auf den Eindruck für das Auge. 2 Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe Frei Haus monatlich.03 Me und 69 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäſtsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pig Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerſeldſtr. 18. Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 66. W Oppauer Str. 8 Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. 5. folgend. Monat erſolgen. le Mannheimer Se. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtenes N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nu Poſtſcheck⸗Konto: Karlsrutze Rummer 17590— Drahtanſcheift: Nemazeit Einzelpreis 1 0.. 5 Abend⸗- Ausgabe A Freitag, 7. Februar 1036 147. Jahrgang— Nr. 64 Die Aufrollung des Kolonialproblems Kalter Winter in SA Eine Kolonial⸗Konferenz? Wachſende engliſche Einſicht in die Bedeutung der Rohſtoff- und Kolontalfrage — London, 7. Febr. Der britiſche Politiker Sir Evelyn Wrench ſetzt ſich in der„Daily Mail“ für eine baldige Inangriffnahme des Kolonialproblems ein. England ſollte ſo raſch wie möglich eine Kon⸗ ſereuz der Kolonialmächte einberufen und ihr einen Fünfiahresplan vorlegen. In dieſem Plan ſollte England erklären, daß alle britiſchen Kolonien, die noch nicht zur Selbſt⸗ regierung reif ſind, innerhalb von fünf Jahren zur Politik der offenen Tür zurück⸗ kehren. Ferner müßte ſich die britiſche Regierung bereiterklären, dieſe Kolonien als Völkerbundsmandate zu verwalten. Durch einen ſolchen Plan würden, meint der Ver⸗ faſſer, die wirtſchaftlichen Beſchwerdegründe der unbefriedigten Mächte beſeitigt. Gegenwärtig ſeien Deutſchland, Italien und andere Länder ohne Kolonien und infolge der Zölle, Einfuhrverbote und Handel sbeſchränkungen nicht in der Lage, genügend Waren in den Kolonialgebieten zu verkaufen, um die erforderlichen Deviſen für Rohſtoffeinfuhren zu erhalten. Der Verfaſſer ſchreibt weiter:„Wenn unſer Hauptziel der Friede und die Schaffung eines ge⸗ feſtigten Europa iſt, dann müſſen wir in allererſter Linie danach trachten, die Beſchwerdegründe zu beſeitigen. Wir dürfen uns nicht vor dem Götzenbild des Status quo zu Boden werfen. Das britiſche Reich hat eine beſondere Verantwortung. Wir ſtehen am Scheidewege. Von unſerem Vorgehen häugt zum großen Teil die Zukunft der Ziviliſation ab. Ich bin überzeugt, daß es keine Stetigkeit und Feſtigkeit in einer Lage geben kann, die es fünf Staaten erlaubt, alle erwünſchten Kolonialgebiete in der Welt zu beſitzen, ſolange dieſe Staaten den anderen Ländern Hinderniſſe in den Weg legen und ihre Kolonien als wirtſchaftliche Ausbeutungs⸗ objekte betrachten.“ In einem Leitaufſatz ſchlägt„Daily Mail“ eine Konferenz von vier oder fünf„wirklichen Staats⸗ männern“ vor, die tatſächlich als Vertreter ihrer Länder betrachtet werden könnten. Nur eine ſolche Konferenz, die auf die„üblichen Sekretäre und Sach⸗ verſtändigen“ verzichten würde, könne das Problem der unbefriedigten Mächte erfolgreich in Angriff nehmen. Der engliſche Politiker Lord Allen of Hurtwood erklärte im Verlaufe einer Rede in London:„Wir müſſen bereit ſein, alle Beſchwerdegründe zu erwä⸗ gen, die zu einem Friedensbruch führen könnten. Das Problem des Bevölkerungszuwachſes, einer größeren Handelsfreiheit und die Neuerwägung der Kolonialfrage müſſen raſch in Angriff genommen werden, bevor ſte eine kritiſche Geſtalt annehmen.“ „Es war ein gewaltiges Erlebnis“ Das Ausland zur Eröffnung der Oihmpiade- Reſtloſe Anerkennung für Deutſchland 5— Mailand, 7. Februar. Das große Greignis der Eröffnung der Olympi⸗ ſchen Winterſpiele durch Adolf Hitler findet in der norditalieniſchen Preſſe lebhaften Widerhall. In ſpaltenlangen Aufſätzen wird über den glänzenden Auftakt der weißen Kampfſpiele Bericht erſtattet. Schon die ungeheuere Menſchenmenge, von der man gar nicht wiſſe, von wo ſie überall hergekom⸗ men ſei, habe unverzagt und trotz der Schneefälle mehr als drei Stunden ausgehalten und ſchon für ſich ein gewaltiges Schauſpiel geboten, ſchreibt der „Corriere della Sera“. Die Deutſchen hätten ein Schiſtadion geſchaffen, das ein Vorbild ſeiner Art ſei und auf das ſie mit Recht ſtolz ſein könnten. Die menſchenerfüllte große Mulde in ihrem rein weißen Kleid ſei ein über⸗ wältigender Anblick von höchſter Schönheit geweſen. Die Deutſchen, das wiſſe man, liebten das Gewal⸗ tige, aber mit dem Gewaltigen hätten ſie eine voll⸗ kommene Organiſation geſchaffen, auch im Hinblick Einer der Ver⸗ dienſte des Tages gebühre unſtreitig der Menge, die in der Veranſtaltung den Ton angegeben habe. Trotzdem habe ſich das Gemenge von Menſch und Wagen, die nach dem Stadion ſtrömten, in voll⸗ kommener Ordnung gelöſt. Alle Blätter heben hervor, daß Unterſtaatsſekre⸗ tär Ricci unmittelbar nach ſeiner Ankunft von Adolf Hitler empfangen worden ſei. Weiter wird der Vorbeimarſch geſchildert. Der Anblick dieſer Sportjugend, die unter Vorantragung ihrer Na⸗ tionalfahne ſtolz und kräftig aufmarſchierte, hätte immer wieder Begeiſterung und Bewunderung her⸗ vorgerufen, auch wenn die Form des Vorbeimar⸗ ſches immer die gleiche geblieben ſei. Aber in die⸗ ſem größten Schiſtadion der Welt mit der Umrah⸗ mung der rieſigen Zuſchauermenge, mit dem Schnee, der alles Getöſe gedämpft, der den Fanfaren und ſogar den Kanonenſchüſſen einen weicheren Klang ge⸗ geben habe, ſei der Aufmarſch zu einer feierlichen Handlung zu Füßen des großen weißen Gebirgs⸗ altars geworden. Größte Beachtung in Schweden — Stockholm, 7. Febr. Auch am Freitag beherrſchten die Berichte über die Eröffnungsfeierlichkeiten der Winterolympiade in Garmiſch⸗Partenkirchen und die erſten Kämpfe durchweg die Morgenblätter. Faſt alle Zeitungen bringen auf der erſten Seite in größter Aufmachung und mit ganzſeitigen Ueberſchriften die erſten tele⸗ graphiſchen Meldungen aus Garmiſch⸗Partenkir⸗ chen. Die ausführlichen Berichte füllen die Sport⸗ ſeiten. So ſpricht z. B.„Stockholms Tidningen“ von einer„glanzvollen olympiſchen Premiere“ und von einem„grandioſen Schauſpiel“. Die glänzende Or⸗ ganiſation habe, ſo heißt es weiter, der Einwei⸗ hung der Winterſpiele den Adel aufgedrückt. „Dagens Nyheter“ ſchreibt, der Rekorderfolg der Veranſtalter, den ſie durch die Ausgeſtaltung der Eröffnungsfeierlichkeiten in Garmiſch⸗ Partenkirchen davongetragen hätten, werde von den Nachfolgern ſehr ſchwer zu übertreffen ſein. Sehr anerkennens⸗ werte Worte werden der Feſtanſprache des Ritters von Halt gezollt. Es folgen eingehende Berichte über die erſten Hockeyſpiele, wobei die deutſche Mannſchaft unter die beſten Mannſchaften gezählt wird. (Weitere Auslandsſtimmen ſiehe im Sportteil). Im Gegenſatz zu unſerer Wetterlage ſind die Vereinigten Staaten von einer ſchweren Kältewelle heimgeſucht worden. Auf den Landſtraßen ſind zahlloſe Kraftwagen eingeſchneit und ſelbſt der Schneepflug(rechts im Bilde), der zu ihrer Beifreiung eingeſetzt wurde, war dieſen Schneemaſſen gegenüber faſt hilflos. Erſt nach 2 Tagen ſchwerer Arbeit koünten die Wagen wieder befreit werden. Jiſchfilel für WWW Ein Hilfswerk zugleich für die Hochſeefiſcherei — Berlin, 7. Februar. Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1995/6 hat bisher 9,5 Millionen Pfund Fiſchfilet von den Seefiſchmärkten Weſermünde, Cuxhaven und Altona gegen Barzahlung bezogen. Hiervon entfallen auf Weſermünde 5 Mill. Pfund Fiſchfilet. Vor einigen Tagen wuryde irrtümlich gemeldet, daß die Fiſch⸗ wirtſchaft Weſermünde 5 Mill. Pfund Fiſchfilet als Opfergabe für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes geſtiftet hätte. Tatſächlich iſt dieſe Menge von 5 Mill. Pfund durch das Winterhilfswerk käuf⸗ lich erworben worden. Durch die Verſorgung der Bedürftigen mit Seefiſchen unterſtützt das Winter⸗ hilfswerk des deutſchen Volkes die Hochſeeftiſcherei, Wiens Annäherung an Prag Eine Erklärung Hodzas-„Politiſch und wirtſchaftlich“ Hodza beſucht Wien — Paris, 7. Februar. Der tſchechoſlowakiſche Miniſterpräſident Hodza hat unmittelbar vor ſeiner Abreiſe nach Paris dem Prager Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ eine Unterredung gewährt, in der er ſich als entſchiedener Anhänger der Annäherung aller mitteleuropäiſchen Staaten bekannte und eine Verſtändigung für durch⸗ aus möglich bezeichnete. Er hat ſich mit Bundeskanzler Schuſchnigg geeinigt, daß ſie gleichzeitig auf wirtſchaftlichem und auf politiſchem Gebet verwirklicht werde. Politiſch könnten die Donauländer durch eine Reihe von Abkommen und Verträgen miteinander Fühlung nehmen, von denen ſchon einige in Vorbe⸗ reitung ſeien. Die Tſchechoſlowakei wolle in vollem Einvernehmen mit ihren großen Verbündeten im Weſten handeln. Eine Frage ſcheine bereits ge⸗ regelt, nämlich die der Habsburger. Er freue ſich, daß Fürſt Starhemberg in London und in Paris auch keine andere Antwort erhalten habe. Die Mög⸗ lichkeiten einer Zuſammenarbeit würden immer größer. Nach einer Verbeugung vor Bulgarien, der ſla⸗ wiſchen Schweſter, kündigte Miniſterpräſident Hodza an, daß er auf der Rückreiſe von Paris in Wien den Beſuch des Bundeskanzlers Schuſchnigg in Prag erwidern und vielleicht auch dann mit den anderen Regierungschefs der Kleinen Entente zuſammen⸗ kommen werde. Flandin erſtattet Bericht — Paris, 7. Februar. Außenminiſter Flandin wird im Miniſterrat am Samstagvormittag über die außenpolitiſche Lage, wie ſie ſich nach den diplomatiſchen Beſprechungen der letzten zehn Tage ergibt, berichten. Man nimmt an, daß ſein Vortrag den größten Teil des Miniſter⸗ rats ausfüllen wird. Grandi zur Verichterſtattung bei Muſſolini (Funkmeldung der NM.) Nom, 7. Februar. Der italieniſche Botſchafter in London, Grandt, der als Mitglied des Großen Faſchiſtiſchen Rates zu deſſen Tagung nach Rom gekommen war, iſt vor ſeiner Rückreiſe nach London vom italieniſchen Re⸗ gierungschef empfangen worden. Nach einem amt⸗ lichen Kommuniqué hat Grandi Muſſolini ausführ⸗ lich über die von ihm in London entfaltete Tätigkeit und über die Lage berichtet. Gleichzeitig übergab er Muſſolini die Goldſpende der italieniſchen Kolonien in England im Werte von 1150 000 Lire. Der Prinz von Aſturien im Sterben. Wie Reuter aus Havanna meldet, liegt dort der Prinz von Aſtu⸗ rien, der älteſte Sohn des früheren Königs Alfons von Spanien, im Sterben Eine Blutübertragung erwies ſich als erfolglos. Der Prinz leidet an einer Geſchwulſt, die wegen ſeiner Blutkrankheit nicht ge⸗ ſchnitten werden kann. Der Prinz hatte bekanntlich im Jahre 1933 bei ſeiner Verheiratung mit einer rei⸗ chen Kubanerin auf alle Anrechte auf den ſpaniſchen Thron verzichtet. 5 Unterſtaatsſekretär Ricei bei Reichsminiſter Dr. Goebbels. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing den Unterſtaatsſekretär im Königlich Italieniſchen Miniſterium für nationale Erziehung, Exz. Renato Ricci, zu einer längeren Unterredung. (Weltbild,.) In Europa fliegt ſich s angenehmer (Von dem Sonderkorreſpondenten der United Preß) 5 f— Asmara, 3. Februar. Die tollſte Flugverkehrslinie, die es heutzutage in der Welt gibt, iſt zweifellos die Luftſtrecke Ala Littoria, die Asmara mit Maſſaua verbindet— den lebhafteſten Hafen des Roten Mee⸗ res mit der Hauptſtadt von Eritrea, die in 7500 Fuß Höhe am Rande des Hochplateaus liegt. Dieſe Et⸗ nie führt wohl über das wildeſte, zerriſſenſte Ge⸗ lände, das in Oſtafrika zu finden iſt. Gefährliche Luftſtrömungen brauſen an den Berghängen empor und reißen an den Tragflächen der Maſchinen. Unüberſehbare Wolkendecken überziehen oft das ganze Gebiet zwiſchen den beiden Flughäfen und vermitteln den Paſſagieren den Eindruck, daß ſte über die Schneefelder Alaskas flögen. Ich habe dieſe ſchauerliche Flugſtrecke zweimal durchflogen— und mich jedesmal verſchworen, es niemals wieder zu tun. Und doch unterliegt man immer wieder der Verſuchung, denn dieſe Luftreiſe bietet Aufregungen und Senſationen, wie ſte auf dieſer Welt wohl kaum anderswo zu finden ſind. Am Schluſſe meines zweiten Fluges erhoben ſich ſämtliche Paſſagiere ſpontan von ihren Sitzen und brachten dem Piloten eine Ovation dar. Keiner von ihnen hätte erwartet, lebendigen Leibes zur Erde zurückzukehren. Schon als wir im Flugbureau von Maſſaua auf das Auto warteten, das uns nach dem Flugplatz Qlxymꝑische Sglele Abfahrislauf der Frauen: 1. Leila Schoe⸗Nilſen⸗Norwegen:04; 2. Liſa Reſch⸗Dentſchland 508,4; 3. Käthe Grasegger⸗Deutſchlaud:10,6; 4. Erna Steuri⸗Schweiz:20; 5. Hadi Pfeifer⸗Deutſchland:21,6; 6. Chriſtl Cranz⸗Deutſchland 523,5. Abfahrtslauf der Männer: Birger Rund⸗Norwegen vor Pfnür⸗Deutſchland. Weitere Eishockeysplele: Kanada— Lettland 11:0 Tſchechoſlowakei Belgien:0 Amerika— Schweiz:0. Auskührlichen Bericht finden Sie im Sportteil. 2. Seite Nummer 64 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 7. Februar 1936 bringen ſollte, hatten wir einen Vorgeſchmack der Dinge, die da kommen ſollten. Das Auto ließ an⸗ derthalb Stunden auf ſich warten und brachte dann die Paſſagiere mit, die von Asmara herunterge⸗ kommen waren. Und dieſe brauchten nicht erſt zum Erzählen ihrer Erlebniſſe ermuntert zu werden. Sie berichteten, es ſei diesmal ſo bewölkt geweſen, daß die Maſchine ſchon weit draußen über dem Ozean dahinflog, bevor man bemerkte, daß Maſſaua ver⸗ fehlt worden war. Der Pilot mußte über eine Stunde auf der Oberfläche des Wolkenmeeres krei⸗ ſen, bis ſich eine Lücke fand, die eine Orientierung und Landung ermöglichte. Als wir endlich auf dem Flugplatz angekommen waren, ſtellte es ſich heraus, daß der Pilot ſich in⸗ folge der Wetterlage noch nicht definitiv zum Start entſchloſſen hatte. Inzwiſchen wurde die Maſchine jedenfalls mit Benzin und Oel verſorgt— und zwar für zehn Stunden, obwohl der Flug im Durch⸗ ſchnitt nicht mehr als zwanzig Minuten dauert. Denn die Diſtanz zwiſchen Maſſaua und Asmara beträgt in grader Linie nur ſechzig Kilo⸗ meter. Endlich erfolgte das Signal zum Start und wir alle⸗ zehn Mann insgeſamt, beſtiegen die Maſchine. Mit Ausnahme eines italieniſchen Fliegerhaupt⸗ manns und meiner Wenigkeit waren alle Paſſagiere italieniſche Kaufleute. Der Start war glatt, wir kreiſten über der Stadt und nahmen dann Kurs nach der offenen See, immer höher ſteigend, während die Kriegsſchiffe und Frachtdampfer im Hafen immer kleiner wurden und bald den Zelluloidſchiffchen in einer Kinderbade⸗ wanne ähnelten. Wir mußten aufs Meer hinaus, um genug Höhe zu gewinnen, ſo daß uns kein Berg⸗ gipfel zwiſchen Maſſaug und Asmara gefährlich wer⸗ den konnte. Beim Herabſehen ſchien es mir plötzlich, daß Ballen aus Seifenſchaum vorbeiflogen— und dann wurde es dunkel— ſo dunkel, als ob wir uns in einem verräucherten Eiſenbahntunnel befänden. Gleich wurde es wieder hell— ſehr hell, denn wir waren durch die Wolkendecke gebrochen, die ſich nun in großen, weißen Wellen unter uns ausdehnte— wie unüberſehbare Strecken friſchgewaſchener Wäſche, auf die die Sonne mit aller Macht ſchien. Vom Erdboden war nichts zu ſehen; wir erblickten nur die weißen Wolken dicht unter uns, die uns jedes⸗ mal zu verſchlingen drohten, wenn eine Luftſtrö⸗ mung die Maſchine zum Schlingern brachte. Die Maſchine ſchwankte wild, Wolkenfetzen klatſchten ge⸗ gen die Tragflächen und verfinſterten die Sonne. Ganz plötzlich aber öffnete ſich ein Loch in der un⸗ überſehbaren weißen Wäſche— und da lag As⸗ mara, anzuſehen wie ein Haufen brauner Zucker⸗ würfel. Wir ſchoſſen abwärts, das Flugzeug legte ſich über, und ſchon konnten wir die Straßen und Häuſer der Stadt deutlich erkennen. Bevor man es wußte, rumpelten die Räder des Fahrgeſtells ſchon über den Boden, und die Paſſagiere atmeten auf. Der Flug war beendet. Eine neue Hauytſtadt? Die italieniſchen Behörden tragen ſich mit der Abſicht, anſtelle von Asmara eine neue Hauptſtadt zu gründen, die den Regieruungsſitz für Eritrea Krebsförder Tannen im ſogenannten Buchholz auf⸗ und das neubeſetzte Gebiet bilden ſoll. Und zwar iſtküngekſter Linie Adigrat, wo ſich fetzt das Hauptquartier der Okkupationsarmee befindet; hier⸗ für in Ausſicht genommen, da es eine ſehr günſtige ſtrategiſche Lage hat. In zweiter Linie käme dann Adua, deſſen Eroberung durch die Italiener am 6. Oktober die Schande von 1896 weglöſchte, in Be⸗ kracht— und zwar wegen feiner hiſtoriſchen Be⸗ deutung. Beide Städte ſind bereits mit Asmara, ſeit fünf⸗ zig Jahren die Hauptſtadt der Kolonie, durch neu⸗ gebaute Straßen verbunden. Von Asmara aus kann man ſowohl Adigrat wie Adug per Auto in fünf bis ſechs Stunden erreichen. Später wird es noch weni⸗ ger Zeit nehmen, ſohald erſt einmal die Straßen verbreitert und die Hunderte von Haarnadelkurven entfernt ſind, die ſie heute zieren. Obwohl Adua und Adigrat heute wenig mehr ſind ſie dann die furchtbare Gewißheit erhielten, daß ihr als Eingeborenendörfer, wäre ihre Lage für die Er⸗ richtung einer modernen Stadt beſonders geeignet— einer Stadt, die Asmara mit ſeinen Ziegelhäuſern, ſeiner Oper, ſeinen Kinos und Läden erſetzen könnte. Die Wahl von Adua oder(biet würden den ita⸗ lieniſchen Verwaltungsbehörden einen mehr zentral gelegenen Sitz bieten, von dem aus ſie nach Beendi⸗ gung des Konfliktes ihr umfangreiches Koloniſie⸗ rungsprogramm am beſten in Gang ſetzen könnten. Adigrat iſt 200 Kilometer von Asmara entfernt, Adua 185 Kilometer. Beide Ortſchaften können auf eine mehr als tauſendjährige Vergangenheit zurück⸗ blicken und ſpielen eine große Rolle in der gethiopi⸗ ſchen Geſchichte. Akſum, die heilige Stadt, iſt die ein⸗ zige Ortſchaft in der Propinz Tigre, die mit ihnen verglichen werden kann, es iſt aber höchſt unwahr⸗ ſcheinlich, daß dieſes Zeptrum der koptiſchen Kirche jemals als Regierungsſitz in Frage kommt. Ramſay Macdonald wieder im Unterhaus. Nach⸗ dem Ramſay Macdonald, der Präſident des Gehei⸗ men Staatsrates, für die ſchottiſchen Univerſitäten wiedergewählt worden iſt, erſchien er am Mittwoch zum erſten Male wieder im Unterhaus. Vorah gegen Rooſevelt Der republikaniſche Präſtdentſchaftskandidat — Waſhington, 6. Februar.(U..) Der bekannte republikaniſche Bundesſenator Bo rah gab bekannt, daß er ſich um die Nominierung als republikaniſcher Kandidat für die im Herbſt die⸗ ſes Jahres bevorſtehende Präſidentenwahl bewerben werde. 8 Borah hatte ſeine Kandidatur ſchon vor einer Woche mit einer großen Rede gegen den New Deal, die Wiederaufbaupolitik Rooſevelts, wenigſtens in⸗ direkt angekündigt. Kommt ſeine Nominierung zu⸗ ſtande, was als wahrſcheinlich gelten kann ſo ver⸗ größern ſich die Ausſichten für einen republikani⸗ ſchen Erfolg in der Präſidentenwahl ganz bedeutend, denn Borah kann gegenwärtig ohne weiteres als die populärſte Perſönlichkeit unter den republikani⸗ ſchen Führern bezeichnet werden, eine Perſönlich eit, die bis in die Reihen der konſervativen Demokra⸗ ten hinein hohe Achtung genießt, Seefeld immer mehr in die Enge getrieben Neue Zeugen ſtellen ſeine Identität mit dem Begleiter der ermordeten Knaben feſt — Schwerin, 7. Im Mordprozeß Seefeld wurde am Freitag ver Mord an dem 12 jährigen Schüler Hans Neumann erörtert. Der Junge wak mit Einwilligung der Eltern am 16. Februar v. J. im Auto mit einem Bekannten von Wismar nach Schwerin gefahren, um hier Verwandte und einen früheren Schulkameraden zu beſuchen. Um 12 Uhr mittags ſollte der kleine Neumann wieder auf dem Marktplatz ſein, um von dort aus die Rückfahrt anzutreten. Der Bekannte wartete aber mit ſeinem Auto vergeblich auf den Jungen: Hans Neumann blieb ſeit dieſer Zeit verſchwunden. Erſt mehrere Monate ſpäter, am 20. Juni 1925, wurde die Leiche des Kindes von Suchhunden des Polizeipräſidiums Berlin in einer dichten Kiefern⸗ ſchonung, ſüdweſtlich des Plater Waldes, in den Februar. gefunden. Dieſe Schonung iſt von derjenigen, in der der eine Woche ſpäter verſchwundene Heinz Zim⸗ mermann aufgefunden wurde, nur durch eine Schneiſe getrennt. Sie trägt den gleichen Charakter. Die Eingänge von den Schneiſen zu den Fund⸗ ſtellen liegen nur 40 Meter auseinander. Die Leiche des kleinen Neumann war ungefähr 40 Ztm. tief in den Boden eingeſcharrt; auch ſie lag in typiſcher Schlafſtellung etwas auf der linken Seite. Irgend⸗ welche Kampfſpuren konnten auch in dieſem Falle am Tatort nicht feſtgeſtellt werden. Auffallend war, daß der tote Junge zwiſchen zwei Birken lag, die durch Schnittflächen ge⸗ kennzeichnet waren. Der Vater des ermordeten Knaben wurde als erſter Zeuge vernommen. Aus ſeiner Ausſage ging hervor, daß die bedauernswerten Eltern damals, als ihr Sohn mit dem Auto nicht zurückgekommen war, die Hoffnung hakten, daß er am anderen Tage mit der Bahlt fach Häufe kommen whürde. Noch lange Zeit klammerten ſie ſich an die Hoffnung, daß ihr Hans eines Tages wieder auftauchen würde, bis Kind einem gemeinen Verbrechen zum Opfer ge⸗ fallen war. Seefeld hatte wieder auf alle Vorhalte die eine Antwort:„Das kommt für meine Perſon nicht in Frage!“ Während der Angeklagte früher etwas red⸗ ſeliger war, verſchanzte er ſich jetzt angeſichts des immer erdrückender werdenden Beweismaterials hinter dieſer Redensart, offenbar deshalb. um ſich keine Blöße zu geben. Im weiteren Verlauf der Vernehmungen wurde Seefeld erneut ſchwer belaſtet. Seefeld hatte früher immer entſchieden beſtritten, am 16. Februar überhaupt in Schwerin geweſen zu ſein. Er will an dieſem Tage von Görries nach Mirow gewandert ſein. Ein Zeuge, der ihn genau kennt und am 16. Februar zum Vormundſchaſts⸗ gericht in Schwerin geladen war, hatte jedoch am Eingang zur Stadt den Angeklagten getroffen, der mit einem kleinen Jungen zuſammen in Richtung Buchholz ging. Die Begegnung erfolgte gegen 8 Uhr morgens. Der Junge kann alſo mit dem er⸗ mordeten Neumann nicht identiſch ſein, da dieſer zu der Zeit noch nicht in Schwerin war. Der Staats⸗ anwalt folgert aber daraus, daß Seefeld ſchon vor⸗ her einen anderen Knaben angeſprochen hat, der ihm aber weggelaufen ſein muß. Später, etwa gegen 10 Uhr, wurde Seefeld von einem Schüler auf dem Marktplatz in Schwerin geſehen, und der Anklage⸗ vertreter iſt der Meinung, daß er hier auf der Suche nach einem anderen Opfer für ſeine ſchmutzi⸗ gen Zwecke war. Während Seefeld früher ganz entſchieden beſtritten hat, in Schwerin geweſen zu ſein, gab er jetzt mit vielen Redensarten dieſe Mög⸗ lichkeit immerhin zu. Eine äußerſt wichtige Bekundung machte ein anderer Zeuge, der den Angeklagten zwiſchen 10 und 11 Uhr mit einem 10⸗ bis 12jährigen Knaben die Schwerin⸗Ludwigsluſter Chauſſee in Rich⸗ tung Buchholz heruntergehen ſah. Es iſt derſelbe Todesweg, den Seefeld mit dem Knaben Zimmermann am 23. Februar ge⸗ gangen war. Der Zeuge kennt den Angeſchuldigten gleichfalls ſeit Jahren. Wenn er auf den Lichtbildern den Schüler Neumann nicht wiedererkennt, weil er dem Jungen keine nähere Beachtung geſchenkt hat, ſo paßt doch die von ihm gegebene Beſchreibung genau auf Neu⸗ mann. Ein Irrtum über die Perſon des Angeklag⸗ ten iſt näch der Bekundung dieſes Zeugen völlig aus⸗ geſchloſſen. i 5 5. 5 0 vös. Er fand keine andere Antwort als ſeine ſtän⸗ dige Redensart:„Meine Perſon kommt nicht in Frage.“ Vorſitzender:„Seefeld, ich warne Sie. Nach mei⸗ ner Ueberzeugung wird Ihnen Ihr Leugnen das Ge⸗ nick brechen. Der Zeuge bennt Sie doch ſeit vielen Jahren und hat Sie beſtimmt wiedererkannt. Warum leugnen Sie denn jetzt, daß Sie mit einem Jungen auf der Chauſſee geweſen ſind? Der Zeuge wird es auf ſeinen Eid nehmen, daß er Sie geſehen hat. Ihre Verteidigungstaktik iſt veiner Selbſtmord, Angeklag⸗ ber.“ Der Angeklagte hatte auf alle dieſe Vorhaltungen aber immer wieder nur ſeine übliche Antwort: „Meine Perſon kommt nicht in Frage.“ Seefeld wurde bei ᷣdieſen Ausſagen ſichtlich ner⸗ Der nächſte Zeuge, der Seefeld gleichfalls genau kennt, hatte ihn in den Nachmittagsſtunden des 16. Februar etwa gegen 14 Uhr in Schwerin getrof⸗ fen. Seefeld war zu dieſer Zeit allein. Oberſtaatsanwalt Beuſch macht hier auf die auf⸗ fallende Aehnlichkeit mit dem Fall Thomas, Witten⸗ berge, aufmerkſam. Damals wurde Seeſeld von der Zeugin John mit einem Jungen geſehen. Zwei Stunden ſpäter traf ihn die gleiche Zeugin allein ohne das Kind wieder. In beiden Fällen wurden dann die Knaben tot in einer Schonung aufgefunden. Angeklagter:„Die Zeugen haben vielleicht irgend jemand geſehen, meine Perſon aber nicht.“ Vorſitzender:„Die Zeugen kennen Sie ganz genau ſeit langen Jahren und haben Sie alle genau wiedererkannt.“ —— 1 Der Staatsanwalt hat das Wort Die Strafanträge im Deviſenprozeß gegen die Caniſius⸗Schweſtern (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 7. Vor dem Berliner Sondergericht ſtellte am Frei⸗ tag der Staatsanwalt nach dreitägiger Verhandlung in dem Deviſenſtrafverfahren gegen die Schwe⸗ ſtern des Caniſius⸗Ordens aus Kon⸗ ſtanz und Mainz und ihre Mitangeklagten, die mit dem ausländiſchen Mutterhaus dieſes Ordens in Freiburg in der Schweiz in Verbindung geſtanden haben, die Strafanträge. Februar. Sie lauteten wegen Deviſenverbrechen und»ver⸗ gehen gegen die Oberin Maria Breitner aus Kon⸗ ſtanz auf 5 Jahre Zucht haus, 5 Jahre Ehrver⸗ luſt, 65000 Mk. Geldſtrafe und 60 000 Mk. Erſatz⸗ einziehung, gegen die Ordensſchweſter Franziskä Schutzbier, die Finanzverwalterin der Konſtanzer Filiale, auf 4 Jahre Zuchthaus, 4 Jahre Ehr⸗ verluſt, 80 000 Mark Geloſtrafe und 130 000 Mark Erſatzeinziehung, gegen die nicht erſchienene Oberin Helene Deutſch der Mainzer Filiale auf 3 Jahre 2 Wochen Zuchthaus, 3 Jahre Ehr⸗ verluſt, 31000 Mark Geldſtrafe und 35 000 Mark Erſatzeinziehung, gegen die Ordensſchweſter Eli⸗ ſabeth Gut aus Mainz auf 2 Jahre 2 Wochen Gefängnis, 20 500 Mark Geloͤſtrafe und 25 000 Mark Erſatzeinziehung, gegen den Kinderführer Joſeph Romer aus Bauſtätten auf 27 Jahre Zuchthaus, 3 Jahre Ehrverluſt, 3600 Mark Geld⸗ ſtrafe und Erſatzeinziehung in gleicher Höhe, ſowie gegen den mitangeklagten Balthaſar Strobel aus Salmendingen(Kreis Hechingen) auf 2 Jahre Zucht⸗ haus, 2 Jahre Ehrverluſt, 10000 Mark Gelsdſtrafe und 10000 Mark Erſatzeinziehung. Gegen die übrigen 5 Angeklagten wurden wegen Vergehens gegen das Volksverratsgeſetz Gefängnis⸗ ſtrafen bis zu 9 Monaten und in einem Falle eine Geldſtrafe von 2000 Mark beantragt. Das Urteil iſt nicht vor Montag zu erwarten. Die Trauerabordnung der Auslandsorganiſation der NSDAP nach Davos abgeflogen. Die Trauer⸗ abordnung der Leitung der Auslandsorganfſation der NSDA p, die am Samstag an der Traherfeier für den ermordeten Landesgruppenleiter Guſtloff in Davos teilnimmt, iſt unter Führung von Gau⸗ leiter Bohle am Freitagvormittag um 11,25 Uhr vom Flughafen Berlin⸗Tempelhof abgeflogen. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Berantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i.: Dr. Aleis Winbauer- Handelsteil: Dr. Fritz Bode- Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilberdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, N 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Joſeph Bretz, W 35, Viktoriaſtraße 48 D. ⸗A. 1 1938: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 21281 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 2067/9 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Ein folgenſchwerer Ehekontrakt/ von aut Bernzagen In der Hauptſtadt der Normandie, im alten Routen, wo einſt das Mädchen von Orleans auf dem Scheiterhaufen geendet hatte, lag in den erſten Jahren der Regierung Ludwigs XVI. ein lothrin⸗ giſches Regiment in Garniſon; ſein Chef war der Herzog von Rochefoucauld, und einer ſeiner Leut⸗ Rants hieß Alexander von Beauharnais, Sohn des ehemaligen Gouverneurs von Martinique, des Marquis von Beauharnais; ſeine Mutter war früh geſtonben, die Eltern hatten ſich nicht vertragen können und ſich getrennt, der alte Gouverneur lebte mit einer viel jüngeren Frau zuſammen, die gleich⸗ falls getrennt von ihrem Gatten lebte, es war Frau Renaudin, eine ehrgeizige, geſchäftige Dame, die dem jungen Beauharnais den Weg zu ſeinem Glück ebnen wollte, ihn ihr„liebes Patenkind“ nannte und es gerne hörte, wenn er ſie„Patin“ rief; ſie beſaß großen Einfluß auf den hübſchen Jungen, der eine elegante Figur beſaß, gute Manieren hatte und trotz ſeiner Fadheit und geiſtigen Indolenz, viel⸗ leicht aber auch gerade deshalb, den Frauen ſehr ge⸗ fiel; der junge Alexander war etwas verliebt in ſeine„Patin“ und erwies ihr jeden Gefallen; um ihre eigene Poſition zu feſtigen, gab ſie ſich zeitig alle Mühe, den jungen Mann zu verheiraten. Alexander genoß die Gunſt ſeines Regimentschefs, in deſſen Haus er ſchon in Paris eingeführt war, als er ſeine Studien in Heidelberg beendet hatte; durch ſeinen Erzieher, einen gewiſſen Patricol, war er in Verbindung mit den Söhnen des Herzogs von Rochefoucauld gekommen und ging bald im Palais Rochefouecauld ein und aus; es war eine der ein⸗ flußreichſten, mächtigſten Familien des Königreiches, ihr„Hotel“ in der Rue de Seine zu Paris war ein prächtiges Haus; der Herzog ſpielte eine große Rolle am Hofe, und die alte Rocheſoucauld fand Gefallen an dem geſchmeidigen, hübſchen Alexander, er wurde aufs Land eingeladen, machte eine gute Figur, und endlich nahm ihn der Herzog in ſein Offizierskorps. f In Rouen verdrehte Alexander allen Frauen und Mädchen den Kopf. Er war noch nicht zwanzig Jahre alt, aber keine Frau widerſtand ſeinen Werbungen: etwas blaſiert, zyniſch, wie es die Männer ſeinerzeit waren, ſelbſtverſtändlich nahm er die Huldigungen der Damen von Rouen entgegen und brach mancher Dame das Herz. Man nannte ihn„das Böckchen“. Der Freundin des Vaters gefiel es, wie ihr „Patenkind“ Furore machte; ſie verſprach ſich viel von ſeinen Erfolgen und träumte von einer großen Karriere dank ſeiner glänzenden Beziehungen; ſie ſuggerierte dem Freund, Alexander müſſe heiraten, in Frage käme niemand als eine der Töchter ihres Bruders Taſcher auf Martinique. Der alte Marquis kannte die Familie Taſcher von ſeiner Gouverneurs⸗ zeit her und hatte nichts einzuwenden; ſeine Freun⸗ din beherrſchte ihn zudem völlig, und es war nicht ſchwer, ihn für den Plan zu gewinnen. Alexander ſelbſt wollte raſch heiraten, weil er nach den Landes⸗ geſetzen im Falle einer Heirat in den Beſitz des Vermögens ſeiner verſtorbenen Mutter, ſeiner Großmutter und eines Onkels kam. Auf die Aus⸗ erwählte legte der leichtſinnige, ſchwerverſchuldete Leutnant keinen beſonderen Wert. Was die„Patin“, Frau Renaudin, die Geliebte des Vaters, riet, war ihm recht. Der alte Taſcher hatte drei Töchter: die vierzehn⸗ jährige Marie⸗Roſe, die dreizehnjährige Marie⸗ Fransgoiſe, die elfjährige Cathérine⸗Deſirée. Dieſe Töchter hatte der alte Beauharnais nicht mehr zu ſeiner Gouverneurszeit geſehen. Frau Renaudin kannte ſie erſt recht nicht, und von Alexander kann ſchon gar nicht die Rede ſein. Der Alte ſchrieb nach Martinique und ſchlug Herrn Taſcher die Hetrat einer ſeiner Töchter mit ſeinem Sohn Alexander vor, in Frage käme Catherine Deſtrée, die füngſte Tochter, denn Marie⸗Roſe ſei wirklich zu alt für ſeinen Sohn. Taſcher nahm nicht den geringſten Anſtoß an dieſer ſeltſamen Werbung und ſchrieb zurück. Catherine ſei leider geſtorben, aber er habe noch eine vierte Tochter, Nanette, ein geſundes fröh⸗ liches Mädchen mit einer hübſchen Figur. Nanette war ein Kind von neun Jahren; im Hauſe Beau⸗ harnais wußte man überhaupt nicht, daß ſie exiſtierte. Taſcher, ſeine Frau könne ſich leider nicht von ihrem jüngſten Kind trennen; ob man ſich nicht für die Aelteſte Marie⸗Roſe entſcheiden wolle, man riefe ſie Deyette, ſie beſäße für ihr Alter eine glänzende Fi⸗ gur, ſpiele etwas Gitarre, habe eine ſchöne Stimme und ſei überhaupt ſehr muſtkaliſch. Im Hauſe Beauhar⸗ nais empfing man die Nachricht voller Gleichmut, und um den Handel endlich zum Abſchluß zu brin⸗ gen, ſandte der alte Marquis eine Blanko⸗Vollmacht für den Heiratskontrakt nach Martinique, den er gleich mit ſeiner Unterſchrift verſah, der Raum, in dem der Vorname der Braut einzutragen war, blieb frei; Taſcher wurde gebeten, ihn nach Belieben aus⸗ zufüllen.„Diejenige Ihrer Töchter, die Sie für mei⸗ nen Sohn am geeignetſten halten, wird auch die ſein, die wir zur Gattin Alexanders wünſchen.“ An einem friſchen, ſchönen Herbſttag des Jahres 1779 ankerte das Schiff, das den alten Taſcher mit ſeiner Tochter nach Frankreich brachte, im Hafen von Breſt, aber der Brief, der ihre Ankunft gemeldet hatte, war nicht rechtzeitig eingetroffen und Vater und Tochter ſtanden allein auf dem Kai von Breſt. Neyette war damals ſechzehneinhalb Jahre alt, ſie beſaß weder Bildung noch Geſchmack, kleine Kreolen und Kreolinnen waren ihre Spielgefährten geweſen, auf einer faſt unkultivierten Kolonialinſel war ſie aufgewachſen; wenn man ſie anſprach, wurde ſie ſeuerrot; von den Formen der großen Welt hatte ſie keine Ahnung und in ihrem hausgemachten Kleidchen machte ſie den Eindruck einer kleinen Propinzialin. Wer hätte ahnen können, welchen Aufſtieg dieſe ſchüchterne, ungewandte, ſchlecht angezogene Veyette nehmen würde. Alexander trat ihr in der Galauniform ſeines Regimentes gegenüber, im weißen Waffenrock mit ſilbernen Revers, er redete ſie mit den Salonphra⸗ ſen an, mit denen er ſeine Damen von Rouen er⸗ obert hatte, und die kleine, eingeſchüchterte Neyette wußte nicht, was ſte dem jungen Leutnant erwidern ſollte. Am Abend der erſten Begegnung ſchrieb er ſeinem Vater:„Fräulein Taſcher iſt nicht ſo ſchön, war nicht viel. Dafür nahm ſich die„Patin“ ſoſort Alexander las den Brief des alten Taſcher, war einverſtanden. Aber einige Monate ſpäter ſchrieb der Kleinen an und beſchloß etwas aus Neyette„zu machen“. Als ſie nach Paris kam, verſicherte ſie dem 1 Freund, die Braut habe bereits gute Fortſchritte wie Sie angenommen haben, aber ich glaube, ihr nettes, ſanftes Weſen wird Sie überraſchen.“ Das gemacht. Wenige Monate ſpäter wurde die Hochzeit gefeiert. Alexander erhielt ſeine Erbſchaft zahlt, Frau Renaudin ſchenkte ihrer Nichte kleines Landhaus, in dem das Paar ſeine Flitter⸗ wochen verbrachte. Der alte Taſcher war krank und hatte der Hochzeit fernbleiben müſſen. Deyette ſaß ganz allein unter den fremden Men⸗ ſchen der großen Stadt, in der ſie ſich fürchtete. So wurde dieſer Bund geſchloſſen zwiſchen zwei jungen Menſchen, die ſich im Weſen und Charakter völlig fremd waren, ſich nie verſtehen ſollten und konnten. Für Alexander war die Ehe nichts als ein Geſchäft und NYeyette war ihm völlig gleichgültig; Deyette fühlte ſich aus dem Paradies ihrer Jugend ausge⸗ ſtoßen, aber bald betörte ſie der Glanz, der ſie um⸗ gab, entfachte ihren Ehrgeiz, der Luxus ſchmeichelte ihr, die Lehren der Geliebten ihres Schwiegervaters, Frau Renaudin, nahm ſie voller Eifer auf, begann ſich raſch zu orientieren und erwies ſich ihrem Gat⸗ ten, dem faden, glatten Salonhelden, dem Herzens⸗ brecher von Rouen, weit überlegen. Er hat von dieſer Wandlung Meyettes, aus der bald eine Jo⸗ ſephine wurde, nichts gemerkt, ihre Wege trennten ſich bald, ſein Pfad führte zum Schaſott, Joſephine aber wurde die erſte Frau Frankreichs. e Der weltberühmte Don⸗Koſaken⸗Chor iſt von ſeiner Reiſe durch die ganze Welt zurückgekehrt und unternimmt zur Zeit wieder eine große Deutſchland⸗ Tournee, überall gefeiert, umjubelt und ſtürmiſch begrüßt, wie in den erſten Tagen ſei⸗ nes Erſcheinens in Deutſchland. Auch in Mannheim wird gelegentlich dieſer Tournse ein Konzert ſtatt⸗ finden, und zwar am 9. Februar im Nibelungenſaal des Rofengartens. Die Leitung des Chors hat noch immer der quicklebendige, ungemein bewegliche und diſziplinerfüllte Serge Jaroff. Der Münchner Staatskapellmeiſter und Aka⸗ demieproſeſſor i. R. Hugo Röhr begeht am 13. Fe⸗ bruar ſeinen 70. Geburtstag. Röhr war von 1892 bis 1896 1. Hofkapellmeiſter am Mannheimer National⸗ theater. Ab 1896 war er durch 38 Jahre an der Mün⸗ chener Staatsoper in München als Dirigent tätig. Die Staatsoper in Dresden(Röhrs Geburtsort) bringt am 13. die Erſtaufführung ſeiner auch in Mannheim beſtens bekannten Bearbeitung von Roſſi⸗ nis„Angelina“ heraus. ausge⸗ ein A re E Seb N D Dee eo E — — 2 2 „ e n — Freitag, 7. Februar 1936 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 64 Mannheim, 7. Februar. Zum Reichsberufswettkampf Der jährlich wiederkehrende Reichsberufswett⸗ kampf iſt— ungewollt zwar— zugleich Prüfſtein für die Arbeit der an der charakterlichen und fach⸗ lichen Ertüchtigung der berufstätigen deutſchen Jugend maßgeblich beteiligten Berufs⸗ und Fach⸗ ſchulen. Mit ihren pädagogiſch und fachlich geſchulten Lehrkräften ſtellen ſie ſich ganz in den Dienſt der Sache. Freudig ſetzen ſie ihr Beſtes ein, um den deutſchen Arbeitsweltkampf vorzubereiten und durch⸗ zuführen. Durch Gemeinſchaft zur Leiſtung, durch Leiſtung zur Freiheit! Heil Hitler! Handelsſchuldirektor Dr. Sock, Gaufachſchaftsleiter für Berufs⸗ und Fachſchulen. Der Polizeibericht vom 7. Februar Durch eigenes Verſchulden ſtürzte geſtern nach⸗ mittag beim Ausſteigen aus einem in Fahrt befind⸗ lichen Straßenbahnwagen eine 17 Jahre alte Schü⸗ lerin zu Boden, wobei ſie vor den Anhängewagen zu liegen kam und von dieſem etwa 5 Meter ge⸗ ſchleift wurde. Die Unvorſichtige brach hierbei das linke Schlüſſelbein und erlitt Hautabſchürfungen. Fünf Trunkenbolde, darunter zwei Radfahrer, mußten im Laufe des geſtrigen Tages feſtgenommen und bis zur Erlangung der Nüchternheit in den Notarreſt gebracht werden. Betrunkener Kraftfahrer gefährdet Fußgänger. In vergangener Nacht fuhr der 37 Jahre alte ver⸗ heiratete Wilhelm Fritz, wohnhaft in Neuhofen bei Judwigshafen a. Rh., obwohl er unter Alkohol⸗ einwirkung ſtand, mit einem Perſonenkraftwagen Furch die Straßen der Innenſtadt. Er geriet hierber mit ſeinem Fahrzeug auf den Gehweg und brachte einen Fußgänger in höchſte Lebensgefahr. Der leichtſinnige Fahrer wurde bis zur Erlangung der Nüchternheit in den Notarreſt gebracht und ihm der Führerſchein abgenommen. Aladins Wunderlampe beim Bö-Bu- Ba Nach langwierigen Verhandlungen iſt es gelun⸗ gen, für einen Tag Aladins Wunderlampe nach Mannheim zu bekommen. Dieſe Wunderlampe wird beim Bö⸗Bu⸗Ba am morgigen Samstag aufgeſtellt werden und jeder Beſucher des Böſe⸗Buben⸗Balles hat Gelegenheit, ohne Nachzahlung die Wirkungen non Aladins Wunderlampe ſelbſt auszuprobieren. Die geheimnisvolle Lampe verwandelt jeden, der in ihren Bannkreis tritt, augenblicklich in einen Ne⸗ ger. i Hierzu ſind keine Vorbereitungen notwendig, wie auch keine Schädigungen zu befürchten ſind. So⸗ bald die im Bannkreis von Aladins Wunderlampe befindlichen Neger wieder aus dem Bereich der Lampe kommen, haben ſie ohne ihr Dazutun ſofort wieder ihre weiße Hautfarbe. Die ſehr wertvolle Lampe iſt bereits nach Mannheim unterwegs und wird nur beim Bö⸗Bu⸗Ba gezeigt, da ſie nach Ge⸗ brauch ſofort wieder abgeliefert werden muß. Standmuſik am Waſſerlurm Am Sonntag, dem 9. Februar, findet von 11.30 bis 12.30 Uhr am Waſſerturm(Friedrichsplatz) Standmuſik des Muſikkorps der Landespolizeigruppe Mannheim unter Leitung von Muſikmeiſter Schu⸗ ſter mit einer Vortragsfolge ſtatt, die neben drei Märſchen auch die Ouvertüre zu der Oper„Die luſti⸗ gen Weiber von Windſor“, Melodien aus Wagners „Rheingold“ und dem„Zigeunerbaron“ bringt. In den Alhambra⸗Lichtſpielen: Weiterführung der Städiſchen Hausfrauenſchule Miniſterium und Stadtſchulamt Für unſere zu Oſtern ſchulentlaſſenen Mädel kommt erfreuliche Kunde: wie wir von gut unter⸗ richteter Seite erfahren, wird die lang umſtrittene und ſchon der ſicheren Auflöſung verfallene Städti⸗ ſche Hausfrauenſchule nun doch auch über den 1. April 1936 hinaus der Mannheimer weiblichen Jugend als willkommene Ausbildungsſtätte erhal⸗ ten bleiben. Das Badiſche Miniſterium und die Stadt Mannheim ſind ſozuſagen in letzter Minute zu einer befriedigenden Löſung aller jener Fragen gekommen, von denen Sein oder Nichtſein dieſer weit über unſeren örtlichen Bezirk hinaus beliebten und in Jahren erfolgreichſter Arbeit be⸗ währten Lehranſtalt abhing. Wie ſchon ſeit 1928, werden alſo auch dieſes Jahr wieder rund achtzig Mädchen in den drei Klaſſen des zweijährigen Lehrganges Aufnahme finden können. Wenn man dabei den Vorbehalt einer gewiſſen Begabtenausleſe macht und die Perſönlichkeit wie das Schlußzeugnis jeder einzelnen von der Volksſchule kommenden Anwärterin einer genauen Sichtung unterzieht, ſo ſoll auf dieſe Weiſe eben vor allem beſonders fähigen und ſtrebſamen Mädchen ein Weg in die Zukunft ge⸗ ebnet werden, der ihnen unter Umſtänden ſogar den Uebergang in das Städtiſche Fröbel⸗ ſeminar und die Soziale Frauenſchule oder in auswärtige Fachſchulen für Frauen⸗ berufe ermöglicht. Doch auch wer nach dieſen zwei Jahren mit ihren vorwiegend praktiſchen, zu⸗ gleich aber einer vertieften Allgemeinbildung die⸗ nenden Lehrzielen mit dem Schulbeſuch aufhört, kann auf Grund der beſtandenen Schlußprü⸗ fung und nach einem weiteren halben Jahr prak⸗ tiſcher Tätigkeit in einem Haushalt mit dem Lehr⸗ brief der geprüften Hausangeſtellten in der Taſche in ausſichtsreichen beruflichen Wettbewerb treten, ganz abgeſehen davon, daß die den Schülerinnen zu⸗ teil werdende Erziehung für den Pflichtenkreis einer deutſchen Hausfrau und Mutter in jedem Falle eine treffliche Gabe für das Leben iſt. Der Wochenplan mit ſeinen 30 Stunden Pflichtunterricht umfaßt im theoretiſchen Teil außer haben den Fortbeſtand geſichert Sittenlehre, Deutſch, Rechnen mit hauswirtſchaft⸗ licher Buchführung, Lebens⸗ und Haushaltungskunde auch Krankenpflege und Säuglingspflege. Der praktiſche Teil umfaßt alle Zweige der Hausarbeit einſchließlich der Betätigung im Garten. Im tech⸗ niſchen Unterricht gibt es,— wie wir von mancher hübſchen Leiſtungsſchau in der Weberſtraße wiſſen, ausgezeichnete Anleitung in Handarbeit und Werk⸗ arbeit, die noch in zuſätzlichen Wahlfächern durch Weißnähen und Kleidermachen ergänzt werden kann. Daß die Mädel in ihren ſchönen Räumen dort drau⸗ ßen auch fleißig turnen und ſingen, braucht wohl nicht beſonders erwähnt zu werden. Die Koſten der Ausbildung betragen für einheimiſche Schülerinnen 130 Mk. für das Jahr. während Auswärtige 150 Mk. zahlen. Dazu kom⸗ men noch kleine Aufwendungen für Lernmittel, die von den Schülerinnen zu ſtellen ſind, aber teilweiſe auch gegen Erſtattung der Selbſtkoſten von der Schule zur Verfügung geſtellt werden. Im übrigen kann man jede nähere Auskunft über die Städtiſche Hausfrauenſchule im Stadtſchulamt, B 2, 9 oder bei der Schulleitung in der Mädchenberufs⸗ ſchule, Weberſtraße 6, bekommen. Ueber ein halbes Tauſend Mannheimer Mädel hat in den verfloſſenen Jahren die Anſtalt ſchon durchlaufen und viel Gutes dabei gelernt. Die Eltern waren ſtets ſehr zufrieden, und auch das Arbeitsamt beſtätigt, wie viel erfreuliche Er⸗ fahrungen gerade mit dieſen für den hauswirt chaft⸗ lichen Beruf vorgebildeten Kräften immer wieder gemacht worden ſind. Keineswegs verwunderlich war es deshalb, daß die bedauernden Klagen über das Eingehen der Schule in den letzten Monaten nicht aufhören wollten. Um ſo größerer Dank ge⸗ bührt nun aber auch der Stadtverwaltung und dem Miniſterium, die beide den Bemühungen des Mann⸗ heimer Stadtſchulamtes Rechnung getragen haben. Der Zuſtrom an Schülerinnen und die künftige Ar⸗ beit werden beweiſen, daß damit einer wichtigen ſozialpolitiſchen Aufgabe Genüge getan wurde. M. S. Kleingärtner halten Jahresrlütkſchau Die Sellweide ſoll ein Schmuckſtück unſerer Stadt werden Kürzlich fand im großen Saale des Wartburg⸗ Hoſpizes die Jahreshauptverſammlung des Vereins „Kleingarten⸗Daueranlage Sellweide“ ſtatt. Es waren ſo viele Gartenfreunde erſchienen, daß der Saal ſich als viel zu klein erwies. Die Begrü⸗ ßungsanſprache hielt der Vereinsführer Karl Har⸗ bort, der auch die Geſamtleitung bis zum Schluß durchführte. Nachdem der im letzten Jahr verſtor⸗ benen 10 Mitglieder in ehrender Weiſe gedacht war, ging man zur Tagesordnung über. Der Bericht der Prüfer enthielt nur lobenswertes über die Führung der geſamten Verwaltung. Kaſſen⸗ bericht und Schlußbilanz gaben Zeugnis, daß der Verein wirtſchaftlich gut daſteht. Die im letzten Jahr durchgeführte Waſſerleitungsanlage ſo⸗ wie die im Frühjahr in Ausſicht geſtellte Teerang der breiten Kirſchenalleen in der Kolonie werden den Wert der Gärten in der Geſamtheit beeinfluſſen, ſo daß die Nachfrage nach Gärten in dieſem Gelände natürlich groß iſt. Eine Ausdehnung vielleicht auf der anderen Seite der Feudenheimer Allee wäre ſehr wünſchenswert. Lebhaften Beifall erntete der Vereinsführer durch die beſondere Auszeichnung der beiden Garten⸗ freunde Friedrich Perſinger, Käfertaler Str. 60, und Max Schill, Kronprinzenſtr. 39, denen je ein wertvolles illuſtriertes Werk über Landwirtſchaft und Gartenbau überreicht wurde. Die ſchmucke Widmung auf dem Titelblatt würdigt die Verdienſte der beiden Geehrten wie folgt: „In Anerkennung der großen Verdienſte für den Aufbau unſerer Kolonie, indem ſie es verſtan⸗ den, den Goldbeſtand der Freude am Kleingarten⸗ bau zu erhalten und zu vermehren. Mit Sonne 1 Greta Garbo als Anna Karenina Tolſtois Roman iſt oft genug verfilmt worden, zuletzt in der Stummfilmzeit auch mit der Garbo; John Gilbert war, wenn ich mich recht erinnere, damals ihr Partner. Die Regiſſeure arrangieren und ſormen um, das Thema bleibt ewig neu Mut⸗ terliebe und Frauenliebe, Eheſcheidung und Ehe⸗ bruch. Clarence Brown, der Regiſſeur, iſt auch einer von Gretas Getreuen, mit einem beſonderen Talent für maleriſche Einzelheiten; doch in großen Auftritten wahrhaftig auch von Zug und Schwung. Das Ganze eröffnet ein recht gut getroffenes Kul⸗ turgemälde aus der ruſſiſchen Vorkriegszeit. Nicht gerade ſehr ſchmeichelhaft, aber auch nicht gehäſſig es ſteckt ſehr viel Bemühung um den„ruſſiſchen Menſchen“ in dieſen Szenen, vor allem auch in den Dialogen über Liebe und Leben, die die Entwick⸗ lung begleiten. Alsdann begeben ſich Stiva und Wronſky zum Bahnhof, und auftaucht Greta,— Vorſtellung und große Liebe. Ein kleiner Eiſenbahnbeamter geht vorbei, die Räder beklopfend, entſchuldigt ſich bei ihr, man ſieht das Aufglänzen der Augen über ſo eine ſchöne Frau, drei Minuten ſpäter liegt er unter dem Zuge. Dieſes Klopfen kehrt zum Schluß wieder: Sie ſteht völlig verlaſſen auf dem kleinen Bahnhof, der Zug fährt vorbei und läßt Licht auf das verſchloſſene Geſicht fallen, das ſchrille Häm⸗ mern ſteigert ſich zu hölliſcher Härte... und ſie läßt ſich hinunterfallen. Das iſt der tragende Rah⸗ men. Im übrigen geſtraffte Herausarbeitung des Konflikts mit ſehr viel Platz und Auftreten für den betrogenen Karenin, der, ein langer und liebevoller Miniſterialbeamter mit Prinzipien und Karriere⸗ ausſichten, etwas pedantiſch, aber richtig daherredet. Ein Grieche oder Georgier von Geſicht und Profil, der meiſterhaft ſpielt: Baſil Rathbone. Graf Wronſky aber i Fredrie March, ein deutſches Geſicht, nur mit dem dünnen Bärtchen den Rous andeutend, aufrecht, energiſch und verbiſſen in der Härte, wie die Liebe müde wird und er ohne Ab⸗ ſchied an die Front zu den Freiwilligen geht. Wer etwas aufpaßt, wird ſich wundern, als ſeinen beſten Freund Reginald Denuy, den typiſch engliſchen Hel⸗ den alter Zeiten, wiederzuſehen. Die Kamerad⸗ ſchaft zwiſchen den beiden kommt gut heraus, und in dem Offiziersrennen ſind Szenen von einer unheimlichen Realiſtik. Die große Greta iſt ſchön wie immer. Wohl ſieht man die geklebten Wimpern, wohl werden die Leidensfalten öfter ſcharf, wie überhaupt die Photographie keinen Wert auf Ueberblendung, Ver⸗ ſchönerung Schminke legt. Sie ſoll ja auch ſchon zehn Jahre Ehe hinter ſich haben. Aber gerade dadurch wird ſie echt. Die Augen werden immer klarer, größer, beſeelter, die Gebärde von ſicherſtem Gefühl für Stil und Wirkung erfüllt. Sehr merkwürdig auch dieſe Wandlung der Schönheit durch die Mode der Vorkriegszeit, die hier ziemlich ſtilecht beſon⸗ ders in den Friſuren durchgeführt wird Man er⸗ innert ſich an die allererſte Garbo in Göſta Ber⸗ lings Sage und bedenkt die Entwicklung zur rei⸗ fen Größe. Am ſchönſten, wie ſchon im Stumm⸗ film, die Szenen mit dem Jungen, ein ſicher auftre⸗ tender kleiner Amerikaner. Der Film geht in deutſcher Sprache, und zwar ſo, daß man keine Synchroniſierung merkt. Es muß ein neues Verfahren ſein, die Lippenbewegungen ſtimmen durchweg, bei der Garbo glaubt man ſogar einen gewiſſen ausländiſchen Akzent herauszuhören. Alſo, ein großartiger Film mit den Schwä⸗ chen ſeiner Stärke; denn die Herausarbeitung des geiſtig moraliſchen Gehalts bedingt viel Dialoge, und die klingen im Film nie ganz echt. Im Nebenprogramm ſchönes Rio de Janeiro. Dr Hr im Herzen ſpendeten ſie Freude den Menſchen, die vorübergehen. Freude, die jeder Menſch ſo not⸗ wendig braucht, wie die Pflanze den Sonnenſchein. Sie haben es weiter verſtanden, die Schönheit des Gartens mit der Wirtſchaftlichkeit ſo in Einklang zu bringen, daß ihre Gärten eine Zierde der Um⸗ gebung, ein Schmuck unſerer großen Geſamtanlage und eine dauernde Erholungsſtätte für die Familie darſtellen. Das ſind Kulturverdienſte in unſerer Bewegung, deren ſeeliſche Werte dieſe Anerken⸗ nung in jeder Weiſe rechtfertigen.“ Dieſe Ehrung ſoll den Kleingärtnern ein An⸗ porn zur Nacheiferung ſein, ſo daß hof⸗ fentlich im nächſten Jahr eine weit größere Zahl in derſelben Weiſe geehrt werden kann. Jeder Klein⸗ gärtner ſolle bedenken, daß ſein Garten ſtets die beſte Viſitenkarte ſeiner Perſon iſt. Das Beſtreben des Vereins geht dahin, die Geſamtanlage mir jedem einzelnen Garten als wahres Sch muckſtück unſerer Stadt auszu⸗ bauen. * Nach Beendigung des geſchäftlichen Teiles folg⸗ ten dann Filmvorführungen aus dem Leven der Kleingärtner und Kleinſiedler ſowie Pflanzen und Wachstumsfilme. Dipl.⸗Landwirt Streicher, der in trefflicher Form die einleitenden Erklärungen hierzu gab, erntete großen Beifall. Ebenſo Herr Stark aus Neckarau mit ſeinem Naturfilm von der Reißinſel, einem Kunſtwerk, das ſthon mehrfach in den Tageszeitungen lobend erwähnt wurde. Auch der von ihm mit humorvoller Zeitlupen⸗Aufnahme gedrehte Sportfilm fand begeiſterte Aufnahme. Dr. Bickerich führte in einleitenden Worten die Zuhörerſchaft in die Vergangenheit der Reißinſel zurück. Als Schlußnummer des Abends kam eine Ueber⸗ raſchung für die Gartenfreunde, eine Verloſung ſämtlicher in ſchöner Aufmachung ausgeſtellten Gar⸗ tengeräte, illuſtrierten Schriften und wundernollen Zimmerpflanzen. Jedes Mitglied konnte mit einem Gewinn bedacht werden. Sechs große Schwarten⸗ magen wurden jedoch von der Verloſung ausgeſchlof⸗ ſen und an die ſechs bedürftigſten Anweſenden verſchenkt. So endete um die Mitternachtsſtunde dieſer Feſttag der Sellweiden⸗Kleingärtner in ſicht⸗ licher Zufriedenheit. Skelettfund in Käfertal In Käfertal⸗Süd, Ecke Rüdesheimer und Mann⸗ heimer Straße, vor der Wirtſchaft„Zum Heidelber⸗ ger Hof“ ſtießen geſtern Telegraphenarbeiter bei Grabarbeiten auf Ueberreſte menſchlicher Knochen. Die Schienbeinknochen, die allerdings durch das Graben zerſtört wurden, konnten freige⸗ legt werden. In dem gleichen Schacht konnten die Oberſchenkelknochen, die noch gut erhalten ſind, auf⸗ gefunden werden. Es dürfte ſich hier nicht um einen Kinder-Masken-Anziige Ecal Nomes kriminellen, ſondern um einen geſchichtlichen Fund handeln; die Grabarbeiten wurden vorläufig eingeſtellt, um Unterſuchungen wiſſenſchaftlicher Art zu ermöglichen. Mannheim Splelwaren- Rathaus F e Ein Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Laſtkraft⸗ wagen ereignete ſich heute vormittag gegen 10 Uhr an der Ecke Auguſta⸗Anlage— Mollſtraße. Durch den heftigen Anprall wurde der eine Wagen, ein Laſtwagen der Heddernheimer Kupferwerke, der mit Draht beladen war, umgeworfen und die Da dung flog auf die Straße, während der andere Wagen anſcheinend mit einem Achſenbruch ſchief hängend liegen blieb. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Geſtern vor dem Einzelrichter: Die Körperverletzungen ſind in den letzten Jah⸗ ren ganz erheblich zurückgegangen— wieder einmal fand man auf der Tagesordnung eines Einzelrichters ein brutales Meſſerſtückchen, das beinahe einem Menſchen das Leben gekoſtet hätte. Vor drei Jahren hatte der 49 Jahre alte Tünchermeiſter Franz H. von Mannheim⸗Feudenheim von dem 53 Jahre alten ver⸗ heirateten Wilhelm Vierling aus Heddesheim, wohnhaft in Feudenheim, dem heutigen Angeklagten, einen Kanarienvogel erhalten. Die Ehefrau B. hatte mit dem Käufer ausgemacht, daß ihre Kinder — vier, die Minderjährigen, ſind von den neun der Familie noch zu Hauſe— dafür Kleidungsſtücke er⸗ halten ſollten. Trotzdem grollte aber V. dem Käu⸗ fer, weil er noch—6 Mk. zu erlangen hoffte, aber nicht erhielt. 14 Tage vor dem 6. Januar d.., dem Tage der unter Anklage ſtehenden Tat, kam der Tün⸗ chermeiſter wieder zu ihm und erbat ſich einen neuen Vogel. Hierbei ging die Sache noch friedlich ab, er erhielt die Antwort, daß er erſt den anderen bezahlen ſollte. In der Frühe des 6. Januar, nach einer Verſamm⸗ lung, traf V. wieder mit dem Kanarien vogelkäufer zuſammen und hier kam dann ſein ſchon lange auf⸗ geſpeicherter Zorn zum Ausbruch. Auf der Straße beläſtigte der Angeklagte wieder in groben Worten mit ſeiner Forderung den anderen, der ihm erwi⸗ derte, er habe„mit ihm keine Arbeit mehr“, der Vogel ſei mit Kleidern bezahlt worden, die er ſeiner „Eva“ gegeben habe.(Dieſer kannte die zwette Frau des Angeklagten als frühere Nachbarin von ihm, als ſie noch ledig war). Der Abgewieſene ging darauf einen Augenblich beiſeite— und dann er⸗ hielt der Ahnungsloſe plötzlich von hinten einen Schlag auf die Schulter. Und noch ehe der Angefallene wußte, daß er ge⸗ ſtochen war, ſagte der Angeklagte:„Sie bluten ja, ich habe Sie aber nicht geſtochen. Gehen Sie und laſſen Sie ſich verbinden.“ Mit dem kleinen Meſſer, das er abſeits geöffnet, hatte er dem Manne zwei Millimeter neben der Schlüſſelbein⸗Schlagader einen wuchtigen Stich beigebracht, der beim Treffen dieſer Ader abſolut tödlich geweſen wäre. Beim Weiter⸗ gehen ſagte der Meſſerſtecher zu einem Bekannten: „Dahinten liegt einer, dem hab' ichs mal beſorgt, er mag mich ins Zuchthaus bringen, das iſt mir aber egal.“ Der Angeklagte ſpielte vor Gericht eine ſehr klägliche Rolle. Er ſuchte ſich als in Notwehr ge⸗ weſen hinzuſtellen, aber ſeine 14 Nummern enthal⸗ tende Vorſtrafenliſte iſt geſpickt von Roheitsdelikten, namentlich Meſſerſtechereien. Eine längere Pauſe zeigt offenbar den guten Einfluß ſeiner Ehefrau. [Bei den erſten Erbebungen gab er an, er habe ſich geärgert, weil H. ſeine Frau mit dem Vornamen eee eee Alles um einen Kanarienvogel Ein Meſſerſtich, der leicht ein Menſchenleben fordern konnte genannt habe. Heute kam er mit dem Einwand der Trunkenheit. Scharf nahm ſich der Staatsanwalt den Angeklagten vor. Bei der hohen Gefährlichkeit des geführten Stiches beantragte er eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 6 Monaten unter Berückſichtigung ſeiner Vorſtrafen. Der Einzelrichter erkannte dem An⸗ trage entſprechend. „Stand oder Gewerbe“ beim Aufgebot Auf den Standesämtern entſtehen häufig Ausein⸗ anderſetzungen über die Eintragung von Stand und Gewerbe, die auf Unkenntnis des Begriffes Stand bei den Brautleuten zurückzuführen ſind. Ein ehe⸗ maliger Lehrer, der ſchon ſeit längerer Zeit Fabrik⸗ arbeiter iſt, wünſcht beiſpielsweiſe die Eintragung als Lehrer, weil er dieſen Beruf erlernt hat. Auch wenn keine Hoffnung auf Rückkehr in den früheren Beruf beſteht, wird dieſer Anſpruch mit Rückſicht auf Verwandtſchaft und Bekanntſchaft erhoben und der Widerſtand des Standesbeamten als Rückſtändigkeit oder veralteter Bürokratismus bezeichnet. Gegen n Am 9. Februar iſt Eintopſſonntag! Wiederum iſt es deine Pflicht, zu opfern! dieſe Auffaſſung wendet ſich die Zeitſchrift für Stan⸗ desamtsweſen. Die Eintragung des Standes oder Gewerbes in die Perſonenſtandsregiſter geſchehe, um die Verlob⸗ ten von anderen Perſonen gleichen Namens unter⸗ ſcheiden zu können. Uebt eine Perſon kein Ge⸗ werbe aus, ſo iſt unter Stand nicht etwa der Fami⸗ lienſtand, ſondern nach der Rechtſprechung die Be⸗ rufsſtellung im bürgerlichen Leben zur Zeit der Einrragung zu verſtehen. Die Wünſche auf Eintragung eines früheren Standes dürfen hiernach nicht berückſichtigt werden. Akade⸗ miſche Grade werden neben der Berufsbezeichnung eingetragen, die Eintragung früherer Titel iſt nicht üblich. Adelsbezeichnungen fallen nicht unter den Begriff Stand. Hat ein Parteimitglied innerhalb der Partei eine ausſchließliche Tätigkeit, ſo iſt dies als Stand einzutragen. * Angefahren. An der Straßenkreuzung M 6 — N 6 überfuhr heute vormittag 11 Uhr ein in vaſcher Fahrt kommender Perſonenkraftwagen einen etwa 30 Jahre alten Radfahrer. Ein in der Nähe wohnender Arzt leiſtete die erſte Hilfe, dann brachte der Sanitätswagen den Verletzten ins Kranken⸗ haus. Ein Glück, daß der Verletzte die Geiſtes⸗ gegenwart hatte, ſich am Kühler feſtzuhalten; ſo kam er mit ſchweren Bein verletzungen davon. Seite/ Nummer 64 Aus Baden Kleine Pauſe auf dem Flug nach Garmiſch Enugliſches Sportflugzeug landete bei Ladenburg Tr. Ladenburg, 7. Februar. Ein engliſches Sportflugzeug mit zwei Inſaſſen, einem Ehe⸗ paar, nahm auf einem Ladenburger Kleeacker beim Roſenhof, ohne Schaden zu nehmen, eine Not⸗ landung vor. Der Flieger hatte anſcheinend die Orientierung verloren. Das ſportbegeiſterte angel⸗ ſächſiſche Ehepaar, das übrigens gut Deutſch ſprach, war mit ſeiner Maſchine in London geſtartet und befamd ſich auf einem Flug nach Garmiſch, wo es ſich die Winterolympiade anſehen wollte. Nach⸗ dem das Flugzeug, eine Klemm⸗Maſchine mit Gipſy⸗ Motor, wieder geſtartet war, flog es vom Maun⸗ heimer Flugplatz aus, wo eine zweite Pauſe ein⸗ gelegt wurde, weiter, den bayeriſchen Bergen ent⸗ gegen, ins Werdenfelſer Land, wo man jetzt um olympiſchen Lorbeer ringt. Manlelmarder und Erpreſſer 1% Jahre Gefängnis für einen gefährlichen Burſchen * Heidelberg, 7. Febr. Wegen Diebſtahls im Rückfall hatte ſich der 28 jährige Rudolf Neureu⸗ ther aus Heidelberg vor dem Schöffengericht zu verantworten, der ſich lange Zeit herumgetrieben hatte, ohne ſich nach Arbeit umzuſehen. Er hatte ſeinem Onkel in Frankenthal einen neuen Mantel entwendet und um 7 Mark betrogen. Nach und nach hatte ſich N. zu einem gefähr⸗ lichen Manteldieb entwickelt, der in den ver⸗ ſchiedenſten, aber nur in den beſten Lokalen die ſchönſten Mäntel herausſuchte und mit ſich gehen hieß. So hatte er in Heidelberg innerhalb ganz kurzer Zeit vier wertvolle Herrenmäntel entwendet, die er verſetzte und das Geld für ſich verwendete. Außer⸗ dem hatte der Angeklagte ſich noch in einem Falle der Erpreſſung ſchuldig gemacht, indem er einem Beamten drohte, ihn um ſeine Stel⸗ lung zu bringen, wenn er nicht ſofort 100 Mark zuſchicke. Das Gericht ſchloß ſich im Urteil den Aus⸗ führungen des Staatsanwalts an und verurteilte den Angeklagten wegen Diebſtahls im Rückfall, Be⸗ trugs und verſuchter Erpreſſung zu einer Geſamt⸗ ſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten und drei Jah⸗ ren Ehrverluſt. Zwei Monate gelten durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Ein Betrüger wird ins Gefängnis geſchickt. Als ein gefährlicher Betrüger für die Geſchäfts⸗ welt hatte ſich in den letzten zwei Jahren der 35⸗ jährige Theodor Klawitter entwickelt, der ſchon einmal wegen Betrugs vorbeſtraft iſt. Der Ange⸗ klagte, der aus guter Familie ſtammt, konnte ſich während der Inflation ein angenehmes Leben lei⸗ ſten, brachte aber ſpäter nicht mehr die Kraft auf, ſich anderen Verhältniſſen anzupaſſen. Zweimal war es ihm gelungen, eine Heidelberger Firma um eine Schreibmaſchine zu betrügen und in ſechs anderen Fällen hatte er ſich von Solingen Silber⸗ beſtecke ſchicken laſſen, die er ebenſo ſchnell zu Geld machte wie zuvor die beiden Schreibmaſchinen. Das Schöffengericht ſchloß ſich dem Antrag des Staatsanwalts an und verurteilte den Angeklagten wegen Betrugs in acht Fällen zu einem Jahr Gefängnis. 2 Mannheimer wiloͤern in Wieblingen Vom Heidelberger Schöffengericht verurteilt ol. Heidelberg, 7. Februar. In der Gemarkung Heidelberg⸗Wieblingen waren am 15. Dezember v. J. die wegen gewerbs⸗ und gewohnheitsmäßigen Wil⸗ derns ſchon wiederholt vorbeſtraften Angeklagten aus Mannheim, der 45jährige Valentin Walk und der A4jährige Hermann Martin, mit einem von Martin erlegten Haſen betroffen und feſtgenommen worden. Beide hatten ſich nun vor dem Schöffen⸗ gericht zu verantworten Der Staatsanwalt bean⸗ tragte gegen Walk eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten, gegen Martin eine ſolche von 8 Monaten. Das Urteil lautete gegen Walk unter Zubilligung mildernder Umſtände auf 8 Monate und gegen Mar⸗ tin auf 6 Monate Gefängnis. a, Hohenſachſen, 7. Febr. Auf 82 Lebensjahre konnte am vergangenen Sonntag Frau Philipp Bock Witwe zurückblicken. Das greiſe Geburtstagskind iſt noch körperlich und geiſtig geſund. e Großſachſen, 7. Febr. Unter Anweſenheit des Landrats Dr. Compter fand im Bürgerſaale eine offizielle Abſchiedsfeier für Bürgermei⸗ ſter Jakob Meyer ſtatt. Wegen vorgerückten Alters verläßt der Bürgermeiſter ſeine Stelle. Mit der Amtsführung wurde Pg. Stützpunktleiter Gg. Blasauf betraut. „ Weinheim, 7. Febr. Die weitbekannte Beſtt⸗ zerin des Lokals„Zur Eintracht“, Frau E. Metz Witwe, feierte ihren 72. Geburtstag.— Ober⸗ lehrer a. D. Gottlieb Ullmer, ein verdienter Pä⸗ dagoge und eine allſeits geſchätzte Perſönlichkeit, feierte bei beſter Geſundheit ſeinen 77. Geburts⸗ tag. Wir gratulieren! M. Plankſtadt, 7. Febr. „Liederkranz“ hielt in ſeinem Sängerheim „Zur Roſe“ ſeine diesjährige Generalverſammlung ah. Der Vereinsführer Johann Ziegler gab einen kurzen Rückblick über das verfloſſene Vereinsjahr. Der Schriftführer Karl Berlinghof gab alsdann den Jahresbericht bekannt, der Kaſſier berichtete über die gut geführte Kaſſe, ſo daß der Geſamtvorſtaröſchaft Entlaſtung erteilt wurde. Aus der Neuwahl ging wiederum als erſter Vereinsführer Johann Ziegler Hervor. Der Geſangverein 7 3 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Was der Spaten zu Tage förderte Germaniſche Befestigung bei Oggersheim Das Ergebnis der neueſten Ausgrabungen * Oggersheim, 7. Februar. Südweſtlich von Oggersheim liegt mitten im Felde eine umfangreiche Erdbefeſtigung, die den Namen Hüttengraben führt. Die rechteckige Anlage iſt von einem 8,5 bis 10 Meter breiten Gra⸗ ben umſchloſſen. Die Seitenlängen betragen unge⸗ fähr 200 zu 300 Meter. An der Nordoſtecke befindet ſich ein halbkreisförmiger Vorſprung, dem eine Aus⸗ biegung des Grabenrandes auf der Außenſeite des Grabens entſpricht. Nur auf der Nordſeite iſt ein Teil des Grabens eingeebnet, ſonſt iſt er noch ſehr gut erhalten. Im Graben liegt ein von der Stadt Oggersheim verpachteter Acker, oer bei einer Breite von—7 Meter eine Länge von faſt 1 Kilometer be⸗ ſitzt. Die Grabenränder ſind ſteil abgeböſcht und heute mit Hecken beſtanden. Durch die Anlage führt ein Feldweg, die„Alte Straße“. Die„Alte Straße“ iſt ein Teil der wichtigen, den Rhein enlang füh⸗ renden Römerſtraße von Baſel nach Mainz. Die Erklärung des Hüttengrabeus als römi⸗ ſches Lager iſt mit Recht in wiſſenſchaftlichen Kreiſen nicht anerkannt worden. Die Römer⸗ ſtraße diente nicht nur militäriſchen Zwecken, ſondern war gleichzeitig auch eine der wich⸗ tigſteu Haudelsſtraßen der Gegend. Nun war es in römiſcher Zeit nicht üblich, eine ſo wichtige, auch der Zivilbevölkerung dienende Straße durch ein Militärlager zu führen. Die durch ein Kaſtell in der Längsachſe geführte Straße liegt außerdem in der Regel in der Mitte und nicht wie beim Hüttengraben ſeitlich. Die Ausmaße gehen weit über den Umfang eines frührömiſchen Erd⸗ kaſtells hinaus. In der ſpätrömiſchen Zeit wurden aber die Truppenverbände nicht vergrößert, ſondern verkleinert. Eine militäriſche Befeſtigungsanlage des 4. Jahrhunderts hätte ſicher eine Steinmauer gehabt. Selbſt wenn man annehmen wollte, daß eine ſolche bis auf den letzten Reſt der Fundamente her⸗ ausgeriſſen worden ſei, ſo müßten ſich doch noch Mörtelreſte finden. Aber auch davon iſt keine Spur vorhanden. Auch die von Hildenbrand angeführten angeblich römiſchen Funde beweiſen nichts für das Alter der Anlage. Demnach kommt die Zeit der Römerherrſchaft für die Entſtehung des Hüttengrabens nicht in Frage, er muß aus vorrömiſcher oder nachrömiſcher Zeit ſtammen. Die Auffindung mehrerer prähiſto⸗ riſcher Gräber vor dem Südgraben gelegentlich der Legung von Röhren für die Gasfernleitung veran⸗ laßte Oberlehrer Kreuter zu der Vermutung, die Anlage könne aus vorrömiſcher Zeit ſtammen. Da gleichartige, zeitlich beſtimmte Anlagen in Süddeutſchland nicht bekannt zu ſein ſcheinen, konnte nur durch planmäßige Ausgrabung Klarheit gewonnen werden. Für dieſen Zweck ſtellte die Stadt Oggers⸗ heim dem Hiſtoriſchen Muſeum der Pfalz in dan⸗ kenswerter Weiſe die benötigten Arbeitskräfte zur Verfügung. Es galt vor allem, zwiſchen der Römerſtraße und dem Hüttengraben zu unterſuchen. War die Römerſtraße älter als der Graben, ſo mußte ſie durch ihn durchſchnitten ſein, war aber der Graben älter, ſo mußte die Römer⸗ ſtraße durch ihn hindurchführen. Innerhalb der Befeſtigungsanlage hinter dem Graben fand ſich der Kies der Römerſtraße 40 Zentimeter unter der Oberfläche, allerdings nur noch 10 Zentimeter ſtark. Vor dem Graben(auf der Nordſeite) lag der Kies noch in einer Stärke von 40 Zentimeter und reichte bis zur Oberfläche. Im Graben liegt der heutige Weg nur etwa 20 Zentimeter tiefer als außerhalb. Die Oberfläche des Kieſes der Römerſtraße fand ſich hier 80 Zentimeter tiefer als der heutige Weg, der Kies ſelbſt hat eine Mächtigkeit von 60 Zentimeter. Die Breite der Römerſtraße im Graben beträgt 4 Meter, ſeitwärts von ihr fand ſich kein Kies mehr. Die Unterſuchung hat alſo einwandfrei ergeben, daß der Graben und damit die Befeſtigungsaulage älter iſt als die Römer⸗ ſtraße. Nachdem der Hüttengraben durch die Ausgra⸗ bung als eine Befeſtigungsanlage aus vorrömiſcher Zeit erwieſen iſt, dürfen wir jedenfalls die unmit⸗ telbar vor dem Graben auf der Südſeite der Anlage gefundenen Gräber mit ihr in Verbindung bringen und zur Altersbeſtimmung der Befeſtigung heran⸗ ziehen. Zwei Gräber waren bei Legung der Gas⸗ leitung gefunden worden, ein drittes Grab bei Unterſuchung der Fundſtelle. Alle drei ſind Brand⸗ gräber der Spät⸗La⸗Tene⸗Zeit, ſie ſtammen alſo aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Das Alter eines hier das Verhältnis gefundenen Skelettgrabes konnte nicht beſtimmt werden, da es keine Beigaben enthielt. In den Brandgräbern fanden ſich ſechs Tongefäße und eine Glasperle. Für die Zeit, aus welcher die Gräber ſtam⸗ men, ſind uns bereits Germanen als Be⸗ wohner des Gebietes literariſch bezeugt, und zwar liegt der Hüttengraben nahe der Grenze zwiſchen den Nemetern und Vangionen. Ob das Gräberfeld bis in die Zeit der Kelten zu⸗ rückreicht, kann nur eine vollſtändige Unterſuchung desſelben ergeben. Die bisherigen Unterſuchungen berechtigen uns jedenfalls, den Hüttengraben als eine germaniſche Befeſtigung zu be⸗ zeichnen. Bereits aus der Bodenbeſchaffenheit er⸗ gibt ſich, daß die Anlage durch einen Erdwall hinter dem Graben geſichert war. Es bedürfte einer wei⸗ teren Grabung, um den urſprünglichen Aufbau dieſes Erdwalles feſtzuſtellen, Zweifellos hat die bisherige Ausgrabung bereits wertvolle Ergebniſſe gezeitigt: ein wertvolles Denkmal deutſcher Vorgeſchichte iſt er⸗ kannt und damit auch der Allgemeinheit gewonnen worden. Mit Rückſicht hierauf iſt bereits beantragt, daß der Hüttengraben unter Denkmalſchutz geſtellt wird. !!!!!! ãã ͥõãqꝗę FFFFFTTGFGFGTGTGTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbbbbbb Zur Auflöſung der Anthropoſophiſchen Geſellſchaſt ol. Karlsruhe, 7. Febr. Der Miniſter des Innern gibt bekannt:„Auf Grund des 8 1 der Veroroͤnung des Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 wird das mit Bekannt⸗ machung vom 14. November 1935 beſchlagnahmte Vermögen der Anthropoſophiſchen Geſellſchaft und ihrer Unterorganiſationen zugunſten des Landes Ba⸗ den eingezogen.“ * Gerlachs heim b. Tauberbiſchofsheim, 7. Febr. Der 19jährige Heinrich Fleuchaus, der bei dem Fuhrunternehmer Fritz Kleinhaus beſchäſtigt war, ſtürzte am Ortseingang von Gerchsheim beim Schot⸗ tertransport auf unerklärliche Weiſe vom Brems⸗ block eines Anhänger⸗Laſtwagens und geriet unter die Räder. Der junge Mann erlitt ſchwere Ver⸗ letzungen, die den ſofortigen Tod zur Folge hatten. I. Edingen, 7. Febr. Der Mitbegründer der Frei⸗ willigen Feuerwehr, Philipp Reinle, konnte am 2. Februar ſeinen 70. Geburtstag begehen. Der ob ſeines Humors allgemein geſchätzte und aner⸗ kannte Jubilar erfreut ſich noch größter geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. 5 L. Wiesloch, 7. Febr. Mit ſalſchen Angaben mie⸗ tete ſich hier eine Betrügerin ein, kaufte einen Bauplatz und wollte angeblich ein Wohnhaus erſtellen. Als aber ihrer Bitte um ein Darlehen bei den mißtrauiſch gewordenen Mietsleuten nicht entſprochen wurde, verſchwand die noble Koſtgänge⸗ rin, ohne natürlich den ſchuldigen Betrag für Miete und Eſſen zu entrichten.— Beim gutbeſuchten Win⸗ terfeſt des Roten Kreuzes ſprach Landrat Schäfer über die Organiſation des Roten Kreu⸗ zes. Theaterſtücke, Lieder und muſtkaliſche Darbie⸗ tungen der Standartenkapelle R 110 bildeten den Rahmen des Abends. OL. Ettlingen, 5. Febr. Im Acherner Kranken⸗ haus iſt der 21jährige Fritz Hoffmann von hier geſtorben. Er hat ſich durch Einnahme von Gift⸗ tabletten aus unbekannten Gründen das Leben genommen. * Neuſtadt a. d.., 6. Febr. Seit dem 1. d. M. wird der 17jährige Edmund Po von hier vermißt. Einige kleine Diebſtähle werden als Grund ſeines Fortgehens genannt. Um ſachdienliche Mitteilungen bittet die Polizei Neuſtadt. Salzlager bei Waldshut erbohrt ol. Waldshut, 7. Februar. Die bei Dangſtet⸗ ten ſchon ſeit längerer Zeit vorgenommenen Boh⸗ rungen nach Salz führten am vergangenen Samstag zu einem erfreulichen Ergebnis. In etwa 400 Meter Tiefe ſtieß man auf ein Lager. Auf dem Bohrturm wurde daraufhin die Hakenkreuzflagge gehißt und die Belegſchaft vereinigte ſich am Abend zu einer kleinen Feier.. s Badenweiler, 4. Febr. Hier ſtarb im Alter von über 94 Jahren die älteſte Einwohnerin unſeres Kurortes, Fräulein Katharina Vogt, früher Diakoniſſin. Die Verſtorbene hatte einen großen Bekanntenkreis und ging noch bis vor kur⸗ zem in ihrer Schweſterntracht zur Kirche. Sie wird auf ihren Wunſch auf dem Schweſternfriedhof Non. nenweier beſtattet werden. . Februar 1936 . Freitag, 7. Nachbargebiete Die Pfälzer Landsleute in Berlin Werben und Wirken für die Heimat — Berlin, 7. Februar Die Lands mannſchaft der Rheinpfäl⸗ zer in Berlin hat, wie in der Jahresverſammlung näher ausgeführt wurde, wiederum einen erfolgrei⸗ chen Abſchnitt zielbewußter Arbeit in der Förderung der landsmänniſchen Zuſammengehörigkeit vollendet und die Verbindung zwiſchen den Pfälzern in der Reichshauptſtadt und der Heimat lebendig gehalten. Durch ein eigenes Vereinsblatt wurde die Lands⸗ mannſchaft beſonders zuſammengehalten und in aus⸗ gewählten Aufſätzen Heimatkunde, Ortsgeſchicht⸗ 1 Kulturelles nach pfälziſchen Geſichtspunkten zuſammengeſtellt. Auch politiſch⸗hiſtoriſche Beiträge wirtſchaftliche und andere Aufſätze waren der Pfalz gewidmet. 5 Das abgelaufene Jahr brachte nicht weniger als 77 eigene Veranſtaltungen der Vereinigung. Jeden Monat treffen ſich die Mitglieder zu einer Ausſprache. Großveranſtaltungen waren u. a. das Feſt der deutſchen Traube und des deutſchen Weines, ein Pfälzer Heimatabend mit Mitwirkenden aus der Pfalz. Eine Trachten⸗ und Tanzgruppe iſt auf weit über 100 Mitglieder angewachſen. Allmonatlich wan⸗ dert die Ortsgruppe des Pfälzerwald⸗ vereins in die Umgebung Berlins. Jede Woche ſind in den Pfälzer Weinſtuben abwechſelnd Mitgliederzuſammenkünfte. Die Bücherei umfaßt 350 Bände. Die Muſik pflegt eine eigene Pfälzer Hauskapelle, auch der Mundart in Poeſte und Proſa wird Aufmerkſamkeit gezollt. Für den Pfälzer Wein wurde tatkräftig geworben. Die Landsmannſchaft beſchickte auch den großen Trachtenaufmarſch der Weſtmark in Ludwigshafen im Juni durch eine Trachtengruppe. In Berlin ſelbſt wurden 19 Veranſtaltungen befreundeter Ver⸗ eine offiziell beſucht. Eine beſondere Auszeichnung erhielt die Landsmannſchaft dadurch, daß Reichs⸗ miniſter Dr. Frick die Schirmherrſchaft über die Vereinigung übernommen hat. Am Ende des Jahres waren 523 Mitglieder vorhanden. Gräßlicher Tod eines Kindes ol. Dir mſtein, 7. Februar. Das 27 jährige Töchterchen des landwirtſchaftlichen Arbeiters Georg Philipp Demmerle fiel in einen Waſchtopf mit kochender Brühe. Das Kind wurde ſofort in das Krankenhaus Frankenthal gebracht, wo es nach etwa drei Stunden ſtarb. ol,. Herxheim bei Landau, 7. Februar. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich vormittags im Betriebe der Zigarrenfabrik Gebr. Fried, hier. Die 26 Jahre alte Arbeiterin Maria Trauth⸗ wein war an einer nen in Dienſt geſtellten Tabak⸗ entrippmaſchine beſchäftigt, wobei ſie auſcheinend den Walzen zu nahe kam und von dieſen au der linken Hand erfaßt wurde. Trotzdem die Maſchine ſofort zum Stehen gebracht werden konnte, war bereits die ganze linke Hand in die Walzen hinein⸗ gezogen und furchtbar zugerichtet worden. Nur ſchwer konnte die Verunglückte aus ihrer ſchrecklichen Lage befreit werden. Die Verletzte mußte nach dem Landauer Krankenhaus gebracht werden. Ob es ge⸗ lingt, dem Mädchen die Hand zu erhalten, iſt ſehr fraglich. nd. Oggersheim, 5. Jan. In noch erfreulicher kör⸗ perlicher und geiſtiger Friſche feierte jetzt Adam Reinhard, Streicherſtraße, ſein 70. Wiegen fe ſt. Wir gratulieren!— In die hieſige Volks⸗ hauptſchule werden dieſes Jahr insgeſamt 201 ABC⸗ Schützen neu aufgenommen. Es ſind 123 evangeliſche Kinder(64 Knaben, 59 Mädchen) und 78 katholiſche Kinder(40 Knaben und 38 Mädchen). U Viernheim, 7. Febr. Herr Jakob Bugert? und Frau Katharina, geb. Knapp, feierten das Feſt ihrer ſilbernen Hochzeit. ol. Saarbrücken, 7. Febr. Wie die„Saarbrücker Landeszeitung“ erfährt, hat der Verteidiger der wegen Mordes an ihren beiden Kindern zum Tode verurteilten Auguſte Köhl aus Pflugſcheid Reyi⸗ ſüon gegen das Todesurteil angemeldet. 7 Auto-Diebesbande auf der Anklagebank Sie verübte Diebſtähle am laufenden Band 11 Angeklagte verurteilt * Kaiſerslautern, 7. Februar. Vor dem Schöffengericht hatten ſich am Donners⸗ tag insgeſamt 16 Angeklagte zu verantworten, denen 23 Kraftwagendiebſtähle zur Laſt lagen. In den Monaten Juli bis September häuften ſich die Kraftwagendiebſtähle in und um Kaiſers⸗ lautern in erſchreckendem Maße. Von Parkplätzen und von der Straße weg waren plötzlich die Kraft⸗ wagen verſchwunden, die man meiſt tags oder nachts darauf in irgendeiner verlaſſenen Straße in verwahr⸗ loſtem Zuſtand wieder auffand. Lange Zeit fahndete die Polizei vergeblich nach den Dieben, bis ſich ſchließlich einer der Haupttäter, Karl Becker von hier, um ein Täuſchungsmanöver vorzuführen, bei der Polizei als Zeuge meldete. Man ſchöpfte aber gleich Verdacht, ließ Becker beobachten und konnte ihn bald darauf bei einem Kraftwagendiebſtahl überraſchen und verhaften. In der Folge konnten dann die übrigen Beteiligten ebenfalls feſtgenommen werden. Die Angeklagten zeigten ſich ihren Damenbekanntſchaften gegenüber als noble Kavaliere und machten Spritztouren mit ihnen mit Wagen, die ihnen gerade im Wege ſtanden. Neuſtadt, Mannheim, Schwetzingen uſev. waren das Reiſeziel. Ging unterwegs das Benzin aus oder war eine Reparatur notwendig, ſo ließ man den Wagen auf der Straße ſtehen und fuhr mit dem nächſtbeſten Kraftwagen, den ſie gerade von ſeinem Beſitzer verlaſſen ſahen, weiter. Einige Male ließen ſie auch Wertgegenſtände, die ſie in den Wagen vorfanden, mit ſich gehen; ſo einmal einen Herren⸗ mantel, einen Photoapparat, Flaſchenweine, Damen⸗ handſchuhe und dergleichen. Auf Grund der Beweisaufnahme wurden fünf Angeklagte freigeſprochen. Verurteilt wurden Karl Becker zu 1 Jahr, 6 Monaten und 2 Wochen Gefängnis, Johann Dagit zu 8 Monaten und 14 Tagen Gefängnis, drei Angeklagte zu je 5 Monaten, zwei Angeklagte zu je 4 Monaten und drei An⸗ geklagte zu je einem Monat Gefängnis. Der Angeklagte Fritz Rößling, dem allein 21 Kraft⸗ wagendiebſtähle nachgewieſen werden konnten und der zudem ohne Führerſchein fuhr, wurde zu 2 Jah⸗ ren und 2 Wochen Gefängnis verurteilt, Bei Röß⸗ ling und Becker wurde Haftbefehl angeordnet. — * * 3 ** Freitag. 7. Februar 1936 — Japans wachsender Anfeil am Wellhandel Wandel in der Ausfuhr Zunehmende Ausfuhr von Produk onsmifel Ver breiferung der Ausfuht- grundlage Zunahme der Ausfuhr nach Europa Der japaniſche Außenhandel erreichte im vergan⸗ genen Jahr einen neuen Höchſtſtand. Die Ausfuhr war mit rd. 2,5 Mrd. Yen noch um 200 Mill. Yen größer als im bisherigen Rekordjahr 1925. Dem Um⸗ fang nach iſt die Zunahme zweifellos noch weit ſtär⸗ ker; denn der japaniſche Großhandelspreis war 1935 um rd. 30 v. H. niedriger als 1925; ferner ſchloß die Handelsbilanz, die ſeit dem Weltkrieg meiſt mit meh⸗ reren hundert Millionen Yen paſſip war, zum erſten Male wieder mit einem Ausfuhrüberſchuß, und zwar von 27 Mill. Pen ab. Mit dieſem neuen Exporterfolg iſt die Bedeutung Japans innerhalb der Weltausfuhr abermals gewachſen. Japan war 1925 mit 3,05 v. H 1929 mit 3,65 v.., 1935 aber bereits mit 1d. 5,00 v. H. an der Ausfuhr der Welt beteiligt. Was Japan in dieſer Hinſicht gerade in den letzten Jahren erreicht hat, geht daraus hervor, daß 1935 der Welthandel⸗ umfang noch um ein Fünftel niedriger, die japaniſche Ausfuhr aber— der Menge nach— ſchon um ein Drittel höher war als 1929. Die Steigerung der japauiſchen Ausfuhr gegen⸗ über 1929 geht allein auf das ſprunghafte Anwachſen der Induſtriewarenausfuhr zurück, das einſetzte, nachdem die Entwertung des Nen ſeit Dezember 1931 die Konkurrenzfähigkeit der japaniſchen Induſtrie auf dem Weltmarkt geſtärkt hatte. Die Ausfuhr von Fertigwaren war 1935 dem Werte nach um rund 57 v. H. höher als 1929. Die wichtigſten Warengrup⸗ pen der japaniſchen Ausfuhr zeigt folgende Aufſtel⸗ lung des Inſtituts für Konjunkturforſchung(in Mill. Hen): Jan. Okt. 1929 1931 1932 1933 1934 1934 1935 Konſerven 25,7 18,9 22,8 47,0 50,3 43,8 48,5 Baumwollgarne 20,8 8,5 2,5 15,7 23,5 18,5 30,0 Rohſeide 781,0 855,4 382,4 990,9 286,8 239,0 308,0 Kunſtſeidengarne 0,2 2,2 5,9 9,5 22,4 18,8 156,8 Baumwollgewebe 412,7 198,7 288,7 983,2 492,5 308,5 420,0 Seidengewebe 150,0 43,1 50,3 63,5 77,5 63,8 65,9 Kunſtſeidengewebe— 39,7 60,5 77,4 113,5 99,6 106, Wirkworen 96,7 21,2 26,9 42,0 47,6 38,9 41,9 Töpferei 87.0 19,3 22.9 35,6 41,9 84,1 95,8 Eiſen und Stahl 5,3 7,4 12,3 34,7 53,0 44,8 52,6 Eiſen⸗ u. Stahlwaren, Maſchinen u. ⸗Teile 2,8 23,8 32,2 72,3 129,7 105,2 119,5 Bezeichnend für den Wandel, in dem ſich die java⸗ niſche Ausfuhr befindet, iſt der raſche Anſtieg der Ausfuhr von Eiſen und Stahl, Eiſen⸗ und Stahl⸗ waren und Maſchinen. Auf dieſe Warengruppen wirft die japaniſche Exportinduſtrie mehr und mehr ihre Kraft, während in der Textilausfuhr eher die Teu⸗ denz zu einer Verlangſamung des Anſtiegstempos beſteht. Dadurch, daß der Abſatz neuer Warenſorten mehr und mehr gefördert wird, werden nicht nur neue Auslandsmärkte erſchloſſen; die japaniſche Aus⸗ fuhr wird durch dieſe Verbreiterung ihres Waren⸗ ſortimentes auch weniger empfindlich gegen Rück⸗ ſchläge auf einzelnen Märkten, eine Gefahr, deren ſich Japan gerade in den letzten Jahren am Beiſpiel der Rohſeide aufs ſchmerzhafteſte bewußt wurde Für die älteren Induſtrie⸗Exportſtaaten jedoch bedeutet dieſe Umſchichtung der japaniſchen Ausfuhr, daß Japan nun nicht nur auf dem Weltmarkt der Verbrauchs⸗ güter, ſondern auch auf dem Weltmarkt der Produk⸗ tionsmittel, der als ihre eigenſte Domäne betrachtet zu werden pflegt, mit ihnen in einen immer ſchär⸗ feren Wettbewerb tritt. Am erſtaunlichſten iſt die Zunahme der japaniſchen Ausfuhr nach Europa, der alten induſtriellen Hoch⸗ burg der Welt. Sie hängt zunächſt damit zuſammen, daß die japaniſche Induſtrie nun mehr und mehr auch ſolche zum Teil hochwertigen Erzeugniſſe herſtellt, die in den alten Induſtrieländern einen Markt haben. Ferner beruht ſie auf der außerordentlichen Wohl⸗ ſeilheit der japaniſchen Ware, die u. a. durch den Un⸗ terſchied der Lebenskoſten zwiſchen Japan und den europäiſchen Ländern und durch die Entwertung des Nen bedingt iſt. Zuſammenfaſſend ergibt ſich, daß von einer Kon⸗ zentration der japaniſchen Ausfuhr auf einen„oſt⸗ aſiatiſchen Wirtſchaftsraum“— jedenfalls in den ver⸗ gangenen Jahren— keine Rede ſein kann. Im Ge⸗ genteil geht die Entwicklung deutlich auf eine gleich⸗ mäßigere Verteilung der japaniſchen Ausfughr auf alls wirtſchaftlich wichtigeren Gebiete der Erde hinaus. Vieles ſpricht nach Anſicht des Inſtituts für Konjunkturforſchung dafür, daß dieſer Wandel nicht auf beſonderen Verhältniſſen der letzten Jahre be⸗ ruht, ſondern tiefere Gründe hat und daher dauern⸗ der Natur iſt. Der wirtſchaftliche Aufſtieg der öſt⸗ lichen Gebiete des aſiatiſchen Kontinents geht kaum ſo ſchnell vonſtatten, daß ſie allein dem ſeiner Struk⸗ kur nach auf raſche Ausdehnung der Ausfuhr an⸗ gewieſenen japaniſchen Wirtſchaftskörper genügend ii Abſatzmöglichkeiten bieten könn⸗ en. 8 Für die japaniſche Wirtſchaft bedeutet dieſes an⸗ haltende Wachstum der Ausfuhr eine um ſo wich⸗ tigere Stütze des nun ſchon vier Jahre anhaltenden Aufſchwungs, als ſich in den letzten beiden Jahren gewiſſe Spannungen einſtellten, die gewöhnlich als Anzeichen für den Eintritt in die Phaſe der Hochkon⸗ junktur und damit in ein Stadium erhöhter Rück⸗ ſchlagsgefahr gelten Anfang des vergangenen Jah⸗ res waren zu dieſen Schwierigkeiten auf dem Binnen⸗ markt gewiſſe Hemmungen auch in der Exportwirt⸗ ſchaft hinzugetreten. Die beſonderen Konkurreuz⸗ vorteile, welchen der japaniſche Export ſeinen ſteilen Anſtieg ſeit 1931 zum großen Teil verdankte, ſcheinen weitgehend erſchöpft zu ſein: während die Koſten wuchſen, war eine weitere Erhöhung der Export⸗ preiſe nicht möglich, ja teilweiſe begannen ſie ſogar abzubröckeln, ſo daß in einigen bedeutenden Export⸗ induſtrien, wie vor allem in der Baumwollinduſtrie, die Rentabilität abnahm. Wenn dieſe Widerſtände in der zweiten Jahreshälfte offenbar ſchwächer gewor⸗ den ſind, ſo liegt dies zum großen Teil daran, daß ſich durch die ſeither eingetretene Belebung auf dem Weltmarkt der Expanſionsſpielraum der japaniſchen Ausfuhr auch ohne neue Preiskonzeſſionen, ja zum Teil ſogar bei ſteigenden Preiſen, erneut ſtark er⸗ weitert hat. Die Arbeitsloſigkeit in der Tſchechoſlowakei.— Ge⸗ ringere Zunahme als im letzten Jahre. Nach den amt⸗ lichen Erhebungen betrug die Zahl der Arbeitsloſen Ende Januar dieſes Jahres 846 400 gegenüber 794 407 Ende De⸗ zember 1935. Der Anſtieg im Januar 1936 bleibt mit 1993 um 13 684 hinter dem Januaronſtieg des Jahres 4928 zurück. B, der Neuen Mannheimer Zeitung —— DELS- uv WIRTSCHAFT-ZET TUNG Abend-Ausgabe Nr. 64 Anhalfend fesfe Märkſe Ruhiger Beginn Im Verlauf wiederkehrende Kauflust Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Freundlich * Frankfurt, 7. Februar. am Aktienmarkt eine überwiegend freundliche Tendenz. Das Geſchäft hielt ſich aber in ver⸗ hältnismäßig engen Grenzen. Von der Kundſchaft lagen nur in wenigen Spezialwerten Aufträge vor, während die Kuliſſe keine nennenswerten Eigengeſchäfte tätigte. Etwas ſtärker hervor traten heute Zellſtoff Waldhof, die bei keb⸗ hafterer Nachfrage auf 122(1207) anſtiegen und ſo gefragt blieben; Aſchaffenburger ebenfalls höher mit 8577(854); mäßiges Kaufintereſſe erhielt ſich ferner für Montanwerte bet durchſchnittlichen Aufbeſſerungen von 4 bis 7 v.., Harpener und Ilſe Genuß gewannen je 4 v. H. Von Elektro⸗Aktien, die meiſt 1 bis 74 v. H. höher einſetzten, waren Lahmeyer bei allerdings kleinem Umſatz um 27 v. H. auf 128 befeſtigt. Chemieaktien lagen ſehr ruhig. Farben⸗ Induſtrie zunächſt unverändert 15124, ſpäter auf einiges Angebot abbröckelnd auf 1512. Von Motorenwerten blie⸗ ben Daimler mit 1044(1046) beachtet; BMW gewannen 1 v.., auch Maſchinen⸗Papiere zogen 4 v. H. an. einzelnen eröffneten Reichsbank mit 186½, dann 18624 (186%), Zement Heidelberg mit 124(124), Weſtd. Kaufhof mit 31(31%), Südd. Zucker mit 198%(unv.) Der Ren⸗ tenmarkt hatte ebenfalls nur ſehr kleines Geſchäft bei wenig veränderten Kurſen. Altbeſitz glatt gehalten mit 110(110), ſpäte Schulbuchforderungen 9694(9686), Zinsvergütungs⸗ ſcheine 93,20, Kommunalumſchuldung 87,10. Im Verlaufe blieb das Geſchäft im allgemeinen ſehr klein, auch öͤie Kurſe erfuhren gegen den Anfang kaum Ver⸗ änderungen. Für Zellſtoffaktien hielt das Intereſſe an, Aſchaffenburger 87 nach 8574, Feldmühle Papier 11974 bis 120%(118). Waldhof ſchwankten zwiſchen 122 bis 1227, (122). Feſt lagen ferner Felten mit 116(113), während ſonſt die ſpäter notierten Werte zum Vortag meiſt unverändert Die Börſe hatte lagen. Am Kaſſamarkt blieben Großbankaktien feſt, ins⸗ beſondere Commerzbank waren geſucht. Der Rentenmarkt erfuhr keine Veränderungen. Aus⸗ landsrenten lagen auch im Verlaufe geſchäftslos. Berliner Börſe: Aktien nach freundlichem Beginn anziehend Berlin, 7. Februar. Die nur vorübergehend unterbrochene Kauffreudigkeit der Bankenkundſchaft und demzufolge auch des berufs⸗ mäßigen Börſenhandels hatte zu Beginn des heutigen Verkehrs meiſt Kursbeſſeruneen ven durchſchnittlich 77 v. H. zur Folge. Neben den Beachtung findenden Meldun⸗ gen über eine rund proz. Steigerung der Einzelhandels⸗ umſätze gegenüber 192829, eine Belebung des Inlands⸗ eiſengeſchäftes im Januar, waren es vor allem Sonder⸗ bewegungen, die der Börſe einen beſonderen Impuls gaben. In erſter Linie ſind dabei Daimler zu nennen, die ihre anhaltende Aufwärtsbewegung heute weiter um 1,28 v. H. auf 105 fortſetzten. Daneben waren Großbankaktien auf ſich verdichtende Dividendenerwartungen ſtark gef rast, ſo daß in dieſen nur per Kaſſe gehandelten Werten heute mit einer weiteren Kurserhöhung zu rechnen iſt. Am Montanmarkt hatten Buderus mit plus 1 v.., Mansfeld mit plus 7 und Ver. Stahlwerke, letztere bei größeren Umſätzen mit plus c v. H. die Führung. Am Markt der Elektrowerte zogen Lahmeyer um 2,50 v. H. an, während ſonſt größere Bewegungen gegen den Vortag nicht feſt⸗ zuſtellen waren. Tarif⸗Werte zeigten keine einheitliche Entwicklung, die Schwankungen gingen über 4 v. H. nach beiden Seiten kaum hinaus. Weiter beachtet bleiben Ka⸗ e(Vogel⸗Draßt plus.75), Deutſche Tebefon(plus v..) mi⸗ und Linoleum⸗Werte nacezu geſchäftslos. Sofern Notierungen erfolgten, lagen ſie auf Vortagsbaſis. In der chemiſchen Grupye konnten Farben einen Anfangsverluſt von s v. H. ſoleich in einen aleichhohen Gewinn verwan⸗ deln(15096). Golbſchmidt gewannen 1, Kokswerke, Rüt⸗ gers 7 v. H. Am Auto⸗Aktien⸗Markt wurden BMW durch 80% e mitgezogen und 1 v. H. höher be⸗ zahlt. Am Rentenmarkt herrſchte ein freundlicher Grundton. Altbeſitz und Umſſchuldungsanleihe gelangten unverändert zur Notiz, Zinsvergütungsſcheine wurden 5 Pfa., Suäte Reichsſchuſſocßuch forderungen is und Wiederaufbauzuſchläge 4 v. H. höher gewertet. Faſt durchweg höher bamen auch die variabel gehandelten Induſtrieobligotionen zur Notiz. Im Verlaufe hielten ſich an den Aktienmärkten Schwan⸗ kungen nach beiden Seiten im Ausmaß von etwa 7 bis 7 v. H. die Waage. A, Schuckert und Charlottenburger Waſſer waren je 7, Hoeſch 786 v. H. ſchwächer, dagegen waren Reichsbank um 7 v. H. erholt und Schubert u. Sal⸗ zer im gleichen Ausmaß weiter gebeſſert. Daimler galten 104% nach 105, Farben 1515(15174). Vogeldraht ſetzten ihre Steigerung gegen den Anfangskurs um 171 v. H. fort. Am Rentenmarkt blieben die Umſätze zwar weiter ge⸗ ring, doch iſt ein unverkennbar freundlicher Grundton feſt⸗ zuſtellen. Um 76 bis 1 v. H. höher notierten einige Liqui⸗ dationspfandbriefe, vereinzelt waren auch Hypothekenpfand⸗ Im Dagegen laden Braunkohlewaktien, Kali⸗, Gum⸗ briefe 6 v. H. feſter. Am Markt der Induſtrieobligationen zogen Konkordia Spinnerei u. Aſchinger um je* v. H. an. Am Markt der zu Einheitswerten gehandelten Papiere überwogen heute Beſſerungen. So konnten Hohenlohe und Flöha um 4, Hackethal⸗Draht um 3, Keramag und Brau⸗ haus Fürſtenberg um 27, Mitteldorfer Höſelbrauerei und Norddeutſche Kabel um 2 v. H. höher bewertet werden. Ver⸗ einigte Portland Zement und Gebhardt u. Co. notierten gegen letzte Notiz je 2 v. H. höher. In Großbankaktien fand wieder lebhaftes Geſchäft ſtatt.(Umſätze von 300 bis 400 Mille in Commerzbank und Dedibank.) Erſtere ge⸗ wannen 2, letztere 1 v. H. Dresdner Bank waren 7 v. H. höher, Adca 2 v. H. Von Hypothekenbanken wurden Deutſche Zentralboden und Deutſche Hypotheken je 4, Meininger Hypotheken 2/½ v. H. höher feſtgeſetzt, Rheiniſche Hypothe⸗ ken und Hamburger Hypotheken dagegen lagen um, Bay⸗ riſche Hypotheken um 4 v. H. unter dem Vortagskurs. Steuergutſcheine blieben unverändert. Die Fälligkeiten 1937 und 1938 mußten wieder repartiert werden. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1986er 99,87 G; 1987er 101,5 G; 1998er 99,02 G: 1989er 99,37 G; 1940er 98, G; lggier 98 G 98,87 B; 19 4er 98,25 B; 1943er 96,75 G 97,2 B; 1945er 96,37 G; 1946er bis 1948er je 96,37 G 97,12 B.— Ausgabe 2: 1986er 101,37 G; 1943er 96,87 G 97,62 B; 1944er 96,62 G 97,37 B: 1945er 96,25 G 97 B. Wiederaufbauanleihe: 1946/48 er 67,12 G. lprez. Umſchuld.⸗Verband 86,675 G 87,425 B. Die Börſe ſchloß, nachdem das Geſchäft an Umfang etwas eingebüßt hatte, meiſt zu gegen den Verlauf unveränder⸗ ten Kurſen. Eine kleine Beſſerung erfuhren Farben, die gegen letzte Verlaufsnotiz„ v. H. gewannen und Hamit den Eröffnungskurs, wenn auch nicht den Tageshöchſtkurs erreichten. Daimler gingen mit 105, 5. h. gegen oͤen Vor⸗ tag mit einem Gewinn von 1 v. H. aus dem Verkehr. Unverändert waren Schöffers, Harpener, Vereinigte Stahl und Deſſauer Gas. Nachbörslich kamen Umſätze kaum noch zuſtande. Geld- und Devisenmarkf Dollar leicht * Berlin, 7. Februar. Am Geldmarkt machte die Erleich⸗ terung weiter Fortſchritte. Die offiziellen Blonko⸗Tages⸗ geldſätze wurden auf 294 bis 3 v. H. herabgeſetzt, zum Teil war auch darunter anzukommen. Entſprechend dieſer Ver⸗ foſſung iſt neturgemäß das Intereſſe für erſtkloſſige An⸗ lagen ſehr groß. Die bevorzugt gefragten unverzinslichen Reichsſchatzanweiſungen waren in einer Serie, nämlich per 15. Dezember 1937, ausverkauft, ſo daß die Auflegung neuer Abſchnitte per 15. Januar 1938 zu einem unveränderten Diskontſatz von 34 v. H. erforderlich wurde. Für Privat⸗ diskanten beließ man den Satz bei 3 v. H. in der Mitte. In der Deviſenmarktlage iſt auch heute wieder eine ge⸗ wiſſe Stetigkeit zu verzeichnen. Der Dollar blieb inſolge der anhaltenden Unſicherheit weiter leicht. Auch das Pfund ermäßigte ſich gegenüber den Goldvaluten. Die Züricher Notiz ſtellte ſich auf 3,027(3,0236), die Pariſer auf 14,94% (14,94%). Von den Goldvaluten bleibt der Schweizer Fran⸗ ken weiter feſt, der holländiſche Gulden widerſtandsfähig. Beim franzöſiſchen Franken war keine Veränderung feſtzu⸗ ſtellen. Die Disfontermäßigung hat bisher eine erkenn⸗ bare Wirkung noch nicht gehabt. Askontsatz: felchsbank 4, Lombard 5, Privat 3 v. fl. Amtlich in Rm. Dis- Parität] 6. Februar 7. Februar für kont M. Geld Brief Geld Brief Aegypten lägypt. Bf. 20.85 12.585 126615 12.590 12 620 Aegentinten Ie* 1872.578.883.680 0,584 Belgien 100 Belga 2 85,7 41,81 41,89 4181 441.89 Braſilien„1 Milrei/ 502.189 9,144 9140 0142 Bulgarien 100 Leve 6 3083] 3047 3083 3047 3053 Canada itan. Dollar.98.453.57 2,43 2857 Dänemark 100 Kronen 334 2503] 5486 54.98 84.89 8400 Danzig„10 Gulden 3 8¹.72 48.8) 48.90 40.89. 45,90 England.„ 1 Pfund 2 42 12.285 12.315 12.290 12.320 Eſtland. 100 eſt n. Kr. 1 8 4 555 11 5 0 8 innland 100finnl. M.„.. 220 Feuneelch 900 Frets. 4 16.44 18,400 15,440 15,400 16,440 Griechenland 10% Dr. 889 2 2857 28530 285/ Holland. 100 Gulden 2½ f 168.73 169.510168,850 158.51 169,85 Fran(Teheran) nl 20.9 ff sland,. 100 iel. Kr. 375 2 809 55,21 55,12 55,24 talien.„. 100 Lire 5 2092 19.90.1984“ 19.80 19.84 Japan„„ 1 9en.65 2882 077.719.717] 0,219 Jugoſlavieni00 Dinar 8 0 5,654 3,655 8,684 5,688 Lettland.. 100 Lotts,/ 37— 80.92 81,08 80,92 81.03 Litauen„100 Litas 6 4198 85 44.94 44.88 44.94 Norwegen 10 Kronen 3 412.50 6171 61.83 61.75[6187 Oeſter reich 100 Schill. 3% 15907 48.95 49.05 48.95 40.05 Polen... 100 Zloty.47 40.80 46,9) 46,80 46,90 Portugal 10 Escudos 5 88,37 11.150] 11,170 11.150 11.170 Rumänſen.. 100 Lei 374 2511] 288 2, 2,.492 Schweden 100 Kr. 2½ 112,24 68.84 68.46 63.37 63.49 Schweiz 100 granten 2 981.00 384.02 81.8 81.06 81.22 Spanien 100Veſeien 5 81.00 34033397 0 Tſchechoſlowakeiioegx 3 12.480 10,8 10.00 10.280 10.300 Türtei.. IIürk. Pfd. 0 18,456.981.985.199.201 Ungarn, 100 pPengs 4 735 05 255 7 222 Uruguan 1 Goldpeſo- 44.48 1,189 1,101 1189.191 Ver Staaten 1Dollar! 12.98.453.57.4580.457 5 Frankfurt, 7. Februar. Tagesgeld unverändert 2 v. * * Erweiterung der Bremer Cigarrenfabriken vorm. Biermann u. Schörling.— Mannheimer Zigarrenfabrik erworben. Die Bremer Cigarrenſabriken vorm. Biermann u. Schörling, Bremen, haben die ſeit 80 Jahren beſtehende Maunheimer Zigarrenfabrik Kahn u. Schellmann, Mann⸗ heim, erworben. Dadurch tritt bei den Bremer Eigarren⸗ fabriken eine Erhöhung der Geſolgſchaft von 1900 auf 1800 Köpfe ein. Die Mannheimer Geſellſchaft wird unter ihrem alten Namen als Zweigniederlapung der Bremer Cigarren⸗ fabriken fortgeführt, * Anuelieſe Portland⸗Zement⸗ und Waſſerkalkwerke AG. — Uebernahme der Norddeutſche Portland⸗Zement⸗ und Kalkwerke Gmb, Bad Rothenfelde. Auf der Tagesordnung der zum 7. März einberufenen o. HV der Annelieſe Port⸗ land⸗Zement⸗ und Waſſerkalkwerke AG, Ennigerloh i.., für das Geſchäftsjahr 1995 ſteht auch die Beſchlußfaſſung über die Uebernahme des Vermögens der Norddeutſche Portland⸗Zement⸗ und Kalkwerke Gmbch, Bad Rothenfelde, mit Aktiven und Paſſiven. Die„Annelieſe“ beſitzt ein Drittel der umlaufenden Geſellſchaftsanteile dieſes Unter⸗ nehmens. Weitere Zunahme der deutſchen Papierausfuhr im Januar. Nach dem Lagebericht der Wirtſchaftsgruppe der Papter⸗, Pappen⸗, Zellſtoff⸗ und Holzſtoffergeugung für Januar 1936 war die Beſchäftigung der Papier⸗ und Pap⸗ peninduſtrie im allgemeinen durchaus zufriedenſtellend. Nur am Anfang des Monats zeigte ſich ein leichter ſaiſon⸗ bedingter Rückgang. Die Papierausfußhr zeigt auch im Ja⸗ nuar wert⸗ und mengenmäßig eine weitere Zunahme. * Die Börſe im Jahre 1935. Unter der ſtagtlichen Füh⸗ rung der Wirtſchaftstätigkeit hat, wie in„Wirtſchaft und Stakiſtik“ feſtgeſtellt wird, die Börſe für die Finanzierung des Auſſchwungs nicht die gleiche Bedeutung wie in frühe⸗ ren Konjunkturphaſen. Die Inveſtitionstätigkeit wurde in erſter Linie durch die Mittel des Reichs finanziert. Eine Kepitalbeſchaffung durch Aktken oder Anleihen der Wirt⸗ ſchaft kom nicht in Frage. Auch die Fundierungsaonleihen des Reichs ſind zumeist unmittelbar bei den Sparkaſſen und Verſicherungen untergebracht worden. Die Tätigkeit der Börſe beſchränkte ſich darauf, Kapitalverlagerungen zu ermöglichen: Die von Auswanderern abgeſtoßenen Aktien wurdew untergebracht und gleichzeitig die Umſchuldungs⸗ anleihe verlagert, die von Umſchuldungsgläubigern zur Li⸗ quiditätsverbeſſerung und vom Hausbeſitz zur Realiſierung der Hauszinsſtenerſenkung abgegeben wurden. Die auch 1935 wieder ſtärkere Kapitalbildung hat, obwohl ſie alſo weitgehend von der Börſe abgedrängt wurde, eine immer⸗ bin beochtliche weitere Hebung der Kurſe herbeigeführt. Der Kursdurchſchnitt aller Aktien iſt von 91,4 am Jahres⸗ anfang auf 108,8 am Jahresſchluß geſtiegen. Der Kurs⸗ durchſchnitt der Rentenpoptere hat ſich trotz des Abgangs der Konverſtonsprämie von 94,7 guf 95,0 v. H. erhöht. Die neue Erhöhung der Kurſe ermöglicht in Zukunft eine ſtär⸗ kere Mitwirkung der Privatwirtſchaft an der Durchführung der Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung, weil ſie die er⸗ forderlichen Emiſſions möglichkeiten ſchafft. * Hamburger Reismühle AG, Hamburg.— Weitere Aktieneinziehung. Die Hamburger Reismühle Ac, Ham⸗ burg, ſchlägt einer go. HV am 4. März die Einziehung weiterer eigener Aktien im Betrage von nom. 72 900, vor. Das ſind abermals 10 v. H. des zur Zeit 729 000% hetragenden Aktienkapitals, nachdem bereits im Laufe des Jahres 1935 durch Einziehung von eigenen Aktien in zwei Poſten eine Ermäßigung des Grundkapitals von urſprüng⸗ 50 1 um jeweils 10 v. H. bis auf die heutige Höhe erfolgt iſt. *„Die Hälfte eines Monats betrügt 14 Tage.“— Bei Strafmaßentſcheidungen. Wie in der kürzlich von uns mit⸗ geteilten Entſcheidung 3 D 863/35 vom 5. Dezember 1935 ausgeführt iſt, berechnet ſich nach der neueren Rechtſpre⸗ chung des Reichsgerichts die Hälfte eines Monats auf 14 Tage. Um jedes Mißverſtändnis auszuſchließen, ſei be⸗ merkt, daß es ſich um die Entſcheidung eines Strafſenats hinſichtlich der Berechnung und Vollſtreckung von Strafen handelt. Unter Umſtänden, wie ſie der§ 157 StB vor⸗ ſieht, haben ſich Strafgerichte darüber ſchlüſſig zu werden, welches die Hälfte des Monats iſt. Wenn ein Verurteilter einen halben Monat zu verbüßen hat— der Strafvollzug fällt anteilmäßig auch in den Februar— ſo ſind für die Vollſtreckung nicht 15, ſondern nur 14 Tage zu berechnen. Dieſe Entſcheidung erſtreckt ſich alſo nicht auf bürgerliches Recht, berührt alſo keineswegs gegenſeitige Vertragsver⸗ hältniſſe. * Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Chemiker 1936. Die diesjährige 40. Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Chemiker wird als Reichstreffen der deutſchen Chemiker vom 7. bis 11. Juli in München ſtattfinden. Die Geſchloſſenheit der deutſchen Chemie wird auf dieſem Reichstreffen insbeſondere dadurch ihren Ausdruck finden, daß zum erſten Mol alle im„Bund deutſcher Chemiker“ vereinigten Organiſationen ſowie eine Reihe neuerdings dem Voͤch angegliederten Fachverbände gemeinſam tagen und mit Vorträgen vertreten ſein werden. * Die Kouſerveninduſtrie im Jannar. Wie die Fach⸗ gruppe Obſt⸗ und Gemüſeverwertungsinduſtrie berichtet, iſt der Verſand in Gemüſekonſerven, wenn man von der all⸗ jährlich anläßlich der Feiertage wiederkehrenden Pauſe, die ſich bis etwa Mitte Januar erſtreckt, abſieht, weiter leb⸗ haft. Die Nachfrage hat ebenfalls wieder eingeſetzt, wie auch viele Ergänzungskäufe ſeitens des Handels vorge⸗ nommen werden. Bei Obſtkonſerven trifft das gleiche zu; die Nachfrage iſt dauernd gut. Das Sauerkraut⸗ und Gurkenkonſervengeſchäft iſt befriedigend. Die Herſtellung von Brotaufſtrichmitteln iſt augenblicklich verringert. In den Fabriken lagern noch Beſtände an billigen Fertig⸗ erzeugniſſen. Die vorhandenen Beſtände an Rohware in Obſtſäften dürften nunmehr reſtlos zur Ablieferung im Frühjahr vorverkauft ſein. Korporafions wesen für den Außenhandel Illalienische Pressesſimmen zur faschisfischen Außenhandelskonirolle Die geſamte römiſche Preſſe beſpricht eifrig die Beſchlüſſe des Großen Faſchiſtenrates und gehen dabei beſonders auf die angekündigte Verſchärfung der Außenhandels kontrolle ein. Man legt in Rom Wert auf die Feſtſtellung, daß es ſich dabei nicht um die Einrichtung eines regelrechten Außenhandelsmonopols nach ſowjetruſſiſchem Muſter haz⸗ delt, ſondern lediglich um den weiteren Ausban der bisher ſchon in Einzelmaß⸗ nahmen ausgeübten Kontrolle über die italieniſchen Außenhandel. In der Praxis kommt dieſer Unterſcheidung allerdings keine entſcheidende Bedeutung zu. Sie iſt aber für die be⸗ ſonderen italieniſchen Verhältniſſe inſofern nicht unwichtig, als man in Rom die angekündigte Verſchärfung der Kon⸗ trollmaßnahmen in den Rahmen des Korporatlonsſyſtems einordnet und als deſſen logiſche Fortentwicklung darſtellt. Das halbamtliche„Giornale'Italia“ ſchreibt:„Die Kontrolle, die ſchon beſteht, wird, wie angekündigt wurde, zu einer dauernden Einrichtung des faſchiſtiſchen Staates werden. Sie wird kein Außenhandelsmonopol ſein und daher nichts mit dem Sowjet⸗Syſtem zu tun haben. Sie wird die vom Staate diſziplinierte Tätigkeit der Korpora⸗ tionen weiter entwickeln und wird von den verſchiedenen ſchon beſtehenden Organiſationen und einigen anderen, die jetzt begründet werden, ausgeübt. Dieſen Organiſationen iſt bereits jetzt die Ueberwachung des Austauſchs der Maſſengüter anvertraut.“ Mit dieſen Worten wird etur Kompetenzerweiterung des Unterſtaatsſekretariats für Va⸗ luta angekündigt, das am 1. Februar dieſes Jahres ſeine Tätigkeit aufgenommen hat. Das halbamtliche Blatt fährt dann weiter fort:„Die neue Außenhandelskontrolle wird ſich auf die Schlüſſelerzeugniſſe und auf die Rohprodukte erſtrecken, die man als Goldwaren bezeichnen kann, weil ſie das unerläßlich notwendige Material der wirtſchaftlichen Tätigkeit jedes Landes ſind und weil ſie der internationg⸗ len Preisgeſtaltung unterliegen, im Gegenſatz zu den variablen Halbfertig⸗ und Fertigwaren, die als Papier⸗ waren bezeichnet werden können und deren Austauſchs⸗ gleichgewicht mit Hilfe neuer Syſteme, welche gerade ge⸗ prüft werden, hergeſtellt wird“ Auch die„Tribuna“ und„Lavoro Faſeiſte“, die ſich von jeher beſonders mit den aus dem Korporationsſyſtem ſich ergebenden Fragen beſchäftigten, bezeichnen die angekündig⸗ ten Kontrollmaßnahmen als Erweiterung des Korporatious⸗ weſens auf das Gebiet des Außenhandels. * Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck& Co. AG, Leipzig. In der Aufſichtsratsſitzung der Leipziger Bier⸗ brauerei Reudnitz Riebeck& Co., AG, Leipzig, wurde be⸗ ſchboſſen, der zum 28 2. einzuberufenden oV vorzuſchla⸗ gen, von dem im Geſchäftsjahr 1934/35 erzielten Rein⸗ gewinn von 490 231 RMk.(510 794) eine Dividende von wieder 4 v. H. auf die Stammaktien und von fe 6 v. H. auf die Vorzugsaktien Lit. A und B zu verteilen und den verbleibenden Reſt von 40 931(66 494) RMk. vorzutragen. * Die Sowjetunion will mit ſchweizeriſcher Hilfe eine eigene Uhreninduſtrie aufziehen. Die Sowjetunion be⸗ müht ſich zur Zeit bei der Tavannes Walch Co. darum, Ma⸗ ſchinen, Werlzeuge und geeignetes Perſonal zu erhalten, um in Rußland eine eigene Uhreninduſtrie auzuſtedeln. Ein in Amerika in dieſer Richtung erfolgter Vorſtoß ſtührte zwar zur Einrichtung einer Fabrik, jedoch ſcheiterte die Produbltonsaufnohme. Da die Schweiz wenig Intereſſe daran hat, ſich im Ausland ſelbſt eine Konkurrenz groß⸗ zuziehen, ſo wird gegenwärtig von Fachleuten geprüft, ob es den Ruſſen wirklich möglich ſei, in ihrem Lande eine Uhreninduſtrie zu entwickeln. * Spenſka Handelsbanken, Stockholm.— Wieder 7 v. G. Dividende. Die AB Swenſka Handelsbanken in Stockholm, eine der drei führenden Privatbonken Schwedens, weiſt für das Geſchäftsjohr 1935 einen gegenüber dem Vorfahr nahezu unveränderten Reingewinn von 8,55(8,54) Mill. Kronen aus. Abſchreibungen ſind in Höhe von 5,6(6,59) Mill. Kr. vorgenommen worden. Zur Verfügung der Hauptverſammlung ſteht unter Berückſichtigung des Ge⸗ winnvortrags ein Geſamtreingewinn von 9,17(9,18) Mill. Kronen. Der Verwaltungsrat ſchlägt vor, dem Dispoſitions⸗ fonds 2 Mill. Kr.(i. V. 2 Mill. Kr. der Spezialreſerve) zu üÜberweiſen und eine Dividende von unverändert 7 v. H. auszuſchütten. * Snia Viscoſa.— Mit 50 v. H. an der italieniſchen Kunſtſeideerzeugung beteiligt. Wie verlautet, betrug die Erzeugung der Snig Visecoſa an Kunſtſeide und Kunſtwolle im Jahre 1935 rund 42,5 Mill. Kilo, wovon ungefähr 18,5 Mill. Kilo ausgeführt wurden. Die Kunſtſeideerzeugung der Snia Viscoſa macht ſaſt 50 v. H. der geſamten Erzeu⸗ gung aus, während die Kunſtwolleerzeugung rund 80 v. H. der italieniſchen Geſamterzeugung erreichte. * Errichtungsverbot in der belgiſchen Flaſcheninbuſtrier Der belgiſche Finanzminiſter veröffentlicht eine Eingabe des belgiſchen Flaſchenkartells(Conſortium des Verrertes⸗Fla⸗ conneries de Belgigue), in dem die Regelung der Herſtel⸗ lung und des Verbrauchs in der Flaſcheninduſtrie gefor⸗ dert wird. Die Mitglieder dieſes Verbandes haben frei⸗ willig die Verpflichtung übernommen, für die Dauer eines Jahres den Umfang der Herſtellung während der Zeit vom September 1934 bis September 1935 nicht zu überſchreiten und keine neuen Anlagen zu errichten oder ſich an ſolchen zu beteiligen. * Ungariſche Browu⸗Boveri⸗Werke Elektrizitäts⸗Ach.— Gebeſſerte Beſchäftigung. Wie verlautet, hat ſich die Be⸗ ſchäftigung der Ungariſchen Brown⸗Boveri⸗Werke Elek⸗ trizitäts⸗AG. im abgelaufenen Jahr erheblich gebeſſert. Das Unternehmen erhielt bedeutende Beſtellungen von der Ungariſchen Staatlichen Maſchinenfabrik, aus der Giſen⸗ und Maſchineninduſtrie und auch aus der Textll⸗ induſtrie. Da der größte Teil dieſer Beſtellungen aber erſt im laufenden Jahre zur Verrechnung gelangt, dürfte für das Jahr 1995 keine Dividende ausgeſchüttet werden. Waren und Märkſe * Berliner Getreidegroßmarkt vom 7. Februar. Das Geſchäft ging auch im letzten Berliner Getreideverkehr die⸗ ſer Woche nicht über den Rahmen der Vortage hinaus. Die Zufuhren der Landwirtſchaft halten ſich gleichfalls in engen Grenzen. Brotgetreide wird am Platz nur zögernd auf⸗ genommen, wührend in der Provinz die Verwertungsmög⸗ lichkeiten günſtiger ſind. Namentlich Roggen fand laufend Aufnahme. Vom Meßlgeſchäft geht noch immer keine An⸗ regung aus. Hafer⸗ und Futtergerſten ſind nur verein⸗ zelt erhältlich. Für Induſtriegerſten zeigt ſich etwas mehr Intereſſe, während in Braugerſten ſelbſt für feinſte Sorten nur ſchwer Gebote erhältlich ſind. Mittlere Sorten blei⸗ ben vernachläſſigt. Magdeburger Zuckernotierungen vom 7. Febr.(Eig. Dr.] Febr. 4,00 B 3,90 G; März, April, Mai 4,05 B 9,90 5 Auguſt 4,20 B 4,15 G: Dez. 4,40 B 4,30 G; Tendenz ruhig, — Gemahl. Mehlis per Febr. 31,65—31,75; Tendenz ruhig: Wetter heiter, kalt. Bremer Baumwolle vom 7. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand Middl.(Schluß! loko 13,50. Hamburger Schmalznottierungen vom 7. Febr.(Eig. Dr.] Tendenz ruhig: American Steamlard trauftto ab Kal 28,25 Dollar; American Steamlard raff. per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchiedene Standardmarken, tranſ. ab Kai 28,75—29 Dollar. Berliner Metallnotierungen vom 7. Febr.(Eig. Dr.) Amtlich notierten ſe 100 Kilo: Elektrolytkupfer(wirebors! prompt 49,75; Standard kupfer loko 44,00; Originalhütten⸗ weichblei 20,50: Standardblei per Februar 20,50; Origt⸗ nalhüttenrohzink ob norddeutſche Stationen 19,00 Stan⸗ dardzink 19,00: Original⸗Hütten⸗Aluminium 98 bis 99⸗ proz in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148: Reinnickel 98—99proz 269; Silber in Barren ca. 1009 fein per Kilo 36,50— 39,50. * Der Londoner Goldpreis beträgt am 6. Februar 1936 für eine Unze Feingold 140 ſh 11 D= 86,6688, für ein Gramm Feingold demnach 54,3009 Pence= 2,78680. 6. Seite Nummer 64 Episoden und Tagebuchauf— zeichnungen erzählen von einer grogen Frau und Königin „unzeg Jina“ Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Freitag, 7. Februar 1936 Zum 35. Todestag der Königin Viktorla von England Cuiglancls„Queen“ Doch allmählich war unter Stockmars ſtetem Einfluß ein neuer Ton ſpürbar. Wieder hat er ſich zurückgezogen. Victoria, wutſchäumend, iſt ihm nachgeeilt, rüttelt an ſeiner verſchloſſenen Tür. Von drinnen fragt eine Stimme:„Wer iſt da?“— „Die Königin von England!“, ruft Victoria, mit ihren kleinen Händen ſchon wieder gegen die Türe ſchlagend. Kein Laut im Zimmer, allmählich wird es auch vor der Türe ruhiger, an die Stelle des lauten Schlagens tritt ein bittendes Klopfen. Wie⸗ der kommt die Frage:„Wer iſt da?“— Und nun erwidert die Königin mit tränenerſtickter Stimme: „Deine Frau, Albert!“— Die Tür öffnet ſich Ein Prinz wird Mann Und langſam, doch ſicher reifte unter Stockmars unermüdlichem Einfluß der Jüngling zum Mann: der„Prinzgemahl“ begann, ſich nicht nur als Gatte einer ſchönen Königin zu fühlen, ganz langſam er⸗ faßte ihn der Geiſt der Politik, der Eifer des Staats⸗ mannes. Politik war ihm verhaßt und fremd ge⸗ weſen von Kindheit an. Er liebte die Technik, die Wiſſenſchaften und die Künſte, aber Stockmar ver⸗ ſtand es, ihm zu zeigen, welche eigenartigen Techni⸗ ken das politif che Spiel erfordert, welch wiſſenſchaft⸗ licher Eifer notwendig iſt, um ſich durchzuſetzen im Strudel widerſtreitender Parteien, und daß keine Kunſt mehr Geſchick, Takt und feines Empfinden er⸗ fordert als die Kunſt des Staatsmannes.„Das iſt ja doch manchmal ganz verdammt intereſſant“, er⸗ kannte der Prinzgemahl.„O nein, es iſt nicht nur unerhört intereſſant, es iſt Ihre Pflicht!“ ſekundierte ihm der kluge Stockmar. Und Albert begriff. Er ſah jetzt, was es galt,— aber kaum, daß er zufaſſen wollte, drohte ſich ſchon wieder alles ſeinen Händen zu entwinden.„Wenn die Königin heiratet, in Ordnung“— ſo dachten die Staatsmänner Englands,„aber wenn dieſer fremde und ſo ganz unengliſche Prinz etwa wagen ſollte, ſich in unſere Geſchäfte zu miſchen— ausgeſchloſſen! Für Dilettanten iſt kein Platz!“ Oh, dieſe Staatsmänner waren keine Dilettanten, ſie ſagten nichts von„ausgeſchloſſen“, freundlich, lie⸗ henswürdig warteten ſie ab.„Er ſoll es nur wagen, wir werden ihm ſchon zeigen, was„Politik' bedeutet!“ Sie ſollten nicht mehr allzu lange zu warten brauchen. Es begannen die erſten kleinen Plänke⸗ leien, die Albert ſehr raſch klarmachten, daß es kein leichtes Spiel ſei, das er da beginne, daß der Kampf ſich zuſpitzen könne bis auf Sein oder Nichtſein. Das Wunder, das aus dem 20jährigen, ein wenig müden, überäſthetiſchen Jüngling einen kampferprobten Mann machte, heißt Stockmar. Unabläſſig erteilte er ſeine Ratſchläge, ſeine Weiſungen, und dieſe zeugten von ebenſoviel Verſtändnis für die Perſönlichkeit Alberts wie für die Geſetze der Politik. „Nie nachlaſſen!“— ſo ſchrieb der kluge Arzt —„Ihre Großmut auf die Probe ſtellen, nie nach⸗ laſſen, das, was groß und weſentlich iſt, logiſch zu iſt; nie nachlaſſen in ſichtspunkte, der Verfolgung hoher Ge⸗ in der täglich erneuten Entſchloſſenheit, feſt, geduldig und mutig zu ſein. Die Leitſterne, die Ihnen jetzt nottun und vielleicht für eine ſpätere Zeit, die kommen wird, ſind Liebe, Ehre, Wahrheit. Alle die, deren Geſinnung unecht iſt, die des wahren Gefühls entbehren, werden geneigt ſein, Sie mißzuverſtehen und zu verſuchen, ſich und die Welt zu überreden, daß Sie nicht der Mann ſind, der Sie ſind— oder wenigſtens zu werden beſtimmt ſind. Seien Sie daher beizeiten auf Ihrem Poſten mit offenen Augen nach jeder Richtung!“ Im Jahre 1844 wandte ſich Albert der erſten be⸗ deutungs vollen, gefährlichen Aufgabe zu. Dem Un⸗ eingeweihten erſchien ſie vielleicht nebenſächlich und harmlos, die Staatsmänner aber, die von den Plänen Alberts hörten, ſchüttelten den Kopf— durch die Jahrhunderte hatte kein König ſich an dieſes Werk gewagt, und nun wollte mit einem Male e junge Prinz.. nun gut, ſollte er es verſuchen. Viel Freude wird er nicht dabei er⸗ leben. Aber Albert ſchien nicht nach Freude und Mühe zu fragen, ein fanatiſcher Eifer hatte ihn gepackt, und unabläſſig arbeitet er nun ſeinem Ziele zu: die Verbeſſerung der Verwaltung des königlichen Hau⸗ ſes. Die Zuſtände allerdings waren tatſächlich toll! Zum großen Teil hatte ſie Stockmar in einer Denk⸗ ſchrift aufgedeckt, aber täglich fand Albert noch neue, kaum glaubliche Tatſachen! Die Königin hatte ſich ein paarmal beklagt, daß im Eßzimmer der Kamin nicht brenne. Noch nie hatte ſie ihn brennen geſehen. Die Antwort, die ſie erhielt, war ebenſo charakteriſtiſch für die Zuſtände am Hof, wie unabänderlich. „Der Lordtafelmeiſter richtet das Holz her, und der Lordkämmerer zündet es an!“ Da aber der Lordtafelmeiſter und der Lordkäm⸗ merer zu keiner weiteren Einigung über den Vor⸗ gang der Heizung des Speiſezimmers kommen konn⸗ ten, ſchien es unvermeidlich, daß Ihre Majeſtät bis an ihr Lebensende im ungeheizten Raum ſpeiſen müſſe... Und ebenſo unabänderlich ſchien der Poſten im königlichen Haushalt: wöchentlich 35 Schil⸗ linge für„Wein in das rote Zimmer“. Albert ſuchte das rote Zimmer auf, aber er ſah keinen Wein. Stundenlang ſaß er da, doch niemand kam, um für 35 Schillinge Wein zu trinken Schließlich und nach gründlichen hiſtoriſchen Studien gelang es, auch dieſes Rätſel zu löſen: Zu Zeiten König Georgs III. war dieſes Zimmer einmal Wachtſtube geweſen, und der König hatte damals angeordnet, daß täglich für 5 Schillinge Wein in dies Zimmer zu bingen ſei. Längſt war die Wache verſchwunden— die Ausgabe blieb! Sie bezog ein penſionierter Offizier, der als Unter⸗ kellermeiſter angeſtellt war. Hundert ſolch eigenartiger Ausgaben, hundert ein kaum zu entwirrendes Durcheinander von Zu⸗ ſtändigkeiten und Unzulänglichkeiten, von unkon⸗ trollierbaren Einnahmen und Ausgaben— das war das Ergebnis von Alberts Recherchen. Doch die Politiker lächelten: „Welche Neuheit, meinen königliche Hoheit viel⸗ leicht, daß dieſe Zuſtände unſer aller Blicke bisher entgangen ſind? Irrtum— aber wir ſahen ach die Verträge, die Verordnungen, ſanktioniert darch die Jahrhunderte, nehmen?!“ Doch Albert war entſchloſſen. endenwollenden Kleinarbeit, doch mit verbiſſener zäher Energie gelang es ihm, die Ordnung des königlichen Haushaltes nach völlig neuen, weſentlich einfacheren, ſparſameren und überſichtlicheren Ge⸗ ſichtspunkten zu regeln. Die Spötter verſtummten. Schon war das Volk begeiſtert: Der junge Prinz ſchafft Ordnung, er iſt ſparſam mit unſerem Geld! Victoria ſtrahlte. Und eines Tages entdeckte ſie lachend, daß ihr Gemahl ihr politiſcher Sekretär geworden war. Und nun ſtrahlte der Himmel wieder vor Glück und Freude. Es war eine Luſt, zu arbeiten, zu regie⸗ ren, mit ſolchem„Sekretär“ an der Seite. Sortiert und geleſen lagen am Morgen auf ihrem Arbeits⸗ tiſch alle Briefeingänge, gemeinſam ſprachen ſie ſie durch, es war ſo klug, ſo anſtändig, was Albert über alles dachte, niemals wäre der Königin von Eng⸗ land noch der Gedanke gekommen, ihm zu widerſpre⸗ chen, erſt in Albert hatte ſie ihre wahre Stütze er⸗ langt. Stockmar konnte zufrieden ſein. Und zufrieden und unermüdlich ſchafften nun die beiden Gatten die Arbeit des Tages, nicht mehr ge⸗ bunden durch eine glühende Liebe, ſondern vereint auch durch die Würde und die P licht des Thrones. Melbourne war ſchon ein paar Jahre zuvor durch Peel abgelöſt worden. Zwiſchen Peel und Albert hatte ſich eine verſtändnisvolle Zuſammenarbeit ent⸗ wickelt, und als Albert ſein großes Ideal, die erſte Weltausſtellung, verwirklichte, zollte ihm ganz Eng⸗ land Beifall und Bewunderung! Doch kein Spiel iſt wechſelvoller als das poli⸗ tiſche— heute noch hatte ihm das Volk begeiſtert zugejubelt, eine kurze Spanne nur, und ganz Lon⸗ don flüſtert ſich zu: wer vermag es damit aufzu⸗ In einer nicht „Der Prinzgemahl iſt wegen Hochverrats angeklagt und ſitzt im Tower gefangen!“ Es war eine Lüge, ſchlan erſonnen von erbitterten Gegnern. Und einer der erbittertſten war lange Fahre hindurch Palmerſton. In Deutſchland hatte man über ihn den boshaften Vers gemacht: „Hat der Teufel einen Sohn, So heißt er ſicher Palmerſton!“ Nun— Albert konnte beurteilen, wie weit dieſer Vers zu Recht beſtand! Palmerſton war der Mei⸗ nung, daß ein ſo gewiegter Außenpolitiker wie er Anny Ondra im Smoking im Ondra⸗Lamac⸗Film der Uſa„Der junge Graf“, der jetzt in Mannheim anläuft. (Foto: Ufa) Ratſchläge und Einmischung gekrönter Häupter, die zum Repräſentieren gewiß recht tauglich ſeien, aber beſſer daran täten, das Regieren denen zu über⸗ laſſen, die ausſchließlich für dieſen Beruf vom Ver⸗ trauen des Volkes erkoren ſeien. Die Königin iſt anderer Meinung als ihr Außen⸗ miniſter? Nun, ſelbſtverſtändlich wird der Miniſter ihren Wunſch reſpektieren. In dieſem Falle aller⸗ dings— ſehr peinlich, die Ordre iſt ſchon heraus, Verſehen eines ſubalternen Beamten, man wird ihn aufs ſchärfſte zur Rechenſchaft ziehen, ſofort, und Majeſtät dürfen verſichert ſein, daß Derartiges ſich nie wiederholen wird Leider wiederholte ſich„Derartiges“ nur allzu oft ſchon am nächſten Tage. Albert und Victoria tobten, Palmerſton lächelte devot— es ſchien keine Möglich⸗ keit zu geben, dieſen gewiegten Diplomaten zu faſſen. Victoria ſchrieb die ſchärfſten, von Albert entworfe⸗ nen Briefe, höflich und liebenswürdig erwiderte der Miniſter. Und dann tauchten plötzlich dieſe Gerüchte in London auf! Doch Albert beſtand nicht nur dieſen Kampf! Im⸗ mer größer wurde die Laſt der Verantwortung, die ſich auf ſeine Schultern legte. Bis in die ſpäte Nacht hinein ſaß er nun in ſeinem Arbeitskabinett, Stunde um Stunde verbrachte er über politiſchen Studien und Denkſchriften. Victoria zog ſich zurück, um mit den Kindern auszufahren. Alberts Leben aber ſchien keine Ruhepauſe, keine Familie mehr zu kennen. Doch er hielt ſtand. Und er ſetzte ſich durch—: Stock⸗ mar hatte geſiegt! Dann aber geſchah am Abend des 14. Dezember 1861 das Unfaßliche. Albert hatte ſeit einigen Wo⸗ chen das Bett hüten müſſen:„Influenza“, ſagte der neue Hausarzt,„das hat nichts auf ſich“. Die Wo⸗ chen vergingen, der Prinz wurde ſchwächer. Der neue Hausarzt ſchüttelte den Kopf, als Palmerſton darauf beſtand, auch Dr. Watſon hinzuzuziehen, doch Palmerſton gab nicht nach. Dr. Watſon erſchien am Krankenlager, unterſuchte und ſtellte feſt: (Schluß folgt.) Spenden für das Winterhilfswerk Dem Winterhilfswerk gingen weiter folgende Spenden zu: Brauereiverband, Hof 10000; Eiſenwerk⸗Geſellſchaft Ma⸗ ximilianhütte, Sulzbach, Roſenberg⸗Hütte 10000; Baum⸗ wollinduſtrie Erlangen⸗Forchheim, Gauſtadt 6000? Neue Baumwollſpinnerei, Hof(Bayern] weitere 3000; Friedrich Schoedel Ach, Münchberg/ Ofr. weitere 3000; Stadtrat Paflau trennen von dem, was trivial und ohne Bedeutung l ſolch kaum zu löſender Rätſel und alles in allem J nicht gehandicapt werden dürfe durch irgendwelche] 3000 Mk. 55 nkfurt 55 55 5. 8 7. 85„5 9 0 ſtadt 280 90, 90.—— nz% Bayr. 8 1. Bf. adiſche Maſch.. 122.5] 122.5 Großkrat. Mhm.]..... iederrh. Oeder. 50 noltbom, Seil. ee Verkehrs Aktien a 4% 0 26 922 92. h e 35 1 99.— 99. 998 817 1.2 84.25 1850 r. Pforzy. 50.50. Grün& Bilfinger. llordweſtd. Arat.. pürttemb. Elektr. 84,50 85. i Deutsche festwer- 4½( da 26 9175 91.62 0 5 4õ 1 500 5 b. v Jap. Motorenw... gafenmi 10 101.0, 101.00 gdenw. 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Gesc. 95.97.50 Schantung⸗H. AW * Ru Al. Amer! ſchneit Zentit In ge Dutzei ſäubel gut e breite. Un Reichs Stell wegbr merkt 2 8 a ö 2 1 1 * ue!„ co Freitag, 7. Februar —— 1936 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 64 Rund um AS— Deutſchland! (Von unſerem E..⸗Sonderberichterſtatter) Garmiſch⸗Partenkirchen, 7. Februar Als geſtern nachmittag die beiden Mannſchaften von Ameriko und Deutſchland das Kunſteisſtadion betraten, ſchneite es unaufhörlich. Bald lag eine annähernd 5 Zentimeter hohe Schneedecke auf der ſpiegelglatten Fläche. In gewiſſen Zeitabſtänden mußte deshalb annähernd ein Dutzend Schneefeger eingeſetzt werden, um die Bahn zu fäubern. Das Kunſteisſtadion iſt für ſolche Fälle ja ſehr gut eingerichtet, da der Schnee einfach in einen großen breiten Schlitz am unteren Tor geſchoben wird. Unter den onnähernd 10000 Zuſchauern ſah man den Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels mit Frau, den Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, den Reichsinnen⸗ miniſter Dr. Frick, den Führer des Reichsarbeitsdienſtes Oberſt a. D. Hier l, den Reichsjugendführer Baldur von 12 ach ſowie zahlreiche olympiſche Ehrengäſte aus aller elt. Die einzelnen Spielhandlungen wurden von lebhaften Zuſchauern durch Zurufe begleitet. Hauptſächlich taten ſich gierbei die vielen anweſenden Amerikoner hervor, die immer wieder ihr„off“ über die Köpfe der Zuſchauer hin⸗ wegbrüllten. Daß auch deutſche Zuſchauer anweſend waren, merkte man kaum, und nur wenn die Uebermacht des deut⸗ Der„Kurbelſchlitten“. Um beim Eislauf und Eishockey die beliebten Auf⸗ nahmen aus der Froſchperſpektive machen zu in Garmiſch die Film⸗ können, bedienen ſich (Weltbild,.) operateure dieſer Schlitten. ſchen Sturms mehr als überdeutlich war, wurden Rufe, wie „Auf! Auf! Tempo! Tempo!“ hörbar. Es wäre doch zu wünſchen geweſen, daß die deutſchen Schlachtenbummler die Spielhandlungen„ihrer“ Mannſchaft durch Zuruſe etwas mehr unterſtützt hätten. Allgemein mußte mam geſtern mittag ſeſtſtellen, daß die Jusländer weit härter und weit ſchneller ſpielen als die Deutſchen. Während des hinter uns liegenden Spiels drückte ein Amerikaner den Puck mit dem Stock gegen die Wand. Als der Deutſche v. Bethmann⸗Hollweg die Scheibe erobern wollte, ſtieß ihn der Amerikaner kurzerhand mit dem Kopf in den Magen. Solche Spielmethoden ſcheinen überhaupt bei den Ausländern gang und gebe zu ſein, denn auch bei den übrigen geſtrigen Spielen konnte man dieſelbe Beobachtung machen. Hoffingar:„Die Deutſchen waren zu nervös!“ Nach dem erſten Eishockey⸗Kampf zwiſchen Deutſchland und Amerika gelang es unſerem in Gorm.ſch weilenden Sonderberichterſtatter, den kangdiſchen Trainer der deut⸗ ſchen Eishockey⸗National⸗Mannſchaft zu ſprechen. Ueber ſeine Meinung befragt, äußerte der breitſchultrige Kana⸗ dier, daß die Deutſchen das Spiel ebenſogut hätten gewin⸗ nen können wie die Amerikaner. Leider ſeien ſie aher zu nervös in den Kampf gegangen und hätten von Anfang an die Amerikaner ſtärker angeſehen als ſie in Wirklichkeit ſeien. Auch habe die amerikaniſche Mannſchaft körperlich o große Vorteile gegenüber unſerer deutſchen, daß ein Sieg kaum in Frage gekommen wäre. Allerdings... wenn einer unſerer Stürmer im erſten Spieldrittel ein Tor geſchoſſen hätte, ſo wäre wahrſcheinlich Deutſchland Sieger eblieben. Das erſte Tor, das aus einem Deckungsſehler er deutſchen Mannſchaft entſtanden ſei, habe das Spiel von vornherein entſchieden. Als beſten Mann auf dem elde bezeichnete Hoffinger den Verteidiger v. Bethmann⸗ weg. Neben ihm hätten aber auch Schibukat und iedemann gezeigt, daß ſie mit dem Eishockey⸗Stock ſehr wohl umzugehen wiſſen. Die Ausſichten der deutſchen Mannſchaft überhaupt ſah der Kanadier wegen der ſchlechten Ausloſung für ungünſtig an. Deutſchland hat in der erſten Runde lauter ſpiel⸗ ſtarke Gegner, während ein Land, wie z. B. Schweden ſaſt kampflos in das Finale kommt. Trotzdem wird ſich aber die deutſche Nationalmannſchaft beſſer ſchlagen als je, weil ſie in den drei Monaten Training, die ſie hinter ſich Bat, ſtärker und härter geworden iſt. Der heute fallende Schnee, der die Eisbahn im Kunſt⸗Eisſtadion faſt unbeſpiel⸗ bar machte, beeinflußte das Spiel ſelbſtverſtändlich weſent⸗ lich, weil die Scheibe im Schnee nicht ſo klitzt wie auf dem ſpiegelglatten Eiſe. Mit den Worten:„Wir wollen ſehen, wie ſich unſere Mannen morgen im Kampf gegen die Schweiz ſchlagen“, verabſchiedete ſich der äußerſt ſymvathiſche Hoffinger, dem unſere Eishockey⸗Spieler ſo viel zu ver⸗ donken haben. Eishockey-Kongreß in Garmiſch Am Mittwochabend hielt die Internationale Eishockey⸗ Liga im Rathaus zu Garmiſch⸗Partenkirchen ihren Kongreß a Zu den Hauptpunkten der Tagesordnung zählte die Frage um die Spielberechtigung der beiden in England ge⸗ borenen Kanadier Archer und Foſter. Die beiden Spieler wurden gegen den Willen des Knadiſchen Eishockey⸗Ver⸗ bandes von England für die Olympia⸗Mannſchaft genannt. Kangda hatte hiergegen proteſtlert. Nach ſtunden langem Wortwechſel wurde zur Abſtimmung geſchritten. Bei Frei Stimmenthaltungen ſtimmten die Vertreter der übrigen Nationen fämtlich gegen England, ſo daß alſo die vom ka⸗ Radiſchen Verband über beide Spieler verhängte Disquali⸗ kation zu Recht beſteht. Die logiſche Folge davon iſt, daß Englond im Olympiſchen Eisheckey⸗Turnier auf die Mit⸗ zum Nutzen unſenes Vaterlandes.“ Die Abfahrtsläufe Strahlende Sonne über„Ga⸗Pa“ Die ſtarken Schneefälle, die am Eröffnungstag der 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen die Eishockeylämpfe im Eisſtadion und auf dem Rießer See ſo empfindlich ſtörten, hatten in der Nacht aufgehört und am Freitagmorgen lag das herrliche Werdenſelſer Land wie⸗ der in ſtrahlendem Sonnenſchein. Auch der Froſt hatte ſich verſchärſt— das Thermometer zeigte am Vormittag minus 6 Grad!—, ſehr zur Freude der Bobfahrer, die nunmehr hoffen können, daß die Bobbahn am Rießer See den Be⸗ anſpruchungen ſcharfer Trainingsfahrten gewachſen iſt. Chriſtel Cranz nur Sechſte Die Norwegerin Nilſen beſte Abfahrtsläuferin Liſa Reſch beſte Deutſche Der Abfahrtslauf für Männer und Frauen leitete am Freitagmorgen die ſchiſportlichen Olympia⸗Ereigniſſe ein. Schon am frühen Morgen verſammelten ſich Läufer, Läu⸗ ferinnen und Funktionäre an der Kreuzeck⸗Talſtation zur Fahrt zum Kreuzjoch, von wo nach einem halbſtündigem Aufſtieg der Start erreicht wurde. Die Seilſchwebebahn war dauernd in Bewegung, denn viele Zuſchauer wollten hinauf zur Neuner ⸗Strecke, die ein ungemein ſtarkes Ge⸗ fälle hatte. An den hervorſtechendſten Punkten der Abfahrt ſtanden dichte Zuſchauermengen. Auch das Ziel an der Talſtation war ſchon bald dicht umlagert. Die Fahnen aller Nationen flatterten im Winde, eine Kapelle eines Muſikzuges der Laftwafſe konzertierte. Der Schneefall hatte ganz aufgehört, aber vorläufig kam nur ab und zu ein Sonnenſtrahl aus den Wolken hervor. Die Strecke war ſehr ausgeklügelt abgeſteckt und ver⸗ lief größtenteils parallel zur Kreuzeckbahn, ſie war ſteil und ſchwer und erfüllte alle Vorausſetzungen, die an eine Olympiaſtrecke geſtellt werden mußten. Bewußt hatte man davon abgeſehen, eine halsbrecheriſche Nur⸗Schußfahrt⸗ Strecke zu legen. Stellen, die ein gefahrvolbes Tempo her⸗ vorrufen konnten, waren durch künſtliche Tore„gebremſt“. Am Punkt„Seele“, unterhalb des Steilhanges, lag in 1580 Meter Höhe der Startplatz der Frauen, die 3,3 Km. Fahrt zurückzulegen hatten, 820 Meter Höhenunterſchied waren zu überwinden. Punkt 11 Uhr erfolgte nach einem Kanonenſchuß der Start. Als erſte ging die Engländerin Evelyne Pinching über die Strecke; 527,1 war ihre Zeit. Die Schweizerin Anni Rüegg, die als Zweite ausgeloſt worden war, hatte ihre Meldung doch zurückgezogen, da ihre Beinverletzung noch nicht behoben war. Die Oeſterreicherin Grete Weikert brauchte:46,9 Min., um die Strecke zu bewältigen. Die italieniſche Meiſterin Paola Wieſinger war mit:55 Min. wieder ſchneller. Die Holländerin Gratia Schimmelpenninck benötigte 609,9 Minuten, Großer Breifgll umbrauſte Käthe Grasegger, als ſie in 510,3 Minuten das Ziel paſſtert haite. Noch größer wurde der Beifall der Zuſchauer, als kurz darauf Liſa Reſch die glänzende Zeit von 5708,4 heraus⸗ geholt hatte, zumal anſchließend die Engländerin Jeanette Keßler wieder über ſechs Minuten brauchte, um die ſchwie⸗ rige Strecke zu bewältigen. Ein ſchwerer Schlag aber traf die Zuſchauer, als die deutſche Meiſterin Chriſtel Cranz das Ziel paſſiert hatte und ihre Zeit mit:23, bekanntgegeben wurde. Auf der Strecke war ſie geſtürzt und mußte erſt wieder einen Hang hinauſklettern, um ein Zwangstor zu paſſieren. Dabei hatte ſie ſehr viel Zeit verloren, ſo daß ihre überlegene Fahrkunſt zum Schluß nicht mehr viel gutmachen konnte. Die deutſchen Ausſichten auf einen Sieg waren damit faſt vollends zunichte, denn auch Hadi Pfeifer kam erſt in:21,63 zum Ziel. Trotzdem aber blieb uns der zweite und dritte Platz in der Abfahrt ſicher, denn nur die Norwegerin Laila Schou Nilſen war noch ſchneller als Liſa Reſch und Käthe Grasegger. Immerhin bewältigte ſie die Strecke in der fabelhaften Zeit von:04, ſo daß es wohl ſehr ſchwer ſein wird, ſie im Torlauf vom erſten Platz zu verdrängen. Hinter der Schweizerin Erna Steuri belegten Hadi Pfeifer und Chriſtel Cranz den fünften und ſechſten Platz. Die Ergebniſſe: Abfahrtslauf der Frauen, 3,3 Km.: 1. Laila Schou Nil⸗ ſen⸗Nörwegen:04 Min.; 2. Liſa Reſch⸗Deutſchland:08,4; 3. Käthe Graſegger⸗Deutſchland:10,6; 4. Erna Steuri⸗ Schweiz:20; 5. Hadi Pfeife r⸗Deutſchland:21,6; 6. Ehriſtel Cranz⸗Deutſchland:23,3; 7. Evelyne Pinching⸗ England:27,1; 8 Johanne Dybwald⸗Norwegen 531,9, 9. Mareelle Bühler⸗Schweiz:51,68; 10. Paolo Wieſinger⸗Ita⸗ lien 5255; 11. Nora Strömſtadt⸗Norwegen:57,44; 12. Jeanette Keßler⸗England 605,3; 18. Gratia Schimmelpen⸗ ninck⸗ Holland:09,9; 14. Elizabeth Woolſey⸗U SA 612,4; 15. Grete Niſſel⸗Oeſterreich:12,8; 16. Frida Glara⸗Italien 616,8; 17. Hilda Walter⸗Tſchechoſlowakei:18,9; 18. Lois Reid Butler⸗Kanada:20; 19. Elizabeth Maofie⸗England :86,5; 20. Elfriede Pembauer⸗Oeſterreich:40,7; 21. Grete Weikert⸗Oeſterreich:46,9; 22. Ruceng Beinbauer⸗Tſchecho⸗ ſlowakei:54,2 Minuten. d Birger Rund vor Franz Pfnür Guſtav Lautſchner ſpurtete ausgezeichnet Kurze Zeit nachdem die letzte Frau über die Strecke gegangen war, begann der Wettkampf der Männer, die in 1719 Meter Höhe unterhallb des Kreuzjochgipfels ſtarteten. Die Strecke war 3,8 Km. lang. Das Ziel lag in 700 Meter Höhe, ſo daß 959 Meter Höhenunterſchied zu überwinden waren. Guſtar Lantſchner⸗Deutſchland hatte die undank⸗ bare Aufgabe erhalten, als Spurläufer die Strecke zu gehen. Er erledigte ſich ſeines Auftrages aber in einer an⸗ erkennenswerten Art und Weiſe, denn ſchon nach 4258,2 Minuten hatte er das Ziel paſſiert. Als einer der Favoriten ging nachfolgend der Fran⸗ zoſe Al lais über die Strecke. Er war aber immer noch 6 Zehntelſekunden ſchlechter als Guſfi Lanſchner. Als drit⸗ ter ſtartete der Norweger Birger Ruud. Als dann Rund in phantaſtiſcher Schußſahrt das Ziel paſſierte und in fabelhaftem Umſchwung landete, wußte jeder, daß die Ent⸗ ſcheidung im Abfahrtslauf der Männer bereits gefallen war. Seine ausgezeichnete Zeit von:47,4 löſte dement⸗ ſprechend ſtürmiſchen Beifall aus. Da der Engländer Rid del vollkommen ausfiel, ſo war unſer Meiſter Franz Pfnür der vierte Startende. Der deutſche Meiſter erfüllte dann auch alle Hoffnungen und erzielte mit:51,8 Min. die zweitbeſte Zeit des Tages. Roman Wörndle eroberte ſich mit 501 den 9. Plag, während Rudi Franz mit 5404 noch 8. würde. Im Torlaufen werden die Deutſchen alles verſuchen, dem kleinen Norweger den erſten Platz ſtreitig zu machen. Die Entſcheidung iſt noch keineswegs gefallen. Die Ergebniſſe: Abfahrtslauf der Männer, 3,8 Km.: 1. Birger Ruud⸗ Norwegen:47,4; 2. Franz Pfuür⸗Deutſchland:54,8; 3. Guſtavy Lanſchner⸗Deutſchland:58,2; 4. Emile Allais⸗Frankreich:58,83; 5. Alf Konningen⸗Norwegen 500,4; 6. Roman Wörnd le 51012; 7. Per Foſum⸗Nor⸗ wegen:03,2; 8. Rudi Cranz⸗Deutſchland:04. Die Eishockeyſpiele Wer ſchlägt Kanada? Kanada— Lettland 11:0(:0,:0,:0) Nur einige hundert Zuſchauer hatten ſich im Eisſtadion eingefunden, als Kanada und Lettland ihr Spiel begonnen. Die beiden Mannſchaften ſtanden wie folgt: 8 Kanada: Nash; Murray— Milton; Neville— St. Ger⸗ main— Farquharſon; Thomſon— Horn— Haggarty. Lettland: Lapoinis; Jurgens— Vedejs; Petrowſkis— Peterſons— Blukis; Bebris— Auſinſch— Paegle. Erwartungsgemäß ſptelte in dieſem Treffen die letttſche Mannſchaft nur eine untergeordnete Rolle. Die Stürmer kamen kaum aus der Verteidigung heraus und mußten ſich auf Weitſchüſſe beſchränken, die dem kangdiſchen Hüter natürlich keine Mühe machten. Im erſten Abſchnitt hielten ſich die Letten ſehr gut, aber St. Germain konnte doch die Scheibe zweimal im lettiſchen Tor unterbringen. Von den Letten, die als die Schwächeren natürlich die beſon⸗ deren Sympathien der Zuſchauer hatten, zeichnete ſich wie⸗ derholt Bebris aus, während der Verteidiger Jurgens ein⸗ mal herausgeſtellt wurde. Im zweiten Drittel legten die Kanadier etwas zu und Farquharſon(2) und St. Germain ſorgten für eine größere Trefferzahl. Im letzten Abſchnitt waren die Kanadier drückend überlegen und durch Treffer von Horn, Farquharſon(), Neville, St. Germain und Haggarty stellten ſie einen zweiſtelligen Sieg ſicher. Den Letten blieb der Ehrentreffer verſagt. Ein verdienter Sieg! USA Schweiz:0(:0,:0,:0) Im Anſchluß an die Begegnung Kanada— Lettland fand am Freitagvormitttag im Eisſtadion die Begegnung zwi⸗ ſchen USA und der Schweiz ſtatt, die für uns von beſon⸗ derem Intereſſe war, gehört doch auch die deutſche Mann⸗ ſchaft dieſer Gruppe an. Die Mannſchaften ſpielten in fol⸗ gender Beſetzung: USA: Movne; Shaughneſſy, Stubbs; Garriſon; Spain, Lax, Roß. Schweiz: Künzler; Schmidt, Hug; Torriani, H. Caktini, F. Cattini; H. Keßler, Heller, K. Keßler. Die Amerikaner beſiegten die Eidgenoſſen überraſchend eindeutig. Sie waren ſchon im erſten Abſchnitt leicht über⸗ legen, aber die Schweiz verteidigte recht aufmerkſam und hielt ihr Tor rein. Das ſchnelle Spiel wurde nach der erſten Pauſe noch ſchneller, vor allem warteten jetzt die Schweizer mit gefährlichen Vorſtößen auf, aber vor dem gegneriſchen Tor waren die Stürmer zu unentſchloſſen. Dann zeigte ſich aber auch Moone wieder als ein Meiſter ſeines Fachs. In der 12. Minute kam dann Amerika Lurch Roß zum Führungstreffer. Sekunden ſpäter vergab Torriani eine große Ausgleichsgelegenheit, als er, völlig freiſtehend, am amerikaniſchen Tor vorbeiſchoß. Roß er⸗ zielte nach ſchöner Zuſammenarbeit das zweite Tor für Amerika und Sekunden vor dem Abpfiff ließ der Schwei⸗ zer Torhüter Künzler einen haltbaren Schuß von Spoin paſſieren. Im letzten Abſchnitt machte die Schweiz große Anſtrengungen, das Ergebnis günſtiger zu geſtalten, aber; Amerikas Abwehr ſtand eiſern und ließ nicht einen einzigen Gegentrefſer zu. Smith, Rowe, Ein Javoritenſieg Tſchechoſlowakei— Belgien 520(:0,:0,:0) Auf dem Rieſſerſee ſtanden ſich zu gleicher Zeit Mannſchaften von Belgien und der Tſchechoſlowakei ddde in folgenden Nufſtellungen gegenüber: Tſchechei: Bohac; Puſhbauer— Hromadba; Trofak— 0— Kucera; D. Jirotka— 3. Jirotka— Cet⸗ kopſky. Belgien: Brohee; Bureau— Lekens: Kreitz— Peots⸗ mans— van Reyſchoot; van den Driesſche— Baſtenie— de Ridder.. Die Belgier, die am erſten Tag gegen Ungarn zwei⸗ ſtellig verloren hatten, leiſteten den bechniſch überlegenen Tſchechen ſtarken Widerſtand und dank der großen Abwehr⸗ kunſt ihres Torhüters Brohee hielten ſie die Niederlage auch in erträglichen Grenzen. Das erſte Drittel wurde mit einem Bombenſchuß von Malecek eröffnet, aber Brohee war gleich auf dem Poſten. Die Belgier beſchränkten ſich im Verlauf der erſten 15 Minuten auf Weitſchüſſe und ver⸗ teidigten im übrigen ihr Tor. So endete der erſte Abſchnitt 010. Im zweiten Drittel hielt dann Belgten lange dem Anſturm der Tſchechen ſtand, dann holte aber doch Kucera aus einem Gedränge heraus den Führungstrefſer, als Broßhee geſtürzt war. Nun war der Bann gebrochen. Kuceva erzielte das zweite Tor und dann ſchoß der gleiche Spieler dem belgiſchen Hüter die Scheibe geben die Bruſt von wo ſie ins Netz ſprang. Malecefk ſchloß ſich dann mit einem vierten Treffer an. Im letzten Abſchnuttt ließen die mit großer Hingabe kämpfenden Belgier nur noch einen Treffer zu. * Tabellenſtand: Gruppe A Spiele Tore Punkte 1. Kanada 2 1971:0 2. Polen 1 178 0˙2² 3. Lettland 1 11¹ 9¹³ 4. Oeſterreich 0 0˙⁰ 0¹⁰ Gruppe B Spiele Tore Punkte 1. USA 2 40 470 2. Deutſchland 1 01 0˙2 8. Schweiz 1:9 0˙2 4. Italien 0 0·0:0 Gruppe Spiele Tore Punkte 1. Ungarn 1 11:2:0 2. Tſchechei 1 520 270 8. Belgien 2:16 0·4 4. Frankreich 0 90:0 Hapag beglückwünſcht Organiſationskomitee Der Vorſtand der Hamburg⸗Amerika⸗Linie hat an den Präsidenten des Organiſationskomitees für die 4. Olym⸗ piſche Winterſpiele, Dr. Ritter von Halt, folgendes Glück⸗ wunſchtelegramm gerichtet: N „Dem Organiſationskomitee der 4. Olympiſchen Winter⸗ ſpiele übermittelt die Hamburg⸗Amerika⸗Linie am Dage der Eröffnung die herzlichſten Glückwünſche. Mögen ihre aus⸗ gezeichneten organiſatoriſchen Vorarbeiten ihren Lechn fin⸗ den in einem glänzenden Verlauf der ſporklichen Feſttage zum Nutzen unſeres Vaterlandes. Wilhelm Egginger: „Von Eishockey hatte ich keine Ahnung!“ Hier ſpricht der deutſche Eishockeynationaltorwart! Nur die wenigſten Reiſenden, die Gormiſch⸗Partenkir⸗ chen, den herrlichen Winterſportplatz im Werdenfelſer Land beſuchen, merken, daß einer unſerer beſten Eishockeyſpieler hinter dem Fahrkarten⸗Schalter des Garmiſcher Bahnhoſes ſitzt. Es iſt Wilhelm Egginger, der deutſche Eis⸗ hockey⸗National⸗ Torwart. Erſt wenn der Dienſt vorbei iſt... und das iſt er jo während den Spielen.. kann man den blondſchopfigen„Wilhelm“ ſprechen. Alſo, das mit dem Eishockey⸗Spielen ging folgendermaßen zu: Wilhelm war 15 Jahr alt, als er zum erſten Mal einen Stock in die Hand nahm und Hockey ſpielte. Allerdings, das war auf dem Lande, und während dieſer Zeit ſah ihn Dr. Strobl, der ihn als Eishockey⸗Torwart zum Münchener Eislauf⸗Verein holte.„Von Eishockey und Eislaufen hatte ich damals keine Ahnung!“, verſicherte mir der heutige brillante Torwart der deutſchen Nationalmannſchaft. Es wurden mir einfach Schlittſchuhe angezogen und der ganze Kerl in den„Kaſten“ geſtellt. Er bewährte ſich und ſein Name wurde bald bei allen Eishockeyſpielern bekannt. Voller Hochachtung ſprach man von dem blonden Egginger des Münchener Eislauf⸗Vereins. Zuerſt mußte er natürlich das Schlittſchuhlauſen er⸗ lernen, und dann erſt kam das, was Dr. Strobl von ihm wollte: Das Eishockeyſpielen. Mit Leib und Seele iſt er heute dabei. Und wenn es auch nicht immer ganz glimpf⸗ lich bei den Spielen abgeht, ſo tut dies ſeiner Liebe zu ſeinem Sport keinen Abbruch. Einmal hätte er beinahe den Arm gebrochen und das andere Mal hatte er einen Bluterguß im Knöchel.„So etwas kommt vor“, ſagt er und lächelt über ſein friſches Jungengeſicht. Das mit dem Im⸗Kaſten⸗ſtehen ſet übrigens gax uicht ſo einfach wie das vielleicht ausſehe. Denn keinen Angen⸗ blick dürfe man die Scheibe aus den Augen laſſen. Und trotzdem wäre alle Kunſt vergebens, wenn man nicht ein kleines bißchen Duſel dabei habe.„Eine ordentliche Por⸗ tion Glück iſt es, was ich mir immer vor jedem Kampfe wünſche!“ In Garmiſch ſelbſt iſt Egginger der Liebling der Jugend. „Bawa“, wie ſie ihn nennen, iſt für ſie ein Halbgott. Nach jedem Spiel beſtürmt ihn die Jugend, will ein Autogramm haben oder einen angebrochenen Schläger oder aber eine Scheibe. Und wenn er alle Wünſche befriedigen wollte, ſo müßte er Inhaber eines größeren Sportgeſchäftes ſein. Garmiſch's Jugend begleitet ihn zum Spiel, Garmiſch's Jugend holt ihn auch wieder ab. Am liebſten ſpielt der Wilhelm auf deutſchen Bahnen. Die ausländiſchen liegen ihm nicht ſonderlich.„Weiß der Teufel, woher das kommt,“ meint er, und wendet ſich einer kleinen, hübſch ausſehenden Frau zu, die er wenig ſpäter als die ſeinige vorſtellt. Frau Egginger iſt faſt noch eine fanatiſchere Anhängerin des Eishockey⸗Sportes als ihr Mann. Bei jedem Spiel iſt ſie dabei und wenn ſie einmal nicht dabei iſt, geht es beſtimmt ſchief. Die Zeit örängt, und ſo können wir Egginger nur noch eines fragen: was ſein größter Wunſch im olympiſchen Jahr ſei. Wünſche hat er gleich zwei; der erſte: Möglichſt viele deutſche Siege bei den IV. Winterſpielen und der zweite: 1940 wieder dabei ſein zu können, was wir dem jungen, ſympathiſchen Sportsmann auch wünſchen! Er ſchwört auf Maxie Herber! Garmiſchs Jugend zur Winter⸗Olympiade Für die Garmiſcher Jugend gibt es gegenwärtig nur noch ein Thema: Die Winterſpiele! An allen Straßenecken und in ſämtlichen Stadien ſieht man die „Meiſter von morgen“ beiſammenſtehen und ſich mit gar gewichtiger Miene unterhalten. Es iſt köſtlich, die ver⸗ ſchiedenen Meinungen diefer„Sachverſtändigen“ mit an⸗ zuhören. Nur Marie Herber! Da ſteht im Eiskunſtlaufſtadion ſo ein kleiner Knirps mit bis über die Knie reichenden Cordſamthoſen. Die blaue Schimütze ſitzt keck auf dem Ohr und die anſcheinend zum „Hineinwachſen“ gekauſte oder„vom älteren Bruder ge⸗ erbte“ Bluſe hängt kuttig an ihm herunter. Er kennt ſich — man hört es aus ſeinem Geſpräch heraus— in den ver⸗ ſchiedenen Winterſportarten noch nicht ſo gut aus aber aus Zeitungen, illuſtrierten Blättern und von älteren Schulfreunden hat er immerhin etwas von Maxie Herber erfahren, daß ſie Deutſche Meiſterin geweſen ſei und zu⸗ ſammen mito Baier paarlaufe. Das genügt für ihn, um auf bie Herber zu ſchwören.„Sicha wird ſe dia Golden kriagn“— ſaat er und zieht dabei höchſt verſtändniswoll die kleine Stirne in Falten. Er ſchwört auf alle Fälle, daß Maxie— ja ſogar einen Griffel wettet er— ſiegt. Seine bei ihm ſtehenden Kameraden lächeln überlegen und tun ſo, als ob. Selbſtverſtändlich: Birger Rund! Ein anderer, der bombenſicher jeden Tag als„linder Paſſagier“ irgendwo zubringen wird kennt alle Größen, die in den nächſten Tagen ſtarten werden, mit Namen. Dadurch iſt er den anderen gegenüber ſtark im Vorteil. Mit Birger Rund, Sulo Nurmela und Franz Pfuür wirft er nur noch ſo um ſich. Die bei ihm Stehenden ſperren Mund und Augen auf ob ſeines Wiſſens. Er rechnet vor allem mit Birger Rund, den er perſönlich„natürlich“ ſehr gut kennt.„Schon oft“ war er bei ihm im Laden und hat größere Einkäufe getätigt. Deshalb auch ſeine Ergeben⸗ heit. Daß„Birger“ ohne weiteres den Sprunglauf ge⸗ winnt, iſt für ihn ſo ſelbſtverſtändlich wie daß zwei mal zwei vier iſt. Ob er allerdings den Schanzenrekord bricht. weiß auch er noch nicht genau zu ſagen. da man ja bekannt⸗ lich nicht alles wiſſen kann. Er will den Führer ſehen! Wieder ein anderer, der kleine„Reiſer⸗Seppl“ aus der Partnachau wünſcht ſich von den ganzen vlympiſchen Win⸗ terſpielen nichts, als einmal den Führer ſehen, ihm wenn es geht, die Hand drücken zu können. Seine Augen leuchten wenn er, der Hitlerfunge Reißer, vom Führer ſpricht.„Schon ſo oft war er jetzt hier und ich habe ihm noch nicht einmal geſehen. Am Donnerstag aber werbe 1 vom Schiſtadion weggehen, bis ich ihn geſehen Vom Mannheimer Kegelſport In der letzten Woche konnten die vom Deutſchen Keg⸗ lerbund für das Winterhilfswerk geſtifteten Urkunden hier in Mannheim ausgegeben werden. 33 Kegler von Mannheim erhlelten dieſe Urkunde, gewiß ein Zeichen, daß viele Mannheimer Kegler ſich am Winterhilfswerk bebei⸗ ligten. Die Manv heimer Kegler lieferten in Baden den höchſten höchſten Betrag ab, wie auch Mannheim und der Gau Baden im Deutſchen Reich an dritter Stelle in der Beteiligung und Höhe der abgelteſerten Summe ſteht. due ganzen Deutſchen Reich wurde von den Keglern die ſchöne Summe von rund 44000 Mark für das Winterhilfswerk cbgelieferb. Während in der A⸗Klaſſe der Kampf um die Punkte noch heftig tobt und es noch nicht feſtſteht, wer die Spitze erreichen wird, ſind die Abſtiegs kandidaten der Liga ſeſt⸗ geſtellt: Edelweiß und Eintracht. Für dieſe beiden Klubs ſteigen die beiden Beſten der A⸗Klaſſe auf. Auch in der B⸗Klaſſe ſteht die Entſcheidung noch aus, wer zur A⸗Klaſſe aufrücken darf. Die Gaumeiſterſchafbs kämpfe finden nun Ende März oder anfangs April in der Kegelſporthalle in Karlsruhe ſtatt. Die gewaltige Zahl von 36 Startern von Mannheim allein verbürgt, daß dieſe Kämpfe ſehr lebhaft und intereſſant werden dürften. 8. Seite/ Nummer 64 Neue Mannheimer Zeitun Abend⸗Ausgabe Freitag, 7. Februar 1936 Der Sonderberichterſtatter der Sport⸗Tageszeitung] Die neueſten Ergebniſſe, die die Kanadier in Europa erztel⸗ 5 f„L' Auto“, der ſeiner Anerkennung über die Organi- ten, zeigen deutlich, daß die Alte Welt den Vorſprung zu In 5 in Ex ag raum fation mit der Feſtſtellung Ausdruck gibt, daß er leider ein einem guten Teil aufgeholt hat. Und wenn es auch ver⸗ e ee 9 ſet und 1 ee ee 55 meſſen erſcheint, heute ſchon einer europäiſchen Mannſchaf“ 5 5 2 4 3 5 nete Organiſation geradezu erdrückt gefü abe ſpri 5 blätter“ eine. Ausſich abe d 8 Die Pariſer Preſſe über den erſten Tag der Winterſpiele von efner bewegten Stunde in der Anſehen Größe. Adel gegen die„Abornblätter“ eine Ansicht zu geben, ſe muß N 0 N ſſ f 9 ſy l und Ideal keine leeren und inhaltsloſen Worte geweſen man doch 8 a 355 e 1 Paris. 7. Februar. liche Eignung der Deutſchen bei der Aufziehung großer eien. Die Friedensworte, die Ritter von Halt ae. wir ernst zn nehmende Weaver der Kader ein nenden (Funkmeldung der NM) l Maſſenveranſtaltungen gezeigt. Das Erscheinen des Reichs⸗ ſprochen habe. hätten in dieſem Rahmen um ſo arößeren Vielleicht ſchon im nächſten Jahr, ſicher aber bei den .. kanzlers Adolf Hitler habe die Anweſenden geradezu elek! Wert angenommen, als die verſchiedenſten Raſſen in der[V. Olympiſchen Winterſpielen! 9 15 5 1 5 1 ni 995 5 triſtert. Ohne Uebertreibuzig könne 5 1 11 0 daß der einfachen Religion des Sportes ihre Freude bezeusten. l 4 gartenkirchen wind beſonders der herzliche Beifall hervor⸗ n e* 3 1 7770 5 i 5 gehoben, den die deutſchen Sportler der franzöſiſchen 1 Mannſchafe der wärneſte Emoſang zuteil ge⸗ f Bob⸗Training wieder abgebrochen Mannſchaft entboten, als dieſe vor der Tribüne des Füb⸗ Ein Begriff: Canada! rers vorbeimarſchierte. Das Lob über die vollkommene„Le Jour“ ſchreibt, in Garmiſch⸗Partenkirchen iſt der Mit nicht geringer Sorge ſah man am Donnerstag dem Opganiſation kehrt überall einheitlich wieder Sport als Bindeglied zwiſchen den Völ⸗ Es gibt wohl keinen Mannſchaftsſport, der ähnlich faſzi« Training auf der Bobbahn am Rießer See entgegen. In In„Petit Pariſien“ heißt es: Man könnte den kern und als Beitrag zum Verſtändnis der Menſchen Riesen 451 ant dend, önlich hart„ d ähnlich schnell den Kurven waren die Eiswände ſtahlhart gefroren und Auftakt der Winterolympiade überſchreiben:„Ein Winter⸗ untereinander am Druinerstaa auf die Höhe eines Ideals 1775. 5 e ene. 75 auf der Bahn ſelbſt bildete die ſriſche Schneedecke für die kagstraum“; man beſand ſich in einer Stimmung aus erhoben worden im Laufe einer Kundgebung, die letzte it, wie VV! Schlitten ein ſtarkes Hemmnis und verürſachte mehrere Anderſſens Märchen. Als die franzöſiſche Mannſchaft beim denkbaren Grenzen des Möalichen erreicht hat. Wir Fran⸗ Zeuge des Kampfes Kanada— Polen waren, brachen] Stürze. Als ſchließlich ſechs Bobs über die Bahn gegangen Aufmarſch erſchien. wurde ein geradezu außergewöhnlicher zoſen auf den Tribünen waren in unſerm tiefſten Innern ob der hervorragenden, einzigartigen Leiſtungen der] waren, wurde das Training abgebrochen. Die cchnellſte Bofſall laut. 5 5 i. 5 aufgewühlt über den Empfang, den unſere Mannſchaft„Ahornblätter“ immer wieder in ſtürmiſchen, freudigen[Zeit uhr Bob„Amerika“ mit Fox am Steuer. Für die 13 F des 1 erklärt, der beim Vorbeimarſch fand. Vielleicht war dieſe Aufnahme. Beifall aus. Eishockey, eine der jüngſten Sportarten über⸗ 1600 Meter lange Strecke benötigte er:40,03 Minuten Beifallsſturm f r die al erdings tadellos Fuftretende fran⸗ die wir um ſo weniger vorausfahen, als ſie in der Feier⸗ haupt, hat mit ungeheurer Geſchwindigkeit alle Sport⸗ und bewies damit, daß er zu den ausſichtsreichſten Anwär⸗ zöſiſche Mannſchaft babe infolge ſeiner Wärme alle an⸗ lichkeit ſelbſt nicht vorgeſehen war, die Folge eines Lo. Nati e e ˖ Dutzend Jah⸗ tern auf die Goldmedaille zählt. Als erſter Bob ging weſenden Franzoſen überraſcht. ſungswortes? Oder war ſie vielleicht, im Gegenteil ſpon⸗ Nationen der Welt erfaßt. n 3 e e Ftalien 1“(Della Beſſaf über die Bahn und benötigt Der Sonderberichterſtatter des Petit Journal! tan? Talfache iſt, daß die Franzoſen allein ſo begeiſtert[ren.. es war 1924 bei den Spielen in Chamonir.. 221090 Minuten, dann folgten„ 10(Bars ſchreibt, als der Reichskanzler erſchtien, erhob ſich ein begrüßt wurden. Oder faſt allein denn auch die Oeſter⸗ brachten kanadiſche und amerikaniſche Mannſchaften uns Lunden] in 1258,13 Min. und„5 1land 2“ mit van de Sturm der Begeiſterung. Der Führer nahm ohne ſich be⸗ reicher wurden mit Begeiſterung aufgenommen aber das erſtaunten Europäern einen wirklichen Begriff von rechtem Pol am Steuer. Ausgangs der Bayern⸗Kurve ſtürzten die ſonders 1 01 75 zzu machen, mit ſeiner vertrauten läßt ſich aus anderen Gründen. die aus dem Rahmen des Eishockey bei. Das war zu jenen Zeiten, als Schweden Holländer, wobei zwei Fahrer Quetſchungen exlitten Schlichtheit, die inmitten eines ſo feſtlichen Rabmens ere Sports heraustreten. beſſer begreifen. noch mit 22:0 Toren überfahren wurde, als die Tſchechen„Deſterreich 1“(Lorenz) benötigte:03,54 Minuten ſtaunt, auf der Ehrentribüne Platz. Beim Vorbeimarſch gomal den kleinen Puck aus dem Kaſten holen mußten und und den Beſchluß bildete Bob„äKumänien 2“ mit Pa⸗ wurde keine Mannſchaft mit ſo großem Beifall begrüßt Der Sonderberichterſtatter des„Echo de Paris“ er⸗ e. 5„ 11 na, der jedoch in der durch den vorhergegongenen Stur wie die franzöſiſche, mit Ausnahme der öſterreichiſchen. klärt, die deutſchen Zuſchauer haben den Franzoſen einen als der heutige Europameiſter, die Schweiz, noch 331! 0 ge⸗ bei 1131 J 8 r 50 Fal kann gegong Sturz „Nicht ohne Rührung dachte ich bei dieſer Ehrung an den begeisterten Beifall gezollt; das bat die auf der Tribüne ſchlagen werden konnte. Am beſten ſchnitten damals die beſchädigten Bavern⸗Kurve zu 8. franzöſiſchen Botſchafter in Berlin Francois⸗Poncet der befindlichen Franzoſen um ſo mehr beeindruckt. als, mit Engländer ab, die aber immerhin noch 19 Tore über ſich er⸗ 8 das Wort geprägt hat. daß Deutſchland ſich von Frank⸗ Ausnahme der Oeſterreicher, keine andere Ländermann⸗ gehen laſſen mußten. Die Zeiten haben ſich geändert! Schneebericht aus Garmiſch⸗ Partenkirchen 1 5 5 9 5. 9 0 i cha. ſo 0 e 8 l 015 Europas Eishockeymannſchaften ſind jetzt weſentlich ſtärker vom 7. Februar, 10 Uhr morgens W der Sonderberichterſtatter des„Excelſior“ ſagt, ſen wir auch, da olf Hitler ſich den Vorſitzenden des a 7 8 0 8 8 5 8. 8 1 das Schauſpiel der Eröffnung ſei erſtaunlich meiſterhaft franzöſiſchen Olympiſchen Ausſchuſſes. Maſſard, vor⸗ als vor 12 Jahren. Aus 30 Toren ſind zwei geworden Wetter bewölkt,— 6 Grad, Geſamtſchneehöhe 28 Zenti⸗ und genau geregelt geweſen. Es habe bei den Ausländern ſtellen ließ und ihn zu dem tadelloſen Vorbeimarſch der(Weltmeiſterſchaftsſpiel: Tſchechoſlowaket— Kanada.2 meter, Neuschnee 4 Zentimeter, Pulverſchnee, Sporktmög⸗ geradezu Erſtaunen hervorgerufen und die außergewöhn⸗ franzöſiſchen Mannſchaft lebhaft beglückwünſchte. und aus 383 fünf! Weltmeiſterſchaft Schweiz— Kanada:). lichkeiten ſehr gut. einer Hehe von 100 mm le mm 4 8 12 RZel en Ausdabe vorm. 8 Uhr, für die 1 6. Feb 1 8 S een 701 TPI. 8 2 m 6. Februar verloten wir unerwartet durch einen e CCC raschen Tod unsere langishrige, unermüdliche Mitarbeiterin und Freundin, Frau „, Elegant. 503 5 5 8 N Schöne, ſonni Witw astenkosfim e ebesstraſe 70 e:- un. Wolng. J. 0 J. Am. ise Herrlinger Witve ene Stellen d eos tum 5 5 zm Teunisplatz:-Zim.-Woung. ſonnig. aegenüb.„l. 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