niſchen 5 wa⸗ Gold⸗ Silner⸗ UPann⸗ ſchöne d nicht hzeitig Ham⸗ gleich erver⸗ hroßen hrung. Henley na des 6˙5 ich die ei dem Der 8. Der Aktion. (Heu⸗ konnte n Ball zauſen⸗ ir den it⸗üh⸗ weiter ſtellte * ergeſt. w. e Geſchſt. gegen fortgeſetzt. afrikaniſchen Charakter beſchränken wollte. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren bäfts ol. Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtelgeld Abholſtellen: Wald⸗ .25 .20 Heſchäftsſtellen abgeholt hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General- Anzeiger Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R,-6. 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Mit dem Zuſammentritt des Erdölausſchuſſes in Geuf werde der wahnwitzige Weg der Sanktionen dem Abgrund enk⸗ Hier beginne der erſte Abſchnitt einer Blockade, die eine militäriſche Maßnahme ſei und die militäriſche Gegenmaßnahmen in Bewegung ſetzen müſſe. Hieraus leite ſich ſodann mit Gewiß⸗ heit die Ausdehnung eines Streites auf Europa ab, den Muſſolini auf kolonial⸗ Italien ſef jedoch das letzte Land, das eine ſolche Möglichkeit fürchte, da es geeinigt im Innern und gewappnet für jede Ueberraſchung weder in Europa noch in der Welt vereinſamt daſtehe. Angebliche Sanktionswaren angehalten — London, 4. Februar. Im Hafen von Alexandrien ſind 17 Ballen Baum⸗ wollwaren angehalten worden, da die Behörden der Behauptung, daß die Waren öſterreichiſchen und nicht italieniſchen Urſprungs ſeien, keinen Glauben ſchenk⸗ ten. Ein mit der Durchführung der Sühnemaß⸗ — Rom, 4. Febrnar.(U..) In ſeiner heutigen Nachmittagsausgabe empfiehlt ein Leitartikel der Zeitung„Lavorp Faſciſta“ die A n⸗ wendung von Gas im oſtafrikaniſchen Krieg, da die Möglichkeit beſtehe, daß die Sanktio⸗ nen auch auf Erdöl ausgedehnt werden. Nach dem Hinweis darauf, daß Euglaud in früheren Kolonialkriegen die Neger„die erhöhte Wirkſamkeit der Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe“ gelehrt habe, erklärt die Zeitung, daß es für die Italiener ratſam ſei, den Abeſſiniern gegenüber„andere wirkſame Kriegsmittel, über die Italien verfügt“, anzuwenden. „Sollte die Anwendung von Gas ſich als nötig er⸗ weiſen, ſo fährt die Zeitung ſort, dann beſtehe keines⸗ wegs die Notwendigkeit, einen der vielen Genſer Ausſchüſſe mit der Unterſuchung zu beauftragen, weil keiner dieſer Ausſchüſſe ſich jemals mit der Frage der Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe beſchäftigt habe.“ Aheſſiniſche Angriffs vorbereitungen Auf Beobachtungspoſten an den Makallefront 4. Februar.(Funkſpruch.) (Von dem Sonderkorreſpondenten der U..) Längs des ſüdlich von Makalle fließenden Gabak⸗ Fluſſes an den Abhängen des Amba Aradam⸗Berges konzentrieren die Abeſſinier ſtarke Truppen⸗ verbände, offenbar um hier einen großen An⸗ griff gegen die italieniſchen Stellungen zu führen. ö Am Sonntag konnte man zum erſtenmal von die⸗ ſem Beobachtungspoſten aus größere Menge abeſſi⸗ niſcher Zelte erblicken, die, in Gruppen von höchſtens 32 Stück zuſammengefaßt, außerhalb der Reichweite der italieniſchen Feldgeſchütze im Amba Aradam⸗ Gebiet errichtet worden waren. Trotz der beträcht⸗ lichen Entfernung waren ſie in der unwirklich klaren Gebirgsluft ganz deutlich zu erkennen, und man konnte ſogar durch das Fernglas die ſich zwiſchen ihnen bewegenden abeſſiniſchen Krieger unterſcheiden. Abeſſiniſche Zelte faſſen wenigſtens ſechs Mann, doch ſind ſie meiſtens einem Häuptling vorbehalten, deſſen Krieger um das Zelt herum lagern. Den Italienern liegen alſo am Amba Aradam offenbar ganz beträchtliche abeſſiniſche Streitkräfte gegenüber, die in kleinen Trupps von verſchiedenen Punkten her über den Abaro⸗Paß in Tembien herangekom⸗ men ſind, ſtets unter ſorgfältiger Vermeidung des itglieniſchen Artilleriefeuers und meiſt nachts mar⸗ ſchlexrend, um feindlichen Luftbombardements zu ent⸗ die gehen. Offenbar erwarten die Abeſſinier noch Ankunft weiterer Verſtörkungen, ehe ſie zum An⸗ griff übergehen. Doch dürfte dieſer nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. nahmen beauftragter Ausſchuß verfügte im An⸗ ſchluß an eine Unterſuchung, daß die Sendung nicht abgeliefert werden darf. Die engliſche Kirche begrüßt Aufrüſtung (Funkmeldung der N M.) London, 4. Februar. Die engliſche Kirchenverſammlung wird ſich dieſer Tage mit dem neuen engliſchen Aufrüſtungsplan be⸗ faſſen. In unterrichteten Kreiſen hält man es für ſicher, daß die Kirchenvertreter die amtliche Auf⸗ rüſtungspoliik unterſtützen werden. Der Verſammlung wird ſolgender Antrag zur Annahme vorgelegt werden:„Die Kirchenver⸗ ſammlung bedauert das Scheitern der vielen Ab⸗ rüſtungskonferenzen. Sie hält es jedoch für lebeuswichtig, daß Großbritannien für alle Zei⸗ ten in der Lage ſein muß, ſeine eigene Freiheit zu verteidigen und ſeine Verpflichtungen auf Grund der Völkerbundsſatzung zu erfüllen. Die engliſche Kirche begrüßt daher das Verſprechen des Miniſterpräſidenten, die Streitkräfte auf die erforderliche Höhe zu bringen, und fordert ihn dringend auf, die notwendigen Geſetzesmaßnah⸗ men ſofort einzubringen.“ f Der Antrag iſt ſo gefaßt, daß er den Anſichten der großen Mehrheit der Bevölkerung entſpricht. Amgruppierungen an der ganzen Front — Addis Abeba, 3. Februar. Nach abeſſiniſchen Meldungen herrſcht an beiden Fronten vollkommene Ruhe. Die Abeſſinier neh⸗ men, wie weiter mitgeteilt wird, in den Süd⸗ und Südweſtpropinzen große Umgruppierungen vor. Faſt 200 000 Mann ſind in ſtändiger Bewegung. Süämt⸗ liche ſchwachen Frontſtellen ſind ausgeglichen worden. Außerdem wurde eine fliegende Reſerve von 50 000 Mann zuſammengefaßt, die immer dort eingeſetzt werden ſoll, wo unerwartete Angriffe erfolgen. Nach faſt dreiwöchiger Dauer hat der Regen am heutigen Montag aufgehört und begünſtigt die abeſſiniſchen Truppenverſchiebungen. Was wird in Paris verhandelt? — Der Valkanbund als Zwiſchenglied Rumänien für Moskau gewonnen? zwiſchen Frankreich und Rußland Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 4. Februar. Auch der geſtrige Tag war in Paris mit diploma⸗ tiſchen Beſuchen und Empfängen ausgefüllt. Der Außenminiſter Flandin empfing am Vormittag zu⸗ nächſt den türkiſchen Außenminiſter Ruſch di Aras. Während dieſer Zeit hatte König Karol eine Unterredung mit dem een Starhemberg. Um Mittag fand ein intimes Frühſtück ſtatt, das Kö⸗ nig Karol dem Miniſterpräſidenten Sarraut und dem Außenminiſter gewährte. Nachmittags um 4 Uhr machte König Boris ſeinen Antrittsbeſuch beim Präſidenten der Republik Lebrun im Elyſée. Im Anſchluß daran empfing er den Miniſter⸗ präſidenten Sarxraut und den Außenminiſter Flan⸗ din. Am Abend gab er zu Ehren der franzöſiſchen Regierung ein intimes Diner. Heute folgt ein in⸗ times Frühſtück in der rumäniſchen Geſandtſchaft. Heute ſollen auch die Unterhaltungen mit dem Prin⸗ zen Paul von Jugoſlawien und dem Fürſten Star⸗ hemberg ſtattfinden. Der ruſſiſche Marſchall Tuchatſchewſki trifft heute in Paris ein. Als letzter Beſucher wird noch der tſchechiſche Miniſter⸗ präſident und Außenminiſter Hodza in Paris er⸗ wartet. Wie die Pariſer Preſſe mitteilt, ſei in den Ver⸗ handlungen mit König Karol vor allem eines erreicht worden, daß nämlich nun auch Rumänien die Ruſſen⸗ politik unbedingt mitmacht. König Karol ſei bereit, ſchon in nächſter Zeit einen Sicherheitsvertrag mit Rußland zu unterzeichnen. Gas ſoll den Krieg ſo ſchnell als mögl Flalieniſche Pläne für den Fall einer Oelſperre— Letzte Anstrengungen an der Front vor der Regenzeit 1 Das Sfantsmänner- Treffen in Paris Auf der Rückreiſe von den Londoner Beiſetzungsfeierlichkeiten iſt neben anderen König Carol von Rumänien in Paris eingetroffen, wo er am Grabe des Unbekannten Kranz niederlegte. ch enticheiden Kriegsrat in Rom — Rom, Februar.(U..) Muſſolini hat den Oberſten Nationalen Vertei⸗ digungsrat zu einer Sitzung am Dienstag zuſam⸗ mengerufen. Obwohl die Tagesordnung für die Sitzung nicht mitgeteilt wird, wird in politiſchen Kreiſen die Anſicht vertreten, daß der Verteidigungs⸗ rat neue Maßnahmen zur Verteidigung des italieni⸗ ſchen Mutterlandes durchberaten wird. Unter Aufſicht. In Vorarlberg wurde eine ein⸗ heitliche Turnbewegung unter der Aufſicht der Sport⸗ und Turufront geſchaffen. Die betreffenden Grup⸗ pen des deutſchen Turnvereins werden ihre Tätigkeit einſtellen. 5 Die„inakmelle“ Habsburgerfrage Als Lohn dafür ſoll er, wie verlautet, eine größere Anleihe, oder doch einen Kredit auf Grund künſ⸗ tiger Petroleumlieferungen von Frankreich erhalten. Gleichzeitig will der„Paris Soir“ wiſſen, daß König Karol in ſeiner Unterhaltung mit dem Für⸗ ſten Starhemberg ſich ausführlich über das Problem der Habsburger Reiſtauration in Oeſter⸗ reich ausgeſprochen habe. Starhemberg habe dabei die Verſicherung gegeben, daß die Reſtauration der Habsburger„augenblicklich nicht aktuell“ ſei. Außer⸗ dem werde ſich gerade heute Oeſterreich hüten, neue Schwierigkeiten in Mitteleuropa auſzuwerfen, zu⸗ mal doch gerade jetzt erſt der wichtige politiſche Be⸗ ſuch des Bundeskanzlers Schuſchnigg in Prag ſtatt⸗ gefunden hat. Man wird wohl noch zwei Tage warten müſſen, bis man genauer ſieht, wie weit die hochgeſpannten politiſchen Pläne Frankreichs und der Kleinen En⸗ tente Erfolg haben können. a a 5 45 „Tag der kollektiven Sicherheit J (Funkmeldung der NM.) ++ Paris, 4. Februar. Die Pariſer Morgenpreſſe nennt den Montag den „Tag der kollektiven Sicherheit“. Alle politiſchen Beſprechungen in Paris ſcheinen von franzöſiſcher Seite auf dieſe Formel abgeſtellt zu ſein. Immer mehr tritt die Rolle, die Sowjetrußland als„Ors⸗ nungsfaktor“ in der franzöſiſchen Weltpolitik ſpielen ſoll, in den Vordergrund, auch wenn ſie verſchieden begründet und in einzelnen franzöſiſchen Zeitungen ſygar ſehr heftig bekämpft wird. Stagtsmännern Soldaten einen (Weltbild,.) Frankreich macht neue Pläne [(Von unſerem Pariſer Vertreter) — Paris, 4. Februar. Der Uebergang von dem Kabinett Laval zu dem Kabinett Flandin macht ſich, außenpolitiſch geſehen, von Tag zu Tag fühlbarer. Während Laval nicht nur durch ſeine Gefühle, ſondern auch durch inner⸗ politiſche Rückſichtnahme ſich an Italien gebunden fühlte, kann davon bei Flandin nicht die Rede ſein. Aber auch Flandin denkt nicht daran, neues Oel in das Feuer des italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikts zu ſchütten, um ſo weniger, als England nach hieſiger Auffaſſung in der ganzen abeſſiniſchen Frage nun⸗ mehr erheblich leiſer tritt. Der Außenminiſter Eden hätte es beſonders in Genf dadurch gezeigt, daß er ſich keineswegs zunächſt mit der italieniſch⸗abef⸗ ſiniſchen Streitfrage befaßte, ſondern mit dem etwas weit hergeholten Danziger Problem. Ja, in Paris gibt man ſich den Anſchein, als wäre man ſich mit London in der Hoffnung, doch noch einmal in abſeh⸗ barer Zeit die Streſafront wieder zuſammen⸗ zubringen, völlig einig. So könne das heutige Nach⸗ geben Englands gegenüber den italieniſchen Forde⸗ rungen ohne allzu große Schwierigkeit morgen ſchon in ein Entgegenkommen gewandelt werden, wenn Rom dafür gewiſſe Funktionen in den europäiſchen Problemen übernehme. Währenddes aber befaßt ſich Paris nachdrücklicher denn je mit ſeinem Lieblings⸗ kind„Mitteleuropa, Der rumäniſche Miniſterpräſident Titulescu iſt von jeher ein enger Mitarbeiter des Quai d' Orſay in allen Balkanfragen geweſen. Da er nunmehr be⸗ kanntlich Präſident ſowohl der Kleinen Entente wie des Balkanbundes iſt, bedeutet er für die franzöſiſche Außenpolitik noch weit mehr als bisher. Damit wächſt auch ſein Aufgabenkreis, wobei er beſonders von dem franzöſiſchen Botſchafter in Wien und in Warſchau unterſtützt wird. Es ſoll ihm inzwiſchen gelungen ſein, König Karols Unnachgiebigkeit gegen⸗ über Sowjetrußland zu brechen. Die gemeinſame Reiſe nach London hätte dieſe Wandlung ganz klar werden laſſen. Denn nachdem die engliſche Regierung von Tag zu Tag engere Beziehungen zu Moskau aufnähme— wofür die überaus liebenswürdige Auf⸗ nahme Litwinows in London ein Zeichen ſein mag gäbe es für Rumänien kaum noch Gründe, ſich in die⸗ ſer Frage zu widerſetzen, zumal ſowohl London wie Paris wirtſchaftlich günſtige Verträge mit Bukaxeſt in Ausſicht geſtellt hätten. Ob Parjs dazu noch eine rumäniſche Anleihe geben wird, hängt davon ab, wie weit ſich König Farol zur Sicherung der Un⸗ abhängigkeit Oeſterreichs bereit erklärt, Doch ſollen ſchon erhebliche Zuſicherungen in dieſer Richtung gegeben worden ſein. Süofſlawien ſchickt ſeit Wochen flehentliche Depeſchen ſowohl nach Paris wie nach London, daß man es endlich wirtſchaftlich unterſtütze, denn es ſei vielleicht das einzige Land, das unter den verhängten. Wirtſchaftsſanktionen gegen Italien ſo ſehr leide, daß tatſächlich ſ bensnerv dadurch betroffen würde. fein e Prinz Paul ſoll in London einigen Erfolg ge⸗ habt haben und in den nüchſten Tagen dürfte ihm 2. Seite/ Nummer 57 auch Paris entſchieden entgegenkommen. Als Gegen⸗ gabe muß er ſich dafür auch bereiterklären, den eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Wünſchen zur Regelung der Do⸗ naufragen nicht im Wege zu ſtehen. Dieſe Zuſiche⸗ rung dürfte von Jugoſlawien um ſyo leichter gegeben werden können, als England mit dem Fürſten Starhemberg eine feſte Vereinbarung getroffen habe, wonach die Frage der Reſtauration der Habs⸗ burger fürs erſte aus der politiſchen Diskuſſion ver⸗ ſchwinden ſoll. Dieſen„Kaufpreis“ hinwiederum mußte Starhemberg zahlen, um die Sicherung des öſterreichiſchen Beſtandes durch die Kleine Entente und damit Frankreich und England zu erhalten. Der öſterreichiſche Kanzler Schuſchnigg, der die erſte Wiederanknüpfung Oeſterreichs an die Kleine En⸗ tente mit ſeinem kürzlichen Beſuch in Prag geſtaltete, hat gegen eine ſolche Regelung am wenigſten ein⸗ zuwenden. Damit iſt nach Pariſer Auffaſſung, die ſich auf eingehende Berichte des franzöſiſchen Bot⸗ ſchafters in Wien ſtützt, die Habsburger Frage vor⸗ erſt erledigt. Bulgarien ſoll auch ſchon für die„politiſche Neubelebung des Balkans“ durch engliſch⸗franzöſiſche Bemühungen gewonnen ſein. Dazu ſollen auch ſeine Finanznöte durch eine baldige Anleihe behoben wer⸗ den. Die Türkei, deren enge Beziehungen zu Moskau bekannt ſind, wurde auf dieſem Wege, aber auch durch gemeinſame türkiſch⸗engliſche Intereſſen im öſtlichen Mittelmeer, gewonnen. So bekommt plötzlich, von Paris aus geſehen, der ganze Bal⸗ kan ein neues politiſches Geſicht. Von dem nächſten Schritt ſpricht man auch ſchon, der nämlich darin beſtehen ſoll, Abſprachen über die techniſchen Maßnahmen zu treffen, die gegebenenfalls ausgelöſt werden könnten. Das ſoll auf einen „Sanktions⸗ Automatismus“ hinauslaufen. Man kann alſo für die franzöſiſche Außenpolitil nunmehr folgende Arbeitslinien aufzeigen: Paris London— Genf—Wien—Prag— Belgrad—Sofia—Bu⸗ Tareſt--Ankara— Moskau. Damit wäre der Balkan in einem engliſch⸗franzöſiſchen Netz gefangen. Dazu geſellt ſich dann einerſeits der franzöſiſch⸗ruſſiſche Pakt, andererſeits die kürzlich neubegründete En⸗ tente cordiale zwiſchen Paris und London. Ziel ſoll noch die Wiederherſtellung der Streſafront ſein, und alles das zuſammen, ſo redet man ſich hier ein, diene einem kollektiven Sicherheitsſyſtem für den Frieden Europas. Sowohl in Paris wie auch in London fehlt bisher Unter den politiſchen Köpfen eine Kaſſandra, die mit lauter Stimme auf den gefahrdrohenden Punkt all dieſer überſpitzten Ueberlegungen hinweiſen würde: auf Moskau. Unſichtbar, aber ſpürbar zieht nämlich der ſowjetruſſiſche Außenkommiſſar Litwi⸗ now die Fäden dieſes neuen europäiſchen Zuſam⸗ menſpiels der Mächte. Wenn kein Wunder geſchieht, Hann werden nicht nur Frankreich und England, ſondern ganz Europa bald das Verhängnisvolle des Sopwjeteinfluſſes auf die europäiſche Politik er⸗ fahren müſſen. Zuſchüſſe für Kinderreiche 10 Mark monatlich bei einem Jahreseinkommen unter 1800 Mark — Eiſenach, 3. Februar. Staatsſekretär Reinhardt ging am Montag auf der fachwiſſenſchaftlichen Reichstagung der Zoll⸗ baten beſonders auf die ſegensreſchen Aus wir⸗ kungen der Eheſtandsdarlehen und die Geſetzgebung zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit ein. Beſondere Maßnahmen der Reichsfinanzverwal⸗ tung gelten vor allem der kinderreichen Familie. In dieſer Richtung liege auch eine Maßnahme, die am 1. Juli 1936 in Kraft treten wird. Von dieſem Tag ab ſollen, wie der Staatsſekretär ankündigte, neben den bisher an Kinderreiche gewährten einmaligen Kinderbeihilſen laufend Unter⸗ ſtützungsbeiträge in Höhe von 10 Mark im Monat für das fünfte und jedes weitere Kind an Volksgenoſſen gezahlt werden, deren Jah⸗ reseinkommen die 1800⸗Mark⸗Greuze nicht ü überſteigt. In dieſer Anordnung ſieht Staatsſekretär Reinhardt die erſte Maßnahme zur Einleitung eines großen Ausgleichs der Familienlaſten in Deutſchland. Für alle deutſchen Referendare Lagerdienſtpflicht. Eine für die Ausbildung und Ausrichtung der deut⸗ ſchen Referendare wichtige Anordnung hat der Reichs juſtizminiſter getroffen. Danach haben künf⸗ tig alle deutſchen Gerichtsreferendare am Gemein⸗ ſchaftsleben im Gemeinſchaftslager„Hans Kerrl“, das bisher mehr oder weniger, auf Preußen be⸗ ſchränkt war, teilzunehmen. 5 * Neue Druckſchriftenverbote in Oeſterreich. Das Bundeskanzleramt hat die Verbreitung der Zeit⸗ ſchrift„Die Wartburg“, deutſch⸗evangeliſche Monats⸗ ſchrift, Erſcheinungsort Berlin, für die Dauer eines Jahres verboten. Ferner wurde die Verbreitung der Zeitung„Volksfreund“, Erſcheinungsort Brünn, ebenfalls für die Dauer eines Jahres verboten. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Februar 1936 . D jenstag, 4. . Grazianis nächſtes Ziel: Addis Abeba Die weiteren italieniſchen Offenſivpläne an der Südfront Verſtärkungen aus der Heimat und aus Libyen im Anmarſch — Rom, 4. Februar.(U..) Die weiteren Vormarſchpläne Grazianis richten ſich zweifellos über die ſüdabeſſiniſche Seenplatte auf Addis Abeba— das iſt wenigſtens die Anſicht der hieſigen ausländiſchen Militärattachés. Das Einverſtändnis der Oberleitung zianis Plan, die Offenſive im Süden früher oder ſpäter energiſch weiterzutreiben, ſpricht auch aus den verſtärkten Truppentransporten nach Italie⸗ niſch⸗Somaliland. So iſt aus Suez die Nachricht eingetroffen, daß dort der italieniſche Dampfer „Conte Grande“ mit 3800 italieniſchen Soldaten an Bord und mit dem Beſtimmungsort Mogadiſeio durchgekommen ſei. Die Nachricht kommt deshalb ſo überraſchend, weil der„Conte Grande“ in letzter Zeit nicht aus einem Hafen des italieniſchen Mutterlandes ausgelaufen iſt. Er dürfte alſo aus Libyen kommen und liby⸗ ſche Eingeborenentruppen nach Somaliland bringen. Das ſind außerordentlich kampfluſtige und dabei wohl⸗ diſzplinierte, ausgezeichnete Truppen, die überdies in heißem Klima zu operieren gewöhnt ſind,. Da Gra⸗ ziani die beſondere Eigenart dieſer Soldaten aus eigener Erfahrung genau kennt und auch viele Offi⸗ ziexe unter ſich hat, die in Libyen gedient haben, ſo ſpricht vieles dafür, daß ſich der General dieſe Abtei⸗ lungen als Spezialtruppen hat kommen laſſen. Die allgemeine Tatſache neuer Truppenentſendungen zu Grazianis Streitkräften wird auch amtlich zugegeben. Die Route des Grazianiſchen Vormarſches gegen Addis Abeba iſt durch das Gelände ziemlich ein⸗ deutig vorgeſchrieben. Wie die Karte zeigt, führen aus der Gegend von Neghelli, wo die vopderſten italteniſchen Truppen jetzt ſtehen, ziemlich gute Karawanenwege nach Allata, dem nächſten Ziel Grazianis. Dieſe wichtige Ortſchaft liegt ziemlich auf der Waſſerſcheide zwiſchen dem Canale⸗Doria⸗ Tal und dem großen Graben, in dem die ſüd⸗ abeſſiniſchen Seen liegen; von hier an gübt es alſo nicht mehr die Geländeſchwierigbeiten des Gebirges. Addis Abeba iſt von Allata aus einmal über eine Straße, die ſogar Wagenverkehr zuläßt, und zwei⸗ tens über mehrere die Seenplatte durchquerende, recht gute Karawanenpfade zu erreichen. Am meiſten Sorge wird die Frage machen, wie die rückwärtigen Verbindungen aufrecht⸗ erhalten werden ſollen. Schon jetzt ſind die vorderſten italieniſchen Linien bei Negelli von der Operationsbaſis Dolo 380 bis 450 Kilometer entfernt, eine Strecke, die ſich beim Vorſtoß bis Allata um weitere 200 Kilometer und wenn ſich die Truppen Grazianis Addis Abeba nähern ſollten, ſogar um 500 Kilometer verlängern würde. Dabei iſt Dolo eigentlich nur Stützpunkt zweiten Ranges, der mit dem 500 Kilometer entfern⸗ ten Hafenort Mogadiscio nicht einmal durch Eiſen⸗ bahn, ſondern nur durch Straßen verbunden iſt. Um dieſe endloſen Etappenſtraßen gegen feindliche Ueberfälle zu ſchützen, braucht Graziani dringend zuſätzliche Truppen. Um die notwendigen Lebens⸗ mittel⸗ und Munitionsvorräte heranzuholen— denn die bequemere Belieferung aus dem nahen Britiſch⸗ Kenya iſt ausgeſchloſſen—, braucht er viele zuſätz⸗ liche Laſtkraftwagen und vor allem jene 200 Trak⸗ toren, die er ſchon längſt angefordert haben ſoll. Die Militärſachverſtändigen glauben infolgedeſſen, daß er ſeine Truppen zunächſt pauſteren laſſen werde, vielleicht bei Negelli, vielleicht bei Allata, falls er dieſen Ort durch einen neuen Vorſtoß ſeiner Kamelreiter und Panzerwagen bald in die Hände bekommen ſollte. Sind dann die Verſtärkungen und das Transportmaterial herangekommen, ſo erwar⸗ tet man den nächſten Stoß Grazianis in die Seen⸗ platte hinein. Der abeſſiniſchen Abwehr prophezeit man große Schwierigkeiten: einen ſehr zeitraubenden An mar ſ ch der abeſſiniſchen Verſtärkungen aus dem Norden und der Gegend von Harrar, Verpflegungsſchwierigkeiten und infolgedeſſen Er⸗ ſchöpfung der Truppen durch die rieſigen Märſche. Schließlich ſchwere Verluſte durch italieniſche Flug⸗ zeugangriffe und ſchweren Stand gegen die feind⸗ lichen Tanks in einem für dieſe nicht ungünſtigen Gelände. Und man zieht daraus das Fazit, daß Gra⸗ zianis Unternehmen keine ſchlechten Ausſichten hat, wenn nur die Etappenwege geſchützt bleiben. Die Lage im Süden — Addis Abeba, 3. Februar.(U..) In ungebrochener Energie und mit größtmög⸗ licher Geſchwindigkeit ſetzen die Abeſſinier ihre Be⸗ mühungen fort, das italieniſche Vordringen im Sü⸗ niit Gra⸗ Seefelds geheimnisvolles Gift Neue belaſtende Zeugenausſagen— Februar. Seefeld er⸗ — Schwerin, 3. Die Zeugenvernehmungen im Prozeß gaben weitere intereſſante Einzelheiten. Seeſeld hat einer Reihe weiterer Zeugen ebenfalls erzählt, daß er ſich ein ſtarkes Gift brauen würde, um ſich das Leben zu nehmen, wenn er einmal ſein Landſtraßen⸗ daſein nicht mehr führen könne. In allen Ausſagen der Zeugen kehrt die Erzäh⸗ lung des Angeklagten von dem geheimnisvollen Gift wieder. Ein Zeuge, den Seefeld vom Jahr 1931 an bis kurz vor ſeiner Verhaftung auf ſeinen Wanderungen hin und wieder aufgeſucht hat, macht eine äußerſt be⸗ merkenswerte Ausſage. Er bekundet auf Befragen, daß er häufig das braune Tuch bei dem Angeklagten Seefeld geſehen hätte, deſſen Beſitz Seefeld zu Beginn der Montagverhandlung ſo entſchieden abgeſtritten hatte. Seefeld will auch jetzt von dem Tuch nichts wiſſen. i N . Der Zeuge, der mit dem Angeklagten häufig zu⸗ ſammengekommen iſt, bleibt aber bei ſeiner Bekun⸗ dung. Als Seefeld eines Tages wieder einmal bei ihm war, habe man abends davon geſprochen, daß in der Zeitung geſtauden hätte, ein Uhrmacher ſei „Sie werden wohl ſelbſt geſucht?“ bei Neuruppin feſtgenommen worden. Seefeld habe darauf ein ſehr aufgeregtes Weſen gezeigt. Er habe ſich beſonders für die fragliche Zeitungs⸗ notiz intereſſiert. Die Mutter des Zeugen machte daraufhin zu Seefeld die Bemerkung: „Sie ſind ja ſo erregt, Sie werden wohl auch geſucht?“ Dieſer Vorfall ſpielte ſich zwei Tage nach der Er⸗ mopdung eines Knaben ab. Am anderen Tag ſei der Angeklagte weitergewandert. Zuvor habe er die Mutter des Zeugen gefragt, ob ſie nicht einen Mantel für ihn habe. Als der Vorſitzende Seefeld darauf hinweiſt, daß dieſer Umſtand doch verdächig ſei und der Angeklagte vielleicht bezweckt haben könnte, ſich durch einen un⸗ deren Mantel unkenntlicher zu machen, kommt See⸗ feld wieder mit ſeiner ſtändigen Redensart:„Das kommt für meine Perſon gar nicht in Frage.“ verſucht, die belaſtenden Ausſagen dieſes Zeugen als Schikane hinzuſtellen. Der Zeuge bleibt aber bei ſei⸗ nen Bekundungen und wird ſchließlich Mehreren Zeugen gegenüber hat Seefeld äußert, daß er beſondere Griffe kenne, guch ge⸗ mit denen man einen Menſchen ſchnell töten könne. fertiggeſtellt. Er vereidigt. den aufzuhalten. Neue Streitkräfte, Munitions⸗ und Nahrungsmitteltransporte befinden ſich auf dem Wege an die Süsdfront. Kabinettsmitglieder haben den Kaiſer wieder verlaſſen und ſind nach Addis Abeba zurückgekehrt, um neue Heere ins Feld zu führen, die in Addis Abeba zuſammengeſtellt werden. Angeblich hofft man, 100 000 Mann neue Truppen an die Front ſchicken zu können. Die militäriſchen Fachleute ſind nicht überraſcht, daß ſich die Italiener von der gebirgigen Gegend um Wardara auf ihren ſtark befeſtigten Stützpunkt Negelli zurückgezogen haben, da ſie erſtens von Nor⸗ den her durch einen Angriff des Gouverneurs von Bale, Ras Bayenna, bedroht waren, der mit Dejas⸗ 8 Die matſch Makonnen und mit den demoraliſierten Truppenreſten Ras Deſtas in Fühlung gekom⸗ men iſt. Zweitens beſtand auch die Gefahr eines Angriffs von ſeiten des Ras Naſibu auf die rechte Flanke der Italiener aus der Richtung des Webbe Schibeli, und ſchließlich mußte ſich die italieniſche Armee auch davor ſchützen, öͤaß ihr durch ſchweren Regen alle Rückver bindungen abgeſchnitten werden. Vorerſt hat man noch keine Angſt — Addis Abeba, 4. Februar.(U. P. Die Berichte aus Rom und aus Dfibontt, wonach in Addis Abeba ein panikartiger Zuſtand herrſche, und wonach die Abeſſinier bereits die Räumung ihrer Hauptſtadt vorbereiten würden, werden hier als lächerlich bezeichnet. Man ſei durch Graziant nicht in Schrecken geraten. Es Addis beſtehe in Abeba kein Grund zur Angſt. Mie ſleht es mit Italiens Finanzen? Hält Italien die Finanzierung des Krieges durch?-Ein Problem, das Sorge macht — Nom, 4. Februar.(U..) Italiener, die eine Ahnung davon haben, was Muſſolini der oſtafrikaniſche Krieg koſtet, beginnen ſich jetzt zu fragen, ob dann, wenn tatſächlich die italieniſche Flagge unangefochten über dem äthiopi⸗ ſchen Hochland weht, noch genügend Geld in den Staatskaſſen Italiens ſein wird, um das eroberte Land auch ausbeuten zu können. Selbſt überzeugte Faſchiſten ſind recht beunruhigt und geſtehen unumwunden ein, daß ſie keine Mög⸗ lichkeit ſehen, wie Italien genügend Bargeld auf⸗ treiben könne, um nach der Eroberung Abeſſiniens das Land„entwickeln“ zu können. Ein überzeugter Faſchiſt hat dieſe Anſicht folgendermaßen in Worte gekleidet: „Dieſer Krieg koſtet uns ſopiel Geld, daß es ſo ausſieht, als müßten wir, nachdem unſere Truppen Abeſſinien erobert haben, das Land engliſchen, amerikaniſchen oder franzöſiſchen Banken ausliefern, damit dieſe es ausbeuten können. Wir werden den Ruhm gewinnen und die Toten haben— ſie aber das Gold.“ Niemand— ausgenommen Muſſolint und ſeine engſten Mitarbeiter— wiſſe heute genau, was der oſtafrikaniſche Krieg koſtet. Ernſthafte Schätzungen ſetzen aber die Koſten für die notwendigen Materialien allein mit rund zwei und eine halbe Million Mark für den Tag an. In dieſer Zahl ſind noch nicht die ſehr hohen Trans⸗ portkoſten nach Oſtafrika und die ſchweren Handels⸗ verluſte eingeſchloſſen, die Italien auf Grund der wirtſchaftlichen und finanziellen Sanktionen des Völ⸗ kerbundes erleidet. Von Sachkennern wird weiter darauf hingewie⸗ ſen, daß in Anbetracht der natürlichen Schwierigkei⸗ ten, die das afrikaniſche Bergland dem modernen Ingenieur bietet, eine Erſchließung der Roßſtoff⸗ gebiete nur nach Aufwendung»ieſiger Kapitalbeträge möglich iſt. Sie geben zu, daß Abeſſinien große Mengen von Baumwolle, Kaffee, Weizen und Fleiſch hervorzu⸗ bringen vermag, glauben aber, daß die hohen Produk⸗ tions⸗ und Transportkoſten die Preiſe für dieſe Er⸗ zeugniſſe weit über den Weltmarkpreis hinauftrei⸗ ben würden. Faſt jeder Italiener iſt heute aber ſchon davon überzeugt, daß die abeſſiniſche Frage für Italſen nor allem ein Geldproblem iſt. Wenn Italien kein Geld nach der Eroberung des Landes mehr hat, oͤann hat— ſo meint mau— Muſſolini ſein Spiel verloren. TTT... Ramſay Macdonald gewählt Ein Erfolg der nationalen Regierung — London, 3. Februar Bei den Nachwahlen der ſchottiſchen Univerſitäken zum Unterhaus wurde der Präftdent des Geheimen Staatsrats, Ramſay Macdonald, mit einer Mehrhei von 7359 Stimmen gewählt. Ramſay Macdonald erzielte insgeſamt 16 393 Stimmen. Der ſchottiſche Nationaliſt Profeſſor Gibb erhielt 9034 Stimmen. Der Arbeiterparteiler Thomſon brachte es nur auf 3597 Stimmen. Londons Fleiſcherſtreil Ausdehnung der Streikbewegung [Funkmeldung der NM.) + London, 4. Februar. In einer Maſſenverſammlung der ſtreikenden Fleiſchergehilfen und Transportarbeiter des Lon⸗ doner Fleiſchmarktes Smithsſield, die um Mitter⸗ nacht ſtattfand und ſtürmiſch verlief, wurde be⸗ ſchloſſen, den Streik, der bereits ein ernſtes Ausmäß angenommen hat, fortzuſetzen. Kurz nach Mitter⸗ nacht beſetzten die Streikenden alle Zugänge zum Markt und verhinderten die Fleiſchzufuhr. Bald darauf ſchloſſen ſich die Arbeiter der Nachtſchichten in mehreren benachbarten Betrieben dem Streik an. In den frühen Morgen⸗ ſtunden marſchierten Streikpoſten nach den Londoner Dockanlagen, wo ſie zahlreiche mit der Ausladung von Fleiſch beſchäftigte Arbeiter veranlaßten, die Arbeit niederzulegen. Man befürchtet, daß ſich der Streik möglicherweiſe auf andere Großmärkte der engliſchen Hauptſtadt ausdehnen wird, die für die Belieferung mit Fleiſch, Früchten, Gemüſe uſw. zu ſorgen haben. Am heutigen Dienstagmittag wollen die Strei⸗ kenden wiederum eine Verſammlung abhalten. Falls der Streik andauern ſollte, werden vielleicht Lon⸗ doner Studenten als Nothilfe herangezogen werden. Infolge des Streiks können 4000 Fleiſcher Lon⸗ dons und der Londoner Grafſchaften heute kein Fleiſch erhalten. Eine Sendung von 1400 Tonnen Gefrierfleiſch, die geſtern aus Argentinien in Southampton eintraf, konnte nicht ausgeladen werden, Amfangreiche Luftſchutzvorbereitungen — London, 4. Februar. Wie„Daily Mail“ zu melden weiß, beabſichtige die engliſche Regierung, noch im Laufe dieſes Jahres 30 bis 40 Millionen billige Gas mas⸗ ken zur Verteilung an die Bevölkerung im Not⸗ falle herſtellen zu laſſen. Zu dieſem Zweck ſollten in allen Städten und Ortſchaften beſondere Gasmasken⸗ lager eingerichtet werden. Auch die übrigen Luſit⸗ ſchutzvorbereitungen der Regierungen ſeien beinaze In Falfield(Glonceſterfhire) werde eine Schule eröffnet werden, in der Luftſchutzwarte für ganz England ausgebildet werden. Starke Zunahme der Arbeitsloſigkeit in Groß⸗ britannien. Die Arbeitsloſenzahl in Großbritannien hat im Monat Januar eine ſcharfe Zunahme erfah⸗ ren, die nur teilweiſe ſaiſonmäßig bedingt iſt. Am Stichtag des 20. Januar betrug nach einer Mitteilung des engliſchen Arbeitsminiſteriums die Geſamtzahl der eingetragenen Arbeitsloſen 2159 722. Verglichen mit dem Vormonat hat die Arbeitsloſigkeit in Groß⸗ britannien um 291157 zugenommen. Politik in Kürze Auf der Tagung des Nationalſozialiſti⸗ ſchen Lehrerbundes in Bayreuth wurde einem Bericht des„Völkiſchen Beobachters“ zufolge lebhaft Klage darüber geführt, daß vor allem in katho⸗ kiſchen Gegenden die Lehrerſchaft noch ſtark unter dem Einfluß des„politiſchen Katholizismus“ ſtünde, So hätte bei einer Inſpektion auf die Frage nach einem guten Buch kein einziges der Kinder„Mein Kampf aufgeführt, auf die Frage nach einem ſchlechten aber alle Roſenbergs„Mythos des zwanzigſten Jahr⸗ hunderts“ genannt. * Der bekannte Jeſuitenpater Spfecker, der ſich bereits vor einem Jahr wegen ſtaatsfeindlicher Aeußerungen zu verantworten hatte, damals aber freigeſprochen wurde, iſt jetzt erneut wegen Ver⸗ gehens gegen den Kanzelparagraphen zur Rechen⸗ ſchaft gezogen worden. Wie verſchiedene Zeugen er⸗ klärten, hatte er in ſeinen Predigten ſcharfe Angriffe gegen die NS DA gerichtet und Chriſtentum und Nationalſozialismus als unvereinbare Gegenſätze bezeichnet. Er wurde zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Das Hotel„Deutſcher Hof“ in Nürnberg, das ſich im Beſitz des Vereins„Lehrerheim“ befand, wurde nunmehr von dieſem Verein dem Gauleiter Streicher für die NSDAP übergeben. Das Hotel wird mit den angrenzenden Gebäuden durch die NSDAP zu einem Großhotel für die beſonderen Be⸗ dürfniſſe der Reichsparteitage ausgebaut. Das Amtsgericht Würzburg hat einen Laudwirk wegen Ueberſchreitung der Butterhöchſt⸗ preiſe zu fünf Wochen Gefängnis verurteilt. * Der Betriebsführer einer Hamburger Firma, der die Anordnung erteilt hatte, ein Plakat der NS D AP von der Planke ſeines Fabrikgrundſtückes zu entfernen, wurde vom Schnellgericht zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat in einem Runderlaß die Auffaſſung gebilligt, daß Perſonen, die auf Grund des Geſetzes über den Widerruf der Einbürgerung und der Aberkennung der deutſchen Staatsangehörigkeit ausgebürgert worden ſind, der Befreiungsſchein zu verſagen iſt.. ſich dabei um jenen Befreiungsſchein, der notwendig iſt, wenn entgegen den geſetzlichen Beſtimmungen Ausländern in Deutſchland die Annahme von Arbeit erlaubt werden ſoll. 228 Um das Verſtändnis für die Kriegsmarine unter der heranwachſenden Jugend zu wecken und zu för⸗ dern und insbeſondere auch, um auf lange Sicht ſitr die Marineoffizierslaufbahn zu werben, beabſichtigt der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, ſämtlichen höheren Schulen des Reiches eine Anzahl Bilder von Schiffen der Kriegsmarine zugehen zu laſſen. Wie der Reichsergiehungsminiſter be⸗ ſtimmt, ſind die Bilder nicht in den Klaſſenzimmern, sondern an allgemein zugänglichen und ſichtbaren Stellen des Schulgebäudes aufzuhängen. ——ů—— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i.: Dr. Alois Winbauer- Haudelsteil: Dr. Fritz Bode- Lokaler Teil: Dr. Fritz Sammes- Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeige und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1, 445 Schriftleitung in Berlin: Joſeph Bretz, W 35, Viktoriaſtraße 4 .⸗A. XII 1985: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 2881 Abendauftage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20585 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig. Für unverlangte Betträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückvorte Es handelt arſch riffs Flanke Hißeli, auch alle erden. Ist P. nach rrſche, mung t hier Aziant Addis n lit ir raus⸗ 3, das efand, 2 5 Hote! die n Be⸗ a, der tückes einem Sper⸗ einem onen, tf der tſchen ſind, delt endig ingen Irbeit unter t för⸗ 5 für ichtigt lichen Id er gehen be mern, baren bauer Alois „ Fritz Gericht iftliche 18 e 4 dyorio 1 993 8 4 Dienstag, 4. Februar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 57 Mannheim, 4. Februar. Die Jugend hat den Willen zum Kampft Die Jugend hat den Willen zum Kampf und ſtrebt demgemäß zur ſelbſtloſen Einſatzbereitſchaft und Lei⸗ ſtung. In vergangenen Jahren hat ſie ihre Leiden⸗ ſchaft und Begeiſterung in den politiſchen Kampf ge⸗ legt. Heute geſtalten dieſelben Kräfte Werke des Aufbaus. Und ſo rüſtet die werktätige Jugend zum 3. Reichsberufswettkampf, um freiwillig ihr Können unter Beweis zu ſtellen und damit auch dem Sinn für eine Vervollkommnung und Weiterbildung in dem Beruf Ausdruck zu geben. Gleichzeitig will ſie ein Bekenntnis zur Arbeit ablegen aus dem Bewußt⸗ ſein heraus, daß die politiſche Kraft einer Nation in Fleiß und Treue ſeiner ſchaffenden Hände liegt. Ich erwarte, daß die Jungarbeiter der Stirne und der Fauſt durch ihre Teilnahme an dieſem Wettſtreit zei⸗ gen, daß Arbeit im Beruf Dienſt an der Gemein⸗ ſchaft iſt. Heil Hitler! Der Führer des Bannes 171 Mannheim. gez. Kowarik, Oberbannführer Der erſte Tag des Reichsberufswettkampfes In ganz Deutſchland begann geſtern morgen der Reichsberufswettkampf der deutſchen Jugend. Schon früh verſammelte ſich der kaufmänniſche Nach⸗ wuchs in der Friedich⸗Liſt⸗Handelsſchule, wo Ober⸗ baunnführer Kowarik ein paar Worte zur Eröff⸗ nung ſprach und den tiefen Sinn dieſer echt national⸗ ſozialiſtiſchen Veranſtaltung unterſtrich. Die Betriebsgemeinſchaft„Eiſen und Metall“ trat in den einzelnen großen Betrieben an: bei Benz, Lanz, Stotz, Vögele, in den Lehrwerkſtätten des Ar⸗ beitsamtes. Hier und anderswo begannen die Lehr⸗ linge des erſten Jahres den Kampf, der bei 2000 Teil⸗ nehmern drei Tage dauern wird. Auch der Nachwuchs des Bauhandwerks war zur Stelle; überall wo gebaut und geſiedelt wird im Stadtgebiet waren die Maurer, die Zimmerleute, die Steinhauer, die Glaſer, die Plattenleger in Tätig⸗ keit und in der Kurfürſtenſchule befaßten ſich die Maler mit ihren Aufgaben. Arbeitseifer und frohe Zuverſicht gepaart mit dem Willen zum Siege ſpornte die jungen Menſchen zu ihrer vorbildlichen Tätigkeit im Leiſtungskampf an. Am 9. Jebruar Eintopf Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe teilt ſeinen Mitgliedern mit, daß für den fünften Eintopfſonntag am 9. Februar folgende drei Eintopfgerichte für die Gaſt⸗ ſtätten vorgeſchrieben ſind: J. Suppentopf mit Einlauf und Rindfleiſch, 2. Hammelfleiſch mit grünen Bohnen, 3. Wemüſegericht vegetariſch oder mit Fleiſch⸗ einlage. Die Feſtlegung dieſer Eintopfgerichte gilt für Gaſtſtätten. Wieder Sitzung der Fröhlich Pfalz Aus der Fröhlich⸗Pfalz⸗Kanzlei ſchreibt man uns: Die Fröhlich Pfalz wird auch weiterhin nichts verſäumen, um den Volkskarneval 1936 würdig auszugeſtalten und hält am Donnerstag, dem 6. Fe⸗ bruar, in ſämtlichen Wirtſchaftsräumen des Hauſes der Deutſchen Arbeit in P 4 eine große karnevali⸗ ſtiſche Sitzung ab, die es einem jeden Volksgenoſ⸗ ſen ermöglicht, einige frohe und heitere Stunden zu verleben. Gleichzeitig geben wir bekannt, daß am Samstag, dem 8. Februar, in ſämtlichen Räumen des Renn⸗ wieſenreſtaurants ein großer Maskenball ſtatt⸗ findet. nur Ein Filmball oer Afa wird, wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, am Samstag, dem 15. Februar, in den Räumen des Städt.„Roſengartens“ ſtattfinden. Unter der Lo⸗ ſung:„Närriſches Tonfilmfeſt“ werden ſich einige der beliebteſten Ufa⸗Filmdarſteller in Mannheim ein Stelldichein geben. Die Ufa wird zu dieſer Ver⸗ anſtaltung vorausſichtlich: Willy Fritſch, Lil Da⸗ gover, Hanſt Knoteck, Harald Paulſen, Hans Söhn⸗ ker entſenden. Mit dieſen Namen werden keine leeren Verſprechungen gemacht. Es iſt ganz ſicher, daß 8 bis 10 Film⸗Künſtler beſtimmt nach Mann⸗ heim kommen. Dieſer große Filmball wird wohl eine große Ueberraſchung des Mannheimer Faſchings darſtellen. Mehr wollen wir im Augenblick nicht verraten. Ein Vorſchlag zur Reform der Hundeſteuer Der Hundeſport⸗Kreiswalter ſchickt uns folgenden Ausſchnitt aus dem„Berliner Tageblatt“: „Für eine Senkung der Hundeſteuer zu⸗ gunſten der Gebrauchshundezucht tritt der Steglitzer Bezirksbürgermeiſter Treff als Leiter des Amtes für Kommunalpolitik im Gau Groß⸗Bevlin in den Berliner Kommunalen Mitteilungen ein. Er knüpft daran an, daß Staatskommiſſar Dr. Lippert bei der Eröffnung des Berliner Herbſttref⸗ ſens der Hunde erklärt habe, ſeine Behörde beſchäf⸗ tige ſich zuſammen mit der Berliner Stadtverwal⸗ tung auch mit der Frage einer Senkung der Hunde⸗ ſteuer. Nach dem Haushaltplan 1935 rechnete die Steuerverwaltung mit einem Hundebeſtand von 125000 gegenüber 138000 im Jahr 1934 und 146 000 im Jahre 1933. Von dieſen 125 000 waren etwa 25 000 Freihunde. 0 Für etwa 100 Hunde wurde die Steuer für den zweiten bis vierten Hund gezahlt. Rund 75 000 Hunde brachten die volle Steuer, der Reſt brachte Beträge von 12 bis 48 Mark fährlich. Die Geſamt⸗ zahl der Hunde in Berlin habe ſich im Jahre 1934 zum 8000 und im Jahre 1935 um 1300 verringert. An dieſem Verluſt waren die Hunde, ſür Ide die volle Steuer mit 60 Mark bezahlt wurde, mit 12 000 beteiligt, der Reſt verteilte ſich auf die übrige Mit der Lufthanſa nach Südamerika 6 Millionen Briefe aber den Aklantik geflogen Zwei Fahre regelmäßiger Luſtpoſtverkehr nach Südamerika Am 3. Februar 1934 verließ das erſte plan⸗ mäßige Poſtflugzeug der Lufthanſa Deutſchland zum Fluge nach Südamerika. Seitdem ſind zwei Jahre vergangen, in denen die Deutſche Lufthanſa zunächſt alle 14 Tage, ſeit Mitte 1934 in jeder Woche einmal den Atlantik zwiſchen Europa und Süd⸗ amerika und umgekehrt 143 mal überflogen hat. Be⸗ trug die Flugzeit von Stuttgart bis Buenos Aires zunächſt fünf Tage, ſo ſeit Durchführung des be⸗ ſchleunigten Dienſtes nur 3 Tage oder 85 Stun⸗ den. Dieſe Beſchleunigung wurde möglich, nach⸗ dem auf dieſer ſchwierigen Flugſtrecke ununter⸗ brochen Tag und Nacht durchgeflogen wer⸗ den konnte. Dieſer beſchleunigte Dienſt beſteht ſeit dem 30. März 1935. An jedem Donnerstag früh verlaſſen die Anſchlußflugzeuge Stuttgart zum Flug nach Sevilla. Hierbei werden die ſchnellſten Verkehrsflugzeuge, die Heinkel He 70, und ſeit kur⸗ ls fuginien — enbονᷓ zer Zeit auch die zweimotorige Heinkel He 111 ver⸗ wendet, die Reiſegeſchwindigkeiten von etwa 300 Stundenkilometer erreichen. Mit der Ju 52 geht es weiter über den Atlantik nach Las Palmas und von dort nach Bathurſt, nach Afrika. Die Landung in Bathurſt erfolgt in völ⸗ liger Dunkelheit. Sofort wird die Poſt von einer Barkaſſe an Bord der im Gambiafluß liegenden „Schwabenland“ gebracht und in den auf dem Schleu⸗ derſchlitten ruhenden Dornier ⸗Wal verſtaut. Während dieſer Arbeit hat das Motorſchiff ſein Heck in den Wind gedreht und läuft langſam rückwärts gegen Briſe oder Sturm. Tiefe Dunkelheit umfängt die Beſatzung, wenn das Startzeichen gegeben und der Lufthanſa⸗ Wal in die Nacht geſchoſſen wird. Eine Entfernung von 3050 Kilometer liegt vor der Beſatzung. Noch bevor der Aequator erreicht iſt, wird es hell. Bald wird in Funkverbindung mit der vor Natal in Braſilien liegenden„Weſtfalen“ getreten, die nachher auf dem Rückfluge abſchießen muß und den weſtlichen Abſchnitt der Ozeanſtrecke zu ſichern hat. Knirſchend läuft das Dornier⸗Flugboot auf den Sand am Strande von Natal, die BWM⸗Motoren haben wieder einmal den weiten Weg von Afrila nach Amerika geſchafft. 144 Stunden bis 18 Stun⸗ den dauert der Flug quer über das große Waſſor. Eilig wird wieder die Poſt umgeladen, jetzt in eine Ju 52, die, der ganzen braſtlianiſchen Küſte nach Süden folgend, bis Buenos Aires zu fliegen hat. Abermals gilt es, 4795 Kilometer über den Atlantik zu fliegen, und bald kommt auch dieſes Flugzeug in die Nachtſtunden. Rio de Janeiro, Braſiltens Hauptſtadt, iſt etwa die Hälfte dieſer wechſelvollen Küſtenſtrecke. Mit der Landung in Montevideo wird Uruguay berührt und bald darauf iſt auch Buenos Aires in Sicht. Etwa 14000 Kilometer in 85 Stun⸗ den 3% Tage— ſind zurückgelegt. Doch einer der ſchwierigſten Streckenabſchnitte iſt noch zurückzulegen, wenn auch die Entfernung Buenos Aires Santiago in Chile nur 1300 Kilometer beträgt. Eine Million dreihunderttauſend Kilometer über dem Ozean geflogen Allein im regelmäßigen Luftpoſtdienſt, das heißt auf den 143 Flügen in zwei Jahren, wurden bis⸗ her von den deutſchen Flugzeugen 1300 000 Kilo⸗ meter über dem Atlantiſchen Ozean geflogen. Be⸗ trachtet man den Streckenabſchnitt Bathurſt— Natal allein, alſo nur den Weg quer über den Ozean hin⸗ weg, dann wurden hier auf dieſer Strecke weit mehr als 400 000 Kilometer zurückgelegt. Berückſichtigt man, daß noch vor kurzer Zeit einzelne, einmalige Ozeanflüge als beſondere fliegeriſche Leiſtung er⸗ wähnt wurden, dann kann man erſt ermeſſen, welche Bedeutung dieſem Dienſt zukommt, der ungeachtet aller Witterungsverhältniſſe, ungeachtet der Tages⸗ und Jahreszeiten ſtets planmäßig abgewickelt wurde. Von Buenos Aires bis Santiago in Chile, dem Küſtenland am Stillen Ozean, im Südweſten des amerikaniſchen Kontinents, führt der Flugweg über das höchſte Gebirgsmaſſiv der Welt, über die Anden. In Mendoza, dicht vor dem ſchroff bis auf über 7000 Meter hoch aufſteigendem Gebirge, wird noch eine Zwiſchenlandung vorgenommen. Darauf ſtartet die Ju 52 zum Fluge über dieſes höchſte Hindernis. Der Mitteleuropäer kann ſich nur ſchwer eine Vor⸗ ſtellung von der Wildheit und Schroffheit der An⸗ den machen. Herrſchten noch vor kurzer Zeit 40 Grad Wärme, ſo ſinkt jetzt die Temperatur raſch tiefer und tiefer in dem ſteil mit den Aufwinden emporkletternden Flugzeug. Böen von bei uns un⸗ bekannter Heftigkeit packen die Maſchine, die dicht an den Gipfeln des 7263 Meter hohen Aconcagua und des 6800 Meter hohen Tupungato vorbei ziehen muß. Flugkapitän Rohlandt und ſein Funker Friedl, die zuſammen dieſe Strecke eröffneten und bis heute noch befliegen, haben hier durch die von ihnen er⸗ zielte Regelmäßigkeit eine fliegeriſche Pionierarbeit geleiſtet, die ſich würdig an die reiht, die auf den anderen Streckenabſchnitten geleiſtet werden konnte. Während faſt alle bisher eingerichteten großen Weltfluglinien zuerſt politiſche Auſgaben zu erfüllen hatten und kolonialen Intereſſen dienten, hat die Lufthanſa hier eine Luftpoſtſtrecke geſchaffen, die ſich niemals auf eigene Kolonien ſtützen konnte, da Deutſchland noch immer ſeiner Ueberſeebeſitzungen beraubt iſt. Trotzdem gelang es der Deutſchen Luft⸗ Hanſa, dieſen Dienſt über drei Erdteile, acht verſchiedene Länder, den Atlantik und die Anden hinweg einzurichten, um mit dieſer Strecke Deutſchland und der geſamten ziviliſierten Welt einen Schnellverkehr zu ſchaffen, der für den Handel zwiſchen Eu⸗ ropa und Amerika ſehr raſch größte Bedeutung erlangen konnte. Das beweiſt die Tatſache, daß bis⸗ her, alſo in etwa zwei Jahren, auf 143 Flügen etwa 6 000 000 Leichtbriefe von je 5 Gramm Gewicht befördert wurden. Trotz der Verdichtung des Dien⸗ ſtes ſtieg die Menge der jeweils an Bord der Flug⸗ zeuge genommenen Poſtmengen ſtetig und bewies damit am beſten, daß wir hier eine Arbeit von kultureller und wirtſchaftlicher Bedeu⸗ tung leiſten, die dem Allgemeinwohl und lediglich der gegenſeitigen Annäherung der Völker dient. Dieſer Erfolg iſt der ſchönſte Dank für alle die Männer, die an dem Aufbau und an der Durch⸗ führung dieſer ſchwierigſten Flugſtrecke mitarbeiten konnten. :::: PPP] p p]%— o! ff ĩðͤ ß Staffel. Die Steuer, die im Jahre 1982 noch 5% Mill. Mark einbrachte, ging im Jahre 1933 auf 43 Mill. Mark zurück. Für 1934 dürfte die Ein⸗ nohme höchſtens 42 Mill. Mark betragen haben, während das Aufkommen 1035 wahrſcheinlich noch unter 4 Mill. Mark bleiben wird. Das daß jedes Jahr durchſchnittlich 500 000 Mark Hunde⸗ ſteuer weniger einkommen, mit anderen Worten: In etwa ſieben bis acht Jahren werde, wenn die Entwicklung ſo weitergehe, Berlin keinerlei Ein⸗ nahmen mehr aus der Hundeſteuer haben.“ Die Schönheitsreparaturen Wichtige Entſcheidung zum Umzugstermin Zu dem in einigen Wochen wieder herangekom⸗ menen großen Umzugstermin werden ſich auch, wie vielfach beobachtet, wieder Meinungsverſchie⸗ denheiten über die Schönheitsreparaturen er⸗ geben, beſonders in den zahlreichen Fällen, in denen der Mieter ſich im Mietsvertrag zur Uebernahme der Schönheitsreparaturen verpflichtet hat. Daher iſt eine Entſcheidung des Landgerichts Berlin von be⸗ ſonderem Intereſſe, in der eine gewiſſe Klärung ſonſt leicht entſtehender Zweifelsfragen auf dieſem Gebiet erfolgt. Auch in dem dem Urteil zugrundeliegenden Fall hatten ſich die Mieter verpflichtet, die Aus⸗ führung der Schönheitsreparaturen ön übernehmen. Als ſie dann aber ausgezogen waren, ſah die Wohnung ſehr ſtark abgewohnt aus. Trotzdem hatten die Mieter beim Auszug keine Schönheitsreparaturen mehr vorgenommen. Der Vermieter war mit ſeinen Ermahnungen nicht durch⸗ gedrungen und hatte ſchließlich die notwendigen Schönheitsreparaturen ſelbſt angeordnet und einſt⸗ weilen ausgelegt. Die Koſten wollte er nun durch eine Klage gegen die Mieter herausholen. Die Mie⸗ ter erklärten, daß ſie zur Zahlung dieſer Koſten nicht verpflichtet ſeien, weil ſie die Wohnung in dem glei⸗ chen Zuſtand abgegeben hätten, in dem ſie ſie ſeiner⸗ zeit übernommen hatten. Mit dieſem Einwand dran⸗ gen ſie aber nicht durch. Das Gericht verurteilte ſte zur Zahlung der Koſten mit der Begründung, daß ſie auf Grund ihres Mietvertrages grun dſätzlich bedeutet, verpflichtet waren, ohne Rückſicht auf den bei der Uebernahme vorhandenen Zuſtand der Miet⸗ räume und auf die während der Mietzeit gemachten Aufwendungen die Wohnung in ordnungsmäßigem Zuſtand zurückzugeben. Darunter ſei allerdings nicht eine vollſtändige Beſeitigung aller durch normale Abnutzung entſtandenen Schäden zu verſtehen, ſon⸗ dern nur die Aufrechterhaltung eines durch⸗ ſchnittlichen Zuſtandes, wie er ſich im Laufe des Mietverhältniſſes bei einer in regelmäßigen Ab⸗ ſtänden erfolgenden Vornahme der Inſtandſetzungs⸗ arbeiten ergebe. Vermittlung von Arbeitnehmern nach dem Auslande Die Reichsanſtalt iſt zuſtändig Zur Durchführung der Verordnung des Reichs⸗ arbeitsminiſters und des Reichsinnenminiſters über Vermittlung, Anwerbung und Verpflichtung von Arbeitnehmern nach dem Auslande vom 28. Juni 1935 hat der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung unter dem 8. Januar 1936 eine Anordnung erlaſſen, die am 10. Jatuar 1936 in Kraft getreten iſt. Dieſe Anordnung, im Reichs⸗ und Preußiſchen Staatsanzeiger Nr. 7 vom 9. Januar veröffentlicht, enthält im einzelnen die formalen und ſachlichen Vorausſetzungen für die praktiſche Handhabung der Verordnung vom 28. Juni. Als beſonders wichtig iſt nochmals darauf hinzuweiſen, daß grund ſätzlich die Vermittlung von Arbeitnehmern nachdem Auslande der Reichsanſtalt für Arbeits vermittlung und Arbeitsloſen⸗ verſicherung obliegt. Einrichtungen außer⸗ halb der Reichsanſtalt dürfen Arbeitnehmer nach dem Auslande nur vermitteln, wenn ſie eine beſon⸗ dere Erlaubnis dazu beſitzen. Stellen und Perſonen außerhalb der Reichsanſtalt, die keine derartige Er⸗ laubnis beſitzen, bedürfen in jedem Einzelfalle der vorherigen Genehmigung der zuſtändigen Dienſtſtel⸗ len der Reichsanſtalt. Als Vermittlung und Anwer⸗ bung gilt auch die Vermittlung und Anwerbung durch Anzeigen in Zeitungen, Zeitſchriften, Stel⸗ lenliſten und ähnlichen Verzeichniſſen. Handwerk auf der Ahnenſuche Ein Ahnenlexikon ſoll geſchaffen werden Wie ſich jede Einzelperſönlichkeit heute auf ihre Ahnen beſinnt, ſo hat der Reichsſtand des deutſchen Handwerks dieſe Frage für eine ganze Berufs⸗ gruppe aufgeworfen. Sie ſoll möglichſt vollſtändig beantwortet werden durch ein in Vorbereitung be⸗ findliches Biographiſches Lexikon des deutſchen Handwerks, das alle bedeutenden und berühmten Handwerker deutſcher Vergangen⸗ heit erfaſſen und damit dem Gedächtnis der Nach⸗ kommen erhaltenbleiben ſoll. Generationen jahrhun⸗ dertealter Handwerksfamilien, alle Handwerker mie beſonderen Leiſtungen auf handwerklichem, künſtlert⸗ ſchem, geiſtigem und öffentlichem Gebiete ſollen in dem Werk ihre Auferſtehung erleben. Neben dem ſchöpferiſchen Handwerker wird der aus dem Hand⸗ werk hervorgegangene Künſtler oder Erfin⸗ der, der erfolgreiche Führer des Handwerks, der Politiker, Staatsmann und Induſtrie⸗ führer aus dem Handwerk gewürdigt werden. Be⸗ ſonders ſollen die alten Handwerkergeſchlechter ge⸗ ſammelt werden. Das deutſche Handwerksinſtitut hat alle Handwerkszweige mit ihren Innungen auf⸗ gerufen, mitzuhelfen bei der Anlegung der erſten Stammrolle der Ahnen des deutſchen Handwerks, die dann fortlaufend ergänzt und der Nachwelt über⸗ liefert werden ſoll. Der Schulzahnarzt Unbeſoldete Hilfsärzte für Unterſuchungen Wie der Reichsinnenminiſter den Landesregie⸗ rungen mitteilt, hat ſich der Reichszahnärzteführer erboten, jedem Geſundheitsamt einen Zahn⸗ arzt(notfalls auch mehrere) als unbeſoldeten Hilfs⸗ arzt für die Unterſuchungen in der Schulzahnpflege zur Verfügung zu ſtellen. Der Miniſter betont, daß hierdurch nicht bewährte Einrichtungen auf dem Ge⸗ biete der Schulzahnpflege beſeitigt werden ſollen. 0 ZAHNCRENE groge Tube 40 Pfennig Der unbeſoldete Schulzahnarzt ſolle nur dort ar⸗ beiten, wo es vorläufig nicht möglich iſt, die Schul⸗ zahnpflege ſonſt in befriedigender Weiſe durchzufüh⸗ ren. Da nur die Ueberwachung des Geſundheits⸗ zuſtandes der Schulkinder, nicht aber die ärztliche Behandlung Aufgabe der Geſundheitsämter iſt, ſoll ſich der ehrenamtlich tätige Zahnarzt auf Unter⸗ ſuchung und Beratung der Schulkinder be⸗ ſchränken. Es ſteht aber, wie der Miniſter betont, nichts dem entgegen, daß dieſe Zahnärzte die Be⸗ handlung gegen Entgelt übernehmen und zu dieſem Zwecke mit den Gemeinden Verträge abſchließen. s Vorſicht! Dachaufſchlitzerr am Werk! In Mannheim ſcheinen wieder Dachaufſchlitzer am Werke zu ſein. So wird uns berichtet, daß das Dach eines Kabrioletts mit einem ſcharfen Gegen⸗ ſtand ſo angeritzt wurde, daß das Gewebe faſt voll⸗ kommen durchſchnitten iſt. Auf dem Dach eines anderen Kraftwagens wurden zwei Schnitte vorge⸗ funden, die nicht ganz ſo tief waren, die aber auch eine Ausbeſſerung notwendig machen. 5 ne Ins Rutſchen geraten iſt in der Roſengarten⸗ ſtraße ein Laſtkraftwagen, deſſen Führer trotz der naſſen und glitſchigen Straße ein ziemliches Tempo angeſchlagen hatte und nun am Friedrichsplatz we⸗ gen anderer, von der Seite kommender Fahrzeuge ſcharf albremſen mußte. Ein leichter Kraftwagen wäre unter den gleichen Vorausſetzungen zweifellos im Kreiſe herumgewirbelt worden, während der ſchwere Wagen mit blockierten Rädern wie ein Schlitten auf dem Boden rutſchte und hierbei nach dem Gehwegrand abglitt. Ein Radfahrer, der von dem Laſtwagen überholt worden war, konnte ſich gerade noch in Sicherheit bringen, ehe die Räder des Laſtwagens am Gehwegrand an⸗ ſchlugen und einer weiteren Drehung des Fahrzeu⸗ ges Einhalt geboten. Es war auch Glück dabei, daß der Lenker des Laſtkraftwagens frühzeitig gebremſt hatte, da ſonſt der Wagen auf die Kreuzung gerutſcht wäre und dort zweifellos Unheil angerichtet hätte. * Flammen im Keller! In einem zur ſogenann⸗ ten Jutekolonie gehörigen Haus in der Nähe der Hanfſtraße in Sandhofen entzündeten ſich die in einer Ecke lagernden Briketts. Dieſer Brand entſtand vermutlich dadurch, daß aus dem Schieber des neben dem Briketthaufen vorbeiführenden Ka⸗ min Funken auf die Kohlen fielen. Da der Brand durch die Hausbewohner rechtzeitig bemerkt wurde, konnte einer größeren Ausdehnung vorgebeugt wer⸗ den. Die alarmierte Berufsfeuerwehr ſchaffte die Briketts auf die Straße, ſo daß dort leicht die noch glimmenden Stücke abgelöſcht werden konnten. zr Die Karnevalgeſellſchaft„Heiterkeit“, Feuden⸗ heim, ließ am Sonntag ihre erſte Sitzung im voll⸗ beſetzten Saale des„Schwanen“ ſteigen. Das dies⸗ jährige Motto lautet:„Es gibt bloß een Lallehag“. Prinz Karneval Karl J. ſtellte ſich vor. Die Ober⸗ narren des Abends, Wolfert und der Hoffmanns⸗ Fetze, hatten die Lacher auf ihrer Seite. Das Grün⸗ dungs⸗ und Ehrenmitglied Wilhelm Schertel wurde geehrt. 4 Der Generalappell der 30er Feldartilleriſten war ſehr gut beſucht. Beim Rückblick auf das ver⸗ gangene Jahr zeigte es ſich, daß die Arbeit inner⸗ halb der Kameradſchaft erfolgreich war. Die Klein⸗ kaliberſchützen konnten ſchöne Preiſe erzielen, ganz beſonders aber war die ſoziale Betreuung der Ka⸗ meraden vorbildlich. Der leider zurückgetretene Ka⸗ meradſchaftsführer Hriß und ſeine Mitarbeiter haben den herzlichen Dank aller alten Dreißiger verdient. Einſtimmig wurde zum neuen Kamerad⸗ ſchaftsführer Kamerad Röth gewählt, der ſeine Mitarbeiter ſogleich beſtimmte. Die mit einem ge⸗ ringen Ueberſchuß abgeſchloſſene Kaſſe führt Kame⸗ rad Jöck weiter, die Kleinkaliberabteilung Kamerad Layer. Im Jahre 1936 ſollen vor allem zwei Ver⸗ anſtaltungen möglichſt geſchloſſen von der ganzen Kamerasdſchaft beſucht werden, der Reichskriegertag in Kaſſel und die Totenehrung am Denkmal der Kameraden in Raſtatt. I. s Für alle deutſchen Referendare Lagerdienſt⸗ pflicht. Eine für die Ausbildung und Ausrichtung der deutſchen Referendare wichtige Anordnung hat der Reichsjuſtizminiſter getroffen. Danach haben künftig alle deutſchen Gerichtsreferendare am Ge⸗ meinſchaftsleben im Gemeinſchaftslager Hanns Kerrl, das bisher auf Preußen beſchränkt war, teil⸗ zunehmen. 4. Seite/ Nummer 57 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 4. Februar 1936 NSDAP-Mifſeilungen Aus partetamtlichen Bekanntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung Am Dienstag, 4. Februar, findet um 20.15 Uhr, im Schlageterraum der Kreisleitung für die Stadtortsgrup⸗ penleiter und Kreisamtsleiter eine Sitzung ſtatt. Das Kreisſchulungsamt. Kreisgeſchäftsführung Die Inhaber des Reichsehrenzeichens der NSDAP ſo⸗ wie des ſilbernen und goldenen Ehrenzeichens des Gaues Baden wollen ſich unverzüglich bet ihrer zuſtändigen Orisgruppe zwecks Ausfüllung des Fragebogens für Ehrenzeichenträger melden. Kreisperſonalamt. Politiſche Leiter Neckarſtabt⸗Oſt. Die Einholung der Pfundſpende findet am 4. und 5. Februar ſtatt. Neckarſtadt⸗Oſt. Am 5. Februar, 20.15 Uhr, Beſprechung der Amts⸗ und Zellenleiter in der Renſchgarage. Seckenheim. Am 4. Februar, 20.30 Uhr, Zellenleiter⸗ beſprechung auf der Geſchäftsſtelle. Rheinau. Vom.—15. Februar von 19—21 Uhr(außer Mittwochs und Samstags) Kaſſenſtunden zur Bezahlung der Parteibeiträge ſowie Hilfskaſſenbeiträge. NS⸗Frauenſchaft Schwetzingerſtadt. Die Pfundſpende iſt ſoſort abzuholen. Am 4. Februar, 20.30 Uhr, Zellenleiterinnenbeſprechung bei Fügen, Rheinhäuſerſtraße.. Jungbuſch. Am 4. Februar, 20 Uhr, Zellen⸗ und Block⸗ leiterinnenſitzung in der Wärmehalle, E 6, 8. 5 Baun 171, Vertriebsſtelle. Am 4. Februar hoben ſich ſämtliche Vertriebswarte des Bannes 171 im Schlageter⸗ haus, Zimmer 67, um 20 Uhr, einzufinden. Von jeder Gefolgſchait hat unbedingt ein Vertreter anweſend zu ſein. Oberbannführer Kowarik gibt Richtlinien. Gef. 1/171 tritt am 4. Februar, 19.40 Uhr, in der üb⸗ lichen Weiſe zum Luftſchutzunterricht an. Fahrräder dürfen mitgebracht werden. Bei Regen findet der Dienſt nicht ſtatt, da ſonſt die pröktiſchen Uebungen nicht durchgeführt werden können. Bd M Untergau 171. Am 4. Februar, 20 Uhr, in N 2, 4, Be⸗ ſprechung der Untergauſtellenleiterinnen. Ring⸗ und Grup⸗ penführerinnen der Ringe 1, 2, 5/171. Seckenheim. Mittwoch, 20 Uhr, in Uniform zum gemein⸗ ſamen Heimabend antreten. Untergau 171, Muſtk. Die Teilnehmerinnen an dem Mu⸗ ſiktreffen in Karlsruhe am 5. und 6. Februar treſſen ſich am 5. Februar, punkt 20 Uhr, am Hauptbahnhof. Karten find unbedingt vorher zu löſen. Unfalldienſt. Samariterkurſus fäbhlt am 4. Februar aus und findet dafür am 6. Februar, 20 Uhr, in Q 6 ſtatt!— Unterſuchungen ſind am 6. Februar, nur von 17 bis 19 Uhr, in N 2, 4. Werkarbeit. Der Pappkurſus findet am 4. Februar ſtatt. JM Oſtſtadt. Der Elternabend iſt vom 7. auf den 5. Februar verlegt(Kaſino⸗Sagal). Eltern und Freunde unſerer Jung⸗ mädel ſind eingeladen. Dex Feudenheim. Zur Ausgabe der neuen Mitgliedsbücher iſt oͤie Geſchäftsſtelle in der Woche vom 3. bis 7. Februar täglich von 19 bis 21 Uhr geöffnet. Kreiswaltung. Sämtliche Daß Ortsgruppen holen ſofort wichtiges Material für den Reichsberufswettkampf auf der Kreiswaltung ab, Neckarau. Infolge Umzugs bleibt unſere Geſchäftsſtelle vom 3. bis 4. Februar geſchloſſen. Ab 4. Februar be⸗ findet ſich die Geſchäftsſtelle Luiſenſtraße 46(im Luiſenhof, 3. Stock).. Fachgruppe Metallhandwerke. An alle Betriebsführer und Gefolgſchaftsmitglieder. Meiſter, Geſellen und Lehr⸗ linge der Fachgruppe Metallhandwerk des Kreiſes Mann⸗ heim! Am 4. Februar, 20.30 Uhr, im großen Saal des Reſtaurants Ballhaus(Schloß! große Verſammlung. Red⸗ ner: Reichsfachgruppenwalter Pg, Sköbe⸗ Berlin, über „die aufgaben und Ziele der Deutſchen Arbeitsfront“. Freie Berufe[(Wohlfahrtspflegerinnen]. Am 5. Februar, 20.1 Uhr, im„Deutſchen Haus“, G 1. 10, Fachſchaftsver⸗ ſamſküftg. Erſcheinen aller Wohlfahrtspflegerinnen Pflicht. Referat:„Aenderungen im Fürſorgerecht ſeit 1933“ von Herrn Direktor Schumacher. Schwetzingerſtadt. Sämtliche Betriebswalter holen bis ſpäteſtens 3. Februar, zwiſchen 18 und 19 Uhr, wichtiges Material auf der Ortsgruppe ab. Hausgehilſen Sandhofen. Am 4. Februar, 20 Uhr, Mäbdchenheim. Neckarau. Am 4. Februar, 20 Uhr, Heimabend im evan⸗ geliſchen Gemeindehaus(Rundſgal). Heimabend im N SBD— RTI 8 Am 6. Februar, 20.15 Uhr, Schulungsvortrag von Pg. Wengandt über„Judentum und Freimaurerei“ im großen Kaſino⸗Saal, E 1. 1. „Kraft durch Freude“ Schwimmkurſus für Männer. Das Sportamt Volksgenoſſen, denen die Teilnahme an den ge⸗ ſchloſſenen Schwimmkurſen Schwierigkeiten bereitet, einen offenen Schwimkurſus zu 30 Pfg. für Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront und 60 Pfg. für Nichtmitglieder ür die Badezeit von wöchentlich 171 Stunde eingerichtet. Der Kurſus beginnt am Dienstag, 4. Februar, von 20 bis 21.30 Uhr, in der Halle III des Städt. Hallenbades. Anmeldun⸗ gen nehmen die Schwimmlehrer vor Beginn des Unterrichts entgegen. Lebensfreude durch Deutſche Gymnaſtik. Die Deutſche Gymnaſtik wird in Mannheim am Donnerstag, 6. Februar, abends 8 Uhr, im Saal des Friedrichsparkes von der Loheland⸗Schule vorgeführt. Eintrittskarten zu der Veranſtaltung, deren Reinerlös dem Winterhilfswerk zu⸗ fließt, zum Einheitspreis von 50 Pfennig einſchließlich Sportgroſchen für einen Sitzplatz, ſind beim Mannheim⸗Ludwigshafen der NS„Kraft durch Freude“ in L 4, 15, bei den Sportlehrern und Gymnaſtiklehrerinnen, bei allen Sportwerbewarten und Orts⸗ und Betriebswarten der NS„Kraft durch Freude“ erhältlich. Achtung! Sportwerbewarte, Orts⸗ und Betriebswarte! Für die am Donnerstag, 6. Februar 1936, 20 Uhr, im Saal des Friedrichsparkes ſtattfindende Vorführung tn Deutſcher Gymnaſtik durch die Loheland⸗Schule zugunſten des Winterhilfswerkes 1995/6 find ſofort auf dem Sport⸗ amt Mannheim⸗Ludwigshafen im Horſt⸗Weſſel⸗Haus in L 4, 15, 4. Stock, Zimmer 8, die Eintrittskarten zum Un⸗ koſtenbeitrag von 50 Pfennig einſchließlich Sportgroſchen in Empfang zu nehmen und bis zum Donnerstag, 6, Februar, 12 Uhr, abzuſetzen. Sport für jedermann Mittwoch, 5. Februar Fröhliche Morgenſtunde(Frauen und Männer): 10 bis 11 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle. Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 18.30 bis 20 Uhr U⸗Schule Turnhalle. 2021.30 uhr U⸗Schule Turnhalle. 19.302130 Uhr Sandhofenſchule, Kriegerſtraße. 17.90—49.80 Uhr Käfertal, Albrecht⸗Dürerſchule. 19.30 bis 21.30 Uhr Neckarau, Kirchgartenſchule. Fröhliche Gymnastik und Spiele(Frauen und Müsd⸗ chen): 18 bis 20 Uhr und 20 bis 21 30 Uhr in der Liſelotte⸗ ſchule, Colliniſtraße. Jeweils 19.30 bis 21.30 Uhr Käfertal, Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Neckarau, Wilhelm⸗Wundt⸗Schule und Wohlgelegenſchule. Klein⸗Kindergymnaſtik: Kinder über 6 Jahre von 15 bis 16 Uhr, Kinder von 3 bis 6 Jahren von 16 bis 17 Uhr. jeweils in der Gymnaſtikſchule Goetheſtraße 8. Kinder über 6 Jahre 1718 Uhr und Kinder von—0 Jahren 16 bis 17 Uhr in der Feudenheimſchule. Offener hat für die Reichsſportabzeichen: 19.30 bis 21.30 Uhr Moll⸗Real⸗ ſchule, Richard⸗Wagner⸗Straße, Frouen und Männer. Schwimmen(Frauen u. Männer): 21.90—29 Uhr, Städ⸗ tiſches Hallenbad, Halle I. Reiten: 20 bis 21 Uhr und 21 bis 22 Uhr in der Se Reithalle Schlachthof, Frauen und Männer. 8 ageo kal ecles Dienstag, 4. Februar Nationaltheater:„Petra und Alla“(Obriſt Michael), Volks⸗ ſtück von M. Geiſenheyner, Miete H, 20 Uhr. Roſengarten: 20 Uhr Akademie⸗Konzert. Soliſt: Fronz Völ⸗ ker. i g Planetarium: 6 Uhr Vorführung des Steryprofektors. Fleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Clou. Kaftee Vaterland f N Lichtſpiele: Univerſum:„Die luſtigen Weiber“.— Alhambra;„Die ſelige Exzellenz“!. S chig uh urg; „Schwarze Rofen“.— Palaſt und G fe lach im, Hinterhaus“.— Capitol:„Kirſchen in Nachbars Garten“, Ständige Darbietungen Städtiſches e Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpſad zur Reichs autobahn. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Gemälde und Graphik von Prof. Emil Rudolf Weiß. Maunheimer Kunſtverein, I. 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Ausſtellung Prof. Rud, Hell wag und Gerhard Schunke. Sportamt 5 Liter je Gepſerff f 8 Weller. 8 Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. I. Tebr. 1886 6 Ur f N 4⁰⁰ 4 7 . 2117771171 1 — K Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 4. Februar: Die auf der Rückſeite des ausgedehnten nach Oſten abziehenden Wirbels einſtrömende polar⸗maritime Luft hat auch bei uns weitere Abkühlung gebracht. Während am Samstag auf dem Feldberg im Schwarzwald die Temperaturen noch über Null lagen, wurden heute früh minus neun Grad gemeſſen. Auf der Zugſpitze ſind es ſogar minus 18 Grad. Zudem iſt es in den ſüddeutſchen Gebirgen zu verbreiteten und meiſt auch recht ergiebigen Schneefällen ge⸗ kommen. Zunächſt ſteigt von Weſten der Luftöruck noch weiter an, ſo daß in einem Zwiſchenhoch mit weiterer Beruhigung und Beſſerung gerechnet werden kann. Längere Beſtändigkeit iſt jedoch vor⸗ ausſichtlich nicht zu erwarten, da ſich bei Irland die Anzeichen eines neuen Wirbels bemerkbar machen. Vorausſage für Mittwoch, 3. Februar Zunächſt vielfach heiter und noch verbreiteter Froſt, ſpäter wieder Bewölkungszunahme, doch vorerſt trocken. Höchſttemperatur in Mannheim am 3. Februar + 6,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 4. Februar— 0,3 Grad; heute früh halb 8 Uhr— 02 Grad. halb Sr bis heute friih halb's Uhr 3,1 Milliitteter meter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Abolu⸗ Kegel 31 1 2. 3 8. Neckar⸗Pegel 1 2 3 ö 4 infelden 22 73 3,123. e n. 55 Bbelſah e 6 250 237 221 Naundeim 425 66 en Kehl 28879 5 63.7[Segbisd-—— Maxau. 489.55.02.8..98] Heilbronn. 138 Mannheim 422.7.58 301 5 88] Pochtwaen.——— Kaub.24.18 400 8555 Nedeshiüm. e Köln 8,6.8 2502.67 5,21 ö 0 Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh⸗ Schneebericht vom Dienstag, 4. Februar Schwarzwald: Feldberg: ſtarker Schneefall,— 8 Grad, Schneehöhe 89 Zentimeter, Neuſchnee 10 Zentimeter, Pulverſchnee. Schi ſehr gut. Schauinsland: 30 Zentimeter, Sport ſehr gut, Bärental⸗Altglashütte: leichter Schneefall,— 5 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, Neuschnee 10 Zentimeter, Pul⸗ verſchnee, Sport gut. trockener Nebel,— 2 Grad, Schneehöhe Neuſchnee 20 Zentimeter, Pulverſchnee, Hinterzarten⸗Titiſee: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 105 Zentimeter, Pulverſchnee, Sport gut. Brend⸗ Furtwangen: leichter Schneefall,— 6 Grad, Schneehöhe 40 Zentimeter, Sport ſehr gut. Schönwald⸗Schonach: leichter Schneefall,— 3 Grad, Schneehöhe 25 Zentimeter. Sport aut. St. Georgen: leichter Schneefall,— 3 Grad, Schneehöhe 10 Zentimeter, Neuſchnee, Sport gut. Hornisgrinde: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 30 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. Ruheſtein⸗Hundseck: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 28 Zentimeter, Pulverſchnee, Sport gut Kniebis⸗Zuflucht: heiter,— 5 Grad, Zentimeter, Neuſchnee, Sport beſchränkt. Sand⸗Bühlerhöhe: bewölkt,— 4 Grad bis 35 Zentimeter, Neuſchnee, Pulver, Spe Schneehöhe 15 Schneehöhe 80 t gut. „ + Dobel: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 40 Zentimeter, Neuſchnee 20 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut, Rodel gut. Alpen: Garmiſch⸗Partenkirchen: heiter, 0 Grad, Schneehöhe 2 e Neuſchnee, durchbrochen, keine Sportmöglich⸗ eiten. Wank⸗Kreuzeck: Schneefall,— 3 Grad, Schneehöhe 80 Zentimeter, W Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. g. Berchtesgaden: heiter,— 1 Grad, Schneehöhe 10 Zenti⸗ meter, durchbrochen, Schi und Rodel nur ſtellenweiſe. Predigtſtuhl: Nebel,— 4 Grad, Schneehöhe 108 Zenti⸗ meter, 18 Zentimeter Neuſchnee, Pulwerſchnee, Schi und Rodel gut. Oberſtdorf: Nebel,. 1 Grad, Schneehöhe 7 Zentimeter Neuſchnee, Pulperſchnee, keine Sportmbolichkeiten. Schneefernerhaus: Schneefall,— 10 Grad, Schneehßhe 260 Zentimeter, 18 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee Schi und Rodel gut. 5 Thüringerwald Oberhof: Schneefall,— 1 Grad, Schneehöhe 5 Zeuli⸗ meter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel nur ſtellen⸗ weiſe. Harz: Braunlage: Zentimeter, 16 Zentimeter Neuſchnee, Schi mü ßig. Schierke: Schneefall, 0 Grad, Schneehöhe 12 Zentimeter, 8 Zentimeter Neuſchnee, nur Schi möglich. Schleſiſche Gebirge: Neue ſchleſ. Baude: Zentimeter, 8 Zentimeter und Rodel ſehr gut. Reifträger baude: Nebel, Zentimeter, 4 Zentimeter und Rodel ſehr gut. Schneefall,— 1 Grad, Schneehöhe 14—22 und Rodel Nebel,— 3 Grad, Schneehöhe 73 Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi — 4 Grad, Schneehöhe 80 Neuſchnee, Pulverschnee, Schi Alfs werk des Holes 3/6 eee Gemüſezuteilung au die Ortsgruppen Jungbuſch und Schwetzingerſtadt Gegen Vorzeigen der blauen WoHW⸗Ausweiſe er⸗ halten die Hilfsbedürftigen der obengenannten Orts⸗ gruppen ab ſofort bis einſchließlich Mittwoch, den 5. Februar, in der Zeit von.00 bis 16.00 Uhr, in der Gutjahr⸗Fendelhalle, Mühlauhafen, Werfthallen⸗ ſtraße 37, Gemüſe. Es entfallen auf die WH W⸗Betreuten der Grup⸗ pen A, B und C je Partei 25 Pfund Kohlrüben, Gruppen D, E und F je Partei 10 Pfund Kohlrüben. Jünftes Akademie-Konzert Dirigent: Wüſt. Hervorragende Vertreter ſlawiſcher Tonkunſt bil⸗ deten die Eckpfeiler der feſſelnden Vortragsordnung des fünften Akademie⸗Konzertes. Von dem unge⸗ mein begabten Karol Szymanowſki, der zu⸗ nächſt mit techniſch intereſſanten Etuden und Sonaten für Klavier bekannt geworden und jetzt als Direktor des Konſervatoriums Warſchau in Amt und Würden ſteht, hörte man eine reizvolle Konzert⸗Ouvertüre für großes Orcheſter, die ſich in ihvem Aufbau an die klaſſiſche Ouvertüren⸗(Sonaten⸗ Form anlehnt. Was bei Szymanowſki am meiſten beſticht, iſt neben dem blühenden Kolorit eine geſunde Melodie⸗Erfindung, die manchmal beſtrickende Formen annimmt. Aller⸗ dings beanſprucht der polniſche Tonſetzer einen unge⸗ wöhnlichen orcheſtralen Apparat— 6 Hörner, 4 Fagotte mit Kontrafagott und erfordert ür 4 Pauken zwei Schläger(). Welch packende Wirkungen ſich auch mit einem geringeren Aufwand an orcheſtralen Mitteln erzie⸗ len laſſen, kam dem Hörer bei der Symphonie pathétiue von Tſchaikowſky zum Bewußtſein, in der ſich die Perſönlichkeit des Tondichters mit ihrer Miſchung von zarter Innigkeit und etwas brutalen Klangorgien am unmittelbarſten ausſpricht. Generalmuſikdirektor Philipp Wüſt an der Spitze des ausgezeichnet muſizierenden Nationaltheater⸗ Orcheſters bot eine ungemein packende Wiedergabe frei aus dem Gedächtnis. Das lebhafte Tempera⸗ ment unſeres Generaliſſimus kam insbeſondere der gewaltigen Durchführung des erſten Satzes mit ſeinen gellenden Trompetenfanfaren ſowie der Orgie der Marſchrepriſe des dritten Satzes zugute. Auch die Köſtlichkeit des zweiten Satzes im Fünſfvierteltakt wurde ungemein delikat geboten. So erſtand das herrliche Werk, das bei ſeiner Uraufführung faſt teilnahmslos aufgenommen wurde, in ſeiner ganzen Farbenpracht vor dem Publikum, das ungemein er⸗ griffen war, als der pianissimo-⸗Abſchluß des getra⸗ genen Satzes verhallt war. Mit der Wahl des Soliſten hätte man kaum einen beſſeren Griff tun können, als mit Kammerſänger Franz Völker von der Berliner Staatsoper. Völker brachte zunächſt ein ungemein farbenſatt, aber Soliſt: Völker trotz aller Abdämpfung immer noch dick inſtrumen⸗ tiertes Lied,„Verführung“ von Rich. Strauß, das zunächſt durch die orcheſtrale Farbengebung gefangen nimmt. Einen beſonderen Genuß bereitete der Künſt⸗ ler mit der Arie des Max aus Freiſchütz und man kann nur dringend wünſchen, daß möglichſt viele Geſangſtudierende ihm das eine Geheimnis wir⸗ kungsvollen Vortrages ablauſchen, nämlich die Oeko⸗ nomie der Kraftverteilung. Bei Völker iſt allerdings ein von Haus aus wun⸗ dervolles Organ ſo muſtergültig geſchult, ſpielen Atemführung, Tonanſatz, Ausſprache und Kunſtver⸗ ſtand ſo wunderbar zuſammen, daß es ſchon einen Genuß bedeutet, der einfachen Erzählung:„Durch die Wälder, durch die Auen“, die ohne jedes Pathos vorgetragen wird, zu lauſchen. Seine ganze Kraft konzentriert er auf die Höhepunkte, die dann auch um ſo wirkungsvoller hervortreten. Dasſelbe gilt für die Grals⸗Erzählung, die man ſelten ſo ſchlicht und gerade dadurch eindrucksvoll vorgetragen hört. Die begeiſterten Hörer erzwangen ſich denn auch eine Zugabe und zwar Lohengrins Abſchied, die in Völ⸗ kers Wiedergabe auch ohne Bühnenbild erſchütternd wirkt. Dr. Ch. aeg eee Ein oft mißverſtandenes Thema: Die Kunft der Kritik/ von Hans fluss Eine Kritik, die nicht gefürchtet wird, iſt keine Kri⸗ tik. Ein Kritiker, den man nicht mehr ernſt nimmt, weil er beſtechlich iſt— im geiſtigen Sinne—, iſt ein armer Tropf. Die Merkmale eines wirklichen Kriti⸗ kers liegen in ſeinem ſubjektiven Charakter. „Objektive Kritik“ iſt ein Begriff des Laien, ſie gibt es faktiſch nicht. Das Subjektive, das Eigene der Meinung des Kritikers, iſt das allein Reizvolle an einer Kritik und allein der Maßſtab für die künſt⸗ leriſche Leiſtung. Der Vergleich aber zwiſchen der Auffaſſung des Kritikers und der Meinung des Laien auf der einen und der Anſicht des Künſtlers über ſeine eigene Arbeit auf der anderen Seite umreißt erſt den wahren Wert des Kunſtwerkes. Der Kritiker iſt für das Publikum der Be⸗Sprecher, für den Künſtler der Berater. Meinung ſteht gegen Meinung, und nur die Ausſprache wird auch hier klären. Dieſe Ausſprache aber iſt die Kritik. Der Dualismus in der Sendung des Kritikers ſtellt ihn mitten in das Leben. Er darf kein weltfremder und ferner Betrachter und Be⸗Denker der Kunſt ſein, wie auch kein heiterer Genießer allein, der die Koſtbarkeiten hinnimmt in egoiſtiſcher Freude. Seine Anſicht iſt ſo wenig unfehlbar, wie die Leiſtung des Künſtlers. Sein Urteil wird bei aller Könnerſchaft Hund Gewiſſenhaftigkeit doch nur das Urteil eines einzelnen, wohl eines begnadeten einzelnen, bedeu⸗ ten. Es hieße kurzſtirniger Ueberheblichkeit das Wort reden, wollte man einer Kritik unfehlbare und un⸗ antaſtbare Geltung zuſprechen. Die Forderung, die der Kritiker erheben kaun, ja zu erleben hat, gi auf ganz anderer Ebene. Seine Intuitionsfähigkeit, ſeine Aufge⸗ ſchloſſenheit und Bereitſchaft ür alle Dinge der Kunſt, ſeine Fähigkeit, das Erkaunte und Erfühlte der Allgemeinheit, dem Publikum, in eindringlicher und klarer Form zu ſagen, zu vermitteln, und end⸗ lich ſeine große Möglichkeit, den Künſtler durch ſein Wort zu fördern, machen den Kritiker zum ſchöp⸗ feriſchen Menſchen. Er iſt alſo für das Kultur⸗ leben des Staates von nicht geringerem Ausmaße wichtig, wie der Künſtler ſelbſt. Damit iſt auch er ſchlechthin Künſtler. Herz und Hirn, Volksverbundenheit und Volks⸗ verſtändnis ſind die Baſis jeder Kritik. Man wird den Kritiker ſo wenig„prüfen“ können, wie den Künſtler. Der Befähigungsnachweis für beide wird immer ihr Werk und nur ihr Werk ſein. Der Kri⸗ tiker wird zu uns ſprechen wie der Dichter, denn er gibt, wie dieſer, ſein ganzes Ich. Kritiker kann man nicht„werden“, man iſt es, oder man iſt es insbesondere aber die Nervenorgane, so z. B. Gehirn, Rückenmark, Herz, Leber, Nieren und Drüsen, enl- halten als lebenswichtigsten Bestandteil Lecithin. Beruf, Sport und das heutige Verkehesleben stellen größere Anforderungen an ihre Nerven. Das bedeulet höheren Verbrauch der Nervengrundsubst Lecithin. Führen Sie daher dem Körper den durch starke Nervenbe- anspruchung verbrauchten Nervennährstoff Lecithin in hinreichender Menge wieder zu. Nervöse Kopf-, Herr- und Magenschmerzen, nervöse Schlaflosigkeit, Abspan- nung, Nervenschwäche werden Sie d niehf k Nehmen Sie daher das àrailich und klinisch erprobte nicht. Erlernbar iſt die Kunſt der Kritik ſo wenig, wie die anderen Künſte. Sie iſt ein Geſchenk des Schickſals, aber wie alle wirklich großen Geſchenke ſüß und bitter zugleich. Feinde hat der Kritiker in allen Lagern. Freunde nur wenige. Es iſt wohl zu hart, in eigener Sache Kritik hinnehmen zu müſſen und zu verlockend, dem Kritiker üble Abſichten, meiſt perſönlicher Art, zu unterſchieben. Der Künſtler muß immer noch mehr zur Selbſtkritik und damit zur Annahme einer Kri⸗ tik erzogen werden. Und hier kann wieder nur der Kritiker der Hin⸗Führer und Pädagoge im gro⸗ ßen Sinne ſein. Unerquickliche Kämpfe fanden hier ſchon ſtatt. Theaterleiter und Schauſpieler, Stadt⸗ verwaltungen, denen oͤas Theater wohl nur ein wirtſchaftlicher Faktor war, das Publikum das für ſeine„Lieblinge“ unkritiſch Partei ergriff, Ange⸗ legenheiten des Herzens und des Haſſes, könnte man hier nennen. Das muß anders werden! Der Kritiker, der immer auf Vorpoſten ſteht, darf nie das Gefühl haben, auf verlorenem Poſten zu ſtehen. Es würde ihn dieſes Gefühl, wie jeden Soldaten in ähn⸗ licher Lage, demoraliſieren, zu Unehrlichkeit und Lüge zwingen, zu einem Feind der Kunſt machen, deren treueſter Freund er doch ſein ſollte. Das neue Deutſchland würdigt jede Arbeit, wenn ſie in der Geſinnung deutſch und ehrlich iſt. Dieſe poſitive Geſinnung muß auch vom Kunſtwerk und nicht minder von der Kritik verlangt werden. Sie iſt der Prüfſtein für die künſtleriſche Berechtigung bei⸗ der. Damit ragt die Tätigkeit des Kritikers, der eme hohe kulturelle Aufgabe zu erfüllen hat, weit über das Private hinaus. Der Kulturwille des national⸗ ſozialiſtiſchen Stagtes macht die Kritik zu einer kul⸗ turpolitiſchen und damit zu einer ſtaatspoliti⸗ ſchen Aktion, in der keine Nörgler und Krämer⸗ ſeelen, aber auch keine in ihrer Eitelkeit Gekränkten Raum haben. Der Künſtler dient dem Staate und wird vom Staat geſchützt. Der Kritiker, den Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels einen„Wegweiſer und Wegbereiter für das kommende Genie“ genannt hat, ſteht ebenfalls unter dieſem Schutz. Für ihn gilt, wie für den Künſtler das Wort:„Es gibt kein Kommando, das den ſchöpferiſchen, den muſiſchen Menſchen belie⸗ big einſchwenken laſſen kaun!“ Die Kunſt muß frei ſein! Und Kritik iſt Kunſt! 5 1 1936 höhe 80 e. Schi neehöhe erſchnee, ) Grad, r, Pul⸗ neehöhe Grad, Grad, neehöhe Zenti⸗ höhe 28 höhe 15 höhe 80 timeter, jr gut, ehöhe 2 möglich⸗ 7 höhe 50 e, Schi timeter neehbhe rſchnee, Zeuli⸗ ſtellen⸗ 14—22 Rodel kinneter, höhe 73 e, Schi öhe 80 e, Schi 0 e wenn 9 Dieſe und Sie iſt bei⸗ eme über onal⸗ kul⸗ iti⸗ imer⸗ ukten und eichs⸗ und hat, „wie ando, z elie⸗ iſt! e * Launen des Genius Mie Munstle anlietten Von Herbert Trüding. Wie kein anderer braucht der Künſtler zu ſeiner Arbeit ein Moment, das freilich nur ein ſehr ſeltenes Göttergeſchenk iſt: die Stimmung. Er unter⸗ mimmt daher alles, was ihn auf längere Dauer in Stimmung hält, oder er tut alles, um ſie vielleicht künſtlich herbeizuführen. Schon Lombroſo ſpricht von Menſchen, die ſich auf den Kopf ſtellen, damit ihnen (durch Blutandrang zum Kopf!) Gedanken kommen ſollen. Natürlich vergeblich. So haben ſelbſt die ganz großen Künſtler, die Ge⸗ nies, alle möglichen Marotten. Die beliebteſte von dieſen iſt der Suff in allen möglichen Formen. So brauchte Gluck zum Komponieren ſtets eisgekühlten Champagner. Desgleichen Roſſini, der dazu noch große Geſellſchaft liebte. Und ſeine ganze Muſtik iſt ja auch tatſächlich wie das ſchäumende Ueberfließen einer Champagnerflaſche. So lange Fritz Reuter wenig verdiente, begnügte er ſich mit ganz ordinärem Branntwein. Viel nobler tat es ſchon Liliencron, der die meiſten ſeiner Kantuſſe bei Sekt oder Burgun⸗ derwein geſchrieben hat. Und Rimbaud dichtete ſeine zarteſten Verſe in wüſter Trunkenheit. Edgar Allan Poe's Phantaſie entfeſſelte ſich erſt nach reichlichem Alkoholgenuß. Auch Peter Altenberg brauchte den Alkohol als Stimulanz. Viele ſeiner ſchönſten Skizzen ſind im Weinrauſch entſtanden. Am beſten ſchmeckte ihm Champagner,— beſonders dann, wenn er ihn geſchenkt bekam. Viele Künſtler haben die ſeltſame Eigenheit, ſich während des Schaffens zu koſtümieren. So Voltaire, der ſich während des Schreibens mit alten Tüchern und Schleiern behängte, um aus⸗ guſehen wie die alten Römer. Als er einmal ſo boſtümiert durch den Park ſeines Schloſſes ſpazierte, bemerkte ihn ein eben erſt aufgenommener Gärtner, der die Schrullen ſeines Herrn noch nicht kannte. Als er nun dieſen ſeltſam koſtümierten Menſchen ſah, brach er ſofort in helles Gelächter aus. Dafür wurde er allerdings prompt entlaſſen. Ein ſehr merkwürdiger Fall iſt auch Friedrich von Schiller. Neben allerlei anderen Eigenheiten verlangte er zuweilen auch von ſeiner Umgebung, daß ſie ſich ſeinen eben geſchaffenen Dramen an⸗ paßte. Als er an dem letzten Akt ſeiner„Maria Stuart“ ſchrieb, mußten ſämtliche Hausinſaſſen in tiefer Trauer gehen. Balzac konnte nur in weißer Dominikaner⸗ kutte arbeiten. Der Dichter Broult erſann ganz besondere Umhüllungen für ſeinen Leib. Die waren ſo kompliziert erdacht, daß er nur ſehr ſchwer einen Schneider fand, der ſich an dieſe heikle Arbeit traute. Richard Wagners Vorliebe für Koſtü⸗ mierung iſt allgemein bekannt. Sie hat ihm übri⸗ gens den bitteren Spott ſeines Widerſachers Daniel Spitzer eingetragen. Beim Komponieren hüllte ſich Wagner in ungezählte Decken, und den Kopf hatte er mit hellfarbigen Seidentüchern turbanartig um⸗ wickelt. Dabei mußte ſein Arbeitszimmer erfüllt ſein von dem berauſchenden Duft wohlriechender Eſſenzen. Auch für Goethe war die Art ſeines Schaffens typiſch. Als er die„Iphigenie“ ſchrieb, verbrachte er viele Stunden damit, antike weibliche Statuen zu betrachten. Er wollte herausbekommen, ob die Worte, die er Iphigenie in den Mund legte, auch den Zügen der edlen Griechinnen entſprachen. Das ganze Gegenteil von Goethes titaniſcher Ruhe war Diderot. War er im Arbeitseifer, ſo fuchtelte er wie verrückt mit Händen und Füßen herum, warf dabei, laut lachend, ſeine Perücke in die Luft, fing ſte auf, ſetzte ſie wieder auf den Kopf und warf ſie nochmals in die Höhe. Ein echter Poet war Jean Paul. Er brauchte auf ſeinem Schreibtiſch nichts anderes als duftende Blumen. Eine ſehr ernſte Laune hatte Händel. Er komponierte faſt alle ſeine Oratorien auf ſtillen Friedhöfen, unter Trauerweiden. Nicht immer muß man beim Schaffen todernſt ſein. Das bewies am beſten Wieland, der, während er dichtete, luſtige Lieder ſang und dabei Purzelbäume ſchlug. Gottfried Auguſt Bürger pfiff gerne Gaſſenhauer, während er ſeine Ballade „Leonore“ und ſonſtige Versdichtungen ſchrieb. Während der eine Künſtler nur dann ſchaffen kann, wenn er draußen in der freien Gottesnatur iſt, bleibt der andere im Bett liegen und arbeitet dort. So konnte der dramatiſche Schriftſteller Picard, der Autor früher viel geſpielter Luſtſpiele, überhaupt nur im Bett dichten. Aehnlich erging es auch Adolphe Adam, dem berühmten Komponiſten des„Poſtil⸗ lon von Lonjumeau“, der auch nur im Bette liegend arbeiten konnte. Dabei liebte er es, wenn in ſeiner Nähe poſſierliche Katzen ihr munteres Spiel trieben. Bei vielen Künſtlern beginnt der Geiſt erſt des Nachts ſich über alles Irdiſche zu erheben. So hatte der Dramatiker Etien'e die Gewohnheit, mit ſei⸗ ner Inſpiration, die ihn oft auf Spaziergängen über⸗ kam, ſofort nach Hauſe zu laufen. Dann ſchickte er ſeine Familie und ſeine Dienerſchaft fort und ſchloß ſämtliche Fenſterläden. Das tat er ſelbſt am hell⸗ lichten Tag. Und um ſich zu ſuggerieren, daß es Nacht ſei, brannte er eine Kerze an und ſchrieb, bis der letzte Reſt des Dochtes verglimmte. Bei Mi⸗ chelangelo mußte wirklich Nacht ſein, wenn er arbeiten ſollte. Mit einem an ſeiner Stirn angebrach⸗ ten Licht arbeitete er an ſeinen Skulpturen, bis die Sonne hell ins Zimmer ſchien. Genau das Gegen⸗ teil davon war Le Sage, der Autor des berühmten „Gil Blas“. Bei ihm mußte ͤraußen hell die Sonne ſcheinen, damit er ſich ſchöpferiſch angeregt fühlte. Dann leuchteten auch ſeine Geiſtesfähigkeiten im ſtrahlenden Licht. Ein ſeltſamer Kauz war in dieſer Beziehung Meyerbeer. Er komponierte am lieb⸗ ſten während eines heftigen Gewitters. Von beſonderer Tragik war die Schaffenskraft Doſtvjewſkys begleitet. Er ſchrieb am beſten zu Zeiten, denen ſeine häufig auftretenden epilep⸗ tiſchen Anfälle vorausgegangen waren. Eine merk⸗ würdige Schrulle hatte Rainer Maria Rilke. Es war ihm unmöglich, wo anders als in altem Gemäuer zu dichten. Mußte er, wenn es gerade nicht anders ging, in einem Neubau Quartier neh⸗ men, ſo war es ihm unmöglich, ſeine Arbeit fortzu⸗ ſetzen. George Sand, die Freundin Muſſets und Chopins, die ja gerne als Mann auftrat, konnte nur dichten, wenn ſie eine Zigarre rauchte. Eine etwas grauſige Marotte hatte Lord Byron, der während des Dichtens auf ſeinem Schreibtiſch To⸗ tenſchädel und Grabfiguren ſtehen haben mußte. Auch liebte er es, daß in ſeiner nächſten Nähe ein menſchliches Gerippe aufgeſtellt wurde. Eine ſelt⸗ ſame Arbeitsmethode hatte Auber, der Komponiſt von„Fra Diavolo“ und der„Stummen von Por⸗ tici“, Er komponierte auf einem Pferde reitend, das ihn durch ganz Paris führte. Und auch heute ſcheint es mit den Marotten der Dichter nicht viel anders zu ſein, wie der italie⸗ „Graf Zeppelins“ neue Luſtſchiffhalle in Rio Für den„Grafen Zeppelin“, der nach ſeiner jeweiligen Landung in Südamerika ſtets nur am Anker⸗ maſt lag, wird jetzt bei Rio de Janeiro eine Halle gebaut, deren Gerüſt bereits vollendet iſt. Ueber der Halle kreuzt das Luftſchiff, aufgenommen während ſeiner letzten Fahrt nach Südamerika. Die Kaiſer⸗Manöver begannen in Japan Den letzten alljährlichen Manövern der japaniſchen Armee wohnte auch der Kaiſer von Japan bei, der hier in der Uniform eines Feldmarſchalls auf ſeinem Lieblings⸗ pferd„Weißer Schnee“ zur Truppenbeſichtigung ausreitet. (Preſſephoto,.) (Scherl Bilderdienſt,.) So will man Flughafenbrände be ⸗ämpfen Anläßlich einer Tagung von 60 Flugorganiſationen in London wurde dieſer neuartige Aſbeſtanzug zur Ver⸗ wendung bei Flughafenbränden vorgeführt, der ſeinem Träger geſtattet, bis an das Feuer heranzukommen. (Weltbild,.) niſche Schriftſteller Arti beweiſt. Er kennt nur eine Arbeitsmethode: im Flugzeug zu dichten. Er beſitzt ein Abonnement für mehrere italieniſche Fluglinien, das er fleißig ausnützt. Kaum, daß die Maſchine geſtartet iſt, beginnt er ſeiner Sekretärin zu diktieren, und ſeine Phantaſie verſiegt in dem Augenblick der Landung. N NN Ne Wenn der Mops mit der Wurſt über n Sputknapf springt. Ein 90 Jahre alter Spottvers auf König Ludwig J. von Bayern Jeder kennt dieſen unſinnigen Vers, aber nur ganz wenige wiſſen, daß er vor etwa 90 Jahren als Spottvers auf die„Dichtkunſt“ des Königs Lud⸗ wig J. von Bayern geſchrieben worden iſt. Als der König 1848 wegen ſeiner Beziehungen zu Lola Montez nach 23jähriger Regierung zurück⸗ getreten war, hatte dieſer Mann, eine im Grunde groß angelegte Natur, 10 589 878 Gulden für die Verſchönerung Münchens ausgegeben, hatte mild⸗ tätige Stiftungen gemacht, Millionen an die Ar⸗ men verſchenkt, hatte beſtimmt, daß nach ſeiner Ab⸗ dankung jährlich 200 000 Gulden für all dieſe Zwecke von ſeinem Privatvermögen ausgegeben werden ſollen, hatte Künſtler und Gelehrte nach München gezogen und hatte——— drei Bände Ge⸗ dichte geſchrieben! 5 Das war wohl, neben der Lola⸗Liebe, ſein ein⸗ ziger Fehler geweſen. Er glaubte, ein Dichter zu ſein und konnte äußerſt ungnädig werden, wenn man ſein dichteri⸗ ſches Können bezweifelte. Vier Jahre nach ſeinem Regierungsantritt erſchien die erſte Sammlung: „Gldichte des Königs Ludwig von Bayern“.(Cotta 1829). Es waren Liebes⸗ und Gelegenheitsgedichte, die bis in ſein Jünglingsalter zurückreichten, ſowie ſchaurige Balladen, wie z. B.„Der Haunſtein““, wo ſich zwei ritterliche Brüder gegenſeitig aufſpießen und wo die bildſchöne Strophe zu leſen iſt: Gräßlich tuts dort oben hauſen, Dumpfes Stöhnen wird gehört, Schauervoll vernammt man's ſauſen, Wo das Bergſchloß liegt: zerſtört. Kein Wunder, daß das literariſche Deutſchland lachte. Nichts aber nahm der König ſo ernſt, wie ſei⸗ nen Dichterruhm. Er war daher ſehr verärgert, als er durch die Angriffe der romantiſchen Schule und durch die vergebliche Verteidigung des Grafen Pla⸗ ten mitten im hellſten Licht der kritiſchen Beachtung ſtand. Er war aber noch mehr verärgert, als auf Hand⸗ zetteln, die heimlich in München verteilt wurden, ſeine geſchraubten Verſe nachgeahmt und verſpottet, und vor allem das mangelhafte, holperige Versmaß ſeiner klaſſiſchen Gedichte mit bezwingender Luſtig⸗ keit nachgebildet wurde. Als Lola Montez zum Tor hinausgejagt und der König als Privatmann für die Kritik vogelfrei war, fielen ſie alle, undankbar und dem Lauf der Welt folgend, über ihn her. In den„Fliegenden Blättern“ erſchie⸗ nen regelmäßig, von„Buchbinder Graff“ gezeichnet, Reimereien, durch die der königliche„Stil“ tatſächlich in ganz Deutſchland bekanntgemacht und zerzauſt wurde. 1849 trieb ſich die Lola Montez am Genfer See herum und bezahlte ihre Rechnungen mit Liebes⸗ briefen, die ihr oer König, meiſtens in Gedichtform, geſchrieben hatte, und die vor allem von engliſchen Handſchriftenſammlern ſehr geſucht wurden. Auch dieſe Tatſache war neue Nahrung für ſeine Gegner. Eines dieſer unfreiwillig komiſchen Gedichte hatte mit dem klaſſiſchen Vers begonnen: Wenn der Mut in der Bruſt ſeine Spaunkraft übt Sofort meldete ſich der„Buchbinder Graff“ in den „Fliegenden Blättern“. Es erſchien der an die Urſchrift ſtreng angelehnte Vers: Wenn der Mops mit der Wurſt übern Spucknapf ſpringt Und der Storch in der Luft den Froſch verſchlingt So wurde dieſes Wort bekannt. Geſchlechter kamen und gingen. In luſtiger Tafelrunde wurde es in der unſinnigſten Form umgebil det: Wenn der Mops mit dem Spucknapf übern Storch wegſpringt Und der Froſch in der Luft die Wurſt verſchlingt. Aber keiner wußte und weiß, daß es einem Men⸗ ſchen dereinſt galt, der ſich ſelbſt gern als„Königlicher Dichter“ bezeichnete, der als einſamer Greis, faſt gar nicht beachtet, in dem von ihm durch Prachtbauten verſchönten München umherwanderte, immer vor ſich hinſprechend und den Undank der Welt nicht ver⸗ geſſend. Denn, abgeſehen von ſeinem Dichterwahn, war er ein ganzer Mann, der einmal ein bezeichnendes Wort ſprach: Eine Gräfin weigerte ſich, in einem Liebhaber⸗ theater mitzuſpielen, da man, um mehr Sicherheit zu haben, eine Hofſchauſpielerin hinzugezogen hatte. Der König hörte davon, und als er ſie ein paar Tage darauf traf, ſagte er zu ihr: „Habe gehört, liebe Gräfin! Nicht mit Hofſchau⸗ ſpielerin agieren wollen! Man muß auf ſeine Ge⸗ burt halten. Ihr Großvater ſelig war noch Kutſcher bei Napoleon. Sie aber ſind Gräfin geworden. Das ja nie vergeſſen! Kutſchersenkelin darf ſich nicht enkanaillieren mit Hofſchauſpielerin. Adieu, liebe Gräfin!“ P K „Wer ſchreibt das beſte Hörſpiel?“ Die Preisträger — Berlin, 3. Febr. In dem Preisausſchreiben:„Wer ſchreibt das beſte Hörſpiel?“, das der Reichsſender Breslau zu⸗ ſammen mit der Reichsſendeleitung veranſtaltete, iſt die Entſcheidung gefallen. Dem Preisgericht gehör⸗ ten u. a. an der Präſident der Reichsrundfunkkam⸗ mer, Miniſterialrat Dreßler⸗Andreß, Reichsſende⸗ leiter Direktor Hadamopſky, der Beauftragte für Rundfunkfragen in der Reichsſchrifttumskammer, Sadila⸗Mantau, und der Intendant des Reichsſen⸗ ders Breslau, Kriegler. Unter den etwa 500 einge⸗ reichten Hörſpielen befanden ſich erfreulicherweiſe auch viele Arbeiten auslandsdeutſcher Autoren. Das Preisgericht entſchloß ſich, den erſten Preis von 3000 Mark je zur Hälfte an die beiden Autoren Hanns Meder(Nürnberg) für das Hörſpiel„Ge⸗ richt im Dom“ und G. B. Schwerla(München) für das Hörſpiel„Sohlen und Abſätze“ zu geben. Den zweiten Preis über 1250 Mark erhielt Frau ſpiel„Mozart ringt um ſeine Seele“. Den oͤritten Preis über 1000 Mark erhielt Rudolf Ahlers (Magdeburg) für das Hörſpiel„Und ſetzet ihr nicht das Leben ein“. Ferner wurden fünf Troſtpreiſe zu je 400 Mark vergeben. Die mit einem Preis aus⸗ gezeichneten Hörſpiele ſtellen eine wertvolle Berei⸗ cherung des Hörſpielbeſtandes dar. Neben Hieſen preisgekrönten Manuſkripten wurden weitere 30 Hörſpiele für einen Ankauf zwecks ſpäterer Sendung auserſehen. Eichendorff ⸗Preis für Guſtav Leuthold + Gablonz(Tſchechoſlowakei), 3. Februar. Die deutſche Univerſität in Prag hat aus der Stif⸗ tung eines unbekannten Amerikaners den ſudeten⸗ deutſchen Eichendorff⸗Preis dem Dichter des Iſer⸗ Gebirgs, Guſtav Leuthold, zugeſprochen. Der Preis beträgt 5000 Mark. Es handelt ſich um die Johann⸗Wolfgang⸗Goethe⸗Stiftung eines unbekann⸗ kannten Amerikaners, aus der jedes Jahr vier Preiſe zu je 4000 Mark und ein Preis zu 10000 Mark zur Verteilung kommen. Ueber die fünf Preiſe verfügen ſtiftungsgemäß die Univerſitäten Vonn, Freiburg i. Br., Königsberg, München und Prag. Leuthold iſt bekannt durch ſeine Romane„Die Königshäuſer“ und„Das Glasmacherdorf.“ a Beißende Kritik Der Göttinger Mathematiker und bittere Epi⸗ grammatiker Käſtner war wegen feiner oft recht beißenden Buchkritiken gefürchtet. Einſt hatte er wieder ein Werk zu beſprechen und ſchrieb darüber in den„Göttingenſchen Gelehrten Anzeigen“ nur die wenigen Worte: „Dies Buch iſt auf das ſchlechteſte Papier gedruckt — ſchade um das ſchöne Papier!“ Nicht minder ſcharf war die Kritik, die Käſtner einmal über eine Abhandlung ſchrieb, in der der Autor ziemlich weitſchweifig die Frage unterſuchte, „ob man auch ohne Kopf denken könne“: „Wenigſtens hat der Verſaſſer mit ſeinem Buch bewieſen, daß man auch ohne Kopf ſchreiben kann.“ 6. Seite/ Nummer 57 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 4. Februar 1936 — Ein bekanntes Frankfurter Weinreſtaurant ge⸗ nießt bei ſeinen Gäſten einen beſonderen Ruf wegen ſeines„täglich friſchen Entenbratens“. Dieſer Tage aber mußten die Stammgäſte die Ueberraſchung er⸗ leben, daß auf der Speiſekarte der Entenbraten ge⸗ ſtrichen war. In der Hotelküche hatte ſich aber einige Stunden vorher folgende komiſche Szene abgeſpielt: Wie alltäglich, ſo hatte auch diesmal um die Mittags⸗ zeit ein Bauernjunge die lebende Ente angeliefert. Kaum aber hatte man den Todeskandidaten, auf den die Bratpfanne ſchon wartete, aus dem Sack gelaſſen, als der Vogel mit rauſchendem Flügelſchlag durch die Küche ſegelte und in elegantem Schwung auf dem Schoß des verduzten Kochs landete. Hier ſchien es unſerer Ente zu gefallen. Zutraulich ſchnäbelte und wetzte ſie an der Weſte ihres Schlächters herum und ſah ihn verſchmitzt aus ihren kullerigen Entenaugen an. Der Küchenchef wußte ſich anfangs nicht zu hel⸗ fen und ließ das Tier gewähren. Nach und nach ver⸗ ſammelten ſich um das drollige Herdidyll die Fami⸗ lienangehörigen des Hotelbeſitzers, und man fand all⸗ ſeits ſo viel Spaß an dem Gebaren des Federviehs, daß man ſchließlich einſtimmig beſchloß, der„goldi⸗ gen“ Ente noch einen Tag Gnadenfriſt zu bewilligen, ehe ſie in ͤie Bratpfanne mußte. Ueber Nacht wurde der Vogel in die Waſchküche des Hotels geſperrt, und als man am anderen Mor⸗ gen nachſchaute, tummelte er ſich vergnügt im großen Waſchbottich beim Morgenbad. Auch diesmal flog die Ente gleich auf den Koch zu, den ſie in beſon⸗ derem Maße in ihr Entenherz geſchloſſen zu haben ſchien. Der Erfolg dieſes zutraulichen Benehmens war zunächſt, daß der Koch ſich außerſtande erklärte, dem Tierchen den Kopf abzuſchlagen, und ſo ent⸗ ſchloß man ſich denn, auch diesmal noch einmal eine Gnadenfriſt zu bewilligen. Aus dem einen Tag wurde eine ganze Woche, während der unſere Ente mit Erfolg Familienanſchluß ſuchte und überall im Hauſe und auf der Straße herumwatſchelte. Lange war ſie ſchon der Liebling der Nachbarſchaft gewor⸗ den, die ſich köſtlich vergnügte, wenn der Bratvogel unter der ſchadhaften Rinne des Dachabfluſſes ſich abduſchte. Vom Abſchlachten des lieben Vogels ſprach ſchon kein Menſch mehr, es war ein ſtillſchweigendes Ein⸗ verſtändnis, daß dem ſpaßigen Geflügel das Leben geſchenkt war, während mittlerweile in der Küche ſchon manche Artgenoſſin über dem Feuer geſchmort hatte. Heute lebt das Entlein vergnügt in Penſion bei einem Geflügelzüchter, dem ſie der Hotelier ge⸗ ſchenkt hat, auf daß ſie recht bald wieder ihrem natürlichen Berufe, dem Eierlegen, nachgehen könne. A* — Jäger und Afrikaforſcher haben oft beſtätigt, daß die Af en eine ſehr geſchickte Methode haben, ſich Brücken zu bauen, was oft notwendig iſt, denn der Urwald, der ihre Heimat iſt, iſt von zahlreichen grö⸗ ßeren oder kleineren Waſſerläufen durchzogen. Wenn ſo eine Affenherde an einen Waſſerlauf kommt, über den man nicht ſo einfach mit einem kühnen Satz hinwegſetzen kann, dann entſteht zunächſt ein gro⸗ ßes Geſchrei. Hierauf ſetzt ſich der ſtärkſte Affe der Herde in Bewegung und erklimmt den höchſten Baum, den am Ufer des Waſſerlaufes, ſteht. In luf⸗ tiger Höhe klammert er ſich feſt, ſo daß die Beine herunterhüngen An dieſe hängt ſich nun ein zwei⸗ ter Affe und ſo fort, bis fünf oder ſechs Tiere an einer Kette in der Luft baumeln. Dieſes lebende Pendel wird nun mit rhythmiſchen Stößen in Schwin⸗ gungen verſetzt, wobei die übrigen Mitglieder der Herde tüchtig mithelfen. Sind die Ausſchläge des Pendels, aus der hängenden Affenkette gebildet, ſo ſtark geworden, daß das unterſte Tier die Aeſte des am jenſeitigen Uer ſtehenden Baumes vermutlich zu faſſen bekommen kann, dann ertönt ein Kom⸗ mando, in Form eines ſchrillen Pfiffes. Es hängt nun tatſächlich alles von der Behendigkeit und Ge⸗ ſchicklichkeit des am unterſten Ende der Kette hän⸗ genden vierhändigen Urwaldakrobaten ab, ob er am jenſeitigen Ufer den Stützpunkt auch wirklich zu faſ⸗ ſen bekommt. Meiſt ſoll das Experiment jedoch ſchon das erſtemal gelingen. Ein Beweis dafür, wie vor⸗ züglich dieſe Urwaldtiere Entfernungen abzuſchätzen vermögen. Gelingt es, dann iſt jedenfalls die Brücke hergeſtellt, und nun ſtürzt die ganze Herde mit lau⸗ tem Geſchrei über dieſe lebende Brücke hinüber, die Jungen und die Weibchen voran. Ein ſolcher„Fluß⸗ übergang“ ſoll ſich manchmal in wenigen Minuten abſpielen. Natürlich kommt es dabei gelegentlich auch zu luſtigen Intermezzi. Es kann vorkommen, daß ein Glied dieſer lebenden Brücke zu ſchwach iſt, nachgibt und abſtürzt. Dann bricht ſelbſtverſtändlich auch die ganze Brücke zuſammen, und die Afſen⸗ herde, die gerade darüber hinweglaufen wollte, nimmt ein unfreiwilliges Bad. Das kommt dann in den meiſten Fällen dem Miſſetäter teuer zu ſtehen. Er bekommt dafür nämlich ordnungsgemäß von den übrigen tüchtige Keile, der er ſich nur entziehen kann, wenn er ſich rechtzeitig„ſeitwärts in die Büſche ſchlägt“. — Ein brigineller Fund wurde kürzlich in dem bekannten ſtaatlichen Bernſteinwerk Palnicken in Oſt⸗ preußen gemacht. Während man bisher dort nur Bernſtein fand, in dem Mücken, Fliegen und Weſpen eingeſchloſſen waren, wurde jetzt ein Stück Bernſtein gefunden, in dem ſich ein Floh befand. Selbſtver⸗ ſtändlich hat dieſer Stein einen großen Seltenheits⸗ wert. Er dürfte daher kaum in den Handel kom⸗ men, ſondern wird wohl in irgendeinem Muſeum einen Platz finden. Nach zuverläſſigen Schätzungen von Fachleuten ſoll dieſer Floh, der noch ſehr gut er⸗ halten iſt, ein Alter von 5 Millionen Jahren haben. * — Vierfacher Vater in wenigen Tagen!— Die⸗ ſes etwas eigenartige Glück widerfuhr, wie das „Hamburger Fremdenblatt“ berichtet, einem jungen Mann aus der Gegend von Rendsburg. Seine Braut ſuchte dort eine Klinik auf, um ihre Nieder⸗ kunft abzuwarten. Das gleiche kat ein anderes jun⸗ ges Mädchen. Beide wurden von geſunden Zwillin⸗ gen entbunden. Als einige Tage ſpäter der junge Mann ſeine Braut in der Klinik beſuchen wollte, wurde er von der anderen jungen Mutter, die mit der Verlobten im gleichen Zimmer lag, in Emp⸗ fang genommen und auch als Vater ihrer Zwil⸗ linge reklamiert. Seine Vaterſchaft hat der junge Mann nicht beſtritten. Aber was nun? de — Mit ſchweren Magenkrämpfen wurde dieſer Tage ein 23jähriger Landwirt aus der Gegend von Trieſt in das Krankenhaus der Stadt eingeliefert. Der Zuſtand des jungen Mannes war ſo bedenklich, daß ſich die behandelnden Aerzte entſchloſſen, ſofort eine Operation vorzunehmen, die dann auch glück⸗ lich verlaufen iſt. Die Aerzte glaubten ihren Augen nicht zu trauen, denn in dem Magen des Patienten befanden ſich ſage und ſchreibe 72 Eiſennägel in den verſchtedenſten Größen. Wie ſich ſpäter herausſtellte, handelt es ſich bei dem Mann um einen Geiſtes⸗ geſtörten, der ſchon vor einigen Jahren unter den gleichen Umſtänden operiert werden mußte. Damals ſchien der Mann aber noch„vernünftiger“ geweſen zu ſein als heute, denn es wurden ſeinerzeit weſent⸗ lich weniger Eiſenteile herausgeholt. Um den Trieſter Landwirt nun ein für allemal davor zu bewahren, ſich noch weiteren Schaden zuzufügen, will man ihn in eine Heilanſtlat bringen. a — In Geuf lacht man wieder einmal über den Witz, den ſich weiland Herr Laval geleiſtet haben ſoll, hevor er als geſtürzter Außenminiſter von der Genfer Tagung nach Paris zurückkehrte. Mitten während der Beratungen ſoll Laval dem engliſchen Außenminiſter Eden einen kleinen Zettel geſchickt haben. Mr. Eden entfaltete den Zettel, las ihn, ſtutzte und nahm Baron Albiſt, der bekanntlich Ita⸗ liens Intereſſen beim Völkerbund wahrnimmt, aufs Korn. Aloiſt ſchien tatſächlich in nicht geringer Ver⸗ legenheit zu ſein. Er probierte immer wieder an ſeinem Feuerzeug herum, das offenſichtlich nicht funktionieren wollte. Vielleicht fehlte das Benzin, das man ja den Italienern alleſamt ſperren möchte? Jedenfalls ſoll auf dem Zettel, den Laval ſeinem Kollegen aus London zuſtecken ließ, geſtanden haben: „Vorſchlag an den Rat. Ich beantrage die Liefe⸗ rung von Benzin für das Feuerzeug des italieni⸗ ſchen Delegierten Alpiſi ausnahmsweiſe genehmigen zu wollen.“ Kindermord aufgeklärt — Berlin, 3. Februar. Ein Kindermord fand jetzt ſeine endgültige Auf⸗ klärung. Am 29. Januar wurde auf einem Garten⸗ grumdſtück in Mariendorf die Leiche der ſeit Herbſt 1935 vermißten 12jährigen Schülerin Erna Vogel gefunden. Zwei Tage danach gelang es der Kri⸗ minalpolizei, den Täter, den 55jährigen Albert Rüdiger aus Mariendorf, feſtzunehmen. Der Mör⸗ der hat ein Geſtändnis abgelegt. Er hat das Mädchen am 25. Auguſt 1935 in einer Gartenlaube ermordet. 15 Arbeiter an Gasvergiftung erkrankt — Paris, 3. Februar. 15 Packer einer Fabrik in Giffre bei Grenoble, wo nach einem neuen Verfahren Chromſtahl in elek⸗ triſchen Oefen mit Arſenikzuſätzen verarbeitet wird, erkrankten infolge der ausſtrömenden Gaſe und mußten ſich in ärztliche Behandlung begeben. Der Zuſtand des einen Arbeiters iſt hoffnungslos. Das Werk hatte bisher nur die Genehmigung er⸗ halten, bis zum 28. Februar probeweiſe ſeinen Be⸗ trieb aufzunehmen. Alsdann ſollte über die Unge⸗ fährlichkeit oder Gefährlichkeit der Arbeit entſchie⸗ den werden. Die Erkrankung der 15 Packer hat den Bürgermeiſter bewogen, zunächſt die Schließung des Werkes anzuordnen und eine Unterſuchung ein⸗ zuleiten. Die Arbeiter am elektriſchen Ofen ſelbſt ſind nicht erkrankt. Sie trugen allerdings ſtets be⸗ ſondere Schutzanzüge und Masken. Im Bett durch Blitzſchlag getötet — Paris, 3. Februar. Ein eigenartiger Unfall, der vier Menſchen das Leben koſtete, ereignete ſich in der ver⸗ gangenen Nacht in Biarritz. Während eines hefti⸗ gen Gewitters ſchlug der Blitz in eine Hochſpan⸗ nungsleitung ein. Von hier aus ſprang er auf die elektriſche Leitung eines Wohnhauſes über, in dem ein ſpaniſcher Arbeiter mit ſeiner Frau und acht Kindern wohnte. Auf bisher ungeklärte Weiſe kam der Strom in Verbindung mit den Eiſenbettſtellen des Familienvaters und ſeiner drei Söhne, die alle auf der Stelle getötet wurden. Die Ehefrau erlitt lebensgefährliche Brandwunden, als ſie ihren Kin⸗ dern zu Hilfe eilen wollte und mit den Bettſtellen in Berührung kam. Die anderen fünf Kinder blie⸗ ben unverletzt. Auch in anderen Häuſern richtete der Blitzſchlag erheblichen Sachſchaden an. Anwetter verwüſtet Nord Neuſeeland — London, 3. Februar. Wie aus Wellington gemeldet wird, Nordinſel von Neuſeclannd am Sonntag von einein verheerenden Unwetter heimgeſucht. Die Stadt Pal⸗ merston ſieht aus, als ob ſte von einem Erdbeben be⸗ troffen worden wäre. Von vielen Häuſern wurden die Dächer abgeriſſen und Fenſterſcheiben eingedrückt. Auf dem Meſſeplatz ſtürzte eine große Tribüne ein. Ein Zug entgleiſte. Auf der ganzen Juſel ſind die drahtlichen Verbindungen unterbrochen. rarapa⸗See und der Fluß Manawatu ſind meilenweit über die Ufer getreten. Nachlaſſen der Kälte in Amerika — Neuyork, 3. Februar. Die Kältewelle, die ſeit dem 22. Januar den amerika⸗ niſchen Mittelweſten heimſucht, ſcheint langſam ihrem Ende entgegenzugehen. Die Temperaturen ſtiegen auf 5 bis 15 Grad Celſius unter Null. Die völlig ver⸗ Der Wai⸗ wurde die eiſten Landſtraßen verurſachten über das Wochenende zahlreiche Verkehrsunfälle, bei denen nach den bisher vorliegenden Meldungen 30 Perſonen getötet wur⸗ den. Mit 2500 Pfund Nahrungsmitteln an Bord ſtar⸗ teten am Moutag von Boſton vier Flugzeuge, um den 3300 Bewohnern der ſeit iber einer Woche durch rieſige Eisfelder vom Feſtland abgeſchnittenen Nau⸗ tucket⸗Inſel Hilfe zu bringen. Kirſchen und Eroͤbeeren in Dalmatien — Belgrad, 2. Februar. Nach einem Bericht des halbamtlichen„Vreme“ gab es in Dalmatien in dieſem Jahre überhaupt keinen Winter. In Split wies das Thermo⸗ meter am Samstag 31 Grad Wärme auf. Den ganzen Januar über blüten die Roſen, ſo daß für etwa 10 000 Mark ausgeführt werden konnten. Seit einigen Tagen bringen die Bauern auch ſchon Kir⸗ ſchen auf den Markt. Auch friſche Erdbeeren und junges Gemüſe gibt es in Mengen. Die„Vreme“ weiſt darauf hin, daß zur ſelben Zeit des Vorjahres Split unter einer dichten Schneedecke lag. Hagelweller tötet 97 Eingeborene — London, 3. Februar. Bei Settler(150 Km. nördlich von Johaunesburg in Südafrika) richtete am Sonntag ein ſchweres Ha⸗ gelwetter, dem ein Wolkenbruch folgte, große Ver⸗ heerungen au. 97 Eingeborene kamen dabei ums Leben. Einige von ihnen ertranken. Zugzuſammenſtoß auf Hochbrücke — Cincinnati, 3. Februar. Auf der Hochbrücke vor dem hieſigen Hauptbahn⸗ hof ereignete ſich ein ſchwerer Zugzuſammenſtoß. Infolge des Anpralls ſtürzte ein Eiſenbahn⸗ wagen über die Brücke auf die 18s Meter tiefer gelegene Straße. Bisher ſind 30 Ver⸗ letzte gemeldet worden. Schweres Exploſionsunglück bei Tunnelbau — Neuyork, 2. Februar. In der Nähe des Dorfes Kimbolton im Staate Ohio ereignete ſich, einer Meldung aus Cambridge zufolge, ein ſchweres Exploſionsunglück. Bei Kim⸗ bolton wird gegenwärtig an einem Eiſenbahntunnel gebaut. 15 Dynamitſtangen, die zur Sprengung in den Fels getrieben waren, explodierten vor⸗ zeitig. Die Exploſion verurſachte einen Erdrutſch. Ein Tunnelarbeiter wurde getötet, 22 Arbeiter wurden verletzt, darunter ein Arbeiter ſchwer. Arbeiterbaracke niedergebrannt- 8 Tote — Vos Angeles, 3. Februar. An der im Bau begriffenen Parkerdamm⸗Tal⸗ ſperre am Colorado⸗Fluß ereignete ſich in der Nacht ein ſchweres Brandunglück. Eine Arbeiterſchlaf⸗ baracke brannte in wenigen Minuten vollkommen nieder. Acht Arbeiter fanden in den Flammen den Tod, während über 30 zum Teil ſchwere Verbren⸗ nungen davontrugen. Streik bedroht Londoner Fleiſchverſorgung. Nach einer Meldung des„Daily Herald“ ſtreiken etwa 8000 Arbeiter des Londoner Fleiſchmarktes wegen Lohnſtreitigkeiten. Es ſei daher mit einer Stockung in der Londoner Fleiſchverſorgung zu rechnen. Enlhüllies Geheimnis Bie dufzejhnungen des DH POS Larsen ROMAN VON CRT REINHARD 91ETZ 13 „Sie wären ohne mich nicht verlaſſen Frau Mo⸗ nika! Auch der Oberſt iſt noch da und Clemens Tyxrolt. Ich bin überzeugt, daß—“ „Clemens iſt ein Hitzkopf, ein Heißſporn.. ich kaun alles glauben, nur nicht, daß er ſich darin ge⸗ ändert haben ſollte... und er brächte es fertig, in der erſten Aufwallung alles zu verderben, uns alle ins Unglück zu ſtürzen. Nicht aus Schlechtigkeit oder Niedertracht, Doktor, oder weil er ſich rächen möchte, nein, ſo iſt Clemens nicht, im Gegenteil, aber unbeſonnen und unbeherrſcht, ein Menſch, der nie überlegt, was aus einer Handlung entſtehen könnte.“ Wieder lächelte ſie.„Sehen Sie, Doktor, ſo bin ich: Nun habe ich ſchon wieder ein ganz kleines bißchen Hoffnung. ech habe Ihnen ja ſchon geſtern geſagt, daß kein Anlaß dazu vorliegt, den Mut zu verlieren“, gab ich zurück und lächelte ebenfalls.„Es gäbe viel weniger Unheil und Unglück und Mißerfolge in der Welt, wenn die Menſchen nicht immer viel zu früh ſchon das elende„Zu ſpät!“ bei der Hand hätten. Es iſt ſelten„zu ſpät“, nur ein wenig Mut und Wille und Glück gehören dazu.“ „Vielleicht habe ich ja nun auch einmal ein biß⸗ chen Glück.“ „Und wahrſcheinlich hat ſich Tyrolts Hitzkopf in den vergangenen Jahren gründlich abgekühlt! Die Zeit in Amerika drüben wird wohl nicht ſpurlos an ihm vorübergegangen ſein.“ „Was hat Clemens drüben getrieben? Hat er zu Ihnen darüber geſprochen, Doktor?“ fragte Mo⸗ mika Eibenkamp. a „Keine Silbe. Nachdem er mir von ſeiner Flucht damals aus München erzählt hatte, kippte er ſeinen kalk gewordenen Grog ins Herdfeuer, um die Glut⸗ kruſte auszulöſchen, und legte ſich wortlos ins Heu. Keine zwei Minuten ſpäter hörte ich ihn ſchon tief und ruhig im Schlafe atmen.“ Ich mußte unwill⸗ kürlich in der Erinnerung an jene Nacht in der Schutzhütte am Bellman⸗Kar lachen.„Nicht einmal eine„Gute Nacht“ hat er mir gewünſcht!“ „Und am anderen Morgen?“ „War mein Hüttenkamerad ſang⸗ und klanglos verduftet! Als ich kurz nach ſieben aufwachte, war das Neſt neben mir leer, Tyrolt verſchwunden. Er hatte friſches Trinkwaſſer geholt, am Herd Holz be⸗ reitgelegt und die am Abend benützten Gläſer und Töpfe ſäuberlich geſpült— von ihm ſelber keine Spur mehr! Nur an meiner Jacke ſteckte ein Zettel mit den lakoniſchen Worten:„Addio, Bergheil!“ Das war alles.“ „Das war wieder einmal echt Clemens Tyrolt!“ Montka Eibenkamp lächelte ſchmerzlich.„Viel Hoff⸗ nung, daß er ſich verändert hat, haben wir alſo nicht.“ Wie ein Alb laſtete immer noch die Frage auf mir, die ich noch zu ſtellen hatte: Lieben Sie Eiben⸗ kamp oder Tyrolt? Wollen Sie zu Tyrolt zurück De ß Ich muß der Wahrheit die Ehre geben und ge⸗ ſtehen, daß ich ihr keine dieſer Fragen geſtellt habe — ich brachte es einfach nicht fertig weiß der Him⸗ Mit dem Nachtſchnellzug fuhr ich am ſelben Abend noch über München nach Innsbruck, um den Anſchluß nach Perl zu nehmen. 6. Das Dorf Perl im Düttingtale iſt ein von Ken⸗ nern, ſagen wir alſo deutlicher von Naturfreunden, Bergſteigern und wirklich Ruhe Suchenden geſchätz⸗ ter ſtiller, idylliſch gelegener Luftkurort abſeits der großen Heerſtraße der Reiſenden, fern allen Mode⸗ bädern und Karawanſereien der ſogenannten„Gro⸗ ßen Welt“, die ja oft nur eine ſehr kleine, arg be⸗ grenzte Welt(in mancherlei Hinſicht) iſt. Es zählt, wie mir der Lenker des Poſtautos unter vegs be⸗ richtete, beiläufig ſechshundert Seelen, das Hotel- perſonal, den Friſeur und den Photograph mit ein⸗ gerechnet, denn die kommen nur in der Saiſon herauf. Es gibt in Perl drei Gaſthöfe, die im Dorfe ſelb't liegen, und außerdem neben einigen Privatpenſionen zwei große Hotels, das See⸗Hotel am Alban⸗See und das Kurhaus Düttingtal an jenem Berghang, der ſich zum Maſſiv des Düttings(2680 Meter hoch] aufſchwingt. Auf Anraten des Chauffeurs nahm ich im Gaſthof„Zum Rebſtock“ am Kirchplatz Quartier. Gegen Abeud erſt war ich angekommen. Da mein Aufenthalt in Perl ſo kurz wie nur irgend möglich bemeſſen ſein ſollte, ſpielte ich den Touriſten, das heißt, ich trug einen Sportanzug und führte außer meinem Ruckſack nur einen kleinen Handkoffer mit dem Allernötigſten bei mir. Ich rechnete damit, daß ich am übernächſten Tage zurück⸗ reiſen könne. Während ich das Abendeſſen einnahm, kam der Wirt an den Tiſch und erkundigte ſich nach meinen Abſichten und eventuellen Wünſchen. Wir plauder⸗ ten eine Weile, dann fragte ich ihn wie nebenher nach Clemens Tyrolt. „Ah, der Herr iſt ein r „Das weniger. Wir lernten uns vor ein paar Wochen in der Hütte am Bellmann⸗Kar drüben kennen. Ich möchte ihm gern Grüß Gott ſagen, wo ich gerade einmal hier bin.“ „Ja, der Herr Tyrolt iſt ein leidenſchaftlicher Bergſteiger. Seit er hier bei uns wohnt, hat er alle Gipfel gemacht in der ganzen Gegend.“ „Wie lange wohnt er ſchon hier in Perl?“ „Seit dem Frühjahr. Er hat ſich das Haus vom verſtorbenen Herrn Profeſſor Berger aus Wien ge⸗ mietet. Das hat ſchon zwei Jahre hindurch leer ge⸗ ſtanden, weil der Sohn vom Herrn Profeſſor im Ausland lebt... Noch ein Viertelchen?... Zenzi, dem Herrn Doktor noch ein Viertel vom Roten! Ja, da hauſt alſo der Herr Tyrolt, droben am Hang ganz alleinig, und die Steinegger⸗Marie beſorgt ihm das Haus, die Witwe vom Bergführer Steinegger, der im letzten Herbſt vom Eiſenhut abgeſtürzt iſt, wenn Sie gehört haben.“ Ich nickte. Den Steinegger⸗Toni hatt' ich ſogar gut gekannt, er war einer der geſuchteſten Führer der ganzen Gegend geweſen.„Doppelgänger von Luis Trenker“, hatte ein Bekannter von mir einmal feſtgeſtellt, nicht ganz zu unrecht. Eine wundervolle Erſcheinung iſt er geweſen, der Toni, und ein präch⸗ tiger Eharakter. Ewig ſchade um ihn! „Ein Piano hat er ſich mitgebracht, der Herr Tyrolt. Weil er eine Muſik ſchreiben tut, wiſſen Sie“, berichtete der Wirt weiter.„Flügel ſagt er zu dem Piano. Wir haben's ihm nämlich raufgefahren zum Profeſſorenhaus.“ „Er ſcheint ſehr einſam und zurückgezogen zu leben, nach dem, zu urteilen, was er mir damals Bekannter von Herrn erzählte?“ Das tut er. Ich glaub', ich könnt wetten, daß Sie der Erſte ſind, der ihn beſuchen kommt. Uebrigens, wenn Sie morgen früh zu ihm hin wollen, kann der Franzel, mein Kleiner, Ihnen den Weg zeigen. Ein Fremder findet ſich nicht ganz leicht zurecht dahin⸗ ten. Vielleicht aber kommt der Herr Tyrolt auch heut abend noch herunter ins Dorf—“ Er dämpfte die Stimme ein wenig.„Nämlich, manchmal, da ſchika⸗ niert ihn wohl doch die Einſamkeit da oben ein biſ⸗ ſel arg und dann kriegt er die Wut aufs Saufen unter uns geſagt, Herr Doktor... und dann kommt er hierher oder in den„Ochſen“ rüber. Alle Heiligen in Ehren— kann der einen Stiefel ver⸗ tragen, der Herr Tyrolt, allen ſchuldigen Reſpekt, ſag' ich Ihnen, Herr Doktor...“ Die Trinkfeſtigkeit Tyrolts war mir nichts Neues mehr. Ich hatte die Nacht in der Hütte am Bellmann nicht vergeſſen. Clemens Tyrolt erſchien an dieſem Abend nicht. Weder im„Rebſtock“ noch im„Ochſen“. Anſcheinend„ſchikanierte ihn die Einſamkeit“ an jenem Tage alſo nicht, wie der Rebſtock⸗Wirt es nannte. Um es gleich zu ſagen: Clemens Tyrolt weilte nicht in Perl. Das erfuhr ich am nächſten Morgen, als ich mit dem Wirtsſohn, dem Franzel, zum„Profeſſorenhaus“ kam und keinen Einlaß er⸗ langen konnte. Wir gingen dann zur Steinegger⸗ Marie, und ich hörte, daß Tyrolt am Tage vorher nach Bludenz gefahren ſei. „Notenpapier will er ſich einkaufen, der Herr Tyrolt, hat er geſagt“, berichtete die Frau.„Sie haben ihm ein falſches geſchickt, das kann er nicht brauchen, hat er geſagt. Und geſchimpft hat er da⸗ bet, als wenn's ihm extra ein falſches geſchickt hätten. Schlamperei elendige. hat er geſagt. und Blaſe ſaudumme und ſo Ja, eine Wut kann er kriegen, der Herr Tyrolt, herjeſſes nein..“ „Und wann will er wieder hier ſein?“ fragte ich. „Hat er das auch geſagt?“ „Morgen, Herr. Aber's wird auf den Abend werden, denk ich mir. Ein Radio will er ſich näm⸗ lich auch mitbringen, hat er geſagt, der Herr Tyrolt.“ Das war ja nun ein gründlicher Strich durch meine Rechnung! Mit einer ſolchen Verzögerung hatte ich nicht gerechnet, obwohl ich, wie ich zugeben will, die Möglichkeit von vornherein in Betracht hätte ziehen müſſen, daß ich Tyrolt nicht antreffen würde. (Fortſetzung folgt) Ahatafnongotg gg Dienstag, 4. Februar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 57 * de er r⸗ 1 m ch n⸗ I Faſt alle Olympiakämpfer eingetroffen 47 Reges Leben und Treiben in Garmiſch⸗Partenkirchen p K uud ſeiner näheren Umgebung laſſer den nahen Beginn der 4. Olympiſchen Winterſpiele erkennen. Am Montag o trafen nicht nur weitere Ehrengäſte in Go⸗Pa“ ein, ſon⸗ en dern auch 22 norwegiſche Schiläufer und drei norwegiſche ür Eiskunſtläufer, von zahlreichen Offiziellen und Schlachten⸗ 11 bummlern begleitet. Dem gleichen Zug entſtiegen auch der N Präsident des Internationalen Olympiſchen Komitees, Graf r⸗ f Boillet⸗Latour, und der ſchwediſche Präſident des 1d 8 0 Internationalen Schi⸗Verbandes. Mafor Oeſtgaa ro. 04 FReichsſportführer von Tſchammer und Oſtew ſowie die füh⸗ 28 renden Perſönlichkeiten des Organiſations⸗Ausſchuſſes . mit Exz. Lewald und Ritter von Halt an der Spitze hatten ſich zur Begrüßung der Gäſte eingefunden Mit ganz weni⸗ gen Ausnahmen ſind nun ſämtliche Olympiakämpfer in Garmiſch⸗Partenkirchen eingetroffen. Harte Trainingsarbeit Die wenigen Tage bis zum Beginn der Spiele werden natürlich von allen Olympiakämpfern mit ernſtem Training ug ausgefüllt. Eine ſtrahlende Sonne und gute Schnee⸗ und 5 Eisverhältniſſe begünſtigten am Montag die Arbeit der 8 Schi⸗ und Eisläufer. Die deutſche Abfahrts⸗Mannſchaft ſetzte ſich ſchon am frühen Vormittag in Richtung Kreuzeck in Marſch und trainierte auf der Abfahrt bis zur Tal⸗ station. Auch die kanadiſchen, amerikaniſchen, engliſchen, japaniſchen und ſtalieniſchen Abfahrtsläufer ſah man hier trainieren. Auf der Hochalm oblagen viele Nationen dem Torlauftraining. Das größte Publikumsintereſſe löſte aber wieder die Arbeit der Schiſpringer aus, die ſich dies⸗ mal auf der Kleinen Olymplaſchanze tummelten. Geſpannt war man auf die eben erſt angekommenen Norweger, die es nicht lange in ihrem Quartier ausgehalten hatten, ſon⸗ dern gleich die Bretter anſchnallten und über die Schanze gingen. Arnold Kongsgaard hinterließ einen ſehr guten Eindruck. Er wartete u. a. mit einem tadelloſen 48⸗Meter⸗ Auch bie fapaniſchen, ungariſchen, polniſchen 12 R= * Sprung auf. 85 und ſudetendeutſchen Springer konnte man bewundern. Abfahrtslauf auf der N⸗Strecke Die ſchiſportlichen Olympia⸗Wettbewerbe werden am Freitag mit dem Abfahrtslauf für Männer und Frauen eingeleitet. Das unter der Führung von Dr. Martin 6750*(Oeſterreich) ſtehende Schiedsgericht hat jetzt von den örei 9 algeſteckten und zur Verfügung ſtehenden Strecken die N Strecke(N⸗Strecke deshalb geheißen, weil ſie von Altmeiſter Neuner abgeſteckt wurde!) als olympiſche Ab⸗ ſahrtsſtrecke beſtimmt. Der Start befindet ſich in 1790 Me⸗ e ter Höhe auf dem Kreuzjoch, das Ziel liegt in 750 Meter Höhe in der Nähe der Talſtation. Die Streckenlänge be⸗ 85 trägt 4 Kilometer. n Hoher lettiſcher Gaſt Der ſtellvertretende Miniſterpräſident von Lettland, j Skujenieks, der Lettland bei der Beerdigung des eng⸗ 8 liſchen Königs in London vertrat, wird an der Eröffnung der Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen teilnehmen. Skujenieks iſt Vorſitzender des Verbandes der Sportorganiſationen Lettlands und des lettiſchen Olympia⸗ Komitees. Ehrenvolle Auszeichnung des Organiſationskomitees für die IV. Winterolympiade 2 Am Sonntagnachmittag überreichte der Präſtdent des · Bulgariſchen Olympiſchen Komitees, Ex z. Tachaprachi⸗ 2 ko v, im Namen Seiner Majeſtät des bulgariſchen Königs dem Präſidenten des Organiſationskomitees für die 5 IV. Olympiſchen Winterſpiele 1936, Dr. Karl Ritter von 1 Halt, den bulgariſchen Zivil⸗Verdienſtorden, Großoffi⸗ 5 zierskreuz mit Stern, und dem Generalſekretär für die IV. Olympiſchen Winterſpiele 1936, Baron Le Fort, das Komturkreuz des gleichen Ordens. Neben dem Präſidenten des Orgauiſationskomitees für die XI. Olympiſchen Spiele in Berlin, Exz. Dr. Lewald, deſſen Generalſekretär Dr. Diem und Graf W. von de r Schulenburg vom Reichsbund für Leibesübungen hatte ſich die geſamte bulgariſche Mannſchaft in ihrem ſchmucken Olympia⸗Dreß zu dem feierlichen Akt eingefunden. Dr. von Halt dankte Exz. Tchaprachikov für die herz⸗ lichen und freundſchaftlichen Worte, in denen die Verbun⸗ ö denheit Bulgariens mit Deutſchland zum Ausdruck kam und bemerkte, daß er dieſe hohe Anerkennung für alle ſeine Mitarbeiter entgegennehme. Er ſchloß ſeine Worte mit einem Hoch auf den bulgariſchen König, das von Exzellenz Tchaprachikoy mit einem Hoch auf Deutſchlands Führer Adolf Hitler erwidert wurde. * Schnee und Froſt in Garmiſch Am Montagfrüh iſt endlich in Garmiſch⸗Partenkirchen der langerſehnte Wetterumſchwung eingetreten. In der Nacht hatte es geſchneit und gefroren, ſo daß am Vormittag gegen 10 Uhr das Thermometer auf den Nullpunkt geſunsen war. In den Tälern hingen dichte Schneewolken. Am Ort der Winterolympiade iſt man jetzt recht zuverſichtlich geworden und erwartet in den nächſten Tagen weiteren 5 Schnee und größere Kälte. f München im Zeichen der Olympiade Im Fernverkehr der Reichsbahn machten ſich am Sonn⸗ tag bereits die erſten Anzeichen der kommenden Winter⸗ 5 dlhmpiade von Garmiſch⸗Partenkirchen deutlich bemerkbar. Zum erſten Male in dieſem Winter kamen in München Schnellzüge aus dem Norden doppelt und dreifach an, ſo 5 28 von Berlin dreimal, D 50 von Berlin zweimal und r D 864 vom Rheinland ebenfalls zweimal. Im Straßenbild ö 1 der Hauptſtadt der Bewegung ſpürte man ſchon die vielen ö Gäſte, die aus allen Ländern und Städten unterwegs nach den Olympiaorten ſind und in München zu längerem oder kürzerem Beſuch verweilen. Der Führer empfängt den Präſidenten des Organiſationskomitees der Olympiſchen Winterſpiele Der Führer empfing am Montag den Präſidenten des Organiſationskomiteet der 4. Olympiſchen Winterſpiele Dr. Karl Ritter von Halt zur Berichterſtattung über die Vorbereitungen zu den Winterſpielen. Der Führer ſprach dem Präſidenten Ritter von Halt ſeinen Dank für die geleiſtete Arbeit aus und bat ihn, dieſen Dank auch den übrigen Mitgliedern des Organiſa⸗ tionskomitees zu übermitteln. Amer Infanteriſten überlegen Schi⸗Meiſterſchaften des V. Armeekorps In dem ausgezeichneten Schigelände rund um Ober⸗ joch wurden am Wochenende die Schi⸗Meiſterſchaſten des 5. Armeekorps, die zugleich Ausſcheidungskämpfe für die deulſche Heeres meiſterſchaften in Schreiberhau waren, ent⸗ ſchleden. Die Wettbewerbe woren mit etwa 20 Mamucſchaf⸗ ten aus allen Stansorten des Ke rps aus bezeichnet beſchickt. Die Schneeverhältniſſe waren im großen und ganzen zufriedenſtellend. Am Samstag litt der Patrouillenlauf zwar etwas unter dem naſſen Schnee, doch am Abend begann es zu ſchneien, ſo daß am Sonntag mit dem Sieger des Sta felbaufs der Meiſter des Korps ermittelt werden konnte. Auf der ganzen Linie behaupteten ſich die Infan⸗ teriſten aus Ulm und die Ulmer Artillerie rundete mit 0 einem vierten Platz den Erfolg ihres Stardortes al. Sie⸗ ger im Staffel⸗ und Patrouillenlauf wurde jeweils das 1. Bataillon des Infanterie⸗Regiments 56 Ulon, das mit 1088 1 9 A eee eee e * klarem Vorſprung auch in der Kombination den Erſolg davontrug. Den zweiten Platze belegte jeweils das 2. Ba⸗ taillon des gleichen Regiments. Der Verteidiger der Mei⸗ ſterſchaſt, das 1. Bat. des Infanterie⸗Regiments 13 Stutt⸗ gart belegte nur den dritten Platz. Die Ergebniſſe: Kombination(Staffel⸗ und Patrouilleulauf): 1. Inf.⸗ Reg. 86 Ulm(Füßhrer: Feldwebel Zellermann): 2 2. Inf. Reg. 56 Ulm(Feldwebel Bochtler); 3. 1. Inf.⸗Reg. 13 Stuttgart(Leutnant Sinner); 4. 2. Art.⸗Reg. 46 Ulm (Leumant Grebe). Staffellauf(4 wal 5 Km): 1. 1. Inf.⸗Reg. 53 Ulm;: 2. 2. Inf.⸗Reg. 56 Ulm; 3. 2. Art.⸗Reg. 41 Ulm; 4. 1. Inf.⸗Reg. 13 Stuttgart. Patrouillenlauf: 1. 1. Inf.⸗Reg. 56 Ulm; 2. 2. Inf.⸗ Reg. 56 Ulm; 3. 1. Inf.⸗Reg. 13 Stuttgart; 4. 2. Art.⸗Reg. 41 Um; 5. 1. Inf.⸗Reg. 34 Heilbronn. Start zur Kraftfahrzeug- Winterprüfung Bei leichten Niederſchlägen, die in den höheren Lagen des Harzes als Schnee niedergingen, erfolgte in den frühen Morgenſtunden des Montags in Bad Harzburg der Start zur Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung 1986, die von Bad Harz⸗ burg aus über Bayreuth und Heidelberg nach dem Titiſee führt. 341 Fahrzeuge waren am Start, der um.01 Uhr in Abſtänden erfolgte. Sie verteilen ſich auf die einzelnen Klaſſen wie folgt: Klaſſe 1(Krafträder bis 125 cem): 8 Maſchinen, Klaſſe 2(Krafträder bis 250 com): 37, Klaſſe 3 (Krafträder über 250 cem): 47, Klaſſe 4(Krafträder mit Seitenwagen): 57, Kübelwagen der Wehrmacht, Poligei und nationalſozialiſtiſchen Formationen 52, Klaſſe 6(Zweiſitzer⸗ Perſonenwagen bis 1,8 Liter): 22, Klaſſe 7(Zweiſitzer⸗ Perſonenwagen über 1,8 Liter): 38, Klaſfe 8(Serienmäßige Perſonenwagen bis 1,8 Liter): 19, Klaſſe u(Serienmäßige Perſonenwagen über 1,8 Liter): 16, Klaſſe 12(Laſtkraft⸗ wagen bis 1,5 To.): 27, Klaſſe 13(Laſtkraftwagen über 1,5 Tonnen) 18. Das erſte Etappenziel erreicht Den Auftakt zur diesjährigen Kraftfahrzeug⸗Winter⸗ prüfungsfahrt von Bad Harzburg nach Titiſee im Schwarz⸗ wald bildete am Sonntag in Bad Harzburg die Abnahme der 341 Fahrzeuge. Under den Teilnehmern waren das NSsdct, die Wehrmacht, die Reichspoſt, die Polizei und der DoDaAck am ſtärkſten vertreten. Von Harzburg aus ging es Montag früh zum erſten Etappenziel in Bayreuth. Schon auf der erſten Tagesſtrecke warteten die Fahrer mit großen Leiſtungen auf, in neunſtündiger Fahrt wurde Bayreuth erreicht, wobei zahlreiche Nebenſtrecken und ſchwieriges Gelände zu befahren war. Im Harz trafen die Teilnehmer ein ſchweres Schneegeſtöber an, während es auf dem zweiten Teil der Strecke in Strömen regnete. Im allgemeinen hatte man erwartet, daß die Kontrollen, 25 für die Räder, 2 für die Perſonenwagen und 14 für die Laſtkraftwagen, nur bis zur Hälfte erreicht würden. In dieſer Hinſicht würde mün aber überraſcht. So erreichte der größte Teil der Pexſonenkraftwagen bis zu 18 Kon⸗ trollſtellen. Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports, Hühnlein, der auf dem letzten Teil die Fahrt mitgemacht hatte, hob in ſeiner Anſprache an die Fahrer am Ziel in Bayreuth die Leiſtungen der Teilnehmer hervor. Das Ergebnis der erſten Etappe iſt noch nicht bekannt, da die Liſten von den Kontrollſtellen vorliegen müſſen und ein Teil der Fahrer erſt in den Abendſtunden das erſte Etappenziel erreichte. Neckarau recht hoch geſchlagen nach Hauſe ſchickten, gelang Handballbezirksklaſſe im Kampf Tgde. Laudenbach— Poſt Mannheim:6(:3) TV Viernheim— Turnverein 1846:4(:4) Jahn Weinheim— Jahn Neckarau 15:4(772) TW Friedrichsfeld— Tg. Oftersheim:6(:5) Die Spitzengruppe wird nun immer kleiner. Diesmal mußte die Tg. Oftersheim beim TV Friedrichsfeld eine Niederlage einſtecken, wodurch ſie gegenüber der Poſt und Weinheim, nach deren weiteren Erfolgen, zurückgefallen iſt. Dabei führte Oftersheim bald nach Beginn mit drei Toren und war auch bei der Pauſe noch mit gleichem Unterſchied vorne. Während die Weinheimer ihren Namensvetter aus es dem Tabellenführer, ſich, wenn auch nur knapp, in Laudenbach erneut durchzuſetzen. Der TV Viernheim nahm dem TV 46 Mannheim den letzten Funken von Hoffnung. Die Viernheimer Elf holte reſtlos, vom Siegeswillen be⸗ ſeelt, den Rückſtand bei der Pauſe auf, ſo daß die Mann⸗ heimer nicht mehr mitkamen und durch die weitere Nieder⸗ lage einen ziemlichen Rutſch in die untere Hälfte gemacht haben. T Friedrichsfeld— TW Oftersheim:6(:5) Man darf obiges Treffen als das wichtigſte und ſpan⸗ nendſte des Sonntags bezeichnen, trafen doch zwei Mann⸗ ſchaften aufeinander, die beide eine ſo beſtechende Aufwärts⸗ kurve der Spielſtärke aufzuweiſen haben. Auch die Ofters⸗ heimer haben nun eine ſchöne Siegesſerie hinter ſich, und man war nicht nur im Lager der Meiſterſchaftsanwärter geſpannt, wie es den Oftersheimern bei dem Favoriten⸗ ſchrecken gehen würde. Zunächſt ſah es wenig verheißungs⸗ voll für die Platzherren aus, denn im Handumdrehen waren die Gäſte:0 davongezogen. Beim Wechſel hieß es noch immer für Oftersheim. Dies wurde nach der Pauſe anders. iſt bekannt, daß Oftersheim ſich in erſter Linie auf ſeinen Sturm und Torwart ſtützt und daß die ſonſtige Hintermannſchaft nicht gerade imponieren kann. Dies gab wieder einmal den Ausſchlag zu Gunſten der Gegenſeite. Friedrichsfeld verſtand es, alle Blößen, die die Hintermannſchaft zeigte, auszunützen, und das Debakle war da. Der Vorſprung ſchmolz dahin und die Führung mußte den Platzherren abgetreten werden, die ſie dann auch nicht mehr abgaben und mit 816 einen nicht ganz un⸗ erwarteten Sieg errangen. Für Oftersheim bedeutet die⸗ ſer Punktverluſt zunächſt Zurückſtellung der Hoffnungen auf einen Endſieg, denn die Poſtler haben jetzt vier und Weinheim zwei Punkte Vorſprung. Jahn Weinheim— Jahn Neckarau 15:4(:2) Die beiden Namensvettern aus Weinhelm und Neckarau trafen ſich auf dem Spielgelände an der Bergſtraße. Die Mannheimer Vorſtädter waren dabei inſofern im Nachteit, als ſie nur zehn Mann zur Stelle hatten. So konnten denn die Weinheimer dieſes Spiel jederzeit überlegen ge⸗ ſtalten und nach Belieben ſiegen. Jahn Neckarau iſt ſetzt endgültig verloren. Weinheim zeigte ein feines Spiel, das ſich allerdings, begünſtigt durch die geſchwächte Elf des Gegners, ungehindert entfalten konnte. T Laudenbach— Poſtſportverein 416(:9) Bei nicht beſonders guten Platzverhältniſſen nahm das Treffen ſeinen Beginn. Laudenbach wax ſeinem großen Gegner durchaus ebenbürtig und hielt das Sviel offen. mit:3 ging es in die Pauſe. Auch nach dem Wechſel halten ſich die Gegner die Waage. Das Sviel verläuft ſpannend und hart. Entſchieden iſt es für die Mannheimer, als ein Laudenbacher Stürmer Platzverweis erhält. Poſt kam zu einem knappen:6⸗Sieg, doch konnte wieder die Spielweiſe der Mannheimer nicht reſtlos überzeugen. TV Viernheim— TV 46 84(:4) Den Handballſpielern des Mannheimer Turnvereins will und will dieſes Jahr nichts glücken. Nachdem der erſte Start in der Rückrunde verunglückt war, hat ſich die Mann⸗ ſchaft noch nicht wieder zuſammenfinden können. Nun hatte mna gehofft, daß das gute Abſchneiden beim Hallenturnier in der Rhein⸗Neckar⸗Halle der Elf einen Rückhalt bieten würde, aber auch dieſe Erwartung traf nicht ein. Wohl hielten ſich die Mannheimer vor der Pauſe ſehr gut und holten ſich auch eine verdiente:4⸗Führung, aber dieſe konnte nicht gehalten werden. Zu der Niederlage kommt noch die Hinausſtellung eines Stürmers, die natürlich die Schlagkraft der Mannſchaft wieder ſchwächen wird. Meiſterſchaftsſpiele der Bezirksklaſſe Gan Baden Abteilung 3: Frankonia Karlsruhe— FV 04 Raſtatt :1; Germania Durlach— Phönir Durmersheim 43; N Darlanden— Vff Neureut:2; Viktoria Hagsſſeld— Fg Weingarten ausgef.; F Beiertheim FW Kuppen⸗ heim:1, Abteikung 4: Fc Eutingen— SpVg Söllingen 471; Germania⸗Union Pforzheim— Viktvria Engberg:1, Ger⸗ mania Karlsdorf— Bf Bretten 61; Ic Birkenfeld— Spa Mühlacker 710; Bf Pforzheim— FV Niefern 44. Abteilung 5: SpVg Freiburg SC Freiburg:1: FE Rheinfelden— Fe Wehr:1; Fe Fahrnan— F Lörrach:3; Sportfreunde Freiburg— FW Schopfheim 91. Abteilung 6: FC Gutach— FC Renchen 1712, Kap⸗ pelrrdeck— Fc Elsersweier:2; FV Emmendingen FV Offenbure:0; FC Waldkirch— VfR Achern:07 SV Oberkirch— FW Kehl:3. Abteilung 7: VfR Konſtanz— FC Konſtanz:0, SpVg Gottmadingen— FC Drmaueſchingen 571; FJC 08 Villin⸗ gen— Fe Singen ausgef.; Fc Stockach— Fc Triberg ausgefallen. Gan Südweſt SW Wellesweiler— Sportfreunde Saarbrücken 11:1(Gef. Sp.); VfB Dillingen— Vikteria St. Iwoebert :2, SV Glßüngen— Hanſa Dudweiler:0; S Mittel⸗ berbach— Saar Roden 12. Nordmain: Reichsb.⸗KW Frankfurt— Sr Berden :1 Sportfreunde Franſfurt— Alemannfa Nied:0; Ger⸗ mana Frankfurt SpVa 03 Fechenheim 51: SW 07 Heddernheim— SpVa Griesheim:0; Viktoria Eckenheim Saar: 0 gegen Wacker Rödelheim:0; Ve Neu⸗Jſenburg— Poſt Merkur Frankfurt 20. Südmaiu: Germania Bieber— Germanja Schwan⸗ heüm:1: Teutenia Hauſen— Blau⸗Weiß Bürdel:1: Kickers Viktoria Mübiſßeim— Sw 02 Offenbach 121; SC h Dietzenbach F 06 Sprendlingen 11; SV Neu⸗ Iſenhurg— Alemannia Klein⸗Auheim 578. Rheinbeſſen: Sn Wiesbaden— Viktoria Walbdorf:0; Haſſig Binden— F Biebrich:2; FVg 03 Mombach— Tura Kaſtel:1: SW Koſtheim SV(5 Mainz:4; Germania Okriftel— S Flörsheim:3, SV Mörfelden gegen Spo Weiſenau:4. Südheſſen: Vfß Bürſtadt— Polizei E Ccelsbach— Jahn Schwarz⸗Weiß Worms Dar mſtan Normannia Pfiffligheim:2; SV Münſter gegen Haſſia Dieburg:0. Gau Württemberg Unterland: Sue Prag— SW Neckarſulm:0: TS Weilimdork— Fe Koruweſtheim:1; Heilbronner SpVg VfB Ludwigsburg 311. Stuttgart: FV Backnang— Spog Untertürkheim:2; Obereßlingen— TS Fellbach:0; Pal zei Stuttgart— SV Winnenden:0. Hoßenzollern: S Metzlinden— Ff Hechingen:3; SW Reutſinsen— Spg Truchtelfingen:07 FC Tailfin⸗ den— Fc Mittelſtadt:2; FV Nür finden— SpVg Tü⸗ bingen 211; F Ebingen— VfB Kirchheim 511. Schwarzwald: Spo Troſſingen— Vorwärts Weig⸗ ßeim ausgef.; Vfg Schwenningen— Sc Schwenningen 20:; V Tuttſinsen— FV Rottweil 2: Bodenſee: Fe Wangen— FV Ravensburg 611; Fried⸗ ichskafen 8— Fc Mengen ausgef.; SV Weingarten— FE Lindenberg:8 5 Alb: FV Geislineen— S Schorndorf ausgef.; FC Eislingen— Bf Heidenheim ausgef.; SB Göppingen— Darmſtadt:3: SV 98 Senden ausgef.) Normunja Gmünd— Vſct Aglen ausgef.; Kicker Vöhringen— Faurndau ausgef. Auswahlſpiel: In Gmünd: Abl. Alb— Stuttgart:1 Anveränderte 991 in Anterbaden⸗ i Kirchheim— Fc 05 Heidelberg 73 Kickers Walldürn— SpVg Eberbach:8 Handſchuhsheim 86— Schwetzingen 98 225 Union Heidelberg— SpVg Plankſtadt 90:1 SV Sandhauſen— BfB Wiesloch:2 5 Auch der diesmolige Verbandsſpielſonntag brachte keine Klärung in der Meiſterſchoftsfrage, und es hat den An⸗ ſchein, als wollten die beiden punktgleichen Spitzenreiter, Schwetzingen und Wiesloch, ſich bis zum Ende der Runden einen unentſchiedenen Kampf liefern. Die bei den Turnern in Handſchuhsheim zu Gaſt weilenden Schwetzinger diſtanzierten den Tabellen⸗ letzten mit deutlicher Ueberlegenheit, die allerdings erſt in der zweiten Spielhälfte zum Ausdruck kommen konnte, als die Platzbeſitzer ihrem in der erſten Halbzeit vorgeleg⸗ ten Tempo zum Opfer fielen. Schwetzingen ſcheint trotz dieſes neuerlichen Erfolges nicht gerade in beſter Ver⸗ faſſung zu ſein, die zur erſolgreichen Verteidigung der Meiſterſchaftsanſprüche gegen ſeinen hartnäckig mit an der Tabellenſpitze liegenden Mitbewerber, Vfb Wiesloch not⸗ wendig wäre. Ganz anders man an ein eventuelles die Wieslocher. Insgeheim dachte Straucheln an der Sandhau⸗ ſener Kampfmannſchaft. Die Leiſtung des Gaſtes ver⸗ riet aber in jeder Hinſicht den Meiſterſchaftsanſprüchen gerecht werdendes Können. Jeder Poſten der Wieslocher Elf iſt gut beſetzt und als Mannſchaftsganzes bildet ſie die zur Zeit beſte Einheit in der Gruppe Unterbaden⸗Oſt. Wiesloch hat durch dieſen Sieg den Abſtand zwiſchen den beiden Tabellenerſten und dem auf dem dritten Platz lie⸗ genden Unterlegenen des Sonntags weiter vergrößert, ſo daß Sand hauſen für die Meiſterſchaft ebenfalls nicht mehr in Frage kommt. Die Entſcheidung liegt nun noch aus⸗ ſchließlich zwiſchen Schwetzingen und Wiesloch. . Der wieder erſtandene vorjährige Meiſter kommt mit ſeinen Leiſtungen jedenfalls zu ſpät. Alle Erfolge werden höchſtens noch einen guten Ploetz in der Rangordnung ein⸗ bringen. Der Gegner der Kirchheimer war der auch in dieſer Verbandsrunde wieder ſehr ſtark vom Abſtieg bedrohte F 05 Heidelberg, der ſich, der Gefahr bewußt, auch ordentlich ins Zeug legte und eine abſolut nicht ſchlechte Partie lieferte, den Sieg aber den im Sturm glücklicher arbeitenden Platzherren überloſſen mußte. Kirch⸗ heim liegt auf dem vierten, 05 Heidelberg auf dem zweit⸗ letzten Plat Im Treffen Kickers Walldürn gegen Sp Ve Eberbach hatte man einen knappen Sieg der Gaſtgeber erwartet. Die überaus hart durchgeſührte Begegnung ent⸗ ſchieden aber die taktiſch überlegenen Gäſte für ſich. Wall⸗ dürn mußte mit einigen Mann Erſatz antreten, was wohl für den Sieg den Ausſchlag gegeben hat.„der beiden Vereine in der Tabelle haben ſich nicht verändert. Ueberraſchend kommt eigentlich nur, daß Union Hei ⸗ delberg auf eigenem Srisferund beide Punkte an die Plonkſtadter verlor. Den knoypen Sies haben die Planlſtadter aber verdient. Nur die überragenden Paraden des Heidelberger Torhüters verhinderten einen zahlen⸗ mäßia höheren Erfolg der Gäſte. Auch hier behielten die beiden Vereine ihre Plätze, Plankſtadt konnte ſich aber etwas mehr an die Mittelgruppe der Tabelle heranbringen. Staffel 2 Tbd. Neulußheim— Tagde. Ziegelhauſen 813(:2) TV Hockenheim— TV Rot 616(:4) Tode. St. Leon— Polizei Heidelberg 13:5(521) Das wichtigſte Spiel dieſer Staffel wurde in Hockenheim ausgetragen. Dort ſtanden ſich die beiden Erſten der Ta⸗ belle gegenüber, ſo daß das unentſchiedene Ergebnis für den TV Rot als Tabellenführer ohne Zweifel einen nicht zu verachtenden Punktgewinn mit ſich bringt.— Die Tgde. St. Leon geſtattete der Heidelberger Polizei keinerlet Ge⸗ winnausſichten, zumal die Heidelberger im Verlaufe des Spieles noch zwei ihrer Leute durch Hinausſtellung ver⸗ loren, ſo daß die Niederlage recht kräftig wurde.— Der Tbd. Neulußheim konnte erſt im Endkampf die Tgde. Zie⸗ 5 niederhalten, denn in der erſten Hälfte waren ie Rollen völlig verteilt, wobei Ziegelhauſen noch mit 122 führte, um dann aber die Waffen ſtrecken zu müſſen. Die Ergebniſſe der Mittelbadiſchen Bezirksklaſſe 'ſchaft Beiertheim— Tiſchaft Durlach 10:8(:6) Tg. Pforzheim— Nordſtern Rintheim:2(:2) Kreisklaſſenergebniſſe— Kreis Mannheim: Kreis Schwetzingen: Jahn Seckenheim— fe Neckarau 1073(:8 Tu Sp 5 8— Fc Germania Friedrichsfeld :8(:6 Tbd. Hockenheim— SW Schwetzingen 516(:5) Frauen⸗ Handball Vn— Mr:1(:0) Auf dem VfR Platz hatten die Handballſpieler am Sonntag Hochbetrieb. Zunächſt waren einige Jugendmann⸗ ſchaften tätig, die Reſerveelf war in Tätigkeit, die Frauen ſtanden im Verbandskampf, und auch die Liga ſollte an⸗ treten. Aus dieſem letzten Spiel gegen Nußloch wurde allerdings nichts, da die Turner in letzter Stunde durch ein Telegramm das Spiel abſagten. So ſtieg denn das als Vorſpiel angeſagte Treffen der Frauen als Hauptſpiel. VfR und MTG ſtanden ſich in der Rückrunde um die Gaumeiſterſchaft gegenüber. Aber wie im Vorſpiel mußten auch diesmal die Naſenſpieler alles aufbieten, um zum Sieg zu kommen. Nur knapp 321 ließ ſich die Mech ſchlagen. Dieſes knappe Ergebnis iſt einmal ein Verdienſt der guten Hintermannſchaft des Gaſtes, in der Frl. Schwing, ſrüher Phönix, beſonders glänzte, und dann auch das Produkt des nicht gerade her⸗ vorragenden Stürmerſpiels des Meiſters. Die anderen angeſetzten Spiele der Frauen fielen der Ungunſt der Witterung zum Opfer. Am die Gaumeiſterſchaft im Ringen Bf 86 ſiegt in Wieſental 12:7 Den weiteren Kämpfen um die Gaumeiſterſchaft im Mannſchaftsringen wird begreiflicherweiſe großes Intereſſe entgegengebracht. Während der unterbadiſche Meiſter„Eiche“ Sandhofen am Samstagabend auf eigener Matte den Be⸗ zirkserſten von Mittelbaden,„Germania“ Bruchſal, als Gegner hatte und einen verdienten 12:7⸗Sieg davontragen konnte, mußte am Sonntag unſer zweiter Bezirksvertreter, Bft 86, in Wieſental gegen den dortigen Kraftſportverein auf die Matte, wo er nach hartem Ringen mit dem gleichen Ergebnis als Sieger die Matte verließ. Ueber 500 Zuſchauer verfolgten die Kämpfe mit großer Begelſterung, die unter der nicht immer fehlerfreien Lei⸗ tung von Keller⸗Freiburg folgende Ergebniſſe zeitigten: Die Punkte im Bantamgewicht wurden von Mannheim ſchon auf der Waage gewonnen. Der Wieſentaler My ⸗ chauer brachte nicht weniger als 10 Pfund Uebergewſcht. Trotz dieſes erheblichen Mehrgewichts kam Lehman n⸗ Bf 86 im Einlagekampf zu einem entſcheidenden Sieg. Mochauer kam nach 8,27 Minuten durch Ausheber und Ein⸗ drücken der Brücke auf beide Schultern. Im Federgewicht ſtartete Klefenz⸗Vfg 86 gegen Baumann ⸗Wieſental. Der Mannheimer, der als De⸗ fenſivringer bekannt iſt, überraſchte in dieſem Treffen durch ſein dauerndes energiſches Angreifen. Der Einheimiſche kam wiederholt der Niederlage nahe, er überließ aber dem Gaſt nur einen Punktſieg. Mit einem dem Kampfverlauf nicht entſprechenden Er⸗ gebnis endete die Begegnung im Leichtgewicht. Münch ⸗ Vfek 86 verfügt beſtimmt über beſſeres Können, aber gegen die Kampfesweiſe von ſeinem Gegner, Mahl⸗Wieſental, konnte er ſich nicht entfalten. Mahl ſicherte ſich durch Hüft⸗ zug klare Punktführung, der Kampfrichter gab jedoch un⸗ entſchieden. Meurer ⸗Vfe 86 enttäuſchte auch diesmal nicht; er gewann gegen Reichert⸗Wieſental im Weltergewicht nach 8 Minuten mit Rückfaller am Boden, nachdem er durch Aufreißer und Ueberwürfe ſchon mehrere Wertungen für ſich notiert hatte. 0 Den Mittelgewichtskampf beſtritten Den u⸗Vf 86 und Maier ⸗Wieſental. Der Mannheimer hatte gegen ſeinen Gegner, der im Halbſchwergewicht zur deutſchen Spitzenklaſſe zählt, wenig Ausſichten zu einem Erfolg zu kommen. Denu hielt ſich ſehr tapfer, er mußte aber in der neunten Minute aus einem Geplänkel heraus auf beide Schultern. Walz ⸗ fg 86 überraſcht im Halbſchwergewicht gegen Groß ⸗Wieſental anfänglich durch ſein energiſches Angrei⸗ fen. Der Mannheimer konnte durch Ausheber zuerſt in Führung gehen, die er aber in der Zwangshocke, wo er mit Rückfaller gefährdet wurde, wieder abgeben mußte und ſy⸗ gar nach 8 Minuten durch Ueberſtürzer entſcheidend geſchla⸗ gen wurde. Der Schwergewichtler Rudolf ⸗ Bf 86 ſicherte wie⸗ derum ſeiner Mannſchaft den Geſamtſieg, indem er Wa!⸗ ter⸗Wieſental in der 6. Minute durch Nackenhebel auf beide Schultern brachte. Knapper Punktſieg Eders über Tunero Am Montagabend wurde im Pariſer Sportpalaſt ein Heulſch⸗franzöſiſcher Boxkampfabend veranſtaltet, in deſſen Mittelpunkt die Begegnung des deutſchen Weltergewichts⸗ Europametiſters Guſtav Eder ⸗ Köln gegen den Kuboneger Kid Tunero ſtamd. Eder enttäuſchte die 5000 Zuſchauer durch einen äußerſt knanpen Punktſieg. Mit ſeinen 12 Schlägen vermochte ſich Eder bei dem Schwarzen, der ganz auf Verteidigung kämpfte, nicht durchzuſetzen. In der 8. und 4. Runde zeigte Eder ſogar auf eine Reihe von Maden⸗ haken hin Wirkung. Auch in der 9. Runde hatte Gder eine böſe Lage zu überſtehen, als Tunero zwei rechte Geſichts⸗ haken landete. Sonderbarer Weiſe ſetzte der Neger, obwohl durch die Zuſchauer ſtark angefeuert, nicht energiſch genug mach. In der Schlußrunde gab es noch einmal einen har⸗ ten Scchlagwechſel, aber Eder verteidigte ſeinen knappen Punktvorſprung. Das Urteil rien am Schluß des Kampfes lauten Preteſt hervor. Allgemein hatte man ein Unent⸗ ſchieden erwartet. Eder hat nach Anſicht der Pariſer Zu⸗ ſchauer gegen ſeinen nächſten Gegner, den franzöſiſchen Wellfmeiſter der Mittelgewichtsklaſſe, Mereel Thil, kaum eine Ausſicht. In einem der Rahmen ämpie kam der Ber⸗ liner Halbſchweroewichtler Hellmuth Hartkopy über den Noronvanzoſen Paillet bereits in der zweiten Runde zu einem entſcheidenden Siede. Gerzen Schluß der erſten Runde war Paillet ſchon auf die Bretter gegon⸗en, doch vettzete ihn der Gong. Weniger erfolgreich war der Ber⸗ liner Weltergewichtler Fort mann, der gegen den kran⸗ zöſiſchen Meiſter Rebel kämpfte. Fortmann hatte gegen den Franzoſen nie eine Ausſicht, nach zahlreichen Nieder⸗ ſchlögen warfen ſeine Sekunden in der dritten Runde das Handtuch zum Zeichen der Aufgabe'n den Ring. Aus Baden Der betrogene Goldſchmied Zum Juweleneinbruch in Baden⸗Baden * Baden⸗Baden, 4. Febr. Durch den Juwelen⸗ dieb Konrad Stauber wurde ein Baſler Goldſchmied um 1700 Franken geſchädigt, trotzdem er ſelbſt es war, der die Polizei auf den in den Mauern der Stadt weilenden Einbrecher auf⸗ merkſam machte. Vorſichtshabber erkundigte ſich der Goldſchmied bei der Polizei, die ihm die Antwort gab, daß bei ihr ſolche Schmuckſtücke nicht als geſtoh⸗ len gemeldet wurden. Die Baſler Staatsanwaltſchaft läßt nämlich nach Juwelendiebſtählen uſw. ſofort ſämtliche in Betracht kommenden Geſchäfte durch Zirkulare über den Um⸗ fang eines ſolchen Diebſtahls und die Art der Stücke unterrichten. Von dem Baden⸗Badener Juwelen⸗ Einbruchsdiebſtahl hatte ſie jedoch keine Kenntnis. So kaufte der Juwelier ſchließlich drei Brillant⸗ ringe und ein Perlenkollier für 1700 Schweizer Franken. Später gelang es dann der Baſler Polizei auf Grund der Angaben dieſes Goldſchmiedes, die Straßburger Polizei auf Stauber aufmerk⸗ ſam zu machen und zur Verhaftung zu veranlaſſen. Der Goldſchmied in Baſel mußte natürlich auch Sie vier Stücke wieder herausgeben. Das Geld hat Stauber größtenteils verjubelt. Veränderungen im badiſchen Zeitungsweſen * Mosbach, 3. Febr. Die im 87. Jahrgang erſchei⸗ nende„Badiſche Neckar zeitung“ hat mit dem 31. Januar ihr Erſcheinen eingeſtellt. Die Verlags⸗ rechte ſind auf die„Volksgemeinſchaft“ in Heidelberg übergegangen. Das„Buchener Volksblatt“ in Buchen hat das Verlagsrecht auf den„Tauber⸗ und Frankenboten“ in Tauberbiſchofsheim übertra⸗ gen und Ende Januar ſein Erſcheinen eingeſtellt. Ein diamantenes Paar * Hockenheim, 4. Februar. Das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit feierten am Montag, 3. Februar, die Maurereheleute Jakob Schmecken⸗ becher und Helene geborene Fromm. Die Jubilare erfreuen ſich noch beſter Geſundheit und geiſtiger Friſche. Der Ehemann ſteht im 84., ſeine Gattin im 80. Lebensjahr. er Plaukſtadt, 4. Febr. Der Bürgersſohn Erwin Mitſch, Tüncher, Sohn des Theodor Mitſch, wurde in der Gemeinde Plankſtadt zum Bürgerrecht zuge⸗ laſſen.— Im Bürgerſaal des Rathauſes hielt die Ortsbauernſchaft eine wichtige Beſpre⸗ chung ab, in der Ortsbauernführer Treiber die dritte Rate der Weizenkontingentsmarken zur Ver⸗ teilung brachte. Anſchließend fand eine lebhafte Ausſprache über die im Grenzhof vorgenommene Feldbereinigung ſtatt. Der Ortsbauernführer machte darauf aufmerkſam, daß Beſtehungen auf Obſtbäume beim Vorſtand Treiber des Obſt⸗ und Rebbauvereins entgegengenommen werden. 5 Schwetzingen, 3. Febr. Oberpoſtſchaffner Ja⸗ kob Brixner und deſſen Ehefrau geb. Vobis konnten das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern.— Sein 25 jähriges Berufs jubi⸗ läum beging Kaufmann Konrad Meiſter von Schwetzingen als Bürovorſtand bei der Firma A. Kraus in Heidelberg.— Im Alter von 77 Jahren ſtarb hier Landwirt Johann Georg Ritter, der in der Stadt und den benachbarten Orten als einer der„Ritters Buben“ wohlbekannt war.— Unter dem priginellen Motto„Strandfeſt an der Leimbach“ veranſtaltete der Turnverein 1864 Schwetzingen als erſter hieſiger Verein ſeinen dies⸗ jährigen Maskenball am Samstag im Falkenſaale. ai Heidelberg, 3. Febr. 25 Jahre waren es am 1. Februar, daß Herr Direktor Karl Berg⸗ mann, Heidelberg, bei der kurz zuvor gegründeten Krankenkaſſe des Landesverbandes badiſcher Ge⸗ werbe⸗ und Handwerkervereinigungen in führende Stellung berufen wurde. Nach Beendigung des Kriegsdienſtes hat Direktor Bergmann durch umſich⸗ tige Aufbauarbeit weſentlich zu der raſchen Auf⸗ wärtsentwicklung der für das badiſche Handwerk, Einzelhandel und gewerblichen Mittelſtand errichte⸗ ten Verſicherungsanſtalt beigetragen. Als durch die Vereinigung mit der Weſtdeutſchen Verſicherungs⸗ anſtalt in Dortmund im Jahre 1932 die„Handwerk, Handel und Gewerbe“ Krankenverſicherungsanſtalt a. G. zu Dortmund entſtand, wurde Herr Bergmann als deren Vorſtandsmitglied zum Leiter der Zweigniederlaſung Baden und der mit ihr in Organiſationsgemeinſchaft ſtehenden Landesdirek⸗ tion Baden der„Weſtdeutſchland“, Zweigniederlaſ⸗ ſung der Vereinigten Lebensverſicherungsanſtalt a. G. 5 1 Handel und Gewerbe in Hamburg eſtellt. * Karlsruhe, 4. Febr. Die akademiſche Auslands⸗ ſtelle der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe teilt mit, daß ſich ein ſehr großer Teil der ausländiſchen Studentenſchaft unſerer Frideriziana gleichfalls an der Straßenſammlung für das Winterhilfswerk frei⸗ willig beteiligt hat. * Schönau i.., 3. Februar. In einer hieſigen Autogarage machte ſich ein zehnjähriger Schüler in Abweſenheit des Betriebsleiters an einem vier Zentner ſchweren Motor zu ſchaffen. Dieſer fiel zu Boden und zerſchmetterte dem Knaben ein Bein. * Lahr, 3. Febr. Das Oekonomiegebäude des Gaſthauſes„Zum Klotz“ iſt ſamt bedeutenden Fut⸗ tervorräten und landwirtſchaftlichen Maſchinen den Flammen zum Opfer gefallen. Der Schaden wird auf etwa 10 000 Mark beziffert. Ein Feuer⸗ . wurde durch herabſtürzende Ziegel ver⸗ Die Schwarzwälder Narrenstadt war am Sonntag Schauplatz eines großen Aufmarsches der schwäbisch-badischen Narrenzunft (Archiv NM) Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7 5 Auch in Ludwigshafen: Jaſching auf der ganzen Linie! Der Samstag gehörte dem„Rheinſchanze Vall im Pfalzbau —ch Ludwigshafen, 4. Februar. In Ludwigshafen hieß am Samstag die Parole: Auf zum großen„Rheinſchanze“⸗Mas⸗ kenball! So war denn auch ein kopfſtarkes Narren⸗Völkchen in den Pfalzbau gekommen, um dem Faſching zu huldigen. Nicht weniger als fünf Kapellen, verteilt in allen Räumen, ſorgten für den nötigen Schmiß. Sie waren ſehr bemüht, der an⸗ fänglich lauen Stimmung etwas auf die Beine zu helfen. Schieß⸗ und Wurfbuden,„Nagelei“ und „Mädchen⸗Roulette“ wurden erſt ſpäter zu Stim⸗ mungs⸗Zellen. Anklang fand natürlich auch das Karuſſell. Auf den Glücksſchweinchen konnte man ſolo im Kreis reiten oder zu zweit allein letwas gepreßt) im Wägelchen fahren. Eine richtige Karuſſellorgel ließ ſich ſelbſt von den älteſten Schla⸗ gern nicht totkriegen. Auch prämiiert wurde. Wieder nur Damen!! Schöne Koſtüme waren unter den Damen⸗Einzel⸗ masken. Den Sieg trug die„Gelbe Gefahr“ davon, dann kam gleich ein ſchäumender„Deutſcher Sekt“, ein ſcharmanter Rokokopage und ein flotter Koſak. Vier Troſtpreiſe erhielten„Madame Butterfly“, eine Spanierin, eine Bulgarin und ein Mazurka⸗Mäd⸗ chen. Den Gruppenpreis holten ſich vier dralle„Un⸗ gariſche Bäuerinnen“. So war alſo an Unterhaltung kein Mangel. Sekt⸗ lauben, Weinſtube und Bierkeller beſorgten das übrige. Die Kaffeeſtube kam erſt nach durchtanzter Nacht in Frage. Und Sonntag abend war man wieder im Pfalzbau. Das neue Programm mit Käte Stein mußte man ſehen. So natürlich ihr Name, ſo natürlich iſt die ganz ausgezeichnet ſtepende Tänzerin und ebenſo natürlich iſt es, daß ihr herzlicher Beifall wird. In einem egquilebriſtiſchen Kombinations⸗ akt zeigen ſich die„Zwei Refftons“ und bei Sport und Humor auf der Walze präſentieren ſich Gerdy und Mickey in guter komiſch⸗artiſtiſcher Leiſtung. Noch etwas Beſonderes! Mit den nötigen Faſchings⸗ effekten iſt die Kapelle Walter Otto aus Köln in den Pfalzbau eingezogen. Ihre Töne hatten ſich bald die Gunſt des Publikums erobert. Ob man wollte oder nicht; man mußte mitſingen, bei ihren rheiniſchen Liedern. Nur bei der„Abeſſiniſchen Na⸗ tionalhymne“——— Regentropfen, enthielten wir uns der Stimme. Was gab es ſonſt am Wochenende? 143 Mann vermochte die Arbeitsgemeinſchaft frei⸗ ſtehender Berufsmuſiker in Ludwigshafen zu dieſem Wochenende mit Aufträgen zu verſorgen. So groß war der Faſchingsbetrieb am Samstag und Sonntag in der Vorderpfalz. 143 Haushaltungen ſind damit auch für einige Tage der drückenden Sorge um das Allernötigſte enthoben, zumal die Reichsmuſikkammer ſich tatkräftig für anſtändige Bezahlung der Muſiker einſetzt. So hat der Faſching ſeine ſtillen Freuden auch hinter den Kuliſſen Der Faſching in der JG. verteilte ſich gleich auf zwei Abende, Freitag und Samstag; am Sonnteg⸗ abend löſte ein ernſterer Ton den Karnevalsbetrieb ab: der Proteſtantiſche Arbeiter⸗ und Bürger⸗Verein Ludwigshafen⸗Nord E. V. hatte die Kirchenchöre der Apoſtel⸗ und Friedenskirche zu ſich gebeten und bot ſeinen Mitgliedern und Freunden wertvolle Kam⸗ mermuſik, einen Frühlingsreigen der Kinder und einen Vortrag Dekan Emrichs:„Deutſches Volk und Deutſche Kirche“. Die Organiſten Philippſen und Bauer, die Altiſtin Gliſabeth Philippſen, Hermine Baum(Violine), Fritz Hoffmann(Cello), Fräulein Steeger(Klavier) machten ſich durch künſtleriſche Ausgeſtaltung der Feierſtunde verdient, Pfarrer Studienprofeſſor Engel ſchloß den Abend mit dem Gelöbnis, daß die Mitglieder, komme, was wolle, echt deutſchproteſtantiſche Ghriſten bleiben wollen und mit dem gemeinſam geſungenen Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Im übrigen überwogen, wie geſagt, die hei⸗ teren Klänge des Karnevals an dieſem Ludwigshafener Wochenende. Das gilt auch von den Vorſtädten, wo z. B. der Turnverein Mundenheim ein wohlgelungenes Maskenfeſt für die Großen und am Sonntagnachmittag auch ein Mas⸗ kenkränzchen für die Kleinen durchführte; der Höhe⸗ punkt war in beiden Fällen ein Höllenſpuk als Sa⸗ tire auf den Faſchingsrummel. Architekt Kehr hatte wieder Bühnen⸗ und Wandbemalung mit viel Geiſt und Witz durchführen laſſen. Wie am Samstagnachmittag in Mannheim, in der Montagehalle von Daimler⸗Benz, ſo eröffnete Lud⸗ wigshafen am Sonntagmorgen den Reichsberufs⸗ wettkampf im Eingangshof des Werkes Ludwigs⸗ hafen der J. G. Farbeninduſtrie Ac. Für die Ju⸗ gend ſprach Bannführer Böhme. Den tiefen Sinn des RBVß ſtellten Kreiswalter Antoni und Gau⸗ gebietsſozialſtellenleiter Keller klar heraus. HI. Cr ³⁰¹Ü ¹V/ ðĩ d dd y Mainregulierung macht Fortſchritte Bisher ſieben Stauſtufen fertiogeſtellt e Aſchaffenburg, 3. Febr. Die Stromregulierungs⸗ arbeiten im Mainviereck zwiſchen Würzburg und Aſchaffenburg ſind im letzten Jahre ſo gefördert worden, daß bereits die ſieben Stauſtufen Obernau, Kleinwallſtadt, Klingenberg, Kleinheubach, Freuden⸗ berg, Erlabrunn und Faulbach in Betrieb genom⸗ men werden konnten. Sechs weitere Stauſtufen— Eichel, Lengfurt, Rothen els, Steinbach, Himmel⸗ ſtadt und Harzbach— ſind noch im Bau; die Stau⸗ ſtufe Eichel iſt ebenfalls ſchon faſt fertig Die Main⸗ Stauſtufen bezwecken eine Regelung der Waſſerver⸗ hältniſſe auf dem Main, die auch in waſſerarmen Zeiten eine ungehinderte Durchführung der Schiff⸗ ſtellung der Main⸗Donau⸗Großſchiffahrtsſtraße, die bis 1938 Würzburg erreichen ſoll, ſind ͤie Main⸗Re⸗ gulierungsarbeiten beſonders wichtig. * Bensheim, 3. Febr. Einen ſchönen Erfolg kann der Kreis Bensheim melden, in dem bereits 26 Schulen reſtlos ihre Schüler und Schülerinnen in die Staats jugend übergeführt haben. * Mainz, 3. Februar. In dem rheinheſſiſchen Städtchen Oppenheim bei Mainz findet am näch⸗ ſten Eintopfſonntag, dem 9. Februar, ein öffentliches Eintopfeſſen auf dem Marktplatz ſtatt. Die Winzer veranſtalten aus dieſem Anlaß ein Winzerfeſt und werden jedem Eintopfeſſer ein Glas Glühwein fahrt ermöglichen ſoll. Im Hinblick auf die Fertig⸗ koſtenlos verabfolgen. N Dienstag, 4. Februar 1936 Aus der Pfalz Bunte Holzſchilder für die Weinſtraße Damit der Autofahrer aufmerkſam wird ol. Bad Dürkheim, 3. Februar. Unter Führung von Kreistagspräſident Imbt beſichtigte dieſer Tage eine Kommiſſion die Deutſche Weinſtraße. Die Pläne des Landesverkehrsverban⸗ des Saarpfalz gehen dahin, die Straße möglichſt raſch zu beſchildern und die Schilder in den einzelnen Ortsſtraßen mit Motiven oder Wappen der Ortsgeſchichte zu verſehen. Vorgeſchlagen wurde, an den Abzweigungen der Hauptverkehrs⸗ ſtraßen zur Weinſtraße Schilder in der üblichen Farbe und Beſchriftung der Reichsſtraßenbeſchilderung an⸗ zubringen Man war ſich darüber einig, daß eine andere Form und eine andere Farbe bei dem Aut o⸗ fahrer nicht die entſprechende Beachtung finden kann. Damit ſich aber die Schilder aus der Vielheit beſonders hervorheben, werden ſie mit dem Wahr⸗ zeichen einer Traube verſehen, die den Charakter der Weinſtraße kennzeichnen ſoll. Die einzelnen Ortsſtraßen werden durch Hol z⸗ ſchilder gekennzeichnet, auf denen die Gemeinden nach ihren finanziellen Aufwendungen die entſpre⸗ chenden Motive anbringen können. Der Landesver⸗ kehrsverband und mit ihm die Pfälziſche Landes⸗ gewerbeanſtalt werden darüber wachen, daß die ein⸗ heitliche Form und Größe gewahrt iſt. Die Farbe der Schilder in Ortsſtraßen iſt rot und weiß. Mit der Beſchilderung ſoll in den nächſten Wochen begon⸗ nen und dem einheimiſchen Kunſthandwerk Arbeit gegeben werden. Weiter iſt die Reinigung der Straße von den unſchönen Reklameſchildern geplant. Für die Inſtandſetzung der Straße iſt ein Straßenbauplan auf kürzere oder längere Friſt vorgeſehen. Die wei⸗ teren Ziele dienen dem Natur⸗ und Heimatſchutz. Zugentgleiſung im Bahnhof Altenglan“ Probe⸗Alarm der Reichsbahndirektion Ludwigshafen * Ludwigshafen 3. Febr. Am Sonntag gegen 20 Uhr hielt die Reichsbahndirektion Ludwigshafen im Bahnhof Altenglan einen Probealarm ab. Es wurde angenommen, daß der Perſonenzug 882 [Bad Münſter am Stein Homburg bei der Einfahrt im Bahnhof Altenglan auf dem fernbedienten Weg⸗ übergang Poſten 3000 einen Laſtkraftwagen erfaßt und überfahren habe. Der Zug ſei dabei entgleiſt, es habe Tote und Schwerverletzte gegeben. Die Reéttueigsarbeiten wurden unverzüglich vom Bahn⸗ hofsperſonal eingeleitet. Von Kaiſerslautern wur de der Hilfszug gerufen. Der Bahnarzt von Altenglan und die Sanitätskolonne Kuſel unter Führung ihres Kolonnenarztes trafen alsbald nach der Alarmie⸗ rung ein. Die Rettungsarbeiten wurden raſch und zweckmäßig durchgeführt. Nach Ankunft des Hilfs⸗ zuges wurden die techniſchen Mittel wie Aufglei⸗ fungsvorrichtungen, Schneidebrenner, Lichtmaſchinen u. a. eingeſetzt und erprobt.— Die Uebung hat ge⸗ zeigt, daß bei der Reichsbahndirektion Ludwigs⸗ hafen a. Rh. alle Vorſorge getroſſen iſt, die eine raſche und ausreichende Hilfe bei Unfällen gewähr⸗ leiſtet. * Frankenthal, 3. Febr. Während des Jahres 1935 hat ſich die hieſige Bevölkerungsziffer um 226 auf rund etwa 27000 erhöht. Die letzt⸗ jährige Steigerung der Seelenzahl reſultiert aus 485 Geburten und 391 Todesfällen ſowie einem Wande⸗ rungsgewinn von 132. Außerdem weiſen die Stan⸗ desregiſter insgeſamt 234 Heiraten auf. Den neu⸗ verbundenen Ehepaaren wurden in 58 Fällen Ehe⸗ Nachbargebiete Auch im Saarland in Kraft Einführung der Verordnung über die Ver⸗ teilung von Arbeitskräften. * Berlin, 4. Februar. In der Verordnung des Reichsarbeitsminiſters zur Ueberleitung der Ar⸗ beitsloſenhilfe im Saarland vom 16. Februar 1935 war zwar beſtimmt, daß die Verordnung über die Verteilung von Arbeitskräften vom 10. Auguſt 1984 mit Wirkung vom 1. März 1935 an auch im Saarland gilt. Der Präſident der Reichsanſtalt hatte jedoch bisher von der ihm gleichzeitig erteilten Ermächti⸗ gung, ſeine Anordnung über die Verteilung von Arbeitskräften vom 10. Auguſt 1934 ſo⸗ fort mit der Rückgliederung des Saarlandes in Kraft zu ſetzen, keinen Ge⸗ brauch gemacht, da es erſt des Aufbaues einer feſt⸗ gefügten Organiſation zur Regelung des Arbeits⸗ einſatzes im Saargebiet bedurfte. Nachdem dies inzwiſchen erreicht iſt, hat der Präſident der Reichs⸗ anſtalt mit Wirkung vom 1. Februar 1936 ſeine An⸗ ordnung über die Verteilung von Arbeitskräften vom 10. Auguſt 1934 auch im Saarland in Kraft ge⸗ ſetzt. 5 Aufhebung der bisherigen Sperrverordnung Zur Regelung eines ordnungsmäßigen Arbeits⸗ einſatzes im Saarland mußte unmittelbar nach der Rückgliederung am 1. März 1935 eine Sperrver⸗ ordnung für das Saarland erlaſſen wer⸗ den. Nachdem dank der inzwiſchen geleiſteten Auf⸗ bauarbeit die Vorausſetzungen für eine ſolche Sperr⸗ verordnung nicht mehr im bisherigen Umſang ge⸗ geben ſind, hat der Präſident der Reichsanſtalt durch Verordnung vom 22. Januar 1936 mit Wirkung vom 1. Februar 1936 ſeine bisherige Sperrverordnung außer Kraft geſetzt. Um unerwünſchte Störungen der weiteren Wiederaufbauarbeit zu vermeiden, muß auch nach Aufhebung dieſer Sperrverordnung vor einem unge⸗ regelten Zuzug in das Saarland dringend gewarnt werden. 2 ** 99 . r A o. e.... er — N 25 1936 eee traße ird ruar. I mbit beutſche herban⸗ öglichſt in den p pen chlagen rkehrs⸗ Farbe ig an⸗ iß eine Auto- finden zielheit Wahr⸗ ter der 5 9 1 83. einden utſpre⸗ hesver⸗ andes⸗ ie ein⸗ Farbe Mit begon⸗ Arbeit Straße Für die auplan te wei⸗ tz. dlan“ Shafen gen 20 fen im m ab. 1g 882 infahrt Weg⸗ erfaßt tgleiſt, Die Bahn⸗ wurde englan ihres armie⸗ ch und Hilfs⸗ ufglei⸗ ſchinen jat ge⸗ dwigs⸗ e eine e währ⸗ Jahres iffer e letzt⸗ us 485 Vande⸗ Stan⸗ u neu⸗ n Ghe⸗ zräften ift ge⸗ ug ebeits⸗ ch der ve r⸗ wer⸗ Auf⸗ Sperr⸗ ig ge⸗ durch g vom dnung iteren nach unge⸗ warnt ringerung der Schulden erzielt. Dienstag. 4. Februar der Neuen Mannheimer Zeitung Neichs-KRredii-Gesellschaff Meder 6% Dividende/ Verminderſe Bilanzsumme Mit gewohnter Pünktlichkeit legt die Reichs⸗Kre⸗ dit⸗Geſellſchaft AG., Berlin, ihren Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1035 vor. D Inſtitut erzielte an Zins und Diskonteinnahmen 8,87(i. V. 8,34 Mill./ Einnahmen aus Zinſen, von denen vorweg 1,81 Mill. Mark dem Delkrederekonto überwieſen wurden). Proviſionen und Gebühren erbrachten 4,01(4,31) Mill./(i. V wurden außerdem noch 0,3 9 Beteili⸗ gungserträge und 0,93 ſonſtige Erträge vereinnahmt). Hiervon erforderten Perſonalauſwendungen Mill. J, Ausgaben für ſoziale Zwecke und fahrtsein richtungen 0,42 Mill. /, ſonſtige Handlun unkoſten 1,32 Mill./(i, V. Handlungsunkoſten ins⸗ geſamt 6,79 Mill.%) und Steuern und ähnliche Ab⸗ gaben 2,08(2,17) Mill. /, ſo daß nach Rücklage von 1 Mill.„ für Neubau(i. V. Abſchreibungen 0,40 Mill. Mark) einſchließlich 1421356(1 402 519)/ Gewinn⸗ vurtrag ein Reingewinn von 4223 678(4 210 245)% verbleibt, aus dem wieder 6 v. H. Dividende aus⸗ geſchüttet werden. Nach Abzug von wieder 0,3 Mill. Mark, die dem Angeſtelltenunterſtützungsfonds zu⸗ fließen, und nach Ausſchüttung des ſatzungsgemäßen Gewinnanteils an den Aufſichtsrat verbleiben 1434 789% zum Vortrag. In ſeinem Bericht führt der Vorſtand u. a. aus: Abgeſehen von der mannigfaltigen Inanſpruchnahme, die ſich aus der Mitwirkung an der Finanzierung öffentlicher Aufträge ergeben hat, iſt bei den Kredit⸗ banken im Jahre 1935 eine allgemeine Geſchäfts⸗ belebung, wie ſie ſich in anderen Zweigen der deut⸗ 18 5,25 Wohl⸗ ſchen Wirtſchaft zeigte, nicht eingetreten. Der Ge⸗ ſchäftsverkehr der Banken mit dem Auslande hat eine weitere Schrumpfung erfahren. Die öffent⸗ lichen Inveſtitionen ſind im weſentlichen auf grö⸗ ßere Zeiträume berechnet und erfordern, auch ſoweit ſie zunächſt mit kurzfriſtigen Geldmarktmitteln in Angriff genommen worden ſind, im Intereſſe einer geordneten Fortentwicklung der Volkswirtſchaft eine langfriſtige Fundierung. Die Förderung der Ka⸗ pitalbildung und die Pflege des Kapitalmarktes be⸗ kommen deshalb immer größere Bedeutung, je um⸗ fangreicher die langlebigen Inveſtitionen werden. Neben der Pflege des Kapitalmarktes iſt die Pflege der Ausfuhr deutſcher Erzeugniſſe zur Unter⸗ mauerung des Wirtſchaftsaufſchwunges unbedingt er⸗ forderlich. Wenn es im Jahre 1935 gelungen iſt, im harten Kampf mit vielen Widerſtänden des Auslaun⸗ des eine Beſſerung des Außenhandelsergebniſſes her⸗ beizuführen, ſo haben die Kreditbanken ihren Anteil an dieſem Erfolge. Dagegen haben die Beſtrebungen der Banken, die eigenen Unkoſten durch Neuerungen organiſatori⸗ ſcher und techniſcher Art zu vermindern, noch keinen Erfolg gehabt. Bei einem verringerten Einlagen⸗ ſtand haben ſich die Umſätze ſowohl in der Summe als auch in der Buchungszahl erhöht, ohne daß die regulären Einnahmen der verminderten Arbeit ent⸗ ſprechend geſteigert werden konnten.— Der allge⸗ meinen Entwicklung der Kreditbanken entſprechend hat ſich auch bei der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft die Bilanzſumme vermindert, und zwar von 517,0, Mil, lionen/ auf 489,86 Mill. 1, obgleich der Geſchäfts⸗ verkehr 1935 zeitweiſe eine erhebliche Belebung er⸗ fahren hat. Am Bilanzſtichtag führte das Inſtitut für 8531(i. V. 8864) Kunden 11907(12 462) Konten. Der Rückgang dieſer Ziffern erklärt ſich aus der Auflöſung von Sparkonten, da nach den neuen Be⸗ ſtimmungen des Reichsgeſetzes über das Kredit⸗ weſen die weitere Führung dieſer Konten ſich bei dem Charakter des Inſtituts als nicht mehr zweck⸗ mäßig erwies. Die Bilanz zeigt wieder ein ungewöhnlich flüſſi⸗ ges Ausſehen, denn nach den neuen, verſchärften Li⸗ quiditätsbeſtimmungen ſtellt ſich dieſe auf 6174 v. H. [t. V. 72,9 v..), wobei ausdrücklich zu betonen iſt, daß beide Ziffern nicht miteinander vergleichbar ſind. Ein Vergleich der Bilanzzahlen beider Jahre iſt nicht angängig, da das neue Schema die einzelnen Poſten aufgliedert und man nicht weiß, wo ſie im vorigen Jahre Unterkunft gefunden hatten. So ſind z. B. unter Debitoren in dieſem Jahre 16,08 Mill./ „Durchlaufende Kredite(nur Treuhandgeſchäfte)“ extra verbucht, die im vorigen Jahre fehlten und ſich wahrſcheinlich unter dem Geſamtpoſten Schuldner be⸗ ſanden. 20 3 Engelhardt-Brauerei AG. Der Gesamiabsaßg über Reichsdurchschniſt Erfolge im Exporigeschäff Die Engelhardt⸗Brauerei AG., Berlin, ſtellt in ihrem ſpeben vorgelegten Geſchäftsbericht für das am 30. Sep⸗ tember 1985 beendete Jahr feſt, daß die Geſellſchaft in der Erfüllung des im letzten Geſchäftsbericht gekennzeichneten Aufbauprogramms im Berichtsjahr vorwärtsgekommen iſt. Der Geſamtabſatz der Brauſtätten, der Tochter⸗ und Be⸗ tekligungsgeſellſchaften, hat den Umſatz am Berliner Markt überſteigend, den Reichsdurchſchnitt der deutſchen Braue⸗ keien überſchritten. Im Bierexportgeſchäft ſind Erfolge zu verzeichnen. Beachtliche Fortſchritte wurden in der Ver⸗ Das Grundſtückskonto wurde durch Verkauf von entbehrlichen und brauerei⸗ ſremden Grundſtücken entlaſtet. Von den Beteiligungen wurden über Buchwert abgeſtoßen die Aktien der Geſen⸗ berg⸗ Brauerei AG., Elberfeld, der Engelhardt⸗Brauerei ., Greifswald, und der Mühlenwerke Velten Ach. Velten, wodurch ſich das Wertpapierportefeuille um 337 200 Mark verringerte. Die beiden Brauereien werden weiter⸗ geführt, die bisher ſtilliegenden Mühlenwerke in Velten ind von den Käufern neu in Betrieb genommen. Dieſer erfreulichen Entwicklung ſteht ein erheblicher Schaden von 9,8 Mill./ gegenüber, der durch den Verluſt eines aus früherer Zeit ſtammenden Prozeſſes entſtanden iſt. Die Verwaltung hatte nämlich zur Regelung der Hypotheken⸗ verhältniſſe eines Grundſtücks, in dem ſich zwei Abſatz⸗ ſtätten befanden, im Jahre 1929 der Schweizer Geſellſchaft Lista“ gegenüber die Ausbietungsgarankie für einen rang⸗ letzten Teilbetrag einer Hypothek übernommen. Als ſpäter das Zwangsverſteigerungs verfahren eingeleitet wurde, löſte ſie dieſe Hypothek durch Zahlung ab. Die Gläubigerin ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß Engelhardt nicht dazu be⸗ rechtigt ſei, die Ausbietungsgarantie vielmehr zum realen Ausbieten verpflichte. Land⸗ und Kammergericht lehnten dieſe Auffaſſung ab. Eine vom Reichsgericht im erſten Rechtszuge angeordnete Beweisaufnahme fiel zu Gunſten von Engelhardt aus. Das zum zweiten Male angerufene Reichsgericht erklärte die Geſellſchaft dagegen unter teil⸗ weiſer Aufgabe ſeiner früheren Rechtsanſicht für ver⸗ pflichtet, auch die vorhergehende Huvothek der Gläubigerin auszubfeten. Nach dieſem unglücklichen Prozeßausgang blieb nichts anderes übrig, als die Verpflichtung nach dem Bilanzſtichtag durch Zahlung abzudecken. Dieſer erhebliche HBerluſt hindert trotz der fortſchreitenden Betriebsentwick⸗ lung daran, einen Gewinn auszuweiſen, der die Aus⸗ ſchüttung einer Dividende rechtfertigen würde. Die Liqul⸗ dität des Unternehmens wurde durch den Prozeßverluſt uicht nachhaltig beeinflußt. TTV Mittag- Ausgabe Nr. 57 Waren und Märkie Gelreide Mannheimer Geireidegrogßmarkf Weizen 76½7 Gerste ö W 3 ..5 Braugerf 228/240.35 51 2 Induf eſte.0/0 0 WIG 2. 55 10 W/ 20.80 58/50 6 7 189 0 819.70 G 8 17.70 20 007 21.40 G. 17,0 Noggenkleie 14 10.4 Ausgleich 40 G11 17.70 mit Sac 18 1020 Roggen 77½80 Ausgleich— 40 19 10.50 N14 1755 Hafer 1 16.80[Wzfuftermehl 13˙25 R150 17,10 48/9 944 1580 Weiznachmehl 16.75 R118] 17.50 17 1710 Rogſuttermehl 13.50 Rg] 17,70 Ausgle 20 Gerſtfutterm 5 Ausgleich- 40 Induſtri Ausgleich“ 35 Maps ab Station 32. chnſßel, Förprrr U Mais m. Sack 8 55 ſſe 5 Sonstige Futterarlikel ohne Waſſeranſchluß +—.20 0 Erdnußkuchen, prompt 16.90 5 Soyaſchrot, prompt. 15.70 Ranhfutter Rapsluchen in. 13,29 ſenheu loſes, neues. 6,757.25 Rapskuchen ausl.„ 442 hen; Palmkuchen 135.40 Heeg! Kokos kuchen 17.40 roh, Rogg., Weizen 4,—.25 Seſam kuchen 156.10 afer, Gerſte„4.—.25 Leinküceen n Geb. Stroh, Rogg., Weizen 3,50%,— Ausgleich.— 40 Hafer, Gerſte 3 80/4.— Mannheimer diehlnofierungen Pfalz⸗Saar 480 28,80 5 5 3 8 19 28.80 Welzenmehl 144 28,50 Pfalz⸗Saar 19] 28.85 Type 815 14 28, Type 790 15 28.80 20 28 85 Baden 15 23,30 Baden 15 28.50 Roggenmehl 14] 22.70 18 2885 17 28.50 Type 997 1 280 19 24.10 19 28,85 Baden 18 23.5[Pfalz⸗Saar 18 23,80 20 28,85 19 23,60 19 24,— Berliner amiliche Nofierungen Weiren märk. Ind'gerst fr Bl. 2181 Roggenmehl Berlin 75, 20 märk. Stat. 05 6 Erzeugpr. W 6] 198[ Futterg. 39/62 7 W 7 1099 Erzeugpr. 0 5 66 8 W 8 200 G 6 11 W 9 201 G 7 156 12 WI 202 6 8 172 15 Wi 204 174[Weizenkleie 2 WIA 205 Hafer märk Mühtenverk. 3 Futterwz. Bl 800 Berl. 48/49 5 Raggen märk, 173 Erzeug pr. 5 4 154 6 Erzeugpr. R 5 18ʃ.7 158 7 R 60 162 10 1861 8 50 R 7 165 13 186 99 50 R 80 186 5 114 1868 100 11.60 RIOT 167 Weizenmehl 2 27,15 12 75 R122 1858 Erzeugerpr. 3 27.15 14 80 R132 169 527,10[ Roggenkleie 5.— Braugerste 6 27,60, Mühlenverk. 2 15 neu frei Berl. 22/2 7 27.75 4 10.30 märk. Stat. 214/27 8 28.— 5.95 gute, frei Berl 219/222 9 28.— 6 10,40 märk. Stat 210% 3 101 28.— 710,5 Wintergerste 12 28,40 81 10,10 2zeil. fr. Berl.* 14 28 70 11 10.0 märk. Stat. 8 Roggenmehl 1] 21.1 12 10,0 4A eil. ir Berl. Erzeugerpr. 2.20 13 10,45 märk, Stat. 14 Viktoxia⸗Erbſen 1 20.—721.— 0 1 1 119.— Kleine Erbſen 18.50/95 einkuchen ab Hambg.65 incl, Futter⸗Exrbſen 12,0/18,50 Erdnußkuchen ab Hbg.485 Peluſchklen 9 17.50/18. Erbnußkuchenmehl.05 Ackerbohnen 1125/25 Trockenſchnitzel 14.52 Wicken Oſtſee. 45, 15.50 Soyabohnſchrot ag 2/5„ ruſſiſch.. 15. 15.50 ab Stet in.95 Lupinen blan.—.50 Kartoſſelflocken Stolpf 8,851 Leihſäck geb 1 ab Berlin.48 Die Erfolgsrechnung weiſt einen Bruttoertrog von 11,03 9,84) Mill./ aus, woraus ſich ergibt, daß die Geſellſchaft im normalen Geſchäft befriedigend gearbeitet hat. Beteili⸗ gungserträge erbrachten 0,28(0 36) und außerordentliche Erträge 0,41(2,33) Mill. J. Darin ſind im weſentlichen Gewinne aus der Rückzahlung von Währungskrediten und co. 58 000„ aus dem Verkauf eigener Aktien enthalten. Abſchreibungen ſind mit 0,95(2,34) eingeſetzt. Es würde ſich ein Ueberſchuß von 424541(416 598), ergeben, der ſich aber durch die erwähnten Aufwendungen wegen des Liſta⸗ Prozeſſes in einen Verluſt von 304 643/ verwandelt. Da noch ein Gewinnvortrag von 421279/ zur Verfügung ſteht, verbleibt per Saldo ein Gewinn von 116 635 J, von dem 16175 an den Wohlſohrtsfonds gehen, der ſich damit auf 0,85 Mill./ erhöht, während 100 460/ zum Vortrag gelangen(i. B. 4 v. H. Dividende, 84 000„ Gewinnbetei⸗ ligung der Geſolgſchaft, 20 847/ an den Wohlfahrtsſonds und der Reſt zum Vortrag bei 964 986, Geſamtgewinn). Die o. HV am 19. Februar ſoll die Einziehung von 1 Mill.„ Stammaktien und Herabſetzung des Kapitals auf 11 Mill. J genehmigen. Ueber die Geſchäftsentwicklung im kaufenden Jahr wird mitgeteilt, daß die erſten Monate keine nennens⸗ werte Abſatzſteigerung aufweiſen. Die Abſatzlage im Okto⸗ ber und Dezember war enttäuſchend, dagegen war der No⸗ vember gut. Der Jauuar verlief ſehr befriedigend; ins⸗ geſamt lag der Abſatz des erſten Quartals um einige Pro⸗ zent über dem des entſprechenden Vorjahrszeitraums. Man 110 ftr 1995/36 einen befriedigenden Abſchluß vorlegen zu önnen. 5 Französisch- rumänische Verhandlungen Vor Abschluß eines neuen Handelsverirages? Den franzöſiſch⸗èkxumäniſchen Beſprechungen zwiſchen König Carol und Flandin und zwiſchen Titulescu und Jlandin wird in franzöſiſchen diplamgtiſchen Kreiſen große Bedeutung beigemeſſen. In gütunterkichteten diplomati⸗ ſchen Kreiſen glaubt man zu wiſſen, daß die lange Dauer der Unterredungen Gelegenheit gegeben habe, alle euro⸗ päiſchen Fragen und beſonders die franzöſiſch⸗rumäniſchen Beziehungen und das Problem Mitteleuropa durchzuſpre⸗ chen. Aus dem Meinungsaustauſch gehe hervor, daß die herkömmliche Freundſchaft Rumäniens und Frankreichs immer in Kraft bleiben werde, was ſich auch ereignen möge. Augenſcheinlich ſei im Laufe der Unterredungen am Sonntag auch der Donauvertrag ernſtlich geprüft worden. Die Joͤee der regionalen Pakte behalte die volle Bedeutung für öͤie Aufrechterhaltung des Friedens in Europa. Aber man müſſe ſeſtſtellen, daß die Verwirklichung eines Garan⸗ tiepaktes in Mitteleuropa nur nach einer friedlichen Löſung des oſtafrikaniſchen Streites alle ſeine Erſolgsausſichten ergebe. Italien ſei berufen, eine wichtige Rolle in dieſen diplomatiſchen Beſprechungen zu ſpielen. In franzöſiſchen diplomatiſchen Kreiſen rechnet man weiter damit, daß die Unterzeichnung eines Handels⸗ und Finanzvertrages zwi⸗ ſchen Frankreich und Rumänien ſchon in den allernächſten Tagen vollzogen werden könne. . Dresdner Bank, Filiale Mannheim. Herr Direktor Hans v. Schlebrügge iſt infolge Reaktivierung als Offizier aus der Leitung der Dresdner Bank, Filiale Mannheim, ausgeſchieden. An deſſen Stelle wurde Herr Direktor Dr. Wilhelm Rohn, der lange Jahre in der Direktion der Filialen Frankfurt und Freiburg tätig w zum Direktor und Mitleiter der Filiale Mannheim be⸗ rufen. 8 Nähmaſchinenſabrik Karlsruhe A vorm. Haid u. Neu.— Gewinnaß ching. Die Geſellſchaft ſchließt das Ge⸗ ſchäftsjahr 1934/35(80. Juni) nach 105 003(150 796) An⸗ lage⸗ und 40 784(11 402)/ anderen Abſchreibungen mit einem Gewinn von 22 204(31 577)/ ab. Der auf den 27. Februar einzuberufenden 9. HV wird vorgeſchlagen, dieſen Gewinn zuzüglich 48 156“ Vortrag auf neue Nechnung vorzutragen. Die Geſellſchaft iſt mit 2 Mill.% AK aus⸗ geſtattet.. a 8 * Verkauf der Landauer Spankorbfabrik. Die vor weni⸗ gen Jahren gegründete Spankorbfabrik iſt in den Beſitz von Kaufmann Adam Kallenbach in Karlsruhe übergegangen. Kallenbach übernahm von dem Geſellſchaftskapital in Höhe von 50 000% 46 000„. Durch die Uebernahme wird das Wark künftig in größerem Rahmen aufgezogen. Die Ab⸗ ſichten des neuen Unternehmers berechtigen zur Hoffnung, daß künftig die Belegſchaft des Werkes nun das ganze Jahr hindurch Beſchäftigung erhält und vielleicht ſogar noch ver⸗ ſtärkt werden kann. * Die Preiſe und Preisſpannen für Rundholz in Baden und in der Pfalz im Forſtwirtſchaftsjahr 1936. Der Reichs⸗ forſtmeiſter hat eine Verordnung zur Regelung des Rund⸗ holzmarktes, des Abſatzes, der Preiſe und Preisſpanne für Rundholz während des Forſtwirtſchaftsjahres 1985/36(bis 30. September 1996) erlaſſen. Nach dieſer Verordnung be⸗ trägt die Preisſpanne in Südweſtbaden für Fichte und Tanne und beide gemiſcht für die Klaſſe V(Heilbronner Sortierung) 12,50— 16,20 /, der gewogene Durchſchnitts⸗ preis 14,10 J, für die Klaſſe IV 1418,20, gew. Durch⸗ ſchnittspreis 15,80 J, für die Klaſſe III 1519,50, gew. Durchſchnittspreis 16,90, im übrigen Baden für die Klaffe VJ 13,70—17,50 und 15,70, für die Klaſſe IV 15, 4019,60 4 und 17,60„ und für die Klaſſe III 16,50 bis 21 und 18,90/ je Feſtmeter. Für Buche beträgt in ganz Baden die Preisſpanne für die Klaſſe V 14,90—19 und 16,0 Mark, für die Klaſſe IV 18,80—24 und 21, und für die Klaſſe III 28,40—29,90 und 26.— In der Pfalg wurden für das Forſtwirtſchaftsjahr 1935/36 für Fichte folgende Preiſe und Preisſpannen feſtgeſetzt: Klaſſe(Heilbronner Sortierung) 1518,30, gewogener Durchſchnittspreis 15,60„ je Feſtmeter, Klaſſe IV 16,80—20,50 und 17,0 je Feſtmeter, Klaſſe III 18—22 und 18,30% je Feſtmeter und für Buche Klaſſe F 11,90—14,90 und 14,0„, Klaſſe IV 19,50—10,80 und 19,20% und Klaſſe III 22,90—24,70 und 24,90„ je Feſtmeter. Das Preisgebiet Südweſtbaden für Fichte und Tanne und beide gemiſcht umfaßt den ſüßdlichen Schwarzwald mit Ausnahme des nordöſtlichen Teiles des Forſtbezirkes Triberg, das Markgräflerland und das obere Rheintal. Erhöhje Buffereinfuhr Deuischlands im Jahre 1933 Mengenmäßig war die Buttereinfuhr Deutſchlands im Jahre 1935 um rd. 92 400 Dz. höher als im Vorfahr. Die für die erhöhte Buttereinſuhr erforderlichen Mehraufwen dungen von 12,9 Mill.„/ wurden durch die Erſparniſſe bei der Finanzierung des Eierimports in Höhe von 11, Mill./ faſt wieder ausgeglichen. Die Buttereinfuhr nach Deutſchland ſtellte ſich in den letzten Jahren wie folgt: in Mill Dz. in Mill./ 1930 138,6 376,0 199¹ 1002,2 219,8 132 695,2 106,5 19835 501,4 88,8 1934 617,0 79,7 1035 710% 86,6 * Die Kölner Jreg⸗Verhandlungen.— Preiserhöhung für Schiffsbleche. Am 30. Januar wurden in Köln zwiſchen den geſchäftsführenden Ausſchüſſen der internationalen Eiſeuverbände und den Vertretern der polniſchen Eiſen⸗ induſtrie Beſprechungen über die Eingliederung der Polen in die Jreg abgehalten, bei denen dieſe Frage ein gutes Stück weiter vorangetrieben werden konnte. Wie man erfährt, konnten zwar noch nicht alle noch offenen Fragen endgültig beſeitigt werden, doch ſind die bisher noch nicht ganz geklärten Punkte durchweg von ſo untergeordneter Bedeutung, daß kein Zweifel mehr darüber zu beſtehen braucht, daß in Kürze eine völlige Einigung erfolgen wird und die Polen dem Eiſenverband endgültig angehören wer⸗ den. Am 31. Januar wurden die Verhandlungen der ge⸗ ſchäftsführenden Ausſchüſſe der Eiſenverbände fortgeſetzt, wobei vorwiegend laufende Angelegenheiten, vor allem Marktfragen, beſprochen wurden. Im Rahmen dieſer Be⸗ ratungen ſpielte vor allem die Frage der Einführung eines Eiſenausſuhrlizenzſyſtems, in Belgien, wiede eine beſon⸗ dere Rolle. Eine Enutſcheidung kroante int Fieſer Angele⸗ 19755 jedoch noch nicht getroffen ſwerden, dg bie külr den⸗ ſelben Tag angekündigte Mitteilung eines entſprechenden Beſchluſſes der belgiſchen Regierung bisher noch nicht ein⸗ gegangen iſt. Es konnten deshalb auch in Köln noch keine Beſchlüſſe über die vorgeſehenen Preisänderungen, ſoweit ſie Stab⸗ und Formeiſen berreffen, gefaßt werden, weil die Beunruhigung der fremden Abſatzmärkte durch die Schwarzlieſerungen der beſtehenden Außenſeiterſirmen, die durch die Ausſuhrlizenzen beſeitigt werden ſollen, noch anhalten. Es wurde aber beſchloſſen, die Preiſe für Schiffs⸗ bleche um 4 Papier ⸗Schilling zu erhöhen. 5 * Maßnahmen zur Förderung der amerikaniſchen Ans⸗ fuhr.— Flüſſigmachung eingefrorener Kredite. Die Antt⸗ liche Außenhandelsbank hat ſich, wie in Regierungskreiſen mitgeteilt wird, für die Förderung des Außenhandels entſchleden. Die Entſcheidung erfolgte nach einer Sitzung im Weißen Haus und nach der Erklärung der braſiliani⸗ ſchen Regierung, daß Braſilien bereit ſei, die dort einge⸗ frprenen amerikaniſchen Kredite in Höhe von 17 Millionen Dollar flüßig zu machen. Dieſe Flüſſigmachung ſoll da⸗ durch geſchehen, daß allen amerikaniſchen Gläubigern mit Forderungen bis zu 25 000 Dollar die Beträge bar aus⸗ gezahlt werden und die übrigen Gläubiger Schuldverſchrei⸗ bungen erhalten, die die amertkaniſche Außenhandelsbank bis zu 50 ober 60 v. H. des Nennbetrages diskontiert. An die Diskontierung iſt allerdings die Bedingung geknüpft, daß das Geld zur Förderung der amerikaniſchen Ausfuhr Verwendung findet. Die Höhe des Diskontſatzes iſt noch nicht endgültig feſtgeſetzt; die Entſcheidung hierüber iſt aber von grundſätzlicher Bedeutung, da ſie die Regie⸗ rungshilfe zur Befreiung der amerikaniſchen Sperrkonten im Ausland darſtellt. * Verkaufsmonppol für Zigarettenpapier und Hülſen in Italien. Vom 1. März 1936 ab wird in Italien ein Ver⸗ kaufsmonopol für Zigarettenpapier und Hülſen eingeführt. Die Einfuhr und der Verkauf dieſer Waren zum Verbrauch im Königreich Italien bleiben ausſchließlich dem Staate vorbehalten. Die Durchführung des Verkaufs wird der ſtaatlichen Monopolverwaltung übertragen. Vom gleichen Tage an wird die Erhebung der Steuer für die Herſtellung und die Einfuhr von Zigarettenpapier und Hülſen aufge⸗ hoben. Die Erzeugung dieſer Artikel auch zur Ausfuhr iſt' an die Erteilung einer beſonderen Lizenz der Monopol⸗ verwaltung gebunden. Die Herſtellung unterliegt der ſtän⸗ digen Aufſicht durch die Finanzkontrollbehörden. 5 * Staatliche Zuſchüſſe für die italien iſche chem. Juduſtrie. 28 Millionen Lire Mehraufwand. Der Voranſchlag des Korporationsminiſteriums ſieht mit rund 102 Millionen Lire im nächſten Haushaltsjahr einen Mehraufwand von 28 Millionen Lire vor. Dieſer Mehraufwand ergibt ſich, wie in der Begründung der Geſetzesvorlage mitgeteilt wird, hauptſächlich aus neuen größeren Zuſchüſſen für die Schwefelinduſtrie, ſernet aus Prämien für die Induſtrien. die nach neuen Betriebsſtoffen ſuchen, und ſchließlich aus Zuſchſtſſen für das im Bau befindliche Chemie⸗ und Textil⸗ induſtrieviertel in Bozen und für ein Kohlenſyndikat * Neues engliſches Luftverkehrsgeſetz.— 1% Mill. Pfund ſtaatliche Zuſchüſſe. Ein neues engliſches Luftverkehrsgeſetz, deſſen Text heute veröffentlicht wurde, ſieht einen jährlichen Zuſchuß des Staates von 17 Mill. Pfund für die engliſche Verkehrsluftfahrt vor. Die ſtaatlichen Zuwendungen ſol⸗ len in erſter Linie Verwendung finden für den Ausbau der Luftlinten nach den überſeeiſchen Staaten des Weltreiches, für die Einrichtung und Entwicklung einer atlantiſchen Luftlinie und für die Verbeſſerung der Flugverbindung von England nach den anderen enropäſſchen Staaten. Frachſenmarki Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Kahnraum für Reiſen talwärts wor an der heatigen Börſe rege. Dagegen konnte für berg⸗ wärts nur wenig Leeraum untergebracht werden. Die Tal⸗ kracht blieb mit 1„ aß Ruhrort und 1,0% ab Kanal Unverändert. Ebenſo erfuhr die Bergfracht mit 1,10 ab Ruhrort und 1,90/ ab Kanal Baſis Mainz⸗Mannheim keine Aenderung. Für Antwerpen⸗Gent wurden nach wie vor 1,30„ ab Ruhrort und 1,50/ ab Kanal und für Amſterdam 89 bzw. 81 Cents einſchließlich Schleppen be⸗ zahlt. Der Talſchlepplohn beträgt 15 Pfg. für größere beladene Kähne ob Ruhrort nach Rotterdam Der Berg⸗ ſchlepplohn beträgt 90 Pfg. bw. 1/ nach Mainz⸗Mann⸗ heim. 5 a 2 3 2 Nhein-Mainische Abendbörse Ruhig Frankfurt, 4. Februar Die Abendbörſe war bei Eröffnung foſt nöllig geſchäfts⸗ und auch ſpäterhin vermochte ſich kein beſonderes Ge⸗ ſchüft zu entwickeln. Die Haltung blieb auf allen Markt⸗ gebieten freundlich. Am Aktienmarkt kamen zunächſt nur I Farben mit 153,25(1536) zur Notiz. Kunſtſeide Aku waren im Zuſammenhang mit höherem Amſterdom etwas gefragt bei ca. 53,25 53,50(53). Am Rentenmarkt erhielt ſich einiges Intereſſe für mexikaniſche Anleihen, größeren Umſatz hatten 5proz. innere Silberanleihe mit 6(5,05), Goldmexikaner galten etwa 14. Auch im weiteren Verlaufe konnte ſich das Geſchäft nicht beleben. Soweit Umſätze überhaupt ſtattfonden, beſchränk⸗ ten ſie ſich auf das Mindeſte. Nennenswerte Veränderun⸗ gen zum Berliner Schluß traten nicht ein. Etwas feſter waren Ach für Verkehr mit 107%(107J. Am Kaſſamarkt waren Großbankaktien weiter erhöht, Commerzbank 90,85 os (89,75), DD⸗Bank 88,25(88) und Dresdner Bank 89, (S9). Der Rentenmarkt blieb bis zum ſenſchluß ſehr ſtill. Auch in Mexikenern ließ das Intereſſe beträchtlich nach. Die Kurſe lagen unverändert. l Nachbörſe: Jch Farben 153—153,2 beſitz 110,30; 5proz. Silbermexikaner Aku 53 Geld; Alt⸗ 27 576. Getreidekurſe vom 3. Febr.(Eig. Dr.) (in Hfl. per 100 Kilo) März 5,0; Mai %, Juli 4,00; Sept. 4,80.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) März 52,50; Mai 53,50; Juli 54 K; Sept. 55. Liverpooler Baumwollkurſe vom 3. Fehr.(Eig. Dr.) Amerikan. Univerſal Stand. Middl. Schieß: Febr.(30) 5902; März 588; April 585 M 7 3 — Notterdamer Schluß: Weizen 1 581; Juni 577; Juli 578, 547 Jan. 4 Okt. 580, Nov. 548, D 0 75 7 85 546) Mai 545; Juli! Jan.(88) 537; Tendenz ſtetig. *. Leinöl⸗Notierungen vom J. Febr.(Eig. Dr.) Lön⸗ don: Leinſaat Pl. per Febr. 11,0: Leinſggt Klk. per Febr.⸗ März 1275; Leinſgatöl loko 9; Febr. 26,9 Mai⸗Auguſt 27,0; Baumwoll⸗Oel ägypt. 25,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Febr. 6½8. Neuyork: Terp. 49,50 Savannah: Terp. 44,50. * Gerüchte über weitere Gasölzollerhöhungen unzutref⸗ ſend. Die Wirtſchaftsgruppe Maſchinenbau teilt mit? Ver⸗ ſchiedentlich ſind Gerüchte aufgetaucht, die von einer in Ausſicht genommenen weiteren Erhöhung des Gasölzolles wiſſen wollen. Nach Auskünften von zuſtändiger Stelle treffen derartige Annahmen nicht zu. Es beſteht deshalb für Dieſelmotorenbeſitzer oder Intereſſenten derartiger Au⸗ logen kein irgendwie gearteter Grund zur Beunruhigung. Geld- und Devisenmarkt Zürich, J fetmar Cthlnd amſſſet) dopstantig. 245 Poris 29.2% Fpanien 42.00 brag 1% des, 290 London 15,19/ J foſen? 208.35— anch 57,87 bft. Rankd. 2555 Nenyerk 303. berlin 12460— Bees e iel. eig„ Zelglen 51.72] Wien afk. B. 56.90— beſgra; 2700 Kenatsged“ Hafen 24.40— Foſſa 65.25— lien 280.— L Menetsgef! 3½ Paris, J febar(Schluß emilieh). london 74.92 Speplen 27/25 Kepanhagen 336.] ien 32 Teupor: 149/ ſtallen 121% fold 10.270, berlin 609.50 belgien 285,12 Schwe 488,25 Sſockdomm 385.— Petsch 288, London, 3. fehrter(Schluk amtlich) Feupork 502.75 J Fopenbegen 22,40 f Moes 570.25 Schnee 4/0 Une 502.50 655 199% Rumäne: 672.— Jokohan 107 imsteriaw 780.25 bel 19,90 56 Ronsfanain. 635,— fete. 128.— parit 75.05 T Iſssabon 110,12 Athen 588.— erte 1775 ben 29.39 ½ fasslogu 27. in 2 ſanlenſtes 22755 talen 62,12 prag 119.50 J Waschag 25,25 Lalpanns 106,3 Verlin 12.30 ¼ J Budapest 29,— tenos Ares 15.— duebes chu 15 D Belge 25 50 io de en. 44, auf ene 4825 dpanſen 38.19— etis 00,— Hongkong 1,875 öder 100,12 Melalle Hamburger Meiallnoſierungen vom 3. Februer Hupfer hbanes- u, Sreſts-AMnn Uri 0 ele Bie J eld bereit brief] Geld bezahl l 2 bn 250 ö 8 N 4 10 3 235 9925 N nr 445044. 0% 279.0790 felusilber(A. g. 0„.2 fit: 43,0 4% 0 70% kennt 0 7 628 275 Aubit 44.504,50 279.0279, All- plan(ab falle) 85 Mel 458,75045. 279.0279.0 Cictspr.(Rid, p..) 3,10 290 Jun 48.50048,75 279,00279.0 Techn. reines Polin Ja 47.— 45.28.002/9,0 Detellpr,(A. p. r. 3668 8,60 Augus! 5 8 geen Jö ete Abies UE Anlimon Regulas tinss.(K fu.) 55.— 48. Horembt...„ dusgsiber( per asche) 42.75 12.75 ezemd..„ Voltramerz dünes,(in Sb.) 155 * Pforzheimer Gdelmetall⸗Notiernngen vom 4. Februar. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskontö⸗Geſel⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim]: Platin techniſch rein 3,60 je Gramm; dito. 4 v. H. Paolladlum 3,55 je Gramm: dip. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo: Fein⸗ ſilber 42,90 44,70 je Kilo: je nach Abnahme von 50 Kilo vw. 1 bis 9 Kilo. 52 n Londoner Rauchwaren⸗Winterauktion. Die bis un⸗ gefähr Mitte Februar dauernden großen Rauchwaren⸗ Winterauktionen in London weiſen guten Beſuch auf: Für die meiſten der von der Hudſon Bay Company verſteiger⸗ ten Rauchwaren war die Tendenz feſt. Die deutſche Käuſer⸗ ſchaft griff verſchiedentlich ins Geſchüft ein, um Ware für den Reexport aufzukaufen. Der Kreis der mit Deviſen⸗ kontingenten ausgerüſteten deutſchen Firmen iſt diesmal größer und betrifft auch kleine und mittlere Firmen. Das geſamte Angebot von SW⸗Perſianern konnte verkauft wer⸗ den. Abnehmer waren faſt alle Länder. Die Unterſorten lagen ſehr feſt. Mittel⸗ und Oberſorten zogen um 5 v. H. an und kamen damit über die letzten Leipziger Auktions⸗ preiſe zu ſtehen. Für das beſte Los, Extra 1, mittellockig, wurde ein Spitzenpreis von 72 ſh erzielt. Im übrigen notierten: Hirginiſche Iltiſſe 4 25 v.., Alas ba⸗Blau⸗ füchſe* 10 v.., Grönland Blaufüchſe 5 v. H. billiger, Kreuzfüchſe. 10 v.., Weißfüchſe wenig verändert, Biſam. 25 bis 30 v.., große Biber wenig verändert, mittelgroße 4 5 v. H. uns kleine Biber + 10 bis 18 v. H. Dunkle Otterm letztpreiſig, pales. 5 bis 10 v. H und braune Ottern. 20 v. H. 9 1. 5 * Neue Weiuhandelsbetriebe genehmigungspflichtig. Der Garten⸗ und Weinbau wirtſchaftsverband Pfalz⸗Saur gibt bekannt, daß die Neueinrichtung eines Betriebes, der mit Weinbauérzeugniſſen handelt, und die Wiederaufnahme eines nicht nur vorübergehend eingeſtellten Betriebes die⸗ ſer Art der Genehmigung bedürfen. Enischeidungen Ein Gerichtsurteil über die Stellung des Gauwirtſchaftsberaters 5 Die Kammer für Handelsſachen am Landgericht in Ha⸗ gen hat Ende vorigen Jahres eine für die rechtliche Beur⸗ teilung von Amtshandlungen eines Gauwirtſchaftsberaters grundſätzliche Entſcheidung gefällt. Der Gauwirtſchaftsberg⸗ ter der NS Da p im Gau Weſtfalen⸗Süd hatte aus zwin⸗ genden Gründen eine Mitgliederverſammlung eines In⸗ duſtrieverbandes einberufen, wozu ſötzungsgemäß nur der Geſchäftsführer(Treuhänder) berechtigt war. In dieſer Verſammlung wurde der Treuhänder von ſeinem Poſten abberufen und ein neuer Geſchäftsführer als Treuhänder erſt kommiſſariſch, dann endgültig beſtellt. Der Abberufene beſtritt die Gültigkeit ſeiner Amtsenthebung u. a. itt der Begründung, daß die Verſammlungsbeſchlüſſe deswegen rechtsunwirkſam ſeien, weil ſatzungsgemäß nur er zur Ein⸗ beruſung der Verſammlung berechtigt geweſen ſei. Die durch den Gauwirtſchaftsberater erfolgte Einberufung könne höchſtens als Handlung eines gußenſtehenden Drik⸗ ten angeſehen werden. g 5 Das Gericht hatte die Gültigkeit der Abberufung beſtä⸗ tigt und die Befugnis eines Gauwirtſchaftsberaters, ſich in Angelegenheiten einzumiſchen, die ihn kraft ſeines Am⸗ tes beſonders angehen, bejaht. In der Begründung wurde ausgeführt, doß die Handlungen des Gauwirtſchaftsberaters ein Ausfluß der Machtbefugnis ſeien, die ſich aus der Stel⸗ lung der NS Dalp als Träger und Erhalter des Staates ergebe. Die gegen dieſe Eutſcheidung eingelegte Berufung wurde am 27. Januar 1936 vom Oberlandesgericht zurückgewie⸗ ſen. Das Urteil hat damit in der Berufungsinſtanz feine Beſtätigung gefunden. 5 57 Nummer Neue Mannheimer EH 0 1 g 3 die zweite Woche Krach! per große anhaltende Erfolg veranlaßt uns Krach iim Hinterhaus Zeitung 4. Februar 1936 Dienstag, FEBRUAR SONNTAG 9. 20,15 Uhr Und wiede! fh. .15,.20,.30 Uhr i Hirschen in Nachbars Garlen mit Karl Valentin Adele Sandrock.a. jugendliche haben Zutritt Mittwoch letzter Tag 1 Tasond Theaderwemen Dienstag, den 4. 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