ae eil, eite auſpar⸗ briefe günſtia u eten 507 ſt Lieſen. 42. Tel. 9 ypothehen r ute, falle zeitgemäße dingungen erſter Stell ch für Nel uten El wech fichte mmobilien, klaſtraße lefon If. eee, amtlich vo chriebenen u- Formula nämlich: N. augesuod aubeglnn aufluobtengate zaufluchtreplit tevision anf Sookelbobe iohdau-Rengslon damin- Untertzgh zezugserlaubr ferner: -Unial- Anzeigen d von unge Verlage 1 beziehen. fare. R 1,•6 4 4 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mon breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien ⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 6. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Dienstag, 28. Januar 1030 147. Jahrgang— Nr. 45 Vor König Georgs letzter Fahrt London erwartet seinen toten König Ein Schauſpiel von eindrucksvoller Größe— Der König hält die Totenwache Funkmeldung der NM Z. London,. Januar. Am heutigen Tage ſind die Augen der ganzen Welt nach London gerichtet, wo dem verſtorbenen König Georg das letzte Geleit zur Ruheſtätte ſeiner Väter im Schloß Windſor gegeben wird. Die Bevöl⸗ kerung der engliſchen Hauptſtadt und Tauſende und aber Tauſende aus allen Teilen Englands ſtrömen bereits in den frühen Morgenſtunden zu den Stra⸗ zen und Plätzen, durch die ſich der großartige Trauer⸗ zug bewegen wird. Die Londoner ſind heute Nacht überhaupt nicht zur Ruhe gegangen. Schon mehrere Stunden vor Mitternacht ſah man viele Menſchen, „ die in den Straßen Aufſtellung nahmen, um ſich einen guten Platz zu ſichern. Bei nächtlicher Fahrt durch London ſah man Tauſende, die am Rande der Bürgerſteige ſaßen und ſich durch mitgebrachte Decken oder auch nur mit Zeitungsblättern vor Kälte und Näſſe zu ſchützen verſuchten. Die Straßen und Plätze ſelbſt, durch die ſich der Trauerzug bewegen wird, bieten ein feierliches Bild, in dem die Farben ſchwarz und violett börherrſchen. An den Straßen rändern ſind Flag⸗ genhäume eingerammt, die mit violetten Bändern üömwunden ſind und an denen Trauerfahnen in violetten Farben mit weißen Rändern hängen. Stra⸗ ßenverkäufer bieten ſchwarze Roſetten und das Pro⸗ gramm der Trauerprozeſſion mit dem ſchwarzum⸗ känderten Bild des toten Königs feil. Zeitungs⸗ händler rufen die mit Trauerrändern verſehenen Morgenblätter aus, die heute ganz dem Gedenken des toten Monarchen gewidmet ſind. Ueberall, an jeder freien Stelle, und vor den Häuſern und Ge⸗ ſchäften werden noch in aller Haſt die innerhalb weniger Stunden errichteten Holztribünen mit schwarzer Farbe beſtrichen. Die Schaufenſter mancher großen Warenhäuſer, an denen der Zug vorbeiführt, ſind vollkommen ausgeräumt und in Sichttribünen umgewandelt worden, an denen noch in den Morgenſtunden ge⸗ hämmert wird. Die billigſten Plätze auf dieſen Tribünen koſten drei Guineen(60 Mark) und die teuerſten zehn Guineen(200 Mark) und noch mehr. Selbſt die Fußgängerinſeln und Verkehrsampeln in der Mitte der Straße ſind noch in letzter Stunde in fleberhafter Eile beſeitigt worden, da der Trauer⸗ zug die ganze Breite der Straße einnehmen wird. Gegen acht Uhr marſchiert das Militär in den Straßen auf, um gum Spalier an der acht Kilome⸗ ter langen Strecke Aufſtellung zu nehmen. König Eduard hält Wache am Sarge [(Funkmeldung der NM.) London, 28. Januar. König Eduard und ſeine drei Brüder hielten von Mitternacht ab eine halbe Stunde lang die Toten⸗ wacht am Sarge des verſtorbenen Königs in der Weſtminſter Hall. Als der König und ſeine Brüder unerwartet die Rieſenhalle betraten, ſchlug das berühmte Glocken⸗ ſpiel im Turm des Parlaments gerade die zwölfte Stunde. Fortwährend ſchritten Tauſende von Men⸗ ſchen langſam und ehrfürchtig am Katafalk vorbei. Kaum einer von ihnen erkannte zunächſt den Mon⸗ archen. Der König und ſeine Brüder traten zum Katafalk. Nach leiſe geflüſterten Kommandoworten löſten ſie die Wache der berittenen Leibgarde ab und ſtellten ſich an die Ecken des Katafalks. Es war ein eindrucksvolles und ergreifendes Bild, wie der junge König und ſeine Brüder im Dämmerſchein der Kan⸗ delaber unbeweglich am Sarge ihres Vaters ſtanden. Erſt nach einiger Zeit erkannte man in der trauern⸗ den Menſchenmenge, die ununterbrochen weiter⸗ ſtrömte, den König. Eine halbe Stunde nach Mit⸗ ternacht wurden der König und ſeine Brüder wieder abgelöſt. In den frühen Morgenſtunden wurde das Gebäude endgültig für die Oeffentlichkeit geſchloſſen, nachdem in den letzten Tagen insgeſamt über 800 000 Menſchen dem toten Monarchen die letzte Ehrung erwieſen hatten. Londons Abſchied von dem toten König Stündlich zogen 18 000 Menſchen am Sarge König Georgs in Schule und Luftfahrt Die junge Generation als Flieger⸗ Nachwuchs Eine Anſprache General Görings — Berlin, 27. Januar. „Wir wollen fliegen und wollen weiter arbeiten am Aufbau unſerer Fliegerei!“ Dieſer Ausſpruch des oſtpreußiſchen Lehrers und Segelflugweltmei⸗ ſters Ferdinand Schulz, der am 16. Juni 1929 den Fliegertod ſtarb, konnte als Leitwort über der Aus⸗ ſtellung„Schule und Luftfahrt“ ſtehen die am Mon⸗ tag in Anweſenheit des Reichserziehungsminiſters Ruſt, des Reichsluftfahrtminiſters General der Flieger Göring, des Staatsſekretärs Milch ſowie weiterer hervorragender Vertreter des Staates, der Bewegung und der Wehrmacht feierlich eröffnet wurde. Reichsminiſter Ruſt eröffnete die Ausſtellung mit einer Anſprache. Viele unſerer Erwachſenen, ſo führte er u. a. aus, ſtehen keiner Einrichtung, die auf ihr Leben Einfluß gewann, ſo kritiſchgegen⸗ tber, wie gerade der Schule. Es will heute ſelbſtverſtändlich jeder Junge Flie⸗ ger werden. Die Schule braucht ſich hier nicht anzu⸗ ſtrengen, um die Neigung zu wecken. Hier gilt es die wichtige Aufgabe der rechten und recht⸗ zeitigen Ausleſe zu erfüllen. Ich habe vor einem Jahr in engſter Ver⸗ bindung mit den zuſtändigen Stellen des deutſchen Luftfahrtweſens einen Erlaß zur Planung der Aus⸗ bildung und Ausleſe für alle Schularten heraus⸗ gegeben. Ein Jahr Arbeit liegt hinter uns, geför⸗ Die Wahlen in Griechenland Die gegneriſchen Parteigruppen halten ſich die Waage— Die Venizeliſten übernehmen vorausſichtlich die Regierungsbildung — Athen, 27. Januar.(I..) Die griechiſchen Wahlen, die erſten ſeit Wieder⸗ einführung der Monarchie, ſind ohne jeden Zwi⸗ ſchenfall verlaufen. Vom Kriegsminiſterium waren eine Anzahl von Norbeugungs maßnahmen ergriffen worden, um jeden Verſuch militäriſcher Kreiſe, die Wahl durch Einſatz ihrer Machtmittel zu beeiufluſſen, zu unterbinden. kriegsminiſter General Papagos hatte vom König unheſchränkte Vollmachten erhalten, die ihn vor allem dahin inſtruierten, jeden Garniſonskommandanten unverzüglich ſeines Poſtens zu entſetzen, falls aus einem Verhalten geſchloſſen werden könnte, daß er eine Stellung dazu mißbrauche, Unruhen mit dem Zweck der Wahlbeeinfluſſung zu entfachen. Der Kö⸗ nig wollte unter allen Umſtänden eine Wahl, deren Ergebnis mit dem unverfälſchten, freien Willen des olkes übereinſtimmt. 5 Wie verlautet, wurden heute früh 50 Ex⸗Offiziere der Armee, die früher zur Partei Venizelos gehör⸗ ten, aus Mazedonien und Thrazien nach Lemnos und Samothrazien deportiert. Die Staatsbehörden hatten nämlich Kenntnis davon erhalten, daß dieſe Offiziere Vorbereitungen zum Aufſtand gegen das gegenwärtige Regime getrof⸗ fen haben. Der Aufſtand ſollte losbrechen, nachdem das Wahlergebnis gezeigt hätte, daß das geſamte oder zumindeſt die Mehrheit des Volkes hinter Ve⸗ nizelos ſtände. Das amtliche Ergebnis — Athen, 28. Jannar. Nach einer Verlautbarung des Innenminiſters liegt jetzt das amtliche Ergebnis der griechiſchen Wahlen mit Ausnahme von Korfu vor. Danach haben die Venizeliſten 126, die nichtvenizeliſtiſchen Parteien, 127 Mandate erhalten. Die Kom muniſten werden mit 16, die Agrarier mit 2 Abgeordneten in das Parla⸗ ment einziehen. Man rechnet damit, daß der Führer der Veni⸗ zeliſten, Saphoulis, vom König mit der Bildung einer Regierung betraut werden wird, in der außer den Venizeliſten die Parteien von Tſaldaris und Metaxags vertreten ſein dürften. Die Venizeliſten haben es abgelehnt, mit Kondylis und Theotokis zuſammen⸗ zuarbeiten. dert durch die Aufgeſchloſſenheit und Hilfsbereitſchaft des Finanzminiſters. Ich bitte Sie, meine Herren, ſich das Ergebnis anzuſehen. Dann trat Reichsluftfahrtminiſter Göring an das Rednerpult. Ich ſpreche hier, ſo ſagte er, weil ich dieſer Ausſtellung großen Wert zumeſſe. Als Oberbefehlshaber der deutſchen Luftwaffe lege ich größten Wert darauf, die deutſche Jugend mit der Luftfahrt vertraut zu machen und eng zu verbinden. Ich habe in kürzeſter Zeit die deutſche Luftflotte ſchaffen müſſen, denn ohne ſie wäre der große Frei⸗ heitskampf des Führers unmöglich geweſen.„Es wacht die Kraft der Nation in der neugeſchaffenen Luftwaffe.“ Dieſes Wort des Führers muß der deutſchen Jugend eine Verpflichtung fein. Es iſt ſelbſtverſtändlich, ſo erklärte der General weiter, daß, wenn es nicht gelungen wäre, die Schule für den Lutt⸗ fahrtgedanken einzuſetzen, nur ein halbes Werk getan würde. Ich brauche, ſo betonte der General, nicht Ingenieure, die nur ihre Tagesarbeit verrichten, ſondern Ingenieure, die große Konſtruktenre und Erfinder ſind: denn Deutſchland iſt in der Zahl den anderen Ländern unterlegen. Darum müſſen wir gegenüber der Maſſe einen leiſtungsmäßigen Einſatz ohnegleichen erreichen, um der Maſſe perſonell und materiell überlegen zu ſein. Die ganze Jugend muß dazu die Plattform bilden, aber nur die Beſten ſollen dann ausgewählt werden. Ich bin dankbar, ſo ſchloß General Göring, daß Hie Schule dies erkannt und durch bieſe Ausſtellung ganz beſonders bewieſen hat. Nach einem einſtündigen Rundgang durch die Ausſtellung nahm der Reichsluftfahrtminiſter im Vorgarten des Hauſes die Taufe eines Segelflug⸗ zeuges auf den Namen„Ferdinand Schulz“ vor. Der 30. Januar — Berlin, 27. Januar. Die in der Frühe des 30. Januar zum Appell vor dem Oberſten SA⸗Führer und zur Wieder⸗ holung des hiſtoriſchen Fackelzuges in 30 Son⸗ derzügen nach Berlin kommenden älteſten SA⸗ Männer Deutſchlands werden in 43 großen Sälen und Turnhallen untergebracht. Die Feldzeichen und Fahnen werden von den Bahnhöfen aus unmittel⸗ bar in die Schloßkapelle geführt. Auf dem großen Appell im Luſtgarten um 13 Uhr, zu dem ſich die SA⸗Einheiten von vier Plät⸗ zen aus in Stärke von 25000 Mann begeben, wer⸗ den nach einleitenden Grußworten des Stabschefs der SA, Lutze, der Oberſte SA⸗Führer und Reichs⸗ leiter Dr. Goebbels zur Alten Garde der Se ſprechen. Am Abend ſammeln ſich die durch 10 000 Berliner SA⸗Männer und Ehrenabordnungen der SS, der dienſtälteſten Politiſchen Leiter, des NS ſowie der Hitler⸗Jugend auf 35000 Mann verſtärk⸗ ten Einheiten in der Siegesallee, um von dort aus den denkwürdigen Fackelzug vom 30. Januar 1933 zu wiederholen und damit dem Führer und Reichs⸗ kanzler den Treuegruß zu entbieten. (Weltbild,.) der Weſtminſterhalle vorüber. Was bedeutet Sarraut? (Von unſerem Vertreter in Paris) — Paris, 27. Januar. In der franzöſiſchen Politik hat ſich mit dem Uebergang von dem Kabinett Laval zu dem Ka⸗ binett Sarraut mehr geändert, als es zunächſt ſchei⸗ nen will. Die Tatſache, daß heute die Rechte gegen Sarraut dieſelben Vorwürfe erhebt, die geſtern die Linke gegen Laval erhob, ſagt noch nicht viel. Die Kampfmethoden der Parteien gegen eine Regierung, die ſie nicht ſelbſt beherrſchen, bleiben eben in Frankreich immer dieſelben. Beachtlich aber iſt, daß Sarraut früher ſchon zweimal aus der Radikal⸗ ſozialen Partei wegen allzugroßer„Rechtsneigun⸗ gen“ ausgeſchloſſen wurde, daß er zum erſtenmal vielleicht das Wort ausſprach, die Gefahr für Framkreich heiße Kom munis mats, und daß nun derſelbe Sarraut für ſeine Regierung auf die Linksmehrheit im Parlament angewieſen iſt. Gerne und ohne reifliche Ueberlegung wird der ſehr erfahrene neue Miniſterpräſident dieſen Weg nicht gewählt haben. Aber er weiß eben, daß die Wah⸗ llen kurz vor der Tür ſtehen und nach allen Vor⸗ zeichen zu urteilen einen Ruck nach links bringen werden. Wie glücklich iſt dabei ein Linkskabinett des rechtsgerichteten radikalen Sar⸗ raut! Denn im entſcheidenden zweiten Wahlgang, der immer einige Liſten verbindungen notwendig macht, kann man nun je nach Lage eine ſolche Ver⸗ bindung mit der Linken ſowohl wie mit der Rech⸗ ten eingehen. Daß die Marxiſten Léon Blums dieſes Spiel zu⸗ laſſen, hat auch ſeinen Grund. Denn falls ſie in der nächſten Kammerſitzung, was in ihrer Macht läge, Sarraut ſtürzen, dann kann hinterher nur ein Rechtskabinett kommen. Deshalb iſt es ihnen ſchon lieber, daß die Radikalen den üblichen Wahleinfluß auf die Präfekten ausüben(deshalb nahm Sarraut das Innenminiſterium ſelbſt) und die Kontrolle der ſbaatlichen Wahlgelder haben, als die ihnen unnach⸗ giebig feindliche Rechte. Sarraut freilich liegt nichts ferner, als eine ausgeſprochene Linkspolitik gu machen. Ihm ſchwebt der Gedanke vor, den inneren Frieden durch die Ueberbrückung der Gegenſätze zwi⸗ ſchen der äußerſten Linken und Rechten zu fördern. Das Abſchwenken eines großen Teils der radikal⸗ ſozialen Wähler zu den Marxiſten will er durch die Bildung einer„Dritten Partei“ verhindern und ihr gleichzeitig einige Wähler der Rechten zu⸗ führen. Dieſe„Dritte Partei“ wird nun nicht wirk⸗ lich gebildet, ſondern die radikalſoziale Partei wird lediglich in dieſem Sinne„friſiert“, was im Hinblick auf die Bedeutung der Stimmungsmache bei Wahlen nicht ohne Erfolg zu bleiben braucht. Falls die Radikal⸗ ſozialen noch reichlich ſtark gegenüber der Linken aus den kommenden Wahlen hervorgehen werden, muß der Verſuch als geglückt gelten und dann wird man ihn ruhig ein Meiſterſtück nennen können. Da Regnier auch in dem Kabinett Sarraut Fi⸗ nanzminiſter blieb, iſt mit keiner Aenderung der Finanzpolitik zu rechnen. Nur dürfte der Plan einer Staatsanleihe in England, den Laval erſt kürzlich vereitelte, jetzt mehr Ausſicht auf Verwirk⸗ lichung haben, um ſo mehr, als die Anforderungen des Schatzamtes nicht ohne neue Anleihe befriedigt werden können und eine innere Anleihe faſt nicht mehr möglich iſt. 2. Seite/ Nummer 45 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe Dienstag, 28. Januar 198 — Ueber all dem darf aber nicht vergeſſen werden, daß Laval eigentlich nur über die Außen poli⸗ tik zu Fall kam. Die Linke warf ihm vor, er hätte die Sanktionen gegen Italien vereitelt. Dieſer Vor⸗ wurf traf auch die Radikalen, die die Regierung La⸗ val ſtützten, und bei den kommenden Wahlen hätte das genügt, ihre Wahlausſichten zu erſchüttern. Tat⸗ ſächlich hat zwar Laval die Sanktionen keineswegs vereitelt, wenn er auch das Tempo ſtark gebremſt hat. Er verſtand es, ſehr verſchleiert zu manövrie⸗ ren, nicht zu ſagen und zu zeigen, was er dachte um als Ergebnis doch eine engliſch⸗franzöſiſche Zu⸗ zammenarbeit zu erzielen, die auch alle Sanktionen in ſich einſchließt. Flandin, der neue Außenminiſter, liebt im Gegenſatz dazu die Offenheit und Geradheit— aber auch nur, um dasſelbe Ergebnis zu wollen. So be⸗ tont dieſer Norofranzoſe deutlicher die Notwen⸗ digkeit einer eindeutigen engliſch⸗ f ra nzöſſſchen Linie,„geprüft und bewährt in vierjähriger Waffenbrüderſchaft“. Auch er hält an Genf als an einer europäiſchen Notwendigkeit feſt, aber ſein Weg an den ſchönen See wird immer und nur über London gehen. Mit Eden will er dem Frieden dienen. Und mit dieſem wird er ſich über die Anwendung von Sanktionen ſchneller einigen, als Laval. Dabei mag ihn Sarraut, der aus ſeiner Zeit als Botſchafter in Ankara ein„Oelpolitiker“ von hohen Graden iſt, unterſtützen. Keineswegs wird Paul⸗Boncour, der als Staatsminiſter mit der Wahrnehmung der Völker⸗ bundsfragen beauftragt wurde, eine ſelbſtändige Po⸗ litik machen können. Ihm fällt nicht die Rolle zu, die Eden früher für England in Genf ſpielte. Viel⸗ mehr dürfte Paul⸗Boncour mehr als ſtändiger Ver⸗ treter Frankreichs in Genf anzuſehen ſein, der dort die Anweiſungen ſeiner Regierung auszuführen hat. Wie er das als perſönlicher Gegner Muſ⸗ ſolinis tun wird, ſteht feſt. Wenn nun aber auch Flandin⸗Boncvur in der Außenpolitik wegen der bevorſtehenden Wahlen keine großen Dinge werden machen können, dann haben ſie doch Zeit genug, den diplomatiſchen Boden gu beackern. Dabei werden ſie von den Beamten des Quai'Orſay ſicher gerne und willig unterſtützt. Dieſe Arbeit könnte dann ſpäter ihre Früchte zeigen. Somit bedeutet das Kabinett Sarraut den erſten Schritt der franzöſiſchen Politik nach links, den man für die Neuwahlen beſtimmt er⸗ warten mußte. Daß Sarraut, der hochkapitaliſtiſche, rechtsgerichtete Radikalſoziale, ihn tut, zeigt, wie notwendig er war. Ein offener Kampf gegen die Jakobinertugenden, die wieder überall geprieſen werden, war nicht möglich. An die Stelle der Ueber⸗ zeugung ſetzte Sarraut die Klugheit, und ſo iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß ſelbſt eine eindeutige Links⸗ regierung nach den Wahlen ebenſo„hürgerlich“ handeln wird, wie alle bisherigen. Nur werden dabei einige ſtaatspolitiſche Begriffe, auch ſoweit ſie das Eigentum und ganz allgemein die Priwatrechts⸗ ſphäre betreffen, der fortgeſchrittenen Zeit angepaßt werden. a Wieder Tote in Damaskus Soldaten gehen mit Tanks gegen Frauen vor ana UÜFunckkmeldung der NM Z + Jeruſalem, 27. Januar, In Damaskus iſt es am Ende der letzten Woche wieder zu ſchweren Zwiſchenfällen gekom⸗ men, bei denen mehrere Tote und eine größere Anzahl Verwundeter zu beklagen ſind. Beſonders heftig waren die Zuſammenſtöße bei einer Kundgebung, die die Araber nach dem Freitag⸗ Gebet in der Omajaden⸗Moſchee veranſtalteten. Der Zug wurde ſchließlich von Truppenabteilungen auf⸗ gelöſt, die gleichzeitig zahlreiche Verhaftungen vor⸗ nahmen. Bet einer anderen Kundgebung gingen die Soldaten mit Tanks gegen die, Menge vor; unter den Demonſtranten befanden ſich auch viele Frauen, die die Panzerwagen mit Steinen bombardierten. Es kam zu begeiſterten Verbrüde⸗ rungsſzenen zwiſchen Chriſten und Mohamme⸗ dauern; alles rief: Es lebe die mohammedaniſche und chriſtliche Einigkeit! Zur Zeit beginnt der Streit in Damaskus nach etwa einwöchiger Dauer abzuflauen. Einige Läden haben am Montag wieder geöffnet. 2000 kaukaſiſche, marokkaniſche und ſenegaliſche Soldaten patrouillie⸗ ven durch die Stadt. Die politiſchen Führer über⸗ reichten dem franzöſiſchen Kommiſſar ein Proteſt⸗ ſchreiben gegen das Verhalten der Regierung, und verlangten die Wiederherſtellung der Verfaſſung von 1928. ö Dem Neichsfinanzminiſter wurde das achte Kind geboren. Frau Gräfin Schwerin v. Kroſigk, die Gattin des Reichsfinanzminiſters der Finanzen, wurde am Samstag, dem 25. Januar, von einer Toch⸗ ter entbunden. Der Reichsfinanzminiſter iſt nun Vater von vier Söhnen und vier Töchtern. Badoglio zieht die Vilanz der letzten Kämpfe „Zur Skepſis im Norden kein Anlaß Grazianis Sieg im Süden ⸗ Der Streit um die abeſſiniſchen Verluſte (Funkmeldung der N M30) E Asmara, 28. Januar. Marſchall Badoglio empfing am vergangenen Sonntag die im italieniſchen Hauptquartier anweſen⸗ den Preſſevertreter und ſchilderte ihnen die Einzel⸗ heiten der letzten Kämpfe in Tembien. Nachdem das Oberkommando erfahren hatte, ſo erklärte der Marſchall, daß die abeſſiniſchen Truppen⸗ abteilungen unter Ras Kaſſa und Ras Seyoum in Dembien ſich vereinigen wollten, um gemeinſam gegen Hauſten nordweſtlich von Malkalle vorzuſtoßen und ſo einen Keil zwiſchen die italieniſchen Fronten in Adua und Makalle zu treiben, hatte ſich das ita⸗ lieniſche Oberkommando entſchloſſen, dieſem Plan durch einen Gegenangriff zuvorzukommen. Deshalb ſeien am 20. Januar Askari⸗ und Schwarzhemden⸗ abteilungen eingeſetzt worden. Nach Kämpfen, die den ganzen Tag über dauerten, ſeies gelungen, die von den Abeſſiniern beſetzten Höhen zu erobern und den Gegner in Richtung Melfa zu⸗ rückzuwerfen. Auf dem Kampſplatz ſeien über 1000 tote Gegner zurückgeblieben. Am 21. ſeien die Angriffsabteilungen weiter vorgerückt und hätten Verbindung mit den anderen Gruppen aufgenom⸗ men. Dabei hätten ſie zwei weitere wichtige feind⸗ liche Stellungen einnehmen können. Inzwiſchen hätten die Abeſſinier verſucht, über den Wario⸗Paß in der Gegend von Addi Abbi die italieniſchen Linien zu durchbrechen. Der Paß ſei aber von der Schwarzhemden⸗Diviſion unter blutigen Verluſten zwei Tage lang gehalten wor⸗ den, big die Askariverſtärkungen eingetroffen ſeien. Dann ſei es gelungen, den Gegner in die Flucht zu ſchlagen. Der durchbruchsplan von Ras Kaſſa und Ras Seyoum könne alſo als geſcheitert gelten. Marſchall Badoglio warnte vor einer pe⸗⸗ ſimiſtiſchen Beurteilung der Lage und erklärte, daß der Nachſchub der italieniſchen Truppen trotz der weiten Entfernungen geſichert ſei, da die Straßen gut ausgebaut worden ſeien. Die Hoffnung der Abeſſinier auf die Verſumpfung der Straßen in der Regenzeit ſei hinfällig. 10000 Abeſſinier an der Südfront gefallen? Rom, 27. Januar. Die amtliche Mitteilung 107 enthält folgenden italieniſchen Heeresbericht: i An der Somalifront hat am 23. Januar eine un⸗ ſeker motoriſierten Kolonnen einen Erkundungs⸗ vorſtoß auf Wadera, rund 70 Kilometer nordweſtlich von Neghelli, an der Grenze zwiſchen Gala Borana und Sidamo ausgeführt. Nach kurzem Widerſtand hat der Gegner das Feld geräumt, nachdem er zuvor ein Munitionslager in die Luft geſprengt hatte. Zahlreiche Gefangene wurden eingebracht. Lebens mittel⸗ und Materiallager fielen in unſere Hand. Eine aus Schwarzhemden mit Straßenpanzer⸗ wagen gebildete Kolonne iſt unter dem Befehl des Generals Agoſtini entlang des Daua Parma vorge⸗ ſtoßen, nachdem abeſſiniſche Streitkräfte unter dem Befehl eines griechiſchen Offiziers zurückgeworfen worden ſind, und hat geſtern, am 26. Januar, Malca Murri, 210 Km. von Dolo entfernt, beſetzt. Bei den Kämpfen dieſer Kolonne haben die Abeſſinier 1467 von uns gezählte Tote verloren. Ueber Addi, Führer der Somali⸗Digodia, hat zu⸗ ſammen mit den Notabeln und Kriegern ſeines Stammes bei unſeren politiſchen Behörden ſeine Unterwerfung angezeigt. Die Digodia haben das italieniſche Protektorat bereits mit den in Lug am 25. November 1895 von Vittoriv Bottego abgeſchloſ⸗ ſenen Vertrag angenommen. Während der Schlacht am Canale Dorio und der anſchließenden Verfolgung hat der Geg⸗ ner nach weiteren Feſtſtellungen 10 000 Tote verloren. Offizieren und nationalen Die eingeborenen Truppen Verwundeten und Unſere Verluſte an Truppen ſind gering. verloren einige hundert an Toten, Vermißten. Gewaltige Mengen an Waffen, deren Sammlung noch nicht abgeſchloſſen iſt, ferner große Schaf⸗ und Ninderherden, Materiallager aller Art, darunter eine weittragende Funkſtation, fielen in unſere Hände. Auch ſchwere Ketten und Eiſenklötze für Sklaven wurden gefunden. Ferner fiel das perſönliche Ge⸗ päck des belgiſchen Offiziers und militäriſchen Rat⸗ gebers des Ras Deſta bei der Schlacht am Canale „—— Am Schauplatz der Steſtid⸗Morde Lokaltermin im Seefeld⸗Prozeß— Neue Belaſtung des Angeklagten — Schwerin, 27. Januar. Am Montag veranſtaltete das Schweriner Schwur⸗ gericht eine Reihe von Lokalterminen, bei denen ſich die auffallende Aehnlichkeit der Tatorte erwies, an denen Seefeld ſeine Sittlichkeitsverbrechen began⸗ gen hatte und an denen die Leichen der ermordeten Knaben aufgefunden worden waren. Stets handelte es ſich um dichte Kiefernſchonungen in der Nähe von Straßen und Wegen, die jedoch ſo lagen, daß ſie von keiner Seite eingeſehen werden konnten. Die Aehn⸗ lichkeit der verſchtedenen Tatorte ſtellt zweifellos einen auffallenden, den Angeklagten ſtark belaſtenden Umſtand dar. Nach der Beſichtigung der Schonung, in der die Leiche des Knaben Tesdorf gefunden worden war, wandte ſich das Schwurgericht einer Stelle an ber Neuſtädter Chauſſee bei Ludwigsluſt zu, wo Seeſeld bereits im Jahre 1928 von einem Polizeibeamten angehalten worden war, als er mit dem Knaben G. auf einen Wald zuging. Damals konnte der Kuabe dem Seefeld abgenommen werden. Das Schwurgericht wurde dann von einem Jun⸗ Gepäck an der Ludwigsluſt⸗Grabower Chauſſee aus einer Schonung nach Ludwigsluſt zu tragen, geführt. Die Mutter des Knaben war damals den beiden ge⸗ folgt und hatte den Jungen dem Angeklagten wieder abgenommen. Nunmehr zeigte der Junge den mit⸗ ten im Wald von der Chauſſee abbiegenden Weg, der die Eiſenbahnlinie überquerte und zu einer Kiefern⸗ ſchonung führte. Wie in allen Fällen, wo es ſich um Kindesentführungen und Sittlichkeitsverbrechen han⸗ delt, beſtätigte auch hier Seefeld die Darſtellung des Knaben. i Das Schwurgericht begab ſich ſodann weiter nach Wittenberge, um die Tatorte der beiden dort verübten Morde in Augenſchein zu nehmen. Bei Wittenberge wurden am 16. April 1933 der 13jährige Kurt Gnirk und am 22. März 1935 der achtjährige Guſtav Thomas ermordet. In beiden Fällen wurde auch hier die Tat in dichten Kiefernſchonungen be⸗ gangen. Die zum Lokaltermin geladenen Zeugen aus Wittenberge erkannten in Seefeld auf das be⸗ ſtimmteſte den ihnen ſchon damals ver⸗ dächtig erſchienenen Mann wieder. Eine eingehende Vernehmung der Zeugen wird in Schwe⸗ gen, den Seefeldt im Herbſt 1934 beauftragt hatte, ſein rin bei der Beweisaufnahme erfolgen. Dorio in unſere Hände. Bei der ganzen Aktion hat der Gegner ausgiebigen Gebrauch von Dumdum⸗ Geſchoſſen gemacht, wie ſich das auch aus den ärzt⸗ lichen Befunden ergibt. „Nur 300 Ziviliſten?“ — Addis Abeba, 28. Januar.(U..) Von abeſſiniſcher Seite wird jetzt zugegeben, daß bei der Offenſive der italieniſchen Armee im Süden 500 Abeſſinier getötet worden ſeien. Allerdings habe es ſich hierbei in der Hauptſache nicht um Sol⸗ daten, ſondern Ziviliſten, meiſt alte Leute, Frauen und Kinder gehandelt. Die Zahl von 500 beziehe ſich auf ſämtliche ſüdliche Provinzen, die während der vergangenen Woche täglich von Schwär⸗ men italieniſcher Bombenflugzeuge heimgeſucht wor⸗ den ſeien. Die Bombenabwürfe hätten auch unter den Vieh⸗ herden der Dorfbewohner große Verwüſtungen an⸗ gerichtet. Weit über 2000 Stück Vieh ſeien dabei umgekommen. Die Berichte aus dem Süden melden, daß nicht weniger als 12 verſchiedene Geſchwader ſchwerer Bomber gezählt worden ſeien, die tagein, tagaus die friedlichen Niederlaſſungen der Bauern und Viehzüchter mit einem Schauer von Tod und Vernichtung überſchüttet hätten. Wieder ein Lazarett bombardiert — Addis Abeba, 28. Jan.(U..) Ein neuer Bombenüberfall auf ein abeſſiniſches Feldlazarett hat am Samstag in der Nähe von Ma⸗ kalle ſtattgefunden. Vier Kranke, die in dem La⸗ zarett untergebracht waren, wurden dabei verletzt. Das Lazarett war, wie verſichert wird, deutlich mit einem Rot⸗Kreuz⸗Zeichen kennt⸗ lich gemacht. Die Rote⸗Kreuz⸗Station habe ſich gezwungen ge⸗ ſehen, nach dem Bombardement die Kennzeichen ihrer Beſtimmung, die roten Kreuze, zu entfernen, um in Zukunft vor Fliegerſicht beſſer getarnt zu ſein. Die von Dr. Schuppler geführte Station, die früher ſchon einmal bei Poran mit Bomben belegt worden ſei, war kürzlich beauftragt worden, ſich der Verwundeten hinter Ras Seyoums Kampflinie au⸗ zunehmen. Gleichzeitig verlautet in Aoͤdis Abeba, daß die fünf Mitglieder der inneren Miſſion des Sudan, die im Gebiet von Sidamo ſtationiert waren, zurückge⸗ rufen worden ſeien, da ihre Lage als gefährdet gelte. König Eduard VIII. hat dem Kaiſer von Abeſſinien ein Telegramm geſchickt, in welchem er dem Negus für das aus Anlaß des Todes König Georgs V. ausgeſprochene Beileid dankte. 5 Abflauen der Kämpfe? — Addis Abeba, 27. Januar. Die Kämpfe zwiſchen den Truppen Ras Deſtas und der Armee Grazianis ſind faſt völlig abgeflaut. Neghellt und das Gebiet zwiſchen Hencio und Tuxor, das faſt ausſchließlich von Tanks und motoriſierten Truppenteilen beſetzt iſt, werden fieberhaft in Ver⸗ teidigungszuſtand geſetzt. Einige Kilometer nordweſtlich davon legen die Italiener eine neue Flugzeugbaſis an. Die Ent⸗ fernung von dieſer neuen Baſis nach Addis Abeba beträgt 440 Km. Ras Deſta hat ſein Hauptquartier wieder in Wardera, 60 Km. nördlich von Neghelli, aufgeſchlagen. Von Wardera aus hatte Ras Deſtg ſeinerzeit ſeinen Vorſtoß auf Dolo begonnen. Der Oelausſchuß tagt (Funkmeldung der N M.) A London, 28. Januar. Wie der öiplomatiſche Mitarbeiter der„Morning⸗ poſt“ meldet, werden die engliſchen Vertreter für den Genfer Sachverſtändigenausſchuß für die Oelfrage am heutigen Dienstag nach Genf abreiſen. Der Aus⸗ ſchuß, der am Mittwoch zuſammentritt, werde ſich in oͤen erſten Tagen mit den bereits beſtehenden Sühne⸗ maßnahmen befaſſen. Die Erörterung der eigent⸗ lichen Frage einer Oelſperve werde voraus ſichtlich in der nächſten Woche beginnen und dürfte vier bis fünf Tage dauern. Die Sitzung des 18ex⸗Aus⸗ ſchuſſes zur endgültigen Entſcheidung werde wahr⸗ ſcheinlich Mitte Februar ſtattfinden. Der Mitarbeiter der„Morningpoſt“ glaubt im Gegenſatz zu anderen engliſchen Blättern, daß ſich der Ausſchuß ſo gut wie ſicher zugunſteneiner Oel⸗ ſperre gegen Italien ausſprechen werde. Der Kommunisnnss als Wellorfahr Wiedervordringen der kommuniſtiſchen„roten Armee“ in China — London, 28. Januar(U..) In Kweiyang iſt nach hier einlaufenden Agentur⸗ meldungen das Kriegsrecht gusgerufen worden. Dieſe Maßnahme wurde ergriffen, nachdem etwa 20000 Kommunjiſten ſich der Stadt Wengan be⸗ mächtigt hatten, die ungefähr 100 Kilometer öſtlich von Kweiyang liegt. Da man befürchtet, die Kom⸗ muniſten könnten auch Kweiyang beſetzen, hat die Nankingregierung Bombenfluggeuge aus⸗ geſandt, um auf alle Fälle Herr der Lage zu bleiben. In Schanghai ſtürmten zweitauſend Kommuni⸗ ſten und Studenten die Polizeiſtation des Tſchapei⸗ viertels. Dieſer Sturmangriff wurde als Proteſt gegen die Verhaftung von 19 Studenten durchge⸗ führt. Die Studenten entführten einen chineſiſchen Polizeioſfizier und verſuchten, ihn zu lynchen. Dieſer Verſuch konnte in letzter Minute durch das Eingreifen von Streifen der Fremdenpolizei verhin⸗ dert werden, die gegen die Demonſtranten mit dem Gummiknüppel vorging. Da die Lage in Tſchapei außerordentlich geſpannt wurde, wurden zur Ver⸗ ſtärkung der chineſiſchen Polizei zwei Bataillone ruſ⸗ ſiſcher Freiwilliger eingeſetzt, die die Polizeiſtation wieder beſetzten. Die Rache des Kommuniſten — Wilna, 27. Januar. Der Sitzungssaal des hieſigen Bezirksgerichts war am Montag der Schauplatz eines verbrecheri⸗ ſchen Anſchlags auf einen Zeugen, der im Prozeß gegen 17 der Vorbereitung des Hochverrats beſchul⸗ digte Kommuniſten vernommen wurde. Während der Vernehmung dieſes Zeugen erhob ſich plötzlich ein Mann von einer der Zuſchauerbänke, ging auf den Zeugen zu und feuerte hintereinander vier Schüſſe aus einem Revolver auf ihn ab. Der Zeuge ſtürzte getroffen zu Boden, er⸗ hob ſich aber wieder und rief:„Es lebe Polen!“ Darauf ſank er erneut zuſammen. Der Täter verſuchte, die allgemeine Verwirrung zu benutzen und zu fliehen. Er wurde jedoch von Polizeibeamten verfolgt. Auf der Treppe wandte erſich plötzlich um und ſchoß auf ſeine Verfolger, ohne aber zu treffen. Die Beamten erwiderten das Feuer; ſie brachten dem Täter eine ſchwere Verletzung bei, ſo daß er ebenſo wie der angeſchoſſene Zeuge ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Kommuniſten und Bauern — Paris, 27. Januara. Eine Bauernlundgebung unter dem Vorſitz des Baueruführers Dorgeres in St. Brieue führte zu heftigen Zuſammenſtößen mit kommunſſtiſchen Ruheſtörern wobei ſich die Gegner mit Steinen und Erdklumpen bewarfen. Etwa 2000 Bauern hatten ſich verſammelt, um ihren Führer Dorgeres zu hören. 500 Kommuni⸗ ſten ſuchten die Verſammlung zu ſprengen und ver⸗ hinderten, daß Dorgsres zu Wort kam. Dies ver⸗ anlaßte den Polizeikommiſſar, die Bauernkund⸗ gebung aufzulöſen. Die erregten Bauern rotteten ſich daraufhin aber wieder auf dem Marktplatz zu⸗ ſammen, wo 100 Mann Gendarmerie und Mobile Garde die nichterlaubte Verſammlung auseinander⸗ trieb. 5 Es kam zu wüſten Schlägerein, bei denen zahl reiche Perſonen verletzt wurden. Drei Bauern tru⸗ gen ſchwere Verletzungen davon. Der Präfekt des Norddepartements hat nunmehr alle übrigen von der Bauerufront für die nächſten Tage geplanten Veranſtaktungen verboten. Aeuguah und Senſer Aussprache „Die geiſtige Größe Urugnays und die moraliſche Kleinheit Rußlands a — Montevideo, 27. Jan, Das Regierungsblatt„El Pueblo“ ſchreibt zu den Verhandlungen in Genf über die ſowjetruſſiſche Beſchwerde gegen Uruguay:„Die Ausſprache über, den Zwiſchenfall mit der Sowjetunion hat klar zwei grundlegende Wahrheiten ergeben: f die geiſtige Größe der kleinen Republik Uruguay und die moraliſche Kleinheit der großen Republik Rußland.“„4 Die anmaßende Sprache des Sowjetkommiſſars, ſo fährt das Blatt dann fort, habe den großen Mangel an Achtung und Rückſicht gegenüber Uruguay ass auch gegenüber Braſilien verdecken ſollen. Der Sow⸗ jetvertreter habe zweierlei Töne angeſchlagen, einen lächerlichen und einen beleidigenden. Vielleicht habe er gedacht, daß der eine oder der andere genügen werde, Uruguay zu beſiegen. Er habe aber nicht ge⸗ merkt, daß er ſich ſelbſt der Lächerlichkeit ausgeſeßt habe und daß die Beleidigungen auf ihn ſelbſt gefallen ſeien.. Reichskriegsopſerführer Oberlindober in Lon don. Auf Einladung der Britiſh Legion nimmt Reichs⸗ kriegsopferführer Oberlindober als Vertreter der deutſchen Frontſoldatenbünde am Dienstag an den Beiſetzungsfeierlichkeiten für den verſtorbenen enge liſchen König in London teil. 285 Kältewelle in A S2- 235 Todesopſet (Funkmeldung der NM.) i + Neuyork, 28. Januar. Die Oſtſtaaten werden zur Zeit erneut von einel Kältewelle heimgeſucht. Im Mittelweſten dauert die furchtbare Kälte nunmehr ſeit 6 Tagen un unter brochen an. Die Geſamtzahl der Todesopfer iſt iz zwiſchen auf 285 geſtiegen. Der Schaden beträgt meh⸗ rere Millionen Dollar. Beſonders ſchwer haben dis Obſtgärten gelitten. Die Eismaſſen des Ohio⸗Fluſſeß und anderer Flüſſe legten die Schiffahrt völlig lahm. Schweres Eiſenbahnunglück in Javan (Funkmeldung der N M.) Tokio, 28. Januar, Weſllich von Sendai ſtürzte ein Eisenbahnen, zug mit drei Wagen in einen Fluß. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurden etwa 20 Perſonen getötet und 40 verletzt. a und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer erantwortlich für Thealer, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i..: Or. Ale Winbauer. Handelstell: Dr. Fritz Bode- Lokaler Teil: Dr. Je Hammes Sport: Willy Müller- Südweſtdeuſſche Umſchau, Geri 5 und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich Mannheim. 2 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung r. Fritz Bode& Co., Mannheim. K 1,—5 Schriftleitung in Verlin: Joſerh Bretz... Viktoriaſtraße ls D. ⸗A. XII 1935: 5 8 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 2581 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B; 20585 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig. 5 Für un verlangte Beiträge keine Zewähr⸗Rückſendung nur bei Rückporto 5 die lich „ it aß. Cho Ver 1 lan ſuch bieß e aß die an, die trückge⸗ t gelte. * von hem er König Ruar. Deſtas geflaut, Tu ror, ziſierten 2 in Ver⸗ zen Jie Ent⸗ Abeba Juartier keghelli, 5 Deſtg 2 nuar. orning⸗ für den delfrage er Aus⸗ ſich in Sühne⸗ eigent⸗ lich in fte vier er⸗Aus⸗ wahr⸗ ubt im ſich der r Oel rechen ö en von Planten rache raliſche Jan. eibt zu ruſſiſche he über ar zwei blik f der 5 1 miſſars, Mangel nan 43 er Sow⸗ n, einen icht habe genügen nicht ge⸗ usgeſetzt gefallen n Lou⸗ Reichs⸗ ter der an den en eng⸗ nere Joy i letzter Minute zu machen. anuar. e jedenfalls Nerven. ert die tuunter⸗ r iſt in⸗ igt meh⸗ aben die ⸗Fluſſes ig lahm. Japan ua. hn⸗Bau⸗ n bisher zerſonen on einer 1 ä Jin bauer : Dr. Aloin : Dr. Itiß zu, 1 eſchäftli m. 0 ö Rückvorte ö Dienstag, 28. Januar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite(Nummer 45 Die Stadtseite Mauuheim, 28. Januar. Frauen auf der Jagd Geſtern früh, es war ein Stündlein noch vor Tag, da flogen ſte ſchon auf alle jene, die ein witziger Heidelberger Kollege einmal die„In venturtel⸗ käubchen“ genannt hat. Und umſchwärmten die Eingänge der großen Geſchäfte wie Bienen die Flug⸗ löcher ihres Korbes und ſummten wie die Hummeln und Horniſſen. Im Rhythmus des Jahresablaufes, den die Frauen nach den Geſchenk⸗ und billigen Ver⸗ kauftagen taktieren, iſt der Inventurkauf erſchienen. Was wären unſere Frauen ohne dieſe Ausverkäufe? Glücklicher— meinte ein, natürlich ein Mann, der nicht verſteht, welche Luſt in der ärgerlichen Auf⸗ regung dieſer Tage für die Käuferin beſchloſſen iſt, wenn ſie den Triumph hat, etwas zu haben, was die andere nicht hat. Ausverkaufshyäne— na wenn ſchon! Kann eine Frau ſich denken, daß es einmal keinen Iupenturverkauf gab? Und doch iſt dieſe Einrich⸗ tung überhaupt noch nicht alt. Sie entſtand aus dem ſchnellen Wechſel der Mode, der dem Geſchäftsmann ein Geſpenſt gebar, den„Ladenhüter“. Und unſere Geſchäftswelt begann den Kampf gegen die unheim⸗ liche Erſcheinung. Der Inventurverkauf wurde aus der Taufe gehoben, er wuchs und gedieh und iſt bis zum heutigen Tag der erklärte Liebling unſerer Frauen geworden, der ſogar einen feſten Platz im Familienetat einnimmt. Inventurverkauf: das iſt uns ein Begriff ge⸗ worden. Wenn zum Weihnachtsfeſt das Geld nicht langt, dann wird die bittere Pille des Verzichtes auf ſo viele heiß gewünſchte Dinge angenehm durch die Erwägung verſüßt, daß ja bald die Zeit der Inven⸗ turperkäufe wieder herannaht, Dann hat man ja wieder Geld, und außerdem zum Inventurverkauf iſt ja alles ſo billig! Natürlich, man weiß auch, daß man dann nicht mehr die Auswahl haben wird, die zu Weihnachten die Wahl ſo ungemein erſchwerte. Die ſchönſten Dinge ſind dann bereits hinausgewan⸗ bert. Aber vielleicht— ſo denken unſere Frauen— befinden ſich noch hier und da wahre Schätze unter den Stapeln der Inventurverkaufsware. Daß ſie die Schätze nicht entdecken könnten, daß vielleicht je⸗ mand anders... Unſere Frauen fürchten keine Ein⸗ kaufskonkurrenz, hoffen, jede von ſich, zuverſichtlich, daß gerade ſie ſelbſt das Schönſte, Beſte und Preis⸗ werteſte retten wird. Und dieſer Optimismus, dieſe Hoffnung auf den„großen Treffer“ im Inventur⸗ verkauf, macht ihn für Frauen ſo ſpannend, für die Ehemänner aber ſo gefürchtet. Unſauberer Geſchäftsgeiſt nutzte dieſe Jagdluſt unſerer Frauen. Und da es einmal eine Zeit gab, in der kaufmänniſche Ehrlichkeit nicht überall ſehr hoch im Kurſe ſtand, ſo nutzte man dieſe Jagdluſt gründlich aus. Man fabrizierte„Ausverkaufsware“, Schund, der ganz nett ausſah, der noch beſſer auf⸗ gemacht war, ſtellte ihn in die Schaufenſter und brachte ein großes Schild an, das von gigantiſchen Preis⸗ nachläſſen ſprach. Dieſe rieſenhaften Preisnachläſſe waren natürlich nichts anderes als Schwindel; aber dieſer Schwindel zog! Und dieſer Schundverkauf ſchloß damals alles ein, was man ſich nur denken konnte. Es war ein General⸗Ramſchnerkauf. Der nationalſozialiſtiſche Staat aber nahm den eiſernen Beſen zur Hand und kehrte all die ſchmutzigen Ecken der deutſchen Volkswirtſchaft gründ⸗ lich aus, ſchuf Beſtimmungen, die Induſtrie, Händler und Verbraucher in gleicher Weiſe dienen, vor allem dienen auf lange Sicht. Auch der In ventur⸗ verkauf erhielt ſein ehrliches Geſicht wieder. Eine ſtrenge Scheidung wurde vorgenom⸗ men zwiſchen Dingen, die artgemäß in den Inven⸗ pkauf gehören, und ſolchen, die ohne irgend⸗ welche modemäßige oder jahreszeitliche Bedingtheit waren. Uebrigens haben ſich unſere Frauen gefreut. als Ordnung in den Inventurverkäufen wurde. Auch um Inventurverkauf bürgt nun wieder der Name der Firma für die Güte der Ware. Mit dem Verſchenken hat es ja aufgehört, aber da⸗ ür weiß man nun ſicher, daß man zum Inventurver⸗ kauf keinen Schund, ſondern gute Ware kauft. Inſerate werben, Plakate locken, tauſendfältig ſchreien es uns Schaufenſter entgegen: Inventur⸗ verkauf! Frauen ſchauen zu allen Stunden in dieſe Schaufenſter, die Türen der Geſchäfte ſtehen nie ſtill. Und die langen Verkaufstiſche ſind umdrängt won Frauen, die ſuchen, prüfen, abwägen, ſich ent⸗ ſchließen. Man ſtaunt über die ſtrategiſche Umſicht unſerer Frauen, den Umfang ihrer Beobachtungs⸗ gabe, die ſie immer merken läßt, wenn irgend eine Nebenbuhlerin das findet, was ſie ſelbſt geſucht, schmunzelt, wenn es ihr— kurzes Zögern ausnut⸗ zend— gelingt, den großen Treffer doch noch in Dieſer Inventurverkauf 1 Kein Wunder, wenn die hübſche kleine Verkäuferin am Abend jetzt ſo müde und abgeſpannt iſt, kein Wunder auch, daß man in dieſem Gewühl manches vergißt. Und ſei es nur das Mittageſſen des ſtrengen Herrn Gemahls. * Jahresbericht des gemiſchten Chors 08. Kürz⸗ lac hielt der gemiſchte Chor 08 im Vereinslokal Liederhalle“ ſeine diesjährige Jahresverſammlung ab. Zur Einleitung der Verſammlung ſang der (Por, das Lied„Flamme empor“. Hierauf hieß der Vereinsführer die Mitglieder herzlich willkommen. Auch gab er kurzen Bericht über das abgelaufene Geſchäftsfahr, beſonders erfreulich ſei der Auf⸗ ſchwung des Vereins. Zur Weiterleitung des Ge⸗ miſchten Chors und zur Pflege des deutſchen Liedes wurde Chormeiſter Lenz für das laufende Jahr wieder verpflichtet. Der Kaſſenbericht lautete gün⸗ tig. Der zweite Führer, Herr Bretz, gab Aufklä⸗ kung über das bevorſtehende Augsburgtreffen der gemiſchten Chöre Deutſchlands, und bedauerte ſehr, daß es dem Verein nicht möglich ſei, an dieſem Treffen teilzunehmen. Vor Beendigung der Ver⸗ ammlung gab Vereinsführer K. Härtling ſeinem Vunſche noch Ausdruck, die Mitglieder mögen im laufenden Jahr noch eifriger die Singſtunden be⸗ Raben und das deutſche Lied mehr pflegen als r. Der Sängerkreis Mannheim tagte Bekanntgabe der Richtlinien für die Wertungsſingen Die zweite Hauptverſammlung des(reiſes Mannheim im Badiſchen Sängerbund vereinigte am Sonntagnachmittag die Vereinsführer und Abord⸗ nungen der Geſangvereine im Ballhaus. In ſeinem Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Jahr ſtreifte Kreisführer Hügel zunächſt das 11. Badiſche Bun⸗ desſängerfeſt, zu dem allein vom Kreiſe Mannheim 4600 Sänger und etwa 1400 Angehörige nach Karls⸗ ruhe gekommen waren. Die Mannheimer Sänger haben ehrenvoll beſtanden, und Kreischormeiſter Gellert durfte für ſeine Kompoſi⸗ tionen reiche Lorbeeren ernten. Im Jahr 1935 wurde erſtmals das Gruppenſingen durchgeführt, eine neue Art geſanglicher Betätigung, in die ſich viele Vereine gut hineingefunden haben. Mehrmals wurden die Vereine auch zu gemeinſamer Betätigung aufgeru⸗ fen, ſo bei der Feier des 1. Mai, bei den Veranſtaltungen von Ortsgruppen der NS DA p und zur Werbung für das Winterhilfswerk. Der Liedertag am 29. Juli fand die Sänger ebenſo auf dem Plan wie das Vorkonzert am 29. September im Nibelungenſaal, wo die für das Bundesſängerfeſt beſtimmten Chöre zum Vortrag kamen. Weniger erfreulich iſt die Tatſache, daß ſich der Mitgliederrückgang im letzten Jahr fortgeſetzt hat. Zu Anfang 1935 zählte man 126 Vereine mit 7184 Sängern, 236 Sän⸗ gerinnen und 11122 unterſtützenden Mitgliedern; ins neue Jahr ging der Sängerkreis Mannheim nur noch mit 124 Vereinen(zwei haben ſich zuſammen⸗ geſchloſſen und einer ſtellte ſeine Tätigkeit vorläufig ein), denen 6289 Sänger, 234 Sängerinnen und 10 989 unterſtützende Mitglieder angehören. Der bedauer⸗ liche Rückgang findet ſeine Begründung in dem Be⸗ ſtreben der Vereinsführer, keine Sänger mehr in den Liſten zu führen, die die Singſtunden wenig oder gar nicht beſuchen; auch öͤͤie Einberufungen zum Militär und Arbeits⸗ dienſt ſpielen eine Rolle, während der Zugang an jungen Sängern ſich noch nicht geſteigert hat. Eine erfreulichere Statiſtik iſt die der Ehrungen für langjährige Mitgliedſchaft, konnten doch im vergangenen Jahr vier Sänger mit dem Ehren⸗ brief des DSB für 30 Jahre Arbeit am deutſchen Lied ausgezeichnet werden, 19 Sänger mit der gol⸗ denen Ehrennadel für 45 Jahre, 30 mit der Ehren⸗ urkunde für 40 Jahre und 154 mit der ſilbernen Ehrennadel für 25 Jahre. Eine ſchöne neue Einrich⸗ tung iſt die Zuwendung einer Ehrengabe an bedürftige alte Sänger aus der Stiftung Sängerdank; von ſieben dieſer Zuwendungen in Ba⸗ den fielen vier nach Mannheim. Kreisführer Hügel ſchloß ſeinen Bericht mit Gedenkworten für die im vorigen Jahr aus dem Leben geſchiedenen Sänger⸗ kameraden. 2 Den Rechenſchaftsbericht legte Kreisrechner Specht ab, deſſen Kaſſenführung von den Rech⸗ nungsprüfern als muſterhaft bezeichnet werden konnte. Ein unterhaltſamer Nachmittag Die Rechnungsprüfer Herren Kaufhold und Holm wurden wiedergewählt. Nach dieſen geſchäftlichen Mitteilungen gab Kreisführer die neuen Richtlinien für Wertungsſingen bekannt. Möglichſt gute choriſtiſche Leiſtungen und Hebung des Gemeinſchaftsgefühls, erzieheriſche und künſtleriſche Förderung der Vereine, dies ſind die Geſichtspunkte, nach denen künftig gearbeitet wird und mit denen die oft unſchönen Begleiterſcheinun⸗ gen der früheren Preisſingen verſchwinden. Ge⸗ tarnte Wertungsſingen, wie ſie im Rheinland ver⸗ ſucht wurden, ſind unterſagt. Träger der Ver⸗ anſtaltung iſt ſtets der Sängergau, in deſſen Auftrag die Wertungsſingen von den Sänger⸗ kreiſen durchgeführt werden. Die Vereine ſind zur Teilnahme verpflichtet, ſonſt geht ihnen die Mit⸗ gliedſchaft im Deutſchen Sängerbund und damit die Möglichkeit öffentlichen Auftretens verloren. Es ſollen durchſchnittlich zwölf Vereine auftreten, doch werden es in unſerem Kreis immer einige mehr ſein, weil die Gruppen ſtärker ſind. Die 44 Vereine der Stadtgruppe werden in zwei Wertungsſingen antreten. Innerhalb drei Jahren muß jeder Verein einmal an einem Wer⸗ der tungsſingen teilgenommen haben. Im Kreis Mannheim finden Wertungsſingen in den Jahren 1936 und 1937 ſtatt, im Jahre 1998 dagegen ein Kreisſängerfeſt. Kreischormeiſter Gellert machte die nötigen Anmerkungen und gab die hauptſüchlichen Richtlinien muſikaliſcher Art. Bemerkenswert iſt die Einrichtung des Stundeuchors, der— allerdings nur von leiſtungsfähigen Vereinen — in einer Stunde zu bewältigen iſt. Es gibt weiter noch einen Sechswochenchor, und ein einſtimmiges Marſchlied muß auch eingeübt werden. Eine Punk⸗ tierung der Leiſtungen beim Wertungsſingen erfolgt nicht mehr, es werden Rhythmik, Dynamik, Phraſte⸗ rung, Tonreinheit, Klangſchönheit, Ausſprache, Stimmbildung, Arbeit des Chorleiters, Auswahl und Geſamteindruck beurteilt. Die Vereine erhalten eine Teilnahmebeſcheinigung, die das ſchriftliche Urteil enthält. Mit Wertungsſingen dürfen in der Regel keine ſonſtigen Veranſtaltungen(Vereinsjubiläen) verbunden werden. Im Sängerkreis finden die Wertungsſingen des Jahres 1986 wie ſolgt ſtatt: für die Gruppe der Stadtvereine am 17. oder 24. Mai im Nibelungenſaal, für die Vorprtsvereine ſüdlich des Neckars am 14. Juni in Seckenheim, für den Schwetzinger Bezirk am 21. Juni in Hockenheim, für die Gruppe Weinheim am 28. Juni in Weinheim und für die Vorortsver⸗ eine nördlich des Neckars(mit Ausnahme von Feu⸗ denheim und Ilvesheim, die in Seckenheim teilneh⸗ men) am 5. Juli in Sandhofen. und Abend Kaffeeſchlacht der Liederhallerinnen Der Vetſuch iſt ſo glänzend gelungen, daß der Kreppelkaffee der Liederhalle Mannheim alljährlich wiederholt wird So urgemütlich und ſtark beſucht denken wir uns den Kreppelkaffee, der im Karneval 1936 nun auch hier eingeführt werden ſoll, wenn wir über den Damen⸗Kaffeekranz berichten, zu dem die Liederhalle Mann heim am Sonntagnach⸗ mittag in das Vereinsheim geladen hatte. Der An⸗ drang war ſo gewaltig, daß ſich die Germaniaſäle als zu klein erwieſen. Und als abends die Liederhaller nachkommen durften, mußte man auch die vorderen Wirtſchaftsräume in Anſpruch nehmen. Im Mittelpunkt der Kaffeeſchlacht ſtand eine hervorragende Mode⸗ und Maskenſchau, die von mehreren hieſigen Firmen beſtritten wurde und ſo ſehenswert war, daß die Vorführdamen gro⸗ ßen Beifall ernteten. Umgeben war dieſe Schau von einer vorzüglichen Unterhaltungsfolge, die ſich bis tief in den Abend hinein erſtreckte und ernſtes und heiteres in buntem Wechſel brachte. Frau Pauſe ſang drei Lieder mit gut geſchultem, wohlklingenden Mezzoſopran, Teno⸗ riſt Reuther erſchien zweimal auf der Bühne, um mit mehreren Schlagern zu zeigen, daß er ein he⸗ währter Opern⸗ und Operettentenor iſt, und die Pianiſten Balduf der Aeltere und Jüngere be⸗ wieſen großes Können bei einem vierhändigen Vor⸗ trag. Soviel iſt ſicher, daß der junge Balduf, der jetzt ſchon über eine bemerkenswerte Technik verſügt, ſeinen Weg machen wird. Die Geſchwiſter Herſch⸗ ler(Bruder und Schweſter) waren vorzüglich als Schifferklavierſpieler, nicht minder ein weiterer jugendlicher Muſikant auf dem gleichen Inſtrument. Daß die Liederhalle auch tänzeriſchen Nachwuchs beſitzt, zeigte die fünffährige Roſemarie Kaub, die einen Walzer und eine Polka ſo entzückend tanzte, daß man ſich ſagen mußte: hier entwickelt ſich früh⸗ zeitig ein ſtarkes Talent. Auch beim Radetzkymarſch, mit dem ſie ſpäter auftrat, entwickelte die Kleine eine große Natürlichkeit. Frl. Weydelich war wie im⸗ mer reizend in zwei Tänzen. Der Humor kam am unwiderſtehlichſten in einer Szene von Frl. Appel und Frau Weber zur Geltung. Weber, die allein ſchon durch ihr Aeußeres einen großen Lacherfolg erzielte, ſtellte eine Bauerntoch⸗ ter aus einem Ort hinter Heidelberg dar, die bei Frl. Appel die modernen Tänze erlernen wollte, um „ihrem Hans“ zu imponieren. Aber ſchon die erſte Stunde belehrte die Dorfſchöne, daß es das Beſte iſt, wenn ſie bei ihren heimatlichen Tänzen bleibt. derbkomiſche Szene wurde mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Albert Schad war auch diesmal wieder als Humoriſt und Lautenſänger in beſter Stimmung. Frau Berberig, die unermüdlich die wochenlangen Vorbereitungen für den unterhalten⸗ den Teil des Kaffeeklatſches getroffen hatte, nahm ſich auch noch Zeit, eine ſehr längliche Szene zu ler⸗ nen, in der ſie den Nachweis erbrachte, daß der beſte Beruf für ein weibliches Weſen immer noch die Hausfrau iſt, weil das männliche Daſein auch ſeine Frau Die Die Volkes. Schattenſeiten hat. Die Kapelle Mayer trug viel zur Erhöhung der Stimmung durch flotte Weiſen bei. Die Leitung der Unterhaltungsſolge lag in den be⸗ währten Händen des Vergnügungskommiſſars Eng⸗ lert, während ſich Frau Berpberig und Frl. Grether in die Anſage teilten. Anerkennung verdienen auch die Damen des Führerrings, die ſich der Mühe unterzogen, den bei Mitgliedern erſtandenen Kuchenberg unter die mehr als 400 Teilnehmerinnen an der Kaffeeſchlacht zu verteilen. Kreisführer Hügel wird zum Ehrenmitglied ernannt Als die Liederhaller den Saal betreten durften, verſammelte Vereinsführer Georg Schäfer die Sänger auf der Bühne, um bekanntzugeben, daß dieſe Kaffeeſchlacht alljährlich wiederkehren werde. Aber da ſich bei dem erſten Verſuch bereits erwieſen habe, daß das Vereinsheim zu klein ſei, werde man im nächſten Jahre wohl den Nibelungenſaal mieten müſſen. Herr Schäfer ergriff gleichzeitig die Gele⸗ genheit, die Liederhallerinnen zu bitten, mit ihren Männern nicht allzu ſtreng ins Gericht zu gehen, wenn die Fortſetzung der Singſtunde ſich manchmal allzuſehr in die Länge zieht Will doch der Sänger nach eifriger Probentätigkeit mit den Kameraden noch ein wenig beiſammen ſein. Es iſt anzuneh⸗ men, daß dieſe Bitte nicht unerfüllt bleiben wird. Herr Schäfer dankte auch allen Mitwirkenden, die Bonbonnieren erhielten. Als unter Leitung des Muſikdirektors Gellert„Der Jäger aus Kur⸗ pfalz“ verklungen war, wurde die Ernennung des Kreisführers Hügel zum Ehrenmitglied bekanntgegeben. Der Geehrte dankte herzlich für die Auszeichnung. Und dann brauſte der Vereinswahl⸗ ſpruch durch den Saal. Für den Tanz, der nunmehr begann, hätte die zur Verfügung ſtehende Fläche noch einmal ſo groß ſein müſſen. Erſt nach Mitternacht leerte ſich der Saal, den ein Vereinsmitglied ſehr geſchmackvoll närriſch geſchmückt hat. Man darf die von leichtbe⸗ ſchwingter FJaſchingsſtimmung beſeelte Veranſtal⸗ tung als Vorläuferin des Liederhalle⸗Mas⸗ kenballes bezeichnen, der am 8. Februax das Ballhaus füllen wird. Sch. 60 Jahre alt Herr Leonhard Hanbuch feiert heute in voller Friſche ſeinen 60. Geburtstag Der Jubilar, eine im Mannheimer Geſchäftsleben bekannte Perſönlichkeit, iſt der Seniorchef der Baufirma Leonhard Hanbuch & Söhne, deren bauliche Tätigkeit in früherer und auch in jüngſter Zeit das Mannheimer Stadtbild er⸗ heblich beeinflußt hat. Neben gewerblichen Neubauten ſind Wohnungsbauten in der Oſtſtadt in Naturſteinen aus ſelbſtbetriebenen Steinbrüchen auf eigene Rech nung der Firma erſtanden, ebenſo gerade in letzter Zeit der Neuaufbau an der verbreiterten Dalberg⸗ ſtraße, die Auflockerung der Schwetzingerſtadt Hurch Abbruch des alten Fabrikanweſens Rheinguß und Erſtellung neuzeitlicher Volkswohnungen. Alle dieſe umfangreichen Arbeiten ſind Zeugen der wagenden und vorausſchauenden Entſchlußkraft und der unermüdlichen eigenen Mitarbeit des Jubi⸗ lars, der damit auch Weſentliches zur Hebung des der 6097166 Gut raſiert“ 1 gut gelaunt! ROTH-BUCHNEHR G.. Hl. SER TEMFE HOF 4 Wirtſchaftslebens und zur Beſeitigung der Arbeits⸗ loſigkeit beigetragen hat. Seine Mitarbeiter und die ganze Gefolgſchaft, für die er immer treu beſorgt iſt, wünſchen ihm mit vielen ſeiner Bekannten, denen wir uns anſchließen, auch fernerhin körperliche und geiſtige Rüſtigkeit zum Wohl der Geſamtheit. k Von der Evangeliſchen Kirchengemeinde. Aus Anlaß der Wiederkehr des Tages der nationalen Erhebung ladet die Evangeliſche Kirchengemeinde Mannheim zu einer gottesdienſtlichen Feier ein. Mit Rückſicht auf die Teilnahme aller Deutſchen an der öffentlichen Feier, die am Abend des 30. Januars in Berlin ſtattfindet, wird dieſe gottesdienſtliche Feier auf den Vorabend des Gedenktages gelegt. Der Feſtgottesdienſt, zu dem mit der Geſamtgemeinde auch die Vertreter des Stag⸗ tes und der Partei eingeladen ſind, findet am Mitt⸗ woch, dem 29. Januar, abends 8 Uhr, unter Mitwir⸗ kung des Kirchenchores in der Trinitatis⸗Kirche ſtatt. Die Predigt hält Stadtpfarrer Kiefer, der Vorſitzende des Kirchengemeinderats. Die Gottes⸗ dienſtzeiten der Vorortgemeinden wollen aus dem Anzeigenteil erſehen werden. **„Der Zinnſoldat“ entlaſſen. Die entzückende Weihnachtsſchau„Der Zinnſoldat“ in der Mannhei⸗ mer Kunſthalle hat am Sonntag enoͤgültig ihr Ende gefunden. Die Leihgaben gehen an ihren etatmäßi⸗ gen Standort zurück und werden früheſtens zum nächſten Weihnachtsfeſt wieder zuſammengetrommelt und ausgeſtellt. Am Schlußtag waren nicht wenfger als 2300 Beſucher in den Sälen. eee. Leiſtung auch in der Tierzucht Ein auffchlußreicher Vortrag vor der Kreisbauernſchaft Mannheim Der Stand unſerer Tierzucht hängt eng mit der Nahrungsfreiheit unſeres Volkes zuſammen, ſie bildet ſogar einen der wichtigſten Grundpfeiler. Es iſt daher durchaus begreiflich, daß die Ausfüh⸗ rungen, die Tierzuchtdirektor Dr. Winterer⸗ Freiburg vor der Kreisbauernſchaft Mannheim über„Die badiſche Tier zucht im Spie⸗ gel der Forderung unſerer Zeit“ machte, größte Anziehungskraft ausübten und vollſtes Ver⸗ ſtändnis fanden. Der Redner, einer der geſchätzteſten Fachleute auf dieſem Gebiet, ſchilderte einleitend, wie der Um⸗ bruch der Zeit auch zu einem Markſtein in der deutſchen Tierzucht geworden iſt. Vorbei iſt es mit dem Streben nach Rekord⸗ und Spitzenleiſtungen, bei denen nie geprüft wurde, wo die Futtermittel für die Rekordzucht herkamen. Die Verwendung großer Mengen ausländiſcher Futtermittel gefährdete nicht nur die bäuerliche Wirtſchaft, ſon⸗ dern ſchwächte auch das nationale Vermögen des Hinzu kam noch, daß ſich die Rekord⸗ ſucht an den Tieren ſelbſt rächen mußte. Zuchtvieh muß die Schollenverbundenheit und die Wirtſchaftlichkeit unſerer Tiere ſein, die ſich aus dem erhalten müſſen, was der deutſche Boden liefert. Es kommt heute darauf an, die ausreichende Er⸗ nährung des deutſchen Volkes ſicherzuſtellen und die Nahrungsmittel zu beſchaffen, die für die Erhal⸗ tung der Geſundheit des deutſchen Volkes notwen⸗ dig ſind. Immer mehr ringt ſich de Erkenntnis durch, daß die gemiſchte Koſt die beſte Grundlage bildet, die allein durch unſer Klima bedingt iſt Um die Ernährung des Volkes ſicherzu⸗ ſtellen, gilt es in erſter Linje, die Buttererzeu⸗ gung zu fördern. Gleichzeitig iſt das ausreichende Angebot an Trinkmilch ſehr wichtig und ſchließ⸗ lich ein Rinderangebot, das mit geſteigertem Fleiſch⸗ bedarf zunehmen muß. Dringende Forderung iſt ein rückhaltloſes Bekenntnis zur Leiſtung. Bei der Rinderzucht gilt es, einen Typ zu ſchaffen, der die Tiere nicht ſchwerer macht, als es die Scholle erträgt. Weiterhin iſt darauf zu achten, daß kein Kilogramm Futter mehr verbraucht wird, das nicht zur Förderung der Leiſtung, ſondern des Aeußeren dient. Nicht das Aeußere iſt die Hauptſache, ſondern die Leiſtungl! Mit der Vererbungslehre in der Tierzucht beſchäftigte ſich der Redner im zweiten Teil ſeiner Ausführungen, wobei er zeigte, daß nicht die Raſſe das Zuchtziel ſein darf, ſondern nur ein Mittel zur Züchtung. Unſere Aufmerkſamkeit darf nicht mehr ſo ſehr der Raſſe, ſondern muß den einzelnen Tieren gelten. Im allgemeinen muß unbedingt die Tier⸗ zucht auf die Forderungen unſerer Zeit eingeſtellt werden. Zuchtbriefe, Ahnentafeln und Milchleiſtungsbücher werden in Zukunft wichtige Steckbriefe in der deutſchen Tierzucht fein. Nach einer Pauſe wurden durch Lichtbilder die Ausführungen ergänzt, wobei die in Baden gemach⸗ ten Erfahrungen beſondere Berückſichtigung fanden. 4. Seite/ Nummer 45 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 28. Januar 1998 2 55 5 85 3 8 e e N IETI Wer Pferde kaufte, wurde angeſchmierl“ Die Betrügereien der Frankfurter Zigeunerbande 5— Frankfurt a.., 28. Januar. In den letzten Tagen ſind bei der Kriminalpolizei zahlreiche Anzeigen, beſonders aus Norddeutſchland, gegen die hier wegen anderer Delikte in Haft befind⸗ lichen Zigeuner eingegangen. Es handelt ſich mei⸗ ſtens um Betrügereien beim Pferde⸗ handel. Den Käufern wurde in allen Fällen un⸗ ter Beteuerung ihrer Ehrlichkeit als Pferdehändler das fragliche Tier mit allen guten Eigenſchaften ge⸗ ſchildert und vorhandene Mängel abſichtlich verſchwie⸗ gen. Wie ſkrupellos die Zigeuner bei dieſen Geſchäf⸗ ten vorgingen, zeigt folgender Fall: In Kön kaufte der Zigeunerprimas Korpatſch von einer Pferdemetzgerei ein ſchwer dämpfiges Pferd zum Schlachtpreis von 180—200 Mark. Sein Neffe Rebſtock verkaufte dann dieſes Tier in Kleinblitters⸗ dorf einem Bauunternehmer für 750 Mark. Der Bauunternehmer merkte jedoch wohl bald, daß er mit dem Tier angeſchmiert worden wax und verlangte von den Zigeunern ein anderes Tier. Korpatſch hatte nun in Kaiſerslautern von einem Fuhrunter⸗ nehmer ein abgetriebenes, etwa 20—25 Jahre altes Pferd für rund 150 Mk. gekauſt, tauſchte es gegen das dämpfige Pferd des Bauunternehmers und ließ ſich noch 350 Mark herauszahlen. So hatte der betrogene Bauunternehmer ſchließlich für 1100 Mark ein unbrauchbares Pferd erſtanden. Aus Baden Todesſturz vom Kirchturm Ein zehnjähriger Junge tödlich verunglückt A Haßmersheim(Amt Mosbach), 28. Jan. Als der Küſter der katholiſchen Kirche am Vormittag im Kirchturm die Uhr aufziehen wollte, ſtieg ihm der zehnjährige Sohn des Matroſen R. Hof⸗ mann trotz Warnung nach. Der Junge überſah da⸗ bei die etwa 1 Geviertmeter breite Oeffnung zum Schachte der Uhrgewichte und ſtürzte in einer Höhe von—6 Meter hinab auf eine Kiſte, die mit Säge⸗ mehl gefüllt war und ein Auſſchlagen der Gewichte verhindern ſollte. Von da ſtürzte er weiter auf den Zementboden und blieb mit einem ſchweren Schä⸗ delbruch liegen. Ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, iſt der bedauernswerte Junge in den Nachmittagsſtunden ſeinen ſchweren Ver⸗ letzungen erlegen. Der Fall iſt für die Familie um ſo tragiſcher, als vor Jahren ein Sohn der Familie den Tod durch Ertrinken fand. Der rote Hahn im Taubertal Eine Scheune geht in Flammen auf * Großrinderfeld, Amt Tauberbiſchofsheim, 28. Januar. Am Sonntagabend wurde unſer Dorf, das in den letzten Jahren von einer ganzen Reihe von Feuersbrünſten heimgeſucht wax, erneut durch Feueralarm erſchreckt. Auf bisher ungeklärte Weiſe war in der Scheune des Landwirts Sebaſtian Deutſch ein Schadenfeuer ausgebrochen, das ſich raſch auf die ganze Scheune verbreitete. Der ſofort alarmierten Ortsfeuerwehr gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken, ſo daß die aus Tauberbiſchofsheim gerufene Motorſpritze nicht mehr Zum Transport des Pferdes von Kaiſerslautern nach Kleinblittersdorf benutzten die Zigeuner einen fremden Kraftwagen, den ſie jedoch, wie öfters, zu bezahlen vergaßen. Bei allen ſchriftlich und mündlich abgeſchloſſenen Verkäufen machten die Zigeuner immer den Zuſatz, daß der Käufer, wenn er mit dem gekauften Pferd nicht zufrieden iſt, ſich wieder mit dem Verkäufer in Verbindung ſetzen müſſe. Man werde ſich dann ſchon einig werden. Mit dieſer Klauſel will der als Ver⸗ käufer auftretende Zigeuner in jedem Fall verhin⸗ dern, daß der betrogene Käufer ihn wegen dieſes Be⸗ truges anzeigt. Die Kriminalpoligei in Frankfurt a. M. möchte den vollen Beweis dafür erbringen, daß dieſe ausländiſchen und nichtariſchen Zi⸗ geuner, wie nach allen bisherigen Feſtſtel⸗ lungen mit Sicherheit vermutet wird, nur vom Betrug leben. Aus dieſem Grunde iſt es notwendig, daß alle Per⸗ ſonen, die irgendwie durch Geſchäfte oder ſonſtwie mit der Sippe Korpatſch und Genoſſen in Berührung kamen, ihre Wahrnehmungen umgehend der uichſten Polizei⸗ oder Landjägerſtatibn zur Weitergabe au die Landeskriminalſtelle Frankfurt am Pain melden. einzugreifen brauchte. Die ſtändig zerſtört. Scheune wurde voll⸗ * Karlsruhe, 28. Jan. In der Nacht draugen Diebe in einen Lagerraum am Kaiſerplatz ein und erbrachen einen Schreibtiſch, in dem ſie den Schlüſſel zum Kaſſenſchrank fanden. Sie öffneten denſelben, brachen den inneren Treſoxr auf und ent⸗ wendeten den Betrag von etwa 800 Mark in Pa⸗ vier⸗ und Hartgeld. Von den Tätern fehlt noch jede Spur. 5 a * Eberbach, 27. Jan. Am Samstagvormittag ließ ſich der 17 jährige Oskar Englert aus Heidelberg, der bei einem Landwirt in Scholl⸗ brunn tätig war, bei Neckargerach vom Zug über⸗ fahren. Der Lebensmüde war ſofort tot. Die Be⸗ weggründe der Tat bedürfen noch der Aufklärung. ol. Heidelberg, 27. Jau. Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus richtete an Staatsrat Profeſſor Dr. Furt⸗ wängler am 25. Januar folgendes Telegramm: „Dem treuen und hochverdienten Förderer Heidelberger Kunſtlebens entbiete ich namens der Stadt und im eigenen Namen zum 50. Geburtstag herzlichſte Glückwünſche.“ 0 Brühl, 27. Jan. Herr Johann Geſchwill, gebürtig aus Brühl, und Frau Suſanna, geb. Kohl, gebürtig aus Neckarau, zur Zeit beide wohnhaft in Mannheim, feiern am Dienstag, 28. Januar, das Feſt der ſilbernen Hochzeit.— Seinen 61. Geburtstag beging im Ortsteil Rohrhof Peter Schimmele, Rohrhöfer Straße 29. Wir gratu⸗ lieren!— Für Tabakhauptgut und Tabak B aus dem Erträgnis des Jahres 1935 hat die Tabak⸗ fachſchaft Brühl dieſer Tage insgeſamt 20 000 Mk. an die Pflanzer der Gemeinde Brühl zur Aus⸗ zahlung gebracht. NSDAp-NMiffeilungen Aus partetemtlichen Bekanntmachungen entnommen Politiſche Leiter Strohmarkt. Am Dienstag finden wegen der Großkund⸗ gebung im Roſengarten keine Kaſſenſtunden ſtatt. Neckarſtabt⸗Oft. Dienstag, 19.20 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher Pol. Leiter und Anwärter vor der Geſchäftsſtelle. Marſchanzug. NS⸗Franuenſchaft Achtung! Am 28. Januar, 15. Uhr, Beſprechung der Stadt⸗ und Landortsgruppen⸗Frauenſchaftsleiterinnen in . 14, 4. Sandhofen. Am 28. Jan., 20 Uhr, Pflicht⸗Heimabend. Waldhof. Der Heimabend am Dienstag fällt aus, er findet dafür am Freitag, 31. Januar, ſtatt. Neckarſtadt⸗Oſt. Am 29. Januar, 20 Uhr, Pflicht⸗Heim⸗ abend im„Feldſchlößchen.“ Lindenhof. Die für Mittwoch gemeldeten Frauen kom⸗ men um 15 Uhr nach L 9,—8. Feudenheim. Am 29. Januar, 20 Uhr, Heimabend. Humboldt. Am 29. Januar, 20 Uhr, Pflicht⸗Heimabend in der„Konkordia“, Langſtraße. Friedrichsfeld. Am 29. Januar, 20 Uhr, im„Ablex“ Heimabend. Anſchließend Singſtunde. Wer noch gicht im Beſitze ſeiner zweiten Mitgliedskarte iſt, hat ſich ſofort bei der Ortsgruppenfrauenſchaftsleiterin zu melden. 3 Pꝗi⸗Stelle. Die Bildwarte der Geſolgſchaften HJ, Fähn⸗ lein De, Gruppen BDM und BD erſcheinen am 29. Januar, 20 Uhr, in K 2, 6, 3. Stock, Bannbildſtelle. BDdM Kundgebung von Dr. v. Leers. Sämtliche Führerinnen der Stadtringe und die Untergaureferentinnen gehen ge⸗ ſchloſſen in die Kundgebung. Antreten Dienstag, 19.45 Uhr, om Waſſerturm. Deutſches Eck und Strohmarkt. 19.30 bis 21.30 Uhr Turnen. Oſtſtadt. Donnerstag, 20 Uhr, Turnen in der Peſta⸗ logsiſchule B. Untergau 171. u. D. Der Samariterkurſus am 28. Ja⸗ nuar fällt aus und findet dafür am 29. Januar, 20 Uhr, in e Almeuho. Am 28. J 10.45 wetzingerſtadt und Almenho. Am 28. Januar, 19. e Ankle n in Kluft am Waſſerturm an. 30 Pfg. ſind mitzubringen. 5 60 85501 1 char 2 am 29. Januar Schor⸗Heimabend. Alle Mädel, die Dienstag Heimabend haben, treten in Kluft am 28. Januar, 19.20 Uhr, auf dem Marktplatz an. 30 Pig. mitbringen. 5 5 55 Schwetzingerſtadt. Der Heimabend für die Schaften Fülſchle, Kohl und Weber fällt dieſe Woche aus. Am 28. Januar, von JM Untergan 171. Alle Gruppen⸗ und Ringführerinnen, die zur Kundgebung mit Pg. v. Leers gehen, treten um 19 Uhr gegenüber dem Eingang des Roſengartens an. 30 Pig. mit⸗ bringen. Waldhof. Schar Eichwaldſiedlung. Am Mitt⸗ woch, 15.30 Uhr, treten alle Jungmädel der 5. und 6. Klaſſe am Freyaplatz on. Jene der 7. und 8. Klaſſe um 17.30 Uhr am Freyaplatz. Alle Jungmädelgruppenführerinnen ſchicken Mittwoch um 3 Uhr alle Jungmädel und Führerinnen, die gut Klampfe, Geige, Cello, Bratſche oder Blockflöte ſpielen können. Die Mädel follen zu einem Zwei⸗Toge⸗Treffen mit Blumenſant nach Karlsruhe. Untergau. Alle Führerinnen, die ſich zu dem Kurſus auf dem Dilsberg gemeldet haben, kommen am Donners⸗ tag, von 17 bis 20.90 Uhr zur Unterſuchung auf den Unter⸗ gau, N 2, 4. DA Kreiswaltung. Sämtliche Ortswalter holen auf der Kreiswaltung ſofort wichtiges Material für die Ver⸗ trauensratswahlen 1936 ab. a Humboldt. Die monatliche Stärkemeldung der Betriebe iſt ſofort auf der Ortswaltung abzugeben. Hausgehilſen Oſtſtadt.(Mina Gögelein.) Am 28. Januar, 20.30 Uhr, Heimabend in L 13. 12a. NSNKON Am 29. Januar, 20.15 Uhr, 3. Schulungsabend im Friedrichspark. Thema:„Deutſchbewußtſein“. Redner: Arbeitsamts⸗Direktor Pg. Nickles. Folgende Stützpunkt⸗ mitglieder haben zu erſcheinen: Innenſtadt⸗Oſt und Weſt, Lindenhof, Neckarſtadt⸗Oſt und Weſt, Oſtſtadt und Schwet⸗ zinger Stadt. Alle übrigen Mitglieder ſind eingeladen. Kreisbauernſchaft Maunheim Für die zweite Verſammlungswelle in der Erzeugungs⸗ ſchlacht finden folgende Verſammlungen ſtatt. Es werden ſprechen: Bezirkstierarzt Dr. Hauger, Mannheim, und Dr. Gebhardt, Manuheim⸗Feudenheim; die Tierärzte Dr. Ruckelshauſen, Mannheim⸗Sandhofen, und Dr. Hinderer, Mannh.⸗Seckenheim, ſowie Landesökonomie⸗ rat Dr. Krumm, Ladenburg, und Land.⸗Aſſeſſor Dr. Gugelmeier, Ladenburg.— In den Landfrauenver⸗ ſammlungen ſprechen die Kreisabteilungsleiterinnen Frau Bachmayer, Oftersheim, und Frau Müller, Rei⸗ lingen. Die Verſammlungen beginnen an Werktagen um 20 Uhr, an Sonntagen um 15 Uhr. Edingen: Am 29. Januar im„Grünen Baum“ Bauern⸗ verſammlung. Neckarhauſen: Am 29. Januar in der„Krone“ Bauern⸗ verſammlung. Sandhofen: Am 2. Febr. im„Adler“ Bauernverſammlung. Seckenheim: Am 4. Februar im„Deutſchen Hof“ Bauern⸗ verſammlung. Wallſtadt: Am 4. Febr. im„Hirſch“ Bauernverſammlung. Neckaran: Am 4. Februar im„Eichbaum“ Landfrauen⸗ verſammlung. Alte Faſtnachtsbräuche erſtehen wieder „Lahr, 27. Jan. Die Lahrer Kreuzgaß⸗Gemeinde, die die Tradition der Lahrer Faſtnacht ſchon ſeit vielen Jahrzehnten hegt und pflegt, beabſichtigt, der Lahrer Faſtnacht 1936 einen beſonders ſinnvol⸗ len Ausdruck zu verleihen. Die Lahrer Miliz(Lah⸗ rer Stadtoͤragoner) wird hierbei ihre Auferſtehung feiern; auch ſoll die, von den in Vorkriegszeiten ab⸗ gehaltenen großen Feuerwehrfeſten noch in beſter Erinnerung ſtehende Klepperlesgarde in Tätigkeit treten. Auch in der Schutterſtadt wird die diesjäh⸗ rige Faſtnacht nicht nur von der Narrengemeinde Kreuzgaß durchgeführt, ſondern auch ſämtliche Ver⸗ eine haben ihre Teilnahme an der Ausgeſtaltung der Faſtnacht zugeſagt. Trichinenfund bei Silberfüchſen * Freiburg i. Br., 27. Jan. Bei der Sektion von Silberfüchſen wurden von dem bekann⸗ ten Freiburger Tierarzt Dr. Alfred Müller Tri⸗ chinen gefunden. Dieſer Fund läßt, wie gelegent⸗ lich auch andere Funde, darauf ſchließen, daß es auch in Süddeutſchland trichinöſe Rat⸗ ten gibt, die als Anſteckungsquelle auch für Schweine in Betracht kommen. Funde von Trichinen ſind deshalb von großer Bedeutung, weil Trichinen bekanntlich für die Volksgeſundheit eine außerordentlich große Gefahr bedeuten. Es kann da⸗ her nur begrüßt werden, daß die Regierung eine umfaſſende Trichinenſchau durch Geſetz eingeführt hat, die ſich vom 1. April ab auch auf jegliche Haus⸗ ſchlachtung bezieht. Alte badiſche Bauerngeſchlechter wurden geehrt * Villingen, 27. Jan. Wie auf einer Kundgebung der Kreisbauernſchaft Villingen, welche mit Reichs⸗ tagsabgeordneten Joſeph Roth als Hauptredner in St. Georgen i. Schw. abgehalten wurde, von Kreis⸗ bauernführer Fichter mitgeteilt werden konnte, wird in dieſem Frühjahr der Reichsbauernführer die alten Bauerngeſchlechter des Landes Baden, welche ſchon mehr als 200 Jahre auf ihren Bauernhöfen ſitzen, in beſonderer Weiſe ehren. * Mosbach, 25. Jan. Ein Sittlichkeitspor⸗ brechen, das vor etwa einem Monat in Mosbach an einem Kinde verübt wurde, fand nun vor der Großen Strafkammer ſeine Sühne. Noch am Abend der Straftat wurde der 46jährige Philipp Horch aus Obrigheim als Täter verhaftet. Er er⸗ hielt unter Zubilligung mildernder Umſtände zwei Jahre Gefängnis. ——„—-— Neuſtadts Viſitenkarte Der neue verſchönte Bahnhofsplatz Mpt. Neuſtadt a. d.., 27. Jan. Eiſenbahnkno⸗ tenpunkt für die Deutſche Weinſtraße und den gan⸗ zen Gau Saarpfalz iſt Neuſtadt. Deshalb iſt die künſtleriſche Geſtaltung des Neuſtadter Bahnhofs⸗ platzes eine Angelegenheit von Bedeutung für den ganzen Gau. Gerade in den letzten Jahren, unter nationalſozialiſtiſcher Führung, wurde der Neuſtad⸗ ter Bahnhofsplatz weiter verſchönt. Zur Zeit wird die Senkung nach Norden aufgefüllt und für eine Parkanlage hergerichtet. Hiernach wird der Platz einen ſtarken Eindruck architektoniſcher Geſchloſſen⸗ heit bieten mit freiem Ausblick auf die Haardtberge und die Neuſtadter Vogelſang⸗Weinbergslage. Sy erhält der Fremde, der von Neuſtadt aus den Gau Saarpfalz beſucht, gleich von vornherein ein ſchö⸗ nes Bild. Petroleumvorkommen bei Vaſel? +Baſel, 27. Jan. Im Tal der Birſig und, zwar an ihrem Endpunkte in Flüh, wo die Straße nach Hofſtetten führt, wurden bei einer Vertiefung des Birſigbettes plötzlich auf dem Waſſer größere Olflecken feſtgeſtellt und gleichzeitig ein deutlicher Geruch von Petroleum. Einwandfreie Unterſuchun⸗ gen ergaben, daß es ſich tatſächlich um Petroleum und nicht um Eiſenoxydflecke handelt. Regierungs⸗ rat von Arx von Solothurn, der die Stelle beſich⸗ tigte, hat einen Fachmann mit der genaueren Un⸗ terſuchung beauftragt. Die Frage, ob in der Gegend von Flüh die Möglichkeit eines größeren Oelvor⸗ kommens vorhanden iſt, kann natürlich einſtweilen noch nicht entſchieden werden, da hierzu eingehende Vorarbeiten und Bohrungen notwendig ſind. * Altglashütten, 27. Jan. Die heftigen Stürme der letzten Tage haben in den hieſigen Wäldern bös gehauſt. Viele Tannen, die durch die gewaltigen Schneelaſten vom Dezember in den Wurzeln gelok⸗ kert waren und dem damaligen Schneedruck nicht erlagen, ſind jetzt den verheerenden Stürmen zum Opfer gefallen, ſo daß den Waldbeſitzern allgemein beträchtlicher Schaden erwächſt. Die Aufarbeitung des Fallholzes kann zum Teil erſt im Frühjahr vor⸗ genommen werden. g * Zell i. Wieſental, 27. Jau. Der durch einen Vertreter des Arbeitsamtes Lörrach vor einigen Wochen gehaltene Vortrag über Oſtpreußen und die dortigen Landarbeiterſiedlungen veranlaßte etwa zwanzig hieſige Familien, ſich zum Wegzug nach Oſtpreußen zu melden. Sobald die noch ausſtehende Entſcheidung des Landesbauernführers eintrifft, werden die erſten Familien mit der Ueber⸗ ſiedlung beginnen, um ſich in einer neuen Heimat beſſere Exiſtenzmöglichkeiten zu ſichern. eee eee. Was der Weinheimer Bezirksrat beſchloß a- Weinheim, 28. Januar. „In ſeiner letzten Sitzung genehmigte der Bie⸗ gzirksrat das Geſuch des Metzgers Valentin Fath zur Führung der Schankwirtſchaft„Zum Roſengar ten des Abgelehnt wurde das Geſuch des Kaffeehaus⸗ beſitzers Vogel, der um die Erlaubnis von Flaſchen⸗ bierausſchank einkam. Das Geſuch der Schneiderin M. Magener um die Erteilung einer Ausnahmebewilligung gemäߧ 3 Abf. 2 der 3. Handwerksverordnung wurde ſtattge⸗ geben mit der Bedingung, daß ſich die Geſuchſtellerin bis Frühjahr 1937 der Meiſterprüfung mit Erfolg unterzieht. Das gleiche trifft für Adolf Leitwein, Maler und Tüncher, Großſachſen zu, der ſeinen Jungen in die Lehre nehmen will. Auch er hat ſich bis zum Frühjahr 1937 mit Erfolg der Meiſterprü⸗ fung zu unterziehen. 5 Bei dem Antrag der Stadt Weinheim, der die Feſt⸗ ſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten zwiſchen der Albert⸗Ludwig⸗Grimm⸗Straße, dem Fabrikweg und der Moltkeſtraße vorſieht, konnte ſich der Bezirksrat zu der vorgelegten Form nicht eutſchließen und hat daher eine Aenderung bei der Stadt Weinheim vor⸗ geſchlagen. Genehmigt wurde ferner das Geſuch der Stadt Weinheim um die waſſerpolizeiliche Genehmigung zur Erneuerung der Weſchnitzbrücke bei Km. 198 der Landſtraße 1. Ordnung Nr. 39 auf der Gemar⸗ kung Weinheim. Am Schluſſe hatte ſich der Bezirksrat noch mit einem Dienſtſtrafver fahren gegen einen Gemeindebeamten des Amtsbezirks zu befaſſen. Es handelte ſich um haltloſe ſchwere Verdächtigungen gegen den Bürgermeiſter. Schon bei der erſtmali⸗ gen Verhandlung zeigte der Beſchuldigte Reue, bringt aber die Beſchuldigungen immer wieder vor. Der Beſchuldigte iſt Schwerkriegsbeſchädigter und man glaubt, daß die Ausſagen in einer krankhaf⸗ ten geiſtigen Stimmung gemacht worden ſind. Die Verhandlung wurde vertagt und es wurde gleichzei⸗ tig beſchloſſen, ein pfychiatriſches Gutachten einzu⸗ fordern. 5 Wallſtadt: Am 6. Februar in der„Roſe“ Landfrauenver⸗ ſammlung. „Krone“ Dand⸗ Neckarhauſen: Am 7. Fhbruar in der Februar im„Pflug“ Bauernver⸗ frauen verſam ming. Friedrichsfeld: Am 8. ſammlung. Sandhofen: ſcemmlung. Seckenheim: Am 10. Febrwar im„Löwen“ Landfrauen⸗ verſammlung. Am 11. Februar im„Adler“ Bauernver⸗ FJeudenheim: ſammlung. Neckaran: Am 11. Februar in der„Krone“ Bamernver⸗ ſammlung. Edingen: Am 12. Februar im Lamm“ Landfrauenver⸗ ſammlung. Schriesheim: Am 13. Februar im„Adler“ Bauernver⸗ Ilvesheim: Am ſammlung. 2 veshei im„Schiff“ ſammbung. Feudenheim: Am 19. Februar im„Adler“ JDandfranen⸗ verſammlung. „Adler“ Käfertal: Am 14. Februar im ſammlung. Ilvesheim: Am 18. Februar im„Schiff“ Landfrauenver⸗ ſammlung. Friedrichsfeld: Am 19. Februar im„ler“ Landfrauen⸗ verſammlung. Käfertal: Am 19. Februar im„Adler“ Bauernver⸗ ſammlung. Schriesheim: Am 19. Februar in der„Roſe“ Bauernver⸗ ſeemmlung. g Schriesheim: Am 20. Februar in der„Linde“ Landfrauen⸗ vepſammlung. Feudenheim: Am 27. Februar ſammlung. Neckarhauſen: ſammlung. Am 9. Februar im„Nöler“ Landfrauenver⸗ 13. Februar Bauernver⸗ Dandfrauenver⸗ im„Adler“ Bauernver⸗ Am 28. Februar in der„Krone“ Bauernver⸗ Der Kreisbaueruführer: Treiber. „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann Mittwoch, 29. Jannar Fröhliche Morgenſtunde: 10 bis 11 Uhr Stadion, Eym⸗ naſtikhalle, Frauen und Männer. Allgemeine Körperſchnle(für Frauen und Männer): 18.30 bis 20 Uhr und 20 bis 21.30 Uhr U⸗Schule. 17.30 bis 19.30 Uhr Käfertal, Albrecht⸗Dürer⸗Schule. Jeweils 19.30 bis 21.30 Uhr Sandhofenſchule, Kriegerſtraße und Neckarau, Kirchgartenſchule.. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäd⸗ chen]: 18 bis 20 Uhr und 20 bis 2130 Uhr in der Liſelotte⸗ ſchule, Colliniſtraße. Jeweils 19.90 bis 21.30 Uhr Käfertal, Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Neckarau, Wilhelm⸗Wundt⸗Schule und Wohlgelegenſchule. g Klein⸗Kindergymnaſtik: Kinder über 6 Jahre von 15 his 16 Uhr, Kinder von 3 bis 6 Jahren von 16 bis 17 Uhr, jeweils in der Gymnaſtikſchule Thilde Dauth, Goethe⸗ ſtraße 8. Kinder von 3 bis 6 Jahren von 16 bis 17 Uhr und Kinder über 6 Jahre von 17 bis 18 Uhr, feweils in der Feudenheimſchule. Reichsſportabzeichen: 19.30 bis 21.30 Uhr Moll⸗Real⸗ ſchule, Richord⸗Wagner⸗Straße, Frauen und Männer. Schwimmen: Jeweils 21.30 bis 23 Uhr Städtiſches Hal; lenbad, Halle 1, Frauen und Männer. Neuer Kurſus. Reiten: 20 bis 21 Uhr und 21 bis 22 Uhr in der Ss⸗ Reithalle Schlachthof, Frauen und Männer. Fageshaleacles Dienstag, 28. Jaunar Nationaltheater:„Schach dem König“, Operette von. Goetze, Miete H, 20 Uhr. 5 Roſengarten— Muſenſaal: 20 Uhr Grock⸗Gaſtſpiel. Planetarium: 20.15 Uhr 5. Lichtbildervortrag der Reihe „Die Wunderwelt des Lichtes“, Interferenzfarben— Die Farben des Meeres und des Himmels— Polarlichter, Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett und Tanz. Tanz: Clou, Kaffee Vaterland. 8 Lichtſpiele: Univerſum:„Der höhere Befehl“. Alhambra:„Traumulus“.— Schou burg: Dſchungel ruft“.— Pal aſt und Gloria:„Krach im Hinterhaus“.— Capitol:„Der Pyſtillon von Lon⸗ jumeau“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 11 bis von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom zur Reichsgutobahn. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und 151 14 bis 10 Uhr. Sonderſchau: Gemälde und Graphik ve Prof. Emil Rudolf Weiß. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Mufeum für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: G0. öffnet von 15 bis 17 Uhr. Goltesdienſt-Orönung Gedeukgottesdienſte zum Tag der Wiederkehr der nationalen Erhebung. Mittwoch, den 29. Jannar Trinitatiskirche: 20 Uhr Pfarrer Kiefer(Kirchenchor). Käfertal⸗Süd: 20 Uhr Vikar Troſt. Neckarau: 20 Uhr Pfarrer Gänger(Kirchenchor). 15 Gemeindehaus Speyerer Str.: 20 Uhr Pfarrpikar Müller Gemeindehaus Pfingſtberg: 20 Uhr Vikar Lau. Waldhof: 20 Ahr Pfarrer Lemme. Donnerstag, den 30. Jaunar Feudenheim: 20 Uhr Vikar Vogel. Nee 20 Uhr Pfarrer Schönthal. äfertal: 20 Uhr Vikar Troſt. Rheinau: 20 Uhr Vikar Lau. Sandhoſen: 20 Uhr Vikar Müller. Seckenheim: 20 Uhr Vikar Enderle. 13 un Wild pfad eum igs⸗ ſich⸗ Un⸗ end or- tlen ende ler. Cunge, wem Gesang gegeben! Von Walter Richter Adelina Patti, die gefeierte Pariſer Sängerin, war eine Schülerin Gioachino Roſſinis. Sie ſtellte jedoch bei den Proben den Meiſter nicht immer zu⸗ frieden. Als ihr Stern im Aufgehen begriffen war, berpflichtete der kunſtliebende Finanzminiſter Pereire ſie einſt zu einer Soiree. Sie ſang eine Arie aus dem„Barbier von Sevilla“. Als ſie geendet hatte, ertönten laute Dakapo⸗Rufe. Da auch Pereire auf⸗ munternd nickte, wiederholte ſie ihren Vortrag. Beim Abſchied überreichte der Finanzminiſter der Sängerin mit Worten des Dankes eine Tauſend⸗ frankennote. Lächelnd beſah ſie den Schein und ſagte leiſe:„Es war aber„Dakapo“. Der Miniſter griff ſchmunzelnd in die Taſche und gab ihr einen zweiten Taufender. Freudeſtrahlend eilte die Patti zu Roſſini und er⸗ zählte ihm von ihrem großen Erfolg. Der Meiſter nickte gleichgültig:„Das iſt gut, mein Fräulein, mit dieſem Geld werden Sie hoffentlich endlich richtig ſingen lernen!“ Mascagni war ebenfalls wegen ſeines trocke⸗ nen Witzes, deſſen Pointen vor niemanden halt⸗ machten, gefürchtet. Eines Tages dirigierte der Maeſtro eine Probe der Oper„Dinorah“ von Meyer⸗ beer. Als nun der lyriſche Tenor, der die Partie des Jägers hatte, ſeine Antrittsarie zu ſingen be⸗ gann, da merkte Mascagni ſofort, daß die Leiſtung dieſes Interpreten höchſt minderwertig war. Eine Zeitlang ließ er das Gekrächze des Mannes über ſich ergehen, dann aber— ein bellender Ton war gerade laut geworden— hörte man abklopfen und der Maeſtro wandte ſich dem Unglücklichen zu:„Bra⸗ viſfimo!“ ſagte er,„Sie ſind wirklich ein geſang⸗ liches Phänomen. Sie haben ein Mittel gefunden, den Jäger und den Hund gleichzeitig darzuſtellen.“ Zu Meyerbeer kam einmal eine Sängerin, die ſich früher auch dem Kunſttanz gewidmet hatte und erbat ſein Urteil. Der Komponiſt wollte nun auf beiden Gebieten ihre Leiſtungen ſehen. Aufmerkſam ſchaute und hörte der große Muſiker zu. Als die Dame ſiegesbewußt um ſein Urteil bat, meinte er: „Wenn Sie befehlen, Gnädigſte. Für eine Tän⸗ zerin ſingen Sie nicht übel, und für eine Sän⸗ gevin tanzen Sie recht gut!“ Eines Tages erhielt Caruſo die Einladung, für eine ſehr namhafte Summe bei einem Neuyorker Milliardär zu ſingen.„Es wird nur der Herr an⸗ weſend ſein“, ſagte der Privatſekretär des Nabobs, der Caruſo die Einladung überbracht hatte.„Sie werden lediglich für ihn ſingen.“ Pünktlich zur feſt⸗ geſetzten Zeit erſchien der berühmte Tenor, begleitet von einem Pianiſten, im Salon des Milliardärs, der ihn auch bereits erwartete.„Wie Sie ſehen“, wandie ſich der Kröſus an Caruſo,„ich bin ganz allein; nie⸗ mand außer meinem Hund befindet ſich in meiner Geſellſchaft.“ Caruſo nickte zufrieden, bedeutete dem Pianiſten, am Flügel Platz zu nehmen, ſtellte ſich in Poſitur und begann eine Opernarie. Kaum aber hatte er die erſten Töne hinausgeſchmettert, als der Hund wie wütend zu bellen anfing. Caruſo, erſtaunt, verärgert, unterbrach natürlich ſeinen Vortrag und wartete, bis ſich der Hund beruhigte, um dann noch⸗ mals mit der Arie loszulegen. Worauf der Hund erneut zu kläffen begann. Da winkte der Milliar⸗ där jovial lächelnd Caruſo ab.„Iſt ſchon gut, Herr Caruſo“, ſagte er und überreichte dem Künſtler das vereinbarte Honorar.„Ich wollte nicht Opern⸗ Arien hören, ſondern lediglich etwas feſtſtellen. Mein Hund hat nämlich die Gewohnheit zu bellen, wenn weine Frau ſingt. Bis nun war ich der Anſicht, ſchuld daran ſei die ſchlechte Stimme meiner Gat⸗ tin jetzt aber habe ich mich überzeugt, daß auch bei Ihrem Geſang dieſer Effekt eintritt. Die Probe iſt beendet und ich danke Ihnen im Namen meiner Frau.“ Hans von Bülow wurde einſt von einer Dame aufgeſucht, die ihn bat, die Stimme ihrer Tochter zu prüfen. Die Damen traten ziemlich ſelbſtbewußt auf, worüber Bülow ſich ärgerte. Die angehende Künſtlerin ſang nun zwei Lieder. Als der Hofkapellmeiſter nicht gleich etwas dazu ſagte, fragte die Mutter in einem etwas ungedul⸗ digen Tonfall:„Nun, Herr von Bülow, was raten Sie mir?“ „Gnädige Frau“, anwortete der Gefragte ruhig, „ich gebe Ihnen den guten Rat, Ihre Fräulein Tochter in einem Kolonialwarengeſchäft unter⸗ zubringen.“ „Kolonialwarengeſchäft?— Aber wie meinen Sie das, Herr Profeſſor?“ Trocken erwiderte Bülow:„Weil Ihre Fräulein Tochter große Roſinen im Kopf und Mandeln im Halſe hat.“ Im Nu war der Meiſter den unerwünſchten Be⸗ ſuch los. Wer Sorgen hat— hat auch Likör Ein bekannter Arzt im alten Berlin ſaß eines Abends in heiterer Stimmung mit ſeinen Freunden beim Wein, als ihn ein Bote zu der Baronin von B. rief, die in hohem Fieber liege. Mühſam folgte der Arzt dem Diener. Die Pa⸗ tientin lag auf dem Sofa, umgeben von der aufgereg⸗ ten Familie, ſtöhnte und war totenblaß. Der Arzt ergriff ihre Hand, um den Puls zu fühlen. Da die Geiſter des Alkohols aber ſein Hirn ſchon ſtark ver⸗ nebelten, gelang ihm das trotz aller Anſtrengungen nicht, und er murmelt wütend vor ſich hin:„Voll⸗ ſtändig beſoffen!“ Da hob die kranke Baronin die Augenlider, ſah den Arzt entſetzt an und flüſterte:„Ja, ja, Herr Dok⸗ tor, aber bitte, verraten Sie mich nicht!“ In dem Weinhaus Lutter und Wegener waven auch die Schauſpieler Döring und Gern ſtändige Gäſte. Einmal jedoch hatte Gern wohl zu viel von der„eoͤlen Milch der Greiſe“ genoſſen, denn er ſtand plötzlich blaß vom Tiſch auf und wankte aus dem Zimmer. Da lachte Döring und zitierte den Mephiſto aus Goethes„Fauſt“: „Von Zeit zu Zeit ſeh ich den alten Gern, doch hüt' ich mich, mit ihm zu brechen.“ de Gottfried Keller und ſeine Malerfreunde Böcklin und Koller kamen in einer Winternacht vom Stamm⸗ tiſch. Es war Glatteis. Die Sitzung war lang und gehaltvoll geweſen. ö Die beiden Maler ſtolperten auf der glatten Straße und purzelten übereinander.„Ihr Sapper⸗ loter!“ lachte Keller,„iſt nun der Koller über den Böcklin gekollert, oder der Böcklin über den Koller geböckelt?“ Wahre Meiſterſchaft a Der einſtige Düſſeldorfer Akademiedirektor Wil⸗ helm Schadow, der Sohn des berühmten Gottfried Schadow in Berlin, war zu einer Geſellſchaft gelehr⸗ ter Männer geladen. Man unterhielt ſich über die Angriffe, denen meiſt gerade Künſtler von beſonders ſtarker Eigenart ausgeſetzt ſind. Dieſes und jenes wurde vorgebracht, um die Stellung des ſchaffenden Künſtlers zu kennzeichnen. Aber alles erſchien den Verſammelten unbefriedigend, bis ſchließlich Schadow den treffenden Ausſpruch tat: Wolfgang Amadeus Mozarts wunderbares Leben Zu ſeinem 180. Geburtstag— am 27. Januar Von Wilfred v. Oven Es gibt heute viele Wunderkinder, die ſich auf der Leinwand, dem Konzertpodium oder der Varieté⸗ bühne produzieren. Eine Zeitlang ziehen ſie das Jntereſſe und die Senſationsluſt des Publikums auf ich. Dann verſchwinden ſie wieder. Zu wirklich Großem hat es kaum einer von ihnen gebracht. Es waren eben nur Kinder, deven vorhandene Fähig⸗ keiten durch eine vielleicht frühe Entwicklung und vor allem durch die Geſchäftstüchtigkeit ihrer Manager oder Eltern in das Licht der Oeffentlichkeit gerückt würden. Aber mit dem Wunder, dem Wunder des Genies, hatten ſie wohl kaum etwas zu tun. Anders war es mit jenem Wunderknaben, der einer der größ⸗ ten deutſchen Muſiker werden ſollte: Wolfgang Amadeus Mozart. Hätte damals jemand den erzbiſchöflichen Vize⸗ kapellmeiſter Leopold Mogart während eines muſi⸗ kaliſchen Geſpräches gefragt, wer„Mozart“ ſei, ſo hätte er mit ſelbſtbewußtem Lächeln auf ſich, den Ver⸗ ſaſſer einer Violinenſchule und verſchiedener Sym⸗ onen und Konzerte gewieſen, nicht aber auf ſeinen Sohn, den damals fünffährigen kleinen Burſchen, der zwar ſchon ganz nett auf dem„clavecin“ ſpielen konnte und auch bereits ſeine erſten Kompoſttions⸗ ſerſuche unternommen hatte, aber ſonſt eben nur der Sohn eines geachteten Muſikers war. Doch bald erkannte der Vater die überdurchſchnittliche Begabung eines Sohnes. Und als er dies erkannt hatte, wandte er ſich von ſeinen bisherigen Beſchäftigungen gänz⸗ lich ab und widmete ſich nur noch der Ausbildung eines Kindes. Nach kurzer Zeit ſchon hatte er Er⸗ lolge, auf die er mit Recht ſtolz ſein konnte. Zu⸗ ammen mit der um fünf Jahre älteren, gleichfalls Larierppielenden Tochter Nannerl begann der ſtolze 5 das, was man heute eine„Tournee“ nennen ürde. 8 München, Wien, Paris, London, das ſind nur eimige Stationen jener Kunſtreiſe, auf der die Höfe Europas zum erſtenmal das werdende Genie Mozart bewundern konnten. Als Mozart acht Jahre war, nahm der Vater bereits die eigenen Kompositionen des Knaben in ſein Programm auf. Die ſchöpfe⸗ riſche Fruchtbarkeit des Kindes iſt wahrhaft erſtaun⸗ lich, denn den erſten ſechs Violinenſonaten folgten im nächſten Jahre weitere ſechs Kompoſitionen für Violine. Zwölffährig erhielt Mozart von Kaiſer Joſef II. den erſten Auftrag zur Kompoſition einer komiſchen Oper. Mit dreizehn Jahren wurde er zum Konzertmeiſter am Salzburgiſchen Hof ernannt, und mit vierzehn Jahren erhob ihn der Papſt, von den Fähigkeiten des Jungen begeiſtert, zum Ritter vom goldenen Sporn. Welch eine Laufbahn! Die Erfolge, die Ehrungen an Fürſtenhöfen, die allgemeine Bewunderung, die ihm entgegengebracht wurde, hätten den Knaben eigentlich zu einem unkindlichen Sonderling machen müſſen. Wenn aber geſagt wird, daß Mozart ſchon als Kind eiteel und eingebildet geweſen ſei, ſo iſt oͤas grnudfalſch. Freilich, der Knabe war ſtolz, aber hatte er nicht allen Grund dazu? Jene reizende Epi⸗ ſode in Schönbrunn zeigt ſo recht, wie ſich das Kind trotz eines geſunden Selbſtbewußtſeins ſeine natür⸗ liche Unbefangenheit bewahrt hatte. Als der Knabe vor einer erleſenen Geſellſchaft ſpielen ſollte, glitt er auf dem ſpiegelblanken Parkett aus. Eine junge Prin⸗ zeſſin fing ihn in ihren Armen auf und Mozart be⸗ dankte ſich überſchwenglich bei ihr.„Ich werde dich ſpäter heiraten,“ ſagte er. Jene Prinzeſſin war Marie Antoinette. In den Jahren, in denen Mozarts Altersgenoſſen die Schulbank Frückten, oder ein friſchfröhliches Stu⸗ dentenleben führten, war er mit raſtloſem Eifer da⸗ bei, den Grundſtein zu jenem Werk zu legen, das ſeine umwälzende Bedeutung in der Geſchichte der Muſik ausmachen ſollte, der deutſchen Oper. Anfänglich hing Mozart noch ſehr an den die da⸗ malige Muſikwelt beherrſchenden italieniſchen Vor⸗ bildern. Doch ſchon die„Entführung aus dem Serail“ zeigte eigene Wege. Und während ihn zu⸗ nächſt noch die leichtfertigen italieniſchen Teyte hemm⸗ ten, gelangte er mit„Figaro“ und„Don Juan“ über hier mit ſeinem Mercedes⸗Benz⸗Wagen Iſt Ras Mulugeta tot? Oeſtlich von Makalle haben auch die Truppen des greiſen Kriegsminiſters Ras Mulugeta in die große Schlacht eingegriffen. Ihr Führer, der 70jährige Kriegsminiſter, ſoll den unerhörten Strapazen des Feldzuges erlegen ſein. (Graphiſche Werkſtätten,.) „Ich nehme beſtimmt an, daß jemand, der zehn Jahre hindurch angegriffen wird, ein Talent iſt; wer zwanzig Jahre angegriffen wird, ein Charakter, gegen wen es aber dreißig Jahre hindurch losgeht, wie gegen mich— nun, der hat eine Elefantenhaut bekommen und iſt gewiß ein tüchtiger Meiſter ge⸗ worden!“ aus.„Cosi kan lutte“ endlich ſtellt die gänzliche Ueberwindung der italieniſchen Oper dar, eine glück⸗ liche Verſchmelzung italieniſcher Melodioſität und deutſcher Gemütstiefe. In ſeinem letzten Lebensjahr ſchließlich erſtand„Die Zauberflöte“, die uns heute wohl am meiſten bedeutet. Mozart ſollte nur ſechsundoͤreißig Jahre alt wer⸗ den. Aber ſein kurzes Leben war erfüllt von nie verſiegender ſchöpferiſcher Tätigkeit. 626 Werke hin⸗ terließ der Komponiſt, als er am 5. Dezember 1791 ſtarb. Darunter 23 Opern, über 100 Arien und Lie⸗ der, 22 Klavierſonaten und unzählige Trios, Quar⸗ tette, KFammermuſik⸗ und Orcheſterſtücke. Sein äuße⸗ rer Erfolg im Leben war nicht groß. Mozart hatte ſtändig gegen allerlei Intrigen zu kämpfen. Seine Gutmütigkeit, ſeine wahre Freundesliebe, mit der er oft für andere einſprang, ließen ihn nie in zu⸗ friedenſtellende äußere Verhältniſſe gelangen. Als er ſtarb, beſaß er nichts, obwohl er bis zuletzt ge⸗ arbeitet hatte. Wenige Wochen vor ſeinem Tode noch erſchien bei ihm Graf Walſegg, um ein Requiem für Caratſch auf Amerikafahrt Mit der„Europa“ verließen vor kurzem Rudolf Caracciola und der bekonnte Langſtreckenläufer H. J. Bernet Deutſchland, um ſich nach Amerika vor der„ Rennen teilnehmen. u begeben. Europameiſter Caraceiola, den wir Aung ſehen, wird an mehreren amerikaniſchen (Weltbild,.) Die Leiterin des olympiſchen Frauenheims Die weiblichen Teilnehmer an der 11. Olympiade in Berlin werden in dem auf dem Reichsſportfeld neu errichteten und für die Studenten der Hochſchule für Leibesübungen beſtimmten Kameradſchaftshaus ihr Heim finden, beſſen Leitung Freifrau Johanna von Wangenheim übernommen hat. Sie iſt die Witwe des langjährigen deutſchen Botſchafters in Konſtan⸗ tinopel. (Olympia ⸗Preſſedienſt,.) 2, Darüber lacht das Ausland: „Du willſt doch immer, daß ich mich zweckentſprechend anziehe und beſtehſt darauf, daß ich dich in dieſes lang⸗ weilige Konzert begleite. Muſik ſchläfert mich ein.“ (Humoriſt) ſeine verſtorbene Frau zu beſtellen. Mozart fragte, für wen es beſtimmt ſei. Der Fremde bat, nicht darauf antworten zu müſſen. Und Mozart machte ſich an die Arbeit. Er wurde krank, vollendete aber doch das beſtellte Werk. Kurz vor ſeinem Tode ſagte er:„Ich habe mich zuerſt gewundert, für wen dies Requiem ſein ſollte. Jetzt weiß ich es. Es iſt für mich..“ So ſtarb Mozart in dem Bewußtſein, durch eine wunderbare Fügung ſein eigenes Requiem ver⸗ faßt zu haaben. Der Ausklang dieſes Lebens iſt ebenſo düſter, wie ſein Beginn glanzvoll war. An einem kalten, regneriſchen Wintertag wurde Mozarts ſchmuckloſer Sarg zum Armenfriedhof gefahren. Nur wenige Freunde begleiteten ihn auf dieſem letzten traurigen Gang. Doch da das Wetter zu ſchlecht war, kehrten auch ſie auf halbem Wege um. In einer Ecke des Friedhofes wurde der Sarg ſchnell in der Erde ver⸗ zenkt. Als die Nachwelt ſpäter einen Gedenkſtein auf ſein Grab ſetzen wollte, hatte man Mühe, den Ort ſeiner letzten Ruhe zu finden. J. Akademie-Konzert es Mannheimer Nationaltheater-Orcheſters am 3. und 4. Februar 1936 Im fünften Akademie⸗Konzert hören wir Tſchai⸗ kowſkys 6. Sinfonie in II⸗Moll, die ſogenannte „Pathetiſche“. Tſchaikowſky lebte von 1840 bis 1898, gehörte alſo derſelben Generation an, wie Bruckner, der 1896 und Brahms, der 1897 ſtarb. Gleich dieſen ſteht er im Bannkreis der durch Wagner und Liſzt zu einer unerhörten Ausdruckskraft geſteigerten neuromantiſchen Tonſprache. Und auf der anderen Seite: In dieſe Zeit, in der auch die ruſſiſche Dich⸗ tung mit Turgenjew und Doſtojewſky über die Lan⸗ desgrenzen hinaus zu wirken beginnt, wird auch die ruſſiſche Merſik zu einer national geſchloſſenen Macht, mit der man auch bei uns zu rechnen hat. Die Pathetiſche Sinfonie war Tſchaikowfkys Schwanengeſang. Neun Tage nach ihrer erſten Auf⸗ führung in Petersburg unter des Meiſters Leitung das bloße Spielen mit menſchlichen Problemen hin⸗ rief dieſen der Tod ab. eee hee ere Generalmuſikdirekttor Philipp Wüſt, der das nächſte Akademiekonzert leitet, hatte im vorigen Jahre mit der Aufführung der fünften Sinfonie in e⸗Moll von Tſchaikowſky einen ganz großen Erfolg. Als Soliſt iſt der Heldentenor Franz Völker von der Staatsoper Berlin verpflichtet. Völker nennt man den deutſchen Caruſo, und iſt er wohl augenblicklich der geſeiertſte Tenor in Deutſchland. Er ſingt die Arie des Lenski aus Tſchaikowſkys Oper „Eugen Onegin“, dann den Schlußgeſang aus der Oper„Guntram“ und„Verführung“ von Richard Strauß. Schließlich enthält die Spielfolge noch ein zeitge⸗ nöſſiſches Werk: die„Konzertouvertüre“ von Syma⸗ nowſky— doppelt erfreulich, daß es ſich bei dieſem Werk um eine für Mannheim geſtcherte Erſtauffüh⸗ rung handelt. 5 Wie immer findet eine Einführungsſtunde in die Spielfolge ſtatt, und zwar am Sonntag, dem 2. Febr., vorm. 11.30 Uhr, in der ſtädtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater,& 1, 3. Vortragender: Dr. Friedrich Eckert; am Klavier: Friedrich Schery. 6. Seite Nummer 45 —— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 28. Januar 1986 VHaunlschtæs — Nicht weit von der Stadt Archangelsk im nörd⸗ lichen Rußland iſt ſeit kurzem eine Landſtraßenſtelle bei allen Autofahrern berüchtigt geworden. Wenn ein Fahrer, der dieſe Gegend noch nicht kennt, an die beſtimmte Stelle kommt, bleibt der Motor plötzlich ſtehen, und trotz allem freundlichen Zureden wie aller Reparaturen iſt der Wagen nicht mehr von der Stelle zu bringen. Für gewöhnlich iſt aber ein Bauer aus dem nächſten Dorf zur Stelle, der nach kurzer Zeit ein Pferd beſchafft, das nun als Vorſpann den Ben⸗ zinkarren einige hundert Meter vorwärtsſchleppt. Iſt dies geſchehen, kann der Wagen wieder angekur⸗ belt werden und keinerlei Hinderniſſe ſtellen ſich ſei⸗ ner Weiterfahrt entgegen. Dieſe ſeltſame Panne, die immer an derſelben Stelle der Landſtraße erfolgt, erleiden ſämtliche Motorfahrzeuge, ſo daß es kein Wunder iſt, daß der unheimliche Ort der Bevölke⸗ rung zu allen möglichen abergläubiſchen Vermutun⸗ gen Anlaß gegeben hat. Aber auch die Geologen haben ſich ſofort für den Fall intereſſiert und ſind der Meinung, daß ſich in einer größeren oder erin⸗ geren Tiefe unter dem Erdboden ein beträchtliches Lager von Eiſenmagnet⸗Erzen befinden müſſe, wel⸗ ches ſtörend auf die Motoren der Autos einwirkt und ſie zum Stillſtand bringt. Von Moskau aus ſind jetzt beſondere Sachverſtändige zur näheren Unterſuchung der Angelegenheit nach Archangelsk geſchickt worden. Das beſte Geſchäft bei der Sache machen jedenfalls die Bauern des nächſten Dörfchens, die mit ihren Pferden die lahmgelegten Wagen wieder flott machen und dann dafür natürlich ein gutes Trinkgeld ein⸗ ſtreichen. * Als Walter Tarrant, ein kleiner Angeſtellter in der engliſchen Stadt Cambridge, ſeine acht Schil⸗ ling ſechs Pence auf das Zahlbrett gelegt hatte und dafür ein Paar derbe Arbeitshoſen in Empfang wahm, wußte er nicht, was ihm dieſe Hoſen alles bringen würden. Zunächſt trug er ſie ein paar Tage. Dann bekam er plötzlich einen unangenehmen Haut⸗ ausſchlag, der ſich allmählich über den ganzen Kör⸗ per verbreitete. Schließlich mußte er in das Kran⸗ kenhaus, wo er 24 Tage lang feſtlag. Das war ein ſchwerer Schlag für den jungen Mann, denn wäh⸗ rend dieſer Tage verdiente er nichts und mußte außerdem die Krankenhauskoſten tragen. Er ahnte noch nicht, daß an dem ganzen Unglück ſeine neuen Hoſen ſchuld waren. Das bekam erſt der behan⸗ delnde Arzt heraus, den es intereſſierte, durch was ſein Patient infiziert worden war. Er unterſuchte die Beinkleider und ſtellte in ihnen die Krankheits⸗ keime feſt, an denen ſich Tarrant angeſteckt hatte. Mit dem Gutachten des Arztes ging Tarrant zum Gericht und verklagte die Firma, die ihm die Hoſen verkauft hatte. Der Sachverſtändige beſtätigte die Feſtſtellung des Hoſpitalarztes, und die Firma wurde zur Zahlung von 100 Pfund, das find etwa 1200 Mark, verurteilt. Sie waren wirklich teuer, dieſe Hoſen— für die Firma allerdings. * — Eine ungehenerliche Wette, wie ſie eben nur in Amerika zuſtandekommen kann, wurde in Detroit ausgetragen. Damit wurde zugleich der Rekord im Eiereſſen aufgeſtellt, womit erfreulicherweiſe einem dringenden Bedürfnis abgeholfen worden iſt. In einem kleineren Gaſthauſe in Detroit hatten eine Anzahl Gäſte gewettet, daß es beſtimmt keinem der Anweſenden möglich ſein würde,—5 Dutzend Gier auf einmal aufzueſſen. Dabei ſtellte einer der An⸗ weſenden, ein amerikaniſcher Dienſtmann, einen neuen Weltrekord auf: er verſchlang nämlich teils zur Erheiterung, teils zum Entſetzen der übrigen Gäſte, hintereinander nicht weniger als 61 Eier. Damit gewann der Mann die Wette— nämlich ſage und ſchreibe einen Dollar! E — Ganz Kopenhagen zerbricht ſich den Kopf über die Perſönlichkeit eines geheimnisvollen Wohltäters, der ſeit kurzem in der däniſchen Hautſtadt ſeine ſegensvolle Tätigkeit entfaltet. Die Sache begann damit, daß kurz vor Weihnachten im Büro der Landesvereinigung zur Krebsbekämpfung ein vor⸗ nehm ausfehender älterer Herr erſchien, der den Vorſitzenden perſönlich zu ſprechen wünſchte. Als er ihm gegenüberſaß, fragte er ihn, ob er ihm für die Vereinigung vielleicht zehntauſend Kronen über⸗ reichen dürfe. Der Vorſitzende war ſehr erfreut und begann, die notwendigen Formalitäten für eine ſolche Stiftung auseinanderzuſetzen. Aber der alte Herr winkte ab.„Wozu die vielen Umſtände“, ſagte er,„ich bin dafür, wir machen die Sache einfacher, und darum habe ich das Geld gleich mitgebracht!“ Damit zog er ſeine Brieftaſche, entnahm ihr ein Bündel Hundertkronenſcheine und fügte noch hinzu, der Herr Vorſitzende möchte das Geld nur ganz nach ſeinem Gutdünken für die Zwecke der Vereinigung verwenden. Darauf verſchwand er, ohne auch nur ſeinen Namen genannt zu haben. Schon in den erſten Tagen des neuen Jahres er⸗ eignete ſich faſt der gleiche Vorgang bei der däniſchen Nationalvereinigung zur Tuberkuloſebekämpfung. Aber hier wollte man dem edlen Spender doch wenig⸗ ſtens eine Quittung ausſtellen und fragte deshalb nach ſeinem Namen.„Rentier Danielſen aus Odenſe,“ ſagte der Fremde leiſe. Wenige Tage darauf ergab ſich eine neue Merkwürdigkeit. Der Vorſtand der Nationalpereinigung wollte dem großzügigen Spen⸗ der unbedingt noch einmal ausführlich danken und man ſchrieb deshalb einen ſehr ſchönen Dankbrief. Zwei Tage darauf kam dieſes Schreiben als unbeſtell⸗ bar zurück. Es gab in ganz Odenſe keinen Rentier dieſes Namens! Trotz aller möglichen Verſuche iſt es bisher nicht gelungen, das Geheimnis des unbekannten Wohl⸗ täters zu lüften. Inzwiſchen ſetzt dieſer inkognito ſeine ſegensvolle Tätigkeit fort. Immer ſind es irgendwelche gemeinnützige Inſtitutionen zur För⸗ derung der Volksgeſundheit, die die erheblichen Geld⸗ zuwendungen erhalten. Für die Unterſtützung der Blindenarbeit ſpendete der Unbekannte fünftauſend Kronen, dann beſuchte er ganz plötzlich in dem klei⸗ nen Provinzſtädtchen Hilleröd eine Vereinigung, die die Errichtung einer Jugendherberge beabſichtigt und übergab ihr als Beitrag tauſend Kronen. Und end⸗ lich kauchte der große Unbekannte dieſer Tage wieder in Kopenhagen auf, um ſechstauſend Kronen bei der Vereinigung zum Schutz elternloſer Kinder abzu⸗ laden. Man hat feſtgeſtellt, daß oer merkwürdige „Rentier Danielſen“ bisher im ganzen 32 000 Kronen an Wohltätigkeitsinſtitute verſchenkt hat. * — In dem ſüdamerikaniſchen Staat Uruguay iſt mit Beginn dieſes Jahres eine neue Steuer in Kraft getreten, die zu den merkwürdigſten Steuern der Welt gehört. Uruguay beſteuert nämlich die Trun⸗ kenheit. Es handelt ſich um eine zuſätzliche Steuer, die nicht unerheblich iſt. Sie beträgt 15 v. H. der Einkommenſteuer und trifft alle diejenigen, deren Name auf der ſog. Liſte der Trunkenbolde zu finden iſt, die natürlich jetzt mit beſonderer Gewiſ⸗ ſenhaftigkeit geführt wird. Dieſe Liſte hat man ſchon vor einiger Zeit in allen Orten des Landes angelegt, und jeder, der mehrmals in ſchwer be⸗ trunkenem Zuſtande von der Polizei aufgegriffen wird, wird unweigerlich in dieſe Liſte aufgenom⸗ men. Man hofft, daß die neue, nicht unerhebliche Steuerbelaſtung den Gewohnheitstrinkern vielleicht am erſten die Freude am Alkohol verderben wird. Der Staat hat auf dieſe neue Steuer ein beſonderes Exekutionsrecht. EN 8 — Von der Treue und den Heldentaten des Hun⸗ des gibt es manche verbürgte Geſchichte. Hier die jüngſte Leiſtung eines Schäferhundes. Harro, der vierbeinige Freund einer kleinen Landwirtsfamilie, ſpielte mit dem jüngſten 1 jährigen Kind in der Nähe des Mühlenteiches der Ortſchaft Hoven. Plötz⸗ lich ſtürzte infolge eines Fehltrittes das Kind ins Waſſer. Laut bellend verſuchte der Hund zuerſt, Hilfe herbeizurufen. Als dieſes Bemühen vergebens war, ſprang er in den Teich, faßte das Kind am Rock⸗ ärmel, um es ans Ufer zu ziehen. Da aber die Böſchung zu hoch war, hielt er am ſeichten Ufer das Kind ſo lange über Waſſer, bis ſich eine Straßenbahn näherte, von der aus der Vorfall bemerkt wurde. Fahrgäſte ſprangen zu Hilfe und zogen das Kind vollends an Land. So konnte ein junges Menſchen⸗ leben nur durch die Tapferkeit und Klugheit eines Hundes vor dem ſicheren Tode des Ertrinkens ge⸗ rettet werden. eines Jahres zur Verfügung ſtellte. Er wird ſich 13 Todesopfer einer Schneelawine — Moskau, 28. Jannar. Auf der Inſel Sachalin haben— wie aus Chaba⸗ rowſk gemeldet wird— große, durch ſtarke Stürme hervorgerufene Schneelawinen in einem Fiſcherdorf bei der Stadt Alexandrowſk am Fuße eines Berges eine ganze Anzahl Häuſer verſchüttet. Bei dem Un⸗ glück wurden 13 Perſonen getötet. Die obdachlos ge⸗ wordenen Familien wurden in anderen Häuſern untergebracht. Die 1863 Fiſcher immer noch auf der Eisſcholle — Moskau, 28. Januar. Vor eingen Tagen wurden, wie gemeldet, 1863 ſowjetruſſiſche Fiſcher und 1480 Pferde auf einer Eisſcholle durch einen heftigen Sturm in das Kaſpi⸗ ſche Meer abgetrieben. Wie nunmehr berichtet wird, befindet ſich die Scholle etwa 250 Kilometer von der Küſte entfernt. Die Fiſcher melden, daß ſich alles wohlauf befinde. Sie hätten auch noch ausreichende Lebensmittel. Wirbelſturmverwüſtungen in Frankreich — Paris, 27. Januar. Bei Laurient wurden am Montag die Hafen⸗ anlagen von einem heftigen Wirbelſturm ſtark be⸗ ſchädigt. Stellenweiſe wurden, da gerade die Zeit der Flut war, die Schutzmauern eingedrückt, ſo daß das Meerwaſſer die niedrig gelegenen Landſtraßen überſchwemmte. An manchen Stellen ſtand das Waſſer über einen Meter hoch. Beſonders ſtark mit⸗ genommen wurden die Kais und die Zollſpeicher. Sturm in Marokko — Paris, 27. Januar. Ein orkanartiger Sturm hat in Marokko großen Schaden angerichtet. Bei dem franzöſiſchen Zerſtörer „Simoun“, der im Hafen von Caſablanca vor Anker gegangen war, ſind die Haltetaue geriſſen, und der Zerſtörer wurde abgetrieben. Es gelang der an Bord befindlichen Mannſchaft jedoch, das Schiff wie⸗ der feſtzumachen. Aus vielen Teilen Marokkos wer⸗ den ſchwere Ueberſchwemmungen gemeldet. In der Gegend von Oueſſain ſind zehn Eingeborene in der Nacht ertrunken. Zahlreiche Gegenden der ſpaniſchen Marokkozone ſind ebenfalls über⸗ ſchwemmt. Im mittleren Atlas⸗Gebirge ſchneit es ununterbrochen. Der Schnee hat bereits eine Höhe von 80 Ztm. erreicht. Auch von der fran zöſiſchen Mittelmeer⸗ kit ſte werden ſchwere Stürme gemeldet. Der Kü⸗ ſtenſchiffsverkehr mußte am Sonntag vollkommen eingeſtellt werden. In Palavas hat der Sturm haus⸗ hohe Wellen über die Kaimauer gepeitſcht und die Straßenpromenaden vollkommen überſchwemmt. Schneeſturm überraſcht Vergſteiger — Mexiko, 27. Jannar⸗ Sieben Bergſteiger wurden am Sonntag auf dem Ex Taceihnatl von einem Schneeſturm überraſcht, Vier von ihnen wurden in einen 300 Meter tieſen Abgrund geriſſen drei konn⸗ ten ſich retten und in der nächſtgelegenen Siedlung um Hilfe bitten. Schweres Anwelter in Argentinjen — Buenos Aires, 27. Januar, Viele Landesteile wurden am Samstag und Sonntag von ſchweren Unwettern heimgeſucht. Der Sturm und mehr noch die Wolkenbrüche rieſen zahl⸗ loſe Ueberſchwemmungen, Zerſtörungen und Ernte⸗ ſchäden hervor. In vielen Städten und Ortſchaften ſind alle Straßen unter Waſſer, vielfach ſtürzten Häu⸗ ſer ein. Der Telephon⸗ und Telegraphenverkehr ſo⸗ wie der Zugverkehr ſind unterbrochen, ſo daß bisher keinerlei Nachrichten vorliegen, ob Verluſte an Men⸗ ſchenleben zu beklagen ſind. Die Unwetter haben i der Hauptſache die Nordprovinzen und Corrientes heimgeſucht. Das ungewöhnlich ſchwüle Wetter hält immer noch an. Blutiger Abſchluß eines Jußballweltſpieles — Wien, N. Januar. Nach einem Fußballwettſpiel zwiſchen den Ver⸗ einen„Hertha“⸗Wien und„Sturm“ ⸗Wien in Ottak⸗ ring kam es zu einer wüſten Schlägerei. Die An⸗ hänger der beiden Mannſchaften, die mit dem Spiel⸗ ausgang nicht zufrieden waren, ſtürmten den Platz und nach wenigen Sekunden war eine Schläge⸗ rei im Gange, bei der zwei Perſonen ſchwer und vier leicht verletzt wurden. Die Poli⸗ zei konnte nur mit Mühe die Ruhe wieder herſtel⸗ len und nahm 26 Verhaftungen vor. Kraftwagen in die Loire geſtürzt— Sechs Tol — Paris, 2. Jaunar, Bei Moulins ſtürzten am Sonntag ſechs Perſo⸗ nen mit ihrem Kraftwagen in einer gefährlichen Bie⸗ gung in einen Seitenkaunal der Loire. Erſt nach mehrſtündigen Bemühungen der Feuerwehr konnte der Wagen gehoben werden. Alle ſechs Inſaſſen, dar⸗ unter zwei Kinder, waren tot. E. ᷓ rr — Willy Guſtaſon litt unter einer chroniſchen Furcht nor Banditen und pflegte deshalb ſein Bar⸗ vermögen keineswegs im Geloſchrank unterzubrin⸗ gen, ſondern in ſeinem— Telephonbuch. Er wech⸗ ſelte kleineres Geld immer in recht große Noten ein und verſtaute ſie dann ſorgſam in jenes Buch. Eines Nachmittags war Guſtafon im Geſchäft tätig, als der Mann vom Telephonamt erſchien, ein neues Telephonbuch brachte und das alte abholte. Erſt ge⸗ gen Abend merkte Guſtafon, welches Unglück ge⸗ ſchehen war. Er alarmierte die Polizei. Dieſe ſtellte aber lediglich noch feſt, daß ſich ſein Buch in einem Stapel von 25 000 anderen genau gleichen Telephon⸗ büchern befinde und der geſamte Poſten bereits am ſpäten Nachmittag in einer Papiermühle einge⸗ ſtampft worden ſei. Guſtafon wurde nur mit Mühe daran gehindert, ſich ein Leid anzutun. Er ließ ſich erſt wieder tröſten, als eine Großbank ihm aus Re⸗ klamegründen— ein Gratisſchließſach für die Dauer in Zukunft dieſer Einrichtung bedienen und dem Telephonbuch die dafür vorgeſehene Beſtimmung üherlaſſen. WAmtisid san * — Zu einer Panik kam es vor einigen Tagen im Stadtpark von Kapſtadt, wo ſich Hunderte von Paſ⸗ ſanten, meiſtens Frauen und Kinder, befanden, Eine dichte Wolke wilder Bienen näherte ſich dem Pak und überſchwemmte ihn in wenigen Minuten, Eine tolle Flucht der Spaziergänger ſetzte ein, die von den Bienen verfolgt wurden. Eine große Anzahl ber Leute mußte nach den Krankenhäuſern gebracht wer⸗ den. Sie waren an allen freien Körperteilen gefähr⸗ lich zerſtochen worden. Verſchiedene Frauen wurden ohnmächtig, und ſchließlich mußte ein Junge, der ſich das Schauſpiel aus der Nähe anſehen wollte, von I einem mutigen Retter aus Lebensgefahr befveit wer⸗ 1 N den. Schließlich ſperrte die Polizei den Park und beauftragte die Feuerwehr mit der Vertreibung det Bienen. Aber noch bevor die üblichen Mittel ver⸗ ſucht wurden, hatten die Inſekten Kapſtadt verlaſſen. Enthüllles Geheimnis Oe dufzejchnungen des O Hrobus Larsen OMAN VON CURT REINHARD 01ETZ 7 Und gleich darauf, wieder mutlos und ver⸗ zweifelt: 5 „Ach, es hat ja alles keinen Sinn mehr Ich bin verloren“ Ich wußte nichts anderes zu ſagen in dieſem Au⸗ genblick als die alte Weisheit:„Man iſt erſt verloren. wenn man ſich ſelbſt verloren gibt.“ Sie ſchüttelte den Kopf.„Nein, das iſt das Ende. Es gibt keine Hilfe und keinen Ausweg für mich.“ „Sie glauben das, weil Sie im erſten Augenblick keinen Ausweg ſehen, Frau Monika. Aber es gibt ſo viele Wege, die man gehen kann!“ „Für mich nur noch den einen, den letzten Weg „den wir alle einmal entlang gehen müſſen es iſt ja auch gleich, ob ein bißchen früher oder ſpä⸗ ter.. nicht wahr, das iſt gleich? Nur Chriſtoph tut mir leid, Chriſtoph CEibenkamp.. Es gibt keinen anſtändigeren, gütigeren, ſelbſtloſeren Menſchen als ihn „Dann kann es auch nicht allzu ſchwer ſein, eine Löſung in dieſem unſeligen Konflikt zu finden.“ Wieder ſchüttelte Monika Eibenkamp den Kopf. „Es gibt da nur eine einzige Löſung, Doktor Lar⸗ ſen“, gab ſie ſtörriſch zurück.„Und die kann nur ich alleine finden und bewerkſtelligen.“ N Es war inzwiſchen dämmerig im Zimmer gewor⸗ den, und ich konnte ihre Züge kaum noch erkennen. Trotzdem ſchaltete ich das Licht nicht ein, ich hielt es für beſſer ſo. „Sie wiſſen nun alles, Doktor Larſen, nun ſollen Sie auch das Letzte wiſſen. Vielleicht ſollte ich beſſer darüber ſchweigen.. Hallen Menſchen gegenüber und es mit mir nehmen.. aber es iſt ſo ſeltſam und faſt ein beglückendes Gefühl— ich kann das gar micht beſchreiben—, es iſt mir immerzu ſo, als habe das Schickſal mir Sie geſchickt, damit ich ein Bekennt⸗ nis meiner Schuld ablegen kann, ehe eine andere Macht Rechenſchaft von mir fordern wird.“ „Vielleicht hat das Schickſal mich auch dazu aus⸗ erſehen, Ihnen Helfer zu ſein“, ſagte ich, an ihren Gedanken anknüpfend. Ich empfand klar, daß es zunächſt nur eins gab und geben durfte—: Monika Eibenkamp wieder Mut zu machen und ſie vor unbedachtem Schritt zu bewahren. Ich ſchaltete alles andere Denken in mir aus, ſchob alle voreiligen Vermutungen und Kom⸗ binationen zurück. Gleich würde ich ja ohnedies hören, welcher Schuld ſie ſich bezichtigte. „Urteilen Sie ſelbſt, ob mir zu helfen iſt“, ant⸗ wortete ſie, und ihre weiche dunkle Stimme zitterte wieder ein wenig, wie der Nachklang einer Harfen⸗ ſaite. Sie wendete in dieſem Augenblick den Kopf zum Fenſter hin, und ich ſah, daß ſie lächelte, ſchmerz⸗ lich und wehmütig lächelte, während ihre Augen voller Tränen ſtanden. „Ich habe vor den Menſchen und vor dem Geſetz der Menſchen ein Verbrechen begangen, Doktor Lax⸗ ſen! Nein, ſagen Sie nichts— hören Sie mich erſt an, Ich habe auch jahrelang verſucht, mich und meine Tat zu entſchuldigen, aber das iſt ſinnlos, dumm, uhne Erfolg, feige. Unſer Gewiſſen allein nennt die Dinge beim rechten Namen. Der Mund und das Herz beſchönigen. Hören Sie: Ich bin nicht von Clemens Tyrolt geſchieden worden. ich bin vor dem Geſetz noch immer ſeine Frau, ſeine rechtmäßige Frau. und nicht Eibenkamps Frau Ich habe Ehriſtoph Eibenkamp.. und überhaupt allen verſchwiegen, daß ich mit Clemens Tyrolt getraut wurde, daß ich mit ihm verheiratet war... Ich habe zum zweiten Male geheiratet, ohne daß meine erſte Ehe gelöſt worden wäre Ich hatte große Mühe, mein Erſchrecken vor ihr zu verbergen. Das hatte ich nicht erwartet, das war zu unbegreiflich, war ſo unfaßbar und über alle Maßen furchtbar, daß ich auf dieſe Vermutung nicht gekommen war. n. Es war, als erfüßle ſie mein Erſchrecken und meine Gedanken, denn ſie ſprach weiter, ohne eine Antwort abzuwarten.* „Ich habe zwei Jahre lang nach Clemens ge⸗ ſorſcht und nach ihm ſuchen laſſen, ich habe Anzeigen in allen möglichen Zeitungen aufgegeben g lles, alles habe ich verſucht, um eine Spur von ihm zu finden. Damals gleich nach ſeinem Verſchwinden. Immer vergeblich. Nie wieder hörte ich von ihm, nie ließ eine Spur ſich finden. Als Ehriſtoph Eiben⸗ kamp ſich um mich bewarb, faſt ſechs Jahre nach Cle⸗ mens' Verſchwinden war das, machte ich heimlich nochmals den gleichen Verſuch, auch diesmal wieder erfolglos. Schließlich mußte ich annehmen, daß Cle⸗ 5 0 tot ſei, daß er ſich vielleicht ein Leid angetan habe.“ „Weiß denn Ihr Gatte„ der Oberſt.“ Ich ſah, wie Monika Eibenkamp zuſammenzuckte. „Nichts weiß Chriſtoph, gar nichts“, unterbrach ſie mich haſtig.„Und das iſt ja das Schlimmſte. Er ahnt nicht das geringſte von dem allem. Weder da⸗ non, daß es in meinem Leben einen Mann gab, der Clemens Tyrolt heißt, noch gar, daß ich mit Clemens verheiratet war. Nichts, nichts weiß er. Ich habe es ihm verſchwiegen. Ich habe ihn belogen. Ich hatte nicht den Mut, es ihm zu geſtehen, ich fürchtete, ihn zu verlieren, ich ſchämte mich vor ihm, an dem alles ſo rein und klar und groß iſt, ja, das war es: ich ſchämte mich. Ach, es war Wahnſinn, das zu tun, es war ganz unnötig! Er hätte mich verſtanden und er liebte mich.. Aber ich brachte es einfach nicht fertig.“ „Sie mußten aber doch immer befürchten, daß der Oberſt es erfahren könne, durch irgendeinen Zufall, oder durch die Behörden konnte alles ans Licht ge⸗ zerrt werden. Es war ein gefährliches Spiel, das Sie ſpielten, Frau Monika!“ „Heute weiß ich das, Doktor Larſen, Heute aber damals dach Gott, was wußte ich damals von Geſetzen und Recht und all dem! Gewiß, ich war mir nicht darüber im Zweifel, daß es ſo nicht richtig war, wie ich es machte, und daß ich etwas Schlimmes, ein Unrecht beging. Ich wußte ſogar, daß ich beſtraft werden könne— und trotzdem tat ich es. Ich beruhigte mich damit, daß ja niemand hier in Deutſchland um meine heimbiche Trauung mit Clemens in Leſina wiſſen konnte. Und dag.“ Sie zögerte eine Sekunde„daß Clemens nicht mehr am Leben ſei.“ Eine Weile hing gläſernes Schweigen zwiſchen uns. Man hörte deutlich das Ticken der kleinen Uhr auf dem Schreibtiſch. Mein Hirn arbeitete fieberhaft. Was ſollte ich der Frau ſagen, wie konnte ich ihr helfen? Denn daß ich ihr. und Clemens Tyrolt. und Eiben⸗ kamp helfen würde, ſoweit das in meiner Macht lag, ſtand für mich feſt, auch jetzt noch— nein, nun mehr als vorher. Was Monika Eibenkamp getan, war Unrecht vor Geſetz und Recht, aber es war menſch⸗ lich; wer aber unter uns Menſchen hätte das Recht zu verdammen, was menſchlich iſt? Richten, verur⸗ teilen ja, aber nicht verdammen. „Begreifen Sie nun, Doktor Larſen, daß es hier nur eine einzige Löſung geben kaun?“ fragte Monikg Eibenkamp, und ihre dunkle, weiche Stimme hatte plötzlich einen harten, entſchloſſenen Klang. i „Sie haben den Mut gehabt, Frau Monika, ſich dieſe Laſt aufzuladen und Jahre hindurch zu tragen — nun müſſen Sie auch den Mut aufbringen, ſie wieder abzuſchütteln.“ „Mut...“ lächelte ſie matt,„ach, was man für Mut anſteht, iſt oft nur Leichtfertigkeit und Leicht⸗ ſinn, Doktor.“ „Leichtſinn iſt der Mut der Glücklichen“, verſuchte ich zu ſcherzen.„Wir werden einen Weg finden, Wit müſſen ihn finden.“ „Wir.. wiederholte Monika Eiben kamp und in ihrer dunklen Stimme ſchwang etwas wie Stau nen und zugleich Freude,„Sie ſagten„wir“, Dok tor Larſen. Schon für dieſes Wörtchen allein muß ich Ihnen dankbar ſein. bin ich Ihnen dank⸗ bar! Es iſt mehr als ich verdiene.“ Dann wurde ihre Stimme wieder ruhig und entſchloſſen.„Abet es ſoll auch alles, das einzige ſein, Doktor Larſen. Nur das Verſprechen müſſen Sie mir noch geben, a alles zu ſchweigen, unverbrüchlich zu schweigen, was— Ich erhob mich von meinem Platz und ging au ſte zu, fiel ihr ins Wort, ich mußte verhindern, daß ſie zur Ausführung brachte, was ihr als einzige L ſung erſchien— und vielleicht war dies der letzte Augenblick, in dem ich ſie dazu bewegen konnte, in dem ich noch Einfluß auf ſie hatte. „Nein, Frau Monika, das Verſprechen bekom men Sie von mir nicht, da kennen Sie Probus Lar⸗ ſen ſchlecht! Im Gegenteil, ich verlange ein Ver⸗ ſprechen von Ihnen, und das werden Sie mir auch geben— Eibenkamp und Clemens Tyrolt und au ein wenig mir zuliebe..“ N Als Monika Eibenkamp ging, hatte ich ihr Ber, ſprechen, nichts zu unternehmen, und unſer Geheim nis zu wahren, bis wir uns noch einmal geſprochen hatten. (Fortſetzung folgt) ſo⸗ hisher Me l en in ientes r hält dem mung en im Pagſ⸗ „Eine Part Eine n den der t wer⸗ efähr⸗ rden er ſich „ von t wer⸗ E und ig det ver⸗ laſſen. tenſch⸗ Recht verur⸗ 8 hier tonika hatte a, ſich trag en en, ſie m für Leichl⸗ rſuchte Vir p. und Stau⸗ Dok⸗ allein dank⸗ wurde „Aber zarſen, geben, beigen, ug auf n, daß ge Lö: letzte ate, in dekom⸗ g Lar⸗ Ver⸗ r auch d auch Ver- eheim⸗ rochen Dienstag, 28. Januar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — 2 Seite Nummer 45 WMinterſport⸗Meiſterſchaften Schimeiſterſchaſten des Bezirks Sud Aus Anlaß ſeines 40 jährigen Beſtehens war dem SC St. Blaſien die Austragung der Begzirks⸗Schiwettkämpfe Süd übertragen worden. Obwohl die Läufe in dieſem Jahre nicht die Bedeutung hatten wie im Vorjahre, da die Schwarzwald⸗Meiſterſchaften bereits zu Anfang Januar zum Austrag kamen, war die Beteiligung doch recht gut. Die Schneeverhältniſſe waren ſehr günſtig. Sieger im Feßm.⸗Langlauf wurde der Freiburger Richard Morath, der ſich in beſter körperlicher Verfaſfung befand und auch einen ſchönen Laufſtil zeigte. Bei dem am Nachmittag aus⸗ getragenen Sprung lauf auf der Ernſt Baader⸗Schanze wurde der Schanzenrekord von 46 auf 50,5 Meter gleich durch zwei Springer, nämlich R. Mor at h⸗Freiburg und Willi Becker t⸗Neuſtadt erhöht. Sprunglaufſieger wurde W. Beckert mit Sprüngen von 44, 47 und 50,5 Meter und der Note 323,2. Morath ſtürzte im zweiten Sprung und wurde nur Dritter hinter A. Hermann⸗ Neuſtadt. Die Ergebniſſe: Langlauf, 17 Km.: Klaſſe 11 1. R. Mo r at h⸗Freiburg 1204,30; 3. E. Schweizer⸗Schauinsland:16,47; 3. E. Brom⸗ bacher⸗Freiburg 117,7; 4. Koch⸗Schizunft Feloberg 1, 28,07: 5. R. Büche⸗Saig:23,54.— Klaſſe 2: 1. Leo Rees Schau⸗ insland:22,40; 2. P. Scheuninger⸗Schluchſee:36,55; 3. E. Saier⸗Freiburg:30,21.— Altersklaſſe 1: 1. E. Winter⸗ halbe r⸗Freiburg:19,23; 2 O. Faller⸗Freiburg 1228,11. Jungmannen(7 Km.): 1. R. Rees⸗Schauinsland 37:20) 2. Houmſtark⸗Hinterzorten 33245; 3. Mutter⸗St. Blaſien 45259. Sprunglauf: Klaſſe 1: 1. W. Beckert Note 3232(44, 4 50,5 Meter); 2. A. Hermann⸗Neuſtadt Note 315,9(44, 6, 47 Meter); 3. R. Morvath⸗Freiburg Note 271,5(geſtürzt, 3855, 50,5 Meter); 4. O. Hättich⸗St. Märgen Note 220,5(46, geſt, geſt.); 5. O. Roſi⸗St. Blaſten Note 2179(88, 39,5 Mtr., Heſtüürzt).— Klaſſe 2: 1. R. Hoffmann⸗Freiburg Note 275, 875, 4,5, 44,5 Meter); 2. A. Brombach⸗Neuſtadt Note 255,9 7, 87, 375 Meter); 3. W. Frey⸗Altglashütten Note 197,1 20,5 24, 27,5 Meter). Jungmannen: 1. A. Beckert⸗Neu⸗ ſtadt Note 259,1(43, 41,5 Meter, geſtürztſ; 2. H. Rieſterer⸗ Hinterzarten Note 230,3(30, 93,5, 36, Meters; 3. St. Picht⸗ Freiburg Note 206,7(37,5, 36 Meter, geſtürzt). Schwäbiſche Schimeiſterſchaſten Finkbeiner Schwäbiſcher Meiſter Die Durchführung der ſchwäbiſchen Schneelauſmeiſter⸗ ſchaften am Wochenende in Münſingen litten ſtark unter den ungünſtigen Schneeverhältniſſen. Ein ſtarker Föhn in der Freitagnacht hatte die bisher gute Schneedecke ſtark ver⸗ Kleine Sport-Nachrichten Die Univerſität Erlangen kam am Sonntag in Witrz⸗ burg gegen die dortige Univerſitätsmannſchaft im Vor⸗ rundenſpiel um die bayriſche Hochſchul⸗Fußballmeiſterſchaft zu einem ſicheren:1(:0) ⸗Sieg, der in d ieſer Höhe vollauf verdient iſt. Würzburg und Schweinſurt trugen am Samstag in Schweinfurt zugunſten des Winterhilfswerks einen Städte⸗ lampf im Boxen aus, den die Schweinfurter überraſchend mit:7 Punkten gewannen. Allerdings kamen die Schwern⸗ furter im Halbſchwergewicht kampflos zu den Punkten, da Remmele auf Anweiſung des Arztes nicht kämpfen durfte. Amicitia Viernheim hat für den kommenden Sonntag, 2% Februar, die Bezirksklaſſenmannſchaft von Union Böckin⸗ gen, den Tabellenführer der württembergiſchen Bezirks⸗ klaſſen⸗Abteilung Unterland, zu Gaſt. Der Bfyes München trug am Sonntag in Ulm gegen den dortigen 1. SSW einen Schwimmklubkampf aus, den Eſtberlegen mit:2 Punkten gewann. Mit Ausnahme der Schwellſtaffel vermochten die Münchner ſämtliche ſchwimm⸗ ſportlichen Wettbewerbe und zudem noch das Waſſerball⸗ ſpiel mit 514 Toren zu gewinnen. Oeſterreichs Fußballſieg in Oporto Nach ihrem Erfolg gegen Spanien gewann Oeſterreichs Jußball⸗Nationalmannſchaft jenſeits der Pyrenäen auch den Länderkampf gegen Portugal. Ohne Platzer und Vogl antretend, ſiegten die Oeſterreicher in Oporto vor etwa 25000 Zuſchauern mit:2(211) Toren. Die Wiener waren ihren Gegnern weitaus überlegen, zeigten wunderbares Kopſballſpiel und eine ausgezeichnete Zuſammenarbeit in allen Reihen. Dennoch brachten ſie nicht die Leiſtungen auf, die ſie gegen Spanien auſzuweiſen hatten. Die Portugieſen traten mit ihrer beſten Mannſchaft an und hatten bereits in der exſten Hälfte zahlreiche Torgelegenheiten, die ſie aber nicht alle zu Toren auszunutzen verſtanden. Die Auswahl der Mannſchaft war recht glücklich, das Zuſammenſpiel zu⸗ ſriedenſtellend. Da unſere Nationalelf am 26. Februar in Liſſabon Portugal ebenfalls im Länderſpiel gegenübertritt, intereſſiert die Mannſchaftsaufſtellung der Portugieſen, die ich nach dieſem knappen öſterreichiſchen Siege kaum weſent⸗ lich ändern dürfte. Hier iſt ſie: Tor: Soares dos Reis; Verteidigung: Simabs, Guſtavo; Länferreihe: Albinv, Rui Arauſo, Carlos Pereira; Stürmerreihe: Morao, Pereza, Speiro, Pinga, Nunes. +. Hünnt, ſo daß an zahlreichen Stellen der Ackerbodem 3u ſehen war. Trotzdem hat die Durchführung noch halbwegs geklappt, wenn auch nur unter Auſbietung aller verfügbaren Kräfte. Wie bei den Ergebniſſen des Sprunglaufes nicht anders zu erwarten war, trat der nicht ſehr häufige Fall ein, daß ein Läufer der Klaſſe 2 Schwäbiſcher Meiſter wurde. Max Finkbeiner⸗Scé Freudenſtadt kam durch ſeinen Sieg im Langlauf mit:01,22 Std und ſeinem vierten Platz im Sprunglauf auf die beſte Note von 431 Punkten. Sprung⸗ laufſtieger wunde bei den Jungmannen Theo Hel lieſen vom Sc Calw mit 198,5 Punkten bei Weiten mit 34 und 27 Meter. Nach ihm belegten die Meßſtätter Narr, Fritz und Rolh die nächſten Plätze. In der Klaſſe 2 trug der Schwarzwälder Scheerer⸗Schonach mit 223,5 Punkten den Sieg davon. Mit vieler Mühe hatte der WSV Mänſingen die Schanze in Tiefental mit allen möglichen Mitteln her⸗ gerichtet, der die Durchführung des Sprunglaufes am Sonntagnachmittag wenigſtens in zwei Gängen ermöglichte. Die Ergebniſſe: Kombination: Meiſter von Schwaben 1986: Max beiner⸗S Cannſtatt, Note 431: 2. Birke⸗SA V Stutt⸗ gart 404,2; 3. Rudolf Züfle⸗SV Baiersbrenn 888,6 4. Rothfuß⸗ Baiersbronn 333,7; 5. Grupp⸗SAV Oberkochen 378,3; 6. Eberhard⸗SV Baiersbronn 371,7: 7. Joos S Falkenwanger 375,4; 8. Reyher⸗S Freudenſtadt 370,0; 9. Breuning⸗S Freudenſtadt 360,27 10. Trück⸗SV Baiers⸗ bronn 344, P. I4⸗Am.⸗Langlauf: 1. Breu ning ⸗SV Frewdenſtadt:07,47 Sto. 2. Grupp⸗SV Oberkochen:08,23 Std.: 3. Reyher⸗SV Freudenſtadt:09,40 Std. Herren, Fink⸗ Klaſſe 2: 1. Max Finkbeiner Freudenſtadt:01,22 Std. 2. Reyher⸗Freudenſtadt:04, 3. Züfle⸗SV Baiers⸗ bronn:04,05 Std, Altersklaſſe 1: 1. denſtadt 1208,12 Std. Altersklaſſe 2: Graf⸗SV Freu⸗ Konzelmann⸗ Ruß Stuttgart:24,56 Std. 8⸗Km.⸗Langlauf, Jung⸗ maunen: 1. Brau n⸗S Falkenwangen 37,51 Min.; 2. Hiltenkamp⸗SA Stuttgart 37,57 Min.; 3. Bauer⸗SA Shu ttgart 37,58 Min. 8 5 e Torlauf der Frauen(nicht zur Mei⸗ ſterſchaft gehörig): Klaſſe 1: 1. Vera Ste ha n⸗S Wildbad 81,9 P. Altersklaſſe 11 1. Eugenie Felgen⸗ SVA Stuttgart 145,4 P. Sprunglauf der Jungmannen: Klaſſe 1: Theo Hellieſen⸗Sc Calw 198,5 P.(34, 27 Meter); 2. Karl Narr⸗S Meßſtätten 189,3 P.(24 und 31 Meter); 3. Paul Fritz Meßſtätten 178,8(24 und 30 Meter. Klaſſe 2: 1. Scheere r⸗Schonach 223,5(33 und 38 Meter); 2. Gberhard⸗ Baiersbronn 192(28 und 31); 3. Keck⸗ Talkenwangen 187(27 und 32 Meter); 4. Max Finkbeiner⸗ Se frreudenſtadt 182 P.(27 und 28 Meter). Altersklaſſe 1: J. Schlegel⸗Jsny 180,3(23 und 29 Meter. Altersklaſſe 2: I, Kowgel man n⸗ Stuttgart 119,3(23 und 29 Meter). Herreu, Klaſſe 1: l. Knapp⸗Eßlingen 213,0 P.(31 und 24 Meter); 2. Träger⸗Tuttlingn 187,4(28 und 20 Meter); J. Reyher⸗S Freudenſtadt 18,(27 und 24 Meter). Portugals Torwart Soares dos Reis Klaſſe, fand aber in der Verteidigung, Teil der Mannſchaft bildete, nicht die ſtützung. In der Läuferreihe, konnte ſich am beſten Albino zur Geltung bringen. Der Sturm war recht angriffsfreudig. Die Torſchützen des jederzeit fair durchgeführten Spiels waren für Oeſterreich Ziſchek(2) und Hanemann und für Portugal Nu⸗ nes und Soeir o. Ein portugieſiſcher Verteidiger wurde verletzt und wirkte während des größten Teils des Spiels Meiſterſchaftsſpiele Gau Baden ol bewies große die den ſchwächſten notwendige Unter⸗ die allgemein befriedigte, Abteilung 3: FV Daxlanden—FVa Weingarten:1 N 94 Raſtatt FV Kuppenheim:1; Phönix Durmers⸗ heim—Sportfr. Forchheim:2; Vic Neureut Viktoria Hagsfeld 211; Frankonia Karlsruhe— I Beiertheim 110. Abteilung 4: SpVa Söllingen Bf Pforzheim 310; Viktoria Enzberg.-V Bretten:1: Germania Forſt gegen Vg Mühlacker:1; Fé Eutingen F Niefern:9; Ger⸗ manig⸗Union Pforzheim— Germania Karlsdorf 311. Abteilung 5: Se Freibura Spa Wehr 511: Fahrnau— Fe Rheinfelden:4; SpVg Freiburg gegen FV Schopfheim:0; FV Lörrach— Sportfreunde Freiburg 21. Abteilung 6: FCE Renchen— F Lahn 113; Fc Elgers⸗ weier—- FC Gutach:0; SV Oberkirch IC Waldkirch 213; FV Emmendingen— F Kehl 25; VfR Achern Offen⸗ burg 11:3 Abteilung 7: FC 08 Villingen—- Tc Gottmadingen 421 FC Triberg—Bſg Konſtanz:2: FC Konſtanz—Fé Mönch⸗ weiler:8; FC Stockach— Nc Donaueſchingen 221. Gau Südweſt Saar: Hanſa Dudweiler— S Wellesweiler:1: Saar 5 Saarbrücken— Sc Schaffhauſen:2: S Gersweiler gegen G Mittelbexbach:3; Sportfr. Saarbrücken— Saar Roden:0; Viktoria St. Ingbert S Güdingen:0; Vf. Dillingen Völklingen 06:1. Südheſſen: Polizei Darmſtadt—Schwarz⸗Weiß Worms 5 FC 08 Egelsbach— Olympia Lampertheim:0: VfR Bürſtadt-S 98 Darmſtadt:1; Germ. Pfungſtadt gegen Olympia Lorſch ausgef.; Haſſia Dieburg Bobenheim 13:1. Rheinheſſen: Germania Okriftel S Wiesbaden:2; Haſſia Bingen—FVa 08 Mombach:1 FSW Mainz— Tura Kaſtel:4; Spa Weiſenau— SW Koſtheim:1: SW Flörs⸗ heim— Viktoria Walldorf:1. Teutonia Hauſen Die be vy OPEL 5 3 Af eiue, Tim ei 2 eiue ei einge N 100 Mark sparen Sie, wenn Sie Ihren OPEL YTyp Olympia“ bis zum 14. Februar gekauft und zugelassen haben. Beim OPEL ye sogar bis zu 200 Markl Und obendrein erhalten Sie die für 1036 maßgeben- den Modelle- mit der berühmten„OPEL Synchron- Federung. und den vielen anderen einzigartigen Vorzügen dieser Typen. Schon jetzt vjat sagen · Für die Summe, die Sie dadurch sparen, können Sie schon eine Reise machen. Schon jetzt„jat sagen dann ist Ihr Wagen auch schon eingefahren, wenn die ersten schönen Iage kommen. Deshalb gleich den OPEL-Häàndler fragen OPEL, Und noch ein wertvolles OpEI- Angebot: der neue OPEL P4, Internationales Berliner Reitturnier Neuer Sieg von SS⸗Unterſturmführer Temme In der Berliner„Deutſchlandhalle“ wurde am Montag⸗ nachmittag das Turnierprogramm mit einem Zwei⸗ pferde⸗Zeitſpringen der Klaſſe Sa eingeleitet, eine jener Prüfungen, deren Ausſchreibung ſo viele Tücker bietet. Jeder Reiter hatte hintereinander zwei Pferde über den nicht allzu ſchweren Kurs zu bringen, wobei die Ge⸗ ſamtzeit geſtoppt und die Fehler in Zeit umgerechnet wur⸗ den. Es kam alſo darauf an, einmal die Pferde ſchnell zu wechſeln und dann auch möglichſt wenige oder überhaupt keine Fehler zu machen. Von den Ausländern beteiligten ſich lediglich die Italiener an dieſem Wettbewerb, aber ſie vermochten keine Rolle zu ſpielen. So endete die Prüfung mit einem deutſchen Sieg, und zwar fiel er an unſeren Meiſterreiter, SS⸗Unterſturmführer Temme, der mit den beiden Holſteinern„Nordland“ und„Egly“ 108,1 2 * Sekunden benötigte. Die Plätze belegten zwei Vertreter der Kavallerieſchule Hannover, Oblt, Brandt auf„Baron“ und„Alchimiſt“(121,4) und Oblt. K. Haſſe auf„Bianca“ und„Tora“ 128,2). Den Rahmen bildeten Material⸗ und Eignungsprüfun⸗ gen, von denen die der Zweiſpänner lebhaften Beifall fanden. Die Richter hatten hier Ausbildung, Temperament und Gang zu beurteilen und erkannten Frhr. v. ö. Borch den erſten Preis zu. In den beiden Abteilungen der Ma⸗ terialprüfung um den„Preis von Oſtpreußen“ ſet ten ſich„Mutius“(Maier) und„Herder“(Major Bürkner) vor„Chriſtian“(Frau Franke) durch.— Einige ſehr gute Pferde bekam man in der Eignungsprüfung um den „Preis vom Tiergarten“ zu ſehen.„Lapis La zu li“ unter Dr. Herrſchel erhielt hier die goldene Schleife vor Goldreigen(Staeck) und Irak(Major Bürkner). Merkwürdiges Glücks⸗Jagdſpringen Neuer Sieg der Kavallerieſchule Hannover Ein Glücks⸗Jagdſpringen, wie es am Montag⸗ abend in der ſehr gut beſuchten Deutſchlandhalle auf dem Programm ſtand, birgt an ſich ja ſchon viele Tücken und Ueberraſchungen in ſich, aber ſo merkwürdig wie diesmal iſt ſelten ein Glücks⸗Jagdſpringen verlaufen. Es ging über einen Sa⸗Kurs, der allerdings ein wenig ſeltſam und in den Wendungen nicht ſehr glücklich aufgebaut war. Die Hinderniſſe lagen zum Teil auch ſehr locker Alle dieſe Um⸗ ſtände bewirkten, daß eine Reihe von ausgezeichneten deut⸗ ſchen und ausländiſchen Springern überraſchend früh aus⸗ ſchied, Bekanntlich iſt es ſo, daß ein geriſſenes Hindernis dazu führt, daß das Pferd abgeläutet wird. Als etwa 50 Starter vorüber waren, lagen zwei Pferde, die keines⸗ wegs allererſte Klaſſe ſind, an der Spitze. Gefühlsmäßig brauchte der kommende Sieger nicht allzu viel zu zeigen. Als der Italiener„Naſello“ über den Kurs ging, erwartete man von ihm allgemein eine beſſere Leiſtung, und ſo kam es auch.„Naſello“ ſprang ſehr ruhig und ſicher und ging zudem ſchnell über den Kurs. Aber die italieniſche Flagge blieb nicht lange am Siegesmaſt. Denn zum Schluß wur⸗ den die Leiſtungen beſſer und Rittm v. Barneko w auf „Immertreu“ abſolvierte einen ſehr ſchönen und ſchnel⸗ len Ritt, der nicht mehr überboten wurde. Hoffnungen hatte man noch auf„Derby“ geſetzt, aber der Hannoveraner nahm den Kurs etwas flüchtig. Die Italiener, Polen und ein Däne(Kptlt. Mikkelſen auf„Camps'Or“) hatten eben ſoviel Pech wie die Rei ſten anderen Teilnehmer. Von 57 Startern kamen über⸗ haupt nur vier über den Kurs. Sieger blieb Rittmeiſter v. Barnekow auf„Immertreu“(20 Hinderniſſe in 72,4 Sek.) vor Kapt. Filliponi(Italien) auf„Naſello“(20 Hinderniſſe Sek.), Frau Funke auf„Hermelin“(20 Hinderniſſe der Vezirksklaſſe Nordmain: Poſt Merkur Frankfurt Reichs bahn⸗R.⸗W. Frankfurt:2; Vfs Neu⸗Iſenburg— Germania Frankfurt :1; Alemannia Nied. Ic Wacker Rödelheim:0, SpVg Griesheim Sportfreunde Frankfurt:3; Viktoria Ecken⸗ heim Fe Bergen:2; Sog Fechenheim 07 Hed⸗ dernheim 32. Südmain: Germania Bieber SV Neu⸗Jſenburg 210: Germania Schwanheim:1; Blau⸗Weiß Bürgel— SV 02 Offenbach:27 Kickers⸗Viktoria Mühlheim gegen FS Heuſenſtamm:0; 1. FC Langen FV Sprend⸗ lingen:2; SC 06 Dietzenbach Alem, Klein⸗Auheim 611. Gau Württemberg Stuttgart: SpVg Untertürkheim. Ten Münſter TSW Vaihingen Fc Backnang:2; ASV Botnana g B Obereßlingen:2; SV Winnenden— Voi Gais 1 TS Fellbach— Polizei Stuttgart 311 Unterland: Union Böckingen S Heilbronn:1; Sp⸗ Vg Prag—Neckargartach—.—. Hohenzollern: 6 Hechingen Metzingen S Reutlingen wexl.; gegen SpVa Tübingen 22. Schwarzwald: SpVg Troſſingen— Spa Obevadorf 518; IV Tuttlingen— SC Schwenningen:3; SpVa FFreuden⸗ ſtadt.-Bfès Nagold ausgef.: SpVg Schramberg Vorwärts Weigheim 1411. Bodenſee: SW Weingarten— Bf Friedrichshafen 118: Olympia Laupheim— I Ravensburg 470; Friedrichshafen 08— C Wangen verl. Alb: Voxwärts Faurndau— Normannia Gmünd 310: Vöhringen Pf Heidenheim 37 FC Eislingen FC Geislingen 212: SW Schorndorf Göppingen:4. 227 S — V Ebraden:0: SV SpVg Truchtelſingen 8 Vnchrog.- E elle mit derung dA„„ 1 in 76,1 Sek.) und Oblt. v Trotha auf„Nelke)(20 Hinder⸗ niſſe in 79 Sekunden). In der Abteilung E ſtarteten neun Pferde unter Be rufsreitern. Es wurden keine allzu großen Leiſtungen ge zeigt, der Sieg fiel an SA⸗Rottenführer Skomrock „Butz“, der bereits mit acht geſprungenen Hinder den Erfolg in der Taſche hatte. Sehr gute Pferde verſammelten ſich prüfung um den„Preis vom Tiere den zehn Pferden waren zwei Oſtpreußen Pollay) und„Donar“(Frau Franke) di ber“(H. Boldt).— In der Material Pferde um den„Preis von O Lazuli“ vor dem abſolut gleichwertigen reich. Den Abſchluß der Montag⸗Ereigniſſe machte ſpiel zwiſchen dem Magyar Polo⸗Clu b 2 und dem Polo⸗Club Hamburg. Nach abſchnitten führten die Ungarn mit 6½ 4.— nummer„Am Lagerfeuer“ rief auch diesmal Beifall des Publikums hervor. Jechten Deutſchland-Frankreich Frankreich gewiunt auch das Degenfechten Mit den Degenfechten ging am Sonntag kurz vor Mik⸗ ternacht der Fechtländerkampf Deutſchland Frankreich im Frankfurter Palmengarten zu Ende. Gegen die Erwaxtun⸗ gen kamen die Franzoſen nach ihrem Erfolg im; fechten auch auf Degen zum Siege, ſie ſchlugen die deutf Degenmannſchaſt mit 1816 Siegen, 37:13 Punkten und 40761 erhaltenen Treffern. Dieſes Ergebnis entſpricht jedoch keineswegs der wirklichen Stärke des deutſchen Degen⸗ fechtens. Die Franzoſen ſelbſt erklärten nach dem Kampf, daß das nackte Ergebnis zu hart ſei. Man kommt jedoch nicht um die Feſtſtellung herum, daß einige deutſche Fee ter nicht die Erwartungen erfüllten, die man in ſie geſetzt hatte. In der Reihenfolge der Einzelfechter nehmen g fünf Franzoſen unangefochten die erſten Plätze ein und erſt auf dem ſechſten Rang folgt als beſter Deutſcher Lerdon vor Röthig. Beſter Fechter war der Franzoſe Buchard, ſämtliche Gefechte zu Siegen geſtaltete. Die Ergebniſſe Florett: 1. Cas mir(Deutſchland) 4 lage, 13 erhaltene Treffer; 2. Bougnol(Frankreich) 4., 1., 13 Tr.; 3. A. Gardere(Frankreich) 3., 2., 17 Tr.; 4. E. Gardéère(Frankreich) 3., 2., 19 Tr.; 5. Eiſen⸗ ecker(Deutſchland) 3., 2., 20 Tr.; 5. Lemoine(Fran reich) 3., 2., 20 Tr.; 7. Cattiau(Frankreich) 2., 3., 18 Tr.; 8. Lerdon(Deutſchland) 2., 3., 21 Tr.; 9. Roſen bauer 1., 4., 29 Tr.; 10. Hei m (Deutſchland) 0., 5., 25 Tr. Degen: 1.., 5 Tr.; 2, Dulieux(Frankreich) 4., 1., 7 Tr.; 3. Pecheu (Frankreich) 3., 1 Unentſchieden, 1., 8 Tr.; 4. Dey dier(Frankreich) 8., 2., 9 Tr.; 5. Schmetz(Frankreich) 2 3 N „Kronos“ Beſten vor rüfung ſür ſchwere ſt preußen“ war„Lapis⸗ „Lachteufel“ „Bo⸗ erfpig⸗ der Siege, 1 Nieder⸗ 8 3., 2., 11 Tr.; 6. Lerdon(Deutſchland) 2., 3 7. Röthig(Deutſchland) 2., 3 2 ., 4., 13 Tr.; 10. No 5 N. 18 Tr. bauer(Deutſchland) 0., Erfolgreiche badiſche Leichtathletik⸗Zugend. Der 1 über 800 Meter in:06,9 heißt Runkel(TV 46 Monn⸗ heim) und nicht Rünkle. Der Amateurboxkampf zwiſchen den Bezirken Trier und Saar am Samstagabend in Trier endete mit einem 818 Unentſchieden. Einige Urteile benachteiligten Saar⸗ boxer. Württemberg und Baden haben kampf ihrer Ringer vereinbart, der Stuttgart zum Austrag kommen ſoll. für März nach Mannheim geplant. Alemannia Kuhbach erreichte bei der Leiſtungsabnahme zur badiſchen Mannſchaftsmeiſterſchaft im Gewichtheben mit 3835 Pfund ganze 200 Pfund mehr als der bisherige ba⸗ ziſche Meiſter ASBg 84 Mannheim. Mit dieſer Lelſtiefkg wurden die Alemannen Gaumeiſter. Was hören toir? Mittwoch, 29. Januar Reichsſender Stuttgart! .30: Frühkonzert.—.30: Muſikoliſche Frühſtückspouſe, —.30: Frauenfunk.— 10.15: Aus Mozarts Jugendtagen. Hörſgzenen.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Mittagskonzert. — 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.30: Drei Mädel auf der Käſeralm. Hörſpiel. 16.00: Bunter Nachmittag von der Grünen Woche.— 17.40: Goldgräber und Kanni⸗ balen.— 18.00: Bunter Frankfurter Nachmittag.— 19.45: Aus der Geſchichte des Spiegels.— 20.00: Nachrichten.— 5: Reichsſendung: Stunde der jungen Nation. Das Erbe im Blut. Eine Bauernuchronik.— 20.45: Volks⸗ tümliches Wagner⸗Konzert.— 21.30: Die Freiheit ſoll die Loſung ſein.— 22.00: Nachrichten.— 22.15: Reichsſen⸗ dung: Vor dem Beginn der Olympiſchen Winterſpiele 19936.— 22.30: Symphoniekonzert.— 24.00: Nachtmuſik. Dentſchlandſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.—.30: Morgenſtändchen. — 10.15: Deutſche Dichtung und Muſik.— 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Gartenvorfreude im Winter. 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Muſikaliſche Kurzweil.— 15.453: Begeg⸗ nung mit einem Dichter.— 16.00: Bunter Nachmittag.— 18.00: Querflöte, Geige, Hammerklavier.— 18.30: Tiere im Winter.— 18.50: Kurioſe Minuten in einer Apotheke. — 19.00: Neue Klaviermuſik.— 19.30: Waffenträger der Nation.— 20.45: Blasmuſik.— 22.30: Kleine Nachtmuſik. — 23.00: Tanzmuſik. die Maunſchafts⸗ Februax in Rückkampf iſt einen am 29. Der Sie spa n Jetzt gegen den Endpreis g 8 ür RM 1650 ab Werk Auto G. m. b.., Mannheim, O 7, 5* Aufsohaus Schmoll G. m. b.., Mannheim, I 6, 31/32 Fri fz Hlarti mann, Mannheim, Seckenheimer Straße 68a Fernsprecher 26 7 26 Fernsprecher 215 55756 Fernsprecher 40316 — r Dienstag, 28. Januar 1936 Ein Schauſpieler⸗Porträt: Mi lou in Konob Seit ſeinem erſten durchſchlagenden Filmerfolg in „Kleiner Mann was nun?“ wurde Vic⸗ tor de Kowa mehr und mehr zum volkstümlichen Darſteller ͤraufgängeriſcher Glückspilge, die ſich mit dem ſieghaften Optimismus der Jugend durchs Le⸗ ben ſchlagen. Da er aber zu den Schauſpielern ge⸗ hört, die aus eigenem Antrieb und gegen den Willen der Familie den Weg zur Bühne fanden, hat er es auf ſeinem eigenen Lebensweg bei weitem nicht ſo leicht gehabt wie die Helden ſeiner Filme. (Photo: Bavaria) Der ſchleſiſche Landwirtsſohn ſollte Offizier wer⸗ den. Er kommt früh nach Dresden aufs Gymnaſium, dann ins Kadettenkorps. Aber der Zuſammen⸗ bruch von 1918 macht einen Strich durch die Pläne der Familie. Man denkt zunächſt ans Theologie⸗ studium, weil ein Großvater Victors Paſtör war. Aher ſein Intereſſe gilt der Kunſt. Schou immer hat er ſich gern mit Zeichnen und Malen beſchäftigt und entſchließt ſich nun zum Beſuch der Dresdener Kunſtakademie. Heute noch gehört ſeine ſtille Liebe der bildenden Kunſt, namentlich der japaniſchen Malerei, und wie andere Künſtler aus Liebhaberei muſiztieren, ſo malt Victor de Kowa in der freien Zeit, die ihm Theater und Film übriglaſſen. Mehr als die Malerei intereſſiert ihn aber noch das Theater. Als er in Dresden den Schauſpieler Erich Ponto, der inzwiſchen auch im Film bekanntgeworden iſt, in dem Stück„Der Bibliothekar“ auf der Bühne ſah, ſtand ſein Entſchluß ſeſt. Ex wollte Schauſpieler werden. Ponto gibt ihm den Rat, Rollen zu lernen. Victor de Kowa ſpricht ihm dann vor, bekommt Un⸗ terricht und malt nebenbei Werbeplakate, um ſich ein paar Mark zu verdienen, denn zu ſeinem großen Kummer war ſein Vater mit der Schauſpielerei nicht einverſtanden. Schließlich kommt er ans Staatstheater Dresden, wo er in der Hauptſache ſchüchterne Liebhaber zu ſpielen hat. Einmal ſpielt er den Schü⸗ ler im„Fauſt“. Im Zuſchauerraum ſitzt ſein Vater und iſt ſo glücklich, daß er ſich nach der Vorſtellung mit ſeinem Sohn verſöhnt. Ein paar Tage darauf ſtirbt er. Auf Dresden folgt Frankfurt a. M. Dann holt ihn Erich Ziegel für zwei Jahre an die Hambur⸗ ger Kammerſpiele, wo Victor de Kowa zuſammen Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Mu uu dolb uuillu Quld o Hovlld v. Ouſlaulilz Um es gleich vorwegzunehmen, weder Marlene Dietrich noch Greta Garbo ſind die größten„Money⸗ Makers“, wie man das in USA nennt, auch nicht Joan Crawford oder Charles Laughton, nein, ein blondgelocktes, ſechsjähriges Perſönchen iſt es: Shür⸗ ley Temple. Die amerikaniſche Filmzeitſchrift „Motion Picture Herald“ veröffentlicht ſoeben eine Rangliſte der Filmſtare, vom Standpunkt des Pro⸗ duzenten aus geſehen. Die Abrechnungen ſämtlicher Kinos der Vereinigten Staaten aus dem vergange⸗ nen Jahre wurden ſtatiſtiſch erfaßt, und nach der Häufigkeit, mit der der Name eines Filmſtars in dieſen Liſten wiederkehrte, ſtellte man eine Rangliſte auf. Da ſteht alſo an erſter Stelle die kleine Shirley Temple, die einen Film nach dem anderen dreht, und deren blondes Kindergeſicht von den Filmplakaten auch des kleinſten Neſtes in Ohio oder Connectieut herunterlächelt. Als zweiten finden wir Will Ro⸗ gers, den beliebten Charakterdarſteller, der vor kur⸗ zem bei einem Flugzeugunfall ums Leben kam. Ihm folgt als dritter der dämoniſche Clark Gable, der anſcheinend noch beliebter iſt als ſeine ſtändige Partnerin Joan Crawford. Denn ſie erſcheint erſt, nach Fred Aſtaire und Ginger Rogers, an ſechſter Stelle. Auf der ſiebenten Sproſſe der Starleiter ſteht endlich Claudette Colbert, aus den Ausſtattungsfil⸗ men Cecil B. de Milles bekannt. Als achter kommt noch„Wallace Beery“, den Reſt der erſten Zehn kennt das deutſche Publikum nicht einmal dem Na⸗ men nach. Vergeblich ſuchen wir nach Greta Garbo und Marleue Dietrich. Erſt ganz am Ende der Liſte ſind ſie zu entdecken, die Garbo an 44. Stelle und Marlene Dietrich dicht bei der Nummer 200. Ihr Name findet ſich neben vielen anderen, die für ihre Produzenten nur ein verhältnismäßig unbedeu⸗ tendes Geſchäft waren. Allerdings muß geſagt wer⸗ den, daß ſich die Statiſtik des„Motion Picture He⸗ rald“ nur auf die Vereinigten Staaten bezieht. Während alſo die Garbo und Dietrich für Amerika zweifellos nicht mehr als„Zugſtücke“ erſter Ord⸗ mung zu gelten haben, beſitzen ſie in Europa doch noch eine außerordentliche Beliebtheit, mit der viele Stars, die ſich an der Spitze der Rangliſte befinden, nicht konkurrieren können. So findet man auch den ausgezeichneten Schauſpieler Charles Laughton, den wir in„Heinrich VIII.“ und kürzlich erſt im „Muſterdiener“ bewunderten, erſt an 42. Stelle. i Jollignouul? Zu den erſten dreißig gehören unter anderen Mae Weſt, deren derbe Komik einſt in den Staa⸗ ten Triumphe feierte, die platinblonde Jean Har⸗ low und Norma Shearer. Und neben dieſen bei uns nur aus mittelmäßigen Filmen bekannten Stars ſtehen Schauſpielerinnen vom Rang einer Grace Moore, ihr„Leuchtendes Ziel“ war in Deutſchland ein großer Erfolg, oder Katherine Hepburn mit der wunderbaren klangvollen Stimme. An Fredrie March und William Powell wird man ſich dagegen nur aus älteren Filmen erinnern. Die Reihe der erſten Dreißig be⸗ ſchließen Robert Montgomery, der friſche Junge mit dem Lausbubengeſicht, und Gary Copper, der uns allen noch aus„Bengali“ in Erinnerung iſt. Die„Spitzenreiterin“ Shirley Temple iſt ſo überbeſchäftigt, daß ſich ihre Geſellſchaft auf zahlreiche Anfragen aus der Oeffeutlichkeit gezwungen ſah, zu erklären, daß auf Shirleys Geſundheit und Erziehung alle notwendige Sorgfalt verwandt werde. Ueberdies wird Shirley im April ſieben Jahre alt, und dann muß ſie allmählich an einen regelmäßigen Schulbeſuch denken, was ihre Filmtätigkeit wohl etwas einſchränken dürfte. Shirley Temples Erfolgskurve iſt außergewöhn⸗ lich. Ihr erſter Film wurde 1933 von der Paramount herausgebracht. Mit ihm eroberte ſie ſich die Herzen Amerikas im Sturm, und bald die der ganzen Welt. Jackie Cvogan, der erſte dieſer kleinen Filmgrößen, war mit zehn Jahren mehrfacher Millionär. Shirley Temple wird dieſes Ziel wohl in einem noch jugerd⸗ licheren Alter erreichen, wenn— ja wenn ſie nicht vorher die Gunſt des Publikums verliert. Schon bei den großen das heißt ausgewachſenen— Film⸗ ſtars wechſelt die Gunſt des Publikums ſehr ſchnell. Noch ſchneller geht es bei den kleinen. Ein einziger Zug dieſes entzückenden Kindergeſichtes braucht ſich nur zu verändern, um die Rolle des naiven Mödel⸗ chens, die man ſie ſpielen läßt, unwahr erſcheinen zu laſſen. Dann heißt es abtreten von der Bühne der Weltberühmtheit, und der einzige Troſt iſt, daß ſo eine kleine Ex-Diva, wenn ſie„zu alt“ geworden iſt, jedenfalls für den Reſt ihres Lebens aus⸗ geſorgt hat. Und da die Beliebtheit einer ſolchen kleigen Schauſpielerxin ebenſo ſchnell geht, wie ſie gekommen iſt, brauchen ſich auch Greta und Marlene keine grauen Haare wachſen zu laſſen(wenn man ſo ſagen darf), weil Klein⸗Shirley diesmal die Spitze der Rangliſte innehat, während ſie nur er 44. Stelle oder gar unter„Ferner liefen“ rangieren. mit Guſtaf Gründgens und Paul Kemp auf der Bühne ſteht. Schließlich landet er in Berlin, wo er Abend für Abend mehrere Jahre hindurch Theater ſpielt. Der Stummfilm wußte mit Victor de Kowa, der in Theaterkreiſen bereits einen Namen hatte, nichts anzufangen. Zum erſtenmal ſah man ihn in dem Tonfilm„Die andere Seite“, in dem er eine ernſte Rolle zu ſpielen hatte, auf der Leinwand. Sein zweiter großer Film war„Der Läufer von Mara⸗ thon“. Es folgten Filme wie„Es war einmal ein Muſikus“,„Kleiner Mann— was nun?“, mit dem Victor de Kowa in die vorderſte Reihe der Film⸗ ſchauſpieler rückte. Zwei Jahre lang kommt er über⸗ haupt nicht mehr aus dem Filmatelier heraus, aber golſlooff aud bis luſliqus Douib uc Ellen Frank als Schauspielerin Betty einem Tobis-Rota⸗Film. Falstaff(Leo Slezak) mit seinem Pagen (Magda Schneider) Jusummen mit der unverwüstlichen Ida Wüst habensie die Haupfrollen in den„Lustigen Weibern Phot. Cine-Allianz-Tobis-Rota. ſeine Rollen gleichen ſich nach ſeinem erſten durch⸗ ſchlagenden Erfolg mehr und mehr. Die Bühne lockt mit neuen Aufgaben. Guſtaf Gründgens verpflichtet ihn ans Staatstheater Berlin, wo er u. a. den Lord Goring in„Ein idealer Gatte“ ſpielt.— Nach einjähriger Pauſe hat Victor de Kowa auch die Filmarbeit wieder aufgenommen. Bald wird man ihn in dem Bavaria⸗Film„Die große und die kleine Welt“ als Taxichauffeur Fritz Schu⸗ ſter wieder auf der Leinwand ſehen. In dieſer Rolle iſt er nicht nur der ungeſtüme Draufgänger mit dem ſtrahlenden Lächeln, ſondern hat auch manche Prüt⸗ fung durchzumachen, bis der Held wieder auf den richtigen Weg findet. dbu Olgollul ns Hiuob Neuyorks Theaterkönig geſtorben.— Er baute das größte Filmtheater der Welt. Wie aus Neuyork berichtet wird, iſt dort in dieſen Tagen der bekannte Theaterkönig Mr. Roxy an einem Herzſchlag geſtorben. Als vor vielen Jahren die erſten Verſuche mit dem Filmapparat ge⸗ macht wurden, war Mr. Roxy einer der erſten, der ſich dieſer Erfindung annahm und ſpäter aus ihr ein gewaltiges Geſchäft machte. Mr. Roxy geſtaltete das Kino zu einem Allgemeingut und ſorgte dafür, daß es in ganz Amerika populär wurde. Mit einem gerin⸗ gen Kapital eröffnete er in Neuyork die erſte große Lichtſpielbühne, die alsbald reichen Zuſpruch ſand. Hier wurden die ſtummen Filme aufgeführt, zu denen Mr. Roxy ebenfalls als erſter für eine muſi⸗ kaliſche Begleitung ſorgte. Schon nach kurzer Zeit war der Amerikaner in der Lage, einige weitere Kinotheater zu eröffnen und mit ſtarken Orcheſtern zu verſehen. In dieſen Theatern haben weltberühmte Dirigenten die ſtummen Filme mit ihren oft 100 und 150 Mann ſtarken Kapellen begleitet. Den Höhepunkt ſeiner Tätigkeit erreichte Mr. Roxy mit der Errichtung des gößten Film⸗ theaters der Welt. Es iſt das weltberühmte Roxy⸗Theater mit ſeinen 6000 Sitzplätzen, das in ſei⸗ ner Einrichtung und Größe bisher noch nicht ſeines⸗ gleichen gefunden hat. Neben ſeinen anderen Kinos hatte der jetzt Verſtorbene auch einen Filialbetrieb eingerichtet, der ſich über ganz Amerika erſtreckte. Allein in Neuyork beſaß Mr. Roxy über hundert Kinos, was ihm den Ehrentitel eines Theaterkönigs einbrachte. 147. Jahrgang Nr. 45 uu Oulu.— fue goueiſnuoiſ (Foto: Ufa) Anny Ondra und Viktor Staal im witzigen, sehr pariserischen Bühnenstück Jules Romains„Donogoo Tonka, das unter Reinhold Schünzels Regie in Neubabelsberg gedreht Wurde. J d ß Knipſe, auch im Nebel! a Nebel iſt eine der intereſſanteſten Naturerſchei⸗ nungen. Seine Wirkung auf den Menſchen iſt aller⸗ dings ganz verſchieden. Der Londoner Nebel iſt be⸗ rühmt. Die Einwohner Londons kommen aus dein Nebel nicht heraus, hier iſt er Gewohnheitsſache, Auch im Gebirge iſt der Nebel eine häufige Begleit⸗ erſcheinung bei Wanderungen und Klettereien. Für den Amateur mit der Hamera kann ſelbſt⸗ verſtändlich nebliges Wetter ganz und gar un⸗ erwünſcht ſein. Wer ſich gerade auf eine Fernſicht gefreut hat oder eine fremde Stadt beſucht und die Sehenswürdigkeiten photographieren möchte, wird den Nebel buchſtäblich in Grund und Boden ver⸗ wünſchen. Sonſt aber bietet der Nebel, wie jede andere Naturerſcheinung, eine unendliche Vielfalt neuer Motive. Charakteriſtiſch für den Nebel iſt die Silhpuek⸗ ten wirkung. Manche Gegenſtände, z. B. La⸗ ternenpfähle, Stakete, Brunnenfiguren, auch Bäume werden durch den Nebel vom Hintergrund iſoliert und bilden ausgezeichnete Motive. Der Nebel bietet ferner vorzügliche Gelegenheit zu Momentaufnah⸗ men: Der Photograph kann ſich im Nebel auf offener Straße verſtecken. Die Paſſanten entdecken die Ka⸗ mera erſt im letzten Augenblick— wenn der Schnapp⸗ ſchuß ſchon getätigt iſt. In der Aufnahmetechnik ergeben ſich gal keine Schwierigkeiten. Die Kamera ſoll ja nicht den Nebel durchdringen, ſondern als Natur⸗ erſcheinung feſthalten. Man kann alſo bei Nebel⸗ wetter genau wie ſonſt photographieren. Die Be⸗ lichtungszeit darf ſogar etwas kürgel ſein. Denn die feinen Waſſertröpfchen, aus denen fa der Nebel beſteht, reflektieren das Licht und ſenden photographiſch wirkſame Strahlen nach allen Rich⸗ tungen. Das gibt ſich äußerlich ſchon an der weißlich⸗ grauen Farbe des Nebels zu erkennen. Es verſteht ſich, daß Gegenſonne eine ausgezeichnete Be⸗ leuchtung für Nebelaufnahmen iſt. Wir dürfen nu nicht unſere Gegenlichtblende vergeſſen. Solch eilt Verſehen wäre unverzeihlich, ebenſogut könnten 5 vergeſſen, einen Film einzulegen. Das käme prak⸗ tiſch auf dasſelbe hinaus. 0 1 Wenn der Dunſt ſo dicht iſt, daß man die Han vor Augen nicht erkennt, dann ſieht natürlich auch die Kamera nichts mehr. Umgekehrt aber, wenn der Nebel ſo fein iſt, daß wir ihn mit unſerem alltäg⸗ lichen Menſchenverſtand, d. h. ohne photographiſch geſchulte Aufmerkſamkeit, nicht bemerken, können die beſten Aufnahmen entſtehen. Als Ergebnis unſerer heutigen Betrachtungen können wir verbuchen: Es gibt kein Wetter, das zu dauernder photographiſcher Untätigkeit zwingt. Jede Naturſtimmung hat ihre Reize; ſie mit der Kamera aufzuſuchen und ſeſtzuhalten, iſt immer lohnend. Schwierigkeiten, die ſich auf den erſten Blick ergeben, ſind meiſtens nur ſcheinbar. Sie liegen mehr in den perſönlichen Hemmungen des einzelnen— Angſt vor naſſer Kleidung, Hang zur Bequemlichkeit als im Techniſchen. Georg Fricke. * ö 8 1 1 aufſtei einzeln laſſen licher des S zutrete Paten! möge Moebiet fahren rechtſet Kongr Dit miniſt⸗ Dr. W Akgöer prog ra vorber den. von er für den marker und ih tung f Der für gen zer Pe miniſte gab fei Intern und U Meereſſe dungen Uebert falls Bresla haben. Stunde den, ſo zen hir Bau ei funken Früßfa für die Haupt hörer der beg erfreg oer St Die Ar Träger Nunöft Jahres Bulgar beſonde 2 kung ö Realkre zuſtehen noch di ſorderu übrig 0 nachſtel erſtſtell minder erſter insbeſo auf kl ſind no geſetzlie 8. Deze klärt e; über d für erf und ve gütliche eine beſitzer Hypoth Hand allch t der Itäg⸗ hiſch u die ngen 8 u Jede mera tend. eben, 1 in lungſt 1 ke. * N 0 8 „ 4 1 * Dienstag, 28. Januar 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- d WIRTSCHAFT-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 45 Inſernaſionaler Paſenirechiskongreß Anfang Juni in Berlin Reichsminisfer Dr. Frank über die Bedeuſung des Pafenſchußes Der Präſident der Akademie für Deutſches Recht, Reichs⸗ miniſter Dr. Frank, verkündete am Montag in Gegenwart zahlreicher Vertreter des Reiches, der Bewegung und der Mirtſchuft auf einer Kundgebung in der Akademie für Deutſches Recht in Berlin, daß vom 1. bis 6. Juni 1936 der internattonale Patentrechtskongreß in Berlin ſtattfin⸗ den werde. Reichsminiſter Dr. Frank führte oͤabei u. a. aus: Ge⸗ rade dem Erfinder darf der formale Rechtsſchutz um ſo we⸗ niger verſagt werden, als gerade auf dem Gebiete der Tech⸗ nik und der Wirtſchaft die objektive Wertbedeutung ſchöp⸗ eriſcher Ideen am Anfang ſehr oft ſchwer feſtzuſtellen iſt. Dadurch entſteht oe Gefahr, daß ein Erfinderſchickſal zur Tragödie wird, indem der einzelne Erfinder häufig nicht in den Beſitz des Lohnes kommt, der ihm gebühren würde. Unter dem Geſichtswinkel des Erfinderſchickſals liegt daher hinsichtlich der Geſtaltung des Patentrechtes eine bedeu⸗ 5 lende ſoziale Miſſion des Geſetzgebers. Der Nationalſozialismus begrüßt es aufs herzlichſte, daß ſich in der Hauptſtadt ſeines Reiches in dieſem Jahre die Vertreter aller Kulturſtaaten verſammeln wollen, um die Gemeinſchaftsaufgaben, die mit dem Schutze des get⸗ sigen Gutes auf dem Gebiete der Technik und Wirtſchaft zuſammenhängen, einer weiteren Förderung zuzuführen. Wir hoffen, noch vor dem Termin Ihres Kongreſſes ein neues deutſches Patentrecht vorlegen zu können. Wiederholt mußten wir in unſeren amtlichen Stellen Magen aus wichtigſten wirtſchaftlichen und techniſchen Grüspen entgegennehmen, daß einzelne nationale Wirk⸗ ſchaftsſyſteme über die Ablehnung des Patentſchutzes hinaus zu einem Vorgehen gelangen, das einem brutalen Raub an hen Patentrechten fremder Staatsangehöriger gleichkommt. Das Patent iſt aber keine kapitaliſtiſche Einrichtung. Ebenſowenig wie der Patentſchutz mißbraucht wer⸗ den darf, ebenſowenig kann unter dem Vorwand einer anti kapitaliſtiſchen Politik Patentraub ge⸗ trieben werden. Das Patent iſt auch keine Angelegenheit beſtimmter Völ⸗ ker oder beſtimmter Erdteile. Hier könnten ſchwere Kriſen gufſteigen, die eine geregelte Patentbeziehung zwiſchen einzelnen Ländern geradezu zur Unmöglichkeit werden laſſen könnten, ſo daß an die Stelle internationalex recht⸗ licher Beziehungen der reine Gewaltzuſtand mit dem Rechte des Stärkeren treten würde. Dieſer Entwicklung entgegen⸗ zulreten, wird mit eine Ausgabe des Internationalen Patentrechtskongreſſes des Jahres 1936 ſein. Sein Ziel! möge ſein die Bereinigung der Schwierigkeiten auf dem 5 J cebiete der Entwicklung des Patentſchutzes, des Patentper⸗ fahrens und des Ausgleiches der einzelſtaatlichen Patent⸗ kechtſetzung. Ich eröffne hiermit die Vorarbeiten zu dieſem Kongreß. Direktor Dr. Gerdes, der Vorſitzende der deutſchen Lan⸗ desgruppe der Internationalen Vereinigung für gewerb⸗ lichen Rechtsſchutz und Urheberrecht, der in dieſer Gigen⸗ ſchaft auch der Präſident des Berliner Internationalen Pakentrechtskongreſſes ſein wird, entwickelte das Programm ber Berliner Tagung. Im Mittelpunkt der Tagung wird eine Feſtſitzung der Akademie für Deutſches Recht unter dem Vorſitz von Reichs⸗ miniſter Dr. Frank ſtehen, bei der Geheimrat Proſeſſor Dr. W. Kiſch über die Arbeiten und die Bedeutung der Akgdemie fäx Deutſches Recht ſprechen wird. Das Axbeits⸗ rogramm des Kongreſſes iſt bereits auf einer Sitzung des vorbereitenden Aus ſchuſſes in Luxemburg feſtgeſetzt wor⸗ den. Es umſaßt eine große Anzahl von Einzelfragen, oe von erheblicher praktiſcher Bedeutung, insbeſondere auch für den Schutz deutſcher Erfinderrechte und deutſcher Schutz⸗ marken im Auslande ſind. Die Behandlung dieſer Fragen und ihre Regelung iſt von nicht zu unterſchätzender Beden⸗ tung für das geſamte internationale Wirtſchaftsleben. Der Generalſekretär der Internationalen Vereinigung für gewerblichen Rechtsſchutz und Urheberrecht, der Schwei⸗ zer Patentanwalt Blum, dankte insbeſondere Reichs⸗ miniſter Dr. Frank für den freundlichen Empfang und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß den Arbeiten der Internationalen Vereinigung für gewerblichen Rechtsſchutz und Urheberrecht in Deutſchland ſehr viel förderndes In⸗ Miereſe entgegengebracht werde. Telefunken bauf einen Riesensender für Schweden 8 Schweden ſoll noch im Laufe des Jahres einen Groß⸗ Sender erhalten, der vorousſichtlich in Südſchweden in der Nähe von Malmb errichtet werden wird. Der neue Sen⸗ der ſoll den Hörern unſeres nordiſchen Nachbarſtaates, die eicher hauptfächlich über ein Drahtfunknetz an den Sen⸗ dungen teilnahmen, nun auch eine hochwertige drahtloſe Uebertragung vermitteln. Der neue Sender wird die eben⸗ alls von Telefunken errichteten Reichsſender Berlin, Breslau, Hamburg, Köln und Mühlacker zum Vorbild haben. Die Telephonjeleiſtung von 100 kW wird in der Stunde von 2 je 900 kW Groß⸗Senderbhren erzeugt wer⸗ den, ſo daß der Sender weit über ſeine heimatlichen Gren⸗ zen hinaus gut zu hören ſein wird. Dieſer Auftrag zum Bau eines Groß⸗Senders iſt bereits der zweite, den Tele⸗ ſunken innerhalb eines Jahres vom Auslande erhielt. Im Arüßpjahr vergangenen Jahres wurde mit den Vorarbeiten für die Errichtung eines 100⸗KW.-Senders in Bulgariens Hauptſtadt Sofia begonnen. Die eurvpäiſchen Rundftink⸗ ſörer werden alſo im kommenden Herbſt zwei neue Sen⸗ der begrüßen können. * Auſtrag des bulgariſchen Rundſunks für die Siemens . Halske Ach. Die bulgariſche Poſt und Telegraphenver⸗ ballung hatte für die Verbindung der im Aufbau beiind⸗ 1 7 drei Rundfunkſender eine Ausſchreibung über Trä⸗ lerfreguenz⸗Einrichtungen erlaſſen. Der Auftrag wurde der Stemens u. Halske Ach, Berlin⸗Siemensſtadt, erteilt. Die Auszrüſtung der 700 Km. langen Fernſprechleitung mit Trägerfreguenz⸗Apparaturen, die zur Uebertragung des Runöfunkprogramms benutzt werden, wird im Junk dieſes Jahres ſextiggeſtellt ſein, ſo daß dann ſämtlichen Sendern Bulgariens das Rundfunkprogramm ohne Zuhilfenahme beſonderer Leitungen übermittelt werden kann. 2 Die Höhe der Privathypotheken. Nachdem die Sen⸗ ung der Hypothekenzinſen, ſoweit die Forderungen den Realkreditinſtituten und anderen kreditgebenden Anſtalten zustehen, auf höchſtens 5 v. H. durchgeführt worden iſt, ſind noch die den privaten Gläubigern zuſtehenden Hypotheken⸗ onderungen als von der Zinsregelung noch nicht erfaßt lbrig geblieben. Es handelt ſich hier in der Hauptſache um erte geſicherte Hypotheken, für die eine gegenüber den min den Hypotheken erhöhte Verzinſung ſich aus der 8 5 günſtigen Rangſtellung rechtfertigt. Aber auch an toter Stelle ſtehen manche Privathypotheken eingetragen, uufbeſondere finden ſich ſolche in kleineren Städten und 15 kleineren Grundſtücken. Dieſe privaten Hypotheken ſud noch teilweiſe zu Zinsſätzen eingetragen, die ſeit der gelezlichen Zinsſenkung der Dritten Notverordnung vom lan dender 1931 unverändert geblieben ſind. Daraus er⸗ 1 rt es ſich, daß die Zinsſätze privater Hypotheken vielfach fi* die der Anſtaltshypolheken hinausgehen. So gelten und vuftellige private Hypotheken noch Zinsſätze von 7 v. H. 2 nendereindert auch 8 v. H. In manchen Fällen hat durch N liche Vereinbarung zwiſchen Schuldner und Gläubiger beste, erabſetzung der Zinsſätze ſtattgefunden. In Haus- zatzerkreiſen beſteht der Wunſch, auch für die privaten Oppotheken eine billige Durchſchnittsverzinſung zu finden, Stark erhöhe Steuer-Mehreingänge Die Neichssſeuereinnahmen Die Eiunnahmen des Reiches an Beſitz⸗ und Verkehrs⸗ ſteuern betrugen im Dezember 1935: 691,5 Millionen ¼ gegen 499,6 Mill.„ im gleichen Vorjahrsmonat. An Zöllen und Verbrauchsſteuern wurden 273,0(2649) Mill./ verein⸗ mwahmb. Insgeſamt hat ſich alſo das Aufkommen an Steuern und Zöllen gegenſbber Dezember 1934 von 764,5 auf 967,5 Mill. 4 erhöht. ch In der Zeit vom 1. April 1935 bis 31. Dezember 1935 ſind an Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 461, gegen 3692, Mill.„ in der entſprechnden Vergleichszeit des Vorjahres aufgekommen, an Zöllen und Verbrauchsſteuern 2579/2 (241,6) Mill. J, insgeſamt demnach 790,4(6081/5) Mill. l. Von den für die Beurteilung der Wirtſchaftsentwicklung wüchtigſten Steuern haben ſich im Dezember 1935 die Lohn⸗ ſteuer, die veranlagte Einkommenſteuer und die Körper⸗ ſchaftsſteuer weiter gut entwickelbt. Im ganzen ſind im Dezember 1935 an Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 191,9 Mill. Mark mehr aufgenommen als im Dezember 1934. Für das erſte bis dritte Viertel des Rechnungsjahres 1935 ſtellt ſich das Mehrauſkommen an Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern auf 948,3 Mill. //, an Zöllen und Verbrauchsſteuern auf 160,6 Mill. J, zuſammen alſo auf 1108,9 Mill. l. Unter Berückſichtigung der üblichen Ausſonderungen (u, a. für Eheſtands darlehen) und verſchiedener Sonder⸗ einnahmen im Vorjahr beträgt das wirkliche Mehraufkom⸗ men in den erſten neun Monaten des Rechnungsjahres 1935 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres 949,1 Mill. J. Waren und Märkie Maunheimer Geireidegroßmarki Mannheim, 27. Januar. Die Herabſetzung der Wei⸗ zen⸗Vermahlungsquote für Februar hat ein Nachlaſſen der Mühlennachfrage zur Folge gehabt, zumal aus der Januar⸗ Vermahlung noch ein Uebertrag in den Februar zu erwar⸗ ten iſt. Auch diejenigen Mühlen, die Bedarf für März oder noch ſpätere Lieferung haben, beeilten ſich nicht mit Käufen. Zur Handelsſpanne von 4 Mk. waren neben Pommern⸗Mecklenburg⸗Holſteiner nur ganz vereinzelt noch württembergiſche Herkünfte am Markt. Für pommeriſchen und mecklenburgiſchen Weizen einzeln verlangte man meiſt 4,50—5 J; mitteldeutſcher Sachſen⸗Saale und unterfränki⸗ ſcher Weizen wurde nur mit 6/ Ausgleichsgebühr ab⸗ gegeben, Gebote non 5„ fanden dagegen keine Berückſich⸗ tigung. Thüringiſche und bayeriſche Weizen waren nicht am Markt. Die Umſatztätigkeit beſchränkte ſich auf einige Partien wüfrttembergiſchen und unterfränkiſchen Weizen. Roggen war nicht unter dem Mühlenſeſtpreis erhältlich. Das Geſchäft in Braugerſte iſt weſentlich ruhiger geworden; beſte Qualitäten blieben geſucht. Für pfälziſche zahlte man zuletzt 26/ ab Station, für rheinheſſiſche 24,7525 /, für Taubergerſte bis 24,75/ ob Station und für pomme⸗ riſche Braugerſte 24,5025/ eif Oberrhein. Norddentſche Induſtriegerſte lag weſentlich ſchwächer; pommeriſche, 71/72 Kilo, war zu 22,75—23/ und oſtpreußiſche, 69 Kilo, zu 22,50„ eif Mannheim, angeboten. Futtergerſte und Hafer blieben geſucht. Der Mehlmarkt hat ſich zum Monatsende etwas belebt. Futtermittel wurden infolge der milden Witterung nur mäßig gefragt, und auch das Angebot hielt ſich in engen Grenzen. * * Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. Jan.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jon. 85 März 5,12%; Mai 5,07%; Juli 5,05.— Mais(in Laſt 2000 Kilo) Jan. 53,25 März 53,50; Mai 54,25; 65,25. 2 Liverppoler Baumwollkurſe vom 27. Jan.(Eig. Dr.) Amerikan. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Jan.(35) 602; Febr. 597; März 594; April 391; Mai 387; Juni 5 Juli 580; Auguſt 578; Sept. 566; Okt. 559; Nov., Dez. 5567(87), März je 555; Mai 5 553, Juli 552, Okt. 5465 Jan.(38) 543; Tendenz ruhig, ſtetig. Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung lür weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand. 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl Sack. bw. 1 bis 9 Kilo. Termi 27 Januar 10 Uhr 30 27. Januar 2 Uhr 45 5 Brief] Geld] bez. Brief Geld bez. Januar.10 388 440 3885 Februar. 40 e März.10 J 3,95 0 8 Abril i, i Mai, l, 4 5 1 5 44%„%.45 4,0 Juli 430.20 22 5.25.15 5 Auguſt 6% 0 4% 0%.0.5% September%„„ 40 ktober.45 430 0 430 November 4(4 40 Dezember[ 4,45 35 0. Tendenz kaum behauptet Tendenz ſchwächer * Badiſche Schweinemärkte. Weinheim: Juſuhr 372 Stück, verkauft 270 Stück. Preiſe: Milchſchweine 10 bis 18, Läufer 20—58„ das Stück.— Eppingen: Auf⸗ trieb 44 Milchſchweine, 40 Läufer. Preiſe: Milchſchweine g 3854, Läufer 60-98/ das Paar.— Wiesloch: Auf⸗ trieb 44 Milchſchwine, 40 Läufer. Preiſe: Milchſchwene 388 bis 44, Läufer 5060. Freiburg: Zufuhr 507 Ferkel, Preiſe: Ferkel 1330, Läufer 3045/ das Stück. Verkehr lebhaft, Ueberſtand etwa 100 Stück. * Vom Kaffeemarkt. Auch in der letzten Woche zeigke der Hamburger Haffeemarkt eine ſtetige Haltung. Die Preiſe der Urſprungsländer wurden allgemein heraufgesetzt. Das deutſche Inland bekundet weiter großes Intereſſe für San⸗ tos⸗Kaffee, während die etwas reichlichere Verſorgung mit gewaſchenen Mittelamerikanern 3. 3. eine gewiſſe Zurück⸗ Haltung bewirkt. Die Angebote aus zweiter Hand bewegen ſich daher zum Teil unter Weltmarktpreiſen, doch iſt an⸗ zunehmen, daß Hieſes nur ein vorübergehender Zuſtand iſt. („Heßkaffee“, Hamburg 26.) 2 Leinöl⸗Notierungen vom 27. Jau.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſagat Pl. per Jan. 11½86; Leinſaat Kl per Jan.⸗ Febr. 13,0; Leinſaaböl loko 28,0; Fabr. 27,0; Febr.⸗April 27,1%; Baumwollöl ägypt. 255,0. Neuyork: Terp. 50,0. Savannah: Terp. 45,0. Geld- und Devisenmarki Zürich, 27, nue Gcblud amffich). Konstinlin. 245 peris.29% Spenten 42.05 reg 12.72 dakeres. 2³⁰ landen 15,21½ Hola? 208,87 ½ Vefstban 57,87 olf. Send. 2 Nevyor: berlin 128.70— bees„ fil. beg 1575 Beſgen ian off. N. 58,90— bers? 700 Konstsgeſss laſſen 24,50— Sofia 65,25— Apen 290.— H MegasgHHd 8“ Paris, 27. Jantar Gchluß amiſich). london 74.90 Fpenſen 207.25 Kopenhagen 386.— Mien. Feuyorz 1488, allen 1210 festen 10,29 Farſig 829.— belgien 255,50 schceſe 480.50 Stoccheim 38/.— l Fanchn 285.— London. 27. Aanuer Gchluß amtlich) eu f 500.8 J Ropenbegen 22,0 f H: 870, Schmie 17280 Montreal 9280 Flockholm 19,39% Famänie!672.—Tetobens 1,07 imsterdem 778.75 sio 5 4% Reusten in. 518.— Jufees 125.— barlt 2484— Lise 110,12 Athen 338.— kerito 17.75 brüss:.327% felginglers 227. in 28.37 Honigs 22,75 fallen 62,08 prag 19, Wanthau 26.25 aps 106.3 berlin 42.80, Padpest 28.—, Puens Ates 15,— bens 5 Schwei 15,7½( beigra 215 50 flo ce Jen. 412. at landen 18,25 Spanlen 36.16 J Solz 400.— Hongkong 1,375 J Södafrfts 100.12 Mefalle Hamburger Mefallnofierungen vom 27. Januar Hupfer me- u. Sreſis-Tinn brlef 5 4. bie bel, berablif Brief] Geld berahl 2 15 Januer 44.5044, 0 276,0 276. 00. füttenrpbzinzz 19.593575 Februar 44,504.50. 276,0275.0 Feinsilber(Nfl. p. Kg 49.75 87 25 er: 44.504 5% 278.0750 eingnid(. p. M..84 27 Apr 45,7545,/5. 276.00276.0 Alt-Plaſn(Abfälle) 9 Mal 46,5045,. 276.00276.0 Citapr· 1 0 3,130.90 uni 47.— 46,25. 276,02/6.0 Tethn, reines Pfsfin ö Juli 3. Detsllpr.(Id. p.....65 360 August Zeplemb. 5 Loco Able, Okfober anifman ſtegulus mines.(& tu.).— 27.50 Hovemd. Jusckslider(& per flasche) 13,1218. Uelem..„„ 4„ Volfremez dünes,(in.)[.. 86. * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 28. Jan. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bauk und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,60 je Gramm; dito. 4 v. H. Palladium 3,55 je Gramm; dito. 4 Feingold 2840 je Kilo; Fein⸗ 5. H. Kupfer 3,45 je Gramm: 10: i 0 nach Abnahme von 50 Kilo ſilber 42,90 44,70 je Kilo; je * Preisverxändernug für Zinkbleche. Die Südd. Gebiets⸗ frachtgruppe des Zinkblechhandels, Frankfurt a. M. hat die Preiſe mit Wirkung ab 27. Januar 1936 um.25/ erhöht. * Der Londoner Goldpreis beträgt am 27. Januar 1936 für eine Unze Feingold 140 ſh. 9 d.= 86,5618 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,3026 pence 2,7801 l. Nhein-Mainische Abendbörse Freundlich Frankfurt 28. Jannor Im Abendbörſenverkehr ergaben ſich bei einiger Pußli⸗ kums nachfrage und Käufen der Kuliſſe meiſt weitere leichte Kurserhöhungen, das Geſchäft erreichte allerdings kein be⸗ ſonderes Ausmaß. Montanwerte waren mehr beachtet. Vereinigte Stahlwerke 81(81,27), Mannesmann 84,50 (84,25). Etwas Geſchäft hatten ferner Muag mit 79 (7936) und A für Verkehr mit 105(105). Außerdem waren Daimler Motoren zu ca. 99(9855) gefragt. Sonſt notierten noch zum erſten Kurs Bekula 188,75(18876), MAN 101,75(101) und Scheideanſtalt weiter abbröckelnd mit 211,50(212). JG Farben ſchwankten zwiſchen 151,75 bis 152(15176), Kunſtſeide Aku etwa 55,75(5576). Am Rentenmarkt beſtond Intereſſe für Kommunalumſchuldung 87,0(87,0), nachbörslich 87,20, ferner für Späte Schuld⸗ buchforderungen zu 96,50(9636) und Zins vergütung zu un⸗ verändert 93. Altbeſitz nannte man mit 109,75—110(109,0). Im Verlaufe ſchrumpfte das an ſich nicht lebhafte Ge⸗ ſchäft ſtark zuſammen und die höchſten Kurſe konnten ſich nicht immer voll behaupten. Verein. Stahlwerke zogen noch etwas an auf 81,50 nach 81, MAN kamen berichtigt mit 102 ſtatt 101,75 zur Notiz. JG Farben lagen mit 151,75 nur knapp gehalten, während Kunſtſeide Akn auf 55,25 (5576) zurückgingen. Renten blieben eher gefragt, waren aber ebenfalls ſehr ſtill. Im Freiverkehr beſtand Intereſſe für. Induſtriegenuß⸗ rechte bei um etwa 7 v. H. höheren Kurſen. Von fremden Werten lagen Türken ſchwach, 1. Tranche 100 Brief(101), 2. Tranche 98(99) Brief, 3. Tranche 99(100) Brief. Am Kaſſamarkt komen Knorr Heilbronn mit 200 und Schramm Lack mit unv. 83 zur Notiz. Auch Bankaktien hatten die gleichen Kurſe wie heute mittag. Die Börſe ſchloß zwar in ſehr ruhiger aber durchaus freundlicher Hal⸗ tung. Nachbörſe: JG Farben 151,75, Stahlverein 8196 Geld, Aku 55,25, Umſchuldung 87,30. 2 Frachienmarkt Duishurg-Ruhrort g Die Nachfrage uach Leerraum war an der heutigen Börſe nicht beſonders rege. Für bergwärts wurde, von einzelnen, kleineren Partien abgeſehen, nichts angenommen. Die Anſorderungen für talwärts waren mittelmäßig. Die Tal⸗ fracht blieb mit 1% ab Ruhrort und 1,20% ab Kanal nach Rotterdam und 1,90/ ab Ruhrort und 1,50% ab Kaual nach Antwerpen⸗Gent einſchl. Schleppen unverändert. Für Amſterdam wurden 69 Ets. ab Ruhrort und 81 Cts. Kanal einſchl. Schleppen bezahlt. Die Bergfracht blieb mit 1,10/ ab Ruhrort u. 1,0% ab Kanal unverändert. Der Bergſchlepplohn notierte 70 und 80 Pfg. nach Mainz und 80 und 90 Pfg. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 15 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrork nach Rot⸗ terdam. : VVyppppppppcccpGPPcccccccccccccccccc——PPPGPVVVPVGGGGGVP——Hv—————— der die beſtehenden Privathypotheken zu unterwerfen wären. Im Ergebnis käme dies auf eine Senkung und Anpaſſung der Privathypothekenzinſen an die für Anſtalts⸗ Hypotheken geltende Höhe hinaus. * 4%(SJproz. Goldanleihe von 1926 der Stadt Ludwigs⸗ wigshafen.— Keine Ausloſung. Die Ausloſung der am 1. November d. J. fälligen Tilgungsquote dieſer Anleihe (Geſamtbetrag 4 Mill. /) unterbleibt, da die Stücke durch Rückkauf beſchafft ſind. * Verbeſſerung der Auto⸗Kasko⸗Verſicherung mit Selbſt⸗ beteiligungen. Im Rahmen der Beratungen über Ver⸗ beſſerungen des Kraftſohrzeugtarifs hat die Tarifgemein⸗ ſchaft der Kraftfahrzeugverſicherer beſchloſſen, den gewährten Verſicherungsſchutz für Autokaskoverſicherungen mit Selbſt⸗ beteiligung zu erweitern. In Zukunft ſoll der vereinbarte Selbstbehalt des Verſicherten keine Anwendung mehr fin⸗ den, wenn die Schäden durch Brand oder Entwendung verurſacht werden. Durch dieſe Maßnahme iſt für die Kraftfahrzeugbeſitzer ein Anreis geſchaffen, vermehrt von der Möglichkeit der Kaskoverſicherung mit Selbſtbeteiligung Gebrauch zu machen. * Aufſchwung in der Nordamerikafahrt des Norddent⸗ ſchen Lloyd. Der Nenyork⸗Dienſt des Norbddeutſchen Lloyd Bremen ſtellt für das Jahr 1985 einen beachtlichen Auf⸗ ſchwung im Perſonenverkehr auf der Linie Bremen— Neuyork feſt. Die Schnelldampfer„Bremen“,„Europa“ und„Columbus“ ſowie die Kajütdampfſer„Berlin“ und „Stuttgart“ haben im vergangenen Jahre insgeſamt 47 Rundfahrten ausgeführt. Auf ihnen wurden in beiden Richtungen zuſammen 73071 Fahrgäſte über den Noro⸗ atlantik befördert, das ſind 7775 Reiſende mehr als im Jahr 1934. Sehr erfreulich iſt der große Anteil der Llonddampfer am Geſamtverkehr, insbeſondere auch hinſichtlich der Be⸗ nutzung der 1. Klaſſe mit etwa 15000 Fahrgäſten. Dieſe Zahl entſpricht einem Anteil von über 200 v. H. am Ge⸗ ſamtverkehr der 1. Kloſſe. Für die Touriſtenklaſſe wurden etwa 25 000 und für die 3. Kloſſe ungefähr 33 000 Reiſende zur Beförderung mit Lloyddampfern gebucht. Der Nord⸗ deutſche Lloyd rechnet im Jahre 1936 mit einer weiteren Verkebrsbelebung, die vor allem durch den Beſuch der 11. Olympiade in Berlin begründet wird. Der Nordamexika⸗ fahrplan der Bremer Reederei ſieht daher auch für dieſes Jahr vermehrte Abfahrten grer Schiſſe vor. * Eiſengroßhandlung Hirſch u. Co., Frankfurt a. M. Uebergang auf Vereinigte Stahlwerke. Die 1807 gegrün⸗ dete Eiſengroßhondlung Hirſch u. Co. hat ihr Geſchäft an die neu mit 1 Mill.„/ Stammkapital zu gründende Röh⸗ ren⸗ und Roheiſen⸗Großhandlung Gmb, Frankfurt a.., verkauft. Die Anteile der Käuferin befinden ſich im Be⸗ ſitz der Vereinigte Stahlwerke AG, Düſſeldorf, die noch von Phönix her als ſtille Geſellſchafterin an Hirſch u. Co. beteiligt war. Die Firma Hirſch u. Co. geht in Liquida⸗ tion. Der bisherige Firmeninhaber Paul Hirſch zieht ſich vom Geſchäftsleben zurück. 5. „ Sal. Oppenheim jun. u. Cie., Köln, übernimmt A. Levn. Wie uns mitgeteilt wird, iſt die Bankfirma L. Levy in Köln ab 1. Januar auf die Firma Sal. Oppenheim jun. u. ie. in Köln, mit welcher ſie ſeit Jahren durch weit⸗ gehende Perſonalunion verbunden war, mit allen Aktiven rung einiger Güter, ein beſonderes Gepräge erhielt. und Paſſiven übergegangen. Als haftende Teilhaber der Kommanditgeſellſchaft Sal. Oppenheim jun. u. Cie, fungie⸗ ren von nun ab: Waldemar Freiherr von Oppenheim, Dr. Robert Pferdmenges, Friedrich Karl Freiherr von Oppen⸗ heim und der neu eingetretene Dr. Leopold Valentin Kauf⸗ mann, bisher Vorſtandsmitglied der Dürener Bank in Düren. * Der Fleiſchaufall im Dezember 1935. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes belief ſich der Fleiſchanfall im Dezember 1935 im Deutſchen Reich auf insgeſamt 3,39 Mill. Dz.= 4,99 Kg. je Kopf der Geſamtbevölkerung. Unter Hinzurechnung der als Doſenfleiſch„Fleiſch im eigenen Saft“ ausgegebenen Mengen von Rind⸗ und Schweinefleiſch betrug die im Dezember 1935 für den Ver⸗ brauch zur Verfügung ſtehenden Fleiſchmenge 5,05 Kg. je Kopf. Sie hat ſich damit um 14,5 v. H. gegenüber Novem⸗ ber 1935(4,41 Kg.) erhöht. Im Vergleich mit dem De⸗ zember 1934, in dem infolge des beſonders hohen Fleiſch⸗ anſalls im Vorjahre 5,21 Kg. Fleiſch je Kopf zur Ver⸗ fügung ſtanden, ergibt ſich für Dezember 1935 eine Ver⸗ ringerung von 3,1 v. H. gegenüber dem Dezember 1933 und 1932. Dagegen war die je Kopf verfügbare Fleiſchmenge um 7,9 und 11, v. H. höher. 8 * Die Oeſterreichiſche Wirtſchaftslage Anfang 1986.— Weiter ſteigender Export. Der ſoeben erſcheinende Mo⸗ natsbericht des Oeſterreichiſchen Inſtitutes für Konfunktur⸗ forſchung führt u. a. aus, daß in der öſterreichiſchen Wirt⸗ ſchaft die Veränderungen im Berichtsmonat vorwiegend ſaiſonbedingt waren, daß aber darüber hinaus die Entwick⸗ lung, wie auch ſchon in den letzten Monaten, durch die vorwiegend guf Sondexreinflüſſe zurückgehende Exportſteige⸗ Die Auswirkungen auf die Produktion von bieſer Seite waren ziemlich beachtlich; ſie kommen vor allem in der Steigerung des Produktionsindex von 102 im Oktober auf 108 im No⸗ vember zum Ausdruck. Die vorliegenden Ziffern laſſen auf ein ziemlich un verändertes Produktionsniveau im Dezember ſchließen. Die im Oktober ſprunghaft geſtiegene Rohſtoffeinfuhr hat ſich bis Dezember wieder vermindert, liegt aber noch immer um 21 b. H. über der Vorjahrshöhe. Auch die anhaltende Steigerung des Aktienkursindex ſpie⸗ gelt dieſe gezeichnete Entwicklung der Geſamtlage wider. * 6 v. H. Dividende bei der Tſchechoflowakiſchen Natio⸗ nalbank. Der Bankrat der Tſchechofſlowakiſchen National⸗ bank genehmigte in ſeiner am Freitag abgehaltenen Sit⸗ zung den Rechnungsabſchluß für das verfloſſene Jahr, der einen Reingewinn von rd. 30 Mill. Kr. gegen 33,5 Mill. Kr. im Vorfahr ausweiſt. Der am 29. Februar abzuhalten⸗ den o. HW wird die Ausſchüttung einer Dividende von 202,50 Kr.(gleich 6 v..) gegen 210 Kr. im Vorjahr vor⸗ geſchlagen werden. Nach dem in der Sitzung des Bank⸗ rats der Tſchechoſlowakiſchen Nationalbank vorgelegten Ge⸗ ſchäftsbericht gewann die Lage in der Tſchechoſlowakei in den letzten Wochen durch das Ergebnis Ler Präſidentenwahl bedeutend an innerer Ausdeglichenheit und Ruhe. Die Grundtendenz der Wirtſchaftsentmicklung iſt ſtändig mäßig anſteigend. 9 9 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 28. Januar: Im Rücken einer Tiefdruckſtörung iſt kältere Luft nach Deutſch⸗ land vorgeſtoßen und hat in den höheren Gebirgs⸗ lagen wieder Froſt und vielfach auch Schneefall ge⸗ bracht. Eine neue Störung leitet jedoch noch im Laufe des heutigen Tages eine Zufuhr ſeuchtwar⸗ mer Meeresluft ein und wird zum Auftreten ver⸗ breitetex, aber meiſt leichter Regenfälle Anlaß geben. Die ſehr unbeſtändige Witterung bleibt vorerſt auch erhalten. Vorausſage für Mittwoch, 29. Januar Nach verbreiteten Regenfällen wieder mehr wechſelnd bewölktes und zu Schauern geneigtes Wetter, bei leb⸗ haften, nach Weſt drehenden Winden neue Abkühlung. Höchſttemperatur in Mannheim am 27. Januar 10,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 28. Januar 4,5 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 4,5 Grad. 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jaunar W ee 24. 25. ö 25. 27 28. Neckar-Pegel 25 2 77. 28 bene 1 205 105 Mannheim.994,87 4,80 4,68 gehn.53 Jenfeld—— Maxan-.24 5,125.07. 3 8 mah, 38 88 30 0 ü Köln.504,28 4,10 Schneebericht vom Dienstag, 28. Januar Taunus, Rhön, Speſſart, Odenwald, Weſterwald, Huus⸗ rück, Sauerland, Eifel, Pfälzer Wald und, Vogelsberg bieten keine Schneeſpprtmöglichketten. Schwarzwald: 3 Feldberg: bewölkt,. 3 Grad, Schneehöhe 50 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Schi gut. Schauinsland: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 15 Zentt⸗ meter, Sport gienrlich gut. 2. Bärental⸗Aliglashütte: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, vepharſcht, Schi gut. Hinterzarten⸗Titiſee: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, Schi gut. Brend⸗Furtwangen: leichter Schneefall,— 2 Gras, Schneehöhe 10 Zentimeter, Sport ziemlich gut. Schönwald⸗Schonach: bewölkt.— 1 Grad, Schneehöhe 10 Zentimeter, Sport ziemlich gut. ornisgrinde: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 15 Zenti⸗ meter, Schi beſchränkt. Ruheſtein⸗Hundseck: bewölkt.— 1 Grad, Schneehöhe 5 bis 10 Zentimeter, Schi beſchränkt. Kniebis⸗Zuflucht: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 10 Zentimeter, lückenhaſt, keine Sportmöglichkeiten. Sand⸗Bühlerhöhe: heiter,— 5 Gras, Schneehöhe 10 Zem⸗ timeter, keine Sportmöglichkeiten. Alpen: N Garmiſch⸗ Partenkirchen: bewölkt, 0 Grad, Schneehöhe 18. Pappſchnee, 5 5 und Rodel müßig. uk⸗Kreuzeck: Nebel, 0 Grad, Schneehöhe 80 Zenti⸗ meter, verharſcht, Schi und Rodel gut. Berchtesgaden: heiter,. 2 Grad, Schneehöhe 30 Zenti⸗ meter, verhanſcht, Schi und Rodel gut. Oberſtdorf: bewölkt, 0 Grad, Schneehöhe 12 Zentimeter. verharſcht, Scht und Rodel gut. Oberammergau: heiter,— 5 Grad, Schneehöhe 40 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Schneefernerhaus: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 241 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi gut. 10. Seite/ Nummer 45 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 28. Jannar 1996 * + 8 322122 ENil lannings Alle sind eini „ 1 des Spe cle dieses herrſiode Programm f, phantastischen erragendes Spiel als 5 2 . nur noch 4 Tdge müssen Sie sehen!“ Ham Pil 8 e 08 abends. G45 Uhr e — 85 Der neue Ufe-Großflüm mit Hilde v. Stolz Grobe Auswahl. d il Harald Paulsen ganr neuer sowie LIL DbacOVER Fre e pfalzbau-Kaffee Ludwigshafen bee 10 Hannes Stelzer IEE g Im gleichen außergew. Programm- offt le den biens 18g und Freitag e TAG DEE FRETREIT Ne D.9 Abb! Abenteuer im Urval Ka Dppen a ben de unge 25 Anſere 5 e f 8580 Wehrmacht At 1 Eine Leis fung j 2. a Harr Piel die seinen Professor Untaln mit TANZ und Ei n Agen Umzuge Ab heufe in beiden Theafern! NU N BENRG1935— oc UBer ftr! Jeden Mittwoch nachmittag die beliebten J Ferntransporte 0 ö 1 I 1 in ji 6 Gesamtitg.: Leni Riefenstahl und den Tieren des ell. 8— m. geſchloſſ. 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