Ihnung 1 ö 1 9 Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sountag. Bezugspreiſe Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerſeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend, Monat erfolgen. eue Mannheimer Zeil. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Einzelpreis 10 PI. 1 Anz 55 Pfennig, 79 um b— Familien und KN reiſe. Allgemein gültig iſt a Bei Zwangsvergleichen oder Konk Aaß gewährt. Keine Gewähr für 5 Anzeig. Lasgaben, an beſonderen Plätzen und — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fer. eite Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗ Ausgabe Au. B Aontag, 3. Februar 1936 147. Jahrgang Nr. 55 Deutſchlands ſchaffende Jugend tritt an * * * Eröffnung des Reichsberufsweltkampfs Reichsjugend führer von Schirach und Dr. Ley vor 135000 Wettkampfteilnehmern im Sportpalaſt * Berlin, 1. Februar. Mit einer machtvollen Kundgebung eröffneten am Samstag die Deutſche Arbeitsfront und die Reichsjugendführung im Sportpalaſt den drit⸗ ten Reichsberufswettkampf der deutſchen Jn⸗ gend. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und Reichsjugendführer Baldur von Schirach riefen Deutſchlands Jungarbeiter der Stirn und der Fauſt zum friedlichen Wettſtreit. In Gegenwart von mehr als 15 000 Wettkampfteil⸗ nehmern und Jungarbeitern, Hitlerjungen und BDM⸗Mädeln geſtaltete ſich die Kundgebung zu einem eindrucksvollen Bekeuntuis der deutſchen Jugend zur Leiſtung. Die Teilnehmer marſchierten in geſchloſſenen Kolonnen, zum Teil betriebsweiſe zum Sportpalaſt, der ſchon eine Stunde vor Beginn bis auf den letz⸗ ten Platz gefüllt war. Die weite Halle war mit den Bannern der Deutſchen Arbeitsfront und der Hitlerjugend geſchmückt. Breite Spruchbänder ver⸗ kündeten das Programm der ſchaffenden deutſchen Jugend: Unſer Ideal— die Arbeit! Unſer Adel — die Leiſtung! Unſere Sehnſucht— der Friede! Toſende Heilrufe empfingen um 18 Uhr Dr. Ley und Baldur von Schirach, als ſie, begleitet von Stabsführer Lauterbacher und Obergebietsführer Axmann, durch das Spalier der Hz ſchritten. Obergebietsführer Axmann, der als Leiter des Jugendamtes der DAß und des Sozialamtes der Ric nun ſchon zum dritten Male den Reichsberufswettkampf organiſterte, eröffnete die Kundgebung; er begrüßte unter den Ehrengäſten auch den Führer der italieniſchen Jugend und Leiter der italieniſchen Olympia⸗Mannſchaft, Ricci. Er betonte, daß gerade zur Zeit der Olympiſchen Spiele der Reichsberufswettkampf ein Tatbekenntnis der deutſchen Jugend zum Frieden gegenüber der Welt Harſtelle. In einem packenden Sprechchorwerk rief ein Maſſenchor von H und Jungvolk, der auf der Bühne Aufſtellung genommen hatte, die ſchaffende Jugend auf zum Wettſtreit:„Tretet an, Arbeits⸗ kameraden!“ Mit erhobener Rechten ehrten die Tauſende die Fahnen der HJ und des Jungvolks, die dann, voran die Norkus⸗Fahne, in den Sport⸗ palaſt einzogen. Dann nahm Reichsjugendführer Baldur von Schirach das Wort. Er dankte in ſeiner Rede einleitend Dr. Ley für ſeine unermüdliche Mitarbeit und Unter⸗ ſtützung, ohne die die Durchführung des Reichs⸗ berufswettkampfes nicht möglich geweſen wäre. Er verglich ſodann den Reichsberufswettkampf als das Olympia der Arbeit“ mit den in dieſen Tagen beginnenden Olympiſchen Spielen. Durch dieſen beruflichen Wettſtreit ſollen, wie Baldur von Schirach weiter erklärte, die lei⸗ ſtungsfähigſten und tüchtigſten Jung⸗ arbeiter und ⸗arbeiterinnen unſeres Volkes ermittelt werden, die als die Elite der ſchaffenden deutſchen Jugend den Adel der neuen Zeit bilden, einen Adel, der nichts mehr mit früheren Vorrechten der Geburt und des Geld⸗ ſackes zu tun hat, ſondern der allein gegründet iſt auf Leiſtung und Tüchtigkeit. Der Reichsberufs⸗ wettkampf ſei das Symbol und Ideal der SJ über⸗ haupt. Die deutſche Jugend bekennt ſich in dieſem Berufswettkampf zur harten Wirklichkeit ihres Daſeins und gelobt dadurch jedes Jahr aufs neue, die ihr von Volk und Führer ge⸗ ſtellten Aufgaben getreulich zu erfüllen. Unter ſtürmiſchem Beifall erklärte der Reichs⸗ jügendführer, die vorjährigen Ausſcheidungskämpfe in Saarbrücken hätten gezeigt, daß gerade die ärm⸗ ſten Söhne unſeres Volkes auch die tüchtigſten ſeien. Man habe früher geglaubt, daß allein die Hochſchule eine Führerausleſe heranzubilden vermöchte. Im zerufswettkampf aber werde eine neue, prak⸗ tiſche Führerſchule aufgebaut in der die⸗ jenigen ausgeleſen werden, die die höchſte Intelli⸗ genz in ihrem Beruf ſind, aber auch Kerle, die welt⸗ anſchaulich und körperlich im Leben ihren Mann kehen. Mit beſonderer Freude ſtellt er feſt, daß die Landjugend ein Viertel aller Teilnehmer ſtelle. Be⸗ achtlich ſei ferner die Tatſache, daß in dieſem Jahre auch die Studenten erſtmalig am Berufs⸗ wettkampf teilnehmen und ſich damit einreihen in die große Front der ſchaffenden Jugend. Die Hitlerjugend wolle durch den Reichsberufs⸗ wettkampf beweiſen, daß ſie nicht eine Jugend ſei, * de nur Forderungen ſtelle, ſondern die zuerſt ihre Pi; 22 7 1 22 25 licht erfüllen und etwas leiſten wolle, bevor ſie anf Grund dieſer Arbeit ein Recht proklamiere. So ſet auch der Ruf der Jugend nach mehr Freizeit zu verſtehen; denn die Jugend ſei überzeugt, daß ſie mehr leiſten könne, wenn ſie mehr Freizeit zur körperlichen Ertüchtigung und Feſtigung der Ge⸗ ſundͤheit erhalte. Lang anhaltende ſtürmiſche Zuſtimmung fand der Reichsjugendführer, als er erklärte: In dieſer Jugend gibt es weder arm noch reich, in dieſer Jugend gibt es aber auch keine konfeſſionellen Sonderbindungen! Wir ſind nicht deshalb eine Gemeinſchaft geworden, Reichsberufsſchule⸗Muſterbetriebe Ankündigungen Dr. Leys bei der Nach einem weiteren Chorſpruch, in dem die Ju⸗ gend zum friedlichen Wettkampf aufgerufen wurde, nahm, ebenfalls ſtürmiſch begrüßt, der Reichsorga⸗ niſationsleiter der NS Da und Leiter der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront Dr. Ley das Wort. Er zeigte den deutſchen Jungen und Mädeln, daß alles auf der Welt hart erkämpft werden muß, daß Bereitſchaft, Opfer und Glaube notwendig ſind. Wer von anderen mehr verlange als er ſelbſt der Gemeinſchaft zu geben bereit ſei, der ſei ein Marxiſt. Wenn irgendwo im Volk der Lebenswille klar her⸗ vortrete, dann ſei das in der Jugend der Fall. Die Jugend lehne ein bequemes Paradies ab. Das Leben müſſe neben ſchönen Tagen der Freude auch Tage der Sorge und des Kampfes bringen. Niemand könne ſich aus der Gemeinſchaft herauslöſen. Jeder einzelne ſei zum Kampf berufen und ſei Träger des Kampfes. Die Gemeinſchaft verpflichte den einzelnen, in dieſem Kampf ſich ſtark zu machen. Jeder könne verlangen, daß er in ſeinem Beruf, in ſeiner Arbeit und ſeinem Können von der Gemeinſchaft ſo vor⸗ und ausgebildet werde, daß er es zu höchſten Leiſtungen bringen könne. Er könne aber darüberhinaus verlangen, daß die Ge⸗ meinſchaft für ihn ſorge, wenn er in dieſem Kampf falle. Die Gemeinſchaft habe auch die Aufgabe, den einzelnen geſund zu erhalten, ihm Urlaub, Freizeit Mißbrauchtes Entgegenkommen Die Berliner Geſchäftsräume ehemaliger Freikorpsverbände polizeilich geſchloſſen — Berlin, 1. Februar. Der Reichsminiſter des Innern hat ſich im Ein⸗ vernehmen mit den beteiligten Staats⸗ und Partei⸗ ſtellen aus zwingenden Gründen genötigt geſehen, die Geſchäftsräume der Abwicklungsſtelle des aufgelöſten Reichsbundes und Reichs ver baudes der Bal⸗ tikum⸗ und Freikorpskämpfer in Berlin und die an anderen Orten beſtehenden Abwicklungs⸗ ſtellen polizeilich ſchließen zu laſſen, die Vereine „Schlageter⸗Gedächtuismuſeum e..“ und„Deutſche Nachkriegsfront e..“ aufzulöſen und das Vermögen der genannten Verbände zu beſchlagnahmen. Der Reichsverband der Baltikumkämpfer und der Reichsbund der Freikorps⸗ und Baltikum⸗Kämpfer gehörten zu den im Juli 1935 aufgelöſten Freikorps⸗ verbänden. Dem früheren Vorſitzenden, Major a. D. Biſchoff, war auf ſeine Bitte geſtattet worden, den Mitgliedern eine Beſcheinigung über ihre Freikorps⸗ tätigkeit auszuſtellen. Dieſes Entgegenkommen iſt dazu mißbraucht worden, in der Abwicklungsſtelle der genannten Verbände einen neuen, umfang ⸗ reichen Apparat aufzuziehen, der ſeine Tät g⸗ keit weit über den Mitgliederkreis der Verbände hinaus erſtreckt hat. Die von dieſer Abwicklungs⸗ ſtelle ausgeſtellte Urkunde„Einſatz für Deutſchland“ gewährt entgegen den von ihr verbreiteten Mittei⸗ lungen keinerlei Vorrechte, insbeſondere auch nicht die Anwartſchaft auf die Verleihung eines„Ehren⸗ kreuzes der Freikorpskämpfer“. Das nunmehr aufgelöſte„Schlageter⸗Gedächtnis⸗ muſeum e..“, ebenfalls ein früherer Freikorpsver⸗ band, hatte ſchon vor geraumer Zeit dem Reichs⸗ miniſter des Innern mitgeteilt, daß es ſich ſelbſt auf⸗ gelöſt habe. Dieſe Mitteilung war unrichtig. Ebenſo war die von dem Vereinsführer, Hauptmann a. D. Gomlicki, verbreitete Mitteilung unzutref⸗ ſchaft. Nur eine auf Gedeih und Verderb ver⸗ ſchworene Gemeinſchaft könne jenen unlösbaren Bund bilden, der den Totalanſpruch auf das deutſche Volk verbürge. Wer dem Reichsberufswettkampf feindlich gegenüberſtehe, zeige damit, daß er ein Knecht bleiben wolle. Jedem ſei der Weg freige⸗ macht, hinauszugelangen zu der ſtolzen Höhe eines Reichsſiegers. Zum Schluß erklärte Dr. Ley: Ich habe bereits ſeit Jahren den Gedanken erhoben, Muſterbetriebe zu ernennen und wir werden das vielleicht in dieſem Jahre zum 1. Mai tun können. damit wir nach langen Jahren des Kampfes dieſe Gemeinſchaft um irgendeines kounfeſſio⸗ nellen Prinzips wieder preisgeben ſollen. Man ſagt, die Hitlerfugend ſei religionsfeindlich und gottlos und wolle die Altäre einreißen. Ich weiß und bekenne mit der ganzen deutſchen Jugend nur das eine, ſo ſchloß der Reichsjugendführer, wer Adolf Hitler liebt, der liebt Deutſchland, und wer Deutſchland liebt, liebt Gott! Stürmiſcher Beifall der verſammelten Jugend folgte dieſem Bekenntnis des Reichsjugendführers. Muſterbetriebe und ihre Betriebsführer ſollen da⸗ durch geehrt werden, daß wir ſagen: In dieſem Betrieb iſt alles in Ordnung; das iſt ein richtiger Betriebsführer, ein Offizier ſeiner Soldaten und das ſind Soldaten der Arbeit! Ich werde eine Reichsberufsſchule bauen; auch das wird etwas Einmaliges in der Welt ſein. Eine Reichsberufsſchule muß tat⸗ ſächlich die beſten Lehrwerkſtätten der Welt beſitzen, wo für jeden Stand und jeden Beruf vorbildlich gearbeitet wird und wo jede Arbeitsmethode und die Methoden der Lehrlingsausbildung erprobt wer⸗ den. In dieſe Reichsberufsſchule werde ich Jahr für Jahr die Reichsſieger aufnehmen und ſie dort zu den beſten Arbeitern Deutſchlands ausbilden laſſen. Sprechchöre und Geſang bildeten den Abſchluß der gewaltigen Kundgebung. Die Jugend feierte am Schluß der Veranſtaltung den Reichsjugendführer und den Leiter der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront noch minutenlang mit ſtürmiſchen Kundgebungen. Berliner Kundgebung der Jugend und Erholung zu geben, damit er immer wieder das Schickſal anpacken könne. Der Nationalſozialismus gebe keine Ruhe, bis der letzte anſtändige Deutſche Nationalſozialiſt geworden ſei. a Dr. Ley verkündete dann den bevorſtehenden Aufbau eines großen Berufserziehungswer⸗ kes; er ſehe eine ſeiner Hauptaufgaben darin, daß es das Wort„ungelernter Arbeiter“ in Deutſchlaud zukünftig nicht mehr gebe. Er nannte das große Winterhilfswerk des deutſchen Volkes eine wundervolle Olympiade der Kamerad⸗ Politiſches Wochenende in Paris Beſprechungen beim Miniſterpräſidenten und beim Außenminiſter Trauergäſte ergreift, um ihre bekannten Oſt⸗ un d Mitteleuropa⸗ Pläne der Verwirklichung näher zu bringen. Man ſpricht nunmehr ganz offen davon, daß der Donaupakt bereits in der Luß liege. Allerdings fehlt es auch nicht an warnenden Stimmen, vor allem ſoweit Sowjetrußland in Frage kommt. Der König von Rumänien bei Sarraut — Paris, 2. Februar. Paris durchlebt aus Anlaß der Anweſenheit zahl⸗ reicher Staatsoberhäupter und Außenminiſter Oſt⸗ und Südoſteuropas ein hochdiplomatiſches Wochen⸗ ende. Aus dem Widerhall, den die vielfachen Be⸗ ſprechungen mit dem franzöſiſchen Min iſter⸗ präſidenten und dem franzöſiſchen Außen⸗ minuiſter in der Preſſe finden, käßt ſich mühelos erkennen, daß die franzöſiſche Diplomatie mit größ⸗ tem Eiſer die Gelegenheit des Beſuches der Londoner König Karol von Rumänien hat im Laufe des Samstags ausgedehnte Beſprechungen mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Sarraut und mit Staatsminiſter Paul⸗Boncour gehabt. Gegenſtand der Unterhaltungen ſcheinen die fran⸗ zöſiſch⸗rumäniſchen Beziehungen geweſen zu ſein, außerdem aber auch die politiſchen Tagesfragen. Ferner wird der König eine Beſprechung mit Au⸗ ßenminiſter Flandin haben, der vorher den ru⸗ mäniſchen Außenminiſter Titulescu empfangen wird. Die Unterredung Flandin—Litwinom Ueber den Inhalt der Unterredung zwiſchen Flandin und Litwinow, von der wir bereits be⸗ richteten, haben weder der franzöſiſche Außenminiſter, noch der ſowjetruſſiſche Volkskommiſſar irgendwelche Erklärungen abgegeben. In franzöſiſchen Kreiſen ſchließt man daraus, daß ſich die Ausſprache auf allgemeinem Gebiet bewegt habe. Sicher werde Außenminiſter Flandin Lit⸗ winow beſtätigt haben, daß die franzöſiſche Kammer am 11. Februar in die Ausſprache über die Rati⸗ fizierung des franzöſiſch⸗ſowjetrufſi⸗ ſchen Paktes eintreten werde. Außerdem dürften die bereits eingeleiteten Verhandlungen erörtert worden ſein, auf Grund deren Sowjetruß land Kredite für Beſtellungen bei der franzöſiſchen Induſtrie erhalten ſolle. Dieſe Kredite ſollen von einem Kreditverſicherungsmechanismus garantiert werden. Die beiden Außenminiſter dürften dann, wie es weiter heißt, die Eindrücke ihres gemeinſamen Londoner Aufenthaltes ausgetauſcht und dabei auch die Frage der kollektiven Sicherheit in Europa behandelt haben. Begleitſtimmen der Preſſe „Le Jour“ iſt in ſeinen Bedenken am deut⸗ lichſten, indem es kurzerhand Litwinows Vorgehen in Paris als eine Art von Erpreſſung bezeichnet. In London habe Litwinow ebenfalls Ränke geſponnen, indem er das alte Lied der zariſtiſchen Politik von der gelben Gefahr und von den gemeinſamen Intereſſen Englands und Sowjet⸗ rußlands im Fernen Oſten geſungen habe. Auch der„Ami du peuple“ fragt ſich beſorgt, ob Moskau der Herr Frankreichs wer⸗ fend, daß der Verein„Deutſche Nachkriegsfront e..“ neu genehmigt worden ſei. Die Vorwürfe, die hiernach mit Recht gegen die genannten Vereinsführer zu erheben ſind, richten ſich in keiner Weiſe gegen die alten Freikorpskämpfer ſelbſt. Ihre Verdienſte um die Erhaltung des Reiches wer⸗ den nach wie vor unumwunden anerkannt. Die lei⸗ tenden Stellen des Staates und der Partei ſind je⸗ doch heute wie früher der Auffaſſung, daß für die Freikorpsverbände im nationalſozialiſtiſchen Staat kein Betätigungsfeld mehr vorhanden iſt. Die Reichsregierung hält den„Deutſchen Reichskriegerbund“(Kyffhäuſerbund) für die⸗ jenige Vereinigung, in welcher die früheren Frei⸗ korpskämpfer zuſammen mit den Soldaten der alten Armee am beſten ſich betätigen können. Es iſt nach näherer Vereinbarung mit dem Kyffhäuſerbund nichts dagegen einzuwenden, wenn ſich in ihm die ehemaligen Freikorpskämpfer in beſonderen örtlichen Kameradſchaften zuſammenſchlie⸗ ßen. Der Reichsminiſter des Innern erkennt weiter das Intereſſe an, das die alten Freikorps käm p⸗ fer an einer Urkunde haben, die ihnen ihre Teil⸗ nahme an den Kämpfen der Freikorps beſcheinigt. Der Reichsminiſter des Innern wird daher die Ausſtellung einer ſolchen Urkunde einer hier⸗ für geeigneten Stelle übertragen. Die bereits an die Abwicklungsſtelle des aufgelöſten Reichsbundes und Reichsverbandes der Baltikum⸗ und Freikorpskämpfer für die Ausſtellung der amt⸗ lich nicht anerkannten Urkunde„Einſatz für Deutſch⸗ land“ bezahlten un verhältnismäßig hohen Beträge ſollen den Antragſtellern nach Möglichkeit aus dem beſchlagnahmten Vermögen dieſer Stelle zu rück⸗ erſtattet werden. f 2. Seite Nummer 55 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 3. Jebruar 1936 den ſolle. Die Politik der neuen franzöſtſchen Regierung ſcheine zu ſein„vor allem die Sowjets“, und unglücklicherweiſe ſei zu befürchten, daß England, anſtatt Frankreich von dieſer ſchiefen Ebene zurück⸗ zuhalten, es ſogar auf dieſem Wege vorwärts ſtoße. Die„Republique“ erklärt u.., ebenſo wie die Tſchechoſlowakei ſei Rumänien ein unent⸗ ehrliches Glied in der Kette, die zwiſchen Moskau, Paris und London geſpannt werden müſſe. Es ſei zu hoffen, daß der Aufenthalt König Karols in England und Frankreich die Feſtigkeit dieſer Kette verſtärke. Der„Excelſior“ jſt der Auffaſſung, die Re⸗ gierungen dürften ſich nicht durch die zweitrangige abeſſiniſche Frage ablenken laſſen, Litwinow ſcheine es gelungen zu ſein, einen großen Teil der briti⸗ ſchen öffentlichen Meinung von dem im weſentlichen konſervativen Charakter der ſowjetruſſiſchen Außen⸗ politik zu überzeugen(). Es ſei daher möglich, daß Moskau demnächſt die Unterſtützung ſeiner Re⸗ gierung und ſeiner Machtmittel zur Organiſierung der Sicherheit in Mittel⸗ und Oſteuropa anbieten werde(). Wladimir'Ormeſſon ſpricht im„Fi⸗ garo“ den Wunſch aus, daß zwiſchen Wien und Belgrad ähnliche günſtige Vorausſetzungen ge⸗ ſchaffen würden wie zwiſchen Wien und Prag nach der letzten Schuſchnigg⸗Reiſe. Der„Matin“ ſpricht ebenfalls davon, daß die Frage des Donaupaktes wieder aufgegriffen werden würde, der Oeſterreich jede Sicherheit gebe und der die Kleine Entente gegen eine etwaige Wiederauf⸗ richtung der Habsburger Monarchie ſichern werde. Das Blatt ſieht in den Pariſer Beſprechungen einen neuen Verſuch, aus der verwickelten diplomatiſchen Lage einen Ausweg zu finden. Die 5. Straßenſammlung des WH W in der Reichshauptſtadt (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 2. Februar. Ganz Berlin ſtand am Sonntag im Zeichen der 5. Reichsſtraßenſammlung des WSW, die unter der Loſung„Verſchworen in Treue zum Volk“ von den Männern der SA, der SS, des N Sec und des Nes D⸗Studentenbundes durchgeführt wurde. Es wird kaum einen Berliner gegeben haben, der nicht die„Wolfsangel“, die altgermaniſche Treuerune, trug. Das ſchmucke Abzeichen wurde ſchon ſeiner ſauberen handwerklichen Arbeit wegen gern gekauft, ſo daß der Geſamtertrag dieſes Tages erfreulicherweiſe ſehr erheblich ſein dürfte. Die Witterung meinte es nicht gut mit den zahl⸗ loſen unbekannten Sammlern aus den Reihen der politiſchen Soldaten des Führers, die unermüdlich bis zum Einbruch der Dunkelheit auf den Straßen und Plätzen ſammelten. Den Vormittag über gab es den beliebten Bindfadenregen, der Nach⸗ mittag war ebenfalls denkbar ungemütlich. Trotzdem waren die auf 42 verſchiedenen Plätzen ſtattfinden⸗ den Vormittagskonzerte faſt durchweg über⸗ raſchend gut beſucht, ſo daß die„Büchſen bewaffneten“ güte Beute machen konnten. Einen beſonderen Anziehungspunkt der Innen⸗ ſtadt bildeten die Sprechchöre der Hochſchule für Politik, die überall, wo ſie auftraten, frohe Stimmung verbreiteten. Desgleichen wußten die Sprechchbhre der SA, der SS und des NSbich, die dauernde Werbefahrten unternahmen, immer größere Menſchenmengen um ſich ſcharen. Wie im nationalſozialiſtiſchen Staat der Volks⸗ verbundenheit ſelbſtverſtändlich, hatten ſich auch wie⸗ der die Sä⸗, SS⸗ und N Sac ⸗Führer in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Obergruppenführer von Jagow, Gruppenführer Uhland und der Staats⸗ kommiſſar der Hauptſtadt Berlin, hatten ſich den Maſſenandrang auf der Grünen Woche und auf dem Reit⸗ und Fahrturnier in der Deutſchland halle zunutze gemacht, wo ſie Tauſende gebefreudige Spen⸗ der fanden. Am Hermann⸗Platz in Neukölln ſah man Gruppenführer Späinig, der zuſammen mit Oberſturmführer Haffke bereits auf dem Preſſeball reiche Ernte“ halten konnte. An der Gedächtnis⸗ kirche ſchwang unter anderem Gruppenführer Her⸗ zog von Koburg ſeine Büchſe. Der Abend gehörte den Sammlungen in den Gaſtſtätten. Eine originelle Werbung hatte ſich der Studentenbund an der Hochſchule für Muſik ausgedacht. Gruppenweiſe erſchienen die„Muſik⸗ befliſſenen in zahlreichen größeren Kaffees und Vergnügungslokalen des Weſtens, bemächtigten ſich kurzerhand der Inſtrumente der dort konzertieren⸗ den Kapellen und gaben unter dem Beifall der Gäſte ein eigenes, befriſtetes Konzert„Gaſtſpiel“. Natür⸗ lich floſſen dann die Spenden um ſo reichlicher. Noſenberg ſpricht zu 50000 Arbeitern Eine eindrucksvolle Kundgebung in Dortmund — Dortmund, 1. Februar. Reichsleiter Alfred Roſenberg traf am Samstag, aus Bochum kommend, in Dortmund ein, wo ihn Ehrenabteilungen der SA, der SS und des Arbeitsdienſtes ſowie Vertreter der Partei, des Staates und der Wehrmacht empfingen. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Banike hieß den Reichsleiter im feſtlich geſchmückten Rathaus herzlich willkommen. Nach weiteren Begrüßungsworten dankte Alfred Roſenberg für den herzlichen Empfang. Das Ver⸗ weilen in dieſem Raum, in dem ſo viele hiſtoriſche Erinnerungen lebten, ſei für ihn ein bedeutendes Erlebnis. Reichsleiter Roſenberg und der Dichter und Präſident der Reichsſchrifttumskammer, Hans Joßhſt, trugen ſich darauf in das Goldene Buch der Stadt Dortmund ein. Anſchließend begab ſich der Reichsleiter zum Eiſenwerk Hoeſch, wo ſich die Werks⸗ angehörigen in Stärke von vielen Tauſenden einge⸗ funden hatten. Die geräumige Werkhalle war mit den Fahnen und Hoheitszeichen des Reiches und der Bewegung ſowie mit Tannengrün geſchmückt. Die Kundgebung wurde in vier weitere Dortmun⸗ der Großinduſtriebetriebe übertragen, ſo daß rund 56 000 Arbeiter der Stirn und der Fauſt Zeugen eines eindrucksvollen Erlebniſſes wurden. Bet ſeinem Eintreffen in der Halle, die bis auf den letzten Platz beſetzt war, wurde Reichsleiter Ro⸗ ſenberg mit ſtürmiſchen Heilrufen empfangen. Reichsleiter Roſenberg ging in ſeiner Rede vom Begriff der Kameradſchaft aus. Wenn er die Verſammlung der deutſchen Ar⸗ beiterſchaft mit den Worten„Kameraden“ anrede, ſo ſei das ein Ausdruck eines neuen Gemein⸗ ſchafts willens. Dieſer entſcheidende Wille hätte den Gegnern des Nationalſozialismus ſtets ge⸗ fehlt. Auf Intereſſen einer Gruppe könne kein dauerhafter Staat errichtet werden. Wir wollen keinen Feudalſtaat, keinen konfeſſionellen Staat mit mittelalterlicher Form und keinen Klaſſenſtaat, ſon⸗ dern einen Volksſtaat unter politiſchen Führern, die an keiner dieſer Gruppen perſöbnlich intereſſiert ſind. „Wenn der deutſche Arbeiter nach ſchwerſten Kriſen heute doch ſein Brot bekomme, ſo ver⸗ danke er das der Unermüdlichkeit des deut⸗ ſchen Bauerntums und umgekehrt, wenn der deutſche Bauer heute ungeſtört durch bolſche⸗ wiſtiſche Lehren die Erde pflügen könne, ſo verdanke er auch das dem Blutsopfer deut⸗ ſcher Arbeiter.“ Roſenberg führte dann des Näheren aus, daß ſich in dieſem Zeitalter eine ganze Generation um ihr Lebensrecht betrogen habe, und daß die Empörung dagegen von der NSDAP immer als berechtigt an⸗ erkannt worden ſei. Das ſei ein Charakterproteſt ge⸗ weſen, der bloß von der bürgerlichen Welt nicht ver⸗ ſtanden worden ſei. 5 N Der Redner ging dann zu den marpiſtiſchen Ex⸗ perimenten in Sowjetrußland über. Ihre Durch⸗ führung habe in geradezu vernichtender Weiſe auf die angeblich herrſchende Arbeiterklaſſe zurückgewirkt. Nach marxiſtiſcher Doktrin ſeien die Bauern ge⸗ knechtet und vernichtet worden. Das aber habe nicht dem Proletariat Glück gegeben, ſondern ihm nur den Hungertod beſchert. Die Gegenaktion gegen die revoltierenden Bauern ſtelle die blutigſte Tyrannei der Weltgeſchichte dar. Es ſei geradezu grotesk, daß rund 17 Jahre nach der bolſchewiſtiſchen Revolution die Sowjetzeitungen als größte Errungenſchaft den teilweiſe freigeſtellten Brotverkauf in Somjetrußland als eine ungehenerliche ſo⸗ ziale Leiſtung propagierten. Der Marxismus habe früher das Antreiberſyſtem bekämpft. Heute ſei aber in der ſogenannten Sta⸗ chanow⸗Bewegung in Sowjetrußland unter Heraus⸗ löſung einiger herkuliſcher Männer ein Sklaven⸗ ſyſtem und eine Zwangsarbeit der unterernährten ruſſiſchen Arbeiterſchaft zu verzeichnen. Die geſamte marxiſtiſche Bewegung habe ſich ſowohl theboretiſch wie praktiſch als ein Arbeiter⸗ verrat welthiſtoriſchen Maßſtabes er⸗ wieſen. Für Deutſchland ſei das Jahr 1933 ein entſchei⸗ dendes geſchichtliches Datum, weil hier mit dieſem Zeugen belasten Seefeld ſchwer Gewalttaten an jungen Menſchen Hat Seefeld Betäubungsmittel verwendel? — Berlin, 1. Februar. Nach dem bereits gemeldeten Teilgeſtändnis See⸗ ſelds tritt das Gericht in die Zeugen verneh⸗ mung ein, die den Angeklagten ſchwer belaſtet. Einer der Zeugen hatte 1928 als 20jähriger Ar⸗ itsloſer ſich für einige Zeit Seefeld als Arbeits⸗ Ae und Wandergefährte angeſchloſſen. Seefeld ang ihn zur Duldung von Sittlichkeitsverbre⸗ er flößte dem jungen Menſchen ſolche Furcht aß dieſer eines Nachts in einer Feldſcheune Angſt um ſein Leben bekam und unter Zurücklaſſung eines Gepäcks über das Scheunendach floh, nachdem r einige Dachziegel zertrümmerte, um ſich einen Weg ins Freie zu bahnen, weil Seefeld die Scheu⸗ neutür mit Draht verſperrt hatte. echen, die Seefeld 1915 an ihm beging. Dieſer euge war damals etwa 15 Jahre alt. Seefeld hatte ihn von ſeiner Arbeitsſtätte fortgelockt und mit auf Wayderſchaft genommen. Ein junger Zeuge aus Lenzen an der Elbe iſt von Seefeld mit Verſprechungen in eine Tannenſchonung gelockt worden, wo der Angeklagte ſich an ihm met Gewalt verging. Seefeld hat dieſem Knaben ein eigentümliches, aber nicht unangenehm riechendes Taſchentuch unter die Naſe gehalten. Der Knabe war benommen und verſpürte Uebelkeit; er weiß aber nicht, ob das von dem Geruch kam, oder von der Angſt, die er vor dem Angeklagten hatte. In der Vorunterſuchung ſind dieſem Zeugen viele Medi⸗ Ein anderer Zeuge ſchildert die Sittlichkeitsver⸗ kamente gezeigt worden, damit er den Geruch wieder herausfinde, der in Seefelds Taſchentuch war. Der Zeuge hat eine ſchwache Löſung eines medizini⸗ ſchen Betäubungs mittels als den Geruch bezeichnet, der dem des Seefeldſchen Taſchentuches am ähnlichſten ſei. Am Schluß der Samstagverhandlung wurden noch einige Schweriner Zeugen vernommen. Einer dieſer Knaben war noch bei dieſer Verneh⸗ mung voller Scheu und fing dann an zu weinen, ohne mit ſeinen Angaben fortzufahren. Als der Junge gefragt wurde, ob er denn noch immer Angſt vor dem Angeklagten habe, nickte er mit dem Kopf. Die Vernehmung dieſes Zeugen wurde für einige Zeit unterbrochen, währenddeſſen ein anderer Zeuge vernommen wurde. Dann wurde der Junge wieder hereingeführt und ſeine Verneh⸗ mung in Abweſenheit Seefelds abgeſchloſſen. Dem zuletzt vernommenen Zeugen hat Seefeld von einem Gift erzählt, das ſehr ſchnell töd⸗ lich wirke und das er ſich ſelber aus dreierlei Medikamenten zuſammenſetze. Die Namen dieſer Medikamente weiß der Junge nicht mehr Seefeld hat ihm aber geſagt, er hätte eine ſolche Flaſche mit dem weißen Gift bei ſich, gezeigt hat er das Gift dem Jungen nicht. Weiter rühmte ſich Seefeld dem Jungen gegenüber ſeiner überſinnlichen Kräfte, mit deren Hilfe er jedem Menſchen ſeinen Willen auf⸗ zwingen könnte. 5 Am Montagvormittag batte 55 Arbeitervorrat ein Ende gemacht wurde. Heute begreife jeder tieferdenkende deutſche Arbei⸗ ter, daß eine ſoziale Freiheit nur möglich i, wenn ein Volk außenpolitiſch frei iſt, und außenpolitiſch frei kann es nur ſein, wenn es ſich auf eigene Macht ſtützt und bereit iſt, dieſe politiſche und ſoziale Freiheit zu verteidigen Dank der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſei eine neue Arbeitsſittlichkeit auf dem Marſche durch Anerkennung der ſozialen Ehre des deutſchen Arbeiters. Die Anſchauung, als ob die Ehre im Vorderhaus eine andere ſei als im Hinter⸗ hauſe, müſſe ein für allemal überwunden werden. Der deutſche Arbeits dienſt ſei die praktiſche Betätigung dieſer theoretiſchen Einſicht.„Wir wol⸗ dem deutſchen Arbeiter ſeinen Stolz wiedergeben und ihn nicht Minderwertigkeitsgefühlen preisgeben. Wir ſind der Ueberzeugung, daß die harten Fäuſte der deutſchen Arbeiterbataillone die Fahne der neuen Zeit genau ſo feſt tragen wie die politiſchen Soldaten des Führers und wie die Soldaten unſerer jungen Wehrmacht.“ 5 „Wir haſſen die Drohnen“ Drei Wochen Betriebsarbeit für DAc⸗ Mitarbeiter — Berlin, 31. Januar. Bei einer Auseinanderſetzung über die wichtigen Aemter des Betriebsführers und Betriebswalters erklärte vor einem Gremium von Betriebsführern, Betriebswaltern, DuF⸗Waltern und Vertrauens⸗ ratsmitgliedern der Gauwalter der DA für den Kreis Düſſeldorf, Bangert: Die nationalſozialiſtiſchen Führer ſeien ge⸗ blieben was ſie waren: Sozialoffigiere des Führers und Arbeiter unter Arbeitern. Wir werden, ſo ſagte Bangert, keine Bürokraten. „Wir haſſen die Drohnen des Volkes und wollen kämpfen für die ewige Arbeit. Darum ſollen alle hauptamtlich in der DA tätigen Mitarbeiter im Gau Düſſeldorf zum Zeichen der Verbundenheit mit dem ſchaffenden Volk und der deutſchen Arbeit in dieſem Jahr auf die Dauer von drei bis vier Wochen wieder in die Stätten der Arbeit als einfache und unbekannte Soldaten des Führers gehen.“ Flalien ſucht eine neue Kolonialhauptſtadt Abigrat oder Adua?— Die Entwicklung der italieniſchen Etappenſtädte — Asmara, 2. Februar. Die ſtalieniſchen Behörden haben den Plan, in dem eroberten Gebiet eine neue Hauptſtadt zu grün⸗ den, eine Hauptſtadt, die ſowohl für Eritrea als auch für den beſetzten Teil der abeſſiniſchen Provinz Tigre die Verkehrs⸗ und Verwaltungszentrale dar⸗ ſtellen ſoll. Zwei Städte kommen hierbei vor allem in Be⸗ tracht, einmal Adigrat, das ſich beſonders durch ſeine günſtige ſtrategiſche Lage ausgezeichnet, und dann A dua, die Stadt, die für die Italiener aus anderen Gründen bedeutungsvoll iſt, als Symbol der ge⸗ rächten Schmach von 1896!— Beide Orte ſind heute nicht viel mehr als Dörfer, wenn auch Dörfer mit einer mehr als tauſendjährigen Geſchichte. Beide ſind auch, was Umgebung, Klima und Bodenbeſchaf⸗ fenheit anbetrifft, für die Anlage einer größeren Stadt gleich gut geeignet. In Adigrat liegt heute ſchon das italieniſche Hauptquartier und obwohl es etwas weiter von Asmara entfernt iſt als Adua, nimmt man an, daß es die beſſeren Ausſichten als zukünftige Hauptſtadt von Eritrea und Tigre hat. Die Verkehrswege zwiſchen Adigrat, Adua und Asmara ſind in den letzten Wochen durch die un⸗ ermüdliche Arbeit der italieniſchen Straßenbauer ganz weſentlich verbeſſert worden. Es iſt heute möglich, auf den eingeebneten und verbreiterten Straßen von Asmara aus die beiden Städte in fünf bis ſechs Stunden mit dem Auto zu erreichen. Hünderte von lebeusgefährlichen Haarnadelkurven, an denen manch einer der erſten Pioniere auf dieſen Straßen ſein Leben laſſen mußte, ſind heute durch moderne Ueberhöhungskurven erſetzt worden. Der Verkehr nimmt dementſprechend raſch zu und es iſt kein Wunder, daß Adigrat in der Zeit ſeiner italie⸗ niſchen Beſetzung ſein Geſicht ſchon weitgehend ge⸗ ändert hat. Eine der ſichtbarſten Folgen der italie⸗ niſchen Anvaſion iſt der Aufſchwung Adigrats als Markt⸗ und Handelsplatz. Die dunkelhäutigen Händler aller Brauchen haben ſehr bald ihre Chance erſpäht und verkaufen jetzt ſtatt Tonkrügen, Heil⸗ kräutern und Fellen, Zahnpaſta Bleiſtifte, Raſier⸗ klingen und Konſerven an die italieniſchen Sol⸗ daten. a Eine böſe Plage ſtört allerdings das Wohlbefin⸗ den in dieſen Gebieten aufs empfindlichſte, eine Plage, gegen die es kein Mittel gibt. Das iſt der Staub, der von jedem vorüberfahrenden Auto in ſo dicken Wolken aufgewirbelt wird, daß oft noch minu⸗ tenlang nachher die Sicht verſperrt iſt. Wenn meh⸗ rere Wagen hintereinanderfahren, iſt es einfach ein Wunder, wie die Fahrer ihren Weg finden können. Bis hundert Meter weit iſt die ganze Vegetation zu beiden Seiten der Straßen mit einer ſchmutzigen Staubſchicht bedeckt. Bäume, die am Wege ſtehen, ſind vielfach nur noch traurige Gerippe ohne Grün und ohne Blätter. Auch für den Menſchen iſt der Staub eine ſchwere Plage, er ſetzt ſich im Hals feſt und verurſacht empfindliche Reizungen der Luftwege. Sitzung des Großen Faſchiſten Rats Zweiſtündige Rede Muſſolinis — Rom, 2. Februar. Der Große Faſchiſtiſche Rat iſt am Samstag um 22 Uhr zu ſeiner 5. Sitzung des Jahres 14 der faſchiſtiſchen Zeitrechnung zuſammengetreten. Die Sitzung, über die nur eine kurze Mitteilung ausgegeben wurde, iſt nach zweieinhalbſtüdiger Dauer auf Dienstag, den 4. Februar, 22 Uhr, ver⸗ tagt worden. Die amtliche Mitteilung über die Sitzung beſagt: „ Angeſichts der 13. Wiederkehr des Jahrestages der Gründung der faſchiſtiſchen Miliz hat der Große Faſchiſtiſche Rat der Schwarzhemden, die in Oſt⸗ afrika mit dem gleichen Heldenmut wie am Vor⸗ abend der Revolution und mit dem feſten Glauben an die Kulturaufgabe des faſchiſtiſchen Italien im Kampfe ſtehen, ſeinen Gruß entboten. Hierauf hat der Duce gegen zwei Stunden über die politiſche und militäriſche Lage geſprochen, wozu auch de Bono und Grandi das Wort ergriffen haben.“ Abeſſiniſche Erfolge auch an der Süoͤ front? — Deſſie, 1. Februar.(u..) Bei der in der Schlacht nördlich des Takkazze angeblich vernichteten italieniſchen Schwarzhemden⸗ diviſion ſoll es ſich um die„Brigade des 28. Oktober unter dem Kommando General Diamantis han⸗ deln. Ferner heißt es in der abeſſiniſchen Sieges⸗ meldung, daß die italieniſchen Beſatzungen der Ortſchaften Chouam Berra, Erba Woibe und Keſſe Damba überwältigt und zum großen Teil gefangen⸗ genommen ſeien. 5 Gleichzeitig mit der Siegesmeldung von der Nordfront, die in Addis Abeba mit großer Begeiſte⸗ rung aufgenommen wurde, treffen jetzt auch aus dem Süden günſtige Nachrichten ein. Dem Kavpallertegeneral Ababa ſoll es mit ſeinem „fliegenden Kamelreiterkorps“ gelun⸗ gen ſein, bis in das Tal des Ganale Doria und bis in unmittelbare Nähe der vorderſten Linie General Grazianis vorzudringen. Sein Vorſtoß habe die Italiener vollkommen überraſcht und bedeute für die Armee Grazianis mit ihren weit auseinandergezogenen Verbindungslinien eine eruſt⸗ hafte Bedrohung. General Ababa habe den Plan, durch ein Umgehungsmanöver die bei Neghelli ſte⸗ henden italieniſchen Truppen zu umzingeln, bevor die Verſtärkungen, die Graziani in Erkenntnis der gefährlichen Lage von Dolo ausgeſandt habe, einge⸗ troffen ſeien. Hinzu komme, daß auch die Operationen der anderen abeſſiniſchen Heerführer im Süden die ſtrategiſche Lage für die Abeſſinier erheblich verbeſſert hätten. Ras Makonnen und Ras Bayanna ſtünden augenblicklich mit ihren Truppen ſchon ſüdlich von Wardara. Alle dieſe Nachrichten deuten darauf hin. daß es in kurzem aller Vorausſicht nach zu einem Gegen⸗ angriff der Abeſſinier im Süden kom⸗ men wird. In Erwartung dieſer Kampfhandlungen ſind die Miſſionen in Sidamo bereits geräumt wor⸗ den. 2 In Tit achat Der italieniſche Heeresbericht Nr. 112 — Rom, 1. Februar. Der italieniſche Heeresbericht Nr. 112 enthält nur folgenden Satz: „Von beiden Fronten iſt nichts Bemerkenswertes zu berichten.“ Kommuniſtiſche Hetzſchriſten beſchlagnahmt Jüdiſche Drahtzieher feſtgenommen — Wien, 1. Februar. Gendarmeriebeamte beſchlagnahmten am Sams⸗ tag einen Laſtkraftwagen, und zwar in dem Augen⸗ blick, als der Wagen aus Wien herausfuhr, mit ille⸗ galen kommuniſtiſchen Hetzſchriften. Die Druck⸗ ſchriften waren für Jugoflawien beſtimmt und in ſerbiſcher Sprache abgefaßt. f Im Zuſammenhang mit dieſer Angelegenheit nahm die Polizei 13 Perſonen feſt. Als Führer der kommuniſtiſchen Geheimzentrale wurden die jü⸗ diſche Chemöeſtudentin Rosmarie Bernfeld und ihr Freund, der jüdiſche Student Oſtwald, ſeſtgeſtellt und verhaftet. Nachtübungen engliſcher Kriegsſchiffe bei Malta — London, 1. Februar. Engliſche Flotteneinheiten werden zwiſchen Mon⸗ tag und Dienstag Nachtübungen in der Nähe von Malta durchführen. Bei dieſer Gelegenheit werden die an der Küſte liegenden Straßen Maltas ver⸗ dunkelt werden. Politik in Kürze Kreisleiter und Oberbürgermeiſter Groß in Er⸗ langen hat nach einer Mitteilung des Skädtiſchen Preſſeamtes den Direktor des Städtiſchen Mädchen⸗ lyzeums, Dr. Blos, mit ſofortiger Wi kung von ſeinem Amte entbunden, da Direktor Blos in einer Unterredung mit dem Kreisleiter Auf⸗ faſſungen zum Ausdruck brachte, die in unverein⸗ barem Gegenſatz zum weltanſchaulichen Gedankengut des Nationalſozialismus ſtehen. * In Durlach ſind neun Perſonen wegen Zuwider⸗ handlung gegen das Luftſchutzgeſetz beſtraft worden, weil ſie der Einberufung des Reichsluft⸗ ſchutzbundes zu einem Lehrgang keine Folge leiſteten. Einer von ihnen, der gegenüber dem Polizeibeamten ſpöttiſche Bemerkungen machte, wurde mit acht Ta⸗ gen Haft beſtraft. e—:—— 1, 2—— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Verantwortlich für Thealer, Wiſſenſchaft und Unterhaltung 1.: Dr. Alois Winbauer- Handelsteil: Dr. Fritz Bode- Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller„ Südweſtdeutſche Unmſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſümtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. 1 55 Bode& Co., Mannheim, fe 1 4 Schriftleitung in Berlin: Joſeph Bretz. W B. Vittoriaſtraße 46 D.-A. X 1935: 8 der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 2881 Abendauſtage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20585 i Zur Zei Preisliste Nr. 6 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Rückporte 851 5 tar. tigen ters rern, uens⸗ den 9 aten. ollen alle 88 der E iſte⸗ a us tem lun⸗ bis teral die und weit rnſt⸗ au, ſte⸗ Svor der nge⸗ der die ier inen hren e R= om⸗ igen vor⸗ 8 12 4 5 — Montag, 3. Februar 1986 Nene Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Nummer 55 Die Siadtseife Maunheim, 3. Februar. Das nennt man wetterlauniſch! Halb verregnet— halb ſonnig, ſo war der Sonntag Der erſte Februarſonntag zeigte ſich recht wetterlauniſch, wie es ja auch der Sams⸗ tag ſchon geweſen wax, Der ſtarke Regen, der am Samstagmittag einſetzte, fand nach kurzen Unter⸗ brechungen am frühen Vormittag des Sonntags ſeine Fortſetzung und man kann ſich denken, daß darüber am allerwenigſten die Sammler erbaut waren, die für das Winterhilfswerk die Treuerune verkauften. Aber die wackeren Männer von der S A, der SS und dem NS KK ſtörten ſich nicht an dem zeitweilig niedergehenden Bindfadenregen, und waren ſo unentwegt und rührig, wie man es von ihnen gewöhnt iſt. Als dann zur Mittags⸗ ſtunde die zaghafte Aufheiterung ſich durchſetzte, gingen die Sammler mit neuer Tatkraft an die Ar⸗ beit und es dürfte bei Schluß der Sammeltätigkeit keinen Volksgenoſſen mehr gegeben haben, der nicht ſein Scherflein für die Armen geſpendet hatte. Nachdem an dem geſtrigen Lichtmeßtag das Wetter ſo grundverſchieden war, weiß man nun nicht, wie man die alte Wetterregel auslegen ſoll und ob wir ſechs Wochen lang Regen oder ſechs Wochen lang Sonnenſchein erwarten dürfen. Im übrigen ſtand der erſte Februarſonntag im Zeichen des Faſchings, der, wie an anderer Stelle dargelegt, ziemlich kräftig einſetzte. Am Sonntag erregte die bei ſtrahlendem Sonnenſchein zur Damen⸗Fremdenſitzung des„Feuerio“ auf⸗ ziehende Prinzengarde in den Straßen berech⸗ tigtes Aufſehen. Welches Intereſſe man der tradi⸗ tionellen Sitzung entgegenbrachte, ging daraus her⸗ vor, daß bereits um halb 4 Uhr die Leute zum Ro⸗ ſengarten eilten, nachdem auf.11 der Beginn der Sitzung feſtgelegt war. Der Bahnverkehr war über das Wochenende außerordentlich ruhig. Lediglich am Sonntag machte ſich ein geſteigerter Stadtbeſuchsverkehr bemerkbar. Die Winterſportler mußten bei den außer⸗ urdentlich ſchlechten Schneeverhältniſſen im Schwarz⸗ wald natürlich zu Hauſe bleiben. Der Zuſtrom zum Hochgebirge konnte jedoch durch das ungünſtige Winterwetter nicht beeinflußt werden und ſo mußte der Schnellzug D 108 von Köln über Mannheim nach Ulm bis Oberſtdorf doppelt gefahren werden. Eine närriſche Statiſtik 17 Maskenbälle und 70 Kappenabende am Mann⸗ heimer Wochenende Schon am letzten Wochenende huſchten die erſten Masken durch die Straßen Mannheims. Das Ziel dieſer Masken war aber unſere Schweſterſtadt Ludwigshafen, weil man dort den Faſching eine Woche früher ankurbelte als bei uns. Am Samstag hatte man aber auch bei uns in Mannheim reichlich Gelegenheit, ſich unter die Herrſchaft des Prinzen Karneval zu ſtellen. Einſchließlich des„Erſten Großen“ waren in Mannheim nicht weniger als 17 Maskenbälle gemeldet, für die, ſoweit ſie in den Sälen der Stadt abgehalten wurden, durchweg Vereine uſw. als Veranſtalter zeichneten. Aber auch in den Vororten hatte man überall Gelegenheit zu närriſchem Treiben auf Maskenbällen. Zu den Maskenbällen kamen noch 70 Kappenabende, die man ausſchließlich in Wirtſchaften durchführte. Soweit feſtgeſtellt werden konnte, herrſchte auf eini⸗ gen Kappenabenden eine ganz ausgezeichnete Stim⸗ mung, während dieſe anderwärts wieder nicht ſo recht in Schwung kommen wollte. Das Eis wäre nun durch das erſte richtige närriſche Wochenende wirklich gebrochen, und dann wird der weitere Start in den Faſching viel leichter ſein. Ahvil! 4 e ß Jahre alt wird heute der Penſivnär Joſef Klug, F 4, 12, Seitenbau IV. Dem treuen Leſer der NMz noch lange Jahre eines rüſtigen Alters. * Dienſtjnbiläum. Heute ſind es 25 Jahre, daß der auch in Fußballkreiſen bekannte Gottfried Al⸗ brrech! bei der Mannheimer Maſchinenfabrik Mohr& Federhaff AG. beſchäftigt iſt. e Grober Unfug ſchadet nur! Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs gelangten, wie der Polizeibericht meldet, acht perſonen zur Anzeige. Der Faſchingsbazillus geht um! Fröhliche Masken erobern den Roſengarten Der erſte ſtädtiſche Maskenball— Keine Aeberfüllung, aber gute Stimmung— Maskenſtecken am lebenden Modell Uff! Die Schlacht iſt geſchlagen. Ohne allzu heftig vorbereitendes Trommelfeuer gelang der Angriff der Narren und Närrinnen auf die Feſtung Roſen⸗ garten und das unterirdiſche Fort„Bier⸗ keller“, allwo ſich Gott Gambrinus höchſtſelboſt ſchwer verſchanzt hatte. Um 9 Uhr 11 befand ſich bereits das rieſige Oval des farbenprächtigen Nibelungenſaales in den Hän⸗ den der Truppen, die auf die Fahnen des Faſchings vereidigt waren. Es war eine Schlacht, die ohne Blutvergießen beendigt wurde und nur eine Anzahl Hälſe gekoſtet hat. Und die gehörten lediglich auf die Flaſchen, in denen Sekt und anderer edler Rebenſaft begierig darauf wartete, eine fröhliche Fahrt durch die menſchliche Kehle anzutreten! Zwar waren es der Maharadſchas und ſonſtigen edlen Exotenfürſten, die in früheren Jahren gern die Säle des Karnevalgetriebes unſicher zu machen pflegten, nur ſehr wenige. Ich habe nur einen Ras Gugſa gezählt. Und die Mär, daß der Aga Khan mit ſeiner liebſten Odaliske anweſend geweſen ſein ſoll, muß als närriſches Senſationsgerücht in das Reich der Zeitungsenten verwieſen werden. Aber einige Nachfahren des ſeligen Old Shatter⸗ hand hatten es ſich, einer eiſernen Tradition ſol⸗ gend, nicht nehmen laſſen, den nötigen rauhen Wil d⸗ weſtton in die heiter⸗ bunte Atmoſphäre zu tragen. Wobei unter„rauh“ keineswegs zu verſtehen iſt, daß beſagte Tom Mixe etwa von ihren Schießeiſen Ge⸗ brauch gemacht hätten. Es war eigentlich nur ein alter ehrlicher ſkalpbehangener Trapper, der ſich von ſeinem Henryſtutzen nicht trennen konnte. Die übrigen ſchienen ihre Flinten und Koltrevolver in der Garderobe abgegeben zu haben. Ob Trapper oder Gauchos beunruhigend auf Frauenherzen wir⸗ ken, war nicht feſtzuſtellen, nur einige Typen, die ſelbſt Marſeiller Kaſchemmen zur Ehre gereicht hät⸗ ten, ſchienen in Eroberungen beim„ſchwachen Ge⸗ ſchlecht“ zu machen. Anſonſten aber ſteckte der größte Prozentſatz der Herren der Schöpfung im Smoking, auf dem gottlob wenigſtens eine papierne Chryſan⸗ theme neckiſch blühte und den Träger des ſeriöſen Habits ſomit als Karnevalsjünger kennzeichnete. Dafür war aber die„andere Seite“ um ſo origineller und luſtieer koſtümiert. Es wimmelte von temperamentge denen Pußtakindern, Dean⸗ derln aus Tutzing, niedlichen Koſaken, augenwimpern⸗ klappernden Spanierinnen und braven Schwarzwald⸗ mädchen. Auch ſehr reizvolle Jägerinnen, Harlekins und Rokokodamen gab es in Hülle und Fülle, wie überhaupt— was die Kavaliere ſchmunzelnd feſtſtell⸗ ten— die edle Weiblichkeit in beachtlicher Ueber⸗ zahl vertreten war. Und nun das Faſchingsgefilde ſelbſt: Der Nibelungenſaal war überhaupt nicht wiederzuerkennen! So karnevalgerecht, heiter und bunt, ſo ſtimmungs⸗ voll dezent beleuchtet iſt er ſeit Jahren noch nie ge⸗ weſen. Die Galerien ſind von blauen und roten Bän⸗ dern förmlich überwuchert und völlig den Blicken verborgen. Allerdings ſind ihre Pforten geſchloſſen. Und hinter dem papiernen Gehege kann ſich nichts entwickeln... Die mächtigen Beleuchtungskörper ſind gleichfalls mit bunten Papierſegeln überſpannt und ſpenden das nötige gedämpfte Licht, um auch Mas⸗ ken, Koſtüme und Kriegsbemalung richtig wirken zu laſſen. In oͤͤen Gängen wie üblich: Sektſtände, das Zelt des Photographen und ein paar offene Wein⸗ lauben. Für die ſo überaus gefällige Dekoration zeichnet im weſentlichen unſer junger Mannheimer Kunſtmaler Rudi Baerwind verantwortlich. Nachdem die in erheblicher Kopfſtärke verſammelte Kapelle Klein von der Inſel in der Sagalmitte aus die erſten Foxtrotts abgefeuert, Walzer und Tangos mit Schmelz und Gefühl geſpielt hatte, Narren und Närrinnen ſich mit Hingabe dem Tanz widmeten, ſtiegen einige Ueberraſchungen. So ein wiegender Walzer des Nationaltheater ⸗ ballett, eine große Polonaiſe, die Tanzmeiſter Helm anführte und daun kam das mit Spannung erwartete Preis⸗ maskenſtecken. Jvſef Offenbach und Klaus W. Krauſe kündig⸗ ten mit launigen Worten die„Senſation“ an. 7 junge heimiſche Dekorationskünſtler aus dem Reichsverband deutſcher Werbefachleute bemühten ſich auf der Bühne um 7 lebende Modelle, 7 hübſche, ace eee eee, Deutſche Jugend fliege! Gleilflugzeug wird auf dem Mannheimer Flugplatz getauft Ein Geſchenk an die junge Segelfliegergruppe der 86-Jarben Um die Fliegerei zu fördern und die Jugend der Fliegerei auf den richtigen Wege zur Flie⸗ gerei zu bringen. hat die Werkleitung der JG⸗ Farbeninduſtrie, Werk Oberrhein und Oppau, der neugegründeten Segelfliegergruppe der JG⸗ Farbeninduſtrie ein Gleitflugzeug geſchenkt, das am Samstagmittag auf dem Mannheimer Flug⸗ platz auf den Namen„Dr. Gaus“ getauft wurde. Vollzählig waren am Samstagmittag trotz des ſchlechten Wetters die Segelfliegerſtürme der Fliegerortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Deulſchen Luftſportverbandes auf dem Segelflug⸗ hang des Mannheimer Flugplatzes zur Taufe des neuen Gleitflug zeuges ange⸗ treten, das die JG⸗Farbeninduſtrie der neugegrün⸗ deten Segelfliegergruppe der JG⸗Farbeninduſtrie Werk Oberrhein und Oppau, geſchenkt hatte. Flie⸗ gerkommandant Schlerf wies in einer Anſprache darauf hin, daß mit Erlaubnis der Landesgruppe dieſe Segelfliegergruppe der JG⸗Farbeninduſtrie zuſammengeſtellt wurde. Dieſe Gruppe wird ſelb⸗ ſtändig bauen und fliegen, gehört aber in die Kame⸗ radſchaft der geſamten Segelflieger hinein. Man iſt der feſten Ueberzeugung, daß die neue Gruppe ein wertvolles Stück der Fliegerortsgruppe ſein wird, zumal ſie in eugſter Verbindung mit dieſer ſteht. Dadurch iſt auch ein gegenſeitiger Anſporn vorhanden und man braucht wohl nicht verſichern, daß die Gruppen in aufrichtiger Kameradſchaft ar⸗ beiten. Es wird zweifellos ſo ſein, daß die neue Segelfliegergruppe in möglichſt kurzer Zeit ihre Kinderſchuhe ausgetreten hat und zu Leiſtungen kommt. 5 In Vertretung des durch Krankheit am Erſcheinen verhinderten Werkführers Dr. Gaus hielt Ober⸗ ingenieur Pg. Klingenberg die Taufrede, in der er die Angehörigen der JG⸗Segelfliegergruppe bat, ſich ganz einzuſetzen, und das ihnen geſchenkte Flugzeug als Aufforderung zum Anſporn zu betrach⸗ ten. Nach dieſen Worten taufte Oberingenieur Klin⸗ genberg das Flugzeug mit flüſſiger Luft auf den Namen„Dr. Gaus“, wobei gleichzeitig oͤie Flagge des Deutſchen Luftſport⸗ verbandes fiel, die den Namen bisher verdeckt hatte. In einem Schlußwort bat auch Fliegerkomman⸗ dant Schlerf, die Stiftung als einen Anſporn zu be⸗ trachten und mitzuhelfen, Deutſchland in der Luft ſtark zu machen. Nach einem auf den Führer aus⸗ gebrachten öreifachen„Sieg Heil!“ wurden mit dem Gleitflugzeug, ein in den Lehrwerkſtätten der Flie⸗ gerortsgruppe erbauter erſten Flüge ausgeführt. „Zehn⸗Meter⸗Zögling“ die ſchlanke, ranke Mädels, die in Minutenſchnelle koſtlſi⸗ miert werden mußten. Mit Seide, Tüll, Muſſelin und Anſteckblumen bewaffnet, gingen die 7 Dekora⸗ teure ans Werk, zauberten vor unſeren verblüfften Augen im Nullkommanichts 7 reizende Faſchings⸗ damen hin, um die der Beifall kreiſte. Dann trat das Preisgericht zuſammen, in dem auch der Elferrats des Feuerio würdig vertreten war, und nach 10 Minuten war der Spruch gefällt: Den erſten Preis holte ſich eine allerliebſte blonde Schlittſchuhläuferin, Nr. 2 war ein gelber Schmetter⸗ ling, Nr. 3 nannte ſich„Frühling“, Nr. 4 war ein herziges Deandl, und Nr. 5 war das lebende Plakat der Faſchingsveranſtaltung. Applausſturm, Tuſch und Tanz für alle. Uebrigens: auch ein Ballon⸗ regen plätſcherte zeitweilig. Um die Mitternachts⸗ Bei ſtrömendem Regen marſchierte aus allen Himmelsrichtungen am Samstagmittag die an dem Reichsberufswettkampf 1936 teilnehmende Jugend in Richtung Wald hof. Nur wo die Arbeitsſtätte gar zu weit von den Daimler Benzwerken entfernt war, beförderte ein Laſtwagen die jungen Leute zu der Stelle, an der mit einer ſchlichten Feier der Reichsberufswettkampf eröffnet In der großen Montagehalle von Daimler⸗ als Oberbann⸗ wurde. Benz war die Jugend angetreten, (Bildmater 57) führer Kowarik in ſeiner Eigenſchaft als Stand⸗ ortführer der Hitlerjugend die Begrüßungsworte ſprach und neben ſeinen Kameraden die Mitglieder des Ehrenausſchuſſes des Reichsberufswettkampfs, die Wettkampfleitung, die Vertreter der Behörden uſw. willkommen hieß. In ſeinen Ausführungen zog der Reoͤner Vergleiche mit anderen Völkern, die vom Rüſtungsfieber befallen ſeien. Auch die deut⸗ ſche Jugend rüſtet, aber nicht mit den Waffen der Zerſtörung, ſondern die deutſche Jugend rüſte zum Aufbau und zum beruflichen Kampf, Wieder ein Todesopfer des Verkehrs! Radfahrer auf der Straße zwiſchen Feudenheim und Wallſtadt getötet Unſere Unfallſtatiſtik weiſt gegenwärtig eine ſcharfe Kurve nach oben auf und es muß mit Schrecken feſtgeſtellt werden, daß die Zahl der Ver⸗ kehrsunfälle mit tödlichem Ausgang eine nicht unbe⸗ denkliche Zunahme erfährt. Es will für eine Stadt wie Mannheim ſchon etwas heißen, wenn iuner⸗ halb von knapp dreißig Stunden zwei Todesopfer des Verkehrs zu beklagen ſind. Nachdem die Erhebungen über den tödlichen Ver⸗ kehrsunfall am Luiſenring noch nicht ganz abgeſchloſ⸗ ſen ſind, ereignete ſich auf der zwiſchen Feuden⸗ heim und Wallſtadt hinziehenden Heddes⸗ heimer Straße ein weiterer ſchwerer Verkehrs⸗ unfall. Hier wurde in der Nacht zum Sonntag ein Radfahrer aus Heddesheim von einem Perſonen⸗ kraftwagen überfahren, wobei er ſich einen ſo ſchweren Schädelbruch zugog, daß er unmittelbar nach dem Unfall ſtarb. Die näheren Erhebungen über den Hergang des ſchweren Unglücks ſind noch nicht abgeſchloſſen, wie auch die Schuldfrage noch der Klärung bedarf, ſo daß über Einzelheiten noch nichts geſagt werden kann. Jagd und Fiſcherei im Februar Iſt auch der Februar meiſt mild, ſo bleibt es trotzdem Pflicht des Jägers, für ausreichende Füt⸗ terung zu ſorgen. Milde Witterung im Fbruar iſt deshalb ſehr ungünſtig, weil ſie die Ausbreitung von Seuchen und Krankheiten begünſtigen kann. In der Nähe der Futterſtellen ſollten auch die Salz ⸗ ſtunde verzog ſich ein ſtarkes Kontingent der Be⸗ ſucher in die Unterwelt des Bierkellers, allwo bei Juhugeſchrei, Schrammelmuſtk, Bockwürſten und einem kräftigen Gerſtenſaft man noch viele Stunden ſitzen blieb. Auch geküßt ſoll man hier unten haben. Küſſe mit Würſtchen⸗ und Senfgeſchmack. Warum auch nicht! Als die Hähne ans Krähen dachten, brachen die Opfer des Faſchingsbazillus auf, um ſich nach einem Heimweg durch ſcheußliche Regennäſſe dem guten Gott Morpheus anzu vertrauen! Den nächſten Maskenbällen im Roſengarten(dem Verkehrsverein ein Bravo für die famoſe Aus⸗ geſtaltung!) wünſchen wir einen ſtärkeren Be⸗ ſuch. Gepfropft voll müſſen Saal, Keller und Wandelhalle ſein, damit Prinz Karneval auch eine bombige Bilanz ſeines diesjährigen Wirkens ziehen kann. Ahoi! cwWf. Parole: Freiheit- Arbeit- Brot! Feierliche Eröffnung des Reichsberufsweltkampfes in Mannheim Oberbannführer Kowarik und Kreisleiter Dr. Roth ſprechen Die deutſche Jugend habe den Willen zur Leiſtung und die deutſchen Jungarbeiter der Stirn und der Fauſt werden ihr Streben nach Leiſtung in den größten Berufswettkampf, den die Welt kennt, zei⸗ gen. So ſchaffen ſie Werte des Aufbaus und treten an im Dienſte des neuen Sozialismus. Die Werkskapelle von Daimler⸗Benz ſtimmte nun das Lied„Es pfeift von allen Dächern“ an, und drei Jungarbeiter brachten einen eindrucksvollen Merk⸗ ſpruch zum Vortrag, ehe Kreisleiter Dr. Noth ſeine Anſprache hielt, in der er darlegte, wie der Kampf unſeres deutſchen Volkes um ſein Leben und um die Erhaltung der Nation ſchon immer heftig ge⸗ weſen ſei, und daß es das deutſche Volk in Europa immer ſchwer gehabt habe. Die fremden Völker wä⸗ ren ſtets beſtvebt, das deutſche Volk aus der Arbeit auszuſchalten, denn das deutſche bedeutete als ein arbeitſames und ſtrebſames Volk ein Hindernis. Da⸗ her ſuchte man es auf dem Weltmarkt und in Europa zurückzudrängen. Als mit dem Ende des Weltkriegs der Kampf mit den militäriſchen Waffen eingeſtellt wurde, begann der Krieg gegen die Ware ſelbſt. Es war klar, oͤaß das deutſche Volk ſeinerſeits verſuchte, oͤurch Leiſtung und Wertarbeit in dieſem Kampf zu beſtehen. So trete jetzt auch die Jugend in dieſen Kampf um Deutſchland ein. Die Jugend wiſſe, daß der edle Wettſtreit im Reichsberufswettkampf nur ein Teilaus⸗ ſchuitt aus dem Kampf um das Leben der Nation ſei. Dadurch, daß die Jugend in den Wettſtreit eintrete, zeige ſie, daß ſie beſtrebt ſei, etwas zu leiſten. Sie ſei davon feſt überzeugt, daß dadurch wiederum eine Leiſtungsſteigerung eintritt. Die Jugend habe nicht nur den Wert der Ar⸗ beit erkannt, ſondern auch, daß in der Arbeit ein Segen liege. Der Reichsberufswettkampf werde immer weitere Kreiſe ziehen und es ſei ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß zu dieſem Wettſtreit die Jugend in immer ſtärkerer Zahl antreten wird. Eines Tages werde es ſo ſein, daß kein deutſcher Junge und kein deutſches Mädel zurückſtehen möchte, wenn es zu zeigen gelte, daß man innerhalb ſeines Berufes Meiſter ſein wolle. Das deutſche Volk wird auch in Zukunft ſich durch⸗ ſetzen können, weil die deutſche Jugend die Arbeit wieder aufgenommen hat und beſtrebt iſt, das vom Führer geſteckte Ziel zu erreichen: Freiheit, Arbeit, Brot! N Mit einem Treuegelöbnis auf den Führer und dem gemeinſam geſungenen Horſt⸗Weſſel⸗Lied klang die Eröffnungskundgebung aus. Am Montag aber beginnt der edle Leiſtungswettbewerb, der in ſeiner Art einzig in der Welt daſteht. FFFFUUUUCCUbbUCUCCUCbCbCbCbCbCbCbCbCTCTVTbTbDbDbDVTDTDCDbCVCbDbDbUVUVUVUVUVUVUVUDUVUVwwwwwwwwww.————.—.——.—....—.v0 6 VVV— lecken ſein, denn im Frühjahr verlangt der Orga⸗ nismus des Wildes unter allen Umſtänden Salz. In der jetzigen ſtillen Zeit iſt das Revier dauernd zu beaufſichtigen. Wilderer treiben jetzt mehr als zuvor ihr Unwſen und darum iſt das Revier dauernd zu beaufſichtigen. Auch wildernde Hunde und Katzen ſind jetzt gefährlich. Obwohl der Monat Februar in der Hauptſache ein Hegemonat iſt, ſo ruht die Jagd doch noch nicht völlig. Vor allem iſt es das Raubwild, mit dem ſich der Jäger jetzt ganz befaſſen kann. Der Fuchs iſt noch in der Ranzeit, und je nach dem Geſchmack kann ſich der Jäger dem Anſitz am Paß widmen, auf ſtillen Drück⸗ und Riegeljagden ihn bejagen, ihm mit den Erdhunden zu Leibe rücken, Quäke oder Mauspfeife benutzen, oder ein und die andere Nacht in der Luderhütte verbringen. Wenn auch Schwarzwild noch bejagt werden darf, ſo iſt doch fetzt bereits größte Vorſicht geboten. Der Jäger denke immer an die Bachen, die in einigen Wochen bereits friſchen werden. Nur ſolche Stücke, die man einwandfrei als Keiler oder Unberläufer an⸗ ſprechen kann, ſollen noch, wie„Der Deutſche Jä⸗ ger“, München, mitteilt, der Kugel verfallen. Im Februar ſchießt kein weidgerechter Jäger mehr eine hochbeſchlagene Bache, obwohl das führende Stück erſt ab 15. März Schonzeit hat. Geſetzliche Schonzeit hat nur noch die Bachforelle bis Ende des Monats. Karpfen, Barben, Schleien und Brachſen gehen im Februar kaum an die Angel. Dagegen ſind die Erfolge beim Fang von Aiteln und Nerflingen mitunter ſchon recht gut. An ſonnigen Tagen gelingt es auch, die Aeſche zum Steigen nach der Fliege zu bewegen. Am 1. März beginnt ihre Schonzeit. Die Huchen ſteigt jetzt ebenfalls eifriger als im Vormonat auf den Spinufiſch. Die Regen⸗ bogenforelle laicht meiſtens im Februar ab. —.— 4 Seite Nummer 55 tag, Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Der Sternenhimmel im Februar Der abendliche Sternenhimmel im Februar ſteht noch in völlig winterlicher Pracht. Beherrſchend iſt der Orton mit den ihn umgebenden Sternbildern des Stiers, der Zwillinge, des Großen und Kleinen Hundes. Dieſe wunderbare Gruppe zeigt ſich jetzt in den frühen Abendſtunden gerade im Süden in recht bedeutender Himmelshöhe. Der Sirius lints unter dem Orion übertrifft mit ſeinem flackernden, meiſt bläulich⸗ weißem, aber von roten Blitzen durchzuckten Licht alle übri⸗ gen Sterne. Seine große Helligkeit entſpringt der geringen Entfernung dieſes Sternes von uns, braucht doch das Licht nur.6 Jahre, um von ihm zu uns zu gelangen. Der hell⸗ ſtrahlende Sirius wird umwandert von einem ganz ſchwachen Begleiter, von deſſen Vorhandenſein man ſchon lange über⸗ zeugt war, ehe man ihn zu Geſichte bekam, da der Sirius für einen Einzelſtern ganz unerklärliche Ortsveränderungen aus⸗ führt. Dieſer Siriusbegleiter iſt ein in der Aſtrophyſit außer⸗ ordentlich wichtiger Stern geworden. Er gehört der rätſel⸗ haften Klaſſe der weißen Zwerge an, die wahrſcheinlich nicht von Sonnen, ſondern nur von Planetengröße ſind, aber Sonnenmaſſen in ſich enthalten. Der Stoff, aus dem dieſe Sterne aufgebaut ſind, muß daher ungeheuer dicht ſein. Die theoretiſche Verarbeitung der am Siriusbegleiter gemachten Beobachtungen hat immer wieder die Annahme einer ſehr dichten Maſſe beſtärkt. Man hat berechnet, daß ein Kubik⸗ zentimeter vom Stoff, aus dem dieſer Stern aufgebaut iſt, 30 Kilogramm Maſſe enthält. Die Phyſik kann eine ſolche dichte Maſſe nur dann als vorſtellbar betrachten, wenn ſie aus dicht gepackten Atomkernen beſteht. Genau das Gegenteil wie beim Siriusbegleiter kann man bei der Beteigeuze im Orion feſtſtellen. Auch dieſer Stern iſt nicht von Sonnendimenſtion, er iſt aber ein Außen⸗ ſetter nach der anderen Seite hin. Er iſt ungeheuer aus⸗ gedehnt und ſein Stoff zum größten Teil unvorſtellbar dünn. Wir haben hierüber bereits im Januar ausführlich berichtet. Rechts über dem Orion ſtehen die beiden offenen Stern⸗ haufen der Hyaden und Plejaden. Die Hyaden ſtehen uns für einen Sternhaufen ziemlich nahe. Die Abſtände ihrer helleren Sterne liegen zwiſchen 116 und 136 Lichtjahren, während es die Plejaden ſchon auf 325 Lichtjahre bringen. Die Plejaden erſcheinen uns wegen ihrer größeren Ent fernung weſentlich geſchloſſener als die Hyaden. Bemerkt ſei noch, daß der Aldebaran nur zufällig in die Figur der Hyaden eingegangen iſt. Er ſteht lediglich in der Blickrich⸗ tung auf dieſe Sterne zu, doch in der verhältnismäßig ge⸗ ringen Entfernung von 59 Lichtjahren. Procyon, Caſtor und Pollux, Capella, Alpha im Perſeus, all die hellen Sterne auf einem großen Bogen, der ſich über dem Orion wölbt, bieten vielerlei des Intereſſanten. Wir müſſen uns leider verſagen, hierauf jetzt näher einzugehen. Rechts von den Hyaden und Plejaden ſteht das unſcheinbare Sternbild des Widders, das vor mehr als 2000 Jahren den Frühlingspunkt enthielt. Dieſer iſt jetzt durch das Sternbild der Fiſche hindurchgewan⸗ dert und ſtrebt dem Waſſermann zu. Ueber dem Widder finden wir das Sternbild des Dreiecks. Seine drei Haupt⸗ ſterne, die nur von geringer Leuchtkraft ſind, bilden ein lang⸗ geſtrecktes Dreieck, an deſſen nach rechts gerichteter Spitze ein ſchwacher Nebelfleck dem bloßen Auge erkennbar iſt, wenn man an mondſcheinloſen Abenden das ſtörende Licht aller irdiſchen Lichtquellen auszuſchließen vermag. Sind wir nun einmal bis zum Aufſuchen dieſer ſchwächſten Beobachtungs⸗ ztele vorgeſtoßen, dann lohnt es ſich ſchon, auch nach dem großen Andromedanebel zu forſchen, den wir in unmittel⸗ barer Nähe des Dreiecks finden. Von hieraus führen wir unſeren Blick nach rechts in die Milchſtraße zur Caſſiopeia und in der Milchſtraße entlang zum Doppelſternhaufen im Perſeus. Man erleichtert ſich die Beobachtung all dieſer ſchwachen Objekte, wenn man die kaum zu vermeidenden Reſte irdiſchen Lichtes dadurch auszuſchalten verſucht, daß man durch eine aus ſchwarzem Papier gerollte, 20 bis 30 Zentimeter breite Röhre blickt. Wenn wir nach dem Auf⸗ ſuchen des Doppelſternhaufſens im Perſeus kehrtmachen, ſehen wir vor uns das Haupt der Hydra zwiſchen Pr rechts und Regulus links. Darüber ſteht das kleine bild Krebs, das den offenen Sternhaufen Praeſepe„ Krippe enthält. Wenn wir auch dieſem noch unſere Auf⸗ merkſamkeit gewidmet haben, ſind die Möglichkeiten zur Beobachtung von Sternhaufen und Nebeln wohl erſchöpft. Wenden wir uns nun unſerem Planetenſyſtem zu. Am weſtlichen Abendhimmel iſt bis gegen 20 Uhr der Mars ſicht⸗ bar. Er iſt aber keineswegs ein auffallendes Geſtirn. Da⸗ gegen ſind Venus und Jupiter, die den Morgenhimmel ſchmücken, von ſtrahlender Pracht. Die Venus geht am An⸗ ſang des Monats zwei Stunden, am Ende des Monats eine Stunde vor Sonnenaufgang auf. Sie iſt faſt bis zum Er⸗ ſcheinen der erſten Sonnenſtrahlen ſichtbar. Der Jupiter er⸗ ſcheint am Anfang des Monats drei Stunden, am Ende des Monats vier Stunden vor der Sonne am öſtlichen Horizont. Der Februar btetet gewöhnlich recht gute Gelegenheit, das Tierkreislicht am Abend zu beobachten. Es erſcheint nach Abſchluß der Dämmerung über dem Sonnenuntergangspunkt als eine nach links gerichtete Lichtpyramide etwa von der Helligkeit der Milchſtraße. Man ſuche dieſen Lichtkegel auf der Verbindungslinie Plejaden— Sonnenuntergangspunkt. Das Tierkreislicht verdankt wahrſcheinlich ſeine Entſtehung einem Staubring, der ſich nahezu in der Ebene des Sonnen⸗ ſyſtems befinden muß und der uns reflektiertes Sonnenlicht zuſtrahlt. Die Sternkarten ſtellen die ſüdliche und nördliche Hälfte des bet uns ſichtbaren Abendhimmels dar. Sie ſtimmen in der Gegend von Mannheim am Anfang des Monats gegen 22 Uhr, Mitte des Monats gegen 21 Uhr und Ende des Monats gegen 20 Uhr am beſten mit dem wirklichen Sternenhimmel überein. 3. Februar 1938 Sie e. Skfeckbze Waden B kel Blickrichtung nach Süden Richtet eure Pfunde! Vom 1. bis 5. Februar erfolgt die WH W⸗ Pfundſammlung für den Mongt Februar. Deutſche Hausfrauen! Erleichtert den Frauen der NS⸗Frauenſchaft, die mit der Durchfüh⸗ rung dieſerx Aufgabe betraut ſind, ihre Arbeit, indem ihr die Pfunde bereitlegt und ihren Inhalt durch eine entſprechende Aufſchrift kennzeichnet. Wer ſich bis heute noch nicht an der Pfundſpende beteiligt hat, hole dies nach. An der Schwelle des vierten Jahres national⸗ ſozialiſtiſcher Staatsführung bekundet man ſeine Volksverbundenheit und ſeine Freude über die ge⸗ waltigen Erfolge der verfloſſenen drei Jahre im Sinne des Führers nur durch verſtärkte Opfer⸗ bereitſchaft! R. B. a 5 8 Faſching in der 3 Im Luhwigshafener Vereinshaus. „Faſching in der J..“— ſo taufte die NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ der Betriebsgemein⸗ ſchaft J. G. Farbeninduſtrie Werk Oberrhein ihre Faſchingsabende, die ſie gleich in doppel⸗ ter Auflage„ſerpieren“ mußte, um dem An⸗ drang gerecht zu werden. Schon die Ausſchmückung des J..⸗Vereinushauſes war recht faſchings⸗ mäßig und ſo ſtimmungsvoll, daß es in dieſem Rahmen nicht ſchwer fallen konnte, möglichſt raſch in die richtige Stimmung zu kommen. Ueberdies hat⸗ ten die Beſucher der beiden Veranſtaltungen alle Sorgen zu Hauſe gelaſſen und waren ſchon mit dem ſeſten Vorſatz erſchienen, einige Stunden in unge⸗ zwungener Fröhlichkeit zu verleben. Das wurde ihnen dann auch ſehr leicht gemacht, denn die für das Feſt Verantwortlichen hatten eine Reihe von Stimmungs kanonen verpflichtet, die gleich ein wahres Trommelfeuer eröffneten. Kein Wunder, daß die Lachmuskeln überhaupt nicht mehr zur Ruhe kymmen wollten und daß man in der pergnügteſten Stimmung zum Tanz überging, nachdem beſagte Stimmungskanonen ihre geſamte Munition verſchoſ⸗ ſen hatten. In Schunkelliedern ganz groß war der Humoriſt Ernſt Petermann, der vom Rundfunk her ſchon bekannt war und der ſein närriſches Volk in ausreichende ſchunkelnde Bewegung verſetzte. Ihm war auch die Leitung des Abends anvertraut, der gar manche einheimiſche Künſtler und fremde Größen auf die Bühne brachte. Ueber die famoſe Marta Hübner, die ja in der Mannheimer„Li⸗ belle“ gaſtierte, braucht nichts mehr geſagt zu wer⸗ den. Die Mannheimer„Vier Hotters“ ſangen ihren beſonders zugkräftigen Rattengiggel und andere Nettigkeiten; die Pfälzer Krott, Elſe Zett⸗ ler, babbelte ſo, wie ihr der Schnabel gewachſen war; als Familie Hannemann ſtellten ſich die nicht unbekannten Gottlieb, Maria und Hans Scherpf vor, zu denen ſich ungefähr gleichgelagert in den Darbietungen die Büttenkanonen Heiner Hofſtätter von der„Rheinſchanze“ und Joſef Nothaft geſellten. Schließlich hatte man auch noch ſechs reizende Mädel vom Mannheimer Nationaltheaterballett verpflichtet, die mit ihren Darbietungen bombig einſchlugen. Um den muſika⸗ liſchen Teil war mit Umſicht die Kapelle Ot⸗ tüſecch beſorgt, die auch zum Tanze auſſpielte. * Aus der Bad. Evang. Landeskirche. Verſetzt wurden; die Vikare Walter Brenner in Mann⸗ heim(Dekanat) als Vikar zur Johanniskirche daſelbſt, Willi Ochs in Mannheim(Johanniskirche) als Vi⸗ kar zur Pauluspfarrei nach Karlsruhe. GERICHTSSERICHTE AUS NAH UNO FER Die Frau, die Dillinger verriet Die liefverſchleierte Fremde— Die Geliebte des erſchoſſenen Gangſters kann keine Ruhe mehr finden A Budapeſt, 2. Februar. Vor wenigen Tagen erlitt der Budapeſter Fa⸗ brikant Stephan Maderſpach einen tödlichen Autounfall. Zu ſeiner Beerdigung kam eine tiefverſchleierte Frau, ſeine Braut. Ein unerbitt⸗ liches Schickſal verfolgt dieſe Frau, die unter dem Namen Anna Sagen in der ganzen Welt be⸗ kanntgeworden iſt. War ſie doch die Braut des be⸗ rüchtigten amerikaniſchen Banditen John Dil⸗ linger, durch deren Angaben es der Polizei möglich wurde, den langgeſuchten Verbrecher un⸗ ſchädlich zu machen. Seit jener Stunde, da vor dem Kino in Chikago die tödlichen Schüſſe fielen, die John Dillingers Treiben ein Ende ſetzten, hat Anna Sagen keine Ruhe mehr gefunden. Ruhelos hetzte ſie durch Europa, gejagt von den unſichtbaren Götteru der Rache. Nir⸗ gends fand ſie ein Ziel, nirgends einen Halt. Nach John Dillingers Tod wurden der„Räuber⸗ braut“ die 15000 Dollar Belohnung, die für die Un⸗ ſchädlichmachung des Banditen ausgeſetzt waren, ausbezahlt, und der Generalſtaatsanwalt ſchüttelte der damals Fünfundgwanzigjährigen die Hand mit den Worten:„Sie haben dem ganzen Land einen großen Dienſt geleiſtet.“ Und nun begann das troſt⸗ loſe Umherirren Annas, ſie, die gebürtige Rumänin iſt, erhielt in keinem Land die Aufenthaltsbewilli⸗ gung, allenthalben erreichten ſie die anonymen Droh⸗ briefe, Die Grundlagen der deutſchen Volkswirtſchaft Zwei Vortragsreihen der Arbeitsſchule der DAß Die Arbeitsſchule der DA beginnt am heutigen Montag, dem 3. Februar, in C 1, 10, Saal 1, um 19,30 Uhr, mit einer Vortragsreihe des Heidelberger Dozenten Dr. Wendt über die Grundlagen der deutſchen Volkswirtſchaft. Es ſind folgende Themen vorgeſehen: 1. Die Volkswirtſchaft als Ordnungsaufgabe. Was heißt Wirtſchaft?— Wirtſchaft und Technik— Wirtſchaft als Gemeinſchaftsaufgabe des Volkes — Die Ueberwindung der kapitaliſtiſchen Volks⸗ wirtſchaft. 2. Die Grundgeſetze der Preisordnung. Die Preis⸗ zahlen als Ausdruck der Ganzheitsordnung— Das Problem des gerechten Preiſes: Produk⸗ tivität gegen Rentabilität— Die Bedingungen eines Feſtpreisſyſtems. 3. Probleme der Ertragsrechnung: J. Arbeit, Ar⸗ beitseinſatz und Arbeitslohn. Weſen und Auf⸗ gaben der Arbeit— Die Arbeitseinteilung und ihre Bedeutung für die Wirtſchaft— Die For⸗ men den Lohnbildung— Das Lohnproblem als Ertragsproblem. 4. Probleme der Extragsrechnung: II. Kapitalrech⸗ nung und Kapitalbildung. Was iſt Kapital?— Das Problem des urſprünglichen Zinſes Wege und Formen der Kapitalbildung— Weſen und Rolle des Kredites in der Wirtſchaft— Die Geſtaltung des Leihzinſes. Der Aufbau der Bevölkerung und ſeine Bedeu⸗ tung für die Wirtſchaft. Die Faktoren der Be⸗ völkerungswande rung Volkszahl— Botks⸗ wachstum und Wirtſchaft. 21 6. Der deutſche Boden als Grundlage der deutſchen Wirtſchaft. Bedeutung und Leiſtung der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft— Die Energieträger und ihre Verwendung— Die Ergänzungsbedüeftig⸗ keit der deutſchen Wirtſchaft. N Die Vortragsreihe wird ungefähr 6 Abende in Anſpruch nehmen und iſt ſo gehalten, daß je der Volksgenoſſe einen Ueberblick über die ganzen volkswirtſchaftlichen Fragen und Probleme bekommt. Es iſt daher zu erwarten, daß der Beſuch dieſer außerordentlich wichtigen Vortragsreihe ſehr ſtark wird. Es empfiehlt ſich, die Teilnehmerkar⸗ tein in der Geſchäftsſtelle der Arbeitsſchule in C1 10 ſofort zu beſorgen. Die Teilnehmergebühr beträgt 2,50 Mk. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß im Anſchluß an die einzelnen Vorträge eingehende Ausſprachen ſtattfinden. * Im Anſchluß an die im vergangenen Jahre durch⸗ geführte Vortragsreihe von dem Kreiswirtſchafts⸗ berater Dr. Thoms, Heidelberg, über National⸗ ſpzialiſtiſche Betriebswirtſchaft, führt die Arbeitsſchule der Dä nunmehr eine Arbeits⸗ gemeinſchaft für Betriebswirtſchaft durch. Die Arbeitsgemeinſchaft wird von dem Do⸗ zenten der Handelshochſchule Heidelberg, Dr. Am melounx geleitet und behandelt praktiſche be⸗ triebswirtſchaftliche Fragen. Die Arbeitsgemein⸗ ſchaft beginnt am Dienstag, dem 4. Februar, in C4, 10. Die Gebühr beträgt Mk. Anmeldung und Auskunft in der Arbeitsſchule der DA in 1 C1, 10, Zimmer—9, Telephon 208 55. . 1 Foltu 15 1 70 145 2. 177 8 in der man ihr für den Verrat Rache ſchwur. Dabei hat Anna Sagen John Dillinger nicht aus Profit⸗ ſucht der Polizei angezeigt. Ihre Geſchichte iſt die Tragödie einer verlaſſenen Räuberbraut. Sie war in einem Neuyorker Warenhaus tätig, als ſte Dil⸗ linger kennenlernte, der ſich ihr gegenüber als ehr⸗ barer Gentleman ausgab. Erſt viel ſpäter erfuhr ſie, daß er in Wahrheit ein Menſch war, der außerhalb von Geſetz und Recht ſtand, und daß die Polizei ihn längſt ſuchte. Damals aber war ſte ſchon zu ſtark in ſeinem Bann, und ſtatt ihn günſtig zu beeinfluſſen, wurde ſie von ihm ungünſtig beeinflußt, gab ihre Stellung auf und wurde Geliebte und Helferin des Banditen. Dann ereignete es ſich, daß Anng Sagen darauf kam, daß ſie nicht die einzige war, der Dil⸗ linger ſeine Gunſt zuwandte. Dieſe Entdeckung ließ ihre Liebe in Haß umſchlagen. Und ſie tat das, was ſchon manchen Verbrecher in die Hände der Polizei gebracht hat, ſie verriet ihn. Sie verſprach den Behörden, ſie werde mit Dillin⸗ ger ein Kind beſuchen, wo man den Verbrecher feſt⸗ nehmen könne.„Ihr dürft ihn aber nicht töten!“ rief ſie. Dieſer Wunſch konnte nicht erfüllt werden. Beim Verlaſſen des Kinos wurde der Bandit durch Revolverſchüſſe niedergeſtreckt. Ruhelos irrte ſie dann in der Welt umher, bis ſich der Fabrikant Ste⸗ phan Maderſpach für die gehetzte Frau intereſſierte und ihr verſprach, ſie zu heiraten und ihr ein ruhi⸗ ges Heim aufzubauen. Erſt vor wenigen Monaten hatten ſich die beiden verlobt. Wieder einmal hat das Schickſal eingegriffen. Ein Autounfall machte das Glück der einſtigen Räuberbraut zunichte. Wie⸗ der wird ſich Anna Sagen auf ruheloſe Wander⸗ ſchaft begeben. Ein unmenſchlicher Vater Der Angeklagte verweigert aus Scham die Ausſage. Berlin, 1. Februar. Eine unglaublich rohe Kindesmißhandlung, wie ſie glücklicherweiſe ſelten einmal zur Verhandlung kommt, fand vor dem Berliner Amtsgericht ihre ge⸗ rechte Sühne. Angeklagt war ein 27 Jahre alter mehrfach auch wegen Körperverletzung vorbeſtrafter Mann, der das erſt 1½ Jahre alte Kind ſeiner Geliebten in übelſter Weiſe mißhandelt hat. In der Nacht zum 8. Januar d. J. hörten Nachbarsleute aus der Woh⸗ nung des Angeklagten in Neukölln furchtbare Schreie des Kindes dringen. Man benachrichtigte die Poli⸗ zei und veranlaßte entſprechende Nachforſchungen, Es ſtellte ſich heraus, daß der Angeklagte— offen⸗ bar weil er im Schlaf von dem Kind geſtört worden war— den kleinen Karl⸗Heinz an den Füßen ge⸗ packt und mit dem Kopf an die Wand geſchlagen hatte. Die ärztliche Unterſuchung ergab ein erſchüt⸗ terndes Bild. Das Kind wies Schwellungen am ganzen Körper und blutunterlaufene Stellen im Ge⸗ ſicht auf. Außerdem war ihm eines ſeiner Zähn⸗ chen ausgeſchlagen worden. In der Verhandlung erklärte der Angeklagte, daß er ſich ſchuldig fühle, aber aus Scham jegliche Ausſage verweigern wolle, wenn man nicht die Oeffentlichkeit ausſchließe. Da hierzu keine geſetz⸗ liche Möglichkeit vorlag, wurde die Beweisaufnahme ohne Ausſage des Angeklagten durchgeführt. Das Gericht erkannte augeſichts der Schwere ſeiner Ver⸗ ſehlungen auf die exemplariſche Strafe von zwei Jahren Gefängnis. „Die ruhig Ar in de 78 agitie ſamm „C die 2 Al bei d G. macht ternd Jung mau um Proz Wo ause auch E ſee a man! ſal. Paul welt! das flute ruhits Sehr nach däme leich! Blut wußt hina ſchill wieg obach man blau muß len Schl. ganz ein Erbe zu k Kam Sie ihne Vate ſicht luft, ſchw erſte den hilfl wirkt ein Schi aus 2 we Uich⸗ ihr wer und 1 1 Cie entwickelt Sci- die ddulati Von Michael Schenko Grigori, der Nachtwächter der Flugſchule, fuhr auf Urlaub in ſein Heimatdorf. „Na, Genoſſe Grigori,“ ſagten ſeine Freunde vor der Abreiſe,„wenn Sie in Ihrer Heimat ſind, ſo agitieren Sie etwas in dem Dorfe. Erzählen Sie den Bauern, daß ſich die Aviatik entwickelt, viel⸗ leicht werden ſie uns etwas für den Flugzeugbau ſpendieren.“ „Da könnt ihr ſicher ſein,“ antwortete Grigori. „Die Aviatik werde ich nicht vergeſſen! Seid be⸗ ruhigt, ich werde alles ſagen.“ Am erſten Abend nach ſeiner Ankunft ging er in den Dorfſowjet. „Ich bin aus der Stadt gekommen und will agitieren,“ ſagte er.„Kann man nicht eine Ver⸗ ſammlung einberufen?“ „Gut,“ ſagte der Vorſitzende,„morgen werde ich die Bauern zuſammenrufen.“ Am nächſten Tag verſammelten ſich die Bauern bei der Feuerwehrſcheune. Grigori trat auf eine umgeſtülpte Kiſte und machte ſeinen Bückling. Dann begann er mit zit⸗ ternder Stimme— er war kein Agitator, der arme Junge, und das Ungewohnte machte ihn unſicher. „Alſo— Aviatik— Genoſſen Bauern alſo Ihr ſeid ein dunkles Volk... ſozuſagen über Po⸗ litik keine Ahnung.. ich erkläre euch hier zum Beiſpiel Deutſchland, hier Rußland, hier Ja⸗ pan und überhaupft „Worüber ſprichſt du, lieber Genoſſe?“ fragten die Bauern. „Worüber?“ Grigori wurde beleidigt.„Ueber Aviatik ſpreche ich, entwickelt ſich toll, die Aviatik Hier liegt Rußland und hier liegt China 5 „Halt uns nicht auf!“ rief jemand von hinten. „Ich halte euch nicht auf!“ antwortete Grigori „Ich ſpreche von der Aviatik.. ſie entwickelt ſich, Genoſſen Bauern. Was iſt, das iſt!“ „Was Sie ſagen, Genoſſe, iſt unverſtänolich!“ ſchrie der Vorſitzende.„Sie müſſen ſich deutlicher ausdrücken.“ Grigori drehte ſich eine Zigarette und fing wie⸗ der an. „Alſo, Genoſſen Bauern, man baut Flugzeuge und man fliegt damit, Das heißt, durch die Luft, Mancher kann ſich natürlich nicht halten und fällt herunter, wie zum Beiſpiel der Flieger Genoſſe Jermilkin. Hochkommen iſt einfach, nachher iſt er abgeſtürzt, ſo daß ihm der Bauch geplatzt war 5 „Iſt doch kein Vogel!“ ſagten die Bauern. „Ich ſage ja,“ rief Grigori, froh über dieſe Unterſtützung,„iſt natürlich kein Vogel. Einem Vogel, der fällt, paſſiert nichts. Er ſchüttelt ſich und fliegt weiter. aber hier iſt es was anderes Ein anderer Flieger, Genoſſe Michael Popkoff, iſt hochgeflogen, alles wie es ſein muß, plötzlich— batz — hat der Motor eine Panne und er iſt abgeſtürzt, der Popkoff.“ „Iſt nicht möglich!“, ſagten die Bauern. „Bei Gott! Und da zum Beiſpiel, iſt einer auf dem Baum hängen geblieben. Hing wie ne Fleder⸗ maus! Hat nen ſchönen Schreck gekriegt, ſchreit, zum Lachen war das. Verſchiedene Fälle gibt es . Einmal kam bei uns eine Kuh unter einen Propeller. Eins, zwei, drei und in Stücke war ſie. Wo der Kopf und wo der Bauch, konnte man nicht auseinanderfinden... Mit Hunden paſſiert es auch manchmal.“ „Und Pferde?“ fragten die „Pferde auch?“ „Pferde auch!“ ſagte Grigori einfach. „Ach, die Bieſter! Der Teufel ſoll ſie holen!“ ſagte jemand aus den Reihen der Bauern.„Was ſie ſich in der Stadt wieder ausgedacht haben! Pferde zermalmen..“ „Und wie iſt es, lieber Genoſſe,“ fragte ein an⸗ derer Bauer,„entwickelt ſich ſowas?“ „Ich ſage ja,“ meinte Grigori,„das entwickelt ſich, Genoſſen Bauern... Tut euch zuſammen und opfert etwas!“ „Für was Bauern. „Für ein Flugzeug!“ antwortete Grigori. Die Bauern gingen lachend auseinander. Bauern ängſtlich. opfern, Genoſſen?“ fragten die Lächelnde Majfeſtäten Von D. Silen Friedrich der Große wollte einmal einem Offi⸗ zier einen Orden verleihen, aber der Offizier wei⸗ gerte ſich ihn anzunehmen und erklärte pathetiſch, nur auf blutiger Walſtatt wolle er ſich einen Orden verdienen. „Sei er kein Narr,“ ſagte der alte Fritz lächelnd, und häng' Er ſich das Ding um, ich kann doch ſei⸗ netwegen keinen Krieg anfangen!“ Auf einer Reiſe in Jütland trat König Fried⸗ rich VI. von Dänemark in eine Dorfſchule. Die Knaben zeigten ſich munter und friſch und der Kö⸗ nig fragte:„Jungens, wer ſind die größten Könige von Dänemark?“ In einem Atem riefen die Jungen:„Kanut der Große, Waldemar, Chriſtian IV.“ Ein Junge, dem der Schulmeiſter verſtohlen etwas zugeflüſtert hatte, hob den Finger in die Höhe. „Weißt du vielleicht noch einen?“ fragte der Monarch. „Ja, Friedrich VI.“, gab der aufgeweckte Schü⸗ ler zur Antwort. „Was hat denn der eigentlich Großes voll⸗ bracht?“ forſchte der König beluſtigt weiter. Da war der Knabe mit ſeinem Latein zu Ende und er ſtotterte endlich:„Ich weiß es nicht.“ „Tröſte dich, mein Junge“, ſagte lächelnd der Kö⸗ nig,„ich weiß es auch nicht!“ Der Kaiſer Leopold II. von Oeſterreich hatte ein beſonderes Talent zum Flötenſpielen. „Ewig ſchade“, bemerkte eines Tages ſein Ka⸗ pellmeiſter,„daß Ew. Majeſtät kein Muſikus ge⸗ worden ſind!“ „Laß Er's gut ſein“, verſetzte Leopold lächelnd, „ich ſtehe mich ſo auch nicht ſchlechter!“ a Herzog Karl von Württemberg pflegte in der Erntezeit Soldaten zum Einbringen ſeiner Ge⸗ treidevorräte auf ſeinem Gute Hohenheim zu ver⸗ wenden. Der Herzog führte dabei ſelbſt die Auf⸗ ſicht, und es kam nicht ſelten vor, oͤaß er einen ſäu⸗ migen Arbeiter mit Stockſchlägen traktieren ließ. Bei einer ſolchen Exekution fing nun einmal ein junger Soldat laut zu lachen an. Der Herzog ließ ſich den noch immer lachenden Soldaten kommen und fuhr ihn an: „Frecher Kerl, was gibt es da zu lachen?“ Der letzte Ruf/ Von H. Vernet Es iſt eine Geſchichte, wie man ſie an der Nord⸗ ſee alle Tage hören kann. Die Geſchichte eines See⸗ manns. Ein ſchlichtes, unbekanntes Menſchenſchick⸗ ſal. Es trägt keinen berühmten Namen, es heißt Paulſen, oder Peterſen, oder Jannſen. Die Um⸗ welt? Die gleichförmige See, die ſich unmerklich an das Land anſchließt, unendliche Sandmaſſen, Sturm⸗ fluten, die Wieſen und Felder überſchwemmen. Un⸗ ruhig, wechſelnd, unendlich wie die See iſt die Sehnſucht jener Menſchen nach dem Unbekannten, nach der Ferne.. Iſt es ein dunkler Drang, eine dämoniſche Kraft wie beim Genie? Nein. Oder viel⸗ leicht doch: Die Liebe zum Meer liegt ihnen im Blute, von ihren Vätern ererben ſie jenen unbe⸗ wußten Hang, der ſie ſchon in früheſter Kindheit hinaus an den Hafendamm treibt, dorthin, wo die ſchillernde, ewig unruhige See ſturmerprobte Maſte wiegt Wie oft habe ich ſolch einen Dreikäſehoch be⸗ obachtet, wie er, barfuß, auf einem Steine, an dem man die Schiffe mit einem Tau be ſeſtigt, ſitzend, die blauen Augen unverwandt auf die See heftete. Man mußte ihn herausfiſchen, denn er war hineingefal⸗ len in die lockende See. Doch kein Schelten, keine Schläge helfen, immer wieder geht er ans Waſſer, ganz inſtinktiv. Iſt es die Macht der Gewohnheit, ein unbewußter Drang? Ein Jahrhunderte altes Erbe ruht auf den Schultern der kleinen Buben, die, zu kräftigen Männern herangewachſen, dereinſt den Kampf mit der tobenden See aufnehmen werden, Sie Seeleute von Kindesbeinen an. Es wäre ihnen undenkbar, etwas anderes zu werden als der Vater. Seht, da kommt der Fiſcher heim! Sein Ge⸗ ſicht iſt gebräunt von der Sonne und ſcharfer See⸗ luft, die Haut iſt riſſig; ſeine kräftigen Arme ſind ſchwarz von Pech, Teer und Seehundsfett. Sein erſter Blick gilt dem kleinen Burſchen, der noch in den Windeln liegt. Da hebt der Rieſe das kleine, hilfloſe Bündel hoch in die Luft:„Ja, ja, der Peter wird mal Seemann! Ein großes Schiff kriegt er, ein ganz neues, und dann aber raus auf die See. Schi fsjunge wird er, auf meinem Schiff, ſobald er aus der Schule iſt. Vor nichts ſoll er ſich fürchten.“ 8 Die Frau lächelt. Das hat noch gute Wege! Zwar bangt ſich ihr Herz ein wenig, aber ſie klagt nicht, ſie widerſpricht nicht, ſie bedauert nicht, daß ihr erſtes Kind ein Junge iſt. Was ſollte er anders werden, als was alle ſeine Vorfahren geweſen find, und was ſein Vater iſt? Sein Urgroßvater war der Gründer des kleinen Hafens. Aus der Familie waren nur Seeleute, Schiffer, Fiſcher hervorgegangen. Und ſo ſollte es immer bleiben. Maſtwerk, Tauwerk, Maſtkorb, Schlingern, das ſind die Wörter, die ſie aus ihren Leſeſtücken behalten. Nur Seeräubergeſchichten und Erzählungen über große Seefahrer vermögen ſie ans Haus zu feſſeln. Als der kleine Peter ein halbes Jahr alt war, bekam er ein bauchiges Glasgefäß mit lebhaften Fiſchen. Entzückt folgten ſeine Augen den Bewegungen der geſchmeidigen Tiere. Mit ſol⸗ cher Inbrunſt lauſchten wir, als wir zehn Jahre alt waren, den wunderbaren Geſchichten von der Sirene. Seine kleinen Hände verſuchen, die immer wieder entſchlüpfenden Fiſchlein zu erhaſchen. Und er lacht hell auf, über jenes Abbild der See gebeugt. Mit zehn Jahren wird er ein außer Betrieb ge⸗ ſetztes Boot bekommen, dazu einen alten Leinenkit⸗ tel der Mutter als Segel, und dann vorwärts, der Gefahr entgegen Sie gehen hinaus auf die See in dem feſten Glauben, daß ſie ſie nicht erwiſchen wird, die Hexe. Sie kennen ſie ja ſo gut. Unſere Beſorgnis macht ſie lachen. Und die Mütter, die ſelbſt öͤie übermächtige Liebe zur See im Blute haben, halten ſie nicht zurück.„Geh hin⸗ aus, mein Jung!“ ſagen ſie. Und die Jungen la⸗ chen ihre guten Alten aus, wenn ſie ihnen, die Augen mit der Hand beſchattend, an ſtürmiſchen Tagen bei ihrer Rückkehr entgegengehen:„Na, na, wer wird ſich denn ſo anſtellen!.... Ofſen, frei, ſorglos klingt das Lachen dieſer Jungen, die, ſanft und derb zugleich, trotz ihres Wiſſens um des Lebens grauſamſte Härten, ſich ein weiches Kinderherz be⸗ wahren Sie wiſſen gar wohl, daß ihre See bitter und trügeriſch, ſehr ſchwer bezähmbar iſt, daß Leichen, Segelfetzen, Wracke in ihr treiben, daß ſie Hölle und Entſetzen birgt. Aber dennoch iſt es ihre See. Ihre blaue, grüne, graue See; ihre See mit dem ſeiden⸗ weichen, ſpitzengeſchmückten, azurnen oder goldflim⸗ mernden Gewand. Sie ſingt, ſie ruft, ie ſchläfert ein. Sie hat ſie lachen gelehrt. Einer jener Seeleute erzählte mir, er liebte das Leben auf See über alles. Er agte ganz einfach „ſie“, wenn er von der See ſprach... als ob es nur ein weibliches Weſen gäbe, dem ſie ganz er⸗ geben ſind. Muſſolini legt den Grundſtein zum italieniſchen Hollywood Neun Kilometer von Rom entfernt, an der Tuskulaniſchen Straße, legte Muſſolini den Grundſtein zu einer Filmſtadt, Dr. Bureſch zurückgetreten Der bisherige Bundesminiſter ohne Geſchäfts⸗ bereich der öſterreichiſchen Regierung, Dr. Kar!“ Bu reſch, hat ſeinen Rücktritt erklärt. Wie es in öſterreichtſchen Kreiſen heißt, ſoll Bureſch zum Gouverneur der Poſtſparkaſſe ernannt werden. (Graphiſche Werkſtätten,.) „Halten zu Gnaden, Herr Herzog,“ entgegnete der übermütige Burſche,„ich muß lachen, denn ich habe mein Lebtag noch nie auf das Schneiden ſo ſchnell dreſchen ſehen.“ Dieſe witzige Antwort nötigte dem ſonſt ſo ge⸗ ſtrengen Herzog ein Lächeln ab und bewahrte den Marsſohn vor Beſtrafung. So wie der eine ſind ſie alle, Müſſen ſte ein⸗ mal in eine Stadt, ſo ſchauen ſie nur nach dem Fluß, dem Kanal, dem Himmel, den treibenden Wolken, nach allem, was unendlich und bewegt iſt. Im Getöſe des Verkehrs vernehmen ſie nur die faſt übertäubten Geräuſche, die vom Hafen her an ihr Ohr oͤringen. Sie ſind geradezu der verkörperte Glauben, das Schickſal ſchlechthin. Sie lachen über unſere Angſt, ſie ſpotten über unſere Schwäche, ja, ſie verſtehen noch nicht einmal, was uns eigentlich ſo beſorgt macht. Wenn ſie uns auf die Schulter klopfen, geht etwas von ihrer ruhigen Sicherheit auf uns über. Ich kenne ſie gut. Eine Zeitlang habe ich ihr Leben geteilt. Ich bin mit ihnen hinausgefahren. Jakob iſt im Vorderteil des Schiffes: buſchige Augenbrauen, kupferfarbiges Geſicht, das Haar hel⸗ ler als öder helle Sand, das Auge unverwandt in die Ferne gerichtet, die Pfeife im Munde. Er lehnt gegen ein armdickes Tau, das Bramſtenge und Maſtkorb verbindet. Kaum merklich wippen ſeine Knie im Takte der Schiffsbewegung.„Sie lachen, Jakob, aber ſchließlich haben ſie alle geſagt, es ſollte ſie ſchon nicht erwiſchen. Und eines Tages kamen ſie nicht wieder. Wo ſind ſie? So oft hört man ſolche Geſchichten..“ „Sie ſind nicht wiedergekommen? Tot? Sicher. Aber, junger Mann oder Greis, ſie haben gelebt, ſie kannten keine Furcht. Und man muß doch hin⸗ aus und wenn man ſterben muß, ſtirbt man halt. Wenn man immer daran denken wollte und übrigens kommt man auf der See nicht um.“ — Und er iſt umgekommen.— „Heftiger Sturm auf der Nordſee. Die ent⸗ feſſelten Elemente haben ihre Opfer gefordert. Von der Mannſchaft der„Jenſeits“ ſind nur zwei auf einem Wrack zurückgekehrt. Der Oberſteuermann fehlt.“ Der Oberſteuermann. kein Name dabei. Jakob! In Oelmantel und Stiefeln wo mag er ſein? denn„man kommt auf der See nicht um“. Hat er es an ſich erfahren müſſenn?;̃ Nein. Er hat nur Sturm und Wellen geſehen. Ein Augenblick... Er reckt die Arme in die Luft, als wollte er Himmel, Waſſer, Wind umarmen. Und dann die drei fettgedruckten Zeilen im„Huſumer Lokalblatt“. Das iſt alles. Jakob iſt nicht mehr, Jakob, der Oberſteuermann, iſt nicht mehr. Es iſt eine Geſchichte, wie man ſie an der Nord⸗ ſee alle Tage hören kann. Die Geſchichte eines Seemanns. Und jener letzte, einzige Ruf, den ſte alle ausſtoßen, wenn es gilt zu ſcheiden.„Mutter!“ Es iſt eine Geſchichte, wie man ſie an der Nord⸗ ſee alle Tage hören kann. ie die größte Europas werden ſoll. (Weltbild,.) Japans Kronprinz auf Reiſen Offenbar ſeiner Würde bewußt, ſchreitet der kleine nach⸗ geborene Thronerbe des japaniſchen Kaiſerpagres, Kron⸗ prinz Mckähito Tſugu, an der Hand ſeiner Erzieherin zum Zuge, der ihn mit ſeinem etwas älteren Schweſterchen Nori zum Kaiſerpalaſt nach Hayama bringen ſoll. (Weltbild,.) Erwin von Steinbach-Preis für Emil Strauß + Freiburg i. Br., 1. Februar. Dem Dichter Emil Strauß, der am Freitag, dem 31. Januar, anläßlich ſeines 70. Geburtstages Gegenſtand vieler Ehrungen war, iſt nunmehr der Erwin⸗von⸗Steinbach⸗Preis verliehen worden. Hierbei handelt es ſich um eine Summe von 10000 Mark aus der Stiftung eines nicht bekannten Amerikaners, die u. a. einen Preis für den aleman⸗ niſchen Kulturkreis in der genannten Höhe vorſieht. Im ganzen werden fünf derartige Preiſe verteilt, über die ſtiftungsgemäß die Univerſität Bonn a. Rh., Freiburg i. Br., Königsberg, München und Prag verfügen. Die Ausſchüttung erfolgt jetzt zum erſten Male. Nationaltheater Maunheim. Heute Montag „Der Sprung aus dem Alltag“, die erfolg⸗ reiche Komödie von Heinrich Zerkaulen. Die Rolle des Amtsvorſtehers ſpielt jetzt Hans Becker. e 5. Akademiekonzert am 3. und 4. Februar 1936. Das 5. Akademiekonzert enthält in feinem inſtrumentalen Teil Werke flaviſcher Komponiſten. Das Lebenswerk Tſchaikowſky iſt bekannt genug und bedarf hier keiner Würdigung mehr.— Karol Szymanowſky iſt 1883 geboren, er begann 1903 ſein Studium in Warſchau, in ſeinen frühen Klapier⸗ werken iſt deutlich das Vorbild Chopins erkennbar, 1927 wurde er Direktor und Profeſſor fler Kompoſt⸗ tion am Konſervatorium Warſchau. Wir hören von ihm ein früheres Werk, ſeine„Konzertouvertüre“ op. 12, deſſen auf einen gewaltigen Orcheſterappa⸗ rat geſtützte impreſſioniſtiſch⸗romantiſche Tonſprache innerhalb der deutſchen Entwicklung etwa der der ſinſoniſchen Dichtung bei Richard Strauß entſpricht. — Der Geſangsteil der Spielfolge wird vom Kam⸗ merſänger Franz Völker Staatsoper Berlin, mit der Arie des Max aus Freiſchütz, mit der„Grals⸗ erzählung“ aus Lohengrin und mit einem Lied von Richard Strauß,„Verführung“, beſtritten. Die Leitung des Ganzen hat Generalmuſikdirektor Phi⸗ lipp Wüſt. Die übliche Einführungsſtunde findet am vorhergehenden Sonntag, den 2. Februar, vor⸗ mittags 11.30 Uhr in der Hochſchule für Muſik, A I, 3, ſtatt. Vortragender Dr. Fr. Eckart, am Klavier: Friedrich Schery 6. Seite/ Nummer 55 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗ Ausgabe Montag, 3. Februar 1938 — Während der Regierungszeit des verſtorbenen Königs Georg V. ſind innerhalb Englands und des britiſchen Common Wealth an 7000 neue Briefmar⸗ ken ausgegeben worden. Sie trugen jedoch nicht immer das Bildnis des Souveräns. Eine größere Anzahl von ihnen zeigte z. B. bemerkenswerte geo⸗ graphiſche und hiſtoriſche Bilder aus den Domi⸗ nions. Zwei Serien von Kolonialmarken ſind augen⸗ blicklich noch im Druck und werden erſt im Laufe der erſten Februarwoche, einige ſogar erſt Anfang März von den Poſtanſtalten ausgegeben werden. Das werden dann die letzten Briefmarken aus der Zeit Georgs V. ſein. Es werden aber wohl noch verſchiedene Monate vergehen, bis die erſten Wert⸗ zeichen mit dem Bild des neuen Königs Eduard VIII. herauskommen. In Brieſmarkenſammlerkreiſen hofft man, daß eine Trauer⸗ und Gedächtnismarke für Georg V. ausgegeben werden wird, was für die Philateliſten ein großes Ereignis bedeuten würde. Ferner verlautet, daß der Poſtmaſter General, der Reichspoſtminiſter, während der offiziellen Trauer⸗ zeit die 175⸗Penny⸗Marke in ſchwarzer ſtatt wie bis⸗ her brauner Farbe drucken laſſen wird. Man weiß, daß der verſtorbene König ſich ſehr für die Brief⸗ markenkunde intereſſiert hat, er war der größte Sammler der ganzen Welt. Auch Eduard VIII. iſt, wenn er auch nicht das gleiche philateliſtiſche Inter⸗ eſſe wie ſein Vater hat, doch Ehrenpräſident der königlichen Briefmarkenſammler⸗Geſellſchaft von London, und wie man in Sammlerkreiſen behaup⸗ det, beſitzt er die vollkommenſte Spezialſammlung engliſcher Marken aus nordamerikaniſchen Gebieten. * — Ein bekannter Pariſer Scheidungsanwalt Dr. Moreau gibt ſoeben ſeine Erfahrungen aus ſeiner langen Praxis bekannt. Er iſt der Ueberzeugung, daß das Glück in der Ehe von der Größe der Ehe⸗ frauen abhängt. Danach wäre es alſo notwendig, daß man vor einer Heirat ſchnell die Körpermaße ſeiner Ehefrau einer Betrachtung unterzieht. Der Rechtsanwalt hat ſtatiſtiſch feſtgeſtellllt, daß dag Un⸗ glück in der Ehe und die danach folgende Scheidung faſt nur bei großen, dünnen Frauen vorkommt, die weniger herzlich und weniger anpaſſungsfähig ſeien. Er hätte faſt keinen Scheidungsfall kennengelernt, bei dem die Frau klein und mollig geweſen wäre. Der Anwalt will anſcheinend etwas für die Voll⸗ ſchlanken tun. * — Wie man weiß, werden bei den großen eng⸗ liſchen Verſicherungsgeſellſchaften die merkwürdig⸗ ſten Verſicherungen abgeſchloſſen. Beſonderes Auf⸗ ſehen erregte dieſer Tage die amerikaniſche Tänze⸗ rin Fay Marbe, die ſich in England gegen alle mög⸗ lichen Unfälle verſichern ließ. Zunächſt ſchloß die junge Tänzerin eine Unfall⸗Verſicherung für ihre hübſchen Tanzbeine im Werte von 200 000 Pfund ab, da ja die Beine ſelbſtverſtändlich ihr koſtbarſtes Ka⸗ pital darſtellen. Aber auch eine Handverletzung kann einem berühmten Tanzſtar natürlich verhängnis⸗ voll werden. Immerhin hat die Amerikanerin dafür eine kleinere Verſicherung auf 2000 Pfund abge⸗ ſchloſſen. Und ſchließlich verſicherte ſie ihr bezaubern⸗ des Lächeln mit ſage und ſchreibe 50 000 Pfund, Erſt jetzt werden die meiſten Menſchen wiſſen, wie wert⸗ voll das Lächeln einer Tänzerin ſein kann. * — Der Humor iſt bei den Menſchen ſehr verſchie⸗ den entwickelt. Das lehrt die Erfahrung, die jeder täglich ſelbſt anſtellen kann. Wie verſchteden jedoch dieſe Veranlagung für den Humor ſein kann darüber hat vor einiger Zeit ein amerikaniſcher Nervenarzt eine intereſſante Aufſtellung gemacht. Er kam zu dem Ergebnis, daß unter 100 Menſchen, die ihrer Intelligenz nach ungefähr auf gleicher Höhe ſtanden, rund 30 einen Witz, der ihnen erzählt wurde, ſofort begriffen und dann auch herzhaft lachten; bei 45 dauerte es längere Zeit, his ſie den Sinn des Witzes zu erfaſſen vermochten, 10 hatten eine ausgeſprochen lange Leitung— bei ihnen fiel der Groſchen teil⸗ weiſe erſt am nächſten Tag— und die übrigen 15 Verſuchsperſonen waren überhaupt ein hoffnungs⸗ loſer Fall. Sie ſchüttelten nur immer den Kopf und meinten, ſie verſtünden nicht, wie man über einen ſolchen Blödſinn lachen könne. Der Sinn für Hu⸗ mor ging dieſen Bedauernswerten eben völlig ab. * — Ein engliſches Blatt ſchüldert das „Kleine Lebensbuch“ des neuen Königs von England in folgender Weiſe: Als der neue König von Eng⸗ land 1910 ſeinen 16. Geburtstag feierte, wurde ihm ein Zeitungsausſchnittbüro ausſchließlich zu ſeinen Dienſten eingerichtet. Hier wurden alle Ausſchnitte geſammelt, die ſich auf das Tun und Treiben des Prinzen bezogen. Zweimal im Jahr ſtellte man die wichtigſten und intereſſanteſten Ausſchnitte zuſam⸗ men und ließ ſie binden. Gelegentlich überreichte man dem Prinzen auch anläßlich ſeines Beſuchs in einem fremden Land einen Band mit Ausſchnitten tber die Tage ſeines Beſuchs. So erhialt er ein⸗ mal aus Amerika ein Zeitungsausſchnittalbum von 30 Zentimeter Dicke. Als der Prinz 27 Jahre alt war, enthielt ſeine Sammlung bereits nehr Aus⸗ ſchnitte, als die Sammlung ſeines Großvaters Edu⸗ ards VII., die deſſen ganzes Leben umfaßte. Heute, in den Tagen ſeiner Thronbeſteigung, verfügt er über rund 50 dickleibige Bände, die weit mehr als 350 000 Zeitungsausſchnitte aus aller Welt ent⸗ halten. ſogenannte . — Sparkaſſen ſind dazu da, wahrſten Sinne des Wortes zum Sparen verwendet. daß man ſich ihrer im bedient, daß man ſie Sie voreilig an geldͤknap⸗ pen Tagen zu berauben, iſt nicht das Richtige. Da oͤtes jedoch immer wieder geſchieht, erfand ein fin⸗ diger junger Amerikaner eine ſprechende Sparkaſſe. Beim Einwurf der Münze bedankt ſich der Automat mit einem höflichen„Danke ſehr“. Ein größerer Betrag löſt bei ihm ſogar ein Zitat aus. Mehrere Gelöſtücke bringen ihn geradezu zu einem Schwall von Worten. Wenn man aber der Sparkaſſe etwas von dem Erſparten entnehmen möchte, wird der Automat böſe und ſozuſagen moraliſch. Er ſchrillt und läntet und iſt nur durch den Einwurf einer Münze zum Schweigen zu bringen. Das Geheim⸗ nis dieſes lebendigen Apparates liegt in winzigen Schallplatten, die im Innern des Automaten ange⸗ bracht ſind und durch verſchiedene Vorgänge ent⸗ ſprechend zum Ablauf gebracht werden. * —. In Paris wurde kürzlich ein Wettbewerb für den kleinſten Fuß ausgeſchrieben und von einem Fräulein Reging Camier gewonnen. Jetzt will man nun in der Pariſer Bevölkerung das Gegenſtück, nämlich den größten Fuß, feſtſtellen. Aus einer ge⸗ wiſſen galanten Rückſicht heraus wird aber diesmal die Männerwelt eingeſchloſſen, die ſelbſtyerſtändlich hier oͤie größeren Chancen hat. Die beiden Preis⸗ träger, die Beſitzer des kleinſten und des größten Fußes, ſollen ſich dann in einem bekannten Kino öffentlich dem wenn es keine anderen Sorgen hat gewiß hoch intereſſierten Publikum vorſtellen. * — Aus Statiſtiken, die jetzt von einer Reihe von Verſicherungsgeſellſchaften und Sparkaſſen in den Vereinigten Staaten aufgeſtellt worden ſind, geht die bemerkenswerte Tatſache he vor, daß in Ame⸗ rika die Frau bedeutend ſparſamer veranlagt iſt als der Mann. Die Sparkaſſenbücher, die dieſer amerikaniſchen Gebiete auf Frauen ſtellt ſind, betragen nicht weniger als 65 v. H des in Frage kommenden Geſamtkapitals, das 143 Milli⸗ arden Dollar ausmacht, und ebenſg ſind die Inha⸗ ber von Lebensverſicherungspolicen gleichfalls in der Mehrheit Frauen. Sie ſtellen ſogar diesmal faſt 80 v. H. der 65 Millionen Policen⸗Inhaber, die zuſammen mit einem Betrage von 100 Milliarden Dollar verſichert ſind. * — Unter den Beileidskundgebungen, die in Lon⸗ don anläßlich des Todes König Georgs V. ein⸗ gingen, iſt die ſeltſamſte beſtimmt das Telegramm, das von dem Verband der amerikaniſchen Landſtrei⸗ cher eingegangen iſt. Die Depeſche iſt von dem amerikaniſchen Landſtreicherkönig Jeff Davis ver⸗ faßt und an Arthur Hayday gerichtet. Es heißt darin wörtlich.„Bitte. dem König Eduard VIII. gu Drei Kinder durch Kohlenoxyoͤgaſe getötet — Hannover, 1. Februar. Die oͤrei Kinder des Ehepaares Smolnik in Mis⸗ burg im Alter von fünf, drei und ein⸗ ein viertel Jahren wurden in der Dachwoh⸗ nung ihrer Eltern durch Kohlenoxydgaſe vergiftet aufgefunden. Der Vater, der am Tage zuvor nach langer Arbeitsloſigkeit wieder Arbeit erhalten hatte, war gerade zur Arbeit gegangen und die Mutter hatte einen dringenden Gang zu einer Behörde unternommen. Offenbar haben die Kinder in Ab⸗ weſenheit der Eltern ſich am Ofen zu ſchaffen ge⸗ macht, ſo daß Kohlen herausfielen und Papier und Holzabfälle in Brand ſetz⸗ ten. Als Hausbewohner auf das Unglück aufmerk⸗ ſam wurden, riefen ſie die Feuerwehr und Aerzte herbei, doch konnten dieſe trotz anderthalbſtündiger Wiederbelebungsverſuche die Kinder nicht wieder ins Leben zurückrufen. Tragiſches Geſchick fordert zwei Menſchenleben — Traunſtein(Oberbayern), 1. Februar. Am Donnerstagnachmittag fuhr der bei der Traun⸗Kraftwerke AG. beſchäftigte Maſchinenführer Stefalutti mit ſeinem Leichtkraftrad den ſchmalen Weg am Oberwaſſerkanal des Kraftwerkes Mühltal bei Traunſtein entlang. Auf dem ſtellenweiſe ver⸗ eiſten Weg rutſchte die Maſchine ab und fiel in den Kanal, ſo daß Stefalutti ertrank. Während man den Toten aus dem Waſſer ſchaffte, wurde der bei dem gleichen Kraftwerk beſchäftigte und bei den Bergungsarbeiten beteiligte 60 Jahre alte ver⸗ heiratete Maſchinenführer Krieger infolge Auf⸗ regung über das Unglück vom Herzſchlag getroffen. Stefalutti hinterläßt Frau und zwei minderfährige Kinder. Das furchtbare Ende der Negerſiräflinge — Scottsboro, Alabama, 2. Februar(U..) Ueber das Exploſionsunglück, dem in der Nähe von Secottsboro 20 Negerſträflinge zum Opfer ge⸗ fallen ſind, werden nunmehr weitere Einzelheiten bekannt. Die Wächter, welche die Sträflinge auf verdolmetſchen, daß die Landſtreicher Amerikas der engliſchen Königsfamilie, die für die Armen ſtets ein gutes Herz hatte, das wärmſte Beileid ent⸗ gegenbringen.“ * — In Frankreich verteilt ſeit kurzem eine Ge⸗ ſellſchaft für Blindenwohlfahrt an Blinde leuchten⸗ de Spazierſtöcke, die im Dunkeln weithin erkenn⸗ bar ſind. Dieſe leuchtenden Stöcke ſollen in Zukunft an der Stelle der früher gebräuchlichen weißen Stöcke treten. Der Stock iſt mit einer phosphore⸗ ſzierenden Maſſe überſtrichen. Die erſten Stöcke dieſer Art wurden an Kriegsblinde ausgegeben. 4 — Aus Dartford, jener reizenden kleinen Stadt der engliſchen Grafſchaft Kent, wird folgende wun⸗ derliche Geſchichte berichtet: Der Parkwächter John Cambird war kürzlich zu einem kleinen Feſteſſen geladen. Unter all den guten Sachen, die es da gab, wurde auch ein prächtiger Hummer aufgetragen. John Cambird langte tüchtig zu. Doch als er einen Happen ſaftigen Hummerfleiſches verzehren wollte, biß er plötzlich auf einen harten Gegenſtand, ſo innerhalb ausge⸗ dem Führerſitz begleiteten, berichteten, daß der Wagen mit ziem⸗ des Gefangenentransportwagens licher Geſchwindigkeit über die vereiſten Straßen gefahren ſei. Plötzlich ſei er ins Rutſchen gekommen. Aus dem Benzinfaß, das ſich im Innern des Wa⸗ gens befand, wo die Neger ein kleines Feuer an⸗ gezündet hatten, ſei ein Teil des Brennſtoffes über⸗ gelaufen und unbemerkt dem Feuer zugefloſſen. Dann habe plötzlich die Exploſion ſtattgefunden, und das Innere des Wagens ſei in einem einzigen Augenblick in eine brennende Hölle ver⸗ wandelt worden, aus der die Neger vergeblich zu entrinnen verſucht hätten. Erſt als es zu ſpät ge⸗ weſen ſei, ſei es den Wärtern geglückt, die Türe des Wagens zu öffnen. Nur zwei der Sträflinge, und auch dieſe in hoffnungsloſem Zuſtande, ſeien lebend aus dem Wagen gekommen. Weiter konnte feſtgeſtellt werden, daß die Neger den Verſchluß des Benzinfaſſes geöffnet hatten, um Brennſtoff für ihr Feuer zu erhalten. Sie hätten dann aber nicht daran gedacht, das Faß wieder öl ſchließen. Kälte und keine Kohle — Desmoines(Jowa), 1. Februar.(u..) Eine neue gefährliche Folge der Kältewelle, die große Teile der Vereinigten Staaten noch immer mit Demperaturen unter dem Gefrierpunkt überzieht, zeigt ſich in einigen mittelweſtlichen Staaten, in denen ein bedrohlicher Kohle⸗ und Breun⸗ ſtoffmangel eingetreten iſt. Hunderte von Familien im Staate Jowa leiden ſchon jetzt ſtark unter dem Mangel an Brennſtoff, da nicht nur ihre Vorräte aufgebraucht ſind, ſondern auch bei den Koh⸗ lenhändlern bereits Kohlenknappheit eingetreten iſt⸗ Der Leiter der Fürſorge⸗Verwaltung von Jowa, J. C. Pryor, hat erklärt, daß die Kohlenvorräte, die von der Fürſorgeverwaltung verteilt werden, nur noch für 2 bis 3 Tage reichen. Auch in Illinvis ſeien die Kohlenvorräte außerordentlich knapp. Gouverneur Herring von Jowa und die Bürgermeiſter von drei Städten im Staate Illi⸗ nois haben die Arbeiter der Kohlenbergwerke auf⸗ gefordert, Ueberſtunden zu machen. In Chikago und Umgebung liegen die Tempe⸗ raturen noch immer 22 Grad unter Null. In den Staaten Minneſota, Wisconſin, Jowa und Indiana herrſchen ähnliche Witterungsverhältniſſe. Man befürchtet, daß der Kohlenmangel bei weiter anhal⸗ tender Kälte auch in anderen Staaten fühlbar wird. eee eee e kräftig, daß er ſich einen ſeiner Eckzähne ausbrach. Unmutig über den Verluſt eines ſeiner ohnehin nicht mehr ſehr zahlreichen Zähne betrachtete er ſich den Gegenſtand, der ihm da zwiſchen die Zähne ge⸗ raten war. Ein etwa erbsgroßer, kugelrunder, hell⸗ ſchimmernder Stein bot ſich ſeinen überraſchten Augen dar. War das eine Perle? Unverzüglich begab ſich John Cambird zu einem Juwelier, der ihm beſtätigte, daß es ſich tatſächlich um eine ſelten ſchöne, ſehr wertvolle Perle handele. Das Päckchen Banknoten, das der Parkwächter gleich darauf vom Juwelier ausgehändigt erhielt, war ihm eine aus⸗ reichende Entſchädigung für den ausgebiſſenen Zahn. Doch wie gelangte die Perle in den Hummer? Die Erklärung kann nur ſein, daß es nicht nur unter den Menſchen, ſondern auch unter den Hummern Feinſchmecker gibt, die den delikaten Genuß einer Auſter zu ſchätzen wiſſen. Und du dieſen Fein⸗ ſchmeckern unter den Hummern hat anſcheinend auch jener gehört, der an der Feſttafel in Dartford ſerviert wurde. Jedenfalls hat die Perle, die dem Hummer ſchwer im Magen gelegen haben wird, den Parkwächter John Cambird mit einem Schlage zu einem wohlhabenden Mann gemacht. Enthülltes Geheimnis nr n 5 Aufzejchnungen des B Probs Larsen FCC 0000000 ROMAN voN coRT REINHARD OIETZZ 12 „Es iſt doch ſeltſam um dieſe Fähigkeiten“, ſagte Monika Eibenkamp nachdenklich mit ihrer ſingenden Stimme.„Eigentlich glaube ich ja nicht an ſolche Dinge habe wenigſtens bisher nur darüber ge⸗ lacht, wenn Bekannte davon ſprachen. Ste ſah auf und blickte mir ins Geſicht.„Ihnen ſteht ja auch die Ungläubigkeit und der Spott jetzt ins Geſicht geſchrieben, Doktor!“ lächelte ſte. Nun hieß es für mich Diplomat ſein. Denn—: Hatte der Hellſeher ihr Gutes geſagt und ihr damit Mut gemacht, dann durfte ich ihr den Glauben an ſeine überſinnlichen Fähigkeiten nicht zerſtören, und wenn er noch ſo gering war; andererſeits hieß es, ihr dieſen ſelben Glauben wieder austreiben, falls der moderne Prophet ihr Ungünſtiges enthüllt haben ſollte. Vorläufig aber wußte ich weder das eine noch das andere. Schwierige Situation! Hatte Monika Eibenkamp aber aus ihrem Beſuche bei dem Manne Hoffnung geſchöpft, ſelbſt unbegründete Hoffnung And faſt ſchien es mir ſo— dann wäre es töricht von mir geweſen, wenn ich ſie ihr vernichtet hütte. Hoffnung haben iſt oft beſſer als alles Wiſſen um künftige Dinge; Hoffnung haben gibt Kraft. Wie können Sie von Unglaube oder gar Spott reden, gnädige Frau“, ſagte ich alſo vorſichtig und widmete meine beſondere Aufmerkſamkeit ſcheinbar ganz meinem Tee.„Ich weiß ja noch gar nicht, was dieſe männliche Pythia Ihnen verraten hat!“ „Glauben Sie an ſolche Fähigkeiten, Doktor?“ „Es gibt Dinge zwiſchen Himmel und Erde, von denen ſich unſere Schulweisheit nichts träumen läßt“, zitterte ich etwas orakelhaft den großen Engländer. Andererſeits wird mit dieſen Dingen auch eine Menge Schwindel getrieben. Es kommt immer dar⸗ auf an.“ i 9(Wenn Sie nun gefragt hätte:„Worauf?“, wäre ich in eine Klemme geraten. Ich hätte mich irgend⸗ wie feſtlegen müſſen. Aber glücklicherweiſe fragte ſie nicht danach.) „Offen geſtanden, ich ging mehr zu dem Manne, um mich vorübergehend zu beruhigen— nein, das iſt nicht ganz richtig.. ich wollte irgend etwas unternehmen, nicht ſo ſtundenlang daſitzen und über dieſe ſchreckliche Geſchichte nachgrübeln! ſagt er etwas, dachte ich mir, was ſozuſagen ein Fin⸗ gerzeig geweſen wäre, was mich auf eine Idee hätte bringen können.“ Und „Es war ganz ſeltſam. Der Mann ſtellte nur eine einzige Frage:„Wünſchen Sie etwas Beſon⸗ deres zu erfahren, meine Dame?“ Ich verneinte. Da lehnte er ſich in ſeinen Seſſel zurück, ſchloß die Augen, nach einer Weile wurde er wachsbleich, ſeine Finger krampften ſich zuſammen, er verſuchte zu ſprechen, ſchüttelte dann mehrmals den Kopf, wie wenn er nicht die richtigen Worte finden könne. Dann— „Hatte er nicht verlangt, daß Sie an beſtimmte Dinge denken ſollten?“ „Nein, gar nichts.“ „Aber Ste dachten wahrſcheinlich doch an Ihre Angelegenheit?“ Monika Eibenkamp ſchüttelte den Kopf. „Nein, wenigſtens im Anfang nicht. Ich weiß ſogar genau, daß mir da gerade etwa folgende Ge⸗ danken durch den Kopf gingen— ich ſah mich näm⸗ lich unauffällig in dem Zimmer um, in dem wir uns befanden.. ich dachte alſo ungefähr: Das Geſchäft kann nicht ſchlecht gehen! Und dabei ſtellte ich ſeſt, daß er gut und koſtbar eingerichtet iſt.“ „Und was ſagte der Mann Ihnen?“ „Er ſchien zuerſt eine Weile nach Worten zu ſuchen, dann ſtieß er hervor:„Da ſind zwei Männer .. merkwürdig. ich ſehe zwei Männer.. einer davon iſt Ihr Gatte. merkwürdig, ich kann nicht ſehen, welcher von beiden.. von dem einen droht Ihnen Gefahr... Der eine iſt— Dann brach er ab ſchüttelte wieder mehrmals den Kopf, öffnete die Hände und ballte ſie wieder zuſammen und ſagte viele Male richtig gequält:„Ich verſtehe das nicht die beiden Männer.. ich kann das nicht begreifen.“ Und immer ſo weiter, eine ganze Weile lang. Schließlich ſprach er weiter:„Von einem der Män⸗ ner droht Ihnen Gefahr, aber alles wird noch gut werden. Aber ich ſehe einen Menſchen, da iſt ein Mann. Einer der Männer wird zum Mörder Da ſchrie ich auf—“ Vielleicht Ich hielt es für richtig, in dieſem Augenblick leiſe zu lachen— obwohl, wie ich ehrlich geſtehen will, es mir nicht ſonderlich luſtig zumute war. Monika Eibenkamp lächelte matt. „Natürlich, Sie lachen, Doktor...! Aber können Sie ſich nicht meinen Schreck vorſtellen?“ „Und was geſchah weiter?“ verſuchte ich einer Ant⸗ wort aus dem Wege zu gehen. Daß der Hellſeher zwei Männer geſehen hatte nun, das war weiter nichts Außergewöhnliches, ich denke mir, daß er jeder jungen und einigermaßen netten Frau etwas von„zwei Männern“ erzählen kann, ohne anzuecken. Nur wenige Frauen werden es ganz unwahrſcheinlich und ganz unbegreiflich fin⸗ den, daß früher oder ſpäter einmal ein anderer Mann Intereſſe für ſie zeigen könnte— manche wünſchen ſich das wahrſcheinlich ſogar, wenn auch in allen Ehren; beſtimmt ſchmeichelt dieſe Ausſicht aber jeder Frau und ſpäter wird ſie die Prophezeiung nicht allzu gewiſſenhaft nachprüfen. Aber daß der Hell⸗ ſeher irgend etwas hinter den beiden Männern ge⸗ wittert hatte, was er ſich allem Anſcheine nach nicht zu deuten gewußt hatte(ganz verſtändlich übrigens!), das gab mir doch zu denken. Und darum auch beun⸗ ruhigte mich ſeine letzte Andeutung. Denn— ich will auch hierin ehrlich ſein— mir ſelbſt war ſchon mehrmals als einzige Löſung des ganzen unſeligen Konflikts der Tod eines der bei⸗ den Männer, Tyrolts oder Eibenkamps, erſchienen. Wenn ich auch dieſen Gebanken immer wieder von mir abgewieſen hatte— ſchon deshalb, weil er außer⸗ halb jeder Wahrſcheinlichkeit lag. Monika Eibenkamp zerbröckelte nervös ein Stuck chen Teegebäck auf ihrem Teller. „Als ich aufſchrie, öffnete der Mann die Augen, er atmete ein paarmal tief und ſchwer, dann fragte er mich, ob mir das genüge, was er geſehn und ob ich noch Wünſche habe? Ich hatte die Empfindung, daß er jetzt ſelber nicht wiſſe, was er geſehen und mir mitgeteilt hatte. Aber dann ſagte er:„Ich habe das Gefühl, als hätten ſich mir eben Hemmungen entgegengeſtellt... es war da irgend etwas—“ Da bekam ich es mit der Angſt zu tun, er könne doch noch hinter mein Geheimnis kommen.“ „Sehr richtig“, warf ich ein.„Man weiß ja nicht, wen man bei ſolchen Menſchen vor ſich hat Sie verließen ihn dann, ohne weftere Fragen zu ſtellen?“ 22———————— „Ja. Er wollte allerdings, daß ich nochmals wiederkäme, vielleicht gelänge ihm dann das Experi⸗ ment beſſer— er wollte ſogar erſt nicht einmal das Honorar annehmen.. aber ich werde natürlich nicht wieder hingehen.“ Während Monika Eibenkamp ſprach, überlegte ich faſt fieberhaft, wie ich einer Stellungnahme zu ihrem Erlebnis und der Hellſeherei entgehen könne. Denn die Prognoſe des Mannes hatte, wenn ich mich ſo ausdrücken darf, gewiſſermaßen zwei Schneiden. Einerſeits hatte er die beruhigende Mitteilung ge⸗ macht, daß„alles gut werde“; andererſeits aber hatte er einen Mord angekündigt, hat er einen der Männer, die ihm ſein inneres Geſicht gezeigt(so nennt man das wohl), als Mörder bezeichnet. Wollte man an das eine, den guten Ausgang, glauben, mußte man auch das andere gelten laſſen— und das wollte ich natürlich keinesfalls. Schließlich ſagte ich, als die Frau ſchwieg, ein wenig unvermittelt, aber es fiel mir nichts ande⸗ res ein: „Ich bin inzwiſchen zu der Ueberzeugung gekom⸗ men, daß es das Beſte wäre, wenn ich zunächst Cle⸗ mens Tyrolt noch einmal aufſuchte, dort oben bei Perl in ſeinem Bau, wie er es nannte. Er hat mich ja eingeladen, ihn einmal zu beſuchen. Es ließe ſich alſo nun ganz unauffällig machen.“ Monika Eibenkamp blickte mich einen Augenblick lang mit ihren hellen ſchimmernden Augen wie prit⸗ fend an. Dann ſchüttelte ſie leicht den Kopf. „Nein, Doktor Larſen, ich kann doch unmöglich von Ihnen annehmen, daß Sie—— Sie ſtockte. „Sie opfern Ihre Zeit, Ihre Ruhe— 7 „Bitte—“, ſagte ich raſch,„verlieren Sie daran kein Wort! Sie haben mich geſtern durch Ihr un⸗ eingeſchränktes Vertrauen geehrt— nun müſſen Sie mir auch geſtatten, Ihnen und Tyrolt irgend⸗ wie dienlich zu ſein, ſoweit dies in meinen Kräften ſtebt. Ich betrachte es als eine geringe Abſolntion, die mir vom Schickſal gewährt wird.“ Monika Eibenkamp lächelte. »Ich würde trotz allem nein ſagen, Doktor wenn es nicht ein ſo beglückendes Gefühl wäre: einen Menſchen zu wiſſen, der mir helfen will zu wiſſen, daß man nicht ganz verlaſſen und ver⸗ loren iſt.“ (Fortſetzung folgt) 7 * . 2 1 Wormat! Eintrach i Pirn Boruſſia SP fyr ickers 5 Saa Union 9. Opel Rü Phönix S2 Ph Fe 186 Pf Sp Wa BfR Ma Karls rul Herman! J Fret Amieitia ch Mü Vie Nech Phönix Mit ger gle die En zur Ta im Brö heimer Zuſchau das Fel Dei hof mit nicht ü! aus, bi den erſt in der schlägt mer da; ſicheren, Waage. rekt in deren& Auf So Kopfhal mit Fel A kt era! kann W die Gäf und kla Weidint wechſelt der du beſſere Zuſpiel meiſterk Ball in meier f Mit Spielm. und erf ü doch an higkeit führt n terot! erreiche behält 1 teidigur griffs Aber immer ten Sp einen licher 2 neuen ſich geg den Sch arbeit 220 ſchie enſchlof Mühlbi Ausſich; schießt? ein Sch muß N der Alt W Naben, Nachlaf vor S. 47 90 9 * 8 4 1 . 1 1 1 * Met exakter und ſchnittiger fe Neckarau verliert in Pforzheim:6— SW Waldhof ſchlägt Mühlburg:1— Phönir K Gau XIII Südweſt FSW Frankfurt— Eintracht Frankfurt 900 Boruſſia Neunkirchen— Phönix Ludwigshafen:0 Kickers Offenbach— FK Pirmaſens:0 Wormatia Worms— Union Niederrad 411 Opel Rüſſelsheim— F Saarbrücken 90 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Wormatia Worms 14 9 2 3 98:16 20˙8 Eintracht Frankfurt 4 8 4. 2 25.13 208 K Pirmaſens 14 9 2 3 3822 208 Boruſſia Neunkirchen! 8 3 5 28122 19˙18 Sh Frankfurt 16 7 3 6 3226 1715 eber Offenbach 14 6 2 6 21122 14214 5 Saarbrücken.. 15 5 3 7 24:29 13:17 Union Niederrad 15 5 3 7 135230 18.17 Opel Rüſſelsheim. 16 1 6 9 27:89 8˙24 Phöntx Ludwigshaf. 16 2 2 12 18:87 6126 Gau XIV Baden S Waldhof— BfR Mühlburg:1 Phönir Karlsruhe— Vs Manuheim:2 F Pforzheim— Bf Neckarau 613 1e Pforzheim 13 8 2 3 18·8 Sp Waldhof 11 8 1 2 1725 iR Mannheim. 13 6 4 3 16.10 Karlsruher FV. 13 6 3 4 15•11 Germania Brötzingenl: 5 2 6 12014 6 Freiburg 13 5 2 6 12•14 Amieitia Viernheim 14 4 4 6 12.16 i Mühlburg 13 3 5 5 1115 Bie Neckarau 11 4 1 6.13 Phönix Karlsruhe 14 1 4 9•22 SV Waldhof— VfB Mühlburg:1 Mit dieſer Gegenüberſtellung konnte bei etwai⸗ ger gleichezitiger Niederlage von Pforzheim ein für die Endentſcheidung wichtiger Vorſtoß Waldhofs zur Tabellenſpitze erfolgen; auch ein Unentſchieden im Brötzinger Tal ſtellte die Führung der Mann⸗ heimer laut Torverhältnis in Ausſicht. Etwa 5000 Zuſchauer umſäumten trotz des unſicheren Wettters das Feld bei den Schießſtänden. Der Auftakt des Spiels, bei dem Wald⸗ hof mit Rückenwind und Rückenſonne ſteht, geht nicht über den gewohnten, normalen Rahmen hin⸗ aus, bis dann blitzhaft ein Kernſchuß Schneiders den erſten ſcharfen Moment bringt, doch Becker ſteht in der Schußlinie und hält. Auf der anderen Seite ſchlägt Mayer im kritiſchſten Augenblick dem Stür⸗ mer das Leder vom Feß. Mühlburg hält in ſeinem ſicheren, flotten Stil Waldhof im Feld voll die Waage. Schneider lenkt in der Eile das Leder di⸗ delt in Beckers Hände, aber auch Walz auf der an⸗ deren Seite knallt Drayß in ſcharfer Weiſe an. Auf Schuß von Kuhn aus dem Hinterhalt folgt ein Kopfballduell vor Mühlburgs Netz, das ſchließlich mit Fehlball endet. Mühlburgs Läuferreihe arbei⸗ als die heimiſche und kann Waldhof nicht recht in Fahrt kommen, da auch die Gäſteverteidigung ſich gut ſtellt und ſehr ſicher und klar abſchlägt. Einen raffiniert gegebenen Ball Weidingers ſchnappt Becker am Pfoſten. Der Kampf mechſelt ſehr ſchnell und noch immer iſt Mühlburg der durchaus gleichwertige, großenteils ſogar der beſſere Gegner, vor allem ſehr ſchnell im Decken und Zuſpiel trotz Gegenwind und Gegenſonne. Aus meiſterhaft erfaßter Situation Sifflings landet der Ball in der Uebereile neben dem Tor. Auch Biel⸗ meier findet den Kaſten nicht. Pauſenpfiff. Mit Rundmarſch wirbt eine SA⸗Kapelle nebſt Spielmannszug und Sprechchören für das WH W, und erfreulicherweiſe nicht ohne Erfolg. Für die Fortſetzung gilt es für Waldhof, doch anderen Druck zu ſetzen, da des Gegners Fä⸗ higkeit erkannt iſt. Eine famoſe Leiſtung Sifflings führt noch nicht zum Ziel, aber dann gelingt Gün⸗ teroth auf Kopfball Schneiders, den Siffling nicht erreichen kann, der Führungstreffer,:0. Waldhof behält unter dem Eindruck des Erfolges auch weiter das Feldübergewicht. Schneider zeigt dann ſeinen erſten wirklich beherrſchten Moment; er zieht tak⸗ 0 den herauslaufenden Torwart an, gibt über ieſen hinweg aus ziemlicher Entfernung aufs Netz. Wider aber knapp daneben. Mühlburg erlebt nun 4 Glücksumſtände vor ſeinem Kaſten. Das Zäſteſpiel lockert ſich nach dem außerordentlichen h der erſten Hälfte nun weſentlich, die Ver⸗ eidigung ſteigert die Eckbälle, die Verſuche des An⸗ 1 0 ermangeln der vorherigen Geſchloſſenheit. 0 auch Waldhof findet ſeine eigentliche Form 1 er noch nicht. Ein grober Fehler des ſonſt gu⸗ en Spielleiters bringt Waldhof allerdings um 1955 Handelfmeter. Das Spiel pendelt in gefähr⸗ 0 Weiſe um den 110⸗Stand, was Mühlburg zu ſch en Aktionen ermutigt. Waldhofs Sturm ſchiebt 90 ei ds die Verantwortung zu; keiner wagt 5 Hus, bis endlich Bielmei er auf zähe Vor⸗ A ce eingers in prächtigem Alleingang ſaftig ee und Weidinger beſiegelt auf Flanke Mühlbure:0. Mit zügigem Strafball drückt N Jach— bei offenbar verſtellter . Drauß— 311. Kurz vor Schluß ver⸗ 5 0 Bielmeier ſcharf, auf der anderen Seite läuft in Schnitzer von Drays noch gut ab. 5 Dem BfB Mühlburg . de zuerkennen, daß er ſeit dem Gaſtſpiel an 0 triper Fähre ganz weſentlich an Spielſtärke gewonnen. In der erſten Hälfte mag ſich die Mann⸗ haft im Tempo aber doch wohl etwas übernommen 1 denn die Fortſetzung zeigte ein auffälliges 15 Haſſen der Spannkraft. Vorzüglich der Eindruck der Pauſe, woſelbſt ſchlechthin meiſterliche Gau XV Württemberg FB 94 Ulm— Sportfreunde Eßlingen 91 Sc Stuttgart— Stuttgarter Kickers 111 SpVg Bad Cannſtatt— SSW Ulm ausgef. Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 15 8 5 2 21:9 Se Stuttgart 14 8 3 3 19:9 Sportfr. Stuttgart 13 7 4 2 17:0 iB Stuttgart 14 6 5 3 17111 SSV Ulm 14 70 1 6 15:13 Spfreunde Eßlingen!5 6 2 7 14:16 SpVg Cannſtatt 14 4 5 5 18:15 FV Zuffenhauſen 13 4 3 6 11˙¹⁵ FV Ulm 15 5 1 9 11219 Sp Feuerbach 13— 2 11 224 Gau XVI Bayern 1. FE Nürnberg— Bayern München 11 1860 München— Wacker München 50 Spyg Fürth— Fc Bayreuth:0 1. FC Nürnberg 13 10 3 5 232 SpVg Fürth 1 3 1 25. Bayern München 14 10 2 2 22. Schweinſurt 05 14 6 2 6 14: Be Augsburg 13 6 1 6 13: München 1860 15 5 2 8 12: Wacker München 15 50 2 8 12 ASW Nürnberg 13 3 3 7 9 1. FC Bayreuth 16 4 1 11 FE München 15 2 1 12 S Waldhof ſiegt sicher Strecken im Feldſpiel gezeigt wurden. Durchdachtes Stellungs⸗ und Zuſpiel, famoſes Decken, brillante Abwehr— nur die Krönung jeden Fußballs—, die gleichwertige Beherrſchung des Strafraums nebſt Schuß— ließ Wünſche offen. Dieſe Leiſtung der Karlsruher Vorſtäbter wirkte ſich jedenfalls auf den Gang des Kampfes aus. Hervorzuheben das geſamte Schlußtrivy, dann Gruber als linker Läufer. Im Sturm Schwörer. Der Erſatzmann am linken Flügel ſchlug nicht ein. Hüber reterierte immer mehr als dritter Verteidiger und die ſchließlich hinten notwen⸗ dig werdende Aushilfe des Sturmes, beſonders aber der geſamten Läuferreihe ſchwächte und verzettelte den Angriff. Alles in allem eine weit beſſere Leiſtung als das Ergebnis beſagt. Mühlburg wächſt langſam in die Spitzenreihe der badiſchen Mannſchaften. Waldhof hatte man beſtimmt einen anderen Stil erwartet. Die diesmalige Leiſtung erhärtet die alte Tatſache, daß jede, auch die beſte Mannſchaft, ihre Tage hat. Von hinten heraus ging die Sache unter der ſicheren Stützung des neuen Torhüters Drayss, noch an. Es waren nur ganz vereinzelte Augenblicke, die kleine Schwankungen im Torhüterſpiel zeigten. (Strafballtor und die Schlußminute.) Auf die äußerſte Probe wurde die Torkraft allerdings auch nicht ge⸗ ſtellt. Vielleicht, daß auch das Legen der Bälle noch übersichtlicher und ſpielgerechter erfolgen könnte. Model bildete bereits ſchon einen unſicheren Faktor und die Läuferreihe zeigte weder die ſonſtige Dek⸗ kung, noch den Aufbau. Der Sturm ſpielte gleich⸗ falls als Ganzes matt; nur die Phaſe eine Viertel⸗ ſtunde vor Schluß brachte mit dem ſpontanen Ein⸗ ſatz und Erwachen von Bielmeier und Weidinger den lange ſchwankenden Sieg. Schneider verriet in einzelnen großen Augenblicken, daß er auch geiſtig beherrſcht ſpielen kann. Sein Einſatz jedenf lls Vom S Neckarau ho E Pforzheim— Vie Neckarau 613(:3) In einem vor mehr als 3000 Zuſchauern durchgeführten ſpannenden und ungemein feſſelnden Kampf gelang es dem Tabellenführer, einen verhältnismäßig hohen Endſieg über die Mannheimer Gäſte davonzutragen. Allerdings mußten die Pforzheimer Sportanhänger bange Minuten über⸗ ſtehen, denn die Gäſte brachten eine Ueberraſchung inſofern fertig, als ſie gleich zu Spielbeginn ſich die Führung ſicherten und auch noch an der Pauſe mit 218 Treffern in Führung lagen. Sie zeigten ein ſehr gutes Spiel, und es wäre nicht ausgeſchloſſen geweſen, wenn der Ta⸗ bellenführer eine weitere Punkteinbuße auf eigenem Platz erlitten hätte. Wenn dies dann doch nicht eintrat, ſo war hierfür das beſſere Spielvermögen der Pforzheimer aus⸗ ſchlaggebend. Es iſt hierbei allerdings berückſichtigen, daß Neckarau während der erſten Spielhälfte ſich außerordentlich ſtark verausgabte und ſo gegen Spielende einfach nicht mehr richtig mittun konnten. Einige Spieler verſuchten doch noch, eine Wendung zum Beſſeren herbeizuführen, aber die Hintermannſchaft war durch den andauernden Druck der Pforzheimer Fünferreihe derart mitgenommen, daß ſie in den letzten 20 Minuten eine eindeutige Niederlage hin⸗ nehmen mußten. Bei Pforzheim war die Hintermannſchaft nicht in ge⸗ wohnt guter Form. Nonnenmacher konabte erſt im letzten Splelabſchnitt beſviedigen. Hier waren ſchon Oberſt und Schneck beſſer, die ihre Nebenleute um ein beträchtliches übertrafen. Als beſter Mann des Feldes darf der Na⸗ tionalſpieler Fiſcher angeſprochen werden, der mit dem Halblinken Wünſch zuſammen für die Erfolge der Gaſt⸗ geber verantwortlich war. In der Gäſtemannſchaft woren die beſten Leute in den hinteren Reihen Der Torhüter Dieringer zeigte ſich von ſeiner beſten Seite, und auch Siegel ſowie Benner und Lauer konnten den Anſprüchen vollauf gerecht werden. Sehr gut bei den Gäſten waren auch die beiden Flügel beſetzt, ſusbeſondere Striehl und Düſter bildeten eine ſtetige Ge⸗ fahr für die Pforzheimer Hintermannſchaft. Nach der Pauſe hatten die Neckarauer eine kleine Um⸗ ſtellung vorgenommen, und zwar hatten Benner und Möh⸗ ker die Plätze gewechſelt. Zu erwähnen wäre noch Wenzel⸗ burger als Einzelſpieler, öer aber mit ſeinen Schüſſen wiederholt großes Pech hatte. Die Spielleitung lag in den war außerordentlich, wenn die erforderliche ſpiele⸗ riſche Linie noch nicht gehalten werden konnte. Man kann erwarten, daß die Mannſchaft die näch⸗ ſten Wochen zu alter Form durchdringt, die auch notwendig iſt, um im nun einſetzenden entſcheidenden arlsruhe und VfR Mannheim ſpielen Zang N 2292 „ Ringen um die eigentliche Klärung der Meiſter⸗ frage den eindeutigen Kurs zu finden. Buſſe⸗Raſtatt leitete, mit Ausnahme des oben bereits erwähnten ſtarken Ueberſehens betr. 85 Handelſmeters, gut. A. NM. Anentenſchieden in Karlsruhe Phönix Karlsruhe— Pf Mannheim:2 (Eigener Bericht der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Der badiſche Gaumeiſter hatte ſein letztes Spiel in die⸗ ſer Saiſon in Karlsruhe auf dem Phönix⸗Platz im Wald⸗ park⸗Stadion auszutragen, das nicht den erwarteten großen Beſuch aufwies. Aufgrund des ſehr unbeſtändigen Wet⸗ ters und der gleichzeitigen Anweſenheit des Re führers in Karlsruhe waren nur etwa 2500 Zuſchauer er⸗ ſchienen, die von dem Spiel beider Mannſchaften vollbefrie⸗ digt den Platz verließen. Das Spiel hatte grundſätzlich zwei verſchiedene Halb⸗ zeiten. von denen die erſte klar den Mannheimern gehörte. die ſich in Karlsruhe in einer ſelten gezeigten Form vor⸗ ſtellten. Dagegen nach dem Wechſel drehte der Phönix auf und kam derart in Form, daß das Spiel dadurch nicht nur ausgeglichen, ſondern beinahe für Phönix ſiegreich ge⸗ worden wäre. Als Unparteiiſcher war Seltſam⸗Heidel⸗ berg erſchienen dem ſich die Mannſchaften in folgender Aufſtellung ſtellten: Phönir Karlsruhe: Martin; Mohr. Waldvogel: Wenzel, Nied; Kunz. Graß. Heiſer, Schoſſer. Föhry. Bf Mannheim: Bardack; Au, Schmoll; Schalk, Kamen⸗ Noe, zin Willier; Mary, Spindler, Langenbein Striebinger, Adam. 1 25 5 5 5 5 Die Mannheimer zeigten ſich ihres Gaumeiſtertitels würdig und wußten in der erſten Halbzeit beſſer zu ge⸗ fallen als vor einigen Wochen die Waldhöfer, was ſchon außerordentlich viel beſagen will. Der Sturm der Mann⸗ heimer vor allen Dingen arbeitete mit derartig viel Ge⸗ ſchick, mit gewaltiger Schnelligkeit und mit prächtigen techniſchen Feinheiten, ſo daß die Phönix⸗Hintermannſchaft dagegen einen außerordentlich ſchweren Stand hatte. Außer⸗ dem wax die Hintermannſchaft zunächſt ausgezeichnet auf dem Poſten, die ganz beſonders durch Kamenzin und Bardack weſentlich zu ihrer großen Form auflief., Nach dem Wechſel zeigte ſich allerdings, daß in dieſem Mann⸗ ſchaftsteil Schwächen vorhanden ſind, die ſowohl bei den Außenläufern wie bei den beiden Verteidigern ſich be⸗ merkbar machten. Die Phönix⸗Mannſchaft knüpfte an ihre in den letzten Spielen gezeigten guten Leiſtungen an, und man mitß immer wieder mit Bedauern feſtſtellen, daß eine Mann: ſchaft mit ſolcher Spielſtärke durch eine unglückliche Ver⸗ kettung von Umſtänden zum Abſtieg verurteilt iſt. Vom Spielverlauf ſei erwähnt, daß zunächſt die Mann⸗ heimer ſtarke Vorteile ſowohl im Feldſpiel als vor dem Tore erzielten. Nicht lange und ein wunderbarer Kopfball von Spindler kommt zu Langenbein, der glänzend zum erſten Tor einſchießt. Wenig ſpäter gelingt dann Langenbein im Alleingang der zweite Treffer. Langſam taut Phönix auf, ohne jedoch zu ſolch großer Gefährlichkeit wie der Gegner zu kommen. Vielmehr gehen die Mannheimer in der Folgezeit nur knapp an weiteren Erfolgen vorbei. Nach dem Wechſel allerdings ändert ſich das Bild ſehr ſchnell zu Gunſten der Karlsruher, die das Eckenverhältnis ſogar auf:1 zu ihren Gunſten ſtellen konnten. Die Rollen wären wie ausgewechſelt. Stürmten bisher die Mann⸗ heimer mit großem Elan gegen das Phönix⸗Tor, ſpy war es jetzt umgekehrt, während die Gäſte ſich auf gelegentliche Durchbrüche, beſonders von Langenbein und Adam, be⸗ ſchränken mußten, die allerdings recht gefährlich wurden. Die dritte Phönix⸗Ecke führte durch Kopfſtoß von Föhry zum erſten Gegentreſſer, und dann iſt es wieder die 7. Ecke, die, von Föhry gut hereingegeben, von Schoßer mit Kopf⸗ ſtoß zum Ausgleich verwandelt wird. Dann rettet Schalk auf der Torlinie vor dem durchgebrochenen Graß, und Bardack mußte wiederholt ſein ganz großes Können ein⸗ ſetzen, um den Steg der Karlsruher zu verhindern. Die Mannheimer haben bis auf einige in der Hinter⸗ mannſchaft gezeigte Schwächen außerordentlich gut gefallen, wenn auch dieſer Verluſtpunkt ſie von der Meiſterſchaft weiter entfernen wird. Hoher deutſcher Handballfieg Luxemburg verliert in Saarbrücken:33(:16) Vor 6000 Zuſchauern kam es am Sonntag in Saarbrücken zum erſten Handball⸗Länderkampf zwi ſchen Deutſchland und Luxemburg, nachdem bekannt⸗ lich der erſte Termin, und zwar der 1. Dezember des letzten Jahres, in Luxemburg einem Dauerregen zum Opfer fiel, Das Saarbrücker Spiel war eine vollkommen einſeitige Angelegenheit. Die deutſche Elf, die mit zwei Ausnahmen aus Spielern des Gaues Südweſt, darunter ſechs Saarländern, gebil⸗ det war, ſchlug ſich ganz ausgezeichnet. Die Mi⸗ ſchung zwiſchen bewährten Nationalſpielern und ehrgeizigen Neulingen bewährte ſich ſehr gut. Die deutſche Elf ſpielte immer überlegen und trotz der 33 Tore ſpielte der Sturm ſehr uneigennützig. Es wurde gut zuſammengeſpielt und ſtets ſchoß nur der wirklich günſtig ſtehende Stürmer. In der Luxemburger Mannſchaft gab es mit dem rechten Läufer und dem Mittelſtürmer, der alle drei Gegentore ſchoß, Spieler, die über den Durchſchnitt hinausragten. Die beiden Torhüter, die erſte Hälfte ſpielte Reding(Raeing Club), nach der Pauſe der vorgeſehene Lentz(Düdelingen), zeigten einige ſchöne Pargden. Mit 16:0 ging es in die Pauſe. Nach dem Wechſel fiel zunächſt noch ein weiterer deutſcher Treffer, dann kam Luxemburg zum erſten Gegentor. Die sveiteren Luxemburger Tore wurden beim geschlagen Händen von Dietz⸗ Durlach, der ſich größte Zurückhal⸗ tung auferlegte, aber doch manchmal nicht das richtige traf. Vom Anſviel an übernahmen die Gäſte das Kommondo und lagen bereits auch in der dritten Spielminute in Füh⸗ rung, nachdem ſie ein Mißperſtändnis in der Piorzheimer Hintermannſchaft ausgenutzt hatten. Der linke Pforzheimer Läufer Schmidt wollte dem bereits alleinſtehenden Nonnen⸗ macher den Ball wegnehmen. Doch waren die Gäſte ſchnel⸗ ler und konnten ſo in Führung gehen. Es dauerte dann bis zur 15. Minute, bis die Pforz⸗ heimer zum Ausgleich kamen. Dieſer wurde von Mittel⸗ ſtürmer Rau erzielt, der von Fiſcher wiederholt gut bedient wurde und eine Vorlage in der Mitte unhaltbar ver⸗ wandelte. Bereits fünf Minuten ſpäter hatte der Erfatz⸗ lintsaußen Große die vierte Pforzheimer Ecke zum zwei⸗ ten Treffer verwandelt. Jetzt legten die Neckarauer einen ungemein ſtarken Zwiſchenſpurt ein der ihnen auch in der 36. und 37. Minute zwei weitere Tore einbrachte, ſo daß zut ihren Gunſten die Seiten gewechſelt wurden. Zuerſt war Möhler erfolgreich und nachher hatte der Linksaußen Düſter auf die gleiche Weiſe das dritte Tor geſchoſſen. Gleich zu Begban der zweiten Halbzeit erzielte Rau für die Pforzheimer den Ausgleich, und es ſchien, als ob die Gäſte in der 52. Minute doch wieder in Führung gehen ſollten, als der gut durchgebrochene Benner gon Oberſt innerhalb des Strafraumes umgelegt wurde. Der Elfmeter wurde von Wenzelburger flach und auch ſcharf geſchoſſen, doch hatte ſich der Pforzheimer Hüter inſtinktiv in die Flugbahn des Leders geworfen und konnte ſo das Unheil abwehren. Mehr und mehr gingen die Einheimiſchen aus ſich heraus und kamen dann auch elf Minuten ſpäter durch den non Ran im Nachſchuß verwandelten Ball zum vierten Tor. Dies war das Signal für die Platzherren zu weiteren Angriffen die dann auch ziemlich ſtark das Tor der Gäſte belagerten, Allerdings ließen die Neckarauer vorerſt weitere Er⸗ folge nicht zu und wurden durch ühre ſchnellen Flügelſtür⸗ web, die von den Verbindern aut bedient wurden, wieder⸗ holt gefährlich. Dabei unternahm der Pforzheimer Tor⸗ hitter Nonnenmacher einige riskante Ausflüge, ſo daß der erneute Ausgleich für Neckarau unvermeidlich ſchien. Die letzten zehn Minuten ſtanden dann aber unzweideutig im Zeichen der Ueberlegenheit der Pforzheimer, die in der 82. und 83. Minute durch Tore des Rechtsaußen Müller und des Halblinken Wünſch, der ſehr ſpieleifvig war, zum 623 Eudergebnis kamen. Der Sieg iſt verdient, aber in ſeiner Höhe und dem Spielverlauf entſprechend trotzdem glücklich. Stande von 30:1 erzielt. In die deutſchen Tore keil⸗ ten ſich Freund(Dapmſtadt 98) mit neun, Leonhard (Polizei Darmſtadt) mit ſieben, Lang(SV Waldhof) mit ſieben, Krämer(Neuweiler) mit ſechs, und Schwemmle(Dudweiler) mit vier Erfolgen. Die Mannſchaften ſtanden wie folgt: Deutſchland: Thome(Saarbrücken); Brehm (Schwanheim), Schneck(Saarbrücken); Adam(Saar⸗ brücken), Kritter(SVW Waldhof), Wendel(St. Ing⸗ bert); Schwemmle(Dudweiler), Krämer(Neuweiler), Leonhard, Freund(beide Darmſtadt), Lang(SV Waldhof). Luxemburg: Reding(Raeing Club) zweite Hälfte Lentz(Düdelingen); Mey(Fola Eſch), Gros⸗ ber(Fola); Hatte(Düdelingen), Dahm(Fola), Uſel⸗ dinger(Fola); Hoferlin(C. A. Schifflingen), Kelſen (Racing), Mey(Fola), Oeſtereicher(Fola). Neue Termine in Baden Am nächſten Sonntag: Vſht— Waldhof Die reſtlichen badiſchen Meiſterſchafts⸗Termine wurden neu zuſammengeſtellt, da damit zu rechnen iſt, daß Siffling vom SV Waldhof die Spanienreiſe der deutſchen Nationol⸗ elf mitmachen wird. So findet am nächſten Sonntag(9. Februar) ſchon das Rückſpiel zwiſchen Bft Mannheim und S Waldhof im Mannheimer Stadion ſtatt, Außerdem ſpielen noch an dieſem Tage Freiburger FC— Kaxls⸗ ruher FV und Vs Mühlburg— Amicitia Viernheim. Am 160. Februar ſpielen Karlsruher 5— S Waldhof, Bfe Neckarau— Bf Mannheim und Pforzheim— Bröt⸗ zingen und am 23. Februar ſtehen ſich Mühlburg— Pforzheim, Neckarau— Brötzingen und Freiburg— Bſſtt Mannheim gegenüber. Deulſche Fußballmeiſterſchaft 1936 Einteilung der vier Gaugruppen In jedem Jahr werden in vier Gaugruppen die Teil⸗ nehmer an der Vorſchlußrunde zur Deutſchen Fußbhall⸗ meiſterſchaft nach der Punktwertung ermittelt. Die Zu⸗ ſammenſetzung der vier Gruppen wechſelt allfährlich. Der Fachamtsleiter für Fußball hat jetzt die Zuſammenſetzung der vier Gaugruppen für das Jahr 1986 endgültig wie folgt feſtgelegt: Gaugruppe 1: Gruppenſportwart Wolz(Berlin]: Gau! Oſtpreußen, Gau 3 Brandenburg, Bau 5 Sachſen Gau 9 Weſtſalen. Gaugruppe 2: Gau 2 Pommern, Gau 4 Schleſten, Gau 7 Norden enk. Niederſachſen. Gaugruppe 3: Gruppenſnortwart Dr. Haggenmül⸗ ler(Nürnberg): Gau 6 Mitte, Gau 13 Südweſt. Gau 15 Württemberg, Gau 16 Bayern. Gaugruppe 4: Gruppenſportwart Knehe Gau 10 Niederrhein. Gau 11 Mittelrhein, Gau heſſen Gau 14 Baden. Grupenſportwart Rave(Hamburg): Gau 8 (D ufsbu rg): 12 Nord⸗ — Pfalz⸗Oſt: Pfalg Ludwigshafen— Kickers Frankenthal 310 Ludwigshafen 04— Bf Neuſtadt:0 AS Ludwigshafen— F Speyer 21 Mutterſtadt 08— TS Rheingönheim 92 I Frankenthal— Ludwigshafen 03 311 SpVg Mundenheim— 70 Oppau 1914:0 Pfalz Weſt Mees Kaiſerslautern— Pirmaſens 05 abgeſ. Pirmaſenz 73— 1. FC Kaiſerslautern 171 Sc Kaiſerslautern— TS Otterberg:0 FC Waldfiſchbach— Bf Kaiſerslantern:3 TS Landſtuhl— J Homburg:8 — Der Rugbykampf zwiſchen Wales und Schottland, der vor 50 000 Zuſchauern auf dem Murrayfield i ausgetragen wurde, ſah die Waliſer einde (:0) Punkten erſolgreich, 15000 Rugk les hatten„Ihre“ Fünfzehn nach Se and begleitet. 8. Seite Nummer 55 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 3. Februar 1936 Die Spiele der Bezirksklaſſe Phönir Mannheim— Neulußheim 12 BfTug Feudenheim— Heddesheim 211 Seckenheim— Alemannia Rheinau:1 Friedrichsfeld— Ilvesheim:1 s Mannheim— Spel Käfertal ausgef. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Spog Sandhofen 15 8 5 2 3121 210 Bf Tuc Feudenheim 15 8 4 3 37:29 2010 OlympiaReulußheiml5 9 1 5 41.82 19.11 SC Käfertal 8 2 4 38•1 18˙10 Alemann. lvesheim 15 7 4 4 32.˙25 18˙12 Germ. Friedrichsfeldlt 7 3 6 24.25 17.15 08 Hockenheim. 14 5 6 3 29.24 186.12 Phönix Mannheim 14 6 3 5 224.21 15:13 Heddesheim 16 4 3 92588 111 8 Mannheim 13 4 1 8 22˙81.17 Sp. Seckenheim.. 15 2 3 10 17-40.23 Rheinuan 3 1 12 21:45.25 Ein rabenſchwarzer Tag bei Phönir Mannheim Phönix Mannheim— Neulußheim:2(:2 Für die 500—600 Zuſchauer, die an dieſem naßkalten erſten Februarſonntag das Gelände des Mannheimer Phönix hinter der Uhlanöſchule aufſuchten, war dieſes Spiel eine einzige Enttäuſchung. Die Partie ſollte Mei⸗ ſterſchaftscharakter tragen, und was aus ihr wurde, mar nichts mehr und nichts weniger als eine planloſe Kickerei, bei der die Mannheimer obendrein das Pech hatten, ums Handumdrehen zwei wertvolle Punkte zu verlieren, mit deren Verluſt ſie gleichzeitig ein weiteres Mal die Hoff⸗ nung auf die Meiſterſchaft zu Grabe trugen. Phönix war wohl für dieſes Spiel reichlich erſatzgeſpickt, dennoch mutete einem der klare Ausfall eigentümlich an. Die Elf hatte zwel Drittel des Felöſpiels klar für ſich, ſie belegte das Neulußheimer Tor ſtändig mit dicker Luft, und am Ende war das Ergebnis alles ſichtlichen Drängens ein einziges Elfmetertor durch Ras mu ß. Phönix machte einen abge⸗ kämpften Eindruck, in keiner Phaſe des Kampfes gewahrte man den letzten entſcheidenden Einſatz, ohne den es nun einmal nicht geht. Kaum Kontakt fand man in der An⸗ griffsreihe, wo ſozuſagen alles oft drunter und drüber ging. Die unglaublichſten Sachen wurden ausgelaſſen, und Rasmuß, das ſonſtige Führertalent, blieb mit ſeinen Man⸗ nen buchſtäblich auf der Strecke. Er mußte es bleiben, weil er ſich in ſeiner neuen Umgebung nicht wohl fühlte und weil das Ganze zu wenig Mannſchaftsgeiſt offenbarte, um einen greifbaren Erfolg ſicherzuſtellen. Es war natür⸗ lich Pech, daß Phönix ausgerechnet auf Greiner, Sutter, Oechsle und Rößler verzichten mußte, aber auch ohne die vier Mann hätte ſich der Sieg ſchaffen laſſen müfſen, vor⸗ ausgeſetzt natürlich, wenn man mit dem nötigen Schneid zu Werke gegangen wäre. Phönix ſpielte, wie wenn die Felle längſt verteilt wären, aber nicht wie ein hoffnungs⸗ voller Meiſterſchaftsbewerber, und darin gipfelte wohl die Niederlage. Wäre Neulußheim eine klar führende Mann⸗ ſchaft geweſen, ſo hätte man dieſen Ausfall noch verſtehen können. Ganz anders jedoch war die tatſächliche Situation. Phönix ließ ſich zu Spielbeginn kurz nacheinander zweimal förmlich überrumpeln, wobei die Deckung allerdings mäch⸗ tig wankte. Dann fand ſich die Phönixelf überraſchend ſchnell, diktierte dem Gegner das Spiel, ſo daß man am Enderfolg der Mannheimer— mit der Dauer des Spieles — abſolut nicht zweifelte. Phönix drängte und drängte, aber immer und immer wieder konnte ſich Neulußheim behaupten, weil den Phönixaktionen, wie geſagt, der letzte Schmiß fehlte. Dann gab es wieder Augenblicke, wo Neulußheim nur noch mit einem Mordsmaſſel über die für ſie gefährlichen Klippen des Spiels hinwegkam. Juſt in dieſen bangen Augenblicken ſtellte Neulußheim die mitunter zahlenmäßig ſtark ausgebaute Deckung voll in den Kampf und verſtand es auch, ſo das Vorhaben der Phönixler zu ſtören. In dieſer Beziehung boten die Neulußheimer immerhin eine Leiſtung, wenn auch nicht verkannt werden darf, daß die Elf ſonſt nicht ſonderlich in Erſcheinung trat. Ohne Fuchs, Adler und Gentner wirkt die Mannſchaft etwa wie Suppe ohne Salz und mancher der vielen Mißerfolge im neuen Jahre wurde mit einem Schlage verſtändlich. Im Geſamten betrachtet war das Spiel beileibe keine Offenbarung, denn die Fälle, wo kraſſes Verſagen in Ver⸗ bindung mit vereinzeltem grenzenloſem Pech die Ober⸗ hand behielten, waren zu zahlreich. So wurde denn der Kampf, der namentlich gegen Schluß etwas heftig tobte, ein Spiel ohne Meiſterſchaftslinie, ein Kampf zweier auf totem Geleis gelandeter Mannſchafben, die wach den gezeig⸗ ten Leiſtungen den Meiſtertitel auch keinesfalls verdienen. Dazu gehört denn doch mehr Können. Gleichlaufend mit den mäßigen ſpieleriſchen Leiſtungen, lief eine ſolche des Spielleiters Köhler⸗Sandhauſen, der diesmal abſolut nicht zu überzeugen vermochte. Es ſpricht fir ſich, daß ſeine Entſcheidungen in der zweiten Spiel⸗ hälfte faſt dauernd im Brennpunkt von Zurufen ſtanden und daß ihm der Linienrichter des Platzvereins bei einer Fehlentſcheidung kurzerhand den Streik erklärte. Feudenheim ſiegt knapp VfTug Feudenheim— Fortuna Heddesheim:1 Das unerwartet erfolgreiche Abſchneiden oer Fortunen in den letzten Spielen gegen führende Gegner hat berech⸗ tigtes Aufſehen erregt und mit großem Intereſſe verfolgte man daher den Verlauf dieſes von beiden Mannſchaften mit vollſter Hingabe durchgeführten Treftens, in dem für Feudenheim die Wahrung der Meiſterſchaftsausſichten auf dem Spiele ſtand, während Heddesheim dem immer noch drohenden Abſtiegsgeſpenſt entgehen möchte. Heddesheim ſtemmte ſich mit allen zu Gebote ſtehenden Kräften dem Anſturm des Gegners entgegen, aber die techniſche Ueber⸗ legenheit des Vſ Tun wor doch zu ſtark, um ihr erfolgreich Widerſtond leiſten zu können, ſo daß man nicht umhin konnte und über eine Niederlage quittieren mußbe. Bei leichter Ueberlegenheit Feudenheims verlief das Spiel zu Beginn ſehr abwechflungsreich, ohne jedoch aus⸗ geſprochene Torchancen zu bringen. Später konnte der rechte Feudenheimer Flügel einige gefährliche Angrikfe vor⸗ tragen, die in der 25. Minute anch den Führungstreffer einbrachten. Berrot hatte den Ball zu Edelmann gegeben und dieſer ſetzte entſchloſſen den Ball in die Maſchen. In der Folge drängte Heddesheim den Gaſtgeber kürzere Zeit ſtork in die Abwehr und einige Alleingänge von Happner hätten leicht eine Wendung bringen können. Das Ende der erſten Hälfte ſoah wieder ben Gaſtgeber ſtark in Front und nur durch eindrucksvolle Paraden hielt der Fortunahüter ſein Tor rein. Durch einen etwas harten, von Neu verwandelten Faul⸗ elfer kam Feudenheim gleich nach der Pauſe zu einem weiteren, billigen Erfolg, aber poſtwendend bot ſich auch den Fortunen dieſelbe Chance; hier war es Jöſt, der den Ball unhaltbar in den Kaſten ſetzte. Nach einer längeren, ausgeglichenen Spielperiode kam Feudenheim ſtark in Front, doch dem ſelbſtloſen Einſatz der Fortuna⸗Torabwehr gelang es, dieſe Periode unbeſchadet zu überſtehen, trotz⸗ dem gegen Ende Mittelläufer Reinhart verletzt vom Platze getragen wurde. Feudenheim hat ein großes und ſtarkes Treffen gelie⸗ zert und dabei ſeine gute Poſition gewahrt. Müller im Tor hat ausgezeichnet gehalten, und die Verteidigung Sohn und Fuchs ſtellte ihr gediegenes Können erneut unter Beweis. Ausgezeichnet im Schwung war die von Ueber⸗ rhein 3 geführte Läuferreihe, die in Aufbau und Deckung mächtig imponierte. Mit ebenfalls abgerundeten Leiſtun⸗ gen wurde im Sturm aufgewartet, deſſen Angriffe Formot und Schmiß beſaßen und von Edelmann und Neu gut zum Abſchluß gebracht wurden. Die Fortung Heddesheim hat eine ſtarke und gefällige Leiſtung gezeigt, die erkennen ließ, daß die letzten Erfolze nicht von ungefähr kamen. Der Sturm landete ſchöne und gefährliche Angriffe, ganz beſonders gefielen in dieſer Line der ſchnelle und wendige Jöſt auf halbrechts und Happner als Sturmführer. Die Läuferreihe mußte ſich wiederholt ſtark auf Abwehrarbeit beſchränken, ſie tat dies aber mit gutem Erfolg. Kettner und O. Schmitt waren als Ver⸗ teidiger unermüdlich tätig und kämpiten wie der Schluß⸗ mann F. Schmitt zwiſchen den Pfoſten mit aller Energie, ohne aber die Niederlage abwenden zu können. Als Schiedsrichter verſah Karl Gaa⸗Plankſtadt ſein ſchweres Amt zufriedenſtellend. Diesmal ſiegt Rheinau Ic Seckenheim— Alemannia Rheinau 021 Dieſes Treffen hatte inſofern erhöhte Bedeutung, als es eruſtlich um eine Klärung der Abſtiegsfrage ging. Ohne Zweifel hatten die Seckenheimer, die erſt am Vorſonntag 8 Mannheim diſtanzieren konnten, die weitaus beſſeren Chancen. denn auf eigenem Gelände ſtellen die Secken⸗ heimer eine Mannſchaft, die zu kämpfen verſteht und die gerade auf dem ſchweren Boden nicht ſo leicht aus dem Konzeyt zu bringen iſt. Wohl haben auch die Rheinauer in ihrehn bisherigen Kämpfen bewieſen, daß ſie ſich reſtlos einzuſetzen verſtehen, aber der letzte Schliff in der Technik und auch ein mangelhaftes Stehvermögen im Verein mit einer ſtarken Doſis Pech brachten den Neuling um manchen Punkt. In dieſem Kampf aber hatten die Rheinouer das Glück gepachtet und kamen ſo zu einem knappen Sieg, der natür⸗ lich für die Abſtiegsfrage keine Löſung, ſondern eine neue Verwirrung bedeutet. Seckenheim war wohl im Feldſpiel beſſer und buchte die zweite Halbzeit klar für ſich, aber alles Drängen reichte nicht, um den knappen Vorſprung der Gäſte aufzuholen. Verantworklich für die Niederlage zeichnet einzig und allein der Sturm, der einfach in ſeinem Unvermögen und feiner Hilkloſigkeit nicht mehr zu über⸗ bieten war. Was nützt da alles Drängen, wenn man es einſach nicht verſteht, dem Gegner auch durch die greifbar nahe Taktik zu Leibe zu rücken. Die Hauptſchwäche war der klare Schuß und das genaue und raſche Zuſpiel. Dadurch wurde ſo manche Aktion ſchon im Keime erſtickt, denn bis der Ball abgeſpielt war, hatte ſich die Deckungs⸗ reihe der Rheinauer ſchon geſchloſſen und gab dem Gegner durch entſchloſſenes und raſches Dazwiſchenfahren das Nachſehen. Wenn auch die Läuferreihe durch den Ausfall des Angriffs allmählich den Ueberblick und die Sicherheit im Aufbau verlor, ſo war ſie doch noch der beſte Monn⸗ ſchaftsteil. Auch das Schlußtrio hielt ſich annehmbar, nur müſſen die Abſchläge reiner und präziſer nach vorn kommen. Rheinau bot eine recht anſprechende Leiſtung, wenn auch die Hauptſtärke nur in der Defenſive zu ſuchen war. Man kämpfte bis zum äußerſten und verſtand es, durch ausgeprägtes Stellungsſpiel und Schnelligkeit dem Gegner die Gefährlichkeit zu nehmen. Ueberragend arbeitete das Schlußtrio und hier war in erſter Linie der Tormann auf der Höhe. Die Läuferreihe bot nichts überragendes, man war aber in ſeiner Anpaſſunasfähigkeit an das Spiel⸗ geſchehen guf der Höhe. Als dritter Verteidiger arbeitete der Mittelläufer recht gut. Der Sturm war nicht ſchlecht und bewies verſchiedentlich ſeine Gefährlichkeit. Um aber eine ernſte Gefahr zu bedeuten, dafür fehlte ihm die Unter⸗ ſtützung von hinten. Schiedsrichter Laue r⸗Plankſtadt amtierte einwan dfrei, hätte aber bei dem immer wiederkehrenden unfairen Spiel von Gropp energiſcher eingreifen dürſen. Bis zur Pauſe war Seckenheim im Feloſpiel leicht überlegen, ohne daß aber der Sturm auch nur eine Chance hätte mützen können. Glücklicher waren die Rheinauer in der 35. Minute. Eben noch hatte Gropp einen Strafſtoß für Seckenheim aus⸗ gelaſſen, als im Gegenzug der Rheinauer Rechtsaußen eine präziſe Flanke anbrachte die von dem ungedeckten Halblinken entſchloſſen zum Führungstor umgeſetzt wird. Nach dem Wechſel iſt das Spiel zunächſt noch verteilt, nach 15 Minuten aber wird Seckenheim drückend überlegen, ohne aber Tore zu erzielen. Immer wieder wird eine Vorlage abgefaßt oder ein Seckenheimer im letzten Moment vom Ball getrennt. Es will nichts gelingen und mit der Zeit wird man nervös. Man ſtellt mehrmals um, aber Erfolge bleiben aus, denn Rheinau weiß durch eine zahl⸗ reiche Verteidiung den Vorſprung zu halten, ia wird ſogar bei gelegentlichen Vorſtößen gefährlich. Da die Secken⸗ heimer auch nicht verſtehen, durch Auflockerung des Spie⸗ les den Gegner aus der ſtarken Deffenſivhaltung zu locken, bleibt es bis zum Schluß bei dem Anrennen gegen eine Rheinauer Mauer und bei dem überraſchenden Sieg der Rheingauer. Unterbaden⸗Oſt G Kirchheim— Fe 05 Heidelberg 723 Kickers Walldürn— Spg Eberbach*. 25 921 Handſchuhsheim 86— Schwetzingen 98 Union Heidelberg— SpVg Plankſtadt SV Sandhauſen— BfB Wiesloch:2 Am die Gaumeiſterſchaft im Ringen Eiche Sandhofen ſchlägt Germania-Vruchſal 12:7 Die beiden Bezirksmeiſter„Eiche“ Sandhofen und„Ger⸗ wania“ Bruchſal ſtanden ſich am Samstagabend im voll⸗ beſetzten Saal der„Reichspoſt“ Sandhofen gegenüber. Der mittelbadiſche Bezirksmeiſter iſt weitaus kampfſtärker als erwartet wurde. Um zu einem Erfolg zu kommen mußte ſich die„Eiche“ ⸗Staffel gewalkig anſtrengen. Vor allem machte ſich das Fehlon des Mittelgewichtlers Hahl bemerk⸗ bar. Freund⸗Ludwigshafen, der ſchon im Stichkamof Bfel 86 gegen Feudenheim. als Kampfrichter eine ſehr gute Figur abgab, brachte auch dieſe Beckegnung ohne Tadel zu Ende. Die Ergebuiſſe: Bantamgewicht: Allraum Sandhoſen gegen Grafe ſel⸗Bruchſal. Beide Ringer zeigen hervorragendes Kön⸗ nem und gehen ſehr temperamentvoll über die volle Kampf⸗ zeit. Wertungen konnten keine notiert werden, da All⸗ raum ſowie Graſſel in der Verteidigung gleich gut ſind. Der Sandhöfer hatte vom Standkampf durch ſeinen ener⸗ giſchen Angriff mehr und wurde als Arbeſtsſieger erklärt. Sandhofen führt:0. Federgewicht: Bade Sandhofen gegen Naßner⸗ Bruchſal. Naßner beſitzt die größere Erfahrung und iſt auch im techniſchen Ringen ſeinem Gegner klar überlegen. Nach wechſelvollen Kampfmomenten ſiegt der Bruchſaler in 5,25 Minuten durch Eindrücken der Brücke. Bruchſal über⸗ nimmt mit 32 die Führung. Leichtgewicht: Sommer Sandhofen gegen Konrad Bruchſal. Sommer präſentierte ſich wieder in beſter Ver⸗ faſſung, er lieferte Konrad. der als guter und erfahrener Ringer bekannt iſt, von der erſten bis zur letzten Sekunde ein äußerſt ſpannendes Gefecht. Der Bruchſaler mußte ſchon Wertungen abgeben, als er dann in der 15. Minute durch Ueberwurf ſogar noch Lutſcheidend beſiegt wurde. Sandhof geht mit:3 erneut in Führung Weltergewicht: Weickel Sandhofen gegen Hil ler⸗ Bruchſal. Nach vollkommen ausgeglichenem Stand⸗ und Bodenkamof trennen ſich beide Ringer mit einem gerechten Unentſchieden. Sandhoſen bleibt weiter mit 614 in Führung. Mittelgewicht: Weigand Sandhofen gegen E. Schneider ⸗Bruchſal. Der Erſatzmann Weigand iſt ſei⸗ nem Gegner micht nur an Können unterlegen ſondern auch körperlich. Trotzdem hält ſich der Einheimiſche aber ſehr tapfer und gab ſich erſt nach der 6. Minute durch Arm⸗ ſchlüſſel geſchlagen. Bruchſal führt erneut mit 726. löſchwergewicht: H. Rupp Sandhofen gegen Kem⸗ met ⸗Bruchſal. Der Maſt hatte gegen den Gaumeiſter nichts zu beſtellen. Rupp benßtigte nur eine Mimute, um ſeinen Gegner mit Untergriff auf beide Schultern be⸗ oe zu W er gewicht: R. Ru pc⸗Sandhofen gegen G. Schneider ⸗Bruchſal. Auch bier iſt der Sandhöfer ſei⸗ nem Gegner in feder Beziehung klar überlegen. Es hätte aber nicht viel gefehlt, dann wäre Schneider als Sieger hervorgegangen, denn Rupp ging vei Ausführung einer Kopfſchleuder ſeloſt über beide Schultern, was jedoch der Kampfrichter nicht ſehen konnte. Rupp wurde dann nvor⸗ ſichtiger und ſiegte nach 4 Minuten entſchei 8 nd⸗ reſultat 12:7 für Sandhofen. VN Friedrichsfeld verliert zu Haufe Friedrichsfeld— Ilvesheim 91 Einen unglücklichen Tag hatte diesmal Friedrichsfeld, das ſich auf eigenem Platz gegen Ilvesheim eine Niederlage holte, die durch ein einziges Tor erzielt wurde. Die bei⸗ den Mannſchaften lieferten ſich einen ſpannenden Kampf. der die zahlreichen Zuſchauer immer wieder begeiſterte. Die Gäſte ſtarten bei Spielbeginn vielverſprechend und be⸗ drohen das Tor der Friedrichsfelder durch blitzſchnelle Vor⸗ ſtöße und ſchöne Kombinationen. Eine ſchöne Chance wird ausgelaſſen, als Hollerbach ſein Tor verlaſſen hat, rollt der Ball am leeren Tor vorbei und den Nachſchuß ſchlägt Ja⸗ nescek im Tor ſtehend ab. Die Gäſte kommen zu mehreren Ecken, die alle abgeſchlagen werden, bis es nach längerem Drängen dem Linksaußen der Gäſte gelingt im Anſchluß an die neunte Ecke das Siegestor zu ſchießen. Friedrichs⸗ feld nimmt ſich jetzt zuſammen und kann den Kampf bald für ſich günſtiger geſtalten, ohne daß es gelingt eine Ge⸗ legenheit zu einem Erfolg auszuwerten. Wenige Minuten mach Wiederbeginn vergibt Seßler eine totſichere Gelegen⸗ heit und auch Jung kann freiſtehend das Tor nicht finden. Einen hohen Schuß wehrt Lembach ab und der Nachſchuß vom Seßler geht knapp darüber Dann iſt Rockſitz durch⸗ gebrochen. Und auſchließend verfehlt Graf ganz knapp das Ziel. Die Gäſte kommen nochmals vor das Friedrichsfelder Tor, aber Hollerbach hält einen Flachſchuß ganz glänzend. Der Gäſterechtsaußen muß verletzt ausſcheiden. Und nun wird die Sache dramatiſch. Die Einheimiſchen wollen unbedingt den Ausgleich, ohne Erſola, denn eine Pechſträhne läßt kei⸗ nen Erfolg zu. Rockſitz ſchießt frei vor dem Gäſtetor Lem⸗ bach in die Hände. Jung 2 erhält wegen Unfairneß Platz⸗ verweis. Eine wunderbare Flanke von Rockſitz zieht aufs Tor, und Lembach kann gerade noch zur Ecke abwehren. Auch ein Strafſtoß Grafs geht um Zentimeter neben die Latte. Die Siegermannſchaft gefiel durch ihre ſchönen Angriffe und ihren Kampfgeiſt. Die beſten Spieler waren Lembach im Tor, beide Verteidiger und H. Weber als rechter Läufer. Im Sturm waren Weber und Kraft die treibenden Kräfte. Auch Friedrichsfeld ſtellte eine ausgezeichnete Hintermann⸗ ſchaft ins Feld. Hollerbach wie immer ſicher und vor ihm Kögel und Ehret, die ſich gut verſtanden. Brümmer, der beſte Mann der Mittelreihe, während Schmitt durch ſein Zögern viel verdarb. Im Angriff iſt Seßler hervorzu⸗ heben, der nur bei ſeinen Nebenleuten wenig Verſtändnis fand, allerdings hatten ſie auch unheimliches Schußpech. Als Unpartetiſcher zeigte ſich Mol l⸗ Heidelberg voll und ganz ſeiner Aufgabe gewachſen. Mic 08 Mannheim— SpCl Käfertal ausgefallen In dem Treffen am Waldweg ſollte es für beide Monn⸗ ſchaften um ſehr hohe Ziele gehen. Infolge einer Reihe wenig glücklich verlaufener Spiele und wohl auch darum, weil dem alten Verein eine ſtändige Spielanlage kehlt, it 8 Lindenhof in eine bedrängte Lage geraten und muß nun um den Verbleib kämpfen, während der dies malige Rivale, Käfertal, im weiteren Verfolg ſeiner großen Mei⸗ ſterſchaftsausſichten darauf aus iſt, nicht nur Sieg und Punkte zu erringen, ſondern auch ein recht günſtiges Treſ⸗ ferergebnis herauszuholen. Von dieſen Umſtänden getragen, hätte das Spiel einen intereſſanten Sport verſprochen, wenn nicht die leidige Platzfrage einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Dabei erwies ſich aber die Maßnahme des erſchie⸗ nenen Schiedsrichters Seibert⸗Plankſtadt, das Spiel nicht zum Austrag kommen zu laſſen, als reichlich verfrühl denn bis zum Spielbeginn waren es immerhin noch 1% Stunden und in dieſer Zeitſpanne hatten Sonne und Wind den Bodenverhältniſſen bereits nachgeholfen gehabt ſo daß auch die Erſatzligamonnſchaften in der Lage waren, ihr Spiel, das übrigens mit einem:1⸗Sieg für Käfertal endete, reſtlos durchzuführen. Käfertal, von einer großen Schar Schlachtenbummler begleitet, beſtand auf den Aus⸗ trag des Spieles, doch war die Leitung von 08 Mannheim, der in Anbetracht der Erſatzgeſtellung für 3 etats mäßige Spieler der Ausfoll nicht ungelegen kam, nicht dagu zu bewegen. Es bleibt zu wünſchen, daß dieſem 2. Spielaustall in Neckarou im Intereſſe der Vereine und ihres Anhanges keine weiteren folgen. Eisſchnellaußweltmeiſterſchaften in Javos Ivar Ballangrud-Norwegen führt In Davos begannen am Samstag hei froſtklarem Wet⸗ ter und guten Eisverhältniſſen die Kämpfe um die Welt⸗ meiſterſchaft im Eisſchnellaufen für Männer. Dieſe vor⸗ olympiſche Veranſtaltung erfreute ſich einer rieſigen Be⸗ teiligung. waren doch nicht weniger als 41 Läufer, die Vertreter von elf Nationen, am Start. Den Beginn machten die Läufe über 500 Meter. Nicht ganz unerwartet lief ein Amerikaner mit 42,6 Sek. die beſte Zeit, aber nicht der Weltrekordmann Allan Potts, ſon⸗ dern Delbert Lamb der den Weltrekord ſeines Lands⸗ mannes nur um zwei Zehntel Sekunden verfehlte. Zwei⸗ ter wurde der Norweger Hans Engneſtangen(429) vor ſeinem Landsmann Georg Krog(43,1) ugn den drei Ame⸗ rikaern Leo Freiſinger(43,4), Allan Potts(43,4) und Ro⸗ bert Peterſen 43,7). Erſt dann kam als Siebter Welt⸗ meiſter Michael Staksrud in 43,8 vor feinem Landsmann und Europameiſter Ivar Ballanarud(44,0). Die beiden deutſchen Teilnehmer, Meiſter Willi Sandtner(Mün⸗ chen) und der Berliner Heinz Same s, warteten auf die⸗ ſer Strecke keineswegs mit überragenden Leiſtungen auf. Sandtner hatte in dem Ungar Hedgeghi einen ſehr ſchwa⸗ chen Partner und kam mit einer Zeit von 45,8 nur auf den 2. Platz. Im Vorjahr hatte Sandtner an der gleichen Stelle mit 45.2 eine neue deutſche Beſtleiſtung erzielt. Heinz Sames lief in ſeinem Lauf weit hinter dem Finnen Ekman durchs Ziel und kam mit 46,2 auf den 31. Rang. Der Lauf über 5000 Meter geſtaltete Triumph Ballangruds, der mit 8132. weit hinter der Weltbeſtleiſtung zurückblieb, aber damit feine Mitbewerber doch eindeutig diſtanzierte. Da die beſten 500⸗Meter⸗Läufer hier eine mäßige Rolle ſpielten, ſicherte ſich der Europameiſter im Geſamterasbnis die Führung. Den zweiten Platz dürfte wohl Ubmeiſter Staksrud beſetzt halten, der 900 Meter in:52,3 durch⸗ lief und domit hinter Edoy Schröder⸗US A und Birger Wafenius⸗ſinnland auf den vierten Platz kam. Eine an⸗ genehme Ueberraſchung bereitete diesmal Willi Sand t⸗ ner, der mit:55 den fünften Platz befetzte und die deut⸗ ſche Beſtleiſtung von Heinz Sames nur knapp verfehlte (852,3). Er hätte ſicher um einige Sekunden ſchneller ſein können, wenn er einen entſprechenden Gegner gehabt hätte Den Ungar G. Ladony ließ er weit hinter ſich. Heins Sa⸗ mes kam in 929,5 Minuten auf den 21. Platz. Die Ergebniſſe des erſten Tages: 500 ⸗Meter⸗Lauf: 1. Delbert Lam b⸗Uus A 42,6 Sek.; 2. Hans Engeſtangen⸗Norwegen 42,9 Se Georg Krog⸗ Norwegen 43,1 Sek.; 4 Leo Freiſinger⸗US a und Allan Potts⸗ ASA je 3, Sek.; 6. Robert Peterſen⸗USA 43,7 Sek.; 8. Ivar Ballangrud⸗Norweoen, Harry Haraldſen⸗ Norwegen und Birger Waſenius⸗Finnland je 44 Sek.: 11. Eddy Schröder⸗ USA 44,4 Sek.; 12. Jorma Ruiſſalo⸗Finn⸗ land 44,5 Sek.; 25. Willi Sandtner⸗Deutſchland 45,8 20. Sek.; 31. Heinz Sames⸗Deutſchland 46,2 Sek. 5000⸗Meter⸗ Lauf: 1. Ballangrud:32,5 Min.; 2. Schröder:42, Min.; 3. Waſenius:42,8 Min.; 4. Staksrud:52,3 Min.: 5. Sandt ner.55 Min.; 6. Chriſtenſen⸗Norwegen:57,8 Min.; 7. Seien Kin⸗Japan 9709,6 Min.; 8. Peterſen 9707, Min.; 9. Oſſi Blomquiſt⸗Finnland:08,7 Min.; 10. Max Stiepl⸗Qeſterreich:0, Min.; 11. Januſz Kalbarczy⸗Polen 9: 10,2 Min.; 21. Somes⸗Deutſchland 929,5 Min. Zweiter Sieg Ballangruds Die Weltmeiſterſchaft der Männer im Eisſchnellaufen konnte am Sonntag in Davos erſt nach Ueberwindung einiger Schwierigkeiten fortgeſetzt werden, denn in der Nacht hatte es ununterbrochen geſchneit. Am Vormittag mußte die Bahn erſt von einer 40 em hohen Schneedecke befreit werden. Auch während des 1500⸗Meter⸗Laufes hielt das Schneetreiben an, ſo daß der Bahndienſt dauernd in Tätigkeit blieb. Die zahlreichen Bewerber ließen ſich aher nicht abhalten. Jeder Teilnehmer konnte ſogar noch ſeine bisherige Beſtleiſtung überbieten, und unter anderen Um⸗ ſtänden wäre eine neue Weltbeſtleiſtung fällig geweſen. Der norwegiſche Europameiſter Jvar Bal bang rud befand ſich wieder in ganz ausgezeichneter Verfaſſung und lieferte ſich mit ſeinem Landsmann Harry Haraldſen ein ſcharfes Rennen. Mit 217,4 Minuten erreichte er die ſeit 22 Jahren beſtehende Weltbeſtleiſtung ſeines Landsmannes Oskar Matbieſen. Haraldſen biieb 8 Zehntelſekunden zu⸗ rück und belegte den zweiten Platz vor dem Finnen Birger Waſenius. Ballangrud iſt nach zwei Siegen Favorit für die Weltmeiſterſchaft. Der deutſche Meiſter Willy Sandtuer lief mit 226,2 Min. eine neue deutſche Beſtleiſtung und ließ den Holländer Diijkſtra weit hinter ſich. Sandtner kam aller⸗ dings nur auf den 19. Platz. Mit einem anderen Gegner wäre ihm ein beſſerer Platz ſicher geweſen. Sehr gut hielt ſich auch der Berliner Hein Sames, der den Polen Kal⸗ barczyck mit:27, ſicher hinter ſich ließ und Dreiund⸗ zwanzigſter wurde. Die Ergebniſſe: 1500 Meter: 1. Jvar Ballangrud(Norwegen :17,4; 2. Harry Haraldſen(Norwegen):18,6 3. Birger Waſenius(Finnland) 220,5; 4. Eddy Schroeder(Se :21; 5. Ch. Matieſens(Norwegen):21,3; 6. Hans Eng⸗ neſtangen(Norw.) und Michael Staksrud(Norwegettſ fe 221,8; 8. Max Stiepl(Oeſterreich) und Oſſy Blomqufß (Finnland) 223,5; 10. Leo Freiſinger(USA) 2,9, 11 Chriſtenſen(Norwegen) 224,2. Die Meiſterſchaft der Frauen Kit Klein nicht zu ſchlagen Im Stockholmer Olympiaſtadion begann am Samstog der Kampf um die Eisſchnellaufweltmeiſterſchaft für Frauen, die zum erſtenmal ausgeſchrieben war. Das warme Wetter hatte die eigens hergerichtete 500⸗Meter⸗ Bahn recht weich gemacht, was von den 15 Teilnehmerin⸗ nen, die ſechs Nationen vertrat(Deutſchland iſt nicht be⸗ teiligt), als recht unangenehm empfunden wurde, Im Lauf über 500 Meter kam erwartungsgemäß die Ameri: kanerin Kit Klein zum Sieg. Ihre Zeit von 53,3 Sek, wurde von keiner anderen Läuferin auch nur annähernd erreicht. Die Japanerin Minako Taki kam in 54 Sek auf den 2. Platz, 3. wurde die Norwegerin Jane Berke in 543 Sek. Die übrigen japaniſchen Läuferinnen, ſümt⸗ lich im Alter zwiſchen 13 und 16 Jahren, kamen über die letzten Plätze nicht hinaus. Kit Klein⸗us A. führt Im 3000⸗Meter⸗Lauf holte ſich die Amerikanerin eit Klein ihren 2. Sieg. Sie ſiegte in:12 vor Verne Leſche (Finnland) mit:12,5 und der Japanerin Taiki Kitant in 6178. In der Geſamtwertung der Eisſchnellaufwelt⸗ meiſterſchaft liegt die Amerikanerin Kit Klein nach den erſten beiden Wettbewerben mit 115,30 knapp vor Verne Leſche mit 117,28, Minako Tai mitk 117,82 und Synnbve Lie(Norwegen) mit 118,92 in Führung. Giſela Arend ſchwimmt Beſtleiſtung Oliympia-Kernmannſchaft in Bremen Zum erſten Male im Olympiajahr gingen unſere Olym⸗ pia⸗Kernmannſchaften der Schwimmer und Schwimmerin⸗ nen beim Schwimmfeſt des Bremiſchen Schwimmverbandes im Bremer Hanſabad ahezu vollſtändig an der Start. Gleich der erſte Tag Samstag, wurde in ſportlicher Hin⸗ ſicht ein voller Erfolg wenn auch die Organiſation manchen Wunſch offen ließ. Erſt nach Mitternacht war das 1 85 gramm des erſten Tages abgewickelt. Es zeigte ſich, daß die Fenlchen Spitzenklaſſen ſich in den letzten beiden Mo⸗ naten erheblich verbeſſert hat. Die deutſche Meiſterin Giſela Aren d(Nixe Charlot⸗ tewburg) ſchwamm über 100 Meter Kraul eine neue deutſche Beſtleiſtung, ſie benötigte nur:08, Min. und verbeſſerte damit ihre alte Höchſtleiſtung um vier Zehntel⸗ ſekunden. Helmuth Riſcher⸗ Bremen iſt immer noch un⸗ ſer beſter Sprinter. Die 100 Meter Kraul bewältigte er in 58.3 Sek. Auch Europameiſter Erwin Siet a 8(Ham⸗ burg] hat ſeine alte Form wieder gefunden. Mit:44, Minuten konnte er über 200 Meter Bruſt den„ewigen Zweiten“ Paul Schwarz(Göppingen) mit:44,9 knapp aber ſicher hinter ſich laſſen. Ueberhaupt waren unſere Bruſtſchwimmer ſchon alle recht gut in Fahrt, demn der junke Balke(Dortmund] und Ohligſchläger(Trier) be⸗ legten mit:46,1 bzw.:46,6 die nächſten Plate und blieben damit ebenfalls noch unter dem internationalen Durch⸗ ſchuitt. Bremens Vorherrſchaft in der Kraullage iſt erneut beſtätigt. Ueber 4 mal 200 Meter Kraul wurde der ſchärfſte Rivale Magdeburg 96 mit 929,5 Min. um 20 Meter ge⸗ ſchlagen. Auch die 4 mal 50 Meter⸗Staffel gewannen die Bremer mit 148,2 ſehr ſicher. Die deutſche Meiſterin Chriſtl Rupke(Ohligs) lieferte ſich im 100 Meter⸗Rücken⸗ ſchwimmen mit Giſela Arend in:22 2 ein totes Rennen. Nach den Pflichtübungen der Kunſtſpringer liegen Europa⸗ meiſter Leo Eſſer(Wünsdorf) und der Berliner Mah raun knapp in Führung. Im Vaſſerballſziel trennten ſich Waſſerfreunde Hannover und der Gau Niederrhein:5 (:), umentſchieden. Die Hannoveraner erzwangen erſt in letzter Minute durch ihren Nationakſpieler Gunſt den Ausgleich. Die Ergebniſſe: amal 50 Meter Kraul(Männer): 1. Bremiſcher SV 148,2, 2. Magdeburg 96:51,4, 3. Spandau 04:52, 4. Aachen 06:54,68; Klaſſe 1b: 1. Bremer Sc 1885:55,%1, 2. Waſſerfr. Hannover 1756/6 100 Meter Kraul(Jug.]: J. Roſenberger⸗Breslau:03,2, 2. Höhle⸗Witten Lela 100 Meter Kraul(Frauen): 1. G. Arend⸗Charlottenburg :08,5(deutſcher Rekord), 2. Ulla Groth⸗Breslau 1711, J. Halbsguth⸗Charlottenburg; Klaſſe ta: 1. Pollack⸗Spandau 110,5 200 Meter Bruſt(Männer): 1. Sietas⸗ Hamburg 244,2, 2. P. Schwarz⸗Göppingen 244,9, 3. Balke⸗Dork⸗ mund:46,1, 4. Ohligſchläger⸗Trier:46,6; Klaſſe la: 1. Rückewoldt⸗Magdeburg:50,4; 100 Meter Kraul(Män⸗ ner): 1. Fiſcher⸗Bremen 058,3, 2. Heibel⸗Bremen 100,9, 4. von Eckenbrecher⸗Spandau:01, 4. Schwartz⸗Magdeburg 101,9, 5. Leiſewitz⸗Bremen 1202,7; Klaſſe la: 1. Schlüter⸗ Magdeburg:03,1; 100 Meter Rücken(Frauen): 1. Arend⸗ Charlottenburg und Rupke⸗Ohligs je:22,2, 3. Halbsguth⸗ Charlottenburg 122,5, 4. Heiling⸗Dortmund 126,5, 5. Geer⸗ ken⸗Ottenſen 1230,37 Amal 200 Meter Kraul: 1. Bremiſcher SB.292, 2. Magdeburg 96:46,8, 3. Waſpo Stettin 92460, 4. Spandau 04:59,4, 5. Aachen 06 10212; Waſſerball; Waſſerfreunde Hannover— Gau Niederrhein 575(29. Ein„Großer Preis von Ungarn ſoll am 25. Juni in der Nähe von Budapeſt vom Ungariſchen Autombbilklub durchgeführt werden. Die Touriſt⸗Trophy gelangt am 0, 5. in den Ofner Bergen zum Austrag. Die Fackelträger des Olympia⸗Staffellaufes von Athen nach Berlin werden auf der ganzen Strecke von dem unga⸗ riſchen Amateur⸗Straßenfahrer Adorſan begleitet. Der Un⸗ gar will die rund 3000 Km. lange Strecke mit Stundenmittel von rund 15 Km. bewältigen. Poppi Decicod, Frankreichs wurde im Pariſer Wagramſaal ausgepfiffen. Die Richter gaben nämlich dem Franzoſen einen Punktſieg, den aber ſein Gegner, der Italiener Auftni, verdient gehabt hätte. Däniſche Hallen⸗Teunismeiſter im Männerdoppel wur den die Jugoflawen Kukuljevic⸗Pallada. Sie ſchlugen am Samstag im Endſpiel die Dänen Henrikſen⸗Kverner mit 621, 6·4, 613 3. „de * einem Bantamgewichtsmeiſter, Mon — Mit ö den vom Ehrensp: das 7. Höhepun Tag aus! rieſige 2 Pünkt Befehlsh. neralober machtteile Artillerie und Gen Dr. Goe Kroſigk Kurz Arena u! großen A teiligten Wenig Italiener Eröffnun Kitimora Brandt f waren zu lie auch ſichten ſa Cpt. Can Fehler a Oblt. K. Fahrt, we meid bare Deutſchla mit 30 F. dung nu konnte. laufes we ler von tertreffen poni, der Die di den wurd geſetzt. gezeichnet Föhn un ſtark au d Auer te Oberamm mit kurze nach Unte ufer zo ſhulmeiſt und etwa Aufgeben Dehmel in der F miſch( 50⸗Km.⸗M. und errei den. Er r zwweitbeſte (Müncher Dr. Sedl. ſchnellſte Ig⸗Km. 1731:58 S Alademi 1590552 8 Std. Kla lau).20 Std.; 8. (Uni Bre 1·45:40 S Bei den Akademik Meiſter telt. Dei am Frei zweiten d Sorge u! und gleic Lankſchne Der 2 getragen. Las höchf wieder e schaute u. dünne S wit 66,2 ſen erzie den Sieg Torla: Sek., 2. Lontſchwe Göttinger 10.7 Set Klaſſe 2: Hanni v Saer(1 Kombi Stark 189 Punkte; Woech 18. (Uni Mü Ha Bor Das ter Stad Hinſicht e den Auge aeg nkte F hen Wet Lyman u eine Ueb legte in Wünsdor Wonnen f 5 Sprin Wünsdor Montag, 3. Februar 1986 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe , Seite Nummer 55 — 1 deulkſcher Sieg im Preis von Deulſchland Der Führer in der Deutſchlandhalle vor ihm mer, der urch ſein ervorzu⸗ ſtändnis chußpech. voll und gefallen e Mann⸗ er Reihe darum, zehlt, ist ind muß es malige zen Mei⸗ sieg und les Treſ⸗ tel einen leidige gemacht s erſchie⸗ is Spiel n gehabt e waren, Käfertal r großen ben Aus⸗ annheim, ts mäßige dazu zu us fall in Inhanges 50 chneedecke tfes hielt uernd in ſich aher 'och ſeine ren Um⸗ weſen. n grub fung und loͤſen ein r die ſeit Smannet nden zu⸗ n Birger; vorit für lief mit ließ den am aller⸗ t Gegner gut hielt len Kal⸗ Dreiund⸗ orwegen) . Birger (ue) ins Eng⸗ begett) ze omquiß —— 5,97 11 den Samstag haft für f. Das 0⸗Meter⸗ ehmerin⸗ nicht be⸗ rde. Im Ameri⸗ 53,3 Sek. nnähernd 54 Sek, e Bjerke en, ſämt⸗ ten über erin Kit ne Leſche i Kitant laufwelt⸗ nach den r Verne Synnöve Jug.) 1 104% yttenburg 1111, J. Spandau Hamburß ke⸗Dort⸗ e la: l. (Män⸗ n 100,9, agdeburg Schlüter⸗ . Arend⸗ albsguth⸗ „5. Geer⸗ remiſcher in:46,09, aſſerball: (:). Juni in nobilklub am 10. 5. n Athen m unga⸗ Der Un⸗ t einem 1 Smeiſter, Richter den aber bt hätte. 9 zel wur⸗ igen am ter mit Mit der Entſcheidung des Mannſchaftswettbewerbes um den vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler geſtifteten Ehrenspreis, den Preis von Deutſchland, erreichte das 7. Internationale Reitturnier Berlin 1936 feinen Höhepunkt. Schon ſeit Wochen waren alle Karten für dieſen Tag ausverkauft und bei Beginn der Wettkämpfe war die rieſige Deutſchlandhalle mit 18 000 Zuſchauern gefüllt. Pünktlich um 15 Uhr erſchien der Führer und Oberſte Befehlshaber in Begleitung des Reichskriegsminiſters Ge⸗ neraloberſt von Blomberg, der Oberbefehlshaber der Wehr⸗ machtteile— Heer, Marine und Luftwaffe— General der Artillerie Frhr. von Fritſch, Admiral Dr. h. c. Raeder und General der Flieger Göring, ſowie die Reichsminiſter Dr. Goebbels, Dr. Frick, Seldte und Graf Schwerin von Kroſigk und der Reichsleiter Reichsführer SS Himmler. Kurz nach 15 Uhr ritten die drei Mannſchaften in die Arena und ſalutierten vor dem Führer. Vor Beginn des großen Wettſtreites erklangen die Nationalhymnen der be⸗ teiligten Länder. Wenig verheißungsvoll begann der Wettkampf für die Ztalfener, denn Juder unter Major Bettoni machte im Eröffnungsritt gleich 15 Fehlerpunkte. Anſchließend gingen Kitimoro unter Lt. Lewicki(Polen) und Baron unter Oblt. Brandt fehlerlos über den Kurs. Die höchſten Sprünge waren zwei Koppelricks, die große Mauer und der Oxer, ie auch einige Schwierigkeiten bereiteten. Italiens Aus⸗ ſichten ſanken auf den Nullpunkt, als Beaurivage unter Cpt. Campello 15 Fehler und Peſago unter Lt. Roſſi 29 Fehler angeſchrieben bekamen. Für Deutſchland lieferte Oblt. K. Haſſe auf Tora wieder eine ſchneidige fehlerloſe Fahrt, während Olaf unter Hptm. von Barnekow vier ver⸗ meidbare Fehler machte. Nach dem erſten Umlauf führte Deutſchland mit 4 Fehlern vor Polen mit 8 und Italien mit 30 Fehlern. Es war ſchon hier klar, daß die Entſchei⸗ zung nur noch zwiſchen Deutſchland und Polen liegen konnte. Italien erhielt gleich zu Beginn des zweiten Um⸗ kaufes weitere 12 Fehler durch Judex und durch die 8 Feh⸗ ler von Beaurivage gerieten die Italiener vollends ins Hin⸗ lertreffen. Da halfen auch die Glanzritte von Cpt. Filip⸗ pont, der im erſten Ritt mit 55,4 Sek. ſchon die ſchnellſte Deulſche Hochſchul⸗ Bayerer Abfahrtslaufſieger Die deutſchen und Münchner Hochſchul⸗Schimeiſterſchaf⸗ den wurden am Samstagvormittag mit dem Langlauf fort⸗ gesetzt. Mathias Kratz(Oberammergau) hatte eine aus⸗ gezeichnete 16⸗Km.⸗Spur ausgeſucht, die aber durch den Föhn und den faſt die ganze Nacht andauernden Regen fark an der nötigen Schneedecke eingebüßt hatte, ſo daß die ufer teilweiſe ſchwere Stellen antraſen. Vom Start in Oberammergau aus führte die Spur in abwechſlungsreicher, mit kurzen Anſtiegen und Abfahrten durchſetzten, Strecke nach Unterammergau und wieder zurück. Das Feld der 64 Rufer zog ſich bald weit auseinander. Der deutſche Hoch⸗ Mulmeiſter Leo Müller(München)] hatte erſt Stockbruch und etwa 5 Km. vor dem Ziel Schibruch, ſo daß er zum Aufgeben gezwungen wurde. Nach etwa 4,5 Km. hatte ſich Dehmel mit Nr. 7 am die Spitze geſetzt, wurde aber ſpäter in der Führung von dem ausgezeichnet laufenden Söh⸗ miſch(Breslau) abgelöſt. Söhmiſch, der 1934 deutſcher 50 ⸗Km.⸗Meiſter war, lief unbedrängt als Erſter durchs Ziel und erreichte mit Abſtand die beſte Zeit mit:29:09 Stun⸗ den, Er war in der Klaſſe der Altakademiker geſtartet. Die zweitheſte Zeit erreichte der Sieger der Klaſſe 1, Bayerer [München), mit:31:58 Stunden. Außer Konkurrenz lief Dr. Seölmeyer(München) mit:28:56 Stunden die abſolut ſchnellſte Zeit des Tages. Die Ergebniſſe: 15⸗Km.⸗Langlauf, Klaſſe 1: 1. Bayerer(di München) 1281758 Std.; 2. May(Uni München):83:12: 3. Liſt Akademie München):35:42 Std.: 4. Dendl(To München) 180.52 Sto; 5. Schwarzmeier(Uni München) 113762, Std. Klaſſe 2(Altakademiker]: 1. Söhmiſch(Uni Bres⸗ lan):29:09 Std. 2. Dr. Büchel(Uni München):32:27 Std.: 3. Kentſch(Uni Breslau):34:34 Sto. 4. Stanke [Uni Breslau):84:55 Std.; 5. H. Wagner(Uni München) :45:40 Std. 5 Stark Hochſchulmeiſter Bei den Schimeiſterſchafſten der deutſchen und Münchner Akademiker in Oberammergau wurde am Samstag der Meiſter der Kombination(Abſahrts⸗ und Torlauf) ermit⸗ telt, Der Titel fiel an den Tübinger Theo Stark, der am Freitag im Abfahrtslauf hinter Geri Laulſchner den weiten Platz belegt hatte und am Samstag beim Torbauf Sorge und Lantſchner auf die Plätze verwies. Zweiter und gleichzeitig Münchner Hochſchulmeiſter wurde Geri Fantſchner vor Rudolf Sorge und Heini Wörner der Torlauf wurde am Sams tag auf einer Strecke mit ud 150 Meter Höhenunterſchied und etwa 20 Toren aus⸗ getragen. Die Prüfung verlangte von den Läufern nicht das höchſte techniſche Können. Der Schnee war durch den wieder einſetzenden Regen laugſſaamer geworden, teilweiſe ſchaute nach den erſten Läufer bereits das Gras Hurch die dünne Schneedecke. konnte Lantſchner(Uni München) 140,3„ 4. Fritz Mayr(Uni rmer(Uni München] . 0 München) 154,9 Sek. 2 J. Kart Ringer(uni München) 140,8 Sek.; 2. von Weech(To München) 147,7 Sek. 3. Helmut Salzer(Uni München) 1578 Sek. Klaſſe 1: 1. ner 197,360.: 3. Sorge 192,804 53.; 5. Wörner 174,190.; 6. von w) 168,979 P. Klaſſe 2: 1. Hanni von Ringer 183.705.; 3. Ewald apal 60., 4. Salzer 162,277 P. Hallenſportfeſt in Stungart Borchmeyer im Sprinterkampf nur Dritter Das aur Samstagabend in ber Hichtbeſetzten Stuttgar⸗ Woeech 188,8 P. (Uni München) 164 1 Stadthalle veranſtaltete Hallenſportfeſt war in jeder Hinſicht ein Erfolg. Fünf Stunden lang wickelde ſich nor in Augen der begeiſterten Zuſchauer eine Fülle ſportlich Miklaſſiger Wettbewerbe und origineller Schau ab. Höhe⸗ ukte des Programms waren natürlich die leichbathleti⸗ en Wettbewerbe mit Leichum, Borchmever, Wöllke und manu u. a am Start. Der Sprinter⸗Zweikampf brachte 1505 Ueberraſchung. Erich Borchmeher⸗Stutigaxt be⸗ dae in der Geſamtwertung hinter Meiſter Leichum⸗ Wünsdorf, der beide 50⸗Meter⸗Läufe in jeweils 6 Sek. ge⸗ 1 Patte, und dem Karlsruher Ste imme tz nur den grikten Platz. Bei den Kugelſtößern war auch diesmal der in Heidelberg ſtudterende Amerikner John Lyman nicht kark genug, unn Meiſter Wöllke⸗Berlin zu einem ernſt⸗ 2 e Kampf herauszuſordern. Während Wöllke von fünf 8 uchen nur einmal unter der 15⸗Meter⸗Grenze blieb, reichte Lyman mit ſeiner beſten Leiſtung nur 14,60 Mtr. 5 d nue der Sprinter⸗Zweikamof war auch Leichu m Spruneiſpringen micht zu nehmen Mit ſeinem erſten 0 9 den 701 Meter batte der Wünsdorfer den Steg 99. Bäumle(Ulm) enttäuſchte, er belegte mit 0 1 von 6,43 Meter nur den vierten Platz. In chat de mal 50 Meter⸗Pendelſtaffel ſiegte die erſte Maun⸗ Shut er Stuttgarter Kickers vor der Taf Stuttgart und Nartzarter Kickers 2 unter insgeſamt zehn geſtarteten kannſchaften. de übrigen Programmnummern bielten das In⸗ 9 Beſucher wach. Beſonders Erwähnunm ver⸗ iche ber Die Darbietungen des nach Stuttgart über⸗ Witheßtten Schreelter. Turners Gögſel am Reck, das Ge⸗ Halle en das Radfahren auf Hochrädern und die für die le neuartigen Mo“» gelflug⸗Vorführungen der Hitler⸗ welten g Ein Schau zamof der württembergiſchen Bor⸗ 80 15 Bernköhr und Wolfarrgel ſowie ein Handballſpiel. die Sie, Taf Senttgart ſicher mit 103(.1) Toren gegen Stuttgarter Kickers gewann vervollſtändigten das wohl⸗ nene Sportfeſt. . Die Ergebniſſe: Bideinter⸗ Zweikampf(2mal 50 Meter). 1. Leichu m⸗ nüsdorf 12., 2. Steinmetz⸗Karlsruhe 10., 3. Borch⸗ Zeit geritten war, nichts mehr. Mit 56,4 Sek. war er auch im zweiten Umlauf der ſchnellſte. Polen kam durch Kiti⸗ morg und Wizja, die je vier Fehler machten, zu weiteren Verluſtpunkten und auch Warſzawianka kam noch mit 6 Fehlern vom zweiten Ritt zurück. Der deutſche Erfolg ſtand ſchon feſt, als Rittmeiſter Momm mit Baccarat 2 fehlerlos über die Bahn ging und auch Tora keinen Fehler machte. Olaf bekam auch im zweiten Ritt wiederum vier Fehler. Damit hatte Deutſchland mit 8 Fehlern vor Polen mit 33 und Italien mit 50 Fehlern den Preis von Deutſch⸗ land gewonnen. Die Ritte der vierten Vertreter waren ohne Einfluß auf das Ergebnis. Um den Preis des Reichs⸗ miniſters Dr. Frick für die beſte Einzelleiſtung bewarben ſich Naſello(Cpt. Filipponi), Baccarat 2(Rittm. Momm) und Tora(Oblt. K. Haſſe). Die beiden Deutſchen verzich⸗ teten jedoch auf ein Stechen und überließen diefen Preis dem Italiener Cpt. Filipponi. Nach dem Siege gina die deutſche Fahne am Sieges⸗ maſt hoch. Der Führer überreichte dann der ſiegreichen deutſchen Mannſchaft vor der Ehrenloge ſelbſt den Ehren⸗ preis. Nach der mit großem Beifall aufgenommenen Schau⸗ nummer„Das Schwarze Korps“ verließ der Führer die Deutſchlandhalle. In einer Bielſeitigkeitsprüfung ſtellten ſich die Olym⸗ piakandidaten für die Military vor. Die Pritfung beſtand aus zwei Jagdͤſpringen und einer Dreſſurprüfung. Steger wurde Nurmi unter Hauptm. Stubbendorf vor Fortuna unter Hauptm. Langsdorff und Granit unter Rittm. Lip⸗ vert. Der beſte Ausländer war der Schwede Krumelur unter Lt. Bernſtroem, der an ſiebenter Stelle endete. In einer nichtöffentlichen Jagd prüfung ſtellten ſich das Jung⸗ volk und die Hitler⸗ugend vor. Bei den Tandems ſah man ſehr ſchöne Geſpanne. Sieger wurde Goemann vor Rittm. Stein und Major Ruppert. Zum Abſchluß ſtellten ſich Sieger und Plazierte eines SS⸗Reiterkampfes um den „Preis des Reichsführers Himmler“ vor. Sieger wurde Ben⸗Rih unter SsS⸗Oberſcharführer Stamp.— Ergebnis des Preiſes von Deutſchland: 1. Deutſchland(Baccarat II 0 + 0 Fehler Tora O 0., Olaf 4 und 4.) 8 Fehlerbunkte: 2. Polen Kitimora 0 + 4., Wigzja 4 7 4., Warszawianda 15 6.) 93.; 3. Italien(Naſello O0. 0 F. Juder 15 + 12 ., Beau rivage 15. 8.) 50 Fehler. chi⸗Meiſterſchaften meyer⸗Stuttgart 8., 4. Sumſer⸗Stuttgart 6., 5. Kra⸗ mer⸗Stuttgart 4., 6. Jetter⸗Balingen 2.; Kugelſtoßen. 1. Wöllke⸗Berlin 15,81 Meter, 2. Lyman⸗US A. 14,60 Meter, 3. Eppenſtein⸗Stuttgart 13,36 Meter, 4. Leitner⸗ Fellbach 12,76 Meter; Weitſprung. 1. Leichum 7,01 Meter, 2. Staib⸗Stuttgart 6,83 Meter, 3. Meter, 4. Bäumle⸗Ulm 6,43 Meter. Radländerkampf Schweiz Deutſchland:1 Auf der Bafler Winterbahn wurde am Wochenende der Radländerkampf Schweiz— Deutſchland entſchieden. Von den drei Wettbewerben gewannen die Deutſchen Engel und Steffes nur den Fliegerkampf gegen Dinkelkamp und Kauf⸗ mann, dagegen wurden Ehmer ⸗Schön im Omnium über⸗ raſchend von Bühler ⸗Alt bezwungen, und ebenſo kam die Niederlage der beiden Steher Lohmann und Schindler nicht gang erwartet. Wanzenried war hier zu Fall gekommen, für ihn ſprang Alt ein und beſtritt den zweiten Lauf. Mit :1 Siegen waren ſomit die Schweizer abermals erfolgreich. Die Ergebniſſe: Fliegertreffen: 1. Dinkelkamp 8.; 3. Steffes u. Eugel je d.; 4. Kaufmann 11 P.— Omnium(Hauptfahren, Zeitfahren, Verfſolgungsrennen, Punktefahren): 1. Bühler Alt 16.; 2. Schön⸗Ehmer 20 P.— Dauerrennen: 1. Lauf (8 Km.): 1. Lohmann 20:04 Min.: 2. Gilgen 165 Meter; 3. Schindler 530 Meter; 4. Wanzenried geſtürzt. 2. Lauf (18 Km.): 1. Gilgen 20:33, Min.; 2. Alt 15 Mtr.; J. Loh⸗ mann 205 Mtr.; 4. Schindler 690 Meter.— Verfolgungs⸗ rennen: Gilgen holt Lohmann nach 7740 Mtr. in:53, Min. ein, Wanzenried holt Schindler nach 5740 Meter in 609,2 Min. ein.— Geſamt::1 Siege für die Schweiz. Provinz Sachſen gewinnt den Wanderpreis Schlußtag bei den Jagdſchützen Wie nicht anders zu erwarten war, fiel der Sieg im jagdlichen Schießen der Deutſchen Jägerſchaft in der Ver⸗ ſuchsanſtalt für Handfeuerwaffen in Berlin⸗Wannſee an den Jagdgau Sachſen, deſſen Leiſtung auch am Schlußtage nichb mehr überboten werden konnte, der damit den Wan⸗ derpreis des Führers erfolgreich verteidigte. Die vier Schützen des Gaues Provinz Sachſen erhielten den Titel „Meiſtergruppe“ der Deutſchen Jägerſchaft im jagdlichen Schießen“. Die beiden Mannſchaften des Jagdgaues Groß⸗ Berlin ſicherten ſich die Wanderpreiſe des Reichsjäger⸗ meiſters Göring und des Reichsminiſters Dr. Frick. Wei⸗ tere zehn neue Wanderpreiſe— den Wanderpreis der Deutſchen Jägerſchaft hatte ſich der Jagdgau Hannover für den vierten Platz geſichert— fielen an die nächſtylacierten Gaue. Gleichzeflig wurde die deutſche Meiſterſchaſt der Jägerſchaft ausgetragen, die Apel(Bageritzj mit 52634 P. an ſich brachte. Lediglich Dr. von Fritſchen(Königsberg) kam noch bis auf zwei Punkte an ihr heran. Bei dem Manmſſchaſts kampf am letzten Tage ſiegte der Jagdgeu Hannoher, der noch auf den vierten Platz in der Geſamt⸗ wertung kam. Die Eroebniſſe des letzten Tages waren: 1. Hannover 1 193023., 2. Oſtpreußen 1 1904., 3. Land Sachſen 1885 ½., 4. Oſtpreußen 2 1865., 5. Kurmark 1811½ P. Meiſterſchaft der Deutſchen Jägerſchaft: 1. Provinz Sach⸗ ſen(Apel 5262, Pietzner 51983, Sadelwaſſer 5094, Groß⸗ Nord 1 1927, 6. Oſtpreußen 1 1904 ½, 7. Weſtfalen⸗Lippe Berlin 2 1954., 4. Hannover 1 1930 2g, 5. Rheinland⸗ Nord 1 1927, 6. Oſtpreußen 1 19046, 7. Weſtfalen⸗Lipep 1891% P. Einzelmeiſterſchaft: 1. Apel⸗Bageritz 52675(Büchſe 182, Piſtole 158, Flinte 1867 Ringe), 2. Dr. von Fritſchen⸗ Königsberg 524, 3. Mareuſſe⸗Hamburg 52024, 4. Pietz⸗ ner⸗Oehnga 519%, 5. Roß⸗Berlin 5193, 6. Martin jr.⸗Bonn 517 Punkte. Stingel⸗Levnberg 6,66 —— Oeſterreichs Eishockey⸗Olympiamannſchaft ſpielte in Wien gegen eine durch Kanadier verſtärkte Wiener Mann⸗ ſchaft und verlor knapp mit:4 Toren. Zum Davispokal⸗Wettbewerb 1936 hat in letzter Stunde auch noch Mexiko gemeldet, ſo daß ſich nun die Zahl der teilnehmenden Nationen, England eingeſchloſſen, auf 25 er⸗ höht hat. Die Mexikaner ſpielen wieder in der Amerika⸗ Zone. Die Spiele in anderen Gauen FeV Frankfurt— Eintracht Frankfurt:0 Das Frankfurter Lokaltreffen nahm diesmal vor 12 000 Zuſchauern einen einwandfreien Verlauf. Der ſchwere Boden ſtellte an die Spieler große Anforde⸗ rungen. Die erſte Viertelſtunde verlief ausgeglichen. Vor beiden Toren gab es gefährliche Situationen, bei denen ſich Leis und Tiefel auf der einen und Kerſten auf der anderen Seite auszeichneten. Beim JSV ſtellte Torhüter Kerſten ſeine große Form erneut unter Beweis. In der Läuferreihe war es Schwein⸗ hardt und im Sturm Heldmann, die beſonders her⸗ vorſtachen. Bei der Eintracht wirkte Gramlich dies⸗ mal etwas ſchwächer, gut waren Tiefel, Mantel, Trumpler und Weigand. Schiedsrichter war Beſt (Höchſt), der alle aufkommenden Härten ſofort unter⸗ band und damit das Spiel ſicher über die Zeit brachte. Boruſſia Neunkirchen— Phönix Ludwigshafen 60(:0) Trotz der hohen Torquote konnten die Boruſſen nicht ganz befriedigen. Begünſtigt wurden die Platz⸗ herren einmal dadurch, daß Ludwigshafen mit vier Erſatzleuten erſchien und zum anderen dadurch, daß Klett bereits in der erſten Halbzeit verletzt wurde und ausſchied. Schwach war der Phönix⸗ Rechtsaußen, die Verteidigung gefiel. Zettel hätte vielleicht das eine oder andere Tor halten können. Der beſte Phönix⸗Spieler war der Linksaußen Statter. Vor 2000 Zuſchauern amtierte Müller ⸗ Griesheim. Kickers Offenbach— J 03 Pirmaſens:0(:0) 7000 Zuſchauer hatten ſich auf dem Bieberer Berg ein⸗ gefunden, die unter Leitung von Müller⸗Griesheim ein ſpannendes Spiel erlebten. Die beiden Offenbacher Tore ſtelen jeweils zu Beginn der Spielhälften, und zwar war in der 3. Spielminute Keck auf Flanke Simons durch ſchönen Kopfball erfolgreich, der zweite Treffer fiel dann nach fünfminutſiger Spieldauer der zweiten Hälfte durch Simon. Wormatia Worms— Union Niederrad 41(:1) Der Wormſer Sieg fiel vollkommen verdient aus, da die Platzherren ihren Gäſten ſtark überlegen waren. Be⸗ reits in der fünften Minute eröffnete der Juternationale Winkler den Torreigen. Dann ſetzte eine Drangperiode der Wormſer ein, die 25 Minuten dauerte, den Gaſtgebern aber nichts einbrachte. Dafür kamen jedoch die Gäſte in der 30. Minute durch den zuverläſſigen Kirſch zum Ausgleich. In der 35. Minute ſicherte Fath der Wormatia aber wieder die Führung, die Winkler(durch Freiſtoß in der 37. Min.) und Leer(39. Minute) bis zur Pauſe auf 471 ausdehnten. In der zweiten Hälfte war die Wormatia weiter überlegen. Zu Torerfolgen reichte es aber nicht mehr. Schiedsrichter war vor 2500 Zuſchauern Gehring Ludwigshafen. Opel Rüſſelsheim— FV Saarbrücken 920 Beide Mannſchaften lieferten ſich ein armes Spiel, bet dem die Verteidigungen die Hauptarbeit zu leiſten hatten. Gut waren die beiden Mittelläufſer Sold(Saarbrücken) und Schucker(Opel) bei den Gäſten iſt noch der Halbrechte Becker(früher Benrath) zu erwähnen. Conen war nicht mit von der Partie. In der erſten Spielhälfte hatte Saar⸗ brücken mehr vom Spiel, noch der Pauſe beherrſchten die Opel⸗Leute das Feld. Alles in allem war das Spiel, das hart durchgeführt wurde, ausgeglichen. Happ(Hanguj lei⸗ tete vor knapp 1000 Zuſchauern gut. Ulmer FV 94— Sportfreunde Eßlingen 91(:0) Altf dem in beſter Verfaſſung befindlichen Ulmer Sta⸗ dion trafen ſich zum vorentſcheidenden Kampf um den Ab⸗ ſtieg vor 1500 Zuſchauern obige Mannſchaften unter der Leitung von Schiedsrichter Heß(Stuttgart). Das ſtets faire Spiel ſah die Ulmer ͤurchweg leicht überlegen, trotz⸗ dem verſtanden ſie es nicht, dieſe Ueberlegenheit zahlen⸗ mäßta auszuwerten, da die Stürmer Schußpech hatten. Eßlingens Stärke war die Schnelligkeit der Angriffsreihe. Stuttgarter S— Stuttgarter Kickers:1(:1) 85 Das große Stuttgarter Ortstreffen, in dem es um dle Führung, jo vielleicht um den Endſieg in der württember⸗ giſchen Fußballmeiſterſchaft ging, endete bei ſchönem Wetter vor 15 000 Zuſchauern auf der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn mit :1 unentſchieden. Die Kickers hätten eigentlich den Stieg verdient gehabt, denn ſie mußten 70 Minuten lang mit zehn Fußball Oſtpreußen: VfB Königsberg— Pruſſia Samlond aus⸗ gefallen; BucßV Danzig— Preußen Danzig:1; Maſovia Luck— Hindenburg Allenſtein 00 abgebr.; Yorck⸗Boyen Inſterburg— v. d. Goltz Tilſit 211. Pommern: Stettiner Sc— Bf Stettin:0; Greifswal⸗ der Se— BfB Stettin 13:1; Viktoria Kolberg— Hertha Schneidemühl ausgef.; Germanio Stolp— Hubertus Kol⸗ berg:2; Pfeil Lauenburg— Viktoria Stolp:1. Brandenburg: VfB Pankow— Minerva 93 Berlin 418; Viktoria 89 Berlin— Hertha⸗BSc:8; Blau⸗Weiß Ber⸗ lin— Tennis⸗Boruſſia:3; Berliner SV 92— Span⸗ dauer SW.0. Schleſien: Deichſel Hindenburg— Beuthen 09:0; VfB Gleiwitz— Preußen Hindenburg:4. Sachſen: Dresdner Sc— Polizei Chemnitz:2; BVB Leipzig— Sportfreunde 01 Dresden:1; Fortuna Leipzig — Dresdenſia Dresden:83; Sc Planitz— Guts Muts Dresden:2; BC Hartha— Wacker Leipzig:2. Mitte: Städteſpiel Magdeburg— Breslau 314; Spog Erfurt— 1. SB Jena:1; SV 08 Steinach— Wacker Halle:0; Sportfreunde Halle— 1. Fc Lauſcha 221. Nordmark: Hamburger SV— Holſtein Kiel:1; Vikto⸗ ria Hamburg— Sperber ausgef.; Altong 93— Union Al⸗ 3285 ausgef.; MSW Hanſa Hamburg— TS Eimsbüttel 075. Niederſachſen: Hannover 1896— Werder Bremen 418; Vi Peine— Eintracht Braunſchweig:1; Hildesheim 06 — Algermiſſen 1911:8; Komet Bremen— Bf Osnabrück :0; Boruſſia Harburg— Raſenſport Harburg ausgef. Weſtfalen: Schalke 04— SW Höntrop 711; Germania Bochum— Hüſten 09 ausgef.; Weſtfalia Herne— Erle 08 :1; Preußen Münſter— Tus Bochum 32. Niederrhein: Fortuna Düſſeldorf— Schwarz⸗Weiß Eſſen 11; Duisburger FV 8— Vfes Benrath:1; Boruſſia Gladbach— Rot⸗Weiß Oberhauſen:0; Hamborn 07— Im Handball rücken Ketſch und BfR vor Vin Mannheim— TS Nußloch ampflos für VfR Tade Keiſch— TV Seckenheim:5(:2 Da die Begegnung TV 62 Weinheim— S Waldhof wegen der Berufung der Waldhofſpieler in die Deutſche Ländermannſchaft gegen Luxemburg nicht ſtattfand, gab es in der Handballgauklaſſe nur dieſe zwei Punktetreffen, die lediglich für die Placierung von einiger Bedeutung waren. Davon kam noch das eine Spiel beim Vfg nicht zuſtande. Nußloch telegraphierte eine Stunde vor Beginn ab und überließ dadurch den Raſenſpielern kampflos die Punkte. Das einzige zum Austrag gekommene Spiel in Ketſch brachte den erwarteten Sieg der dortigen Tgde. über den TV. Seckenheim, der das Vorſpiel bekanntlich:4 gewinnen konnte. Tade Ketſch— TW Seckenheim 915(:2) Unter Kehls vorzüglicher Spielleitung iſt der Tgde Ketſch alſo die Vergeltung der knappen Vorſpielniederlage und damit die Feſtigung des zweiten Tabellenplatzes nunmehr vier Punkte hinter den Waldhöfern, geglückt. Der Sieg iſt zweifelsohne verdient und hätte nach der Ueberlegenheit in der erſten Halbzeit noch weit höher ausfallen können. Nach der Pauſe aber laſſen ſich die Gaſtgeber von den Seckenheimer Turnern überraſchen, die auf einmal auf 715 den Torunterſchied gekürzt hatten. Man ſpielte bis dahin auf Ketſcher Seite ziemlich ſorglos, was ſich an⸗ ſcheinend auch auf Rohr im Tor der Einheimiſchen über⸗ trug der ſonſt einige der Gäſteerfolge unbedingt hätte ver⸗ meiden müſſen. Auf der anderen Seite ſcheiterten die An⸗ griffe der Platzherren, die ſich nun wieder voll einſetzen mußten, zunächſt an der ſicheren Abwehr des Seckenheimer Torhüters, ſo daß es erſt zum Schluſſe gelang, den Vor⸗ ſorung erneut zu vergrößern und dadurch den ſchließlichen Sieg wieder zu ſichern. Alles in allem war es ein flottes Treffen, das dank der ſicheren Leitung einen ritterlichen Verlauf nahm. Die zweiten Mannſchaften ſpielten.4 für die Tade Ketſch. Ergebniſſe der Handball⸗Bezirkskaſſe Negge 1. Staffel 1: TB Friedrichsfeld Ta Oftersheim Heidelberg 13:5(:). aber trotzdem überlegen. Auf Sc nicht ſein gewohnt gutes meiſt defenſiv, da die rechte Mann ſpielen; ſie hielten ſich der anderen Seite konnte der Spiel durchführen und war Seite zu langſam war. 1. Ic Nürnberg— Bayern München:1(:0) Acht Tage nach ihrem Münchner Zuſammentreffen ſtan⸗ den ſich 1. FC Nürnberg und Bayern München bereits im Rückſpiel gegenüber, nur war diesmal Nürnberg der Schauplatz dieſes Großkampfes, dem etwa 18 000 Zuſchauer beiwohnten. Auch diesmal konnte keine Mannſchaft als Sieger den Platz verlaſſen, vielmehr gab es auch diesmal ein Unentſchieden. Bayern München dürfte nun ernſtlich für die Meiſterſchaft nicht mehr in Frage kommen, aber nun hat die Spog Fürth wieder aus eigener Kraft die Möglichkeit, den„Klub“ einzuholen, denn ſie ſiegte ja gegen Bayreuth:0 und liegt nur 2 Punkte zurück. Der„Klub“ war in der erſten Hälfte im Feld leicht tonangebend, aber die Stürmer brachten nicht viel zuwege Nach halbſtündigem Spiel brachte ein von Bader durch Hand verſchuldeter und von Friedel verwandelter Elf meter den Führungstreffer, den die Bayern eine Viertel⸗ ſtunde nach der Pauſe durch Bergmaier ausgleichen konn⸗ ten.— Dem von Gran ler⸗Regensburg geleiteten Kampf wohnten u. a. auch Gauleiter Streicher und Nürnbergs Oberbürgermeiſter Lie bel bei. SpVg Fürth— J Bayreuth 6ꝛ0(:0) Die Fürther warteten auf eigenem Gelände vor 2000 Beſuchern mit einer überzeugenden Geſamt⸗ leiſtung auf und landeten gegen die ſchwach ſpielen⸗ den Bayreuther einen eindeutigen Sieg. In der erſten Hälfte hielten ſich die Gäſte noch einiger⸗ maßen, ſpäter fielen ſie aber ſtark ab und kamen nicht einmal zum Ehrentor. Frank und Becher ſorg⸗ ten für eine:0⸗Führung, und nach der Pauſe gab es vier weitere Tore durch Wolf, Becher, Becher und Frank. Schiedsrichter war Wunderlich⸗Regens⸗ burg. 1860 München— Wacker München:0(:0) Der Münchener Lokalkampf endete mit einem überraſchend hohen Siege der 60er, deren Leiſtungs⸗ kurve deutlich nach oben zeigt. Immerhin war der FC Wacker keine fünf Tore ſchlechter. Einmal hatte ſein Sturm, der nach der Pauſe von Haringer ge⸗ führt wurde, viel Schußpech und dann leiſtete ſich die Hintermannſchaft einige grobe Schnitzer, die von den„Löwen“ zu Toren verwertet wurden. Amicitia Viernheim— Union Böckingen 121(:1) Sonntag die Die Viernheimer benutzten den ſpielſreien zu einem Freundͤſchaftsſpiel gegen Union Böckingen jetzt bekanntlich in der Bezirksklaſſe wieder zu Meiſte ehren gelangt iſt und vorausſichtlich auch aufſteigen wird. Auch diesmal konnten die Viernheimer den ſtarken ſchwä⸗ biſchen Gegner nicht bezwingen, vielmehr mußten ſie ſich mit einem Unentſchieden begnügen. Beiderſeits waren die Hintermannſchaften ſehr gut, während die Fünferreihen Wünſche offen ließen. Viernheim hatte, vornehmlich in der zweiten Halbzeit, mehr als einmal gute Schußgelegen⸗ heit, aber Pech und Unvermögen waren auf ſeiten ber Stürmer. Die eifrig kämpfenden Gäſte kamen in der erſten Hälfte durch ihren Halblinken zum Führungstor. Viernheim konnte erſt nach dem Wechſel durch en Linksaußen Kiß den Ausgleich aubringen. Das Spiel war ſchwach beſucht; man zählte kaum 500 Zuſchauer. Germania Brötzingen— VfB Stuttgart 212 0 229 In einem Freunoſchaftsſpiel vermochte der vorjährige württembergiſche Fußballmeiſter Bf B Stuftgart in Pforzheim gegen die Germania Buötzin gen zu einem glücklichen:2(:)⸗Unentſchieden zu kommen, und zwar inſoſern, als die Einheimiſchen in der zweiten Hälfte, vor allem aber gegen Schluß des Spiels überlegen das Geſchehen beſtimmten und die Stuttgarter ganz in die Ver⸗ teidigung zurückdrängten. Die Stuttgarter, die ſich gut mit dem ſchlüpfrigen Boden abfanden, hatten ihre beſten Leute im Torhüter Schneitmann, im Angriffsführer Hagga ſowie in Seibold als Verteidiger. Bei Brötzingen lieferten die Hintermannſchokt, die Läufer Haas und Reuter ſowie der ganze Sturm bis auf die linke Flanke eine hervorragende Partie. Schiedsrichter Schaß berger(Birkenfeld) konnte den Anſprüchen der wenigen Zuſchauer nicht genügen. im Reich Union Hamborn:3; Vid Preußen Krefeld— Turn Ditf⸗ ſeldorf:0. Mittelrhein: Vit Köln— Mülheimer SW:2; Sülz 07 — Tura Bonn:2; Bonner JV— Köbner Eſck:8: Tus Neuendorf— Eintracht Trier 711; Weſtmark Trier— Köl⸗ ner Sc 99 20. Nordheſſen: Kurheſſen Kaſſel— Hangu 93:8; V Kur⸗ heſſen Marburg— Boruſſia Fulda:3; SW Bad Nauheim — Germania Fulda 023. Kreisklaſſe J Gruppe Weſt Spel Neckarſtadt— Altrip:0 Rohrhof— Kurpfalz Neckarau ausgef. TV 46 Mannheim— Gartenſtadt 170 Gruppe Oſt Fortuna Edingen— TW Viernheim:1 Leutershauſen— Viktoria Wallſtabt:2 FV Hemsbach— F Ladenburg:4 Pokalſpiel Neckarhanſen— Schriesheim:0 Britiſcher Fußball Die Ergebniſſe: England: 1. Liga: Arſewal— Stoke City:0; Birnring⸗ ham— Blackburn Rovers:2; Bolton Wanderers— Hud⸗ dersfteld Town:2; Brentford— Wolverhampton 510 Derby Couniy— Aſton Villa:3; Everton— Middl brough:2; Leeds United— Grimsby Town:2; Por mouth— Mancheſter City:2: Preſton Norihend— Shef⸗ field Weoͤnesday:1; Sunderland— Chelſea 318; Weſt⸗ Urramwich— Liverpool:1. 2. Liga: Bradford— Notting⸗ Ham:4; Burnley— Bradford City:0; Gharlton— Ply⸗ month:1; Fulham— Newcaſtle 811; Hull— Barnsley :8; Leiceſter— Blackpool:1: Mancheſter United Southampton:0; Port Vale— Tottenham Holſpurs 12:5; Sheſſield United— Norwich City:2; Swanſea Town Domcaſter Rovers:0; Weſtham— Bury 670. Schottland: 1 Liga: Aberdeen— Third Lanark:0; Albion Rovers— Partick Thiſtle:2; Clyde— Dunferm⸗ line 42, Hearts— Celtic:0; Hamilton— Ayr United :2; Kilmarnock— Hibernians ausgef.; Queens Park Arbroath:0; Glasgow Rangers— Motherwell 070 Queen of the Soulh— Dundee:4; St. Jochnſtone— Airdrieoni⸗ ans ausgef., Pokalſpiele: Boneß— Mirdrieonians 123; Vale Ocoba— Hiberniams 128. 19 Rennpferde des verſtorbenen engliſchen Königs wer⸗ den in der kommenden Rennzeit die Farben des bekannten 5 8 Derby tragen, der die Pferde leihweiſe übernommen Drei beutſche Boxer werden am Montagabend, 3. 2. im Pariſer Sportpalaſt boxen. Unſer Europameiſter Guſt. Eder beſtreitet den Hauptkampf mit dem Kubaner Kid Tunervp, der Berliner Hartkopp trifft auf den Fran⸗ zoſen Paillette und Fortman n⸗Berlin hat den franzöſiſchen Weltergewichtsmeiſter Paul Rebel zum Gegner. 10. Seite/ Nummer 85 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 3. Februar 1986 Was hören wir? Dienstag, 4. Februar funk.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.80: Das Brettener Hundle. Hörſpiel.— 16.00: Muſtk am Nachmittag. 17.45: Beſuch in einem chineſiſchen Theater.— 18.00: Buntes Nachmittagskonzert. — 19.45: Marie von Clauſewitz.— 20.00: Nachrichten.— Fichtſpiele: Univerſum:„Die luſtigen Weiber“.— Seala:„Ein ganzer Kerl“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad Sport für Dienstag, Vormittags⸗Schwimmen. Schwimmhallen, Halle 2, für jedermann 4. Februar 9 bis 10.90 Uhr Stäztiſche Frauen. Von 19.30 bis 5. Rei 7 S ö 1 Ügemeine Körperſchule: 21.30 Uhr Reichs ſend 20.15: Reichsſendung: Stunde der jungen Nation. f Allgem 55 5 e N 480 e. 80 en— 10.15: Jungmädel erzählen und ingen.— 20.45: Mit Muſik durch zur Reichsautobahn. Mollrealſchule. Michars Wagner⸗Streße, Frauen und Män⸗ Groß⸗Friedrichsburg. Hörſpiel.. 11.30: Bauernfunk. die Welt.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Zeitgenßſiſche ner. 19.30 bis 21.30 Uhr in der Turnhalle der Schulen 12.00: Mittagkonzert.— 14.00: Allerlei von Zwei bie Drei. Kammermuſik.— 23.00: Tauzmuſik.— 24.00: Nachtmuſtk: in Seckenheim, Frauen und Männer 18 bis 20 Uhr Tullo⸗ 2 2 Mitta. 1 W f 1 Oberrealſchule, Tullaſtraße, nur Männer. 2 16.15: Von Blumen und Tieren.— 10.00: Muſik am Mozart und Beethoven.. NSDAPD-Miff ilung j i Spi 5 Nachmittag.— 17.45: Das Jabr und der Menſch 11800.80: Fröhlich We M ſtändch 1 2 en 98 715 6 1910 1 10 Ahr N 1150 Mufik am Feierabend.— 19.48: Zum Wettkampf e. 30: Jröhliche Morgenmuſik.„ 880: Morgenſtändchen. 83 en entnommen Mädchen Jeweils von 1950 bis o uhr Valohoſſchale, EEEECCCCCCCVCV%%%%%h D̃Z,. ̃ 6 ee eee eee ehe kee tümliche Stunde.— 20.45: Tonzmuſit.— 22.00: Nachrichten. 1 e Mittag. Anordnungen der Kreisleitung halle der Mäschenberufsſchule. Weberſtraße. 5 He delten. 8 fp at g ade 28 00, Nele var dern ier eogen. Ae wegen a en Die Schetungsleteen der, Seterrromunege heren, e e ur manner Offener Kusine ae e in Heidelberg.— 22.30: Muſik aus aller Welt.— 24.00:. Mikrophon.— Nad: Ber e f Holle 3, nur Männer. Offener Kurſus, Eintritt 0 Pfg⸗ rſchei Nachtmuſik. ſik aus aller Welt 24.00 Dichter.— 15.00. Muſit am Nachmittag. 18.00: Geige ſchulungswalter und Warte der Gliederungen haben am Volkstanz(Burſchen und Mädels): Jeweils 19.30 015 0 Deutſchlandſender und e Magiſche Hintergründe der Runen⸗ 3. Februar, 20.15 Uhr, im kleinen Saal der„Harmonie„21.30 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße und Peſtalozziſchule, 7 ſchäß .30: Fröhliche Morgenmuſtk.—.30: Morgenſtändchen. riszung.— 19.00, Jeierabend⸗ unterhaltung.— ks: Hees] D 2, 6, zu einer wichtigen Sitzung zn erſcheine. n] Otto⸗Bechsetraße Ge 10.18: Das goldene Prag. Hörſolge.— 11.30: Frauen- res märſche.— 22.30 Kleine Nachtmuſik.— 26500 Tas: Am Dienstag, 4. Februar, findet um 20.15 Uhr im Schi⸗Gymnaſtik: 20 bis 21.30 Uhr Tulla⸗Oberrealſchule, 60 Pfg. funk.— Hab: Bauernfunk.— 12700: Muſik zum Mittag. muſik. Schlageterraum der Kreisleitung für die Stadtortsgrup⸗] Tulaſtraße. Frauen und Männer. hofſtr.! 2100: Glücwünſche.— 14.00: Allerlei. 15.15: Artisten penleiter und Kreisamtsleiter eine Sitzung ſtatt. Gymnaſtik für Frauen(Lehrweiſe Dr. Bode): 19.4 bis Je Fiſe reiſen durch Deutſchland.— 15.45: Olympiſche Winterſpiele 2 yr Mäd rufsſch Weber ze. Für Anfä Abbeſte 1996 16.00: Muſik Nachmitt 1 5 el. S⸗Franenſchaft 20.45 Uhr Mädchenberufsſchule Weberſtraße. Für Anfänger 85 2990.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.50: Sport der es ele S⸗Fran 5 20.45 bis 21.45 Uhr.— Jugend.— 18.00: Balloden.— 18.20: Politiſche Zeitungs⸗ Achtung, Kulturreferentinnen! Am 3.., 20 Uhr, Be⸗ z ik(Lehrweiſe Laban): Jeweils für Mä ſchau.— 18.40: Zwiſchenprogramm.— 19.00: Feierabend⸗ Montag, 3. Februar ſprechung fämtlicher Kulturreferentinnen von Stadt und 1 8 919g ſchute Vie Bee ee, Abe ae o Tangmuſtt. uuſtk.— 22.30: Kleine Kachk. Rationalthester:„Der Sprung aus dem Antag“, Komödie] Land i gg enden. 4 Ananger 19.30 bis 20.30 Uhr, für Forkgeſchrittene 080 en 5 5 5 von H. Zerkaulen, Miete B, 20 Uhr. Achtung! Ortsgruppenfrauenſchaftsleiterinnen, am 4..“ bis 22 Uhr. 8 Mittwoch, 3. Februar Noſengarten: Volksſymphoniekonzert, 20 Uhr. Soliſt: 15.80 Uhr, Beſprechung in I. 14, 4. Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Muſikaliſche Frühſtückspauſe. 10.15: Vom Werden nordiſcher Muſik.— 11.30: Ba ern⸗ Franz Völker, Tenor. Kleinkunſtbühne Libelle: Tanz: Clou, Kaffee Kaffek Odeon: Konzert( 20.15 Uhr Kabarett und Tanz. Hausgehilfen Neckarau. 4.., 20 Uhr, Heimabend im evangeliſchen Gemeindehaus(Rundſaal). Kinder⸗Gymnaſtik: 16 bis 17 Uhr Stadion, Gymnaſtik⸗ halle. Reiten: 19 bis 20 Uhr SS⸗Reithalle Schlachthof, Frauen und Männer. para alahrten alles lacht cs PIELEECUMẽdg N e, Jade die Abenteuef von e jeden Sonniag Variete 9 Ntongla ums 1200 m.. 1 48. FBFEEATTX Kabatent-Varieté Lee Slezak i 5. ö** 5 8 1 A. 1 N 1 . 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Nach dem Roman Harl der 0 0 Groß e“ mit 8256 WE BER 1* lit . 0 5 een. Sneelmans Elbe M ATE 5 N Lien Dyers, Joe Stöckl Un0 85 pon d Die Erka Glässner u. a. 5. 3 NMagdaschneider und d f 5 nased. pie 8 Ida Wüst- Ellen Frank werde . 0 Jeitungs Schönes Belprogramm! i n eee Beelno⸗ 200 9 Anzeige 1 N MONA RAT Ex 61s 30 ae, 10100011 1 Di iſt das beſte u. billigſte 5 85 R UNWERSUM 0 2. zen an Je Anzeige chte Maggy AR 8. in dis d 1 eue. Werbemittel zz: 5 5 5 VATER Für ö Ire Riedfeldstrage 19.21 den Hagen 0 Die 8 10—— J. Hirts Universal- eee Mig; Fastnacht-Samstag, den 22. Februar 1936 Chem Rein un tropfen. 2 Ge, Lehel e e Millit 5 5 i de/— 5 Reparatur- und Velde N gene C glg Saen, ie, la 5 flddor fager Hachenbdd Ichule Helm, P 6, 5 bee J Haumüill 6. Februar beginnt Antangerkurs ers 8e 0 ee e des Bezirk Mannheim 1(tadtbezirk) gumd 91 1 VV chen 5 ge ande Le Ha. Seh, r im Rosengarten N 1, 14 N7, 3 00 5 5. P bsstunde n jederseit- fel. 26917 decke Nh. Straße 38 Eintrittspreis: Rü..70 f. 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