2 * 25 ö Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Ce Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Lulſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſcheift: Nemazeit Mann he i m eue Mannheimer s Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Sinzelpreis 10 Y. An Pfennig, 79 m bz Familien und KR reiſe. Allgemein gültig iſt Bei Zwangsvergleichen oder Konki Käß gewährt. Keine Gewähr für Anzeig Asgaben, an beſonderen Plätzen und für fer Atte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 27. Januar 1936 147. Jahrgang- Nr. 43 —— — München⸗Gladbach, 28. Januar. Reichsminiſter Dr. Goebbels weilte am Samstag in ſeiner Heimatſtadt Rheydt im Kreiſe ſeiner An⸗ gehörigen. Es iſt für die kleine Induſtrieſtadt immer ein beſonderer Tag, wenn der Miniſter in ihren Mauern weilt. In der Volksgartenhalle in München⸗ Gladbach ſprach dann Dr. Goebbels am Abend vor den Partei- und Volksgenoſſen ſeiner Heimatſtadt. Die Halle, die etwa 6000 Perſonen faßt, mußte ſchon frühzeitig geſchloſſen werden; im Saalbau wurde dann eine Parallelverſammlung an⸗ geſetzt und die in kürzeſter Zeit weitere 3000 Men⸗ ſchen aufnahm. Auch die Reſtaurationsbetriebe der Volksgartenhalle waren überfüllt. Im ganzen dürften rund 12⸗ bis 15000 Menſchen zuſammen⸗ gekommen ſein, die die Eröffnung der Kundgebung mit 1. geoͤuld erwarteten. Bald nach 20 Uhr erſchien der Miniſter. Kreisleiter Keyßner eröffnete die Volksver⸗ ſammlung mit einem Begrüßungswort an den Mi⸗ niſter, der dann ſofort die Rednertribüne betrat. Nachdem die Begeiſterung verebbt war mit der die Rheydter den Sohn ihrer Stadt begrüßt hatten, breitete ſich atemloſe Spannung über dem bis auf den letzten Platz mit dichtgedrängten Menſchenmaſ⸗ ſen gefüllten Saal. Zum erſtenmal löſt ſich dieſe Spannung in ſtarken Beifall, als der Miniſter dar⸗ auf hinweiſt, daß 15 Jahre lang die Gegner des Na⸗ kionalſozialismus ſich in aller Freiheit mit dieſem meſſen konnten, über alle Machtmittel verfügten und doch ſchließlich geſchlagen wurden, weil die national⸗ ſozlaliſtiſche Bewegung über den ſtärkeren Willen und die größere Durchhaltungskraft verfügte. Einmal aber müſſe dieſe Auseinanderſetzung ein Ende finden, deun es gehe nicht an, daß das deutſche Volk ſich in inuerpolitiſchen Auseinanderſetzungen verzehre, während draußen womöglich die Welt verteilt werde, Und nun rauſchte immer wieder der Beifall auf. Nach jedem Satz, den der Redner in die Maſſen schleuderte, ob er nun mit beißender Ironie den ewig⸗ geſtrigen Spießer der Lächerlichkeit preisgibt,„in hundert Jahren wird man nicht mehr davon reden, oh der Spießer immer genug Butter auf dem Tiſch hatte, aber vielleicht wird man einmal davon reden, oh Deutſchland in der Lage war, ſeine Grenzen zu verteidigen“— oder ob er mit dem Völkerbund ins Gericht geht, ob er die früheren Syſtemgrößen charak⸗ teriſiert oder ob er die Emigranten der allgemeinen Verachtung preisgibt,—„in Amerika müſſen die großen Männer ihr Land verlaſſen, weil ſie vor den Gangſtern nicht mehr ſicher ſind, was bei uns über die Grenzen geht, das iſt Ausſchuß“. Wie die Wogen eines Aehrenfeldes, über das der Wind geht, ſo gehen die Wogen der Begeiſterung geradezu ſichtbar über die Verſammlung hin, wenn ſie mit beſonders zündenden Worten entflammt wird. Da ſitzt in einer der erſten Reihen eine alte abgearbeitete Arbeiter⸗ frau. Wie leuchtet es in ihrem Geſicht auf, als der Miniſter erklärte:„Wir ſind nicht durch Protektion groß geworden, unſere Wiege ſtand nicht in Paläſten, ſondern meiſtens in Hütten.“ Neben ihr ſitzt ein älterer Mann mit ſtraffer Haltung und ſcharf geſchnittenem Geſicht, Typ des 4 früheren Offiziers. Wie leuchten ſeine Augen auf, * wenn Dr. Goebbels von der Wiedererringung der Wehrfreiheit ſpricht oder Worte findet wie ſolche: „Friedrich der Große iſt nicht am größten geweſen bei Roßbach oder Leuthen, ſondern wahrhaft groß iſt er geweſen bei Kunersdorf, als alles verloren ſchien und er dennoch den Mut nicht verlor.“ Daneben ſitzt vielleicht ein Handwerker, eine Mutter oder ein Hauer aus der Umgegend oder ein Beamter. Und ſie alle werden zuſammengeführt von der großen Begeisterung, von jener wahren Volksgemeinſchaft, um die letzten Endes das ganze Ringen des Redners geht, und dem er Ausdruck gibt, als er zum Schluß in ergreifenden Worten alle aufs neue zum Dienſt an dieſer Volksgemeinſchaft aufruft. Es war eine Verſammlung, die noch lange in Rhent nachwirken wird, denn ſie hat alle Teilnehmer 5 der Bewegung und ihres Staates ge⸗ acht. Die höheren Schulen 1935 Weiterer Rückgang der Klaſſen — Berlin, 26. Januar. An Hand des Jahrbuches für die Lehrer der höhe⸗ ren Schulen werden im Amtsblatt des Reichs⸗ erziehungsminiſters Mitteilungen über den augen⸗ blicklichen Stand des höheren Schulweſens in Preu⸗ ßen gemacht. Es wird feſtgeſtellt, daß der Schrump⸗ fungsvorgang auch im letzten Jahr weitere Fortſchritte machte, ſich aber verlangſamt hat. Die Zahl der Schulen und Klaſſen iſt zu Oſtern 1935 noch beträchtlich geſunken. 18 Kna⸗ benanſtalten und 10 Mädchenſchulen wurden auf⸗ gelöſt oder mit anderen vereinigt, 23 haben nen mit dem Abbau begonnen. Der Rückgang der Klaſſenzahlen betrug insgeſamt 317. Zum erſtenmal aber ſeit 1931 ſind die Schüler⸗ zahlen nahezu gleichgeblieben und der Zugang zu den Sexten iſt ſogar ein wenig geſtiegen. Schon jetzt läßt ſich ſagen, daß ohne tiefgreifende organiſa⸗ toriſche Maßnahmen auch in den nächſten Jahren die Schülerzahl nicht weſentlich abnehmen wird. Da⸗ gegen werden ſich die Klaſſenzahlen Oſtern 1936 an den Knabenſchulen nochmals um etwa 100 vermindern. Die durchſchnittliche Beſetzung der Klaſſen hat ſich gegenüber dem Vorjahr ein wenig erhöht, die Zahl der überfüllten Klaſſen iſt aber im Vergleich mit früheren Jahren verhältnismäßig ge⸗ ring. Die Beſetzung der Primen beträgt 16 an den Knaben⸗ und nur 13 an den Mädchenanſtalten, ein Zuſtand, der zwar für die Schularbeit äußerſt gün⸗ ſtige Vorausſetzungen ſchafft, für die Schulverwal⸗ tungen aber nur als Ausnahmezuſtand tragbar iſt. Die Zahl der Sextaner an den Knabenſchulen hat um 1225 zugenommen. Dieſe Zunahme bei etwa gleich ſtarkem Jahrgang der Zehnfährigen wie 1934 wird in der Hauptſache auf die Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage weiter Kreiſe durch die Ar⸗ beitsbeſchaffungsmaßnahmen der Regierung zurück⸗ geführt. Die Zahl der Reifeprüflinge betrug letzte Die ſchweren Kämpfe an der Nordofront Abeſſiniſche Siegesmeldungen— Italien gibt viele hundert Tote zu und meldet ſiegreiche Gegenſtöße Der abeſſiniſche Bericht über die große Schlacht bei Makalle — Addis Abeba, 25. Jauuar. Ueber die große Schlacht, die in den letzten Tagen im Tembien⸗Gebiet und um Makalle im Gange war, liegt jetzt ein ausführlicher Bericht von der abeſſi⸗ niſchen Nordfront vor. Danach ſind die Scharf⸗ ſchützenabteilungen der Heeresgruppe Ras Kaſſas in den Mittagsſtunden des 21. Januar nordweſtlich von Makalle und nordöſtlich von Abbi Addi zum Angriff vorgegangen. Sie haben in ſchweren Kämpfen den nachfolgenden Truppen den Weg freigemacht. In den Morgenſtunden des 22. Januar griffen die Trup⸗ pen des Ras Seyvum öſtlich von Makalle in nörd⸗ licher Richtung in die Gefechte ein. Die drei Tage dauernde Schlacht war faſt ausſchließlich ein Kampf Mann gegen Mann, bei dem Handwaffen, vie Säbel und Meſſer, bevorzugt verwendet wurden. Selbſt des Nachts wurden die Kämpfe nicht abgebrochen. Abeſſiniſche Freiwilligenſtoßtrupps ſtürmten zwei zur Sicherung der Straße angelegte italieniſche Be⸗ feſtigungen, die mit Maſchinengewehren ſtark beſtückt waren. Die Beſatzung fand faſt reſtlos den Tod. Die Kampfhandlungen ſollen nach dieſem Bericht am 23. Januar, gegen 21 Uhr, wie ſchon kurz berichtet, mit einem Siege der Abeſſinier ihren Abſchluß ge⸗ funden haben. Die Verluſte der Italiener ſollen die abeſſiniſchen Verluſte um ein Vielfaches übertreffen. Man ſpricht von einigen tauſend Toten und Verwun⸗ deten. Die Eroberung von zehn Feldgeſchützen und 100 Maſchinengewehren durch die Abeſſinier wird be⸗ ſtätigt. Die Anzahl der erbeuteten Tanks und ſonſtigen Fahrzeuge ſowie der Munitionsbeſtände iſt noch nicht genau bekannt. Die Schlacht bei Makalle iſt nach hieſiger Auffaſ⸗ ſung als die größte Gefechtshandlung anzuſehen, die ſich bisher während des ganzen abeſſiniſch⸗italieniſchen Krieges abgeſpielt hat. An der Südfront haben ſich die Truppen Ras Deſtas, nach abeſſiniſchen Frontberichten, auf die Höhenzüge am Canale Doria zurückgezogen und ſich dort verſchanzt. Die Einnahme Necghellis durch die Italiener wird jetzt von abeſſiniſcher Seite beſtätigt. Der italieniſche Heeresbericht Nr. 106 Verluſtreiche Kämpfe im Tembien⸗Gebiet — Rom, 26. Januar. Die amtliche Mitteilung Nr. 106 enthält den italieniſchen Heeresbericht vom Samstag, der die blutigen Kämpfe im Tembien⸗Gebiet ſchildert. Oſtern an den Knabenſchulen 15 000. Sie wird bis Oſtern 1937 auf etwa 10 000 ſinken. Bei dem Bedarf an Abiturienten, den die Wehrmacht in den nächſten Jahren noch haben wird, reicht die Zahl kaum aus, um die erheb⸗ lich ſteigenden Anforderungen auf geeigneten Nachwuchs zu befriedigen. Die Berufsausſichten der zukünftigen Reifeprüflinge ſind ſehr viel günſtiger als in den zurückliegenden Jahren. Stultgart erhält ein neues Funkhaus — Stuttgart, 26. Januar. dem NS ⸗Kurier vom Intendanten des Reichsſenders Stuttgart mitgeteilt wird, hat ſich die Reichsrundfunkgeſellſchaft entſchloſſen, in Stuttgart auf dem Gelände der Silberburg ein neues Funk⸗ haus zu errichten. An den Grunderwerbskoſten beteiligen ſich das Land Württemberg und die Stadt Stuttgart mit je 150 000 Mark. Die Architekten, die das ſchwierige Problem zu löſen in der Lage ſind, ſollen zu einem 5 Wie engeren Wettbewerb aufgefordert werden. Neu⸗ artig wird bei dem Bau der vorgeſehene Hörſpiel⸗ komplex ſein, der aus fünf Räumen beſteht. Dabei ſoll in dem Bau und in der Ausſtattung von allen überlieferten Formen abgewichen werden. Die Durchführung dieſes Problems iſt nur deshalb mög⸗ lich, weil die Reichsrundfunkgeſellſchaft ein eigenes Architekturbüro unterhält, in dem alle dieſe Erfah⸗ rungen geſammelt und praktiſch erprobt werden, ſo daß ſie ſich zur Syntheſe eines neuen Funkhaus⸗ typs verdichten können. f Der von Marſchall Badoglio erſtattete Heeres⸗ bericht lautet:„In den letzten Tagen hatten ſich die Truppen des Ras Kaſſa und des Ras Seyoum im ſüdlichen Tembien⸗Gebiet von ihren in der Gegend von Andino liegenden Sammelplätzen aus in Bewe⸗ gung geſetzt, um einen Angriff gegen unſere Linien im Enderta⸗Gebiet zwiſchen Makalle und Hauſien zu verſuchen. Während die Vorbereitungen für den Angriff im Gange waren, hat unſer Gegenſtoß ein⸗ geſetzt, um den Plan der Abeſſinier zu vereiteln. Am 19. Jauuar rückte das dritte Armeekorps ſüd⸗ öſtlich von Makalle vor, beſetzte die Dörfer Debri und Negaida und verhinderte ſo, daß die gegneriſchen Streitkräfte vor Antalo weiter in Tembien vorrücken konnten. Am 21. griff dann eine Abteilung Eritrea⸗ Truppen, die von Weſten nach Oſten vormarſchierte, in Tembien den Feind ſcharf an, der auf den Höhen von Zeban Kerkata und dem Lataberg Stellung be⸗ zogen hatte, während die zweite Diviſion Schwarz⸗ hemden, von Norden nach Süden vorrücken, vom Warieu⸗Paß aus entſchloſſen den Feind anfaßte. Die Kampfhandlung hatte vollen Erfog, Nach er⸗ bitterten Gefechten eroberten die Eritreaer Zeban Kerkata und zwangen den Gegner zum Rückzug auf den Lataberg. Am 22. Januar griff die abeſſiniſche Hauptmacht, die in Richtung auf Warieu vormar⸗ ſchierte, mit beträchtlichen Kräften die zweite Schwarzhemdendiviſion an, in der Abſicht, den Ueber⸗ gang über den Warieu⸗Paß zu erzwingen und damit die von uns am Tage vorher erzielten Er⸗ folge rückgängig zu machen. Die Schwarzhemden⸗ diviſion leiſtete unbeugſamen Mutes während des ganzen 22. Januar den feindlichen Kräften Wider⸗ ſtand und gab damit den Eritreatruppen die Mög⸗ lichkeit, den Lataberg anzugreifen und zu erobern. Am 23. Januar ſtellte eine andere Eritreagruppe die Verbindung mit der zweiten Schwarzhemdendiviſion her. Der Feind war ſo überall geſchlagen. Auf unſerer Seite ſind 25 Offiztere gefallen und 19 verwundet, 389 Angehörtge der Heimatarmee ſind tot und verwundet; die Namen der Gefallenen wer⸗ den in der monatlichen Liſte veröffentlicht werden. Die Eritreger haben an Toten und Verwundeten 310 Mann verloren. Die abeſſiniſchen Verluſte, wenngleich ſie noch nicht endgültig feſtgeſtellt ſind, werden auf über 5000 Tote und Verwundete geſchätzt. Die Luftwaffe hat zu unſerem Erfolge in hohem Grade beigetragen, indem ſie unermüdlich den Geg⸗ ner mit Bomben belegte und durch ihre ſehr rege Erkundungstätigkeit die Bewegungen der verſchie⸗ denen Abteilungen zur Kenntnis brachte. Nicht innerpolitiſch ſich verzehren dr. Goebbels ſpricht in ſeiner Heimatſtadt Rheydt Abeſſiniſche Skizzen (Von dem Sonderkorreſpondenten öͤer United Preß) — Addis Abeba, Anfang Januar. Seit den Zeiten der Königin von Saba bis auf den heutigen Tag iſt der Läufer das wich⸗ tigſte Mittel des Nachrichtenverkehrs in Abeſſinien geblieben. Im italieniſch⸗abeſſiniſchen Kriege von 1896 und im jetzigen Konflikt, da die ganze Welt mit Spannung auf die letzten Neuig⸗ keiten vom Kriegsſchauplatze wartet, bietet der ein⸗ geborene Läufer die verläßlichſte, ſchnellſte und oft die einzige Möglichkeit für die Nachrichtenübermitt⸗ lung aus dem Innern des Landes. Dieſe Läufer haben einen ſehr ſchweren Beruf. Sie ſuchen ſich ihren Weg durch wüſtes, leeres Land, durch wuchernden, verfilzten, von Raubtieren und Schlangen bevölkerten Urwald; ſie klettern über ſteile Felſenberge und durch tiefe Schluchten, ſie durchſchwimmen reißende Gebirgsſtröme. Auf ihrer Route könnte nie eine Straße gebaut werden. Das Ueberbringen eines Briefes bedeutet für einen abeſſiniſchen Läufer oft drei, vier Wochen mühſeli⸗ gen Marſches durch das ſchwierigſte aller bewohnten Gebiete der Erde. Es gibt zwar einige wenige Telegraphenlinien zwiſchen der Hauptſtadt und den entfernten Pro⸗ vinzen, durch die der Negus Verbindung mit ſeinen Heerführern an den Fronten erhält, und in aller⸗ letzter Zeit ſind auch mehrere transportable Funk⸗ ſtationen ins Feld geſandt worden. Aber dieſe kön⸗ nen jederzeit durch italieniſche Bomben zerſtört wer⸗ den, und dann iſt es wiederum der Läufer, von deſſen Schnelligkeit und Verläßlichkeit die geſamte Nachrichtenverſorgung abhängt. Sogar in Addis Abeba ſelbſt oͤenkt man nur ſel⸗ ten daran, die wenigen verfügbaren Telephone zu benutzen, denn die Erfahrung lehrt, daß man weit beſſer fährt, wenn man einen Läufer abſchickt, als wenn man ſich an der Kurbel eines Telephonappa⸗ rates ebenſo verzweifelt wie vergeblich abmüht. Nummern gibt es ohnehin nicht; man muß dem Beamten den gewünſchten Teilnehmer mit Namen angeben, und nur unverbeſſerliche Optimiſten er⸗ warten das Zuſtandekommen einer Verbindung. Dieſe unentbehrlichen abeſſiniſchen Läufer bilden eine beſondere Berufsklaſſe und lernen ihr Hand⸗ werk ſchon in früheſter Jugend; ihre Väter und Großväter ſind ebenfalls Läufer geweſen, und ſo hat ſich in dieſer Kaſte eine Lauftechnik enk⸗ wickelt, die der Durchſchnittseingeborene nicht beſttzt und niemals erreichen kann. Nur mit der nötigſten Nahrung,„Derkoſch“ und„Schimba“— getrocknetes Brot und trockene Kuherbſen— verſehen, und mit ein wenig Waſſer, legen dieſe Läufer am erſten Reiſetage hundert Kilometer, am zweiten und drit⸗ ten 35—50 Kilometer zurück. Allerdings werden hierzulande die Diſtanzen nicht nach Meilen oder Kilometer, ſondern nach Tagreiſen berechnet. Ein Läufer mag eintreffen und melden, daß die Ita⸗ liener noch zwei Tage entfernt ſeien; damit meint er wahrſcheinlich die Diſtanz von 150 Kilometer, zu deren Bewältigung allerdings eine vorrückende Armee zumindeſt eine Woche benötigen würde. * Diie Bilderſchrift iſt vor der Buchſtaben⸗ ſchrift erfunden worden— und heute noch ſind Bil⸗ der für Millionen von Abeſſiniern weit verſtänd⸗ licher als das ſeltſame Gekritzel der Fremden— der„Ferengi“— und die mühſam gemalte am⸗ hariſche Schrift, die nur für eine kleine Anzahl von Aethiopiern zu leſen iſt. Dieſer Analphabetismus der großen Maſſe hat den Anſtoß zur Entwicklung einer beſonderen Ein⸗ geborenenkunſt gegeben: Der Schildermale⸗ rei. Der Kaufmann zeigt auf ſeinem Aushänge⸗ ſchild bunt und deutlich, was in ſeinem Laden alles zu erwerben iſt: Eine Nähmaſchine, ein Brotlaib, eine Flaſche„Tez“, eine Petroleumlampe und um dieſen verlockenden Ankündigungen auch einen patriotiſchen Glanz zu verleihen, wird der Löwe von Juda, das äthiopiſche Wappen, möglichſt oft dazwiſchen geſetzt. Das iſt ein ſeltſames und wunderſames Tier, dieſer Löwe mit ſeinen großen, dicken Backen, ſeinem langen Schnurrbart und ſei⸗ ner freundlichen Miene, und komiſch wirkt es, wie er auf den Schildern würdig zwiſchen Bierflaſchen ſitzt oder eine Tatze über Zwirnſpulen und Tuch⸗ ballen herabhängen läßt. 2. Seite Nummer 43 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 27. Januar 1936 Sogar die öffentlichen Schulen haben ſolche Schil⸗ der über ihren Türen hängen, auf denen Knaben und Mädchen mit Schulbüchern zu ſehen ſind. Als ich einmal einen Kordon der kaiſerlichen Garde paſſieren wollte, wies ich meinen Paß vor, der natürlich in amhariſcher Schrift ausgeſtellt war, aber leider keine Bilder aufwies. Der Gardiſt, der mich anhielt, rief einen anderen zu Hilfe; dieſer holte einen Dritten herbei, und bald war eine ganze Kommiſſion zur Entzifferung der amhariſchen Schrift beiſammen, die meinen Paß genau ſtudierte und ihn ſchließlich ſogar verkehrt zu leſen verſuchte. Das Ende war, daß ich nicht paſſieren durfte. Ein anderer Kollege hatte mehr Glück, er wies einen Neuyorker Führerſchein vor und gelangte unge⸗ hindert durch die Abſperrung. Allerdings war dieſer Schein ein weit eindrucksvolleres Dokument. * In Abeſſinien gibt es 22 Millionen Füße— und nicht einen einzigen orthopädiſchen Arzt. Aber trotz⸗ dem würde auch der gewiegteſte Fußſpezialiſt kaum irgendeinen Fehler an den abeſſiniſchen Gehwerk⸗ zeugen entdecken können. Das ſcheint daran zu liegen, daß die Abeſſinier — ſehr zum Kummer von Herrn Bata und Herrn Walkover— niemals ſo etwas wie Schuhe getragen haben und keinen Grund dafür ſehen, dieſe Gewohnheit jemals anzunehmen. Das liegt nicht ſo ſehr an der„Rückſtändigkeit“ im Lande, denn in den allermeiſten Fällen macht ſich der Aethiopier alles zunutze, was ihm die Ziviliſation anbietet. Aber für Schuhe hat er nun einmal kein Intereſſe. Weniger als ein Prozent der Bevölkerung hat jemals ein Paar Schuhe beſeſſen— und dieſe 1 v. H. beſtehen aus den oberen Klaſſen, die in den Städten leben und mit Europäern in Berührung kommen. Ein Bauer aber, der für moderne Ideen ſchwärmt, trägt ſeine Schuhe— ſofern er welche beſitzt— in der Hand, wenn er ausgeht, und zwar aus zwei guten Gründen. Erſtens iſt es ihm ſo bequemer. zweitens halten ſie ſich länger. Die Abeſſinier inter⸗ eſſieren ſich nicht einmal für die alten Autoreifen, die im nahen Oſten als Fußbekleidung ſo begehrt find, und nur ſehr wenige von ihnen nehmen ſich die Mühe, aus einem Stück Leder ſo etwas wie rohe Sandalen zu ſchneiden. Gott gab ihnen glei⸗ chermaßen die Regenzeit, den Ausſatz und ihre Füße; ſo iſt kein Grund vorhanden, irgend etwas wegen dieſer Dinge zu unternehmen. Und nebenbei würde kein Schuhfabrikant der Welt eine Fußbekleidung ſchaffen können, die für abeſſiniſche Füße paßte— für dieſe ſchwieligen, lederharten Piedeſtale, deren Zehen ſich wie bei einer Löwenklaue ſpreizen, denen weder die ſchärf⸗ ſten Lavaſplitter noch der glühende Wüſtenſand etwas anhaben, und die die Soldaten der beweg⸗ lichſten Armee der Welt täglich 60 Kilometer weit zit tragen vermögen. 5 f„Die Vorbereitungen für das Staatsbegräbnis König Georgs — London, 26. Januar. König Eduard VIII. hat ſich am Samstag nach Sunningdale zurückgezogen. Er wird vorausſichtlich am Montag nach London zurückkehren und am Abend einen Empfang im Buckinghampalaſt für die in Lon⸗ don anweſenden Könige und Königinnen ſowie für die Sprecher der auswärtigen Abordnungen geben. Im übrigen werden in der Stadt die Vorbereitun⸗ gen für das Staatsbegräbnis getroffen. An freien Plätzen werden Tribünen mit Sitzplätzen errichtet. Außerdem wurden mehr als 20 000 Fenſterplätze ver⸗ mietet. Die Geſchäſte haben die Auslagen ihrer Schaufenſter gewechſelt. Kein Geſchäft, das nicht ein Bild des verſtorbenen Königs, umrahmt von ſchwar⸗ zer oder purpurner Seide enthält. Eine beſonders geſchmackvolle Ausſtellung dieſer Art weiſt die deut⸗ ſche Reichsbahnzentrale auf, die in würdiger Form die deutſche Anteilnahme an dem Ableben des Königs bezeugt. Die Häuſerfronten der Straßen, an denen ſich der Trauerzug entlang bewegen wird, werden mit ſchwarzem Flor und purpurnen Girlanden ge⸗ ſchmückt. Die Anteilnahme der Londoner Bevölke⸗ rung an dem Tod des Königs iſt nach wie vor ſehr groß. Trotz Regen und Nebel haben Hunderttau⸗ ſende von Menſchen durch einen Beſuch am Katafalk in der Weſtminſter Abtei dem toten König die letzte Ehre erwieſen. Heute fanden in ganz England Ge⸗ denkgottesdienſte für König Georg ſtatt, an denen auch das diplomatiſche Korps teilnahm. Die engliſchen Fußballſpieler ehren den toten König Eine Ehrung, die man wohl in ganz beſonderem Sinne als nationaliſtiſch bezeichnen kann, wurde dem verſtorbenen König Georg V. am Samstag durch den Fußſpallſport zuteil. Der König war bekanntlich der Schutzherr des Fußballverbandes. Auf Hunder⸗ ten von Fußballplätzen wurden zu ſeinen Ehren Feiern abgehalten, zu denen die Fußballſpieler in buyller Sportbekleidung erſchienen waren. Auf dem Fußballplatz von Tottenham, auf dem ſeinerzeit der engliſch⸗deutſche Fußballkampf ausgetragen wurde, hatten ſich über 50 000 Menſchen verſammelt. Zu⸗ nächſt wurde der Trauermarſch von Chopin geſpielt und dann gemeinſam die Lieblingshymne des Königs geſungen. Hierauf ſtellten ſich die Mannſchaften zum Spiel auf. Zwei Minuten lang verharrten ſie und die rieſige Menſchenmenge in ehrfürchtigem Schwei⸗ gen. Nach dem Abſingen der Nationalhymne begann das eigentliche Spiel. Aehnliche Szenen ſpielten ſich auf ſämtlichen engliſchen Fußballplätzen ab. Halbmaſt am Tage der Veiſetzung König Georgs Anläßlich der Beiſetzung des Königs Georgs V. bon England flaggen am Dienstag, den 28. Januar 1986, die Gebäude der Präſidialkanzlei, der Reichs⸗ kanzlei, des Reichstages und ſämtlicher Reichs mini⸗ ſterten, ſowie ſämtliche Dienſtgebäude der Wehrmacht Halbmaſt. Die im Dienſt befindlichen Kriegsſchifſe legen an dieſem Tage große Flaggentrauer an, mit der eng⸗ liſchen Kriegsflagge im Großtopp. — Paris, 28. Jactuar. Der Führer und Reichskanzler gewährte der Ver⸗ treterin des„Paris Soir“, Madame Titayna, eine Unterredung, über die ſie ihrem Blatt folgendes berichtet: „Das Palais in der Wilhelmſtraße, in dem der Führer arbeitet und wohnt, iſt von einer Einfach⸗ heit der Linie in der Architektur und der Ausſtat⸗ tung, die mit der völkiſchen Geradheit des neuen Deutſchland übereinſtimmt: eine breite helle Treppe, ſchlichte Räume und dann das Arbeitszimmer des Führers. Ich brauchte nicht lange zu warten. Fünf Minuten vor 11 Uhr kam ich an. Ich war für 11 Uhr angeſagt. Staatsſekretär Funk holte mich aus dem Vorzimmer, das mit modernen bequemen Seſ⸗ ſeln ausgeſtattet iſt. In dem Augenblick, als ich mich in einem von ihnen hineingeſetzt hatte, mußte ich an den Empfang denken, den ich einige Monate früher bei Muſſolini gehabt hatte. Damals hatte ich den Duce in einem Zimmer erwarten müſſen, das reich ausgeſtattet war mit zarten goti⸗ ſchen Holzſtühlen. Als ich bei dem Diktator Ita⸗ liens eintrat, ſtand er etwa 30 Meter von mir ent⸗ fernt und durch ein endloſes Parkett von mir ge⸗ trennt zwiſchen einem Fenſter und ſeinem Schreibtiſch. Heute iſt der Haupteindruck des Empfanges durch Hitler der einer großen Einfachheit. Der Führer kommt mir mit ausgeſtreckter Hand ent⸗ gegen. Ich verſuche zu erklären:„Der Franzoſe fürchtet mehr als alles andere den Krieg, und weil er ihn fürchtet und haßt, glaubt er leicht an ſeine Möglich⸗ keit. Ich möchte gern aus Ihrem Munde hören, daß Deutſchland ſeine äußere Politik auf pazifiſtiſcher Grundlage aufbaut.“ Der Mann, der mir gegenüberſitzt, und den ich eindringlich anſehe, denkt einen einzigen Augenblick nach, nicht länger, dann ſpricht der Führer:„Das Wort Pazifismus hat zwei Bedeutungen und hat in Frankreich nicht dieſelbe Bedeutung wie bei uns. Wir können einen Pazifismus nicht anerkennen, der den Verzicht auf eigene Lebensrechte bedeutet. Für uns kann ſich der Pazifismus nur verwirklichen, wenn er auf der allgemein menſchlichen Grundlage aufgebaut iſt, daß ein jedes Volk das Recht hat, zu leben. Ich ſage zu leben und nicht zu vegetieren. Wer den Frieden aufrichten will, muß zuerſt dieſes Recht der Völker anerkennen. Mit anderen Worten: Es gibt keinen einzigen Deutſchen, der den Krieg wünſcht. Der letzte hat uns zwei Millionen Tote und 77 Mil⸗ lionen Verwundete gekoſtet. Selbſt nn wir Sieger geweſen wären, ſo wäre doch kein Sieg es wert geweſen, dieſen Preis dafür zu bezahlen. Welcher europäiſche Staatsmann könnte denn herte durch einen Krieg eine gebietsmäßige Eroberung er⸗ reichen. Muß man denn zwei Millionen Menſchen töten, um ein Gebiet von zwei Millionen Einwoh⸗ nern zu erobern. Das würde im übrigen für uns heißen, zwei Millionen beſter Deutſcher opfern, zwei Millionen in ihrer beſten Kraft, die Elite der Nation, um dafür eine gemiſchte Bevölkerung zu bekommen, die nicht im vollen Umfange deutſch iſt und deutſch fühlt. Die meuſchliche Logik iſt gegen einen terri⸗ torialen Krieg. Jede territoriale Löſung hat ihre Schwächen. Bei Gebietsfragen ſollten allein die Stimme des Volkes entſcheiden und ſeine wirtſchaftlichen Bedürfniſſe. Aber unter dem Geſichtswinkel der Moral iſt es un⸗ möglich und unzuläſſig, ein Volk zu diskriminieren und es zu demütigen. Im Jahre 1870/½1 hat der Friedensvertrag ſich mit einem materiellen und ter⸗ ritorialen Siege begnügt, ohne die Ehre Frankreichs anzutaſten. Jeder Abſchluß, der die Verſöhnlichkeit eines Volkes herabmindert, ſchafft nur Bitterkeit und Haß bei den Unterdrückten und Mißtrauen bei den anderen. Der Menſch hat das Recht zu leben, ſei es als Nation, ſei es als einzelner!“ „Was alſo ſoll man nun im Falle des Verſailler Vertrages tun?“ „Das menſchliche Gewiſſen ſollte die Gerechtig⸗ keit über Intereſſen und Parteien ſtellen. Jedes Volk hat das Recht, auf ſeinem Boden zu leben mit ſeinem Glauben, ſeiner Geſchichte, ſeinen Gewohn⸗ heiten und ſeinen wirtſchaftlichen Möglichkeiten. Die einen zum Schaden der anderen zu bevorzugen, iſt abſurd, weil das das Gleichgewicht der menſchlichen Geſellſchaft zerſtört. Ich will Ihnen einen Vergleich geben: Ein Geſetz, das die Arbeiter auf Koſten der Bauern bevorzugt, iſt ebenſo falſch wie eines, das die Bauern auf Koſten der Arbeiter bevorzugt. Man muß das Gleichgewicht aufrechterhalten zwiſchen den widerſtrebenden Intereſſen aller. Wir haben eine ein⸗ zige Doktrin, nämlich die, daß es in der Wirtſchaft keine Doktrin gibt. Wenn die Privatindu⸗ ſtrie verſagt, muß ſie durch die Staatsinitiative erſetzt werden. Soziale Spannungen werden bei uns nicht durch Streiks und Ausſperrungen ausgeglichen. Eine höhere Staatsführung, die öͤas Wohl aller im Auge hat, muß andere Wege finden, den ſozialen Frieden zu ſichern. Auch der Friede kann nur aus dem Gleich⸗ gewicht geboren werden, alſo aus der Gerechtigkeit. Was die einzelnen Maßnahmen angeht, um dieſen Frieden aufzurichten, ſo ſind ſie leicht zu finden, wenn jeder mit menſchlichem Gefühl, Verſtändnis und Klugheit an ſie herangeht.“ Hitler wartet einen Augenblick, um mir Zeit zu laſſen, mir meine Aufzeichnungen zu machen. Als ich wieder aufblicke, trifft mich die Stärke ſeines Blickes, die keine Legende iſt. Er lächelt und ſagt: „Wir haben in Deutſchland 68 Millionen Einwoh⸗ ner, 68 Millionen Weſen, die eſſen, ſich kleiden woh⸗ nen und leben wollen. Kein Vertrag der Welt kann daran etwas ändern. Das Kind, das zur Welt kommt, weint, um Milch zu bekommen. Und es hat ein Recht auf Milch. Auch ein Staatsmann muß ſeinem Volk das geben, was es braucht.“ Ich ſage:„Sicherlich. Wir berühren eine ernſte Frage. Die Bevölkerungspolitik, die in Deutſchland propagiert wird, ſchafft notwendiger⸗ weiſe einen Expanſionsdrang aus dem Berölke⸗ rungszuwachs, alſo Krieg. Sie beklagen ſich, nicht genug Brot zu haben und wollen doch noch mehr Menſchen!“ f Hier antwortet mir der Führer:„Es gibt talen⸗ tierte und nicht talentierte Völker auf der Welt. Die erſteren haben vorwiegend einen Mangel an Lebensraum, während den anderen eine große und vielfach unausgenützte Lebensfläche zur Verfü⸗ 1934 vermißt war und am 10. ſehr Eine Anterredung mit dem Führer Die europäiſchen Staaten gehören zur erſteren Kategorie. Man muß ſich bewußt werden, daß ſie in dieſer Hinſicht eine Völkergemeinſchaft darſtellen, wenn ſie auch manchmal eine ſtreitſüchtige Familie ſind.“ Ich fahre fort:„Sie brauchen alſo wegen der wachſenden Volkskraft Deutſchlands Kolonien?“ „Meinen Sie das nicht auch?“ „Wie wollen Sie dieſes Ziel in der Praxis er⸗ reichen?“ „Wenn das Gewiſſen der übrigen Völker den Gedanken des Ausgleiches und der Gerechtigkeit zuließe, dann würden die materiellen Einzelheiten leicht zu regeln ſein. Was mich augenblicklich am meiſten beſchäftigt, iſt das Erwachen der Einſicht der Welt, daß der gute Wille der Völker eine Zuſam⸗ menarbeit ohne Hintergedanken ſchaffen muß, um jedem einzelnen Volk ein beſſeres Leben zu geſtalten. Im übrigen, ich wiederhole es, iſt es für das Leben Deutſchlands und Frankreichs und für das übrige Wohl der Menſchheit notwendig, daß der Wohlſtand Europas geſichert wird.“ „Ich reiſe in den nächſten Tagen gerade nach China, weil der Ferne Oſten“ „Was für ein Glück“, unterbricht mich Hitler,„ich kann leider keine Reiſen machen.— Sie werden Japan ſehen, wo man zu ganz anderen Arbeits⸗ bedingungen die Waren herſtellt, die den Weltmarkt überfluten. Das wird eines Tages auch auf Ruß⸗ land zutreffen. Die Machthaber Moskaus werden notfalls einen Teil der Bevölkerung ſterben laſſen, um den Export zu ſichern. Der Kommunismus hält ſich in Rußland, weil er ſich über einer bedürfnis⸗ loſen Bevölkerung und auf einem ungeheuren und unaufgeſchloſſenen Gebiet eingerichtet hat. Aber wenn der Kommunismus nach Deutſchland gekom⸗ men wäre, dann hätte es eine Kataſtrophe gegeben, die gar nicht abzuſehen geweſen wäre, weil in Deutſchland nur 25 v. H. auf die Landbevölkerung und 75 v. H. auf die Stadtbevölkerung entfallen, während in Rußland 92 v. H. auf dem Lande und gung ſteht. komplizierterer und größerer Apparat der Ze atö⸗ rung anheimgefallen wäre.“ Da wir über politiſche Dinge geſprochen haben, wage ich noch eine delikate Frage:„Was denken Sie über den Anſchlu?“ „Das iſt eine Frage, über die ſich hier niemand aufregt. Dieſes Schreckgeſpenſt benötigt man in Wien aus innerpolitiſchen Gründen. Die An⸗ ſchlußfrage iſt in Berlin nicht akut.“ Auf meiner Uhr ſehe ich die Zeit vorrücken, und ich fürchte, nicht mehr alle Fragen ſtellen und alle Antworten hören zu können. Ich frage raſch:„Und die Rolle der Frauen? Glauben Sie, daß ſie wirklich nur dazu da ſind, um von den Männern Kinder zu bekommen?“ Diesmal lacht der Führer. „Wer hat Ihnen das geſagt?“ „Die Preſſe!“ „Ich gebe den Frauen das gleiche Recht wie den Männern, aber ich glaube nicht, daß ſie ihnen ähnlich ſind. Die Frau iſt die Lebensgefährtin des Mannes. Man ſoll ihr nicht eine Arbeit aufbürden, für die der Mann geſchaffen iſt. Ich ſtelle mir keine Frauen⸗ bataillone vor; ich glaube, daß ſie beſſer auf die ſo⸗ ziale Arbeit eingeſtellt ſind. Aber in jedem Falle hat eine Frau, die nicht heiratet, und wir haben viele in Deutſchland, da wir nicht genug Männer haben, das Recht, ihren Lebensunterhalt zu verdienen wie der Mann. Ich erinnere Sie übrigens daran, daß es eine Frau war, die den gro⸗ ßen Parteitagsfilm gemacht hat, und daß eine Frau den Olympiafilm drehen wird. Ein Wort noch zu den Olympia⸗Spielen. Wir ſind glücklich, wir freuen uns, hier Franzoſen und möglichſt viele be⸗ grüßen zu können. Wir werden alles tun, um ihnen zu zeigen, daß ſie willkommen ſind und daß das deutſche Volk ihnen mit voller Herzlichkeit ge⸗ genüberſteht. Ich wünſche ſehr, daß Ihre Reiſenden nicht nur zu den ſportlichen Ereigniſſen kommen, ſondern daß ſie auch unſer Land beſuchen werden, das ganze Land. Sie werden hier keine Propaganda⸗ reiſen hergerichtet finden, die ihnen die Wahrheit verbergen.“ Die Berichterſtatterin ſchließt:„Der Führer er⸗ hebt ſich. Ich habe feſtſtellen können, daß er bei beſter Geſundheit iſt und daß alle Gerüchte über ſeine Krankheit falſch ſind. Ich ziehe mich zu⸗ rück, glücklich, ſeine Gedanken dem franzöſiſchen Volk vermitteln zu können. Die Unterhaltung hat 8 v. H. in den Städten leben und weil ein viel f 50 Minuten gedauert.“ Zeugen erkennen Seefeld Die Samstagsverhandlung im Moroprozeß Seefeld— Der Angeklagte zur Zeit des Mordes in Lübeck — Schwerin, 26. Januar. Am Samstag wurde der Angeklagte Seefeld zu den Mordfällen von Brandenburg an der Havel, Oranienburg und Lübeck vernommen. Der Ange⸗ klagte beſtreitet nach wie vor ſämtliche Mordtaten und alle Tatſachen, die auf ſeine Täterſchaft hinwei⸗ ſen können. Zu dem Mordfall des elf Jahre alten Erwin Wiſchnewſki in Brandenburg, der ſeit dem 8. Okt. November 1934 im Waldesdickicht tot aufgefunden wurde, erklärte See⸗ feld, er ſei zuletzt etwa vier Monate vor dem Mord⸗ fall in Brandenburg an der Havel geweſen. Sein Tagebuch weiſt am Vorabend des Mordtages wieder einige unerklärliche Zeichen auf, wie es ähnlich auch bei anderen Mordtaten der letzten beiden Jahre der Fall iſt. Seefeld erzählt im einzelnen, wo er in jenen Tagen geweſen ſein will. Danach hat er ſich am 7. Oktober, wenn nicht in Brandenburg ſelbſt, ſo doch nicht weit davon aufgehalten. Zeugen haben ihn mit dem ermordeten Jungen zuſammen geſehen Tätigkeit für nationale Verbände wird angerechnet Der Reichsfinanzminiſter hat unter dem 16. Ja⸗ nuar 1936 folgende Verfügung erlaſſen:„Bei der Ermittlung des Grundvergütungsſatzes für Reichs⸗ angeſtellte ſind nach Anlage 2 zum Reichsangeſtell⸗ tentarif Zeiten der Berufstätigkeiten zu berück⸗ ſichtigen. Ich erkläre mich damit einverſtanden, daß auch die Zeit der Erwerbsloſigkeit, während der ein⸗ Angeſtellter gegen Entgelt oder gegen Naturalbe⸗ züge auf den Geſchäftszimmern der nationalen Ver⸗ bände(SA, SS, NS) Dienſt leiſtete, wie eine Zeit der Berufstätigkeit zu behandeln iſt, wenn der Angeſtellte neben ſeinem Entgelt keine Arbeitsloſen⸗ oder Wohlfahrtsunterſtützung bezog. Vöswillige Erfindungen — Berlin, 26. Jan. Gegenüber den in öſterreichiſchen Zeitungen ver⸗ breiteten Nachrichten über Südtiroler Flüchtlinge in Deutſchland wird feſtgeſtellt, daß alle dieſe Meldun⸗ gen nur böswillige Erfindungen zu einem ſehr durchſichtigen Zweck darſtellten. Aegypten Aly Maher Paſcha mit der Kabinettsbildung beauftragt. — Kairo, 26. Januar. Die Beſprechungen über die Regierungsbildung gehen weiter. Der König, der ſich am Samstagabend mit der Bildung eines Kabinetts aus über den Par⸗ teien ſtehenden Perſönlichkeiten einverſtanden er⸗ klärt hatte, hat kurz darauf den Wunſch geäußert, dem Kabinett mögen auch Vertreter von Parteien angehören. Dieſen Wunſch hat die Wafd⸗Partei ab⸗ gelehnt. Aly Maher Paſcha, der Chef des königlichen Kabinetts, hat aber trotzdem den Auftrag zur Re⸗ gierungsbildung übernommen. Kommuniſtiſche Mühlarbeit in der ſpaniſchen Wehrmacht — Madrid, 26. Januar. Die kommuniſtiſche Wühlarbeit wird immer auf⸗ dringlicher. Seit einigen Tagen wird auch eine rege kommuniſtiſche Propaganda in den Kaſernen getrie⸗ ben. Unter den Heeresangehörigen wurde die Zei⸗ tung„Der rote Soldat“ verteilt, in der zur Meu⸗ terei und zur Bildung kommuniſtiſcher Zellen„in jeder Kompanie, in jeder Schwadron, auf jedem und Seefeld wieder erkannt. Seefeld gibt zu alledem die Antwort, er wiſſe von nichts, und er ſei es nicht geweſen. Ebenfalls im Oktober 1934 wurde der ſiebenjährige Günther Tieke in der Nähe ſeiner Heimatſtadt Oranienburg ermordet. Auch in dieſem Falle iſt der Junge zuletzt in Begleitung eines alten Mannes ge⸗ ſehen worden, als den die Zeugen in der Vorunter⸗ ſuchung Seefeld wiedererkannt haben. In Lübeck wurde am 16. Januar 1934 der acht Jahre alte Hans Korn ermordet und einige Wochen ſpäter wieder in einer dichten Fichtenſchonung ge⸗ funden, genau ſo friedlich ſchlafend daliegend wie alle die anderen Knaben, Seefeld hat ſich in jener Zeit, wie ſein Tagebuch ausſagt, und wie er ſelbſt zugeben muß, in Lübeck und Umgebung aufgehalten. Nach kurzer Erörterung des Ludwigsluſter Mor⸗ des an dem Knaben Tesdorf aus Grabow verkagte ſich das Schwurgericht auf Montag. Am Montag ſollen die Tatorte in bei Ludwigsluſt beſichtigt werden. Buchholz und Schiff und überall dort, wo ſich Matroſen und Sol⸗ daten befinden“, aufgefordert wird. Es folgen daun Mitteilungen von„vorläufigen Ausſchüſſen“ ein⸗ zelner Regimeter. Einige Offiziere werden mit ihren Namen aufgeführt und in der übelſten Weiſe beleidigt. Sie werden„Mörder, Verbrecher und Barbaren“ genannt. In der Rechtspreſſe wird der Kriegsminiſter zu tatkräftigem Durchgreifen aufgefordert. E Auch Marxiſtenführer Prielo wieder am Werk? Der Marxiſtenführer Prieto, der als einer bet Hauptanſtifter der ſpaniſchen Oktober⸗Revolte gilt und nach ihrer Niederwerſung ins Ausland geflohen war, ſoll ſich nach Zeitungsmeldungen wieder in Spanien aufhalten. Die Nachricht, daß Prieto trotz eines Haftbefehls jetzt ungehindert in Bilbab Wahl⸗ verſammlungen beſuche und Propaganda für die revolutionäre Front mache, hat in allen nationalen Kreiſen der Bevölkerung tiefſte Entrüſtung hervor gerufen. Die Madrider Zeitung„La Nacion“ nent es unter der Würde des ſpaniſchen Volkes, daß ein von der Polizei geſuchter Sozialiſtenführer die In⸗ ſtiz und ihre Beamten derartig verſpotten dürfe, Politik in Kürze In einem Schreiben an den Direktor einer höhe⸗ ren Schule in Nienburg erklärt der Oberpräſident von Hannover, Stabschef Outze, daß es nicht du billigen ſei, wenn im Geſangsunterricht Lieder ge⸗ ſungen würden, die dem nationalſozialistiſchen Empfinden widerſprächen, wie z. B.„Dir Jehovg will ich ſingen“,„Tochter Zions freue Dich“ „Jeruſalem, du hochgebaute Stadt“. ** Die Bayeriſche Politiſche Polizei hat verſchie⸗ dene Perſonen in Schutzhaft gnommen, wei ſie als Betriebsführer ihren Verpflichtungen zur Abführung der Krankenkaſſen⸗ und Arbeitsloſenver⸗ ſicherungsbeiträge nicht nachgekommen ſind. DSS ̃n——̃— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win baue, Verantwortlich für Thealer, Wiſſenſchaft und Unterhaltung W. Dr. Atele Winbauer- Handelsteil: Dr. Fritz Bode— Lokaler Tell: Dr. Ja Hammes Sport: Willy Müller„ Südweſtdeulſche Umſchau, Gericht und Bilderdienft: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Irc Bode& Co., Mannheim, f 1,—6 5 Schriftleitung in Nerlin: Joſeph Bre, W. 85, Viktorfaſtraße D. A. XU 1935: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 21887 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 8³⁵ g Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. 1 Für unverlangte Beiträge deine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Rückports 1 S. err rl. eee e 2 „ eee eben ane N n e O rn W eee haben, enken mand n in An⸗ 7 „ und d alle „Und „ daß nnern üh rer. * ie den hnlich mnes. ie der auen⸗ ie ſo⸗ Falle viele haben, t 3 e Sig t gro⸗ Frau it ge⸗ ſenden mmen, erden, janda⸗ hrheit er er⸗ bei rüchte ch zu⸗ ſiſchen ig hat zur lledem 8 nicht ährige atſtadt iſt der tes ge⸗ unter⸗ er acht Vochen ug ge⸗ ie alle 1 Zeit, ugeben Mor⸗ ertagte Iz und 2 d Sol⸗ t dann “ eiu⸗ u mit Weiſe rund ſter zu er der e gilt flohen er in 0 trotz Wahl⸗ ir die onalen hervor- nenat aß ein ie In⸗ fe. r höhe⸗ äſident icht zu der ge⸗ ſtiſchen Jehova 90 und ſchie⸗ n, weil n zur ſenver⸗ D bauer dr. Aloſt Dr. Friß „Gericht häftliche ung aße 48 kückporto 4. * a „ Montag, 27. Januar 1936 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 43 Die Siadtseite Mannheim, 27. Januar. Wenn der Winter enttäuſcht Der letzte Januarſonntag erfüllte nicht alle Er⸗ wartungen, ie man in ihn geſetzt hatte. Vor allem enttäuſchte er die Winterſportler, die er richtig an der Naſe herumführte. Was hatte der Winter doch zur Wochenmitte für ſchöne Schneemaſſen ins Ge⸗ birge geworfen und ſelbſt die Hochflächen der Tromm ſamt der Bergkuppen der Bergſtraße ſchimmerten in weiß bis zu uns herüber. Mit viel Liebe und Bedacht wachſte man am Freitag die geliebten Bretter und — am Samstag hatte man die Beſcherung. Sogar der Feldberg meldete Pappſchnee und etliche Wärme⸗ grade. Alſo blieb man zu Hauſe und die Reichsbahn blies ihre angeſetzten Winterſportſonder⸗ züge ab. Es war mehr eine Ironie des Schickſals, daß am Samstagmittag die Temperaturen wieder anzogen und die Nacht zum Sonntag das Queckſilber im Thermometer beinahe bis zum Gefrierpunkt Brachte. Recht unangenehm war der Nebel, der am Samstagabend ſich hauptſächlich in den Außenbezir⸗ ken der Stadt ausbreitete und der ſtellenweiſe eine ſolche Dichte erveichte, daß der Straßen ver⸗ kehr ſchwere Störungen erlitt. Auch am Sonntag behauptete ſich an der Peripherie der Nebel bis in die Mittagsſtunden. Während in der Innenſtadt ſchon die Sonne ſchien, konnte man zur gleichen Stunde z. B. in Käfertal keine zwanzig Me⸗ er weit ſehen. Am Nachmittag brach auch dort die Sonne durch und gleichzeitig ſtieg oͤie Temperatur ſo ſtark an, daß man ſich zeitweiſe an einen Vor⸗ frühlingstag verſetzt fühlte. Der Spaziergänger⸗ verkehr war daher auch am Nachmittag ſehr rege. Die in den letzten Tagen an den Schaufen⸗ tern der Geſchäftshäuſer herabgelaſſenen Vorhänge kündeten die Vorbereitungen großer Dinge. Die Hausfrauen wußten Beſcheid und am Samstag⸗ abend wurde das Geheimnis gelüftet, der In ven⸗ turverkauf ſtand vor der Eröffnung. Kein Wunder, daß am Sonntag auch ein reger Stadt⸗ betrieb mit Schaufenſterpromenade herrſchte und hierbei der„Schlachtplan“ für den Einkauf am Mon⸗ tag entworfen wurde. u Ein ruhiger Bahnverkehr herrſchte über das vergangene Wochende und nicht einmal der Aus⸗ flugsverkehr und der Stadtbeſuchsverkehr kamen richtig in Schwung. In Sonderwagen, die dem Sagarbrückener Schnellzug angehängt waren, kamen am Samstagmittag 220 SA⸗Männer aus Saarbrük⸗ ken nach Mannheim zum Feſt der kurpfälzi⸗ ſchen S A. Die gleichen Wagen wurden am Sonn⸗ tag früh dem Eilzug nach Saarbrücken zur Rückbe⸗ förderung der SA⸗Männer beigeſtellt. Ein Wochenende des Verkehrsunheils Zertrümmerte Autos aber keine Toten Anfälle, die wie öͤurch ein Wunder noch glimpflich abliefen Der Nebel war ſchuld! Ein nicht ganz ungewöhnlicher Unfall ereig⸗ nete ſich auf Friedrichsfelder Gebiet der Reichs⸗ autobahn, wo ein Kraftwagen die acht Meter hohe Böſchung hinabſtürzte und zertrümmert liegen blieb. Die Schuld an dieſem nicht alltäglichen Unfall auf der Reichsautobahn trägt in erſter Linie der Nebel, der am Samstag ſtärker als in der Innenſtadt auf dem flachen Lande herrſchte und der beſonders auf der Reichsautobahn ſehr dicht war. Wegen dieſes Nebels mußte auf allen Straßen langſam und ſehr vorſichtig gefahren werden. Der Lenker eines in Richtung Heidelberg fahrenden Perſonenkraftwagens hatte auch aus dem gleichen Grunde ein ſehr lang⸗ ſames Tempo auf der Autobahn eingeſchlagen. Ein etwas raſcher in der gleichen Richtung fahrender Perſonenwagen rannte nun beim Ueberholen bei Friedrichsfeld auf dieſes Perſonenauto von hinten auf, wobei dieſes an den Rand der Böſchung geriet, die an dieſer Stelle acht Meter abfällt. Der ange⸗ fahrene Kraftwagen ſtürzte dann die acht Meter hohe Böſchung hinab, an deren Fuße er zermalmt liegen blieb. Es muß bei der Schwere des Unfalls wirklich als ein großes Glück bezeichnet werden, daß die In⸗ ſaſſen des in die Tiefe ſtürzenden Kraftwagens mit leichteren Verletzungen davonkamen. Laſtzug landet im Schrebergarten Ein dreifacher Zuſammenſtoß am Reichsauntobahn⸗ Eingang. Durch Ueberholen kommt viel Unglück! Gegen halb drei Uhr am Samstagnachmittag war's, da ſtand ein hübſcher Mercedes wenige Meter hin⸗ ter der Reichsautobahneinfahrt; ſtand da, wo er von Rechts wegen nichts zu ſuchen hatte. Denn die Reichs⸗ autobahn iſt zum Fahren, zum ſchnellen Fahren da. Nun hieß es zwar einerſeits, es wäre Motordefekt die Urſache geweſen, aber andererſeits meinte man, es wäre nur eine verpaßte Verabredung, und einige Inſaſſen ſeien zum Fernſprecher gelaufen, um dort rein Perſönliches in Ordnung zu bringen. Kurz, da ſtand der Wagen im Wege mit einer Dame darinnen. Nun wollte ein Laſtzug vorüber, ein großer, gewaltiger, roter Großkraftwagen mit Anhänger, mannigfache Tonnen ſchwer, ein Monſtrum, aber harmlos, wenn er auf offener Bahn daherfährt. Und wie er gerade links ausweicht, da kriegt auch gerade ein ſchnittiger Hanſawagen ordentlich Tempo; denn das erſte drängende Gefühl bei der magiſchen Be⸗ rührung mit der Autobahn iſt: Gasgeben und Auf⸗ drehen Bumms! Rumpelpumpel, Bremſenkreiſchen und Gläſerklirren,— war die Beſcherung Das Narrenſchiff iſt unverſehrt! eee ee Die„Fröhlich Pfalz“ zieht auf Stimmungsreicher Verlauf der erſten Sitzung im Karneval 1936 Nun hat auch die„Fröhlich Pfalz“ ihre erſte Sit⸗ zung im Karneval 1936 abgehalten. Der Saal des Geſellſchaftshauſes in F 3 war am Samstag zwar nicht bis auf den letzten Platz beſetzt, aber man kann doch von einem guten Beſuch berichten, ein Beweis dafür, daß ſich der Elferrat auf ſeine Getreuen ver⸗ laſſen darf. Präſident Baumüller eröffnete die Sitzung mit einer Anſprache, die die beendete Kriſe in einer feinſatiriſchen Weiſe umſchrieb. Auf der Fahrt zur Sitzung habe, ſo führte der Redner aus, der Elferrat das ſchwer belaſtete Narrenſchiff der„Fröh⸗ lich Pfalz“ abſichtlich auf einen Felſen auf⸗ laufen laſſen, weil vor aller Welt feſtgeſtellt werden ſollte, ob es möglich ſei, das Schiff auseinanderberſten zu laſſen. Sturm und Wellengang des Rheines hätten dieſe närriſche Idee außerordentlich begünſtigt. Hinzu kam, daß ſich eine auf das Narrenſchiff geſchmuggelte Kiſte Feuerwerkskörper entzündete, die mit ihren Schwär⸗ mern und Fröſchen vor allem unter den weiblichen Fahrgäſten viel Verwirrung anrichtete. Das Nar⸗ renſchiff ſei leider vollkommen unverſehrt geblieben. Der Elferrat habe ſeine ſo gut gemeinte närriſche Abſicht nicht erreicht. Und ſo müſſe er zu ſeinem großen Leidweſen das Schiff weiter ſteuern. Die ſeige über Bord ſprangen— es waren ſo gut wie gar keine— wurden ihrem Schickſal überlaſſen. Die andern aber hielten durch. Nach einer Huldigung, die der Redner dem Prinzen Karneval zuteil werden lie, verwies er auf den Leitſpruch der„Fröhlich Pietz“:„Macht mit recht fleißig im Karneval 19361“ und ſchloß mit dem Ruf: Es lebe der Karneval 1936! „Vize Fritz Appel, der den erſten Teil der Sitzung leitete, ließ nunmehr durch die Ranzengarde den Dienſtmann Nr. 14(Spindler der Aeltere) auf die in den Farben der„Fröhlich Pfalz“ ge⸗ ſchmückte Bühne geleiten. Er trug eine Kiſte auf der Schulter, die ihm viel Mühe machte, weil ſie drei Zentner abzüglich 298 Pfund ſchwer war. Als er ſie niedergeſetzt hatte, kramte er allerlei aus dem reichen Schatze ſeiner Erinnrungen aus. Was hat er alles als Liebesbote erlebt... Die weiteren Büt⸗ zenvorträge waren zwar unterſchiedlich in ihrer Hüte aber hatten durchweg einen großen Lacherfola. morzüglich war Mina Schwebler als Waſchfrau. Von den verratenen Berufsgeheimniſſen ſei zur Varnung aller Hausfrauen mitgeteilt, daß die Schweblern für ihre Mädel die Ausſteuer ſammelt. Die Namen ſo meinte ſie, könne man ja raustren⸗ nen. Peter Kohls Räubergeſchichte war ein ſehr unſanfter Angriff auf den Elferrat. Was ſoll man dazu ſagen, daß er den Präſidenten Baumüller zum Federn verurteflte? Auch die Anpflaumung der 1 ſei ihm verziehen, zumal er zum erſten Male ie Bütte, die die närriſche Welt bedeutet, beſtieg. Hervorragend war der Vortrag des Narren Spin d⸗ ler des Jüngeren, der als Apothekerlehrling ſo ur⸗ gelungen von ſeinen Erfahrungen mit ſeinem Chef Nudler erzählte, daß man ſich wirklich nudeln konnte. Der Gutedel hat u. a. ſeinem Arbeitgeber ein Ab⸗ führmittel in den Kaffee geſchüttet. Das Weitere kann man ſich denken.„Sie glauben gar nicht, wie beweglich mein Prinzipal auf einmal war. Den ganzen Tag war er unterwegs!“ Heinrich Hott, ein Mitglied des„Arion“, erzählte Erheiterndes aus ſeinem Sängerleben. Den Büttenreden zuzuzählen iſt noch das Auftreten dreier Mauerblümchen(Frau Gregan, Frl. Gregan und Frl. Eggers), die ſich, wie Präſident Baumüller, der den zweiten Teil der Sitzung leitete, feſtſtellte, ſo mannstoll gebärde⸗ ten, daß die Junggeſellen nur dadurch, daß die Saal⸗ türen geſchloſſen waren, von der Flucht abgehalten werden konnten. Die humoriſtiſchen Vorträge wurden durch vorzügliche geſangliche Darbietungen be⸗ reichert. An erſter Stelle iſt das Quartett des„Arion“, Iſenmannſcher Männerchor(Begleiter Pianiſt Bel ⸗ zer), zu erwähnen, das mit großem Erfolge zwei⸗ mal auftrat. Die auf das feinſte abgeſtimmten Vor⸗ träge gefielen ſo ſehr, daß der letzte Vers des Liedes „Abmarſch“ wiederholt werden mußte. Einen über den dilettantiſchen Durchſchnitt weit hinausragen⸗ den Tenoriſten lernten wir in Herrn Keſtele kennen, der, von Herrn Fick vorzüglich begleitet, mit vier Vorträgen zeigte, daß er über in kräftiges, gutgeſchultes Organ und über eine empfindſame Ausdeutung verfügt. Auch Fritz Stoffel, ein Arion⸗Mitglied, bewies, daß er ein vorzüglicher Tenoriſt iſt.„Fröhlich Pfalz“ und„Arion“ haben ſchon lange Freundſchaft geſchloſſen. Es war deshalb ſelbſtverſtändlich, daß mit dem Vereinsführer Fink eine ſtarke Abordnung des„Arion“ auf der Büh ie erſchien, um nach der Anſprache eines Mitgliedes den Ehrentrunk entgegenzunehmen, mit dem ſich übrigens alle Mitwirkenden begnügen mußten, da es keine Orden gab. Auch eine Abordnung der Ge⸗ ſellſchaft„Klauſe“ wurde in dieſer Weiſe geehrt. Erſtaunliche Kräfte entwickelte im Verlaufe des Abends der Schwerathlet Heyer beim Strecken on drei Expantern. Um den anſpruchsvollſten bemühten ſich acht Ranzengardiſten. Im Verlaufe des Abends wurden fünf vorzügliche Lieder geſungen, die ſich auf das humorvollſte in die echt karnevaliſtiſche Stim⸗ mung einfügte Als Präſident Baumüller gegen Mitternacht die unterhaltſame Sitzung— zum Gelingen trug nicht wenig eine Abteilung der Kapelle Schönig bei— ſchloß, konnte er es in dem Bewußtſein tun, daß die „Fröhlich Pfalz“ nicht umzubringen iſt. Zugleich lud er zur nächſten Sitzung am kommenden Freitag im„Gambrinus“ ein. Sch. da. Für drei Wagen iſt auch die Bahn nicht ge⸗ ſchaffen, und die beiden glänzenden, friſchen, Sams⸗ tagnachmittagſpazierfahrtwagen hatten keine rechte Linie mehr, hinten und vorne ſchwer lädtert. Und erſt der Laſtzug war kein harmlos ſchwerfälliger Landſtraßenroller mehr, ſondern ein ratterndes ſchnaufendes Ungetüm, das auf den Gehweg hin⸗ überfegte, die Decke durchdrückte und mit metertiefer Furche hinter den Rädern die Böſchung aufwühlte, alle ſechs Räder von ſich ſtreckend auf der Seitet i m ſchönen Schrebergarten liegend, ſehr zum Studium von Großmotoren einladend. Die beiden Fahrer aber krabbelten aus ihrem Gehäuſe, etwas erſchrocken wohl, aber Kummer gewohnt als alte Landſtraßenkapitäne, zogen ihre Lichtbildappa⸗ rate und gingen alsbald, nachdem die Zigarette ent⸗ zündet war, umher bei Publikum und Polizei und erzählten, was ſich zugetragen hatte, in beſtem Dres⸗ dener Sächſiſch. Auch die anderen Beteiligten waren mit dem Schrecken und einigen Glasſplittern davon⸗ gekommen. Der Anhänger aber ſtand frei und etwas verlegen oben auf der Bahn, wohl durch automatiſche Bremſe und eigenes Schwergewicht das Leben der beiden Kapitäne rettend; denn er hielt den Motor⸗ wagen davon ab, ſich vollends auf den Kopf zu ſtellen Alsbald rückten Politzei, Kundendienſt und Feuer⸗ wehr an, Photo auf Photo wurde geknipſt, und mit gewohnter Schnelligkeit das Bild von Bremsſpur und Standort aufgenommen. Die Feuerwehr aber ſah bald, daß ſie für dieſen gekippten Rieſen weder zuſtändig noch notwendig war. Da hat die RAB eigene Hilfs⸗ und Räumungszüge dafür. Aber am Sonntagmittag waren die noch nicht weiter gekommen, als den Anhänger loszueiſen und fortzuſchaffen, und der Koloß im Schrebergar⸗ ten, mit der Naſe mitten zwiſchen zart grünenden Salaten, iſt jetzt eine Sehenswürdigkeit für Auto⸗ bahn⸗ Spaziergänger. Dr. Fr Die geſchloſſenen Bahnſchranken überſehen Zwei Kraftradfahrer ſchwer verletzt Die Schranken der Reichsbahn beim Reichsbahnhof Mannheim⸗ Käfertal, die den Verkehr auf der ſehr ſtark belebten Käfertaler Straße zu ſichern haben, mußten ſchon manchen An⸗ prall aushalten, weil irgendein Straßenbenützer die herabgelaſſenen Schranken nicht oder zu ſpät be⸗ merkte. Die Häufigkeit der Schrankenbeſchädigung führte ſogar dazu, daß man eine Behelfsſchranke für ſolche Fälle bereithalten mußte. Da die Aufſtellung von Verkehrszeichen und die nächtliche Beleuchtung der herabgelaſſeſſnen Schranken wenig Erfolg zeigte, tat die Reichsbahn noch ein übriges und ſtellte einen Wärter ein, der unmittelbar vor dem Herab⸗ laſſen der Schranken in den Hauptverkehrszeiten mit einer roten Flagge zu warnen hatte. Seither haben die Unfälle an dieſer Schranke abgenommen. Am Samstagabend um 21 Uhr rannte aber wieder ein Kraftradfahrer gegen die herabgelaſſenen Schranken. Der Anprall des Großkraftrades war ſo heftig, daß der Lenker des Kraftrades und ſein Bei⸗ fahrer bewußtlos auf dem Pflaſter liegen blieben und ſchwer verletzt in das Krankenhaus ge⸗ ſchafft werden mußten. Die Urſache des Unfalles iſt noch nicht geklärt, da die Verletzten noch nicht ver⸗ nommen werden konnten. Die Bahnſchranke hielt dieſen Anprall glatt aus und blieb, von einigen Schönheitsfehlern abgeſehen, betriebsfähig. eee Immer wieder mööglich! Lachſtürme um Grock Der König der Clowns begeiſtert im Roſengarten ſein Publikum— Dazu: Ein glänzendes Rahmenprogramm Wieder iſt Grock, der König aller Clowns non Rang, in Mannheims Mauern eingekehrt. Der Mann mit der rieſigen Globusglatze, der uns lachen gelehrt hat wie kein anderer vor ihm, ſteht auf der Bühne des Muſenſaales und brennt das große wunderbare Feuerwerk ſeiner komiſchen Kunſt vor unſeren verzückten, lachenden Augen ab. Er iſt nicht älter, nicht müder geworden, ſeit wir ihn das letzte⸗ mal im Apollotheater ſeligen Angedenkens ſahen. Das Geheimnis ewiger Jugendlichkeit, großer über⸗ ſtrömender Freude am Leben muß dieſer Mann be⸗ ſitzen, der alles, was muſikaliſch und luſtig zugleich iſt, kann. Wie früher ſpielt er Violine und Klari⸗ nette in fröhlichem Duett mit ſeinem eleganten, befrackten Partner, kämpft den Kampf mit dem Drachen, Pardon Flügel, deſſen Deckel ihm immer auf die Hände fällt, jongliert mit Fiedelbogen, Stüh⸗ len Akkordeons, läßt ſeine Baßſtimme losorgeln, weint und ſchluchzt, treibt verwegene Gymnaſtik auf Stühlen und Klavier, zieht alle Regiſter ſeines gro⸗ ßen Könnens. Und ein Saal voller gutgelaunter, begeiſterter Menſchen biegt ſich vor Lachen! Dann iſt eine zauberhafte Stunde, die wie im Fluge dahineilte, plötzlich vorbei. Und darob faſt betrübt, zögert der Beifall, um dann plötzlich zu orkanhafter Stärke anzuſchwellen. Archiv NM Charly Grock Wie üblich, iſt Grock nicht allein gekommen, obſchon er Genuß genug bietet, ſondern er hat noch eine Schar famoſer Künſtler mitgebracht, die uns beſte Varietékunſt ſervieren. Und das in einem Höllentempo! Aller Anfang iſt ein muſikaliſches Potpourri, von Grock ſelbſt komponiert, und dann ſchwebt ein Tän⸗ zerpaar herein, ein ſchlanker Mann und ein zartes, filigran es, blondes Perſönchen: Ina und Joſcho. Tanzen zuerſt ſehr graziös etwas Phantaſtiſches, um dann, gehüllt in ein duftig⸗blaues Faſchingskoſtüm, die hohe Schule des akrobatiſchen Tanzes zu demon⸗ ſtrieren. Was die kleine reizende zierliche Frau lei⸗ ſtet, die wie ein hauchzartes Wölkchen über den Schul⸗ tern ihres Partners ſchwebt, grenzt ans Fabelhafte. Das ſind wahre Wunder der Körperbeherrſchung, die man hier erlebt, und der praſſelnde Applaus iſt wahrhaft wohlverdient. Ein Magier von beſonderem Format iſt Cartier, der Mann mit den 100 000 Karten. Er zaubert verblüffend und elegant zugleich. Karten aus der hohlen Hand und Geldſtücke aus der Luft. Zerreißt rieſige Kartenblätter in kleine Fetzen und läßt ſie wieder erſtehen, unverſehrt wie den Phönix aus der Aſche. Daß ſein aus der Saaldecke heraus⸗ quellender Kartenregen, der ſich fröhlich⸗bunt über die Köpfe des Publikums ergießt, Freude und Stimmung ſchafft, iſt nur zu verſtändlich.— Tal ma nennt ſich in Grocks Enſemble kein zweiter Nach⸗ fahre des berühmten Tragöden aus apoleons Tagen, ſondern ein Mann, 15 die ulkigſte Parodie auf einen fanatiſchen Billardſpieler bringt, die man bislang auf einer Varietsbühne ſehen konnte. Nebenbei verfügt der Betreffende auch über aller⸗ hand gymnaſtiſche Kenntniſſe, die ihm ſeine Kunſt⸗ ſtücke auf dem grünen Tuch ſehr erleichtern. Akrobaten, die auf das Geſetz der ſchwerkraft pfeifen und in der Luft herumwirbeln, als wenn ſie die Söhne des antiken Herrn Dädalus ſeien, präſen⸗ tieren ſich in den Jtalo⸗Boys, fünf munteren Jungens, die viel Humor beſitzen. Ihre Schleuder⸗ der Inventur-Verkauf. CARL BAUR, Modewaren N 2. 9, Kunsisfraße 8101 bringt auch für Sie etwas besonders Vorteilhaftes brettkünſte, ein fünffacher Salto in einen empor⸗ gehaltenen Korbſtuhl, das iſt große Klaſſe! Zwerch⸗ fellerſchütternd komiſch ihre köſtliche Parodie auf die wackeren Akrobaten von Anno 1900! Dann kommen ein tiziaurotes Girl und ein ſmarter Bengel heraus, nennen ſich The Jenkins, ſtammen aus den USA und können ſtepen, daß faſt die Funken ſprühen. Beſſer kann es wahrſcheinlich auch in einem Daneing am Broadway keiner, als dieſe beiden, die mal in weißem, mal in ſchwarzem Dreß ſtecken und die Ab⸗ ſätze, Spitzen und Sohlen ihrer ſchimmernd⸗blanken ſchuhe über die Bühne knallen laſſen. Daß ſie auch den Mannheimern gefielen, bewies die Wind⸗ ſtärke 9g des Beifalls am Samstagabend. Den Beſchluß des Rahmenprogramms machten die Roverho Brothers, zwei Artiſten von gleich⸗ hohen Graden, denen es die Equtlibriſtik angetan hat. Mit Ringen an den Beinen, Bällen auf Arm und Kopf einen Handſtand auf dem Drahtſeil zu machen und dabei ſicher und elegant allerhand Jon⸗ . zu zeigen, iſt beſtimmt keine Kleinig⸗ e Auch die Reverhos wurden von(verdienten) Beifallsſalven umdonnert. Dann fiel der Vorhang und ein Abend, der von prächtigen Sternen der Varietékunſt überfunkelt wurde, war zu Ende. cWf. Meldeſchluß für Heeresfreiwillige: 31. Januar Vom Reichskriegsminiſterium wird darauf hin⸗ gewieſen, daß die Meldefriſt für junge Leute, die im Herbſt dieſes Jahres freiwillig in das Heer ein⸗ treten wollen, in einer Woche, am 31. Ja⸗ nuar, abläuft. Später eingehende Meldungen kön⸗ nen nicht mehr berückſichtigt werden. Allen Bewer⸗ bern kann deshalb umgehende Einreichung ihrer Meldung nur dringend empfohlen werden. Meldungen ſind von den Bewerbern ſchrift⸗ lich zu richten: In der entmilitariſierten Zone an die Untere Erſatzbehörde, im übrigen Reichsgebiet an den Truppenteil, bei dem ber Bewerber dienen will. Der Meldung iſt beizufügen: 1. a) Von bereits gemuſterten Bewerbern des Jahrganges 1915: der Muſterungsausweis. b) Von bereits gemuſterten Bewerbern des Jahrgangs 1914 der Muſterungsaus⸗ weis und der Erſatzreſerve J⸗Schein. c) Von noch nicht gemuſterten Bewerbern der Freiwilligenſchein, deſſen Ausſtellung bei der polizeilichen Meldebehörde des Wohnortes des Meldenden zu beantragen iſt. 2. Von allen Bewerbern: a) Ein ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf, b) zwei Paßbilder. Die zuſtändigen Wehrbezirkskommandos, in der entmilitariſterten Zone die unteren Erſatzbehörden, erteilen auf Anfrage geitere Auskunft. 4. Seite/ Nummer 43 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 27. Januar 1938 Abſchied von einem treuen Kämpfer Am Grabe des Sturmführers Auguſt Huck Ergreifenden Abſchied nahm man am Samstag⸗ nachmittag auf dem Hauptfriedhof von einem treuen Kämpfer für das Dritte Reich. Eine faſt unüberſehbare Menſchenmenge gab Sturm⸗ führer Auguſt Huck, der nur ein Alter von nicht ganz dreißig Jahren erreicht hatte, das letzte Geleite. In der Friedhofkapelle, wo Kameraden des ver⸗ ſtorbenen Sturmführers am Sarg die Ehrenwache hielten, nahm Stadtpfarrer Horch die Einſegnung vor, der er Worte aus dem Lucas⸗Evangelium zu⸗ grunde legte. Der Baſſiſt Gerhard Otto Stauf lieh mit der Litanei von Schubert der Abſchiedsſtunde eine beſondere Weihe. Leiſe klang die Weiſe„Mor⸗ genrot... durch den Raum, ehe der Geiſtliche die letzten Gebete ſprach und bei Vorantritt des Mu⸗ ſtkzuges 171 unter den Klängen des Chopinſchen Trauermarſches der Sarg zum Grabe gebracht wurde. Den erſten Kranz legte der Führer der Standarte 171, Sturmbannführer Beſenfelder, nieder, der ausführte, daß der Verſtorbene einer der erſten Kämpfer geweſen ſei, die ſich dem Führer im Kampf um den Wiederaufſtieg Deutſchlands zur Verfügung ſtellten. Führer und Bewegung hätten dieſem Manne mehr gegolten als ſeine Geſundheit und ſo habe er auch als Opfer ſein Leben gebracht. Nie werde man die Treue, die Kameradſchaft und das Pflichtbewußt⸗ ſein des Verſtorbenen vergeſſen, der nun in die Standarte Horſt Weſſel einziehen dürfe. Für die Angehörigen der alten Garde Mann⸗ Heims, die vollzählig im ſchlichten Braunhemd hinter dem Sarg geſchritten waren, ſprach Pg. Schnerr, der daran erinnerte, daß Auguſt Huck in der Kampf⸗ zeit ſtets zur Stelle war, wenn man ihn brauchte, und daß er nach der Machtergreifung genau ſo uner⸗ müdlich wirkte. Von einem nun abgeſchloſſenen Le⸗ ben, das perſönlich keine Erfolge gebracht, ſondern nur Opfer gefordert habe, ſprach Kreisleiter Dr. Roth. Nach der Kranzniederlegung durch die NeDaAp legten Gruppenführer Luyken für die SA⸗Gruppe Kurpfalz, Sturmbannführer Weber für den Sturm, dem der Verſtorbene angehört hatte, Dr. Kohl für die Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt⸗ lung und Arbeitsverſicherung, Pg. Beißel für die Gefolgſchaft des Arbeitsamtes Mannheim und wei⸗ tere Vertreter von Organiſationen und Verbänden ihre Kränze nieder. Als das Lied vom guten Kame⸗ vaden erklang, ſenkten ſich zum letztenmal die Fahnen über dem offenen Grabe eines treuen Kämpfers. Gäſte aus Pfalz und Odenwald Aus den Bezirken der Rhein⸗Haardtbahnge⸗ ſellſchaft und der Oberrheiniſchen e geſellſchaft wurde am geſtrigen Sonmtag eine billige Sonderfahrt nach Mannheim zum Beſuch des Nationatheaters aus⸗ geführt. Der Andrang zu dieſer Fahrt war ſo ſtark, daß bereits ſeit acht Tagen die Karten voll⸗ ſtäudig ausverkauft waren. Schon immer erfreuten ſich die billigen Sonder⸗ fahrten nach Mannheim großer Beliebtheit, beſon⸗ ders wenn damit der Beſuch des Nationaltheaters verbunden war. Daß aber von Bad Dürkheim und den anderen an der Rhein⸗Haardtbahnſtrecke ge⸗ legenen Orten, ſowie von Weinheim, Schriesheim, Heidelberg her zu der Fahrt ein ſolches Intereſſe vorhanden war, daß es ſchon ſeit acht Tagen keine Karten mehr gab, hatte man aber doch nicht erwartet. An der weiteren Ausgabe von Fahrkarten hätte es nicht fehlen können, aber dem Nationaltheater war es unmöglich, weitere Plätze zur Verfügung zu ſtellen. Der Vorteil dieſer Sonntagsfahrt nach Mann⸗ heim beſtand nicht allein in der Billigkeit, ſondern auch darin, daß die Reiſe mit jedem fahrplanmäßigen Zug angetreten werden konnte. Dadurch kamen ſchon frühzeitig die Leute nach Mannheim und Lud⸗ wigshafen, um ſich etwas in der Stadt umzuſehen. Für die Vorſtellung im Nationaltheater hatte man den Gäſten von der Pfalz und vom Odenwald nur die beſten Plätze angewieſen, ſo daß ſtie mit um ſo größerem Genuß der Vorſtellung der Straußſchen „Fledermaus“ folgten. Daß die 600 Badener und Pfälzer in beſter Stimmung die Vorſtellung ver⸗ ließen, bedarf wohl keiner beſonderen Erwähnung. Da auch für die Rückfahrt keine Vorſchriften gemacht wurden, blieben noch manche in der Doppelſtadt Mannheim Ludwigshafen, ehe ſie die Heim⸗ fahrt mit einem der fahrplanmäßigen Züge antraten. Für das Zustandekommen der Sonderfahrt iſt neben dem Nationaltheater Mannheim den beiden Bahn⸗ verwaltungen Dank zu ſagen, die durch Ermäßigun⸗ gen den günſtigen Preis für Fahrt und Theater⸗ beſuch ermöglichten. Aus der Tätigkeit des Anterſuchungsamts Im Jahre 1935 wurden vom ſtädtiſchen Unter⸗ ſuchungsamt 12 138(im Vorjahre 12 880) Unter⸗ ſuchungen ausgeführt, die ſich auf folgende Gruppen pverleilen: Lebensmittel und Bedarfsgegenſtände 11 757(12 389) phyſiologiſche Unterſuchungen 4(), toxikol. und gerichtstechniſche Unterſuchungen 3(10), techniſche Unterſuchungen 374(474). a as Amt wurde von Behörden und Privaten in Anſpruch genommen, und zwar wie folgt: Städtiſche hörden 154(149), Polizeipräſidium 4372(3353), Be⸗ zirksamt 183(126), Zollbehörde 188(967;, ſonſtige Behörden und Gerichte 61(22), Milchkontrolle bei der Milchzentrale 6884(7664), Privatperſonen und Firmen 310(613). Staatliche Heizerprüfung Die Deutſche Arbeitsfront hatte vor einem Vier⸗ teljahr zwei Weiterbildungskurſe für Heizer einge⸗ richtet, die an der Carl⸗Benz⸗Gewerbeſchule in Mannheim zur Durchführung kamen. Unter dem Vorſitz des Direktors der Carl⸗Benz⸗ Gewerbeſchule, Zipperlin, der auch gleichzeitig das Kultusminiſterium zu vertreten hatte, erfolgte am 23. und 24. Jauuar die vorgeſchriebene Abſchluß⸗ prüfung. Dieſe wurde vom Heizlehrer Stumpf, ſo⸗ wie von den Studienräten Schenkel, Dipl.⸗Ing. Ley und Saur durchgeführt. U. a. waren bei der Prüfung anweſend der Gau⸗ leiter der Daß in Baden, Dipl.⸗Ing. Welſch, Reichsfachgruppenwalter Wegerle und Dr. Jacobi, von der Dampfkeſſelinſpektion die Herren Direktor Kah, Oberingenieur Schnarrenberger und die In⸗ Dex GERICHTSSERICHTE Der falſche Schularzt in Lyon Paris, 25. Januar. Mit merkwürdigen Streichen hat dieſer Tage ein 17 jähriger Bengel, der allerdings einen ganz bedeutend älteren Eindruck machen ſoll, wenn man ihn ſo ſieht, die Stadt Lyon in Aufregung verſetzt. Es handelt ſich um einen ge⸗ wiſſen Henri Bort, der ſich in den Kopf ge⸗ ſetzt zu haben ſchien, ſeine Mitbürger an der Naſe herumzuführen. Was ihm dann tatſäch⸗ lich auch eine Zeitlang gelungen iſt. Mitten während des Unterrichts ließ ſich Bort bei dem Direktor einer Volksſchule von Lyon melden und behauptete, den Auftrag zu haben, die Kinder auf ihren Geſundheitszuſtand zu unterſuchen. In der Tat wies er auch ein diesbezügliches, von dem zuſtändigen Miniſterium unterfertigtes Schrei⸗ ben vor. Der Herr Direktor war über den hohen Beſuch ſehr erfreut. Der Unterricht in ſämtlichen Klaſſen wurde ſofort unterbrochen, und der Herr Direktor ließ es ſich nicht nehmen, den Herrn Inſpek⸗ tor auf ſeinem Rundgang perſönlich zu begleiten. Der„Schularzt“ erwies ſich nicht nur als ein junger, ſondern auch als beſonders pflichteifriger Beamter. Er zog die Kinder perſönlich ins Ver⸗ trauen, unterſuchte ſie gründlich, ſcherzte mit ihnen und ſchickte den größten Teil von ihnen— ſofort ins Bett. Angeblich wegen anſteckender Krankheiten. Die Kleinen kriegten zwar zunächſt einen Schreck, aber dann ließen ſie es ſich doch nicht zweimal ſagen, packten ihre Ranzen und ver⸗ ſchwanden. Der„Herr Doktor“ perſönlich Nach der Inſpektion in den Klaſſen wünſchte Herr Doktor Bort von dem Direktor auch noch eine Auf⸗ ſtellung über die hilfsbedürftigen Kinder ſeiner An⸗ ſtalt. Wie er angab, wollte er den Eltern noch per⸗ Paris, 24. Jan. Der 15jährige Georg Clarac, der erſt im ver⸗ gangenen Jahr aus der Schule entlaſſen worden war, kam vor kurzer Zeit bei dem Barbier Chaubet in Mirepoix in Südfrankreich, dem einzigen Meiſter am Ort, in die Lehre. Georg war kein dummer Junge aber krötzdem hat nun ſeine Figarvlaufbahn vorzeitig ein raſches Ende gefunden, denn der junge Burſche verliebte ſich unſterblich in ſeine feſche Mei⸗ ſterin, die er unentwegt mit ſeinen Anträgen ver⸗ folgte. Da halfen alle Kopfnüſſe nichts. Für die Kundſchaft hatte der Junge keinen Blick übrig, da⸗ gegen hingen ſeine Augen an ſeiner Meiſterin. Auf die Dauer konnte das natürlich nicht gut tun. Das ſah Georg wohl ſelbſt ein, jedenfalls ver⸗ ſchwand er kürzlich gegen Abend aus dem Laden des Meiſters, indem er einen Zettel zurückließ.„Heute paſſiert noch etwas Furchtbares!“, ſo lautete es lako⸗ niſch auf dem Zettel. In der Tat begab ſich der ver⸗ liebte Lehrling zu dem Waffenhändler von Mirepoix und erſtand dort, angeblich im Auftrag des Herrn Chaubet, einen Revolver. Mit der entſprechenden Munition verſehen, ſchlich er ſich dann in die Woh⸗ nung des Meiſters ein, wo er ſich in dem Kleider⸗ ſchrank des Schlafgemaches verſteckte. Trotzdem geſchah in dieſer Nacht nichts weiter. Ob nun der verliebte Georg doch noch Angaſt vor der eigenen Courage bekommen hat, ob ihn der Schlaf übermannt hat, oder was ſonſt los war, das iſt noch nicht genau bekannt. Erſt am folgenden Morgen iſt es dann zur Auseinanderſetzung gekom⸗ men, und zwar als der Meiſter ſeinen Kleiderſchrank öffnete, um ſich einen anderen Anzug herauszuholen. Der verliebte junge Mann zog ſeine Waffe und ſchoß. Glücklicherweiſe ging der Schuß fehl und be⸗ hielt Herr Chaubet ſeine Kaltblütigkeit. Er packte ſeinen Lehrling am Kragen, beförderte ihn wieder in den Kleiderſchrank und ſchloß ab. Jetzt begann ein wahrer Kugelregen durch die Wände des Schrankes. Der tolle Junge verſchoß ſeine geſamte Munition. Außer einem Streifſchuß, den dabei die vergötterte Meiſterin abbekam, richtete er jedoch mit dieſer Knallerei keinen Schaden an. Der praktiſche Teil der Prüfung fand in dem vorbildlich eingerichteten und unterhaltenen Keſſel⸗ haus der Sunlicht⸗Werke in Rheinau ſtatt. Auf Grund der abgelegten Prüfung konnte fol⸗ genden Kurſusteilnehmern, ſämtlich Mitglieder der DA, das Prädikat„Staatlich geprüfter Heizer“ erteilt werden: Kurſus 1: Karl Eder, Wendelin Ehringer, Fritz Fiſcher, Stephan Gölz, Heinrich Günther, Alsdert Hanf, Friedrich Hartmeyer, Karl Herbold, Wilhelm Klumßb, Friedrich Langlotz, Adam Legleiter, Heinrich Lehr, Heinrich Leitner, Melchior Malik, Wilhelm Maurer, Hermann Meier, Karl Scherb, Hans Schnei⸗ der, Hans Stumpf, Wilhelm Köbler, Hugo Sensbach. Kurſus 2: Karl Baumann, Jakob Braun, Gott⸗ lieb Flach, Georg Fütterer, Ludwig Guthruf, Hans Hoffmann, Adam Jäger, Heinrich Kleiber, Wilhe'm a Ein ſchwerer Betriebsunfall ereignete ſich in einem Rheinauer Werk, wo ein 32 Jahre alter A r⸗ beiter mit dem Fuß durch das Schutzgitter einer Fußwandemaſchine rutſchte. Der linke Fuß des Arbeiters wurde von der Maſchine ſo gequetſcht, daß der Fuß im Krankenhaus abgenommen genieure Ernſt, Federle und Oberingenieur Neuſſel. werden mußte. ———— e eee eee, Köcher, Wilhelm Laib, Hermann Schmitt, Emil Schreibuſch, Michael Schwöbel, Heinrich Türk, Ernſt Zeh.. AUS NAH UND FERN * Kößpenickiade eines 17 jährigen „Sofort ins Bett“, ſeine Parole! Wie die Sache herauskam ſönlich einen Beſuch machen, um nach dem Rechten zu ſehen und gegebenenfalls Geſuche um Unterſtüt⸗ zung zu befürworten. Mit einem Wort: ein ſo famo⸗ ſer Inſpektor und Schularzt war in Lyon ſchon ſeit urdenklichen Zeiten nicht mehr eingetroffen. Der„Herr Doktor“ machte ſeine Ankündigung wahr und beſuchte mehrere Familien. Die Leute ſtaunten nur ſo, was ihre Kinder plötzlich alles für Krankheiten haben ſollten. Das eine war angeblich tuberkulös, das andere hatte Krebs, hier war die Niere nicht in Ordnung, dort das Herz und die Nerven nicht, und ſo ging das weiter. Aber kein Menſch hätte es gewagt, zu widerſprechen, vergaß Herr Dr. Bort doch nicht, darauf hinzuweiſen, daß er einer der vorzüglichſten Interniſten von ganz Paris ſei Eine unangenehme Ausſp rache Eine der Mütter, deren ſechs Kinder nach An⸗ gaben des Herrn Dr. Bort durch die Bank ſchwer krank ſein ſollten, wurde ſchließlichmißtrauiſch. Sie rief insgeheim ihren Hausarzt an und bat die⸗ ſen, er möge doch raſch einmal herüberkommen. Dies geſchah denn auch. Zwiſchen den beiden„Kollegen“ fand nun eine recht unangenehme Aus⸗ ſprache ſtatt. Der wirkliche Arzt prüfte den ver⸗ meintlichen Herrn Schularzt auf Herz und Nieren. Aber das hätte er gar nicht nötig gehabt, denn ſchon auf ganz einfache Fragen blieb Herr Dr. Bort die Antwort ſchuldig. In die Enge getrieben, legte der junge Mann endlich ein umfaſſendes Geſtändnis ab„Ich bin Henri Bort, 17 Jahre alt, und wollte mir einmal einen Spaß erlauben.“ Dieſer Spaß wird dem jungen Mann allerdings etwas teuer zu ſtehen kommen, denn inzwiſchen iſt von der Lyoner Staatsanwaltſchaft gegen ihn be⸗ reits eine Klage wegen Amtsanmaßung angeſtrengt worden. Amor im Kleiderſchrank Der verliebte Lehrling Schüſſe durch die Wand Die herbeigerufene Polizei hat den jugendlichen Schützen ſchließlich aus dem Kleiderſchrank geh elt und ihn verhaftet.„Ich bin ja ſo verliebt“, das waren ſeine letzten Worte, von einem ſentiment⸗ talen Augenaufſchlag an die Adreſſe der Meiſt rin begleitet, als ſie den Jungen abführten. Den Freund als Mörder denunziert — Berlin, 25. Januar. Mit einem geradezu unglaublichen Fall übelſten Denunziantentums, der jetzt durch eine ganz exem⸗ plariſche Strafe geſühnt wurde, hatte ſich das Ber⸗ liner Schöffengericht zu befaſſen. Der Angeklagte, der wegen eines Einbruchsdieb⸗ ſtahls eine Gefängnisſtrafe abſaß, ließ ſich eines Ta⸗ ges zur Vernehmung vorführen. Er gab an, er könne äußerſt wichtige Ausſagen in einer Mordſache machen. Es handelte ſich dabei um einen Berliner Taxichauffeur, der im Jahre 1932 auf einer Fahrt in die Umgebung Berlins ermordet worden war. Der Sträfling ſchilderte nun in allen Einzelheiten die angeblichen Vorgänge der Tat und bezeichnete als Mörder einen ſeiner früheren Freunde. Dieſer hätte zuſammen mit mehreren Komplieen den Chauffeur am fraglichen Tage zunächſt zu mehreren Glas Bier eingeladen und dann zu einer gemeinſamen Fahrt in die Umgebung aufgefordert. An einer einſamen Stelle ließ er dann den Wagen halten, verſetzte dem ahnungsloſen Chauffeur mit einem ſelbſtverfertig⸗ ten Totſchläger mehrere wuchtige Hiebe und jagte ihm dann eine Kugel durch den Kopf, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die Kriminalpolizei nahm ſofort in dieſer Rich⸗ tung umfangreiche Ermittlungen auf. Nicht weniger als 469 Sonderſpuren wurden monatelang verfolgt, bis ſich dann ſchließlich herausſtellte, daß ſämtliche Angaben des Sträflings frech erlogen waren. Wie ſich ergab, hatte er ſeine Kenntnis aus Erzählungen von Mitgefangenen geſchöpft, und dies an die Polizei weitergegeben, um ſich in dem Einerlei der Haft, wie er ſpäter zugab,„Abwechſlung zu verſchaf⸗ fen“. Im übrigen hatte er im ſtillen noch die Hoff⸗ nung, daß ſich bei ſeinen wiederholten Vernehmungen Win bei deutſche LL Holzverſorgung Die bei der Weihnachtsausgabe an die WHW⸗Be⸗ treuten der Gruppen A, B und C unſerer Stadtorts⸗ gruppen zur Verteilung gebrachten Hol zgut⸗ ſcheine verlieren mit dem 31. Jan nar ihre Gültigkeit; rückſtändige Scheine dieſer Art können alſo nur noch bis zu dem vorerwähnten Zeitpunkt eingelöſt werden. Sofern Bedürftige der Gruppen A, B und C der Stadtortsgruppen ihre Holzgutſcheine aus der Weihnachtsausgabe überhaupt noch nicht abgeholt haben, hat dies umgehend bei den Ortsgruppen zu erfolgen, damit der Holzempfang ſich bis zum 31. Januar reibungslos abwickeln kann. Alle Holzgutſcheine über 3 Zentner Holz der in Rede ſtehenden Ausgabe, die ſich noch in Umlauf be⸗ 1 ſind nach dem genannten Zeitpunkt wert⸗ 7 8. 8 irgendwann einmal eine günſtige Gelegenheit zur Flucht ergeben würde. Er erhielt wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung eine Strafe von einem Jahr Gefängnis. Heiteres Zwiſchenſpiel in Aalborg Däniſche Badenixen ſind beleidigt.— Der Lokaltermin am Aſtlo Kopenhagen, 25. Januar. In einer Badeanſtalt in Aalborg wies ausgerechnet die Holzwand ein winziges Aſt⸗ loch auf, die errichtet worden war, um Männlein und Weiblein einander den Blicken zu entziehen. Von dem Vorhandenſein dieſes Aſtlochs nun ahnte kein Menſch etwas, bis auf den Bademeiſter der Männerabteilung. Dieſer aber trug das Geheimnis feſt in ſeinem Buſen verſchloſſen, denn er war offen⸗ bar ein großer Verehrer weiblicher Schönheit und wollte ſich in ſeinen ſtillverſunkenen Huldigungen durch niemand ſtören laſſen. Jahrelang warf alſo der Bademeiſter in freien Minuten verſtoh⸗ lene Blicke in das Reich der Badenixen. Er ſah dabei nicht mehr und nicht weniger, als er im Freibad oder in einem Familienbad auf beuge⸗ mere Weiſe auch zu ſehen bekommen hätte. Aber ihm machte das nun einmal Spaß, und ſo trieb er es ſolange, bis die Badenixen doch einmal dahinter⸗ kamen. Große Entrüſtung über den aſtlochguckenden „Wüſtling“ und ſchließlich eine Anzeige wegen ver⸗ letzter Sittlichkeit. Ehe es ſich der Bademeiſter verſah, hielt er einen Strafbefehl über 200 Kronen in den Händen. Jetzt war die Rolle des Entrüſteten an ihm. Soviel habe er doch den Damen in ihren Bade⸗ anzügen nicht abgeguckt, ſchrieb er in ſeiner Ein⸗ ſpruchsbegründung. Schließlich ſei er ooch von Beruf Bademeiſter ſo daß der Anblick von badenden Frauen und Mädchen für ihn nichts Ungewöhnliches an ſich habe. Das Aſtloch ſei ſo winzig, daß man nur einen ganz kleinen Ausſchnitt des Bades überſehen könne. Er ſelbſt ſei ein geübter Kunſtſpringer und ſo habe es ihn immer intereſſiert, welche Fortſchritte die trainierenden Damen bei ihren Uebungen auf dem Sprungbrett machten. Seine Neugier ſei alſo in Wirklichkeit nur ſportliches Intereſſe geweſen. In der Gerichtsverhandlung ſah ſich der Richter gezwungen, zur Klärung des Tatbeſtandes und zur Feſtſtellung, ob man durch das Loch wirklich nur die Kunſtſpringerinnen bewundern kann, einen Lokal⸗ termin vor dem Aſtloch abzuhalten. Der ganze Gerichtshof begab ſich alſo in die Herrenabteilung der betreffenden Badeanſtalt und ſchante dann ſchmunzelnd durch die ſitt⸗ lichkeitgefährdende Oeffnung in der bewußten Trennwand. Damen waren natürlich nicht zu ſehen, denn zum Baden unter freiem Himmel iſt es jetzt auch den ab⸗ gehärteten Däninnen zu kalt. Es ergab ſich, daß man tatſächlich nur das Trainingsbereich der Kunſtſprin⸗ gerinnen mit knapper Not überblicken kann. Trotz⸗ dem hielt der Staatsanwalt eine geharniſchte An⸗ klagerede, in der er, ſicherlich mit Recht, darauf hin⸗ wies, daß die Klägerinnen, indem ſie die geſchloſſene Abteilung des Bades aufſuchten ihren Willen be⸗ kundet hätten, von unberufenen Augen unbeobachtet zu bleiben. Dieſer Wille ſei unter allen Umſtänden zu reſpektieren, und ſo ſei eine Beſtrafung des Uebel⸗ täters ſelbſtverſtändlich. Das Urteil, das in den nächſten Tagen gefällt werden ſoll, wird von der däni⸗ ſchen Oeffentlichkeit mit beluſtigter Spannung er⸗ wartet, N Vier Perſonen in einen Kühlraum geſperrt Die neueſte Praxis der US A⸗ Verbrecher ib Neuyork, 25. Januar. Es war ſchon ſpät am Abend, die meiſten Ange⸗ ſtellten der Firma Hulſeberg u. Krudener in Brooklyn hatten die Räume der Firma verlaſſen. Nur der Sohn des einen Inhabers, Auguſt Krudener, ſaß noch über ſeinen Büchern und im Vorzimmer machten drei Chauffeure Aufrechnungen. Plötzlich ſprang die Tür auf, und ehe der junge Krudener wußte, wie ihm geſchah, wurden ſeine drei Chauffeure ins Zimmer gedrängt. Sie hatten die Hände erhoben. Verbrecher, denen man anſah, daß ſie die Piſtolen nicht zum Scherz in der Hand hielten, zwangen auch den jungen Mann, die Hände zu erheben und die Schlüſſel zum Geldſchrank herauszugeben. Zu ihrer Enttäuſchung fanden die Verbrecher nur achtzig Dollar in der Kaſſe vor. Kurz vorher hatte der Bankbote bereits die anderen eingekommenen Beträge fortgebracht. Wütend über ihren Mißerfolg und— wie ſie ſagten— aus Rache, ſperrten ſie alle vier Perſonen in den großen Kühlraum der Firma ein, deſſen Temperatur etwa zwölf Grad unter Null beträgt. Bekanntlich iſt ſo ein Kühlraum von innen nicht zu öffnen. Die Verbrecher wußten das ſehr wohl und das Einſperren von Menſchen in ſolche Kühl⸗ räume iſt 5 der neueſte Gebrauchstrick der US A⸗Gaugſte Hier befinden ſich die Eingeſchloſſenen ſicherer als in einem Gefängnis, von hier aus iſt es ihnen unmög⸗ lich, Hilfe herbeizuholen, von einem Entkommen ganz zu ſchweigen. Nachdem die Gangſter ſich ſo ihre läſtigen Beo⸗ bachter entleöͤigt hatten, ſuchten ſie noch eine Viertel⸗ ſtunde in den Räumen der Firma herum. Die Ein⸗ geſchloſſenen hörten jedes Geräuſch. Die Kälte be⸗ gann bereits, ſie zu lähmen, trotzdem ſie ſich u Möglichkeit ſchützten. Sie legten ſich ſo zuſammen, daß ſie ſich gegenſeitig wärmten und warteten dar⸗ auf, daß die Gangſter endlich das Feld räumen wit⸗ den. Nur eine einzige Hoffnung beſtaud fitr ſil Seit mehr als einer Woche klemmte die Tür des Kühlraumes, und man hatte bereits verſchiedentlich einen Tiſchler benachrichtigt, der die Sache wieder in Ordnung bringen ſollte. War das inzwiſchen ge⸗ ſchehen oder noch nicht? So lange die Tür klemmt, war niemals das Schloß eingeſchnappt, und das war die einzige Möglichkeit, ſie von innen zu öffnen. Endlich war es ſo weit. Die Gangſter hatten die Räume der Firma verlaſſen. Klamm vor Kälte, warfen ſich zwei Chauffeure gegen die Tür und— ſie ging auf. Der Tiſchler war noch nicht gekom⸗ men geweſen. So entgingen die vier Män⸗ ner dem Tod. Eine Nachläſſigkeit wurde zum Lebensretter. N ä n⸗ zum * Jer ſeueNauliex den Fidlochi-· Insulanea Von Kapitän Auf Viti Levu gab uns die Einladung des Inſel⸗ königs Gelegenheit, die rätſelhafte religiöſe Zere⸗ monie zu ſehen, bei der mit bloßen Füßen ohne Brandſchaden über glühend gemachte Steine gegan⸗ gen wird. Die Bewohner der Fidſchi ſind ein Miſchvolk zwiſchen den mehr malayiſchen Polyneſiern und den negerhaften Melaneſiern. Noch vor wenigen Jahr⸗ zehnten waren ſie die berüchtigtſten Menſchenfreſſer in der ganzen Süsdſee, und auch heute weiß man da noch immer nicht ganz gewiß, was ſich trotz der ſcharfen britiſchen Verbote an Kannibalismus in den unerforſchten Urwalödſchungeln der 300 Inſeln abſpielen mag Eine Waldlichtung bildete den Feſtplatz, der von dem mitternächtlichen Vollmond magiſch beleuchtet wurde. Da hier für Frauen und Kinder ein ſtrenges Tabu herrſchte, waren nur die Männer verſammelt. Sie tanzten zu Ehren des„kleinen Teufels“ einen Reigen, und die Zauberer ſchlugen dazu den Takt auf kleinen Handtrommeln, die mit Menſchenhaut beſpannt waren und mit dieſen dünnen Schallmem⸗ brauen eigenartig ſchrille Töne von ſich gaben, wie wir ſie noch nie von einer Trommel gehört hatten. Für unſere europäiſchen Nerven klang öͤas Getrom⸗ mel um ſo grauenhafter, weil wir uns fragen muß⸗ ten, ob nicht manche Trommelbeſpannung von einem unglücklichen Weißen oder gar Landsmann ſtammte, den die Vorfahren unſerer Gaſtwirte verſpeiſt hatten. Nach oem Reigentanz beſtimmte der Oberzauberer drei junge Männer, die über die glühenden Steine gehen ſollten. Die Gewählten zogen ſich mit den Unterzauberern in eine Laubhütte zurück, wo das Geheimnis ihrer Vorbereitung unſeren Blicken ent⸗ zogen wurde. In der Mitte der Lichtung war eine Kreisfläche von etwa zehn Meter Durchmeſſer ausgehoben und mit glimmenden Holzkohlen bedeckt. Darüber wur⸗ den flache Steine geſchichtet. Es war die gleiche An⸗ Fee Humor des Auslandes Dame des Hauſes:„Glauben Sie nicht, daß Ihr Hund etwas naß iſt?“. 2 Beſuch:„Beunruhigen Sie ſich nicht, auf dem ſchönen, weichen Kiſſen wird er bald trocken.“ (Humoriſt) A. v. Rziha ordnung wie bei den Bratgruben, in denen die Steine ſo heiß werden, daß man darauf einen Hund oder ein Schwein unzerlegt durchbraten kann. Als die drei Feuergänger aus der Laubhütte her⸗ austragen, überzeugte ich mich, wie glühend die Steine waren. Ich riß mehrere Blätter aus meinem Notizbuch und warf ſie auf verſchiedene Steine, wo ſie ſofort mit heller Loderflamme verbrannten. Die zweite Probe machte ich, als ich die öͤrei Feuergänger durch das nachtfeuchte Gras heraneilen ſah. Da er⸗ innerte ich mich, wie mancher Schlauberger unſere mittelalterliche Feuerprobe beſtand, indem er ſeine Hand gut benäßte, bevor er nach dem glühenden Eiſen griff. Ich befeuchtete meinen Zeigefinger und tippte auf einen der Steine, zog ihn aber ſchon nach flüchtiger Berührung ſchleunigſt mit einer Ver⸗ ſengung zurück. Die Steine waren alſo wirklich glühend heiß, als ſie von den drei Feuergängern erreicht wurden, die nun in gewöhnlichem Gehſchritt ͤie ganze Kreis⸗ fläche überquerten. Dabei war weder ein Dunſt noch ein verbrannter Fettgeruch bemerkbar, der bewieſen hätte, daß die Füße der Feuergänger während ihres Aufenthalts in der Laubhütte durch irgendeine Salbe gegen die Glut geſchützt wurden. Wir bemerkten davon auch nicht die geringſte Spur, als wir die vollkommen unverſehrten Fußſohlen der Feuergänger nachher unterſuchten. Wir fanden daher für das Rätſel nur zwei Er⸗ klärungen, für deren Richtigkeit wir jedoch keine Be⸗ ſtätigung erhalten konnten, weil alle unſere Fragen unbeantwortet blieben. Der Oberzauberer bremſte uns dabei ſehr bald mit dem Hinweis auf das große Tabu, das jedes Sprechen über den Feuergang ver⸗ bot. Die eine Erklärung wäre, daß die Menſchen⸗ haut ſich auf eine geſteigerte Unempfindlichkeit gegen Hitze trainieren läßt, wenn man ſie nach und nach mit einem immer heißeren Gegenſtand in Berührung bringt. Ob ſich das bis zur Gluthitze hinaufſchrau⸗ ben läßt, bleibt jedoch fraglich. Die andere Erklärung beruht auf der Tatſache, daß die Melaneſier von ihren(wahrſcheinlich aus Afrika gekommenen) Negerahnen manche Zauber⸗ künſte übernommen haben, deren Wunder durch Hypnoſe voͤer tieriſchen Magnetismus entſtehen dürf⸗ ten. Die drei Feuergänger können daher in der Laubhütte von den Zauberern den entſprechenden hypnotiſchen Befehl empfangen haben, der ſie gegen die Glut unempfindlich machte. Auch Selbſthypnoſe war da möglich, wie wir ſie beiſpielsweiſe bei der Standhaftigkeit feuergefolterter Märtyrer auf Grund ihrer religitzſen Begeiſte nung vorausſetzen können* 5 Für die Annahme einer Hypnoſe ſpräche der Um⸗ ſtand, daß die Sohlen eines Feuergängers ganz nor⸗ mal ſchmerzempfindlich waren, als wir ihn am näch⸗ ſten Tag mit Geld und guten Worten dazu brach⸗ ten, daß er uns„privat“ Proben mit Nadelſpitzen und Zigarettenglut machen ließ. Da war er genau ſo wehleidig wie wir ſelbſt. Man könnte dazu noch bemerken, daß die Sohlen ſtets barfuß gehender Menſchen weniger empfindlich als die der Schuhtragenden ſind. Allerdings kann da die nackte Fußſohle eine Dickhaut anſetzen, die ſich mit jeder ledernen Schuhſohle meſſen kann. Aber das erfolgt nur dort, wo der Lebensraum der Bar⸗ fußgeher ſteinigen Boden hat. Auf dem weichen Wald⸗ und Dſchungelboden der Fioſchi iſt die Ver⸗ ſtärkung der Fußſohlen nur ſehr gering. Deshalb blieb uns bei allen Erklärungsverſuchen für die Leiſtung der Feuergänger ein unerklärlicher Reſt. Der alte Ahrmacher/ von el. v. Frey Im Laden des buckligen Uhrmachers vermochte er ſelbſt ſich kaum mehr umzudrehen, geſchweige denn ein Fremder. Der Raum glich einem kommoden⸗ und regalüberfüllten Zimmer, an deſſen Schaufenſter der große Tiſch ſtand, vor dem er arbeitete. Auf den Regalen, den Käſten und dem Tiſche lag Staub, und mitten in ihm, der ihnen doch peinlich ſein mußte, tickten die Uhren. Viele Uhren, eine Un⸗ menge, kann man ſagen; ſie wanderten ihre Straße, aber weil ſie die Füße dabei nicht hoben, wirbelten ſie den Staub nicht auf, und daher konnte er ihnen auch nicht fchaden. Im Gegenteil, es ging ihnen gut bei dem Alten mit dem freundlichen, zarten Buckel. Wieviel Jahre er hatte, wußte niemand zu ſagen; er war ein ur⸗ altes Kind mit einem roſigen, faltenloſen Geſicht, mit der Unheimlichkeit eines ſeidigen Patriarchenbartes und einer glänzenden Glatze. Immer war er freundlich und ſehr klein; zu den Leuten, die ihre verſtauchten Uhren brachten; zu denen, die kamen und fragten, wie es ſtehe; zu deuen, die bezahlten, wie denen, die nicht bezahlten. In gleicher Weiſe behandelte er die Uhren wie Kunden— gewiſſermaßen als Schonungsbedürftige. Ja, die Uhren nahm er ſchlechthin als Kranke; er ſprach mit ihnen, faßte ſie ſanft an, ermahnte ſie, ſchalt ſie zärtlich. Immer ging ein wiſperndes Geticke vie. ler lebendiger Gehäuſe durch den Tag und die Nacht Tals ſchwatze die Zeit leibhaftig leiſe und heiſer durcheinander. Er nahm nicht alle Bedürftige bei ſich auf; ſo hilfsbereit er ſich zeigte, er war doch auch ein Tyrann. Die Kunden wußten es; ſie brachten gar nicht erſt Regulatoren und ähnliche Ungetüme; die wies er ab. Er liebte die Taſchenuhr und den kleinen Wecker, der wie eine Bulldogge auf vier breiten Beinchen ſtand und aus ſeinem kräftigen Herzſchlag kein Hehl machte. Schwer gelang es, den Alten dazu zu bringen, daß er einen ſeiner Schützlinge wieder entließ. Kam der Eigentümer und wollte abholen, ſo gab es da immer noch die Notwendigkeit weirerer Kontrollen: ob der Organismus auch wirklich ganz in Ordnung ſei, ob er zuverläſſig richtigen Atem und geſundes Tempo beibehalte.— Nein, der Herr müſſe ſich noch gedulden. Trotzdem bekam das Heer der Uhren ſtändig Zu⸗ wachs, denn es hatte ſich herumgeſprochen, daß der Alte gar nichts oder ſehr wenig für ſeine Bemühun⸗ gen forderte Wenn er ſich endlich entſchloß, ſagte er auf die Frage nach dem Preis mit einem verſteck⸗ ten Gelächter, das durch den Bart wie unterirdiſch kollerte:„Das Uehrchen da? Oh, das koſtet gar nichts! Es hat keine große Arbeit verlangt, nicht einmal eine geringe, bloß ein bißchen Zureden.“ So ſprach er, falls er noch ſo viel Geld in der Taſche hatte, daß er ſich Brot und Milch kaufen konnte. Hatte er keinen Pfennig mehr, ſo begehrte er nur, was er brauchte, um das Nötigſte zu beſchaffen. Alſo beiſpielsweiſe:„Das? Oh, das koſtet einen Laib Brot.“ Wieviel das war in Münze, wußte er ſtets von neuem nicht. Nun lief die Entwicklung ſo, daß er mit zuneh⸗ menden Jahren immer bedürfnisloſer wurde und obendrein immer zögernder ſich trennte von ſeinen Lieblingen, daß andererſeits aber unter den Leuten die Annehmlichkeit, da ſei ein Uhrmacher, dem man gar nichts oder bloß ein Butterbrot zahlen müſſe, mehr und mehr ſich herumſprach— was zur Folge hatte, daß ſein kleines Hoſpital immer reichlicher belegt wurde mit„Kranken“. Und obwohl der ganze Stadtteil ſchalt, wie ſchreck⸗ lich es ſei, von dieſem braven, aber eigenſinnigen Greis keine ihm einmal anvertraute Uhr in abſeh⸗ barer Zeit wieder bekommen zu können, trug doch jeder die ſeine hin. Denn ſo gierig waren ſie, hier billig zu einem Vorteil zu kommen, daß ſie den Nachteil endloſen Wartenmüſſens ächzend zwar, aber entſchloſſen, in Kauf nahmen. Viele lieferten ihre Uhr aus wegen einer kleinen Unregelmäßigkeit, eines verbogenen Zeigers— kurz, aus Anläſſen, die ſie ſonſt übergangen hätten. Da aber geſchah es, daß der Alte— ſei es, der Andrang machte ihn ganz entſchlußunfähig, ſei es, er befürchtete, der Höhepunkt des Zulaufs werde F BILDER VOII 5 4 — Die lebenden Olympiaringe ſtellen ſich vor Die Garmiſch⸗Partenkirchener Schulkinder ſtellten im Schnee die kſtuf Olympiſchen Ringe und boten, aus ihren Schtern zuſammengelegt, allen Gäſten ein herzliches Willkommen. (Weltbild,.) Auf Koſten des Negus: Abeſſinier ſtudieren in Europa Vier junge Abeſſinier, die in Hamburg eintrafen, um in Deutſchland zu ſtudieren. Addis Abeba das Königliche Lyzeum beſucht. Der Kaiſer ſelbſt wird die ſechsjährigen Studiums tragen. Sie haben in des vorgeſehenen (Weltbild,.) Koſten . ẽlꝙ=uVublbbbbbbõõõõũũũũũã TT!!! Aus John Bull's Aneksotenſchatz Von Siegismund von Radecki Gut verkleidet Der Herzog von Norfolk war ein Freund der Flaſche. Eines Tages fragte er den witzigen Schau⸗ ſpieler Flote, in welcher neuen Maske er auf die Maskerade gehen ſolle. „Gehen Sie nüchtern!“ riet Flote. Schmerzensgeld Colonel Barnsworth war außerordentlich dick. Beim Verlaſſen des Theaters winkte er einen Trag⸗ ſeſſel heran und begann, ſich hineinzuzwängen In dieſem Augenblick rief ein Bekannter von ſeiner Kutſche aus: Komm mit, Barnsworth, ich ſetz dich vor deiner Haustüre ab.“ Barnsworth gab den Seſſelträgern einen Schilling und wollte in die Kutſche ſteigen, doch die beiden kratzten ſich den Kopf und wollten mehr Geld.—„Wofür, ihr Betrüger?“ Prüllte.,„wo ich doch in euren Seſſel gar nicht hineingekommen bin!!?“ „Aber Euer Gnaden, bedenken Sie unſere Angſt — bedenken Sie unſere Angſt!!“ Der Gentleman Als Sir W. Gouverneur von Jamaika war, erwi⸗ derte er eines Tages ſehr höflich den Gruß eines vor⸗ übergehenden Negers.„Sir“, fragte jemand vor⸗ wurfsvoll,„Sie grüßen einen Sklaven?“ „Nun ja“, verſetzte.,„ich kann es nicht dulden, daß ſolch ein Menſch mich in guten Manieren über⸗ trifft.“ Parlamentariſche Gepflogenheit Zur Zeit Georgs II. wurde das Unterhausmit⸗ glied Mr. Crowle dazu verurteilt, einen Verweis des Speakers auf den Knien zur Kenntnis zu neh⸗ men. Als Crowle ſich wieder erhob, ſtäubte er ſich mit dem Taſchentuch nonchalant die Knie ab und bemerkte, dies ſei das ſchmutzigſte Haus, das er in ſeinem Leben betreten habe! eben überſchritten— keine einzige Uhr mehr her⸗ ausgeben wollte. Er verlor ſein Lächeln; er lehnte haſtig ab. Mit einem ſorgenvollen Zug in ſeinem mißtrauiſch gewordenen Kindergeſicht erklärte er bei jeder Uhr und immer und immer wieder: ſte ſei noch ſehr in Verwirrung; ſie bedürfe ſorgfältiger Pflege. Auch das ſprach ſich herum, daß er jede Abholung vereitele. Und das war den Leuten doch endlich zu bunt. Niemand kam neu zu ihm; und kein alter Kunde kam von neuem. Er merkte bald, daß die Ladentür nur ging durch Hände von Menſchen, die ihn ärmer machen wollten; nie mehr von ſolchen, die ihm Zöglinge zutrugen. Da weigerte er ſich erſt recht gegen Trennungen. Es gab bereits unliebſame Auftritte im Laden, obwohl alle ihn noch reſpektierten— den Alten, der jahrzehntelang im ganzen doch angenehm funktioniert hatte. Aber es kam manchmal zu gedämpft⸗heftigen Auseinanderſetzungen. Schließlich dachte man daran, die Behörde zu Hilfe zu holen. Was blieb denn anderes übrig? Er hatte ſein Nachtlager aus der Kammer unter den großen Tiſch in den Laden verkegt. Dem Geflü⸗ ſter und Geraune ganz nahe wollte er ſein. Dort ſchlief er— oder ſchlief auch nicht, ſchwach, wie er war, und wachſend ſchwächer, weil er nun faſt völlig auf Nahrung verzichten mußte. Da brachten die Uhren ſelbſt, kann man ſagen, die Entſcheidung, ehe noch ihre Herren und Herrinnen ſie brachten. Sie wurden ſelber ungeduldig. Es muß wohl ſo geweſen ſein, daß ſie eines Nachts gegen den Alten ſich gewiſſermaßen in Bewegung ſetzten— ohne ſich von der Stelle zu bewegen. Aber ſie bewegten ſein Herz allzu ſehr— ſein Herz, das nur für ſie geſchlagen hatte. Nun ſchlugen ſie mit tauſendfachem Ticktack auf ihn ein und zertick⸗ ten ihn. Als die Polizei nach ihm ſehen wollte, weil er den Widerſtand ſo weit trieb, daß er nicht einmal die Ladentüre aufſchloß, lag er tot unter dem Tiſch. eee eee Aphorismen Von Lichtenberg. Die ſimple Schreibart iſt ſchon deshalb zu empfeh⸗ len, weil kein rechtſchaffener Mann an ſeinen Aus⸗ drücken künſtelt und klügelt. Ich mag immer den Mann mehr lieben, der ſo ſchreibt, wie es Mode werden kann, als den, der ſo ſchreibt, wie es Mode iſt. Obgleich ich weiß, daß ſehr viele Rezenſenten die Bücher nicht leſen, die ſie ſo muſterhaft vezenſieren, ſo ſehe ich doch nicht ein, was es ſchaden kann, wenn man das Buch lieſt, das man rezenſieren ſoll. Ich möchte wohl wiſſen, wie es um unſere deutſche Literatur in manchen Fächern ſtehen würde, wenn wir keine Engländer und Franzoſen gehabt hätten. Denn ſelbſt zum beſſeren Verſtändnis der Alten ſind wir durch ſie angeführt worden. Selbſt die Frivolität mancher unter ihnen hat manchen die Augen für den Wert der Alten geöffnet. Es iſt faſt nicht möglich, etwas Gutes zu ſchreiben, ohne daß man ſich dabei jemand oder auch eine ge⸗ wiſſe Auswahl von Menſchen denkt, die man anredet, Es erleichtert wenigſtens den Vortrag ſehr, in tau⸗ ſend Fällen gegen einen. Büchern werden aus Büchern geſchrieben, und un⸗ ſere Dichter werden meiſtenteils Dichter durch Dich⸗ terleſen. Gelehrte ſollten ſich mehr darauf verlegen, Empfindungen und Beobachtungen zu Buch zu brin⸗ gen. 10 Die nächſten Erſtaufführungen im Karlsruher Staatstheater. Das Staatsſchauſpiel bereitet für den 26. Januar eine Neuinſzenierung von Leſſings Luſt⸗ ſpiel„Minna von Barnhelm“ vor. Am 2. Februar folgt die Erſtaufführung des letzten Werkes von Ru⸗ dolf Presber„Hofjagd in Steineich“, Luſtſpiel von Rudolf Presber und Lev Lenz. Mitte Februar fin⸗ oͤet die Erſtaufführung des letzten Schauſpiels von Paul Joſeph Cremers„Richelieu“ ſtatt. Die Oper bereitet zunächſt für den 1. Februar die Urauffüh⸗ rung von Hermann Henrichs Oper„Beatrice“ vor. Für den Faſching folgt dann eine Neueinſtudierung von Millöckers unſterblicher Operette„Der Bettel⸗ ſtudent“. g. Seite/ Nummer 48 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 7. Januar 1930 Hunloschites — Das Flugzeug, eigentlich dazu geboren, die Erdenſchwere zu überwinden, kehrt nun in den Dienſt eben dieſer Erde zurück, indem es im der Landwirtſchaft Verwendung findet. In der Forſtkul⸗ tur hat ſich das Flugzeug mit der Bekämpfung ſchäd⸗ licher Inſekten ſchon vor Jahren einen Platz erobert. Neuerdings hat man es aber auch zur Bekämpfung won Waldbränden mobiliſtert, vor allem in Amerika, wo ſolche Brände in den rieſigen Forſten des Weſtens und des mittleren Weſtens von jeher un⸗ geheueren Schaden anrichteten. Ueber dieſe Ver⸗ wendungsmöglichkeiten hinaus, iſt nun das Flugzeug ö Uifornien auch noch in den Dienſt der dortigen 2 kulturen geſtellt worden. Die erſten Verſuche dieſer Art fanden in dem fruchtbaren Tal von Sa⸗ kramento ſtatt. Dem Piloten kommt dabei die Auf⸗ gabe zu, die Reisfelder zu bepflanzen. In einer Entfernung von 100 bis 200 Meter ſtehen zu dieſem Zweck Poſten auf den Feldern, die dem Flieger mit Flaggen Signale geben, welche Furchen er überflie⸗ gen ſoll. Dieſes Verfahren ſoll ſich den Berichten zufolge bisher ausgezeichnet bewährt haben. Im Durchſchnitt konnten auf dieſe Weiſe in acht Minu⸗ ten Flächen von 40 Hektar beſät werden. Der Vor⸗ teil des Reisanbaues aus der Luft liegt im übrigen nicht allein in der Geſchwindigkeit begründet, mit der das Flugzeug zu arbeiten vermag, ſondern hauptſächlich in der Erfahrung, daß man nun nicht mehr erſt einen Teil der Reisfelder entwäſſern muß, um dieſe neuen Saaten anzulegen. ** — Für die kanadiſchen Fünflinge in Toronto herrſcht nach wie vor allergrößtes Intereſſe. Im der Touriſtenſaiſon hat man bis 2000 Wagen täglich ge⸗ zählt, deren Beſitzer, nur um die Babys zu ſehen, nach Toronto gekommen waren. So jung die Babys auch noch ſind, ſie haben dennoch ſchon ihrer Arbeit nachzukommen. Die Kinder müſſen nämlich täglich zweimal, um 1 und um 3 Uhr, vor einer großen Menſchenmenge eine Art Vorſtellung geben. Karten, Bilder, Andenken werden verkauft. So wie die ganze Sache aufgezogen iſt, mutet ſie wie eine Miſchung von Rummelplatz und Wallfahrtsort an. Täglich werden die Kinder von Aerzten unterſucht; denn als wärtige Finanzlage der erſt anderthalb Jahre alten Kinder iſt ſo, daß ſie bis zum Frühjahr 1996 min⸗ deſtens 200 000 Dollar verdient haben werden. Ihr Name wird von den großen amerikaniſchen Naßh⸗ rungs⸗ und Kosmetikinduſtrien mit Gold aufgewo⸗ gen. Ihr Manager kann gar nicht all den Erſuchen großer Firmen, die Namen und Bilder der Kinder zu Reklamezwecken verwenden wollen, nachkommen. Aber auch als Arbeitgeber ſpielen dieſe kleinen Menſchlein eine große Rolle. Die Kinder bezahlen die Koſten für die Pflegerinnen, die Haushälterin, die Dienſtmädchen, zwei Poliziſten, ſowie den Unter⸗ halt ihrer Eltern in Höhe von 100 Dollar monatlich. An Gehältern für das Perſonal und die Unterhal⸗ tung ihres Hauſes wenden die Fünflinge momatlich annähernd 1000 Dollar auf. * Die niedrigſte Kulturſtufe, auf oer Menſchen ihr Daſein friſten, findet man in Südſumatra bei den Kudu, Zuſtände, die ſich tatſächlich kaum über das Leben der Tiere erheben. Die ſog.„Wilden Kudu“ ſind ein auf den unzugänglichſten Teil der Urwälder beſchränktes Völkchen, das familienweiſe zuſammenlebt und in kleinen Horden ohne feſten Wohnſitz umherſchweift. Die Nacht wird unter ganz einfachen, aus Laub hergeſtellten Regenſchutzdächern verbracht, falls nicht bereits vorhandene Schlupf⸗ winkel benutzt werden können. Das ganze Leben der Kudus beſteht aus der Suche nach Nahrungsmitteln. Ihre Kleidung beſteht lediglich aus einem kleinen Schurz aus Baumbaſt und einer Kopfbinde aus dem gleichen Stoff. Eine lange, an dem einen Ende zu⸗ geſpitzte Stange aus hartem Holz bildet ihre ein⸗ zige Waffe. Mit einem geflochtenen Tragkorb auf eee 2 bem Rope burchztehen die Kudu den Wald auf der Nahrungsſuche. Sie eſſen alles, was genießbar iſt. Fremde fliehen ſie und vermeiden ſelbſt die Berüh⸗ rung mit den benachbarten Horden des gleichen Stammes. So ergibt ſich das Fehlen von Tänzen und Vergnügungen feder Art, ja ſelbſt von irgend⸗ welcher Muſik. Sobald die Kinder groß genug ge⸗ worden ſind, trennen ſie ſich von den Eltern und ziehen auf eigene Fauſt umher. Dementſprechend ſind auch ihre Hochzeitsgebräuche denkbar einfach. Die Ankündigung der Abſicht genügt. Ebenſo ein⸗ fach iſt die Scheidung dieſer Ehen. Man geht ohne weitere Formalitäten wieder auseinander. Eine andere ſoziale Einrichtung für die Familie gibt es nicht, ebenſowenig Grund beſitz oder Territorialrecht, das den einzelnen Horden beſtimmte Gebiete zu⸗ weiſt. Religion, ſelbſt der einfachſte Aberglaube, iſt ihnen unbekannt. Sie glauben ſelbſt nicht an Zau⸗ berei oder Zauberdoktoren und fühlen ſich wehrlos gegen Krankheit und Tod. Stirbt ein Mitglied der Horde, ſo läßt man es einfach an der Stelle liegen, wo der Tod eintrat. Die übrige Horde aber zieht weiter. 4 — Lange Zeit hindurch haben ſich die Ornitholo⸗ gen mit der Frage beſchäftigt, ob die Vogelwelt eigentlich einen Geruchſinn beſitzt. Im allgemeinen neigte man zu der Anſicht, das Riechvermögen ſei bei ihr nur ſehr wenig entwickelt. Um zu einer endgültigen Entſcheidung in ödieſer Angelegenheit zu kommen, hat man viele intereſſante Verſuche mit Tauben, Rebhühnern, Krähen, Eulen, Droſſeln, Hänflingen, Stieglitzen, Gimpeln, Buchfinken und Hausenten angeſtellt. Man tränkte die zum Füttern beſtimmten Samenkörner mit ſehr ſtark riechenden Stoffen, z. B. mit Xylol und Anis. Die Tiere lern⸗ ten es aber nicht, unbehandelte und behandelte Kör⸗ ner ihrem Geruch nach voneinander zu unterſcheiden. Jedoch iſt bei ſolchen Verſuchen inſofern größte Vor⸗ ſicht angebracht, als die Vögel die Samen mit ihrem Geſichtsſinn äußerſt leicht unterſcheiden: ſchon eine geringfügige Aenderung der Körneroberfläche wäh⸗ rend der Behandlung mit den Riechſtoffen genügt. Zu einem entſprechenden Ergebnis kam man, wenn den Tieren verfärbtes Trinkwaſſer oder verſchieden⸗ artig geformte Trinkgefäße dargeboten wurden. Während ſie hier ſchnell die Unterſchiede erlernten, konnten ſie in ganz gleichen Gefäßen reines Waſſer von ſolchem mit Ammoniak, Pyridin, Alkohol und Aether nicht unterſcheiden. Dieſe Ergebniſſe veran⸗ laſſen die Forſcher zu dem Schluß, daß den Vögeln wohl der Geruchſinn abgeht, daß dafür aber ihr Geſichtsſinn ganz vorzüglich ausgebildet iſt. Nur bei dem Schnepfenſtrauß(Apteryx) ſcheint es nicht ausgeſchloſſen, daß ein gewiſſes Riechvermögen vor⸗ Handen iſt. * — Nachrichten aus Hollywood zufolge ſoll dort die Abſicht beſtehen, einen Film um Anthony Eden, den jetzigen Außenminiſter Englands, zu drehen. Das Drehbuch, als deſſen Verfaſſer Charles Kenyon zeichnet, ſoll bereits fertiggeſtellt ſein. Der Film ſoll eine Biographie Edens werden und deſſen un⸗ gewöhnlich raſchen Aufſtieg als Diplomat und Staatsmann zum Gegenſtand haben. Die Amerika⸗ ner verſprechen ſich von dieſem Film jedenfalls ein großes Geſchäft. Für England ſoll der Film aller⸗ dings jetzt ſchon verboten worden ſein. * — Auf eine ebenſo neue wie zeitgemäße Aus⸗ rede iſt ein Magdeburger verfallen, der ſich gern einer unangenehmen Pflicht entziehen wollte. Er hatte ein Liebesverhältnis unterhalten, eines Tages aber die ihm wenig angenehme Mitteilung bekom⸗ men, daß er in Kürze Vaterpflichten zu übernehmen habe. Er ſann ernſtlich darüber nach, wie er ſich am beſten aus dieſer Affäre ziehen könnte, und ſchließ⸗ lich ſchrieb er an ſeine Freundin:„Wenn Du dieſen Brief erhältſt, bin ich ſchon in Abeſſinien. Ich habe mich entſchloſſen, in den Krieg zu ziehen und dem Kaiſer Haile Selaſſie zu helfen. Es wird ein ſchwerer Kampf werden, denke an mich, aber vergiß Deinen treuen...“ Der„treue“ junge Mann hatte aber die Fähigkeiten ſeiner Schönen doch etwas unterſchätzt, wenn er glaubte, ſeine Beziehungen mit dieſem zeitgemäßen Schwindel löſen zu können. Sie folgte der Empfehlung, ihn zu„vergeſſen“, keines⸗ Lalhülles Geheimnis Fzejchnungen des.. probs Larsen ROMAN VON r 5 N C URT REINHARD DIETZ 6 Mit keinem Worte unterbrach ſie meinen Be⸗ richt, ſie hatte ſich wieder ganz in der Gewalt, nur in ihren hellen Augen mit dem ſonderbaren grün⸗ lichen Schimmer lag eine abgrundtiefe Furcht, die ich noch immer nicht ganz begreifen konnte. „Ja. das war Clemens.., ſagte ſie, als ick geendet,„das war ganz und gar Clemens... Sie haben ihn gut geſchildert, Doktor Larſen!“ „Ein eigenartiger und eigenwilliger Menſch— con brio und oncitato, wie er es ſelbſt nannte...“ „Nun bin ich verloren.., flüſterte ſie kaum hörbar, und ich glaube faſt, daß ihre Worte auch micht für mich beſtimmt waren. Trotzdem fragte ich: „Warum fürchten Sie ihn? Ich hatte nicht den Eindruck, daß Ihnen oder Ihrer neuen Ehe von ſei⸗ ner Seite aus etwas drohen könne.“ Monika Eibenkamp lächelte, rührend ſchmerzlich und verzagt, wie ein hilfloſes kleines Mädchen. „Sie wiſſen ja das Schlimmſte, das Furchtbarſte nicht, Doktor Larſen!“ „Es gibt aus allem einen Weg ins Freie— Sie ſchien meinen Einwurf zu überhören.„Ueber⸗ haupt, Sie wiſſen noch lange nicht alles! Ihrer No⸗ velle fehlt eigentlich der Schluß, Doktor.“ Wieder lächelte ſie.„Die wirkliche Pointe, die Clemens heutzutage ſo ſehr vermißt...“ Sie fuhr ſich mit dem Taſchentuch über die Augen, die noch immer feucht glänzten. „Darf ich Ihnen den Schluß erzählen, der Ihrer Geſchichte fehlt, Doktor Larſen? Sie müſſen ihn wenigſtens kennen... An jenem Abend, an dem Clemens ſo überraſchend nach Hauſe kam, Sie haben das alles ſehr gut geſchildert, Doktor— was meinen Sie, wo ich da ſteckte, wohin ich gegangen war? Wo ich an allen dieſen Abenden ſeit drei Wochen geweſen bin? Nun, das können Sie nicht erraten, ich will es Ihnen ſagen. Ich ſchwöre Ihnen, daß jedes Wort wahr iſt.“ E Bisher 8,8 Millionen für über 50000 Fälle aus der Hindenburg Spende Die von dem verewigten Reichspräſidenten am 2. Oktober 1927 errichtete Stiftung„Hindenburg⸗ Spende“, aus der vor allem Kriegsbeſchädigte, Krie⸗ gerhinterbliebene und Veteranen betreut werden, hat außerordentlich beachtliche Ergebniſſe zu verzeichnen. Der ehrenamtliche Betreuer der Spende, Miniſterial⸗ rat Dr. Karſtedt in Berlin, teilt bei einem Leiſtungsbericht im Reichsarbeitsblatt mit, daß ſeit 1927 aus der Hindenburg⸗Spende insgeſamt 8 837 648.65 Mark verteilt worden find. Die Zahl der durch Vermittlung der Geſchäftsſtelle unterſtützten Fälle beträgt 50 512. Das Vermögen der Stiftung wird für den 31. Dezember 19835 mit 2 382 691.28 Mk. ausgewieſen. Bei Fortſetzung der bisherigen Leiſtun⸗ gen würde die Stiftung alſo in zwei bis drei Jahren erſchöpft ſein. Das Kuratorium hat aber grundſätz⸗ lich ſchon im Januar 1935 die erforderlichen Wege beſchloſſen, um Begriff und Namen der Hindenburg⸗ Spende zu erhalten. Reichspräſident von Hindenburg ſelbſt hatte bei Errichtung der Stiftung gewünſcht, daß ihre Mittel in etwa ſieben Jahren aufgebraucht ſeien. Noch über 11000 Veteranen aus dem Felozug 1870-71 Das Reichs⸗ und preußiſche Arbeitsminiſterium gibt bekannt, daß die Geſamtzahl der Empfänger von Reichsbeihilfe„für die ehemaligen Teilnehmer an dem Feldzug 1870/1 und früheren Kriegen“ ſich bis Ende Auguſt 1935 auf 11705 Köpfe verringert hat. Am 1. September 1934 lebten noch 15 528 ödſeſer alten Kriegsveteranen. Bombig! — Hamburg, 25. Januar. Am Freitagabend erſchien in einer Sparkaſſen⸗ nebenſtelle am Mühlenkamp ein Mann, Her ſich ſein Geſicht geſchwärzt und einen falſchen Bart angeklebt hatte. Er warf zwei Pakete auf den Tiſch, die die Aufſchrift trugen:„Bomben(), Revolver(), Kaſſe iſt umſtellt(), kein Widerſtand oder Alarm, ſounſt trifft euch der Tod“() Gleichzeitig rief der Mann „Hände hoch!“ und richtete die Piſtole auf die allein anweſenden Kaſſenbeamten. — Hierauf ging er an den Geldſchrank, dem er 750 Mark entnahm. In dieſem Augenblick ſtürzte ſich einer der Kaſſenbeamten auf den Räuber. Der Schalterbeamte griff gleichzeitig nach ſeinem bereit⸗ liegenden Revolver und gab ſechs Alarmſchüſſe aß durch die die auf der Straße vorübergehenden Paſſanten aufmerkſam wurden. Der Räuber rief daraufhin:„Ich ergebe mich!“ Als aber dann der Beamte auf die Straße lief, um die Polizei zu alarmieren, ging der Täter auf den anderen Be⸗ amten los. Dieſer konnte ihn aber ſolange in Schach halten, bis die Polizei erſchien und ihn feſtnahm. In den beiden Paketen befand ſich, wie die Unter⸗ ſuchung ergab, nur Sand. 200 Schulkinder vom Schnee eingeſchloſſen — Geneva(Indiana), 25. Januar.(U..) Mit großer Aufopferung und Energie gelang es einer aus Farmern beſtehenden Hilfskolonne, 200 Schulkinder und 7 Lehrer zu retten, die in einem einſam gelegenen Schulhauſe vollkommen einge⸗ ſchneit und von der Außenwelt abgeſchnitten waren. Die Farmer mußten ſich mit Spaten und Schnee⸗ pflügen in langer, mühevoller Arbeit den Weg zum Schulgebäude bahnen. Als ſie in das Schulhaus eintraten, fanden ſie die Kinder, viele von ihnen ſchon halb erſtarrt, um den Ofen gekauert, in dem die letzten ſpärlichen Holzſcheite brannten. Die Niagarafälle zu Eis erſtarrt — Ottawa, 26. Januar, Auch in Kanada herrſcht eine außergewöhnliche Kälte. Am Weißen Fluß in Outario wurden am Freitag 41 Grad Celſius unter Null gemeſſen Ganze Straßenzüge Ontarios ſind durch ſchweres Schneetreiben völlig verſchüttet. In Quebec treffen die Züge infolge der ſchweren Scheefälle mit einer Verſpätung von 12 Stunden ein. Die Niagarafälle ſind zu Eis erſtarrt. Die Ort⸗ ſchaft Port Franks am Huron⸗See iſt nach einem ſchweren Schneeſturm von der Umwelt abgeſchnitten und leidet an einer empfindlichen Nahrungsmittel⸗ knappheit. Die Regierung hat einen Schneepflug eingeſetzt, um die Zufahrtsſtraßen zu der Ortſchaſt freizubekommen. 7b ĩðͤAydddddddpdffß(f/ ĩðVüWQꝛi2ſ. wegs und es gelang ihr auch, den jungen Krieger mit Hilfe der Polizei wieder ausfindig zu machen. Der junge Mann war nicht in Abeſſinien beim Kaf⸗ ſer Haile Selaſſie, ſondern er war nur in Magde⸗ burg von einem Vorort in den andern gezogen. Die „Kriegskoſten“ wird er nun doch wohl bezahlen müſſen. * — Vor einigen Jahren erſchien in London eine intereſſante Reiſeſchilderung von William Makeen „Im Süden von Suez“. In dieſem Buch erzählt Makeen u.., wie er auf einer ſeiner Jagdexpedi⸗ tionen durch Amerika dem Prinzen von Wales be⸗ gegnete. Während der Unterhaltung fragte der be⸗ kannte engliſche Journaliſt den jetzigen König von England und damaligen Prinzen:„Welchem Berufe möchten ſich Eure Königliche Hoheit widmen, wenn Sie nicht Thronfolger des britiſchen Weltreiches wären?“ Lächelnd antwortete davauf der Prinz von Wales:„Der einzige Beruf, dem ich mit beſonderer Vorliebe nachgehen würde, iſt der Journaliſten⸗ beruf. Wenn ich nicht der Prinz von Wales wäre, ſo wäre ich vielleicht Sonderberichterſtatter irgend⸗ einer großen Zeitung geworden. Es gibt nichts Intereſſanteres, als auf der Suche nach ſpannenden Ereigniſſen oder Abenteuern durch die Welt zu jagen.“ Sie ſuchte einen Augenblick lang nach Worten, dann ſprach ſie mit ihrer dunklen, weichen Stimme weiter. „Clemens hatte ja ſo gar keinen Begriff vom Wert des Geldes.. oder wie man heute ſagt: von der Kaufkraft... Schon nach den erſten vier Wo⸗ chen ſeiner Tätigkeit bei jener Kapelle mußte ich heimlich meinen Schmuck verkaufen— unglücklicher⸗ weiſe hatte ich nur gerade das mitgenommen von zu Hauſe, was man alltags zu tragen pflegt, alſo wenig wertvolle Dinge.. viel gab es nicht dafür und dies wenige war nur zu bald aufgebraucht. Eines Tages kam ich auf den Gedanken, daß ich doch auch irgendwie etwas für unſeren Unterhalt verdie⸗ nen könne. Aber auf die wenigen und ſo ſchönen Tagesſtunden mit Clemens zuſammen wollte ich auch nicht verzichten. Außerdem hätte er es nie ge⸗ duldet, daß ich eine Stellung angenommen hätte. Er war ſchrecklich empfindlich und, glaube ich, auch eifer⸗ ſüchtig. Und ich konnte ja auch nichts, ich hatte ja nie etwas gelernt.“ Wieder ſchwieg ſie einen Moment. „Es ſteht ja in Ihrer Novelle, und es ſtimmt auch, daß ich ganz nett ſingen konnte. Ich hatte zwei Jahre Unterricht bei einer bekannten Opernſängerin. Zuerſt dachte ich gar nicht daran, es hatte ja immer geheißen, meine Stimme genüge nicht. Dann hörte ich eines Abends, als ich auf Clemens' Wunſch einmal ein Kino in unſerer Nachbarſchaft beſuchte, eine junge Sängerin dort zwei Einlagen ſingen. Da⸗ mals war das in vielen Lichtſpieltheatern wohl üb⸗ lich. Das brachte mich auf einen Gedanken. Und wenn es nur ein paar Mark erbringen ſollte— ich wollte es verſuchen.“ Monika Eibenkamp lächelte wieder. „Ich hatte Glück. Nach einigem Suchen fand ich einen Kinobeſitzer, der mich engagierte. Zweimal im Laufe des Abends mußte ich zwei Lieder ſingen, dafür bekam ich pro Abend drei Mark! Damals konnte man allerdings für dieſen Betrag weit weni⸗ ger kaufen als heute, aber trotzdem war ich ſelig! Acht Tage lang ging das gut, dann ließ mich der In⸗ haber eines Abends in ſein Büro kommen. Aus! dachte ich. Aber es kam anders. Er war zugleich Beſitzer eines Kabaretts und er wollte, daß ich von nun ab dort ſingen ſollte. Er bot mir ſogar ein Ge⸗ halt an, über das ich beinahe ohnmächtig geworden wäre vor Freude. Aber zugleich bekam ich es mit Es haben bereits 5000 Frauen der Juſel Kuba um Aufnahme in die„Frauenarmee“ nach⸗ geſucht. Die Frauen werden in einem Reſervekorps ausgebildet, das unter der Bezeichnung„Frauen⸗ diviſion“ im Nopember 1934 gegründet wurde, um das Heer tatkräftig zu unterſtützen, falls der repu⸗ blikaniſchen Regierungsform, der nationalen Unab⸗ hängigkeit oder dem öffentlichen Leben von irgend⸗ einer Seite Gefahr drohen ſollte. Die Organiſatihn gleicht der des Heeres: Kompanie, Bataillon, Negi⸗ ment. Acht Dienſtgrade gibt es. Der oberſte iſt der Rang eines Oberſtleutnants. Selbſtverſtändlich trägt auch oͤie Frauenarmee Uniform. * — Eine Kopenhagener Zeitung hat kürzlich eine Umfrage veranſtaltet, um feſtzuſtellen, ob die meiſte Schokolade von Männern oder von Frauen gegeſſen wird. Das Ergebnis iſt recht eigenartig: 65 v. H. aller Schokolade wird nämlich von den. Männern beanſprucht. Wir müſſen alſo notwendigerweiſe * g F 9 Einti Worn Boru 5 Untot Kicker 7 E Opel Bhön 1 SpB Big? Karls Germ. FC Amici BfB fe 9 Phöni unſere Auffaſſung von den ausgepichten Kehlen der harten Skandinavier etwas korrigieren; ſie ziehen offenbar doch einen Karton mit Süßigkeiten dem Viertellitergläschen Aquavit vor oder bevorzugen wenigſtens das ſtarke Getränk in Geſtalt von Wein⸗ brandbohnen. der Angſt zu tun— woher die nötigen Kleider neh⸗ men, und, was tauſendmal ſchlimmer war: wenn mich jemand dort geſehen und erkannt hätte! Schließ⸗ lich ſagte ich dem Manne das alles.“ Sie lachte leiſer und bitter. „So kann einem das Glück zum Unglück werden, Doktor Larſen! Ich will mich kurz faſſen. Vom nächſten Abend an trat ich im„Piccadilly“ als Lie⸗ derſängerin auf, ich ſang zwei Lieder von Schubert und Schillings, ein italieniſches und ein ſpaniſches Liedchen— das war alles... und dafür eine Menge Geld— ich konnte es faſt nicht begreifen. Die Klei⸗ der, vier wundervolle Geſellſchaftskleider, ſtellte eine große Modefirma aus Reklamegründen zur Verfü⸗ gung, eine andere Firma die Schuhe—“ „Aha. daher Clemens Tyrolts unſelige Ent⸗ deckung!“ „Ja— die geliehenen Kleider.! Wenn Cle⸗ mens mich gefragt hätte— ich hatte ſogar einen ſchriftlichen Vertrag mit dem Inhaber des Kabaretts gemacht... aber es ſollte wohl ſo kommen..“ Wieder lächelte ſie. „Eins müſſen Sie noch erfahren, Doktor Larſen! Nur der Kurioſität und der Vollſtändigkeit halber und vielleicht zur Ergänzung Ihrer Menſchenkennt⸗ nis. Mein edelmütiger Kabarettchef hatte ſich die Sache fein ausgedacht. Mit einer bewunderungs⸗ würdigen Unverſchämtheit kündigte er mich zu meiner Ueberraſchung auf dem Programm als „Baronin N“ an— ſo etwas ſchiem damals zu ziehen und beſonderen Effekt zu machen. Er behauptete es wenigſtens. Und da konnte ich mir auch ſeinen Vor⸗ ſchlag erklären, mit einer ſchwarzſeidenen Halbmaske vor dem Geſicht zu ſingen, weil ich doch fürchtete, er⸗ kannt zu werden, von Kollegen meines Mannes oder Bekannten aus meiner Heimat! So motivierte er . Vorſchlag. Aber mir war ja alles ganz gleich mals „Von dem allem ahnt Clemens Tyrolt nichts“, ſagte ich leiſe. Nun begann ich Monika Eibenkamps Erregung und ihre Erſchütterung zu verſtehen, und ich hatte die Frage auf den Lippen:„Lieben Sie Clemens Tyrolt noch immer?“ Denn das ſchien mir das Wahrſcheinlichſte zu ſein, obwohl ſie ſich, wer weiß aus welchen Gründen, mit dem Oberſten a. D. Eiben⸗ kamp wieder verheiratet hatte. „Er kann es ja nicht ahnen., antwortete ſie ebenſo leiſe, und ihre tiefe warme Stimme bebte, „Wirkliche Sicherheit über den Grund ſeines Weg⸗ ganges damals erhielt ja auch ich erſt durch Ihre Novelle. Ich habe es mir natürlich gedacht und es mir aus den hämiſchen Andeutungen unſerer Zim⸗ mervermieterin zurechtgereimt, aber mit Beſtimmt⸗ heit habe ich es erſt heute durch Sie erfahren— nach zehn Jahren.“ „Und Sie haben nie wieder voneinander gehört?“ fragte ich.„Auch nicht indirekt? Doch, natürlich. ich vergaß.. anläßlich Ihrer Scheidung müſſen Sie ja—“ Monika Eibenkamp ſchüttelte mit einer eigen tümlich ſtarren Bewegung den ſchönen Kopf, und ihre hellen Augen blickten mich erloſchen und irke an. Irre von Angſt und Verzweiflung. Ein un⸗ ſagbares Mitleid mit der fremden Frau, die ſich mit anvertraut hatte, erfüllte mich. „Ich bin nicht von Clemens flüſterte ſie, ehe ich noch etwas ſagen konnte, mi wachsbleichen Lippen.„Das iſt ja das Furchtbare⸗ das Entſetzliche“ Ich begriff, glaubte zu verſtehen, was ſie meinte, was ſie damit ſagen wollte, erkannte das tragiſche Schickſal dieſer ſchönen jungen Frau. Es gab ja auch nur noch die eine Möglichkeit: Clemens Tyrolt, der ſpurlos Verſchwundene, der Verſchollene, war von den Gerichten für tot erklärt worden. Wenn Monika Eibenkamp nicht von ihm geſchieden war, gab es nur dieſe eine Möglichkeit. Und nun war der Toterklärte plötzlich wieder aufgetaucht, lebte, war da, das ließ ſich nicht mehr be⸗ zweifeln! Alles hing nun von dem einen ab: Will ſie zu Clemens Tyrolt zurück oder nicht? Liebt ſie Tyrolt oder Eibenkamp? Will ſie, trotzdem ſie Tyrolt noh liebt, nicht wieder zu ihm zurück— Eibenkamps wegen? Monika Eibenkamp ſchien plötzlich aus ihrer Er⸗ ſtarrung aufzuwachen, ihr angſtgehetzter Blick löſte ſich von ſeinem fernen, fremden Ziel und ſuchte den meinen. „Lieber will ich Sie, Doktor Larſen, durch die Wahrheit verlieren“, ſagte ſie dabei feſt und entk⸗ ſchloſſen,„als noch einmal in meinem Leben einen Menſchen durch eine Lüge gewinnen. wie Chriſtopg Eibenkamp(Fortſetzung folgt) geſchieden 4 u t Angriff verteil! Schach bleiben wirkt f Fehr b. uen gens C. tak in Heraus liſch rie fammen Führun elf eher mappen geſchwä Sſeg vn erwies Aufſtief Wpfiff bereit⸗ ſſe ab, henden r rief in der zu n Be⸗ Schach tnahm. 18 U Unter 7 .) ing es e, 200 ö einem einge⸗ waren. Schnee 9 zum ulhaus ihnen n dem ert nuar. hnliche en am meſſen. hweres treffen t einer e Ort⸗ einem hnitten mittel⸗ eepflug Inſel nach⸗ vekorps Frauen⸗ de, um r repu⸗ Unab⸗ irgend⸗ Kiſation „ Regi⸗ iſt der ch krägt ich eine meiſte gegeſſen 5 v. H. tämnern zerweiſe len der ziehen n dem orzugen Wein⸗ tete ſie e bebte 8 Weg⸗ ch Ihre und es er Zim⸗ eſtimmt⸗ nach gehört?“ ärlich. müſſen eigen⸗ pf, und ind irre Ein un⸗ ſich mir 75 79 rtſchaſt 1 . 4 Morgen- Ausgabe Montag, 27. januar 1936 8 orzheim verliert und fällt zurück 147. Jahrgang/ Nr. 43 Pforzheim verliert zu Hauſe gegen Phönix Karlsruhe:4— Bf ſiegt über Brötzingen verdient:2— Viernheim beſiegt Freiburg Ein Anentſchieden in Karlsruhe Verdienter Sieg von Viernheim Gan XIII Südweſt Eintracht Frankfurt— Phönix Ludwigshafen:0 In Pirmaſens— Opel Rüſſelsheim:2 Wormatia Worms— Boruſſia Neunkirchen:0 FSV Frankfurt— Union Niederrad 211 Kickers Offenbach— FV Saarbrücken:1 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte gi Pirmaſens 13 9 2 2 338.20 206 Eintracht Frankfurt 3 8 3„ eee e Wormatia Worms 13 8 2 3 34:15 18:8 Voruſſia Neunkirchen 5 7 8 5 22.22 17118 e Frankfurt 15 7 2 6 32 26 16514 Union Niederrad 14 5 3 6 14.26 13.15 Kickers Offenbach 13 5 2 6 19:23 12˙14 5 Saarbrücken. 14 5 2 7 24:29 12:16 Opel Rüſſelsheim. 15 1 5 9 27:39.23 Phönix Ludwigshaf. 18 2 1 13181 6˙24 Gau XIV Baden BfR Mannheim— Germania Brötzingen 312 Amieitig Viernheim— Fc Freiburg:8 1. J Pforzheim— Phönix Farlsruhe 224 Karlsruher FV— VfB Mühlburg 11 186 Pforzheim.. 12 7 2 3 16˙8 Sp Waldhof 10 8 1 2 15:5 Ih Mannheim.. 12 6 3 8 15.9 Karlscuher FV 13 6 8 4 1511 Germania Brötzingenl3 5 2 6 12.14 FC Freiburg 13 5 2 6 12˙14 Amieitla Viernheim 14 4 4 6 12.16 Bi Mühlburg. 12 3 5 4 11:13 Vd Neckarau. 10 4 1 5:11 Phönix Karlsruhe. 13 1 3 9 5˙21 Ach Mannheim— Germania Brötzingen:2(:2) In einem ſelten zu ſehenden packenden Einſatz brachte es Biß vor acht Tagen trotz ſtarker Schwächung zu einem 24 Sieg über den KFV. Dort zeigte die Mannſchaft des Gaumeiſters, daß ſie in der Lage iſt, auch unter erſchwer⸗ leſten Umſtänden ihren Mann zu ſtellen und aus dieſem Geſichtskreis heraus hielt man ſie auch für fähig, gegen die kampfharten Brötzinger Germanen das Heft in der Haud zu behalten, zumal mit dem Einſatz von Berk die große Lücke in der Sturmmitte einigermaßen geſchloſſen werden konnte. Etwa 4000 Zuſchauer umſäumten auch diesmal den Platz hinter der Brauerei. i Das Spiel beginnt mit einer unerwarteten Ueber⸗ zumpelung durch Brötzingen. Bereits in der 5. Minute bommt dieſes durch Strafhall, der vom linnken Flügel zur Mitte gegeben und von Heinz unter Verſagen der Ver⸗ teidigung umgeſetzt wird, in Führung, 120. „Ein feines Zuſammenſpiel Adam— Striebinger führt zu ganz raffiniertem Freiſpiel und Schuß des letzteren, doch hauer im Brötzinger Tor vermag im Werfen, das pla⸗ ciert kommende Leder zu halten. Au weiteren Strafſtoß, der vom Rechtsaußen Birkenmeier famos vors Tor gegeben and vom Halbrechten Dettling unbeläſtigt aus der Luft unhaltbar verwandelt wird, ſteht die Sache nach 20 der uten 072; doch eine Prachtleiſtung Striebingers, der von der Mitte aus durchbricht und meiſterhaft ein⸗ endet, drückt 122. VfR fehlt die geſchloſſene Arbeit gegen huſt und nur der Sturm zeigt techniſch wie ideell reifes 0 woher es mitunter nur am beherrſchten Schuß fehlt. in ſchorfer Ball Striebingers ſpringt von der Verteidi⸗ gung zurück und Adam, unmfttelbar aufnehmend und har; ſchleßend, ſtellt den Gleichſtand her,:2. Nun kommt gehen in die Sache. Die prachtvoll erzielten VfR⸗Tore 9 77 Brötzingens Deckung und Abwehr nervßs, ſo daß er Kampf noch manche Wendung verſpricht. Berk knallt 00 klare Zurückgabe Adams darüber. Auch Simon ver⸗ 19 55 in der aufkommenden Aufregung. Wieder nimmt 5 5 das Leder zu tief und funkt hoch über den Kaſten. 1725 Reſt bis zur Pauſe iſt verteiltes ergebnisloſes Feld⸗ g Auch nach Sektenwechſel läuft das Ganze vorerſt erteilt, do die beiderſeitige Abwehr die Sturmreihen in 9 7 7 halten. Ein erneutes Durchreißen Striebingers 5 et mit einem ſcharſen Schuß— aber auf den Torwart. er Moment: Klittich gibt von linksaußen präzis 95 und Heinz köpft ebenſo aufs Netz, doch Bartak krönt ic 5 eſemtleiſtung mit ſicherem Fangen. Leider erweiſt 5 er BfR Angriff nun doch als nervös die ſichere Linie 1 511 Hälfte fehlt; ein Glück, daß Bartak die Ruhe Kätehrt, Er greift im Herausgchen ſicher ein. Reichlich 110 ſtellt ſich Schalk rein defenſiv als dritter Verteidiger er noch auf Sieg geſpielt werden kann, die Außen⸗ 12 ü verhalten ſich ähnlich, ſo daß der Sturm zu ſehr 95 ich ſeloſt geſtellt iſt. Er muß vielfach den Ball ſelbſt zen und vorſchaffen. Brötzingens Abwehr wird mit 5 beſſer fertig als vor der Pauſe. 10 kommt der Bf zu mehreren Ecken, aber Erfolge 19 1 aus. Die Doppelarbeit als Läufer und Stürmer ekt ſich zuerſt bei Berk aus, der ſich ganz verausgabt. 1 K bedrohlich rückt ſprunghaft die Führung durch Bröt⸗ 5 heran, Heinz verſchießt ganz knapp. Auch ein fla⸗ Ar, unplacierter Ball Striebingers wird gehalten. Der n. 1 19 8 der Heimiſchen wird immer kraftloſer, Brötzin⸗ htbare. 1a Chanee ſteigt, aber Heinz ſchießt aus dem Lauf Bar⸗ n Hände; auf der andern Seite köpft Adam unter meinte, ch r gehen des Torwarts darüber. Brötzingen hält tak⸗ tragiſche nen 7 5 Spiel offen, als aber Adam auf ein Zu⸗ gab ja nee Berk— Simon Adam aus ſpitzem Winkel den Tyrolb 10 ee:2 holt, iſt die bisherige Taktik der Phrtz⸗ 1 195 r angebracht und die Möglichkeit des Haltens des te, 1 ben Plusſtandes vorhanden. Schließlich geht auch die Wenn Fſchwächte VfR⸗Elf auch diesmal mit dem verdienten en war, Sieg vom Feld. Germania Brötzingen 1 auſſie ſich als der fortgeſchrittene Gegner, der nach dem mehr be Wöpfiſ zugelernt hat und den Strauß bis kurz vor dem . An. auf des Meſſers Schneide zu halten vermochte. In l ſie zu 1 750 ger hat die Mannſchaft einen ſehr verläßlichen Tor⸗ e Tyrolt ren 9 8 eine der Hauptſtützen abgibt. An den drei To⸗ olt noch Ming wirklich nichts zu halten. Die Verteidigung wie enkamps en durch ſichere, befreiende Abſchläge, die die ö 9 gans weſentlich entlaſteten. Letztere verſtand rer Et⸗ ber 3 ſtets rechtzeitig zu ſtützen, wenn ſie auch in rer unt ung allerdings nicht im gleichen Maße befriedigen lick löſte er 8 Beſonders ſchwer machte der linke Läufer, Reu⸗ ichte den wikkſfam zu ſchaffen. Auch Joſt in der Mitte ſprelte 5 Sturm hatte in Heinz(Mitte) und irch die e ei 9(halbrechts) ſeine gefährlichſten Leute. Be⸗ 28. 1 anz noch den erforderlichen Grad an Sicherheit und ind en“ ie würden ſeine Schüſſe noch mehr ſitzen. Jedenfalls n einen ler gerade ſo gut das entſcheidende Tor für Brötzingen Fhriſtoph is können. In dieſem Sinne war Pf der Glücklichere, folgt) 1 VN auf dem Gau XV Württemberg BiB Stuttgart— FV Zuffenhauſen 41 Stuttgarter Kickers— Spog Cannſtatt 60 Spfr Eßlingen— Sc Stuttgart:1 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 14 8 4 2 42.19 20.8 Se Stuttgart 13 8 2 3 31•21 18:8 Sportfr. Stuttgart 13 7 4 2 27216 17.9 Vi Stuttgart 14 6 5 3 37:22 17.11 SSt Ulm 14 75 1 6 31:28 15:13 SpVg Cannſtatt 14 4 5 5 19˙28 13:15 Spfreunde Eßlingen! 5 2 7 28:81 12:16 F Zuffenhauſen 13 4 8 6 18:25 115 FV Ulm 14 5 1 8 19:38 1117 Sp Feuerbach 18— 2 15 2˙24 Gau XVI Bayern Bayern München— 1. J Nürnberg 222 Wacker München— 05 Schweinfurt 914 ASV Nürnberg— Be Augsburg 112 SpVg Fürth— 1860 München 320 F Bayreuth— Ic München 421 1. FC Nürnberg 12 10 2— 287 922˙2 Spa Fürth 13 9 2 1 22:8 21:5 Bayern München 13 10 1 2 3314 21:5 Schweinfurt 05 14 6 2 6 23:19 14:14 Be Augsburg 13 6 1 6 24:18 13:13 Wacker München 14 5 2 7 20.27 12:16 München 1860 14 4 2 8 117·28 10.18 ASV Nürnberg 13 3 3 7 16˙2⁴:17 1. FC Bayreuth 15 4 11 1 11 9221 FC München 15 2. 5˙25 dritten Platz Der Ganmeiſter Vfg hat den Sieg durch das beſſere Erfaſſen der Gelegenheiten verdient, wenn man auch zu Beginn der zweiten Hälfte ein offenſiveres Spiel erwartet hatte. Hier wich Schalk nicht mehr aus der Verteidigungslinie, ſo daß der Auf⸗ bau eines Kamenzin eben ſtark mangelte. Die Verbinder wurden durch die gleichfalls überſtark betonte Defenſive der Außenläufer ſtark mitgenommen; beſonders Berk, der im erſten Abſchnitt ausgezeichnet ſpielte, merkte man doch das mangelnde Training an. Auch an dieſem Punkt der Mannſchaft vermißte man die Schnelligkeit, Entſchluß⸗ und Schußkraft eines Langenbein. Der Beſte war Bartak in ſeiner gleichbleibenden Ruhe, von Au gut geſtützt. Mitreißend ſpielten die jungen Leute Adam, Strie⸗ binger und Spindler vor der Pauſe. Später wirkte ſich doch die oben geſtreifte taktiſche Spielanlage des VfR aus. Beſtimmt wurde das entſcheidende Tor Adams kurz vor Schluß als Erlöſung empfunden. Unter den ge⸗ gebenen Umſtänden muß die Geſamtleiſtung aber doch an⸗ erkannt werden. Lauer ⸗Plankſtadt leitete gut. A. M. Am zweiten Tag der Kämpfe um die Europameiſter⸗ ſchaften im Eiskunſtlaufen hatten die Frauen das Wort, die ſich dem internationalen Kampfgericht zur Ablegung der vorgeſchriebenen Pflichtübungen ſtellten. 17 Läuferin⸗ nen aus elf Nationen nahmen den Kampf auf, darunter auch diesmal als Favoritin die neunmalige Weltmeiſterin Sonja Henie(Norwegen). Wer geglaubt hatte, die nor⸗ wegiſche Eisprinzeſſin würde in der Pflicht von einer der Mitbewerberinnen übertroffen werden, wurde von„Sonja“ eines anderen belehrt. Sie war auch in der Pflicht un⸗ übertrefflich und mit einem Durchſchnitt von 5,7 Punkten war ſie allen anderen Läuferinnen glatt überlegen, genau wie Weltmeiſter Karl Schäfer 24 Stunden vorher bei den Männern. Auch diesmal wird die Europameiſterin, wie ſchon in den letzten fünf Jahren, nur Sonja Henie heißen können. Von den übrigen Teilnehmerinnen zeichneten ſich erwartungsgemäß die Engländerinnen Cecilia Collebge und Megan Taylor aus, die die Pflichtübungen ganz ausgezeichnet beherrſchten und einen Durchſchnitt von 5,4 und 5,3 erreichten. Ebenfalls auf 5,3 kamen die Schwedin Vivianne Hulten und die Belgierin Lieſelotte Land⸗ beck, denen dichtauf unſere deutſche Meiſterin Viktoria Lindpaintner folgte. Vor allem die Engländerin Colledge machte einen überaus ſicheren Eindruck und ihre Landesſchweſter Taylor, die über ein Jahr ausgeſetzt hatte, überraſchte nach der angenehmen Seite. Der Weltmeiſterin konnten ſie aber beide nicht gefährlich werden. Nach wie vor nimmt Sonja Henie unter den beſten Läuferinnen eine Ausnahmeſtellung ein. Die Belgierin Landbeck und die Schwedin Hulten werden in der Kür wohl noch Boden gutmachen, ob das auch unſerer Meiſterin gelingt, muß abgewartet werden. Mit Abſtand hinter Viktoria Lindpaintner folgten Maxie Herber und die 14jährige Oeſterreicherin Hedy Stenuf, die gegen das Vorfahr auch ſtarke Verbeſſerun⸗ gen aufzuweiſen hat. Geſpannt war man auf das japani⸗ ſche„Wunderkind“ Yetſuko Jnad a. Die Elfjährige iſt zweifellos ein großes Talent, aber diesmal wird ſie noch nicht entſcheidend in den Gang der Ereigniſſe eingreifen können. Den Zuſchauern gefiel die kleine Japanerin übri⸗ gens weit beſſer als den Kampfrichtern, überhaupt waren ſie nicht immer mit den Noten, die angezeigt wurden, ein⸗ verſtanden. So gab es im gutbeſuchten Berliner Sport⸗ palaſt nicht nur Beifallskundgebungen, ſondern auch Miß⸗ fallensäußerungen der aufmerkſamen— auch immer ſach⸗ verſtändigen?— Zuſchauer. Der Stand der Europa-Kunſtlaufmeiſterſchaſten In den Abendſtunden des Samstag wurde der ofſſizielle Stand in der Europameiſterſchaft im Eiskunſtlaufen für Frauen nach den Pflichtübungen bekannt. Der Stand war folgender:. 1 Sonja Hen i e⸗Norwegen 259,1.; 2. Cecilia Colledge⸗ England 249.; 3. Megan O. Taylor⸗England 245,9.; 4. Löſelotte Landbeck⸗Belgien 242,5.; 5. Vivi⸗Anne Hul⸗ tén⸗Schweden 242,8 P. 6. Viktoria Lindpaintner⸗Deutſch⸗ land 237,3.; 7. Maxie Herber⸗Deutſchland 230,8.: 8. Hey Stenuf⸗Oeſterreich 228,1.: 9. Mia L. Macklin⸗Eng⸗ land 220,3.; 10. Pamela Prior⸗England 219,6.; 11. Amicitia Viernheim— Freiburger FJC:8(:8) Der heißerkämpfte Sieg des Vorſonntags bat der Amicitia Viernheim das bereits ins Wanken geratene Vertrauen auf die eigene Kraft reſtlos wiedergegeben, denn dem Fc, dem man bereits in Freiburg einen Punkt abnehmen konnte. wurde bei ſeiner Antrittsviſite im Viernheimer Wald eine ſtarke und aroße Partie ge⸗ boten. Gang wie erwartet, mächtig ging die Amicitia ins Zeug, um ihrer Lage eine vielleicht entſcheidende Wendung geben zu können. In eindrucksvoller Weiſe bezeugte die Mannſchaft nach der Pauſe wiederum ihre Stärke: ein jeder Spieler kämpfte in höchſter Einſatzbereitſchaft und mit unverwüſtlichem Mut und Willen zum Sieg. Gegen dieſe heroiſchen Anſtrengungen des Gaſtgebers vermochte ſich die tapfere Mannſchaft des FC. trotzdem ſie mit :3 in Führung lag, auf die Dauer nicht reſtlos zu behaupten. Obwohl die Mannen um Müller und Peters ebenfalls kümpften auf Biegen und Brechen. mußten ſte doch im zweiten Spielabſchnitt ihre Abſichten biefer ſbecken und der Amicitia einen heißerſehnten Sieg überlaſſen, der bei der Bilanzgiehung bei Beendigung der Spiele von größter Bedeutung ſein wird. 35 Freiburg hatte den etwas beſſeren Start erwiſcht und brillierte gegen das aufgeregte Viernheim, das ſich nicht finden wollte, mit einigen gefährlichen Angriffen. Sie hatten Glück dabet, denn bereits in der 10. Minute paſſierte Faltmann nach einem Freiſtoß das Mißgeſchick, ein Eigen⸗ tor zu fabrizieren, das den Fc in Führung brachte. Erſt jetzt erwachte die Amiecitta zu nahezu ganzer Stärke. Die erſte Chance vergab aber der kleine Georgy durch über⸗ haſteten Schuß, als Müller einen Ball von Kiß neu ab⸗ geſchlagen hatte. In der 20. Minute führten die„Bobbele“, die ein fabelhaftes Angriffsſpiel lieferten, bereits mit:0; Eberhardt kam auf der Torraumlinie zum Schuß und gegen dieſen war kein Kraut gewachſen. Mit unerhörten Anſtrengungen ſuchte Viernheim das Geſchick zu meiſtern, aber nur ergebnisloſe Eckbälle blieben die Ausbeute. Die gegneriſche Verteidigung ſtand wie eine Mauer und ließ nichts zu. Die Freiburger dagegen waren in ihren Stür⸗ meraktionen glücklicher und nach 36 Minuten ſtand das Spiel bereits:0 zu ihren Gunſten, als Seßler nach Vor⸗ lage von Peters einſenden konnte. Für Viernheim wäre ein Händeelfmeter fällig geweſen; er wurde aber nicht ge⸗ geben. Dafür ſtieg wenig ſpäter ein Foulelfmeter, den aber Müller, nach Schuß ſeines Namensvetters von der Ge⸗ genſeite prächtig hielt. Gleich nach Wiederanſtoß buchte Viernheim durch Schmitt das erſte Gegentor, dem bald darnach Kies nach einer wahren Prachtleiſtung den zweiten Treffer anfügte. Viern⸗ heim ſpielte nun völlig überlegen; unaufhörlich rollten die Angriffe auf das Gäſtetor, doch hier hatte man vorerſt noch das Glück in Pacht; Müller hielt die unglaublichſten Bälle. Im Viernheimer Sturm ſtellte man um und nahm den jungen Georgy aus der Sturmmitte heraus auf Rechts⸗ außen. Es wurde unerhört gearbeitet; nach einem Schuß von Koob ſchlug Müller den Ball an die Latte. In der 80. Minute hatte ſich aber Viernheim doch den Gleichſtand erkämpft. Koob hatte geſchoſſen und Müller zu knapp ge⸗ „Sonja“ noch nicht zu ſchlagen Eiskunſtlauf-Europameiſlerſchaften in Verlin 217.7 Netſuko Inada⸗Japan 217,7.; 12. Vaudecrane⸗Frankreich 209,2.; 13. Gladys Jaegger⸗England 207,6 P. Nach Abſchluß der Kämpfe war Sonja Henie wieder Meiſterin vor Cecilia Colledge⸗England. Karl Schäfer wieder Meiſter Bei den Europameiſterſchaften im Eiskunſtlaufen im Berliner Sportpalaſt ftel am Samstagabend die zweite Entſcheidung. Nachdem die Pflichtübungen der Frauen bis in den Abendſtunden gedauert hatten, wurde die Halle wie⸗ der geräumt. Als dann aber die Entſcheidungen bei den Männern ausgetragen wurden, war der Sportpalaſt ernent überfüllt, Wie nach den Ergebniſſen des Pflichtlaufens nicht anders zu erwarten war, ſicherte ſich Weltmeiſter Karl Schäfer(Oeſterreich) erneut den Titel eines Europa⸗ meiſters. Er zeigte eine ungemein flüſſige und ſichere Kür, die auch viele Schwierigkeitsgrade hatte. Dieſe beherrſchte er aber ſo ausgezeichnet, daß er für ſeine nicht zu über⸗ treffende Leiſtung wiederholt großen Beifall erhielt. Seit 1929 errang er in ununterbrochener Reihenfolge jetzt zum neunten Male den Titel eines Europameiſters. Die große Ueberraſchung des Abends war aber der Ungar v. Tertak, der eine hervorragende Kür mit vielen Pirouetten zeigte und als würdiger Nachfolger des ungariſchen„Pirouetten⸗ königs“ Patacky angeſehen werden darf. Die Meinungen der ſieben internationalen Schiedsrichter gingen natürlich auch an dieſem Abend wiederholt weit auseinander. So wurde der Oeſterreicher Kaſper, deſſen Uebung allerdings gleichfalls recht geſchickt aufgebaut war, wohl zu gut bewer⸗ tet. Der deutſche Meiſter Ernſt Baier gefiel ganz aus⸗ gezeichnet. Er führte ein wirkungsvolles Programm mit vielen Sprüngen, Wechſelſchritten und Pirouetten vor. Aber man hatte den Eindruck, als wäre er in der Bewer⸗ tung nicht immer ſo gut weggekommen wie andere Meiſter⸗ ſchaftsteilnehmer. Immerhin gelang es ihm doch noch, den Oeſterreicher Kaſper vom oͤritten auf den vierten Platz zu verdrängen. Hervorragend ſchnitt auch der Engländer Sharp ab, der ſchon bei der Pflicht eine gewaltige Ver⸗ beſſerung erkennen ließ. Hinter Karl Schäfer wurde er dann auch noch Zweiter Die übrigen Teilnehmer ſchnitten nicht ſo gut ab, aber dennoch ſah man kaum eine ausgeſpro⸗ chene ſchwache Leiſtung. Im Eishockeyſpiel ſtand eine Berliner Auswahlmann⸗ ſchaft dem EHC Rapid Prag gegenüber. Wie am Vortage waren auch diesmal die Tſchechen wieder klar überlegen. Mit:2(:0,:0,:2) errangen ſie einen klaren Sieg. Die treibenden Kräfte waren wieder die Kanadier Goddin und Menzel, die auch den Hauptanteil an den Torerfolgen hatten. Die Ergebniſſe: Europameiſterſchaft im Eiskunſtlauſen: Männer: 1. Karl Schäfer(Oeſterreich) Platzziffer 7, 432,2 Punkte; 2. Gra⸗ ham Sharp(England) 20/413,7; 8. Ernſt Baier(Deutſch⸗ Ja nd) 23/403,2; 4. Felix Kaſper(Oeſterreich) 26/407,7; 5. Elemer von Tertak(Ungarn) 30/3964; 6. Nikkannen (Finnland) 45/370,3; 7. Katayama(Japan) 54/ 966,1; 8. Tom⸗ lins(England) 57/9644; 9. Oimatſu(Japan) 59/61,5; 10. Zeebroeck(Belgien) 77/46,1; 11. Henrion(Frankreich) 86/340,2; 12. Lorenz(Deutſchland) 88/388,8; 13. Härtel (Deutſchland) 89/331,6; 14. Grobert(Polen) 105/272, 2, wehrt, ſo daß Kiß einſchießen konnte. Vier Minuten vor Schluß gelang noch der Sieg. Kiß hatte ſich wieder prächtig durchgewunden und ſein Schuß prallte von einem Vertet⸗ diger ins Netz. Die Amicitia Viernheim hat infolge ihrer großen kämpferiſchen Fähigkeiten nach dem Wechſel durch⸗ weg ein überlegenes Spiel geliefert. Der Sturm griff zäh und unentwegt an; Koob und Schmitt waren tadelloſe Ver⸗ binder. Georgy, ein tapferer Junge aus der Juniorenelf, gefiel auch ſchon beſſer als am Vorſonntag, und die Außen Kiß 2 und Müller ſorgten mit blendenden Spurts für den nötigen Geländegewinn. Die Läuferrelhe Martin, Bauersfeld und Fetſch zeich⸗ nete ſich ſpäter durch eine wirkſame Deckung des Gegners aus, ohne dabei den Nachdruck nach vorn zu vernachläſfigen. In der Verteidigung ſtanden Kiß 1 und Faltermann nach einigen Schnitzern wie eine Mauer; beide ſchlugen hart und unerbittlich ab. Torwart Krug bekam ſehr viel zu tun, hielt ſich aber erwartungsgemäß mit vollendeter Sicherheit. Der FC bat mit ſeinem feinen Spiel eine gute Probe ſeines großen Könnens gegeben. Die geſamte Elf war mit reſtloſer Hingabe bei der Sache und hat ſich höchſt anerkennenswert gehalten. Ehrlichen und verdienten Bei⸗ fall fand der ſchneidige Müller im Tor ſür ſeine zahlrei⸗ chen glänzenden Paraden, wenn er auch eine Niederlage nicht verhindern konnte. In der Verteidigung ſchlugen ſich Mandler und Kaſſel in eiſerner Gegenwehr; beide Spieler waren ungemein ſchlagfertiga und ſicher Mit gro⸗ ßer Ausdauer und Schnelligkeit kämofte die Läuferreihe Keller, Lehmann und Deſchner. Das Angriffsquintett war eine Waffe von großer Schärfe; Peters beſitzt eine Durch⸗ ſchlagskraft, und Koßmann war unheimlich flink. Bet einer nicht ganz ſattelfeſten Verteidigung muß dieſe ge⸗ fährliche Linie zu Erfolgen kommen. Als Schiedsrichter ſtand Ströß ne r⸗ Heidelberg wk einer korrekten Leiſtung beruhigend über dem Ganzen. Der erſte Phönix Sieg 1. FC Pforzheim— Phönix Karlsruhe:4(:2) Ein Sieg der Karlsruher Phönix⸗Elf war zwar ſchonm lange fällig, aber daß er ſich ausgerechnet auf dem Platz des Tabellenführers einſtellen würde, konnte man nicht erwarten. Aber dieſer Sieg in Pforzheim kam durchaus verdient zuſtande. Die Phöniz⸗Elf bot eine feine Mann⸗ ſchaftsleiſtung und hatte dazu noch in dem Torhüter Mar⸗ tin und dem defenſiv ſpielenden Sturmführer Heiſer über⸗ ragende Kräfte. Bei Pforzheim leiſtete ſich die ſonſt 1 gute Hintermannſchaft verſchiedene Schnitzer, aber auch die Läuferreihe war nicht auf gewohnter Höhe, während man mit dem Sturm, alles in allem, noch zufrieden ſein konnte. Er ſcheiterte letzten Endes an der Ueberform des Karls⸗ ruher Hüters Martin. Nach einer Viertelſtunde gingen die Gäſte durch hren Linksinnen Schoſer in Führung und drei Minuten ſpäter ſchoß der gleiche Spieler von der Strafraumgrenze aus einen Freiſtoß ein. Erſt kurz vor der Pauſe kannten Jie nun drängenden Pforzheimer durch Wünſch einen Treffer aufholen. In der zweiten Hälfte ſtand das Spiel volle 30 Minuten lang im Zeichen der Einheimiſchen, aber Karlsruhe überſtand dieſe Drangperiode Pforzheims gläm⸗ zend. Ein ſchneller Durchbruch brachte dem Phönix durch den Rechtsaußen Cuntz den dritten Treffer, womit die Entſcheidung gefallen war. Wünſch brachte noch einen zwei⸗ ten Gegentreffer an, aber Cuntz war auch noch einmal erfolgreich, ſo daß das Spiel mit 42 für Karlsruhe ſchloß. 3000 Zuſchauer; Schiedsrichter Strein(Sandhofen). Anentſchieden in Karlsruhe Karlsruher JV— VfB Mühlburg:1(:1) Auch bei dieſem Meiſterſchaftskompf zwiſchen dem Karlsruher FV und dem BiB Mühlburg verließ die VfB⸗ Elf— wie in früheren Begegnungen ſchon ſo oft— un⸗ geſchlagen den Platz. In der K V⸗Elf vermißte man dies⸗ mah noch Huber und Schneider und man ſah die Fünfer⸗ reihe in neuer Formation, aber das Feldſpiel war trotzdem recht gut, nur im gegneriſchen Strafraum konnte man ſich nicht entſprechend zur Geltung bringen. Mühlburg, in kompletter Beſetzung, mußte ſich in der erſten Hälfte auf, allerdings ſehr gefährliche, Vorſtöße beſchränken und konnte einen davon bereits in der 6. Minute durch Schwörer zu einem Treffer auswerten. Die K V⸗Ueberlegenheit hielt bis zur Pauſe an und der diesmal Mittelſtürmer ſpielende Brecht holte auch den verdienten Ausgleich heraus. Nach der Pauſe ſah man Brecht wieder auf dem rechten Flügeb, auch Mühlburg hatte Umſtellungen vorgenommen. Ueber⸗ raſchend wurde in der nächſten Viertelſtunde das Spiel von Mühlburg diktiert, erſt zum Schluß kam der wieder auf, ohne aber den entſcheidenden Treffer anbringen zu können. Ein knapper K V⸗Sieg wäre diesmal gerecht⸗ fertigt geweſen. Schiedsrichter Duchar d te Heidelberg leitete vor 5000 Beſuchern ausgezeichnet. Norweger in Front Europa⸗Meiſterſchaſten im Eisſchnellaufen Im Frogner⸗Stabion zu Oslo begannen am Samstag die Europa⸗Meiſterſchaften im Eisſchnellaufen mit den Läufen über 500 Meter und 3000 Meter. Rund 13 900 Zu⸗ ſchauer wohnten den Kämpfen auf dem Eiſe bei. Die Ets⸗ verhältniſſe waren nicht beſonders gut, denn Froſt und Nebet hatten die vocher ſpiegelblanke Fläche wieder auf⸗ gerauht. Die Norweger gewannen durch Krogh und Ballangrud beide Jäufe Ueber 500 Meter gab es ein überaus ſcharfes Rennen zwiſchen den beiden Norwegern Krogh und Engneſtangen umd dem Amerikaner Freiſinger. Erſt auf der Ziellinie konnte Krogh in 2,7 Sekunden den Amerikaner knapp ſchlagen. Mit 42,8 Sekunden belegte Engneſtangen den dritten Platz. Der Japaner Iſhibara, der gleichfalls ein ausgezeichnetes Rennen lief und an vierter Stelle einkam, ſtellte mit 48,5 Sekunden noch eine neue Landesbeſtleiſtung auf. Den 3000⸗Meter⸗Lauf, der in der Europameiſterſchaft an Stelle der 10 000 Meter gelaufen wurde, gewann der Norweger Ballangrud ziemlich überlegen in der norwegi⸗ ſchen Beſtzeit von 451,8 Minuten. Den zweiten Platz be⸗ legte hier ſein Landsmann Mathieſen vor dem Oeſter⸗ reicher Stiepl, während der Norweger Wangberg noch den Amerikaner Schröder vom vierten Platz verdrängen konnte. Der Oeſterreicher Kapl Wazulek, der in beiden Läufen im geſchlagenen Felde endete, dürfte ſeinen Titel kaum erfolg⸗ reich verteidfgen können. Die Ergebniſſe: 500 Meter: 1. Krogh⸗Norwegen 42,7 Sek.; 2. Frei⸗ ſinger⸗US A 42,7; 3. Engneſtangen⸗Norwegen 42,8; 4. Iſhi⸗ bara⸗Japan 49,5(japaniſche Beſtleiſtung). 3000 Meter: 1. Ballangrud⸗ Norwegen:51, Min.(norwegiſche Beſtleiſtung); 2. Mathieſen⸗Norwegen:52,56; g. Stiepl⸗ Oeſterreich:54,27, 4. Wangberg⸗Norwegen:56,4; 5. Schrö⸗ der⸗WSA:74. 8. Seite/ Nummer 43 Neue Maunheimer Zeitung/ Mortgen⸗Austabe Montag, 27. Januar 1936 In Anterbaden keine Aenderung SpVg Sandhofen— Feudenheim 323 Sesttert, Feiert Hockenheim 421 Germania Friedrichsfeld— Phönix Mannheim:2 Seckenheim— 08 ae. e Alem. Ilvesheim— Alem. Rheinau 622 Olympia Neulußheim— Fortuna Heddesheim 113 5 Vereine Spiele gew. unentſch. vert. Tore Punkte SpVg Sandhofen 15 8 5 2 912 21¹9 Se Käfertal 14 8 2 4 5. 1870 VfTuR freudenheim 14 7 4 3 35˙28 16·10 OlympiaReulußheim!4 8 1 5 39:81 17:11 Derm. Friedrichsfeld 7 3 5 2424 1713 08 Hockenheim 14 5 6 3 29.24 16:12 Alemann. glvesheim 14 6 4 4 31:25 16·12 Phönix Mannheim 13 6 3 4 23:19 15˙11 Heddesheim 15 4 3 8 25.34 11:19 8 Mannheim 13 4 1 8 22:31:17 Sp Seckenheim. 14 2 3 9 17:39.21 5 1 1 12 20:45 5˙25 Ein harter Kampf der Spitzenreiter SpVgg Sandhofen— Feudenheim:3(:1) Als man vor Jahresfriſt das letzte Drittel der 22 Ver⸗ bandsſpiele ſtartete, da hatte man zwar auch eine ſtabile Spitzengruppe, deren Führung gerade zu jenem Zeitpunkt in den Händen der SpVgg Sandhofen lag, aber das Feld der Meiſterſchaftsbewerber war bei allem doch nicht ſo dicht als gerade jetzt. Die letzten Spiele in der alten Saiſon waren gewiſſermaßen ein Zweikampf Sandhofen— Viern⸗ heim, den die Heſſen in letzter Stunde für ſich entſchieden. Anbers iſt das Bild heute, denn heuer wollen nicht zwei, ſondern mindeſtens ſechs Mannſchaften das Rennen lau⸗ jen. Und wenn dabei in erſter Linie wieder der Name Sandhofen auftaucht, dann darf man davon überzeugt ſein, daß die Mannheimer Vorſtädter ein weiteres Mal feſt dazu eniſchloſſen ſiwd, die Hand nach dem Meiſterſchaftslorbeer auszuſtrecken. Die Sandhöfer werden mit eiſerner Ener⸗ gie und mit zäher Verbiſſenheit die erklommene Vor⸗ machtſtellung verteidigen, und wenn man ſich der Mühe unterzieht, die noch beſtehenden einzelnen Verpflichtungen der verſchiedenen Spitzenreiter abzuwägen, dann könnte noxmalerweiſe nur Sandhofen der Eudſieger ſein. Der Weg bis zum Ziel iſt indes noch weit und da und dort lauern auch noch Ueberraſchungen, Ueberraſchungen, die nötig ſind, um einer Verbandsſpielrunde die richtige Span⸗ nung und jenen prickelnden Reiz zu geben, der ſo unſeren Punktekämpfen ſein beſonderes Gepräge verleiht. Eine dieſer im Hintergrunde lauernden Ueberraſchungen hätte an dieſem letzten Januarſonntag den Tabellenführer, Semdhofen, um ein Haar überrumpelt und die am Ende doch noch erzwungene Rettung eines Punktes war lange Zeit— man möchte beinahe ſagen über die ganze Dauer des Spieles— fraglich. Nicht etwa Faß die Sandhöfer ihren Gegner vielleicht auf die leichte Schulter genommen hätten. Ganz im Gegenteil man war ſich des Ernſtes der Situatien in allen Lagen bewußt, aber das Bemer⸗ kenswerte an dieſem Kampfe war, daß eben Sandhofen in dem Nachbarn aus Feudenheim diesmal ſeinen Meiſter gefunden hatte. Sandhoſen lag noch der Großkampf gegen Käfertal in den Knochen und ſchließlich hatte man die Mannſchaft erneut umgekrempelt. was in den entſchei⸗ denden Gängen oft genug von Nachteil ſein kann. Den Sturm dachten ſich die Sandhöfer mit Michel, an Stelle von Oſer, geſtärkt und mit der Wiederverwendung von Baier hatte man einen Ausbau der Abwehr im Auge. Beide Umgruppierungen ſchufen nur bedingten Erſolg, denn erſte'n s dauerte es zu lange, bis Michel einiger⸗ maßen ins Spiel kam, während es bei Baier kaum anders war. An ſich war die Geſamtleiſtung Sandhofens nicht jo gut als vor Wochenfriſt und das müßte am Ende doch zu denken geben. Wirklich gute Leiſtungen bot, wie nicht anders zu erwarten. die Läuferreihe wo ſozuſagen bis zum Umfallen geſpielt wurde Welch kämpferiſche Lei⸗ stung, die Sandhöfer aufbringen mußten geht aus der Talſache hervor, daß es galt, dreimal den gegneriſchen Vorſprung aufzuholen, was für die Sandhöfer als Platz⸗ verein eine ungeheure Nerhenprobe darſtellte. So aut und am überzeugendſten die Läuferreihe ſpielte, ſo ſchwache Augenblicke ſah man in der Abwehr und in dem Anariff, wobei die Umſtellungen ſich in erſter Linie auswirkden. Feudenheim hatte bereits im Vorkampf(:2) den Sand⸗ höfern einen Punkt weggeſchnappt, und auch diesmal trug man ſich nicht mit der Abſicht, etwa leer auszugehen. Man hatte zwar die Spitzenſtellung der Sandhöfer gebührend reſpektlert, und gerade deshalb kam man zu einer Mann⸗ ſchaftsleiſtung, wie ſie die Feudenheimer längſt nicht mehr zur Hand hatten. In allen Reihen wurde ſchärfſter Wider⸗ ſtand aufgeboten, und jeder einzelne trug ſein redliches Teil zum Erfolge bei. Einen loben, hieße den anderen zurückſetzen, denn jeder Mann tat, was in ſeinen Kräften ſtand. 55 i Schiedsrichter Meiſel⸗Heidelberg war wohl energiſch, aber nicht energiſch genug, um gegen gewiſſe Härten und auch gegen meiſt unmotivpierte Einſprüche einzelner Spieler aufzutreten. Wäre dies der Fall geweſen, ſo hätte ſich manch unliebſame Begleiterſcheinung gegen Schluß des Spieles ſicherlich vermeiden laſſen... Das Spiel ſelbſt ſah zu Beginn Feudenheim, das in der 8. Minute im Anſchluß an eine Ecke durch Edelmann in Führung ging, klar in Front. Erſt als die Feuden⸗ heimer ſozuſagen eine nie wiederkehrende Gelegenheit ver⸗ ſieht hatten, kam Sandhofen freier weg; und die 39. Min. brachte durch Vogel den Ausgleich. Bald zu Beginn der zweiten Hälfte erzielte Feudenheim durch Neu:1 und Fleucher glich für Sandhofen abermals aus. Zuſehends wurde jetzt das Spiel härter, wofür Matyſek und Vogel wie auch einige Feudenheimer Spieler lebendige Zeugen waren. Aus ſtrengſter Abwehrſtellung erzielte ſchließlich Feudenheim durch Bohrmann erneut ein Tor Vor⸗ ſprung, und jetzt war man durchaus geneigt, die Sand⸗ höfer aufzugeben. Nur die Beſonnenheit eines Baier konnte es noch ſchaffen, als eine weitere Ecke ſchön vor das Feudenheimer Tor gebracht und mit der Ueberſicht des alten Kämpen verwertet wurde. Käfertal ſiegt klar Spel Käfertal— 08 Hockenheim:1 „Ein ſpannendes und intereſſantes Spiel, in dem es für beide Parteien darum ging, den Anſchluß an den Tabel⸗ lenführer unter allen Umſtänden zu wahren, lieferten ſich in Käfertal der Sport⸗Club und der FV Hockenheim. Sei⸗ ner enormen Wichtigkeit entſprechend geſtaltete ſich der Waffengang zu einem ſchweren, erbitterten Ringen, das bei einem enormen Tempo mit höchſtem Kräfteeinſatz über die Diſtanz ging. Das revanchebedachte Käfertal verſtand dabei dank einer ganz erſtklaſſigen Mannſchaftsleiſtung den Widerſtand der Gäſteelf, die mit eiſerne Zähigkeit jeden Meter Boden verteidigte, zu überwinden, obwohl deren altübertriebene Härte ihm viel zu ſchaffen machte. Hockenheim lektete das Treffen mit geführlichen An⸗ griffen ein, die Käſertals Abwehr vor eine ſchwere Nufgabe stellten. Die Aktionen wurden mit ungemeiner Schnellig⸗ keit durchgeführt, brachten aber außer einigen Eckbällen nichts Zählbores ein. Im weiteren Verlauf des Kampfes kam daun Käfertal, das dem Gegner in bechniſcher Hinſicht überlegen war, ſtark auf und kam auch in der 20. Minute durch einen haltbaren Weitſchuß von Meier zu ſeinem erſten Erſolg, dem ſich wenig ſpäter ein zweiter zugeſellte, als Fuchs einen Straſſtoß von Killian direkt ins Tor ſetzte. Nach der Pauſe kamen die Gäſte wach kurzer Zeit ver⸗ teilten Spiels zu einigen gut durchgeführten Angriffen, die ſehr gefährlich waren. Ein Kopfball des freiſtehenden Hoff⸗ mann ging knapp neben den Pfoſten, aber kurz darauf ſprang ein von Bechtel geſchoſſener Ball vom Fuße eines Verteidigers zum erſten Gegentrefſer ins Netz. Bei immer härter werdendem Spiel ſtiegen jetzt vor beiden Toren dramatiſche Szenen, und beide Hüter mußten ganze Arbeit leiſten, um Erfolge zu verhüten. Eine Viertelſtunde vor Schluß ſchoß Hering aus ungünſtiger Stellung mit alänzen⸗ dem Schuß, am Pfoſten vorbei, das entſcheidende Tor und kurz darauf war es Hörr, der über den heraus laufenden Torhüter binweg den vierten Treffer markierte. In techniſcher und kämpferiſcher Hinſicht gefiel die Mannſchaft des Spkl. Käfertal ganz ausgezeichnet. Man ſpielte in allen Reihen mit vollſter Einſatzbereitſchaft, ſo daß kaum ein Verſager zu gerzeichnen war. Der wendige Sturm mit Pauels. Maier, Hörr, Fuchs und Hering landete oft großangelegte Angriffe und ſchoß ſehr be⸗ friedigend. In der Läuferreihe kämpften Jene. Killian und Kuhn wie die Löwen; es wurde nicht nur gut ge⸗ deckt, ſondern auch dem Anariff ein guter Rückhalt ge⸗ boten. Rutz und Rihm in der Verteidigung waren hart und ſchnell und Vetter zwiſchen den Pfoſten hielt glänzend und zuverläſſig. „8 Hockenheim hat ſich mit größter Ausdauer geſchlagen; Die Hauptlast des Kampfes trug dabei die harbe und tapfere Tordeckung. Eppel im Kaſten hat ſich bis auf das erſte Tor ſchneidia und imponierend gehalten und ſeine Vorderleute Weibel und Hoffmann verteidigten ſich ſchlagfertia und raumgreifend. Sehr groß war das Penſum der Läuferreihe, die ihr Hauptaugenmerk auf die Zer⸗ ſtörung der gefährlichen Angriffe des Gegners leate, ſo daß dem Sturm nicht immer der nötige Nachdruck be⸗ ſchieden war. Trotzdem griffen die Leute um Hoffmann immer wieder entſchloſſen an und ſtellten die Abwehr des Gegners auf eine harte Probe.— Schiedsrichter Schmitt⸗ Heidelberg hatte das Treffen feſt in der Hand. Anentſchieden in Friedrichsfeld Friedrichsfeld— Phönix Mannheim:2 Nach einem harten Kampf gab es am Sonntag in Fried⸗ richsfeld eine Punkteteilung, die etwas überraſchend kam, denn nach der Kataſtrophe vom letzten Spiel hatte man den Einheimiſchen wenig Chancen gegeben. Aber es kam wie⸗ der einmal anders. Schon bei Spielbeginn drängen die Weiß⸗Roten und können eine Ecke erzwingen. Schon bald darauf eine weitere Ecke, in deren Anſchluß Jung den Füh⸗ rungstreffer erzielen kann. Rockſitz vergibt eine totſichere Sache, als er frei vor dem Tor unbedrängt haushoch darüber knallt. Auf der Gegenſeite kann Burkhard in derſelben Lage ebenfalls das Tor nicht finden. Die Gäſte kommen mächtig auf und bei der Unſicherheit der Friedrichsfelder Verteidigung ſieht es oft ſchlimm aus, aber Hollerbach ſteht eiſern. Eine von Jung 2 geſchoſſene Flanke wehrt Heinz ab, der Ball prallt von ſeinem Fuß an die Latte und ins Aus. Ein Foul von Ehret bringt einen Strafſtoß, den Greiner mit Wucht ins Tor knallt; da der Schuß im letzten Moment abgelenkt wird, iſt Hollerbach machtlos. In der letzten Minute wird Greiner verletzt. Nach der Pauſe hat der Phönixſturm eine große Chance als Hollerbach herausgelaufen iſt, jedoch ſie wird vergeben. Die Germania⸗Spieler ſind nun in Fahrt, aber es will nichts klappen. Ein grobes Foul im Phönixſtrafraum bringt einen Schiedsrichterball. Dann ſteht wieder Rockſitz 3 Meter vor dem Tor und ſchießt nochmals vorbei. Da geht Burkhard durch und gibt zu Oechsle, der aus klarer Abſeitsſtellung das zweite Tor ſchießt. Das Spiel wird immer härter; die Friedrichsfelder Stürmer werden mehr⸗ mals im Phönixſtrafraum unfair angegangen, bis der Un⸗ parteiiſche den längſt fälligen Elfmeter verhängt, den Rock⸗ ſitz zum Ausgleich einſchießt. Löſch rettet ſehr ſchön vor Rockſitz und eine Kombination Rockſitz⸗Jäger endet im Ans, dann iſt Schluß. Die beſſere Mannſchaftsleiſtung bot ohne Zweifel der Gaſt. Sehr gut waren die Verteidigung Heinz und Neck, ausgezeichnet Löſch in der Läuferreihe und Greiner bis zu ſeiner Verletzung; dann vertrat ihn Sutter, der gut geftel. 5 Sturm waren Oechsle und Burkhard die treibenden Kräfte. Bei Friedrichsfeld fehlte am meiſten Kögel, Zipp nicht vollwertig erſetzt werden konnte. Auch ein zwei⸗ ter Erſatzmann, der für Schmitt ſpielte, war ſeiner Auf⸗ gabe nicht ganz gewachſen; zwar hielt ſich der Jugendmann Hoffmann vor der Pauſe ſehr gut, ohne die zweite Halbzeit durchſtehen zu können. Zu nennen ſind hier Hollerbach und Ehret, in der Läuferreihe Brümmer. Im Sturm zeigten die beiden Außen die beſten Leiſtungen. Rockſitz vergab die beſten Sachen, während Jäger viel zu luſtlos ſpielte. Gaa⸗ Plankſtadt, der das Spiel leitete, gefiel in der erſten Hälfte, ließ aber dann bei ſeinen Abſeits⸗ und Foulentſcheidungen Mängel erkennen. Vor allem hätte er gegen die unnötigen der von Foulſpiels energiſcher eingreifen müſſen. 08 Mannheim TG 98 Seckenheim— 08 Maunheim:2 Das Zuſammentreffen obriger Gegner war zur Klä⸗ rung der Abſtiegsfrage von ausſchlaggebender Bedeutung. Beide Parteien befinden ſich ziemlich am Ende der Tabelle und, müſſen ernſtlich bemüht bleiben, aus der Gefahren⸗ zonf zu kommen, denn man kann ja nie wiſſen, welche Anffrengungen die übrigen Abſtiegskonkurrenten machen. Be der Bedeutung des Spiels für die Klärung der Lage am Tabellenende war mit einer erbitterten Auseinander⸗ ſetzung zu rechnen. Zweifellos verfügen die Seckenheimer über einen ſtarken Kampfgeiſt und auch der Vorteil des eigenen ſchweren Geländes gab den Seckenheimern eine reelle Chance, die Gefahr ernſtlich zu bannen. Demgegen⸗ über konnten die Mannheimer auf eine Verbeſſerung des techniſchen Könnens pochen und man durfte geſpannt ſein, wie ſich die leichtgewichtigen Gäſte aus der für ſie wich⸗ tigen Situation ziehen würden. Nun, die Seckenheimer haben einen knappen Sieg errungen und dadurch ihre Chancen gewahrt. Wohl mußte bis zur letzten Minute erbittert um Sieg und Punkte gerungen werden, aber reichlich verdient war der Sieg ſchon auf Grund der weit befferen Geſamtleiſtung. Wäre nicht durch die Unbeholfen⸗ heit des Angriffs der Ausgang des Treffens noch ungewiß geweſen, Seckenheim hätte ſchon vor der Pauſe den Sieg in der Taſche haben müſſen; denn 08 bot eine weit ſchwä⸗ chere Leiſtung als erwartet und war nur perivdenweiſe einigermaßen im Bilde. Seckenheims Verteidigung war auf der Höhe und auch die Läuferreihe bot eime Partie, die ſich ſehen laſſen konnte. Man fütterte den Sturm geradezu mit Bällen. aber dieſer Angriff konnte trotz Drängen die Linie der übrigen Mannſchaftsteile nicht halten. Man vergab die klarſten Chancen und verſtand es auch nicht durch rich⸗ tiges Platzhalten und entſchloſſenen Schuß die Chancen auszunützen. Bei 08 war das Schlußtrio, vorwiegend der Torwächter, der Mannſchaftsteil, oͤer noch am beſten gefallen konnte. In der Läuferreihe fehlte es am Aufbau, der durch den Ausfall des Mittelläufers ſtark gelähmt war. Der Sturm hatte in den beiden Halbſtürmern die weitaus beſten Kräfte. Zu einem geſchloſſenen Ganzen reichte das 41 aber nicht aus. Verheerend ſchwach der!inks⸗ außen. Seckenheim bat vom Anſpiel ab mehr vom Spiel und iſt im Feldſpiel periodenweiſe klar überlegen. Aber erſt die 30 Minute bringt bei einem Gedränge durch Exel den länaſt fälligen Führungstreffer, Trotzdem die leichte Ueberlegenheit anhält, erzielen die Gäſte durch Föhringer auf Vorlage von Dont leine der wenigen Syſtemaktionen) den Ausgleich. Eine Tätlichkeit des Seckenheimer Tor⸗ warts muß dieſer mit Platzverweis bezahlen, Gropp geht ins Tor und der Viererſturm gefällt entſchieden beſſer. Nach der Pauſe führt in der zehnten Minute ein Hand⸗ elfmeter durch Gropp zur:1⸗Führung. Seckenheim hat weiterhin Chancen, erzielt aber keine Tore. Im der 35. Minute kam(8 durch einen Straſſtoß von Dont erneut zum Ausgleich, und man rechnet ſchon mit einer Punkte⸗ teilung, als in der letzten Minute im Anſchluß an die 7. Ecke Erny durch Kopfball das endgültige Siegestor bucht. Von:2 auf:2 Ilvesheim— Rheinau:2(:2) Ilvesheim hatte am Sonntag den Tabellenletzten Rheinau zu Gaſt und konnte mit einem:2⸗Siege ſich zwei weitere wichtige Punkte ſichern. Das Reſultat läßt einen glatten Sieg der Ilvesheimer Mannſchaft vermuten, es gibt jedoch keineswegs den Spielverlauf richtig wieder. Ilvesheim ge⸗ wann zwar durchaus verdient, jedoch erſt gegen Schluß des Spieles gelang es, das Ergebnis ſo eindeutig zu geſtalten, daß noch von einem klaren Siege geſprochen werden kann. — Mannheims Fallenhandball⸗Turnier Voller Erfolg am Vormittag Dicker Nebel lag über Mannheim, als wir uns auf dem Weg zu den Rhein⸗Neckar⸗Hallen befanden. Er demon⸗ ſtrierte gleich den Wert der Hallenveranſtaltung, die eben von Witterungseinflüſſen unabhängig ſind. War ſo für den Veranſtalter am Vormittag das Wetter auch günſtig, ſo muß doch bedauert werden, daß man dieſes Turnier auf den Vormittag legte und nicht dem Abend vorbehielt. Die zu gleicher Zeit ſtattfindende erſte Tagung der Vereinsführer hielt manchen vom Beſuche ab, während am Nachmittag das Fußballſpiel VfR— Brötzingen ſcharſe Konkurrenz machte. Aber dennoch waren gegen 500 Zuſchauer erſchienen, die guten Handball geboten bekamen. 8 Faſt alle Mannſchaften paßten ſich trotz des fehlenden Trainings raſch den neuen Verhältniſſen in der Halle an. Was aber die Gelegenheit des Trainings in der Halle aus⸗ macht, ſah man bei den Mannſchaften der Jugendklaſſen, die durch das Entgegenkommen von Jahn Neckarau Ge⸗ legenheit zum Hallentraining bekommen hatten. Siebzehn Mannſchaften ſtellten ſich am Vormittag vor und kämpften um den Eingang in die Schlußrunde am Nachmittag. In der Jugendklaſſe waren Jahn Wein⸗ heim, To Ketſch, Jahn Neckarau, Reichsbahnſportverein, Turnverein 1846, Poſt und Bfgt vertreten. In der Vor⸗ runde hinterließen dabei die Jungens der Th Ketſch den beſten Eindruck, lieferten ſich doch taktiſch und techniſch die weitaus beſte Partie. Zunächſt ſchaltete VfR die Reichs⸗ bahnjugend mit:2(:2) aus. Poſt ging gegen Jahn Neckarau mit:3 Toren unter. Dieſes Spiel nahm wohl den ſpannendſten Verlauf. Torlos endete die erſte Halbzeit, dann gehen die Jahnleute mit drei Treffern in Führung und fehen ſchon als ſichere Sieger aus In einem gewal⸗ tigen Endſpurt können die Poſtler aufholen, um dann noch in letzter Sekunde den Siegestreffer der Neckarauer hin⸗ nehmen zu müſſen. Jahns Sieg war etwas glücklich, aber doch verdient. TV 1846 hatte gegen Ketſch nicht ſehr viel zu beſtellen, da ſich die Jugend des Gauligavereins glän⸗ zend zuſammenfand und ungeteilten Beifall für ihre Vei⸗ ſtung fand. Mit:5 blieben die Ketſcher in der Konkurrenz. Jahn Weinheim hatte für die Vorrunde Freilos gezogen. Die Vorrundenſpiele der Frauen brachten teilweiſe gute Leiſtungen, aber auch ungleiche Paarungen. Die zweite Garnitur der Raſenſpieler trium⸗ phierte über Phönir Mannheim. Die erſte Sieben des Meiſters hatte gegen Poſt alle Trümpfe in der Hand und ſiegte 18:0. Eine Enttäuſchung brachte die Begegnung TV. 1846 gegen Phönix Ludwigshafen da die Mädels von drüben gar nicht gefallen konnten. Mit einem einzigen Treffer konnten die er ſich in der Vorrunde behaupten. MTG. hatte Freilos gezoan Zwiſchen die Spiele der Frauen und Jungmannſchaften waren zwei Ausſcheidungsſpiele der Bezir ksklaſſe um die Teilnahme am Hauptturnier eingeſchaltet Es war feſtgelegt, daß der Unterlegene vom erſten Spiel eine wei⸗ tere Gelegenheit gegen den dritten Bezirksklaffen verein hatte. Zunächſt ſtanden ſich MTG. und TV. 1846 gegen⸗ über Während noch vor wenigen Wochen die 46er auf dem Raſen klar von der MTG. geſchlagen wurden. war dies⸗ mal die MTG. im Nachteil. Die 46er zeigten ein intelli⸗ gentes Spiel, verſtanden ſich aut zu ſtellen ſpielten ſicher ab und waren in der Deckung konſequent. Da aber gerade die MTG. in der Deckung viel zu wünſchen ließ, war an dem Sieg der Leute vom Luiſenpark nicht zu rütteln, die ſich mit:1 ſicher behaupteten. Nun war der MT. im zweiten Spiel, diesmal gegen Poſt, nochmals Gelegen⸗ heit gegeben, ſich die Teilnahme am Hauptturnier zu er⸗ ſpielen. Aber rotz weſentlich beſſeren Spieles wie beim erſten Treffen und trotz alänzender Leiſtungen Möckerts im Tor mußten die Grünen mit einer zweiten Niederlage die letzte Hoffnung auf eine Teilnahme am Nachmittag aufgeben. Poſt gewann:3 weil der Sturm beſſer und ſicherer warf und auch im Tor eine garrz hervorragende Kraft ſtand Geſpannt war man nun auf die Zwiſchenrunde der Frauen und Jugend. Zunächſt ſetzte die Jugend ihre Spiele fort mit der Be⸗ gegnung VfR. gegen Jahn Weinheim. Die Raſenſpieler verliert knapp Vor allem vor der Pauſe lieferte Rheinan ein überraſchend gutes Spiel, ſo daß man kaum auf den Gedanken kommen konnte, den Tabellenletzten vor ſich zu haben. Die erſte Viertelſtunde ſpielte die Elf ſogar klar überlegen. Vor⸗ bildliches Flügelſpiel, raſche und präziſe Ballabgabe waren hier die beſonderen Merkmale des Spieles der Gäſte, und da die Ilpesheimer Deckungsreihe keineswegs ſicher war, konnten Erfolge von Rheinau nicht ausbleiben. Eine Flanke von rechts verwandelt der Halblinke ſchon bald zum Fuh⸗ rungstor und eine ſchöne Kombination des geſamten Stur⸗ mes bringt Rheinau den zweiten Treffer. Erſt jetzt ſcheint ſich Ilvesheim, das erſt vor acht Tagen gegen 08 Mannheim :2 im Rückſtand gelegen hatte und dann nicht mehr auf⸗ holen konnte, des Ernſtes der Lage bewußt zu werden. Die Läuferreihe und Hintermannſchaft decken genauer, ſo daß ſich die körperlich unterlegene Elf der Gäſte nicht mehr ſo entfalten kann. Der Halbrechte bringt Ilvesheim durch ſchönen Schuß wieder näher heran und der Mittelſtürmer kann kurz vor der Pauſe, nachdem der rechte Verteidiger von Rheinau vorübergehend ausgeſchieden war, den Aus⸗ gleich erzielen. Die zweite Halbzeit zeigt allerdings, daß Rheinan ſich vor der Pauſe auf dem übevaus f ren Boden zu ſehr ausgegeben hat. Jvesheim beherrſcht jetzt klar das Spiel, jedoch dauert es immerhin noch beinahe eine halbe Stunde, bis ſich die 185 erneut geſchlagen behennen. Das Füßh⸗ rungstor von Ilvesheim iſt dann jedoch der Beginn des Zuſamanenbruchs der Rheinauer Mannſchaſt. Im Beſtreben, 3 Spiel offen zu halten, rückt die Läuſerreihe viel zu weit auf, ſo daß der Ilvesheimer Sturm bei fämtlichen Angriffen nur noch die beiden Verteidiger vor ſich hat. 8 weitere Tore zeugen jetzt von der Ue berlegenheit Ilves⸗ heims, das durch das bopfloſe Spiel der Rheinauer ſo noch zu einm unerwartet hohen Siege kam. Rheinau konnte lange Zeit gut alben, li ſedoch die richtige taßtiſche 8 8 die 85 ſo hohe Niederlage vermieden hätte. Torwart, Mittelläufer und der Halblinke waren die beſten Leute der Elf, während bei Ilvesheim der rechte Verteidiger, Mittelläufer, ſowie der Mittelſtürmer überragten. Der Schiedsrichter leitote den Kampf, von Kleinigkeiten abgeſehen, einwandfvei. Unterbaden⸗Oſt SpVg Eberbach— Union Heidelberg 28 Schwetzingen 98— SpVg Plaukſtadt:0 SV Sandhauſen— F Kirchheim 428 Kickers Walldürn— FV 09 Weinheim 220 Vis Wiesloch— Fg Eppelheim 311 Handſchuhsheim 86— FC 05 Heidelberg 90 Pfalz⸗Oſt: FV Speyer— Kickers Speyer:2 Spg Mundenheim— 03 Ludwigshafen:0 ASV Ludwigshafen— Ludwigshafen 04:3 FV 08 Mutterſtadt— F 1914 Oppan:1 FV Frankenthal— TS Rheingönheim 120 Pfalz Weſt 1. Fc Kaiſerslautern— MSW Kaiſerslautern:0 Reichsbahn Kaiſerslantern- Fc Waldfiſchbach:1 Pirmaſens 05— 305 Rodalben:0 F Homburg— Bi Kaiſerslautern 321 SW Otterberg— Pirmaſens 73:1 Kreisklaſſe 1 Gruppe Weſt 97 Mannheim— Kurpfalz Neckarau:1 Altrip— TW 46 Mannheim:2 Garteuſtadt— Brühl:5 Spel Neckarſtadt— Poſtſportverein 211 kannten die in ſie geſetzten Hoffnungen nicht erfüllen und mußten ſich trotz beſſerer und zahlreicherer Torgelegen⸗ heiten:5 geſchlagen bekennen. Jahn Weinheim ſpielte aufvpfernd und hatte eine aleichmäßig beſetzte Mannſchaft zur Stelle. Als zweiter Gegner für das Endſpiel quali⸗ fizierte ſich die Jugend des TV Jahn Neckarau. die ſich mit:2 über die raſch zum Favoriten gewordene der TG. Ketſch durchſetzte. Nach wechſelvollem Spiele blieb Jahn auf Grund beſſeren Zuſammenſpiels in Front. Das Enöſpiel der Jugend beſtreiten demnach Jahn Weinheim und Jahn Neckarau. Die Zwiſchenſpiele der Frauen brachten wie⸗ der Stimmung unter die Zuſchauer. Als erſter Enoſpiel⸗ gegner qualifizierte ſich M T G. Tretz tapferer Gegenwehr mußte ſich VfR 2 mit:1 geſchlagen bekennen. Dos Schlußſpiel des Vormittags, das zugleich zum Höhepunkt wurde, beſtritten die Frauen des TV18 4 und Vf R. Halb war man geneigt, nach den gewaltigen Wurfleiſtungen der Raſenſpielerinnen, auch gegen 46 ein Schützenfeſt zu erwarten. Daraus wurde aber nichts. Die Schlußmännin des TV war in einer prächtigen Verfaſſung und meiſterte die ſchwierigſten Bälle. Die Holle dröhnte wieder vom Beifall der begeiſterten Zuſchauer. Torlos werden die Seiten gewechſelt und ſchon erwartet man eine kleine Ueberraſchung, da auch die erſten Minuten der zwei⸗ ten Hälfte ohne Tore verliefen. Da gelingt es endlich Frl. Egger den Bann zu brechen, und damit iſt Turnverein geſchlagen.:1 endete ſchließlich dieſe Begegnung, die in den letzten Minuten das ganze Haus begeiſtert hatte und alle Zuſchauer atemlos an dem Geſchehen teilnehmen ließ. Im Endſpiel der Frauen werden ſich gegenüberſtehen: Mie— VfR Die Spiele des Vormittags brachten demnach naß ſtehende Ergebniſſe; Bezirksklaſſe: TV 46— Mer:1(:): Poſt— Mic :3(321). Frauen⸗Vorrunde: Vin 2— Phönix Mannheim 200 (:); TV 46— Phönix Ludwigshafen:0(:); Bft— Poſt 19:0 wiſchenrunde: MTG— VfR 2 31(324% ViR—:1(:). Jugendklaſſe, Vorrunde: Vin— Reichsbahn 412(:99 Jahn Neckarau— Poſt:3(:); TV 46— TG Ketſch 275 71:). Zwiſchenrunde: Jahn Weinheim— BfR 524(28) Jahn Neckarau— T uKetſch 5˙2(:). (:). 3 TV 46 beide Ludm den verdi nur vom berge nicht Richt Ble einen * 2 R Daudn 6 in d. gnüg 5 und 2 2 Der Sonntagnachmittag bunt Am Nachmittag hatten ſich faſt 1500 Zuſchauer eir⸗ ähri gefunden, die herrliche. abwechflunasreiche Kämpfe au beden ſehen bekamen. Gaufachamtsleiter Neuberth begrüßte die zu er Erſchienenen, unter denen wir neben den Spitzen von ſchaft Staat, Stadt und Partei auch den Führer der Hand, für baller, Brigadeführer Hermann, und Gaufachamtsleiter der 5 Fußballer, Direktor Linnenbach, bemerkten. Nach der Hiſ⸗ D fung der Fahne und dem Abſingen der deutſchen Hume kreffe gaben die in Hufeiſenform angetretenen Mannſchaften die baden Halle frei. 2 nomn Den Beginn der Spiele machte das Spiel zwiſchen Bf will und TV 48, alſo Bezirks⸗ gegen Gauklaſſe. Es endete Kang mit einer Rieſenüberraſchung. Die Turner warteten mit 1 einer noch beſſeren Leiſtunga als die Gauligiſten guf und igen waren beim Wechſel ſchon mit 4 Treffern im Vorteil Di Die Raſenſpieler wechſelten mit Erfola einige Spieler auz Nahn und vermochten ſo weniaſtens die zweite Hälfte ebenbür⸗ von tig zu geſtalten. Mit 44 endete dieſe Hälfte auch m⸗ Mals e aber die Raſenſpieler waren doch mit 814 aus- fahr eſchieden. 0 5 Mit Seckenheim— Eintracht Frankfurt een in waren zwei Mannſchaften gepaart, die beide in der Halle ſtung ſchon gutes geleiſtet hatten. Man ſah denn auch gute Lei- meiſt; ſtungen auf beiden Seiten, die gutes für den weiteren Pfun Verlauf verſprachen. In der Pauſe lagen die Frankfurter 9950 :2 in Führung. Dieſer knappe Vorſprung genügte um zu 16 8 gewinnen. Mit:5 blieb Seckenheim mit Pech auf der eczel Strecke. Poſt und Waldhof waren die nächſten Gegwer, Mit denn :1 holte ſich der Meiſter eine klare Habbzeitführung. Nach Pforz Wiederbeginn wollte man ſich im Lager der Blauſchwarzen beſſer etwas ſchonen aber dafür hatten die Poſtler kein Verſtänd⸗ g nis. Im Nu waren die Bezirksligiſten auf 814 heran⸗ gekommen und die Gauligiſten waren wieder gezwungen, den großen Gang einzuſchalten. Der Erfolg 14:4 für Blauſchwarz. Das matteſte Spiel der Vorrunde zeigten Ketſch und un Stuttgart. Beide Einheiten waren ſtark körperlich Ketſch gewann verdient 518. Die erſte ie fiel bei den Frauen. M 8 und BfR waren die beiden Kandidaten. Der Meiſtes W konnte ſich ſchon bald durch beſſere Ballführung dn Vorteil abend bringen und ging mit:1 in die Pauſe Auch in det katütr zweiten Hälfte war Bf klar die beſſere Partei, die mt 7000 Winter, Müller, Schleicher, Hauck, Förſter, Egger und Kehl 1 0 das Turnier ſiegreich beenden konnte. Platz 2 5 mußt Jußball im Reich 5 Ostpreußen: Vs Königsberg— Buc' Danzig ans Ei ſezte Preußen Danzig— Pruſſia Samland:3; Hindenzung. and Allenſtein— Yorck Inſterburg:0; v. d. Goltz Tilſſt e erke Maſovia Lyck 828. erk. Pommern: Preußen Stettin— Greifswalder Se 987 der fi Germania Stolp— Hertha Schneidemühl:0; Stur hatte Lauenburg— Viktoria Stolp 18. wurd Brandenburg: Minerva 93— Blau⸗Weiß Berlin 150. ſchen Viktorio 80— Tennis⸗Boruſſia Berlin:3; Wacker ag Welty Hertha⸗BSc:1; Spandauer SV— Nowawes od% oh Schleſten: Vorw. Raſ. Gleiwitz— Deichſel Hen el 811: Preußen Hindenburg— Ratibor 03 221 euther“ 8 — Bic Breslau 122; Vorwärts Breslon— Breslan g Ferle 128; Breslau 00— V Gleiwitz 020. des S Sachſen: Guts Muts Dresden— Sportir. 01 Dreke und :1; Dresdner SC— Wacker Leipzig 30; Polißzei Chem ſtellte — Dresdenſia Dresden 1050; Vieh Leipzig— Be Harth De 02: Fortuna Leipzig— SC Planitz 411. zu ne Mitte: 1. S Jena— Sportfreunde Halle 222 Sl ke 85 f furt— 1. FC Lauſcha:2; SW 08 Steinach— Viktoria d 55 Magdeburg:1; Cricket⸗Viktorio Magdeburg— FS Deffan:0; Wacker Halle— Bf Zwickau 222. en Nordmark: TW Eimsbüttel— Sperber Hamburg Beruf Hamburger SW— Altong 98:0; Holſtein Kiel— 15 Kölne toria Hamburg 125; Phöntg Lübeck— MS Hauſa en Kellte burg:0. 000 falls Niederſachſen: Komet Bremen— Boruſſia Horburg ß wiede Arminia Hannover— Eintracht Brounſchweig Ten Metz Peine— Hannover 96:2; Hildesheim 6— Raſenſpi viele Harburg:2; VfL Osnabrück Werder Bremen 098. ü ellef Weſtfalen: Union Recklinghauſen— Weſtfalia Hern geſtür :9 Preußen Münſter— SpVg Herten 14; S A feinen — Germania Bochum 1 1 855 Sus Hüften ch 9 ein 2 Schalke 04— TuSp Bochum 10:0. nicht Niederrhein: Turn Düſſeldorf— Fanunn Dae an 021; Ve Benrath— Boruſſſa M. Gladbach 51; Retz( einen Sberhauſen— Hamborn 07:0; Schw.⸗Weiß Eſſen 2 4 4 burger F 08:1; Unſon Hamborn— fe Preußen kr De ſeld:8. im: 4000-9 Mittelrhein: Kölner Ef— Vs Köln:1 Mühe 9% Collar S— Sülz 07 10; Bonner 8— We k Trier 5 Zeitfa Due Nene e Kölner S 90 221; Eintracht Trier ür Tura Bonn 188.. Nordhessen: Sp Kaſſel— BfB Friedberg 207 Berit 0 Fulda— SC 03 Kaſfel:3; Hanau 93 Germania Ful 9 Lol 521; Kurheſſen Marburg— Heſſen Hersfeld:4.(Bahr 242 Meter Britiſcher Fußball 1 5 Omen; Die Ergebniſſe: 6% dee Euglaud: Pokalſpiele: I. Liga gegen 1. Liga: dag, ere pool— Arſenal.2, 1. Liga gegen 2. Liga: Bradford 40 459 gegen Blackburn Rovers ausgeſ., Chelſea— Plymoute 1000 Derby County— Nottingham Foreſt 220. Bradford mut J. En, Fromwich Albion ausgeſ., Stoke Git)— Mancheſter E, 1 020, Tottenham Hotſpurs— Huddersfield Town 120, Jem ſield Wednesday— Neweaſtle United ausgef. Pert daß Scher Grimsby Tomn 04, Leeds United Bury 221 abgeben, 0 Preſton Northend— Sheffield United:0. 1. Liga G50, Götz 3. Liga: Mancheſter City— Luton Town 221, Mg Weiſch brough— Clapton Orient:0, 2. Liga gegen 5(Boch Fulham— Blackpool:2, 2. Liga gegen 3. Liga! 1210 1 P. mere Rovers— Barnsley:4. Leiceſter City— We 8 678. Punkteſpiele: 1. Siga: Aſton Villa— Brentfowd Tut 2. Liga: Doncaſter Rovers— Weſtham United 02. 5 Schottland: Pokalſpiele: Seit) Fthletie Fur Thiſtle 38, Peebles Rovers— Dalbeattie Star 923, 10 1 ksland— Dumbarton 22, Clnde— Forſar Akbar e d Anr United— St. Mirren:8. Queen of the 57 5 ben. Partick Thiſtle:0, Dundee— Babcock and Wiler e eber Montroſe— Falkirk O2. Dundee United— Alon 2, Ne Rovers— St. Johnſton:4, Edinburgh City 1 ſch 1 9 beath:8. K len und zelegen⸗ ſpielte unſchaft quali⸗ au. die ene der le blieb nt. Das einheim ten wie⸗ Enoͤſpiel⸗ genwehr n. Dos eich zum 8 1846 waltigen 1 46 ein chts. Die erfaſſung dröhnte Torloß nan eine der zwei⸗ endlich rnverein J, die in hatte und nen ließ. zerſtehen: ich nach⸗ F — Md heim 210 Bs :1 6821); •2(:9) ketſch 2 54(:); haften die ſchen Vs 5s endete teten mit auf und ö Vorteil. neler aus ebenbür⸗ auch un⸗ t 814 aus- 4 enkfur der Halle gute Lei⸗ weiteren rankfurter gte um zu auf der quer. Mit rung. Nach uſchwarzen Verſtänd⸗ :4 heran⸗ ſezwungen, 1424 für et ſch und körperlich, n. MT er Meiſter un Vorteil ich in der ei, die mit r und Kehl ig ausgef⸗ hindenburg 6 Tilſit- 0 r S 037% 0; Sturm Berlin 10 acker 04 einem vielbejubelten Sieg. ontag, 27. Januar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 43 —— Borer im Dienſte der Winterhilfe Gute Leiſtungen, aber kein finanzieller Erfolg— Thies und Weyrich ſiegreich und Sportverein Ludwigshafen in ſeiner Sporthalle 25 einem nankampfabend auf, deſſen Reinerlös dem Winterhibfswerk i werden ſollte. Schon der guten Sache wegen ie diese Veranſtaltung einen beſſeren Zuſpruch verdient, ter blieb der Beſuch unter allen Erwortungen. Wäh⸗ in Mannheim die Zuſchauerzahlen von Kampf zu pf ſte en, ſchwindet das Intereſſe für den Boxſport in Ludwigshafen immer mehr, ſelbſt wenn man berückſtch⸗ 9 0 daß die Kampfſtätte nicht im Zentrum der Stadt liegt. 1 915 der Zuſammenſtellung der Kampfpagrungen hatte der Veranstalter eine glückliche Hand. Man bekam durchweg rafſige Kämpfe zu ſehen. Leider arbeitete das Kampfgericht uit Scheid⸗Ludwigshofen im Ring und Kremyp⸗ gaiſerslautern als alleiniger Punktrichter nicht immer zur e en Zufriedenheit. Der Punktſieg en Fritz⸗ Ludwigshafen über Bortt⸗Bſgt Mannheim entſprach nicht 0 gezeigten Leiſtungen. Bortt hätte ein Unent'tieden en Mayer⸗VfR Mannheim bekam gegen Stiegler nur ein Unentſchieden zugeſprochen, obwohl er weit mehr 15 85 Kampf hatte. Auch fand der Punktſteg von Bam⸗ berger⸗Ludwigshafen über den blendenden Kuhn⸗Darmſtadt nicht den ungeteilten Beifall, da ein Unentſchieden das Richtige geweſen wäre. 3 5 Der einleitende Schülerkampf zwiſchen Sieg und Bleines, 8150 N Ludwigshafen, endete mit nkerfolg für Steg. i p ll Monnheim, der beim Jugendturnier den Der Reichsbahn⸗Turn⸗ wartete am Samstagabend beiderſ r Maudmwigshafener Schmitt auspunktete, mußte ſich heute in der Revanchebegegnung mit einem Unentſchieden be⸗ n. 8 5 a 3 95 Fliegengewichtler Hamann ⸗ Bick 86 Mannheim und Scheuer brand⸗ Ludwigshafen zeigen inem flotten Kampf ganz beachtliche Leiſtungen. knapp nach Punkten. Bortt⸗ Bf Mannheim vermochte an ſeine Leiſtun⸗ gen, die er im Kampf gegen Baiker vollbrachte, in ſeinem Treffen gegen Fritz⸗ Ludwigshafen weitaus nicht heran⸗ zukommen, aber immerhin hätte es zu einem Unentſchieden reichen müßen. Hamann verlor ach ausgeglichener erſten Runde, kommt Weyrich⸗ 2 86 gegen Kraft⸗Ludwigshafen ſtark auf. Der Pfälzer mußte in der Mittelrunde auf rechte Kopftreffer wiederholt den Boden aufſuchen. Auch in der Schlußrunde iſt Weyrich tonangebend, ſo daß ſein Punktſieg hoch ausfiel. Tcies⸗Poſt⸗Sportperein konnte ſeine Anhänger wieder ſtark begeiſtern. Sein Gegner Kuppe r⸗Vudwigs hafen hatte für dieſes Revanchetreffen ſehr viel vorgenommen. Die erſte Runde hielt er in einem wechſelvollen Schlagaus⸗ touſch tüchtig mit, ſo daß ſich der alte Ringfuchs erſt in der Mitbelrunde Vorteile verſchaffen konnte, um ſo mehr wurde aber Kupper dann in der Schlußrunde geſtraft. Der Ring⸗ richber t den ſtark angeſchlagenen Kupper zu lange im Ring. Erſt wach unzähliven Niederſchlägen wird der Kampf wegen zu großer Ueberlegenheit geſtoppt. Stol z⸗Poſt⸗Sportverein iſt durch ſeine immer noch nicht ausgeheilte Beinverletzung ſtark gehandicapt. Provo⸗ Ludwigshafen nützt ſeine größere Reichweite gut aus, aber ſeine Schläge kommen zu oft mit Innenhand. Punktſieger wurde Provo. In Kuhn⸗Darmſtadt and Bamber ger⸗Ludwigs⸗ hafen einen gleichwertigen Gegner. Kuhn verriet vor allem Dingen eine fabelhafte Deckung und ſeine Schläge find wirkungsvoller. Dieſes Treffen endete vollkommen aus⸗ geglichen, aber der Punktrichter ſah in Bamberger den Sieger. Im die Gaumeiſterſchaft im Gewichtheben Sg 84 Mannheim erreicht im olympiſchen Dreikampf 3135 Pfund, Be Neckarau 2950 Wer heute im Gewichtheben Erfolge erzielen will, braucht viel, ſehr viel mehr als rohe Kraft. Neben lang⸗ lähriger intenſtver Uebung ſind höchſte Konzentration und bedeutende Schnellkraft notwendig, um ſolche Leiſtungen zu erreichen, wie ſie am Samstagabend von den Mann⸗ schaften der Sportvereinigung 1884 Mannheim und Vevein für Leibesübungen Neckarau geboten wurden, Die Gaufachamtsleitung hatte von einem Zuſammen⸗ keſſen der vier Bezirksmeiſter von Unterbaden, Mittel⸗ boden und der oberbadiſchen Bezirke 3 und 4 Abſtand ge⸗ nommen, um denſelben unnötige Koſten zu erſparen. Man will in dieſem Jahre wieder den Gaumeiſter auf dem Di⸗ ſlanzwege ermitteln, und zwar zur gleichen Zeit am jewei⸗ ligen Platz der vier Anwärter. Die Leiſtungen der SpVgg 84 Mannheim wurden im Rahmen des Winterfeſtes vom Verein für Leibesübungen, von Kampfrichter Haier⸗R Tus Mannheim abgenommen. Als Schrittmacher hatte unſer Bezirksmeiſter die ausge⸗ zeichnete Mannſchaft des VfN Neckarau. Die der erreich⸗ ten im olympiſchen Dreikampf 3130 Pfund, mit dieſer Lei⸗ tung blieben ſie ſomit 20 Pfund unter ihrer Bezirks⸗ Meiſterſchaftsleiſtung, während die Neckarauer ſich um 5 Pfund verbeſſerten und die ſehr beachtliche Pfundzahl von 20 Pfund erreichten. In Germania Karlsruhe und 1. Pforzheim, die bei den Bezirksmeiſterſchaften 2960 Pfd. erzielten, hat der Titelverteidiger ſeine ſtärkſten Gegner, denn es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Karlsruhe ſowohl Pforzheim bei dieſem erneuten Zuſammentreffen auf eine beſſere Pfundzahl kommen. Fünf Weltmeiſter in Stu Am beſten arbeitete der erſt ſechzehnjährige Groh⸗Vfe. Nicht nur ſeine Leiſtungen verblüffen, ſondern auch ſeine ſaubere und bechniſch exakte Arbeit am Gewicht ſind heute ſchon meiſterhaft. Er war der einzigſte Gewichtheber, dem von ſeinen 12 Verſuchen nicht einer mißlang. Von dem weiteren Programm des Winterfeſtes kann nur gutes berichtet werden. Toni Kunz und ſeine Tochter ſongten für heitere Stimmung. Die Gruppen⸗Kindertänze unter der Leitung von Frl. Sauter konnten ebenfalls ſehr gut gefallen. Frl. Sauter ſelbſt erhielt für ihre zwei Solotänze reichen Beifall. An einer reichen Tombola ließ es der Bf auch nicht fehlen. Die Ergebniſſe: Olympiſcher Dreikampf Drücken Reißen Stoßen Summ Sportvereinigung 1884 Bantamgewicht: Adam 130 140 17 440 Federgewicht: Zimmermann 110 150 170 430 Leichtgewicht: Alex Hammer 160 160 200 520 Mittelgewicht: Keſtler 160 180 230 570 Halbſchwergewicht: Arth. Hammer 163 165 215 545 Schwergewicht: Kieſer 175 195 2860 8 Insgeſamt 3135 Verein für Leibesübungen Neckarau Bantamgewicht: Laier 120 180/ 425 Federgewicht: Harant 120 180 170 420 Leichtgewicht: Groh 140 175 225 540 Mittelgewicht Runz 155 150 190 495 Halbſchwergewicht: Finkenberger 160 150 215 525 Schwergewicht: Roßnagel! 155 170 220 545 eee eee Insgeſamt 2950 Deutſcher Radſieg über Belgien mit 25:21 Punkten Wieder wartete die Stuttgarter Stadthalle am Samstag⸗ abend mit einem erſtklaſſigen Raödſportprogramm auf, das natürlich ſeine Anziehungskraft nicht verfehlte. Mit rund 000 Beſuchern war die große Halle bis auf den letzten Platz beſetzt, und wie ſchon bei der letzten Veranſtaltung, mußten die Kaſſen vorzeitig geſchloſſen werden. Es gab diesmal einen Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Belgien, der ſich aus fünf Wettbewerben zuſammen⸗ ſetzte, und zwar aus Fliegerkampf, Punktefahren, Omnium zund Steherrennen für Berufsfahrer und aus einem Flie⸗ Nerkampf für Amateure. Die Belgier konnten zwar drei der fünf Wettbewerbe für ſich entſcheiden, aber Deutſchland hatte 25 gegen 21 Punkte der Belgier aufzuweiſen und wurde damit Geſamtſieger. Ausſchlaggebend für den deut⸗ ſchen Sieg waren die vorzüglichen Leiſtungen von Amateur⸗ Beltmeiſter Merkens und den Stehern Metze und Lohmann. Dabei wurde im Amateurtreffen noch auf zwei Punkte verzichtet, als der Belgier Collard infolge Verletzung nicht mehr antreten konnte. Beim letzten Lauf des Steherrennens ſtand der Kampf noch 20:20, aber Metze und Lohmann belegten dann die beiden erſten Plätze und fellten damit Deutſchlands Geſamſieg ſicher. Den Belgtern war erwartungsgemäß das Omnium nicht in nehmen. Weltmeiſter Kaers war in großer Form und fuhr im 1000⸗Meter⸗Zeitfahren mit:11 Minuten(bis⸗ ger Bühler⸗Schweiz 111,9) einen neuen Bahnrekord heraus. Ebenſo überlegen war Weltmeiſter Scherens bei den Berufsfliegern; immerhin mußte er in einem Lauf dem Kölner Engel den Vortritt laſſen. Im Rundenrekordfahren ſtellte Scherens mit 9,6 Sekunden(bisher Richter 9,8) eben⸗ falls einen neuen Rekord auf.— Das Punktefahren ſiel wieder an Kaers vor Ehmer, während im Steherkampf Metz e erfolgreichſter Fahrer war. Lohmann hätte ihm lielleicht den Rang ablaufen können, wenn er nicht einmal geſtärzt wäre. Bei den Amateuren ließ Toni Merkens einen Gegner Collard in allen Wettbewerben hinter ſich.— Ein 200⸗Runden⸗Mannſchaftsrennen für Amateure, das nicht zum Länderkampf zählte, vervollſtändigte das Pro⸗ gramm. Die Stuktgarter Götz⸗Bühler kamen hier zu 1 Die Ergebniſſe: Deutſchland— Belgien 25:21 Punkte— Amateurtreffen: Ahh ⸗Meter⸗Malfahren, 1. Lauf: 1. Merkens⸗D. 11,1; 2. Holard⸗B. 2. Lauf: 1. Merkens 10,4; 2. Collard. 500⸗Mtr. ſfeiklabren: 1. Merkens 31.6; Collard verzichtet;:0 Punkte ür Deutſchland. Steherrennen(4 mal 15 Km.): 1. Lauf: 4. Lohmann 45:23,9; 2. Meulemann 60 Mtr.; 3. Seynageve 900 Mtr.: 2. Lauf: J. Metze 16:13,4; 2. Seynaeve 1250 Mtr. zohmann(geſtürzt) 2580 Mtr., 3. Lauf: 1. Metze 14:52, Fahnrekordt); 2. Seyngeve 840 Mtr.; 8. Meulemann 1360 Meter; 4. Lauf: 1. Lohmann 1518,17 2. Metze 20 Meter; Bu deulemann 150 Mtr.; 19:5 Punkte für Deutſchland. Ankum. Malfahren: 1. Ehmer 10,2; 2. Maers: 1000⸗Mtr. Feitfahren: 1. Kaers 1411(Bahnrekord); 2. Ehmer 1213, 1; tolgungsrennen: 1. Kaers bolt Ehmer in:15 Min.; 4000 Punkte für Belgien. Fliegerkampf. Hauptfahren, Mtr. J. Lauf: 1. Scherens 10,6; 2. Engel: 2. Lauf: Kö nel 10,0; 2. Scherens. Rundenzeitfahren: 1. Scherens 4(Babnrekord); 2. Enger 10,0, 48 Punkte für Belgien. an Punktefaßren: 1. Kgers 21.: 2. Ehmer 14 P. 3. Vac l., 4. Engel 6.;:2 Punkte für Belgien. 9 0 Runden⸗Mannſchaftsrennen(Amateure): 1. Bühler⸗ Wei(Stuttgart) 23 Punkte, 43:06 Minuten; 2. Kimmig⸗ Boscede(Stuttgart) 13 Punkte: g. Haſſelberg⸗Wengler „ chüm, Bielefeld) 10.; 4. Wiemer⸗Matyſtak(Berlin) , Clement⸗Pappert(Stuttgart) 5 Punkte. Turnerbund Germania Mannheim 2 1846 Heidelberg:3 Einen Heidelberger Sieg gab es am Sonntag im Sta⸗ elberger Turner zu Gaſte hatte, die ſich als die beſſere 10 n. wo der Mannheimer Turnerbund Germanfa die Hei⸗ 8 98 2 Saunſchaft zeigten und ſicher mit:0 en⸗ Ste ſt⸗ 5 5 5 1 r zus Fa 1 N 10 halten eine ſtark verfüngte Mannſchaft ins Feld, die ſich aus Toren gewannen. gezeichnet ſchlug. Dörner im Tor hatte in der erſten Halbzeit Gelegenheit ſeine Kunſt zu zeigen und hielt die ſchwerſten Schüſſe ganz ausgezeichnet. Vor ihm ſtanden zwei ſichere Verteidiger, von denen Steckert der Beſſere war. Sehr gut war auch Hie Arbeit der Läuferreöhe, die in Win⸗ als Mittelläufer ihre Hauptſtütze hatte. Im Angriff überragte der Halbrechte Reinemuth, Her auch alle Tore für ſich buchen konnte. Bei den Einheimiſchen dagegen wollte es diesmal nicht klappen, ſie lieſerten eine ſchwache Partie. Mayer im Tor konnte die Erfolge des Gegners nicht ver⸗ hindern, denn ſeinen Verteidigern gelang es nicht, den ſchnellen Sturm der Gäſte zu halten. Ufer fand ſich mie zurecht und Schoos wurde dann auch Havon beeinflußt. In der Mittelreihe zeigte ſich Kenngohb von ſeiner beſten Seite, während Feſenbecker nicht ſeine früheren Leiſtungen er⸗ reichte. Ganz ſchlinm ſtond es mit dem Sturm Die beſten Gelegenheiten wurden vergeben, ſo daß ſeſbſt ein Ghrentor ausblieb. Mittelſtürmer Windirſch ſieß mehrere ſichere Bälle aus und auch die Gebrüder Hochadel als Halb⸗ ſtütrmer konnten ſich nicht durchſetzen. Das Spiel, das bei ſtarkem Nebel begann, ſah die Gäſte ſofort in Front und bald kann Reinemuth die Führung holen und wenig ſpäter ſtellt Jerſelbe Spieler mit einem Prachtſchuß den zweiten Treffer feſt. Eine Bombenſtraf⸗ ecke der Mannheimer macht der Heidelberger Torhüter ſicher unſchädlich und Windürſch kann 2 Meter vor dem Tor den Ball nicht ins Heidelberger Heiligtum bringen. Eine vor⸗ bildliche Flanke der Germania zieht kurz vor dem Tor vorbei, ohne daß ein Spieler die Kugel erreicht. Nach der Pauſe, als der Nebel ſich gelichtet hat, haben die Maun⸗ heimer mehr vor Spiel, jedoch auch hier wird kein Erfolg erzielt. Die Stürmer ſind zu unentſchloſſen, oder verſuchen ihr Glück allein, ohne damit die Gäſte ſchlagen zu können. Auf der Gegenſeite fällt bei einem Durchbruch Ler dritte Treſſer, da Reinemuth nicht angegriffen würd. Hochadel geht allein vor und verliert den Ball, dann ſchießt Win⸗ dirſch in ausſichbsreicher Stellung ganz ſchwach. Der Hei⸗ delberger Rechtsaußen muß nun wegen Reklamation vom Platz ann iſt das Spiel zu Ende. Je ein Herr der betei⸗ ligten Vereine leibete den Kampf. Bei neutralen Schieds⸗ richtern hätte das dauernde Rehlamieren der Güäſte wohl ald ein Ende gefunden. Erfolgreiche badische Den großen Leiſtungen der badiſchen Senioren ſtehen die Erfolge der Jugendlichen im vergangenen Jahre nicht nach. Neben Mannheim hat ſich vor allem Raſtatt in den Vordergrund geſchoben. Und doch ſcheint es kein Zufall zu ſein, daß die beiden erfolgreichen Vereine, TV 46 Mannheim und F 04 Raſtatt, von dem badiſchen Olympia⸗ anwärter Walter Nehb betreut werden und wurden. Die Kurzſtrecken über 100 und 200 Meter be⸗ herrſchte Killmater(TV 46 Mannheim) mit 11,3 und 24,4 Sek. Auch bei der 4 mal 100 Meter⸗Staffel iſt der T 46 Mannheim in Front und iſt mit 46,6 die zwölf⸗ beſte Staffel im Reich. Ueber 400 Meter hat ſich Braun (FW 04 Raſtatt) mit 53,3 Sek. die Spitze erobert, in der Reichsliſte ſteht er an zweiter Stelle. H 691(TW 46 Mannheim) kam auf 54,5 Sek. Die 800 Meter ſahen Rünkle(TV 46 Mannheim) in Front.:06,9 Minuten waren ſeine beſte Zeit. Ueber 1500 Meter ſtellte der RC Pforzheim Keller mit der guten Zeit von:20 Min. an die Spitze. In der Reichsliſte erhielt er dafür den fünften Platz. Ri ſt(TV 46 Mannheim) war mit 424,4 Minuten der zweitbeſte badiſche 1500⸗Meter⸗Läufer. Ein guter Weitſpringer war Kirrſtein(FV 04 Raſtatt), der auf 6,44 Meter kam. Er war auch im Stab⸗ hochſprung der beſte. Mit 3,00 Meter konnte er ſich in der Reichswertung noch den dritten Platz erobern. Waibel (Tuch Oftersheim) überſprang 2,90 Meter, Gebhardt (MTV Karlsruhe) und Höhl(TV 46 Mannheim) kamen beide über 2,80 Meter. Einen überragenden Mann hatten die Wurfübungen in Zenker(TV Raſtatt), Das Ku ⸗ Die Spiele in den anderen Gauen Eintr. Frankfurt— Phönix Ludwigshafen:0(:0) Die Frankfurter„Eintracht“ kam im Rückſpiel gegen Phönix Ludwigshafen zu dem erwarteten klaren Sieg. Die Pfälzer gaben ſich zwar große Mühe und kämpften mit Hingabe, aber ihre Angriffsaktionen waren doch nicht ſtark genug, um die gute Eintracht⸗Abwehr in Verlegenheit brin⸗ gen zu können. Die„Riederwälder“ beherrſchten in der erſten Hälfte eindeutig den Kampf und ſtellten hier bereits ihren Sieg ſicher. Erfreulicherweiſe wurde die von Ketterer (Hanau) geleitete Partie von beiden Seiten in freund⸗ ſchaftlichem Geiſt geführt. IK Pirmaſens— Opel Rüſſelsheim:2(:1) Opel ſtellte eine bapfere Mannſchaft, die den Pirma⸗ ſenſern jedoch niemals gefährlich werden konnte. Wohl bonnten die Gäſte nach dem durch Lutz erzielten Führungs- tor in der 20. Minute einen Fehler des Pirmaſſenſer Hü⸗ ters zum Ausgleich ausnutzen und in der letzten Spiel⸗ minute auf die gleiche Weſe zum zweiten Gegentreffer bommen, aber dazwiſchen lag doch eine dauernde und drük⸗ kemde Ueberlegenheit der Pirmaſenſer, die vor allem durch das gute Spiel des Angriffs hervorgeruſen wurde. Süörner⸗Frankfurt leitete gut, ſchien allerdings in Ab⸗ ſeitsentſcheidungen nicht ganz ſicher. 4000 Zuſchauer. Wormatia Worms— Boruſſia Neunkirchen:0(:0) Die Wormatia errang vor 5000 Zuſchauern einen glück⸗ lichen, aber doch verdienten Steg. Das Spiel verlief zu⸗ meiſt ausgeglichen, da Neunkirchen in beſter Verfaſſung ſpielte und den gefährlichen Wormatia⸗Sturm gut abdeckte. Schon in der 3. Minute fiel durch Winkler, der einen von Hütt(Neunkirchen) ſchlecht abgewehrten Ball einſchoß, die Entſcheidung. Im weiteren Verlauf des Spieles waren beiden Parteien noch zahlreiche Torgelegenheiten beſchieden, von denen fedoch keine mehr ausgenutzt werden konnte. Multer(Landau) amtierte zufriedenſtellend. Kickers Offenbach— FV Saarbrücken 31:0) Die Offenbacher hatten Mühe, das ſchöne und ſpannende Treffen für ſich zu entſcheiden. Das Spiel verlief vor der Pauſe ziemlich verteilt. Die Gaſtgeber kamen in der 39. Minute durch ihren Rechtsaußen Keck zum Führungs⸗ treffer. Nach dem Wechſel wurden dann die Saarbrücker ziemlich zurückgedrängt, was allerdings auch darauf zurück⸗ zuführen iſt, daß der Saarbrücker Rechtsaußen Müller ver⸗ letzt wurde und nur noch als Statiſt mitwirkte. In der 12. Minute erhöhte Fleck auf Vorlage Kecks auf:0. Wentg ſpäter brachte Heimer im ſchönen Alleingang die Gäſte auf :1 heran. Heimer verſuchte auf die gleiche Weiſe das Er⸗ gebnis zu verbeſſern, ſcheiterte aber an der Offenbacher Deckung. Kurz vor Schluß(40, Minute), trat Keck einen Eckball, den der ſonſt gute Gäſte⸗Hüter ins eigene Netz lenkte. Welſch(Landau) amtierte gut. VfB Stuttgart— JV Zuffenhauſen:1(:1) 3500 Zuſchauer ſahen einen erbitterten Kampf um die Punkte, der bald ausartete, ſo daß ſich Schiedsrichter Wie ⸗ gand(Stuttgarter Kickers) gezwungen ſah, den rechten Verteidiger von Zuffenhauſen, Eckert 1, wegen Nachſchla⸗ gens vom Platz zu ſtellen. Außerdem verloren Hie Gäſte ſchon nach wenigen Minuten ihren rechten Läufer Groß⸗ mann durch Verletzung, ſo daß die Punkte trotz ausgezeich⸗ neter Leiſtung des Torhüters Jäckle verloren gingen. Stuttgarter Kickers— SpVg Cannſtatt:0(:0) Die Kickers zeigten in ihrem Kampf gegen die SpVg Cannſtatt ein ganz großes Spiel und unterſtrichen damit erneut ihre Anwartſchaft auf die württembergiſche Metſter⸗ ſchaft. Der Kickersſturm war in der beſten Schußlaune, ſo daß es nicht weiter überraſcht, daß die Cannſtatter mit:0 geſchlagen wurden. Trotzdem war das Spiel keineswegs einſeitig, da ſich die Gäſte energiſch wehrten. Schiedsrichter war Kühn(Ulm).— 4000 Zuſchauer. 8 5 n Sportfreunde Eßlingen— Sc Stuttgart:1(:0) Das Erſcheinen des württembergiſchen Tabellenführers Se Stuttgart bedeutete für Eßlingen den Höhepunkt der Spielſoiſon. 3000 Zuſchauer ſahen eine meiſterhafte Lei⸗ ſtung der Platzherren über den erſatzgeſchwächten SC. Beim Sieger beſand ſich vor allem Zoller in Form. Der SC kam nicht dazu, ſein ſonſt gewohntes erfolgreiches Spiel vorzuführen, da vor allem auch die Hintermonnſchaft recht nervös war. Wegen Nachſchlagens wurde der Halbrechte Götz von Schiedsrichter Bauer(Heilbronn) des Platzes verwieſen. Wacker München— Ic Schweinfurt 94(:2) Das Münchner 1860er⸗Stadion hatte am Sonntag wie⸗ der ſeinen großen Tag. Die Doppel veranſtaltung, die mit dem wichtigen Treſſen zwiſchen Bayern und dem„Club“ ihre Krönung erfuhr, wurde mit der Begegnung zwiſchen Wacker München und Fc 05 Schweinfurt eingeleitet. Die 15 000 Zuſchauer, die zu früher Stunde bereits den Platz umſäumten, erlebten eine Rieſenüberraſchung, fiel doch der Sieg nicht an die Wacker⸗Elf, ſondern an die Unterfranken und zudem noch mit:0 Toren. Schiedsrichter war Reiche l⸗Fürth. FC Bayern München— 1. F Nürnberg:2(:2) Das zweite Spiel in Müuchen begann mit einem Höllentempo auf dem etwas glatten Schnee, Oehm ſchoß einen Strafſtoß über das Bayerntor. Ein zweiter Straf⸗ ſtoß der Bayern, von Geßler, getreten, wurde ebenfalls abgewehrt. Ein Schuß des gleichen Bayernſpielers ging knapps über das Nürnberger Tor. Dann mußte der Bayernhüter einen ſcharfen Ball von Gußner halten. Einen Kopfball Krumms konnte Köhl gerade noch auf der Torlinie meiſtern. In der 13. Min. konnte der Nürn⸗ berger Sturm eine ſchlechte Deckung der Bayernabwehr durch Friedel zum Führungstreffer ausnutzen. Immer wieder mußte Fink im Bayerntor eingreifen. In der 22. Minute erhielt dann Bäumler den Ball, er flankte von der Linie aus auf das Tor und über Köhls Hände hinweg ſenkte ſich der Ball ins Netz. In der erſten Viertelſtunde hatten die Gäſte mehr vom Spiel. Daun drängten die Bayern und ſchließlich wurde der Kampf offener. Ueberraſchend gehen die Nürnberger in Führung: Veichtalhlekikjugend gelſtoßen beherrſchte er unumſtritten. Sein 15,68 wurde von keinem anderem im ganzen Reich erreicht, ſo daß er bei der Jugend hier in Front liegt. Kübler(TV Gerns⸗ bach) mit 14,75 Mtr. und Himmel(Reichsbahn TS Karls⸗ ruhe) mit 14,65 Meter wurden in der Reichswertung noch auf den achten und neunten Platz geſetzt. Im Speer⸗ merfen hält wieder Zenker die Spitze. Sein 51,60⸗Meter⸗ Wurf war für die Reichswertung nur gut für den 12. Platz; ſeine Leiſtung wird damit abe nicht richtig wiedergegeben, denn dieſer Wurf wurde mit dem Seniorenſpeer erzielt. Mit dem gleichen Speer warf E. Neck(Karlsruhe) 48,43 Meter. Die beſte Leiſtung im Diskus werfen voll⸗ brachte Kirrſtein(J oa Raſtatt). 42,09 Meter weit warf er die Scheibe und ſicherte ſich damit den ſechſten Platz in der Reichsliſte. Zenkers Wurf von 40,70 Meter it dem Seniorendiskus aufgeſtellt, iſt vielleicht doch noch etwas höher zu bewerten. Zenker erreichte damit in der badiſchen Seniorenliſte den öritten Platz, während er unter den Ju⸗ gendlichen im Reiche Achter wurde, wobei zu berückſichtigen iſt, daß die Würfe der übrigen mit einer leichteren Scheibe erzielt wurden. Aus dieſer kurzen Aufzählung geht ſchon klar hervor, daß die guten Leiſtungen des badiſchen Nachwuchſes zu den beſten Hoffnungen berechtigen, denn die Jugend ſchiebt ſich ſchon jetzt dicht an die Spitze heran, ſo daß das Aus ſcheiden guter Senioren in der Kampffront keine Lücke mehr hinter⸗ laſſen wird Es iſt geplant, die beſten Jugendlichen zu einem Ferienlager auf der Führerſchule Wilhelmshöhe/ Ett⸗ lingen zuſammenzuziehen, was für ſie Anerkennung, Aus⸗ zeichnung und Anſporn zugleich ſein ſoll. Ein Strafſtoß von Oehm geht aus 20 Meter Entfernung an die Querlatte und ſpringt ins Tor. Nach der Pauſe wurde Bergmaier verſchiedene Male gefährlich, ſeine vor⸗ züglichen Flaaken werden ſedoch nicht ausgenutzt Auch als in der 25. Min. vor dem Nürnberger Tor der Ball zwiſchen den Bayernſpielern hin und her wanderte, konnte der Ausgleich nicht erzielt werden, der dann aber in der 36. Min. doch noch durch einen Straſſtoß fiel Bäumler jagte den Ball von der 16⸗Meter⸗Grenze auf das Tor, Munkert berührte ihn und von ſeinem Bein ſprang der Ball ins Nürnberger Tor. Schiedsrichter war Höchner⸗ Augsburg. AS Nürnberg— BC Augsburg:2(:0) Ein recht unſchönes Spiel, wie man es nur ganz ſelten erlebt, wickelte ſich am Sonntag auf dem ASB⸗Platz in Nürnberg ab. Anlaß zu den Skandalſzenen, die ſich gegen Schluß des Spiels noch inſofern erhöhten, als die Zu⸗ ſchauer in das Spielfeld drangen und erſt von einem Polizeiaufgebot wieder auf ihre alten Plätze gebracht wur⸗ den, gab in erſter Linie der Schiedsrichter Graf(Ingol⸗ ſtadt). Graf ſah zwei reguläre Tore für den AS nicht, ließ drei oder vier auf beiden Seiten fällige Elfmeterbälle nicht ausführen und ahndete viele Vergehen nicht, die ſchließlich dazu führten, daß drei Spieler von Augsburg nur als Statiſten mitwirken konnten. SpVg Fürth— 1860 München:0(:0) Im Ronhof hatten ſich am Sonntag 3000 Zuſchauer ein⸗ gefunden, die einen recht abwechſlungsreichen Kampf zu ſehen bekamen, den die Fürther dank ihres beſſeren Steh⸗ vermögens und der größeren Durchſchlagskraft ihrer An⸗ griffsreihe gewinnen konnten. Die Münchner hatten in ihrer Abwehr, einſchließlich Torwart, und dem Linksaußen Schäfer ihre beſten Leute. Bei Fürth gefielen Frank und Work als Außenſtürmer und Krauß in der Läuferreihe. Schiedsrichter Wiefel(Ingolſtadt), FC Bayreuth— Ic München 41(120) In Bayreuth erlebten 1500 Zuſchauer ein recht ſpan⸗ nendes und von Kreichauf(Nürnberg) recht gut gelei⸗ tetes Spiel. Die Münchner waren im Feldſpiel nicht um drei Tore ſchlechter, aber ihre eigenen Stürmer ließen alle ausſichtsreichen Torgelegenheiten aus. Bayreuth war teil⸗ weiſe überlegen, ſeine Stürmer fanden ſich auf dem auf⸗ geweichten Boden ausgezeichnet zurecht. Aebergabe des Olympia-Junkhauſes Am Samstagmittag wurde in Garmiſch⸗ Partenkirchen das in der Nähe des Bahnhofs errichtete Funkhaus feierlich ſeiner Beſtimmung übergeben. Die Gäſte, unter denen man auch den Präſidentn der Reichsſchrifttums kammer, Hanns Johſt, Dr. Ritter von Halt und die Vertreter der Reichspoſt und der übrigen Behörden bemerkte, verſam⸗ melten ſich vor der Tür des Funkhauſes, wo der Intendant des Reichsſenders München, Babersbrunner, nach einem Vorſpruch von Cronauer den Schlüſſel des Funk⸗ hauſes Reichsſendeleiter Eugen Hadamopſky übergab. In ſeiner Begrüßungsanſprache verwies der Reichsſende⸗ leiter auf den Zweck und Sinn des neuen Funkhauſes, worauf die Fahnen an den Maſten emporſtiegen und die Nationalhymnen erklangen. Der Olympia⸗Beauftragte des Deutſchen Rundfunks, Paul Müller, rief nun die einzelnen Kampfſtätten an, von denen aus die Sprecher die dort getroffenen Einrich⸗ tungen ſchilderten. Es meldeten ſich nacheinander der Sprecher an der Bobbahn, im Olympia ⸗Eisſtadion und im Olympia ⸗Schiſtadion. Anſchließend gab Hauptmann Maier vom Reichsſen⸗ der München H Bild der Programmgeſtaltung der Olym⸗ Fig⸗Runbfünfkübertragungen und Intendant v. Byeckmant benbreitete ſich über die Durchführung der Auslattdsttber⸗ tragungen, die gleichfalls vom Olympiafunkhaus aus vor⸗ genommen werden. Zum Schluß dankte Dr. Ritter von Halt Reichs ſende⸗ leiter Hadamoypſky für die Schaffung dieſes Hauſes, oͤurch das der Deutſche Rundfunk bewieſen Habe, daß auch er ſei⸗ nen Teil an der erfolgreichen Geſtaltung der Olympiſchen Winterſpiele beitragen wolle, Ein Rundgang durch die Räume des Olympia⸗Funk⸗ hauſes beſchloß die Einweihungsfeier. Avory Brundage nach Garmiſch unterwegs Drei vffſizielle Vertreter des Amerikaniſchen Olym⸗ piſchen Komitees, der Präſident Avery Brun d age, der Schatzmeiſter Cur by und der bekannte deutſchamerika⸗ niſche Sportführer Dietrich Wortman n, haben in der Nacht zum Samstag mit dem Dampfer des Nordodeutſchen Lloyd„Bremen“ von Neuyork aus die Ueberreiſe nach Deutſchland angetreten, um ſich nach Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen zu begeben und dort den Olympiſchen Winterſpielen beizuwohnen. Avery Brundage erklärte vor ſeiner Ab⸗ fahrt amerikaniſchen Preſſevertretern, daß er überzeugt ſet, daß das deutſche Organiſations⸗Komitee für die Olym⸗ piſchen Spiele ſeinen Gäſten Muſterhaftes zeigen werde. Henkel unterliegt Ellmer Deutſche Hallentennis⸗Meiſterſchaften Bei den internationalen Hallentennis⸗Meiſterſchaften von Deutſchland wurden am Samstagabend in der Bremer Tennishalle die letzten Teilnehmer an den Endſpielen in fämtlichen Wettbewerben feſtgeſtellt. Die deutſchen Hoff⸗ nungen haben ſich keineswegs erfüllt, denn im Männer⸗ Einzel wurde nun auch Heinrich Henkel geſchlagen. Wohl konnte ſich Marieluiſe Horn für das Schlußſpiel des Frauen⸗Einzels qualifizieren, aber dort wird ſie kaum Ausſichten haben, gegen Hiſde Sperling zu beſtehen. Heinrich Henkel, die letzte deutſche Hoffnung bei den Männern, ſpielte gegen den Schweizer Ellmer ſehr un⸗ beſtändig. Zeitweiſe war er recht gut im Zuge, ſeine Bälle wurden überlegt geſetzt, aber wenige Augenblicke ſpäter machte ex ſelbſt alle Ausſichten durch ein viel zu weiches Spiel wieder zunichte. Nach hartem Kampf verlor er in fünf Sätzen:3,:6,:7, 775, 316. Im vierten Satz führte Ellmer bereits mit:2, als ſich Henkel noch einmal auf⸗ raffte und Spiel um Spiel aufholte, um ſchließlich mit :5 den Satz zu gewinnen und ben Einſtand herzuſtellen. Den fünften Satz gab er dann aber mit 619 ab und ver⸗ lor damit den Kampf. Der Schlußrundengegner des Schwei⸗ gers wird der Jugoflawe Pallada ſein, der den franzöſiſchen Nachwuchsſpieler Jamain 614, 613,.1 beſiegte. Bei den Frauen ſiegte Frau Sperling mühelos über die belgiſche Meiſterin Nelly Adamſon:2,:2. Marieluiſe Horn be⸗ herrſchte gegen die Polin Jeörzejowſka itberlegen das Feld. Sie trieb ihre Gegnerin auß der Grundlinie hin und her und wartete mit Querbällen auf, die die Polin matt ſetzten. 611,:3 gewann die Deutſche. Sehr gutes Tennis gab es im Gemiſchten Doppel zwiſchen Adomſon⸗Henkel und Horn⸗ Bouſſus. Beide Paare waren ſich durchaus gleichwertig. Henkels Aufſchläge brachten zahlreiche Gutpunkte ein, ſo daß das belgiſch⸗deutſche Paar 614, 672 gewann. In der anderen Hälfte ſchalteten Frau Sperling⸗Stedman das fran⸗ ööſiſche Paar Jribarne⸗Gentien 614,:1 aus. Die Ergebniſſe: Männer⸗Einzel: Elmer— Henkel 376, 614, 725, 57, 628 Pallada— Jamain 614,:3,:1. :2; Horn Frauen⸗Einzel: Sperling— Abdamſon 672, — Jedoͤrzejowſka:1, 618. Gemiſchtes Doppel: Adamſon⸗Henkel— Horn⸗Bouſſus 674,:2; Sperling⸗Stedman Iribarne⸗Gentien 674, 621. Beim Brüſſeler Sechstagerennen konnten die Belgier Charlier⸗Deneef auch in der fünften Nacht nicht von der Spitze verdrängt werden. Ebenſo hielten Buyſſe⸗Billtet und Schön⸗Aerts die nächſten Plätze. Der Spitzengruppe gehörten außerdem noch Depauw⸗van Nevele und P. van Kempen⸗Broccardo an. 1 Olympia⸗Prüfungskämpfe der deutſchen Schwimmer finden am 21. und 22. März in Dortmund ſtatt. 10. Seite/ Nummer 43 Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe Montag, 7. Januar 1936 NSDAP-Ififfeilungen Hildaſtraße 12 zur Luftſchutzſchulung an. Es beginnt nun die praktiſche Schulung. Jeder andere Dienſt fällt für dieſen Abend aus. Bereits ergangene Befehle ſind ungültig. 20.45 Uhr Mädchenberufsſchule Weberſtraße Für Anfänger 20.45 bis 21.45 Uhr. Gymnaſtik(Lehrweiſe Laban): Jeweils für Männer —— Deutſchlandſender .80: Fröhliche Morgenmuſik.—.90: Morgenſtändchen — 10.15: Die Neumark. Hörſpiel.— 10.45: Fröhlicher Kin⸗ .— e ö Anordnungen der Kreigleitung Sport für jedermann bis 22 Uhr. 5 l 5 i f 5 Frauen am Werk.— 15.45: Von neuen Büchern.— 10.00: f ö An ſämtliche Ortsgruppenkaſſenleiter des Kreiſes Dienstag, 28. Jannar ale 67—«ʒn m le. 18.0 1 n Wilhelm Vegi . Mannheim Vormittags⸗Schwimmen. 10 bis 11.30 Uhr Städtiſche Reiten: 19 bis 20 Uhr SS⸗Reithalle Schlachthof, Frauen 18.20: Politiſche Zeitungsſchau— 19.00: Feierabend⸗Unter⸗ Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Mit⸗liedsbuch-⸗ Schwimmhallen, Halle 2, für Frauen. und Männer. haltung.— 19.55: Die Ahnentafel.— 20.10: Tanzmuſik.— onträge der Buchſtaben M und N umgehend der Kreiskaſſen⸗ Allgemeine Körperſchule: Von 19.90 bis 21.50 Uhr 22 2 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. 5 verwaltung vorzulegen ſind. Kreiskaſſenleiter. Mollrealſchule, Richard⸗Wagner⸗Straße, Frauen und Män⸗ Was hören wir? Politiſche Leiter ner. 19.30 bis 21.30 Uhr in der Turnhalle der Schulen L cl Lindenhof. Am 27. Januar, 20.30 Uhr, Zellenlelterſitzung in Seckenheim, Frouen und Männer 18 bis 20 Uhr Tullo⸗. 2 im Heim. Es nimmt der Ortsamtsleiter der Düß tell. Oberrealſchule. Tullaſtraße, nur Männer Dienstag, 28. Januar Montag, 27 K 9 Lindenhof. Die Beſucher der Großkundgebung treten Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(für Frauen und Reichsſender Stuttgart ontag, 27. Januar 8 19.15 Uhr zum gemeinſamen Anmarſch am Heim an Mädchen): Jeweils von 19.30 bis 21.30 Uhr Waldhofſchale,.0: Frühkonzert.—.30: Unterhaltungsmuſik.— 10.15: Nationaltheater:„Arabella“ Oper von Richard Strauß 6 Sandhofen. Am 27. Januar, 20 Uhr, Pflichtmitglieder⸗ Oppauerſtraße; Humboldtſchule, Gartenſeldſtraße; Turn⸗] Fremoſprachen.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Mittags⸗ Miete E, 19.30 Uhr. l 60 verſammlung im Saale„Zum Adler“ für fämtliche Partei. balle der Mädchenbernisſchule. Weberſtraße. konzert.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.15: RNoſengarten— Mnſenſaal: 20 Uhr Grock⸗Gaſtſpiel. genohen. Redner: Kreispropogandaleiter Pg. Fiſcher. e 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad. Von Blumen und Tieren.— 16.00: Bunter Nachmittag von Planetarinm: 20 Uhr Planetariumsobend für die vom Win⸗ 10 NS⸗Frauenſchaft Halle 3, Männer. 5. der Grünen Woche.— 17.45: Photographieren im Winter. terhilfswerk betreuten Bollsgenoſſen(Wiederholung). N Lindenhof. Die für Montag, 27. Januar, gemeldeten„(Burſchen und Mädels): Jeweils 19.30 bis— 18.00: Muſik zum Feierabend.— 19.30: Wieder macht Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett und Tanz. A Frauen ſind um 15.30 Uhr in I. 9, 78. 21.30 Uhr Liſelotteſchule Colliniſtraße und Peſtalozziſchule, alles mit.— 19.45: Vorbereitungsarbeit zum HJ ⸗Leiſtungs⸗ Tanz: Clou, Kaffee Vaterland 2 g Otto⸗Beck⸗Straße. abzeichen.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Beethoven⸗Abend.] gallce Oi on Konzer!(Verlangerung! 0 5 5 5 5 Schi⸗Gymnaſtik: 20 bis 21.90 Uhr Tulla⸗Oberrealſchule,] T 22.20: Funkbericht vom Internationalen Reit⸗ und Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Gef. 1/171. Die Gefolgſchoft tritt am 28. Januar, um] Tullaſtraße Frauen und Männer Fohrturnier.— 22.30: Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik.— Lichtſpiele: Univerſum:„Der höhere Befehl“, 19.45 Uhr, in tadelloſer Winteruniform vor dem Hauſe Gymnaſtik für Frauen(Lehrweiſe Dr. Bode): 19.4 bis l 24.00: Nachtmuſik. Alhambra:„Traumulus“. 8 U 2 Fanz überragend] National- Theater unen Wacholder- 3 5 Ar Montag, dennen, Aenugg 1986 Saft be een Die beliebte Humoristin 2 2 orstellung Nr. 175 e 4—— einzige, diesjährige 8 8 Darm- u. Magen eden 3 F tand d es. 1. 460 Marta Nübner Emil Wünelm Tell Storchen- Drogerie gastiert nur bis 31. Januar Marktplatz, H i, 16 täglich 20.30 Uhr in der 2 2 Schauspiel von Schiller Regie: Friedr. Brandenburg Anl. 15 Uhr Ende 17.45 Uhr FTG UHH HANSEI N spes Preisserten Montax. den 77. 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