Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.7 Mk einſchl. 60 Pg Poſtbef⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. ale Mannheimer Jeilung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Einzelpreis 10 Pf. 22 Anzeigenpreiſe: 22 mmi breite Millimeterzeile 9 Pfennig, d mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familten⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen Preisliſte Nr. 6. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, S 8 * Hus Mittag⸗Ausgabe A Freitag, 24. Januar 1930 147. Jahrgang— Nr. 30 Der Marſchder SA wird wiederholt 35000 SA- Männer werden vor dem Führer vorbeimarſchieren Eine Führerrede — Berlin, 24. Januar. Am 30. Januar 1936 findet im Luſtgarten zu Berlin ein Appell der älteſten SA⸗Männer Deutſch⸗ lands vor dem Führer ſtatt. An dieſem Appell neh⸗ men 25 000 SA⸗Männer teil. Am Abend desſelben Tages erfolgt eine Wiederholung des hiſt o⸗ fiſchen Fackelzugs der SA vom 30. Ja⸗ nuar 1933 vor dem Führer an der Reichskanzlei. Zu derſelben Stunde, zu der der Führer am 30. Januar Kanzler wurde, werden in dem Berliner Lustgarten 25000 Männer der alten Garde der Sl zum Appell vor ihrem Oberſten SͤA⸗Führer ange⸗ kreten ſtehen, und ihr Führer wird zu ihnen ſpre⸗ chen. Gleichzeitig werden ſprechen der Stabschef und Reichsminiſter Dr. Goebbels. Am Abend werden dann die 25000 Mann auf der Charlottenburger Chauſſee in Zwölferreihen antre⸗ ten, mit ihnen werden antreten je ein Marſchblock der Berliner Standarten, Ehrenabordnungen der Ss der H und des NS, ſo daß im ganzen 95000 Mann zum Fackelzug angetreten ſein werden. ö Um 20 Uhr wird ſich der Fackelzug in Marſch ſetzen und durch das Brandenburger Tor, über die „Linden“ und durch die Wilhelmſtraße marſchieren. An der Reichskanzlei wird der Führer den Vorbei⸗ marſch dieſer 35000 Männer abnehmen. Nach Be⸗ endigung des Vorbeimarſches, der ungefähr ein⸗ einhalb Stunden dauern wird, wird vom Kaiſerhof her der ſich aus drei Muſikzugen zuſammenſetzende „SA⸗Ruf“ anrücken. Der SA⸗Ruf wird in Zukunft der Zapfenſtreich der SA ſein. Der Fackelzug und der SA⸗Ruf werden durch Rundfunk übertragen Der Abſchluß der Führertagung — München, 23. Januar. Am Donnerstag? verſammelte ſich unter dem Vorſitz des Stellvertreters des Führers das geſamte obere Führerkorps der Partei, die Reichsleiter, Gau⸗ leiter und Amtsleiter der Reichsleitung, ſowie die Gruppenführer der SA, SS und NS im hiſto⸗ riſchen Feſtſaal des alten Münchener Rathauſes— erſtmals ſeit ſeiner Wiederherſtellung— zur Fort⸗ ſetzung der am Mittwoch begonnenen großen Arbeits⸗ tagung. In inſtruktiven Vorträgen wurden die Verſam⸗ melten über wichtige Einzelfragen informiert. Der Reichsſendeleiter des Deutſchen Rundfunks, Pg. Ha⸗ damoyſky, gab einen Ueberblick über die deutſche und europäiſche Rundfunkſituation und kennzeich⸗ nete die beabſichtigte zukünftige Entwicklung des Deutſchen Rundfunks. Anſchließend ſprach Generalleutnant Pg. Milch, der dem Führerkorps der Partei einen ausführlichen Bericht über den gegen wärti gen Stand der deutſchen Luftwaffe gab. öroße Gedenkfeier am 30. Januar Der neue König wird proklamfert Vor den Stufen der Königlichen Börſe Der Lordmayor von London verlieſt die Votſchaft; vor ihm die Herolde in ihren althergebrachten Uniformen. Erbitterte Kämpfe an der Noröfront Die Abeſſinier melden große Erfolge ihrer Truppen und ſchwere Verluſte der Italiener Mieder 3 Flugzeuge abgeſchoſſen? — Addis Abeba, 24. Januar.(U..) An der Nordfront finden zur Zeit ungewöhnlich heftige Gefechte ſtatt. Das offizielle Kommuniqus, has von dieſen Zuſammenſtößen berichtet, erklärt, daß die Schlacht bereits am Sonntag begonnen habe. Viele Tauſende von Italienern ſollen nach dieſer amtlichen Meldung getötet worden ſein. Es ſei den Abeſſ'niern gelungen, in eine Anzahl der beſeſtigten Stellungen der Ita⸗ liener einzudringen und den Feind zurück⸗ zuwerfen. Maſchinengewehre und Munition ſeien in ihre Hände gefallen. Weder der Ort dieſer Gefechte noch der Name des Befehlshabers der ſiegreichen abeſſiniſchen Truppen wird in dem Kommuniqué genannt. Man nimmt fedoch in unterrichteten Kreiſen an, daß ſich Ras Kaſſa mit ſeinen Streitkräften in der Nähe von Ma⸗ källe befindet. Einige Berichte wollen ſogar wiſſen, daß Makalle bereits völlig umzingelt ſe i. Von offizieller Seite wird auch behauptet, die Streitkräfte Dedjasmatſch Wodajos hätten im Laufe der letzten Tage drei italieniſche Flug⸗ deuge abgeſchoſſen. Die Italiener ſollen in dem Verſuch, oͤie Moral und den Kampfesmut der abeſſiniſchen Truppen zu ſchwächen, verſchiedene Flugichriften abgeworfen ha⸗ ben. Sie ſeien gerichtet geweſen an Ras Deſta und lauteten:„Wenn du dich uns anſchließeſt, werden wir nie unſer Verſprechen vergeſſen, dich reich zu belohnen.“ Andere ähnlich lautende Flugſchriften wandten ſich an die abeſſiniſchen Truppen und die Prieſter. So ſtellt Nom die Sachlage dar — Rom, 23. Januar. Der neue italieniſche Heeresbericht, der als amt⸗ liche Mitteilung Nr. 104 veröffentlicht wird, beſagt: „An der Eritrea⸗Front ſind ſeit geſtern harte aämpfe im Gange, bei denen beſonders eine Diviſion Schwarzhemden in Anſpruch genommen wird. Bei unſeren politiſchen Be⸗ hörden des Gheralta⸗Gebiets haben ſich einige Unter⸗ ührer mit 114 Mann gemeldet, die ihre Waffen ab⸗ geliefert haben. An der Somali⸗Front hat General Graziani in Neghelli die erſten Weiſungen für die politiſche und militäriſche Neuordnung des Gebietes Galla Borana gegeben.“ Poſitiver als der amtliche Heeresbericht, der auf eine ſarke Bedrängnis der italieniſchen Truppen ſchließen läßt, lanten inoffizielle römiſche Informationen: — Rom, 24. Januar.(U..) a Der am Mittwoch begonnene Vorſtoß des rechten Flügels der Nordarmee im Gebiet von Tembien hat, wie aus Asmara verlautet, den italieniſchen Trup⸗ pen bereits jetzt wertvolle Erfolge gebracht. Sämt⸗ liche für den erſten Tag aufgeſtellten Operations⸗ ziele ſeien erreicht worden. Alle bei den erbitterten und blutigen Gefech⸗ ten im Dezember au den Feind verlorengegan⸗ genen Stellungen hätten von den italieniſchen Stoßtrupps zurückerobert werden können. Es heißt, daß die Abeſſiuier erbitterten Widerſtaud leiſteten, der teilweiſe erſt nach energiſchen wiederholten Angrif⸗ fen überwunden werden konnte. Der Vorſtoß hatte, wie berichtet wird, einen doppelten Zweck: Erſtens die Wiedereroberung des Bergmaſſivs zwiſchen Makalle und einem Nebenarm des Takkazze⸗Fluſſes, zweitens die Wiederbeſetzung des Uferſtreifens längs des Takkazze ſüdlich non Makalle. Gleichzeitig mit dem erfolgreichen Vorrücken des rechten Flügels ſind auch im Zentrum umfang⸗ reiche Vorbereitungen im Gange, die auch dort einen Vorſtoß einleiten ſollen. Die Gefechtstätigkeit beſteht hier augenblicklich aus einem heftigen Artillerte⸗ feuer, mit dem die abeſſiniſchen Maſchinengewehr⸗ neſter ſturmreif geſchoſſen werden ſollen. Sarrauts neues Kabinelt Regierung der„republikaniſchen Konzentration“ Paul-VBontour Kriegsminiſter werden, [Funkmeldung der NM.) Paris, 24. Januar. Die Regierungskriſe ſcheint ſehr viel ſchneller als erwartet beendet zu werden. Der mit der Kabinettsbildung beauftragte radikalſozialiſtiſche Senator Sarraut hat innerhalb von 12 Stunden nicht nur in weitgeſpannten Beſprechungen die genaue Stellungnahme ſaſt aller politiſchen Grup⸗ pen in Erfahrung gebracht, ſondern um 2 Uhr nachts ſchon eine vorläufige Miniſterliſte aufge⸗ ſtellt. Er wird ſeine Beratungen am Freitag vor⸗ mittag 9 Uhr fortſetzen und vorausſichtlich gegen Mittag dem Präſidenten der Republik ſeine Vor⸗ ſchläge über die Zuſammenſetzung ſeines Kabi⸗ netts unterbreiten. Die vorläufige Minitterliſte weiſt vor allem radi⸗ kalſoziale Namen auf: Allerdings wird das Außen⸗ miniſterium mit Flandin(Demokratiſche Vereinigung), und das Kriegsminiſterium Paul⸗Boncbdur(Sozialiſtiſche Vereinigung) be⸗ ſetzt werden. Auf Grund dieſer Zuſammenſtellung könnte man von einer Regierung der republikaniſchen Konzentration ſprechen. Ebenſo wie das Ka⸗ binett Laval würde das Kabinett Sarraut ſechs radikalſozialiſtiſche Miniſter aufweiſen einſchließlich des Miniſterpräſidenten, der das Junenminiſterium übernehmen will. Auf der Linken wurde die Regie⸗ rung bis zur Sozialiſtiſchen Union reichen. Man legt ſich in parlamentariſchen Kreiſen aber noch nicht endgültig auf ein Gelingen der Bemühun⸗ gen Sarrauts feſt. Sollte Sarraut ſcheitern, ſo er⸗ —Flandin ſoll Außenminiſter, Sarraut übernimmt das Innenminiſterium klärt man, werde der Präſident ſich entweder an den Radikalſozialiſten Georges Bonnet oder an ein Mit⸗ glied der Republikaniſchen Mitte wie Piétri oder an Mandel wenden. Bei einer Verlängerung der Kriſe rechnet man als letzte Möglichkeit mit einer Betrau⸗ ung des Kammerpräſidenten Boniſſon. Die Aufnahme Sarrauts in der Preſſe (Funkmeldung der NM 3) + Paris, 24. Januar. Die radikalſozialiſtiſche„Republique“ erklärt, das Programm Sarrauts werde auf der Linken keine Gegnerſchaft finden. Schwierigkeiten könnten ſich nur aus der Haltung der Rechten und der rechten Mitte ergeben. Bemerkenswert iſt, daß der Vorſitzende der Sozia⸗ liſtiſchen Partei, Leon Blum, zur Betrauung Sar⸗ rauts heute völlig ſchweigt. Dies dürfte wohl als eine ſtillſchweigende Duldung angeſehen werden, nachdem der Eifer der Sozialiſten, ſich an einer Re⸗ gierung kurz vor den Wahlen zu beteiligen oder ſie tatkräftig zu ſtätzen, in den letzten Tagen weſentlich nachgelaſſen hat. Die kommuniſtiſche„Humanité“ legt das größte Gewicht darauf, daß Laval nicht wiederkehre, da das nach Anſicht des Blattes eine Herausforderung be⸗ deuten würde. Für Sarraut ſetzt ſich das Blatt aber guch nicht ein, da er geſagt hat: Der eigentliche Feind iſt der Kommunismus. (Weltbild..) 3 3 2 Grazianis„hohe ſittliihe Miſſion“ 1— Rom, 23. Januar. „Giornale'Italia“ unterſucht in einem Leit⸗ artikel die politiſche Bedeutung der militäriſchen Erfolge Italiens an der Somalifront. Mit den neuen italieniſchen Eroberungen werde ein immer breiterer Keil zwiſchen das abeſſinſſche Ge⸗ biet und die engliſche Kolonie Kenya getrieben, die ſich ſtets in jeder Weiſe hervorgetan habe, die abeſ⸗ ſiniſchen Heere zu verſorgen. Das Blatt hebt ſodann hervor, daß das fetzt von den Italienern eroberte Gebiet Borana mit dem Hauptort Neghelli von den Abeſſiniern erſt im Jahre 1899 erobert worden ſei, alſo zu den Grenzgebieten gehöre, die keinerlei Bande der Raſſe, der Religion oder der Sprache mit dem eigentlichen Abeſſinien verbinden, und die von den Abeſſiniern lediglich aus⸗ gebeutet worden ſeien. Die dort vorhandenen Güter ſeten geplündert, Frauen und Männer zum Sklaven⸗ handel verſchleppt worden. In italieniſcher Hand werde nunmehr das Gebiet von Borana vom Sklaven⸗ handel und aus der Barbarei befreit und der Kultur zurückgegeben werden, wenn auch die Sanktioniſten anderer Meinung ſeien. Abſchließend hebt das Blatt hervor, daß damit er⸗ neut das italieniſche Vorgehen in Oſtafrika ſeine hohen Ziele für die Ziviliſation zum Nutzen aller Länder und zur Ehre des Völkerbundes offenbare, für das ihm mit wirtſchaftlicher Beſage⸗ rung gedankt werde. Es lebe der König! Ein Herold in goldſtrotzender Untiſorm verlieſt die Proklamation. f (Weltbild,.) 2. Seite/ Nummer 39 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 24. Januar 1988 Die Anterhaus-Oppoſikion und der neue König Ein Beiſpiel für die nationale Zucht des engliſchen Parlamentarismus-Der tote König in der Weſtminſter Hall — London, 23. Januar. Im Unterhaus verlas am Donnerstagnachmittag ber Sprecher eine Botſchaft König Eduards VIII., in ber es heißt: „Ich bin ſicher, daß das Unterhaus den Tod mei⸗ nes geliebten Vaters tief betrauert. Er wömete ſein Leben dem Dienſt an ſeinem Volk und der Er⸗ haltung der verfaſſungsmäßigen Regierung. Er war ſtets von einem tiefen Pflichtgefühl erfüllt. Ich Hin entſchloſſen, ihm auf dem Wege zu folgen, den ex mir vorgezeichnet hat.“ Miniſterpräſident Baldwin legte hierauf dem Hauſe zwei Anträge zur Annahme vor, deren einer eine Adreſſe des Beileids an den neuen König zum Hinſcheiden König Georgs V. iſt. Gleichzeitig ſtellt die Abreſſe eine Ergebenheitskundgebung für den neuen König dar, von dem das Unterhaus überzeugt ſei, daß er im Namen der göttlichen Vor ehung während ſeiner ganzen Regierung die Freiheiten ſeines geſamten Volkes ſchützen werde. Der zweite Antrag ſordert eine Beileidskund⸗ gebung an die Königin Mary. In einer Rede ſchilderte Baldwin dann die Vor⸗ züge der engliſchen Verfaſſung. Die geiſtige Macht der Krone Englands, ſo erklärte er, ſei heute größer als zu irgendeiner Zeit der Vergangenheit. Sie halte das geſamte Reich des engliſch ſprechenden Volkes zuſam men, und ihre Verantwortlichkeit ſei unendlich größer als in früheren Zeiten. Die Macht der Krone ſei heutzutage nicht die Macht der Gewalt, es ſei eine große moraliſche Macht, die von dem Charakter und den Qualitäten des je⸗ weiligen Monarchen abhänge. Die Eigenſchaften, die hierfür erforderlich ſeien, ſeien auch die Eigen⸗ ſchaften des verſtorbenen Königs geweſen. Miniſterpräſident Baldwin ſchilderte hierauf die Perſönlichkeit des neuen Königs, der eine ge⸗ nauere Kenntnis aller Klaſſen ſeiner Untertanen habe als irgendeiner ſeiner Vorgänger. Er habe reiche Erfahrung in den Geſchäften des Landes, beſitze eine umfaſſende Verſtändigungsbereitſchaft und beſitze das Geheimnis der Jugend in der Reife des Alters. Nachdem Baldwin ſeine Rede unter dem Beifall des Hauſes geſchloſſen hatte, unterſtützte Major Attlee im Namen der ar⸗ beiterpaxteilichen Oppoſition die beiden An⸗ träge des Miniſterpräſidenten. Heute gebe es im Unterhaus keine Meinungsverſchieden⸗ heiten, deun alle ſeien vereint im Leid um den Verluſt des großen und ſo ſehr geliebten Souverzus. Kein früherer König habe ſo ſehr die allgemeine Wertſchätzung beſeſſen wie König Georg, Attlee be⸗ endete ſeine Rede mit herzlichen Worten der Bertßung an den neuen König, bon dem alle wünſchten, daß ſeine Herrſchaft lang andauern, ſegens reich und friedvoll ſein möge. 135 0 Die beiden Anträge wurden dann ohne Abſtim⸗ mung angenommen. Das Unterhaus vertagte ſich hierauf bis zum 4. Februar. Die Aufbahrung in der Weſtminſter⸗Hall — London, 24. Januar.(U..) Der Trauerzug, in dem die ſterblichen Ueberreſte König Georgs von Wolferton nach London ütker⸗ geführt wurden, lief um.43 Uhr im Kings Croß⸗ Bahnhof ein. Außer den ſechs Wagen, in denen die Mitglieder der königlichen Familie Platz genommen hatten, beſtand der Zug aus einem in Schwarz und Purpur gehaltenen ſchweren Tuch ausgeſchla⸗ genen Sonderwagen, in welchem der einfache Eichen⸗ ſarg ſtand, und einem Wagen mit den Blumen und Kränzen. Lautloſe Stille herrſchte in der Halle des Bahn⸗ ofs, als die Königinwitwe, König Eduard VIII. und deſſen Brüder ihrem Salonwagen entſtiegen. Der ſchlichte Sarg, der mit der königlichen Standarte bedeckt war und auf dem ein rotes Samtkiſſen mit der Krone lag, wurde von einem Offizier und zehn Soldaten der königlichen Garde über den abgeſperr⸗ ten Bahnſteig nach dem Eingangsportal getragen und dort auf eine Geſchützlafette gehoben, auf die gleiche Lafette, die auch ſchon den Sarg König Gduards VII. auf ſeinem Wege nach Weſtminſter Hall trug. Die Tauſende von Menſchen, die ſeit Stunden vor dem Kings Croß⸗Bahnhof auf das Eintreffen des Trauerzuges gewartet hatten, beugten die ent⸗ blößten Häupter als letzten Gruß für den toten Mo⸗ narchen. Längs des Weges, den der Zug nahm, hat⸗ ten in dichtem Spalier die Londoner und die zu den Feierlichkeiten aus allen Teilen des Reiches herbei⸗ gieſtrömten Gäſte der Hauptſtadt Aufſtellung genom⸗ men; ebenſo waren auch die Fenſter der Häuſer längs des Weges von Menſchen beſetzt. Dinter der Lafette mit dem flaggenbedeckten Sarg ſchritten König Eduard, der Herzog von Nork und der Herzog von Glouceſter. Die Töchter und Schwie⸗ gertöchter der Königinmutter folgten im Wagen. Beim Herannahen des Zuges in der White⸗Hall ent⸗ Dlößten alt und jung das Haupt, als die Lafette mit dem Sarg des toten Königs vorſtberzog. Am Ein⸗ gang zur Weſtminſter⸗Hall erwartete Königin Mary berelts den Leichenzug. Feierliches Schweigen lag Über der unüberſehbaren Menſchenmenge, als die Ehrengarde das Gewehr präſentierte und die Auf⸗ bahrung vonſtatten ging,. f An dleſer geſchichtlichen Stätte hatte König Georg am 8. Mai 1935 die Glückwünſche der beiden Häu⸗ ſer des Parlaments aus Anlaß ſeines ſilbernen Re⸗ gierungsjubtläums entgegengenommen. Damals ſtrahlte die White⸗Hall im Glanze der Lichter, far⸗ benprächtig ausgestattet. Heute kehrt König Georg zum letzten Male in die Weſtminſter⸗Hall zurück, wo auch vor nahezu 286 Jahren König Eduard VII. auf⸗ gebahrt worden war. Nach einer kurzen Andacht kehrten König Eduard VIII. und die königliche Familie nach dem Bucking⸗ ham⸗Palaſt zurück. Noch lange Zeit nachher waren Die erſte Regierungstat i— London, 23. Januar.(U..) Eine der erſten Handlungen des neuen Königs war heute die Begnadigung eines wegen Mordes zum Tode verurteilten Sol⸗ date n namens Charles Mortimer. König Eduard VIII. vollzog dieſen Gnadenakt auf Anraten des Innenminiſters Sir John Simon. Er war darauf hingewieſen worden, daß Charles Mortimer ſeine Tat in einem Zuſtand der Geiſtesverwirrung begangen habe. Dies ſei durch eine ärztliche Unter⸗ ſuchung erwieſen worden. Die Todesſtrafe iſt in eine lebenslängliche Gefängnisſtrafe umgewandelt worden. Danktelegramm König Eduards — Berlin, 23. Januar. Se. Mafeſtät König Eduard VIII. von England hat die Beileidskundgebungen des Führers und Reichs⸗ kanzlers zum Ableben des Königs Georg V. mit — Geuf, 23. Januar. Der Danziger Senatspräſident hat zu dem be⸗ kannten Jahresbericht des Völkerbundskommiſſars in einer ausführlichen Erklärung, die am Donners⸗ tag vom Völkerbundsſekretariat veröffentlicht wor⸗ den iſt, Stellung genommen. Die weſentlichen Stellen der Erklärung lauten folgendermaßen: „Sie, Herr Oberkommiſſar, vertreten den Stand⸗ punkt, daß die Regierung der Freien Stadt Danzig in ſtändig wachſendem Maße eine verfaſſungswidrige Politik getrieben habe. Dieſer ungehenuerliche Vorwurf hätte nach meiner Auffaſſung eines Beweiſes bedurft, an dem es in Ihrem Bericht fehlt. Ich meine, daß eine Politik, die ſich in Ueberein⸗ ſtimmung mit der unabhängigen Rechtſprechung des höchſten verfaſſungsmüßigen Gerichtshofes befindet, nicht gegen die vom Völkerbund garantierte Verfaſ⸗ ſung verſtoßen kann. Die vom Rat des Völkerbundes in ihrer Ver⸗ faſſungsmäßigkeit angezweifelten Geſetze haben das Ergebnis der Volkswahl vom 7. April 1935 in keiner Weiſe beeinflußt. Das wird von dem Obergericht der Freien Stadt Danzig in dem am 14. November 1935 verkündeten Wahlurteil, auf deſ⸗ ſen Abſchnitt 3a ich verweiſe, ausdrücklich feſtgeſtellt. Aus den Umſtänden, daß die beanſtandete Verord⸗ nung zur Zeit der Volkstagswahl in Geltung war, kann daher kein Bedenken gegen die Gültigkeit der Wahl hergeleitet werden. N 291 f. Artikel 79 der Danziger leiſtet die freie Meinungsäußerung durch Wort und Schrift nicht ſchlechthin, ſondern nur in⸗ nerhalb der geſetzlichen Schranken. Das gilt auch für die Preſſe. Solche geſetzlichen Schranken ſind durch die verfaſſungsmäßig zuſtandegekommenen Er⸗ mächtigungsgeſetze gezogen. Wenn der Senat für die angebliche Verfaſ⸗ ſungswidrigkeit der Geſchäftsord⸗ nung des Volkstages verantwortlich gemacht wird, ſo dürfte hinlänglich bekannt ſein, daß für die Form und Faſſung der Geſchäftsordnung eines Par⸗ lamentes das Parlament ſelbſt verantwortlich iſt und daß das Paxlament eines Staates mit demokra⸗ tiſcher Verfaſſung ſich ſelbſt die Geſchäftsordnung gibt, — Genf, 23. Januar, Ratsſitzung ergriff der Vertreter Uru⸗ guays das Wort. Er betonte, daß das Vorgehen ſei⸗ nes Landes eine Handlung der Solidarität mit ſeinen Freunden und Stammesverwandten in Südamerika geweſen ſei und überdies ein Akt der Notwehr, über die allein das pflichtgemäße Er⸗ meſſen der Regierung von Uruguay zu entſcheiden habe. Die kommuniſtiſche Propaganda in Süd⸗ amerika habe ihr Gehirn in der Sowjet⸗ geſandtſchaft in Montevidey gehabt und ſich in dem benachbarten und befreundeten Bra⸗ ſilien in tragiſcher Weiſe ausgewirkt. Artikel 12 der Völkerbundsſatzung ſei nicht anwendbar, denn die Satzung beſchäftige ſich nicht mit Bürgerkriegen und Bürgerkriegsgefahren. Uruguay wolle Arbeit, Ordnung und Frieden. Die Somjetpropaganda in der Welt und ins⸗ beſondere in Südamerika, richte ſich gegen die Grundlagen der Familie, der ſozialen Ord⸗ nung, der Religion und die Kultur über⸗ haupt. Im übrigen wies der Vertreter Uruguays dar⸗ auf hin, daß das Vorgehen ſeines Landes keines⸗ wegs vereinzelt daſtehe Gleich nach dem Kriege habe die Sowjetvertretung aus der Schweiz ausgewieſen werden müſſen, England, Mexiko, die Vereinigten Staaten und andere hätten die gleichen Erfahrungen gemacht, und der letzte Kongreß der Komintern ſpreche eine ſo eindeutige Sprache, daß es auch nach Auffaſſung der amerikaniſchen Regierung, die im Auguſt v. J. der Sowietregierung mitgeteilt wor⸗ den ſei, keines weiteren Beweiſes für die organi⸗ ſierte Wühlarbeit Moskaus bedürfe. Die Unter⸗ ſcheidung zwiſchen der Sowjetregierung und der Kommuniſtiſchen Internationale ſei nich! aufrecht zu erhalten, denn Stalin ſei der tatſächliche Herr der Sowjetunion. In der Litwinow verkehr kam nur mühſelig wieder in Gang. N 3 sun:. J Verfaſſung gewähr⸗ 9 ſuchte die einzelnen Punkte der Rede des Vertreters die Straßen ſchwarz von Menſchen, und der Fahr⸗ 85 5 zu N 99 eee 158 5 r erklärte u.., der reter Uruguay be keine einem Danktelegramm beantwortet, das in Ueber⸗ ſetzung wie folgt lautet: „Die Königin, meine Mutter, vereinigt ſich mit mir in aufrichtiger Dankſagung, Herr Reichskanzler, für Ihre freundlichen Beileidsbezeugungen und die Verſicherung des Mitgefühls der deutſchen Reichs⸗ regierung und des deutſchen Volkes an dem ſchweren Leid, das durch den Tod des Königs, meines gelieb⸗ ten und verehrten Vaters, über uns und die briti⸗ ſchen Völker gekommen iſt. Edward R..“ Oeſterreich ſchickt Starhemberg — Wien, 23. Jan.(U..) Offiziell wird mitgeteilt, daß Starhemberg als Vertreter des Präſidenten Miklas und Außen⸗ miniſter Berger⸗Waldenegg als Vertreter der Re⸗ gierung an den Beſtattungsfeierlichkeiten König Georgs V. in London teilnehmen werden. Sie wer⸗ den hier vorausſichtlich am Sonntag abreiſen. Cenatspräſident Greiſer gegen Leſter Scharfe Zurückweiſung der Vorwürſe des Völkerbundskommiſſars Ueber die Rechtmäßigkeit der Auflöſung des Allgemeinen Arbeiter verbandes der Freien Stadt ſchwebt zur Zeit ein Verfahren vor der Verwaltungskammer des Danziger Landgerichtes. Termin zur mündlichen Verhandlung ſteht bereits am 30. Januar 1936 an. Gleichwohl möchte ich ſchou heute darauf hinweiſen, daß der Allgemeine Arbeiter⸗ verband ſeinem Weſen nach keine Gewerkſchaft, ſon⸗ dern ein Verein mit politiſchem Kampfziel iſt, deſſen Zweck in der Bekämpfung des von der Regierung an⸗ geſtrebten Aufbaues der Volksgemeinſchaft durch Propagierung des Klaſſenkampfes beſteht. Dieſen Zweck verfolgt er mit ungeſetzlichen Mitteln. Vereine können nach Verfaſſung und Vereinsgeſetz aufgelöſt werden, wenn ihr Zweck den Strafgeſetzen zuwider⸗ läuft. Ueber die Garantie des Völkerbundes glaube ich mich eingehend genug in meiner Antwort vom 11. Januar 1936 in der Frage der Wahlpetition geäußert zu haben. Nach meiner Meinung iſt die rechtliche Lage klar und eindeutig. Die Garantie kann niemals zu einer Einſchränkung der aus der Souveränität der Freien Stadt Danzig ſich ergeben⸗ den Rechte führen, was der Yſhii⸗Bericht vom 17. November 1920 grundlegend ausführt.“ Das Schreiben des Senatspräſidenten ſchließt: „Die Danziger Oppoſitionsparteien, die ſich ſtändig mit Petitionen über angebliche Verfaſſungswidrig⸗ keiten unmittelbar an den Kommiſſar und an den Völkerbund wenden, ſcheinen überſehen zu haben, daß ihnen ein Weg nach Artikel 19, Abſatz 2, der Ver⸗ faſfung offenſteht. Dieſe Beſtimmung verpflichtet den Volkstag, einen Unterſuchungsaus⸗ ſchuß einzuſetzen, wenn auch nur ein Fünftel ſeiner Mitglieder es beantragt und die Geſetzlichkeit oder Lauterkeit einer Regierung oder ihrer Verwal⸗ tungsmaßnahmen angezweifelt wird. Von dieſer Mög⸗ lichkeit haben die Oppoſitionsparteien bisher keinen Gebrauch gemacht. Es ſcheint uns aber Grundſatz des Völkerbundsrates zu ſein, ſich erſt dann mit den inneren Angelegenheiten Danzigs zu beſchäftigen, wenn bereits alle rechtlichen und legalen Mittel einer anderweitigen Regelung erſchöpft ſind“ Aruguays Anklage gegen Moskau Der Völkerbundsrat hilft ſich auf ſeine Weiſe: er vertagt Bericht und Entſcheioͤung der vorgebrachten Tatſachen beſtritten und keine Beweiſe für ſeine Behauptungen erbracht. Seine Ausführungen über die Identität zwiſchen der Sow⸗ jetunion und der Komintern könnten täglich„in irgend einer deutſchen Zeitung oder in einem anderen reaktionären Blatt“ nachgeleſen werden. Sie hätten mit dem vorliegenden Fall nichts zu tun. Die Tatſache, daß der braſilianiſche Revolutionär Preſtes Kommuniſt ſei, mache ſeine Revolution noch nicht zu einer kommuniſtiſchen. Er habe ſich vorher für andere Parteien betätigt. Es komme auch nicht auf das Verhältnis zwiſchen Preſtes und Stalin an, ſondern nur darauf, ob die Komintern ſich der Sow⸗ jetgeſandtſchaft in Montevideo zur Unterſtützung revolutionärer Abſichten bedient hätte. Solange dies nicht bewieſen ſei, müſſe die Sowfetregierung die Vorwürfe als Verleumdungen betrachten. An dieſe Ausführungen Litwinomws ſchloß ſich eine weitere Auseinanderſetzung zwiſchen den Vertretern der beiden Parteien. Das ſowjetruſſiſche Verlangen nach Beweiſen beantwortete der Vertreter Uruguays mit dem Hinweis auf den vertraulichen Cha⸗ rakter der polizeflichen Berichte, der Bankauskünfte und der Korreſpondenz mit fremden Regierungen. Dieſes Material gehöre zu den inter⸗ nen Akten ſeiner Regierung. Litwinow erklärte, er wolle unter dieſen Um⸗ ſtänden das Urteil der Oeffentlichkeit über⸗ laſſen und lieber auf eine Entſcheidung des Rates verzichten. g Nachdem die Vertreter der beiden Parteien alle ihre Gründe vorgebracht hatten, ſchlug der Ratspräſtdent vor, den rumäniſchen Außenminiſter Titulescu zum Berichterſtatter für dieſe Frage zu ernennen. Titulescu erklärte ſich dann zur Uebernahme der Berichterſtattung bereit, wenn auch, wie er ſagte, unter ſtarken Bedenken, die durch dieſe Ratsaus⸗ ſprache noch verſtärkt worden ſeien. Die Auslegung in der Pariſer Preſſe (Funkmeldung der NM.) E Paris, 24. Januar. Der Verlauf der Ausſprache im Völkerbundsrat über den Streitfall zwiſchen Sowjetrußland and Uruguay wird von der Pariſer Preſſe le nach ihrer müſſe. politiſchen Einſtellung verſchieden beurteilt. Der marxiſtiſche„Populaire“ glaubt natürlich feſtſtellen zu können, daß Litwinow einen Erfolg davongetra⸗ gen habe. Uruguay hingegen ſei der Lächerlich, keit verfallen, da es dieſem Lande angeblich nicht möglich geweſen ſei, auch nur den geringſten Beweis für eine Teilnahme der Sowfetregierung an den revolutionären Ausſchreitungen in Braſtlien beizubringen. Es überraſcht auch nicht, daß auch die außenpoli⸗ tiſche Mitarbeiterin des„Oeuvre“ ihrem Blatt in ähnlichem Sinne berichtet, wobei ſie ihren Auſſatz befriedigt mit den Worten„Ein Sowfeterfolg in Gens“ überſchreibt. Das Blatt führt u. a. aus, daß ſich die politiſchen Gegner der Sowjetregierung in den verſchiedenen Ländern, die ſich des Zwiſchenfalles gern zu einem Antiſowjetfeldzug bedient hätten, nun völlig getäuſcht ſähen. Der Sonderberichterſtatter des„Journal“ hinge⸗ gen berichtet ſeinem Blatt, daß es dem Vertreter Uruguays im Völkerbund keine große Mühe bereltet habe, die Verantwortlichkeit der Komintern an den Unruhen in Südamerika nachzuweiſen, die ſelbſtver⸗ ſtändlich auf die Moskauer Regierung zurückfallen. Man kennt ſich! Arbeiterpartei lehnt kommuniſtiſches Einigung, angebot ab (Funkmeldung der N M.) + London, 24. Januar. Die engliſche Arbeiterpartei hat den Vorſchlag der Kommuniſtiſchen Partei, eine„Einheitsfront zu bilden, zum zweiten Male innerhalb eines Jahres abgelehnt. Zu dleſer Tatſache ſchreibt das Arbeiterblalf „Daily Herald“, es herrſche in den Reihen der eng; liſchen Arbeiterbewegung gegenwärtig weniger Zuneigung für die Kommuniſten als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt ſeit dem Weltkriege. Die politiſche Wendigkeit der Kommu⸗ niſten ſei nicht dazu angetan, eine Zuſammenarbeſt zu empfehlen. Vierzehn Jahre lang hätten ſie den Völkerbund bekämpft und die engliſche Arbeiter⸗ partei zu überreden verſucht, den Völkerbund zu hoy⸗ kottieren. Jetzt forderten ſie nun urplötzlich die Ar⸗ beiter zu einer Unterſtützung des Völkerbundes auf, Vierzehn Jahre lang hätten ſie ferner die Demokra⸗ tie und den Parlamentarismus angegriffen, während ſie neuerdings als Verteidiger der Demokratie auf⸗ träten. Die Kommuniſtiſche Partei ſei eine Partei non Revolutfonären, die ſich nur der Durchfüß⸗ rung und Vorbereitung von Revolntionen widmelen und die Errichtung einer Klaſſendiktatur befürwor⸗ teten. Der Vorſchlag der Kommuniſten, eine Ein⸗ heitsfront mit der Arbeiterpartei zu bilden, ſet nichts weiter als ein Verſuch, der kommuniſtiſchen Propg⸗ ganda ein größeres Feld zu verſchaffen. Anerkennung von Moskau Dimitroff an die franzöſiſchen Kommuniſten 8— Paris, A. Januar, Aus Anlaß der am Mittwoch beginnenden Landes, tagung der Kommuniſtiſchen Partel hat der General ſekretär der Komintern, Dimitroff, eine Boſtſchaft an die franzöſiſchen Kommuniſten erlaſſen. Das internationale Proletariat, ſo predigt Dimitroff, werte aufs höchſte die Erfolge, die die franzöſiſchen Kommuniſten in ihrem Kampf gegen Faſchismus und Reaktion bis⸗ her errungen hätten. Dieſe Erfolge ſeien die Früchte eines Kampfes, der die proletariſche Einheitsfront feſtigen, der die Ein, gung der Gewerkſchaften auf der Grundlage des Klaſſenhaſſes verwirklichen und der die Arbeiter⸗ maſſen in einer mächtigen Volksfront zuſammenfaſſen wolle. Die franzöſiſchen Kommuniſten würden d wahre Revolutionäre handeln, wenn ſie im Geile 8 des VII. Internationalen Kommuniſtiſchen Kor- greſſes arbeiteten und wenn ſie ſich kühl klar machten, daß das franzöſiſche Proletariat unbedingt eine füt, kere und kämpferiſche Partei auf ihrem Gebiet Haben General von Loßberg Glückwünſche zum 50jährigen Militärjubiläun — Berlin, 23. Januar. Aus Anlaß des 5ojährigen Militärjubiläums, bas General der Infanterie a. D. von Loßberg. Lübech am 23. Januar beging, haben der Reichs kriegs min ſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht ſowie der Oberbefehlshaber des Heeres die nachfolgenden Glückwunſchtelegramme an den verdienten Gener geſandt: 5 „Anläßlich Ihres heutigen Ehrentages übermittle ich Ihnen, ſehr verehrter Herr General, dem im Kriege und in der Nachkriegszeit gleich hochverdlen, ten Generalſtabschef und Truppenführer, meine und der Wehrmacht aufrichtigſten Glückwünſche. Generaloberſt von Blomberg, Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht.“ 4 „Zum heutigen 50 jährigen Gedenktage des Dien antrittes ſage ich Ew. Erzellenz im Namen des Hes res aufrichtige Glückwünſche, denen ich in aufrichtige Verehrung die meinigen hinzufügen darf. General der Artillerie Freiherr von Fritſch Oberbefehlshaber des Heeres.“ 4 Bei der 1 afen 10 28 deulſch⸗ Deutſchfeindliche Demonſtrationen. weſenheit des Kreuzers„Emden“ im Portland(USA) griff die Polizei gegen feindliche Demonſtranten energiſch durch. Sie vel haftete ſechs Männer und fünf Frauen, die durch die Straßen der Stadt zogen und Plakate trugen, al denen deutſchfeindliche Inſchriften ſtanden und de. Boykott der Olympiſchen Spiele in Berlin verlangt wurde. Hauptſchriſtleiter und verantwortlich für Politik: De. Alois Win baut Berantwortlich für Thea er, Wiſſenſchaft und Unterhalkung“ M: Dr. Ale Winbauer Han delsteil; Dr. Friz Bode Lokaler Tell: Di; dammes Sport: Willy Müller- Südweſtdeuſſche Umſchat N und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel 1 50 und geſchäftil Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeuung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, f 1, 4 Schriftleitung 8 Marlis: Joſeph Bretz. 5 25 Vittoriaſtraßte 4e D.-A. X 18357 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 2581 Abendauflagz der Austabe A u. Ausgabe 8. W888 Zur Beit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für unvellangis Beiträge keine Gewäbe Rücgfenzung nur bel Rücess, 1585 „der Bini⸗ des itel⸗ aſſen A zeilte Kox ten, ſtär⸗ aben äun ar. baz lbech nini⸗ der nden neral ſittle n im dien⸗ und l 15 e 40 dports 3 Freitag, 24. Januar 1936 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 39 —— Die Stadtseite Mannheim, den 24. Januar. Lebendige kommunale Selbſwerwaltung Es iſt noch nicht lange her, da haben wir einen Aufſatz des Landrats Dr. Pariſius abgedruckt, der ſich u. a. mit der Führung der Gemeinden und den Sit⸗ zungen der Gemeinderäte befaßte. Darin hieß es: „Zwar iſt die Oeffentlichkeit der Gemeinderatsſitzung nicht Grundſatz. Ausſchlaggebend iſt auch hier nur das Intereſſe der Allgemeinheit. Deshalb beſtimmt allein der Bürgermeiſter, ob die Sitzung öffentlich oder nichtöffentlich iſt. Der Bürgermeiſter wird aber gut tun, dieſe Oeffentlichkeit nicht mehr als nötig einzuſchränken. Nichts iſt verhängnis voller als eine völlige Reſignation und Gleichgültigkeit des Bürgers. Er ſoll durch die Sitzungen der Gemeinde⸗ räte ſelbſt zur Mitarbeit an den Gegenwarts⸗ aufgaben angeregt werden.“ In ähnlicher Richtung bewegen ſich Ausführung⸗n von Artur Zmarzly in der„Waldeckiſchen Landes⸗ zeitung“, wo wir leſen: „Eine ſo ſtark von der alten Selbſtverwaltung al⸗ weichende Kommunalverfaſſung wie die neue Ge⸗ meindeordnung braucht ſelbſtverſtändlich Zeit, ſich ein⸗ zuſpielen, ſte läßt ſich nicht innerhalb eines kurzen Zeitraumes völlig ausſchöpfen. Dazu bedarf es längerer Erfahrungen. Aus den Aeußerungen einiger leitender Kommunalbeamten läßt ſich ſchließen, daß ein gewiſſes Bedürfnis nach ſtärkerer Anteilnahme der Bürgerſchaft an den ge⸗ meindlichen Aufgaben und Sorgen vorhanden iſt. Vielleicht empfindet auch die Bürgerſchaft, daß ſie noch zu fern den kommunalen Dingen ſteht und daß es notwendig wäre, ſie näher an die gemeindliche Ar⸗ beit heranzuführen. Es läßt ſich nun nicht etwa be⸗ haupten, daß die Leiter der Gemeindeverwaltung durchweg den Standpunkt vertreten, die Stadt ließe ſich leichter verwalten, wenn die Bürgerſchaft vor fertige Löſungen geſtellt werde. Ob es überhaupt derartige Gemeindeleiter gibt, läßt ſich ſchwer feſt⸗ ſtellen, aber es gibt ſicherlich viele, die glauben, daß die Abſtumpfung der Bürgerſchaft gegen kommunales Geſchehen infolge der früheren parteipolitiſchen Kämpfe in den Stadtparlamenten noch za ſehr nach⸗ wirkt und daß es daher vorläufig angebracht er⸗ scheint, ſich ausſchließlich auf die Gemeinderäte zu ſtützen, die ja beratenden Einfluß auf die Gemeinde⸗ verwaltung und entwicklung beſitzen. Eine derartige Auffaſſung mag gewiß gute Gründe haben, aber größere Aufmerkſamkeit verdient doch die Meinung derjenigen Gemeindeleiter, die darauf hinweiſen, daß die geheimen Beratungen der Gemein de⸗ räte nicht die ideale Löſung darſtellen. Die neue Gemeindeordnung verbietet öffentliche Sitzungen der Gemeinderäte nicht, und es wäre wünſchenswert, den Zeitungen mehr als bisher Gelegenheit zu geben, über die Beratungen zu berichten, damit die Bürgerſchaft größeren Anteil am Ge⸗ meindeleben nehmen kann, ehe die Ent⸗ ſcheidung gefallen iſt.“ Bauliche Neugeſtaltung ganzer Stadtteile, Errich⸗ tung öffentlicher Denkmäler, Einrichtung von öffent⸗ lichen Muſeen— das ſind keine Angelegenheiten ein⸗ facher Verwaltungsmaßnahmen, ſondern öffentliche Angelegenheiten, über die der Gemeindebürger nicht gerüchtweiſe etwas vernehmen will, ſondern vor der Entſcheidung über das Warum und Wie aufge⸗ klärt ſein möchte. um die es geht. Denn es iſt ſchließlich ſeine Stadt, Mannemer Humor feiert Triumphe! Die zweile Feuerio-Sitzung im Faſching 1936 wieder ein großer Erfolg Die geſtrige Feuerioſitzung im Habereckl glich in zweierlei Hinſicht völlig der vor acht Tagen: die Stammburg hätte bei weitem größer ſein müſſen, und die Stimmung war nicht mehr ſteigerungsfähig. Völlig neu war nur die Vortragsfolge, was nicht verwunderlich iſt, da der„Feuerio“ um Mitwirkende nicht beſorgt zu ſein braucht. Ehrenpräſident Sch u⸗ ler, der durch die meiſterhafte Leitung der Sitzung die Stimmung anfeuerte, gab einleitend einen Be⸗ fehl des Prinzen Karneval bekannt, dem zu entnehmen war, daß es nunmehr Zeit iſt, daß ſich die Nichtinhaber von„Kapp und Stern“ wenigſtens mit einer Tuchmütze in den Feueriofarben verſehen, die beim Kammerregierungsrat Dobler ſehr billig zu haben iſt. Auf die Liſte der ſäumigen Steuerzahler wird derjenige geſetzt, der mit Feueriobeiträgen im Rückſtande iſt. Und ſchließlich wird zukünftig der Ruheſtörer mit einer Buße von 2,11 Mark belegt, der die Vorträge unterbricht. Dieſe Buße wurde im Laufe des Abends mehyſach entrichtet, aber nicht wegen Unbotmäßigkeit, ſondern als Gegenleiſtung für die Ordensauszeichnung. Als Ehrenpräſident Schuler mit einem Ahoi! auf die Faſtnacht in Mann⸗ heim geſchloſſen hatte, wurde das erſte Lied geſungen, das ſich„Mein Mannheim“ betitelt und von Stto Franke, einem Geſolgſchaftsmitglied der Benz⸗ werke, verfaßt iſt. Der Sitzungsleiter hatte nicht Unrecht, als er meinte, daß es ſich hier um ein aus⸗ geſprochenes Mannheimer Lied handle, das ja auch an dem Wettbewerb teilgenommen hat. Schäfers Doddͤl hatte nicht aufgeſchnitten, als er uns in der erſten Sitzung im neuen Jahre ver⸗ ſicherte, daß er nunmehr ſtändig als Protokoller auf⸗ treten werde. Er hat ſeine Sache wieder ſehr gut gemacht. Wenn er ſo fortfährt, wie er begonnen hat, wird er ſeinem Mainzer Meiſter Seppl Glückert bald nahekommen. Mit nicht geringer Genugtuung wurde feſtgeſtellt, daß Fritz Wein reich wieder hergeſtellt iſt. Mit dem ihm eigenen urwüchſigen Humor gab er dieſe erfreuliche Tatſache in Reimen bekannt, um dann noch etwas„Hausgemachtes“ vorzutragen, das wie eine Bombe einſchlug. Nicht minder ulkig war Feuerioveteran Häußler, der ſchon vor 30 Jah⸗ ren in die Bütte geſtiegen iſt. Er erzählte viel er⸗ götzliches aus ſeinem Leben. Eicheles Karl, der typiſche Urmannemer, überraſcht immer wieder durch ſeine oͤrolligen Einfälle. Der Sack, aus dem er ſeine Witze holt, ſcheint unerſchöpflich zu ſein. So erzählte er einen Zwiſchenfall auf einer Fahrt in die Pfalz. Als nach einem Zuſammenſtoß mit einem pfälziſchen Kraftwagen der Schaden begutachtet wurde, bemerkte der Pfälzer: Aha! IV B! Vier Mannemer Bloo⸗ mäuler! Worauf Eichele ſchlagfertig erwiderte: II D! Zwee Dappſchädel! Pfefferminzl und Sterneguckern (Scherpf und Tochter aus Ludwigshafen), die diesmal die Tracht der Pfälzer Bauern trugen, führ⸗ ten ſich mit einer gereimten Begrüßung ein, um dann allerlei aus ihrem Familienleben zu erzählen. Zu einer Büttenkanone entwickelt ſich mit bemerkens⸗ werter Schnelligkeit Adolf Wagner, der als Ge⸗ müſe⸗ und Fiſchhändler Hühnerwadoͤl eine derart wirkungsvolle Witzkanonade unternahm, daß der Lacherfolg nicht mehr zu überbieten war. Ebenſo zündend war der Vortrag des Büttenredners Schu⸗ mann, der u. a. bemerkte, vor jedem Standesamt müßte ein Schutzmann ſtehen, der die Hochzeitspaare mit der Bemerkung abſchreckt: Nicht weitergehen! Lebensgefahr! Daß der Gerſchteferzl wieder auf der Höhe war, braucht nicht beſonders hervorgeho⸗ ben zu werden, und auch der Kunze Michl hatte die Lacher völlig auf ſeiner Seite. Die durchweg vorzüglichen Büttenvorträge, die vornehmlich dazu beitrugen, daß die Stimmung höchſte Grade erreichte, wurden durch ausgezeichnete geſangliche Darbietungen unterbrochen. Teuoriſt Walter Fuchs ſang„Lache Bajazzo“ und„Wenn ich einmal der Herrgott wär“, von Pianiſt Belzer am Klavier begleitet, recht beifallswürdig. Sehr ge⸗ feiert wurde das Floraquartett, das, von Muſikdirektor Gellert begleitet, vor allem mit der Wiedergabe des nun bald zu Tode gehetzten Re⸗ gentropfen⸗Schlagers zeigte. daß man den Zuhörern nicht zu viel zumutet, wenn man ſo wunderſchön vorträgt, wie es hier der Fall war. Nicht minder gefiel, als das Quartett zum zweiten Male vor dem Elferrat erſchien, der Schlager„Hein mit dem Schif⸗ ferklavier“. Der Ordensregen ergoß ſich nicht nur über alle Mitwirkenden, ſondern auch über zahlreiche Zuhörer. Prinzengardekommandeur Wöllner erhielt gleich einen ganzen Kaſten mit Orden für ſeine 111 Unter⸗ gebenen. Noch drei Lieder wurden geſungen, zum Teil unter heftigem Schunkeln. Als Verfaſſer zeich⸗ neten Kritzelmeiſter Ritt mann, Fritz Wein⸗ reich und E. Gehrig. Der Humor, der in dieſen Liedern ſteckt, war den Büttenreden durchaus ge⸗ wachſen. Als Ehrenpräſident Schuler etwas nach 11.11 Uhr die Sitzung mit einem unwiderſtehlichen Hinweis auf die närriſchen Genüſſe der bevorſtehen⸗ den Damen⸗Fremdenſitzung ſchloß, konnte er mit dem Elferrat in dem Bewußtſein abtreten, daß nie⸗ mand unbefriedigt die Stammburg verließ, die noch viele zur Nachſitzung zurückhielt, bei der die Kapelle Mayer wie vorher zeigte, daß ſie ſich vortrefflich in den närriſchen Rahmen zu fügen verſteht. Seh. CCC yddddddddddddddcdGdßGddßGbpßbPbGGGGGwGßGßGwGGßGßGßwßdßwßwòꝓßcßwcwGbwGcwGcwGcGGGGGGoGcGcGwcGoGcwGcGcGcGcGcobGcococGcGoGcGoccGGcococGGPPPPPPPPVPPVPPVbTPPPPPTVTPVTVTPTTTTb 2E Der Sandhofener„Sängerbund“ rüſtet zur Fünfzigiahrfeier Für die Mitglieder des Geſangvereins„Sän⸗ gerbund“ war es eine Ehrenpflicht, vollzählig zur 50. Jahreshauptverſammlung im Vereinslokal zum „Goldenen Hirſch“ anzutreten. Vereinsleiter Karl Kratzer konnte nicht nur die große Anzahl Sänger und paſſive Mitglieder, ſondern auch die noch leben⸗ den Gründer des Vereins begrüßen. Mit ehrenden Worten gedachte er der Sängerkameraden, die der Tod aus den Reihen geriſſen hat. Der Verein hat in zahlreichen Veranſtaltungen ſein Können und Vorwärtsſchreiten bewieſen. Die Migliederbewegung war erfreulich. Ordnung herrſcht in der Noten⸗ und Sachverwaltung, auch ſind die Sachwerte des Vereines in guter Verwahrung. Der Probenbeſuch war günſtig. Auch der Kaſſenbericht konnte reſtlos befriedigen. Nach der Dankſagung des Vereinsleiters an alle Sänger und ſeine Mit⸗ arbeiter wurde der bisherigen Vereinsleitung wie⸗ der das volle Vertrauen entgegengebracht. Lebhaften Widerhall fand die ehrende Erwähnung der alten treuen Sänger und Gründer des Vereins, die heute noch mitten im Vereinsleben ſtehen. Als Jubiläumsfeſttage ſind der., 5. und 6. Juli vor⸗ geſehen. Gefrierfleiſch iſt Friſch fleiſch gleichwertig Keine beſonderen Bearbeitungen vor der Verwendung erforderlich Nun wird auch in Maunheim Gefrierfleiſch bei den Fleiſchermeiſtern zum Verkauf kommen. Es handelt ſich hier um eine Maßnahme der Sicherſtel⸗ lung der Bedarfsdeckung, wobei das Fleiſch zu einem Preiſe abgegeben wird, der nicht nur Preisſteigerun⸗ gen für Friſchfleiſch verhindert, ſondern geeignet ſein wird, den verſchiedentlich in Erſcheinung getre⸗ tenen Preiserhöhungen entgegenzuwirken. Es bedarf wohl keiner beſonderen Erörterung, daß dieſe Ge⸗ frierfleiſchſendung in erſter Linie der minderbe⸗ mittelten Bevölkerung zukommen ſoll. Bei dem Wort Gefrierfleiſch ſcheint noch manche Hausfrau an das Gefrierfleiſch zu denken, das in frü⸗ heren Jahren einmal ausgegeben wurde und bei dem beſondere„Gebrauchsanweiſungen“ mitgegeben wur⸗ den. Mußte doch ſeinerzeit das Auftauen uſw. erſt durch die Hausfrau vorgenommen werden. Heute iſt das ganz anders. Das Gefrierfleiſch, das von erſt⸗ klaſſiger Güte iſt, kommt in gefrorenem Zu⸗ ſtand in den Schlachthof, wo es nach genau feſtgelegten Richtlinien fachmänniſch aufgetaut wird. Bis nun das Gefrierfleiſch verkaufsfertig iſt, vergehen fünf Tage. Dann unterſcheidet ſich aber das Gefrierfleiſch von dem Friſchfleiſch in keiner Weiſe. Die Hausfrau kann das beim Metzger gekaufte Stück Gefrierfletſch ſofort und in der gleichen Weiſe in Bearbeitung nehmen wie friſches Fleiſch. Der Preis für das Gefrierfleiſch, as in allen Metzgereien zu haben iſt, iſt etwas niedriger als der Preis für Friſchfleiſch Die Verkaufspreiſe ſind ge⸗ nau feſtgelegt und werden durch die zuſtändigen Stellen regelmäßig überwacht. u Ihre erſte karnevaliſtiſche Sitzung hält dis „Fröhlich Pfalz“ am nächſten Samstagabend im Ge⸗ ſellſchaftshaus in F 3 ab. s 500 Erwerbsloſe konnten geſtern nachmittag einer Kleinkunſtvorſtellung in der Libelle beiwohnen, nachdem ihnen von der Leitung des Unternehmens die Karten großzügig zur Verfügung geſtellt worden waren. Die Freude, das kann man ſich denken, war groß und der Beifall gewaltig. en Die Ausſtellung„Der Zinnſoldat“ in der Mannheimer Kunſthalle wird am Sonntag, den 26. Januar, zum letztenmal der Allgemeinheit zugäng⸗ lich ſein. Am gleichen Tage wird eine Sonderſchau von Gemälden und Graphik des in Lahr(Baden) geborenen Malers Profeſſor Emil Rudolf Weiß eröffnet, oͤie anläßlich des 60. Geburtstages des Künſtlers zuſammengeſtellt wurde. * Der Geſangverein„Harmonia“ Maunheim⸗ Waldhof hielt im Vereinsheim„Zum Luzenberg“ ſeine Hauptverſammlung ab. Vereinsleiter Joſef Zink gab einen ausführlichen Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Vereinsjahr. Beſonderen Dank ſtattete er allen Mitgliedern ab, die an der Geſtal⸗ tung der im Juni 1935 muſtergültig verlaufenen Fünfzigjahrfeier tatkräftig mitgewirkt haben. Des verſtorbenen Sängerkameraden Ferd. Emmert ge⸗ dachte man oͤurch Erheben von den Sitzen. Der durch den Kaſſenwart gegebene Bericht wurde für gut be⸗ funden. Ire Führerring ſelbſt gab es inſofern eine Aenderung, lbs der ſeitherige Kaſſenwart J. Kohr⸗ mann, der dieſes Amt fünf Jahre begleitete, ſein Amt zur Verfügung ſtellte. Als Nachfolger wurde Sängerkamerad E. Nock beſtimmt. Für die Vertre⸗ tung der Paſſivität hat ſich Mitglied Franz Lieb be⸗ reit erklärt. Das Halbjahresprogramm ſieht verſchie⸗ dene Veranſtaltungen vor. Nachdem Wünſche und Anträge ihre Erledigung gefunden hatten, ſchloß der Vereinsleiter mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf Führer und Vaterland die harmoniſch verlaufene Verſammlung. e Jugendwalter in Betrieben mit ſechs und mehr Jugendlichen. Der Leiter des Jugendamtes der Deutſchen Arbeitsfront, Aymann, hat Anordnungen tber die Einrichtung von Betriebsjugendwaltern getroffen, die in allen Betrieben, in denen ſechs oder mehr Jugendliche beſchäftigt ſind, eingeſetzt werden ſollen. Die Ernennung erfolgt durch den Betriebs⸗ walter im Einvernehmen mit der Jugendabteilung der Kreisleitung. In gleicher Weiſe erfolgt die Be⸗ ſtellung der Vertrauensmädel. In erſter Linie ſind Mitglieder der HJ und des BidM heranzuziehen. Uebereinſtimmend ſoll angeſtrebt werden, die Be⸗ ratung des Betriebswalters in allen Jugendfragen, die Förderung des Gedankens der Betriebsgemein⸗ ſchaft und die Erziehung der jugendlichen Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder zur freiwilligen Teilnahme an der zuſätzlichen Berufsſchulung und am Reichsberufs⸗ wettkampf. Die Bezeichnung„Sprecher der Jugend“ wird zugunſten des Betriebsjugendwalters auf⸗ gehoben. So scqen die vielen beqeisferfen IUWEL- Raucher, die zuerst sehr krifisch prüften, ob eine Umstellunq quf IUWEL quch at- sächlich lohne. Es muß schon etwas dream sein, was JUWEL. so begehrenswert machf —— 4. Seite/ Nummer 39 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 24. Januar 1936 Handwerker! Der Kreishandwerksmeiſter erläßt Aufruf: Nationalſozialiſt ſein bedeutet, ſich für das Volks⸗ wohl in jeder Form und bei jeder Gelegenheit ein⸗ zuſetzen. Kameraden! Ihr habt Gelegenheit, durch Eintritt in die folgenden Techniſche Nothilfe zu beweiſen, daß ihr Männer der Tat ſeid. Die Tech⸗ niſche Nothilfe iſt eine freiwillige Einrichtung des öffentlichen Sicherheits⸗ und Hilfsdienſtes. Sie be⸗ darf in erſter Linie der tatkräftigen Unterſtützung des techniſch vorgebildeten männlichen Teils der Be⸗ völkerung. Das Handwerk iſt naturgemäß beſonders für dieſe Aufgabe berufen. Ich gebe der Erwartung Ausdruck, daß dieſer Auf⸗ ruf dazu beiträgt, daß ſich zahlreiche Handwerker die⸗ ſer ſchönen vaterländiſchen Pflicht unterziehen wer⸗ den und ſich dazu entſchließen, der Techniſchen Not⸗ hilfe beizutreten. Anmeldungen und Materialſpenden nimmt der Ortsführer Ernſt Geßner in Mannheim, E 5, 1/, während der Geſchäftsſtunden Dienstags und Frei⸗ tags von 18—20 Uhr(Fernſprecher Nr. 52770) ent⸗ gegen. Warnung vor dem juriſtiſchen Studium Die Meinung, daß die jungen Juriſten mit dem Abſchluß ihrer Ausbildung Ausſicht auf eine ge⸗ ſicherte Exiſtenz haben, iſt, wie uns die Juſtizpreſſe⸗ ſtelle mitteilt, noch weithin verbreitet. Sie Hürfte auf die Mehrverwendung von Aſſeſſoren zurückzu⸗ führen ſein, die durch beamten⸗ und wirtſchaftsrecht⸗ liche Maßnahmen zu Anſang des letzten Jahres er⸗ forderlich war. Hierbei handelte es ſich aber nur um eine vorübergehende Steigerung des Perſo⸗ nalbedarfs. Mit allem Nachdruck muß darauf hin⸗ gewieſen werden, daß ſich die Ausſichten des juriſtiſchen Nachwuchſes gegenüber den Vorjahren nicht gebeſſert haben. Es finden aus verſchie⸗ denen Gründen erheblich weniger Aſſeſſoren Anſtel⸗ lung als früher. Zunächſt iſt die Zahl der Reſeren⸗ dare dank des unſeligen Dranges zur Univerſität vorerſt noch im Wachſen begriffen. Dann aber hat die Verreichlichung eine einheitliche Regelung der Uebernahme in den höheren Juſtiz⸗ und Ver⸗ waltungsdienſt mit ſich gebracht, weil bei der Not⸗ lage von 5000 preußiſchen Aſſeſſoren die Bevorzu⸗ gung einzelner Länder unerträglich geweſen wäre. Die Folge davon iſt, daß auch in Baden die Zahl der Uebernahmen auf den Reichsdurchſchnitt herabgeſetzt werden mußte; wer kein vor zügliches Exa⸗ men ablegt, kann grundſätzlich nicht mehr mit der Einſtellung als Beamter rechnen. Auch der Zugang zum freien Beruf iſt durch die Neuordnung der Anwaltlaufbahn erheblich eingeſchränkt worden. Die Ernennung von Aſſeſſoren zu Anwälten, die früheſtens vier Jahre nach dem Examen erfolgen kann, ſteht fortan unter dem Aus⸗ leſeprinzip. Die Zahl derer, die weder als Beamter noch als Anwalt unterkommen können, wird ſich alſo vermehren. Unter dieſen Umſtänden iſt es Pflicht von Eltern und Schulbehörden, vor der Wahl des juriſtiſchen Studiums zu warnen. a Ueber Eigenheimfragen ſprach der Bezirkslei⸗ ter Nordbaden der Bauſparkaſſe Mainz im Wart⸗ burghoſpiz, nachdem Verwaltungsdirektor a. D. Geh⸗ ring die Erſchienenen begrüßt und mit dem Zweck des Abends vertraut gemacht hatte, über die Bau⸗ ſparkaſſen aufzuklären. Das Jahr 1924 iſt das Ge⸗ burtsjahr der Bauſparkaſſenbewegung, die eine Gegenbewegung gegen die proletariſierende Zuſam⸗ menpferchung von Menſchen in Mietskaſernen be⸗ deutete. Allerdings ſchlichen ſich auch unlautere Elemente ein, die aber das Bauſparkaſſengeſetz hin⸗ wegfegte. Heute iſt die Bauſparkaſſenbewegung kri⸗ ſenfeſt und geſichert. Sie dient durch Zuſammen⸗ ſchluß Bauluſtiger der Finanzierung des Eigen⸗ heims und teilt in einwandfreier Weiſe ihren Mit⸗ gliedern die Gelder zu. Dann wandte ſich der Red⸗ ner, der ſeinen Vortrag durch gute Lichtbilder er⸗ läuterte, der beſonderen Tätigkeit der Mainzer Kaſſe mund ihren bisherigen Leiſtungen zu. Warum wir gerade die Neue Mannheimer Zeitung leſen! Frau Müller sagt mit Reddit. Das wär' ein Unrecht, wollt' ich ſchweigen von unſres Blattes Kleinanzeigen. Die ſeh' ich ganz genau mir an, die lieſt mein Sohn, die lieſt mein Mann, die lieſt mein Töchterchen— ja, ja, die lieſt ſogar die Großmama. Dann heißt es:„haſt du das geſehn d“ „Den Sisſchrank könnt' ich anſchaun gehn.“ „Das ſucht Frau Schulze ſicherlich.“ „Ei, dies Motorrad wär' für mich!“ was ſonſt ging über unſre Kraft, das haben leicht wir angeſchafft, weil's unter Kleinanzeigen ſtand. Mit Kleinanzeigen geht zur Hand ſtets unſer Ceib- und Magenblatt: die Neue Mannheimer Zeilung Die Eröffnung einer Reichsanſtalt für das Deut⸗ ſche Bäderweſen, verbunden mit der Errichtung eines Lehrſtuhls für Bäderwiſſenſchaft an der Univerſität, welche am 14. Januar durch Miniſter Hermann Eſſer als Vertreter des Reichsminiſters Dr. Goeb⸗ bels in ſeiner Eigenſchaft als Präſident des Reichs⸗ ausſchuſſes für Fremdenverkehr und einen Vertre⸗ ter des Reichserziehungsminiſters Ruſt in Bres⸗ lau vorgenommen worden iſt, bedeutet einen Mark⸗ ſtein in der Geſchichte des deutſchen Fremdenver⸗ kehrs. Damit iſt eine langjährige Forderung der deut⸗ ſchen Bäderwirtſchaft und Bäderwiſſenſchaft im Rah⸗ men der aufbauenden Tätigkeit des Reichsfremden⸗ verkehrsverbandes in Erfüllung gegangen. Die Schaf⸗ fung der Reichsanſtalt wurde möglich dank der ideel⸗ len und wirtſchaftlichen Förderung, die der Präſi⸗ dent des Reichsfremdenverkehrsverbandes, Hermann Eſſer, in richtiger Erkenntnis der hohen Aufgaben des Bäderweſens, insbeſondere im Intereſſe der allgemeinen Volksgeſundheit, in engem Einverneh⸗ men mit dem ſchleſiſchen Oberpräſidenten, Gauleiter Wagner, dem neuen Werke gab. Die Reichsanſtalt unterſteht, wie alle Gliederungen des Fremdenver⸗ kehrs, der Führung und Auſſicht des Reichsausſchuf⸗ ſes für Fremdenverkehr. Die notwendige und be⸗ grüßenswerte enge Verbundenheit zwiſchen der Bä⸗ derwiſſenſchaft und Bäderwirtſchaft wird hierdurch gewährleiſtet. Somit iſt die jetzt neu errichtete Reichsanſtalt für das Deutſche Bäderweſen an der Univerſität Bres⸗ lau ein Werk des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Im Dritten Reich hat ſich zum erſten Male eine Regierung der Heilſchätze des Bo⸗ dens und der Landwirtſchaft, des Reiſe⸗ und Frem⸗ denverkehrs und der Bäder und Kurorte angenom⸗ men. 5 Es handelt ſich um eine Reichsaufgabe. Aehnlich wie das neue Reichsamt für Wetterdienſt das in der Bezeichnung zum Ausdruck kommende Gebiet für das ganze Reich betreut, wird es die Aufgabe der Reichsanſtalt ſein, die geſamte Planung für For⸗ ſchung und Wiſſenſchaft, für das Arzttum und die volksgeſundheitlichen Aufgaben der Heutſchen Bä⸗ der und Kurorte zu verſehen. Damit wird ſie die oberſte Stelle als Betreuerin der Heil⸗ ſchätze des deutſchen Heimatbodens und der deutſchen Lanoͤſchaft. Die Univerſität Breslau erſchien für dieſe Reichs⸗ aufgabe als geeigneter Boden. Von hier aus wird in Zukunft die heranwachſende, medizinſtudierende Jugend und der junge Arzt im Rahmen des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Volksarzttums in die Aufgaben der Bäder⸗ und Klimakunde eingeführt werden. Zu den Aufgaben der Reichsanſtalt wird in erſter Linie die Erfüllung der volksgeſund⸗ heitlichen Aufgaben der deutſchen Bäder und Kur⸗ orte gehören. Viel mehr als bisher muß das Heil⸗ gut des deutſchen Bodens und der deutſchen Land⸗ schaft zur geſundheitlichen Förderung des arbeiten⸗ den deutſchen Volkes und für die Beſſerung und Heilung von Krankheiten verwendet werden. Es iſt beiſpielsweiſe zu wenig bekannt, daß wir in den Sol⸗ und Seebadekuren wohl das wirkſamſte Er⸗ Eine Reichsanſtalt für das deutſche Bäderweſen Eine Großtat des Fremdenverkehrs im Dritten Reich tüchtigungsmittel für die blaſſe, in der Entwicklung zurückgebliebene empfindliche Großſtadtjugend haben; daß die Klimatotherapie in der Tuberkuloſe⸗Be⸗ handlung, die Moor⸗ und Schlammbäder in der Rheumabehandlung mit an erſter Stelle ſtehen; daß wir alſo den großen Volksſeuchen mit den natür⸗ lichen Heilmitteln unſerer Bäder und Kurorte er⸗ folgreich zu Leibe rücken können; daß die Ertüchti⸗ gung junger Mädchen und Frauen zu geſunden Müttern, die Wiederfruchtbarmachung kranker Frauen in Moorbädern erfolgreich durchgeführt wird. Aber auch die bereits in früheren Zeiten üb⸗ liche Erholungskur, die allgemeine Geſundungswir⸗ kung, die von Trinkkuren und Bädern ausgeht, muß wieder in größerem Umfang Allgemeingut werden. Es iſt daher notwendig, daß der deutſche Volks⸗ arzt der Zukunft mit den Heilſchätzen des Bodens und der Landſchaſt viel näher verbunden wird. Das wird möglich ſein, wenn ſich die Reichsanſtalt von vornherein in den Dienſt der großen, vom Reichs⸗ ärzteführer vorgezeichneten Aufgabe ſtellt: die Her⸗ ausbildung einer neuen deutſchen Heil⸗ kunſt, die Anbahnung einer naturnahen Medizin und die Erziehung der Aerzteſchaft in dieſem Ge⸗ dankengute. Dieſem Ziel werden Fortbildungsein⸗ richtungen für die Aerzteſchaft überhaupt, eine Er⸗ gänzung des Univerſitätsunterrichtes hinſichtlich der natürlichen Heilkunde, vor allem aber eine Weiter⸗ bildung der in den Kur⸗ und Badeorten tätigen Aerzte dienen. Auch für die Bäder⸗ und Klimakunde muß es der oberſte Grundſatz ſein:„Forſchung tut not“. Wie die Wiſſenſchaft ſich nicht mit der Heizkraft der Kohle begnügt, ſondern aus ihr Hunderte von heute un⸗ entbehrlichen Rohſtoffen herausgeholt hat, hat auch die balneologiſche und klimatologiſche Wiſſenſchaft der letzten 50 Jahre die Erkenntnis und Nutzbar⸗ machung der natürlichen Heilſchätze der Bäder und Kurorte in ungeahnter Weiſe zu vertie⸗ fen vermocht. Dieſe Arbeit muß weitergeführt, ſie muß vor allem organiſch entwickelt und in eine ge⸗ ſunde Planung gebracht werden. „Die Heilſchätze des Bodens und der Landſchaft be⸗ dürfen noch einer einheitlichen Betreuung. Wir brauchen eine Inventariſierung unſerer Bodenſchätze, eine allmähliche balneologiſche Erforſchung der Erd⸗ rinde mit geophyſikaliſchen Methoden, eine Beſtands⸗ aufnahme der ausgedehnten deutſchen Moor⸗ und Schlammlager, der Tonerde, des Schlicks und der Kreide, eine Feſtſtellung der heilklimatiſchen Zonen und der Mikroklimata der einzelnen Kurorte. Hier beſteht ein ungeheures, ſegensvolles Arbeits⸗ gebiet, das nur von einer Zentralſtelle aus in eng⸗ ſter Zuſammenarbeit von Bäderwiſſenſchaft und Bä⸗ derwirtſchaft betreut werden kann. Dem Leiter der neuen Anſtalt, Herrn Prof. Dr. Vogt, iſt es zu danken, daß durch ihn ſelbſt und einen kleinen Kreis von Mitarbeitern der Boden für die Tätigkeit der Reichsanſtalt in mehrjähriger Kleinarbeit vorbereitet iſt, ſo daß die Reichsanſtalt ſofort zur aufbauenden praktiſchen Arbeit ſchreiten kann. Blut und Raſſe, Landſchaft und Boden ſtehen im Mittelpunkt des heutigen deutſchen Erlebens und Denkens. Ihnen eu dienen iſt auch die Aufgabe der neuen balneologiſchen Reichsanſtalt. Klage auf Schadenerſatz abgewieſen Der ehemalige ſtädtiſche Angeſtellte wurde Mai 1933 im Zuge der politiſchen Umwandlung entlaſſen. Die Entlaſſung wurde vom Landeskommiſſar gut⸗ geheißen. Der Entlaſſene klagte jetzt vor dem Mannheimer Arbeitsgericht gegen zehn ehemalige Kollegen, die eine Erklärung unterſchrieben hätten, deren Inhalt nicht der Wahrheit entſprochen habe. Die Amtsſtelle erklärte, daß er nicht auf Grund dieſer Erklärung, ſondern aus allgemeinen Gründen entlaſſen worden ſei. Das Arbeitsgericht wies die auf etwa 1600 Mark lautende Klage ab. Der Kläger ſei am 24. Mai entlaſſen worden und die Erklärung datiere vom 6. Juni. Die Reihenfolge dieſer Daten beweiſe, daß kein urſächlicher Zuſammen⸗ hang zwiſchen Erklärung und Entlaſſung beſtehe. Daß die in Frage kommenden Beklagten vor dem Landeskommiſſar in ihren beeidigten Ausſagen be⸗ wußt oder fahrläſſig die Unwahrheit geſagt haben, habe der Kläger vor dem Arbeitsgericht nicht bewei⸗ ſen können. Die Klage auf Schadenerſatz müſſe ſomit abgelehnt werden. Zu niedrig eingruppiert Der Kaſſenwalter einer Organiſation verlangte nach ſeiner Kündigung eine Nachzahlung von 80 Mark je Monat, im ganzen 720 Mark. Es wurde in dieſer Sache viel verhandelt, und der Vorſitzende des Gerichts machte große Bemühungen um die friedliche Beilegung des Streitfalls. Aber die Parteien waren weit auseinander. Der Kläger hatte 125 Mark plus 40 Mark Frauen⸗ und Kimderzulage, er wollte 205 Mark haben wie andere in gleicher Weiſe Beſchäf⸗ tigte. Die Beklagte wandte ein, daß die Art der Beſchäftigung und die Leiſtung des Klägers nicht höher bewertet werden könne. In der letzten Kam⸗ merverhandlung empfahl der Vorſitzende eine Ver⸗ gleichszahlung von 360 Mark an den Kläger. Dieſer war damit einverſtanden. Die Gegenſeite lehnte ab. In dem Urteil wurde die Beklagte verpflichtet, dem Kläger 720 Mark zu zahlen. Die Urteilsbegrün⸗ dung nimmt auf die Dienſtordnung Bezug. Die Ein⸗ reihung des Klägers habe wie bei Tarifverträgen nach der Art der Beſchäftigung zu erfolgen. Der Kläger ſei nicht in die unterſte Gruppe, ſondern in die Klaſſe der übrigen Kaſſenwalter einzureihen und habe ſomit Anſpruch auf ein Monatsgehalt von 205 Mark. 5 Selbſtverſchuldete Entlaſſung Eine unbegreifliche Haltung nahm der ſeit 1923 in ſtädtiſchen Dienſten ſtehende Spezialarbeiter ein. Er verweigerte den Deutſchen Gruß, und das Verbot des Einkaufs in nichtariſchen Geſchäften wollte er nicht verſtehen. Er ſuchte ſich in der Ver⸗ andlung des Arbeitsgerichts mit Hinweiſen auf die wirrten Eindruck. Er ſprach von ſeinem Gewiſſen, ene. Entſcheidungen des Arbeitsgerichts das ihm dies und das verbiete, aber er wolle ſich ſeine Stellung der kinderreichen Familie wegen erhalten. Der Vertreter der Beklagten lehnte die Weiter⸗ beſchäftigung ab, weil den Zuſicherungen des Klä⸗ gers, ſich in Zukunft in den beiden weſentlichen Punk⸗ ten an die Vorſchriften zu halten, nicht zu glauben ſei. Den Lohn für die Kündigungszeit mit 312 Mark wollte die Beklagte bezahlen. Das Urteil lautete in dieſem Sinne. Die Stadt wurde verpflichtet, 312 Mark zu zahlen. Die Koſten wurden dem Kläger auferlegt, ihm für dieſen Teil zugleich das Armenrecht bewilligt. Die vorläufige Vollſtreckbarkeit des Urteils wurde ausgeſchloſſen. Die Urteilsbegründung erwähnte, daß wichtige Gründe zur Entlaſſung vorliegen, die zwar nicht zur friſtloſen, aber zur ordnungsmäßigen Kündigung ausreichen. Der Kläger habe gegen die Anordnungen der Stadt verſtoßen. Es gebe in dieſem Punkt keine Vorbehalte oder Ausnahmen. Wer die Vorſchriften nicht erfüllen will, müſſe es ſich gefallen laſſen, daß er aus den Dienſten der Stadt entlaſſen werde. Aufruf der letzten VBetriebsgruppen zur Ausſtellung der Arbeitsbücher Der Stand der Durchführungsarbeiten bei der Ausſtellung der Arbeitsbücher ermöglicht es, nun⸗ mehr auch die letzten Betriebsgruppen zur Autsſtel⸗ lung der Arbeitsbücher aufzurufen. Dies iſt durch eine dritte Bekanntmachung des Präſidenten der Reichsanſtalt mit Wirkung vom 1. Februar ge⸗ ſchehen. Zu dieſer dritten Gruppe gehören folgende Be⸗ triebsgruppen: 1. Pelz⸗ und Schmuckſtoffgewerbe, 2. Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe, 3. Verkehrs⸗ weſen, 4. öffentlicher Dienſt und private Dienſt⸗ leiſtungen lohne die häuslichen Dienſte). Ueber die Zugehörigkeit der Betriebe zu den Betriebsgruppen erteilen die Arbeitsämter in Zweifelsfällen bereit⸗ willig Auskunft. ibel zu verteidigen, machte aber einen veichlich ver⸗ Zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß die zweite Verordnung des Reichsarbeitsminiſters zur Durchführung des Geſetzes über die Einführung eines Arbeitsbuches vom 17. Januar 1936 ſich ledig⸗ lich auf diejenigen Betriebsgruppen bezieht, die in der erſten Bekanntmachung des Präſidenten der Reichsanſtalt vom 18. Mai 1935 genannt ſind. Die Verordnung des Reichsarbeitsminiſters gilt dem⸗ nach noch nicht für die jetzt aufgerufenen Betriebs⸗ gruppen. — Anunterbrochene Poſtzuſtellung Ihrer Zeitung nach dem 1. Februar iſt nur ſichergeſtellt, wenn Sie das Bezugs⸗ geld ſpäteſtens bis zum 25. Januar an den Briefträger oder die Poſt bezahlen. Wir bitten daher unſere Poſtbezieher, dieſen Termin nicht zu vergeſſen. Bei Be⸗ ſtellungen, die nach dem 25. des Monats aufgegeben werden, fordert die Poſt eine Sondergebühr von 20 Pfg. Neue Mannheimer Zeitung. Beſchleunigte Erledigung der Anträge zur Familienunterſtützung Für die Durchführung der Familienunterſtützungs⸗ verordnung, die zugunſten der Angehörigen der zum aktiven Wehrdlenſt Einberufenen erlaſſen wurde, hat der Reichsinnenminiſter gemeinſam mit dem Reichsfinanzminiſter in einem Erlaß weitere Einzelanweiſungen getroffen. Den oberen Aufſichts⸗ behörden wird zur Pflicht gemacht, darauf zu achten, daß die Anträge auf Gewährung der Familienunter⸗ ſtützung beſchleunigt bearbeitet werden. Die Richtſätze der Unterſtützung müſſen nach der Ver⸗ ordnung ſo bemeſſen ſein, daß ſie die Richtſätze der allgemeinen Fürſorge um ein Viertel überſtei⸗ gen. Höhere Richtſätze dürfen jedoch nicht feſtgeſetzt werden. Für die in der Haushaltsgemeinſchaft zu⸗ ſammen mit dem unterſtützungsberechtigten Haus⸗ haltungsvorſtand lebenden über 21 Jahre alten unter⸗ ſtützungsberechtigten Angehörigen des Einberufenen iſt der Zuſchlag zum Richtſatz gegenüber der all⸗ gemeinen Fürſorge gleichfalls um ein Viertel zu er⸗ höhen. Die Familienunterſtützung wird nicht ge⸗ währt, wenn Tatſachen die Annahme rechtfertigen, daß die Unterſtützung nicht benötigt wird. Dies iſt in der Regel anzunehmen, wenn die Angehörigen des Einberufenen oͤurch die Einberufung am Ein⸗ kommen keinen Ausfall erleiden. Für Eigen⸗ heime können neben der richtſatzmäßigen Unter⸗ ſtützung Beihil en zu den notwendigen Ausgaben für Laſten und Steuern gewährt werden, ſoweit der im Richtſatz enthaltene Anteil für Deckung dieſer Laſten nicht ausreicht. Keine Tyrannei der Gemeindeleiter Oberbürgermeiſter Fiehler(München), der Reichß⸗ leiter des Hauptamtes für Kommunalpolitik der Nos DA P, ſprach kürzlich vor Kommunalbeamten des Gaues Weſtfalen⸗Süd über die Neugeſtaltung des deutſchen Gemeindeverfaſſungsrechts. Hierbei emp ahl er den Gemeindeleitern eine möglichſt ſtarke Heran⸗ ziehung ehrenamtlicher Mitarbeiter und weitgehende öffentliche Behandlung der Gemeindeangele⸗ genheiten. Er warnte eindringlich vor neuer Ver⸗ ſchuldung und vor allem auch vor der Abſonderung der Beamten gegenüber dem Volk, insbeſondere aber vor einer„Tyrannei der Gemeindeleiter“. Das Volk werde mitgehen, wenn es ſehe, daß ſparſam gewirt⸗ ſchaftet würde; das Volk habe Verſtändͤnis dafür, wenn für große Aufgaben große Mittel aufge⸗ wendet würden, aber es verſtehe nicht, wenn für kleine Dinge große Mittel vertan würden. Sageokal encles Freitag, 24. Januar Nationaltheater:„Die einſame Tat“, Schauſpiel von Sig⸗ mund Graff, Miete F, 20 Uhr. 5 5 Planetarium: 3. Induſtrie⸗Vortrag C. F. Boehringer u. Söhne berichten über die Arbeit ihrer Geſolgſchaft „Deutſche Arzneimittel in aller Welt“, mit Lichtbilder und Ausſtellung, 20.15 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: 20.15 Uhr Lichtbildervortrag von Di⸗ rektor Dr. Kurt Martin⸗ Karlsruhe über„Die deutſchen e in der weltlichen Schatzkammer zu ien. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett und Tanz. Tanz: Clou, Kaffee Vaterland. i Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Der höhere Befehl“, Alhambra:„Traumulus“.— Schauburg:„Der Dſchungel ruft“.— Pala ſt und Gloria:„Der Student von Prag“.— Capitol:„Es geſchah in einer Nacht“.— Scala:„Im weißen Rößl“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfah zur Reichsautobahn. Städtiſche Kunſthalle: Geöfnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Der Zinnſoldat. Mannheimer Kunſtverein. L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Muſeum für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: Ge, öffnet von 17 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Ubr: Leſefäle von 9 bis 13 und von 15 bis 10 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L. 2, 9: Geöffnet von 11 bis 10 und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.80 bis J Uhr und 16 bis 10 Uhr Leſehalle geöffnet von 10.80 bis 13 Uhr und von 16.30 bts 21 Ubr. Hinweis Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater 1. Kammermuſik⸗Abend. Die Kammermuſikklaſſe von Konzertmeiſter Carl Müller veranſtaltet am Mitt⸗ woch, dem 29. Januar, den 1. Kammermuſil⸗ Abend im Mauriſchen Saal der Hochſchule, A 1, 8. Es kommen dabei Werke für Klavierkammermuſik zu Gehör. Die Vortragsfolge umfaßt außer dem be⸗ kannten Es⸗Dur⸗Klaviertrio von Franz Schubert und dem Klavierquartett in C⸗Moll von Richard Strauß noch ein Werk des im Vorjahr verſtorbenen bekannten Münchener Komponiſten Auguſt Reuß, das bei dieſer Gelegenheit erſtmalig in Mannheim geſpielt wird. Unterkunft t D TL N Fre 1 5 12 bis 1 Freitag, 24. Januar 19306 — — ee eee ——— ö Beilag e der Neuen Mannheimer Zeitung uad 147 Jahrgang Nr. 39 Erlebt den deutſchen Olympia⸗Winter! Olympia-Kampfſtätten aus der Vogelſchau Blick vom Wank auf Garmiſch⸗Partenkirchen Mehr und mehr muß ſich der Winterſport, um ſeine olympiſchen Aufgaben vor den Zuſchauermaſ⸗ ſen aus aller Welt bewältigen zu können, aus dem offenen Gelände auf begrenzte Bahnen zurückziehen und vom Naturſport zum Arenaſport ſich wandeln. Man mag das bedauern, aber ändern läßt es ſich nicht, denn für die zehn Tage, die alle vier Jahre einmal zur Verfügung ſtehen, müſſen alle Vorberei⸗ tungen auf größte Betriebsſicherheit eingeſtellt werden. Das IV. Winter⸗Olympia in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen bringt zum erſten Male das Schiſtadion, als Zuſammenfaſſung aller Einrichtungen, die für die Abwicklung der Starts und der Ziele der Strek⸗ kenwettbewerbe und der Sprungläufe, der Fürſorge für die Aktiven und Mitarbeiter und für die Schaf⸗ fung ausreichender und überſichtlicher Zuſchauerplätze notwendig ſind. Zugleich entſtand damit auch der allen bisherigen Winter⸗Olympia⸗Plätzen fehlende Aufmarſch⸗ und Feſtplatz. Vom 1765 Meter hohen Wank, dem ausſichts⸗ reichſten und ſonnigſten Gipfel des Bergkranzes von Garmiſch⸗ Partenkirchen, überſchauen wir faſt in einer einzigen Blickrichtung alle Kampfſtätten und das Gelände, das die weitausgreifenden Schiſtrecken⸗ läufe benötigen. Im Spätlicht der Nachmittagsſonne glänzt der große, doch von hier aus ſo winzige Plan des Eisſtadions wie ein Blendſpiegel, der rieſige Block der Zugſpitze dagegen iſt von tiefblauen Schat⸗ ten übergoſſen. Das iſt gut ſo. Da zeigt uns dieſer Wankblick überzeugend, daß die Sonne wenig Ge ⸗ legenheit hat, am ſanfteren Fuße der felſigen Berg⸗ SND welt den Schnee der Abfahrtsſtrecken vom Kreusfoch nachteilig zu verändern. Wir ſehen, daß auch die Slalomhänge am Hausberg und am Gudiberg und das Schiſtadion mit den feingewölbten Sprungſchan⸗ zen zu kritiſcher Tageszeit im ſchneekonſervierenden Schatten liegen. Noch mehr beſchattet iſt die Bob⸗ bahn überm Rieſſerſee und deſſen Eis, das für die Eiſen der Schnelläufer ſtahlhart ſein muß. Auch die Spuren des Lang⸗, Dauer⸗ und Staffellaufes der Schileute am Eckbauernzug in Richtung Karwendel⸗ gebirge können von den Strahlen der Sonne nur in ſpitzem Winkel getroffen werden, und doch wird der Schlachtenbummler immer wieder einen Feldherrn⸗ hügel oder eine Tribüne finden, die behaglichen Son⸗ nenſchein und unmittelbaren Einblick in den Verlauf der großen Dinge zugleich geben. Das Eisſtadion ich im Raum von Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen der Mittelpunkt der Sportanlagen. Liegt dicht beim Staats⸗ und Zugſpitz bahnhof. 1934 nach den Plänen des Garmiſcher Architekten Hans Oſtler erbaut, hat es 1935 ſchon glänzend die Feuerprobe beſtanden. Seine 3060 Meter große Eisplatte umſchließt ein moderner Tribünenbau, der zuſammen mit ſeinem Turm alles enthält, was für die Eiserzeugung, die Verwaltung, die Sportleute, die Zeitnehmung, den Sanitäts⸗ und Hygienedienſt, die Preſſe, den Rundfunk und eine Wirtſchaftsfüh⸗ rung nötig iſt. Ueber 10 000 Perſonen haben von Sitz⸗ und Stehplätzen aus freien Blick auf Eishockey⸗ ſpiel und Kunſtlauf, und wenn dieſe Zehntauſend die Blicke heben zu den Bergen, ſo begrenzt kein höherer Bau das herrliche Panorama des Werdenfelſer Lan⸗ des. Hier werden die Weltbeſten um die olympi⸗ ſchen Medaillen des Kunſtlaufes und des Eishockeys kämpfen. Kurhaus Sand (828), bei Baden- Bade n inmitten des Shkigeländes. Denston ab Ak. 6. Prosp. Das zweite Eisfeld des Olympia iſt der Riſſerſee, unvergleichlich zwiſchen waldigen Höhen und vor dem gewaltigen Hintergrunde der ſelſigen Waxenſteine liegend. Längſt gilt ſein Spiegel als klaſſiſche Pflege⸗ ſtätte des Eisſportes. Zuverläſſig iſt ſein Eis durch natürlichen Windſchutz und Bergkälteſtrahlung auch bei Warmlufteinbrüchen. Hier wird das weite Oval der Doppelbahnen für das Eisſchnellaufen abgeſteckt Nach dem amerikaniſchen Fehlgriff zum Rudelſtart mit ſeinen Ellenbogenkämpfen und anderen uner⸗ Methode des Zupappens mit Schneematſch. Das Ende der Bobbahn berührt faſt den See, ſo iſt auch der Transport der Platten ſehr einfach. Die faſt 15 Jahre alte Rieſſerſeebobbahn wurde durch Ingenieur Zentzytzki, der auch die Olympia⸗Bahn in Ame⸗ röka gebaut hat, und unter Mitarbeit der beſten deut; ſchen Bobſachverſtändigen, wie H. E. Endre, dem Bobchef der Olympiſchen Winterſpiele und Welt⸗ meiſter Kilian⸗Garmiſch nach den letzten Erfah⸗ rungen des Sport und der Technik auf ihre heutige kurvenreiche Form ausgebaut. Zwei Winter lang Am Krähenneſt auf der Olympia⸗Bobbahn Garmiſch⸗ Partenkirchen 2 freulichen Erſcheinungen iſt man wieder zur alten Art zurückgekehrt. Je zwei Mann werden in die Rennen über 500, 1500, 5000 und 10 000 Meter gehen. Zwei Wechſelſtellen in den Mitten der Längsſtrecken des Ovals ſehen vor, daß die Läufer bei dem Lang⸗ ſtreckenrennen abwechſelnd die Innen⸗ und die Außenbahn laufen, damit auf dieſe Weiſe für alle möglichſt gleiche Verhältniſſe— namentlich im Kurvennehmen— geſchaffen werden. Die Schneg⸗ lauſbahn liegt im Vordergrunde des Sees, vom allen erforderlichen Bauten für Aktive und Zuſchauer um⸗ geben. In ihrem Mittelfelde aber werden für die Vor⸗ und Zwiſchenſpiele des Eishockeys und für das Eisſchießen Spielfelder abgeſteckt und gepflegt. In ganz anderer Weiſe dient der hintere, weſtliche Teil des Rieſſerſees den olympiſchen Winterſpielen. Seiner ſtarken Eisdecke werden die Belagplatten für die Kurvenvereiſung der Bobbahn entnommen. Dieſe hier vom Sportelub Rieſſerſee und ſeinem Bahnwart Bickel erfundene Schwimmeisbelegung der Kurven hat ſich ſehr bewährt. Die Kurven einer Bobbahn werden durch den ſtarken Fliehkraftdruck der ſchwe⸗ ren Fahrzeuge ungewöhnlich beanſprucht und allzu leicht aufgeriſſen. In ſolchen Fällen erſetzt man hier die beſchädigten Eisplatten durch neue, was die Bahn viel ſchneller fahrtbereit macht als die ſonſt übliche (Photo: H. wurde inzwiſchen an ihr gefeilt, bis Vollkommenheit erreicht war. Ihre Neuerungen ſind u. a. ungewöhn⸗ lich geführte oder geneigte Kurven, wie die Looping⸗ kurve und die große Schluß⸗S⸗Kurve. Letztere iſt o geführt, daß die 1544 Meter lange Bahn auf 1631 Me⸗ ter zu verlängern und um eine weitere Merkwürdig⸗ keit— nämlich durch eine ſteigende und wieder fal⸗ lende Kurve— noch zu bereichern iſt. Ueber deren Einbeziehung werden die bevorſtehenden Trainings⸗ fahrten und das Internationale Bobkomitee beſtim⸗ men. Der wuchtigſte Bau der Bahn iſt die große Bayernkurve, eine Haarnadel⸗Kehrbiegung, die zum Mittelpunkt des Zuſchauerintereſſes vorher⸗ beſtimmt iſt. Dort, wo ſich bei den Rennen zwar nicht alles, aber vieles entſcheidet, wurden zu den großen Tribünen die Leitungstürme und Räume ge⸗ baut, und von dort aus werden moderne Lautſprecher weithin den Verlauf und Abſchluß der Rennen ver⸗ künden. Eine Waſſerleitung unter der Bahnſohle mit vielen Zapfſtellen dient der Pflege des Schnee⸗ und Eisbelages, Start und Ziel ſind mit allen Mit⸗ teln des Nachrichtendienſtes verbunden, die Zeit⸗ nehmung erfolgt elektro⸗automatiſch auch mit Hilfe der infraroten Strahlen, den Bergtransport der Mannſchaften und Maſchinen beſorgt ein Seilbahn⸗ Bittner⸗Berlin) Nun hat uns die Bobbahn auch an die waldigen Hänge des Kreuzecks gebracht. Ueber dieſe herab werden in Saus und Braus die olympiſchen Ab⸗ fahrtsrenner eilen. Wenn ihre Strecke auch wieder auf dem Kreuzjoch beginnt und bei der Talſtation der Kreuzeckbahn endet, ſomit auf rund 930 Meter Gefälle eine ungefähre Länge von 4 Kilometer hat, ſo wird die Bahn doch ganz anders ſein, als die bis⸗ her verwendete ſogenannte Standardſtrecke. Der entſcheidende mittlere Teil wird ſo gelegt, daß ein Schußfahren nicht mehr in Frage kommt, ſondern nur beherrſchtes Geländelaufen zum Ziel führt. Die bisherigen ſchönen Einblicksſtellen am unteren Teil der Bahn, wie der ſogenannte Feldherrnhügel und der offene Buckelhang oberhalb der Talſtation, wer⸗ den wieder berührt. Das Ziel aber ſoll näher an die Talſtation herangeſchoben werden, weil ſich dort beſſere Ueberſicht ſchaffen läßt. Völlig meu geſtal⸗ tet wird auch die Zeitnehmung. Es entſcheiden hier ja Bruchteile von Sekunden. Jede Zeitnehmerträgheit, welcher in der Kälte auch der zuverläſſigſte Menſch unterliegt, wird durch voll⸗ automatiſch elektriſches Zuſammenarbeiten von Start⸗ und Zieluhren ausgeſchaltet, ebenſo auch der auf die Uhren einwirkende Druckunterſchied einer immerhin faſt 1000 Meter hohen Luftſäule zwiſchen Start und Ziel. Noch iſt auch nicht entſchieden, wo der Slalom durchgeführt wird. Dieſe Kunſtlaufprüfung der Schi⸗ läufer über einen ſteilen und durch Fähnchentore— daher auch der deutſche Name Torlauf— kurven⸗ reich aufgeteilten Hang, erfordert eine Strecke von rund 200 Meter Gefäll und rund 700 Meter Länge, auf die ungefähr 30 Tore verteilt werden. Vor⸗ geſehen ſind dafür der hintere Hausberghang, der an natürlichen Hinderniſſen nichts zu wünſchen übrig läßt, und der rechts neben der großen Olym⸗ piaſchanze liegende, ebenfalls von Natur aus zackige Steilhang des Gudiberges, der faſt ins Schiſtadion chi einmündet. während der Kampftage werden für die Wahl einer der beiden Strecken ausſchlaggebend ſein. Die Schneeverhältniſſe So ſind wir mit dieſem Ueberblick zum Schi⸗ ſtadion gekommen. An der großen Olympia⸗ ſchanze, anerkannt die vollendetſte Anlage der Welt, wird ſich das große Schlußereignis des Winterolympia, der große Sprunglauf, abſpielen; an der kleinen Olympiaſchanze fällt zuvor die Ent⸗ ſcheidung im Kombinationslauf. Die Profile beider Anlagen, auf dem Reißbrett der Sprunghügelbera⸗ tung des Deutſchen Schi⸗Verbandes gezogen, haben ſich von der erſten Probe an glänzend bewührt. Auf der kleinen Schanze, für 50 Meter berechnet, wurden ſchon 61 Meter geſtanden, und auf der großen, deren kritiſcher Punkt bei der 80⸗Meter⸗Marke liegt, wur⸗ den 84 Meter erreicht. Wer auf dem Anlaufturm der großen Schanze ſtartet, beginnt die Fahrt 111 Meter über der Auslaufſohle, und wer 80 Meter weit ſpringt, ſchwebt zugleich 42 Meter in die Tiefe, um beim Landen aber nicht etwa zuſammenzu⸗ brechen, ſondern aufrecht weiterzufahren und zu hal⸗ ten. Hätten wir nicht nach und nach dieſe Enwichkung des Schiſprunges erlebt, ſo könnte niemand von uns ſich vorſtellen, daß ſolches Wagnis von Hunderten zur Luſt, zum Vergnügen, als Sport gewagt wird. Das Schiſtadion erlebt ſolche Künſte. Es ſteht den Ab⸗ und Einlauf der Lang⸗ und Dauerläufer von 28 Nationen und der Schiſoldaten vieler Heere, den Durchlauf und die Wechſel des Staffellaufes und die feierlichen Feſte zu Beginn und am Ende der Spiele. Ueber ſeinem weiten Rund weht die olym⸗ piſche Flagge mit den fünf Ringen und flackert ſchwelend das olympiſche Feuer. Nie war auf Er⸗ den ſolch ein Feſtplatz inmitten ſchönſter ſilberner Bergwelt und nie zuvor ſolch ein Feſt der Jugend der Welt. G. J. Luther. Krautheim selten Mk..2. Februar März Näheres dureh Vollrath, Mannheim, U 4, 3, part., rechts Prospekte.& wars wald! bei Freudenstadt 730 Meter üb. Meer im schön geleg. Jagsſlal Kurhaus Waldeck bietet guten Erholungsurleub, bei direkt am Wald. Zent- Helsung, ſließ Ungerem Aufenthalt, Penston& Mahl- Raltes und warmes Wasser, bletet besten Brholungs aufenthalt. Butter- leu küche u Mahlselten Pension.50 Pak. Bes.: Adam Höhler. Chriſtliche Hausordnung. Am Hochwald. heizung, meiſt fließendes Waſſer. Winters gern beſucht. 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Burger, Steite Straße . 1 1 Nummer 39 n Aus Baden Mosbach 736 1936 Vorbereitungen zum 1200jährigen Stadt⸗Jubiläum M. Mosbach, 21. Jan. Auf Einladung von Bür⸗ germeiſter Dr. Lang hat bekanntlich die erſte vor⸗ bereitende Sitzung zur Feier des 1200 jährigen Stadt⸗ jubiläums bereits ſtattgefunden. Zunächſt iſt geplant, einen vom Verkehrsverein zuſammen mit den an⸗ deren Vereinen groß aufgezogenen ſtädtiſchen Faſt⸗ nachtsball anfangs Februar abzuhalten. Dieſem werden dann die einzelnen Vereine ihre Faſtnachts⸗ veranſtaltungen folgen laſſen. Durch die Ausführung des ſog. Schwertertanzes ſoll ein Stück alten Brauchtums wieder zu neuem Leben erweckt werden. Er iſt für Aſcher mittwoch vorgeſehen und ſoll auf dem Marktplatz abgehalten werden. Dieſer Tanz, in Ueberlingen und Nürnberg heute noch heimiſch, iſt ein gusgeſprochener Männertanz und wurde hier, wie ſpärliche Urkunden bezeugen, vor mehreren Jahrhunderten von Degen⸗ und Meſſerſchmiedsgeſel⸗ len aufgeführt. Die Schmiedezunft war im alten Mosbach offenbar ſtark vertreten. Weiter aufwärts! Günſtige Freiburger Verkehrsbilanz Freiburg i. Br., 24. Jan. Der Fremdenverkehr hat ſich im vergangenen Jahr ganz bedeutend auf⸗ wärts entwickelt. Die Zahl der von der Stati⸗ ſtik des Jahres 1935 als Fremde aus dem In⸗ und Ausland erfaßten Perſonen beträgt insgeſamt 201 581. Das ſind 49 525 oder 32,6 v. H. mehr als im Jahr 1933. Nach ihrer Herkunft hatten 169 775 oder 8½ 1934 und 58 472 oder 40,9 v. H. mehr als im Jahr v. H.(1934: 84,7 v..) den Wohnſitz im Deutſchen Reich und 31 806 oder 15,8 v. H.(15,3 v..) im Aus⸗ land. Aus der badiſchen Juſtizverwaltung Die Landgerichtsräte Erich Frommhold in Walds⸗ hut und Erwin Meyer in Karlsruhe wurden zu Oberlandesgerichtsräten ernannt; verſetzt wurden die Amtsgerichtsräte Eugen Bleyler in Säckingen nach Freiburg und Philipp Sauter in Buchen nach Bruch⸗ ſal; auf ihren Antrag treten in den Ruheſtand: Oberlandesgerichtsrat Ernſt Deimling und Amtsger.⸗ Rat Karl Hauck in Freiburg; auf Grund des Reichs⸗ hürgergeſetzes ſind in den Ruheſtand getreten: die Oberlandesgerichtsräte Dr. Jakob Bär und Dr. Karl Jordan, Landgerichtsdirektor Dr. Frz. Heinsheimer in Karlsruhe, die Landgerichtsräte Dr. Adolf Schwei⸗ zer, Dr. Friedrich Darmſtädter, Dr. Alfred Baer in Mannheim und Dr. Otto Frank in Karlsruhe, Amtsgerichtsvrat Dr. Paul Jordan in Mannheim, die Juſtizräte Dr. Robert Lindmann in Schopfheim, Dr. Julius Appel in Mannheim und Ludwig Hauſer in Lahr. Im Hochwaſſer machten ſie Veute Wilddieberei im Kehler Rheinwald * Kehl, 23. Jan. In der vergangenen Woche wur⸗ den 5 Perſonen aus Marlen zur Anzeige gebracht, die während des Hochwaſſers im Rheinwald gewil⸗ dert hatten. Während des Rheinhochwaſſers retteten ſich Rehe, Haſen und Kaninchen auf die wenigen Bodenerhebungen im Rheinwald, die trocken blieben, und konnten hier nun von Wilddoieben mit Knüppeln und Bengeln mit Leichtigkeit totgeſchlagen oder ins Waſſer getrieben werden. In der Strömung wird das bedauernswerte Wild gegen die Hecken getrieben und ertrinkt elendiglich. Der Schaden, der hier von Wilderern angerichtet wird, iſt groß, wenn man bedenkt, daß ſich auf den Inſeln oft 40—60 Stück Wild dicht gedrängt aufhälten. Der Wiloͤbeſtand eines gamzen Reviers kann hier an einem Tage vernichtet werden.— Im Dezember wurde ebenfalls im Kehler Revier eine gut organiſierte Wildererbande von vier Mann, die mit der Schußwaffe am hellen Tag dem Wild nachſtellte, zur Anzeige gebracht. Mosbach, 24. Jan. In einer der letzten Nächte wurde an drei verſchiedenen Stellen der Stadt ein⸗ gebrochen. In einem Fall wurde ein Geldſcheck entwendet. Sonſt fiel den Einbrechern nichts Neu⸗ nenswertes in die Hände. sa- Weinheim, 23. Jan. Das ſeltene Feſt der gol⸗ denen Hochzeit feierte der Malermeiſter Schulz mit ſeiner Frau, geb. Leyendecker. Der Jubilar iſt 71 Jahre alt und zählt gu den älteſten Handwerksmeiſtern unſerer Stadt. Vor und wäh⸗ kend des Krieges war Schulz bei der Handwerks⸗ kammer in Mannheim tätig; auch führte er den Wein⸗ heimer Gewerbeverein. Der Jubilar iſt Ehren mit⸗ glied der Maler⸗ und Tüncherinnung. Längere Zeit gehörte er dem Aufſichtsrat der Ortskrankenkaſſe an wie auch dem der Vereinsbank. Seine Fähigkeiten beriefen ihn in den Bürgerausſchuß, und viele Jahre war er Mitglied des Kirchengemeinderats. k. Bruchſal, 24. Jan. Der Bau der Luther⸗ kürche iſt bereits mit dem Richtbaum der Zimmer⸗ leute auf dem Langhaus geſchmückt und der Turm mit der Hakenkveuzflagge. Die anſchließende Kinder⸗ ſchule hat das zweite Stockwerk erreicht. Am 21. Juli iſt der Grundſtein zum Gotteshaus gelegt wor⸗ den. Heute ſteht es ſchon im Rohbau da. * Sinsheim, 24. Jan. Der bisher in Heidelberg als Hilfsanwalt bei der Staatsanwaltſchaft tätige Gerichtsaſſeſſor Linden wurde an Stelle des beim hieſigen Amtsgericht als Dienſtverweſer angeſtellten Aſſeſſors Bohrmann an das Amtsgericht Sins⸗ heim verſetzt. c Strümpfelbrunn, 23. Jan. Am Dienstag ſtard die älteſte Einwohnerin, Frau Annemarie Hagen⸗ dorn Witwe, im hohen Alter von über 93 Jahren. Bis zum Lebensende war die Hochbetagte verhältnis⸗ mäßig rüſtig. Neue Mannh eimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe „Onkel Ehrhardt“ und ſeine„Verkallungs-Tabletten“ Ein Giftverbrechen vor der Aufklürung Mainzer Ehefrau unter ſchwerem Verdacht— Tollium⸗Giſt in den Körpern zweier Verſtorbener Zwei andere Männer lebensgefährlich erkrankt * Mainz, 24. Januar. Wie der Preſſedienſt des Landgerichts Mainz mit⸗ teilt, wurde in den Leichen des im Juli 1930 verſtor⸗ benen Gaſtwirts Erich Vogler und des im Mai 1932 verſtorbenen Friſeurs Ludwig Seitz aus Mainz⸗Koſtheim durch den Gerichtschemiker Prof. Dr. Popp Tallium⸗Gift, das in Rattengift enthalten iſt, feſtgeſtellt. Weiter waren der Stiefſohn der Frau Vogler und der Inſtallateur Keim, beide ebenfalls aus Mainz⸗Koſtheim, gleichfalls an Tallium⸗Vergif⸗ tung lebensgefährlich erkrankt. Sie hatten furcht⸗ bare Gliederſchmerzen und Haarausfall und waren faſt völlig erblindet. Dieſe Krank⸗ heitserſcheinungen ſind nach dem Gutachten des Sach⸗ verſtändigen typiſche Folgen der Talliumvergiftung. Als der Tat dringend verdächtig befindet ſich die Ehefrau Frieda Vogler aus Mainz⸗Koſt⸗ heim in Unterſuchungshaft. Sie kam in den Jahren 19291934 öfter zu einer Frau Margarethe Rocker, einer Kartenlegerin in der Colinſtraße. Frau Rocker iſt verdächtig, bei der ganzen Angelegenheit ihre Hände im Spiel gehabt zu haben. Von„Ver⸗ kalkungstabletten“ und einem Röhrchen mit Flüſſigkeit üſt dabei die Rede. Von beiden Frauen wird von einem„Onkel Ehrhardt“ geſprochen, von dem angenommen werden muß, daß er die„Tablet⸗ ten“ geliefert hat. Aufgeklärter Einbruchsdiebſtahl Die beiden Täter in Frankenthal feſtgenommen * Frankenthal, 23. Jan. Am 25. Oktober 1934 wurde aus der Schloßgartenkellerei in Bad Dürk⸗ heim durch unbekannte Täter aus dem verſchloſſenen Büro eine Geldkaſſette mit einem größeren Geld⸗ betrag entwendet. Nunmehr konnten als Täter durch die Kriminalpolizei Frankenthal zwei Männer aus Frankenthal ermittelt und feſtgenommen werden. Die Kaſſette war zu feſt Ein Jahr Zuchthaus für eine diebiſche Elſter * Landau, 24. Jan. Die 1911 geborene Maria Kraft aus Landau hatte ſich wegen eines Verbre⸗ chens des ſchweren Diebſtahls im Rückfall vor dem Schöffengericht zu verantworten. Die Angeklagte ſtieg am 21. November v. J. bei Dunkelheit in das Anweſen des Landwirts Trauth, bei dem ſie 1934 beſchäftigt war, ein und entwendete aus dem Schlaf⸗ zimmer eine Geldkaſſette mit 1000% Inhalt. Sie ging dann mit der Kaſſe nach Hauſe, um ſie dort zu öffnen, was ihr aber nicht gelang; lediglich einige ausländiſche Münzen konnte ſie herausbringen, die ſie aber wegwarf. Dann ſtellte ſie die Kaſſette in den Hof ihrer Wohnung. Durch einen Zufall wurde die Kraft als Diebin entlarvt. Die wegen Diebſtahls bereits achtmal vorbeſtrafte Angeklagte erhielt unter Verſagung mildernder Umſtände ein Jayr Zuchthaus. 6 Wochen der erlittenen Unterſuchungshaft werden angerechnet. Der Haftbefehl blieb aufrechterhalten. CFFFFFFFFFFFCFCFbCbCCCFFCUUCUCVCVCbCbCbCPCVCVCVCUCPCbPVCVCPVPVGPVPVPVPVPVPTPVTVTPDVVVPVPVPVPVPUVPVPVVVVVPPVVVVVVVVVVVVVVVCVVCVCVCVCVCVCVCVVCVCVCVCVCVCVCVCVCAA— Das zweite Winter-Gaſtſpiel im Schwarzwald „* Karlsruhe, 24. Jan. Nach dem faſt frühlingshaft anmutenden Wetter der letzten Tage iſt das Thermo⸗ meter wieder beträchtlich geſunken und im Gebirge hat der Winter zum zweitenmal ſeinen Eingug ge⸗ halten. Aus dem ganzen ſüdlichen Schwarzwald wird Neuſchnee gemeldet, was von den Schiſportlern ge⸗ wiß mit beſonderer Freude vermerkt wird. Der Feloöberg meldet bei 80 Zentimeter Schneehöhe und andauerndem leichtem Schneefall am Donnerstag ſehr gute Sport möglichkeiten. Auch der Schauinsland weiſt eine ſehr gute Schibahn auf. Nach der allgemeinen Witterungslage zu ſchließen, dürfte für die nächſten Tage kein wärme⸗ res Wetter zu erwarten ſein, ſo daß ſich der Schnee im Gebirge behaupten wird und ſo die Win⸗ terſportler, die ja nach den Weihnachtsfeiertagen vecht lange zuf die weiße Herrlichkeit warten mußten, noch einmal uneingeſchränkte Freude erleben werden. Sein Geſchäft: Deviſenſchieben Ein Schieber übelſter Sorte in Konſtanz verurteilt „ Konſtanz, 24. Jan. Als ein Schieber übelſter Sorbe wurde vom Staatsanwalt der 49jährige ver⸗ heiratete Ernſt Emil Weiß aus Mannheim be⸗ zeichnet, der ſich vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Konſtanz in einer zwei Tage währen⸗ den Verhandlung wegen Deviſenvergehens und Be⸗ trugs zu verantworten hatte. Der Angeklagte hette im März 1935 Goldpfandbriefe der Bayeriſchen Han⸗ delsbank im Werte von 100 000„ an ein Bankhaus in Frankfurt a. M. überſandt. Die Pfandbriefe hatte er von einem berüchtigten, in Deutſchland ſteckbrief⸗ lich geſuchten internationalen Deviſenſchieber in der Schweiz erhalten. Da die Deviſenſtellen in Karls⸗ ruhe die Genehmigung zur Einfuhr nicht gegeben hatten, ließ ſich der Angeklagte Weiß von dem Bank⸗ haus in Frankfurt a. M. unter Vorſpiegelung fal⸗ ſcher Tatſachen einen Zwiſchenkredit von 54000 Mark auszahlen, wodurch über die Sperrmarkforde⸗ rung ohne Genehmigung der Deviſenſtelle verfügt wurde. Außerdem hatte es Weiß verſtanden, einem Konſtanzer Bürger 14000 abzuſchwindeln, mit denen er zum großen Teil ſeine rückſtändigen Rech⸗ nungen bezahlte und ein neues Auto im Werte von 10 000/ kaufte. Der Angeklagte betrieb vor dem Kriege in Baſel ein Geſchäft, ſpäter ließ er ſich in Freiburg i. Br. nieder und befaßte ſich dort in der Hauptſache mit der Gründung von Geſellſchaften mit fremdem Gelde. Um mit mehreren Deviſenſchie⸗ bern in perſönliche Beziehung kommen zu können, verlegte Weiß dann ſeinen Wohnſitz von Freiburg nach Konſtanz.— Das Gericht verurteilte den üblen Schieber ſchließlich zu 1 Jahr 7 Monaten Gefängnis und 5000% Geldſtrafe. Die beſchlagnahmten Ver⸗ mögenswerte im Betrage von 86 000/ wurden ein⸗ gezogen. Außerdem hat der Angeklagte neben den umfangreichen Prozeßkoſten noch eine Werterſatzklage von 11000/ zu tragen. ea: Weinheim, 24. Jan. Die Badiſche Handwerks⸗ kammer in Karlsruhe hat für den verſtorbenen Obermeiſter Klötzke Schneidermeiſter Gg. Eck als Obermeiſter der Schneiderinnung Weinheim beſtimmt. In der jüngſt ſtaltgefundenen Hauptver⸗ ſammlung wurde der neue Obermeiſter durch den ſtellvertr. Kreishandwerksmeiſter Pg. Kornmeier ein⸗ geführt. J Hohenſachſen, 24. Jan. Die Freiw. Feuerwehr hielt in der„Krone“ ihre Hauptverſammlung ab. Den einzelnen Berichten war ein beſchau⸗ liches Bild von dem Wirken der Wehr im abgelau⸗ fenen Jahr zu entnehmen. 5 Wieder freie Fahrt über Heide bergs Alte Neckarbrücke * Heidelberg, 24. Jan. Seit geſtern nachmittag ſind die Sperrzeichen an den beiden Zugängen zur Alten Brücke verſchwunden und dieſes wichtige Verbindungglied zwiſchen der Altſtaddt und der Neuenheimer Seite iſt wieder dem Verkehr frei⸗ gegeben worden. Viele Wochen lang ſtanden auf der Brücke die Bauhütten, mußten die Radfahrer brap ihre Räder ſchieben und die Wagen den Umweg über die Neue Brücke machen. Mancher, der etwa zum Marktplatz wollte, war wenig erfreut darüber, wenn er erſt einen großen Bogen durch die Stadt zu machen hatte, bis er ans Ziel kam. Nun ſind die langwierigen Bauarbeiten beendet und die Alte Brücke iſt wieder frei. A- Lützelſachſen, 24. Jan. Herr Jakob Gaber, ein allſeits geachteter Bürger der Gemeinde, feierte bei beſter Geſundheit ſeinen 78. Geburtstag. Blick auf k. Bruchſal, 21. Jan. Nach dem Jahresübergang nehmen die verſchiedenſten Veranſtaltungen in raſcher Folge Verbände und Veveine in Anſpruch. Schon regt ſich auch hier wieder der bekannte Brufler Humor in Geſtalt der einſtig ſehr leiſtungsfähigen Karnevalgeſellſchaft, und zwar ſoll nach dem Beſchluß des Elferrats am Faſtnachtſonntag ein großer Umzug veranſtaltet werden, an dem ſich alle Freunde des Humors und alter Volksſitten auch aus dem Bezirk beteiligen Das Bruchsaler Schloß von der Gartenseite können. Am Sonntag voraus ſteigt eine große Her⸗ renſitzung im Bürgerhofſaal. Wenn nun gerade von dieſem Saal die Rede iſt, ſo ſoll doch auch an dieſer Stelle auf die anerkannte Unzulänglichkeit desſelben hingewieſen werden. Er iſt in ſeiner alten, leichten Geſtalt für die heute erfreulich meiſt zuſammenge⸗ ſchloſſenen Verbände und Organiſationen zu klein, 1 — Freitag, 24. Januar 1936 Aus der Pfalz Die Rheinſchanze ſtartet den Faſching Am Wochenende hebt er an X. Ludwigshafen, 24. Jaunar. Das Ludwigshafener Narrenſchiff ſtrebt mit vollen Segeln der Karnevalszeit zu. Es tut ſich was in der Stadt der Arbeit! Faſching, ahoil Der Karnevalverein„Rheinſchanze“ Ludwigs⸗ hafen, eng verbunden mit der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“, werden am kommenden Samstag mit einem großen Ball im Pfalzbau die Saiſon eröffnen. Der Konzertſaal trägt bereits kar⸗ nevaliſtiſches Gepräge. Das weite Haus wird am Samstag in einen einzigen großen Karnevalsplatz verwandelt ſein. Im Foyer des Ufa⸗Theaters iſt ein Karuſſell aufgeſtellt, ſind Schießſtände und Schau. buden aufgeſchlagen. Außerdem gibt es allerhand Ppeiſe. Keine Orden kommen zur Verteilung, aber dafür Hunderte von niedlichen Schokoladeherzchen und einige„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Fahrten. Für die große Damen⸗, Herren⸗ und Fremdenſitzung am Sonntag⸗ abend iſt ein reichhaltiges Programm zuſammenge⸗ ſtellt. Erſtklaſſige Kräfte ſind verpflichtet. Der Pfäl⸗ zer Humor wird hier zum Durchbruch kommen. Bei all ſeinen Veranſtaltungen geht der Karnevalver⸗ ein„Rheinſchanze“ beiſpielgebend voran, verbindet das Vergnügen mit dem WHW und der Wirtſchaft Ludwigshafens. Unter dieſer Parole wird er am Samstag und Sonntag das Zeichen zum Start geben. Keine Aeberwinterung von Schiffen in der Taubermündung * Aſchafenburg, 23. Jan. i Flußbauamt gibt amtlich bekannt, daß der Win: terhaſen Wertheim ⸗ geſtellt iſt und von der Schiffahrt benützt werden kann. Durch die Sohlenbaggerung längs Wertheims wird das Niederwaſſer des Maines bei umgelegtem Faulbacher Wehr ſtark abgeſenkt, ſo daß Schiffe, die in der Taubermündung überwintern wollen, bei Niederwaſſer nicht genügend Waſſer⸗ tiefe vorfinden werden. Die weitere Ueberwinte⸗ rung in der Taubermündung iſt daher nicht mehr ratſam und kann nur auf eigene Ge ahr der Schiff⸗ fahrt erfolgen. Die Waſſerſtraßenverwaltung lehnt jegliche Haftung für Schäden ab, die durch Ueber⸗ winterung in der Taubermündung entſtehen. Bruchſal große Kundgebungen müſſen vielſach im Freien ab⸗ gehalten werden. Schon lange geht die Stadtverwal⸗ tung mit dem Plan des Baues einer Feſthalle um, und es ſcheint der Gedanke zur Zeit wieder lebendig aufgegriffen zu ſein, um die Platzfrage und Finanzierung einer würdigen und praktiſch ausge⸗ ſtalteten Feſthalle zur Reife zu bringen, wozu Bür⸗ gerſchaft und Stadtverwaltung zuſammenarbeiten müſſen.— Der Gerechtigkeit wegen ſchon muß die jüngſte Meldung über Verleihung von HJ⸗Fahnen vervollſtändigt werden, denn auch die Volks⸗ wie Mädchenrealſchule haben auf Grund ihrer 100proz. Mitgliederzahl zur HJ deren Fahne verliehen er⸗ halten. Vor der geſamten Erzieherſchaft des Kreiſes Bruch⸗ ſal ſprach Staatsminiſter Pg. Schmitthenner hier über das Thema„Wehrhaftigkeit und national⸗ ſozialiſtiſche Weltanſchauung“. Die packenden Aus⸗ führungen wurden durch Lichtbilder noch unterſtützt. Kreisamtsleiter Loos dankte dem Vortragenden namens des NSOB.— Die Ortsgruppe der Segel⸗ flieger hielt eine gediegen aufgebaute Winter⸗ feier ab, die öͤurch Vorführungen von Turnerinnen des TV. 1846 noch beifälligſt ergänzt wurde.— Der D D A C. konnte eine gutbeſuchte Mitgliederver⸗ ſammlung verzeichnen. Der Geſchäftsbericht des Ortsgruppenvorſitzenden ſtellte ein arbeitsreiches und befriedigendes Jahr feſt.— Die Malerinnung des Kreiſes Bruchſal⸗Bretten hielt unter Vorſitz des Obermeiſters Pietſchmann eine gutbeſuchte Tagung ab, in der über eine Reihe beruflicher Fragen Aus⸗ ſprache und Erläuterung gepflogen wurde. Kreis; handwerksführer Maier aus Mingolsheim erörterte die wirtſchaftliche Lage, und hier folgte eine rege Ausſprache über das Submiſſionsweſen. In einer Kreistagung der Betriebsgemeinſchaſt „Nahrung und Genuß“ hielt Gauwalter Schmitt aus Karlsruhe einen Vortrag über die weltanſchauliche Auswirkung innerhalb der Betriebsgemeinſchaften.— Ueber die Belange des Luftſchutzes für die Frau wurden in einer lebhaft beſuchten Verſamm⸗ lung der NS⸗Frauenſchaft aufklävende Vorträge mit Lichtbildern ſeitens der Ortsgruppenleitung des Luft⸗ ſchutzes gehalten. Erfreulich begrüßt wurde auch die Errichtung einer bezirksſeitigen Luftſchutzſchule im benachbarten Langenbrücken, das in manchen allge⸗ meinen Fragen der Zeit reges und praktiſches Ver⸗ ſtändnis betätigt und den Anregungen des Orts⸗ oberhauptes willig ſolgt. Das Straßen⸗ und Beſtenheid fertig⸗ f 6 v. H. Heſitz ein Die! im Dez Dollar i fuhrrückg Unterdri von Erd zugenom Novembe Die i ten haben höht. J. Italien Ueber Mitteilu keinerlei die nicht! im Deze geſtiegen Die 6 betrug im Nove 12 zember u Deviſen des Der 6 Dezembe⸗ fuhr betr Dollar. 7 9424 289 Wiec v0 Im 2 ſich wiede „Matin“ reits übe Hank vor * Jah Weihnach! industrie Bekleidun res befrie das W anließ, w Maſt in al gute Um deren für dungs⸗In ken⸗Bekle der Gum Sport⸗ 1 geſamte 2 die Deze. über dene zu Umſat Umſatzſtei der dama aubrmal portbemül * Die lichen Fe deutſchen vberzeichne läuſige 6 über 63 28 fällen des Schaden fä die Geſat über 23 1 Berichts ja zeichnen. * Son Woche. A auf der Mit einer 5 inen Qu Bauern. „Erzeugut urbeiter“, beitsdienf ſunde deu Sonderſch Städter f. deutſche L vor allem teren Mi freiheit ar eee e handlung ſelbſt iſt n war in eit dem en Zahlu Veeſchreib⸗ Verpachtu. Vetrieb a weniger cheinigun dem Krebs bei ihm a * Einh en wurd ſekeumar Verſicheru (chens on den Hypo uugsvert Alweichn zigkeiten! geschafft 1 liches Ver es um d und man gegen, od hatten die HANDELS- u WIRTSCHAFT-ZHTTUNG P it einer Sonderſchau vertreten. Freitag, 24. Januar 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung MHittag-Ausgabe Nr. 39 Rückgang der amerikanischen Ausfuhr nach lialien Die Ausſuhr der Vereinigten Staaten nach Italien iſt im Dezember 1935 auf 7913 500 Dollar von 9 054 900 Dollar im November gefallen. Man ſieht in dieſem Aus⸗ ſuhrrückgang einen Erfolg der Regierungsmaßnahmen zur Unterdrückung unnormalen Kriegshandels. Die Ausfuhr von Eroölerzeugniſſen(Treibſtoffe und Oele), hat weiter zugenommen auf 2 296 000 Dollar gegen 1 252 500 Dollar im November und 420 400 im Dezember 1984. Die italieniſchen Geſamtkäufe in den Vereinigten Staa⸗ ten haben ſich jedoch ſeit Dezember 1934 um 60 v. H. er⸗ höht. Im Dezember 1934 betrug die Geſamtausfuhr nach Italſen nur 4 807 000 Dollar. Ueber Munitionsausfuhr nach Italien enthalten die Mitteilungen des amerikaniſchen Handelsdepartements keinerlei Angaben. Die größte Ausfuhrzunahme weiſen die nichtmetalliſchen Minerale auf, die von 453 047 Dollar im Dezember 1934 auf 2 325 301 Dollar im Dezember 1935 geſtiegen ſind. Die Einfuhr aus Italien nach den Vereinigten Staaten betrug im Dezember 4 685 300 gegenüber 5 788 900 Dollar im November. Daraus geht hervor, daß Italien im De⸗ 12 zember weniger der für ſeine eigenen Käufe ſo wichtigen Deviſen erhalten hat als im November. Befrächiliche Sieigerung des gesamten amerikanischen Außenhandels Der Geſamthandel der Vereinigten Staaten erreichte im Dezember ſeine größte Höhe ſeit 1931. Die Geſamtaus⸗ fuhr betrug 2 282 023 000 Dollar, die Einfuhr 2074 797 000 Dollar. Die entſprechenden Zahlen für 1931 ſind: Ausfuhr: 2424 289 000 Dollar und Einfuhr: 2090 635 000 Dollar. Wieder Goldabflußß bei der Bank von Frankreich ins Ausland Im Zufſommenhang mit der Miniſterkriſe beginnen ich wieder finanzielle Spekulationen auszuwirken. Laut „Matin“ ſind in drei Tagen vom 19. bis 21. Januar be⸗ keits über 600 Mill. Franken Gold aus den Kellern der Hank von Frankreich ins Ausland abgefloſſen. * Jahresabſchluß in der Bekleidungsinduſtrie.— Gutes Weihnachtsgeſchäft. Wie die Wirtſchaftsgruppe Bekleidungs⸗ inbuſtrie berichtet, konnten faſt alle Gruppen der deutſchen Hekleidungsinduſtrie im Dezember des vergangenen Jah⸗ kes befriedigende Umſätze erzielen. Da ſich das Weihnachtsgeſchäft im Einzelhandel ausgezeichnet auließ, wurden viele Nachbeſtellungen notwendig, ſo daß Mat in allen Gruppen in der erſten Hälfte des Dezember gute Umſätze erzielt werden konnten. Das gilt im beſon⸗ deren für Mäntel und Kleider in der Damen⸗Oberbeklei⸗ dungs⸗Induſtrie, für Ulſter und Ulſterpaletots in der Her⸗ ken⸗Bekleidungs⸗Induſtrie, für Herren⸗Lederölmäntel in der Gummibekleidungsinduſtrie, für Winterartikel in der Sport⸗ und Berufsbekleidungsinduſtrie und faſt für die geſamte Wäſcheinduſtrie. In den genannten Gruppen lagen die Dezemberumſätze des vergangenen Jahres erheblich über denen der Jahre 1933 und 1932. Das Jahr 1934 kann zu Umſatzvergleichen nicht herangezogen werden, da die Umſatzſteigerungen während des Jahres 1934 auf Grund der damaligen Hamſterkäufe ſeitens der Verbraucherſchaft auormal und nicht konjunkturell bedingt waren. Die Ex⸗ hortbemühungen hatten in faſt allen Gruppen Erfolg. * Die Brandſchäden bei den deutſchen öffentlich⸗recht⸗ lichen Feuerverſicherungsanſtalten im Jahre 1935. Die heutſchen öffentlich⸗rechtlichen Feuerverſicherungsanſtalten berzeichnen im Geſamtjahresergebnis für 1935 eine vor⸗ läufige Geſamtſchadensſumme von 48 841.083 Mk. gegen⸗ über 63 282 026 Mk. im Jahre 1934. Den Geſamtſchaden⸗ fällen des Jahres 1935 in Höhe von 73 711 ſtehen 67 196 Schadenfälle im Vorjahr gegenüber. Während ſich alſo die Geſamtſchadensſumme gegenüber dem Vorfahre um über 23 v. H. geſenkt hat, iſt bei den Schadensfällen im Berichtsjahr eine Steigerung um rund 10 v. H. zu ver⸗ dichnen. * Sonderſchau des Reichsnährſtandes auf der Grünen Woche. Wie ſchon in den vergangenen Jahren, ſo iſt auch auf der diesjährigen Grünen Woche der Reichsnährſtand * Dieſe Ausſtellung gibt men Querſchnitt von der Arbeit und dem Leben des Bauern. Sie zerfällt in die einzelnen Unterabteilungen: Erzeugungsſchlacht“,„Marktordnung“,„Bauer und Land⸗ arbeiter“, Bauer und ſtädtiſcher Arbeiter“,„Bauer und Ar⸗ heitsdtenſt“,„Wehrhaftes Bauerntum“ und„Kampf um ge⸗ unde deutſche Kinder, Zwei Aufgaben ſind es, die dieſe Sonderſchau des Reichsnährſtandes zu erfüllen hat. Den Süädter ſoll ſie an die Fragen heranführen, mit denen die deutſche Landwirtſchaft ſich heute befaßt, den Bauern ſoll ſie, hr allem in der Sonderſchau„Erzeugungsſchlacht“ zur wer⸗ ten Mitarbeit im Kampf um Deutſchlands Nahrungs⸗ keiheit auffordern. „ Stenerliche Behandlung der Hauszinsſteuerauleihe. Dürch das Geſetz zur Förderung des Wohnungsbaues vom 555 März 1935 iſt angeordnet worden, daß der Betrag von 0 v.., um den die Hauszinsſteuer mit Wirkung vom . April 1935 an geſenkt worden iſt, weiter zu zahlen iſt, und zwor als Einzahlung auf Reichsanleihe. Aus Reichs⸗ ſelis werden den Hausbeſitzern Schuld verſchreibungen des Uunſchuldungsverbandes Deutſcher Gemeinden eingehändigt, zie mit 4 v. H. verzinſt werden. Für de ſteuerliche Be⸗ Aung dieſer Anleihe gilt folgendes: Die Hauszinsſteuer ſelöſt iſt nach wie vor als Betriebsausgabe abzugsfähig, und 1 0 50 in der Höhe, in der ſie tatſächlich entrichtet wird, eit dem 1. April 1935 als 75 v. H. der insgeſamt geleiſte⸗ den Lahkungen. Die aus dem Reichs beſitz gegebenen Schuld⸗ ſelſchreibungen ſind als Einnahme aus Vermietung und Jexpachtung zu behandeln; ſoweit ſie in einem gewerblichen weirieb anfallen, ſind ſie den Einkünften aus dem Ge⸗ Arbebetriez zuzurechnen. Die Höhe der anzuſetzenden ahme richtet ſich nach dem Kurs am Empfangstage der heſtücke. Der Reichsfinonz iſter hat angeoronet, 5 chuldverſchreibungen mit einem Durchſchnittswert von ge S. ongeſetzt werden. Hot der Hausbeſitzer, der im weſts einer Guthabenbeſcheinigung iſt(bei Anſpruch auf elner als 100„ Anleihe) die Aushändigung der Be⸗ 15 red an ein Kreditinſtieut beantragt, ſo iſt der von 11 5 vebitinſtitut an den Antragſteller gezahlte Betrag ihm als Einnahme zu berückſichtigen. „Einheitlicher Hypothekenvertrag? Von einigen Mona⸗ zel wurde berannt, daß die Hauptkreditgeber des Hypo⸗ 5 kenmarktes, alſo vor allem die Realkreditinſtitute und Lerſicherungsgeſellſchoften, die Vereinheitlichung der Dar⸗ den Henle kene wie die einheitliche Faſſung der . hpolhelenbeſtellungen zugrunde liegenden Verpflich⸗ verträge anſtrebten; dadurch ſollten die bisherigen weichungen, die in der Praxis verſchtedentlich zu Schwie⸗ eiten und Unſtimmigkeiten geführt hatten, aus der Welt f chafſt und für alle erſtſtelligen Hypotheken ein einheit⸗ . 08 Vertragsſormular geſchaffen werden. Inzwiſchen iſt um dieſe Beſtrebungen aber ziemlich ſtill geworden, 15 man weiß nicht, ob bereits greifbare Ergebniſſe vor⸗ lußſen oder ob die ganze Frage wieder ruht. Allerdings 108 8 die Reolkreditgeber ſeitdem eine Anzahl dringliche⸗ Aufgaben zu erfüllen, ſo die Konverſion der Pfandbriefe Hypothekenbanken und die allgemeine Zinsſenkung auf Dedurch dürften die im Augenblick minder bedeut⸗ men Fragen in den Hintergrund getreten ſein. Trotzdem unt eke nor pr daß die Abſicht der Schaffung einheitlicher erden kaun dingungen nicht etwa als aufgegeben angeſehen 17 1 8 75 Mietrecht in Vorbereitung. Wie von Mink⸗ 1 100 5 8 Volkmar in der„Deutſchen Juſtiz“ berichtet bc recht 1135 Rahmen der laufenden Arbeiten der bürger⸗ 751 veite N Abteilung des Juſtizminiſterilums auch auf dor in cht abgestellte Reformen bearbeftet worden, und ſchüſe Werder Gemeinſchaft mit den entſprechenden Aus⸗ n der Akademie für Dentſches Recht. Hierzu gehört . Die Viehbilanz Widerlegi ausländische Greuelmeldungen 100 000 Hühner mehr Das vorläufige Ergebnis der Viehzählung vom 3. De⸗ zember 1935 war mit beſonderem Intereſſe deshalb erwartet worden, weil auf einzelnen Gebieten der Fleiſchverſorgung in der jüngſten Zeit Spannungen aufgetreken waren. Aus⸗ ländiſche Greuellügen kabelten von einem ungeheuren Rück⸗ gang des deutſchen Viehbeſtandes und knüpften die tollſten Kombinationen an dieſe ihre Erfindung. Die Viehzählung hat nun dieſes Lügengewebe vernichtet. Es ergab ſich, daß am 3. Dezember 1935 folgender Viehbeſtand in Deutſch⸗ land vorhanden war: 3,38 Millionen Pferde(gegen 3,36 Mill. am 5, Dezember 1934), 18,19 Mill. Rindvieh(19,19 Mill.), davon Kühe 11,06(11,09). 3,92 Mill. Schafe(8,48), 22,82 Mill. Schweine(23,16), 2,5 Mill. Ziegen(2,49), 85,95 Mill. Hühner(85,85), 2,13 Mill. Bienenſtöcke(). Dieſes Geſamtergebnis der Viehzählung kann, wie die parteiamtliche„NS⸗Landpoſt“ berichtet, als erfreuliches Zeichen dafür angeſehen werden, daß die geſamte Landwirt⸗ ſchaft zum vollen Einſatz in der Erzeugungsſchlacht bereit iſt. Als Erſolg der Erzeugungsſchlacht au! dem Gebiet der Steigerung unſerer Wollerzeugung werde man beſonders die Vermehrung der Schaf beſtände um 440 000 Stück an⸗ ſehen können. Nicht weniger erfreulich ſei im Hinblick guf die Eierverſorgung die Zunahme der Hühner um 100 000 Stück. Ausgezeichnet ſei die Entwicklung der Rindvieh⸗ und Schweinehaltung. Hier ſei zwar bei Rindern eine Ver⸗ minderung um 280 000 Stück erfolgt; angeſichts der be⸗ ſonders ungünſtigen Futterverhältniſſe der letzten beiden Jahre ſei aber dieſe Abnahme um rund 1½ v. H. ſehr viel geringer als vielſach befürchtet wurde. Verſchiedentlich ſei nämlich der deutſche Rindviehbeſtand nur noch auf knapp 17 Mill. Stück geſchätzt worden. Die Abnahme der Zahb der Kühe um 30 000 fei bei dem Geſamtbeſtond von mehr als 11 Millionen ſo gut wie bedeutungslos, ſo daß man uneingeſchränkt ſagen könne, daß die Grundlagen der deut⸗ ſchen Milchwirtſchaft nach wie vor unerſchüttert ſeien. Ge⸗ rade die nächſten Wochen würden eifrige Schulungsorbeit über die Tierhaltung bringen. Der Schweinebeſtand, der bereits bekanntgegeben wurde, ſei dadurch gekennzeichnet, daß der Tiefpunkt im Jahre 1935 überwunden wurde. Waren und Märkle Rotterdamer Getreidekurſe vom 23. Jau.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per Laſt 100 Kilo] Jan. 5,25; März 5,1753; Mai, Juli je 5,122.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jan. 52,75; März 53,50; Mai 54,50 Verk.; Juli 55,25. 5 Liverpooler Baumwollkurſe vom 23. Jan.(Eig. Dr.) Amerikan. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Jan.(36) 608; Febr. 605; März 604; April 601: Mai 598; Juni 594; Juli 590; Auguſt 583; Sept. 577; Okt. 570; Nov. 567; Dez. 566; Jan.(37) 567; März 565; Mai 563; Juli 561; Okt. 555; Jan.(88) 552; Tendenz ſtetig. ** * Badiſche Schweinemärkte. Schwetzingen: Zufuh⸗ ren: 44 Läufer, 124 Milchſchweine. Preiſe: Läufer 85—83, Milchſchweine 25—52„ je Paar. Marktverlauf langſam, die Hälfte Ueberſtand.— Sinsheim: Zufuhren: 9 Milchſchweine, 30 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 45—50, Läufer 60—72& je Paar. Marktvperlauf ſchlecht. . n Kallſtadter Naturwein⸗Verſteigerung. Der Kallſtadter Winzerverein verſteigerte am 23. Januar im Saale des eigenen Hauſes 29 Stück und 7 Halbſtück 1935er Natur⸗ Weißweine. Der Beſuch war ſehr gut und der Verlauf recht zufriedenſtellend. Die Preiſe waren teilweiſe ſehr hoch. Kallſtadter Saumagen erzielte den hohen Betrag von 14.10 Mk. je Liter. Im einzelnen wurden 1000 Liter be⸗ wertet u..: Kallſtadter Heſſel 710, Kallſtadter Herrenacker 650, Kallſtabter Kreuz 770, Kallſtadter Rudelſtein 800, Kall⸗ ſtadter Kronenberg 780, Kallſtadter Almen 700, Kallſtadter Rudelſtein 850, Kallſtadter Berg 810, Kallſtadter Kobnert 810, Kallſtadter Nill 830, Kallſtadter Hübbaum 880, Kall⸗ ſtadter Kobnert 840, Kallſtadter Steinacker 860, Kallſtadter Kirchenſtück 910, Kallſtadter Kreidkeller 900, Kallſtadter Steinacker 950, Kallſtadter Horn Spätleſe 1000, Kallſtadter Hübbaum Spätleſe 1010, Kallſtadter Steinacker Spätleſe 1100, Kallſtadter Saumagen Spätleſe 1410 l,. . Leinzl⸗Notierungen vom 23. Jan.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Jan. 1176; Leinſaat Klk, per Jan. ⸗ Febr. 1876; Leinſaatöl loko 28,1% Febr. 27,1½; Febr.⸗April 27,3: Baumwoll⸗Oel ägypt. 25,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Jan.%. Neuyork: Terp. 49,50. Savannah: Terp. 44,50. Geld- und Devisenmarkt Zürich, 23 Imuat Gthlub emifehh besten.] 228 perit 2. 2 panfen 42.00 eren 12.72 8uteresl 250 london 15,22. fean! 298.75— Warseban 5787 ff. no. 255 Heuyor 308.50 gerſin 123.65— Bude.. gl. Pe!“ 1 ¼ deim 51.95— ie of. K. 58,99 bei 200 nagen ktaflen 24.50— Foffa 66,25— Aten 290,— 1 Sonatsgele“ 8¼ Paris, 23 nter Schug amflich). Lenden 7ü,08] Fpanlen 207,25 Kopenhagen 338.- Wien. tbr! 15.11 ½¼ J ftaſien 121.30 follani 10.29—erſin 610.— belglen 256.— 8chwalz 88.12 Stockheim 38/.— l Viarzchan 285,75 London, 23. ner Gthluß emtſted) on 496.78 Kopenbsgen] 22.40 f nr f 570,28 then! 1/250 vue 285.50 Sieden 13.89. fung u, 82.— Veith; 1255 ems 229.87 bse.90 58 konstenun. 618.— du fre n 125,— eri 20 ede 119,12 ben 3888,— fert 17.75 brüt 29.80% ſlelsingkors 22.—] Alem 28.87 Vonterldes 22.75 liallen 6187 bmg 119,50 Werschan 25,25 Valparaiso 106,3 berlin 12.31¼ J Budapest 28.— regt Ales 15,.— drenos Schu: 15,22/ Beſgr“ 215 50 flo e. 442.— ant 1 18.25 dpanlen 38.22 Soſſa 400.— l fongkong.375 Südafrika 100,12 Meialle Hamburger Meiallnoſlerungen vom 23. Januar Hupler 1 Baude- u. Iltails-Lnn orte Gele Brlef 1 Cald Aberahlif Brief] bele bezahl Janus 44, 44.- 282.0 282.00. J flüttenrvhin z.. 8,7518,75 kabtuar A8.— 44. 282,0 82.0.. kelssſlber(HA. p. kd). 40,5040 80 Mir: 45,254.50.. 282.0282. 0. feingold(A. 5. r..84.89 in 46,25 45,75. 82.00 282.00..-Plan(Abfalls 10 4. 82.0282. 00... Crapr.(H. p. gr.)...10].90 un!„ 82.0282. 00.. fed. reines Plsfin Jul! W Detsilyr,(RA. g. gr....65 3,60 „ Ah Lott l Oktober*. uſlman fegulus cines.(L.) 55,— 47.50 Nr eůBß.....„..„... I bueckzllber(L per flasche) 13,1213,12 dezem.. Lolframer dines.(in Sb.) I... 36.— * Der Londoner Goldpreis beträgt am 23. Januar 1936 für eine Unze Feingold 140 ſh 9% d= 86,5869, für ein Gramm Feingold demnach 54,3187 Pence= 2,7838 l. Nene Kurspreiſe für Metall. Durch die Betanntma⸗ chung K P 93 wurden die Kurspreiſe für Blei und Kupfer um 0,50% heraufgeſetzt und für Zinn um 2 J je 100 Kilo ermäßigt. 1 5 e (RM. je 100 kg) in Kraft ab Mje 100 leg) N ab EE 2. Aluminium n. leg. 144-448 144-148 Bron elegierung 7/77 U 7/0 do. Legierungen 68 70 68 70 Neuſilberlegierg. 50%¾ 58 ¼-53 Blei nicht legieriſls„19¼ 18 19¼ Nickel nicht legier 249 79 249 76 Hartblei. 21% 22% 21¾ 2% JZink fein 21%.22¾ 21 225% Kupfer n. legi riſag„1% 48 80 ¼ do roh. 1718/1718 Meſſinglegierung 88/88/88/ Zinn nicht legterſ 247 8 2 9 209 50¼ 52/0-52% Banka⸗Zinn. 270.280 272.284 * Rotgußlegierung * Karlsruher Immobilien und Hypothekenbörſe. Große Angebobe an Grunsbeſitz aller Art und Grunoeſchäften aus dem ganzen Lande Beden und den angrenzenden Ge⸗ beten waren heute an der Börſe feſtzuſtellen. Auch die Nachfrage war bemerkenswert gut. C. ͤ dd ͤ ͤͤã ĩ dddddwdwããꝗĩ2,“ãjg ͤ y y e die Reform des Mietrechts ſowie die Neugeſtaltung des Verfahrens⸗ und Vollſtreckungsrechtes. Es komme auf die⸗ ſen Gebieten beſonders auf gründliche Vorbereitung an, damit hier ein Dauerrecht geſchaffen werde. Erhebung einer zuſätzlichen Ausgleichsabgabe auf die Weizenvermahlung. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deulſchen Getretdewirtſchaft ordnet mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Ernährung und Land wirtſchaft folgen⸗ des an: Bei Müchlen, die nur ein Weizengrundkonltingent beſitzen, ſowie bei ſolchen, deren Roggengrundkontingent nicht mehr als 10 v. H. ihres Geſamtgrundkontingentes um⸗ faßt, kann der für die Verarbeitung von Weizen vor⸗ geſehene zuſätzliche Ausgleichsbetrag in Einzelfällen auf mehr als 2„ bis zum Höchſtbetrag von 3/ feſtgeſetzt werden. * Internationale Handelskammer.— Berufung von Prof. Dr. Moſt in den Binnenſchiffahrtsausſchuß. Der Präſident der Internationalen Handelskammer in Paris hat dem Hauptgeſchäftsführer der Duisburger Induſtrie⸗ und Handelskammer, Prof. Dr. Otto Meoſt, den durch den Tod von Sir John Sandeman Allen freigewordenen Vor⸗ ſitz im Ständigen Binnenſchiffahrtsausſchuß der Inter⸗ nationalen Handelskammer angetragen. Die Beruſung wurde angenommen. * Die Rohſtahlgewinnung des Dentſchen Reiches im Dezember 19835 und in den Jahren 1935 und 1934. Die Wirtſchaſtsgruppe Eiſen ſchaffende Induſtrie veröffentlicht in der Zeitſchrift„Stahl und Eiſen“ das Ergebnis ihrer Erhebungen über die Rohſtahlgewinnung im Deutſchen Reich im Dezember 1935 ſowie für die Jahre 1935 und 1934. Danach betrug die Rohſtahlgewinnung in Deutſchen Reich im Dezember 1995(24 Arbeitstage) 1 441 632 Tonnen gegen 1 483 533 Tonnen im Vormonat(25 Arbeitstage).— Ar⸗ beitstäglich wurden im Dezember 1935 durchſchnittlich 60 068 Tonnen hergeſtellt gegen 59341 Tonnen im November 1925. Im Jahre 1935(304 Arbeitstage) wurden— ab März ein⸗ ſchließlich Saarlamd— insgeſamt 16 095 683 Tonnen, ohne Saarland wurden insgeſamt 14 292 655 Tonnen Rohſtahl hergeſtellt gegen 11 886 010 Tonnen im Vorjahre ohne Saar⸗ land bei gleicher Zahl der Arbeitstage. Einſchließlich Saar⸗ band ab März betrug die durchſchnittliche arbeitstägliche Gewinnung im Jahre 1935 52 946 Tonnen; ohne Saarland belief ſich die durchſchnittliche arbeitstägliche Gewinnung im Jahre 1925 auf 47 015 Tonnen gegen 39 099 Tonnen im Vorfahre, das heißt 20,2 v. H. mehr. * Günſtige Entwicklung ber Schnellpreſſenfabrik Fran⸗ kenthal Albert u. Cie Gmbß. Die Geſellſchaft, die das Werk der im Dezember 1934 zuſammengebrochenen Schnellpreſſen⸗ fabrik Frankenthal Albert u. Cie. AG., Frankenthal/ Pfalz weiterführt, kann, wie man erfährt, gegenwärtig über ſehr gute Beſchäftigung berichten. Heute ſind bereits wieder rund 300 Volksgenoſſen im Frankenthaler Werk beſchäftigt. Es macht ſich jetzt ſogar ein Mangel an Drehern bemerkbar. Auch die finanzielle Lage des Unternehmens iſt, wenn auch angeſpannt, ſo doch gut, da die Eingänge gleichmäßig gün⸗ ſtig ſind. Der Druckmaſchineuabſatz geht nach wie vor haupt⸗ ſächlich nach dem Ausland.— Zur Konkursabwicklung der alten AG. hört man noch, daß die anerkannten Maſſe⸗ anſprüche voll ausgezahlt ſind. Die Frankenthaler Beſtände, von denen die Gmb, viele übernommen hat, ſind nun⸗ mehr faſt vollkommen verkauft. * Permutit AG., Berlin.— 4(0) v. H. Dividende. Die Permutit AG., Berlin, veröffentlicht den von der v. HV. bereits genehmigten Abſchluß zum 30, Juni 1935. Nach or⸗ dentlichen Abſchreibungen von 38 995(28 367) 4 auf An⸗ lagevermögen und 53 458(28 063)„ auf Umlaufsvermögen ſowie 38 400(140 480)/ außerordentlichen Abſchreibungen auf Anlagevermögen, ferner Rückſtellungen in Höhe von 276 861(301 000) l wird einſchließlich 18 289(7669) 4 Ge⸗ winnvortrag ein Reingewinn von 79 778(18 289)& ausge⸗ wieſen, aus dem eine Dividende von 4 v. H. Zuf 1 Mill. AK. zur Ausſchüttung gelangt. * Stärke⸗Zuckerfabrik Ach vorm. C. A. Koehlmaun u. Co., Frankfurt a. O.— Wieder 67 v. H. Dividende. In dem mit dem 31. Auguſt 1933 abgelaufenen Geſchäftsjahr lag der Abſatz von Kartoffelmehl um rund 40 000 Dz., der von Dextrin um 5000 Dz. unter dem des Vorjahres, da⸗ gegen ſtellte ſich der Abſatz von Glukoſe um 10 000 Dz. höher. In der Abnahme von verkauftem Puddingmehl blieb man mit 5000 Dz. im Rückſtand. Der Abſatz von Backmehl war infolge der immer noch mit billigem, ausländiſchem Roh⸗ ſtoff verſorgten Konlurrenz weiterhin völlig unbefriedigend. Von Kartofſelflocken konnte die Geſellſchaft größere Men⸗ gen, zum Teil auch in Lohnverarbeitung, herſtellen und ab⸗ ſetzen. Dementſprechend hat ſich der Rohgewinn auf 2,81 (3,11) Mill. 4 ermäßigt. Hierzu treten 0,09(0,04) außer⸗ ardentliche Erträge. Nach Vornahme von 0,99(0,46) Mill. Mark Abſchreibungen verbleibt einſchl. 30 616(31 607), Gewinnvortrog ein Reingewinn von 236 146(316 396) J, aus dem wieder 67 v. H. Dividende auf 3,49 Mill. Stammaktien ausgeſchüttet werden. „ Phänomen⸗Werke Guſtav Hiller AG. Zittau.— Er⸗ hebliche Umſatzſteigerung. Das Geſchäftsjahr 1934/5(30, September) hat die von der Phänomen⸗Werke Guſtav Hiller AG, Zittau, gehegten Erwartungen im großen und ganzen erfüllt. In der Abtetlung Mokorfahrzeuge und in der Abteilung Kraftfahrräder konnte eine erhebliche Umſatzſteigerung erreicht werden; in der Abteilung Fahr⸗ räder wurde trotz ſtarker Konkurrenz der Vorfahresumſatz um ein Geringes überſchritten. Die Exportbemühungen wurden nachhaltig fortgeſetzt; es ſind Anfangserſolge zu verzeichnen, von denen gehofft wird, daß ſie ſich im neuen Geſchäftsjahr günſtig auswirkten. Im Laufe des Berichts⸗ jahres wurde ein Fabrikneubau errichtet, der am 7. Sep⸗ tember eingeweiht und voll in Betrieb genommen wurde. In der Erfolgsrechnung ſteht ein Erlös aus Waren⸗ geſchäften nach Abzug der Aufwendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtofſe von 3,79(2,20) Mill., wozu noch 0,8(0,10) Mill. Zinſen und außerordentliche Erträge lommen. Nach Abſetzung von 410 585(157 908)/ Abſchrei⸗ bungen auf Anlagen ergtbt ſich unter Berückſichtigung des Vortrages ein Reingewinn von 155 618(159 042) /, aus dem wieder 6 v. H. Dividende auf 2,28 Mill./ Stamm⸗ aktien verteilt werden ſollen. * Schlegel⸗Scharpeuſeel⸗Brauerei Ach, Bochum.— Wie⸗ der 6 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft erzielte 1934/5 einen Rohertrag von 5,77(5,35), ferner aus Zinſen 0,00 (0,02) und außerordentliche Erträge von.04(0,09) Mill. während Beteiligungserträge(i. V. 0,04 Mill.] nicht vereinnahmt worden ſind. Noch Vornahme von 9,51(0,56) Anlogeabſchreibungen und anderen Abſchreibungen von 0,28 (0,26) Mill.„ verbleibt einſchl. 44093(43 228)/ Vortrag ein Reingewinn von 357 421(305 155) J, woraus wieder 6 v. H. Dividende auf die Stamm⸗ und Vorzugsaktien aus⸗ geſchüttet werden. Nach dem Bericht hielt die Abſatzſteige⸗ rung im verfloſſenen Geſchäftsjahr weiter an und lag über dem Reichsdurchſchnitt von rund 7 v. H. Die geſamte Be⸗ legſchaft konnte zum Teil voll beſchäftigt werden. In den erſten drei Mongten des neuen Geſchäbtsjahres war die Abſatzentwicklung zufriedenſtellend, ſo doß die Verwaltung hofft, im laufenden Jahr wenigſtens den Abſatz des ver⸗ floſſenen Jahres zu erreichen.(5 5. Februar.) * Köpenicker Bank embe. Wieder.5 v. H. Dividende. Wie in früheren Jahren, ſo legt auch die Köpenicker Bank e Gmb, Berlin⸗Köpenick,— die größte gewerbliche Ge⸗ noſſenfchaftsbank Deutſchlands— ihren Geſchäftsbericht ſchon kurz nach Beendigung des mit dem 31. Dezember ab⸗ ſchließenden Geſchäſts jahres 1935 vor. Die Zahlen der Bi⸗ lang ſpiegeln die Geſundung der deutſchen Wirtſchaft im vergangenen Jahre wider. Die Einlagen ſind im Jahre 1995 um rund 1 Mill.„ gewachſen. Der Reingewinn ge⸗ ſtattet, wieder 4,5 v. H. Dividende an die Mitglieder zu ver⸗ teilen und die Reſerven zu erhöhen. Es werden aus⸗ gewieſen: Geſchäftsguthahen der verbleibenden Mits lieder mit 2,4(i. V. 2,5) Mill. J, Spar⸗ und Depoſitengelder mit 14,7(14,1) Mill. /, Einlagen in laufender Rechnung mit 3,2(2,8) Mill., Außenſtände mit 18,9(19,4) Mill. J, Bi⸗ lantzſſumme 29,7(22,6) Mill. /, Bankguthaben 3,1(1,9) Mill. Mark, Giroverbindlichkeiten beſtehen nicht. Der Rein⸗ gewinn ſtellt ſich auf 147 000(143 000) /, nachdem zuvor 48 830& auf Forderungen abgeſchrieben und 150 000„ dem Wertberichtigungskonto zugeführt worden ſind. Bemer⸗ kenswert iſt die Feſtſtellung der Bank, daß ſie auch im Be⸗ richtsjahr nicht gezwungen war, ein notleidendes Grund⸗ ſtück zu übernehmen, und daß es ihr möglich geweſen iſt, die im Laufe der Jachre angeſammelten freien Reſerven Nhein-Mainische Abendbörse Still Frankfurt, 23. Januar Die Abendbörſe eröffnete in ſehr ſtiller Haltung. Dis Tendenz war nach den Abſchwächungen von heute mittag widerſtandsfähig, zumal da kein Angebot mehr vorlag und auch bei den Valutapapieren eine gewiſſe Erholung vorlag. Im allgemeinen blieben die Kurſe auf dem teilweiſe etwas erholten Berliner Schluß etwa behauptet, vereinzelt er⸗ gaben ſich auch noch leichte Rückgänge. So bei Eßlingen Maſchinen bis 89,25(89,50) und bei Weſtdeutſche Kaufhof auf 3138(31,75). J Farben lagen bei ca. 1506150, ferner Stahlverein mit unv. 7% zur Notiz. Kunſtſeide Aku nannte man zwiſchen 53,25 und 53,75(5996). Renten lagen völlig geſchäftslos. Intereſſe beſtand für Zinsver⸗ gütungsſcheine zu 9276 und für Wiederaufbauzuſchläge, frühe 68 Geld, ſpäte 67,50 Geld. Ausländer lagen zunächſt ſehr 12 99. Die Abendbörſe blieb bis zum Schluß außergewöhnlich ruhig und nennenswerte Kurs veränderungen ergaben ſich nicht mehr, auch gegen den Berliner Schluß traten nur geringprozentige Abweichungen nach beiden Seiten ein. Etwas größeres Geſchäft hatten Weſtdeutſche Kaufhof mit 31%—94. Kunſtſeide Aku lagen trotz höherer Kurſe aus Amſterdam mit 53,25(5326) nur knapp gehalten, während von anderen Valutawerten die Schweizer Bahnobligationen eine leichte Erholung aufwieſen. 4proz. Schweizer Bundes⸗ bahn 177(175), 3 proz. dto. 168(166J. Auch Anatolier lagen mit 37,75(37,50) etwas erholt. Von ſonſtigen Aus⸗ landsrenten blieben Ungarn Gold mit 8,85(8,90) nicht ganz gehalten. Nachbörſe: Sehr ruhig. J Farben 150,25, Stahlverein 7777,25. nächt nur in voller Höhe zu erhalten, ſondern noch weiter zun ſtärken. * Hamburger Hypothekenbank.— 4(5) v. H. Dividende. Der Bruttoertrag betrug im abgelaufenen Geſchäftsjſahr 14,01(12,31) Mill.„ und der Reingewinn 418,780(211,556) Mark. Da im letzten Jahr die Ausſchüttung der 5 v. H. Dividende nur dadurch möglich war, daß man den Vor⸗ trag auf 116 310(297 364) verminderte, verzichtete man heuer auf eine erhöhte Dividende trotz dem erhöhten Reingewinn, um den Vortrag wieder zu vergrößern. * Dr. Georg Seibt Ach[Radio], Berlin.— Vergleichs⸗ termin vertagt. Von dem Amtsgericht Berlin-Wedding ſtand am Mittwoch erſter Termin im Vergleichsverſahren über das Vermögen der Radipfabrik Dr. Georg Seibt Ach an. Der Vorſitzende des Gläubigerausſchuſſes, Direktor Schmitz, wies in ſeinen Ausführungen u. a. darauf hin, daß der von der Treuhandgeſellſchaft zum 9. Oktober 1035 aufgemachte Status inzwiſchen ſtark überholt iſt, dadurch, daß Außenſtände hereingekommen ſind uſw. Der Gläu⸗ bigerausſchuß habe ſich auf Grund dieſer Verhältnide ent⸗ ſchloſſen, den bisherigen Status nochmals einer Prüfung zu unterziehen Hierbei ſoll gleichzeitig die Frage geprüft werden, ob genügend Werte vorhanden ſind, die ein Weiter⸗ beſtehen der Geſellſchaft ermöglichen. Jedenfalls werde der neue Status günſtiger als der bisherige ausſehen. Die erforderlichen 600 000/ zur Durchführung des Ver⸗ gleichs ſeien in den Vorräten vorhanden. Im Namen des Gläubigerausſchuſſes beantragte Direktor Schmitz eine Ver⸗ tagung des Termins. Dieſem Antrag ſchloß ſich die er⸗ forderliche Mehrheit der Gläubiger an. Das Gericht be⸗ ſchloß, einen neuen Termin am 26. Februar abzuhalten. * RWe⸗Abſchluß noch nicht fertiggeſtellt. Es wird ſetzt die Vermutung ausgeſprochen, daß die Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſche Elektrizitätswerk AG, Eſſen, für das Geſchäfts⸗ jahr 1934/35 eine Dividende von mindeſtens wieder 6 v. H. verteilen werde. Wie wir erfahren, ſind die Bilanzorbeiten bei der Geſellſchaft jedoch noch nicht abgeſchloſſen, ſo daß verbindliche Angaben über die vorausſichtliche Dividenden⸗ höhe zur Zeit noch nicht möglich ſind. » Nordatlantik⸗ Konferenz am 29. Jannar. Die Nopd⸗ atlantik⸗Kenferenz iſt mit Rückſicht guf die Beiſetzungsſeier⸗ lichkeiten in England guf den 29. Januar verlegt worden. Wie man erfährt, werden aus Hamburg Lie Herren Neu⸗ mann, Dr. Voß und Schmülling, aus Bremen die Herren Schüngel und Kloſe an der Konfrenz teilnehmen. Außer⸗ dem wird der Leiter der Hapag⸗Lloyd⸗Agentur in den Ver⸗ einigten Staaten, Schröder, nach London kommen. * Polniſche Unterſeeboote aus Holland.— gegen Gerſte. Die polniſche Regierung beabſichtigt, nach niederländiſchen Blättermeldungen, der Arbeitsgemeinſchaft der vier großen niederländiſchen Schiffswerften„Nederlandſche Scheeps⸗ bouw Mij.“,„Rotterdamſche Droogdok Mij.“,„Wilton⸗Fije⸗ noord“ und„De Schelde“ einen Auftrag auf den Ban von zwei Unterſeebboten zu erteilen. Offenbar im Zuge dteſes Geſchäftes hat die niederländiſche Regierung eine Genehmi⸗ gung auf Einfuhr polniſcher Gerſte nach Holland erteilt, da die Bezahlung der Unterſeeboote auf dem Wege eines Kom⸗ penſationsgeſchäftes erfolgen ſoll. * Weſtminſter Bank— Ebenfalls neue Rekorb⸗Bilanz. Die Weſtminſter Bank in London, die nunmehr ihre Bilanz für 1935 veröffentlicht, kann ebenfalls eine Steigerung ihrer Geſamtaktiven auf neue Rekoröhöhe verzeichnen. Dieſe ſind gegenüber 1934 um 2,1 auf 364,8 Mill. Pfus ge⸗ ſtiegen. Die Depoſtten haben ſich um 17 auf 322,67 Mill. Pfund erhöht. Unter den Aktiven weiſen diskontierte Wech⸗ ſel die ſtärkſte Zunahme, um 10,2 auf 43,9 Mill. Pfund auf. Das Verhältnis zu den Depoſiten iſt von 11 auf 13,6 v. H. geſtiegen. Vorſchüſſe ſind um 4% auf 114,7 Mill. Pfund an⸗ gewachſen; auch oͤie Anlagen haben ſich weiter um 78 auf 105,77 Mill,. Pfund erhöht. 7 Engliſche Rekordausfuhr von Flugzeugen. Die Aus⸗ fuhr britiſcher Flugzeuge und Flugzeugmotoren erreichte im vergangenen Jahr eine bisher noch nie dageweſene Höhe. Ihr Wert betrug rund 2,7 Mill. Pfund. Mehr als 70 Staaten traten als Käufer auf. * Geſcheſterte engliſch⸗ruſſiſche Holzlieferungsverhand⸗ lungen. Wie die„Times“ meldet, ſind ſeit einiger Zeit ge⸗ führte engliſch⸗ruſſiſche Holzlieferungsverhandlungen nun⸗ mehr ergebnislos abgebrochen worden. Die Verhandlun⸗ gen betrafen einen großen engliſchen Auftrag auf 400 000 Maßeinheiten ruſſiſchen Holzes. Sie wurden von engliſcher Seite von der„Timber Diſtributors Std.“ geführt, die etwa 200 britiſche Einfuhrfirmen vertritt. Es ſei möglich, daß Verſuche zur Wiederaufnahme der Verhandlungen gemacht werden. * Kreuger⸗Abwicklungsauleihe faſt ganz zurückgezahlt. Die Skandinaviſka Kredit⸗AB. hat, wie uns mitgeteilt wird, weitere 30 Mill. Kronen der Kreuger⸗Abwicklungs⸗ anleihe an den ſchwediſchen Staat abgezahlt. Von den 200 Mill. Kr., die der ſchwediſche Staat zur Abwicklung des Kreuger⸗Konkurſes ſeinerzeit einigen ſchwediſchen Banken vorgeſtreckt hat, ſollen, wie es weiter heißt, nur noch ins⸗ geſamt 20 Mill. Kr. ausſtehen. * Ueberzeichnung der niederländiſchen Staatsanleihe. Die Aproz. niederländiſche Staatsanleihe, die am Dienstag zur Zeichnung aufgelegt worden war, iſt voll untergebracht worden. Der Anleihebetrag ſtellt ſich, wie gemeldet, auf 104 Millionen Gulden, von denen 50 Mill., bereits unter⸗ gebracht worden waren; die Zeichnung belief ſich auf 59 Mill. Gulden, ſo daß die Anleihe um 5 Mill. überzeich⸗ net worden iſt. Dieſe 5 Mill. Gulden werden bei den erſt⸗ genannten 50 Mill. gekürzt, ſo daß die Zuteilungen in vol⸗ ler Höhe erfolgen können. * Stüßung des Milchpreiſes in der Schweiz. Inolge der Steigerung der Käſeausfuhr und des Rückganges der Erzeugung iſt auf dem ſchweizeriſchen Milchmarkt eine weſentliche Entlaſtung eingetreten. Man rechnet deshalb in land wirtſchaftlichen Kreiſen mit einer Entloſtung des Staa⸗ tes in der Milchpreisſtützung. An eine Herabſetzung des Milchpreiſes, der zur Zeit für den Erzeuger 18 Rappen beträgt, wird jedoch nicht gedacht. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Leerraum war heute etwas reger, Es konnte Raum für tal⸗ wie bergwärts abgegeben wer⸗ den. Lediglich an kleinerem Raum bis zu 600 To. wird wenig oder gar nichts angenommen. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. eee N ere. De Vnleilallungeille dei NM Heitere Erinnerungen an Georg V. Georg V. war ſchweigſam und nüchtern. Manche nannten ihn pedantiſch. Vielleicht deshalb, weil er überaus gewiſſenhaft war und niemals ſeine Zu⸗ ſtimmung oder Unterſchrift für eine Sache gab, mit der er ſich nicht eingehend beſchäftigt hatte. So pflegte zum Beiſpiel König Georg— ganz im Gegen⸗ ſatz zu ſeiner Großmutter Viktoria— niemals ipgendwelche Staatsdokumente„mit geſchloſſenen Augen“ zu unterſchreiben, ſondern ſtets erſt nach ein⸗ gehender Prüfung. Daß der verſtorbene Monarch auch nicht ohne Humor war, zeigen ein paar kleine Erlebniſſe aus ſeinem Leben. Die Journaliſten haben's beſſer! Georg V. hatte gerade den Thron beſtiegen. Am mächſten Tage ſchon erſchien der Oberhofmeiſter zu reichlich früher Stunde in ſeinem Schlafzimmer und meldete, es ſtünden bereits eine Menge Journaliſten und Preſſephotographen unten in der Halle, die den König ſehen wollten.„Es iſt allerdings erſt ſechs Uhr“, fügte er entſchuldigend hinzu,„aber einige waren ſchon um fünf Uhr da!“ Der König war noch reichlich müde und gähnte. „Gut, gut“, meinte er dann,„ich werde herunterkom⸗ men, ſie ſollen nicht umſonſt warten. Aber ich muß wirklich ſagen, die Preſſeleute haben es entſchieden heſſer als ich.“ 2 „Ja, ſehen Sie, ich muß jetzt aufſtehen— die haben ſich wahrſcheinlich gar nicht erſt hingelegt!“ Ein gutes Gedächtnis. Vor etwa zwei Jahren erhielt König Georg das Bittgeſuch eines alten, 75jährigen früheren Boxers. Er ſei in Not geraten, ſchrieb der alte Mann, und ob es dem König nicht möglich ſei, für ihn die Auf⸗ nahme in einem Altersheim zu ermöglichen. Unter⸗ ſchrift: Alfred Mitchell. Nun laufen natürlich jeden Tag zahlreiche ſolcher Bittgeſuche an den engliſchen König ein. Und ehe ihnen ſtattgegeben wurde, ließ der König die Anträge genau prüfen. Als man ihm das Schreiben des Boxers vorlegte, dachte er einen Augenblick nach. Plötzlich ſagte er lebhaft:„Ich kenne den Mann— ich habe ſelbſt noch einem ſeiner Boxabende beigewohnt!“ Tatſächlich ergab ſich, daß König Georg einmal von ſeinem Vater, Eduard VII., der ein großer Sportsmann war, im Alter von 16 Jahren zu einem Boxkampf Mitchells mitgenommen worden war, der ſeinerzeit einer der berühmteſten Vertreter der alten engliſchen Fauſtkämpfergarde war. Der alte Boxer wußte beſtimmt auch noch, daß der König einmal in ſeiner Jugend einem ſeiner Kämpfe beigewohnt hatte, doch hatte er es verſchmäht, daran zu erinnern. König Georgs hervorragendes Gedächtnis aber hatte ihn den Boykampf und den Namen des damals ſo berühmten Champions nicht pergeſſen laſſen. Er erwirkte nun tatſächlich, daß Mitchell in dem Altersheim von Peckham Aufnahme fand. Ein ſeltenes Hirſchgeweih Eine große Hoffagd hatte ſtattgefunden, an der auch König Georg teilgenommen hatte. Dabei war es ihm gelungen, einen kapitalen Zwölfender zur Strecke zu bringen, und das Jagdglück des Monar⸗ chen wurde natürlich bei der folgenden Jagdtafel würdig gefeiert. Mehrere Wochen ſpäter, als der König ſchon längſt wieder in London weilte und die Jagd faſt vergeſſen hatte, meldete ſich ein hoher Ariſtokrat bei ihm zur Audienz. Es war derſelbe, in deſſen Wäl⸗ dern der König den Hirſch geſchoſſen hatte. Nun zeigte ſich auch der Grund, weshalb er um die Au⸗ dienz gebeten hatte: er überreichte nämlich dem Kö⸗ nig ſeine damalige Jagdtrophäe, das Geweih des erlegten Tieres. Georg V. blickte darauf nieder und war ſprach⸗ los. Es war nämlich ein Vierzehnender! Dann blickte er den Beſucher an, ſchüttelte nachdenklich den Kopf und meinte:„Welch ſeltſames Naturwunder! Nie wußte ich, daß das Geweih eines Hirſches auch noch nach ſeinem Tode wachſen kann Kipling und der kranke Elefant Der vor einigen Tagen geſtorbene Rudyard Kipling, deſſen Dſchungelbücher einen Ehrenplatz unter den Tiergeſchichten der Weltliteratur bean⸗ ſpruchen können, wurde bekanntlich in Bombay ge⸗ boren. Daher iſt es verſtändlich, daß ſich ein großer Teil ſeiner literariſchen Arbeiten mit ſeinem Hei⸗ matlande Indien befaßt. Alles, was mit Indien zuſammenhing, erweckte ſeine beſondere Anteil⸗ nahme. Eine kleine Begebenheit aus dem Leben des toten Dichters kennzeichnet in eindrucksvoller Weiſe dieſen Vertrauten der Tierſeele. Das, was den Weitgereiſten in allen Großſtädten zuerſt und am ſtärkſten anzog, waren die zoologiſchen Gärten Nach langer Abweſenheit von England be⸗ ſuchte er mit einem Freund wieder einmal den gro⸗ ßen Londoner Tiergarten. Plötzlich hörten ſte vom Dickhäuterhaus her ein ſchweres Keuchen und Stöh⸗ nen. Die beiden Männer eilten hinein und erfuhren vom Wärter, daß der eine Elefant ſeit Tagen ſchwer⸗ mütig ſei und immerfort klage. Der Freund er⸗ zählt, wie Kipling ſich mit teilnahmsvoller Gebärde dem traurigen Rieſen zuwandte, wie er lange, lange ſchweigend vor ihm ſtand, bis er den Blick der heim⸗ wehkranken Kreatur auf ſich gezogen hatte und wie er dann auf das Tier in ſeltſamen, unartikulierten Lauten einredete. Es ſei, ſo berichtet der Freund, eine richtige Heil⸗ behandlung geweſen, ſo wie ſie die modernen Ner⸗ venärzte in ſchweren Depreſſionsanfällen bei ihren Patienten anwenden. Der Elefant hörte auf zu ſtöhnen, lauſchte aufmerkſam, brummte und grunzte ſchließlich zufrieden. Dann wanderte ſein mächtiger Rüſſel zärtlich liebkoſend über Kiplings ganzen Körper. Auf dem Heimweg fragte der Freund Kipling, in welcher Sprache er mit dem Tier geredet habe.„Es waren die Urlaute des Dſchungels“, entgegnete der Dichter mit ſeltſamem Lächeln,„die nur die auf in⸗ diſcher Erde Geborenen verſtehen“. if — In der Nähe von Pretoria iſt ein Diamant von der Größe eines Tennisballes und einem Ge⸗ wicht von 1268 Karat gefunden worden. Die Fund⸗ ſtelle befindet ſich auf dem Beſitztum des holländiſchen Bauern Yonker, auf dem vor zwei Jahren der be⸗ rühmte Ponkers⸗Diamant, der allerdings nur halb ſo groß war, entdeckt wurde. Es ſteht jedoch noch nicht einwandfrei feſt, ob es ſich bei dieſem Fund um einen wirklichen vollwertigen Diamanten handelt, oder um die minderwertige Abart,„Bort“ genannt. Im letzteren Fall wäre der Fund kaum 10 000 Mk. wert. Handelt es ſich dagegen um einen reinen Dia⸗ manten, ſo iſt ſein Wert unſchätzbar. * — Wie der Reichsgeſchäftsführer des Reichsver⸗ bandes deutſcher Sportfiſcher, Dr. Gläſer, aus An⸗ laß eines Beſuchs in Magdeburg mitteilte, wird der Verband demnächſt für ſeine Mitglieder eine Ein⸗ Griechenlands Hauptſtadt im Zeichen des Wahlkampfes Ueber alle Plätze und Straßen Athens ſind Schnüre mit den Bildniſſen der Kandidaten für die kommenden griechiſchen Parlamentswahlen gehängt. (Weltbild,.) heitstracht einführen. Dieſe beſteht aus einem Anzug aus graugrünem Lodenſtoff mit dunkelgrünem Kra⸗ gen, einem dunkelgrünen Spiegel auf dem linken Oberarm, in den das Verbandsabzeichen in Silber eingeſtickt iſt. Die Führer tragen beſondere Abzei⸗ chen auf dem Kragen. P ſingſten wird in Kaſſel das erſte Reichstreffen der deutſchen Sportfiſcher durch⸗ beraten, um die es jetzt aber wieder recht ſtill geworden iſt. ——— Der Dreizehnerausſchuß tagte in Genf Ein Bildtelegramm aus der Völkerbundsſtadt, wo der für den Abeſſinien konflikt eingeſetzte Drei⸗ zehnerausſchuß erneut zuſammengetreten iſt. Der Ausſchuß ſollte bekanntlich über die Oelſperre (Weltbild,.) geführt werden, zu dem etwa 5000 bis 6000 Angler erwartet werden. Das Ziel des Verbandes, der aus 7 Verbänden mit 21000 Mitgliedern entſtanden iſt und der jetzt 110000 Mitglieder hat, iſt nach den Worten Dr. Gläſers, eine Bewegung aufzubauen, wie ſie in England mit 5,5 Millionen oder in Frank⸗ reich mit 3 bis 4 Millionen Anglern beſteht. An der Wiege Preußens/ von erich rüuner 24. Januar 17121 Friedrich., König in Preußen, überlegte: elf Jahre waren es, daß er zu Königsberg die Krone genommen hatte— heute war der geboren, dem ſte einſt gehören ſollte!„Friedrich ſoll er heißen“, ſagte er,„ein Friedrich gewann Brandenburg— ein Friedrich gewann Preußen— vielleicht wird es ein Friedrich ſein, der Preußen zur Großmacht erhebt!“ Aeußerlich ruhig, doch von einem inneren, nicht uneigennützigen Glück erfüllt, blickte er hinunter auf das winterlich⸗herbe Berlin. Seine Gedanken entglitten der klöſterlichen Enge des königlichen Schloſſes und wandten ſich dem glanzvollen Ge⸗ pränge des franzöſiſchen Hofes zu.„Dies iſt das Vorbild!“ ſprach er in die Stille des Raumes hinein. „Verſailles! Inbegriff der Bedeutung, die jeder Krone anhängt! Es genügt nicht, zu ſein— man muß wirken! Und ich wünſchte wohl, man möchte dem Thronerben Preußens ſo entgegenkommen wie hem„Kind von Europa“, das einmal die Maitreſſen von Paris und mit ihnen Frankreich beherrſchen oll Der Kronprinz Preußens, Friedrich Wilhelm, verabſcheute den Glanz des väterlichen Hofes, jene Manieren, die Verſailles nachgeäfft waren und im preußiſchen Herzen keine Stätte ſanden. Sein Ethos war Sparſamkeit: nicht allein der Staatsführung, ſondern jeder Art lebendiger Regung. Wie er die Etikette verachtete, ſo ſpottete er auch einer Reprä⸗ ſentation, die ſich in feſtlichen Aufzügen und prunk⸗ haften Feierlichkeiten erſchöpfte. Er wollte Macht— Macht aber ruhte nicht in den Röcken, ſondern den Waffen, nicht in den Perücken, ſondern den Köpfen, nicht in den ſüßlichen Marſchallsviſagen, ſondern den harten, unbeugſamen Geſichtern der Soldaten.— „So ſoll mein Staat ſein!“ ſagte er kurz und ent⸗ ſchloſſen, als er vor dem König ſtand. Friedrich. erſchrak. Gedankenſchnell durchflutete ihn die Erinnerung an das Königsberger Zeremo⸗ niell Ja, er liebte den Glanz— er wußte nicht an⸗ ders, als daß Glanz Macht war. Und wie auch zum Gepränge Haltung gehört, ſo ſprach er nun ruhig: „Du wirſt dich den Vorſchriften der höfiſchen Etikette fügen, ſo lange ich regiere. Glaubſt du, ein Staat wird wie ein Bauernhof geführt?“ „Nicht ſchlechter, glaube ich!“ trotzte der Kron⸗ prinz. Der König lächelte:„Sieh nach Weſten! Europa iſt eine franzöſiſche Provinz. Das Schickſal hat Frank⸗ reich geſegnet.“ „Ich werde das Schickſal zwingen, Preußen zu ſegnen!“ „Du biſt ein Brauſekopf und denkſt, Geſchichte könne gegen die Gewalt Gottes gemacht werden! Du wirſt einſichtiger werden. Jetzt bereite dich auf die Taufe deines Sohnes vor— ſie wird mit aller könig⸗ lichen Pracht gefeiert werden.“ „Nein ein dreimal nein! Ich will nicht, daß man mein Kind zum Popanz mache.“ Erſtaut blickte der König auf. Und während ein leiſes, erinnerungsreiches Lächeln um ſeinen Mund rann, ſagte er ohne Härte:„So befehle ich es dir!“ Friedrich Wilhelm ſchwieg. Dann ging er lang⸗ ſamen Schrittes wie von ſchwerem, wogendem Trotz erfüllt, der Tür entgegen und verbeugte ſich gehor⸗ ſam. * Am letzten Januartage wurde der Prinz getauft. Die Glocken Berlins läuteten den Feſtakt ein. Ver⸗ urteilte wurden begnadigt, Militärs avancierten, Kanonen durchdonnerten den Wintertag. Die Schloßkapelle glomm in Kerzenſchimmer Brokatfarben und dunkler, feierlicher Schweigſam⸗ keit Die Türen öffneten ſich. Langſam ſchritt der Zug, an ſeiner Spitze der König, dem Altar entgegen. Dumpfe, zukunftsgläu⸗ bige Worte gingen über den Täufling hin. Mut⸗ willig ſprangen die Tropfen des heiligen Waſſers auf das Geſicht des erſchrockenen Kindes nieder.— War es Liebe, die den Vater in der Nacht ans Bett des ſchlafenden Kindes trieb— war es die Sehnſucht, den Atemzügen deſſen zu lauſchen, dem von nun an alle Sorge gelten ſollte! Friedrich Wilhelm wußte es nicht, er fühlte nur, daß er dem Kinde Zwang angetan hatte; denn wie konnte es gut ſein, die hundertzüngige Orgel des königlichen Zeremoniells in Bewegung zu ſetzen, um ein Kind zu taufen! Der gelbe Schein einer Kerze erhellte das Zim⸗ mer nur ſchwach. Der Kronprinz rückte behutſam einen Stuhl neben die Wiege und rührte ſich nicht. Während er den Schattengeſpenſtern nachging, die gleich einem Heer apokalyptiſcher Reiter über die weiße Stirn ſeines Sohnes fagten, erſchloß ſich ihm die Viſion eines Staates, der in dieſem Kinde ſein Haupt finden ſollte. Der ſchwelende Rauch der Kerze zog wie eine ſchmale, ſilberne Rauchfahne einem ſtillen Winde nach. Die Dunkelheit bückte ſich in die Ecken des Zimmers, breitſpurig mit der Langſamkeit deſſen, der die Zeit nicht kennt Und indem die Bruſt des Kindes ſich unter gleichmäßigen Atemzügen lang⸗ ſam hob und ſenkte, ſchien es dem Kronprinzen, als ſchwanke auch Preußen, wie der Odem aus des Prin⸗ zen Bruſt es wollte. Seltſam, dachte Friedrich Wilhelm, wir alle haben dieſes Kind erſehnt, wie nur eine Mutter den erſten Schrei ihres Kindes erſehnen kann— und ſchon glauben wir, es ſei zu Beſonderem auserſehen. Vielleicht irren wir— was wir erſehnen, glauben wir ſo gern! Er träumte. Es war gut, einmal zu träumen, Aufgaben und Pflichten zu vergeſſen und der Stunde zu gedenken, die aus Pflicht und Aufgabe der Zu⸗ kunft erwachſen mußte. Alſo Macht— Macht durch die Waffen— Macht durch die Unbeſtechlichkeit eines ſelbſtbewußten Be⸗ amtentums: das war ſein Ziel! Denn er hatte Preußen der Verweichlichung zu entreißen und ein Inſtrument zu ſchaffen, das ſich in den Händen ſeines Nachfolgers erſt beweiſen mußte. Friedrich Wilhelm erhob ſich leiſe. Noch immer ſchwammen die unruhigen Schatten über das blaſſe Geſicht des kleinen Friedrich. Seiner ſelbſt ungewiß, ſtrich Friedrich Wilhelm ſich ſuchend über die Stirn. War es nicht, als hätte das ſchlafende Kind ihm Kraft gegeben, die Zukunft Preußens zu geſtalten! War er nicht als Kronprinz gekommen— ging er nicht als König, wie man eines Tages als Jüngling kommt und als Mann geht! So war es. Und es war ein Wunder. Denn da er die Schatten vergaß, einen letzten Blick auf die Wiege und den Knaben warf und hinausging, ſtand ihm das Antlitz ſeiner preußfſchen Sendung ſichtbarlich vor Augen. O Nationaltheater Mannheim. Heute, Freitag, um 20 Uhr„Die einſame Tat“. Da Willy Bir⸗ gel in wenigen Tagen einen neuen Filmurlaub an⸗ tritt, iſt dieſe Vorſtellung die vorläufig letzte des Stücks.— Morgen, Samstag:„Tannhäuſer“ Die Eliſabeth ſingt Erika Müller.„Hamlet“ er⸗ ſcheint am Sonntag in neuer Inſzenierung von H. C. Müller im Spielplan. Gegeben wird nie Ueber⸗ ſetzung von Auguſt Wilhelm Schlegel. Die Titel⸗ rolle ſpielt Willy Birgel. Die Bühnenbilder ent⸗ warf Friedrich Kalbfuß a. G. Berliner Kunſtwochen 1936. Aus Anlaß der Olympiſchen Spiele werden die diesjährigen Ber⸗ liner Kunſtwochen in zwei Abteilungen gegliedert. Der erſte Teil beginnt am 4. Mai mit der Verkün⸗ digung des heurigen Trägers des 5000⸗Mark⸗Muſik⸗ preiſes der Reichshauptſtadt. Anſchließend werden eine Mozartwoche und das Deutſche Beethoven⸗Feſt abgehalten. Der zweite Teil der Kunſtwochen wird unmittelbar nach Beendigung der Olympiſchen Spiele eröffnet, ſo daß die ausländiſchen Olympiade⸗Gäſte Gelegenheit zum Beſuch einer Reihe hochwertiger künſtleriſcher Veranſtaltungen erhalten. db. Die blaue Blume. Romanttſche Zeugniſſe, Dos Buch der Liebe. Hercusgegeben von Willi Koch.(Holle u. Co, Verlag, Berlin.) Zwei ſchöne Wiedererweckungen romantiſcher Empſin⸗ bungen, die dem deutſchen Menſchen im Grunde nie ab⸗ handen gekommen ſind, wenn es auch zu Zeiten ſo ſcheinen mochte. Der Band„Die blaue Blume“ bringt in wohlgeordneter Zuſammenſtellung eine Sammlung weſent⸗ licher Dokumente der deutſchen Romantik. Erſcheinungen wie Novalis, Eichendorf, Tieck, Wackenroder, E.* 1. Hoffmann, die Grimms, Philipp Otto Runge, Caſpar David Friedrich und viele andere gewähren hier mit mannigſochen Aeußerungen ihres Geiſtes einen ausgezeichneten Einblick in das Weſen der romantiſchen Epoche. In dem weiteren Band„Buch der Liebe“ eine Sammlung von Ge dichten, Brieſen und Gedanken über die Liebe ſind es eben; falls in der Hauptſache die Romantiker, die ſich dem Weſen der Liebe am inbrünſtigſten nahen, obwohl die Auswahl zeitlich vom Minneſang bis zur Gegenwart reicht. 8 ſchöne Hausbücher. 0 8. Fre BILDER vof TAGE. Prin König reich. Weſen⸗ die in Ein ner be Kröme Somm liſche ter Se fangen Mer ſt genen das en Stäben ö hörte. Als ö deutſch ö wurden des en ten, be das Q das u. Prinz Frontl rend d dem P vollkor Art m ten Ge verhält harte anlaßt. pflegu: ſchon r vorteil kamme genen“ der au 5 zeitige! Verpfl f verdan 1 wenn ö mit de ö gleitet Ein ſchen 8 in eine terliche chern, oben n fangen heſſere Mit Kröme außero der Pr nämlic Beliebe und Li Gitte 9 Flaſche eiferſü es nur Deutſch. ( überha Dienſt! baren — 1 dert W ee 90e A l RON Es das W̃ „Tyr vielten Dabei ſeine Hoſent. uur ſo 7 Freitag, 24. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 39 Der Gefangene des Prinzen von Wales Während des Weltkrieges ſtand der bisherige Prinz von Wales und nunmehrige engliſche König bei der kämpfenden Truppe in Norofrank⸗ reich. An jene Zeit erinnert eine ſchlichte, für die Weſensart des neuen Königs bezeichnende Geſchichte, die in den„Münchener N..“ mitgeteilt wird: Einer unſerer Arbeitskameraden, der Bürodie⸗ ner bei den„Münchner Neueſten Nachrichten“, Fritz Krömer, war während der ſchweren Kämpfe an der Somme im Sommer 1916 bei Martinbeuge in eng⸗ liſche Gefangenſchaft geraten. Er wurde als gelern⸗ ler Schreiner einer Handwerker⸗Kompanie im Ge⸗ ſangenenlager 27 zugeteilt, das in Boulogne ſur Mer ſtationiert und mit 500 deutſchen Kriegsgefan⸗ genen belegt war. In Nähe des Lagers befand ſich das engliſche Große Hauptquartier mit zahlreichen Stäben, deren einem der Prinz von Wales ange⸗ hörte. Als zu Anfang des Jahres 1917 nun aus dieſer deutſchen Handwerker⸗Kompanie 26 Mann abgeſtellt wurden, um die im Rohbau fertigen Offiziersbaracken des engliſchen Hauptquartiers wohnlich auszugeſtal⸗ ten, bekam unter ihnen Fritz Krömer den Auftrag, das Quartier des Prinzen von Wales einzurichten, das u. a. mit Seide austapeziert wurde und das der Prinz mit Bildern ſeiner Familienangehörigen oder Frontkameraden ſchmücken ließ. Dabei hatte er wäh⸗ tend dreier Monate faſt jeden Tag Gelegenheit, mit dem Prinzen zu ſprechen, der die deutſche Sprache vollkommen beherrſcht und der ſich in freundlicher Art mit ihm wie auch mi den übrigen kommandier⸗ ten Gefangenen unterhielt, ſich nach ihren Familien⸗ verhältniſſen erkundigte und alles tat, um ihnen das harte Los der Gefangenſchaft zu erleichtern. So ver⸗ anlaßte er eine willkommene Verbeſſerung der Ver⸗ pflegung des geſamten Lagers, die ſich auch vorher ſchon von der des benachbarten franzöſiſchen Lagers vorteilhaft unterſchieden hatte, und ließ Vorrats⸗ kammern anlegen, nachdem ihm von„ſeinem Gefan⸗ genen“ mitgeteilt worden war, daß die Quantität der ausgegebenen Lebensmittel zu ſehr vom recht⸗ zeitigen oder verſpäteten Eintreffen der engliſchen Verpflegungsſchiffe abhängig war. Gleicherweiſe verdankten es die Gefangenen ſeiner Anordnung, wenn die Wachmannſchaft ſie ohne Obergewehr, nur mit dem einfachen Seitengewehr ausgerüſtet, be⸗ gleitete. Einige Male wurde das Hauptquartier von deut⸗ ſchen Kampffliegern überflogen, während der Prinz in einem Korbſeſſel vor ſeiner Baracke ſaß. In rit⸗ terlicher Weiſe grüßten die Piloten mit weißen Tü⸗ chern, indes der Prinz mit ſeinem Taſchentuch nach oben winkte. Und regelmäßig lieh er dann dem Ge⸗ fangenen den eigenen Feldſtecher, um ihm ſo eine beſſere Beobachtung der Kameraden zu ermöglichen. Mit beſonderer Begeiſterung aber erzählt Fritz Krömer als echtes„Münchner Kind“ von einer außerordsüflſchen Belohnung ſeiner Arbeit, die ihm der Prinz zuteil werden ließ: von der Erlaubnis nämlich, den Inhalt eines kleinen Eisſchrankes nach Belieben mitzubenützen; der aber beſtand aus Kognar und Likören und vor allem engliſchem Lagerbier,„an Güte Münchner Starkbier ähnlich, nur in kleineren Flaſchen...“ Und als der Diener, ein Sergeant, eiferſüchtig eines Tages den Schlüſſel abzog, brauchte es nur eine Mitteilung an den Prinzen, auf daß der Schrank fortan offenblieb. Dieſe und andere Anekdoten erzählt der einſtige Gefangene und es iſt verſtändlich, daß er dem jungen König— eingedenk der anſtändigen Behandlung, die deutſche Kriegsgefangene bei den engliſchen Truppen überhaupt fanden, wie der beſonderen Zeit ſeiner Dienſtleiſtung im Großen Hauptquartier— dank⸗ baren Herzens Glück wünſcht. 5* — Kürzlich verlor eine Herde von rund dreihun⸗ dert Walen ihr Leben durch Strandung an der ſüd⸗ afrikaniſchen Küſte. Ein gleiches Schickſal ereilte vor wenigen Jahren eine nahezu ebenſo zahlreiche Wal⸗ hepde an der Feſtlandsküſte bei Sanſibar. Auffallend iſt hier nur die große Zahl, denn Strandungen ein⸗ zelner Wale oder kleinerer Gruppen ſind eine uralte Alltäglichkeit. Jeder Wal iſt verloren, wenn ihn Sturm oder Strömung an eine Flachküſte drängen, von der er bei ſeiner Unbeholfenheit im Seichtwaſſer nicht mehr loskommen kann. Obgleich ein warm⸗ blütiges Säugetier, iſt der Wal ein ſogenannter Rückwanderer, der vom Feſtlande wieder in den Urſchoß der See zurückgekehrt iſt und ſich ſo an das Waſſerleben angepaßt hat, daß er es nicht mehr ver⸗ laſſen kann. Dadurch unterſcheidet er ſich von den ſtammverwandten Robben, die ihr Leben zwiſchen Land und Waſſer teilen. Die Robben haben ſogar noch wohlausgebildete hintere Gliedmaßen, die beim Wal durch Nichtgebrauch faſt ganz verkümmert ſind und tief in den Weichteilen lagern. Die Landver⸗ bundenheit der Robben zeigt ſich auch darin, daß ſie auf dem Feſtlande geboren werden und erſt von ihren Elterntieren das Schwimmen erlernen müſſen, während die Wale und die zwiſchen ihnen und den Robben ſtehenden Seekühe(Sirenen) im Waſſer aus⸗ ſchlüpfen und geborene Naturſchwimmer find. Die Fortbewegung der Wale erſolgt durch die kräftige achterförmige Drehung der großen Schwanz⸗ floſſe, die da wie ein Propeller wirkt. Arme und Hände find zu Floſſen geworden, die zum Steuern dienen. Der Körper hat die Fiſchform angenommen, die bei den ſchnellſchwimmenden Walgattungen durch eine hohe Rückenfloſſe und eine ſpitze Schnauze ver⸗ vollkommnet erſcheint. Der Wal hat ſich dem Waſſer ſo hervorragend angepaßt, daß ſogar die moderne Schiffbautechnik(namentlich bei Torpedo⸗ und Unter⸗ waſſer⸗Fahrzeugen) den Walkörper zum Vorbild nimmt. Intereſſant iſt auch an den Strandungen der bei⸗ den großen Walherden, daß ſie aus jener flaſchen⸗ naſigen, mit ihrer Körperlänge von höchſtens fünf Metern verhältnismäßig kleinen Walgattung ſtamm⸗ ten, die man für längſt ausgeſtorben hielt. Man kannte ſie bloß noch durch ein foſſiles Stück, das man in der Eindeichung von Lincolnſhire in Oſtengland gefunden hatte. Nun beſtätigt ihre zahlreiche Stran⸗ dung die ſeinerzeit bezweifelte Meldung eines deut⸗ ſchen Schiffskapitäns, der zu Beginn unſeres Jahr⸗ hunderts eine ſtarke Gruppe dieſer Walart in der Oſtſee ſah. Ihr plötzliches Wiederauftauchen in ſo großer Menge zählt zu den unergründbaren Rätſeln der hohen See Ueber die Wanderungen der Wale wiſſen wir blog, daß ſie gewaltige Strecken zurücklegen, aber über Urſache und Ziel iſt uns faſt nichts bekannt. Die moderne Forſchung ſucht da nach Ergebniſſen, indem man vorbeiziehenden Walen kleine unſchädliche und numerierte Pfeile in die Speckſchwarte ſchießt. Da zu jeder Pfeilnummer das Datum und die Angabe des augenblicklichen Schiffsortes beim Schuſſe auf dem Forſchungsſchiff vermerkt werden, hofft man durch ſpätere Fänge von ſo bezeichneten Walen Aufklä⸗ rung über die inzwiſchen gemachte Wanderung zu erhalten. 1 — In Bombey feierte dieſer Tage der Sultan Mohammed Sah, der Aga Khan, ſein 25jähriges Ju⸗ biläum. Aga Khan ſtammt bekanntlich in direkter Linie von dem Propheten Mohammed ab und iſt das kirchliche Oberhaupt einer ismafliſchen Konfeſſion der Mohammedaner. Im Mittelpunkt der Jubiläums⸗ Feſtlichkeiten ſtand eine merkwürdige Zeremonie. Der Gefeierte wurde nämlich wortwörtlich mit Gold auf⸗ gewogen. Er nahm dazu auf einer großen Waage Platz, auf deren anderer Wagſchale Goldbarren und goldene Medaillen lagen, die ihm die Gläubigen als Jubiläums⸗Geſchenk überbracht hatten, Auf Sieſer Waage wurde der Sultan in Gold abgewogen. Aga Khan hat dann dieſes Gold, dem Werte nach rund 25 125 Pfund Sterling, wohltätigen und religiöſen Zwecken zugeführt. * — Ein großer engliſcher Filmverleih hat die Beobachtung gemacht, daß die Filme den beſten Am⸗ klang finden, die das Publikum mindeſtens einmal ausglebig zu Tränen rühren. Um nun jeden ein⸗ zelnen Film auf dieſe Eigenſchaft hin zu prüfen, hat Schwere Kälte auch in Neuyork Weitere 57 Opfer der Kältekataſtrophe — Neuyork, 24. Jannar. Die ſchwere Kälte, die ſeit einigen Tagen die Mittelweſtſtaaten heimſucht, iſt jetzt bis ur atlan⸗ tiſchen Küſte vorgedrungen und herrſcht bereits Donnerstag morgen in der Stadt Neuyork. Inner⸗ halb weniger Stunden fiel hier die Temperatur von minus 1 Grad Celſius auf minus 18 Grad Celſius. Dieſer geradezu kataſtrophale Temperaturſturz wurde begleitet von einem Stur m, der mit etwa 83 Km. Stundengeſchwindigkeit durch die Straßen fegte. Der überraſchende Kälteeinbruch hat große Not mit ſich gebracht, die noch dadurch erhöht wird, daß infolge Lohnſtreitigkeiten etwa 3000 Heizer und Fahr⸗ ſtuhlführer von 200 Wolkenkratzern, Bürogebäuden und Wohnblocks ſtreiken. Dieſe Tatſache hatte zur Folge, daß während der Nacht drei Perſonen in den Häuſern erfroren, daß zahlreiche Leute mit erfro⸗ reuen Gliedern oder wegen Erſchöpfung in die Krankenhäuſer eingeliefert werden mußten. Die Kälte iſt ſo bitter, daß die Behörden die Ein⸗ ſtellung der Schneeränmungsarbeiten anordneten. Aus dem oberen Teil des Staates Neuyork kom⸗ men Meldungen, die beſagen, daß dort ein neues Wintergewitter gewütet hat. Zahlreiche Ort⸗ ſchaften ſollen vollkommen von der Außenwelt ab⸗ geſchnitten ſein. Tauſende von Kraftwagen und zahl⸗ reiche Eiſenbahnzüge liegen auf den Strecken und können nicht weiter. Nicht weniger als 54 Menſchen ſind in dieſen Gegenden erfroren. 80 Arbeiter von einer Lawine begraben — Tokio, 22. Januar. 80 Arbeiter, die mit Aufräumungsarbeiten auf der Bahnſtrecke Tſuruga—Niigta beſchäftigt waren, wur⸗ den von einer rieſigen Lawine verſchüttet. Bisher konnten vier Tote geborgen werden. 36 Mann wer⸗ den vermißt. Die ungewöhnlich ſtarke Kälte und die heftigen Schneefälle dauern an. Sie verurſachen große Ver⸗ kehrsſtörungen. Laſtkraftwagen fährt in eine Gruppe Soldaten — Prag, 23. Jauuar. In Tabor in Südböhmen fuhr am Donnerstag⸗ abend ein Laſtkraftwagen in eine Gruppe von Sol⸗ däten. Drei Soldaten wurden getötet und drei weitere verwundet. Von den Ver⸗ wundeten iſt einer mit ſchweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Führer des Laſt⸗ kraftwagens, der das ſchwere Unglück durch Unvor⸗ ſichtigkeit verurſacht hat, wurde verhaftet. Das Un⸗ glück hat die ganze Stadt in ſtarke Erregung verfetzt. Theater⸗ und Kinvovorſtellungen ebenſo die Tanzunterhaltungen. wurden abgeſagt, ſie einen Mann angeſtellt, der ein weichherziges Ge⸗ müt und eine gutarbeitende Tränendrüſe beſitzt. Ihm werden alle der Verleih ⸗Geſellſchaft tenen Filme vorgeführt. Und dann wird kontrolliert, ob und in welchem Maße das„Tränenthermometer“ geweint hat. Dabei zählen nur Tränen, die ihm wirklich über die Wange gelaufen ſind. Bleiben die angebo⸗ Furchtbare Familientragödie in Nordamerika — Neuyork, 24. Januar. Im Staate Illinvis in der Nähe von Danvilte wurde am Donnerstag eine furchtbare Familten⸗ tragödie aufgedeckt. Dort bewirtſchaftete ein Mann namens William Albers eine Farm. Er und ſeine Familie waren ſeit drei Wochen nicht mehr von den Nachbarfarmern geſehen worden. Der Nachbarn hatte ſich infolgedeſſen eine gewiſſe Unruhe über das Schickſal Albers und ſeiner Familie bemächtigt. Als die Schneewehen eingeſetzt hatten, ſteigerte ſich dieſe Unruhe zur Sorge. Bei einer Kälte von minus 29 Grad Celſius bahnten ſich die Nachbarn am Donnerstag einen Weg zur. Farm von Albers. Als ſie endlich das Farmhaus in Sicht bekamen, ſahen ſie Albers vor der Tür ſtehen und, als er ſie geſehen hatte, ſofort in das Haus zurücklaufen. We⸗ nige Sekunden ſpäter ſchlugen aus dem Farm haus Flammen heraus. Im Haus bot ſich den Nachbarn dann ein entſetz⸗ licher Anblick. In den verſchiedenen Zimmern des Farmhauſes lagen die Familienmitglieder des Al bers tot: Frau Albers und ihre fünf Kin⸗ der. Albers ſelbſt fanden die Nachbarn erſchoſſen in einem Seitenzimmer auf. Die Leichen der Kin⸗ der und der Frau haben offenbar ſchon über eine Woche in den Räumen des Hauſes gelegen. Es wird angenommen, daß Albers in einem An⸗ fall von Geiſtesgeſtörtheit ſeine Familie um brachte. Revolte im Capone-Zuchthaus — San Franzisko, 23. Januar(U..) In dem berüchtigten Zuchthaus von Alcatraz, in dem auch der Gangſterkönig Al Capone ſeine Straſe abbüßt, brach eine Sträflingsrevolte aus, die nach kurzer Zeit unterdrückt werden konnte. Ueber hun⸗ dert Sträflinge meuterten angeblich aus Verzweif⸗ lung über die grauſame und menſchenunwürdige Behandlung durch das Zuchthausperſonal. Alle an der Revolte Beteiligten wurden von den Wärtern ſchließlich überwältigt und in ihre Zellen zurück⸗ gebracht. Sie werden jetzt unter ganz beſonders ſtrengen Bedingungen gehalten. Der Direktor von Alcatraz beſtätigte, daß„Un⸗ ruhen ſtattgefunden hätten“, es habe ſich dabei aber nur um eine„kurze Unterbrechung der Anſtalts⸗ ordnung“ gehandelt. Die Errichtung des Zuchthauſes von Alcatraz ſtellt ein Experiment der Bundesregierung dar, die hier alle Sträflinge unterbringt, die für andere An ſtalten für zu gefährlich gehalten werden. Die Lage des Zuchthauſes auf einer Felſeninſel macht jeden Fluchtverſuch unmöglich. Die Inſel, auf der das Zuchthaus liegt, war ur⸗ sprünglich eine ſpaniſche Feſtung. Später wurde dann von der amerikaniſchen Regierung dort ein Militär⸗ gefängnis eingerichtet. Den immer wieder auftau⸗ chenden Gerüchten über unmenſchliche Grauſamkeiten, unter denen die Inſaſſen des Zuchthauſes zu leiden hätten, wird von den zuſtändigen Stellen entgegen⸗ gehalten, daß zwar das Anſtaltsreglement in Alca⸗ traz ſtrenger ſei als in anderen amerikaniſchen Zuchthäuſern, daß aber Grauſamkeiten nicht vor⸗ kämen. WI. Tränen vollſtändig aus, dann wird der Film nicht angenommen, auch wenn es ſich um ein Luſtſpiel han⸗ delt. Man ſieht, die betreffende Firma nimmt das Urteil des„Verſuchszuſchauers“ ſehr ernſt. Daß er unter dieſen Umſtänden ein gutes Gehalt bezieht, iſt ſelbſtverſtändlich. Er dürfte damit die beſtbezahlte Tränendrüſe der Welt beſitzen. /e dufzejchnungen des.. probus 727 ROMAN VN RT REINHARO OIETZ 5 4 Es wurde Mitternacht, und noch immer ſummte das Waſſer auf dem Hüttenherd. Tyrolt goß uns die Gläſer wieder voll, zum wie⸗ nieklten Male, das vermag ich nicht mehr zu ſagen. Dabei hatte er beſtimmt einige Grogs mehr als ich getrunken, aber man merkte ihm nicht das geringſte an, weder Müdigkeit noch Trunkenheit. ich werde Ihnen mal einen famoſen Stoff für eine Geſchichte erzählen“, ſagte er plötzlich. Wir batten einen Augenblick geſchwiegen, dabei lehnte er ſich in den Holzſtuhl zurück, rutſchte bequem auf den Sitz und ſtreckte die Beine weit von ſich, die Hände, ſeine ſchmalen, zarten Hände, bohrte er tief in die Hoſentaſchen.„Da können Sie eine Novelle daraus machen, verehrter Dichterling! Die hat dann ſogar eine ſogenannte Pointe.“ Er ſpuckte, grundlos, in die Stube. 0„Die meiſten Geſchichten, das ganze dämliche Ge⸗ ſchrelbſel heute, haben ja überhaupt keine Pointe. It wohl nicht mehr modern, wie? Oder es fehlt den Schreibern heute an Grips. Ja, alte Sache: der beſte Dichter— der größte Lügner.. Sagt ein arabiſches Sprichwort. Entſchuldigen Sie, war nicht 1 gemeint! Aber, weiß der Henker, Ihr Dichter⸗ inge heute, Ihr könnt einfach nicht mehr ſchwindeln. Früher, ſehn Sie mal, der Karl May zum Beiſpiel oder der Gerſtäcker oder der ausgekratzte Mönch aus Prag, der Charles Sealsfield mit ſeinem letzten gen ter— Donner und Doria, das waren noch erle!“ 5 Er nahm wieder einmal einen tiefen genießeri⸗ chen Zug aus ſeinem Glaſe. 1„Dabei bammeln euch Brüder die Stoffe doch ö ſo um die Naſe herum, wahrhaftig! Braucht ß die Augen aufzumachen! Das Leben ſpielt euch jeden Tag ſeine Affenkomödie vor.“ Er ſtand auf und machte ein paar polternde Schritte durch die Stube, blieb dann am Fenſter n, öffnete es ſchließlich. Ulle Beheimmie „Wollen mal den Hecht rauslaſſen, wie? Biß⸗ chen friſche Luft.“ Er ſetzte ſich wieder, wie vorher, auf den Stuhl am Tiſch.„Ich werde mal die Affenkomödie erzählen, die das Leben mit meiner Wenigkeit, mea parvilas ſagt Valerius Maximus, geſpielt hat. Paſſen Sie mal auf, Verehrteſter, was das für eine feine No⸗ velle gibt... oder'ne Operette, hohoho...“ Er warf ſeine Zigarette auf den Boden und trat ſie aus. „1. Akt. Schauplatz: eine Stadt im Rheinland. Egal, wie ſie heißt. Zeit: vor zwölf Jahren. Da ein junger(hoffnungsvoller, ſagen die Leute) Mu⸗ ſiker. Clemens Tyrolt heißt er. Studiert Muſik. Der lernt bei irgendeiner Gelegenheit ein junges Mädel kennen, Monika Terhuizen, die einzige Toch⸗ ter des alten Stahl⸗Terhuizen Sie haben ſeinen Namen vielleicht früher öfters gehört oder geleſen? Nee? Große Nummer geweſen dort unten, reicher alter Knabe, aber ein hartherziges, kaltſchnäuziges Luder— Muſik war für ihn Luxus, um nicht zu ſagen Unſinn, Muſiker ſei brotloſe Kunſt und ſo was ähnliches wie Seiltanzen oder Degenſchlucken. Na, egal. Die beiden, der Tyrolt und die Monika Terhuizen, verliebten ſich ineinander, wie das ſo geht im Leben, und der Alte wollte nichts davon wiſſen und ſchmiß den unerwünſchten, unſtandesge⸗ mäßen, unebenbürtigen, unrepräſentablen Schwieger⸗ ſohn in spe— wie Sie wollen, Verehrter— kurzer⸗ hand, aber nachdrücklich, raus.“ Er lachte auf und fuhr ſich mit der ſchmalen Rech⸗ ten durch die dunklen, glänzenden Haare. „Aber die beiden verliebten Affen wollten nicht voneinander laſſen. Der Clemens Tyrolt hatte ein winzig kleines Erbe, ein paar tauſend Mark, von ſeinen Eltern her, das ſollte für Studium und Aus⸗ bildung ſein und hätte dafür knapp gereicht. Da rückten die beiden aus— ja, bei Gott, ſo blödſinnig kann der Menſch werden, Verehrter, ob Sie's glau⸗ ben wollen oder nicht. Liebe macht blind, gegen alles— ja, gewiß, ſtimmt, wie man hier ſieht!— Aber in der Ehe bekommt man dann den Star ge⸗ ſtochen... Sie werden ja ſehen! Die beiden, der Clemens und die Monika, die bildeten ſich ein, wenn der Alte erſt ſähe, wie ſehr ſie ſich liebten und daß ihm alles nichts helfe, dann werde er ſchon nach⸗ geben und ſte gerührt in ſeine väterlichen Arme ſchlteßen.“ Einen Augenblick lang lachte er bitter und voller Spott in ſich hinein. „Herrgott, kann der Menſch vernagelt und ver⸗ bohrt ſein!“ Er ſtand auf, ſchloß das Fenſter und ſetzte ſich an ſeinen Platz zurück. „Kommt der zweite Akt. Kennen Sie das Städtchen tien?“ „Auf der Inſel Leſina? kurze Zeit dort, von Raguſa aus. les Neſtchen..“ „Dort wurden wir getraut, Monika Terhuizen und ich. Am 9. April 1920, von einem kroatiſchen Popen, der kein Wort Deutſch verſtand. In aller Stille, wie man ſo ſagt.“ Wieder lachte er hart auf Wochen ſpäter. in Süddalma⸗ Drei Leſina Ich war vor oͤrei Jahren Ein wundervol⸗ kein Aufgebot, und ſo weiter... na, man fragt dort nicht viel danach, eine Handvoll engliſcher Pfund⸗ noten ſind beſſer als alle Papiere der Welt. Es war damals ſehr ruhig dort, wenig Fremde, alſo kein Aufſehen— und wir waren ſehr glücklich.“ Clemens Tyrolt ging zum Herd und füllte unſere Gläſer. Ein Brief an den alten Terhuizen kam uneröff⸗ net zurück— Annahme verweigert. Na, ich nahm es ihm nicht einmal übel... Uebrigens, unſer gött⸗ liches Geſöffe hier iſt bald am Ende angelangt! Schade.. Er warf eine Handvoll Holzſpäne in die Glut.„Monika ſchrieb an Verwandte und bat dieſe, bei ihrem Vater zu vermitteln. Antwort: Hoffnungslos, Terhuizen wollte nichts hören. Ein biß⸗ chen bockig, aber ich kann's ihm nicht verdenken, heut“ mal gar nicht mehr. Wenn wir nach einiger Zeit ſelber kommen, ſo tröſteten wir uns damals, wird er ſich beruhigt haben und ſich mit uns ausſöhnen.“ Er brachte die gefüllten Gläſer an. „Machen wir die Sache kurz: Nach vier Monaten war der alte Terhuizen tot, Schlaganfall, und Mo⸗ nika enterbt. Ich ſelber beſaß noch rund achthundert Mark, als wir nach München kamen. Dafür aber, ungelogen, Mut für dreie und Liebe zu meiner fun⸗ gen Frau für ein Dutzend... Na, Pryoſit!“ Wir tranken uns zu. Tyrolt zündete ſich eine friſche Zigarette an.„Liebe für ein Dutzend.“ brummte er dabei,„was iſt man doch ein Hornochſe.“ „Wir hatten ja nur die allernotwendigſten Papiere, „Sie ſprechen bitter, Clemens Tyrolt. Sollte das nicht zum großen Teil Furcht vor neuen Enttäu⸗ ſchungen ſein?“ Er ſchüttelte heftig den Kopf und wanderte durch die kleine Hüttenſtube, die Hände auf dem Rücken ineinandergelegt. „Nicht die Furcht vor Enttäuſchungen, Verehrteſter, macht das— es iſt die Furcht der Enttäuſchung!“ Er blieb plötzlich unter dem maſſigen rohgezim⸗ merten Balken ſtehen, der ſich unter der Decke hin quer durch den Raum zog, blickte eine Sekunde lang zu ihm auf, dann ſtreckte er die Arme hoch, ſprang ein wenig an und begann eine Reihe von Klimm⸗ zügen zu machen.„Elf. zwölf. dreizehn vierzehn...“, zählte er dabei jedesmal. Ich hätte ihm ſo viel Kraft, beſonders jetzt noch, niemals zugetraut. Bei dem ſiebzehnten Klimmzug wendete er ſich zu mir um, immer noch am Balken ſchwingend, und fragte lachend: „Noch ein paar.. 2“ g „Meinetwegen nicht“, gab ich, ebenfalls lachend, zurück.„Ich habe bereits allerhand Hochachtung be⸗ kommen!“ Er ſprang ab und kam langſam an zurück. „Gegengift“, ſagte er dabei, ganz unmerklich ſchnaufend von der Anſtrengung.„gegen Nikotin und Alkohol und langſames Blödwerden. Proſit!“ Wir tranken uns zu. „Ja ſo. ich erzählte Ihnen gerade von da⸗ mals, richtig... München alſo. Ich rannte mir die Hacken ab nach Beſchäftigung, einem Verdienſt. Unſer Geld wurde immer weniger, läßt ſich denken, wir hockten ſchon in einer ganz erbärmlichen mö⸗ blierten Bude, äh, pfui Deixel, wenn ich bloß daran zurückdenke... na ja, auf einmal war das bißchen Geld alle. Und noch immer nichts gefunden. Dabei, das können Sie mir glauben, waren wir glücklich wie nie. Ich wenigſtens. Und wie ich damals an⸗ nahm, ich Narr, Monika nicht weniger. Sehen Sie, Verehrter, ſo komiſch iſt das Leben: es klappt immer alles wie in einer Poſſe oder in einem amerikanf⸗ ſchen Kitſchfilm! Ich fand Beſchäftigung als zweiter Geiger bei einer Kaffeehauskapelle. Hungerlohn, aber es war doch wenigſtens etwas. Beſſer als verhun⸗ gern, nicht wahr? Wir waren ſogar ſehr glücklich darüber, meine Fran und ich.(Fortſetzung folgt) den Tiſch 5 3 Olympiſchen Winterſpiele ſind abgeſchloſſen. 10. Seite/ Nummer 39 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 24. Januar 1988 Die Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen Zuſtändigkeitsregelung und beſondere Anordnungen des Reichsmeniſters des Innern Der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick gibt im Ein⸗ vernehmen mit dem Stellvertreter des Führers Reichs⸗ miniſters Heß folgendes bekannt: Die Vorbereitungen Deutſchlands für die 16. Februar 1936 in Garmiſch⸗Partenkircher ſtattfindenden Durch ſie iſt eine der Bedeutung der Spiele und der Würde der Nation entſprechende Durchführung geſichert. Der beſondere Cha⸗ verkter der Spiele, die nach beſtimmten internationalen Regeln vor ſich gehen, hat folgende Anordnungen erforder⸗ lich gemacht: 1. Die ſportliche Durchführung der Spiele nach den olympiſchen Beſtimmungen obliegt ausſchließlich dem Prä⸗ ſidenten des Organiſationskomitees Dr. Ritter v. Halt. 2. Den Einſatz der deulſchen National mannſchaft leitet ausſchließlich der Präſident des deulſchen Olympiſchen Ausſchuſſes Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten. Im obliegt auch die Vertretun) des deut⸗ schen Sports bei allen Verpflichtungen repräſentativer Art, ſo weit dieſe nicht nach den olympiſchen Beſtimmungen Sache der Organiſationskomitees iſt oder von der Reichs⸗ regierung ſelbſt übernommen wird. 8. Die Leitung der ſtaatlichen Maßnahmen, die von den guſtändigen Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindebehörden für den reibungsloſen Verlauf der Spiele zu treſſen ſind, iſt dem Staatsſekretär Pfundtner im Reichsminiſterium des Innern übertragen. 4. Soweit Parteiangelegenheiten durch de Spiele berührt werden, obliegt die Entſcheidung dem Gauleiter Adolf Wagner⸗München. 5. Der beſchränkte Platz in den olympiſchen Kampf⸗ ſtätten in Garmiſch⸗Partenfirchen macht es dem Organiſa⸗ tionsfomitee unmöglich, Ehrenkarten und Dienſtkarten in größerer Zahl als bisher vorgeſehen austzugeben. Aus dem gleichen Grunde iſt auch nicht möglich, eine beſondere Begleitung der Ehrengäſte(Aöfutanten uſw.) zu den Hamqfftätbten zuzulaſſen. Anträge auf vermehrte Zuteilung von Ehren- oder Dienſtkarten oder auf Zulaſſung von Be⸗ gleitern können daher nicht berückſichtbat werden. Es wird erwartet, daß den Anweiſungen der Leiter des Ehrendienſtes auf den Hampfſtätten ſelbſt unter allen Umſtänden ent⸗ ſprochen wird. 6. Die Olympiſchen Spiele ſind in erſter Linie eine An⸗ gelegenheit internationalen ſportlichen Weitfampfes. Es iſt aher erwünſcht, daß auch die Zuſchauer in den olympiſchen Kampfſtätten ſportliche Kleidung und nicht Uniſorm tragen. Es ſchneit in Garmiſch⸗ Partenkirchen. Seit Mittwoch herrſcht in Garmiſch⸗Partenkirchen und im gangen Werdenſelſer Land lebhaftes Schneetreiben. Dunkelgvaue Wolken, die ſich tber dem Talkeſſel zuſammen⸗ ziehen, laſſen erwarten, daß der Schneefall geraume Zeit andauern wird. Niemand freut ſich darüber mehr als die Olympia⸗Teilnehmer, denn die Langlauf⸗ und Abfucrts⸗ ſtrecken laſſen ſchon etwas zu wünſchen übrig, auch auf der Bobbahn iſt nienranmd dem Wetter gram. Die Temperatur liegt wenig über dem Nullpunkt, ſo daß bei dem Nacht roſt für Mittwoch ausgezeichnete Winterſporibedingungen zu erwarten waren. Oeſterreicher auf Beſuch. Mit dem Innsbrucker Zug kamen am Morgen 40 Mann der öſterreichiſchen Olympiamannſchaft, die ihr Trainings⸗ lager in Seeſeld aufgeſchlagen hat. Die Oeſterreicher blie⸗ ben den ganzen Tag in Garmiſch und ſie wußten ihn zu nutzen, Schon früh zogen die Schiläuferinnen mit Anton „Seelos zum Kreuzeck hinauf, wo ſie die neue Kremös⸗ Rennſtrecke zweimal befuhren. Den beſten Eindruck hinter⸗ ließ die Salzburgerin Elfriede Kemcauer, die vor zwei Jahren bei den AS As⸗Läufern auffiel, als ſie hinter Ehriſil Cramz den zweiten Platz belegte. Hertha Ros⸗ mint und die öſterreichſiche Hoffnung Nießl⸗Innsbruck ſtonden ihr wenig nach. Unter den acht übrigen Frauen befanden ſich auch die Tiroler Meiſterin Riepe r⸗Inns⸗ bruck, die ſedoch als Schilehrerin bei den Olympiſchen Spie⸗ len nicht ſtarten darf. Auch die Abfahrtsläuſer trainierten am Kreuzeck. Norweger bei der Abfahrt. aum waren die letzten Oeſterreicher zu Tal gebrauſt, alls die Kreuzeckbahn die norwegiſchen Läufer und Läu⸗ ſerinnen nach„oben“ brachte. Wieder gab es ſchneidige Wbfahrten zu ſehen. Birger und Sigmund Ru ad, Sverre Kolterud und Per Foſſum und Ary B. Chri⸗ ſtianſen waren die Schnellſten. Bei den Frauen zeigte die Weltmeiſterin im Eisſchnellaufen Laila Schre Nil⸗ zen ein ausgezeichnetes Können. Als ſehr ſtanoſicher er⸗ wieſen ſich auch Johonne Dybwad, Eli Peterſen und Nova Strö m ſſt a d. Training auf der Kleinen Schanze. Am Nachmittag war die Kleine Olympia⸗Schange zum Training freigegeben. Das Auftreten der Oeſterreicher wurde mit großer Aufmerkſomkeit verfolgt. Frz. Aſchen⸗ wald, Joſef Bradl, Rudolf Rieger, Hans Hauſer, Walther Dellekarth, Markus Mayer, Karl Cordin und Fritz Scherz, alſo faſt alle Speziol⸗ und Kombina⸗ tionsſpringer der öſterreichiſchen Olympia ⸗Mannſchaft gineen über die Schanze. Der Jungmanne Bradl und Dellebarth ſtanden mit 56 Meter die weiteſten Sprünge. Als aber die Japaner ihre erſten Sprünge vollbrachten, wurden die Leiſtungen der Oeſterreicher noch in den Schat⸗ ten geſtellbt. Adaoki war ihr weitaus beſter Mann. Mit einem ſauberen 60⸗Meter⸗Spruns endete er ſodar jenſeits der Rekordmarke! Verblüffend ſicher beherrſchten auch Sekiguchi und Iguro Stil und dernen Springens. Die Japaner verfügen über dos nötige Ritſtzeug, um gar manchem Land die Hoffnungen auf den einen oder anderen Platz zunichte zu machen. Von den Amerikanern kam Sperre Fredheim bei 58 Meter auf, Hendrikſen bei 53 Meter und Roy Mikkelſen bei 56 Meter. Springen in Oberammergau. Auf der umgebauten Stteckenbergſchanze bei Ober⸗ ammergau werden am kommenden Sonntag internationale Springen durchgeführt, für die an alle in Garmiſch⸗ Partenkirchen anweſenden Nationen Einladungen er⸗ gingen. Die Schanze läßt Sprünge von weit über 70 Mtr. zu und befindet ſich in ausgezeichnetem Zuſtand, ſo daß der größte Teil der Olympiaſpringer in das Ammertal fahren wird. Es fehlen allerdings einige Deutſche, die beurlaubt ſind „Stammeſſen“ in Garmiſch Um an den Haupttagem der Olymsiſchen Winterſpiele eine ſchnelle und vollſtändige Speiſung aller Beſucher ge⸗ währleiſten zu können, hat der Kreis Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen in der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten und Beher⸗ bergungsgewerbe beſchloſſen, am 9. und 16 Februar ein „Stammeſſen“ auszugeben. Die Mahlzeit wird nur aus Fleiſch nerd Beilagen beſtehen und in drei Preislagen von .10,.30 und.50, abgegeben. Man erwartet für die Haupttage 39 000 bzw. 46000 Perſonen. für den Groß⸗ kampftag rund 100 000 Beſucher. von denen die meiſten in Garmiſch eſſen wollen. Schwediſche Olympiakämpfer kommen Nach den bereits in Garmiſch⸗Paxtenkirchen weilenden Schwediſchen Schiſpringern und Abfahrtsläufern werden die übrigen ſchwediſchen Winterſportler demnächſt in zwei Abteilungen in der Reichs hauptſtadt eintreſſen 7 Schwe. den, darunter u. a. der Generalſekretär des Schwediſchen Olympiſchen Komitees, Tor Wi bo m, und der Vorſitzende des Schwediſchen Schi⸗Verbandes, Sixtus Janſſon, paſſieren am 24. Januar Berlin. Der letzte Teil der ſchwediſchen Mannſchaft, wiederum etwa 27 Köpfe ſtark reiſt am J. Februar von Berlin ah um am aleichen Tage Garmiſch⸗Partenkirchen zu erreichen. Schweizer Kunſtläufer für Garmiſch. Nach den am letzten Wochenende in Aroſg entſchiedenen Meiſterſchaften der Schweiz im Eiskunſtlaufen hat der Schweizer Elslauf⸗Verband in Angela Anderes, Hertha Frey⸗Dexler uns Blleler feine Vertreter für die vlym⸗ vom 6. bis . Mannſchaften. piſchen Kunſtlaufwettbewerbe in Garmiſch⸗Partenkirchen⸗ beſtimmt. Für das Paarlaufen wurde das neue Meiſter⸗ paar, Geſchwiſter Dubois, nachgemeldet Da bereits der Meldeſchluß abgelaufen iſt, erſcheint es fraglich, ob dieſe Nachmeldung gültig erklärt werden kann. „Eingemachter Schnee in Garmiſch Das Organiſatiouskomitee rüſtet ſich für alle Fälle. Zwar iſt man in Garmiſch⸗Partenkirchen felſen⸗ feſt davon überzeugt, daß der Himmel noch rechtzei⸗ tig zu den Olympiſchen Winterſpielen die erforder⸗ liche Menge Schnee liefern wird. Trotzdem hat ſich das Organiſationskomitee jetzt auch noch gegen etwaige Launen des Wettergottes gerüſtet. Im Olympia ⸗Schiſtadion werden zur Zeit gewaltige Schneemaſſen„eingemacht“, indem man ſie mit Am⸗ moniak beſtreut und dann mit einer Schutzhülle be⸗ deckt. Auf dieſe Weiſe bleibt der Schnee ſo pulvrig, als ob er eben erſt gefallen wäre. Man wird dieſen „Konſerven“⸗Schnee nicht nötig haben, denn ein Ja⸗ nuar und ein Februar in Garmiſch⸗Partenkirchen ohne Schnee ſind in der Geſchichte der Schweſterge⸗ meinden noch nicht dageweſen, alſo auch in dieſem Jahre nicht zu befürchten. Aber das Olympiakomitee tut ein übriges— die Winterſpiele ſollen unter keinen Umſtänden„ins Waſſer fallen“! Am Ablauf der Großen Olympia⸗Schanze in Garmiſch⸗ Partenkirchen (Photo: Hubmann, Münchner Bildbericht⸗München) Deutſche Hochſchulmeiſterſchaften im Geländelauf, Geräteturnen, Fechten und Boxen In dem Strudel der Veranſtaltungen die mittel⸗ und unmittelbar mit den 4. Olympiſchen Winterspielen in Zu⸗ ſammenhang ſtehen, gehen die übrigen Sportveronſtal⸗ tungen mehr und mehr unter. Auch die Deutſchen Hoch⸗ ſchulmeiſterſchaften im Boxen, Fechten, Geräteturnen und Geländelauf, die zum Wochenende in Hannover zum Aus⸗ trag kommen, haben darunter etwas zu leiden. Gewiß, diefen Titelkämpfen ſteht nicht die gleiche Bedeutung zu, die man den Sommer ⸗Meiſterſchaften der Studenten bei⸗ meſſen muß. Trotzdem, wenn über 250 Hochſchüler und Hochſchülerinnen ihre Meldungen abgeben kann man ge⸗ troſt von Meiſterſchaften ſprechen.. 1 Berlins Studenten ſind für das Borturnier Fa⸗ vorit. Vier Titelverteidiger— Schröder im Feder⸗ Mül⸗ ler im Welter⸗, Leppack im Mittel⸗ und Reithmayer im Halbſchwergewicht— müßten in Hangover ihre Gewichts⸗ klaſſen beherrſchen. Gute Ausſichten haben auch die Han⸗ noveraner Nax und Bahnke von der Techniſchen Hoch⸗ ſchule, die im Vorfahr bis zur Schlußrunde kamen. Zahl⸗ reiche weitere Meldungen wurden von den Univerſitäten Bonn Münſter, Heidelberg, Jena. Königsberg. Leipzig und Hamburg abgegeben 5 Die Ausſichten im Fechten ſind verteilt. Aus dem großen Feld der Bewerber ragt der Münchner Kolbinger heraus, der im Vorfahr in Marbura zu einer Doppel⸗ Meiſterſchaft im Florett⸗ und Degenfechten kam. Schuch⸗ ardt(Berlin) und Hoffmeiſter(Hannover), die Vorfahrs⸗ zweiten, dürften ſeine gefährlichſten Geamer ſein. Darüber hinaus wurden aus Freiburg, Berlin, Stuttgart und Leipzig Nennungen abgegeben. Es handelt ſich hier aber in erſter Linie um Nachwuchskräfte. Bei den Studentinnen wird lediglich die Meiſterſchaft im Florettfechten aus⸗ getragen. Man darf erwarten, daß die Vorfahrsſtegerin Magrit Melzer(Frankfurt⸗M.) ihren Titel erſolareich ver⸗ teidigt. Für eine Ueherraſchung käme eigentlich nur Gdieh Fleiſcher von der Hochſchule für Leibesübungen in Berlin in Frage. Den Zehnkampf der Tur ner beſtreiten durchweg die „alten“ Fachleute. Das heißt, bis auf Ruſſing(Berlins haben die erſten Acht des Vorjahrs wieder gemeldet. Titel⸗ verteidiger iſt Biehlina(Breslau). Zu ſeinen gefähr⸗ lichſten Rivalen zählen Hanebuth(Marburg), Seifert (Leigzig), Stalſchuß(Königsberah, Wehner(Frankfurt), Brückner(Hannover) und Ebeling(Frankfurt). Die weitaus größte Teilnahme hat der Gelände⸗ lauf gefunden. Nicht weniger als 120 Teilnehmer von 12 Hochſchulen werden ſich in Abweſenheit des Vorfahrs⸗ ſiegers Puls und des Zweiten, Ertel, um den Titel „reißen“ Wenn man aus dieſem ſtarken Bewerberſfeld einen Favoriten tippen ſoll, ſo dürfte der Lauenburger Steinhorſt gute Ausſichten haben. Für den Mannſchafts⸗ wettbewerb haben die Univerſitäten Köln. Bonn, Münſter Marburg. Gießen, Frankfurt⸗M. Tübingen, Jong, Leip⸗ zig, Halle, Königsberg, Berlin, die Techniſchen Hochſchulen Aachen Braunſchweig, Breslau und Berlin, ſowie die Hochſchulen für Lehrerbildung Kiel, Hirſchberg, Weilburg⸗ Lahn gemeldet. Javoritenſiege in Bremen Deutſche Hallentennis-Meiſterſchaften Die internationalen Hallentennis⸗Meiſterſchaften von Deutſchland in der Bremer Tennishalle gehen ihrem Ende entgegen. Am Donnerstagnachmittag konnten die Spiele ſtark gefördert werden, bei zahlreichem Beſuch gab es durch⸗ weg gute Leiſtungen und Favoritenſtege. Heinrich Henkel erreichte im Männer⸗Einzel die Vorſchlußrunde. Gegen den Franzoſen Gentien war er in keinem Augenblick in Geſahr und ſiegte nach Gefallen mit:4,:1. Dr. Deſ⸗ ſart gewann im Kampf um den Eintritt in die Vorſchluß⸗ runde gegen den Schweizer Meiſter Ellmer den erſten Satz mit:5, wurde dann aber doch noch in den beiden nächſten Sätzen:6,:7 von dem weitaus jüngeren Schwei⸗ zer geſchlagen. Werner Menzel ließ ſich durch den Franzoſen Jamain überraſchen und mit:6, 316 aus dem weiteren Wettbewerb ausſcholten. Zu beachten iſt Pallada, der den Ungorn Szigeti:2.:2 leicht ausſchaltete. Bei den Frauen haben nach Hilde Sper⸗ ling und Jadwiga Jeörzejowſkag auch Nelly Adamſon und Marieluiſe Horn die Vorentſcheidung erreicht. Die Belgierin Adamſon ſchaltetc die Schwedin Roberg, die durch Verzicht von Anne Schneider⸗Peitz unter die„letzten Acht“ gekommen war, mit 614,:8, 613 aus. Auch die Wiesbabenerin Horn brauchte drei Sätze, um mit 673,:10,:8 die Franzöſin Jribarne auszuſchalten. Im Männer⸗Doppel erreichten Henkel⸗Göpfert die Runde der„letzten Vier“, da ſie in Tloczynſki⸗ Gleerup nicht den erwarteten Widerſtand fanden und mit:8,:3 erfolgreich blieben. In der oberen Hälfte wurden Gerſtel⸗Beuthner von den Neuſeeländern Malfroy⸗Stedman mit 611, 63 geſchlagen. Die Neu⸗ ſeeländer ſtehen damit ebenfalls in der Vorſchlußrunde. Die letzten vier Paare im Frauen⸗Doppel ſind Sperling⸗ Horn, Schneider⸗Peitz⸗Jeͤrzeſowſka, Roberg⸗Thomaſſon und Adamſon⸗Jribarne. Im Gemiſchten Doppel gab es eben⸗ falls die erwarteten Ergebniſſe. Männer⸗Einzel: Henkel— Gentien:4,:1; Ellmer Dr. Deſſart:7, 673, 7˙5. Polloedos— Szigeti 672, 672; Jamain— W. Menzel:2,:3. 8 Frauen⸗Einzel: Jedrzeſowſka— Roberg 614,:8, 678; Horn— Iribarne 613,:10, 628. Männer⸗Doppel: Henkel⸗Göpſert— Tloeczynſki⸗Gleerup e Malfroy⸗Stedman— Gerſtel⸗Beuthner:1, 628. Frauen⸗Doppel: Schomburgk⸗Zehden— Gleerup⸗Wille⸗ nen 1: S 1 Zeh p⸗Wille⸗ a 226, 5 6 eee— Borne⸗ man⸗Honeaux:2,:2; Roberg⸗Thomaſſon— S* 9 736, 824. Th ſſon Schomburgk⸗ emiſchtes Doppel: Iriborne⸗Gentien Iſoac⸗ miſchtes 2 5 drne⸗G— Jſoac⸗Pallada 225.257 Schneider⸗peitz⸗Kukuljevic— Heidenreich⸗Jenſen 8 9235 6157 Huchting⸗Malfroy— Thomaſſon⸗Stighamar 20, 573, 613; Buß⸗Göpfert— Schomburgk⸗Plougman 613, 4 Horn⸗Menzel— Borneman⸗Rado:2, 620. Kleine Sport- Nachrichten Ihren fünften Sechtstageſieg ſeterten die Weſtſalen Kilian⸗Vopel beim jetzt beendeten Sechstagereunen in Milwaukee(USA]. Sie ſiegten mit 4430 Punkten und nach Zurücklegung von 4046,35 Km. vor den Amerikanern Walthour⸗Croßley(4025.) und den Canadiern Peden⸗ Audy(2870.). 3 a 5 ſind bereits zur Kraftfahrzeug⸗Winter⸗ prüfung 1936 eingegangen, obwohl der Meldeſchluß noch nicht erreicht iſt. Die Nennungen verteilen ſich wie ſolgt: 100 Krafträder, darunter 17 Monnſchaften; 55 Beiwagen⸗ Krafträder, darunter 7 Mannſchaften; 150 Perſonenwagen, darunter 31 Mannſchaften; 45 Laſtwagen, darunter 12 Vier Rugby⸗Gaukämpfe werden in den nächſten, Wochen in Süddeutſchland ausgetragen, und zwar: Südweſt Brandenburg am 29. Februar in Frankfurt, Baden— Brandenburg am 1. März in Heidelberg, Württemberg— Südweſt am 29. März in Stuttgart und Baden— Würt⸗ temberg am 26. April in Karlsruhe.. Die Kölner Amateurringer Georg Pulheim und Hein⸗ rich Nettesheim wurden von Fachemtsleiter Dr. Heyl aus der Olympig⸗Kernmannſchaft der Ringer ausgeſchloſſen. 5 Der Deutſche Fußball⸗Bund hat die tſchechoflowakiſche Einladung zum 3. Fußball⸗Länderkampf am 27. September in Prag angenommen. 5 Sachſens Fußball⸗Gauelf wird an den Oſtertagen zwei Spiele in Süddeutſchland austragen, und zwar am Kar⸗ freitag in Stuttgart gegen Württemberg und am erſten Oſtertag in Mannheim gegen Baden. 5 Das Wormſer Hallen⸗Handballturnier wurde vom TSV Herrnsheim gewonnen. Im Endſpiel ſiegte er über die Elf von Wormatia Worms mit 10:3(:1) Toren. Die Nordſchwarzwald⸗Schimeiſterſchaften werden in zwei Teilen ausbetragen. Lang⸗ und Sprunglauf finden am kommenden Sonntag, 26. Januar, im Zufluchtgebiet ſtatt, während Abfahrts⸗ und Torlauf zum 23. Februar vor⸗ geſehen ſind. Die Delegierten⸗Verſammlung der deutſchen Rennver⸗ eine hielt in Berlin ihren Jahrestag ab, auf dem die Renn⸗ termine für das Jahr 1936 feſtgelegt wurden. In der Bilanz über das Jahr 1935 wurde ein großer Aufſchwung im deutſchen Pferderennſport feſtgeſtellt. Ueber eine halbe Million Mark liefen mehr durch die Totokaſſen als im Jahre zuvor. Insgeſamt wurden 279 Renntage, 21 mehr als im Vorjahre, genehmigt. Ein Radball⸗Länderturnier wird am 1. Mai in Frank⸗ furt am Main Hurchgeführt. Das deutſche Weltmeiſterpaar Schreiber⸗Blerſch trifft bei dieſer Gelegenheit erneut auf die Schweizer Oſterwalder⸗Gabler und die Franzoſen Gebr. Weichert. Beim Brüſſeler Sechstagerennen hat ſich der Stand in der dritten Nacht kaum verändert. Buyſſe⸗Billiet führen nach wie vor mit 116 P. vor Charlier⸗Deneef, Schön⸗Aerts, Piet von Kempen ⸗Broccardo und Depauw⸗van Nevele, bie in dieſer Nacht zur Spitzengruppe aufſchloſſen. Hetſuko Inada, Japans elffährige Kunſtlaufmeiſterin, wird neben der Schwedin Vivi⸗Anne Hultén am 28. Januar im Nürnberger Kunſt⸗Eisſtadion das Schaulaufen beſtreiten. Mannheimer Hallen-Handball⸗ turnier Die Pagrungen zum Mannheimer Hallen⸗Handball⸗ turnier, dem vorausſichtlich auch Reichsfachamtsleiter Herrmann beiwohnen wird, wurden jetzt festgelegt Be⸗ kanntlich beteiligen ſich am Tu vnjer der erſten Män⸗ nerklaſſe acht Mannſchaften, von denen aller⸗ Hings bisher nur ſechs feſtſtehen, nämlich Stuttgarter Kickers Eintracht Frankfurt, SV Waldhof. TV Secken⸗ heim Tade Ketſch und VfR Mannheim. Die beiden reſt⸗ lichen Mekanſchaften werden au; den drei Mannheimer Bezirksklaſſenvereinen TV 46. MT und Poſt in beſon⸗ deren Ausſcheidungs kämpfen, die für Sonntagmorgen an⸗ geſetzt ſind, ermittelt. Am Vormittag des 23. Januar werden auch die Vor⸗ und Zwiſchenrundenſdiele des Frauen⸗ nnd Jugendturniers ausgetragen, während ſämt⸗ liche Männerſpiele und die Endſriele des Frauen⸗ und Jugendturniers nachmittags ab 16 Uhr abgewickelt werden. 1 Männer⸗Vorrunde treffen ſich folgende Mann⸗ ften: VfR Mannheim— T 46 oder MT Mannheim; Ein⸗ tracht Frankfurt T Seckenheim; SV Waldhof—Poſt oder Mei oder 46 Mannheim; Stuttgarter Kickers—Tgde Ketſch. In der Zwiſchenrunde treffen die Sieger aus den Spielen eins und zwei bzw. drei und vier aufeinander. Sperling⸗Horn ſiegen In den Abendſtunden wurden in der Bremer Tenni halle die Doppelſpiele noch ſtark gefördert. Bemerkenswert iſt der glatte:2,:2⸗Sieg von Hilde Sperling ⸗ Marieluiſe Horn im Frauendoppel über Schneider⸗ Peitz⸗Jedrzejowſka. Im Männerdoppel ſchaltete Kukuljevie⸗ Pallada das deutſche Paar Dr. Deſſart⸗Menzel in einem heiß umſtrittenen Dreiſatzkampf aus. f Die Ergebniſſe: Männer⸗ Doppel: Kukulfevic⸗Pallada— Dr. Deſſark⸗ Menzel:7, 416,:5; Bouſſus⸗Gentien— Szigeti⸗Rado 678, :6,:0. Gemiſchtes Doppel: Iribarne⸗Gentien— Ehepaar Glee⸗ rup:7,:8,:2. Frauen ⸗ Doppel: Jedrzejowſka 612,:2. Neue Schanzenbeſtleiſtung von B. Rund Schiſpringen auf der Kochelbergſchanze Am Donnerstagvormittag fanden ſich die Winterſpork⸗ gäſte und Schlachtenbummler, die ſchon in anſehnlicher Zahl im Werdenfelſer Land eingetroſſen ſind, faſt voſſyäh⸗ lig an der Kochelbergſchanze ein, wo ſich am Springen des SC Partenkirchen faſt alle bereits in Garmiſch vertretenen Nationen beteiligten. Lediglich Sven Eriksſon wurde ver⸗ mißt, der mit ſeinen ſchwediſchen Landsleuten nach St. Anton zum Abfahrtslauf gefahren war. Das Springen zeigte wieder einmal die immer noch un⸗ beſtrittene Vorherrſchaft der nordiſchen Länder und unter ihnen die Birger Run ds, des Olympiaſiegers von Lake Placid. Der kleine Norweger kam bei ſeinen Sprüngen trotz des verkürzten Anlaufs bei 65 Meter, 71 Meter und 69 Meter auf und hatte mit ſeinem 71⸗Meter⸗Sprung eine neue Schanzenbeſtleiſtung aufgeſtellt. Die bisherige Höchſt⸗ leiſtung hielt Eiſtein Raabe mit 69 Meter. Seine präch⸗ tigen Leiſtungen brachten dem Norweger die mit Moſtand beſte Tagesnote mit 342 ein, auch auf den nächſten vier Plätzen endeten Norweger, Arne B. Chriſtianſen wurde mit Note 321,4 Zweiter vor Randmod Soeren⸗ den, Sigmund Ruud und Sperre Larſen⸗Urdahl. Das alle Norweger kennzeichnende Hauptmerkmal war ihre unheimliche Standfeſtigkeit, die ihnen gerade auf der durch leichten Schneefall etwas ſtumpfen Aufſprungbahn zuſtatten kam. Die Japaner und Amerfkaner hatten in dieſer Be⸗ ziehung Pech, ihre beſten Springer ſtürzten und endeten weit geſchlagen im Hinterfeld. Sekiguchi, der eigentlich Kombinationsſpringer iſt, ſchnitt von den Fapanern am beſten ab. Ganz ausgezeichnet ſchlugen ſich die deutſchen Teilnehmer. Loisl Kratzer wurde unmittelbar hinter den Norwegern Sechſter mit Sprüngen von 47, 61 urd 61 Wenig ſchlechter hielt ſich Hans Oſtler, der Achter wurde Die Ergebniſſe: 1. Birger Ru u d⸗Norwegen Note 342(65, 71, 60) 2 Arne B. Chriſtianſen⸗Norwegen 21,4(8, 61, 67); 3. Rand⸗ mod Soerenſen⸗Norwegen 319,7(88, 66, 67; 4. Siemund Rund⸗Norwegen 314,2(55, 64, 69); 5. Sperre Larfen⸗Urdahl⸗ Norwegen 303,4(89, 58, 59): 6. Loisl Krotzer⸗Rottach⸗ Egern 299,3(47, 61, 611, 7. Walter Bietilo⸗u Se 2963(80, 64, 64); 8. Hans Oſt le r⸗Partenkirchen 289,1(82, 52 55); 9. Iſanno Sekiguchi⸗Japan 283,7(56, 51, 50); 10. Johan Evernberg⸗Norwegen 278(63, 54, 57); 11. Ri hard Dur⸗ rance⸗UI S 277,1(43, 56, 60); 12. Mario Bonomo⸗Italien 268(51, 49, 54); 13. Gore Adachi⸗Japan 266(63, 67 geſt., 07 geſt., 67) 14. Hans Er bl⸗Partenkirchen 259,1(50, 47, 52); 15. Karl Friedrich⸗Partenkirchen 253(44, 48, 50); 18. Maſaßt Japan 252,(63, 89, 63 geſt.) Sperling Horn— Schneider⸗peitz⸗ Die Handballelf der Univerſität Frankfurt wurde im Vorrundenſpiel zur weſtdeutſchen Hondball⸗Hochſchulmei⸗ ſterſchaft in Bonn von der dortigen Untverſitätsmannſchalt mit:2 Toren geſchlagen. Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten wurde von dem bulgariſchen König für die in Bulgarien gelei⸗ ſteten Dienſte mit dem höchſten bulgariſchen Orden, dent St. Alexander⸗-Groß⸗ Offiziers ⸗Kreuz mit Stern, aus⸗ gezeichnet. Winterturnier des Mannheimer Schachklubs 1. Klaſſe. Aus der 2. Runde iſt ein Sieg von Hönig egen Weinacht nachzutragen. In der 5. Runde konute 2 ng ſeine bisher ſchärfſten Gegner und Mit⸗ 5 Müller und Kühner abſchütteln und ſich die alleinige ührung ſichern. Er ſelöſt gewann als Nach⸗ ziehender gegen Kühner, die andere Hälfte der Arbeit be⸗ ſorgte Rabeneick für ihn: dieſer ſiegte unerwarteter⸗ weiſe als Anziehender gegen Müller, der Neuling gegen den oftmaligen Klubmeiſter! Heinrich iſt an 2. Stelle aufgerückt, da er gegen Hönig mit Schworz erfolgreich war. Fleißner hielt durch einen Nachzugsſieg über Buhk ſeinen bisherigen Platz. Süß kam durch einen Erfolg gegen Knörzer auf ſeine 50 v. H. Moſter meldet ſeinen erſten Sieg, und zwar gegen Kölſch, eben⸗ 15 holte ſich Gayer erſtmals einen ganzen Zähler gegen einacht. Auch die 6. Runde verlief nicht ganz ſo, wie die Papier⸗ form erwarten ließ. Und zwar brachte wiederum Raben ⸗ eick die eigentliche Ueberraſchung: er konnte erneut einen ſehr wichtigen Sieg verbuchen, diesmal als Nachziehender Gegen Fleißner. Heinrich ſchaltete einen weiteren egner vorläuſig aus dem Kampf um die allererſten Plätze aus: er gewann mit den weißen Steinen gegen Kühner. Hufſong ſetzte ſich gegen Weinacht erfolgreich durch. Süß holte ſich einen weiteren Zähler, und zwar als Nach⸗ ziehender gegen Moſter; er iſt durch drei aufeinander⸗ folgende Siege mächtig nach vorn gekommen. Buhk meldet einen Nachzugsſieg gegen Knörzer, der dieſer Jahr ſcheinbar überhaupt nicht in Fahrt kommt. Müller ſchlug Hönig und Gayer gewann gegen Kölſch. Erneut zwei große Ueberraſchungen ſind in der 7. Runde zu verzeichnen. Heinrich, der bisher lediglich 2 halbe Punkte abgegeben hatte, allerdings in mehr als einer Partie ſehr gefährdet ſtand, mußte in dieſer Runde ſeine erſte Niederlage einſtecken. Sein Bezwinger war Wei⸗ nacht. Aber auch Kühner zeigte, daß er trotz ſeiner beiden letzten Niederlagen nicht gewillt iſt, den Kampf um die erſten Plätze aufzugeben. Er nahm ſich als Anziehender gegen Müller gewaltig zuſammen und konnte tatſächlich gegen ſeinen gefürchteten Gegner einen ganzen Punkt er⸗ obern. Huſſong feſtigte ſeine Spitzenſtellung durch einen weiteren Sieg, diesmal gegen Gayer. Fleißner konnte ſich gegen Hönig nicht ganz durchſetzen, er mußte ſich als Nachziehender mit einem„halben“ Erfolg zufrieden geben. Moſter gewann mit Schwarz gegen Buhk. Durch die Niederlagen von Heinrich und Müller war für Rabenelck die Gelegenheit günſtig, auf den 2. 1 0 vorzuſtoßen. Er gewann denn auch gegen Knörzer un hat damit endgültig Anſchluß an die Spitzengruppe ge⸗ funden. Das Treffen Süß—Kölſch ſteht noch aus. Stand der 1. Klaſſe nach 7 Runden: Huſſong 6,5; Hein⸗ rich, Rabeneick je 5; Fleißner, Kühner, Müller ſe 45 Süß 3,5(); Gayer, Moſter ſe 3; Bubk, Hönig, Weinacht je 2; Knörzer 1,8; Kölſch 1(). W. L. 1 8 S . R e berfel e ſchafts⸗ 1 Leip⸗ ſchulen ie die ilburg⸗ Tenniß⸗ nswert ling⸗ neider⸗ uljevie⸗ einem Deſſark⸗ do:8, r Glee⸗ r⸗Peitz⸗ bon rode im hulmei⸗ unſchaft wurde 1 gelei⸗ , dent „ aus⸗ Freitag, 24. Januar 1936 Neue M Mann ei 3 heimer Zeitung/ Mittag⸗A g g⸗Ausgabe —— 11 Sei 18 1 89 0 8 Seite Nummer 3 A spApMfiftei 1 illeilungen a en Bekauntm Arbeits Arbeitsſchul f An chungen euino nuar, 19 e für E hule ordnung ber grei mme„Handel sb hr, I ür Exportkaufl 1 9 1 Schulen und 8 reisleitung elebungen aöch 8 lorfcht A Flure. W ven um 27 Krelsbenersſchent mer 5e Dir aber aner. e 82 614 8 auf 851 den Parthotels 8 15. Mannheim ö N i er min: reis.(Frei Mannbeim Tier ſpricht Waſſer 5 Kreisſchulnt 25. J u eiburg) über de Tierzuchtdit m großen S aſſerſtaudsb 8 Politische Leiter lungsleiter. 5. im 5 Thema: 1 Dr. W des 5 eobachtungen im b je für d it Lichtbild gel der F le badi erer 5 Pegel!. 2 Monat unde findet en 28 ern F o 0 2 Ja ollelſchen am 24. Janugr fle Januar ſeſt. Forderung„. 2. 4. An Stadt. 9 5* N Hierzu. 7 BNS— Deutsch er Zeit' 2 0 229529520855 Necar-Begel 1 22 2 4 zes Roſengarten⸗ 24, Jenugr, 20 amtliche 27. 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Theodor Loos als Dr. Garpis, eine 5 5 mystische Gestalt, besessen von der Debe zu lul a. versehrt bon der Bllersucht, der böse Geist sweile f junger t,enschen. 836 TAGS DER FREIHEIT Anſere Wehrmacht NUN BERG 1955 Sesamütg.: Leni Riefenstahl lun waner Hanes Fele ide. Sol— Harald paalsen Herbert Hübner- Itio Stöckel 2 Die neueste Filmschöpfung des Altmeisters Carl Froehlich nach dem gleichnamigen Drama von Arno Holz.] Em Jannings. 4e„Humus“ jenen well berühmten Professor, über den die Wellen des Schicksals zusammenschlagen. in der neuesten.-Tonwoche..: König Georg V. 7 5.. 308. Dazu im überaus lustigen Teil: 0 1 9015 2 2 8 Ida, die Perle urgent Neimatifim und Weche. 17 5 UNIUE RZA 6 8 r —. Kleinstedtsùndet werden het schonungsſos gezeichnet! Eln Hels eiffim, det kein Blatt vor den Hund nimmt d 1 5. 78 8 7 5 7 der g Anf.:.00.10.20. 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Januer, nechm. u. abends glas le einsame at f bis erschienen l Jauer 10 ö Ein Stück um den Studenten Sand 94 5 f 1 u dean bildern von demnd Sr Noch kurze Zeit gesenlte Opel-Minterprete 1 0 Anf. 20 Ur Ende gegen 22.15 Uhr 1 1 5 Welierjoig mit 1 Dutsclends belieblestekunorlstin, Certet Marayn, H. Tg Schon db RM. 2 2. W. Hlttwoch ung ponnersfeg nedmifeg e Seeg Pierer, 0 1 ee er Marie Hubner a weffef Nepnhelns 5 N * 72 5—— Hal, sfrauen um ihnen zu zeicen, daß im Beipfogremm u, 60 Wild u. Coflügel ein Vollautomobill noel webt ee wecken ren krecches Asen, 0 5 s Plefztesetvlerungen: felefon 22000. 100.10 8 20 Uhr. ſin 1 empfehle: 84 i f 7 vor 855 6 im fell... FPid. 75 Pig. i Tri f gezogen. pfd. 1. 5 clark Gable 20 Hasen- Schl 1 und 8 N f l 1 ene e 20 Wollen Sie auch ein solches eim besitzen? Total. 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Januar 5 8 KAußetqem en def Rosenzettenkosse von 11.15 u. ab 15 Un Schmhita wagner 9 3 1 3 m. 3 7 5 1 2 ſehr 8 nachmittags 1 Uhr, statt. f +* w. 1 N 61 f 1 Trumeauſpie⸗ ſchönes Tier, 7 5 5. 1 9 ede E 1 ff. l i. Sedan Het. Bausbac 1 ö est die M2!% 7 5 W u 1. u f 26457 ö