* der Londoner Flottenverhandlungen, Erſcheinungsweiſe: Täglich Zzmal außer Sonntag. Bezugspreise Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr 12. Kronprinzenſtk. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müßen bis ſpäteſt. 25.. 5. folgend. Monat erſolgen. annheimer Sei Mannheimer General- Anzeiger Beslag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſteget n 1,. Jesuſprecher: Sammel xt Poſtſcheck⸗ Konto: Karlseuhe Nummes 17890— Desgtanſcheiftt Ne maHe it Einzelpreis 10.. 28 Morgen- Ausgabe Au. B Montag, 10. Sebruar 1936 147. Jahrgang Nr. 67 Die zweite Goloͤmedaille für Deutſchland Flugverbindung Deulſchland-Amerika Franz Pfnür Sieger. der alpinen Kombination Lantſchner-Deulſchland Zweiter — Garmiſch, 9. Februar. Der deutſche Sport feierte am vierten Tag der Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen einen neuen Triumph. Nachdem Chriſtl Cranz die alpine Kombination(Abfahrts- und Torlauf) ſiegreich beendete und damit die erſte Goldmedaille für Deutſchland errang, gewann jetzt der deutſche Meiſter Franz Pfnür den gleichen Wettbewerb der Männer. Bei dem am Sonntag ausgetragenen Slalomwettbewerb über⸗ trumpfte Pfnür den bis dahin in der Geſamtwertung JH führenden Norweger Birger Rund und gewann da⸗ mit die zweite goldene Medaille für Deutſchland. Pfuürs Slalomzeiten waren 72,1 im erſten und 74 Sekunden im zweiten Durchgang. Dieſe Zeiten wurden von keinem anderen Teilnehmer erreicht. Deutſchlands großartiger Erfolg wurde noch vervoll⸗ ſtändigt durch den zweiten Platz, den ſich Guſtav Lautſchner mit den Torlaufzeiten 76,9 und 75,6 Sekunden in den beiden Durchgängen in der Kombination ſicherte und— genau wie bei den Frauen— die zweite Sil⸗ bermedaille gewann. Franzöſiſcher Miniſterrat Finanzſorgen— Ruſſenvertrag — Paris, 9. Februar. Die fränzöſiſche Regierung iſt am Samstagvor⸗ mittag im Elyſée unter dem Vorſitz des Präſiden⸗ ten der Republik Lebrun zu einem Mintiſterrat zu⸗ ſammengetreten. Außenminiſter Flandin unter⸗ richtete die Regierungsmitglieder über die auswär⸗ tige Lage und ſetzte ſie von den diplomatiſchen Be⸗ ſprechungen der letzten Tage in Kenntnis. Der Miniſterrat hat den Außenminiſter bevoll⸗ mächtigt, eine Geſetzesvorlage in der Kammer ein⸗ zubringen, die für einen Zeitraum von fünf Jahren den Beitritt Frankreichs zum Internationalen Ge⸗ richtshof im Haag erneuert. Kriegsminiſter Pietri gab eine ausführliche Darſtellung über den Stand deren baldi⸗ ger Abſchluß zu erwarten ſei, wobei er auch auf ſeine Unterredungen mit dem Erſten britiſchen Seelord Lord Monſell verwies. Finanzminiſter Régnier ſetzte die Regierungs⸗ mitglieder über die finanzielle Lage in Kenntnis, und Handelsminiſter Bonnet berichtete über das Abkommen, das zwiſchen Frankreich und Rumänien abgeſchloſſen wurde. Er gab gleichzeitig Aufklä⸗ rung über die laufenden Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten. Der Juſtizminiſter Delbos schließlich richtete die Aufmerkſamkeit der Regierung auf die Fragen, die infolge der Verſchuldung und Verpfändung der franzöſiſchen Landwirtſchaft aufge⸗ taucht ſind. Preſſeſtimmen „Paris Midi“ beſchäftigt ſich im Anſchluß an den Miniſterrat mit verſchiedenen Fragen der fran⸗ zöſiſchen Politik und kommt dabei u. a auch auf die Ratifizierung des Paktes mit Sowjetrußland zu ſprechen. Das Blatt ſchreibt, daß damit nicht nur die Frage der Beziehungen Frankreichs zur Sowjet⸗ unjon, ſondern auch zu Deutſchland geſtellt ſei. Ueber die faſt einſtündige außenpolitiſche Erklä⸗ rung, die Flandin am Samstagvormittag im Miniſterrat abgegeben hat, glaubt der„Paris Sor“ zu wiſſen, daß der Außenminiſter ſämtliche ſchwebenden Fragen erwähnt habe. Bei Behandlung der diplomatiſchen Beſprechungen doll Flandin beſon⸗ ders auf die Einigung mit Starhemberg in der Habs⸗ burger Frage hingewieſen haben. Was den Donau⸗ pakt betreffe, ſo würden die Beſprechungen unter der Mitarbeit Italiens fortgeſetzt. In der Frage des fvanzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Paktes ſoll Flandin noch einmal bekräftigt haben, daß dieſer Pakt allen offen⸗ ſtehe, daß er den ſchon beſtehenden Beiſtandspakten vollkommen entſpreche und daß die aus dem Pakt entſpringenden Verpflichtungen lediglich auf Grund einer Entſcheidung des Völkerbundes in Kraft treten könnten. Zu den Erklärungen des Finanzminiſters im Miniſterrat meint der„Paris Soir“, der Miniſter werde den Rat davon unterrichtet haben, daß das Schatzamt bis zum 1: Juni rund 7 Millfarden Franken benötige und daß drei Möglichkeiten vorhanden ſeien, dieſen Bedarf zu decken: 1. eine Erhöhung des Um⸗ laufs von Schatzanweiſungen, 2. eine Inlands⸗ anleihe oder 3. eine Auslandsanleihe. Die erſten beiden Löſungen könnten Erfolg haben, falls das Vertrauensthermometer im Lande ſelbſt ſteige, doch ſeien in dieſer Hinſicht am Vorabend der Wahlen die Anſichten recht geteilt. Andererſeits könne jedoch die leichte Senkung des Diskontſatzes der Bank von Frankreich das Ver⸗ trauen des franzöſiſchen Sparers gewinnen. Eine Auslandsanleihe ſei im Augenblick vielleicht eher durchzuführen. Beſonders in London und in Amſter⸗ dam ſcheine man auf günſtige Ergebniſſe hoffen zu können. Diplomatenbeſuche bei Flaudin Außenminiſter Flandin hat am Samstagnachmit⸗ tag den tſchechoflowakiſchen Geſandten und an⸗ ſchließend den ſowfetruſſiſchen Botſchafter empfangen. * Hat Laval Frankreich um ein Bündnis mit England gebracht? — Paris, 9. Februar.(U..) angeſehene Außenpolitiker des „Echo de Paris“, richtet in der neueſten Ausgabe der Wochenſchrift„Europe Nouvelle“ gegen die Außenpolitik Lavals den Vorwurf, ſie habe durch ihre einſeitige italienfreundliche Haltung Frankreich um ein Bündnis mit England gebracht, ohne doch verhindern zu können, daß„das italieniſche Bündnis wie eine Fata Morgana verſchwunden“ Pertinax, der Ein vorläufiges Abkommen— Die deutſche Abordnung in Waſhington — Waſhington, 8. Februar.(U..) Die deutſche Luftfahrtabordnung, die in Waſhing⸗ ton die Errichtung eines regelmäßigen Flugver⸗ kehrs über den Atlantiſchen Ozean beſprechen wird, iſt heute hier angekommen und von Vertretern der Regierung begrüßt worden. Mit ihrer Ankunft iſt die Möglichkeit eines„zweilinigen“ Luftverkehrs zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten in den Kreis des allgemeinen Intereſſes gerückt, eines Luftverkehrs nämlich, der ſowohl durch Luft⸗ ſchiffe als auch Flugboote durchgeführt wird. Von offizieller Seite wurde den Vertretern amerikani⸗ ſcher Geſellſchaften, die an beiden Arten des Luft⸗ verkehrs intereſſiert ſind, erklärt, daß die Beſpre⸗ chungen mit den Deutſchen unter dem Geſichtspunkt eines ſolchen„Parallelverkehrs“ ſtattfinden ſollen. Auf amerikaniſcher Seite wird die Goodyear Com⸗ pany von Akron, Ohio, die die beiden letzten Luft⸗ ſchiffe der amerikaniſchen Flotte gebaut hat, und die Panamerican Airways vertreten ſein. Die Pan⸗ american Airways unterhalten den Luftverkehr auf etwa 65 000 Kilometer in den Vereinigten Staaten und befliegen eine Linie über den ſüdamerikani⸗ ſchen Kontinent und den Pazifiſchen Ozean. Jede Möglichkeit eines Luftverkehrs von und nach Deutſchland, ſo erklärte der offizielle Sprecher wei⸗ ter, wird im Verlaufe der Beſprechungen unterſucht werden. Die deutſche Abordnung wurde nach ihrer Ankunft von Staatsſekretär Hull willkommen geheißen. Im Anſchluß an die Begrüßung fanden die erſten Be⸗ ſprechungen zwiſchen der deutſchen Abordnung und einem gemeinſamen Ausſchuß ſtatt, in welchem dis das Poſtminiſterium vertreten ſind. Der deutſchen Abordnung gehören an Vertreter des Reichsluft⸗ fahrtminiſteriums, des Reichspoſtminiſteriums und der Deutſchen Lufthanſa. * Die deutſche Luftfahrtabordnung einigte ſich heute bereits mit den amerikaniſchen Luft⸗ fahrtvertretern in einem vorläufigen Ab⸗ kommen über die Errichtung einer atlan⸗ tiſchen Verkehrslinie, die mit Flugzeugen be⸗ flogen werden ſoll. Das Abkommen gewährt den deutſchen Inter⸗ eſſenten das Recht, ſich um die Erteilung von Flug⸗ platzkonzeſſionen zu bewerben, ebenſo wie um die Erlaubnis zur Errichtung anderer notwendiger Landevorrichtungen. Weitere Einzelheiten des Ab⸗ kommens werden am Montag verhandelt werden. Die gegenſeitige Einigung umfaßt bereits Pläne eines gemeinſamen Befliegens der Nordatlantik⸗ ſtrecke durch amerikaniſche und deutſche Maſchinen in beiden Richtungen. Die Ausſichten einer Luftſchifflinie zur Unter⸗ ſtützung der Flugzeuge ſind geſunken, da die Ver⸗ treter der Goodyear⸗Geſellſchaft, die urſprünglich hauptſächlich an dieſem Plan intereſſiert war, zu den Verhandlungen nicht erſchienen. Dagegen nahmen die Vertreter der Panamerikaniſchen Luftverkehrs⸗ gefellſchaft an den Beſprechungen teil und erklärten ſich zur Mitarbeit bereit, ſobald der Transatlanttk⸗ dienſt eingerichtet ſei. Mit großem Intereſſe wird in Amerika die Tä⸗ tigkeit der deutſchen Luftabordͤnung verfolgt, deren Staatsdepartement, das Schatzamt, das Handels⸗ und! Aufgabe es iſt, Pläne für die Einrichtung eines . ã D pPfpfwfßPGpGPpfpGpccfpfGPGpfßPGPGGTGTGPGPGTGTPTPPPTPTGTGTGPTPPTPTGTPTPTPTVTVTVTVTVTPVTVVVVVTVTVVTVVVVVVVVVVVꝓVTTVTVTVTVTVTVTVTTVTVTVTVTVWTWWW ſei. Im September 1935 habe Frankreich ſeine größte Chance verpaßt. Sir Samuel Hoare, der engliſche Außenminiſter, ſei damals geneigt geweſen, „im Austauſch gegen unſere Unterſtützung für Eng⸗ land mit uns ein den Kontinent betreffendes Ab⸗ kommen abzuſchließen.“„Wir haben dann am 26. Oktober“, ſo fährt Pertinäx fort,„jene ſelbe Unter⸗ ſtützung völlig unentgeltlich verſprochen, ohne von England auch nur die geringſten Zuſicherungen über ſeine Haltung gegenüber einer Kriſis auf dem Kontinent erhalten zu haben. Der Locarno⸗Pakt iſt Härtebeihilfen aus Anlaß der Zinsermäßigung Bedürftige können beim Bezirksfürſorgeverband einen Antrag ſtellen— Die Beihilfe wird ab — Berlin, 9. Februar. Nach einer, unter dem 7. Februar 1936 im Reichs⸗ geſetzblatt veröffentlichten Verordnung können b e⸗ dürftige Perſonen deutſcher Staatsangehörigkeit, die im Inland anſäſſig ſind und das Angebot auf Zinsherabſetzung nach den Zinsermäßigungsgeſetzen vom 24. Januar und 27. Februar 1935 angenommen haben, auf Antrag 5 eine Härtebeihilfe erhalten, wenn ſie nachweiſen, daß a) ſte mindeſtens ſeit dem 31. Dezember 1934 Eigentümer der im Zins geſenkten Wert⸗ papiere ſind, p) der Geſamtbetrag ihrer Einkünfte im vergan⸗ genen Kalenderjahr den Betrag von 1200 1. nicht überſtiegen hat und c) ſie ihren Lebensunterhalt im vorangegange⸗ nen Kalenderjahr zu einem weſentlichen Teil aus den Erträgniſſen zinsgeſenkter Wert⸗ papiere beſtritten haben. Der Betrag der Einkünfte zu b erhöht ſich für den Ehegatten um 300/ und für unterhaltsberech⸗ tigte Kinder um je 200 l.„ Die Härtebeihilfe wird vom 1. Juli 1936 ab ge⸗ währt und im voraus in zwei gleichen Teil⸗ beträgen jeweils am 1. Juli und 2. Jaunar ausgezahlt. Der Antrag auf Gewährung einer Härtebeihilfe für die Zeit vom 1. Juli 1936 bis 30. Juni 1937 iſt im Februar 1936 zu ſtellen, und zwar bei dem Be⸗ zirksfürſorgeverband, in deſſen Bezirk der Antrag⸗ ſteller wohnt, aber ſich nicht nur vorübergehend auf⸗ hält. 5 Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß die Anträge innerhalb der angegebenen Friſt zu ſtellen ſind. Die Vorlage von Anträgen nach Ablauf des Februars 1936 ſchließt die Gewährung von Härtebeihilfen für die Zeit vom 1. Juli 1936 bis 30. Juni 1937 aus. 1. Juli gewährt Reichsausſchuß zum Schutze des deulſchen Bluts — Berlin, 9. Februar. Das Reichsminiſterialblatt für die innere Ver⸗ waltung veröffentlicht eine Verordnung des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters des Innern, derzufolge der Reichsausſchuß für Ehegenehmigungen beim Reichsminiſterium des Innern gebildet worden iſt und der den Namen„Reichsausſchuß zum Schutze des deutſchen Bluts“ erhalten hat. Dieſem Reichsausſchuß ſind alle Auträge von ſtaatsangehörigen jüdiſchen Miſchlingen mit zwei volljüdiſchen Großeltern auf Genehmigung der Ehe⸗ ſchließung mit Staatsangehörigen deutſchen oder artverwandten Bluts oder mit ſtaatsangehörigen jüdiſchen Miſchlingen, die nur einen vollfüdiſchen Großelternteil haben, vorzulegen. Die Anträge ſind ſchriftlich bei der für den Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt des Antragftellers zuſtändigen höheren Verwaltungsbehörde zu ſtellen. Dem Reichsausſchuß zum Schutze des deutſchen Bluts gehören als ordentliche Mitglieder an: Staats⸗ ſekretär Dr. Wilhelm Stuckart, SA⸗Sanitätsgrup⸗ penführer Dr. Brauneck, Leiter des Geſundheits⸗ amts Bremen, Miniſterialdirektor Dr. Arthur Gütt, Reichsärzteführer Dr. Gerhard Wagner, der Leiter des Raſſenpolitiſchen Amts Dr. med. Walter Groß, Miniſterialdirektor Dr. Pohl, Miniſterialdirektor Erich Volkmar. Die ſtellvertretenden Mitglieder des Reichsaus⸗ ſchuſſes ſind: Bürgermeiſter Schiffer(Lauenburg), Oberſtaatsanwalt Schliz, Oberregierungsrat Dr. Herbert Linden, Reichsamtsleiter Dr. med. Kurt Blome, Abteilungsleiter im Stabsamt des Reichs⸗ bauernführers Dr. Bruno Kurt Schulz, Regierungs⸗ rat Paul Müller, Miniſterialrat Dr. Ernſt Brandis. in Gefahr. Was wird Englands Haltung ſein? Wir wiſſen es nicht. Und doch haben die im De⸗ zember zwiſchen den beiden Generalſtäben getrof⸗ fenen Abmachungen unſere Verſprechungen ge⸗ nauer feſtgelegt.“ Der bekannte franzöſiſche Publiziſt gibt einen Ueberblick über die diplomatiſche Geſchichte des ver⸗ gangenen Herbſtes bis zum Sanktionsbeſchluß des Völkerbundes und Englands Forderung nach Unter⸗ ſtützung gegenüber einem italieniſchen Angriff und ſtellt in dieſem Rahmen feſt, der von Frankreich verpaßte Augenblick ſei der geweſen, da Englands Politik ſich plötzlich zur Begünſtigung einer ſtarken Völkerbundshaltung wandelte.„Damals hatten wir die Möglichkeit, England in das Zentrum unſeres Sicherheitsſyſtems zu ſtellen und damit ein Verbin⸗ dungsglied zu ſchaffen, das uns bisher immer ge⸗ fehlt hatte. Jetzt iſt dieſe Möglichkeit dahin. Und die italieniſche Allianz, der wir alle anderen Rückſich⸗ ten unterordneten, iſt wie eine Fata Morgana ver⸗ ſchwunden. Seit Oktober hat der ſtalieniſche Gene⸗ ralſtab noch nicht wieder die Beſprechungen mit dem franzöſiſchen Generalſtab aufgenommen, die vom März bis Oktober 1935 geführt worden waren. Außerdem kaun Italien— darüber herrſcht allgemeine Uebereinſtimmung— mindeſtens einige Zeit nicht mehr als große europäiſche Militärmacht gerechnet werden. Italien bewacht den Brenner⸗Paß nur noch, um die Form zu wahren. Eine wirkliche Hoffnung iſt es dort für uns nicht mehr.“ Olympische Spiele Die zweite„Goldene“ f für Deutschlend!l Franz Pfnür Olympiaſieger in der Kombination Abfahrt⸗ und Torlauf. Käte Grasegger und Lantſchner bei den Männern holen Deutſchland zwei ſilberne Medaillen. Weitere Eishockeyturniere: Deuischland Schweiz 220 Tschechoslowakei Ungarn 320 Frankreich Belgien:2 gh. Verl. Hallen— Amerika 221 n. Verl. Tschechoslowakei Frankreich 2: 0 Oesferreich Leſiland 721 Ausführlichen Bericht fluden Sie im Sportteil. eee eee 2. Seite/ Nummer 67 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 10. Februar 1936 Meberſeeflugdienſtes ſpwohl für Perſonen als für Poſt zu beſprechen. Es zeigt ſich ſchon jetzt, daß der Atlantiſche Ozean das Gebiet ſcharfen Wettbewerbs zwiſchen den großen eurvpäiſchen Mächten unter⸗ einander und auch den Vereinigten Staaten ſein wird. Die Vereinigten Staaten ſelbſt, Deutſchland, England und Frankreich, jede Macht will die erſte ſein, die einen regelmäßigen transatlantiſchen Flug⸗ dienſt zwiſchen Nordamerika und Europa durchführt. Die deutſche Abordnung iſt die dritte europäiſche, die innerhalb weniger Monate in Waſhington ihre Pläne ausbreiten. Franzöſiſche und engliſche Luft⸗ fahrt⸗Abordnungen ſind bereits in Waßhington ge⸗ weſen, um über ihre Luftfahrtwünſche zu ſprechen. Auch Spanien, Portugal, Kanada und der iriſche Freiſtaat ſind bereits indirekt berührt worden durch die Aktivität, die im Zuſammenhang mit dieſen Flugplänen entwickelt wird, da ſie alle entweder für Landeplätze oder für Stationen in Frage kommen. Von ſeiten der amerikaniſchen Regierung und auch von privater amerikaniſcher Seite nimmt man ſehr lebhaft an allen Bemühungen teil, ſo bald als mög⸗ lich einen transatlantiſchen Flugdienſt einzurichten. Man iſt in Amerkka bereit, und darüber hinaus auch bemüht, mit einer oder auch mehreren der euro⸗ päiſchen Mächte zuſammenzuarbetten. Vorläufig deſteht noch eine lebhafte Meinungs⸗ verſchiedenheit in der Frage der verſchiedenen Li⸗ nien, die beflogen werden ſollen; auch eine ganze Reihe von techniſchen Fragen bilden den Gegenſtand von Beratungen. Die amerikaniſchen Sachverſtän⸗ digen glauben vorausſagen zu dürfen, daß die Ver⸗ einigten Staaten wahrſcheinlich mit allen europäiſchen Mächten zuſammenarbeiten würden. Angeſichts der Tatſache, daß man immerhin ſchon eine erhebliche Erfahrung mit langen Flugſtrecken, vor allem auf den Strecken von Nord⸗ nach Süd⸗ großen amerika, und vom amerikaniſchen Kontinent nach Manila geſammelt habe, ſei es an der Zeit, viel⸗ leicht noch in dieſem Jahre wenigſtens eine regu⸗ läre nördliche transatlantiſche Flugſtrecke einzurich⸗ ten. Allerdings iſt man ſich immer noch nicht ganz klar über die zu wählende Flugſtrecke. Dabei iſt vor allem auf der nördlichen nordatlantiſchen Linie das ſchlechte Wetter zu berückſichtigen, und auf der ſüd⸗ lichen nordatlantiſchen Linie die große Flugſtrecke, die ohne Unterbrechung zurückgelegt werden muß. Die erſte Strecke würde wahrſcheinlich von Neuyork über Kanada und Neufundland nach Europa gehen. Irland und England würden die beſten Ankunfts⸗ ſtationen bieten. Die ſüdliche Linie würde entweder über die Azoren oder über Bermuda gehen. Sie würde Flugzeuge aus Deutſchland umd Frankreich wahr⸗ ſcheinlich zwingen, in einem Hafen wie zum Beiſpiel Liſſabon zu landen. Die engliſchen Flugzeuge da⸗ gegen könnten direkt von England zu den Azoren fliegen. Die Entfernungen der Südlinie ſind weſent⸗ lich größer als die der Nordlinie. Wie verlautet, hat die franzöſiſche Abordnung in Waſhington in erſter Linie die Südlinie beſprochen, umd zwar vor allem mit dem Geſichtspunkt, dieſe mit ihrer ſüdamerikaniſchen Linie zu verbinden. Die engliſche Abordnung hat angeblich ein verſuchsweiſes Abkommen mit den Vereinigten Staaten erzielt, auf Grund deſſen Verſuchsflüge in der nächſten Zeit ſchon erfolgen ſöllen. Wie verlautet, will man den nördlichen Flugweg acht Monate lang im Jahr befliegen und den ſüdlichen vier Monate. Bisher ſind alle Verhandlungen auf Flugzeuge beſchränkt geweſen. Seefeld leugnet weiter Der Doppelmord von Neuruppin— Eine Warnung der Eltern rettet einem Knaben das Leben — Schwerin, 9. Februar. In der Samstagsverhandlung im Mordprozeß Seefeld wurde die Ermordung des vierjährigen Ar⸗ thur Dill und des ſechs Jahre alten Edgar Dittrich genannt Eipel aus Neuruppin aufgerollt. Die beiden Kinder hatten am 16. Oktober 1934 gegen 13,30 Uhr die elterliche Wohnung verlaſſen, um auf der Straße zu ſpielen. Gegen 17 Uhr wurde der kleine Eipel in der Steinſtraße von einer Frau geſehen. Als die Frau den Jungen fragte, wohin er wolle, gab er zur Antwort:„Weg!“— Arthur Dill befand ſich zu dieſer Zeit nicht bei ihm. Später ſah ein anderer Zeuge die beiden Kinder wieder zu⸗ ſammen im Schloßgarten beim Spiel. Von dieſem Zeitpunkt an fehlte jeder weitere Anhaltspunkt über den Verbleib der beiden Jungen.— Zwei Frauen, die im Wald Holz geſammelt hatten und ſich auf dem Rückweg nach Neuruppin befanden, hatten noch ein Erlebnis, das in gewiſſem Zuſammenhang mit dem ſchauerlichen Fall ſtehen könnte. Gegen 17,30 Uhr hörten ſie plötzlich den Schrei eines Kindes aus dem Wald. Als ſie auſmerkſam horchten, vernahmen ſie klägliche Rufe:„Mutti, Mutti!“ Dann blieb alles ſtill, und die Frauen ſetzten endlich ihren Weg fort. Auf die Vermißtmeldung der Eltern wurde am nächſten Tage eine große Suche durchgeführt, die auch bald zum Erfolg führte. Am 17. Oktober wur⸗ den beide Knaben, eng umſchlungen in der typiſchen Schlafſtellung, in einer dichten Kiefernſchonung auf⸗ gefunden. Die Fundſtelle lag etwa 20 Meter ſüs⸗ weſtlich eines Verbindungsweges zwiſchen den Stra⸗ ßen Neuruppin Altruppin und Neuruppin— Witt⸗ ſtock in der Nähe des Lokals Schimmelpfennig. Die kleinen Leichen boten den Anblick friedlich ſchlafender Kinder; der rechte Arm des kleinen Eipel lag über dem Hals ſeines Freundes Dill. Eipel küßte noch im Tode ſeinen Spielkameraden Dill.— Die Obduktion der beiden Leichen ergab keine Todesurſache; äußere Gewalteinwirkung oder ein Sittlichkeitsverbrechen konnten nicht feſtgeſtellt werden. Es wurde damals Pilzvergiftung angenommen. Nach dem Ermittlungsergebnis ſteht es ein⸗ wandfrei feſt, daß der Angeklagte am Nachmittag des 16. Februar 1934 in Neuruppin geſehen worden iſt. Er war Ende September erſt aus dem Gefäng⸗ nis entlaſſen worden, und es iſt bezeichnend, daß während der Dauer ſeiner Strafhaft keine Morde an Kindern erfolgt ſind. Unmittelbar vor ſeiner Einlieferung ins Gefängnis ereignete ſich der Mord⸗ fall Korn(Lübeck). Es iſt weiter erwieſen, daß Seefeld am 16. Oktober in Neuruppin einen Knaben angeſprochen hat und in die gleiche Gegend zu locken verſuchte, in der am nächſten Tag die toten Kinder gefunden wurden. Dieſen Jungen hatte der An⸗ geklagte gebeten, ihn zu photographieren, er wolle ihn dann auch„knipſen“. Der Angeklagte ſagte dabei, es wäre doch ſchöner, wenn auf dem Bild auch ein Häschen zu ſehen ſein würde, deshalb wäre es richtiger, in den Wald zu gehen. Der Junge bekam aber Furcht und lief dem Angeklagten davon, der ſich noch mit ihm für den nächſten Tag verabredete. Am anderen Tag hatten ſich Polizeibeamte in der Nähe des vereinbarten Treffpunktes aufgeſtellt, um Wieder Verteidigerkriſe im Königsmordprozeß Ehrenerklärung des Gerichtspräſidenten für den Chef der jugoflawiſchen Polizei — Paris, 8. Februar. Der heutige Verhandlungstag im Uſtatſchi⸗Prozeß brachte wieder einmal einen ungewöhnlich heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen dem Gericht und der Ver⸗ teidigung, der in der ganzen franzöſiſchen Oeffent⸗ lichkeit Widerhall fand. Es war nahe daran, daß der Verteidiger Baron de Saint Auban und ſeine Mitverteidiger ſich weigerten, weiter an der Ver⸗ handlung teilzunehmen. Anlaß der Meinungsverſchiedenheiten gaben die Ausführungen des Vorſitzenden Francois Loiſon, der in temperamentvollen Worten eine Lanze für Simonowitſch, den Chef der jugoſlawiſchen Geheim⸗ polizei und Hauptbelaſtungszeugen, brach. Simono⸗ witſch war am Tage vorher von der Verteidigung heftig angegriffen worden. Lviſon begann mit eini⸗ gen Worten ehrenvollen Gedenkens für den ermor⸗ deten König Alexander— eine Uebung, die ſchon eine ſtändige Gepflogenheit des Aſſiſengerichtshofs geworden iſt— und ging dann dazu über, die ſer⸗ biſche Politik gegenüber den Kroaten zu rechtfertigen. Das aber veranlaßte den Hanptverteidiger de Saint Auban zu einer energiſchen Entgegnung. Er rief mit erregter Stimme:„Wir ſind hier nicht züſammengekommen, um uns über Politik zu unter⸗ halten, ſondern um die drei Angeklagten abzuurtei⸗ len. Dieſe Verhandlung iſt nicht fair. Simono⸗ witſch ſelbſt iſt ein Symbol der Anklage. Er vertritt die Intereſſen Jugoflawiens und fungiert gleich⸗ zeitig als Ankläger und als Zeuge, das iſt unzuläſ⸗ ſig.“ Der Verteidiger fügte hinzu, daß er damit keinen Angriff auf die Ehre des jugoflawiſchen Po⸗ lizeichefs beabſichtige, ſondern nur Tatſachen feſtſtellt, die ſeine Perſon beträfen. 5 Sich an den Vorſitzenden wendend, erklärte dann de Saint Auban:„Sie haben nicht das Recht, Herr Vorſitzender, die Angeklagten Mörder zu nennen. Es handelt ſich hier nicht mehr um einen Prozeß, ſondern um eine Hinrichtung.“ De Saint Auban bezog ſich hierbei auf eine frühere Gelegenheit, bei der Richter Loiſon von„den drei Mördern“ geſprochen hatte. Er ſchloß an ſeine Ausführungen die War⸗ nung, daß er und die anderen Verteidiger den Saal verlaſſen würden, wenn die Verhandlung in der⸗ ſelben Art und Weiſe weitergeführt würde. Nach dieſer erregten Szene beruhigte ſich die Atmoſphäre im Gerichtsſaal wieder und es konnten eine Anzahl Zeugen ohne weitere Zwiſchenfälle ver⸗ nommen werden. Erſt als das Gericht ſich mit der Unterſuchung der Mordwaffen und der von dem Mörder abgefeuerten Kugeln befaßte, erhob ſich der Hauptverteidiger von neuem und erklärte, daß dieſe Dinge nichts mit der Frage zu tun hätten, oh die 1 drei Angeklagten in Marſeille geweſen ſeien oder nicht. Kurz darauf konnte jedoch die Staatsanwaltſchaft einen Punkt für ſich buchen, als aus der Vernehmung des Polizeiinſpektörs Borel hervorging, daß König Alexander die Abſicht hatte, in Lauſanne einen Augenſpezialiſten zu beſuchen, und daß die drei Angeklagten zur ſelben Zeit in Lau⸗ ſanne waren, zu der König Alexander dort eintreffen ſollte. Dann wurde der Medizinprofeſſor angehört, der Profeſſor Alexander wenige Minuten nach dem An⸗ ſchlag unterſucht hat. Er ſagte, daß jede der Ver⸗ wundungen beſtimmt tödlich geweſen ſei. Ein ande⸗ rer Arzt, der den verwundeten General Georges unterſucht hat, berichtete, daß das Leben des Ge⸗ nerals wahrſcheinlich durch den ſerbiſchen Karageor⸗ gewitſch⸗Orden gerettet worden ſei. Der Ordens⸗ ſtern habe eine an ſich tödliche Kugel abgeſchwächt. Die beiden Revolver des Mörders werden dem Gerichtshof vorgelegt. Es wird feſtgeſtellt, daß ſie zu den vollkommenſten Waffen gehören, die es gibt. Sie ſtammen jedoch nicht aus einer franzöſiſchen Fabrik. Sie wurden auch nicht in Frankreich ge⸗ kauft. Es iſt die gleiche Waffenart, die am 6. Oktober in dem in der Gepäckaufgabe eines Pariſer Bahn⸗ hofs aufgegebenen Koffer gefunden wurde. den Angeklagten zu verhaften. nicht zu der Verabredung. Als erſter Zeuge wurde am Samstag der Amts⸗ arzt aus Neuruppin vernommen, der die Leichen unterſucht hatte. Mit geſpannter Aufmerkſamkeit hörte der Angeklagte dieſen Bericht mit an. Darauf wurde die Mutter des kleinen Arthur Dill als Zeu⸗ gin aufgerufen. Sie kann nur ſagen, daß der Junge, der ein geſundes Kind geweſen ſei, mittags ſpielen gegangen iſt und ſeitdem verſchwunden war. Oberſtaatsanwalt:„Ich habe den Angeklagten während der Vernehmung der Mutter eines Her toten Kinder, deſſen Ermordung ihm zur Laſt gelent wird, beobachtet und keinerlei Gemütsbewegung bei ihm feſtſtellen können. Ich muß auf die maßloſe Ge⸗ fühlsroheit dieſes Angeklagten hinweiſen, der ſich durch nichts erſchüttern läßt.“ Der Angeklagte erklärt dazu in ſeiner üblichen ſtumpfſinnigen und verſtockten Art, daß„ſeine Perſon auch für dieſe Taten nicht in Frage käme.“ Im weiteren Verlauf der Zeugenvernehmung legte ſich Seefeld wiederum feſt. Als der Ange⸗ klagte dem kleinen Jungen gegenübergeſtellt wird, den er am 16. Oktober angeſprochen hat, erklärt er plötzlich: „Ja, es ſtimmt, ich habe mit dem Jungen geſprochen.“ Seefeld kam aber 2 In der Vorunterſuchung hatte Seefeld zunächſt erklärt, daß er am 16. Oktober überhaupt nicht in Neuruppin geweſen ſei, dann räumte er ſchließlich doch dieſe Möglichkeit ein, als ihm ſchlüſſige Be⸗ weiſe vorgelegt wurden. Die Begegnung mit dem Jungen ſchilderte er aber weſentlich anders als dieſer. Hier zeigte ſich wiederum die raffinierte Verteidigungstaktik des Angeklagten, der ſich kei⸗ neswegs feſtlegen will. Seefeld behauptet noch heute, daß er den Jungen auf einer Wieſe photographieren wollte und nicht im Walde, auch von einem Haſen will er deshalb nichts geſprochen haben. Der Junge bleibt aber bei ſeiner Bekundung, die um ſo mehr an Wahrſchein⸗ lichkeit gewinnt, als feſtgeſtellt werden kann, daß ſich an der von Seefeld bezeichneten Stelle über⸗ haupt keine Wieſe befindet. ö Vorſitzender: Was wollten Sie denn überhaupt in Neuruppin? Wollten Sie ſich einen Jungen ſuchen?“ Angeklagter:„Nein, das kommt nicht in Frage. Ich gehe überall hin, wohin, das iſt mir gleich, ich arbeite rund herum, wo es iſt. Ich gehe manchmal zwei⸗ bis dreimal durch denſelben Ort.“ Vorſitzender:„Ja, um Jungens Schmutzereien zu ſuchen!“ Bei der weiteren Befragung des kleinen Jungen ergibt ſich wiederum, wie notwendig und wichtig es iſt, wenn Eltern und Lehrer die Kinder davor war⸗ nen, mit Fremden mitzugehen. Der kleine Zeuge gibt an, daß ihm plötzlich dieſe Warnungen eingefal⸗ len ſeien und er deshalb den Angeklagten nicht wei⸗ terbegleitet hätte. Am Montag wird die Verhandlung fortgeſetzt. Ihro für Konferenz aller amerſkanſſchen Sinalen? Sicherung des Friedens der weſtlichen Erdͤhälfte — Waſhington, 9. Februar.(U..) Präſident Rooſevelt ſoll— wie zuverläſſig ver⸗ lautet— eine Einladung an alle amerikaniſchen Staaten vorbereiten, in der dieſe aufgefordert wer⸗ den, an einer gemeinſamen Konferenz aller amerikaniſchen Nationen teilzu⸗ nehmen, um die Sicherung des Friedens auf der weſtlichen Erdhälfte in Angriff zu nehmen. Sondierungen über die Haltung der lateinamerika⸗ niſchen Staaten ſeien ſchon vor einigen Wochen vor⸗ genommen worden. Politiſche Beobachter vermuten, daß die Einladung Rooſevelts unmittelbar im An⸗ ſchluß an die Ratifizierung des Chaco⸗Friedensver⸗ trages zwiſchen Bolivien und Paraguay durch die Kongreſſe der beiden Staaten ergehen wird. Man iſt nämlich hier der Anſicht, der Chaco⸗Krieg habe gezeigt, daß die beſtehenden Verträge niemals rich⸗ tig„koordiniert“ worden ſeien. In dieſem Zuſam⸗ menhange wird darauf hingewieſen, daß die„Frie⸗ densmaſchinerie“ völlig unwirkſam geweſen ſei in dem Augenblick, in dem der Ausbruch von Feind⸗ ſeligkeiten gedroht habe. Die Notwendigkeit einer Erneuerung der Friedensſicherungen ſei damit augenſcheinlich geworden. Neuerdings haben nun offizielle Stellen der Vereinigten Staaten mehrfach auf die gemeinſamen Intereſſen aller amerikaniſchen Nationen hingewieſen. Die Kälte unterbricht Amerikas Parlamentsarbeit Das Dach des Kapitols hält dem Schnee nicht ſtand — Waſhington, 9. Februar.(U..) Die ungeheuer ſtrenge Kältewelle, die ſeit über drei Wochen in Verbindung mit arktiſchen Schnee⸗ ſtürmen Hunderte von Todesopfern gefordert und den Verkehr auf Landſtraßen und Schienenwegen in weiten Gebieten der Union lahmgelegt hat, hat über das Wochenende nun auch die geſetzgeberiſche Tätig⸗ keit des Bundeskongreſſes und die amtliche Arbeit in der Bundeshauptſtadt unterbunden. Der Senat mußte bis zum Montag nach Hauſe geſchickt werden, da das Dach des Kapi⸗ tols dem Druck der laſtenden Schneemaſſen nicht überall ſtandzuhalten vermochte. Während einer Sitzung des Senates fing es plötzlich an, von der Decke herabzutropfen, bald ergoſſen ſich Ströme roſtbraunen Waſſers über die Bundesſena⸗ toren. Die Senatoren waren auf die Dauer dem Einbruch des eiskalten Schmutzwaſſers nicht ze⸗ wachſen. Sie verließen fluchtartig den Sitzungsſaal. Trotz der eiſigen Kälte wurden Dachdecker und Klempner damit beauftragt, das undicht gewordene Kapitoldach über dem Senatsſaal aus zubeſſern. Rooſevelt verfügte auch, daß Sunderttauſende von Regierungsangeſtellten der großen Städte, deren Straßen unter fußhohen Schneedecken liegen, ihre Aemter verlaſſen und nach Hauſe gehen dürf⸗ ten. Gegen Mittag bemühten ſich unzählige Re⸗ gierungsbeamte, ihre Kraftwagen durch 75 Zenti⸗ meter hohe Schneeverwehungen nach Hauſe zu ſteuern; ſie kamen nur langſam vorwärts in dem dichten Schneetreiben, der die weiße Decke, die ſchon über dem Land ausgebreitet iſt, ſtündlich um meh⸗ rere Zentimeter erhöht. Und es iſt noch nicht abzu⸗ ſehen, wann der Himmel aufhören wird, den wei⸗ ßen Segen, der für viele ſchon zum Fluch geworden iſt, über den Mittelweſten und den Oſten der Union auszuſchütten. Die Wetterſachverſtändigen ſagen noch mehr Schnee voraus, und der wolkenverhangene, bleigraue Himmel ſcheint ihnen recht zu geben. Auf dem großen Flugfeld von Waſhington, von Newark und anderen Flugplätzen der großen ameri⸗ kaniſchen Luftlinien liegt der Schnee über 1 Meter hoch. Sowohl der transkontinentale als auch der örtliche Luftverkehr mußte in vielen Staaten ein⸗ geſtellt werden. Belagerungszuſtand über Chile Kommuniſtiſche Wühlarbeit — Santiago(Chile), 9. Februar.(U..)) Die politiſche Lage hat ſich im Zuſammenhang mit dem Streik auf den chileniſchen Staatsbahnen über Nacht ſo verſchärft, daß über das ganze Land der Belagerungszuſtand verhängt werden mußte. Alle ſtrategiſch wichtigen Punkte der Städte ſind durch ſchwerbewaffnete Militärabteilun⸗ gen beſetzt; Militärpatrouillen haben den Schutz der Schienenwege vor Anſchlägen ſtreikender Arbeiter übernommen. Wie verlautet, mehren ſich die Sabotageakte in allen Teilen der Republik. So ſoll in der Nähe von Santiago von kommuniſtiſchen Arbeitern verſucht worden ſein, einen Militärzug zur Entgleiſung zu bringen. Im nördlichen Chile ſoll es zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen Militär und Kommuniſten gekommen fein. In der Hauptſtadt wurden zahl⸗ Es ſich bereits an 400 Führer der Streikaktion in Haft be⸗ finden. reiche Verhaftungen vorgenommen. ſollen * Der von der Regierung angeſichts der kommu⸗ niſtiſchen Unruhen auf die Zeit von drei Monaten erklärte Belagerungszuſtand läßt erkennen, daß die Lage in Chile viel gefährlicher iſt, als die vor eini⸗ gen Tagen eingelaufenen Meldungen über eine völ⸗ lige Unterdrückung der Aufſtandsbewegung erken⸗ nen ließen. Nunmehr ſind bereits in 12 Provinzen Eiſenbahnerſtreiks ausgebrochen, und es iſt noch nicht abzuſehen, ob die Streikbewegung weiter um ſich greifen wird. Von Regierungsſeite wird er⸗ klärt, die Dritte Internationale habe dieſen Streik geplant und veranlaßt, um ihn zum Beginn eines lommuniſtiſchen Umſturzes und einer Terroraktion zu machen, ähnlich wie bei der kürzlich in Rio de Janeiro unterdrückten Aufſtandsbewegung. Was dieſer harte Winter dem Staat koſten wird, kann man daran ermeſſen, daß die Stadt Neuyork, die bereits mehrere Millionen Dollar aufwenden mußte, um die Straßen einigermaßen für den Ver⸗ kehr freizuhalten, jetzt erneut 1,4 Millionen Dollar für die Schneebeſeitigung zur Verfügung geſtellt hat. 88. Mächtige Eisblöcke türmen ſich auf der ſchneebe⸗ deckten Oberfläche des längſten Stromes der Welt, des Miſſiſſippi. Bei jedem Sinken der Temperatu⸗ ren befürchten die Bewohner zu beiden Seiten des „Vaters der Ströme“, daß er ſeinen Eispanzer ſprengen und unbeſchreibliche Verwüſtungn anrich⸗ ten könnte. In den Süsdſtaaten haben die erſten Hochwaſſerfluten ſchon großen Schaden angerichtet und acht Menſchen das Leben gekoſtet. Vor einem italieniſchen Vorſtoß auf die Dſchibuti⸗Bahn? — Addis Abeba, 9. Febr.(U.) Die Befürchtungen abeſſiniſcher Regierungskreiſe und Militärs, daß in allernächſter Zeit ein energi⸗ ſcher Vorſtoß der motoriſierten Kolonnen Grazia⸗ nis und der Bombengeſchwader der italieniſchen Südarmee auf die Dſchibuti⸗Bahn im Raume Dire⸗ daua erwartet werden muß, ſind durch Berichte aus dem abeſſiniſchen Feldhauptquartier in Harar über aktipſte Beobachtungstätigkeit ital eniſcher Jagdflug⸗ zeuge längs der Bahnlinie erheblich verſtärkt worden. * Straßenarbeiten beider Parteien — Addis Abeba, 8. Februar. Nach abeffiniſchen Meldungen werden an der Nordfront ſämtliche in Richtung Makalle führenden Straßen von den Italienern in großer Eile aus⸗ gebaut, wobei an beſonders ſchwachen Stellen auch Beton verwendet werden ſoll. An der Nordfront herrſcht ſtarke italieniſche Fliegertätigkeit. Einzelne Erkundungsflüge führten nach abeſſiniſchen Berich⸗ ten bis in das Gebiet des Tana⸗Sees und in die Godjar⸗Provinz. Der Kaiſer hat angeſichts des baldigen Einſetzens der großen Regenzeit Tekle Hawariate beauftragt, die großen Karawanenſtraßen rechts und links der Dſchibutibahn auszubauen. Für die Arbeiten wer⸗ den 30000 Mann eingeſetzt. In früheren Jahren iſt es verſchiedentlich vorgekommen, daß die Bahnlinie durch Dammrutſche infolge der Wollkenbrüche unter⸗ brochen wurde. Die Karawanenſtraße ſüdlich der Bahn wird auch ſtark befeſtigt, da ſie die Sicherheit der Waffen⸗ und Munitionszufuhr, die über Berbera und Zeila geht, ſicherſtellt. Vor einigen Tagen traf in Zeila ein großer Transport von ſchweren Maſchinengewehren ein, die auf Maultieren befördert werden und beſonders im Gebirgskrieg Verwendung finden ſollen. f/ Hauptſchriftteiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Verantwortlich für Thealer, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i.: Dr. Alols Winbauer- Haudelsteil: Dr. Fritz Bode- Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel A und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung g Dr. 850 Bode& Co., Mannheim, N 1, 46 Schriftleitung in Berlin: Joſeph Bretz, W 35, Viktorfaſtraße 4 .⸗A. 1985: g Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 2281 Abendauftage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 0579 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für unverlangte Betträge keine Wewähr ⸗Kückſendung nur bel Rückporte — Eine„Goldene“ und eine„Silberne“ für Deutjchland Ehriſtel Cranz ſiegt mit 97,06 Punkten vor Käthe Graſegger-Deutſchland 95,26 und Schou Nuſen-Norwegen 93.48 Bei den erſten Schirennen, die bei den 4. Olympiſchen Winterſpielen in Gar miſch⸗Partenirchen ausgetragen wurden, konnten Deutſchlands Vertreterinnen einen ganz überzeugenden Geſamtſieg davontragen. Nicht nur daß Deutſchland in Chriſtel Cranz die Siegerin der Kom⸗ bina an ſtellte und damit die Goldmedaille gewann, auch Käthe Grasegger konnte ſich auf einen der vorderſten Plätze placieren und mit dem zweiten Rang für Deutſch⸗ land auch die ſilbeune Medaille erringen. Die ſchärfſte Ri⸗ valin unſerer beiden ſiegreichen Frauen, die Norwegerin Laila Schou Nilſen hatte insgeſamt wohl eine beſſere Zeit als Käthe Graſegger herausgelaufen, doch wurde ſie wegen Umfahrens einer Fahnenſtange mit Strafſekunden belegt, ſo daß Käthe Grasegger, die äußerſt knapp hinter ihr lag, noch auf den zweiſen Platz in der Kombination gelangte. Laila Schou Nilſen belegte den dritten Platz vor der Schweizerin Erna Steuri. Das offizielle Ergebnis: Kombination(Abfahrts⸗ und Torlauf] für Frauen: 1. Chriſtel CGzanz⸗Deutſchland 97.06(Abf. 94.12. Torl. 100); 2. Käthe Grasegger⸗Deubſchland 95.26(97,88 92.62); 3. Laila Schou Nilſen⸗Norweren 93.48(100 + 86 60: 4 Erna Steuri⸗Schweiz 92,36(95.01 + 89,21); 4. Hadi Pfſeiffer⸗Deutſchland 91.85(94.65. 89.04): 6. Liſa Reſch⸗Deutſchland 88.74(98.70..77). Die amtlichen Ergebniſſe Das Kampfgericht für die ſchiſportlichen Wettbewerbe der 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗ Partenkirchen gab nach Einrechnung aller Strafſekunden für den Torlauf und die Kombination der Frauen folgende offizielle Ergebniſſe bekannt: Torlauf für Frauen: 1. Chriſtl Cranz⸗Deutſchland 142,1(72 u. 70,1); 2. Käthe Grasegger⸗Deutſchland 458,(76 u. 77,4); 3. Erna Steuri⸗Schweiz 158,4(77,2 u. 81,2) 4. Hadi Pfeiffer ⸗Deutſchland 159,6(80,8 u. 78,8); 5. Laila Schou Nilſen⸗Norwegen 163,4(86,1 u. 77,3); 6. Jea⸗ nette Keßler⸗England 167,9(85,7 u. 82,2); 7. Johanne Dyb⸗ wad⸗Norwegen 177,4(86,5 u. 90,9); 8. Liſa Reſch⸗Deutſch⸗ land 180,4(97,5 u. 82,9); 9. Frida Clara⸗Italien 193,2(98,1 u. 95,1); 10. Grete Niſſel⸗Oeſterreich 197,2(98,5 u. 98,7); 11. Pinching⸗England 199,2(100,4 u. 98,4); 12. Marcelle Bühler⸗Schweiz 199,7(105,1 u. 94,6); 13. Gritia Schimmel⸗ penninck⸗Holland 202,4(86,5 u. 116,9); 14. Nora Strömſtad⸗ Norwegen 205,3(94,2 u. 111,1); 15. Grete Weikert⸗Oeſter⸗ reich 214,8(101,9 u. 112,9); 16. Käthe Lettner⸗Oeſterreich 216,3(103,4 u. 112,9); 17. Rosmini⸗Oeſterreich 27,2(109,2 u. 108); 18. Helen Liegh⸗Bouton⸗U SA 217,5(106,7 u. 110,8); 19. Lois Reid Buttler⸗Kanada 220,3(114,7 u. 105,4). Frauen⸗Kombingtion(Abfahrts⸗ und Torlauf): 1. Chri⸗ ſtel Cranz(Deutſchland) 97.06(Abfahrt: 94.12, Torlauf: Oben links: Laila Schou⸗Nilſen, Siegerin im Abfahrts lauf der Damen. der Abfahrt ürzte. marokebewaffnete Kanadierin, die bei der Zweite in der Kombination; 100); 2. Käthe Grasegger(Deutſchland) 95.26(97.88, 92.63); 3. Latla Schou⸗Nilſen(Norwegen) 93.48(100, 86.96); 4. Erna Steuri(Schweiz) 92.36(95.01, 89.71); 5. Hadi Pfeiffer(Deutſchland) 91.85(94.65, 89.04); 6. Liſa Reſich(Deutſchland) 88.74(98.70, 78.77); 7. Johanne Dyb⸗ wad(Norwegen) 85.90(91.69, 80.10); 8. Jeanette Keßler (England) 83.97(83.31, 84.63); 9. Evelyne Pinching(Eng⸗ land) 5.19(9 71.34); 10. Marcelle Bühler(Schweiz) 78.87 (85.17, 69,22); 12. Frida Clara(Italien) 77.15(80.79. 73.55); 13. Grete Niſſel(Oeſterreich) 76.8 Schimmelpenninck(Holland) 8 Reid Butler(Kanada) 72.31(e 50); 16. Paula Wie⸗ ſinger(Italien) 72.19(85.70, 58.67); 17. Rosmini(Oeſter⸗ reich) 70.69(75.95, 65.42); 18. Weikert(Oeſterreich) 70.47 (74.79, 66.15); 19. Elizabeth Woolſey(USA) 69.24(81.65, 56.82]; 20. Käthe Lettner(Oeſterreich) 68.88(72.06, 65.70); 21. Helen Boughton⸗Leigh(USA) 67.46(69.59, 65.33); 22. Rucena Beinhauer(Tſchechoſlowalei) 66.47(73.42, 59.51); 23. Birnie Duthie(USA) 66.13(76.64, 55.62); 24. Nives dei Roſſi(Italien] 66.06(71.93, 60.19); 23. Helen Blane(Eng⸗ land) 64.84(68.19, 61.49); 26. Karin Peckert⸗Forsman(Eſt⸗ land] 62.31(63.63. 60.99); 27. Clarita Heath(US A) 59.88 (66.29, 53.48); 28. Marjory Miller(Kanada) 58.01(67.58, 1 29. Diana Gordon Lennox(Kanada) 57.68(62.96, 53.44). Der Führer beglückwünſcht Ehriſtel Eranz Der Führer und Reichskanzler hat der Siegerin in der Kombination(Abfahrts⸗ und Torlauf), Chriſtl Cranz⸗ Freiburg, die damit die erſte Goldmedaille der Olym⸗ piſchen Winterſpiele gewann, folgendes Telegramm geſandt: „Nehmen Sie zu Ihrem wunderbaren Siege meine allerherzlichſten Glückwünſche entgegen. gez. Adolf Hitler.“ Rudolf Heß beglückwünſcht die ſiegreichen Sch läuferinnen Auch am Samstag am Entſcheidungstag des aldinen Wettbewerbs für Schiläuferinnen, war der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, unter den Tauſenden, die zu beiden Seiten die Bahn am Torlaufhang am Gudiberg um⸗ fäumten. Nach den Rennen hat Reichsminiſter Rudolf Heß den erſten drei der Olympiaſiegerinnen Chriſtl Cranz, der kleinen Käte Graßegger, ſowie der jungen Norwegerin Laila Schou⸗Nilſen Blumen als Zeichen ſeiner Anerken⸗ nung überreichen laſſen. Dabei hat Rudolf Heß die deut⸗ ſchen Siegerinnen herzlich beglückwünſcht und beſonders hervorgehoben, daß ſie mit ihrem Sieg deutſchen ſportlichen Anſehen gedient haben. Oben Reid Butler, die rechts: Unten von links nach rechts: Guzzi Lantſchneer, Allais⸗Frankreich, der Dritte, und Birger Rund, Sieger im Abfahrtslauf. 58 0(Bild: Motz) Noth eine goldene und eine ſilberne Medaille Auch Franz Pfnür Olympiaſieg er Weiße Pracht in gleißender Sonne Neuer deutſcher Triumph— Franz Pfnfir Olympiaſieger Es ſind nicht wenige Beſucher in Garmiſch⸗Partenkir⸗ chen, die allein nur deshalb gekommen ſind, um ſich von der unerhörten Schönheit des Werdenfelſer Landes, ſeinen ſchneebedeckten Hängen und den im Sonnenſchein funkeln⸗ den und glitzernden Bergen bezaubern zu laſſen. Es iſt aber auch tatſächlich ein Anblick von faſt überirdiſcher Schönheit, den die Stätte der Olympiſchen Winterſpiele und ihre Umgebung bieten. Selbſt die größten Sport⸗ fanatiker können zuweilen nicht anders, als ſich abzuwen⸗ den von den ſportlichen Geſchehen und einen Blick auf die wunderbare Bergwelt zu merfen. Der 4. Tag der Olympiſchen Winterſpiele brachte wieder ein recht vielſeitiges Programm. Im Eisſtadion waren vormittags die Eishockeyſpieler tätig, wobei ſich im letz⸗ ten Spiel der Gruppe E die Mannſchaft der Tſchecho⸗ ſlowakei einen:0(:0,:0,:)⸗Sieg über Frank⸗ reich und damit— ohne Punkt⸗ und Torverluſt!!— den Gruppenſieg erkämpfte. Am Nachmittag zogen dann die Kunſtläufer ins Eisſtadion zur Erledigung ihrer Pflicht⸗ übungen ein. Das Hauptereignis war aber— nach der Abſage der Bobrennen— der Slalomlauf der Männer, dem am Gudiberg wohl gegen 60 000 begeiſterte Zuſchauer beiwohnten. Genau wie bei den Frauen gelang es auch hier unſeren großartigen Läufern Franz Pfnür und Gu⸗ ſtav Lantſchner dem in der Geſamtwertung an der Spitze liegenden Norweger Birger Rund den Rang abzulaufen und die alpine Kombination(Abfahrt— Slalom) zu einem deutſchen Sieg zu geſtalten. Franz Pfnür wurde Olym⸗ piaſieger und Guſtav Lantſchner ſicherte ſich die ſilberne Medaille. Der dritte Platz und damit die bronzene Me⸗ daille fiel an den Franzoſen Emile Allais, während mit Rudi Cranz ein weiterer Deutſcher auf dem vierten Platz endete und erſt dann kam Birger Rund vor dem vierten deutſchen Teilnehmer, Roman Wörndle. Der deutſche Triumph war alſo ein vollkommener, kein Wun⸗ der, daß man am Sonntag in„Ga⸗Pa“ im deutſchen Lager nur ſtrahlende Geſichter ſah. 60 000 am Gudiberg Am Gudiberg, wo die Torlauſſtrecke abgeſteckt war, hat⸗ ten ſich Tauſende und Abertauſende von Zuſchauern ein⸗ gefunden. Sonderzug auf Sonderzug brachte immer neue Maſſen here alles hatte nur ein Ziel: das Schiſtadion. Und hier waren lange vor der feſtgeſetzten Startzeit rund 60 000 Menſchen verſammelt, die mit Hochſvannung den Kanonenſchuß erwarteten. der den Beginn des zweiten Teiles des alpinon olympiſchen Wettbewerbs der Männer anzeigte. 7 Der Slalom wurde auf der gleichen Strecke der Frauen ausgetragen, nur war er durch insgeſamt 32 aufgeſtellte Toren auf 590 Meter verlüngert und wies einen Höhen⸗ unterſchied von etwa 300 Meter auf. Es war in aus⸗ geſuchter„kniffliger“ Torlauf, der von den Bewerbern eim Höchſtmaß von Wendigkeit und Stanofeſtigkeit ver⸗ laungte. Gleich nach dem Start waren vier Vertikaltore zu nehmen. Nach einer ſchrägen Schußfahrt folgte ein eis⸗ bedeckter Buckel, weiter eine Stemmſchneiſe und dann der ſchwierigſte Teil, ein ſogenanntes Labyrinth mit ſechs dicht hintereinander ſtehenden Toren. Die letzte Klippe vor dem Ziel waren zwei Gegentore, die vielen Teilnehmern noch zum Verhängnis wurden. Wie ſchwer der Kurs überhaupt war beweiſt die Tatſache, daß von 57 angetretenen Bewer⸗ bern überhaupt nur vier und zwar die Deutſchen Franz Pfnür wad Guſtav Lautſchner, ſerner der Italiener Gis⸗ cionto Sererelli und der Ungar Szalay ſturzfrei durch⸗ kamen. 2 2 Vier Deutſche unter den erſten Sechs Schier unbeſchreiblich war die Erregung der Maſſen beim Start zum zweiten Durchgang des Torlaufes. Die Läufer wurden in der Reihenfolge nach den Ergebniſſen des Abfahrtslaufes auf die Reiſe geſchickt. Zunächſt machte die erſte Siegerim ber 4. Olympiſchen Winterſpiele, die Deutſche gegen ſcaſt ab. Dem wirklichen Spielkräfteverhältnis nach ſturzfrei unter hellem Jubel der Tauſenden über die Bahn Nach ihr probte der Tiroler Anton Seelos, der Be⸗ treuer der deutſchen Schimädels, den Kurs Endlich war es ſoweit. Der kleine norwegiſche„Springerkönig“ Birger Ruud ſtand ſtartfertig— und ſchon ſauſte er davon. Sehr ſchnell war ſeine Fahrt. Herrlich wand er ſich durch die Tore, aber zum Schluß kündete der aufſtäubende Schnee zweimal ſeinen Sturz an, ſo daß er mit 85,9 Sekunden langſamer als erwartet war. Und dann kam Franz Pfnür. Der Bayer trug nicht umſonſt die Hoffnungen aller Deut⸗ ſchen. Wie ſchon Chriſtel Cranz bei den Frauen, ſo mußte Franz Pfnür den Punktevorſprung des im Abfahrtslauf ſtegreichen Norwegers Birger Rund aufholen, um ſeinem Gegner den olympiſchen Sieg ſtreitig machen zu können. In meiſterhaft beherrſchter Art zog Pfnür los, ſicher ſchwin⸗ gend und ſtemmend, mit glänzender Schiführung, ging er um und durch die Tore, ſuchte er die kürzeſten Wege und ſauſte in 72,1 Sekunden durch das Ziel. Der Jubel nach Verkündung der Zeit durch die Lautſprecher wollte kein Ende nehmen. Der Steg des Deutſchen war unendlich nahe gerückt. Und tatſächlich gelang es keinem der übrigen Be⸗ werber, weder im erſten Gang noch im zweiten Lauf, an die hervorragende Zeit heranzukommen. Selbſt Pfuür konnte im zweiten Durchgang ſeine Zeit nicht mehr unter⸗ bieten, blieb aber mit 74,5 Sekunden auch diesmal der Beſte. Dadurch war ſein Sieg in der alpinen olympiſchen Kom⸗ bination endgültig ſichergeſtellt. Aber Deutſchlands Triumph war noch größer, denn Guſtav Lantſchner errang die ſilbe rne Medaille. Sowohl im erſten als auch im zweiten Gang hatte Lanulſch⸗ ner mit zwei ſturzfreien Fahrten in 76,9 und 75,6 Sekunden jedesmal den zweiten Platz hinter Pfnür belegt. Sein vor⸗ zügliches Abſchneiden im Torlauf hatte ihm in der Geſamt⸗ wertung den Ehrenplatz an zweiter Stelle hinter Pfnür geſichert; einen ſo großen Erfolg hatten wir bei den Män⸗ nern vorher nicht erwartet. Aber es zeigte ſich. daß die Norweger, die uns im Abfahrtslauf durch Birger Ruud zwar überlegen waren, im Torlauf die gläuzend ausgefeilte Technik, die Sicherheit und kluge Fahrweiſe noch nicht in dem Maße wie die deutſchen Spitzenläufer beherrſchten. Das vorläufige Geſamtergebnis bezeugt eindeuti Deutſchlands ſchönſten und größten Erfolg, denn Rudi Cranz, ein Bruder der Siegerin der alpinen Kombination bei den Frauen, ſicherte ſich hinter dem Franzoſen Allats den vierten Platz und Roman Wörndle, Deutſchlands vierter Vertreter in dieſem Wettbewerb, wurde hinter Birger Ruud noch Sechſter. Männer⸗Kombination(Abfahrts⸗ und Torlauf):(Vor⸗ läufige Reihenfolge): 1. Franz Pfnür(Deutſchland]; 2. Guſtar Lantſchner(Deutſchland); 3. Emile Allais(Frank⸗ reich); 4. Rudi Cranz(Deutſchland); 5. Birger Rund (Norwegen); 6. Roman Wörndle(Deutſchland); 7, Hia⸗ einto Sertorelli(Italien); 8. Alf Konningen(Norwegen.) Wie ſie liefen Nach Ruud, Pfnür und Lantſchner kam im erſten Durch⸗ gang der Franzoſe Emile Allais an die Reihe, von dem man ſich viel verſprach. Er hatte jedoch Pech, ſtürzte zwei⸗ mal und mußte ſogar zurück, um ein vergeſſenes Tor zu durchlaufen, kam aber dennoch auf 86,4 Sek. Der Norweger Alf Konningen ging zweimal zu Boden und beendete ſeine dadurch ſtark abgebremſte Fahrt in 89,3 Sekunden. Unter größter Anteilnahme ſeiner engeren Landsleute ſtob 8er in Garmiſch⸗ Partenkirchen beheimatete Roman Wörndle Savon. Er hatte jedoch allzu viel Tempo und konnte einen Sturz nicht vermeiden. Seine Zeit war 82,9 Sekund immer noch ſchneller als die des Norwegers Per Fofſf der turz vor dem Ziel abruſchte und 90,3 Sekunden be⸗ nötigte. In wagehalſiger Fahrt ging dangch der erſt 18jähr. Rudi Cranz davon. Kurz vor dem Labyrinth mußte der Bruder unſerer Olympiasiegerin zu Boden. Er machte aber ſeinen Zeitverluſt auf dem letzten Teil nahezu wett und kam nach 80,9 Sekunden an. Sturzfrei meiſterte dann der Italiener Sertorelli in 49,3 Sekunden die Strecke. Sehr gut lieſen noch der Amerikaner Durrance in 80,4 Sek., der Italiener Guarnieri mit 82,5, der Franzoſe Mauriee Lafforgue mit 86,6, der Engländer Peter Lunn mit 86,3, der Amerikaner George Page mit 83,7, der Tſcheche Walter Hollmann mit 88,8, der Ungar Imre Cſik mit 86,5, der Eng⸗ länder Palmer⸗Tomkinſon mit 89,8 und ſein Landsmann Hodſon mit der gleichen Zeit. Nur noch 35 Bewerber beſtritten den zweiten Durch⸗ gang, die Beſten des erſten Laufes. Es gelang nur we⸗ nigen Teilnehmern ihre im erſten Durchgang erzielten Zeiten noch zu verbeſern. In der Erlenntnis, daß die Strecke überaus ſchwer zu befahren war, wurde im zweiten Lauf größter Wert auf Sicherheit gelegt. Wieder ſtartete Birger Ruud zuerſt und diesmal ging der Norweger aufs ganze. Er unterbot ſeine Zeit um nicht weniger als acht Sekunden, fehlerlos und ohne Sturz kam er unter brauſen⸗ dem Beifall in 77,1 Selunden an. Aber Franz Pfnür erwies ſich doch als ein Meiſter. In atemberaubender ver⸗ wegener Jagd, aber gleichzeitig ſtilvoll und lus beherrſcht, war er in 74,5 Sekunden wiederum der ſchnellſte Mann. Guzzi Lantſchner zeigte in 75,6 Sekunden ſein großes Können und auch der Franzoſe Allais konnte mit 76,9 Sekunden beweiſen, daß er ein Meiſter des Torlauſes iſt. Alf Konningen verbeſſerte ſich um foſt 5 Sekunden und ging diesmal in 84,3 Sekunden herunter. Prachtvoll fuhr Roman Wörndle, der nach ſeinem Mißgeſchick im e 1 Lauf diesmal nach einem nur leichten Sturz in 79,8 Sek. die Strecke bewältigte, während der Norweger Per Foſſum nicht ſchneller war, zeigte Rudi Cranz ſich von ſeiner beſten Seite. Mit 74,6 Sekunden war er hinter Pfnür der Zweit⸗ ſchnellſte. Nicht Schritt mit ſeiner vorangegangenen Lei⸗ ſtung hielt der Italiener Sertorelli, der 90,1 Sekunden im zweiten Durchgang benötigte. Allen Teilnehmern mußte aber beſcheinigt werden, daß ſie mit größtem Schneid die ſchwierige Bahn durchfuhren und daß ſie als beſte Vertreter ihrer Länder ſich mit vollſtem Einſatz ihrer Kräfte durch⸗ zuſetzen verſuchten. Die Ergebniſſe oer Kombination Die Bekanntgabe der amtlichen Ergebniſſe der alpinen Kombination(Abfahrt und Slalom) der Männer brachte noch einige Verſchiebungen auf dem vierten, fünften und ſechſten Platz. Im übrigen iſt noch zu bemer een, daß der Ungar Laſzlo Szalay in den Ergebniſſen der Abfahrt mit einem falſchen Namen vermertt war. Die genauen Er⸗ gebniſſe ſind: Kombinationslauf(Abfahrt und Torlauf] der Männer: 1. und Olympiaſteger Franz Pfnür(Deutſchland), Ab⸗ fahrtsnote 98,49 + Torlaufnote 100— Kombinationsnote 99,25; 2. Guſtav Lantſchner(Deutſchland) 96,38 + 96,13 2 96,2 3. Emile Allais(Frankreich) 96,18 + 93,20 94,69; 4. Birger Ruud(Norwegen) 100 86,75 93,88; 5. Roman Wörndle(Deutſchland) 95,42. 86,90- 91,165 6. Rudi Cranz(Deutſchland) 94,54.= 91,0 5 7. Eigeinto Sertorelli(Italien) 94,23 + 86,54 90,39, 8. Alf Konningen(Norwegen) 95,67. 84,45= 90,06, 9. Per Foſſum(Norwegen) 94,79 4 81,44 88,12: 10. Richard Durrance(USA) 90,89 4 84,59= 87,4; 11. Maurice Lafforgue(Frankreich) 87,25. 84,0= 85,83; 12. Peter Luun(England) 85,64. 81,99 83,827 13. George Page (USA) 83,84. 81,86 82,85, 14. James Palmer⸗Tom⸗ kinſon(England) 81,88 + 83,15 82,52, 15. Eiril Pracek (Jugoslawien) 84,68. 78,40= 81,64; 16. Walter Hollmann (Tſchechoſlowakei) 83,16. 78,86= 81,01; 17. Adriano Guar⸗ nieri(Italien) 88,05 + 73,82 80,94; 18. Pietro Pariani (Italien) 89,81. 71,79 80,80; 19. Laſzlo Szalay(Un⸗ garn) 76,76 + 82,59= 79,68; 20. Bronislaw Czech(Polen) 82,79 + 75,84 79,41. a g Die Ergebniſſe: 2 Toxlauf für Männer: 1. Pfnür⸗Deutſchland 148.6 Sek. 72.1. 74.]: 2. Lantſchner⸗Deutſchland 152.5(76.90. .6) 6. Allais⸗Frankreich 157.3(80.4. 76.); 4 Gran z Deutſchland 167.5(92.9 J. 74.); 5. Wörn dle ⸗Deutſch⸗ land 168.7(82.9. 85.); 6. Ruud⸗Norwegen 169(91.9 77.); 7. Sertorelli⸗Jtalien 169.4(79.3. 90.1) 8. Durrance⸗ USA 178.3(86.4. 86.): 9. Konningen⸗Norwegen 173.6 89.3. 84.); 10. M. Laſſorgue⸗Frankreichf 173,7(86,6 4. 87.1) 11. Palmer⸗Tomkinſon⸗England 176.3(89.9. 86.); 12. Szalay⸗Ungarn 177.5(87.6. 89.); 13. Luun⸗England 178.8 86.3 + 92.5) 14. Page⸗US A 179.1 185.7 +. 98.); 15. Foſfum⸗Norwegen 180(90.3 + 89.). Franz Pfnür und G. Lantſchner Die erſten Entſcheidungen in den Olympiſchen Schiwett⸗ bewerben bewieſen eine unvergleichliche Ueberlegenheit der Deutſchen— bei den Männern und Frauen— in ber alpinen Kombination Abfahrt und Torlauf. Brachte der Samstag durch das Schwarzwaldmädel Chriſtl Cranz eine Goldmedaille und oͤurch die Bayerin Käthe Grasegger eine ſilberne, ſo konnten die Männer am Sonntag nas ürlich nicht zurückſtehen Franz Pfnür und Guſtav Lontſchner er⸗ kämpften die gleichen Trophäen für Deutſchland, die wert⸗ vollſten, die es für ein Land und ſeine Vertreter gibt. Franz Pfnür, deſſen Heimat Schellenberg un Berch⸗ tesgaden iſt, zählt ſeit vier Jahren zu Deutſchlands beſten Abfahrts⸗ und Torläufern, an deren Spitze er ſteht. Er verfügt über ein ausgeglichenes Können, wobei ſeine größe⸗ ren Erfolge zweifellos der Slalom brachte. Schon 102, ols Abfahrt und Slolom noch nicht zum deutſchen Meiſter⸗ ſchaftsprogramm gehörte, war er zuſammen mit Friedl Däuber unſer Beſter und gewann gar manchen inter⸗ nationalen Erfolg. 1934 ſiegie er in St. Moritz bei den Fis⸗Rennen, war dann allerdings im vergangenen Winter durch eine Fußverletzung außer Geſecht. In dieſem Jahr war er wieder in großer Form, überlegen ſicherte er ſich die deutſche Meiſterſchaft und krönte nun ſeine Laufbahn durch einen olympiſchen Sieg. „Guzzi“ Lantſchner, der die ſilberne Medaille errang, iſt erſt 25 Jahre alt. Seine beſte Zeit liegt eigentlich ſchon zwei Jahre zurück, denn durch ſeine Beanſpruchung als Film⸗ operateur hat er nicht mehr die Möolichkeit, ſich für Sie großen Wettbewerbe vorzubereiten. Dennoch verſtand er es, ſich in Form zu halten und durch eiſernes Training rückte ex wieder in die Spitzeulkaſſe der Welt vor. Guzzi gehört der berühmten Tiroler Schi⸗Jamilie an, der guch unſere Haoͤi Pfeifer⸗Lantſchner entſtammt. 5 D S 4. Seite/ Nummer 67 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 10. Februar 1936 Der Olympia-Sonntag (Drahtbericht unſeres E. B. Sonderberichterſtatters) Garmiſch⸗Partenkirchen, 9. Februar. Das iſt heute ein Olympia⸗Sonntag, wie wir ihn uns ſchöner nicht denken können. Herrlicher, azur⸗ blauer Himmel, heller, goldener Sonnenſchein und freudig⸗frohe Menſchen. Aus allen Ecken und Enden rollen auf dem kleinen Garmiſcher Bahnhof Sonder⸗ züge aus aller Welt an. Am frühen Morgen ſchon beginnt eine wahre Völkerwanderung zum Gudi⸗ berg, wo der Slalomlauf für Herren ſtattfindet. Wie eine kilometerlange Schlange bewegt ſich der ſchwarze Menſchenſtrom über die weiße Schneelandſchaft. Sie alle, die da zum Gudiberg gehen, haben nur ein Thema: Birger Ruud oder Franz Pfnür? Die einen geben dem norwegiſchen„Holzer“— etwas Glück vorausgeſetzt— die größere Chance auf den Olym⸗ piſchen Sieg im Abfahrts⸗ und Slalomlauf, und die anderen halten für den„Schellenberger Buam“ Franz Pfnür den Daumen. Meinung ſteht hier gegen Meinung. In wenigen Stunden wird es keine Met⸗ nung mehr geben, ſondern nur noch eine unumſtöß⸗ liche Tatſache. Der Schnee knirſcht unter unſeren Füßen, die Sonne dringt immer mehr durch die dichten ſchnee⸗ geladenen Wolken, langſam wird es wärmer. Der Gudiberg, der nur etwa eine Viertelſtunde von Par⸗ tenkirchen entfernt iſt, liegt vor uns. Luſtig ſieht man ſchon von weitem die kleinen bunten Slalom⸗ fähnchen im Winde flattern. Wie eine breite dunkle Wand umſäumt eine dichte Menſchenmauer die Strecke zu beiden Seiten. Das ſind die paar tauſend Frühaufſteher, die ſchon vor zwei Stunden da waren, mur um ſich einen guten Platz zu ſichern, nur um die Kämpfer aus nächſter Nähe ſehen zu können. Unten am Ziel haben ſich zahlreiche Ehrengäſte, Mitglieder der Reichsregierung und des Olympiſchen Komitees. eingefunden: Wir ſehen den Stellvertreter des Füh⸗ rers, Reichsminiſter Heß, Reichskriegsminiſter von Blomberg, Staatsſekretär Pfundtner, Reichsſport⸗ führer von Tſchammer und Oſten und Graf Baille⸗ Latour, den Präſidenten des Internationalen Olym⸗ piſchen Komitees. Einſtweilen iſt es 11 Uhr geworden. Der Laut⸗ ſprecher verkündet weithin hörbar, daß Chriſtl Cranz, die Olympiaſiegerin von geſtern, als erſte über die ſteile Strecke gehen wird. Ungeheurer Jubel kommt auf, geſpannt warten die 55000 Zuſchauer auf Chriſtl. Oben ſieht man ſie ſchon den ſteilen Hang herunter⸗ kommen. In ſauſender Fahrt nimmt ſie die letzten Tore, ſtürmiſch gefeiert von der nach Tauſenden zäh⸗ lenden Menſchenmenge. Der Betffall iſt verrauſcht. Ein lauter donnernder Böllerſchuß kündet den erſten Läufer an: Birger Ruud, den norwegiſchen Mei⸗ als Abfahrts⸗ und Slalomläufer die Sporen holen will. Er iſt ziemlich ſchnell auf der Strecke, nimmt alle Tore mit bewundernswerter Sicherheit und kommt nach 91,9 Sek., von allen lebhaft begrüßt, ſterſpringer, der ſich in dieſem Jahr zum erſtenmal durchs Ziel. Aber Birger Ruud intereſſiert die vielen hier An⸗ weſenden weit weniger als der nach ihm kommende Deutſche, der Schellenberger Franz Pfnür. Eine un⸗ geheure Stille iſt eingetreten. Der Rundfunklaut⸗ ſprecher verkündet mit ſeiner tönenden Stimme) daß Franz Pfnür, der Deutſche Abfahrts⸗ und Slalom⸗ meiſtér, beben geſtartet iſt. Geſpannt blickt alles den ſteilen Hang hinau, und da rechts dort oben ſieht man einen dunklen Punkt den Hang herunterkommen. Die Fahrt iſt ſcharf. Das muß eine gute Zeit geben und er wendet, ſtemmt, bremſt und ſchwingt, daß allen das Herz im Leibe lacht. Das iſt ein wahrer Meiſter — hört man ſagen. Als er unten durchs Ziel fährt, bricht ein Beifallsſturm los, wie ihn Garmiſch in die⸗ ſen Tagen noch nicht gehört hat. Unter atemloſer Spannung verkündet der Lautſprecher, daß Pfnür⸗ Deutſchland 72,1 Sekunden für die 600 Meter lange Strecke gebraucht habe. Nach ihm geht Guzzi Lantſch⸗ ner, ein Mitglied der roten Teufel aus Innsbruck, tber oͤie Strecke. Er iſt faſt ſo ſchnell wie Pfnür. Die elektriſche Stoppuhr mißt für ihn 76,9 Sekunden im erſten Durchgang. Eine Bewegung geht durch die Maſſen, alle ſpre⸗ chen davon, daß Franz Pfnür mit ſeinen 72,1 Se⸗ kunden bereits den Olympiſchen Sieg, die Gold⸗ medaille, in der Taſche habe. Funktionäre und Zu⸗ ſchauer rechnen ſich aus oder beſſer überſchlagen ſich Abfahrt und Slalom: Franz Pfnür muß der Sieger ſein. Und nun heben die vielen Tauſende für Pfnür den Daumen, daß er im zweiten Durchgang nicht ſtürzt und eine ebenſo gute Zeit erzielt. Der zweite Durchgang ſieht abermals Franz Pfnür mit Beſtzeit den Hang herunterjubeln. Er iſt 2,4 Sekunden langſamer, aber er iſt das zweitemal auf Sicherheit gefahren. Damit hat Franz Pfnür die zweite Goldmedaille für Deutſch⸗ land erobert und an zweiter Stelle, als zweiter Sie⸗ ger in der Kombination Abfahrt und Slalom, ran⸗ giert abermals ein Deutſcher, Guzzi Lantſchner aus der bekannten Schifamilie. Im übrigen erzielte Bir⸗ ger Ruud im Slalom nur den 6. Platz. Vor ihm lie⸗ gen die beiden Deutſchen Roman Wörndle und Rudi Cranz. Auf den dritten Platz hat ſich der Franzoſe Emile Allais, Frankreichs große Hoffnung, geſchoben. Auf der Bobbahn um den Rieſſerſee wurde heute früh das Training für die Viererbabs durchgeführt. Die Bahn war, wie alle Fahrer ein⸗ ſtimmig berichteten, in hervorragendem Zuſtand, und die gefahrenen Zeiten von:20 Minuten be⸗ weiſen, daß die Bahn an Schnelligkeit trotz des Trainings nichts verloren hat. Im Eiskunſtlaufſtadion hatten ſich heute nachmittag um 2 Uhr, als der Pflichtlauf für Herren begann, annähernd 8000 Zuſchauer ein⸗ gefunden. Alle, deren Namen in der Welt des Eis⸗ kunſtlaufſports bekannt ſind, waren angetreten, um im ritterlichen Kampf um den olympiſchen Sieg zu kämpfen, angefangen von Karli Schäfer, dem Wiener Weltmeiſter, bis zu Inada Etſuko, der kleinen Ja⸗ panerin. Sonja Henie bewunderte, ganz in Weiß gekleidet, ihre männlichen Kollegen, die meiſt mit bewundernswerter Sicherheit ihre Figuren aufs Eis zeichneten. Filmapparate, Zuſtimmung der Zuſchauer und eine ganze Anzahl Ehrengäſte waren das Drum und Dran des offiziellen Pflichtlaufens der Herren. Am beſten ſchnitt in den erſten Uebungen, wie voraus⸗ zuſehen war, Weltmeiſter Schäfer⸗Wien ab. Aber auch unſer deutſcher Meiſter erzielte außerordentlich 9 Note. Sein Training in den Vortagen macht ſicht hier bemerkbar. In Winterpelze eingehüllt übten gute Noten. die Preisrichter ihr keineswegs leichtes Amt aus und mehr als einmal ſtellte man feſt, daß ſie die Leiſtungen recht unterſchiedlich bewerteten. Die Olympia-Bobrennen Das Organiſationskomitee hat die Oberleitung der Bob⸗ rennen bevollmächtigt, die neuen Termine für die olympiſchen Bobrennen wie folgt feſtzuſetzen: Dienstag, 11. Februar, ab 8 Uhr: 1. und 2. Lauf für Viererbobs; Mittwoch, 12. Februar, ab 8 Uhr: 3. und 4. Lauf für Viererbobs; Donnerstag, 13. Februar: Ruhetag. Die Bahn iſt geſchloſſen, um eventuelle Ausbeſſerungen vorzunehmen. Freitag, 14. Februar, ab 8 Uhr: 1. Zweierbobs; Samstag, 15. Februar, ab 8 Uhr: 3. und 4. Lauf für Zweierbobs. Die Rennen werden in vier Läufen ausgetragen. Sollten ſie im dritten oder vierten Lauf abgebrochen werden, z. B. wegen Beſchädigung der Bahn, ſo gelten die beiden erſten Läufe als Entſcheidung. Entgegen den bisherigen Ge⸗ uflogenheiten werden keine Vorläufe durchgeführt. An jedem Tag werden lediglich bei den Viererbobs drei Spurbobs über die Bahn gehen und bei den Zweierbobs vier Spurbobs. Dabei werden die Spurbobs von den 9, Mannſchaften verſchiedener Nationen geſtellt. Boblraining begann Trott und Muſy die Schnellſten Bei ausgezeichneten Bahnverhältniſſen wurde am Sams⸗ tagvormittag auf der Olympia⸗Bobbahn am Rieſſerſee der erſte Trainingslauf für die Vierer⸗Bobrennen ausgefah⸗ ren, wobei es ſehr gute Zeiten gab. So erreichten Bob „Deutſchland 11“ mit Walter Trott am Steuer und Bob „Schweiz II“ mit Pierre Mu ſy in je:26,20 Minuten die beſten Zeiten. Der von De Zanna geſteuerte Bob„Ita⸗ lien II“ erreichte mit:26,33 Minuten ebenfalls eine acht⸗ bare Zeit. Die Zeiten der übrigen Maſchinen lagen alle bei:90 Minuten. Nur ein Sturz war zu verzeichnen, von dem Bob„Rumänien“ betroffen wurde. Zwei Fahrer wur⸗ den leicht verletzt. 8 Eisſchießen auf dem Rießer See Der Präſident der 4. Olympiſchen Winterſpiele, Ritter von Halt, hat nach einer kurzen Anſprache die Vorfüh⸗ rungs wettbewerb im Eisſchießen auf dem Rießer See er⸗ öffnet. Nach dem in Oberbayern üblichen Brauch folgte dem Startſchuß ein Freudengeheul aller Teilnehmer. Die zahlreichen Zuſchauer wurden in der Hauptſache von den Einheimiſchen geſtellt, die— ebenſo wie die Eisſchützen— in ihren einheimiſchen Trachten erſchienen waren, ſo daß der Rießer See ein recht buntes Bild zeigte. Die genauen Ergebniſſe im Eisſchießen waren: Interuatlongles Weitſchießen für Männer: 1. Georg. enhauſer(Oeſterreich) 154,60; 2. Franz Moßhammer (Oeſterreich) 145;. Ludwig Retzer(Deutſchland) 144,60 4. Friedrich Erb(Deutſchland 140, 5. Anton Schaffernak (Oeſterreich) 189,80; 6. Max Pfeffer(Deutſchland) 187,60; 7. K. Kollmannsberger(Deutſchland) 127,60, 8. Karl Hol⸗ zinger(Tſchechet) 107, 9. Augnſt Iſchepp(Oeſterreich) 102 Meter. Zielſchießen für Frauen: 1. Marig S eifarth (Rießer See] 27 Ringe. Zielſchießen für Männer: 1. Jo⸗ ſef Reithmeier(Bod Aibling] 16 Ringe. Abſchluß des Olympiaſternfluges Wie wir nach Abſchluß des internationalen Olympia⸗ Sternfluges nach München⸗Oberwieſenfeld feſtſtellen konn⸗ ten, find die großen Auflugſtrecken trotz des außerordent⸗ lich ungünſligen Wetters ohne jeden Zwiſchenfall überwun⸗ den worden, Am Flug ſelbſt beteiligten ſich über 60 Ma⸗ schinen. Am letzten Tage traſen noch einige Ausländer ein, die jedoch nicht mehr gewertet werden konnten.. und 2. Lauf für . 8 Der geplante Gemeinſchaftsflug zu den Olympiſchen Winterspielen nach Garmiſch⸗Partenkirchen mußte infolge Nebelbildung und Schneegeſtöber in den Bergtälern ab⸗ geſagt werden. Nach Schluß einer Beſprechung in Ober⸗ wieſenſeld, bei der der Reichsluftſportführer Oberſt Mahncke alle Teilnehmer begrüßte, wurden durch den Kunſtflieger Kropf und Eurcpameiſter Willi Stör Kunſt⸗ flüge vorgeführt, die alle Zuſchauer begeiſterten. Gelegent⸗ lich eines zwangloſen Zuſammentreſſens im„Bayeriſchen Hof“ wurden die Sternflug⸗Teirnehmer durch den Prinzen Karneval und ſeinen Hofſtaat begrüßt. In Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen werden die Sternflieger Gäſte des Olympiſchen Komitees ſein. 8 g * Sigmund Rund ſchwer geſtürzt Am Samstag nachmittag fand auf der großen Olympia⸗ ſchanze am Gudiberg ein offizielles Trainingsſpringen ſtatt, bei dem leider der älteſte der Gebrüder Ruud(Norwegen) Sigmund ſo ſchwer ſtürzte, daß er mit einer Gehirn⸗ erſchütterung in das Krankenhaus gebracht werden mußte. Das Eishockey-Turnier Eine Senſation: Ftalien- ASA:1 Deutſchland Schweiz:0- Tſchechei— Angarn.0 Frankreich Belgien:2 5 Eine Aeberraſchung Italien— USA:1 nach Verlängerung Das zweite Nachmittagsſpiel im Eieſtodion, dem mehr als 6000 Beſucher, darunter auch YOC⸗Präſident Gr if Baillet⸗Latbur und General Daluege, bewohnten, brachte eine Rieſenüberraſchung: einen Sieg Italiens über Ame⸗ rika. Die Italiener waren rein ſpieleriſch nicht ſo gut wie die Amerikaner, aber ſie verteidigten einmal ganz ausge⸗ zeichnet und dann kämpften ſie bis zum Umfallen und ſahen ſchließlich ihren großen Einſatz durch einen glän⸗ genden Sieg belohnt. Zu Beginn lagen die Amerikaner mehr im Angriff, aber Italiens Angriffe waren dafür ge⸗ fährlicher. Hätte nicht ein Moone im USA ⸗Tor geſtanden. Amerika hätte ſchon jetzt eine Ueberraſchung erlebt. So endeten die beiden erſten Abſchnitte torlos, doch hätte Ita⸗ lien die Führung verdient gehabt. Im letzten Drittel wurde das Spiel noch ſchärfer, aber auch körperlicher. Der Ameribaner Roß wurde hinausgeſtellt, aber trotz geſchwäch⸗ ter Mannſchaft gelang dem Verteidiger Garriſon der Füh⸗ rungstreffer. 40 Sekunden vor dem Abpfiff hieß es aber 121 durch M. Zucchini und nun mußte verlängert werden. Dreimal fünf Minuten endeten torlos, dann ſchafften die Italiener zwei Minuten vor Schluß den vielumjubelten Siegestreffer durch Majoechi. Begeiſterte italieniſche Zu⸗ ſchauer trugen die glücklichen Sieger vom Eis! Deutſchland Gruppenſieger Deutſchland ſchlägt Schweiz 220 Wenn die deutſche Eishockeymannſchaft beim Olympia⸗ turnier in die Schranken tritt. dann iſt die Gewähr für ein volles Haus gegeben. Am Samstagabend waren die beiden Stehtribünen ſchon lange vor dem Beginn des für uns ſo wichtigen Treftens Deutſchland— Schweiz beſetzt, und als der Kampf begann, ſah man mehr als 8000 erwartungsvoll geſtimmte Zuſchauer, denen auch die zehn Grad Kälte die gute Laune nicht verderben konnte. Die Begegnung endete mit einem deutſchen:0⸗Sieg und damit iſt Deutſchland zur allgemeinen— das darf man wohl ſogen— Ueberraſchung Sieger der Gruppe B geworden, denn im Torverhältnis iſt unſere Mannſchaft der amerte kaniſchen voraus. Italien kann ja noch mit Deutſchland und USA punktegleich werden, wenn es am Sonntag die Schweiz ſchlägt, aber es müßte viele Tore ſchießen, wenn es Amerika noch aus dem Wettbewerb werſen wollte. Es wird ſchon ſo bleiben: Deutſchland Erſter und Amerika Zweiter. Das berechtigt zur Teilnahme an der Zwiſchen⸗ runde, die nun mit acht Mannſchaften— Kanada, Deutſch⸗ kand, England, Tſchechei, USA, Oeſterreich, Ungarn und Schweden— komplett iſt. Nachſtehend noch die Tabelle der Gruppe B Spiele Tore Punkte Deutſchland 3:1:2 2. USA 3 5·˙2 42 3. Italien 2 224:2 4. Schweiz 2 0: 0·4 Ein verdienter Sieg Deutſchland— Schweiz:0(:0,:0,:0 Die deutſche Mannſchaft beſtritt den entſcheidenden Kampf in der gleichen Beſetzung wie am Vorabend das Spiel gegen Italien und auch die Schweiz hatte keine Ver⸗ änderungen vorgenommen. Es ſtanden ſich alſo folgende Spieler gegenüber: Deutſchland: Egginger; v. Bethmann⸗Hollweg, Jänecke; Schnek, Ball, Kögel; Wiedemann, Schibukat, Strobl. Sch: Küläzler; Schmiot, Hug; Torriatt H. Cattini⸗ F. Cattini; H. Keßler, Heller, K. Keßler.: „Das Sniel, wurde mit ſchnellen deutſchen Vorſtößen ein⸗ geleitet. Kögels Vorſtoß ſcheiterte an der aufmerkſamen Schweizer Abwehr und wenig ſpäter verpaßte Kögel eine feine Vorlage des gut aufgelegten Ball. Aber auch die Schweizer waren nicht müßig, doch ging es ihren Stürmern wie den deutſchen: die Verteidigung war auf der Höhe. Blitzſchnell wechſelten die Szenen. Jäneckes Alleingang endete mit einem Fehlſchuß, ein weiterer Schuß des Ber⸗ liners endete bei Künzler und auf der Gegenſeite wurde Torriani von Egginger geſtoppt. Torlos endete das erſte Drittel. Das zweite wurde mit einem groben Foul Hugs begonnen, der dafür herausgeſtellt wurde. Jäneckes Schuß faßte Künzler und auf der anderen Seite machte Egginger einen Schuß F. Cattinis unſchädlich. Die Schweiz hatte etwas mehr vom Spiel, aber die deutſchen Angriffe waren gefährlicher. Endlich wurde der Bann gebrochen: gegen Balls Schrägſchuß hatte Künzler keine Abwehrmöglichkeit Jänecke wurde hinausgeſtellt und Schmidt mußte verletzt vom Platz. So ſchloß das zweite Drittel. Im Schlußabſchnitt ſetzten ſich beide Mannſchaften noch einmal energiſch ein, aber während den Schweizern Erfolge verſagt blieben, ſchloß Jänecke einen ſeiner berühmten Alleingänge mit erfolgreichem Torſchuß ab. Das war der endgültige Sieg, ein verdienter Sieg. Ball, Egginger und Jänecke waren unſere Beſten; bei der Schweiz war der ni⸗Sturm ſehr gefährlich. i Schwarzwald⸗Schimeiſterſchaften Adolf Batſch⸗Herrenwies Sieger des Noröſchwarzwald-Bezirkes Bei prächtiger Winterſonne konnte am Sonntag endlich der erſte Teil der Schiläufe des Bezirks Nord im Gau 14(Schwarzwald) im Zuflucht⸗Gebiet durch⸗ geführt werden. Die Beteiligung an den Sprung⸗ und Langläufen war recht gut, obgleich die Pforz⸗ heimer, Brötzinger und Mannheimer Klubs ihre Nennungen nicht erfüllten. Wie erwartet, belegten die Läufer der Schwarzwald ⸗Klubs die erſten Plätze, und nur die Karlsruher Poliziſten, die jedoch auch aus dem Höhenort Hundsbach ſtammen, konnten ein ernſtes Wort mitſprechen. Der langjährige Vertei⸗ diger des Meiſtertitels, Franz Müller(Herrenwies!, iſt verzogen und war nicht am Start. Den Sieg in der Kombination(Lang⸗ und Sprunglauf) holte ſich auf Grund ſeiner ausgezeichneten Langlauf⸗Plazte⸗ rung zum erſten Male der Herrenwieſer Adolf Batſch, der auch in den Vorjahren immer auf den erſten Plätzen zu finden war. Außer Konkurrenz be⸗ teiligte ſich am Sprunglauf auch der Freudenſtadte Bräuning. Beim zweiten Sprung auf der Kleigen Sprungſchanze, der nur Höchſtweiten von 25 Meter zuläßt, kam der bekannte ſchwäbiſche Springer ſo ſchwer zu Fall, daß er mit einer ſchweren Gehirn⸗ erſchütterung bewußtlos ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Abfahrts⸗ und Torläufe des Be⸗ zirks werden am 23. Februar im Hornisgrinde⸗Gebiet ausgetragen. Die Ergebniſſe: Kombination: Sieger Adolf Batſch⸗Herrenwies Note 245,9(21,5 u. 22 Meter, geſtürzt); 2. Schnurr⸗Polizei Karls⸗ ruhe 243,7; 3. Walter Schmidt⸗Bühler Tal 243,1. Sprung⸗ lauf: 1. Schnur r Polizei Karlsruhe(23,5 u. 22 Meter); 2. Seebacher⸗Bühler Tal(22 u. 21 Meter); 3. Schuler⸗Poli⸗ zei Karlsruhe. Langlauf: 1. K. F. Fritz ⸗ Bühler Tal 117,2 Std.; 2. Adolf Batſch⸗Herrenwies:18,04; 3. Fried⸗ rich Müller⸗Herrenwies:18,11; 4. Rudolf Batſch⸗Herren⸗ wies:18,38. Mannſchafts⸗Lauglauf: 1. Schi⸗Club Herrenwies:54,53 Std.; 2. Bühler Tal; 3. Politzei Langlauf für Herren, Klaſſe 1: 1. Eckert⸗ Karlsruhe. Seebach:20,46 Std.; 2. Fäſſer⸗Rheinbrüder Karlsruhe :34,27. Altersklaſſe 2: 1. Schoch⸗Bühler Tal:99,50 Std. Jungmannen(verkürzte Strecke): 1. Schindler⸗Bühler Tal 24726 Min.; 2. Bauknecht⸗Hunsbach 24:27 Min. Sprung⸗ lauf, Jungmannen: 1. Schindler⸗Bühler Tal Note 89,6. Fußball im Reich Oſtpreußen: Pruſſia Samland Königsberg— Bu eV Danzig:0; Preußen Danzig— VfB Köni Sbere:8; v. d. Goltz Tilſtt— Hindenburg Allenſtein 122; orck Inſterburg gegen Maſovia Lyck 23. Pommern: VfB Stettin— Blücher Gollnow 12, Sturm Lauenburg— Hubertus Kolberg:0; Viktoria Kolberg— Germania Stolp:2. 5 Brandenburg: Minerva 88— Hertha⸗BSC 74; Vik⸗ toria 89— Wacker 04:8; Nowawes 03— Blau⸗Weiß Ber⸗ lin 312; Tennis Boruſſia— Spandauer SV 621. Schleſien: VB Breslau— Deichſel Hindenburg 514; Breslau 02— Breslau 06:1; Beuthen 09— Vorwärts Breslau:2; Preußen Hindenburg— Vorw.⸗Raf. Gleiwitz :3; VfB Gleiwitz— Ratibor 03:1. Sachſen: Polizei Chemnitz— VfB Leipzig:0; Dresdner Se— Sportfreunde 01 Dresden:2; Se Planitz— Wak⸗ ker Leipzig:1; Fortuna Leipzig— Guts Muts Dres⸗ den:2. Mitte: Cricket⸗Viktoria Magdeburg— 1. SW Jena 90:1; Wacker Halle— Sportfreunde Halle 31; SC Erfurt— Viktorio 96 Magdeburg:1; 1. FC Lauſcha— S 05 Deſſau:2. Nordmarck: De Eimsbüttel— Hamburger S:8: Holſtein Kiel—— Phönix Lübeck:0; Altona 93— Union Altona 114. Niederſachſen: Hildesheim 06— Werder Bremen 1·˙05 Vis Osnabrück— Boruſſia Harburg:1; Arminia Han⸗ nower— Hannover 97(Geſ.⸗Sp.) 12:2. Weſtſalen: Se 0s Erle— Fc 04 Schalke:2: SpVg Herten— Germania Bochum:0; Preußen Münſter— Tus Bochum:0; SW Höntrop— Turu Düſſeldorf(Geſ.⸗ Spiel] 321. Niederrhein: Vſs Benrath— Fortung Düſſeldorf:2; Vd Preußen Krefeld— Schw.⸗W. Eſſen 23; Union Ham⸗ born— Boruſſia Glodbach:1. Nordheſſen: 1. FC Hanau— Bf Friedberg 321; Heſſen⸗ Hersfeld— Boruſſia Fulda:8; Germania Fulda— Kur⸗ heſſen Kaſſel:0. Tſchechoſlowakei— Ungarn:0(:0,:0,:0) Die bisher ungeſchlagenen Ungarn fanden in der tſche⸗ chiſchen Mannſchaft ihren Meiſter. Das im Eisſtadion vor 6000 Zuſchauern ausgetragene Treffen brachte den Tſchechen bereits in der 2. Minute durch Kucera der im Nachſchuß erfolgreich war, ͤie Führung., Die ſchnellen und auch tech⸗ niſch guten Ungarn waren in der Folge recht angriffsfreu⸗ dig, ſcheiterten aber an dem tſchechiſchen Hüter Peka. Noch vor Abſchluß des erſten Drittels wurde der ungariſche Ver⸗ teidiger Bareza vom Eis geſtellt. Das zweite Drittel be⸗ gannen die Tſchechen wieder mit ſchnellen und wuchtigen Angriffen und nach fünf Minuten brachte Z. Jirotka die Scheibe im ungariſchen Tor unter. Der Ungar Cſak hätte dieſen Erfolg allerdings verhindern müſſen. Im letzten Abſchnitt brachte ein feiner Alleingang von Malecek das dritte Tor, der Reſt des Spiels beſtand aus Derbheiten. die in eine regelrechte Rauferei ausarteten. Mit den Tſchechen gewann die beſſere Mannſchaft. Puſhbauer Hro⸗ madl und Malecek waren überragend. Bei den Ungarn enttäuſchte der Torhüter Cſak etwas, dagegen war Miklos wieder ſehr aut. 5 In der Verlängerung gewonnen Frankreich— Belgien:2(:0,:1,:0,:0,:1,:0) Auf dem gut beſuchten Rieſſerſee lieferten ſich am Sams, bagnachmittag Frankreich und Belgien einen ganz erbitter⸗ ten Kampf, den die Franzoſen erſt nach zweimaliger Ver⸗ längerung zu ihren Gunſten entſcheiden koennten. Die Mannſchaften ſtanden genau wie bei ihren Vortagsſpielen, alſo wie folgt: Frankreich: Morriſon; Lacvariere— Claret; Velpert Haßler— Couttet; Haguenauer— Deleſalle— Boyard. Belgien: Brohee; Bureau— Lekens; Kreitz— Poot⸗ mans— van Reyſchoot; van den Driesſche— Baſtenie— de Ridder. Die Belgier vermochten das Spiel im erſten Drittel durchaus offen zu geſtalten, aber den franzöſiſchen Füh⸗ rungstreffer konnten ſie doch nicht verhindern. Haßler, der gefährlichſte Mann der Franzoſen, ſchoß unhaltbar ein. Im übrigen ſtand das Spiel im Zeichen vorzüglicher Tor⸗ hüter. Frankreich war im Feld eine Idee beſſer, aber auch den belgiſchen Angriffen mangelte es nicht an Gefährlich⸗ keit. Einmal hatten die Belgier eine große Chance, als ſich Frankreichs Hüter Morriſon unſicher erwies, aber ſie wurde verpaßt. Im zweiten Abſchnitt wurden dann die Bemſthungen der Belgier mit dem Ausgleichstreffer be⸗ lohnt, den Pootmans erzielte. Im letzten Drittel kämpften beide Mannſchaften erbittert um den Führungstreffer, der den Sieg bedeutet hätte, aber es blieb beim:1 und nun mußte das Spiel beſtimmunggemäß verlängert werden. Die erſten fünf Minuten endeten torlos, im zweiten Ab⸗ ſchnitt gingen die Franzoſen durch Couttet in Führung, aber poſtwendend ſchoſſen die Belgier durch van Reyſchoot erneut den Ausgleich. In der öritten Verlängerung ſetz⸗ ten ſich dann die körperlich überlegenen Franzoſen durch, bei denen Haßler eine überragende Partie lieferte. Haßler war es auch, der den dritten Treffer erzielte und Deleſalle brachte kurz vor dem Abpiff noch ein viertes Tor an. Tſchechoſlowakei— Frankreich:0(:0,:0,:0) „Das letzte Spiel der Gruppe C führte am Sonntagvor⸗ mittag im Eisſtadion die Mannſchaften von und der Tſchechoſlowakei in folgenden Beſetzungen zuſam⸗ men: 5 5 Frankreich: Paccard: Claret— Lorin; Bonard— Haguenauer— Deleſalle; Couttet— Lacorriere— Haßler.“ Tſchechei: Peka; Puſhbauer— Hromadka; Tozicko Malecek— Kucera; D. Jirotka— 3. Jirotka— Trofak. Die Frangoſen wehrten ſich zwar mit allen Kräften, aber gegen die vorzüglichen Tſchechen ſtanden ſie doch auf ver⸗ . vom Spiel. doch verteidigte und zerſtökte der Gegner vecht geſchickt. Gefährliche Durchbrüche Haßkers f dem aufmerkſamen Peka. Im zweiten Drittel drehten die Tſchechen auf und Kucera ſchoß auch den erſten Treffer, dem ., Jirotka im letzten Abſchnitt noch einen zweiten folgen ließ. Die Franzoſen, die ihr bisher beſtes Spiel lieferten, hatten viel Pech und blieben ohne Erfolg. Nicht weniger als 8000 Zuſchauer wohnten dem Treffen bei. Oeſterreich— Lettland:1(:0,:0,:1) Am Sonntagnachmittag wurden die Vorrundenſpiele im Eishockey der Gruppe A, in der ſich Kanada bereits ohne Niederlage die Teilnahme an der Zwiſchenrunde geſichert hatte, mit dem Treffen zwiſchen Oeſterreich und Lett⸗ land auf dem Rieſſerſee abgeſchloſſen. Durch den über⸗ legenen:1⸗Sieg haben ſich auch die Oeſterreicher die Teil⸗ nahme an den weiteren Kämpfen geſichert. Unter den zahl⸗ reichen Zuſchauern bemerkte man auf der Ehrentribüne auch den Reichsminiſter Rudolf Heß. Folgende Mann⸗ ſchaften nahmen den Kampf auf: Oeſterreich: Weiß; Schüßler, Trauttenberg; Cſöngei, Nowak; Seidler, Stanek, Tatzer. Lettland: Lapainis; Jurgens, Vedejs; Peterſons, Pe⸗ trowſkis, Blukis; Auſinſch, Pägle, Bebris. Die Oeſterreicher ſchienen ſich zunächſt etwas zurückzu⸗ halten, ſo daß die Letten mehrfach gut durchkamen. Als aber Tatzer in der 8. Minute das Führungstor erzielte, beherrſchten die Oeſterreicher das Feld vollſtändig. Zwei Treffer von Demmer und ein Tor von Tatzer ſtellten das Ergebnis noch im erſten Drittel auf:0. Das zweite Drit⸗ tel endete torlos, die Oeſterreicher ſchienen ſich mit dem Ergebnis zufrieden geben zu wollen. Im Schlußdrittel aber gingen die Wiener mehr aus ſich heraus, Cſöngei er⸗ höhte auf:0. Ehrentreffer. weitere Tore, die den Sieg vollſtändig machten. — Raoſportkongreß in Paris Der Radſport⸗Weltverband(UC) hielt am Wochenende in Paris ſeine Jahrestagung ab, bei der 12 Nationen ves⸗ treten waren. Deutſchland hatte ſeinen Radſportführer Eggert entſandt. Die Tagesordnung umfaßte nicht we⸗ niger als 48 Punkte, wobei es ſich faſt ausſchließlich um techniſche Fragen handelte. Von den Beſchlüſſen iſt beſon⸗ ders der über die Wartefriſt für Amateur⸗Weltmeiſter beim Uebertritt ins Lager der Berufsfahrer hervorzuheben, den Amerika eingebracht hatte. Die künftigen Weltmeiſter müſſen noch während des ganzen Jahres, in dem ſie ihren Titel errungen haben, als Amateure ſtarten; erſt im folgen⸗ den Jahr wird ihnen eine Berufsfahrer⸗Lizenz bewillig! Angenommen wurden weiterhin die von der Schweiz für die Weltmeiſterſchaften und von Deutſchland für die Olym⸗ piſchen Radſportwettbewerbe vorgelegten Zeiteinteilungen, ſowie der italieniſche Antrag, daß bei der Straßenwelt⸗ meiſterſchaft von acht gemeldeten Fahrern jeweils vier ſtartberechtigt ſind. Der Ablehnung dagegen verfielen die Anträge auf Schaffung einer Weltmeiſterſchaft in Verfol⸗ gungsrennen, ſowie auf die Umwandlung des Olympiſchen Straßenrennens in ein Einzels Zeitfahren. Für die Durch⸗ führung der Weltmeiſterſchaften 1938 erhielt Holland end⸗ gültig den Zuſpruch. Die Satzungen des Verbandes wurden dahingehend geändert daß der Präffdent jedes Jahr neu gewählt wird. Die Wahl für 1986 fiel auf den Schweizer Mar Burgi mit einer allerdings aroßen Zahl von Slimmenthaltungen. Ebenſo wie die anderen Vorſtandsmitglieder wurde auch der deutſche Vize⸗Präſtdent Eggert wiedergewählt. Weltbeſtleiſtung im Zweiſitzerfahren Demmer, Auf der offenen Bahn in Arcachon unternahmen die 8 Franzoſen Dayen und Richard einen Weltrekordcer⸗ ſuch im Zweiſitzerfahren ohne Führung. Das Vorhaben der Franzoſen gelang; mit einer Stundenleiſtung von 48,688 Kilometer verbeſſerten ſie den bisheriden Stunden, rekord ihrer Landsleute Chocque und Barthelemy, der mit 43,044 Km. fogar noch unter dem Weltrekord des Itaſteners Olmo im Einzelfahren(45,090) blieb, ganz beträchtlich. Frankreich. larenem Ppſten. Schon im erſten Abſchnitt hatten die tech⸗ niſch und i Zuſämmenſpiel vorzüglichen Tſchechen mehr“ ſcheiterten ant Dann kamen die Letten durch Pägle zum Cſöngei und Demmer ſchoſſen noch zwei 9 Montag, 10. Februar 1936 Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 67 SW Waldhof übernimmt die Führung BfR verliert das Rückspiel 22:7 Viernheim beſiegt BfB Mühlburg:1— Freiburg verliert gegen 7 Karlsruhe:5 Gau XIII Südweſt FV Saarbrücken— Eintracht Frankfurt:4 Union Niederrad.— Kickers Offenbach:3 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punfte Eintracht Frankfurt 5 9 4 2 29.14 228 Wormatia Worms 14 9 2 3 38:16 20˙8 in Pirmaſens 14 9 2 3 33.22 20.8 Boruſſia Neunkirchen lt 8 3 5 228.22 19 18 55S Frankfurt 16 7 3 6 3226 17.15 Kickers Offenbach 15 7 2 6 24:23 1614 FV Saarbrücken 16 5 3 8 25:33 13 19 Union Niederrad 16 5 3 8 16:83 13.19 Opel Rüſſelsheim 16 1 6 9 22789 8˙24 Phönix Ludwigshaf. 16 2 2 12 18:37 6˙26 Gau XIV Baden Vn Mannheim— S Waldhof:7 VfB Mühlburg— Amicitia Viernheim 12 e Freiburg— Karlsruher FV 32:5 Sp Waldhof 17 9 1 2 19:5 Lic Pforzheim 13 8 2 3 188 Karlsruher 14 7 8 4 17.11 Bft Mannheim 14 6 4 4 16.12 Amiettia Viernheim 15 5 4 6 1416 Germania Brötzingen ls 5 2 6 12.14 F Freiburg 814 5 2 7 12.16 Bin Mühlburg 14 3 5 5 11·17 Bf Neckarau 11 1 1 6.13 Phönix Karlsruhe. 14 1 4 9 6˙22 Gau XV Mürttemberg BfB Stuttgart— S Feuerbach:2 Spfr Stuttgart— F Zuffenhauſen 318 Vereine Spiele iw. anentſch. verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 15 8 5 2 43.20 21.9 Sc Stuttgact 14 8 3 t 32˙22 19:9 NiB Stuttgart 15 7 5 3 41:24 19.11 Sportir Stuttgart 14 7 5 2 30 19 18 10 SS Ulm 14 7 1 6 31:28 15:13 Spfreunde Eßlingen! 6 2 7 29:81 14:16 SpVg Cannſtatt 14 4 5 5 19˙28 1315 y Zuffenhauſen 14 4 4 6 21:28 1216 FV Ulm 15 5 1 9 19:39 11:19 Sp Feuerbach 14. 2 12 14:39 225 Gau XVI Vayern 1. FC Nürnberg— Spg Fürth:0 Bayern München— 1860 München 510 Be Augsburg— Wacker München 11 FC München— FC 05 Schweinfurt 41:3 1. FC Nürnberg 14 11 3—:8 25:3 Bayern München 15 11 2 2 39:15 24.6 Spa Fürth 15 10 3 2 28:10 287 BCE Auasburg 14 6 2 6 25:19 14:14 Schweinfurt 05 15 6 2 7 26.23 14:16 Wacker München 16 5 3 8 21133 13•19 München 1860 16 5 2 9 22:83 12:20 ASV Nürnberg 18 3 3 7 16:24 9 17 1. FC Bayreuth 16 4 1 11 15˙2 92 FE München 16 3 1 12 17-40 72²5 Wieder 20000 im Stadion Vin Maunheim— SW Waldhof:7(:2) Es iſt unmöglich, über dieſen ſportlichen Großkampf zu schreiben, ohne ſeine beſondere Bedeutung aus den Zu⸗ ſammenhängen heraus zu würdigen. Als VfR vor Jahres⸗ friſt dem langjährigen Meiſter vom Rhein, SV Waldhof, den neugeſchaffenen Gautitel entwand, ſtand es feſt, daß die laufende Spielzeit als Brennpunkt die Gegenüberſtellung von Meiſter und Exmeiſter erhalten und alle übrigen Kämpfe in Baden ſich um dieſes Duell gruppieren würden. Da beide Gegner in der Lage waren, ihre zur Zeit ſtärkſte Vertretung ins Feld zu ſtellen, nahm es nicht wunder, daß wiederum eine Maſſenwanderung auf der Seckenheimer Landſtraße einſetzte und die rheiniſche Zentralkampfſtätte bis zum Rand füllte. So kam ein Bild im Stadion zuſtande, das trotz ſeiner oft erlebten Aufmachung des immer⸗fungen Reizes nicht entbehrte; von der Erwartung und Spannung nicht zu reden, die der vermutliche Ausgang dieſer zweiten Auflage des weit über den Mannheimer Bereich hinaus intereſſie⸗ renden Straußes unter den aufgetürmten Menſchenmauern hervorrief. Das Spiel 5 5 Auf dem lerchbgefrerenen glatten Raſen beginnt das Spiel ſehr vorſichtig, doch ſetzt Waldhof gleich wach Beginn die 1. Ecke. Da bringt nach vergeblichem Strafſtoß Langen⸗ beins ein feiner Angriff des linken Walfhofflügles, wobei Stſſling halbhoch zur Mitte gibt, und Bielmeier mit ſchynem Kopfball in der 6. Minute den Führungstreffer holt, 120. Den in der Luft liegenden Ausgleich vergibt Spindler, indem er dicht vor dem Netz danebenflankt. D Soche bleibt auch weiterhin noch recht verhalten, aber ein paſanter Durchbruch Sifflinas, mit Paß zu Bielmeier, führt zum Schuß aus der Luft, der aber ſcharf über den Kaſten geht. Waldhof zeiot nach Ablauf einer weiteren Ecke nun doch zu ſtarke Ueberhaſt im Schießen, beherrſcht aber das Feld und ein Fernball Molendas ſtreicht am Pfoſten aus, aber auf Straſhall, den Heermann venſchuldet, kann aus Gedränge Langenbein den Ausgleich holen,:1. nach einer Viertelſtunde. Molenda iſt dann der Retter auf der Torlinie, als Drayß herauslaufend den Ball verfehlt Schneider bricht aus outer Lauerſtellund auf präziſe Steil⸗ vorlage durch, doch Bartak herauseilend, irritiert den An⸗ greiter, das Leder landet neben dem leeren Tor. Kurz darauf mißlingt demſelben Stürmer ein weiterer Verſuch in guter Stellung. 3. Ecke Malechef. Bartak ſchnaypt einen ſchwierigen Ball und Schneider ſetzt dann einen Strafball wohl ſehr ſcharf, aber unplaciert auf den Hüter dicht am Pfoſten. Vifhi kommt zu ſeiner 1. und 2 Ecke. Dann lenkt Gümderoth bed ränt Bartaf gleichfalls in die Hände. Das Spiel iſt im Zug und bringt wechſelnd ſehr ſpannende Mo⸗ mente; leider aber behindert der glitſchige Boden die Aktionen im Stra raum ungemein. Einen ganz unverhofft kommenden Ball kann Siffling in olückhafter, aber auch techniſch aanz großer Wendung, flach und kurz, für Bartafk unmöbalich erreichbar, ins Tor drehen,:1. Vom herausſchnellenden Drayß angegriffen, verſchießt Langen⸗ bein im kritiſchſten Moment und bleibt das der erſten Hälfte entiprechennde Pau ſe nergebnis beſtehen. Nach Seitenwechſel iſt nach dem vorher Gebotenen ein weiterer packender Kampf zu erwarten. Waldhof hat ſofort eine ganz brenz⸗ liche Verkettung vor ſeinem Tor zu beſtehen, die aber noch gut abläuft. Wieder iſt einmal Schneider auf Fahrt, doch von dem ihn wie ein Schatten begleitenden Kamenzin be⸗ hindert, ſchießt er den Torwart wieder fanggerecht an. Waldhof ſchraubt auf die 6. Ecke und iſt es kurz darauf Heermann, der den zu gefährlichem Durchſtoß anſetzenden Langenbein ſtellt. Ein Schuß Adams entgleitet dann Drayß im Werſen, doch Model kann, da niemand zur Stelle, vollends klären. Da ſchnellt Bielmeier durch, doch Bartak kaun mit den Fingerſpitzen deſſen Schuß noch ablenken, beim Nachſchuß macht Au auf der Torlinie Hände; den Elfmeter, den Schneider ſcharf ſetzt, ſchlägt Bartak kurz ab und im abermaligen Nachſchuß kann er die Oberhand behalten, :1. Nach dem Wiederanſtoß kann Schneider auf Flanke Weidingers unhaltbar:1 köpfen, womit die zähe Ausein⸗ underſetzung entſchiegen iſt. Das Weitere kann nur noch auf eine eventuelle Aenderung des Spielſtandes hinaus⸗ laufen. Vfe macht alle Anſtrengungen hierzu, kommt auch zu ſeinem 3. Eckball, aber trotz ſtärkſter Deckung zeigt Waldhof mitunter meiſterliche Zuſammenarbeit wie Solo⸗ leiſtung im Sturm, die ſchließlich aus ruhiaſter, unbehin⸗ derter Stellung Schneiders, der den Ball noch legen kann, ſcharf am Pfoſten und unter vergeblichem Werfen Bartaks den 5. Treffer erreicht. Eine Vorlage von links kann Langenbein dann aber mit blitzhaftem, todeiche⸗ rem Schuß zum:5 umſetzen. Günderoth nerſchenkt den 6. Treffer, aber Bielme ter holt dann ſicher nach::6. Günderoth— Weidinger fabrizieren dann in ſelten zu ſehender Weiſe, unter Abweſenheit Bartaks 217. Dabei bleibt es. Die Mannſchaftsleiſtungen VfR Mannheim bat trotz dieſes ungewöhnlich hohen, und auch wohl nicht verdienten Ergebniſſes unter zeitweiſe erſchwerteſten Umſtänden nach verſchiedenen Fronten den Titel in Ehren bis zum Letzten verteidigt und— wie ſein großer Gegner— die Wandelbarkeit des Fußballgzücks erneut erfahren müſſen. Heute trifft es dieſen, morgen ſenen. Jedemalls hat die Mannſchaft vor der Pauſe den ebenbürticen Partner abgegeben und das glückbaft⸗ raffinierte Tor Sifflinas vor der Pauſe brachte die Wendung die dann Schneider mit dem Elfmeter und den weiteren Trefhern endgültig beſtegelte. Im Weſent⸗ lichen mag die zu ſcharf betonte Taktik der Torſicherung die Druck und Durchſchlag vorne fühlbar ſchwächte. mi! zur Entwicklung des Spielganes beioetragen haben— aber man ſah ſpäter aber auch ein Schlußtrio, das in ſeiner zeitweiſen Benommenheit Kopfſchütteln erregte. Kein An⸗ greifen, kein Stellen. Bartak mußte die Sache dann aus⸗ löffeln und ſtand auf derlorenem Poſten. Dazu kam, daß damit ein weiteresmal das ſonſtige Flügelſpiel verſagte während Langenbein wie üblich nur wenig Luft gelaſſen wurde. Die gegebenen Lücken nützte er aber erſtklaſſig. Auch die Verbinder fielen gegen ſonſt ab. Dem wirklichen Spielkräftveerhältnis nach iſt, wie oben anpedeutet, das Eroebnis aber zu hoch Für SV Waldhof iſt das Erwartete inſofern ein⸗ getroffen, als nach dem ſchwachen Spiel gegen Mühlburg ein Anſteigen der Kurve in Ausſicht ſtand, wenn auch ein ſolches Abſchneiden wohl niemand erwartete. Jeder Spie⸗ ler gab ſein Beſtes und dürfte der Erfolg an der Geſamt⸗ lage gemeſſen inſofern zu begrüßen ſein, als eine zweite Niederlage des Exmeiſters als lachenden Dritten nur Pforzheim geſehen hätte. So aber dürfte die Bahn für Mannheim geſichert ſein. Eine Großleiſtung vollbrachte Heermann als Mittelläufer. Siffling beſann ſich gleichfalls auf ſeine Aufgabe und Schneider, der gleich⸗ falls ſcharf bewacht war, wird ſich die letzte Ruhe beim Vi⸗ ſteren ſeiner Schüſſe wohl noch aneignen. Er hat weſent⸗ lichen Anteil am großen Erſolg. Auch Faß ler als lin⸗ ker Läufer fügte ſich im erſten Debüt gut ein. Eine wirk⸗ lich ſchwache Stelle gab es nicht. Waldhof iſt auf dem be⸗ ſten Weg ſeine alte Poſition zurückzuerobern. Die Geſamt⸗ leiſtung war wirklich meiſterwürdig. Schrempp Karls⸗ ruhe leitete vor annähernd 20 000 Zuſchauern unauffällig, und von Kleinigkeiten abgeſehen, umſichtig und ſicher. Wertvoller Sieg von Viernheim VB Mühlburg— Amicitia Viernheim:2(:2) Die Viernheimer hatten das Glück, das Rückſpiel gegen den VfB Mühlburg auf dem neutralen KF V⸗Platz austra⸗ Sportverein Waldho SV Waldhof— Tade Ketſch 12:3 VfR Mannheim— TW 62 Weinheim 14:9 T Seckenheim— TW Ettlingen:0 Sp Waldhof— TG Ketſch 12:8 Drei Spiele brachte der heutige Februarſonntag, alle drei in Mannheims Mauern. Alle drei waren in der Vor⸗ runde unentſchieden ausgegangen. Waldhof hatte gegen Ketſch, Vfl in Weinheim und Seckenheim in Ettlingen nur unentſchieden ſpielen können. Man erhofft alſo auf allen Plätzen ſpannende Kämpfe mit knappen Spielergeb⸗ niſſen. So kam es auch. Zwar laſſen die Spielergebniſſe eindeutige Niederlagen der Gäſtevereine vermuten, aber dem war nicht ſo. 5 5 Die Ketſcher lieferten auch auf dem Waldhof eine völlig ebenbürtige Partie, aber nur im Felde. Vor dem Tore war ein klarer Unterſchied. Da ſah man, was der Waldhof⸗ kann. Die Ketſcher Angriffsreihe ſpielte viel zu energie⸗ los. Was helfen alle Freiwürſe und Wurfgelegenheiten, wenn man nicht ſchießen, keine Wucht in die Würfe legen kann und nicht zu placieren verſteht. Da waren die Ein⸗ heimiſchen aus anderem Holz geſchnitzt, ihre Schüſſe waren ſtets gefährlich, trotzdem ſie in der Gäſteverteidigung ein ſtarkes Bollwerk gegen ſich hatten. Auch Rohr machte dem Meiſter die Erfolge nicht leicht, aber alles nutzte nichts gegen die guten, ſicheren, wohlüberlegten Würfe des Geg⸗ ners. Ausſchlaggebend war diesmal allein das Wurſvermögen und der beſſere Aufbau, den Waldhof(Rutſchmann) zeigte. Das Spiel war flott und ſehr ſchön. Alle Spieler befleißig⸗ ten ſich eines anſtändigen Spiels, das wir um ſo lieber vermerken, da wir oft genug das Gegenteil rügen mußten. Der Erfolg dieſer ſaireren Spielweiſe iſt zwor eine ge⸗ ringere Torzahl, aber ſie läßt dem Spiel viel mehr ſeinen Lauf und Zeit zur Ueberlegung. Die Spieler aber gehen nach einem ſolchen Kampf als Kameraden auseinander und reuen ſich auf ein wiederſehen. Hoffen wir, daß die Spielweiſe ſo anſtändig bleibt, dann wird auch das Publi⸗ kum, das ja Handball und nicht Rugby ſehen will, wieder zahlreicher erſcheinen. Mit zum Gelingen dieſes Treffens trug aber auch die gute Schieoͤsrichterleiſtung von Heckel⸗ Frankſurt bei. l Mit 12:3 nimmt der Meiſter Revanche für den einzig⸗ ſten Punktverluſt, den er in der Vorrunde erlitt und hat den Titel badiſcher Gau⸗ meiſter errungen. Wir gratulieren der und ihrem ſympathiſchen Spielführer Fritz Spengler zu dieſem ſchönen Erfolg. Wir ſind überzeugt, daß auch die reſtlichen Spiele, die auf den Ausgang in Baden keinen Einfluß mehr haben, gewonnen werden und dann mit vollen Segeln ins Rennen um die deutſche Meiſterſchaft! Glück auf! VfR— TW 62 Weinheim 14:9(:8) Mit 818 mußten ſich die Raſenſpieler in der Vorrunde zufrieden geben. Mit etwas Glück konnten die Bergſträß⸗ ler den einen Punkt retten. Heute nun bot ſich den Blauen die Gelegenheit zur Revidierung dieſes Er ebniſſes, die auch glückte. Man muß es den Blauen laſſen, ſeit einiger Zeit weht ein anderer Wind hinter den Brauereien. Da wird endlich wieder kombiniert und auch oeſchrſſen, daß es eine Pracht iſt. Aber auch— auch dies ſei betont— man deckt wieder und hat eine Hintermannſchaft zur Stelle, die auch größeren Aufgaben gewachſen iſt. Dies mußte heute der wirklich gut aufgelegte Sturm der Weinheimer zu ſeinem Leidweſen erfahren. Unter der guten Leitung von Senftle⸗Karlsruhe be⸗ gann das Spiel für die Blauen verheißungsvoll. Schon gleich nach Beginn wirft Fiſcher den Führungstreffer. wackeren Elf Zwar holen die Güſbe auf, aber Fiſcher, der langſam wieder im Können iſt, iſt aberwals erſclareich. Ein unterbun⸗ dener Angriff der Schwarzblauen endet mit einem Allein⸗ gang Sornbergers, deſſen Wurf Gülch nicht halten kann. Als Fiſcher nun gar auf 411 ſtellt glaubt wan an eine Kataſtrophe für Weinheim. mutigen. Schwöbel wirft immer wieder ſeine Stürmer ins Feuer, und da diesmal Ziegler nicht hundertprozentig iſt, Dieſe aber laſſen ſich nicht ent⸗ gen zu dürfen, denn der Mühlburger Platz wird umgebaut und ſteht augenblicklich nicht zur Verfügung. So gelang es den Heſſen, ihren Vorſpielſieg zu wiederholen und zwei weitere wertvolle Punkte zu gewinnen. In der erſten hal⸗ ben Stunde hatten zweifellos die Mühlburger mehr vom Spiel und es boten ſich ihnen auch viele Torgelegenheiten; aber einmal machte der Sturm einen recht hilfloſen Ein⸗ druck und dann war auch Viernheims Verteidigung auf der Höhe. Nach halbſtündigem Spiel erzielte Viernheim den Führungstreffer, und zwar war es Koob, der den Ball im Anſchluß an einen Freiſtoß einköpfte. Die Gäſte wurden nun etwas offenſiver und kurz vor der Pauſe gelang ihrem Linksaußen, Kiß 2, auch ein zweites Tor. Nach der Pauſe verſtärkte Viernheim die hinteren Reihen, was den Mühl⸗ burgern ein überlegenes Feldſpiel einbrachte. Nach 17 Mi⸗ nuten ſchoß Fach einen Freiſtoß von der Strafraumgrenze zum einzigen Mühlburger Treffer ein. Mit viel Glück und Geſchick hielt Viernheim den knappen Vorſprung. Einige der 1000 Zuſchauer gebärdeten ſich am Schluß recht wild, wobei ſich ihre Angriffe in erſter Linte gegen Schied»ichter Bruſt⸗Mannheim und den einen Linienrichter richteten. Freiburg in Gefahr Freiburger 86— Karlsruher JV:5(:9) Der FC hatte das Pech, dieſes für ihn wichtige Spiel die erſte halbe Stunde mit zehn Mann durchſtehen zu müſſen, denn Torhüter Hugo Müller war durch eine Autopanne am rechtzeitigen Erſcheinen verhindert. Heck ging ins Tor, konnte aber nicht verhindern, daß der gut aufgelegte Kü ſchon nach ſieben Minuten den Führungs⸗ treffer durch Rapp erzielte. Wenig ſpäter fiel aus einem Gedränge heraus ein zweites Ter für den Ke und kurz vor der Pauſe mußte der inzwiſchen eindetretene Müller ein drittes Tor zulaſſen, das der Gäſte⸗Linksaußen Bolz im Nachſchuß erzielte. Nach der Pauſe hatte der KFV zu⸗ nächſt wieder mehr vom Spiel und Rapp erhöhte auf:0. Das:0 kam aus einem Gedränge heraus zuſtande und das genügte den Karlsruhern, die in der Folge recht ſorg⸗ los ſpielten und den Freiburgern das Kommando über⸗ ließen. Peters brachte auch zwei Gegentore an und kurz vor Schluß verwandelte Seßler noch einen Strafſtoß vom Elfmeterpunkt zum dritten Gegentreſfer. Die Karlsruher gewannen verdient. Sie ſtellten die beſſere Mannſchaft ins Feld und warteten mit einem ge⸗ pflegten Stitrmerſpiel auf. Beim Fe eſpielte die Abwehr recht hart, was zu vielen Freiſtößen führte. Schiedsrichter war Coron in i⸗Konſtanz; 2000 Zuſchauer. o 10 Die Spiele in anderen Gauen FV Saarbrücken Eintracht Frankfurt 124(:2) 6000 Zuſchauer erlebten in Saarbrücken in der erſten halben Stunde eine meiſterhafte Vorſtellung der Frank⸗ furter Eintracht, deren Stellungs⸗ und Abwehrſpiel kaum zu überbieten war. Beſter Mannſchaftsteil war die Lüu⸗ ferreihe, in der diesmal Gramlich die überragendſte Lei⸗ ſtung zeigte. Nächſt ihm war Leis der beſte Mann. Im Angriff gefiel Schmitt durch ſein Schußvermögen und ſeine gute Ballbehandlung. Groß war erfſetzt, was ſich am linken Flügel nachteilig bemerkbar machte. Bei den Saarbrückern waren Mittelläufer Sold und Verteidiger Purper die Beſten. Im Angriff gefiel der linke Flügel Benzmüller— Becker am beſten, Rechtsaußen Kuhn ſtel völlig ab. Barth (Saarlautern) bot keine überzeugende Leiſtung. Union Niederrad— Offenbacher Kickers:3(:2) Die Offenbacher Kickers kamen in dieſem Treffen, das einen überaus ſpannenden Verlau' nahm, zu einem ver⸗ dienten Sieg. Die Mannſchaft hat ſich wieder gefunden und iſt in ganz prächtiger Form, ſo daß ihr Siegeszug wohl ſchwer aufzuhalten ſein wird. Bei den Gäſten gefielen die gut arbeitende Hintermannſchaft und hier beſonders Tor⸗ hüter Eigenbrodt und Kühle ſowie im Sturm Keck und Simon. Vor 2000 Zuſchauern war Pfeiffer(Hanau) dem Spiel ein guter Leiter. Sportfr. Stuttgart— F Zuffenhauſen:8(:1) Das Spiel in Degerloch zwiſchen den Sportfreunden Stuttgart und dem FV Zuffenhauſen war für beide Teile von gleicher Wichtigkeit. Während es für die Sportfreunde galt, durch einen Sieg nicht nur die knappe Vorſpielnieder⸗ bage gutzumachen ſondern auch den Anſchluß an die Spitzengruppe zu behalten, galt es für den FV Zuffen⸗ haufen, durch einen etwaigen Erfolg aus der Geſahren⸗ zone des immer noch drohenden Abſtiegs zu kommen. In⸗ deſſen kam es wieder einmal anders und ſede der Parteien müßte ſich mit einem Punktgewinn begnügen. Vor etwa 9000 Zuſchauern lieferten ſich die Mannſchaften einen mit⸗ iſt Fandballmeiſter oͤreht ſüch das Blatt ſchnell. Aus:1 wird:3. Noch vor der Pauſe kann Morgen auf 315 ſtellen. Dieſer Erſolg war aber auch notwendig, da Mäntele wach Seitenwechſel vom Anſpiel weg einen haltbaren Ball paſſieren laſſen wuß. Dieſer unerwartete Erſolg gibt den Gäſten neuen Mut und ſie drängen vorübergehend. Sorn⸗ berger ſchafft dann aber mit zwei erfolgreichen Allein⸗ gängen wieder Luft. Zur Abwechflung ſind die Berg⸗ ſträßler dann wieder in Front gekommen und Mäntele muß einen unhaltbaren Wurf paſſieren laſſen. So ſorgten immer wieder Erfolge der Gäſte dafür daß das Spiel nie einſeitia wird und die Raſenſpieler nie Gelegenheit be⸗ kommen, ſich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Auch Fiſchers nächſtes Tor vermögen die Beraſträßler voſtwen⸗ dend auszugleichen. Das Spiel bereitet nun ſichtlich Freude, vor allem da man ſich einer aroßen Fairnis beffeißiat. Kemeter, der wenig Wurfſicherheit bis dahin gezeigt hat, kan nun auch das Schwarze treſſen. Dieſer Spieler wäre noch einmal ſo erfolgreich, wenn er ſich angewöhnen würde die Bälle mit zwei Händen aufzunehmen. Nachdem auch dieſes Tor von dem Gaſt beantwortet war, ſetzt Fiſcher einen weiten Wurf ins Netz. Aber auch jetzt wieder ge⸗ lingt dem Gegner die Auſholung zur alten Tordifferenz. Kemeter iſt nochmals erfolgreich und dann kommt Moraens große Zeit. Zweimal hintereinander vermag er die ganze Hintermannſchaft zu überſpielen und placiert einzuwerſen. 18:8 ſteht nun die Partie und Weinheim iſt endgültig ge⸗ ſchlagen. Stöhrh und Morgen kommen noch zu ſe einem Erfolg. dann nimmt ein ſpannendes faires Sziel ſein Ende. TV Seckenheim TW Ettlingen 710(:0) So brachte auch das dritte Treffen eine Revanche. Ett⸗ lingen hatte in Seckenheim aber auch gar nichts zu beſtel⸗ len und unterlag glatt. Wenn aber in den beiden Vor⸗ mittagsſpielen die Unterlegenen im Ergebnis zu kurz ka⸗ men, ſo war dies in Mannheims Oſten anders. Die Alb⸗ täler kamen ſehr glimpflich weg. Bei nur einigermaßen Schußvermögen wären die Mannen um Becker haushoch geſchlagen worden. Betrachten wir gleich das Spiel. Etwa 200 Zuſchauer ſahen unter Schuhmacher, Weinheim, ein Spiel, das auch nicht eine einzige Minute zu feſſeln vermochte. Secken⸗ heim ſtürmte und ſtürmte, aber Erfolge blieben aus. Wohl hatte Ettlingen in oͤem Torhüter einen tüchtigen Vertreter ſeines Faches, der auch ſportlich all ſeinen Mitkameraden weit überlegen war, zur Stelle. Aber auch bei ihm ſchlich ſich manch mitleidiges Lächeln ein, wenn er die gegneri⸗ ſchen Stürmer in Aktion ſah. Da war aber auch gar nichts dahinter. Saft⸗ und kraftlos wurde ins Blaue geworfen. Die Spielſtärke dieſer Reihe iſt ſtark gegen den Beginn abgefallen. Daß der Sieg verdient war, ſteht außer allem Zweifel, aber gezeigt haben auch die Sieger nichts. Die Unterlegenen gaben ein wenig ſchönes Bild ab. Halten, Stoßen und Anhängen an den Gegner waren an der Tagesordnung. Dazu war man auch im Reklamieren nicht faul, ſo daß man die Elf in dieſer Verfaſſung nicht ſo bald wieder hier zu ſehen wünſcht. Zwei Hinausſtel⸗ lungen gab es auch. Eine wegen Tretens und die andere wegen Schiedsrichterbeleidigung, dabei kamen die Gäſte aber noch gnädig weg. Handball der Vezirksklaſſe Staffel 1 MTG— Turnverein 1846:12(:5) Tg Oftersheim— Jahn Weinheim 413(:3) TV Leutershauſen— Tgde Laudenbach:4(:2 Jahn Neckarau— TW Friedrichsfeld:9(:6) Staffel 2 TV Handſchuhsheim— Tade Ziegelhauſen:5(:8) TV Hockenheim— TS Schi nan 12:1(:0) Polizei Heidelberg— S St. Leon 918(:5) Tode St. Leon— TV Rot:2(:1) unter ſehr erbittert durchgeführten Kampf.— Schiedsrichter war Gewinner. VfB Stuttgart— SW Feuerbach:2(:1) Unter der vorzüglichen Leitung von Schiedsrichter Liſt (Stuttgart)! gab es im Spiel zwiſchen dem württembergi⸗ ſchen Meiſter Vi Stuttgart und dem Tabellenletzten SV Feuerbach beinahe eine kleine Senſation. Bis zur Mitte der zweiten Hälfte führte der Tabellenletzte mit:1. Erſt iſt einem eingelegten Endſpurt gelang es dem VfB, die verdiente Führung und damit den Sieg zu erringen. 2500 Zuſchauer wohnten dem intereſſanten Kampfe bei. 1. Fe Nürnberg— Spogg Fürth:0(:0) Etwa 15 000 Zuſchauer ſahen dieſes für die Meiſterſchaft außerordentlich wichtige Spiel im Zabo. Der„Club“ hat auch das Rückſpiel ganz verdient mit 210 gewonnen. Aber ſo leicht wurde ihm das Siegen nicht gemacht. Die„Klee⸗ blättler“ haben in den letzten Spielen eine überaus gute Form an den Tag gelegt und waren auch im Lokaltrefſen eine 5 gefährliche Mannſchaft. Daß ſie zu keinem Gegen⸗ treffer kamen, lag an der faſt unüberwindlichen Nürn⸗ berger Hintermannſchaft, in der Munklert und Billmann ſowie Uebelein und Oehm gemeinſam mit Torwart Köhl ganz Großes leiſteten. Im Sturm fiel Gußner als Rechts⸗ außen volllommen aus, auch Friedel war recht unbeweg⸗ lich. Der unermüdliche Schaffer war hier wieder Eiberger, daneben waren Schmidt und Spieß recht eifrig. Bei Fürth war Wolf im Sturm der beſte Mann. Am linken Flügel hielt ſich Frank ſehr gut. Von den beiden Verteidigern war Schwendtner der Beſſere. Wenz im Tor machte mit⸗ unter einen recht nervöſen Eindruck, an den beiden Toren jedoch war er ſchuldlos. Eiſinge r- Regensburg leitete den harten Kampf einwandfrei. 6 München— FJC 05 Schweinfurt 428(821) Im erſten Spiel der Münchener Doppelveranſtaltung kam der F München zu einem knappen und glücklichen 4·3⸗Sieg über den FE Schweinfurt. Auf der anderen Seite iſt aber der Sieg der Münchner als nicht unverdient zu be⸗ zeichnen, denn ſie verloren ſchon vor der Pauſe ihren Tor⸗ hüter durch Verletzung und mußten bis zum Schluß mit 825 Mann durchhalten. Schiedsrichter war Maul ⸗Nürn⸗ rg. Bayern München— 1860 München:0(:0) Im zweiten Spiel der Münchner Doppel veranſtaltung. das vor rund 5000 Beſuchern vor ſich ging, kamen die „Bayern“ zu einem unerwartet klaren Sieg über die 2öwen“. Unerwartet deshalb, weil 1800 in feinen letzten Spielen gutes Können gezeigt hatte und die Bayern ohne ihren Nationalſpieler Goldbrunner antreten mußten. Die ger ließen ſich in der erſten Viertelſtunde vom Gegner überrumpeln. In der zweiten Hälfte waren die Bayern ſtest tanangebend. Schiedsrichter war Sacken reuther⸗ Nürnberg. Be Augsburg— Wacker München:1(:0) Die Augsburger kamen diesmal gegen die„Blauſterne“ zu keinem Sieg. vielmehr mußten ſie ſich mit einem Un⸗ entſchteden begnügen, das auch den Leiſtungen beider Mannſchaften gerecht wurde. Die Augsburger Angriffs⸗ reihe ſpielte in der erſten Hälſte recht zuſammenhanglos. was wohl auf die mangelnde Unterſtützung ſeitons der Läuferrethe zurückzuführen war. Auch die Münchner Stürmer konnten mit ein daar guten Torgelegenheiten wichts anfangen.— Schiedsrichter Grabler ⸗Regensburg leitete vor 3500 Zuſchauern recht aut. Briliſcher Fußball Die Ergebniſſe: Eugland: 1. Liga: Aſtvn Villa— Everton 121; Black⸗ burn Rovers— Arſemal 071; Ehelſeag— Birmingham 010: Grimſuy Town— Weſtbr. Albion:2; Huddersfield Town gegen Leeds United 172, Liverpool— Sunderland 978; Middlesbrough— Bolton Wanderers:0; Portsmouth Preſton North.:1; Sheffield Wednesday— Brentford 318: Stoke City— Mancheſter City 110; Wolderhampton gegen Derby County:0.— 2 Liga: Barnsley— Weſtham Un. :2; Blackpool— Bradford:2; Bradford City— Charlton Athletic:1; Bury— Swanſea Town:1, Doncaſter Ro⸗ vers— Leiceſter Eity 120; Mancheſter United— Port Vale 72; Neweaſtle United— Burnley 121; Norwich City gegen Southampton:1; Nottingham Foreſt— Sheffield Un, 011; Ploymouth— Hull City:1; Tottenham Hotſpurs— Ful⸗ 22. Schottland: Pokalſpiele: Clnde— Hibernians:1; Dun⸗ fermline— Halſton 512; Albeon— Glasgow Rangers 178: Falkirk— Kilmarnock:1, Dundee— Airdrieonigus 2217 Elgin Eitn— Queen of the South 013; Comdenbeath Dundee United:3; Morton— Stenhouſemuir:0 Mo⸗ therwell— St. Bernards:0; Dalbeattie— St. Mirren 91; Third Lanark— Leith Athletie:0; Celtic— St. Johnſtone:2; Aberdeen— Kings Park 60. Jriſcher Rugbyſieg Der zur britiſchen Ländermeiſterſchaft zählende Rugby⸗ kampf zwiſchen Irland und England wurde am Samstag vor 40 000 Zuſchauern in Dublin ausgetragen. Die favoriſterten Engländer lagen bei der Pauſe mit 320 in Front, ſpäter gleichen aber die Iren aus und holten ſchließlich noch drei weitere Punkte die einen 613⸗Sieg er⸗ gaben. Es war die 55. Begegnung zwiſchen beiden Ländern und Irland feierte ſeinen 17. Sieg. Heidelberger Rugbyſieg in Berlin Am Wochenende hatten die Berliner Hochſchulſportler Gäſte aus dem Reiche. Die Rugby ⸗Spieler traten gegen eine Heidelberger Studentenmannſchaft an. Mit 573 68755 kamen die Hefdebberger zu einem etwas glücklichen Siege. Die Berliner ginnen zunächſt in:0⸗Führung, aber bereits nach 10 Minuten gelang den Süddeutſchen enn erhöhter Verſuch. Bei dieſem:3 blieb es, denn in der Folgezeit waren die Leiſtungen ſo ausgeglichen daß keine Mannſ oft mehr zu Erſolgen kam Weniger erfolgreich waren die Hockeyſpieler der 1btiverſität Halle. Berlins Studenten waren nach dem Wechſel klar überlegen und ſiegten verdient mit 511(:1) Toren. 6. Seite/ Nummer 67 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 10. Februar 1936 Sandhofen bleibt in Führung SpVa Sandhoſen— Dlympia Neulußheim 322 Germania Friedrichsfeld— Seckenheim:1 Alemannia Rheinau— Spell Käfertal 14 Ilvesheim— Phönix Mannheim 221 Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte SpVg Sandhofen 16 9 5 2 94:23 23:9 SC Käfertal 15 9 2 4 42:14 VfTug Feudenheim 15 8 4 3 37:29 Alemann. Flvesheim 16 8 4 4 34:26 Olympia Neulußheim 16 9 15 6 48285 Germ. Friedrichsfeldl7 8 3 6 27:26 08 Hockenheim 14 5 6 3 29.24 Phönix Mannheim 15 6 3 6 2523 Heddesheim 16 4 3 9 21:36 08 Mannheim 13 4 1 8 22:31 SpV. Seckenheim.. 16 2 3 11 18:43 iin 17 3 1 13 22ð40 SpVg Sandhofen— Olympia Neulußheim:2 Der SpVg Sandhofen, die in der glücklichen Lage iſt,. nahezu alle Mitbewerber um den zu vergebenden Meiſter⸗ titel auſeigenem Gelände zu empfangen. ſtand diesmal die Olympia Neulußheim in einem harten und ſpannenden Ringen gegenüber, das von beiden Mannſchaften mit gan⸗ zem Einſatz beſtritten wurde. Der gezeigte ſtarke Wille zum Erfola läßt ſich verſtehen, denn die Mannen aus dem Mannheimer Norden waren beſtrebt einen Mitbewerber entſcheidend zu diſtanzieren und die Olympia war darauf bedacht, nicht aus dem engeren Wettbewerb auszuſcheiden. Aber trotzdem das wieder ſtärker gewordene Neulußheim mit aller Energie kämpfte mußte es doch die guten tech⸗ niſchen und ſtrategiſchen Fertigkeiten der zur Meiſterſchaft drängenden SpVg anerkennen, die aber nur mitunter in Karer durch nichts zu beebnträchtigenden Linie auf den be⸗ deutungsvollen Sieg losſteuerte. Für die Folge wird man aber im Sandhofer Lager mit weit beſſeren Leiſtungen auf⸗ warten müſſen, ſollte das ſich geſteckte Ziel nicht kurz vor Toresſchluß noch vorbeigelingen. Sandhofen hatte einen ſehr guten Start erwiſcht und ſpielte von der erſten Münute an fühlbar überlegen, aber ein Kopfball von Ehrbächer und wenig ſpäter ein Straf⸗ ball von Michel gingen über den Kaſten. Nach etwa 20 Minuten, als Sandhoſen vorübergehend nur 10 Mann im Felde hatte, vermochte Neulußheim, dank eines ganzes Ein⸗ ſatzes jeden Spielers nicht nur eine gleichwertige Partie herauszuſpielen ſondern auch überraſchend durch Kopfball aus dem Gedränge heraus gon Wein erzielt, in Führung zu gehen. Doch die Freude währte nur wenige Minuten, denn ſchon beim nächſten Angriff unterlief Gentner ein Hände im Strafraum, das zum Elfmeter führte den Vogel prompt verwandelte, Nach Wiederbeginn ſetzte Sandhofen, das Fluder in die Sturmmitte genommen hatte, ganz gehörigen Druck hinter ſeine Aktionen. Aber vorerſt hatte man noch kein Glück bei der Sache, denn ein Strafball, von Vogel getreten, prallte an der Querlatte ab. In der 58. Minute ging aber Neulußheim erneut in Front, als Wein eine Ecke aut hereingab, die Langlotz zum 2. Treffer einköpfte. Wiederum war es Vogel der auf Hereingabe von rechts den Aus⸗ gleich erzielte. Im Kampf um den Stegestreſſer wurde das Spiel immer härter und faſt auf der Mittellinſe ſtanden die Sandhofer Verteidiger und ſchlugen die Bälle nach vorn. Im Anſchluß an eine Ecke gab es ein erneutes Hände und Vogel war es wiederum, der den Elfmeter zum Siegestreffer verwandelte.. Die SpVa Sandhofen hat ihre Poſition mit ei⸗ ſerner Willenskraft verteidigt. Der Sturm griff ſcharf und ſchwungvoll an, aber erwies ſich im Ausnützen heraus⸗ gespielter Möglichkeiten kaum als annehmbar gut. Eine achbbare Partie lieferte die Läuſerreihe Müller Michel und Wehe(letzterer allerdings mit Ausnahmen), die in Deckung uad Aufbau faſt ſtets zu genügen wußte. In der Verteidigung waren Schenkel und Streib brauchbare Kräfte, die den geſtellten Anforderungen reſtlos entſorachen. Witte⸗ mann im Tor war aufmerkſam und hielt in bekannter Ruhe. Neulußheim hat ſich mit großem Eifer geſchlagen und alles verſucht, um noch einmal vorſtoßen zu können. In ſchnellen, ſteilangelegten Angriffen wurde der Sturm in dem Wein und Langlotz etwas überragten, immer wieder gefährlich. In unermüdlicher Gegenwehr hat ſich die ge⸗ ſamte Läuferreiße geſchlagen und als Verteidiger haben ſich trotz zeitweiſe ſtärkſter Beonſpruchung Gentner und Hagmann ſehr gut gehalten. Stadler im Tor hat ſich brad geſchlagen, aber er vermochte den Gana der Dinge nicht reſülos aufzuhalten. 5 Als Schiedsrichter leitete Motz⸗Heidelberg zufrieden⸗ ſtellend. Seckenheim wieder geſchlagen Friedrichsfeld— Seckenheim:1 Erwartungsgemäß konnten die Friedrichsfelder am Sonntag auf eigenem Platz gegen Seckenheim beide Punkte erkämpfen. Die Gäſte machten ihnen aber das Siegen ſchwer; beſonders in der erſten Hälfte ſah die Sache nicht ſehr roſig aus, trotzdem die Führung in ihren Händen lag, denn ſchon in der erſten Minute ſchoß Jung das Führungs⸗ tor. Die Gäſte ſind jedoch bald im Bilde und Hollerbach muß ſeine ganze Kunſt aufbieten, um den Ausgleich zu ver⸗ hindern. Dagegen ſind die Friedrichsfelder glücklicher, denn Jung kann noch vor der Pauſe nach langem Zögern ein swettes Tor ſchießen. Nach Wiederbeginn ſieht die Sache anders aus. Der Platzbeſitzer hat nun das Spiel in der Hand. Zwei ganz große Chancen werden vergeben. Auf der Gegenſeite macht Hollerbach einen gefährlichen Kopfball, den Fuchs geſchickt auf Tor gibt. Bei einem Eckball kommen die Gäſte zu dem Ehrentreffer, der Ball wird von einem Gedränge ins Tor gedrückt. Aber ſchon die nächſte Minute bringt wieder den alten Abſtand, als Jäger einen ſchönen Flachſchuß in die linke Ecke ſetzt. Die Gäſte haben noch eine Chance bei einem Kopfball, der ſchon im Tor ſcheint. Maaß iſt der Glückliche, der gerade noch zur Ecke ablenken kann. Der Sieger fand ſich, trotz der beiden Erſolge, erſt in der zweiten Hälfte und konnte dann gut gefallen. Ein beſon⸗ deres Lob verdient Hollerbach, der ausgezeichnet war; ihm haben ſeine Klubkameraden den Sieg zu verdanken, denn Ehret fand ſich diesmal nicht zurecht. Brſimmer, trotz Ver⸗ letzung ſehr gut, und im Angriff Rockſitz und Jäger, ſind die treibenden Kräfte. Der Unterlegene hatte nach einer guten Halbzeit nicht die Ansdauer, um weiter durchſtehen zu kön⸗ nen. Gut war hier die geſamte Verteidigung, der Mittel⸗ läufer und im Sturm die beiden ſchnellen und ſchußkräf⸗ tigen Außenleute Fuchs und Seitz. Strößne r⸗Heidel⸗ berg war dem ſchönen und ſpannenden Treffen ein aus⸗ gezeichneter Leiter. Käfertal ſiegt ſicher Alemannia Rheinau— Sp. Cl. Käfertal:4 Dem Spiel in Rheinau war eine gewiſſe Bedeutung nicht abzuſprechen, da es für die Alemannia um die Klä⸗ rung der Abſtiegsfrage ging, für den Sp. Cl. Käfertal aber darum, mit einem Vollerſolg aufzuwarten, um den knappen Vorſprung des Tabellenführers nicht größer werden zu laſſen. So war Grund genug vorhanden, das Spiel auf beiden Seiten mit höchſtem Siegeswillen zu beſtreiten. Ob⸗ wohl ſich Rheinau mit letzter, verzweifelter Hingabe um ſeine Aufgabe bemühte und auch periodenweiſe eine aus⸗ geglichene Partie herauszuholen verſtand, mußte es wie⸗ derum die größere Fertigkeit des Sp. Cl. Käfertal anerken⸗ nen, der die Sache wohl billiger als im Vorſpiel machen mußte. aber im ganzen geſehen doch kaum gefährdeter Sie⸗ ger wurde. a Die Alemannen hatten in dieſem Treffen einen feinen Start erwiſchr. Nach einer kurzen Drangperiode, die an die Abwehr Käfertals große Anforderungen ſtellte, konnte der eifrige Halbrechte Heckmann mit einem placierten Schuß aus kürzeſter Entfernung das Führungstor ſchießen. Die Freude dauerte allerdings nicht lange, bald hatten ſich auch die Gäſte gefunden und bei einer gut angelegten Gegen⸗ aktion ſetzte Hering das Leder für Benz unhaltbar unter der Latte in die Maſchen. Ueber den ganzen Reſt der erſten Hälfte war Rheinau für Käfertal ein durchaus gleichwer⸗ tiger Gegner. Dun der zweiten Hälfte ſetzte ſich die beſſere Technik und Zuſammenarbeit von Käfertal einwandfrei durch und ſchon nach 5 Minuten führte Flankenball Herings durch wundervollen Kopfball von Hörr zum Führungstrefſer. Trotzdem wurden die Aleman⸗ nen infolge ihrer großen Schnelligkeit immer wieder ſehr gefährlich, ohne jedoch etwas Zählbares erreichen zu kön⸗ nen. Zwei weitere Tore für Käfertal, von Hörr und Pauels innerhalb weniger Minuten geſchoſſen, beſiegelten die Nie⸗ derlage der ſich tapfer wehrenden Alemannen. Dex Sp. Kl. Käfertal hat nach der Pauſe eine ſehr gefällige Leiſtung geboten. Die Mannſchaft iſt gut im Schwung und wird wohl bis zum Ende der Spiele noch ein gewichtiges Wort mitreden. Vetter zwiſchen den Pfoſten iſt ein mutiger, gewandter Hüter, der ſein Gegenüber noch übertraf. Rutz und Rihm verteidigten mit Routine und vollſter Schlagkraft. In Deckung und Aufbau warteten Jene, Kilian und Kuhn mit einer vollendeten Leiſtung auf, und der Sturm, dieſe Linie ausgezeichneter Techniker, war dank der ausgezeichneten Verbinderleiſtung von Fuchs un⸗ gemein gefährlich. Auch die Alemannia Rheinau hat ſich groß und tapfer geſchlagen und alle Energie darangeſetzt. Benz im Tor hielt imponierend und ſeine Vorderleute Kutterer und Vetterolf behaupteten ſich trotz größter Beanſpruchung in unermüdlicher Gegenwehr. Die Läuferreihe ſah ihre Haupt⸗ aufgabe in der Erfüllung einer genauen Deckung des flin⸗ ken gegneriſchen Sturmes, ſo daß ein nennenswerter Druck nach vorn nicht immer gelang und die Stürmer es ſchwer hatten, richtig auf Touren zu kommen. Heckmann und Ket⸗ terer waren in dieſer Linie noch die zugvollſten Spieler, die ſich, von ihren Kameraden nicht voll unterſtützt, meiſt ver⸗ geblich einſetzten. Schiedsrichter Gitel⸗ Weinheim leitete ſehr zufriedenſtellend. Phönix fällt weiter zurück Alemannia Ilvesheim— Phönix Mannheim:1 Wäre dieſes Treffen nur 14 Tage früher geweſen, ſo hätte man mit ruhigem Gewiſſen von einer Meiſterſchaſts⸗ Vorentſcheidung ſprechen lönnen. So aber haben ſich die Verhältniſſe im Meiſterſchaftskampf ſoweit entwickelt, daß ſowohl die Ilvesheimer als auch der alte ruhmreiche Mannheimer Phönix wohl kaum noch zür die Entſcheidung um den erſten Tabellenplatz in Frage kommen, da deren Punktverluſtkonto in den letzten Wochen doch zu ſtark bean⸗ ſprucht wurde. Bei Ilvesheim iſt es die überraſchende Niederlage gegen 08 Mannheim, die der an und für ſich tapferen Elf die Ausſichten auf den Meiſtertitel genommen hat, denn eine Heimniederlage wiegt natürlich doppelt ſchwer. Aehnlich liegen die Verhältniſſe bei Phönix Mann⸗ heim, nur daß man hier auch noch ſtarke Sorgen mit der Aufſtellung der Mannſchaft hat. Immerhin ging es in dieſem Kampf Sieg Anſchluß an die Spitzengruppe man kann ja nie wiſſen! Da zudem beide Parteien ſich ſchon immer abwechſlungsreiche und torhungrige Treffen geliefert haben, war man auch diesmal auf den Ausgang der neuen Auseinonderſetzung geſpannt. Man wurde aber bitter enttäuſcht, denn beiderſeits wurde alles andere, nur kein reifer und ſchöner Fußball geſpielt. Man legte viel⸗ mehr ſtärkeren Wert auf Rauhbeinigkeiten, die natürlich immer zu verwerfen ſind. Da aber in unſer⸗Heidelberg ein Schiedsrichter amtierte, der dieſe Mätzchen nicht ent⸗ ſchloſſen genug zu unterbinden wußte, ſtieg man beiderſeits von Anfang bis Schluß kräftig hinein. Die Folge davon waren drei Verletzte und ein Spiel, das alles andere nur nicht ſeſſeln konnte, im Gegenteil, man war froh, als der Schlußpfiff ertönte. Ilvesheim kam zu einem recht glücklichen Sieg, überzeu⸗ gend waren aber die Leiſtungen nicht. Der beſte Mann⸗ ſchaftsteil war das Schlußtrio. Der Sturm ſpielte zunächſt ſehr zügig, war aber nach der Pauſe durch zwei Verletzte geſchwächt und kam daher nicht recht auf Touren. Die Län⸗ ferreihe hielt ſich anſprechend, mußte aber nach dem Wechſel ein gut hereinkommender darum, durch einen zu erlangen, denn gezwungenermaßen auf die Defenſive mehr Wert als auf den Angriff legen. Phönig fiel, vor der Pauſe ſtark ab, Pauſe die Möglichkeit, wenigſtens ein Remis zu erzwingen. Schwach war der Torwächter, während die Verteidigung den Anſprüchen genügte. In der Läuferreihe war Löſch der beſte Mann und der Auſbauſtratege. Greiner ſpielte ſtark defenſtv und kam nicht recht in Fahrt. Im Sturm operierte man nicht ſchlecht, vor dem Strafraum aber war die Kunſt meiſtens zu Ende, da man körperlich doch etwas benachtei⸗ ligt war. Bis zur Pauſe hatte Ilvesheim mehr vom Spiel, aber erſt nach 20 Minuten kann der Linksaußen mit Mühe zum :0 einſenden. Kurz vor dem Wechſel kamen die Platzherren durch ihren Mittelſtürmer zur:0⸗Führung. Nach dem Wechſel erzielt Phönix durch Raßmus nach einem Fehler der Ilvesheimer Vertetdigung durch entſchloſſenem Schuß das Ehrentor. Beiderſeits macht man bis zum Schluß weni⸗ ger ſchöne als verbiſſene Anſtrengungen zur Reſultatver⸗ beſſerung, aber beiderſeits gelingt nichts mehr. hatte aber nach der Am die badiſche Ri VfK-Ringer in großer Form KSW Wieſental trotz verſtärkter Aufſtellung:16 geſchlagen Zum Rückkampf kam der Kraftſportverein Wieſental mit weit ſtärkerer Mannſchaft. Die Gäſte ließen nichts un⸗ verſucht, ſie wollten mit aller Gewalt das Vorkampfergeb⸗ nis, das bekanntlich die Vſck⸗Staffel mit 12:7 zu ihren Gun⸗ ſten entſcheiden konnte, vebeſſern, was ihnen jedoch gegen die in beſter Verfaſſung kämpfenden Vfͤler nicht gelang. Lediglich Maier kam gegen Walz zu einem Fallſieg, während alle anderen die Ueberlegenheit der Mannheimer anerken⸗ nen mußten. Ueber 300 Zuschauer waren Zeugen von ganz inter⸗ eſſantem Ringkampfſport. Kampfrichter Schweisgut⸗Schiffer⸗ ſtadt konnte in ſeinen Entſcheidungen befriedigen. Ledig⸗ lich im Treſſen Maier⸗Walz unterlief ihm ein Fehler, denn der Mannheimer war mit ſeinen Schultern noch ſichtlich von der Matte entfernt, als er den Kampf zu Gunſten des Gaſtes ſtoppte. Wenig freundlich wirkte die Kampfſtä tte. Es iſt für die Zuſchauer beſtimmt nichts angenehmes nahezu 2 Stunden in einem ungeheizten Saal gu ver⸗ bringen. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Lehman n⸗Bſch 87 gegen Mayl⸗ Wieſental. Lehmann zeigte anfänglich wenig Kampfnerv. Er überließ ſeinem Gegner völlig den Angriff und wartete nur auf einen geeigneten Augenblick, um mit doppeltem Armfeſſel und Rückfaller zum Ziel zu kommen, was ihm aber nicht gelang. In der 4. Minute mußte Mayl par⸗ terre, wo er von Lehmann mit verſchränktem Ausheber auf beide Schultern geworfen wurde. Federgewicht: Klefenz⸗ Bf 86 gegen Machauer⸗ Wieſental. In der erſten Halbzeit bekam man nur Stand⸗ kampf zu ſehen, der ziemlich eintönig wirkte. Erſt im Bodenkampf ſchält ſich bei dem Mannheimer eine techniſche Ueberlegenheit heraus. Der Gaſt muß auf ſeitliche Auf⸗ reißer und Rückwurf 3 Wertungen abgeben. In den letz⸗ ten drei Minuten Standkampf legt Klefenz einen mäch⸗ tigen Endſpurt vor, kann aber zu keinem entſcheidenden Erfolg kommen, er mußte ſich mit einem klaren Punkt⸗ ſieg zufrieden geben. Leichtgewicht: igen mann ⸗BfK 86 gegen Mahl⸗ Wieſental. Mahl zeigte einen eigenartigen Kampfſtil. Er greift immer in ſtark geduckter Stellung an. Seine Stütz⸗ griffe bleiben bis zur letzten Sekunde gefährlich, ebenſo gefährlich iſt er in den Bodenrunden durch ſein dauerndes Zlehen aus allen Lagen, aber der Mannheimer kann im⸗ mer wieder in letzter Sekunde prächtig parieren. Gigen⸗ mann kam durch Abfangen eines ſeitlichen Untergriffes in Führung, die er bis zum Schluß des Kampfes halten konnte und damit Punktſieger wurde. Weltergewich: Meurer VfK 86 gegen Groh ⸗ Wieſental. Dieſes Treffen bringt wechſelſeitige Kampf⸗ momente. Erſt iſt Meurer tonangebend, aber ſeine gut⸗ gemeinten Hüftzüge landen immer wieder außer der Matte, dann kommen für den Mannheimer gefährliche Situatio⸗ nen, denen er ſich aber voll und ganz gewachſen zeigte. Nach vollkommen ausgeglichener erſten Halbzeit mußte Meurer durch Losentſcheid Zwangshocke einnehmen; er kam nach 8,40 Minuten durch Armzug und Eindrücken der Brücke zu einem vielumjubelten Schulterſieg. Mittelgewicht: Denu⸗ Vi 86 gegen Rothart⸗ Wieſental. Wieſental brachte in Rothart den beſten mittel⸗ badiſchen Ringer. Man konnte deshalb auf dieſe Begeg⸗ nung beſonders geſpannt ſein. Was wohl niemand er⸗ wartete, brachte Denu ſchon nach 20 Sekunden ſertig. Kaum nahm dieſes Treſſen ſeinen Anfang, kam Rothart ſchon in hohem Bogen durch verſchränkten Hüftzug nach 20 Sekunden auf beide Schultern. Eine keine Leiſtung von Denu. Halbſchwergewicht: Wal z⸗ Bf 86 gegen Matier⸗ Wieſental. Walz kann ſich im Stoandkampf ſehr gut halten. Nach der erſten Halbzeit, die für beide Ringer keine Vor⸗ teile brachte, mußte der Gaſt zuerſt Unterlage einnehmen. Walz verſucht immer wieder, mit ſeitlichem Aufreißer zum Erfolg zu kommen, aber Maier verteidigt ſehr gut. Walz wird bei einem ſolchen Griff abgefangen und geht mit den Schultern noch frei von der Matte übers Kreuz, worauf der Kampfrichter Maier als Sieger erklärte, was nicht rich⸗ tig war. Schwergewicht: Rudolf ⸗ VK 86 gegen Wieſental. Rudolf ringt ziemlich verhalten, während Groß eine größere Angriffsluſt erkennen läßt. In der 5. Minute geht auch Rudolf aus ſich heraus, drängt ſeinen Gegner parterre und ſiegt nach wechſelvollen Situationen durch prächtigen Armzug und Eindrücken der Brücke nach 5,54 Minuten. Eiche Sandhofen ſiegt in Bruchſal ASW Germania Bruchſal wiederum 712 geſchlagen Groß⸗ Für„Eiche“ Sandhofen war dieſer Rückkampf mit dem ASV Bruchſal keine leichte Aufgabe. zumal in ihren Reihen immer noch der gute Mittelgewichtler Hahl erſetzt werden muß. Aber die Gaumeiſtermannſchaft hat in All⸗ raum, Sommer und ganz beſomders in den Gebrüder Rupp, die alle zu entſcheidenden Siegen kamen, eine ſichere Stütze, wie ſie kaum eine andere Mannſchaft aufzuweiſen hat. Bade zeigte in Bruchſal beſſere Leiſtungen als zu Hauſe, er überließ dem guten Naßner nur einen knappen Punkt⸗ ſieg. Weickel hatte in Hiller einen ſtarken, aber auch techniſch ſehr hervorragenden Ringer gegen den er wenig ausrichten konnte, allerdings war ſeine Niederlage nicht gam einwandfrei. Sandhofen brachte im Mittelgewicht den alten Kämpen Emmering. der ſich überraſchend gut hielt. Kettler⸗ Offenburg leitete die Kämdfe die fol⸗ gende Ergebniſſe brachten: 5 Im Bantamgewicht kam Allraum Sandhofen gegen Graſſel⸗Bruchſal durch Ueberſtürzer nach 5 Minuten zu einem entſcheidenden Sieg.— Naßner⸗Bruchſal hatte im Federgewicht gegen Bade ⸗Sandhoſem weit größere Ar⸗ beit zu leiſten als im Vorkampf. Im Standkampf erwies ſich Bade gleichwertig dagegen muß er im Bodenkampf durch Armſchlüſſel eine Wertung abgeben und verliert knapp nach Punkten.— Das Leichtgewichtstreffen. in dem ſich Sommer⸗ Sandhofen und Kon ra d⸗Bruchſal gegen⸗ überſtanden, wurde ſehr energiſch geführt. Sommer führte in der 6. Minute einen wuchtigen Schleudergriff durch, der ihn zum entſcheidenden Sieg führte.— Den Welter⸗ gewichtskampf kann Bruchſal durch Hiller über Weik⸗ kel ⸗Sandhofen gewinnen. Allerdings war die Entſchei⸗ dung, da Weickel mit dem Kopf außer Matte war, ſehr zweifelhaft.— Die Mittelgewichtler J. Schneider ⸗ Bruchſal und Emmering ⸗Sandhofen ringen über die volle Kampfdauer. Dieſes Treſſenm wurde für Schneider entſchieden obwohl keine ſichtliche Ueberlegenheit zu er⸗ kennen war. Emmering hatte ein Unentſchieden verdient. — Bis zum Halbſchwergewichtstreffen führte Bruchſal 76. H. Rupp Sandhofen ſtellte das Ergebnis auf 977 zu⸗ gunſton ſeines Vereins, denn er beſiegte Kemmet⸗ Bruchſal ſchon nach einer Minute durch Armſchlüſſel.— Robert Rupp ⸗Sandhofen ſtellte dann den Sieg ſeiner Mannſchaft ſicher. Gg. Schneider ⸗Bruchſal vermochte nur bis zur 3. Minute ſtandzuhalten. Mit gutſitzendem Armzug kam Schneider auf beide Schultern. Giſela Arendt: 107,8 Beſtleiſtungen beim Kaſſeler Schwimmſeſt Das vpitt Käſfeler Schwimmverein durchgeführte natio⸗ nale Schwimmfeſt geſtaltete ſich dank der Mitwirkung der Olympia⸗Schwimmer zu einem vollen Erfolg. Bei der ausgezeichneten Beſetzung und den vorzüglichen Bahnver⸗ hältniſſen konnte man von vornherein mit einigen Beſt⸗ leiſtungen rechnen und die diesbezüglichen Erwartungen erfüllten ſich dann auch. Es gab drei neue deutſche Beſt⸗ leiſtungen, die alle auf das Konto unſerer tüchtigen Frauen kommen. Die wertvollſte Beſtleiſtung ſchwamm die Char⸗ lottenburger„Nixe“ Giſela Arendt heraus, denn ſie er⸗ reichte über 1000 Meter Kraul die international ganz erſt⸗ klaſſige Zeit von:0 7,8 Minuten. Die erſt am vergan⸗ genen Sonntag in Bremen aufgeſtellte Beſtleiſtung von :08,4 hatte alſo nicht lange Beſtand.— Die zweite Beſt⸗ leiſtung wurde von einer in der Beſetzung Pollack(Span⸗ dau), Groth(Breslau), Halbsguth(Nixe) und Arendt (Nixe) ſchwimmenden Staffel über 4 mal 100 Meter Kraul mit:41 Minuten aufgeſtellt und die alte Beſtleiſtung do⸗ mit um volle vier Sekunden übertroffen. Hilde Salbert (Nixe) ſetzte die Staffel fort und ſo brachten die Charlotten⸗ Gaupergleichskampf in Worms Südweſt- Württemberg:2(:0 Das Wormſer Zuſammentreffen der beiden Fußballgaue Südweſt und Württemberg war für den Gau Süddweſt inſo⸗ fern von beſonderer Bedeutung, weil hier nicht die aller⸗ erſte Garnitur, die ſich bis zum Endſpiel um den D B⸗ Pokal durchgerungen hatte, eingeſetzt war. Nur Fath war damals mit dabet, die Termſuſchwierigkeiten hatten es bewirkt, doß für dieſes Spiel faſt nur Nachwuchsleute ge⸗ ſtellt wurden. Nach dem ſchönen Wormſer Spiel kann man ſagen, daß der Gau 13 neben ſeinen bewährten Ver⸗ tretern der letzten Spiele noch eine bemerkenswert große Anzahl guter Leute beſitzt. Die Zahl von 4000 Zuſchauern entſpricht nicht ganz den Erwartungen. Die aber gekom⸗ men woren, erlebten ein wirklich ſchönes Spiel, das durch gute Wetter⸗ und Platzverhältniſſe begünſtigt wurde. Die beſten Leiſtungen zeigte bei Südweſt der Angriff, der ſich zuerſt zuſammenfand. Holdmann wirkte als her⸗ vorragender Aufbauſpieler. Eckert und Fath fügten ſich gut ein und der neue Mann Stahl von Pfalz Ludwigs⸗ hafen bot eine anerkennenswert gute Leiſtung. Er iſt in Ballführung, Ueberſicht und Schußvermögen ſehr gut und kann ſich einen ſtändigen Platz in der Gauelf erſpielen. Schulmeyer hat ſeine frühere Beſtzeit wieder erreicht. In der Läuferreihe war Pohle beſſer als Kiefer und ſein auf ungewohntem Poſten ſtehender Vereinskamerad Zimmer⸗ mann. Die Verteidigung war unſicher. Vogel war hier der Beſſere. Ittel im Tor ſchien nicht ganz ſicher.— Beim Gau Württemberg, der ein ſchnelles und techniſch gutes Spiel vorführte, war der Läufer Handte der beſte Mann. Er mußte viel leiſten, weil Picard dritter Verteidiger ſpielte, was ſich nicht ganz bewährte. Im Sturm ſtachen Schrode und Tröger hervor. Die Verteidigung war beſſer als die des Gaues Südweſt. Höfer wurde mit der Zeit verwirrt, ohne daß ihm eine Schuld an den ſechs Toren beizumeſſen iſt. In der zweiten Hälfte ging Tröger auf Halbrechts, Steck übernahm die Sturmführung. a Die Schwaben lagen anfänglich in Führung, zumal die Süd weſt⸗Verteidigung unſicher war. In der 15. Minute machte Vogel einen Fehler, Schrode wor zur Stelle und ſchoß ein. Fath ſchoß nach einer weiteren Viertelſtunde den Ausgleich. In der 37. Mniute ging ein Schuß Eckerts aus 35 Meter ins Netz und eine Minute vor der Pauſe ſchoß Schulmeyer an dem herauslaufenden Höfer vorbei den dritten Treffer auf eine ſchöne Flanke Faths. Die zweite Hälfte begann mit dem 4. Tore des Südweſt⸗Gaues, das Schulmeyer nach fabelhafter Zuſommenarbeit des gan⸗ zen Sturmes erzielte. Die Schwaben kamen auf, mußten ſich aber in der 18. Minute durch Stahl erneut geſchlagen geben. Schulmeyer nahm in der 20. Minute einen weiten Abſchlag auf, überlief die Verteidigung und ſchoß unter dem kallenden Torhüter ein. Fath drückte den Ball voll⸗ ends ins Netz. Württemberg erzielte in der 28. Minute durch Tröger ſeinen zweiten Treffer. Bis zum Schluß waren die Schwaben beſſer, konnten aber an der Südweſt⸗ Abwehr nicht vorbeikommen. Die Mannſchaften: Südweſt: Ittel(Kickers Frankenthal); Vogel(SV Wies⸗ baden), Kern(Jahn Schwarzw. Worms); Pohle(Jahn Schwarzw. Worms), Kiefer, Zimmermann(beide Wor⸗ matia); Schulmeyer(SV Wiesbaden), Stahl(Pfalz Lubd⸗ wigshafen), Eckert(Wormatia), Holdmann(FS Frank⸗ furt), Fath(Wormatia). Württemberg: Höfer(Göppingen): Mezger, Kübler (beide Sc Stuttgart); Müller(Se Stuttgart), Picard (SSW Ulm), Handte(Kickers); Aubele, Steck, Tröger(alle SSV Ulm), Eyſſele(Sc Stuttgart), Schrode(Sportfr. Eßlingen).— Müäller⸗Köln leitete gut. Tc Ludwigshafen— TV 1846 Mannheim 328 Einen ſchweren Gang machte am Sonntag der TV 48, der bei Turnern in Judwigshafen zu Gaſte war. Zweimal hatte ſich der Platzbeſitzer in Front bringen können, und erſt in den letzten 10 Minuten des Kampfes wurde das Un⸗ entſchieden erzielt. Schon die erſten Minuten bringen eine große Ueberraſchung. Der Tc iſt gleich in Fahrt und überrumpelt die Mannheimer. Brand kann im Alleingang die Führung holen und Dr. Mattes ſchießt ſofort das zweite Tor. Bei einem Zuſammenprall wird Brand verletzt, ſo daß er ausſcheiden muß. Er wird durch Scholz erſetzt. Nach längerem Drängen der Gäſte kommen dieſe durch Seidel zu einem Gegentreſſer, der allerdings nicht einwandfrei war. Ein Rückhandſchuß von Henſolt verfehlt nur knapp ſein Ziel, dann iſt Pauſe. Die Mannheimer beherrſchen nach Wiederbeginn das Spielfeld, ohne die ausgezeichnete Tö⸗ Verteidigung ſchlagen zu können. Einen Bombenſchuß von Keller macht er ebenſo unſchäd⸗ lich, wie den ſcharfen Nachſchuß Henſolts. Lange Zeit kann Stark ſein Heiligtum reinhalten, bis Lutz 2 ihn ſchlagen kann. Aus vollem Lauf ſchießt Lutz zum Ausgleich ein. Die Einheimiſchen kommen nochmals auf und erzielen eine Strafecke, in deren Anſchluß Scholz mit ſchönem Schuß wie⸗ der die Führung holt. Dann bekommt Stark Arbeit in Fülle, die Gäſte wollen den Ausgleich holen. Henſolt ſchießt ſcharf, aber Stark iſt auf dem Poſten. Erſt als Keller ſchön durchkommt, muß er ſich ſchlagen laſſen. Mannheim drängt zum Sieg, aber ohne Erſolg, denn die TFE⸗Verteidigung ſteht ſicher. Der Tec überraſchte, trotz mehrfachem Erſatz, mit einer guten Leiſtung; nur die ſchwache Läuferreihe verhinderte einen durchaus möglichen Sieg. Ausgezeichnet ſchlug ſich Stark im Tor, ſowie beide Verteidiger Bahm und Schowal⸗ ter. Im Sturm hinterließ Brand in den wenigen Minu⸗ ten, die er ſpielte, einen guten Eindruck. Die Beſten waren hier Dr. Mattes und zeitweiſe Brümmer. Beim Gegner machte ſich das Fehlen von Greulich ſtark bemerkbar. Schenk brauchte lange Zeit, bis er ſich eingeſpielt hatte. Gut hielt ſich Slenvoigt und in der Läuferreihe Lutz 1. Sehr gut war im Angriff Lutz 2 und Keller, auch Henſolt tat ſein Mög⸗ lichſtes. bürger„Nixen“ mit:43 Minuten(bisher 3245,8) auch noch die Beſtleiſtung über 3 mal 100 Meter Kraul für Ver⸗ einsmannſchaften auf ihr Konto.— Bei den Männern gab es über 100 Meter Rücken einen ſpannenden Kampf zwi⸗ ſchen Altmeiſter Küppers(Plauen) und den beiden Wüns⸗ dorfern Schwarz und Schlauch, den Schwarz in:10, zu ſeinen Gunſten entſchied, Die 100 Meter Bruſt holte ſich der vielverſprechende Dortmunder Balke in 112,6 vor Schwarz(Göppingen) und Ohligſchläger(Trier). Der Stettiner Nüske gewann die 200 Meter Kraul in 216,3 und ließ dabei die Bremer Fiſcher und Heibel hinter ſich. Die Ergebniſſe: Männer: 100 Meter⸗Rücken: 1. Schwarz⸗Wünsdorf :10 3 Min.; 2. Schlauch⸗Wünsdorf:10,57 3. Küppers⸗ Plauen:12,2; 4. Kuhfus⸗Witten 113,4 Min.— 100 Meter⸗ Bruſt: 1. Balke⸗Dortmund:12,63 Min.; 2. Schwarz⸗Göp⸗ pingen:13.1; 3. Ohligſchläger⸗Trier:14,2 Min.— 200 Meter Kraul: 1. Nüske⸗Stettin:16,5 Min.; 2. Fiſcher⸗ Bremen 218,4 Min.; 3. Gaucbe⸗Stettin:18.8: 4. Heibel⸗ Bremen:20; 5. Struck⸗Bremen:23; 6. Preeſe⸗Bremen 2726 Min.— Kunſtſpringen: 1. Eſſer⸗Wünsdorf 63,77.; 2. Lorenz⸗Wünsdorf 61,92 P.— 100 Meter⸗Bruſt(Kl. 1b): 1. Wundenberg⸗Darmſtadt:20,1 Min.; 2. Frang⸗Deſſau 1218: 3. Schaller⸗Nürnberg:21,ä9 Min.— 200 Meter⸗ Kraul(Kl. 1a): 1. Geſchke⸗ Magdeburg:27 Min.; 2. Weik⸗ ker⸗Darmſtadt:99 Min. Frauen: 100 Meter⸗Kraul: 1. G. Arendt⸗Charlottenburg 107,8 Min.(neuer deutſcher Rekord!): 2. U. Groth⸗Breslau 111,0: 3. J. Schmitz⸗Spandau:11,1 Min.— 100 Meter⸗ Bruſt: 1. U. Pollack⸗Spandau:26,2 Min.: 2. T. Wollen⸗ ſchläger⸗Duisburg:26,7 Min. Unterbaden⸗Oſt F 05 Heidelberg— Kickers Walldürn 211 Union Heidelberg— BB Wiesloch:3 Handſchuhsheim 86— SV Sandhauſen 22 Pfalz⸗Oſt: Tech Rheingönheim— AS Ludwigshafen:0 IB Speyer— F 08 Ludwigshafen 112 FV Mutterſtadt 08— Pf Neuſtadt:1 SpVg Mundenuheim— 7 Frankenthal:0 Pfalz Weſt BfR Kaiſerslauntern— Sc Kaiſerslautern 121 Reichsb. Kaiſerslantern— 1. FC Kaiſerslautern 14 SV Otterberg— MSW Kaiſerslantern 111 FV Homburg— Pirmaſens 738 712 Fc Waldfiſchbach— Ic Rodalben:1 Kreisklaſſe 1 Gruppe Weſt Kurpfalz Neckarau— Neckarſtadt:1 TuS Altrip— Rohrhof:1 Poſtſportverein— TW 46 abgeſetzt Gartenſtadt— 97 Mannheim 423 Gruppe Oſt Jahn Weinheim— Viktorig Wallſtadt:2 FV Ladenburg— Fortung Edingen 121 Fageshaleucles Montag, 10. Februar Nationaltheater:„Rigoletto,, Oper von Guiſeppe Verdi, Miete A, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Clou. Kaffee Vaterland. Kafſee Odeon! Konzert(Verlangerung). Lichtſpiele: univerſum:„Der junge Graf“.— Al⸗ hambra:„Anna Karenina“.— Schauburg:„Der Außenſetter“.— Polaſt und Glarta:„Die ganze Welt dreht ſich um Liebe“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad zur Reichsoutobahn.. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr; Leſeſäle von 9 bis 18 und von 15 bis 19 Uhr. nöet⸗Meiſterſchaft JCTCßb00ͤ 0 0 .„ere e 1 Montag, 10. Februar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Seite Nummer 67 Mannheim, den 10. Februar. rüber, aber trockener Sonntag Zum Ausſchlafen juſt das rechte Wetter! So ſagten ſich die Nachtſchwärmer, die eine der zahl⸗ reichen Faſchingsveranſtaltungen beſucht hatten, als ſtie vormittags bei einem Blick aus dem Fenſter feſt⸗ ſtellten, daß der Himmel völlig bedeckt war. Der Schnee, mit dem man rechnen mußte, blieb aus. Und ſo konnte der vorgeſehene Nachmittagsſpaztergung ührt werden, ohne daß das Regendach auf⸗ eſpannt werden mußte. Einen beſonderen Charakter rhielt der Sonntag durch das Eintopfeſſen, das u einer Einrichtung geworden iſt, die in ihrem hohen erzieheriſchen Wert immer mehr geſchätzt wird. Das zweite Wochenende des Monats Februar brachte den Winterſportlern die erſehnte Betätigung. Wer es irgendwie einrichten konnte, fuhr mit den Brettern in den Schwarzwald. Enttäuſcht wurden isſportler. Mit der Bewölkung trat auch eine Le e Wärmeſteigerung ein, die das Queck⸗ ſilber leicht über den Gefrierpunkt drückte. Wenn auch geſtern die Temperatur nur knapp über Null lag, ſo reichte es doch nicht zum Eislauf, da das Eis vollkommen mürbe war. Der Bahnverkehr ſtand über das Wochenende im Zeichen des Winter⸗ ſports und der Winterolympiade. Die in Richtung München fahrenden Schnellzüge waren überaus ſtark mit Reiſenden beſetzt, die zur Olympiade woll⸗ ten. Starker Beliebtheit erfreuten ſich auch die bei⸗ den Winterſportſonderzüge, die am Samstagmittag und am Sonntagvormittag nach Oberbühlertal und Ottenhöfen gefahren wurden. Den Samstagzug be⸗ nützten von Mannheim aus 150 Schiläufer, wäh⸗ rend mit dem Zug am Sonntag früh 600 Brettel⸗ hupfer in den Schwarzwald fuhren. Weitere 120 Mannheimer reiſten mit„Kraft durch Freude“ nach Füſſen und 950„Kdcß“⸗Fahrer kamen auf der Reiſe von Köln nach Marktoberdorf(Oberbayern) mit ihrem Sonderzug durch Mannheim. Einen Sonderzug benötigten auch die Hommelwerke, die mit 600 Be⸗ triebsangehörigen nach Neuſtadt a. d. H. fuhren. Der allgemeine Verkehr über das Wochenende war lebhafter als in den letzten Wochen. Der Ausflugs⸗ verkehr am Sonntag blieb mäßig, mit Ausnahme der beiden billigen Verwaltungsſonderzüge in das Neckartal. In unbedeutendem Umfange wickelte ſich der Stadtbeſuchsverkehr ab. Polizeibericht vom 9. Februar Verkehrsunfälle. Infolge falſchen Einbiegens ſtießen am Samstagvormittag an der Ecke der Rohrhöfer⸗ und Mülheimer Straße zwei Laſtkraft⸗ wagen zuſammen. Der eine wurde derart beſchädigt, Haß er abgeſchleppt werden mußte. Perſonen wurden die E nicht verletzt.— Am gleichen Tage gegen Mittag wurde im Stadtteil Neckarau auf der Rheingold⸗ ſtraße ein 10 Jahre alter Schüler, der mit einem Fahrrad über die Straße fahren wollte, infolge e n⸗ achtſamkeit von der Straßenbahn erfaßt und zu Boden geſchleudert. Der Verunglückte, der eine Ge⸗ hirnerſchütterung erlitt, wurde in das Städtiſche Krankenhaus gebracht. Wegen Ruheſtörung wurden 8 Perſonen angezeigt. ** Ein rieſiges Weſpenneſt wurde im Käfertaler⸗ wald in dem Dachgebälk über dem Saal des„Karl⸗ ſterns“ entdeckt. Dieſes Weſpenneſt hat einen Durch⸗ keſſer von über ſechzig Zentimeter und einen Um⸗ fang von über zwei Meter aufzuweiſen. Aber nicht nur in den übergroßen Ausmaßen, ſondern auch in dem kunſtvollen Aufbau ſtellt das Weſpenneſt eine Seltenheit dar. Schon aus dieſem Grunde iſt es ſehr zu begrüßen, daß es gelang, das Neſt ohne nennenswerte Beſchädigung aus dem Gebälk zu löſen, um es nun Anſchauungszwecken nutzbar machen zu können. Prinz Karneval ſchwingt das Narrenzepter 25 große Faſchingsveranſtallungen und 65 Kappenabende bereiteten den Veſuchern fröhliche Stunden Bo-Vu-Va Wir wollen nicht unterſuchen, wie viele Mann⸗ heimer, die man auf dem Böſe⸗Buben⸗Ball vermißte, drüben überm Rhein bei den beiden Großveranſtal⸗ tungen im Pfalzbau und im Vereinshaus zu finden geweſen wären. Trotz dieſer Auswanderung nach unſerer Schweſterſtadt und trotz der vielen gleich⸗ gearteten Veranſtaltungen in Mannheim waren ooch an die 3500 Perſonen zum Bö⸗Bu⸗Ba zuſam⸗ mengekommen, dͤer vorzüglich klappte, weil er gut vorbereitet war. Tanzmeiſter Helm löſte ſeine nicht leichte Aufgabe mit gewohntem Schwung. Unterſtützt wurde er vom„Feueriv“, der durch den Elferrat und eine Abordnung der Prinzen⸗ garde vertreten war. Zudem hatte ſich Prinz Erich J. höchſtperſön⸗ lich eingefunden. Seine Tollität geruhte zu ſeinen närriſchen Unter⸗ tanen zu ſprechen, ihnen großmütig zu verzeihen und ihnen Verhaltungsmaßregeln für die verrückte Zeit zu geben. Leutſelig, wie es ſich für einen Kar⸗ nevalsprinzen geziemt, miſchte Erich J. ſich unter ſein Volk und gar manchem Mägdelein wurde die Ehre zuteil, mit Seiner Tollität tanzen zu dürfen. Man merkte bald, daß Erich J. der richtige Mann für dieſen raſch vergänglichen Thron iſt. An der Einzugspolonaiſe beteiligten ſich ſelbſtver⸗ ſtändlich die hohen und höchſten närriſchen Herrſchaf⸗ ten. Tanzmeiſter Helm verſtand es, ſofort die Stim⸗ mung anzukurbeln, wie er das ſpäter mit verſchie⸗ denen Tanzſpielen tat. Die Stimmung ſtieg zuſehends, und da bei vollbeſetztem Saal keine Ueberfüllung eintrat, konnte ſich ein richtiges Fa⸗ ſchingstreiben entfalten. Um mehr Platz für die Be⸗ ſucher des Bö⸗Bu⸗Ba zu ſchaffen, war die Aus⸗ ſchmückung etwas hochgezogen worden, ſo daß man auch die Galerie öffnen konnte, die beim erſten Maskenball geſchloſſen war. Ueber die Masken ſelbſt läßt ſich nur wenig ſagen. Den faſt ausſchließlich maskierten Damen muß man die Anerkennung zollen, daß ſich viele an das Motto des Ballfeſtes gehalten hatten. Den Herren der Schöpfung iſt hingegen die Rüge zu erteilen, daß ſie vielfach im Straßenanzug erſchienen waren. Im Nibelungenſaal ſaß auf der Bühne die Kapelle Homann⸗Webau. Dadurch ſtand das geſamte Parkett den Tanzenden zur Verfügung. In der Wandelhalle ſpielte eine Abteilung der Kapelle Becker. Eine Schrammelkapelle trug im Bierkeller zu der dort herrſchenden urfidelen Stimmung viel bei. Es verdient feſtgeſtellt zu werden, daß auch dieſer zweite Roſengartenmaskenball wieder ein voller Erfolg war. Wer ſich aktiv an dem Treiben beteiligte, erreichte das, was ja jeder anctrebte: einige frohe Stunden in luſtiger Ausgelaſſenheit. Hochſtimmung in der Liederhalle Wer im Reiche des Prinzen Karneval Stunden verleben will, an die er das ganze Jahr bis zum nächſten Faſching zurückdenkt, der darf den Mas⸗ kenball der Liederhalle Mannheim nicht verſäumen. Es herrſchte am Samstag wieder eine nicht mehr ſteigerungsfähige Stimmung, die, völlig von Alltagsſorgen befreit, die Stunden wie im Fluge verrauſchen ließ, ſo daß allgemein bedauert wurde, als die Ballmuſik, die eine Abteilung der Kapelle Seezer ſtellte, den Schlußtanz ſpielte. Beim Betreten des großen Ballhausſaales war man ſofort ins Reich des Schellenprinzen verſetzt. Ver⸗ einsmitglieder hatten ſich auf das erfolgreichſte be⸗ müht, dem Raum ein Gewand anzulegen, das durch⸗ aus in Wettbewerb mit den vielen ſchönen Masken treten konnte, die die Tanzfläche füllten. Eine be⸗ ſonders intime Wirkung wurde durch das Einziehen einer Zwiſchendecke erzielt, die ſich baldachinartig von der Mitte zu den Längswänden ſchwingt, die auf dunklem Grunde allerlei närriſches Flitterwerk tragen, während die Fenſterbogen mit langen Franſen geſchmückt ſind, in der gleichen hellroten Farbe wie die Bänder, die die Zwiſchendecke bil⸗ den, unter der in langer Reihe blutrote Herzen hängen, die offenbar andeuten ſollen, daß unter ihnen bis zum Aſchermittwoch ſo mancher Herzen⸗ brecher dahinſchweben wird. Bis zum Aſcherwitt⸗ woch, weil bis zum Faſchingsausklaug die Aus⸗ ſchmückung, für die die Liederhalle nur das Mate⸗ rial kaufen mußte, weil die Zurichtung und Aus⸗ ſchmückung völlig unentgeltlich erfolgte, erhalten bleibt. 5 Höhepunkt des Ballfeſtes war der Einzug des Prinzen Karneval i Als gegen Mitternacht die Kapelle von der Tanz⸗ muſik plötzlich zum Narrhalleſenmarſch überging, da wußte man, daß Se. Tollität mit Gefolge das Haus betreten hatte. Begeiſterter Jubel rauſchte auf, als der Prinz in Begleitung einer reizenden Maske den Saal betrat, gefolgt von dem Elferrat des„Feuerio“ und den Prinzengardeoffizieren unter Führung ihres Kommandeurs Wöllner. Vereinsführer Georg Schäfer ſprach auf der Bühne ſeine Freude über den hohen Beſuch aus, der ſich alljährlich wiederholt, weil die Freundſchaft zwiſchen„Feuerio“ und Lie⸗ derhalle bis zu Heinrich Weinreich zurückreicht, der Präſident beider Vereine war. Als Herr Schäfer dem Prinzen einen prächtigen Fliederſtrauß überreicht hatte, ergriff Se. Tollität Im Zeichen vorbildlicher Betriebskameradſchaft Anterhaltungsabend der Stotz Kontakt G. m. b. H. Wenn es noch eines Beweiſes der vorbildlichen Betriebskameradſchaft bei Stotz⸗Kontakt G. m. b. H. Mannheim⸗ Neckarau bedurft hätte, ſo wäre dieſer einwandfrei bei dem Unterhal⸗ tungsabend erbracht worden, der am Samstag non der Betriebsgemeinſchaft im„Friedrichspark“ abgehalten wurde. Betriebszellenobmann Tſchiche gab in ſeiner Begrüßungsanſprache dem Wunſche Ausdruck, daß der Abend die Kameradſchaft fördern und neue Kräfte für die Alltagsarbeit geben möge. In gegenſeitigem Helfen wolle man zum Wohle des Betriebes und darüber hinaus zum Wohle des Va⸗ terlandes arbeiten. Betriebsführer Poth betonte, daß die Firma bewußt nicht oft ſolche Ge⸗ meinſchaftsabende durchführe, um eine Verflachung zu vermeiden, ehe er einen Rückblick auf das Jahr 1935 warf, in dem er darlegte, daß der zur Geſun⸗ dung der Wirtſchaft beſchrittene Weg zwar ſteil und hart ſei, daß ſich aber der Erfolg eingeſtellt habe. Für die Firma Stotz⸗Kontakt gelte es, die Erzeu⸗ gung zu ſteigern, um weiterzukommen. Aber nicht allein der perſönlichen Selbſterhaltung wegen, ſondern zur Stärkung der Gemeinſchaft für das Volksganze. Mit vereinten Kräften müſſe man ſich bemühen, die Spezialerzeugniſſe noch mehr zur Weltgeltung zu bringen. Vorausſetzung hierfür ſei allerdings, daß die Ware ſtets gut und preiswert iſt. Die Beſchäftigung des Werkes ſei im Jahre 1935 gut und gleichmäßig geweſen, ohne daß in allen Fällen die Preiſe für die Erzeugniſſe erzielt wur⸗ den, die dieſe wert ſind. Es konnte nicht nur mit der Belegſchaft voll gearbeitet werden, ſondern es war auch noch möglich, die Kopfzahl um zehn vom Hundert zu erhöhen. Wenn die Betriebsgemein⸗ ſchaft geſchloſſen an einem Strange ziehe werde es weiter vorwärts gehen. Mit einem begeiſtert auf⸗ genommenen Treuegelöbnis für den Führer klang die Anſprache aus. Der zweite Teil des Abends brachte eine bunte Unterhaltung, die großen Beifall fand. Mit Beifall überſchüttet wurde das Doppelgquartett der„Lieder⸗ halle“, das, von Muſikdirektor Gellert begleitet, ieder und Schlager ſang, die von Muſikdirektor Gellert für Quartett geſetzt worden ſind. Der Bei⸗ fall galt auch dem Baritoniſten Heil aus dem Dop⸗ pelquartett für ſeine Rhein⸗ und Weinlieder. Fritz Fegbeutel ſagte an und gefiel auch mit eigenen Darbietungen, genau ſo wie Iſe Ernſt mit Solo⸗ tänzen und die Geſchwiſter Ern ſt mit Tanz⸗ duetten. Im dritten Teil des Abends ſpielte die . Kapelle Klein zum Tanz auf. 5 das Wort, um darauf hinzuweiſen, daß man ſich, wo man ſingt, ruhig niederlaſſen kann, da böſe Men⸗ ſchen keine Lieder haben. Deshalb ſei er auch mit beſonderer Freude mit ſeinem hohen Miniſterium zum Ballhaus geeilt, um allen einen vergnügten Abend zu wünſchen. Als der Prinz unter Hinweis auf den diesjährigen Wahlſpruch des„Feuerio“: „Warum denn greine, wann mer lache kann!“ be⸗ tont hatte, daß er von den verſammelten Narren und Närrinnen Pflege aller karnevaliſtiſchen Be⸗ ſtrebungen im Kampfe gegen das Muckertum wünſche, dankte er für die Ueberreichung des Blu⸗ menſtraußes, der ein Zeichen der Verbundenheit und Freundſchaft des„Feuerio“ und der„Liederhalle“ ſei. Möge ſich dieſe Freundſchaft weiterhin vertiefen. Als Se. Tollität mit einem Ahoil ſchloß, weckte er begeiſterten Widerhall. Er hatte aller Herzen wie im Fluge gewonnen, ſoweit ſie nicht ſchon dem ſtatt⸗ lichen Prinzen im Gardemaß bei der Damen⸗Frem⸗ denſitzung zugeflogen waren. Als der deutſche Sängerſpruch, mit dem die Lie⸗ derhaller dankten, verklungen war, brachte Vereins- führer Buſch auf Vereinsführer Schäfer ein Ahoi aus und ſteckte ihm den Hausorden des„Feuerio als Zeichen der Verbundenheit an. Und dann be⸗ wegte ſich ein endloſer Zug mit dem Prinzen an der Spitze durch ſämtliche Räume des Ballhauſes, deſſen Erdgeſchoß ebenſo gefüllt war, wie die oberen Säle. Wohl verſchwand bald wieder der Prins, weil er offenbar noch weitere Pflichten hatte, aber die ausgezeichnete Stimmung nahm er nicht mit. Im Gegenteil: ſie ſteigerte ſich noch von Stunde zu Stunde, bis oben und unten— auch in dem hinter⸗ ſten Sälchen im Erdgeſchoß wurde getanzt— die Muſiker die Inſtrumente einpackten. Sch. Maskenball der„Fröhlich Pfalz“ Die„Fröhlich Pfalz“ hatte für ihren Mas⸗ kenball am Samstag einen ſchlechten Tag gewählt, denn die Vielzahl der Maskenbälle in Mannheim und Ludwigshafen dürfte manchen davon abgehalten haben, die Rennwieſenſäle zu beſuchen. Das mußte bedauert werden, da man die Räumlichkeiten ſehr nett faſchingsmäßig ausgeſchmückt hatte und auch der Eintrittspreis ſehr gering war. Die Ranzengarde ließ es ſich nicht nehmen, die ankommenden Gäſte zu begrüßen, und auch der Elferrat der„Fröhlich Pfalz“ war vollzählig erſchienen. Daß fleißig das Tanzbein geſchwungen werden konnte, dafür ſorgte die Kapelle Trautmann. In den Tanzpauſen meldeten ſich aus den Reihen der Anweſenden einige junge Leute, die durch allerlei Scherze die Zeit ver⸗ kürzten. Die Lindenhöfer Karnevalgeſellſchaft an der Arbeit „Löblich iſt ein närriſch Streben, wenn es kurz iſt und mit Sinn!“ So lautet eine Feuerio⸗Weis⸗ heit, die ſich auch die Große Karnevalgeſellſchaft Lindenhof zu eigen gemacht zu haben ſcheint, denn ſte beſchränkt ſich darauf, in dieſer Faſchingszeit nur einige Sitzungen durchzuführen. Durch Verpflich⸗ tung bewährter Büttenredner ſichert man ſich vor unangenehmen Ueberraſchungen. Präſident Julius Setzer, der die zweite Lindenhofſitzung im Rheinkaffee mit Schwung leitete, erzielte mit Unterſtützung der übrigen Kräfte bald eine zünftige Faſchingsſtimmung im vollbeſetzten Lokal. Narr Colliſy als Till Eugenſpiegel eröffnete den Rei⸗ gen der Darbietungen mit einem Vorſpruch, an den mit neuzeitlichen Dingen ſofort Präſident Setzer anknüpfte. In die Büttenreden teilten ſich die beiden Spindler und Frau Gregan mit großem Erfolg. Maria Köhler und Frau Schmidt erfreuten mit Geſang und Fräulein Six trug Gedichte in Pfälzer Mundart vor, die dem Charakter des Abends angepaßt waren. Narr Stein hatte über den erſten Teil der Sitzung ein närriſches Protokoll angefertigt, das er bereits in der zweiten Halbzeit zur Verleſung brachte. Selbſtverſtändlich vergaß man nicht, zwiſchendurch auch närriſche Lieder zu ſingen und durch kräftiges Schunkeln zum Ausdruck zu bringen, wie vergnügt man beiſammenſaß. Die muſtkaliſche Betreuung dieſer Sitzung hatte die Kapelle Schönig über⸗ nommen. Maskenball des G6 Auf dem Maskenball des Graphiſchen Ge⸗ ſangvereins„Gutenberg“ im Kolpinghaus war die Jugend ſo überwiegend vertreten, daß es die älteren Semeſter gar bald vorzogen, ſich im Bierkeller ſeßhaft zu machen. Während ſich die Da⸗ men ausnahmslos mit mehr oder weniger Geſchick der närriſchen Parole entſprechend maskiert hatten, machten die Herren von dieſem Recht nur wenig Ge⸗ brauch, wodurch das ſonſt recht bunte Bild etwas be⸗ einträchtigt wurde. Aber an Stimmung fehlte es nicht. Dafür ſorgte ſchon die hübſche Ausſchmückung des Saales und vor allem die Tanzkapelle Ganter, deren Spiel durch Lautverſtärker auch im unteren Saal hörbar war, ſo daß ſich beim Tanzen niemand über Platzmangel beklagen konnte. In der Wan⸗ delhalle war Gelegenheit geboten, an einer Wurf⸗ bude das Glück zu verſuchen oder ſich mit närriſchem Bedarf einzudecken, mit Kopfbedeckungen aus Pa⸗ pier, Luftſchlangen und Wattekugeln. Um die Mit⸗ ternachtſtunde war der Höhepunkt erreicht: In allen Räumen herrſchte luſtiger, lebendiger Betrieb. Abwechflung genug! Wenn man zuſammenſtellt, an wie vielen Plätzen über das zweite Wochenende des Februar die Ge⸗ legenheit zu närriſchem Tun beſtand, dann kommt man zu dem Ergebnis, daß zahlenmäßig etwa in dem gleichen Umfang wie acht Tage vorher karne⸗ valiſtiſche Veranſtaltungen aller Art durchgeführt wurden. Beachtenswert iſt eine Verſchiebung in der Richtung, daß die Zahl der Maskenbälle und der größeren Faſchingsveranſtaltungen zugenommen hat und die Zahl der Kappenabende etwas geringer ge⸗ worden iſt. Insgeſamt fanden am Samstag und Sonntag in Mannheim einſchließlich der Vororte 25 Maskenbälle und größere karnevaliſtiſche Veranſtaltungen ſowie rund 65 Kappenabende ſtatt. Zum Reichsberufswellkampf 1936 Wieder trat wie alljährlich die deutſche ſchaffende Jugend zum Reichsberufswettkampf an. Während die Welt um Deutſchland von kriegeriſchem Lärm und Unruhen erbebt, mißt die dentſche Ingend ihre Kräfte im Ringen um höchſte Leiſtung in den ver⸗ ſchiedenen Berufen zum Wohle ihres Volkes. Es iſt eine harte Zeit, in der wir leben, und es gilt für jeden, ſeine ganze Kraft und ſein geſamtes Können einzuſetzen und bereit zu halten, um Deutſchlands Lebeuskampf ſiegreich zu geſtalten. Arbeiter und Student, Kaufmann und Jungbauer, ſie alle treten deshalb in dieſen beiden Wochen mit ihren Wettkampf⸗ leiſtungen vor ihr Volk als lebendiger Beweis, daß die deutſche Jugend, getren dem Vorbild des Füh⸗ rers, des erſten Arbeiters der Nation, gewillt iſt, zu ihrem Teil mit zähem Willen und durch ſtete Schu⸗ lung in ihrem Beruf ihre Pflicht zu tun in der klaren Erkenntnis, daß nur unentwegte Arbeit und Höchſt⸗ leiſtungen auf allen Gebieten den Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes ſicher und dauerhaft geſtalten vermögen Wir leben in unſerer Stadt im Grenzland, und die Arbeit in der Grenzmark ſtellt doppelte Auforde⸗ rungen, ſollen wir der Verpflichtung, die die Grenz⸗ landlage in ſich birgt, gerecht werden. Daher gilt es für die Mannheimer Jugend erſt recht, im Kampfe um die beſte Leiſtung alle Kraft einzuſetzen, um zu zeigen, daß auch in Mannheim, dem Induſtrie, und Wirtſchaftszentrum im Weſten, die junge Generativn auf dem Poſten ſteht. Der ſchönſte Preis im 5. Reichs⸗ berufswettkampf der deutſchen Jugend ſei für jeden das Bewußtſein, durch hervorragende Arbeit im Be⸗ ruf ein tätiges Glied der großen ſchaffenden dent⸗ ſchen Volksgemeinſchaft zu werden! Alles für Deutſchland! Renninger, Oberbürgermeiſter. en Das Muſikkorps der Landespolizei, das uns ſchon mehrfach mit Standkonzerten erfreute, ſpielte auch am Sonntag wieder am Waſſerturm. Trotz des unfreundlichen Wetters hatten ſich außerordentlich viel Zuhörer eingefunden, die mit großer Zufrieden⸗ heit ſich über die ausgezeichneten Darbietungen äußerten. Zeigten doch die unter Stabführung von Muſikmeiſter Schuſter ſtehenden Polizeimuſtker, daß ſie auf allen Gebieten beſchlagen ſind. Wenn dieſe Standkonzerte zu einer ſtändigen Einrichtung würden, dürften dies die Mannheimer nur begrüßen ** Angefahren wurde in der Breiten Straße eine Frau in den mittleren Jahren, als ſie bei K 1 die Straße überſchritt und unachtſam gegen einen vor⸗ überfahrenden Perſonenkraftwagen lief. Die Frau wurde von dem hinteren Kotflügel erfaßt und zu Boden geworfen. Als ſich der Kraftfahrer einige Zeugen aufgeſchrieben hatte, die beſtätigen konnten, daß die Frau ſelbſt die Schuld an dem Unfall trug, fuhr er die Verunglückte, die über ſtarke Schmerzen im Kreuz klagte, in ihre Wohnung. * 300 000 Mark auf Nr. 323 836 gezogen. In der Samstagziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie fiel ein Gewinn von 300 000 Mark auf Nr. 923.836. Die Nummer wird in Achtelloſen geſpielt in Bayern und in Berlin. den durch starke Nervenbeanspruchung verbrauchen Nervennshrstoff Lecithin in hinreichender Menge wieder zu. Nervöse Kopf-, Herz- und Magen- schmerzen, nervöse Schlaflosigkeit, Abspannung, Nervenschwäche werden Sie dann nicht kennen. Nehmen Sie daher brauchen Sie nicht zu zählen, um einzuschlafen. Leeithin- unterernährung der Nervenorgane ist die Hauptursache der Schlaflosigkeit. Beruf, Sport und das Verkehrsleben stellen heute größere Anforderungen an lhre Nerven. Das bedeute höheren Verbrauch der Nerven- grundsubstanz Lecithin. Führen Sie daher dem Körper 2555 2 2 Aus NMatux uncl Matusissenscliapt Vögel benutzen„Jnſektenpulver“. Federlinge und Milben machen den Vögeln das Deben ſchwer, und das Kratzen nützt auf die Dauer auch nichts! Deshalb müſſen ſie gegen dieſe Plage⸗ geiſter einen„chemiſchen Krieg“ entfeſſeln— und zwar mit Ameiſenſäure! Es liegen aus der letzten Zeit mehrere einwandfreie Beobachtungen darüber vor, daß Vögel, insbeſondere Stare, Krähen, Elſtern und Häher lebende Ameiſen aufpicken und mit dieſen in den Federn herumfahren. Durch den Griff des Vogelſchnabels gereizt, ſpritzen die Inſekten ihre Ameiſenſäure aus— das aber iſt es gerade, was die Vögel haben wollen. Denn auch rein gereichte Ameiſenſäure wurde von den Verſuchstie⸗ ren zum„Putzen“ verwendet. So intereſſant an ſich dieſe Art der„Inſektenbekämpfung“ iſt, ſo auf⸗ ſchlußreich iſt ſie auch für den Wiſſenſchaftler, der die pſychologiſchen Probleme unterſucht; denn hier handelt es ſich um einen regelrechten Werkzeug⸗ gebrauch! Das Ergreifen der Ameiſen zum Zweck des Einſalbens iſt allerdings eine reine Trieb⸗ handlung. Es zeigte ſich, daß auch andere Inſekten, die gar keine Ameiſenſäure haben, ergriffen wurden. So hat man bei der Waſſeramſel beobachtet, daß ſie Flohkrebſe in den Schnabel nimmt und ſich mit dieſen unters Gefieder fährt— natürlich eine völlig ſinnloſe Maßnahme. „Zucker für Zuckerkranke“. So könnte man den neuerdings aus Dahlien⸗ knollen gewonnenen Laebulienzucker nennen, denn er iſt für Zuckerkranke anſcheinend völlig gefahrlos. Dabei iſt er noch um das Doppelte ſo ſüß wie ge⸗ wöhnlicher Rohr⸗ oder Rübenzucker! Nur die fabrik⸗ mäßige Gewinnung und Raffinierung dürfte noch Schwierigkeiten bereiten, wenn man auch in Kali⸗ fornien dazu übergegangen iſt, den Dahlienzucker auf dem gewöhnlichen Wege herzuſtellen, ſo daß keine neuen Betriebe errichtet werden müſſen. Nur ſo könnte ſich auch der Preis in niederen Grenzen halten. Island will ſeine heißen Quellen ausnutzen. In Island weilt zur Zeit eine däniſche Expedi⸗ tion. um die Ausführbarkeit eines Planes von größ⸗ ter wirtſchaftlicher Bedeutung zu unterſuchen. Es handelt ſich darum, die Wärme der heißen Quellen auf Island ausgunutzen. Der naheliogendſte Ge⸗ denke, eine Art Warmwaſſerheizung anzuſchließen, ſchaint nicht ausführbar zu ſein und zwar wegen des Gehalts an Schwefelwaſſerſtoff, der die Röhren angreifen würde. Dagegen ſcheint es mög⸗ ö lich zu ſein, Dampfleitungen zu bauen. Man plant daher, die Städte Rejkſayik und Hapnefford, die zu⸗ ſarönen 40000 Einwohner beherbergen, auf dreſe 'liſe mit Wiirme zu verſorgen; darüber hinaus köunten vielleicht ſogar Kartoffeläcker öurch Röhren⸗ leitungen geheizt werden. In letztevem Fall iſt allerdings die Rentabilität recht fraglich. Goldfunde in 3400 Meter Tiefe Zu den reichſten Goldgewinnungsgegenden der Erde gehört ſeit langem das Gebiet des Witwater⸗ randes in Südafrika. Es liefert etwa die Hälfte der geſamten Goldförderung der Erde. Allerdings ſchien es in der letzten Zeit, als ob eine Erſchöpfung der bisher ſo ergiebigen Lager nur noch eine Frage don wenigen Jahren ſein könne. Dieſe Befürchtung hat ſich nicht beſtätigt, denn vor kurzem ſind neue, ganz gewaltige Adern entdeckt worden. Sie liegen aller⸗ dings in 3400 Meter Tiefe, alſo 800 Meter unterhalb der tiefſten bisher hinabgetriebenen Schächte. Die Technik ſteht nun vor dem äußerſt ſchwierigen Pro⸗ blem, den Abbau in dieſer ganz außergewöhnlichen Tiefe durchzuführen; es iſt aber anzunehmen, daß dieſe Aufgabe gelöſt werden kann. Wie ſchnell kriecht eine Schnecke? Die Wiſſenſchaftler, neugierig wie ſie ſind, haben ſich kürzlich die Mühe genommen, das ſo viel zitierte „Schneckentempo“ einmal genauer zu unterſuchen. Als ſchnellſte der einheimiſchen Schnecken erwies ſich eine graue Nacktſchnecke, die in der Minute durch⸗ ſchnittlich 11 Zentimeter zurücklegt. Zu den trägſten Tieren dieſer Art gehört die Bernſteinſchnecke: ſie leiſtet in der gleichen Zeit nur 2 Zentimeter. Im allgemeinen ergab es ſich, daß kleine Schnecken im Verhältnis zu ihrer Größe merklich„geſchwinder“ waren. Beſonders„ſchnell“ vermögen ſich merk⸗ würdigerweiſe gerade jene Arten zu bewegen, die eine verborgene Lebensweiſe führen. Ein neuer Kältrekord der Wiſſenſchaft. Die tiefſte Temperatur der Welt, die mit experi⸗ mentellen Mitteln hergeſtellt werden konnte, betrug bis vor kurzem 0,7 Grad Celſius, vom Abſoluten Nullpunkt(— 237 Grad Celſius) aus gerechnet. Mit Hilfe ganz neuer Methoden gelang es kürzlich dem holländiſchen Phyſtker de Haas in Leiden, dieſen Re⸗ kord zu unterbieten. De Haas war es zunächſt mög⸗ lich, eine Kälte von 0,27 Grad und neuerdings ſogar eine Temperatur von nur 0,0047 Grad über dem abſoluten Nullpunkt zu erzielen. Dieſe Erfolge ſind keineswegs ſo geringfügig, wie es nach den ange⸗ gebenen Zahlenwerten erſcheinen mag. Es hat ſich nämlich gezeigt, daß manche Metalle in dem neu⸗ erſchloſſenen Temperaturbereich ganz neue, bisher unbekannte Eigenſchaften annehmen. Die Kälte, die heute im Laboratorium„hergeſtellt“ werden kann, liegt noch unter der des freien Weltraums. Faſt 1500 Wildſchafe in Deutſchland Vor etwa dreißig Jahren hat man damit begon⸗ nen, an einzelnen Stellen in Deutſchland das aus Korſika ſtammende Muffelwild einzuſetzen. Wie ſehr dieſes Wildſchaf ſich ſeitdem in unſerem Vater⸗ lande eingebürgert hat, beweiſen die neueſten Zäh⸗ lungen. Schon im Jahre 1931 wurde ein Beſtand von 843 Stück feſtgeſtellt. Dieſe Zahl hat ſich in⸗ zwiſchen nahezu ner doppelt; in 58 Revieren zählt man heute 1426 Stück dieſes ſchönen Wildes. 3 Beethoven als Klavierſtimmer Nichts ärgerte Beethoven mehr, als wenn man immer wieder in ihn drang, Klavier zu ſpielen, auch wenn er gar nicht in Stimmung war: Genau ſo war es einſt bei einer Feſtlichkeit, wo der Gaſt⸗ geber immer wieder verſuchte, ihn an den Flügel zu bekommen. Wütend ſetzte ſich der Meiſter ſchließ⸗ lich an das Inſtrument und ſchlug unter allgemeiner BILDI Sieben Schornſteinfeger auf einmal. Der älteſte Sohn des früheren Königs von Spanien, der Prinz von Aſturien, liegt in Havanna im Sterben. Er leidet an einer Geſchwulſt, die, da der Prinz Bluter iſt, nicht operiert werden kann. Der Prinz iſt ſeit 1933 mit einer reichen Kubanerin ver⸗ heiratet. 8 n (Graphiſche Werkſtätten,.) 1* 10413 Erwartung der Anweſenden einen Akkord an. Gleich darauf aber ſprang er auf und rief ärgerlich: „Der Kaſten iſt ja vollkommen verſtimmt!“ Gleich darauf zog er eine Stimmgabel aus der Taſche und begann, Ton für Ton, den Flügel zu ſtimmen. Damit war er erſt fertig, als ſich das Feſt ſchon ſeinem Ende näherte. Da verabſchiedete er ſich und ging nach Hauſe, ohne auch nur das Geringſte geſpielt zu haben. Na, weun das kein Glück bringt! f Es iſt Mr. die alle den Beruf des„ſchwarzen Handwerks“ ergrifſen haben. (Weltblld,.) A. Perarce aus London mit ſeinen ſechs Söhnen, Möuche in Schuee und Eis Die Mönche vom St. Bernhard⸗Paß in der Schweiz ſind durch manche Rettungstat, die ſie mit Hilfe ihrer Bern⸗ hardinerhunde durchführten, weltberühmt geworden. Auch heute im Zeichen des Anto⸗ und Eiſenbbahnverkehrs ſtehen ſie in ſtändigem Kampf gegen E umd Sch ee, und hier ſehen wir ſie, mit Schaufeln bewaffnet, ausziehen, um den Weg über den Paß freizulegen. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale,.) Werner Ezk:„Die Zaubergeige“ Spieloper uach Pocei— Erſtaufführung im Nationaltheater Mannheim Mit lebhafter Spannung begrüßt und mit aller, erdenklichen Sorgfalt einſtudiert, ging die Spieloper „Die Zaubergeige“ des bayeriſchen Tondichters Werner Egk über die„Bretter, die die Welt dedeu⸗ ten“ Das Intereſſe, das man allſeits der Oper ent⸗ gegenbrachte, war um ſo mehr gerechtfertigt, als nach einführenden Bemerkungen des Komponiſten die An⸗ nahme gerechtfertigt erſchien, daß von ſeinem Werk eine neue Richtung in der Opernkompoſition aus⸗ gehen ſollte. Egk knüpfte an die Beobachtung an, daß man von vielen modernen muſtkaliſchen Bühnen⸗ werken unbefriedigt nach Hauſe geht, weil zu viel tiefſinnig philoſophiert wird. So ließ er ſich von der Abſicht leiten, eine handfeſte Handlung in Muſit zu ſetzen und auch in der Vertonung einfache For⸗ men zu bevorzugen, wie er ſelbſt ſagt,„eine möglichſt einfache diatoniſche Melodik zu ſchreiben.“ Damit wäre das Ideal einer Volksoper umriſſen, wie ſte vielen Tonſetzern vorſchwebt und mit mehr oder we⸗ niger Glück zu ſchreiben verſucht wurde. Was auf der Bühne geſchicht, ſcheint Egks Ab⸗ ſichten in der ſchönſten Weiſe zu erfüllen. Die ein⸗ zelnen Bühnenbilder nach dem Märchen des Gra⸗ fen Pocei wickeln ſich raſch ab und das Auge des Zuschauers wird dauernd gefeſſelt. Dadurch, daß die Textdichter Ludwig Anderſen und der Tondichter ſelbſt an die Ueberreichung der Zaubergeige an den Knecht Kaſpar, der ſeinen Dienſt aufgeſagt hat und in der weiten Welt ſein Glück ſuchen will, vom B herrſcher der Elementargeiſter Cuperus die Be⸗ dingung knüpfen ließen, daß Kaſpar auf Frauen⸗ liebe gänzlich verzichte, iſt ein neues, ſpannendes Moment gewonnen. das in der urſprünglichen Dich⸗ tung nicht vorliegt. In der Tat bietet der weitere Verlauf dem Bühnenbildner viel Gelegenheit,„eine bunte Welt zu bauen“, und mit dem Regiſſeur könnte ſich auch das Publikum freuen,„daß ſo viel los iſt“. Wenn die Muſik tatſächlich den Hoff⸗ nungen in jeder Hinſicht entſprechen würde. In der Tat hat Egk mitunter ſeine Melodik vielfach überladen und dem Charakter der ein⸗ fachen Melodik nicht angemeſſen. Egk beherrſcht meiſterhaft die Inſtru mentation, und das Füllhorn ſeiner inſtrumentalen Farben⸗ miſchungen ſcheint unerſchöpflich. Man hat ſogar vor einer wuchernden Muſikbegabung geſprochen ange⸗ ſichts des nie verſagenden Stromes von Muſik, der Wie die„Neue Mannheimer Zeitung“ bereits mitteilen konnte, ſteht für Ende der Spielzeit 1935/38 ein Wechſel in der Leitung des Mannheimer Natio⸗ naltheaterorcheſters bevor. Philipp Wüſt iſt von Generalintendant Berg⸗Ehlert, dem Leiter der Breslauer Städtiſchen Bühnen, als Generalmuſik⸗ direktor an die Breslauer Oper berufen worden. Gleichzeitig wurde Wüſt mit der Leitung der„Schle⸗ ſiſchen Philharmonie“ in Breslau betraut, dem be⸗ deutendſten bisher von Franz von Hoeßlin geführten Konzertorcheſter Schleſiens. Mit Philipp Wüſt verliert Mannheim einen charaktervollen Muſiker der jungen Generation. Ge⸗ bürtiger Oppauer, kam Wüſt im Jahre 1921 zuerſt nach Mannheim. Nach einjähriger Repetitorentätig⸗ keit am Nationaltheater führte ihn ſein Weg nach Saarbrücken und von dort im Laufe eines Jahr⸗ zehnts über die Stationen Stettin. Bremerhaven und Oldenburg in den Südweſten nach Mannheim zurück, wo er im Auguſt 1933 nach erfolgreichem Dirigiergaſtſpiel in der Oper und im Konzertſaal als erſter muſikaliſcher Leiter der Mannheimer Oper und als Dirigent der Akademiekonzerte verpflichtet wurde. Wir haben Wüſts künſtleriſche Entwicklung in dieſen drei Jahren ſeiner Mannheimer Wirkſamkeit mit aufrichtiger Freude verfolgt und ihn als einen Muſtker kennengelernt, der, abhold aller Poſe und allem Theaterpathos, mit der Kraft ernſten künſt⸗ leriſchen Wollens und Fühlens, mit der Aufgeſchloſ⸗ bay riſchen Volkstänzen nachzubilden verſucht, und es fehlt nicht an Augenblicken, wo eine volksnahe Melodik vorherrſcht. Leider laſſen zwei Urſachen einen reinen Genuß nicht aufkommen. Einmal liebt Egk einen ſtändigen Taktwechſel, der gerade bei den einfa den Meſodſen ein Mithören und Mitgehen Fend nd es bert, rd green in die Begleitung ſenheit eines begeiſterungsfähigen Herzens in ſelbſt⸗ loſem Dienſt an der Kunſt herangereift iſt. Wir ver⸗ danken ihm, der ſich der Betreuung klaſſiſcher wie neuzeitlicher Muſik ſtets mit gleicher Liebe nommen hat. in der Oper und beſonders im Kon; zertſaal viele Eindrücke von nachhaltiger Kraft. Di, Leitung der großen Wagneroper war insbe da vorüberrauſcht. Leider fehlt bei dieſem ausge⸗ prägten Bedürfnis, alles und jedes mit Muſik zu untermalen, jede ordnende Hand, jede Dispoſition. Man vermißt den Verſuch, kürzere Szenen muſika⸗ liſch einheitlich auszugeſtalten, auf einen Rahmen zu ſpannen. So kann man nur die Hoffnung ausſpre⸗ chen, daß der ſehr begabte Komponiſt in ſpäteren Werken bei ſtärkerer Konzentration der Welt jenes Werk beſcheren möge, das in der Tat die Bezeichnung Volksoper verdient, wenn wir darunter ein Werk mit wirklich leichtflüſſiger Melodik verſtehen, mit ange⸗ Melodien, öͤie ohne trivial zu ſein, ins Ge⸗ ö hör gehen und dort haften bleiben. Der Weggang des Mannheimer Generalmuſiköirektors ſondere Wüſts Stärke und mit Freude denkt man an ſeine Brahms⸗ und Bruckner ⸗Inter⸗ pretationen zurück. Seine liebenswerten menſchlichen Eigenſchaften und ſeine Art, ohne An⸗ wendung aufdringlichen Zwanges oder doktrinärer Härte Führer zu ſein, begünſtigte ſehr die Entwick⸗ lung eines harmoniſchen Schaffensverhältniſſes zwiſchen dem Dirigenten und ſeinen Muſikern, eine der weſentlichſten Vorausſetzungen erſprießlichen Or⸗ cheſtermuſizierens. So werden mit dem Mannhei⸗ mer Konzertpublikum, das Wüſt die lebhafteſten Sympathien entgegengebracht hat, die Muſiker des Nationaltheaterorcheſters die Nachricht von dem Weg⸗ gang des Generalmuſikdirektors mit lebhaftem Be⸗ dauern vernehmen. In Breslau erwarten den ſcheidenden Ge⸗ neralmuſikdirektor neue große künſtleriſche Auf⸗ gaben. Wüſt wird dort gleich nach ſeinem Dienſt⸗ antritt das für September d. J. vorbereitete Bres⸗ lauer Händel⸗Feſt leiten. Wie wir ferner erfahren, wird Wüſt im Laufe des nächſten Konzertwinters mit dem Orcheſter der Schleſiſchen Philharmonie in Warſchau und in Budapeſt konzertieren. So darf man bei allem Bedauern, das das Scheiden Philipp Wüſts von Mannheim in den muſikaliſch intereſſierten Kreiſen der Stadt hervorrufen wird, doch der Freude Aus⸗ druck geben über den weiteren offenſichtlichen Auf⸗ ſtieg des verdienten Künſtlers, der von allen guten Wünſchen Mannheims und ſeiner Bevölkerung an ſeine neue Wirkungsſtätte begleitet ſein wird. ** Die Nachfolgeſchaft Philipp Wüſts iſt vor⸗ läufig noch ungeklärt. Wie uns Intendant Bran⸗ denburg auf Anfrage mitteilt, hat er bereits mit namhaften Dirigenten Verhandlungen aufgenom⸗ men, die jedoch noch nicht ſoweit gediehen ſind, daß darüber öffentlich geſprochen werden könnte. C. G. E. Herr Köhler⸗Helffrich, der die Oper in Szene ſetzte, hatte für ein lebhaftes Geſchehen auf der Bühne geſorgt und in dem Auftritt, wo der Bürgermeiſter dem angeſäuſelten Spagatini, wie ſich Kaſpar als Violinvirtuoſe nennt, eine goldene Kette überreicht, einen volksnahen Aufzug mit Ver⸗ tretungen des Turnvereins, des Kegelklubs uſw. auf die Bühne geſtellt und jenen Humor entfaltet, den die Muſik leider vermiſſen läßt. Auch General⸗ muſikdirektor Wüſt hatte alle erdenkliche Sorgfalt aufgeboten, um den Klangreichtum des Werkes le⸗ bendig werden zu laſſen und überdies wohltuende Kürzungen angebracht. Heinz Daniel als Kaſpar überraſchte angenehm durch ſein lebhaftes Spiel und ließ die Wandlungen, die Kaſpar durchmacht, vom armen Bauernknecht zum Wundermann Spagatini, dem alles irdiſche Glück willfährig iſt, bis er den Verführungen der ſchönen Ninabella unterliegt, glaubhaft erſcheinen. Ninabella, die eine Gegenſpie⸗ lerin Kaſpars, fand in Marlene Müller⸗ Hampe eine ausgezeichnete Verkörperung. Sie ſpielte das ſchöne Weib, das bei allem Reichtum innere Leere empfindet, mit beſtrickendem Reiz. Guſſa Heiken entfaltete ihren natürlichen Scharm und ihre Lebendigkeit als Dirn Gretl. Dr. Schlott⸗ mann ſtellte einen recht urwüchſigen groben Bauern auf die Bühne. Trieloff war beſonders als Hoſmarſchall Guldenſack in ſeinem Element, der auf den Untergang Kaſpars bedacht iſt. Voll Würde ſang und ſpielte Heinrich Hölzlin den Erdgeiſt Cuperus. Mit feinen Zügen ſtattete Albert von Küß wetter den verliebten Amandus aus. Fritz Bartling und Karl Mang, die beiden Strocche Fangauf und Schnapper, hatten die Lacher auf ihrer Seite, als ſie den habſüchtigen Guldenſack bis auf das Hemd ausziehen. In Maske und Spiel köſtlich war der Bürgermeiſter Voiſins, ebenſo der Rich⸗ ter Könkers. Recht dienſtbefliſſen die Lakaten (Sprünker und Effelberger). Erwähnen wir noch die von Karl Klauß betreuten, durchaus nicht leicht zu bewältigenden Chöre, die Tanzleitung von Erika Köſter, der die Ballett⸗Szenen unter⸗ ſtanden, und das mit aller Hingebung muſtzierende Orcheſter des Nationaltheaters, ſo wäre der Reigen aller derjenigen, die ſich in den Dienſt der Auffüh⸗ rung geſtellt hatten, geſchloſſen.— Auch die Bühnen⸗ bilder atmeten viel Naturnähe. 5 Das Publikum bereitete dem Werk einen freund⸗ lichen Empfang. Dr. Ch. Der Klavierauszug erſchien im Verlage Schöns Söhne in Maieiz. Reg dem zufi der zirk deckt mäf bed nor gefu ſond bart man nen gew tiſie abge man Sou ren. n! 0 ſchüt⸗ abge Teil Zen * letzt Neu Kak. den einz tung und rieſe ſen wer. mal, dahe Gier gan; ſtelli hegi! in revn J men 6 a* Rev 9 Scha gen ſchar fol wert von trete ſich Stu an d bau Thel lich Ein helle aus Uebe ter mit eben Reif der Mit. zum dritt kunt Montag, 10. Februar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 67 — — Schon ſeit einer Reihe von Jahren hat die Regierung von Neu⸗Seeland damit begonnen, in dem wildarmen Lande Großwild aus Kanada ein⸗ zuführen. Elche, Cartbous und Wapitis wurden in der ſüweſtlichen Ecke, em ſogenannten Fjord⸗Be⸗ zirk, ausgeſetzt, deſſen bergiges, mit dichtem Wald be⸗ decktes Gelände, reichlicher Regenfall und gleich⸗ mäßige Temperaturen dem Wilde ähnliche Lebens⸗ bedingungen bieten, wie es dieſe früher an der nordweſtlichen Küſte des pazifiſchen Ozeans vor⸗ gefunden hat. Jede Hirſchart wurde in einem be⸗ ſonderen Bezirke ausgeſetzt, der von dem benach⸗ barten durch ſteile Bergketten getrennt iſt. Soviel man bisher beobachten konnte, haben auch die einzel⸗ nen Arten nicht in die Reviere der anderen hinüber⸗ gewechſelt. Sämtliche Raſſen haben ſich gut akklima⸗ tiſtert und vermehrt, ſo daß ab und zu ein Stück abgeſchoſſen werden konnte. Vor kurzer Zeit konnte man jum erſten Male in Neu⸗Seeland, bei Dusky⸗ Syund äſende Elche beobachten und photographie⸗ ren. Den Tieren kommt auch ſehr zuſtatten, daß ſie * Min ihren Schlupfwinkeln vor Jagdexpeditionen ge⸗ 8 1 ſchützt ſind. Ihre Standorte befinden ſich in dem abgelegenſten und am ſchwerſten zu erreichenden Teile von Neu⸗Seeland, ganz weit entfernt von den Zentren der Ziviliſation. In dieſe entlegenen Gebiete hat ſich auch der letzte Ueberreſt des urſprünglichen Tierlebens von Neu⸗Seeland geflüchtet. Man findet hier noch den Kakapo, den ſonderbaren flügelloſen Papagei, und den heute ſo überaus ſelten gewordenen Kiwi, den einzigen noch lebenden großen Laufvogel dieſer Gat⸗ ung. Er hat keine Flügel, fadenförmige Federn und einen langen Reiherſchnabel. Zwar von dem rleſenhaften Moa, jenem ſagenhaften Laufpogel, deſ⸗ ſen Knochen ſo zahlreich in Neu⸗Seeland gefunden werden, hat man auch in dieſen Gegenden noch nie⸗ mals ein Exemplar entdecken können. Man muß daher damit rechnen, daß dieſer Laufvogel, deſſen Eier bedeutend größer ſind als die des Straußes, ganz von der Erdoberfläche verſchwunden iſt. * — Während der Internationalen Automobilaus⸗ ſtellung, die am 15. Februar in der Reichshauptſtadt beginnt, wird allabendlich bis einſchließlich 29. Februar in der Deutſchlandhalle eine große Ausſtattungs⸗ repue geſtartet, deren Regie Eugen Rex übernom⸗ men hat. Der auf drei Stunden Dauer berechneten Revue liegt der Gedanke zugrunde, in einer großen Sthau die Entwicklungsſtufen des Verkehrs zu zei⸗ gen und die Fahrzeuge aller Zeiten an den Zu⸗ ſchauern vorbeiziehen zu laſſen. Die Darſtellung ſoll in künſtleriſcher und humorvoller Form geboten werden. Nahezu 800 Perſonen, darunter ein Ballett von 120 Tänzern und Tänzerinnen, werden auf⸗ treten. Eine große Zahl prominenter Künſtler hat ſich zur Verfügung geſtellt. Auch die Rennfahrer Stuck, Roſemeyer und von Brauchtiſch werden ſich an der Schau beteiligen. Den architektoniſchen Auf⸗ bau hat Benno von Arent übernommen, während Theo Lingen für den tänzeriſchen Teil verantwort⸗ lich zeichnet. Die Schau gliedert ſich in drei Teile. Eingeleitet wird ſie mit einem Ausſchnitt aus dem helleniſchen Zeitalter. Daran ſchließen ſich Szenen aus dem Mittelalter mit fahrendem Volk und dem Ueberfall auf einen Kaufmannszug durch die Rei⸗ ter des Götz von Berlichingen. Das Rokoko zieht mit Prunkkaroſſen und Poſtwagen durch die Arena, ebenſo die Gefährte der Thurn⸗ und Taxis'ſchen Reiſepoſt. Es folgt die Darſtellung der Eröffnung der erſten Eiſenbahnlinie Nürnberg— Fürth. Das Mittelſtück zeigt die Entwicklung vom Fahrrad bis zum motoriſterten Fahrzeug der 9hber Jahre. Der Zuſchauer ſieht Epiſoden aus der Frühzeit der Mo⸗ tor ahrzeuge. Carl Benz und Gottlieb Daimler tre⸗ ten auf und führen ihre erſten Maſchinen vor. Der dritte Teil wird ausgefüllt durch ſportliche Vorfüh⸗ rungen des NS. Daran ſchließt ſich ein Rennen der ſiegreichen Mercedes⸗ und Auto⸗Union⸗Renn⸗ wagen, das durch eine ſpannende Reportage, Rei⸗ ſenwechſel in der Arena und dergleichen belebt wird. — Kürzlich ſtarb in Liverpool der Seemann James Black, der Mann,„den die See nicht haben wollte“. Er war nämlich Matroſe auf vier Schiffen geweſen, die alle vier untergingen und Hunderte von Menſchenleben forderten. Nur der Seemann James Black war immer unter den Geretteten. So kam er allmählich zu einer gewiſſen Berühmtheit, nachdem er die Kataſtrophe der„Titanic“, der„Em⸗ preß of Ireland“, der„Luſitania“ und der„Flori⸗ zan“ glücklich überſtanden hatte. Es iſt bei der aber⸗ gläubiſchen Veranlagung der Seeleute nicht weiter verwunderlich, daß ſeine Kameraden Mißtrauen ge⸗ gen die Schiffe hegten, auf denen er fuhr, und glaub⸗ ten, daß Black Unglück brächte. Als er im Januar 1916 auf einem Transportſchiff ſeinen Dienſt an⸗ trat, da wollten ſich die andern ſeiner entledigen, und ſo warfen ſie ihn, kaum hatte der Dampfer den Hafen verlaſſen, kurzerhand ins Waſſer. Natürlich wollte auch diesmal die See von James Black nichts wiſſen, durch einen Zufall wurde er wieder heraus⸗ gefiſcht. So blieb er für den„Strohtod“ aufgehoben wie eine ganz gewöhnliche Landratte. * — Ein Schadenfener, das beinahe eine furchtbare Kataſtrophe verurſacht hätte, zerſtörte große Teile eines Kinderheimes auf der Hayling⸗Inſel in der Grafſchaft Hants. In dieſem Kinderheim, das dem Londoner Stadtteil Tottenham gehört, leben vor allem Kinder, die körperlich auf irgendeine Weiſe behindert ſind. Wäre das Feuer von den Kindern bemerkt worden, dann wäre zweifellos eine ſchwere Panik ausgebrochen. Doch das Glück wollte es an⸗ ders. Eine Krankenſchweſter, die in einem Zimmer über dem Schlafſaal der Kinder ſchlief, wurde am frühen Morgen durch einen ſtechenden Brandgeruch aus dem Schlaf geweckt. Sie bemerkte zu ihrem Entſetzen, daß bereits das geſamte Dachgeſchoß des Hauſes in Flammen ſtand. Sie war aber beherzt genug, nicht laut Alarm zu ſchlagen, ſondern in aller Stille das geſamte Perſonal des Heimes zu wecken, das, noch ehe die Feuerwehr eintraf, dem Brande mit Handfeuerlöſchern zuleibe ging. Die Feuerwehr, die den Auftrag erhielt, nach Möglich⸗ keit keinen Lärm zu machen, hatte mehrere Stun⸗ den lang hart zu kämpfen, ehe das Feuer erſtickt war. Als der Morgen anbrach, konnten die Kinder geweckt werden, ohne daß ſie auch nur ahnten, in welcher Gefahr ſie geſchwebt hatten. 5 * „Von einer wahren Pferdekur, die ein achtzig Jahre alter Greis an ſich vorgenommen hat, weiß man ſich in Harxheim zu erzählen. Da die Sache noch einmal einen guten Ausgang genommen hat, iſt man auf das höchſte beluſtigt und bewundert die anſcheinend eiſenharte Nerven des alten Herrn. Der Greis, er war früher Winzer von Beruf, kam dieſer Tage zu einem Arzt gehumpelt und bat die⸗ ſen, ihn zu verbinden denn er habe durch einen Un⸗ fall mehrere Zehen verloren. Tatſächlich fehlten insgeſamt drei Zehen. Eine am rechten Fuß und zwei am Linken. Die Wunden bluteten stark. Aber nachdem ein kunſtgerechter Verband angelegt war, beſtand keine Verblutungsgefahr mehr. Der Arzt wollte nun natürlich wiſſen, wie ſich der Unfall zu⸗ getragen hätte. Der alte Winzer wollte nicht mit der Sprache heraus. Erſt nach Zureden geſtand er, daß ihm ſeine Hühneraugen ſchwer zu ſchaffen ge⸗ Das Junkturmreſtaurant in neuem Gewande — Berlin, 9. Februar. Zu der Internationalen Automobil⸗ und Motor⸗ radausſtellung, die am 15. Februar ihren Anfang nimmt, wird auch das im Sommer vergangenen Jahres ausgebrannte Funkturmreſtanrant wieder eröffnet werden. Das Reſtaurant ſtellt ſich den Be⸗ ſuchern in einer ganz neuen Ausſtattung dar, die beſtimmt Anerkennung finden wird. Bei dem Um⸗ bau iſt nur fenerfeſtes Material verwandt worden. Zur Zeit wird an dem Einbau der letzten Einrich⸗ tungsgegenſtände gearbeitet. Der Fahrſtuhlſchacht iſt ebenfalls feuerſicher gemacht worden; alle Türen ſind aus Eiſen hergeſtellt, ſo daß die größte Be⸗ triebsſicherheit gewährleiſtet iſt. Schweres Anglück an unbeſchranktem Aeberweg 3 Tote — Hannover, 9. Februar. Die Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Hanno⸗ ver teilt mit: Am 8. Februar gegen 17 Uhr 30 fuhr der Nahgüterzug 6285 auf dem unbeſchrankten Ueberweg Hamburger Straße in Braunſchweig auf einen mit mehreren Perſonen beſetzten Laſtwagen. Dabei wurden drei Perſonen getötet und mehrere verletzt. Der von dem Güterzug erfaßte Laſtkraft⸗ wagen war mit etwa 25 Arbeitern beſetzt, die ſich auf der Heimfahrt befanden. Der braunſchweigiſche Miniſterpräſident Klagges, der auf die Nachricht von dem ſchweren Unfall ſofort zur Unglücksſtelle eilte, hat den Hinterbliebenen der Toten ſowie den Verletzten zur Linderung der erſten Not einen Betrag von 2000 Mark zur Verfügung geſtellt. Beim Schlittſchuhlaufen ertrunken Zwei Knaben Opfer des dünnen Eiſes — Weſermünde, 9. Februar. Beim Schlittſchuhlaufen auf einem Tümpel in Leherheide ertranken der 13jährige Schüler Walter Elſen und der 11jährige Schüler Fred Korten. Die Knaben ſtießen beim Laufen zuſammen und ſtürzten. Die Erſchütterung genügte jedoch, um die dünne Eisfläche zu zerbrechen. Die Knaben konnten keinen Halt finden und ertranken. Zwei weitere Todesopſer des Brandunglücks in Amſterdam Amſterdam, 9. Februar. Zu dem ſchweren Brandunglück in der Amſter⸗ damer Altſtadt wird ergänzend mitgeteilt, daß die Feuerwehr in den Vormittagsſtunden des Samstags noch zwei gänzlich verkohlte Leichen, darunter die macht hätten, und daß er ſchließlich zu dem Ent- meines ſiebenjährigen Kindes, im Gebälk des Boden⸗ ſchluß gekommen ſei, ſie ganz radikal zu entfernen. geſchoſſes geborgen hat. Die Zahl der Todesopfer Er habe deshalb ein Stemmeifen genommen und erhöht ſich dadurch auf acht. mit einigen kräftigen Hammerſchlägen die Zehen abgehackt ** — Hawai hat endlich eine neue Induſtrie: Die „Hula⸗Tanzſchule“ hat ſich aufgetan und erteilt brief⸗ lich Lehrkurſe. Ja, was iſt denn Hula? Nun, ein — ſagen wir, etwas gewagter— Tanz, der National⸗ tanz der Kanaken, den die fungen braunen Damen, mit Blumenkränzen angetan, ausführen und der in ſeiner urſprünglichen Form ſchon längſt von den Be⸗ hörden verboten worden iſt. Nun aber ſoll er, natürlich in„gereinigter“ Form, um die Welt lau⸗ fen. Die Sache begann damit, daß in verſchiedenen amerikaniſchen Magazinen beſcheidene Inſerate er⸗ ſchienen:„Auch du kannſt beliebt und begehrt ſein, Der Zuſtand der vier Schwerverletzten iſt beſorg⸗ niserregend. Bei dem abgebrannten Gebäude handelt es ſich um ein Haus, das Jahrhunderte alt war und in kei⸗ ner Weiſe den Vorſchriften zur Brandſicherung ent⸗ ſprach. Das Feuer iſt dadurch entſtanden daß ein Petroleumofen umſtürzte und das Zimmer in Brand ſetzte. Der große Umfang des Unglücks iſt nur da⸗ durch zu erklären, daß der Brand zu ſpäter Nacht⸗ ſtunde ausbrach und die Bewohner des Hauſes in tiefem Schlaf lagen. Außerdem waren die Brand⸗ ausgänge im Bodengeſchoß derart mit Gerümpel verſtellt, daß ſie nicht benutzt werden konnten. Schwere Bluttat— Drei Tole — Mailand, 8. Februar. In Meolo(Venetien) hat ſich ein blutiger Vor⸗ fall zugetragen. Ein 32jähriger Bauernſohn hatte vergeblich verſucht, ſeinen Vater zur Uebergabe des Häuschens, das dieſer bewohnte, zu veranlaſſen. Nach einer heftigen Auseinanderſetzung ſtürzte ſich der Sohn auf ſeinen auf dem Felde arbeitenden Vater, brachte ihm tödliche Kopfwunden bei und erſchlug dann ſeine Mutter mit der Axt. Auf die Hilferufe der beoͤrohten alten Leute war eine Verwandte herbeigeeilt. Auch ſie wurde durch einige Axthiebe getötet. Der Mörder zündete nun den Hof der Verwandten an, lief zum Hauſe ſeiner Schwiegereltern, ſtieß wilde Rufe aus, daß er auch dieſe umbringen wollte, fand ſie aber nicht vor und ſetzte darauf einen Strohſchuppen in Brand. Jetzt kehrte er in das Haus ſeiner Eltern zurück und überfiel dort ſeine Schwägerin, der es aber gelang, den Raſenden daran zu hindern, auch ihr den Todesſtoß zu verſetzen. Sie trug nur eine Wunde am Arm davon. In dieſem Augenblick kamen ihr die Verfolger des Mörders zu Hilfe, ſo daß er über⸗ wältigt werden konnte. Der Vater ſtarb noch auf dem Wege ins Krankenhaus. Schon vor Jahren war der Mörder von ſeinen Eltern wegen Gewalttätigkeiten und Bedrohungen angezeigt worden. Von einer Lawine eingeſchloſſen — Tokio, 8. Februar.(U..) Am Fuße des Berges Shirane in der Nähe von Kuſatſu wurden 60 Bergarbeiter von einer großen Lawine in ihrer Schlafbaracke eingeſchloſſen. Die Rettungsarbeiten ſeien ſofort aufgenommen worden, doch ſei es bisher gelungen, nur 30 der verſchütteten Bergarbeiter zu retten. Großfeuer in argentiniſchem Seebad — Buenos Aires, 8. Februar. Ein Block älterer Häuſer am Hafen des See⸗ bades Mar del Plata wurde am Freitag durch Großfeuer zerſtört. Zahlreiche Familien ſind da⸗ durch obdachlos geworden. Verluſte an Menſchen⸗ leben ſind glücklicherweiſe nicht zu beklagen, doch iſt der Schaden beträchtlich Gas oder elektriſcher Stuhl? — Raleigh(Nordkarolina), 8. Februar(U..) Nach eingehender Beobachtung verſchledener Hin⸗ richtungen auf dem elektriſchen Stuhl und durch Giftgas kamen die beaufſichtigenden Gefängnisbeam⸗ ten zu dem Schluß, daß Gashinrichtungen weſentlich humaner ſind als elektriſche Hinrichtungen. Der Delinquent auf dem elektriſchen Stuhl lebte noch 8 Minuten, nachdem der Strom ein⸗ geſchaltet war, und gab erſt nach heftigem Todeskampf ſeinen Geiſt auf. Zwei Neger dagegen, die zuſammen in der Gaszelle hingerichtet wurden, verſchieden friedlich und ſichtlich ohne irgendwelche Empfindung nach 8½ und 10% Minuten. TTCTTCCCCCCCcGcGGGcß0Gßãũã dTpppPPppßGGßfßwß00ßGßß0ã ã p DpVwpwpwppVfFFFPFPFPFPFPfPVPGPGGpGcGPpcPcPpPVPP—PVV——PP——PPPPPP kannſt zum Mittelpunkt der Geſellſchaft werden und erregſt den Neid aller deiner Freunde wenn du den echten Hawai⸗Hulu meiſterſt.(Man hüte ſich vor Nachahmungen.)“— Eine wahre Sintflut von Brie⸗ ſen aus Amerika, Kanada, Panama, Spanien, Algier, Südafrika Tikitiki und Neuſeeland war der Erfolg— und die erſte hawaianiſche Tanzſchule trat ins Leben. Ihre Schüler erhalten nach Einſendung des Entgeltes ein authentiſches Buch über den Hula, eine Hula⸗Grammophonplatte mit Erklärungen und das berühmte Grasröckchen mit der obligaten Blu⸗ menkette für den Hals. dalle Hebei Oe Aufzeſchnungen des 0. Brobus Larsen H OMAN VON CRT REINHARD DIETZ 18 Für Clemens Tyrolt hinterließ ich ein Schrei⸗ ben mit herzlichem Gruße und der Bemerkung, daß ich mich demnächſt einmal wieder melden würde, ich müſſe leider weiter, da ich eine Verabredung ein⸗ zuhalten hätte. Vielleicht iſt es ſo: Jeder Menſch muß vor dem Schickſal für ſich ſelber eintreten; wer ſchuldig ge⸗ worden iſt, muß ſich ſelber frei kämpfen; wer ſeinen Weg gewählt, muß ihn zu Ende gehen, auch wenn es ein Umweg iſt. Arme Monika Armer Clemens Tyrolt! Oder. ſollte man nicht einen Menſchen beſſer glücklich preiſen, deſſen Daſein erfüllt iſt von höch⸗ tem Erleben? 8. Bei meiner Rückkehr fand ich unter meiner pri⸗ vaten Poſt einen Brief vor, ein ſchmales, graugetön⸗ tes Leinenkuvert mit dem Monogramm M. E. auf der Verſchlußklappe. Monika Eibenkamp! Ich riß den Umſchlag auf und fand nichts als einen Zeitungsausſchnitt die Rubrik„Theater und Kunſt“, anſcheinend aus einer Berliner Tageszei⸗ tung herausgeſchnitten. Eine der Notizen war mit Tinte am Rande gekennzeichnet: „Die Staatsoper erwarb eine Oper von Clemens Tyrolt„Die heilige Lüge“, das Erſtlingswerk eines neuen Komponiſten, zur Uraufführung, die bereits zu Beginn der kommenden Spielzeit in Gegenwart des Komponiſten erfolgen wird. Das Textbuch ſtammt aus der Feder des Komponiſten.“ Ich ſtellte ſofort die telephoniſche Verbindung mit dem Eibenkampſchen Privatanſchluß her. Wenigſtens meine Rückkehr wollte ich Monika Eibenkamp mel⸗ 5 und ihr zunächſt ein paar beruhigende Worte jagen. Die gnädige Frau ſei verreiſt, erhielt ich zur Auskunft. Das Hausmädchen war am Apparat, ich erkannte die Stimme ſofort wieder; es ſprach einen ausgeprägten oſtpreußiſchen Dialekt, das war mir ſchon bei meinem Beſuche in der Villa Eibenkamp aufgefallen. Wann Frau Eibenkamp zurückkehre? fragte ich betroffen und ein wenig ratlos. Was konnte dieſe plötzliche, ganz und gar unerwartete Reiſe zu bedeu⸗ ten haben? War inzwiſchen etwas vorgefallen? Das ſei noch unbeſtimmt„ meinte das Mäd⸗ chen. Ich hatte das Gefühl, als klinge dieſe Aus⸗ kunft unſicher und ſei vielleicht nur eine ihr aufge⸗ tragene Ausrede, um unerwünſchte Anrufe zu er⸗ ledigen. Ich nannte daher nochmals meinen Namen und fügte hinzu, daß ich Frau Eibenkamp ſehr gern geſprochen hätte, es wäre wichtig „Vielleicht ruft der Herr dann in den nächſten Tagen nochmals an“, riet das Mädchen. Ich dankte und hing ab. Noch immer vermochte ich nicht ganz an Monika Eibenkamps Reiſe zu glauben, hoffte ſo⸗ gar, daß ſie ſich bald melden werde, nachdem das Mädchen ihr von meinem Anruf Mitteilung gemacht haben würde. So läutete ich zunächſt bei Baſtian Loos an, um ihm Bericht zu erſtatten. „Wollmann, Vertretungen!“ „Guten Tag, Fräulein Alix. Larſen hier! Der Chef zu ſprechen?“ „Ah, Herr Doktor Larſen der Chef iſt nicht hier.“ „Sondern?“ Guten Tag! Nein, Die helle Mädchenſtimme lachte leiſe.„Unter⸗ wegs, Herr Doktor.“ „Ich muß ihn ſprechen, Fräulein Alix. Wo ſteckt Probaſtibus!“ (Hier wird eine kurze Erklärung nötig. Bei dem beſonderen Berufe meines Freundes Baſttan als Bank⸗ und Induſtrie⸗Detektiv iſt es zu verſtehen, wenn man in ſeinem Büro telephoniſchen Anrufen etwas mißtrauiſch gegenüberſteht und mit Auskünf⸗ ten vorſichtig umgeht. Man kann ja nie wiſſen, wer eigentlich der unſichtbare Sprecher am anderen Ende der Leitung iſt und ob ſich nicht einmal einer unter falſcher Flagge meldet, um etwas auszuſpio⸗ nieren oder ſo ähnlich Baſtian und ich haben daher ein geheimes Kennwort ausgemacht, das außer uns beiden nur noch ſeine Sekretärin, eben jenes Fräu⸗ lein Alix, kennt.„Probaſtibus“ heißt dieſes Se⸗ ſam⸗öffne⸗dich der Münder. Klingt wie Hokuspokus oder nach Zahnkreme oder Haarwuchsmittel.. iſt er? aber nichts anderes als ganz einfach zwei Silben von Baſtians Vornamen zwiſchen die zwei Silben meines eigenen, Probus, geſteckt.) Nun erfuhr ich, daß Baſtian Loos eine kleine delikate Sache zur Bereinigung übernommen habe, eigentlich mehr eine Gefälligkeitsangelegenheit. Einem bekannten Generaldirektor, richtiger deſſen Gattin, ſei ſehr wertvoller Schmuck entwendet wor⸗ den, der Verdacht der Beſtohlenen ſei auf eine nahe Verwandte gefallen, die einige Zeit zu Beſuch im Hauſe geweilt habe man vermute eine krank⸗ hafte Veranlagung der Diebin Baſtian Loos ſtehe im Begriff, die Sache zu ordnen, in einigen Tagen ſei er wieder in Berlin. Es gibt Leute, die eine Duplizität der Ereig⸗ niſſe leugnen(ſolche Menſchen tun eben alles mit dem Worte„Zufall“ ab), ich glaube jetzt ſogar an ein Geſetz der Serie. Bitte: Clemens Tyrolt— nicht zu erreichen, verreiſt; Monika Eibenkamp— verreiſt; Baſtian Loos— verreiſt! Das war doch wie verhert Um es gleich zu ſagen: Monika Eibenkamp mel⸗ dete ſich nicht, weder an dieſem Tage noch an den folgenden. Bald nach meinem Anruf bei Baſtian Loos fand ſich Renate von Gleß(meine Sekretärin) ein. Wir ackerten die inzwiſchen eingelaufene Poſt durch, ich diktierte ihr eine Anzahl Briefe und gab ihr die Richtlinien für die Erledigung der übrigen Poſt⸗ ſachen. Dadurch kamen wir auf verſchiedene meiner letzten Arbeiten zu ſprechen, und Renate fragte etwas unmotiviert trotzdem: „Zu welchem Zweck haben Sie denn nun eigent⸗ lich der Novelle„Abſchied von Veronika“ dieſen ko⸗ miſchen neuen Schluß gegeben, Doktor?“ „A, nur ſo., wich ich aus.„Es war ſo ne Idee von mir Ich konnte ihr ja die Wahrheit nicht ſagen. „Aha. nur ſo., ſagte ſie kurz und, wie mir ſchien, ein wenig ſpöttiſch. Ihre ſchönen braunen Augen(zu dumm, aber ich muß dabei immer an ein Reh denken!) wurden dabei ganz dunkel und böſe, ich glaube, meine Antwort hatte ſie ſehr geärgert oder gar verletzt. Das hatte ich natürlich nicht be⸗ abſichtigt. „Gott, man hat manchmal ſo plötzliche Einfälle“, verſuchte ich, den Eindruck meiner erſten Antwort abzuſchwächen.„Aber ich ſehe ein, Sie hatten recht — in der neuen Faffung iſt die Novelle unkünſt⸗ eriſch „So, ſo.., gab ſie gleichgültig zurück. Daun ungeduldig und in einem Tone, den ich noch nie an ihr gehört hatte:„Wollen Sie nun nicht weiter dik⸗ tieren, Doktor?“ „Nee..“ lachte ich.„Erſt möchte ich wiſſen, was mit Ihnen los iſt. Warum ſind Sie ſo o ſeltſam, Renate?“ Zum erſten Male nannte ich ſie nur bei ihrem Vornamen. Aber das fiel mir damals nicht auf, es geſchah ganz impulſiv und ohne beſondere Abſicht. „Ich. ſeltſam“ fragte ſie zurück. Das gedehnte„ich“ klang als wollte ſie ſagen: Nicht ich, du biſt ſeltſam, mein Lieber!„Ich bin nicht anders als ſonſt, Doktor.“ Diesmal betonte ſie das„ich“ ganz beſonders. Alſo war ich nach Renates Anſicht anders als ge⸗ wöhnlich! Nun, ganz unrecht hatte ſie damit nicht. Es war wohl noch nicht vorgekommen ſeit unſerer Zuſammenarbeit, daß ich ſozuſagen ein Geheimnis vor ihr hatte; noch nie war ich von einer Reiſe zu⸗ rückgekommen, ohne daß ich ihr darüber erzählt hätte. Diesmal hatte ich weder vorher noch nach⸗ her mit ihr davon geſprochen. Ich fühlte mich wirk⸗ lich ein bißchen bedrückt. .„Mir iſt in den letzten Tagen etwas ſehr Selt⸗ ſames begegnet“, entſchloß ich mich ſchließlich 3 jagen,„etwas ſo Ungewöhnliches und Außerordent⸗ liches, daß ich noch nicht damit fertig geworden bin. Und etwas, was mich nicht alleine angeht etwas, was nicht mein alleiniger Beſttz ift, verſtehen Ste 1 Renate? Worüber ich kein Recht zu reden be⸗ ſt.“ „Dann ſollten Sie es auch nicht tun“, gab ſie ge⸗ dehnt, wie wenn ſie erſt die Wirkung dieſer Antwort überprüfe, zurück und nahm den Stenogrammblack wieder auf.„Alſo: bei Verlagsanſtalt Sporr u. Co. waren wir „Nicht wahr, Renate, Sie ſind mir nicht böſe wenn ich darüber noch ſchweige? Später werden Sie es erfahren Sie wendete fich ein wenig ab, und ich ſah gerade noch, wie ihre großen braunen Augen, um deren Iris man rundherum das Weiße der Pupille ſah, feucht ſchimmerten.„Ich will es ja gar nicht wff⸗ ſen, Doktor, ſtieß ſie dabei trotzig heraus in einem ſo ſüßen dummen Trotz, daß ich beinahe ge⸗ lacht hätte.(Fortſetzung folgt) 10. Seite Nummer 67 Neue Maureimer Zeitung Morgen⸗ Ausgabe Montag, 10. Februar 1936 .—.—.—— Hausfrauen und Hausangeſtellte! Arbeitsbücher müſſen abgeholt werden! Am Donnerstag, dem 13. Febrnar, vormittags Hausangeſtellten die für dieſen Zweck erforderliche Freizeit zu gewähren. Für die in den Vororten beſchäftigten Hausange⸗ ſtellten wird vorgeſchlagen, die Vorſprache beim Ar⸗ beitsamt mit einer ſonſtigen Beſorgung zu verbin⸗ in Karlsruhe. Nach kurzer Tätigkeit in Durlach wurde er im Jahve 1888 an die genannte Ausbil⸗ dungsſtätte als Aſſiſtent berufen, wo er 3 Jahre lang wirkte. Am 5. Oktober 1891 wurde ihm an der Gewerbe⸗ Was hören wir? Mittwoch, 12. Februar Reichsſender Stuttgart! von—12 Uhr den. Zu den Hausangeſtellten zählen auch die ſchule in Mannheim eine planmäßige Stelle über⸗.30: Frühkonzert.—.90: Muſikaliſche Frühſtückspa Arbeitsamt Mannheim gübt bekannt: P utz⸗ und 1 Mon atsfrauen, während das tragen, und von dieſem Zeitunkt an hat er im— 10.15: Friedrich Wilhelm I. Hörſpiel.— 11.30: Baue Die im Stadtbezirk Mannheim und in Haus⸗ und Küchenperſonal des Gaſtwirtsgewerbes Laufe einer 40 jährigen Tätigkeit vornehm⸗ funk.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.20: Muſilaliſche Kurz⸗ den eingemeindeten Vororten— Feuden⸗ nicht in Frage kommt. N 5 lich die im Baugewerbe tätige Jugend betreut und weil.— 15.15: Allerlei Ploudereien.— 15.30: Bunte Lor heim, Wallſtadt, Neckarau, Rheinau, Friedrichsfeld, Das Arbeitsamt macht dabei beſonders darauf ihr ein reiches techniſches Wiſſen übermittelt Im folge um die Faſtnacht.— 16.00: Muſit am Nachmittog. Seckenheim, Käfertal, Waldhof, Sandhofen— wohn⸗ aufmerkſam, daß nach§ 13 der erſten Verordnung Jahre 1914 erfolgte ſeine Beförderung zum Ober⸗ 17.40: Otympia⸗Echo.— 18.00; Singendes⸗klingendes Frank- haften Hausangeſtellten machen wir darauf aufmerk⸗ 55 Durchführung des Geſetzes über die Einführung gewerbelehrer und am 1. 1. 1927 wurde ihm nach furt. Hörſolge über Flochs in Brauchtum und Dichtung. ſam, daß das Arbeitsamt Mannheim die Arbeits eines Arbeitsbuches die in Frage kommenden Ar⸗ der Aufteilung der größten badiſchen Gewerbeſchule— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Reichsſen dung bücher dieſer Berufsgruppe am Donnerstag, dem bite ber W lichtet ſind, dem an ſie ge⸗ in drei ſelbſtändige Schulen die Stelle eines Ge⸗ Stunde der jungen Nation. Helden und Händler.— 20.432 13. Februar, im Auszahlraum des Arbeitsamtes richteten Erſuchen des Arbeitsamtes zu entſprechen. werbeſchuldirektors an der damaligen Gewerbe⸗ Geh, mach Dein Fenſterl auf.— 22.20: Letzte Meldungen Mannheim, M Za, Eingang vom Hof aus, ausgibt. 5 5 5 ſchule III, heutigen Nebenius⸗Gewerbeſchule, über⸗ und Hörbericht aus Garmiſch.— 22.40: Nachtmuſik und Die Ausgabe findet wie folgt ſtatt: Gewerbeſchuldirektor EL. 8 altſchmidt + tragen. Tanz.— 24.00: Nachtmuſik. Anfangsbuchſtabe AK von 810 Uhr, 5 Mit Gewerbeſchuldirektor i. R. Ludwig Kalt⸗ 5 Seit dem 1. April 1931 hat Gewerbeſchuldirekto⸗ Deutſchlandſender Anfangsbuchstabe. 2 von 10. 12 Uhr. ſchmidt iſt eine perſönlichkeit aus dem Leben ge⸗ Ludwig Kaltſchmidt hier im Ruheſtand gelebt und.30: Fröhliche Morgenmuſik.—.00: Unterholtungs⸗ * f 5 5 5 3 ſchieden, die nicht nur in Handwerkerkreiſen, ſondern erſt vor wenigen Wochen ſeinen 70. Geburtstag konzert. Dazwiſchen: Berichte vom Eiskunſtlauf, Start des Die feſtgeſetzten Aus gabezeiten müſſen in weiteren Bevölkerungsſchichten gekannt, geſchätzt feiern dürfen. Direktor Kaltſchmidt war Inhaber Deim⸗sveziallaufe, Eis Schnellarf, Meldungen von ger unbedingt eingehalten werden. Eine 2 Vorſprache zu anderen Zeiten iſt zwecklos. Das per⸗ und geachtet wurde. Ludwig Kaltſchmidt wurde am 5. Dezember 1865 in Heidelberg⸗Rohrbach geboren der badiſchen Verdienſtmedaille und des Kreuzes für freiwillige Kriegshilfe. Bei ſeinen Amtsgenoſſen Strecke und vom Ziel des 18⸗Km.⸗Speziallaufes.— 12.15: Muſik zum Mittag.— 13.00: Glückwünſche.— 14.00: Unter⸗ haltungskonzert. Dazwiſchen: Bob⸗Rennen und Eishockey. ſönliche Erſcheinen der Antragſteller iſt zur und oblag nach dem Beſuch der Oberrealſchule in ob ſeines offenen und natürlichen Weſens geſchätzt 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Lieder für Alt Quittungsleiſtung unumgänglich. Das Arbeitsamt Heidelberg dem für den Gewerbeſchulberuf damals und bei ſeinen Schülern ebenſo geachtet, wird ihm and Leolaterietele. 204. Ve Me ene r„ 7 8 8 s 2 i ee e Winterſpiele.— 20.45: Vollsmuſik.— 23.00: Tanz⸗ erſucht deshalb die Haushaltungsvorſtände, den l vorgeſchriebenen Studium an der Baugewerbeſchule[ein ehrendes und bleibendes Andenken geſichert ſein.] mu 1 8. 5 muſik. TAU SEND FE SAH EN 1000: 11 Welfen. dag! 4 0 8 heater Bieſte St. Fföu III palsstseckenh Str see. Beratung— Olegnostik 2 Sprechzelt: II- und.7 Uhr, Laehstürme über Ulle HMANSET ASS Sed 91 1 pub Samstegs: 10-1 Uhr. L 12. 9 part. 1 — . eee National- Theater auen Montag, den 10. Februar 1936 Vorstellung Nr. 195 Miete A Nr, 14 Rigoletto ö f 1 Ahlen nach d. Italienischen S Unversalrop“ea les e von J G. Grünbaum 8 Sie regen den Musik von Giuseppe Verdi Appetit an, för- Anf. 20 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr dein die Ver dau- Neues Theater bosanganen 1 Montag, den 10. Februar 1936 Der B Vorst Nr. 39 NSK G Mannheim Pre n Herren- d 255 Len plung aus dem Alltag Senneſcer lebe, 0 ie in drei 1 Zerkauler Hans Becher Eüde 2215 Ubr ine Kom Heir Regie. 20 Uhr Akten von Inkatig n lcsh- Aua fehlen ckereien. Hohlſäumen, Kanten, een Monogrammen in jeder Größe bei raſcheſter u. billig⸗ WOlLEN SIE FFEHLEN? err areuun EI wir uns in ſämtlichen GEIA GAB ANNA CARENINA AIHA BDA Beginn:.00,.30,.30,.35 Für den * 100 lagen J. Hirks ung, helfen bei J. Mirt& eie. Mannheim geckenhelmer Str. 34 47.4 0 i Große Auswanf ganz neuer sowie gepflegter elegant Masken Masken ſter Anfertigung. S907 Geschwister Nixe Fernſprecher 232 10— N 4. 7 verl. u verkauft bil 8 VATTER= Riedfeldstr. 19 verd. u. verh. billig. S II ni Baum. D.9 Ausstellg. 0 7 12 stellt sich gewöhnlich der Kater ein. Ihn vertreiben, hilft neben- sfehendes Angebot: Hach frönnchen Faschingsstunden Eine Partie a Aubenbeldel FFF mit der Komikerkanone eln Numa auch die schlechteste Stimmung desiegt! 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