85 * Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmal außer Sonntag. Bezugspreise Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Po.70 Mk. einſchl. 80 Pg Voſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pig Beſtellgeld Apholſtellen: Wald⸗ Boſſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Ser 44 Meerſeldſtr. 18, Ne Flicherttr. 1. Fe Hauptſtr. 68. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Neue Mannheimer Zeit Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſten es N 1, 4. Fernſpreecher: Sammel⸗Nu Poſtſcheck⸗konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nema zeit M Eimelpreis 10 Y. — Mittag⸗ Ausgabe A Dienstag, 11. Februar 1036 147. Jahrgang— Nr. 69 Die Pariſer Kammer und Moskau Wird Frankreich ſich ins Schlepptau des Volſchewismus begeben? — Paris, 11. Februar.(U..) Die Ratifizierung des Sowjetpaktes wird jede Möglichkeit einer Beſſerung unſerer Beziehungen zu Deutſchland vereiteln, erklärte der bekannte Front⸗ kämpferführer und nationale Abgeordnete Jean Goy geſtern abend vor einer Verſammlung von Kriegsteilnehmern in Clairmont Ferrande. Schon jetzt ſind die Meinungsverſchiedenheiten in den Reihen ſämtlicher Parteien von der äußerſten Rechten bis zur äußerſten Linken in der Frage des ſranzöſiſch⸗ruſſiſchen Paktes ſo groß, daß man ſicher mit einer ſehr hitzigen Debatte in der heutigen Kam⸗ merſitzung rechnen kann. Das„Petit Journal“ gibt einen Querſchnitt durch die verſchiedenen Meinun⸗ gen. Als Vertreter der Rechten wird Jean Goy zi⸗ tiert:„Wir können nicht glauben, daß ſich eine Mehrheit finden wird, um einen Pakt zu ratifi⸗ zieren, i der mehr Sicherheit eines neuen Krieges als Wahrſcheinlichkeit für den Frieden enthält.“ Abgeordneter Soulier von der republikaniſchen Vereinigung erklärte, daß er bereit ſei, für den Pakt zu ſtimmen, wenn die Gläubiger ruſſiſcher Obliga⸗ tionen aus der Vorkriegszeit vorher befriedigt würden. Der Linksrepublikaner George Bureau erklärte, daß der Pakt zwar ein wertvolles Gegengewicht gegen eine Uebermacht Deutſchlands darſtellen könne, daß er aber nicht glaube, die Kammer könne für dieſen Pakt ſtimmen, ſolange die Regierung keine unbedingte Garantie gegeben habe, daß die „von Moskau dirigierte kommuniſtiſche Agitation auf franzöſiſchem Boden endlich ihr Ende findet“ Von den Vertretern des linken Flügels äußerte ſich der Vorſitzende des auswärtigen Kammeraus⸗ ſchuſſes Paul Baſtide, der der radikalſozialen Partei angehört, dahin, daß der Pakt nicht das Werk einer Partei oder Ausfluß einer beſtimmten Parteidok⸗ trin ſei, ſondern daß Männer aus allen politiſchen Lagern wie Herriot, Paul Boncour. Barthou und Laval mit an ihm gearbeitet hätten.„Wir dürfen nicht zulaſſen, daß irgendwelche abwegige Auslegun⸗ gen des Paktes in der Oeffentlichkeit um ſich greifen. Wir haben nicht die Abſicht, einen Kreuzzug gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland an der Seite Ruß ands zu unternehmen.“ Für die Sozialiſten zitiert das„Petit Journal“ den Abgeordneten Paul Faure folgendermaßen:„Wir haben uns entſchloſſen, für die Ratifikation zu ſtim⸗ men, ſind jedoch ebenſo entſchloſſen nicht zuzulaſſen, daß man uns zum Spielball feindli her militäriſcher Bündniſſe macht, und daß Frankreich in ein Wett⸗ rüſten nach dem Muſter der Vorkriegszeit hinein⸗ getrieben wird.“ Der kommuniſtiſche Abgeordnete Perri ſchreibt in der„Humanité“, daß die Kommuniſten den Beiſtandspakt begrüß⸗ ten, da er zur Verteidigung Sowjetrußlands beitrage. Das bedeute jedoch nicht, daß die kom⸗ muniſtiſche Partei ihre Taktik in Frankreich ündere. Der Veſuch Tuchatſchewſkis [Funkmeldung der N M.) a + Paris, 11. Februar. „Jpurnal“ hegt einige Zweifel, ob die Anweſen⸗ heit des Marſchalls Tuchatſchewſki in Paris und die Kammerausſprache über die Ratifizierung des fran⸗ zöſiſch⸗ſonſetruſſiſchen Paktes als ein zufälliges uſammentreffen gedeutet werden könnten. „Excelſior“ meint, Tuchatſchewſki ſei im Ver⸗ laufe des Montags vom Kriegsminiſter, vom Ma⸗ kineminiſter und dem Luftfahrtminiſter hinteveinan⸗ der empfangen worden. Man behauptet jedoch, daß die Beſprechungen des Marſchalls mit den franzöſi⸗ ſchen Miniſtern keinen offiziellen Charakter gehabt hätten. Trotzdem müßte man aber annehmen, daß r„gegenſejtige Beiſtand“ im franzöſiſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſchen Abkommen vom 2. Mai 1935 auch die Not⸗ wendtofoft einer Unterſuchung der techniſchen Ge⸗ gebenheiten vorausſetze, unter denen ein Beiſtand er⸗ folgen könne. Es ſei daher wahrſcheinlich, daß ſich die Beſprechungen vom Montag zwiſchen dem ſowjet⸗ ruſſiſchen Generalſtabschef und den franzöſiſchen Mi⸗ nißtern nicht allein auf den Austauſch von Höflichkei⸗ zen beſchränkt hätten. Hodzas Verhandlungen in Paris 5[(Funkmeldung der N M 3) E Paris, 11. Februar. Der Beſuch des tſchechoſlowakiſchen Miniſterpräſt⸗ denten Hodza in Paris und ſeine Beſprechungen mit dem franzöſiſchen Außenminiſter werden in der Pariſer Morgenpreſſe ſtark beachtet. „Oeupre“ glaubt, daß als erſte Frage das öſter⸗ reichiſch⸗tſchechoſlowakiſche Verhältnis geprüft wor⸗ den ſei. Falls es möglich ſein ſollte, zwiſchen den Nachfolgeſtaaten der alten Habsburger Monarchie und Oeſterreich Freundſchaftsabkommen zu ſchließen, ſo wäre damit ein großer Schritt vorwärts getan. Man glaube, ſo ſchreibt das Blatt, bereits ſagen zu können, daß der öſterreichiſche Kanzler nach Bukareſt und Belgrad eingeladen werde. Heute ſoll der Ruſſenpakt ratiſtziert werden! din Vob fun lien lun un 15 Grad Kälte haben für ausgezeichnete Bahnverha tnisse gesorgt (Funkmeldung der NM.) Garmiſch⸗ Partenkirchen, 11. Februar. Wolkenlos iſt der Himmel und glasklar die Luft, die weite Sicht bis in das Tal herunter von der Bobbahn aus, deren Zentralpunkt die Bayernkurve iſt, gibt. Die Bahn befindet ſich in ganz ausgezeich⸗ neter Verfaſſung; herrſchte doch die ganze Nacht in Garmiſch⸗Partenkirchen ſelbſt 15 Kälte, die ſich an der Bahn über dem Rießer See auf 18 erhöhte. Es ſind 19 Mannſchaften, wie angekündigt, am Start. Die Tribünen ſind recht gut gefüllt. Im Halbrund ſtehen die Flaggen der Nationen, und ſchon kommt der erſte der drei Spurbobs, wie vor⸗ geſehen, über die Bahn. Zuerſt waren es zwei ge⸗ miſchte Mann Jaften mit Deutſchen, Italienern und Franzoſen. Während ſie glatt über die Bahn kom⸗ men, zeigt der deutſche Bob III mit Wieſe am Steuer einige Unſicherheiten in der Bayernkurve. Er kommt zu hoch hinaus, gerät ins Schlingern und ſtürzt ausgaugs der Bayernkurve. Ein Mann wird leicht verletzt und muß fortgeſchafft werden. Die Spurbobs hatten die Aufgabe, die Bahn einer letzten Prüfung zu unterziehen und die leichte darauf liegende Schneeſchicht zu entfernen. Die Olympiade eine Lohe Schule des Friedens! Oiympia-Empfang der Reichsregierung in München Dr. Goebbels und de Latour über die Friedensmiſſion des Sportes — München, 11. Februar. Jumitten der Winter⸗Olympia gab am Mon⸗ tagabend in München die Reichsregierung zu⸗ ſammen mit der bayeriſchen Landesregierung einen großen Empfang, um den weiten Kreis derer, die in Vorbereitung, Organiſation und Ausführung den olympiſchen Gedanken verkör⸗ pern, mit den führenden Repräſentanten des Reiches und Landes, ſowie der Bewegung zu einer ſeſtlichen Gemeinde zu vereinen. Das Deutſche Muſeum und ſein Kongreßſaal bil⸗ deten die Stätte der Feier. Dem außerordentlichen Charakter des Abends entſprach der erhabene Schmuck. Von der Bühnenwand leuchtete ein rieſiges Hoheitszeichen auf dunkelbraunem Tuch. Auf der Galerie gaben vor den in regelmäßigen Abſtänden wiederkehrenden Ringen die Banner des gaſtgeben⸗ den Reiches und die Olympiſche Fahne, ſowie an⸗ ſchließend die Flaggen aller Nationen, die ihre Meiſter zu den Spielen geſchickt haben, dem Raum und dem Abend die beherrſchende Note als erheben⸗ des Symbol der Völkergemeinſchaft, die ſich in dieſen Februartagen 1936 zu einem Wettkampf in beſtem Friedensgeiſt auf deutſchem Boden zuſammen⸗ gefunden hat. Die prachtvollen hohen Lüſter tauchten zuſammen mit den unzähligen flackernden Kerzen auf den Ti⸗ ſchen den Saal in ein weihevolles und feierliches Licht. Zweimal neun lange Tiſchreihen zogen ſich durch den Raum. Den erleſenen Tafelſchmuck bil⸗ deten Kerzenhalter und Vaſen in Nymphenburger Porzellan mit farbenfrohen Blumen, verbunden durch eine feſtliche Kette von Lichtergirlanden. Im Laufe des Abends begrüßte Reichsminiſter Dr. Goebbels: die Gäſte mit einer kurzen, alsbald ins Franzöſtſche und Engliſche überſetzten Anſprache, in der er aus⸗ führte: „Ich habe die hohe Ehre und die große Freude, Sie am heutigen Abend in großer Zahl auf dem Bo⸗ den der Hauptſtadt der Bewegung, der deutſchen Kunſtſtadt München, im Namen der deutſchen Reichsregierung und der bayeriſchen Landesregie⸗ rung auf das herzlichſte zu begrüßen. Das deutſche Volk begrüßt es aus tiefſtem Herzen, daß ſo viele angeſehene Männer und Frauen des Auslandes in dieſen Tagen bei Gelegenheit der Olympiſchen Winterſpiele bei uns zu Gaſte ſind. Zwar tragen die Olympiſchen Spiele ihrem Geiſt und ihrem Sinn nach keinen politiſchen Charakter. Aber dieſes Zuſammenſein von Männern und Frauen aus allen Ländern der Erde trägt eine politiſche Note in einem höheren Sinn, und zwar inſofern, als hier die Gelegenheit gegeben iſt, über politiſche Unterſchiede und Differenzen hin⸗ weg ſich von Menſch zu Menſch und damit von Volk zu Volk kennenzulernen. Denn dag iſt vielleicht der wichtigſte Grund all der ſchweren Sorgen und Kriſen, die die Welt belaſten, daß die Völker ſich zu wenig kennen und baß ſie deshalb, weil ſie ſich zu wenig kennen, ſich gegenſeitig nicht bas Maß von Achtung ent⸗ gegenbreugen, das im Sinne einer Wohlfahrt der ganzen Erde und eines Friedens, der für alle Völker einmal kommen muß, gelegen iſt. f Möge nicht nur aus den Olympiſchen Spielen in ſportlicher Hinſicht eine internationale Verſtändi⸗ gung angebahnt werden, ſondern möge auch aus dieſem Zuſammenſein und aus dieſem Sichkennen⸗ lernen ſo vieler angeſehener Menſchen der ganzen Erde jenes Verſtändnis erwachſen, das notwendig iſt, um einem dauerhaften Frieden und einer echten Wohlfahrt aller Völker der Erde Bahn zu brechen. 0 ö In dieſem Sinne Ew. Exzellenzen, meine Dame und Herren, bitte ich Sie, mit mir das Glas zu er⸗ heben: auf einen dauerhaften Frieden in der Welt und die Wohlfahrt der Völker!“ Die Worte des Reichsminiſters wurden von der feſtlichen Verſammlung mit ſtürmiſchem Hände⸗ klatſchen aufgenommen. Der Präſident des Internationalen Olympiſchen Komitees, Graf de Baillet⸗Latour, führte in ſeiner Erwiderung auf die Worte des Reichs⸗ propagandaminiſters aus: „Die Regierung des Deutſchen Reiches und die bayeriſche Regierung haben durch die Unterſtützung, die ſie dem Internationalen Olympiſchen Komitee und dem Organiſationsausſchuß der IV. Olympiſchen Winterſpiele zuteil werden ließen, ebenſo wie durch die Worte des Herrn Reichsminiſters Dr. Goebbels züm Ausdruck gebracht, daß ſie ſich des moraliſchen Wertes des Sportes bewußt ſind. Das Deutſche Reich hat damit bewieſen, daß der Sport nicht nur als körperliche Ertüchtigung emp⸗ funden, ſondern daß er das Ideal der beſten Schule verkörpert, die zur Verſtändigung aller Län⸗ der beiträgt nud damit zugleich dem eigenen Volke dient. Durch die Zuſammenarbeit des Internationalen Olympiſchen Komitees mit der deutſchen Reichs⸗ regterung iſt es gelungen, eine allſeits bewunderte und anerkannte Organiſation der IV. Olympiſchen Winterſpiele auf die Beine zu ſtellen. Alle diejenigen, die an dieſen Spielen teilneh⸗ men werden in ihre Heimat zurückkehren und ver⸗ künden, in welch ausgezeichnetem Geiſt die Wett⸗ kämpfe hier durchgeführt worden ſind und wie das ſportliche Deutſchland die olympiſche Idee verwirk⸗ licht hat.“ Indem er Reichsminiſter Dr. Goebbels den Dank ſeiner Kollegen ausſprach, erhob Graf de Baillet⸗ Datour ſein Glas auf das Wohl aller derer, die an der Vorbereitung zur Durchführung der IV. Olym⸗ piſchen Winterſpiele mitgearbeitet haben, und zwar, wie er ſagte, nicht mit dem Ruf„Adieu“, ſondeyn mit dem Ruf„Auf Wjederſehen in Berlin“. Der Ruf des Redners, deſſen Worte anſchließend ins Deutſche und Engliſche übertragen wurden, fand lebhaften Widerhall. Die großen Eindrücke dieſes Abends ließen ſpon⸗ tan Thomas Fearnley⸗Oslo(Norwegen) das Wort ergreifen, der im Namen ſeiner ausländiſchen Kol⸗ legen zum Ausdruck brachte, daß ſie von dem Ar⸗ rangement dieſes Abends außerordentlich begeiſtert ſeien. Auch er danke allen Mitarbeitern und ver⸗ ſichere, ſie würden ſich freuen, wenn die ganze Wel an dem olympiſchen Geſchehen in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen Anteil nehmen würde. Den Reigen der Kunſt eröffnete unter Staats⸗ kapellmeiſter Tuteins Leitung das Orcheſter des Staatstheaters München mit dem Huldigungsmarſch von Grieg. Dann erfreuten Kammerſänger Ru⸗ dolf Bockelmann von der Staatsoper Berlin und Kammerſänger Julius Patzak von der Münchener Staatsoper durch Geſangs vorträge. Der zweite Teil des Abend brachte Vorführungen des Staatstheaterballetts und von Solotänzerinnen des Deutſchen Opernhauſes Berlin. Ein rauher, aber deutlicher Ton Amerikaniſcher Senator — Waſhington, 11. Februar.(U..) Der demokratiſche Senator Key Pittman, der Vorſitzende des Außenausſchuſſes des Bundesſenats, richtete heute vor dem Senatsplenum einen außer⸗ ordentlich ſcharfen Angriff gegen den japaniſchen Imperialismus. In feiner Rede charakteriſterte Pittman die japaniſche Außen⸗ politik als eine Bedrohung der Vereinigten Staa⸗ ten und als eine Verletzung des Grundſatzes der „Offenen Tür“. Pittman trat weiterhin als Befürworter eines umfangreichen Aufrüſtungsprogramms der amerika⸗ niſchen Verteidigungsſtreitkräfte auf, denn nur eine ſtarke Flotte u. Luftwaffe gewährten der Union aus⸗ reichenden Schutz; dieſe militäriſche Macht ſei not⸗ wendig bis„zu der Zeit, da die Achtung vor Frie⸗ densverträgen in der ganzen Welt eingekehrt ſein wird“. In ſeinen weiteren Ausführungen wandte ſich Senator Pittman gegen eine Aeußerung des fſapa⸗ niſchen Flottenchefs Takahaſchi, der erklärt habe, wenn Amerika nicht auf ſeine Flottenpolitik ver⸗ zichte, ie auf eine Erweiterung ſeines Außenhan⸗ dels abziele, dann werde Japan gezwungen ſein, den Wirkungsbereich ſeiner Flotte bis nach Neu⸗ Guinea, Celebes und Borned auszudehnen und nennt Japans Politik arrogant und imperlinent“ Stützpunkte auf Formoſa und den Mandatsgebieten in der Südſee einzurichten. Niemals, ſo ſagte der Senator, ſei in der neueren Geſchichte eine ſolche „undiplomatiſche, arrogante und impertinente“ Erklärung durch eine hohe Perſönlichkeit abgegeben worden. Die Rede des Senators Pittman wird in Re⸗ gierungskreiſen ſehr bedauert, weil an⸗ QAmgꝑische Spiele Die Eiskunsiläufer bei der Arbei Schäfer⸗Oeſterreich führt. Baier Dentſchland an vierter Stelle. Die Zwischenrunde im Eshockey: Deutſchland ſpielt heute abend gegen Ungarn. Lusführlichen Bericht finden Sie im Sportteil. 2. Seite/ Nummer 69 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 11. Februar 1936 geſichts ſeiner Stellung als Vorſitzender des auswär⸗ tigen Senatsausſchuſſes ſowohl in Amerika wie be⸗ ſonders auch in Japan der Eindruck entſtehen könnte, daß die Rede im Einverſtändnis mit der Bundes⸗ regierung gehalten worden ſei. Man betont in maß⸗ gebenden Kreiſen mit Nachdruck, daß dies nicht der Fall ſei, und weiſt darauf hin, daß die Bundesregie⸗ rung keinerlei Einfluß auf Privatperſonen oder Par⸗ lamentarier habe und es daher ablehnen müſſe, für Aeußerungen ſolcher Einzelperſonen verantwortlich gemacht zu werden. Nur mehr 12000! Die Entwicklung des Arbeitseinſatzes im Januar 1936 — Berlin, 10. Februar. Die winterliche rückläufige Bewegung im Ar⸗ beitseinſatz iſt im Januar vor allem unter dem Ein⸗ fluß der milden Witterung beinahe vollſtändig zum Stillſtand gekommen. Während die Zahl der Arbeitsloſen im De⸗ zember um 524000 auſtieg, hat ſie im Januar 1936 nur um 12 000 oder 0,5 v. H. zugenommen. Dieſe günſtige Entwicklung beſtätigt den im vori⸗ gen Bericht gegebenen Hinweis, daß das frühzeitige Froſtwetter und die Arbeitspauſe während der Feiertage die Urſachen für das un verhältnismäßig ſtarke Anſteigen der Arbeitsloſigkeit im Dezember geweſen ſind. Ende Januar wurden bei den Arbeits⸗ ämtern 2520 000 Arbeitsloſe, d. h. rund 453 000 weniger als im winterlichen Höchſtpunkt des Vor⸗ fahres, gezählt. Die Feſtigung des Arbeitseinſatzes im Jannar iſt hauptſächlich auf die Wiederinangriffnahme von Außenarbeiten zurückzuführen. Demzu⸗ fylge haben in den Saiſonaußenberufen die Arbeites⸗ loſen um rund 14000 abgenommen. In den mehr konjunkturabhängigen Berufen war noch eine Zu⸗ nahme um 26 000 zu verzeichnen. Sie iſt jedoch in der Hauptſache, wie im Holzgewerbe, Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsgewerbe, Nahrungsmittelgewerbe o⸗ wie bei den Angeſtellten ebenfalls jahreszeitlich dingt und zum Teil auf die Rückkehr aus berufs⸗ fremder Außenarbeit zurückzuführen. England und Aegypten England will zuerſt Sicherungen haben (Funkmeldung der NM.) + London, 11. Februar. Das britiſche Kabinett beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung, den Oberkommiſſar in Aegypten, Sir Miles Lampſon, neue Anweiſungen für die Eröff⸗ nung der engliſch⸗ägyptiſchen Vertragsverhandlun⸗ gen zu übermitteln. Wie„Daily Telegraph“ meldet, wünſcht die bri⸗ tiſche Regierung zunächſt Aufklärung über einige wichtige Angelegenheiten. Vor allem wolle ſie über die allgemeine Stel⸗ lungnahme der ägyptiſchen Regierung zu den wichtigen Verteidigungsfragen Aegyptens und zu der Sicherheit der britiſchen See verbindungen durch den Suezkanal unterrichtet werden. Sie wolle ferner wiſſen, ob die ägyptiſche Abord⸗ nung zu größerer Nachgiebigkeit bereit ſei, als es die ägyptiſchen Vertreter bei den ergebnisloſen Ver⸗ handlungen im Jahre 1930 geweſen ſeieſt. Am Montagabend fand in Kairo eine Beſprechung zwiſchen dem britiſchen Oberkommiſſar Sir Miles Lampſon und dem neuen ägyptiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Aly Maher Paſcha ſtatt. Dabei ſoll, wie „Daily Telegraph“ berichtet, die Frage der Aufrecht⸗ erhaltung des Status quo im Falle eines Zuſammen⸗ bruches der bevorſtehenden Vertragsverhandlungen erörtert worden ſein. Aly Maher Paſcha habe an⸗ ſchließend erklärt, es ſei anzunehmen, daß eine Lö⸗ fung dieſer Frage gefunden worden ſei. Der Löſungs⸗ vorſchlag ſei am Montagabend der britiſchen Regie⸗ rung und Hen politiſchen Führern Aegyptens zur Zuſtimmung übermittelt worden. Ende des Londoner Fleiſcherſtreiks Die Streikenden nehmen die Arbeit wieder auf — London, 10. Februar.(U..) Der Streik auf dem Smithfield⸗Fleiſchmarkt hat jetzt mit einer Niederlage der Arbeiter ſein Ende gefunden. Auf einer von 2000 Arbeitern beſuchten Verſammlung wurde nach langem und heftigem De⸗ battteren der Beſchluß gefaßt, den Streik abzu⸗ brechen. Die Mehrheit für Wiederaufnahme der Arbeit war allerdings ſehr gering. Der ſtellvertretende Generalſekretär der Trans⸗ portarbeiter⸗Gewerkſchaft, Deakin, gab eine Erklä⸗ rung heraus, in der es heißt, daß die ſtreikenden Arbeiter in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen des Vollzugsausſchuſſes der Gewerkſchaft die Wie⸗ deraufnahme der Arbeit beſchloſſen hätten. Die Verhandlungen mit den Unternehmern wer⸗ den morgen beginnen, mit dem Ziel, die ſtörungsfreie Wiederaufnahme der Arbeit in den ſtillgelegten Be⸗ trieben ſicherzuſtellen. Dabei ſoll vor allem darauf geſehen werden, daß keine Arbeiter wegen des Streiks entlaſſen werden. Anruhen in Polen Polizei erſchießt drei Demonſtranten 1— Warſchau, 9. Februar. Im Kreis Konin, wo ſich vor einigen Tagen Ruhe⸗ ſtörungen ſeitens nationaliſtiſcher Elemente zuge⸗ tragen hatten, iſt es bei der Verhaftung der Rädels⸗ führer zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen der Polizel und der Menge gekommen. Die erregte Volksmenge ſuchte die Verhaftungen zu verhindern und griff die Polizei tätlich an. Dieſe ſah ſich gezwungen, von der Schußwaffe Ge⸗ brauch zu mache n. Drei Perſonen wurden ge⸗ tötet und mehrere verwundet. Der Rundfunk darf Schallplatten ſeuden! Vor dem Kammergericht Berlin wurde in zweiter Inſtanz das erſtinſtanzliche Urteil des Landgerichts Berlin vpollinhaltlich beſtätigt. Danach iſt der Rundfunk be⸗ kroechtigt, Muſikſchallplatten ohne Zuſtimmung der Schallplattenherſteller zu ſenden. Sowfetruſſiſche Entſchuldigung in Reval. Der ſowfetruſſiſche Geſandte in Reval hat im Namen ſeiner Regierung der eſtländiſchen Regierung gegen⸗ über ſein aufrichtiges Bedauern über die am 5. Fe⸗ bruar erfolgte Verletzung des Grenzrechtes durch drei ſowjetruſſiſche Militärflugzeuge ausgedrückt. be⸗ e er Regus ſchickt ſeinen beſten Mann gegen Grazian Oſſenſivabſichten der Abeſſinier— Deſſie zum vierten Male bombardiert— Engliſche Offiziere beim Negus? — London, 11. Februar.(U..) Abeſſiniſche Truppen werden in großen Mengen auf beiden Seiten des Webbe Schebeli zuſammen⸗ gezogen, um gegen den empfendlichſten Punkt von General Grazianis Front, das Zentrum, eingeſetzt zu werden. Ras Marjam, der als einer der fähigſten abeſſiniſchen Heerführer gilt, hat das Jommando dieſer Truppen übernommen und den in Ungnade gefallenen Ras Deſta im Kommando auf dieſem Ab⸗ ſchu tt der Südfront abgelöſt. Die neu aufgeſtellten Truppen ſollen ſich aus beſonders ausgeſuch⸗ ten und gut diſziplinierten Mann⸗ ſchaften zuſammenſetzen und ſowohl was die Ver⸗ pflegung als auch was die Bewaffnung betrifft, aufs beſte ausgerüſtet ſein. Auf der anderen Seite der Front iſt General Graziani gegenwärtig vor allem mit dem Ansban ſeiner Stellungen beſchäftigt. Außerdem veranſtal⸗ ten die Beobachtungsgeſchwader der Südarmee täg⸗ lich ausgedehnte Erkundungsflüge, um einen Ueber⸗ raſchungsverſuch der Abeſſinier zu vereiteln. Wieder Bomben auf Deſſie — Addis Abeba, 11. Februar.(U..) Ein neues Bombardement Deſſies durch italie⸗ niſche Flugzeuge am Sonntag hat den Tod von 15 Menſchen gefordert. Der von den Fliegerbomben angerichtete Sachſchaden läßt ſich noch nicht ſtber⸗ ſehen, doch verlautet gerüchtweiſe, daß zwei auf dem Flugplatz von Deſſie ſtationierte abeſſiniſche Flugzeuge völlig zerſtört worden ſeien. Eine halbe Stunde lang kreiſten die italieniſchen Flugzeuge— fünf ſchwere Caproni⸗Bomber und zwei Kampfflugzeuge— über dem Ort Deſſie und dem kaiſerlichen Schloß und warfen in Abſtänden von nur wenigen Sekunden ihre Bomben ab. Die Einwohner Deſſies hatten ſich ſchon beim erſten Luftangriffsalarm in den Urwaldbuſch außer⸗ halb der Stadt geflüchtet. Auf dem Rückflug nach Norden bombardierten die Flugzeuge noch eine Reihe von Dörfern in der Umgebung der öſtlich des Tana⸗ Sees gelegenen Stadt Debra Tabor. Hierbei ſollen weit mehr Menſchen ums Leben gekommen ſein als in Deſſie. Engliſche Militärberater? i— Rom, 10. Februar. In italieniſchen Zeitungsmeldungen wird be⸗ hauptet, daß der militäriſche Hauptberater des Ne⸗ gus ein engliſcher Oberſt namens Hoit ſei. Dieſer Oberſt leite die militäriſchen Opera⸗ tionen. — London, 11. Februar. Außenminiſter Eden erklärte am Montag auf Anfkagen im Unterhaus, daß dem italieniſchen Bet⸗ ſchafter in London der Inhalt einer römiſchen Rund⸗ funkmeldung vom 17. Januar gebracht worden ſei. In dieſer Meldung ſei behauptet worden, daß ſich bei der Schlacht gegen Ras Deſta wiederum heraus⸗ geſtellt habe, daß ſämtliche abeſſiniſchen Bataillone unter dem Befehl von europäiſchen Offizieren ſtün⸗ den, von denen die meiſten Staatsange⸗ hörige ſeien. Eden fügte hinzu, daß der britiſche Botſchafter in Rom Anweiſung erhalten habe, die italieniſche Re⸗ gierung zu veranlaſſen, ein Dementi der obigen Be⸗ hauptung zu veröffentlichen. Von italieniſcher Seite ſei Sir Erie Drummond mitgeteilt worden, daß der in Italien veröffentlichte Rundfunkbericht die an⸗ geführte Stelle nicht enthalte, daß aber die italieniſche Regierung Unterſuchungen anſtelle, um den Sach⸗ verhalt klarzuſtellen. Die Teuppenſendungen gehen weiler — Rom, 10. Februar. Die Arbeiter⸗ und Truppenverſchiffungen nach Oſtafrika ſcheinen nach italieniſchen Zeitungs⸗Mel⸗ dungen in den letzten Tagen wieder größeren Um⸗ fang anzunehmen. Aus Neapel, Bari, Palermo und britiſche N Meſſina liegen Ausreiſemeldungen vor. Der größte Truppentransport iſt mit dem Ueberſeedampfer „Conte Roſſo“, der mit rund 170 Offizieren und Unteroffizieren und 1700 Mann von Neapel im See ging, am Montagabend von Meſſina nach Maſſaua ausgefahren. Mit einem anderen Dampfer haben 600 ſüditalieniſche Arbeiter von Bari aus die Reiſe nach Oſtafrika angetreten. Der Dampfer„Cala⸗ bria“ iſt mit 2000 heimkehrenden Arbeitern und einer Gruppe Offizieren am Montag in Neapel eingelau⸗ fen. Neuer tſchechoflowakiſcher Kredit für Sowfetruß⸗ lamd. Die„Taß“ meldet aus Prag, daß ein tſchecho⸗ ſlowakiſches Bankenkonſortium mit der ſowjet⸗ ruſſiſchen Handels vertretung ein Abkommen abge⸗ ſchloſſen habe, das eine Erweiterung des tſchecho⸗ ſlowakiſchen Kredites an Sowjetrußland um 2 Millionen Tſchechenkronen vorſieht. 5 Die Aubahrung Guſtloffs in Schwerin Jubel im Schweizeriſchen Freiheitskomitee“ über die Mordtat! — Schwerin, 11. Februar. Punkt 22.40 Uhr traf der Sonderzug mit der Leiche Guſtloffs in Schwerin ein. Auf dem weiten Bahn⸗ hofsvorplatz waren in tiefgeſtaffelten Gliedern die Formationen der Bewegung angetreten. Reichsſtatthalter Gauleiter Hildebrandt ſchil⸗ derte in ſeiner Rede Wilhelm Guſtloff als politiſchen Soldaten der Idee Adolf Hitlers und als aufrechten deutſchen Charakter. In warm empfundenen Wor⸗ ten herzlicher Anteilnahme wandte er ſich dann der Lebensgefährtin des Gefallenen zu. Wilhelm Guſt⸗ loff, ſo fuhr er fort, habe für eine große Sache ge⸗ kämpft und ſei nun zur Standarte Horſt Weſſel ein⸗ gegangen. Er habe nie geſchwankt, ſondern ſtets die⸗ ſelbe innere feſte Ueberzeugung gezeigt.„Er war Nationalſozialiſt und Kämpfer, wie wir ihn brauchen.“ „Die Bewegung und die Jugend“, ſo ſchloß er, „werden geloben, bereit zu ſein, dasſelbe zu opfern, was Wilhelm Guſtloff dem Vaterlande und dem Führer gegeben hat.“ Darauf trugen ſechs Politiſche Leiter der Landes⸗ gruppe Schweiz den Sarg ihres politiſchen Hoheits⸗ trägers von dem Wagen zur Lafette. Darauf ſetzte ſich der Trauerzug durch die Stadt in Bewegung. Auf dem Wege zur Feſthalle bildeten auf beiden Seiten die Männer der nationabſozialiſtiſchen Glie⸗ derungen Spalier. Dem Muſikzug folgte die Fah⸗ nengruppe der SA, dann die Leibſtandarte Adolf Hitlers, die unmittelbar der Lafette vor⸗ anſchril. Alle Straßen, die von dem nächtlichen Trauerzug berührt wurden, waren dem Ernſt des Tages ent⸗ ſprechend ausgeſchmückt. Faſt kein Haus, das nicht eine auf Halbmaſt geſetzte Hakenkreuzfahne und ſchwarz umflortes Tannengrün trug. In der weihe⸗ voll ausgeſchmückten Feſthalle wurde der Sarg auf Seefeld bleibt ungerührt Das tragiſche Schickſal des kleinen Günther Tielke Eindeutige Zeugenausſagen — Schwerin, 11. Februar. Geſtern nachmittag begann im Prozeß Seefeld die Zeugenvernehmung zu der Ermordung des ſiebenſährigen Schülers Günther Tielke aus Oranienburg. Der Fall Tielke iſt der Anfang einer zeitlich eng begrenzten Periode, in welcher das Verſchwinden und der Tod von vier Knaben zu verzeichnen iſt. Am 2. Oktober verſchwand der Schüler Tielke, am 8. Oktober Erwin Wiſchnewſki⸗Branden⸗ burg und am 18. Oktober die beiden Kinder Dill und Eipel aus Neuruppin. Im Mordfall Tielke wird Seefeld beſonders ſtark durch zahlreiche Zeugenausſagen belaſtet. Der kleine Tielke verſchwand am 2. Oktober 1984 und wurde nach faſt vier Wochen, am 29. Oktober, etwa dreieinhalb Kilometer von Oranienburg ent⸗ fernt in einer dichten etwa zehnjährigen Kieſern⸗ ſchonung in der typiſchen Schlafſtellung aufgefunden. Auch hier hatte die Sektion der Leiche keine ge⸗ naue Todesurſache ergeben. Es wurde damals, ebenſo wie ſchon in anderen Fällen, Pilzvergif⸗ tung angenommen. Auch die Fundſtelle zeigte keinerlei Spuren eines vorausgegangenen Kampfes. Günther Tielke galt allgemein als häuslich, an⸗ hänglich und pünktlich. Er neigte keineswegs zum Herumtreiben und zeichnete ſich durch körperliche Ge⸗ wandtheit und durch ein beſcheidenes und ruhiges Weſen aus. Der Vater hatte ſeinen Jungen, der Kaſtanien ſammeln gehen wollte, am 2. Oktober vor⸗ mittags auf ſeinem Rad mitgenommen und ihn an der Ecke Bernauer Straße—Mühlenpfad abgeſetzt mit dem Auftrag, von dort aus bald nach Hauſe zu gehen. Seitdem war der Junge verſchwunden. Be⸗ reits in der Vorunterſuchung traten mehrere Zeu⸗ gen auf, die den kleinen Tielke gegen 12 Uhr an verſchiedenen Stellen noch geſehen hatten. Die Spur endete ſchließlich öſtlich des Bahnhofs Oranienburg in der Nähe des Lehnitz⸗Sees. Faſt alle dieſe Zeugen haben Tielke mit einem alten etwa 65jähr gen Marm zuſam⸗ men geſehen, mit dem er Kaſtauien ſammelte. Sie haben Seefeld, als er ihnen im Kreiſe mehrerer gleichaltriger Gefangener gegen⸗ übergeſtellt wurde, ſofort herausgefunden und ihn als den Begleiter des kleinen Gün⸗ ther Tielke wiedererkannt Zu Beginn der Nachmittagsverhandlung kam es zu einer Erörterung über die unklaren Eintragun⸗ gen, die Seefeld wiederum in der Zeit, als der kleine Tielke verſchwand, in ſeinem Notizblock gemacht hatte. Der Angeklagte gas auf Befragen keine deut⸗ verſchwand, iſt an Stelle der Ortsangabe das Wort „Oktober“ neben dem Datum eingezeichnet. Vorher ſind die Orte Spandau und Nauen im Notizblock Seefelds aufgeführt.. Ein Gaſtwirt aus Oranienburg bekundete ſo⸗ dann, daß der kleine Tielke zuſammen mit einem alten Mann ein oder zwei Tage vorher in ſeinem Lokal geweſen ſei. Der Zeuge habe beobachtet, wie der Alte dem Jungen einen Groſchen geſchenkt und dieſer ſich dafür Schokolade gekauft habe. Der Zeuge habe darauf zu Günther Tielke, den er gut kannte, geſagt:„Günther, du mußt jetzt nach Hauſe gehen!“ Der Kleine ſei dann auch weggegan⸗ gen, und der Zeuge habe noch einige Worte mit dem alten Mann gewechſelt. Vorſitzender:„Iſt der Angeklagte der Mann, den Sie damals mit dem kleinen Günther geſehen haben?“ Zeuge(mit voller Beſtimmtheit):„Er iſt ohne jeden Zweifel.“ N Angeklagter Seefeld:„Kommt gar nicht in Frage, meine Herren!“ N Vorſitzender:„Angeklagter, auch dieſer Zeuge ge⸗ hört zu den vielen, die Sie mit einem kleinen Jun⸗ gen geſehen haben, der dann ſpäber verſchwunden iſt und ermordet wurde.“ Seefeld:„und wenn Sie alle kommen, ſo weiß ich 28 doch, daß es Seefeld nicht gemacht hat. Seefeld kmmt da nicht in Frage.“ Erſchütternd ſind die Ausſagen der gramgebeng⸗ ten Eltern des unglücklichen Kindes, welche die letzten Augenblicke ſchildern, in denen ſie ihr Kind zum letztenmal geſehen hatten. Der alte Zucht⸗ häusler Seefeld hört geſpannt, aber ungerührt ihre Bekundungen mit an. Mit erſtickter Stimme er⸗ zählt die Mutter des toten Kindes, daß ihr Junge am Sonntagnachmittag, zwei Tage vor ſeinem Ver⸗ ſchwinden, in die Wohnung gekommen ſei und zu ihr geſagt habe: „Mutti, ich ſpiele lieber hier, denn draußen ſteht ein alter Strolch, der wollte mich mit⸗ nehmen.“ Vorſitzender:„Rührt ſich denn nichts bei Ihnen, wenn Sie die Frau in ihrem Schmerz hier ſehen?“ Der Angeklagte Seefeld hat aber nur ſeine alten Phraſen auf dieſen Vorhalt und entgegnet angeſichts der weinenden Mutter, die zuſammengeſunken vor 1 0 Richtertiſch ſitzt:„Meine Perſon kommt nicht in vage.“ Auch weitere Zeugen, die den kleinen Tielke zu⸗ ſammen mit einem alten Mann am 2. Oktober ge⸗ ſehen hatten, erkannten faſt alle in dem Angeklagten liche Antwort. Am Tage, an dem der kleine Tielbe 1 den Begleiter des Jungen wieder. die Freitreppe hinaufgetragen, wo er auch während der Feierlichkeiten am Mittwoch ſtehen wird. Gau⸗ leiter Hildebrandt legte am Sarge einen Kranz nieder. Dann nahm die Totenwache der SA Auf⸗ ſtellung. So weit geht der Fanatismus — Zürich, 10. Februar. Die„Neue Zürcher Zeitung“ berichtet über eine Verſammlung des neugegründeten„Schweizeriſchen Freiheitskomitees“, das ſich aus kommuniſtiſch⸗ marxiſtiſchen Elementen und aus Leuten, die man der politiſchen Boheme zuſchreiben dürfe, zuſam⸗ menſetzt, alſo eine marxiſtiſch getarnte Maſſenmobt⸗ liſation darſtelle. Das Blatt ſchreibt u..: „Wir könnten uns darauf beſchränken, den Leſer von einem Vorkommnis in Kenntnis zu ſetzen, das beſſer als alle Beweiſe ſchreckhaft deutlich den Geiſt dieſer durch„antifaſchiſtiſche“ Schlagworte zuſam⸗ mengetrommelten Verſammlung aufblitzen läßt. Nur mit Abſcheu ſchreiben wir es nieder, daß toſender Beifall die rein regiſtrierende Bemerkung eines Redners quittierte, daß am Tage vorher der Landesgruppenleiter der NSA in der Schweiz das Opfer eines Attentats geworden ſei. Was heißt es, daß der Reoͤner ſofort die Mordtat verurteilte? Verräteriſch und für feden Anſtändigen unerträglich„ebementar“ war der blinde Fanatis⸗ mus dieſer Menſchen hervorgebrochen, um deren Gunſt ein„Freiheitskomitee“ warb. j Man hätte von einem Freiheitskomitee, in, dem auch einige bisher in der Oeffentlichkeit angeſehene Männer ſitzen, erwarten dürfen, daß es mutig in einer ſehr deutlichen Erklärung von dieſer ſchmach⸗ vollen Kundgebung Abſtand nehme— ſelbſt auf die Gefahr hin, den Laden mangels Zuſpruchs gleich wieder ſchließen zu müſſen. Es iſt nicht geſchehen.“ Das Geſundheitsſtammbuch Alle zwei Jahre Nachunterſuchungen — Berlin, 10. Februar. Wie der Gauamtsleiter des Amtes für Volks⸗ geſundheit der NSDAP Dr. Rinne auf einem Fort⸗ bildungslehrgang der Aerzte des öffentlichen Ge⸗ ſundheitsdienſtes in Kiel mitteilte, wird in kürze⸗ ſter Zeit damit begonnen werden, zunächſt zwei Jahrgänge der Mitglieder der Daß für das Geſundheitsſtammbuch zu unterſuchen. Dieſes Geſundheitsſtammbuch ſoll nicht nur Ein⸗ tragungen von Fehlern enthalten, ſondern in der Hauptſache die poſttiven Erbfaktoren betonen, die Leiſtungsmöglichkeit und die Wege zur eventuellen Leiſtungsſteigerung. Das Geſundheitsſtammbuch ent⸗ halte ferner einen Stammbaum, aus dem die Erb⸗ anlagen abgeleitet werden könnten. Das Geſund⸗ heitsſtammbuch werde laufend durch mindeſtens alle zwei Jahre ſtattfindende Nachunterſuchungen er⸗ gänzt und verbleibe auf der Verwaltungsſtelle des Amtes für Volksgeſundheit der NSDAP, in deſſen Bereich der Unterſuchte wohnt. Zwei Feldbrunnen für jedes Pionierbataillon. Der Oberbefehlshaber des Heeres hat angeordnet, daß jedes Pionierbataillon zwei Feldbrunnen zu erhalten hat, um der Truppe Gelegenheit zu geben, den Einbau von Feldbrunnen zu üben. JCCͤĩ ĩͤ vb p Drei Anweſen in Flammen — Dingelfingen(Iſar), 10. Februar. Der Marktflecken Reisbach war am Montagfrüh der Schauplatz eines großen Brandunglücks Auf bis⸗ her noch nicht völlig geklärte Weiſe entſtand im An⸗ weſen des Einwohners Leeb Feuer. Der Brand brach um 8 Uhr morgens aus. Das Feuer griff äußerſt raſch um ſich. da es an den hölzernen Nebengebäuden reiche Nahrung fand. Um 9 Uhr ſtanden bereits drei Anweſen in hellen Flammen. Den Bemühungen der Feuerwehr gelang es, wenigſtens ein Anweſen zu gebäude wurden zerſtört. ——————————————————————————————— pauptſchriſtleiten und verantwortlich für Politit: Dr. Alois Winbauer Verantwortlich für Thea er, Wiſſenſchaft und Unterhaltung 1.: Dr. Ale is Winbauer- Han delstell: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Fr Hammes Sport: Willy Müller Südweſtdeulſche Umſchau, Geri und Silderdienſt: Curt Wilhelm Fennel 4 und geſchäftui Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich Mannheim Herausgeder, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeuung 8 De Friß Bode& Co., Mannheim, K 1. 4 Schriftleitung in Verlin: Joſeph Bretz, W 28, Vittortaſtraße 35 D.-A. 11888: 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20599 5 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig Tüte unverfangie Beträge keine Sewähr Nückſendumg Nut bel Rüidpers retten. Zwei Anweſen und mehrere Wirtſchafts⸗ 1 K⸗ 7 4 Dienstag, 11. Februar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 69 Mannheim, den 11. Februar. Erzieher und Jugend im Reichsberufswettkampf! Der jährlich ſtattſindende friedliche Wettkampf um die beſte Leiſtung innerhalb jeder Berufsgruppe iſt finnbildlich fürr den Geiſt der deutſchen Jugend im neuen Reich. Sie hat klar erkannt, daß die deutſche Wirtſchaft uur durch immer geſteigerte Leiſtung die Stellung in der Welt einnehmen kann, die ihr gebührt. In ihrem edlen Streben verdient die Jugend jede nur mögliche Unterſtützung. Wie im Vorjahre, ſo wird auch jetzt die Lehrerſchaft der Berufs und Fachſchulen in engſter Zuſammenarbeit mit den Or⸗ ganiſationen der HZ und DA nach beſten Kräften mithelfen, den Reichsberufswettkampf zu vollem Er⸗ folg zu führen. Heil Hitler! gez. Heck, Kreisamtsleiter deg NS. Mannheimer Jugend! Beſucht die Jugendfilmſtunde der HJ mit dem Film„Ein Maun will nach Deurſchland“ am Sonn⸗ tag, 16. Februar, vormittags, in vier Mannheimer Großkinos(Univerſum, Gloria, Palaſt, Kapitol)! Karten bei allen Einheiten und an den Kaſſen der betreffenden Kinos. Kampf der Not ums tägliche Brot „Hun Hun. Heil Hitler, Frau Pünktlich! Auf ein Wort bitte.— Hier, Sie Er⸗ ziehungstalent, ſehen Sie mal; was iſt denn das?—“ „Na, klar, ein Spendeſchein der Brotſamm⸗ Lung, Frau Säumig; die Scheine erkenne ich mit verbundenen Augen.“ „Na, und?— Merken Sie nichts?— Ihr Naſen⸗ ſtüber bei der Pfundſammlung neulich hat mir in der verabreichten Portion gereicht. Die Brotſammlung iſt Februar. Bitte, heute iſt der elfte. Ich ſtelle feſt: Brot⸗ ſammlung von mir pflichtgemäß und pünkt⸗ Lich wahrgenommen.“ „Allerhand Hochachtung, Frau Säumig, derart ge⸗ lehrige Schüler weiß das Winterhilfswerk zu ſchätzen. Wünſchen wir ihm alſo recht viele von Ihrer Sorte. Heil Hitler!“ R. B. vom 11. bis 16. Mütterkurſus Die Mütterſchule ſchreibt uns: Heranwachſende Mädchen, Frauen und Mütter, was ihr in der Mütterſchule lernt, kommt euch und euren Kindern zugute. Der nächſte Aben dͤ⸗ kurſus über Säuglings⸗ und Kinderpflege beginnt am Mittwoch, dem 12. Februar, abends acht Uhr, in der Mütterſchule, L 9,—8. Hier werden Sie durch die Beſprechung wichtiger Fragen und er⸗ gänzende praktiſche Uebungen in die Grundbegriffe der Geſundheitspflege des Säuglings und Klein⸗ kindes eingeführt Keine Frau ſollte verſäumen, ſich auszurüſten für ihre verantwortungsvollſte Aufgabe als Hausfrau und Mutter, denn eine gute Vorberei⸗ tung erſpart viel Sorge. Der Kurſus umfaßt 12 Doppelſtunden und findet jeweils Mittwochs und Freitags abends von 8 bis 7510 Uhr ſtatt. Die Kurſusgebühr beträgt 5 Mark, jedoch wird den wirtſchaftlichen Verhältniſſen weiteſtgehend Rech⸗ nung getragen. Anmeldungen nehmen entgegen: Die Müt⸗ cterſchule, L 9, 7/8, Sprechſtunden täglich von 10 bis 12 Uhr, Fernruf 24938. Die Geſchäftsſtelle der NS⸗ 2 5 SRE DRESDEN Der Obſtbau in Nordbaden Aufgaben der Vauersfrau— Vorträge bei der Kreisbauernſchaft Ein ernſtes Wort über die Entwicklung des Obſtbaues in Nordbaden ſprach Obſtbauinſpektor Martin vor der Kreisbauernſchaft Mannheim. Oberinſpektor Martin ſkizzierte einleitend die Be⸗ deutung des Obſtbaues für Nordbaden. Die Einnahmen aus den im Jahre 1935 verkauften Erzeugniſſen an Obſt betrugen in dem nordbadiſchen Gebiet zwei Millionen Mark. Geerntet wurden 35 000 Zentner Beerenobſt, 80—90 000 Zentner Steinobſt und 30 000 Zenter Kernobſt. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß im vergangenen Jahre die Ernte nicht überall gut geweſen iſt. Umgerechnet auf den Baum beträgt ſomit das Erträgnis 25 Pfund Das iſt zu wenig und daraus muß die Forderung abgeleitet werden, eine Steige⸗ rung des Ertrags herbeizuführen Wohl das Schlimmſte iſt die Verſeuchung der Obſtbäume durch Schädlinge und gar manche Schäden ſind darauf zu⸗ rückzuführen und nicht auf die Nachtfröſte, wie viel⸗ fach fälſchlich angenommen wird. Wir müſſen uns klar darüber ſein, daß wie der Weinbau auch der Obſtbau ohne Schädlings bekämpfung undenkbar iſt. In Gemeinden des vorderen Odenwalds wurden im letzten Jahre Verſuche mit Schädlingsbekämpfung durchgeführt, wobei man bei drei Apfelſorten zu folgendem Ergebnis kam: Die unbehandelten Bäume brachten einen Ertrag von 300 Gramm, 3 Pfund und 11 Pfund bei den ver⸗ ſchiedenen Sorten. Die behandelten Bäume liefer⸗ ten 2 Zentner, 5,18 Zentner und 1,28 Zentner unter den gleichen Bedingungen. Die Bäume ſtanden an dem gleichen Platz, hatten die gleichen Wachstums⸗ bedingungen, die gleichen Anſätze uſw. und zeigten doch dieſe ungeheuren Unterſchiede. Neben der Schädlingsbekämpfung als wichtigſte Arbeit im Obſtbau überhaupt muß der Pflege der Obſtkultur beſondere Beachtung geſchenkt werden. Eine Obſtkultur erfordert genau ſo viel Arbeit wie jede andere Kultur. Auch dem Sortenvielerlei iſt ein Ende zu machen. In weit größerem Umfange muß auch eine Umpfropfung vorgenommen werden. Viele Bäume gehen am Schwächezuſtand zugrunde, der darauf zurückzuführen iſt, daß den Bäumen eine ordnungsgemäße Ernährung fehlt. Selbſtverſtändlich gehört der Obſtbau dorthin, wo er nach ſeinen natürlichen Vorausſetzun⸗ gen hingehört. Nach Abſchluß der Feldbereinigung müſſen die Obſtbäume auf den richtigen Plätzen an⸗ gepflanzt werden. Die Grundſtücke für die große Landwirtſchaft müſſen frei von Bäumen ſein. In die Nähe der Ortſchaften auf den geeigneten Boden gehören die Obſtbäume, wobei gleiche Sorten zuſam⸗ mengehören. Soweit es die Bergſtraße angeht, muß auch eine Harmonie zwiſchen Obſtbau und Weinbau angeſtrebt werden und in dieſem Sinne ſind auch geſetzliche Beſtimmungen erlaſſen. Vielfach wird die Bedeutung der Fachleute unter⸗ ſchätzt. Die Forderung muß die Heranbildung geeigneter Obſtbau⸗Fachleute für jede Gemeinde ſein. Auch iſt es notwendig, die Obſtbau⸗ vereine zu ſtärken. Wichtig für die Zukunft des Obſtbaues iſt die Abſatzregelung. Leider wird hier und da der Obſtbau noch als nebenſächlich betrachtet. Wenn wir das Erträgnis je Baum von 25 Pfund im Durchſchnitt auf das Doppelte ſteigern, das würde auf unſerem eng⸗ begrenzten Raum eine jährliche Mehreinnahme von zwei Millionen Mark ausmachen. Darüber hinaus würde eine Verminderung der Ein⸗ fuhr ausländiſchen Obſtes erreicht werden und es beſteht bei planmäßigem Anbau ſogar die Möglich⸗ keit einer Ausfuhr. Plan mäßiger Anbau bedingt billige Geſtehungskoſten und bringt nicht nur bil⸗ liges Obſt für den Städter, ſondern auch eine gute Rente für den Erzeuger. * Dieſem mit großem Beifall aufgenommenen Vor⸗ trag ging ein Vortrag von Fräulein Scherer von der Landesbauernſchaft Karlsruhe über„Die Ein⸗ gliederung der Frau in den Reichsnährſtand und die Aufgaben der Frau in der Erzeugungsſchlacht“ voraus. Die Rednerin ſprach von der Stellung der Bauersfrau, die ihr als Erhalterin der Raſſe gebührt. Kein Bauernbetrieb kann gedeihen, wo nicht Frau und Mann zuſammenarbeiten. Für die Bäuerin heißt die Erzeugungsſchlacht auch die richtige Verwertung der ihr an vertrau⸗ ten Güter. Das gilt vor allem für die Arbeits⸗ gebiete der Frau, wie im bäuerlichen Hausgarten, in der Geflügelhaltung, in der Schweinezucht, in der Schafhaltung und im Flachsbau, wo überall die Bauersfrau einen entſcheidenden Einfluß beſitzt. Daß auch die Bauersfrau mit der neugeſchaffenen Marktordnung vertraut ſein muß, iſt eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit. Frauenſchaft, L 14, 4. Die Geſchäftsſtelle des Evang. Mütterdienſtes, O 6, 10. Die Geſchäftsſtelle der Ar⸗ beitsfront, Abt. Frauenamt. Die Geſchäftsſtelle vom Roten Kreuz, Q 7, 12. Die Geſchäftsſtelle des Bo., N 2, 4. Wer macht mit in der Kleppergarde? Wer kennt nicht oͤie Kleppergarde, die in früheren Jahren alljährlich mit im Karnevalszug marſchiert iſt und durch ihr Kleppern ſtets großes Aufſehen er⸗ regte? Die Kleppergarde wird in dieſem Jahre wiedererſtehen. Gebraucht werden für dieſe Klepper⸗ garde hundert Buben und Mädel im Alter von 8 bis 14 Jahren, die die Kleppern und Koſtüme für den Umzug geſtellt erhalten. Die Buben und Mädel, die mitmachen wollen, treffen ſich am Don⸗ nerstag, 13. Februar, nachmittags 14 Uhr, im Saal des Reſtaurants Breyer, J 2, 15. Auch die Verpfle⸗ gung iſt am Faſtnachtſonntag für die Kleppergarde frei! Faſtnacht-Dienstag ſchulfrei Nach einer Bekanntmachung des Unterrichts⸗ miniſteriums iſt der Faſtnacht⸗Dienstag 1936 ſchul⸗ frei. Soweit an einzelnen Orten alte Faſtnachts⸗ bräuche es erfordern, kann an Stelle des Faſtnacht⸗ Dienstag der Faſtnacht⸗Montag oder aber der Nach⸗ mittag des Faſtnacht⸗Montag und der Nachmittag des Faſtnacht⸗Dienstag unterrichtsfrei gegeben wer⸗ den. Die Schüler und Schülerinnen ſind darauf hinzuweiſen, daß bei aller Fröhlichkeit von ihnen ein geſittetes Betragen erwartet wird und ins⸗ beſondere ein Umhertollen nach Einbruch der Dun⸗ kelheit und in Wirtshäuſern ſtreng verboten iſt. Im Deutſch⸗ oder Geſchichtsunterricht ſind unter Ver⸗ wertung der heimatkundlichen Darſtellungen die hiſtoriſchen Faſtnachts⸗ und Aſchermittwochbräuche zu behandeln. Für Aſcher mittwoch kann der Unterrichtsbeginn gemäß den kirchlichen Bedürfniſſen auf 10 Uhr feſtgeſetzt worden. Der Sonderzug nach Garmiſch Tauſende fahren zur Winterolympiade Garmiſch⸗ Partenkirchen ſteht zur Zeit im Mit⸗ telpunkt des Weltintereſſes. Tauſende und aber Tau⸗ ſende ſind es, die aus allen Ländern der Welt nach dem größten deutſchen Winterſportort fahren, um ein Ereignis von ganz einzigartiger Bedeutung zu erleben: die IV. olympiſchen Winterſpiele. Nur noch wenige Tage trennen uns von dem mit größter Spannung erwarteten Endkampf. Am Samstag, 16. Februar, fällt die Entſcheidung im Spezial⸗ ſprunglauf auf der großen Olympiaſchanze. Die beſten Springer aller Länder werden um die Palme des Sieges ringen Nachmittags 14.30 Uhr findet das Endſpiel im Eishockey ſtatt. Aus Anlaß dieſer olympiſchen Großveranſtal⸗ tungen verkehren aus allen Teilen des Reiches bil⸗ lige Sonderzüge. Bis jetzt liegen bereits die Fahr⸗ pläne von über 40 Sonderzügen feſt. In das Auf⸗ marſchprogramm konnte auch ein Sonderzug von der Saar aufgenommen werden, deſſen Fahr⸗ plan nunmehr ebenfalls endgültig feſtliegt. Der Zug geht am Samstagmorgen, 15. Februar, ab und kehrt am Dienstagmorgen, 18. Februar, wie⸗ der zurück; er kann auch ab den unten genannten Unterwegshaltſtationen benützt werden. Abfahr⸗ zeiten und Fahrpreiſe für die Hin⸗ und Rück⸗ fahrt für die 3. und 2. Klaſſe: Saarbrücken Hbf. ab.21 Uhr Mannheim Hbf. 10.02„ 15.00 ¼(21.60% Heidelberg Hbf. 10.25„ 14.20 J(20.60% Bruchſal 11.00„ 12.80%(18.60% Ankunft in München am Samstagmittag um 16.45 Uhr. Weiterfahrt am nächſten Tage in einem der zahlreichen zwiſchen München und Garmiſch⸗ Partenkirchen verkehrenden Verwaltungsſonder⸗ züge. Rückfahrt ab München Montag abend um 20.53 Uhr. Heidelberg an.39 Uhr, Mannheim an .03 Uhr. Ankunft in Saarbrücken.23 Uhr. Wiederholte Anfragen geben uns Veranlaſſung, dar⸗ auf aufmerkſam zu machen, daß der Sonderzug ohne fiwanzielle Nachteijſe von allen Stationen des Bezirks aus mit Anſchlußzügen be⸗ nutzt werden kann, da gegen Vorlage der im Vor⸗ verkauf gelöſten Sonderzugskarten für dieſe An⸗ ſchlußfahrt eine Ermäßigung von 50 v. H. ein⸗ geräumt wird. Auf Wunſch vermittelt die Reichsbahn gegen Aus⸗ gabe von Gutſcheinen gute Unterkunft zu mäßi⸗ gen Preiſen. Weitere Einzelheiten enthalten die Aushänge auf den Bahnhöfen. Anmeldeſchluß— auch bei den MER⸗Büros — Mittwoch, 12. Februar, 12 Uhr. Eintrittskar⸗ ten zu den olympiſchen Spielen beſorgen die MER⸗ Büros. Schäferhunde auf dem Aebungsfels Bei einem Beſuch auf dem Platz der Fachſchaft „Deutſche Schäferhunde“, Kreisfachgruppe Mann⸗ heim, in Neckarau, konnten wir uns davon über⸗ zeugen, welch umfaſſende Vorarbeit für die am nächſten Sonntag ſtattfindende große Hundeaus⸗ ſtellung geleiſtet wird. Von den einfachen Geh⸗ übungen über das Apportieren und Bewachen eines Gegenſtandes bis zur Mannarbeit werden alle Künſte, die Hurch ſorgfältige Dreſſur dem Raſſehund beigebracht wurden, immer wieder erprobt. Der Hund muß beim Ueberfall hieb⸗ und ſtichfeſt ſein und darf auch vor einem Schuß nicht erſchrecken. Der Eifer dieſer gut geſchulten Vierfüßler kennt keine Grenzen, wenn es gilt, den Angriff des be⸗ waffneten„Verbrechers“ abzuwehren und, wenn der Beißkorb abgenommen iſt, ſelbſt die Zähne zu ge⸗ brauchen. Natürlich iſt in dieſem Fall der Angreifer mit einem beſonderen Anzug bekleidet, der zum Schutz gegen Biſſe gut wattiert iſt. Obwohl die Schäferhunde in erſter Linie als Gebrauchshunde gezüchtet werden und dann als Herdenwächter, Sa⸗ nitäts⸗ und Meldehunde, Begleit⸗, Schutz⸗ und Wach⸗ hunde große Dienſte leiſten, verlangt man von den Tieren doch auch einen ſchönen Körperbau, denn nur dann können ſie, abgeſehen vom äußeren Eindruck, auch zu allen ſchweren Aufgaben herangezogen wer⸗ den. Mit der bevorſtehenden Ausſtellung ſoll ein Schritt weiter getan werden auf dem Wege, in der deutſchen Hundezucht dem Platz Mannheim wieder einen Vorſprung zu verſchaffen. Aus ganz Deutſch⸗ land, beſonders aber aus unſerer engeren Heimat, wird dieſe ſehenswerte Schau beſchickt. Wir wollen hoffen, daß bei der Bewertung unſere Mannheimer Züchter beſonders gut abſchneiden. n Ihr 25jähriges Ehejubiläum begehen heute Herr Lorenz Petri und Ehefrau Agnes, geb. Schäfer, Beilſtr. 22. Wir gratulieren herzlichſt! e Aufhebung der Brückenordnung vom 4. 6. 1908. Durch Verordnung des Miniſters des Innern wurde die Brückenordnung für die Rheinbrücke Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen vom 4. Juni 1903 aufgehoben. 5 IUWEI. ist nicht irgend eine neue Ziqcreite, sondern die Ziqureite mit der eigenen feinen Note. Forischrift. und viele werden fests 2 tellen, da 4. Seite/ Nummer 69 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 11. Februar 1836 Probleme künftiger Lufikriege Ein Vortragsabend bei unſeren Fliegern Im oberen Saal des„Siechen“ fand der übliche Klubabend der Fliegerortsgruppe Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen ſtatt. Die erſt kürzlich eingeführten Kur z⸗ vorträge, die unter der Leitung des Fliegerket⸗ teuführers Ganter ſtehen, ſind geeignet, den Hörer⸗ kreis noch mehr als bisher zu erweitern. Ortsgrup⸗ penführer O. Pflaumer erteilte Rektor Zipf das Wort. Zipf ſtand als aktiver Kriegsflieger an der Weſtfront und blieb auch nach dem Kriege der Flie⸗ gerei treu. Zu Beginn des Vortrags, bei dem der Redner mit reichem Zahlenmaterial und zwei Diagrammen aufwartete, die in ihrer eindringlichen und oft er⸗ ſchütternden Sprache einen tiefen Eindruck hinter⸗ ließen, ſchilderte Zipf nach einem hiſtoriſchen Rück⸗ blick die Kampftaktik während des Weltkrieges mit beſonderer Bezugnahme auf die Luftwaffe und zeigte, wie ein Volk, das einer ungeheuren Ueberlegenheit ſeiner Feinde an Material und Menſchenzahl gegen⸗ ſtberſtand, nicht nur den Gegner in Schach hielt, ſon⸗ dern darüber hinaus ihm, zumal in der Luft, ſo empfindliche Verluſte beibrachte, daß die eigenen in keinem Verhältnis dazu ſtanden. Dies kſt ein Be⸗ weis, ſo hob der Redner hervor, daß der Mann und ſein Kampfgeiſt den Ausſchlag ge⸗ ben. Die Entwicklung hat gezeigt, daß heute die Luft⸗ waffe als die Waffe des Raumes entſcheiden⸗ des Kriegsinſtrument geworden iſt. Aus Einzelangriff wird Maſſenangriff, aus dem Nah⸗ angriff der operative Fernangriff. Die künftigen Luft⸗ angriffe werden Gewaltunter nehmungen gegen geiſtige, materielle und morali⸗ ſche Zentren des Gegners werden. Nach einem Seitenblick auf die Luftrüſtungen un⸗ ſerer Nachbarn warf der Vortragende die Frage auf: Einheitsflugzeug oder Spezialiſierung? und Haben Sie ſchon die Ausſtellung in der Kuuſt⸗ halle beſucht? Nein. Dann bitte beeilen Sie ſich. Junge Kameraden zeigen Ihnen in den ausgeſtellten Arbeitsproben ihr Können und ihre Fähigkeiten. e ſtreifte kurz die drei Grundaufgaben: Angriff auf Erdziele(Bombenabwurf), Gegenwirkung gegen feindliche Flugzeuge und Aufklärung. Eine große 3 ſpielt ferner die Frage, ob Einſitzer oder Zwei⸗ ſitzer. Der Redner ſchloß mit einem Hinweis auf die Be⸗ freiungstat unſeres Führers und die Leiſtung un⸗ ſeres Lufifahrtminiſters. Reicher Beifall dankte dem Redner. Als nächſter Redner iſt der ehemalige Kriegsflieger Sienz aus Mannheim vorgeſehen, der über das Thema„Bombenabwurf im Kriege“ ſpre⸗ chen wird. B. Rundfunk-Empfänger Vortrag im Planetarium In ſeinem geſtrigen Planetariümsbörkräg halte ſich Prof Fröhner das Thema„Rundfunk⸗Emp⸗ fänger“ geſtellt. Aetherſchwingungen einzufangen und den modulier⸗ ten Trägerſchwingungen die Mikrophonſchwingun⸗ gen wieder abzunehmen und ſtie verſtärkt durch den Lautſprecher als Ton wiederzugeben. Ein Mittel zum Auffangen dieſer Aetherſchwingungen iſt die elek⸗ triſche Reſonanz. Die vom Empfänger durch Reſonanz aufgefangenen Schwingungen ſind hoch⸗ frequent, moduliert und nicht hörbar. Die nieder⸗ frequenten Mikrophonſchwingungen müſſen von der hochfrequenten Trägerſchwingung abgelöſt we den, um ſie hörbar zu machen. Einrichtungen, die bieſe Aufgabe bewältigen, nennt man Detektoren⸗ Aufdecker, Enthüller. Der einfachſte Detektor, der zuerſt entdeckt wurde, aber heute veraltet iſt, war der Kriſtalldetektor. Eine viel beſſere Demodulation und gleichzeitig auch eine Verſtärkung liefert die viel verwendbare Elektro⸗ neuröhre in einer beſonderen Schaltung, die man Audionſchaltung nennt. Außer der Niederfrequenz⸗ verſtärkung iſt aber zum Empfang ferner Sender auch eine Verſtärkung der an der Antenne oft ſehr ſchwach ankommenden modulierten Hochfrequenz nötig. Die Hochfrequenzverſtärkung hat aber ihre Schwierigkeiten. Kleine Kapazitäten, wie ſie zwiſchen Gitter und Anode auch am Röhrenſockel auftreten, bieten einer Hochfrequenz kein Hindernis, ſo daß durch ſie ein Nebenſchluß zum Anodenſtrom gebildet wird, der ihn ſchwächt. Schlimmer noch iſt die Rückkoppelung einer ſolchen Sockelkapazität auf das Gitter, durch die die Röhre in Schwingung gerät und pfeift. Man legt daher heute den Gitterpol weit weg vom Anoden⸗ pol an das andere Röhrenende. Auch verwendet man zur Hochfrequenzverſtärkung Schirmgitter⸗ röhren, die eine ganz abgeſchirmte Anode beſitzen. Anſchlleßend erläuterte der Vortragend⸗. der ſich wieder als glänzender Experimentator zeigte, drei grundſätzliche Schaltungen für Hochfrequenzver⸗ ſtärker und beendete mit Darlegungen über die Su⸗ perheterodyne⸗ oder Ueberlagerungsſchaltung ſeinen gehaltvollen Vortrag. Des letzteren Aufgabe iſt es, die angelockt Diesmal haben wir Prinz Karneval auf einer Orientierungsreiſe durchs badiſche Ländle begleitet. In der Landeshauptſtadt ange⸗ langt, wurden wir unwillkürlich an die Bemerkung des Oberbürgermeiſters Renninger in der Damen⸗ Fremdenſitzung des„Feuerio!“ am 2. Februar erinnert. Er meinte, als er in der Bütte ſtand, da der Karneval gegen den Strom ſchwimme, werde er auch Karlsruhe erreichen. Das iſt in der Tat bereits eingetreten. Karlsruhe hat wie Mannheim am 11. 11. die närriſche Zeit mit einem bunten Abend in der Feſthalle eingeleitet, der ſich, wie die„Badiſche Preſſe“ feſtſtellte, zu einem Erfolg geſtaltete, den man in Karlsruhe kaum für möglich gehalten hätte, um ſo mehr, als es das erſtemal war, daß in der Lan⸗ deshauptſtadt die Karnevalseröffnung in ſo großem Stile vor ſich ging. Aber der Berichterſtatter muß gleichzeitig eingeſtehen, daß der Frankfurter Humo⸗ riſt Max Jaa doch nicht ſo ganz Unrecht mit ſeiner ſtark„nach Weihrauch duftenden“ Behauptung hatte, daß die Karlsruher eine Kreuzung von rheiniſcher Fröhlichkeit und Münchener Gemütllchkeit ſeien. Humoriſt Jaa überreichte bei dieſer Gelegen⸗ heit dem Präſidenten Hannegart der Großen Karlsruher Karnevalgeſellſchaft(Grokage) als Ver⸗ treter der Weindelſchen Karnevpalgeſellſchaft Frank⸗ furt den Hausorden. Nicht minder kurzweilig wie dieſer bunte Abend war genau einen Monat ſpäter ein humoriſtiſcher Abend des Verkehrsver⸗ eins unter dem Titel„Karlsruhe macht Wellen“ im „Kühlen Krug“. der von Frau Klara Beſchor⸗ ner in Vertretung des verhinderten Präſidenten vorzüglich geleitet wurde. Hier trat im Gegenſatz zu dem Auftakt der„Grokage“ in der Bütte mehr das heimiſche närriſche Gewächs, das ſämtliche Harlsruher Karnevalgeſellſchaften in ſchöner Ein⸗ mütigkeit ſtellten, in den Vordergrund. Zu der gleichen Stunde wie der„Feueribo“ ver⸗ ſammelte am 2. Februar die„Grokage“ ihre Ge⸗ treuen im dicht gefüllten Feſthalleſaal zur Fasching von Mannheim bis Konstanz! n Schelle migen cluclis. Karlsruhe gibt dem Volkskarneval ein neues Gesicht erſten großen Damen⸗ und Fremdenſitzung. Die Unterhaltungsfolge hatte, wie die„Badiſche Preſſe“ zugeben muß, den kleinen Schönheitsfehler, daß ſie nicht ausſchließlich aus den eigenen Reihen, ſondern nur durch Heranziehung auswärtiger Gäſte aus Köln, Frankfurt und Hanau beſtritten werden konnte. Das Bild, das die Bühne bot. war ſo ein⸗ drucksvoll wie im Nibelungenſaal, da ſich zum Elfer⸗ rat der„Grokage“ der große Rat und die Elferräte der Karnevalgeſellſchaften von Karlsruhe bis Pforzheim geſellten. Auch bei dieſer Gelegenheit wurde die närriſche Hausmannskoſt bevorzugt, weil viele Zünder des Kölner Humoriſten Jean Schlöſſer wirkungslos verpufften. Die rhei⸗ niſche Mundart war für die Karlsruher, wie der Be⸗ richterſtatter der„Bad. Preſſe“ betont,„böhmiſche Dörfer“. Nach dem auch in Karlsruhe üblichen Or⸗ densregen dankte Bürgermeiſter. Fribolin in humorvoller Rede. Der Vertreter der Pforzheimer Karnevalgeſellſchaft überreichte als Gegengabe zur Bekämpfung der Schnakenplage einen„Froſch mit einer rieſengroßen Goſch“, modelliert nach einem Pforzheimer Original. Ein Familien ⸗Kap⸗ penabend der Fulderei, der Tochtergeſellſchaft des Karlsruher Liederkranzes, die vor 90 Jahren als Pflegeſtätte für Witz, Humor und Geſelligkeit gegründet worden iſt, bot einen„reichlichen Speiſe⸗ zettel mit Delikateſſen und Hausmannskvſt“ Volksfaſching in allen Stadtteilen Der Karlsruher Verkehrsverein führt eine Neuerung durch: der Faſching wird auf⸗ geteilt. Man will durch die Bildung von Bezirken das karnevaliſtiſche Leben in den ein⸗ zelnen Stadtvierteln ſtärken, um eine zu große Ver⸗ dichtung der Veranſtaltungen in der Stadtmitte zu vermeiden. Die Durchführung des Planes wird den Bezirken überlaſſen. Weiterhin hofft man, die Bevölkerung durch die Aufteilung in Bezirke zu einer wahren und guten Volksfaſtnacht zu erziehen. Nicht mit Unrecht glaubt man, daß bei den Bezirks⸗ F. H. Ludwigshafen, 11. Februar. Wenn Mannheim an dieſem Wochenende gleich 65 Kappenabende und 25 Maskenfeſte inſze⸗ nierte, ſo war das darum ein gewiſſes Wagnis, weil die Schweſterſtadt Ludwigshafen gleichzeitig bie beiden Veräanſtaltungen„auf der Latte“ hatte, die von jeher gerade die Mannheimer in Scharen haben: das war einmal das Kolo⸗ nialfeſt, über das wir bereits berichteten, und zum anderen„Fudwigshafens Großer“ Maskenball des Ludwigshafener Schwimmvereins 1907 im Pfalzbau. 4000 waren es, die ſich in der„Liebe unter Waſ⸗ ſer“ verſuchten. Die ſchmucke Prinzengarde mit dem großen„F“(„Feuerio“!) weilte zu Gaſt und machte den Einmarſch mit. Im Tanz⸗Kaffee ſpielte die neu verpflichtete Kapelle Walter Otto auf. Käthe Stein fand regen Beifall mit ihrem Tiroler Tanz und dem Step⸗Walzer nach der Berliner Sport⸗Palaſt⸗ Weiſe. Im Konzertſaal lockte das ausgedehnteſte Parkett zum Tanz nach den Rhythmen der Kapelle Meißner. Aber auch in der Wandelhalle des Ufa⸗ Theaters drehten ſich die Paare; die Filmſterne des „Stradivari“⸗Aushangs machten noch größere Augen als ſoeinſt in Verwunderung ob des ungewohnten „Betriebes“ in den Tempeln ihrer Kunſt. Auch die Arbeitsgemeinſchaft freiſtehender Berufsmuſiker fand hier Arbeit und Brot. Die WH W⸗Lotterie konnte ſtolz verkünden, daß ein Fünfhunderter gezogen und ſofort e eee. Wie war das Ludwigshafener Wochenende? 4000 auf dem Maskenball des Schwwimmvereins! auf den Umſatz! Um Mitternacht wurden die ſchön⸗ ſten Masken mit Geldpreiſen bedacht. Hier gilt noch immer das alte Wort:„Es recht zu tun jedermann, iſt eine Kunſt, die niemand kann!“ Alſo ſtellen wir nur feſt, daß den erſten Paarmasken⸗Preis die Spanierinnen erhielten(Frau Weber und Frau Stampelmeier), den zweilen die Winzerinnen und den dritten die Japanerinnen. Im„Dameneinzel“ war das Urteil: Mohikanerin, Gänſelieſel und„Re⸗ gentropfen“,„ferner liefen“ Ungarin und Chriſtbaum („Winter!“). Die maskenfaulen Herren der Schöp⸗ fung kamen ziemlich unverdient an Preiſe(„Deviſen im Lande“,„Abeſſinier“ und„Clown“). Am gering⸗ ſten war der Wettbewerb in Gruppenmasken: hier errangen die Wiener Wäſcherinnen und die Inſaſſen des Dreimäderkhauſes die Siegespaſme. Der heimiſche Karnevalsverein„Rheinſchanze“ iſt anpaſſungsfähig genug, ſelbſt die entlegeneren Vororte und Siedlungen durch Elferrat und Büt⸗ tenredner mit Beſuch zu beehren. So gaſtierte die „Rheinſchanze“ anerkennenswerterweiſe in der Gartenſtadt Hochfeld und kommenden Samstag im J. G⸗Vereinshaus des Limburger Hofs Jedes⸗ mal nimmt ſie auch die eigne großzügige Bühnen⸗ ausſtattung mit auf die Reiſe und baut ſie auf, ein⸗ ſchließlich der Bütten und der ſtimmungsvollen leuchtenden Hintergrund⸗Szenerie. a Weiter gab es natürlich auch in Ludwigshafen die üblichen Kindermaskenkränzchen, Kappenabende und dergleichen in Hülle und Fülle, die alle zugleich ein hübſches Stück zuſätzlicher Arbeitsbeſchaffung ver⸗ ausgezahlt wurde; ſo etwas wirkt immer ankurbelnd Aus Baden Gefährliches Feuer in Pforzheim wei Menſchen ſchwebten in Gefahr— Beim 8 Sturz ins Sprungtuch verunglückt X. Pforzheim, 11. Februar. Ein gefährliches Fener brach hier in den frühen Morgenſtunden in dem Doppelhaus Obe re A u⸗ gaſſe 38— 40 aus, das ſich mit unheimlicher Ge⸗ ſchwindigkeit im Dachſtock, im Speicher und im Trep⸗ penhaus fortpflanzte. Swei Bewohnern des Gebäudes war es nicht mehr möglich, ſich zu retten, da bereits die Flammen ihnen im Treppenhaus entgegenſchlugen. Als die Wecker⸗ linie alarmiert worden war und die Feuerwehr kurz darauf an der Brandſtätte eintraf, gelang es, von der Augaſſe her einen Mann, der nur notdürftig beklei⸗ det war, über die mechaniſche Leiter zu retten. An der Flußſeite des Hauſes hörte man doch 1 der Höhe die gellenden Hilſe⸗ chreie einer Frau. Sofort wurde das prungtuch ausgebreitet und die Frau, die bereits 59 Jahre alt iſt, ſprang Ausgabe von friſchen Seeſiſchen Am Dienstag, 11. Februar, erhalten die WS W⸗ Betreuten der Gruppen AE unſerer Stadtorts⸗ gruppen: Deutſches Eck, Friedrichspark, Jungbuſch, Käfertal, Neckarſtadt⸗Oſt, Lindenhof, Schwetzinger⸗ ſtadt, Strohmarkt wiederum friſches Fiſchfilet. Wegen den hierzu erforderlichen Fiſchgutſcheinen ſetzen ſich die Hilfsbedürftigen ſofort mit ihrer Orts⸗ gruppe in Verbindung, woſelbſt der genaue Vertei⸗ lungsplan angeſchlagen iſt. ir machen darauf aufmerkſam, daß die Fiſche 98 dem für die betr. Ortsgruppe benannten Fiſch⸗ geſchäft bezogen werden dürfen. Im Lauſe des 11. Februar müſſen die Fiſche renlos abgeholt werden. mutig aus dem dritten Stock und konnte im Tuch aufgefangen werden. Sie war jedoch ſo unglücklich A daß ſie da einen Wirbelſäulenbruch er⸗ litten hatte. Wie man von anderer Seite hört, hatte ſie ſich beim Abſprung aus dem völlig in Flammen gehüllten einer Antenne verſtrickt. Die Schwerverletzte wurde ſofort ins Krankenhaus gebracht. 8 Nach ſchwierigen Löſcherbeiten konnte endlich das Fener auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Der Dach: ſtock und die Wohnungen des zwe ten Stockes ſind Haus mit den Füßen in den Drähten mitteln. ſtiftung vorliegt, denn genau vor acht Tagen, faſt um die gleiche Stunde, hatte es nur einige Häuſer entſernt ebenfalls gebrannt. Die Polizei hat bereits Erhebungen vorgenommen. Finanzoͤirektor Veilh 7 * Heidelberg, 11. Februar. Hier iſt geſtern nach⸗ mittag der ſtädtiſche Finanzdirektor Veith geſtor⸗ ben. Der Leiter des Stadtrentamtes, Wilhelm Veith, der aus Eberbach ſtammte, ſtand bereits ſeit 1903 mit nur zweijähriger Unterbrechung, welche Zeit er im Staatsdienſt verbrachte, im Dienſte der Stadt Heidelberg, zuerſt als Buchhalter bei den Städtiſchen Werken, dann Ratſchreiber, ſeit 1911 Verwalter der Städtiſchen Werke und ſeit 1918 Direktor des Stadt⸗ rentamtes. Er hat alle dieſe Aemter, ganz beſonders aber das eines Finanzdirektors, mit größter Pflicht⸗ treue und Sachkenntnis verwaltet und dabei einen außerordentlichen Arbeitseifer entfaltet. Seit einigen Monaten erkrankt, iſt er nun im Alter von 57 Jah⸗ ren ſeinem Leiden erlegen. Auto verunglückt: ein Todesopfer In der Nacht gegen den Naubſtein gefahren „ Neuſtadt a. d.., 11. Febr. In der Nähe des Friedhofes geriet in der Nacht ein Landauer Perſouenkraftwagen infolge der Fahrbahn⸗ glätte gegen einen Raudſtein. Das Fahrzeug wurde überaus ſchwer beſchädigt. Von den Jnſaſſen mußte die 21 Jahre alte Auna Pittner aus Landau mit ſchweren inneren Verletzungen in das Hetzelſtift eingeliefert werden, wo ſie am Montag nachmittag geſtorben iſt. Ein männlicher Fahrt⸗ teilnehmer kam mit leichteren Verletzungen davon. re Plaukſtadt, 10 Febr. Ihren 77. Geburts- tag feierte kürzlich Frau Eva Wacker Witwe, eine der älteſten weiblichen Einwohnerinnen von völlig ausgebrannt. Es wird vermutet, daß Bran de hier. veranſtaltungen mancher neue zugkräftige Bütten⸗ redner entdeckt und damit der Schatz der Karls⸗ ruher Lokalhumoriſten vermehrt wird. Daß dieſer Aufteilungsgedanke auf fruchtbaren Boden gefallen iſt, geht aus der Mitteilung hervor, daß vor allen Dingen in den Vororten, aber auch in der Altſtadt, die ideenreiche Ausgeſtaltung des Faſchingsbetrie⸗ bes im vollen Gange iſt. Eine Sonderſtellung nimmt die Südſtadt ein, die auf dem Werderplatz ein großes Indianerlager errichten wird. Wäls end am Faſchingsſonntag die Bezirke in den Vordergrund treten, wird ſich am Faſchingsdienstag alles zum großen Karlsruher Brigantenzirkus zuſammenfinden. der von der Weſtſtadt durch die Oſt⸗ ſtadt und Südſtadt zum Feſthalleplatz zieht. Die Klepperlesgarde, die Landgrabenlatſchen und die Bri⸗ ganten werden den Haupttrupp des Zuges ſtellen. Die Elferräte treten unter Verzicht auf ihre Würde als Indianer in einem Kanve, als Zirkusdirektoren oder als Einwohner der Hafenſtadt Daxlanden auf. Vor allem aber ſollen ſich die Schulen und die großen Sportvereine recht zahlreich beteiligen. Freiburgs„Fasnet-Zügle“ Auf der Weiterfahrt bleibt die Narrenſtadt Vil⸗ lingen abſeits liegen, weil die Villinger bei dem großen Treffen in Oberndorf ſchon begrüßt wurden. Dafür nehmen wir in Freiburg um ſo längeren Aufenthalt, weil ſich auch hier große Dinge vorberei⸗ ten. Schon im Vorjahr bewegte ſich ein zwar kleines, aber originelles„Fasnet⸗Zügle“ mit etwa 50 Flecklehäs durch die Straßen. Diesmal wurde von der Breisgauer Narrenzunft Freiburg die geſamte Bevölkerung aufgefordert, vecht kräftig an dem Auf⸗ bau einer fröhlichen, ſauberen, harmloſen und echten „Fasnet“ mitzuwirken. Die inzwiſchen eingelaufe⸗ nen Meldungen bieten die Gewähr, daß der Ro⸗ ſenmontagszug eine der Breisgauperle wür⸗ dige Länge und Ausſtattung aufweiſt. Die Tages⸗ einteilung am Roſenmontag ſieht ſo aus: 7 Uhr: Salutſchießen der Funkenartillerie;.30 Uhr: An⸗ treten der Ranzengarde, der Bürgerwehr und des Kavalleriekorps; Beginn des Faſtnachtsanrufens durch Fasnetrufer und Flecklehäs in den verſchie⸗ denen Stadtteilen; 10 Uhr: Appell aller närriſchen Formationen vor dem Oberbürgermeiſter; 10.80 Uhr: Abmarſch in die Kaſernen; 11 Uhr: traditio⸗ nelle Ratsſuppe;.15 Uhr: Aufmarſch zum Haupt⸗ bahnhof zur Abholung der Rekruten, die um.30 Uhr vor dem Stadttheater vereidigt werden;.45 Uhr: Abmarſch des Feſtzuges. Zum Sch'uß;: ein Abſtecher nach Staufen Die Durchführung der Faſtnacht in Staufen liegt in den bewährten Händen der Schelmen⸗ zunft Till Eulenſpiegel. Am„Schmutzigen Dunſchtig“ beginnt auch in dieſem Jahre zur Mit⸗ tagsſtunde das närriſche Treiben. Der Höhepunkt iſt an dieſem Tage der„Große Kappenabend“. Die Schelmenzunft wird zum erſten Male mit prächti⸗ gen Gewändern, die unter großen perſönlichen Opfern der Mitglieder angefertigt werden, an die Oeffentlichkeit treten. Karbartſchen knallen und Schellen rollen bald im ganzen Oberland. Alle ſind bereit, durch die heimatlichen Straßen zu ziehen: die Konſtanzer Hemdͤglonker, die Ueberlinger Han⸗ ſele, die Stockacher Laufnarren, dis Waldshuter Geltentrommler, die Bonndorfer Pflumeſchlucker, die Bräunlinger und Villinger Narros, die Gengen⸗ bacher alten Hexen, die Elzacher Schuddigs und die Offenburger Ranzengardiſten. Sch. M lich iu die geꝛichilsodle Der Mann im Erdloch Eutſprungener Sträfling als Höhlenbewohner Ar Brandenburg, 9. Februar. In den Waldungen bei Lehnin im Kreiſe Zauch⸗ Belzig wurde in einer dichten Schonung ein Höh⸗ len bewohner aufgeſtöbert, der ſich dort ſeit einem Jahr verborgen hielt.— Seit Monaten wur⸗ den in Lehnin und Umgegend zahlreiche Diebſtähle und Einbrüche verübt. Dem Täter gelang es im⸗ mer, unbemerkt zu entkommen. Durch einen Zu⸗ fall wurde der Dieb geſtern ermittelt und feſtge⸗ nommen. 5 Ein Aſſeſſor vom Forſtamt Lehnin, der mit Ab⸗ ſchätzungsarbeiten beſchäftigt war, entdeckte an einer einſam gelegenen Stelle im Walde verdächtige Fuß⸗ ſpuren, die in eine dichte Kiefernſchonung führten. Der Beamte ging dieſer Spur nach und fand an einer unüberſichtlichen Stelle des Geländes eine friſche Feuerſtelle. Er benachrichtigte ſogleich die Gendar⸗ merie, die eine gründliche Durchſuchung der Scho⸗ nung vornahm. Plötzlich ſah man einen Männer⸗ kopf aus einem verſteckten Erdloch auftauchen. Auf den Anruf der Gendarmen kroch dann aus einem engen Erdloch, das mit Waldreiſig gut abgedeckt war, ein kräftiger, etwa 25 Jahre alter Burſche, der ſich heftig zur Wehr ſetzte. Auf der Polizeiwache ſtellte ſich heraus, daß es ſich um einen Verbrecher handelt, der noch 2 Jahre zu verbüßen hat und ſich ſeit einem Jahr in dem Wald bei Lehnin verſteckt hielt. Eine Beſichtigung der Höhle wurde vorgenommen, wo die Beamten ein ganzes Lager geſtohlener Sachen vorfanden. Es waren dort Lebensmittel aller Art, beſonders Konſerven, Bier, Decken und 3 Fahrräder, über 100 Flaſchen Wein, 800 Eier, Einweckgläſer met Wurſt und Fleiſch, ein Faß Bier mit 50 Liter Inhalt und verſchiedene Kleidungsſtücke zuſam⸗ mengetragen. In dieſem mannesgroßen Erdloch hauſte der Ein⸗ brecher ſeit Jannar v. J. und führte ein behagliches Daſein. Bei ſeiner Vernehmung legte er— es han⸗ delt ſich um den Bjährigen Gerhard Selge aus Brielow bei Brandenburg— ein umfaſſendes Ge⸗ ſtändnis ab. NN -r 9 a r ee 2 , ö I 2 ö 1 1 1 1 5 0 1 3 AMlstonlsclie H askenlidl e Von Eruſt Edgar Reimerdes Das bunte Maskenſpiel, das Leben und Treiben während des Karnevals, das dem Frohſinn, der tol⸗ len Laune dienen ſoll, hat in vergangenen Jahr⸗ hunderten manchmal den Rahmen gebildet für fol⸗ genſchwere Taten, für Verbrechen aller Art, bei denen Haß, Rachſucht, Ehrgeiz und Eiferſucht die Triebfeder waren. Unter dem Schutz der Maske iſt häufig Unheil angeſtiftet worden, fanden Liebes⸗ händel einen tragiſchen Abſchluß. Wenn auch keine genaueren Einzelheiten darüber auf uns gekommen ſind, ſo wiſſen wir doch von Maskenfeſten am Hofe der Mediei in Florenz, bei denen politiſche Intri⸗ guen und Liebesgeſchichten blutige Taten zur Folge hatten. Wiederholt tauchten im Gewühl geheimnis⸗ volle Masken auf, die Blumen und Früchte ver⸗ schenkten, deren Empfänger innerhalb weniger Mi⸗ nuten tot umfielen, weil die Gaben ein ſchnellwir⸗ kendes Gift enthalten hatten. Zu trauriger Berühmtheit gelangte das Masken⸗ ſeſt im Stockholmer Schloß in der Nacht vom 16. zum 17. März 1792, in deſſen Verlauf der kunſtlie⸗ bende König Guſtav III. von Schweden, der Schöp⸗ fer der guſtavianiſchen Aera, ein Neffe Friedrichs des Großen, einem Mordanſchlag zum Opfer fiel. Die aus den Reihen des Adels ſtammenden Ver⸗ ſchwörer, die mit der Politik des Königs unzufrie⸗ den waren und ihm nach dem Leben trachteten, be⸗ dienten ſich zur Ausführung der Mordtat der Per⸗ ſon des übelbeleumundeten, verabſchiedeten Haupt⸗ manns Anckarſtröm, der Guſtav perſönlich haßte. Obwohl dieſer am Tage vorher gewarnt worden war, beſuchte er doch den Ball und wurde durch einen Schuß im Rücken tötlich verwundet.(7 29. März 1792.) Bekanntlich diente der Vorgang, aller⸗ dings mit ziemlich willkürlicher Aenderung der Tat⸗ ſachen und Charaktere, als Stoff für das Libretto ber einſt vielgegebenen Oper Aubers„Guſtav oder der Maskenball“. Nicht weniger berühmt geworden iſt das unter dem Namen„Die Hochzeit im Eispalaſt“ von Sacher⸗ Maſoch(mit ſtarker Veränderung des Vorgangs] zu einer Novelle verarbeitete Maskenfeſt unter der Regierung der Kaiſerin Anna von Rußland, das allerdings einen anderen Abſchluß fand, als dieſe gewollt hatte und mit dem Gelächter der Nächſt⸗ beteiligten endete. Um einen ungetreuen Günſtling zu ſtrafen, beſchloß die beleidigte Kaiſerin, ihn an⸗ läßlich eines Maskenballs mit einer alten Waſch⸗ frau zu verheiraten. Anna hatte einen Boten mit dem Befehl, ſich zu einer beſtimmten Zeit maskiert im käifcrlichen Palaſt einzufinden, zu der ahnungs⸗ loſen alten Frau geſchickt. Da dieſe an dem betref⸗ fenden Tage zufällig bettlägerig war, erſchien an ihrer Stelle ihre Enkelin auf dem Maskenball, in deſſen Verlauf die Trauung vollzogen wurde. Nach dem feierlichen Akt entdeckte der junge Ehemann zu ſeiner angenehmen Ueberraſchung, daß der Zufall ihm eine liebreizende Frau beſchert hatte. Zufrieden verließ er mit ihr den Hof und zog ſich auf ſeine Be⸗ ſitzungen zurück. Die Kaiſerin aber war um ihre Rache betrogen. Einen düſteren Ausklang hatte ein anderes Mas⸗ benfeſt unter der Regierung Katharinas II., das ebenfalls hiſtoriſch geworden iſt. Es war zu jener Zeit, als man am ruſſiſchen Hofe eine Verſchwörung gegen die Kaiſerin plante mit dem Endziel, ihren Sohn Paul an ihre Stelle zu ſetzen. Während eines Maskenballes im Winterpalaſt zu Petersburg tauchte im großen Feſtſaal plötzlich eine unheimliche Geſtalt auf, ein Mann mit den Zügen des ermordeten Zaren Peter III., ehemaligen Herzogs von Holſtein⸗Got⸗ torp, in der Uniform des von ihm beſonders geſchätz⸗ ten holſteintſchen Dragonerregiments. Auch in Hal⸗ tung und Gang glich der Mann dem Verſtorbenen und genau wie jener zog er den linken Fuß etwas nach. Wo die Geſtalt im Gewühl der Masken er⸗ ſchien, traten alle ſcheu zur Seite und machten ihr Platz. Sie ſtieg die Treppe zu den oberen Logen empor und ſchritt mit ins Weite gerichteten Blicken, wie ein Nachtwandler, durch die Galerien. Die fröh⸗ liche Stimmung im Hauptſaal wich einem bedrückten Schweigen; die Muſik verſtummte und alle Gäſte ſtarrten entſetzt auf den geſpenſtiſchen Doppelgänger des toten Kaiſers. Katharina, die ſich in Geſellſchaft Diderots und anderer gelehrter Freunde im Blumenſalon auf⸗ hielt, verließ dieſen, überraſcht durch die plötzliche Stille, und begab ſich in den großen Saal, wo ſie dem Mann in der ho teiniſchen Dragoneruniſorm begegnete, der völlig ihrem Gatten glich, den ſie durch Graf Pahlen ermorden ließ. Bei dieſem An⸗ blick ſchrie ſie laut auf und ſtreckte die Arme ab⸗ wehrend aus. Da ſchritt ein Herr ihres Gefolges auf das vermeintliche Geſpenſt zu und ſah ihm ins Geſicht.„Es iſt der Zarewitſch“, rief er und nun er⸗ kannten alle den Thronfolger, der wie aus tiefem Schlaf erwachend hilflos daſtand. Katharina, die ſich inzwiſchen von ihrem Schrecken erholt hatte, wandte ſich mit ſtrenger Miene an ihren Sohn:„Sie ſind krank“, ſagte ſie,„man wird Sie zu Bett bringen und da ür Sorge tragen, daß Sie die nötige Muße finden, die Ihr Zuſtand verlangt.“ Seit dieſer Zeit wurde Paul, dem ſeine Mutter von jeher wenig Freiheit gegönnt hatte, wie ein Gefangener gehalten und damit der Grund zu ſer⸗ nem mißtrauiſchen, boshaften, grauſamen Charakter gelegt. Der merkwürdige Zwiſchenfall auf dem Maskenball iſt bis heute noch nicht völlig aufgeklärt worden, man weiß nur, daß der Thronfolger mit einem gerade am Hofe ſich aufhaltenden holſteiniſchen Dragoneroſfizier die Uniform gewechſelt hatte. An⸗ geblich ſoll dieſer dazu durch die Feinde Katharinas angeſtiftet worden ſein; vielleicht handelte es ſich auch nur um einen Zufall. Der Dragoneroffizier, deſſen Uniform Paul getragen hatte, verſchwand nach jenem Maskenball ſpurlos, und es unterliegt keinem Zweifel, daß er auf Befehl Katharinas ermordet wurde. Hiſtoriſche Berühmtheit erlangte der Maskenball, den Friedrich der Große am 15. Dezember 1740, ſteben Monate nach ſeiner Thronbeſteigung, Berliner Schloß veranſtaltete. Es war der erſte Karneval unter dem neuen Herrſcher, und es ging dabei beſonders luſtig zu, weil alle Welt zum erſten⸗ mal nach dem harten Druck, der bis dahin auf ihr gelaſtet hatte, wieder frei aufatmen und ſich dem Vergnügen rückhaltlos hingeben durfte. Aber die Freude ſollte nur von kurzer Dauer ſein. Nachdem er ſich noch vorher harmlos unterhalten und geſcherzt hatte, verließ Friedrich, ohne daß jemand etwas davon wußte und während das Karnevalstreiben ſeinen Fortgang nahm, plötzlich das Fenſt. Er fuhr nach Schleſien, wohin die Armee bereits abmarſchiert war, und überſchritt am 16. Dezember 1740 an der Spitze ſeiner Truppen die ſchleſiſche Grenze. Das war der Anfang des erſten Schleſiſchen Krieges, deſſen Ausbruch nicht nur in Preußen, ſondern in im 1 1 1 Wie die Großen In London hat jetzt ein internationales Schachturnier für Mädchen unter 21 Jahren begonnen. Auf unſerem Bilde ſieht man die erſt 97 Jahre alte Elaine Saunders beim Turnier. (Weltbild,.) der ganzen Welt wie ein Donnerſchlag wirkte. Der heitere Mummenſchanz hatte ein jähes Ende gefun⸗ den und das eiſerne Geſetz des Krieges herrſchte. Ein Maskenball, der Tod und Verderben in ſei⸗ nem Gefolge hatte, fand während des Karnevals 1810 in Paris im Palais des Fürſten Schwarzenberg auf dem Kreuzer deutlich erkennen läßt. N Kreuzer und Flugzeugträger zugleich Ein Bild von dem ſchwediſchen Kriegsſchiff„Gotland“. das die neuartige Anorönung der Flugzeuge (Atlantic, Mi Heimkehr vom Heringsfaug An den Küſten Schottlands hat jetzt wieder die Zeit der Heringsfänge begonnen. Im Glanz der untergehenden Sonne kehren hier die Boote mit reichem Fang heim. (Weltbild,.) zur Feier der Verbindung Napoleons mit der Erz⸗ herzogin Marie Luiſe ſtatt. Als die Luſt ihren Höhe⸗ punkt erreicht hatte, brach auf unerklärliche Weiſe im Ballſaal Feuer aus, und ein Teil der Gäſte, darunter die Schwägerin Schwarzenbergs, kam in den Flammen um. Kleine Flucht aus dem Alltag, Von Walter Verſich (Nachdruck verboten.) In einer Seitenſtraße tut ſich ein buntes Fleck⸗ chen hervor: zwei Schaufenſter. Hellgrün umrah⸗ men ſie Torten, Marzipan und verlockende Anord⸗ nungen aller erdenklichen Süßigkeiten zum Ent⸗ zücken der Damen und ſonſtiger Liebhaber knuſpri⸗ gen Gebäcks. Eine Tür tritt hin und wieder mit verbindlicher Geſte in den Rahmen zurück, über ihr in vergoldeten Buchſtaben ſchwingt ſich ein Wort, das allen Duft der Kindheit ausſtrahlt und beim Sprechen nach Zucker ſchmeckt:„Konditorei“, Zu⸗ fluchtsort Weiſer und Kindlicher. Hier, das weiß man, gibt es keine Jazzband, keinen Maſſenlärm, keine haſtenden Menſchen. Hier ruht man aus. Der Türgriff ſchmiegt ſich in die Hand:„Guten Tag, alter Freund. Sieht man dich auch mal wie⸗ der?“ Man ſchiebt einen Vorhang zur Seite und drei nette Mädchen ſagen hinter weißgeſtärkten Schürzen:„Guten Tag!“ Sie möchten auch„alter Freund“ hinzufügen, aber das ſchickt ſich nicht. Und in der Konditorei ſchickt ſich eben alles; ſonſt unter⸗ läßt man es. Gleich an der Tür ſteht die Kuchen⸗Auslage mit tauſend verführeriſchen Düften. Der innere Kampf hebt an: eigentlich wollte man nur eine Taſſe Kaffee. Da locken nun aber Rahmtörtchen, ſanft über den Gaumen ſtreichelnd, Trüffeln, die bedächtig auf der Zunge vergehen, braunglänzende„Kopenhagener“ mit Obſtfüllung, Sandtorten aus mildem Teig, Kirſchkuchen, Teegebäck und Sahneſchnitten,„Ber⸗ liner Pfannkuchen“ mit Silveſtergeruch und man⸗ nigfache Torten. Kunſtwerke aus Schaum, Apri⸗ koſen, Erdbeeren, Ananas. Schweigend, der Wirkung der Anlage bewußt, ſteht die Verkäuferin mit bereiter Kuchenzange und dem Teller, der gefüllt ſein möchte. Nichts Menſch⸗ liches blieb ihr fremd. Sie unterſcheidet alle Chavak⸗ tere mühelos nach dem Wunſch, zu genießen, und der Pflicht ſich zur beſchränken. 5 Das Tellerchen iſt bepackt, das Fräulein folgt mit der Taſſe duftenden Kaffees während man unſchlüſſig nach dem beſten Platz ſpäht. Der Platz iſt ungemein wichtig. Die Minuten wollen geſchlürft werden, das Teilchen Zeit, das man hat, iſt Schlemmerei. Nahe einem Fenſter mit Ausblick auf den Hinter⸗ garten findet ſich alſo ein Tiſch. Stille lagert: An⸗ dacht. Bedachtſam rührt man den Zucker in das Ge⸗ tränk, freut man ſich der Sahne. Die Welt verſinkt, der Menſch hat alle Uebel hinter ſich gelaſſen, alle Sorgen, alle Fehden ſeines herriſchen Tages, Ver⸗ gangenheit und Zukunft gibt es nicht, nur die lieb⸗ veiche Gegenwart beſteht. Zuweilen geht die Tür. Schüchterne ſunge Män⸗ ner führen ihre Mädchen auf eine halbe Stunde hier⸗ her. Sie ſind ſo froh, daß ſie keine drei Worte ſagen. Worte zerſtören das Glück. Auch, wenn das Glück vielleicht ganz anderer Anſicht iſt und immerzu luſtige Abenteuer hören möchte. Ein Mädchenlachen ver⸗ brämt die Sonne der Kuchenſtube mit zwiefachen Farben. Die jungen Männer möchten„Hurra!“ ſchreien oder weinen— aber ſie raffen ſich auf, zah⸗ len und gehen. Fürſorglich nehmen ſie ihr Glück mit hinaus. Man ſoll ſo wichtige Sachen nicht irgendwo vergeſſen— die wenigſten Menſchen ſind ehrliche Finder. Elegante, abweiſende Frauen thronen in ſeltenen Fällen auf einem Sofa, hinter dem Modenblatt. Es ſcheint immer, daß ſie auf das Leben warten, dem ſie ſo kühl begegnen. Sie gehe bald, es zu ſuchen, und da ſie nicht wiederkehren, finden ſie es wohl. Matronen frönen dem Sahnelaſter und entſchädi⸗ gen ſich durch ſchmeckbare Süße für ihre Entbehrun⸗ gen im Fühlen. Der Weltverächter düſteres Ge⸗ ſicht erhellt ſich, ob dampfendem Mokka, und eine Katze blinzelt ſilbergrau von der Fenſterbank. Sie läßt ſich gern ſtreicheln und ſchnurrt dann. Aber das iſt wohl Ironie eee eee. Nationaltheater Mannheim. Heute Dienstag im Nationaltheater„Hamlet“ mit Willy Birgel in der Titelrolle. Inſzenierung Hans Carl Müller. Beginn 19.30 Uhr. Morgen Mittwoch wird zum erſtenmal in neuer Inſzenierung von H. C. Müller „Charleys Tante“ gegeben. Der Schwank erſcheint zum Faſching im Spielplan des National⸗ theaters. Beſchäftigt ſind die Damen Langs, Shar⸗ land, Schradiek, Rena und Hermine Ziegler, und die Herren Handſchumacher, Hartmann, Krauſe, Lauffen. Langheinz und Offenbach. In jeden Akt ſind Muſik⸗ und Geſangseinlagen eingefügt. Es ſpielen Guſtav Semmelbeck und Rolf Schickle auf zwei Flügeln.— Heinz Steguweit, der Verfaſſer des Schauſpiels „Der Nachbar zur Linken“, das am Samstag, dem 15. Februar, im Nationaltheater zur Urauf⸗ führung kommt, wird der Premiere beiwohnen. O3. Orcheſterkonzert der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater. Das 3. Orcheſterkonzert der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater fin⸗ det am Sonntag, dem 16. Februar, abends 20 Uhr, im Friedrichspark ſtatt. Die Vortragsfolge umfaßt die ſchönſten und bekannteſten Walzer von Johann Strauß ſowie Lieder und Duette aus den Operet⸗ ten„Der Zigeunerbaron“,„Die Fledermaus“ und „Eine Nacht in Venedig“. Die muſikaliſche Leitung hat Direktor Chlodwig Rasberger, Soliſten ſind Friedel Gruber(Sopran) und Ernſt Geiger(Tenor). Der Kartenverkauf zu volkstümlichen Preiſen hat bereits in den bekannten Muſikalienhandlungen und im Sekretariat der Hochſchule, 4 1, 3, begonnen. Der Karlsruher Kunſtverein hat mit ſeiner Februarausſtellung eine beſonders glückliche Hand bewieſen. Der Bruchſaler Kriegsmaler Wilh. Sauter ſchildert nach zahlloſen Skizzen, die er mit unerbittlicher Beobachtung im Schützengraben ge⸗ zeichnet hat, in großen Temperabildern ſeine Kriegs⸗ eplebniſſe. Sauter iſt ein glänzender Zeichner und verſteht es, mit wenigen grauen und gelben Tönen den ganzen Dreck und Jammer des Schützengrabens zu treffen. Das Miniſterium hat ihm erfreulicher⸗ weiſe ein Jahr Urlaub gewährt zur Ausarbeitung dieſer Erinnerungen.— Ernſt und feierlich wirken die großen Architekturplaſtiken von Emil Sutor, einem ganz gotiſch fühlenden Künſtlber, der religiöſe Stoffe bevorzugt, aber auch Sportreliefs zu geſtal⸗ ten weiß und in ſeiner„Irminſul“(f. d. chirurg. Klinik der Univerſität Heidelberg), einer Familien⸗ gruppe, wohl ſein Hauptwerk geſchaffen hat. Vor⸗ zügliche Charakterköpfe und ſtimmungsvolle, duf⸗ tige Landſchaften malt K. J. Grether, während die Bildniſſe von H. B. Groß weniger gekonnt er⸗ ſcheinen als einige ſeiner Kochel⸗OJandſchaften.— Sehr intereſſant und glänzend erfaßt, verbunden mit ſicherem Geſchmack für die Farbe, ſind Oelſtud en von Maria Pfeiffer⸗Urſpruch(Berlinj], die von einer Reiſe nach dem Orient erzählen. In ihren„Fiſcherkähnen“ führt ihre Begabung in die Nähe van Goghs.— Profeſſor Dr. H. Volz ſtellt eine entzückende Kinderbüſte aus. Dr. f. „Schach dem Cäſaren“. Am Samstag gelangte unter der Spielleitung von Hans Meißner im Schauſpielhaus zu Frankfurt a. M. das Schauſpiel von Wilhelm Mueller⸗Scheld„Schach dem Cäſoren“ lein Deutſcher namens Stein) zur Uraufführung. Aus dieſem Anlaß waren führende Perſönlichkeiten von Staat und Partei nach Frankfurt gekommen, ſo als Vertreter des Reichsminiſters Dr. Goebbels der Geſchäftsführer der Reichskulturkammer, Hans Hinkel, und der Präſtdent der Reichstheaterkammer, Reichsdramaturg Dr. Schlöſſer. In ſieben Bildern umreißt Mueller⸗Schold in ſeinem Schauſpiel den für Napoleon verhängnisvollen Feldgug nach Mos⸗ kau und ſtellt hier dem hemmungsloſen Eroberer als Gegenſpieler den von tiefer Vaterlandsliebe durchglühten Freiherrn vom Stein gegenüber. Das mitreißende Schauſpiel ſteigert ſich beſonders in der letzten Szene zu dramatiſcher Höhe, in der vom Stein den wankelmütigen Kaiſer von Rußland zu beſtim⸗ men weiß, Moskau den Flammen preiszugeben, um ſo dem Siegeszug des unerſättlichen Korſen in Schnee und Eis ein Ende zu bereiten. Das voll⸗ beſetzte Haus folgte mit Spannung und leidenſchaft⸗ licher Teilnahme der glänzenden Wiedergabe des packenden Stückes. Künſtler, Autor und Spielleitung wurden zum Schluß immer wieder durch herzlichen Beifall vor die Rampe gerufen. Der„Simplieiſſimus“ bringt zu den in Garmiſch ſtatt⸗ findenden Winterſpielen eine ausgezeichnete Sondernum⸗ mer heraus. Das Programm der Feſtſpiele rollt in vielen Zeichnung ab und Situationen, die niemals die Kamera zeſthalten kann, bringt hier der ausgezeichnete Stift der be⸗ kannten„Simplieiſſimus“⸗Künſtler,. Sehr gut und echt iſt oͤte Erzählung von Springenſchmid:„Der olympiſche Haus“ und luſtig ſind auch die„Olympia⸗G'ſtanzln“, Die vielen Witze, die das Heft bringt, ſind alle in franzöſiſcher, eng⸗ licher und italieniſcher Sprache überſetzt, ſo daß die auslän⸗ diſchen Gäſte es nicht ſchwer haben werden. 6. Seite“ Nummer 69 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, 11. Februar 1936 — Vor einigen Tagen haben ſie in dem italieni⸗ ſchen Städtchen Intra eine arme Frau entdeckt, die ſeit über 30 Jahren, ſeit dem Tag, an dem ſie einem Kinde das Leben ſchenkte, keinen Schlaf mehr gefun⸗ den hat. Abgeſehen von den ſeeliſchen Depreſſio⸗ nen, die dieſer Zuſtand für die heute 53jährige zur Folge hatte, ſoll ſich die Frau im allgemeinen ihrer Geſundheit erfreut haben. Mindeſtens iſt ſie bis zu dem Zeitpunkt ihrer Entdeckung ihrer harten und ſchweren Arbeit als Wäſcherin nachgegangen. Dieſer Fall in Intra ſcheint die allgemeine, auch medizi⸗ niſche Auffaſſung zu erſchüttern, wonach der Menſch unbedingt den Schlaf zur Regeneration ſeiner Ner⸗ venkraft nötig hat. Er tut es jedoch nur ſchein⸗ bar, denn zweifellos handelt es ſich hier um einen ganz ungewöhnlichen Ausnahmefall, dem Tauſende und aber Tauſende von Fällen gegenüberſtehen, die klar und deutlich beweiſen, daß der Menſch ohne Schlaf tatſächlich einem langſamen, aber ſicheren Er⸗ ſchöpfungstod entgegengeht. Auf dieſer Erfahrung beruhte eine der furchtbarſten und grauſamſten Foltern, die je von Menſchenhirnen erſonnen wurde. Dieſe Folter, die darin beſtand, wirkliche oder an⸗ gebliche Verbrecher dadurch allmählich zu Tode zu bringen, daß man ihnen den Schlaf verweigerte, war im Mittelalter teilweiſe auch bei uns bekannt, in China aber war ſie Jahrhunderte lang überall verbreitet. Davon hat ſie auch ihren Namen als chineſiſche Folter g Der Verurteilte wurde zuſammen mit einem Sklavenauſſeher in eine Zelle geſperrt. Auf der einen Seite tat man nun alles, um den Todeskandi⸗ daten möglichſt bei Kräften zu halten. Das heißt, man ſorgte für eine durchaus normale und aus⸗ kömmliche Ernährung. Nur eines gönnte man ihm nicht— den Schlaf. Jedesmal, wenn der Unglückliche von Müdigkeit übermannt wurde, trat der Sklaven⸗ auffeher in Tätigkeit. Er hatte die Aufgabe, den Mann wieder wachzukitzeln. Wie er das machte, war ſeine Sache. Es gab dazu Dutzende von Methoden, die an Teuflichkeit nichts zu wünſchen übrig ließen. Ganz ohne Gefahr war dieſe Aufgabe für dieſe Skla⸗ venaufſeher allerdings auch nicht. Anfänglich moch⸗ ten die Delinquenten noch verhältnismäßig leicht zu behandeln ſein, aber mit der Zeit gerieten ſie mehr und mehr in einen Zuſtand gefährlicher Erregtheit, der in Koller und Wahnſinn ausarten konnte. Die Tobſucht verlieh den Verurteilten dann zuweilen Rieſenkräfte, und mehr als einer von dieſen amtlich beſtallten Kitzlern hat dann ſein Leben laſſen müſ⸗ ſen. Im übrigen dauerte es, je nach öͤer Natur und der Widerſtandsfähigkeit der einzelnen ſehr verſchie⸗ den lang, bis der Tod infolge Erſchöpfung eintrat. Das ging dann ſehr raſch— plötzlich begann das Herz zu ſtreiken, und die Unglücklichen ſanken tot zu Boden. Dieſe furchtbare Todesſtrafe hat ſich in manchen Gegenden Chinas ſehr lange gehalten. Noch um die Jahrhundertwende ſollen einzelne Fälle vorgekom⸗ men ſein. * — Eine freudige Ueberraſchung erlebte ein In⸗ valide aus dem luxemburgiſchen Grenzdörſchen Mensdorf, zu dem auf ſeine alten Tage nach einer Reihe bitterer Jahre noch einmal das Glück gekom⸗ men iſt. Der alte Mann hatte in den letzten Jahren mit drei Geſchwiſtern zuſammen in einem baufälligen Häuschen gehauſt, das ſie von den Eltern geerbt hat⸗ ten. Von einer geringen Ackerpacht friſteten die bier hochbetagten Geſchwiſter kümmerlich ihr Leben. In⸗ nerhalb weniger Wochen hatte kürzlich der Tod drei der Brüder hinweggerafſt, ſo daß dem überlebenden Invaliden nichts anderes übrigblieb, als ſich um Beiſtand an die Gemeinde zu wenden, damit man ihm im Armenhauſe die nötige Pflege angedeihen laſſe. Bei der Ordnung des Nachlaſſes und den Auf⸗ räumungsarbeiten in dem armſeligen Häuschen ſtie⸗ ßen die Beamten in einem als Schlafkammer her⸗ gerichteten Verſchlag unter einem großen Haufen Müll und Geröll auf Goldſtücke. Es handelte ſich um Goldſtücke deutſcher Vorkriegswährung, von denen ſchließlich rund 7000 Mk. gezählt wurden. Der Gold⸗ ſchatz hat in der Hütte mehr als zwei Jahrzehnte un⸗ beachtet gelegen, man nimmt an, daß er im erſten Kriegsjahr beim deutſchen Einmarſch hier verſteckt und dann aus irgendeinem Grunde vergeſſen worden iſt. Man kann ſich die Freude des Invaliden vor⸗ ſtellen, als ihm der Goldfund übergeben wurde, mit deſſen Hilfe er ſich fetzt feinen Lebensabend an⸗ genehmer geſtalten kann. * — In der Nähe der ruſſiſchen Stadt Pſkof wurde eine ſehr ſeltene Münze gefunden, deren Ausprägung auf einen einſchneidenden Erlaß Peters des Großen zurückgeht. Der Monarch wollte ſein Volk, das zum Teil noch auf einer ſehr niedrigen Kulturſtufe ſtand, weſtlich orientieren und glaubte ein gutes Mittel da⸗ zu gefunden zu haben, indem er die altehrwürdigen ruſſiſchen Bärte verbot, die bei manchen patriarcha⸗ liſchen Perſönlichkeiten bis auf die Erde wallten. Natürlich fiel dieſe Ioͤee bei den Ruſſen auf keinen fruchtbaren Boden, man mißachtete dieſe Vorſchrift durchaus. Der Zar aber ließ nicht mit ſich ſpaßen und ſetzte ſehr erhebliche Strafen feſt. Indeſſen gab er Ausnahmebeſtimmungen Wer eine gewiſſe nicht unerhebliche Steuer tragen. Damit er aber von den behördlichen Organen nicht ergriffen und der Beſtrafung wegen ſeines Bar⸗ tes zugeführt wurde, erhielt er einen extra zu dieſem Zwecke ausgeprägten Bartpfennig, der auf der einen Seite die Inſchrift trug: Hat ſeine Bartſteuer bezahlt, während auf der anderen zu leſen war: Ein Bart iſt eine Laſt. Dieſe Bartpfennige ſind numismatiſche Selten⸗ heiten und ſtehen hoch im Kurſe. Das jetzt gefundene Exemplar ſtammt aus dem Jahre 1725. * — England beabſichtigt, jetzt einen entſcheidenden Schlag gegen ſeine Verbrecherunterwelt zu führen. Die vor ungefähr zwei Wochen erfolgte Ermoroung eines Mitgliedes einer internationalen Verbrecher⸗ und Mädchenhändlerbande in der Nähe von London hat jetzt zu überraſchenden Razzien in einigen eng⸗ liſchen Großſtädten geführt. Es hat ſich herausge⸗ ſtellt, daß eine beträchtliche Anzahl von Perſonen ohne polizeiliche Erlaubnis in England weilt. Viele von ihnen benutzten falſche Päſſe. Strenger noch als bisher ſoll künftig die Kontrolle in den engliſchen Häfen vorgenommen werden. Alle irgendwie uner⸗ wünſchten Fremden werden künftig unbarmherzig ausgewieſen. * — Einige im Hinterlande von Birma anſäſſige Stämme wenden ein ebenſo eigenartiges wie prak⸗ tiſches Verfahren an, um bei Eheſcheidungen die Güterteilung zu regeln. Die beiden Ehegatten wer⸗ den zuſammen in ihre Hütte geſperrt und vor jeden ein brennendes Licht geſtellt, nachdem vorher genau nachgemeſſen worden iſt, daß die beiden Lichter ge⸗ nau gleich lang ſind. Dann ſetzen ſich die beiden Ehe⸗ gatten einander gegenüber und warten ab, welches Licht zuerſt heruntergebrannt iſt. Sobald das eine Licht erliſcht, erhebt ſich dieſer Partner, dem das Licht gehört, und verläßt die Hütte. Der Verlie⸗ rende darf nur mitnehmen, was er an Kleidungs⸗ ſtücken auf dem Leibe trägt, während demjenigen Teil, deſſen Licht am längſten gebrannt hat, die Hütte ſowie der ganze übrige Beſitz nach dem Wil⸗ len der Götter zufällt. Darüber lacht das Ausland „Beſten Dank, daß Sie mich mitgenommen haben, Fräu⸗ lein. Ich wollte Sie gerade bitten, mich an dieſer Stelle abzuſetzen.“ (Humoriſt.) für Bartträger heraus. an den Staatsſchatz abführte, der durfte ſeinen Bart weiter⸗ Drei Kinder im Eiſe eingebrochen — Gießen, 10. Februar. Am Montagnachmittag verſuchten zwei Mädchen im Alter von 15 und 9 Jahren auf der dünnen Eis⸗ decke eines Teiches bei der Grube Friedrich in Trais⸗Horloff Schleien zu ziehen. Wenige Meter vom Ufer entfernt brachen die beiden Kinder plötz⸗ lich ein und gin en unter. Ein achtjähriger Knabe, der ihnen zu Hilfe kommen wollte, brach ebenfalls ein. Alle drei Kinder ertranken. — 8 9 5 Strenge Kälte in Schleſien — Breslau, 10. Februar. In der Nacht zum Montag ſank die Temperatur in Schleſien ſehr erheblich. Montag früh wurden in Schleſiens Flachland 14 bis 18 Grad Kälte gemeſſen. Im Gebirge betrug die Kälte 21 Grad, auf der Wie⸗ ſenbaude 20 Grad und auf der Spindler⸗Baude 21 Grad. In den Kammlagen der ſchleſiſchen Gebirge liegt der Schnee 11 Meter hoch. Kraftwagenunfall Hans Pfitzners — Berlin, 10. Februar⸗ Der Münchener Komponiſt Prof. Hans Pfitzner erlitt heute bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen einer Kraftdroſchke und einer Straßenbahn in Charlotten⸗ burg einen leichten Unfall. Hans Pfitzner, der in der Droſchke ſaß, trug eine leichte Verletzung an der rechten Hand und eine kleine Schnitt⸗ wunde am Kop davon. Nachdem er ſich auf der Ret⸗ tungsſtelle hatte verbinden laſſen, konnte er ſeine Berliner Wohnung aufſuchen. Dreifacher Mörder und Branoſtifler — Danzig, 10. Februar. Am vorigen Mittwoch brannte in Tragheim im Danziger Werder ein Haus nieder, wobei das Ehe⸗ paar Runſchkowſki und deſſen kleines Kind ums Le⸗ ben kamen. Es ſtellte ſich dann heraus, daß die Fa⸗ milie durch Beilhiebe getötet worden war und der Mörder das Feuer angelegt hatte, um die Spuren zu verwiſchen. Die Kriminalpolizei hat jetzt die Tat aufgeklärt. Der 21jährige Bruder des Ermordeten, Johannes Runſchkowſki, der unter dringendem Tatverdacht verhaftet worden war, hat unter dem Druck des vorhandenen Beweismaterials geſtanden, ſeinen Bruder ſowie deſſen Ehefrau und das Kind erſchla⸗ gen und zur Verwiſchung der Spuren die Wohnung in Brand geſteckt zu haben. Als Grund für ſeine Tat gibt der Mörder Streitigkeiten mit ſeinem Bruder an. Nach dem vorläufigen Geſtändnis will der Täter nur 15 Gulden ge⸗ raubt haben. Opfer eines Brandes a— London, 10. Februar, Wie aus Kairo gemeldet wird, kamen bei einem Großfeuer in der Ortſchaft Batra(Provinz Garbieh) zehn Perſonen ums Leben, während 20 ſchwer ver⸗ letzt wurden. Das Feuer hat beinahe die ganze Ort⸗ ſchaft vernichtet. Hunderte von Menſchen wurden obdachlos. Hol Gaſſer in Dänemark N— Kopenhagen, 10. Februar. Der heftige Oſtwind der letzten Tage hat an den Küſten Dänemarks zu Hochwaſſer geführt. In der Nähe von Kopenhagen wurde die Küſte an zwei Stel⸗ len überſchwemmt, wobei Häuſer unter Waſſer geſetzt wurden. Auf der Inſel Laalands ſtieg das Waſſer über die Deiche und überſchwemmte weithin die Wieſen. N In Sonderburg wurde das Hafenviertel teilweiſe bis zu zwei Meter unter Waſſer geſetzt, ſo daß man mit Booten auf den Straßen fahren mußte. Es dürfte die größte Ueberſchwemmung ſein, von der Noröſchleswig und Dänemark in den letzten 30 Jahren betroffen wurden. Schweres Verkehrsunglück in Valentia — Madrid, 10. Februar. In Valencia ereignete ſich an einem Bahnüber⸗ gang ein ſchweres Unglück. Ein vollbeſetzter Stra⸗ ßenbahnwagen überfuhr infolge Verſagens der Bremſen die Schranken. Er wurde von einem elek⸗ triſchen Vorortzug erfaßt und eine Strecke weit mitgeſchleiſt. Aus den Trümmern wurden vier Tote und 15 Schwerverletzte geborgen. Der Straßenbahnführer wurde verhaftet. Starke Kältewelle in Angarn — Budapeſt, 10. Februar. Die plötzlich über Ungarn hereingebrochene Kalte⸗ welle hat in der Provinz zu ſtarken Schneeverwehun⸗ gen geführt. Der Zugverkehr wurde in verſchte⸗ denen Teilen des Landes lahmgelegt. Auf der Landſtraße nach Stuhlweißenburg kam ein mit zwei Pferden beſpannter Bauernwagen im Schneeſturm vom Wege ab; der Bauer und die beiden Pferde wurden ſpäter erfroren aufgefunden. Auf den verciſten Straßen Budapeſts kam es im Laufe des Montags zu mehr als 20 Unfällen; ein großer Teil der verunglückten Fußgänger mußte mit ſchweren Bein⸗ und Armbrüchen ins Krankenhaus gebracht werden. Wieder 20 Perſonen in Amerika erſroren — Nenyork, 10. Febrnar. Der arktiſche Winter im Mittelweſten der Ver⸗ einigten Staaten dauert weiter au. Aus Chikago wird ein heftiger Blizzard gemeldet. Es ſoll ſich um den ſchwerſten Schneeſturm handeln, der im Laufe dieſes Jahrhunderts aufgetreten iſt. 20 Perſonen ſind erfroren. Sieben Arbeiter treiben auf einer Eisſcholle in der Nähe der Küſte des Cape Cod ab. Die Be⸗ mühungen des Küſtenwachtdieuſtes, die Schiffbrüchi⸗ gen zu retten, waren bisher erfolglos. In Illinois, Jowa und Michigan ſchneiten zwölf Eiſenbahnzüge ein. Der Bahnverkehr iſt teilweiſe völlig lahmgelegt. Die Temperaturen ſanken in Minneſota und Nord⸗Dakota bis zu 45 Grad Celaius unter Null. Es herrſcht überall Koflen⸗ und Milchknappheit. Aukerdem ſind die Rohrleitungen eingefroren, ſo daß auch Waſſermangel eingetreten iſt. Mann über Bord — Neuyork, 10. Februar. Die„Bremen“, die am heutigen Montag in Neu⸗ nork eintrifft, teilte funkentelegraphiſch mit, daß der 25jährige amerikaniſche Student Adolp Cotton ſpur⸗ los. von Bord verſchwunden ſei. Cotton ging in Southampton au Bord und wird ſeit Donnerstag vermißt. Das Schiff ſei mehrmals durchſucht wyr⸗ den, aber ohne Erfolg. Man nimmt au, daß er Selbſtmord begangen hat. Cotty arbeitete in der archäologiſchen Abteilung des britiſchen Muſenms. Er hat Verwandte in Neuyork. Schweres Erdbeben in Mittelchina — Schanghai, 10. Februar. Drei ſchwere kurz aufeinander folgende Erdſtöße, deren Ausläu er ſich über die ganze Provinz Kanſu erſtreckten, richteten am Freitagnachmittag in der Hauptſtadt der Provinz Lantſchu großen Sachſchaden an. Zahlreiche Häuſer wurden in Trümmer gelegt. Der Einwohner der Stadt, die gerade das Laternen⸗ feſt feierten, bemächtigte ſich eine furchtbare Panik Meldungen über Verluſte an Menſchenleben liegen bisher nicht vor. Enthülltes Geheimnis Oje qutze jhnungen des O rob Larsen ROMAN VN CRT REINHARD OIETZ 19 In dieſem Augenblick brachte mir Fräulein Thurm (meine Haushälterin) eine Beſuchskarte. Ich glaube, daß ich zuſammenſchrak, als ich den Namen las: Chriſtoph Eibenkamp. „Bitten Sie den Herrn hierher, Fräulein Thurm“, ſagte ich. Und zu Renate von Gleß:„Wir müſſen für heute abbrechen, Renate leider. dein wich⸗ tiger Beſuch, der mich längere Zeit in Anſpruch neh⸗ men dürfte. Ich hätte ihr gern noch irgend ein nettes Wort geſagt, ſie tat mir leid, und ich bedauerte die ganze dumme, verfahrene Situation ſehr— aber da trat ſchon der Oberſt ein. Renate erhob ſich ſofort, er⸗ widerte kühl den ihr geltenden ſehr höflichen Gruß Eibenkamps und wollte das Zimmer verlaſſen. „Herr Oberſt Eibenkamp— meine Mitarbeiterin Fräulein von Gleß.., beeilte ich mich vorzu⸗ ſtellen. Der Oberſt verneigte ſich vor ihr. „Es wäre mir leid, wenn ich Sie in Ihrer Arbeit geſtört hätte“ a „Keineswegs. Herr Doktor Larſen hatte gerade ſein Diktat beendet.“ Und zu mir gewendet:„Mor- gen wie immer?“ „Ja, bitte“ Dann. während ich ihr, wie ſtets, die Hand reichte:„Und richten Sie ſich für die nächſten Tage für die Aufnahmen in Mallorca ein, Fräulein Renate!“ Ich weiß ſelber nicht, wie ich dazu kam, das zu ſagen, zumal ich doch ganz gut wußte, daß vorläufig gar nicht an dieſe zwar längſt geplante Reiſe mit Renate nach der Inſel Mallorea zu denken war. Nicht eher wenigſtens, als bis ich Klarheit darüber haben würde, was aus Monika Eibenkamp und Tyrolt geworden war. Ich ſagte es nur, um Renate eine kleine Freude mit auf den Weg zu geben, um ir zu zeigen, daß ſich zwiſchen ihr und mir nichts geändert hatte. Und ich freute mich, als ich ſah, wie es in ihren Augen aufleuchtete. Dann waren wir allein, der Oberſt und ich. „Ich bitte um Vergebung.. meines Eindringens wegen Eibenkamp wies mit der kräftigen, männlich geformten Linken auf die Schriftſtücke, die Renate von Gleß in der Eile des Aufbruchs auf dem Schreibmaſchinentiſch hatte liegen laſſen, und auf den Packen Briefe, der auf der Platte meines Schreibtiſches lag.„Ich fürchte doch, daß ich zu un⸗ gelegener Zeit gekommen bin.“ Jetzt erſt, bei dieſer Handbewegung, gewahrte ich, daß dem Oberſten der rechte Arm fehlte. Leer und glatt angebügelt lag der Aermel ſeines dunkelblauen Zweireihers am Körper, das Ende ſteckte in der Rocktaſche, Höflichkeit, wenn ſie den Stempel der Unwahr⸗ heit trägt, iſt in meinen Augen übler als jede herz⸗ hafte Grobheit. Auch eine Höflichkeitslüge iſt eine Lüge. Und jede Unwahrhaftigkeit ſchafft Trennung. So gab ich wahrheitsgemäß zur Antwort:„Ich war beim Diktat einiger Briefe, die ebenſogur morgen hinausgehen können. Was Sie zu mir führt, Herr Oberſt, iſt wichtiger als meine Arbeit.“ „Ich ſehe, daß ich am richtigen Ort bin“, ſagte Eibenkamp und lächelte ein ernſtes, ich möchte faſt ſagen: dankbares Lächeln.„Ich danke Ihnen dafür, Doktor Larſen, daß Sie mir eine lange Vorrede Erklärungen.. die übliche förmliche Einleitung erſparen! Ich darf alſo gleich gewiſſermaßen mit der Tür ins Haus fallen?“ Er ſtand vor mir, eine ſtattliche, gepflegte männ⸗ liche Erſcheinung, ſtraff und elaſtiſch, jünger aus⸗ ſehend, als er es an Jahren ſeinem militäriſchen Range nach ſein mochte, der Typ des altegedienten deutſchen Offiziers. Und einer jener ſeltenen Men⸗ ſchen, deren Aeußeres in Verbindung mit einer natürlichen, ungezwungenen und zurückhaltenden Liebenswürdigkeit ſofort Sympathie erweckt. Das ernſte Lächeln war aus ſeinem Geſicht ge⸗ ſchwunden. Sein heller offener Blick packte mich ſcharf an. 5: „Darf ich darauf rechnen, daß Sie einige Fragen Auskunft geben werden, Jarſen?“ „Soweit ich dazu in der Lage bin— jede Aus- kunft... und ſogar mehr, falls Sie es wünſchen ſollten, Herr Oberſt.“ „Wahrheitsgetreu und— ohne Schonung für mich, wenn es ſein muß?“ Wieder lächelte er ſein mir auf Doktor ernſtes klares Lächeln. Jetzt ſchien es um Nachſicht bitten zu ſollen.„Verzeihen Sie dieſe Frage, aber ich möchte vorher jede Klarheit geſchaffen haben.“ „Nichts iſt wichtiger in einem ſolchen Falle, Herr Oberſt, als Vertrauen haben können. Ich bitte, mir das Ihre zu ſchenken. bitte Sie als erſtes und einziges nur darum Ich werde Ihre Fragen wahrheitsgetreu beantworten. Das andere Schonung, Herr Oberſt, brauchen Sie nicht“ Sein Blick ging eine Sekunde lang über mich hinweg ins Leere, er holte tief Atem. Dann ſagte er feſt: „Nein. ich brauche ſie nicht und will ſie nicht! Schonung erwarten iſt ſchon ſich beugen: ſich beugen. Ich habe mich nie in meinem Leben gebeugt. Die Eibenkamps ſind uralter weſtfäliſcher Bauernſchlag, die kennen das nicht... Ich danke Ihnen, Doktor Larſen.“ Seine gleichmäßige Sicherheit, die verhaltene in⸗ nere Kraft, die von ihm ausſtrahlte, gab mir eine wunderliche innere Beruhigung: An dieſem Manne hatte Monika Eibenkamp den beſten und ſtärkſten Beiſtand. Und noch etwas fühlte ich, erleichtert und faſt beglückt: Chriſtoph Eibenkamp zweifelte nicht im leiſeſten an Monika; was er auch im Innerſten den⸗ ken und rätſeln mochte— kein häßlicher Verdacht, kein beleidigendes Mißtrauen gegen Monika war in ihm, nichts, nichts. Das wurde mir in dieſen wenigen Minuten bereits zur Gewißheit. Ein Mann wie Eibenkamp hätte anders geſprochen, hätte nicht dieſen freien ſelbſtverſtändlichen Stolz in jeder Be⸗ wegung, jedem Wort, jedem Blick aufgebracht, wenn er ſich nicht ſeiner ſelbſt ganz ſicher gefühlt hätte— und Monikas. Was mich im erſten Moment gequält hatte, war gewichen: der Gedanke, Oberſt Eibenkamp könne auch mich ſelber in einem falſchen Verdacht haben. Es konnte gar nicht der Fall ſein, da er ſeiner Frau vollkommen vertraute. „Wollen Sie nun nicht Platz nehmen, Oberſt?“ Ich bot ihm den Seſſel auf der anderen Seite meines Schreibtiſches an. Dort hatte vor wenigen Tagen Monika Eiben⸗ kamp geſeſſen „Danke, Doktor Larſen nennen Sie mich Herr okto⸗ 8 Uebrigens. bitte 11. ruhig beim Namen Er lächelte einen kurzen Augenblick.„Ich bin auf den Verleger und Kunſthändler Eibenkamp genau ſo ſtolz wie auf den ehemaligen Oberſten..“ „Eine Zwiſchenfrage—: Wieſo fanden Sie mich? Ich meine, wodurch kamen Sie auf die Vermutung, daß ich Ihnen in dieſer Angelegenheit würde dien⸗ lich ſein können?“ 5 „Ihr Anruf heute früh, Doktor Larſen. Sie haben ja dadurch bereits erfahren, daß meine Frau nicht in Berlin iſt— wir wollen offen miteinander reden—, daß meine Frau plötzlich und heimlich weg⸗ gereiſt iſt, ſpurlos verſchwunden, möchte ich faſt ſagen. Ich erhielt dadurch Kenntnis von Ihrem ktelephoni⸗ ſchen Anrufe und einen erſten ſchwachen Anhalts⸗ punkt. Dann erfuhr ich von Ihrem kürzlichen Be⸗ ſuche in unſerem Hauſe und ſtellte feſt—“ „Alſo nicht durch ihre Gattin ſelbſt?“ unterbrach ich. Ich fühlte nur allzu deutlich, daß es ihm pein⸗ lich war, über die Umwege zu ſprechen, auf denen er auf meine Spur gekommen war. „Nein.“ Er griff in die Taſche, zog einen geöffneten Brief hervor. Zögerte den Bruchteil einer Sekunde. Reichte mir dann das Schreiben.„Bitte, leſen Sie. Doktor Larſen.“ Und, als er mein Zaudern bemerkte:„Ich bitte darum. Ich ſtehe vor einem Rätſel— und der Einzige, von dem ich eine Aufklärung oder wenig⸗ ſtens eine Aufhellung zu erhoffen vermag, ſind Sie, Es hat alſo keinen Zweck, etwas zu verheimlichen, das wäre ſinnlos, nicht wahr?“ Ich nickte ſtumm. Jetzt war ich feſt entſchloſſen, ihm alles zu ſagen. Er hatte recht: alles andere als die Wahrheit wäre jetzt Sinnloſigkeit geweſen, Ich überflog die wenigen, eilig hingeworfenen Zei⸗ len, die Monika Eibenkamp zurückgelaſſen hatte, als ſie geflohen war. Denn eine Flucht, nichts anderes, war ihre plötzliche Abreiſe. Flucht vor wem? Oder: Flucht zu wem? Flucht vor Tyrolt oder zu ihm? Monika Eibenkamp hatte geſchrieben:„Es iſt etwas Unerwartetes geſchehen, ich muß ſofort weg⸗ reiſen. In einigen Tagen bin ich zurück oder ich gebe Dir Nachricht Ich beſchwöre Dich, Chriſtoph, forſche nicht nach mir, das iſt meine große Bitte, laß mich gewähren, wenn Du mich noch ſo lieb haſt wie immer. Monika.“ Während ich Eibenkamp den Brief zurückgab, fragte ich:„Und was gedenken Sie zu tun?“ (Fortſetzung folgt.) zugel trieb N Erhe ſonde nung grade lichke D der Beyb bevb! Expo Ware würt deutſ⸗ An ka ganz zial⸗ 2 9 Mir Wun ſind bergi Schw führt e ache! Stores 30 Ha 4 0 5 2 ind 189,0 Mill. 4 Dienstag. II. Februar 1936 — 4 2 Badens Wirtschaffi im Januar Bericht der badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammern Der Geſchäftsverlauf im letzten Monat geſtaltete ſich ausgeſprochen ruhig. Der Januar gilt allgemein als„ſtiller Monat“, in dem außergewöhnliche Ge⸗ ſchäftsvorfälle zu den Seltenheiten gehören. Der Januar des laufenden Jahres hat hierin offenbar keine Ausnahme gemacht. Allerdings begünſtigte das auffallend milde Wetter einzelne Zweige der bad. Wirtſchaft, ſo vor allem das Baugewerbe und die Bauhilfsgewerbe. Dieſe Tatſache fand jedoch ihren Ausgleich in der Beeinträchtigung, die die Witterung für andere Erwerbszweige, insbeſondere das geſamte Bekleidungsgewexbe, mit ſich brachte. Für nahezu die geſamte badiſche Induſtrie brachte demnach der Berichtsmonat ein Abſinken der Auf⸗ tragseingänge, das ſich aber im allgemeinen in ſaiſon⸗ bedingtem Rahmen hielt. Faſt durchgehend wird die Erwartung ausgeſprochen, daß das Frühjahrsgeſchäft eine erneute Belebung mit ſich bringen wird. Die Rohſtofflage iſt unverändert, die Ausfuhrtätigkeit be⸗ wegt ſich im bisherigen Rahmen. Im Groß⸗ und Einzelhandel wirkte ſich die nach den Feiertagen alljährlich zu beobachtende Geſchäfts⸗ ſtille aus, die den Einzelhandel im Zuſammenhang mit dem oben angedeuteten Fehlen der Nachfrage nach Winterſafſonartikeln dieſes Jahr offenbar be⸗ ſonders beeinträchtigte. Aus dem Preisgebiet iſt die Neufeſtſetzung der Höchſtpreiſe in der Lederinduſtrie zu erwähnen, durch die eine Anpaſſung an das Weltmarktniveau verſucht wurde. 5 Die Klagen über ſchlechten Eingang der Zahlungen ſind für den Januar nach ſchon früher getroffenen Feſtſtellungen leider beinahe auch als„ſaiſonbedingt“ zu bezeichnen. Sie ſind auch dieſes Jahr, allerdings nicht in ungewöhnlichem Ausmaß, wiedergekehrt. Würilembergs Wirischaff Handelskemmerpräsident kienn über die Lage Auf einer kommunalpolitiſchen Arbeitstagung in Trof⸗ ingen ſprach Präſident Fritz Kiehn über die Entwicklung zer württembergiſchen Wirtſchaft. Die Hervorbringung von Qualitäts⸗ und Spezialerzeugniſſen, die ſprichwörtlich ge⸗ wordene Kriſenfeſtigkeit der württembergiſchen Wirtſchaft hat, wie die nationalſozialiſtiſche Bewegung, den Grand ihres Erſolges in der Ueberwindung ungünſtiger Verhält⸗ niſſe. Rohſtoffmangel und ungünſtige Frachtlage zwangen zur Auswirkung der natürlichen Fähigkeiten des ſchwä⸗ biſchen Menſchenſchlags. Als beſonders hervorragende Be⸗ ſonderheiten unſerer heimiſchen Induſtrie werden genannt: der Kraftfahrzeugbau, die Silberwareninduſtrie, die Her⸗ ſtellung von Präziſionsgeräten und chirurgiſchen Inſtru⸗ menten, die Uhren⸗ und Muſikinſtrumenteninduſtrie, eie Schuhfabrikation mit den beiden größten Schuhfabriken Deutſchlands, nicht zuletzt die Textilindustrie mit ihrer Son⸗ derheit, der Trikotagen⸗ und Strickwareninduſtrie. Die württembergiſche Eigenart des Dorfes als Induſtrieort, dle Erringung des Lebensunterhalts aus Fabriklohn und eigenem Grund und Boden, iſt keine konjunkturelle Zufäl⸗ ligkeit. Bäuerliche Induſtriearbeiter ſind es gewöhnt, er⸗ höhte Arbeitsleiſtung zu vollbringen und in Krtſenzeiten, wenn auch unter Entbehrungen, ihren Arbeitsplatz krei⸗ zugeben oder als Kurzarbeiter die Weiterführung des Be⸗ triebes zu ermöglichen. 8 Man gewinnt den Eindruck, daß die reichsſtatiſtiſchen Erhebungen dieſen württemberglſchen Beſonderheiten, be⸗ ſonders hinſichtlich der Kurzarbeit, nicht genügend Rech⸗ nung tragen und damit ein Bild von dem Beſchäftigungs⸗ grade im Lande widerſpiegeln, das nicht immer der Wirk⸗ lichkeit entſpricht. Die württembergiſche Qualitätsarbeit hat ſich der Exportkriſe bewährt. Während die württembergiſche Bevölkerung nur ein Fünſundzwanzigſtel der Geſamt⸗ bevölkerung Deutſchlands darſtelle, iſt die württembergiſche Exportinduſtrie mit einem Siebentel an der geſamtdeutſchen VParenausfuhr beteiligt. Dieſe ſtarke Anteilnahme der württembergiſchen Wirtſchaft an der Aktivierung unſerer deutſchen Handelsbilanz und an der Gewinnung der zum Ankauf ausländiſcher Rohſtoffe notwendigen Deviſen iſt ganz offenbar nur der Produktion württembergiſcher Spe⸗ ztal⸗ und Qualitätserzeugniſſe zu verdanken. Dafür wünſcht die württembergiſche Wirtſchaft nicht gelobt, ſondern in der Vergebung öffentlicher Auf⸗ träge gerecht behandelt zu werden. Wir wollen nicht öie Schlagworte vom„wütrttembergiſchen Wunder“ und von der„Oaſe Württemberg“ benützen, ſie ind das Ergebnis planmäßig und organiſch von württem⸗ hergiſchen Menſchen in vielen Jahrzehnten in Not und Schweiß durch Zuſammenarbeit von Kopf und Hand ge⸗ führter Kämpfe. 5 3 auch in Reichsbank- Ausweis Kräftige Eutlaſtung Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Februar 1059 hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und ertpapieren um 228,8 Mill. auf 4470, Mill.„ verringert. im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 194,6 Mill. auf 3749, Mill., an Lombard⸗ Keie er ngen um 18,2 Mill. auf 53,9 Mill./ und an Reichsſchatzwechfeln um 75,1 Mill. auf 2,6 Mill.„ abgenom⸗ men, dagegen die Beſtände an deckungsfäs en Wertpapie⸗ zen um 0,1 Mill. auf 349,2 Mill./ zugenommen. Die Be⸗ fände an ſonſtigen Wertpapferen ſtellen ſich bei einer Ab⸗ nohme um 90 000/ auf 315 Mill.. u Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſommen J 1 aus dem Verkehr zurückgefloſſen, und Mi hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 177,4 Mill. auf 3920, Mill. J, derienige an Rentenbankſcheinen lun 12,5 Mill. auf 385,4 Mill. I ermäßigt. Der Um⸗ Mas an Schetdemünzen nahm um 22 Mill. auf 1466, Mill. zgark ob. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbank⸗ ſcheinen haben ſich auf 23,4 Mill. /, diejenigen an Scheide⸗ münzen unter Berückſichtigung von 9,7 Mill. J neu aus⸗ Min ate und 13,3 Mill.„ wieder eingezogener auf 207,2 9 5 erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 610, Mil„ eine Abnahme um 69,1 Mill.. 5 Die Bestände an Gold⸗ und deckungsfähigen Deviſen ein eben bei einer Zunahme um 78 000„ 81,8 Mill. J. Im zelnen ſtellen ſich die Goldbeſtände bei einer Abnahme 1 28 000, auf 76,6 Mill., die Beſtände an deckungs⸗ Mal n Deviſen bei einer Zunahme um 101 000/ auf 5,2 Einigung auf der Aflanſikkonferenz Reine Schine mehr als Luxus- oder ErsieKlasse- Schiffe klass fizierif „Die nordatlantiſche Schiffahrtskonſerenz faßte am Samstag in Paris den Beſchluß, in Zukunft keine Schiffe mehr als Luxus- oder Erſter Klaffe⸗Schiffe zu klafftſizie⸗ ten. Sämtliche großen Luxusdamoſer werden von nun an als„Kabinenſchiffe“ fahren, die„Normandie“ und die „Queen Mary“, ebenſo wie die„Bremen“ und die Euro⸗ zun. Die Urfachen für dieſe Maßnahme ſind in der Haupt⸗ lache darin zu ſuchen, daß die Leitung der Cunard White lor⸗Linie vor einiger Zeit ankündigte, die„Jueen Mary“ werde als Kabinenſchiff in Dienſt geſtellt werden. Um nun den Unterſchieden der einzelnen Dampfer im Hinblick auf Baualter. Schnelligkeit und Ausſtaftung as⸗ 30 zu werden, wurde beſchloſſen, 20 Kategorien innerhalb er Kabinenſchiffklaſſe aufzuſtelen. In der erſten diefer ntedo rien rangieren die„Normandie“ und die„Queen Marz“ als Schiffe der Spezſalklaſſe“„Bremen“ und geſtiegen. der Neuen Mannheimer Zeitu Anhalfender Aulsfieg Versſärkies Inlands- und Auslandsgeschaffi/ 70(65) ill. Em Deviseneinnahmen Vermehrie Wertpapier-Anlagen In den jetzt vorliegenden Berichten der Siemens⸗Geſell⸗ ſchaften für das Geſchäftsjahr 1934/35(Oktober/ September) wird bezüglich der Siemens& Halske 46. u. a. ausgeführt, daß durch die der Induſtrie geſtellten Aufgaben für den Aufbau der Wehrmacht eine ſtarke Ve⸗ lebung der Inveſtitionsgüter⸗Induſtrie eingetreten iſt, zu der die Elektrotechnik in vorwiegendem Maße gehört. Dem⸗ entſprechend iſt der Geſchäftsumfang bei der Geſellſchaft und den angeſchloſſenen Tochtergeſellſchaften erheblich ge⸗ ſtiegen, wodurch ein wörtſchaftliches Arbeiten ermöglicht wurde. Die Zunahme der Aufträge aus dem Inlande er⸗ ſtreckte ſich auf faſt alle Kreiſe der Abnehmer. Da auch in den übrigen Ländern die induſtrielle Beſchäftigung im Stei⸗ gen begriffen iſt, hat das Auslandsgeſchäft ebenfalls eine weitere Erhöhung erfahren, allerdings bei zum Teil noch rückläufigen Preiſen. Im abgelaufenen Geſchäftsjahre wurde von der Geſellſchaft und den ihr durch Mehrheits⸗ beſitz angehörenden Geſellſchaften aus der Ausfuhr in effek⸗ tiven Deviſen, über Clearingkonten oder in freien und an⸗ deren Reichsmark⸗Sorten der Gegenwert von mehr als 70 Mill./ hereingebracht. ö Die Arbeit der techniſchen Entwicklungsſtellen iſt ſtark Die Aufwendungen für wiſſenſchaftliche For⸗ ſchung und techniſche Entwicklung ſind im Berichtsjahre auf mehr als 15 Mill. I geſtiegen. Die ſtändig wachſende Zunahme der Verwendung von elektriſchen Entladungsgefäßen auf allen Gebieten der Schwach⸗ und Starkſtromtechnik ließ es ratſam erſcheinen, die verſchledenen Entwicklungs⸗ und Fabrikationsſtellen, die im Laufe der Zeit bei der Geſellſchaft und den Stemens⸗ Schuckertwerken auf dieſem Gebiete entſtanden waren, in einem gemeinſamen Werk, dem Siemens⸗Röhrenwerk, zu⸗ ſammenzufaſſen. Dieſe Zuſammenfaſſung liegt in der Linie der Entwicklung, die ſeit mehr als zehn Jahren verfolgt wird und zum Ziele hat, Teilgebiete unter ſelbſtändigere Verantwortung zu ſtellen. In einer Reihe von Fällen wurde dazu übergegangen, Arbeitsgebiete des Hauſes auf kuriſtiſch ſelbſtändige Geſellſchaften zu übertragen, mitunter im Zuſammenſchluß mit gleichen Arbeitsgebieten anderer Firmen. Dieſe Entwicklung hat dahin geführt, daß heute von der Gefolgſchaft der Siemens u. Halske AG. und abd⸗ hängiger Geſellſchaften(ohne Siemens⸗Schuckertwerke Ald und Siemens⸗Bauunkon] weniger als 60 v. H. in der Stammgeſellſchaft tätig ſind, während beiſpielsweiſe 1926 noch etwa 80 v. H. zur Siemens n. Halske AG. ſelbſt ge⸗ hörten. Die Geſellſchaft iſt alſo in zunehmendem Maße Holdinggeſellſchaft geworden. a Sie hat aber nicht den Charakter einer finanziellen Holding⸗ geſellſchaft, die irgendwelche Beteiligungen, die wenig oder gar nichts miteinander zu tun haben, verwaltet Siemens u. Halske Ach. iſt eine techniſche Holdinggeſellſchaft. Das Schwergewicht liegt daher in der Förderung des wiſſen⸗ ſchaftlichen, techniſchen, fabrikatoriſchen und wirtſchaftlichen Erfahrungsaustauſches. Die Gefolgſchaft einſchließlich der Siemens ⸗Schuckert⸗ werke AG. ſowie der abhängigen Geſellſchaften im In⸗ und Auslande iſt im Geſchäftsjahre um weitere 11000 auf 121 000 geſtiegen. Die Zahl der Facharbeiterlehrlinge wurde wie⸗ derum erhöht. Die jährlichen Aufwendungen für ihre Aus⸗ bildung betragen rund 1 Mill. 4. Da hochwertigste Fach⸗ arbeiter nicht in genügender Zahl zur Verfügung ſtehen, auch für manche Arbeiten nicht erforderlich ſind iſt die Ge⸗ ſellſchaft dazu übergegangen, angelernte Arbeiter in zwei⸗ jähriger Ausbildungszeit für dieſe Zwecke heranzubilden. Hierbet wurden gute Erfahrungen gemacht. Eine Unterſuchung für das größte Werk der Geſelllßaft hat»ezeigt, daß das Einkommen der Arbeiter ſich ſeit dem Frühfcchr 1989, abgeſehen von oͤem Mehr des durch die Maßnahmen der Regierung ermöglichten Ueberdangs zur vollen Arbeitszeit. auch ſe Stunde um etwa 7 v. H. im Durchſchnitt ſoweßl bei Männern als auch bei Frauen ver⸗ beſſert hat. Dieſe Steigerung iſt vorwiegend auf die Er⸗ hößung der Leiſtuno des Einzelnen bei gleichbleibendem Stücklechn zurückzuführen. a Die freiwilligen ſozialen Leiſtungen der Stemens u. Halske Ac, der Siemens⸗Schuckertwerke Ach und der Sie⸗ mens⸗Bauunion im In⸗ und Auslonde betrusen 17 Mill. Mark gegen 15,4 Mill.„ im Vorfjthre, die geſetzlichen und freiwilligen ſozjalen Leiſtunden zuſammen 31,8(25,6) Mill. Mank. An faſt alle Gefoleſchafts mitglieder wurde eine Weihnachtsguwendurg auseezaßſt und die Gewinybeteili⸗ gun der Gefoloſchaft nach Maßeabe der Dipidende, Hie bisher nach 8fährtger Betriebszudefcri⸗keit erfolgte, wird jetzt ſchon nach fünffähriger Zuceßöriakeit, alſo für das ſechſte Jahr, zur Auszachlung geßracht. Der Betrag, der fitr das Geſchäftsſahr 1934.35 in dieſer Weiſe an ſämtliche Getofeſchaftsmitolieder ohne Berücßchtſoung des Nor⸗ ſtandes und Ker Preknuriſten aus eſchüttet wurde, einſchl. der im Dezember an alle Miglieder»ezahlten Zuwennna, hat eine Summe von mehr als 5 Mällionen/ in Anſpruch genommen. Auf dieſe Weiſe erhalten ein hochouolifizierter Fackarbefter inscetamt 80/ und ein⸗ Arbeiterin 50, ſo⸗ weit ſie fünf Jaßre dem Hauſe angehsrten. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſchließt— wie bereits gemeldet— mit einem Reingewinn von 8,25(6,86) Mill. Mark, der ſich um den Vortrag von 397(2,76) Mill. auf 11,62(9,62 Mill.„ erhößt. woraus eine von 7 auf 8 aus ſelbſt aufzubringenden Deviſen abgelehnt. Da von den und alle übrigen Aufwendungen mit Ausnahme derjenigen v. H. erhößte Dipfdende gezahlt wird. Im einzelnen er⸗ brachten(alles in Mill.„): Rohertrog nach Abzug der Auf⸗ . yd ã dd d y „Europa“ fallen in die zweite,„Manhattan“ und„Waſh⸗ ington“ in die dritte,„Georgie“ und„Britaunſc“,„Cham⸗ plain“ und„Lafayette“ in die pierte Klaſſe. Gleichzeitig mit der Neuklaſſifizierung wurde auch eine Aenderung der bisherigen Paſſageſätze beſchloſſen, die ab 24. Februar wirfſam wird. Durch dieſe Neuregelung wurde u. a. vermieden, daß die Cunard White Star Geſellſchaft ihre Drohung wahr⸗ machte, die Konferenz zu verlaſſen. Ein Ausſcheiden der Cunard White Star⸗Schiffe hätte den Zuſammenbruch der Konſerenz unvermeidlich zur Folge gehabt. Im allgemeinen wurde nur wenig an den bisherigen Paſſabepreiſen geändert. Lediglich die Kabinen der größten Schiffe ſind etwas billiger geworden. Das hängt damit zuſammen, daß die großen Ueberſeedampfer nicht mehr als Luxusdampfer gelten und daher auch von den beſon⸗ ders hohen Hafengebühren für derartige Schiffe befreit ſind. * Die Rentabilitätsſorgen der bayeriſchen Brauereien. Unter Berückſichtigung der inzwiſchen eingetretenen Beſſe⸗ rung der allgemeinen Arbeitslage, haben ſich die Erwartun⸗ gen, die man in Regierungskreiſen an die bayeriſche Bier⸗ preisſenkung vom November 1934 knüpfte, nicht erfüllt. Dieſe Auffaſſung, die in allen Geſchäftsberichten bayertſcher Altienbrauereien für 1034⸗95 wiederkehrt, und die regel⸗ mäßig in den Generalverſammlungen noch unterſtrichen wurde, wird auch in dem von Chefſyndikus Dr. Buchner der Induſtrie⸗ und Handelskammer München erſtatteten Jahresbericht über die Entwicklung der Wirtſchaftslage in Oberbayern im Jahre 1935 geteilt. Wenn die Steigerung des Bierabſatzes in der Münchener und in der oberbayeri⸗ ſchen Brauinduſtrie über dem Reichsdurchſchnltt gelegen habe, ſo ſei dies ausſchließlich auf den lebhaften Fremden⸗ verkehr und eine günſtige Witterung in den Hauptver⸗ brauchszeiten des Bierkonſums zurückzuführen. Für die Münchener Brauereien allein dürfte der Ausfall durch die Bierpreisſenkung rund 5 Mill.& im Jahre ausmachen, für die Münchener Gaſtwirte rund 1,5 Mill.% Dazu kommt die Erhöhung des Gerſtenpreiſes, ſo daß die Rentabilität, im Siemens-Konzern wendungen für Roh⸗, Hilfs-, Betriebsſtoffe 162,69(119,04), Beteiligungen leinſchl. 2,5 aus Amerita⸗Freigabe Teleſun⸗ len] 10,55(7,07) und Zinſen 10,16(11,3). Dagegen erforder⸗ ten die Aufwendungen für Löhne, Gehälter etc. 91,86(70,5), ſoziale Abſchreibungen 11,3(9,2), Abſchreibungen auf An⸗ lagen 2,16(1,36), andere Abſchreibungen 0,006(2,72), An⸗ leihezinſen 4,9(5,08), Steuern 10,4(6,5), alle übrigen Au wendungen mit Ausnahme derjenigen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 52,75(35,8) und eine Zuweiſung an die Sonderrücklagen aus der Amertta⸗Teleſunkenfreigabe 2,5. In der Bilanz ſteht(ebenſalls in Mill. /) das geſamte Anlagevermögen wenig verändert mit 43,1(43,8) zu Buch. Beteiligungen mit 150,5(149,3) ebenfalls wenig verändert. Das geſamte Umloaufsvermögen beträgt 281,6(273,2), dar⸗ unter Warenbeſtände ſtärker erhöht auf 37,87(29,5), Wert⸗ papiere ebenfalls ſtark erhöht, und zwar auf Koſten der Bankguthaben, auf 104,4(82,7), Schuldner durch Rückzah⸗ lungen auf krüher gewährte Darlehen und Warenkredite insbeſondere aus dem Auslande, ermäßigt auf 116,84 3,3), Wechſel 1,13(.32) und Bankguthaben 12,5(27,5). der Paſſivſeite haben ſich bei unverändertem An von 107,09 die geſamten Reſerven durch die Zuweiſung der Amerikafreigabe Telefunken an die Sonderrücklage von 188,34 auf 125,84 erhöht. Die Dollaranleihen wurden nach wie vor mit 4,20/ je Dollar umgerechnet. Für die am 1. Januar 1935 fällig gewordene, gemeinſam mit der Sie⸗ mens⸗Schuckertwerke Ach aufgenommene proz. Dollar⸗ anleihe von 1925 wurde ein an die Devpiſenbehörden geſtell⸗ ter Antrag auf Genehmigung zur Rückzahlung der Anleihe Gläubigern von der Möglichkeit einer Rückzahlung in Sperrmark nur in ſehr geringem Maße Gebrauch gemacht wurde, bedauert die Geſellſchaft, mit der Einhaltung ihrer vertraglichen Verpflichtungen in Rückſtand gekommen zu ſein. Die Siemens-Schuckerfwerke A6. führt in ihrem Bericht u. a. aus, daß die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung mit 5 v. H. durch die Erhöhung des verrechneten Umſatzes ermöglicht wurde. Die Zunahme des Umſatzes entfällt zum weitaus größten Teile auf das In⸗ lands geſchäft, und zwar nicht nur infolge der ſtaatlichen Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen; vielmehr haben auch mitt⸗ lere und kleinere Betriebe der Induſtrie aus ſich heraus Neubeſchaffungen vorgenommen. Das zweite große Auf⸗ tragsgebiet, das der Belieferung der Werke für öffentliche Stromverſorgung, hat noch nicht den von früher her ge⸗ wohnten Umfang angenommen, doch zeigt ſich in der letzten Zeit auch hier eine erfreuliche Belebung. Das allgemeine Verkaufsgeſchäft zeigt dank der geſteigerten Kaufkraft der Beyölkerung gleichfalls eine Zunahme. Das Auslands⸗ geſchäft wurde ſeiner Bedeutung für die Geſamtwirtſchaft entſprechend mit beſonderer Sorgfalt gepflegt. Es gelang auch, es wertmäßig etwas zu ſteigern; die mengenmäßige Steigerung iſt nicht unbeträchtlich größer. Ueber das Arbeitsgebtet der Abteilung Zeutralen wird berichtet, daß im allgemeinen das Geſchäft mit den deutſchen Elektrizitätswerken im Vergleich zur allgemeinen Wirt⸗ ſchaftsbelebung nach wie vor als nicht befriedigend bezeich⸗ net werden muß. Eine ſtärkere Belebung wird von dem neuen Energiewirtſchaftsgeſetz erwartet. Die erſten Aus⸗ wirkungen machen ſich auch bereis in einer Steigerung der Projektierungstätigkeit für größere Krafterzeugungs⸗ und Verteilungsanlagen bemerkbar. In der Abteilung Indu⸗ ſtrie ſetzte ſich die ſtarke Zunahme der Inlandsbeſtellungen ſort, auch im Auslandsgeſchäft war ein Anſteigen zu ver⸗ zeichnen. Das Verkaufsgeſchäft der Abteilung Kleinfabri⸗ kate zeigt im In⸗ und Auslande eine Umſatzſteigerung. Stärker als die wertmäßige Entwicklung iſt— ganz be⸗ ſonders im Auslande— die mengenmäßige Abſatzerhöhung und damit der Umfang an Beſchäftigung, der den Werken zugeführt wurde. Im neuen Geſchäftsjahr hat öder Eingang von Beſtellun⸗ gen aus dem Inland ſowohl als auch aus dem Auslande gegenüber der Vorfahrszeit weiter zugenommen. gleichen geblieben oder haben ſich teilweiſe ſogar noch ver⸗ ſchärft. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung verzeichnet(in Mill. Mark) einen Reingewinn einſchl. Vortrag von 18 in Höhe von 8,94, aus dem, wie bereits mitgeteilt, die Dividenden⸗ zahlung mit 5 v. H. wieder aufgenommen wird. Der Ertrag nach Abzug der Aufwendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Ve⸗ triebsſtoffe ſtellt ſich auf 229 46(168,06). Erträge aus Be⸗ teiligungen erbrachten 0,15(0,17), Zinſen 4,26(4,48). An⸗ dererſeits erforderten Löhne, Gehälter uſw. 114,25(87,5), ſoziale Leiſtungen 19,0(16,6), Abſchreibungen auf Anlagen .06(.01), Anleihezinſen 1,84(2,02), Steuern 17,1(11,1) für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 7,(48,4). Bilanz(ebenfalls in Mill): Anlagevermögen mit 63,66(63,13) und Beteiligungen mit 26,54(26,5) wenig oer⸗ ändert. Umlaufsvermögen 240,58(214.94), darunter Waren⸗ beſtände 57,37(51.), Wertpapiere, auf Koſten der Bankgut⸗ haben ſtark erhöht, 73,68(41.36), Schuldner 90,0(91,65), Wechſel 5,46(7,4) und Bankguthaben 11.75(20 95). Auf der Paſſipſeite iſt das Grundkapital mit 120 und die Reſerve mit 168 ſowie der Dispoſitionsfonds mit.3 unverändert. Im übrigen werden ausgewieſen: Rückſtellungen mit 28.2 (25.23), Wertberichtigungspoſten mit 7,2(6,84), Anleihen mit 45,5(513), Gläubiger mit 78,2(55,16) und Spareinlagen mit 10,68(12,1). HV. am 29. Februar 1936. namentlich der hauptſächlich Lagerbier herſtellenden Braue⸗ reien, vielfach eruſtlich bedroht ſei. * Allgemeine Anordnung auf dem Gebiet der Firnis⸗ herſtellung. Im Reichsanzeiger wird die„Allgemeine An⸗ ordnung auf dem Gebiet der Firnisherſtellung“ veröffent⸗ licht. Danach bedürfen alle Unternehmen, die gewerbs⸗ mäßig im Haupt⸗ oder Nebenbetrieb pflanzliche oder tieriſche Oele und Fette und deren Fettſäuren, Firniſſe und Standöle ſowie natürliche und künſtliche Harze zu Leinölfirnis verarbeiten oder zu Erzeugniſſen, die Leinöl⸗ ſirnis ganz oder teilweiſe als Anſtrichmlttel erſetzen ſollen, der ausdrücklichen Verarbeitungsgenehmigung der Ueber⸗ wachungsſtelle für induſtrielle e und der Ueberwachungsſtelle„Chemie“. In dem Antrag auf Er⸗ teilung der Verarbeitungsgenehmigung iſt die Zuſammen⸗ ſetzung des Erzeugniſſes genau anzugeben. Die Verarbei⸗ tungsgenehmigung wird für das angemeldete Erzeugnis erteilt. Aenderungen der Zuſammenſetzung bedürfen der erneuten Genehmigung. Die Ueberwachungsſtelle für in⸗ duſtrielle Fettverſorgung erteilt die Verarbeitungsgeneh⸗ migung gleichzeitig im Namen der Ueberwachungsſtelle „Chemie“. Die Anträge ſind deshalb auch nur bei der Ueberwachungsſtelle für induſtrielle Fettverſorgung einzu⸗ reichen. Sie kann die Verarbeitungsgenehmigung von der Erfüllung von Auflagen abhängig machen und an Bedin⸗ gungen knüpfen. Sie kann insbeſondere hinſichtlich der Verarbeitungsmenge, des Preiſes, des Abfſatzes ſowie hin⸗ ſichtlich des Verwendungzweckes bindende Vorſchriften machen. Die Verarbeitungsgenehmigung gilt bis zum 20. Februar 1936 als erteilt für alle Unternehmen, die bisher ſchon die genannten Stoffe zu den oben aufgeführten Er⸗ zeugniſſen verarbeiten. Jedoch dürfen bis zum 29. Februar nicht mehr Stoffe verarbeitet werden, als im Februar 1085 zu den gleichen Erzeugniſſen verarbeitet worden ſind. * Schweiz. Dex ſchweizeriſche Außenhandel für den Monat Januar weiſt den üblichen ſalſonmäßigen Seca auf. Die Ausfuhr ſank gegenüber Dezember von 76, au 78,6, die Einfuhr von 124,9 auf 874 Mill. * Der Londyner Goldpreis betrug am 10. Februar 1086 Die Schwierigkeiten des Auslandsgeſchäfts ſind im übrigen die gehen. DELS- v WIRTSCHAFTS-Z TUNG Mittag-Ausgabe Nr. 69 Nhein-Mainische Abendbörse Freundlich * Frankfurt, 10. Februar. An der Abendbörſe hielt die feſte Stimmung an. Auf⸗ träge lagen allerdings kaum vor, doch beſtand bei der Kuliſſe auf Baſis der Berliner Schlußkurſe eher etwas Kaufneigung. Neben Zellſtoffwerten, von denen man Wald⸗ hof mit 123(1234) und Aſchaffenburger mit 90(904 nannte, waren Verein. Stahlwerke zu etwa 8258(8272) ge⸗ fragt. JG Farben kamen bei kleinem Umſatz mit 1517“ (15176) zur Notiz. Am deutſchen Rentenmarkt blieben die Kurſe unverändert. Man nannte Altbeſitz mit 110, Zins⸗ vergütungsſcheine mit 93.20, Kommunalumſchuldung mit 87.10. Von fremden Papieren fanden Mexikaner auf Grund höherer Kurſe aus Paris erneut Intereſſe. Man nannte 5 v. H. Aeußere Gold mit 14½(14.30), 5 v. H. Innere Silber mit.25(676) und 4 Frrigation mit.55(.45). Die Börſe lag auch im Verlaufe faſt geſchäftslos, die Grundtendenz blieb aber ſeſt. Größeres Geſchäft verzeich⸗ neten Verein. Stahlwerke zu 8294(89%). Im übrigen lagen die Kurſe gegen den Berliner Schluß nur um Bruch⸗ teile eines Prozentes verändert, 1 v. H. höher lagen ſedoch Conti Gummi mit 168½(167). Deutſche Renten blieben geſchäftslos. Altbeſitz 110(110,60. Mexikaner waren im Verlaufe ſehr ſtill, lediglich im Freiverkehr kam es zu den letzten Mittaaskurſen zu geringen Umſätzen. Von Groß⸗ bankaktien notierten Commerzbank etwas höher mit 9597 (927, dagegen DD⸗Bank 1 v. H. niedriger mit 904(91). Dresdner Bank lagen mit 9½ unverändert. Nachbörſe: Verein. Stahlwerfe 829783, e Farben 151, 5 v. H. Innere Silbermexikaner 6 Geld. Waren und Märkſe * Maunheimer Getreibdegroßmarkt. In ber neuen Woche hat das Angebot in Brotgetreide, das in den erſten Tagen des Februars eine beachtliche Zunahme erfahren hatte, wieder etwas nachgelaſſen. Die Kauftätigkeit der Mühlen iſt andererſeits infolge der niedrigen Vermahlungsqupte ausgeſprochen ruhig. Die Forderungen der Verkäufer ſind daher auch etwas nachgiebiger geworden, hauptſächlich ſo⸗ weit ſie mit erhöhten Handelsſpannen am Markt geweſen ſind. So iſt Sachſen⸗Saale⸗Weizen, der noch vor wenigen Tagen mit erhöhter Handelsſpanne bis zu 6/ angeboten war, letzt nur noch mit 5 /, teilweiſe auch mit nur 4,78% offeriert. Mitteldeutſcher Weizen iſt mit 4,50 Handels- ſpanne am Markt, Pommern Mecklenburg Holſteiner, Bayern⸗ und Franken⸗Weizen waren mit 4/ Hanbels⸗ ſpanne zu haben. Für Unterfranken⸗Weizen werden noch —6„ Handelsſpanne verlangt. Das Angebot aus Sübd⸗ weſtdeutſchland iſt der Jahreszeit entſprechend klein. In Roggen ſind die Anlieferungen aus der hieſigen Gegend nur gering, ſo daß norddeutſcher Roggen(Pommern Mecklenburg⸗Märker) zum Mühlenfeſtpreis cif Empfangs⸗ hafen gewiſſe Geſchäfts möglichkeiten hat. Das Kaufinter⸗ eſſe der Mühlen iſt jedoch weiter nur klein. Das Brau⸗ gerſtengeſchäft iſt beendet. Die verarbeitende Brauinduſtrie dürfte nunmehr gut eingedeckt ſein, auch die Erzeuger werden wohl über keine größeren Beſtände mehr verfügen. Induſtriegerſte liegt eher wieder etwas feſter. Nach ſtän⸗ dig abgleitenden Preiſen in ber letzten Zeit werden pom⸗ merſche und ſchleſiſche Induſtriegerſte jetzt mit 22,50„ eif Oberrhein offeriert, oſtpreußiſche iſt mit 22,25„ eif er⸗ hältlich. Futtergerſte und Hafer ſind geſchäftslos. Roytterbamer Getreidekurſe vom 10. Febr.(eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilb) März 4,90, Maf, Juli je.80; Sept. 4,70.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) März 52,50 K; Mai 54: Juli 54,75 K; Sept. 56. * Schiffarſtadbter Gemüſemarkt. Dänenkohl 625: Rot⸗ kraut 758,5; Zwiebeln 7,2; Wirſing—6; Feldöfalat 30 bis 40 Pfg. e Liverpooler Banmwollkurſe vom 10. Febr.(Eig. Dr.) Amerl tou. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Febr. 56 589; März 585; April 581; Mai 577; Juni 579, Jul 570 Aug. 562, Sept. 556; Oft. 548; Nov. 545; Dez. 544; Jan.(87 544; Febr., März je 543; Mat 542, Juli 541; Okt. 530 Jau. 88] 534; Tendenz ruhig. Leinöl⸗Notierungen vom 10. Febr.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Febr. 11,0; Leinſaat Klk. per Febr. März 1213/16; Leinfagtöl loko 27,3; Febr. 25,4% Mai⸗ Auguſt 26,9; Boumwollöl ägypt. 25,0: Baumwoll⸗St. per Febr. 6/6. Neu york: Terp. 40,75. Savannah: Terp. 44,75. Ruhiges Geſchäft am Ledermarkt. Das Ledergeſchäft wor in der erſten Hälſte des Januars ruhig, ſpäter wurde die Nachfrage, beſonders für Schuhoberleder, reger. Im allgemeinen hat die Schuhinduſtrie noch nicht genügend Frühjahrsaufträge, um ſtärker in den Markt eingreifen zu können. Da aber andererſeits das Angebot in Leder nicht oringend iſt, beſteht bei der Schuhinduſtrie trotzdem eine gewiſſe Koaufluſt für die gangbarſten modeſarbiaen Ober⸗ leder. In Unterleder hielten ſich die Umfätze während des ganzen Monats im Rahmen eines normalen Bebarts⸗ geſchäfts. In der Lederwarenindbuſtrie iſt der Geſchäfts⸗ gang vor der Leipziger Frühjahrsmeſſe allfährlich ruhiger. Ebenſo hat die Lederhandſchuhinduſtrie im Jannax ein ruhiges Geſchäft, da Winterhandſchuhe nicht mehr beſtell: werden und die Frühſahrsaufträge erſt noch und nach ein⸗ Eine befriedigende Entwicklung zeigt bie Leder⸗ ausfuhr. Geld- und Devisenmarkt Zürſch, 10 fe ar(thin! mich) tend. 2 ont. 21% benen 41.7% n 1272 ene! 2⁰⁰ enden 15,5,% hola?! 27.80 Vatstn 5787 t. mu. 276 Atuprr; 202.87 gerſin 123.25— Ba fepes„. F/ beleen Sl. dien ct.. 38.90 bei: 700 ena 85 ollen 24.30— ofs 66.25— Ihen 200,— Mensts get 8 Paris, id fetmer(schlag ennlſich). len 74,7 nen 207.25] Kovensgen 386.— f wien 2 ert: 14.95 fallen 120.80 foſtanf 10.28 Berlin 609.25 bein 254. cht: 294.75] den 388.50] and 285. London, 1d febrver(Schluß emiliet Funn 501.8( openhsgen 2240 f Are 370.75 U 1. Vin 20955 5 19,9% bemzple 0 67—oetobem⸗ 1225 mslerdam 729.0 Osle.90 5 Honstenun. 617, de en 125.— Ferit 24.97 issn 110.12 Alben 5 0 un, 18. ür: 29.40 76 felsige: 227,. dien 28.7 Manke 28. alien 62,18 breg 149,50 Wente 28.28 aas 106.8 kerſin 12.30%½¼ J Budspesl 775 Busnes Ares 15,— Jene: en 8, ½½ beer 217 5 fle be n. 42 A 1805 bn 88.8 See 200— bent.881 tante 100,12 Meialle Hamburger Meſallnoflerunuen vom 10. Februar Hu pler 1 u. reitg- Aan arief biss Arlef f bed berahif Brief belt berahl. lauen 44,44.. 274, 7 Hüttener... 19.—19.— kabel.— 44.,% 7K„ kehneilber(A. f. ß) 40,25 37 25 Mi 44.— 44. 274.5 74.5. feugeid(H. 5. r..84 2,79 4 44.— 44. 74,5 7,0 Alt- Plat(Abtelh 50 48,254.50 274. 0 27. bapr.(Fd. p..). 410/290 Ian 448. 48. 2/4, 274.5„ ſechn, reines Pisfin Juli 48.50.75 274,5 2/4. Detallpr.(dM. n. gr....85.60 VVJCVVVC Lor ait Mabjnjn..„.„„„.. flmen Hegnlns dne:(L.) 56.— 49 Herend.„„„ ueclber(L be flache) 12.75 12.75 Jetam...... Vöeltramer ines,(in W.[.. 38, Pforzheimer Edelmetallnotierungen vom 11. Februar. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bonk und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Piorzheim): Platin techniſch rein 3,60 je Gramm: dito. 4 v. H. Polladtum 3,55 ſe Gramm; dito. 4 v. H. Kupſer 3,45 ſe Gramm; Feingold 2840 fe Kllo; Fein⸗ ſilber 42,90—44,70 je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kills bw. 1 bis 9 Kilo. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an ber heutigen Börſe war nicht beſonders rege. Die Talfracht blieb mit 1 4 ab Ruhrort und 1,10% ab Kanal nach Rotterdam und 1,80„ ab Ruhrort und 1,0 ab Kanol nach Antwerpen⸗Gent einſchl. Schleppen unverändert. Die Bergfracht wurde mit 1,10 4 ab Ruhr⸗ ort und 1,30„ ab Kanal bezahlt. Der Beraſchlepplohn notierte mit 70 bzw. 80 Pfg. nach Mainz⸗Guſtapshurg und 80 bzw. 90 Pig. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn be⸗ für eine Unze Feingold 140 fh 6 ö= 86,4778 4, für ein Gramm Fein ald demnach 84,2061 Pence 2,7802 l. trägt 10 Pfg. für größere beladene Kähne ab Rußrort nach Rotterdam. 8. Seite Nummer 69 Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 11. Februar 1936 Rund um Garmiſch Sonja Henie ſagt: „Die Bahn iſt zu hart!“ (Von unſerem E..⸗Sonderberichterſtatter) Garmiſch⸗Partenkirchen, 10. Februar. Im Olympia⸗Eiskunſtlaufſtadion, wo gegenwärtig die Herren ihre Pflichtübungen austragen, ſieht man alle, die in der großen Welt des Eiskunſtlaufs einen Namen haben, unter den Zuſchauern. Selbſtverſtändlich auch Sonja Henie und ihre große Gegnerin, die hübſche Engländerin Cecilia Cooledge. Sonja, die ganz in Weiß gekleidet, ſehr hübſch ausſieht, gibt immer wieder ihr fachmänniſches Urteil über die Leiſtungen ihrer männlichen„Kollegen“ ab. Und wenn man die ſympathiſche, jetzt 24jährige Weltmei⸗ ſterin nach ihrer Meinung fragt, gibt ſie bereitwilliger Aus⸗ kunft als ihre leiſtungsmäßig hinter ihr rangierenden Geg⸗ „Häſeken“, wie die Berliner Sonja nennen, beſtürmt. zu hart“. ſagt ſie und blickt dabei ernſt auf die vor ihr liegende glitzernde Fläche. Ein luſtiges Ding, dieſe Sonja. Zu allerlei Scherzen aufgelegt. Verſtändlich, man kennt ſie auch überall. Mit Fachamtsleiter Kleeberg ſcheint ſie auf beſonders gutem Fuß zu ſtehen. Ihr Trainer, der Amerikaner Howard Nickolſon läßt kein Auge von ſei⸗ nem Schützling. Und auch Papa Henie paßt auf ſeine neun⸗ malige Weltmeiſterin mächtig auf. Sonja iſt mit ihrer liebenswürdigen Art, der Liebling der Beſucher des Eis⸗ kunſtlaufſtadions. Immer ſtehen einige, die ſie aus nächſter Nähe ſehen wollen, um ſie herum. Von allen Seiten wird „Häſecken“, wie die Berliner Sonja nennen, beſtürmt. Autogramme von ihr ſtehen hoch im Kurs. Lächelnd und gerne erfüllt ſie die vielen Wünſche. Das iſt eine Eis⸗ kunſtläuferin, wie wir ſie uns vorſtellen. Nur ſchade, daß wir keine ähnlich gute, ähnlich liebenswürdige und ähnlich fröhliche Läuferin haben. Jagd auf Bracht Es iſt beſtimmt noch nicht oft vorgekommen, daß ein Abfohrtsläuſer, der vorſchriſtsmäßio geſtartet iſt, einfach nicht am Ziele ankommt. Daß es aber auch ſo etwas gibt, beweiſt folgerder„Fall“, der ſich am Schauplatz der 4. Olympiſchen Winterſpiele zutrug. Als am Samsdogwor⸗ mitbag die Teilmehmer der Kombination Abſachrt⸗ und Tor⸗ lauf hoch oben am Kreuzeck zum Abauf bereitſtanden, befand ſich unter ihnen auch ein Belgier namens Bracht. Beſag⸗ ter Bracht war wie ſeine Rivalen geſtartet, kam aber wie die Zielrichter, nachdem der letzte Läufer durchkam, feſtſtellben.. nicht am Ziele an. Niemand wollte— naoch⸗ dem man ſich nach feinem eidentümbichen Verſchwünden er⸗ kündigte,— peſehen haben, wo er die vorgeſchriebone Strecke verließ, niemand wollte wiſſen, woßin er cekommen war. Und tätſäcklſch, Bracht hat ſich bis heute noch nirgends ein⸗ gefunden. Wor ihm die Strecke zu ſchwer, hielt er ſich nicht für ſchnell genug, oder wollte er einfach nicht mehr? Alles raden, die zur Stunde noch niemamd beantworten kann, außer Bracht ſelbſt, der doch nicht vom Erdboden verſchwun⸗ den ſein kann. Die Suche nach Bracht geße weiter! Uns wenn er die vorſteherden Zeilen zu Geſicht bekommen ſollte, ſo ſoll er doch ein Lebenszeichen von ſich geben. Wir warten darauf! Ein Dackel als Maskoltchen Eine Viertelſtunde im Umkleideraum der amerikaniſchen Eishockey⸗Spieler Die amerikaniſchen Eishockey⸗Spieler, die der deutſchen Mannſchaft eine 110⸗Niederlage beibringen konnten, ſpielen einen thpiſch lanadiſchen Stil. Sie führen den Puck mit verblüſfender Sicherheit am Stock, ſind ſchnelle Angreiſer und ebenſo geſchickte Verteidiger. Dazu lommt, daß die Jonkees überaus ſchnell und unberechenbar ihre Angrifſe vortrogen und ſo blitzſchnell Erſolge erzielen. Ihr beſter Mann, der Stolz der Mannſchaft, iſt Carriſon. Er knaollt die Schüſſe aus jedem Winkel mit ungeheurer Wucht auf den gegneriſchen Kaſten. Und ſchon mehr als einmal hat er aus zwanzig oder dreißig Meter Entfernung am Tor⸗ wart vorbei das Ziel getroffen.„Uns kann nichts paſſieren, wir werden zeigen, wos wir können!“, meint er,„weil wir unſer Maskottchen, einen Dackel, den uns Bobby Bell, ein Freund aus Kanada, der gegenwärtig in Nürnberg als Trainer tätig iſt, ſchenlte.“ Wir fragen ihn nach dem„Steck⸗ brief!“ ſeiner Kameraden. Hier iſt er: Torwart Moone, 23 Johre alt, Beſitzer eines großen Bäckereibetriebes. Ver⸗ teidiger: Shaughneſſy, 20 Jahre alt, Empfangschef in einem Hotel; Stubbs, 24 Jahre alt, Angeſtellter einer Hutſabrik. Erſte Stürmerreihe: Carriſon, 22 Jahre alt, Angeſtellter eines Kaufhauſes; Shmit, 25 Jahre alt, Angeſtellter einer Lederſabrik; Lax, 29 Jahre alt, Lehrer; Roß, 24 Jahre alt, Techniker. Soeben kommt Mr. Brown in die Kobine ſeiner Jungens. Er gibt ſeiner Freude, daß ſie ſich ſo glänzend geſchlaßen haben, mit erregten Worten Ausdruck.„Kanada gegen Amerika im Endſpiel, Jungens, Jungens, das wäre eine Sache!“, ruft er ſeinen Leuten zu und klopft ihnen dabei lamerosſchaftlich ouf die dickwattierten Schultern. Schnell kleiden ſich die Amerikaner um und verſtauen ihre Hobſeligleiten in einem großen Sack aus Zelttuch. Wahllos wird alles hineingeworſen, das Ganze oben zugeſchnürt, und wenig ſpäter ſieht der Umkleideraum genau ſo blitzſauber aus, wie die Amerikaner ſelbſt, die im Erfriſchungsraum des Stadions ſchon wieder ihren geliebten Grog zu ſich nehmen. Holländiſches Lob für Garmiſch-Partenkirchen Die holländiſche Preſſe berichtet recht eingehend über den erſten Sonntag der 4. Olympiſchen Winterſpiele tn Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen. So ſtellt der„Telegraaf“ feſt, daß an dieſem Tage allein 40000 Zuſchauer in Sonderzügen von München gekommen ſeien und dieſer Tag auch ein überwältigender Erfolg für die Deutſchen geweſen ſei. Im Mittelpunkt des Intereſſes habe der Männer⸗Torlau' ge⸗ ſtanden, dem nicht weniger als 60 000 Zuſchauer zugeſehen hätten. In dieſer Disziplin hätten die deutſchen Läufer einen ebenſo großen Erſolg erzielt wie am Vortage die deutſchen Läuferinnen. In der Wertung dieſer großen Leiſtungen der Deutſchen ſtellt das Blatt ſeſt, daß zwar die deurſchen Läufer das Gelände beſſer gekannt hätten als die Norweger. Trotzdem hätten aber unſere Bewerber be⸗ wieſen, daß ſie den Norwegern in den Abfahrtsläufen bedeutend überlegen ſind Es ſei aufgefallen, daß die Tor⸗ lau'technik der Norweger, was die Geſchmeidigkeit betrifft, noch weit hinter der deutſchen Technik zurückſtehe. Die Preſſe berichtet ferner ſehr eingehend über den Be⸗ ſuch der holländiſchen Kronprinzeſſin, die ſich mit der Königin der Niederlande in Jals in Tirol zur Kur auf⸗ halte und inkognito einen Ausflug nach Garmiſch unter⸗ nommen habe. Als der Sieg der Deutſchen Chriſtl Cranz hierzulande zu einem ſind. Sehr gut iſt für die Preſſe ge⸗ ſorgt worden. Ich bonn nur ſagen: Wunderbar!“ Der Berichterſtatter des Prager Tageblatts: „Sp kann nur Deutſchland Olympiſche Spiele du rch⸗ führen. Bei anderen und in der Tſchechoſlowakei kann ntemand ſo aut organiſieren. in Deutſchland mög lich.“ Daß alles ſo klappt, iſt nur Take Aſo, der japaniſche Mannſchaftsftthrer: „Da ich ſchon oft in Deutſchland war, habe ich von vornherein gewußt, daß die Spiele ſo gut als irgendmög⸗ lich durchgeführt werden. Aber trotzdem war ich, als wir än Garmiſch awkamen, überraſcht, ſo freundlich empfangen zu werden und alles ſo gut vorbereitet zu finden.“ F. Fujiwara— Japan von„Nippon Dempo News Agency“: „Da ich erſt zwei Tage in Garmiſch weile, kann ich noch nicht viel ſagen. Daß Deutſchland aber die Olympiſchen Winterſpiele in Olympiſchem Geiſt durchführt, habe ich be⸗ reits feſtſtellen können. Die japaniſche Mannſchaft, bei der ich heute morgen weilte, iſt begeiſtert! Man hätte keinen beſſeren Veranſtalter finden können als Deutſchland!“ Der Berichterſtatter der Züricher Neueſten: „Deutſchland hat alles getan, was menſchen möglich war. Die Verhältniſſe ſind geradezu ideal zu nennen. Und ob⸗ wohl die Zeitung, die ich vertrete, im Deutſchen Reich ver⸗ boten iſt, genehmigte man mir ohne weiteres die Ueber⸗ endung von zwei Belegexemplaren. Ich muß ſchon ſagen, das iſt Höflichkeit und Zuverkommenheit, wie man ſie ſonſt nirgends trifft. Ich bin begeiſtert!“ L' Auto— Paris in ſeiner Donnerstag⸗Ausgabe: Dr. Ritter von Halt hielt ſeine Anſprache in deutſcher Sprache. Der Präſident des Olympiſchen Komitees Graf Baillet⸗Latvur ſprach engliſch. Seit wann iſt franzöſiſch Bobs im Training Auf der Olympia⸗Bobbahn hat urch Lautſprecher bekanntgegeben wurde, habe die Kron⸗ prinzeſſin herzlich in den allgemeinen Beifall eingeſtimmt. Der Ausflug der Kronprinzeſſin ſei in jeder Hinſicht be⸗ friedigend verlaufen und durch das herrliche Wetter begün⸗ ſtigt geweſen. Was andere meinen: Ein bekannter amerikaniſcher Journaliſt: „Die 4. Olympiſchen Winterspiele ſind piel beſſer orgo⸗ niſtert, als die Spiele von Late Placid. Ich habe mich— wie übrigens alle meine Kollegen— gewundert, ſo eine vorzügliche Organiſation kennenzulernen. Wir Amerikaner ſind ziemlich ſteptiſch über den großen Teich gefahren. Aber wir müſſen ſagen, daß Deutſchland die Olymgiſchen Spiele ſo durchveführt hat, wie ſie durchgeführt gehören. Den Führer ſah ich bei der Eröſſnung zum erſten Male. Er hat einen großen und überwältigenden Eindruck auf mich gemacht.“ Falz⸗Fein, ein Berichterſtatter von L' Auto— Paris: „Beſſer kann man Olympiſche Winterſpiele nicht durch⸗ ſühren! Das iſt ſchon ein Wunder der Organiſation. J habe geſtaunt, wie zuvorkommend und höflich die Leute Das Pflichtlau en der Männer Kunſteisſtabton zu Garmiſch⸗Parten kirchen während des Pflichtlaufens der Männer für dus Blick in die 4. Olympiſchen Winterſpiele. (Weltbild,.) (Preſſephoto,.) das ofiizielle Training begonnen. nicht mehr die Sprache des internationalen Olympiſchen Komitees? Mit dieſer kleinen Spitze verſucht die ſonſt ſehr ver⸗ antwortungsvolle franzöſiſche Sport⸗Zeitung den Olym⸗ piſchen Frieden zu ſtören. Und da müſſen wir ſchon ſagen daß es uns nicht auf die Sprache, ſondern guf den Geiſt ankommt, der während der Tage in Garmiſch Zuſchauer, Aktive und Funktionäre beherrſcht. Der Sieger in der alpinen Kombination Franz Pfnür, Deutſchland, geht nach ſeinem prachk⸗ vollen Slalomlauf durchs Ziel, mit dem er den Sieg in der alpinen Kombingtion und damit die Gold⸗ medaille gewann. (Weltbild,.) Deutſche Jußballelf gegen Spanien Die deutſche Fußballelf zum Länderkampf gegen Spanden am Sonntag, 23. Februar, in Barcelona wurde wie folgt aufgeſtellt: Jakob (Jahn Regensburg) Haringer Münzenberg (Wacker München)(Alemannia Aachen) Janes Goldbrunner Gramlich (Fortuna Düſſeldorf)(Bayern München)(Eintr. Frautfurt) Lehner Hohmann Lenz Szepan Fath (Augsburg!(Benrath)(Dortmund)(Schalte)(Worms) Erſastz: Buchloh(VfB Speldorf), Tiefel(Eintracht Frankſurtſ, Kitzinger(Fc 05 Schweinfurt), Siffling(S Waldhof) und Simetsreiter(Bayern München). Die Mannſchaft zum Spiel gegen Portugol am 26. Fe⸗ bruar in Liſſobon wird erſt an Ort und Stelle aufgeſtellt, ſo erklärt ſich auch die verhältnismäßig große Anzahl von Erſatzleuten. Das Länderſpiel in Barcelona wird übrigens von dem Belgier John Langenus geleitet werden, was inſofern bemerkenswert iſt, als die Spanier bekanntlich mit der Leiſtung des Belgiers beim Spiel gegen Oeſterreich in Madrid nicht ganz einverſtanden waren. Es kennzeich⸗ net die ſportliche Einſtellung der Spanier, daß ſie trotzdem den deutſchen Vorſchlag annahmen. Zur deutſchen Mannſchaft ſelbſt iſt zu ſagen, daß zehn Spieler wiederkehren, die am 4. Dezember in London gegen England kämpften. An Stelle von Raſelnberg Gen⸗ rath) wurde diesmal der ſtarke Dortmunder Lenz berück⸗ ſichtigt, der die Sturmführung übernimmt. In Süsdeutſch⸗ land wird man es nicht verſtehen, daß man abermals auf Siifling(Mannheim) verzichtet, bzw. ihn nur in Reſerve hält. Als Halbſtürmer würde er u. E. viel beſſer zur Gel⸗ tung kommen, als der Benrather Hohmann. Im übrigen darf man zu dieſer Mannſchaft vollſtes Vertrauen haben, denn es wurden durchweg Spieler aufgeboten, die ſich in vielen Länderkämpfen bewährten, zuletzt— wie geſagt— gegen England. Experimente wurden nicht gemacht und das iſt in Anbetracht der ſchweren Spiele, die unſerer Ver⸗ tretung auf der iberiſchen Halbinſel harren, gut ſo. Die Eishockey-Zwiſchenrunde Der Spielplan wurde aufgeſtellt Nachdem die Internationale Eishockey⸗Vereinigung am Montag die Gruppeneinteilung für die Zwiſchenrunde des olympiſchen Eishockey⸗Turniers gelegt hatte, wurde nun auch der Spielplan aufgeſtellt. Die Kämpfe finden wieder im Olympiſchen Eisſtadion und auf dem Rieſſerſee ſtatt. Der Spielplan hat folgendes Ausſehen: Dienstag, 11. Februar: Rieſſerſee: 14.30 Uhr: Oeſterreich Schweden(Gruppe); anſchließend: Amerika Tſchecho⸗ ſlowakei(Gruppe).— Eisſtadion: 20 Uhr: Deutſch⸗ land— Ungarn(Gruppe). Mittwoch, 12. Februar: Eisſtadion: 14.30 Uhr: Kanada— Ungarn(Gruppe); anſchließend: Tſchechoſlowakei— Schweden(Gruppe Y. 20 Uhr: Deutſchland— England (Gr.); anſchließend: Amerika— Oeſterreich(Gr.. Donnerstag, 14. Februar: Ungarn England(Gruppe), Amerika— Schweden(Gruppe), Tſchechoflowakei Oeſterreich(Gruppe), Kanada— Deutſchland(Gr.). Ort der Austragung und Beginn der Spiele an dieſem Tage werden erſt ſpäter feſtgelegt. Schäfer Wilſon Sharpe- Vaier Unter ungeheurer Anteilnahme des Publikums wurde am Montag bei den Olympiſchen Winterſpielen im Kunſt⸗ etsſtadion zu Garmiſch⸗Partenkirchen von den frühen Mor⸗ genſtunden an bis zum Abend das Pflicht⸗Programm zum GEiskunſtlauſen für Männer erledigt. Wie nicht anders zu erwarten war, ſpielte Weltmeiſter Karl Schäfer wieder die Hauptrolle und gab nie die Spitze ab. Er legte zwi⸗ ſchen ſich und dem auf dem zweiten Platz folgenden Kana⸗ dier Wilſon nach Abſchluß der zwölf Pflichtfiguren ganze 18 Punkte. Dicht zuſammen liegen die Läufer der zweiten Gruppe, die Wilſoen anführt. Unter ihnen iſt auch der deutſche Meiſter Ernſt Baier zu inden, der ſich aus⸗ gezeichnet hielt und den vierten Platz belegte. Deutſch⸗ Lands zweiter Vertreter. Günther Lorenz, dagegen kam nach Abſchluß der Pflichtfiguren nicht über den 19. Platz hinaus. Die Errechnung der Ergebniſſe nahm naturgemäß einige Stunden in Anſpruch, ſo daß die Rangfolge nach der Pflicht erſt wach 23 Uhr bekanntgegeben werden konnte. Hier iſt ſie: 1. Karl Schäfer⸗Oeſterreich 2509; 2. Wilſon⸗Kanada 237,0; 3. Graham Sharpe⸗England 87,7; 4. Ern ſt Batier⸗ Deutſchland 297,0; 5. Kaſpar⸗Oeſterreich 29½1; 6. Nünkanen⸗ Finnland 228,3; 7. Potaky⸗Undarn 223,3; 8. Tertar⸗Ungarn 222,7; 9. Jackie Dunn⸗England 2223: 10. Lee⸗US N. 216 2; 11. Pates⸗England 216; 12. Reiter⸗ ISA 215,5; 183. Tomlins⸗ England 213,7; 14. Büeler⸗Schweiz 211,3; 15. May⸗Oeſter⸗ reich 211; 16. Katayama⸗Japan 2092; 17. Lienhart⸗Oeſter⸗ reich 208,4; 18 Hill⸗ ISA 201,9; 19. Günther Loreuz⸗Deutſch⸗ land 198,8; 20. Oimatſu⸗Japan 197,8; 21. Turufanke⸗Ru⸗ mänien 197; 2 ⸗Dichechoſlowakei 193; 23. Wata⸗ nabe⸗Japan 191,5; 24. Haſegawa⸗Japan 186; 25. Auls⸗Lett⸗ land 128,7. 5 Eisſchießen auf dem Rieſſer See Punkt 13.30 Uhr begannen auch am Montag auf dem Rieſſerſee die internationalen Vorführungs wettbewerbe im Eisſchießen. Wieder hatten ſich überraſchend viele Zu⸗ ſchauer eingefunden, die den Kämpfen mit Begeiſterung und Sachkenntnis folgten. Zunächſt wurde das Internativ⸗ nale Wettſchießen mit Rekordverſuchen in Angriff genom⸗ men. Alle 14 Schützen ſtellten ſich dem Starter, darunter auch einige Oeſterreicher und Tſchechoſlowaken. Die ge⸗ nauen Ergebniſſe: Internationales Weitſchießen: 1. Reiterer(Oeſterreich) 15 Ringe; 2. Brunner(Deutſchland) 9 Ringe, 3. Wolfinger (Tſchechoſlowakei) 9., 4. Lawugger(Oeſterreich) 9. R. Nationales Mannſchaftsſchießen für Männer: 1. Se Rieſſer⸗ ſee(Baader) 334:94, Note 3,553; 2. Bad Aiblinger ES (Wirth) 330:110, Note 3,000.— Nationales Weltſchießen für Männer: 1. Hacker(Gotteszell) 95,2 Meter; 2. Kollmanns⸗ berger(Sc Rieſſerſee) 93,5 Meter. S Gau Baden Abteilung 3: Frankonia Karlsruhe— Phönix Dur⸗ mersheim:1; VfR Neureut— Germanig Durlach 3227 F B 04 Raſtatt— FV Daxlanden:2; JW Kuppenheim— Vik⸗ toria Hagsfeld:2; Sportfreunde Forchheim— FV Beiert⸗ heim 111. 5 Abteilung 4: Viktoria Enzberg— Fe Eutingen 271; Germania Forſt— Germaniag⸗Union Pforzheim 10 FVg Mühlacker— Germania Karlsdorf:1; F Niefern— Je Birkenfeld:0; VfB Bretten— VfR Pforzheim:0. Abteilung 5: Sportfreunde Freiburg— Kickers Freiburg 41; FB Lörrach— SpVg Freiburg:2; Friedlingen Fahrnau:1; Wehr— Je Schopfheim:2. Abteilung 6: Renchen— Ich Kappelrodeck:8; Fc Lahr — Elgersweiler:0; Fc Waldkirch— FV Offenburg 2287 1 5 Achern— Ic Oberkirch:1; F Kehl— Fc Gutach Abteilung 7: JV Villingen— Fc Konſtanz:0 F Donaueſchingen— F St. Georgen 318; Gottmadingen— Stockach:0; F Triberg— Fc Mönchweiler:3. 0 1 en ien olgt uar 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe 9. Seite“ Nummer 60 Die MTG— Turnverein 1846:12(:5) Ta Oftersheim— Jahn Weinheim 423(:8) TV Leutershauſen— Tgde Laudenbach 724(:2 Jahn Neckarau— TW Friedrichsfeld:9(226 Der vergangene Poſtſpor 1 Ta Of konnte, zu mer Jahnleute heimern am di send die Ofte Sonntag hat den ſpielſrei geweſenen 3 Ziel inſoſern geernet, als die it durchaus gerechnet werden lichen Sieg über die Wein hei gekommen iſt, welche den Mann⸗ t Ferſen waren— Dadurch heim zum Verfolger des Tabellenfi h einer Serie von Miß⸗ erfolgen 7 ir 2 0 einmal der Turn ⸗ verein 1846 die M TG trotz zahlreichen Erſatzes über⸗ raſchend klar. Währ die 1846er dadurch aus der Ge⸗ fahrenzone gek ſind iſt die Gefahr des Abſtieges für die MTGen noch größer geworden, obwohl auch Leutershauſen die TDgde Laudenbach ſchlug, die immerhin noch 3 Punkte or der M7 liegt und auch 2 Jahn Neckarau eine weitere Niederlage durch den TV Friedrichsfeld einſtecken mußte, deſſen Erfolg tert wurde durch das Ausſcheiden des ülers nach einer Verletzung. Man darf bannt ſen! wie ſich die Entſcheidungen in dieſer ter entwickeln, insbeſondere, wenn die Poſt⸗Elf wieder eingreift, die noch eine Reihe ſchwerer Spiele zu erledigen hat. MTG— Turnverein 1846:12:5] Wenn man bis jetzt noch etwas Hoffnung für die Mr. Hatte, daß ſie ſich in der Bezirksklaſſe halten würde, ſo har dieſes Spiel gezeigt daß für die Grünen nichts mehr zu hoffen iſt, nachdem ſich die Elf ſelbſt aufgegeben hat. Bis letzt war es ſo geweſen, daß gegen die Turner vom Luiſen⸗ park die Mannſchaft ſich beſonders ins Zeug legte, davon merkte man diesmal nichts. Es geht bergab mit“) den Grünen, nirgends mehr will es klagpen und das iſt be⸗ bdauerlich für den alten Handballpionier. In der Begegnung vom Sonntag zeigte ſich ſeit langer langer Zeit der Turnverein wieder einmal von einer beſſeren Seite. Endlich hat ſich die Elf zuſammengeſunden und zeigt auch autes Zuſammenſpiel, aber wir wollen ab⸗ warten ob dieſe Form anhält und wir wieder auf eine ſpielſtarke TV⸗Mannſchaft rechnen dürfen. Zwar iſt der Sieg in der Staffel nicht mehr zu erringen, aber noch kann ein guter Tabellenplatz erſpielt werden. aber noch erleich Neckarauer Torh nun wirklich Ste T Jahn Neckarau— TW Friedrichsfeld:9(:6) Friedrichsfeld ließ ſich auch auf dem Jahnplatz in ſei⸗ nem Siegeszug nicht ſtören und landete an der Rheingauer Vandſtraße einen ſicheren Sieg mit:9 Toren, der ſchon beim Wechſel mit 216 ſeſtſtand. Bedenklich ſtimmt bei die⸗ ſem Spiel das Nachlaſſen der Gäſte nach der Pauſe, brachte doch diefe nur ein knappes:3⸗Ergebnis. Ta Oftersheim— TV Jahn Weinheim:8(:9) In dieſem Spiel ging es um den Erhalt der Ausſichten auf den Endſieg. Wäre Oftersheim unterlegen, dann wäre es endgültig aus dem engeren Wettbewerb ausgeſchieden. Für Weinheim ging es um den zweiten Tabellenplatz und damit eben um die Wahrung der Chancen auf ein Ein⸗ holen der führenden Poſtler. Das Spiel entſchied ſich gegen die Weinheimer, die knapp und unglücklich beide Punkte in Oftersheim verloren, wo ſich die beiden Par⸗ teien unter der guten Leitung des Karlsruher Lämain einen harten Kampf lieferten. TV Leutershauſen— Tgde Laudenbach:4(:2 Werm man bedenkt, daß die Laudenbächer zu dieſem Spiel mit Erſatz antreten mußten dann imponiert trotz der Niederlage die gute Haltung der Güſte auf fremdem Platz. Die Platzherren ſicherten ſich gleich zu Beginn einen Borſprung, der die Gäſte ſichtlich lähmte. Obwohl dann nach der Pauſe die führende Mannſchaft nachließ. war der Sieg doch nie in Gefahr. Mit dieſem Sieg haben ſich die Leutershauſener Handballer weiter in der Spitzengruppe gehalten, während der Unterlegene nun allein an dritt⸗ letzter Stelle ſteßt und um dien Erhalt der Klaſſe bangen muß, ſofern MTG aufwachen ſollte. Spiele der Handballbezirksklaſſe Staffel 2 Tade. St. Leon— TW Rot:2(:1) Polizei Heidelberg— S St. Leon 98(:5) TV Hockenheim— TS Schönan 12:1(:0) TW Handſchuhsheim— Tgde. Ziegelhauſen:5(:8) Die Tgde. St. Leon iſt durch den eigenen Sieg über den Tabellenführer Rot und durch die gleichzeitige Nieder⸗ lage des SW St. Leon bei der Polizei Heidelberg in den Vordergrund gerückt. Rot hat das Glück, weiter an der Spitze zu bleiben, der Abſtand jedoch zu den beiden nächſten Mannſchaften beträgt nur ein Punkt. Der S St. Leon muß den zweiten Platz nun mit der Tgde. St. Leon teilen, deren Sieg für dieſe dadurch zu einem doppelten Erfolge geworden iſt. Im Gegenſatz zur Staffel 1 iſt hier alſo eine neue Verwicklung eingetreten, wobei man gleichfalls noch nicht ſagen kann, wer das beſſere Ende für ſich be⸗ hält. Am beſtändigſten in ſeinen Leiſtungen war bis fetzt ohne Zweifel der TV Rot. Es bleibt abzuwarten, ob er in den reſtlichen Spielen ſich wieder aufraffen kann.— Während von vornherein ein Sieg der Hockenheimer über Schönau nicht im Zweifel ſtand, überraſcht das Unent⸗ ſchieden, das Handſchuhsheim noch von Ziegelhauſen in der zweiten Spielhälfte erzwingen konnte, wodurch am Tabellenende nunmehr wieder Schönau und Handſchuhs⸗ heim punktgleich ſind. Beide Mannſchaften ſind jedoch vor dem Abſtieg nicht mehr zu erretten. Bezirksklaſſenergebniſſe aus Mittelbaden: Tade. Darlanden— TuSpeg. Kronau 3216(:8) Tiſchaft Durlach— TW 46 Bruchſal 1318(:8) Frauen-Handball TW 46— Phönix Ludwigshafen 223 MTG— Phönix Mannheim ausgefallen T Seckenheim— Sp Waldhof:5 BfR 2— Poſt Sp für Poſt gewertet. Bei den Frauen gingen die Spiele an dieſem kalten Februarſonntag ebenfalls weiter. Beinahe hätten ſie eine Ueberraſchung gebracht. Die Mädels des Ludwigshafener Phönix hatten alle Mühe, um gegen den Tabellenletzten einen mehr als knappen Sieg zu erringen. Die Turne⸗ rinnen hielten ſich ſehr gut und werden in der Rückrunde mehr beachtet werden müſſen. Phönix ſcheint übrigens eine Kriſe durchmachen zu müſſen, denn ſchon am Vor⸗ ſonntag verlor die Elf gegen den Tabellenführer der Kreis⸗ klaſſe, Sp Waldhof, mit:5.— Auf dem MTG⸗Platz war Phönix Mannheim umſonſt angetreten. Der Platzverein war nicht zur Stelle. Phönix hat nun ſchon das zweite Mal das Pech, auf des Gegners Plätzen allein dazuſtehen. Wenn auch die Punkte zu erwarten ſind, ſo wollen die Mädels aber doch ſpielen und nicht kampflos zu den Punk⸗ ten lommen, denn der Endzweck iſt ja nicht der Punkt⸗ gewinn, ſondern das Spiel. In der Kreisklaſſe kamen die führenden Wald⸗ höferinnen zu einem weiteren unangefochtenen Sieg, der mit:5 nicht einmal zu hoch ausfiel. Poſt hatte gegen die zweite Garnitur des VfR anzutreten. Der Platzverein hatte aber eine Kombination der erſten und zweiten Mann⸗ ſchaft geſtellt. Wohl ſiegte dieſe Elf, aber die Punkte müſſen doch der Poſt zugeſchrieben werden, da wenn die erſte Mannſchaft ſpielfrei iſt, die Spielerinnen nicht in der zwei⸗ ten Verwendung finden dürfen. Meiſterſchaftsſpiele der Bezirksklaſſe Gau Südweſt Saar: S 06 Völklingen— SW Wellesweiler 11: Saar Saarloutern— Hanſa Dudweiler:2; SW Güdingen— SV Gersweiler:4; Sportfreunde Saarbrücken— SG Mittelbexbach:2; Saar 05 Saarbrücken— VfB Dillingen :1: SW Schaffhauſen— Viltoria St. Ingbert 30. Norbmain: SV 07 Heddernheim— Reichsb. Rot⸗Weiß Frankfurt:2; Germanig Frankfurt— Sportfreunde Frankfurt:1; Poſt Merkur Frankſurt— Alemannia Nied :1: FSV Bergen— Vis Neu⸗Iſenburg:1; SpVg Gires⸗ heim— Wacker Rödelheim:0; SpVg Fechenheim— Vik⸗ toria Eckenheim 218 abgebrochen. Südmain: Germania Bieber— Teutonia Hauſen 111: SW 02 Offenbach— Alemannia Klein⸗Auheim:0; J Sprendlingen— FS Heuſenſtamm:2; SC Dietzenbach— Kickers⸗Viktoria Mühlheim:1: Germania Schwanheim 1. FC Langen:2; SV Neu⸗Iſenburg— Blau⸗Weiß Bür⸗ gel:0. NRheinheſſen: Tura Kaſtel— SV Wiesbaden:8; F 8 Mainz 05— Haſſig Bingen:2; SpVg Weiſenau— F Va 0 Mombach:1; FV Biebrich— Viktoria Walldorf:2; SW Flörsheim— SW Kaoſtheim 51: SV Mörsfelden— Germania Okriktel 311. Südheſſen: Polizei Darmſtadt— Fc Egelsbach 910; Ger⸗ mania Pfungſtadt— SW 98 Darmſtadt 114. Gan Württemberg Unterland: SW Heilbronn 96— Fc Kornweſtheim aus⸗ gef.; FV Neckargartach— VſB Ludwigsburg:1: Germ. Bietigheim— TSiech Weilimdorf 111. Stutigart: Vs Obereßlingen— FV Backnang 911; Te Botnang— TS Münſter 822; TSV Fellbach gegen VfR Gaisburg:2; Pol. Stuttgart— TSW Vaihingen:2. Hohenzollern: FC Tailfinooen— SV Metzingen ausgef.;: SpVg Tübingen— Vich Kirchheim:2; SpVg Truchtel⸗ fingen— Faf Hechingen:4: SV Reutlingen— FV Nür⸗ tingen:0. Schwarzwald: SpVg Oberndorf— Spa Freudenſtadt :4; Vorwärts Weigheim— FV Rottweil:3: SC Schwen⸗ ningen— SpVg Troſſingen 42. i Bodenſee: Olympia Laupheim— Fc Lindenberg:1: SV Weingarten— FV Ravensburg:2; Vi Friedrichs⸗ hafen— Tad Biberach:1; Wacker Biberach— Friedrichs⸗ hafen 08:8. Alb: VfR Aalen— S Göppingen 41; S Schorndorf — FC Eislingen:4; Vorwärts Faurndau— FW Geislin⸗ :4. Wiesloch übernimmt die Tabellenführung Union Heidelberg— Bf Wiesloch 113 Handſchuhsheim 86— S Sandhauſen 222 FC 05 Heidelberg— Kickers Walldürn 221 Der vergangene Sonntag brachte in Unterbaden⸗Oſt nur ein halbes Programm, das heißt, es wurden nur drei Treffen ausgetragen. Die wichtigſte Begegnung war die auf dem Union⸗Spielgrund in Heidelberg, wo VfB Wiesloch ſeine glänzende Tabellenpoſitſon zu verteidi⸗ gen hatte. Wiesloch war ſich auch des Ernſtes des ſonn⸗ täglichen Spieles vollauf bewußt und nahm die Heidel⸗ berger keineswegs auf die leichte Schulter. Die Union⸗ Mannſchaft bot eine gute Geſamtleiſtung, mußte ſich aber den von Sieges⸗ und Meiſterſchaftsdrang beſeelten Gäſten beugen und ihnen beide Punkte abtreten. Da der SpV 98 Schwetzingen ſpielfrei war, konnte jetzt Vi Wiesloch die olleinige Tabellenführung übernehmen. Da auch Plank⸗ ſtadt ſvielfrei war und die Kickers Walldürn bei Fe 05 Heidelberg eine Niederlage erlitten, behielt Union Heidel⸗ berg ſeinen achten Tabellenplatz, liegt aber relativ ſchlechter als dieſe beiden Mannſchaften, da Union bereits 16 Spiele ausgetragen hat. Der Turnverein 86 Handſchuhsheim emp⸗ feng den Tabellendritten auf eigenem Gelände und nützte das Heimſpiel zur Sicherſtellung wenigſtens eines Punktes aus. Wenn auch die techniſche Ueberlegenheit des S V Sandhauſen ziemlich deutlich zu Tage trat, ſo glichen die Gaſtgeber dieſen Vorteil durch größere Schnelligkeit und Eifer aus. Der Punktgewinn iſt ſomit redlich ver⸗ dient, was aber auf den letzten Tabellenplatz der Hand⸗ ſchuhsheimer keinen Einfluß hat. Der Tabellen vorletzte, O5 Heidelberg, war bisher mit dem Tabellenletzten punktgleich und konnte durch ſei⸗ nen Sieg über Kickers Walldürn ſeine Lage etwas hoffnungsvoller geſtalten. Wer abſteigt iſt ja noch nicht endgültig entſchieden. gen Anterbadiſche Wor- Meiſterſchaften n Mannheim Boxertrefſſen am 14. Februar Schon wieder ſteht den einheimiſchen Borfreunden ein großes Ereignis bevor, das ſich den vorausgegangenen Bopveranſtaltungen würdig zur Seite ſtellen darf. Die badiſchen Fauſtkampfmeiſterſchaften nehmen für den Bezirk Unterbaden am kommenden Freitag, den 4. Februar, ihren Anfang, nachdem bereits vor einer 2 in Durlach die mittelbadiſchen Meiſterſchaſten unter Da bracht wunden. Das Meldeergebnis zu de Bezirksmeiſterſchaften iſt ſehr gahlreic ten Kämpfern die ihren Titel zu verteidig en, treten zahlreiche vielverſprechende junge Talente in ernſten Wett bewerb, ſo daß ein ſtattliches Aufgebot von Teilnehmern am Freitag im Kelpinghaus im Ring erſcheinen wird. Es ſtehen ſich die drei Mannheimer Vereine gegenüber; der Poſtſportverein wird das Hauptkontingenb der M terſchalts awwärter ſtellen. Der VfR beſtreitet den Kampf mit Gauſtaffel und einigen Nachwüchslern von denen recht viel verſpricht. Der Bf, Leſſen Vertreter in( Zeit bemerkenswerte Treffen beſtritten, hofft mehr die Güte ſeiner Vertreter als durch die Menge zuſchneiden. Der Kampfabend am Freitag unterſe von dem kürzlich ſtattgeſundenen Te kaltreſſen der r heimer Boxer weſentlich. Nicht in freier Wahl der Verein werden die Paarungen aufgeſtellt, ſondern nach den ſe geſetzten Meiſterſchaftsreneln. Die Sieger des Aben⸗ qualifizieren ſich zu der Gaumeiſterſchaft, in der die Teil nehmer zur Deutſchen Meiſterſchafſt wiederum ermittelt werden. —— 6505 Stück Wild Das Winterhilfswerk der badiſchen Jägerſchaft * Karlsruhe, 11. Februar. Der Landesjägermeiſter für Baden teilt mit: Die badiſchen Jäger haben, dem Aufruf des Herrn Reichsjägermeiſters Hermann Göring fol⸗ gend, auch in dieſem Winter wieder unter Beweis geſtellt, daß ſie ſich ihrer Verantwortung den not leidenden Volksgenoſſen gegenüber bewußt ſind. Sie folgende Wildſpenden zugeführt: Rotwild 22, Sikar hirſchwild 3, Damwild 8, Schwarzwild 1, Rehwild 1121, Haſen 4243, Wildkaninchen 475, Faſanen 620, Wildenten 10, Schnepfen 2 Stück, insgeſamt 6505 Stück Wild. Der Geſamtgeldwert der Jägerſpende beträgt über 40000 Mark gegenüber 35000 Mark im Vor⸗ jahre. Die badiſchen Jäger dürfen mit Stolz auf dieſen ſchönen Erfolg ihres Hilfswerkes blicken. Die⸗ ſer iſt um ſo höher zu ſchätzen, als die diesjährige Spende trotz der weſentlich geringeren Jagdergeb⸗ niſſe gegen das Vorjahr nicht unbedeutend geſteigert werden konnte. Ich danke meinen badiſchen Jägern für dieſen hervorragenden Beweis ihrer Verbunden⸗ heit mit den armen Volksſchichten. Das Ergebnis des Winterhilfswerkes der badiſchen Jägerſchaft 1935/36 erfüllt mich mit Stolz und Freude. ers Schwetzingen, 10. Febr. Der Vorſteher des hieſigen Finanzamts, Oberregierungsrat Otto Grie⸗ ſer, beging ſeinen 60. Geburtstag. Aus die⸗ ſem Anlaß wurde des Jubilars von ſeiten der An⸗ geſtellten und Beamten in einer ſchlichten Feier gedacht und der Jubilar als Vorbild treueſter Pflicht⸗ erfüllung und echter Kameradſchaft hervorgehoben. — ———.— S0 9 ———ů 5 1** 25 SeichenerklS tung Zr. Wetterkarte Kelter Maag Front vordringender Naffluft Wermer Wine g front vordringencer Warmluft AW̃Sae. /e. e Front mit Warmluft n der ISe FN 0A Gs. Ovdlnenlos O vollig ſdllbgeger gebiet. x fI Schreefelgebiet Shelter O bededdf gg Schebertsfgheit.& Niebel. N Geifer O belbbedeclet Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraukfurt a.., vom 11. Februar. Im Be⸗ reiche arktiſcher Kaltluft und bei heiterem Himmel kam es in der vergangenen Nacht vornehmlich in Weſt⸗ und Süddeutſchland zu Froſtverſchärfung. Es wurden faſt allgemein Fröſte von mehr als— 10 Grad erreicht. In Nord⸗ und Mitteldeutſchland macht ſich bereits der Einfluß eines über Skandinavien liegenden Wirbels bemerkbar und bringt Bewöl⸗ kung und Schneefälle. Auch bei uns kann mit Be⸗ wölkungszunahme und damit auch mit Froſtmil⸗ derung gerechnet werden. Vorausſage für Mittwoch, 12. Februar Meiſt wolkig und auch einzelne Schneefälle, Fröſte zunächſt nachlaſſend, in Richtung ver⸗ änderliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 10. Februar — 12 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht 80 8 1175 11. Februar— 9,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr — 9,5 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar 11 necar-Wegell 8 910 11 e 250 g. J 5 Mannbeim 4,55 4,38 4,194,02 gehe 8.98 2 82J Jagſtfeld— Magan 8 5 59[ Heilbronn—— Nane 4 950 Plochingen— Raub 4 e——— 2 Röln 45, 8,271 Schneebericht 5 vom Dienstag, 11. Februar Bei anhaltenden Froſttemperaturen iſt es in der Nacht zum Montag in allen deutſchen Gebirgen urchmals zu leichten Schneefällen gekommen, die Schneeſportverhält⸗ niſſe haben ſich nicht weſentlich geändert, abgeſehen von den nicderen Mittelgebirgen in Weſideutſchland herrſchen all⸗ gemein aute Sportmöglichkeiten, die vorerſt auch noch erhalten bleiben. Schwarzwald: eldberg: beiter,— 15 Grad, Schneehöhe 80 Zenti⸗ 28 55 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. Schaninslanb: heiter,— 9 Grad, Schneehöhe 40 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Sport fehr gut. Todtnauberg⸗Muggenbrunn: heiter,— 12 Grad, Schnee⸗ höhe 20 Zentimeter verweht, Schi gut. Bäreukal⸗Altglashütte: bewölkt,— 12 Grad, Schnee⸗ höhe 25 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi gut. Hinterzarten⸗Titiſee: heiter,— 16 Grad, Schneehöhe 10 Zentimeter, Schi und Eislauf ſehr gut. Brend⸗Furtwangen: heiter,— 14 Grad, Schneehüche 30 bis 35 Zentimeter, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. Schönwald⸗Schonach: heiter,— 10 Grad, Schneehbche 30 bis 40 Zentimeter, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. St. rgen: heiter,— 18 Grad, Schneehöhe W Zenti⸗ meter, verweht, Schi und Rodel ziemlich gut. Ruheſtein⸗Hundseck: bewölkt,— 16 Grad, Schneehöhe 10—15 Zentimeter, verweht, Schi gut. Kniebis⸗Zuflucht⸗Freudenſtadt: heiter,— 16 Grad, Schneehöhe 15 Zentimeter, verweht, Sport gut. Sand⸗Bühlerhöhe: heiter,— 12 Grad, Schneehöhe 20 bis 20 Zentimeter, Firnſchnee, Schi und Rodel gut. Dobel⸗Herrenalb: heiter,— 19 Grad, Schneehöhe 30 Zentimeter, Schi und Rrdel ſehr gut. NSDAPD-Miffeilungen Aus partetamtlichen Bel chungen Anordnungen der Kreisleitung Die Inhaber des Reichsehrenzeichens der NSA p ſo⸗ wie des ſilbernen und goldenen Ehrenzeichens des Gaues Baden wollen ſich unverzüglich bei ihrer zuſtändigen Orts⸗ gruppe zwecks Ausfüllung des Fragebogens für Ehren⸗ zeichenträger melden. Kreisperſonalamt. An alle Ortsgruppen des Stadt⸗ und Laudgebietes! Die Ortsgruppen haben unverzüglich das beſtellte Ma⸗ terial(„Wille und Weg“, Rednermaterial und„Neues Volk“) für Monat Februar von der Kreisleitung, Zim⸗ mer 1, abzuholen. Wir weiſen die Ortsgruppen darauf gin, daß das Matertol bis ſpäteſtens am Mittwoch, 12. Februar, abgeholt ſein muß. Kreispropagandaleitung. Politiſche Leiter Strohmarkt. Zu dem am 12. Febrnar ſtattfindenden Trauerappell im Roſengarten(Muſenſaal) haben ſämtliche arteigenoſſen und Parteigenaſſinen um 19.30 Uhr auf dem 2 5 vor der Ingenieurſchule anzutreten. Erſcheinen ſämtlicher Pg. iſt Pflicht. Deutſches Eck. Beiträge, die bis 12. jedes Monats nicht entrichtet ſind, werden mit 20 Pfg. pro Monat Einzugs⸗ gebühr kaſſiert. e Seckeuheim. Am 12. Februar, 20.15 Uhr, im„Deutſchen of“ Trauerappell für Pg. Guſtloff. Fendenheim. Am 11. Februar, 20.30 Uhr, Schützenhaus Sitzung ſämtlſcher Pol. Leſter. Friedrichsfeld. 26 Uhr Antreten am Parteigeſchäfts⸗ zimmer. 20.10 Uhr Abmarſch zum Trauerappell.— Am 15. Februar, 20.30 Uhr, im„Adler“ ⸗Saal Mitgliederver⸗ ſammlung. Erſcheinen iſt Pflicht. Rheinau. Am 11. Febr., 20.30 Uhr, treten alle Pol. Leiter im Marſchanzug auf dem Sportplatz der NSDAP an. NS⸗Frauenſchaft Achtung! Am 11. Febr., 15.30 Uhr, Ortsgruppenfrauen⸗ ſchaftsleiterinnenbeſprechung in L 14, 4. Achtung, Kaſſiererinnen! Am 18. Februar, 16 Uhr, wich⸗ e der Kaſſtererinnen der Stadtortsgruppen in 14, 4. Neckarſtadt⸗Oſt. Am 12. Februar, 20.15 Uhr, Heimabend im„Tivoli“(Bode). im alten Bd M Deutſches Eck und Strohmarkt. Am 11. Februar, 19.30 Uhr, Antreten auf dem U⸗2⸗Schulplatz zur Probe für den 28. Februar. 3M Humboldt 3. Alle 18. und 14jährigen Jungmädel be⸗ ſtellen foſort bei ihrer Schaftführerin eine Karte für den Fülm„Ein Mann will nach Deutſchland“, am 16. Februar, gegen Entrichtung von 20 Pfg. Untergan 171. Am 11. Februar wichtige Gruppenfüh⸗ rerinnenbeſprechung aller Gruppenſührerinnen von Stadt und Vororten um 20.30 Uhr in N 2, 4. Lindenhof. Zu unſerem Elternabend am 12. Februar im Caſino, R 1, ſind Eltern und Kameraden herzlich ein⸗ geladen. Strohmarkt. Am 12. Februar treten die Schaften Stoll, Roſe, Fritſch um 16.15 Uhr in Kluft vor der In⸗ 5 au. 20 Pig. für die Jugendſilmſtunde mit⸗ ringen. Waldhof, Schar Siedlung. Am 12. Februar, um 17.80 Uhr, treten alle Mädel der Schor Siedlung am Freyaplatz an. Kaſſiererinnen bringen Beitrag und Liſten mit. Feudenheim. Am 13. Februar kommen alle Schaft⸗ und Scharführerinnen um 20 Uhr in die Talſtraße 2 zu einer fehr wichtigen Führerinnenbeſprechung. 8 Neckarſtadt⸗Oft. Schaft 1, 14 Mittwoch, 18.30 Uhr Heim⸗ abemd, Schaft 17, 18 17.80 Uhr, Mittwoch Heimabend. Schaft 19 ttwoch, 16 Uhr, auf dem Clignetplatz antreten. Schaft 2, 7, 10 dieſe Woche keinen Heimabend. Dax Schaufenſterwettbewerb. Der Schaufenſterwettbewerb beginnt am 11. Februar, 9 Uhr. Bis dahin müſſen alle Fenſter fertiggeſtellt ſein und durch Beteiligungsurkunde gelennzeichnet ſein. Fenſter ohne Beteiligungsurtunde werden nicht bewertet. Die Urkunden ſind in C 1, 10(Zim. mer 22] abzuholen. Kreiswaltung. Anmeldungen für das Volksbildungs⸗ wert ſind ſofort von den Ortsgruppen bei der Kreis⸗ waltung abzugeben. Schwetzingerſtadt. Am 12. Februar, 20.30 Uhr, im Lud⸗ wigshof“(Baltes), Ecke Keppler⸗ und Rheinhäuſerſtraße Monatsverſammlung der Betriebswalter. Strohmarkt. Am 12. Februar, 20.15 Uhr, im„Haus der Deutſchen Arbeit“ Sitzung fämtlicher Betriebszellenobleute, Straßenzellenwalter, Dä ⸗Blockwalter und Kd ⸗Warte. Betriebswarte der Techniker. Die Betriebswarteſitzung fällt tim Monat Februar aus. Arbeitsſchule, Arbeitsgemeinſchaft für Betriebswirtſchaft am 11. Fe⸗ bruar, 20.30 Uhr, in C 1, 10(Zimmer 20]. Leitung: Dr. Ammeldbunx,. Dozent an der Handelshochſchule Heidelberg. Schaufenſterwettbewerb. Die Mitglieder der Prüfungs⸗ kommiſſion treffen ſich am 11. Februor, 13 Uhr, in G 1. 10. Alle am Wettbewerb teilnehmenden Junglaufleute müßen bis 9 Uhr ihre Fenſter fertiggeſtellt haben, N SBD Der vom BD für 14. 8 feſtgeſetzte Vortrag fin⸗ det nicht ſtatt. Nächſter VDeE⸗Vortrag Ende März. 1 5 11. Febrnar, 19.15 Uhr, Amtsleiterſitzung im Park⸗ otel. „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann Mittwoch, 12. Februar Froße Morgenſtunde(Frauen und Männer): 11 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle. Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 18.30 bis 20 Uhr U⸗Schule Turnhalle. 20— 21.30 Uhr U⸗Schule Turnhalle, 10.30—21.30 Uhr Sandhofenſchule, Kriegerſtraße. 17.30 bis 19.30 Uhr Käfertal, Albrecht⸗Dürer⸗Schule. 19.80 bis 21.30 Uhr Neckarau. Kirchgartenſchule. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäd⸗ chen]: 18 bis 20 Uhr und 20 bis 2130 Uhr in der Liſelotte⸗ ſchule, Colliniſtraße. Jeweils 19.80 bis 21.30 Uhr Käfertal, Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Neckarou. Wilhelm⸗Wundt⸗Schule und Wohlgelegenſchule. 5 Klein⸗Kindergymnaſtik: Kinder über 6 Jahre von 15 his 16 Uhr, Kinder von 3 bis 6 Jahren von 16 bis 17 Uhr, jeweils in der Gymnaſtikſchule Goetheſtraße 8 Kinder über 6 Jahre 17—18 Uhr und Kinder von—6 Jahren 18 bis 17 Uhr in der Feudenheimſchule, Reichsſportabzeichen: 19.90 bis 21.30 Uhr Moll⸗Real⸗ ſchule, Richard⸗Wagner⸗Straße. Frauen und Männer, Schwimmen(Frauen u. Männer): 21.30—23 Uhr, Städ⸗ tiſches Hallenbad, Halle I. Reiten: 20 bis 21 Uhr und 21 öbis 22 Uhr in der Ss⸗ Reithalle Schlachthof, Frauen und Männer. Sageshaleucleꝛ Dienstag, 11. Februar 10 bis Nationaltheater:„Hamlet“, Tragödie von Shakeſpeare, Miete G, 19.80 Uhr. Planetarium: itz ihr Verführung des Sternproflektors, Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Clou Kaffee Vaterland Lichtſpiele: Unlverſum:„Der funge Grof“.— Af⸗ hambra:„Anna Karenina“.— Capitol:„Krach im Hinterhaus“. Ständige Darbietungen Stüdtiſches Schloßmnſeum: Geöffnet von 11 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad zur Reichsautobahn. Städtiſche Kunſthalle: Geöefnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Gemälde und Graphik von Prof. Emil Rudolf Weiß. Mannheimer Kunſtverein, I. 1. 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Ausſtellung Prof. Rub. Hellwag und Gerhard Schunke. Muſeum für Natur. und Völkerkunde im Zenghaus: Go⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 19 und 17 bis lo Uhr Veſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 10 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, I. 2, 9: Geöffnet von U bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. 9 „Er iſt ein großer Bogel liebhaber. Niemals vergißt er, das Tablett mit Mövenſutter mitzunehmen.“ (Humoxiſt.) 10. Seite Nummer 67 Dienstag, 11. Februar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — 5 8 r 8 5 8 8 pilds T 0 2 theater breſte St. 4 Täglich abends 8. 11 Uhr: g Ula Film-Aaskenball 3 Das gro s 8 8 5 Fasin. pr MHinder-Tarnevals-Vergnunen asinachis- Programm Samstag. 15. Februar,.11 Uhr im Rosengarten r eren eine ang greg leeres. mit der hervorragenden Kapelle——— 8 5 dor ale nen 25 8. Hegele hne Willy Fritsch 1 e Donnerstag. 13. Febr.,.11 Uhr abds. 8 3 35 ce önli W ndgr-Tastnacht Jopsteunzen e D F E ST 10 Ula- Darsteller persönlieh 5 U 0 l 0 115 1 Ul 1 g in dem übetmütigen 8 Bord der„LiIB ELLE. Alles 1 8 5 1 Mittwoch, 12. u. Samstag, 15. Februar Fümschwank g de Per Alles tert rnit der Firn KUrhsflerry! Jewels nachm..30 Uhr. Kassenönnung 2 Uhr Schitisoffiziere, Matrosen, Ste- Masken- Prämiierungen: deseigt wird: Der junge Graf war ds, Köche Weltreisende, Strand s G uf eee eee badenixen usw. 1. Preis: Als Sest del A noch 5 . 5 vat. wer das Bordfest miterleben NEU BABFELS BERG mit Hens S6hnker- Feltz 5 5 5 will. ist eingeladen Odemar Hans lunker- 8 Nee. EKein erhöhter Eintritt. Prämiierungl! Das bunte Kabarett! mann Haul Heidemann 1 11— Heute.11 Uhr: Kinder- Maskenball und viele, viele Ball- Sensatlonen Ha Argnina Morgen 411 Uhr: Hausfrauen- Lach- a 5 6 b Ii 1 01 1 . fene een eee eie ee Fe e Bin a D chie rieb ö Ihr: 2 aus Planken, 8 5 1. Sn ag— ein großer ai 9 e Vereln,( niversum.- Kasse, Buchhandlung Schenk, Mittelstr. 17; Beginn:.00.80.30 Uhr Reulsseur gestaltete thu au 8 Ludwigsbsten Kohler-K osk. Tischbestellungen unt Fern- einem„ elslermwern- die Tischbestellungen: Telephon 2200 ruf 25901 an die Südwestdeutsche Konzertdrekiſon in O 4 2. 1 N 85—— emstes bosengeiten 9 * 8 0 t e Höc st. cee re Wc KA dt 8 Nes fre Baufbahn. 68—— 7 Ufa-Film-Maskenball —— AlNHaNM BRA 0 uv TRIrscn 5 Achiung. 11 1 2 LIL DbAd OVER eee eee Kinder askenball 2 v. 10 welt. Fimtsnonen, 5 m kommen in der Neckarstadt am Mittwoch, den 12. Februar 1936, von 3 bis 6 Uhr beim Meute Dienstag und morgen ittwech am 8 80 Tahmanng Add U. Matt Cignewiate Ka ppena bend Zum Tanz spielt die Kapelle L. Jodl. (Uberraschungen) mit dem bekannten Humoristen F. Schäffer, Frankfurf Meute Dlenstag, den 11. feht. 5 Die erfo greiche Vo kskr mõdie Mitt woch 2 1 8 Konditorel-Kaffee nachmittag: Kinder-Maskenball E Henny Porten kiste Elsler 9 gro E UU f artmann— otraut Richter- Reinh. Bernt 252 ˖ FrisureniSchau der Frlseur-Innung Mannheim, unter Mitwirkung der Damen- Schneiderinnen- Innung. Ds- zwischen eln trelchhaltiges Sonder- programm der Kapelle WALTER KERN M7, 12 Kaiserring das sind 6 herrliche bunte Märchenfilme, die in Mannhelm noch nieht 1 85 gezeigt wurden daau drei Pustspiele und dle Ufa-Woche! Spieldauer 2 Stunden: Bunte Märchenfſime: Lustspiele: 1. Aschenbrödel 7. Bimbo macht einen Ausflug 2. 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