38 — nt 1 Ak. m lieder zu 9¹⁰ folgende: chts über rtheſtand eins nac eder und auf die ittung V. der or⸗ rwünſcht, 1936. rſtand. E ter bel. 219 82 erarbeſt il u. Schul. pparate. en. tassen und 1 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen. eue Mannh Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Angzeigenpreiſe: 22 mmm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. 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Der Berichterſtatter hat, wie er angibt, viele in der Nähe der italieniſchen Grenze gelegenen Dörfer und Städte von Nordtirol beſucht und veröffentlicht einen Teil der Aus⸗ ſagen der Deſerteure, die unter ſchwierigen Umſtänden über die ſchneebedeckten Alpenpäſſe ge⸗ flüchtet ſind. Er ſchildert dann im einzelnen die militäriſchen Vorkehrungen Italiens in Südtirol und ſchrerbt, die Grenzdörfer ſeien mit Soldaten und bewaffneter Polizei gefüllt. In vielen Teilen würden neue Kaſernen errichtet. Beſonders ſcharf ſei die Kon⸗ trolle am Brenner⸗Paß. Seit dem Ausbruch des Krieges hätten ſich insgeſamt mehr als 10 000 Deſerteure bei den Nothilfeverbänden gemeldet, was aus den Liſten der Verbände klar hervorgehe. Unter Bezugnahme auf das von italieniſcher Seite veröffentlichte Dementi der Berichte über die Meu⸗ terei unter den Truppen des für Abeſſinien be⸗ ſtimmten Alpini⸗Regiments berichtet der Sonderkor⸗ reſpondent über eine Unterhaltung mit einer Per⸗ ſönlichkeit, die für die Verhinderung weiterer Schwierigkeiten verantwortlich ſei. Die Ausſagen dieſer Perſönlichkeit beſtätigten die bereits früher erſchienenen Berichte. Der Zwiſchenfall habe ſich in der Kaſerne in Meran zugetragen. In der Nacht vor ihrem Transport hätten die Leute ihren Offizieren den Gehorſam verweigert und den größ⸗ ten Teil der Einrichtung oer Kaſerne zertrümmert. Nach Unterdrückung der Revolte ſeien drei Mann in Haft behalten worden, deren Schickſal nicht be⸗ kannt geworden ſei; die anderen ſeien entwaffnet und ohne Gewehre oder Munition zum Zug beför⸗ dert worden. Der Berichterſtatter gibt anſchließend eine Un⸗ terredung mit dem Profeſſor der Univerſität Inns⸗ bruck Dr. Reut⸗Nicoluſſi wieder, der an den Arbei⸗ ten der Nothilfeverbände hervorragend beteiligt ſei. Dr. Reut habe u. a. erklärt, daß ſeit Kriegsbeginn 1700 deutſchſprechende Deſerteure die Grenze überſchritten hätten. Kürzlich ſei eine vollſtändige italieniſche Ab⸗ teilung mit Maſchinengewehren und Geweh⸗ ren in einem Dorf in Nordtirol eingetrof⸗ fen, wo ſie ſich bei der Polizei gemeldet hätten. Dr. Reut habe ſich ſeinerzeit in Rom gegen die Aushebung von Wehrpflichtigen in Südtirol gewandt mit dem Vorſchlag, ſie für Polizeizwecke zu verwen⸗ den. Auf die ablehnende Antwort des Kriegsmini⸗ ſters hin habe Reut erklärt, daß es dann zwar nicht zu einer offenen Revolte oder zu Blutvergießen kom⸗ men würde, daß aber viele Leute deſertieren würden. Bei dem Abtransport der eingezogenen Reſerveof⸗ fiziere ſei es auf allen Statlonen zu Störungen ge⸗ kommen, in deren Verlauf viele Verhaftungen vor⸗ genommen worden ſeien. f Die Darſtellung des„Evening Standard“ über Südtirol, die die geſamte Hauptſeite und eine dop⸗ pelte Spalte einer weiteren Seite füllt, wird, wie bereits betont, von italieniſcher Seite ent⸗ ſchieden beſtritten. Die Südtiroler und der Abeſſinienkrieg Athen als engliſche Flottenbaſis Im Hafen von Athen ſind die vier engliſchen Zerſtörer„Exmouth“,„Electra“,„Expreß“ und„Export“ eingelaufen. Eine öſterreichiſche Erklärung — Wien, 14. Janugr. Die in der Auslandspreſſe mehrfach aufgetauchte Nachricht, wonach in Oeſterreich für italieniſche Mi⸗ litärflüchtlinge Konzentrationslager errichtet worden wären, entbehren, wie die„Politiſche Korreſpondenz“ meldet, jeder Grundlage. i Die Friedensdiskufſion wieder einmal zu Ende? Rom dementiert alle Verhandlungsgerüchte-Was iſt zwiſchen den engliſch-franzöſiſchen Generalſtäben beſprochen worden? — Rom, 13. Januar. Die im Ausland umgehenden Meldungen über neue Friedensvorſchläge, die zur Beilegung des ita⸗ lieniſch⸗abeſſiniſchen Streites an oder von Italien gemacht worden ſeien oder bevorſtünden, werden von zuſtändiger italieniſcher Seite als gegenſtandslos umd als reine Erfindung bezeichnet. Auch Brüſſel ſtreitet ab Brüſſel, 13. Januar. Die von den engliſchen Zeitungen„Daily Expreß“ und„News Chronicle“ gebrachten Nachrichten über eine Aktion des belgiſchen Königshauſes und des bel⸗ giſchen Miniſterpräſidenten van Zeeland zur Bei⸗ legung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfalls werden hier an zuſtändiger Stelle auf das entſchiedenſte beſtritten und als phantaſtiſch bezeich⸗ net. Es wird darauf hingewieſen, daß nach den Be⸗ ſchlüſſen des Völkerbundsrates vom 19. Dezember gegebenenfalls der 18er⸗Ausſchuß Vorſchläge auszu⸗ arbeiten habe. Dieſem Ausſchuß gehöre Belgien gar nicht an. Die Wache im Mittelmeer Funkmeldung der NM Z. + London, 14. Januar. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Te⸗ legraph“ berichtet heute über Einzelheiten der eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Beiſtandsabmachungen im Zuſam⸗ menhang mit der Lage im Mittelmeer. Was die Flot⸗ tenzuſammenarbeit betreffe, ſo würde England das Recht erhalten, franzöſiſche Flottenſtützpunkte, Docks und Werkſtätten zu benutzen. Es ſei klar gemacht worden, daß eine automatiſche Hilfeleiſtung der franzöſiſchen Flotte nicht in Frage komme, da das Kabinett nicht bereit wäre, um die Zuſtimmung des Parlaments zu der erforderlichen allgemeinen Mo⸗ bilmachungsverordnung nachzuſuchen. Aus demſelben Grunde würde auch die fran⸗ zöſiſche Armee nichts weiteres tun, als ſich in den vollſtändigen Verteidigungszuſtand verſetzen. Dies könne durch eine Regierungs verordnung be⸗ wirkt werden, durch die die beiden letzten Rekruten⸗ jahrgänge zu den Waffen zurückgerufen würden. Eine ſolche Verordnung würde es ermöglichen, daß t die zur Beſetzung aller franzöſiſchen Grenzen erfor⸗ derlichen Diviſionen in voller Kriegsſtärke ſein würden. Die franzöſiſche Armee würde jedoch nicht in der Lage ſein, irgendwelche Operationen über die Landesgrenzen hinaus ohne einen allgemeinen Mo⸗ bilmachungsbefehl durchzuführen. Für die Zuſammenarbeit in der Luft hätten die Stäbe nicht mehr vereinbaren können, als die Signaldienſte der franzöſiſchen Luftflotte den briti⸗ ſchen Luftfahrtsminiſterien zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Der Zweck dieſer Maßnahme beſtehe darin, die Engländer ſo früh wie möglich davon zu unterrich⸗ ten, wenn feindliche Flugzeuge in Richtung Eng⸗ land über Frankreich fliegen ſollten. N Echter oder gekünſtelter Optimismus? — Rom, 13. Januar. „Giornale'Italia“ ſucht in ſeinem heutigen Leit⸗ artikel die verſchiedenen ungünſtigen Nachrichten zurückzuweiſen, die gegenwärtig in aller Welt über die militäriſche, diplomatiſche und innere Lage Ita⸗ liens verbreitet ſind. Das Blatt geht zunächſt auf die engliſch⸗franzöſiſchen Flotten bewegungen ein, die Italien jedoch in keiner Hinſicht beun⸗ ruhigten. Man müſſe aber die außerordentliche Tatſache des zeitlichen Zuſammenfalls der engliſchen und franzöſiſchen Flottenanſammlung irgend⸗ wie erklären, die die größte darſtellte, die man jemals nach dem Kriege geſehen habe. Dann geht„Giornale'Italia“ auf die Blätter⸗ meldungen ein, die wiſſen wollten, daß Italien bei irgendeiner mitleidsvollen Macht Schritte unternom⸗ men habe, um aus der gegenwärtigen Bedrängnis herauszukommen. Italien liege nicht am Boden, ſon⸗ dern denke nur daran, ſeinen Widerſtand zu ent⸗ wickeln, es ſorge ſich nicht um oͤen Frieden, behalte ſich volle Handlungs⸗ und Entſchlußfreiheit vor und denke nur an den Krieg in Afrika und den geſchloſſe⸗ nen Widerſtand gegen die Sühnemaßnahmen in Eu⸗ ropa. Die kurze Kampfpauſe auf dem Kriegsſchau⸗ platz ſei nicht durch die Lage in Europa und durch unüberwindlichen abeſſiniſchen Widerſtand erzwungen worden, ſondern ſei auf Grund freier italieniſcher Initiative gewollt. Die zweite Wellerwolke am Welthorizont England rechnet für die nächſten Jahre mit einem ruſſiſch-japaniſchen Krieg 5— London, 13. Januar.(U..) Die offiziellen Kreiſe Englands lenken gegenwär⸗ tig ihre Aufmerkſamkeit in erhöhtem Maße auf die im Fernen Oſten drohenden Gefahren. Man kommt immer mehr zu der Anſicht, daß die fernöſtlichen Pro⸗ bleme einer neuen Löſung entgegengeführt werden müſſen und Sachverſtändige vechnen immer ſtärker damit, daß es in den nächſten Jahren in jener Welt⸗ gegend zum Kriege kommen wird, zunächſt allerdings mit größerer Wahrſcheinlichkeit zwiſchen Japan und Rußland als zwiſchen Japan und England. Auch in ſowjetruſſiſchen Kreiſen iſt man jetzt weniger als je ſicher, daß Japan ſeine Ausdehnungs⸗ politik auf China beſchränken und die Entſcheidung über die Aeußere Mongolei einer ferneren Zukunft überlaſſen werde. Sollte aber Japan in die Aeußere Mongolei einfallen, ſo würde das nach hieſiger Am⸗ ſicht zum Eingreifen der Roten Armee führen. Wie groß die engliſchen Beſorgniſſe über die mög⸗ lichen Folgen einer ernſten Entwicklung der ruſſiſch⸗ japaniſchen Spannung ſind, das geht aus den Mel⸗ dungen hervor, die beſagen, daß die amtlichen eng⸗ liſchen Stellen die Pläne der Befeſtigung von Hongkong fertiggeſtellt hätten, und daß mit ihrer Verwirklichung wahrſcheinlich ſofort begonnen werde, nachdem der Waſhingtoner Pazifik verbietet, abgelaufen ſei, alſo im nächſten Jahre. Flottenvertrag, der die Anlegungen von Befeſtigungen im weſtlichen (Weltbild,.) Nom will Jahlen nennen — Rom, 13. Januar. Die Meldungen über Meutereien bei der Abreiſe von Truppen aus Südtirol werden von zuſtändiger ilalieniſcher Seite erneut beſtritten. Fahnenflüchtigen ſei für die ganze Zeit gering und Die Zahl der ſoll in den nächſten Tagen vom Kriegsminiſterium bekanntgegeben werden. Kolonialproblem und Nohſtofffrage II. a) Deutſchland und ſeine früheren Kolonien Dr. F. Der grundſätzliche Anſpruch Deutſchlands, wieder in den Beſitz eigener Kolonien zu kommen, iſt in ſeiner Berechtigung in unſerem erſten Artikel aus⸗ führlich dargelegt worden. Selbſtverſtändlich iſt es eine politiſche Frage, den Zeitpunkt zu be⸗ ſtimmen, zu oͤem eine Aktivierung dieſes Anſpru⸗ ches auf diplomatiſchem Wege erfolgen wird. Die Führung der deutſchen Politik wird ihn rechtzeitig zu wählen wiſſen; vertrauensvoll kann das deutſche Volk, geſtützt auf ſein Recht und ſeine erwieſene Lei⸗ ſtungsfähigkeit, dieſem Termin entgegenſehen. Bis dahin aber gilt es, in allen Kreiſen des Volkes den kolonialen Gedanken zu feſtigen, überall die Gewiß⸗ heit wachzurufen, daß es ſich hierbei nicht gewiſſer⸗ maßen um Luxusaufwendungen handelt, ſondern um eine Notwendigkeit, die ſich immer mehr in den Vor⸗ dergrund unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe drängt. Von den Hanſaſtädten aus, deren Kaufleute einſt hinausgingen, um als Pioniere zunächſt die Kontor⸗ flagge auf kolonialem Boden voranzutragen, bis auch die ſtaatlichen Hoheitszeichen aufgepflanzt wer⸗ den konnten, wird dieſer Ruf beſonders ſtark erſchal⸗ len, und es iſt in dieſem Zuſammenhang kein Zu⸗ fall, daß zum erſtenmal ſeit vielen Jahren die gro⸗ ßen Rechenſchaftsberichte der Bremer und der Ham⸗ burger Induſtrie⸗ und Handelskammer die koloniale Frage planmäßig und eindrucksvoll in den Zuſam⸗ menhang ihrer wirtſchaftspolitiſchen Darlegungen und Betrachtungen geſtellt haben. Wir wollen heute noch nicht die Frage erheben, wo wieder eine künftige deutſche Kolonialmacht enk⸗ ſtehen ſoll; denn auch dieſe Frage gehört in den Kreis der diplomatiſchen Probleme, deren Löſung der polk⸗ tiſchen Führung des Reichs überlaſſen bleiben muß. Wohl aber verlohnt es ſich, an Hand der hanſeatiſchen Mitteilungen einen Blick auf die Verhältniſſe der ehemaligen deutſchen Kolonien in Afrika zu werfen, die ja einſt der wertvollſte Beſtand⸗ teil unſeres früheren Kolonialbeſitzes waren. Deutſch⸗Oſtafrika, das zu einem kleineren Teil unter belgiſcher, zu einem größeren Teil unter britiſcher Mandatsverwaltung ſteht, hat eine Periode ſchwerer Depreſſion überwinden müſſen. Die Urſache war vor allem der Verfall der Preiſe für die tro⸗ piſchen Rohprodukte und erſt der Wiederanſtieg der Preiſe für Oelfrüchte und Häute hat im letzten Jahre günſtigere Verhältniſſe geſchaffen. So hat während der erſten neun Monate des vergangenen Jahres die ) Vergl. Nr. 17 der N. M. Z. 2. Seite/ Nummer 21 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 14. Januar 1936 Ausfuhr von Deutſch⸗Oſtafrika um etwa 2 v.., die Einfuhr um über 30 v. H. zugenommen. Leider iſt dieſe günſtigere Entwicklung dem deutſchen Handel nicht ſehr zugute gekommen; den Hauptvorteil hat vielmehr Japan eingeheimſt, deſſen Induſtrie ſich mit Geſchick und Erfolg auf den Warenbedarf einer primitiven Eingeborenenbevölkerung einſtellte. Auch Heute iſt noch nichts davon zu merken, daß dieſer japa⸗ niſche Einfluß ſeinen Höhepunkt überſchritten hätte. Auch die früher ſtarke Ausfuhr von Baumwollwaren aus England und Holland iſt durch den verſtärkten japaniſchen Wettbewerb nahezu unterbunden worden. Wie ſich unter dieſen Verhältniſſen der Anteil des deutſchen Handels mit unſerer alten oſtafrikani⸗ ſchen Kolonie entwickelt hat, zeigt die Tatſache, daß Deutſchlands Ausfuhr gegenüber 1913 auf ungefähr ein Zwölftel, Deutſchlands Einfuhr auf weniger als ein Viertel gefallen iſt! Wenn überhaupt noch ein gewiſſer deutſcher Einfluß hier vorhanden iſt, ſo muß das einzig und allein der Regſamkeit des deut⸗ ſchen Handels, vor allem aber der Tatkraft der drü⸗ ben unter der Herrſchaft der Mandatsmacht verblie⸗ benen deutſchen Farmer zugeſchrieben werden. Nicht viel anders liegen die Dinge in Deutſch⸗ Süd weſtafrika; erſt im letzten Jahre haben ſich dort die wirtſchaftlichen Verhältniſſe(beſonders nach der teilweiſe erfolgten Wiedereröffnung der Dia⸗ mantminen) langſam belebt. Der Abſchluß der Zoll⸗ union zwiſchen Britiſch⸗Südafrika und unſerer ehe⸗ maligen Kolonie hat den deutſchen Handel nicht ge⸗ rade erleichtert, wenn es ſich auch herausgeſtellt hat, daß Süd ⸗Weſtafrika als Rohſtoffproduzent von der Südafrikaniſchen Union immer mehr als unange⸗ nehmer Wettbewerber empfunden wird und infolge⸗ deſſen die Ausfuhr Süd⸗Weſtafrikas nach der Union nicht ohne Reibungen und Schwierigkeiten vonſtat⸗ ten geht. Auch die ehemalige deutſche Kolonie Kamerun „erfreut“ ſich der Mandatsverwaltung von zwei Staaten. In den unter franzöſiſchem Mandat ſtehen⸗ den Gebieten iſt die Einfuhr deutſcher Waren durch eine neue Verfügung erſchwert worden, nach der dieſe Waren mit einem Stempel des Urſprungslan des verſehen werden müſſen, bevor ſie eingeführt werden dürfen— eine Maßnahme, die die ſchnelle Geſchäfts⸗ abwicklung erheblich beeinträchtigt. Im engliſchen Mandatsgebiet liegen jene großen deutſchen Pflan⸗ zungen, von denen bereits in unſerem erſten Artikel die Rede war. Sie haben vor allem im Anbau von Bananen große Erfolge gehabt, und hier das deutſche Handelsgeſchäft ſtark begünſtigt. Man kann gerdezu ſagen, daß die Bananenkultur der wirtſchaftlichen Geſtaltung und Entwicklung des britiſchen Mandats⸗ teils von Kamerun ihren Stempel aufgedrückt hat. Für Deutſchland hat dieſe Entwicklung noch den be⸗ ſonderen Vorteil, daß unſere eigene, ohne Inan⸗ ſpruchnahme von Deviſen und mit eigenen Schiffen transportierte Bananenproduction einen weſentlichen Teil der bisher aus anderen überſeeiſchen Gebieten ſtammenden Bananenverſorgung erſetzt. Günſtiger iſt auch der deutſche Handel mit unſe⸗ rem ehemaligen Beſitz in Togo geworden; dies gilt wenigſtens für die Ausfuhr von Togo, in der Deutſchland hinter Frankreich an zweiter Stelle ſteht. Weniger befriedigend aber iſt der deutſche Export nach dieſer Kolonie, der gleichfalls dadurch nicht unweſentlich erſchwert wird, daß dieſes ver⸗ hältnismäßig kleine Land von zwei Mandatsmächten, England und Frankreich, verwaltet wird. Dieſe kurzen Hinweiſe auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe in unſeren ehemaligen afrikaniſchen Kolonien und die Entwicklung des deutſchen Handels mit ihnen beweiſen, daß glücklicherweiſe der wirt⸗ ſchaftliche Einfluß Deutſchlands nir⸗ gends gebrochen iſt und daß die Heutſchen Kaufleute, die dort ihre eigene Perſon unter oft ſchwierigen Umſtänden einſetzen, immer wieder Hilfe finden bei jenen Deutſchen, die drüben gewiſſer⸗ maßen auf Vorpoſten geblieben ſind. Dieſe Tatſache iſt vielleicht, bei all den Schwierig⸗ keiten, vor denen die Löſung der kolonialen Frage ſtehen wird, die ſchönſte, weil ſie eine Verbundenheit des Deutſchtums zwiſchen Heimat und Ueberſee be⸗ weiſt, die auch durch fremde Oberhoheit nicht zerſtört werden konnte. Nicht zuletzt im Hinblick auf die opfervollen Leiſtungen der deutſchen Kolonialpio⸗ niere, wie ſie die Geſchichte unſeres ehemaligen Ko⸗ lontalreichs, aber auch die Entwicklung unſeres ko⸗ lonialen Außenhandels nach dem Kriege bietet, er⸗ heben wir den Anſpruch auf koloniale Gleichberech⸗ tigung, im Namen eines Volkes von 66 Millionen Menſchen, das auf einer rohſtoffarmen Bodenfläche von 470 699 qkm zuſammengedrängt leben muß, ohne eigenen Anteil an der Nutzbarmachung der großen, noch längſt nicht aufgeſchloſſenen Rohſtoffgebiete der Welt zu haben. Die Kolonialfrage iſt gewiß ein politiſches Problem, das nicht ohne Zuſammenhang und ohne Rückſicht auf andere weltpolitiſche Verhältniſſe gelöſt werden kann; aber ſie iſt auch ein morali⸗ ſcher Anſpruch, an dem die Welt im Intereſſe einer gerechten, Frieden und Sicherheit fördernden Verteilung ihrer Güter nicht achtlos vorbeiſehen darf. „Aeberraſchung in letzter Minute“ England baut neue Rieſenſchlachtſchiffe — London, 12. Januar. „The People“ veröffentlicht eine bisher allerdings noch nicht beſtätigte Meldung, wonach der Haushalt für die britiſche Flotte, der im nächſten Monat ver⸗ öffentlicht wird, vorausſichtlich Gelder für zwei neue britiſche Schlachtſchiffe vorſehen dürfte, von denen jedes rund 90 Millionen Goldmark koſten ſollte. England würde dieſe Schiffe bauen, weil der Zuſammenbruch der Flottenkonferenz dies erforderlich mache. In den nächſten fünf Jahren würden neun Schlachtſchiffe des gleichen Typs ge⸗ baut werden. In dieſem Jahre werde das Bau⸗ programm ferner drei Kreuzer, neun Zerſtörer und drei U⸗Boote enthalten. b Das Blatt behauptet, daß der Entſchluß Englands, ewei große Schlachtſchiffe zu bauen, eine Ueber⸗ raſchung in letzter Minute ſei. England habe urſprünglich vor 1937 keine neuen Schlachtſchiffe Hauen wollen. Die Regierung ſei jedoch zu der An⸗ ſicht gekommen, daß angeſichts des vorausſichtlichen Fehlſchlagens der Flottenkonferenz durch eine Ver⸗ tagung der Schlachtſchiffneubauten nichts zu gewin⸗ nen ſei. Ein Jahr deutſche Saar! Die große Gedenkfeier in Saarbrücken Der Rechenſchaftsbericht des Gauleiters Bürckel-Der neue Gau Saarpfalz“ — Saarbrücken, 13. Januar. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten am Jahres⸗ tag der Saarabſtimmung bildete die große Kund⸗ gebung im dichtgedrängten, überbeſetzten hiſtoriſchen Saal der Wartburg, wo vor Jahresfriſt bei der Stimmenauszählung der Schlußſtrich unter die Zeit der Abtrennung vom Reich gezogen wurde. Die Feier wurde durch ein Feſtſpiel von Erich Winter⸗ meier und Adolf Weber„Der Befehl, der aus dem Blute kam“, eingeleitet. Von Sturmfahnen um⸗ ſäumt, brachte ein Sprechchor der SA⸗Standarte 70 unter Mitwirkung des Muſikzugs der Standarte das Spiel zu Gehör. Das Feſtſpiel war geradezu eine klaſſiſche Ein⸗ leitung zu der Rede des Gauleiters Bürk⸗ kel, deſſen große Verdienſte ſpäter der Reichs⸗ innenminiſter Dr. Frick in warmen, tief empfunde⸗ nen Worten des Dankes hervorgehoben hat. Gau⸗ leiter Bürckel, der ſich ein beſonderes Verdienſt in dieſen Monaten der Rückgliederung erworben hat, erſtattete den Rechenſchaftsbericht über das ver⸗ gangene Jahr: Als mir der Führer am 15. Januar 1935 den Auf⸗ trag der Rückgliederung des Saarlandes übertrug, ſtand ich vor einer Aufgabe, die Problem auf Pro⸗ blem zu türmen ſchien. Die ſchwierigſte Frage lag auf wirtſchaftlichem Gebiet. Das Preisniveau für die lebenswichtigen Güter lag an der Saar unter dem des Reiches, ebenſo die Löhne. Die Saarinduſtrie verlor plötzlich ihr Abſatz⸗ gebiet. Es mußte daher ohne Zeitverluſt hart zuge⸗ griffen werden gegen alles, was der gleichzeiti⸗ gen Löſung der Lohn⸗, Preis⸗ und Abſatzfrage im Wege ſtand. Während von meinen nächſten Mitar⸗ beitern und den Männern der Wirtſchaft ueber⸗ menſchliches in dieſen Tagen geleiſtet wurde, griff die Reichsregierung mit öͤen notwendigen Ver⸗ billigungsaktionen regulierend ein. Die Arbeits⸗ loſenziffer erhöhte ſich nicht, wie urſprünglich auch von Optimiſten angenommen wurde, von 52 000 auf etwa 70 000 bis 80 000, ſondern ſie begann ſchon in kürzeſter Friſt, zum großen Teil bedingt durch das e eee, bis auf 2 000 zu ſinken. Eine ſchwierige Frage war auch die des ſtaats⸗ politiſchen Aufbaues. Eine Reihe territorialer Aenderungen innerhalb der Kreiſe wurde vorgenommen. Die größten Aende⸗ rungen hat der Bezirk Saarlouis erfahren. Die Ge⸗ meinden Fraulautern, Liesdorf, Picard, Schönbruch und Saarlouis ſind ab heute zu einer neuen Gemeinde vereinigt. Im Zuge der organiſatoriſchen Neugeſtal⸗ tung heißt dieſe neue Stadt nun ab heute Saarlautern. Der Gauleiter wandte ſich dann an die auslän⸗ diſchen Preſſevertreter und behandelte einige Fragen, die von ihnen vor einem Jahr au ihn geſtellt wurdent Was geſchieht den Inden? Wie wird es den Kirchen ergehen? Was wird aus den Status⸗ quo⸗Anhängern? Die Juden, ſo führte er aus, ſind wohl ausnahms⸗ los zugleich unter dem bekannten Kontingent des Status quo. Sie genießen den Schutz des römiſchen Abkommens gleich doppelt: als Juden und als Status⸗quo⸗Wähler. Bis 1. März werden wohl mehr als 95 v. H. aller Juden unter gründlichſter Aus⸗ nutzung aller durch das römiſche Abkommen geſicher⸗ ten finanziellen und vermögensrechtlichen Möglich⸗ keiten das Saargebiet verlaſſen haben. Die noch hier bleiben, werden nach den bereits geltenden Geſetzen behandelt. 0 5 Der Gauleiter wies weiter darauf hin, daß das religiöſe und kirchliche Leben völlig unge⸗ ſtört geblieben ſei, daß Ruhe und Frieden herrſche⸗ Was die status-quo-Anhänger betrifft, ſo kann niemand uns zumuten, ihnen um den Hals zu fal⸗ len. Die Drahtzieher führen jetzt ein angenehmes Leben Um die dummen Verführten bekümmern ſie ſich nicht mehr. Wenn ich daran denke, daß in dieſem Augenblick ſo manchem dieſer Verführten, der am Rundfunk mithört, die Tränen in den Au⸗ gen ſtehen, dann möchte ich die menſchliche Be⸗ merkung machen: Gebt euch, ſolange ihr noch das Glück habt, auf dieſem geheiligten Boden zu leben. den andere gerettet haben, alle Mühe, wieder gut zu machen, was ſich noch gutmachen läßt! Eure Kinder jedenfalls wollen wir für eure Sünden nicht ver⸗ antwortlich machen. Der Gauleiter betonte dann, daß gerade die Menſchen an der Saar durch ihren Kampf als bie letzten großen Zeugen aller Welt bekannt haben: Wir haben als Lehrmeiſter das geſchichtliche Erleb⸗ nis einer deutſchen Grenzmark: nicht Preuße, nicht Bayer, nicht Süddeutſcher, nicht Norddeutſcher, nicht Proteſtant, nicht Katholik, ſondern nur deutſch. Die Welt wollte es damals nicht glauben, und ſie richtete ihre entſcheidende Frage an ein Volk, dem ein Ver⸗ trag aufzwang, letzter Zeuge um das eigene Blut zu ſein.. Und die Antwort war ehern, treu und gewaltig, weil ſte einfach war: Wir ſind nur Deutſche. Dieſem geſchichtlichen Bekenntnis und dieſer völkiſchen Notwendigkeit hat der Führer ſeine dankbare Aner⸗ kennung gegeben, wenn er geſtern verfügte, daß dieſes Land zuſammen mit der ſchon ein Jahrtanſend um das gleiche Schickſal ringen⸗ den Pfalz ab heute den Namen trägt Gau 5 Saarpfalz. Zum Schluß ſeiner Rede erklärte der Gauleiter: Ich melde Ihnen, Herr Miniſter, den Vollzug der Rückgliederung als die gemeinſame Arbeit aller Saarländer. Es gibt noch alle Hände voll zu tun wie überall, und niemand wird uns die Arbeit abnehmen. Uns hilft der Herrgott, wenn wir uns ſelber helfen! Wir haben den 13. Januar vor einem Jahr zu einer gewaltigen Friedensdemonſtration erhoben. Wir wünſchen den Franzoſen keine inneren Un⸗ ruhen, den Engländern keine Aufſtände. Uns kann man auch nicht mehr mit Kanonen und Tanks impo⸗ nieren. Uns kann man nur imponieren mit einem: Wenn andere es als ihre vornehmſte Ehre betrach⸗ ten, unſere Ehre nicht anzutaſten, damit wir in Frie⸗ den mit allen für die Zukunft unſerer Kinder ſor⸗ gen können. Unſer größtes inneres Glück aber iſt, daß wir Deutſche ſind und einen Hit⸗ ler haben. Reichsminiſter Dr. Frick hob in ſeiner Antwort hervor, daß im Führerrat der Deutſchen Front ohne Rückſicht auf Stand, Konfeſſion und frühere Parteizugehörigkeit ſich Männer zu⸗ ſammengefunden hatten, deren Namen im Kampf gegen das Saarunrecht und für die Deutſcherhaltung der Heimat den beſten Klang hatten. Wie ſich der an der Saar zur Entſcheidung berufene Teil ſeiner ge⸗ ſchichtlichen Aufgabe und Pflicht getreu erwiefen hatte, ſo fühlte ſich das ganze deutſche Volk mit ſei⸗ nem Führer einig in dem erhebenden Glücksgefühl der unverbrüchlichen nationalen Geſchloſſenheit und Einſatzbereitſchaft. Auch heute möchte ich im Auftrag des Führers noch einmal allen Saarländern danken, ob ſie nun hier in ihrer Heimat anſäſſig ſind oder aus dem übrigen Reich, aus dem Ausland oder gar von Ueberſee her zur Abſtimmung herbeigeeilt waren. Sie alle haben dem deutſchen Vaterland einen Dienſt von geſchichtlicher Bedeutung er⸗ wieſen, nicht in Erwartung einer Belohnung, ſon⸗ dern lediglich aus nationalem Pflichtbewußtſein heraus und getreu der Stimme ihres Herzens und Blutes. Seit 1. März 1935 nahm der Saarländer wieder vollen Anteil an der ſtaatlichen, nationalen und wirtſchaftlichen Entwicklung des Dritten Reiches. Wann und in welcher Form das Saarland bei einer Neugliederung des Reichs in eine größere Verwaltungseinheit aufgehen wird, 5 kann heute noch nicht geſagt werden. Auch dieſe Entſcheidung wird der Führer zu dem Zeitpunkt treffen, oͤer ihm im Rahmen der deutſchen Geſamtpolitik richtig erſcheinen wird. Nachdrücklich weiſe ich aber heute bereits darauf hin, daß die ſpä⸗ tere Reichsgaueinteilung der wirtſchaftlichen Entwick⸗ lung und der Hauptverkehrsachſe des Saarlandes, die unbeſtreitbar von Weſten nach Oſt ein verläuft, folgen wird. Die wirtſchaftliche Erbſchaft, die wir bei dem Uebergang des Saarlands angetre⸗ ten haben, ſtellt uns vor ernſte und ſchwierige Fra⸗ gen. Im Großen geſehen harren folgende Aufgaben ihrer Löſung: die Ueberleitung des ſaarländiſchen Abſatzes vom franzöſiſchen zum deutſchen Markt, die Angleichung von Löhnen und Preiſen an den Reichs⸗ durchſchnitt, ſchließlich der Umbau und die Erneue⸗ rung der ſaarländiſchen Wirtſchaft durch großzügige Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen. Oberſter Grundſatz war und iſt, ſo viele arbeitsloſe Volksgenoſſen wie⸗ der in Arbeit und Brot zu bringen, als es mit den vorhandenen Mitteln wirtſchaftlich ſich ermöglichen läßt. Zwiſchen heute und dem 13. Januar 1935 liegt für das Saarland und für uns alle ein Jahr harter und von Erfolg gekrönter Arbeit. Im Gedenken an die geſchichtliche Stunde vor einem Jahr, an den Ehren⸗ tag des Saarlandes, geben wir unſer aller Empfin⸗ dungen Ausdruck in dem Ruf: Unſer deutſches Va⸗ terland, unſer geliebter Führer„Sieg Heil!“ Telegrammwechſel mit dem Führer — Berlin, 18. Jaunar Der Gauleiter des Saar⸗Pfalz⸗Gaues, Reichs⸗ kommiſſar Bürckel, hat an den Führer und Reichs⸗ kanzler folgendes Telegramm gerichtet: „Zum Jahrestag der Abſtimmung eutbietet das dankbare Saarvolk die aufrichtigſten Treuegrüße und verbindet damit den herzlichen Wunſch, daß Sie, mein Führer, doch recht bald zu uns kommen mögen. Ihr getreuer Bürckel.“ Der Führer und Reichskanzler hat hier⸗ auf mit folgendem Telegramm geantwortet: „Ihre Grüße erwidere ich herzlich in dankbarer Erinnerung an die vorbildliche Haltung des Saar⸗ volkes während der Jahre der Fremöherrſchaft und in treuem Gedenken an das überwältigende Bekennt⸗ nis zum deutſchen Volk und Vaterland, das die Saarländer heute vor einem Jahr abgelegt haben. Adolf Hitler.“ Saarbrücken wird Hochſchulſtadt — Berlin, 13. Januar. Anläßlich der Jahresfeier der Saarlandbefreiung gibt Reichserziehungsminiſter Ruſt bekannt,, daß die Stadt Saarbrücken zum Herbſt 1936 eine Hochſchule für Lehrerbildung erhält. Die neue Hoch⸗ ſchule ſoll ein Mittelpunkt des kulturellen Lebens im Saarland werden und den Geiſt des neuen Deutſch⸗ land im äußerſten Weſten des neuen Reiches ver⸗ körpern. Gemeinſthaftsarbeit an der Jugend Von Schirach über die drei Erziehungsfaktoren: Hg. Schule und Elternhaus Ar e„ Königsberg, 14. Januar. Im Rahmen der im Monat Januar in allen Ge⸗ bieten der HJ ſtattfindenden Führertagungen ver⸗ anſtaltete am Montag das Gebiet 1(Oſtland) eine große Kundgebung in der Stadthalle zu Königsberg, an der 1800 HJ⸗Führer, ſowie als Gäſte Vertreter der Partei, der Wehrmacht und des Arbeitsdienſtes teilnahmen. Nach einem choriſchen Spiel„Ruf aus dem Oſten“, geſtaltet und geformt von der Spiel⸗ gefolgſchaft des Bannes 1, ſprach Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Er erklärte dabei: Ich möchte das ganze deutſche Volk darauf hin⸗ weiſen, daß die Erziehung und die Bildung der deutſchen Jugend nicht Augelegenheit einer ein⸗ zigen Stelle ſein kaun. Drei Faktoren müſſen in vertrauensvoller kameradſchaftlicher Zuſammen⸗ arbeit an der Löſung dieſes Problems ſchaffen: das deutſche Elternhaus, die deutſche Schule und die Ingendführung des Reiches mit ihren durchführen⸗ den Organen. Nur wenn dieſe drei als Gemein⸗ ſchaft wirken und ſich in ihren Grundzügen über die Tendenz ihrer Erziehung klar ſind, kann ein wirklich wertvolles Erziehungswerk geleiſtet werden. Niemals kann einer dieſer Teile die Forderung erheben, über alles beſtimmen zu dürfen. Es ſteht auch gegenüber dem Anſpruch eines ſolchen Teiles der hiſtoriſche Anteil der Eltern an der Erziehung ihrer Kindex, der hiſtoriſche Anteil der Schule auf wiſſensmäßigem Gebiet und der hiſtoriſche Anteil der Hitlerjugend auf dem Gebiete der charakterlich⸗ſee⸗ liſchen Erziehung zur Führung und zum Führertum. Zum Schluß ſeiner Ausführungen gab der Red⸗ ner Richtlinien für die Durchführung der Aufgaben der Zukunft und ſchloß unter dem Jubel der ver⸗ ſammelten Führerſchaft mit dem Wort Ernſt Morttz i Arndts: „Ein Volk zu ſein, iſt die Religion unſerer Zeit.“ Niemand wird Beamter werden — Saarbrücken, 13. Januar. Am heutigen Jahrestag des Abſtimmungsſieges im Saarlande hielt die HJ des Gebiets 25 Pfals⸗ Saar ihre Jahrestagung im hiſtoriſchen Saal der Wartburg ab. Unter ſtürmiſchem Beifall ſprach Reichsinnenminiſter Dr. Frick: Ihr als Führer der Jugend neben dem Elternhaus, der Schule und der Kirche habt eine ungeheure Aufgabe und Ver⸗ antwortung. 5 Für dieſe Aufgabe müſſen wir aber in An⸗ ſpruch nehmen die alleinige Zuſtändig⸗ keit der HJ. Wir müſſen hier den abſoluten Totalitätsanſpruch des nationalſozialiſtiſchen Staates geltend machen. Die neu zu ſchaffende Staatsjugend wird die Aufgabe haben, die dent⸗ ſchen Jungen und die deutſchen Mädel zu guten Reichsbürgern zu erziehen. Niemand wird künf⸗ tig im nationalſozialiſtiſchen Staat Beamter werden können, der nicht in die Schule der HJ und der Staatsjugend gegangen iſt. HJ und Da 8— Berlin, 13. Januar. Der Leiter des Jugendamtes der DA, Axmann, hat im Einvernehmen mit dem Organiſationsamt mit ſofortiger Wirkung die Anordnung auf⸗ gehoben, wonach nur ſolche Jugendliche die Mit⸗ gliedſchaft zur Deutſchen Arbeitsfront erwerben könnten, die ihre Zugehörigkeit zur HJ oder zum Bo M nachweiſen können. Die HJ und der Bo M würden in Zukunft, genau wie die Partei, nur eine feſtſtehende Mitglieder zahl umfaſſen und dadurch zwangsläufig den Weg zur Ausleſe beſchreiten. Die Deutſche Arbeitsfront ſei hingegen die Organiſation aller ſchaffenden Deutſchen, ſo daß auch den Jugendlichen der Eintritt in die DAF ermöglicht werden müſſe, die der HJ und dem Bo M nicht angehören. i 300 000 in den Zeltlagern der 5 — Berlin, 13. Januar. Nach den Feſtſtellungen des Organiſationsamtes der Reichsjugendführung haben im Sommer 1935 rund 500 000 Jungen in mehrwöchiger Dauer das Leben in den Zeltlagern der Hitler⸗Jugend kennen⸗ gelernt. 167 000 davon waren Hitlerjungen, 395 000 Angehörige des Deutſchen Jungvolks. Die Zahl der Zeltlager erreichte faſt 1800. Die 64 größten hatten allein eine ſtändige Beſetzung von je 1000 bis 2000 Jungen. Die Parole für 1936 lautet: Jeder deutſche Junge ins Zeltlager.. Abbruch der Flottenkonferenz? Japan aus der Konferenz ausgeſchieden (Funkmeldung der NM.) 7 g + Tokio, 14. Januar. Sonderausgaben der Zeitungen verkünden den „Abbruch der Flottenkonferenz“ nach dem Ausſcheiden Japans. In Marinekreiſen erklärt man, daß die Konferenz unüberbrückbare Gegenſätze zwiſchen Japan und England ſowie den Vereinigten Staaten ergeben habe und deshalb eine klare Löſung erfor⸗ derlich geweſen ſei. Das Arteil im Pieracki-Prozeß — Warſchau, 14. Januar.(U..) Im Pieracki⸗Prozeß wurden drei Führer der ukrainiſchen Terroriſten zum Tode verurteilt. Auf Grund des kürzlich erlaſſenen Amneſtieerlaſſes ver⸗ wandelt ſich die Todesſtrafe jedoch automatiſch in eine lebenslängliche Gefängnisſtrafe. Zwei andere Mitglieder der Terroriſtenorganiſation wurden zu lebenslänglichem Gefängnis, zwei Frauen zu 15 und acht Jahren, öͤrei Männer zu je 12 Jah⸗ 15 77 zwei zu je ſieben Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt. Dauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alols Winbauer Gerantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i.: Winbauer Handelstell: Dr. Fritz Bode Natel 8 Ze geg Hammes Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel 8 und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannheim tung 8 Dr. 5765. Bode& er ee 15 15 40 85 chriftleitung in Berlin: Joſeph Brez, W 35, Vixtoriaſtraße 4 Se e da a agauflage der Ausgabe A u. A. N Abendauffage der Ausgabe A 5 Ausgabe 58. 2555 Zur geit Preisliste Nr. 8 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Kückſendung nur bei Rückporte 36 2 Dienstag, 14. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Stadtseite Mannheim, den 14. Januar. Freiwillige aus der entmilitariſierten Zone Was iſt erforderlich zum Eintritt ins Heer im Herbſt 19362 Man ſchreibt uns: Der nächſte Einſtellungster min iſt auf Anfang Oktober 1936 feſtgeſetzt. Für die Ein⸗ ſtellung kommen Wehrpflichtige der Geburtsjahr⸗ gänge 1911 bis 1918 in Frage. Bewerber aus den Jahrgängen 1915—1918 werden nur bei beſonderer Eignung eingeſtellt und nur, wenn ſie länger als ein Jahr im Heere dienen wollen. Die Angehörigen dieſer Jahrgänge müſſen außerdem vor Einſtellung in das Heer ihrer Arbeitsdienſtpflicht genügen(vom 1. April 1936 bis 30. September 1936). Bevorzugt eingeſtellt werden: Bei motoriſierten Truppenteilen Bewerber, die an einem Lehrgang einer Motorſportſchule des NScick bereits teilgenommen oder ſich zur Ab⸗ leiſtung eines ſolchen Lehrganges vor Dienſtantritt verpflichten; bei berittenen und beſpannten Truppen⸗ abteilungen Bewerber, die den Reiterſchein beſitzen; bei den Pionieren Bewerber, die Schiffer ſind oder waſſerſportliche Vorbildung nachweiſen können. Meldung zur Einſtellung. Noch nicht gemuſterte Bewerber melden ſich zu⸗ nächſt perſönlich bei der zuſtändigen polizeilichen Meldebehörde und beantragen dort die Ausſtellung eines Freiwilligenſcheins für den Eintritt in den aktiven Wehrdienſt. Perſonalpapiere und von Minderjährigen die amtlich beglaubigte Erlaubnis des geſetzlichen Vertreters ſind mitzubringen. Angehörige der bereits gemuſterten Jahrgänge 1914 und 1915 brauchen ſich bei den polizeilichen Meldebehörden nicht zu melden. Alle Bewerber müſſen ſich ausſchließlich bei der für ihren Wohnſitz zuſtändigen unteren Erſatzbe⸗ hörde melden. Einſtellungsgeſuche, die bis 31. 1. 36 nicht bei der unteren Erſatzbehörde eingegangen ſind, werden nicht mehr berückſichtigt. Einſtellungs⸗ anträge bei höheren militäriſchen und ſtaatlichen Stellen ſind zwecklos; ſie verzögern nur die Bearbei⸗ tung zum Nachteil des Bewerbers. Dem Einſtellungsgeſuch iſt bei noch nicht gemu⸗ ſterten Bewerbern der Freiwilligenſchein, bei bereits gemuſterten Bewerbern des Jahrganges 1915 der Muſterungsausweis, und Erſatzreſerveſchein J bei⸗ zufügen. Die Meldungen müſſen bis zum 31. Januar 1938 durchgeführt ſein. Weitere Auskünfte über Eintritt als Frei⸗ williger in das Heer erteilen die für den Wohnſitz des Bewerbers zuständigen unteren Erſatzbehörden, deren Sitz bei den jeweiligen Kreispolizeiſtellen zu erfahren iſt.“ Heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei Der Vollzug des Geſetzes Ein Erlaß des Innenminiſters verweiſt auf die Verordnung zum Vollzug des Geſetzes über das Politiſche Landespolizeiamt vom 3. Februar 1938, worin angeordnet iſt, daß ſämtliche Bezirks⸗ und Ortspolizeibehörden unverzüglich über wichtige Vor⸗ gänge politiſcher Art das Politiſche Landespolizeiamt zu verſtändigen haben. Jeder Fall, in dem es zu einem ſtrafrechtlichen Einſchreiten, ſei es auch in Geſtalt einer polizeilichen Strafverfolgung, kommt, iſt als wichtiger Vorgang im Sinne dieſer Verord⸗ nung anzuſehen. Die Entſchließung über die An⸗ ordnung der Strafverfolgung hat ſich in allen Fällen, in denen dringender Verdacht eines Vergehens gegen § 2 des Heimtückegeſetzes vom 20. Dezember 1934 be⸗ ſteht, der Reichsminiſter der Juſtiz vorbehalten. In Fällen, in denen kein dringender Verdacht eines ſolchen Vergehens beſteht und auch von einer Beſtra⸗ fung wegen Beleidigung abgeſehen wird, wird die Staatsanwaltſchaft nach Möglichkeit auf gerichtliche Beſtrafung wegen groben Unfugs hinwirken. Eine Beſtrafung wegen groben Unfugs durch die Polizei⸗ behörden kommt daher in Fällen dieſer Art nicht in Betracht. Eruſte Mahnung! die Feier des 13. Januar in Mannheim Ein Abend der Saarländer im Ballhaus Für die im Reich anſäſſigen Saarländer und Ab⸗ ſtimmungsberechtigten bedeutet der 13. Januar ein nicht weniger großes Ereignis als für die direkten Bewohner des Saarlandes ſelbſt. An dieſem Tage werden unvergeßliche Eindrücke wach, die wir Ab⸗ ſtimmungsberechtigten vor nunmehr einem Jahr in uns aufnehmen durften, als es hieß, jene denkwür⸗ dige Fahrt anzutreten, deren Höhepunkt zweifellos die Abgabe unſeres Stimmzettels für das geliebte deutſche Vaterland war. Mit mehr als 90 v. H. gaben wir aller Welt die für manchen Teil„erſchüt⸗ ternde“ Antwort auf das Märchen von den herbei⸗ gezauberten 150 000 Saarfranzoſen. Die in Mannheim⸗Ludwigshafen anſäſſigen Saar⸗ länder trafen ſich daher geſtern abend im Ball⸗ haus, um hier an für ſie hiſtoriſch gewordenem Ort den erſten Jahrestag des großen A b⸗ ſtimmungsſieges feſtlich zu begehen. Ein Meer von Hakenkreuzfahnen, Bilder der engeren Saarheimat ſowie ein rieſiger Hinweis auf die Be⸗ deutung des Tages gaben dem überfüllten Saal einen würdigen äußeren Rahmen. Allerlei Erinnerungen wurden bereits ausgetauſcht, als unter den Klängen des von der Kapelle Schmieder⸗Ziegler angeſtimm⸗ ten Marſches„Deutſchlands Sonnenwende“ von Straſſer der Jugendſturm 40/171 aufmarſchierte. Guſtl Weber, der begabte einheimiſche Vortrags⸗ künſtler, erfreute durch einen tiefempfundenen Vor⸗ ſpruch, dem ein Lied des Jugendſturmes folgte. Ortsgruppenführer Bauer ſtellte mit beſonde⸗ rer Freude das aktive Intereſſe ſtaatlicher und ſtädti⸗ ſcher Stellen feſt, begrüßte die Vertreter der Partei und verſchiedener Landsmannſchaften ſowie die übri⸗ gen Gäſte. Eingehend gab er einen Rückblick auf die Geſchichte des Saargebietes. Viele Schickſalsſchläge mußte das Saarland ſchon über ſich ergehen laſſen, aber immer wieder behauptete ſich das wacker kämp⸗ fende Deutſchtum. Das größte Unrecht aber erfuhr Deutſchland, ſo führte der Redner aus, durch das Verſailler Friedensdiktat, als das Saargebiet für 15 Jahre gewaltſam vom Mutterland losgeriſſen wurde. Unerhörte Opfer wurden der Bevölkerung auferlegt. Auch hat das Saargebiet in Jakob Jo⸗ hannes einen Schlageter zu beklagen, deſſen Tod in Ergriffenheit gedacht wurde. Mit der Machtübernahme durch Adolf Hitler wur⸗ den die Anſtrengungen zur baldigen Wiedervereini⸗ gung mit dem Mutterlande verdreifacht und bereits am 1. Juni 1934 wurde ein früherer Abſtimmungs⸗ termin als urſprünglich feſtgelegt, vereinbart. Die Abſtimmung kam mit ihren herrlichen Bildern von Liebe und Treue zur Heimat. So wurde der 13. Ja⸗ nuar zum größten Tag der Geſchichte des Saar- landes, das ſich damit geſchloſſen zum Führer be⸗ kannte. Darauf ſind wir Saarländer unendlich ſtolz! Brauſender Beifall belohnte die Ausführungen Herrn Bauers. Packend war dann der von Guſtl Weber mit dem Jugendſturm gemeinſam geſprochene Sprechchor„13. Januar 1935“. Nach einigen Schluß⸗ worten durch Pfarrer Engel klang der Feſtakt aus in einem„Sieg Heil!“ auf unſeren Führer. An⸗ ſchließend die Nationallieder. Im zweiten Teil des Abends gab es unter Anſage von Jule Schmidt ein vielſeitiges Unterhaltungs⸗ programm, von dem wir die Tanzgruppe, die Straßenſänger ſowie einige humoriſtiſche Vorträge beſonders erwähnen. Die Kapelle Schmieder⸗Ziegler ſpielte anſchließend noch fleißig zum Tanze auf und ſo klang der Ehrentag der Saarländer in voller Har⸗ monie aus. Kdq⸗Sporkler tigen was ſie können Ein bunter Abend im Städtiſchen Geſellſchaftshaus in Ludwigshafen „Wie erhalte ich mich geſund, beweglich und jung?“ — dieſe Frage dürfte eigentlich heute niemand mehr in Deutſchland ſtellen, nachdem es eine NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ gibt und innerhalb dieſer Gemeinſchaft die Möglichkeit beſteht, in Sportkurſen, Gymnaſtik und Spielſtunden ſich Freude und Kraft zu neuem Schaffen zu holen. Das Sportamt Mannheim⸗Ludwigshaſen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in Verbindung mit dem Kreisamt Ludwigs⸗ hafen trug nun ihren Uebungsbetrieb aus den Turnhallen heraus und von den Sport⸗ plätzen hinweg auf eine Bühne. Wenn auch die dumpfe, von Tabakrauch erfüllte Luft des Saales des Städtiſchen Geſellſchaftshauſes in Ludwigshafen nicht der richtige Platz dafür war, rich⸗ tige Luftatemübungen zu machen und mit vollen Zü⸗ gen die Luft in die Lungen zu pumpen, ſo konnte man doch nicht darauf verzichten, auf dieſem Wege einem größeren Kreis einen Querſchnitt durch die Arbeit des Sportamtes zu vermitteln. Kreiswart Bolduan ſprach zu Beginn des Abends über die Aufgaben, die man in den Sport⸗ Spiel⸗ und Gymnaſtikkurſen erfüllt und betonte ganz beſonders, daß das Arbeitsgebiet ſo vielfältig ſei, daß man unmöglich an einem Abend alles zeigen könne. Daher bringe man nur einen Querſchnitt aus der Arbeit, die allen Teilnehmern wirkliche Freude ver⸗ mittle und die Kraft zur Erfüllung der Alltagsarbeit ſpende. Ganz beſonders unterſtrich in ſeinen Aus⸗ führungen der Kreiswart die Tatſache, daß das Sportamt der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ keinesfalls gegen die Sportvereine eingeſtellt ſei, und daß man das Beſtreben habe, durch die Koͤcß⸗ Sportkurſe die Liebe zum Sport und zur körperlichen Betätigung zu wecken, um ſo die Volksgenoſſen den Sportvereinen zuzuführen. Selbſtverſtändlich wür⸗ den mit der Leitung der Sportkurſe nur wirkliche Fachleute und zugelaſſene Lehrer betraut. Die Vorführungen begann die Abteilung„Allge⸗ meine Körperſchule“ unter Leitung von Gymnaſtiklehrerin Paaſche⸗ Mannheim. Frauen und Männer zeigen gemeinſam durch Laufübungen, Kriechübungen, Spiel mit dem Medizinball uſw., wie in dieſer Gruppe auf mannigfache Weiſe der Körper beweglich gehalten wird oder wie man ihn wieder geſchmeidig macht, falls er ſeine Beweglich⸗ keit verloren haben ſollte. Die Pflege des Volkstanzes iſt ebenfalls in die Arbeit der Köß⸗Sportler einge⸗ zogen. Wie ſchön es iſt, ſich zu alten Weiſen ſo im Kreiſe zu drehen und Figuren zu tanzen, die uns überliefert ſind, zeigte die Volkstanzgruppe, die von Uebungsleiter Leiſchner⸗ Ludwigshafen geführt wurde. 5 Etwas ganz anderes war dann das Jiu⸗ Jitſu, bei dem eine Gruppe junger Männer unter Kommando von Uebungsleiter Keßler⸗Mannheim vorführte, welche Mittel es zur Selbſtverteidigung gibt. Es war vor allem ſehr intereſſant, zu ſehen, welche Vorübungen notwendig ſind, und warum man erſt richtig fallen lernen muß, ehe man an die eigent⸗ lichen Sportübungen herangehen kann. Vor allem gefielen die Kämpfe am Schluß. Wiederum richtiger Mannesſport iſt das Boxen, das von der nächſten Gruppe unter Sportlehrer Ulmrich⸗Mannheim ge⸗ zeigt wurde. Auch hier wurden die verſchiedenen Vorübungen gezeigt, die deutlich erkennen ließen, wie ſehr das Boxen den ganzen Körper beanſprucht. Die Vorführungen fanden dann ihren Abſchluß mit einer Spezial⸗Gymnaſtik für Frauen unter der Leitung von Gymnaſtiklehrerin Hoffmann⸗Mann⸗ eim. 5 Die Mannheimer Bewegungschöre Laban unter Leitung von Grete Pierenkämper führ⸗ ten die Anweſenden dann auf ein vielen unbekanntes Gebiet und zeigten durch einen von ſechs Frauen ausgeführten Chortanz die körperlichen Bewegungen, wie ſie Laban lehrt. Sportlehrerin Hartmann, die ſich, um Wiederholungen der gleichen Sportart zu vermeiden, nicht ſportlich betätigen konnte, zeigte durch den Vortrag von zwei Liedern, daß ſie nicht nur eine ſportliche, ſondern auch eine geſangliche Ausbildung genoſſen hatte. Zum Schluß meldeten ſich„Fünf Lausbuben“— Teilnehmerinnen eines Kurſus„Fröhliche Gymnaſtik und Spiele“, die zeigten, wie froh und ausgelaſſen man wird, wenn man die Kurſe der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ beſucht. Ehe man noch dem Tant huldigte und ſo dem Kameradſchaftsabend einen ſchönen Abſchluß gab, brachte Uebungsleiter Kaufmann, der zu den Vor⸗ führungen die nötigen Erläuterungen gegeben hatte, eine dreifaches„Sieg Heil!“ auf den Führer aus. Die drei Fratellinis kommen nach Mannheim Die weltberühmten luſtigen Clowus werden in einem Gaſtſpiel in der Libelle auftreten. Jägerappell im Ballhaus Eine Mitteilung des Kreisjägermeiſters Der Kreisjägermeiſter des Amtsbezirks Mannheim hat, wie uns mitgeteilt wird, oͤie Deutſche Jägerſchaft auf Sonntag. den 19. Januar, mittags 15 Uhr, zum Jäger⸗Appell in den oberen Saal des Reſtaurants Ballhaus einberufen. Mit dieſer Veranſtaltung iſt eine Trophäenſchau(Geweihe und Gehörne) verbunden. Die Richtlinien für die Ablieferung dieſer Trophäen ſind u. a. aus der Jagdzeitung„Der Deutſche Jäger“ vom 10. 1. 36, Nr. 54, unter den offiziellen Bekanntmachungen des Jagdgaues Baden⸗Nord zu erſehen. Weiterhin iſt mit dem Appell ein Vortrag des Oberſtleutnants a. D. Biſchof⸗ Wiesbaden verknüpft, der an Hand verſchiedener Fallenmodelle über Raubwildbekämp⸗ fung ſprechen wird. Das Reichsjagdgeſetz macht es jedem Jäger[Mitglied der Deutſchen Jägerſchaft) zur Pflicht, dieſem Appell beizuwohnen. Kirchenmuſik in St. Peter Der Kirchenchor der ſchönen St. Peterskirche trat mit einer ſehr anregenden kirchenmuſikaliſchen Aufführung, die auf das Weihnachtsfeſt abgeſtimmt war, vor die Oeffentlichkeit. Neben den alten deut⸗ ſchen Weihnachtsliedern im klangvollen Satz von Franz Philipp feſſelten insbeſondere die zum Teil noch wenig bekannten kleineren kirchlichen Kom⸗ poſitionen Bruckners, die ſich ſehr wohl zum Ge⸗ brauch im liturgiſchen Gottesdienſt eignen. Auf der Höhe ſeines Könnens zeigt ſich der Meiſter von Ans⸗ felden in dem ergreifenden, von tiefer Inbrunſt er⸗ füllten Gebet aus dem Te deum, das Herr Alfred Kohl, ein junger, ſehr begabter Baxitoniſt, mit rei⸗ fem Verſtändnis und klangvoller Stimme zur Gel⸗ tung brachte.„Chriſtkindleins Wiegenlied“ von Re⸗ ger wurde von Frl. Anna Ritter ſehr anſprechend geſungen. Die Vortragsordnung wurde umrahmt von Or⸗ gelvorträgen von Herrn Eiermann, der Kompo⸗ ſitionen von Joh. Seb. Bach, darunter die bekannte Toccata und Fuge in d⸗Moll, zum Vortrag brachte und hierin, ſowie in der zartfühlenden Begleitung der ſoliſtiſchen Darbietungen. ſeine Vertrautheit mit der Orgel zu erkennen gab. Mit Anerkennung heben wir ferner Herrn Willy Giegrich, den jungen, tüchtigen Flötiſten, hervor, der in zwei Tonſätzen von Oeſten ſein gediegenes Können neuerdings er⸗ wies. In ſeiner Predigt knüpfte Herr Pfarxkurat Baur an die Bedeutung des Weihnachtsfeſtes an und fand zu Herzen gehende Worte über unſere Verpflichtung, nach Kräften Diener am Werke Got⸗ tes zu ſein. Hieran ſchloß ſich die Feier der Andacht durch die Geiſtlichkeit. Einen weſentlichen Anteil am Gelingen der ſchö⸗ nen, gut beſuchten Aufführung hatten der gut diſzi⸗ plinierte Kirchenchor von St. Peter, der unter der gewiſſenhaften Leitung von Herrn Heinrich Jörg die Chorwerke von Philipp und Bruckner vortrug, wobei insbeſondere die reine Intonation und deut⸗ liche Ausſprache angenehm auffielen. So kam dank des Zuſammenwirkens aller Beteiligten eine ſehr ſchöne Aufführung zuſtande, wobei die Mitwirken⸗ den trotz mancher unzulänglichen Mittel, wie der er⸗ neuerungsbedürftigen Orgel, ihr Beſtes gaben. m⸗ ze Die Jahresfeier des Abſtimmungsſieges an der Saar fand auch bei uns in Mannheim dadurch ſicht⸗ baren Ausdruck, daß alle öffentlichen Gebäude reichen Flaggenſchmuck trugen und auch viele privaten Gebäude geflaggt hatten. Die Straßenbahnwagen waren ebenfalls mit Wimpeln geſchmückt. * Heinrich Lerſch, der Dichter und Keſſelſchmied, ſpricht am 17. Januar 1936, abends.15 Uhr, in der Harmonie im Rahmen der ſechs Dichterabende der NS⸗Kulturgemeinde. In unſerem Zeitalter des Haſtens und Jagens, der nicht immer zweckmäßigen Ernährung(unregelmäßige Mahlzeiten, einſeitige Nah⸗ rung ſchnelles Eſſen, ungenügendes Kauen, zu kalte oder zu warme Speiſen, ſtarkes Würzen, reichlicher Genuß alkoholiſcher Getränke uſw.) leidet faſt jeder Menſch ab und zu an Magenbeſchwerden. Im Anfangsſtadium äußern ſich dieſe durch: Sodbrennen, ſaures Aufſtoßen, Druck⸗ und Schmerzgefühl in der Magengegend, Hungerſchmerz, Heißhunger, abwechſelnd mit Gefühl der Fülle nach Nahrungsaufnahme, Stuhlverſtopfung, unregelmäßigen Stuhlgang uſw. Falls dieſen Symptomen nicht rechtzeitig genügende Aufmerkſam⸗ keit gewidmet wird, können ſich als weitere Folgen chroniſcher Magen⸗ kotarrh und noch erheblichere Schädigungen entwickeln, welche zu den ſchwer heilbaren und mit großen Schmerzen verbundenen Krank⸗ heiten gehören. Dei iſt es erſchreckend, wie wenige Menſchen ihren Magen⸗ beſch· erden genügende Bedeutung beimeſſen und rechtzeitig ihren Arzt befragen. Gewöhnlich verſuchen ſie, dieſen Beſchwerden oͤurch Mittel und Mittelchen entgegenzuwirken, welche ſchon von ihren Ahnen und Ur⸗ ohnen gebraucht wurden und längſt überholt ſind. 5 Zu dieſen Mitteln zählt die ſprichwörtlich gewordene„Meſſerſpitze catron“. Solche Menſchen vergeſſen, daß die ärztliche Wiſſenſchaft nicht vaſtet und gerade in den letzten Jahrzehnten große Fortſchritte gemacht hat, welche viele alte Theorien vollſtändig umgeworfen haben. Viele Aerzte lehnen daher Natron bei Magenbeſchwerden entſchie⸗ den ab. Es hat ſich gezeigt, daß Natron unter Umſtänden weit mehr ſchadet als nützt. Dauernder Gebrauch von Natron in jeder Form deizt die Magendrüſen, bringt ſie mit der Zeit zum Erliegen und be⸗ einträchtigt die regelmäßige Verdauungstätigkeit. f Immer mehr Aerzte verwenden daher jetzt neuzeitige Mittel, die das Uebel an der Wurzel faſſen und bei ſorgfältiger Beachtung der ärztlichen Verordnungen vollen Erfolg bringen. Durch regelmäßige Veröffentlichung ärztlicher Berichte konnten wir bisher viele Magenleidende mit einem ſolchen neuzeitlichen Mittel vertraut machen. Aus ihren Reihen gingen uns inzwiſchen viele dank⸗ bare Zuſchriften zu. Wir glauben nun, daß es wohl ſehr lehrreich iſt, zu hören, wie dieſe über das Präparat urteilen. Magenbeſchwerden Herr Guſtav Gottwald, Arbeiter, Cum⸗ mersdorf, am Zacken 73, ſchreibt am 19. 6. und 7. 7. 35, daß er ſehr magenleidend und mit den Nerven bereits ſehr herunter war. Schon binnen einiger Tage nach Gebrauch der Dr. Pleß' Pillen hätte er guten Erfolg damit zu verzeichnen. Er empfiehlt deshalb Dr. Pleß' Pillen weiter. Vierjühriges Magenleiden, Magendrutk, belegte zunge. Herr H. Eckhold, Baumeiſter, in Krefeld, Viktoriaſtraße 187, II, 39 Jahre, ſchreibt am 7. 3. 35 wie folgt: Ich habe ſchon ſeit ca. 4 Jahren mit meinem Magen zu ſchaffen und verſchiedenes verſucht. Man ſtellte bei mir cine kranke Magen⸗ ſchleimhaut feſt. Ich hatte eine ſtändig belegte Zunge von vorn bis hinten und fing Mitte vorigen Jahres an, Ihre Pillen zu ſchlucken. Siehe da, meine belegte Zunge wurde wieder rot, der Belag wurde ſtark zurückgedrängt, mein Magendruck hörte au meine immer vor⸗ handenen leichten Kopfſchmerzen nahmen ab, und ich fühlte mich woh⸗ ler. Dieſe Kur(Verbrauch 3 Schachteln) habe ich dann nach einiger Zeit wiederholt und war wieder ziemlich auf dem Damm, ja, ich habe ca. 8 Pfund zugenommen, nämlich von 125 auf 133 Pfund. Zu wenig Schlaf und etwas zuviel Karneval haben mir wieder einen kleinen Knacks gegeben, und ich griff zum Naheliegenden, zu Dr. Pleß' Pillen. Sie haben mir wieder geholfen. Auch habe ich die Pillen bereits an Bekannte empfohlen, welche ſie mit demſelben Erfolg nehmen. Anſchließend kann ich ſagen, daß ich mit den Pillen ſehr zufrieden bin und dieſelben allen Magenleidenden empfehlen kann, wenigſtens bei ähnlichen Beſchwerden, wie ich ſie habe. 5 Magenſchmerzen Frau Maria Haſſelmann, Wismar, Dahl⸗ mannſtraße 6, dankt unterm 27. 3. 35 für die gute Wirkung der Dr. Pleß' Pillen. Sie hat immer, beſonders im Winter, ſehr ſtark an Magenſchmerzen gelitten. Schon am zweiten Tage des Einnehmens ſpürte ſie Beruhigung, am oͤritten Tage hörten die Schmerzen auf. Sie nimmt Dr. Pleß' Pillen weiter, weil ſie von ihrem Uebel vollſtändig befreit ſein will. Empfiehlt Dr. Pleß' Pillen weiter. „Dieſe Zuſchriften, welche bei uns im Original vorliegen und federzeit eingeſehen w önnen, zeigen, daß br. Pleß' Pillen ſich als ein wirkſames kttel ur Wee Ma genbeſchwerden aller Art erwieſen haben. Dabei ſind Dr. Pleß“ Pillen garantiert un⸗ ſchädlich. Unſere Betrachtung möchten wir nicht ſchließen, ohne die vielen Magenkrauten und Magenleidenden noch einmal davor zu warnen, ihre Beſchwerden auf die leichte Achſel zu nehmen, und ohne ihnen zu empfehlen, rechtzeltig das Geeignete für ihre Geſundheit zu tun. Wir wünſchen, daß Dr. Pleß“ Pillen recht vielen helſen und ſie vor den üblen, oft ſo gefährlichen Folgen einer Vernachläſſigung ſchützen mögen. Dr. Pleß Pillen ſind ſo gut, daß ſtie nachgeahmt werden. Achten Sie daher beſonders 5 Namen„Dr. Pleß“ und auf die gelb⸗blaue Packung, dann haben Sie auch das Sache Dr. Pleß' Pillen find nur in Apotheken erhältlich. In Aupaſſung an die Zeitver ältniſſe wurde der Preis für die Schachtel, welche für längere Zeit reicht, auf nu I. S5 feſtgeſetzt, Dephas Ambch., Berlin⸗ Wilmersdorf 43. 2 4. Seite/ Nummer 21 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 14. Jauuar 1936 Große Komikerin aus Fſar-Athen Lifl Karl ſtadt, die Urluſtige, wird gemeinſam mit Karl Valentin im demnächſt in Mannheim gezeigten Terrafilm„Kirſchen in Nachbars Garten“ einen Angriff auf die Zwerchfelle unternehmen. zu Erfolg eines Mannheimer Komponiſten. Der Generalfeldmarſchall von Mackenſen überſandte dem heimiſchen Komponiſten Nandor⸗Supp außer einem Dankſchreiben, ſein von ihm eigenhändig unterſchriebenes Bild als Anerkennung für die von Nandor⸗Supp komponierten Werke„Huſaren her⸗ aus“(Feſtouvertüre) und den„Mackenſen⸗Marſch“. Nandor⸗Supp, der ehemaliger Frontkämpfer iſt, wurde vom greiſen Generalfeldmarſchall in ſeinem Schreiben kameradſchaftlich gegrüßt. Die Urſachen der Eierknappheit Vermehrler Eierverbrauch infolge Verſchiebung in der Ernährung Der Zeitungsdienſt des Reichsnährſtandes schreibt: Kühlhaus⸗Eierbeſtände waren ſchon immer ein Problem! Stets lebte man in Sorge, ob die Vor⸗ räte wohl noch vor dem Einſetzen der Eierſchwemme abgeſetzt werden könnten. Das war nicht nur in Deutſchland der Fall, ſondern auf dem ganzen inter⸗ nationalen Markt. Noch im Winter 1934—35 waren bis Mitte Februar Vorräte in den deutſchen Kühl⸗ häuſern, und der Handel hatte ſogar noch im Monat März Kühlhauseier abzugeben. In dieſem Winter erleben wir in Deutſchland den ſeltenen Fall, daß am Jahreswechſel die Kühlhausbeſkänbde reſt⸗ los geräumt ſind. 8 Warum eigentlich? Es waren doch faſt die glei⸗ then Mengen von Eiern eingekühlt worden— 1934 bis 1935 waren es rund 370 Millionen Stück, in die⸗ ſem Winter rund 362 Millionen Eier— und die privaten Einkühlungen lagen in dieſem Jahr noch etwas höher als im Vorjahr, ſo daß der kleine Un⸗ terſchied in den Beſtänden der Reichsſtellen etwa ausgeglichen wurde. Dabei iſt zu berückſichligen, daß durch beſſere und ſorgfältigere Aufbewahrung der Ausfall an ſchlechtgewordenen Kühlhauseiern, der normalerweiſe rund 4 v. H. beträgt, in dieſem Jahr weſentlich unter dieſem Hundertſatz liegt, wo⸗ durch in dieſem Winter mehr verwertbare Eier als im Vorjahr vorhanden waren. Man kann auch nicht annehmen, daß etwa der Anfall an Friſcheiern in den Herbſt⸗ und Wintermonaten im Jahre 1935 ge⸗ ringer war als im vorhergehenden. Während die Einfuhr von Eiern in den erſten neun Monaten des Jahres 1935 unter der des Vorjahres lag, übertraf ſie dieſe weſentlich während der letzten drei Monate. Die genauen Zahlen für Dezember liegen zwar noch nicht vor, aber in den N Der Fachberater der Einzelhandelsvertretung der Berliner Induſtrie⸗ und Handelskammer, Walter Zimmermann, gibt im Veröſſent⸗ lichungsblatt dieſer Wirtſchaftsſtelle Ratſchläge über Auſſtellung der Bilanz ſowie der Ge⸗ winn⸗ und Verluſt rechnung durch den Eingelhändler. Dem Auffatz entnehmen wir folgende Stellen: Zur ordnungsmäßigen Buchführung gehört eine Inventur und eine jährliche Bilanz. Auch das Zeit⸗ raubendſte, die Beſtandsaufnahme des Warenlagers, muß jährlich erfolgen. Die handelsrechtlich zuge⸗ laſſene zweijährige Friſt für die Wareninventur hat ſteuerrechtlich keine Bedeutung, denn ohne die Wa⸗ reninventur kann eine ſteuerlich anzuerkennende Bilanz nicht aufgeſtellt werden. Nur Betriebe mit geringem, nur ganz unweſentlichen Schwankungen ausgeſetzten Betriebsvermögen können ihr Ein⸗ kommen durch Gegenüberſtellung der Einnahmen und der Ausgaben ermitteln. Zur„ka ufmänni⸗ ſchen Buchführung“ gehört die Bilanz als unerläßlicher Beſtandteil. Die Bi⸗ lans wird nicht nur für die Steuerbehörden gefertigt, man braucht ſie für alle geſchäftlichen Auseinander⸗ ſetzungen, für Auseinanderſetzungen mit Teilhabern, Familienmitgliedern, bei Verpachtung oder Verkauf des Geſchäfts. Sie ſoll ferner auch den Kreditgebern Klarheit über die Sicherung der hergegebenen Mit⸗ tel geben. Dieſe Aufgabe erfüllt nur eine Bilanz, die klar und wahr iſt. Steuerlich iſt dabei zu beachten, daß die Bilanz vom Ende des Jahres zugleich die Eröffnungsbilanz des neuen Jahres iſt. Das ſteuerpflichtige Einkommen künſtlich dadurch niedriger erſcheinen zu laſſen, daß am Ende des Jahres ein niedrigeres Vermögen ausgewieſen wird, wäre eine zweiſchneidige Taktik, denn wenn man mit einem niedrigeren Anfangsvermögen in das neue Jahr hineingeht, wäre das Einkommen im fol⸗ genden entſprechend höher. Aus dem Geſagten geht hervor, daß für die Einkommensermittlung nicht allein die Kenntnis des Vermögensſtandes zu einem beſtimmten Zeitpunkt genügt, ſondern daß es auf den Vergleich des Vermögens⸗ ſtaudes zweier Jahre ankommt. Monaten Oktober und November 1935 wurden z. B. 264 Mill. Stück Eier eingeführt gegen nur 238 Mill. Stück in der gleichen Zeit des Vorjahres. Und trotz⸗ dem kam es vereinzelt zu Verſorgungsſchwierigkeiten, beſonders in Großſtädten und Induſtriegebieten kurz vor den Feiertagen. Um falſchen Gerüchten entgegenzutreten, ſeien einmal die Gründe erwähnt, die zu dieſen Schwierigkeiten führten. Vor allem wirkte ſich die Fleiſch⸗ und Butterverknappung auf den Eierverbrauch aus. Es fand eine Verſchiebung im Nahrungsmittelverbrauch ſtatt, die nicht ohne Einfluß auf die Eiervoxräte blieb. Denn dieſe waren gegenüber dem Vorjahre nicht nur 1 Pfennig billiger, ſondern auch die Güte der Kühlhauseier war, wie von allen Seiten anerkannt, dank der Vorſorge ber zuſtändigen Stellen und der pfleglichen Behandlung weit beſſer als in den Vorjahren. Der Verbrauch wäre allein durch dieſe Tatſachen ſchon höher geweſen. Hinzu kommen noch die Millionen von Volks⸗ genoſſen, die durch Wiedereinſtellung in den Arbeitsprozeß nicht mehr auf den Genuß von Lebensmitteln zu verzichten brauchten, die ſie wäh⸗ rend ihrer Ermerbsloſiakeft nur ſehr beſchränkt kau⸗ fen konnten. Der hierdurch bedingte Mehrverbrauch an Eiern war beträchtlich und iſt unleugbar. Auch Arbeftsdienſt und Wehrmacht ſtellen erhöhte Anforderungen an die Vorräte. So ſind ausgeſpro⸗ chene Ueberſchußgebiete, die jahraus, jahrein, ſelbſt in der eierarmen Zeit an Zuſchußgebiete Eier ab⸗ geben konnten, in dieſem Jahr erſtmalig ſelbſt Zu⸗ ſchußgebiete geworden durch die hier aufgeſtell⸗ ten Truppenteile. Alle dieſe Gründe machen es ver⸗ ſtändlich, daß trotz der geſchilderten Vorſorge eine vorübergehende Verknappung in der Verſor⸗ gung mit Eiern eintreten konnte. Winke für den Jahresabſchluß der Einzelhändler Man muß wiſſen, ob das Vermögen größer oder kleiner geworden iſt. Die Ermittlung des Ver⸗ mögens zur Feſtſtellung des gewerblichen Einkom⸗ mens erfolgt alſo zum Beſtandsvergleich, der die Grundlage der Vorſchriften über Gewinn aus Ge⸗ werbebetrieb im Sinne der Vorſchriften der 88 4 u. 5 des Einkommenſteuergeſetzes iſt. Der durch die Bi⸗ lanz feſtgeſtellte Vermögenszuwachs iſt gewiſſer⸗ maßen das erſparte Einkommen, während die aus dem Betriebsvermögen für den Privatbedarf oder für ſonſtige betriebsfremde Zwecke entnomme⸗ nen Beträge das verbrauchte Einkommen darſtellen. Wichtige Vorausſetzung für die Ermittlung des ſteuerlichen Gewinns iſt die richtige Bewer⸗ tung des Betriebs vermögens. Hierfür ſeien folgende Richtlinien gegeben: Geldbeſtaud, Poſtſcheck und Bankguthaben. Die Bewertung erfolgt hier einfach mit dem Nenn⸗ wert des am 31. Dezember vorhandenen Beſtandes. Belege hierzu ſind Kontoauszüge, Bankbücher u. a. Außenſtände. Die Bewertung erfolgt mit dem Nennwert. Unein⸗ bringliche Forderungen ſind abzuſetzen, zweifelhafte mit dem vorausſichtlichen Betrage, der noch zu er⸗ warten iſt, einzuſetzen. Es empfiehlt ſich, hier Poſten für Poſten durchzugehen und auf die einzelnen Po⸗ ſten die erforderlichen Abſchreibungen vorzunehmen. Eine Pauſchalabſchreibung iſt an ſich zuläſſig, die Be⸗ rechtigung ihrer Höhe iſt aber ſchwerer nachzuweiſen als bei der Einzelabſchreibung. Belege hierfür ſind das„Debitorenkonto“ oder, falls ein ſolches nicht vorhanden iſt, eine geſonderte Aufſtellung der Schuldner. 5 Warenlager Hierher gehören auch Rohſtoffe, Hilfsſtoffe und Halbfabrikate. Die Bewertung hat mit dem An⸗ ſchaffungs⸗ oder Herſtellungswert oder mit dem nied⸗ rigeren„Teilwert“ zu erfolgen.„Teilwert“ iſt bei allen Vermögensgegenſtänden der Wert, den der Er⸗ werber des Unternehmens im Rahmen des Geſamt⸗ kaufpreiſes für den einzelnen Teil des Betriebsver⸗ mögens zahlen würde. Beim Warenlager wäre das höchſtens der Anſchaffungspreis, der für die Waren am Tage der Uebernahme beim Einkauf zu zahlen iſt. In Wirklichkeit wird jedoch auch hier eine Ab⸗ ſetzung erfolgen, ſoweit die Waren infolge Mode⸗ wechſels, Verderbs, Schwundes, Beſchädigung u. dergt. mehr nicht oder doch nur ſchwer und mit Preisnach⸗ laß verkäuflich ſind(Ladenhüter). Es empfiehlt ſich, ſo vorzugehen, daß für die einzelnen Waren der Preis angeſetzt wird, der am Tage der Bilanzauf⸗ ſtellung zu zahlen wäre, und daß dann von den ein⸗ zelnen Poſten eine der Wertverminderung ent⸗ ſprechende Abſetzung vorgenommen wird. Forderungen des Anlagevermögens Hier handelt es ſich um Beträge, die auf längere Zeit angelegt ſind, z. B. Hypotheken, Beteiligungen, Genoſſenſchaftsanteile, Wertpapiere u. dergl. Die Be⸗ wertung der zum Betriebsvermögen gehörenden Effekten erfolgt zum Tageskurs, das gleiche gilt von den Beteiligungen. In der Regel werden ſich hier —;. B. auch bei Genoſſenſchaftsanteilen— Verkaufs⸗ wert und Nennwert decken. Maſchinen, Fährzeuge, Einrichtungsgegenſtände Hier iſt zu unterſcheiden zwiſchen„langlebigen“ und„kurzlebigen“ Wirtſchaftsgütern. Beide ſind ge⸗ trennt zu führen und auch in verſchiedenen Poſten in die Bilanz einzuſetzen. Kurzlebige Wirtſchafts⸗ güter ſind ſolche, die in der Regel nicht mehr als fünf Jahre Nutzungsdauer haben. Ueber dieſe Grenze hinaus hat der Reichsfinanzminiſter für die Veranlagung des Einkommens aus 1934 eine Liſte kurzlebiger Wirtſchaftsgüter veröfentlicht, auf die die beſonderen Vorſchriften für die Abſchreibung angewendet werden können, wie ſie im Ein⸗ kommenſteuergeſetz vorgeſehen ſind. Wenngleich die Liſte zunächſt auf die Veranlagung des Einkom⸗ mens aus 1934 beſchränkt war, iſt doch anzunehmen, daß ſie ohne weſentliche Veränderungen auch für die Veranlagung aus 1935 Anwendung finden wird. Für die übrigen Teile der Geſchäftseinrichtung richtet ſich die Höhe der Abſchreibung in erſter Li⸗ nie nach der Nutzungsdauer des Gegenſtandes. Es beſtehen gewiſſe Erfahrungsſätze, die nachſtehend — 2 Warum wir gerade die Frau Müller verrat es: Mein Töchterchen iſt ja noch jung, doch ſchwärmt ſie mit Begeiſterung wie wir für Kino und Theater. Da iſt die Seitung ihr Berater, ſie ſagt ihr, welcher Film ſich lohnt, wer jetzt als Star am Himmel thront, wer in den Feſtſpielwochen ſingt, was ein Theater Neues bringt. Ja, laſſen muß ihr das der Neid, mein Töchterchen, das weiß Beſcheid. Dann ſind's die Anterhaltungsſeiten, die ſchöne Stunden uns bereiten. Aus ihnen ſchöpft ſie vieles Wiſſen, drum kann ſie nicht die Zeitung miſſen und ſagt ihr Leib und Magenblatt iſt die Neue Mannheimer Zeitung PU ꝛ˙. 2 mitgeteilt ſeien: Fahrſtuhlanlagen 10—15 v.., Ge⸗ ſchäftshäuſer—1,5 v.., Heizungsanlagen 10—15 v.., Ladeneinrichtungsgegenſtände—10 v.., Maſchinen 10—15 v. H. Derartige Zahlen geben nur einen ungefähren Anhaltspunkt. Maßgebend iſt immer die Nutzungsdauer. Verlaſſen wir nun die Aktivſeite, ſo bleibt auf der Paſſivſeite der Bilauz die Frage zu beantworten, welche Schulden hier erſcheinen müſſen. Es erhöht die Ueberſichtlichkeit der Bilanz, wenn die Schulden in der Reihenfolge erſcheinen, wie ſie zu den Poſten auf der Aktivpſeite in Beziehung ſtehen. Man beginnt mit den. kurz⸗ friſtigen Bankſchulden, es folgen die rückſtändigen Betriebsausgaben, wie Gewerbe⸗ und Umſatzſteuer, Löhne, Miete u. dergl. Dann folgen die Liefe⸗ rantenſchulden. Es ſchließen ſich an: langfriſtige Darlehen, Geſchäftseinlagen ſtiller Geſellſchafter u. ä. fremde Gelder. Für die Gewinnermittlung kommt es darauf qu, feſtzuſtellen, wie hoch das Reinvermögen, d. h. des Ueberſchuß der Aktiven über die Schulden, am Jahresbeginn und am Jahresende iſt. Ergibt ſich ein Vermögenszuwachs, ſo ſind ihm die für Privat⸗ zwecke erfolgten Entnahmen hinzuzurechnen; ergibt ſik ein Vermögectsverluſt, ſo iſt feſtzuſtellen, ob die Privatentnahmen höher ſind als der Vermögens⸗ verluſt. Iſt dies der Fall, ſo ſtellt der Gewinn den Betrag dar, der ſich nach Abzug des Vermögensver⸗ luſtes von den Privatentnahmen ergibt. Iſt der Vermögensverluſt höher äls die Privatentnahmen, ſo iſt kein Gewinn erzielt. Neben der Beachtung der Bewertungsgrundſätze iſt danach auch die vollſtändige und geordnete Bu zung aller Geſchäftsvorgänge un⸗ erläßlich. * Adelsheim, 13. Jan. Die Kreiswander⸗ herberge in Adelsheim wurde im Jahre 1998 von 426 Wanderern in Anſpruch genommen. Wie die öffentliche Fürſorge der mittelloſen Wanderer abgenommen hat, iſt daraus erſichtlich, daß man im Jahre 1934 noch 664, 1933 1789 und 1932 ſogar 3614 Wanderer zählte. Viertes Akademie⸗Konzert Hermann Abeudroth dirigiert Bruckners Fünfte Mit beſonderer Spannung ſah man der Auffüh⸗ rung der gewaltigen fün ten Symphonie von Bruck⸗ ner entgegen, die ſeltener als ihre Geſchwiſter in den Konzerten zu hören iſt. Von Bruckner ſelbſt als„Studien⸗Symphonie“ empfunden, iſt ſie in den Ausmaßen viel breiter geraten, als die vorange⸗ gangenen. Die Kunſt der thematiſchen Arbeit, der Entwicklung und Umgeſtaltung eines Themas iſt hier auf eine vordem, auch bei Bruckner kaum ge⸗ kannte Höhe getrieben. Ja, die Wandlungsfähigkeit eines Themas geht ſoweit, daß es ſowohl den Keim für das Adagio, wie gleich darauf für das Scherzo abgeben konnte. Ein Wunderwerk kontrapunktiſcher Heſtaltung hat Bruckner im letzten Satze gegeben, wo er eine grandioſe Doppelfuge mit einem Cho⸗ ral krönt, ihr ſozuſagen einen weithin ſichtbaren Kuppelbau auftürmt. So ſtand ſein Schüler Franz Schalk, der das Werk 1834 in Graz aus der Taufe hob, vor einer beſonders verantwortungsvollen Aufgabe, als er einem mit den Eigenheiten des Meiſters wenig ver⸗ trauten Publikum die vielleicht am ſchwierigſten zu erfaſſende Symphonie vorführte. Er ſah ſich zu einigen Aenderungen in der Inſtrumentation, auch zu Kür⸗ zungen veranlaßt, hatte aber den glücklichen Einfall, die Abbſichten Bruckners noch beſſer zur Geltung kommen zu laſſen, indem er am Höhepunkt, wo ſich der Choral von dem Stimmengefüge der Doppelfuge wirkſam abheben ſoll, dieſen einem beſonderen Blas⸗ orcheſter übertrug und ſo das Hauptorcheſter für die Fuge freibekam. Nun konnten ſich alle Stimmen entfalten und die Abſichten des Meiſters von St. Florian traten klar erkennbar zutage. Nachdem nun in der neuen von Haas und Orel beſorgten Geſamtausgabe der Werke Bruckners auch die Fünfte in ihrer Urfaſſung vorliegt, iſt Gelegen⸗ heit gegeben, die beiden Faſſungen miteinander zu vergleichen. In der Aufführung unter Abendͤroth hörte man die Fünfte in der bisher üblichen Faſſung mit den auf Schalk zurückgehenden Kürzungen und der Krönung mit dem zweiten Orcheſter, wie ſie zum letzten Male vor mehreren Jahren bei einem Diri⸗ genten⸗Gaſtſpiel des Wiener Staatsoperndirektors Franz Schalk in Mannheim erklungen war. Die Wiedergabe unter Profeſſor Hermann Aben d⸗ roth durch unſer Nationaltheater⸗Orcheſter hinter⸗ ließ denn auch einen außerordentlich tiefen Eindruck. Abendroth ließ die Symphonie im Geiſte ihres Schöpfers, mit ihren bevorzugten breiten Zeitmaßen und den gewaltigen Steigerungen in vor⸗ bildlicher Klarheit erſtehen. Beſonders liebevoll wurde die thematiſche Arbeit, die unzähligen Umge⸗ ſtaltungen und Kombinationen aller Themen klar⸗ gelegt. Ohne zu übertriebenen Geſten Zuflucht zu nehmen, löſte Abendroth mit den tüchtigen Muſikern unſeres Orcheſters die kniffige Aufgabe des Adagios, die Kombination verſchiedener Taktarten in lang⸗ ſamſtem Zeitmaß. Auch der gewaltige Höhepunkt mit dem auf der Orgelempore poſtierten Fern⸗Orcheſter kam zu voller Wirkung. Es wird wohl ſo bleiben, wie bei manchen Kan⸗ taten von Bach, denen ſpätere Bearbeiter, unter denen man nicht mit Unrecht ſeine Söhne vermutet, Trompeten und Pauken zugeſetzt haben, die uns eben wegen des ſchillernden Glanzes ans Herz ge⸗ wachſen ſind, daß ſich die Faſſung von Schalk neben der Urfaſſung weiterhin behaupten wird. Voran ging die Fauſt⸗ Ouvertüre von Wagner, die, gleichfalls relativ ſelten gehört, doch in ſeinem Schaffen eine wichtige Rolle ſpielt. Kurz vor der Vollendung des„Fliegenden Holländer“ ent⸗ ſtanden, mit dem ſie manche gemeinſame Züge auf⸗ weiſt, iſt ſie in ihrer klaren Gliederung auch ohne Programm leicht verſtändlich. Auch hier bewährte So bietet ſich den Beſuchern der Miete B die Ge⸗ legenheit, ſelten zu hörende Gipfelwerke in vorbild⸗ licher Ausdeutung zu hören. Dr. Ch. — e Nationaltheater Mannheim. Heute Dienstag „Die einſame Tat“, das Kotzebue⸗Sand⸗Schau⸗ ſpiel von Sigmund Graff. Den Kotzebue ſpielt Willy Birgel, den Sand gibt jetzt Richard Lauffen. Beginn: 20 Uhr.— Morgen Mittwoch„Tannhäuſer“. Die Eliſabeth ſingt Erika Müller. Verleihung der Liebig⸗Kekulé⸗Plakette an Dr. Alwin Mittaſch. In dieſen Tagen wird die Liebig⸗ Kekulé⸗ Plakette an Dr. Alwin Mittaſch für ſeine Vepdienſte um die Wiſſenſchaft und ange⸗ wandte Chemie verliehen. Mittaſch gehörte von 1904 bis 1933 der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik(ſpä⸗ ter JG Farbeninduſtrie AG) an und hat hier durch zahlreiche Arbeiten, beſonders auf dem Gebiete der chemiſchen Katalyſe. Herporragendes für Wiſſenſchaft und Technik geleiſtet. Ihm verdankt man u. a. die Schaffung der Katalyſatoren, mit deren Hilfe die Ammoniak⸗Syntheſe großtechniſch durchgeführt wird. Deutſcher Dirigentenerfolg in Athen. Gene⸗ ralmuſikdirektor Karl Schuricht dirigierte in Athen mit größtem Erfolg ſein erſtes Konzert. Die Kon⸗ zertbeſucher ſpendeten dem deutſchen Dirigenten außerordentlich ſtarken Beifall. Nina Griegs Teſtament. Wie„Bergens Tidende“ erfährt, iſt das Teſtament Nina Griegs, der verſtorbenen Gattin Edvard Griegs, ſoeben bekannt geworden. Es iſt ein Teſtament, würdig des großen Komponiſten. Nina Grieg hat rund 600 000 Kronen hinterlaſſen. Hiervon iſt die Hälfte in Obligationen und anderen Wertpapieren in Ber⸗ gen in Norwegen, das übrige Geld in Kopenhagen angelegt. Zum Nachlaß gehören auch noch die Ein⸗ künfte aus Schallplatten, Rundfunkſendungen und Bühnenaufführungen der Kompoſitionen des Mek⸗ ſters. Der weitaus größte Teil des Vermögens geht an einen großen Grieg⸗Fonds. Die Nutz⸗ Mädchenlied Von Heinrich Lerſch Heinrich Lerſch lieſt am 15. Januar in der Harmonie aus eigenen Werken. Der Sonntag iſt vorüber. Mein Herz, du zitterſt noch— Ich hab die ganze Nacht geträumt Und hab den guten Schlaf verſäumt. Nun kommt der rauhe Morgen doch. Wär nun ein ſchöner Garten Uns blühend aufgetan, Wir wollten ſingend übern Zaun In Gottes ſchönen Himmel ſchaun. Das ſtünde uns wohl an. Da, Schweſter, liegt ſchon die Fabrik, Zieh an dein Schaffenskleid. Da liegt der Saal ſo öd und leer, Staub fliegt um die Maſchinen her Die lange Arbeitszeit Die Räder laufen wieder, Die Spindel ſurrt hinein— — wie war die Wieſe grün und bunt Und ſang ſo hell ſein guter Mund! Wo mag mein Liebſter ſein?“ Arbeitsgemeinſchaften ſtatt Muſeumsführung. In dem vom Außenamt der Staatlichen Muſeen in Berlin herausgegebenen Verzeichnis der amt⸗ lichen Führungen und Vorträge Januar bis März 1936 wird beſonders auf die in Form von Ar⸗ beitsgemeinſchaften eingerichteten Führun⸗ gen hingewieſen; dieſe geben jedem Teilnehmer die Möglichkeit, ſich aus zuſprechen und mitzu⸗ arbeiten, ſie ſind daher in beſonderem Maße ge⸗ eignet, Kunſtwerke dem Kunſtfreunde näherzubei⸗ nießer werden die Nationale Bühne und die Muſik⸗ ſich Abendroths Kunſt der eindringlichen Geſtaltung. geſellſchaft„Harmonie“ in Bergen ſein. 8 gen und lebendige Freude am Kunſtwerk zu er⸗ wecken. s i Neue Mannheimer Zeitung leſen! 1 gie der 9 Angelsdcksts cle Anekdoten In der Londoner Geſellſchaft erzählt man ſich zur Zeit folgende niedliche Geſchichtchen: Eine junge Dame, Tochter eines ſehr einflußreichen Papas, konnte ihr Auto wohl auf der offenen Landſtraße gut lenken, war aber ſehr unſicher, ſobald ſie es durch die Stadt ſteuern ſollte. Um dieſem Uebel abzuhelfen, beſchloß die junge Dame, noch einige „Nachhilfeſtunden“ bei einem Fahrlehrer zu nehmen. Die beiden ſind unterwegs, mitten im Straßen⸗ gewühl. Die Dame ſitzt am Rad. Da beugt ſich der Lehrer plötzlich zu ihr, und mit einſchmeicheln⸗ der Stimme flüſtert er:„Hab' ich richtig gehört? Nannten Sie mich eben ſüßer Schatz?“ Die junge Dame iſt außer ſich.„Unverſchämt⸗ heit!“ ſchreit ſie. Dabei entgleitet ihr das Rad, und ums Haar hätte ſie einen Milchwagen angerannt. Der Fahrlehrer zeigt ein vollkommen gleichgül⸗ tiges Geſicht.„Merken Sie ſich ein für allemal“, entgegnet er,„Sie müſſen immer aufpaſſen und ge⸗ radeaus gucken, was Ihr Begleiter auch ſagt. Mein kleiner praktiſcher Kniff dürfte Ihnen das bewieſen haben.“ 4 Ein Amerikaner kommt eines Abends ſpät in eine kleine engliſche Stadt. In dem einzigen Hotel iſt kein Bett mehr frei, aber der Wirt iſt entgegen⸗ kommend und erbietet ſich, den Gaſt in ſeinem eige⸗ nen Schlafzimmer auf dem Sofa übernachten zu laſſen. 4 eres bemerkt er,„muß ich Ihnen vor⸗ her ſagen, daß ich furchtbar ſchnarche.“ 5 „Macht nichts“, antwortet der Amerikaner,„jeder hat ſeine Schwächen. Ich für meine Perſon ſchlaf⸗ wandle.“ Am anderen Morgen war der Amerikaner friſch und ausgeſchlafen, während der Wirt ſehr übernäch⸗ tig ausſah. „Warum ſagten Sie“, entrüſtete er ſich,„daß Sie ſchlafwandeln? Sie haben ſich die ganze Nacht nicht gerührt!“ „Hätt' ich es nicht geſagt“, erwiderte der Ameri⸗ kaner,„würden Sie geſchnarcht haben. So hatt' ich meine Ruhe.“ nge Als junger Mann war Mark Twain, der mit ſeinem richtigen Namen bekanntlich Clemens hieß, ein armer Journaliſt in San Franzisko. Eines Ta⸗ ges ſteht er vor einem Schaufenſter und beſieht ſich die Auslagen. Unterm Arm hält er eine Zigarren⸗ kiſte. Eine Dame ſeiner Bekanntſchaft kommt vorbei. „Sie ſehen ſchlecht aus, Herr Clemens. Ich glaube, Sie rauchen zu viel“, ſpricht ſie ihn an und zeigt auf die Zigarrenkiſte. „O nein“, ſagt Mark Twain,„ich ziehe bloß um.“ * William Jannings Bryan, der bekannte ame⸗ rikaniſche Politiker, nahm während eines Beſuchs in Japan an einem Feſteſſen teil, das zu Ehren des Oberkommandierenden der japaniſchen Flotte ge⸗ geben wurde. Als der Trinkſpruch auf den Gefeier⸗ ten ausgebracht werden ſollte und jeder ſein Cham⸗ pagnerglas erhob, gewahrten die Anweſenden mit Entſetzen, daß Bryan ein Glas mit Waſſer in der Hand hielt. Sein Nebenmann raunte ihm zu, der Oberkom⸗ mandierende würde es als Verächtlichmachung emp⸗ finden, wenn ein Angehöriger einer fremden Na⸗ tion ihm mit Waſſer zutränke. Bryan war jedoch der Situation gewachſen. Er wandte ſich an den Admiral und redete ihn folgen⸗ dermaßen an: „Sie haben Ihre Siege auf dem Waſſer gewon⸗ nen, und deshalb trinke ich mit Waſſer auf Ihr Wohl. An dem Tage, an dem Sie einen Sieg auf einem Meer von Champagner gewinnen, werde ich auf Ihre Geſundheit mit Champagner anſtoßen!“ * Ein Engländer, ein Ire und ein Schotte, die ein⸗ zigen Ueberlebenden einer Schiffskataſtrophe, trieben auf einer Planke mitten im Ozean. Es wurde Nacht, und noch immer war keine Hoffnung auf Rettung. Da kniete der Ire nieder und ſprach ein ſtilles Gebet. Der Engländer beeilte ſich, in Ehrfurcht den Hut abzunehmen. Der Schotte aber ſprang kopfüber ins Meer. Er hatte geglaubt, der Engländer wolle eine Ein⸗ ſammlung veranſtalten. W. K. Paris ſtü mt wieder die Baſtille Noch wenige Monate und der ahnungsloſe Fremde, der in die Nähe des Place de la Baſtille kommt, wird ſich verdutzt an den Kopf faſſen und ſich in die Zeit der großen franzöſiſchen Revolution zu⸗ rückverſetzt glauben. Eine tobende Menſchenmenge in der Kleidung des 18. Jahrhunderts, zerriſſen und zerlumpt, wird johlend durch die Straßen ziehen, wird altertümliche Waffen ſchwenken und plötzlich mit lautem Gebrüll auf ein hohes feſtungsartiges Ge⸗ bäude losſtürmen. Was iſt das? Da ſteht ja tatſäch⸗ lich die Baſtille mit ihren dicken hohen Türmen, ihren Zinnen, Brücken und Mauern. Soldaten treten der wütenden Menge in den Weg, noch halten ſie den Anſturm, aber endlich werden ſie überrannt. Die Tore fliegen auf und bald ſteht das ganze Gebäude in hellen Flammen. Der Spuk erweiſt ſich als ein Spiel, als eine Nachahmung des Sturmes auf die Baſtille am 14. Juli 1789. Das Spiel iſt in allen ſeinen Einzel⸗ heiten feſtgelegt. Die Mitwirkenden ſind bereits verpflichtet, und ſchon in den nächſten Wochen wird mit dem Bau der Baſtille aus Holz und Pappe be⸗ gonnen werden. Die Nachbildung des berüchtigten franzöſiſchen Staatsgefängniſſes wird deſſen genaue Größe haben, alſo mit ſeinen Türmen mehr als dreimal ſo hoch wie die gewöhnlichen franzöſiſchen Mietshäuſer ſein. Die Baukoſten ſind nicht gerade gering, doch verſpricht man ſich erhebliche Einnahmen aus den Eintrittsgeldern zu dem hiſtoriſchen Spiel. In den Wochen vor der Aufführung und der Ver⸗ nichtung des Modells durch die Flammen, wird all⸗ nächtlich ein Schauſpieler an einem Seil von einem der höchſten Fenſter herabſteigen. Er ſpielt die Rolle des Latude, eines der berühmteſten Inſaſſen der Baſtille, der mit Hilfe eines aus Bettlaken zu⸗ ſammengeknüpften Seiles aus ſeiner Zelle ent⸗ fliehen konnte. Der Ausbruch des Latude iſt ſeiner⸗ zeit wegen ſeiner Verwegenheit in der ganzen Welt bewundert worden. Aus der Steuermanns Prüfung „Sagen Sie, mal, Herr Kruſe, was Sie machen, wenn Sie mit Ihrem Schiff vor Anker liegen. Sagen wir mal bei Doggerbank. Und auf einmal erhöht ſich der Sturm bis zur Windſtärke.“ 5 „Dann ſmeiß ich noch'n annern Anker raus.“ „Der Sturm dreht aber plötzlich, oder eine neue ſchwere Luftſtrömung kommt auf, ſo daß Sie an⸗ fangen zu ſchwoien?“ a „Dann ſmeiß ich an'n Heck auch'n Anker raus.“ „Ja, gut, Aber plötzlich tritt ein Blizzard auf, der ja vom Weſten rüberkommen kann.“ „Dann ſmeiß ich an'n Heck noch'n Anker raus.“ „Das Ganze wächſt ſich aber jetzt zu Windſtärke 12, zu einem ſchweren Orkan aus und ein Buganker reißt. Was machen Sie dann?“ „Dann ſmeiß ich'n neuen Buganker raus.“ „Sagen Sie mal, Herr Kruſe, woher kriegen Sie denn all dieſe Anker?“ „Daher, wo Sie Ihre Stürme herkriegen, Herr Profeſſor.“ Heiteres aus Oberboyern Beim Hilzenſauer in Bredſchlaipf macht braunſileckige Simmentalerin,„Sterndl“ heißt Anſtalt, zu kalben. Aber Stunde um Stunde er⸗ geht, die„Sterndl“ läßt ſich noch immer Zeit. Sie ſteht in ihrem Stand und ſchaut in einem fort zurück auf den Gang, wo der Hilzenſauer ſteht, um das die ſie, Japans erſte Stromlinienlokomotive Auf der wichtigſten Eiſenbahnlinie Japans, der Tokaido⸗Linie zwiſchen Tokio und Oſaka, wurde zu von Neujahr die erſte Stromlinfjenlokomotive des Landes in Dienſt Sonderexpreß in acht Stunden bewältigte Strecke wird nun in 6 Stunden zurückgelegt. Der Mahatma erkrankt Gandhi, der Führer der indiſchen Unabhängigkeits⸗ bewegung, iſt ſo ernſthaft erkrankt, daß man für ſein Leben fürchtet. Er leidet an einem hohen Blutdruck. (Graphiſche Werkſtä ten,.) freudige Ereignis abzuwarten und, wenn es gerade notwendig wäre, als Geburtshelfer zu fungieren. Da kommt ſein Nachbar in den Stall, der Schor⸗ maier.„Was ſtehſt denn hinter der Kuah her?“ fragt er. „Warten tui halt, bis ſö kalbert, d Sterndl! Zwoa Stund tui ſcho warten, wenns langt. Aber ſö tuat nit dazua, grad umſchaugn tuat ſö dö ganze Zeit!“ „Rindvieh!“ poltert der Schormaier.„Du bringſt ja dö ganze Kuah ausm Konzept. Geh halt weg! Solang ſö di hinter ihr ſteh'n ſiecht, moant ſö, ſö hat ſcho kalbert!“ einem (Weltbild.) geſtellt. Die bisher Olympiachronik in Briefmarken Die Olympiſchen Spiele haben in den Briefmarken ihre philateliſtiſche Chronik gefunden. Ihre Zuſam⸗ menſtellung zeigt eine Auswahl der morkanteſten Sonderpoſtwertzeichen, die die einzelnen Länder anläßlich der Wettſpiele herausbrachten. Oben: Die griechiſche Marke für das Athener Olympia 1896. Zweite Reihe links: Antwerpen 1920. Rechts: Los Angeles 1932. Dritte Reihe: Paris 1924. Unten links: Amſterdam 1928, und ſchließlich einen Sonderwert der Deutſchen Reichspoſt anläßlich der Olymvig⸗Winterſpiebe. (Deulſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale,.) Der Defraudant 7 Von Karl Schuler Die Mutter war eine geizige Frau. Als Kind ſah er vom Vater, daß dieſer verſtohlen, und mit eigentümlichem Lächeln am Buben vorbeifehend, den Nachbarn Bauerngeräte wegnahm, die unbeaufſichtigt lagen und die ſie nachher aufgebracht fluchend ſuch⸗ ten. Er war dabei, wenn der Vater im Wagenſchopf die fremden Merkmale herauskratzte und ſeine Na⸗ mensbuchſtaben einſchlug. Die Mutter wußte es auch, und ſte benützte die Geräte doch wie etwas von ühr Gekauftes. Als er Freude am Beſitzen ſchmeckte, da fand er ſelber, daß einer viel zu langſam mit Recht erwirbt. Ein großer Hunger iſt eine lange Straße, eine Wan⸗ derung im Staub, von vielen Autos überholt. An deren Ende zahlt der Zahlmeiſter geringe Stunden⸗ löhne aus. Da ſchäumte eine Wolfsgier in ihm, er hob Sachen auf, faſt wertlos wie Steine, er belaſtete ſich mit ihnen. um im Biendwerk des Vielhabens zu ſein. Er ſtand im Weltkrieg vor dem Feind. Der Krieg löſte ſeine Begierde wie einen Hund von der Kette. Denn da darf man unbändig ſein und toben. Sei⸗ nem Torniſter war Beutegut minderen Wertes dick aufgepackt. Kameraden wurden beim Marſchieren durch eine Lage Volltreffer gepfählt. Er räumte des einen Torniſter aus, ehe der kalt geworden— es war der junge frohe Fahnenfunker, das Bürſchchen trug feine Sachen mit ſich und duftende Briefe, Bil⸗ der von einem herrlichen Mädchen. Im düſtern Haus bei Soiſſons nahm er einen ſamttuchenen Gehrock mit, das Bändchen der Ehrenlegion war noch im Knopfloch. Des ehrenwerten Franzoſen Bild an der Wand tauchte in die fallende Nacht, ein drohen⸗ des Geſicht im leeren Haus. Es zwang ihn, das Bändchen an den Rahmen zu heften, die Beute konnte er nicht laſſen. Er ſtrich in mehreren Herbſt⸗ nächten um die Sanitätsbagage, es ging dem Ende gu. Regenſchlamm und Unflat in den Maaswäldern hatten ihn durch und durch dͤreckverkruſtet. Und er lauerte an den Sanitätsautos, um aus ihnen eine Decke zu ſtehlen, ſelbſt wenn ſie noch friſch blutig wäre. Es trägt ihn empor. Die Kapitalien der Nach⸗ kriegsjahre fallen wie Kugeln auf das Glücksrad, immer wieder eingeſetzt, von Hand zu Hand wan⸗ dernd als ein Begriff es gehört keinem, es iſt da wie der Schatten, den man nicht packen kann. Zum Wagen war ihm nichts in die Hand gegeben, er luſt⸗ wandelte im Märchen ſeiner Luftſchlöſſer. Aber er arbeitete in abgöttiſcher Verehrung des Geldes, und auf einmal ſtand er im Vertrauen des Chefs, ein Fanatiker, der ſich verdoppelt, ein unermüdlicher Streber. Die Untergebenen murren heimlich. Er iſt hinter aller Leichtfertigkeit her, als traue er keinem ein ganzes Schaffen zu, er überwacht und iſt Erſter und Letzter. Nun hat er die Schlüſſel des Geſchäftes, der Chef unterſchreibt, was er ihm hinlegt. Er bekommt ein hohes Gehalt zugemeſſen. Alle Geſchäftsgelder flie⸗ ßen durch ſeine Finger— der gleißende Strom, der Unternehmen. Tüchtigſein, Ausleben ſpeiſt. Es iſt das erſtemal: eine Summe bleibt in ſeiner Schub⸗ lade liegen. Je nachdem er ſte einſchreibt, iſt ſie zu⸗ viel da. Dieſes Geld iſt erregend wie die Nähe einer raffiniert ſchönen Frau. Er zählt es wiederholt für ſich auf, und das Ausſtrahlen der Illuſion Geld blendet ihn und macht ihn töricht hörig. Die Hände werden ſchmutzig vom Geld, das will ſich nicht mehr abwaſchen laſſen. Er ſchreibt und bucht, die Zahlen machen Grimaſſen, die falſch eingeſetzten höhnen. Das ſind Geſichte, vor denen er im Tag ſteht und ſte durchſchauen ihn. Die ver⸗ ächtlich an ſeiner Verſtörung klebenden Blicke, an dem Schweiß der Hände und des brennenden Ge⸗ ſichtes und das unwillige Zurückhalten wie vor Un⸗ ſauberem! Denn als wäre ſeine Arbeit das Wälzen von Blöcken, ſo bricht der Schweiß aus. Er rafft von dem anvertrauten Geld jeden Tag eine Handvoll. Die Taſchen ſcheinen es nicht mehr halten zu wollen. Er häuft und ſo viel er ſchon Tauſender hat, um ſo viel zucken ſeine Finger nach mehr. Dieſe Gelder ſind Inflation. Er weiß um keinen Wert mehr, was er gegriffen, das iſt wie hung⸗ rig genoſſene Speiſe oder hinuntergeſtürzter Trank — ein kurzes Schmecken, Schmatzen, ein Drängen durch den Schlund. Es iſt, als wären ſeine Finger glühend und in ihnen würden die Banknoten zu Aſche brennen und das Silbermetall würde in Teu⸗ felsverwandlung zu Dreck. Der Mann ſtiehlt laſterhaft. Er weiß ſich auf dem Weg zur Hölle, das Laſter peinigt ſeine Nerven. Nun ſehnt er ſich nach einem, der ihn niederſchlägt und hinwegreißt. Er will alles wieder ausſpeien, erſetzen und dazu noch hart arbeiten Er hofft, noch einmal aufſtehen zu können, nachdem das Unvermeioliche auf ihn hereingebrochen iſt. Das Schuldigſein iſt eine züngelnde Schlange, die in ſeinen Nabel beißt. Es ſtößt ſcharſe Eiſen ins zit⸗ ternde Fleiſch. Dieſer Trieb nach Reinigung iſt wie ein Feuer, das vom Blut bis in die letzten Faſern des Leibes verbreitet wird. Man kann betrügen, bis ſich das Gewiſſen mit Schuldigſein wie ein Schwamm vollgeſogen hat, der aufgebläßſt vor dem Atem ſitzt unb ihn nur ſtoßweiſe vorbeiläßt. Die Kleider klat⸗ ſchen wie naſſe Lumpen um die Glieder und man trieft. Der Defraudant betritt eine Kirche, es iſt Soun⸗ tag mittag, der plötzliche Regen hat ihn durch das Tor getrieben Wenige Frauen ſitzen in den Bän⸗ ken, die Frauen des geruhſamen Glaubens, die von der Lebensluſt Entlaſſenen, die Inſaſſen des Heimes vom chriſtlichen Pilger. Enkelchen ducken ſich neben ihnen, eifernd zur Ruhe verwieſen, ſie unterſcheiden getragene Worte und feierlichen Raum noch nicht. Ein ſehr junger Vikar ſteht auf der Kanzel und rebet in überſchwenglicher Weiſe. Er ſchildert und ſein Geſicht glüht. Seine Hände beſchwören. Die Not der Seele, das Dürſten nach den ewigen Quellen, das Taumeln der vom Schlaf Geweckten, die Erlöſung von der Schwäche, die Poſaunen der Gottesrufe in die gleichgültige Welt, das hält er den fromm er⸗ ſchauernden Frau vor. An dem einen zieht es vorbei, er iſt taub und blind wie die Kinderchen vor ihm. Aber es bohrt in ihm, er begreift in ſich, daß jedem eine Rechnung aufgemacht wird, die er bis zum letzten Pfennig mit ſeinem Ehrlichſein auf⸗ wiegen muß. Der Defraudant findet ſich außerhalb der Stadt wieder. Der Abend geht milde nieder. Der Wan⸗ derer vom Irrland ſteht ſtill. Es iſt doch zuletzt die Nacht, das Ewige iſt die Nacht. Im Abendſchein ſteht er müde vor ſich, ein blaſſer Angeklagter, und den kennt er nicht, der aus ihm das Urteil ſpricht, aber er nimmt es an. Er wird einen Bußgang tun zum Chef, ein fiebriges Angſtgefühl ſchüttelt ihn, vielleicht wird man ihn anzeigen und in das Gefäng⸗ nis führen. Er verhält eine ganze Weile, von Emp⸗ findungen überwältigt— ſüß ſchwermütig noch und noch das Leben in ſich zu fühlen, wie im Felde oft, ehe er wieder in Stellung ging. Er ſitzt in ſeiner Wohnung, Muſik verhallt gei⸗ ſterhaft, die Weſtminſteruhr ſchlägt wunderbar ver⸗ halten, es tropft in die Stille nach dem Sturm köſt⸗ lich weich. Er iſt heiß vor Ergriffenheit. Er wird ſchlafen und dann ſich büßend anklagen. Er wird ſtandhaft werden, geſund ſein, er wird zu einem braven Mädchen gehen, um es zur Frau zu nehmen. Denn feine Kinder ſollen nicht allein ſein böſes Erbe erhalten. Und nur manchmal— blutrote Scham beim Aufwachen— wird er im Traume mit allen Liſten fremdes Gut erſchleichen wollen. Von der Univerſität Freiburg i. Br. Zum außerordentlichen Profeſſor der naturwiſſenſchaftlich⸗ mathematiſchen Fakultät der Univerſität Freiburg i. Br. wurde der Profeſſor an der forſtlichen Hoch⸗ ſchule in Eberswalde, Dr. Manfred Koehn, ernannt. 3. Seite/ Nummer 21 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 14. Januar 1936 Vent schtas — Amerikas„Kulturſorgen“ ſetzen uns oft in Ver⸗ wunderung. Der amerikaniſche Profeſſor James Moffat findet, daß die chriſtliche Religion zu wenig anziehend in der„Aufmachung“ iſt. Er ſieht ſich da⸗ her veranlaßt, in der amerikaniſchen Pveſſe anzu⸗ regen, auch die Bibel in einem„modernen Gewand“ erſcheinen zu laſſen. Er fordert, daß die Bibel in farbenprächtige Einbände gebunden und mit„moder⸗ nen“ Bildern verſehen werden ſoll. Er ſelbſt hat bereits vor Jahren die kirchliche Welt durch Herausgabe einer modernen Bibelausgabe in Auf⸗ regung verſetzt. Daß Profeſſor Moffat mit ſeinen Anregungen nicht allein ſteht, beweiſt der Tadel, den der Biſchof von Süd⸗Ohio, Rev. H. W. Hobſon, an den Pfarrern und Kirchendienern geübt hat. Sie alle ſeien ſowohl in ihren Reden als in ihrem Aus⸗ ſehen viel zu düſter.„Gott hat die Welt um uns mit einer verſchwenderiſchen Fülle von Farben ver⸗ ſehen, warum kleiden wir die Bibel und alle im Dienſt der Kirche ſtehenden Menſchen in düſteves Schwarz? Nach Anſicht Biſchof Hobſons dürfte die Kirche ſehr bald unter der Unzahl von Abtrünnigen ihre weni⸗ gen Anhänger nicht mehr finden, wenn nicht bald mit den„überlieferten Fetiſchen“ dieſer Art gebrochen werde. Im Gegenſatz zu Profeſſor Moffat, der ſich einen Zuwachs der Kirchenanhänger anſcheinend nur von einer ins Auge ſtechenden äußerlichen Auf⸗ machung verſpricht, verlangt Biſchof Hobſon aber außerdem auch, daß die Kirche den Forderungen des modernen politiſchen, zivilen und ſozialen Lebens gerecht werden müſſe. — Die amerikaniſchen Marinebehörden berichten über einen verwegenen Gaunerſtreich, der von einem Matroſen der Kriegsflotte ausgeführt wurde. Ein gewiſſer George Boyot, der jetzt von dem Kriegs⸗ gericht Waſhington zu fünfzehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde, hat am 14. November an Bord des Schlachtſchiffes„California“ einen phantaſtiſchen Raubverſuch unternommen. Boyot ſtahl ſich nachts inmitten einer Schar ſchwer bewaffneter Matroſen aus ſeinem Quartier, ſchlich über das Schiff nach dem Hinterdeck und zwang dort den Verpflegungs⸗ offizier, Leutnant Prien, mit vorgehaltenem Revol⸗ ver, ihn zum Bürv des Zahlmeiſters zu führen, wo mehrere Tauſend Dollar aufbewahrt lagen. Die Türe war verſchloſſen. Boyot zwang ſeinen Vor⸗ geſetzten, ihn zum Schlüſſelverwalter zu begleiten. Dabei kam es jedoch zu einer ſehr lauten Ausein⸗ anderſetzung, die von einigen Wachleuten gehört wurde. Dieſe eilten dem Offizier zu Hilfe, ſo daß Boyot überwältigt werden konnte. 2 — Briſtol iſt eine engliſche Induſtrieſtaoͤt, die an Welthedeutung von vielen anderen europäiſchen Städten übertroffen wird. Es iſt alſo nicht recht ein⸗ zuſehen, warum faſt in allen Großſtädten Europas und Amerikas große Luxushotels den Namen„Hotel Briſtol“ führen. Tatſächlich hat dieſer Hotelname auch nichts mit der Stadt am Avon zu tun. In Wirklich⸗ keit handelt es ſich dabei um eine Huldigung für einen längſt verſtorbenen engliſchen Lebemann. Es war Frederik Auguſtus Hervay, der vierte Graf von Briſtol, der am Ende des 18. Jahrhunderts einen derartigen Luxus entfaltete, daß der Name Briſtol über Englands Grenzen hinaus das Symbol für Pracht und luxuriöſe Lebensführung wurde. * — In den Vereinigten Staaten erzählt man ſich augenblicklich folgendes luſtige Geſchichtchen: Der kürzlich ermordete Staatspräſident von Loniſiana, Huey Long, wurde in einem prächtigen Grabmal, dem Regierungsgebäude gegenüber, beigeſetzt. Noch heute iſt die Tatkraft und Vitalität jenes Mannes, den man allgemein als den„Kaiſer von Louiſtana“ bezeichnete, nicht vergeſſen. Als kürzlich ein Bür⸗ ger von Louiſiana einem auswärtigen Beſucher die prunkvolle Grabſtätte zeigte, wunderte ſich dieſer über den vor dem Grab ſtehenden Doppelpoſten, zwei rieſige, grimmig dreinſchauende Soldaten.„Die beiden ſollen ſicherlich die Andenkenjäger verſcheu⸗ chen?“ fragte der Auswärtige ſeinen Führer.„Ja“, antwortete dieſer,„das war wohl ihre eigentliche Auf⸗ gabe. Doch“ er ſenkte ſeine Stimme zu einem Flü⸗ ſtern,„wir Leute in Louiſtana glauben beinahe, daß die Soldaten nicht ſo ſehr darauf aufpaſſen ſollen, daß keine Beſucher in das Grabmal hineinkommen, als vielmehr darauf, daß Huey nicht herauskommt.“ * — Der einzige Ueberlebende der kolumbiſchen Ortſchaft Lachorrera, die dieſer Tage dem Erdbeben zum Opfer gefallen iſt, berichtet, daß die Gegend um Lachorrera im Umkreis von vielen Kilometern wild gewogt habe wie ein ſtürmiſches Meer. Das kleine Dorf ſei von den Erd⸗ und Lavamaſſen begraben worden und jetzt bildeten die Hügel, die das Dorf umgeben hatten, den Rand des rauchenden und zuckenden Kraters, aus dem rieſige Stichflammen zum Himmel ſchöſſen. Der Bevölkerung in der Um⸗ gebung des verſchwundenen Weflers habe ſich pani⸗ ſcher Schrecken bemächtigt. Nach den Ausſagen des Augenzeugen iſt die Mehrzahl der 200 Bewohner des Dorfes, die nach den erſten heftigen Erdſtößen ge⸗ flohen ſeien, unter der glühenden Lava oder den ſtürzenden Erdmaſſen umgekommen. Er ſelbſt ſei entkommen, weil er ſchon nach dem erſten Beben ſein Haus verlaſſen und ſich auf die Felder begeben habe. * — Die Stadt Province⸗Town, die ſich rühmt, daß ſeit ihrer Gründung im Jahre 1927 kein Verbrechen ſich in ihren Mauern zul rug, hat an Lindbergh nach England einen Brief geſchrieben, in dem ſie ihn ein⸗ lädt, mit ſeiner Familie in Province⸗Town ſich nie⸗ derzulaſſen. Die Behörden von Province⸗Town garantieren Lindbergh„vollkommene Sicherheit vor Verbrechern“ und verſichern ihm, daß ſeine perſön⸗ liche Freiheit und Ruhe als Privatmann in jeder Weiſe geachtet würden. Außerdem iſt Province⸗ Town bereit, Lindbergh ein modern eingerichtetes Haus und einen privaten Flugplatz zur Verfügung zu ſtellen. K — Ein Beiſpiel von heldenhafter Selbſtaufopfe⸗ rung hat dieſer Tage eine junge Frau in dem kleinen däniſchen Ort Erbjörg gegeben. Trotz ſchwe⸗ ren Verletzungen hielt ſie den Flammen eines grö⸗ ßeren Brandes ſtand, um ihr Kind retten zu kön⸗ nen. Und die Rettung gelang. Die brave Frau liegt zwar jetzt mit dem Tode ringend im Kranken⸗ haus, aber ſie hat das Bewußtſein, dem Knochen⸗ mann in letzter Minute ein ſicheres Opfer entriſſen zu haben. Die Frau, die mit ihrem Mann und ihrem Kind, einem Säugling, ein eigenes kleines Haus bewohnt, war am Vormittag einkaufen ge⸗ gangen und hatte das Kind allein in der Wohnung zurückgelaſſen. Auf dem Heimwege ſah ſie ſchon von weitem, wie helle Flammen aus dem Dach ihres Hauſes ſchlugen. Eine große Menſchenmenge hatte ſich bereits angeſammelt und verſuchte nun nach beſten Kräften den Brand zu löſchen, aber die Flam⸗ men fraßen gierig um ſich und fanden ſo reichlich Nahrung, daß alle Lbſchverſuche ergebnislos blieben. Das Kind in der Wohnung glaubte man verloren geben zu müſſen. Die junge Mutter jedoch zögerte nicht eine Sekunde. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, drang ſie in das Haus ein. Die Flam⸗ men ſchlugen ihr ins Geſicht, ſetzten ihre Haare, ihre Kleider in Brand. In dem dicken Qualm mußte ſie die Augen ſchließen und ſich die ſchon glühenden Treppen hinauftapfen. Von draußen konnte man beobachten, wie ſie taumelte, halbohnmächtig nieder⸗ ſank, ſich wieder aufraffte und ſich immer weiter vorwärtsarbeitete. Glücklicherweiſe war das Schlaf⸗ zimmer des Säuglings von dem Feuer noch ver⸗ ſchont geblieben. Das Kind war zwar von Rauch⸗ vergiftung bewußtlos, lebte aber noch. Die Mutter riß es aus ſeinen Kiſſen, eilte ans Fenſter, wartete dort ſolange bis unten ein Sprungtuch ausgebrei⸗ tet war und ſprang dann beherzt hinab. So, wie ſie fiel blieb ſie in tiefer Ohnmacht liegen. Sie bot einen wahrhaft bedauernswerten Anblick. Ihre Mutter mit 8 Kindern verbrannt — London, 13. Januar. Ein entſetzliches Brandunglück, dem eine Mutter und ihre acht Kinder zum Opfer fielen, ereignete ſich am Montagfrüh in dem Städtchen Tyldesley in der Grafſchaft Lanceſter. Aus bisher noch ungeklärter Urſache brach in den frühen Morgenſtunden in einem im Arbeiterviertel der Stadt gelegenen Häuschen, das der Werkmann Tyrer mit ſeiner Familie bewohnte, ein Feuer aus, das in kurzer Zeit das kleine Auweſen in lodernde Flammen hüllte. Später barg die Feuerwehr die neun Todesopfer aus den Trümmern der Brand⸗ ſtätte. Frachtdampfer untergegangen 34 Tote — Neuyork, 13. Jan. Wie der Küſtenwachtdienſt in Aſtoria im Staate Oregon meldet, iſt der 3 500 Tonnen große ameri⸗ kaniſche Frachtdampfer„Jowa“ mit 34 Mann an Bord während eines ſchweren Wirbelſturmes an der nordpazifiſchen Küſte untergegangen. Der Dampfer zerſchellte auf den Klippen in der Mündung des Columbia⸗Fluſſes. Die Küſtenwächter mußten, ohne helfen zu köunen, mit anſehen, wie die haushohe Brandung Stück um Stück des Frach⸗ ters wegriß, bis nach zwei Stunden der letzte Maſt verſchwunden war; Hilfe war bei dem hohen See⸗ gang unmöglich. Man befürchtet, daß noch zwei bisher vermißte Schiffe dem Wirbelſturm zum Opfer gefallen ſind. 4,5 Zentner Opium beſchlagnahmt — Tokio, 13. Jannar. Auf dem Dampfer„Aſama Maru“ wurden in Kobe 225 Kilo Opium beſchlagnahmt. Zwei Matro⸗ ſen wurden feſtgenommen. Der Dampfer war aus San Franzisko eingetroffen. Die Polizei nimmt an, daß das Opium einer Schmugglerbande gehört, die zwiſchen China, Japan und den Vereinigten Staa⸗ ten arbeitet. Schwere Exploſionen in Japan 19 Tote — Tok ip, 13. Januar. Bei Fujni, nordweſtlich von Nagoja, ereignete ſich bei der Eiſenbahn eine ſchwere Benzinexploſion. Zwei Eiſenbahnwagen wurden völlig zerſtört. Dabei wur⸗ den vier Perſonen getötet und 20 ſchwer verletzt. Unter den Opfern befinden ſich auch einige Schul⸗ kinder. Da man vermutet, daß der Brennſtoff ſich im Gepäck eines Reiſenden befand, wurden alle Fahrgäſte verhaftet. In Miajaſaki auf der Inſel Kiuſchin gingen drei Gebäude einer Pulverfabrik in die Luft. Bisher wurden 15 Tote geborgen. Die Urſache des Unglücks iſt noch unbekannt. Tödliche Schiunfälle in den Alpen — Eirs, 13. Januar. Am Samstagnachmittag ſtürzte die 26jährige Hertha Rurz aus Krems in Niederböſterreich bei einem Ausflug zur Ruine Dürnſtein im ſogenannten Dürnſteiner Weſtern 100 Meter tief in eine Fels⸗ ſpalte ab. Sie wurde völlig zerſchmettert. Im Turntaler Gebirge bei Linz verunglückte bei einer Schifahrt die Frau des Bankdirektors Jakober durch eine Lawine. Gewaltige Eroͤbewegungen in Südfrankreich — Paris, 12. Januar. In unmittelbarer Nähe der Stadt Gap in Südoſt⸗ fvankreich hat ſich eine Erdmaſſe von über 1 Million Kubikmeter in Bewegung geſetzt. Mit einer Ge⸗ ſchwindigkeit von 2 bis 3 Meter pro Tag bewegt ſie ſich in der Richtung auf die Stadt Gap zu. Ein Kanal iſt bereits völlig verſchüttet worden. Durch die Eroͤbewegung hat ſich ein großer künſtlicher See ge⸗ bildet, deſſen Waſſermaſſen die Stadt zu überſchwem⸗ men drohen. Südlich von Grenoble iſt ein ganzer Hügel in Bewegung geraten. Ein Fluß iſt aus ſeinem Bett verdrängt worden. Die Verkehrsverbindung mit einem Dorf iſt völlig abgeſchnitten worden. „Das Einſturzunglück in der Grazer Kaſerne — Wien, 18. Januar. Wie das„Wiener Montagblatt“ meldet, wurden weitere beträchtliche Bauſchäden an der Lazarett⸗ kaſerne in Graz feſtgeſtellt. In der vergangenen Nacht mußte die Feuerwehr gerufen werden, die weitere Stützungsmaßnahmen durchführte. Die Lage wurde aber ſo bedrohlich, daß nach Mitternacht auch der bisher ſtehengebliebene Flügel der Kaſerne geräumt werden mußte. CCCCC(ãã ũDbbwwbwbw w /w/ cw GcGPTTfPPGPPPPTPPPTTGPTPrPPThTPhThhhhhPGThPPhhhhhGhVGVTFThPTTPhVhTPThThTFTPTThTThTTTTFTCTCBnr!„!!!/ xx Hände waren faſt verkohlt, ihre Haare abgeſengt und von ihren Kleidern trug ſie nur noch wenige Fetzen. Die Aerzte verkennen die Lebensgefahr, in der ſich die junge Frau befindet, nicht, hoffen aber, ſie doch durchbringen zu können. Das ge⸗ rettete Kind befindet ſich bereits wieder auf dem Wege der Geneſung. — Ein Nudel hungriger Wölfe ſtürzte dieſer Tage aus den Hochwäldern in der Gegend der klei⸗ nen rumäniſchen Ortſchaft Deſtu und belagerte nun ſtundenlang die Dorfſchule, die etwa zwei Kilo⸗ meter außerhalb des Ortes in völliger Abgeſchieden⸗ heit gelegen iſt. Die Kinder wurden durch das Erſcheinen der Wölfe, die unabläſſig um das Gebäude umherſtreif⸗ ten und ſich gewaltſam Einlaß zu verſchaffen ver⸗ ſuchten, in Angſt und Schrecken verſetzt. Vor allem die kleineren unter ihnen begannen zu weinen und zu ſchluchzen, und ſchrien nach der Mutter. Der Leh⸗ rer und die Lehrerin, die beide den Unterricht in dieſer Dorfſchule erteilen, hatten alle Mühe, die aufgeregten Kinder zu beruhigen. Das tapfere Ver⸗ halten der älteren Schüler half ihnen dabei und ſo konnte eine Panik vermieden werden. Schließlich legten ſogar alle Kinder mit Hand an, um das Schulgebäude zu verbarrikadieren. Von überall wurden die Bänke, Tiſche, Katheder und Sitze her⸗ beigeſchleppt und vor den Fenſtern und Türen auf⸗ gebaut, um den Beſtien, die bereits gierig an den Mauern hochſprangen, den Zutritt zu verwehren. Dieſe Belagerung der Dorfſchule von Deſtit dauerte mehrere Stunden. Endlich kam Hilfe und Entſatz. Einige Eltern waren nämlich inzwiſchen durch das lange Ausbleiben ihrer Kinder ängſtlich geworden und kamen, um nach dem Verbleib der Kleinen zu forſchen. Schon von der Ferne konnten ſie dann bemerken, in welcher Gefahr ihre Kinder ſchwebten. Sie gaben Alarm und einem Aufgebot der Gendarmerie gelang es dann, die gierigen Wölfe durch Schüſſe zu vertreiben. Einige der jüngſten ABC⸗Schützen ſollen einen ſolchen Schrecken erlit⸗ ten haben, daß ſie noch viele Stunden ſpäter un⸗ unterbrochen faſſungslos ſchrien und heulten. AN EINE S WOLFGANG „Bei jedem anderen Rennen hätt' ich zu Hauſe bleiben können; aber beim Großen Preis darf doch die Frau eines aktiv teilnehmenden Fahrers nicht nur am Radio mithören!“ Ann lächelte und ſah dabei Harry an, der nickte und wußte, daß Ann die⸗ ſer Große Preis als ſolcher unbeteiligt ließ und daß ſie nur ſeinetwegen gekommen war, nur ſeinet⸗ Wegen Am Nachmittag fuhren Harry, Ann, Leßwitz, Neumayer, Feſtenberg und Horn in der großen ſtebenſttzigen Limouſine die als ſchwarzes Band über Berg und durch Täler geſchlungene Rennſtrecke ab. Später inſpizierte Neumayer noch einmal die von Monteuren geſtellte Wache vor den Boxen, damit an den Wagen keine Sabotage verübt werden könne. Teſten war auf dem Boxenhof und beauſſichtigte ſeine Gehilfen beim Montieren der Reden auf die Reſerveräder; denn bis auf einige Auslandwagen waren ſämtliche Rennfahrzeuge mit der von Teſten vertretenen Markte bereift. Als Teſten Ann erblickte, leuchteten ſeine Augen hinter der Hornbrille auf, um aber gleich darauf wieder in ihre Trübe der letzten Wochen zu ver⸗ ſinken. Ann reichte ihm die Hand und teilte ihm mit, Marianne werde gegen Abend in Köln eintref⸗ ſen.„Iſt das wahr, gnädige Frau?“ fragte er, und Ann ſah, wie der ganze Mann anfing zu beben. „„Sie hat es mir vorgeſtern geſagt... Herr von Leßwitz kann es beſtätigen.“ Leßwitz nickte ein wenig ſpöttiſch, wie ein Mann, der vorausgeſehen hatte, daß es ſo kommen müſſe. Und Teſten ſah von Ann zu Leßwitz und von Leßwitz zu Ann, als könne er das Unerhörte immer noch nicht begreifen. Plötzlich aber blickte er auf die Uhr, entſchuldigte ſich, gab dem Obermonteur einige haſtige Anweiſungen, ſprang in ſeinen Wagen und fuhr zum Tor hinaus Harry legte einen Arm um Anns Schulter und ging ſo mit ihr und den anderen zum Tribünen⸗ reſtaurant, wo ſie gemeinſchaftlich Kaffee tranken. Der Start⸗ und Zielplatz war bereits feſtlich be⸗ flaggt, und die Rennbeſucher lungerten ſchon in Scharen herum. Und während Harry dies und jenes ſagte, Neu⸗ mayer lächelnd dazu nickte, Leßwitz vor ſich nieder⸗ blickte und nur manchmal zu Ann aufzuſehen ſchien, um irgend etwas Dunkles zu ſagen, Feſtenberg ſeine ruhigen, faſt kalten ſteingrauen Augen unruhig um⸗ herblicken ließ, war Ann liebenswürdig zu allen. Sie lachte und verteilte die Torten, als bewirte ſie daheim ihre Gäſte. Nur einmal ging ihr Blick über die blauen Berg⸗ wogen der Eifel hinweg, in denen die roten Dörf⸗ chen ſchwammen, wie Schifſchen im ſtürmiſchen Ozean; und ſie dachte, ob das Morgen auch ſo ſein würde wie das Heute, wenn alles vorüber wäre, vor dem ſie bangte— zum wievielten Male bangte? Plötzlich ſah Ann zu Leßwitz hin, als könne ſie von ihm eine Antwort auf dieſe Frage erhalten. Aber er ſenkte vor ihrem Blick die Augen und ſchwieg. 5 „Haſt oͤu die heutigen Zeitungen geleſen, Harry?“ erkundigte ſich Neumayer, als wenn er Anns ſtumme Frage an Leßwitz verſtanden hätte und ſei⸗ nerſeits ſie beantworten müſſe.„Alle Vorbeſprechun⸗ gen gipfeln in der Vorausſage deines Siegs.“ „Ach, dieſe Vorausſagen!“ rief Harry lachend und tat, als beachte er ſie nicht, obgleich ſie ihm das Baro⸗ meter für den kommenden Kampf und ein Besdürf⸗ nis für ſeine Stimmung waren.„Was die Leute ſchon wiſſen...“ „Aber, Harry“, lächelte Neumayer,„du willſt und mußt doch gewinnen!“ „Ach ſo? Natürlich! Selbſtredend! Klar! Ganz klar! Wir werden das Kind ſchon ſchaukeln Nicht wahr, Feſtenberg?“ Feſtenberg nickte ernſt, machte eine kleine Pauſe und ſagte:„Ja!“ * Die Babs und der kleine Harry fuhren in einem Taxi zum Tiergarten. Das hatte Ann ſo beſtimmt, ehe ſie weggefahren war: Babs ſollte bei dem ſchönen Wetter täglich mit dem kleinen Harry zu irgendeinem der Kinderſpiel⸗ plätze im Tiergarten fahren. Und ſie tat das recht gern; denn es war doch jetzt wieder Geld im Hauſe. Wie wundervoll war das Leben, wenn man Geld hatte! Und wie merkwürdig ſich doch die Menſchen ändern konnten, denen man dies niemals mehr zu⸗ getraut hätte— wie dem gnädigen Herrn zum Bei⸗ ſpiel, der jetzt immer ſo viel Geld ſchickte, daß man gar nicht mehr wußte, was man damit beginnen ſollte. Die gnädige Frau dagegen machte gar kein Aufheben davon, als wenn es ganz gleichgültig wäre, ob Geld oder kein Geld im Hauſe ſei. Daß es im Leben immer ſo war, daß ein Menſch, der um ſich ſelber bangte, unbewußt vergangene Sünden gutzumachen ſich bemühte, als könne er da⸗ mit das Heil ſeiner Seele retten, dies kam der guten Babs natürlich nicht in den Sinn. Denn ſie hatte ja keine Veranlaſſung dazu und nahm, wie alle pri⸗ mitiven Menſchen, ſtets das Sekundäre für das Pri⸗ märe in der Beurteilung allen Geſchehens Der kleine Harry ſaß dicht hinter dem Chauffeur, während die Babs im Fond glaubte, alle Welt ſähe nur nach ihr, weil ſie ſich den Luxus erlauben könne, Auto zu fahren. Der kleine Harry arbeitete mit dem Oberkörper, als könne er damit den Wagen zu raſcherer Fahrt antreiben, und rief:„Gas! Gas! Gas!“ Der dicke Chauffeur warf einen beluſtigten Blick nach rückwärts auf den eifrigen Knaben.„Willſt wohl Rennfahrer werden, wat?“ „Klar!“ erwiderte der kleine Harry. als mein Papa!“ „Wieſo: Is der denn Rennfahrer?“ Der kleine Harry blickte den Dicken an, als ſei der nicht recht geſcheit, daß er auch noch frage, wo doch die ganze Welt wußte, daß ſein Vater der große Rennfahrer war.„Kennſt du meinen Papa nicht?“ „Nee— habe nicht die Ehre.“ „Du kennſt meinen Papa nicht?“ „Woher denn?“ „Alle Schupos kennen ihn! Und er hat drei Welt⸗ rekorde gefahren, und er fährt morgen auf dem Nür⸗ burgring!“ Jetzt ging dem dicken Chauffeur langſam ein Licht auf. Er erinnerte ſich des Namens, den das Mäd⸗ chen beim Telephonanruf genannt hatte, und er ent⸗ ſann ſich des Schildchens neben der Klingel am Haus. Richtig: Das war ja der große Rennfahrer, von dem alle Zeitungen und Zeitſchriften immerfort Bil⸗ der veröffentlichten und ſpaltenlange Berichte ſchrie⸗ ben...„Natürlich kenn' ich ihn“ ſagte er und wußte nicht mehr, ob er den kleinen Harry, der ein noch größerer Rennfahrer werden wollte, weiterhin mit „Noch mehr du anreden dürfe. Was der Junge doch für einen Duſel gehabt hatte, ſich einen ſolchen Vater auszu⸗ ſuchen! Er bedauerte es ordentlich, als die Babs ans Fenſter klopfte, damit er anhalte. So raſch er konnte, zwängte ſich der Chauffeur aus ſeinem Sitz und hob den immer noch geſchienten kleinen Harry aus dem Wagen, als hätte er einen Prinzen zu bedienen. Am ltebſten hätte er den kleinen Maun, der der Sohn des großen Mannes war und auch einmal ſehr be⸗ rühmt ſein würde, dem gegenüber ein Taxichauffeur doch nur ein kleiner Krebſer blieb, den ganzen Tag umſonſt in Berlin herumgefahren und ihm auf der Avus gezeigt, daß man auch ein bißchen draufdrük⸗ ken könne 5 Und abends bei der Schlummermolle erzählte er ſeinen darob ſehr erſtaunten Berufskameraden, welche koſtbare Fuhre er heute gehabt habe. „Donnerwetter!“ ſagte der lange Bieler, der eine jetzt genau zwölf Jahre alte Droſchke fuhr, aber wegen deren zuverläſſiger Maſchine ſich um keinen Preis von ihr trennen mochte.„Darauf kannſte eenen ausjeben, Klatſchke!“ Klatſchke war nicht ſo und ſpendete eine Lage. Nachdem die Blume abgetrunken war und ſich alle eine Zigarette angezündet hatten, ſagte der kleine Prelle mit der Kartoffelnaſe:„Ick weeß noch, wie er anfing zu fahren. Mit ner Nuckelpinne, die mit'n Wind im Rücken ſo jerade ihre neunzig ab⸗ wuſelte. Aba der Schneid, mit dem er fuhr— Kin⸗ der, det war wat Dollet! Und det machte die Fabri⸗ kanten von die froße Kanonen uffmerkſam. Und dann jing et los: Imma nur Siejel“ „Aba Duſel hat er boch ſchwer jehabt manchmal — eenen Mordsduſel!“ meinte Bieler und ſchneuzte ſich heftig.„Ick weeß noch, wie'n vor drei Jahren mitten im vollen Tempo mit hundertachtzig Sachen een Reifen'runterhopſte. Die janze Straße brauchte er, und wir dachten jeden Momang, det er koppleba jinge. Aber mang de Puſte— er hat n jeſchnappt, den Karren!“ „Ja, fahren kann er!“ nickte Klatſchke. weiſen die Weltrekorde Stunde is det!“ „Der jewinnt boch morjen den Jroßen wieda— daruff wett' ick zwanzig Emm!“ „Kunſtſtück! Die wett' ick doch für ihn!“ (Fortſetzung folgt.) „Det be⸗ Zweehundertfuffzig die Junge, Junge: Jar nich auszudenken Preis g 9 Per 1 am l. vom takt Al des b Narr Hofzz Rede nacht die S zu ei Klebe empf. 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In Heidelberg bildete am letzten Sonntag die Einholung des Perkeo vom Schloß in die Stabt den glänzenden Auf⸗ takt des Karnevals 1936. Als erſter Akt fand im Schloßhof die Erweckung des berühmten Kellermeiſters ſtatt. Auf den Ruf des Narren(Paul Kaſtner) erklärte ſich der vielbeſungene Hofzwerg des Kurfürſten Karl Philipp in launiger Rede bereit, das Protektorat der Heidelberger Faſt⸗ nacht zu übernehmen. Der nun folgende Einzug in die Stadt geſtaltete ſich trotz des vegneriſchen Wetters zu einer einzigen Triumphfahrt des Perkeo(Karl Klebes jr.), der von ſeinen Heidelbergern jubelnd empfangen wurde. In der Stadthalle, wo ihn Diplom⸗Volkswirt Meinecke, der Leiter des ſtädtiſchen Kulturamts, im Auftrage des Oberbürgermeiſters be⸗ grüßte, ergriff der trinkfeſte Zwerg das Zepter mit ſeſter Hand, um ſeine in drangvoller Fülle erſchie⸗ nenen Gäſte in hinreißender Laune in ſeine Regie⸗ rung einzuführen. Dieſer Heidelberger Dämmer⸗ ſchoppen war von ſo glänzender Stimmung getragen, daß dieſer Pfälzer Humor einer rheiniſchen Narren⸗ ſitzung nichts nachgeben dürfte. So ſteht ſchon fetzt feſt, daß Perkeo auch die große Fremdenſttzung, den Maskenball am großen Faß und die Pfälzer Kerwe zu köſtlichen Volksfeſten machen wird. Brief aus dem badiſchen Frankenland M. Mosbach, 13. Jan. Die Eingemeindung der drei Schweſterngemeinden Stein bach, Stür⸗ zenhardt und Rumpfen, die ſeit zwei Gene⸗ rationen ein Kirchſpiel bilden, iſt nun auf 1. Januar 1986 auch politiſch erfolgt.— Die Holzwolle⸗ fabrik Grimm in Krumbach beging ihr 10⸗ jähriges Beſtehen. Bei dieſer Gelegenheit wurde Karl Damm für 10jährige treue Arbeit im Dienſte des Werkes geehrt.— Durch die NS⸗Kreis⸗ frauenſchaftsreferentin Frau Röth wurde in Auer⸗ bach eine NS⸗Frauenſchaft ins Leben gerufen. Die Mitgliederzahl beträgt 23.— Auf Weiſung des Ge⸗ hetmen Staatspolizeiamtes Karlsruhe wurde Karl Herold in Zimmern vom Bezirksamt Adelsheim in Schutzhaft genommen. Der Genannte hatte ſich in gehüſſigen Aeußerungen gegenüber zwei Amts⸗ waltern ergangen.— Der in Oberſchefflenz ſtatlontierte Gendarmeriehauptwachtmeiſter Karl Schuhmacher wurde zum Gendarmerieoberwachtmei⸗ ſter daſelbſt befördert.— Im Bürgerſaal des Rat⸗ hauſes in Großeicholzheim fand eine Bauern⸗ verſammlung ſtatt. Bürgermeiſter Brand(Klein⸗ eicholzheim) und Kreisbauernführer Thren(Korb) ſppachen über den Anbau von Oelfrüchten und Ge⸗ ſpinſtfaſern. Zum Ableben Roland Köſters * Heidelberg, 14. Jan. Die Aſche des verſtorbe⸗ nen Botſchafters Roland Köſter iſt am Samstag in aller Stillle im Familienbegräbnis auf dem Bergfriedhof beigeſetzt worden. L. Schriesheim, 13. Jan. Ein voller Erfolg war das erſte Konzert des hieſigen Handharmo⸗ nikaklubs, bei dem auch der Eberbacher Klub mitwirkte. Beide Handharmonikaklubs bewieſen beſtes Können, ſo daß die Zuhörer reichen Beifall ſpenden konnten. Auch die Solovorträge von Frau Buck und dem kleinen Dittloff Götz erfreuten all⸗ gemein.— Da nunmehr in der hieſigen Gemeinde alle Schüler und Schülerinnen in die Staatsjugend eingereiht ſind, konnte im Schulhof die HJ Flagge gehißt werden.— Hier wurden unge⸗ fähr 400 Zentner Tabakhauptgut verwogen, wofür ein Preis von rund 40 Mk. mit Zu⸗ und Abſchlä⸗ gen bis zu 20 v. H. erreicht wurde. L. Neckargemünd, 13. Jan. Die hieſige Orts⸗ gruppe des Odenwaldklubs hielt ihr diesjäh⸗ riges Wanderfeſt ab, das durch Ortsgruppenlei⸗ ter Oberlehrer Sulzmann eröffnet wurde. Bei dem Feſt waren auch der Vertreter des Hauptaus⸗ ſchuſſes, Ueberle⸗ Heidelberg, und der Ehrenorts⸗ gruppenleiter, Ottmar Werner ⸗ Mannheim, an⸗ weſend. Im Mittelpunkt des Abends ſtanden die traditionellen Wanderer⸗Ehrungen, die Herr Ueberle aus Heidelberg vornahm. M. Mosbach, 13. Jan. Neben dem 1200 jähri⸗ gen Stadtjubiläum wird die Mosbacher Ortsgruppe der NS DAP dieſes Jahr auch ihr 10 jähriges Beſtehen feiern.— Die Frau des Studienrats Emil Dannenberger, Maria, geb. Barth, iſt im Krankenhaus in Mannheim, wo ſie Heilung erhoffte, geſtorben.— Die Teilnehmer der erſten drei Kurſe der hieſigen Luftſchutzſchule hielten im Gaſthaus„Zum Odenwald“ einen Ka⸗ meradſchaftsabend ab, bei dem der Leiter der hieſigen Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes, Zollſekr'tär Schneider, eine Anſprache hielt und ernſte und heitere Darbietungen in bunter Reihen⸗ ſolge wechſelten.— Die Sammlung der Mosbacher Kriegsopferverſorgung für das Winterhilfswerk er⸗ brachte die ſchöne Summe von rund 360 Mk. * Gernsbach, 18. Jan. Der Reichsſtatthalter hat mit Entſchließung vom 11. Dezember 1935 auf Grund des§ 15 der Deutſchen Gemeindeordnung beſtimmt, daß die Gemeinde Scheuern mit Wirkung vom J. April 1986 an die Stadt Gernsbach angeglie⸗ dert wird. * Neuenburg(Amt Müllheim), 13. Jan. Dieſer Tage löſte ſich plötzlich ein Teil der Decke eines Hauſes und fiel auf die Anweſenden. Einer er⸗ litt ziemlich erhebliche Kopfverletzungen. Man vermutet, daß die Decke bei dem letzten Erd⸗ beben Schaden genommen hat. Neue Man nheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe So hauſte das Unwetter in Düſſeldorf Ein Bild von den ſchweren Verwüſtungen, die der Orkan in Düſſeldorf aurichtete. Die Tonhallenſtraße mit Ziegeln, Sparren und abgebrochenen Aeſten beſät. · 0 In Düſſeldorf Todesopfer, während 15 Perſonen ſchwer verletzt und 250/oboͤachlos wurden. Sturm das Dach der Tonhalle abgedeckt. berichtet, zwei Bekanntlich hatte der wie ausführlich (Weltbild, allein forderte der Sturm, .) eee eee Hochwaſſer überflutet das Donautal Die Folge der Schneeſchmelze im Gebirge * Donaueſchingen, 14. Januar. Das Wochenende brachte einen großen Maſſen⸗ regen, ſo daß auch in den Höhenlagen der Schnee vollkommen zuſammengeſchmolzen iſt. Regen und Schneeſchmelze führten der Breg und der Brigach große Waſſermaſſen zu. Der Boden iſt nicht mehr in der Lage, das Waſſer aufzunehmen, ſo Haß kleinere Waſſerkanäle der Breg und Brigach reiche Waſſer⸗ maſſen zuführten, die raſch zu reißenden Strömen anſchwollen. Im Breg⸗ und Brigachtal ſind die Flüſſe über die Ufer getreten und haben weite Flächen überſchwemmt. Von Stunde zu Stunde iſt die Brigach ſtärker im Steigen begriffen. In Donaueſchingen ſelbſt iſt ſie noch nicht über die Ufer getreten. Unterhalb des fürſtlichen Parkes jedoch, wo Brigach und Breg ſich zur Donau vereinigen, iſt dieſe über die Ufer getreten und bildet nach Pfohren hin einen einzigen See, der bis an die Straße von Pfohren heranreicht. Das gleiche Bild bietet ſich zwiſchen Pfohren und Nendingen. Tauſende von Morgen des Wieſen⸗ und Acker⸗ landes ſind von den Flüſſen überſchwemmt. Wenn das Hochwaſſer ſich nicht raſch ſenkt, dürfte die Herbſtſaat in Gefahr ſein. Seit dem Jahre 191g iſt kein ſolches Hochwaſſer mehr zu verzeichnen geweſen. Am Sonntagabend ſtiegen die Waſſer immer noch. In Immendingen hat die Donau ihren Höchſt⸗ ſtand erreicht.. Der Ortsteil Ziegelhütte iſt jetzt vollſtändig vom Verkehr abge⸗ ſchnitten, da die Straßen nach dorthin 70 em unter Waſſer ſtehen. Auch die Häuſer der Fabrikſtraße ſind vom Waſſer umſpült. Das ganze Donautal iſt gleich⸗ falls in einen See verwandelt. Auch der Ort Hint⸗ ſchingen iſt durch das Waſſer iſoliert und nur auf Um⸗ wegen zu erreichen. 1 * Heidelberg, 14. Jan. Auch vom Oberlauf des Neckars wird Hochwaſſer gemeldet. In Heidelberg zeigte der Pegel am Montagvormittag über 3,30 Meter, er iſt alſo bis dahin um etwa 70 Zentimeter geſtiegen. Rheinoberlauf und Kinzig ſtark geſtiegen * Kehl, 14. Januar. Die ſtarken Niederſchläge haben entgegen allen Erwartungen zu einem ſtar⸗ ken Anſteigen des Rheines und der Kin⸗ gig geführt. Der Rhein hat oberhalb Kehls aber⸗ mals ſeine Ufer überſchritten und das Vorland bis zu den Flutdämmen überſchwemmt. Die Kinzig iſt bei Willſtätt, Neumühl und gegen Auenheim zu über die Ufer getreten un) überflutet weithin das ganze Land. In Auenheim war die Waſſerwehr die ganze Nacht alarmiert, um die neuen Dämme zu ſchützen, da das Hochwaſſer vom Rhein durch die Kinzigmün⸗ dung ſtark eindrückte. Alle Bäche im ganzen Gebiet führen Hochwaſſer. Der Schaden, beſonders an den Saatſeldern, iſt beträchtlich. * Starke Schneefälle in Württemberg * Stuttgart, 4. Jan. In Stuttgart richteten ſtarke Schneefälle, die bis in die Frühe des Montags anhielten, beträchtlichen Schaden an und riefen große Verkehrsſtörungen hervor. Der Stra⸗ ßenbahnverkehr war zum Teil mehrere Stunden unterbrochen. Auch der Telephonverkehr erlitt er⸗ hebliche Störungen. Die techniſchen Werke der Stadt Stuttgart mußten in 90 Fällen zur Behebung der Störungen eingeſetzt werden. Während die mittleren und niedriger gelegenen Teile Badens reichen Schneefall zu verzeichnen hat⸗ ten, werden aus Württemberg und dem hohenzollern⸗ ſchen Oberland große Ueberſchwemmungen gemeldet, die durch die Schneeſchmelze und das unauſhörliche Regenwetter der letzten Tage verurſacht wurden. Das Familiendrama in Frankenthal * Fronkenthal, 13. Jan. Die ſchwere Bluttat im Hauſe Neumayerring 72, wo am Freitag vergangener Woche der 52 Jahre alte Johann Gerneth mit einer tödlichen Schußwaffe aufgefunden wurde, während ſeine Frau mit einer ſchweren Schnittwunde am Halſe am Boden lag, hat nun das zweite Todesopfer gefordert. Frau Gerneth iſt heute im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen. Das Ehepaar hinterläßt zwei erwachſene Kinder. * Ludwigshafen a. Rh., 13. Jan. Bei der Fahrt durch die Frankenthaler Straße kam am Samstag ein Motorradfahrer auf den Straßenbahnſchienen ins Rutſchen und ſtürzte zu Boden. Er war kurze Zeit bewußtlos und mußte mit erheblichen Ge⸗ ſichtsverletzungen durch die Unfallwache in das Städt. Krankenhaus verbracht werden. Außerdem wurde in der Mundenheimer Straße am Samstagabend ein Volksſchüler beim Ueber⸗ ſchreiten der Fahrbahn von einem Perſonenkraft⸗ wagen angefahren. Dadurch erlitt er eine erhebliche Kopfwunde und einen Bluterguß am rechten Bein. Nachdem ein hinzukommender Arzt die erſte Hilfe geleiſtet hatte, wurde er in ſeine elterliche Wohnung gebracht. D 2 Nummer 21 7. Seite/ Nachbargebiete Zu ſtarkes Intereſſe am Romanhaften Jugendliche Räuberbande feſtgenommen * Heilbronn, 14. Jan. In der Nacht zum letzten Sonntag wurden am Bahnhof Sülmertor drei 15⸗ bis 16jährige Burſchen aus Neckargartach von einer Streife der Bahnpolizei überra ſ che t, als ſie im Begriff waren, in das Verkaufshäuschen der Firma Handelshaus für Reiſe und Verkehr einzu⸗ brechen, angeblich, um Romanhefte zu ſtehlen. Die Jungen wurden feſtgenommen und der Polisei übergeben. Bei der kriminalpolizeilichen Nachfor⸗ ſchung konnte ihnen eine Reihe weiterer Dieb⸗ ſt äh e, u. a. auch ſolche aus pa rkenden Kr aft 5 wagen, die ſie in Heilbronn und Neckargartach vorgenommen hatten, nachgewieſen weroͤen. Zwei weitere gleichaltrige junge Leute, die bei den Raub⸗ zügen mitgewirkt hatten, wurden ebenfalls ermittelt und feſtgenommen. Geſchloſſenes Kurviertel in Wiesbaden * Wiesbaden, 13. Jan. Mit Genehmigung und Unterſtützung der Aufſichtsbehörde wird jetzt in Wiesbaden ein Plan verwirklicht, der die Durchfüh⸗ rung der Trinkkur mit Kochbrunnenwaſſer in der Nähe des Kurhauſes ermöglicht. Die Alte Kolon⸗ nade vor dem Kurhaus wird zu einer Thermal-, Trink⸗ und Wandelhalle umgebaut. Die Anlagen vor dem Kurhaus mit dem Blumengarten werden bedeutend erweitert. Aus dem doͤurch die Umbau⸗ arbeiten geſchaffenen engeren K ur viertel, das ganz dem Kurgaſt vorbehalten bleibt, wird zur Erhöhung der Ruhe jeglicher Kraftwa⸗ gen verkehr entfernt. Die Trinkſtelle am Kurhaus wird von dem Kochbrunnen geſpeiſt. Der Kochbrunnen ſelbſt wird nicht verlegt, ſondern in ſeiner jetzigen Beſchaffenheit weiterhin Kurzwecken dienſtbar gemacht. Die Koſten der geſamten Umgeſtaltung belaufen ſich auf etwa 500 000 Mark. Um die Fertigſtel⸗ lung des Projektes bis zu den„Maifeſtwochen 1936“ zu ermöglichen, werden die Arbeiten, die gleichzei⸗ tig auch zur Belebung des Arbeitsmarktes beitra⸗ gen, bereits in den nächſten Tagen begonnen und beſchleunigt durchgeführt. Brief aus Lampertheim i Lampertheim, 13. Jan, Ein hieſiger Landwirt mußte dieſer Tage feſtſtellen, daß ihm aus ſeinem Hofe 2 Haſen geſtohlen waren. Die ſofort angeſtell⸗ ten Ermittelungen der Polizei konnten auch bald den Dieb in dem 41jährigen J. G. feſtſtellen. Das Tier war bereits zum Braten hergerichtet. G. iſt NIVEA mild, leſcht schõöumend, ganz wundervoll im Gegehmock 2 ſchon vielfach vorbeſtraft und erſt kürzlich aus dem Gefängnis entlaſſen worden. Dieſer Tage veranſtaltete die Kriegerkamerad⸗ ſchaft„Haſſia“ im überfüllten Schwanenſaale einen Kameradſchaftsabend. Die älteſten Veteranen, die letzten drei von 1870/71, alle hochbe⸗ tagt, wurden in den Saal geleitet. Schneidige Mi⸗ litärweiſen leiteten über zur Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden Gg. Herweck. Es folgte die Aus⸗ gabe der ſilbernen und goldenen Ehrenzeichen. Es folgten Reden des Kreisführers Findling⸗Bens⸗ heim, des Propagandawarts Scheerer und des Orts⸗ gruppenleiters Grünewald. Kamerad Rockeufled und Gg. Herweck erhielten für beſte Schießleiſtun⸗ gen Auszeichnungen. Dem ernſten Programmteil folgte eine fröhliches Beiſammenſein, das durch Ge⸗ ſangsvorträge des MGV Cäcilia eingeleitet wurde. Die Kuh des Landwirts Franz Kirſch brachte ein Kalb zur Welt, das einen ganz ſeltenen Fall auf dem Gebiet tieriſcher Mißgeburten darſtellt. In⸗ folge Verlagerung eines Vorderbeines des Kalbes zwiſchen Ober⸗ und Unterkieſer, kam der letztere ſpärlich zur Entwicklung. Der Kopf des Kalbes er⸗ hielt dadurch verblüffende Aehnlichkeit mit dem eines Nilpferdes. Das ſeltſame Tier lebte nur zwei Tage. Der Kopf ſoll in das tierärztliche Inſtitut nach Gießen geſandt werden. mn Die Jugend bekennt ſich zur Leiſtung! * Karlsruhe, 14. Jauuar. Der Führer des Gebiets Baden der Hitler⸗Jn⸗ gend, Friedhelm Kemper, erläßt zum Reichsberufs⸗ wettkampf folgenden Aufruf: Zum dritten Male ſeit der nationalſozialiſtiſchen Revolution marſchiert die arbeitende Jugend Deutſchlands zum Reichsberufswettkampf. In die⸗ ſen Tagen werden Hunderttauſende von Jungen und Mädeln des ganzen Reiches für dieſen großen fried⸗ lichen Wettſtreit der deutſchen Arbeit eingeſetzt, um ihr Können auf beruflichem Gebiet miteinander zu meſſen. Wenn im letzten Jahr aus der Südweſtmark Ba⸗ den zwei Reichsſieger hervorgegangen ſind, ſo wol⸗ len wir auch in dieſem Jahre nicht zurückſtehen, ſondern uns in der gleichen Front mit der geſamten Jugend des Reiches bewähren. Darum müſſen je⸗ der deutſche Jungarbeiter und jede deutſche Jung⸗ arbeiterin ſich für die große Sache des Reichsberufs⸗ wettkampfes einſetzen. In den nächſten Tagen wer⸗ den die Anmeldungen für den Reichsberufswett⸗ kampf abgeſchloſſen. Jungen und Mädels, die ſich noch nicht gemeldet haben, fordere ich auf, nicht zurückzu⸗ ſtehen, ſondern ſich einzuſetzen im Geiſte des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Leiſtungsprinzips, das bereits in der Jugend ſeine Verkörperung finden muß. Die Hitler⸗Jugend mit allen ihren Organiſatio⸗ nen ſetzt ſich gemeinſam mit der Deutſchen Arbeits⸗ front für den Reichsberufswettkampf ein. Die Dienſt⸗ ſtellen der Hitler⸗Zugend haben dafür Sorge zu tragen, daß alle ihre Kräfte mobil gemacht werden. Alſo heraus zum Reichsberufswettkampf! Jeder erfüllt ſeine Pflicht an ſeinem Platz! Heil Hitler! Der Führer des Gebiets 21 Baden: Friedhelm Kemper, Gebietsführer. e g a Dienstag, 14. Januar 1936 „Tag der Freiheit! Unsere Wehrmacht— Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung du Sil von Auen Non ie uu Nürnberg 1935“ . (Foto: Ufa) Am Tag der Wehrmacht, am 16. Sep- tember, wurde von Leni Riefenstahl und ihrem bewährten Aufnahmestab das große eindrucks volle Filmdokument unseres neuen Heeres ge- schaffen. Unsere Bilder:(Rechts) Leni Riefenstahl —(Links) Ein Entfer- nungsmesser bei der Arbeit. leitet die Aufnahmen. Uu Pho lou Vom photographiſchen Winter Weiß und ſchwarz. Wir lieben die weiße Kunſt— das Schilaufen— und die ſchwarze Kunſt— die Photographie. In der Winterphotographie be⸗ gegnen und ergänzen ſich beide in idealſter Weiſe. Denn der Winter iſt ja der leidenſchaftlichſte Schöp⸗ fer von Weiß⸗Schwarz⸗Bildern. Während wir im Sommer die vielen Farben der Vegetation und der Erde vom Grün bis zum Braun als Photographen erſt in die Grauwerte der Kopie umdenken müſſen und dabei hinterher oft enttäuſcht ſind, iſt jede Win⸗ terlandſchaft ſelbſt ja eine einzige rieſengroße Ko⸗ pie— nur weiß und ſchwarz. Und der Winter iſt ſtreng: mit der Groß⸗ zügigkeit des Künſtlers löſcht er alle Einzelheiten und Kleinigkeiten aus und deckt ſie mit ſeiner schlichten Schneedecke zu. So gibt er uns in der Zu⸗ ſammenfaſſung der Formen die Einfachheit, die Ruhe und Strenge ſeiner Landſchaft und damit die Vor⸗ ausſetzung zu klarer und ſtarker Bildformung. Da⸗ zu kommt die Helligkeit ſeiner Motive. Die dunkle Erde iſt hell geworden, der dunkelgrüne Tannenwald leuchtet wie ein weißer Dom herüber. Aber dieſe Helligkeit iſt auch die große Gefahr. Weiß und nur weiß gibt keine Kontraſte, keine Bil⸗ der, gibt jene Anfängeraufnahmen ſo weiß wie Tiſch⸗ decken, leer, kahl, langweilig. Zum Weiß, das ja allein nicht leuchten kann, fehlt der Kontraſt, das Schwarz. Während man in das ſommerliche Land⸗ ſchaftsbild Helligkeit, muß man in das weiße Winterbild Schatten hineinbringen, die die weiße Fläche aufteilen, gliedern und durch den Kontraſt ihre Leuchtkraft ſteigern. Seitenlicht und Ge⸗ genlicht— gut gekonnt— geben im Winter die beſten Bilder. Tips für den Anfang Objektive und Filter beſchlagen. Das Beſchlagen der Linſen bei ſtarkem Temperaturwechſel kann bei der Winterphotographie ſehr läſtig ſein. Daß die Linſen beſchlagen, wenn man im Gaſthaus eine kleine Schipauſe eingelegt hat und dann wieder ins Freie kommt, daran gewöhnt man ſich bald. Man wartet dann eben mit den nächſten Aufnahmen, bis ſich die Feuchtigkeit verflüchtigt hat. Sonſt muß man ein ſauberes Leinenläppchen oder das Taſchen⸗ tuch zu Hilfe nehmen. Es gibt aber einige Fälle, wo die Objektive gern beſchlagen, ohne daß man es gewahr wird. Da muß man ſehr aufpaſſen. Solche Gelegenheiten ſind gegeben, z. B. wenn die Kamera aus dem Ruckſack genommen wird, noch dazu bei Aufbewahrung in einer Bereitſchaftstaſche. Wichtige Regel für Winterphotographie iſt alſo: Bei irgend⸗ welchem Temperaturwechſel auf die Sauberkeit der Objektive und Filter achten! Der zweite Film der denutſch⸗franzö⸗ ſäſchen Gemeinſchaftsarbeit. Kurz nach⸗ dem die erſte deutſch⸗franzöſiſche Gemeinſchaftsarbeit im Film, der Tobis⸗Europa⸗Film„Die klugen Frauen“(La kermesse heroique) mit dem franzöſiſchen Staatspreis ausgezeich⸗ net und deutſcherſeits mit dem Prädikat„künſtle⸗ riſch wertvoll“ zenſtert worden war, iſt ein gweiter deutſch⸗franzöſiſcher Gemeinſchaftsfilm, der Europa⸗Großfilm„Der Kurier des Zare 1 85 unter Richard Eichbergs Regie in ſeinen Aufnahmen beendet worden. 4 2 4 Kluiun buuln Silmgofl Was die„Karlsruhe“ ⸗Männer dreh⸗ ten. Auf der letzten Auslandsreiſe des Kreuzers „Karlsruhe“ haben auf Anregung des Oberbe⸗ ſehlshabers der Kriegsmarine Angehörige der Be⸗ ſatzung einen Film gedreht, der, mit dem Titel „Auf großer Fahrt“, dieſer Tage in Berlin zum erſtenmal der Oeffentlichkeit gezeigt wurde. Dieſe„große Fahrt“ der„Karlsruhe“, die vierte Auslandsreiſe des Kreuzers, hatte ihre beſondere politiſche Bedeutung. Sie war die erſte Auslands⸗ reiſe eines deutſchen Kriegsſchiffes, nachdem der Führer und Reichskanzler den oberſten Befehl über die Wehrmacht übernommen hat. Die Fahrt ging zu den Auslandsdeutſchen in Süd⸗ und Mittel⸗ amerika und an der Weſtküſte Nordamerikas. Der Film läßt uns teilnehmen an dem Leben und Trei⸗ ben, das an Bord eines deutſchen Auslandskreu⸗ zers in den Tropen ſich entfaltet. 5 Schlusnus ſingt zum erſten Male im Film. Für den F. D..⸗Film der Terra„Herbſt⸗ melodie“, der unter der Regiſe von Herbert Maiſch mit Karin Hardt, Walter Rilla, Eugen Klöpfer, Hans Schlenck, Hilde Hildebrandt, Gina Falckenberg, Walter Steinbeck und Heinz Salf⸗ ner im Terra⸗Glashaus gedreht wird, wurde außer⸗ dem Kammerſänger Heinrich Schlusnus von der Berliner Staatsoper verpflichtet. Kammerſän⸗ ger Schlusnus tritt ſomit zum erſten Male in einem Film auf. Greta Garbo ernſtlich erkrankt. Greta Garbo, die ſich ſeit dem vergangenen Juni in ihrer Villa bei Nyköping in Schweden aufhält, iſt, wie erſt jetzt bekannt wird, ſeit ſechs Wochen an einer ſchweren Halsentzündung erkrankt. Einige Tage lang war ihr Zuſtand ſo ernſt, daß die Aerzte beinahe die Hoffnung aufgegeben hatten, ſie am Le⸗ ben zu erhalten. Seitdem iſt jedoch eine Wendung zum Beſſeren eingetreten. Bis auf weiteres kann die Schauſpielerin jedoch nicht nach Hollywood zu⸗ rückkehren. Mil iu Rouuuuus iu noilùuſluu abi umu iu il vou Vouunob Kogſſeiguun Was der deutſche Kameramann von ſeiner neue ſten und gefährlichſten Filmexpedition erzählt — Berlin, 13. Januar. Die deutſche Filmexpedition, die zur Herſtellung eines Spielfilms vier Monate auf Borney weilte, iſt ſoeben nach Deutſchland zu⸗ rückgekehrt. Ihr photographiſcher Leiter, der be⸗ kannte Kameramann Richard Angſt, erzählte intereſſante Einzelheiten von dieſer gefahrvollen Reiſe. Schnaubend ſchiebt ſich der Zug in die Halle eines Berliner Bahnhofs. Die Gepäckträger ſtürzen ſich mit ſicherem Blick auf drei Männer, vor denen ſich ein Berg von Koffern türmt.„Na, meine Herren, in Abeſſinien geweſen, wat? Was machen denn die Italiener?“ Ein witziger Gepäckjongleur empfängt mit dieſen Worten die Ankömmlinge, die mit ſon⸗ nen verbrannten Geſichtern und verbeulten Anzügen daſtanden, und es noch gar nicht ſaſſen konnten, daß ſie wieder in der Heimat waren. Sie kamen nicht aus Abeſſinien, ihr Weg hatte ſie viel weiter ge⸗ führt, in den Stillen Ozean, nach Borneo. Vier Monate weilten ſie dort, um einen Spielfilm zu drehen, der erſtmals die Kultur dieſes ſeltſamen Landes auf die Leinwand zaubert. Und dann geht es ans Erzählen, dann werden die Erlebniſſe und Abenteuer, die die deutſchen Filmleute unter der Sonne Borneos überſtehen mußten, zu Worten und Sätzen, daß uns die heiße exotiſche Luft dieſes Stückchens Erde nur ſo um die Ohren weht.„Ein Weihnachtsbaum, ein deutſcher Baum— und vor einer Woche iſt uns noch der Schweiß heruntergeperlt, eine Woche weiter zurück nagte noch das entſetzliche Fieber einer Malaria an uns“, ſagt Richard Angſt und deutet dabei auf einen Lichterkranz, der von einer Ecke der Bahnhofshalle herüberſchimmert.„Ja, vier Monate Borneo ſind keine Kleinigkeit. Dafür haben wir aber eine Beute in den Koffern, die uns die Strapazen vergeſſen läßt: 26000 Meter Film, 160 Schallplatten, viele tauſende Bilder. Es war meine anſtrengendſte Expedition.“ Kopfjäger vor der Filmkamera In den Dſchungeln Afrikas, in den Schluchten des Himalaya und in den Oeden des ewigen Eiſes iſt die Filmkamera ſchon eingebrochen, aber das Innere Borneos war Neuland für ſie. Noch nie ha⸗ ben Dajaks, dieſe kaum eineinhalb Meter großen gefürchteten Kopfjäger, vor dem Objektiv geſtanden. Welch ſeltſame Vorgeſchichte hat dieſer Film, der auf dieſer Expedition gedreht wurde! Vor Jahres⸗ friſt weilte der deutſche Forſchungsreiſende und Zoo⸗ loge Baron von Pleſſen auf der Hochzeits⸗ reiſe auf Borneo. Eines Tages wurde ihm von einem Eingeborenen die Geſchichte eines Dafak⸗Liebespaares erzählt, die einen ſo tiefen Eindruck auf den Deutſchen machte, daß er ſie zu einem Drehbuch verarbeitete. Und ein Jahr ſpä⸗ ter ſind die Filmleute dann aufgebrochen, um im Lande der Geſchehniſſe von den Eingeborenen ſelbſt die Geſchichte noch einmal ſpielen zu laſſen. Meiſt benutzte die Expedition den Kajan⸗Fluß als Reiſeweg. Die reißende Strömung, die zahl⸗ reichen Stromſchnellen und die Untiefen haben den Filmleuten ihr Handwerk wahrhaftig nicht leicht gemacht. Drei Kähne bargen die Männer, ihr Hab und Gut, 24 Dajaks ſaßen an den Riemen und trotzdem konnte oft an einem Tag nur ein Kilo⸗ meter zurückgelegt werden. In den vier Monaten, die ſich die Filmmänner auf Borneo aufhielten, ſtanden ihnen nur fünfzig Tage zur Ver⸗ fügung, die übrige Zeit praſſelte ein Regen her⸗ nieder, der durch die dichteſte Kleidung und die beſt⸗ verlöteten Blechbehälter ͤͤrang. Begegnung mit einem unerforſchten Volk Die Kamera von Richard Angſt hat Gebräuche und Feſte, kriegeriſche Spiele und religiöſe Handlungen im Bilde feſtgehalten, die noch nie das Auge eines weißen Menſchen ſah. Trotz aller wertvollen ethno⸗ logiſchen Aufnahmen iſt dabei aber kein Kultur⸗ film entſtanden, ſondern ein Filmſpiel mit allen Spannungen und dramatiſchen Konflikten, die man von dieſer Gattung erwartet. Gekrönt wurde das mühevolle und mutige Unter⸗ fangen der deutſchen Filmleute dadurch, daß es ihnen erſtmals gelang, außer den Dajaks auch Poe nans zu photographieren. Die Angehörigen des Poenan⸗ ſtammes ſind Nomaden von weißer Hautfarbe, die noch völlig unerforſcht ſind. 147. Jahrgang/ Nr. 21 elo. Qou bob Pouie luuie fl ouub John Gilbert 7 Der bekannte amerikanische Filmschauspieler und mehrfache Partner der Greta Garbo, John Gilbert, ist, wie gemeldet, in Ho IIV WO Od an einem Herz- schlag gestorben.(Metro-Goldwyn-Mayer,). ee „Mit den Dajaks und Poenans haben zweifellos die ſeltſamſten Filmſchauſpieler vor meiner Kamera geſtanden“, meint Richard Angſt. „Wenn ihnen auch die holländiſche Regierung ſeit einigen Jahren die Kopfjägerei unter Androhung der Todesſtrafe verboten hat, bleibt doch noch der Brauch des Ohrdurchbohrens, der den Rekord der Seltſamkeit rechtfertigt. Uebrigens habe ich mich ſelbſt unter den Kopfjägern durchaus als— Kopf⸗ jäger gefühlt. Merkwürdig, nicht wahr? Na, natür⸗ lich nur in einer weniger blutigen Weiſe. Ich war ja ſtändig auf der Jagd nach Dajakköpfen, deren Geſichter möglichſt ausdrucksvoll und„filmiſch“ ſein ſollten.“ Als die Arbeiten der Expedition ziemlich zum Schluſſe gediehen waren, als ſchon 25000 Meter be⸗ lichteten Films in den Kaſſetten lagen. wäre eines Tages mit einem Schlag beinahe das ganze Werk ver⸗ nichtet worden. Die Filmleute hatten am Ufer eines Fluſſes ihre Lager bezogen. Plötzlich ſchwollen die Ufer unheimlich an, ſtiegen innerhalb kurzer Zeit um über 15 Meter und überſpülten die Zelte und das ganze Lager der Männer, die verzweifelt retteten, was zu retten war. In fieberhafter Eile wurden auf Baumſtämmen Notbrücken geſchlagen und der Film in Sicherheit gebracht, der in Kürze das deutſche Kinopublikum in begeiſterndes Erſtaunen verſetzen wird. Neue Pläne um Richard Eichberg. Richard Eichberg, der bekannte, deutſche Regiſſeur, deſſen neueſter Film„Der Kurier des Zaren“(Ver⸗ leih Europa⸗Tobis) in deutſcher und franzöſiſcher Sprache ſoeben fertiggeſtellt iſt, und mit deſſen Uraufführung Anfang des Jahres 1936 gerechnet wird, hat mit der Vorbereitung für zwei neue Großfilme in eigener Produktion der Eichberg⸗Film Gem.b. H. begonnen. Der erſte Film wird den Titel des ſeinerzeit außerordentlich erfolgreichen Stumm⸗ films„Das Geſchlecht der Schelme“ tra⸗ gen, und als Hauptdarſteller iſt Adolf Wohl⸗ brück vorgeſehen. Im Anſchluß daran, wird der zweite Film,„Oberſt Durand“, nach einem be⸗ rühmten franzöſiſchen Roman verfilmt. Beide Filme werden in Deutſchland gedreht, und zwar in deut⸗ ſcher und franzöſiſcher Sprache. dur Quiulliuq dur Raiſurim Szenenbild aus dem neuen Itala-Film„Der Günstling der Kaiserin“ Olga Tschechow spielt in diesem Film, dessen Regie Werner Hochbaum führt, die Kaiserin Elisabeth von Rußland und Anton Pointner ist ihr Günstling Fürst Potozky 3 * 8 1 geſeh D ſchaft deutſ. gewie 1 . Boxv ſchaft auf e Oeffe zu m iſt d Man wieſe geme Groß hei! ſich heiße heim beſon welch VfR, Aufg Spitz ten f Juge rührt erin ne Dienstag, 14. Januar 1936 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 21 Die badiſche Gauliga im Kampf Der VfR Mannheim konnte im Vorſpiel än Karls⸗ Am 12. Januar ſpielten: BfR Maunheim— VfB Mühlburg:2 Karlsruher FV— Amicitia Viernheim:0 Germania Brötzingen— FC Freiburg 41 Der VfR Mannheim konnte auch diesmal gegen Vf B Mühlburg nicht gewinnen. Mühlburg erzielte genau wie im Vorſpiel:2. Dieſer neue Punktverluſt hat den VfR wieder etwas zurückgeworfen und ihn von der Meiſterſchaft weiter entfernt. Er mußte auf den fünften Platz zurück. Nach Verluſtpunkten liegt VfR zuſam men mit Bie Neckarau auf dem Fritten Platz. Mühlburg hat ſich um zwei Plätze vorgearbeitet. Amſeitia Viernheim erlitt durch den Karls ⸗ ruher F Weine empfindliche:5 Niederlage. Viernheim Hat durch dieſe Niederlage Abſtiegsſorgen, die nur durch äußerſte Kraftanſtrengungen gebannt werden können. Der Karlsruher FV hat ſich an die zweite Stelle geſetzt, er hat allerdings 2 Spiele mehr als der folgende SV Walohof. Brötzingen, das das Vorſpiel in Freiburg kwapp 223 verloren hatte, ſchlug diesmal den FC Freiburg ſicher:1. Brötzingen macht alle Anſtrengungen, um nicht in den Strudel des Abſtiegs mit hineingezogen zu werden. Nach Verluſtpunkten ſind beide Mannſchaften punktgleich. Brötzingen liegt mit einem Spiel mehr auf dem vierten Platz, Freiburg auf dem viertletzten. Am 19. Januar ſpielen: Bf Mannheim— Karlruher 5 Phönix Karlsruhe— SV Waldhof Fc Freiburg— BfB Mühlburg ruhe den Fußballverein knapp 428 ſchlagen. Dies⸗ mal geht es beim VfR um alles, denn eine neue Niederlage oder Punktverluſt ſchaltet die Mannſchaft endgültig von den weiteren Ausſichten um die Meiſterſchaft aus. Die Karlsruher haben eine ſtetig anſteigende Formverbeſſerung aufzuweiſen, daran ändert auch die 218 Niederlage durch den SW Waldhof nichts. In richtiger Form iſt VfR nicht N ſo daß man mit einem Sieg von Bfſt rechnen ann. Vor einem ſicheren Sieg ſteht der SV Waldhof gegen den Tabellenletzten Phönix Karlsruhe, denn es iſt daum anzunehmen, daß ſich Waldhof in Karlsruhe überraſchen läßt. Der F C Freiburg erhält Beſuch vom VfB Mühlburg. Die Freiburger haben zu Hauſe nur ein Spiel gegen Woldhof abgegeben; es iſt ſehr ſchwer, in Frei⸗ burg Punkte zu holen. Mühlburg bann, da Freiburg nicht mehr weiter zurückfallen darf, kaum mit Punktgewinn rechnen. Ein Unentschieden wäre diesmal ſchon ein Erfolg. Terminänderungen in Baden 5 In der badiſchen Fußball⸗Gauliga ſind einige Termin⸗ änderungen eingetreten. Das Spiel Vs Neckarau— Ger⸗ mania Brötzingen, das am 19. Januar ſtattfinden ſollte, fällt aus, dafür muß Neckarau nach Viernheim.— Das zum 23. Februar vorgeſehene Rückſpiel zwiſchen Vfgt N und SV Waldhof wurde auf den 1. März ver⸗ egt. Olympia der Schwerathleten Deutſche Meiſterſchaften als letzter Prüfſtein Deutſchlands Schwerathleten, für die Olympiſchen Spiele eine unſerer wertyollſten Waffen, hatten im Trainingslager Benneckenſtein Schulungskurſe abgehalten, die zur vollſten Zufriedenheit verliefen. Nunmehr hat das Fachamt Schwer⸗ athletik auch das Programm für den letzten Teil der Vor⸗ bereitungsarbeit bekanntgegeben. Die Deutſchen Meiſter⸗ ſchaften ſind für alle deutſchen Schwerathleten die letzte Ge⸗ legenheit, ſich durch Können bemerkbar zu machen und bis in die Spitze durchzukämpfen. Die Titelkämpfe ſtehen als Endausſcheidungen im Mittelpunkt der Vorbereitungen, die den„Auserwählten“ den letzten Schliff geben ſollen. Die Bezirksbeſten unſerer Amateurringer werden bis zum 23. Februar entweder durch beſondere Turniere oder offi⸗ zielle Bezirksmeiſterſchaften feſtgeſtellt. Am 7. März folgen dann die Gaumeiſterſchaften, bei denen das Ausleſeprinzip bereits ſehr ſtreng zur Geltung kommt, denn in jeder Ge⸗ wichtsklaſſe kämpfen nur die Beſten. Mit den Titelkämpfen im griechiſch⸗kömiſchen Stil wird ſodoann Ende März be⸗ gonnen. In der Bantam⸗ und Halbſchwergewichtsklaſſe wird vom 27. bis 31. März gekämpft, in der Zeit vom 3. April bis zum 7. April folgen die Kämpfe in der Feder⸗, Leicht⸗ und Weltergewichtsklaſſe und vom 19. bis 26. April werden die reſtlichen Meiſterſchaften im Mittel⸗ und Schwergewicht durchgeführt. Die Meiſterſchaften werden an drei verſchie⸗ denen Orten des Reiches ausgetragen. Für die Olympia⸗ Kernmannſchaft hat man beſondere zweitägige Turniere vorgeſehen, und zwar treten die Mitglieder der Olympia⸗ Mannſchaft gegen die Beſten der 16 Gaue an. Sechs Wachen ſpäter werden dann die Meiſterſchaften imefreien Stil ausgetragen. In der Zeit vom 8. bis 12. Mai wird in der Bantam⸗ und Halbſchwergewichtsklaſſe gerun⸗ gen, vum 15. bis 26. Mai folgen die Kämpſe im Feder⸗ Leichte und Weltergewicht und vom 91. Mai bis 9. Juni die im Mittel⸗ und Schwergewicht. Um den Mitgliedern der Olympia⸗Kernmannſchaft die Möglichkeit zu geben, ſich vorher kämpferiſch im freien Stil zu betätigen, können ſich dieſe Ringer bereits an den Gaumeiſterſchaften beteiligen. Erleiden ſie eine Niederlage, geht ihre Startberechtigung für die Titelkämpfe nicht verloren. Die diesjährigen Deutſchen Meiſterſchaften werden durch eine Reihe internationaler Turniere in der Reichshauptſtadt und an verſchiedenen anderen Orten des Reiches eingeleitet. Den Auftakt macht das Dreitage⸗ Turnier in Berlin vom 5. bis 7. Februar. Dem Fachamt iſt es gelungen, die beſten nordiſchen Ringer für dieſe Ver⸗ anſtaltungen zu verpflichten, denen neben dem ſportlichen vor allem ein großer werbender Wert zukommen dürfte. An den Nachwuchs iſt ebenfalls gedacht; für ihn ſind in größe⸗ rem Maße internationale Betätigungsmöglichkeiten vor⸗ geſehen. Die Gewichtheber tragen ihre deutſchen Meiſter⸗ ſchaften im Bantam⸗, Feder⸗ und Schwergewicht in Süsd⸗ deutſchland, die Kämpfe im Leicht⸗, Mittel⸗ und Halbſchwer⸗ gewicht in einer Stadt Norddeutſchlands aus. i Lokaltreffen der Mannheimer Borer Großkampf am 18. Jauuar Für das Olympiajahr 1936 haben ſich die Mannheimer Bopxvereine, die in der Arbeitsgemeinſchaft enge kamerad⸗ ſchaftliche Verbundenheit pflegen, hohe Ziele geſteckt. Schlag auf Schlag wollen ſie mit größeren Kampfabenden vor die Oeffentlichkeit treten, um für den Fauſtkampf Propaganda zu machen und zugleich ihre Leiſtungshöhe zu heben. Kaum iſt der wohlgelungene Gauvergleichskampf, wobei die Mannheimer Boxer ſich der Südweſtſtaffel ebenbürtig er⸗ wieſen, vorüber, und ſchon wieder bereitet die Arbeits⸗ gemeinſchaft mit Unterſtützung des Gaufachamtes ein neues Großereignis vor. Am 18. Januar werden ſich die Man n⸗ 5 eimer Boxer mit einander meſſen. Man verſpricht ſich von dem Ausgang der ſicherlich ſehr ſpannenden und heißen Treffen einen durchſchlagenden Erfolg für die ein⸗ heimiſche Borbewegung. Ein Lokalkampf hat ohnehin ſeine beſonderen Reize. Es gilt endlich, klar zu beweiſen, in welchem Verein die beſten unterbadiſchen Boxer ſind. Der VfR, der VfK 86 und die Poſtſportler werden mit einem Aufgebot beſten Kämpfermaterials erſcheinen. Neben den Spitzenkönnern ſoll auch dem Nachwuchs Gelegenheit gebo⸗ ten ſein, ſeine Fähigkeit zu erproben. Dazu ſind einige Jugendkämpfe in Ausſicht genommen, die uns ein Bild der rührigen Jugendarbeit in den drei Vereinen geben werden. 25. Berliner Hallenſportfeſt In 25 Jahren iſt dem Berliner Hallenſportfeſt der Er⸗ ſola treu geblieben. Die Jubiläums⸗Veranſtaltung am Sonntag im Sportpalaſt brachte nicht nur Tauſende von Aktiven auf die Beine, ſondern auch die Zuſchauer ſtellten ſich in Maſſen ein und füllten den Rieſenbau bald bis auf den letzten Platz. Nach einer kurzen Anſprache des Gau⸗ fachamtsleiters Dr. Lüdecke wurden die Hauptkämpfe ein⸗ geleitet und nun folgten in bunter Reihenfolge Wett⸗ bewerbe und Vorführungen. Durch zahlreiche Vorkämpfe war dafür geſorgt worden, daß die Hauptkämpfe am Abend Schlaa auf Schlag abgewickelt werden konnten. Erfreulich iſt die Feſtſtellung, daß unſere Leichtathleten trotz der Win⸗ terruhe einen allgemeinen Leiſtungsaufſchwung erkennen laſſen, wewt auch bei Hallenwettkämpfen niemals ein ge⸗ nauer Maßſtab⸗ angelegt werden kann. 5 Das in Vorkriegszeiten ſehr beliebte Paarlaufen erwies ſich für Hallenfeſte wie geſchaffen. Der kurze, nur 10 Mi⸗ nuten dauernde Mannſchaftslauf wurde von Schilgen⸗Luko⸗ witz(Telefunken) nach Zurücklegung von 3675 Meter vor den Schönebergern Zunke⸗Ziemeck(3660) und Göhrt⸗Wei⸗ chert(BSC) gewonnen. Im 60 Meter ⸗Lauf wurde für Lierſch(Charlottenburg) und Buthe⸗Pieper (Gelſenkirchen) mit 6,6 Sek. die gleiche Zeit gemeſſen, wobei der Charlottenburger Hallenſpezialiſt um wenige Zenti⸗ meter in Front lag. Die ſchnellſte Sprinterin über die gleiche Strecke war Dörffelt(Siemens] in.7 Sek., die Neuköllnerin Müller endete dichtauf. Den 60 Mtr. ⸗ Hürdenlauf gewann der für den Dec ſtartende deutſche Zehnkampfmeiſter Huber in.8 Sek ebenſalls mit kaum ſichtbarem Vorſorwia vor Beſchetznik und ſeinem Vereinskameraden Schulz e. Die 10 2⸗Runden⸗ Staffel für Hockey⸗, Tennis⸗ und Fußballvereine holten ſich die Hockeyſpieler des Berliner SC in:14.2 Minuten. 8 Einen prächtigen Ausklang fand das wohlgelungene Feſt mit der 20 Runden⸗Staffel der großen Vereine, der der die Kampfesſtimmung noch einmal hohe Wellen ſchlug. Der Sc Charlottenburg ſieate ſchließlich in 6287.1 Min. vor den ſich tapfer wehrenden Mannen des Vit Schleſien Breslau, der in 6188.3 Min. nur knapp geſchlagen wurde, aber noch den Schöneberger TSC, die Neuköllner Sport⸗ freunde und den DS Berlin hinter ſich laſſen konnte. Die übrigen Ergebniſſe: Hochſprung[Männer]: 1. Gehmert(Berliner Sch) 186 Meter; 2. Löſch(Poſt Berlin) 1,81; 3. Schrell(Tereſt Berlin) und Huber(Dec Berlin) je 1,76 Meter.— Hoch⸗ ſprung[Frauen]: 1. Siebert(Neukölln) 182 Meter; 2. Le Viſeur(Sc Charlottenburg) Manthey und Reindel 1,47 Meter.— 3¼1000⸗Meter⸗Staffel: 1. VfR Schlefien Breslau:01 Min.; 2. Sportfreunde Neukölln 811.6; 3. DSC Berlin:17.2 Min— 105450⸗Meter⸗Pendelſtaffel (Frauen]: 1. Berliner S C 113.2 Min.— 105K 50⸗Mtr.⸗ Pendelſtaffel(Männer]: 1. Schöneberger TS C 1103.5 Minuten. Kanufahrer tagten Feſtſetzung der Termine Die Gaugruppe Südweſt⸗Baden des Fachamtes Kanu, die das geſamte ſüdweſtdeutſche Stromgebiet umfaßt, hiell am Sonntag in Frankfurt a, M. ihre diesjährige Jahres⸗ hauptverſammlung ab, die von den Kreiſen und Vereinen ſowie den Sportbeauftragten der Gaue Südweſt und Baden außerordentlich ſtark beſchickt war. Nach einem umfang⸗ reichen Bericht über das Sportjahr 1934/35, das neben einer fortſchrittlichen Entwicklung der Gaugruppe einen Mit⸗ gliederzugang von 10 v. H. Aktiven einſchließlich Jugend⸗ licher brachte, gewährte man dem Bericht des Gaujugend⸗ führers Dr. Seydler über ſeine Arbeit im abgelaufenen Jahr einen breiten Raum. Die Regattatätigkeit war über⸗ aus rege. Sie entſpricht der Aufwärtsentwicklung ſowie den Vorbereitungen des Kanuſports für die Olympiſchen Spiele in Berlin, bei denen bekanntlich zum erſtenmal Kanu⸗ Wettbewerbe ausgetragen werden. Eine Rangliſte der Gauvereine zeigt in der Spitzengruppe folgendes Bild: 1. Poſt SV Frankfurt 339., 2. Rheinbrüder Karlsruhe 328., 3. KG Mannheim, 4. KC Mannheim. Für das Jahr 1936 wurden folgende Termine feſtgelegt: 3. Mai: Langſtrecken Wettfahrt in Mannheim; 10. Mai: Langſtreckenwettfahrt in Mainz; 17. Mat: Gau⸗Langſtreckenwettfahrt in Mettlach(Saar); 1. Juni: Internationale Kurzſtreckenregatta in Radolfzell; 7. Juni: Kurzſtreckenregatta in Mainz; 21. Juni: Kurzſtrecken⸗ regatta in Frankfurt a..; 5. Juli: Kurzſtreckenregatta in Mannheim; 19. Juli: Deutſche Meiſterſchaften in Berlin; 7/8. Auguſt: Olympiſche Kanu⸗Wettbewerbe in Berlin. Der Gauführerrat wurde in folgender Beſetzung wie⸗ dergewählt: Gauführer: Heyter(Frankfurt), ſtellvertr. Gauführer: Rieger(Karlsruhe), Bootswart: Siegmann (Mannheim), Verkehrs⸗ und Wanderwart: Petry(Frank⸗ furt), Sportwart: Kroker(Frankfurt), Preſſe und Propa⸗ ganda: Tillenburg(Frankfurt), Kaſſenwart: Hartung (Frankfurt), Jugendwart: Dr. Seydler(Frankfurt). Der Vereinsdietwart Noch vor zwei Jahren gab es nur wenige Turner und kaum einen Sportler, der etwas von Dietweſen, Diet⸗ arbeit, Dietminute uſw wußte. Heute iſt das anders, da ſchüttelt man nicht mehr den Kopf, wenn man Favon reden hört, heute wiſſen faſt alle, daß ein Dietwart ein Volks⸗ und Deutſchwart iſt, alſo ein Betreuer, Erhalter, Erzieher zu all dem, was zum Volk gehörig, was dem Volk eigen iſt. Heute iſt auch Allgemeingut der im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen zuſammengefaßben Turner und Sportler geworden, daß Dietarbeit und Leibes⸗ erziehung untrennbar zuſammengehören. Die Leibes⸗ übungen, die in Deutſchland im weſentlichen auf Jahn zurückgehen, ſind von ihrem Schöpfer mit einem ſo tiefen und echten geiſtigen Gehalt verſehen worden, daß er auch im nationalſozbaliſtiſchen Staat Adolf Hitlers Geltung hal, umd zwar für den Sportler genau ſo gut wie für den Turner. Die geſamte Leitung des Dietweſens im Reichsbund f. S. obliegt dem vom Reichsſportführer berufenen Reichs⸗ dietwart, der ſeine Arbeit nach den grundlegenden Anwei⸗ fungen des Reichsſportführers und in ſtändigem engen Einvernehmen mit ihm und deſſen Stellvertreter durch⸗ führt. Weiter iſt der Reichsdietwartb gehalten, die Anord⸗ nungen des Reichsſchulungsamtes und der Ne⸗Kultur⸗ gemeinde, zu deren Reichsamtsleitungen der Reichsdietwart gehört, im Reichsbund f. L. in praktiſche Arbeit umzuſetzen. Außerdem hat er dauernd zu prüfen, welche Anordnungen ſonſtiger Stellen der Bewegung und des Stactes in poli⸗ tiſcher und erzisheriſcher Hinſicht durch ie Dietwarbe an die Turner und Sportler herangetreten werden können. Dem Reichsdietwart zur Seite ſtehen ſein Stellvertreter und Lie von ihm in den Reichsdietausſchuß zu berufenden engeren Mitarbeiter zur Betreuung von Sondergebieten, wie die Reichsfrauenführerin des Reichsbundes, der Leiter der volksmuſtkaliſchen Arbeit, die Sachbearbeiter für Volkstanz, Laienſpiel, Sprechchor, Feſt⸗ und Feiergeſtal⸗ tung uſw. Die unmittelbaren Mitarbeiter des Reichsdiet⸗ warts in den Gauen ſind die Gaudietwarte, Das wichtigſte Glied im ganzen Aufbau der Dietarbeit iſt jedoch der Vereinsdietwart. Er muß das zur Jen en bringen und zum Erlebnis im Verein wer⸗ den laſfen, was der Führung des Reichsbundes, des Gaues, des Kreiſes als Wunſchbild vorſchwebt. Die ſchön⸗ ſten Gedanken und Anregungen nützen nichts, wenn ſie nicht der Vereinsdietwart in Wirkung 1 0 5 kann. Jeder Dietwart, jeder Diethelfer und Helferin, müſſen natürlich Nationalſozialiſten aus dem Herzen heraus ſein, ihre Einſtellung zum Führer und zu Deutſchland muß keines Mitgliedbuches bedürfen, ſondern allein Sache des Charakters ſein, Die Aufgabe, die dem Vereins dietwart geſtellt wird, iſt eine erzieheriſche, ihre Erfüllung ſetzt alſo voraus, daß der Dietwart die Fähigkeiten und Eigenſchaften des Erziehers beſitzt. Er muß Beiſpiel und Vorbild ſein, denn das Vor⸗ leben einer Geſinnung und Haltung übt auf die Gemein⸗ ſchaft eine weit tiefere Wirkung aus und regt weit mehr zum Nacheifern an als noch ſo ſchöne Worte und Aufſätze. Die Stärke des Erziehers liegt im Weſen ſeiner Perſön⸗ lichkeit. Wer es nicht über ſich zu bringen vermag, ſeine eigene Lebensgeſtaltung mit den Forderungen in Ueber⸗ einſtimmung zu bringen, die er als Dietwart an eine Ge⸗ meinſchaft zu richten genötigt iſt, der laſſe die Hände von dieſem hohen Amt. Ein Dietwart bedarf für ſeine Tätig⸗ keit eines ſicheren Gefühls, wie man Menſchen behandelt, um den Weg zu ihrer Seele zu finden. Viel Klein⸗ und Einzelarbeit muß geleiſtet werden, um das Ziel zu er⸗ reichen. Nicht mit einem gelegentlich gehaltenen Vortrag wird der Vereinsdietwart ſeiner Aufgabe gerecht, ſondern nur, wenn er immer und zu jeder Gelegenheit eine ſtete, unabläſſige Einwirkung in der feſtſtehenden Richtung ausübt. 1 2 9 Das Aufgabengebiet des Vereinsdietwarts iſt ſehr groß. Es gilt ja nicht, die Kameraden in den Vereinen des Reichsbundes f. L. mit einem größeren oder geringeren Maß an gelerntem Wiſſen anzufüllen, ſondern in ihnen alle jene Werte zu wecken, welche ſie zu wahrhaft deutſchen Menſchen, zu Trägern völkiſcher Ueberzeugung, zur Ver⸗ körperung des unbeugſamen Glaubens an ihr Volk wer⸗ den laſſen. Damit iſt ſchon ausgeſprochen, daß eine Be⸗ ſchränkung der Dietarbeit auf beſtimmte Wiſſensgebiete eine Verkennung des eigentlichen Zweckes bedeuten würde. Gewiß ſteht im Vordergrund der Tätigkeit des Dietwarts die Vermittlung eines Grundſtockes an Erkenntniſſen für Beſtand und Fortentwicklung des deutſchen Volkes und Staates, Hand in Hand damit muß aber die Formung des Weſens der einzelneen Menſchen gehen, alſo ihres Charak⸗ ters in deutſch⸗nordiſchem Sinn, die Stählung ihres Wil⸗ lens im Dienſt der völkiſchen Gemeinſchaft aufzugehen, und ſchließlich die beſondere Herausbildung und Vertie⸗ fung der Aufgaben, die in den Leibesübungen im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat übertragen iſt. Woher ſoll nun ein Vereinsdietwart, ſelbſt wenn er eine an Charakter und Veranlagung durchaus geeignete Perſönlichkeit für dieſes Amt iſt, all das Wiſſen und Kön⸗ nen haben, das nun einmal dazugehört, woher Anregungen für die Ausgeſtaltung eines Dietabends nehmen, für Diet⸗ arbeit im Uebungsbetrieb, ja auch nur die regelmäßigen Dietminuten, ſo daß ſeine Tätigkeit wirklich wertvoll iſt? Man ſtelle es ſich nicht ſo einfach vor, auch nur die kurze Anſprache zu halten, die in der Regel im Mittelpunkt der Dietarbeit auf dem Turnſaal und der Sportſtätte ſteht. Der Reichsdietwart hat in ſeiner„Deutſchkunde“ zwar ſchon ein Grund⸗Handbuch herausgegeben, aber für die Vereinsdietwarte reicht das nicht aus. Erſt jetzt wurde das Schrifttum für dieſe Tätigkeit bereichert durch ein weiteres Buch,„Vereinsdietwart“, das aus⸗ drücklich für die werktätige Arbeit der Dietwarte und Diethelfer in den Vereinen des Reichsbundes f. L. gedacht Sefer iſt. Hier findet man alles, behandelt und zuſammenge⸗ ſtellt— nicht etwa in trockener Aufzählung von Pflichten⸗ und Tätigkeitsbereichen, ſondern in Anregungen und Hin⸗ weiſen für eine lebendige Arbeitsgeſtaltung—, was dem Vereinsdietwart nütze und notwendig iſt. Hier wird ihm der Weg gezeigt, wo er ſich weitere Belehrung und Rat hoben kaun, hier findet aber auch jeder andere, der ſich mit Fragen der Erziehung und des Volkstums beſchäftigt, Dundee— St. Johnſtone:2; Hibernians— Qeens Park wertvolle Unterlagen und Anregungen. Lindpaintner Vaier- Herber/ Baier Deutſche Eiskunſtlauf-Meiſterſchaften in Garmiſch Lindpaintner führt vor Herber Eiſernes Training hat aus der zunüchſt immer noch etwas ungelenk wirkenden Viktoria Lindpaintner eine Könnerin gemacht, die zur Ueberraſchung vieler am Sonntag im Pflichtlaufen zur deutſchen Kunſtlauf⸗Meiſter⸗ ſchaft unſere Meiſterin Maxie Herber überflügelte und ſich mit 255,8 Punkten an die Spitze vor Maxie(246,3) ſetzte, der man allerdings das fehlende Einzeltraining deutlich anmerkte. Die Kür wird entſcheiden, ob die Mei⸗ ſtexin des Olympiafahres Maxie oder Viktoria heißen wird. Den dritten Platz belegte die unbekümmert laufende Martha Maierhans(295,6) vor Lydia Veicht(München) mit 231,7 Punkten und Arher de mit 229,6 Punkten. Im Olympiſchen Kunſteisſtadion zu Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen wurden am Montagabend die deutſchen Meiſter⸗ ſchaften im Eiskunſtlaufen, die letzte große Prüfung vor den vom 24. bis 26. Januar in der Reichshauptſtadt vor ſich gehenden Europameiſterſchaften, vor einer anſehnlichen Zuſchauermenge zu Ende geführt. Während Ernſt Baier bei den Männern ſeinen Titel mit Erfolg verteidigte und zuſammen mit ſeiner Partnerin Maxie Herber auch die Meiſterſchaft im Paarlaufen wieder errang, fiel der Mei⸗ ſtertitel bei den Frauen an die Berlinerin Viktoria Lin d⸗ Kleine Sport-Nachrichten André Leuglet, der frühere franzöſiſche Schwergewichts⸗ meiſter, hat nach ſeinem Unentſchieden gegen Tommy Loughrau eine Herausforderung an den belgiſchen Europa⸗ meiſter Pierre Charles geſtellt. Die JBul hat ihre Zu⸗ ſtimmung gegeben, der Kampf muß bis zum 11. Mai aus⸗ getragen werden. Der Louis⸗Schmeling⸗Kampf wird vorausſichtlich im Sommer in Chikago ausgetragen. Aus rein finanziellen Erwägungen heraus haben ſich die Veranſtalter für Chikago entſchloſſen, da dieſe Stadt eine große deutſche Kolonie hat. Karl Beck, der junge Düſſeldorfer Federgewichtler, hat an den Meiſter ſeiner Gewichtsklaſſe, Hans Schiller(Han⸗ nover), eine Herausforderung geſtellt, die der Verband auf Grund des Punktſieges von Beck im Sommer 1935 gegen Schiller anerkannte. Adolf Witt(Kiel), der deutſche Halbſchwergewichtsmeiſter, beſtreitet bei den Berufsboxkämpfen im Berliner Spichern⸗ ring am 24. Januar den Hauptkampf. Sein Gegner wird hier Fred Bölck ſein. Der 4. Fußball⸗Länderkampf mit Frankreich wurde jetzt zum 21. März 1937 nach Berlin vereinbart. Er wird im Olympiſchen Stadion, das bekanntlich 100 000 Zuſchauer faßt, ausgetragen. Berlins Ringerſtaffel, die am 17., 18. und 19. Januar in Stuttgart, Schorndorf und vorausſichtlich Göppingen auf die Matte geht, ſetzt ſich vom Bantam⸗ bis Schwer⸗ gewicht aus folgenden Leuten zuſammen: Goering, Schulze, Lehmann, Schweikert, Hentſchel, Seelenbinder und Wegener. Deutſchlands Handballelf zum Länderſpiel gegen Luxem⸗ burg am 2. Februar in Saarbrücken wurde wie folgt auf⸗ geſtellt: Thome(Saarbrücken); Brohm(Schwanheim), Schneck(Saarbrücken)? Adam(Saarbrücken), Luckenbill (Dudweiler), Wendel(St. Ingbert); Schwemmle(Dud⸗ weiler, Krämer(Neuweiler), Leonhard, Freund(Darm⸗ ſtadt), Lang(Waldhof). Das Bundespokal⸗Endſpiel zwiſchen den Fußballgauen Südweſt und Sachſen, das für den 1. März angeſetzt iſt, wird in Frankfurt a. M. ausgetragen. Drei Berliner Polizeiboxer nehmen in dieſem Jahr an den im Februar in London ſtattfindenden engliſchen Po⸗ lizei⸗Meiſterſchaften teil, und zwar ſind dies: Mietſchke weiler), Krämer(Neuweiler), Leonhard, Freund(Darm⸗ ſchwer). Kameraoͤſchaftsabend der 1846er Schwimmer Die Schwimmriege des TV 1846 ſowie die Mann⸗ heimer Kunſtſpringerſchule trafen ſich am Samstagabend im Vereinshaus, um in althergebrachter Weiſe Kamerad⸗ ſchaft und die Sieger des verfloſſenen Jahres in würdiger Weiſe zu feiern. Hierzu war auch ein großer Teil der An⸗ gehörigen erſchienen, ſo daß ſich die Räumlichkeiten faſt als zu klein erwieſen, um alle Anhänger der Schwimmabtei⸗ lung aufzunehmen. Wie alljährlich verlief auch dieſe Feier ſehr eindrucksvoll, bei der es nach einem ſchön geſprochenen Prolog ſchöne muſikaliſche Darbietungen auf der Hand⸗ harmonika gab. Große Freude gab es insbeſondere bei der Jugend, als Jugend, papa“ Stahl ſeinen ſportfreudigen Sprößlingen Gutſcheine für eine leibliche Atzung gab, der auch reichlich Platz eingeräumt wurde. Den Höhepunkt bil⸗ dete zweifellos die Anſprache von Aug. Lang, der auf die verſchiedenen Jubiläen des TV 1846 hinwies und ſeiner Freude darüber Ausdruck gab, daß die Schwimmriege von kleinſten Anfängen an bis zum heutigen Tage ein geſunder Kamerasdſchaftsgeiſt adle, dem bei geſunder Sportauffaſſung bis jetzt beachtliche Leiſtungen zu verdanken ſeien. Nach einer würdigen Totenehrung galt Langs Dank den rührigen Mitarbeitern der Schwimmriege, die ſich ſchon ſeit Jahr und Tag für das Wohl und Gedeihen der Schwimmriege einſetzen. Unter den zahlreich geehrten Aktiven marſchiert gegenwärtig der Kunſtſpringer Otto Volk an der Spitze, der es dank ſeiner geſunden ſport⸗ lichen Aufaſſung und auf Grund ſeines eiſern durchgeführ⸗ paintner, die ſich zur Ueberraſchung vieler bereits am Sonntag im Pflichtlaufen vor Maxie Herber placierte Bei dem Sieg Viktoria Lindpaintners von einer Ueber⸗ raſchung zu reden, wäre nach dem Ergebnis des Pflichtlau⸗ fens vom Vortage verfehlt. Immerhin gab es eine Menge von Zuſchauern und ſelbſt Fachleuten, die Maxie eine ganz große Kür zutrauten und feſt an den Endſieg glaubten. Maxie Herber tat zweifellos alles, um die Diſſerenz der Pflicht wettzumachen, aber Viktoria war inzwiſchen auch nicht müßig geweſen. Wenn ſie auch an die Leiſtungen von Maxte Herber in der Kür nicht herankam, ſo bot ſie doch ſo viel, daß ſie in Front blieb. Die neue Meiſterin zeigte einen recht eindrucksvollen Lauf, mit großartigen Pirouet⸗ ten und nach Walzerklängen vorgetragen. Das Programm der Ditelverteidigerin war weitaus ſchwieriger und rief immer wieder den Beifall des Publikums hervor. Bei den Männern iſt Ernſt Baier noch immer unerreicht. Mit Eleganz und großer Sicherheit glitt er über das Eis und beſtach vornehmlich durch ſeine Sprünge, die ſchlecht zu überbieten ſind. Ausgezeichnet waren auch ſeine Brems⸗ figuren, die übrigens auch in einem Teil des Paarlaufs enthalten ſind. Günther Lorenz lief ſein Programm nicht ſo temporeich, aber doch ſo gut, daß er vor ſeinem ſtark ver⸗ beſſerten Klubkameraden Haertel den zweiten Platz recht ſicher hatte. Im Paarlaufen ſtanden Maxie Herber und Ernſt Baier, unſer Europameiſterſchaftspaar, allein auf weiter Flur. Mit dem vlympiſchen Programm, das ſie ohne jeden Tadel hinlegten, begeiſterten ſie immer wieder die Zuſchauer, und die Punktrichter gaben mehrfach die Höchſtnote. In dieſer Form dürften Herber/ Baier in eini⸗ gen Wochen ſelbſt bei den Olympiſchen Spielen in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen nicht zu überflügeln ſein. Hervor⸗ ragend war die Beherrſchung des Axel⸗Paulſen⸗Sprungs ſowie die Genauigkeit der Bewegungen, auch wenn beide getrennt liefen. Deutſche Eiskunſtlauf⸗Meiſterſchaften: Frauen: 1. Vik⸗ toria Lindpaintner⸗Berliner SC PZ 7, 422 P.(Pflicht: 255,8, Kür: 166,2; 2. Maxie Herber⸗Berliner SC 8/418, (246,8 u. 172,2); 3. Irmi Hartung⸗München 18/3928(229,6 u. 163,2); 4. Ludio Veicht⸗München 10/919(281,7 u. 160,2). Männer: 1. Ernſt Baie r⸗Berliner SC 5/439,(258 174,3); 2. Günther Lorenz⸗Berliner SC 10/386,9(225,5 u. 161,4); 3. Herbert Haertel⸗Berliner Se 15/3785(2219 u. 156,6); 4. O. Vierling⸗München 22/9518(207% u. 144,3) 5. Krauſe⸗ Berliner SC 25/396,2? 6 Dürſchel⸗ München 31/328,2. Paare: 1. Her ber⸗Baier 5/1192; 2. Eva Prapitz⸗Weiß(Berliner Sc) 10/10,16; 3. Ruf⸗Stock(Mün⸗ chen) 17/9,16; 4. Ehepaar Krümling 19/8,93. Junioren: 1. Otto Wei ß⸗Berliner Sc 6/1263; 2. Ditrſchel⸗München 12/115, 3. Eber⸗München 13/117; 4. Schmidt⸗ Augsburg. Inniorinnen: 1. Lotte: Blu hm⸗Berliner SC 6/121, 2. Schmidt⸗München 13/114,2; 3. Gretz⸗ Oppeln 14/1148; 4. Bahr⸗Dresden 21/108. ten Trainings nunmehr ſoweit gebracht hat, daß er zu den beſten deutſchen Kunſtſpringern zu zählen iſt und heute der Olympia⸗Kernmannſchaft angehört. Nach eindrucks⸗ vollen Gedenkworten für unſeren Führer und der Ueber⸗ reichung von Anerkennungen verſchiedener Art für die erfolgreichen Schwimmer und Schwimmerinnen ergriff Vereinsführer Thum das Wort. Er betonte den in Alen Abteilungen des TV 1864 anzutreffenden geſunden Geiſt, der neben körperlich ſtählender Arbeit auch den vom Füh⸗ rer gewünſchten Gemeinſchaftsgeiſt fördere. Nur zu raſch entflohen die ſchönen Stunden in dieſer Gemeinſchaft, die jeder gern in Erinnerung behalten wird. HANDELS- U’ WIRTSCHAFTS-ZET TUNG Dienstag., 14. Januar 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 21 Schwäche des Dollars Ueber Nacht iſt der Dollar von der internationa⸗ len Spekulation in den Brennpunkt ihrer Tätigkeit gerückt worden. Man hat ihn ſich aufs Korn genom⸗ men in der Annahme, die Waſhingtoner Adminiſtra⸗ tion werde von ihrem Recht auf die reſtliche 10proz. Devalvation Gebrauch machen, um nach Aufhebung der landwirtſchaftlichen Marktregelung durch das Oberſte Bundesgericht die Preiſe für Rohſtoffe zu ſchützen. Eine derartige Auffaſſung iſt aber falſch. Nach Lage der Dinge braucht die amerikaniſche Re⸗ gierung nicht einmal große Anſtrengungen zu machen, um die Notierungen zu halten; denn die Knappheit mancher Grundprodukte ſorgt dafür, daß ſich dle Preiſe von ſelbſt regulieren Da die Mehrzahl der Welthandelsartikel nicht mehr im Ueberfluß angebo⸗ ten werden, wäre es wenig ſinnvoll, für wenige Wa⸗ rengattungen die Währung Amerikas abermals aufs Spiel zu ſetzen. Ebenſowenig, wie Präſident Rooſevelt es nötig Hatte, im April 1933 in die Fußſtapfen Englands zu treten er tat es im Intereſſe der Wirtſchaſts⸗ ankurbelung freiwillig— beſteht jetzt Veranlaſſung, den Goldgehalt des Dollars zu verändern. Handel und Gewerbe in Amerika ſind im Aufblühen begrif⸗ fen; ſelbſt wenn ſich gewiſſe Schwierigkeiten durch Aufhebung der Agricultural Adjuſtment Act(A. A..) ergeben ſollten, beſteht kein zwingender Grund, den Dollar erneut zu ſtrapazieren. Außerdem— und das iſt das Entſcheidende— iſt der Spielraum, den der Präſident für eine weitere Abwertung hat— es handelt ſich um 10 v. H.— viel zu klein, als daß es ſich lohnte, dieſerhalb über die amerikaniſche und die Weltwirtſchaft neue Unruhe zu bringen. Das De⸗ menti des Schatzſekretärs Morgenthau, wonach die Abwertungsgerüchte lächerlich ſeien, trifft ſicherlich zu. Mit Recht wird man daher fragen: welche Gedan⸗ ken machte ſich eigentlich die internationale Spekula⸗ tion, als ſie zu ihren Angriffen auf den Dollar an⸗ ſetzte? Sie iſt in erſter Linie wohl ein Opfer neuer Inflations⸗ und Abwertungsfurcht ge⸗ worden, ausgelöſt durch jene Wunderdoktoren, die zur Zeit in Amerika ſtärker denn je ihr Unweſen treiben. Der Silberſenator Thomas fordert die Aus⸗ zahlung der Veteranen⸗ Beihilfe, von der Rooſevelt nichts wiſſen will. Der Abgeordnete Hamilton Fiſh hat enkdeckt, daß der Währungsſtabili⸗ ſierungsfonds, der 1d. 2 Mrd. Dollar enthalte, eigent⸗ lich ſehr geeignet wäre, die Veteranenhilfe zu mobi⸗ liſieren. Am 29. Januar treten die Vorſchriften über den Währungsſtabiliſierungsfonds außer Kraft; dann ſtünde nach ſeiner Anſicht der Betrag zur Verfügung. Der Senator Bankhead regt kurzerhand an, den Geldumlauf zu vergrößern, um der Lage, die durch das Urteil des Oberſten Bundesgerichtes gegen die A. A. A geſchaffen worden ſei, Herr zu werden. Hier handelt es ſich alſo um den Rat einer kontrollierten Inflation. Damit haben jedoch die Gründe, die die Infla⸗ tionsfurcht auslöſten, ihr Ende noch nicht erreicht. Ein beſonders kluger Abgeordneter hat entdeckt, daß an allen Sorgen die Privatiſierung des Federal⸗Re⸗ ſerve⸗Syſtems Schuld trage. Er ſagte ſo: Würden die Notenbanken ſtaatlich ſein, ſo hätte die Regierung die Macht in den Händen; da man ſie aber entſtaat⸗ licht habe, ſeien dunkle Mächte am Werk, das Finanz⸗ ſyſtem Amerikas nach eigenem Ermeſſen zu dirigie⸗ ren. Der Mann hat noch nicht gemerkt, daß auch in Deutſchland, Frankreich uſw. die Notenbanken nur unter Staatsaufſicht ſtehen und trotzdem reſtlos und in erſter Linie die Intereſſen ihres Landes verteidi⸗ gen. Weiter mag zur jetzigen Schwäche des Dollars der Abmarſch fremder Gelder aus Neuyork bei⸗ getragen haben, eine Erſcheinung, die man in Ame⸗ rika nicht ungern ſieht; denn die einſtige Goldbewe⸗ gung der letzten beiden Jahre hat den Amerikanern ſchon lange nicht gepaßt, weil ſie Auswüchſe in Wall⸗ ſtreet nach ſich zog, die nicht ganz ohne Sorge be⸗ trachtet werden konnten. Erinnert ſei in dieſem Zu⸗ ſammenhang an die Worte J. P. Morgans, wonach die Entwicklung der Neuyorker Effektenbörſe einen ungeſunden Charakter trage und mit den wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſen nicht zu rechtfertigen ſei. Ein weiterer Punkt für die Mattigkeit der amerikaniſchen Währung dürften die Dollarverkäufe für chineſtſche Rechnung ſein. Man darf annehmen, daß das Schatz⸗ amt der chineſiſchen Regierung für die übernomme⸗ nen 100 Mill. Unzen Silber 65 Mill. Dollar ge⸗ zahlt hat. Dieſer Betrag iſt wohl realiſiert worden, oder die Realiſierung findet gegenwärtig ſtatt. Nach dem Abſchluß des Silberabkommens mit Mexiko und Ehina hat die amerikaniſche Regierung auch wieder die Silberkäufe in London aufgenommen, wodurch das Dollarangebot ſich gleichfalls vergrößerte. Alle dieſe Punkte trugen ſicherlich dazu bei, die Verkaufs⸗ Iuſt für Dollar zu ſteigern. Sobald der Goldpunkt erreicht iſt, werden Goldabgaben des Federal Re⸗ ſerve Boards das Gleichgewicht ſofort wieder herſtel⸗ len. Den Dollar von außen her zerſchlagen zu wol⸗ len, dürfte wohl nach wie vor für die Spekulation hoffnungslos ſein. g Die Sowjet⸗Aufträge für Deutſchland. Der bevoll⸗ mächtige Vertreter des ſowjetruſſiſchen Volkskommiſſariats der Schwerinduſtrie bei der Berliner Sowjethandelsver⸗ tretung Wladimirow, begibt ſich nach Moskau. Wie ver⸗ laubet, ſteht dieſe Reiſe im Zuſammenhang mit der Ver⸗ gebung der reſtlichen Aufträge der ruſſiſchen Induſtrie auf Grund des deutſch⸗ſowjetruſſiſchen Kredit⸗ und Liefer⸗ abkommens vour 9. April 1935. Insgeſomt ſind bis zum 1. Januar 1936 von dem geſamten Kreditbetrag des Ab⸗ kommens vom 9. April 1935 etwa 120 Mill. Rubel aus⸗ geſchöpft worden, ſo daß mit der Ausnutzung des reſtlichen Betrages von 80 Mill.& bis zu dem vertragsmüßigen Ab⸗ ſchlußtermin nach Meinung der ſowjetruſſiſchen Kreiſe mit Sicherheit gerechnet werden kann. Dies um ſo mehr, als die ſowjetruſſiſche Auftragsvergebung in Deulſchland in der letzten Zeit eine ſteigende Tendenz aufweiſt und von 24 Mill.„ im Oktober v. J. auf 35 Mill. 4 im Dezember vorigen Jahres angewachſen iſt. Jangſamer entwickelt ſich dagegen die Vergebung der Sowfetaufträge im„laufenden Geſchäft“, deren Geſamtwert nur 40 Mill.„ gegenüber dem vertragsmäßig vorgeſehenen Geſomt; ert von 60 Mill. beträgt. * Franzöſiſche Anleiheverhandlungen in London oder Amſterdam? Die Finanzzeitung„Financial News“ er⸗ klärt, von gutunterrichteter Seite erfahren zu haben daß das franzöſiſche Schatzamt Verhandlungen für die Auf⸗ nahme einer Auslandsanleihe in London oder Amſterdam eröffnet habe. Allerdings ſtünden dieſe Verhandlungen noch im Anfangsſtadium. Das Pirmaſenſer Induſtrie⸗ und Handelsgremium gibt einen Bericht für das Wirtſchaftsfahr 1935 der Schuhindu⸗ ſtrie für Pirmaſens und den Bezirk heraus, dem wir ent⸗ nehmen: Die deutſche Wirtſchaft hat auch im Jahre 1935 einen fortſchreitenden Aufſtieg zu verzeichnen. Vornehmlich brachte der Wiederaufbau der Wehrmacht eine ſtetige Auffaugung der Arbeitsloſen. Nur in einigen Induſtrien, ſo in der Schuhinduſtrie, iſt nach dem bereits bekannten Bericht des Inſtituts für Konjunkturſorſchung in den erſten neun Mo⸗ naten des Jahres 1935 eine Wenigerproduktion von 10 v. H. gegenüber dem gleichen Zeitraum von 1934 berechnet wor⸗ den. Im Gremiumsbezirk trat dieſer Rückgang insbeſon⸗ dere in den letzten drei Monaten in Erſcheinung. Die Durchſchnittsbeſchäftigung der pfälziſchen Schuhinduſtrie lag in den Monaten Januar, Februar, März bei 34, im April, Mai, Juni bei 38, im Juli, Auguſt bei 34, im Sep⸗ tember, Oktober bei 36 und im November und Dezember bei 27 Stunden. Insbeſondere klagte die Hauenſteiner Schuhinduſtrie, die den ſchweren Arbeitsſchuh und Sport⸗ ſtiefel herſtellt, über Geſchäftsrückgang. Betont wird des weteren noch, daß die geſamte pfälziſche Schuhinduſtrie bei der Vergebung von Zuſatzaufträgen, wie Kammerauſ⸗ träge der Wehrmacht und Polizei und Organiſationen weniger berückſichtigt werden konnte, da die Herſtellung dieſer Schuhworen hohe Anforderungen an die maſchinelle Ausgeſtaltung der Betriebe ſtellt, zumal die Aufträge mit kürzeſten Lieferfriſten vergeben werden mußten. Der ſchlep⸗ pende Schuhabſatz im Einzelhandel während des größten Teils des abgelaufenen Jahres hatte natürlich auch einen ſchlechten Zahlungseingang im Gefolge, ſo daß die flüſſigen Mittel der Induſtrie ſtark angeſpaunnt waren. Aus dieſer Tatſache reſultieren denn auch im Gremiumsbezirk 18 In⸗ ſolvenzen, von denen drei auf Hauenſtein fallen. Der gute Verkauf in den letzten Dezemberwochen gibt dem Gremium die Hoffnung, daß nunmehr die allgemeine Be⸗ ſchäftigung ſich heben und namentlich die Ausführung der Frühiahrsaufträge einſetzen wird. Die Lage des Schuhgroßhandels war im abgelaufenen Jahr ähnlich wie jene der Schuhinduſtrie; dasſelbe gilt von den Nebenbetrieben zur Schuhinduſtrie. Die Leder⸗ induſtrie und der Ledergroßhandel berichteten dem Gre⸗ mium, daß die Umſätze im Jahre 1935 gegenüber 1934 um 25 bis 35 v. H. zurückgegangen ſind. „ Neue Rohſtahl⸗Verhandlungen am 18. Jauuar in Paris. Wie man erfährt, ſoll die nächſte Sitzung des Direktionsausſchuſſes der Internationalen Rohſtahlexport⸗ gemeinſchaft(Ireg) am 18. Januar in Paris ſtattſinden, in der die endgültige Regelung des Verhältniſſes der kon⸗ tinent n zur enoliſchen Eiſeninduſtrie weiter erörtert werden dürfte. Außerdem werden dabei wohl die bereits bei den letzten Brüſſeler Verhandlungen eingeleiteten Be⸗ ſprechungen wegen eines Beitritts der Eiſeninduſtrie der Südafrikaniſchen Union zur Ireg fortgeſetzt werden. Bei den für einen Anſchluß an die europäiſchen Eiſen⸗ abmachungen in Frage kommenden ſüdafröbaniſchen Eiſen⸗ werken handelt es ſich um die beiden Werksgruppen South African Jron& Steel Induſtrial Co Etd in Pretoria und die Union Steel Co Ltd of South Africa, die eine gemein⸗ ſame Verkaufsorganiſation haben. 1934 betrug der Eiſen⸗ einfuhrbedarf der Südafrikaniſchen Union trotz des Aus⸗ baus der eigenen Erzeugung immer noch etwa 390 000 To. an Eiſen und Eiſenwaren, die mit elaſtiſch gehaltenen Eiſenzöllen belegt ſind. * Oberbanſchraubenverband Düſſeldorf verlängert. Der Ende vergangenen Jahres abgelaufene Oberbanſchrauben⸗ verband iſt um drei Jahre verlängert worden. Gleichzeitig ſind dem Verband einige der wenigen noch außenſtehenden Werke beigetreten. Wie der DSD weiter hört, hoben ſich die in den letzten Monaten unerfreulichen Beſchäſtigungs⸗ verhältniſſe in der Oberbauſchraubeninduſtrie, deren größ⸗ tet Abnehmer die Reichs bahn⸗Geſellſchaft iſt, jetzt etwas ge⸗ beſſert, öa in dieſen Tagen von der Reichsbahn ein Auf⸗ trag herousgekommen ſein ſoll, der den Werken für die erſten Monate des laufenden Jahres eine Beſchäftigung von etwa 25—30 v. H. der durchſchnittlichen Leiſtungsſähig⸗ keit gewährt. Der Verbond iſt in einer Form aufgezogen, die einem Kalkulationskartell nahekommt. Es erfolgt lau⸗ fend eine Prüfung der Selbſtkoſten durch einen Sachver⸗ ſtändigen der Reichsbahn. Für die Preisfeſtſetzung werden die Selbſtkoſten der günſtigſt arbeitenden Werke heran⸗ ezogen. geben gekarſchiffahrtsbericht für Dezember 1995. Von Mann⸗ heim fuhren 67 Schleppzüge mit 138 Kähnen, außerdem 46 Motorſchiffe zu Berg. Davon entfielen auf den Durch⸗ angsverkehr bis Heilbronn 47 Schleppzüge mit 43 mit Kohlen, 28 mit Stückgütern, 10 mit Kies, 2 mit Getreide, je 6 mit Eiſen und Bimsprodukten beladenen Kähnen, auf den Lokalverkehr zwiſchen Mannheim und den einzelnen Löſchſtellen unterhalb Heilbronn 20 Schleppzüge mit 16 be⸗ ladenen Kähnen; insgeſamt 27 Kähne fuhren leer. Der Talverkehr umfaßte 73 Schleppzüge mit 147 Kähnen ſowie 46 Motorſchiffe. Auf den Durchgangsverkehr entfielen 49 Schleppzüge mit 105 Kähnen, wovon 87 Kähne Salz, 11 Holz, 4 Getreide, 2 Eiſen und 1 Kahn Stückgüter geladen hatten; im Lokalverkehr wurden zu Tal 24 Schleppzüge mit 18 beladenen und 19 leeren Kähnen verfrachtet. Der Geſamtdurchgangsverkehr betrug 232 beladene Schiffe mit 62 507 To. und der Geſamtlokalverkehr 65 beladene Schiffe mit 16837 To.; leer fuhren 26 bzw. 54 Schiffe. 3 * Saiſonſtille in der weſtdenſchen Zementinduſtrie. In der weſtdeukſchen Zementinduſtrie iſt im Dezember die winterliche Ruhe eingetreten. Der Zementverſand war deshalb nur noch gering. Im übrigen ſtand die Zement⸗ induſtrie unter dem Eindruck der Verhandlungen über die Erneuerung der Verbands verträge. Wertſendungen nach Chile. Auf Veranlaſſung der chileniſchen Poſtverwaltung iſt der Höchſtbetrag der Wert⸗ angabe bei Wertbrieſen und Wertkäſtchen nach Chile auf 2000/ herabgeſetzt worden. „ Muſterhaus für Volkswohnungen auf der Leipziger Baumeſſe. Der Sächſiſche Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit hat dem Leipziger Meßamt für die Erſtellung eines Muſterhauſes für Volkswohnungen auf der Leipziger Frühfahrsmeſſe 1986, die am 1. bis einſchl. g. März ſtatt⸗ findet, einen Betrag von 10000„ zur Verfügung geſtellt. Dem Muſterhaus wird ein Entwurf zu Grunde liegen. zu dem auch der Reichs⸗ und Preußiſche Arbeitsminiſter ſeine Zuſtimmung gegeben hat. Es wird auf dem Freigelände der Leipziger Baumeſſe errichtet werden. 555 * Deutſche Seeſiſcherei und Bodenſeefiſcherei im Novem⸗ ber 1935. Im November wurden von deutſchen Fiſchern und von Mannſchaften deutſcher Schiffe gefangen und an Land gebracht: In der Nordſee 30,35 Mill. Kg. Fiſche im Werte von 5,74 Mill. 4 und 2,61 Mill. Kg. Schaltiere im Werte von 0,21 Mill.; ferner in der Oſtſee 5,39 Mill. Kg. Fiſche im Werte von 9,95 Mill. 4. Die Geſamtmenge der in der Nord⸗ und Oſtſee gefangenen Seetiere unde der da⸗ von gewonnenen Erzeugniſſe ſtellt ſich auf 47,22 Mill. Kg. im Werte von 9,39 Mill. J. Im Bodenſee und im Rhein⸗ gebiet wurden 14 300 Kg. Fiſche im Werte von 16 300 ge⸗ fangen. b 2 Hirſch⸗Bräu AG., Köln.— Wieder 4 v. H. Dividende. Die o. HV. genehmigte einſtimmig den Abſchluß zum 30. Juni 1935 und die Ausſchüttung von wieder 4 v. H. Di⸗ vidende. Bei 0,21(0,15) Mill. 4 Abſchreibungen auf An⸗ lagen und 9,07(0,08) Mill. 4 anderen Abſchreibungen er⸗ gibt ſich einſchl. 5 229(1 184)„ Vortrag ein Reingewinn von 132 681(112 642), von dem 10 666„ vorgetragen werden. Das Berichtsjahr habe eine beachtliche Aufwärts⸗ bewegung des Bierabſatzes gebracht, die ſich auch im nenen Geſchäftsjahr bisher fortſetzte; ſie hatte eine Vergrößerung der Belegſchaft im Gefolge. Der Rohgewinn ſtieg auf 202 (194) Mill., zu dem noch 0,18 Mill. 4(i. V. 3 600% außerordentliche Erträge treten, die aus Kursgewinnen bei einer teilweiſen Umwandlung der Valutaſchuld herrühren. (2,54 Mill.„ AK.). „ Frankentfaler Brauhaus Frankenthal.— Wieder 5 v H. Dividende. In der GV des Frankenthaler Brau⸗ hauſes, in der 19 Aktionäre mit 947 600% AK vertreten waren, wurden die Vorſchläge der Verwoltung. insbeſon⸗ dere die Verteilung von wieder 5 v. H. Dividende ein⸗ ſtimmia genehmigt. * Wegelin u. Hübner gut beſchäftigt.— Sanierung noch im laufenden Jahr. Wie man hört, hat bei der Wegelin Die Pirmasenser Schuhindusirie im Jahre 1935 Die Schuhmaſchineninduſtrie⸗ und der Schuhmaſchinen⸗ handel haben immer noch unter dem ſchlechten Auslands⸗ geſchäft zu leiden, was vor allem bedingt wird durch die allgemeine ſchlechte Lage der geſamten Schuhinduſtrie in der Welt. Auf der anderen Seite iſt natürlich auch dieſe Hemmung auf die Boykottbewegung in gewiſſen Teilen des Auslandes zurückzuführen. Immerhin ſind aber doch Anzeichen einer langſamen Beſſerung auf dem Gebiete der Auslandsaufträge klar zu erkennen. Schließlich ſei noch bemerkt, daß natürlich auch die an⸗ deren Induſtrie⸗, Handels⸗ und Gewerbezweige in Pir⸗ maſens, die mit der Schuhinduſtrie nichts zu tun haben, ebenfalls unter der allgemeinen Situation der Schuhindu⸗ ſtrie zu leiden hatten. Idar-Obersſiein an der Jahreswende Keine arbeiislosen Diamanſschleiſer Die Beſchäftigung der Idar⸗Oberſteiner Diamanten⸗ induſtrie war laut Bericht der Wirtſchaftskammer Rhein⸗ land im letzten Vierteljahr 1935 unverändert gut. Der Bezug von Rohware geſtaltete ſich reibungslos. Die Preis⸗ geſtaltung war infolge Regulierung durch das Diamanten⸗ kartell einheitlich. Zur Zeit gibt es keinen arbeitsloſen Diamantenſchleifer in den drei Standortgebieten. Auch die Zukunftsausſichten werden durchaus günſtig beurteilt. In der Edelſteininduſtrie iſt eine weitere, wenn auch ge⸗ ringere, Beſſerung gegenüber dem dritten Vierteljahr ein⸗ getreten. Die Abſatzmöglichkeiten waren auf dem Inlands⸗ markt ziemlich gut. Indes iſt in den letzten drei Wochen wohl infolge des Abflauens des. Weihnachtsgeſchäftes ein gewiſſer Rückſchlag eingetreten. Auch der Abſatz nach dem Auslande hat eine geringe Beſſerung zu verzeichnen. Im übrigen iſt die Lage der Edelſteininduſtrie nach wie vor unbefriedigend. Die Zukunftsausſichten werden als un⸗ durchſichtig bezeichnet. Die ſynthetiſche Edelſteininduſtrie berichtet ſowohl im Inlands⸗ als auch im Auslandsgeſchäft von einer gewiſſen Steigerung der Aufträge, ſo daß die Beſchäftigung als be⸗ friedigend bezeichnet werden kann. Die zukünftige Ent⸗ wicklung wird mit davon abhängen, wie weit noch Kompen⸗ ſationsgeſchäfte mit Amerika möglich ſein werden. Die Lage am Perlenmarkt iſt weiterhin ſehr ruhig. ( ũͤã ͤ ddddddꝓꝙdꝓ?ůy⸗ͤ dd. dd u. Hübner, Maſchinenfabrik und Eiſengießerei AG., Halle, die gute Beſchäftigung auch im zweiten Halbjahr 1935 an⸗ gehalten. Infolge des Baues von vier neuen Zellwolle⸗ fabriken in Schleſien, Sachſen, Thüringen und Süddeutſch⸗ land gingen umfangreiche Aufträge auf Spezialmaſchinen ein; auch zeigten ſich die Braunkohlen⸗ und die chemiſche Induſtrie aufnahmebereit für die älteren Spezialerzeug⸗ niſſe der Firma. Den höchſten Auftragseingang brachte der Dezember, aber auch im Januar des Jahres 1936 konnten ſchon einige größere Geſchäfte abgeſchloſſen werden. An⸗ geſichts dieſer anhaltend günſtigen Entwicklung wird der Zeitpunkt für gekommen erachtet, in dieſem Jahre die mehrmals zurückgeſtellte Sanierung durchzuführen. Der nächſten Generalverſammlung ſollen darüber Vorſchläge unterbreitet werden; zur Zeit ſtehen ſie im einzelnen noch nicht feſt. Die Bilanz des Vorjahres 1934 wies eine Er⸗ höhung der Bankſchulden von 1,83 auf 2,02 Mill. 4 auf und eine Erhöhung der Unterbilanz von 1,18 auf 1,37 Mill. Mark bei einem Aktienkapital von insgeſamt 2997 500% (davon 35 000% Vorzugsaktien). Die däniſche Handelsflotte.— Erhöhte Einnahmen im Jahre 1935. Einer vom ſtatiſtiſchen Departement veröffent⸗ lichten Ueberſicht über die Wirtſchaft Dänemarks im Jahre 4935 iſt u. a. zu entnehmen, daß die ausſchließlich durch Maſchinenkraft getriebene Tonnage der Fracht⸗ und Fahr⸗ gaſtdampfer private Reedereien, die Anfang 1935 1032 000 Regiſtertonne betrug, im Laufe des Jahres einen Zugang von 42000 und einen Abgang von 40 000 To. erfahren hat, ſo daß der Nettozugang 2000 To. beträgt. Was die für Frachtfahrt verwendeten Segelſchiffe an⸗ geht, ſo ſind nach Abgang von 1000 To. Ende 1935 nur mehr rund 3000 To. zurückgeblieben. Die Kennziffer der Fracht⸗ raten lag den größten Teil des Jahres über auf der glei⸗ chen Höhe wie 1934. Der Krieg in Abeſſinien hatte im Oktober eine Steigerung um etwa 10 v. H. zur Folge, und für das ganze Jahre rechnet der Bericht mit einer Stei⸗ gerung von 2 v. H. Im Laufe des Sommers ging die auf⸗ gelegte Tonnage ſo ſtark zurück, daß von Auguſt die Ver⸗ öffentlichung von Angaben über die aufgelegte Tonnage eingeſtellt wurde. Bei den Einnahmen der Handelsflotte aus der Fracht⸗ zahrt, rechnet das ſtatiſtiſche Departement mit einer Zu⸗ nahme der Frachteinnahmen um etwa 4 bis 5 v.., bei einer Steigerung von 192 auf rund 200 Mill. Kr. Es handelt ſich dabei um die Einnahmen der Dampf⸗ und Motorſchiffe in ausländiſcher Fahrt, während die Segel⸗ und Segelmotorſchiffe in ausländiſcher Fahrt etwa 2 Mill. Kr. vereinnahmt haben dürften. 5 Feſtgeſtellt wird weiter, daß das Jahr 1935 inſofern ein Meilenſtein in der däniſchen Schiffahrt geweſen ſei, als die lange Zeit mangelnder Beſchäftigung der Schiffe, die 1930 begonnen und mit einer aufgelegten Tonnage von 300 000 Tonnen im Jahre 1932 ihren Höhepunkt er⸗ reicht habe, nun abgeſchloſſen ſei. * Keine Aenderung der polniſchen Finanz und Devi⸗ ſenpolitik. Der polniſche Vizeminiſterpräſident und Finanz⸗ miniſter Kwiatkowſki wendet ſich in einer von der halb⸗ amtlichen Agentur Iskra verbreiteten ſcharfen Erklärung gegen Gerüchte, die in der letzten Zeit über angebliche Nhein-Mainische Abendbörse Ruhig * Frankfurt, 13. Januar, An der Abendbörſe lagen keine Kundſchaftsaufträge vor Das wenige Geſchäft lag in den Händen des berufsmäßigen Börſenhandels, der eher etwas Material übrig hatte und zu Glattſtellungen und Gewinnmitnahmen geneigt war. Infoͤlgedeſſen ergaben ſich verſchiedentlich im Anſchluß an den Berliner Schluß und Nachbörſenverkehr leichte Rück⸗ gänge von etwa 74— 7 v. H. J Farben notierten mit 1494149(1496). Sonſt kamen zunächſt Buderus Eiſen mit unv. 9694 zur Notiz. Die Grundtendenz war indes weiter freundlich. Renten liegen geſchäftslos; man nannte allgemein die letzten Mittagskurſe unverändert, ſo Altbeſitz 10976, Kommunal⸗Umſchuldung 87,65, Zinsvergütungs⸗ ſcheine 92,45 und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen 96 Ausländer lagen vorerſt ohne Veränderung. Auch im Verlaufe blieb die Grundhaltung der Abend⸗ börſe freundlich, doch herrſchte nahezu völlige Geſchäftsſtille. Ueberwiegend konnten ſich die Kurſe gegen den Berliner Schluß halten, doch war die Entwicklung nicht ganz einheit⸗ lich. Etwas feſter waren u. a. Th. Goldſchmidt mit 110% (1096), Siemens mit 167(167). J Farben ſchloſſen mit 149. Am Kaſſamarkt blieben Großbanken unverändert, Ju z teilweiſer Anpaſſung an Berlin notierten Dresdner Schnell⸗ preſſe mit 79(74%), ferner erhöhten ſich Faber und Schlei⸗ cher auf 55(54). Renten blieben bis zum Schluß geſchüfts⸗ los; etwas matter lagen die meiſten zertif. Dollarbonds. Nachbörſe: Jh Farben 14894 bis 149. Abſichten einer Aenderung der bisherigen Finanz⸗ und Deviſenpolitik Polens umliefen. An der Verbreitung die⸗ ſer Gerüchte, die der Miniſter als verwunderlich und em⸗ pörend bezeichnet, könnte nur Spekulanten und fremden ſtaatsfeindlichen Elementen gelegen ſein. Bei den von Miniſter Kwiatkowſki erwähnten Gerüchten, die er ins Reich der Fabel verweiſt, dürfte es ſich in erſter Linie um das Gerücht von einer bevorſtehenden Deviſenbeſchrän⸗ kung und einer Aufhebung des bisherigen völlig freien Verkehrs mit Deviſen und Valuten handeln. * Die Bank Polski Ende 1935.— Empfindlicher Rück⸗ gaug der Geld⸗ und Deviſenbeſtände. Der Ausweis der Bank Polski für die letzte Dekade des Dezembers 1935 zeigt, daß ſich der Goldvorrat der Bank Ende Dezember 1935 auf 444, Mill. Zloty ſtellte gegenüber 503 Mill. 31. am 31. Dezember 1934 und die Beſtände an ausländiſchen Deviſen 26,9 Mill. Zl. betrugen gegenüber 28 Mill. Der Goldbeſtand der Bank iſt im Laufe des Jahres 1935 mithin um 58,6 Mill. Zl. und der Beſtand an ausländiſchen De⸗ viſen um 1,1 Mill. Zl. zurückgegangen. Der Vorrat an Hartgeld betrug 21,6 Mill. Ende 1935 waren Banknoten im Geſamtbetrag von 1007, Mill. 31.(981 Mill) im Umauf. Die ſofort fälligen Verbindlichkeiten erreichten 209,7 Mill, Zloty(241 Mill.). Die Golddeckung ſtellte ſich auf 39,78 v, H.(44,87 v..). * Rückgang der polniſchen Kohleuausfuhr im Jahre 1935 um über 1,2 Mill. To. Die Ausfuhr Lolniſcher 9 die eines der weſentlichſten Ausfuhrgüter Polens darſtellt iſt im Jahre 1935 um 1,227 Mill. To. auf insgeſamt 92 Mill. To. zurückgegangen, 1934 hatte die polniſche Kohren⸗ ausfuhr 10,4 Mill To., 1929 faſt 14 Mill. To. erreicht. Der Rückgang der Kohlenausfuhr wird auf den polniſch⸗bri⸗ tiſchen Kohlenvertrag der eine Beſchränkung der polniſchen Ausfuhr auf manchen Märkten vorſah, zurückgeführt. Polen ſteht hinſichtlich der Kohlenförderung unter den europäiſchen Staaton an fünfter Stelle. * Weitere Zunahme der Arbeitsloſigkeit in der Schweiz. Ueber 118 000 Arbeitsloſe. Im D zember hat ſich nach Mitteilung des Statiſtiſchen Landesamtes die Verſchlech⸗ terung der Arbeitsloſigkeit weiter fortgeſetzt, ſo daß ſich die Zahl der Erwerbsloſen von 59 740 auf 118 778 erhöhte Sie liegt damit um 27 579 höher als im Dezember des Jahres 1934. Die höchſte Exwerbsloſenziffer hatte bisher der Jonuar 1955 mit 110 283 Perſonen aufzuweiſen. Die Verſchlechterung zeigt ſich bei ſaſt allen Berufen, am ſtärkſten aber wiederum beim Baugewerbe und ver⸗ wandlen Erwerbszweigen. In der Uhreninduſtrie, die im abgelaufenen Jahre auf ſteigende Exvportziffern zu⸗ rückblicken kcante, machte ſich die regelmäßig zum Jahres⸗ ende eingetretene Geſchäftsſtille durch Arbeiterentlaſſungen bemerkbar die jedoch nur als vorübergehend angeſehen werden, Die bei Vetcandsarbeiten und in Arbeitslagern beſchäftigten 7100 Perſonen ſind in den Arbeitsloſenziffern mit enthalten. Die Teilarbeitsloſigkeit, die bereits im November etwas angeſtiegen war, hat ſich im Dezember gleichfalls erhöht. Frachienmarki Duisbhurg- Ruhrort Die Nachfrage nach Leerraum war an der heutigen Börſe gering. Für talwärts wurde nur wenig Raum zur Verladung eingeteilt. Die Talfracht notierte mit 1% ab Ruhrort und 1,20/ ab Kanal nach Rotterdam, 1,30 4 ab Ruhrort und 1,50& ab Kanal nach Antwerpen⸗Gent ein⸗ ſchließlich Schlepplohn. Eine Bergfrachtnotierung fand nicht ſtatt. Doch wurde für den geſtern nachmittag ab⸗ gegebenen Raum eine Fracht von 1,20% ab Ruhrort und von 1,40/ ab Kanal, Baſis Mainz⸗Mannheim, bezahlt. Der Bergſchlepplohn notierte mit 80 und 90 Pfg. nach 1 955 121. 1 4 nach Mannheim Der Tal⸗ ohn beträg fg. für größere belade ab Ruhrort nach Rotterdam... Waren und Märkfe Mannheimer Geireidegroßmarki O Maunheim, 13. Jan. Am Mannheimer Getreidegroß⸗ markt wurde Weizen am Montag faſt nur mit 5 bis 6 4 Handelsſpanne angeboten; eine Ausnahme machte Holſteiner Weizen, der aber auch mit 4/ Handelsſpanne nicht ab⸗ geſetzt werden konnte. Soweit vereinzelt ſonſtige Herkünfte mit normoler Handelsſpanne am Markt waren, wurden ſie glatt aufgenommen. Sonſt wurden nur noch wenige Partien unterfränkiſcher, württembergiſcher und Tauber⸗ Weizen mit 5/ Ausgleichsgebühr gekauft. Kleinigkeiten von Bayern⸗Weizen waren in Verbindung mit oberpfäl⸗ ziſchem und Thüringer⸗Weizen mit 4% Handelsſpanne am Markt, wurden aber nicht gekauft. Das Angebot von norddeutſchem Roggen zum Feſtpreis und vereinzelt auch um 10 Pfg. dorunter blieb gering. Die Nachfrage nach guten Braugerſten hielt an; ſüdweſt⸗ deutſche, aber auch pommerſche und mecklenburgiſche Her⸗ künfte waren nicht am Markt. Bayeriſche Braugerſte ſoll für 23/ ab Erzeugerſtation erhältlich ſein. Oſtpreußiſche Induſtriegerſte war koum angeboten; die Preiſe hielten ſich bei etwa 23,40 /, während pommeeiſche, ausgeſuchte Ware 28,90„ eif Mannheim koſtete. Futtergerſte und Hafer koum erhältlich. Am Weizenmehlmarkt hielten ſich die Abrufe in normalen Rahmen, Roggenmehl lag ſtill. Futtermittel wenig angeboten und, bis auf Kleie, auch wenig gefragt. Rotterdamer Getreidekurſe vom 13. Jau.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 iKlo) Jan. 5,15; März 5,02%; Mai 5,0 K; Juli 5,0 Verk.— Mais(in Hfl. pex Laſt 2000 Kilo Jon. 52,25; März 53,75; Mai 54; Juli 54,75. N 0 E Liverpopler Baumwollkurſe vom 13. Jan.(Eig. Dr.) Amerikan. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Jan.(30) 585: Febr. 583; März 582; April 579: Mai 577; Juni 574; Juli 571; Auguſt 563; Sept. 556; Okt. 548; Nov., Dez. je 545; Jan.(37) 545; März 544; Mai 543; Juli 542; Okt. 539; Jan.(38) 539; Tendenz ruhig, ſtetig. 2 D Leinöl⸗Notierungen vom 13. Jan.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſagt Pl. per Jau 113/16; Leinſaat Klk. per Jan. Febr. 13,25; Leinſaatöl loko W,3: Jan. 27,4%; Jan.⸗April 27,6; Baumwoll⸗Oel ägypt. 25,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Jan. 6,75. Neuyork: Terp. 50,50. Savannah: Terp. 45,50. 4 Geld- und Devisenmarkif Zürich, 13 bauer(ethlu aminich) Jonskanffn. 225 pꝛris 20.0— Spanien 42.05— o 12.72 London 15,19% folan7 209.0— 1 5 57.87 e 25 dem 505.50 gern 128.80— balepes Il. bes 1½ belgien 51.95— Wien at.. 30,90 belgra! 200 Vonstsgeſs affen 24,50— off 65,25— Aten 290.— odsfsgeet 8 Paris, 13 Jener(Schluß zmilici). toncon 74.80 Spanien.25] Kopenhagen] 385.— f wie: 13 cuyor: 15,04% fteſſen 121.50 aan en 58. Serie 6085 beſglen„e cee 485.87 J Stoccboſm 387,— enchen 2850 London, 13. Aanter(Schluß amllich ö Teo, 498.87 Vopepbsgen] 22.40 f A088 588,87 Schanba. are 2, 59, dteabain.88., punk, ö 570. fa, 12 enferdam 727.37 Oslo 19,90 7 Konsfentn. 6185.— fra en 125.— bert 2481 bissen 100,12 Aiden 322— Herike 17.25 Brüssel 29.22— felsingfors 227.90 Mien 25.25]Honteriedo 22.25 tallen 61.62 prag 118.90 Wachen 28,12 ömiU 105.3 berlin 12.2 ½ Budspes t 28.— rener Ares 15,— f dtenos stüw ein 15.19 ¼ Belgraß 216 50 io de Jan 550 auf Len do 18,5 benen 8,15 ois 400.— Hongkong 17880 J Sddskrile 100.12 Meialle Hamburger Meiallnofierungen vom 15. Januar Zanes- U. Ittaits-Zinn brief bele Brief] beld bezahlt 5,0 288.00.. Hüttenreheint.. 18.791875 0785,00 Fädbeflber(f. p.)) 42.50 50 285.0. keinpoid(. p. r. 284 2% 285.00. A- Plafin(hie 5 285.0. Cirapr.(F. 5. fr.)..10 290 288,0. Jed. reines pfsfin . betailpr,(l. b.... 3665 360 * 3 Lock Ale, . Anfimon Regulus mines.(S lu.) 56.— 47.— . duecksllber(S per Flache) 18.— 18. Volframer: dinas.(in Sb.).. 88880 Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,55 je Gramm; dio. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 fe Kilo; Fein⸗ ſilber 56,90—58,70 je Kilo; ſe nach Abnahme von Kilo bw. 1 bis 9 Kilo. * Der Londoner Goldpreis beträgt am 13. Januar 1933 für eine Unze Feingold 140 ſh. 11 d.= 86,5581, füx ein Gramm Feingold demnach 54,3669 Pence= 2,78290. Deut ſchen Le Neus litiſchen Linde monie“, Am Rheinpa Friet Filmvor Untergl! Hum ter. St um 19.1 Marſcha Uhr. Necka der Amt Necka licher P Marſcha Stro! ter und heim in Säm! träge bi ſtunden Die N werd Huch zu zufügen. Secke führung ſämtlich am App Wald garten 1 (ohne N formier! ſchule zi gartens blufe). Friet „Bürger Necke meindeh N abend i Stell 20.30 U anzutre Auf Freitag verſäun Am In der chef, 19.45 U „Hildaste Kamera ten ber Gef. fugend“ in der Unte iſt erſt ö Unte ſtungsa kommen De Für 30 Pfg. Abend All eines p tücht. talent z erforder bietet ſi lichkeit. gut ei Blattes FI. Server ſofoört Näh. in ſchäflSſt Aelt E für vor mit gu od. ni Mä dche Adr. i. Tüchtig. kinde NHalbt . i. klein Halt ge Angeb. Adr. i. ſchäftsſ Dienstag, 14. Januar 1936 11. Seite/ Nummer 21 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 1 NSD P. 8 b 1 5 S Muſeum für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ 4 M 11 11 5 of. Die Schar Siedlung tritt am 18. Januar, um öffnet von 15 bis 17 Uhr. a i 1 1 E Un en 17.15 Uhr, auf dem Freyaplatz Gartenſtadt, an. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Untergan 171. Die Tagung in Karlsruhe is 2. Fe⸗ bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Rpein⸗ Pegel 10. 11. 12 4. J 5 1 0 14 Aus portelamtlichen Behanuntmachungen entmemmen Feng aer agnes arlsruhe iſt auf 2. Je. Städtiſche Mufikbücherei, I. 2, 9: Geöffnet von 11 bis 15 Wee 10. b eee 85 3 5 5 und von 16 bis 19 Uhr. Bee den 3. 808 Mannpeim.29 4,89.446 J5 8—— Andro nungen der Kreisleitung DA Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 N 45355 0 9 find e— 5 Marg rer Anton F 8 5 verlor ſein kleines goldenes Arbeitsſchule Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis Renan g 826.25 950 Heilbronn Reichsehrenzeichen mit der Mitglieds⸗Nr. 72 615. Dasſelbe Aken a. 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Übr. Mannheim. 4 5 8,32.05[Plochingen— iſt umgehend auf dem Kreisperſonalomt, L 4, 15, abzulie⸗ 14 ee 19 1105 r Ab rich 2155 Leſehalle Neckarſtadt: Buchausgabe von 15 bis 19 Uhr: Sau g 88.97 2— fern. Vor Mißbrauch wird gewarnt.„„ 1 ufa,& 4, Dir. Dr. Stein, Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr Röln 184058 1 Kreisperſonalamt Frankfurt, über„Pfandrecht und Pfandbeſtellung“(Siche⸗ 5 Politiſche Leiter a rungsübereignungen). 5 inches G 5 12 zausgehilfen Deutſches Eck. Am 14. Jan., 20 Uhr, Sitzung der Politi⸗ 7 85. ſchen Leiter in der Geſchäftsſtelle. l 8 5 Oſtſtadt.(Eliſe Weſch.) 15. Januar, 20.30 Uhr, Heim⸗ nee eri Neuoſtheim.. Januar, 15 Uhr, Schießen der Po⸗ 1 5 4 5 1 55 e vom Dienstag, 14. Jannar litiſchen Leiter im Polizei⸗Schützenhaus. indenhof. 15. Jan., 20.30 Uhr, Heimabend in Eichels⸗ 1 g 2 1 3 gu 2 Lindenhof. Am 14. Jauugr, 20.30 Uhr, Reſtaurant„Har⸗ heimer Straße 51—53. 5 Taunus, Rhön, Se e Deen en e monie“, Tunnelſtraße 2, Zellen 6, 7 8 und 9. Neuoſtheim 15. Jan., 20.30 Uhr, Heimabend in Grüne⸗ Fung rück Efekund Sauerland bieten keene eee Am 16. Jonuar, 8 1 Reſtaurant„Rheinpark“, f waldͤſtraße 32(Schmitt). 5 ö möglichkeiten. ö Rheinparkſtraße 2, Zellen 10, 10a, 11 und 12. 8 8 5 Schwarzwald: des Friedrichsfeld. Am 15. Januar, 20 Uhr, im Palaſtkind 5 1 BNS Dy— Deutſche Rechtsfront 2 ch 115: bewölkt, 0 Grad, Schneehöhe 35 Zentimeter unte Aiuencbung„Die e auf“. Es iſt Pflicht aller 5 u 1 1 Uhr, im Roſengarten⸗Reſtauraut Sch beschränkt elk e e 5 5 Untergliederungen, zu erſcheinen. Pflichtmitgliederverſammlung der Ortsgruppe 1. Es ſpricht ee 5 g S besitz Humboldt. Am 15. Januar Appell der Politiſchen Lei⸗] Kreispropagandaleiter Pg. Fiſcher. 5 See eade krockener Nebel,— 1 Grad, keine Spoetz, ugs Sämtliche Politiſchen Leiter ſowie Anwä. möglichkeiten. 5 g ter. Sämtliche ſchen Leiter ſowie Anwärter treten— 3 Titiſee: Rebel 2 Grad, keine 967%. um 19.15 Uhr auf dem Marktplatz der Neckarſtadt an. 5 S. 8 Hinterzarten⸗Titiſee: naſſer Nebel,— 2 Grad, kein Marſchanzug, ohne Mantel(Dienſtbluſe). Abmarſch 19.30 Lindenhof. Am 16. Januar, 20.15 Uhr, im Parteiheim Sportmöglichkeiten.. 5 60 00 Uhr. Sitzung ſämtlicher Zellen⸗ und Blockwalder. 0 e 50 1 ee e 25 9 Neckarſtadt⸗Oſt. Am 14. Jonuar, 20.15 geſpre SBDe 20—30 Zentimeter, verharſcht, Schi ziemlich guk. 5 tille.. 85 15 l. 1 1 Janne. Uhr, Beſprechung 5 5 NSB D. Unterſtmatt⸗Ruheſtein: heiter,— 4 Grad, Schneehöhe 2 d Zell der R 2 ö 8 der Amts⸗ und Zellenleiter in der Renſchgarage. Am 14. Jan., 20 Uhr, in der Harmonie, D 2, 6, V 5 Zenti cht. Schi ziemli iner Neckarſtadt. Am 15. Jan 19.30 5 ſämt⸗ 3 7 3 EC 15—20 Zentimeter, verharſcht, Schi ziemlich gut. 15 8 55 ie. 1 1 55 eee trag des RTA. Sprecher: Direktor Dr. Pier, 3G⸗Lud⸗ Kniebis⸗Zuflucht: bewölkt,. 3 Grad, Schneehöhe 15 105 e zum 5 ppell vor der Geſchäftsſtelle. 9 8 8 Thema:„Deutſches Benzin aus deutſchen 8 20 Zenkimeter, verharſcht, Schi beſchränkt. mit Strohmarkt. Am 15. Januar treten ſämtliche Pol. Lei⸗ g A 5 3 pen: 8 5 3 m 16. Jan., 20 Uhr, ſpricht Pa i 6. 2 0 c er und Anwärter um 10.30 Uhr vor bem Ortsgruppen. der NT A- Vorträge Reg-VBaumelſter Klolh⸗öln uber Ein. We eee eee eee nell heim in Dienſtbluſe an.(Marſchanzug ohne Mantel.) fuß e Jug nens anf die Verforgung der Wit zog ab Zentimeter Reuſchnee. Pülverſchnee, Scht und hlei⸗ 7 Sämtliche Parteigenoſſen werden aufgefordert, ihre Bei⸗] mit deutſchen Rohſtoffen.“ VV 8 chtes 1 Grad höhe 35 Zenti üfts⸗ träge bis zum 17. Januar 1936 in den angeſetzten Kaſſen⸗ 9 6. Jan 57175 5 a 5 erchtesgaden: Nebel, 9 Grag, Schnee zöße d Ante 5 16 5 N L geſetzten Kaſſen Am 16. Jan., 19.15 Uhr, Amtsleiterſitzung im Parkhotel. meter e e 5 ce Schi und 7705 5 Die Partei ſße f 8 5 Predigtſtuhl bei Bad Reichenhall: Schneefall,— 5 Grad, Die Parteigenoſſen mit den Anfangs buchſtaben M und 2 Schneehöhe 90 Zentimeter, davon 45 Zentimeter Neuſchnee, N werden aufgefordert, ihre Anträge für das Mitglieds⸗ as ören W 2 Pulverschnee, Schi und Rodel ſehr gut. — buch zu ſtellen. Es ſind zwei Paßbilder und.20 Mk, bei⸗ Schneefernerhaus⸗Zugſpitze: Schneefall,— 6 God, 1nd zufügen. Letzter Termin: 23. Januar 1936. 5 Schneehöhe 160 Zentimeter, davon 18 Zentimeter Neuſchnee, die. Seckenheim. Dienstagabend im Palaſt⸗Kinv Filmpor⸗ Mittwoch, 15. Januar culverſchnee, Schi gut. 1 führung.„Die Saat geht auf.“— Am 15. Januar treten em⸗ 5 2 5 2 nden ſämtliche Pol. Leiter 19.35 Uhr am Rathaus zur Teilnahme.30· i e 4.30: Muſi Kraft durch Freude“ 15 am Appell im Roſengarten an. 2.30: Frühkonzert.—.05: Bauernſunk.—.30: Muſi⸗ 1 1777 85 1 5 i 1 aliſche Frü 8 10.15: D he Volkslieder 2 0 e Les Seesen un id dee in de, deen e eee ee dee Freitag, 17. Jannar n 9 9 8 9 5 die Pol. Leiter und Helfer im Marſchanzug— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei. 15.30: Jungmädel Allgemeine Körperſchule(Leibesübungen für Aeltere): 17 ohne Mantel) um 19.30 Uhr beim Tennisplatz Mannheim beſuchen das Winterhilfswerk.— 16.00: Muſik am Nach⸗ 19.30 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule, Otto⸗Beck⸗Straße, an. mittag.— 17.45: Der Schatz im Acker. Hörbericht über Frauen und Männer. 11 Neckarau. 15. Jan., um 19.45 Uhr, treten ſämtliche uni⸗ Mäünsfunde.— 18.00: Nachmittagskonzert.— 19.45: Das Schi⸗Trocken: Neuer Kurſus 19.30 bis 21.30 Uhr, Karl⸗ . formierten Pol. Leiter auf dem Platz hinter der Luiſen⸗ 25 der Klara Schumann.— 20.00: Nachrichten.—. 20.15: Friedrich⸗Gymnaſtum, Moltkeſtraße, Frauen und Männer. der ſchule zur Teilnahme am Appell im Muſenfaal des Roſen⸗ elch s en d u: Ein Volk vergeht, ein Volk ſteht auf. 9 Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: 19.30 bis 21.30 Uhr 1985 gartens an. Anzug: Marſchanzug ohne Mantel(Dienſt⸗— 20.45: Franz Liſzt. Buntes Konzert.— 22.00: Nach⸗ 2 Mädchenberufsſchule, Weberſtraße, Frauen und Mädchen. nber bluſe).*. 9 8 5 richten.— 22.15: Reichsſendung: Olympia⸗Dienſt. 10 bis 19 Uhr Waldhofſchule, Oppauer Straße. 3¹—— 22.30: Chopin⸗Konzert aus Warſchau.—.00: Nacht⸗ Schwediſche Gymnaſtik: Kurſus von 20 bis 21 Uhr Kur⸗ 17 2 5 NS⸗Franenſchaft N f muſik und Tanz.— 24 00: Nachtmuſik.———— fürſtenſchule, C 6, Frauen und Mädchen. Der n Am 14. Januar, 20 Uhr, Heimabend im Deutſchlandſender Seichenerkrung Zur, Welterkerte. b Seel 20„Bürg. 30: Fröhli.. S 80 1 portfechten: 20 bi 4 hr ans⸗Thoma⸗Schule, ithin Neckarau. 16. Januar, Heimabend im evangeliſchen Ge⸗ 5 e. W e e—— eer πν⁰.j,= Front wergringegder fellaft D 7, Frauen und Männer. De⸗ meindehaus. 5 855 Bauernfunk—— 12 b: M e ie 15 15 00 Glu ck. Wermer W²ndf e front vordrin gender Warmluft Schwimmen: 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad, an Neu⸗Oſtheim. 15. Januor, 20.15 Uhr, Heimabend im n 3 1 8 Halle 2, Frauen und Mädchen. N K 2 2 2 33 3 0 1 2* 00 1115 evang. Gemeindehaus Neuoſtheim. 1 0 14.00: Allerlei. 15.15: Zum erſten Male vor W Stecke f. A2, fror mit Warmluft in der Höhe auf.“ D dei] Jugendſſorkkunde. 2 1 00 Erwin Hohne ſlelt.— 1830: e ier lll Scbnsefelgebt Samstag, 18. Jannar 1 ode, Kctertaſer Straße. In ländlichen Umſchulungsloger.— 18.50. Sporkſunk.: Ovoftectes O wollg if llüegeng tie fftefl Seefels 5 e 8 v.. N e Sprechende d eee bor Kuf zivei Klarteren. e. gh waffen träge, der] Obelee o bececllſo o Sebecerksfgbelf Wobei e d e e für Männer im Sta⸗ 5 4 5. Nati 1 5: Ruſſiſche sik.— 22.80: Klei 5 a G aſti 5 * Fendenheim. 18. Januar, 20 Uhr, Heimabend im Frauen. must 2900: Kamen... 0; Kleine facht geichtathlelik: 15 bis 16 uhr Stadton, Spielfeld g, für 9 6 7 8 mit are der 44 und Nadeln.. ee e Frauen und Männer. ohle. Friedrichspark. Dienstag, 14. Jonuar, 20 Uhr, Heim⸗ 8„ Mai f 4 Kleinkaliberſchießen(Frauen und Männer): Jeweils kellt abend im„Bürgerkeller“. 14 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ 15 bis 17 Uhr Schützenhaus der Schützengeſellſchaft 0, Ver⸗ 100 i 60 ages hal encles ort Frankfurt am Main, vom 14. Januar: Von kengate ablegen deus der Boitselbeon telle Kultur. norcheſter hat am 15. J N 5 über E 1 rei eſtr n en der ebener ee 7. 2 200 A e e Iußtrunenten 8 12 Dienstag, 14. Januar. 85 1 7 ae eee e Schwimmen: 20.30 bis 22 Uhr Städtiſches Hallenbad, ſchen anzutreten. a e a ſich ein Hochdruckrücken, der durch Zufuhr kalter Luft Halle 8, Mane 3 ihrt. Auf den Dichterabend mit Heinrich Lerſch am Nationaltheater: Nachmittags⸗Vorſtellung der Schülers[entſtanden iſt. An ſeiner Oſtſeite herrſcht über Rettungs⸗Schwimmen: 20.30 bis 22 Uhr Städtiſches Hal⸗ den Freitag, 17, Januar, wird beſonders hingewieſen. Keiner miete A,„Die einſame Tat“, Schauſpiel von Sigmund 2j 1191 lenbad, Halle 2, nur für Frauen. verſäume dieſen Abend. Karten 30 Pfg. 1 8 15 119 5 555 gegen 17.15 Uhr.— Abends: Skandinavien rege Wirbeltätigkeit und verfrachtet 5 8 3 Far 5. 2 A1 5 S 8 7 F te 2 Ai NS⸗K U a 1 N 1 hei 2 4— 5 8*— „ d ee ue n h dener der Sister l v Seeta Tah, Seek den, Sig. auch nach Deutſhland ſortgeſek volaremartime eee An d 2 Hu m 2 zuf den. un Tit 5 Scha) Sig⸗ 4 2 8 20 25 7 28 5 1 3 1 105 Gef 1171. Die Gefolgſchaft 1 tritt am 14. Januar um Nen eee 5 8 1 8 a Luftmaſſen. Die Temperaturen werden ſich daher 1 1 9,30 bis 11.30 Uhr Stadion, Gymynaſtikholle, nur a.45 i elloſer Wi 1 f oſengarten: 2 hr Akademie⸗Konzert. Dirigent: Prof. 5 3 8 7 2 2 5. 5 9 die 28. 8 Winteruniform vor dem Hauſe Heri. Abendroth,. 5 0 1275 auch bei uns in der nächſten Zeit in Gefrierpunkt⸗ Leichtathletik:—11 Uhr Stadion, Spielfeld 2, Frauen Sie„dae dim duke Scharführer, Planetarium: iß lühr Vorführung des Sternproſektors. nähe halten. Die Bewölkung wird ſtark wechſeln und ander eiche 258 4 ihres Kameradſchaftsführer, Rottenführer und Stellenlefter tre. Fleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett und Tonz. g 5 5: Reichsſportabzeichen:—11 Uhr Stadion, Spielfeld 2 der ten bereits um 19.30 Uhr auf dem U⸗Schulplatz an. Tanz: Clou, Kaffee Vaterland 5 und die Niederſchlagstätigkeit ſich auf einzelne Frauen und Männer. 5 Gef. 2,171. Vertrieb. Die Abrechnung der„Volks- Pfalgbau⸗Kaffee: 18 und 2 Uhr Kabarett une Tonz. Schauer beſchränken. i 55 1956 0 fiel 55 e 10 1 Januar, 20 Uhr, Lichtſpiele: Uuniverſum:„Viktoria“.— Alhambra:* Neunkirchen(Saar), 13. Jan. Aus Anlaß der . in der Geſchäftsſtelle der Gefolgſchaft, E 6.„Der Ammenkönig“.— Schauburg:„Liebeslied“.— 5 25 5 roßen Abſtimmungsfeiern wird in Neunkirchen 0 BDM Pal aſt und Gloria:„Der Poſtillon von Lonſumegu“. Vorausſage für Mittwoch, 15. Januar 5 90 2 121 8 15 a berg“ in S 0 5 zu 5 N— Capitol:„Ich war Jack Mortimer“.— Scala: ie Straße„Am Hüttenberg“ in„Straße des 13. 1 15 00(Preſſeh. Die Beſprechung der Preſſe⸗Mädel„Der Vogelhändler“ 5 5 BvVeränderlich mit zeitweiliger Aufheiterung und nur Januar“ und der„Obere Markt“ in„Platz der ehen ſt erſt am 16. Januar. 9 Ständige Darbietungen 5 e(im 255. Front umgetauft. S.. 8 8 ir urchweg Schnee emperaturen bei 1 usdorf(. i i. kern Untergau Stadt. Alle Führerinnen, die für das Jei⸗] Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 13 und ge me liche 75 nördliche Winde et Run, Gemei 5 9 90 Jan. 5 e der im ſtungsabzeichen noch nicht die U P⸗Beſcheinigung haben, von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad 5 5 inderäte von Ensdorf wurde einſtimmig dem uber kommen am Mittwoch von 15—17 Uhr nach N 2, 4, zum zur Reichsoutobahn Die deutſche Weinſtraße. 8 8 Plan einer Zuſammenlegung der Gemein⸗ U-.Kurſus. 1 A von 10 8 710 1255 von Höchſttemperatur in Mannheim am 13. Januar den Ensdorf und Hülsweiler die Zuſtim⸗ 7 1 Für den Lerſch⸗Abend ſind für Führerinnen Karten für Maunheimer aa i eine oon 10 bie 0 15 2,2 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum mung erteilt. Damit geht ein weiterer, ſchon längſt 5 0 We. von 15—17 Uhr auf dem Untergau zu haben. Der und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung Mannheimer 61 93 + 1,1 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 1, gehegter und bisher unerfüllt gebliebener Plan ſei⸗ — Abend findet Freitag, 17. Januar, 20.15 Uhr, in der Künſtler Brad. ner Verwirklichung entgegen tigen e 5 a 5 2 2 zur 1 25————= Wir ſuchen gebraucht, aber noch l 5 R hut erhalten, verſchließbare 855 fand 75 37322...— n 5 d aeeengees 8 ab⸗ mit Führerſchein 3b ibe⸗ d N ü „ Alleinvertrieh ung fa, 2 e tappen Schränke llt ahlt. a f gleich welcher Axt, evtl. Reiſever⸗ Mappen Schränke 5 8 f 5 nach eines prima Verkaufsſchlagers an kretung od. auch Warenablieferung. Angebote unter 2 X 166 an die en Selbsthahrer.„F 5 a eee e ee Tal⸗ 1 75 Herrn 11 e W unter 2 T 162 an die Seſchäftsſtelle d. Bl. e f i 2 22 22 alent zu vergeben. Etw. Kapital Geſchäftsſtelle d. Bl. 2981 l 18 25 e. 5 W 5 f 5 U e ab 11 Auch tücht. Vertretern Nekter Ehe daar- renden. fenschgarage* N E d E 4 5 N se E 8 0 + t E + A e N bietet ſich ſehr gute Verdienſtmög⸗ nme. e d Rötterstr. 41/38 lichkeit. Hofmann& Haas, Stutt⸗ nimmt Kaufgesuche Int ENT 10 1 3 von deutschem Erfindergeist für zeitknappe leute, neben dem Beruf gart W, Lerchenftraße 68. 55 aus- 5 N. 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