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Für Familten⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Freitag, 17. Januar 1936 147. Jahrgang— Nr. 27 alien versucht eine Entſcheidung zu erzwingen Graziani kam Nas Deſta zuvor Die Anfangserfolge oer Graziani⸗Offenſive Erbitterter Widerſtand der Abeſſinier unter Führung europäiſcher Offiziere — Rom, 17. Januar.(U..) Die Truppen General Grazianis haben nach den Hier vorliegenden Meldungen alle Ziele erreicht, die ihnen für die erſte Etappe der neuen großen ita⸗ lteniſchen Offenſtve an der Südfront nördlich von Dolo geſetzt worden waren. Die Kämpfe ſollen an Heftigkeit etwas nachgelaſſen haben. Bis geſtern mittag aber wurde vier Tage lang auf breiter Front mit großer Erbitterung gekämpft. Die Abeſſinier ſtanden, wie die Italiener zu⸗ geben, in dieſen Gefechten unter der aus⸗ gezeichneten Führung europäiſcher Offiziere. Außerdem waren ſie reichlich mit modernen Ma⸗ ſchinengewehren und Gewehren und der dazu⸗ gehörigen Munition ausgerüſtet. Die Italiener be⸗ haupten, daß dieſe Waffen erſt in letzter Zeit in großen Mengen über die nahe Grenze von Britiſch⸗ Kenya herübertransportiert worden ſeien. Ita⸗ lieniſcherſeits wurden wiederum in großer Zahl Bomben⸗ und Kampfflugzeuge einge⸗ fetzt, die unter anderem die Aufgabe hatten, die abeſſiniſchen Front⸗Funkſtationen zu zer⸗ türen, um den Feind auf dieſe Weiſe einer ein⸗ heitlichen Führung ſeiner Operationen zu berauben. Die italieniſchen Geſchwader haben ſich, ſo wird be⸗ richtet, dieſer Aufgabe mit vollem Erfolg entledigt. Nach neuen Informationen von zuſtändiger Seite haben die abeſſiniſchen Verluſte bis Mittwochmittag über tauſend Tote und Verwundete betragen, denen auf italieniſcher Seite nur 150 Gefallene und Verwundete gegenüberſtehen. Der linke Flügel habe im Laufe des Vormarſches schließlich den Ort Ehilligio erreicht und beſetzt, wäh⸗ rend der ſaſt ausſchließlich aus Eingeborenentrup⸗ pen beſtehende rechte Flügel bis zu dem 80 Kilo⸗ meter nördlich von Dolo gelegenen See Huco ge⸗ langt ſei. Auf beiden Flügeln hätten die italieniſchen Flug⸗ zeuggeſchwader in der Vorbereitung der Angriffe auf die abeſſiniſchen Stellungen große Dienſte ge⸗ leiſtet. Von der Flugbaſis bei Lugh⸗Ferrandi in Italienſſch⸗Somaliland aus operierend, hätten ſie immer von neuem Flüge über den Feind unter⸗ nommen, um ihre Bombenlaſt abzuwerfen, dann zu⸗ kückzukehren, neue Bomben aufzunehmen und wie⸗ derum gegen den Feind zu fliegen. Mit ſeinem Vormarſch iſt General Graziani offenbar einer großen abeſſiniſchen Offenſive auf Dolo zuvorgekommen, deren Vorbereitungen ſchon ziemlich weit gediehen waren. Der General hatte die Nachricht erhalten, daß Ras Deſta beabſichtigte, mit einer Armee von 40 000 Kriegern Dolo anzugreifen. Auf Grund dieſer Mel⸗ dung habe er ſich zum ſofortigen Beginn der ita⸗ lieniſchen Offenſive entſchloſſen. Alle Truppenein⸗ heiten der Eingeborenen ſowie der Heimatarmee wurden für das große Unternehmen herangezogen, ebenſo wie die übergetretenen Stämme, die unter italieniſcher Flagge kämpfen. An 20 verſchiedenen Stellen ſeien die aheſſiniſchen Linien durchbrochen worden und zwar ſowohl von den Eingeborenen, wie von den weißen Truppen. Beim weiteren Vor⸗ rücken hätte jedoch die dichte Bodenbewachſung an Buſchwerk und Dornengeſtrüpp den Panzerwagen ſchwerſte Hinderniſſe in den Weg gelegt. Wie Italien den Krieg finanziert — Rom, 17. Januar. Die römiſche Preſſe nimmt den bevorſtehenden Zweimonatstag der Sühnemaßnahmen zum Anlaß, in ausführlichen Leitartikeln zu den Auswirkungen der Sühnemaßnahmen auf die verſchiedenen Zweige des italieniſchen Lebens Stellung zu nehmen. Das halbamtliche„Giornale'Italia“ geht bei dieſem An⸗ laß auch auf das Finanzproblem ein, das als der wunde Punkt Italiens angeſehen worden ſei, aber ö auch auf dieſem Gebiet ſei Italien gewappnet. Man habe vielfach die im Jahreshaushalt angegebene Summe von 975 Millionen für das erſte Halbjahr 1935 als Koſtenaufwand für das oſtafrikaniſche Un⸗ ternehmen als zu niedrig angeſehen. Dieſe Zahl entſpreche jedoch der reinen Wahrheit und brauche kein Démenti zu fürchten. Die effektiven Ausgaben für Oſtafrika werden nach dem halhamtlichen Blatt auf dem Anleiheweg aufgebracht, einmal durch Ausgabe von gewöhnlichen Schatzſcheinen, dann durch den reinen Ertrag aus der Umwandlung der Staatsrenten von 32 in 5prozentige Titel und dann durch die zwangsweiſe Umwandlung auslän⸗ diſcher in italieniſchem Beſitz befindliche Papiere in Staatsrenten oder Schatzſcheine. Das engliſche Aufrüſtungsprogramm 70 neue Kreuzer ſollen gebaut werden!— Ausbau der Feſtlandsarmee? (Funkmeldung der NM Z. + London, 17. Januar. Die neuen Aufrüſtungspläne Englands beherr⸗ ſchen die Preſſe und hahen die Erörterung über den italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt und die Oelſperre in den Hintergrund gedrängt. Die Vorarbeiten für das neue Aufrüſtungspro⸗ gramm, das, wie der„Daily Telegraph“ meldet, viele Millionen Pfund zuſätzliche Aus⸗ gaben erfordern wird, ſind bereits ziemlich weit gediehen. Nach dem Zuſammentritt des Parlaments am 4. Februar wird eine große Unterhausausſprache über die Verteidigung Englands ſtattfinden. Man nimmt an, daß die Regierung ähnlich wie im März letzten Jahres die neuen Aufrüſtungs vorſchläge durch ein Weißbuch begründen wird. In dieſem Weißbuch wird, der„Morningpoſt“ zufolge, auf die Entwicklun⸗ gen im Mittelmeer, im fernen Oſten und auf dem europäiſchen Feſtlande hingewieſen werden, die eine beträchtliche Verſtärkung des engliſchen Verteidi⸗ gungsſyſtems erforderlich machten. Das neue britiſche Aufrüſtungsprogramm wird nach Mitteilung der Preſſe u. a. folgende Punkte um⸗ faſſen: 1. Weitgehende Moderniſierung und Mecha⸗ niſierung nebſt einer zahlenmäßigen Erhöhung der Berufstruppen. 2. Eine weitere große Erhöhung der Luftſtreit⸗ kräfte. 3. Ein großes Fünfjahreserſatzprogramm für die engliſche Flotte, das u. a. den Neubau von mindeſtens 70 Kreuzern vorſehen wird. 4. Eine„Gleichſchaltung“ und engere Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen den geſamten Streitkräften des britiſchen Weltreiches unter der Leitung des Reichsverteidigungsausſchuſſes. 5. Moderniſierung und voller Ausbau ſtrate⸗ giſcher Stützpunkte in Malta und Singapur. Das Bombardement von Waldia Die Stadt halb niedergebrannt, die Rote-Kreuz-Station zerſtört— Die Opfer vor allem Frauen und Kinder — Deſſie, 17. Januar.(U..) a Die abeſſiniſchen Kommandoſtellen im Hauptquar⸗ tier des Negus geben heute einen ausführlichen Be⸗ richt über das Bombardement italieniſcher Groß⸗ bomber auf die Rot⸗Kreuz⸗Station in Waldia. Nach r abeſſiniſchen Darſtellung erſchienen am Mittwoch zwiſchen 10 und 11 Uhr vormittags drei italieniſche Bombenflugzeuge über der Stadt Waldia, die etwa 60 Kilometer nördlich von Deſſie an der Straße nach dem Aſhangiſee gelegen iſt, und warfen Dutzende von Bomben über der Stadt, in der man ein großes abeſſiniſches Truppenkontingent vermutete, ab. Durch randbomben, die neben Briſanzbomben von den italieniſchen Maſchinen abgeworfen wurden, wurde die Hälfte der Stadt durch Feuer vollkommen zerſtört. Nach den erſten Einſchlägen hat infolge eines ſtarken Windes das Feuer, das an verſchiedenen Ecken der Stadt ausgebrochen wax, ſich außerordentlich ſchnell über ein weites Stadtgebiet verbreitet. Die leichk⸗ gebauten Lehmhäuſer und ſtrohgedeckten Wohn⸗ ſtätten der Eingeborenen boten dem Feuer reiche Nahrung, ſo daß nach wenig mehr als einer Stunde über die Hälfte der Stadt niedergebrannt war. Mehrere Bomben ſind auch auf das Rote⸗Kreuz⸗ Lazarett, das von dem engliſchen Major Bur⸗ goyne geleitet wird, gefallen. Zwei Zelte ſollen zerſtört, viele ärztliche Inſtrumente und andere Aus⸗ rüſtungsgegenſtände vernichtet worden ſein. Um den Verwundeten in Waldia Hilfe zu brin⸗ gen, wird morgen eine engliſche Rote⸗Kreuz⸗Abtei⸗ lung, die bisher in Deſſie ſtationiert war, nach Nor⸗ den aufbrechen. Wie aus den bisher über den Luft⸗ angriff auf die Rote⸗Kreuz⸗Station in Waldia vor⸗ liegenden Berichten hervorgeht, wurde keiner der 16 Mann, die als Aerzte und Pfleger im Feldlazarett Burgoynes arbeiteten, verwundet. Dagegen wurden in Waldia ſelbſt vierzehn Perſonen getötet und 35 verwundet. Unter den durch Bomben⸗ ſplittern getöteten und verwundeten Abeſſiniern ſol⸗ len ſich hauptſächlich Frauen, Kinder un d alte Männer befinden. Eine andere Anſicht, die wahrſcheinlich nicht vom Geſamtkabinett befürwortet werde, gehen dahin, daß England eine viel größere Feſtland⸗ armee aufrechterhalten müſſe, die jeder⸗ zeit zur Entſendung nach dem europäiſchen Feſt⸗ land, falls dort ein Krieg ausbrechen ſollte, bereit wäre. Etwaige neue Ausgaben für die Armee wür⸗ den aber wahrſcheinlich für eine Vermehrung und Verbeſſerung der Ausrüſtung und weniger für eine zahlenmäßige Verſtärkung angewandt werden. Neue Truppen nach Aegypten — London, 17. Januar. Wie Reuter aus Port Said meldet, haben die Mi⸗ litärbehörden den im vorigen Jahre von der ägypti⸗ ſchen Regierung begonnenen Bau der Straße, die die Häfen Port Said und Alexandria miteinander ver⸗ binden ſoll, ſelbſt übernommen. Die Britiſh United Preß meldet aus Alexandrien, daß dort drei Bataillone britiſcher Truppen, die von England kamen, ausgeſchifft worden ſind. Edens Rolle in Genf — London, 16. Januar.(U..) Wie zuverläſſig verlautet, hat das engliſche Ka⸗ binett Anthony Eden, der am Sonntag nach Genf geht, dahingehend inſtruiert, daß er dem Achtzehner⸗ Ausſchuß die Einſetzung eines beſonderen Ausſchuſ⸗ ſes von Spezialiſten vorſchlagen falle, der die Frage von Erdölſanktionen gegen Italien unterſuchen ſoll, Das Kabinett hat Eden gebeten, in Genf klarzu⸗ ſtellen, daß England bereit ſei, ſich an weiteren ge⸗ meinſamen Schritten zu beteiligen. Zwar möge er ſich der Initiative in der Frage der Erdölſanktionen enthalten; wenn jedoch die Mehrheit des Völker⸗ bundes ſich dafür entſcheide, ſolle er ebenfalls dafür eintreten. Der Unterausſchuß, den England vorzuſchlagen beabſichtigt, hätte die Auswirkungen eines Erdöl⸗ embargos auf Italien zu unterſuchen, und zwar im Hinblick auf eine Abkürzung des italieniſch⸗abeſſi⸗ niſchen Krieges und auf die innere Lage Italiens. Er hätte den Umfang der derzeitigen italieniſchen Erdölvorräte feſtzuſtellen, ferner, wie lange die jetzigen Erdölvorräte reichen werden und ſchließlich, wieviel Erdöl Italien vom Auslande trotz des Em⸗ bargos erhalten könne. Der Sprecher der Regierung ließ die Möglichkeit durchblicken, daß Eden bis zur Vollendung des Be⸗ richtes in Genf bleiben werde. Großadmiral Lord Beatty im Ruheſtand. Groß⸗ admiral Lord Beatty, der am Freitag ſeinen 65. Ge⸗ burtstag feiert, iſt nach einer Mitteilung der briti⸗ ſchen Admiralität in den Ruheſtand verſetzt worden. Beatty war Oberbefehlshaber der engliſchen Hoch⸗ ſeeflotte von 1916 bis 1919 und Erſter Seelord von 1919 bis 1927. — Winterhilfsjagd in der Schorfheide. Zugunſten des WHW fand am Mittwoch im Staatsrevier der Schorfheide eine Jagd ſtatt, an der als Gäſte des Miniſterpräſidenten General Göring der polniſche Botſchafter Lypſki, der Danziger Senatspräſident Greiſer, Generalforſtmeiſter v. Keudell, Oberland⸗ forſtmeiſter Hauſendorff u. Oberjägermeiſter Menthe teilnahmen. Souvenirs und Sandhoſen (Von dem Sonderborreſpondenten der United Preß) — Adigrat, Anfang Januar. Die gewaltige Handelskonjunktur, die der ſtetige Durchzug italieniſcher Truppen durch Aoigrat nach der Tigre⸗Front mit ſich bringt, hat den tauſendfäh⸗ rigen Marktplatz dieſer Stadt in ein modernes Warenhaus verwandelt. Die eingeborenen Kaufleute, die bisher nichts als Tontöpfe, Heilkräuter, Felle und Schammas anboten, hocken heute vor geradezu erſtaunlichen Warenaus⸗ lagen, in denen amerikaniſche Zahnkreme, japaniſche Bleiſtifte, italieniſche Raſierapparate und Konſerven aus aller Herren Länder zu finden ſind. Sie haben bereits genug Italieniſch gelernt, um die Soldaten des Duce über den Löffel balbieren zu können, die ſich auf dem Markte drängen; aber die Hauptkund⸗ ſchaft in der„Konſervenabteilung“ ſtellen die eben⸗ holzfarbigen Schönen mit ihren ſchreienden Babys auf dem Rücken. Dieſe Evastöchter haben nämlich entdeckt, daß die Konſerven butter einen aus⸗ gezeichneten Erſatz für das ranzige Hammelfett dar⸗ ſtellt, oͤus ſie bisher zur Verſchönerung ihrer Friſur verwandten. Immer ſitzt ein halbes Dutzend äthiopiſcher Damen auf dem Marktplatz, während Schweſtern und Mütter vor ihnen ſtehen und ihr Haar mit der neuerſtandenen Toilettenherrlichkeit einſchmieren. Die heiße Sonne ſchmilzt die Butter, und Butter⸗ rinnſale laufen ſchwarze Naſen entlang, während Millionen von Fliegen ſummend herbeieilen, um an dieſem unerwarteten Feſtmahl teilzunehmen. Die „Friſeuſen“ wieder halten ab und zu in ihrer Ar⸗ beit ein und lecken ſich die Finger ab, um ja nichts von dieſem koſtbaren Stoff zu vergeuden, der zugleich Nahrung und Verſchönerungsmittel iſt. Die italieniſchen Soldaten intereſſieren ſich zu allermeiſt für das angebotene Geflügel— das aber dieſen Namen kaum verdient. Die Hühner ſind ſo klein wie Tauben, und die Eier nur halb ſo groß wie in Europa. Dies ſcheint überhaupt das Land der Zwergtiere zu ſein, denn auch die angebotenen Eſel, Schafe und Ziegen waren die kleinſten, die ich fe⸗ mals geſehen habe. Außer dem Miniaturgeflügel kaufen die italienf⸗ ſchen Soldaten hauptſächlich Salsbarren als Sou⸗ venir— die gleichen ſchmutzſtarrenden Barren, die in den Tagen der Sklavenhändler als Geld benutzt wur⸗ den. Wie mir ein uralter ſchwarzer Patriarch be⸗ richtete, ſtand damals der Kurs einer Durchſchnitts⸗ frau auf vierzig Salzbarren, während eine ausneh⸗ mend hübſche Frau bis zu ſechzig Barren koſtete. Die wahren Beherrſcher des Marktes von Adig rat ſind jedoch die Horden kleiner Abeſſinjerjungen mit von Fliegenſtichen entzündeten Augen, die allenthal⸗ ben umherlaufen, betteln und italieniſch radebrechen. Alle haben ſie den faſchiſtiſchen Gruß gelernt und ſagen triumphierend„Negus“— während ſie die Ge⸗ bärde des Halsabſchneidens machen. .* Gewaltige Sandhoſen, die höher als die höchſten Berge in die Luft ragen, gehören zu den Heimſuchungen, denen die italieniſchen Truppen aus⸗ geſetzt ſind— und die zwar kein Unglück, aber viel Aerger verurſachen. In dieſer ſchüſſelförmigen Ebene erheben ſich dieſe ſeltſamen Staubſäulen unter der Wirkung eines Luftwirbels plötzlich vom Erd⸗ boden und wandern durch die Gegend. Die Einge⸗ borenen, die ſie offenbar für Zeichen des Himmels oder für Geiſtererſcheinungen halten, knien vor ihnen und beten. Schon aus weiter Ferne kann man ſie ankommen ſehen, ungeheuren Rauchſäulen vergleich⸗ bar. An einem Tage habe ich in der Umgebung unſeres Truppenlagers bis zu fünf Stück zählen können. Manche brauſten über die Zelte hinweg, brachten mit ihren erſtickenden Staubwirbeln die Soldaten zum Huſten und Spucken, und hinterließen Sandablagerungen in den Suppenkeſſeln und Kaffee⸗ töpfen. Ein ſolcher„Staubteufel“ wanderte jüngſt vor⸗ bei, als wir— italieniſche Offiziere, ein engliſcher Kollege und ich— gerade mit einem Aperitif beſchäf⸗ tigt waren. Er wirbelte alle Papiere von den Tiſchen und füllte unſere Gläſer mit ſoviel Sand, daß wir den Inhalt weggießen mußten. Am gleichen Nachmittag ſah ich, wie ſich eine andere Sandhoſe dem Markte näherte. Sofort warfen ſich die Eingeborenen ringsum auf die Knie und rieben ihre Köpfe am Boden. Fünf Minuten lang ver⸗ blieben ſie ſo im Gebete. Die Sandhoſen haben in Abeſſinien nur ſelten zerſtörende Kraft beſeſſen, weil ihre Schnelligkeit durch die umgebenden Berg⸗ ketten gebrochen wird. In der Sahara und anderen orts aber reißen ſie ganze Zelte und Baracken vom Boden und wirbeln ſie durch die Luft. ee ——— 2. Seite/ Nummer 27 Neue Maunheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe Freitag, 17. Januar 1936 20 000 NSKK-Männer vor Rudolf Heß und Korpsführer Hühnlein Die Pflichten des nationalſozialiſtiſchen Kraftfahrers — Berlin, 16. Januar. In Gegenwart mehrerer Mitglieder der Reichs⸗ regierung, des Führerkorps des NS aus dem ganzen Reich und zahlreicher Ehrengäſte fand in der feſtlich ausgeſchmückten Deutſchlandhalle am Don⸗ nerstagabend ein großer Generalappell des NS vor dem Korpsführer Hühnlein ſtatt. Um 19 Uhr war das große Rund der größten Halle Europas bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Führer der Kraftfahrinſpektion Süd, Offer⸗ mann, meldete dem Korpsführer, daß 20 500 Män⸗ mer des NSͤck der Brigade Berlin und Abordnun⸗ gen aus dem ganzen Reich, 33 Feldzeichen und die Stander der Brigade Berlin angetreten ſeien. Der Korpsführer gab die Meldung an den Stellvertre⸗ ter des Führers weiter, der die Verſammelten mit einem„Heil Hitler!“ begrüßte. Dann ergriff der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, das Wort. Er führte u. a. aus: „Vielleicht wächſt nach dem Anſchauungsunter⸗ richt, den der Bolſchewismus neuerdings in Süd⸗ amerika der Welt gegeben hat, das Verſtändnis für Deutſchlands Maßnahmen. Wenn aber das Ausland trotz alledem uns kein Verſtändnis entgegenbringen will, ſo können wir es auch nicht ändern! Das Ausland mag auf ſeine Weiſe glücklich werden, wir nehmen uns die Freiheit, auf unſere Weiſe glücklich zu ſein. Mit Freude ſehen wir aber“, ſagte der Stellver⸗ treter des Führers,„daß die Verſtändigung zwiſchen den Anſtändigen ihren Fortgang nimmt— allen Intereſſenten an der Völkerverhetzung zum Trotz. Vertreter der Frontkämpfer Englands und Frank⸗ reichs haben Beſuche mit denen Deutſchlands aus⸗ getauſcht. Nächſter Tage wieder begibt ſich eine deutſche Frontkämpferabordnung nach England, einer Einladung der engliſchen Frontkämpfer folgend. Sie nehmen unſere aufrichtigſten Wünſche mit, daß auch ihr Beſuch beitragen möge, das Band zu feſtigen, das die Leidensgefährten aller Nationen der Fron⸗ ten des großen Kriegs miteinander verbindet und mithilft, eine neue Völkerkataſtrophe zu verhindern. Alle bisherigen Erfolge der deutſchen Wieder⸗ aufbaubarbeit wären nicht möglich geweſen ohne die freudige Mitarbeit des Volkes und der Unterord⸗ nung des einzelnen unter die höheren Intereſſen. Die Männer des NSbick hätten ſich zum großen Teil, ſchon bevor der Nationalſozialismus Staats⸗ prinzip wurde, freiwillig eingegliedert in eine Or⸗ ganiſation, die ihrerſeits nur den gemeinſamen höheren Intereſſen diente und dient. Als Nationalſozialiſt ſoll der NSac⸗Mann ein beſonderes Opfer bringen, ein Opfer, das gerade der gute Automobiliſt empfindet: Ich habe in einem Erlaß verlangt, daß der kraftfahrende Parteigenoſſe im allgemeinen ſeine Höchſtgeſchwindigkeit begrenzt, damit Reifen und Material geſpart werden, ſolange, bis wir darin wieder Ueberfluß haben. Sie dürfen mir glauben, daß die Herausgabe dieſes Er⸗ laſſes mir nicht gerade leicht gefallen iſt, denn ich fahre als alter Flieger auch ſehr viel lieber 120 Km. als 80 bis 90. Und im übrigen geht der Führer wie überall auch hier mit gutem Beiſpiel voran. Sicher iſt, daß nur 10 v. H. geringere Höchſtgeſchwin⸗ digkeit im geſamten deutſchen Kraftfahrweſen im Jahr Millionen an erſparten Deviſen bedeuten. Nach dem Hinweis, daß Korpsführer Hühnlein die Sonderaufgaben kennzeichnen werde, betonte Ru⸗ dolf Heß, daß das Korps, ſo wie es den anderen For⸗ mationen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung kamie⸗ radſchaftlich verbunden ſei, auch zur Wehrmacht in enger Kameradſchaft ſtände. Der Stellvertreter des Führers ſchloß mit den Worten:„Weltanſchaulich im Nationalſozialismus geeint ſtehen die deutſchen Kraftfahrer im kommen⸗ den Jahr vor Aufgaben, zu deren Bewältigung ich ihnen von dieſer Stelle Kraft und Energie und die daraus ſich ergebenden Erfolge wünſche!“ Im Anſchluß an die Anſprache des Stellvertreters des Führers, Reichsminiſter Heß, ergriff Korps⸗ führer Hühnlein das Wort. Er führte, zu Ru⸗ dolf Heß gewandt, u. a. aus: — „In Ihnen erblicken wir den Mittler des Willens des Führers, der nicht müde wird, die Einfachheit und Reinheit der Bewegung zu betonen, durch deſſen Hände das alles geht, was aus dem inneren Leben der Parteigliederungen an Staat und Wehrmacht heranzutragen iſt und Heſſen richtunggebende Ver⸗ fügungen und Anſprachen dem Korps ſtets bindende Unterlagen für ſeine Erziehungsarbeit bedeuten.“ Zum Reichskriegsminiſter gewandt fuhr der Korpsführer fort:„Ich bin ſtolz darauf, mit mei⸗ nem Korps in Aufgabengebieten tätig zu ſein, die an der Peripherie Ihrer Arbeit liegen. Wenn wir dank einer Vereinbarung mit dem Reichs⸗ jugend führer die 16⸗ bis 17jährigen Hitlerjungen nach ihrer Motorbegabung und Motorfreudigkeit ausleſen, um ihnen nach Erreichung des 18. Lebens⸗ jahres auf den über das ganze Reich verteilten Mo⸗ torſportſchulen des N Sic eine vormotoriſche Grund⸗ ausbildung zu vermitteln und ihnen die Grundſätze der Verkehrsdiſziplin einzuüben, ſo leiſtet das Korps hier eine Arbeit, der Sie, Herr Reichskriegsminiſter, in dankenswerter Weiſe ſtets ein Höchſtmaß ideeller Unterſtützung angedeihen laſſen.“ Mit welcher Leidenſchaft und von welch hoher Warte aus der Führer in ſeiner Koburger Rede die Aufgabengebiete des NSsick umriſſen habe, ſei noch inn beſter Erinnerung. SA, Ss und NS ſind und bleiben der eherne Dreiklang der Freiwilligen der Nation. „Die Freiwilligkeit unſerer Dienſtleiſtung,“ ſo fuhr Korpsführer Hühnlein fort,„iſt das Kleinod, das wir zu hegen und zu pflegen haben!“ Der Korpsführer erinnerte ſodann an ſeinen Neujahrsbefehl, mit dem er ſeinen Führern zur Pflicht gemacht habe, ſich in dieſem Jahre beſonders der Arbeit im Kleinen anzunehmen und den Dienſt der Stürme nicht allein zu beſichtigen, ſondern lebendigen Anteil an ihm zu nehmen. Der Sturmführer müſſe mehr durch das lebendige Bei⸗ ſpiel wirken, als durch das Wort. Man ſolle nicht vergeſſen, daß der Kampf mit der Machtergreifung noch nicht beendet wurde und auf anderen geiſtigen Gebieten noch in vollem Umfang im Gang iſt. So müſſe der Sturmführer ſeine Aufgabe darin ſehen, aus den Angehörigen der verſchiedenſten Berufsſtände, Jungen wie Alten, hingabetreue Kämpfer Adolf Hitlers zu erziehen und zu einer lebendigen Einheit zuſammenzu⸗ ſchweißen. Zum Abſchluß ſeiner Rede gab der Korpsführer einen kurzen Ueberblick über die kommenden Groß⸗ veranſtaltungen des Kraftfahrſports. Mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer ſchloß der Korpsführer ſeine Rede. Nach dem gemeinſamen Geſang aller Strophen des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes folgte der Fahnenausmarſch. Während der Korpsführer mit den Ehrengäſten und dem Führerkorps die mit den Hoheitszeichen des NS ausgeſchmückte Halle verließ, erſchallte das Lied des NSKK: das Panzerwagen⸗ Lied. Ein Vorbeimarſch des Ehrenſturms und der Motorſtandarte 31 vor dem Korpsführer und dem Führerkorps des NS in unmittelbarer Nähe des Funkhauſes, beſchloß den großen Generalappell. Laval ſiegte noch einmal? Aber die Kriſengefahr noch nicht beſeitigt Doch noch Rücktritt Herriots? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 17. Jan. Der neue„Großangriff“ der Oppoſition gegen die Regierung Laval in der Kammer iſt wiederum geſcheitert. Laval er⸗ hielt ernent ein Vertrauensvotum mit 315 gegen 251 Stimmen. Die Debatte verlief diesmal äußerlich ſehr ruhig. Zur Eröffnung der Sitzung ergriff der zum 13. Male wiedergewählte Kammerpräſident Bouiſſon das Wort zu ſeiner üblichen Antrittsrede. In den ſchmei⸗ chelhafteſten Wendungen ſuchte er den verſammelten Parlamentariern zu beweiſen, daß ſie doch viel gute Nath dem Stheitern der Flottenkonferenz: Japaniſches Angebot an England? Tokio ſucht einen Keil zwiſchen die angelſächſiſchen Mächte zu treiben-Vorſchlag an England zur Verſtändigung über Weltmärkte und Rohſtoffgebiete — Tokio, 16. Januar. Die japaniſche Nachrichtenagentur„Domei“ be⸗ ſchäftigt ſich in einer Meldung mit dem vorausſicht⸗ lichen Inhalt der Rede Hirotas vor dem Reichstag. Die Rede ſoll danach ein Angebot an England enthalten, ſich mit Japan über die Weltmärkte und die Roh⸗ ſtoffverteilung zu verſtändigen, um die Rei⸗ bungsflächen der beiden Länder zu vermin⸗ dern. Die Rede ſoll ferner auch auf das japaniſch⸗amerika⸗ niſche Verhältnis eingehen und auf die gegenſeitige Abhängigkeit Japans und der Vereinigten Staaten hinweiſen. Eine friedliche Löſung der die beiden Länder berührenden Fragen ſei infolge der Abhän⸗ gigkeit der beiden Länder voneinander nötig. Japan kündigt Flottenweiltrüſten an — Tokio, 17. Januar.(U..) Japaniſche Zeitungen und Finanzkreiſe ſagen als wichtigſte Auswirkung des Rückzuges der offiziellen japaniſchen Politik von der Flottenkonferenz ein Rü⸗ ſtungswettrennen zur See voraus und meinen, daß dies gleichzeitig zu einer Periode der Hochkonjunktur in der japaniſchen Rüſtungsinduſtrie führen müſſe. Allerdings überſehen die finanziellen und wirt⸗ ſchaftlichen Mächte des fernöſtlichen Kaiſerreiches nicht die Gefahr eines Handelskrieges, der möglicherweiſe von den anderen Großmächten mit ausgedehnten kolonialen Intereſſen auf Grund einer zwar ungeſchriebenen, aber doch ſtillſchweigen⸗ den Verſtändigung gegen das wirtſchaftliche Vor⸗ dringen Japans auf den Weltmärkten begonnen werden könnte. i Das Blatt„Hochi Shimbun“ verſichert heute zum Beiſpiel, daß in Finanz⸗ und Induſtriekreiſen Nip⸗ pons beträchtliche Nervoſität darüber beſtehe, daß Senſationen um Hauptmann? Aufſchub der Hinrichtung Detektive entdecken den„wirklichen Mörder“?! — Trenton, 16. Jan. Nach dem Bekannt⸗ werden der Ablehnung des Geſuchs um Wieder⸗ aufnahme des Verfahrens gewährte Gouverneur Hofmann einen gotägigen Aufſchub der Voll⸗ ſtreckung des Urteils an Hauptmann. Der Gefängnisgeiſtliche des Trentoner Staats⸗ gefängniſſes, Reverend John Matthiſon, hat jetzt Hauptmann Mitteilung davon gemacht, daß der Bun⸗ desgerichtshof von Newark ſeinem Antrag um neue mündliche Ausſage vor Gericht auf Grund der „Habeas Corpus“ ⸗Akte nicht ſtattgegeben habe. Hauptmann ſoll darauf nur lakoniſch erwidert haben: „Ich habe auch nichts anderes erwartet.“ Wie der Geiſtliche weiterhin erklärte, habe er wäh⸗ rend ſeines Geſprächs mit dem Häftling in der To⸗ deszelle den Eindruck gewonnen, daß Hauptmann trotz ſeines einjährigen vergeblichen Kampfes um Wiederaufrollung des Lindbergh⸗Falles auch in letz⸗ ter Stunde noch ein Fünkchen Hoffnung„auf Ret⸗ tung von irgendeiner Seite und durch irgendwelche außergewöhnlichen Umſtände“ hege. Hauptmann gar nicht der Mörder? (Funkmeldung der NM.) — Neuyork, 17. Januar. Die Zeitung„Neuyork American“ veröffent⸗ licht als einziges Neuyorker Blatt in großer Aufmachung die Meldung, daß jetzt die Löſung des Lindbergh⸗Rätſels unmittelbar bevorſtehe. Das Blatt behauptet, Gouverneur Hoffmann habe dem Aufſchub der Hinrichtung Hauptmanns auf Grund eines vertraulichen Berichtes der von ihm mit der Unterſuchung des Falles beauftragten Detek⸗ tive verfügt, nach denen ein aus Rußland ſtam⸗ mender Pole, der fließend deutſch ſpreche und den gleichen Akzent habe wie Hauptmann, der wahre Entführer des Lindbergh⸗Kin⸗ des ſei. Dieſer Mann, ſo meldet das Blatt weiter, habe wahrſcheinlich die Frau als Mithelferin gehabt, von der im Prozeß die Rede war. Er ſehe Haupt⸗ mann zum Verwechſeln ähnlich und ſei 1932 mit einem trockenen Huſten behaftet geweſen, von dem in der Gerichtsverhandlung der Zeuge Dr. Condon ſprach. Handſchriftenſachverſtändige hätten in der ger⸗ gangenen Nacht fieberhaft gearbeitet und feſtgeſtellt, daß die Schriftproben dieſes Mannes auffallende Aehnlichkeit mit den Schriftzeichen auf den Löſegeld⸗ noten haben. Die Polizei iſt dem verdächtigen Paar angeblich hart auf den Ferſen und hofft, ſie ſchon in kurzer Zeit verhaften zu können. Der verdächtige Pole ſei mehrfach vorbeſtraft und ſoll ſich Sträflingen gegen⸗ über ſogar gerühmt haben, er habe die Bundespolizei an der Naſe herumgeführt, indem er ſich von dem Leiter der Bundesgeheimpolizei, Edgar Hoover, als Spitzel habe anſtellen laſſen. Die Privatdetektive des Gouverneurs Hoffmann ſollen der Meinung ſein, daß die ſeinerzeit aufge⸗ ſundene Leiche keineswegs das Kind Lind⸗ beras war, da die Leiche 10 Zentimeter länger geweſen ſei als das Kind Lindberghs. Der„Neunyork American“ bringt weiterhin noch eine große Zahl von neuen Einzelheiten, die alle an⸗ getan ſeien, die Indizienbeweiſe gegen Hauptmann zu erſchüttern. möglicherweiſe andere Welthandelsnationen auf Ab⸗ änderung der mit Japan geſchloſſenen Handelsver⸗ träge beſtehen würden, die für den japaniſchen Han⸗ del ungünſtiger ſein würden als die bisherigen Ab⸗ kommen. Nach Informationen des gleichen Blattes be⸗ fürchten japaniſche Handelskreiſe in erſter Linie, daß die für Juni dieſes Jahres in Ausſicht genommene Reviſion des indiſch⸗japaniſchen Handelsvertrages auf ernſte Hinderniſſe ſtoßen werde. Unterrichtete Kreiſe weiſen weeiter darauf hin, daß der nun be⸗ ſtehende vertragsloſe Zuſtand auf dem Gebiet der Flottenrüſtung für Japan auch die Gefahr von Währungsſchwankungen in ſich berge. Italien und das Londoner Fiasko — Rom, 17. Januar. Der Rückzug Japans aus der Flottenkonferenz wird in italieniſchen politiſchen Kreiſen vorerſt mit großer Zurückhaltung aufgenommen. Der Rückzug Japans, ſo führt oͤie„Tribuna“ in dieſem Rahmen aus, habe durchaus nichts kataſtro⸗ phales. Mit ihm hören lediglich ärgerliche Mei⸗ nungsverſchiedenheiten auf, während ſich Japan die Flotte gebe die es brauche, und die es auf jeden Fall gebaut hätte. Die engliſche Flottenzuſammenziehung im Mittelmeer dagegen, die wegen einer plötzlichen Aenderung der von England in Oſtafrika immer be⸗ obachteten Richtlinien einen ausſchließlich anttttalie⸗ niſchen Charakter trage, erſcheine im Lichte der aſta⸗ tiſchen und internationalen Realitäten als ein gro⸗ ßer und grundſätzlicher Fehler der Po⸗ litik des Britiſchen Weltreiches. Der pöl⸗ lig unberechtigte und vom Völkerbund nicht einmal angeordnete Verſuch, Italien in die Knie zu zwin⸗ gen, ſei mit einer Schwächung der engliſchen Stel⸗ lung verbunden geweſen, die durch die entſchiedene Forderung Japans noch unterſtrichen worden ſei. —— Deutſche Frontkämpfer in England Unter Führung Oberlindobers und Seldtes f— London, 16. Januar. Am Sonntag, den 19. Januar, wird eine Abord⸗ nung der deutſchen Frontkämpferverbände in London eintreffen, um den Beſuch zu erwidern, den Vertre⸗ ter des großen engliſchen Frontkämpferverbandes, der Britiſh Legion, im Juli v. J. den deutſchen Frontkämpſern gemacht hatten. Die Führung der deutſchen Abordnung liegt in den Händen des Be⸗ auftragten der deutſchen Frontkämpferverbände Herrn Stahmer. Die Abordnung ſetzt ſich zuſammen aus: Reichskriegsopferführer Oberlindober, Reichs⸗ arbeitsminiſter Selöte, dem Bundesführer des Reichskriegerbundes„Kyffhäuſer“, Oberſt Reinhard, dem Bundesführer der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener, Frhr. v. Lersner dem Verbands⸗ führer des Reichs verbandes deutſcher Offiziere, Ge⸗ neralmajor a. D. Graf von der Goltz, SS⸗Ober⸗ führer v. Humann⸗Hainhofen und Fliegerkomman⸗ dant Siebel. Die deutſche Frontkämpferabordnung wird ſich eine Woche in England aufhalten und da⸗ bei Gelegenheit finden, nicht nur in eine nähere Ausſprache mit den Vertretern der Britiſh Legion über alle gemeinſamen Fragen einzutreten, ſondern auch die zahlreichen und vorbildlichen Wohlfahrts⸗ einrichtungen des großen engliſchen Frontkämpfer⸗ bundes kennenzulernen. Saklatvala geſtorben. Der bekannte engliſch⸗in⸗ diſche Kommuniſtenführer Saklatvala iſt am Don⸗ nerstag im Alter von 62 Jahren in London geſtor⸗ ben. In den Jahren 1922 bis 1929 war Saklatvala Abgeordneter der Kommuniſtiſchen Partei Englands im Unterhaus. und praktiſche Arbeit geleiſtet und den Dank des Landes verdient hätten. Um dieſer Rede ſofort ein Dementi entgegenzuſetzen, eröffnete die Oppoſition gleich danach das Feuer gegen die Regierung. Meh⸗ rere Abgeordnete verlangten, daß eine Debatte über die allgemeine Politik der Regierung eingeleitet werde. Miniſterpräſident Laval machte in kurzer Er⸗ widerung geltend, daß man ſich doch wohl im No⸗ vember und im Dezember genügend über die Außen⸗ politik, die Innenpolitik, die Finanzpolitik und die nationalen Verbände ausgeſprochen hätte, um heute nichts Neues mehr darüber vorbringen zu können. Infolgedeſſen forderte er, daß man ſich nun der Landwirtſchaft widme und die Maßnahmen zur Erörterung ſtelle, die zur Linderung der Kriſe in der Land wirtſchaft getroffen werden könnten. Dafur ſtelle er die Vertrauensfrage. Da es ſich nur um eine Geſchäftsordnungsdebatte handelte, konnten die Gegner der Regierung, der Marxiſten⸗ führer Leon Blum, der radikale Abgeordnete Mon⸗ tigny und der Neoſozialiſt Déat nur fünf Minuten ſprechen. Dann kam es zur Abſtimmung, die die un⸗ erwartet hohe Mehrheit von 64 Stim⸗ men für die Regierung brachte. Wie immer war es die Radikalſoziale Partei Herriots, die den Miniſterpräſtdenten rettete, Mer dieſe Rettung erfolgte wiederum gegen den ausge⸗ ſprochenen Willen der Parteimehrheit und auch nur deshalb, weil ſich oͤie Partei wiederum in drei Teile geſpalten hatte: 90 Mann gegen die Regierung, 40 Mann dafür und 30 Stimmenthaltungen! Die Ab⸗ geordneten ſtimmten ſo, wie es ihr Wahlintereſſe ihnen gebot. Die 90 Abgeordneten, die gegen die Regierung geſtimmt haben, rechnen bei den kommen⸗ den Wahlen auf die Unterſtützung der marxiſtiſchen und der kommuniſtiſchen Partei. Die 40 regierungs⸗ treuen Abgeordneten dagegen wollten ſich bei den Wahlen die Stimmhilfe der Rechtspͤrteien nſcht verſcherzen. Aber mit der Abſtimmung iſt die Kriſenſtimmug noch längſt nicht aus der Welt geſchafft. Gegen Abend ſind Herriot und die ſechs übrigen radikalen Miniſter zu einer Sitzung zuſammengetreten, um ſich über ihre Haltung klar zu werden angeſichts der einden⸗ tigen„Kriegserklärung“ ihrer Fraktion gegen die Regierung. Die Gerüchte über den Rücktritt Herriots aus der Regierung dauern an. In den Wandelgängen betont man weiter, daß die übrigen radikalſozialiſtiſchen Miniſter ſich nur dann mit einem weiteren Verbleib in der Regierung ein⸗ verſtanden erklären dürften, falls ſie von der Voll⸗ ſitzung am Freitag ausdrücklich hierfür die Befugnis erhalten ſollten, e Ehrentag der Beamten Im Rahmen des Parteitages 1936 — Berlin, 17. Januar, r„Völkiſche Beobachter“ meldet: Der Stell⸗ be. deler des Führers, Pg. Heß, empfing den Reichs⸗ beamtenführer Pg. Neef zu einer längeren Be⸗ ſprechung, um von ihm den Bericht über die Tätig⸗ keit des Hauptamtes für Beamte und des von die⸗ ſem geführten Reichsbundes der deutſchen Beamten im vergangenen Jahr, ſowie über den Arbeitsplan des Jahres 1936 entgegenzunehmen. Dabei kam auch zur Sprache, daß nach dem Willen des Führers der deutſchen Beamtenſchaft in dieſem Jahr eine be⸗ ſondere Auszeichnung dadurch zuteil werden wird, daß der Führer im Rahmen des Parteitages 1936 einen beſonderen Beamtentag an⸗ geordnet hat, auf dem der Führer in Anweſen⸗ heit der führenden Männer von Partei und Staat zu den deutſchen Beamten ſprechen wird. Es poll nach dem Willen des Stellvertreters des Führers möglichſt allen deutſchen Beamten Gelegenheit ge⸗ geben werden, ſich im ganzen Reich vor den Lau⸗ ſprechern zu verſammeln, um dieſen Ehrentag bes deutſchen Beamten am Rundfunk miterleben zu können. 2 Steinlawinen auf die Brennerſtraße + Mailand, 17. Januar. Zwiſchen Waidbruck und Klauſen auf der Breuner⸗ ſtraße ging eine große Steinlawine nieder. Die Straße wurde durch etwa 1000 Kubikmeter Erdreich und Felstrümmer vollſtändig verſchüttet. Nachbem die Erdmaſſen durch Aufräumungsarbeiten mit größ⸗ ter Beſchleunigung beſeitigt worden waren, um die wichtige Verkehrsader wieder freizumachen, verſchüt⸗ tete ein zweiter Erdrutſch die Straße erneut, Es gelang, notdürftig einen Durchlaß für kleinere Fahr⸗ zeuge herzuſtellen. Dr Kb BZ ern en und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer erantwortlich für Thealer, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i.: Dr. Alois Winbauer- Han delsteil: Dr. Fritz Bode- Lokaler Tell: Dr. Fritz Hammes Sport: Willg Müller„ Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen; Jakob Faude, ſämtlich 15 Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. 5 Bode& Co., 5 R J,-6 Schriftleitung in Lerlin: Joſeph Bretz, WB Viktoriaſtraße 4⸗ D. ⸗A. Xl 1935 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 2881 Abendauftage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20885 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto 15 Freitag, —— 8 Der Rheit mer iſt, geht in den Rhein Sommerzeit. am Rhein er endlich Wint. muar ſich end! tung beſonne Der Reif chern am Rhe Waſſerfläche i an der Rhein heimiſchen al⸗ matlichen erſe ſonders jetzt, liegt. Das 2 man ſteht nel genden Welle ſteht ihn nich Maſſe von N rufe. Sie tu iſt ein erreg landſchaft. Der Wald Bäume trage ken in der ve bilde. Der nach, und de an Geſchäftsz bei dieſer Ge! Man ſieht Sp. menden Pelz mit Wohlgefa ſchaft ruhen l gendes Gefül Nebel und W iſt ganz allein in der Stadt Die Vöge⸗ Sie ſind vert: am Weg ſitzen im weißbetau ſie Schritte h. zur Hälfte in und die Vöge Sie regen ſick und man ſiel Vögel im We Der Reif des Schloßga zugefroren. auch weun m Kälte und H Jahre Das habe. Schönheit, gef heit und Geſt Leider. 9 Für die 8 verband Ma bundes(Kyff! Nibelungenſa tragsfolge vo redner Studi Mombach ger der Altvetera bandsführer Die Vortrag fünf Bilzſcher SA⸗Reſerve ſammen. Zu den Feſtaben nungen auf ſelbſtverſtänd! glieder des 2 ſind, ſich mit teiligen. Ab Stadt Mann! vaterländiſche und gebeten, ſaal morgen At Am Diens alten Rathe ſtatt, bei der „Arbeitsdank ſache eines je Veranſtaltun neuen Ri Wart Rund Die Reich ſehen, eine V gebührenbefr von Freiſtell hierfür in F Genuß der E haben zu dei genoſſen ſich Befreiung a Rundfunkanl dieſer Volks! für Funkrech mer, die auf oftmals kau Rundfunkger tigen, die ir bührenbefrei halten ſ cha! es dadurch u dürftigen Ri freien. A Freitag, 17. Januar 1936 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 27 3. Seite Nummer ——— een 5 Mannheim, den 17. Januar. Reif am Rhein Geweſene Pracht Der Rhein geht hoch. Wer ein guter Mannhei⸗ mer iſt, geht in dieſen Tagen an den Rhein. Nicht in den Rhein! Das gehört zu den Pflichten der Sommerzeit. Bei Hochwaſſer iſt der Spaziergang am Rhein entlang fällig; beſonders wenn es jetzt endlich Winter geworden iſt und der Monat Ja⸗ nuar ſich endlich auf ſeine kalendermäßige Verpflich⸗ tung beſonnen hat. Der Reif liegt dick auf den Bäumen und Sträu⸗ chern am Rhein. Die Landſchaft iſt verwandelt. Die Waſſerfläche iſt weit, und der Blick über den Bogen an der Rheinpromenade— ein Bild. das dem Ein⸗ heimiſchen als der Inbegriff des Schönen und Hei⸗ matlichen erſcheint— findet keine Begrenzung, be⸗ ſonders jetzt, wo am Morgen Nebel über dem Rhein liegt. Das Waſſer plätſchert neben dem Hauptweg, man ſtieht neben dem Geländer die eilig dahinſprin⸗ genden Wellen. Man hört den Rhein, aber man ſteht ihn nicht. Das iſt ſchön. Aus der grauen Maſſe von Nebel und Waſſer dringen die Schiffs⸗ rufe. Sie tuten„Gebt Acht“, oder„Bahn frei“. Das iſt ein erregender Ton in der Stille der Strom⸗ landſchaft. Der Waldpark hat ein anderes Geſicht. Die Bäume tragen eine dicke Schicht von Reif und wir⸗ ken in der verſchwommenenen Luft wie groteske Ge⸗ bilde. Der Reif zeichnet die Umriſſe der Blätter nach, und dem flüchtigen Vorübereilenden— der an Geſchäftszeit, Geſchäfte und Sorgen denkt— fällt bei dieſer Gelegenheit die Feinarbeit der Natur auf. Man ſieht Spaziergänger, die mit Muße und im wär⸗ menden Pelz gemächlich dahingehen und ihr Auge mit Wohlgefallen auf der verzauberten Parkland⸗ ſchaft ruhen laſſen. Es iſt ein eigenartig beunruhi⸗ gendes Gefühl, ſo nah neben dem Waſſer zu gehen. Nebel und Waſſer hüllen den Menſchen ein, und er iſt ganz allein. Die Einſamkeit iſt da, die man ſonſt in der Stadt nicht findet. Die Vögel ſind traurig über das Hochwaſſer. Sie ſind vertrieben aus ihren Schlupfwinkeln. Nah am Weg ſitzen ſie auf oͤen Bäumen, ſchwarze Punkte im weißbetauten Geäſt, und fliegen kaum auf, wenn ſie Schritte hören. Die Baumſtämme ſtehen oft bis zur Hälfte im Waſſer, öͤie Zweige ſchweben darüber, und die Vögel haben ſich auf dieſen Hochſitz gerettet. Sie regen ſich nicht, ſie ſind ganz ſtumm geworden, und man ſieht jetzt erſt, wieviel ſchöne und ſeltene Vögel im Waldpark zu Hauſe ſind Der Reif liegt als dicker Teppich auf den Wieſen des Schloßgartens, auf dem Weg ſind die Pfützen zugefroren. Mit Befriedigung tritt man darauf, auch wenn man friert. Die Alten erinnern ſich an Kälte und Hochwaſſer früherer Zeit. Es war im Jahre W. * Das haben wir geſtern, erfreut über winterliche Schönheit, geſchrieben. Ach wie bald ſchwindet Schön⸗ heit und Geſtalt! Heute iſt wieder Regen und Näſſe. Leider. Reichsgründungsfeier Für die Reichsgründungsſeier, die der Bezirks⸗ verband Mannheim des Deutſchen Reichskrieger⸗ bundes(Kyffhäuſerbund) am morgigen Samstag im Nibelungenſaal abhält, liegt nunmehr die Vor⸗ tragsfolge vor. Wir entnehmen ihr, daß als Feſt⸗ redner Studienrat Dr. Filtzinger aus Mainz⸗ Mombach gewonnen worden iſt. Nach dem Einzug der Altveteranen und der Fahnen hält Bezirksver⸗ kandsführer Dr. Hieke die Begrüßungsanſprache. Die Vortragsfolge ſetzt ſich aus Darbietungen der fünf Bilzſchen Männerchöre und des Muſtkzuges der SA⸗Reſerve 250 und aus allgemeinen Liedern zu⸗ ſammen. Zum großen Zapfenſtreich mit Gebet, der den Feſtabend beſchließt, nehmen die Fahnenabord⸗ nungen auf der Bühne Aufſtellung. Es darf als ſelbſtverſtändlich angenommen werden, daß alle Mit⸗ glieder des Bezirksverbandes, ſoweit ſie abkömmlich ſind, ſich mit ihren Angehörigen an der Feier be⸗ teiligen. Aber auch die übrige Bevölkerung der Stadt Mannheim und der Umgebung wird auf die vaterländiſche Veranſtaltung aufmerkſam gemacht und gebeten, dafür zu ſorgen, daß der Nibelungen⸗ ſagl morgen bis auf den letzten Platz beſetzt iſt. Arbeitsdank Mannheim Am Dienstag, dem 21. Januar, 20 Uhr, findet im alten Rathausſaal eine Mitgliederverſammlung ſtatt, bei der Ofm. Mühlbauer, Heidelberg über „Arbeitsdankaufgaben“ ſprechen wird. Es iſt Ehren⸗ ſache eines jeden ehem. Arbeitsdienſtlers, zu dieſer Veranſtaltung zu erſcheinen, da es ſich um die ganz neuen Richtlinien des Arbeitsdankes handelt. Warnung vor Mißbrauch der Rundſunkgebühren-Befreiung 5 Die Reichsrundfunkkammer hat ſich veranlaßt ge⸗ ſehen, eine Warnung vor Mißbrauch der Rundfunk⸗ gebührenbefreiung zu erlaſſen. Durch die Zuweiſung von Freiſtellen ſoll erreicht werden, möglichſt alle hierfür in Frage kommenden Volksgenoſſen in den Genuß der Gebührenbefreiung zu ſetzen. Erhebungen haben zu dem Ergebnis geführt, daß viele Volks⸗ genoſſen ſich„vorſorglich“ eine Beſcheinigung für die Befreiung aushändigen laſſen, ohne bereits eine Rundfunkanlage zit beſitzen. Durch das Verhalten dieſer Volksgenoſſen, ſo heißt es in der im„Archiv für Funkrecht“ veröffentlichten Erklärung der Kam⸗ mer, die auf Grund der wirtſchaftlichen Verhältniſſe oftmals kaum in der Lage ſein Hürften, ſich ein Rundfunkgerät zu beſchaffen, kann anderen Bedürf⸗ ligen, die im Beſitz einer Anlage ſind, keine Ge⸗ bührenbefreiung zuerkannt werden. Derartiges Ver⸗ ten ſchädigt das Allgemeinwohl, weil es dadurch unmöglich gemacht wird, die wirklich be⸗ dürftigen Rundfunkhörer von den Gebühren zu be⸗ freien. Sechs Stunden Vezirksratsſitzung: Der Kampf um das Rei Vedͤürfnisfrage erneut verneint Verlegung des jüdiſchen Krankenhauſes Seit Monaten geht nun ſchon der Kampf um das Reſtaurant, das von der Stadtverwaltung am An⸗ fang der Reichsautobahn in der kleinen Rhein⸗ Neckar⸗Halle eingerichtet werden ſoll und deſſen Aus⸗ bau vor der Vollendung ſteht. Sämtliche in Betracht kommenden Stellen in Mannheim, vom Bezirksrat bis zu der Deutſchen Arbeitsfront, hatten vor längerer Zeit ſchon die Bedürfnisfrage verneint und das Miniſterium des Innern ſchloß ſich anfänglich auch dieſem Standpunkt an, ſo daß es zu einer end⸗ gültigen Ablehnung kam, über die wir ſeinerzeit be⸗ richtet haben. Inzwiſchen ſind aber die Verhand⸗ lungen wieder aufgenommen worden und nun hat der Miniſter des Innern die Ausnahme⸗ bewilligung nachträglich doch noch er⸗ teilt, die laut Gaſtſtättengeſetz erforderlich war. Dadurch mußte der Bezirksrat erneut verhandeln und in der öffentlichen Sitzung das Geſuch behan⸗ deln, das bisher nur in geheimen Beratungen durch⸗ geſprochen worden war. Der Bezirksrat, der von Karlsruhe mit der Ausnahmebewilligung die Anweiſung erhalten hatte, die Bedürfnisfrage nach ſtrengſten Grundſätzen zu prüfen, trat dann auch in ſeiner geſtrigen Sitzung in eine ſtrenge Prüfung der Bedürfnis⸗ frage ein. Die Stadtverwaltung, die einen Pächter für das Rhein⸗Neckar⸗Hallenreſtaurant hat, be⸗ gründete die Bedürfnisfrage mit dem durch die Reichsautobahn eingetretenen beſonderen Verkehr, dann mit den vielen Beſchwerden der Aus⸗ ſteller bei Benützung der in⸗Neckar⸗Hallen über ein fehlendes Reſtaurant und ſchließlich mit den Zu⸗ kunftsplänen der Stadtverwaltung in dem Gebiet rund um die Rhein⸗Neckar⸗Hallen. Die Gegen⸗ ſeite, vertreten durch den Gauwalter des Gaſtſtät⸗ ten⸗ und Beherbergungsgewerbes, vertrat den Stand⸗ punkt, daß es ſich hier um einen Regiebetrieb der Stadt handle, und daß die Sperrverordnung im Gaſt⸗ wirtsgewerbes dem entgegenſtehe. Es gehe darum, Volksvermögen zu ſchützen, denn man wolle ja nicht nur im volkwirtſchaftlichen Intereſſe die Neuerrichtung von Gaſtſtätten verhindern, ſondern darüber hinaus auch noch einen planmäßigen Abbau beſtehender Be⸗ triebe durchführen, um den lebensfähigen Gaſtſtätten auch ihre Lebensmöglichkeit zu erhalten. Auch von der juriſtiſchen Seite wurde die Angelegenheit behandelt und dargelegt, daß ſich die teupe Einrich⸗ tung niemals verzinſen würde. Die Frage, wer dann darauf legen würde, ſei ſehr einfach: die Steuerzahler und damit auch die Wirte, die mit ihren Steuern der Stadt helfen, ein Konlurrenzunter⸗ nehmen zu finanzieren. Das Geſuch wurde vom Vezirksrat abgelehnt In der Begründung wurde ausgeführt, daß der Bezirksrat ſich ſehr wohl der Schwierigkeiten be⸗ wußt ſei, die für die Stadt hinſichtlich der Renta⸗ bilität der Rhein⸗Neckarhallen gegeben ſei, und man habe auch Verſtändnis für die Schönheit an der Ein⸗ fahrt der Reichsautobahn. Bei einer Prüfung der Bedürfnisfrage nach ſtrengſten Grundſätzen habe man aber unmöglich ein Bedürfnis an⸗ erkennen können. Die Mannheimer Spazier⸗ gänger hätten im Sommer genügend Erfriſchungs⸗ möglichkeiten in der Nähe der Reichsautobahn. Ein gzeitweiſes Bedürfnis bei Ausſtellungen und großen Veranſtaltungen im Stadion könne ohne weiteres anerkannt werden, dagegen komme eine Dauerkonzeſſion nicht in Frage. Es müßte auch noch bedacht werden, daß die Kraftfahrer wohl kaum Halt bei den Rhein⸗Neckarhallen machen, zumal dieſe Stelle nicht im direkten Zuge der Nord⸗Südlinie der Reichsautobahn liege. Die ankommenden Kraftfahrer ſeien meiſt Geſchäftsleute, die ſich beeilen, nach Mannheim hineinzukommen und weder Luſt noch Zeit hätten, an der Reichsautobahn Station zu machen. Auch könne die Stadt kein Intereſſe haben, die hereinkommenden Fremden an den Rhein⸗Neckar⸗ hallen abzufangen. Wenn einmal die Zukunfts⸗ Großer Heiterkeitserfolg der erſten„FJeuerio“-Sitzung im Faſching 1936 Die Sitzung, mit der der„Feuerio“ geſtern abend den Faſching 1936 einleitete, nahm einen ausgezeich⸗ neten Verlauf. Die Stammburg Habereckl war bis auf den letzten Platz beſetzt und die Stimmung ließ auch nichts zu wünſchen übrig. Ehrenpräſident Schuler, der durch die anfeuernde Leitung wieder viel zum Gelingen der närriſchen Zuſammenkunft beitrug, rief nach dem Einzug des Elferrates allen ein„Proſit Neujahr!“ mit 16tägiger Verſpätung zu, um dann einen Rückblick auf die bemerkenswerten karnevcliſtiſchen Begebenheiten ſeit der Sitzung am 11. 11. zu werfen und mit dem Wunſch zu ſchließen, daß die noch vor uns liegenden 350 Tage allen treuen Anhängern des„Feuerio“ recht viele Freude bringen mögen. Bei der Vorſtellung des Elfer⸗ rates ſtellte der Präſident feſt, daß Schatzmeiſter Schenk nunmehr 30 Jahre dem„Feuerio“ ange⸗ hört. Dem Prinzengardekommandeur Wöllner über⸗ gab er ein Päckchen, das ein von ihm für die Prin⸗ zengarde verfaßtes Lied enthielt. In bunter Reihe folgten nun Büttenreden, ge⸗ ſangliche Vorträge und allgemeine Lieder, die durch⸗ weg vorzüglich waren. Den Reigen eröffnete dies⸗ mal an Stelle des unpäßlichen Eisbrechers Wein⸗ reich Doddl Schäfer, der ſich mit einem Protokoll über die letzte Sitzung recht beifallswürdig einführte. Wie er uns verriet, will er an dieſer Uebung feſt⸗ halten, um ſeinem großen Vorbild Glückert, dem Pro⸗ tokoller des Mainzer Carneval⸗Vereins, nahezukom⸗ men. Karl Eiche le, dieſe Mannemer Urtype, ſtellte ſeinen Arbeitgeber, einen Möbeltransporteur, vor, der wie viele andere den Orden des Abends bekam, aber dafür einen Betrag in die Feueriokaſſe ſtiften mußte. Der witzereiche Vortrag fand ſtarken Beifall. Nicht minder ausgezeichnet waren Wagner und Lene Kamuf, die ſeit der letzten Sitzung viel er⸗ lebt hatten. Hier feierte der derbe Mannemer Hu⸗ mor Triumphe. Wenn Zieſe Linie immer eingehal⸗ Roſe Stradner perſönlich im Palaſt und Gloria Das reizende Spiel um den„Poſtillon von Lonjumeau“ gab der Darſtellerin der Madelaine, der Braut des Poſtillons, Gelegenheit, ſich dem Mannheimer Publikum perſönlich vorzuſtellen. Roſe Stradner, eine ſchlanke, ins rötliche ſchimmernde Blondine, gehört zu dem jüngeren Nachwuchs des deutſchen Films und vermochte den guten Eindruck. den man aus ihrem Spiel auf der weißen Wand ge⸗ wann, im perſönlichen Kontakt nur zu beſtätigen. Mit ein paar liebenswürdig⸗ verbindlichen Worten ſtellte ſie ſich dem nicht gerade zahlreich erſchienenen Publikum vor, das mit ſeinem Beifall ob dieſer neuen Bekanntſchaft nicht kargte. * Reichshandwerksmeiſter Schmidt traf geſtern zur Fortführung der Beſprechungen über die Er⸗ ſtellung eines Handwerkerhauſes in Ver⸗ bindung mit einem zu errichtenden techniſchen Rat⸗ haus in Mannheim ein. In allen Fragen wurde eine grundſätzliche Einigung erzielt. Die Stadt wird die vom Handwerk für Ausſtellungszwecke und Geſchäftszimmer der Innungen uſw. benötigten Räume erſtellen und an die Kreishandwerkerſchaft und eine zu gründende Genoſſenſchaft vermieten. Der Handwerkerſchaft wird damit Gelegenheit ge⸗ boten, ihre Erzeugniſſe der breiten Oeffentlichkeit zu zeigen, wodurch die Verbundenheit des Hand⸗ werks mit der Bevölkerung noch enger geſtaltet wird. z Heute abend lieſt Lerſch! Heute abend lieſt Heinrich Lerſch in der Harmonie. Aus Lerſch klingt die Stimme des Volkes, ſie ſingt von der Arbeit, vom Erlebnis des Krieges, von der Not und vom Helden⸗ tum des ſchaffenden Menſchen. ten wird, darf man zufrieden ſein. Präſident Schu⸗ ker hat ja auch am Schluß der Sitzung mit Recht darauf hingewieſen, daß im„Feuerio“ Zoten ſtreng verpönt ſind, und daß er jeden aus der Bütte holen würde, der gegen dieſes Hausgeſetz verſtößt. Das Zwiegeſpräch, das Pfefferminzl und Sterne⸗ guckern(Scherpf und Tochter aus Ludwigshafen) führten, geſtaltete ſich wieder zu einem großen Lacherſolg. Man muß ſich wundern, daß dieſes Paar ſtets Stoff beibringt, der nicht„bärtig“ iſt. Richard Schumann war als Maurer ſo vorzüglich, daß wir empfehlen möchten, dieſe„Kanone“ in der Da⸗ men⸗Fremdenſitzung abzufeuern, für die erfreulicher⸗ weiſe ſchon jetzt rege Nachfrage herrſcht. Auch Büt⸗ tenredner Schad, der Humoriſt der„Liederhalle“, hatte viel beluſtigendes zu erzählen. Als Narr Häußler, der ſchon vor 30 Jahren in die Bütte geſtiegen iſt, Erinnerungen aus der Jugendzeit auf⸗ gefriſcht hatte, die viel Beachtung fanden, beſchloß der Gerſchteferzl(Baſtian) die närriſchen Vor⸗ träge in der ihm eigenen unübertrefflichen Weiſe. Die geſanglichen Darbietungen blieben hinter den witzereichen Büttenreden nicht zurück. Das Sän⸗ gerrunde⸗Quintett ſpendete unter Beglei⸗ tung durch Chorleiter Dr. Riehl zwei Gaben, von denen das„Abendliedchen“ beſonders gefiel, und Tenoriſt Walter Fuchs(Begleiter Belzer) zeigte mit drei Liedern, daß er in Stimme und Vortrag hervorragend iſt. Die vier allgemeinen Lieder, die vom Präſidenten Schuler, dem Kritzelmeiſter Ritt⸗ mann und dem Elferratsmitglied Auguſt Schäfer verfaßt waren, ſchloſſen ſich inhaltlich den Bütten⸗ reden an. Und ſo konnte der Leiter die nahezu vierſtündige Sitzung hochbefriedigt mit der Mittei⸗ lung ſchließen, daß am Roſenmontag in der Libelle nachmittags ein Kreppelkaffee und abends eine Herrenſitzung ſtattfindet. Erwähnenswert iſt noch, daß eine Abteilung der Kapelle Seszer unter Leitung von Seezer jung vorzüglich auf⸗ ſpielte. Sch. ze Die Ausſtellung„Der Zinnſoldat“ erfreut ſich nach wie vor der größten Beachtung. Bis zum 15. Januar wurden bereits über 14000 Beſucher gezählt. Um noch möglichſt vielen Beſuchern Gelegenheit zu geben, die entzückende Schau zu beſichtigen, wird die Ausſtellung bis einſchließlich Sonntag, den 256. Januar, verlängert. ze Der Ausflug, der am Sonntagnachmittag von der Mannheimer Omnibusverkehrs⸗Ge⸗ ſellſchaft zugunſten der Winterhilfe in die Pfalz unternommen wurde, hatte ſich infolge des niedrigen Fahrpreiſes(1%) einer ſtarken Beteiligung zu er⸗ freuen. Es hätten ſicher noch weit mehr Teilnehmer die am Paradeplatz bereitſtehenden drei Großkraft⸗ wagen beſtiegen, wenn das Wetter freundlicher ge⸗ weſen wäre. Zu den Mannheimer Wagen geſellte ſich ein Frankenthaler. Im ganzen wurden rund hundert Perſonen befördert. Als Neuſtadt erreicht war, wurde in dem beliebten Winzerdorf Haardt Raſt gemacht. Auch in Bad Dürkheim konnten ſich die Ausflügler umſehen. Nach längerem Aufenthalt in Freinsheim wurde die Rückfahrt nach Mannheim angetreten. Da unterwegs geſammelt wurde, konn⸗ ten mit dem Fahrgeld an das Winterhilfswerk 92/ abgeliefert werden. Dazu kommt noch das Erträgnis des Frankenthaler Wagens. z Beleuchtete Straßenſchilder. Straßenſchilder pflegen, wenn ſie nicht gerade neben einer Laterne ſtehen, abends ſchlecht erkennbar zu ſein. Dieſem Uebelſtand will man jetzt in Berlin begegnen. Man hat erfolgreiche Verſuche mit einer neuartigen Be⸗ leuchtung von Straßenſchildern gemacht. Vor dem Straßenſchild hat man eine röhrenförmige Birne ſo angebracht, daß ſie ihr Licht auf das Schild wirft. Die Birne ſchaltet ſich durch einen über dem Schild angebrachten Apparat bei Eintreten der Dunkelheit ſelbſt ein. chsautobahnreſtaurant Keine jüdiſche Konzeſſion für den Mayerhof pläne verwirklicht würden, dann wäre Gelegenheit, über die Bedürfnisfrage unter den neuen Geſichts⸗ punkten zu verhandeln. Heute aber müſſe unter den gegebenen Verhältniſſen dieſe Bedürfnisfrage ver⸗ neint werden. Im übrigen vertrete der Bezirksrat den Standpunkt, daß trotz eines Pachtyertrags das finanzielle Riſiko bei der Stadt liege und die bis⸗ herigen Erfahrungen auf dieſem Gebiete mit dem Hotel müßten zu denken geben. Das Parkhotel erweitert einem Geſuch für die Erweiterung der Gaſtwirt⸗ ſchaft des Par khotels. Das Parkhotel machte geltend, daß die bisherigen Reſtaurationsräume nicht ausreichten, um die Hotelgäſte ordentlich unterzu⸗ bringen. Es wurde viel geredet über die Notwendig⸗ keit eines Zuſatzbetriebes, wie es die Gaſtwirtſchaft N im Hotel darſtellt, und über die Lage der Gaſtwirt⸗ ſchaften in der Umgebung des Parkhotels. Der Be⸗ zirksrat gab ſchließlich ſeine Zuſtimmung, legte aber Bedingungen feſt hinſichtlich Zuganges und des Bierpreiſes, der dem Hotel erſter Klaſſe entſprechend angepaßt ſein muß. ae Ebenfalls um die Bedürfnisfrage ging es bei 1 Lange Zeit erforderte auch die Behandlung von zwei Geſuchen, die ihre Urſache in dem weſtlichen Plankendurchbruch haben, durch den das jüdiſche Krankenhaus und das jübdiſche Kaffee „Liederkranz“ verſchwinden werden. Der Synagogen⸗ rat hatte nun beim Verkauf des Grundſtückes des jüdiſchen Krankenhauſes mit der Stadt einen Ver⸗ trag wegen der Verlegung des fjüdiſchen Krankenhauſes abgeſchloſſen und von der Stadt die Zuſicherung erhalten, daß die Stadt, falls eine behördliche Genehmigung Schwierigkeiten be⸗ reiten würde, ſich bei den betreffenden Behörden für die Genehmigung einſetzen werde. Die jüdiſche Ge⸗ meinde will nun durch einen inneren Umbau des füdiſchen Altersheims, das Krankenhaus mit 33 Betten dort unterbringen. Gegen dieſen Plan erhoben die Anwohner Einſpruch und be⸗ gründeten dieſen damit, daß in der Bauordnung dieſe Gegend als Villengegend feſtgelegt ſei, in der Betriebe wie ein Krankenhaus nichts zu ſuchen hätten. Der Bezirksrat genehmigte das Ge⸗ ſuch, ſoweit eine Konzeſſion nach der Gewerbeord⸗ nung notwendig war. In der Begründung wurde geſagt, daß man von den geſchaffenen Tatſachen aus⸗ gegangen ſei. Die Einſprüche der Anwohner grün⸗ deten ſich hauptſächlich auf baurechtliche Geſichtpunkte, über die der Bezirksrat nicht zu entſcheiden habe. Ueberdies ſei man durch Verträge gebunden und es wäre auch trotz der vorhandenen Bedenken beſſer, das Krankenhaus in dem ſchon beſtehenden Alters⸗ heim unterzubringen, ſtatt an anderer Stelle der Stadt einen neuen jüdiſchen Betrieb entſtehen zu laſſen. Der zweite Fall betraf ein Kongeſſtons⸗ geſuch für den„Großen Mayerhof“ in 22, der an Stelle oͤes„Liederkränz“ erworben wor⸗ den war, um in deſſen Räumen ſich kulturell zu be⸗ tätigen. Der Bezirksrat wies das Konzeſ⸗ ſionsgeſuch ab, da er grundſätzlich ablehne, daß Juden eine Wirtſchaft führen. Der jüdiſche Kultur⸗ bund habe reichlich Gelegenheit, in der Lameyloge in C4 ſeine Tätigkeit auszuüben. E Bei den Geſuchen um Erteilung der Aus⸗ nahmebewilligung zur Eintragung in die Handwerkerrolle trat zum erſtenmar der Fall ein, oͤaß ein Geſuch abgelehnt wurde, weil ſich der Geſuchſteller in ſtraf rechtlicher Hinſicht etwas hatte zuſchulden kommen laſſen und ſich die Kreishandwerkerſchaft und die Handwerkskammer gegen das Geſuch ausgeſprochen hatten. Eine weitere Ablehnung erfolgte bei einem Konzeſſionsgeſuch für eine Wirtſchaft, die häufig den Wirt gewechſelt hatte. Das Bedürfnis wurde vom Bezirksrat verneint, aber da ſich die neue Wirtin mit dieſem Beſcheid nicht zufrieden gab, reichte ſie eine Beſchwerde in Karlsruhe ein. Von dort wurde der Fall an den Bezirksrat zurückver⸗ wieſen, der bei ſeinem ablehnenden Beſcheid blieb, weil er keine Bedürfnisfrage anerkennen konnte. Ohne Erlaubnis gebaut hat ein Ge⸗ ſchäftsmann, der einen Anbau erſtellte und dieſen nun wieder abreißen ſollte. Mit ſeiner Beſchwerde wegen Erfüllung dieſer Auflage hatte er keinen Er⸗ folg, da es nicht das erſtemal war, daß der Be⸗ ſchwerdeführer ohne Erlaubnis haute und er wiſſen mußte, daß er zuvor die Pläne einzureichen hatte. Genehmigte Geſuche Genehmigt wurden vom Bezirksrat die Ge⸗ ſuche von Chriſtof Hoffmann für die Wirtſchaft „Zum goldenen Adler“, II 1, 15; Joſef Fiſcher für die Wirtſchaft„Zum Haus der deutſchen Arbeit“, P 4, 4/5; Frieda Mögel geb. Finſterle für die Wirt⸗ ſchaft„Zum Müllerſtübl“, Werftſtraße 33; Karl Bau⸗ hoff für den Ausſchank von Flaſchenhier und Wein in der Betriebskantine der Firma Stotz⸗Kontalt Gmb, Mannheim Neckarau, Voltaſtraße; Ottilie Raab für den Ausſchank von Flaſchenbier und alkohpl⸗ freien Getränken in der Perſonalkantine des Waren⸗ hauſes Schmoller, P 1, 7; Friedrich Scharer für den Ausſchank von Bier, Wein und alkoholfreien Ge⸗ tränken in der Betriebskantine der Firma Daim⸗ ler⸗Benz AG, Mannheim⸗Waldhof, Riedſtraße 61; Kurt Schmid für das Kafſee mit Ausſchank alkohol⸗ freier Getränke, Branntwein und Südwein im Hauſe C1, 8 und gleichzeitig die Erlaubnis der Beſtellung von Ernſt Kartenberg als Stellvertreter; Fritz Schneider für ein Kaffee mit Ausſchank von Wein, Branntwein und alkoholfreien Getränken im Hauſe Hauptſtraße 55 in Mannheim⸗Feudenheim; Eliſe Fiſcher für den Kleinhandel mit Flaſchenbier im Hauſe Eichendorffſtraße 40; Erwin Ballweg für den Kleinhandel mit Flaſchenbier im Hauſe Lange Röt⸗ terſtraße 62; Anna Hirth für den Kleinhandel mit Flaſchenbier und Branntwein im Hauſe Wotan⸗ ſtraße 20 in Mannheim⸗Waldhof; Pauline Haber⸗ maier für den Kleinhandel mit Branntwein im Hauſe P 6, 7; Paul Hecht für die Wirtſchaft„Zum Käth⸗ chen von Heilbronn“, Alphornſtraße 1. 4 4 1 1 4 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 17. Januar 1936 Wie ſieht es im Schwarzwald aus? Schnell ablaufendes Hochwaſſer Die Binnenflüſſe des Gebirges ſtark gefallen Langſameres Abfließen im Tal W. Aus dem Kinzigtal, 17. Jan. (Eigener Bericht.) Die gewaltige Hochflut, die mit dem mehr als zwei Wochen herrſchend geweſenen Warmwetter im Schwarzwald als eine Folge der Schneeſchmelze und der immenſen Regenfälle aus den Höhen des Ge⸗ birges auf die Niederungen herunterſtürzten, darf als gebannt betrachtet werden, nachdem unter der Einwirkung der Aufklarung trockenes und froſtiges Wetter eingetreten iſt. Eine Fahrt in ein ſo typiſches Hochwaſſertal, wie die Kinzig es iſt, zeigt, wie ſchnell die ſtarke Druckwelle von oben her ſich nach unten verlaufen hat, Man bekommt keinen Nachſchub unerwünſchter Art mehr von oben, allerdings wäre das auch ohne Froſt⸗ wetter nicht möglich, denn bis auf 1200 Meter hin⸗ auf iſt ſo ziemlich alles reſtlos verſchwunden, was bis vor kurzem noch eine Schihoffnung war. Die Hochlagen im Schwarzwald ſtehen, ſoweit nicht die reinen Gipfelzonen des Südens und die von Neu⸗ ſchnee eigenartig bevorzugten Nordgebiete eine Aus⸗ nahme machen, nur im morgendlichen Reif, teil⸗ weiſe etwas Raureif, der den Winter für das Auge zunächſt erſetzen muß. Die Kinzig und ihre wichtigen Zuflüſſe wie Gutach und Schiltach ſind binnen einem Tag ſo ſtark zurückgegangen, daß die Höhe des normalen Bettes der Maſſerläufe wieder er⸗ reicht iſt. Wohl ſtehen da und dort noch größere Wieſenflächen unter Reſtwaſſer, das ſich teilweiſe mit Eis über⸗ zogen hat, aber in der Hauptſache ſind die Dinge in ihren gewohnten Gang zurückgekehrt, ohne daß im Innern des Gebirges größerer Schaden angerichtet werden konnte. Die Kinzigdämme zeigen deutlich die Spuren des höchſten Waſſerſtandes durch allerlei abgelagertes Geſtrüpp. Um einen guten Meter iſt das Waſſer binnen einem Tage zurückgewichen, nachdem es tags zuvor noch an den Damm der Schwarzwaldbahn zwiſchen Gengenbach und Biberach heraufgereicht hatte, Die Waſſermengen, die noch zu Tal fließen, 5 0 1 Sa hell und klar geworden, die ſchmutzige Lehmfarbe des Hochwaſſers iſt ver⸗ ſchrbitetden. ne 5 In deu Niederungen geht der Abfluß natlür⸗ N lich lungſamer vor ſich. Da iſt mit dem verringerten Gefäll eine gewiſſe Zeit nötig, zumal ſich auch Niveauabhängigkeiten vom Hauptſtrom, vom Rheine, ergeben können. Auch für das Donauried der Baar wird man eine ge⸗ raume Zeitſpanne zugeben müſſen, bis eine Frei⸗ heit von Hoch⸗ und Druckwaſſer eintritt, dort iſt aber Zuwachs aus den unregulierte Donaubett ganz beſonders wichtig, daß kein Höhen kommt, denn das Das erſte Werkkonzert im Gau Baden In einer Fabrik am Karlsruher Rheinhafen * Karlsruhe, 17. Januar. Am Donnerstag zur Mittagsſtunde fand in Gegenwart des Reichsſtatt⸗ halters Robert Wagner, des Kultus⸗ und Unter⸗ richtsminiſters Dr. Wacker, des Gauwalters der DA, Plattner, des Karlsruher Ober⸗ bürgermeiſters Jäger, des Generalintendan⸗ ten Dr. Himmig hoffen und einer Reihe füh⸗ render Perſönlichkeiten von NS⸗Gliederungen ein unterhalb Donaueſchingen iſt nur ſehr be⸗ ſchränkt aufnahmefähig, und die großen Flußſchlin⸗ gen, die faſt in ſich zurückkehren, begünſtigen die Hochwaſſerbildung über weite Strecken. Die Frage der Donauregulierung und ihre Wichtigkeit iſt auch bei dieſem Hochwaſſer wieder im Vordergrund des Intereſſes. In der Rheinebene, wo man ſonſt auch große Wieſenflächen unter Druckwaſſer zu ſehen ge⸗ wohnt war, iſt das Bild beſſer geblieben, man hat ſtrichweiſe den Eindruck, als ob die Meliorationen ſich bereits zum Vorteil ausgewirkt hätten. Donau und Rhein Nur noch geringes Anſteigen zu erwarten. * München, 17. Jan. Der am Donnerstagmittag von der Landesſtelle für Gewäſſerkunde ausgegebene Hochwaſſerbericht lautet: Die Donau iſt in Ingolſtadt bereits i m Fal⸗ len. In Regensburg wird das Hochwaſſer noch um einige Zentimeter anſteigen. Bis heute 8 Uhr war dort am Pegel an der eiſernen Brücke der Stand 292 Zentimeter erreicht(mittleres Hochwaſſer 322, Hoch⸗ waſſer vom Februar 1909 427, Januar 1920 424 Zen⸗ timeter). In Deggendorf iſt die Donau ebenfalls noch im geringen Steigen. Hochwaſſerſtand geſtern vormittag 10 Uhr: 330 Zentimeter(mittleres Hoch⸗ waſſer 343, Hochwaſſer vom Januar 1920 439 Zenti⸗ meter). Der Rhein hat in Maximiliausau geſtern nacht hei 750 Zentimeter Pegel den Hö ch ſtſt and er⸗ reicht. Bis früh 6 Uhr iſt das Hochwaſſer um fünf Zentimeter zurückgegangen(mittleres Hochwaſſer 685, Hochwaſſer vom Dezember 1919 805 Zentimeter). In Speyer wird der höchſte Stand mit wahrſchein⸗ lich 750 Zentimeter im Laufe des Nachmittags ein⸗ treten. Pegelſtand geſtern 8 Uhr: 788 Zentimeter bei einer ſtündlichen Zunahme von 1 Zentimeter (mittleres Hochwaſſer 658, Hochwaſſer vom Januar 1920 814 Zentimeter). Die Dammwachen ſind auf⸗ gezogen. * Maxau, 17. Januar. Der Rheinpegel zeigte am Donnerstagmorgen 738 Meter. Der Waſſer⸗ ſtand geht langſam zurück. 4. * Philippsburg, 17. Januar. Das Hochwaſſer des Rheins hat die ganze Rhein nieder ung übe r⸗ ſchwemmt. * Koblenz, 16. Jan. Die Rheinſtrombauverwal⸗ tung gibt am Donnerstag, 18 Uhr, folgenden amt⸗ lichen Bericht über die Hochwaſſerlage aus: Die jetzt noch vom Oberrhein ablaufende Flutwelle wird bei Koßlenz kein weiteres Steigen des Waſſers verur⸗ ſachen, da ſich von heute ab das Mittwoch in Trier nach 16 Uhr eingetretene Fallen der M oſel be⸗ merkbar macht. Am Pegel in Koblenz wurden Don⸗ nerstag morgen 9 Uhr 5,84 Meter gemeſſen. Um 18 Uhr zeigte der Pegel einen Stand von 5,80 Meter. Betriebs konzert der Badiſchen Staats⸗ kapelle in der großen Montagehalle des Schaever⸗ Werkes(Schnelldrehbankfabrik) am Rheinhaſen de Es war dies die erſte Veranſtaltung dieſer Art im Gau Baden, zu der nicht allein die geſamte Belegſchaft des Schaerer⸗Werkes, ſondern Arbeits⸗ kameraden und Arbeitskameradinnen verſchiedener anderer Betriebe am Rheinhafen und auch eine Reihe am Rheinhafen ſtationierter Zollbeamten erſchienen waren. NSDAP-Miffeilungen Ae partelamilichen Bekanntmachungen en nommen An ſämtliche Parteigenoſſen mit den Anfangs⸗ buchſtaben M und N Die Anträge auf Ausſtellung von Mitaliedsbüchern für Pg. mit den Anfangsbuchſtaben Mund N ſind bis ſpäteſtens 25. Januar 1936 bei den zuſtändigen Ortsgruppenkaſſenlei⸗ tern zu ſtellen. l Der Kreiskaſſenleiter. An die Preſſewarte der Stadt⸗ und Landortsgruppen! Sonntagvormittag, 11 Uhr, wichtige Sitzung im Schla⸗ geterraum der Kreisleitung. Politiſche Leiter Sämtliche Parteigenoſſen werden aufgefordert, ihre Beiträge bis zum 17. Januar 1996 in den angeſetzten Kaſſenſtunden zu entrichten. 5 Deutſches Eck.) Am 18. Januar, ab 14 Uhr, Schießen der Pol Leiter auf dem Diana⸗Platz. 8 l Seckenheim. Am 17. Januar, Beſprechung fämtlicher Pol. Leiter im„Deutſchen Hof“.— Sonntagfrüh 8 Uhr Ausmarſch. Antreten an der Geſchäftsſtelle. 99 Gef. 2/171. Sämtliche Fithrer und die Stellenleiter der Gef. erſcheinen am 18. Januar, um 20 Uhr, in der Ge⸗ ſchüſftsſtelle der Gefolgſchaft zu einer Beſprechung. Gef. 1/171. Die Gefolgſchaft tritt am 17. Januar, um 19.45 Uhr, in tadellrſer Uniform vor dem Hauſe Hildaſtraße Nr. 12, zur Luftſchutzſchulung an. Bd M Untergan 171. Zum Lerſchabend am 17. Jauugr wird mäöglichſt geſchloſſen um 20 Uhr vor der„Harmonie“ an⸗ getreten. Die Gruppenführerin holt die Karten an der Abendkaſſe.— Die Karlsruher Tagung findet nicht am 26. Januar, ſondern am 2. Februar ſtatt. Inſtrumentalgruppe. Bis 29. Januar können ſich noch Mädel und Führerinnen(auch JM⸗Führerinnen) zu unſe⸗ rem Orcheſter melden. Sport. Anfang 8 dem Feldberg ſtatt. indet nochmals ein Schikurſus auf eldungen müſſen bis 17. Ja⸗ nuar auf dem Untergau, KS-⸗Stelle, ſein. Unfalldienſt. 17. Januar, 18.45 Uhr, treten alle.⸗D.⸗ Mädel in Kluft auf dem Untergan zum Beginn des.⸗D.⸗ Kurſes an. I Freitag, 20 Uhr, Turnen. ing V/171. Bis ſpäteſtens Freitagmittag müſſen die Stärkemeldungen abgegeben ſein. Sport. Am 18. Januar, ab 14 Uhr, Abnahme des Lei⸗ ſtungsabzeichens auf dem Stadion(Feld).— 17 bis 18 Uhr Schwimmen im Städtiſchen Hallenbad. Rheintor. Am 19. Januar,.45 Uhr, Gruppenappell am Zeughausplatz. Lindenhof. Am 17. Januar fällt wegen des Lerſchabends das Turnen aus. 5 Rheinau. Am 20. Januar, 19 Uhr, Sport im Schulhaus. Antreten der geſamten Schar. Oſtſtadt. 17. Januor, 19.45 Uhr, Antreten der ganzen Gruppe an der Heilig⸗Geiſt⸗Kirche zum Lerſchabend. DA Jungbuſch. Am 19. Jan., vorm..15 Uhr, treten ſämtliche DA ⸗Walter auf dem K⸗5⸗Schulplatz zum Formaldienſt an. Neckarau. Alle Zellenwalter und„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗ Warte ſprechen om 17. Jonugr, 19 Uhr, auf der Geſchäfts⸗ ſtelle, Rheingoldſtraße 48, vor. NS⸗Hago 5 Neckarſtadt⸗Oſt. Am 17. Januar, 20.30 Uhr, in der⸗„Le⸗ nauklauſe“, Lenauſtraße 1, Amts⸗, Zellen⸗ und Fachſchafts⸗ walter⸗Beſprechung. NSK OV Innenſtadt⸗Oſt. Am 17. Januar, 20 Uhr, im Stammhaus Eichbaum, P 5, 9. 8 Innenſtadt⸗Weſt. Am 18. Januar, 20 Uhr, Gaſthaus „Zum ſchwarzen Lamm“ bei Kamerad Schips, G 2, 17. 5 Käfertal. Am 18. Januar, 20 Uhr, im„Schwarzen Adler“. Die Verſommlungen ſind von der Reichsdienſtſtelle als Pflichtverſammlungen angeſetzt. „Kraft durch Freude“ Achtung! Lobeda⸗Chor! Die nächſte Singſtunde findet heute abend, 20.30 Uhr, bei Frau Vogel⸗ Zimmermann, Friedrichsring 34, ſtatt. Urlauber der Fahrt Nr. 34, die im„Berkhof“ unier⸗ gebracht waren. Die Urlauber treffen ſich am kommenden Samstag, den 18. Januar, 20.30 Uhr, im Schützenhaus der Polizeibeamten, Riedbahnbrücke, Halteſtelle Neckarplatt oder Neuoſtheim, Halteſtelle Trübnerſtraße. Bergführer Albert iſt anweſend. Betr.: Jahresurlaubsprogramme 1936. Die Urlaubs⸗ programme 1936 werden bis Ende dieſes Monats zur Ausgabe gelangen. Bis dahin bitten wir ſämtliche Nachfragen zu unterlaſſen. Colin Roß ſprach über — „Amerikas Schickſalsſtunde“ Ein intereſſanter Vortrag in Ludwigshafen Dr. H. Ludwigshafen, 17. Jan. Die NS⸗Kulturgemeinde und die Arbeitsgemein⸗ ſchaft für Geopolitik(Geſellſchaft für Raſſenhygiene, NeS⸗Lehrerbund und Volksbund für das Deutſchtum im Ausland) begrüßten durch Dr. Chriſtmann am Mittwochabend einen ſeltenen Gaſt, Dr. Colin Roß, Weltreiſenden, Forſcher und Weltpolitiker in einer Perſon. Colin Roß, der jetzt 50jährige, ſtammt aus Wien und wurde am bekannteſten durch ſein „Südamerika“(1922),„Der Weg nach Oſten“ 1923), „Das Meer der Entſcheidungen“(1923),„Heute in Indien“(1925) uſw. Sein jüngſtes Buch iſt„A me⸗ rikas Schickſalsſtunde“, und daran knüpfte der jetzt in München wohnende Schriftſteller in ſei⸗ nem ganzſtündigen Vortrag im ausverkauften J G⸗ Vereinshaus ⸗Saal an. Wird Amerika ein„Europa“ oder ein„China“: das iſt die Schickſalsfrage. Rooſevelt und ſein Land⸗ wirtſchaftsminiſter beſtätigten ihm im Geſpräch, daß wir Europäer beſſer an Aſien und China denken als an Europa, wenn wir Maßſtäbe für Amerika ſuchen. Roß führte die Hörer tief in das Werden Brief aus Wiesloch IL Wiesloch, 17. Jan. Beim Wintervergnügen der„Liedertafel“ wurden folgende Mitglieder durch den Vorſtand Heinrich ausgezeichnet: Georg Klare wurde für 28jährige Mitgliedſchaft zum Ehrenmitglied ernannt; Anton Brückmann erhielt für 20jährige Mitgliedſchaft den goldenen Sänger⸗ ring und die Sänger: Franz Geiß. Fritz Lamade und Willi Blum für 10jährige Mitgliedſchaft das Sängerglas Für 25jährige Mitgliedſchaft wurden Anton Brückmann und Jakob Wipfler mit der ſilbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Im übri⸗ gen zeigte der Chor unter Leitung von Richard Treiber(Heidelberg) ſehr gutes Können.— Auch bei der Winterfeier des Sängerbunds„Freundſchaft“ ſtanden Ehrungen verdienter Mitglieder im Mittel⸗ punkt und konnte Vorſtand Hahner die Sänger Böhli, Hornig und Augsdörfer für 10jährige Mit⸗ gliedſchaft mit dem Sängerglas erfreuen. Die Berlichinger ſterben nicht aus Durch die Korreſpondenz für Raſſeforſchung und Familienkunde berichtigt Oberleutnant Wolf Götz Frhr. von Berlichingen eine vor einiger Zeit aus Wien in die deutſche Preſſe gelangte Nachricht von dem Erlöſchen des alten Geſchlechts im Mannes⸗ ſtamme dahin, daß es heute noch? männliche Nachkommen des Götz von Berlichin⸗ gen gebe, die vom älteſten Bruder Hans des Rit⸗ ters Götz abſtammen. Dieſe überlebende Linie, die Freiherrn von Berlichingen⸗Jagſthauſen, ſei auch heute noch im Beſitz der hiſtoriſchen Geburtsſtätte, der Götzen burg in Jagſthauſen, wo auch die herühmte eiſerne Hand liegt. Mt. Plankſtadt, 17. Jan. Zum erſten Jahres⸗ appell hatte die Soldaten kameradſchaft ihre Mitglieder in die Roſe einberufen. Kamerad⸗ ſchaftsführer Karl Seitz begrüßte die Kameraden, beſonders den Kreisvertreter Kamerad Karl Schmittberger, Schwetzingen. Der Mitgliederbeſtand beträgt z. Z. 361 Kameraden. Der Jahresbericht ſtreifte verſchiedene Appelle, Tagungen, beſonders den Reichskriegertag in Kaſſel. Als Hauptereignis des Jahres iſt der Zuſammenſchluß der Militär⸗ und der Kriegerkameradſchaft zur jetzigen Soldaten⸗ kameradſchaft zu werten, als deſſen Auftakt der Ap⸗ pell am 29. 9. 1935 im Beiſein des Landesführers des Reichskriegerbundes Generalleutnant von Oidt⸗ mann ſtattgefunden hat.— Einen wohlgelungenen Familienabend veranſtaltete der Geſangverein Liedertafel in ſeinem Sängerheim„Zum Adler“. Nach herzlichen Begrüßungsworten ſeitens des Vereins⸗ führers Bürgermeiſter Valentin Treiber wechſelten Einzel⸗ und Chorvorträge im bunten Programm einander ab. Durch Bezirksſührer Hermann Hepp erhielt der Sänger Jakob Engelhardt für 25jährige Mitgliedſchaft die ſilberne Ehrennadel überreicht. Heiterer Bunter Abend der Deutſchen Variets⸗Bühne in Neckarau am 19. Januar 1936. Zu dem am Sonntag im evgl. Gemeindehaus ſtattfindenden heiteren Bunten Abend ſind Eintrittskarten im Vorverkauf auf der Geſchäftsſtelle der DA, Rheingoloöſtraße 48, erhältlich. Erwerbsloſe zah⸗ len an der Abendkaſſe gegen Ausweis 20 Pfg.(lausſchließ⸗ lich Einlaßgebühr). Ortsgruppe Humboldt. Sämtliche Zellenwalter holen auf der Ortsgruppe, Lortzingſtraße 35, die Eintrittskarten für den Bunten Abend ab. Abrechnung für die Köcß⸗Warte ſowie Zellenwalter bis 22. Januar. Achtung, Ortswarte! Betr. Fahrt nach Sonthofen am 26. Januar bis 5. Februar 1936. Sämtliche Anmeldungen zu obiger Fahrt ſind ſofort abzugeben. Sprechſtunden des Kreisamtes. Montags bis Freitags vorm. von 10 bis 12 Uhr, nachm. von 16 bis 19 Uhr, Sams⸗ tags vorm. von 10 bis 12 Uhr. Teilnahmeberechtigung bei Fahrten der NSG „Kraft durch Freude“ Da dieſe Frage in letzter Zeit wiederholt aufgetreten iſt, halten wir es für angebracht, nochmals diejenigen Organi⸗ ſationen und Verbände aufzuführen, deren Mithlieder an „Kraft durch Freude“ ⸗Fahrten teilnahmeberechtiot ſind. Es ſind dies: 1. Mitglieder der DAF, 2. Mitglieder der Net O, 3. Mitglieder des Ro B, 4. Mitglieder der Reichs⸗ bulturkammer, 5. Mitglieder des Arbeitsdankes, 6. Mit⸗ glieder der Rechtsfront, 7. Angehörige des Arbeitsdienſtes. Außerdem iſt Vorausſetzung zur Teilnahme, daß Mit⸗ glieder vorſtehender Verbände und Organiſationen wirt⸗ ſchaftlich und finanziell nicht ſo geſtellt find, daß eine Urlaubsreiſe auf eigenen Koſten möglich iſt. Falſche An⸗ gaben, oder Uebertragung der Teilnehmerkarten auf Dritte ſind ſtreng unterſagt, und führen zur Strofe. Anmeldungen ſind bei den Orts⸗ und Betriebswarten vorzunehmen. Eislauf⸗Kurſe für Anfänger und Fortgeſchrittene Das Sportamt Mannheim⸗Ludwigshafen führt ab Sams⸗ tag, 18. Januar 1936, auf der Eisbahn des Platzes vom Tennis⸗Klub Mannheim am Friedrichsring Eis lauſ⸗ Kurſe zu günſtigen Bedingungen durch. Kurſuszeiten: Samstag nachmittag von 16 bis 17 und 17 bis 18 Uhr; Sonntag, 19. Januar, vormittags von 10 bis 11 und von 11 bis 12 Uhr, an den übrigen Wochenabenden von 20 bis 21 Uhr. Koſten: Daß⸗Gebühr 0,60 Mk., Normal⸗ gebühr 9,80 Mk. für je 1 Stunde Unterricht. Kleidung: Bequeme Straßenkleidung. Schlittſchuhe haben die Teil⸗ nehmer ſelbſt zu ſtellen. Die Kurſe werden von einem erſtklaſſigen Eislauflehrer geleitet, und Weſen des rieſigen Landes ein, dem die dünne Schicht der engliſchen Puritaner die erſte große Idee aufprägte. Die große Kraft Amerikas lag ur⸗ ſprünglich darin, daß die Einwandernden hoff⸗ ten, mindeſtens ihre Kinder würden einmal reich und glücklich werden. Heute aber hat es ſeine große Idee und ſeinen großen Glauben verloren! Die merkwürdige Wandlungsfähigkeit(„Labilität“]) der amerikaniſchen Pſyche durch propagandiſtiſche Ein⸗ flüſſe wurde im Krieg mißbraucht im Intereſſe des Geldſacks einiger weniger. Dieſen Schwindel hat inzwiſchen jeder Amerikaner erkannt. Heute ſpiele ſich drüben die Rooſevelt⸗ Revolution aß; nach dem Wirtſchaftlichen ergreift ſie jetzt das Poll⸗ tiſche, und die noch wichtigere ſoziale und geiſtige Revolution folgt. Das Problem iſt heute das der ſozialen Gerechtigkeit. Wir Nationalſozialiſten haben den beſſeren Weg erwählt, auch für die Welt, ohne vorzuhaben, die andern zu Nationalſozialiſten zu machen. Wir ſind der Vortrupp des großen neuen Gedankens. Stürmiſche Zuſtimmung dankte dem Reoͤner. 3 Man wartet auf Schnee Sonnenſchein und Froſt im Südſchwarzwald 2 * Freiburg i. Br., 17. Januar. Nach den trüben Tagen leuchten die Höhen des Südſchwarzwaldes in herrlichem Winterſonnenſchein. Die Temperatur iſt ſtark geſunken und ſchwankt zwiſchen minus 510 Grad. Alle Vorbedingungen für den Winterſport wären gegeben, wenn— ja wenn eine genügende Schneedecke vorhanden wäre. So muß man ſich eben vorläuſig darauf beſchränken, die herrlichen Winter⸗ tage, die uns hoffentlich in der nächſten Zeit beſchert werden, ohne„Bretter“ zu genießen. Nachdem der Winter nun durch ſeinen ſtarken Froſt zeigt, daß er noch immer an der Macht iſt, wird er uns auch beſtimmt noch einmal mit ſeinem weißen Zauber beglücken. Der Schrecken der Jagoͤhaus Beſitzer Ein gefährliches Einbrecherkleeblatt verhaftet * Pirmaſens, 16. Jan. Seit Wochen mußte ſeſt⸗ geſtellt werden, daß Einbrecher die gegen die Grenze hin verſtreuten Jagd⸗ und Wochen⸗ endhäuſer Pirmaſenſer Beſitzer heimſuchten. Sie hauſten dort in einer Weiſe, wie es ſich die beweg⸗ teſte Phantaſte nicht vorſtellen kann. Nachts wurden die Häuſer aufgebrochen, alle Räume umgekehrt, ſämtliche Behältniſſe mit roher Gewalt geöffnet und alle nur möglichen Gegenſtände geſtohlen. Die Ein⸗ brecher perunreinigten die Betten und Sitzgelegen⸗ heiten in der ſchamloſeſten Weiſe und hielten zum Ende mit den aus den Vorräten geſtohlenen Ge⸗ tränken und Lebensmitteln große Gelage ab. Ein glücklicher Zufall hat nun zu einer raſchen Aufklärung dieſes Treibens geführt. Zur Unter⸗ ſuchung der Angelegenheit hatte man auch einen Gendarmeriebeamten aus Zweibrücken zugezogen. Dieſer Beamte überholte nun am Mittwochabend, als er im Kraftwagen nach Hauſe fuhr, auf der Straße zwiſchen Dellfeld und Stambach drei in Richtung Zweibrücken wandernde Burſchen, die ihm verdächtig vorkamen. Er kontrollierte ſie und fand in verſchiedener Hinſicht eine Beſtätigung ſeines Verdachtes, worauf er ſie zur Zweibrücker Gen⸗ darmerieſtation mitnahm. Im Verlaufe des Ver⸗ hörs geſtanden die drei Burſchen dort ein, ſämtliche 4 Jagdͤhaus⸗ und Wochenenoͤhauseinbrüche im Grenz⸗ gebiet verübt zu haben. Einen Teil der Beute, be⸗ ſtehend aus Schuhen, Wäſcheſtücken und Kleidern, trugen ſie noch am Leibe. Die Täter wurden feſt⸗ genommen und ins Amtsgerichtsgefängnis einge⸗ liefert. Es handelt ſich um den aus Elversberg (Saar) ſtammenden 27 Jahre alten Wilhelm Sti⸗ cher, den 20 Jahre alten Friedrich Cyriakus aus Frankfurt a. d. O. und den 22 Jahre alten Lud⸗ wig Schäuble aus Baſel. age Freitag 17. Januar Nationaltheater:„Die einſame Tat“, Schauſpiel von Sig⸗ mund Graff, Schülermiete C, 15 Uhr.—„Schach dem König“, Operette von W. W. Goetze, Miete F, 20 Uhr, Städtiſche Kunsthalle: 20.15 Uhr Vortrag von Prof. Di. Hermann Schmitz⸗Berlin über„Das Grüne Gewölbe in Dresden, die Schatzkammer Auguſt des Starken“. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors; 20.15 Uhr 2. Sondervortrag aus Technik und Natur⸗ wiſſenſcheft„Der Menſch der Eiszeit“ Kleinkunſtbühne Libelle: 50.15 Uhr Kabarett und Tanz. Tanz: Paloſthotel, Tanzbar Clou, Kaffee Vaterland. Laſiee Oden: Longert(Verlangerung Pfalzban⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: univerſfum:„Viktoria“.— Alhambra: „Kirſchen in Nachbars Garten“.— Pala ſt und Glo⸗ rie:„Der Poſtillon von Lonſumeau“.— Schau⸗ burg:„Nach Büroſchluß“.— Capitol:„Unfer klei⸗ nes Mädel“.— Scola:„Einer zuviel an Bord“ Was hören woir? Samstag, 18. Januar Reichsſender Stuttgart 1 .30: Bunte Frühmuſik.—.30: Blaskonzert.— 10.15: Der 18. Januar in der deutſchen Geſchichte. Hörſzenen. 11.30: Bauerniunk.— 12.00: Buntes Wochenende. 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.00: Bd M⸗Funk, — 16.00: Froher Samstag⸗Nachmittag.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 18.30: Regimenksrufe, Präſentier⸗ und Pa⸗ rademärſche.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Schattenſpiele⸗ Bunter Abend.— 22.00: Nachrichten.—.30: und morgen iſts Sonntag.— 24.00: Das Feſt beim Prinzen Orlofſki. Ausſchnitt mit berühmten Soliſten aus„Fleder⸗ maus“. Deutſchlandſender 5 .30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.15: Volk und Staat, — 11.30: Wiſſenſchaft meldet.— 11.40: Bauernfunk. 55 12.00: Muſik zum Mittag.— 13.00: Glückwünſche.— 14.00: Allerlei.— 15.10: Mädel boſteln.— 15.30: Wirtſchafts⸗ wochenſchau.— 15.45: Von deutſcher Arbeit.— 16.00: Froßer Samstag⸗Nachmittag.— 18.00: Volkslieder Volkstänze. 18.45: Sportwochenſchau.— 19.00: Blas muſik.— 19.45: Geſpräche aus unſerer Zeit.— 20.10: Schattenſpiele.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmufik. 1 2 Ab Motorboo ſicherer Sieg baute Rennb Baron Erke anſtürmende Das Schwert Bootswand! der ſofort un raſende nächſ dem feſtſtech peller den verbiegung Motorboot d nur auf eine halb Meter Wiener Muf Der Schw ſtammt als lungszeit. Er Atlantik bis reicht er eine iſt ein Ausw den Jungtier Alter allmäh in der Regel len dann ein tender Kamp los und eins Aber auch Schwertfiſch Schrecken der aus bloßer anrichtet. A Zugkolonnen Wege aboͤrän die wertvolle fischer, die ih Da kein 9 genen Schwer mit Gewehrſe Ertrag iſt dal bloß das Sch. jagen ihn dal den Zerreißen wanderzüge, fang ermögli nenjagd ein fährlichkeit ge Angriffe 1 immer wiede: Fiſch ſein lan wobei es dus eine furchtbar troſe wurde i fiſch durch de dem der Ang ſers emporſch riemige Boo See ohne alle fiſch angegr Schwert fegt. Bootsmannſch lang, ihm de Bauchfloſſe ir der Wüterich 9 eingeſpießten An der ni cher im Gum Schoonerbark Auftauchend, Tauchboots me Schwertfiſch — Die Im Jahre zit ſchreiben. jeder mal du der„Berline: es denn auch veröffentlichte men als Ver Verzeihlick ſchönen Lenz Zeit blauen gegen. 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Das heran⸗ raſende nächſte Motorboot zertrümmert im Vorlaufen dem feſtſteckenden Schwertfiſch mit ſeinem Pro⸗ peller den Kopf und wird ſelbſt durch Schrauben⸗ verbiegung gelähmt. So gewinnt das dritte Motorboot das Rennen, obwohl es im beſten Fall nur auf einen Platzſieg hoffen konnte. Das andert⸗ halb Meter lange Schwert des Störenfrieds iſt im Wiener Muſeum für Meereskunde zu ſehen. Der Schwertfiſch zählt zu den Stachelfloſſern und ſtammt als Knochenfiſch aus einer älteren Entwick⸗ lungszeit. Er lebt in allen Ozeanen und kommt vom Atlantik bis in die Oſtſee herein. Ausgewachſen er⸗ reicht er eine Länge von fünf Metern. Sein Schwert iſt ein Auswuchs ſeiner Oberkinnlade. Es fehlt bei den Jungtieren und bildet ſich erſt mit zunehmendem Alter allmählich aus. Ganz alte Tiere ſondern ſich in der Regel von ihren Artgenoſſen ab und verfal⸗ len dann einer geiſtigen Erkrankung, die ſie in wü⸗ tender Kampfluſt und ſinnloſer Angriffsſucht ruhe⸗ los und einſam durch die Meere treibt. Aber auch in normaler Geiſtesverfaſſung iſt der Schwertfiſch ein mordgieriger Räuber und der Schrecken der wandernden Fiſchzüge, unter denen er aus bloßer Zerſtörungsfreude wüſte Verheerungen anrichtet. Am meiſten haßt er die Thune, deren Zugkolonnen er auseinanderſprengt und von ihrem Wege aboͤrängt. Bei ihrer Verfolgung zerfetzt er die wertvollen großen Stellnetze der Mittelmeer⸗ ſiſcher, die ihn deshalb glühend haſſen und jagen. Da kein Netz dem Befreiungsverſuch eines gefan⸗ genen Schwertfiſches ſtandhalten kann, muß man ihn mit Gewehrſchüſſen oder Harpunenwurf erlegen. Viel Ertrag iſt dabei nicht zu holen, weil am Schwertfiſch bloß das Schwanzmuskelfleiſch genießbar iſt. Fiſcher jagen ihn daher nur aus dem begreiflichen Haß als den Zerreißer ihrer Netze und den Störer der Fiſch⸗ wanderzüge, die allein einen ertragreichen Großnetz⸗ fang ermöglichen. In Nordamerika iſt die Harpu⸗ nenſagd ein ſehr beliebter Sport, der bei ſeiner Ge⸗ fährlichkeit gmnze Männer verlangt. Angriffe von Schwertfiſchen auf Boote kommen immer wieder vor. Blitzſchnell ſtößt der anrennende Fiſch ſein langes, degenförmiges Schwert nach vorn, wobei es durch die Wucht ſeines großen Körpers eine furchtbare Stoßkraft erhält. Ein deutſcher Ma⸗ troſe wurde in einem Ruderboot von einem Schwert⸗ fiſch durch den ganzen Leib gerannt und getötet, in⸗ dem der Angreifer ſich über die Oberfläche des Waſ⸗ ſers emporſchnellte. In der Südſee wurde das vier⸗ riemige Boot einer deutſchen Jaktorei auf offener See ohne alle Urſache von einem wütenden Schwert⸗ ſiſch angegriffen. Sein pfeilſchnell vorſtoßendes Schwert fegte wiederholt über die niedergeduckte Bootsmannſchaft hin, bis es einem der Leute ge⸗ lang, ihm den ſcharfen Bootshaken hinter ſeiner Bauchfloſſe in die Weichteile zu ſtoßen. Eyſt da ließ der Wüterich vom Boote ab und verſchwand mit dem eingeſpießten Bootshaken in die Tiefe. cher im Gummianzug nach den Schiffspapieren einer Schoonerbark, die im Flachwaſſer geſunken war. Auftauchend, wurde er vor den Augen der entſetzten Tauchbootsmannſchaft von einem heranſchießewden Es gelang, den Taucher zu Schwertfiſch geſpießt. bergen, aber er erlag am nächſten Tage der ſchweren Stichwverletzung. Der Naturforſcher Lockens jagte an der Küſte von Maſſachuſetts in einem kleinen Boote auf jene ſeltene Wildentenart, die man dort Blue Birds (Blauvögel) nennt. Da ſtrich ein Schwertfiſch vorbei, und Lockens feuerte auf ihn ſeine Vogelflinte ab. Der Fiſch erhielt eine Volladung, die ihm zwar nicht viel ſchadete, die aber von ihm ſo übelgenommen wurde, daß er ſofort das Boot des Forſchers an⸗ griff. In ſeiner Wut durchrannte er die Bootswand nicht nur mit dem Schwert, ſondern mit dem ganzen Kopf. Lockens konnte ſich ſchwimmend an das nahe Land retten, während ſein Gegner erſt das Boot durch Hin⸗ und Herzerren zertrümmern mußte, be⸗ vor er freikam. Der als Tiefſeeforſcher bekannte Fürſt Albert von Monako beſchrieb einen Kampf zwiſchen einem Wal und einem angreifenden Schwertfiſch. Der Wal ſuchte ſich durch wiederholtes Tauchen zu retten, aber der Schwertfiſch wußte augenſcheinlich, daß er zum Luft⸗ ſchnappen immer wieder hochkommen mußte. Auf und ab kreuzend wartete er auf das Auftauchen des Wals und ſtieß ihm jedesmal ſein Schwert mit Voll⸗ kraft in den Leib. Nach zweiſtündigem Kampf war der Wal durch den Blutverluſt ſo erſchöpft, daß er ſich in ſein Schickſal ergab und— auf der Oberfläche treibend— die furchtbaren Stöße ſeines unerbitt⸗ lichen Gegners über ſich ergehen ließ. Der Fürſt be⸗ endete das grauſame Spiel durch einen Schuß in den Kopf des Schwertfiſches. Beim Angriff auf die Wanderzüge kleinerer Fiſche, wie der Heringe, Dorſche und Sardinen, gebraucht der Schwertfiſch ſeine Waffe nicht im Stoß, ſondern ſäbelartig, indem er ſie durch Hin⸗ und Herſchleudern ſeines Vorderleibes nach rechts und links oder nach oben und unten arbeiten läßt. So raſt er durch den Fiſchzug hin und zerſäbelt Hunderte von Fiſchen, um ſchließlich nur einige davon in behaglicher Ruhe zu verzehren. Gleich dem Nashorn iſt der Schwertfiſch ein wah⸗ rer Berſerker, der keinem begegnenden Feinde aus dem Wege geht. Seiner Waffenkraft voll bewußt, greift er ohne weiteres jeden Hai an. Mit dieſem Räuber der Meere ficht er homeriſche Kämpfe aus, die bei der beiderſeitigen Gewandtheit und Schnel⸗ ligkeit zu den großartigſten Meeresſchauſpielen ge⸗ hören,— beſonders wenn der Gegner ein Sägehai iſt, deſſen Oberkiefer die zweimeterlange fürchter⸗ liche Doppelſäge trägt, die dem Feinde ganze Fleiſch⸗ ſtücke und Eingeweide aus dem Leibe reißt. In der Holzſchiffzeit wurden auch größere Fahr⸗ zeuge von raſenden Schwertfiſchen angebohrt. Faſt jede maritime Sammlung zeigt Schiffsplanken, in denen ein Schwert des Angreifers ganz oder abge⸗ brochen ſteckt. Im Londoner Britiſh Muſeum iſt ſo⸗ gar ein Stück vom Kielbaum eines Oſtindienfahrers zu ſehen, durch deſſen Kupferbeſchlag ein Schwert⸗ fiſch ſeine Waffe über einen halben Meter tief in das maſſive harte Holzwerk hineingetrieben hatte. Früher hielt man ſolche Zuſammenſtöße mit Schwertfiſchen für Zufälle. Jedoch die neue For⸗ ſchung weiß, daß jeder Angriff des Seeabenteurers mit voller Abſicht erfolgt. In den offenen Strand⸗ bädern ozeaniſcher Küſtenorte iſt er für die Baden⸗ den gefährlicher, als der Hai, weil er auch in das Flachwaſſer kommt, das in der Regel vom Hai ge⸗ mieden wird. Außerdem muß ein Hai ſchon ſehr hungrig ſein, um einen Menſchen anzufallen, deſſen im Waſſer immerhin ſeltenere Körperform ihn ſehen macht. Der Schwertfiſch zerbricht ſich dagegen nie⸗ mals den Kopf über ſeine Siegesausſichten im bevorſtehenden Kampf; er greift ganz einfach an. Diamantenes Regierungsjnbiläaum des Maharadſchas von Baroda Der Maharadſcha Geaekwar von Baroda beging dieſer Tage mit großen Feſtlichkeiten das echzigjährige Jubiläum ſeiner Thronbeſteigung. Er war 12 Jahre alt, als er den Thron beſtieg. Dieſes im Flugzeug hierher gebrachte Bild zeigt den Maharadſcha von Baroda in ſeinem goldenen Wagen beim Verlaſſen des Palaſthofes auf dem Wege zur Jubiläumsfeier. Churchill jr. gegen Macdonald jr. Für die in der Grafſchaft Roß und Eromaty not⸗ wendige Nachwahl iſt der Sohn Churchills, Ran⸗ dolph Churchill, als konſervativer Kandidat aufgeſtellt worden. Sein Gegenkandidat iſt der Sohn des früheren Miniſterpräſidenten Macdonald. Auf unſerem Bilde wird Randolph Churchill nach ſeiner Betrauung mit der Kandidatur von Anhän⸗ gern auf die Schultern gehoben. Er trägt nach olter Churchill⸗Tradition Socken mit bunten Querſtreifen. (Weltbild,.) Beneſch im Neuen Deutſchen Theater von Prag Der neue Präſident der tſchechoſlowakiſchen Republik, Dr. Eduord Beneſch wohnte einer Feſtvorſtellung der Mozartſchen„Zauberflöte“ im Neuen Deutſchen Thea⸗ ter in 4 bei. Man ſieht den Präſidenten un emahlin 6% als 5. und 6. von rechts. (Weltbild,.) Die Geſchichte eines Volksliedes, Von Heinrich Binder Im Jahre 1909 war ich ſo leichtfertig, ein Gedicht zu ſchreiben. Solche ungeſunden Regungen macht jeder mal durch. Ich hatte das Gedicht auf Wunſch der„Berliner Illuſtrirten Zeitung“ geſchrieben, die es denn auch in ihrer Nummer vom 7. März 1909 veröffentlichte. Das Gedicht war mit meinem Na⸗ men als Verfaſſer gezeichnet. Verzeihlich iſt, daß ich im Monat März, im ſchönen Lenzing, die Leier ſchlug. Denn in Hieſer Zeit blauen ſchon die erſten Veilchen dem Licht ent⸗ gegen. Es riecht in der Luft ſchon nach Frühling, und der Jüngling ſieht ſich weit länger nach der vorſtberwallenden Maid um, als im unfreundlichen Hornung. „Dieſes Gedicht, das ſicher mit Literatur nichts zu kun hat, hieß„Bauernhochzeit“. Der Ordnung halber muß ich den Text hier wiedergeben: Beim Kronewirt gibt es heit Jubel un Danz, die Kathrin trägt heit den heiligen Kranz, und des fiedelt und bläſt und des kreiſcht und des kracht, un die Knödel die dufte un der Kronewirt lacht. Der Chriſchtian ſitzt obe am Pfarrer ſeim Platz, und rot wie e Mohnblüet glüet Kathrin, ſei Schatz und er guckd nach der Uhr, un s iſcht erſcht um e vier, un bis ſiebene bleibet die Brautleut doch hier! Un der Lehrer, der hält jetzt a feirige Red, und mer weiß, daß es ohne die Red gar net geht, un weil'r beim Meßnern, beim Glockzieh'n dabei, do ſchafft er für zwei und er ißt au für zwei. Un die Schtunde die ſchwinde, uff vimal bloaſts Tuſch! Verſchwunde iſcht's Brautpaar, ganz plötzlich, huſch, huſch! 17. die Mädele die gucke verlege und dumm, och die Bube, die ſchlenkerns mit m Juchzer herum. Un der Michel der bloſt un der Kronewirt lacht, un der Mo nd ſcheint ſo hell und ſo lau iſcht die Nacht. Bis früh öröhnt vom Danze dös uralte Haus Deim Cßriſchtian ging lange ſchon s Aempele aus Dult dio di döh! Der Ordnung halber muß bemerkt werden, daß 5 8„Duli dio di döh“ nach jeder Zeile wieder⸗ Olt. Ich hörte von dem Gedicht, das für den Tag ge⸗ ſchrieben war, lange nichts mehr, bis vor einiger Zeit ein dreifacher Zufall auf mich einſchlug: 1 Eine Schar blondhaariges Jungvolk zog durch die märkiſchen Lande. Sie ſangen. Jubelnd in den Sommertag hinein. Am liebſten hätte ich ſie alle vierzig mit in den Wagen genommen, in dem leider nur ſechs Platz haben und ſieben ſchon drin ſaßen. Sie ſangen die„Bauernhochzeit“. Das kam mir ir⸗ gendwie bekannt vor und wie ferne Jugendglocken klang es. Ich wartete ab, hielt und ſie erzählten mir dann, daß das ein ganz bekanntes Lied ſei, das von allen geſungen werde und auch in ihren Lieder⸗ büchern ſtehe. Sie zeigten es mir auch. Es ſtand dort. Vertont von irgend einem Zeitgenoſſen. Ein Verfaſſer war nicht genannt. Es hieß verſchämt: „Volkslied aus dem Badiſchen“. Man kann ſich meine Freude denken! Ich hörte Verſe, die ich in früher Jugend geſchrieben hatte, aus dem Munde des jungen Deutſchland! II. Bald darauf vernahm ich im Rundfunk durch ein Straßenſänger⸗Quartett die Bauernhochzeit. Die Worte waren die gleichen, indeſſen war die Melodie weſentlich anders, als ich ſie auf der Landſtraße ge⸗ hört hatte. Etwas geſchraubter und wie man zu ſagen pflegt,„künſtleriſcher“. III. In einer Berliner Singſpielhalle am Zoo, in der wir weilten, um etwas für unſere Bildung zu tun, trat abends unvermittelt eine Dame auf die Bühne. Sie hatte ſich äußerſt bayeriſch angezogen, was mir immer weht tut, und was in dieſem Falle wie ein Frevel wirkte Sie ſtand auf der Vortragsliſte als „Wally, genannt die Komiſche“ und ſtellte in Geſang und Tanz die vermeintliche Bayerin dar als Mittel⸗ ding zwiſchen Trinkerheilanſtalt und Trottel. Be⸗ ſonders ſchmerzlich berührte es mich, daß ſie als letzte Glanz⸗ und Schlagernummer die„Bauernhochzeit“ dem wiehernden Publikum um die Ohren ſchlug. Das iſt Schickſal. Man ſoll nicht murren. Nach dieſen Erlebniſſen hatte ich das Bewußtſein, daß meine Verſe tatſächlich im Volksmund lebten, und es ſetzte bei mir eine verſtändliche Neugierde ein, auf welchem Weg das Lied in den beſagten Mund des Volkes gekommen war. Ich ſtellte feſt, daß das Lied in vielen Liederſamm⸗ lungen enthalten war und wandte mich an ſechzehn deutſche Verlage, die mir genannt worden waren. Ueberall war der Verfaſſer nicht genannt, ſondern es hieß:„Volkslied aus dem Badiſchen“,„Aus der Mark“,„Süddeutſches Tanzlied“ und einmal„Aus dem Schwäbiſchen“. Nach dem deutſchen Recht ſteht mir eine Ver⸗ gütung für dieſe Vertonung und Veröffentlichung nicht zu. Der größte Kölner Verlag ſchrieb mir: „Das Lied iſt dem Text nach als Volkslied in Baden bekannt und in unzähligen Sammlungen abgedruckt.“ Der größte Leipziger Verlag, der es zweimal von zwei verſchiedenen Komponiſten herausgebracht hat, ſchrieb mir:„Es war uns nicht möglich, Näheres über die Umſtände der Vertonung Ihres Textes zu erfahren.“ Einer der Komponiſten, ein Dr. G. in Magde⸗ burg, ſchrieb mir ſehr nett, daß er das Lied 1928 in der Mark habe ſingen hören und es ſich dort auf⸗ geſchrieben habe. Aus dieſem Grunde habe er ſeiner Vertonung auch die Bemerkung beigefügt:„Aus der Mark.“ 1926 habe er es auch ſchon in der Lünebur⸗ ger Heide gehört. Nun wird mir jeder Unbeſangene zugeben, daß in der Mark Brandenburg das„Duli dio di döh“ ein doch nur unweſentlicher Beſtandteil der Volksſprache iſt. Ueber 30 Veröffentlichungen liegen vor mit der Bemerkung:„Aus dem Badi⸗ ſchen.“ Immerhin iſt feſtzuſtellen: Meine„Bauernhoch⸗ zeit“ iſt in das Herz des deutſchen Volkes gedrungen. Die Freude darüber iſt weit größer als die Verwun⸗ derung über den Weg, den das Gedicht dahin genom⸗ men hat. Denn dem Dichter geht es in dieſer Hinſicht wohl ſo wie der Braut: Er will doch wenigſtens gefragt werden! Und dann will er bei dem Aufgebot doch auch mit genannt werden. Es geht nicht, daß es heißt: „Ihre Vermählung zeigen an Chriſtian Meyer, Tonkünſtler und ein Fräulein aus Baden.“ Auch die komiſche Wally konnte mir keine Aus⸗ kunft geben, wie ſie zu dem Lied gekommen war. Sie habe es früher einmal bei einem Verlag ge⸗ kauft, der inzwiſchen eines geſchäftlichen Todes geſtorben war. Vertont habe es ein Freund von ihr aus München. Wenn ich mich an dieſen Freund wende, ſchreibt er mir ſicher, daß er das Lied einmal auf dem Brocken gehört habe und es ſich dort aufgeſchrieben hätte. Womit der für mich erfreuliche Beweis erbracht iſt, daß ich tatſächlich einmal ein Volkslied geſchrie⸗ ben habe. Und das iſt das Schöne Daran. Heinrich Binder. Notizen vom Nationaltheater, Heute Freitag um 20 Uhr:„Schach dem König“, zum erſtenmal wiederholt. Die Operette wurde bei ihrer Mann⸗ heimer Erſtaufführung in der Inszenierung von Hans Becker mit ſtärkſtem Beifall begrüßt.— Mor⸗ gen Samstag zum Gedächtnis der Reichsgründung: „Wilhelm Tell.“— In Verdis„Rigoletto“, der am Sonntag, dem 19. Januar, neu einſtudiert im Nakionaltheater erſcheint, ſind beſchäftigt: Die Da⸗ men Gelly, Irene Ziegler und Landerich und die Herren Trieloff, Wuthinor, Schlottmann, Könker, Voiſin und Bartling. Den Herzog ſingt Franz Koblitz vom Stadttheater in Zürich als Gaſt auf An⸗ ſtellung. Das Bild, Monatsſchrift für dos Deutſche Kunſtſchaffen in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag C. F. Müller, Karlsruhe. Vierteljährlich 8 Mk., Einzelheft.25 Mk. Von den beiden Heften 11 und 12, die den Jußr⸗ gang 1935 abſchließen, iſt das eine der bildenden Kun ſt in Norddeutſchland, das andere der im Oſten des Reiches gewidmet, vornehmlich der Volkskunſt. Der Aufſatz über die Schmuckformen germaniſcher Bauernkunſt wird in zwei Fortſetzungen abgeſchloſſen. Die norddeutſche Backſteinplaſtik, die in Fritz Höger ihren führenden Meiſter hat, wird verſtändnisvoll auch dem Süsdeutſchen nahe⸗ gebracht, die Maler Mathis⸗Nordenham, der Flensburger Plaſtiker Jenſen ſind wert, gekannt zu ſein. Der Bilönis⸗ maler Schuſter⸗Woldan erhält die verdiente Würdigung. Gute Bildwiedergaben führen in den Geiſt verſchiedener Ausſtellungen ein, die vielfach ſüddeutſche Künſtler berück⸗ ſichtigen. Der Baukunſt Fritz Högers wird die German Beſtelmayers gegenübergeſtellt im Deutſchen Muſeum in München. Damit iſt der reiche Inhalt der Heſte, die eine kräftige Sprache gegen alles Widerdeutſche führen und eine klare deutſche Weltanſchauung als geiſtige Vorausſetzung aller deutſchen Kunſt fordern und erkämpfen helfen, nur angedeutet. Dieſe gutgeleitete Monatsſchrift iſt heute für jeden unentbehrlich, der ſich über das Wollen und die Ziele künſtleriſchen Schaffens unſerer Tage unterrichten will. Freitag, 17. Januar 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 6. Seite/ Nummer 27 — Der Pariſer„Intranſigeant“ hat mehrere Wahrſager befragt, um ſich die Ereigniſſe des Jahres 1936 vorausſagen zu laſſen. Madame Lucie Martin iſt eine bekannte Aſtrologin und erklärte folgendes: „Das Sternjahr wird unſere Schmerzen noch nicht beendigen. Es wird die Reihe der Kataſtrophenjahre moch fortſetzen. Die Ereigniſſe werden mehr von den Elementen als von Menſchen hervorgerufen. Kein Land wird verſchont bleiben. Die Erde wird überall ein bißchen zittern. Seuchen werden viele Opfer fordern, beſonders bei den Armen. Schlechtes Wet⸗ ter wird die Schiffahrt bedeutend behindern. Die Luftfahrt wird ſchlechte Zeiten durchmachen. Die Völker können noch nicht zum Frieden kommen. Die internationalen Beziehungen werden noch immer ſehr geſpannt ſein. Um die Finanzen aller Länder wird es traurig ſtehen. Ich ſehe große Unzufrieden⸗ heit unter den großen Maſſen. Der Tod einer regie⸗ rendenPerſönlichkeit und eines kirchenfürſten(der letz⸗ tere im November), viele politiſche Kriſen, zahlreiche Skandale, ein Hochverratsprozeß, Waſſer und Feuer werden große Verheerungen anrichten. Die erſten ſechs Monate ſind für Italien und den Duee gefähr⸗ Lich. In England wird ein ärgerliches Ereignis Ver⸗ änderungen und politiſche Kriſen hervorrufen. Die Beziehungen zu Italien werden immer ſehr geſpannt ſein. In Frankreich wird der Anfang des Jahres ſehr bewegt verlaufen wegen Veränderungen in der Po⸗ litik. Der 6. und 7. März ſcheint mir beſonders kritiſch, ebenſo wie der Februar, Anfang Mai, Juni, Auguſt, September und um den 15. Dezember. Wei⸗ terhin erkenne ich oͤen Tod einer bedeutenden franzö⸗ ſiſchen Perſönlichkeit. In den einzelnen Monaten wird ſich folgendes ereignen: Januar: In Amerika Un⸗ ruhe an der Börſe. Ein Sturz oder Zerſtörung eines Vergnügungsunternehmens. Bedauerliche Ereigniſſe in Portugal, Nordafrika, Spanien und Frankreich. In Polen Schneeſtürme, die große Verheerungen an⸗ richten. Februar: Ein ſehr gefährlicher Monat für Italien, Frankreich, die Schweiz und China. Viele Bergwerksunglücke. März: Sehr zu fürchten für Geld und Banken. Schlechter Monat für Italien, Frankreich, England, die Schweiz und Holland. Be⸗ wegter Monat mit Meutereien. April: Zwiſchen dem 4. und 10. große Brände. In der Türkei Re⸗ gierungswechſel, in Japan Evoͤbeben, in China viele Anſchläge und Hungersnot. Mai: Sehr wichtiger Monat in politiſcher Hinſicht. Internationale Bünd⸗ miſſe(Rohſtoffe und Finanzen). In der zweiten Hälfte oͤes Monat viel Betrügereien. Juni: Der ſchlimmſte Monat des Jahres in jeder Hinſicht. Kriegsgefahr für Rußland. Juli: Noch immer viele Unglücke. In Amerika ſchlechte Zeiten für die Börſe. Große Hitze. Auguſt: Wichtige Bündniſſe haben ſchlechte Folgen für die Börſe...“ Der Vertreter des„Intranſigeant“ ſchreibt, daß er nur bis hierher gekommen ſei und wegen der aufregenden Voraus⸗ ſagen nicht weiter hätte ſchreiben können. * — Ibn Sand, der berühmte König von Heoſchas, hat ſoeben die Pläne genehmigt, die eine grund⸗ legende Moderniſierung der heiligen Stadt Mekka, der Hauptſtadt ſeines Landes, vorſehen. Aus den Straßen ſoll das Kamel als bisher üblichſtes Ver⸗ kehrsmittel völlig verſchwinden und der elektriſchen Straßenbahn Platz machen. Ferner ſoll jedes ein⸗ zelne Haus an eine große Waſſerleitung angeſchloſſen werden, die mit einem modernen Waſſerwerk in Verbindung ſteht. Im übrigen ſoll auch noch ein ganz großes Hotel, das mit den Hotels in Kairo und Alexandrien konkurrieren kann, gebaut werden. * — In der Hauptſtadt Japans iſt dieſer Tage eine merkwürdige Fahne zur Aufſtellung gelangt. Dieſe Fahne iſt ganz aus den Haaren hergeſtellt worden, die 800 japaniſche Frauen und Mädchen in patrioti⸗ ſchem Eifer geopfert haben. Sie iſt teils weiß, teils rot gefärbt und zeigt im übrigen in der Mitte das Symbol Japans, die aufgehende Sonne. Dem Wunſch und dem Willen der Stifterinnen gemäß ſoll dieſe Fahne aus Frauenhaar der Armee geweiht werden. Die japaniſchen Soldaten ſollen ſie in der Schlacht vorantragen. Sie ſoll ſte ſtets an die Frauen und das Land gemahnen, das zu verteidigen ihre Pflicht iſt. Der Mikado, dem dieſe Bitte bereits vorgetra⸗ gen wurde, ſoll ſeine Einwilligung gegeben haben. Wahrſcheinlich wird dieſe von japaniſchen Frauen geſtiftete Fahne einem ſeiner Eliteregimenter über⸗ geben werden. * — Auch in Neuyork ſcheint es vorläufig mit dem Winterwetter nicht weit her zu ſein, wenn man hört, daß dort in den letzten Tagen ſogar in einem der größten Warenhäuſer eine Sprungſchanze für Schikurſe aufgebaut worden iſt. Daneben iſt ſelbſt⸗ verſtändlich auch eine Schiwieſe mit natürlichem Schnee— dem herrlichſten Pulverſchnee, den man ſich denken kann— vorhanden. Dieſe Schiwieſe reicht von einem Stockwerk zu dem anderen und ſoll ein ganz hübſches Gefälle haben. Die Schikurſe, die gleich an Ort und Stelle, im Warenhaus, ſtattfinden, er⸗ freuen ſich bei den Neuyorkern außerordentliche Beliebtheit. Es gilt ſozuſagen als letzter Schick, in dieſem Warenhaus das Schilaufen zu lernen. Was übrigens eine reichlich koſtſpielige Angelegenheit zu ſein ſcheint, denn wie berichtet wird, koſtet jede Stunde 100 Dollar. Dafür haben aber die Neuyorker Dandies männlichen und weiblichen Geſchlechts nun auch die Gewißheit, das Schilaufen bei echten Tiroler Schilehrern, die man eigens hat kommen laſſen, zu erlernen. Schiheil im Warenhaus! Hoffentlich iſt auch für Höhenſonne und entſprechend reine Berg⸗ luft geſorgt. * — Die koſtbarſte Henne der Welt iſt die weiße Wunderhenne„Lady Eglantine“, die im April vor⸗ letzten Jahres auf einer Farm in Maryland aus dem Ei ſchlüpfte. Dieſe Henne hat den Weltrekord im Eierlegen an ſich geriſſen, indem ſie im Ver⸗ laufe eines Jahres 334 Eier legte.„Lady Eglan⸗ tine“, die dieſes Kunſtſtück bei einem Wetteierlegen auf der landwirtſchaftlichen Unterſuchungsſtation im Staate Delaware fertigbrachte, wurde hierdurch zu einer Weltberühmtheit in den Kreiſen der Hühner⸗ züchter, Bei der letzten Hühnerzuchtſchau in Neuyork feierte„Lady Eglantine“ noch nie dageweſene Triumphe. Zuerſt wurde in Philadelphia Halt ge⸗ macht, wo die Hühnerzüchter zu Ehren der In⸗ haberin des Weltmeiſterſchaftstitels im Eierlegen im erſten Hotel der Stadt ein großes Feſtbankett mit beſonders zuſammengeſtelltem muſikaliſchem Pro⸗ gramm abhielten. Am nächſten Tage wurde die Wunderhenne von einer ganzen Kompanie beritte⸗ ner Schutzleute zur Bahn begleitet und in einem eigenen Luxuswagen nach Neuyork gebracht. Bei der Ankunft in Neuyork war der Bahnhof mit Neu⸗ gierigen und Filmphotographen überfüllt, und im Auto wurde das beneidenswerte Huhn nach dem Ausſtellungspalaſt geleitet, wo man es feierlich als Ehrengaſt empfing. Nicht minder glücklich als„Lady Eglantine“ ſelbſt aber iſt der Beſitzer, der für ein einziges Ei dieſer Wunderhenne die Summe von 100„ verlangte und auch erhielt. Hoffentlich gehen aus den Eiern nicht etwa Enten hervor, denn in Amerika iſt bekanntlich alles möglich. * — Wie alljährlich, ſo fand auch diesmal wieder der Kongreß der größten Lügenerzähler Amerikas vor wenigen Tagen in Burlington ſtatt. Als Sieger iſt in dieſem Jahre Jim Jordan aus Chikago aus dieſem originellen Wettbewerb hervorgegangen. Die⸗ ſer amerikaniſche Münchhauſen hat eine ganz tolle Geſchichte erzählt. Er behauptete, in ſeiner Heimat⸗ ſtadt Chikago ſei plötzlich ein derartiger Kälte⸗ einbruch geweſen— ausgerechnet in dieſem Winter! —, daß die Queckſilberſäule in ſeinem Arbeitszim⸗ mer ſo rapid fiel, daß eine unter dem Thermometer vorſtberhuſchende Maus von ihr erſchlagen wurde. Eine ganz verrückte Geſchichte gab auch ein anderer Teilnehmer an dem Wettbewerb zum Beſten. Er erzählte, daß ſein Auto, mit dem er ſich zu der Sitzung in Burlington begab, ſo raſch gefahren ſei, daß es alle Augenblicke das Licht aus den Schein⸗ 5 3— Raubüberfall auf Pariſer Bankgeſchäft — Paris, 16. Januar. Drei maskierte Banditen überfielen am Donners⸗ tag ein Bankgeſchäft, das inmitten der Stadt an einem belebten Boulevard liegt. Die Verwegenheit, mit der die Banditen vorgingen, erinnert an ameri⸗ kaniſche Gangſtermethoden. Nachdem die Banditen in das Bankgeſchäft eingetreten waren, zogen ſie Re⸗ volver. Während die erſten beiden Banditen die An⸗ geſtellten der Bank mit der vorgeſtreckten Schußwaffe in Schach hielten, griff der dritte in die Kaſſe. Mit 200000 Franken entkamen ſie dann in einem Kraftwagen, der ſolange vor dem Bankgeſchäft mit laufendem Motor geſtanden hatte. Infolge der vaſenden Geſchwindigkeit, mit der die Banditen durch den dichten Verkehr hindurchfuhren, konnten ſie unerkannt entkommen. Wenige Stunden vorher verſuchten vier junge Burſchen einen ähnlichen Ueberfall auf das Büro eines Architekten. Der Architekt und ſeine Angeſtell⸗ ten ließen ſich jedoch nicht durch Revolver einſchüch⸗ tern, ſondern überwältigten drei der Burſchen. Nur der vierte konnte entkommen. Die Burſchen ſind 15, 17 und 21 Jahre alt. Ellsworth und ſein Flugzeug geſichtet? — London, 17. Januar. Nach einer in London aufgefangenen drahtloſen Meldung hat das in der Whal⸗Bucht eingetroffene Schiff„Discovery“, das ſich auf der Suche nach dem vermißten amerikaniſchen Antarktisforſcher Lincoln Ellsworth und ſeinem Flugzeug befindet, in Klein⸗ Amerika einen Mann und eine Maſchine geſichtet. In London wird vermutet, daß es ſich um Ellsworth und ſein Flugzeug handelt. Die in London einge⸗ troffene Radiomeldung war ſo verſtümmelt, daß ſie nur teilweiſe entziffert werden konnte. Ellsworth und ſein Begleiter werden ſeit dem 24. No ve m ber 1935 vermißt. Schweres Flugzeugunglück in Kolumbien — Bogota, 16. Januar In dem bergigen, von wilden Indianerſtämmen g bewohnten Quellgebiet des Caqueta⸗Fluſſes, eines Nebenfluſſes des Amazonas, iſt aus bisher unbekann⸗ ter Urſache ein dreimotoriges Flugzeug abgeſtürzt. Sieben Inſaſſen fanden den Tod, ſieben weitere ſollen ſchwer verletzt ſein. Das Lawinenunglück in ASA— Elf Verletzte — Neuyork, 16. Januar Wie zu dem Lawinenunglück in Kalifornien not bekannt wird, iſt der verſchüttete Zug der Trans⸗ kontinental⸗Expreß der Southern Paeifie⸗Eiſenbahn, Insgeſamt ſind elf Fahrgäſte verletzt worden. Der Zug konnte nach Abkoppelung der umgeſtürzten Wa⸗ gen die Reiſe fortſetzen. Berlin— Sevilla in acht Slunden — Madrid, 17. Januar. Auf dem Flugplatz in Sevilla traf am Donners, tagnachmittag die von dem Piloten Untucht geſteuerte zweimotorige Heinkel⸗Maſchine„H. E. 111“ ein. Der Flug Berlin— Sevilla wurde in acht Stunden durch⸗ geführt. Die durchſchnittliche Fluggeſchwindigkeit be⸗ trug 410 Kilometer. Das Flugzeug führte 300 Kilo⸗ gramm für Amerika beſtimmte Poſt und die Berli⸗ ner Morgenblätter vom Donnerstag an Bord. Die glänzende Flugleiſtung findet in der ſpaniſchen Preſſe eingehende Würdigung. CCC ͤ dd ä ¶õpr... ///(-GpPpPpPGPBPD dd werfern überholte. Ihm ſei ganz ſchwindlig dabei geworden, aber ſoviel er auch zu bremen verſuchte, der Wagen hatte ſeinen eigenen Willen. Die Münch⸗ hauſiade von Burlington iſt dieſes Jahr von 5000 Leuten beſucht worden. Die Erzählungen der ein⸗ zelnen Teilnehmer wurden durch Rundfunk über ganz Amerika verbreitet. Ein Neapolitaner, ſowie zwei Südfranzoſen— nebenbei bemerkt aus Taras⸗ eon, der Heimat des weltberühmten Tartarin— wurden von dem Komitee einſtimmig als zu harm⸗ los abgelehnt. g — Auch in Amerika gibt es die Einrichtung der Sterbekaſſen. In Newark hat ſich nun vor einiger Zeit ein merkwürdiger Zwiſchenfall abgeſpielt. Ein Mitglied der dortigen Sterbekaſſe erlitt auf der Straße einen Unfall, ſtürzte und brach ſich dabei ein Bein. Da eine Infektion hinzutrat, entſchloß ſich der Arzt zur Amputation. Das Bein wurde dem Verunglückten über dem Knie abgenommen. Dieſer ſchrieb daraufhin der Sterbekaſſe ein paar Tage ſpä⸗ ter einen Brief und verlangte 50 Dollar Entſchädi⸗ gung. Wenn er ſelbſt im ganzen 200 Dollar wert ſei, dann ſei die Summe von 50 Dollar für den Verluſt eines ſo wichtigen Organs, wie das Bein, wohl nicht zu hoch angeſetzt. Um dieſe Forderung ent⸗ ſtand alsbald ein regelrechter Prozeß. Die Geſell⸗ ſchaft weigerte ſich natürlich zu zahlen, das Mitglied dagegen beharrte ebenſo zäh auf ſeinen Anſprüchen. Nach langem Hin und Her kam eine Einigung zu⸗ ſtande. Die Sterbekaſſe erklärte ſich bereit, 40 Dollar zu zahlen. Dieſen Betrag führte ſie dann aber nicht an den Geſchädigten ab, ſondern direkt an ein Be⸗ ſtattungsinſtitut, das ausdrücklich den Auftrag er⸗ hielt, das amputierte Bein zu beerdigen. Der Mann, dem das Bein abgenommen worden war, ſoll bei der Beerdigung ſeines eigenen Beines perſönlich an⸗ weſend geweſen ſein. Er verließ den Friedhof ganz niedergeſchlagen, denn über die 40 Dollar hatte er ganz anders disponiert — Ein unangenehmes Mißgeſchick iſt einem ar⸗ beitsloſen Dockarbeiter von Rouen widerfahren. Der Aermſte hatte kein Geld mehr, um ſein Nachtgugr⸗ tier zu bezahlen. Er ging daher auf den Bahnhof und legte ſich in einem Güterwagen ſchlafen Als er erwachte, war der Wagen im Rollen. Dem Ar⸗ beitsloſen war das weiter nicht unangenehm aber die Fahrt dauerte ſchließlich doch zu lange. Der Hunger quälte den Eingeſchloſſenen, und ſchließlich verlor er alle Scheu. So oft der Zug anhielt, ſuchte er ſich durch allen möglichen Lärm bemerkbar zu machen. Es half aber alles nichts. Endlich, nach elf Tagen, landete der Güterwagen in Beſangon. Der Gefangene wurde halb verhungert herausgeholt und mußte zunächſt einmal ins Hoſpital geſchafft werden, * — Vor vierzig Jahren, als Mr. Harold Selon aus Neuyork noch ein blutfunger Mann war, be⸗ ſchloß er, das größte Photoalbum der Welt anzu⸗ legen. Er konnte ſich dieſen Vorſatz ſchot keſſten, denn er war mit irdiſchen Gütern ſo reich geſegnet, daß er keinem Beruf nachzugehen brauchte Bei ſeinen Photographien kam es ihm vor allem auf Porträtaufnahmen prominenter Künſtler und be⸗ rühmter Perſönlichkeiten des politiſchen Lebens an, Da er ſeine Liebhaberei vierzig Jahre lang mit der erforderlichen Ausdauer betrieb, kann er ſich jetzt rühmen, ſein Ziel tatſächlich erreicht zu haben. In ſeinem Photbalbum befinden ſich nicht weniger als 10 300 Photoaufnahmen, die zum größten Teil einen erheblichen hiſtoriſchen Wert repräſentieren. Das Britiſche Muſeum in London ſteht mit Mr. Seton in Verhandlungen über den Ankauf von einer gan⸗ zen Reihe von außerordentlich ſeltenen, 75 Jahre alten Schauſpieleraufnahmen. Zu dieſen Schau⸗ ſpieleraufnahmen iſt Mr. Seton gekommen, weil er ſich als der berühmteſte Premierentiger Amerikas und überdies als großzügiger Mäzen unter den prominenten Schauſpielern der ganzen Welt größter Wertſchätzung erfreut. Die letzte Runde RO MAM EINES RENMNFAHRER S VON WOLFGANG VON LENMERK E 3⁴ Noch zehn Minuten Da ſchob ſich Generaldirektor Baumgart, der heute morgen erſt mit ſeinem Zwölfzylinder einge⸗ troffen war, zu Harry, reichte ihm die Hand und wünſchte ihm„Hals⸗ und Beinbruch“, während er ihn hinter ſeinem Zwicker muſterte. Harry dankte mit einer leichten Verbeugung.„Es wird ſchon werden, Herr Generaldirektor! Mit Leu⸗ ten wie Feſtenberg und Horn als Deckung...“ Er machte eine freundliche Geſte zu den beiden jungen Fahrern hin, die er haßte— nein: fürchtete— und die er nur noch mit ungewöhnlichen Mitteln be⸗ kämpfen konnte. „Es freut mich, daß Sie, gleich Neumayer, eine ſo hohe Meinung von Ihren jungen Kameraden Haben“, ſagte Baumgart,„aber noch ſind Sie ja an der Tete!“ „Noch“— hatte er geſagt. Es war Harry, als wenn jemand ihm etwas Bitteres in den Mund ge⸗ goſſen hätte.„Und ich gedenke, noch recht lange an der Tete zu bleiben, Herr Generaldirektor!“ „Gewiß, gewiß!“ ſagte Baumgart.„Aber ſchließ⸗ lich kann man nicht bis in ſein hohes Alter hinein eine ſolche Poſition behaupten, meine ich, und da iſt's doch ſchon beſſer, man tritt rechtzeitig ab— auf der Höhe des Triumphs und ungeſchlagen. Das ſetzt Denkmäler für alle Zeiten.. Nicht?“ „Herr Generaldirektor—“ ſagte Harry blaß und dachte, wie nur ein Menſch mit einem anderen, der vor einer großen Tat ſteht, die alle ſeine Kraft ver⸗ langt, derartige Geſpräche führen könne,„Herr Ge⸗ neraldirektor— ich verſtehe Sie nicht!“ Baumgart zog ſeinen Arm durch den Harrys und begann, mit ihm auf und ab zu gehen. Er war groß und war vundlich, und ſein Klemmer gehörte zu ihm wie die ewige Zigarre, die er rauchte.„Es ſind noch ſieben Minuten, und wir müſſen uns be⸗ eilen. Alſo hören Sie mal: Sie haben zwölf Jahre lang für unſer Werk Rennen gefahren— eine ſehr lange Zeit für einen Rennfahrer. Sind durch eigne Tüchtigkeit, aber auch durch die Ueberlegenheit unſe⸗ rer Rennwagen mit zu einem der bekannteſten Fah⸗ rer der Welt geworden. Haben alſo durch uns viel Geld verdient— ſo, wie wir auch aus Ihren Er⸗ folgen unſeren Nutzen zogen. Man könnte demnach ſagen: Wir ſind quitt. Aber da ich nicht ſo denke und vor allen Dingen auf dem Standpunkt ſtehe, daß einer mit Famflie unter den ſtetig ſchärferen Siegesbedingungen der heutigen Zeit keine Rennen mehr fahren darf, ſelbſt wenn er hoch verſtchert iſt, ſo habe ich mich entſchloſſen, den mit Ihnen noch beſtehenden Vertrag anders zu geſtalten..“ „Herr Generaldirektor!“ Harrys Stimme war heiſer und ſeine Zähne knirſchten.„Iſt jetzt die Zeit zu ſolchen Verhandlungen?“ „Oh“, lächelte Baumgart freundlich,„weshalb ſo ungeduldig? Man kann doch darüber ſprechen Herrgott, Menſch: Seien Sie doch vernünftig! Ein⸗ mal müſſen Sie ſowieſo aufhören. Oder wollen Sie ſich dadurch lächerlich machen, daß Sie, der heute noch Ungeſchlagene, eines Tages von den Jungen über⸗ rannt werden und ſchließlich als Ritter von der traurigen Geſtalt ein bemitleidenswertes Daſein führen? Nicht wahr, das wollen Sie nicht? Und das möchte ich Ihnen auch nicht gönnen! Gerade deshalb habe ich dieſe Unterredung jetzt geſucht..“ „Fertigmachen!!“ erſcholl der Ruf aus dem Laut⸗ ſprecher. Baumgart gab Harrys Arm frei und klopfte ihm lächelnd auf die Schulter.„Alſo— dann fahren Sie zunächſt mal Ihr Rennen und holen Sie ſich den Zwanzigtauſend⸗Mark⸗Preis! Wenn das Rennen vorbei iſt, ſprechen wir weiter, und ich hoffe, Sie doch noch zu überzeugen, daß es beſſer ſo iſt, wie ich es meine ö Harry hörte nicht mehr auf das, was Baumgart noch ſagte. In ſeiner Niedergeſchlagenheit miſchte ſich ein wilder Trotz, eine derartige von Wut, Em⸗ pörung und Enttäuſchung angefachte Energie, daß er mit einem Satz in den Wagen ſprang— wie früher. So alſo ſtand die Sache um ihn? Und niemand, ſelbſt nicht einmal Neumayer, hatte ihm davon auch nur ein Sterbenswörtchen geſagt... Das ſollten ſie büßen, die Heimtücker alle miteinander, von Baumgart angefangen, der mit Menſchen umging wie mit Hölzern, bis zum kleinen Horn hinab. Bei Gott: Das ſollten ſie büßen! So mit einer Handbe⸗ wegung läßt ſich ein Harry nicht beiſeiteſchieben, da⸗ mit die Jungen nach vorn kommen können. Als wenn eine ſolche„Humanität“ nicht durchſichtig ſei! „Na ſchön: Die zwanzigtauſend Mark hol' ich mir heute!“ ſagte Harry vor ſich hin.„Und dann ſprechen wir weiter, Herr Baumgart!“ Die Startflagge fiel. Wie das Projektil eines Geſchützes ſchoß Harrys Wagen aus den übrigen heraus und jagte als Spitze davon. Ein Beifallsorkan brauſte ihm nach. Aber Harry hörte ihn nicht. Er hörte überhaupt nichts, ſondern fuhr nur. Und er fuhr, wie er im ganzen Leben noch niemals gefahren hatte. „Haben Sie ſo was Tolles ſchon mal geſehen? Unglaublich!“ ſchwirrte es von Mund zu Mund. So⸗ gar der enthuſiasmierte Radioſprecher rief es un⸗ willkürlich in alle Welt hinaus:„Das gibt Rekorde über Rekorde! So was hat die Welt noch nicht erlebt!“. „Wenn er ſich nur nicht den Hals dabei bricht?“ ziſchelte ein Peſſimiſt in der Nähe Anns. Ann hörte es und erſchrak, daß ſie eine Schwäche in den Knien ſpürte. Sie mußte ſich ſetzen, und ſhre blutleeren Lippen murmelten immer nur ein Stoß⸗ gebet nach dem anderen:„Lieber Gott—! Lieber Gott—!“ 7 „Der— und ſich den Hals brechen?“ rief nun ein anderer.„Der hat ſich in all den Jahren noch nicht den Hals gebrochen.. Weshalb ſollte er ge⸗ rade heute—— 2“ „Er iſt aber noch nie ſo gefahren wie heute!“ „So? Waren Sie immer dabei?“ „Nein— das allerdings—— „Dann warten Sie gefälligſt ab, ehe Sie unken, Herr! Ich bin bereit zu wetten, wenn Sie Luft haben.“ „Achtung! Achtung!“ ſchrie der Lautſprechen „Soeben hat die Spitze mit Wagen Nr. 1 die Tors. kurve am Karuſſell paſſiert. Nr. 1 liegt immer noch vorn. Ihm folgt mit etwa 200 Meter Abſtand Nr. 9, dann 5, dann 2, dann 4, dann 7, dann 6 „Na?“ lachte der Optimiſt.„Nr. 1 iſt Harry, Nr. 3 Bellonie. Nr. 5—2 Menſch: Nr. ö iſt Feſten⸗ berg! Der hat ſchon Nr..— Foulier— und Nu — Horaezy— überholt, ſchafft ſich zur Spitze ran. Kinder, Kinder: Das gibt noch was zwiſchen Harry und Feſtenb erg.“ „Bitte, überſehen Sie nicht, daß Nr. 7 ebenfalls Freitag, In der die 4. Olym; erſchien am im Zweier⸗ in Lake Ple gleiter und Komitees fü Ritter von rend der gro den 2. und und in Ame Stevens ein Präſidenten Winterſpiele bat: — „Se Ich habe 1932 von 1928 erh im Olyn Winters Der A Mit zwei in Oberſtdor ſchaften. De in überraſch⸗ 170 Männer Strecke, dere 2224 Meter Tagen keine urſprünglich nach Oberſtd mehr auf di ſen. Aber a Spur war a kierung noch wenigſten T Männern al Franz Pin ler als Guz Europameiſt bewerberinn Pfnür ſiegte Guſtav Lant Bader:15, während Cl Pfeiffer⸗Lan! Reſch(:17, Das ſpo⸗ und Girland frühen Mor. Nebel das 2 wich. Da Söllereck einer Me wurde, muß: dem Gipfel! um.50 Uh Teilnehmer es eine wal vaſchend are Gauen ware gekommen, Kampf um 2 traten bereit Fei früherer reicht wurde war 4,5 Km 900 Meter geſchneit hat. Es gab viel abſchnitt, de Selbſt Fran Boden gehe Meter lange Gegenhang ſtation war meiſten Stüt ſagt, der St ſelbſt die m mehr. Man etwas erleit geſteckt hätte und auch die eee, 9 Der Star und pünktli⸗ ein deutſcher Wagen iſt!“ ſagte eine ruhige Stimme. „Richtig: Das iſt ja der Neuling Horn Menſch: Das ſieht ja nach einem deutſchen Dreier, ſieg aus! Phantaſtiſch!“ „Achtung! Achtung! Die Spitze iſt ſoeben auf die Gerade zur Tribüne eingebogen!“ ſchrie der Laut⸗ ſprecher.„Vorn liegt immer noch Nr. 1, jetzt mit nahezu 400 Meter Vorſprung. Nr. 5 hat ſich be⸗ reits dicht an Nr. 3 herangeſchoben.“ „Toll! Ganz toll!“ Alles ſtand auf den Beinen, ſtarrte in die Rich⸗ tung, aus der die Spitze jeden Augenblick eintreffen konnte. Auch Ann hatte ſich erhoben, unbewußt rein automattſch. 8 Und da ſchoß etwas durch den Einſchnitt heran. Man ſah nur weit ausladende ſpringende Rädet, zwiſchen denen etwas Silberglänzendes hing. Es kam lautlos näher, raſcher als der Lärm ſeines Motors, und flog vorüber mit über 300 Kilometer Geſchwindigkeit— ein ſilbernes Phantom, ein glit⸗ zerndes Etwas— und war ſchon wieder weg. Und hinter ihm her brüllte es in der Luft, als ſchreie die auf im wilden Schmerz oh ihres Durch⸗ bohrtwerdens von dem glitzernden Geſchoß In 30 Eigenhel dem Gebrüll aber ſchmetterte wie heller Jagdruf ein Schrei:„Ann!!!“ (Fortſetzung folgt.) 1 ** — wen Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 2 Freitag, 17. Januar 1936 ASA übergibt Feierlicher Akt in Garmiſch-Partenkirchen In der Barackenſtadt des Organiſations⸗Komitees für die 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen in Lake Placid, J. Hubert gleiter und übergab dem Komitees für die 4. Olympiſchen Winterſpiele, Dr. Karl Ritter von Halt, feierlichſt die Olympig⸗Flagge, die wäh⸗ rend der großen Toge von St. Moritz und Lake Placid bei den 2. und 3. Olympiſchen Winterſpielen in der Schweiz und in Amerika geweht hat. Gleichzeitig übergab Hubert Stevens ein Schreiben von Godfrey Dewey, dem Präſidenten des Organiſations⸗ Komitees der 3. Olympiſchen Winterſpiele 1932 in Lake Placid, das folgenden Wortlaut hat: „Sehr verehrter Herr Präſident! Ich habe die Ehre Ihnen die Olympia⸗Fahne, die wir 1932 von den 2. Olympiſchen Winterſpielen St. Moritz 1928 erhielten, zu überreichen. Dieſe Fahne wurde im DOlympiaſtadion zum Beginn der 3. Olympiſchen Winterſpiele in Lake Placid 1932 gehißt und wehte in Olympia⸗Flagge der Olympiſchen Arena in Los Angeles während des Zeitraums der 10. Olympiade. Wir überreichen ſie Ihnen mit der Bitte ſie den Veranſtaltern der 5. Olym⸗ piſchen Winterſpiele 1940 nach den Spielen in Deutſch⸗ land zu übergeben. Ich hatte gehofft, die Olympia⸗Flagge ſelbſt übergeben zu können, aber da dies unmöglich geworden iſt, vertraue ich ſie Hubert Stevens au, dem Zweierbob⸗Sieger von Lake Placid 1932, der in Lake Placid geboren und aufgewachſen und Mitglied der US A⸗Olympiamannſchaft von 1936 iſt. Mit olympiſchen Grüßen von Lake Placid 1932 an Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen 1936 ö Ihr ſehr ergebener gez. Dewey, Präſident.“ Dieſe Flagge wird nun in Garmiſch⸗Partenkirchen gehißt und nach Beendigung der 4. Olympiſchen Winterſpiele in Deutſchland aufbewahrt werden. Im Jahre 1940 wird ſie dann durch Ritter von Halt an den Präſidenten des Orga⸗ niſations⸗Komitees für die 5. Olympiſchen Winterſpiele, deren Austragungsort heute noch nicht feſtſteht, weiter⸗ gegeben werden. Die Deutſchen Schimeiſterſchaften Der Auftakt in Oberſtöorf— Franz Pfnür und Ehriſtl Cranz beſte Abfahrtsläufer Mit zweitägiger Verſpätung begannen am Donnerstag in Oberſtdorf die Kämpfe um die Deutſchen Schimeiſter⸗ ſchaften. Den Anfang machten die Abfahrtsläufer, die ſich in überraſchend großer Zahl am Start eingefunden hatten. 170 Männer und 30 Frauen gingen über die 4,5 Km. linge Strecke, deren Beginn auf dem Gipfel des Nebelhorns in 2224 Meter Höhe lag. Da es in Oberſtdorf in den letzten Tagen keinen Neuſchnee mehr gegeben hatte, konnte die urſprünglich vorgeſehene Meiſterſchaftsſtrecke vom Söllereck nach Oberſtdorf nicht beibehalten werden, man mußte viel⸗ mehr auf die vorſorglich abgeſteckte Erſatzſtrecke zurückgrei⸗ ſen. Aber auch dieſe Strecke war keineswegs ideal, die Spur war an vielen Stellen vereiſt und da auch die Mar⸗ kierung noch etwas beſſer hätte ſein können, kamen die wenigſten Teilnehmer ohne Sturz davon. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen gab es Favoritenſiege. Franz Pfnür(Schellenberg) war um 15 Sekunden ſchnel⸗ ler als Guzzi Lantſchner und bei den Frauen zeigte ſich Europameiſterin Chriſtel Cranz(Freiburg) ihren Mit⸗ hewerberinnen faſt um eine volle Minute überlegen. Franz Pfnür ſiegte in:42,3 Minuten vor Hans Kemſer:44, Guſtav Lantſchner:02,4, Roman Wörndle 408,2, Toni Bader:15, Beutter(Thüringen):15,4, Dr. Vetter:17,4, während Chriſtel Cranz in:39,1 Minuten vor Hadi Pfeiffer⸗Lantſchner(:27,1), Käthe Graßegger(:36,4), Liſa Reſch(:17,1) und Liſl Schwarz(:34,2) durchs Ziel ging. Das ſportfreudige Oberſtöorf hatte reichen Flaggen⸗ und Girlandenchmuck angelegt, aber davon ſah man in den frühen Morgenſtunden nicht viel, denn da hatte noch der Nebel das Wort, der erſt um die Mittagsſtunde der Sonne wich. Da die abgeſteckbe Meiſtepſchaftsſtrecke vom Söllereck nach Oberſtöorf den Anforderungen einer Meiſterſchaftsſtrecke nicht gerecht würde, mußte die Erſatzſtrecke herhalten, deren Beginn auf dem Gipfel des Nebelhorns in 2224 Meter Höhe lag. Schon um.50 Uhr beförderte die Nebelhornbahn die erſten Teilnehmer zum Gipfel und in den nächſten Stunden gab es eine wahre Völkerwanderung zum Startplatz. Ueber⸗ roſchend groß war die Teilnehmerzahl. Aus allen deutſchen Gauen waren die Läufer und Läuferinnen nach Oberſtdorf gekommen, um in den verſchiedenſten Wettbewerben den Kampf um Meiſterehren aufzunehmen. Zum Abfahrtslauf traten bereits 170 Männer und 30 Frauen an, Zahlen, die hei früheren Veranſtaltungen ähnlicher Art noch nicht er⸗ reicht wurden. Die Strecke war 4,5 Km. lang und wies ein Geſamtgefälle von rund 900 Meter auf. Da es in den letzten Tagen nicht mehr geſchneit hatte, waren die Verhältniſſe natürlich nicht ideal. Es gab viele vereiſte Stellen, vor allem auf dem Schluß⸗ abſchnitt, den kaum ein Teilnehmer ſturzfrei überſtand. Selbſt Franz Pfnür, der ſpätere Sieger, mußte hier zu Boden gehen. Schwierig zu nehmen war ſchon der 450 Meter lange Steilhang mit 30 v. H. Gefälle, der mit ennem Gegenhang und einigen Wellen abſchloß. An der Berg⸗ ſtation war die Spur völlig vereiſt und da gab es auch die meiſten Stürze Die meiſten Opfer forderte aber, wie ge⸗ ſagt, der Steilhang auf dem letzten Drittel. Da fanden ſelbſt die mit Stahlkanten verſehenen Schier keinen Halt mehr. Man hätte den Teilnehmern ihre Aufgabe dadurch etwas erleichtern können, daß man mehr gelbe Fahnen geſteckt hätte, im übrigen war aber die Organiſation gut und auch die Abwicklung klappte ausgezeichnet. Zuerſt die Frauen Der Start des Frauenlaufes war auf 11 Uhr angeſetzt und pünktlich ging die erſte der 0 Teilnehmerinnen vom Start. Wie ſchon kürzlich auf der Hochalm gingen zuerſt die elf Mitglieder der Olympia⸗Kernmannſchaft über die Bahn. Nummer 2 hatte Käthe Graßegger, hinter ihr lief Chriſtel Cranz. Unſere Meiſterin bewältigte den erſten Teil der Strecke ohne Mühe, konnte aber dann auf den ſtark vereiſten Stellen nicht immer ſtehen. Auch alle an⸗ deren Teilnehmerinnen mußten wiederholt zu Boden gehen. Chriſtel Cranz lief mit:39,1 Minuten die weitaus beſte Zeit aller Teilnehmerinnen heraus. Hadi Lantſchner, jetzt Frau Pfeiffer, kam mit einer Zeit von:27,1 auf den zweiten Platz vor Käthe Graßegger(:36,43). In weitem Abſtand folgte Liſa Reſch als Vierte(:17), dann kam Lifl Schwarz in 6134,2 als Fünfte ein. Der Lauf der Männer Auch bei den Männern gingen zuerſt die Olympia⸗Kan⸗ didaten in Stärke von 30 Mann über die Bahn. Von Haus Kemſer, der einer der erſten Läufer war, ſah man einen eindrucksvollen Lauf, aber dann ſtürzte er doch noch. Franz Pfnür, der große Favorit, blieb zwar auch nicht ſturzfrei, aber die gefährlichen Stellen meiſterte er doch mit gro⸗ ßem Geſchick und er erzielte mit:42,3 Minuten die weit⸗ aus beſte Zeit. Zwölf Nationen haben bereits ihre Meldungen zur Weltmeiſterſchaft im Rollſchuh⸗Hockey, die vom.—5. April in Stuttgart ausgetragen wird, abgegeben. Deutſchland, England, Frankreich, Italien. Portugal, Belgien, Oeſter⸗ reich, die Schweiz, USA Canada. Argentinien und Bra⸗ ſilien werden vertreten ſein. Ernent abgeſagt wurden Eiskunſtlaufmeiſterſchaften in werden nun Ende 8 Schwenningen oder T hältniſſe günſtiger ſind. Das Berliner Oſter⸗ Fußballturnier iſt jetzt geſichert. SV Waldhof, Fortuna Düſſeldorf, Hertha Berlin und Minerva Berlin gelten als Teilnehmer Am erſten Feier⸗ tag wird im Poſtſtadion, am zweiten auf dem Hertha⸗Platz am Geſundbrunnen geſpielt. Eine Ueberraſchung gab es im Endſpiel um die oſt⸗ indiſche Tennismeiſterſchaft in Kalkutta. Ladislaus Hecht ſchlug nämlich Roderich Menzel in fünf Sätzen. Die Dop⸗ pelmeiſterſchaft fiel in Hecht⸗Menzel, die im Endſpiel die Wiener Graf Bawarowfſki⸗Metaxa nach hartem Fünſſatz⸗ kampf beſiegten. Die Deutſchen Golf⸗Meiſterſchaften mußten mit Rück⸗ ſicht auf wichtige Turnjere in Englo'rd und Frankreich ver⸗ legt werden. Sie finden nun nicht anfangs Juli. ſon⸗ dern erſt am 20—26. Juli in Berlin⸗Wannſee ſtatt. Das nationale Schwimmfeſt in Kaſſel, das am 8. und 9. Februar ſtattfindet, wird auch zahlreiche Mitalieder der Olympia⸗Keuamannſchaft am Start ſehen, u. a. die beſten Schwimmerinnen von Nixe Charlottenbura und Düſſel⸗ dorf 98. Das Programm iſt auf die olymwiſchen Wett⸗ bewerbe zugeſchnitten. 1. SSV ulm und Vfos München haben zum 26. Ja⸗ nuar einen Schwimmklubkampf nach Ulm vereinbart. Er umfaßt vier Schwimmwettbewerbe und ein Waſſerballſwiel. Für die FicS⸗Rennen 1936 im Abfahrts- und Torkauf in Oeſterreich ſind jetzt die erſten Meldungen eingegangen. An den Wettbewerben beteiligen ſich folgende Nationen: USA, Tſchechoſlowakei, Holland, England, Italien, Frank⸗ reich, Norwegen, Schweiz, Schweden und Ungarn. Die die badiſch⸗württembergiſchen Konſtanz. Die Titelkämpfe oder Anfang Februar in e durchgeführt, wo die Eisver⸗ Die Olympiſchen Winterſpiele Es wurde nichts aus der Naturaliſation Die franzöſiſchen Eishockeyſpieler erlebten eine bittere Enttäuſchung. Sie wollten ihre Olympiamannſchaft durch die drei Kanadier Gagnon, Belhumeur und Cadorette verſtärken und ſtrebten infolgedeſſen ihre Naturaliſation an. Doch machten die Amtsſtuben einen Strich durch die Rechnung; es ſtellte ſich nämlich heraus, daß die Naturaliſation bis zum endgültigen Nennungs⸗ ſchluß für Garmiſch nicht durchgeführt werden kann, ſo daß die Kanadier nicht für Frankreich ſtarten dürſen. Das bedeutet zweifellos eine Schwächung für die franzöſiſche Expedition, die nun drei Erſatzleute mitnehmen muß. Ob aber die Sportwelt die geringeren Erfolge dieſer rein nationalen Mannſchaft nicht höher werten wird als die mit Hilfe der Franco⸗Kanadier errungenen Siege? Weitere Hiobsbotſchaften melden die Schiläufer aus ihrem Training am Mont⸗Blane. Bun eau⸗Varilla, der Mannſchaftsführer der Schiläufer, prallte bei einem Ab⸗ fahrtslauf in hohem Tempo mit dem Trainer Toni Ducia zuſammen und mußte mit einem Beinbruch in das Krankenhaus überführt werden. In Maurice Larf⸗ fourgue wurde ein weiteres Mitglied der Olympia⸗ Mannſchaft außer Gefecht geſetzt. Lafforgue zog ſich bei einem Sturz eine ſchwere Knieverletzung zu. Ein ähnliches Schichſal ereilte Vignolle, bei dem es ebenfalls fraglich erſcheint, ob er mit nach Garmiſch fahren kann. Eintrittskarten im„Olympia⸗Heft“ Um für die ausverkauften General⸗ und Einzelkarten einen Erſatz zu ſchaffen, hat ſich das Oraganiſationskomitee für die Olympiſchen Winterſpiele entſchloſſen, eine Zu⸗ ſammenſtellung von verſchiedenen Einzelkarten vorzuneh⸗ nehmen. Dieſe Sammelbeſtellung bann unter der Bezeich⸗ mung„Olympia⸗Heft“ vom Organiſationskomitee und von allen offiziellen Reiſebüros bezogen werden. Es berech⸗ tigt zum Eintritt bei folgenden Veranſtaltungen: Eröff⸗ nmungsfeier im Schiſtadion, 18⸗Km.⸗Langlauf, Kombinations⸗ und Spezialſprunglauf, Abfahrts⸗ und Torlauf für Män⸗ ner und Frauen, Eishockeyſpiele am.—., 11. 13. und 15. Februar, Kürlauf der Männer, Vierer⸗ und Zweier⸗Bob⸗ rennen am 9. und 12. Februar, Schlußfeier und Sieder⸗ verkündung. Der Preis des Olympia⸗Heftes beträgt 46 Mk. Oeſterreichs Olympia⸗Eishockeyſpieler beſiegt In einem Trainingsſpiel wurde Oeſterreichs Eishockey⸗ mannſchaſt für die Olympiſchen Winterſpiele in Wien von einer kombinterten Auswahlmannſchaft, in der drei Ka⸗ nadier mitwirkten,:1(:0,:0,:1) geſchlagen. Birger Rund ſteht zweimal 86 Meter Auf der Olympiaſchanze in Garmiſch⸗Partenkirchen Die Große Olympiaſchanze in Garmiſch⸗Partenkirchen war am Donnerstag zum Training freigegeben und die in⸗ und ausländiſchen Springer ſah man recht eifrig an der Arbeit, ſo den norwegiſchen Springerkönig Birger Ruud, die Amerikaner Durrance und Henrikſen und die Deutſchen Weisheit, Karg, Körner und Marr. Der blonde Norweger Birger Rund ſetzte zwei 86⸗Meter⸗Sprünge in tadellofer Haltung in die Bahn, womit er nicht nur ſein meiſter⸗ Kleine Sport-Nachrichten ſieben letzten Länder dieſer Aufzählung beteiligen ſich an ſämtlichen Einzel⸗ und Mannſchaftswettbewerben. Amerikas Eishockeyſpieler für die Olympiſchen Winter⸗ ſpiele trugen in England ein zweites Spiel aus Diesmal traten die Amerikaner gegen die„Earls Court Rangees“ an und wurden 113(:0,:1,:2) geſchlagen. Bemerkens⸗ wert iſt, daß die Amerikaner in dieſem Spiel übermäßig ſtark mit Körpereinſatz ſpielten. Das große Lokaltreffen im Boxen Am Samstagabend treffen im Kolpinghaus die Box⸗ abteilungen von BfR, Poſt und Bf 86 aufeinander. Nach Abſchluß ſorgfältiger Vorbereitungen wollen ſie ſeſtſtellen, wer die beſten Kämpfer hat. Die Vereine haben eine ge⸗ naue Ausleſe vorgenommen. Natürlich gibt man auch den Nachwuchsboxern Gelegenheit, zu zeigen, wie weit ihre Ausbildung vorgeſchritten iſt. Im Fliegengewicht iſt der junge, zu großen Hoffnungen berechtigte Stetter vom Poyſtſportverein aufgeſtellt. Sein Gegner iſt kein Monnheimer, ſondern der Vertreter von Südweſt, Bamberger aus Ludwigshaſen. Es ſoll die Frage geklärt werden, wer wirklich von beiden der beſſere Kämpfer iſt. Der Punktſieg Bambergers beim Gautreffen rief lebhaften Proteſt hervor. Am Samstag wird ſicherlich ein objektives Urteil den berechtigten Sieger einwandfrei ermitteln. Es kämpfen weiter: Bantamgewicht: Baiker⸗Poſt— Bordt⸗ VfR. Federgewicht Hofmann ⸗Vſk— Huber Vic 86. Leichtgewicht: Lennert⸗Poſt— Köhler ⸗ BfR. Weltergewicht: Mühlum⸗Poſt— Röder ⸗Vf 86 — Stolz ⸗Poſt— Weirich⸗ Bft 86. Mittelgewicht: Zlotecki⸗ Poſt— Laver⸗ VfR. Halbſchwergewicht: Moyer⸗ VfR— Bolz ⸗Poſt. Schwergewicht: Thies ⸗Poſt— Keller ⸗ VfR. Von den Jugendlichen treten die beſten Kämpfer der Jun⸗ gendturniers an. Geißler ⸗ Bf kämpft gegen Grä⸗ der ⸗Poſt und Weiß ⸗ Bf 86 gegen Schaarſchmidt⸗ VfR der Olympia⸗ haftes Können, ſondern auch die Geeigne ſchanze für eine Veranſtaltung der W tbeſten eindeutig unter Beweis ſtellte. OeſterreichsEisläufer für Garmiſch Für die Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗p arten⸗ kirchen wurde jetzt auch Oeſterreichs Mannſchaft r die Eislaufwettbewerbe zuſammengeſtellt. Danach werden ſtar⸗ 4 1 n: Eiskunſtlauf, Männer: Weltmetſter Karl er, Leo⸗ pold Linhart, Felix Kaſpar, Helmut May. Frauen: Emmi Puzzinger, Hebt Stenuf, Grete Lainer, Bianca Schenk. Paare: Geſchwiſter Pauſin. Ferner noch nach einem Au. ſcheidungslaufen Kianek⸗Rosdol oder Bäumer⸗Wächtler oder Kafka⸗Hanke. 5 Im Eisſchnellaufen ſteht die Mannſchaft noch nicht end⸗ gültig feſt, do am Donnerstag und Freitag noch Ausſchei⸗ dungen durchgeführt werden, die für die Zuſammenſtellung ausſchlaggebend ſind. Am Schi⸗Abfahrts⸗ und Torlauf wird ſich Oeſterreich nicht beteiligen, denn der Oeſterreichiſche Schiverband be⸗ ſchloß, von einem Start in dieſen Wettbewerben abzuſehen. Es wird geltend gemacht, daß Oeſterreich durch die bekannte Entſcheidung des Internationalen Olympiſchen Komitees in der Frage der Schilehrer ſeine führende Stellung in der alpinen Laufart, deren Entwicklung ſeit drei Jahrzehnten von Oeſterreichs Schiſchule beſtimmt wurde, nicht gefährdet werden könne. „und für Berlin Oeſterreichs Beteiligung on den in Berlin vom 24 26. Jan. zum Austrag kommenden Europameiſterſchaf im Eiskunſtlaufen hat ſich gleichfalls entſchieden. Folgende Männer und Frauen werden in der Reichshauptſtadt ſein: Männer: Weltmeiſter Karl Schäfer, Verteidiger der Europameiſterſchaft, und Felix Kaſpar. Frauen: Hedi Ste⸗ nuf und Grete Lainer. Bemerkenswert iſt dabei, daß ſich weder die öſterreichiſche Staotsmeiſterin Emmi Puzzinger, noch die Geſchwiſter Pauſin(für das Paarlaufen) an den Europameiſterſchaften beteiligen werden. Japans Olympiaanwärter im Schwimmen Mit großer Verbiſſenheit haben im vergangenen Jahre die japaniſchen Schwimmrer ihr Training für die Olym⸗ piſchen Spiele durchgeführt. Ihre Bemühungen blieben auch nicht ohne Erfolg, denn ſie verfügen heute ſther eine Schwimmergarde, wie ſie in der ganzen Welt kein anderes Land aufzuweiſen hat. Zielbewußt und unter Einſatz aller wiſſenſchaſtlichen und praktiſchen Uebungsmetheden gingen Japans Schwimmer und Schwimmerinnen an de Aufgabe heran, die in Los Angeles errungenen olympiſchen Siege nicht nur zu wiederholen, ſondern noch zu vermehren. So ging es auch im vergangenen Jahre im japaniſchen Schwimmſport unaufhaltſam voran. Das kommt am beſten in einer Liſte der zehn ſchnellſten Schwimmer Oapans zum Ausdruck. Bemerkenswert daran iſt, daß im 1500 Meter Kraulſchwimmen der Olympfiaſteger Kitamura nicht dabei iſt, aber in Negami und Makino haben die Söhne Nippons vollwertige Vertreter.(Die unterſtrichenen Namen ſind die der Olympiaanwärter): 100 Meter Kraul: 1. M. Nu mura 58,6; 8. M. Tagutti 88,8: Hirano 59,8; 6. Y. Sakagami 59 8. PN. Miyaſaki:00,2; 9. S. T Inoue 100,6. 200 Meter Kraul: 1. M. Nu ſe 2: 214,3; 3. H. Nega mi:14,8: 4. S. L Sin ma 215,4; 6. R. Hir a 16 8 T. Kataoka 2: S. Ta baba 217,6. 1. H. Negami 445,2; 2. S. Ma⸗ kino:45, 2; 8. S. Jſiharadga:48; 4. N. Tera da 450,8; 5. Udoh:53,4; 6. S. Hvondg:54,88, 7. S. Sigiura 456,2; 8. R. Sin ma:57, 9. S. Ta bat a :57, 10. K. Tanaka 4 1500 Meter Kraul: 1. 14,2; 2 M. Taguti 8. 2 165 9. Y. 217,2; 14 0 400 Meter Kraul: 5 55 Iſäharada 19:12: 1 G 2. H. Negami 19:13,2; 3. S. Maki n o 19:21,8; 4. S. Honda 19:33 5. N. Terada 19:55,8; 6. S. Ud oh 19:56,8; 7. K. Hori 20:84, 4; 8. K. Iſida 20:24,8; 9. T. Nagami 20: 26,4; 10. K. Tevaſaki 20:29, 4. 100 Meter Rücken: 1. M. Kiyokawa 110,8; 2. N. Kojima:11; 3. K. Moſida 111,2; 4. B. Ale:14,47 5 2; 4. B. R. Akiyoſi 111,8; 6. K. Kawazu:12; 7. K. Hama da :12,4; 8. J. Kakuno:19,2; 9. H. Toyoda:18,27; 10. S. Kazuhiſa:18, 4. 200 Meter Bruſt: 1. R. Kol ke 2141,2; 2. T. Hamur o :42,22; 3. S. Itoh:46,22; 4. T. Nod a:48,44; 5. E NDanaſawa:50,8; 6. M. Vamaguti 4 7. S. Nakagawa:51,6; 8. S. Nagaſhiſa 252,6: 9. H. Vamaga 254,2; 10. S. Niſigori 254,4. * Wer die Olympiſchen Spiele dieſes Jahres in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen und Berlin nicht ſelbſt miterleben kann, wird die Bildberichte der Deutſchen Sport⸗Illuſtrier⸗ ten mit ganz beſonderer Spannung erwarten. Der Jahr⸗ gang 1936 der DS wird ein großes, ſchönes Erinnerungs⸗ und Nachſchlagewerk darſtellen, zu dem der Verlag zu billigem Preis eine geſchmackvolle Einbanddecke liefert. Sichern Sie ſich rechtzeitig den lückenloſen Beſitz aller Aus⸗ gaben des Olympiſchen Jahres. 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Rechnungs⸗ Hochöfen Alles- 1525 Aufnahme in die öffentlich aufzu⸗ Für unſere Wohnbauten an der r nteranttoLanſtraße ſollen die elektr. legende Liſte der ſäumigen Steuer⸗ Wasch- 8 5—.— b N Juſtallationsarbeiten im öffent⸗ zahler ſowie Zahlung„ Maschinen 5 725 lichen Wettbewerb vergeben wer⸗ nisgebühr 5 Höhe von 2 v. 8. des 2 Wild U Goflü 91 den. Angebotsvordrucke werden auf e N 1 599 5 3 Bevor Sie bauen, kaufen, entschulden i i urberen Baabüre Erkeußef, Erlen ofen ed der Wee dune Hach& Le 5. u im fell pfl. 75 Pfg. ſtraße 40. abgegeben. Dort können Poſtnachnahme oder Beitreibung. befragen Sie uns. lasen engen, it. 1 auch die Zeichnungen eingefeben auf, auſten des Fflichtigen eg E 2. asen abgezogen. fid..— und es kann dort auch nähere Aus⸗ gezogen. M. 0 „ Sleerhslten kostenlos Auskunft in der Hlasen-Schlegel uni kunft eingeholt werden. 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Seine Lage beſtimmte es dazu, und wenn auch der begeiſterte Schiläufer nach Berchtesgaden oder ins Walſertal, nach Reichenhall oder Oberſtdorf, nach Füſſen oder Fiſchen ging,— hier zu Füßen der Zugſpitze, der Alpſpitze, des Kreuzeck und des Wank entwickelte ſich jenes internationale Treiben, das einem Win⸗ terſportplatz den Charakter gibt, der Frack und Schi⸗ bluſe, ſauſende Schußfahrt und zärtliches Flirten beim Fünfuhrtee vereint und ihn ſo zum Lieblings⸗ platz der„großen Welt“ macht. Maleriſch liegt Garmiſch⸗ Partenkirchen hingebrei⸗ ket in einem ebenflachen Tal, von dem unmittelbar die Berge aufſteigen, um ſich in Deutſchlands höch⸗ ſtem Gipfel, der Zugſpitze, zu erfüllen. Rieſenhaft ſteht die Wetterſteinwand da, unendlich formſchön überragt von der Alpſpitze, an deren Schulter ſich das weite Schigelände der Hochalm anſchmiegt, leicht vom vorgelagerten Kreuzeck zu erreichen. Auf der Partenkirchener Seite hebt ſich der„Son⸗ nenberg“, der Wank, empor, der einer der ſchönſten Schiberge der Alpen iſt. Und ihm gegenüber ſteht dunkel und waldbekleidet der Kramer, über dem die Adler und Falken aus der Garmiſcher Vogelwelt kreiſen. Seen liegen ringsum und laden die Eisläufer zum Tummeln in lauter Fröhlichkeit: Eibſee, Rießer See und Pflegerſee. Die Bobbahn über dem Rießer See, die als die ſchönſte Europas gilt, lockt zum ſauſenden Kampfſport auf flachem Stahlſchlitten, die zahlreichen Berggaſthäuſer und Hütten aber verfüh⸗ ren zu einſam⸗verſchwiegenen Wanderungen. Drei Bergbahnen ſchafſen die Beſucher mühe⸗ los in die Bezirke der Zweitauſender, zwei Seil⸗ ſchwebebahnen: auf den Wank und aufs Kreuzeck, und eine Zahnradbahn: die berühmte Zugſpitzbahn, die, mitten durch das Bergmaſſiv der Wetterſtein⸗ wand ſich bohrend, die ſonne⸗ und ſchneehungrigen Gäſte in faſt 3000 Meter Höhe entführt; ſie entläßt ſie in die rieſige Weite des Zugſpitzplatts, das mit ſeinem ewigen Schnee auch ſommers Winterſport er⸗ möglicht. Droben, in 2650 Meter Höhe, erwartet das moderne, luxuriös und groß angelegte Hotel am 1 Kurhaus Sand (836). bet Baden-Baden SAND immitten des Skigeländes. „% Penston ab k. 6.. Prosp. Zugſpitzblatt, das Schneefernerhaus, alle, die Erho⸗ lung, Geſundheit und neue Kraft ſuchen. Seine natürliche Lage und ſeine wundervollen techniſchen Anlagen, ſeine ſchönen Häuſer und Ho⸗ tels, ſeine Bergbahnen und vielfältigen Sportmög⸗ lichkeiten haben Garmiſch⸗Partenkirchen zu dem ge⸗ macht, was es iſt: einem einzigartigen, umfaſſenden Winterſportplatz. Drum konnten auch nur hier die IV. Olympiſchen Winterſpiele vom Deutſchen Olym⸗ piſchen Komitee durchgeführt werden. Alles iſt vor⸗ handen: Unterkünfte und Eisflächen, eine Bobbahn, die ſchon ihresgleichen ſuchte, und berühmte Sprung⸗ ſchanzen, herrliche Laufſtrecken und— vor allem— eine unbedingt ſichere Schneelage. Aber man be⸗ anügte ſich nicht mit dem, was ſchon war. Neue, rie⸗ ſige Anlagen wurden geſchaffen: denn im allgemei⸗ nen kann ein Land nur einmal in einem Menſchen⸗ alter olympiſche Spiele ausrüſten, nur einmal be⸗ weiſen, was es zu leiſten imſtande iſt, für dieſe höchſte Sportidee der Menſchheit. Eine neue, große Sprungſchanz e, die Sprünge über 80 Meter Weite ermöglicht, wurde eigens für den Spezialſprunglauf errichtet, während die alte Schanze unmittelbar daneben nach den Be⸗ ſtimmungen dem Kombinationsſprunglauf dienen wird. Unterhalb der Schanzen, ihren Auslauf um⸗ faſſend, liegt das ebenfalls neuerrichtete Schi ſta⸗ dion, das erſte Europas, in dem auch die Wechſel der Staffeln, Start und Ziel der Langläufe und des Militärpatrouillenlaufs liegen werden. Hier wird auch die große Eröffnungs⸗ und Schlußfeier ſtattfin⸗ den, wird das olympiſche Feuer brennen. . Nahe dem Bahnhof erhebt ſich das Kunſteis⸗ ſtadio n, eines der modernſten, größten und ſchön⸗ ſten des Kontinents. Die mächtigen Bergſpitzen der Waxenſteine ſchauen hinein und ſehen den blitzſchnel⸗ len Eishockeyſpielen, dem beſchwingten Lauf der weltbeſten Kunſtläufer und Kunſtläuferinnen zu. Auch die Bobbahn wurde noch einmal verbeſ⸗ ſert, ihre Kurven wurden noch mehr ausgefeilt, die techniſchen Möglichkeiten noch weiter verſeinert, und auf dem Rießer See wurde die Bahn für die Eis⸗ ſchnell⸗Läufer gleichfalls neu hergerichtet. Neue Strecken für die Abfahrtsläufe der Schikauonen ſind angelegt, die Slalomhänge neu und ſorgſam vorbe⸗ reitet worden. Von München aus wurden eine ganz + WN Standort för prächtige testen lo die tefinterliche benden 1 eee 1. Ilan. II ä Jahrgang Nr. 27 Werdenfelſer Land in Schnee und Eis neue Autoſtraße gebaut, die Eiſenbahnlinie leiſtungs fähiger geſtaltet, auch die Bahnhöfe wurden vergrö ßert. Die Häuſer im Ort, ſchmuck ſchon immer, ſind neu getüncht, eine große Kongreßhalle iſt errichtet, für die Organiſation des Winterolympia eine blym⸗ piſche Zentrale aus großen Holzhäuſern des Arbeits⸗ dienſtes aufgeſtellt. 5 Ein großes Feſt wird es ſein, würdig der alten Spiele im griechiſchen Tempelbezirk von Olympia, der dieſen Kämpfen den Namen gab. tauſende werden zuſchauen, werden den Siegern zu⸗ jubeln und immer wieder atemlos den Kämpfen folgen. Zehntauſende aber werden ſpäter Jahr fur Jahr wieder zurückkehren an den bezaubernden Ort des 4. Winterolympia, in das ſchöne, reiche, im weißen Rauſch ſeines Schnees und der Majeſtät ſeiner Berge prangende Werdenfelſer Land, in den Olympiahort Garmiſch⸗Partenkirchen. Das Rieſengebirge eingeſchneit Weg zur vereiſten Schleſier⸗Baude im Raureif. Im Hintergrund die Schneekoppe. Alle Gipfel hat der Zauberer Winter mit ſeiner weißen Pracht umhüllt. Archiv NM eee Verge im Schnee Die Zeit iſt vorüber, wo ſich der Menſch hinterm Ofen verkroch und die Winterpracht grämlich durch die Eisblumen der Fenſter betrachtete. Heute heißt es: mittun, dazwiſchenſein, den Winter erleben und aus ihm körperliche und ſeeliſche Kräftigung mit heimzutragen in den Alltagstrott— Berge erheben hoch die Stirn. Immer übten ſie ſtarken Anreiz auf den Menſchen aus. Das Drän⸗ gen, oben zu ſtehen, über den Dingen, be⸗ ſtimmte nicht zuletzt zu Fahrten in die Berglandſchaf⸗ ten. Der Schnee in den Bergen legte dieſem Drän⸗ gen längere Zeit Hinderniſſe in den Weg, bis das Gleitbrett auf die Berge vordrang und den Wage⸗ mutigen die keuſche Schönheit der Winterberge preis⸗ gab. Heute gehört kein übergroßer Wagemut mehr dazu, die Berge im Harz oder Schwarzwald, den Rieſengebirgskamm oder die Grenzberge des Erz⸗ gebirges im Winter zu erſteigen, und ſelbſt einige der hohen Berge der deutſchen Alpen ergeben ſich willig dem beherzt in die Schuee⸗Einſamkeit vordringenden Gleitbrettläufer. Vor der ſtolzen Prunkfaſſade der Alpenberge war⸗ tet der Winter mit vielen Ueberraſchungen. Mächtige Berge beſchirmen das Tal und die luſtigen Schnee⸗ bauten, die der Winter— ſich ſelbſt zur Freude— oder die die Alpenbauern erbaut haben. Schlitten⸗ fahrten von Berchtesgaden nach Königſee, in den Feſtraum der deutſchen Oſtalpen oder Fahrten von Oberſtdorf in die Allgäuer Bergpracht, das iſt nicht weniger begeiſternd als das Schlendern durchs Getümmel des Olympiaortes Gar⸗ miſch Partenkirchen, wo die Vielzahl der ſportlichen Winterarten packt. Von den ſchneebelade⸗ nen Dächern hängen die Freudentränen des Winters — die Eiszapfen— dick und ſchwer herab. Schiläufer, Rodler, Eisläufer, Pferdeſchlitten ſtieben im Schnee vorbei. Ein kribbelndes Durcheinander; Muſik klingt von Eisplätzen und Hotels—— Von den Hauptpunkten der Alpen ſchwingen ſich, kühn wie Regenbogen und Retter aus Getümmel, ſilberne Pfade ins Bereich der hohen Berge. Wer noch kein Verhältnis zu den Gleitbrettern fand oder ſchwierige Anſtiege ſcheut, wird am Ziel der berg⸗ wärts drängenden Silberpfade zum Erlebnis aller Pracht der Winternatur gelangen und dankbar dafür Altglashütten 1000 bis 1200 Meter. am Fuße des Feldberges. Station der Dreiseenbehn Wunderbares Skigelände 21 Prospekte durch den Verkehrsverein. mien won ae r r Seed heizung, meiſt fließendes Waſſer. Winters gern beſucht. Fernſprecher SA. 747. C50 ſein, oͤaß die raſchen Berg⸗ Bahnen auch im Win⸗ ter die Gipfel hoher Berge ſo nah ans Tal ziehen. Von Garmiſch⸗ Partenkirchen zu Deutſchlands höchſtem Berg, der Zugſpitze, das iſt ein kleiner Ausflug. Dieſer mehrgipfelige, faſt 3000 Meter hohe Berg wird auch im Winter mühelos, auf weichem Pfühl, von Bequemſten und von Körperbehinderten, erklommen. Die weißblauen Wagen der elektriſchen Zugſpitzbahn ſurren in behendem Huſch— anfangs als Schienenbahn, ſpäter mit elektriſcher Schubloko⸗ motive auf Zahnradſtaunge— bergwärts. Im flutend hellen Licht der Höhenſonne wächſt das Gebirge bis zum Rand der Himmelsglocke mit Zehntauſenden Gipfeln an; die halbſtündige Tunnelreiſe, die vom Eibſee bis zur Zielſtation in Kauf genommen wurde, hat die Erwartungen nur noch zu ſteigern vermocht. Groß und erhaben iſt das Bild. Worte verblaſſen. Im Flüſterton tauſchen die ankommenden Gipfel⸗ erſteiger Beobachtungen aus—— Aehnlich packt das Erlebnis der Höhe bei den anderen Bergbahnen in den Alpen. Wendel⸗ ſteinbahn, Nebelhorn ⸗ Schwebebahn bei Oberſtdorf, Predigtſtuhlbahn bei Bad Rei⸗ chenhall und den Schwebebahnen im Zugſpitzbe⸗ reich. Der Flachlandmenſch nimmt aus dem weit⸗ geſpannten Alpenbild, das ſich im hellen Glanz von Schnee und Sonne breitet, ein Ahnen der großen und gewaltigen Natur mit hinab in ſein kleines Daſein. Die Mittelgebirgsberge wurden natürlich früher als die Alpenrieſen erſtiegen. Aber als es geſchah, galt es als Wagnis, bis zu ihren von Geheimniſſen umwitterten Gipfeln vorzudringen. Den Brocken, den„Vater der deutſchen Berge“, hielt man bis vor 350 Jahren noch als unbeſteigbar, obwohl(oder ge⸗ rade weil?) altheidniſche Opfer in der Walpurgis⸗ nacht dort lange nach Einführung des Chriſtentums noch dargebracht wurden. Heute widerhallt es auch auf dem Granitſcheitel dieſes 1142 Meter hohen Ber⸗ ges vom Jauchzen eines winterſportfrohen Schivölk⸗ chens, und Rodler, Schlittenfahrer und Winterwan⸗ derer drängen ſich dazwiſchen, um vom eisgepanzer⸗ ten Brockenhaus, der„Reſidenz des deutſchen Win⸗ ters“, den Blick weithin über öͤie weißen Berge und die niederdeutſche Ebene ſchweifen zu laſſen Von der Hundert⸗ entzückenden bunten Stadt Wernigerode, dieſem köſt⸗ lichen, mittelalterlichen Stadtidyll vor den Harzber⸗ gen, kommen die Harzwinterſreunde auf gutbezeich⸗ neten, nebelſicheren Schipfaden herauf oder benutzen die Bahn bis Elend, der Station des großen Win⸗ terſportplatzes Schierke im Hochtal unterm Brocken. Das Rieſengebirge, das als mächtiger, alpin wirkender Bergkam m, tief im Schnee vergraben, verläuft, läßt zu den Bauden am Wol⸗ kenſaum die Winterbegeiſterten anſteigen. Schrei⸗ berhau, Deutſchlands zweitgrößter Winterſportplatz, ſchickt Scharen Schiläufer und Rodler, Pferde⸗ ſchlitten und nicht zuletzt die dem Rieſengebirge eigentümlichen Hörnerſchlitten zu den Bergen. Wer dem ausgelaſſenen Treiben des vielſeitigen Winter⸗ ſportplatzes entfliehen will, hat eine große Anzahl Bauden nah bei der Hand und rettet ſich in ſie in die Einſamkeit der Schneeberge. Der König Arber (1457 Meter) im Bayeriſchen Wald, Kreuzberg und Waſſerkuppe(beide faſt 1000 Meter hoch) in der Rhön, Bruchberg im Harz und andere locken den geübten Schiläufer nicht weniger als Reifträger und andere Erhöhungen am Rieſengebirgskamm. In allen deutſchen Bergbezirken, im Schwarz⸗ wabd und Taunus, Fichtelgebirge und Frankenwald, Erzgebirge und Glatzer Bergland. in den Bergen im Weſten und auf den Höhen der Alb— wird das „Feſt in Weiß“ gefeiert. Ja, ſelbſt geringe Boden⸗ erhebungen ſchließen ſich nicht aus, wie die weich⸗ linigen Höhen des Waldecker Berglandes, in das ſich Bad Wildungen mit ſeinem Winterkurbetrieb ein⸗ ſchmiegt; es läßt Winterbilder von unverlierbarer Schönheit erleben, der Kurſchritt im Schnee erſ heint ſogar beſchwingter als das Schlendern von Bank zu Bank bei Konzertklang im Sommer! Der Sanatoriumsgaſt im Glotterbad im Süd⸗ ſchwarzwald, der unter dem Schutz des mächtigen, breiten Hauptes des„ſüddeutſchen Brocken“— Kan⸗ del— den Winter verbringt, ſteigt in einem aus⸗ gedehnten Winter⸗Waldluftbad, aus geheizter An⸗ kleidehütte, bis in faſt 600 Meter Meereshöhe, um den Blick andachtsvoll über die weißen Schwarzwald⸗ berge gleiten zu laſſen und Stärkung beim Steigen 5 Kurhaus A r Se Snort n Hundse ok Behaglichkeit Gasthof im Sehw--arzwald, 900 Ws krfolung und Schauen zu erlangen. Im 10 Kilometer langen Tal klingelt ein Schlitten aus dem trachtenberühm⸗ ten Glottertal. Auf dem Feldberg, dem 1500 Meter hohen König der Schwarzwaldberge, liegt das Ziel der Fahrt. Größe und Weite öffnet ſich dort auf die Alpen und oͤte Alb, den Schwarzwald und das Rheintal. In ſeiner augenblendenden Schärfe wirkt das Bild be⸗ fäubend. Man hat das Gefühl: jetzt die Arme öffnen, die Lippen auftun und den begeiſternden, wie ſinnlos wirkenden Schrei wiederholen, der ſich den Schileuten bei Abfahrten löſt— gleichſam als Lobgeſang auf die Wonnen, die die Berge im Schnee zu bieten haben. K. L. (RDV⸗Mater) Das Zugſpitzplatt Perſonenaufzug. woeldregion, Schneesicher. Skigelöndle, Spe prosp. d. Kkutvetwohtung. „Haus Sommerberg““ bei ball! Hallwangen 790 Meter üb. Meer Kurhaus Waldeck direkt am Wald, Zentr.-Hetsung, fließ. Rates und warmes Wasser. bietet besten Brholungsaufenthelt. Butter- Küche., u ahlseiten. Pension.50 Kk. „Z UM Prospekte,& Bes.: Adam Höhler.—————.tT!nʃnʃrʃ 88 0 fahren in Famiſienbestts. 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Desgleich der von den Zumindeſt mü tingentiert we 4. noch eine werke gefunde Zur Zeit f Zementverbän eſamtregelu: Wie man hört dem der Nachl eine Abſatzme wollen bisher zugeſtehen, wi Betracht bleib lichen Beſchäf inlandsabſatz 7600 Wagen. den neuen Be der Ein Vorirag Auf Ein las Köln Iprach ig. aut 0 duſtrie⸗ und mer, Dr. Wa 20. Januar i gütertarife. Ueberblick übe ſchen Reichsbe teln inveſtiert tungsaufwand 660 000 Beſchä bis 3 Million die die Reiche Handwerk im Finanzlage de der Gütertari ſtanden, daß d Frachteinnahm Darum müßte ders mit der?! ein Bild übe ſchaffen. Dr. Linden eine Ueberſich zen ſeit den hervorgerufen ſität, aus der Dieſe Entwich Jahre 1929 ge ſtarke Reſerr Rückſchläge zu die Wirtſchaft ſerven und Reichs bahn di Einnahmen vi die Ausgaben ten. 1933 wu: herumgeworfe in der Haupt! Induſtrie die dieſen Rahme Faktor als au einnahmen ſti Erhöhung der aufhob. Mit Anlagen, mit der Auftragse: Berückſichtigun Tariferhöhun men werden, Sechſtel des lichen Sinne zuſchlag. da d ſer Zuſchlag Hürte, und es niſche Ausgeſt völlig unüber gen aller Ver könne. Der mit dem Hinn mit dieſer Ta beſchließe, w ſchen am Bei wendigkeſt ge ſchart müſſe größten Wert und finanziel * Die dent Wagenſtellung eben den Mo verkehr über! wie gewöhnli der im arbe die höchſte ſei Vorighres un Verkehrsſteie teilweiſe alle rübenverarbe HANDELS- d mem Freitag. 17. Januar 1936 der N euen Mannh eimer Zeitung Wesi-Zemeni Gmbll. verkaufsgemeinschnfi Wesideuischer Zemenfwerke In ber am 15. Januar in Dortmund abgehaltenen Ver⸗ ſammlung der Geſellſchafter des alten Weſtdeutſchen Zementverbandes wurde beſchloſſen, einen neuen Verkaufs⸗ verband zu gründen unter dem Namen„Weſt⸗Zement Gmbh. Verkaufsgemeinſchaft Weſtdeutſcher Zementwerke“ mit dem Sitz in Bochum. Wie mitgeteilt wird, hängt die Inkraftſetzung des Vertrages jedoch noch von gewiſſen Vorausſetzungen ab, die die Außenſeiterfrage und die zwiſchenverbandlichen Vereinbarungen betreffen. Wie man hört, iſt für den neuen Verkaufsverband eine Laufzeit von zunächſt einem Jahr vorgeſehen. Der neue Verband, der ſich mit der Prets⸗ und Berkaufsregelung beſchäftigen ſoll, hat auf Grund der Ergebniſſe der Zementenquete zu einer neuen Quotenfeſtſetzung der Mitgliedswerke geführt. Wie die Mitteilung über die Verbandsgründung bereits er⸗ kennen läßt, bedürfen die zwiſchenverbandlichen Abmach⸗ ungen noch einer Neuregelung, worüber nunmehr ver⸗ handelt werden ſoll. Vom Weſtdeutſchen Verband wird ein höherer Anteil am Geſamtkontingent gefordert. Die bisherigen Außenſeiter, die in der Dortmunder Sitzung nicht vertreten waren, gehören auch dem neuen Verband nicht an. Die Regelung dieſer Frage will man anſcheinend den behördlichen Stellen überlaſſen. Außer⸗ halb ſtehen neben den bisherigen Außenſeitern noch die vier alten Verbandswerke, die nicht mehr an den Er⸗ neuerungsverhandlungen zwiſchenzeitlich teilnahmen, zu denen in letzter Minute während der Dortmunder Ver⸗ handlungen noch ein kleines fünftes Werk trat. Dieſe fünf Werke verfügen über annähernd 5 v. H. Quote des alten Verbandes. l Der neue Verband iſt zwar durch Unterſchriften ver⸗ ankert, ſein Inkrafttreten hängt jedoch von der Erfüllung verſchledener Vorbehaltsklauſeln ab. Ob dieſe erfüllt ſind, haben zwei benannte Herren im Weſtdeutſchen Verbande ſeſtzuſtellen, die dann auch das Inkrafttreten des Ver⸗ bandes durch Rundſchreiben an die Mitglieder ohne die Notwendigkeit der Beſchlußfaſſung einer neuen Geſell⸗ ſchafterverſammlung bekanntgeben. Die wichtigſten Vorbehaltsklauſeln ſind folgende: 1. Die zwiſchenverbandliche Löſung wegen des prozen⸗ ualen Abſatzes und der Abrechnung der zu übernehmen⸗ den Menge muß noch gefunden werden. 2. Steht die Frage des erbetenen Neubauverbotes, das angeblich in Ausſicht geſtellt iſt, noch aus. 3. Desgleichen die Regelung des Außenſeiterbeiſchluſſes, der von den Werken des Weſtverbandes gefordert wird. Zumindeſt müßten die Außenſeiter in ihrem Abſatze kon⸗ Uüngentiert werden. Schließlich ſoll 4. noch eine Regelung betr. der fünf früheren Verbands⸗ werke gefunden werden. Zur Zeit finden in Berlin Verhandlungen zwiſchen den Zementverbänden und den Außenſeitern ſtatt, um eine Heſamtregelung für die deutſche Zementinduſtrie zu finden. Wie man hört, hat ſich der Standpunkt des Weſtverbandes dem der Nachbarverbände weſentlich genähert. Weſt fordert eine Abſatzmenge von 24 v.., die übrigen Verbände wollen bisher nur 23 p. H. des geſamtdeutſchen Abſatzes zugeſtehen, wobei naturgemäß die Ausfuhrmengen außer Betracht bleiben. Die Differenz ſtellt ſich nach der tatſäch⸗ lichen Beſchäftigung des Jahres 1935, die einen Geſamt⸗ inlandsabſatz von rd. 7,36 Mill. To. ermöglichte, auf rund 7000 Wagen. Man erwartet hierüber eine Einigung in den neuen Berliner Verhandlungen. Die Erhöhung der Neichsbahngüterſarife Ein Vorirag vor der Indusſrie- und Handelskammer zu Köln Auf Einladung der Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Köln iprach am Dienstagabend im Börſenſaal der Kammer; der Verkehrsbearbeiter der Arbeitsgemeinſchaft der In⸗ duſtrie⸗ un mer, Dr. Walther Linden aus Berlin, über die am 20, Januar in Kraft tretende Erhöhung der Reichsbahn⸗ gütertarife. Dr. Linden gab einleitend zunächſt einen Ueberblick über die Koſten und Aufwendungen der Deut⸗ ſchen Reichsbahn, die in ihren Anlagen und Betriebsmit⸗ teln inveſtierten Kapitaljen, die Bedeutung des Unterhal⸗ tungsaufwandes und des großen Perſonenkreiſes von 660 000 Beſchäftigten, die mit ihren Angehörigen wohl 2,5 bis 3 Millionen ausmachten, und die überragende Stellung, die die Reichsbahn als Auftraggeber für Induſtrie und Handwerk im deutſchen Wirtſchaftsleben einnehme. Die Finanzlage der Reichsbahn habe nunmehr eine Erhöhung der Gütertariſe notwendig gemacht. Wenige hätten ver⸗ ſtanden, daß die Erhöhung gergde in einer Zeit ſteigender Frachteinnahmen und dazu im Jubiläumsjahre erfolgt ſeil. Darum müßte ſich die Induſtrie⸗ und Handeskammer beſon⸗ ders mit der Begründung dieſer Erhöhung befaſſen, um ſich ein Bild über die Entwicklung der Reichsbahn zu ver⸗ schaffen. Dr. Linden gab an Hand eingehenden Zahlenmaterials eine Ueberſicht über die Entwicklung der Reichsbahnfinan⸗ zen ſeit den Tagen der durch den engliſchen Kohlenſtreik hervorgerufenen Belebung der deutſchen Wirtſchaftsinten⸗ ſität, aus der die Reichsbahn ſtarken Nutzen gezogen hätte. Dieſe Entwicklung habe zu einer Scheinblüte bis zum Jahre 1929 geführt, die die Reichsbahn dazu veranlaßte, ſtarke Reſerve⸗ und Ausgleichsfonds für konjunturelle Rückſchläge zu ſammeln. 1930 begann dann die Kriſe, die die Wirtſchaft aufs tiefſte erſchütterte. Mit Hilfe ihrer Re⸗ ſerven und einer erhöhten Sparpolitik habe aber die Reichsbahn dieſe Kriſenzeit überſtehen können, obwohl die Einnahmen von 1929 auf 1932 um 45 v. H. gefallen ſeien, die Ausgaben aber nur um 33 v. H. geſenkt werden konn⸗ ten. 1933 wurde dann mit der Machtübernahme das Steuer herumgeworfen. Die nationalſoziagliſtiſche Regierung ſuchte in der Hauptſache durch eine ſtärkere Beſchäftigung in der Induſtrie die Arbeitsloſigkeit zu bekämpfen und ſpannte in dieſen Rahmen auch die Reichsbahn ſowohl als treibenden Faktor als auch als Nutznießer mit ein. Die Reichs bahn⸗ einnahmen ſtiegen wieder erheblich, doch ſtand ihnen eine Erhöhung der Ausgaben gegenüber, die dieſes Plus wieder aufhob. Mit Rückſicht auf die notwendige Erneuerung der Anlagen, mit Rückſicht auch auf die Notwendigkeit ausreichen⸗ der Auftragserteilung an die Induſtrie u. nicht zuletzt unter Berückſichtigung der Entwicklung des Verkehrs müſſe die Tariferhöhung als unabwendbare Notwendigkeit hingenom⸗ men werden. Die Frachterhöhung ſelber, von der nur fünf Sechſtel des Güterverkehrs erfaßt werden, ſei im eigent⸗ lichen Sinne keine Frachterhöhung, ſondern ein Fracht⸗ zuſchlag, da der Tarif beſtehen bleibe. Gewiß bedeute die⸗ ſer Zuſchlag wegen ſeines linearen Charakters eine große Härte, und es müſſe geprüft werden, wie durch eine orga⸗ niſche Ausgeſtaltung des heute durch die Ausnahmetarife völlig unüberſichtlich gewordenen Tarifweſens den Belan⸗ gen aller Verkehrsintereſſenten Rechnung getragen werden könne. Der Redner betonte, daß er ſeine Ausführungen mit dem Hinweis auf die ſchweren Opfer, die die Wirtſchaft mit dieſer Tariferhöhung zu tragen habe, aus dem Grunde zeſchließe, weil er die Schickſalsverbundenheit der Deut⸗ ſchen am Beiſpiel der Reichsbahn und ihrer aus der Not⸗ wenßigkeft geborenen Maßnahme zeigen wolle. Die Wirt⸗ ſchat müſſe das Opfer bringen, ſchon deshalb, weil ſie größten Wert darauf lege, die Reichsbahn betriebsmäßig und finanziell in Takt zu halten. * * Die dentſche Reichsbahn im November 1933.— Rekord⸗ wagenſtellung. Die deutſche Reichsbahn veröffentlicht ſo⸗ eben den Monatsbericht für November 1935. Der Güter⸗ verkehr überſchritt in dieſem Monat den Höhepunkt der wie gewöhnlich im Herbſt einſekenden Belebung. Die Zaul der im arbeitstalſchen Durchſchnitt geſtellten Wagen iſt die böchſte ſeit Ende 1929. Gegenüber dem Nonemhber des Nerlahres wurden 6,2 v. H. Wagen mehr geſtellt. Die Verkehrsſteigerung war vor allem auf die fortſchreitende, teilweiſe allerdings auch ſchon zu Ende geführte Zucker⸗ rübenverarbeitung zurückzuführen. Auch der Verſand von ergebnis Handelskammer in der Reichswirtſchaftskam⸗ Eine neue Unſersuchung des Insfifuis fur Konjunkfurforschung Mit der außergewöhnlich intereſſanten Unter⸗ ſuchung des Konjunkturinſtituts über„Die Verſand⸗ geſchäfte in Deutſchland, ihre volkswirtſchaftlichen Funktionen und betriebswirtſchaftlichen Geſtaltun⸗ gen“ von Dipl.⸗Kaufmann Robert Nieſchlag(49 Sei⸗ ten, Sonderheft 39 des Inſtituts für Konjunkturfor⸗ ſchung, kart. 4 Mk., Hanſeatiſche Verlagsanſtalt Ham⸗ burg, 1936) erhält die Oeffentlichkeit zum erſten Male eine genaue Darſtellung von der Bedeutung und Entwicklung, den Funktionen und der Arbeitsweiſe der Verſandhäuſer, die ſich auch im deutſchen Einzel⸗ handel zu einer wichtigen Betriebsform entwickelt haben. Eine Unterſuchung der volkswirtſchaftlichen Auf⸗ gaben, die von den deutſchen Verſandgeſchäften erfüllt werden, läßt klar erkennen, daß dieſe als etwas völ⸗ lig anderes anzuſehen ſind als z. B. die Verſand⸗ häuſer in Amerika oder Kanada. Während die nord⸗ amerikaniſchen Verſandhäuſer eine Fülle von Waren führen, haben die deutſchen ihren Charakter als Spe⸗ zialgeſchäfte bewahrt. Sie haben die Aufgabe, die volkswirtſchaftliche Organiſation des Warenhandels nach verſchiedenen Richtungen zu ergänzen, zu ver⸗ feinern und zu verbeſſern. Dies läßt ſich nur durch eine weitgehende Spezialiſterung des Sortiments erreichen. Dementſprechend ſind die deutſchen Ver⸗ ſandgeſchäfte bis auf verhältnismäßig wenige Aus⸗ nahmen kleinere und mittlere Betriebe geblieben. Selbſt Kenner des deutſchen Warenhandels wer⸗ den von der Fülle der Wirtſchaftszweige überraſcht ſein, in denen die deutſchen Verſandgeſchäfte zu fin⸗ den ſind. In dem Sonderheft des Inſtituts für Konjunkturforſchung werden 43 verſchiedene Grup⸗ pen aufgeführt, wobei das Inſtitut ſelbſt bemerkt, daß es zweifelhaft ſei, ob dieſe Aufzählung vollſtän⸗ dig iſt: Butter, Honig, Fleiſch⸗ und Wurſtwaren, Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Fiſchkonſerven, Kaffee, Tee, Kohlen, künſtlichen Düngemitteln, Brotgetreide und Mehl nahm zu, während in Anpaſſung an die Jahreszeit gewiſſe Rückgänge, namentlich im Verſand von Kartoffeln, Bau⸗ ſtoffen u. dergl., eintraten. Der Perſonenverkehr erreichte Mitte November wie alljährlich ſeinen tiefſten Stand. Ur⸗ laubs⸗ und Erholungsreiſen fielen ganz aus. Der Sonder⸗ zugsverkehr war ſehr gering, dagegen führte in dieſem Jahre die fortſchreitende Beſſerung der allgemeinen Wirt⸗ ſchaftslage zu einem ſtärkeren Berufsverkehr. Im ganzen wurde der Perſonenverkehr des Vorjahrsmonats noch et⸗ was überſtiegen. Die Betriebsleiſtungen im Perſonenzug⸗ dienſt waren der Jahreszeit entſprechend geringer als im Vormonat, aber rund 9 v. H. höher als im November 1934. Insgeſamt wurden 1910 überplanmäßige Züge gefahren (Vormonat 4254, November 1934: 1677)). Die Zahl der ge⸗ leiſteten Zugkilometer betrug 30,54(Vormonat 41,32) Mil⸗ lionen im Perſonenverkehr, 21,54(22,85) Mill. im Güter⸗ verkehr und 0,29(0,34) Millionen im Dienſtverkehr. Die Betriebseinnahmen liegen im Berichtsmonat mit 314,08 Mill. I um 25,2 Mill.„ über dem entſprechenden Monats⸗ des Vorjahres. Die Geſamtqusgabenverpyflich⸗ tungen des Novembers betrugen 328,1 Mill./ Die durch die Betriebseinnahmen der Monate Januar bis Nopember 1935 nicht gedeckte Ausgabe beträgt ſomit rund 138 Mill. (Ende Oktober rund 124 Mill.). Erwägungen über den Ausgleich dieſes Unterſchiedsbetrages ſchweben noch. Der Perſonalbeſtand betrug im November 662 026 Köpfe gegen 664 336 im Vormonat. Der Minderbedarf iſt in der Haupt⸗ ſache auf das weitere Ausſcheiden von Aushilfsarbeitern in der Bahnunterhaltung zurückzuführen. Adam Opel AG. Dividendenausſichten.— Verdreifachung des Rein⸗ gewinns. Der Abſchluß der Adam Opel Ac für das vorketzte Geſchäftsjahr 1934 brachte bei einer ſtückmäßigen Abſatz⸗ ſteigerung um 80 v. H. etwa eine Verdreifachung des Rein⸗ gewinus und der Barmittel. Es wurden 1934 nach 15,43 (12,95) Mill./ Werksabſchreibungen etwas über 13 Mill. Mark verdient, wovon rund 11,39 Mill./ zur Dilgung des aus den Vorfahren ſtammenden Verluſtvortrages und oͤie reſtlichen 2 Mill./ zur Neudotierung der geſetzlichen Reſerve verwendet worden ſind. Das Geſchäftsjahr 1935 brachte für Opel eine Abatzſtei gerung um 42 v. H. von rund 68 000 auf rund 102 000 Wogen. Dementſprechend hat ſich bei weiterer finanzieller Stärkung trotz der bekann⸗ ten hohen Inveſtierungen in dem zuletzt abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahr das Betriebsergebnis über das Vorfahres⸗ erträgnis hingus verbeſſert. Es darf wohl angenommen weroͤen, daß neben der Auffüllung der geſetzllchen Re⸗ ſerve von 2 auf 6 Mill.„ für 1935 erſtmols die Wieder⸗ aufnahme der Dividendenzahlung erfolgt. Dabei kann man an die normale Höhe von 6 v. H. denken. * Der Weltſchiffban im vierten Vierteljahr 1935. Ende Dezember 1985 befanden ſich nach Llonds Regiſter insge⸗ ſamt 999 Handelsſchifſe mit 154 153 BR in der Welt im England mit 168 Bau. Der größte Anteil entfällt auf b Schiffen(743 086 BRT). Es folgen Deutſchlond mit 63 Schirſen(254 121 Bi], Hollond mit 36 Schiffen(104 325 BRT), Japan mit 31 Schiſſen(118 610 BRT), Dänemark mit 19 Schiffen(61085 BRT). * Deutſchland führt im Antwerpener Schiffsverkehr. Nach der nunmehr veröfſentlichten Statiſtik des Antwer⸗ pener Seeſchiffsverkehrs für das Jahr 1935 hat ſich Deutſch⸗ land der Tonnenzahl nach vor England an die erſte Stelle geſchoben. Im eingehenden Schiffsverkehr war Deutſchland im Jahre 1935 mit 2 293(i. V. 2 089) Schiffen und 5,95 (5,14) Mill. To, beteiligt. Es folgt England mit 3049 (3 003) Schiffen und 5,39(5,43) Mill. To. * Die Schiffahrt auf dem Rhein⸗Rhone⸗Kanal im Jahre 1935. Während des Jahres 1935 war die Schiffahrt auf dem Rhein⸗Rhone⸗Kanal ſchwächer als im Jahre 1934. Man zühlte insgeſomt 8851 Schiſſe, von denen 7555 beladen bergwärts und 48 leer berawärts gingen. Talwärts ver⸗ kehrten 306 beladene und 942 leere Schiſſe. Der größere Teil der Schiffe, die bergwärts den Rhone⸗thein⸗Kanal gegen Baſel fuhren, konnten Straßburg über den Rhein⸗ kluß erreichen. * Zollordnung für die Hafenanlagen Ludwigshafen/ Rh. Im Reichsanzeiger vom 16. Jonuar wirs die Zollordnung für die Hafenanlagen Ludwigshafen am Rhein, die der Präſident des Landesfinanzamts in Würzburg erloſſen hat, veröffentlicht. Die neue Zollorönung tritt om 1. Februar in Kraft unter gleichzeitiger Außerkroftſetzung der bisheri⸗ gen Zollhafen⸗ und Zollhof⸗Ordnung vom Jahre 1910. * Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe vom 16. Jannar 1936. An der heute abgehaltenen Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe waren einige moderne Rentenhäuſer, Zwei⸗ und Einfamilienhäuſer in Karlsruhe und Umgebung gefucht. Angeboten waren verſchiedene ouswärtige Wirt⸗ ſchaften, Wohn⸗ und Geſchäftshäuſer, Villen, ſowie ein Lebensmittelgeſchäft, eine Bäckerei, ſe ein Bauernhof und Hofgut, eine Penſion und zwei Auto⸗Reparaturwerkſtätten mit Tankſtellen. Waren und Märkie Rotterdamer Getreidekurſe vom 16. Jan.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan 5,12 März 5,07% Mai 5,027; Juli 5,02 Verk.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jan. 51,75, März 53 Verk.; Mai 53,75; Juli 54,25. 27 RTSCHAFTS-ZETTUNG Hittag-Ausgabe Nr. 27 Die Versandgeschäffe in Deuischland Kakao, Lebkuchen, Weine, Tabak, Leinen⸗ und Baum⸗ wollwaren, aller Art Wäſche, Wollgarne, Taſchen⸗ tücher, Trikotagen, Strümpfe, Teppiche, Tuche, Schuhe, Bücher und Zeitſchriften, photographiſche Apparate, Muſikinſtrumente, Beſtecke, Uhren und Schmuckwaren, Fahrräder und Staubſauger, Sport⸗ artikel und Stahlwaren, Seifen, Kosmetika, Heil⸗ mittel, Pharmazeutika und viele andere Waren wer⸗ den in Deutſchland durch Verſandgeſchäfte abgeſetzt. Nach den Schätzungen des Inſtituts belief ſich der Umſatz der deutſchen Verſandgeſchäfte im Jahre 1929 auf etwa eine Milliarde Mark; dabei ſind die Um⸗ ſätze, die in den Verſandabteilungen von Laden⸗ geſchäften erzielt worden ſind, nicht einbezogen. An einem Einzelhandelsumſatz von damals 36,6 Mrd. Mark gemeſſen, haben die Umſätze der Verſand⸗ geſchäfte rund 2,7 v. H. ausgemacht. Für 1932 ergibt die gleiche Berechnung einen Wert von etwa 3,3 v. H. In den folgenden Jahren iſt die Bedeutung der Verſandgeſchäfte wieder zurückgegangen. Aus der Fülle des dargebotenen Materials iſt noch inter⸗ eſſant zu erwähnen, daß 1929 etwa die Hälfte der ſchleswig⸗holſteiniſchen Buttererzeugung(das waren damals 3,2 v. H. der geſamten deutſchen Butter⸗ erzeugung) durch Verſandgeſchäfte abgeſetzt wurde. Sehr viel größer iſt die Bedeutung der Verſand⸗ geſchäfte für den Abſatz von Kaffee: Die rund 160 Bremer Kaffee⸗Verſandgeſchäfte(in Bremen haben die meiſten und wichtigſten Betriebe dieſer Art ihren Sitz) haben 1934 rund 13 v. H. des in Deutſchland abgeſetzten Kaffees vertrieben. Breiten Raum wird den Erörterungen über die Wettbewerbsverhältniſſe zwiſchen den Laden⸗ und Verſandgeſchäften geſchenkt. Die Behandlung dieſer für den geſamten Einzelhandel außerordentlich ak⸗ tuellen Fragen macht die Arbeit nicht nur für die Verſandgeſchäfte ſelbſt, ſondern auch für alle mit ihnen im Wettbewerb ſtehenden Einzelhandels⸗ betriebe außerordentlich wertvoll. Liverpooler Baumwollkurſe vom 16. Jau.(Eig. Dr.) Amerikan. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Jan.(36) 502; Febr. 591: 3 5905 April 587; Mai 584; Juni 580; Juli Augauſt 5 Sept. Okt. 555; Nov., Dez. j t.(37), März je 551; Mai 549; Juli 548; Okt., (38) je 544; Tendenz ruhig. Geld- und Devisenmarkt! Zürich, ib luer Gcblug amllich) 1 E Jan. Lonskantin. 25 1 555 ber, 20% penn 4200— eren 1272 ukares 250 lone 15,0.— fol 219. egen 5787 i 177 774 leben; Is 87 kein 128.80— ne,. gl. b, 1% helgien.87% Mien oft. K. 50,90 beigra.00 Lonatsgeſd talen 224,50 Jofla 66.25— Afhen 290.— U IMosafsgedt 8½¼ Paris, ſö lanver 0 1 74.98¼ 297.28 55 15.440 12⁴. 0 Berlin 609.— 0 12 Warschn 287,75 London, 16 Jener( ego 496,12 J Kopenbsgen 22.0] Aon Fchanbes 1/250 Vente; 880.37 stortdem 19.89ʃ½ Lteban⸗ 1207 erden 770 b 19.9075 15,— J ran 128. def 9%„ sssten 100,2 Aden 322.— erke 17.75 brüste“ 29.89 ¼ J felsingters 227.900 Wien 25.25 Monterides 22,25 llellen 6189 prag 118,90 Vaschen 26,12 Lsfpareis 106,3 Ferlin 12.2% Hudepe: 28,. Fosnos Aires 15,— genes Schwei 15,19 ¼ J eſgra 216 50 bio er Jen. 42.— auf Lenco 18,35 (panlen 40 Joss 00,— H tongkon-.850 J Sers 100,12 Leinöl⸗Notierungen vom 16. Jan.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinfaat Pl. per Jan. 11; Leinſaat Klk. per Jan. ⸗ Febr. 133/16; Leinſagtöl lpko 38,1%; Febr. 7,1½; Febr.⸗ April 27,3; Baumwollöl ägypt. 0; Baumwoll⸗St. ägypt. 70. Nhein-Mainische Abendbörse Ruhig und behaupiei * Frankfurt, 16. Januar. Nach dem ſchwankenden Verlauf der Mittagsbörſe zeigte ſich heute abend die Haltung ſehr ruhig, aber gut behauptet. Etwa-7 v. H. unter den Berliner Schlußnotierungen beſtand Kaufintereſſe, doch kamen zunächſt infolge der ſchwa⸗ J 8 chen Kundſchaftsbeteiligung keine Umſätze zuſtande. Farben eröffneten mit unv. 149, ſonſt nannte man Aktienmarkt AG, für Verkehr mit 101 bis 102(101 Daimler Motoren mit 97-97(9675), Muag mit 78771 (78,4, Kunſtſeide Aku mit 54(544). Der Rentenmarkt lag völlig geſchäftslos bei unveränderten Kurſen. Etwas höher nannte man Altbeſitz mit 10956(10952). Sonſt wur⸗ den ohne Umſatz bewertet: Zinsvergütungsſcheine 92,40, Kommunalumſchuldung 87,30 und ſpäte Reichsſchuldbuch⸗ forderungen 9698. Auch im Verlaufe war die Grundtendenz trotz unein⸗ heitlicher Kurſe im Vergleich zum Berliner Schluß, wobei die Abweichungen kaum mehr als 4 v. H. ausmachten, durchaus freundlich. Weiter feſt lagen Holzmann mit 9522 (94), auch Daimler wieder höher mit 9758(9676), außer⸗ dem zogen Eßlinger Maſchinen auf 819482(81) und Scheideanſtalt auf 215(214) an. Etwas leichter lagen u. a. Aku mit 54(5494), Junghans mit 85(857), Licht u. Kraft 129(129½), Geffürel 12594(12674) und Bekula 137(18796). Am Kaſſamarkt erhöhten ſich Siemens Glas mit 101½(100). Der Rentenmarkt blieb bis zum Schluß der Abendbörſe völlig geſchäftslos. Von Goldpfandbriefen notierten Frank⸗ furter Hyp. und Rhein. Hpy. Bank mit je 967 unverändert. Im Freiverkehr nannte man Adlerwerke mit 10174102 (102). Nachbörſe: geſchäftslos. Dee per Jon. 676. Neuyork: Terp. 40,50. Sa van noß: Terp. 44,50 Meialle Hamburger NMeſallnoflerungen vom 16. Januar Kupfer 1 du. Araſtz-Ian brief Geld lat beld berahliſ Brist] Celd bezahl anner 44, 44.- 285,028, 0. Hüftenrob uk Februa 44.— 44.— 285,0285.0 feinsilber(REI. p. Kg) Har: 44.— 44.. 85,0288.0 Feingold(I. p. gr. pi 45.2544, 00 285.9285. Alt. Platin(pfalle) Mal„ 45, 285,028. Citapr.(A. p. gr.).. 3,10.90 lun 46,505,750 285,285, 0 Jechn. reines Plein ö FFC beter.(id. f. r.. 365 3080 FP Leptenb..„„„„„ n Okiobe........ Antimon tegulus Mines.(L 10.) 58.—47.— fetenb..„„„„. Ugedsilber(2 per flasche) 13,— 13.— Helm.. 4 Wolframer dulnes.(in Sh.) I.. 88.— * Eine neue Kurspreisſenkung für Blei. Durch Bekannt⸗ machung K Pt wurden die Kurspreiſe für Blei abermals geſenkt, und zwar um 0,50 Mk. je 100 Kilo. Der öffeuſlicht am Deröffentlicht am 16.1[15 1—. 4 ö 1 15.1 15 1 (RM je 100 kg) in Kraft ab m je 100 leg) ig Kraft ab 11* 1 16 J. Aluminium n. leg] 14-148 144-148[Bron elegierung 7777 do, Leglerungen 68 70 68 70 Meuſilberlegierg. 50¼ 88 ¼ 50 8% Blei nicht legteriſle„ 19¼ 190 Nickel nicht legierſ 249.29 249 259 Hartblei. 20„21%¼ 1 2¼ Zink fein 21.·22¼ ll„ 22%¼ Kupfer n. legi ri 8/505 48/ 80% do roh% 18% 1782 Meſſinglegierung 88/38/85 ¼ 881 Zinn nicht legiertſ 292 272 282 72 ſtotgußlegſerung 50/52% 50 5% Banka⸗Zinn. 275285275 285 * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 17. Jau. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bonk und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,60 je Gramm; dito. 4 v. H. Palladium 3,55 je Gramm: dito. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo; Fein⸗ ſilber 42,90 44,0 je Kilo; je nach Abnahme von 50 Hilg bzw. 1 bis 9 Kilo. 5 * Der Londoner Goldpreis beträgt am 16. Januar 1936 für eine Unze Feingold 140 ſh 10 8= 86,5773, für ein Gramm Feingold demnach 54,3947 Pence= 2,7852 l. * Frachfenmarki Dufsburg-NRuhrori Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe keine Aen⸗ derung. Die Frachten und Schlepplöhne hlieben nach allen Richtungen unverändert. 17. Januar 4 0,9 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 2,8 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,7 Millimeter 0,7 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar 46. Jan. 1936, 9 Ohr Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fronkfurt a.., vom 17. Jannar: Durch den über Weſtfrankreich liegenden Tiefdruckwirbel wird erneut feuchtwarme ſubtropiſche Meeresluft nach Deutſchland verfrachtet, Während daher im Oſten der Froſt ſich noch verſchärft hat, iſt im Weſten bereits erhebliche Milderung eingetreten, die von ver⸗ breiteten Niederſchlägen(auch im Gebirge nur an⸗ fänglich Schnee) begleitet war. Die un beſtändige Witterung hält vorerſt noch an. Die Tempera⸗ turen werden noch weiter anſteigen. Vorausſage für Samstag, 18. Januar Wolkig bis bedeckt, weitere im ganzen ober ſchon ab⸗ nehmende Niederſchlagstätigkeit, Temperaturen noch anſteigend, lebhafte ſüdweſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 16. Januar — 0,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum Weed 18. 14. 8. 1 7 Neger: edel 1, 18. 16 27. n 55 99 88 Mannheim v5 ls.74 Kehl.3.90 5084.30 3 95 Jagſted.—— Maxau. 6,24 6,81 7. J. 5,74 Peilbronn 1 25 2 Raunheim.87 5998658 59]80 Reen 5 faub 528,258 840 diedesheim.—. Röln.4108, 3/ 5,72.09 6, 10 Schneebericht vom Freitag, 17. Jannar Taunus, Rhön, Speſſart, Vogelsberg, Weſterwald, Odenwald, Hunsrück, Sauerland und Eifel bieten ke ine Schneeſportmöglichkeiten, Schwarzwald: Feldberg: ſtarker Schneefall,— 6 Grad, Schneehöhe 35 Zentimeter, davon 10 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi gut. Schluchſee: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 5 Zenti⸗ meter Neuſchnee. n 5 Hornisgrinde: naſſer Nebel, 0 Grad, Schneehöhe 30 Zenitemer, davon—5 Zentimeter Neuſchnee, Schi de⸗ ſchrändkt. 2 2 Unterſtmatt⸗Ruheſtein: bewölkt,. 1 Grad, Schneehöhe 5 Zentimeter, keine Sportmöglichkeit. Kniebis⸗Zuflucht: Regen,. 2 Grad, Schneehbhe 15 Zentimeter, keine Sportmöglichkeiten. Sand⸗Bühlerhöhe: Regen, 1 Grad, Schneehöhe 15 Zentimeter, keine Sportmöglichkeiten. Dobel: Regen, 4 2 Grad, Schneehöhe 12—15 Zentimeter, Pappſchnee, Schi und Rodel beſchränkt. Alpen: Garmiſch⸗Partenkirchen: heiter,— 10 Grad, Schneehöhe 17 Zentimeter, verharſcht, Schi und Rodel gut. Wank⸗Kreuzeck: bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe 68 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Berchtesgaden: heiter,— 10 Grad, Schneehöhe W Zenti⸗ meter, verhapſcht, Schi und Rodel gut. Predigtſtuhl bei Bad Reichenhall: heiter, 6 Grad, Schneehöhe 100 Zentimeter, Pulverſchnee, Scht und Rodel ſehr gut. Oberſtdorf: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 3 Zentimeter, verharſcht, Schi und Rodel mäßig. Oberſtaufen: Schneetreiben,— 6 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, verweht, nur Schi möglich. Schneefernerhaus: heiter,— 6 Grad, Schneehbhe 90 Zentimeter Pulverſchnee. Schi und Rodel ſehr gut. Haardt: Kalmit: beiter,— 5 Grad, geringe durchbrochene Schneedecke, keine Sportmöglichkeiten. Harz: Braunlage: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 6 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Schi und Rodel nur ſtellenweiſe. Schierke: heiter,— 8 Grad, Schneehöhe 5 Zentimeter, davon 2 Zentimeter Neuſchnee, verweht, Schi und Rodel mur ſtellenweiſe. 10. Seite/ Nummer 27 Was Ausgabe Freitag, 17. Januar 1936 Wahre ent fesseln Karl Valenfin Lisl Karlsſiadi Adele Sandrock 05. 55 Rekordfilrn kolls lex Einfälle! Ueberall eln unbeschrelblichet CLaci erfolg! HEUTE NEU: Die interess. Wochenschau. Jugend hat Zutritt! ſägllch:.00,.00,.00, g,30 Uhr Alhambra „eladaug Hütte Ju Jeden samstag u. 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