frſe aße 14 uskirche bildung Bechſel⸗ iſchnell⸗ rzſchrift wrüfung mmer in er) enbaften u tlichen ) in ll. öße und ührungs⸗ en, tittags⸗ e Lamen beſtehen rn, Ein⸗ ller Art, uventur⸗ rluſt⸗ u. der Aus⸗ indigem zen von u ganzen ich 895 eit Ss tlos a Pfälze⸗ 1 2 7 16 5 6 4 Erſcheinnugsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Begugspreiſe Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Post.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſt Je Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. B. f. ö. folgend. Monat erfo r. 18, gen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtele: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nu Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 178 90— Drahtauſchrift: Nemazeit M Morgen⸗ lusgabe Au. 8 Montag. 17. Februar 1036 Glanzvoller Schluß der Der Führer ehrt die Sieger Anendliche Menſchenmaſſen erleben mit dem Führer das Ende der Kämpfe Garmiſch⸗Partenkirchen, 16. Februar. Bereits um 5 Uhr früh wimmelte es im Olym⸗ piadorf von Menſchen. Viele von ihnen hatten die Nacht ſchlaflos verbringen müſſen, weil ſie trotz aller verzweifelten Verſuche keine Unterkunft finden konnten. Jedes Haus war bis zum letzten Winkel beſetzt. Kurz nach der dritten Morgenſtunde kommen die erſten großen Omnibuſſe mit Olympia⸗Gäſten. Sie haben eine weite Reiſe hinter ſich. Auto um Auto rollt an, der Hilfszug„Bayern“ und die NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ verſorgen die Gäſte mit warmen Getränken. Bald nach 4 Uhr läuft der erſte Sonderzug ein. Mit ihm kommen tauſend Münchener. Die letzten Wagen ſind noch nicht leer, da bringt ein zwei⸗ ter Sonderzug ſchon wieder tauſend Menſchen, Volksgenoſſen aller Schichten und Stände aus allen Gegenden. Dann kommen die erſten Vorläufer zu den fahrplanmäßigen Zügen, alle vollgepfropft mit Olympiagäſten. Als es Tag zu werden beginnt, füllen ſchon an die 20000 Beſucher von auswärts die Straßen des Olympiadorfes. Alle Gaſtſtätten ſind ſchon um 8 Uhr morgens bis zum berſten voll. Die rieſige„Kd“⸗Halle iſt bis unter das Dach beſetzt, und in den Straßen ſchiebt und drängt ſich eine unüberſehbare Menſchen⸗ menge. Aber der Zuſtrom von auswärts geht weiter. Jede Viertelſtunde kommt ein neuer Sonder⸗ zug mit durchſchnittlich 1000 Gäſten. Die meiſten kommen aus München. Natürlich reißt auch die Autokolonne nicht ab. Der Sturm auf die letzten Karten. Die Nachfrage nach Eintrittskarten zu den heu⸗ tigen Veranſtaltungen iſt ungeheuer, um vier Uhr morgens wurden die Schalter geöffnet. Zwar waren die Karten ſchon ſeit Tagen reſtlos ausverkauft, aber die Organiſationsleitung hat in letzter Stunde noch ein paar tauſend Stehplätze im Schi⸗Stadion ge⸗ ſchaffen. Und dieſe Karten wurden heute früh ver⸗ kauft. Wer ganz zeitig zur Stelle war, hat noch eine erhalten. Der Himmel iſt heute morgen bedeckt. Zeit⸗ weilig ſtiehlt ſich die Sonne durch, doch vermag ſie Temperaturen ſind aber mild und liegen über Null, man kann es leicht im Freien aushalten, ohne Hand⸗ ſchuhe und ohne Schal. Der Strom der Neuankom⸗ menden hört nicht auf. Bis gegen 10 Uhr mögen über 150 000 Men⸗ ſchen mit Sonderzügen, mit den fahrplan⸗ mäßigen Zügen, die Vor⸗ und Nachläufer, mit den Autos und Omnibuſſen nach Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen gekommen ſeim. Unüberſehbar ſind die Menſchenmaſſen, die ſich müh⸗ ſam und langſam durch die Straßen ſchieben, die ein einziges wogendes und brodelndes Menſchenmeer bilden. Man hört die Mundart aller deutſchen Stämme und die Sprache aus aller Herren Länder. Der Führer kommt Punkt 11 Uhr war der Führer und Reichskanzler mit dem Sonderzug in Kainzenbad, einer kleinen Bahnſtation in der Nähe des Schi⸗Stadions, einge⸗ troffen. Der Führer ſchritt unter den Klängen der Nationalhymnen die Ehrenkompanie ab, die vom Infanterieregiment 19 geſtellt wurde. Der Ehren⸗ kompanie gegenüber ſtand eine Abteilung SS, die die Spalierbildung übernommen hatte. Begeiſterter Jubel begleitete den Führer auf öie Ehrentribüne. Als der Führer mit ſeiner Begleitung auf der Ehrentribüne erſchien, wuchs die Begeiſterung zu einem Orkan des Jubels. Wenige Minuten ſpäter ging der erſte Springer über die Schanze. Der Sprunglauf hatte ſeinen Anfang genommen. Ausgezeichnete Sprungleiſtun⸗ gen fanden den dankbaren Beifall der Zuſchauer, an dem ſich der Führer beteiligte. In der Pauſe zum erſten und zweiten Lauf wur⸗ oͤen dem Führer immer wieder neue begeiſterte Hul⸗ digungen von der unüberſehbaren Menſchenmenge dargebracht. Um 751 Uhr war der Sprunglauf zu Ende. Den Springern aller Nationen galt ein oͤͤreifaches„Sieg Heil“, in das die 130 000 Menſchen begeiſtert ein⸗ ſtimmten. Dann drängten die Maſſen vor zum Olympiahaus; im Nu war das weite Mittelfeld des Stadions ſchwarz von Menſchen. Heilrufe brauſen hinauf zur Ehrentribüne, hinauf zum Führer, der das Gewölk nicht kräftig genug zu zerteilen. Die Der feierliche Schlußakt Durch die feſtlich geſchmückten Straßen, vorbei an den hohen ſchlanken Maſten mit den Funten Fahnentüchern der olympiſchen Nationen, ziehen die Maſſen hinaus zum blympiſchen Schiſtadion, dem Schauplatz der großen Schlußkundgebung. Rieſig lang ſind die Menſchenſchlangen, ſchier endlos die Wugenkolonnen. Der Andrang zum Stadion überſteigt alle Erwartungen. Schon längſt ſind die Ränge und Hänge rings um die weite Arena voll von Menſchen, aber immer noch ſchieben ſich neue Maſſen heran. Seit Tagen ſind alle Plätze im Stadion ausverkauft. Und wenn das Stadion nochmal ſo viel Platz faſſen würde, dann wäre das Stadion ebenfalls ausverkauft geweſen. Unerhörtes leiſten die Abſperrungsmannſchaften. Die Organiſation klappt wieder vorzüglich. Sie beweiſt, daß die lange und mühevolle Vorbereitungsarbeit nicht umſonſt geleiſtet wurde. Lautſprecher lenken und leiten die Maſſen, in muſtergültiger Diſziplin folgen ſie den Befehlen„von oben“. Das weite Stadion leuchtet im Glanz der allmüh⸗ lich untergehenden Sonne. Die Südhänge um das Stadion ſind da und dort ſchon ſo gut wie ſchneelos, gerade recht für die vielen Tauſende, die von hier aus die abendliche Feierſtunde erleben wollen. Um das weite Rund des Stadions wehen heute zum letzten Male die Fahnen der 28 blympiſchen Nationen. Am Fahnenmaſt zwiſchen der großen und kleinen Sprungſchanze flattert das große weite Tuch mit den fünf olympiſchen Ringen. Zwiſchen dem Auslauf der großen und kleinen Schanze, gegenüber dem Olympiahaus, ragen die drei Maſten zum Himmel, an denen die Flaggen der Siegernationen in die Höhe gehen werden. Angehörige der Reichs⸗ kriegsmarine werden dieſen Ehrendienſt über⸗ nehmen. Oben, neben der kleinen Sprungſchanze, lodert zum letzten Male das olympiſche Feuer. Endlich iſt die feierliche Stunde der Schluß⸗ zBeremonie angebrochen. immer wieder nach allen Seiten Fankt. im Stadion: Strahlend ſchön und warm ſcheint die Sonne. HJ, Jungvolk und Bo, im einheitlichen Schianzug, rücken an und nehmen zu beiden Seiten der kleinen und großen Sprungſchanze Aufſtellung. Rings um das Stadion ſtehen SA⸗ und Arbeitsdienſtmänner, die Angehörigen des Heeres ſchließen ſich im grauen Stahlhelm an, alle tragen Pechfackeln in den Hän⸗ den. Der Innenraum des gewaltigen Schiſtadtons iſt zum Berſten gefüllt. Aber auch draußen ſtehen Tauſende und aber Tauſende, die wenigſtens aus dem Lautſprecher die Stunde miterleben wollen. Vor der Ehrentribüne, am letzten Teil des Auslauf⸗ platzes, ſteht ein langgeſtreckter Tiſch mit öͤen Me⸗ daillen, die den Siegern überreicht werden, davor ein dreiſtufiger Aufbau; auf der mittleren und höch⸗ ſten Stufe wird der Sieger eines jeden Wettbewer⸗ bes, zu ſeiner Rechten der Träger der ſilbernen, zu ſeiner Linken der der bronzenen Medaille ſtehen. Zur Seite der Ehrentribüne ſind Holztürme auf⸗ gebaut, die die gewaltigen Scheinwerfer bergen. Am Oſteingang zum Schiſtadion haben die Fahnen⸗ träger der 28 Nationen, die 51 Sieger aus den 17 olympiſchen Wettbewerben und die Sieger der außer⸗ olympiſchen Wettbewerbe des Militärpatrouillen⸗ laufs und des Eisſchießens Aufſtellung genommen. Wenige Minuten vor 5 Uhr ſchallen Heilrufe von draußen in das Stadioninnere, die ſich zu einem einzigen Jubelruf der Maſſen vereinigen, als der Führer mit dem Präſidenten des Internationalen Olympiſchen Komitees, Graf Baillet⸗Latour, auf der Ehrentribüne erſcheint. Feierliche Stille liegt für einen Augenblick über dem weiten Rund. Daun ertönen Kom⸗ mandos, Trommelwirbel ſetzt ein, Marſchmuſik ertönt. In zwei Gliedern ziehen die Fahnen der 28 teilnehmenden Nationen unter dem Jubel der mehr als 100 000 in die in bläuliches Licht ge⸗ hüllte Stätte. Entblößten Hauptes und mit er⸗ hobener Rechten werden die Fahnen gegrüßt. So oft ine Fahne vor dem Führer und den Ehren⸗ 147. Jahrgang- Nr. 79 Binker Olympiade Der Führer in der Aulo⸗Ausſtellung Der Führer im Geſpräch mit Dr. ing. e. h. Geheimrat Wilhelm von Opel. ... d ß ð v]ꝗ² 0 erwidert. Die Fahne Belgiens wird von einer Wett⸗ kämpferin, alle anderen von ſonſtigen Teilnehmern getragen. Die Fahnenträger nehmen zu beiden Seiten mit der Front zur Ehrentribüne Aufſtellung; dann rücken in feierlichem Zuge die Sieger der vier⸗ ten Olympiſchen Winterſpiele 1936 in das Stadion ein. An der Spitze marſchieren die Militär⸗ patrouillen⸗Läufer, die ſiegreichen Alpini voran, hinter ihnen die Finnen und Schweden. Vor der Ehrentribüne erweiſen ſie den militäriſchen Gruß. Ihnen folgen die Sieger im Amal 10⸗Kilo⸗ meterlauf, Finnen, Norweger und Schweden, die erſten des 18⸗Km.⸗Langlaufs und des S0 ⸗K m. Dauerlaufs. Alle empfängt brauſender Juhel, der ſich gewaltig ſteigert, als die erſte deutſche Preisträ⸗ gerin, Chriſtl Cranz, die Siegerin im alpinen Schilauf, erſcheint. Zu ihrer Rechten ſchreitet Käthe Grasegger, zu ihrer Linken die reizende Norwegerin Laila Schou⸗Nilſen. Franz Pfnür, der Sieger des Abfahrtslaufes, hat zur Rechten den blonden Guſtar Lantſchner, zu ſeiner Linken den famoſen Franzoſen Allais. Nach den Preisträgern im Kombinations⸗Langlauf folgen die Sieger im Spe⸗ zialſprunglauf mit dem blonden Norweger Bir⸗ ger Rund in der Mitte und endlich wieder mit Sonderbeifall bedacht die tapferen Kämpfer des Olympia ⸗Eishockey⸗Turniers, an der Spitze die engliſchen Spieler mit dem Trauerflor um den Arm. Nun kommen die Sieger im Eiskunſtlaufen, zu⸗ nüchſt die Damen, in der Mitte glückſtrahlend lächelnd Sonja Hennie. Ihnen folgen die Olympiaſieger im Kunſtlauf der Herren, die ſiegrei⸗ chen Paare, an der Spitze Maxie Herber und Baier. Es folgen dann die Sieger im Eisſchnell⸗ lauf, im Zweierbob und Viererbob. Auch die ſieg⸗ reichen Eisſchützen mit ihrer maleriſchen Alpentracht ziehen, mit Jubel überſchüttet, an der Tribüne ent⸗ lang, auf der alle aktiven Wettkampfteilnehmer Platz genommen haben. Mit der Front zur Ehren⸗ tribüne nehmen die Helden aus den heißen olympi⸗ ſchen Kämpfen Aufſtellung. Zu ihrer Linksſeite ſtehen die Fahnen der Nationen. i Dann kündet der Generalſekretär des Organiſa⸗ tionskomitees, nachdem der Präſident des inter⸗ nationalen olympiſchen Komitees, Graf Baillet⸗ Latour und zwei Mitglieder des JO, der Präſident des Organiſationskomitees Karl Ritter von Halt, der Reichskriegsminiſter, Generaloberſt von Blom⸗ berg, und der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten die Ehrentribüne verlaſſen haben, um vor dem Tiſch mit den Plaketten und Ehrenurkunden halt⸗ zumachen, die Preisverteilung mit den Worten an: Achinng, Olympiaſiegerehrung!“ Siegerin im Abfahrtslauf und Slalomlauf für Damen Chriſtel Cranz⸗Deutſchland. Zehntauſendſtimmiger Jubel erfüllt die Arena, als Chriſtel Cranz in der Mitte des Podiums, zu gäſten vorübergetragen wird, ſenkt ſie der Träger zum Gruß, den der Führer mit erhobener Rechten ihrer Rechten Käthe Grasegger, zu ihrer Linken Jaila Schou⸗Nilſen, ſteht. g (Foto Scherl) Am Siegesmaſt und dem Maſt zur Rechten gehen die deutſche, zur Linken die norwegiſche Flagge hoch. Kanonenſchüſſe dröhnen ins Werdenfelſer Tal, Das vereinigte Muſikkorps ſpielt die Deutſche National⸗ hymne. Graf Baillet⸗Latbur überreicht jedem ein⸗ zelnen die rote Mappe mit dem Siegesdiplom und ſeine Medaille. Wieder geht die deutſche Flagge an zwei Sieges⸗ maſten hoch, als die Medaille für den Abfahrts⸗ und Vorlauf der Männer verteilt werden. Dann ſteigt Norwegens Banner au allen Siegesmaſten auf: die erfolgreichſte Nation der Vierten Winterſpiele hat im Lang⸗ und Sprung⸗ lauf alle olympiſchen Ehren eingeheimſt. Schwedens Flagge und die prächtige Hymne: „Du ſchöner, du freier, du bergehoher Nord“ künden den Sieger im 18⸗Kilometer⸗Langlauf und den des 50⸗Kilometer⸗Dauerlaufes. Zum erſtenmal flattert am Siegesmaſt dann Finnlands Flagge für den viermal⸗10⸗Kilometer⸗Staffellauf. Mit erhobe⸗ ner Rechten grüßt der Führer der ſiegreichen Staf⸗ fel zur Ehrentribüne. Wieder weht Norwegens Flagge beim Spezial⸗ ſprunglauf von zwei Maſten, dann ſteht Sonja Hennie auf dem Mittelpodeſt im leuchtend weißen Schidreß, zu ihrer Rechten die blonde Cecilia Colledge, zu ihrer Linken die kleine, zarte Schwedin. ODeſterreichs Hymne klingt auf. Weltmeiſter Karl Schäfer hat zu ſeiner Rechten den Deutſchen Eruſt Baier, zu ſeiner Linken ſeinen Dandsmann Kaſpar. Ein gewaltiger Jubel ſteigt zum abendlichen Winterhimmel, als Maxie Herber und E n ſt Baier auf dem Siegerplatz erſcheinen, zur Rechten das junge Geſchwiſterpaar Pauſin⸗Oeſterreich, zur Linken die Ungarn Rotter⸗Szollas. Zum dritten Male rauſcht die deutſche Flagge empor, ertönen die deutſchen Nationalhymnen. Nicht weniger als dreimal iſt Jvar Ballan⸗ grud, der zum erſten Male ſeit dem Beſtehen der Winterſpiele drei Goldmedaillen errin⸗ gen konnte, der Mittelpunkt herzlichen Iu⸗ JJCCCCCCCCcCCcCCCſcCbCCbCTCTGTGTGTGTCTGTGTGTGTCTGTCTCTGTCTCTGTCTGT(TbTGT(TbTbTbTbTbTbTbTbTbbbb Olympische Spiele Birger Rund wieder Olympiaſieger: Er ſiegt im Sprunglauf vor Erikſſon⸗ Schweden und Anderſen⸗Norwegen. Auch Sonja Heuie wieder Welt⸗ meiſterin. Sie gewinnt ſicher das Kunſt⸗ Iaufen. Elshockey-Schlußrunde England erringt die goldene Medajlle. England— Amerika:0 u. Verlängerung Kanada— Amerika 10. Ausführlichen Bericht finden Sie im Sportteil. 2. Seite Nummer 79 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ansgabe Montag, 17. Februar 1996 bels, als bie Sieger im Eisſchnellaufen aus⸗ gezeichnet werden. Nur einmal löſt ihn ſein Landsmann Charles Ma⸗ thiſen auf dem Siegerplatz ab. Der Kapitän der engliſchen Siegermannſchaft im Eishockey, Carl Erhardt, nimmt aus den Händen Graf Baillet⸗Latours die ſo heiß erkämpfte olym⸗ piſche Trophäe entgegen, während Kanada mit der ſtlbernen und Amerika mit der bronzenen Medaille ausgezeichnet werden. Bei der Ehrung der Bobfahrer machen die Sieger im Viererbob den Anfang und zweimal leuch⸗ tet von den Maſten die Flagge der Schweiz, das weiße Kreuz im roten Feld, während vom dritten Maſt der Union Jack weht. Zum erſten Male ſteigt für den Sieg im Zweier⸗ bob das Sternenbanner Amerkkas auf dem höch⸗ ſten und öritten Siegesmaſte auf. Auch hier hat die Schweiz die ſilberne Medaille errungen. Damit iſt die Ehrung der olympiſchen Sieger beendet. Ihr ſchließt ſich die der ſiegreichen Patrouillen in den Vorführungswettbewerben an. An den drei Maſten gehen drei olympiſche Fahnen in die Höhe. Der Reichskriegsminiſter nimmt die Preisvertei⸗ lung an die Sieger des Militärpatrouillenlaufes vor, Italien, Finnland und Schweden, während der Reichsſportführer den erfolgreichen öſterreichiſchen und deutſchen Eisſchützen ihre Preiſe übergibt. Der Präſident des Organiſationskomitees Dr. Karl Ritter von Halt und der Generalſekretär Baron Le Fort begeben ſich zu den Fahnen der 28 Nationen, und während der Präſident an die Spitze einer jeden Fahne das Erinnerungsband der Vier⸗ ten Olympiſchen Winterſpiele heftet, hallen von den Höhen der umliegenden Berge Salutſchüſſe der Ge⸗ birgsbatterie in das Tal. Die Dämmerung iſt hereingebrochen. Die Abtei⸗ lungen des Reichsheeres und die Gliederungen der Bewegung, die das Stadion bis zur Höhe hinauf um⸗ ſäumen, entzünden ihre Fackeln. In feierlicher Stille tritt der Präſident des JO, Graf Baillet⸗ Latour an das Mikrophon der Ehrentribüne und e die Winterſpiele in franzöſiſcher Sprache für eendet. „Nachdem wir Reichskanzler Adolf Hitler, dem deutſchen Volke, den Vertretern Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchens und den Organiſatoren der Spiele unſeren tiefempfundenen Dank ausgeſprochen haben, erklären wir im Namen des Internatio⸗ nalen Olympiſchen Komitees die Vierten Olym⸗ piſchen Winterſpiele 1936 für beendet, und laden Sie für dieſen Sommer nach Berlin ein, um 15 uns die Feier der 11. Olympiade zu er⸗ 0 en.““ Luftverkehr Deutſchland-Amerika — Waſhington, 15. Februar. Nach knapp einwöchiger Beratung über die Mög⸗ lichkeiten des nordatlantiſchen Flugverkehrs ſchloſ⸗ ſen Deutſchland und Amerika hier am Freitagabend ihre Verhandlungen mit einem beide Teile befrie⸗ digenden Ergebnis ab. Die Unterhaltungen führten zu folgender Vereinbarung: 1 Daß amerikaniſche Handelsminiſterium iſt bereit, intliche unter Kontrolle der amexikaniſchen Regie⸗ kung ſtehenden Einrichtungen irgendeiner deutſchen Luftfahrtfirma für Verfuchsflüge im Jahre 86 zur 2 Aügüng zu ſtellen. Die deutſche Belégäklön hät ſich erboten, nach dem Grundſatz der Gegenſeitigkeit ähnliche, unter Kontrolle der deutſchen Regierung ſtehende Einrichtungen den amerikaniſchen Luftfahrt⸗ firmen zur Verfügung zu ſtellen. Auf Grund der Ergebniſſe dieſer Verſuchsflüge werden beide Re⸗ gierungen die Möglichkeiten für die Einrichtung efnes regulären Flugdienſtes prüfen. die Ziuliener wollen den Durchbruch erzwingen 4 Offensive gegen die Gebirgsſperre Amba Alagi- Blutige Anfangs verluſte der Italiener — Nom, 16. Februar.(U..) In Rom werden heute noch unbeſtätigte Berichte verbreitet, nach denen die italieniſchen Truppen an der Noröfront vor zwei Tagen zu einer großangeleg⸗ ten Offenſive gegen den als nächſtes italieniſches Ziel geltenden Amba Alagi übergegangen ſind. Der Großangriff ſei in den letzten Tagen und Wochen durch zahlreiche Luftbombardements vorbereitet worden, bei denen die italieniſchen Geſchwader ver⸗ ſucht hätten, ſämtliche abeſſiniſche Abteilungen zu vernichten, die ſich in der Umgebung des Anrba Alagi zeigten. Die italieniſche Offenſive richtet ſich, den Meldun⸗ gen zufolge, zunächſt auf Schelikot, von wo aus der Vormarſch über Antalo weiter auf den 50 Kilometer von Makalle entfernten Amba Alagti zugehen ſolle. Doch ſchon auf der erſten Etappe ihres Angriffs ſeien die italieniſchen Truppen auf überaus hart⸗ näckigen und erbitterten abeſſiniſchen Widerſtand geſtoßen und hätten ſchwere Verluſte erlitten. Da das ganze bis zum Amba Alagi vor ihnen lie⸗ gende Gebiet mit ſeiner zerriſſenen Lanoſchaft, ſei⸗ nen ſchroff anſteigenden Bergen und ſeinen tief ein⸗ geſchnittenen Tälern der abeſſiniſchen Kleinkriegs⸗ taktik ſehr günſtig iſt, ſo werden auch den weiteren italteniſchen Operationen außerordentliche Schwie⸗ rigkeiten begegnen— die größten Schwierigkeiten, die die Italiener bisher überhaupt auf dem nörd⸗ lichen Kriegsſchauplatz angetroffen haben. Joriſchritte der Abeſſinier bei Makalle ̃— Addis Abeba, 16. Februar. Die Truppen des Geuerals Naſibu machen am Fafanfluß weitere Fortſchritte. Sie mar⸗ ſchieren an beiden Ufern auf Uarandab zu, nach⸗ dem ſie ſämtliche italieniſche Sperrpoſten, die meiſtens aus Somalitruppen beſtanden, in über⸗ fallartigen Kämpfen zum Teil vernichtet, zum Teil gefangengenommen hatten. Auch in der Wüſte ſüdlich Curate rückten die abeſ⸗ ſiniſchen Truppen in einzelnen Kavallerieabteilungen vor, wobei ſie den Italienern ſtärkere Verluſte bei⸗ brachten. Die Kampfhandlungen ſind jedoch vorläu⸗ fig nur als Störungsverſuche aufzufaſſen, um Un⸗ ſicherheit in den italieniſchen Aufmarſch zu bringen. An den für Tanks fahrbaren Straßen wurden von den Abeſſinierm Befeſtigungen angelegt, die mit zahlreichen Tänkgeſchützen beſtückt wurden. Man will damit verhindern, daß die Italiener wie bei ihrer erſten Ogaden⸗Offenſive tiefere Vorſtöße machen können. An größere Gefechtsaktionen am Fafan iſt aber vorläufig nicht zu denken, da die Straßen unter den Regenfällen äuß er ſt ſtark gelitten haben.. N 8 Die abeſſiniſchen Truppen ſchließen den Ring im⸗ mer enger um Makalle. Die vorderſten Vorpoſten der abeſſiniſchen Truppen ſind nur noch 3 Kilometer von der Stadt entfernt. An einen Entſatz der ita⸗ lieniſchen Beſatzung kann nicht mehr gedacht werden, da andere abeſſiniſche Abteilungen die Straßen Aba⸗ ro Makalle durch behelfsmäßige Beſeſtigungsanla⸗ gen und durch Aufreißen wichtiger Straßenteile ge⸗ ſperrt haben. Veſuch Litwinows in Tokio? Ein Verſuch die drohende Kriegsgefahr im Oſten aus der Welt zu ſchaffen — Tokio, 15. Febr.(Oſtaſtendienſt des DNB.) Die Möglichkeit eines Beſuches des ſowjetruſ⸗ ſiſchen Außenkommiſſars Litwinow in Japan wird in politiſchen Kreiſen lebhaft erörtert. Die fapa⸗ niſche Nachrichten⸗Agentur Domei hatte bereits kürz⸗ lich aus Moskau gemeldet, daß man in gewiſſen po⸗ litiſchen Kreiſen Japans den Wunſch geäußert habe, durch einen Beſuch Litwinows in Tokio zu einer direkten Ausſprache über die kritiſchen japaniſch⸗ ſywjetruſſiſchen Beziehungen zu gelangen. Derartige Wünſche ſeien über den Tokioter Vertreter der amt⸗ lichen ſowjetruſſiſchen Telegraphen⸗Agentur weiter⸗ geleitet worden. Die Richtigkeit dieſer Meldung wird nunmehr beſtätigt. In Anbetracht der Zuſpitzung der Lage im Fer⸗ nen Oſten und der Häufung von Grenzkonflikten würde ein derartiger Beſuch in dieſen Kreiſen als politiſch hochbedeutſam betrachtet werden Neuer Zwiſchenſall — Tokio, 16. Februar.(U..) Ein neuer ernſter Zwiſchenfall an der mandſchu⸗ riſch⸗mongoliſchen Grenze, der möglicherweiſe zu ſchwierigen Verwicklungen führt. wird vom Hailar⸗ Korreſpondenten der Agentur„Nippon Dempo“ ge⸗ meldet. Nach dieſem Bericht haben mongoliſche Truppen in einer Stärke von etwa 1000 Mann mandſchuriſchen Boden nördlich vom Buinor⸗See betreten. Japaniſche und mandſchuriſche Truppen hätten den vordringenden Mongolen, die gut be⸗ waffnet geweſen ſeien, Widerſtand entgegengeſetzt und nach einem heftigen Kampfe zurückgeſchlagen. In offiziellen Kreiſen erwartet man nähere Ein⸗ zelheiten über den neuen Grenzzwiſchenfall, bevor man ſich dazu äußern will. Keine unmittelbare“ Kriegsgefahr a— Peiping, 13. Februar.(U..) Im Zuſammenhang mit den jüngſten aufſehen⸗ erregenden Zwiſchenfällen in dem unruhigen Grenz⸗ vebtiet zwiſchen Mandſchukuo und der Aeußeren Mon⸗ golei hat Generalleutnant Kenya Doihara einige geheimnisvolle Andeutungen über die zukünftige Entwicklung der Beziehungen zwiſchen Japan und der Sowjetunion gemacht. Doihara, der politiſche Berater der Kwantung⸗Armee, der japaniſchen Streitkräfte in Mandſchukuo, der beſte Kenner fern⸗ öſtlicher Verhältniſſe, der Mann, dem die Chineſen den Beinamen„Sturmſchwal be“ gegeben haben, da er immer dort auftaucht, wo dann bald ein Unwetter am politiſchen Himmel Oſtaſiens los⸗ bricht, ging dabei auch in einer nicht ganz eindeutigen Wendung auf die drohende Kriegsgefſahr im Fernen Oſten ein. Er erklärte einem Vertreter der United Preß, daß er nicht unbedingt an einen bevorſtehenden Krieg zwiſchen Mandſchukuß und der Aeußeren Mongolei glauben könne, fügte aber dann den für die geſpannte Lage bezeichnenden Satz hinzu:„Soll⸗ ten aber mongoliſche Truppen, Sowjetmongolen, über die Grenze nach der Mandſchurei norſtoßen, daun wird möglicherweiſe der Krieg nahe ſein. Ich kann aber auch trotz der letzten Ereigniſſe an der mandſchuriſch⸗mongoliſchen Grenze nicht daran glau⸗ ben, daß die Sowjets dieſes Wagnis unternehmen werden.“ — London, 15. Februar. Die Ausſprache vom Freitag über das Verteidi⸗ gungsminiſterium wird in den Blättern noch ein⸗ mal behandelt. 5 „Evening News“ weiſt darauf hin, daß die Re⸗ gierung von einer Kriſe bedroht ſei, wenn die Frage der nationalen Verteidigung nicht ſchnell in An⸗ griff genommen werde. Das ſei jedenfalls die Aus⸗ legung, die man heute dem geſtrigen Angriff Auſten Ehamberlains auf den Premierminiſter gebe. In politiſchen Kreiſen werde feſtgeſtellt, daß Baldwin eine Revolte in der Konſervativen Partei zu erwarten habe, wenn er ſich die geſtrige Warnung nicht zu Herzen nehme. In den letzten Tagen hätten eine Reihe von Nicht⸗ regierungsmitgliedern, u. a. Winſton Churchill, Lord Winterton, Sir Edward Grigg, die Lage in Privat⸗ beſprechungen erörtert. Das Ergebnis dieſer Beſpre⸗ chungen ſei geweſen, daß man Sir Auſten Chamber⸗ Der römiſche Kriegsrat tagt — Rom, 15. Februar.(U..) Der Oberſte Verteidigungsrat iſt zu ſeiner 5. Sitzung innerhalb der letzten zehn Tage zuſam⸗ mengetreten. Die heutige Sitzung, bei der Muſſolini den Vorſitz führte, dauerte 27“ Stunden. Ein Kom⸗ muniqué über den Inhalt der Beratungen iſt nicht ausgegeben worden. In unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß wichtige Fragen der Landesver⸗ teidigung das Hauptthema der heutigen Sitzung bil⸗ deten. Es ſollen Beſchlüſſe von großer Bedeutung gefaßt worden ſein. Jeſtung Leros — Athen, 16. Februar.(U..) In der griechiſchen Hauptſtadt gehen erneut Be⸗ richte ein über die umfangreichen militäriſchen Bauten der Italiener auf den dodekaneſiſchen In⸗ ſeln. Rieſige Flugplätze ſollen in unglaublich kur⸗ zer Zeit auf verſchiedenen zu den Dodekaues gehörenden Inſeln errichtet worden ſein. Die Inſeln, auf denen ſich die hauptſächlich für Bombenflugzeuge eingerichteten Flugplätze befän⸗ den, ſeien ſämtlich ſtark befeſtigt. Abgeſehen von den Flugplätzen ſollen die Italiener zahlreiche Muni⸗ tions⸗ und Verſorgungsdepots für Flugzeuge, Un⸗ terſeeboote und Truppentransportdampfer eingerich⸗ tet haben. Das Zentrum der ganzen Verteidigungs⸗ anlage ſoll die Inſel Leros darſtellen, um die ſich die anderen befeſtigten Inſeln wie Forts um eim Feſtung gruppierten. Großen Wert hätten die Italiener auch auf die Anlage von bombenſicheren Tanks für Benzin und Oel gelegt, es ſeien bereits jetzt große Mengen von Rohöl und anderen Treibſtoffen auf den Inſeln gelagert. Außerdem ſoll fortwährend ein Austauſch von Truppen zwiſchen Afrika und den Dodekanes ſtattfinden. Schon mehrmals ſeien Truppentransporte direkt von den Inſeln nach dem Kriegsſchauplatz abgegangen und durch neue Kon⸗ tingente vom Mutterland erſetzt worden. Von ſeiten der italieniſchen Militärbehörden wird mit größter Strenge darüber gewacht, daß kein unberufenes Auge die militäriſchen Einrichtungen auf den Inſeln erblickt. England verſtärkt den Grenzſchutz — Addis Abeba, 15. Februar. Am Samstagfrüh überflogen erneut italieniſchs Flugzeuge die Stadt Deſſie. Bomben wurden nicht abgeworfen. Von abeſſiniſcher Seite wird weiter mitgeteilt, daß die Italiener im Borangebiet hart an der Nord⸗ grenze der Kenya⸗ Provinz eine behelfsmäßige Straße in Richtung Mega bauen. In dieſer Gegend ſeien ſehr ſtarke Truppenbewegungen zu beobachten. Die Engländer verſtärkten den Grenzſchutz im nördlichen Kenya⸗Gebiet. Auch von der Sudan⸗Grenze ſeien ſtarke engliſche Truppenzuſammenziehungen gemeldet worden. Der Führer bei den Auto-Monteuren „Ich bin gewiß, daß der deutſche Arbeiter mich nicht verlaſſen wird“ — Berlin, 15. Februar. Die 130 Arbeiter und Gefolgſchaftsmitglieder der Automobilinduſtrie aus ganz Deutſchland, die am Vormittag der feierlichen Eröffnung der Internatio⸗ nalen Automobil⸗ und Motorradausſtellung bei⸗ gewohnt hatten, waren anſchließend Gäſte des Füh⸗ rers und Reichskanzlers im„Kaiſerhof“ zu einem Mittageſſen. Der Führer ging von Tiſch zu Tiſch und ſprach überall im kleinen Kreiſe, von den begeiſtert lauſchen⸗ den Arbeitern dicht umdrängt, über die Fragen, die gerade dieſe Arbeiter am meiſten intereſſieren, über nationalwirtſchaftliche und techniſche Fragen der Automobilinduſtrie und der deutſchen Induſtrie überhaupt. f Er ſchildert ihnen die nächſten Aufgaben, die die deutſche Wirtſchaft und Induſtrie zu löſen haben. In eindrucksvoller und anſchaulicher Weiſe führte er ihnen die Probleme vor Augen, die er bereits in feiner Rede zur Eröffnung der Automobilaus⸗ ſtellung behandelt hatte. Frei und ohne Umſchweife ſtellten auch die Arbeiter Fragen über Dinge, die ihnen am Herzen lagen. 5 So bot dieſe Stunde ein eindrucksvolles Bild von der unzertrennlichen Gemeinſchaft, die Führer und Arbeiter miteinander verbindet. Als der Führer die Gewißheit ausſprach, daß der deutſche Arbeiter ihn nie verlaſſen würde, da klang ihm begeiſterte Zuſtimmung entgegen, und die leuchtenden Augen der Arbeiter beſtätigten es doppelt. Als der Führer dann nach 18 Uhr den Kreis der Arbeiter verließ, da riefen ſie, denen der Führer eine unvergeßliche Stunde geſchenkt hatte, ihm noch einmal ein donnerndes Heil nach, wie es mit dieſer inneren Begeiſterung und Freudigkeit ſelbſt an die⸗ ſer für den Nattonalſozialismus traditionsreichen Stätte wohl ſelten ausgebracht worden iſt. „100000 Pe in der Deutſchland halle“ — Berlin, 15. Februar. Volle drei Stunden ſah die bis auf den letzten Platz beſetzte Deutſchlandhalle am Abend des Er⸗ öffnungstages der Großen Berliner Automobilaus⸗ ſtellung in Anweſenheit des Führers einen Quer⸗ ſchnitt durch die Entwicklung des Verkehrs vom Altertum bis in die Neuzeit, wie er in dieſem Aus⸗ maß bisher noch nirgends geboten wurde. Fanfaren verkünden den Beginn der Olympi⸗ ſchen Spiele, aus großen Feuerſchalen ſchlagen die Flammen empor, Flöten, und Cymbalſpieler marſchieren in das Innere, ſie tragen in ihren Hän⸗ den die fünf olympiſchen Ringe. Durch das Tor der Arena raſen Quadrigen im Wettbewerb um das „Baldwin iſt gewarnt Die Konſervativen drohen mit Kriſe, wenn Aufrüſtung nicht beſchleunigt wird lain gebeten habe, ihren Beſorgniſſen Ausdruck zu geben. Die Rede Chamberlains habe im Kabinett ſtarke Beſorgnis ausgelöſt. Der„Evening Standard“ ſchlägt in ſeinem Leit⸗ artikel noch ſchärfere Töne an. Das britiſche Volk verlange, ſchreibt das Blatt, daß die Schwäche der Abſichten und die geiſtige Verwirrung, die England in dieſe unglückliche Lage gebracht hätten, nicht länger geduldet werden. Die Nation ſei das Opfer eines ungehenerlichen Vertrauensbruches. Sie ſei in ein falſches Sicher⸗ heitsgefühl gewiegt worden durch die falſchen Feſiſtellungen ſeines Premierminiſters, deſſen Verfehlungen nunmehr klar herausgeſtellt wor⸗ den ſeien, und zwar von einem ſeiner treneſten und ehrlichſten Anhänger. Das Land dulde kein Zögern mehr. Es ſei ernſtlich und mit Recht alarmiert. Nur durch ſofortiges Han⸗ deln könnten die Beſorgniſſe zerſtreut werden. Oval; dem Sieger wird olympiſcher Lorbeer über⸗ reicht. Das Trojaniſche Pferd ſpeit zwar keine griechiſchen Helden, aber leichtfüßige Tänzerinnen aus, die das erſte Bild mit einem großen Ballett be⸗ ſchließen. Schwerfällig ſchaukeln zwei Wagen mit Lauten ſängern vorüber, die von einer Reitertruppe fort⸗ geſetzt werden. Ein Troß Landsknechte zieht mit wehendem Banner vorüber, ein verlorener Hau⸗ fen. Die Marketenderin ſingt ein altes Landsknechts⸗ lied. Das ganze fahrende Volk tanzt einen wun⸗ dervollen altdeutſchen Reigen. Das Zeitalter des Rokoko bringt drei prächtige Staatskaroſſen. Der Poſtillon von Lonjumeau läßt ſein Lied erſchallen. Den Karoſſen entſteigen in farbenprächtigen Koſtümen Tänzer und Tänzerin⸗ nen, die wie lebendes Meißener Porzellan wirken. Fröhliche Wanderburſchen werden von den Thurn und Taxisſchen Poſtwagen überholt. Aber noch hat er die vielen Schlagbäume der kleinen Stadtgrenze nicht paſſiert, da brauſt ſchon die er ſte Eiſen bahn von Nürnberg nach Fürth vorüber. Die Berliner Wachtparade leitet zur Neuzeit über. Ein entzückendes Ballett der Spree⸗ wälder Damen mit ihren Soldaten zieht unter dem Jubel der Zehntauſend ein. Heinrich Kleyer fällt mit ſeinem erſten Hochrad dem Auge des Geſetzes zum Opfer. Es kommt zu einem luſtigen Inter⸗ mezzo mit dem Berliner Original, dem Eckenſteher Nante, dem„Wurſtmaxe“ und dem unvermeidlichen Schuſterjungen. Hoch⸗ und Niederräder fahren einen entzückenden Reigen. Dann hat das erſte Schnau⸗ ferl etwa um 1890 eine Panne und muß abgeſchleppt werden. Bei einer Herrenpartie zum Grunewald begegnen ſich die alte Zeit mit dem Kremſer und die neue Zeit mit tandemfahrenden jungen Damen. Ein Geſangverein ſingt ſchaurig⸗ſchön, daß ſich die Grunewald⸗Tannen biegen Der unvergeßliche Rix⸗ dorfer verſöhnt die Zeitalter. Mit Tuten und Qualmen rauſcht der Dampfer„Wintermärchen“ durch die Havelſeen— ein entzückendes Ballett be⸗ gleitet die Auffahrt der Wagen, vom erſten Auto⸗ mobil Karl Benz', dem erſten Daimler⸗ Horch⸗, Opel⸗ und Mercedes⸗Wagen, den erſten Motor⸗ rädern, einen Kruppſchen Roller, bis zu den neueſten ſchnittigſten Wagen. Eine Rundfahrt durch Ber⸗ lin mit Käſeomnibuſſen bringt aufſchlußreiche Er⸗ klärungen. Dann aber hat das NS das Wort, das unter ſtarkem Jubel eine ſchneidige Kraftradqua⸗ drille fährt. Ein motoriſierter Pionierſturm baut eine Brücke, die in die Luft geſprengt wird, um dem Gegner den Uebergang unmöglich zu machen. Ein Fuchsrennen bildet zuſammen mit dem Marſch der beteiligten NSgg⸗Stürme den Abſchluß dieſes feſſelnden Bildes. Die füngſte Vergangenheit aber wird durch einen Ausſchnitt aus den Avus Rennen mit einnem mörderiſchen dkampf zwiſchen den Origi⸗ nalrennwagen der Autounion und Mercedes⸗Benz, bei dem auch in Sekundenſchnelle die Reifen gewech⸗ ſelt werden, wiedergegeben. Wiederholung der Führerrede im Rundfunk am Montagabend. Die Rede des Führers und Reichs⸗ kanzlers anläßlich der Eröffnung der Internatio⸗ nalen Automobil⸗ und Motorradausſtellung wird am Montag, dem 17. Februar, in der Zeit von 22.30 Uhr bis etwa 23 Uhr über alle deutſchen Sender wiede holt werden. 5 r ttt Haupiſchriſtleutei und veraulworitich fur Politit: Ir. Alots Wing auer Stellvertreter den Haupiſchriftletters und verantwortlich für Cheater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhalzung: Carl Onno biſenbart- pandelsteil: Dr. Fritz Bade Lokaler Teil Dr. Friz Hammes Sport: Wiüy Müller„ Suüd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bil. erdtenſt: Curt Wilhelm Jennel Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zetung Dr. Fritz Bode K Co., Mannheim, N 1, 40 Schriftleitung in Berlin: Joſeph Bretz. W SB, Viktoriaſtraße 4 .⸗M. 11980: Mittagauflage det Ausgabe A n. Ausgabe 8 251 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20679 Zur Zei Preisliſte Nr. 6 gültig. Für unverlangte Belträge deine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto . 4 J. — 8 . erſt 1 0 zer- ine nen be⸗ en; ort⸗ teht au⸗ Yts⸗ un⸗ tige läßt it ein⸗ ten. n ber nei ſt e er. zur ree⸗ em ällt tzes ter⸗ her chen nen a u- ppt 1 — * 1 Montag, 17. Februar 1996 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 79 2 Die Stadiseife Mannheim, den 17. Februar. Sonntag mit Frühlingsahnen Vor zwei Tagen noch eine Kälte von zehn Grad und fetzt ſchon eine Wärme von faſt zehn Grad: wirklich ein kraſſer Temperaturunterſchied, der dazu führte, daß man die Luft am geſtrigen Sonntag als frühlingsmäßig warm empfand. Eingeleitet wurde der Witterungsumſchlag am Samstagmittag. Als bei Einbruch der Dunkelheit der große Schub warme Luft über unſer Gebiet flutete, da begann es zu regnen. Vor allem regnete es ſehr ſtark in den Morgenſtunden des Sonntags, als die letzten Be⸗ ſucher der Maskenbälle und Kappenabende heim⸗ wärts ſtrebten. Der Sonntag blieb aber erfreu⸗ licherweiſe trocken. In den erſten Nachmittagsſtun⸗ den ließ ſich ſogar auf wenige Augenblicke die Sonne ſehen. Am Nachmittag waren infolgedeſſen ſehr viele Spaziergänger unterwegs. Mit großem Eifer ſetzten ſich am Samstag und Sonntag die Amtsträger des Reichsluft⸗ ſchutzbundes für den Verkauf von Stopfeiern und Brettchen zugunſten des Winterhilfswerks ein. Mit Aktenmappen zogen die meiſten aus, denn die eee eee eee eee Jungens, die ihr an Oſtern 1936 aus der Schule kommt, beſucht die Ausſtellung in der Knuſthalle „Sorgt für Berufs nachwuchs“. Die Ausſtellung vermittelt euch viel Sehenswertes. FFFFFFFCCCCCCCCCCCCCCTbTTbTVTbTbTbTbTbbT Gegengabe für die Spende ließ ſich nicht ſo leicht in einer Pappſchachtel unterbringen, wie es bei den Abzeichen ſonſt der Fall iſt. Da es praktiſche Ge⸗ brauchsgegenſtände waren, die die rührigen Luft⸗ ſchutzleute anboten, ging der Abſatz ziemlich flott. Daß bei der Abrechnung ein„Ausverkauft“ gemel⸗ det werden kann, geht aus der Tatſache hervor, daß — wie wir beobachten konnten— in der Nacht zum Sonntag Sammler ſchon Abzeichen zum Anſtecken anboten, weil die ihnen übergebenen Brettchen und Stopfeier abgeſetzt waren. Worüber ſich nicht zuletzt die Handwerker freuen werden, die dieſe Gegen⸗ ſtände anfertigten! Der Bahnverkehr ſtand am Samstag und Sonntag unter dem Ein⸗ fluß des Witterungsumſchlages, ſo daß Fern⸗, Nah⸗, Stadtbeſuchs⸗ und Ausflugsverkehr ſchwach blieben. Trotz des wenig günſtigen Wetters fuhren am Samstag mit dem Winterſportſonderzug 170 Mannheimer Schiläufer nach dem Schwarzwald und am Sonntag wurden die beiden Winterſport⸗ ſonderzüge nochmals von 40 und 70 Sportlern be⸗ ſtiegen. Weitere Winterſportler kamen in Sonder⸗ wagen, die an Schnellzüge angehängt wurden, durch Mannheim. Von Ludwigshafen, Bad Kreuznach, Mainz, Worms und Köln fuhren dieſe Sportler nach Oberſtdorf, Pfronten und San Criſtina. Das Fuß⸗ ballwettſpiel in Karlsruhe übte eine ſolche Anzie⸗ hungskraft aus, daß von Mannheim aus mit einem Sonderzug 600 Sportbegeiſterte nach Karlsruhe fuhren. Fungvolk hißt H-Jahnen Der Staatsjugendtag, der nun im Zeichen der Fahne der Hitlerjugend ſteht, wurde am Samstag erſtmalig oͤurch feierliche Flaggenhiſſung eingeleitet. Im Stadtgebiet Mannheim war auf 16 Plätzon die Staatsjugend angetreten. Auf das Kom⸗ mando„Heiß Flagge“ ſtieg langſam die Flagge der Hitler⸗Jugend am Maſt empor. Das Lied der Ju⸗ gend„Vorwärts, vorwärts“ beendete die feierliche Handlung. Meiſt blieben Wachen mit Jungvolk⸗ fahnen zurück, während ſich Gruppen bildeten, die mit Trommelſchlag durch die Straßen marſchierten. Die Pimpfe ſtellten ſich damit in den Dienſt ihrer Kameraden, die zu Oſtern die Schule verlaſſen und eine Lehrſtelle ſuchen. Durch Sprechchöre brachten ſie die Forderung„Schafft Lehrſtellen“ zum Ausdruck und auch auf den von verſchiedenen Grup⸗ pen mitgeführten Transparenten kam dieſe Forde⸗ kung zum Ausdruck. Volizeibericht vom 16. Jebruar Sieben Zuſammenſtöße ereigneten ſich am Sams⸗ lag an verſchiedenen Stellen der Stadt. In den meiſten Fällen waren ſie auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Der Per⸗ ſonen⸗ und Sachſchaden iſt unbedeutend. In völlig betrunkenem Zuſtand wurden in der Nacht zum Sonntag durch Polizeiſtreifen drei männliche Perſonen auf dem Fahrweg lie⸗ gend angetroffen, die bis zur Erlangung der Nüch⸗ ternheit in den Notarreſt gebracht oder in ihrer Wohnung abgeliefert wurden. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden vierzehn Perſonen angezeigt. Betrunkener Kraftfahrer geſtellt Wie oft ſchon wurde mit Nachdruck darauf auf⸗ merkſam gemacht, wie gefährlich es iſt, ſich an das Steuer eines Kraftwagens zu ſetzen, wenn man etwas reichlich Alkohol genoſſen hat. Alle Hinweiſe auf die unnachſichtlich ſtrenge Beſtrafung ſcheinen nichts zu nützen, denn auch am Sonntag in früher Morgenſtunde fuhr wieder ein von auswärts ſtam⸗ mender Kraftfahrer mit ſeinem Perſonenkraftwagen durch die Breite Straße und gefährdete durch ſein unſicheres Verhalten den Verkehr. Beim Markt⸗ platz erreichte ihn ſein Geſchick, als er ein Kraft⸗ rad anfuhr, das ausgerechnet der Polizei ge⸗ hörte. Man kann ſich denken, daß der Kraftfahrer ein wenig freudiges Geſicht machte, als er am Num⸗ mernſchild des angefahrenen Kraftrades die Kenn⸗ zeichen der Polizei„Pol“ las. Natürlich nahm man dem gewiſſenloſen Fahrer die Papiere ab und ſtellte den Wagen ſicher. Run kommt das dicke Ende nach: eine ſchwere Beſtrafung und die Entziehung des Führerſcheins! Von Willy Fritſch bis Dinah Grate: Filmſterne ſtrahlen am Mannheimer Faſchingshimmel Tauſende auf dem Afa-Maskenball— Luſtiges Fimkabarett— Wilde Jagd auf Autogramme Das Unwahrſcheinliche, hier wards Ereignis! Die Filmſterne, deren Namen man ſeit Tagen auf allen Mannheimer Litfaßſäulen leſen konnte, die liebens⸗ würdig, wie auf der Leinwand, von anmutigen Plakaten herablächelten, ſie waren wirklich gekom⸗ men. Willy Fritſch und dazu eine Schar liebens⸗ werter Künſtler, deren Namen jeder Kinobeſucher mit Vergnügen nennt. Da die Regiſſeure dieſes Ufa⸗Maskenballs wuß⸗ ten, was Filmbegeiſterung der Mannheimer heißt, ſo hatten ſie unſere Lieblinge durch einen Hinterein⸗ gang in das von frohbewegten Menſchenmaſſen be⸗ lagerte Roſengartengebäude hineingeſchmuggelt. Im gemütlichen Weinzimmer traf man ſich, Film und Preſſe, zwei Mächte, die nun mal zuſammengehören, wenn auch manchmal die eine über die andere aller⸗ hand zu meckern hat Auf leiſen Sohlen ſchlich Willy Fritſch in den Raum, ſtrahlend, liebenswürdig, wie immer, und hinter ihm ſchwebte, ſie herbei die ſchönen Frauen, die ſo oft die Titelblät⸗ ter der illuſtrierten Zeitungen ſchmücken und von bunten Magazinſeiten lächeln: Die große ſchlanke Gerda Maurus, die wir kürzlich noch in Harry Piels„Dſchungel⸗Film“ bewundern konn⸗ den, die liebreizende Trude Marlen, Irene von Meyendorff, eine ſcharmante Nachwuchsvertre⸗ terin, Dinah Grace, die ſchöne Tänzerin, die wie Fritſch aus dem mondänen Monte Carlo kam und ſpäter entzückend von netten Erlebniſſen mit galanten Zöllnern an drei Grenzen zu erzählen wußte, da war die anmutige Carola Höhn, die ſich im Flug bereits die Herzen des Filmpublikums erobert hat, erſchien Willy Birgel, unſer Mann⸗ heimer Ufaſtar, gemeinſam mit Paul Richter und einer ſehr blonden, netten Frau aus Düſſel⸗ dorf, der jetzt in Berlin arbeitenden Sängerin Ellſe Sperber. Da ſaßen wir nun, tranken einen ſchönen Tropfen Pfälzer Weines und freuten uns, wie einfach, wie bezaubernd ſchlicht all dieſe ſo plötzlich über Mannheim„aufgegangenen“ Sterne vom großen deutſchen Filmhimmel waren. An der Tür., die das Zimmer vom Reſtaurant trennte, ſtaute ſich eine unerſchütterliche Menge von Verehrerinnen Willy Fritſchs. Und ab und zu gelang es einer niedlichen kleinen Ungarin oder einem verwegenen Koſaken, an unſerem Zerberus vorbei⸗ zuſchlüpfen und das erſte Autogramm zu erobern. Dann war es ſoweit. Die närriſche Stunde hatte geſchlagen: 10.11 Uhr. Pauken und Trompeten dröhnten durch das Haus Die Elferräte des Feuerio und der Fröhlich Pfalz er⸗ ſchienen, geführt von Seiner Tollität, traten durch eine verborgene Tür; man ordnete ſich haſtig zu einem Zug, voran die Künſtler, hintendrein die Preſſe und unſere Narrhalleſen. Ein Geſchiebe, ein Geſchubſe, ſchon marſchierten wir durch einen engen Gang. Wer iſt denn das vor mir? Richtig, das iſt ja Willy Fritſch mit Gerda Maurus, auf ſeinen Ferſen der Verfaſſer dieſer Zeilen mit Fräulein Sperber, die ſichtlich begeiſtert war ob des nun mit Windſtärke 12 raſenden Jubels, mit dem Fritſchs Erſcheinen begrüßt wurde. „Schön, daß du doch gekommen biſt, Willy!“ „Proſit Willy, alter Junge!“„Schwofſt du auch nachher mit uns...“ So ſchrie es durcheinander, und es war bei Gott nicht leicht, ſich durch dieſes Meer der Begeiſterung hindurchzulavieren! Als es gar zu temperamentvoll wurde, als irgendein coura⸗ giertes weibliches Weſen„ihrem“ Herzensſtar von einem Tiſch herab an den Hals flog und ihm ein kräftiges„Buſſerl“ gab, da hätte ſich der Schreiber dieſer Zeilen recht gern„in die Büſche ge⸗ Die Volkswirtſchaft als Oroͤnungsaufgabe Eine Vortragsreihe der Arbeitsſchule der ZBA Im Rahmen der Arbeitsſchule der DA begann kürzlich eine wichtige Vortragsreihe des Dozenten der Heidelberger Univerſität, Dr. Wendt, über die Grundlagen der deutſchen Volkswirtſchaft. Am erſten Abend ſprach der Redner über die Volks⸗ wirtſchaft als gemeinſchaftliche Ordnungsaufgabe der Nation. Die Ausführungen wurden in zwei Ab⸗ ſchnitte aufgeteilt. 1. Klärung der geiſtigen Grund⸗ lagen, 2. Unterſuchungen über das Gefüge der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft. Jeder weiß, daß die Wirtſchaft heute beſondere Aufgaben zu erfüllen hat, aber jeder verſteht unter Wirtſchaften etwas anderes. In den Lehrbüchern finden wir das Wort„Wirtſchaft“ in den verſchie⸗ denſten Zuſammenhängen angewandt und jedesmal hat es einen anderen Sinn. Welche Aufgaben hat nun die Wirt⸗ ſchaft? Die Grundlage alles Wirtſchaftens bleibt immer wieder der Lebenswille des politiſch geeinten Volkes. An einigen Beiſpielen wurde das eingehend erläutert. Nicht die Anſprüche einzelner Menſchen, ſondern der Lebenswille des ganzen Volkes be⸗ ſtimmt, was der Natur abzuringen iſt. Es iſt natürlich, daß die Entwicklung der Tech⸗ nik in unſerer heutigen Wirtſchaft eine große Rolle ſpielt und gerade in dem Verhältnis von Wirtſchaft und Technik beſondere Aufgaben liegen. Die Technik hat es mit dem rationalen Vollzug der einzelnen Handlungen zu tun, die Wir bſchaft hat dagegen die Aufgabe, das Ganze zu ordnen, d. h. alle Kräfte und Leiſtungen des Volkes auf den Bereich ſeiner Lebensziele ſo zu verteilen, daß die beſte Nutzung aller Kräfte erreicht wird. Die Aufaben der Preis rechnung innerhalb unſerer geſamten Volkswirtſchaft wurden ebenfalls eingehend behandelt. Der Preis iſt eine von den Menſchen eingeſetzte Ordnungsform. Die Preis⸗ ordnung kann alſo von den Menſchen beſtimmt und muß ſo geſtaltet werden, daß alles das wirt⸗ ſchaftlich möglich wird, was aus poli⸗ tiſchen Gründen zur Sicherung der nationalen Freiheit notwendig iſt. fiel. tet, ja ſie hat den Menſchen bei dieſer Bewertung ſchlagen“. Denn allzuviel Begeiſterung tut oft den Lackſchuhen weh! Aber das kommt davon, wenn man hinter Filmſtern Nr. 1 marſchiert! Dann endlich hatten wir das ſichere Spalier der Prinzengarde erreicht und ſchon ſtanden wir auf der Bühne und blickten hinab in einen Saal von Farben, Licht und begeiſterten Menſchen, unter denen die außerordentlich zahlreich vertre⸗ tenen Angehörigen des„ſchwachen Geſchſechts“ über das ſtärkſte Stimmaterial zu verfügen ſchienen. Wirklich großartig hatte die Ufa den Nibe⸗ lungenfaal geſchmückt. Ueberlebensgroße Film⸗ geſichter grüßten von den Wänden, neue Farben⸗ bänder gaukelten über die rieſigen elektriſchen Son⸗ nen, überall flutendes, buntes, Stimmung zaubern⸗ des Licht, dazu die fröhliche Fülle im Parkett, Men⸗ ſchentrauben auf dem weiten Ring der Galerie, Muſik von vielen Inſtrumenten. Ein verheißungsvoller Auftakt! Die Falten der Beſorgnis, die ſich auf die Stirn des für das Gelingen dieſes Feſtes von Film und Faſching verantwortlich zeichnenden Mannes— ich meine Herrn Direktor Lutz vom hieſigen Univer⸗ ſumtheater— gelegt hatten— waren einem Aus⸗ druck von eitel Freude gewichen. Uff, das wäre alſo überſtanden! Und dann trat unſer Willy Birgel ans Mikro⸗ phon und ſagte mit humorigen Worten ein kleines, heftig durcheinandergemixtes Filmbrettl⸗Pro⸗ gramm an, das als erſte Nummer Gerda Ma u⸗ rus präſentierte. Und die blonde Gerda ſang einen Ufa⸗Schlager von allerlei Völkern, von knorken Berlinern und anderen Leuten.(Soweit ſich das im Getöſe des Saals überhaupt feſtſtellen ließ.)— Jrene von Meyendorff, ein blonder ſüßer Traum, ganz in weiß, mit apartem Rückenausſchnitt, ſagte zwar nur ſo etwas wie„Guten Abend“, ver⸗ beugte ſich ein⸗, zweimal und erntete den gleichen hallenden Applaus. Unten im Saal, umringt von einer lebenden Mauer, tanzte die hübſche Trude Marlen eigen reizenden„Königswalzer“, dann ſang die nette kleine, echt rheiniſch luſtige Elſe Sperber(die übrigens mit dem hohen Elferrat bereits den nötigen fidelen Kontakt gefunden hatte), mit Scharm und ſehr gekonnt zwei flotte Schlagerlieder, es trat Paul Richter herfür und erzählte einiges Luſtige, von dem wir an unſerem Preſſetiſch nur die er⸗ ſchröckliche Frage verſtanden„Lebt Adele Sandrock noch 222 Noch lebhafter brandete dann der Applaus zur Bühne, als die bezaubernd gut ausſehende, ganz in Lichtblau gekleidete Carola Höhn herauskam und zwei Filmchanſons mit Grazie vortrug. Grace, die mit einem akrobatiſchen Tanz ſehr ge⸗ Schade, daß ſie keine Zugabe ſchenkte! Und endlich, last not least: Willy Fritſch perſönlich. Da hättet ihr mal den Jubelſturm erleben ſollen, ein Ruf aus zweitauſend Kehlen: Willy! Er hatte es gar nicht nötig, etwas vorzutragen, ſein Erſcheinen genügte völlig, um das ganze weibliche wie männliche Publikum vollends aus dem Häus⸗ chen zu bringen. Als ſich die Wogen der Begeiſterung wieder ge⸗ glättet hatten, gab es Tanz zu den Klängen von drei Kapellen, bis endlich die Autogrammſtunde nahte und eine wilde Jagd auf die Unter⸗ ſchriften der Filmlieblinge, die an einem langen Tiſch Platz genommen hatten, entbrannte. Wirtſchaft iſt heute eine Gemeinſchaftsaufgabe ge⸗ worden, deren Form durch das politiſche Zuſam⸗ menleben des Volkes beſtimmt wird. Dr. Wendt kommt dabei auf die Frage der zu⸗ künftigen Geſtaltung unſerer Wirt⸗ ſchaft zu ſprechen. Im Gegenſatz zu anderen Län⸗ dern wird die Wirtſchaft der Zukunft auf der Grundlage der Leiſtung für die Geſamt⸗ heit aufgebaut ſein; Träger der Wirtſchaft iſt alſo das ganze deutſche Volk. Die Wandlungen gegen⸗ über früher ſind ſchon ſehr deutlich erkennbar. Die kapitaliſtiſche Wirtſchaft hat den Menſchen in den Hintergrund gedrängt und ihn als Koſtenfaktor neben den anderen wirtſchaftlichen Faktoren bewer⸗ oft unter das tote Ding geſtellt. Die national⸗ ſozialiſtiſche Weltanſchauung hat hier ſchon grund⸗ legend Wandlung geſchaffen, der Menſch wurde aus der Knechtſchaft der Wirtſchaft befreit. Die So⸗ zialverſicherung iſt ein Reſervefonds der menſchlichen Arbeitskraft. Es ent⸗ ſpricht unſerer nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung nicht, wenn Beiträge zur Sozialverſicherung als Un⸗ koſten angeſehen werden, die die Wirtſchaft„be⸗ laſten“. Soßialbeiträge dienen der Pflege und Erhaltung des wertvollſten Gutes unſerer Volks⸗ wirtſchaft, nämlich der deutſchen Arbeitskraft, ſie ſind alſo durchaus produktive Leiſtungen. Auch Löhne und Gehälter ſind, volkswirtſchaftlich geſehen, nicht„Koſtenfaktoren“, ſondern Ertrags⸗ anteile der Mitarbeiter. Beim zweiten Vortrag ſprach Dr. Wendt über den Sinn der Preisordnung und die Möglichkeiten einer ganzheitlichen Beſtimmung der Preiſe. Die nährſtändiſche Marktregelung— das beſte Beiſpiel der nationalſozialiſtiſchen Preispolitik — wurde ausführlich behandelt. Die Ausführungen wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Der nächſte Vortrag findet am Montag, dem 17. Februar, 19, 30 Uhr, in der Arbeitsſchule der DA ß, in I. 7,., ſtatt. Einzelkarten ſind in G 1, 10/11 er Dann eine blendende Augenweide: die bildſchöne Din ah Manches Mägdelein ſchob ſich zwölfmal durchs tolle Gedränge, was tut man eben nicht alles für zwölf Fritſch⸗Autogramme! Da werden doch morgen ſämtliche Freundinnen vor Neid zerſpringenk! Weiter gab es eine Filmzuckerbäckerparade und dann ſtieg die von Tanzlehrer Stündebeek an⸗ geführte große Koſtüm⸗Preis⸗Polonäſe, von Hunderten mit Faſchingsfieber herbeigeſehnt. Allerlei nette Masken, keſſe Mädel, originelle Jun⸗ gen tänzelten über den Steg, vorüber am geſtrengen Preisrichterkollegium, das aus Filmkünſtlern, Ufa⸗ männern und Elferräten beſtand.— Nach langer, langer Pauſe wurde endlich das Ergebnis ver⸗ kündet, das wir unſeren Leſern nicht vorenthalten wollen: Gruppen: 1. Preis: Sehr verwegen⸗wilde Filmleute, die anſcheinend aus Piels„Dſchun⸗ gel“ kamen; 2. Zwei niedliche weibliche Huſa ren; 3. dito Koſaken. Ein zelmasken(Damen): 1. Blonde Olympiade; 2. Eine ſehr närriſche antiquierte Schulmeiſteren; 3. Etwas Fantaſie. Schließlich im„Herren⸗ Einzel“: Ein Ableger des Ras Gugſa und ein ſchwarzer Zigenner Die Filmſterne waren während der Preisvertei⸗ lung, bei der es ſogar eine Filmreiſe zur Ufa nach Neubabelsberg gab, am Himmel weitergewandert und dann leiſe untergegangen Wir ſelbſt bummelten noch durch den geräuſchvoll⸗ betriebſamen Bierkeller,„tankten“ noch„einen“ an der Ufa⸗Bar und wanderten von dannen, während in allen Räumen noch heftig den„Regentropfen“ und anderen netten Tänzen gehuldigt wurde, aus dem faſchingsfrohen Filmland durch die ſcheußliche Regennacht. WI. 36 Maskenbälle und 102 Kappenabende am Wochenende Wohin? Das iſt die Frage, die mehr denn je be⸗ ſonders an den Samstagabenden geſtellt wird, wenn es ſich um die Auswahl des Ortes dreht, an dem man einige Stunden der närriſchen Fröhlichkeit huldigen kann. Die Frage: Maskenball oder Kappenabend— iſt nicht ſo ſchwierig zu löſen, denn in dieſem Falle ſpricht der Inhalt des Geldbeutels mit. Weiß man doch nur zu genau, daß die Be⸗ laſtungen bei dem Beſuch eines Maskenballs etwas ſchwerer ſind, als bei einem Kappenabend. Es geht alſo nur darum, welchen Maskenball oder welchen Kappenabend man beſucht. Die Auswahl iſt rieſen⸗ groß und wird von Wochenende zu Wochenende im⸗ mer größer, um ſchließlich am nächſten Samstag den Höhepunkt zu erreichen. Eine Zuſammenſtellung der Veranſtaltungen ergab, daß vor acht Tagen die Möglichkeit beſtand, 25 Maskenbälle und 65 Kap⸗ penabende zu beſuchen. An dieſem Wochenende ſah die Sache ſchon etwas anders aus und zwar beſtand eine Auswahlmöglichkeit zwiſchen 36 Maskenbällen, Koſtümfeſten und dergleichen. Dazu kamen 102 Kap⸗ penabende! Soweit wir etwas Umſchau hielten, konnten wir faſt übereinſtimmend feſtſtellen, daß der Betrieb bei den Kappenabenden verhältnismäßig ſpät einſetzte. In den frühen Abendſtunden, ſo um 8 und 9 Uhr herum, wieſen einige Lokale einen ſehr ſchlechten Beſuch auf. Wenn man aber gegen 11 Uhr kam, war es hier und da ſchon ſchwierig, einen Platz zu finden. Auch konnte man faſt durchweg die Beob⸗ achtung machen, daß die Stimmung ſehr raſch anſtieg und dann auch anhielt. Erfreulicher⸗ weiſe fanden nicht nur die Kellner ausreichende Beſchäftigung, ſondern auch die Muſiker und mit ihnen die Humoriſten. In manchen Lokalen beſtritt ein Spaßmacher die ganze Unterhaltung. Jaſchingstreiben Daß man eine Sache nur richtig anzupacken braucht, um ſie zu einem Erfolg zu führen, zeigte mit aller Deutlichkeit das Faſchingstreiben, das ſich am Samstag im Union Hotel entwickelte. Mil großem Geſchick hatte man es verſtanden, die Räum⸗ lichkeiten im Erdgeſchoß und im Kellergeſchoß ſy um⸗ zugeſtalten, daß eine Weiträumigkeit entſtand, in der ſich das närriſche Treiben richtig entwickeln konnte. Das Nebenzimmer war in eine entzückende chineſiſche Stube umgewandelt worden, in der man von Chineſinnen bedient wurde— allerdings echte waren es nicht. Daß unentwegt getanzt werden konnte, dafür ſorgten zwei Abteilungen vom Phil⸗ harmoniſchen Orcheſter, von denen Meiſter Mau⸗ rer die Hauptmuſik im großen Reſtaurationsſaal machte. Durch einen langen und ſchön geſchmückten Gang gelangte man in eine Mix⸗Bar, in der es von der „Kleinen Liebe“ bis zur„Amerikaniſchen Hochzeit“ und von der„Backfiſchverzweiflung“ bis zur„Luſti⸗ gen Witwe“ alles gab, was das Herz begehrte. Gleich nebenan war eine reizende Sektbar. Wenn man in die Tiefe ſtieg, dann kam man in eine Sektdiele, in der es offenen Sekt gab. Gleich nebenan war die Bierſchwemme, in der die dazugehörige Magen⸗ ſtärkung in Form von heißen Würſtchen bereitgehal⸗ ten wurde. ſo vielverſprechend im Anion-Hotel t rde. Das Treiben, das f im Union⸗Hotel eingeſetzt hat, geht ſelbſtverſtänd⸗ hältlich. lich über die ganzen Faſchingstage weiter. 4. Seite/ Nummer 79 Nene Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 17. Februar 1986 DDaAé am närriſchen Start Es iſt beim Deutſchen Automobilelub ſchon zur Tradition geworden, für die Ortsgruppe Mannheim mit den Kraftfahrern, Kraftfahrerin⸗ nen und ſolchen, die es werden wollen, alljährlich zur Faſchingszeit im Palaſthotel„Mannheimer Hof“ einige tolle Runden zu fahren. Auch für das dies⸗ jährige Koſtümſeſt waren zahlreiche Nennungen ab⸗ gegeben worden, ſo daß das Feld ziemlich ſtark be⸗ ſetzt war. Daß man ſich ſehr raſch wohlfühlte, war nicht zuletzt auf die herrliche Ausſchmückung der Räume des Palaſthotels zurückzuführen, die, ohne überladen zu ſein, in gediegener Ausführung einen faſchingsmäßigen Rahmen abgeben. Für den DDA hatte man den gelben Saal, den Silberſaal, den blauen Saal und die frühere Bar ausgeſchmückt. Auf dieſer großen Rennſtrecke entwickelte ſich nun der Betrieb. Von einer Unterhaltungsfolge wie im vergan⸗ genen Jahre hatte man Abſtand genommen, ſo daß neben dem Frohſinn der Tanz im Vordergrund ſtand. Nur die jugendliche Tänzerin Grit Stünde⸗ beek füllte mit Solotänzen einige Tanzpauſen aus. Im übrigen ſchwangen die Beſucher des Koſtümfeſtes ſelbſt ſehr fleißig das Tanzbein. Großtankſtationen waren die Pfalz⸗ und Weihenſtephanſtube, von wo aus man immer wieder mit neuen Kräften auf die Rennſtrecke zurückkehrte. Wer Sieger bei dieſem Rennen blieb, wurde nicht ermittelt. Es herrſchte jedenfalls das einſtimmige Urteil darüber, daß das Koſtümfeſt des DDA in jeder Hinſicht ein voller Erfolg war und daß ein ungezwungener Ton herrſchte, der noch dadurch gefördert wurde, daß man dunkle Anzüge als unerwünſcht bezeichnet hatte. So beherrſchten Masken und helle Anzüge das Feldt]. Faſching der Schleſier Wenn ſich Schleſier zuſammenfinden, geht es immer friſchfröhlich zu. Die Volksgenoſſen im Oſten des deutſchen Vaterlandes haben ſtets ſchwer um ihr Daſein kämpfen müſſen. Mit einer Genüg⸗ ſamkeit, von der wir uns im geſegneten Weſten keine Vorſtellung machen können, haben ſich die Schleſter zu allen Zeiten, ſelbſt in den ſchwierigſten, behaup⸗ tet, weil ſich Anſpruchsloſigkeit mit einer erſtaun⸗ lichen Lebenszähigkeit verbindet. Viel hat zu dieſem Durchhalten unter Verhältniſſen, die für manchen anderen deutſchen Volksſtamm unüberwindlich geweſen wären, der Drang beigetragen, im Kreiſe Gleich⸗ geſiunter die Alltagsſorgen zu vergeſſen. Von dieſem Streben war auch die Zuſammenkunft getragen, die am Samstag in den Wirtſchaftsräumen des Wart⸗ burg⸗Hoſpizes die Mitglieder der Ortsgruppe Mannheim Ludwigshafen des Bundes Hheimattreuer Schleſier e. V.(Vereinigte Oberſchleſter und Schleſier), Sitz Berlin, zu einigen überaus heiteren Stunden vereinigte. Ehe der unterhaltende Teil begann, verband Ortsgruppenleiter Bauch mit herzlichen Begrü⸗ ßungsworten die Ehrung zweier Mitglieder, denen er das Abſtimmungs⸗Erinnerungszeichen über⸗ reichte. Aber dann übernahm der Schwiegerſohn des Ortsgruppenleiters, Herr Karl Bertram, die Leitung des Abends, die er in einer ſo ausgezeich⸗ neten Weiſe durchführte, daß wir ihm ein Sonder⸗ lob ſpenden wollen. Auch ſeinem Büttenvortrag, der ſelbſt im„Feuerio“ ſtarken Beifall gefunden hätte. Landsmann Mücke ſorgte für die Anfeuerung der Stimmung durch Vorträge, bei denen die Zuhörer kräftig mitwirkten, ſo„Wir ſind Muſikanten, wir kommen aus Schwabenland“. Aber dann erſchien Elſe Ett é, die feſtſtellen konnte, daß ſie nicht mehr Ußtig hatte, die allgemeine Fröhlichkeit, die alle wie eine große Familie umſchloß, noch mehr zu ſteigern. Herr Bertram hat es auch heraus, wie man eine Verloſung veranſtalten muß, um einen großen Ge⸗ winn zu erzielen. Wenn wir andeuten, daß der Hauptgewinn, der als Sportsanzug angekündigt war, aus einer— Badehoſe beſtand, dann kann man erraten, daß die Verloſung ein Scherz war, der große Heiterkeit auslöſte. Die Schleſier gehören zu den tanzfreudigſten deutſchen Volksſtämmen. Dafür nur ein Beiſpiel: eine 75jährige Landsmännin ließ keinen Tanz aus, wobei bemerkenswert iſt, daß ſie auch zu den neu⸗ zeitlichen Tänzen antrat und ſich an einem Scherz beteiligte, bei dem die Vorderſeite auf den Rücken gerutſcht war. Als wir um Mitternacht ſchieden, um noch an anderer gaſtlicher Stätte den Mannheimer Faſching zu koſten, ſchieden wir in dem Frohgefühl, vom Land mit ſeinem originellen Schelleubaum auf⸗ der etwas vorſichtiger hätte fahren müſſen. Entſcheioͤungen des Arbeitsgerichks Keine unbillige Härte Der Kläger glaubte nicht, daß ſeine Entlaf⸗ ſung aus einem großen Werk wegen Ar⸗ beitsmangel erfolgte. Er vermutete etwas anderes und brachte ſeine Entlaſſung in Verbindung mit einer Patentſache, die ein anderer Arbeitskamerad gegen die Firma lauſen hatte und an der er mit⸗ beteiligt war. Der Kläger iſt Spezialarbeiter, und er glaubte, daß ohne die andere Sache die Firma ihn als qualifizierten Arbeiter nicht preisgegeben hätte. Der Rechtsvertreter der Beklagten ſuchte die Klage auf Weiterbeſchä tigung damit abzubiegen, daß die Friſt nicht richtig gewahrt worden ſei. Das Ar⸗ beitsgericht wies die Klage ab, ſtellte aber feſt, daß die Formalien gewahrt ſind. Die gegenüber dem Käger ausgeſprochene mündliche Kündigung ſei noch nicht endgültig geweſen, da ihm eine ſchriftliche Kündigung in Ausſicht geſtellt worden ſei. Die end⸗ gültige Kündigung ſei erſt mit Aushändigung der Papiere erfolgt. Von da an ſei die vorgeſchriebene Friſt bis zur Anrufung des Arbeitsgerichts(14 Tage) gewahrt worden. Sachlich iſt die Klage un⸗ begründet, weil eine größere Anzahl Leute entlaſſen wurden wegen Arbeitsmangel. Da der Kläger kurz vorher zu erkennen gegeben habe, daß er bei nächſter Gelegenheit gehen werde, ſei in ſeiner Kündigung eine unbillige Härte nicht zu erblicken. * Daß Lehrverhältuis vorzeitig beendet Seit April 1934 war der Junge in einer Fabrik als Lehrling beſchäftigt. Die Ausbildung in einem Spezialfach ſollte bis April 1938 gehen. Die Firma kam in ariſchen Beſitz und der junge Mann wurde entlaſſen. Er machte geltend, daß er Pole ſei, aber der Rechtsvertreter der Firma wies darauf hin, daß die Erziehungspflicht, die dem Lehrherrn durch den Lehrvertrag obliege, gegenüber dem nicht⸗ ariſchen Lehrling nicht erfüllt werden könne. Die Bemühungen um eine andere Lehrſtelle ſeien ohne Erfolg geweſen. Das Arbeitsgericht verurteilte die Beklagte zur Zahlung von 500 Mark an den Kläger. Die Fortſetzung des Lehrverhältniſſes ſei unmöglich geworden. Einer ariſchen Firma könne nicht zugemutet werden, einen nichtariſchen Lehrling weiter auszubilden. Dies könne u. a. auch zu Schwierigkeiten unter der Belegſchaft führen. Aber dieſe Unmöglichkeit ſei von der Beklagten zu ver⸗ treten. Sie habe das Geſchäft übernommen und für das Perſonal zu ſorgen. Das Gericht hielt eine Entſchädigung von 500 Mark für angemeſſen. Die Mehrforderung wurde abgelehnt, die Koſten der Be⸗ klagten aufgebürdet. e Wegen handelsrechtlicher Untreue friſtlos entlaſſen. Der Reiſende arbeitete für die Konkurrenz. Er beſtritt dies, er habe nur gelegentlich die maßgeben⸗ den Herren miteinander bekannt gemacht. Er ſolle Geldzuwendungen erhalten haben,„Schmiergelder“, und es wurde zu dieſer Feſtſtellung eine ſehr um⸗ fangreiche Beweisaufnahme durchgeführt. Es erwies ſich, daß ſie nicht notwendig war, denn dem Arbeits⸗ gericht wurden zuletzt zwei Briefe vorgelegt, die die Behauptung der Firma ſtützten. Anläßlich einer Streitigkeit war die„Tätigkeit“ des Reiſenden her⸗ ausgekommen und er wurde friſtlos entlaſſen. Er klagte vor dem Arbeitsgericht das Gehalt für No⸗ vember und Dezember ein. Die Klage wurde abgewieſen. Die Urteilsbe⸗ gründung erwähnt, daß es für die Beurteilung die⸗ ſes Falles dahingeſtellt bleiben könne, ob der Klä⸗ ger Schmiergelder bekommen habe. Die Verfeh⸗ lungen ſtünden feſt. Ein Vergehen liege in jeder Art von Geſchäftemachen, alſo auch in der Vermittlung von Geſchäften, die in den Handels⸗ zweig des Prinzipals fallen. Daß es ſich um Konkurrenzgeſchäfte handle, könne vom Kläger nicht beſtritten werden. Er habe bewußt gegen die Intereſſen der Beklagten gehandelt und ſich damit nicht nur einer Verletzung der ihm ob⸗ liegenden Verpflichtungen, ſondern auch der handels⸗ rechtlichen Untreue ſchuldig gemacht. Der Kläger ſei damit mit Recht friſtlos entlaſſen worden, ſo daß auf die weiteren Beſchuldigungen nicht eingegangen zu werden brauche. daß die Landsleute, denen Mannheim und Ludwigs⸗ hafen längſt zur zweiten Heimat geworden iſt, nichts von ihren typiſchen Stammeseigenſchaften verloren haben. Sch. Faſching im Kaffee Weller Auf unſerem Rundgang am Samstag durch Mannheimer Lokale machten wir auch kurzen Halt im Kaffee Weller am Luiſenring, von wo ſchon etliche überfüllte Kappenabende gemeldet wurden. Schon von außen merkte man die in dem Lokal herr⸗ ſchende fidele Stimmung. Es war wirklich ſchwer, ſich noch einen Platz zu ergattern. Die Stimmung ſchlug ganz hohe Wogen. Humoriſt Werner ſorgte gemeinſam mit der Kapelle dafür, daß die Stimmung ſich noch mehr ſteigerte. Ein Höhepunkt des Abends war es, als Herr Weller als Schwoowe⸗Seppel trat. —— 4 i 7 Jahre alt wird am Montag, dem 17. Fe⸗ bruar, Frau Johanna Hauſchild Witwe, J 2, 1, in geiſtiger und körperlicher Friſche. Unſeren Glück⸗ wunſch! ee 380 Jungen aus Mannheim, die vor vier Wochen in das gaueigene Kindererholungsheim Immendingen zur Erholung geſchickt worden waren, kommen am Montagabend um 20.58 Uhr wieder zurück. Ein Waſſerrohrbruch ereignete ſich in Neckarau, wo durch das eingetretene Tauwetter im zweiten Stock ein eingefrorenes Waſſerrohr platzte, ſo daß das Waſſer ſich in das Erdgeſchoß und in die Keller⸗ räume ergoß. Die Berufsfeuerwehr ſorgte dafür, daß der Schaden nicht noch größer wurde. n Durch unvorſchriftsmäßiges Ueberſchreiten der Fahrbahn wurde bei O 2 eine Frau von einem Perſonenkraftwagen angefahren. Die Schuld dürfte die Frau, die eine Kopfwunde davontrug, treffen, da ſie ſchräg über die Straßenkreuzung ging, ſtatt ſie gerade zu überſchreiten, aber auch den Kraftfahrer, Eine Oſtſtadt- Willa unter der Spitzhacke Die heruntergelaſſenen Rolläden zeigen bei man⸗ cher Villa in der Oſtſtadt an, daß das Leben darin erloſchen iſt. Käufer für dieſe vielräumigen, auf einen großen Haushalt eingerichteten Häuſer finden ſich nur ſchwer oder überhaupt nicht. Jetzt iſt man dazu ſtbergegangen, eine dieſer großen Vil⸗ len am Werderplatz niederzulegen. Nachdem dieſer Weg einmal beſchritten iſt, werden wohl noch weitere Villen folgen. Als anfangs die⸗ ſes Jahrhunderts damit begonnen wurde, die Oſt⸗ ſtadt auszubauen mit prunkvollen Häuſern im Stil jener Zeit, da hätte man alles andere für möglich gehalten, nur nicht, daß bereits nach Ablauf von drei Jahrzehnten die Spitzhacke hier angeſetzt würde. An Stelle der Villa, die auch einen großen Garten beſaß, werden von der Mannheimer Baufirma Leon⸗ hard Hanbuch u. Söhne vier neuzeitliche Eingelhäuſer errichtek. a 2 Wine deutſeiß Gemüſezuteilung an die Ortsgruppen Neuoſtheim, Oſtſtadt und Strohmarkt Gegen Vorzeigen der blauen WHW⸗Ausweiſe er⸗ halten die Hilfsbedürftigen der obengenannten Orts⸗ gruppen ab Montag, den 17. Februar, bis ein⸗ ſchließlich Mittwoch, den 19. Februar, in der Zeit von—16 Uhr, in der Gutjahr⸗Fendelhalle, Mühlau⸗ hafen, Werfthallenſtraße 37, Gemüſe. Es entfallen auf die WH W⸗Betreuten der Grup⸗ ven A, B und C je Partei 25 Pfd. Kohlrüben, der Gruppen D, E und F je Partei 10 Pfd. Kohlrüben. Die Bedürftigen der bislang ſchon mit Gemüſe belieferten Ortsgruppen, die bis heute das ihnen zu⸗ geteilte Gemüſe noch nicht abgeholt haben, müſſen dies ebenfalls bis ſpäteſtens Mittwoch, den 19. Februar, nachgeholt haben. Eine weitere Ausgabe nach dieſem Termin erfolgt nicht mehr. Auf dem Kraftrad in den Tos Gegen eine Hanswand gefahren * Hockenheim, 13. Febr. Am Freitagabend gegen 6 Uhr fuhr der 25 Jahre alte Schuhmacher Johann Eichhorn von hier mit dem Kraftrad eines Bekannten an der Ecke Schwetzinger und Bis⸗ marckſtraße gegen ein Haus. Er erlitt babei einen ſchweren Schädelbruch, der den alsbaldigen Tob des jungen Mannes zur Folge hatte. Eichhorn hinterläßt Frau und ein Kind. NSDAP-Miffeilungen Aus partetiamtiihen Bekauntmacungen entnommen Politiſche Leiter Strohmarkt. Am 18. Februar, 20.15 Uhr, findet in der L⸗Schule(großer Saal) Eingang zwiſchen L 1 und 2 die monatliche Mitgliederverſammlung ſtatt. Redner Pg. Stobher(Schwetzingen). Hierzu haben fämtliche Pag. zu erſcheinen. Neckarau. Am 18. Februar, 20.15 Uhr, im Gaſthaus „Zur Krone“ Mitgliederverſammlung. Waldhof. Am 18. Februar, 20 Uhr, im„Bopp und Reuther⸗Kaſino“ Pflichtmitgliederverſammlung. Bd M Schwetzingerſtadt und Almenhof. Am 17. Februar, 20 Uhr, kommen ſämtliche Führerinnen zu einer Beſprechung ins Heim, L 2, 9. Untergau 171. Dichterabend von W. E. Schä⸗ ſer am Donnerstag, 20 Februor, in der„Harmonie“. Die Gruppen beſuchen nach Möglichkeit geſchloſſen dieſen Abend und nehmen die Karten on der Aa a(30 Pfg.). Unfalldienſtſtelle. Am 19. Februar beginnt ein neuer Kurſus für die Leiſtungsbücher. Alle Meldungen hierzu müſſen bis ſpäteſtens 18. Februar auf dem Untergau ſeſn. DA Edingen. Am 19. Februar, 20 Uhr, im Schulhaus Sit⸗ zung ſämtlicher Walter und Warte. Hausgehilfen Humboldt und Neckarſtadt⸗Oſt. Am 17. Uhr, Heimabend in der Lortzingſtraße 35. „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann Dienstag, 18. Februar Februgr, 20.90 Vormittags⸗Schwimmen. 9 bis 19.30 Uhr Stästiſche Schwimmhallen. Halle 2, für Frauen. Allgemeine Körperſchule: Von 19.90 bis 21.90 Uhr Mollrealſchule Richard⸗Wagner⸗Straße, Frauen und Män⸗ ner. 19.30 bis 21.30 Uhr in der Turnhalle der Schulen in Seckenheim, Frauen und Männer 18 bis 20 Uhr Tullo⸗ Oberrealſchule, Tullaſtraße, nur Männer Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(für Mädchen]: Jeweils von 19.90 bis 21.30 Uhr Wald hofſchale, Oppauerſtraße; Humbolotſchule, Gortenfelöſtraße; urn⸗ halle der Mädchenberufsſchule, Weberſtraße. Schwimmen: 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 3, nur Männer. Volkstanz(Burſchen und Mädels): Jeweils 19.80 ots 21.30 Ithr Liſelotteſchule. Colliniſtraße und Peſtalozziſchule, Otto⸗Beck⸗Stroße. 0 Schi⸗Gymnaſtik: 20 bis 21.930 Uhr Tulla⸗Oberrealſchule Tullaſtraße Frauen und Männer Gymnaſtik für Frauen(Lehrweiſe Dr Bode): 19.4 bis 20.45 Uhr Mädchenberufsſchule Weberſtraße. Für Anfänger 20.45 bis 21.45 Uhr. Gymnaſtik(Lehrweiſe Laban): Jeweils für Männer und Frauen in der Peſtslozziſchule, Otto⸗Beck⸗Straße, für Anfänger 19.30 bis 20.930 Uhr, für Fortgeſchrittene 20.80 bis 22 Uhr 0 155 16 bis 17 Uhr Stadion, Gymnaſtik⸗ Alle. Reiten: 19 bis 20 Uhr SS⸗Reithalle Schlachthof, Frauen und Männer. Sageskalencles Moutag, 17. Februar Nationaltheater:„Hamlet“, Miete E, 19.30 Uhr. Roſengarten:„Fra Diavolo“, komiſche Oper von E. F. E. Auber, NScch, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Paloſthotel, Tanzbar Clou, Kaffee Vaterland. Laſſee Odeon; Könsett(Verlangerung, Lichtſpiele: univerſum:„Unſterbliche Melodien“. Alhambra:„Aung Karenina“.— Schauburg: „Der höhere Befehl“.— Scala:„Schwarze Roſen“. Araufführung im Nationaltheater: Der Nachbar zur Linken Schauſpiel in örei Akten von Heinz Steguweit. Als Heinz Steguweit ſich nach Schluß des dritten Aktes ſiebenmal vor den herzhaft kla ſchen⸗ den Zuſchauern verneigen durfte, muß er geſpürt haben, daß ſein theatraliſches Ideenſtück dankbaren Widerhall gefunden hatte. Wenn wir ſein dreiaktiges Schauſpiel ein theatra⸗ liſches Ideenſtück nennen, ſo iſt ihm damit ſein literariſcher Rang zugewieſen. Die Gerechtigkeit ver⸗ langt aber hinzuzufügen, daß die Idee aus den lebendigen Strömungen der Gegenwart geſchöpft und daß die theatraliſche Einkleidung zum mindeſten in den erſten beiden Akten ſehr geſchickt iſt; Span⸗ nung wie innere Anteilnahme bleiben nicht aus. Das iſt nicht wenig bei einem Schauſpiel, das micht ſo ſehr den äußeren Geſchehniſſen als der ge⸗ danklichen Auseinanderſetzung verpflichtet iſt. Der Gefahr, daß die Verfechter gegenſätzlicher Ideen ein wenig in den Ton des Leitartikels verfallen, iſt auch Steguweit nicht ganz entgangen, auch der nicht, daß die Gegenſätze, wie hier beſonders der Gegenſatz Wahrheit. Lüge, überpointiert werden unden Allzu⸗ viel an Motivierung das Erdachte der Handlung mehr betont als verſchleiert. Aber die techniſche Geſchick⸗ lichkeit Steguweits— ein Fortſchritt ſeit der Komödie„Der Herr Baron fährt ein“— iſt unver⸗ Kennbar, und das dort ein wenig penetrant Aktuelle wird hier gemildert. Steguweit wird zum über⸗ zeugenden Sprecher Deutſchlands. Es iſt ſchade, daß der letzte Akt abfällt und allzu unverm titelt. ein soziales Problem anſchlägt. Man kann nach dem Vorangegangenen nicht glauben, daß der Mafor feinen lreuen Kriegskameraden und Bordmonteur Franz nach zwanzig Jahren aus dem Hauſe weiſt, well ſich plötzlich ei» Gegenſatz Offizier Maun auf⸗ tut, nachdem das ganze Stück vorher nur auf den Begriff Menſch und Soldat aufgebaut iſt. Das be⸗ fremdet ebenſo wie manche unterſtreichende Sym⸗ bolik. Wenn am zweiten Aktſchluß der franzöſtſche Fliegerleutnant Fenelon das Haus ſeines Gaſt⸗ gebers unter Zurücklaſſung ſeines Gepäcks verläßt, ſo braucht der Major nicht zu ſagen, man müſſe, wenn man in den Kampf für die Wahrheit ziehe, ſein altes Gepäck zurücklaſſen. Das hat nicht einmal der alte Sudermann ſo ſagen laſſen dürfen. Um Vertrauen und Wahrheit, um Ehre und Gleichberechtigung geht der Grundgedanke des Stückes: um die Ver⸗ ſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich. Für Deutſchland ſpricht der Major Gurlitt, der bei Armentières den Fliegerleutnant Antoine Fenelon abgeſchoſſen und den Verwundeten nach Soldatenart geborgen hat. Ihn hat er in Berlin, wo er im neuen Deutſchland zu einem Regiments⸗ tag war, zufällig getroffen, als der Franzoſe auf der Straße ausglitt und den Arm brach. Und wieder hat er ſich ſeiner angenommen und der Franzoſe, der als Korreſpondent eines franzöſiſchen Blattes Deutſchland bereiſt, hat ihm gedankt mit den Wor⸗ ten„monsieur camarade“ und eine Einladung in das Landhaus des Majors in der Eifel angenommen. Zuerſt infolge eines Mißverſtändniſſes von den ge⸗ ängſteten Frauen abgewieſen, wird er vom Major mit offener Freude aufgenommen. Aber im Geſpräch wächſt die Wand des Mißtrauens auf und erſcheint unüberſteigbar. Ja, als der Major erfährt, in dem Blatte des Franzoſen ſei die Meldung erſchienen, Fenelon ſei auf dem Regimentstag überfallen und niedergeſchlagen worden, da flammt Haß auf und es kommt zu heftigen Worten, bis ſchließlich Fenelon ſich rechtfertigen kann: nicht er, der Soldat hat die⸗ ſen Artikel verfaßt, ſondern„einer von der Etappe“. Beſchämt erkennt ſchließlich der Franzoſe, daß ſein Mißtrauen nicht gerechtfertigt iſt: Deutſchland heute von frontſoldatiſchem Geiſt beherrſcht, der keine Re⸗ vanche will, ſucht ehrliche Verſtändigung auf dem Boden der Gleichberechtigung, und er gelobt, dafür auch in Frankreich zu kämpfen und über den Sender Paris zu allen Soldaten der Welt zu ſprechen. Aber: als man Paris einſchaltet, kommt— Schlagermuſik. Fenelon hat nicht ſprechen dürfen. Aber er kommt mit 6 Kameraden, klärt alles auf und fährt mit ihnen weiter nach Berlin: ein kleines Häuflein der Vorkämpfer für Annäherung. Das alles käme aber vielleicht nicht ſo, wenn nicht des Majors Kamerad und Burſche Franz, eine dem Dichter ganz prächtig gelungene Figur, immer wie⸗ der eingreifen würde. Was die beiden Gegner Gur⸗ litt und Fenelon zum Auffahren ſchwerſten Geſchützes veranlaßt,— er ſieht es einfacher und hilft mit einem kodoͤerſchnäuzigen Humor aus dickſter Luft; ein Kerl, wie wir ſie im Felde liebten und die Kom⸗ panien retteten. Ihm zur Seite ſtehen ein paar Frontſoldaten, ſchlichte grade Burſchen, und in ihrer Art die beiden Frauen des Stückes. Wie dieſe Per⸗ ſonen in den Handlungsablauf eingeſchaltet werden, wie ſie Spannungen mildern und auch dem Zu⸗ ſchauer die nötigen Atempauſen in der theatraliſchen Hochſpannung vermitteln, das iſt techniſch ausgezeich⸗ net gemacht; es kommt, obwohl mehr geredet als gehandelt wird, keine Ermüdung auf, und der Zu⸗ hörer erfaßt leicht, um was es geht, denn je nachdem iſt der Major oder ſind die Landſer oder die Frauen Anwälte ſeines Gefühls und ſeiner Ueberzeugung, daß man über Grenzen zuſammenkom⸗ men kann, wenn man beiderſeits ehrlich i ſt. Der ſtarke Erfolg des Stückes iſt ebenſo dem Stoffe wie der Aufführung zu verdanken, die Hans Becker ſehr ſicher zur Wirkung führte. Er hat ein friſches Tempo durchgehalten, vermied es, die Aus⸗ einanderſetzungen mit zuviel Schwergewicht zu be⸗ hängen und ſchleppen zu laſſen Die Ruhepunkte mit den heiteren Einſchlägen waren leicht und unauf⸗ oͤringlich eingefügt. Er ſelbſt ſpielte den Franz mit einer natürlichen Selbſtverſtändlichkeit, die jedes Hinſchielen nach komiſcher Wirkung unterließ. Aber gerade ſo ſtand er im Zuſammenſpiel am rechten Fleck, gleichwichtig wie der Major, dem Hans Finohr eine ſtarke Leidenſchaftlichkeit gab, die aber ſelbſt in den Augenblicken größter Erregung etwas Ritterliches behielt. Der Hauch zuverläſſiger Ehr⸗ lichkeit war um dieſen Offtzier und erleichterte dem franzöſiſchen Leutnant, den Erwin Linder ſehr glaubhaft verkörperte, den Weg vom Mißtrauen zum Vertrauen und den Einſatz als Kämpfer für Wahrheit. Alice Decarli beließ der nicht ſehr dankbaren Rolle der Majorstochter ein zartes Ge⸗ fühl ohne Sentimentalität, Lene Blankenfeld war eine diskret⸗humoriſtiſche Wirtſchafterin Von den alten Frontſoldaten hatte Friedrich Hölzlin die dankbarſte Aufgabe, denn in dem Flickſchuſter Zaudig mit dem einen Arm iſt Steguweit mitten in ſeinem Theaterſtück eine ganz dichteriſch geſehene Figur geglückt. Hölzlin fügte ſie mit viel Geſchmack dem Ganzen ein. Man darf dieſem Schauſpiel einen erfolgreichen Weg vorausſagen und freut ſich, daß Mannheim mit der guten Aufführung der Ausgangspunkt dafür 1 8. Käfer, die Giftgas ertragen. Die Blauſäure und ihre Salze ſind äußerſt giftig. Mit Nutzen wer⸗ den darum Blauſäure⸗Präparate zur Bekämpfung tieriſcher Schädlinge angewandt. Das Kaltumſalz der Blauſäure dient auch zum Töten von Inſekten für Sammlungszwecke, und der Tod tritt bei den Tieren raſch ein. Proſeſſor Dr. Seitz, Darmſtadt, fand nun in der Umgebung von Ankara in Kleinaſten be⸗ ſonders große kugelige Käferarten der Gattung Pimela, die mit Giftgas„einfach nicht tot zu kriegen“ waren. Zwei bis vier Stunden dem Blauſäuregas ausgeſetzt, wurden ſie betäubt, aber einige Stunden nach dem Verpacken verriet ein Scha⸗ 5 und Kniſtern, daß ſie wieder lebendig geworden ren. g Frauen und Offener Kurſus, Eintritt 90 Pfg. Tragödie von Shakeſpeare, ehrun reiche! Sch hielten ſchanz haupt beſetzt, winter ſchaue hatte ſehen, nix, 8 men. worde! Zeuge Welt ſahen die ih Aber alles g zu ver Lände! wie m mein muſter tel, d Nürnb Beamt Parter miniſt! men nm verfeh anſchli .80 are, re er⸗ ng 118 en en nd e⸗ ng 9. m er A= en „ 1 * — rr * Arrerrenese . ſo glanzvoll verlaufenen 4. Olympiſchen Winter⸗ ſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen erreichten am Sonntag ihren Höhepunkt und gleichzeitigen Abſchluß. Der Führer und Kanzler des Deutſchen Reiches hatte es ſich nicht neh⸗ men laſſen, den letzten ſportlichen Kämpfen um olympiſche Ehren beizuwohnen und den Olympioniken bei der Sieger⸗ hrung und Schlußfeier perſönlich die Medaillen zu über⸗ reichen. Schon am Samstagnachmittag konnte man ahnen, zu welch einem überwältigenden Ereignis und Erlebnis ſich der Schlußtag geſtalten würde. Der Zuzug von auswärts war rieſengroß und er riß auch während der Nacht nicht ah, um dann am frühen Vormittag ſeinen Höhepunkt zu erreichen. Sonderzüge aus allen deutſchen Gauen erreich⸗ ten die Olympiaſtadt, die Kette der Autos und Omnibuſſe riß nicht ab und alles hatte nur ein Ziel: das Schiſtadion, wo um 14 Uhr der große Spezialſprunglauf ſeinen An⸗ fang nehmen ſollte. Als man eine Stunde vor Beginn des Springens das Schiſtadion betrat, bot ſich einem ein un⸗ vergeßliches Bild: vund 150 000 Zuſchaner hielten die Tribünen, die großen Hänge der Gudiberg⸗ ſchanze, den Auslauf der Kleinen Olympiaſchanze, über⸗ haupt alle Erhöhungen, die nur eine Sichtmöglichkeit boten, beſetzt. So viele Zuſchauer ſah man noch nie bei einer winterſportlichen Veranſtaltung. Ueberhaupt, was die Zu⸗ ſchauerzahlen anbelangt: Am vierten Tag der Winterſpiele hatte Garmiſch⸗Partenkirchen ſchon ſoviel Zuſchauer ge⸗ ſehen, wie die vorausgegangenen Winterſpiele in Chamo⸗ nix, St. Moritz und Lake Placid an allen Tagen zuſam⸗ men. Insgeſamt ſind 800 000 zahlende Beſucher gezählt worden, und man darf ruhig behaupten, daß über eine Million Zuſchauer Zeugen des erſten Treffens der Winterſportjugend der Welt auf deutſchem Boden waren. Und dieſe Beſucher ſahen im Verlauf der elf Tage herrliche Olympiakämpfe, die ihnen ihr Leben lang unvergeßlich bleiben werden. Aber auch ſonſt hat die Doppelſtadt Garmiſch⸗ Partenkirchen alles getan, um den Winterſpielen zu einem vollen Erfolg zu verhelfen und den vielen Beſuchern aus aller Herren Länder den Aufenthalt im Werdenfelſer Land ſo angenehm wie möglich zu machen. Voll des Lobes war man allge⸗ mein über die großartige Organiſation und über die muſtergültige Verkehrsregelung, für die Hauptmann Tit⸗ tel, der Verkehrsorganiſator des Reichsparteitages in Nürnberg, verantwortlich zeichnete. Mit ſeinem erprobten Beamtenſtab hat er in dieſer Beziehung in Garmiſch⸗ Partenkirchen ganze Arbeit geleiſtet. Jubel um den Führer Kurz vor iu Uhr erſchien der Führer in Begleitung der Reichsminiſter Dr Goebbels und Göring, Obergrup⸗ nführer Brückner und anderer Persönlichkeiten des taates und der Partei im Schiſtadion, wo ihm von den vielen Zehntauſenden ein jubelnder Empfang bereitet wurde. Auf den Chrenplätzen ſah man die Mit lieder des Internationalen Olympiſchen Komitees, den Reichskrieas⸗ miniſter Generaloberſt von Blomberg und Reichs⸗ ſportführer von Tſchammer und Oſten, der zuſam⸗ men mit Ritter von Halt und Staatsminiſter Wag⸗ ner den Führer an der Bahnſtation Kainzelbad eingeholt hatte. Kurz nach dem Eintreſſen des Führers, pünktlich um I Uhr, verkündete ein Fanuſarenſtoß den Beginn des Springens. Der Himmel wor grau und ein ganz feiner Regen ging zeitweiſe nieder, aber der Stimmung um die olympiſche Kampfſtätte vermocht dies keinen Abbruch zu tun. Springen an der großen Schanze Sven Erikſſon 76 Meter— Birger Rund 75 Meter Den Eröffnungsſprung hatte von den 50 Springern der Zuge flawe Albin Nopfak, der etwas unſicher 54 Meter weit ſprang. Der Japaner Miyajim ſtand einen 63 73⸗ Meter⸗Sprung ſehr ſicher und auf die gleiche Weite kam der Canadier Baadsvik. Mit einem ſchwungvollen Sprung und ſehr ſchöner Schihaltung wartete der Norweger Ema⸗ nuel Johanſſon auf. Er erreichte 63 Meter. Bu⸗ dare k⸗Dſchechoflowakei ſprang unſicher 59 Meter, dann wartete der Oeſterreicher Mariacher mit einem ſauberen 5⸗Meter⸗Sprung auf. Der Amerikaner Mikkel ſen verfehlte die 70⸗Meter⸗Marke nur um einen halben Meter, enſchließend kam der erſte Deutſche, Paul Kraus, der Birger Rund ⸗Norwegen, Sieger im Sprunglau (Archiv NM) Der Führer in Höhepunkt und Abſchluß— Virger Rund-Norwe mit ſauberer Schiführung 627 Meter erreichte. Einen mei⸗ ſterhaften Sprung, der mit 73 Meter gemeſſen wurde, zeigte der Norweger Walberg. Der taliener Ca Tol und der Schweizer Bührer fielen mit 59 und 68 Meter ab, Fann war es der Finne Tiihonen, der als Zweiter die 70⸗-Meter⸗Marke überſprang und bei 71½% Meter lan⸗ dete. Rund 20 Meter weniger ſprang der Jugoflawe Ja⸗ kopic, dann gab es den erſten Sturz, von dem der Ja⸗ paner Tatſuta infolge allzu ſtarker Vorlage betroffen wurde. Schöne Sprünge ſah man von dem Kanadier Ga g⸗ ner(68 Meter), dem Schweden Hjelmſtröm(68 Meter) und dem Oeſterreicher Rieger(68 Meter), während Kahl⸗Tſchechoſlowakei einen unſicheren Abſprung hatte, trotzdem aber noch auf 64 Meter kam. Einen tupiſch ameri⸗ kaniſchen Sprung, faſt bewegungslos in der Luft, zeigte der an Stelle von Satre ſpringende Bieti la(66,5), dann ſegelte der zweite Deutſche, Hans Mar r, mit ſchöner Vor⸗ lage durch die Luft und ſtand bombenſicher 71% Meter Der Norweger Ko ngsgaard ſchaffte in prächtiger Haltung 2% Meter, während Valonen⸗ Finnland, der ſchon beim Kombinativnsſpringen großartig ſprang, bei 73% Meter landete. Zwiſchendurch hatte der Pole Maruſarz 686 Meter erreicht, während der Italiener Donomo einen böſen Sturz tat, aber zum Glück ohne Verletzungen davonkam. Auch er hatte eine zu weite Vorlage gehabt. Der Jugo⸗ ſlawe Palme war unſicher(61), dann ſtand aber der Japaner Ad ach i mit prächtiger Vorlage 73 Meter und der Kanadier Mobraeten ſchaffte 71,50. Der Schwede Oeſtrand(61 Meter), der Tſcheche Lukas(64 Meter) und der Oeſterreicher Bradel(64 Meter) ſprangen gut, aber nicht überragend. Der Amerikaner Fredhei m ſprang typiſch norwegiſchen Stil und landete bei 73,5 Meter, während ſich anſchließend der etwas unruhige oͤritte Deutſche Franz Haſlherger mit 64 Meter be⸗ gnügen mußte. Dann kam Birger Ruud, der große Norweger, Olympiaſieger von Loke Placid! Er kam glän⸗ zend ab, ſegelte in vorbildlicher Haltung durch Jie Luft und landete bei 75 Meter. Ungeheurer Beifall! „Der Pole Czech hotte einen un vorteilhaften Abſprung (62,5), bei dem Schweizer Badrutt(64,5) war die Schi⸗ führung ſchlecht und Pälli(Finnland) ſtürzte infolge zu weiter Vorlage. Gute Haltung zeigte der Japaner Iguro(645 Meter), dann war alles auf den Schweden Spen Erikſſon geſpannt. Mit ſtorkem Hüftknick und ſehr ruhig und ſicher ſprang der Schwede, um ſchließlich mit 76 Meter die größte Weite des erſten Durchganges zu erreichen. Lahr(ſchechoſlowakei) ſprong 64,5 Meter, Aſchen wald(Oeſterreich), Oimon(Seal) 71,5 Me⸗ ter, Kurt Körner(Deutſchland) 67 Meter, R. Ander ⸗ ſen(Norwegen) 74 Meter, St. Maruſarz(Polen) 73 Meter, Raymond(Schweiz) 64,5 Meter, Clompe(Ru mä⸗ nien) 68 Meter und Mu rama(Finnlond) beſchloß mit einem 71⸗Meter⸗Sprung die erſte Serie. Birger Rund wieder Olympiaſieger Sven Erikſſon Zweiter— Reidar Anderſen Dritter Im zweiten Durchgang konzentrierte ſich alles auf das Erſcheinen der Favoriten. Birger Rund oder Sven Erikſſon, das war die große Frage, die die Zehntauſende bewegte. Nun, um es vorweg zu nehmen, großen ſchwediſchen Gegner der blonde Norweger hat ſeinen noch einmal ſchlagen Der Mann mit den meiſten Goldmedaillen Eine einzigartige Höchſtleiſtung hat der Norweger Ballangrud in Garmiſch⸗Partenlirchen auf⸗ geſtellt. Von den 4 Wettbewerben im Eisſchnellauf gewann er drei und beendete den vierten als Zwei⸗ ter, ſo daß er nicht weniger als 3 Goldmedaillen und 1 Silbermedaille nach Hauſe bringt. Das iſt mehr als die Geſamtausbeute der meiſten Länder⸗ mannſchaften. (Schirner,.) können. Erikſſon übertraf zwar in den Weiten Birger Ruud, dieſer hatte aber die beſſexre Haltung und ſo ſprachen die internationalen Kampfrichter ihm die beſſere Geſamt⸗ note und damit den Sieg zu. Birger Rund wurde alſo er⸗ neut Olympiaſieger und wiederholte ſeinen Erfolg von Lake Placid. Sven Erikſſon holte ſich die Goldmedaille, während die Bronze⸗Medaille an den Norweger Reidar Anderſen fiel. Als beſter Mitteleuropäer kam der Pole Stanislaus Maruſarz auf den 5. Rang. Beſter deutſcher Springer war Hans Marr mit dem 10. Platz, Kurt Körner wurde Zwölfter, Franz Haſlberger Siebzehnter und Paul Kraus Achtzehnter. Den erſten Sprung hatte wieder Nopſak, der diesmal auf 58 Meter kam Miyajima ſprang genau wie im erſten Gang 63% Meter, während Baad svik mit 51 Meter weit hinter ſeinem erſten Sprung zurückblteb. Mariacher verfehlte die 70⸗Meter⸗Marke nur knapp, ebenſo Mikkelſen, während der Deutſche Paul Kraus wieder bei 62, Meter landete. Kaare Walberg ſetzte dann einen famoſen 72⸗Meter⸗Sprung in die Bahn, auch der Finne Tiihonen erreichte 70 Meter, während der Japaner Tatſuta abermals ſtürzte. Geſtanden wäre es vielleicht der beſte Sprung des Tages geweſen! Der Kana⸗ zuud- gen wieder Olympiaſieger vor Erikſſon⸗ England ist Eishockey-Weltmeiſter— Sonja Henie nicht dier Gagner überraſchte mit einem 75⸗Meter⸗Sprung, Hans Marr ſprang 69 Meter und der Norweger Kon 9 8. gaard kam mit verpaßtem Abſprung nur auf 66 Meter. Der Finne Lauri Valonen zeigte nach Birger Ruud wohl die beſte Haltung. Sein 67⸗Meter⸗Sprung brachte ihm im Geſamtergebnis den 6. Platz ein. Der Kanadier Mobraeten ſchaffte diesmal nur 66 Meter, aber der Amerikaner Fredheim kam wieder auf 73 Meter. Nach Franz Haſlberger, deſſen 67⸗Meter⸗Sprung ſich ſehen laſſen konnte, ging Birger Ruud über die Schanze. Wie⸗ der war die Haltung ganz ausgezeichnet, aber ſein Sprung war etwas kürzer als zuvor: 74% Meter. Von den nächſten Springern kam nur der Japaner Iguro mit 72 Meter über die 70⸗Meter⸗Marke, dann wiederholte der Schwede Erikſſon ſeinen 76⸗Meter⸗Sprung. Der Amerikaner Oimon und unſer Kurt Körner kamen mit 72% und 71% auf reſpektable Weiten, aber anſchließend ſicherten ſich Reidar Anderſen(Norwegen) und der Pole St. Ma⸗ ruſarz mit 75 und 75% Meter die vorderen Plätze. Der Pole war, was die Weite anbetrifft, zweitbeſter Springer des Tages. a. Das ausgeglichene Können der norwegiſchen Springer⸗ garde wirkte im Olympiſchen Sprunglauf geradezu ver⸗ blüffend. Ruud, Anderſen, Kongsgaard und Wahlberg be⸗ herrſchten den„Kongsberg⸗Stil“, ſo genannt nach der Hoch⸗ burg der norwegiſchen Springer, in meiſterhafter Art. Zwar iſt Birger Ruud eine Klaſſe für ſich und ein wirk⸗ licher„Springerkönig“, aber ſeine Landsleute ſtehen nur Die Sieger im Zweierbob Bob„USA 2“ mit Brown— Waſhbond, der ſchon am erſten Tage durch eine Rekordfahrt die Führung erlangt hatte, gewonn am zweiten Tage die Goldmedaille. (Weltbild,.) ganz wenig hinter ihm zurück. Diesmal mußte jedoch der Norweger mit dem hervorragenden Schweden Spen Eriks⸗ ſon einen harten Strauß beſtehen. Eriksſon zeigte ſich als ein durchaus gleichwertiger Gegner. Der große athletiſch gebaute Schwede konnte ſo recht auf dieſer großen Schanze den Vorteil ſeines höheren Körpergewichtes ausſpielen, das ihm mühelos auf große Weiten hinaustrug, aber in der Haltung kam er an den Norweger nicht heran. Dieſe Ueberlegenheit Runds in der Körperbeherrſchung vermoch⸗ ten ſelbſt die um 2 Meter größeren Weiten Eriksſons nicht auszugleichen, ſo daß er mit einem Vorſprung von 1,5 Punkten zum zweitenmal Olympiaſieger wurde. Auch die bronzene Medaille fiel an einen Norweger, Reidar Anderſen, der vor ſeinem Landsmann Wahlberg Dritter wurde. Ueberraſchend gut ſprang Stanislaus Maruſarz, der ſtark verbeſſert mit 75,5 Meter den zweitbeſten und weiteſten Sprung zeigte. Seine Haltung erreichte faſt das norwegiſche Vorbild. Der Finne Lauri Valonen ſteht in der Haltung dem Sieger Ruud kaum noch nach, bei etwas größerer Weite als 67 Meter im zweiten Sprung wäre Valonen weiter als auf den ſechſten Platz gekommen. Spezial⸗Sprunglauf⸗Ergebniſſe: 1. Birger Ruud(Norwegen) 232,0(75 u. 74,5); 2. Sven Erikſon(Schweden) 230,5(76 u. 76), 3. Reidar An⸗ derſſen(Norwegen] 228,9(74 u. 75); 4. Kaare Wahlberg (Norwegen) 227,0(73,5 u. 72); 5. Stanislaw Maruſarz (Polen) 221,6( u. 75,5); 6. Lauri Valonen(Finnland) 219,4(73,5 u. 67); 7. Maſaji Igurd(Japan) 218,2(74,5 u. 72,5); 8. Arnold Kongsgaard(Norwegen) 217,7(74,5 u. 66); 9. Väinö Tithonen(Finnland) 215,3(71,5 u. 70); 10. Hans Marr(Deutſchland) 214,2(71,5 u. 69); 11. Sperre Fredheim(US A] 214,1(73,5 u. 73); 12. Kurt Körner(Deutſchland) 209,3(70 u. 71,5); 13. Kaspar Oimon(USA) 207,6(71,5 u. 72,5]; 14 Tormod Mobraeten (Kanada) 206,9(71,5 u. 66,5); 15. ten Johanſſon(Schwe⸗ den) 206,1(63,0 u. 66,0); 13. Nils Hjelmſtröm(Schweden) 204,8(68 u. 62,5); 17. Franz Hafſlberger(Deutſch⸗ land) 204,6(64 u. 67); 18. Paul Kraus(Deutſchland) 204,4(62,5 u. 62,5): 19. Richard Bühler(Schweiz] 204, (68 u. 63); 19. Joſef Bradl(Oeſterreich) 204,0(64,0 u. 62), 21. Andreas Maruſarz(Polen) 203,7(62 u. 62). Schweden und Anderſen⸗Norwegen zu ſchlagen Sonja Henie, die„Unerreichte“ (Archiv NM) Das olympiſche Jeuer iſt erloſchen Vangſam iſt die olympiſche Flamme, die 10 Tage über Garmiſch⸗Partenkirchen leuchtete und weithin auf die Olympiſche Spiele hinwies, erloſchen. Dun⸗ kelheit ſenkt ſich über das Winterſportgebiet im Wer⸗ denfelſer Land. Die Olympiſchen Winter⸗ ſpiele ſind beendet. Glanz und Freude ſind vorbei, das Leben geht wieder ſeinen gleichen Gang, Eine Epiſode, eine Sache, die bereits wieder der Ver⸗ gangenheit angehört? Dem iſt aber nicht ſo. Das Olympiſche Feuer, das dort 10 Tage lang leuchtete, iſt nicht erloſchen, es glüht bei allen, die dort waren und auch bei denen, die nur von der Ferne oͤas olympiſche Feſt verfolgen konnten, weiter. Im Juli wird diefes Feuer in Griechenland neu entfacht und in gewaltigem Staffellauf durch 7 Länder nach Berlin gebracht werden. Dort wird der Marathonſteger von 1904(Athen), der einfache Viehhirte Louis das olympiſche Feuer mit dem Feuer aus dem heiligen Land der Olympiſchen Spiele neu aufflammen laſſen. 16 Tage lang wird es über der Hauptſtadt des neuen Deutſchland ſtrahlen und von den Olympiſchen Spie⸗ len, Siegen und Niederlagen künden. Heilige, große Idee, die nicht ſo ſchnell untergehen wird. Die Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen haben gezeigt, daß das neue Deutſchland wohl in der Lage iſt, Feſte aufzuziehen, bei denen ſich auch die ausländiſchen Gäſte wohlfühlen können. Aus 28 Ländern waren die beſten Sportler herbeigeeilt, um ſich in friedlichem Wettkampf zu meſſen. Das Höchſte war wohl die Erringung der Goldmedaille für das eigene Land. Darüber ſtand aber die Verkörperung der olympiſchen Idee: Alles zu vergeſſen, was irgendwie trennend zwiſchen den einzelnen Ländern ſtehen könnte. Aus der Sportkameradſchaft wurde eine Kameradſchaft der verſchiedenen Nationen. Hierzu beigetragen zu haben, iſt das größte Verdienſt der Olympiſchen Win⸗ terſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen. Nur zu oft und zu laut hatte man im Ausland davon geſprochen, daß Deutſchland keine Olympiſchen Spiele austragen könne, da es auch hierbei für„ſeinen Nationalſozia⸗ lismus“ werbe. Deutſchland hat es nicht nötig, für ſeinen Natio⸗ nalſozialismus zu werben. Dieſer wirbt für ſich ſelbſt. Die Begeiſterung und Anerkennung der aus⸗ ländiſchen Beſucher— und es waren nicht wenjge— für die Durchführung der Olympiſchen Winterſpiele waren einmütig. Spontan zogen bei der Eröffnung viele Nationen mit erhobenem Arm an unſerem Führer vorüber. Beſtimmt keine Geſte, ſondern eine impulſive Handlung, die aus dem Augenblick heraus geboren war und die höchſte Anerkennung für Deutſchland ſelbſt bedeutete. Wir ſelbſt hat⸗ ten erwartet, daß ſich alle Beſucher in Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen wohl fühlen ſollten, wir hatten aber nicht erwartet, daß die Begeiſterung und die Anerkennung ſo groß ſein würden. Die Olympiſchen Winterſpiele haben uns viele neue Freunde gebracht. Viele, die mit einer gewiſſen Voreingenommenheit zu uns gekommen waren, muß⸗ ten erleben, daß ſie von dem neuen Geiſt in Deutſch⸗ land vollkommen gefangen genommen worden waren. Nirgends konnte oe Olympiſche Idee reiner und vollkommener verwirklicht werden als in Deutſch⸗ land. Unſere neuen Freunde, die dort in Garmiſch⸗ Partenkirchen in hartem, friedlichem Wettkampf mit unſeren Vertretern ſich maßen, werden nach ihrer Rückkehr von ihren Erlebniſſen und Eindrücken er⸗ zählen. Das Große und Schöne, das ſie in Garmiſch⸗ Partenkirchen erlebt haben, wird in ihnen noch lange nachklingen und für die Olympiſchen Spiele in Ber⸗ lin werben. Eine beſſere Werbung hätte ſich Deutſch⸗ land wirklich nicht denken köbunen. Man wird feſt⸗ — 6. Seite/ Nummer 79 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 17. Februar 1936 geſtellt haben, daß es bei uns in Deutſchland ganz anders iſt, als man nur zu oft erzählt hat. Die große Gemeinſchaft des deutſchen Volks, die in Garmiſch⸗ Partenkirchen beſonders ſinnfällig zum Ausdruck kam, hat auf alle Beſucher den tiefſten Eindruck ge⸗ macht. Wahre Volksgemeinſchaft kam immer und immer wieder zum Durchbruch. Die Kd ⸗Hatle, der Sammelplatz der deutſchen Beſucher war bald auch Hei den Ausländern beliebt. Sehr raſch kam man ſich näher. Die Kameradſchaft, die ſich aus den Olym⸗ piſchen Winterſpielen heraus entwickelte, wird man⸗ chen Sturm überdauern. Dies iſt neben den Golbd⸗ medaillen, die unſere Leute erringen konnten, der größte Gewinn. Beim Kameraoſchaftsabend der Militärſchipatrouillen fand dieſe Kamerasdſchaft be⸗ reöte Anerkennung. Wenn jetzt in Garmiſch⸗Partenkirchen vom hohen Turm die Olympiſche Flamme nicht mehr leuchtet, ſo wird ſie doch noch in vielen weiterglühen. Ein Erlebnis, das viele Menſchen nur einmal in ihrem Leben mitmachen können, wird tief und unauslöſch⸗ lich im Innern eingegraben ſein. Der Begriff Garmiſch⸗Partenkirchen wird für viele Aus länder„Deutſchland“ ſein. Es wird kein Er⸗ eignis ſein, das man mitgemacht haben muß, um es dann, wie ſo vieles im Leben, zu vergeſſen, es war einmalig und wird unvergeſſen bleiben. Deutſch⸗ land hat in Garmiſch⸗ Partenkirchen die Olympiſchen Spiele in neuem, reinem Licht erſtehen laſſen und ihre Lebensfähigkeit und Exiſtenzberechtigung be⸗ wieſen. Es iſt keine Angelegenheit von einzelnen Nationen, ſondern es iſt eine Idee, die die ganze Welt umſpannt. Ohne Rückſicht auf die politiſchen Spannungen unter verſchiedenen Ländern, waren doch die beſten Vertreter des Sports entſandt worden, um für das Vaterland ſportliche Ehren zu holen. Daß der Sport manche Gegenſätze zwiſchen den einzelnen Ländern überbrücken kann und auch tatſächlich überbrückt, zeigte im glücklicher Weiſe der Verlauf der Olym⸗ piſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen. 55 Mißton, nichts trübte den Verlauf der Feſt⸗ age. Es ſoll hier nicht unterſucht werden, wer auf Grund der Erringung der meiſten goldenen, ſilber⸗ nen und bronzenen Medaillen an erſter Stelle der Nationen ſteht. Sportlich mag dies das Wichtigſte ſein. Für uns Deutſche aber iſt das Wichtigſte, daß ſich alle Beſucher wohlgefühlt haben und von jetzt ab für das neue Deutſchland Werber und Künder ſein werden. Schon der Umſtand, daß man von den Olympiſchen Spielen und ihrer muſtergültigen Vorbereitung überall mit Hochachtung ſpricht, iſt für uns ein großer Gewinn. 5 —— England erringt eine„Goldene“ Eis hocken ⸗Schlußſpiele: England Amerika:0 nach Verlängerung Kanada Amerika:0 England wird Weltmeiſter England-ASA:0 n. Verl. Der Kampf um den olnmpiſchen Sieg im Eishockeytur⸗ nier iſt am Samstagabend noch nicht entſchieden worden. e hätte ſich durch einen Sieg über Amerika die Gold⸗ mebaille ſichern können, aber der Kampf endete nach drei⸗ maliger Verlängerung und insgeſamt 75 Minuten Spiel⸗ zeit torlos, ſo daß ſeder Mannſchaft ein Punkt zufiel. Der Organiſations⸗Ausſchuß hat entſchieden, daß dieſes Spiel nicht wiederholt wird. Die Entſcheidung im Tur⸗ nier wird alſo tatſächlich erſt mit dem letzten Spiel zwi⸗ ſchen Kanada und USA fallen. Feſt ſteht, daß Kanada nicht Olympiaſieger wird, vielmehr fällt die Goldmedaille an England oder USA. An England, wenn die Ameri⸗ kaner das letzte Spiel gegen Kanada verlieren follten oder unentſchieden geſtalten und an Amerika, wenn es einen hohen Sieg gegen Kanada erzielt und nach Punktegleich⸗ heit mit England dieſes im Torverhältnis überflügelt. Vor dem Spiel usa— Kanada ergab ſich folgender Taßbellenſtand: Spiele Tore Punkte 1. England 3 22:1 2. USA 2 20 31 3. Kanada 2 82 22 4. Tſchechei 8 9014:6 Ein erbitterter Kampf Im vollbeſetzten Eisſtadion beſtritten England und Amerila den Kampf in folgenden Aufſtellungen: England: Foſter; Dailleg— Ehrhardt; Stinchcombe— Brenchley— Archer; Davey— Chappell— Coward. Amerika: Moone; La Batte— Shaughneſſy; Smith— Garriſon— Rowe; Stubbs— Spain— Roß. Das Spiel begann äußerſt klott und mit blitzſchnellen Vorſtößen der Amerikaner. Das Schlußdreieck der Eng⸗ länder war aber auf der Hut. Der zweimal durchgekom⸗ mene Garriſon wurde von Foſter hervorragend geſtoppt. Auf der anderen Seite war Moone im Tor ebenſo gut. Torlos ging es in das zweite Drittel. Die amerikaniſchen Zuſchauer feuerten ihre Mannſchaft ſtark an. Bei zwei Schüſſen von Davey hatte Moone Glück, dann mußte Foſter wieder einen Scharſſchuß von Rowe halten. Die Ameri⸗ kaner ſpielten hervorragend zuſammen, aber die engliſche Verteidigung, beſonders aber der Torhüter hatten einen großen Tag. Das Spiel wurde härter. Im Schlußdrittel ſuchten die Amerikaner die Ent⸗ ſcheidung, aber die Engländer verteidigten mit aller Macht und hatten zeitweiſe nur zwei Stürmer vorn. Gelegent⸗ liche Vorſtöße brachten aber auch die Amerilaner in Gefahr. Einmal retteten die Engländer dodurch, daß ſich drei Spie⸗ ler auf den Boden warfen und die Scheibe mit dem Körper aufhielten. Die Amerikaner waren etwas beſſer und leicht überlegen. Dann kam die erſte Verlängerung. Mit wil⸗ der Energie und ſchnellen Vorſtößen ſuchte man die Eut⸗ ſcheidung, aber Sperrketten von fünf Stürmern hielten alles auf. Auch Weitſchüſſe in der zweiten Verlängerung hatten bei den Klaſſehütern keinen Erfolg. In der dritten Verlüngerung legten es die Engländer darauf on, das :0 zu halten, während die Amerikaner bis zum Schluß immer wieder gegen das unüberwindliche Bollwerk ſtürm⸗ ten. Nach 75 Minuten mußten dann die Punkte doch noch geteilt werden. Ein gigantiſcher Kampf hatte ſein Ende gefunden. England Olympiaſieger Kauada beſiegt USA im letzten Eishockeykampf:0 Die Olympiſche Goldmedaille im Eishockeyturnier fiel nun doch an Englond, das mit dem Zwiſchenrundenſieg über Kanada— der größten Ueberraſchung des Olympiſchen Eishockeyturniers— den Grundſtein für dieſen größten Erſolg legte. Im letzten entſcheidenden Kampf konnten die Amerikaner natürlich Kanade nicht beſiegen, ſo daß die Kanadier wenigſtens noch den Ehrenplatz und die Silber⸗ medaille hinter England errangen. USA erhielt die bron⸗ cene Auszeichnung. Die Schlußtabelle: Spiele Tore Punkte 1. England 3 72¹1:1 2. Kanada 3 92 4˙2 3. USA 3 21 3˙8 4. Tſchechei 8 9214 076 Ein knapper Sieg Kanada— USA:0(:0,:0,:0) Als der Schlußkampf des Olym»iſchen Eishockeyturniers im Olympiſchen Kunſteisſtadion begann, war das Stadion wieder bis auf den letzten Platz beſetzt. Unter den Ehren⸗ gäſten bemerlte man den Führer und Reichskanzler, in ſeiner Begleitung den Kriegsminiſter Generaloberſt von Blomberg, Reichsminiſter Dr. Goebbels, den franzöſiſchen Botſchafter Francois⸗Poncet u. a.— Die Mannſchaften:— Kanada: Moore; Murray— Milton; Neville— Former⸗ Horn— Farquharſon; Friday— Sinclair— Thomſon. UsA: Moone; La Batte— Shaughueſſy: Lax— Smith — Rowe: Roß— Spain— Stubbs. Gleich das erſte Drittel ſah die Kanodier leicht in Front. Farmer⸗Horn und Neville konnten knapp vor dem Tore geſtoppt werden. Doch ſchon in der zweiten Spielminute fiel der entſcheidende Treffer. Nach einem Bully erwiſchte Neville die Scheibe und ſandte unhaltbar ein. Bei einem Durchbruch von Farquharſon mußte Mone erneut ein⸗ greifen. Die Kanadier blieben weiter gefährlicher. Moore im kanadiſchen Tor meiſterte einen Weitſchuß von Stubbs. Das zweite Drittel begann mit Vorſtößen der Kanadier. Ein Vorſtoß Amerikas konnte erſt einen Meter vor dem Tore aufgehaltey werden. La Batte wurde herausgeſtellt und wenig ſpäter mit Neville mußte er erneut das Feld verlaſſen. Als er wieder eintrat, ließ er ſich zu einer neuen Unſportlichkeit hinreißen, ſo daß er für zwei Minu⸗ ten herausgeſtellt wurde. Die Kanadier ließen mit ihren Vorſtößen nicht locker, erzielten aber kein Tor mehr. Im Schlußdrittel kämpften die Amerikaner um den Ausgleich. Das Spiel wurde nun etwas ausgeglichener. Der kanadiſche Hüter hatte glänzende Augenblicke, als er bei einem ame⸗ rikaniſchen Angriff drei Nachſchüſſe meiſterte. Das Tempo ſteigerte ſich noch mehr, ober die Abwehrreihen waren auf beiden Seiten auf der Hut, ſo daß das Schlußdrittel erneut torlos verlief. Kanada hatte damit England zum Olympi⸗ ſchen Sieg und ſich zu der ſilbernen Medaille verholfen. Norwegen erfolgreichſte Nation Deutſchlaud vor Schweden auf dem zweiten Platz Die 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen ſind beendet. Auch diesmal war Norwegen wie⸗ der die erfolgreichſte Nation, denn von 17 Goldmedaillen, die zur Verfügung ſtanden(die Mannſchaftskämpfe natür⸗ lich als Einheiten gerechnet!), gewannen ſie allein ſieben. Dazu holten ſie ſich fünf Silber⸗ und drei Bronzemedaillen, weiter wurden noch drei vierte, ein fünfter und drei ſechſte Plätze erzielt, ſo daß Norwegen bei einer inoffiziellen Län⸗ derwertung(dem Sieger ſechs, dem Zweiten fünf, dem Dritten vier, dem Vierten drei, dem Fünften zwei und dem Sechſten einen Punktl) insgeſamt 93 Punk te erreichte. Das iſt eine überlegene Führung, wie aus den nächſten Punktzahlen erſichtlich. Deutſchland kam mit 45 Punk⸗ ten auf den zweiten und Schweden mit 42 Punkten auf den dritten Platz. Deutſchland errang drei goldene und drei ſilberne Medaillen, während Schweden zwei goldene, zwei ſilberne und drei bronzene gewann. Je eine Gold⸗ medaille gewannen Finnland, die Schweiz, Vereinigte Staaten, England und Oeſterreich. Erſolgreichſter Olympiakümpfer war der Norweger ZJvar Ballangrud, der drei goldene und eine ſilberne Medaille gewann und allein für 23 Punkte ſorgte. Einen der berraſchendſten Olympiaſiege feierte wohl Eng⸗ land, nämlich im Eishockeyturnier.— Nachſtehend eine nichtamtliche Länderwertung, aus der hervorgeht, daß von 28 an den Winterſpielen beteiligten Nationen 17 zu Punkten kamen. Länderwertung .6. Pla-1 Punkte Nation 0 0* Hun Silber 1 87 5 e 5, Pl. 6. Pl. Norwegen 93 7 5 3 3 1 3 2. Deutſchland 45 9 3 0 0 4 4 Z. Schweden 42 2 2 3 2 1 0 4. Finnland 34 1 2 3 1 1 2 5. USA 3¹ 1 0 3 2 3 1 6. Oeſterreich 2 1 1 2 0 2 3 7. England 2¹ 1 1 5 1 1 1 8. Schweiz 19 1 2 0 1 0 9. Kanada 9 0 1 0 1 0 1 10. Tſchechei 7 0 0 0 55 2 0 10. Ungarn 7 0 6 1 1 0 0 12. Frankreich 5 0 0 1 0 0 1 g. Holland 1 0 0 0 1 0 1 14. Italien 3 0 0 0 1 0 0 14. Japan 3 0 0 0 1 0 0 1 0 9 0 0 0 1* 0 17, Polen 2 0 0 0 0 1 0 Die deutſchen Springer enttäuſchten Keiner von ihnen erreichte auch nur annähernd die im Training erzielten Weiten und auch in der Haltung waren ſie unſicher. Unter dieſen Umſtänden konnte Hans Marr als beſter Deutſcher nur den zehnten Platz belegen. Kurt Körner kam auf den 12., Halsberger auf den 17. und Paul Krauß auf den 18. Platz. Zwiſchen den Deutſchen liegen die Amerikaner Fredheim und Oimon ſowte die Schweden Johanſſen, Hielmſtröm, von denen man gleichfalls mehr erwartet hatte. Einen ſtarken Abſtand von der norwegi⸗ ſchen Springerklaſſe verrieten die Schweizer und Oeſter⸗ reicher, die ſich vor allen Dingen durch ihren unausgegli⸗ chenen und überbetonten Knickſtil abhoben Die Japaner hatte man nach ihren guten Trainings⸗ leiſtungen weiter vorn erwartet, immerhin iſt der ſtebente Platz ihres beſten Vertreters, Iguro, noch beachtenswert. Als ein Draufgänger zeigte ſich der junge Norweger Kongsgaard, der jedoch beim zweiten Sprung ſchlecht ab⸗ kam und dadurch zu kurz ſprang. Ehrentafel der der 4. Dlympiſchen Winterſpiele Garmiſch Eislaufen 300⸗Meter⸗Schuellaufen: 1. Ivar Ballangrud⸗ Norwegen; 2. Georg Krog⸗Norwegen; 3. Leo Freiſinger⸗ 1185 1. Jvar Ballaugrud⸗ 5000⸗Meter⸗Schnellaufen: Antero Norwegen; 2. Birger Vaſenius⸗Finnland; 3. Ojala⸗ Finnland. Kunſtlaufen(Frauen]: 1. Sonja Heuſe⸗Norwegen; 2. Cecilia Colledge⸗England; 3. Vivi⸗Anne Hulten⸗Schweden. 1500⸗Meter⸗Schnellaufen: 1. Charles Mathiſen⸗ torwegen; 2. Ivar Ballangrud⸗Norwegen; 3. Antero Ojala⸗ Finnland. 10 000⸗Meter⸗Schnellaufen: 1. Jvar Ballangrud⸗ Norwegen; 2. Birger Vaſenius⸗Finnland; 3. Max Stiepl⸗ Oeſterreich. Kunſtlaufen[Mäuner): 1. Karl Schäfer⸗Oeſterreich; 2. Ernſt Baier⸗Deutſchland; 3. Felix Kaſpar⸗Oſterreich. Kunſtlaufen(Paare): 1. Maxie Herber⸗Ernſt Baie r⸗Deutſchland; 2. Ibſe und Erſch Pauſin⸗Oeſterreich; 8. Emilia Rotter⸗Laſzlo Szollas(Ungarn). 4 Bob Zweier⸗Bob: 1. Amerika 1 Schweiz 2(Feyerabend⸗Beerli); Lawrence). Vierer⸗Bob: 1. Schweiz 2(Oblt. Muſy); 2. Schweis 1 (Capabrutt); 3. England(Moc Evoy). Schi⸗Wettbewerbe Abfahrt⸗Slalom(Männer): 1. Frauz Pfuür⸗Deutſch⸗ land; 2. Guſtav Lantſchner⸗Deutſchland; J. Emile Allais⸗ Frankreich. 18⸗Km.⸗Langlauf: 1. Erik Larſſon Schweden; 2. Oc ͤbzörn Hagen⸗Norwegen; 3. Pekka Niemi⸗ Finnland. (Browu⸗Waſhbond; 2. 3. Amerika 2(Colgate⸗ Conja Henie immer noch unerrei t Zum dritten Mal Olnmpiaſiegerin— Wikloria Lindpaintner nur Achte Der Kampf der beſten Eiskunſtläuferinnen der Welt iſt eniſchieden, die Olympiaſiegerin heißt ernent— unn ſchon zum drittenmal— Sonja Heuie und nicht, wie viele erwarteten, Cecilia Colledge. Die nordiſche Eisprin⸗ zeſfin, neunfache Weltmeiſterin, Olympiaſiegerin 1928 in St. Moritz und 1932 in Lake Placid, konnte am Samstag⸗ nachmittag im Olympiſchen Eisſtadion zu Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen erneut den Beweis erbringen, daß ſie nach wie vor die Beſte der Welt iſt und keine Gegnerin zu fürchten hat. „Sonja“ lief ihre ſchwierige, großartige Kür in unnach⸗ ahmlicher Haltung und mit vollendeter Sicherheit, die vie⸗ len tauſend Zuſchaner, die das Eisſtadion bis auf den letz⸗ ten Platz füllten, zu ſtürmiſcher Begeiſterung hinreißend. Auch die Preisrichter konnten dieſer Läuferin und ihrer vollkommenen Leiſtung die Anerkennung nicht verſagen: alle ſieben ſprachen ihr den erſten Platz zu! Die Englän⸗ derin Cecilia Colledge, die lange vor der Weltmeiſterin lief, euttäuſchte und verlor weitere fünf Punkte gegen die Norwegerin. Ihr Kürprogramm war zwar ſchwierig, aber es fehlte in der Ausführung die Vollkommenheit und dazu war auch noch die Muſtk ungleich. So mußte ſich die Eng⸗ länderin mit der Silbermedaille begnügen, die ihr von den übrigen Länſerinnen auch nicht ſtreitig gemacht wurde. Um den dritten Platz gab es einen erbitterten Kampf zwiſchen der Schwedin Vivi⸗Anne Hultéen und der Belgierin Liſelotte Landbeck, den die Schwedin knapp zu ihren Gunſten entſchied und ihr die Bronzemedaille einbrachte. Die Engländerin Butler trat übrigens wegen einer Ver⸗ letzung zur Kür nicht an und ſo wurde einer der vorderen Plätze frei. Heiß umſtritten waren auch die nächſten Plätze, die— in dieſer Reihenfolge— an Maribel Vinſon(USA), Hedy Stenuf(Oeſterreich), Emmy Putzinger(Oeſterreich) und Viktoria Lindpaintner(Deutſchland) fieken. Unſere deutſche Meiſterin lief leider ſchwächer als beim Kampf um die Deutſche Meiſterſchaft, ſie wirkte nuruhig und nervös und ihre Sprünge waren nicht weich genug. So verſcherzte ſie ſich einen durchaus möglichen beſſeren Platz. Von den übrigen Läuferinnen konnten noch die Wienerin Grete Leiner und die kleine Japanerin Etſuko Inada gefallen, die— nach Sonja Henie— am meiſten ge⸗ ſeiert wurde, allerdings über den 10. Rang nicht hinauskam. Was und wie ſie liefen Den Reigen eröffnete die Schweizerin Frey⸗Dexr⸗ ler, die ihr Programm recht anſprechend herunterlief und mit einer guten Mondkombination abſchloß. Sie zeigte, daß ſie nicht zur Spitzenklaſſe der Welt zu zählen iſt. Be⸗ reits als Zweite ſtellte ſich die ſchärfſte Rivalin Sonja Henies, die Engländerin Cecilia Colledge, den Richtern. Die Engländerin zeigte eine Kür voll Schwierig⸗ keiten, die ein Kunſtlaufprogramm bei einer ſolch großen Veranſtaltung eben aufweiſen muß. Ihr Lauf war zu wenig abgerundet, ihm fehlte das Letzte und Vollkommene. Auch die Muſik war ungleich, die bei einer Pirouette nach den Klängen des Pußta⸗Foxes mit einemmal in die Wei⸗ ſen der Götterdämmerung überging. Ein Aufſtützen mit den Händen auf dem Eiſe bei einem Salchow⸗Sprung be⸗ einträchtigte den Eindruck ſtark. Eine Ceeilia Colledge in diefer Form kann der Weltmeiſterin nie gefährlich werden. Zwei typiſche Läuferinnen der Wiener Schule ſtellten ſich in Grete Lainer, der akademiſchen Weltmeiſterin, und Liſelotte Landbeck(Belgien) vor. Recht nett war von beiden das flüſſig und rhythmiſch gelaufene Programm. Die Oeſterreicherin glänzte am Schluß mit einer vollkom⸗ menen Wechſelpirouette. Bei der Belgierin fiel die famoſe Körperhaltung anf, ihre Vorführung wies jedoch zu viel Pirouetten auf. Als Fünfte hatte die kleine Engländerin Belita Jepſon⸗Turner gleich zu Beginn ihres Laufes Pech. Bei einem Dreſerſprung kam ſie zu Fall, ge⸗ riet völlig aus dem Konzept, und die Folge: zwei weitere Stürze. Alles in allem bot ſie immer noch eine gute Lei⸗ ſtung, die jedoch zu ſtark auf Artiſtik ausging. Die Ameri⸗ kanerin Eſtelle Weigel wartete mit einer gut durch⸗ gearbeiteten Kür auf, die recht nett mit der Muſik harmo⸗ nierte. Ihre Schweſter, Louiſe Weigel, zeigte einen mittelmäßigen Vortrag, der jedoch ſchwieriger und auch beffer war als der ihrer Schweſter. Emmy Putzinger, die öſterreichiſche Meiſterin lief ein flüſſiges und harmo⸗ niſches Programm, das aber keine größeren Schwierig⸗ keiten aufwies. Eva von Bontond(Ungarn) lief ihre Figuren faſt fehlerlos, jedoch nicht edel genug. Zwei Stürze beeinträchtigten ihre Geſamtleiſtung. Die Schwei⸗ zerin Anderes zeigte nicht ſonderlich viel, ihr Pro⸗ gramm war nicht genug durchgearbeitet. Als Elfte begab ſich unter dem Beifall der Zuſchauer unſere Meiſterin aufs Eis. Väktoria Lindpaintner zeigte eine gute Kür, ihr Vortrag war leider etwas unruhig und nervös. Ihre Körperhaltung war recht nett und auch die Pirouetten ließen nichts zu wünſchen übrig, dagegen waren ihre Sprünge nicht weich genug. Alles in allem war der Ge⸗ ſamteindruck nicht ganz ſo gut wie bei den deutſchen Mei⸗ ſterſchaften, als ſie Maxie Herber ſchlug. Ein Programm ohne beſondere Schwierigkeiten. dafür aber mit großen artiſtiſchen Leiſtungen durchſetzt. zeigte die Engländerin Phillips. Die Tſchechin Fritzi Metznerova zeigte eine recht gute Veranlagung, es fehlte ihr jedoch an der mötigen Reife und Technik. Immerhin war ſie weſent⸗ lich beſſer als ihre Landsmännin Hruba die recht flüſſig lief aber ſtark unterbewertet wurde Die Oeſterreicherin Schenk begann recht vielverſprechend, ließ aber ſpäter nach. Der Heſamteindruck konnte dennoch vollauf befrie⸗ digen. Die Belgierin Yvonne de Ligne lief eine an⸗ ſprechende Kür, deren Höhepunkt eine gut gelungene ge⸗ kreuzte Pirouette bildete. Hedie Stenuf(Oeſterreich! Olympiaſieger Partenkirchen vom.— 16. Februar 1936 Kombination[Lang⸗Sprunglauf]: 1. Oöobjörn Hagen⸗ Norwegen; 2. Olaf Hoffsbakken⸗Norwegen; 3. Sperre Bro⸗ dahl⸗Norwegen. Abfahrt⸗Slalom(Frauen]: 1. Chriſtel Cranz⸗Deutſch⸗ land; 2 Käthe Graſegger⸗Deutſchland; 3. Laila Schou⸗ 1. Elis Viklun d⸗Schweden; 2. Nilſen⸗Norwegen. 50⸗Km.⸗Dauerlauf: Axel Wikſtröm⸗Schweden; 3. Nils Englund⸗Schweden. Amali0⸗Km.⸗Staffel: 1. Finnland; 2. Norwegen; 3. Schweden. Spezial⸗Sprunglauſ: 1. Birger Run d⸗Norwegen; 2. Spen Erikſſon⸗Schweden; 3. Reidar⸗Anderſen⸗Norwegen. Eishockey 1. England; 2. Kanada; 3. Amerika. Militär⸗Schipatronille(Vorführung): 2. Finnland; 3. Schweden. FJinnland ruft die Sportler der Welt In Helſingfors hielt das Finniſche Olympiſche Komitee unter dem Vorſitz des Kultusminiſters Mantere eine Ver⸗ ſammlung ab, der ſämtliche Vertreter der finniſchen Sport ⸗ verbände, Vertreter des Staates, Heeres und der Stadt Helſingſors beiwohnten. Die Verſammlung beſchloß, dem finniſchen Vertreter des Internationalen Olympiſchen Komitees ein Telegramm nach Garmiſch⸗Partenkirchen zu ſenden, in dem er beauftragt wird, die Sportler der Welt für 1940 nach Helſingfors einzuladen, falls Finnland mit der Austragung der 12. Olympiſchen Spiele betraut würde. Es wurde ein Ausſchuß gebildet, in den u. a. ſe ein Ver⸗ treter des Außen⸗, Kultus⸗ und Kriegsminiſteriums auf⸗ genommen wurde. J. Italien; glänzte vornetzulich in den Sprüngen, ob Axel⸗Paulſen oder Salchow, beide beherrſchte ſie wie auch die vielen Pirouetten vollkommen. Von den Richtern wurde ihre Leiſtung jedoch wicht hoch genug bewertet. Die kleine Ja⸗ panerin Etfſuko Inada hat ſich ſeit ihre kurzen Aufenthalt in Deutſchland und Garmiſch⸗Part rchen be⸗ veits die Herzen aller Eiskunſtlauf⸗Intereſſierten g Als ſie am Samstagnachmittag das Olympia 51 zur Erledigung ihrer Kür betrat, wurde ſie von ein frenetiſchen Jubel der Zuſchauer begrüßt. Die in weißer Seide gekleidete Japunerin gab eine recht nette Darbietung Schwierigkeit ihres Programms gleich gut bewertet. Aliſe Dſeguſe(Lettland) zeigte recht gute Veranlagung die Ausführung ihres Programms war fedoch noch unreif. Die Amerikanerin Peppe legte einen eleganten Vor⸗ trag mit weichem Lauf hin der gut bewertet wurde. Bivianne Hultéen(Schweden] in rotſamtenem K mit weißer Kappe lief edel und weich. Sprü 8 Pirouetten füllten ihr Programm. das nur an g keiten zu wünſchen übria ließ. Maribel Vin ſon (USA] zeigte einen techniſch ſehr guten Lauf unter ſtarker Betonungn von Pirouetten. Der Nachmittag erreichte ſeinen Höhepunkt als die un⸗ gekrönte Königin des Eiſes, Sonja Henie(Norwegen), in violetter Seide mit einem Blumenſträußchen an der linken Schulter geſchmückt, das Eis betrat. Auf allen Tribünen und Rängen tobten die Zuſchguer und was Ber⸗ liner waren, grüßten mit„Häſeken“⸗Rufe. Sie begann ihre Kür nervös und verkrampft. aber ſchon nach den erſten Bewegungen wurde ſie lockerer. Die Zuſchauer wur⸗ den voll und ganz in ihren Bann gezogen, als ſie un⸗ erreicht ihre Figuren aufs Eis warf. In Auſhau uad Ausführung waren ihren Leiſtungen vorher von keiner anderen Läuferin erreicht worden. Mit vollendeter Sicher⸗ geit ſprang und tanzte ſie nach den Klängen der ein⸗ ſchmeichelnden Muſik, die zu ihrem Lauf eine völlige Har⸗ monie war. Meiſterhaft zeichnete ſie den Mond auf das Eis und beſchloß den Lauf mit dem für ſie tupiſchen Aus⸗ lauf. Man kann den Jubel nicht beſchreiben mit dem Sonja Henie von den Zuſchauern überſchüttet wurde als ſie nach ihrem dritten Olympiaſiea das Eis verließ. Die genauen Ergebniſſe: 1. und Olympiaſiegerin: Sonja Henie⸗Norwegen Platzziſſer:.5, Punkte: 424,5; 2. Ceeilia Colledge⸗Englans 18,5, 418,1; 3. Vivianne Hulten⸗Schweden 2, 394,7; 4. Olſe⸗ lotte Landbeck⸗Belgien 32, 393,3; 5. Maribel Vinſon⸗luse 89, 388,7; 6. Hedy Stenuf⸗Oeſterreich 40, 387,6; 7. Emmy Putzinger⸗Oeſterreich 49, 381,8; 8. Viktoria Lind⸗ paintner⸗Deutſchland 84, 381,4; 9. Grete Lainer⸗Ooſter⸗ eich 65, 373,4; 10. Etſulo Inada⸗Japan 77 368,17 11. Mollie Philipps⸗ England 78, 966,3: 12. Audrey Peppe⸗USn dg, 963,3) 18. Angela Anderes⸗Schweiz 101, 355,4; 14. Bianeg Schenk⸗Oeſterreich 102, 356,4; 15. Eva von Botond⸗Ungarn 106, 356,1; 16. Belito Jepſen⸗Turner(England) 107, 8590 17. Verg Hruba⸗Tſchechoflowakei 111, 353,3; 18. vonne de Ligne⸗Belgien 118, 848,2; 10. Hertha Frey⸗Dexler(Schweiz) 120, 45,4; 20. Fritzi Metzuer⸗Tſchechoflowakei 141. 389 2, 2, Louiſe E. Weigel⸗U SA 540, 336,4; 22. Eſtelle D. Weigel⸗ ISA 151, 324,5; 23. Aliſe Dſeguſe⸗Lettland 161, 280,9. Der 30-Km.-Langlauf Das genaue Schlußergebnis: 1. Elis Viklund(Schweden):80:11 Std.; 2. Axel Wikſtröm(Schweden]:33:2 S 2 20 Std.; 3. Nils Englund (Schweden):84:10 Std.; 4. Hjalmar Beraſtröm(Schweden) 3235250 Std.; 5. Klaes Karppinen(Finnland]:39:83 Std.; 6. Arne Tufft(Norwegen]:41:18 Std.; 7. Frans Heik⸗ kinnen(Finnland):42:44 Std.: 8. Pekka Niemi(Finn⸗ kandſ:44:14 Std.; 9 Cyril Muſil(Tſchechei):40:12 Std. 10, Frane Smolej(Jugoflawien]:47:40 Std.; 11. Trygve Brodahl(Norwegen]:50:19 Std.; 12. Kaare Hatten(Nor⸗ wegen):50:37 Std.; 13. Johgan Kaſebacher(Italien :53:08 Std.; 14. Kalle Haikkinnen(Finnhandſ:54:25 Std.: 15. Jan Svatos(Tſchechei]:54:33 Std.; 16. Vinzenz Demetz(Italien]:56:47 Std.; 17 Tobia Senoner(Ita⸗ lien):57:16 Std.; 18. Karl M. Satre(USA] 3258248 Std.; 19. Vladimir Novak(Tſchechei):59:08 Std.: 20. Johr Zemva(Jugoſlawien]:59:13 Std.; 24. Matthlas Wörndle Deutſchlam d):03:33 Std.; 25. F itz Geiſer(Deulſchland]:05:44 Std.; 30. Joſef Ponn(Deutſchland!):13:12 Std.; 32. Eri ſch Marx (Deutſchland):25:48 Std. Olympiakämpfer in der Koͤß⸗Halle Die Kö F⸗Halle im Olympiadorf erlebte kurz vor Ab⸗ ſchluß der Olympiſchen Winterſpiele noch einmal ſeſtliche Stunden. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ im Gau München⸗Oberbayern hatte alle Olympiakämpfer für Samstag abend zu einem geſelligen Beiſammenſein gela⸗ den. Alle an den Olympiſchen Spielen beteiligten Nationen hatten der Einladung Folge geleiſtet. Der äußere Rahmen entſprach dem großen Ereignis, Der Abend galt ausſchließlich der Geſelligkeit und Gemüt⸗ lichkeit. Man hörte die Sprachen der ganzen Welt; es gab auch keine Einteilung nach Nationen. Der Gaſtgeber hatte für ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm geſorgt, das den Gäſten einen vortrefflichen Einbick in echte bodenſtän⸗ diſche Volkskunſt gab. Die Darbietungen wurden immer wieder mit herzlichem Beifall aufgenommen. Beſonders ſtürmiſch ſchlugen die Wogen der Freude, als der auch im Auslande bekannte Münchner Humoriſt Weiß Ferdl luſtige Verſe von der Olympiade und den Olympiſchen Kämpfen vortrug. Der Abend. dem u. a. auch zahlreiche Ehrengäſte wie der Gauleiter Adolf Wagner, Julius Streicher, Reichs⸗ ſtatthalter Sprenger, Reichsſportführer v. Tſcham⸗ mer und Oſten beiwohnten, nahm einen harmoniſchen Verlauf und hat das Band der sportlichen Kamerasdſchaft enger geknüpft. In den ſpäten Abendſtunden traf auch Reichsorgantſa⸗ tionsleiter Dr. Ley ein, der die Olympiakämpfer begrüßte. Neben der deutſchen Mannſchaft, die mit Chriſtl Crang, Rudi Cranz, Hadi Pfeifer, Friedl Pfeifer und Toni Eisgruber erſchienen war, ſah man beſonders viele Oeſterreicher, unter ihnen den Kunſtlaufweltmeiſter Karl Schäfer und die Geſchwiſter Pauſin. Welthöchſtleiſtung von Hann Hölzner 100 Meter Bruſtſchwimmen in:23,4 Minuten Mit einer erſtaunlichen Leiſtung wartete die Plauener Bruſtſchwimmerin Hanni Hölzer beim reichsoffenen Schwimmfeſt in Halle auf. Die Vogtländerin unternahm einen Weltrekorbverſuch über 100 Meter Bruſt, der von Erfolg gekrönt war. Bis zur 50⸗Meter⸗Marke führte die den„Schmetterlingsſtil“ ſchwimmende Urſula P lack(Spandau) mit 1½ Meter Vorſprung, dann aber bam Hanni Hölzner mit ihrem zügigen Bruſtſtil immer mehr auf und ſchlug ſchließlich unter offizieller Kontrolle nach 123,4 Min. an. Sie verbeſſerte damit ihren eigenen Welt⸗ rekord um 1 Sekunden. Urſula Pollack belegte in der auch noch ausgezeichneten Zeit von:25 Min. den zweiten Platz. Auch Vandeweghe ſchwamm Veſtieiſtung Bei etwem Schwimmfeſt in Newark in Staate New Jerſey(USA) ſtellte der Amerikaner Al Bandeweghe im 50⸗Yards⸗Rückenſchwimmen mit 27, Sekunden eine nene inoffizielle Welthöchſtleiſtung auf. Offizielle Weltrekorde werden über dieſe Strecke nicht geführt. freisdt Meiſt hängt Selbf tigem noch a ganze em weißer 71 * ſtarker dte un⸗ vegen), an der allen 8 Bez begann ch den r wur⸗ ſie un⸗ u und keiner Sicher⸗ r ein⸗ e Har⸗ uf das 1 Aus⸗ it dem de, als 8 rwegen ngland 4. Liſe⸗ -U Emmy Lind⸗ Bianca Ungarn „359,6 nne de ſchweiz) 9,2; N. Weigel⸗ . zinzenz (Ita⸗ 3 Std.; Lohr this Fritz No ſef Marx alle or Ab⸗ eſtliche de“ im fer für gela⸗ ationen * —. zeignis. Gemüt⸗ es gab r hatte gt, das enſtän⸗ immer ſonderz uch im perdl wiſchen vie der Reichs⸗ ch a m⸗ niſchen adſchaft gantſa⸗ grüßte. rang, r und ſonders meiſter ten auener offenen ernahm ſt, der führte Po l⸗ er bam r mehr le nach Welt⸗ in der weiten New ghe im e neue rekorde * 1 1 Montag, 17. Februar 1988 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 29 forzheim wieder in Führung Waloͤhof verliert gegen KJ:3— BfR-Afe Neckarau ſpielen unentſchieden:0— Pforzheim-Germania Brötzingen:0 Gau II Südweſt Eintracht Frankfurt— Kickers Offenbach 111 Phönix Iudwigshafen— FS Frankfurt 123 Opel Rüſſelsheim— Wormatia Worms 118 de Pirmaſens— F Saarbrücken 40 Boruſſia Neunkirchen— Union Niederrad:1 Vereine Sptele gew. unentſch. verl. Tore Bunkte Eintracht Frankfurt 6 9 5 2 30.15 2819 Wormatia Worms 15 10 2 3 41:17 228 Fa Pirmaſene 15 10 2 3 37122 22¹ Boruſſia Neunkirchen! 9 8 5 3093 28 SW Frankfurt 17 8 3 0 37 27 19:15 Kickers Offenbach 16 7 3 6 25:24 17.15 FV Saarbriſcken 17 5 3 9 25:37 1921 Union Niederrad. 17 5 3 9 17:35 13.21 Opel Rüſſelsheim 17 1 65 10 28:42 8˙26 Phönix Ludwigshaf. 17 2 2 13 14·42 6˙28 Gau XIV Baden Be Neckarau— BfR Mannheim 910 Karlsruher FB— SN Waldhof 92 1. JC Pforzheim— Germania Brötzingen 410 1. FC Pforzheim 14 9 2 3 37.20 20.8 Sp Waldhof 2 9 1 3 45•23 1977 Karlsruher FV 15 8 3 4 41.28 191 Bft Mannheim 15 6 5 4 3139 17.13 Amicitia Viernheim 15 5 4 8 2418? 14116 E Freiburg 14 5 2 7 34˙43 12•16 Hermanta Brötzingen! 5 2 15 26220 12.16 i Mühlburg 14 3 5 6 19.25 1117 Be Neckarau 12 4 2 6 28.27 10.14 Phönix Karlsruhe 14 1 4 9 2᷑9143.22 Gau XV Württemberg Stuttgarter Kickers— Bſch Stuttgart 41 1. SSV Ulm— 5 Ulm 119 FV Zuffenhauſen— Se Stuttgart 22 Spfr Eßlingen— Spög Bab Canuſtatt:1 Vereine Spiele gew. un entſch. verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 16 9 5 2 4721 28:0 SC Stuttgart 15 8 4 8 33.24 20˙10 Vi Stuttgart 16 7 5 4 4298 19.13 Sportfr Stuttgart 14 7 5 2 3019 18.10 SSW Ulm 15 7 1 7 32˙81 15.15 Spfreunde Eßlingen 6 2 2 7 81182 16˙16 FW Zuffenhauſen 15 4 5 6 73:30 18 17 SpVg Cannſtatt 15 4 5 6 20730 19.17 FV Ulm 16 6 1 9 22.40 139719 SpV Feuerbach 14— 2 12 14:39 2·2⁰ Gau XVI Bayern Be Augsburg— 1. 86 Nürnberg 124 ASW Nürnberg— 56 Bayreuth 312 1. FC Nürnberg 15 12 3— 82.9 27¹ Bayern München 15 11 2 2 39:15 2456 Spg Fürth 1 3 2 2810 233ʃ7 Be Auasburg 15 6 2 7 26.28 14˙16 Schweinfurt 05 15 6 2 7 26.23 14:16 Wacker München 16 3 3 8 2183 1319 München 1860 16 5 2 9 22˙53 12˙20 ASN Nürnberg 14 4 8 7 19:96 11:17 1. FC Bayreuth 17 4„5.25 e München 16 3 1 12 17740 7˙² Neikarau reltet einen Punk fs Neckaran— Bſc Mannheim 920 Dieſer Begegnung an der Altriver Fähre wurde Hurch se vorausgegangene ſchwere Niederlage des Gaumeiſters iel von ihrem Gewicht genommen, aber über den Aus⸗ Hana felbſt waren im voraus keine feſten Schlüſſe zu ziehen, trotz des klaren Vorſpielergebniſſes von 310 für den Gaſt⸗ geber. Trotz der entſpannteren Mannheimer Lage hatten ſich rund 3500 Zuſchauer bei der Fähre eingefunden, denn auch die Spiele dieſer beiden heutigen Gegner zählen zum tiſernen Beſtand des rheiniſchen Programms. Das Spiel ſelbſt letzt bei Rückenſonne für Neckarau ſofort lebhaft ein; bieſeg ſpielt durch den ungedeckten Striehl, welcher gut flankt, die erſte klare Sache heraus doch Wenzelburger wie Möh⸗ ler verfehlen dicht am Netz köpfend das Leder. Dann klärt Siegel auf der anderen Seite eine ſchwierige Lage. Neckarau liegt wohl mehr im Angriff, aber die Aktionen ind zu unklar, zu zerriſſen und Striehl verſchenkt die Führung mit aufgeregtem Fehlſchuß, frei, nur wenige Schritte vor dem Tor. Bft ſetzt ſeine zweite Ecke. Die einſchneidende Umſtellung werkt ſich bei Neckarau im Ver⸗ ſtändnis vorerſt nach ſtark aus; aber auch Vit kommt zu keinem rechten Fluß. Einen Strafball von Lauer fauſtet Baratak heraus und wieder kann Striehl einen allerdings au ſcharfen Flankenball von links dicht vor der Torlinie nicht erfaſſen. Ein weiterer Ball Nectaraus prallt unter der Latte heraus. Beide Mannſchaften ſind viel zu ner⸗ us nur der ſtark gedeckte Langenbein bewahrt die Ueber⸗ icht, aber auf ſeines Zuſpiel von ihm verſchießt Adam haushoch. Einen Strafball Kamenzins drückt Dieringer großartig zur 3. Ecke. Die Angriffe wechſeln nun ſtändig aber ſowohl die immer wieder erneuten Spurts von Langenbei, aln auch die weiten Vorgaben Neckäraus führen nicht zum Ziel zumal letzteres im Stellungsſpiel des Sturms ſtarke Lücken zeigt. Dem Verlauf wie den klaren Gelegenheiten nach, hätte eine Führung der Platzelf bis zur Pauſe unbedingt herauskommen müſſen. Nach Seitenwechſeſ gibt man der Mannſchaft die größere Ausſichl, die zuerſt ihre Ruhe zurückgewinnt. Neckavau ſetzt nach Wiederbeginn ſofort Druck, aber BfR vermaa noch immer in kritiſchſten Augenblicken abzuweiſen. Nun muß leider der Links⸗ außen Neckaraus, Düſter, verletzt ausſcheiden. Ein Ball des durchgebrochenen Langenbein— übrigens unbegreiflich ſchwach geſchoſſen— gleitet aus den Händen Dieringers am leeren Tor entlamg. Da Möhler für den in der Ver⸗ tetoigung weilenden Siegel den Mittelläuferpoſten verſteht ſteht der Platzelfſturm mit nur 3 Mann; doch kritt Düſter dann wieder ein, aber mehr als Statiſt. Vfg bringt es nicht fertig trotz der vorübergehenden Schwächung des Gegners ſpieleriſch etwas herauszuholen. Die Sache wogt auf und ab, wobei Neckaraus Sturm im Schießen ſerien⸗ wbeiſe derſagt. Bft beſteht auch weitere ſtarke Bebrängniſſe und 11 mit einem glücklichen Punktgewinn vom Platz. Bel Bf war das Schlußtrio ſo zufammengeſtellt, wie es zur Zeit nicht anders geſtellt werden kann. Bartak be⸗ wies daß die Stadionkataſtrophe mehr an ſeinen Partnern in der Verteidigung lag und wenn auch die diesmalige Leiſtung des Trios am Unvermögen des gegneriſchen Sturms ein daulbares Objekt fand, ſo war die Haltung doch gut. In der Läuferreihe klappte vor der Paufe die Verbindung Mary—Schalk keinesfalls und auch die Dek⸗ küngsſeite Au— Schalk kam nicht zum Kontakt Soäter leiſtete Schalk in der Abwehr aber Anerkennenswertes. Kamenzin war gut ebemſo Willier— aber der Angriff iſt wieder ganz auf Langenbein geſtellt. Kommt er nicht zum Zug, verſackt die ganze Fünferreihe. Spindler aller⸗ dings laborterte an einer Verletzung, doch die Fellügel Mary und Adam ſpielten mitunter ganz wirkungslos. Mary ſehlt noch Routine und Erfahrung. Als unermüdlicher Schaffer zeigte ſich Striebinger, aber im Strafraum war es gleichfalls aus. Alles in allem hat ſich die Mannſchaft von dem Eindruck des vorſonntäglichen Kampfes noch nicht freigemacht. Auch das Ausſcheiden aus dem Bereich der Meiſlerſchaft ſcheint gewiſſe Auswirkungen zu zeitigen. Der Vis ſteht offenbar gleichfalls unter Nachwirkan⸗ gen der zu langen Pauſe und iſt mit ſeiner Mannſchakts⸗ gufſtellung vom Pech verfolgt wie wenige. Das ſollte aber keinesfalls dazu führen, in eine Sicherungspfychoſe zu ver⸗ fallen, denn ſelten ſah man vorne fünf Stürmer. Ein aus⸗ giebiges Training des Angriffs ſollte die frühere Leiſtung wieder erwecken können— denn die Lage iſt in Anbetracht der noch ausſtehenden Gegner brenzlich. Hintermannſchaft und Läuferreihe, beſonders Siegel und Größle, arbeiteten ſehr wirkſam. Größle merkte man in der Kondition gegen Schluß aber natürlich die längere Splelpauſe an. Dem Sturm muß man das Ausbleiben des dem Verlauf nach unbeſtreitbar verdienten Sieges zuſchretben. Von ihm hängt der Ausgang der Serie nun ab. Striehl war mitunter nicht zu verſtehen, ſo kopflos wirkte er. Er kann auch an⸗ ders. Auch ſeinen Nebenleuken fehlte das Wichtigſte: die Ruhe! Düſter als Linksaußen ließ ſich nicht übel an, wurde Wer bann ſtreckenweiſe durch ſeine Verletzung behindert. Seine nächſte Richtſchnur kann der Augriff nur in der Tat⸗ ſache finden, daß er in ähnlicher Zuſammenſtellung vor Monaten ſehr gute Leiſtung zeigte. Das ſollte ihm das Selbſtvertrauen und die Sicherheit zurückgeben. Bel rich⸗ ligem Einſatz iſt die bedrohliche Klippe jedenfalls beſtimmt noch zu überwinden.— Kläger ⸗Offenburg leitete im ganzen annehmbar. A. N. Ein verſchenkter Sieg Karlsruher FB— S Waldhof:2 (Eigenbericht der„Neuen Mannheimer Zeitung“) 4 Den Sp Waldhof ſpielen zu ſehen, iſt immer Genuß und beſonde gern geſehene Gäſte. chauer bei prächtigem Fußballwetter zum Ki W⸗Platz ge kommen ware, die allerdings zum Teil von ihren Walo⸗ Höfer Freunden etwas enttäuſcht wurden. Beide Mann⸗ ſchaften beſtriſten das Spiel mit ſtärkſter Mannſchaft, ob⸗ ers in der Landeshauptſtodt ſind die Waldhöfer Kein Wunder, daß geen 9000 Zu⸗ woßhl bei den Karlsruhern der Nationabſtürmer Dam⸗ minger fehlte, was ſich aber kaum bemerkbar machte. Das Spielgeſchehen iſt kurz ſo charakteriſteren, daß die Wald⸗ höſer ſplelten und die Karlsruher kämpften. In dieſem Satz iſt beinahe alles ausgedrückt, denn man bann den Waldhöfern den Vorwurf nicht erſparen, daß ſie ein Spiel verſchenkten, das zu gewinnen durchaus im Bereich des Möglichen gelegen hätte. Das Spiel war im grißen und ganzen ausgeglichen, weil ſcheinbar die etwas harte Gang⸗ art der Karlsruher den Gäſten wenig lag und ſie vor allen Dingen kaum einen Ball im Sturm erliefen, wobei ihr Gegner ſich genau durch das Gegenteil auszeichneten. Die Formwperbeſſerung der Karlsruher hat weiter angehalten, vor allen Dingen beſeelt öte Mannſchaft ein ausgezeich⸗ meber Kampfgeiſt, der ſie, obwohl ihre Spielweiſe mit der der Waldhöfer längſt nicht ſtandhalten kann, doch zu Großom befähigt. Sämtliche örei Tore, die die Karlsruher auf ihr Konto brachten, waren Ergebnis eines letzten kämpferiſchen Einſatzes, während man gergde bei den ungeheuer vielen Waldhöfer Angriffen den vollen Einſatz vermißte. Die beiden Tore für Waldhof fielen in ſe einer Hälfte. Das erſte durch Siffling, der eine Vorlage Weſdingers Her⸗ wandelte, und das zweite Tor durch einen wunderbaren Kopfſtoß von Heermann, der damit einen Strafſtoß von Weidinger unhaltbar ins Netz beförderte Die Karlsruher waren jedesmal vorher in Führung gegangen. Ihr erſtes Tor fiel auf einen Deckungsfehler der Mannheimer Hintermannſchaft, wobei Rapp auf einen langen Steilpaß hin ungehindert an den Ball kam und ihn in prächtigem Alleingang ins Tor beförderte. Das zweite Tor erzielte Huber. auch nachdem er lange um den Ball gekämpft hatte. Das drltte und ſiegbringende Tor fiel kurz vor Schluß, als die Waldhöfer gerade den Ausgleich vorgenommen hatten. Aus einer wenka gefährlichen Situation heraus gelangte 5 an den Ball und ſchoß zum ſiegbringenden Treffer ein. In der Walöhöfer Mannſchaft zeichneten ſich der Torwart Drays der Mittelläufer Heermann und Siffling im Sturm gang beſonders aus, während die Karlsruher durch ihre abgerundete Geſamtleiſtung beſtachen Der Schiedsrichter dieſes Treffens hieß Bräutiga m⸗ Freiburg. Mit ſeinen Entſcheidungen konnte man durch⸗ aus zufteden ſein. Immerhin unterlief ihm das Pech, dieſes ſo wichtige Spiel fünf Minuten zu früh abzupfeffen, da er bereits in der 44. Minute der zweiten Halbzeit die Spieler aulbären ließ und dabei die nach der Verletzung von Drays entſtandene Pauſe nicht nachſpielen ließ. Die Spiele in anderen Gauen Eintracht Frankfurt— Kickers Offenbach:1(:0) Die Bedeutung dieſes Treffens ſpiegelte ſich in dem Be⸗ ſuch von rund 10 000 Zuſchauern wider. Die Riederwälder veploren in einem ungemein ſcharf und oft recht rauh durch⸗ gefithrten Spiel einen ſehr wertvollen Punkt. Die Offen⸗ bacher känrpften mit reſtloſem Einſatz, leider aber auch mit allen Mitteln und brachten dadarrch eine unerwünſcht horte Note ins Spiel. Mul be r⸗Landau leitete gut. Phönix Ludwigshafen— FS Frankfurt:5(:8) Seit langer Zeit ſpielte der Phönix wieder einmal auf eigenem Platze, mußte aber, da er nicht weniger als fünf Mann Erſatz eingeſtellt hatte, der ſich gar nicht bewährte, eine neuerliche hohe Niederluge einſtecken. Beim Phönix genügten nur die Verteidigung und die beiden Außenläu⸗ fer. Der Sturm zeigte zwar ein recht gefälliges Kombi⸗ nationsſpiel, konnte ſich aber gegen die gute Abwehr der Frankfurter(vor allem gegen Kerſten im Tor) und die ausgezeichnete Läuferreihe des FS nicht durchſetzen. Vor 1000 Zuſchauern leitete Goestel(Kaiſerslautern) kor⸗ rekt. Opel Rüſſelsheim— Wormatia Worms 118(:1) Obwohl bie Wormſer ohne ihren Verteidiger Cloſet an⸗ traten, lieferten ſie doch ein gutes Spiel und gewannen verdient. Rüſſelsheim erſchien in ſtärkſter Aufſtellung. Miktelläufer Schucker vollbrachte eine Glanzletſtung und war der beſte Mann auf dem Platz. Der von Witte⸗ mann(Frankfurt) gut geleitete Kampf verlief ziemlich fair, nur Buttirony fiel manchmal aus der Rolle und wurde verwarnt. Zuſchauer etwa 2000. cn Pirmaſens— JW Saarbrücken:0(:0) Der Klub, der ohne Weilhammer und Kolß antrat, kam zu dieſem glatten 1 durch einen recht verhei⸗ ßungsvollen Auftakt und durch einen kräftigen Enbſpurt. Nach 25 Minuten Spieldauer bereits war Saarbrücken mit :0 im Nachteil, hatte aber für die Folge mehr vom Spiel als der Klub. Die Gäſte hatten mit ihren Angriffen jedoch kein Glück. Im geſamten genommen waren die Gäſte im Stellungs⸗ und Deckungsſpiel beſſer als die Pir⸗ maſenſer, aber es reichte für den Klub, daß ſich die Stürmer von Zeit zu Zeit energiſch einſetzten— und Tore ſchoſſen. Vorzüglich arbeitete bei den Güſten o ie Hintermannſchaft. Zehn Minuten vor Schluß konnte aber Flohr eine wunder⸗ ſchöne Kombination des Pirmaſenſer Sturms mit dem vierten Treffer abſchlteßen. Müller(Grtesheim) leitete vor 2500 Zuſchauern ausgezeichnet. Boruſſia Neunkirchen— Union Nieberrab:1(:1) Die Niederräder traten vor etwa 1800 Zuſchauern mit einer Elf an, in der ſich ſechs Leute aus dem Nachwuchs des Vereins befanden. Ste boten eine geſchloſſene Leiſtung, ſpielten aber oft etwas zu hart. Sche e l⸗pirmaſens unter⸗ drückte aber alle aufkommenden Derbheiten. Der beſte Mann der Gäſte war Torhüter Blickhan, der auch einen Elfmeter hielt.' beſten. Neunkirchen war techniſch beſſer und ſpielte auch überlegen, die Führung holten ſich allerdings die Gäſte durch Ott, die dieſes Ergebnis auch bis zehn Minuten vor Im Sturm gefielen Pflug und Ott am Pforzheim ſiegt klar 1. 6 Pforzheim— Germania Brötzingen:0(:0) Das Pforzheimer Lokaltreffen, das vor 6000 Zuſchauern umter der guten Leitung von Strößner⸗Heidelberg vor ſich ging, endete mit einem überraſchend klaren Sieg des „Clubs“. Anfangs ſah es gar nicht nach einem Steg des Platzvereins aus, denn die Brötzinger lagen viel mehr im Angriff, aber ihr Sturm brachte nichts zuwege. Der Geg⸗ ner war glücklicher denn in der 12. Minute ſchloß Müllre einen ſchnellen Vorſtoß mit einem erſolgreichen Torſchuß ab. Nach halbſtündigem Spiel hatte Brötzingen eine große Ausgleichsgelegenleit in Geſtalt eines Elfmeters aber Pfoxzheims Torhüter konnte den von Zimmermann ſchlecht geſchoſſenen Ball halten. Nach der Pauſe griffen die Ger⸗ manen wieder recht gefährlich an aber als Fiſcher kurz hintereinander zwei Tore ſchoß, erlahmte ihr Kampfgeiſt. Wenige Minuten vor Schluß war Fiſcher noch ein viertes Mal erfolgreich.— In der ſiegreichen Mannſchaft ſpielte die Abwehr fehlerfrei, außerdem gefielen noch der Läufer Schmidt und Fiſcher im Sturm. Bei Brötzingen war der Torhüter oft recht leichtſünnig. Merz und Hörmann waren die Beſten. Sandhofen bleibt weiter vorn SpVg Sandhofen— 08 Maunheim 30 VfTug ae— Friebrichsſeld:5 Phönix Mannheim— Spel Käfertal:2 Alemannia Rheinau— Fortuna Heddesheim:0 08 Hockenheim— Alemannia Ilvesheim 311 Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkt⸗ Spa Sandhofen 17 10 5 2 37.28 25:9 SC Käfertal. 16 10 2 4 44215 2 110 VfTug Feudenheim 16 8 5 8 nd 2111 Alemann. Jlvesheim 7 8 4 5 3529 20.14 Germ. Friedrichsfeldis 8 4 6 227.26 20 16 Olympia Neulußheim 9 1 6 46:85 19.13 i Hockenheim 135 6 6 8 32.25 18.12 Phönix Mannheim 16 6 3 7 28555 15217 Heddesheim 17 4 3 10 22688 11:2 8 Mannheim 14 4 1 9 22¹8 4.19 Rheinau 18 4 1 19 24.49.27 Sp. Seckenheim. 16 2 3 11 18.43:9 Sp. Vg. Sandhofen— 08 Mannheim:0 Wenn auch der diesmalige Gegner des Tabellenführers kein Meiſterſchaftsanwärter war, ſo mußte man boch mit einem Spiel rechnen, das die Sandhöfer zum ganzen Einſatz zwingen würde, 08 Mannheim nämlich hat heute noch einen geringen Punktbeſtand und ſchwebt indirekt in der Abſtiegsgefahr, ſo daß jeder Punktgewinn von Nutzen ſein muß. Daß natürlich die Sandhöfer als Meiſterſchaftsfauo⸗ riten nicht gewillt ſein würden, durch eine Punkteinbuße ihre Stellung zu gefährden, war anzunehmen. Trotzdem ſah man aber einen Kampf, der zu feſſeln verſtand und durch⸗ weg abwechſlungsreich war. Während 08 durch ſchnelle Flügelaktionen gefährlich wer⸗ den will, braucht Sandhofen einige Minuten, um in Fahrt zu kommen. Dann aber läuft die Kombination recht gut. Zunächſt hat 08 aber noch Glück, denn Schüſſe von Wehe, Erbacher und Matyſek bringen nichts ein. Erſt in der 15. Minute bringt eine Steilvorlage an Vogel mit anſchlie⸗ ßenden ſcharfem Schuß die 110⸗Fuhrung für Sandhofen. In der 20. Minute heißt es durch Erbächer, der einen Vogelſchuß vollends eindrütckt,:0 für Sandhofen. Durch die klare Führung des Platzbeſitzers wird das Spiel etwas mitreißend, ſo daß 08 ſich Luft ſchafft und vorwiegend durch die Flügel zum Erfolg zu kommen verſucht, Bei einer Fußabwehr hat Wittemann Glück, daß Michel die Gefahr beſeitigen kann. Im übrigen iſt der 08⸗Sturm doch nicht ſtark genug, um Sandhofens Läuferreihe das Konzept zu verderben. Im Gegenteil, nach kurzer Pauſe zieht Sand⸗ hofens Angriff wieder au, aber nur zwei Lattenſchüſſe ſind die Ausbeute. Trotzdem aber bleibt Sandhofens techniſche Ueberlegenheit klar erſichtlich. Kaum hat das Spiel nach der Pauſe begonnen, bleibt Erbächer nach Kampf im Beſitz des Balles und ſein an⸗ ſchließender Schuß iſt unhaltbar und bringt den:0⸗Stand, Eine klare Chance vergibt der Linksaußen der Gäſte. Ein Strafſtoß von Müller geht an die Latte. Sandhofen dikttert das Spielgeſchehen, ſo Faß 08 ſchwer kämpfen muß, um wel⸗ tere Tore zu verhüten. Dont ſchießt überhaſtet darüber, eine günſtige Gelegenheit iſt dahln. Die letzten 0 Minu⸗ ten laßt das Spiel wieder nach, kein Wunder bei der kla⸗ ren Sandhöfer Führung. Sandͤhofens Sieg ſtand nie in Frage und die Elf wurde auch nie zum vollen Einſatz gezwungen, dafür war der Gegner eben doch zu ſchwach. Der beſte Mannſchaftsteil war wieder die Läuferreihe, die für eine klare Ueberlegen⸗ Schluß hielten. Dann ſchoß Theobald den Ausgleich und durch Elfmeter den Stegestreffer. Stuttgarter Kickers— VfB Stuttgart:1(:1 Württembergs Fußballmeiſterſchaft wurde in dem großen Stuttgarter Ortstreſſen vor 15 000 Zuſchauern auf der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn ſo gut wie entſchieden, nachdem die Kickers über den Ven mit 421 ſiegreich blieben und auch der SC Stuttgart beim Kampf gegen den FV Zuffenhauſen einen wichtigen Punkt einbüßte. Schiedsrichter war Fink (Frankfurt). 1. SS Ulm— Ulmer I 94 118(:2) Das Ulmer Ortstreſſen endete vor 3500 Zuſchauern mit einem überraſchenden Siege für den Ulmer FV. Man hatte den SSW viel ſtärker eingeſchätzt und ihm bereits den Sieg zugeſprochen. Die Spieler des SS waren ſeboch nicht ganz auf der Höhe, beſonders der Mittelläufer und die Verbindungsleute ließen zu wünſchen übrig. Schieds⸗ richter war Dörrbecker(Stuttgart). Sportfr Eßlingen— SpVg Cannſtatt:1(:1) Vor 2000 A ee trafen ſich in Eßlingen die Sport⸗ freunde und die Spog Cannſtatt zu einem wenig ſchönen Kampf. Das Spiel wurde vor allem ſehr hart durchgeführt. In der erſten Hälfte hatten die Eßlinger mehr vom Spiel und erzielten in der 18. Minute durch Zoller und in der Mitte der zweiten Halbzeit durch Herrmann 2 zwei Tore. Kurz vor dem Wechſel kamen die Cannſtatter durch Unkel zum einzigen Gegentreffer. Als Schiedsrichter amtierte Benzing⸗ Schwenningen. FW Zuffenhauſen— Ss Stuttgart 212(21) Im Schatten des Stuttgarter Lokalkampfes in der Abolf⸗ Hitler⸗Kampfbohn ſtand die Begegnung obiger Vereine. Auch dieſes Spiel war nicht minder bedeutungsvoll für die württemhergiſche Meiſterſchaft, galt es doch für den SC, unter allen Umſtänden zu gewinnen, um aus dem engeren Wettbewerb um den Meiſterſchaftstitel nicht auszuſcheiden. Indeſſen kam es wieder einmal anders. Der Se mußte froh ſein, wenigſtens einen Punkt erobern zu können, nachdem Zuffenhauſen 70 Minuten lang das Spiel führte. Erſt dann kam der SC nach eifrigen Bemühungen zu Gegentreffern. Schiedsrichter Blind(Heilbronn). BCE Augsburg— 1. FC Nüruberg:4(:2) Vor rund 8000 Zuſchauern wartete der 1. C Nürnberg am Sonntag in Augsburg wieder mit einer wunderbareen Leiſtung auf lend ſtellte damit erneut ſeine derzeitige gute Form unter Beweis. Die Nürnberger ſpielten wie aus einem Guß und beherrſchten vor und nach der Pauſe klar die Sitwatton. Schiedsrichter war Gebhardt München. ASV Nürnberg— C Bayreuth:2(:0) Der Ac Nürnberg kam in dieſem. vor nur 800 Zu⸗ euern ausgetvagenen Spiel zu einem happen 312(170) Steg, der voll und 155 gerechtfertigt iſt, denn zwel Prit⸗ tel des Spieles gehörten den Einheimiſchen. Die Bay⸗ reuther erwieſen ſich dennoch immer gefährlich wenn ſie ſich auch mit den überaus ſchlechten Platzverhältniſſen gicht ſo gut abfanden wie bie Nürnberger.— Schiedsrichter war Wunderlich ⸗Regensburg. heit Sorge trug. Das Schlußtrio genügte den Anſprüchen, wenn man auch mitunter leichtſinnig war. Auch der Sturm war nicht ſchlecht, wenn auch Baier nicht in den Rahmen paßte. 08 Mannheim war techniſch nicht ſchlecht, aber der ſichere Aufbau und der letzte Einſatz im Angriff mußte man vermiſſen. Das Schlußtrio ſtand mächtig unter Druck, die Leiſtung war nicht gerade überzeugend, Die Läufer⸗ reihe war gezwungen, dem Gegner das Spielgeſchehen zu überlaſſen und kam nur ſelten zum Aufbau. Der Sturm war im Feldſpiel nicht ſchlecht, vor dem Tor aber zu weich. Schiedsrichter: Gaa⸗Plankſtadt leitete das faire Treffen einwandfrei. 2 Anentſchieden in Jeudenheim Feudenheim— Friedrichsfeld:0 Mit einem unerwarteten torloſen Ergebnis mußten ſſch die Feudenheimer am Sonntag auf eigenem Platz gegen Friedrichsfeld begnügen. Lange Zeit ſah es für den Platz⸗ beſitzer brenzlich aus und ein Sieg der Weiß⸗Roten war oft ganz nah. Erſt in den letzten 20 Minuten fand ſich Feuden⸗ heim und bedrohte das gegneriſche Tor ſtark, Ueber die erſte Halbzeit iſt wenig zu ſagen. Nur zwei Chancen wur⸗ den überhaupt herausgeſpielt In der erſten Minute kommt Seßler durch und verſchießt knapp. Dann iſt es Berroth auf der anderen Seite, der vergibt und dann kam bis zur Pauſe eine planloſe Kickerei auf beiden Seiten. Die Gäſte drängen mit Beginn der zweiten Hälfte. Aber Seßler läßt eine totſichere Sache durch zu langes Zögern aus. Auch als Müller einen weiteren Schuß fallen läßt, kann Ripp vor ihm den Ball wegſchlagen. Auch Feudenheim geht es nicht beſſer, denn Neu vergibt zwei ausgezeichnete Chancen. Jetzt umſpielt Seßler Fuchs, ohne daß er Müller ſchlagen kann, der gerade noch ablenkt. Wieder iſt Neu durch Hollerbach meiſtert den ſcharfen Schuß im Fallen und der Nachſchuß wird hoch darüber geſchoſſen. Auch als Bohrmann fret durch iſt, wehrt Hollerbach glänzend ab. Einen Prachtſchuß von Neu fanſtet er ſchön ins Feld zurück. Und ebenſo ſicher macht er einen ganz gefährlichen Schuß, den Bohrmann hereingibt, unſchädlich. Beim Gegner kommt Graf in Ab⸗ ſettsſtellung durch, aber Müller behindert ihn unfalr; den verhängten Elfmeter verſchießt Rockſitz ganz knapp. Ein Straßſtoß Seßlers wird abgewehrt und auch Friedrichsfold kann dieſelhe Situation vor ſeinem Tor klären. Ueber die Monnſchaften iſt wenig zu ſagen; auf beiden Seiten ließen die Mittelreihen viel zu wünſchen übrig. Bei Frieörichsfeld iſt nach dem ausgezeichneten Hollerbach vor allem Brümmer zu nennen, ſowie beide Verteidiger. Auch die Feudenheimer hatten ihre Hauptſtärke in ihren Vertei⸗ digern Fuchs und Sohn. In der Läuferreihe konnte Ripp gefallen, während vorne die rechte Seite die beſte war. Als Unparteiiſcher leitete Bingler⸗ Heidelberg mit wenigen Ausnahmen ſehr gut. Ein knapper, glücklicher Sieg Mic Phönix— Spel Käfertal:2 Ein, ſelten ſparnendes und intereſſantes Spiel, in dem auf beiden Seiten mit böchſtem Ehrgeiz gerungen wurde, kam auf der Phönixbahn hinter der Uhlandſchule zum Aus trag. Während es flüür den Phönix, der vor Wochen noch mit großen Leiſtungen aufhorchen ließ, darum ging, ſlih einen annehmbaren Platz in der Rangordnung zu ſichern, ſtand bei dem Partner Käfertal weit mehr auf dem Spiele. Unter allen Umſtänden galt es für dieſe ſumpathiſche Mann⸗ ſchaft einen Sieg zu landen, der ſie in die Lage setzt, dem derzeitigen Tabellenführer auch weiterhin folgen zu dürfen Dieſes Vorhaben haben die Mannen von der Fohlenweide ihrem Gechter Käfertal nicht veretteln können aber ſie haben es verſtanden mit ganzem Fleiß und ganzer Brein⸗ gabe allen Könnens, dem Rivalen den Sieg ſo ſchwer als nur irgend möglich zu machen. Es hat ſchon eines geen außergewöhnlich auten Spieles der Käfertaler bedurft, ſollte der Sieg errungen werden. Mit einem üherraſchend flotten Tempo waren belbde Mannſchaften geſtartet und ſchon in der erſton Minute blühte dem aut aufgelegten Phönix eine pfundige Chance, als der Käfertaler Verteidiger Rutz einen indirekten Frei⸗ ſtoß verſiebt hatte. Dieſe aroße Gefahr ging ſedoch für die Gäſte vorüber, die dann unter ſtarkem Einſatz ihrer Flüge zum Angriff übergingen, ſo daß bereits nach 19 Minuten der Führungstreffer, von Fuchs bombia eingeſchoſſen, fiel. Durch unfalre Angrkffsweiſe von Nasmuß Herlor aber Käferbal ſchon in der nächſten Minute den rechten Läufer Jene. Dieſe Schwüchung wirkte ſich für die Folge natür⸗ lich aus; Phönix wurde wiederholt örückend überlegen und nach 5 Minuten hatte Heinz. der ſehr zugvoll als Links⸗ 1 ſpielte, auf Flanke von rechts den Ausgleich ge⸗ ſchoſſen, Nach Wlederbeninn hafte Käfertar wieder alle Mann an Bord, aber Jene war als Rechtsaußen nahezu zur Sta⸗ tiſtenrolle verurteilt ſo daß nach wenigen Minuten an⸗ ſprechenden Stüxmerſpiels wieder der Phönix mehr zum Zuge kam. Doch Rutz und Rihm ſtanden in der Käfer⸗ tgley Deckung bombenfeſt und behaupteten ſich mit harten Schlägen, ſo daß auch der Sturm wieder auf Touren kam, aber ſelbſt bei großen Chancen kein Glück hatte; ſo ſchoſſen Heinz und Maler knapp vor dem Kaſten, doch Barth im Tor war zu großer Form aufgelaufen und hielt unntög⸗ liche Bälle. In den letzten Minuten hatte Phönix bei einer Ecke die Rasmus vor dem Tore fein über die Dek⸗ kung hob die Gelegenheit, den 2. Treffer zu erzielen Aber der kleine Oexle hob im Eifer des Gefechbes den Ball über die Querlakte. In den letzten Minuten, als Heinz den gegneriſchen Torwart bedrangte, ſo daß dleſer nur knapp ab ſchlagen konnte, vermochte aber Fuchs für Käfertal das Siegestor zu ſchießen. Die junge Mannſchaft des MF C Phönix die ſchern wiederholt Proben ihres guten Könnens geboten hat, war mit Eifer heſtrebt ihre Aufgabe zu löſen. Der Sturm, in dem Ras muß für erhöhten Schwung bemüht war, griff pertodenweiſe zähe und verbiſſen an, ſtrauchelte aber meiſt an der ſtarken Deckung des Gecrters. In der Läuſerreihe kämpften Greiner als Mittelläufer und Löſch, ſowie Schmitt auf den Außenposten, in unermüdlicher Gegenwehr, ſo daß wiederholt eine Gleichheit der Feldleiſtungen garanttert war. Nack und Kaiſer erfüllten in der Verteidigung ein großes Penſum höchſt zufriedenſtellond und auch Torwart Barth hat ſich gut geſchlagen. „Das Spiel des Sp El Käfertal war von kameras ſchaftlichem Gemeiuſchaftsgedanken getragen. Der ſchnelle wendige Sturm griff entſchloſſen und ſchwungvoll an. Juchs und Mater warteten dabeſ mit einem ſchwungvollen Verbinderſpiel auf und auf dert Flügeln gefielen die wen⸗ digen Außen Pauels und Hering durch gute Hereingaben. 555 war als Mittelſtiürmer allrdings wentger erfolgreich. In der Läuferreihe betätigten ſich Jene, der leider verletzt wurde. Kilian und Kuhn ſehr gut. Sie boten nicht nur eine genaue Markierung des Gegners, ſondern leiſteten auch nritunter einen Aufbau, der ſich ſehen laſſen konnte. Als Vertelötger ſchlugen ſich Rutz und Rihm ſehr vorteil haft und Vetter im Tor ergänzte dieſe ſchlagfertigo Dek⸗ kung mit ſeinen mutigen Paraden auf das Vorteillhafteſte. „Die Leitung des Spieles durch Schiedsrichter Schmitt (Heidelberg) war keine erſtklafftae, da er mitunter geführ⸗ liche Sohlenarbeit Furchge hen kieß. 8. Seite/ Nummer 7 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 17. Februar 1988 Ein ſchöner Sieg Alemannia Rheinan— Fortuna Heddesheim:0 Die beiden Weggenoſſen im Aufſtieg, denen in der Be⸗ Arksklaſſe das Glück bisher nur wenig hold war, ſtanden ſich in einem für den Abſtieg höchſt bedeutungsvollen Spiel in Rheinau gegenüber. Noch einmal warf dabei die tapfere Alemannia, die ſich bisher den höheren Anforderungen der neuen Klaſſe ſchlechter als die Fortuna Heddesheim an⸗ zupaſſen vermochte, alles Können in die Waagſchale, um ren Abgang, an dem wohl leider nicht mehr gezweifelt werden darf, etwas erträglicher zu geſtalten. Den großen Bemühungen der gaſtgebenden Elf blieb denn auch ein ver⸗ ötenter Erfolg nicht verſagt. Obwohl die Fortuna auf der Flucht aus der Gefahrenzone alles aufbot, konnte ihr doch der Gegner, der über die beſſere Tagesform verfügte, den Rang ablaufen und Heddesheim mußte ſich einwandfrei ge⸗ ſchlagen geben. Der Kampf brachte zu Beginn bei ausgeglichenen Lei⸗ tungen nur wenige ſpieleriſche Höhepunkte. Später ge⸗ wann das Spiel an Tempo, beide Tor kamen winderholt in erhöhte Gefahr und in der 12. Minute konnte Rheinau aus einem Gedränge heraus durch Roth verdient in Führung gehen. Im weiteren Verlauf der erſten Hälfte lagen beide Parteien abwechſelnd im Angriff, ohne daß jedoch weitere Erfolge erzielt wurden. Obwohl die Gäſte nach der Pauſe ſtark drängten und das Spiel faſt ganz in Rheinaus Hälfte verlegten, brachte ein überraſechnder Durchbruch des linken Flügels, der ein Gewurſtel vor dem Gäſtetor verurſachte, den Alemannen durch Facco die:0⸗Führung. Der Reſt des Spieles ſtand vollſtändig im Zeichen der Gäſte, die mit ununterbrochenen Angriffen der gegneriſchen Abwehr un⸗ geheuer einheizten, ohne ſie jedoch bezwingen zu können. Die Alemannia Rheinau hat brav und tapfer gekämpft Und trotz aller bisherigen Mißerfolge mit ganzem Eifer geſpielt. In unermüdlicher Ausdauer griff der Sturm immer wieder an obwohl ihm die ſchlagfertige Hintermann⸗ ſchaft des Gegners keine allzugroße Bewegungsfreiheit ließ. Ein achtbares Penſum leistete die Läuferreihe die in der Defenſive ihre größten Momente hatte. Prächtig gehalten hat ſich die geſamte Tordeckung. Vetterolf und Kutterer waren untadelige Verteidiger und Benz im Tor war wieder einmal mehr eine Stütze der Mannſchaft. Die Fortung Heddesheim vermochte trotz anerkennens⸗ wert guten Spiels ihren Formanſtieg nicht unter Beweis zu stellen. Schmitt im Tor gefiel nicht immer, trotzdem er Bälle gefährlichſter Art meiſterte. Seine Vorderleute Kett⸗ ner und Schmitt O. waren ausgezeichnete Verteidiger mit größten Schlagfertigkeit. Die Läuſerreihe beſoß eine gute Spielüberſicht, ſo daß ihr neben einer genauen Deckung auch ein nennenswerter Aufbau gelang, der dem ſchnellen, aber diesmal nicht voll gefährlichen Sturm gute Angriffs⸗ möglichkeiten ſchuf die aber nicht ausgewertet wurden. Schiedsrichter Münzer⸗Heidelberg leitete das Tref⸗ ſen zufriedenſtellemd. Hockenheim bleibt bei der Spitze Hockenheim— Ilvesheim 311(:1) Zwei ritterlich kämpfende Mannſchaften, eine ausge⸗ zeichnete erſte Halbzeit und ein guter Spielleiter, das waren wohl die Hauptmerkmale dieſes ſonntäglichen Fuß⸗ ballkampfes in Hockenheim. Die überaus wertvolle Tat⸗ ſache, daß beide Mannſchaften beſtrebt waren, aus ihren günſtigen Mittelfeldplätzen in die Spitzengruppe vortzu⸗ dringen, ließ das Treffen intereſſant genug erſcheinen, ſo daß man ſich eigentlich nicht zu wundern brauchte, daß der Hockenheimer Waldparkplatz von annähernd 1000 Zu⸗ ſchauern umſäumt war. Der Bedeutung des Spieles ent⸗ sprechend war die Härte des Kampfes eine beſtimmte, aber in keinem Falle überſchritt man die Grenzen des Erl b⸗ ten. Die beiden Gegner ſpielten ein diſzipliniertes Spiel, wie man es ſich eigentlich immer zu ſehen wünſcht. Den beſten Leiſtungsgrad erreichten die beiden Mann⸗ ſchaften in den erſten 45 Minuten die letzten Endes auch entſcheidend für Sieg und Niederbage wurden. Hockenheim ſicherte ſich, wie faſt immer, einen ausgezeichneten Stirt. Die Elf kam flott ins Spiel und es dauerte ſchon einige 798⸗Nennen werden Weltmeiſterſchaften Internationaler Schi⸗ Kongreß Die Preſſeſtelle für die 4. Olympiſchen Winterſpiele teilt mit: Vom 11.—14. Februar tagte gelegentlich der 4. Olym⸗ piſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen der 14. In⸗ ternationiale Schi⸗Kongreß. Von den 25 der Fs(Födéra⸗ tion de Ski) angeſchloſſenen Schiverbänden waren 21 ver⸗ treten, Folgende fünf Zänder wurden in die F888 auſ⸗ genommen: Belgien, Griechenland, Holland, Oeſterreich und Spanien. Die Fs⸗Rennen 1937 wurden dem Franzöſiſchen Schiverband übergeben, der ſie in Chamonix durchfüh⸗ ren wird. Die Orte für die 58 S⸗Rennen 1938 ſind noch nicht feſtgeſetzt. Die Erörterung dieſer Frage wurde bis nach dem Internationialen Olympia⸗Kongreß, der im Juli d. J. in Berlin tagen wird, verſchoben, da erſt dort feſt⸗ gelegt wird, wo die Olympiſchen Winterſpiele 1940 ſtattffn⸗ den werden. Der Kongreß hat mehrere Aenderungen der Wettlauf⸗Ordnung der 538 vorgenommen: J. Betreffs der Groß⸗Schanzen wurde beſchloſſen, daß non der 888 in Zukunft nur noch Schanzen mit Maximal⸗ Sprungweiten von 80 Meter genehmigt werden. 2. Internationale Sprungrennen mit internationaler Beteiligung dürfen nur auf genehmigten Schanzen ver⸗ anſtaltet werden. 3. Die 3 8⸗Rennen dürfen in Zukunft den Untertitel „Weltmeiſterſchaften“ tragen. 4. An den Olympiſchen Winterſpielen 1940 wiro ſich die JIS nur unter der Bedingung beteiligen, daß die Beſtim⸗ mungen der Wettlauf⸗Ordnung der s zur Geltung kommen. 5. Es iſt ein neuer Vorſchlag für die Sprunglauf⸗Nor⸗ mung und ein weiterer für Anweiſung der Sprungrichter angenommen worden. 6. Der vom Abfahrts⸗ und Slalom⸗Ausſchuß gemachte Vorſchlag auf Aenderung der internationalen Wettlauf⸗ Ordnung für Abfahrt und Slalom iſt ebenfalls angenom⸗ men worden. 7. Es wurden wiedergewählt in den Vorſtand der FI die Herren: Major Oeſtgaard(Norwegen) als Präſi⸗ dent, Graf Hamilton(Schweden) als 1. Vizepräſident, Graf A. Bernacoſſa(Italien) als 2. Vizepräſident, Smith⸗Kelland(Norwegen) als General⸗Sekretär, Guy Schmidt(Deutſchland) als Mitglied des Arbeitsaus⸗ ſchuſſes, Dr. Lacg(Frankreich), A. Lunn(England), Dr. F. Martin(0Oeſterreich), Bobkowſki(Polen), Dr. J. Moſer(ſchechoflowakei), Direktor Palmroos (Finnland) und F. Schüler(Schweiz) als übrige Mit⸗ glieder des Vorſtandes. Vier Wellbeſtleiſtungen Aegyptiſche Glanzleiſtung im Gewichtheben Mit geradezu phantaſtiſchen Leiſtungen wartete der igyptiſche Gewichtheber Khadr Tounn in Kairo im Olyum⸗ piſchen Dreikampf auf. Er verbeſſerte die von Ismayr (Mituchen] gehaltene Weltbeſtleiſtung von 360 Kilo um nicht weniger als 22 Kilo. In den drei Einzelüvungen gab es dabei ebenfalls neue Welthöchſtleiſtungen. Er ſtellte den Rekord im beidarmigen Drücken von 109,5 auf 112,5 Kilo, im Reißen von 144,5 auf 120 Kilo und im Stoßen wurde der Rekord von Opſchruf(Trier von 146 auf 149,5 Kilo. gehoben. Immerhin bleibt noch die Anerkennung dieſer Leiſtungen durch den Internatlonalen Schwerathletik⸗Ver⸗ band* Deutſche Fechterinnen ſiegen Bei den Mannſchafts⸗Europameiſterſchaften Zeit, bis Ilvesheim das nötige Gleichgewicht fand. Dies wurde indes erſt erreicht als Brechtel nach 10 Minuten Spielzeit für Hockenheim die Führung geſchaffen hatte. Auch die Ilvesheimer Bemühungen, die allmählich mehr Form bekamen, ſollten nicht unbelohnt bleiben, denn ſchon wenig ſpäter hieß es 11. Wenn man ſchließlich geneigt war, von den Ilvesheimern einen neuen Auftrieb zu er⸗ warten, ſo ſollte ſich dies ſchon bald als ein Irrtum er⸗ weiſen. Hockenheim nahm das Spiel mehr und mehr auf die Gewinnſeite und bald holte Claus erneut die Füh⸗ rung für Hockenheim. Als dann unmittelbar nach dem Wechſel ein drittes Tor durch Ganthner fällig war, da war es mit Ilvesheim endgültig vorbei, zumal die Elf kurz nach dem entſcheidenden Treffer das Pech hatte. ihren ausgezeichneten Torwart, Lembach, durch Fingerbruch zu verlieren. War dieſer Vorfall ſchon dazu angetan, das ſpätere Spielgeſchehen nicht unweſentlich zu beeinfluſſen, ſo gab es eine Reihe weiterer beſonderer Umſtände, die den Ilveshetmern den Wind aus den Segeln nahmen. Das Fehlen der Gebrüder Schwarz und L. Hartmanns wirkte ſich recht deutlich aus, und wenn ſich auch die dafür eingeſtellten Reſerviſten alle Mühe gaben, ſo konnte doch die ſonſt gewohnte Leiſtungskurve nicht erreicht wer⸗ den. Kraft, der ſonſt ſo ausgezeichnete Spieler, kam weder im Angriff noch in der Läuferreihe zu einer beſonderen Leiſtung und dieſe klare Schwäche übertrug ſich mit der Dauer des Spieles auch auf andere Spieler. Anerkannt ſei, daß die Elf bis zum Schluß mit ungebrochenem Geiſt an die Arbeit ging und daß die Leiſtung der 10 Mann(hauptſäch⸗ lich die des Erſatztorwarts Sauer] allerhand Bewunderung verdiente. In dieſer langen zweiten Halbzeit bewies die Ilvesheimer Elf ihren alten Schneid und in einigen Kampf⸗ momenten auch ihr gereiftes großes Können, das ſich unter Leitung des Mannſchaftsbetreuers Richard Lang auch in dieſem Jahre zu anſehnlicher Höhe entwickelt hat. Dies kann man nicht zuletzt auch von Hockenheim ſagen, wo Trainer Höfling ſeinen Schützlingen ſchon allerhand ge⸗ lehnt bat Die Elf hat überaus talentierte Spieler, und das beſte Material ſteckt nach wie vor in der Läuferreihe. Der Angriff garantiert faſt immer für Tore und die Deckung iſt nun auf dem beſten Wege, ebenfalls eine gleichbleibende Form zu erreichen. Leiter des Spieles unauffällig amtierte ſtellend erledigte. war Stotz⸗ Eppelheim, der recht und ſeine Sache durchaus zufrieden⸗ Unterbaden⸗Oſt Ic Kirchheim— Spa Eberbach:2 Schwetzingen 98— FV 09 Weinheim:0 Kickers Wallbürn— S Sandhanſen:0 SpVa Plankſtadt— Fg Eppelheim:7 Union Heidelberg— Fc 05 Heidelberg 90:2 BfB Wiesloch— Haubſchuhsheim 96 711 Pfalz Weſt Bfg Kaiſerslautern— KTusSW Kaiſerslautern 511 Pirmaſens 73— TS Landſtuhl kampfl. f. P. y Waldfiſchbach— FV Homburg ausgef. Pfalz⸗Oſt: 5 03 Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen 123 S Rheingönheim— Kickers Frankenthal:0 In Frankenthal— Germ. 04 Ludwigshafen:4 F 1914 Oppau— ASW Ludwigshafen 321 Bf Neuſtadt— Spyg Mundenheim:2 Kreisk' aſſe 1 Gruppe Weſt TW 46— Kuxpfalz Neckarau 20 7 Mannheim— J Brühl:2 Spel Neckarſtadt— Rohrhof:2 5 8 Gartenſtadt— Poſt Mannheim 271([Privatſpiel] Gruppe Oſt 8 Germania Lentershauſen— FV Hemsbach 612 FB Ladenburg— Jahn Weinheim:2 Neckarhauſen— Fortuna Edingen 11 in Garmiſch⸗ Partenkirchen fechten der Frauen in San Remo nur noch Deutſchland, Italien, Ungarn und Oeſterreich teil. Die deutſchen Ver⸗ treterinnen befanden ſich in ausgezeichneter Form und ihre Siege am erſten Tage über Oeſterreich und Italien be⸗ wieſen, daß die Olympiavorbereitungen bereits Früchte getragen haben. Die Ueberraſchung des Turniers war das ſchlechte Abſchneiden der Olympfaſiegerin Ellen Preiß (Wien), die gegen Deutſchland zweimal geſchlagen wurde und im Kampf gegen Ungarn auch nicht ohne Niederlage davonkam. Nach den bisherigen Kämpfen liegt die Ent⸗ ſcheidung in der Europameiſterſchaft nur zwiſchen Deutſch⸗ land(Haß, Oelkers, Jüngſt, Oslob) und Ungarn, das ebenfalls alle Kämpfe gewann.— Die genauen Ergebniſſe des erſten Tages waren: Deutſchland— Oeſterreich 11:5: Deutſchland— Italien 14:2; Ungarn— Italien 14:2; Ungarn— Oeſterreich 1016: Oeſterreich— Italien 912 abgebrochen. Nochmals harte Kümpfe im Handball TW Seckenheim— S Waldhof:9(:3) TV 62 Weinheim— TSV Nußloch 10:9(:81 Tade Ketſch— VfR Mannheim 1226(:5) Noch einmal hatte die Gauklaſſe mit drei Begegnungen ein volles Programm auf dem Spieldlan. Nachdem die Meiſterſchaft entſchieden, handelt es ſich fetzt noch um die Vergebung der Plätze, ohne daß jedoch noch aroße Aende⸗ rungen zu erwarten ſtanden, da ja der vergangene Sonntag für einige der Mannſchaften bereits das vorletzte Runden⸗ ſpiel brachte. Diesmal war der TV Secken heim für den Meiſter ein anderer Gegner wie vor wenigen Wochen auf dem Wald hof. Die Rückſpiel niederlage der Secken⸗ heimer iſt ohne Zweifel eine ehrenvolle. In Weinheim hätte es beinahe eine Ueberraſchung gegeben, denn Nußloch kam mit einer ſtarken Mannschaft, die faſt die ganze Spiel ⸗ zeit in Führung lag und ſich erſt im Endkampf ſchlagen ließ. In Ketſch zeigten ſich beide Mannſchaften in einer guten Verfaſſung, wobei jedoch das klare Ergebnis zl⸗ gunſten der Platzmannſchaft überraſcht. nachdem die Raſen⸗ ſpieler zu Beginn tonangebend waren. TV Seckenheim— SW Waldhof:9(:4) Das Rückſpiel beider Mannſchaften begegnete nach der kataſtrephalen Niederlage der Turner auf dem Waldhof weniger Intereſſe; um ſo mehr war man erſtaunt, daß draußen dieſem Spiel ſolche Aufmerkſamleit geſchenkt wurde. Faſt 2000 Zuſchauer umſäumten die Wälle. Sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Trotz den wenig guten Platzverhältniſſen, führten die Aktiven ein nettes gefälliges Spiel vor, bei dem die Ueberraſchung die gute Haltung der Platzherren war. 5 Nach der 11:0 Vorſpielntederlage und den wenig guten Leiſtungen in den letzten Spielen glaubte man an einen ſicheren Sieg des Gaſtes. Aber daraus wurde nichts. Dem Meiſter wurde nichts geſchenkt. Es war gut, daß die Man⸗ nen um Spengler alle in guter Verfaſſung waren, denn ſonſt hätte es ſchief gehen können. Gehr hatte heute eine Moanmſchaft um ſich, die ſich auf Sieg eingeſtellt hatte und gewillt war, die Blamage von der Vorrunde aus der Welt zu ſchaffen. Wir müſſen anerkennen, daß den Vopſtädtern im Mannheimer Oſten dieſe Abſicht gelungen iſt. Wenn auch Walöhof nicht geſchlagen werden konnte, ſo lieferte doch der Gaſtgeber eine Partie, die ſich ſehen laſſen konnte. Schade, daß der Sturm ſich nicht in ſeiner vollen Breite ent⸗ wickelt, dann wäre dieſe Rerhe bedeutend gefährlicher. Auch in der Wurftechnik laſſen ſich noch Mängel feſtſtellen. Man ſieht wenig Kernwürfe, aber die allein haben Ausſichten. wenigſtens aus Entfernung abgegeben, zu Erfelgen zu führen. Nicht in der beſten Verſaſſung war heute der Tor⸗ wart der Seckencheimer, ſonſt wäre die Differenz am Ende auch kleiner geweſen. Waldhof gewann auch dieſes Spiel wieder von hinten heraus. Zu Beginn ſah es zwar aus, als ob man den Geg⸗ ner unterschätzen würde.:0 waren die Turner in Führung gegangen. bis endlich der erſte Treffer gelang. Es ſcheint, als ob die Elf nicht mit der nötigen Komzentration beginnen würde, denn die Wiederholung dieſer Spielſtände zu Be⸗ ginn muß zum Nachdenken Anbaß geben. Später war man wieder ganz bei der Sache. Als dann aber die Kombina⸗ i raſchine des Meiſters einmal lief, da war Secken⸗ ſchlagen trotz allen Einſatzes und voller Hingabe. Der Sturm ſpielte wieder ſchön zuſammen. Heiſeck hat ſich prächtig eingeſpielt und kann aus dieſem Quintett nicht mehr weogedacht werden. Die Läuferreihe mit dem fümaſten Internatir nalen Kritter war ganz auf dem Damm, hatte aber auch durch die zeitweiſe enge Spielweise des gegneri⸗ ſchen Angriffes auch leichte Arbeit. Sicher amtierte das Schlußtrio. Die Leitung hatte Kau ß⸗Plankſtadt inne, dem die Spieler das Amt erleichterten. TV 62 Weinheim Te Nußloch 10:9(:8) Dieſe Begegnung war, nachdem die Leiſtungen der Nuß⸗ locher ſtark zurückgegangen ſind, von vornherein als eine ſichere Sache für die Weinheimer Turner anzuſehen, die in Nußloch ſchon mit:4 geſiegt hatten. Beinahe wäre es aber anders gekommen. Die Gäſte waren in ſtarker Auf⸗ ſtellung angetreten und fanden ſich mit den Platzverhält⸗ niſſen weit beſſer zurecht, als die Einheimiſchen. Dieſe hatten dazu den Gegner noch zu leicht genommen, ſo daß einer Ueberrumpelung gleich nach kaum 5 Minuten Nuß⸗ loch bereits mit:0 im Vorteil war. Da Weinheims Hin⸗ termannſchaft zu allem Unglück noch recht unſicher ab⸗ wehrte, und auch der Torwächter keinesweg auf der Höhe war, glaubte niemand an einen Weinheimer Sieg. Nuß⸗ loch überraſchte weiter nach der angenehmen Seite. Die Mannſchaft ging gut in Stellung, ſpielte flott und ſicher ab und beendete die erſte Hälfte mit einer verdienten 518⸗ Führung, um unmittelbar nach der Pauſe noch auf 5179 zu erhöhen. Dann aber ſind auf einmal die Weinheimer da und gewinnen immer mehr die Oberhand. Die Gäſteelf vermag das von ihr vorgelegte Tempo nicht mehr durchzu⸗ halten und fällt dieſem zum Opfer. Da es jetzt auch in der Weinheimer Deckung beſſer klappt, gelingt es, Tor um Tor aufzuholen und am Ende den Sieg doch noch an ſich zu reißen, der allerdings ein glücklicher geworden iſt, wo⸗ gegen man hoffte, mit dem vorletzten Gegner leichter fertig zu werden. Erfreulich iſt, daß ſich die Nußlocher Turner nun doch wieder gefunden haben und für die weiteren Spiele einen ſtarken Gegner abgeben. Tade Ketſch— Bfßi Mannheim 12206 17:5) In dieſem Jahre ſtellten ſich die Raſenſpieler als letzter Gaſt auf dem Platze der Tade Ketſch vor, wobei man ober⸗ mals ein flottes Spiel erwarten durfte. Dies um ſo mehr, da nicht nur der dramatiſche Verlauf des Vorſpieles Asch in guter Erinnerung iſt, das den diesmaligen Gaſtgebern einen glücklichen:7⸗ Sieg brachte. Recht klar blieben die einzelnen Wörter a) von links nach rechts: 1 e 4 Minen ⸗ ort in Deutſch⸗Südweſtafrika, 7 Schlaginſtrument, 10 Segelwind, 12 belgiſches Bad, 14 Schwimmvogel, 15 Ufermauer, 16 Nebenfluß des Rheins, 18 Kriegs- gott, 19 deutſcher Heerführer im Weltkrieg, 20 Stadt an der Lahn, 21 Oper von Verdi, 23 Fett, 24 Gedicht ⸗ art, 28 Stammvater, 27 Monat, 29 Leidenſchaft, 30 Lobgeſang, 31 Larvengeſpinſt; 2 von oben nach unten: 1 Schweizer Kurort, 2 Bad am Speſſart, 8 Fingerſpiel, 4 e Bedeutung der 5 exotiſcher Nutzſtrauch, 6 Raubtier, 8 atheniſcher Staatsmann und N 9 Ehrengaſſe, 11 tſcher Komponiſt, 13 Luftgeiſt, 15 Verwaltungsbezirk, 17 Re⸗ benfluß des Neckars, 18 türkiſcher Befehlshaber, 20 Waffe, 22 ägyptiſcher Gott, 24 fruchtbarer Wüſten ⸗ Nach der Abſage der Schweizer Fechterinnen nahmen an den Europa Meiſterſchaften im Mannſchafts⸗Florett⸗ ſtrich, 25 Figur aus dem„Fliegenden Holländer“, Ir Jnlel in der Iriſchen See, 28 Tierpart 56861 . Unſere Natſelecke e was] her bei nen ihm rat eig des] und rich Kreuzworträtſel 755 0 f 5 1 nes bren vor nes ſch 0 lei ſein ter den zwi 7 8 zens und ſein de da] nen zwi kein ſe ſchein 9 5 11 de her dei ringtſſchein ſich ſchen ſich 12 13 14 15 des licht ſeht und tag mit die ſchen en e fs 17 8 zens lie und dei 1 nen] aus ſein] dem ſchein 19 1 dei] iſt ken forum muß ter die ze 20 21 22 ſchlag ne ber] rich] de hein dei] und 28 24 25 20 g 27 28 Silbenvorſetzrätſel Wolf— Loge— Sent— Helm— Ordnung 29 2 Dom— Zelle— Teil— Rock— Lias— Art — Rül Horn Stein baüls Mark 5 51 Tal— Tau— Rum— Heim— Bach— Wand 8— Pol— Formation— Bauer— Laie— Halt Kai— Motte— Meister— Bahn— Land Vater— Land— Kar Vor jedes der vorſtehenden Wörter iſt eine der 5 5 Silben zu ſetzen, ſo daß neue ſinn⸗ volle Wörter entſtehen. Bei richtiger Löſung nennen die Anfangsbuchſtaben der neuen Wörter, in der angegebenen Reihenfolge geleſen, ein 5 5 von Goethe. 5725 an— an— be— e e— ei— ein— eis — er— ga— ga— im— in— is— la la— lein— len— ma— na— nek— neu — nord— o re— scha— se— 80— stu te— ksing— ur— wald— wer— wil Schickſal Im Park— ſo iſt der Lauf der Welt 5 man die alte Wort gefällt. ohl hundert Jahre ſtand ſie dort, Nun iſt ihr Platz geſchüttelt Wort. Turner neuerdings in Front, nach einem Spiel, an dem mam ſeine Freude haben konnte. Dasſelbe ſtand auf ſel⸗ tener Stufe bei einem freundſchaftlichen Verlauf, wie man ihn ſich immer wünſchen möchte. Die Raſenſpieler kamen beſſer ins Spiel wie ihre Gaſtgeber ſo daß Ketſch nach 10 Minuten mit:3 im Rückſtand war. Nicht ohne Ver⸗ ſchulden von Mäntele gelang es jedoch Ketſch. zunächſt aus⸗ zugleichen und auch darnach die Führung an ſich zu reißen. Kurz vor dem Wechſel. beim Stande gon:7 gelang es der Bfgt⸗Elf, das Halbzeitergebnis auf:7 zu bringen. Obwohl die Ketſcher Eppel in der Verteidigung erſetzen mußten, deſſen Platz jedoch von Stohner mit nicht erwar⸗ teter Sicherheit eingenommen worden war. ließ die Hinter⸗ mannſchaft keine weiteren Erfolge des immer wieder an⸗ greifenden Gegners zu. Der eigene Sturm dagegen. in welchem man Weick aus dem Innenſturm auf den rechten Flügel geſtellt hatte, was durchaus kein Fehler und von Vorteil war, zeigte ſich ebenfalls von der beſten Seite, ſo daß der BfR immer mehr ins Hintertreffen kam und erſt zum Schluſſe als das Spiel bereits 12:5 verloren war. einen ſechſten Erſola anbringen konnte. Damit hat Ketſch einen zweiten Platz untermauert. Der VfR kann unter Umſtänden noch durch Weinheim von der vierten Stelle verdrängt werden. Ergebniſſe der Handball⸗Bezirksklaſſe: Staffel 1: Tode Laudenbach— Turnverein 46:8(:6) Jahn Weinheim— TV Viernheim 418(:1) Pot Mannheim— TB Lentershauſen 713(:5 M Mannheim— TW Friedrichsfeld:7(:0) Jußball im Reich Sturm Lauenburg— Germanſa Stolp:8; :8; Preußen Stettin egen VfB Stettin 413.. 5 Schleſten Breslau 06— BfB Breslau:0; Vorw. Raſenſp. Gleiwitz— Breslau 02:2, Ratibor 0— Vor⸗ wärts Breslau:2; Deichſel Hindenburg BfB Glei⸗ Pommern: 5 wwurg Hubertus Kolberg— Viktoria Stolp itz:0. Sachſen: Vſch Leipzig— Dresdner Sc:3; Be Hartha gegen Fortuna Leipzig 33; Sportfr. 01 Dresden— Dres⸗ denſia:2. Mitte: Vikt. 96— Cricket⸗Vifboria Magdeburg:8, 1. S Jena— S 08 Steinach:0.. Nordmark: Phönix Lübeck— Polizei Dübeck:2. 5 Niederſachſen: Hannover 96— Boruſſia Harburg 10:4; Algermiſſen 1911— Arminia Hannover:1; Komet Bremen gegen Raſenſport Harburg:8. Weſtfalen: Weſtfalia Herne— Germania Bochum 909; Schalke 04— Union Recklinghauſen 15:17 Tus Bochum Sus Hüſten 09 211. Niederrhein: Turu Düſſeldorf— Hamborn 07:1; Rot⸗ Weiß Oberhauſen— Duisburg 08:1; Fort. Düſſeldorf— Belgrader Sc 111. Mittelrhein: Mülheimer SV— Eintracht Trier:0, Silz 07— Bonner FW:1; Kölner Sc 99— VfR Köln :2; Tura Bonn— Duc Neuendorf:0; Weſtmark Trier— Kölner EfR:2. Nordheſſen: ſia Fulda— Spielverein Kaſſel 2170: Nauheim:0. Deutſchlands Ruberboots flotte Der Deutſche Ruderverband iſt nicht nur der älteſte Sportverband Deutſchlands, ſondern auch zugleich die größte Ruderorganiſation der Welt und mehr als 100 000 ſtben heute in Deutſchlond den Ruderſport aus. Es kann alſo auch nicht weiter wundernehmen, daß wir über die größte Ruderbootsflotte verfügen, die einmal ſtatiſtiſch erfaßt wor⸗ den iſt. In 619 Bootshäuſern befinden ſich 2796 Renn⸗ ruderboote, 8111 Uebungs⸗ und Wanderruderboote, zu deren Ausrüſtung insgeſamt 42 151 Riemen und Skulls gehören. Hinzu kommen 177 Motorboote, die zumeiſt als Begleitboote Verwendung inden, ſowie 3959 Paddelbopte. Die ſtolze Flotte, einſchließlich der Bootshäuſer und dazu⸗ 1 81 9 55 n ſtellt einen Wert von 24 Millionen Reichsmark dar. Was hören woir? Dienstag, 18. Februar Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert..30: Unterhaltungsmuſtk. 10.15: Rückblick für die Jugend auf die 4. Olympiſchen Winterſpiele.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Mittagskon⸗ zert.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.15: Von Blumen und Tieren.— 16.00: Muſik am Pachmittag. 17.40: Von geſcheiten jungen Gärtnern und weiſen alten Frauen.— 18.00: Muſik am Feierabend.— 19.45: Alte Weiſe im ſchimmernden Schweigen.— 20.00: Nachrichten. — 20.10: Ein Maskenball, von Verdi.— 22.00: Nachrichten. — 22.20: Zum 70. Geburtstag des auslandsdeutſchen Dich⸗ Sc 03 Haſſel— Heſſ. Hersfeld:1; Boruf⸗ Hanau 33— Bad — ter von Manteuffel.— 22.35: Unterhaltungs⸗ und Tanz⸗ muſik.— 24.00: Nachtmuſik: Ruſſiſche Muſik. Deutſchlandſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.—.30: Morgenſtändchen. — 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.40: Banuernfunk. — 12.00: Muſik zum Mittag.— 13.00: Glückwünſche. 14.00: Allerlei.— 15.15: Eine Mutter erzählt.— 16.00: Muſtk am Nachmittag.— 17.50: Klaſſiſche Tanzweiſen für Geige und Klavier.— 18.20: Politiſche Zeitungsſchou.— 18.40: Zwiſchenprogramm.— 19.00: Feierabend⸗Unterhal⸗ tung.— 19.55: Die Ahnentafel.— 20.10: Boris Goddundw. 2. Teil von Muſſorgſky. 22.30: Kleine Nachtmuſik. 23.00: Tanzmuſik. Wortleiter Aus dem Wort in der ober⸗ ſten Waagerechten iſt das Wort in der unterſten Waagerechten dadurch zu bilden, daß von Reihe zu Reihe ein Buchſtabe durch einen anderen erſegzt wird. In jeder Senkrechten mh nur ein Buchſtaben⸗ wechſel ſtattfinden, ſo daß zum Schluß alle ursprünglich vor⸗ handenen HBuchſtaben gegen neue ausgetauſcht ſind. 271958 Wortteilung Watt— Eis— Erna— Beta— Tell— Eros Espe— Epos— Eos— Trift— Roß Unter Beibehaltung der Buchſtabenfolge ſind aus den vorſtehenden Wörtern 11 Wörter anderer Bedeu tung zu bilden, deren Aae ee in der an⸗ liche Beis Reihenfolge geleſen, eine geſunde körper⸗ liche Betätigung nennen. 27400 Auflöſungen der Rätſel aus der vorigen Nummer: Kreuzworträtſel: a) 1. Heidekraut, 7. Goslar, 9. Neid, 11. Tal, 13. Run, 14. Egon, 15. Feme, 16. Nah, 19. Hus, 20. Apis, 22. Bremen,. Eſparſette.— b) 1. Hortenſie, 2. Don, 3. Eſel, 4. Klio, 5. Rad, 6. Tenneſ⸗ ſee, 8. Sagan, 10. Humus, 12. Lob, 13. Reh, 17. Opet, 18. Sims, 20. Ara, 21. See. Nicht bei uns: Orangenblüten. 5 5 Röſſelſprung: Mit jedem Hauch entflieht ein Teil des Lebens, nichts beut Erſatz für das, was du verloren; drum ſuche früh ein würdig Ziel des Strebens; es iſt nicht deine Schuld, daß du geboren, 5 185 Schuld, wenn du gelebt vergebens. odenſtedt. Silbenrätſel: Alles Geſcheite iſt ſchon gedacht worden. 1. Amundſen, 2. Laotſe, 3. Leopold, 4. Euler, 5. Salomo, 6 Gutzkow, 7. Epiktet, 8. Sinn⸗ ſpruch, 9. China, 10. Euklid, 11 Idee, 12. Tannenber 13. Eckermann, 14. Intermezzo, 15. Stammbuch, 16. Thukydides Kurioſum: Die Naſe. Magiſches Kreuz: 1. Haarlem, 2. Karotte, 3. Trommel, 4. Altmark, 5 Veteran. Altersbeſtimmung: 46 Jahre(47604550. . 4 8 * 2 dem ſel⸗ nan men von eite, und war. etſch nter telle — 8 Montag, 17. Februar 1998 Nene Mannheimer Zeitung( Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 79 „ — Exkönig Alfons älteſter Sohn, der einſtige Prinz von Aſturien, der durch ſeine Heirat mit einer ſchönen Cubanerin ſeinen Erbanſpruch auf den ſpaniſchen Thron verlor und heute den Titel eines Grafen von Covadonga führt, leidet an einer an⸗ deren bourboniſchen„Erbſchaft“, von der ihn bis heute niemand befreien konnte. Es iſt die furcht⸗ bare Bluterkrankheit. Zur ſelben Zeit, als Ex⸗ könig Alfons hinter dem Sarge des verſtorbenen Königs Georg V. von London ſchritt, wurde der Graf von Covadonga, wie bereits gemeldet, in Ha⸗ vana aufs neue von der geheimnisvollen Krankheit befallen und ſchwebte lange Zeit zwiſchen Tod und Leben. Mit Hingabe pflegte ihn ſeine junge Ge⸗ mahlin, aber der Kranke verdankte nicht ihr ſein Leben, ſondern zwei anderen Frauen, die ſich be⸗ reit erklärten, ihr Blut für den Königsſohn zu ſpenden. Ueber die Errettung des Grafen erzählt man eine romantiſche Geſchichte. Die mediziniſche For⸗ ſchung führt die Blutkrankheit auf einen Stoff zurück, den die menſchliche Milz enthält. Nach dieſer Lehre dürfen nur ſolche Menſchen als Blutſpender auftreten, bei denen dieſer Stoff in möglichſt ge⸗ ringen Mengen vorhanden iſt. Man mußte aus die⸗ ſem Grunde auch das Angebot der Gattin des Kranken ablehnen, ihr Blut zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Man fand in der Perſon des 26 Jahre alten Kinderfräuleins Clarita Blanco eine geeignete Blutſpenderin, die ſich auch zur Verfügung ſtellte. Die Menge des benötigten Blutes konnte jedoch Rur von zwei Perſonen gewonnen werden. Man ſuchte vergebens einen zweiten Blutſpender: Der Graf rang mit dem Tode, er hatte zwar nur eine ganz kleine Wunde am Daumen, doch waren ſeine Blutverluſte ſo groß, daß man das Schlimmſte be⸗ fürchten mußte. Da erbyt ſich in der höchſten Not Senvra Beba Almagro de Menspcal, die 32jährige Schwiegertochter des früheren Präſidenten von Cuba, zu helfen. Cuba war bis zum Jahre 1898 eine ſpaniſche Kolonie, die wertvollſte, ie das Kö⸗ nigreich Spanien beſaß. Mit Hilfe der Vereinigten Staaten machten ſich die Cubaner ſelbſtändig und der Schwiegervater der Senora de Menocal hat als Präſident großen Anteil an der Bekämpfung der Spanier gehabt und der Krone viel zu ſchaffen ge⸗ macht. Die Schwiegertochter dieſes Mannes, der mitgewirkt hat, Cuba vom ſpaniſchen Einfluß zu befreien, blieb es vorbehalten, den ſpaniſchen Kö⸗ nigsſohn vom Tode zu erretten. Seltſame Ironie des Schickſals. Senora Beba Almagro de Menocal erwies ſich bei der ärztlichen Unterſuchung als beſonders ge⸗ eignet für die Blutübertragung. Die junge Frau des Kranken eilte ſofort zu Frau de Menocal und beſchwor ſte weinend, ihrem Manne zu helfen. Frau de Menocal erklärte ſich dazu gerne bereit mit der Einſchränkung, daß ſie es in erſter Linie ihrer Landsmännin zuliebe tue und nicht dem ehemali⸗ gen ſpaniſchen Königshaus. Die Blutübertragung gelang ausgezeichnet, und ſo war der Graf von Covadonga für diesmal gerettet. Im übrigen wa⸗ ren die Angebote von Leuten, die mit ihrem Blut den Königsſohn retten wollten, zahlreich. Ueber 300 Drahtbriefe aus den verſchiedenſten Ländern, zumeiſt aus Frankreich, trafen am Krankenlager von Perſonen, die ſich als Blutſpender anboten, ein. 5 v. H. Frauen waren darunter. Doch hätte hier die Auswahl zu viel Zeit erfordert. Nur durch eine ſchnelle Operation konnte der Kranke am Le⸗ ben erhalten bleiben. . — Eine nette Ueberraſchung erlebte dieſer Tage ein Mann aus dem Aachen benachbarten Grenz⸗ ſtädichen Herzogenrath, der ſein ſechsjähriges Kind zum Schulbeſuch anmelden wollte. Nach einer Aus⸗ kunft beim Standesamt mußte ihm der Beamte auf dem Bürgermeiſteramt eröffnen, daß ein Kind don ihm von Amts wegen gar nicht exiſtiert. Schileß⸗ lich ſtellte ſich heraus, daß das„ſtrittige“ Kind ſei⸗ kergeit in einer Aachener Entbindungsanſtalt zur Welt gekommen war und daß der Vater der Mei⸗ nung war, die Anſtalt würde von ſich aus die ſtandesamtliche Anmeldung des neuen Erdenbür⸗ gers vornehmen. Die privaten Anſtalten ſind aber hierzu nicht verpflichtet und ſo hat das Kind ſechs Jahre lang„abſeits vom Standesamt“ gelebt. Der Vater muß jetzt ausdrücklich eine Genehmigung des Regierungspräſidenten einholen, daß das Kind jetzt nach ſechs Jahren nachträglich angemeldet und in die Siſte der amtlich Lebenden eingetragen wird. E — Ans Nenſeeland iſt eine erſte Sendung von Aalen nach England gekommen, die hier auf ihren Fettgehalt und auf ihre ſonſtigen Qualitäten unter⸗ ſucht werden ſollen. Wenn dieſe Prüfung erfolgreich ausfällt, dann wird ſich für Neuſeeland eine unge⸗ ahnte Perſpektive eröffnen, denn es ſteht feſt, daß der Reichtum an Aalen in dieſen Gewäſſern unge⸗ heuer iſt. Es wird berichtet, daß es dort Aale gibt, welche die Dicke eines mittleren Faſſes erreichen und mehrere Meter lang werden. Sie ſind auch nicht ganz ungefährlich, und an manchen Stellen der Küſte können die Fiſcher nur nachts in das Waſſer gehen, weil die in rieſigen Scharen auftretenden Tiere, wenn man ſie ſtört, wütend werden und kräftig zubeißen. Manche Fiſcher können dawon ein Liedchen ſingen, und wenn ſie zum Fange ins Waſ⸗ ſer gehen, dann ziehen ſie ſich mehrere Paar Strümpfe und feſte Stiefel an. * — Der Bevölkerung der kleinen Laguneninſel Gindecca bemächtigte ſich eine Panik, als ſich die Kunde verbreitete, daß in der großen Munitivns⸗ fabrik auf der Inſel ein Feuer ausgebrochen ſei. Die Fabrik befaßt ſich in erſter Linie mit der Her⸗ ſtellung von Handgranaten. Der Brand war in der Tiſchlerei ausgebrochen und griff von dort auf die benachbarten Werkſchuppen über. An den Holzvor⸗ räten der Tiſchlerei fanden die Flammen reiche Nahrung und voller Entſetzen ſahen die Arbeiter und Bewohner des Ortes wie die Flammen ſich immer mehr dem Hauptfabrikgebäude, das die Ex⸗ ploſipſtoffe beherbergt, näherten. Man erwartete jeden Augenblick eine furchtbare Exploſion und alles rannte in wilder Haſt ans Ufer, um in Boo⸗ ten oder auf proviſoriſchen Flößen von der Inſel fortzukommen. Polizei mußte aufgeboten werden, um oͤie Ordnung einigermaßen aufrecht zu erhalten und die Räumung der Inſel ohne Zwiſchenfälle vorzunehmen. Nach 3 Stunden ununterbrochener Arbeit gelang es der von Venedig herbeigerufenen Feuerwehr eds Brandes Herr zu werden und ſo ein nicht abzuſehendes Unglück zu verhüten. Die vom Wind aufgewirbelten Funken kamen bis in bed roh⸗ liche Nähe des Pulvermagazins und bis zuletzt gab es manche bange Minute während der Vöſchar⸗ heiten. Von Hunderten von Bopten aus beobach⸗ teten die Bewohner der Inſel ſowie Neugierige, die von Venedig herbeigeeilt waren, den Brand und Harrten trotz der ſchneidenden Kälte viele Stunden in den offenen Fahrzeugen aus. Menſchen ſind, ſoweit bekannt, durch das Feuer nicht zu Schaden gekommen. Der Sachſchaden wird auf 2 Millionen Lire geſchätzt. * — Dem Magiſtrat von Sidney liegt jetzt eine Eingabe des Oberbürgermeiſters der Stadt, M. Me. Eblbone, vo, worin er die Bitte ausſpricht, man möge ihm die folgende Bewandtnis. Seit dem Jahre 1902 iſt die Sitte eingeführt worden, daß all⸗ jährlich der zurücktretende Oberbürgermeiſter(der hier nur auf ein Jahr gewählt wird) an die Kette eine goldene Medaille hängt. Auf dieſe Weiſe hängen heute an der goldenen Kette ſchon eine be⸗ trächtliche Anzahl ſchwerer Goldmedaillen, deren Wert bereits über 5000 Pfund Sterling beträgt. Damit iſt aber auch das Gewicht der Kette ſo groß geworden, daß ſte für den Träger eine erhebliche Laſt bedeutet. * — Ein ſeit Monaten in der engliſchen Oeffent⸗ lichkeit geführter erbitterter Kampf, ob die Mumi⸗ fizierung und die Aufbewahrung der Mumien im eigenen Heim geſtattet iſt, hat damit ſeine Erledi⸗ Verrat an der deutſchen Sache? Eine Amtsbeurlaubung in Pirmaſens — Pirmaſens, 16. Februar. Durch ein Ausſtellungsſtück der Ausſtel⸗ lung zur Erinnerung an den 12. Februar 1924 wer⸗ den ſchwere Vorwürfe gegen den derzeitigen Vor⸗ ſtand des Poſtamts Pirmaſens, Rothaar, erhoben. In jener ſchweren Zeit war der jetzige dartenführer Berni am hieſigen Telephonamt be⸗ ſchäftigt. Dadurch hatte er Gelegenheit, die Tele⸗ phongeſpräche, die der ſeinerzeitige ſeparatiſtiſche Bezirkskommiſſar Schwaab führte, mitzuhören und wertvolles Material der Abwehrbewegung zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Irgendwie hatte Schwaab davon Kenntnis erhalten und in einem Schreiben, das jetzt in der Ausſtellung zu ſehen iſt, forderte er Amt⸗ mann RNothaar auf, ihm den Namen des„Schwarz⸗ abhörers“ mitzuteilen. Rothaar ſoll dieſem Ver⸗ langen nachgekommen ſein und Bernis Name preis⸗ gegeben haben, ſo daß dieſer flüchten mußte. Berni hat dieſen ſchwerwiegenden Vorwurf gegen Rothaar ſeither wiederholt erhoben, ohne daß dieſer darauf reagierte. Wie nun von der Kreisleitung mitgeteilt wird, hat Rothaar geſtern verſucht, das ihn ſo ſchwer belaſtenbe Schriftſtück auf dem Rechtswege aus der Ausſtellung entfernen zu laſſen, allerdings ohne Er⸗ folg. Wie verlautet, hat nun die Reichspoſtdirektion Speyer die Beurlaubung Nothaars verfügt. SS⸗Stan⸗ Woher die Kältewelle? — Neuyork, 14. Februar.(U..) Für die ungewöhnliche Kältewelle, die nun ſchon ſeit Wochen die Vereinigten Staaten in ihren Bann geſchlagen und zahlreiche Opfer gefordert hat, ſucht man nach einer wiſſenſchaftlichen Erklärung. Einige amerikaniſche Meteorologen ſehen die Urſache der nun ſchon einen Monat andauernden tiefen Tempe⸗ raturen darin, daß der Kaltluftabfluß vom Nordpol aus unerklärlichen Gründen nicht mehr durch die beiden bisher hauptſächlich in Frage kommenden „Kanäle“ erfolge. Der einzige Abfluß ſei nun das Mackenzie⸗Tal in Weſt⸗Kanda und auf dieſem Wege habe ſich die Kältewelle über die Vereinigten Staaten ergoſſen und bis nach Kuba hin ſich ausge⸗ wirkt. Die Kaltluftſtröme erwärmen ſich zwar auf ihrem Wege nach Süden, haben aber dennoch Froſt⸗ wetter oder zum mindeſten anormale Temperaturen auch in die amerikaniſchen Südſtaaten und den Golf von Mexiko gebracht. Die Meteorologen hoffen, daß die polare Kaltluft wieder den normalen Weg durch drei Kanäle gleichzeitig einſchlägt und damit die ſtrenge Witterungslage in den Vereinigten Staaten mildert. Hochbahnunglück in Neupork — Neuyork, 8. Februar. Im Weſten Neuyorks fuhr ein Hochbahnzug in einen auf einer Station haltenden Hochbahnzug hinein. 19 Fahrgäſte wurden verletzt. Die Feuer⸗ wehr mußte den Fahrgäſten von der Straße her mit Leitern zu Hilfe kommen. gung gefunden, daß die Polizeibehörde erklärt hat, wenn der Körper des Verſtorbenen fachkundig ein⸗ balſamiert iſt und unter beſtimmten Vorſichtsmaß⸗ nahmen aufbewahrt wird, gibt es in England keine Möglichkeiten, eine Beiſetzung durch behördliche Maßnahmen zu erzwingen. Die Vorgeſchichte iſt kurz folgende: Eine Mutter ließ ihren durch einen Motorradunfall tödlich verunglückten Sohn einbal⸗ ſamieren und die Mumie in einem Ebenholzſarg mit Glasdeckel in der eigenen Wohnung aufſtellen. Alle Verſuche, den Sarg mit der Mumie auf dem Friedhof beiſetzen zu laſſen, waren an dem energi⸗ ſchen Widerſtand der Mutter geſcheitert. * — Dieſer Tage hatte man einem Stockholmer Autobeſitzer ſeinen Wagen entführt; er meldete den Verluſt ſogleich der Polizei und ſetzte für die Wie⸗ derbeibringung des geſtohlenen, ſehr wertvollen Autos und für die Ermittlung des Diebes eine ſtattliche Belohnung aus. Als er am nächſten Tage zu Fuß die Straße der Stadt durchſtreifte, ſah er plötzlich ſein Auto einſam und verlaſſen auf einem Phatz ſtehen. Erfreut ſetzte er ſich in den Wagen hinein und fuhr damit los. Aber bereits vier Mi⸗ nuten ſpäter wurde er von zwei Polizeibeamten aufgehalten und trotz ſeines Proteſtes verhaftet. Die Nummer des geſtohlenen Wagens war am alle Verkehrsbeamten gemeldet worden. Natürlich konnte man nicht annehmen, daß der Beſitzer des Autos ſelbſt als„Dieb“ in ſeinem Wagen ſaß. Da der Mann unglückſeligerweiſe keine Legitimation bei ſich hatte, mußte er volle zehn Stunden brum⸗ men, bis der Irrtum geklärt werden konnte. * — Aus den alten verſtaubten Archiven der Stadt Harlem wurde vor einiger Zeit ein intereſſautes Dokument ausgegraben. Es handelt ſich um eine Aufſtellung des Scharfrichters von Harlem an den Magiſtrat der Stadt Amſterdam, der im Jahre 1712 in Ermanglung eines eigenen Scharfrichters auf die Dienſte des Scharfrichters von Harlem hatte zurückgreifen müſſen. Aus dieſer Rechnung geht nicht nur hervor, daß dieſe Henker zu jener Zeit vielbeſchäftigte Leute waren, ſondern daß ſie außer⸗ dem recht anſtändig veroͤienten. Wurde einer ge⸗ köpft, dann berechnete der Scharfrichter von Harlem dafür 6 Gulden, außerdem aber für das Richt⸗ ſchwert, für das Tuch und für den Sarg noch je weitere 3 Gulden, insgeſamt alſo 15 Gulden. Das Erdroſſeln, das Hängen und das Brandmarken war auch nicht billiger. Es koſtete alles den Ein⸗ heitsſatz von 6 Gulden. Nur das Geißeln und Rä⸗ dern ſcheint nicht ſo teuer geweſen zu ſein, dafür ſtellte der Scharfrichter von Harlem nur 3 Gulden in Rechnung. Im übrigen aber berechnete er außer den Grundgebühren noch Tagegelder und Metilen⸗ gelder. Außerdem eine Entſchädigung für die Ab⸗ nützung der Werkzeuge, ſowie Trinkgelder für ſeine Handlanger. *. — Eine gefeierte ungariſche Schauspielerin hal einmal erklärt, daß die Farbe, die die Natur den Haaren einer Frau verliehen habe, ihr auch am beſten ſtünde, ſo daß es eine große Torheit ſei, der Natur ins Handwerk pfuſchen zu wollen. Die Amerikanerinnen, und beſonders die Neuforkerin⸗ nen, ſcheinen dieſer Erkenntnis jedoch noch nicht teilhaftig geworden zu ſein. Sie färben munter ihre Haare weiter blond, weiß, rot und blau, und die Dinge ſollen heute bereits ſo weit gediehen ſein, daß die Frauen in Neuyork übeichaupt keine natur⸗ farbenen Haare mehr tragen. Dies geht mit er⸗ ſchreckender Deutlichkeit aus einer Statiſtik des Verbands oer Damenfriſeure in Amerika hervor. Dieſen Mitteilungen zufolge haben ſich im vergan⸗ genen Jahr allein 2. Millionen Neuyorkerinnen bei den Friſeuren die Haare färben laſſen. Da es die Frauen jedoch nicht nötig haben, zu dieſem Zweck zum Figaro zu laufen— manche ſich auch eine ſolche Ausgabe nicht erlauben können— fär⸗ ben ſich viele von den Damen in Neuyork ihre Haare ſelbſt. Dieſe Frauen müſſen aber in der Ge⸗ ſamtzahl berückſichtigt werden. Dann kommt man tatſächlich zu oem Ergebnis, daß das naturfarbene Haar in Neuyork eine Seltenheit geworden iſt. Enkhülltes Geheimnis Oe duftzelh nungen des O. Hrobus Larsen ROMAN VON CRT REINHARO DIETZE 24 Eihenkamp zuckte mit keinem Muskel, keinem Lid. Sein bleiches, ſtarr gewordenes Geſicht bekam einen ſpöttiſchen und verächtlichen Zug. Der Blick ſeiner klugen grauen Augen hob ſich nach Tyrolts drohen⸗ der Fauſt, die mit jeder Sekunde auf ihn nieder⸗ ſchmettern konnte. „Schlagen Sie ruhig zu, Tyrolt.! Ich kann mich nicht wehren... Hauen Sie doch zu, wenn Sie ſich nicht ſchämen, einen Krüppel zu ſchlagen“ Tyrolts Arm fiel wie leblos herab. Das Flak⸗ kern in ſeinen Augen erloſch. Es war, als gewahre er erſt in dieſem Augenblick Eibenkamps leeren Rock⸗ ärmel, den fehlenden rechten Arm. Vielleicht ſah er es wirklich erſt jetzt. Sein Blick irrte unſicher weiter und blieb eine Sekunde lang auf dem win⸗ zigen ſchwarzweißen Band des Eiſernen Kreuzes in Eibenkamps Knopfloch haften. „Ich bitte um Entſchuldigung.. aber nur des⸗ wegen, ſagte er ernüchtert und wendete ſich ab.„Ich habe es nicht geſehen“ Eibenkamp machte eine leicht abwehrende Be⸗ wegung mit der Linken.„Ach, laſſen Sie nur, Tyrolt „es iſt vergeſſen.“ Dann ſprach er ſchnell weiter, mit ruhiger Eindringlichkeit, aber auch in einem Ton, der keinen Einwand dulden wollte— er fühlte, dies war der letzte Moment, um Tyrolt von ſeinem Irrtum, ſeinem unbegründeten Verdacht zu über⸗ geugen, wenn er dieſen Augenblick der Verwirrung und Befangenheit Tyrolts nicht ausnutze, war es gu ſpät. „Sie verdächtigen mich zu Unrecht, Tyrolt 5 er andere fuhr ärgerlich herum, wollte einen Ein⸗ wurf machen.„Nein nicht jetzt, Tyrollt ren Sie mich eine einzige Minute ruhig an!“ Eibenkamps Stimme klang fordernd, faſt wie ein Befehl.„Ihr Verdacht gegen mich iſt ebenſo unbe⸗ gründet wie der gegen Monika. Ich habe Monika erſt vor ſechs Jahren kennengelernt.. überhaupt zum erſtenmal in meinem Leben geſehen. Ruhe, Tyrolt! Sie ſollen mich jetzt nicht unterbrechen! Ich bin vor zwölf Jahren weder in München geweſen noch habe ich, ich wiederhole, damals Monika ge⸗ kannt. Sie haben mein Ehrenwort, ich ſpreche die Wahrheit.“ Tyrolt ſtarrte den Oberſten an, Unglaube, Zwei⸗ fel, Ratloſigkeit im zuckenden Geſicht. „Sie ſind jener. jener Menſch nicht ge⸗ weſen...? Jener Mann, der——“ „Dieſer Mann lebt nur in Ihrer Einbildung, Tyrolt. Dieſen Menſchen hat es in Wirklichkeit nie gegeben. Sie ſind einer unſeligen, furchtbaren Selbſt⸗ täuſchung zum Opfer gefallen. Wollen Sie mich noch einen Augenblick ruhig anhören, Tyrolt?“ Clemens Tyrolt lachte auf.„Das wird ja immer — verzeihen Sie!— immer phantaſtiſcher..! Zu⸗ erſt wollen Sie derjenige welcher, wie man ſo ſagt, nicht geweſen ſein.. ſchön, Sie haben mir Ihr Ehrenwort gegeben, ich muß Ihnen alſo eigentlich nun ſozuſagen unbeſehen glauben ich kenne Sie nicht, weiß ſo gut wie gar nichts von Ihnen, aber ich will Ihnen ſogar glauben, daß Sie nicht der Kerl von damals geweſen ſind. Aber das andere— nein, hören Sie, verehrter Herr, Sie verlangen ein biß⸗ chen viel auf einen Rutſch!“ „Und doch werden Sie es glauben mütſen, Tyrolt — wie ich es ſeit geſtern glauben muß.“ „Von wem wiſſen Sie es? Von Monika?“ Deut⸗ licher Spott in Tyrolts Stimme. „Von Doktor Larſen.“ „Der Teufel ſoll ihn frikaſſieren! Warum hat er mir nichts davon geſagt? Was wollte er denn hier?“ „Er hatte die Abſicht, Ihnen Aufklärung zu geben, aber Sie unternahmen an jenem Tage un⸗ erwartet eine Bergtour, und er mußte unverrichte⸗ ter Dinge wieder zurückreiſen.“ Tyrolt ſchüttelte den Kopf.„Ich begreife ver⸗ dammt wenig von all dieſen Dingen, Herr. Wie kommt denn überhaupt dieſer Larſen zu ſeiner Wiſ⸗ ſenſchaft? Haben Sie oder Monika ihn geſchickt oder“ Chriſtoph Eibenkamp erzählte, was er über jene Nacht vor zwölf Jahren wußte, was er inzwiſchen erfahren und was ſich in Berlin jetzt zugetan hatte. Tyrolt hatte ſich ſtumm in ſeinen Seſſel ge⸗ ſetzt, kein Einwurf, keine Frage, keine Bewegung zeigte, was in ihm vorging. Als Eibenkamp endlich ſchwieg, erhob er ſich wieder, ging langſam und faſt ſchwerfällig durch das Zimmer und ſtellte ſich ans offene Fenſter, er drehte ſeinem Beſucher den Rücken zu, die Arme hielt er auf der Bruſt gekreuzt. Eiben⸗ kamp hörte ihn ſchwer und heftig atmen. Von Perl herauf klang das hart hämmernde Abendläuten der Kirchglocke, Chriſtoph Eibenkamp hatte ſich, während er be⸗ richtete, ebenfalls geſetzt. Nun erhob er ſich. Er verſpürte das Bedürfnis, dem anderen ein Wort der Freundſchaft, des Verſtehens, des Mitfühlens zu ſagen... ihm, der ja nun faſt in der gleichen Lage war. Dennoch war ihm ſelbſt Monika nun ebenſo verloren wie einſt Tyrolt. Die Frau, die ihm ſechs Jahre hindurch Gefährtin geweſen war, Gefährtin durch die glücklichſte Zeit ſeines Lebens, gehörte nun wieder dieſem Manne dort vor den Geſetzen wenigſtens... und war nun vielleicht ihnen beiden verloren Tyrolt hörte, wie Eibenkamp aufſtand und näher⸗ kam. „Gehen Sie jetzt.. laſſen Sie mich allein, Eibenkamp“, ſagte er, ohne ſich umzuwenden, faſt ungeduldig. Eibenkamp legte ihm die Hand auf die Schulter. „Wir tragen nun die gleiche Laſt, Tyrolt, und die gleiche Verantwortung.. und den gleichen Schmerz— Tyrolt ließ die Arme von der Bruſt ſinken, er legte die ſchmalen Hände aufs Fenſterbrett, aber er drehte ſich nicht zu dem anderen um.„Ja, ja, aber nun gehen Sie. ich bitte darum, wiederholte er mit derſelben ungeduldigen Teilnahmloſigkeit wie vorher.„Wir reden morgen oder übermorgen wei⸗ ter.. es eilt ja nun auch nicht mehr, nach zwölf Jahren „Doch, es eilt, Tyrolt—: Monika iſt ſeit zwei Tagen ſpurlos verſchwunden!“ Tyrolt drehte ſich langſam um, blieb an den Fenſterrahmen gelehnt ſtehen. Sein Blick glitt prü⸗ fend über Eibenkamps ernſtes, bekümmertes Ant⸗ litz.„Sie wird ſchon wiederkommen.“, ſagte er mit einem matten Lächeln. Der Oberſt ſchüttelte unſchlüſſig den Kopf.„Ich bin recht beunruhigt, Tyrolt.. Sie müſſen das begreifen Monika iſt verzweifelt, hoffnungslos, ſie könnte ſich—— Quartier genommen? Im „Wo haben Sie „Rebſtock“, ſoſo.. Hat Ihnen wohl der Doklor Larſen empfohlen? Na ja Wir ſprechen mor⸗ gen weiter, ich laſſe Ihnen Nachricht zukommen, ſchicke Ihnen Beſcheid.“ Er lachte plötzlich ſein ironiſches, leiſes Lachen.„Machen Sie ſich keine Sorgen um Monika! Sie hat ja auch das andere damals gut überſtanden, hahaha, und überhaupt Frauen haben zehnmal mehr Mut zu leben als zum Sterben da vergißt keine, daß man das Sterben nicht mehr rückgängig machen kann Zum erſten Male verſpürte Eibenkamp ein Ge⸗ fühl der Feindſeligkeit gegen Tyrolt. Er ging zur Tür.„Gut, ich erwarte Ihren Beſcheid. Ich hoffe, morgen vormittag von Ihnen zu hören, ich werde im Hotel bleiben.“ Tyrolt ging an ihm vorbei in den Flur und öffnete die Haustür. Mattes Licht fiel von draußen herein.„Finden Sie den Weg ins Dorf? Schön. Morgen alſo. Guten Abend.“——— Am folgenden Morgen— die Uhr am Zwiebel⸗ türmchen der Perler Kirche zeigte wenige Minuten nach ſechs, Eibenkamp hatte gerade beim Ankleiden hinaufgeſehen und war jetzt dabei, ſich zu raſiexen, er wiſchte in dieſem Augenblick den Seifenſchaum aus dem Geſicht und rieb die Haut mit ſcharfer Eſſenz nach— klopfte es an die Tür ſeines Zimmers. Ein wenig erſtaunt, denn er hatte nicht gebeten, geweckt zu werden, ſchob er den Riegel zurück und öffnete. Vielleicht bereits eine Botſchaft von Tyrolt? Dieſem wunderlichen Kauz hätte es ähnlich geſehen, morgens um ſechs eine Nachricht zu ſchicken oder ſelber zu kommen 5 Draußen auf dem Flur ſtanden ein Landjäger und, dicht hinter ihm, zwei Männer, fremde Männer in bäuerlicher Kleidung. Am Ende des ſchmalen dämmerigen Ganges, nach dem Treppenaufgang zu, gewahrte Eibenkamp den Rebſtock⸗Wirt und den Hausdiener Stephan. Der Landjäger legte die Hand aus „Herr Etbenkamp? Stimmt das, bittſchön?“(Er ſprach das: bietſcheen.) Sehr dienſtlich, ſehr ge⸗ meſſen klang es trotz dem höflichen„Bietſcheen“. Chriſtopßh Eibenkamp nickte.„Jawohl. Mein Name iſt Eibenkamp.“ Man ſah ihm weder Ueber⸗ raſchung noch Schrecken an. Aber durch ſein Hirn jagte ein Gedanke, ein jäher Verdacht, der ihn ent⸗ ſetzte—: Monika Was war geſchehen, was wollten dieſe Männer Brachten ſie eine furcht⸗ Mützenſchild. bare Nachricht?(Fortſetzung folgt) 10. Seite/ Nummer 79 Nene Nannbeimer Zeitung Norgen⸗Ausgabe Montag, 17. Februar 1938 N Hur III Z TIN A421 REIM CR B0 IIIA EAnEUIIA ALHAMBRA Beg inn:.00.30.30.35 Große Auswahl gans neuer sowie gepflegter elegant Masken ver l. u. verk. billig Lin Baum, D.9 Ausstellg. O 7. 12 Malaga, Theater uanen Vorstellung Nr. 204 Mete E Nr, 15 Sondermiete E Nr. 8 Hamlet Prinz von Dänemark Tragödie von Wilnam Shakespeare Uebertragung von A. W. Schlegel Splonage einer Tag der G Von Ihrem Anf. 19 Uhr Ende 22.30 Uhr aligold Neues Theater osssean 60e fed. e Montag. den 17. 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Ferner Zahlungen infolge be⸗ ſonderer Friſtfeſtſetzungen. Nicht rechtzeitige Zahlung hat Aufnahme in die öffentlich aufzu⸗ legende Liſte der ſäumigen Steuer⸗ zahler ſowie Zahlung einer Säum⸗ nisgebühr in Höhe von 2 v. H. des fälligen Steuerbetrages zur Folge. Außerdem wird der Betrag durch Poſtnachnahme oder Beitreibung auf Koſten des Pflichtigen ein⸗ gezogen. 99 Finanzamt Mannheim⸗Stabt, Mannheim⸗Neckarſtadt, Schwetzingen und Weinheim, Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal — O 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an ſolgen⸗ den Tagen die öffentliche Ver⸗ ſteigerung verfallener Pfänder ge⸗ gen Barzahlung ſtatt: a) für Fahrräder, Photographen⸗ Apparate, Anzüge, Mäntel, Weißzeug, Stiefel u. dergl. am Mittwoch, den 19. Februar 193h. b) für Anzſüge, Mäntel, Weißzeng, Stiefel u. dergl. am Donners⸗ tag, den 20. Februar 1936. Beginn jeweils 14 Uhr. Städt. Leihamt. 10 Brennholzverſteigerung. Donnerstag, den 20. Febr. 1985, vormittags 9 gfk verſteigern wir in der Wirtſchaft„zum Pflug“ in Käfertal aus dem Käfertaler Wald Rollen, Prügel und Reisprügel aus Abt. 12, Ig, I4, IS, I 11, 1 12, J 13 und 117. Zahlung kann anſchließend an bie Verſteigerung erfolgen. 2 Städt. Landwirtſchafts⸗Abteilung, Brennholzversteigerung. Die Evaug. Pflege Schönau in Heidelberg verſteigert am Freitag, den 21. Februar 19386, vorm. 10 Uhr im Gaſthaus zum Morgenſtern in Mannheim Sandhofen aus dem Kolletturwald gegen Barzahlung bezw. bei Sicherheitsleiſtung mit unverzinslicher Borgfriſt bis Oktober 1986: 203 Ster forleue Rollen und Prügel II. Kl. Aus⸗ kunft erteilt Forſtwart Her h NM 8856 el in Sandhofen. 1330 Siati besonderer Anzeige Tieferschüttert geben wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß mein lieber Mann, unser treubesorgter und guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Wine lam Joos Prokurisf völlig unerwartet im Alter von nahezu 60 Jahren am Sams- tag, dem 15. Februar 1936, früh.45 Uhr, schwerer Krankheit sanft entschlafen ist. Mannheim(Collinistraße), den 15. Februar 1936. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Sophie Joos geb. Preis Friiz Joos Dr. Erich Joos Heinz Joos nach kurzer, Die Beerdigung findet am Dienstag, dem 18. Februar, nachm. 2˙% Ubr, von der Leichenhalle des Hauptfriedhofes aus, statt, 65 * — 4 4 5 8