Einzelpreis 10 Pl. Neue Mannheimet Zeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: M annh eim er G en erab Anz ei 9 eb Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 60 Ufg Poſtbef⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ Donnerstag, 6. Februar 1936 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 am breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 6. Bet Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 147. Jahrgang— Nr. 61 hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44. Meerſeldſtr 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen. aide uede ſitions⸗ Maschine „ Zu kaufen ucht. Angeb. t. A B 83 an Geſchäftsſtelle Blattes. 90 Jr., gut er Lach en Kaſſe f. geschl. gebote unter D 141 an die ſchäftsſtelle. rttes. 887 Ulle A 1 88 Mittag⸗ Ausgabe R In Garmiſch ißt alles bereit Alles iſt hervorragend: Organiſation, Wetter und Stimmung! — Garmiſch⸗ Partenkirchen, 5. Februar. Bis zu dem großen Augenblick ſind nur noch wenige Stunden. Feſtlich und erwartungsfroh ge⸗ ſtimmt iſt die ganze Olympiagemeinde. Bis jetzt hat alles muſtergültig geklappt und in den nächſten Ta⸗ gen wird es genau ſo klappen. Garmiſch⸗Partenkirchen iſt tief verſchneit. Wo⸗ hin man blickt, alles iſt weiß. Am Mittwoch kam zu dem Schnee zeitweiſe auch noch die Sonne. Unerhört rege iſt der Betrieb in oer Olympia⸗ Stadt. Der Strom der Neuankommenden reißt nicht ah. Die fahrplanmäßigen Züge allein reichen nicht mehr aus. Die Reichsbahn muß noch Vor⸗ nd Nach⸗ läufer einſetzen. Und jeder Zug mit ſeiner endloſen Wagenkolonne bringt neue Olympiadegäſte mit Koffern. Ruckſäcken und Schiern aus aller Herren Länder. Kraftwagen und Omnibuſſe ergänzen den Zugverkehr. Man ſieht Fahrzeuge mit den ſeltenſten Nummernſchildern. Ebenſo bunt wie die Gäſte, ebenſo vielſeitig ſind auch ihre Wünſche. Aber die ſehr höflichen Polizeibeamten und die immer hilfsbereiten Männer mit roten, gel⸗ ben und grünen Armbinden geben bereitwilligſt Aus⸗ kunft. Dann und wann marſchieren auswärtige Sportvereine geſchloſſen an mit erwartungsvollen Geſichtern und mit Liedern auf den Lippen, mit Fah⸗ nen und Wimpeln. Lautſprecher, die an allen Ecken und Enden auf⸗ geſtellt ſind, vermitteln alles, was der fremde Be⸗ ſucher wiſſen will. In der Barackenſtadt drängen ſich die Neuangekommenen um die Schalter. So⸗ weit noch Karten für die ſportlichen Veranſtaltungen erhältlich ſind, finden ſie reißenden Abſatz. Auch die ſchmucken Feſtabzeichen werden gerne entgegen⸗ völlig neues Kunſteisſtadion gebaut, das über eine halbe Million Mark erforderte, wir haben ein Schi⸗ ſtadion geſchaffen, wie es zum zweitenmal auf der Welt nicht exiſtiert, und eine Sprungſchanze, die mit zu den ſchönſten gehört, die es gibt. Wir haben da⸗ für rund 800 000 Mark aufgewandt. Wir haben für 300000 Mark die Bobbahn umgebaut und für die Preſſe eine völlig neue Tribüne an ihrem ſchönſten Teil errichtet. Wir haben eine Olympiſche Zentrale geſchaffen, um für die Preſſe alle Wege, die ſich aus der Einzelunterbringung der Büros ergeben hät⸗ ten, zu vermeiden. Auf einem Platz von 10 000 Quadratmetern erheben ſich ſechs große Baracken, die der nationalſozialiſtiſche Arbeitsdienſt uns zur Verfügung geſtellt hat Der Führer fährt nach Garmiſch (Funkmeldung der N MZ.) München, 6. Februar. Der Führer verließ heute früh in Begleitung des Reichsminiſters Dr. Goebbels, des Reichsſtatt⸗ halters General von Epp, des Reichsführers der SS Himmler und anderer Angehöriger des Führerkorps der Partei ſowie ſeiner Adjutanten München und begab ſich zur Eröß fnung der IV. Olympiſchen Win⸗ terſpiele nach Garmiſch⸗Partenkirchen. Der Führer eröffnet die Winter⸗Olympiade Die Olympiaſtadt im Schneekleid Vor dem Garmiſcher Bahnhof flattern im Schneetreiben die Fahnen der Nationen und die Olumpiſche Flagge. (Weltbild,.) Rohſtoff und Kolonialdebatte im Anterhaus beremmen, der el geadoantet drd aer ee, Das Rohĩſtoſſproblem als Friedensproblem— Eine Feſtſtellung Lloyd Georges: Mandate ſind keine Kolonien! Tagen buchſtäblich aus dem Boden geſtampft wurde. Flavier? Den völkerverbindenden Charakter der Olym⸗— London, 5. Februar. mokratie ſei in Mitteleuropa in den Staub geſun⸗ Dieſe Rüſtungsvermehrung ſei bis zum Jahre piſchen Spiele merkt man übrigens immer wieder Das Unterhaus behandelte am Mittwoch in einer ken und ſämtliche Regierungen in der Welt rüſteten 1932 nicht auf eine Aufrüſtung Deutſch⸗ at auf Schritt und Tritt. Wenn nicht die Sprachen längeren Ausſprache einen Antrag des arbeiterpar⸗ auf. Auch in England werde in wenigen Wochen lands zurückzuführen geweſen. In Frankreich, 5 eine Ausſprache erfolgen über die Verteidigungs⸗ Italien und den Vereinigten Staaten ſei das viel mmer ſchnelle verſchieden wären und die Abzeichen der Nationali⸗ täten, dann würde man meinen, daß nicht 28 Natio⸗ nen in Garmiſch⸗ Partenkirchen vertreten ſind, ſon⸗ dern nur eine einzige große Nation: das olympiſche Volk. Deutſchland hat es ſich was koſten laſſen! teilichen Abgeordneten Lansbury, des bekannten früheren Führers der Partei, der die britiſche Regie⸗ rung auffordert, mit Hilfe des Völkerbundes eine internationale Konferenz einzuberufen, die die Frage der Rohmaterialien und Märkte behandeln ſoll, um ein internationales Ueber⸗ einkommen herbeizuführen, das den Aureiz mittel, die man für nötig halte. Unter dieſen Umſtänden wolle er die Regierung fragen, ob ſie nicht die Zeit für gekommen erachte, um auf einer anderen Grundlage eine Anſtrengung zu machen. Es komme nicht darauf an, was poli⸗ tiſche Schreiber über die Bedürfniſſe Deutſchlands, eher der Fall geweſen. Es ſei die Rüſtungsvermeh⸗ rung derjenigen Völker geweſen, die den Vertrag von Verſailles abgeſchloſſen hätten, der alle ſeine Un⸗ terzeichner verpflichtet habe, die Rüſtungen zu ver⸗ mindern. Lloyd George führte weiter aus, daß Großbritan⸗ 111 Klein⸗— Garmiſch⸗Partenkirchen, 5. Februar. für die Völker zur Aufrüſtung beſeitigt und Italiens oder Japans dächten. Man müſſe N nien dafür verantwortlich ſei, wenn ein Zuſtand der itung.„„ D 8: ſo den Frieden der Welt ſicherſtellt. erwägen, was die Staatsmänner dieſer Furcht geſchaffen worden ſei. Auf der erſten Preſſekonferenz der 4 Olympi⸗ Länder für ſich ſelbſt zu ſagen hätten. —.— 32 rung! —— EIL „ 227 23 ſchen Winterſpiele am Mittwochnachmittag richtete Regierungsrat Bade vom Reichspropagandaminiſte⸗ rium herzliche Begrüßungsworte an die in ſtatt⸗ licher Anzahl erſchienenen Vertreter der Weltpreſſe und ſchilderte, was in Garmiſch⸗Partenkirchen für die 4. Olympiſchen Winterſpiele geſchaffen worden Der Antrag wurde von Lansbury ſelbſt in einer Rede begründet, in der er u. a. ausführte, zu keiner Zeit ſeines Lebens ſeien ſo grauenhafte Waffen an⸗ geſchalft worden wie jetzt und zu keiner Zeit ſeien die Regierungen fieberhafter beſtrebt geweſen, Ver⸗ einbarungen und Pakte abzuſchließen, um ihre Son⸗ Er meine, daß die Deutſchen das gleiche Recht in der Welt hätten wie die Engländer. Was hätten alle dieſe Zuſammenkünfte der Staats⸗ männer Südoſteuropas in Paris zu bedeuten? Be⸗ deute es das gleiche wie im Jahre 1914? Er Aus der Erklärung von Streſa habe Deutſch⸗ land ſchließen müſſen, daß die drei Groß⸗ mächte die Abſicht hätten, zu Handlungen zu ſchreiten. Hitler habe ſich daraufhin ſagen müſſen es ſei keine Zeit zu verlieren.„Wir ſind“, ſo erklärte Lloyd Ge⸗ iſt.„Wi n,“ ſo be er Vortragende,„ein J derintereſſen zu ſichern, wie augenblicklich. Die De⸗ 1„ N f ſt,„Wir haben,“ ſo betonte der rag 7 8 wünſche daß die wirtſchaftliche age 5 auf orge,„dafür verantwortlich, eine Atmosphäre der einer Weltkonferenz geprüft werde. Er wünſche 5 4. In Deutſchl ſowohl 2 8 5. 8 9 5 5 Furcht geſchaffen zu haben. In Deutſchland ſowoh 8 keines wegs das Britiſche Reich anzu⸗ wie in Rußland beſteht eine Furcht vor einer Ein⸗ — teilen oder Afrika unter dieſes oder jenes Volk e 9 975 8 880 5120 zu verteilen. Er wünſche aber, daß eine Autorität kreiſung.“ Sei es denn unmöglich, dieſen tödlichen 8. a 7 3. 8 1 0 d Elsenöten, Jil Verdi lt die Du chführung der O umpiß chen Spiele deen um feigen ee 8 0 ee. 529 Für Verdienſte um die Durchfu 5 terialien der Welt organiſtert und für den Gebrau e e 1 55 Bodenbeläge aller Völker der Welt zur Verfügung geſtellt wer⸗ Weltreiches fortgeſchenkt 1 e— Berlin, 3. Februar. randeten, in der Mitte von fünf weißen Streifen den könnten, und alle Nationen ſollen erklären dür⸗ Aber er behaupte ernſtlich, daß die unter dem 2 Im Reichsgeſebblatt Nr. 9 Teil 1 vom 6. Februar durchzogenen Baud am 95 getragen. fen, wie das zu geſchehen habe. Vertrag von Verſa les an England 1 E 1936 wird eine 97 es Führers 0 i 5*r f 85 8 an, Gebiete nicht als Beſitzungen gegeben worden — 1 e lber 95 8 0 e a Die zweite Klaſſe iſt von gleicher Form und Aus⸗ e 1 1 0 1. 9 85 ſeten, ſondern an den Völkerbund, wobei dem 0 zeichens für Verdienſte um die Olympiſchen Spiele 1 8 5 eee 1 1 Abänderungsantrag ein. Er wandte ſich dabei Völkerbund alle Rechte zuſtünden.(Austen 9 1936“ veröffentlicht, die die Unterſchriften des Füh⸗ e e e 5 5 gegen die Uebergabe von Kolonien. Chamberlain ruft dazwiſchen: Nein!) rers d Reichskanzlers, ſowi es Reichsminiſters Ausführung wie das der erſten Klaſſe im Knopfloch W̃ Itali d Deutſchland Klagen wegen Ueber 1 j; und Reichskanzlers ſowie des Reichsm mers doder auf der linken Bruſtſeite getragen. denn Italien und Deutschland Klagen wegen 5 Jedenfalls befinden ſich dieſe Gebiete in einer „ des Innern Frick, und das Datum vom„ Ferrnar 5. völkerung hätten, ſo ſollten ſie Schritte unternehmen, anderen Rechtslage als die übrigen Beſitzungen des vue ug trägt. Die Verordnung haf folgenden Wort- Das Ehrenzeichen wird von mir auf Aukrag des um dieſe n verhindern oder zumimdoſt nicht das Britiſchen Reiches. Man ſei übereingekommen, . Reichsminiſters des Innern verliehen. Wachstum der Bevölkerung zu fördern(Ii). dieſe Gebiete England nur als Mandate zu e 1. 6. Für die Simon⸗Liberalen ſprach der Abgeord⸗ übergeben und nicht als geſetzlichen Beſitz. Er glaube Zum ſichtbaren Ausdruck meiner Anerkennung Der Beliehene erhält ein von mir unterzeichnetes nete Bernay. Er beſtritt, daß Deutſchland, nicht, daß es Frieden in der Welt geben werde, be⸗ und des Dankes des deutſchen Volkes für Verdienſte Beſitzzeugnis. Japan oder Polen Schwierigkeiten bei der Beſchaf⸗ vor nicht die Mandate neu erwogen worden ſeien, um de Deutſchland übertragenen Olympiſchen Spiele 7 fung von Rohmaterialien hätten. Die Schwierig⸗ und er fühle ſich verpflichtet, dies als einer der Ver⸗ 1936 ſt'fte ich das 5 5 Nach dem Tode des Juhabers verbleibt das keiten lägen nur in der Bezahlung der Roh⸗ treter zu erklären, die Großbritannien bei der Her⸗ e„Deutſche Olympia⸗ Ehrenzeichen“. Ehrenzeichen den Hinterbliebenen als Erinnerungs⸗ materialien. Gegen den Vorſchlag Lansburys ſtellung des Friedens von Verſailles vertreten 2 zeichen. wandte ſich der Redner mit der Erklärung, Laus⸗ hätten. . 5 5 1 5 5 8. bury wolle den Frieden ſichern, indem er etwas 1 fu 1 Das Ehrenzeichen wird in zwei Klaſſen ver⸗ Die Verleihungen ſind im„Deutſchen Reichs⸗ wegſchenke. Man dürfe nicht erlauben, daß ein An⸗ Für die Regierung 4 85 anzeiger“ und„Preußiſchen Staatsanzeiger“ be⸗ griff ſich bezahlt mache. Wenn Lansbury ſeinen 5 5 5. 1 d 3. kauntzugeben. Willen habe, ſo werde ſich ein Angriff bezahlt machen. antwortete hierauf Lord Cranborne. Er führte Die erſte Klaſſe iſt ein aus fünf Balken beſtehen⸗ 9. A 5. 1 8 eee a d 8 i d tern, der 1 8 chfü 9 dnun eauf⸗ 3 4 nſichten Lansburys übereinſtimme, un aß Mei⸗ er weiß emaillierter goldumrandeter Ste Mit der Durchführung der Verordnung beauf Hierauf ſprach Lloyd George: nungsverſchiedenheiten nicht grundſätzlicher Art von fünf goldenen geriften Strahlen unterbrochen trage ich den Reichsminiſter des Innern. g e u 5 5„ e if. Die Mitte des Sterus trägt die fünf Olvmpi⸗ Berlin, den 4. Februar 1936. Er führte aus, die Lage ſei zu ernſt, um eine ſeien. Auch gebe es keinerlei e ene ſchen Ringe in weißer goldumränderter Emaille. e Führer und Reichskanzler: barteipolitiſche Erörterung zu vertragen. Seitdem 1 Lam durd dane een l 60 Ueber dem oberen Strahl ſchwebt mit ihm verbun⸗. g 5 5 der Locarnopakt vor zehn Jahren abgeſchloſſen ſei, Welt Vorbereitungen für den Krieg getroffen wür⸗ 75 13* den das Hoheitszeichen des Reiches gleichfalls in Adolf Hitler. ö 5 der Welt um bie ale den. Wenn die Regierung den. ihrer Rü⸗ 5 2 wei i Das i Der Reichsmini Innern: abe die Rüſtung der m die n- ſtung hon neue äge, ſo geſchehe das nicht, w 2 3 ö Ehreuzeiche Der Reichsminiſter des Innern: E ſtungen neuem erwäg geſcheh 5 VVV 8 genommen. weil England einen Krieg wünſche, ſondern weil es wird an einem 5 Zentimeter ziegelroten, ſchwarzum⸗ Frick. te, Nummer 61 die Kräfte der Ordnung gegen die Kräfte der Un⸗ ordnung zu ſtärken wünſche Bezüglich des Vorſchlages Lansburys, wonach der Völkerbund ſofort eine internationale Konferenz einberufen ſolle, ſei die Regierung der Anſicht, daß ſte gegen dieſen Vorſchlag nichts einzuwenden habe. Die Regierung habe keineswegs die Abſicht, die Tür zuzuſchlagen. Sie glaube, daß Beſprechungen dieſer Fragen von außerordentlichem Nutzen ſein würden, um die beſtehenden Schwierigkeiten zu löſen. Aber dieſe Fragen ſeien nicht leicht zu löſen. Sie ſeien außerordentlich verwickelt. Die Regierung wolle den Problemen nicht dem Wege gehen und eine vorbereitende der Frage habe bereits begonnen. kein Datum feſtſetzen, bevor nicht die Umſtände weitere Verhandlungen begünſtigten. Er hoffe da⸗ her, daß das Haus den Antrag Lansbury in der ab⸗ geänderten Form annehmen werde. In der Abſtimmung wurde der Autrag Lans⸗ bury mit 228 gegen 137 Stimmen abgelehnt, aber der vom Abgeordneten Evans abgeän⸗ derte Antrag mit 164 gegen 118 Stimmen an⸗ genommen. Der Antrag hat nach der Abänderung nunmehr folgenden Wortlaut: Das Haus beſtätigt ſeinen tiefen Glauben an die Nutzloſigkeit des Krieges, ſteht mit tiefer Beſorgnis die in der ganzen Welt verbreiteten Vorbereitungen für den Krieg und hat das Vertrauen zu der Regierung, daß ſie alle prak⸗ tiſchen Schritte unternehmen wird, um den inter⸗ nationalen Wohlſtand zu fördern nud eine beſſere Verſtändigung zwiſchen den Völkern herbeizuführen. Kritik an Lloyd George (Funkmeldung der NM Z. London, 6. Februar. Die Unterhausausſprache am Mittwoch, in der ich mehrere Redner mit der Kolonialfrage beſchäf⸗ tigten, findet in der Morgenpreſſe eine außerordent⸗ lich große Beachtung. Die Rede Lloyd Georges wird von mehreren Zeitungen als Hauptmeldung des Tages unter fettgedruckter Schlagzeile veröffent⸗ licht. Wie nicht anders zu erwarten war, ſtoßen die Vorſchläge Lloyd Georges in den konſervativen Blättern auf ſtarke Ablehnung. „Daily Telegraph“ meint, daß die ſeinerzeit ge⸗ machten Anregungen Sir Samuel Hoares, eine Unterſuchung über die Verteilung der Rohſtoffe an⸗ guſtellen, vollkommen mißverſtanden wor⸗ den ſei. Der Hinweis Hoares auf einen„Kollektivverſuch“ bedeute, daß die mit einem Ueberfluß an wichtigen Rohſtoffen verſehenen Mächte ſich an dem Opfer be⸗ teiligen ſollten. Er habe jedoch ausdrücklich nur von Roh⸗ ſtoffen und nicht von Kolonien geſprochen. Dagegen richteten ſich die Forderungen der nicht⸗ beſitzenden Länder, wenn ſie tatſächlich erhoben wür⸗ aus Prüfung Aber man könne den, nicht auf die Rohſtoffe, ſondern auch auf die Ge⸗ biete, wo die Rohſtoffe erzeugt werden. Das ſei ein wichtiger Unterſchied. Welches würde das greifbare Ergebnis einer Konferenz ſein, ſo fragt das Blatt, auf der alle Nationen ihre Forderungen vortragen ſollten? Niemand habe eine größere Erfahrung mit internationglen Konferenzen als Lloyd George ſelbſt. Er ſollte wiſſen, daß das Ergebnis ein ſofortiges haos ſein würde. Eine Reypiſionskonferenz würde Mah rißchein lich einen Krieg näher bringen, als den Frieden herbeiführen. Die konſervative„Morningpoſt“ bezeichnet die Vorſchläge Lloyd Georges und Lansbu rys als eines Engländers nicht würdig. 2 Die engliſchen Staatsmänner würden als Feig⸗ linge betrachtet werden, wenn ſie das britiſche Kolonialreich in dieſer Weiſe benutzen würden. Das britiſche Reich ſei eine Erbſchaft, deren Treuhänder die Regierung ſei. Es ſei ihre Pflicht, das Reich nicht zu verteilen, ſondern zu verteidigen. Das Oppoſitionsblatt„Daily Herald“ begrüßt die Vorſchläge Lloyd Georges und Lansburys. Sie jeien gut und ſchon längſt fällig. Es beſtehe lein Grund, warum eine ernſte Erwägung der Kolo⸗ 7 g nun er eröffnet worden. nialprobleme nicht ſofort beginnen könne und warum eine ſolche Erwägung nicht die Herſtellung eines ſauberen Friedens fördern ſolle. Das Blatt fordert ſchließlich die Unterſtellung der Mandate und der Kolonialgebiete unter die Kontrolle des Völker⸗ bundes. Der„Daily Expreß“ ſpricht ſein Bedauern über die Aeußerungen Lloyd Georges aus. Es ſei traurig, daß Lloyd George, der England in den Krieg geführt und mehrere Millionen Quadratkilometer dem eng⸗ liſchen Beſitz hinzugefügt habe, nunmehr vorſchlage, daß ein Teil dieſer Erwerbungen zurückgegeben wer⸗ den ſolle. f Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 6. Februar 1936 Strenge Sühne für Guſtloff! Ein Schritt des deulſchen Geſandten- Beſtrafung der Hintermänner verlangt — Bern, 5. Februar. Auf die Nachricht von der Ermordung des Lan⸗ desgruppenleiters Guſtloff hat der deutſche Geſandte in Bern ſeinen Urlaub abgebrochen und iſt ſofort nach Bern zurückgekehrt. Bereits bei ſeiner Ankunft fand er ein Schreiben des Leiters des Eidgenöſſiſchen Politiſchen Departements, Bundesrat Motta, vor, in dem dieſer namens der ſchweizeriſchen Regierung höchſte Beſtürzung über das verabſcheuungswürdige (Weltbild,.) Das Opfer des Davoſer Mordanſchlages: Wilhelm Guſtloff. Verbrechen äußert. Der feige Anſchlag des Täters müſſe in der Schweiz überall lebhafte Entrüſtung auslöſen. Die Eidgenöſſiſche Regierung ſei aufs ſchwerſte betroffen von einer Tat, deren Ruch⸗ loſigkeit eine Beleidigung der Tradition ihres Lan⸗ des bedeute. Das Schreiben ſchließt mit dem Aus⸗ druck des Bedauerns und der Bitte, der Witwe des Verſtorbenen das tiefempfundene Beileid der ſchwei⸗ zeriſchen Regierung zu übermitteln. Der Geſandte hat Bundesrat Motta aufgeſucht, ihm für ſein Beileid gedankt und hat im Auftrage der Reichsregierung ſtreugſte Unterſuchung des Attentats, deſſen politiſche Motive nicht zweiſelhaft ſeien, auch bezüglich eventueller Hintermänner des Mörders gefordert. Er hat hierbei auf den großen Eruſt der Angelegenheit hingewieſen und der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die ſchweizeriſchen Behörden alles zur Auf⸗ klärung und Sühne des Verbrechens Erfſor⸗ derliche tun würden. Der Geſandte hat ferner daran erinnert, daß die Hetze, die die ſchweizeriſche Linke ſeit vielen Mona⸗ ten in der Preſſe gegen den Landesgruppenleiter Guſtloff trotz, wiederholter Warnung des Geſand⸗ ten geführt und ſogar in das Parlament getragen hätte, offenſichtlich den Boden für den feigen Mord vorbereitet habe. Bundesrat Motta gab ſeinem Bedauern über die Tat erneut lebhaften Ausdruck und verſicherte auf das nachoͤrücklichſte, daß ſeitens der Schweiz alles geſchehen würde, um die verabſcheuungswür⸗ dige Tat aufzuklären und den Mörder ſeiner gerech⸗ ten Strafe zuzuführen. Die Aeberführung Guſtloffs — Baſel, 5. Februar. Die Ueberführung der Leiche des ermordeten Landesgruppenleiters Guſtloſf nach ſeiner Geburts⸗ ſtadt Schwerin iſt für Samstag vorgeſehen. Am Samstagvormittag, 9 Uhr findet in der Kirche von Davos ein feierlicher Trauergottesdienſt ſtatt, den Gauleiter Bohle mit einer Abordnung der Leitung der Auslandsorganiſation der NSDAP, ferner Vertreter der Ortsgruppen der NS DA in der Schweiz, der deutſche Geſandte mit mehreren Mit⸗ gliedern der Geſandtſchaft und des deutſchen Kon⸗ ſulates in Davos beiwohnen werden. Im Anſchluß daran wird die Leiche über Chur, Lindau, Würz⸗ burg nach Schwerin übergeführt. —— Beileid des badiſchen Reichsſtatthalters — Karlsruhe, 6. Febr. Der Reichsſtatthalter in Baden und Gauleiter der NSDAP, Robert Wagner, hat an die Landes⸗ gruppe Schweiz folgendes Telegramm gerichtet: „Landesgruppe Schweiz der NSDAP Davos. Tief ergriffen durch den Mord an Ihrem Lan⸗ desgruppenführer ſage ich Ihnen mein herzlichſtes Beileid. Guſtloff iſt tot, aber ſein Geiſt wird unter den Deutſchen der Schweiz weiterleben. (gez.) Robert Wagner.“ Verbot für den jüdiſchen Kulturbund — Berlin, 5. Februar. Nach der Ermordung des Landesgruppenleiters der NS DA für die Schweiz, Wilhelm Guitloff, durch den Juden David Frankfurter in Davos hat der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Prapa⸗ ganda ſämtliche Veranſtaltungen des Reichsverban⸗ des jüdiſcher Kulturbünde in Deutſchland bis auf weiteres verboten, um etwaigen Zwiſchenfällen vor⸗ zubengen. Oeſterreich und die Habsburger Grundſätzlich für die Reſtauration, aber praktiſch für die Vertagung — Wien, 6. Februar. Vizekanzler Starhemberg hat dem Pariſer Ver⸗ treter der amtlichen Nachrichtenſtelle über ſeine Un⸗ terredung mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Flandin eine Erklärung abgegeben. Danach habe er Flandin mitgeteilt, daß ſich Oeſterreich in allen innerpolitiſchen Angelegenheiten, zu denen auch die Frage der Staatsform und der Wiedereinſetzung der Habsburger gehörten, volle Handlungs⸗ und Eutſchlußfreiheit vorbehalte. Er habe in ſeiner Unterredung ausdrücklich betont, daß von einer Verzichterklärung Oeſterreichs auf eine etwaige Wiedereinführung der monarchiſchen Staatsform nicht die Rede ſein könne. Dabei habe er aber an die von der öſterreichiſchen Regierung wiederholt abgegebene Erklärung erin⸗ nert, daß ſie in dieſer Beziehung nichts Entſcheiden⸗ des unternehmen werde, ohne mit den europätſchen Mächten in Fühlung getreten zu ſein. Moskau dirigiert — Paris, 5. Februar. Im Vordergrund der politiſchen Betrachtung ſte⸗ hen auch am Mittwochabend die ſeit Sonntag im Gang befindlichen diplomatiſchen Beſprechungen. Die nationaliſtiſche„Liberté“ hält mit ihrer Ab⸗ neigung gegen die nach ihrer Meinung von Mos⸗ lau beeinflußten Pariſer Beſprechungen nicht zu⸗ rück. Die Sowjetunion, die die zariſtiſche Politik wieder aufgenommen habe, werde ihren Einfluß demnächſt bis zur Adria geltend machen, denn ſie ſei im Begriff, eine große antiitalieniſche Koalition in Mittel⸗ und Oſteuropa zu ſchaffen. Man müſſe be⸗ zweifeln, daß das„rein franzöſiſche“ Politik ſei. Das Kabinett Sarraut als Gefangener der Linken ſei im Namen Frankreichs von Sowjetrußland gegen Ita⸗ lien aufgeſtellt worden. Vadoglio beſucht Makalle Schwere Regengüſſe hemmen die italieniſchen Operationen an der Südfront (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB.) — Asmara, 6. Februar. Marſchall Badoglio ſtattete am Mittwoch Makalle einen offiziellen Beſuch ab. Der Marſchall wurde don Ras Gugſa, dem„Herrſcher von Oſttig re“, feierlich eingeholt. Badoglio und ſein Stab begaben ſich unter militäriſchem Geleit zunächſt zur koptiſchen Kirche. Dann fand eine Beſichtigung der Heimat⸗ Der neue Königsmörderprozeß Amfangreiche Maßnahmen Ein Angeklagter, der vom Attentat nichts wußte! Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 6. Februar. Der Schwurgerichtsprozeß gegen die Königsmör⸗ der von Marſeille iſt geſtern in Aix en Provence Wie bei dem erſten Prozeß im Monat November iſt über die ganze Stadt ſozu⸗ ſagen der Belagerungszuſtand verhängt worden. Alle Stadteingänge ſind von der Polizei beſetzt. Jedes Automobil wird unterſucht. Jeder Beſucher der Stadt muß ſeine Papiere vorweiſen. Der Juſtizpalaſt ſelbſt iſt wieder von einem Stacheldraht zaun umgeben, hinter dem drei Kompanien der Republikaniſchen Garde mit dem Karabiner in der Hand Wache ſtehen. Man hofft, daß dieſesmal der Pro ſeß weniger dramatiſch und unruhig verlaufen wird wie im November des letz⸗ ten Jahres. Man erinnert ſich, daß damals der Prozeß abgebrochen werden mußte, weil der einzige Frau Seefeld wird vernommen Der Lokaltermin in der Lübecker Schonung Die Jungen erkennen Seefeld wieder — Lübeck, 5. Februar. Das Schweriner Schwurgericht nahm am Mitt⸗ woch zunächſt eine Beſichtigung des Ortes vor, an dem vor zwei Jahren, am 15. Februar 1934, die Leiche des damals neunjährigen Schülers Hans Korn aus Lübeck gefunden wurde. Durch die dichte, faſt undurchdringliche Schonung bhahnten ſich die Prozeßbeteiligten mühſam einen Weg bis zu der Fundſtelle, die etwa 18 Meter von der verkehrsreichen Landſtraße nach Lübeck liegt. Es iſt verſtändlich, daß es damals nicht ſofort gelang, die Leiche zu finden. Einige Schüler fanden ſpäter den Knaben, als ſie im Walde ſpielten. In ſchlafen⸗ der Stellung lag der Junge in der Schonung. Seefeld muß auf Vorhalten zugeben, daß er ſchon mehrmals in derſelben Schonung übernachtet hat, in der die Leiche gefunden wurde. 5 Zwei Jungen, die zu dem Lokaltermin als Zeu⸗ gen geladen worden ſind, werden Seefeld gegenüber⸗ geſtellt. Sie bekunden, daß der Angeklagte derſelbe Mann ſei, der verſucht hätte, ſie in die Scho⸗ nung zu locken. Seefeld hatte dieſe Zeugen aufgefordert, ihm ſein Gepäck, daß er angeblich in der Schonung verſteckt haben wollte, heraustragen zu helfen. Den Jungen kam die Sache aber unheimlich vor. von. Nach der Beſichtigung des Tatorts Prozeßbeteiligten nach Lübeck. Der Bruder des toten Korn, ein 13jähriger Schüler, übernahm die Führung bis zu der Stelle, an der er aus einiger Entfernung ſeinen Bruder zuſammen mit einem älteren Mann am 16. Januar 1934 zum letztenmal geſehen hat, Es kann aber nicht genau feſtgeſtellt werden, ob Seefeld dieſer Mann war. Hierauf wurde im Polizeipräſidium die 711 äh ⸗ rige Frau Katharina Seefeld vernommen. Sie erklärte ſich bereit, in Abweſenheit des Ange⸗ klagten auszuſagen. Die Zeugin betonte, daß ſie ſeit über 40 Jahren den Angeklagten nicht mehr geſehen habe. Nur einmal habe ſie von ihrem Sohn Paul gehört, daß ihn ein Mann in Lübeck mit den Worten: „Du kommſt jetzt mit mir, ich bin Dein Vater!“ an⸗ geſprochen habe. Durch das Dazwiſchentreten eines anderen Jungen wurde Seefeld verhindert, den Jungen mitzunehmen. Vor 26 Jahren wurde die Ehe, als Seefeld im Zuchthaus ſaß, wegen ſeines laſterhaften Lebenswandels geſchieden. g Seefeld wurde darauf in das Zimmer geführt. Während ſeine Frau ihm den Rücken zudreht, gibt ihm der Vorſitzende ihre Ausſage bekannt.„Ich habe dazu nichts zu ſagen“, war die einzige Antwort des Angeklagten. Sie liefen da⸗ fuhren die Verteidiger der drei Angeklagten, der Pariſer Rechtsanwalt Desbons, wegen Ungebühr vor Ge⸗ richt aus dem Anwaltsberuf ausgeſtoßen wurde und daß damit die weitere Verteidigung der Ange⸗ klagten unmöglich wurde. Die drei Angeklagten, Kralj, Raitſch und Pos⸗ piſil, haben ſich für dieſen zweiten Prozeß als Ver⸗ teidiger den Vorſitzenden der Pariſer Rechtsan⸗ waltskammer, St. Aubain, verpflichtet. Daneben ſind ihnen vom Gericht noch drei Marſeiller Rechts⸗ anwälte zur Verteidigung zugewieſen worden. Die Mittwoch⸗Verhandlung war nach einem ver⸗ geblichen Verſuch der Verteidigung, die Verhand⸗ lung wegen Erkrankung eines Zeugen vertagen zu laſſen, dem Verhör des Angeklagten Kralbj gewidmet. Kralj verneinte, einem Verbande von Uebeltätern angehört zu haben. Er habe nur die Freiheit ſeines Volkes im Auge gehabt. Kralj leugnete ferner, daß ihm die Ankunft des Königs Alexander in Marſeille bekanntgeweſen ſei. gab aber zu, daß er von einem Manne namens Pe⸗ ter zwei Revolver und Handgranaten erhalten habe. Er habe geglaubt, daß er dieſe Waffen irgend je⸗ mand in Kroatien hätte abliefern ſollen. Weder Peter noch Kwaternik hätten ihn angewieſen, ſich den Befehlen von Kalemen([des eigentlichen Kö⸗ nigsmörders) unterzuordnen. Sie hätten ihm ledig⸗ lich geſagt, daß er Kalemen folgen ſolle. Im weiteren Verlauf des Verhörs kommt man jetzt zu dem Anſchlag ſelbſt. Nach der Ausſage Kraljs habe er den Mörder Kalemen nur begleitet, aber er ſelbſt habe nicht ſchießen wollen, weil auf der Straße zu viele Menſchen geweſen ſeien, ſo daß alſo Unſchuldige hätten getrof⸗ ſen werden können. Im übrigen habe er erſt in dieſem Augenblick durch Kalemen er⸗ fahren, daß es ſich darum handelte, den Kö⸗ nig zu töten. Kralj gibt dann weiter an, ſich von Kalemen ge⸗ trennt und ſich durch die Menge gearbeitet zu ha⸗ ben, um im Autobus von Marſaille nach Aix zu fahren. Er habe ſich dort in ſein Hotel begeben, die Granaten und einen Revolver unter das Kopf⸗ kiſſen gelegt und ſei in einem Taxi nach Avignon geflüchtet. Zum Schluß des Verhörs legte der Angeklagte Kral ein politiſches Glaubensbekenntuts als Kro⸗ ate ab und erklärte nochmals, daß er nur ein poli⸗ tiſches Ziel verſolgt habe. Er bedauerte, daß der damalige franzöſiſche Außenminiſter Barthou bei dem Anſchlag mit ums Leben gekommen ſei, ob⸗ wohl er von den Uſtaſchis nicht zum Tode verur⸗ teilt worden ſei, und er fügte ausdrücklich hinzu, daß auch Kalemen ihn nicht hätte töten wollen. truppen und der Truppen des Ras Gugſa, die auf dem Marktplatz Aufſtellung genommen hatten, ſtgtt. Der Marſchall hielt eine kurze Anſprache an die Truppen. Tankabwehrgeſchütze für die Abeſſinier — Addis Abeba, 6. Februar.(U..) Noch immer werden neue Truppenkontingente aus Innerabeſſinien an die Südfront geworfen. 15000 Mann Polizei verlaſſen zur Zeit die Haupt⸗ ſtadt und treten auf Laſtkraftwagen die Reiſe an die Südfront an. Sie ſtehen unter dem Befehl von Dedjasmatſch Vohannes, der früher Unteroffizier bei den engliſchen Streitkräften in Kenya war. Der abeſſiniſche Kronprinz und die Kaiſerin haben heute eine eben eingetroffene Sendung von Wafſen inſpiziert. Unter dieſen neu eingetroffenen Waffen befinden ſich auch Tankabwehrgeſchütze, die in der Lage ſein ſollen, die ſchwerſte Panzerung zu durch⸗ ſchlagen. Außerdem ſollen 500 leichte Ge⸗ birgsgeſchütze auf Gebirgspfaden in Addis Abeba eingetroffen ſein. Dieſe leichten Geſchütze ſollen an die Truppen der Nord⸗ und der Südfront verteilt werden. Von der Südfront werden überaus ſtarke Eegenfälle gemeldet, die vor zwei Tagen einge⸗ treten ſeien und alle italieniſchen Aktionen, die im Norden von Neghelli begonnen worden ſeien, ge⸗ hemmt haben ſollen. Luftangriff auf Addis Abeba? — Addis Abeba, 5. Februar(U..) Wieder einmal wird die Bevölkerung der abeſ⸗ ſitriſchen Hauptſtadt durch die Möglichkeit eines Luftbombardements beunruhigt. In der Hauptſtadt ſind nämlich Meldungen eingelaufen, daß die Ita⸗ liener zehn Bombenflugzeuge neueſter Konſtruktion nach Neghelli gebracht haben, die jederzeit einen Bombenangriff auf Addis Abeba ausführen könnten. Es verlautet, die Flugzeuge ſeien ſo ſchnell, daß ſie von Neghelli aus die Hauptſtadt in wenig mehr als einer Stunde erreichen könnten. Aller⸗ dings ſind ſie zur Zeit nicht in der Lage zu ſtarten, da der Flugplatz, auf dem die Maſchinen vorläufig ſtationiert ſind, durch die andauernden Regenfälle in eine ſumpfige Fſäche verwandelt wurde. 85 Ferner verlautet, daß vergangenen Sonntag fünf italieniſche Caproni⸗Bomber kaum 50 Km. vor Addis Abeba geſichtet worden ſeien und die Straße nach Deſſie überflogen hätten. Der einzige Troſt, den die Bewohner zur Zeit haben, iſt die Tat⸗ ſache, daß das Fliegen durch den andauernden Re⸗ gen und die tiefhängenden Wolken außerordentlich erſchwert und ſelbſt abeſſiniſche Piloten, die das Gelände gut kennen, größte Schwierigkeiten haben, ſich durch die Bergpäſſe hindurchzufinden und ſich zu⸗ verläſſig zu orientieren. een. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Verantwortlich für Thealer, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i.: Dr. Alvis Winbauer- Handelsteil: Dr. Fritz Bode— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes- Sport: Willy Müller- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdtenſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,-6 Schriftleitung in Berlin: Joſeph Bretz,/ 25, Viktoriaſtraße 3 D. A. 1988: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B. 2281 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20579 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Wewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückports * * 1 1936 — halters Febr. Bauleiter Landes⸗ ichtet: apo. em Lan⸗ rölichſtes ird unter er. bund ebruar. enleiters Guitloff, avos hat d Propa⸗ j8verban⸗ bis auf len vor⸗ 1 0 ropälſchen ebruar. tung ſte⸗ intag im ingen. hrer Ab⸗ n Mos⸗ ticht zu⸗ Politik Einfluß un ſie ſei lition in müſſe be⸗ ſei. Das en ſei im gen Ita⸗ ioͤfront , die auf ten, ſtatt. an die eſſinier (U..) utingente geworfen. ie Haupt⸗ ſe an die fehl von eroffizier har. Kaiſerin ung von troffenen Lage durch⸗ Ge⸗ Addis ppen der ſtarke zen einge⸗ 1, die im zien, ge⸗ a? (U..) der abeſ⸗ it eines hauptſtadt die Ita⸗ iſtruktion eit einen könnten. l, daß ſie ig mehr en. Aller⸗ u ſtarten, vorläufig tegenfälle E. utag fünf m. vor und die er einzige die Tat⸗ nden Re⸗ ordentlich die das en haben, o ſich zu⸗ —— Winbauer .: Dr. Alvis i: Dr. Fritz hau, Gericht geſchäftliche eim. Zeitung aſtraße 42 281 579 ei Rückporto . * Donnerstag, 6. Februar 1936 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 61 Die Sfaditseife Mannheim, 6. Februar. zoologiſches vom Invenlurverkauf Kaum glaublich, aber dennoch wahr iſt dieſes einzigartige Wunder der Natur, das jegliche Ent⸗ wicklung vom Engerling zum Maikäfer, von der Kaulquappe zum Laubfroſch oder auch vom Back⸗ fiſch zum Rollmops in Schatten ſtellt: die zärtlich gurrenden In ven⸗Turteltäubchen. die ihren Täuberichen den letzten wie die erſten Groſchen um Ultimo ſo ſchön abzuſchmeicheln wußten, haben ſich — in Wühlmäuſe verwandelt! Aeußerlich, gewiſſermaßen in der freien Gottes⸗ natur, iſt dieſer Uebergang vom Federvieh zum graupelzigen Vierfüßer zwar nicht ohne weiteres zu erkennen. Aber ſobald man den derart vielſeitigen Geſchöpfen in geſchloſſenen Räumen begegnet, ent⸗ falten ſie untrügliche Merkmale ihrer biologiſch höchſt bemerkenswerten Umwandlung. Von magi⸗ ſchen Kräften getrieben, ſtrömen ſie insbeſondere den Geſchäftshäuſern zu, wo Futterkrippen voller Strümpfe,. Schlüpfer, angeſtaubter Kragen oder Dreieckstücher zur Betätigung locken. Doch das iſt alles nur Spielerei gegen den heute einſetzenden Endkampf um die Reſtertiſche. Hier iſt die Wühlmaus erſt richtig in ihrem Element. Hier kehrt ſie das Unterſte zu oberſt, ſtöbert in die Länge und in die Breite oder legt ſich unbeſchadet aller Mißfallensäußerungen ihrer Mit⸗Wühlmäuſe aus den eroberten Beuteſtücken kleine Sonderlager „zur engeren Wahl“ an. Wehe, wer ihr da ins Ge⸗ hege kommt. Funkelnden Auges wird er in ſeine Schranken verwieſen— mit ſcharfen Worten in Grund und Boden geſchmettert. Auch tätliche An⸗ griffe werden— die Mannheimer Wühlmäuſe ſind dazu natürlich viel zu gut erzogen— gelegentlich aus anderen Städten gemeldet Die Verkäuferin ſteht dem machtlos vis⸗à⸗vis und denkt voll Entſetzen an die ihr bevorſtehenden Aufräumungsarbeiten. Mit Engelsgeduld flötet ſte von früh bis abends:„Bitte ſehr, die Dame“, und„noch etwas gefällig?“ Sie übt auf verlorenem Poſten Dienſt am Kunden, denn hier löſten ſich längſt„alle Banden frommer Scheu“. Kommt aber gar die Aufſichtsdame oder der Herr Abteilungs⸗ leiter perſönlich und fragt mit milder Stimme, was es denn ſein ſoll, ſo wird die echte Wühlmaus in aller Unſchuld prompt aber ein wenig ſpitz er⸗ widern:„Ach. ich wühle mal bloß ſo'n biß⸗ chen, das wird man ja wohl noch dürfen!“ Bert. Spatzen pfeifens von den Dächern Was die Spatzen von den Dächern pfeifen? Na⸗ türlich, daß der zweite große Maskenball im Roſengarten zu einem Ereignis wird! Die Plakate und die Hinweiſe in der Zeitung laſſen ohne weiteres durch die Zeichnungen erkennen, wie man ſich ungefähr die Koſtümierung denkt. Es iſt natür⸗ lich nicht erforderlich, daß nun jede Mannheimerin als Kammerkätzchen mit kurzem Röckchen erſcheint und jeder Mannheimer ſich in die Maske eines Schuljungen ſteckt. Das Motto„Böſer Buben⸗ Ball“ gibt ſo viele Anregungen zur Koſtümierung und man hat nur die eine Bitte: auf Geſtalten aus der Unterwelt legt man keinen Wert! Die Nachfrage nach Eintrittskarten hat bereits ſehr lebhaft eingeſetzt, wobei nicht unweſentlich der niedrige Eintrittspreis beiträgt. Selbſt von aus⸗ wärts liegen ſchon zahlreiche Beſtellungen vor. Ein Zeichen dafür, wie ſehr man die Roſengarten⸗ Maskenbälle zu ſchätzen weiß. Rechtzeitiges Beſorgen von Eintrittskarten iſt zu empfehlen, da nur ſopiel Karten ausgegeben werden, daß keine Ueberfüllung eintritt. Um falſchen Meinungen vorzubeugen, ſei feſt⸗ geſtellt, daß der Bierkeller mit einer neuen ſtim⸗ mungsvollen Dekoration geöffnet iſt. Darum auf zum Bö⸗Bu⸗Bal! ** 75 Jahre alt wird heute Frau Caroline Recker, Witwe, Beethovenſtraße 8. Wir wünſchen der langjährigen treuen Leſerin der NM. noch lange Jahre eines ſchönen Lebensabends. . Un d n ufpass Beſuch der Höheren Schulen Richtlinien für die körperliche Ausleſe der Schüler In ſeinem Erlaß über die Schülerausleſe an den Höheren Schulen hatte der Reichs⸗ erziehungsminiſter auch die körperliche Ausleſe der Schüler behandelt und angeordnet, daß Jugendliche mit ſchweren Leiden ſowie Träger von Erbkrankhei⸗ ten nicht in die Höhere Schule aufgenommen, ferner Jugendliche, die eine dauernde Scheu vor Körper⸗ pflege zeigen oder bei den Leibesübungen dauernd verſagen, von der Höheren Schule verwieſen werden. Der Reichsinnenminiſter hat jetzt ausführliche Richtlinien für die Durchführung dieſer Grundſätze erlaſſen. Er weiſt darauf hin, daß in Zweifelsfällen eine ärztliche Begutachtung erforderlich ſein werde, für die das Geſundheitsamt zuſtändig iſt. Für die Durchführung der amtsärztlichen Unterſuchungen gibt der Miniſter nähere Weiſungen. Danach ſoll eine körperliche Behinderung im allgemeinen nur dann zur Verweiſung von der Höheren Schule oder zur Ablehnung der Aufnahme führen, wenn neben der körperlichen auch die geiſtige Lei⸗ ſtungs fähigkeit herabgeſetzt und eine Beſſ erung nicht zu erwarten iſt, oder wenn die ſeeliſchen und charakterlichen Eigenſchaften die Umgebung gefährden, eine ſtändige Für⸗ und Vor⸗ ſorge benötigen und eine Behebung des Zuſtandes in abſehbarer Zeit nicht erwartet werden kann. Unònbedingt untauglich zur Aufnahme in die Höhere Schule machen Mängel, die dem Träger vorausſichtlich eine volle Berufsaus⸗ bildung ſowie ſpäter eine Berufsausübung auf Grund der erlernten Kenntniſſe nicht geſtatten. Hier⸗ her gehören u. a. an körperlichen Krankheiten ſchwere Herz⸗ und Aſthmaleiden ſowie ſchwere chroniſche Nierenleiden, an Störun⸗ gen der Sinnesorgane Sehbehinderungen, die ſich auch mit Hilfe paſſender Augengläſer nicht wenigſtens bis auf ein Drittel der normalen Sehfähig⸗ keit ausgleichen laſſen, Taubſtummheit und Taubheit, ſowie erhebliche Behinderungen, ſowie ferner ſchwere organiſche Nerven⸗ und Gehirn⸗ krankheiten, deren Zuſtand für unheilbar gilt und die mit Störungen der Intelligenz und des Cha⸗ rakters einhergehen. Der Miniſter führt weiter Fälle auf, bei denen die Gewähr für die volle Ausbildung und Einord⸗ nung in die Volksgemeinſchaft als nutzbringendes Mitglied und damit die Untauglichkeit von der Schwere oder Art der Störung abhängt. Zeitlich untauglich machen u. a. ekelerregende oder anſteckungsgefähr⸗ liche Krankheiten ſowie gewiſſe vorübergehende Gei⸗ ſtesſtörungen. Die Tauglichkeit iſt im übrigen gege⸗ ben, wenn die vorhandenen Krankheiten und Män⸗ gel eine beſtimmte Berufsausbildung und die Aus⸗ übung geeigneter Berufe nicht weſentlich beeinträchti⸗ gen und vorausſichtlich eine Singliederung als nützliches Mitglied der Volksgemeinſchaft er⸗ warten laſſen. Der Erlaß führt auch hierfür eine Reihe von Beiſpielen auf. adde een Die Liederhalle Mannheim ſorgt für Nachwuchs In der Jahres-Haupiverſammlung wird Vereinsleiter Georg Schäfer erneut beſtätigt In der im Vereinsheim abgehaltenen ſtark be⸗ ſuchten Jahres⸗Hauptverſammlung der Liederhalle Mannheim erſtattete Vereins⸗ leiter Georg Schäfer den Jahresbericht, dem wir folgende Einzelheiten entnehmen: Im Mittel⸗ punkt ſtand das 11. Badiſche Sängerbundesfeſt. Die eifrige Probenarbeit der Sänger wurde von einer Reihe gut beſuchter Veranſtaltungen umrahmt, die den Nachweis lieferten, daß es der Verein verſteht, ſeiner Bedeutung im badiſchen Sängerleben ent⸗ ſprechend den Mitgliedern und ihren Angehörigen fröhliche Stunden in geſelligem Kreiſe zu bereiten. Die Mitgliederbewegung ſetzte auch im ab⸗ gelaufenen Jahre ihre Aufwärtsbewegung fort, ſo⸗ daß die Liederhalle mit rund 600 Mitgliedern der ſtärkſte Geſangverein im Kreis Mannheim ſein dürfte. Sechs Mitglieder, die der Tod abbe⸗ rufen hat, wurden durch Erheben von den Sitzen geehrt. Aus dem vom erſten Kaſſenwart Fritz Leipers⸗ berger erſtatteten Kaſſen bericht ging hervor, daß vorſichtige Kaſſenführung das Vereinsjahr mit einem nennenswerten Ueberſchuß abſchließen ließ. Die Ordnungsmäßigkeit in der Verwaltung der Kaſſe wurde durch Herrn Jakob Schulz, der mit den Herren Herbert Monninger und Auguſt Hartmann die Prüfung vornahm, beſtätigt. Der Vereinsleiter dankte den Kaſſierern Fritz Leipers⸗ berger und Franz Braun 3 und den Ver⸗ trauensleuten und erteilte Entlaſtung. Mehreren Mitgliedern wurde als Anerkennung für erfolg⸗ reiche Mitgliederwerbung Der ſilberne Uhranhänger und, ſoweit ſie ihn ſchon beſitzen, die Spange dazu überreicht. Die gleiche Auszeichnung übergab der Vereinsleiter den Mitgliedern des Führerringes. Vereinsleiter⸗ Stellvertreter Oskar Bauman u dankte im Namen der Liederhalle dem Vereins⸗ leiter für ſeine unermüdliche Arbeit, die viel zu dem Emporblühen des Vereins beigetragen hat. Die Verſammelten drückten durch Erheben von den Sitzen ihr Vertrauen aus und legten die Führung für das neue Jahr in ſeine bewährten Hände. Zu Rechnungsprüfern wurden für die nächſten zwei Jahre die Sängerkameraden Jakob Schulz, Her⸗ bert Monninger, Auguſt Hartmann, und uls Erſatzmann Franz Braun 2 ernannt. Mark sparen] Denn nur bis 14. Februar gelten die Opel- Preise, die Ihnen beim OPEL„Typ Olympia. 100 Mark, beim OPELyét sogar bis zu 200 Wohlgemerkt: es sind die für 1936 maßge- benden Modelle · mit der berühmten„OPEL. Synchron- Federung und den vielen ande- OPEL Auen och ein werivolles OPEL Angebot; der neue O P E L PA, das Vollautomobil für RN 1650 a b 1 Aus dem weiteren Verlauf der Verſammlung iſt erwähnenswert, daß mit Rückſicht auf die augenblick⸗ lichen Verhältniſſe in Jugoflawien und auf das Bres⸗ lauer Sängerbundesfeſt die Reiſe durch Jugoſlawien zurückgeſtellt wurde. Das ganze Augenmerk iſt nun⸗ mehr ausſchließlich auf Breslau gerichtet. Die Liederhalle wird im Sommer 1937 ge⸗ ſchloſſen an dem Feſt teilnehmen. Im Anſchluß an die Breslauer Tage iſt eine Sän⸗ gerreiſe nach Oſtpreußen zum Tannenberg⸗ Denkmal und nach Königsberg und Danzig mit einer Oſtſeefahrt geplant. Wünſchen aus Mitgliederkrei⸗ ſen wird durch eine zweitägige Sängerreiſe im Juli Rechnung getragen, auf der am erſten Tage die Bonner Liedertafel beſucht wird. Das innige Freundſchaftsverhältnis zwiſchen Silcherbund und Liederhalle gab dem Vereinsleiter Veranlaſſung, ſich mit der Sängerſchaft zur Verſchönerung des im Mai ſtattfindenden Deutſchen Bäckertages zur Verfügung zu ſtellen. Nach einem Bericht über die fjüngſte Kreistagung wurde eine Satzungsänderung bekannt⸗ gegeben, die es den Vätern ermöglicht, ihre heran wachſen den Söhne der Liederhalle zu⸗ z uz u führen. Muſikdirektor Friedrich Gellert hielt einen Vortrag über das Weſen der Stagma und über die künftige Geſtaltung des Wertungsſin⸗ gens. Die Liederhalle beteiligt ſich an dem dies⸗ jährigen Wertungsſingen am 17. oder 24. Mai mit einem Stundenchor. Der Vereinsleiter ließ ſeine Schlußworte in einem„Sieg Heil!“ auf den Füh⸗ rer, die Liederhalle und das deutſche Lied ausklin⸗ gen, dem die Nationallieder folgten. Und dann be⸗ ſchloß ein inniges Volksliedchen die in ſchönſter Har⸗ monie verlaufene Jahres⸗Hauptverſammlung. Sch. ae Eine weithin ſichtbare Werbung für die vom Arbeitsamt in der Kunſthalle eingerichtete Leiſtungs⸗ ſchau, die unmittelbar vor der Eröffnung ſteht, iſt in den Ringanlagen beim Waſſerturm aufgebaut wor⸗ den, wo man in der Verlängerung der Kunſtſtraße einen rieſigen vergoldeten Schlüſſel ſieht, während in der Verlängerung der Freßgaſſe ein Rieſenhobel mit einem entſprechenden Hinweis auf die Leiſtungs⸗ ſchau angebracht wurde. Geſundheit durch art und erdgebundene Lebensführung Auf Einladung des Prießnitz⸗Vereins ſprach im überfüllten Caſino⸗Saal Dr. med. Würthle⸗ Blankenburg, der in ſeinen Darlegungen davon aus⸗ ging, daß die Geſundheit zwar nicht alles, aber alles nichts ohne Geſundheit iſt. Deshalb hat auch der Reichsärzteführer Dr. Wagner eine Reichsarbeits⸗ gemeinſchaft für eine neue deutſche Heilkunde ins Leben gerufen und erſt Mitte Januar auf einer Tagung betont, daß eine Erneuerung der Medizin durch Aufnahme des Erfahrungsgutes der Natur⸗ heilkunde dringend erforderlich iſt. Der Nationalſozialismus und der Naturheil⸗ gedanke kämpfen Schulter an Schulter für den Glauben an die eigene Kraft in uns. Die Lebens⸗ kraft in uns hat drei Eigenſchaften: ſie kann ge⸗ ſtalten, geſund erhalten und heilen. Geſundheits⸗ ſtörungen ſind immer Folge art⸗ und naturwidriger Lebensweiſe. Geſundheit iſt das Ergebnis ge⸗ ſunder Zeugung und geſunder, artgemüßer Lebens⸗ führung. Geſundheit muß Tag für Tag aufs neue erkämpft ſein. Wir ſollen das Leben richtig ge⸗ nießen, und der höchſte Lebensgenuß fließt uns aus höchſter Arbeits⸗ und Schaffenskraft zu. Regelung der Verdauung erreicht man auf angenehme Weiſe durch die be⸗ währen Ebus⸗ Pillen.% 1— i. Apokhek. Sie beſei⸗ ligen Darmträgheit, wirten mild aber zuverläſſig: Der Menſch lebt nicht von dem, was er verzehrt, ſondern was er verdaut. Aber nur das kann ver⸗ daut und ins Blut aufgenommen werden, was er gründlich kaut. Deshalb mit Ruhe eſſen lernen, denn man kommt dann mit weniger aus. Dieſes Weniger bedeutet durch Stoffwechſelentlaſtung eine Steigerung der Lebenskraft durch geringeren Schlak⸗ kenabfall im Zellſtoffwechſel, zugleich einen Gewinn für die Volkswirtſchaft. Der beſondere Wert na⸗ turheileriſcher Maßnahmen liegt im erzieheriſchen Einfluß: nicht nur Behandlung, ſondern auch Wand⸗ lung des Menſchen zur Lebenserneuenung. Wir müſſen uns ſchon in geſunden Tagen um unſere Geſundheit kümmern, und die Aerzte als Geſundheitsführer erblicken ihre vornehmſte Auf⸗ gabe darin, vorbeugend zu beraten. Jeder einzelne Volksgenoſſe muß ſich ſeiner hohen Verantwortung als Treuhänder der Geſundheit jederzeit bewußt ſein. Der Vortrag fand viele aufmerkſame Hörer. Deutſche Gymnaftik für jung und alt Das Reichsſportamt der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ veranſtaltet in Zuſammenarbeit mit dem Reichsverband Deutſcher Turn-, Sport⸗ und Gymnaſtiklehrer im NSL vom 2. bis 9. Februar eine Werbewoche der„Deut⸗ ſchen Gymnaſtik“. Alle, die den Leibesübungen noch fern ſtehen, ſeien auf die am Donnerstag, 6. Februar, im Friedrichspark ſtattfindende Vorfüh⸗ rung aufmerkſam gemacht. Die Deutſche Gymnaſtik, wie wir ſie heute kew⸗ nen, iſt eine Körperſchulung, die alle angeht: Mann und Frau, j ing und alt geſunde und kräf⸗ tige ebenſo, wie ſchwächliche und zarte Menſchen. Die Gymnaſtik verlangt keine Spitzenleiſtung, wie der Sport, keine beſonders geſchulte Muskelkvaft oder Anſtrengung, wie das Turnen, ſondern hat ſtets nur das eine Ziel im Auge: Die Entwicklung und Uebung von Bewegungsſinn und Bewegungs⸗ fähigkeit des Menſchen, um hierdurch auf der Grund⸗ lage geſunder Körperarbeit dem Menſchen zu guter Haltung, Beweglichkeit, Friſche, Geſundung und Widerſtandskraft zu verhelfen, ſie zu feſtigen und zu erhalten. Die„Deutſche Gymnaſtik“ bietet eine weitgehende Möglichkeit, die vom Körper ausgehende harmoniſche Durchbildung des ganzen Menſchen zu erzielen. Die Gymnaſtik, wenn ſie richtig aufgefaßt wird, die deutſche Gymnaſtik, ergänzt das, was dem Körper des modernen Menſchen fehlt. Sie kräftigt den Organismus der Kinder, gibt dem Jugendlichen während der Entwicklungszeit die nötige Muskel⸗ ausbildung, die ihn vor Schäden in den Gelenken (beſonders in den Füßen und der Wirbelſäule) be⸗ wahrt. Sie gibt des weiteren dem im Berufskampf ſtehenden Menſchen den Ausgleich der Bewegung, die nicht nur zum Stillſtehen oder gar zum Sitzen Verurteilten, ſondern auch demjenigen nötig iſt, deſſen Beruf ihm erlaubt, ſich auszuarbeiten. 3 6 asker, Aue, lo ul ant dlaunu. ren einzigartigen Vorzügen dieser Typen. Aber am 14. Februar muß der Wagen auch schon zugelassen sein] Verabreden Sie des- halb sofort eine unverbindliche Probefahrt! Außerdem: wenn Sie sofort kaufen, ist Ihr Wagen auch schon eingefahren, sobald die ersten schönen Tage kommen! Auto G. m. b.., Mannheim, O 7, 5* Fel nsprecher 267 26 Auſfohaus Schmoll G. m. b.., Mannheim, I 6, 31/32* Fernsprecher 215 55/56 FTrIIZ Harlmann, Mannheim, Seckenheimer Strage 68 a 4 Fernsprecher 403 16 4. Seite/ Nummer 61 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 6. Februar 1936 Mädel und Reichsberufsweltkampf Zunächſt muß wieder einmal betont werden, daß Reichsberufswettkampf nicht eine Einzelaktion „die losgelöſt iſt von allem anderen Ge⸗ „um irgendeinen unbeſtimmten Zweck zu ver⸗ folgen, ſondern daß dieſer Wettkampf der werktätigen Jugend den Abſchluß eines ſich alljährlich wieder⸗ holenden beruflichen Ertüchtigungsprogramms bildet. Wenn nun vom Reichsberufswettkampf geſpro⸗ chen und geſchrieben wird, dann meiſt im Hinblick auf die Jugendlichen im allgemeinen,— und das iſt auch richtig ſo!l Doch hier ſoll nun verſucht werden, einmal nur auf den Blickpunkt des Mädels hinzu⸗ weiſen. Mit Begeiſterung und Freude und einer kaum noch zu unterdrückenden Spannung ſind unſere Mädel angetreten, um mit einem Schwung erneut die Aufgaben des Dritten Reichsberufswettkampfes zu meiſtern. Es gilt ja nicht nur auf dem Gebiete der Berufsausbildung den Wettkampf durchzuführen, ſondern auch die Geſchicklichkeit bei prak⸗ tiſcher Arbeit zu beweiſen, das Verhalten bei Zufälligkeiten des täglichen Lebens und auch die Kenntniſſe in der Hauswirtſchaft zu zeigen. Und im Vertrauen auf eine gerechte Aufteilung der Aufgaben in Altersklaſſen, die die Anforderungen, die an die einzelnen Teilnehmerinnen geſtellt werden, regeln, wird jede Aufgabe angepackt. Denn es ſoll ja gerade dieſer Wettkampf keine Spielerei ſein, ſondern ein Wertmeſſer des Könnens, der die Höhen und Tiefen und auch Lücken des be⸗ ruflichen Wiſſens jeder Teilnehmerin aufzeigt, um ſomit ſpäter die Anſatzpunkte zur Weiterbil⸗ dung zu haben. Das Mädel ſtrebt genau ſo zielbewußt wie der Junge nach der Leiſtungsarbeit. Ob es nun in der Fabrik, oder im Kontor, oder in der Werkſtatt ſeine Arbeit verrichtet, überall iſt es ihm ſehr ernſt mit der Tätigkeit. Sie ſprechen nicht viel darüber, es genügt zu wiſſen, daß alleſamt die gleiche Auf⸗ faſſung von ihrer Arbeit haben. Da ſie es wiſſen, gibt ihnen das gemeinſame Schaffen Freude und Be⸗ friedigung und beſonders im gemeinſamen Wettſtreit der beruflichen Kräfte. Das Mädel weiß auch, daß es eben nicht für ſich allein arbeitet, ſondern daß es mit ſeiner Arbeit dem ganzen deutſchen Volk verpflichtet iſt. Heute glaubt eben das Mädel nicht mehr ohne jede Vorkenntnis ſeinen Lebensberuf, Hausfrau und Mutter zu ſein, erfül⸗ len zu können, es beſinnt ſich immer mehr ſelbſtbe⸗ wußt auf die ihm eigens zugedachten Aufgaben. Hart⸗ näckig ſind ſie daran, um ſich über ihre Berufsarbeit hinaus Kenntniſſe anzueignen, um teilhaftig zu ſein an allem Geſchehen im Volke, um in dem großen gemeinſamen Schaffen nicht müßig zu ſein. Bei die⸗ ſem Dritten Reichsberufswettkampf wird wieder zum Ausdruck gebracht werden, daß die Arbeit der Ju⸗ gend des nationalſozialiſtiſchen Staates dem Auf⸗ ſtieg Deutſchlands gilt. Wirlſchaftlich fahren heißt Deviſen ſparen ee Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Nüdolf Heß, hat bei dem Generalappell des N Seck in Berlin auf die zwingende Notwendigkeit hin⸗ gewieſen, durch vernünftige Fahrweiſe und Ver⸗ meidung übermäßig ſchnellen Fahrens die Reifen zu ſchonen und dadurch zur Deviſen⸗ erſparnis beizutragen. Hierzu teilt der Leiter der Fachgruppe Auto⸗ mobklinduſtrie in Berlin folgendes mit: Dieſe Aufforderung des Stellvertreters des Füh⸗ lers ſollte nicht nur pon den Angehörigen des Noc, ſondern von ſämtlichen Kraftfah⸗ rern beachtet werden, da der Reifenverbrauch be⸗ kanntlich mit zunehmender Geſchwindigkeit unver⸗ hältnismäßig ſchnell anſteigt. Das haben nicht zuletzt auch die Erfahrungen der großen Rennen bewieſen. Jeder deutſche Kraftfahrer ſollte den Ehrgeiz haben, gut und wirtſchaftlich zu fahren, ohne das letzte aus ſeinem Fahrzeug herauszuholen, ſei es in bezug auf Höchſtgeſchwindigkeit, Beſchleunigung, Bremſen oder Kurvenfahren. Er ſchont dadurch nicht nur ſein Fahrzeug, ſondern ſpart auch für ſich an Betriebs⸗ koſten, ferner aber— und das iſt für die Allgemein⸗ heit heute ganz beſonders wichtig— an Deviſen, da wir Rohgummi bekanntlich einführen müſſen. Der Motor behält bei wirtſchaftlichem Fahren immer eine gewiſſe Kraftreſerve, die dem Fahrer wiederum die Möglichkeit gibt, einen angemeſſenen Reiſedurch⸗ Geſtern vor dem Schöffengericht In der Maske des politiſch Verfolgten Ein geriſſener Betrüger verurteilt Er bettelte die Pfarrer beider Konfeſſionen an Der 31 Jahre alte ledige Joſef Baumeiſter aus Uttenweiler gehört zu der geriſſenſten Sorte von Betrügern, die bisher vor Gericht erſchienen und ein angenehmes Leben zu führen wiſſen. Wie viele Leute mag der heutige Angeklagte außer den unter An⸗ klage geſtellten 14 Fällen ſchon geprellt haben? Die Staatsanwaltſchaft nimmt an, daß es ſich hier nur um einen Bruchteil handelt, ſie hat ſelbſt ſchon einige Fälle ausgeſchieden, in denen eine Ueberführung wegen Betrugs zweifelhaft war. Der Angeklagte war bald katholiſch, bald evaugeliſch und hätte er die Kennzeichen ſemitiſcher Abſtammung im Geſichte gehabt, er wäre auch wohl ſemitiſch geweſen und nicht allein zu den Pfarrern beider chriſtlichen Konfeſſionen, ſondern auch zu den Rabbinern gegangen und hätte ihnen ſein Leid geklagt, daß er wegen ſeiner politiſchen Einſtellung bis ein Jahr 6 Monate in Schutzhaft geweſen, daß er politiſch verfolgt werde und nirgends darum eine Bleibe habe. Im badiſchen Oberlande ging er von Stadt zu Stadt. Und es lohnte ſich. In Bretten erhielt er von einem Pfarrer 44 Mark, von einem der anderen Konfeſſion 5,50 Mark. Er wollte in Kislau, auf dem Heuberg und in Dachau untergebracht geweſen ſein. Er war mit einem von ihm gefälſchten Empfehlungs⸗ ſchreiben der evangeliſchen Gemeinde Ulm verſehen, wonach Baumann lauch ſeinen Namen hatte er ge⸗ fälſcht) der Unterſtützung der NS empfohlen wurde. betrug 1,50 Mark. Bei einem Pfarrer jammerte er, daß er Stellung habe, verheiratet ſei und ihm das Geld fehle, ſeine Familie kommen zu laſſen. Dann wieder fehlte ihm das Geld für die Miete— immer hatte er einen neuen Grund, Mitleid zu erwecken. In Ulm hat er die gleichen Betrügereien verübt, die jedoch hier nicht unter Anklage geſtellt ſind. Bis auf fünf im November bei Mannheimer Pfarrern verübte Betrügereien des Angeklagten erfolgten alle im Monat Oktober 1935. Hier wurde ihnen durch die Staatsanwalt⸗ ſchaft ein Ziel geſetzt. Bei einem ſolch einträglichen Betrieb lehnte er eine ihm angebotene Arbeit in St. Georgen ab. Seine 23 Vorſtrafen— die letzten ſind eine Strafe von 1 Jahr 2 Monate Zuchthaus in Stuttgart wegen erſchwerten Landfriedenbruchs im Jahre 1933, eine von Ravensberg wegen Rück⸗ falldiebſtahls von 6 Monaten, die er im Auguſt 19185 verbüßt hatte— betreffen faſt alle bekannten Para⸗ graphen des Strafgeſetzbuches. Der Angeklagte gab ſich keine große Mühe, ſein verwerfliches Treiben zu verſchleiern. Nur ein Pforzheimer Pfarrer hatte keine Angaben gemacht, daß er ſich betrogen fühlte. Den anderen Geiſtlichen log er vor, es handle ſich nur um ein Darlehen. Der Vertreter der Anklage(Staatsanwalt Weber) be⸗ antragte gegen den Angeklagten eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren und 30 Mark Geldſtrafe. Das Schöf⸗ fengericht(Vorſ. Amtsgerichtsdirektor Dr. Arnold) verurteilte ihn zu 2 Jahren 2 Monaten Ge⸗ fängunls, außerdem wurden ihm die bürgerlichen Nirgends ging er leer aus; der geringſte Betrag l Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt. eee eee, Gthutz unſerer Werkanlagen gegen Luftangriffe Baumbepflanzung als billige und wirkſame Luftſchutzmaßnahme Zum Schutze gegen Luftangriffe iſt es auch erfor⸗ derlich, die wichtigen Erzeugungsſtätten unſerer Wirt⸗ ſchaft zweckvoll gegen dieſe Gefahren zu tarnen. Der Oberregierungsrat im Reichsluftfahrtminiſterium, Löfken, ſchreibt über dieſe Frage im Reichs⸗Jugend⸗ Preſſedienſt u., daß bereits bei der Raumordnung durch Reichs⸗ und Landesplanung an dieſe Aufgabe gedacht werden müſſe. Wichtige Wirtſchafts⸗ oder Erzeugungsvorgänge dürften nicht nur an einer Stelle durchgeführt werden; nach Möglichkeit müſſe vielmehr, mengenmäßig und nach Leiſtung geſehen, eine über den ganzen denutſchen Raum verteilte gleichmäßige Erzeugung er⸗ reicht werden, ſo daß bei Ausfall oder Abſchnürung der einen oder anderen Erzeugungsſtätte nicht die geſamte Erzeugung eines Induſtriezweiges zum Er⸗ liegen kommt oder auch nur unerträglich gemindert werde. 5 Bei der Wahl des Standortes einer wichtigen Erzeugungsſtätte müſſe bereits verſucht werden beſonders luftgefährdete Lagen 3u vermeiden. Eine klare Trennung zwiſchen In⸗ duſtrie⸗ und Wohngebieten ſei zu erſtreben. Bei Neuanlagen müſſe die Anordnung ſo getroffen wer⸗ den, daß kein ausgeſprochenes Flächen⸗ oder Reihen⸗ ziel für die feindlichen Flieger entſtehe. Eine völlige Tarnung unſerer Induſtrieanlagen als Schutz gegen Sicht würden wir nicht ſchaffen können. Man müſſe f aber verſuchen, das zu erreichen, was möglich ſei. Durch Ausnutzung der in der Landſchaft vorkommenden Geländeeigentümlich⸗ keiten werde man einen gewiſſen Schutz der Bau⸗ werke und Anlagen ſo erreichen, daß eine beſondere Auffälligkeit vermieden und dadurch ſchnelle und leichte Orientierung für den Angreifer unmöglich gemacht werde. Dieſes Anpaſſen an die Umgebung müſſe durch richtige Auswahl der Form⸗ und Farbgebung aller Gebäudeteile, durch Ausſchaltung der Spiege⸗ lung der Fenſter und Wandflächen, durch Auf⸗ lockerung der Schlagſchatten der Gebäude ergänzt werden. Die Ausnutzung der in der Natur vorhan⸗ denen Deckungs möglichkeiten und das reichliche Einfügen von Baumbeſtand und Bepflan⸗ zungen könne den Zuſammenhang einer Anlage völlig verwiſchen. Die Baumbepflanzung ſei über⸗ haupt eine der billigſten und zugleich wirkſamſten Luftſchutzmaßnahmen. Ein ausreichender Schutz der Gefolgſchaft ſei ſicherzuſtellen und dabei Vorſorge zu treffen, daß die Schutzeinrichtungen jederzeit auch im Frieden in irgendeiner Form für den Betrieb verwendet wer⸗ den könnten. Beſondere Schutzmaßnahmen ſeien für die Verſorgungsleitungen wie Elektrizität, Waf⸗ ſer, Gas uſw. erforderlich, die leicht aus⸗ und um⸗ ſchaltbar ſein müßten. !!!!.!!..õããĩ ͤᷣͤddbdbbwbdbꝙßbwbwßwbꝓäãæãũð uA ð PPV T ſchnitt einzuhalten. Eine vernünftige Fahrweiſe wird ſich zweifellos auch ſehr ſchnell in der Unfall⸗ ſtatiſtik günſtig auswirken. Im Jahre 1933 ſeine neuere Statiſtik liegt noch nicht vor) wurden nicht weniger als 4700 Menſchenleben durch draft⸗ fahrzeugunfälle vernichtet. 1935 hatten die Ver⸗ ſicherungen einen Zuwachs von 50 v. H. bei den ſchweren Schadensfällen zu verzeichnen, woraus man ohne weiteres ſchließen kann, daß die Zahl der töd⸗ lichen Unfälle im ſelben Verhältnis geſtiegen iſt. Die traurigen Ueberreſte von Kraftwagen, die ig eieh nach Unfällen in die Werkſtätten eingeſchleppt we⸗⸗ den, ſollten jedem Kraftfahrer eine eindringliche Mahnung ſein, durch freiwillige Selbſt⸗ diſziplin den Hinweis des Stellvertreters des Führers zu beherzigen. Wer gehört in den Soldatenbund? Ein beſonderes Abzeichen Der„Soldatenbund des neuen Heeres“ hat ſeine Tätigkeit aufgenommen. Aufrechterhaltung ſolda⸗ tiſchen Geiſtes und der Kameradſchaft, Pflege der Erinnerung an die gemeinſam verbrachte Dienſtzeit und der Ueberlieferungen des Heeres in lebendiger Verbindung mit der aktiven Truppe ſind ſeine Auf⸗ gaben. Der Eintritt in den Bund iſt freiwillig. Anſpruch auf Zugehörigkeit haben alle Offiziere, Unter⸗ offiziere und Mannſchaften, die ſeit dem 1. Januar 1921 im neuen Heer gedient oder geübt haben und in Ehren ausgeſchieden ſind. Aktive Offtgiere, ſowie nach Beendigung des elften Dienſt⸗ —— gaben mir mit Ahſicht eingelegt. Nicht nur. daß dieler Eintopfſonntag ungefähr 30 Milli- anen mark eingebraant hat und Du garnian uusrechnen kannſt, wievielen Menſchen mir damit ein warmes Minageſſen geben konnten, Wieniele Millionen mir ſo erhalten konnten. Das verſtehſt Du vielleicht nicht, mein Volks- genoſſe, aber das können wir ſagen, gerade Dir, der Ju das nia verſtehſt, iſt es nützlich, wenn wir Dich auf dieſe Weiſe wenigſtens einmal m Deinem Volze zurückführen, zu Millionen Deiner Volksgenoſſen, die glücklich würen, wenn ſie nur den ganzen Winter über dus kimopfgericht hätten, das Ju vielleich um monat einmal zu Dir nimmſt. Wir haben das mit Abſicht getan und werden nie davon laſſen. eee; dienenden Unteroffiziere und Mannſchaften des Heeres können außerordent⸗ liche Mitglieder werden. Die Mitgliedſchaft kann nur auf ſchriftlichen Antrag des Bewerbers erlangt werden. Vordrucke es Aufnahmeantrages ſind bei den Kameraoſchaften des„Reichstreubundes“ und den Wehrbezirkskommandos erhältlich. Dieſe Stellen neh⸗ men auch die Beitrittserklärungen zum Bund ent⸗ gegen. Namen und Anſchrift der Kameraoͤſchafts⸗ führer werden in den örtlichen Zeitungen noch be⸗ kanntgegeben werden. Verſorgungsberechtigte ehemalige Hee⸗ resangehörige ſollen neben der Mitgliedſchaft des Bundes auch die des„Reichstreubundes“ erwerben, oer als Zweigverein für Verſorgungsaufgaben dem Soldatenbunde eingegliedert iſt. Der Mitgliedsbeitrag beträgt monatlich 50 Pfennig. Den Mitgliedern wird die Halbmonats⸗ Zeitſchrift des„Soldatenbundes“ unentgeltlich zur Verfügung geſtellt. Verſorgungsberechtigte Mitglie⸗ der, die daneben dem„Reichstreubund“ angehören, entrichten dafür einen monatlichen Sonderbeitrag von 50 Pfennig. Die Mitglieder des„Soldatenbundes“ erhalten demnächſt ein beſonderes Abzeichen. Mitglieder des Bundes, die ſich politiſch oder weltanſchaulich betätigen wollen, können, da im Bunde keine Politik getrieben wird, außerdem den Gliederungen der Partei, z. B. SA oder SS, angehören. Mitglieder des Soldatenbundes, die be⸗ reits der alten Wehrmacht oder einem ihrer Bünde 18. B. Kyffhäuſer) angehört haben, können dieſe Mitgliedſchaft beibehalten. Wie bereits mitgeteilt, iſt zum Führer der Bun⸗ desgruppe Stuttgart Generalleutnant a. D. von Greiff, zum Führer der Bundesgruppe Karlsruhe Generalmajor a. D. Freiherr von Rotberg, Heidelberg, beſtimmt worden. jahres die länger Hinweis „Neue Forſchungen über Veit Stoß.“ Prof. Dr, A. Stange, Erlangen, iſt aus dienſtlichen Gründen verhindert, am Donnerstag und Freitag den ange⸗ kündigten Vortrag über Veit Stoß zu halten. Es ſpricht dafür Profeſſor Dr. Otto Schmitt von 835„ Hochſchule in Stuttgart über Veit oß. Spenden für das Winterhilfswerk Dem Winterhilfswerk gingen weiter folgende Spenden zu: Kommunales Elektr.⸗Werk Hagen 40 000; Weſtdeutſcher Cementverband Bochum 25 000, Kreisbauernſchaft Bochum 25 000; Kreisbauernſchaft Dortmund 25 000; Richard Rin⸗ ker G. m. b. H. Menden 20 000; Hoeſch. Hüttenwerk, Köln⸗Neueſſen 9 600; Schwelmer Gummiwaren, Schwelm 15 000: Ohler Eiſenwerk. Ohle 15 000: Hveſch. Köln⸗Neu⸗ eſſen⸗Hohenlimburg 12 610: Ruhrſtahl AG., Henrichshütte, Hattingen 10 000; Klöckner⸗Werke Ach. Hagen⸗Haſpe 7500, Stephan Witte u. Co., Iſerlohn 6000; Stahlwerk Kabel, C. Pouplier Kabel 6000; Stahlwerke Plate, Brünning⸗ hauſen bei Lüdenſcheid 6000; Weſtf. Drahtinduſtrie, Hamm 60007 Weſtf. Union Drahtinduſtrie, Hamm 6000; Märkiſche Seifeninduſtrie, Witten 6000; Hüttenwerke„Siegerland“, Siegen 6000: Weſtf. Trans portgeſellſchaft Acc., Dortmund 5500; Ungenannt 3000; Fr. Gerhard Theis, Hohen lüm⸗ bung 5000; Os far Waldrich Fabrikant, Siegen 5000; Weſtf. Kohlenhandelsgeſellſchaft Gaſtrock, Murmann u. Co. 5000. Die lz leu 3 Winter-Ulster Ulster-Paletots Todlen-Nantel moderne 2teihige Fotmen Strepazier- Qualitäten Nik. 33. 46. 61. 85. gemustert und un l. 28. 43. 33. 66. le NHünchner Quslität, im- prögnlert, alle Ferben N. 16. 24. 32. 43. Nik. 52.— 39. 65. 76. 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Da war der Schienenſtrang kilome⸗ terweit durch das öde, verlaſſene Moor ohne Baum und Strauch und die ſchnurgerade Reihe der Tele⸗ phonſtangen. General Schiebeck ſchritt einmal täg⸗ lich von Schwelle zu Schwelle den Bahndamm ent⸗ lang, um Schrauben, Schienen und Signalmaſten zu prüfen. Das war ſein Dienſt ſeit beinahe zehn Jahren. Er ſagte, daß er Hauptmann der kaiſerlich⸗ruſ⸗ ſiſchen Armee geweſen ſei. Der Umſturz habe ihn nach Deutſchland vertrieben, und ihn zum Strecken⸗ wärter degradiert. Er war ſchweigſam und hatte ſchwermütige Augen. Nur ſelten taute er auf. Manchmal abends in der Kneipe, wenn er getrun⸗ ken hatte. Dann erzählte er von ſeiner Heimat, von Rußland. Dann begann er von ſeinen Helden⸗ taten zu prahlen, die er während des Weltkrieges mit ſeiner Kompanie verrichtet. Man ſolle ihm nur einmal eine Armee geben, dann würde er Rußland in vierzehn Tagen zurückerobern und zu hohen Ehren und Auszeichnungen kommen. Im Dorf belächelte man ſeine Prahlereien. Man nahm ihn nicht ernſt, den General Schiebeck, wie er mit Spitznamen hieß. Er war eines Tages voll⸗ kommen zerlumpt angekommen und jemand hatte ihn bei der Bahn untergebracht. Man traute ihm allenfalls zu, dort ſeinen Dienſt gewiſſenhaft zu ver⸗ richten. Der Dienſt an der Strecke verlief im eiſernen Gleichmaß. Aber Tauſende von Schwellen auf und ab, jeden Tag. Der Winter war ſehr kalt. Der Oſtwind pfiff ſchneidend über das kahle Moor und trieb den Schnee zu Hügeln. Ein Schneepflug hatte die Strecke paſſiert, um die Schienen für den Verkehr fret⸗ zuhalten. In einer halben Stunde würde der D⸗Zug nach Petersburg durch das öde Moor donnern. Es dämmerte. General Schiebeck war unterwegs. Der-Zug nach Petersburg war ſein beſonderes Sorgenkind in dieſen Tagen, er prüfte alle Anlagen umd Signale viel gewiſſenhafter und war erheblich länger auf der Strecke als vorgeſehen. Den Kragen Hochgeſchlagen, mit blaugefrorenem Geſicht, taſtete er ſich von Schwelle zu Schwelle, bis er auf einmal wie erſtarrt ſtehenblieb. Bei der Telephonſtange 105 hatte ſich eine Schiene gelockert. Unter der Wucht des Schneepfluges, der in raſchem Tempo vornber⸗ gebrauſt war, mußten einige Bolzen geſprungen ſein. Es begann ſtärker zu ſchneien und dunkelte raſch. General Schiebeck erwachte aus ſeiner Verſteinerung und verſuchte fieberhaft, die Schiene in ihre ur⸗ ſprüngliche Lage zurückzuzwängen. Es gelang ihm nicht. Faſſungslos blickte er um ſich. Die nächſte Signalanlage lag eine Viertelſtunde entfernt, in fünf Minuten mußte fahrplanmäßig der D⸗Zug dieſe Stelle paſſieren. Es würde ein Unglück geben, wenn er nicht vorher zum Halten gebracht wurde. General Schiebeck riß ſeinen Rock vom Leibe und knotete ihn als Fahnentuch an ſeinen Stock. Aber nach wenigen Sekunden erkannte er ſchon, daß in dieſem Schneegeſtöber und in dieſer Dunkelheit ein ſolches Zeichen vom Lokomotivführer nicht entdeckt werden würde. Es mußte ein Signal ſein, das leuchtete, Eime brennende Fackel! In der Ferne begann es leiſe zu donnern, Schienen zitterten, General Schiebeck ſchrie auf. Holz zu einer Fackel gab es weit und breit nicht. Zwei glühende Lichter tauchten auf, das Donnern wurde ſtärker. Und da kam dem Streckenwärter der rettende Gedanke. Er zündete ſeinen Rock an, den er abgeſtreift hatte. Die Flamme ſchlug raſch hoch. die Johlend griff der Wind in die Fackel, die General ſchwenkte. Schiebeck über ſeinem Haupte Funken tanzten um ihn her, die Flamme griff in ſein Haar, in ſeinen Bart, leckte ſchließlich an ihm herab bis zu ſeinen Füßen. In einer Minute brannte der ganze General Schiebeck. Aber er ſtand aufrecht, ohne einen Verſuch, die Flammen zu löſchen. Unter raſendem Schmerz ſtand er im Angeſicht des herau⸗ donnernden Zuges und brach erſt beſinnungslos zu⸗ ſammen, als die Lokomotive vier Meter vor ihm mit kreiſchenden Bremſen zum Stillſtand kam. General Schiebeck erwachte nicht wieder. Er ſtarb auf dem Transport zum Krankenhaus. Zwei Tage ſpäter trug man ihn zu Grabe, und eine Ar⸗ mee von Menſchen folgte ſeinem Sarg. Keiner lächelte mehr. Nun war er doch noch General ge⸗ worden. Ein General der Pflichterfüllung, vor dem alle in ſtummer Ergriffenheit ſalutierten. Gute Maske O Menſch!— Die Welt iſt kugelrund und Langeweile ungeſund. Tauch in des Karnevales Wellen, Menſch!— um dich einmal umzuſtellen! Wie wär das— oder meinſt du nicht?—: tu eine Maske vors Geſicht!? Weil du doch ſonſt ohn' jede Liſt, aufrichtig und du ſelber biſt— weil du nie hohle Würde zeigſt, dich nie in falſcher Achtung neigſt— — O Menſch, die Welt iſt kugelrund und Langeweile ungeſund.) Weil deine Haltung und dein Gruß, dein Händedruck und ach! dein Kuß, dein Beileid und dein Lächeln hold ſo echt und lauter ſind wie Gold— Drum tauche in die Karne⸗Wellen, Menſch!— um dich einmal umzuſtellen! Wie wär das— oder meinſt du nicht?—: Zeig mal dein eigenes Geſicht! Dirks Paulun Die größte Schmeichelei Die Türken behandeln alle Fragen, die ſich mit ihrer Religion und mit ihren Sitten beſchäftigen, mit größter Zurückhaltung. Anläßlich eines diplomatiſchen Eſſens fragte eine Dame den türkiſchen Geſandten mit leiſem Spott, warunn wohl Mahomet ſeinen Glaubensgenoſſen ge⸗ ſtattet habe, mehr als eine Frau zu heiraten. Der Geſandte antwortete: „Er hat es deshalb erlaubt, damit man in meh⸗ reren Frauen all die Eigenſchaften findet, die bei Ihnen, gnädige Frau, alle in einer Perſon ſo glück⸗ lich vereinigt ſind.“ Künſt'lerſtolz Ein Bewunderer Whiſtlers ſaß einſt in dem Ake⸗ lier des berühmten Malers und ſagte zu ihm im Verlaufe der Unterhaltung: „Sehen Sie, verehrter Meiſter, für mich gibt es eigentlich nur zwei Maler überhaupt: nämlich Sie und Velasquez.“ Etwas gelangweilt Beſucher an: „Was finden Sie eigentlich an Velasquez?“ Ein Herz aus Stahl Jemand fragte einmal Carl Schuch, was er eigent⸗ lich unter Kunſt verſtünde. Darauf antwortete ihm der Meiſter: „Ich weiß nicht, was„Kunſt“ iſt. Ich weiß auch ſah Whiſtler darauf ſeinen nicht, wer auf dieſe Frage eine befriedigende Ant⸗ Wir haben ein Haustier in unſere Schihütte be⸗ kommen, das wir mit der ganzen Achtung behan⸗ deln, die wir Genoſſen unſeres Lebens ſchuldig ſind. Doch glaube niemand, es ſei, allen Jagdgeſetzen zum Trotz, ein eingefangenes Murmeltier oder ein kleiner Schneehaſe; es iſt eine Fliege, ſonſt nichts! Eine Fliege, die unſer glühendes Oeſchen aus dem Winterſchlafe erweckte, und die ſich— dem Leben noch nicht ganz gewachſen— eines Morgens in 1 glücklicherweiſe ausgekühltem Kaffee be⸗ and. Die Zivpiliſation haftet den Männern nur loſe an. Alſo ſagte Bernd„Schweinevieh!“ und ſchickte ſich an, die Fliege mit ſamt dem ganzen Kaffee pfeil⸗ grad mitten in die Hütte zu ſchütten, ich konnte ihm eben noch in den Arm fallen. Weniger um des Kaf⸗ fees, als um der Fliege willen, die ſich auf den Ofen geſetzt und ſorgſam angehaucht, allſogleich zu putzen begann. Denn die Kataſtrophe hatte ſie mit einem Schlag aus dem Winterſchlaf und Traumland mit⸗ ten ins problematiſche Leben geſtellt. Bernd ſah unſeren gemeinſamen Bemühungen troniſch zu und machte minderwertige Bemerkungen. Warte nur, dachte ich, ich werde dich mit deinem eige⸗ nen Gotte ſtrafen und erinnerte ihn an Goethes Vers: Als ich einmal eine Spinne erſchlagen, Dachte ich, ob ich das wohl geſollt? Hat Gott ihr doch wie mir gewollt Einen Anteil an dieſen Tagen. Was immerhin zur Folge hatte, daß er zu ſchwei⸗ gen begann. Inzwiſchen hatte das kleine Geſchöpf vom Le⸗ ben wieder Beſitz ergriffen. Von einem glühenden Oeſchen getäuſcht und trügeriſcher Frühlingshoff⸗ nung hingegeben, ſpazierte ſie am Fenſter auf und ab und bereitete ihre Perſon zum Fluge in eine Sonne, die nicht ſchien. Die unerwartete Wärme ſtieß ihre dunklen Lebensregeln um, und ein Stück⸗ chen milchgetränkter Zucker tat das ſeine, ſie richtete BILDER VON TAGE Natürlich in USA: Drei Geſchwiſterpaare heiraten In Grainfield, Kanſas(us), heirateten zwei Söhne und eine Tochter des Farmers Frank Wolf wei Töchter und einen Sohn des Farmers Frank Meerian. Von links nach rechts: Die Ehepaore red Wolf, Georg Meerian und Frank Wolf jr. nach der gemeinſamen Trauung. Unruhiges Kairo! In der letzten Woche kam es in Kairo wieder zu blutigen Zuſammenſtößen zwiſchen Studenten und Polizei. (Weltbild,.) wort zu geben vermöchte. Malerei iſt das, was man Plaſtik iſt das, was man nicht abformen kann. Und ich weiß nur, daß künſtleriſches Schaffen eine ſehr ſchmerzvolle Wolluſt iſt und daß man zum Vollenden, wie Delacroix einmal ſtöhnend ausrief, ein Herz aus Stahl beſitzen muß.“ ſich ein mit dieſem Surrogat von Sommerglück, das zwei Schifahrer ihr bereiteten, und ſchickte ſich an, ſolange unſer Oeſchen glühte, die Tage mit uns zu teilen. Und nun gehört dies kleine unbegreifliche Leben zum Glück unſerer Urlaubswochen. Wenn wir in ſinkender Dämmerung von einer Tour kom⸗ men, begrüßt uns ihr feines Summen im warmen Stübchen und verſtärkt unſer Gefühl des Zu⸗Hauſe⸗ Seins. Sie iſt das einzige Lebendige hier oben außer uns, im Schweigen dieſer großen Einſamkeit gewinnt ihre zerbrechliche, bleie Exiſtenz Würde und Wert. Das unfaßliche Myſterium des Lebens be⸗ gegnet uns in ihrer ſchwirrenden Geſtalt, ſie iſt die zarte Brücke zwiſchen uns und dem weiten Reich des Seins, irgendwie unſerem Weſen verwandt auch ſie— kleine Schweſter an der Fenſterſcheibe. Ihre ſchwarzen, blickloſen Augen, und ihre unendlich fei⸗ nen, geäderten Flügelchen, ihr geheimnisvoller Leib, in deſſen winziger Kleinheit dennoch der gewaltige Trieb zum Leben, die ſüße Verlockung des Früh⸗ lings ein Echo findet, geben uns unerſchanlichen Stoff zu Meditationen. Und Bernd ſteht mir ſchon lange in nichts mehr nach, die kleine Fliege beſchäftigt ihn ſehr. Er tränkt ihren Zucker mit Milch, er verfolgt ſie freundlich auf ihren kaprizibſen Spazierwegen durch die Stube, er ſcheucht ſie ängſtlich fort vom heißen Lampenzylinder und ſucht ſie beunruhigt, wenn ihr feines Summen ausbleibt; und ſie dankt uns unſere Achtung, indem ße weder unſere Naſen, noch den Marmeladetopf zum Ort ihrer Beluſtigung erwählt. Aber ſeit einigen Tagen— ich muß es mit Kum⸗ mer berichten— iſt unſer Haustierchen verſchwunden. Wir haben es in allen Winkeln geſucht, Bernd viel⸗ leicht noch ein wenig eifriger als ich, aber ohne Erfolg. Das vertraute Summen bleibt aus, das Zuckerſtückchen liegt verwaiſt auf der Fenſterbank; wieder ſind wir beiden das einzige Leben in dieſer ſchneeumflogenen Hütte. Gott weiß, wo ſie hingekommen iſt, die kleine Fliege. Vielleicht iſt ſte, im hartnäckigen Glauben an Frühlingszeit, durch das geöffnete Fenſter entwichen, Ich weiß nur das eine: nicht photographieren, (Weltbild,.) Rieſeubrand bei 15 Grad unter Null Bei dieſer Kälte verſuchte die Feuerwehr von Chikago ein in Brand geratenes Mietshaus zu löſchen. Das in die Flammen gepumpte Waſſer erſtarrte jedoch ſoſyrt zu Eis. (Weltbild,.) und vom kalten Hauch des Schnees angerührt, ins dunkle Nichts geſunken. Vielleicht hat ſie ein hungri⸗ ger Jochfink, froh der unerwarteten Beute, im Fluge erhaſcht, und ſo diente ſie ſterbend den grauſamen ſachlichen Geſetzen der Natur. Vielleicht iſt ſie aber auch— wir wollen's nicht hoffen— im Spülwaſſer eines unrühmlichen Todes geſtorben und ſamt Eierſchalen, Kaffeeſatz und Wurſt⸗ zipfeln auf den Kehrichthaufen geflogen, ungeachtet deſſen, daß ſtie ein paar Flügenlchen beſaß, von Got⸗ tes Liebe zarter gebildet als ein Hauch, und ein klei⸗ nes tapferes und unfaßliches Herz, das ſtark und gläubig genug war, um für einen trügeriſchen Früh⸗ lingstraum Bande des Todes zu ſprengen. Conferente eines Autobusſchaffners Nicht wahr, man döſt im Autobus ſo vor ſich hin, man ſieht ſeinem Nachbarn auf den Mantelknopf und denkt: Was der wohl von Beruf iſt? Was der wohl verdient? Ob auf den jemand wartet? Ob den wohl jemand liebt? Wie der wohl iſt, wenn man ihn kennt? Ob der Briefmarken ſammelt? Oder Schmetterlinge? Ob er wohl Roſen oder Nelken lieber hat? Oder Börſenpapiere?— Man ſchafft ſich etwas zu denken im Autobus, es iſt ein wenig langweilig, man müßte eigentlich etwas unter⸗ halten werden: mit Muſftk oder ſonſt etwas, man könnte auch vorne einen Film laufen laſſen, es führen viel mehr Leute mit dem Autobus, wenn ſie wührend der Fahrt etwas unterhalten würden. Aber neulich war es nun ein Schaffner im Einſer, der eine Art unterhaltſame Conference hielt, wäh⸗ rend er ſeine Fahrſcheine zu Verkauf anbot. Er kam die Treppe herauf, man hörte ſeinen Schritten ſchon die gute Stimmung an, und der Strom ſeiner launi⸗ gen Rede floß unaufhaltſam, während er Scheine verkaufte, wir unte hielten uns prächtig:„So, meine Damen und Herren, langen Sie bitte ſchon in die Taſchen, der Onkel Schaffner kommt. In welcher Preislage wünſchen Sie was: fünfzehn, fünfund⸗ zwangig, oͤreißig? Teurer gibt's nicht.— Mein Herr? — Fünfzehn, bitte ſehr! Kleines Loch in den kleinen Schein, ſo bitte ſchön!— Meine Damen? Schöner Tag heute morgen, nicht wahr? Und was für einen Schein wünſchen Sie? So einen— herrlich roſarot, mattfarben, licht⸗ und waſchecht, nur fünfundzwanzig Pfennfe. Zweimal fünfundzwanzig, bitte ſchön! Kleines Andenken möchte ich nur behalten davon, bloß die Ecken, ſo danke ſchön. Sonſt noch jemand, den ich bedienen darf? Niemand mehr, den ich be⸗ dienen darf? Niemand mehr?— So. Meine Da⸗ men und Herren, es war mir ein Vergnügen, auf Wiederhören!“ Und tappt die Treppe wieder herunter. Man hört den Schaffner unten weiter konferieren. Sagt einer oben im Autobus zu ſeinem Nachbarn: „Wer haten dem ſo früh die Mollen ſpendiert?“ Christian Bock. Mannheims junger Schauſpielernachwuchs von der Schauſpielſchule an der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater wird ſich am Freitag, dem 7. Februar, erſtmalig mit einer Aufführung des dreiaktigen Schauſpiels„Der Verrat von No⸗ vara“ von Cäſar von Arx vorſtellen. Horſt Schrve⸗ der(Regieklaſſe Hölzlin) hat die Einſtudterung über⸗ nommen. Es wirken ferner die Schüler und Schü⸗ lerinnen der Klaſſen Stieler, Hölzlin und Finohr mit. Die Eintrittspreiſe ſind volkstümlich gehalten. Karten in den bekannten Vorverkau sſtellen des Nationaltheaters und im Sekretariat der Hochſchule, A 1, 3.(Telephon 34051.) Der Streit um die Shakeſpeare⸗Ueberſetzungen. Reichs miniſter Dr. Goebbels hat an namhafte Per⸗ ſönlichkeiten der deutſchen Theaterwelt und Litera⸗ turwiſſenſchaft eine Umfrage gerichtet, welche Stel⸗ lung ſie in der in letzter Zeit heiß umſtritlenen Frage der Schlegel⸗Tieckſchen und Rotheſchen Ueber⸗ ſetzung Shakeſpeareſcher Dramen einnehmen. Dr. Goebbels hat ſich vorbehalten, nach Eingang der Antworten der befragten Literaturhiſtortker, Kri⸗ tiker und Theaterfachleute eine Anordnung für die deutſchen Theater herauszugeben, welche der bei⸗ ben Ueberſetzungen in der Folgezeit als die für den gegenwärtigen Spielplan der deutſchen Theater maß⸗ und richtunggebende zu gelten hat. Es ſoll damit vermieden werden, daß dieſer Literaturſtreit nachteilige Folgen für die Entwicklung des deutſchen Theaters nach ſich zieht. 6. Seite/ Nummer 61 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 6. Februar 1936 — Eine Geſchichte zum Verrücktwerden paſſierte vor kurzem einem Herrn der Budapeſter Geſell⸗ ſchaft. Er beſuchte ein Theater, zu welchem Zweck er ſich mit einem neuen, außerordentlich wertvollen Opernglas bewaffnete. Auf dem Heimweg fiel ihm plötzlich ein, daß er ſein neues Glas im Theater liegen gelaſſen habe. Er machte daher auf der Stelle kehrt und verſuchte, ſeine Vergeßlichkeit durch er⸗ höhtes Tempo wieder gutzumachen. Doch blinder Eiſer ſchadet nur, und ſo rannte er beim Ueber⸗ queren einer Straße direkt in ein Auto hinein. Er wurde niedergeſtoßen und blieb bewußtlos liegen. Der Autolenker kümmerte ſich nicht weiter um ihn und fuhr davon. Da die Straße zu der ſpäten Stunde nicht ſehr belebt war, blieb der Bewußtloſe längere Zeit unbemerkt. Schließlich wurde er von einem Paſſanten aufgefunden. Da keine äußerlichen An⸗ zeichen eines Unfalles vorhanden waren, vermutete man, es mit einem Selbſtmörder, der Gift zu ſich genommen hatte, zu tun zu haben. Ein Rettungs⸗ wagen kam und brachte den noch immer Bel oußt⸗ loſen in die Unfallſtation. Dort ging man ſofort daran, dem Unglücklichen den Magen auszupum⸗ pen. Gerade als ein Schlauch in den Schlund des Herrn eingeführt wurde, erlangte er ſein Bewußt⸗ ſein wieder. Alles Sträuben half ihm nichts, der Magen wurde ihm gänzlich ausgepumpt. Als er end⸗ lich reden oͤurfte, ließ er auf die Anweſenden die wüſteſten Beſchimpfungen los und dazwiſchen brüllte er immer wieder etwas von ſeinem Opernglas. Man war ſich ſo ort klar— das kann nur ein Irrſinniger ſein. Alſo kam wieder ein Rettungswagen und der Weg ging diesmal ins— Irrenhaus. Während der Fahrt benahm ſich der Herr nun faſt ſchon wie ein richtiger Verrückter, er ſchlug mit Händen und Füßen um ſich und ſchrie, man ſolle ihn doch frei⸗ laſſen, er wolle nur ſein Opernglas. Man ließ ihn ſich ruhig austoben und gab ihn im Irrenhaus ab, wo er gleich in eine Iſolierzelle gebracht wurde, da man Gewalttätigkeiten befürchtete. Erſt am näch⸗ ſten Morgen klärte ſich nach Feſtſtellung ſeiner Per⸗ ſonalien und Benachrichtigung der Angehörigen alles auf. Iſt das nicht wirklich zum Verrücktwerden? * — In Sevilla iſt dieſer Tage die erſte Stierkämp⸗ ſerſchule eröffnet worden. Die merkwürdige Akade⸗ mie ſteht unter der Leitung eines Altmeiſters des Stierkampfes, Joſé Cocalee⸗Pillin, der es ſich zur Aufgabe gemacht hat, einen würdigen Nachwuchs junger ſpaniſcher Toreros heranzuziehen. Man hofft gleichzeitig, durch dieſe Schule und die Heran⸗ bildung ausgezeichneter Stierkämpfer die Begeiſte⸗ rung der Spanier für die älteſte ſpaniſche Volksbe⸗ luſtigung, den Stierkampf, neu zu beleben. Es läßt ſich nämlich nicht leugnen, daß das Intereſſe an die⸗ ſen wenig menſchenwürdigen„Vergnügungen“ auch im klaſſiſchen Lande des Stierkampfes ſtark nachge⸗ laſſen hat. Man hat feſtgeſtellt, daß von den 23 Stier⸗ kampf⸗Arenen, die heute noch Stierkämpfe in Spa⸗ nien durchführen, die meiſten wirtſchaftlich nicht mehr auf ihre Koſten kommen, da der Beſuch ſehr zu wün⸗ ſchege tbrig läßt. Eine amtliche Feſtſtellung hat ſo⸗ gar ergeben, daß die meiſten dieſer Unternehmun⸗ gen mit Defizit arbeiten. Deshalb iſt es eigentlich kein Wunder, wenn heute ſchon davon geſprochen wird, daß die neue Regierung die Stierkämpfe mög⸗ licherweiſe ganz verbieten wird. Eine ſolche Maß⸗ nahme würde indeſſen noch immer bei breiten Volks⸗ ſchichten auf ſtarken Widerſtand ſtoßen, insbeſondere bei der ſpaniſchen Jugend, die nach wie vor dem Stierkampf begeiſtertes Intereſſe entgegenbringt. Der Gründer der neuen ſpaniſchen Stierkämpfer⸗ ſchule hofft, nicht nur die jungen Spanier für den Beruf des Toreros begeiſtern zu können, ſondern zugleich auch das allgemeine Publikumsintereſſe am Stierkampf neu zu beleben. 2 7 5 n Die Autzejchnunge des OV rob b ROMAN VON COURT REINHA RDO DIETZ 15 Klugerweiſe ſchmieg ich. Es wäre jetzt weder der rechte Augenblick noch der geeignete Ort für eine ſolche Anſprache geweſen. Aber ich nahm mir vor, ſie ihm bei paſſender Gelegenheit zu halten. Und zwar gründlichſt. Ich ſpielte den Argloſen. Sie ſollten wieder heiraten nünftige Gedanken kommen!“ „Und Sie ſollten einen doppelten Enzian trin⸗ len, Larſen— damit Sie auf vernünftige Gedanken kommen!“ Er winkte der Kellnerin.„Gib uns zwei doppelte Enzian, Reſerl. Und ſag dem Herrn Dok⸗ tor, wofür der gut iſt!“ „Gegen die Arterienverkalkung und gegen kalte Füß', ſagt der Herr Tyrolt immer“ lachte das Mäd⸗ chen und brachte uns den ſcharfen, duftenden Schnaps. „Suchen Sie ſich das Zutreffende heraus, Ver⸗ Ehrter“, grinſte Tyrolt.„Proſit, Doktor!“ Ich ſetzte mein Glas wieder vom Munde ab und blickte mich um— in der Gaſtſtube erklang plötzlich, nicht ſehr kunſtvoll geſpielt, aber mit gutem Kön⸗ nen und muſikaliſchem Gefühl, eine Geige. Im Gang zwiſchen den Tiſchen ſtand ein kleiner verwachſener Mann in einer braunen Samtjoppe (wie ſie früher von Malern oft getragen wurde) und ſpielte das Händelſche Largo. Clemens Tyrolt lächelte und in ſeinem braunen energiſchen Geſicht erſchien plötzlich ein weicher Zug, den ich vorher nie an ihm wahrgenommen hatte. „Der Paganini, ſagte er leiſe.„Armes Lu⸗ Her Spielt ſich in den Kneipen hier und da in den Nachbarneſtern ſeinen kümmerlichen Fraß zu⸗ mmen „Poganinf..“ fragte ich und lächelte ebenfalls. „Ich hab ihn ſo getauft.“ Er bekam, ganz grund⸗ los, das zornige Flackern in die dunklen Augen das ich ſchon oft darin entdeckt hatte.„Nicht aus Ulke⸗ kei. Das müſſen Sie nicht glauben. Mit ſo einem elenden Wurm treib' ich keinen Spott. Ich hab' ihn halt nur ſo getaut. Aber wenn ein andrer ihn ſo ennt, hau ich ihm eins in die Schnautze— fragen „Ach was, Tyrolt— damit Sie auf ver⸗ — Die gute Staöt Groningen iſt von einer fie⸗ berhaften Erregung beſeſſen. Ein matrikelführender Beamter hat zufällig feſtgeſtellt, daß die Stadt ge⸗ rade 99 999 Einwohner zählt und daß daher für die nächſte Zeit die Ankun t des 100 000. Bürgers zu er⸗ warten iſt. Die Zahl 100 000 hat aber für jedes Staatsweſen ihre beſondere Bedeutung, denn die geographiſchen Statiſtiker rechnen Städte von 100 000 Einwohnern an aufwärts zu den Großſtädten. Mit Recht alſo iſt die Stadt dem Bürger, der ihre Rang⸗ erhöhung gewiſſermaßen„in der Hand hat“, Dank und Ehrung ſchuldig. Und ſo hat ſich denn zunächſt der Magiſtrat in einer Sitzung darüber geeinigt, daß dem Hunderttauſendſten 200 Goldgulden in die Wiege zu legen ſeien. Damit aber auch eine Wiege vorhanden iſt, hat ein bekannter Fabrikant auch ſchleunigſt eine Wiege geſtiftet, und wiederum ein anderer hat für den Kinderwagen geſorgt. Das läßt den übrigen Einwohnern jedweden Gewerbes keine Ruhe, Faſt jeder wohlhabende Bürger iſt mit irgend⸗ einer nützlichen Spende auf den Plan getreten, die Dichter machen Gedichte, die Komponiſten ſingen Lieder zu Lob und Preis des Hunderttauſendſten. Alles iſt in Ordnung, alles freut ſich, nur ein klei⸗ ner Schönheitsfehler iſt vorhanden— man weiß noch nicht, wer der Glückliche ſein wird. Es werden wohl die Namen einiger Favoriten genannt, es gibt gewiſſermaßen wie beim Rennen eine Spitzengruppe. Aber man muß auch auf Ueberraſchungen gefaßt ſein. Der Storch iſt nun einmal ein indolentes Tier, er läßt ſich auch durch die prächtigſte Ausſtattung nicht zu größerer Eile anſpornen, und böſe Zungen munkeln ſogar, er habe es auf einen kleinen Chine⸗ ſen im Hafenviertel abgeſehen * — Frau Nooſevelt, die Gattin des amerikani⸗ ſchen Präſidenten, iſt unter die Wochenplauderer ge⸗ gangen. In einer ganzen Anzahl amerikaniſcher Blätter erſcheinen ſonntags ihre 300 bis 400 Worte umfaſſenden Plaudereien über alle möglichen Beob⸗ achtungen und Erfahrungen des häuslichen und öffentlichen Lebens, die ſie tagtäglich verzeichnet. Die Plaudereien ſind am Kopf datiert:„Weißes Haus, Waſhington“, und tragen die Unterſchrift der„erſten Frau der Vereinigten Staaten“. In einem ihrer erſten Aufſätze ſchilderte Frau Rooſevelt ihre Freude darüber, wie ſie zum erſtenmal nach den aufregen⸗ den erſten Monaten im Weißen Haus ſtill und friedlich ganz allein in ihrem Speiſezimmer ihr Abendeſſen für ſich einnehmen konnte, ohne Kon⸗ verſation machen zu müſſen, während ihr Mann ſich, von der Arbeit des Tages ermüdet, ſchon zur Ruhe begeben hatte. Auch im Rundſunk und in Ma⸗ gazinen hat ſich Frau Rooſevelt ſeit ihrem Einzug ins Weiße Haus ſchon wiederholt zum Wort gemel⸗ det, wobei ihre Tätigkeit übrigens nicht ſelten auf kritiſche Ablehnung geſtoßen iſt. Es gibt nämlich prüde Amerikaner, die behaupten, es ſchicke ſich nicht für die erſte Frau des Landes, ſich„derart gemein zu machen“, Frau Rooſevelt hat dieſen Kritikern ihres Verhaltens jedoch in einer ihrer Plaudereien zu verſtehen gegeben, daß die Honorare aller ihrer journaliſtiſchen Arbeiten den verſchiedenen Wohl⸗ fahrts einrichtungen zugutekomme. * — Einem Schreibfehler verdankt ein Kaufmann ein recht auſehnliches Vermögen. Italtener war ein begeiſterter Lotterieſpieler. Un⸗ Turiner längſt erſchien er wieder einmal bei ſeinem bekann⸗ ten Lotterieeinnehmer, um auf die ſeiner Meinung. nach unfehlbaren Glücksnummern zu ſetzen. Zu Hauſe angekommen, bemerkte er aber mit Schrecken, daß ſich der Beamte bei der einen Zahl verſchrieben hatte, er hatte ſomit auf die Nummer 89 geſetzt, an⸗ ſtatt wie er eigentlich wollte, auf 88. Aufgeregt lief er zurück, um den Fehler zu berichtigen. Aber die Lotterieeinnahme hatte bereits geſchloſſen— es war nichts mehr zu ändern. Am nächſten Tage freilich herwandelte ſich der Aerger des Kaufmanns in eitel Wonne: gerade die Nummer 89 hatte gewonnen, und zwar hatte er mit ihr einen Treffer über 180 009 Lire gemacht. Was er natürlich nur dem Schreib⸗ ſehler des Angeſtellten zu verdanken hatte. 2 ⁵˙ AA Dey Brudermord bei Hildesheim — Hildesheim, 5. Febr. Im Dorfe Ahſtedt(Kreis Marienburg) war es im Hauſe des Einwohners Wierig zu einem Streit zwiſchen dem Vater und ſeinem Sohn Hans gekom⸗ men. Als Hans Wierig in ſeiner Erregung zum Revolver griff, warf ſich ſein Bruder Helmuth da⸗ zwiſchen. Hans Wierig richtete darauf die Waffe gegen den Bruder, dem die Kugel in den Kopf drang. Helmuth Wierig brach auf der Stelle tot zuſammen. Der Mörder wurde verhaftet. Doppelmord in Hamburg — Hamburg, 5. Februar. Dienstag nachmittag erſchoß 25jährige Helmuth Maack ſeine Mutter, die 57jährige Frau Wiebke Gieſchen aus Lokſtedͤt und deren 62jährige Schweſter, Frau Amanda Hartz. Der Täter litt in der letzten Zeit an Wahn vor⸗ ſtellungen, die wiederholt die Urſache von Aus⸗ einanderſetzungen mit ſeiner Mutter und ſeiner Tante waren. Am Dienstag war es in der Wohnung der Tante erneut zu Meinungsverſchiedenheiten ge⸗ kommen. Plötzlich ſchloß der Täter alle Zimmer⸗ türen ab und verſperrte ſo den beiden Frauen den Weg. Aus einem neben der Küche gelegenen Zimmer ſchoß er dann aus einer Piſtole auf die Frauen und verletzte beide ſo ſchwer, daß ſie ihren Verletzungen auf dem Wege zum Krankenhaus erlagen. Drei Menſchen im Schlaf verbrannt — Danzig, 5. Februar. In der Frühe des Mittwochs ereignete ſich im Danziger Werder ein ſurchtbares Brandunglück, dem drei Menſchenleben zum Opfer fielen. In einem von ſechs Arbeiterfamilien bewohnten Haus in Trag⸗ heim entſtand in der Wohnung des Ehepaares Ronſchkowſki durch einen anſcheinend ſchad⸗ haften Oſen Feuer, das in kurzer Zeit das ganze Gebäude erfaßte. Während ſich die übrigen Einwoh⸗ ner rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, gelang es dem durch das Feuer im Schlaf überraſchten Ehe⸗ v 5 der Am paar Ronſchkowſki nicht mehr, ſich und ihr halbjäh⸗ riges Kind zu retten. Alle drei verbrann⸗ ten bis zur Unkenntlichkeit. Die übrigen obdachlos gewordenen Familien, die durch das Feuer ihre geſamte Habe verloren haben, wurden einſt⸗ weilen im Ort untergebracht. Erdrutſche in einer franzöſiſchen Stadt — Paris, 5. Februar. In der Stadt Angouleme(Südweſtfrankreich) ereigneten ſich am Dienstag wiederholt Erdrutſche. Einige Häuſer unterhalb der alten Schutzwälle der Stadt mußten von den Bewohnern geräumt werden. In den Grundmauern der Schutzwälle zeigen Riſſe. ſich Juwelendiebſtahl im Hauſe Lord Rothermeres — London, 4. Februar. Das Haus des Preſſelords Rothermere im Nord⸗ weſten Londons wurde in der vergangenen Nacht von Einbrechern heimgeſucht. Die Täter entkamen mit Juwelen im Geſamtwerte von faſt einer viertel Million Mark. Der Pariſer Thealerbrand gelöſcht — Paris, 5. Februar. Der Brand im Theater Michel iſt von der Feuer wehr ſchneller niedergekämpft worden, als es an⸗ fänglich den Anſchein hatte. Die ſtarke Rauch⸗ und Flammenbildung hat das Feuer größer erſcheinen laſ⸗ ſen, als es tatſächlich war. Der Feuerwehr iſt es gelungen, die Bühne und den 400 Plätze umfaſſenden Zuſchauerraum zu ret⸗ ten, ſo daß nur die Halle des Theaters dem Brand zum Opfer gefallen iſt. Der größte Teil der Fenſterſcheiben iſt infolge der ſtar⸗ ken Hitze geplatzt. Ein genauer Ueberblick über den Sachſchaden des Fauers iſt zur Zeit noch nicht mög⸗ lich. Ein Uebergreifen des Feuers auf die Nach⸗ bargebäude konnte verhindert werden. Man nimmt an, daß der Brand durch einen Kurzſchluß verur⸗ ſacht wurde. Eine Abteilung der Feuerwehr iſt nach der Löſchung des Hauptbrandes an Ort und Stelle geblieben, um einen neuen Ausbruch des Feuers zu verhindern. Schneeſturm über Japan — Tokio, 5. Februar. Ganz Japan wurde in der letzten Nacht von einem heftigen Schneeſturm heimgeſucht, der den Verkehr zum Teil lahmlegte und die Telephon⸗ und Licht⸗ leitungen in Mitleidenſchaft zog. Der Schnee liegt in Tokio, Oſaka, Kobe uſw. über einen Meter hoch. Die Beſucher von Vergnügungsſtätten konnten den Heimweg nicht antreten und mußten in den Thea⸗ tern bzw. Lichtſpielhäuſern übernach⸗ ten. Der Schneeſturm war der heftigſte ſeit 45 Jahren. In Tokio ſind 13 000 Schneeſchipper und 1000 Laſtwagen zur Beſeitigung der Schweemaſſen eingeſetzt worden, über 100 Schiffe ſind am Aus⸗ laufen verhindert worden. Zahlreiche Fiſcherboote werden vermißt. Exroͤſtoß in Kiolo — Tokio, 5. Februar. Die Stadt Kioto, die bereits unter einer Stö⸗ rung ihrer Verkehrsverbindungen durch einen Schneeſturm zu leiden hat, iſt am Mittwochnachmit⸗ tag von einem heftigen Eroͤſtoß betroffen worden. Bisher ſind Meldungen über die Höhe des Schadens und die Verluſte an Menſchenleben nicht eingegan⸗ gen. — Wo anders als in Amerika und dann noch im ſenſationsdurſtigen Hollywood könnte man wohl darauf verfallen ſein, Wetten auf bevorſtehende Ehe⸗ ſchließungen aufzuſtellen. Es iſt dies ſozuſagen das neue Geſellſchaftsſpiel des Filmparadieſes. Woraus ſich gleich die wenig geſchmackvolle Tatſache ergibt, daß das Leben der prominenten Filmkünſtler in jeder diskreten und indiskreten Weiſe beobachtet und aus allerlei Freundſchaften mehr oder minder gerechtfertigte Schlüſſe auf bevorſtehende Hochzeiten gezogen werden. Die neueſte Senſation iſt jeden⸗ falls das Buch eines jungen Filmkaufmanns, das den vielverſprechenden Titel„Ehezukunftsbuch“ trägt. Darin findet man Wahrſcheinlichkeitsrechnun⸗ gen nicht nur über das Zuſtandekommen von Ehen zwiſchen Filmprominenten, ſondern noch mehr über die Dauerhaftigkeit dieſer Ehen. Aehnlich wie die Chancen von Rennpferden feſtgelegt werden, wie ein eoͤler Renner mit:1 das Rennen machen ſoll — ſo verſucht die männliche Pythia von Hollywood die Zukunft der Prominentenehen vorauszuſagen. Sie ihn damit hänſeln wollen—.“ auf. Dem hab ich das Fell vergerbt nach Strich und Faden! Vor verſammelter Mannſchaft. Das halbe Dorf und die ganzen Sommergäſte waren dabei auf der offenen Dorfſtraße Ich belam allerhand Reſpekt vor Clemens Tyrolt: Der Stephan war ein Kerl, dem man ſeine Bärenkräfte ſchon anſah, wenn er die Hände noch in den Hoſentaſchen hatte, eine Geſtalt, die bei uns in Deutſchland in Friedenszeiten zu den Garde⸗ küraſſieren ausgeloſt worden wäre. Faſt bezweifelte ich ein wenig die genaue Richtigkeit von Tyrolts Be⸗ hauptung, wenn ich mir den Stephan vorſtellte. Im ſtillen beſchloß ich, mich einmal nach dem Vorfall zu erkundigen. Ich habe es auch getan— aber ich wünſchte, die Frage danach wäre nie über meine Lippen gekommen. Ich habe mir lange die bitterſten Vorwürfe deswegen gemacht. Heute aller⸗ dings glaube ich, daß ich habe fragen müſſen, genau ſo wie ich die Novelle über Monika Eibenkamps Schickſal habe ſchreiben und im Rundfunk leſen müſſen. Das Schickſal hat es ſo gewollt. Und ich war nur eines ſeiner willenloſen Werkzeuge. Der kleine Geiger hatte ſein Lied beendet, ein paar Gütmütige regten die Hände zu kargem Bei⸗ fall. Clemens Tyrolt ſagte laut und vernehmlich, faſt trotzig:„Bravo! Noch eins!“ Das Männchen lächelte ihn ſtillbeglückt an— ich habe noch nie vorher und niemals wieder einen Blick voller ſo tiefer Dankbarkeit und demütiger Hingabe an einen Menſchen geſehen. Große edle Hunde blicken manchmal ſo ihren Herrn an, wenn er ihnen ein beſonderes Lob ſpendet. „Was ich ſagen wollte...“, brummte Tyrolt,„in⸗ tereſſiert Sie vielleicht: Meine Oper iſt angenom⸗ men. Staatsoper Berlin. Dieſer Tage.“ „Donnerwetter, alle Hochachtung! Gratuliere, Cle⸗ mens Tyrolt!“ Er ſchmunzelt ein wenig.„Danke ergebenſt, Herr Doktor Larſen! Na ja, man freut ſich doch. Nicht wahr? Nur die Lumpe ſind beſcheiden heißt's bei Ihrem Kollegen Goethe“ Der bucklige Geiger ſpielte das Capriccio Vien⸗ nbis von Kreisler. s mal den Stephan, den Hausdiener hier, der hat Tyrolt lachte hart „Hab' alſo endlich dahin gefunden, wohin ich wollte“, ſagte Tyrolt verſonnen.„Wär alſo am Ziel...“ Seine ſchmale, zarte Hand ballte ſich plötzlich zur Fauſt und öffnete ſich wieder, innerſte Bewegung widerſpiegelnd.„Ach wer weiß das hat vielleicht ſein müſſen.. damit ich hinfand „wer weiß Ich brauche nicht zu fragen, was er damit meinte. Ich wußte es: Der Verluſt Monikas. Die Jahre der Einſamkeit, der Verlaſſenheit, des Zornes und 5 der Bitternis, Leid und Schmerz, Ausbruch und Einkehr. Saat, Reife und endlich Ernte. Und doch fragte ich mich: Mußte das wirklich ſein, mußten die zwei Menſchen erſt durch ſo tiefes Leid gehen, damit reiſe, was m Werden war? Mußte das wirklich ſein? Gilt auch für uns Men⸗ ſchen das gleiche göttliche Gebot der Natur, daß die Blüte ſterben muß, vergehen, um die Frucht zu gebären 2“ Es muß wohl ſo ſein Dann kam mir, während wir ſchweigend ſaßen, der Gedanke: Vielleicht wird es nun leichter ſein, eine Löſung iw dem Konflikt zwiſchen Clemens Tyrolt und Monika Eibenkamp zu finden, wenn er ſich zu ſolcher Einſicht durchgerungen hat. Das Männchen hatte ſein Spiel beendet. klatſchten ein paar Leute Beifall. Tyrolt blickte ärgerlich in der Gaſtſtube umher. „Kaffern...“ knurrte er.„Sollen dem armen Hans⸗ wurſt doch die Freude machen..“ Der„Paganini“ nahm ſeinen Hut, ein rundes grünes Jägerhütchen mit einem ſtruppigen Gems⸗ bart darauf, und begann an den Tiſchen zu ſam⸗ meln. Jetzt kam er an unſerem Tiſch vorüber, wollte vorbeigehen. Tyrolt hielt ihn am Arme feſt. „Zeig her, Paganini“ ſorderte er halblaut und blickte in den Hut, in dem ein paar kleine Münzen lagen. Dann zornig:„Ein Dreck iſt das dein Hundsdreck...! Da ſetz dich her, Paganini: gib mir die Geige... Reſerl! einen Schoppen für den Paganini! So. da trink dir eins, Paga⸗ nini Verdammte Geſellſchaft.“ Wieder Ehe ich noch recht begriffen, was er vorhatte, ſtand er mitten in der Gaſtſtube, klemmte die Geige unters Kinn. ſetzte ſie wieder ab... wartete, bis die Unruhe ſich gelegt, ſagte laut und herausfor⸗ dernd: 5 „Konzertmeiſter Profeſſor Clemens Tyrolt, der Komponiſt der Oper„Die heilige Lüge“, ſpielt für ſeinen Kollegen“ Jetzt praſſelte der Beifall. Tyrolt lächelte ſpöt⸗ tiſch und winkte mit leicht erhobener Hand ab. „Sparen Sie ſich das bis nachher und dann— Er machte eine ſeiner unnachahmlichen eleganten Handbewegungen nach dem Hut des Männchens hin und lächelte mit einer verpflichtenden Liebenswür⸗ digkeit„—— und dann, bitte, hier hinein“ „Bravo!“ lachte eine dröhnende Männerſtimme,. „Seht, gut geſagt!“ Dann ſpielte Clemens Tyrolt. Die Zigeuner⸗ weiſen von Saraſate, eine altengliſche G⸗Dur⸗So⸗ nate von Stanley, ein Stück aus der B⸗Dur⸗Sonate von Mozart und das Scherzo Tarantella von dem Rſſen Wienjawſki, alles faſt ohne Unterbrechung, ohne Ueberleitung. Es war ganz ſtill geworden in der Gaſtſtube, niemand rührte ſich, alle lauſchten ge⸗ feſſelt und hingeriſſen ſeinem Spiel. Er ſtand ein wenig vornübergeneigt, manchmal bewegte er die Schultern kaum merklich oder er wendete ſich um, die Augen hielt er geſchloſſen als lauſche er tief in ſich ooͤer in den braunen Körper des Inſtrumentes hinein, ſeine ſchönen ſchmalen Künſtlerhände kamen jetzt voll zur Geltung. Daß Clemens Tyrolt Muſiker durch und durch, mit jedem Nerv ſozuſagen, war, hatte ich längſt er⸗ fühlt und geſpürt; daß er ein ſo großer, begnadeter Künſtler wäre, hätte ich trotzdem nicht angenommen, Ich verſtehe etwas vom Violinſpiel und habe viele berühmte Meiſter gehört; ich ſtehe nicht an zu be⸗ haupten, daß Tyrolt es mit ſehr vielen, die heute unſere Konzertſäle bevölkern, aufnehmen konnte. Als er geendet, brach der Beifall los. Er machte eine abwehrende, geringſchätzige Handbewegung, als wolle er ſagen: Ach, laßt doch..„ beinahe beleidigend war das, packte das grüne Hütchen des Geigers an der Krempe und zog von Tiſch zu Tiſch, um eine Spende einzuſammeln. Als er dann den Hut vor ſeinem Beſitzer auf die Tiſchplatte niederſetzte, er⸗ tönte noch einmal das Beifallklatſchen. Clemens Tyrolt drehte ſich nach der Gaſtſtube zu um und ſagte kurz und mit vergnügtem Lachen: „Wir danken!“ Während er ſeinen alten Platz einnahm, ver⸗ ſetzte er dem Männchen einen freundſchaftlichen Puff. „Zähl nach, Paganini“ Das Geigerlein ſeufzte nur tief auf.„Ach war das ſchön... Keinen Blick tat er nach dem Inhalt des Hutes. Tyrolt zog dieſen zu ſich heran und zählte die Münzen und Scheine. Alles andere ſchien ihn nicht mehr zu intereſſieren.„48 Schilling...“ ſtellte er befriedigt feſt.„Ohne das kleine Kroppzeug. Na, es geht. Wie Paganini? Zufrieden mit mir?“ „Achtundvierzig... Schilling.., wiederholte das Männchen ſtaunend und ratlos und ſeine müden entzündeten Hundeaugen ſtanden plötzlich voller Tränen. (Fortſetzung folgt) 2 1936 ebruar. m Nord⸗ en Nacht entkamen r viertel löſcht Pruar. r Feuer. es an⸗ uch⸗ und einen laſ⸗ hne und zu ret⸗ eaters i ſt. Der der ſtar⸗ über den icht mög⸗ ie Nach⸗ n nimmt 3 verur⸗ r iſt nach 1d Stelle euers zu ebruar. on einem Verkehr nd Licht⸗ nee liegt ter hoch. nten den Thea⸗ n a ch 8 te ſeit pper und eemaſſen m Aus⸗ cherboote bruar. ner Stö⸗ einen machmit⸗ worden. Schadens ingegan⸗ ſt jeden⸗ ins, das ufts buch“ rechnun⸗ on Ehen ehr über wie die en, wie chen ſoll ollywood tſagen. ee arſtimme. geuner⸗ Dur⸗So⸗ r⸗Sonate von dem brechung, orden in chten ge⸗ ſtand ein er die ſich um, r tief in tumentes be kamen id durch, ängſt er⸗ gnadeter nommen. abe viele n zu be⸗ bie heute onnte. ir machte ung, als leidigend igers an um eine Hut vor etzte, er⸗ tſtube zu chen: jm, ver⸗ hen Puff. Ach. war n Inhalt ihlte die ihn nichk ſtellte er ug. Na, ir?“ ederholte e müden voller —— 3 Donnerstag, 6. Februar 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung „HANDELS- o WIR TSCHAFTS-ZHTTrU NG Mittag- Ausgabe Nr. 61 Die Dachgesellschafi des Flick-Konzerns Die Abschlüsse der Siegener Eisenindustrie AG für 1934 und 1935/ Vorirag der Gewinne Weripapler- verkauf zur Schuldenabdeckung Die Siegener Eiſeninduſtrie AG. in Düſſeldorf, die Vermögensverwaltung der Gruppe Flick, legt die Geſchäfls⸗ berichte für die Jahre 1934 und 1935 vor. Der im Januar 1934 durchgeführten Verſchmelzung der AG. Charlotten⸗ hütte mit der Mitteldeutſchen Stahlwerke AG. war im Laufe des Jahres 1934 planmäßig die weitere Verein⸗ fachung im Aufbau der Geſamtgruppe gefolgt. Der bis dahin in verſchiedenen Händen verteilte Beſitz an Mittel⸗ ſtahl⸗Aktien wurde zwecks einheitlicher Verwaltung bei der Siegener Eiſeninduſtrie AG. zuſammengefaßt, zum Teil unter gleichzeitiger Uebernahme des ſonſtigen Vermögens dieſer Aktionäre. Als Hauptvermögen beſitzt die Geſell⸗ ſchaft faſt das geſamte nom. 45 Mill.„ betragende Aktien⸗ kapital der Mitteldeutſche Stahlwerke A. Im Zuge die⸗ ſer Vereinfachung erhöhte die Geſellſchaft ihr Aktienkapital um 22,7 auf 25,0 Mill. J. Im Jahre 1935 wurde faſt das geſamte Aktienkapital der Stahl⸗ und Walzwerk Hennigs⸗ dorf AG. erworben, und Anfang Oktober 1935 erfolgte an⸗ ſchließend die Umwandlung dieſes Unternehmens auf die Siegener Eiſeninduſtrie Ac. Der zwiſchen der Stahl⸗ und Walzwerk Hennigsdorf AG. und Mittelſtahl mit Wirkung vom 1. April 1934 geſchloſſene Pachtvertrag iſt dementſpre⸗ chend auf die Geſellſchaft übergegangen. Das Stahl⸗ und Walzwerk Brandenburg(Abteilung Weberwerk) der Mit⸗ teldeutſche Stahlwerke AG. arbeitet auf Grund des Pacht⸗ vertrages mit dem Werk in Hennigsdorf in einer engen Betriebsgemeinſchaft, die ſich den Erwartungen entſprechend bewährt. Der Bericht bemerkt, daß für den größten Teil der ohnehin geringen Anzahl außenſtehender Aktionäre von Hennigsdorf der Abfindungsanſpruch bis zum Ablauf des Jahres 1935 mit 110 v. H. des Aktienbetrages bereits ein⸗ gelöſt iſt. Infolge der Ende 1934 und im Laufe des Jahres 1935 erfolgten Veränderungen im Aufbau der Geſellſchaft iſt die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung 1935 mit der des Vorjahres nicht vergleichbar. Die 19835 durchgeführten Kreditrückzah⸗ lungen konnten ſich auf dem Zinſenkonto für dieſes Jahr nur zum Teil auswirken, da der Verkauf der Wertpapiere zum größten Teil erſt in der zweiten Hälfte des Geſchͤfts⸗ jahres erfolgte. Für das laufende und die kommenden Ge⸗ ſchäftsjahre iſt mit einer erheblichen Senkung der Aufwen⸗ dungen zu rechnen. Das Geſchäftsjahr 1934 ſchloß nach Deckung aller Un⸗ loſten, Zinſen, Steuern und Abſchreibungen mit einem Reingewinn von 276 301 /, der ſich um den Gewinnvortrag von 259 924/ entſprechend erhöhte. 2 Für 1935 ergab ſich ein Reingewinn von 592 684 /, ſo daß ein Geſamtreingewinn von 1 128 909 4 zur Verfügung ſteht, der laut Beſchluß der bereits als Univerſalverſamm⸗ lung abgehaltenen HV. wiederum vorgetragen wird. Die ausgewieſenen Erträge aus Beteiligungen von 1,36(0,04) Mill.„ betreffen in der Hauptſache die Mittelſtahl⸗Divi⸗ dende von 3 v. H. für 1933/34. Sonſtige Einnahmen von 53(1,06) Mill.„ enthalten die bei Wertpapierverkänfen in beiden Jahren erzielten Kursgewinne. In der Bilanz iſt das Anlagevermögen in der Haupt⸗ ſache durch die Uebernahme der Werksanlagen des Stahl⸗ und Walzwerks Hennigsdorf auf 7,18(0,44) Mill. I geſtie⸗ gen. Die Beteiligungen betragen 44,75(50,88) Mill. I. Das Umlaufsvermögen hat ſich auf 6,80(12,74) Mill.& vor⸗ ringert, und zwar durch Verkauf von Wertpapieren zur Ab⸗ deckung von Bankkrediten. Werkpapiere erſcheinen dem⸗ entſprechend nur noch mit 1,27(8,15) Mill. 4, dagegen ſind Schuldner auf 1,78(1,58) und Bankguthaben auf 3,48(.75) Mill. J geſtiegen. Auf der Paſſivſeite ſtehen Bankkredite nunmehr nur noch mit 3 76(10,66, i. V. ferner Reſtkauf⸗ ſchulden an Banken mit 2,77) Mill. zu Buch Wie dem Bericht noch zu entnehmen iſt, hat die Mitteldeutſche Stahl⸗ werke AG. auch 1934/35 mit befriedigendem Ergebnis ge⸗ arbeitet. Gesleigerfie Neubautätigkeii Das Baujahr 1935 Rückgang der Umbaulaigkeii Wie das Statiſtiſche Reichsamt im neuen Heſt ven „Wirtſchaft und Statiſtil“ mitteilt, zeigt der Wohnungsbau in den Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern im Jahre 1935 ein weſentlich anderes Bild als im Vorfahr. Bauerlaubniſſe(146000) und Baubeginne(196 0000 haben zwar zugenommen, die Bauvollendungen haben jedoch um 17 p. H. abgenommen. Darin kommt der Rückgang der Umbautätigkeit zum Ausdruck. Die im November 1935 für Umbauten neu zur Verfügung geſtellten Mittel konnten ſich bis zum Jahresende nicht mehr auswirken. Durch den Ausfall von Wohnungsbauten haben die Bauvoll⸗ endungen in den Großſtädten— 83 000(1934 99 000)—. beſonder ſtark obgenommen. In den Mittelſtädten hat ſich die bisher beobachtete ruhige Entwicklung ziemlich unver⸗ ändert fortgeſetzt, während in den Gemeinden mit 10 000 bis 50000 Einwohnern die Bauvollendungen etwas ſtürkber zurückeinsen, weil weniger Kleinſiedlungswohnungen er⸗ ſtellt wurden. In den Groß⸗ und Mittelſtädten wurden 95 000 Woh⸗ nungen fertigseſtellt(13 v. H. weniger als 1994). Die Hahl der durch Umbauten uſw. dem Wohnungsmarkt zugeführ⸗ zen Wohnungen war um 55 v. H. geringer als im Vor⸗ jahr. Der geſamte Reinzudang an Wohnungen in den Graß⸗ und Mittelſtädten belief ſich ouf 84000(1924 94 0000. Die Abnahme der Umbauten lonnte durch die um 21 u. H. geſteigerte Neubautätigkeit teilweiſe au, eglichen werden. Oeffentliche- Mittel wurden nur noch hei 37 v. H. (1984 44 v..) der Wobnungsneubauten zu Hilſe genom⸗ men. Der Bou von Nichtwoßngebäuden machte in den Groß⸗ und Mitlelſtädten gegenüber dem Vorfahr beträcht⸗ liche Fortſchritte. Die deutsche Krafffahrzeugindusirie im Jubiläumsjahr Das Rekordiahr 1928 weil Überschrifſen Als Carl Benz am 29. Januar 1880 das erſte deutſche 1 Reichspgtent auf ſeinen„Motorwagen erhielt, ahnte 1115 fand, daß damit der Grundſtein gelest wurde für eine neue Induſtrie, die innerhalb wenider Jahrzehnte dur Welbinduſtrie werden und dem Menſchen ein neues Zeit⸗ öffnen ſollte. Wie ſich aus dem ausführlichen Be⸗ richt des Statiſtiſchen Reichsamts über die deutſche Hent⸗ ſahrzeuqinduſtrie im Jahre 1935 im neuen Heft von„Wirt⸗ ſchaft und Statiſtil“ ergibt, haben gerung der Ausfuhr erzielt, an der ſämtliche Fahrzeuggat⸗ tungen beteiligt waren. 8 Durch den Aufſchwane konnten ſeit dem Jahre 1932 allein in der Kraftfahrzeugirduſtrie echne Zubehör⸗ und Lieſerinduſtrien etwa 70 000 Volksbenoſſen wieder in den Preduktionsprozeß eingereiht werden. * Börſenkeunziffern. Die none Statiſtiſchen Reichsamt . e 1 8 ſtellen ſich in der letzten 1(27. 1. bis 1..) iu Vergleich zur Vorwoche für die lktienkurſe auf 93,05(92,45), für die 4 5proz. Wertpapiere auf 95,18(95,11), für die 6proz. Induſtrieobligationen auf 102%(102 55) und für die 4proz. Gemeindeumſchuldungs⸗ anleihe auf 87,12(87,33). * * Reichssfeuereriräge im driften Jahr 2 der siaailichen Konjunkfurpolifik Die günsſige Eniwicklung forigesetzi Es iſt der oft ausgeſprochene Wille der Reichsregierung, den bisherigen und künftigen Aufwand für Arbeitsbeſchaf⸗ fung und Wehrmacht immer mehr aus laufenden Einnah⸗ men anſtatt aus öffentlichen Kreditmitteln zu finanzieren. In welchem Maß dies möglich iſt, hängt in der Hauptſache von der Entwicklung der Reichsſteuereinnahmen ab, die in dem neuen Wochenbericht des Inſttututs für Konjunktur⸗ orſchung eingehend dargeſtellt wird. Demnach hat ſich ie günſtige Entwicklung der Einnahmen des Reichs aus Steuern, Zöllen und Abgaben, die im Jahre 1933 begonnen hatte, bis in die füngſte Zeit hinein fortgeſezt. Von April bis Dezember hat das Reich aus Reichsſteuern einnehmen können im Jahre 1935: 7 190 Mill., 1934: 6 094 Mill. J, 1933: 5 148 Mill. /, 1932: 5 033 Mill.. Für das ganze Rechnungsjahr 1935 dürfte nach der bis⸗ herigen Entwicklung mit einem Geſamtaufkommen an Reichsſteuern von etwa 9,5 Mr./ zu rechnen ſein. Die Reichsſteuern würden damit im Rechsnungsjahr 1935/30 zum erſtenmal das Aufkommen von 1929/0, dem Hochkon⸗ junkturjahr, überſchreiten. Das bisher ſo erfreulich wachſende Aufkommen an Reichsſteuern ermöglicht dem Reich, zuſammen mit dem für die Arbeitsloſenhilfe erſparten Betrag die Finanzie⸗ rung von Arbeitsbeſchaffung und Wehrmachts aufbau immer mehr aus den laufenden Mitteln durchzuführen. Dieſer Umſtand ſcheint vor allem den im Ausland um die Zukunft der Reichsfinanzen beſorgten Kreiſen entgangen zu ſein, die immer wieder den öffentlichen Aufwand für die Ar⸗ beitsbeſchaffung und für den Aufbau der neuen Wehrmacht mit der Zunahme der Reichsſchuld gleichſetzen. War im Rechnungsjahr 1988/4 die im ganzen noch be⸗ ſcheidene Extragsſteigerung des geſamten Steueraufkom⸗ ausſchließlich von der Aufwärtsentwicklung einiger Produktionsſteuern getragen, ſo hat ſich das Bild ſeitdem weſentlich gewandelt. Die günſtige Entwicklung der geſamten Reichsſteuer⸗Einnahmen in den erſten neun Monaten des Rechnungsjahres 1935/6 iſt nicht nur durch die allerdings immer noch führenden Produktionsſteuern verurſacht, ſondern zu einem großen Teil auch ſchon durch die Einkommenſteuern, zu einem kleineren durch die Ver⸗ brauchsſteuern. mens faſt Im einzelnen haben ſich die Steuern, die mit der Pro⸗ duktion beſonders eng im Zuſammenhang ſtehen, wie die Körperſchaftsſteuer und die Wechſelſteuer, ſeit ihrem Tief⸗ ſtand in der letzten Kriſe um 140 bis 380 v. H. erhöht. Die großen Einkommenſteuern(Lohnſteuer, veranlagte Einkom⸗ menſteuer) haben ſich jetzt immerhin ſchon um 77 bis 88 v. H. erholt. Von der Gruppe der Verbrauchsſteuern liegen z. B. die Tabakſteuer und die Bierſteuer um 12 bis 15 v. H. über ihrem Kriſentiefſtand. Die Vermögensſteuer dagegen, die allerdings erſt ſehr ſpät, nämlich im April 1934, ihren ttef⸗ ſten Stand erreicht hatte, hat ihre Stagnation noch kaum itberwunden. Mit dieſer Entwicklung hat ſich gleichzeitig auch das Ge⸗ wicht der einzelnen Steuern im Rahmen der geſamien Steuereinnahmen des Reichs verſchoben. Das trotz der verſchiedenen Steuererleichterungen und Steuerbefreiungen außerordentlich ſtarke Anſteigen der Einkommenſteuererträge hat dazu geführt, daß der Anteil der Lohnſteuer und der veranlagten Einkommenſteuer an dem geſamten Reichs⸗ ſteueraufkommen in den erſten neun Monaten des Rech⸗ nungsjahres 1935/36 mit 25,4 v. H. den der Umſatzſteuer (20,7 v..) wieder überholt hat. Die Verſchiebung der Steuergewichte nach dem Einkommen hin iſt vom konjunk⸗ turpolitiſchen Standpunkt aus nicht ohne Bedeutung. Markiregelung im Zeniralheizungs- und Lüffungsfach Eigene Selbsikosfenberechnung Kontrolle durch eine Prüfungssfelle Der Reichsverband des Zentralheizungs⸗ und Lüftungs⸗ faches hat Richtlinien für eine Marktregelung ſeines Faches ausgearbeitet. Im Gegenſatz zu den früheren kartellmäßigen Bindungen der Angebotspreiſe durch den Reichsverband ſehen die Richtlinien die volle Verantwortung des An⸗ bieters für ſeine Preisgeſtaltung auf Grund von eigenen Selbſtkoſtenberechnungen, auf die ein verbandsmäßiger Einfluß nicht ausgeübt wer⸗ den ſoll, vor. Dem Reichsverband iſt aber das Recht ge⸗ geben worden, zur Erziehung ſeiner Mitglieder zu rich⸗ tiger Kalkulation im lauteren Wettbewerb Nichtlinien für Selbſtkoſtenberechnungen, Kalkulationsformblötter, Ange⸗ botsformblätter und Buchführungsunterlagen herauszu⸗ Anett die es den Mitgliedern ermöglichen ſollen, für jedes Angebot und für jeden Auftrag die für ſie in Betracht kommenden Unloſtenfaktoren feſtſtellen zu können. Ferner iſt der Reichsverband berechtigt, für beſtimmte Lieferungen und Erzeugnisgruppen Lieferbedingungen feſtzuſetzen. Die Richtlinien für die Selbſtkoſtenberechnung und Lieferbe⸗ dingungen bedürfen der Einwilligung der Preisüber⸗ wachungsbehörde. Der Zweck der Regelung iſt, auf der vorerwähnten Grundlage die Ermittlung wirtſchaftlich vertretbarer Preiſe zu ermöglichen, gleichzeitig aber auch die Erfüllung der an⸗ erkannten Regeln der Technik, die techniſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Leiſtungen der Anlagen und die Einhaltung der geſetzlichen Sicherheitsvorſchriiten und baupoltzeilichen An⸗ ordnungen ſowie die Recht der Abnehmer in Bezug auf Gewährleiſtung hochwertiger Arbeit und techniſcher Richtig⸗ keit der Anlagen zu ſichern. Zur Durchführung dieſer Marktregelung haben ſich die Mitglieder des Reichsverbandes einer Kontrolle der von ihnen abgegebenen Preiſe und abgeſchloſfenen Aufträge zu unterwerfen, die von einer unabhängigen Pritfungsſtelle durchgeführt wird. Die Prüfungsſtelle hat ihr beionderes Augenmerk darauf zu richten, ob ein Mitglied ſeine lau⸗ fenden Verpflichtungen gegen Reich, Staat und Gemeinde, die Organiſationen der Wirtſchaft, die ſozialen Verſiche⸗ rungsträger und gegen ſeine Gefolgſchart und gegenüber ſeinen Gläubigern und Kreditgebern erfüllt hat, und ob nach ihrer Anſicht das Mitglied in der Lage iſt, ſeinen zu⸗ künftigen Verpflichtungen ſowie den berechtigten Anſprüchen ſeiner Auftraggeber nachzukommen. Aus dieſem Grunde iſt ein Meldeweſen für Anfragen und Aufträge vorgeſehen und ferner ſieht die Marktrege⸗ lung Strafbeſtimmungen vor, die bei wiederholter Feſt⸗ ſtellung unlauteren Geſchäftsgebahrens bis zu einem An⸗ trag auf Schließung des Betriebes führen können. 5 5 Angebot des RWet an die ausländiſchen Beſitzer der fälligen L proz. Gold⸗Notes der Dollar⸗Anleihe von 1931 Die im Jahre 1931 in urſprünglicher Höhe von 7 500 000 Dollar in Neuyork begebenen 7proz,. Notes find am 1 175 d. J. fällig geworden. Da f moratortiums eine Ueberweiſung der Tilgungsbeträge nich möglich iſt, bietet die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche 1 1 werk Ach. den außerhalb Deutſchlands wohnenden Nokes⸗ Inhabern an: entweder Zahlung des Gegenwertes des fäl⸗ ligen, Dollarbetrages in S perrmark zum amtlichen Berliner Mittelkurs vom 31. Januar 1986 für Auszahlung 8 Se. infolge des Transfer- Neuyork, und zwar denfenigen Notesinhabern, die ihre Stücke bereits bis zum 31. Dezember 1935 erworben haben, in Eigenbeſitz⸗Kreöͤitſperrmark und denjenigen, die ihre Skütke 1 erworben haben ode benen Kre itſperrmark, oder die Hinaus ſchiebun der F ä 1 ligkeit der Stücke zu 2 29 gungen bis zum 1. Februar 1941. Die vorſtehenden An⸗ gebote ſind bis zum 15. März d. J. befriſtet. Die Geſell⸗ ſchaft hat von den zuſtändigen Behörden keine Genehmt⸗ gung erhalten, die Notes, deren Laufzeit nicht verlängert wird, weiterhin mit Zinſen zu bedienen. Die näheren Be⸗ ſtimmungen des Alternativangebotes ſind in den im Aus⸗ lande erſchienenen Bekanntmachungen, die auch bei der Ge⸗ ſellſchaft erhältlich ſein werden, niedergelegt. Die Rheil⸗ niſch⸗Weſtfäliſche Elektrizitäts⸗Werk Alß., Eſſen Hat den inländiſchen Inhabern der 7proz. Dollar⸗Notes der am 1. Februar d. J. fällig gewordenen Anleihe einen Umtauſch in Reichs markſchuloverſchreibungen angeboten. Die Friß⸗ zur Annahme dieſes Umtauſchangebotes läuft am 15. Fe⸗ bruar 1936 ab. Wie man Hört, iſt eine Verlängerung der Umtauſchfriſt nicht zu erwarten. * Amerikas Handels verträge.— Dentſchland hat keiner⸗ lei Zollvergünſtigung. Präſident Rooſevelt hat durch eine Proklamation den Handelsvertrag mit Hoünduras vom 2. März ab in Kraft geſetzt und Frankreich eine weitere Gnadenfriſt bis zum 1. April d. J. gewährt. Frankreich bleiht alſo bis dahin auf der Liſte der meiſtbegünſtigten Nutionen, die auf die in den neuen Handelsyerträgen ver⸗ einborten zahlreichen Zollermäßigungen Anſpruch haben. Dänemark, talten und Vortugal bleiben auf die Liſte der Länder, denen die Meiſthegünſtigung mit Monatsfriſt ge⸗ kündigt werden kaun. Deutſchlaud ſteht als einziges Land auf der Liſte der Länder, die auf keinerlei Zollvergünſti⸗ gungen Anſpruch haben. 5 * Wiederzuſammentritt der Nordatlantik ⸗ Konferenz hente in Paris. Die Nordatlantik⸗ Konferenz wird nach der Unterbrechung der Londoner Tagung heute in Paris wieder zuſammentreten, um die ſchwebenden Streitfragen möglichſt bald einer endgültigen Bereinigung zuzuführen. Der Unterausſchuß iſt vorgeſtern zuſammengetreten. Er hat den Auftrag erhalten, der heute ſtattſindenden großen Verſammlung neue Vorſchläge zu unterbreiten. Ueber die Einzelheiten dieſer Vorſchläge iſt noch nichts bekannt. * Die Garautieregelung im Uhrengewerbe.— Im all⸗ gemeinen 1 Jahr Garantie. In Berlin haben, wie die Füuchgruppe Ühreninduſtrie mitteilt, dieſer Tage abſchlie⸗ r erwerben, in erwor⸗ zende Verhandlungen in der Frage der einheitlichen Ga⸗ rantieregelung im Uhrengewerbe ſtattgefunden, in denen zwiſchen den entſprechenden Gliederungen der Induſtrie und des Groß⸗ und Einzelhandels eine Uebereinſtimmung zuſtande kam. Der Reichsinnungsverband des deutſchen Uhrmacherhandwerks war bereits vor einiger Zeit an die Fachgruppe Uhreninduſtrie herangetreten, eine einheitliche Garantieregelung im Uhrengewerbe für verbindlich zu er⸗ klären. Nach den jetzt feſtgelegten Bedingungen beträgt die feſtgeſetzte Garantiezeit allgemein ein Jahr; ſie iſt aber bei Armbanduhren u. Uhren mit einem Verkaufspreis von 10, auf ein halbes Jahr beſchränkt. Eine Garantie wird für alle den Gang der Uhren beeinträchtigenden Konſtruk⸗ tionsfehler geleiſtet. Schäden, die durch unpflegliche Be⸗ handlung entſtehen, werden dagegen nicht garanttert. Nicht mehr zuläſſig iſt die Gewährung von Fabrikgarantie; des⸗ gleichen iſt beiſpielsweiſe eine Unfallgarantie ausgeſchloſ⸗ ſen. Wie von der Fachgruppe weiter mitgeteilt wird, darf eine Uhr während der Garantiezeit nur mit Einverſtänd⸗ nis des Lieferanten anderweitig zur Inſtandſetzung ge⸗ geben werden. Künftighin dürfen Garantieſcheine, die von den aufgeführten Garantiebedingungen abweichen, nicht mehr ausgeſtellt werden. * Rhein⸗London⸗Linie Gmb.— Kapitalerhöhung. Die o. HVV. der Rhein⸗London⸗Linie GmbH., Bad Godesberg, deſchloß die Erhöhung des Stammtapitals auf 0,22 Mill.% (0,02 Weill.). Von der übernehmenden Geſellſchafterin, der London⸗Cologne Steamſhip Co., Ltd., London, wurde unter voller Anrechnung auf die neue Stammeinlage von 0,20 Mill./ eine Darlehensforderung in gleicher Höhe eingebracht. 5 Rheinverkehr nach Baſel. Die Verbeſſerung der Fahr⸗ rinne auf der Strecke Straßburg— Baſel geſtattete be⸗ reits eine ununterbrochene Schüfahrt auf dem Rheinſtrom von Anfang April bis Ende des Jahres; mit den Güter⸗ booten wurde der Verkehr ſogar ſchon am 25. J anugr auf⸗ genommen. Waren und Märkie Hamburger Schmalzuotierungen vom 5. Fel.(Eig. Dr.] Tendenz ruhig, American Steamlard tranſito ab Kan 20 e 10 Fes raff. per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchiedene Standardmarken. tranſ. ab K . g ale 5 25 Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. Febr.(Eig. Dr.) Schluß: Weigen ein Hfl. per 190 Kilo) März 4,97 Mai 4,2; Juli 4,87; Sept. 477%.— Mais März 52,25, Mal 53,25; Juli 54 K; Sept. 55. Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. Febr. a.(Eig. Dr. Amerikan. Univerſal Stand. ehr.(50 2 0 Middl. Schluß: Febr.(36 580; März 578; April 575; Mai 571; Juni 567; Juli 1 Auguſt 535; Sept, 549; Okt. 542; Non. 599; Dez. 588; Jan. 7) 538, Febr., März je 597; Ma 596; Juli 5385; Olt. 530; Jan.(38) 528; Tendenz ſtetig. * Karlsruher Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 5. Februar(amtlich). Inlandsweizen, Ernte 1935, 76/77 Kilb, Erzeugerfſeſtpreis W 15 20,70?'᷑ 17 20,90, W 20 21,40; Mühlenfeſtpreis einſchließlich Zuſchlas für Rc plus 0, 40/,60 Großhandelspreis plus 0, 40/0, Sommerweizen zur Zeit ohne Angebot; Inlandsroggen, Ernte 1935, 777 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 17,00 R 18 140% R 19 17,70; Mühlenfeſtpreis einſchließlich Zuſchlag r Ri plus 0,40/,60; Großhandelspreis plus 0, 40/0, 60; Braugerſte, Ernte 1935, je nach Qualität 25,00—26,00; Induſtriegerſte, Ernte 1935, zur Zeit ohne Angebot; Gerſteausſtichware über Notiz; Wintergerſte ohne Angebot; Futtergerſte. Exnte 1935, Baſis 61/62 Kilo, Erzeugerfeſt⸗ preis nom. G8 17,20; G 9 17,40(über 62—68 Kilo plus 0,10% pro Kilo im Hektolitergewicht und über 68 Kilo 0,15 bro Kilo im Hektolitergewicht); Futterhafer, Ernte 1935, Feſtpreisgebiet 17, 48/49 Kilo, frei Erzeugerſtation 17,10; Großhondelspreis nominell 17,10—47,50; Futterhafer nur mit Genehmigung des G. W. VB.; Induſtriehafſer, über 50 Kilo Hektolktergew. ohne Angebot; Weizenmehl, Baſis⸗ tupe 790 Inlandsmohlung, Großhandelspreis im Feſtpreis⸗ gebiet W 15 28,50;'ö 17 28,40) W 20 28,85; Frachtaus⸗ gleich plus 0,50 J. Auſfſchlag für Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizen.50 4 für 10⸗Tonnen⸗Ladungen, Type 569 0) plus 2 /, Type 502 plus 3 /, Type 405(00) plus 5 /, Weizengrieß ſein und grob, Type 405 plus 6 /, Type 1600 (Weizenbrotmehl) minus 5% Im Preisgebiet W 15 Au'⸗ ſchlag für Type 563 plus 2,25, für Type 405 plus 5,25 Noggenmehl, Type 907, 7öproz. Großhandelspreis im Feſtpreisgebiete N 14 22,70; R 18 23,40; R 20 23,60; Fracht⸗ ausgleich für 10⸗Tonnen⸗Ladungen plus 50 Pfg. Type 610 pl 2,00: Type 700 pl. 1,25; Type 815 pl. 0,50. Weizen⸗ Roggenmehl Bedingungen des Reichs mehlſchlußſcheines vom 11 Mai 1935. Weizennachmehl 16,75—17; Weizenbollmehl (Futtermehl) je nach Fabrikat 13,25— 13,50; Weizenkleie W 15 10,35 W 17 10,457 W 20 10,70? Roggenboll⸗ mehl 14,00; Roggenkleie, Feſtpreisgebiet R 14 10,10 bis 10,45: R 18 10,40—10,75; R 19 10,50—10,85; Gerſten⸗ Futtermehl, füdseutſche Fabrikate 20,50—20,75; Trocken⸗ ſchnitzel loſe, Erdnußkuchen loſe, Palmkuchen, Rapskuchen, Sofaſchrot, Leinkuchenmehl und Biertreber zu den vor⸗ geſchriebenen Preiſen. Malzkeime 16,50. Speiſekartoffeln: Die Erzeugerpreiſe für Speiſekartoffeln betragen zur Zeit: a) für gelbe Sorten 2,90—3,10; b) für blaue, rote und weiße Sorten 2,602,890 /. Dieſe Erzeugerpreiſe verſtehen ſich je Zentner frei Empfangsſtation. Raußhſutter mittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, je nach Qualität, neue Ernte 4,25; to. Luzerne neue Ernte 4,75; Weizen⸗ und Roggenſtroh, örohtgepreßt, je nach Qualität 2,40—2,60; Futterſtroh(Gerſte und Hafer) 2,75—2,90.— Alles für die 100 Kilo, Kartoffeln und Rauhfuttermittel Zentner⸗ preis. Soweit nichts anderez vermerkt, prompt verlad⸗ bare Ware. Biertreber und Malzkeime mit, Getreide und Trockenſchnitzel ohne Sack Frachtparität Karesruhe bzw Fertigfabrikate Parität Fabrikſtatſon. Mehl frachtfrei oller im Preisgebiet 17 gelegenen Vollbahnſtationen. Alle Preiſe von Landesprodukten ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Fracht⸗ harität Karlsruhe entſtehen, und die Umſatzſteuer ein. Die Erzengerpreiſe ſind entſprechend niedriger zu bewerten.— Nhein-Mainische Abendbörse Ruhig Frankfurt, 6. Februar. Nachdem bereits im Mittagsſchluß teilweiſe leichte Er⸗ holungen zu verzeichnen waren, brachte die Abendbörſe im Vergleich zum Berliner Schluß eine behauptete Hal⸗ tung. Angebot lag kaum vor, andererſeits war aber auch keine Kaufneigung zu beobachten. Umſätze wurden vorerſt nicht getätigt, da die Kuliſſe in ihrer Zurückhaltung ver⸗ blieb. Man nannte 36. Farben mit 181,25(18). Der Rentenmarkt lag ebenfalls außerordentlich ruhig und unver⸗ ändert, Altbeſitz kamen mit unverändert 110 zur Notiz. Kommunalumſchuldung galten 87,10 bis 87,20, Zinsver⸗ gütungsſcheine 93,15, ſpäte Schuldbuchforderungen 9698. Der Verlauf blieb völlig geſchäftslos. Im ganzen wichen die Kurſe nur um Bruchteile eines Prozentes gegen den Berliner Schluß ab, Conti Gummi ermäßigten ſich allerdings um 1 v. H. auf. 166. JG. Farben unterlagen kleinen Schwankungen mit 151,25—15196 und ſchloſſen mit 151%(151). Deutſche Erdöl waren etwas angeboten und endeten bei 10896 Brief nach 108,75(109). Von Großbank⸗ aktien gingen DD⸗Bank etwas zurück auf 87,75(88), Com⸗ merz⸗ und Dresdner Bank kamen mit 89,75 bezw. 89,25 unverändert zur Notiz. Auch Adea unverändert 74,75 und Rhein. Hypothekenbank unverändert 137,5. Der Renten⸗ markt lag fehr ſtill. Von Induſtrieobligationen zogen 6 v.., Vereinigte Stahlwerke auf 10395(103,5) und JG. Farbenbonds auf 126,25(126) an. Nachbörſe: JG. Farben 1516. FFCCTCCCFCFCFCCCCCCCCCCCCCCGCVVVVVVCVVVV—TTTTbTTT Marktverlauf: Die Marktlage iſt im weſentlichen unverändert. Die Nachfrage nach Induſtrie⸗ und Braugerſte hat nachgelaſſen. 5 * Weinverſteigerung in Niederkirchen. Der Niederkirche⸗ ner Winzerverein bei Deidesheim im Verband deutſcher Naturwein⸗Verſteigerer vetſteigerte am Dienstag 22 Stück, 6 Halbſtück 1935er und 14 Stück, 2 Halbſtück und 1 Viertel⸗ ſtück 1934er Natur⸗Weißweine aus nur guten und beſten Lagen von Deidesheim, Forſt und Ruppertsberg. Bei ſehr gutem Beſuch fanden ſämtliche Weine zu guten, teils ſogar hohen Preiſen reſtlos Abnehmer. Da die Zuſchläge prompt erfolgten, nahm die Verſteigerung einen flotten Verlauf. Im einzelnen erlöſten die 1000 Liter: 700— 720— 720 790— 810— 800— 830— 810— 8%— 790— 820— 840 840— 830— 800— 800— 820— 850—880— 810— 700- 810— 920— 920— 1050— 1080(1985er Deidesheimer Vogelſang Riesling)— 1050— 1660(1995er Deidesheimer Leinhöhle Riesling)— 830— 840— 800 860— 810— 800— 830— 850— 960— 850— 870— 1010— 1000— 1030— 1020— 1220(1934er Deidesheimer Vogelſang Ries⸗ ling)— 1700(Deidesheimer 1934er Leinhöhle Riesling). *. * Pfälziſche Schweinemärkte. Kirchheimbolau⸗ den: Auftrieb 247 Stück. Preiſe: bis 6 Wochen 1020, —8 Wochen 24, über 8 Wochen 28 /, Milchferkel bis 10% je Stück. Handel und Abſatz gut.— Kandel: Auftrieb 102 Trieb⸗ und 143 Milchſchweine. Preiſe: Triebſchweine 50—62, Milchſchweine 40-53/ je Paar. Marktverlauf: lebhaft, ausverkauft.— Mies au: Auftrieb 482 Stück. Preiſe: 20—41/ je nach Größe und Alter. * Adelsheimer Schweinemarkt. Zufuhren: 195 Milch⸗ ſchweine, 12 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 4860, Läufer 60.80/ je Paar. Der Handel war lebhaft. 0 ** Leinöl⸗Notierungen vom 5. Febr.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſogt Pl. per Febr. 107; Leinſgat Kik. per Febr.⸗März 12,75; Leinſaatöl lolo 270; Febr. 28,0; Mai⸗ Auguſt 26,6; Baumwollöl ägypt. 25,0; Baumwoll⸗St. ägypk. per Febr. 6,75. Neuyork: Terp. 49/25. Savannah: Terp. 44,25. Geld- und Devisenmarki Zürich, 5 fe mar(thin! amiſch) Jorglaplin. 2245 pert. 2„ Spaniens 4197½¼ Lern 12.72 Bakape 200 ld 19,148 bels, 2095 Vn.87 At ee 275 Hevyor; 302.37 gerlin 123.35— dalapes gl. Cel 17 beſgien 51.52% Wien cfl. F. 58,90 beigra 700 eagle fallen 24.30— Lofis 66,25— Ahe 290,— L JMensfs ge/ Paris, 5 fetmar Schluß mich). ende 75.02 Fponien 207.25 Hovenbagen] 388.— Wies 5 ehr, 194— eim 12080 fee 10, da, g gelgſen 285.— Schgeſr 494,— J Seckbeim 388.— anch 28. London, 5. februst(chlud emflich; 802. vopen 220 fene 570. nh 0 n eh Sec Je. zg, c be, 1 mzterdam 729.70 boſo 19.90 7% Nonzfante. 618.— fen 12. Faris 75,01—[ Ultabon 110,12 Aten 533.— Halte 17. Arüsse 29.41 ¼ J Helsingfers 227.—] Mien 25,37 Nonfers 22.75 ſelſen 62,12 prag 119,50 Marten 25.25 Va 108.3 e thwei 47%/ he 10 6 Ja.— 0 nun 0 21 n 400— dender 155 J 10042 Melalle Hamburger Mefallnoflerunuen vom 3. Februar Hu pſfer 975 e dre bse brief beld J berahit rief] dee derahl 5 lane. e ee Hbtteni.. 19019, Februar 44.— 44. 278.5 276,5. felrsilber(A. p. U 40.5070 Härt N 275.5775.5 keingoſd(A. b. gr..79 Ab 44,— 44, 276.5276.5 Alt- Piatin(Abfalls 1 el 8 5 255 285 1 85 e„e 290 Jun„48,2. 0 5„ eſnes Plofin Jul 46,500 45,75. 276,5 2/6. 5... J beteflor,(H. p. r... 365.80 Nc Lepledn tece Allee Ullobe..„„„„„ amen egnias mung.( ln.) ,, 48.50 Nüten„.„.... uedsllber(L per Flasche) 1275/12.75 Jeiem. 0„ olframerz chiaes.(in. I. * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 6. Febrnar. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bonk und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Piorzheim): Platin techniſch rein 3,60 fe Gramm; dito. 4 v. H. Palladium 3,55 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo: Fein⸗ ſilber 42,90—44,70 je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo * Neue Metall⸗Kurspreiſe. Durch Bekanntmachung K P 101 wurden ab 6. Februar die Kurspreiſe für Blei um 0,25/ und die für Meſſing, Neuſilber und Zink um je 0,50/ für 100 Kilo ermäßigt. Perfect at 555 Der öffeuflicht am 5.% (Ra je 100 Kg) RM je 100 Kg) in Kraft ab n in Rraft ab 2.2. 1 82 Aluminium n. leg. 144448 14149[Bron elegierung 74 7/¼ 74 22. do, Legierungen 68 70 68 70 Neufilberiegierg. 50%¼ 88/51 758 dis ne deckel cee 20% 0 2 Hartblei 22% Bink fein 222 74.72 Kupfer n. legt rig„0%% 0.„-le do roh. 18.18 1 Meſſinglegierung 88„888.88 Zinn nicht legieriſ 2 3 3 205 Rotgußlegierung 50¼ 52% 0/52/ Vanka⸗Zinn. 268.276 466.75 * Preisherabſetzung für Zinkbleche. Der Zinkwalzwerks⸗ verbond hat ab 6. Februar ſeine Gr indpreiſe um 0,75 je 100 Kilo ermäßigt(zuletzt am 29. Januar um 0,50% heraufgeſetzt). Texfilien Stuttgarter Textilbörſe vom 5. Februar Garn Gewebe 5 Iii 27a 121[ 2 La i 0 Eu IL l. 8 2 Nr. 0.88 ½.84½ 184%.51½ J 88 em Krett. 21.55 21.883188 2100 Mr 30 187% ⁴¼ 8% 18% 182¼ö 88 em Menf. 3105 30 8888 9 Nr. 381.88 ¼.98¼.95%.93½ 86 em Katt. 20.85 28.75 2875 5 Ar. 42 208% 205% 206½½ 205½ J Rächſte vörſe am 19. Februar Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft war an der heutigen Börſe giemlich ſtill. Für bergwärts wurde nur wenig Raum zur Verladung eingeteilt. Die Anforderungen für talwärts hielten ſich in mäßigen Grenzen. Die Frachten blieben unveränzert. Ebenſo erfuhr der Bergſchlepplohn keine Aenderung. Der Talſchlepplohn ſchwächte ſich ab und wurde mit 10 Pfg. je Tonne bezahlt Es iſt dies darauf zurückzuführen, daß die Mittelöſfnung der Weſeler Brücke ſeitens der Stromper⸗ waltung für die Talfahrt freigegeben wurde. 8. Seite/ Nummer 61 Nene Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 6. Februar 1936 Kurz vor Beginn der Spiele Der letzte Trainingstag/ Hochbetrieb im Eiskunſt⸗ laufſtadion/ Norwegens Abfahrtsläuferinnen in Hochform Die Bobbahn in glänzendem Zuſtand (Sonderbericht unſeres GB⸗Berichterſtatters) Garmiſch⸗Partenkirchen, 5. Februar Der letzte Trainingstag Heute am letzten Trainingstag vor der Eröffnung der Spiele wird überall noch einmal fieberhaft gearbeitet. Im Eis ⸗Stadion ſieht man ſämtliche Kanonen beim Training. Von Weltmeiſter Karl Schäfer, der einen himmelblauen Sweater trägt, bis zur großen Rivalin Sonfas, der hübſchen Engländerin Cecilia Cooledge ſind alle vertreten. Herrliche Sprünge wechſeln mit blitz⸗ ſchnellen, wirbelnden Pirouetten. Ein Hochgenuß für die vielen anweſenden Zuſchauer, die ihre Lieblinge.. und das ſind die Eiskunſtläuferl.. gegen geringes Entgelt aus nächſter Nähe anſehen können. Doppelt genußreich, weil alle noch unbeſchwert und ungehemmt über das glit⸗ gende ſpiegelglatte Eis ſchweben. Angehörige aller Nationen bitten die Eisprinzen und Eisprinzeſſinnen um Auto⸗ gramme. Heute drängt man ſich noch um ein Autogramm von Schäfer. Morgen ſchon iſt er, wenn er von der Bühne abtritt, e Genau ſo wie der ehemalige deutſche 100⸗Meter⸗Meiſter und zweifache Olympiakandidat Hellmut Körnig, der in unſerem Hotel wohnt und in ganz Gar⸗ miſch noch von niemand erkannt wurde. Auch er ſtand ein⸗ mal, wie heute ein Baier oder ein Schäfer im Rampenlicht der Oeffentlichkeit. Auch er war einmal ein berühmter Mnan, der faſt auf den Knien um ein Autogramm gebeten wurde. Während der paar Jahre, ſeitdem er ſich vom aktiven Sport zurückgezogen hat, iſt er in Vergeſſenheit geraten. Nun iſt er, wie ſo viele andere, auch ein Herr aus Berlin. Morgen wird es, wenn Schäfer inaktiv wird, einen Herrn aus Wien und einen Herrn aus Berlin geben. Schickſal Die Seuſation: Die Norwegerinnen! Was die Japaner Adachi und Igur o Springern ſind, das ſind die Norwegerinnen Abfahrts⸗ und Torläuferinnen. Unbekannte, mit denen miemand rechnete. Unbekannte, mit denen aber auf Grund ihrer hervorragenden Trainingsleiſtungen gerechnet wer⸗ den muß. Vier Mädels hat Norwegen gemeldet: Leila Schou⸗Nielſen, Johanne Dybwad, Eli Peterſen und Lola Strömſtad. Sie alle zeichnen ſich, was man ſo ſah, durch eine unerhörte Sicherheit aus, die auch von einer Chriſtl Cranz, die ja als Favoritin gilt, nicht übertroffen werden wird. Daneben beſitzen alle vier Bärenkräfte und ſind glänzende Technikerinnen. Eli Peterſen nennt, als Tochter wohl⸗ habender Eltern, in den norwegiſchen Bergen eine glän⸗ zend eingerichtete Schihütte ihr Eigen. Dort im heimiſchen Gelände hat das nordiſche Quartett, wir Birger Ruud er⸗ zählte, die letzten paar Monate verbracht und eiſern trai⸗ niert.„Wir ſind in Form!“ ſagt eine wie die andere und jübelt wenig ſpäter mit unerhörtem Schneid den Hang hinunter, daß der Schnee nur ſo aufſtiebt. Am Freitag ſchon wird ſich zeigen, wer ſtärker iſt, unſere Chriſtl Cranz oder die Norwegerinnen oder gar die Italienerinnen. Wir glauben trotz aller Technik, trotz aller Bärenkräfte und trotz aller Sicherheit der Norwegerinnen, daß unſere Chriſtl es ſchaffen wird. Für ſie halten wir den Daumen! Weltberühmte Trainer Daß die beſten Winterſportler früherer Jahre in dos Lager der Trainer und Lehrer übergewechſelt haben, iſt klar. Anton Seelos, der„König der Abfahrtsläufer“ unter⸗ richtet Oeſterreichs Garde und Spen Utterſtröm, der große Schwede ſteht im Lager der Amerikaner In letzter Minute haben ſie ihn hinübergeholt. Und man muß ſchon ſonen die Amerikaner haben bei„Spen“ allerhand gelernt! Leider war aber die Zeit, wie er mit trauriger Miene er⸗ Zählt, zu kunz um Kanonen auszubilden.„Aber ehren⸗ voll abſchneiden werden die Pankees auf alle Fälle!“ meint er. Oben am Kreuzeck, wo ich ihn traf, wind mäch⸗ dig geſchwungen und geſtemmt. Wie die Deutſchen, traben auch olle anderen Teilnehmer hier im Gelände gleiche An⸗ unter den unter den toe. Sehr hübſch die Schweden, die ganz weiß gebleidet ind. Ebenfalls nett die Italiener, die blaue Schilanzüne tracen. Ein überaus großer Teil trägt auch die ſchen offi⸗ giell gewordene Windjacke oder den mausgrauen Anorak mit Hapuze. Das Spiel kann beginnen Im Hauptquartier des Olympiſchen Komitees iſt ein Kommen und Gehen. Mannſchaftskapitäne aller Nationen holen ſich hier letzte Anweiſungen. In wenigen Stunden schon wird das Olympiſche Feuer auf dem annähernd 2 Meter hohen Turm neben der Großen Olympia⸗Schanze gufflammen, werden die Beſten von 28 Nalenen zum Heſtorganiſterteſten Winterſvortwettbewerb, den die Welt je ſah, antreten: Zur 4. Winter⸗Olympiade in Garmiſch⸗ Partenkirchen. Bobbahn: Erſtklaſſig! Die 1544 Meter lange Bobbahn befindet ſich jetzt wieder in erſtklaſſigem Zuſtand. Die zum Ausmauern der ſieben Hauptkurven benützten Eisquader ſind ſteinhart zuſammen⸗ gefroren. Das 1935 bei den Weltmeiſterſchaften zum erſten Male angewandte Verfahren hat ſich mehr als glänzend bewährt! Die Bahn iſt ſchneller als irgendeine andere der Welt. So iſt es verſtändlich, daß allgemein angenommen wurde, die Bahn würde heute zum Training freigegeben. Aber das Internationale Komitee, und das allein iſt hier⸗ für zuſtändig, hat, trotz des guten Zuſtandes, beſchloſſen, noch einen Tag zu warten, damit der von Mittwoch auf Donnerstag ſicher eintretende Nachtfroſt noch ein übriges tun könnte. Morgen werden dann die Bobfahrer beſtimmt wieder zum Zuge kommen und mit raſender Geſchwindig⸗ keit, im Kampf um Zehntelſekunden, zu Tal ſauſen. Der„Olympia⸗Schneider“ Für den morgigen Einmarſch der Teilnehmer wurden die deutſchen Teilnehmer neu eingekleidet. Der„Olympia⸗ Schneider“ hat alle Hände voll zu tun, um die vielen Son⸗ derwünſche zu erfüllen. Die einen wollen die Hoſen ſchön weit und die Bluſe enganliegend, und die andern hätten gern einen ganz auf Taille gearbeiteten Anzug. Die Eis⸗ kunſtläuferinnen ſind mit der getroffenen Regelung, daß alle Feutſchen Teilnehmer Einheitskleidung tragen, nicht einverſtanden. Sie wären verſtändlicherweiſe lieber in ihren ſchmucken farbigen Koſtümen exſchienen. Leider konnte aber in der Eile für die Eiskunſtläuſerinnen kein Extra⸗Gewand mehr entworfen werden. So müſſen ſie ſich denn mit der Einheitskleidung zufrieden geben, die ihnen ſicher auch nicht ſchlecht ſtehen wird. Einheitlichkeit iſt über⸗ haupt Trumpf! Sogar die Bildberichterſtatter, die Rund⸗ funkleute und die Filmoperateure tragen vorgeſchriebene Hoſen, Bluſen und Mützen. 8 * Nun wird es kalt Am Dienstagabend hörte es auf zu ſchneten, dafür ging die Queckſilberſäule jedoch auf faſt fünf Grad unter den Nullbunkt herunter, und die weiße Decke, die dem ganzen Werdenfelſer Jand einen herrlichen Zauber verleiht, iſt nun feſt an die Erde gebannt. In der Nacht zum Mitt⸗ woch ging der weiße Flockentanz von neuem los und am Morgen lag überall herrlicher, unberührter Neuſchnee. Die Rieſen des Zugſpitz⸗Maſſivs ſind von dichten Schnee⸗ wolken umhüllt, doch zeitweiſe bahnt ſich die Sonne durch den Schleier ihren Weg und ihre Strahlen legen einen goldenen Schein auf das einzigartig ſchöne Landſchaftsbild. Der Olympiaſender— ein Meiſterwerk deutſcher Technik Am Donnerstag, dem feierlichen Eröffnungstag der 4. Olympiſchen Winterſpiele, wird der Olympiaſender ſeine Tätigkeit aufnehmen. Im Verlaufe von vier Monaten wurde eine großartige und mächtige Anlage geſchaffen. Nicht weniger als 19 Nationen haben ihre Rundfunkſpre⸗ cher in Garmiſch⸗Partenkirchen angemeldet, ſo daß täglich etwa 35 Sendungen in die ganze Welt hinausgehen wer⸗ den. Die techniſchen Anlagen ſind ſo gewaltig, daß zur gleichen Zeit ſechs verſchiedene Sendungen ſtattfinden kön⸗ nen und daß zum Beiſpiel im Schiſtadion gleichzeitig vier⸗ zehn Sprecher ihre Eindrücke vermitteln können. Die An⸗ lage des erſten Olympiaſenders, die am Mittwoch von Staatsſekretär Funk beſichtigt wurde, iſt ein Meiſterwerk deutſcher Radiotechnik. Hollands Königin kommt In einem Sonder⸗Mitropa⸗Wagen des D⸗Zuges Rotter⸗ dam— Friedrichshafen— Innsbruck reiſt die holländiſche Kö⸗ nigin mit ihrer Tochter, Prinzeſſin Juliana, nach Igls, oberhalb Innsbrucks. Die Königin und die Thronfolgerin werden von dort aus die Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen beſuchen. Letztes Training vor den Spielen In kürzeſten Abſtänden verkehrte die Kreuzeckbahn von den frühen Morgenſtunden des Mittwochs an, um die zahl⸗ reichen Läufer aller Nationen zu der letztmalig für das Training freigegebenen Neunerſtrecke zu befördern. Keiner wollte ſich die Gelegenheit entgehen laſſen, die olympische Abfahrt erneut zu ſtudieren. Als eifrigſte erwieſen ſich die Deulſchen Guſtl Lantſchner, Franz Pfwür, Roman Wörndle und Rudi Cranz, benen ſich Friedl Pfeiſſer anſchloß. Vier⸗ mal gingen ſie über die Strecke, die ſich auch unſere Schi⸗ mädels nochmals genau vornahmen. Die Polen, Ameri⸗ baner, Franzoſen, Norweger, Schweden, Japaner, Tſchecho⸗ ſlowaken, Belgier und andere trainierten ebenfalls. Die ſtarke Beanſpruchung der Neunerſtrecke in den beiden letz⸗ ten Tagen führte dazu, Faß ein Teilſtück ſtark vereiſte. Um dieſe Stelle für den Wettbewerb am Freitag zu ſchonen, wurde ſie umgangen. Ausſcheidung der Kombinationsläufer Die deutſchen Kombinatiensläufer traten in der Nähe des Gudüberges noch zu einem Ausſcheiduwosrennen an. Auf der ſchwierigen 16⸗Km.⸗Strecke vermißte man den deutſchen Schimeiſter Willi Bogner, der auf der Schanze trainierte. Die beſte Zeit lief Friedl Wagner mit:02:55. Zehn Sekunden langſamer war Georg von Kaufmann. Gumpolld benötigte:05:08, Max Fiſcher:06:45, Walter Motz:08:20, der noch vor Toni Eisgruber einkam. Die deutſche Mannſchaft für den Staf ellauf dürfte waßrſche in⸗ lich folgendes Ausſehen haben: Walter Motz, Willi Begner, Andton Zeller und Toni Eisgruber Es iſt natürlich nicht ausgeſchloſſen, daß auch Herbert Leupold in die Staffel genemmen wird, da der Schleſier augenblicklich in Hoch⸗ form iſt. Training auf der kleinen Olympiaſchanze Die geſamte deutſche Mannſchaft, die Norweger, Polen, Finnen und Japaner ſprangen am Mittwochnachmittag auf der kleinen Olympiaſchanze, deren Bahn durch den leichten Schneefall etwas ſtumpf war. Am weiteſten ſprang der Norweger Kaare Wahlberg, der nach 56 Meter bei der 60⸗Meter⸗Marke aufkam. Von ſeinen Landsleuten beſtach Birger Rund durch ſeinen prächtigen Stil. Er ſtand 56 Me⸗ ter, ſein Bruder Sigmund 53 Meter. Torſtein Gunderſen legte ebenfalls einen 56⸗Meter⸗Sprung hin. Alf Anderſen Die neue Weltmeiſterin im Essſchaellauf In Stockholm holte ſich die amerikani' Neiſterin Kid Klein den Weltmeiſtertitel im Eisſchnellauf. (Weltbild,.) landete bei 55 Meter, ſtürzte aber. Der draufgängeriſche Kongsgaard bewältigte 45 und 59 Meter und ſtürzte bei 52 Meter. Hans Beck enttäuſchte etwas, da er nicht wetter als auf 53 und 55 Meter kam. Sehr gut war der Finne Laurt Valonen mit 56 Meter. Sein Landsmann Pälli ſtand ihm mit 54 Meter nicht viel nach. Die Polen hatten ihren beſten Mann in Stanislaus Maruſarz, der 56, 53 und 55 Meter ſprang. Der Japaner Sekiguchi kam auf 52 Meter. Die größte Weite der deutſchen Mannſchaft erzielte Andreas Hechenberger. In Haltung und Sicherheit aber war er Willi Bogner(54 Meter) unterlegen. Mit 54 und 53 Meter wartete Franz Haslberger auf. Aehnliche Weiten erzielte Hans Marr mit 51, 53 und 54 Meter. Max Meinel kam bei 53 Meter zu Fall. Ein Dutzend badiſche Turnvereine 90 Fahre alt Die Gründungszeiten unſerer badiſchen Turnvereine ſpiegelt am trefflichſten die Entwicklung des deutſchen Turnens, wie auch die damaligen politiſchen Zuſammen⸗ hänge und ſpäter die Ausbreitung der Leibesübungen in der ſüdweſtdeutſchen Grenzmart wider. Durch die bald nach den erſten Vereinsgründungen einſetzende Turnſperre ſind die Unterlagen aus der Frühzeit des Turnens am Ober⸗ rhein vor 1860 leider nur lückenhaft. Manche der älteſten badiſchen Turnvereine, ſo in Pforzheim und Kehl, haben vor wenigen Jahren erſt ein früheres Gründungsjahr ein⸗ wandfrei feſtſtellen können. Die Vermutungen liegen nahe, daß auch in Mannheim vor 1846 ein Turn ⸗ verein beſtanden hat, ohne daß jedoch poſitive An⸗ haltspunkte gegeben ſind. Neuerdings iſt der TV 1862 Konſtanz ebenfalls auf früherliegende Spuren gekommen. Es iſt, wie man ſieht, leicht möglich, daß heute noch, nach faſt 100 Jahren, ſich bisher verſchloſſene Quellen öffnen. Beſtimmt liegt in manchen Archiven hierüber noch wert⸗ volles Material. g Heute werden der Turnverein 1834 Pforz⸗ heim, die Freiburger Turnerſchaft von 184 4 und die Kehler Turnerſchaft von 1845 als die älteſten badiſchen Turnvereine angeſprochen unter den etwa 620 Turn vereinen des Gaues. In die politiſch bewegte Zeit der 1846er und 48er Jahre des vorigen Jahr⸗ hunderts fällt dann die Gründung einer großen Zahl wei⸗ terer Turnvereine in ganz Süd⸗, beſonders aber in Süd⸗ weſtdeutſchland. Daran hat Baden ſehr ſtarken Anteil, denn es iſt ein ganzes Dutzend, deſſen Entſtehen in dieſen Entwicklungsabſchnitt fällt und in das Jahr 1846. So können im Jahre 1936 auf ein 90 fächriges Beſtehen zurückblicken der TV Mannheim von 1846, Heidelberger TB 1846, Karlsruher TB(84, TV Mosbach, TV 1846 Eberbach, TV 1846 Bruchſal, TV Bretten, Raſtatter TV 1846, Tgde. 1846 Offenburg, TV Lahr, Tiſchaft Durlach und der TV Schopfheim. Dabei iſt der Hinweis am Platze, daß es ſich nicht nur um das Fußſaſſen in dem einen oder anderen engeren Bezirk handelt, als viel⸗ mehr um die Verbreitung des turneriſchen Gedankens über das ganze Land. Verhältnismäßig ſchwachen Niederſchlag fand dagegen der„Ruf zur 1 und die Gründung der Deutſchen Turnerſchaft 1860 in Coburg hinſichtlich weiterer Neu⸗ gründungen. So ſind es in dieſem Jahre nicht ſehr viele Turnvereine, die 1861 gegründet, demnach zur 75 Jahr⸗Feier rüſten können. TV Mühlburg, TSV Sinsheim(Elſenz), TV Achern und TB Oberkirch ſind die gleichaltrigen. Um nun die Reihe der Vereinsjubiläen zu ergänzen, ſeien der Vollſtändigkeit halber auch die„goldenen“ und„filbernen“ Vereinsjubilare Badens angeführt. Sieben Vereine ſind es, die 1886 ins Leben gerufen wurden und 50 Jahre beſtehen, nämlich TV Hand⸗ ſchuhsheim, TV Hockenheim, Tbd. Ottenau, TV Er⸗ fingen, TB Möhringen, TB Grenzach und TB Tiengen, wozu ſich noch acht weitere Turnvereine geſellen und zwar TV Frankonia Höpfingen, TS Oberweier, T Reichental, T Langenbrand, TV Rammersweier, T Hägelberg, TV Ludwigshafen a. See und TV Worblingen, die ſeit 1911, nunmehr 25 Jahre, im Dienſte der Leibesertüchtigung für Volk und Vaterland ſtehen. 57. hauptverſammkung des annheimer Regattavereins Der Mannheimer Regatta⸗Verein hielt om Diengtag⸗ abend im„Roten Hahn“ in Anweſenheit des Gaufachamts⸗ leiters Dr. Aletter ſeine Jahreshauptverſammlung ab. Vereinsführer Hoffman nu gab einen umfaſſenden Rechenſchaftsbericht über dos abgelaufene Geſchäftsjahr. Er gedachte der Toten des Weltkriegs, der Toten der Bewe⸗ gung und der im verfloßenen Jahr verſtorbenen Mitglie⸗ der. Das vergangene Jußr ſei ſehr erf geweſen. wenn auch der Rudertag am 1. April nicht ganz den erwar⸗ teten Erfolg brachte. Der Tag des Deutſchen Ruderſports ſoll in dieſem Jahr größer aufgezogen werden, um einen vollen Werbeerfolg zu erzielen. Durch die Oberrheiniſche Regatta im letzten Jahr ſei Mannheim mit an die erſte Stelle der deutſchen Regottaplätze gerückt. Das Jahr 1935 war ein Jahr des weiteren Auftriebs, wozu der Grund⸗ ſtein bereits 1031 gelegt wurde. Der Länderlompf Deutſch⸗ land— Schweiz ſei in Mannheim ausgetragen worden. Alle Vereine, die an den Olympiſchen Spielen in Berlin teilnehmen, ſeien in Mannheim vertreten geweſen. Dieſer Erſolg ber Oberrheiniſchen Regatta werde beſtimmt weitere Früchte tragen. Auch die Her bſtregoatta, mit der die Jugend⸗ und Schüler⸗Regatta verbunden war, ſei außerordentlich ſtark beſetzt geweſen. Mannheim könne mit dem Ruderjahr 1935 zufrieden ſein. Jean Riſſer erſtattete hierauf den Kaſſenbericht, der mit einem Ueberſchuß für den Regattaverein abſchloß. Auf Antrag der Rechnungsprüfer, für die Herr Camphau⸗ sen ſprach, wurde allgemeine Entlaſtung erteilt. Da Herr Riſſer aus geſchäſtlichen Gründen nach 20jähriger über⸗ aus erſprießlicher Tätigkeit ſein Amt niederlegte, fand Vereinsführer Hoffmann warme Daulesworte für die ge⸗ leiſtete Arbeit des Kaſſenwarts. Ein Geſchenk unterſtrich die Dankbarkeit des Regattavereins für die von Herrn Riſſer im Dienſte des Ruderſports geleiſtete Arbeit. Herr Hoffmann wies dann noch auf den 100 ⸗ jährigen Geburstag des deutſchen Ru⸗ derſports im Jahre 1936 hin. Die Schweſterſtädte Manncheim⸗Ludovigshafen würden auch weiterhin ihre volle Wflicht tun. Mit den beſten Wünſchen für die Olympia⸗ teilnehmer und dem Dank des Vorſtandes an alle Dele⸗ gierten ſchloß der Verinsführer ſeine Darlegungen. Nu Vorſchlag des Alterspräſidenten Wilke r⸗Lud⸗ wigshaſen wurde Herr Hoffman n⸗Mannheimer wieder zum Vereinsführer gewählt. Er beſtimmte ſich dann ſeine Mitarbeiter. Es traten kaum Veränderungen in der bis⸗ herigen Zuſammenſetzung ein, nur trat als Kaſſenwart an Stelle von Jean Riſſer Dr. Perſon vom Mann⸗ heimer RC. 5 Am Schluſſe wurden noch verſchiedene geſchäftl iche Fra⸗ gen erledigt. Nach knapp 1½ Stunden konnte die harmo⸗ wiſch verlaufene Verſammlung geſchloſſen werden. Termine der deutſchen Fußball- meiſterſchaft Nachdem der Deutſche Fußballbund für die Endſpiele um die Deutſche Meiſterſchaft die Gruppeneinteilung be⸗ ſtimmt hat, werden jetzt auch die Termine bekannt. Die Vorrunden in den vier Gruppen werden am 5. April, 12. April, 19. und 28. April ausgetragen. Die Rückſpiele finden am 3. Mai, 10. und 17. Mat ſtatt. Die Zwiſchen⸗ runde wird am 24. Mai veranſtaltet. Das Endſpiel kommt am 14. Juni zum Austrag. Terminänderungen beim Deutſchen Vereinspokal Die bereits bekanntgegebenen Spieltermine um den Deutſchen Vereinspokal haben einige Aenderungen erfah⸗ ren. Es wurden nunmehr die Spiele der erſten Hauptrunde am 9. April, die der zweiten Hauptrunde am 3. Mai und die der ͤͤritten Hauptrunde am 17. Mai ausgetragen. Die Spiele der erſten Schlußrunde finden am 7. Juni und die der zweiten Schlußrunde am 21. Juni ſtatt. Nach der Som⸗ merſpielpauſe werden die Spiele mit der dritten Schluß⸗ runde am 23. Auguſt fortgeſetzt. Es folgt dann die vierte Schlußrunde am 6. September und die fünfte Schlußrunde am 20. September. Das Schlußſpiel findet am 8. November ſtatt. 0 Anni Rüegg nur leicht verletzt Die Verletzung, die ſich die beſte ſchweizeriſche Schi⸗ läuferin Anni Rüegg am Dienstag bei der Kreuzeckabfahrt zuzog, erwies ſich als weſentlich harmloſerer Natur als zuerſt angenommen wurde. Mit ziemlicher Sicherheit wird Anni Rüegg am Freitag ſtarten können. Erſtes Training der Bobfahrer Nachdem die Olympia⸗Bobbahn am Rießer See völlig ſertiggeſtellt wurde und auch der notwendige Froſt ſich ein⸗ ſtellte, konnte am Mittwoch das erſte offizielle Training der Bobfahrer angeſetzt werden. Zahlreiche Zuſchauer hatten ſich an den Kurven der 1600 Meter langen Bahn eingefun⸗ den, um den Fahrten der 25 Teilnehmer aus 13 Nationen auf ihren Zweierbobs zuzuſchauen. Wie bei einem richtigen Rennen wurde auch eine Ausloſung vorgenommen. Der am Mittag einſetzende Schneefall, der den Schiläufern ſo willkommen war, war den Bobſahrern weniger günſtig. Da allerdings die Fahrer ihre Bobs nicht voll ausfuhren, ſind die mäßigen Zeiten nicht allein darauf zurückzuführen. Ab⸗ geſehen von einigen leichteren Stürzen in der Bayern⸗ kurve verliefen die Rennen ohne jeglichen Zwiſchenſall. Die beſte Zeit fuhr der Bob Schweiz 2 mit Feyerabend am Steuer mit:47,11 Minuten heraus. Die weitere Rei⸗ henfolge war: England 1(Mac Avoy]:49,76; Ameriko 2 (Colgte]:50,80, Deutſchland 3(Grau):51,06; Oeſterreich 2 (Altenberger:52,65; Schweiz 1(Capadrutt):53,11. Hauns Kilian verſuchte mit Deutſchland 1 die Bahn und kam nach :05,63 Minuten durchs Ziel. An den Stürzen waren Ita⸗ lien 2(Vitali), Frankreich 2(Balſan), Luxembur⸗ 2 Hoch) und Liechtenſtein(von Falz⸗Fein) beteiligt. Berlazt wurde nur Baron von Falz⸗Fein, der ſich eine Muskelzerrung zuzog. Nach dem erſten Durchgang fuhr Hanns Kilian noch einmal die Bahn ab und auf ſein Anraten hin ſtellte die Rennleitung weitere Fahrten ein. Weiterer Schneefall Garmiſch⸗Partenkirchen, 6. Februar. In Garmiſch⸗Partenkirchen hat es die ganze Nacht über geſchneit und der Schneefall dauert zur Zeit noch an. In dichten Flocken fällt der Schnee und der Himmel iſt grau in Grau. Das Thermometer ſteht unter null Grad. Ganz Garmiſch⸗Partenkirchen iſt in eine weiße Schneedecke eingehüllt. „Spritzer“ aus„Ga- Pa“ Auf der Großen Olympia⸗Schanze wird jeden Tag trat⸗ niert. Leider iſt aber nach Ausſagen hervorragender Sprin⸗ ger die Anlaufbahn nicht„ſchnell“ genug. Unter dieſen Um⸗ ſtänden leiden natürlich die erzielten Weiten, die bei etwa 50 Meter liegen. Angenehm fallen übrigens die kleinen bebrillten Japaner auf, die die beſte Haltung ſämtlicher Springer beſitzen. Ihr Abſprung vom Schanzentiſch iſt ge⸗ nau ſo vorbildlich wie ihr Flug durch die Luft. Und trotz⸗ dem ſie auf Haltung den größten Wert legen, ſind die Weiten, die ſie erreichen, nicht geringer als die der beſten europäiſchen Springer. Alſo auch im Winterſport: Japan im Vormarſch! enen Im Schiſtadton finden ſich feden Tag—4000 Zuſchauer ein. Schlachtenbummler und„Eingeborens“ Olympiſche Winterſpiele ohne Eintrittskarte! Uebrigens fällt allgemein auf, daß die weiten Hoſen und Bluſen der Springer beim Flug durch die Luft ſtark flattern und wahrſcheinlich die Weite beeinträchtigen. Ob es nicht zweckmäßig wäre, auch beim Schiſpringen die Vorteile der Stromlinie auszu⸗ nützen? Geſtern abend hatte ich Gelegenheit, mit einem kang⸗ diſchen Preſſevertreter zu ſprechen. Er war der Anſicht daß Deutſchlands Eishockey⸗Team hinter Kanada, der Schweiz und England den vierten Platz belegen würde. Alſo ſtär⸗ ker ſei als die Amerikaner, denen er als Fachjournaliſt keine Chancen auf einen der erſten Plätze einräumte. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten, der ſich ebenfalls an der Unterhaltung beteiligte, war allerdings der Anſicht, daß die Schweiz nicht ſo ſtark ſei, wie mau gemeinhin annehme und für den zweiten Platz wicht mehr Ausſichten habe, als zum Beiſpiel Deutſchland und Eng⸗ land. Wer recht hat, werden die Kämpfe beweiſen! Wir können abwarten! Auslandspreſſe lobt Garmiſch Die ausländiſche Sportpreſſe beſchäftigt ſich in den letz⸗ ten Tagen ausgiebig mit den Geſchehniſſen in Garmiſch⸗ Partenkirchen und die Berichterſtatter der großen Blätter ſind in ihren Kritiken des Lobes voll. In Schweden verrieten die Berichte mit Rückſicht auf die nicht gerade günſtigen Witterungsverhältniſſe einen wehmütigen und betrübten Ton, aber am Dienstag wor dieſe Stimmung nach den Schneefällen ſoßfort in frohe Hoffnung umgeſchla⸗ gen. Faſt überall ſind nur anerkennende Worte über die Umterkunfts⸗ und Tralningsverhältniſſe gefallen und ſehr ausführlich wurde über die Japaner berichdet, die mon als Senſation von Garmiſch⸗Partenkirchen bezeichnet. Seboſt⸗ verſtändlich feierten auch die Schweden überſchwänglieh den Sieg von Sven Eriksſon über den Norweger Birger Rund. Der Sonderichterſtatter des„Jour“ in Paris berichtet von den Anſtrengungen Deutſchlands, die unternommen wurden, um der Preſſe ihre Arbeit zu erleichtern. 350 aus⸗ lämsiſche Journaliſten ſeien anweſend, aber jeder werde beraten und erhalte Ausdunft, als ob er allein da ſei. Alles Notwendige habe man der Preſſe zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Auf dem Peſtamt, das bis Mitternacht geöffnet ſei, werde man mit einer Freundlichkeit empfangen, die ſich erheblich von der Behandlung untenſcheidet, wie ſie fran⸗ zöſiſche Journaliſten daheim gewohnt ſeien. Die Organi⸗ ſation ſei ſo, daß man wahrhaftig undankbar wäre, nicht bravo dazu ſagen. Die tſchechiſchen Zeitungen beſchäftigen ſich in zer Hauptſache mit dem Eishockeyturnier, das der Dſchechoſlo⸗ wakei von allen Sportarben die beſten Ausſichten auf eine Medaille erͤffnet. „Die italieniſche Corriere della Sera“ behandelt die Winterspiele allgemein und bezeichnet die Schiläu erin als die große Neuheit der Winterolympicde. Die Zahl, in der die Frauen kämpften, beweiſe die große Verbreitung des Schiſpertes. Die Neuner⸗Strecke ſei eine Abfahrts⸗ ſtrecke, wie man ſie nicht beſſer wünſchen könne. H ⸗Schemeiſterſchaften In Neſſelwang im Allgäu wurden am Dienstag die Reichs⸗Schi⸗Meiſterſchoften der Hitlex⸗Jugend zu Ende geführt. Der Schlußtag überraſchte die Teilnehmer an den Meiſterſchaften mit einer außerordentlich günſtigen Schnee⸗ decke, die ſogar die Talhänge gut fahrbar machte. Die Er⸗ gebniſſe im Sprunglauf waren recht gut, da beſonders im zwetten Louf große Weiten erzielt wurden. Die Ergebniſſe: Jahrgang 1920/1: Anton Haſeidl(Oberammergau) 20 und 35 Meter; 2. Georg von Kohl(Oberſchreiberhau] 22 und 32 Meter; 3. Haus Schweighofer(Oberammergau) 21 und 34 Meter; 4. Johann Bader(Mittenwald) 21 und 27 Meter; 5. Matthias Oſtler(Mittenwald) 21 und 20 Meter. Jahrgang 1918/19: 1. Anton Neu(Oberommergau] 32 und 42 Meter; 2. Heinz Adolph(Oberſchreiberhauf 7 und 41 Meter; 3. Kurt Hartmann(Oberwieſenthal) 22 und 37 Meter; 4. Joſef Gantner(Bad Tölz) 19 und 37 Meter; 5 Kurt Eichhorn(Lauſcha! 16 und 35 Meter. Jahrgang 1917 und früher: 1. Joſef Pfeffer(Mittenwald) 31 und 45 Meter; 2. Korl Wolfgang(Leutkirch) 27 und 26 Meter; 3. Siegfried Gerſtner(Paſſau) 19 und 20 Meter; 4. Werner Rveder(Gottesberg) 20 und 24 Meter: 5. Erich Schwarz (Freiburg] 21 und 23 Meter. 1 N 22 lan reer ere e 1930 ſche Schi⸗ eckabfahrt atur als heit wird zee völlig t ſich ein⸗ ining der er hatten eingefün⸗ Nationen richtigen nen. Der äufern ſo inſtig. Da hren, ſind hren. Ab⸗ Bayern⸗ iſchenſall. eyerabend tere Rei⸗ lmeriko 2 ſterreich 2 1. Hauns lam nach aren Ita⸗ 2 Soch) izt wurde elzerrung s Kilian hin ſtellte ßebruar. e Nacht Zeit noch bimmel iſt ull Grad. chneedecke 16 Tag trat⸗ er Sprin⸗ ieſen Um⸗ bei etwa ie kleinen ſämtlicher iſch iſt ge⸗ Und trotz⸗ ſind die der beſten rt: Japan Zuſchauer Dlympiſche allgemein nger beim inlich die väre, auch de auszu⸗ dem kana⸗ Inſicht daß r Schweiz Alſo ſtär⸗ ournaliſt inräumte. ſte nn, der allerdings wie man richt mehr und Eng⸗ iſen! Wir iſch 1 den letz⸗ Garmiſch⸗ en Blätter ch weden cht gerade tigen und Stimmung umgeſchla⸗ über die und ſehr e mon als et. Seböſt⸗ nalich den ger Runs. 8 berichtet ernommen 350 aus⸗ der werde da fei. 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Mit Zustimmung des Reichsminiſteriums für Velksaufklärung und Pro⸗ waganda und des Unterrichtsminiſteriums veranſtaltet die Bremer Kunſthalle eine Nusſtellung„Ein halbes Jahrtau⸗ ſend deutſcher Meiſterzeichnung“. Weiterhin beteiligt ſich Bremen an dem großen Ozeanrennen der Segeljachten von Newport wach Cuxhaven mit zwei Bovten. Die Bremer Kampſchahn, die zur Zeit einem großen Umbau unterzogen wind, bringt nacholympiſche Wettlämpfe. Am 19. Auguſt gehen die Schwimmer an den Start und der W. Auguſt bringt ein großes Leichtathletilfeſt mit einigen Hockey⸗ ſpielen. g Griechiſches Olympiſches Komitee neubeſetzt Durch Geſetzerlaß wurde das Griechiſche Olompiſche Komitee, deſſen Schirmherr der König iſt, neu guſammen⸗ geſetzt. Dauernder Präſident des aus 14 Perſonen be⸗ ſtehenden Krmitees iſt der griechiſche Thronfolger. Zu den ſtändigen Mitgliedern zählen der Leiter für körperliche Er⸗ giehung im Kultusminiſterium und der Bürgermeiſter von Athen. Das Komitee genießt Steuer-, Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Zollfreiheit und iſt auch von allen anderen Abdaben befreit. Im Haushaltsplan der Regierung iſt ein fähr⸗ licher Zuſchuß in Höhe von 50 000 Drachmen für das Ko⸗ mitee vorgeſehen. Mit Mertedes-Benz und Auto- Anion Einzelheiten vom Großen Preis von Monaco Allfährbich pflegt mit dem Großen Preis von Mowac gu Oſtern der Reigen des„Grandes Epreuves“ im inter⸗ nattonalen Motopſport eröffnet zu werden. Zum erſten Male geht dem am 13. April ſtatifindenden Rennen durch die Straßen von Monte Carlo am 11. April ein Kampf der Kaſſe bis 1500 cem voraus, deſſen Sieger der Pokal des Fürſten Ranier von Monacp winkt. Der Große Preis führt über 100 Runden, ſo daß 318 Kilometer zurückzulegen ſind. Die Zahl der Startenden iſt auf 20 beſchränkt. Nach franzöſiſchen Meldungen nimmt die Auto⸗Unien mit drei Wagen teil, die Hans Stuck, Achille Varzi und Berwd Roſemeyer ſteuern. Mercedes⸗ Benz ſoll ſogar vier Fahrzeuge ſchicken. Am meiſten Star⸗ ter, nämlich fünf, ſind für Alfa Romeo vorgeſehen. Bugatti und Maſevati vervollſtändigen das Feld. Für den Fürſtenpreis, der in 50 Runden über 10 Km. ührt, liegt bis fetzt die Zuſage von ERA vor. Die eng⸗ liſche Firma ſchickt Lord Hewe, Raymond Mays und Marcel Lehoux. Dem Rennen, das am Nachmittag des Oſterſamstags veranſtaltet wird, geht am Vormittag ein einſtündiges Training voraus. Je zwei Traininssſtunden ſtehen den Fahrern vom Großen Preis am Gründonners⸗ tog und Karfreitag zur Verfügung. Nachwuchsfahrer Heydel in Monza tödlich verunglückt Bei den augenblicklich ſtattfindenden Uebungsbaßhrten der Autounion auf der Monga⸗Bahn bei Mailand ereig⸗ wete ſich am Dienstag ein Unglücksfall, dem der junge Nachwuchsfahrer Heydel zum Opfer fiel. Heydel, der im Herbſt bei der Nachwuchsfahrerprüfung auf dem Nürburg⸗ ring aufgefahren war, ſaß zum erſten Male wieder ſeit Hieſer Zeit am Steuer des Uebungswagens und kannte die Monza⸗Bahn noch nichl. Er hatte deshalb Anweiſung zu langſſamem und vorſichtiaem Fahren Trotzdem ſcheint er allzu draufgängeriſch gefahren zu ſein. Man fand ihn in einer am Wald liegenden Kurve der Bahn mit ſchweren Verletzungen auf, denen er bei der Ueberſührung ins Krankenhaus erlag. Der Waden war ſchwer beſchüdigt. Der Fahrer ſcheint mit zu großer Geſchwindigkeit die ihm noch nicht genügend behannte Kurve genommen zu haben, Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 5. Febr. 1936, 19 Uhr .* 2—— 2 ä 1 —* 5 oll 4 8—— 1 8 8 N T. ( are F 1 1 0 4 1 5—.— I 5 ———— ad-— 8 Selcbederklacung. u. Wetterkarte Kelter Ma fror vordringender Heltluft Warmer Wind] Se Front vordringencler Warmluff AWSS1iö. C/. frem mit Warmluft a dee Nee NA, NNO„ Us 15. Ovollenos O volleg llſſugeger ge ief pff Seheefelebief Oheifer O bede cg Schabertãfgkeff. S Nebel. ſe Gewiſter Onebbedeclet N Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 6. Februar: Das mit ſeinem Zentrum über Frankreich liegende Hochdruck⸗ gebiet verſtärkt ſich fortgeſetzt weiter. An ſeinem Oſtrand dringt immer noch polar⸗maritime Luft nach Deutſchland ein, die leichte Unbeſtändigkeit bedingt, aber im allgemeinen nur an Gebirgsrändern Anlaß zu Schneefall gibt. Der zur Zeit herrſchende Witterungscharakter bleibt vo rerſt erhalten. Die Fröſte nehmen weiter zu. Vorausſage fr Freitag, 7. Jebruar Vielfach heiter und im ganzen trocken, nächt⸗ liche Fröſte weiter zunehmend, ſchwache Luft⸗ bewegung. Kleine Sport-Nachrichten Finnlands Amateurboxer trugen einen Kampf gegen eben in Helſtugfors aus. Sie konnten dabei mit 12:4 Vunkten zu einem ganz überlegenen Sieg kommen. Die Schweden gewannen lediglich die Kämpfe im Welter⸗ und Schwergewicht. Die Rabball⸗Weltmeiſter Schreiber⸗Blerſch vom RV Wanderluſt Frankfurt a. M. werden am 29. Fehruar an einem internationglen Turnier in Chemnitz teilnehmen, zu dem auch die Schweizer Gobler⸗Oſterwalder, die Fran⸗ zoſen Gebr. Weichert und die Tschechen Prihodl⸗Salaquarda kommen werden. g Beim Hallentennisturnier in Malm ſiegte im Män⸗ nereinzel der Neuſeeländer Malfroy gegen den Dänen Ulrich mit 577, 10:8,:1. Im Doppel iſt das deutſch⸗ ſchwediſche Paar W. Menzel⸗Rohlſſon bereits ausgeſchieden, denn es verlor gegen Malfroy⸗Körner 678, 476, 36. Holland und Schweden haben einen Hallentennis⸗ Länderkampf vereinbart, der vom 13. bis 16. Februar in Amſterdam ausgetragen wird. 5 Belgiens Hallentennismeiſterſchaften wurden in Brüſſel zu Ende geführt. Nelly Adamfon wurde Einzelmeiſterin und zuſammen mit de Borman auch Siegerin im Gemiſch⸗ ten Doppel. Die Männer⸗Doppelmeiſterſchaft holten ſich Lacrotg⸗de Borman. Jugoſlawiens Fußballmeiſter, der Belgrader Se, wird am 16. Februor beim deutſchen Altmeiſter Fortuna Düf⸗ ſeldorf zu Gaſt ſein. i Die dentſchen Sommerſpielmeiſterſchaften(Schlagball. Fauſtball) werden am 5. und 6. September in Schweinfurt durchgeführt.— Die Gaunruppenſpiele finden apt 25. Auguſt ſtatt. Die Meiſterſchaften der Amateurringer werden in die⸗ ſem Jahre wieder an verſchiedenen Orten als letzte Olym⸗ pia⸗Ausſcheidung ausgetrogen. Die Kämpfe im Bantam⸗ und Schwergewicht werden m 28. und 29. März in Mann⸗ heim durchgeführt. Die Südweſt⸗Borſtaffel— vom Fliegengewicht aufwärts: Bamberger, Nappſilber, Offig, Puffay, Ims, Hachenberger, Joſt und Jeiſt— unternimmt eine mehrtägige Mittel⸗ deutſchlandreiſe. Am 7. Februar boxt der Gau in Magde⸗ ſo daßß er den Wagen nicht mehr hatte abſangen können umd mit dem Wagen aus der Bahn geſchleudert wurde. Heydel war 24 Jahre alt und ſeit 1054 im Werk Horch der Autounivn tätig. Er wurde wegen ſeiner beſonderen Begabung 1984 als Volontär für die Rennabteilung über⸗ nommen. Der deutſche Sport verliert mit ihm einen der hoffwungsvollſten Nachwuchs fahrer. Deutſche Ringermeiſterſchaften in Mannheim Die deutſchen Meiſterſchaften inn Amateurringen, die gleichzeitig als letzte Olympla⸗Ausſcheidung gelten, werden in dieſem Jahre an verſchiedenen Orten ausgetragen. Dem Gau Boden baw. der Stadt Mannheim iſt es gelungen, ſich die Titelbämpfe im Schwer⸗ und Bantamgewicht zu ſichern. Si werden am 28. und 29. März im Nibelun⸗ genſaal des Roſengartens ausgetragen. Die Schwer⸗ gewichtsmeiſterſchaft war beſonders umworben; nicht weni⸗ ger als 30 Städte wollten die Hornftſcher, Gehring, Läge⸗ ler u. a. m. im Titelkampf ſehen. In der Bantamgewichts⸗ klaſſe werden u. a. Olympiaſieger Brendel(Nürnberg) und die Kölner Möchel und Merſcheid um die Meiſterwürde und die Fahrkarte nach Berlin kämpfen. Literatur fröhliches Geräteturnen, 300 ſeltene Uebungen 20 Zeichnungen. 128 Seiten Umfang, broſchiert 2., erſchienen im Wilhelm Limpert⸗Verlag, Ber⸗ bin SW 68. Fröhliches Geräteturnen, ſchon der Titel ſagt daß es hier auf eine beſondere Art luſtig zugeht. Es kommt dabei nicht auf eine tadelloſe Haltung bei der Uebung an vielmehr iſt das Gerät Hilfsmittel oder Hinder⸗ ais, irgendwie ſoll die Uebung bewältigt werden! Auch der gewandte Turner wird dabei manchmal ein luſtiges Bild bieten. In Sprung und Schmung wird der Körper mit Höchſttemperatur in Mannheim am 5. Februar + 42 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 6. Februar— 0,9 Grad; heute früh halb 8 Uhr— 0,7 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,2 Milli⸗ meter= 0,2 Liter je Geviertmeter. ee ee 10 5 6 egal 5 4 5 6 Rheinfelden 3,12 22.132.952 84 5 Seeſſach i Aue Haran. 89, 5 8 5 7 50 VUE Raunzeim.8 4 8.. Dlebeshen———— 50% 88 2 55 N föln. 803.87,.88 NSDAp-Rfiffeilungen d artataniichen Bekanntmachungen enmommen Anordnungen der Kreisleitung 5 Die Funkſchule kann heute, Donnerstag, in der Wer⸗ ner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule infolge Erkrankung des Funk⸗ ſchullehrers nicht durchgeführt werden. Für den nüchſten Kurſus ergehen an dieſer Stelle noch Anordnungen. Kreisfunkſtelle. Politiſche Leiter Sedenheim. Am 7. Februar Beſprechung Politiſchen Leiter. i Mheinau. Am 6. Februar, 20.30 Uhr, treten die Amks⸗ und Zellenleiter im Dienſtanzug zur Piſtolenausbildung in der Ortsgruppen⸗Geſchäftsſtelle an. Oſtſtadt. Am 7. Februar, 20.30 Uhr, im Nebenzimmer des Roſengarten⸗Reſtaurants Sitzung ſämtlicher Politiſchen Leiter. NSs⸗Frauenſchaft Aufnahmeſperre für die NS⸗Frauenſchaft Der Stellvertreter des Führers hat folgende Anordnung erlaſſen: Die NS⸗Frauenſchaft hat inzwiſchen einen Mitglieder⸗ ſtand erreicht, der zur Löſung der ihr als Führerinnen⸗ Organiſation der deutſchen Frauen geſtellten Aufgaben vnoll⸗ kommen genügt. a Ich beſtimme daher, daß die weitere Aufnahme in die NSeFrauenſchaft am 1. Februar 1936 geſperrt wird. Die Reichsfrauenführerin iſt mir für die genaue Be⸗ achtung dieſer Anordnung verantwortlich. Von bdieſer Anordnung wird die Ueberwahme von Führerinnen des BD. des deutſchen Frauenarbeitsdien⸗ s und aus 5 der Daß in bie Ne iſchaft ni rührt. 812 e ee Anordnungen erläßt die Reichsfrauenführerin im Einvernehmen mit den suſtäu⸗ digen Dienſtſtellen.(gez.) R. Heß. ſämtlicher Lindenhof. Am 7. Febrwar, 20.15 Uhr, Singſtunde im im, 1 2 Hei net. Am 7. Februar, 0 Uhr, Heimabend im Dhau Schu 8. 5 5 Abt. Jugendgruppe. Am 6. Februar, 20 Uhr, Füh⸗ rerinnenbeſprechung im Frauenſchaftsheim Lindenhof, Eichelsheimerſtraße, für alle Ortsgruppenverwalterinnen. Der Heimabend der Gruppe Lindenhof beginnt um 20.30 A, Jugendgruppe. Am 7. Februor, 20 Uhr, Heimabend für bie Gruppen 2 und 3, Lange Rötterſtraße 37. Achtung, Ortsgruppen! Am 6. Februar, 20 Uhr, Vor⸗ führung der deutſchen Gymnaſtik im großen Saal des er zu Gunſten des W.. Unkoſtenbeitrag 10 Mfg. 6 f Gef. 1/171 tritt am 7. Februar in der üblichen Weiſe zum Luftſchutzunterricht an. Die Scharführer melden dies⸗ mal bereits um 19.35 Uhr die Antrittsſtärken, Letzter 0 Luftſchutzuntervicht. burg gegen Punching und am 10. Februar in Halberſtadt gegen eine dortige Städtemonnſchaft.. Albert Richter wird am krmmenden Sonntag zum erſten Male nach ſeinem ſchweren Baſler Stunz wieder an den Start gehen. Er fährt auf der Pariſer Wintertahn und trifft im„Großen Preis der UC“ auf Scherens, Michard, Gerardin, Falck⸗Hanſen, Jego und Martinetti. An den Sbeherrennen beteiligt ſich Walter Lohmann. Die ſüddeutſchen Tiſchtennis⸗Meiſterſchaften wepden am kommenden Samstag und Sonntag, 8. und 9. Februar, gemeinſam mit den Meiſterſchaften von Württemberg in Stuttgart ausgetragen. Zwei Tiſchtennis⸗Länderkämpfe trägt Deutſchland im nächſten Monat aus. Am 3. Mänz wird in Hamburg gegen Schweden und am 10. März in Magdeburg gegen Holland gekämpft. An den engliſchen Meiſter⸗ schaften, die vom 6. bis 8. Februar in London ſtattfinden, beteiligt ſich die deutſche Meiſterſpielerin Frl. Krebs⸗ Eaſch⸗Berlin. Der Frauzoſe Jean Taris, einer der beſten Schwimmer der Welt, wird beim internationalen Jubiläums- Schwimmfeſt des Aachener SV 1006 am 14. und 15. März an den Start gehen. Taris wird über 200 und 400 Mtr.⸗ Kraul auf die beſten deutſchen Schwimmer treffen. Wei⸗ tere Meldungen liegen aus Holland und Belgien vor. Als deutſche Beſtleiſtung anerkannt wurden die von Dütſſeldorf 9883 am 12. Januar in Düſſeldorf erzielten Staffelbeſtleiſtungen der Frauen tber 3 mal 100 Mtr.⸗ Rücken(:92,1) 4 mal 100 Meter⸗Rücken(:07] und 6 mal 50 Meter⸗Kraul(:31,2). Die Weſtfalen Kilian⸗Vopel eilen auf den Aordame⸗ nökaniſchen Winterbahnen von Sieg zu Sieg. Jetzt ge⸗ wannen ſie im Neuyorker Coloffeum vor 18 000 Zuſchauern ein von 25 Mannſchaften beſtrittenes 100 Km.⸗Mann⸗ ſchaftsrennen mit Rundenvorſprung vor Hill⸗Ochen und Peden⸗Honeman. Die St. Moritzer Reunwoche wierde nach zweimaliger Verlegung jetzt ganz abgeſagt. Die Veranſtalter ſahen die Unmöglichkeit ein die Rennen in dem 100 Zentimeter hohen Pulverſchnee zur Durchführung bringen zu können. nor ungewöhnliche Aufgaben geſtellt; dann heißt es wieder, Kraft oder Ausdauer zu beweiſen. In jeder Stuſe des Könnens wird die Gewandtheit erprobt. Es zeigt ſich, wer Talent zum Feuerwehrmann. zum Laſtenträger Seil⸗ tänzer, Hackenhang, Affenhüpſen zur Taucherrolle ode Faultierwelle hat. Aber nur nicht erſchrecken! Daß Ganze iſt eingeteilt in drei Schwierigkeitsſtufen. So kann ſchritt⸗ weiſe gelernt werden; überhaupt die Einteilung und Ueberſicht dieſes Buches iſt ganz vorzüglich. Da gibt es Mutübungen, Wettbewerbe und Kampfſpiele Gleich⸗ gewichts⸗, Gewandtheits⸗ und Kraftübungen. Ausdauer⸗ übungen, Sprung und Schwung. Ein Blick in das In haltsverzeichnis läßt dag Geſuchte finden. Ein Vergleich mit der zweiten Aufſtellung ergibt ſofort die Schwierig⸗ keitsſtufe, und das Ganze iſt nach Geräten geordnet. Wort und Bild ergeben zuſammen, auch für den Nicht⸗ turner, eine klare Vorſtellung von jeder Uebung. Ueberall wo geturnt wind, kann dieſe Anleitung mit der großen Uebungsauswaßhl beſte Dienſte leiſten. Durwlehrer, Ver⸗ einsturnwarte, Vortarger Uebungsleiter und Lehrer von „Kraft⸗durch⸗Freude“, Hetler⸗Jugend und BDM. im Ar⸗ beitsdienſt der Vormann und bei der SA und Sc der Truppführer, alle werden ſich freuen, nach dieſer guten, immer fröhlichen Lehrweiſe die Turnſtumde abwechſlungs⸗ reich geſtalten zu können. Taktik des Basketballſpiels. Von Hermann Nie⸗ buhr; 96 Seiten mit 40 Spielſkizzen, 2,20, erſchlenen im Wilhelm Limpert⸗ Verlag, Berlin SW 68. Wäh⸗ rend das vor kurzem vom gleichen Verfaſſer herausgegebene Büchlein„Basketball, das neue Korbballſpiel“ mit einigen Trainingshinweiſen und Lichtbildern Sinn und Weſen des Korbballſpiels erklärt, und durch die beigegebenen inter⸗ nationalen Spielregeln in feſte Form bringt, ſoll dieſes neue Büchlein ein Wegweiser für alle Korbballmannſchaſten ſein. Mit Hilfe von gut dargeſtellten 40 Skizzen wird den Mannſchaften⸗ die Technif des Spiels veranſchaulicht. Gute Trainer der beſten internationalen Mannſchaften haben an der Erarbeitung von Spielhandlungen geſchafft und ver⸗ ſucht, häufig wiederkehrende Spielhandlungen auszuwerten und für ihre Mannſchaften nutzbar zu machen. Nicht nur techniſch muſterhaftes, ſondern vor allem techniſch kluges Spiel ſichert den Erfolg. Schon haben deutſche Korbball⸗ ſpteler auch gegen ausländiſche Mannſchaften gezeigt, daß ſie mit Fleiß und Eifer ſpielen. Gemeinſam mit der prak⸗ tiſchen Arbeit will dieſes Büchlein nun Taktik und Spiel⸗ erfahrung vermitteln. Die ſorgfältige und gut aufgebaute Spiellehre gründet ſich zum größten Teil auf eigene Spiel⸗ erfahrung des Verfaſſers, ſie iſt aber auch von internatio⸗ nalen Spielern in wertvoller Weiſe unterſtützt und geför⸗ dert worden, ſo daß mit dieſer Neuerſcheinung wirklich Brauchbares für das in Deutſchland noch neue Spiel ge⸗ ſchaffen wurde. 4 * Die Fibel des Kraftradſahrers. Von B. Martini. Ver⸗ lag Richard Carl Schmidt u. Co., Verlagsbuchhondlung, Berlin W 62. Hier werden Prüfungsfragen und Verkehrs⸗ vorſchriſten für Kraftradfahrer behandelt. Auch die geſetz⸗ lichen Beſtimmungen erfahren eine eingehende Darlegung. Der Kraftradfahrer ſindet hier alles Wiſſenswerte und wird durch Zeichnungen über die Arbeit des Kruftrades geno unterrichtet. * Kampf um Treibſtoff Motoriſierung eine Schickſalsfrage Deutſchlands. Treibß⸗ ſtoffverſorgung die Schickſalsfrage der Motec riſterung von Dr. Hch. Machemer und Dr. Otto Reissmann. 160 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen im Text und 16 Kunſtducktafeln. Kart. 3,20 Mark, Leinen 4,20 Mark. In den letzten Jahrzehnten hat der Imperialismus des Oels in ber Weltpolitik eine große und oftmals entſchei⸗ dende Rolle geſpielt. Oel iſt ein unentbehrlicher Wirk⸗ ſchaftsſaktor, ein Betriebsmittel, ohne welches das Räder⸗ werk der modernen Technik ſtillſtehen müſſen, ohne das keine Kulturnation der Erde mehr exiſtieren kann. Heute muß ein Volk Oel beſitzen oder kaufen oder ſelbſt herſtellen können, wenn es nicht zur Bedeutungsloſigkeit herab⸗ ſinken will. Treibſtoff braucht das Fluggeung. Oel heißt das moderne ſchnelle Schiff, Millionen von Automobilen reſſen täglich Tauſende von Tonnen Benzin, zachlloſe Kraftmaſchinen zur induſtriellen Erzeugung benötigen Gastzl und Schmieröl, ohne Oel iſt die Wehrmacht eiſtes Lomdes lüͤhmgelegt, Oel brauchen die Traktoren der Land⸗ wirte, Oel iſt geradezu das Lebenseligier der neuzeitlichen Technik und Volkswirtſchaft, Das deutſche Volk muß heute noch drei Fünftel ſeines Treibſtoſfbedarfs aus dem Ausland beziehen. Die Treib⸗ ſtroffverſorgung Deutſchlands iſt daher in Anbetvacht der ſtändig ſortſchreitenden Motoriſierung von Verkehr und Wivtſchaft und hinſichtlich der beſonderen handelspolitiſchen Lage ein brennendes Wirtſchatsproblem. eine naticwale Frage erſten Ranges. 5 Während andere Länder mit Gewalt ſich neue Rohſtoff⸗ quellen erſchließen müſſen, ſucht Deutſchland ſeinen fyted⸗ lichen Weg durch frleͤliche Forſchungsarbeit, durch Erfin⸗ dergabe und Organiſation zu löſen, kämpft es den Kampf um Treibſtoff mit den Waffen des Geiſtes und der Arbeit in ebenſo herriſcher, wie auſtändiger Weiſe. Dieſes praktiſche Handbuch behandelt alle aktuellen Einzelfragen, gibt einen umfaſſenden Ueberblick über eine der wichtigſten Lebensfragen der Wärtſchaft und Technik in allgemeinverſtändlicher Form. Die einzelnen Mbſchnitte ſind leicht verſtändlich geſchrielen. Sie behandenln alle Fragen der deutſchen Treibſtoſßfwirtſchaft, ihre geſellſchaſt⸗ liche Strultur, ihren gegenwärtigen Stand, ihre Entwick⸗ lungs möglichkeiten, ihre volkswirbſchaftliche Bedeutung und das nationale Zukunftsprogramm. ol. Freiburg, 5. Februar. Seit vergangenen Don⸗ nerstag wird hier der 26jährige Paul Hacken fos vermißt. Hackenjos war ſeit 3 Jahren im Frei⸗ burger Stadttheater als Muſiker an⸗ geſtellt. Am Donnerstagmittag bat er einen befreun⸗ deten Muſtker, ihn am Abend im Orcheſter des Stadttheaters zu vertreten, da er ſich nicht wohl fühle. Seither fehlt jede Spur von ihm. 00 Bd M Feudeuheim. Am 7. Febr., 20.15 Uhr, im Alten Schüt⸗ zenhaus Pflichtheimabend für alle Mädel. Antreten(in Kluft) 19.50 Uhr, Schulplatz. Untergan 171(Unfalldienuſt). Der Samariterkurſus und die Unterſuchungen fallen am 6. Febr. wegen des Reichs⸗ berufswettkampfes aus. Nächſter Kurſus iſt am 7. Febr., 20 Uhr, in O 6. Preſſe. Preſſebeſprechung am 7. Febr., 20 Uhr, in N 2, 4. Sport. Der Sport auf den Untergauſtab fällt am 6. Februar aus wegen Reichsberufswettkampf. Das Sport⸗ wartinnenturnen findet ſtatt. Gruppeuführerinnen. Die Berufsgruppenmeldungen ſind bis 8. Februar an den Untergau zu ſenden. Geſchäftsſtelle. Die Untergaugeſchäftsſtelle bleibt wäh⸗ rend des Reichsberufswettkampfes teilweiſe geſchloſſen. DAs An die Betriebszelleuobleute! Die Anmeldefriſt für die Vortragsreihe„Die Grundlagen der Volkswirtſchaft“ und die Arbeitsgemeinſchaft für Betriebswirtſchaft iſt bis 8. Fe⸗ bruar verlängert. Die Anmeldungen ſind bis dahin in C1, 10, abzugeben. Arbeitsſchule der Daß Arbeitsgemeinſchaft für Exportkaufleute. Am 7. Je⸗ bruar, 10 Uhr, in 0 1, 10, ſprechen Dr. Schuhmacher, Dr. Fauſt und Reichsbankinſpektor Wilhelm über die „Neuregelung des Rompenſotionsgeſchäftes und aktuelle Deviſenfragen“. Einzelkarten zu 50 Pfg. ſind am Eingang zu haben. NS BDT— RT Am 6. Februar, 20.15 Uhr, Schulungsvortrag von Pg. Wenygandt über„Judentum und Freimaurerei“ im großen Kaſino⸗Saal, R 1. 1. „Kraft durch Freude“ Sport für jebermaun Samstag, 8. Februar Boxen:.90 bis 10 Uhr vormittags Stadion, Gymnaſtik⸗ alle. Leichtathletik: 15 bis 16 Uhr Stadion, Spielfeld 2, für Frauen und Männer. Kleinkaliberſchießen(Frauen und Männer): Jeweils 15 bis 17 Uhr Schützenhaus der Schützengeſellſchaft 00, Vor⸗ längerte Fahrlachſtraße und Schützenhaus der Polizeibeam⸗ ten an der Ried bahnbrücke. 3 Schwimmen: 20.30 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 3, Männer. Schwimmen: 20.0 bis 22.00 Uhr Städtiſches Hallenbad, bad, Halle 2, Männer. Rettungsſchwimmen: 20.90 bis 22 Uhr Städtiſches Hallen⸗ bad, Halle 2, Frauen. i Sountag, 9. Februar Schüler⸗Boxen: 9 bis 10 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle. Boxen: Für Anfänger und Fortgeſchrittene 10 bis 11.30 Stadion, Gymnaſtikhalle. —11 Uhr Stadion, Spielfeld 2. Reichsſportabzeichen: Frauen und Männer. —11 Uhr Stadion, Spielfeld 2, 1. Leichtathletik: und Männer. Wieder neue Kurſe in Gymnaſtik Lehrweiſe Menſendieck: Turnhalle Liſelotteſchule, Ein⸗ gang Colliniſtraße, Donnerstag, 13. Februor, 19.48 bis 20.4 Uhr für Anfänger und 20.45 bis 21.45 Uhr für Fort⸗ geſchrittene. Lehrweiſe Loheland: Turnhalle der Friedrichſchule, Ein⸗ gang zwiſchen U 2 und U 3 Freitag, 14. Februar, 10 bis 20 Uhr für Anfänger. Gymnaſtikſchule, Goetheſtraße 8, Montag, 24. Februar, 20 bis 21 Uhr für Fortgeſchrittene, 21 bis 22 Uhr für An⸗ fänger. Lehrweiſe Bode: Turnhalle der Mädchenberufsſchule 1, Eingang Weberſtraße, Dienstag, 18. Febrrar, 20 bis 21 Frauen Schwediſche Gymnaſtik: Turnhalle der Kurfürſtenſchule, Eingang zwiſchen C 6 und G 7. Freitag, 28. Februar, 19 bis 20 Uhr für Anfänger und Fortgeſchrittene. Schwimmen für Frauen. An dem Samstogs von 20.30 bis 22 Uhr in der Halle 2 des Städtiſchen Hallenbades ſtatt⸗ findenden Kurſus im Schwimmen kann noch eine Anzahl Frauen und Mädchen teilnehmen. Rettungsſchwimmen für Männer. Volksgenoſſen, die das Rettungsſchwimmen erlernen und die Beſtätigung als Rettungsſchwimmer erwerben wollen, melden ſich ur Teil⸗ nahme an dem Rettungsſchwimm⸗Kurſus am Samstag, 8. Februar, der von 20.30 bis 22 Uhr in der Holle 2 des Städ⸗ tiſchen Hollenbades durchgeführt wird, vor Beginn des Un⸗ terrichts beim Kurſusleiter. Koſten: DAF⸗Gebühr 6 mal 30 Pfg.=.80 Mk., Normalgebühr 6 mal 60 Pfg.-.60 Mk. In der Kurſusgebühr iſt der Eintrittspreis für die Bad⸗ benützung inbegriffen. * Achttägige Schilehrgänge im Schwarzwald „Todtnauer Hütte: O§ 4/6 vom 9. bis 16. Februar. O 5/36 vom 1. bis 8. März, Of 6/6 vom 8. bis 15. März. Abfahrt: Sonntag morgens 7 Uhr ab Karlsruhe, Loretto⸗ platz(Hauptpoſt). Ankunft: Todtnauer Hütte gegen 16 Uhr. Rückfahrt am Farauffolgenden Sonntag gegen 18 Uhr. 5 in Karlsruhe gegen 19 Uhr. Preis ab Karlsruhe 88 Todtnauberg— Muggenbrunn— Altglashütten: O 9/86 vom 9. bis 16. Februar, Oc 10/86 vom 16. bis 23. Februar, Of 11/6 vom 8. März bis 15. März. Abfahrt: Sonntag morgens 7 Uhr ab Karlsruhe, Lorettoplatz(Haupt⸗ poſtl. Ankunft gegen 16 Uhr. Rückfahrt am darauffolgen⸗ den Sonntag gegen 18 Uhr. Rückkunft in Karlsruhe gegen 19 Uhr. Preis ab Karlsruhe 36 Mk. Menſenuſchwand: OF 19/96 vom 23. Februar bis 1. März. Abfahrt: Sonntag morgens 7 Uhr ab Karlsruhe, Loxetto⸗ plotz(Hauptpoſt). Ankunft gegen 16 Uhr. Rückfahrt am darauffolgenden Sonntag gegen 18 Uhr. Rückkunft in Karls⸗ ruhe gegen 19 Uhr. Preis ab Karlsruhe 36 Mk. Anmeldungen nehmen die Betriebswarte, Orts warte und die Zahlſtellen 1, 2 und 3 entgegen. Fageokalencles Donnerstag, 6. Februar Nationaltheater:„Schach dem König“, Operette von W. G. Goetze, Miete D, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Städtiſche Kunſthalle: 20.15 Uhr Lichtbilder⸗Vortrag von Prof. Dr. Otio Schmitt⸗Stuttgart„Neue Forſchungen über Veit Stoß“. Harmonie, D 2, 6: 16 und 20 Uhr Vortrag über hygieniſche Frauenfragen. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Kabarett: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Clou, Kaffee Vaterland. Bürgerkeller: Konzert. Lichtſpiele: Univerſum:„Die luſtigen Weiber“. Alhambra:„Anna Karenina“.— Schauburg „Die große Zarin“.— Palaſt und Gloria:„Der Ammenkönig“. Capitol:„Künſtlerliebe“. Scala:„Der Student von Prag“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 13 und non 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad zur Reichsautobahn. Städtiſche Kunſthalle: Geölfnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Gemälde und Graphik von Prof. Emil Rudolf Weiß. Maunheimer Kunſtverein, L. 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Ausſtellung Prof. Rudd. Hellwag und Gerhard Schunke. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr: Leſefäle von 9 bis ls und von 15 his 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 vis i Uhr und von 16.80 bis 2 Ubr. Leſehalle Neckarſtadt: Buchausgabe von 18 bis 19 Uhr 1 Uhr für Anfänger. Leſehalle geöffnet gon 11 bis 10 Uhr. 10. Seite/ Nummer 61 Aus Baden Dem Tod entronnen! Auto vom Güterzug zermalmt— Der Fahrer gerettet * Ibach(Reuchtal), 5. Febr. Beim Ueberqueren des ſchienengleichen Bahnübergauges beim Bahnhof blieb der Kraftwagen eines Freiburger Ingenieurs plötzlich ſtehen. Im gleichen Augenblick kam ein Gü⸗ terzug angefahren, der den Wagen erfaßte und vollſtändig zerſtörte. Der Wagenlenker und Be⸗ ſitzer konnte noch rechtzeitig aus dem Wagen ſpringen, ſo daß Perſonen nicht zu Schaden ge⸗ kommen ſind. Der Haushalt der Stadt Karlsruhe * Karlsruhe, 5. Febr. Die endgültigen Zahlen des ſtädtiſchen Haushalts für 1936 liegen noch nicht vor. Man rechnet mit einem Fehlbetrag von einer Million Mark, wovon 880 000 Mk. wie im Vorjahr dem Erneuerungsfonds entnommen werden ſollen, ſo daß ein ungedeckter Aufwand von rund 180000 Mk. verbleiben wird. Die Stadtverwal⸗ tung iſt in ihrer Ausgabenpolitik beſtrebt, ſoviel wie möglich zur Befruchtung der Wirtſchaft beizutragen. In dieſem Zuſammenhang ſei erwähnt, daß ſeit 1933 ſtädtiſcherſeits rund 7 Millionen Mark ftr Arbeitsbeſchaffungs maßnahmen ge⸗ nehmigt wurden. Dieſe Summe eingeſchloſſen bezif⸗ fert ſich der ſeit 1934 für außerordentliche Aufwen⸗ dungen bewilligte Betrag auf insgeſamt 36 Millio⸗ nen Mark. Auf den 1. April 1936 ergibt ſich ein Schuldenſtand von 54 155000 Mk. Für Verzinſung und Tilgung ſind zuſammen 3371 000 Mk. erforder⸗ Iich. a Im Ratsherrenkollegium hat die Beſprechung der Einzelhaushalte begonnen. Wie man hört, hofft man noch in dieſem Jahre ein neues Arbeitsamts⸗ gebäude zu erhalten. Die Bauarbeiten für das neue Oberpoſtdirektionsgebäude am Ettlinger Tor ſchrei⸗ ten rüſtig vorwärts. Ein Schiffsrumpf fährt über Land Von Winterthur nach Konſtanz Konſtanz, 5. Febr. In Winterthur wurde für das eine der beiden neu zu bauenden Unterſee⸗ Rheinſchiffe die äußere Hülle angefertigt, die nun, um nun mit den andern Teilen zuſam⸗ menmontiert zu werden, nach dem Bodenſee gebracht werden muß. Die Schale mißt aber 34 Me⸗ ter in der Länge, 5,6 Meter in der Breite und 26 Meter in der Höhe der Seiten, außerdem hat ſie das ſtattliche Gewicht von rund 24 Tonnen. Man hat ſich nun eine Weile den Kopf zerbrochen, wie dieſer Transport bewerkſtelligt werden kann und iſt zu der Auffaſſung gelangt, daß hierzu allein die beiden Straßentransportwagen der Deutſchen Reichsbahn mit ihren 16 Rädern imſtande ſind. Da dieſelben ſelbſt 8 Tonnen wiegen, ſo müſſen die Straßen eine Laſt von 32 Tonnen aushalten. Da bei den großen Ausmaßen andere Fahrzeuge den Transport nicht gut kreuzen können, ſo denkt man daran, die Fahr⸗ ſtrecke in gewiſſen Abſchnitten gänzlich abzuſperren und erſt wieder aufzumachen, wenn entſtandene Schäden jeweils beſeitigt ſind. Ein Laſtwagen mit Schotter wird dem Transport vorausgehen, ſerner wird die Strecke nachher genau revidiert werden. Brief aus Ilvesheim 5 1. Ilvesheim, 5. Febr. Im Rahmen der Schul⸗ [Lier am 30. Januar, die von der Volksſchule im Turnſaal der Blindenanſtalt nach dem Plan vom Miniſterium abgehalten wurde, fand die Weihe der H J Fahne ſtatt, da die Schuljugend Il⸗ vesheims ſich 100 proz. der Staatsjugend angeſchloſſen hat. Die Weihe nahm Bürger⸗ meiſter Engel im Beiſein mehrerer politiſcher Leiter wor. Im Anſchluß an die Feier erfolgt die feierliche Hiſſung der neuen HJ⸗Fahne vor dem Schulhaus. Zu gleicher Zeit waren die blinden Kinder der Anſtalt, ebenfalls 100 proz. der Blinden ⸗ 5 angeſchloſſen, in Uniform im Speiſeſaal verſammelt, um in eindrucksvoller Weiſe die Feier des 30. Januar zu begehen. Das Programm wurde von Geſangs⸗ und Klaviervorträgen umrahmt. Die Anſprache hielt Blindenlehrer Joh. Auch. Sehr nachhaltige Ein⸗ drücke hinterließ bei den Blinden die Abendübertra⸗ gung des Fackelzuges aus Berlin. I. Plaukſtadt, 5. Febr. Aus Anlaß ſeines 75. Ge⸗ burtstages wurden dem hieſigen Bahnarbeiter Val. Wacker 4, der 42 Jahre lang im Dienſt der Reichs⸗ bahn im Hauptbahnhof in Mannheim ſtand, durch ſeine frühere Dienſtbehörde Ehrengaben der Reichs⸗ eiſenbahn, ſowie Glückwünſche zuteil.— Von der hie⸗ ſigen Tabakfachſchaft konnten 75 Zentner Abfalltabak zur Verwiegung gebracht werden. L Edingen, 5. Febr. Bei den hier ſtattgefundenen Rundenkämpfen ſtürzte der 25 Jahre Tobias Kolb, Mitglied der Turngemeinde Plankſtadt, ſo unglücklich vom Reck ab, daß er zwei Finger brach und ſich außerdem eine Gehirnerſchütterung zuzog. In bewußtloſem Zuſtande mußte er in die Klinik nach Heidelberg verbracht werden. L. Walldorf, 5. Febr. Die diesjährige General⸗ verſammlung der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr wurde durch den Kommandanten „Steinmann eröffnet. Der Tätigkeitsbericht lau⸗ tete günſtig, waren doch die Leiſtungen der Wehr im vergangenen Jahr zufriedenſtellend und fort⸗ ſchrittlich. Für ſeine verdienſtvolle, langjährige Ar⸗ beit bei der Freiwilligen Feuerwehr wurde der frü⸗ here Kommandant Meyer zum Ehrenkommandanten ernannt.— Im Alter von nahezu 90 Jahren ſtarb hier die älteſte Einwohnerin, Frau Herr⸗ mann, Sägewerksbeſitzerswitwe. Noch vor kurzem war ſie beim Tabakfädeln tätig. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Metæs, malenlsclies N uν,Zugacſ. Blick auf die prächtigen historischen Brückenhäuser Die Kreisstadt an der Nahe, ein vielbesuchtes Heilbad, ist reich an prächtigen Motiven aus dem Mittelalter ö (Archiv NM3) eee — Donaueſchingen, 6. Februar. Bei Immendingen verſinkt die Donau. Das iſt allgemein bekannt Aber man begegnet um ſo ſonderbareren Auſichten über das Wieſo und Warum, über die Urſachen und Bedingungen dieſer großartigen Naturerſcheinung. Zum Ver⸗ ſtändnis der Verſinkungsvorgänge iſt es daher zweckdienlich, zuvor ein paar Vorausſetzungen zu erklären: Das iſt zunächſt allgemeingeologiſch die Fähig⸗ keit gewiſſer Geſteine, die wir gemeinhin für völ⸗ lig waſſerunlöslich halten, ſich— in wenn auch ſehr geringfügigen Mengen— im Waſſer aufzulö⸗ ſen. Auch der Kalk, der von uns in das Waſſer geworfen ſich darin nicht zu löſen ſcheint, löſt ſich dennoch ein wenig auf. Dabei iſt dann weiterhin zu bedenken, daß die Zeit, die für ſolche Löſungs⸗ vorgänge der Natur zur Verfügung ſtand, Räume umfaßt, die uns zumeiſt unvorſtellbar erſcheinen wol⸗ len. Was in kurzer Zeit nicht augenſcheinlich wird, häuft ſich in langen Zeiträumen zu ganz gewaltigen Ergebniſſen an. Daß Waſſer im Donautal bei Immendingen überhaupt verſinken kann, liegt an den Ver⸗ bandsverhältniſſen des Weißen Jura, jenes Gebirges, in das ſich die Donau zwiſchen Geiſingen und Sigmaringen im Laufe der Jahr⸗ millionen eingeſchnitten hat. Dreimal wechſeln nämlich in dieſem Schichtpaket des Weißen Jura waſſerundurchläſſige und daher waſſerſtauende Mer⸗ gel mit waſſerdurchläſſigen Kalken. Und allemal, wenn die verhältnismäßig reinen Kalke an die Tal⸗ ſohle treten, verſickert ein Teil der Donau Ganz naturgemäß finden wir auf der ganzen Strecke von Geiſingen bis Sigmaringen überall dort Verſicke⸗ rungen, wo einer der drei kalkigen Horizonte im Tal anſteht. Warum aber verſinkt nun gerade bei Immendin⸗ gen ſo unvergleichlich viel mehr Waſſer, als irgendwo im Donautal? Das hat ſeinen Grund in den be⸗ ſonderen Verhältniſſen im Bau des Jura⸗ gebirges. Bei Immendingen— und zwar in der Richtung von der alten Möhringer Steige über das Wehr der Maſchinenfabrik hinweg— iſt dieſes Ge⸗ 80 Jahre Bahnlinie Vaſel- Säckingen * Säckingen, 4. Febr. Vor 80 Jahren, am 4. Fe⸗ bruar 1856, wurde die 32 Kilometer lange Strecke Baſel(Badiſcher Bahnhof)— Säckingen in feierlicher Weiſe dem Verkehr übergeben. Im September 1853 hatten die Bauarbeiten für die 32 Kilometer lange Strecke begonnen. Mit der Fertigſtellung dieſes weiteren Teilſtückes der badiſchen Eiſenbahn verfügte dieſe über eine durchgehende Linie von Mannheim bis Säckingen. Mit ihren 300 Kilometer Länge war ſie damals die längſte Staats⸗ bahnſtrecke ganz Deutſchlands. Aber nicht nur für Baden, ſondern auch für die benachbarte Schweiz und hier vor allem für Stadt und Kanton Baſel war die Errichtung der Bahnlinie Baſel— Säckingen ein wichtiges Ereignis, da die Schweizer nun die Möglichkeit hatten, rheinaufwärts nach Rheinfelden und Stein zu fahren. I. Hockenheim, 5. Februar. Nachdem der hieſige Ort erſt geſtern im Zeichen einer diamantenen Hoch⸗ Eine großartige Naturerſcheinung Die Donguperſickerung bei Immendingen Wohin verſchwindet der Fluß?— Das Geheimnis des Aachtopfes birge geſtört, indem die Kalk⸗ und Mergelſchichten ſteil abgebogen ſind, ſo daß alſo Schichten, die bei Immendingen die Höhe der Berge bilden, bei den letzten Häuſern an der Landſtraße gegen Möhringen bereits bis auf die Höhe der Straße abgeſunken ſind. Bei den dort herunterkommenden Schichten handelt es ſich um den unterſten kalkigen Horizont, die ſo⸗ genannten„Wohlgeſchichteten Kalke“. Wer auf der alten Steige gegen Möhringen wandert, ſteht dort linker Hand oberhalb der letzten Gehöfte an den ſtei⸗ len, nahezu ſenkrecht ſtehenden Kalkbänken dieſe„Ab⸗ biegung“. Es kommen alſo durch dieſe Abbiegung reine Kalke zur Talſohle herab, die vorher, alſo donau⸗ aufwärts, ganz in waſſerundurchläſſigen Mergeln liegt; ſofort beginnt auch die Verſinkung. Eine der⸗ artige Verbiegung eines Gebirgsteils nun geht auch in den harmloſeſten Fällen nicht ohne Riſſe ab. Ge⸗ rade dieſe kleinen, die Abbiegung begleitenden Riſſe im Gebirge begünſtigen das Abſickern der Wäſſer un⸗ gemein. Je mehr Waſſer aber und je länger Waſſer in ſolchen Riſſen und Klüften abſinkt, deſto mehr er⸗ weitern ſich dieſe Riſſe zu kleinen Hohlräumen, weil ja der— wenn auch in ganz geringem Maße— lös⸗ liche Kalk durch die Wäſſer von den Kluftwänden ge⸗ löſt und mitgeführt wird, wodurch alſo die abſinken⸗ den Wäſſer ihre Durchflußwege ſich ſelber fortdauernd verbeſſern und dadurch ihr Abſinken ſich ſelber dauernd leichter machen. N Dazu kommt noch ein Weiteres. Genaue Unter⸗ ſuchungen über die Lagerung der Kalke und Mer⸗ gel des weißen Jura im Donautal bei Immendin⸗ gen haben gezeigt, daß dieſe leicht gegen Südoſten einfallenden Schichten in gleicher Richtung auch etwas in Falten gelegt ſind. Unmittelbar auf die Schichtabbiegung bei Immendingen folgt nun die⸗ ſem Faltenſyſtem eine Mulde, alſo eine Eintiefung der Schichten. In ſolchen Mulden läuft ohnedies das Grundwaſſer ab, um ſo mehr natürlich die große Maſſe der verſunkenen Donauwaſſer. Es iſt daher die Lage der Verſinkung genaueſtens durch den Gebirgsbau vorherbeſtimmt, denn im Brühl, wo die Hauptmaſſe der Donau abſäuft, ſtreicht die Achſe dieſer Mulde durch. Gewaltige Mengen Waſſer verſinken jährlich bei Immendingen. Meſſungen aus den feuchten Jah⸗ zeit ſtand, konnte heute ſchon wieder ein goldenes Ehejubiläum feierlich begangen werden. Das Jubelpaar ſind Herr Stefan Kühnle und deſſen Ehefrau Katharina geb. Seßler. Fünf noch lebende Töchter entſproſſen der Ehe des Jubelpaares, das 16 Enkelkinder und 1 Urenkel beſitzt. Eine Tochter, die mit ihrer Schweſter vor 8 Jahren nach Amerika aus⸗ gewandert iſt, hat ſogar die große Heimreiſe gewagt, um dem Familienfeſt beiwohnen zu kön⸗ nen.— Seinen 80. Geburtstag kann heute der hieſtige Landwirt Franz Fitterling begehen. Er befindet ſich noch in geſundheitlicher Friſche. * Rinſchheim(b. Buchen), 6. Febr. Die Eheleute Heinrich Schäfer erhielten anläßlich der Geburt des ſiebten Kindes, des ſechſten Sohnes, ein Glück⸗ wunſchſchreiben der badiſchen Staatsregierung ſowie ein Geldgeſchenk. L. Mingolsheim, 5. Febr. In der Kiesgrube des Bauernführers Groß wurde aus der Bronzezeit eine Radnadel gefunden, deren Alter nach der Einſchät⸗ zung von Sachverſtändigen auf etwa 4000 Jahre ge⸗ ſchätzt wird. ren 1923 und 1924(nach Spitz) haben ergeben, daß im Jahresdurchſchnitt—10 Kubikmeter in der Se⸗ kunde, alſo 200 bis 300 Millionen Kubikmeter im Jahre verſchwinden. Dabei iſt wichtig, daß am mei⸗ ſten Waſſer dann verſinkt, wenn die Donau Hoch⸗ waſſer führt und wir von äußeren Anzeichen des Verſinkens überhaupt nichts bemerken. Nicht aber dann, wenn das Bett der Donau vom Brühl an bis gegen Möhringen völlig trockenliegt und den An⸗ ſchein einer alten, verlaſſenen Kiesgrube erweckt, weil dann die geringe Donauwaſſermenge eben völ⸗ lig verſchluckt wird. Alſo auch dann nicht, wenn allenthalben der Wehruf über das verſchwindende Donauwaſſer ertönt. Im Sommer bei Niedrigwaſſerſtand ſieht der Beſchauer deutlich die gegen den Berghang, alſo in Richtung der einfallenden Mulde, abſtrömenden Waſſer. Aeſte und Holz, Schilf, Stroh und Gras ſammeln ſich an den Hauptverſinkungsſtellen an, und weißer Schaum verrät die unter der Waſſerober⸗ fläche vorhandenen Strudel. Wenn der Waſſer⸗ ſtand weiter gefallen iſt, erſcheinen die Schlucklöcher dem Auge. Deutlich ſieht man das Waſſer in ihnen verſchwinden. Das meiſte Waſſer verſinkt jedoch nicht in dieſen Schlucklöchern, ſondern ſäuft für unſer Auge völlig unſichtbar durch die Kalkſchotter⸗ decke des Flußbettes ab. Daher wechſeln auch die Schlucklöcher als ganz beiläufige Erſcheinungen dauernd ihre Lage. Wohin gerät nun dieſes Donauwaſſer? Das der Aachtopf die verſchluckte Donau wie⸗ der an das Tageslicht läßt, iſt genau ſo bekannt wie die Donauverſinkung bei Immendingen Aber auch hier ſind die Vorausſetzungen hierfür oft recht un⸗ klar. Zunächſt einmal die Frage nach der verſchwun⸗ denen Donau: Die Tatſache, daß die verſunkene Donau im Aachtopf wieder zutage tritt, iſt ſchon vor vielen Jahren erwieſen worden. Die Mittel, einen ſolchen Nachweis zu führen, ſind vielſeitig, und daher nenne ich nur zwei: einmal die Färbung des Waſſers mit Anilin und zum anderen die Lö⸗ ſung von Kochſalzmengen im verſinkenden Waſſer bei gleichzeitiger genauer Beſtimmung des Salz⸗ gehaltes an der vermuteten Austrittsſtelle des ver⸗ ſunkenen Waſſers. Alle dieſe Meſſungen und Ver⸗ ſuche haben eindeutig ergeben, daß die verſunkenen Wäſſer in der Aachquelle tatſächlich wieder erſchei⸗ nen. Nun ergibt ſich bei unſeren Betrachtungen inſo⸗ fern eine Schwierigkeit, als die Donau bei Im⸗ mendingen in dem unterſten der drei Kalkhortzonte, den wohlgeſchichteten Kalken, verſinkt, während der Aachtopf im oberſten der drei Kalkhorizonte, den „Plattenkalken“, liegt. Die Donauwaſſer müſſen alſo bei ihrem Hochſteigen den mittleren und oberen Mergelhorizont, alſo waſſerundurchläſſige Schichten, durchdrungen haben. Das iſt nur möglich, wenn Riſſe und Klüfte im Gebirge, Störungen im Ge⸗ birgsbau ihnen dieſes Aufwärtsdringen geſtatten. In der Tat ſind bei Aach ſolche Störungen in Geſtalt kleiner Brüche vorhanden. Dieſe klei⸗ nen Brüche haben natürlich eine Zerreißung des Ge⸗ birges bewirkt, die für das Durchlaſſen des Waſſers völlig ausreichend iſt. Das Hochſteigen des Donauwaſſers bei Aach liegt im Südoſtfallen der Schichten des Wei⸗ ßen Jura begründet. In dieſen Schichten, und zwar in den wohlgeſchich⸗ teten Kalken, alſo auf den unteren Weiß⸗Jura⸗Mer⸗ geln abfließend, erhält das Waſſer ein beträchtliches Gefälle, ſteht alſo bei Aach bereits unter einem Druck, der ſo groß iſt, daß er die Wäſſer bis an die Erdober⸗ fläche durchdrückt Auch hier gilt natürlich, was ſchon oben bei der Verſinkung betont wurde, daß die auf⸗ dringenden Wäſſer durch Löſen des Kalkes in den Riſſen und Klüften ſich ihre Wege dauernd ſelbſt er⸗ weitern, in dieſem Falle ſomit ſich den Ausfluß aus dem Aachtopf immer leichter machen. Schließlich kommt noch hinzu, daß die Achſe der„Brühl⸗Mulde“ genau auf den Aachtopf zuläuft. Derartige Erſcheinungen ſind in Kalkgebirgen keine Seltenheiten und werden nach ihrem beſonderen umfangreichen Auftreten im Karſtgebirge als„Karſt⸗ erſcheinungen“ bezeichnet; Quellen von der Ent⸗ ſtehung der Aachquelle bezeichnet man dementſpre⸗ chend als„Karſtquellen“. Die Donauverſinkung bei Immendingen iſt jedenfalls ein ganz großartiges, in ſeinen Urſachen genügend geklärtes und überaus leicht zugängliches Muſterbeiſpiel dieſer Naturerſchei⸗ nungen, wie wir es bei uns in Deutſchland in glei⸗ cher Weiſe nicht wieder finden. Otto Wittmann- Immendingen. Strafgefangener i. V. Ein Scherz, der ſeine Folgen haben wird * Lauſenburg(Schweiz), 5. Febr. Ein nettes Stückchen, das hier viel belacht wird, trug ſich vor einiger Zeit im Laufen burger Gefängnis zu. Ein Einwohner aus Birsfelden ſollte eine 14⸗ tägige Gefängnisſtrafe abſitzen. Er klagte ſeinen Kummer einem zufällig arbeitsloſen Kolle⸗ gen, der ihm im Ausſehen nach ziemlich ähnelte⸗ Dieſer machte darauf dem Gefängniskandidaten den Vorſchlag, er würde gegen eine angemeſſene Bezahlung die Straße für ihn abſitzen. Man einigte ſich auf 150 Franken, der Sträfling i. V. bekam die Papiere des Verurteilten ausgehändigt, fuhr nach Laufenburg und ſaß auch wirklich die Strafe ab. Doch die Sache kam ſpäter durch einen böſen Zufall an den Tag und für den Kollegen wird dieſes Abenteuer inſofern noch unangenehmer wer⸗ den, als er ſich auch noch der öffentlichen Ur⸗ kundenfälſchung ſchuldig gemacht hatte, indem er die Gefängnisurkunden mit dem Namen des wirklichen Sträflings unterzeichnet hatte. b y 7 2 ole * — N 2 SSS. S 8 1936 e ben, daß der Se⸗ eter im am mei⸗ zu Hoch⸗ chen des cht aber an bis den An⸗ erweckt, ben völ⸗ t, wenn bindende eht der alſo in ömenden d Gras an, und ſſerober⸗ Waſſer⸗ ucklöcher in ihnen jedoch uft für ſſchotter⸗ auch die inungen 2 dau wie⸗ unt wie ber auch echt un⸗ rſchwun⸗ rſunkene ſt ſchon Mittel, ielſeitig, Färbung die Lö⸗ Waſſer Salz⸗ des ver⸗ nd Ver⸗ unkenen erſchei⸗ en inſo⸗ et Im⸗ rizonte, dend der tte, den ſſen alſo oberen schichten, wenn im Ge⸗ eſtatten. örungen ſe klei⸗ des Ge⸗ Waſſers Aach Wei⸗ lgeſchich⸗ ra⸗Mer⸗ ichtliches m Druck, Erdober⸗ as ſchon die auf⸗ in den elbſt er⸗ luß aus hließlich Mulde“ zebirgen onderen „Karſt⸗ er Ent⸗ entſpre⸗ ung bei tiges, in überaus rerſchei⸗ in glei⸗ ingen. 1d nettes ſich vor ngnis ine 14⸗ klagte 1 Kolle⸗ ähnelte. ten den eſſene ſitzen. ing i. V. händigt, lich die ch einen en wird er wer⸗ n Ur⸗ „indem en des 1 Donnerstag, 6. Februar 1930 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Seite Nummer 61 11 5 4 5— Veranlaſſung intereſſierter Kreiſe fand nun kürzlich März erfolgen kann. Von der Wilhelminenſtraße „Hans Warſch verkündel ſein Programm in der Pfals ein Heringsverſuchseſſen ſtatt, zu dem her erhält der Park noch einen verbeſſerten Zugang, Heppenheim Anno 1813“ Die Ogsersheimer Faſchingsſaiſon man Weinſa chleut e, Angehörige des Gaſtſtät⸗ der den Ortsbewohnern den künftigen Parkbeſuch 78 i 5 5 tengewerbes, aber auch Hausfrauen eingeladen hatte. auch viel bequemer macht. Ein neues Feſtſpiel Holzamers nd. Oggersheim, 5. Febr. Der hieſige Karnevals⸗ Die Probierer ſtellten dabei einſtimmig feſt, daß die g i IFF 1 verein„Hans Warſch“ hat inzwiſchen ſein Pro⸗ verſchiedenen Fiſchkonſerven mit Weintunken weit⸗„ i 89 55 15 f 8 87077 6 feſt* 8. 5 5 5 7 das 7 198 7* 813, 1 S 2 gramm für die Faſchingsſaiſon 1936 feſtgelegt. 7 8 aus die be e meckenden und feinſten wa⸗ br Altrip, 6. Februar. In der Nacht vom Sonn⸗ von Heimatliebe und Freiheitsdrang“, wurde hier herkömmlicher Weiſe ſteigt zunächſt eine große Her⸗ ren gegenüber fenen in früher allein üblichen Rahm⸗ tag zum Montag, zwiſchen 2 und 4 Uhr, wurde im 8 intererfierten Kiez eführt. Der Ver D Fremdenſitzung am Sonntag, dem 9. oder Tomatentunken. Die Fiſchkonf induſtrie gad 8e 8 5., inen inkereiſterten Kreis vorgeführt er aner 9 9. a B ſerveninduſtrie] Verkaufshäuschen an der Brückenwaage, Meß⸗ faſſer führte z t in die Motive des neuen Feſt⸗ e ltſames Programm trägt ſich mit der Abſicht, in verſtärktem Maße f„ i e e, ß ren ß 1 5„ 1 5 uße ſolche platz, eingebrochen und Zigaretten im ſpiels ein und meinte, daß er im vergangenen Jahre aufgeſtellt wurde. Am Samstag, dem 22. Februar, Konſerven mit Weintunken berzuſtellen, um damit Werte von etwa 600 Mark entwendet Trotz 85 Eindruck ewonnen 5255 505 das Publikum wird ein großer Volksmaskenball veranſtaltet. Für auch ihren Anteil an der Abſatzförderung unſerer Bemü l Polizei fehlt un Et F N 1 5 15 5. 3 Wei 15 emühungen der Gendarmerie und Polizei fehlt] mehr ſehen und weniger hören wolle. Dem habe er den Roſenmontag iſt noch ein weiterer Maskenball Weine beizutragen. 8 8 N— 1 Nauf e Rn 8. zorgeſehen. Der„Hans Warſch“ hat ſich bemüht bis heute von den Tätern noch jede Spur. in dem neuen Volksſtück Rechnung getragen. Die . FFV 0 25250 N iſſe des Feſtſpiels ſind in heimatlichem 5. 5 lichte 8 5 3 5 8. Geſchehniſſe des Feſtſpiels ſind ir atlich ..„. ſeſt Ein Heldenehrenmal für Mundenheim nd. Mutterſtadt, 5. Febr. Der von der kath. Kul⸗ Sinn erfaßt. Ein hiſtoriſcher Rahmen umgibt Hep⸗ lich ſo zu geſtalten, daß ſie den Veranſtaltungen der 3 5 3 35 N 2 Freiheitsdrang jährigen Jubiläumsſaiſon keineswegs nachſteh f tusgemeinde vorgenommene Kirchenneubau nähert penheimer und deutſches Schickſal, Freiheitsdrang e zess nachſteben] nac Mundenheim, 5, Febr. Der Plan um die Er ſich jetzt allmählich ſeinem völligen Abſchluß. In⸗ und Mannesmut erfüllen den Gang der wechſel⸗ werden. richtung eines Heldenehrenmals iſt nun⸗ zwiſchen wurde auch der zunächſt erſatzweiſe geſchaf⸗ ßvollen Handlung. Reif in der Geſtaltung geſchloſſe⸗ 2 2 2 2 mehr zur vollen Reife gelangt. Das Denkmal er⸗ fene Glockenturm vollendet. In ihm wurde eine ner Charaktere, wirkt jede Figur lebenswahr und Hering in Pfälzer Weintunke hält im Park ſeinen Standort, wo bereits von einer 2 Zentner ſchwere Glocke aufgehängt, welche am echt. Das neue Werk ſchließt ſich den früheren Ein Katerfrühſtück ohne Kater Gärtnerei die gartenbautechniſchen Verſchönerungs⸗ Sonntag in der Gartenſtadt mit anderen Glocken Leiſtungen Hans Holzamers würdig an. 8 5 arbeiten ausgeführt werden. Eindrucksvoll wird ſich ihre Weihe erhielt. Die Glocke goß die Fa. Hamm⸗ 25 f i b. Neuſtadt d. d. 5, 5. Febr. Schon vor einiger das gemeindliche Heldenehrenmal inmitten einer Frankenthal. Sie trägt die Aufſchrift:„Ave Maria, J. Weiher, Febr. Der älteſte Einwohner der Zeit hat ͤͤie deutſche Fiſchkonſerveninduſtrie Fiſche herrlichen Baumgruppe erheben. Wie uns mitgeteilt Eigentum der kath. Kirchenſtiftung Mutterſtadt“. Die 8 Wendelin Becker, ſtarb hier im Alter von verſchiedener Art in Blechdoſen auf den Markt ge. wird, ſind die Vorarbeiten zum Denkmalsbau jetzt feierliche Einweihung der neuerbauten Kirche wird 84 Jahren. Unter großer Anteilnahme der Bevöl⸗ bracht, deren Tunke aus Wein zubereitet iſt. Auf ſo weit gediehen, daß die Grundſteinlegung am 8. am 23. Februar vorgenommen. kerung wurde er zur letzten Ruhe geleitet. 2 9 75 Einspaſtige Kleinanzeigen bis zu annehmesehiud för gie Mittag- elner Höhe von 100 mm je mm 5 Ne 0 55 N 5 1 9 Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die a Angebot: Pig. 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Seite Nummer 61 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe Donnerstag, 6. Februar 1930 Das Film- Ereignis ll palisf- Glo RIA 0 uit sun 1. Mdfle RS Theater breſte Str palattsecker.Stt 5 diE TRICH Ab heuie in beiden Theaſern: ſneuie istrter Tas 8 f Wie derum ein großer ETfolg 5 wollgang Liebenelner Mier wird den Mucerm un unge 1 dine benschn 0 Hans Brausewelter Mecerern aun unver- benla MIkolalewa fümt die Memung gesagt 1. 5 Käthe Gold inallee a 2e Gold 5 5 60 1 d sein Modell rheolingen- Marie · Iuise claudius 5 85 1 5 roßes Treiben der — Rich. Romanowsku. Fita Benkhaff. enwabinger Boheme bie 2 1 5 3 25 R Münchener Opernball 1880 5 . S fe. C * unerreicht als[Aus der Stimmung des lusligen Weiber 5 3 Films lächelt das 18887 2 5 lose Glück einer lebens N 8 7 Rosse 9 Vergangenheit mit L So Slezak Ab heute:.18,.30,.30 Uhr Magda Se nelder — Ida Wüst, Ellen Frank Senn.005.208 30 Un. 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Ein Uelsterspuk! 50 S Ein Metro-Goldwyn Mayer- Film in deutscher Sprache mit: N 4 Fredric Maren, Freddie Bartholomew 1 55 ELLE 3 Regie: Clarence Brown 1 f S f 8 8. ott-Variet Nie ist diese grohe Künstlerin uns so schön, so vertraut u. so un- N Dag Audent 10 Il 8 Kaba AI 5 T bestechlich erschienen. Wie in dieser Rolle.(Frankfurter 3ig.) 8 täglich 2 11 Uhr: 8⁵³ eee eee Marietta Lens O Im Vorprogramm: 1 10 99 Cacti uud Ai de Weltstadt der Tropen! Neueste Bavaria-Tonwoche! rotes iert peer boss e e f Heute die große Premiere!. Tanzorchester weigelschmidt 1 1 2 n · 1 Anfangszeiten: Wo. 3..30,.30, 8 35. So. 2, 4,.5, 8 20 Uhr 2. Java am Alltag 55 1——5 8 C 1 Frelte g. 15411 nr: Kinder- Me kenball 5 Samstag, 16.11 Uhr Tanz- Kabarett eee eee ie 50 l 15 n fene er H 5 5 lischbe telungen: Fernruf 22000——— rr n 2 N 2 91 be mal Jung sein und sion bleiben! 0 N ee eee 5 ee 1 64 Donnerstag, den 6. Februar 1936 Ile fe Fa len P. Pomaroſi i 1 Fröhlich Pfalz SV. Vorstellung Nr. 10 Miete D) Ni. 15 p. Deu, P 1, 7 Varzen 8 rel gepr.. i 1 2 2 7 Hate un seh uss unz ussioh!. Nan i. e 2055 N Schach dem König nshftieft 10 e ee 5 2. 1 be e feln ud uf ussunpue zue 0 in den Räumen des Renn wiesen- Res auranis Operette eee N 15 n bel billigste Beredinung Telefon 27 30 A UssAs n ii uns u ep uO KAuu y 18 83 5 ö K 8 5 10 9 8 K l 0 9 ö S Ant. 20 Uhr Ende gegen 22.30 U. Nabel Pfd. von l an 9 1 2* 2 1 — 3 11 1 ö 5 mit künstlerischen Einlagen. 295 Fut er- Käse einko st Grüne Heringe Pfd. 10. TANZ SCHULE STUNDEPEEE FEBRUAR 2 9 Leln. kla: ik stant rein. Stenenhonig/ 1. 20 an 5 MANNHENNA N.8— Ff 28005 N 2 f bein Maskenzwang! Elm ritt: Nik.—. 30. Kein Mestenzuane! Jefligs se 5 teen Schellfisch, Makrelen, Filet von l 5„SONNTAG ö 2 Mast- Jun n. 7. 0 i 1 Der El errat. Portiofs- Saeßhspnchen, pd bbne u5s. Kabeljau und Goldbarsch. Kursbeginn Fontag, den 10. Febfuer 5 N 5 N 20.15 Uhr. 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