, herzlich be⸗ grüßt und mit dem Hausorden erſter Klaſſe ge⸗ ſchmückt. Damit ſind wir nun endgültig in die Main⸗ ger Narrengemeinde aufgenommen. Fünfſtündige Herrenſitzung. Als um.11 Uhr die Herrenſitzung begann, war der mächtige Saal, der mit ganz einfachen Mitteln eine ſehr geſchmackvolle Ausſchmückung erfahren hat, bis auf den letzten Platz beſetzt. Eingeleitet wurden die Darbietungen mit einem Vorſpiel, in dem wein⸗ ſelige Kegelbrüder auszogen, um den Mainzer Gold⸗ ſchatz zu heben. Sie entdeckten auch wirklich die Truhe, die den Schatz barg, aber ſtatt Gold die Mainzer Narrenkappe und die Mainzer goldene Jugend in Geſtalt von reizenden Tänzerinnen enthielt. Als ſich nach Beendigung des Spiels, bei dem ſich mehrere Mainzer ſo natürlich gaben, daß man die Harmloſigkeit der Handlung völlig überſah, der Zwiſchenvorhang hob, bot ſich ein präch⸗ tiges Bild: der Elferrat an der Tafel, umgeben und überhöht von der Prinzengarde und einer großen Faſchingsfigur, ein fſarbenprächtiges Rieſengemälde, das die ganze Breite und Höhe der Bühne einnahm. „Moguntia“ begrüßte die Riefennarrenverſammlung und auch der Prinz fand einige paſſende Worte. Der Einzug des Elferrats vollzog ſich in der auch in Mannheim üblichen Weiſe mit allem Prunk durch den Mittelgang des Saales. Nach der Begrüßung durch den Präſidenten in Reimform folgten in bunter An einem Sonntag: Drei Todesopfer des Verkehrs Eine neue ſchwarze Bilanz des Anheils Sjähriger Knabe von Kraflwagen gelötet * Eppelheim bei Heidelberg, 12. Jan. Am Sonutagnachmittag, gegen 15 Uhr, wollte ein Kraft⸗ wagen aus Manuheim⸗ Neckarau in die Kurve zum Rathaus einbiegen. Im ſelben Augen⸗ blick kam dieſem Fahrzeug ein anderer Kraftwagen aus der Richtung Heidelberg entgegen. Hinter dem auß Heidelberg kommenden Wagen vorbei wollte der ach t⸗ jährige Sohn des Bäckermeiſters König die Straße überqueren. Der Junge rannte direkt in die Fahrtrichtung des Mannheimer Kraftwagens hinein; er wurde von demſelben erfaßt und war auf der Stelle tot. * Ueberfahren und töblich verletzt * Kaiſerslautern, 13. Jan. In der Nacht zum Sonntag ereignete ſich in der Pirmaſenſer Straße ein ſchwerer Verkehrsunfall, dem ein junges Men⸗ ſchenleben zum Opfer fiel. Als ſich der 28 jährige Ludwig Buck gegen 1 Uhr nachts nach Hauſe be⸗ beim Ueberſchreiten der Straße in der Nähe des Stadtparks von einem aus Richtung Pirmaſens kommenden Perſonenauto angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er ins Städt. Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Schwerverletzte, der einen Schädelbruch und einen Unterſchenkelbruch davongetragen hatte, iſt am Sonn⸗ tag im Krankenhaus geſtorben. d Er wollte nach einem Fehler ſehen n Türkismühle, 13. Jan. Auf der Landſtraße zwi⸗ ſchen hier und Wolfersweiler ereignete ſich ein ſchwe⸗ rer Verkehrsum all. Der Kraftfahrer Ernſt Has⸗ mann war mit einem Laſtzug Holz nach dem Säge⸗ werk Morbach unterwegs und mußte auf der Straße den Wagen anhalten, um nach einem Fehler zu ſehen. Im gleichen Augenblick fuhr ein Perſonen⸗ kraftwagen vorbei, der Hasmann erfaßte und gegen den Kühler des Laſtwagens ſchleuderte. Ein nach⸗ folgender Perſonenwagen nahm ſich des Schwer⸗ verletzten an und brachte ihn ins Birkenfelder Kran⸗ kenhaus, wo er kurz nach der Einlieferung ſtarb. Eine unmenſchliche Mutter Neugeborenes Kind erwürgt und verbrannt Nagold, 13. Jan. Ein in einem Hirſauer Gaſthof bedienſtetes Mädchen von hier hatte ihr neugeborenes Kind erwürgt und die Leiche unter dem Waſchkeſſel verbrannt. Die rauenvolle Tat kam jedoch ans Licht Die unmenſch⸗ 9 6 liche Mutter wurde ins Calwer Amtgerichtsgefäng⸗ nis eingeliefert, wo ſie ihr Verbrechen bereits ein⸗ geſtanden bat. Nr. 2 759 123 hat ſich gemeldet! Ein 77jähriger! Der glückliche Gewinner des Doppelloſes Nr. 2759 125 der Arbeitsbeſchaffungslotterie, auf das ein Gewinn von 100 000 Mark gefallen iſt, hat ſich jetzt gemeldet. Es handelt ſich um einen 4 n 3 7. Seite Nummer 20 Reihe Büttenreden, Tänze einer Mainzer Tansſchule und allgemeine Lieder. Die Büttenreden waren nicht nur Mittelpunkt, ſondern auch Hauptteil des Abends. Den Protokoller Glückert und Provinzialdirektor Dr. Wehner darf man ſchon als Kanonen bezeich⸗ nen, aber auch Oberbürgermeiſter Dr. Ba rth machte ſeine Sache ſehr gut. Unter den anderen Bütten⸗ rednern befanden ſich auch Neulinge, aber ſie wurden ſehr nachſichtig behandelt. Es ſpricht für die Ab⸗ geklärtheit des Mainzer Karnevals. daß die Bütten⸗ reden, obwohl ſie mit witzigen Anſpielungen geſpickt waren, keinen Ton anſchlugen, der unharmoniſch wirkte. Was für eine Herrenſitzung ſchon allerhand heißen will. Wir haben dabei an die Mannheimer Karnevaliſten gedacht, die derbe Eindeutigkeit mit echtem Faſchingshumor verwechſeln. Der Mainzer Eintopfſonntag Im Gegenſatz zu Mannheim blieb es in Mainz den ganzen Sonntag über trocken. Das Eintopf⸗ eſſen auf vier öffentlichen Plätzen konnte infolgedeſſen in der geplanten Weiſe durchgeführt werden. Um 11 Uhr traten die Garden an der Stadthalle an, um unter klingendem Spiel eine Stunde lang durch Mainz zu ziehen. In der Mitte des Zuges thronte ein mächtiger Topf, gefüllt mit luſtigem Narrenvolk. Dahinter fuhren die Gulaſch⸗ kanonen. Der Zug fand viel Beachtung. Nicht nur, daß viele mitmarſchierten, Tauſende bildeten auch in den Straßen Spalier und grüßten aus den Fen⸗ ſtern. Als ſich der Zug an der Stadthalle aufgelöſt hatte, begaben wir uns zum Brand, wo bereits die Gulaſchkanonen dampften. Für 50 Pfennig wurde eine ſtattliche Portion Pickelſteiner ausge⸗ geben. Die Kapelle der Prinzeſſinnengarde ſtellte die Tafelmuſik. Der Andrang war ſo groß, daß man Schlange ſtehen mußte, um zur Ausgabeſtelle der Gutſcheine und des Eſſens zu gelangen. Als wir ſpäter in der Weinſtube ſaßen, die der Kommandeur der Prinzeſſinnengarde inne hat, hörten wir noch die Uebertragung der Reportage über das Eintopſeſſen durch den Frankfurter Sender. Nachmittags traf man ſich noch zu einem Ab⸗ ſchiedsplauderſtündchen mit den führenden Perſön⸗ lichkeiten des Mainzer Carneval⸗Vereins im Taf⸗ fee Königshof, wo Präſident Bender mit ſeiner Gattin ſogar noch ein Tänzchen einleitete. Aber dann verſchwanden nach und nach die Berufskame⸗ raden, um zu den Zügen zu eilen, weil ſie noch zu arbeiten hatten. Sch. Eine Chronik des Heldentums Hemsbach will ein Gefallenenbuch aulegen ca- Hemsbach, 10. Januar. Für die Gefalle⸗ nen im Weltkrieg legt die Gemeinde jetzt eine Chronik an, die auch kommenden Generationen erhalten werden ſoll. 600 Söhne ſind bei Kriegs⸗ ausbruch aus der Gemeinde für das Vaterland aus⸗ gezogen, von denen 80 gefallen und 11 als Vermißte zu beklagen ſind. 16 ſtarben an Krankheiten und Verwundungen. Dieſe tapferen Helden ſollen in dieſem Ehrenbuch verewigt werden. Freilegung der Lindenfelſer Burg Vorbereitungen zum 600 jährigen Stadtjubiläum * Lindenfels, 10. Jan. In Lindenfels im Odenwald hat man bereits mit den Vorbereitungen für das im Sommer ſtattfindende 600 jährige Stadt⸗ jubiläum begonnen. Vor allem iſt man darauf be⸗ dacht, das Staoͤtbild zu verſchönen. In erſter Linie gilt es, die Burg, das Wahrzeichen des Städtchens, herauszuheben. Aus dieſem Grunde wird gegenwär⸗ tig der die Burgruine umgebende Baumbeſtand ge⸗ lichtet, ſo daß man die charakteriſtiſchen Burgmauer⸗ reſte weithin ſehen kann. Der zu Füßen des Burg⸗ berges liegende frühere Forſtamtsgarten wird zum 77 jährigen Einwohner aus dem Dörfchen Kurgarten umgeſtaltet. Die Arbeiten ſollen bis Burgholz bei Rauſchenberg im Kreiſe Marburg zum Einſetzen des diesjährigen Fremdenverkehrs (Heſſen⸗Naſſau). beendet ſein. wundere, 310 Werkskameraden wurden geehrt Eine vorbildliche Jubilar-FJeier der J..-Farben II. Ludwigshafen, 12. Januar. Ein ſchöner Brauch iſt es auch bei dem Werk Oberrhein der J Farbeninduſtrie, dem Rieſen⸗ werk der 16000 Werkskameraden, daß diejenigen, die 25, 30 und 40 Jahre hindurch ihrem Arbeits⸗ platz die Treue hielten, beſonders geehrt und durch Jubiläums⸗Geſchenke ausgezeichnet werden. Beim Jubilar⸗Feſt 1936 fanden ſich ſo nicht weniger als 310 Zubilare mit ihren Meiſtern, Betrerebs⸗ führern und Zellenobmännern der Deutſchen Ar⸗ beitsfront in den ſchönen Sälen des Vereinshauſes der JG zuſammen. Den erſten Teil des Feſtes bildete ein gemein⸗ ſchaftliches Abendeſſen der Jubilare im Kleinen Saal des Erogeſchoſſes. Anderthalb Stunden ſpäter folgte die große allgemeine Jubilarfeier oben im Großen Saal. Eröffnet wurde die Vortrags⸗ folge mit Franz Schuberts„Militärmarſch“ und der Ouvertüre zu Marſchners„Hans Heiling“, hin⸗ reißend geſpielt vom geſamten NSBO⸗Orcheſter unter Leitung von Dr. Alfred Waſſermann, Mannheim. Zwiſchen beiden Stücken führte ein ſchwunghaft vorgetragener Vorſpruch in Sinn und Bedeutung der Feierſtunde ein. Dann ſprach der Führer des Betriebes, Dr. Gauß, zu den Jubilaren, den ſonſtigen Mitglie⸗ dern der Gefolgſchaft und Gäſten. Zuerſt ſchilderte er die Entwicklung der Werksgemeinſchaft bei der JG. Neben Neubauten, neuen Maſchinen und Werk⸗ ſtätten treffe man in den Betrieben heute auch neu⸗ geformte Menſchen. Dr. Gauß gedachte hierauf der Werkskameraden, die 1935 durch Tod ausſchieden: 67 Aktive und 151 Penſionäre wurden aus der Zeitlich⸗ keit abgerufen, zwei Arbeitskameraden erlitten den Tod bei Betriebsunfällen.„Arbeit iſt Kampf, und wird immer Kampf bleiben“. Ganz leiſe und ergrei⸗ fend erklang bei dieſer Ehrung der Opfer unſerer Arbeit die Orgel. Auf dem Fernwerk zauberte Or⸗ ganiſt Paul Vorholz das Lied vom guten Kame⸗ raden herbei, wie aus den Sphären einer auderen Welt des Geiſtes und der Seele. Die toten Helden der Arbeit ehrten die Lebenden durch Erheben von den Sitzen. Dr. Gauß würdigte dann die Export⸗ Bedeutung der Arbeit des Werkes Oberrhein und deutete die Ehrung der Jubilare gleichzeitig als ein feierliches Bekenntnis zum Qualitätsgedanken der Leiſtung. Solche Werksgemeinſchaft werde imſtande ſein, das Höchſte zu leiſten für unſer geliebtes Vater⸗ land und ſeinen Führer. Nachdem das Deutſchlandlied verklungen war, trug der Geſangverein der BASt Edvard Griegs Werk 31,„Landerkennung“ mit Orcheſter und Anton Helbig als Soliſten, vor. Betriebszellenobmann Herrmann beglückwünſchte die Jubilare namens der Gauwaltung der DA und der Kreisleitung der NSDAP zum„Jubiläum erfüllter Pflichten“. Das Werk iſt ihrer aller Werk, und heute ſind ſie Herren ihrer Arbeit. Unter brauſendem Beifall dankte er als Betriebszellenobmann und Arbeiter Dr. Gauß. Nach dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied und der Anſprache eines Jubilars, ſchloß das Nieberländiſche Dankgebet die Vortragsfolge. Der erhebenden Feier ſchloß ſich ge⸗ ſelliges Beiſammenſein mit Unterhaltungsmuſik des NSBO⸗Orcheſters an. 0 7 Seite/ Nummer 20 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die ſchwarze Kunſt, Von Wilhelm Schäfer Die Krämerwaage dem Bürger, der Karſt dem geplagten Bauer, das Schwert dem Ritter, dem Prie⸗ ſter das Wort und den Mönchen die Schrift: ſo war die Oroͤnung der Welt, und das Wort im Schrein der heiligen Schriften gab der Kirche die Schlüſſel⸗ gewalt. Bevor die Kirche dem Ketzer den Holzſtoß anſteckte, verbrannte ſie zuerſt ſeine e denn blieben Montag, 13. Januar 1938 — Knut Hamſums„Viktoria“ verfilmt Schwiegerſohn Schöffer die Goldquellen der ſchwar⸗ zen Kunſt hinterließ; doch wie ſeinen Händen das Gold, zerrann das Geheimnis den Erben in hundert Schlupfwinkel der abendländiſchen Welt. In Rom, Paris und Venedig ſchlugen deutſche Geſellen die ſchwarzen Werkſtuben auf; bald hielten die Meſſen Europas gleich Ballen vlämiſchen Tuchs und lombardiſchen Seidenbandrollen gedruckte Bibeln und Heilstücher feil. Da waren ſie nicht mehr allein in den neuen Gedanken hinter Aber der Lohn wollte dem unſteten Mann nicht kommen, auch diesmal verſchwand ihm der Segen des Werkes im Streit: von Mißgeſchicken bedrängt, von Schimpf und Schulden beſchattet, als Flüchtling ſchlechter Prozeſſe und Mietling ſchäbiger Pfründen trug ſein fieberndes Leben die Pläne goldener Ern⸗ ten ins leer geplünderte Alter. Was in Straßburg mit Jürgen Dritzehn begann Zellen, die fiebrigen Stirnen, die die Blätter vom Teufel mit Tinte beſchrieben, ſo] und in Mainz mit Fuſt und Schöfſer dem mißlichen ſchwarze Kunſt half ihnen fort in die Köpfe und 25 war der Ketzer nicht tot: das Unkraut blühte neu Mann ſein Bürgerdaſein verwirkte, das hörte mit. 00 aus der ſchwarzen Saat, und der Samen wucherte Albrecht Pfiſter nicht auf: ſie halfen oͤem ſeltſamen Krähenvögeln gleich flogen die Druckſchriften aus 60 5 weiter im kirchenfeindlichen Wind. Meiſter die Werkſtatt zu rüſten und klagten die J in die Städte und Häuſer der Bürger; und ſchon boff Es ging aber in Mainz ein Knabe den grübeln⸗ Werkzeuge ein, wenn ſie das Handwerk verſtanden. pfiff in der Andacht der heiligen Bücher die Spott⸗ 459 den Weg ſeiner Jugend, der dem geiſtlichen Vor- So ſtarb er ſelber in Armut zu Eltville am droſſel kommender Zweifel und lachte der kirchlichen 3 recht der Schrift die Schranken zerbrechen und dem Rhein, der dem Goldſchmied Fuſt und ſeinem! Schlüſſelgewalt. f ängſtlich behüteten Wort den Käfig aufmachen ſollte. deaf NE Johann Gensfleiſch hieß er, vom Gutenberg, aus 5 Mainzer Bürgergeſchlecht, der als Jüngling nach Straßburg kam und dort ſeine heimliche Werkſtatt Opernjubiläen im Jahre 1936 Das füngſte Jubiläum iſt dasjenige des„Roſen⸗ kavalier“ von Richard Strauß. Die Urauffüh⸗ aufmachte. Er kannte den Holzſchnitt, J.. 5 Hochzeit“ von Mozart ge⸗ fi N n 2 der Schrift einen Prägeſtock machte, auf hundert nannt werden. Dieſe Oper wurde vor 150 Jahren, 55 05 5 e. Blättern zu drucken, was der Holzſchneider einmal on einigen der berühmteſten Bühnenkräften aus ſeiner Platte herausſchnitt. wie er dem Bild und muß 1786, 2 28 igaros In dieſem Jahre können zahlreiche berühmte Opernwerke ihr Jubiläum feiern. An erſter Stelle zum erſtenmal in Wien aufgeführt. Ihren rung fand 1911 in Dresden ſtatt, Opern von Strauß aus der Taufe gehoben worden Zeiten gegeben. Margarete Siems ſang die Mar⸗ wo faſt alle wahren Erfolg fand ſie allerdings erſt ſpäter in Er ſägte das Holz mit dem Wort auseinander und hieß die einzelnen Buchſtaben Lettern; er ſetzte die Lettern in Wörter zuſammen, wie er ſie brauchte, und druckte die Schrift. Aber die vielen Lettern zu ſchneiden, war müh⸗ Prag, und von hier aus trat ſie dann ihren Sieges⸗ zug über die ganze Erde an. Vor 100 Jahren, am 29. 3. Wagners (nach Shakeſpeares Frühoper „Das 1836, wurde Richard Liebesverbot“ Schauſpiel„Maß für Maß“) in ſchallin, Eva Plaſchke v. d. Oſten den Octavian, Karl Perron den Ochs von Lerchenau und Karl Scheidemantel des„Roſenkavalier“ war eines der denkwürdigſten Ereigniſſe in der Geſchichte der Dresdner Oper über⸗ haupt. den Faninal. Die Urauffüh Matthias Wiemann in der Rolle des Johannes* in dem ersten Hamsun-Film„Viktoria“, der jetzt in Mannheim anläuft. (Photo: rung Europa⸗Film) ſam, auch zerbrach ihm das winzige Holz in der Magdeburg Wagners damaliger Wirkungsſtätte V i Jubiläums 1 ſchließli . 5 l l 855 2 g. Wag 0 takt on kleineren„Jubiläumsopern“ muß ſchließlich Preſſet ſo nahm er Metall, und weil der Metallſchnitt als Theaterkapellmeiſter, erſtmals aufgeführt. Dieſe noch Adams„Poſtillon von 99 135 tan g 7 war, dachte er ſeine Lettern in Formen Oper bewegte ſich bekanntlich noch ganz und gar(Paris 1836) genannt werden. F. v. L. Die Staatskapelle unter Leitung von Clemens zu gießen. 5 Das aber war eine fremde Kunſt, die er nicht in den Bahnen der italieniſchen und der franzöſi⸗ ſchen großen Oper, ließ aber doch bereits Wagners Krauß ſpielte die„Fledermaus“⸗Ouvertüre von Johann Strauß, es folgte der Zigeunerchor aus kannte, ſo mußte Jürgen Dritzehn ihm helfen; und ungeheure dramatiſche Begabung erkennen. Opernball 1936„Zigeunerbaron“ und ein Ausſchnitt aus der Fle⸗ während das Baſler Konzil die Kirchenreform an 40 Jahre ſind verfloſſen ſeit der erſten Auffüh⸗ 9 dermaus“, geſungen von Mitgliedern der Staats⸗ Haupt und Gliedern verlangte, raubte das heimliche Handwerk der Männer in Straßburg der Kirche die rung von Puccinis„Boheme“, ebenfalls einem Werke, Der Opernball 1936, der auf Einladung von Mi⸗ oper. Abſchluß und Höhepunkt bildete ein Walzer, das in allen Kulturländern der Erde ge⸗ niſterpräſident Göring am Samstagabend veran⸗ mit außerordentlichem Können von der geſamten N Schrift. ſpielt worden iſt. Die Uraufführung fand 1896 in ſtaltete Ball der preußiſchen Staatstheater, ſtand Tanzgruppe der Staatsoper getanzt, der mit großem eng Als ſie in Unfrieden fielen, ging Gutenberg wie⸗ Turin in ſehr guter Beſetzung ſtatt. unter dem Zeichen der Würde des Hauſes, in dem Beifall aufgenommen wurde. Die zahlreichen Gäſte, in der nach Mainz, wo er den Fuſt, einen reichen Bür⸗ Genau 70 Jahre alt iſt die„Verkaufte er ſtattfand. Die ſchönen Räume der Staatsoper unter ihnen Mitglieder des Reichskabinetts, Reichs⸗ in ger, bereit fand, den Druck einer Bibel zu wagen. Braut“ von Friedrich Smetana, die, obwohl waren durch die neuen von Künſtlern erdachten und leiter, führende Perſönlichkeiten der Partei und des kor So trat der hitzige Traum ſeiner Jugend in den urſprünglich für das tſchechiſche Nationaltheater ge⸗ geſchaffenen Einbauten, die auch in Zukunft bei[Staates, faſt alle Botſchafter, viele Geſandte und ges Tag: mit Gold und Farben bunt wie eine koſtbare] ſchrieben, mit ihrer urſprünglichen und genialen[großen Staatsakten und feſtlichen Veranſtaltungen hervorragende Vertreter des künſtleriſchen, wiſſen⸗ Die Schrift ſtand der Druck ſeiner Lettern ſauber und Schilderung echten böhmiſchen Volkslebens und Verwendung finden werden, der Rahmen für einen ſchaftlichen und wirtſchaftlichen Lebens der Reichs⸗ Oef klar auf den Blättern, und waren hundert Bücher, J Volkstums auch in Deutſchland und in allen übrigen Abend der Kultur und der Tradition dieſer Stätte hauptſtadt blieben noch lange in den ſchönen und hat wo ſonſt nur ein einziges war. 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