ede ge! nder gerung 32 939 f Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Fret Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Neue Mannheimer Seituinig Mannheimer General-Anzeiger hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 N. Auzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 6. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe A Mittwoch, 19. Februar 1036 147. Jahrgang— Nr. 84 Italienische Generaloffenſive vor der Regenzeit Kritiſche Stimmung in Madrid Maßnahmen der Linken gegen eine allenfallſige militäriſche Aufſtandsbewegung — Madrid, 19. Februar. Die Nachricht von einem geplanten Fliegerputſch hat ſich wie ein Lauffener verbreitet. Man rechnet infolgedeſſen damit, daß es im Laufe des Tages zu Kundgebungen der Linken kommen wird und erwartet die baldige Machtübernahme durch die Linksrepublikaner, deren Führer zur Vorbereitung ihres Regierungsantritts dieſen Zeitpunkt allerdings noch einige Tage hinausſchieben möchten. (Graphiſche Werkſtätten,.) Azana, der Führer der ſiegreichen Linken In Madrid bewachten in den frühen Morgen⸗ ſtunden ſtarke bewaffnete Polizeiabteilungen das Stadtinnere. Der ſozialdemokratiſche Gewerkſchafts⸗ verband trifft Maßnahmen gegen eine möglicher⸗ weiſe zu erwartende militäriſche Aufſtands⸗ bewegung. Sämtliche Kraftdroſchken Madrids wurden nach dem„Haus des Volkes“ berufen und er⸗ hielten Befehl, ſich alarmbereit zu halten, um ge⸗ gebenenfalls die Mitglieder der marxiſtiſchen Miliz nach etwaigen Unruhepnukten zu befördern. Vor dem Rücktritt der Regierung (Funkmeldung der N M.) Madrid, 19. Februar. Der ſpaniſche Miniſterrat hat in ſeiner Mittwoch⸗ ſitzung in Anbetracht des Wahlergebniſſes den Miniſterpräſidenten ermächtigt, den Rücktritt des Geſamtkabinetts zu einem gegebenen Zeitpunkt vor⸗ zunehmen. In politiſchen Kreiſen nimmt mau an, daß der Rücktritt noch im Laufe des Mittwoch voll⸗ zogen wird. Neue Gefängnisrevolten — Madrid, 19. Febr.(U..) Wie in Valeneia, Cartagena und Burgos ſo iſt es auch in der aſturiſchen Hafenſtadt Gijon, die im Oktoberaufſtand von 1934 Schauplatz blutiger Kämpfe war, zu ſchweren Meutereien politiſcher Häftlinge gekommen. Nach dem Vorbild der anderen Meute⸗ rungen ſetzten die Gefangenen wiederum das Ge⸗ fängnisgebäude in Brand, nachdem ihr Begehren nach ſofortiger Amneſtierung und Freilaſſung von den Behörden abgelehnt worden war. In aller Eile wurden Truppen und Zivilgarde herangezogen, die das Gefängnis mit einem ſtarken Kordon umzogen. Eine kommuniſtiſche Abgeordnete begab ſich in Begleitung zweier männlicher Abge⸗ ordneter zu den Häftlingen, um ſie zur Aufgabe der Meuterei zu bewegen. Doch blieb ihr Eingrei⸗ ſen bisher erfolglos. Bei den Häftlingsunruhen von Valencia ſind nach den letzten Meldungen 14 Gefangene verwun⸗ det worden. Kirchenſchändungen (Funkmeldung der N M.) . Madrid, 19. Februar. In die Gemeindekirche von Alcanadre drangen unbekannte Täter ein, zerſtörten einen Teil der Kircheneinrichtung, ſtahlen einige wertvolle Schmuck⸗ gegenſtände und hinterließen ein beleidigendes 2 5 8 2 Schreiben an den Geiſtlichen. In Herrera bei Sevilla verſuchten Unbekannte, die Kirche in Brand zu ſtecken. Zwei Al⸗ täre wurden von den Flammen erfaßt. Durch das ſofortige Eingreifen der Einwohner konnte die Ein⸗ äſcherung des Gotteshauſes verhindert werden. Der Schaden iſt erheblich. Jubel in Moskau (Junkmeldung der NM.) — Moskau, 19. Februar. Das Ergebnis der ſpaniſchen Wahlen wird in Moskau begreiflicherweiſe mit großer Genugtuung aufgenommen. Das Blatt der Komintern, die „Prawda“, behandelt die politiſche Entwicklung in Spanien ausführlich und kommt zu der Feſtſtellung, daß der Wahlausgang ein Sieg der von der Komintern ausgegebenen Einheits front⸗ parole ſei. Die„Prawda“ mißt dem Sieg der Volksfront in Spanien größte Bedeutung für die inter⸗ nationale proletariſche Bewegung bei und erteilt ihren ſpaniſchen Genoſſen gute Rat⸗ ſchläge, wie durch eine Verwirklichung des Pro⸗ gramms der Volksfront dieſer Sieg feſt verankert werden könne. Als beſondere Forderung enthält das Blatt die Enteignung des Großgrundbeſitzes und die Freilaſſung aller politiſchen Gefangenen. Daß es ihm dabei auf eine mehr oder weniger ſtarke Einmiſchung in die ſpaniſchen Verhältniſſe ankommt, ergibt ſich aus der weiteren Empfehlung des Blattes an die ſpaniſchen Kommuniſten, ſich mit dieſen Maß⸗ nahmen nicht zufrieden zu geben. Es ſei vielmehr erforderlich, weiter für„die demokratiſche Revolution“() zu kämpfen und in Dorf und i die Aktivität der werktätigen Maſſen zu ent⸗ alten. Die„Volksfront“ marschiert auf Die in der„Volksfront“ zuſammengefaßten franzöſiſchen haben den Amſchlag auf den An einem rieſen⸗ Linksparteien Sozialiſtenführer Leon Blum zum Anlaß genommen, nun ihrerſeits zu demonſtrieren. haften Wahlpropagandamarſch durch Paris beteiligten ſich mehrere hunderttauſend Perſonen. 5(Weltbild,.) Wiederaufnahme der Offenſive auch im Süden? Neuer Vorſtoß Grazianis auf Harrar?— Die Abeſſinier beſtreiten nach wie vor die römiſchen Erfolge an der Norofront — Rom, 19. Februar.(U..) In den militäriſchen Kreiſen Roms wird die Nachricht verbreitet, General Graziani habe ſeinen Vormarſch wieder aufgenommen und zwar nicht wie in den letzten Wochen im weſtlichen Teiſ der Süd⸗ front, ſondern von den Stellungen nördlich von Gorahai aus nordwärts in Richtung auf Saſabaneh und Harrar. Der italieniſche Befehlshaber in Süd⸗ abeſſinien hätte alſo, nachdem er die ſeinem linken Flügel von Ras Deſtas Truppen drohende ſchwere Gefahr durch den kühnen Vorſtoß von Dolo nach Negheli beſeitigt hat, die Offenſive im Faſan⸗Tal auf dem rechten Flügel wieder dort aufgenommen, wo ſie ſeinerzeit nach dem Fall von Gorahai zum Stehen gekommen war. Graziaui will augenſcheinlich unbedingt noch Har⸗ rar und damit die Herrſchaft über die nahe an dieſer Stadt vorüberführende Eiſenbahn Dſchibuti.— Addis Abeba in die Hände bekommen, ehe anhaltende Regenfälle weiteren Operationen einen Riegel vor⸗ ſchieben. Die Flaliener richten ſich an der Nordfront ein (Von dem Sonderkorreſpondenten der United Preß.) Im Hauptquartier des Marſchalls Badoglio an der Nordfront, 19. Februar. Die italieniſchen Truppen haben das Gebiet, das ſie in der ſechstägigen Schlacht von Enderta in der vorigen Woche eroberten, ſchon jetzt ſo ſtark befeſtigt, daß ſie zuverſichtlich jedem Gegenangriff des Feindes entgegenſehen können, falls dieſer ſich überhaupt an dieſem Frontabſchnitt noch einmal zu einer Offen⸗ ſive aufrafft. Sie haben auf der Südſeite des Amba⸗ Aradam⸗Maſſivs mit überraſchender Schnelligkeit eine 25 Kilometer lange, von Oſten nach We⸗ ſten verlaufende Kette von kleinen impro viſierten Sperrforts, Verſchanzungen, Ma ſchinengewehrneſtern uſw. errichtet, die nach Anſich italieniſcher Offiziere jedem abeſſiniſchen Angriff ſtandhalten würde, zumal die Italiener jetzt im Ge⸗ genſatz zu früher den Geländevorteil auf ihrer Seite haben. Um vor Ueberraſchungen geſichert zu ſein, hat man an drei das ſüdliche Vorgelände weithin über⸗ ſchauenden Beobachtungspoſten rieſige Scheinwerfer aufgeſtellt, deren Strahlenbündel bis in die Berge und Täler um den Amba Alagi hineinleuchten. Dieſe Scheinwerferpoſten ſind mit dem Hauptquartier durch Delephonleitungen verbunden und können alle Beobachtungen ſofort an das Kommando weiter⸗ geben. Schwarzhemdenabteilungen haben bereits Ausbeſſerungsarbeiten an der ſchmalen, ſteinigen und grasbewachſenen„Straße des Negus“ begonnen, die über Schelikot, Amba Alagi und Deſſie nach Ad⸗ dis Abeba führt. Dementis aus Aoͤͤis Abeba — Addis Abeba, 19. Februar. Von amtlicher Seite wird zur Schlacht bei Ma⸗ kalle mitgeteilt, daß die italieniſchen Kriegsberichte it bertrieben ſeien. Von der Armee des Ras Mulugheta ſeien nur einige tauſend Mann an den Gefechten beteiligt geweſen. Weiter ſtellt man ausdrücklich feſt, daß weder an der Norcfront noch an der Süodfront europäiſche Offiziere an den Kämpfen teilgenommen hätten. Sämtliche in Abeſ⸗ ſinien weilenden europäiſchen Offiziere würden nur als Inſtrukteure an den verſchiedenen Ausbildungs⸗ plätzen verwendet. Einige ſeien den abeſſiniſchen Heerführern als Militärberater beigegeben worden. Die abeſſiniſche Artillerie ſei an den Gefechten überhaupt nicht beteiligt geweſen, da die ge⸗ ringe Anzahl verwendungsfähiger Geſchütze aus⸗ ſchließlich in den Feſtungen Verwendung finde. Abeſſiniſche Frontberichte melden, daß in den Abendſtunden des Dienstag die Kämpfe öſtlich und ſüdöſtlich von Makalle erneut aufgeflammt ſeien. An der Nordfront werden neue Sperranlagen gegen Tanks errichtet. An der Südfront machen die Abeſſinſer, wie ihre Berichte beſagen, längs des Ganale Doria dauernd Beunruhigungsvorſtöße, die bis nach Dolo veichen. Italien verläßt ſich auf die Waffen Die Entſcheidung ſoll auf dem Kriegsſchauplatz geſucht werden Drahtbericht unſ. römiſchen Vertreters — Rom, 19. Februar. Die italieniſche Oeffentlichkeit ſteht noch ganz unter dem Eindruck des großen Sieges von Amba Aradam. Die Berichte von der Front heben hervor, daß zu der Armee des geſchlagenen Ras Mulugheta die beſten äthiopiſchen Truppen gehört hätten. Die Abeſſinier hätten mit allen Mitteln europäiſcher Kriegstechnik und mit außeror⸗ dentlichem Mut gekämpft. Sehr anſchaulich ſchildern die Berichte die Flucht der vollkommen auf⸗ gelöſten gegneriſchen Armee, deren Trümmer von italieniſchen Fliegern verſolgt und unaufhörlich bombardiert werden. Es verſtärkt ſich immer mehr der Eindruck, daß die italieniſche Heeresleitung die ſtrategiſche Auswertung des Sieges an der Somali⸗ front ſuchen wird. Man hofft in Rom insbeſondere darauf, daß die Galla⸗Völker nach der neuen Nieder⸗ lage der kaiſerlichen Truppen von der Zentralregie⸗ rung abfallen werden, und daß nunmehr der Pro⸗ zeß einer allgemeinen Auflöſung des abeſſiniſchen Reichsgefüges beginnen wird. Abgeſehen von den militäriſchen Auswirkungen der Schlacht von Amba Aradam hat der Sieg den italieniſchen Entſchluß, die Entſcheidung auf dem Kriegsſchauplatz herbeizuführen, nur ver⸗ ſtärken künnen. Man erwartet in den politiſchen Kreiſen Roms nichts von einer Wiederaufnahme diplomatiſcher Verhand⸗ lungen mit London und Paris und ſieht auch keine Möglichkeit dazu. Dieſen Gedanken der Entſchei⸗ dung auf den Schlachtfeldern ſpricht das„Giornale 'Italia“ heute mit großer Offenheit aus. Das halb⸗ amtliche Blatt erklärt wörtlich:„Das italieniſche Volk weiß, daß der neue Sieg trotz ſeiner Bedeu⸗ tung im allgemeinen Rahmen der Operationen nicht das Ende bedeutet. Man wird bald weiter vorgehen. Die ſtillen Vorbereitungen Hieſer letzten Wochen haben neue Aktionen reif werden laſſen. Italien hat noch weitgeſteckte und entſcheidendere militä⸗ riſche und politiſche Ziele. Die jederzeit zur Ver⸗ fügung ſtehende Einſatzbereitſchaft ſeiner Macht⸗ mittel gibt ihm die Möglichkeit, in vollſter Hand⸗ lungsfreiheit ohne Eile in ſicheren Etappen vorzu⸗ gehen. „Auf abeſſiniſchem Boden und mit militäriſchen Mitteln muß die entſcheidende Löſung des Kon⸗ fliktes geſucht werden.“ Kriegführen koſtet Geld! — Rom, 19. Februar.(U..) Der Fortgang der italieniſchen Operationen in Abeſſinien hat die Bereitſtellung neuer rieſiger Mit⸗ tel notwendig gemacht. Die Regierung erhöhte darum heute die für den abeſſiniſchen Feldzug ſchon vor⸗ geſehenen Beträge um weitere 1530 Millionen Lire, 1 Mittwoch, 19. Februar 1936 Nene Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 400 000 Mk. im Tag! Was koſtet der italieniſch-abeſſiniſche Konflikt dem engliſchen Steuerzahler? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 19. Februar. Während nach einem alten bekannten Wort das weſentlichſte Erfordernis zur Kriegführung Geld und nochmals Geld iſt, iſt es der neueſten Zeit vor⸗ behalten geblieben, zu zeigen, daß auch für die Nicht⸗ beteiligten der Krieg eine außerordentlich teure An⸗ gelegenheit iſt. Allein die Flottenmaßnahmen, die England aus Anlaß des italieniſch⸗abeſſiniſchen Konfliktes im Mittelmeer getroffen hat, koſten der engliſchen Staatskaſſe eine Summe von mehr als 400 000 Mark täglich. Für den Laien erſcheint die Summe von 400 000 Mark täglich allein für Flottenausgaben phantaſtiſch. Die engliſchen Sachverſtändigen behaupten, daß dieſe Summe angeſichts der getroffenen Maßnahmen ver⸗ hältnismäßig klein ſei. Sie führen aus, daß eine beträchtliche Anzahl von Schiffen, vom ſchwerſten Schlachtkreuzer bis herab zum kleinſten Schlepper, von weither nach Alexandria gebracht worden ſeien. Dadurch ſeien allein ſchon ſehr beträchtliche Mate⸗ rialkoſten entſtanden. Dazu kommen die ſehr be⸗ trächtlichen Hafengebühren. An den verſchiedenen ſtrategiſchen Punkten des Mittelmeeres ſind Offi⸗ ziere mit neuen Aufgaben betraut worden, und allein die Amzahl der neueingeſtellten Offiziere beträgt mehr als hundert. Unter den Flotteneinheiten, die ins öſtliche Mit⸗ telmeer beordert wurden, befinden ſich auch zwei Zerſtörerflottillen der Home Fleet. Dieſe den hei⸗ miſchen Gewäſſern entzogenen Flotteneinheiten ſind unverzüglich durch Reſerveſchiffe mit voller Beſat⸗ zung erſetzt worden. Die Zahl der hierdurch und durch andere Maßnahmen notwendig gewordenen Mehreinſtellungen von Offizieren und Mannſchaf⸗ ten beträgt 3500. Von dem Nachtragsetat der Luftflotte in Höhe von 1,6 Millionen Pfund entfällt eine Summe von mehr als einer Million Pfund ebenfalls auf Vor⸗ bereitungsmaßnahmen in Zuſammenhang mit dem abeſſiniſchen Krieg. Der größte Teil dieſer Summe iſt in Aegypten, im Sudan ſowie in Aden ver⸗ wendet worden. ten neue Landungsplätze angelegt werden, und in allen Fällen hat der Bau von Hangars, Werkſtätten und Kaſernen uſw. beträchtliche Summen ver⸗ ſchlungen. In England hat man die gewaltige Summe der Nachtragsetats zwar mit Ueberraſchung, jedoch ohne beſondere Kritik, zur Kenntnis genommen. Die Er⸗ gänzungsetats, ſo ſchreibt die„Times“, müßten als ein Teil des Preiſes betrachtet werden, den England, um die kollektive Sicherheit wirkſam zu machen, zahlt, und ſogar ohne Murren zu zahlen willens iſt. Auf einer Reihe von Plätzen muß⸗ Zwei britiſche Flugzeuge abgeſtürzt (Funkmeldung der NM.) + Lon don, 19. Februar. Die britiſchen Luftſtreitkräfte haben in der Nacht zum Mittwoch zwei ſchwere Verluſte erlitten. In den frühen Morgenſtunden ſtürzte in der Grafſchaft Suſſexr ein Nachtbombenflug zeug ab und ging in Flammen auf. Von den vier In⸗ ſaſſen wurden drei getötet, während der Flugzeug⸗ führer, ein Unteroffizier, ſchwere Verletzungen erlitt. Die Maſchine wurde faſt vollſtändig ein Opfer der Flammen. Das zweite Flugzeugunglück trug ſich in der Nacht im Aermelkanal zu, wo ebenfalls ein britiſches Flugzeug aus noch unbekannten Gründen nieder⸗ ging und verſank. Drei Mitglieder der Mannſchaft werden als vermißt gemeldet; ſie dürften wahrſchein⸗ lich ertrunken ſein. Dem vierten Flieger gelang es, ſchwimmend die Küſte zu erreichen. Von Le Havre aus ſind Schiffe in See gegangen, um nach den ver⸗ mißten Fliegern zu ſuchen. Der Kampf des Negus gegen die Sklaverei Der engliſche Geſandte beſtätigt die Ernſthaftigkeit ſeiner Bemühungen — London,). Februar.(U..) Das britiſche Auswärtige Amt richtete durch ſeinen Abeſſinien⸗Sachverſtändigen einen Brief an die Ge⸗ ſellſchaft zur Bekämpfung der Sklaverei und ihrer Abarten, der einen intereſſanten Aufſchluß über den gegenwärtigen Stand des Sklavenhandels in Abeſ⸗ ſinien gibt. Der Brief fußt auf einem telegraphiſchen Bericht des engliſchen Geſandten in Addis Abeba, worin dieſer die Bemühungen des Negus um die Unter⸗ drückung der Sklaverei ſchildert. Trotz der ſtarken Inanſpruchnahme durch den Krieg, ſo heißt es in Wie kam die Schweiz zu ihrem Beſchluß? Eine Erklärung des Verner Bundesrates Was tut man gegen die Kommunisten? — Bern, 19. Februar. Zu den Kommentaren der deutſchen Preſſe zum Beſchluß des ſchweizeriſchen Bundesrats, nach dem eine Landesleitung und Kreisleitungen der NS DA p nicht mehr zugelaſſen ſeien, wird nach der Schweize⸗ riſchen Depeſchenagentur im Bundeshaus bemerkt, daß dieſe Kommentare zum größten Teil von grundfalſchen Vorausſetzungen ausgin⸗ gen. Der Beſchluß des Bundesrates ſei in ruhiger Ueberlegung und nach reiflicher Prüfung gefaßt wor⸗ den. Er werde von dem Schweizer Volk ſozuſagen eimmütig gebilligt. Mit Entſchiedenheit wür⸗ den die Behauptungen deutſcher Kreiſe zurückgewie⸗ ſen, als hätte der Bundesrat ſeinen Beſchluß irgend⸗ wie unter dem Druck marxiſtiſcher Kreiſeſpder unter dem Einfluß der Emigranten oder anderer Kreiſe gefaßt. Maßgebend ſeien einzig und allein die be⸗ ſtehenden ſchweizeriſchen Geſetze und das Beſtreben, eine Entwicklung der Dinge zu verhüten, die das gute Einvernehmen mit den Nachbarländern zu ſtören geeignet ſein könnte. And die Kommuniſten? (Funkmeldung der NM.) Genf, 19. Februar. Zu den Bundesratsbeſchlüſſen über die national⸗ ſozialiſtiſchen Organiſationen liegt noch keine eigene Stellungnahme der weſtſchweizeriſchen Blätter vor. Dagegen wird die Stimmung in Bern in ausführ⸗ lichen Berichten wiedergegeben. Der Korreſpondent der„Suiſſe“ ſchreibt, der Bun⸗ desrat habe das politiſche und das Polizeidepartement aufgefordert, zu prüfen, ob das Beſtehen dieſer aus⸗ ländiſchen politiſchen Organiſationen in der Schweiz länger geduldet werden könne. Unter Organiſa⸗ tionen dieſer Art verſtehe der Bundesrat ſowohl diejenigen, die nur Ausländer umfaſſen, als auch diejenigen, denen Ausländer und Schweizer an⸗ gehören. Es ſei tatſächlich ſehr richtig, wenn man ſich gegen die unerträglichen Uebergriffe gewiſſer ausländiſcher Regierungen ſchütze. Man denke bei dieſer ganzen Gelegenheit viel zu wenig an andere Gefahren, die unendlich ſtärker ſeten, insbeſondere an die kommuniſtiſche Ge⸗ fahr. Die Dritte Internationale ſei aktiver demi je in der Schweiz und anderswo. Sie ſuche Ver⸗ bündete in der Sozialiſtiſchen Partei und bei der bürgerlichen Linken, indem ſie die neue Taktik anwende, vorläufig nicht mit Gewaltſtreichen vorzu⸗ gehen, ſondern nach einer breiten Volksmehrheit zu ſtreben. Sie habe doch von A bis 3 den Hetz⸗ feldzug aufgezogen, der ſchließlich dem Mör⸗ der von Davos die Waffe in die Hand gedrückt habe. Sei nicht durch dieſe Tatſache die Angelegenheit der Nationalſozialiſten in der Schweiz aufgebauſcht und im falſchen Lichte dargeſtellt worden? Es ſei daher zu wünſchen, daß die Bundespolizei der Regierung bald einen Bericht und Vorſchläge über die Be⸗ kämpfung des Bolſchewismus vorlege. Denn man könne nicht glauben, daß ſie von ihm überhaupt nichts wiſſe. dem Brief des Auswärtigen Amtes, habe der Kaiſer auch jetzt nicht in ſeinen Bemühungen nachgelaſſen, den Sklavenhandel in ſeinem Lande abzuſchaffen. Im März vergangenen Jahres traf der Sklaverei⸗ Inſpekteur des Negus in der Provinz Mafi ein und im Juli wurde dieſes Gebiet direkt der Krone unter⸗ ſtellt, mit dem Erfolg, daß bereits im Auguſt das Gabar⸗Syſtem zur großen Erleichterung der Bevöl⸗ kerung abgeſchafft werden konnte. Im November wurden 108 Sklaven in An⸗ weſenheit des britiſchen Konſuls öffentlich befreit. Bei der Befreiungszeremonie wurden 35 Sklaven⸗ händler vorgeführt, die, in Ketten geſchmiedet, dem feierlichen Amt beiwohnen mußten. Im Dezember wurden dann noch einmal 43 Sklaven befreit, trotz⸗ dem ſich in der Bevölkerung eine gewiſſe Abneigung gegen dieſe Maßnahmen bemerkbar machte. Der Krieg bot durch die Mobiliſierung eine gute Ge⸗ legenheit, oͤas Sklavenweſen abzuſchaffen, eine Ge⸗ legenheit, die Haile Selaſſie ſich nicht entgehen ließ. Der britiſche Geſandte in Aoͤdis Abeba, Sir Sidney Barton, fügt ſeinem Bericht noch hinzu, man könne mit Recht in nicht zu ferner Zeit mit weiteren Fortſchritten auf dem Gebiet der Unterdrückung des abeſſiniſchen Sklavenhandels rechnen. Revolution gegen den Frieden? Ein Volksaufruf Oberſt Fraucos — Aſuncion, 19. Februar. In der Nacht zum Mittwoch wurde ein Aufruf des Oberſten Rafael Franco vom 6. Februar ver⸗ breitet, in dem dieſer die nunmehr geſtürzte Regie⸗ rung und oberſte Heeresleitung, womit der inzwi⸗ ſchen verhaftete General Eſtigarribia gemeint ſein In dem Aufruf dürfte, des Verrats bezichtigt. wird das Friedensprotokoll vom Juni vorigen Jah⸗ res ein„hündiſcher Waffenſtillſtand“ ge⸗ nannt, der einen Dolchſtoß in öͤen Rücken des kämp⸗ fenden ſiegreichen Heeres darſtelle, das verbluten ſollte, um Land und Volk fremoͤländiſchen Kapita⸗ liſten auszuliefern. Jagdbeſuch Görings in Polen. Miniſterpräſident Göring und Frau Göring trafen am Mittwoch, kurz vor 10 Uhr, mit dem Berliner Schnellzug auf dem Warſchauer Oſtbahnhof ein. Miniſterpräſident Gö⸗ ving, der ſich zu einem mehrtägigen Jagdaufenthalt in den polniſchen Staatsforſt von Bialowieſch begibt, iſt begleitet von Staatsſekretär Körner, Oberlandes⸗ forſtmeiſter Dr. Hanſendorff, dem Adjutanten Oberſt leutnant Bodenſchatz und Oberjägermeiſter Menthe. Mittwoch, 19. Februar 1936 Der Seefeld-Prozeß Das letzte Sachverſtändigen⸗Gutachten — Schwerin, 19. Februar. In der Dienstagabendſitzung im Mordprozeß See⸗ feld erſtattete als letzter in der Reihe der Sachver⸗ ſtändigen Profeſſor Dr Müller⸗ Heß, der Leiter des Inſtituts für gerichtliche und ſoziale Medizin in Berlin, ſein Gutachten. Zur Frage der Tötungsart der Kinder ſtellte Profeſſor Müller⸗Heß auf Grund ſeiner langjährigen Praxis und umfangreichen Er⸗ fahrungen als Gerichtsmediziner feſt, daß als Todesurſache Erwürgen oder Er⸗ Seefeld ſei ein lebensuntüchtiger und aſozialer Menſch mit ausgeſprochen infantilem, rührſeligem und effektarmem und hyſteriſchem Einſchlag. In Uebereinſtimmung mit dem Gutachten des Obermedi⸗ zinalrats Dr. Fiſcher ſtellte der Sachverſtändige feſt, daß bei Seefeld eine Geiſteskrankheit nicht vorliege und die Vorausſetzungen für dens 51 nicht in Frage kommen. Dr. Müller⸗Heß betonte, daß der Angeklagte bei der ungenügenden Aufklärung u nd Warnung der Kinder von ſeiten der Eltern und einer leichtfertigen Sorgloſigkeit gegenüber dem angeblichen„guten Onkel“ leichtes Spiel hatte. Seine Opfer ſeien bedauerlicherweiſe nur zu ſelten der ihnen in ſittlicher und körperlicher Beziehung dro⸗ henden Gefahr entgangen. Dieſe traurige Erfah⸗ rung zeige ſich leider in den meiſten Fällen von ſol⸗ chen Kapitalverbrechen. g Der Staatsalt am Heldengedenktag Auch der 16. März wird von der Wehrmacht feierlich begangen — Berlin, 19. Februar. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht hat für die Durchführung des Hel⸗ dengedenktagaz am 8. März, des Gedenktages an die Wiederherſtellung der Wehrhoheit am 16. März und des Geburtstages des Führer und Reichskanzlers am 20. April Richtlinien an die Wehrmacht erlaſſen, in denen folgendes mitgeteilt wird: Am 8. März, 12 Uhr mittags, findet in der Staatsoper Berlin ein feierlicher Staatsakt ſtatt, bei dem Reichskriegsminiſter von Blomberg die An⸗ ſprache halten wird. An den Staatsakt ſchließt ſich die Kranzniederlegung und der Vorbeimarſch von zwei Kompanien des Heeres und je einer Kompanie der Kriegsmarine und der Luftwaffe an. Der Staatsakt wird durch den Rundfunk übertragen. Zeitlich getrennt vom Staatsakt in Berlin finden in allen Standorten der Wehrmacht militäriſche Gedenk⸗ feiern ſtatt. In Orten, die nicht Standorte der Wehrmacht ſind, obliegt die Ordnung des Tages den oberſten Hoheitsträgern der NSDAP. „Neue Pfälzer Landeszeitung“ ſtellt ihr Erſcheinen ein. Wie die„NS3⸗Rheinfront“ mitteilt, ſprach in der Betriebsverſammlung der„Neuen Pfälziſchen Landeszeitung“ geſtern Gaupreſſeamtsleiter Foerſter über die Neuordnung im deutſchen Preſſe⸗ weſen. Dabei befaßte er ſich auch mit dem Schickfal der„Neuen Pfälziſchen Landeszeitung“ und teilte mit, daß im Einvernehmen mit dem jetzigen Ver⸗ lagsleiter Dr. Fiſcher ein Weitererſcheinen des Blattes nicht mehr in Frage komme. Das Perſonal ſoll anderweitig beſchäftigt werden. rt.. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Albis Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriſtleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhabung: Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelsteil: Dr. Fritz Bo de Lokaler Teil: Dr. Friz Hammes- Sport: Willn Müller Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fande, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, F J,—8 Schriftleitung in Berlin: Joſeph Bretz, 35, Viktoriaſtraße 32 .⸗A. 4938:. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 21281 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20579 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewühr Rückſendung nur bei Rückporto Wie entſtehen Gewitter und Stürme?/ An dane „Umkippende“ Luft erzeugt Wirbelwinde.— Elektrizität im Regen Geographiſche Verteilung der Gewitter Die Luftſchicht, in der ſich alle Erſcheinungen unſeres irdiſchen Wetters abſpielen, nennt der Wiſ⸗ ſenſchaftler die Tropoſphäre. Hier bilden ſich die Wolken und die Stürme, hier gibt es die uns von jeder Wetterkarte bekannten Unterſchiede von Hoch und Tief. Durch Beobachtungen konnte er⸗ mittelt werden, daß die Luft ſelbſt nicht oder nur ganz wenig durch die Sonnenſtrahlung erwärmt wird, denn dieſe beſteht ja vorwiegend aus kurz⸗ welligen Strahlen, die nicht nur von der trockenen Luft, ſondern auch von dem in der Lufthülle ent⸗ haltenen Waſſerdampf größtenteils hindurchgelaſſen werden. Dagegen wird aber der Erdboden durch die aufallenden Sonnenſtrahlen ſo ſtark erwärmt, daß eine Verdunſtung der im Boden enthaltenen Feuchtigkeit eintritt. Es bildet ſich dadurch eine ſtark waſſerdampfhaltige, warme Luft, die bei Windſtille ruhig am Eroͤboden liegen bleibt, obwohl ſie leichter iſt als die darüber lagernde, trockene Luftſchicht. Die geringſte Störung in der Atmoſphä⸗ re bewirkt jedoch eine plötzliche Verſchiebung der Luftſchichten, indem die feuchtigkeitgeladene, warme Luft am Boden nach oben gedrückt wird, während die höheren und kühleren Luftſchichten nach unten kippen. Die⸗ ſer Vorgang erzeugt die für jedes entſtehende Ge⸗ witter typiſchen Wirbelwinde, die durch ihre zum Teil nach aufwärts gerichtete Bewegung Bäume entwurzeln und Dächer abtragen. Sobald die waſſerdampfhaltige, warme Luft nach oben gelangt, kühlt ſie ſich ab, ſie wird„kondenſiert“ und ſcheidet Waſſertropfen ab, die als negativ ge⸗ ladener Regen zur Erde fallen. Die Gewitter⸗ Elektrizität entſteht oͤurch Zerſtörung der zu Milliarden in der Luft vorhandenen Waſſertröpf⸗ chen, die bei ſtarken aufſteigenden Luftſtrömungen zerriſſen und zerblaſen werden. Dadurch treten Spaunungsunterſchiede zwiſchen den höheren und niederen Atmoſphärenſchichten ein, die ſich im Blitz ausgleichen. Die Begleiterſcheinung dieſer Entla⸗ dung iſt der Knall. Folgen dieſe Knallgeräuſche raſch aufeinander, ſo entſteht das bekannte Rollen oͤes Donners, das noch durch das von der Erde zu⸗ rückgeworfene Echo verſtärkt wird. Bemerkenswert iſt die Tatſache, daß die elek⸗ triſche Spannung des Blitzes nicht ſo groß iſt wie allgemein angenommen wird. Die Erzeugung eines künſtlichen Blitzes von 1 Me⸗ ter Länge benötigt eine Spannung von etwa 2 Mil⸗ lionen Volt. Danach müßte die Energie eines mittleren Blitzes Tauſende von Millionen Volt be⸗ tragen. Man hat aber feſtſtellen können, daß ſeine Energie im Verhältnis nicht ſo bedeutend iſt, ſon⸗ dern höchſtens hinreicht, um eine mittlere Glüh⸗ lampe einige Stunden lang mit Strom zu ver⸗ ſorgen. 3 Ueber die Verteilung der Gewitter auf dem Erdball ſind im Laufe der letzten Jahre auf mehr als 3000 Stationen der Erde genaue Beobachtungen für ſtatiſtiſche Zwecke gemacht worden. Hiernach ergibt ſich folgendes Bild: Die gewitterreichſten Ge⸗ genden der Erde haben mehr als 100 Gewittertage im Jahre. Es ſind dies: Mittelbraſilien 110, Pana⸗ ma 135, Süd⸗Mexiko 140, innerer Kongo 150, Java 220. Java iſt demnach als das gewitterreichſte Land der Erde anzuſehen.— Gewitterarm ſind die Po⸗ larzonen und die ſubtropiſchen Hochdruckgürtel(Sa⸗ hara, Arabiſche Wüſte uſw.). Hier ſind im Jahre höchſtens vier Gewitter. Sehr gewitterarm iſt auch die nordamerikaniſche Weſtküſte bis 32 Grad nördl. Breite, und Auſtralien, ferner die Küſte der Wal⸗ ſiſchbaf, von Swakopmund und Mittelchile. Ge⸗ biete, in denen ein Donner nur ſelten oder faſt nie zu hören iſt, ſind die antarktiſchen Regionen. Im Vergleich zu dieſen Zahlen iſt Deutſch⸗ land kein gewitterreiches Land. Im allgemeinen ſteigt die Gewitterhäufigkeit mit der Annäherung an die Gebirge. Große Ebenen ſind im Vergleich zu ihrer Umgebung gewitterarm. Die Grenzweite der Zahl der Gewittertage ſind in Noroͤdeutſchland 30 bis 32 an verſchiedenen Orten des Binnenlandes und 12 bis 14 an einigen Stellen der Oſtſeeküſte. Süddeutſchland weiſt 38 Gewitter⸗ tage im Gebirge und 17 in anderem bergigen Ge⸗ lände auf. Das Maximum der Gemwitetrhäufigkeit fällt bei uns in die Monate Juni und Juli. Der Winter iſt gewitterarm. Am meiſten treten die Ge⸗ witter in Deutſchland zwiſchen 2 und 4 Uhr nach⸗ mittags auf, am ſeltenſten morgens zwiſchen 6 und 8 Uhr. Wintergewitter ſind dagegen zumeiſt nächt⸗ liche Erſcheinungen. Das Meteorologiſche Amt des amerikaniſchen Luftminiſteriums gab bekannt, daß in jeder Se⸗ kunde etwa 360 000 Blitze über den Eroͤball zucken und im Durchſchnitt etwa 44000 Gewitter täglich zur Entladung kommen. Auf der ganzen Erde wer⸗ den jährlich etwa 10000 Menſchen vom Blitz ge⸗ troffen. Davon entfallen auf Deutſchland im Durchſchnitt 200 Menſchen pro Jahr. Unter ihnen befinden ſich beſonders Leute, die im Freien tätig ſind oder die während eines Gewitters Schutz unter Bäumen ſuchen. Unter einer Million Gebäude wer⸗ den in Deutſchland jährlich etwa 310 zündende oder ſonſtwie zerſtörende Blitzſchläge gezählt. Baden⸗Vadener Erſtaufführungen — Baden⸗Baden, im Februar. Die Städtiſchen Schauſpiele Baden⸗Baden haben unter Intendant Heyſer den Ruf vergangener Tage erneuert: ein zu beachtenswerter künſtleriſcher Ge⸗ ſchloſſenheit geſtaltetes„Theater der Erſtaufführun⸗ gen“ zu ſein. Da iſt jetzt Hanns Grobſchs Schau⸗ ſpiel„Herr Varnuhuſen liquidiert“, auf das ſtäpkſte erfüllt von der Idee, daß alle innere Er⸗ neuerung des Volkes vom inneren Neuwerden des einzelnen ausgeht. Unter Dr. Vulpius' behutſam auflockernder Spielleitung ergreift es in ſeiner wirk⸗ lichkeitsnahen Darſtellung das Publikum. Dann Paul Ernſt. In ſeinem Luſtſpiel„Pantalon und ſeine Söhne“ verbirgt er die Tiefe ſeiner kämpferiſchen Weltanſchauung gleichſam unlker lachenden Roſen und ſtreut mit der ſonnigen Hei⸗ terkeit ſeines an Shakeſpeares Verwechflungskomö⸗ dien erinnernden Ausſchnitts aus einem Karneval in Venedig, eitel Frohmut in die Herzen. Ein glän⸗ zender Abſchluß zugleich der Spielleiter⸗Gaſtſprele vorn Hellmuth Ebbs Berlin, der ſoeben noch mit einer prächtigen Aufführung von Lipps„Pfinagſt⸗ vorgel“⸗Moritat ſein umfaſſendes Können gezeigt. Mit großem Behagen ergötzt ſich das Haus in der folgenden Erſtaufführung an dem Feuerwerk, das Kurt Goetz in ſeiner Komödie„Ingeborg“ — von Rolf Gerths Spielleitung wie ein Kabi⸗ nettſtück herausgebracht— aufſteigen läßt. Das letzte im Reigen der hier noch neuen Stücke, Zdenko von Krafts unkräftiges Schauſpiel aus der Zeit von Preußens Erniedrigung,„Maria Gar⸗ land“, wird von Henny Porten und ihrer Gaſt⸗ ſpieltruppe dem Publikum nicht allzu nahe gebracht. Sein äußerer Erfolg beruht in der herzlichen Be⸗ grüßung des vielumhuldigten Filmlieblings in der Titelrolle und in Rudolf Eſſeks künſtleriſch⸗ſtarker Herausarbeitung ihres franzöſiſchen Gegenſpielers. A. H. Käthe Dorſch als„Candida“ im Deutſchen Theater, Berlin. Mehr als drei Jahrzehnte über⸗ dauert uun Bernard Shaws Myſterium der Liebe „Candida“ die Anſtürme der Zeit. Bald ſah man in dem Stück eine Ibſen⸗Nachfolge, warf ſich auf das Problem der Freiheit der Wahl der Frau, bald legte man den Nachdruck auf das Erlebnis des jungen Dichters, der zum erſtenmal in das Geheimnis der Liebe hineinſchaut. Aber zuletzt lebt das mit ſatyri⸗ ſchen Arabesken ausgeſchmückte Stück doch von der Frauengeſtalt, von der Hauptgeſtalt, von Candida. Käthe Dorſch iſt nun eine wirkliche Candida, zart und mütterlich, liebend und Geliebte zugleich, voll ſeeliſcher Heiterkeit und echter Erhabenheit. Darum wirkt Bernard Shaws Stück immer wieder über⸗ zeugend, weil ihm hier eine Frauengeſtalt gelungen iſt, die nicht nur einmalig in ſeinem Werk, ſondern⸗ in der Dramenliteratur überhaupt iſt. In der Re⸗ gie von Paul Otto wurde Camdida gar nicht erſt zwiſchen die beiden Männer geſtellt. Sie gehörte in der Auffaſſung von Käthe Dorſch von Anfang an ihrem Mann, dem guten Paſtor Morell, dem Ewald Balſer ſehr ſympathiſche Züge lieh; und für ſie war der junge Dichter Marchbanks, den Albin Sko⸗ o a genialiſch bohemehaft kennzeichnete, nur das fröh⸗ liche Spielzeug, das die reife Frau braucht, um ſich ihres Siegesgefühls immer wieder zu vergewiſſern. So gab es ein ſehr rein ausklingendes Zuſammen⸗ ſpiel, das in ſeeliſche Tiefen vordrang. Das Myſte⸗ rium der Liebe wurde wirklich offenbar; der ehr⸗ furchtsloſe Spötter Shaw trat ganz zurück. Des⸗ wegen war der Beifall groß. a — u ä Mittwoch, 19. Februar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 84 Die Stadiseife Mannheim, den 19. Feberuar. Polizeibericht vom 19. Jebruar Tödlicher Verkehrsunfall auf der Autobahn In der Nacht zum 19. Februar um 3,30 Uhr ſtieß auf der Reichsautobahn zwiſchen Seckenheim und Friedrichsfeld aus noch nicht geklärter Urſache ein Fernlaſtzug aus Schwalbach im Taunus gegen den Unterbau einer Brücke. Bei dem Anprall wurde der neben dem Fahrer ſitzende Beſitzer des Laſt⸗ zuges, der 28jährige ledige Karl Kircher, ſofort ge⸗ tötet. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Gerichtliche Unterſuchung iſt eingeleitet. Wegen Diebſtahls wurden zwei Männer von hier feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Vorſicht bei Nebel! Geſtern früh fuhr in der Käfertaler Straße ein Lieferkraftwagen auf den Gehweg und gegen eine dort ſtehende Gaslaterne, die vollſtändig zertrümmert wurde. Auch das Kraft⸗ ſahrzeug wurde beſchädigt. Urſache des Unfalls war der dichte Nebel. Mangelhafte Beleuchtung der Kraftfahrzeuge. Bei einer in vergangener Nacht in der Schloß⸗ gartenſtraße vorgenommenen Prüfung der Kraft⸗ fahrzeuge in bezug auf Beleuchtung ergaben ſich 36 Beanſtan dungen. Außerdem wurden 5 Fahr⸗ zeuge wegen anderer techniſcher Mängel beanſtandet. Leichenländung. Die Leiche des am 17. Februar in einem Baggerweiher bei Neckarau ertrunkenen 6jährigen Knaben wurde am 18. Februar vnrmit⸗ tags geländet. Härtebeihilfen im Februar beantragen Wie bereits amtlich mitgeteilt wurde, erhalten auf Grund einer Durchführungsverordnung zum Geſetz über Zinsermäßigung bei den öffentlichen Anleihen bedürftige Perſonen deutſcher Staats⸗ angehörigkeit, die im Inland ihren Wohnſitz haben und das Angebot auf Zinsherabſetzung angenommen haben, eine Härtebeihilfe, wenn der Geſamt⸗ betrag ihrer Einkünfte den Betrag von 1200 Mark jährlich nicht überſtiegen hat. Die Härtebeihilfe, deren Höhe noch nicht endgültig beſtimmt iſt, wird erſtmalig für die Zeit vom 1. Juli 1936 bis 30. Jun 1937 gewährt. Der Grenzbetrag von 1200 Mark er⸗ höht ſich für den Ehegatten um 300 Mark und für jedes minderjährige und erwerbsunſähige Kind um 200 Mark. Beſonders ſei darauf hingewieſen, daß die Härtebeihilfe beantragt werden muß, und zwar muß der Antrag für die Gewährung einer Härtebeihilfe für die Zeit vom 1. Juli 1936 bis 30. Juni 1937 noch im Monat Februar geſtellt werden. Wer den Antrag bis Ende des jetzt laufen⸗ den Monats nicht einreicht, hat für das Jahr 1936/37 keinen Anſpruch auf Härtebeihilfe. Der Antrag iſt bei dem Bezirks fürſorgeverband(nicht Orts⸗ fürſorgeverband) zu ſtellen, in deſſen Bezirk der Antragſteller wohnt. Gegen ablehnende Beſcheide ſteht dem Antragſteller innerhalb von zwei Wochen die Beſchwerde an die Aufſichtsbehörde über den Be⸗ zirksfürſorgeverband zu. Einzulegen iſt die Be⸗ ſchwerde beim Bezirksfürſorgeverband. Frau Teryſichore in der„Libelle Ein nettes Faſchingsprogramm Es iſt keine ſchlechte Idee von der Direktion des „Libelle“⸗Kabaretts geweſen, ſich für dieſe dritte FJebruaxwoche, da die Wellen des Faſchings bereits gefährlich das menſchliche Gemüt beſpülen, ein Programm verſchreiben zu laſſen, das ganz der leichteſten aller Muſen, der liebenswürdigen Frau Terpſichore, geweiht iſt. Tanz und nochmals Tanz, teils akrobatiſch, teils grotesk, iſt das A und O des Abends, den Max Eberti, der famoſe Anſager vom Frankfurter Schumann⸗Theater, mit nie ver⸗ ſiegendem Redefluß zu ſchönſtem Erfolg ſteuert. Eberti, der die Vorzüge eines gut ausſehenden eleganten Mannes mit der Gabe, Stimmung zu ſchaffen und ein ganzes Völkchen mit Heiterkeits⸗ bazillen erfolgreich impfen zu können, vereint, führt die Regie mit Schwung und nötiger Keßheit. Als erſte Darbietung nennt er Brüny Bergkh, eine hübſche, gutgewachſene Frau, die zuerſt in groteskem Steptanz, dann in einem Walzer und ſchließ⸗ lich prächtig in einer ulkigen Perſiflage auf einen verliebten Wachſoldaten gefällt.— Das Gegenſtück zu ihrer Brünettheit iſt die blonde Jlly Argo, die ſo niedlich ausſieht, daß man es kaum zu glauben ver⸗ mag, daß ſie über ſo beachtliche Bizepskräfte ver⸗ fügt. Vor einem ſehr auf Seefahrt abgeſtimmten Hintergrund treibt ſie allerhand Gymnaſtik, ſchwingt Keulen trommelt im Kopfſtand mit den Füßen auf einer Metalltrommel und produziert ſich ſchließlich in einem ſchwierigen artiſtiſchen Stücklein auf ſchwingen⸗ der Schaukel, was ihr ſtürmiſchen Beifall einträgt. Im Anſchluß daran ſpringen Deli und Rix Ohli ins Rampenlicht und tanzen Karikaturen, die glän⸗ zend einſchlagen. Beſonders der männliche Part⸗ ner, der uns lebhaft an ſeinen luſtigen Kollegen Pong erinnerte, vermag lebhaft zu gefallen.— Weiter geht es tanzenderweiſe. Da ſind noch Jack Peary und Mary, die zuerſt einmal beweiſen, daß ſie genau ſo gut ſtepen können wie die ſmarteſten Boys und Girls in irgendeinem Broadway⸗Kabarett. Dann zeigt der Jack ſich im Spagat und baut einen ſchwierigen Handſtand mit je drei Fingern auf zwei Holzſäulen. Viel Applaus! Um einen heiteren Schluß iſt Paul Galley, der uns Mannheimern nicht unbekannte Muſikalelown, bemüht, der zwiſchen Grock und den Fratellinis hin und her pendelt und doch eine ganz eigene originelle Note beſitzt. Sehr ſpagig, wenn er auf ſeinem Geigenkaſten eine Melodei herunterſpielt und nachher ſeine bemalte Glatze als Marionettenkopf verwendet, dieweil ſeine Füße mit der Bearbeitung eines Schellenbaumes be⸗ ſchäftigt ſind. Vom Hausorcheſter Weigelſchmidt iſt zu behaupten, daß es ſeiner Aufgabe, die Geſcheh⸗ niſſe auf der Bühne muſikaliſch zu illuſtrieren und im Saal die bereits vom Conférencier angekurbelte Faſchingsſtimmung wachzuhalten, vollauf gerecht wird. Der Reſt iſt Tanz. CW. Lehrlingsberatung im Schaufenſter Immer näher rückt der Tag der Schulentlaſ⸗ ſungen, und für manchen Entlaßſchüler bereitet die Berufswahl noch Sorgen. Gilt es doch, ſich für einen Beruf zu entſcheiden, der einem auch Freude macht. Um nun dieſe Berufswahl zu erleichtern, haben einige Mannheimer Geſchäfte in ihren Schau⸗ fenſtern Arbeiten ausgeſtellt, die einen Querſchnitt durch dieſen und jenen Beruf zeigen. Es iſt nur ſchade, daß ſich dieſem lobenswerten Vorgehen nicht alle Geſchäfte angeſchloſſen haben, ſo daß alle wich⸗ tigſten Berufe vertreten ſind. Aber was nicht iſt. das kann ja im nächſten Jahre nachgeholt werden. Wie eine Schreinerwerkſtatt ausſieht, zeigt ein Möbelgeſchäft in M in der Breiten Straße, wo man auch die Herſtellung von Furnieren zu ſehen bekommt. Schief über der Straße in den Schaufenſtern eines Pelzgeſchäftes in O 1 wird ſehr überſichtlich der Werdegang eines Pelzman⸗ tels und eines Fuchspelzes erläutert. Man kann von der Wahl der Felle über die verſchiedenen Zwi⸗ ſchenſtadien bis zum fertigen Stück alle Arbeits⸗ vorgänge verfolgen und ſich ſo ein Bild von den Arbeiten machen, die ein Kürſchner auszuführen hat. Nicht weit davon, in N 1 lim Kaufhaus), hat ein Stahlwarengeſchäft um ein großes Bild von einem Breithammer viele Arbeiten aus der Werkſtatt eines Meſſerſchmieds ausgelegt. Man ſieht, wie ein Raſiermeſſer entſteht, und kann Kunſtſchmiedearbei⸗ ten aus mehreren Jahrhunderten bewundern. Da man doch ſchon in der Breiten Straße iſt, lenkt man ſeine Schritte zu einem Hutgeſchäft in F. wo man gezeigt bekommt, welches Material für die Hüte benötigt wird und welches die einzelnen Ent⸗ wicklungsformen eines Herrenhutes ſind. In den Planken iſt die Fortſetzung dieſer ſehr intereſſanten Schaufenſter. Ein Schuhgeſchäft am Strohmarkt in O0 4 hat zwar keine Schuhmacher⸗ werkſtätte aufgebaut, hat aber doch alles ſo zuſam⸗ mengeſtellt, daß man ſehr genau verfolgen kann, aus welchen Teilen ſich ein Herrenſchuh zuſammenſetzt. Aus den einzelnen Stücken iſt unſchwer zu erkennen, welches Können von einem Schuhmacher verlangt wird. Gegenüber in P 4 hat ein Kleidergeſchäft aus⸗ geſtellt und zeigt, was Maßarbeit bedeutet. Die verſchiedenen Anzüge ſind ſo hergerichtet, daß nicht nur die Zutaten zu ſehen ſind, ſondern auch die Bedeutung der Maßarbeit hervorgehoben wird. Recht anſchaulich iſt die Stoffbahn, auf der die verſchie⸗ denen Teile aufgezeichnet ſind, aus denen ſich ein Anzug zuſammenſetzt. In 0 7 hat die Verkaufsſtelle einer Mannheimer Kraftwagenfabrik Teile aus der Lehrwerk⸗ ſtätte ausgeſtellt, die Präziſionsarbeit in höchſter Vollendung darſtellen, und ſchließlich findet man im gleichen Quadrat an der Waſſerturmecke in dem Schaufenſter eines Juweliers die Arbeiten aus einer Golo ſchmiedewerkſtätt e. Neben dem Urſprungsmaterial des Schmucks werden Ar⸗ beiten aus den Händen von Lehrlingen und aus eigener Werkſtätte gezeigt, und daneben iſt ſehr überſichtlich das Handwerkszeug eines Golodſchmieds aufgebaut. Mögen dieſe Ausſtellungen dazu beitragen, die Berufswahl zu erleichtern. Jedenfalls ſteht feſt, daß durch dieſe Schaufenſtergeſtaltung die Mannheimer Geſchäftsleute in wirkungsvoller Weiſe die gegen⸗ wärtig in der Kunſthalle gezeigte Ausſtellung des Arbeitsamts Mannheim unterſtützen. Prinzeſſin Ehjriede. Proklamation der Prinzeſſin Karneval 1936 in der Sitzung der Fröhlich Pfalz“ Höhepunkt der Sitzung, die die„Fröhlich Pfalz“ am Dienstag im Palaſtkafſee„Rheingold“ abhielt, war die Vorſtellung der Prinzeſſin, die nach der Pauſe feierlich eingeholt wurde. Präſident Bau⸗ müller eröffnete die Sitzung, die weit beſſer als ihre Vorgängerin war, unter lebhaftem Beifall mit der Feſtſtellung, daß das anſehnlich gefüllte Haus beweiſe, daß ſich die„Fröhlich Pfalz“ nach wie vor der Sympathien der Einwohnerſchaft erfreue. Es ſei dem hohen Elferrat bekannt, daß in letzter Zeit trotz Zenſur in der Bütte über die Schnur gehauen worden ſei. Da er ſich gegen derartige unliebſame Ueberraſchungen nach Möglichkeit ſchützen müſſe, werde ſämtlichen Büttenrednern und Humoriſten im Voraus eine ſcharfe Verwarnung erteilt, die unter keinen Umſtänden zurückgenommen werde. Das Miniſterium laſſe nicht mit ſich ſpaßen. Staot⸗ verweis und Hungerkur würden ihre Wirkung nicht verfehlen. Mit Genugtuung und Anerkennung ſei ſtellt, daß die Büttenreden diesmal in keiner feſtge⸗ und humoriſtiſchen Vorträge Weiſe zu beauſtanden waren. Man hatte alſo aus der abfälligen Kritik, die über die vorhergegangene Sitzung gefällt werden mußte, die Lehre gezogen, die im Intereſſe des Mannhei⸗ mer Karnevals erforderlich iſt. Den Vogel ſchoß wieder ein Ludwigshafener, Hoffſtätter, der Vizepräſident der Rheinſchanze“, ab, der als Dienſt⸗ mann derartig viel Witzraketen abbrannte, daß der Vortrag ſich zu einem großen Heiterkeitserfolg ge⸗ ſtaltete. Viel trug dazu neben dem Inhalt die vor⸗ zügliche Wiedergabe bei. Präſident Baumüller ſtellte denn auch mit Recht feſt, daß der Nachbar„vum überm Rhein“ wieder ſein Meiſterſtück gemacht hatte. Das„Luha!“, das der Präſident auf die„Rhein⸗ ſchanze“ ausbrachte, fand brauſenden Widerhall. Karl Spindler der Aeltere, der als„miß⸗ vergnügter Zeitgenoſſe“ ein ausgezeichneter Eis⸗ brecher war, folgte im zweiten Teil ſein Sohn, der als Apothekerlehrling wieder einen großen Erfolg erzielte. Zur Anfeuerung der Stimmung trug wei⸗ ter weſentlich der Ludwigshafener Vogt bei, zu⸗ erſt als Humoriſt, um als Büttenredner die Sitzung abzuſchließen. Seine Gattin, die die Männer vor und nach der Hochzeit unter die kritiſche Lupe nahm, hatte ſich ebenfalls über Mangel an Heiter⸗ keitsausbrüchen nicht zu beklagen. Mina Schweb⸗ ler, die als Büttenrednerin im Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Karneval auch diesmal in vorderſter Reihe ſteht, ſtimmte als nach einem Lebenskameraden Aus⸗ ſchau haltende Witwe ein gar bewegliches Klage⸗ lied über die ſchlechte Männerwelt an. Heiterkeits⸗ ſtürme entfeſſelte ebenfalls Hand ſch uh macher vom Nationaltheater, vor allem, als er einen jugend⸗ lichen Obſthändler beim Proben ſeiner Ware nach⸗ Jaſching beim Reichsbahn-Turn⸗ und Sportverein Unter der Loſung„Alles kummt und lacht“ ver⸗ anſtaltete der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sport⸗Verein in ſeiner prächtig geſchmückten Turnhalle einen Fa⸗ ſchingsabend, der in allen Teilen mit viel Beifall aufgenommen wurde. Das reichhaltige Programm wickelte ſich unter der Führung des Elferratspräſi⸗ denten Albrecht, der ſelbſt eine Stimmungskanone war, in einer Form ab, die dem Motto des Abends alle Ehre machte. Als erſte ſtieg die Jugendturnerin Albrecht in die Bütte. Kaum war der Beifall für das Turnerinnenballett(Leitung: Frau Schmedͤding) verrauſcht, als ſich Willi Licht mit ſeinem herrlichen Bariton die Herzen der Zuhörer gewann. Unter großer Begeiſterung zogen nun die drei luſtigen Geſellen des Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sport⸗Vereins Dörſam, Haier, Zimmermann) ein. Anſchließend brachte der in die Bütte geſtiegene Turner Knäbel die Lacher auf ſeine Seite durch die Preisgabe ſei⸗ ner Familienverhältniſſe. Dörſam und Haier ſorg⸗ ten für einen Bombenabſchluß der erſten Halbzeit durch das Schauſpiel„Der Kunſtſchütze“. Nach einem allgemeinen Lied ſtiegen Haier und Zimmermann in die Bütte. Einen künſtleriſchen Genuß bereitete der Turner Leonhard, der Erſtaunliches als Jon⸗ gleur zeigte. Eine nette Abwechſlung bildeten die ahmte. Das war Komik, die auf einer hohen künſt⸗ leriſchen Stufe ſtand. Prinzeſſin Elfriede führt ſich auf das vorteil⸗ hafteſte ein Generalfeldmarſchall von Seeger erhielt vom Präſidenten den Auftrag, die Prinzeſſin in den när⸗ riſchen Raum, der übrigens recht geſchmackvoll aus⸗ geſchmückt iſt, zu geleiten. Präſident Baumüller ſtellte die Prinzeſſin, die ſofort aller Herzen ge⸗ wann, als Elfriede JI. vom Hauſe Theilacker vor. Als er weiter bekanntgab, daß Ihre Tollität ein ech⸗ tes Mannheimer Kind ſei, zeigte der ſtarke Beffall, daß die biloͤhübſche Vertreterin der Mannheimer weiblichen Jugend gewonnenes Spiel hatte. Der Redner gelobte im Namen des Elferrates ewige Treue bis zum Aſchermittwoch und überreichte der Prinzeſſin einen Blumenſtrauß. Der General⸗ feldmarſchall durfte der Prinzeſſin den Orden des Abends umhängen und dann tat Ihre Tollität einen kräftigen Schluck aus dem Ehrenbecher, ehe ſie recht ausdrucksvoll die Proklamation verlas, die mit einem Aha! auf die„Fröhlich Pfalz“ ſchloß. Dann nahm ſie hinter dem Elferrat zwiſchen zwei Pagen Platz. Vortreffliche geſangliche Darbietungen Bereichert wurde die Unterhaltungsfolge, die ſich bis nach Mitternacht hinzog, durch ausgezeichnete Vorträge eines Quartetts des Kurpfälzi⸗ ſchen Männerchors, das vor allem durch den hervorragenden Zuſammenklang der durchweg ſchönen Stimmen und die empfindungsreiche Vortragsweiſe auf das angenehmſte überraſchte. Die ſechs Sänger (Dirigent Willy Korn), die zweimal auftraten, wurden dermaßen gefeiert, daß ſie um eine Zugabe nicht herumkamen. Hoffentlich haben wir noch recht oft das Vergnügen, dieſen ausgezeichneten Sängern zit lauſchen. Auch der Lautenſänger Stauch fiel nicht aus dem Rahmen, obwohl er noch nicht voll⸗ ſtändig ausgebildet iſt. Lob verdient ebenfalls die Hauskapelle Walter Kern, die, wie der Präſident anerkennend betonte, ſofort den faſchingsmäßigen Dreh weghatte und als ungemein humorvollen Soliſten ihren Poſauniſten Fuchs vorſchickte. Bei dem Geſang der allgemeinen Lieder wurde auch die Ranzengarde nicht vergeſſen, die den Ehren⸗ dienſt verſah. In die Ehrungen wurde Herr Höfer der Aeltere, der Inhaber des Palaſt⸗Kaffees, ein⸗ geſchloſſen, der in ſeinen Dankesworten der Hoff⸗ nung Ausdruck gab, daß er 1937 in ſeinem Lokal auch den„anderen Verein“ als Zeichen dafür begrü⸗ ßen dürfe, daß das für den Mannheimer Karneval ſo notwendige einträchtige Zuſammenwirken zur Tat geworden ſei. Und dann ſchloß Präſident Bau⸗ i Fritz müller, der den erſten Teil vom„Vize“ Appel leiten ließ, die Sitzung mit der Mitteilung, daß die letzte närriſche Zuſammenkunft am Roſen⸗ montag im Stammlokal„Arche Noah“ ſtattfindet. Sch. Zithervorträge des Zitherklubs„Almenrauſch“. Frau Hertlein nahm in ihrer Büttenrede die Männer dazwiſchen und fand hauptſächlich bei den Damen ſtürmiſchen Beifall. Unter der Einſtudierung von L. Plettner erfreuten Frauen des Vereins die Zu⸗ ſchauer mit einem Tanz. Eine humorgewürzte An⸗ ſprache des Präſidenten Albrecht ſchloß den offiziellen Teil der Veranſtaltung. Anſchließend wurde ge⸗ tanzt. Eine aus Berufsmuſikern zuſammengeſtellte Kapelle ſorgte für ausgezeichnete Stimmung. F. „Es gibt bloos an Lallehaag!“ Das iſt das diesjährige Motto der großen Kar⸗ nevalsgeſellſchaft„Heiterkeit“⸗Feudenheim. Nach altem Brauch wird auch in dieſem Jahre in Feu⸗ denheim wieder ein großer Umzug ſtattfinden. Die„Heiterkeit“, die ſchon Jahrzehnte dem Humor huldigt, bringt immer ſchöne, ſinnreiche und volks⸗ tümliche Wagen, die aus Mitteln der einzelnen Ver⸗ eine Feudenheims aufgebracht werden. Der diesjährige Karnevalszug, der am Faſt⸗ nachtsdienstag, nachmittags um 3 Uhr, vom Stapel läuft, beſteht aus 15—20 ſchön ausgeſtatteten originellen Wagen mit Reitern und viel Fußvolk. Er wird gleichzeitig eine ſehenswerte Pferdeſchau ſein, da die hieſigen Landwirte ihr beſtes Pferde⸗ material zur Verfügung ſtellen werden. Es iſt nun der Wunſch aller Feudenheimer, am Faſtnachtsdienstag ebenſoviel Mannheimer wie an der Kirchweihe begrüßen zu dürfen. Die einheimi⸗ ſchen Geſchäftsleute, insbeſondere die Metzger und Wirte, werden für das leibliche Wohl ihrer Gäſte aufs beſte ſorgen. Alſo heißt die Parole für Faſtnachtsdienstag: „In Feidene am Lallehaag, do werd's am Dienstag ſchä! Drum ſolle alle Mannemer mol naus nach Feidene gäh'.“ Die Polariſation des Lichtes In früheren Vorträgen hatte der Leiter des Pla⸗ netariums, Prof. Dr. Feurſtein, ausführlich über die Wellennatur des Lichtes, ſeine Fortpflanzungs⸗ geſchwindigkeit uſw. geſprochen. Zweck ſeiner jüng⸗ ſten Darlegungen war es, die Zuhörer mit den Po⸗ lariſationserſcheinungen des Lichtes bekannt zu machen. Man verſteht darunter die Zurückführung der Schwingungen eines Lichtſtrahls auf eine Ebene. Elektromagnetiſche Wellen, die mit einem Oſzillator erzeugt werden, ſind ſtets polariſiert, inſofern die elektriſchen Schwingungen ſtattfinden in einer Ebene, oͤie öͤurch die Achſe des Oſzillators geht, und die magnetiſchen in einer dazu ſenkrechten Ebene. Um die Polariſationserſcheinungen des Lichtes auf eine Schirmwand zu werfen, bediente ſich der Redner eines Apparates und verwendete als Polariſator ein Kalkſpatprisma, das eine Doppelbrechung des Licht⸗ ſtrahls verurſachte. Auf dem weißen Schirm waren zwei Lichtſtrahlen zu ſehen. Als Entdecker der Po⸗ lariſation iſt Malus anzuſehen, der ſchon 1810 er⸗ kannte, daß der Polariſationswinkel für verſchiedene Subſtanzen verſchieden iſt und mit dem Brechungs⸗ verhältnis wächſt. Aus dem beobachteten Polariſa⸗ tionswinkel kann man ſchließen auf die Art und Be⸗ ſchaffenheit der Mineralien auf der Erde und den Himmelskörpern; man kann ſie aber auch anwenden auf Tiere, Pflanzen und Menſchen. Die Polariſa⸗ tion ermöglicht einen Einblick in den Aufbau des pflanzlichen, tieriſchen und menſchlichen Lebens, der auch in biologiſcher Beziehung von großer Bedeu⸗ tung iſt. Die Entdeckung des zur Behandlung der Zuckerkrankheit unumgänglich notwendigen Inſu⸗ lins ſteht in innigem Zuſammenhang zur Polari⸗ ſation. Filmrundſchau Alhambra:„Ein Teufelskerl“ Hinter dem reichlich mäßig auftragenden Titel „Ein Teufelskerl“, der aus Hans Albers Film⸗Arſenal ſtammen könnte, verbirgt ſich eine nett erfundene, in heiterer Verſpieltheit freundlich dahinplätſchernde Geſellſchaftskomödie aus jenem engliſchen Milieu, das anſcheinend ſeit einiger Zeit beſonders filmbeliebt geworden iſt. Guſtav Fröhlich ſteht als ſcharmanter Leut⸗ nant und herzenbetörender Frauenliebling im Brennpunkt. Es iſt ihm vom Drehbuchverfaſſer und Spielleiter aufgegeben, eine Reihe Huſarenſtreiche auf dem Kampfgefild der Liebe zu vollführen. Er ſchlägt ſich voll bezwingender Eleganz mit Wider⸗ ſtänden aller Art herum, bedichtet und beſchwindelt ſeinen Oberſt, der ihm als Nebenbuhler ins Ge⸗ hege zu kommen droht, leckt mit lächelnder Jungen⸗ haftigkeit wider den puritaniſchen Stachel einer von Adele Sandrock verkörperten mumienhaften Herzogin Old Englands, fährt in der Maske eines Droſchenkutſchers veitſchenknallend durch die Nacht, bringt als Reitknecht einen wilden Gaul zur Raiſon und macht, als herrſchaftlicher Diener verkappt, auch im Frack eine fabelhafte Figur. Schließlich ſegelt er mit Flugzeug und Fallſchirm ins happy end hinein und kriegt die ſchöne Lida Baarova, die ihm ja ohnehin gehört, und die hier wieder durch ihre zurückhaltende, mit ſparſamen Mitteln geſtal⸗ tende Darſtellungsart feine Wirkungen erzielt. Lizzi Holzſchuh, Fritz Odemar und Georg Alex⸗ an der ſind in heiter beglänzten Rollen vom Spiel⸗ leiter Georg Jakoby an die rechten Plätze geſtellt. Ein ſamoſes Domeſtikenpaar: Grit von Elben und Rudolf Karl. Beſonders Letztgenannter hat Gelegenheit, ſeine bemerkenswerte, vom Wiener Dialekt untermauerte, der Komik Moſers ange⸗ näherte Begabung ſpielen zu laſſen. 5 Im Ganzen: ein leichtgewichtiger, doch ſauber gearbeiteter Unterhaltungsfilm um Guſtav Fröhlich, dieſe Inkarnation frechdachſiger Liebenswürdigkeit. Ihm kann niemand böſe ſein. c o. e. * Schauburg:„Familie Schimek“ Ein Verſuch, die Tragikomödie des gealterten, überdrehten Tiſchlers Schigl in den Tonfilm zu überſetzen, mußte naturgemäß auf ungewöhnliche Schwierigkeiten ſtoßen. Iſt doch die Hauptrolle faſt ganz auf das Wort geſtellt, indes die eigentliche Handlung wenig Effekte enthält, die durch ſich ſelbſt mitreißen und feſſeln. E. W. Emo als Regiſſeur hielt es überdies für angebracht, den menſchlichen Gehalt des Stückes zu verdrängen durch die Ein⸗ grenzung der weiblichen Umwelt in die Vorkriegs⸗ node der engen Röcke und Wagenradhüte.— Dazu kommt als ſtärkſte Hemmung für ein exlebendes Mitgehen des willigen Zuſchauers, daß die unmög⸗ liche Akuſtik des Schauburgtheaters die ſprachliche Akrobatik der Hauptfigur faſt unverſtändlich und unwirkſam macht. Hans Moſer iſt trefflich bemüht, dem Schigl Kontur und menſchliche Subſtanz zu geben. Käthe Haack als Frau Schimek bleibt farblos, dagegen erledigt Grete Weiſer ihre Rolle als Frau Kal⸗ tenbach mit bekannter Bravour. Redlich mühen ſich in weiteren Aufgaben Fritz Odemar, H. A. Schlettow, Hilde Schneider. Paul Bend ow weiß ſeine Rolle als Kaltenbachs Kompagnon mit angeborener Schüchternheit wirkungsvoll auszuſtat⸗ ten.— Im Beiprogramm„Kairo und der Nil“, ferner feſſelnde Biloöͤberichte von der Winter⸗ Olympiade. Ny. e Radfahren lebenslänglich unte rſagt Die Orts⸗ polizeibehörde in Liegnitz hat einem Radfahrer, der im betrunkenen Zuſtande einen Fußgänger der⸗ art ſchwer verletzt hatte, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte, unabhängig von dem gegen ihn eingeleiteten Strafverfahren die Führung eines Fahrrades für dauernd unterſagt. Hinweiſe Vortrag in der ſtädtiſchen Kunſthalle. Am Don⸗ nerstag und Freitag ſpricht in der ſtädt. Kunſthalle Prof. Dr. K. Gerſtenberg, Halle, über:„Das Caſino Maſſimo, eine Hochburg deutſcher Kunſt in Rom.“ 7 5 Se ite Nummer 84 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Februar 19³⁰ — Mittwoch, 19. Wenn das Glück vom Himmel fällt: II. Ein Arbeitsloſer wird reich bei meiner Das große mit dem Tauſend⸗ Der zweite Glückspilz, auf den ich Suche ſtieß, war von anderem Schlage. Glück überraſchte ihn vor vier Jahren Ergebnis, daß er plötzlich hundertachtzig markſcheine in Händen hielt. „, ich war genau 23 Jahre alt. Meine Eltern waren in der Juflation verarmt, hatten mich in die Kaufmannslehre gegeben. Mit achtzehn Jahren lam ich in Stellung als Handlungsgehilfe, mit 21 Jahren verlor ich ſie. Seither ſpielte ich in der Lotterie. Ich war ebenſo peſſimiſtiſch wie andere Arbeitsloſe meines Alters auch. Dir kann nur das große Glück helfen. ſagte ich mir. Anſonſten war ich gewiß arbeitswillig und beſcheiden in meinen Anſprüchen. Es fehlte mir nur das rechte Lebens⸗ ziel, und das iſt ja auch kein Wunder, wenn man, kaum im Beruf, ſchon wieder auf der Straße liegt.“ „Wie erfuhren Sie nun von ihrem großen Glück?“ Der junge Mann— wir wollen ihn Karl nen⸗ nen— erzählt weitſchweifig, wie er an jeder der öffentlichen Ziehungen teilnahm, bis...„Ich hatte meine Nummer ſo feſt im Kopf, daß mir kein Irr⸗ tum unterlaufen konnte. der Beamte mit meiner Anfangsziffer begann, ſchoß mir ſchon das Blut in den Kopf, es ſchien mir endlos zu dauern, Wie bis er die ganze Zahl ausgeſprochen hatte. Da wurde mir ſchwarz vor den Augen. Ein Mann neben mir packte mich erregt am Arm: Haben Sie Ich ſtarrte ihn an und ſagte langſam: „Nee, es war nur beinahe meine Nummer“. Da tröſtete er mich:„Das iſt mir ſeit ſechs Jahren ſchon oft ſo ergangen. Nichts für ungut. Einmal kommt die Reihe auch an 925 gewonnen? uns. Der Mann ſah ſehr elend und abgeriſſen aus. Es tat mir leid, daß ich ihn angelogen hatte, ſtatt ihm zu helfen. Ich ſtahl mich hinaus ins Treppen⸗ haus und wartete auf ihn. Ich ſah ihn aber nicht mehr. Er war wie vom Erdboden verſchluckt.“ Mit einem Groſchen in der Taſche „Merkwürdig, daß ich in der ganzen Zeit an nichts anderes gedacht habe. Ich vergaß ganz dar⸗ auf, zu fragen, wie ich zu meinem Gelde kommen würde. Ich lief zu Fuß nach Hauſe, da ich nur einen Groſchen in der Taſche hakte, und lachte immer laut vor mich hin, weil mir das ſo lächerlich vorkam. Auf einmal hatte ich eine Idee, ging in eine e und rief meine Stempelſtelle Der Beamte war ſehr ungnädig, und es war ja wohl auch dummes Zeug, was ich ihm e Er dachte wohl einen Betrunkenen in der Leitung zu haben und herrſchte mich an:„Stören Sie uns hier nicht! Was wollen Sie eigentlich?“ Da wurde ich richtig nüchtern und ſagte knapp und militäriſch: Der Arbeitsloſe, Kaufmannsge⸗ hilfe Px, bittet, aus den Liſten gelöſcht zu werden. Er hat ſoeben 180 000 Mark in der Lotterie gewon⸗ infolgedeſſen nen und kann keine Unterſtützung mehr in Anſpruch nehmen.“ Eine ganz ſtill. Dann ſagte der Beamte: Ihnen. Solche Kundſchaft möchten wir alle Tage haben.“ Dann wieder ſachlich:„Wie war alſo Ihr Name?! So wurde alles formgerecht erledigt. Später habe ich mir Vorwürſe gemacht, daß ich nicht noch einmal auf die Stempelſtelle ging, um alle dort Wartenden zu einem ordentlichen Eſſen einzuladen und ihnen das Notdürftigſte zu kaufen. Ich habe überhaupt die ganze Zeit über unter einem ſchlechten Gewiſſen gelitten, obwohl ich wirklich eine Menge Geld für gute Zwecke aus⸗ gab. Das wäre aber wohl jedem Arbeitsloſen ſo er⸗ gangen.“ Weile war es „Ich gratuliere Ein Auto und ein neuer Anzug „Meine Eltern nahmen die Nachricht ſehr ruhig auf. Mein Vater zeigte ſich etwas beſchämt, er hatte erſt zwei Tage zuvor gegen mein Lotterieſpiel ge⸗ wettert, und ich hatte ſcherzhaft geſagt:„Warte nur, wenn ich gewinne, kriegſt du nichts! Nun kehrte er ſeinen Stolz hervor, bis ich ihn in meinem Uebermut auf den Arm nahm und wie ein kleines Kind herumſchleppte. Da lachte er und war wieder vernünftig. Mutter weinte ein wenig vor ſich hin und ſagte nur immer: Es gibt alſo doch eine Gerechtig⸗ keit auf der Welt, der liebe Gott hat uns geholfen.“ Wieviel Geld ich nun wirklich beſaß, begriff ſie nicht ganz, oͤenn ſie meinte:„Nun wirſt dͤu dir vielleicht ein eigenes Geſchäft kaufen können. Dabei hätte es für ſämtliche Geſchäfte in unſerer Straße gelangt!“ „Und nun ging das große Ratſchlagen los—— 2“ „Nein, ſeltſamerweiſe nicht. Mein Vater, der ſicher ein ſparſamer und einfacher Menſch war, ſagte noch am nächſten Tage zu mir: Dieſes Glück iſt zu groß, wir können es nicht ſofort überſehen, es hat gar keinen Zweck, jetzt gleich große Pläne zu machen. Leg' das Geld auf die Bank, genieße dein Leben, bis der erſte Glücksrauſch vorbei iſt, du wirſt das Geld ja nicht gerade zum Fenſter hinauswerfen. Denke immer daran, was dir das Geld wert war, als du es nicht hatteſt. Nach einiger Zeit, wenn du wieder bei Vernunft biſt, wollen wir weiterſehen“ Dar⸗ iiber war ich ſehr froh. Ich traute mir augenblicklich nicht die Vernunft zu, wirklich etwas zu entſcheiden. Ich wollte auch das Gefühl meines Glückes ganz auskoſten. Das erſte war, daß ich mir ein kleines Auto kaufte. Der Verkäufer machte Augen, ich war noch recht abgeriſſen, von Rechts wegen hätte er zur Polizei telephonieren müſſen. Das hätte mir viel Spaß gemacht, aber es kam nicht dazu. Dann fuhr ich großartig bei den Gläubigern vor, wo wir ſo unſere kleinen Schulden hatten, und zahlte auf Heller und Pfennig. Sie ſtaunten nicht minder, ich wich aber ihren Fragen aus und murmelte nur ſo ungefähr, ich hätte jetzt wieder Verdienſt. Dann ſtaffierte ich mich aus und wunderte mich ſehr darüber, was ein Menſch alles braucht, der angeblich gut angezogen' ſein ſoll. Dann verſuchte ich, meine Eltern ebenfalls zur ‚Ausſtaffierung' zu bewegen, ſtieß aber auf harten Widerſtand. Meine Mutter duldete nur, daß ich ihr etwas zum Haus⸗ halt beiſteuerte. Aber zu ſonntäglichen Spazier⸗ fahrten mußte ich ſchon meine ganze Ueberredungs⸗ lunſt aufbieten. Mutter ſagte nur immer wieder: „Was das nur alles koſtet Dabei war ich gewiß kein Verſchwender, wenn ich auch an einem Tag mehr ausgab, als ſonſt in einem Monat. Mein erſter vernünftiger Gedanke war, meine Eltern auf Lebenszeit ſichertzuſtellen, und da ich ihren Widerſtand vorausſah, handelte ich, ohne ſie zu fragen. In einem nördlichen Vorort war ein Zweifamilienhaus zu verkaufen, ich kaufte die eine Hälfte mit einem kleinen Garten. Dazu kaufte ich eine Rente, die auch oer Mutter weitergezahlt wird, wenn ſie den Vater überlebt. Ich hatte es mit all dem ſehr eilig, denn ich war von meinen eigenen kaufmänniſchen Talenten nicht voll überzeugt. Unter dem Vorwand, wieder eine Spazierfahrt zu unternehmen, führte ich dann eines Tages meine Eltern in das Haus, übergab ihnen feierlich die Schlüſſel und die Renten⸗Anweiſung. Sie waren furchtbar böſe, nannten mich einen Ver⸗ ſchwender und verſicherten, daß ſie nicht wüßten, was ſie mit dem Hauſe anfangen ſollten; die alte Wohnung ſei viel bequemer geweſen, das viele Geld könnten ſie gar nicht verbrauchen, kurz und gut, ich müſſe alles rückgängig machen. Das ver⸗ ſprach ich dann auch, beſtellte den Spediteur, ließ die Wohnung ausſchreiben... und nach einigen Krachs hielten die Hausbeſitzer doch noch ihren Einzug. Als ſie ſich eingelebt hatten, konnten wir daran gehen, zu beraten, was ich mit dem immer noch an⸗ ſehnlichen Reſt anfangen ſollte. Mein Vater riet mir, ein Geſchäft zu kaufen. Das ſei nun einmal mein Beruf. Aber ich hatte dieſen Beruf nicht aus Neigung ergriffen. Der große Plan Ich wollte etwas Schöneres, Großzügigeres be⸗ ginnen, als Wurſt zu ſchneiden und Zucker abzuwie⸗ gen. Ich wollte etwas„aufbauen“, am liebſten ein Gut, eine Hühner⸗ oder Peltztierſarm oder etwas ähnliches. Mein Vater überzeugte mich, daß ich von all dem keine Ahnung hätte und daß ſelbſt die, die eine Ahnung hatten, recht ſchief lagen. Da miſchte ſich der Zufall ein. Südöſtlich von Berlin war ein Gutshof ohne Land zu haben. Das Land hatte man parzelliert, und übrig blieb der alte Herrenſitz, eine romantiſche Raub⸗ ritterburg mit ſchönem Park an einem herr⸗ lichen See. Das Ding war verhältnismäßig billig, denn es war als Gutshof zu klein, als Wohnhaus zut groß. Daraus konnte ich, fiel mir ein, ein Hotel machen, ein romantiſches Wochenendheim, ſo ſchön, daß die Berliner uns überlaufen würden! Mein Vater ſagte nicht ja und nicht nein, die Sache war ihm zu fremd. Wir rechneten und rechneten, und das Endergebnis war ſehr ſchön. Dann fuhren wir hinaus, das Schloß war etwas 1 aber doch großartig ſolide und weitläufig. Der Kauf wurde ſehr überſtürzt abgeſchloſſen, ich war ja darin ein blutiger Anfänger. (Fortſetzung folgt.) Neues aus dem Pfalzbau ch. Ludwigshafen, 19. Februar. Im neuen Programm des Pfalzbau⸗Kaffees geht es recht unterhaltſam zu. Dem Tanzpaar Maſony iſt dies beſtimmt am meiſten zu danken. Unglaub⸗ lich ſicher wirft der Mann ſeine Partnerin in der Luft herum und ſchwingt ſie im Kreis, daß es nur ſo eine Art hat. Zweifellos beſitzt dieſes Paar ein gutes akrobatiſches und tänzeriſches Können. Rei⸗ cher Beifall belohnte ihre Walzer und ihre akrobati⸗ ſchen Leiſtungen. Als Stimmungskanone ſoll Clown Bolly das Programm bereichern. Sein Violin⸗Solo auf der Zigarrenkiſte, ſein Glocken⸗Intermezzo auf dem Gartenzaun und ſeine ſingende Säge auf dem Säge⸗ bock fanden großen Beifall und laſſen auf gute muſi⸗ kaliſche Talente ſchließen. Was ſeine redneriſche und beſonders humoriſtiſche Ader anbelangt, iſt man von der Originalität ſeines Vortrags nicht ſo ganz überzeugt. Die Kapelle Otto glänzte wieder mit flotten Tanzſchlagern und ſorgt dafür, daß die in vielen Faſchingsnächten müde⸗trainierten Tanz⸗ beine nicht aus der Gewohnheit kommen. Auch in der Begleitung des Tanzpaares beweiſt ſie ein aus⸗ gezeichnetes Einfühlungsvermögen. Gewinnauszug 5. Klaſſe 46. Preußiſch⸗Süddeutſche (272. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen IJ und II 9. Ziehungstag 18. Februar 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 6 Sewinne zu 3000 M. 22653 326305 348848 26 Gewinne zu 2000 M. 5651 5777 14478 58737 94554 108741 130432 134788 160794 185735 193278 278930 307694 72 Gewinne zu 1000 m. 3470 9038 18992 29882 33642 47446 54482 103323 110707 0 135888 139057 150539 165850 173184 187433 217771 257608 258295 274989 275784 278803 284224 303729 317184 334289 344375 352372 355736 98045 381387 382283 383546 390958 392743 395121 120 Gewinne zu 500 M. 6232 26130 8 187955 37197 40405 44690 55303 98871 103883 115785 119226 123398 135580 135783 183817 175709 178146 170154 175489 198821 204916 211291 227979 233008 246308 254559 284187 271505 277976 280541 283060 288208 302980 314037 315144 5 323389 324202 328510 388827 3567168 358615 384415 386996 374884 376585 383832 390850 348 Gewinne zu 300 M. 963 4788 8152 9154 11243 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen g 2 Gewinne zu 10000 M. 288089 6 Gewinne zu 5000 M. 62726 83519 87521 A zu 3000 M. 58735 104785 173407 5 12 Gewinne zu 2000 M. 85390 100618 106853 201028 231432 327724 36 Gewinne zu 1000 M. 4664 25350 75966 128564 152853 178320 179291 192138 198531 213415 241340 248192 347359 369517 70 Gewinne zu 38910 91186 148885 271446 285571 293243 308324. 500 M. 9906 26350 27247 33540 28 40800 41741 44342 76975 82869 121996 126523 130508 134924 138841 173189 176150 2712108 248558 249780 270988 2 38 291888 3019684 302201 311487 315278 335078 341290 343667 389151 399110 326 Gewinne zu 300 M. 728 1709 2958 8051 9000 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 4 zu je 50000, 2 zu je 30000, 12 zu je 20000 82 zu je 10000, 180 15 je 5060, 30⁰ zu je 3000, 674 zu je 2000, 2044 zu je 1000, 3482 zu je 500, 13832 zu je 300 Mk. — Frankfurt 4% Daruſtadt 20 9925 60 Land d Frowinz e. 8 àꝓAA 1225 1225 8 8 8 8 „ Darmſ„ ndes- un rovinz% Bayr., gandw„Hyp.- adiſche Maſch.. 5 Großkraft. 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Silber] 210,2 210,2. 5 Reichsbank 188.5 188.5 Württ Transport 35. 86.— 47D ge 88.50 97.25 verschrelbungen de 1 75 96.75 ank K 7 101.5 101,38 bo. Werkößl. 28 102.3 102.5 l. Steinzeug. 130.0... lein, Schanzlin 85.— 85,* 8 1050.. Kein. Hyp.⸗ Bani 1870 487,0 4 Rpoſt 34 f 19987 99.87 Kredltanstalten der Lünder 55 alan gbgbf 2 n Hyp. Bk. Dt. Verlagsanſt.. Anorr. Heilbronn.6 inc e Ko. 0 Württbg. Notenb. 104,0 104.0 05 19 1836 103,6 45 Gpfbr. 25, A1. 98, in Uktien umwandelbar 5 Kolb u. Schüle 111.0 110,7] Schriſig. Stenpe! 58.50 21934 8 105 4% Heſſ. Ldsbk. 26, Gpfbr.k I, J, II 95.50 96,50 Dürrwerke. 37,50 37,50 5 83 1985. 107 1070 25 u 26. 4½ bo. 26, K 9 86.5 88% ½ Pfälz. Hp Bl. gc Farben Rar. Durlacher g, 0 Lonſerven Braun e e Scars tons do ee Amtlich nicht mutierte Werie 2 255. 590 108 J, Hund 0 06 c) 9837 22 bo. Rom 81 88 48 0 l 97.50 97.50 Anl. v. 28— 252 1252 fichbaum-Werzen 89.80 88. aft, Attwürtt 850 98 50 Siemen einig 585 912 Umtauschobligationen 58 78.: 1400 lle ge. f 630 0380 e, e e ee ee„„ Sager Mes, 278. lets Ciertaſe. 18 9 029 8838. Cienbert 20 a N 0—*„ 8 5 1. N— 52— rer aide bt Reich 111.1 11.5 85 1 N 101 2 101. Landschaften 5 155 Geldgtom. 5 arstuttg. 21 99.289980 be eich. 61.— 7220 n 5 185 Sid A 9¹.— 1 ee e 495 ache Eleftr.⸗Werke 1 1 5 5 1 5* 2 9 5 4 ee 5 2 d. Zucker*—* Anleihen d. Kom.-Verb. 1 1 0 W. 1 1 7 15 1155 9 1 d„ 85 8 15100 150) dto. Walzmühle 182,0 5 feuus Bergbau. 1030 108,0 e erg g Maunbelgn u. Pfalzwerke 1941 99.75 Oberheff. Br.⸗Anl... R 12 94.75 975 8 2 Dit. B. J u. o. A. 101,6, 101.2 12 0 1 Unie 52.— 50 Jeldmüble Bapfer 129.5 119. ae e„„ 55 R 19 97.— 97. oldhyp.-Ffandbriefe 4% Rh. Hp. Br 16 40.50 Jen tfuter of. 119.5 Hainzer Akt⸗Br. 71..— ere in, dt. Oelfabd... 1775 5„1928/1883 8425 stsstsglelben: de. f 2 980 9750(. Hypoinetenbantten ae 84 eg 9 880 Bien. 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Pf. 11 Lig. o... 101 6 101 8% do. 83 lane e 70,50 70,75 do. Ton u. Stzg 108.2 107.7 Phil. Holzmanr 87.75 977 Rordd. Kabelwk 120.0 120.0 Stolberger„ Otavt⸗ Heinen 5 112 1825 bo. 15 u. 14 94,50 94,501 J D. n. F. H 25/2 9. 84) 4% 8. Rom. K-l 8,50 84.37 4 Get. Una. St. 88 aft. Eiſenband.] 117,1 116,7] Hotelbetrieb 4 858. do. Steingutfbp... Gebr. Stadwerck 9,12 98.87] Schantung ⸗ S. Ac 8275 — 2— Q— 2 — * Mittwoch, 19. Februar 1936 DELS- vn der Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 84 Die Finanzlage der deutschen Gemeinden Im„Reichs verwaltungsblatt“ behandelt Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Delius die Finanzlage der deutſchen Gemein⸗ den. Das 1933 von der nationalſozialiſtiſchen Regierung aufgeſtellte Sanierungsprogramm hatte in erſter Linie die Regelung der Gemeindeverſchuldung zum Gegenſtand. Ein⸗ mal mußte die umfangreiche kurzfriſtige Verſchuldung durch Umſchuldung beſeitigt werden, zweitens eine weitere Zu⸗ nahme der Schulden möglichſt verhindert, drittens die bei den Gemeinden entſtandenen hohen Zahlungsrückſtände be⸗ ſeitigt und endlich der den laufenden Haushaltsplan ſtark belaſtende Schuldendienſt ermäßigt werden. Nachdem nun⸗ mehr das Sanierungsprogramm drei Jahre in Kraft iſt, läßt ſich über den Erfolg der Maßnahmen eine gewiſſe Ueberſicht gewinnen. Die von Oberbürgermeiſter Dr. De⸗ lius angeführten Zahlen ſind der Zeitſchrift„Wirtſchaft und Statiſtik“ entnommen. Sie beziehen ſich allerdings nur auf die deutſchen Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern und auf die Gemeindeverbände. Die Hanſeſtädte ſind in den Angaben nicht enthalten. Die kurzfriſtigen Schulden haben, ſowohl Auslandsſchul⸗ den als auch Inlandsſchulden, von Ende März 1933 bis Ende März 1935 von 1 659,5 auf 284,9 Millionen 4 ab⸗ genommen. Dabei gelten als kurzfriſtig ſolche Beträge, die jederzeit kündbar ſind oder eine Laufzeit bis zu einem Jahr haben. Der Rückgang der kurzfriſtigen Schulden iſt zu einem weſentlichen Teil der Gemeindeumſchuldung zu verdanken. Die mittelſriſtigen Schulden mit einer Lauf⸗ geit von über 1 bis 10 Jahren ſind in der gleichen Berichts⸗ zeit von 878 auf 724,7 Mill.„ verringert worden. Während Ende März 1933 die kurz⸗ und mittelfriſtige Gemeindever⸗ ſchuldung noch rund 2/6 Milliarden„ betrug, konnte ſie alſo im Verlauf von zwei Jahren auf rund eine Milliarde geſenkt werden. Andererſeits iſt es nicht ganz gelungen, ein weiteres Auwachſen der Geſamtverſchuldung zu verhindern. Die Geſamtverſchuldung betrug Ende März 1933 rund 9395 Mil⸗ lionen 4 und nahm bis Ende März 1995 um rund 413 Millionen, zu. Berückſichtigt man die gleichzeitig vor⸗ genommenen Tilgungen und ſonſtigen Schuldenverminde⸗ rungen, ſo ergibt ſich für den Zeitraum vom 31. März 1933 bis 30. September 1935 eine reine Neuverſchuldung von rund 1324 Millionen ,, von denen 469 Millionen 1 auf öffentliche Mittel für Wohnungsbau und Arbeitsbeſchaf⸗ fung entfallen. Auf den erſten Blick hin mag dieſe Neu⸗ verſchuldung nicht ganz unbedenklich erſcheinen. Unter Be⸗ rückſichtigung des Abbous der rückſtändigen Zahlungsver⸗ pflichtungen der Gemeinden gewinnt man jedoch ein gün⸗ ſtigeres Bild. Die Zahlungsrückſtände konnten von 193g bis 1935 von 471 auf 136 Millionen /, alſo um 335 Mil⸗ lionen„ geſenkt werden. Wird dieſer Betrag von der Mehrverſchuldung, die, wie geſagt, 413 Millionen 1 aus⸗ macht, abgeſetzt, ſo bleibt die Zunahme der Geſamtſchulden unter 100 Millionen J. Somit iſt die Annahme gerecht⸗ fertigt, doß das Anwachſen der Geſamtſchulden nunmehr zu einem Stillſtand gekommen iſt. Im Schuldendienſt der Gemeinden iſt zunächſt durch die Senkung der Zinsſätze, die ſich insbeſondere für die um⸗ geſchuldeten Beträge ausgewirkt hat, eine Entlaſtung ein⸗ getreten. Da jedoch ab 1. Oktober 1936 die umgeſchuldeten Beträge, die auf rund 3 Milliarden beziffert werden— zahlreiche Umſchuldungsanträge ſind noch in Behandlung— mit 3 v. H. getilgt werden müſſen, dürfte dieſe Entlaſtung in der Zukunft wieder wettgemacht werden. Die durch die erhöhte Tilgung entſtehende Mehrbelaſtung der Gemeinden wird etwa 90 Millionen/ ausmachen, d. h. 1 v. H. der Geſamtverſchuldung. Somit kann geſagt werden, daß das für die deutſchen Gemeinden eingeleitete Entſchuldungs⸗ verfahren zwar ſchon weſentliche Erfolge erzielt hat, ſeine Durchführung jedoch noch nicht vollendet iſt. Angeſichts der kurzen Zeit, die das Entſchuldungsprogramm bisher in Kraft iſt, iſt aber eine ſtärkere Auswirkung nicht mög⸗ lich geweſen. Die Gemeinden müſſen weiterhin beſtrebt ſein, die Aufnahme neuer Schulden zu vermeiden und die Altverſchuldung in möglichſt ſtarkem Maße abzubauen. * Die neue ſtatiſtiſche Gliederung des deutſchen Außen⸗ handels. In Wirtſchaft und Stotiſtik werden jetzt, wor⸗ auf wir bereits hinwieſen, die Außenhandelsergebniſſe für die Jahre 1934 und 1935 zum erſten Male in einer neuen ſtatiſtiſchen Gliederung dargeſtellt. Dieſe Gliederung läßt die Beſonderheiten der warenmäßigen Zuſammenſtellung von Ein⸗ und Ausfuhr weſentlich ſchärfer und klarer her⸗ vortreten, als es bei der bisher üblichen Darſtellung nach dem internationalen(Brüſſeler) Warenverzeichnis der Fall war. Zunächſt wird in dem neuen Schema eine klare Scheidung zwiſchen den Erzeugniſſen der Ernährungswirt⸗ ſchaft und den zu dem Bereich der gewerblichen Wirtſchaft gehörenden Waren vorgenommen, die im internationalen Warenverzeichnis nicht vorhenden war. Es zeigt ſich, daß die Ernährungsſtoffe(Lebens⸗, Genuß⸗ und Futtermittel) an der Geſamteinfuhr im Jahre 2035 mit rund 35 v. H. beteiligt waren, während auf die beiden Gruppen„lebende Tiere“ und„Lebensmittel und Getränke“ des internatio⸗ nalen Warenverzeichniſſes nur rund ein Viertel entfiel. Von beſonderem Wert iſt jedoch ferner die weitere Unter⸗ teilung dieſer beiden Hauptgruppen. Im Bereich der Er⸗ nährungswirtſchaft wird zwiſchen„lebenden Tieren“,„Nah⸗ rungsmitteln tieriſcher Herkunft“ und„Nahrungsmitteln pflanzlichen Urſprungs“ unterſchieden. Es ergibt ſich, doß 1935 die Ernährungseinfuhr zum größten Teil aus pflanz⸗ lichen Ernährungsſtoffen beſtand, daß aber die Erzeugniſſe der Viehwirtſchaft immerhin mit faſt einem Drittel an der Einfuhr für die Ernährungswirtſchaft beteiligt waren. Im Bereich der gewerblichen Wirtſchaft wird nach oem Bear⸗ beitungsgrad zwiſchen Rohſtofſen, Halbwaren und Fertig⸗ woren unterſchieden. Die letztgenannte Gruppe wird dann noch weiter in Vorerzeugniſſe und Enderzeugniſſe unter⸗ teilt. Im Jahre 1985 beſtand die gewerbliche Einfuhr Bier zu 55 v. H. aus Rohſtoffen. Annähernd ein Drittel entfiel auf Halbwaren und etwa ein Sechſteh auf die Gruppe„Fertigworen“, in der die Vorerzeugniſſe, ö. h. Waren, die noch einer Be⸗ oder Verarbeitung unterworfen werden, an erſter Stelle ſtanden. In der Ausfuhr ſtehen auch nach dem neuen Schema die Fertigworen mit faſt vier Fünfteln im Vordergrund. Gegenüber der Gliederung des internationalen Warenverzeichniſſes hat ſich ihr Anteil an der Geſamtausfuhr etwas vermindert. Von beſonderer Bedeutung iſt jedoch die Aufteilung der Gruppe„Fertig⸗ waren“ in Vor⸗ und Enderzeugniſſe. Es zeigt ſich, daß die Ausfuhr von Fertigwaren zwar überwiegend aus End⸗ erzeugniſſen beſteht, daß aber mehr als ein Drittel auf Vorerzeugniſſe, d. h. Waren entfällt, die im allgemeinen noch einer Be⸗ oder Verarbeitung beoͤürfen. * Brown, Boveri u. Cie. A, Maunheim. Voll⸗ zugene Ausloſung der öproz. Teilſchuldverſchreibungen von 1914. Am 1. Februar hat ᷑ie Ausloſung der öproz. Teil⸗ ſchuldverſchreibungen von 1914 ſtattgefunden. 92 Nummern wurden gezugen. Die Einlöſung der gezogenen Stücke er⸗ folgt ab 1 Juli dum Nennwert von 150 /; hinzukommen noch 3,75% Zinſen. * Der Suez⸗Kanal⸗Verkehr im Jahre 1935.— Starke Erhöhung der Einnahmen aus Fahrgaſtgebühren. Die beben veröffentlichten Zahlen über den Verkehr und über die Einnahmen des Suez⸗Kanals im Jahre 1935 ſpiegeln den ſtarken, den Verkehr belebenden, Einfluß des italie⸗ niſch⸗abeſſiniſchen Krieges wider. 1935 haben 5992 Schiffe den Kanal durchfahren gegen 5663 im Jahre 1934. Die Bruttotonnage der Schiffe betrug 45 590 397(1934: 44054 832). Es wurden vereinnahmt aus Tonnagegebüh⸗ ren 857 250 000(843 837 000) Franken, aus Fahrgaſt⸗ gebühren 29 678 000(11 803 000) Franken. Hinzu kom⸗ men an Einnahmen verſchiedener Art 4422 000(4 928 000) Franken, ſo daß ſich eine Geſamteinnahme von 892 188 000 (860 757 000) Franken ergibt. Engelhardt Brauerei AG, Berlin. Dividenden⸗ loſer Abſchluß einſtimmig genehmigt. Die o. HV der Engelhardt Brauerei s genehmigte einſtimmig den diyi⸗ dendenloſen Abſchluß für das Jahr 1934/35(i. V. 4 v..). Ferner wurde beſchloſſen, 1 Mill./ im Eigenbeſitz befind⸗ liche Stammaktien einzuziehen, wodurch ſich dos An auf 4½ Mill.„ ermäßigt. Der ſich aus der Einziehung er⸗ gebende Buchgewinn wird zu Abſchreibungen auf Anlage⸗ werte verwendet. In den abgelaufenen vier Monaten des neuen Geſchäftsjahres hat ſich der Abſatz verhältnismäßig günſtig geſtaltet. Es konnte trotz der zeitweiſe nicht recht Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe überwiegend ſchwächer Frankfurt, 19. Februar Die ſeit ein paar Tagen etwas rückläufige Kursbewe⸗ gung am Aktienmarkt ſetzte ſich auch heute m fort. Kauſ⸗ aufträge der Kundſchaft lagen nur ſpärlich r, dagegen n von dieſer 25 Entlaſtungsverkäufen Abſchwächungen von bergehend ergab ſich erfolgten erſtmals etwas größere Abge die Kuliſſe zu weiteren benutzte. Es überwogen daher meiſt durchſchnittlich: bis 1 v. H. Vorü eine leichte Erholung, die aber üter wieder dͤurch eine ſchwächere Haltung abgelöſt wurde. Schwach lagen Moto⸗ renwerte, Daimler gingen auf 100,50—101(102,50) und BMW eauf 122,25(123,50) zurück. Angebot beſtand außer⸗ dem am Montanmarkt, Ilſe Genuß verloren 27 v. H. auf 128,25. In der Farben⸗Aktie glich ſich Angebot und Nach⸗ frage aus, die Notiz blieb mit 150 gut behauptet. Am Rentenmarkt blieb die Grundſtimmung feſt Altbeſitzanleihe bröckelten allerdings auf 111½(111,25) ab, dagegen waren Späte Schuldbuchforderungen mit 97,25(9776), Späte Wie⸗ deraufbauzuſchläge mit 69,50(69,25) etwas feſter. Im Verlaufe bewegte ſich das Geſchäft in engen Gren⸗ zen. Teilweiſe bröckelten die Aktienkurſe etwas ab, zumeiſt verblieben ſie etwa auf Anfongsbaſis. Die ſpäter notierten Werte lagen durchweg ſchwächer. Beſonders matt waren Conti Linoleum Zürich mit 153,50(156,50), ferner gaben AG für Verkehr, Muag und die meiſten Elektro⸗Aktien —1. v. H. nach. Am Rentenmarkt traten in den variablen Werten kaum Aenderungen ein. Induſtrieobligationen zeigten die geſtri⸗ gen Preiſe, während Liquidationswerte durchweg„ v. H. nachgaben. Berliner Börſe: Aktien nachgebend Berlin, 19. Februar. Nachdem ſchon ſehr ſtällen Verlauf auf der Vortagsbörſe eröffnete der heutige Verkehr bei kleinſten Umſätzen. Die Bankenkundſchaft legt ſich bei Käufen größte Zurückhaltung auf, ſo daß das an ſich nur geringe Angebot zumeiſt nur zu weichenden Kurſen untergebracht werden konnte. Dazu kam die ſchon geſtern zu beobachtende Tatſſache, daß der be⸗ vufsmäßige Börſenhandel die in Erwartung von wieder auftretenden Publikumskäufen getätigten Anſchaffungen infolge Ausbleibens jeder Kaufneigung zu Entlaſtungen ſchritt. Das zeigte ſich beſonders in einigen Spezialwer⸗ en, vor allem bei Daimler; dieſe gaben zum erſten Kurs um 28 v. H. nach, konnten aber alsbald 7 v. H. zurück⸗ gewinnen. Weſentlich ſchwächer lagen ferner Kabelwerte, wachdem oe Auſfäufe von beſtimmber Seite anſcheinend aufgehört haben. Deutſche Kabel und Felten ermäßigten ſich um je 1 v.., Deutſche Telefon um 4 v. H. Bemer⸗ kenswert iſt ferner ein Rückgang von Conti Linoleum von 2 v.., wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß Sieſes Papier in der letzten Zeit eine kräftige Steigerung er⸗ fahren hatte. Am Montanmarkt aingen die Einbußen über „ v. H. nicht hinaus. Von Braunkehlenwerten waren nur Ife Genuß ⸗Scheine und Niederbauſitzer mit minus 1,75 und 1,50 v. H. nennenswert ermäßigt. In der chemiſchen Gruppe konnten Farben bei weiter anhalbenden Anſchaf⸗ fungen vornehmlich für Rechnung von Sperrmark⸗Konten erneut um s v. H. auf 151 ½ anziehen. Elektro⸗Werte lagen nicht ganz einheitlich. Am Rentenmarkt ließ das bisher beobachtete Imtereſſe für Altbeſitz nach, ſo daß der anfangs um 20 Pfa. ermäßigte Kurs bald weiter auf 111 durrchging. Die Umſchuldungsanleihhe wurde dagegen 5 Pfg. höher mit 87,85 notiert. Im Verlaufe machte der Abbröckelungsprozeß an den Aktienmärkten infolge der anhaltenden Geſchäftsſtille wei⸗ tere Fortſchritte. Die Kurseinbußen blieben indeſſen auf kleinſte Prozentbruchteile beſchränkt. Farben gaben um v. H. auf 151 nach, im gleichen Ausmaß ermäßigten ſich AEch und Hoeſch;: Mannesmann und Stahlverein verloren je 4, Waldhof und Deſſauer Gas je ½ v. H. Am Kaſſarentenmarkt blieben Hypothekenpfandbriefe und Kommunalobligationen meiſt unverändert. Intereſſe zeigte ſich wieder für Stadtanleihen, von denen Wer Duisburg 78, Bonner(große Stücke) 56 v. H. gewannen. 26er Berliner wurden erneut 78 v. H. höher bewertet. Von Induſtrie⸗ obligationen gaben Arbed ungeachtet der gemeldeten Divi⸗ dendenerhöhung um 194, Fahlberg Liſt um es und Iſenbeck um 4 v. H. nach. Am Kaſſamarkt ſcheint heute eine etwas feſtere Tendenz vorzuherrſchen. So konnten ſich Hohenlohe und Gebhardt u. Co. um je 2, Kronprinz um 272 und Dortmunder Aktien⸗ brauerei um 374 v. H. erhöhen. Gegen letzte Notiz wurden Stock u. Co. um 5, Buſch Optik um 4%(repartiert), Rhei⸗ niſche Elektriſche um 276, Triumphwerke um 274 und Schle⸗ ſiſche Berg⸗Zink Stammprioritäten um 2 v. H. höher feſt⸗ geſetzt. Lokalbahn München wurden heute zum erſtenmal mit 47% und G. feſtgeſetzt. Bochum⸗Gelſenkirchener mit minus 2% und John AG. mit 276 v. H. ſind als niedriger was auch Vi. Gerſte habe man mit Rückſicht auf die benötigte Qualität etwas mehr als im Vorjahr zahlen müſſen, Hopfen habe man billiger eingekauft. An dem Ausbau der Betriebs⸗ und Vertriebseinrichtungen werde kräftig weitergearbeitet. Die Geſellſchaft werde ſich von den Grundſtücken, die zu ihrem Betrieb nicht erforderlich ſind, trennen und werde auch verſuchen, die Beteiligungen abzuſtoßen, die ihr heute vielleicht manchmal im Wege ſind. Im ganzen geſehen blicke mon mit Mut und Vertrauen in die Zukunft. * Allgemeine Mälzerei AG.(Agmag), Neuſtadt/ Haardt. Der Rohüberſchuß ſtieg in 1934/35(30. Juni) auf 23 899 (18 907)/ an, dazu kommen noch 1303„ ab Erträge(i. V. 1072/ Zinſen und Miete), ſo daß ſich nach Deckung der Unkoſten ein neuer Verluſt von 3 705(15 325)„ ergibt, zu dem 38 098/ Vortrag treten. In der Bilanz erſcheinen bei unv. 50 000% A. die Warenſchulden mit 77 559,(i. V. 78 238/ Kreditoren), andererſeits die Warenvorräte mit 63 313(38 901), die Bankguthaben mit 14354/(i. V. einſchl. Poſtſcheck mit 23 133). * Portland⸗Zementwerke Höxter⸗Godelheim AG, Mün⸗ ſter i. W. Die Verſandberechtigung lag auch im Geſchäfts⸗ jahr 1934 bei der Muttergeſellſchaft Dyckerhoff⸗Wicking. Der Betrieb von Höxter⸗Grdeblheim ſelbſt lag weiter ſtill. Ver⸗ einnahmt wurden 1934 aus der Kontingsabtrebung 134 613 (i. V. Rohertrag 94 522) /, aus Zinſen 23 742(18 4g) l. Nach Abſchreibungen auf Anlagen von 90 288/(407 526 ſowie 33057/ anderen Abſchreibungen) verbleibt ein Reingewinn von 3210(335(61 Jahresverluſt), ſo Haß einſchließlich des Verluſtvortrags noch 491 547/ Ver⸗ luſt vorzutragen bleiben. Die Reſiſchuld gegenüber der Induftriebahn Ach, Franbſurt a. M. beträgt noch 77 500, (46 875). Ueber das ebenfalls bereits abgebaufene Ge⸗ ſchäfts jahr 1935 enthält der Bericht keine Angaben. * Vergleichstermin Citrozn⸗Köln vertagt. Im Ver⸗ gleichstermin der Eitroön⸗Autemobil Ac t.., Köln, konnte keine Abſtimmung über den Vergleichs vonſchlag vor⸗ genommen werden, da die notwendige Garantieerklärung eimer deutſchen Großbank für den Pariſer Zuſchuß noch nicht vorlag. Die Bank habe ſich in den letzten Tagen unter gewiſſen Vorausſetzungen zur Uebernahme der Garantie bereit erklärt, ſie werde die Bürgſchaſtserklärung voraus⸗ ſichtlich in kurzer Zeit abgeben können. Ein zweiter Punkt, der einer endgültigen Abſtimmung tber die Vergleichs⸗ annahme entgegenſtand, war das Auwachſen der Schaden⸗ erſatzforderungen, vor allem infolge Rücktritts der Citroön AG von abgeſchloſſenen Geſchäſten. Während im Status 0,2 Mill./ für derartige Forderungen eingeſetzt ſind, wurden bisher rund 0,60 Mill./ Schadenerſatzanſprüche gestellt, weitere ſeien zu erwarten. Allerdings glaubt der Vergleichsverwolter Abſtriche von dieſen Forderungen machen zu müſſen, deren Höhe die Durchführung des Ver⸗ gleichs gefährden würden Immerhin werde wohl der ganze von Paris zugeſtandene Beitrag von rund 0,81 Mill. 4 in Anſpruch genommen werden, zumal ſich die Vergleichs maſſe um rund 0,10 Mill. J Ausfallforderungen aus⸗ und ab⸗ ſonderungsberechtigter Gläubiger vermindert. Ein erheb⸗ licher neuer Betrag für die Maſſe ſei dagegen von einer im Gläubigerbeirat beſprochenen Regelung zu erwarten. gönſtigen Witterung ein Plus von etwa 5 v. H. erzielt werden. Die Rohſtoffbeſchaffung iſt abgeſchloſſen. Bei Wie wir hören, handelt es ſich dabei um die teilweiſe Ueberleitung einer bisher als bevorrechtigt angemeldeten 1 G 97,87 B; Zur Schwäche neigende Börsen Zurückhalfung der Bankenkundschaff/ Renien sfill erwähnenswert. Gegen letzten Kurs gaben Dresdener Chromo um 271 und Gildemeiſter ſowie Krefft um 2 v. H. nach. Von den per Kaſſe gehandelten Großbankaktien gin⸗ gen Handelsgeſellſchaft um 76, Commerzbank und Dresdner Bank um je 4 v.., Adca um 77 v. H. zurück. Dagegen wurden Vereinsbank Hamburg um 4 v. H. höher notiert. Hypothekenbanken gingen meiſt zu Vortagskurſen um. Eine Ausnahme bildeten Hamburger Hypotheken mit minus 1 und Deutſche Hypotheken mit plus„ v. H. Steuergutſcheine blieben unverändert, die beiden letzten Fälligkeiten wurden repartiert. Reichs ſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1936er 99,75 G: 1937er 101,62 G 102,37 B; 1938er 99,75 G; 1939er 99,5 G; 1940er 99 G 99,75 B; 1941er 98,25 G 99 B; 1942er 97,5 G 98,25 B; 1943er und 1944er je 97,25 G 98,12 B; 1945er 97,2 1946er und 1947er 96,62 G 97,2 B; 1948er 96,75 G 97,75 B.— Ausgabe 2: 1939er 99,37 G; 1940er 99 G 99,75 B; 191R·er 97,37 G: 194ger 97,87 B; 1945er 97 G 97,75 B; 1947er 96,5 G 97,5 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verband 86,975 G 87,725 B. Die Börſe ſchloß in außerordentlich ruhiger Haltung und kaum veränderten Kurſen. Farben konnten ſich um v. H. auf 1516 verbeſſern. Mannesmann gingen im gleichen Ausmaß gebeſſert aus dem Verkehr. Andererſetts waren Deſſauer Gas 76 und Deutſche Erdöl 4 v. H. nied⸗ riger. Die Daimler⸗Aktie ſchloß zu gegen den Verlauf unverändertem Kurs, d. h. 4 v. H. über der Eröffnung. Man ſpricht von Umſätzen von 120—150 000% in dieſem Papier. Nachbörslich kamen Umſätze nicht mehr zuſtande. Geld- und Devisenmar ki Pfund erholt * Berlin, 19. Februar. Am Geldmarkt hatte der ſtarke Zufluß kurzfriſtiger Gelder eine erneute Senkung der Blanko⸗Tagesgeldſätze auf 2% bis 24 v. H. zur Folge. Die Diskontkompagnie vergütete, ſofern ſie überhaupt Material aufnahm, nur 1 v. H. Andererſeits hat der Bedarſ an kurz⸗ friſtigen Anlagen entſprechend zugenommen, ſo daß bei⸗ ſpielsweiſe in Privatdiskonten bereits wieder ſtarke Knapp⸗ heit eingetreten iſt. Der Privatdiskontſatz wurde bei un⸗ verändert 3 v. H. belaſſen. Nach den lebhaften Bewegungen des Vortages zeigten die internationalen Deviſenmärkte heute eine Beruhigung. Das Pfund wurde allgemein erholt gemeldet, ſo aus Parts mit 74(74,65), aus Amſterdam mit 7,2678(7,26) und aus Zürich mit 15,10(15,083). Der Dollar lag ebenfalls etwas feſter, in London mit 4,981½f aber unverändert. De Haltung der angelſächſiſchen Valuten entſprechend waren auch die Goldvaluten ſtärkeren Schwankungen nicht unter⸗ worfen. Durch feſtere Verfaſſung fiel der holländiſche Gul⸗ den auf, während der Schweizer Franken eher etwas leich⸗ ter notierte. Ulskontsatz: feſchsbank 4, Lombard 5, Privat 3 v. f. Amtlich in Rm. Dis⸗ Parität] 18. Februar 19. Februar filr kont M. Geld Brief Geld Brief Aegypten 1ägypt. fo. 2095 12.85 12.585 12.575 12805 Argentinien 10 es. 1872 06578 0882 0578 6082 Belgien„ 100 Belga 2 85,37 41.90 41.984191 41.99 Hrafilten„1 Milreis 502] 0,15 9 9,1880 9,149 Bulgarien 100 Leva 6 3033.047 3053 3047 3053 Canada an. Dollar.498.460.4584.48.87 Dänemark 100 Kronen 355 112,50 3 547% 54.87 54.82 54.92 Danzig„100 Gulden 5 8¹.72 46.80 49.90 46,80 45.90 England. 1 Pfund 2 20. 12265 1225 12.278“ 12805 Eſtland, 100 eſtn. Kr. 5 5— 8 5 8 0 8 50 Finnland 100fiunl. M.„.. 5 Serge 500 e 104 18420 18450 18420 18400 riechenland 10% Dr. 5,9 2853 2,357.3580.57 olland 100 Gulden 2½ 168,73 168,850 169.190 168,82 169.16 fran(Teheran) ili 20.489 12.89 1241 ⁴¼ 1239 12.41 land„. 100 isl. Ar. 834—— 55,0 58,2559 58,17 ſtalien„„„ 1008ire 3 94 1875, 1850. 187/5180 apan.. 1 en.65 20802%„9746 9½½ʃ8 Taten ane 8 81.00? 8884 5886 86884.896 ettland.. 100 Latts 334 252 80,92 81.08 80,92 81.08 Litauen,. 100 Litas 6 44.98 41.914199 41.914499 Norwegen 100 Kronen 313 ⁴(412,50 6184 61, 669 6181 Deſterreich 100 Schill. 313 159,07 95 49.05 48.95 49.05 Polen.. 100 Zlotga g.7 42889 46.90 45.89 46,90 Portugal 100 Scudo 3 53.57 11,180] 11,150 11.185 11.155 Rumänien. 100 Lei 45 25110 2488.92] 2,488.492 Schweden„ 100 Kr. 2½ 112,24 63,24 20 63.29 63.41 Schweiz 100 Franken 224 81.00 8,74 81.40 81.23 81.89 Spanien, 100 Peſeien 3 81.00 34.08 09 38.01 34.07 Tſchechoſlowaket 100 K 3 12.488 10,200 10.320 10,300 10,320 Türkei. Itürk. Pf... 18,456.983.987.983] 1,987 Ungarn 100 Pengb 4 o 885 2510 Uruguay 1 Goldpeſoſ 445,43.179].181.179 1181 Ver. Staaten I Dollar! 15.98.460.464 2,4621.86 * Frankfurt, 19. Febr. Tagesgeld leichter 2%(294) v. H. P ũp.. d Forderung in die Maſſe. Aus dieſem Grunde hofft der Vergleichsverwalter nach wie vor, die Mindeſtguote von 35 w. H. zu erreichen. Wie man hört, haben bisher etwa 80 v. H. der Gläubiger ihre Zuſtimmung zum Vergleich ge⸗ geben. Um die Prüfung der Schadenerſatzforderungen zu ermöglichen, wurde die Verſammlung bis zum 17. März vertagt. * Noch keine Rückzahlung der Mitteldeutſchen Boden⸗ kredit⸗ Pfandbriefe Reihe 11. Die Rückzahlung der ehemals 8⸗ jetzt 4, 5proz. Goldpfandbriefe Reihe 11 der früheren Mit⸗ tebdeulſchen Bodenkredit⸗Anſtalt, die urſprünglich am 30. Juni 1035 und dann am 1. April 1937 erſolgen ſollte, wird jetzt bis zum 1. April 1940 himausgeſchoben. Durch das dritte Geſetz über einige Maßnahmen auf dem Gebiete des Kapitalverkehrs iſt nämlich die Unkündbarkeitsdauer der dieſen Pfandbriefſen zu Grunde gelegten Dechungshypothe⸗ ken entſprechend verlängert worden. * Gienauth⸗Werke Hochſtein AG., Hochſtein(Pfalz). Dieſe mit 250 000„ AK. ausgeſtattete Geſellſchaft ſchließt das am 31. März beendete Geſchäftsjahr 1934/35 mit einem nenen Verluſt von 7 852„ ab, um den ſich der Verluſtvortrag von 116 766 l erhöht. * Börſenkennziſfern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 10.—15. Februar im Vergleich zur Vorwoche für die Aktien⸗ kurſe auf 94,06(98,73), für die 4% proz. Wertpapiere auf 95,22(95,16), für die 6proz. Induſtrieobligationen auf 102.75 (102,71) und für die aproz. Gemeinde⸗Umſchuldungs⸗An⸗ leihe auf 87,13(87,11). * Leichte Dividendeuerhöhung der Arbed. Die Ver⸗ einigten Hüttenwerke Burbach⸗Eich⸗Duedelingen(Nrbed) ſchlagen für 1935 die Verteilung einer Dividende von 160 (i. B. 153,25) lux. Franken je Aktie vor. Nach Abſchreibun⸗ gen vom 90(87,6) Mill. Franken wird ein erhöhter Gewinn von rund 146(132) Mill. Franken ausgewieſen. Wie noch mitgeteilt wird, konute der Konzern im verfloſſenen Ge⸗ ſchäſtsjahr größere Schuboͤbeträge zurückzahlen. * Michelin, Paris.— Un veränderte Dividende? Die bekonnte fronzöſiſche Reifenfabrik, deren Intereſſen in Deutſchland durch eine Tochtergeſellſchaft in Karlsruhe ver⸗ treten werden, wird laut Agence Economique et finauciere vorausſichtlich unverändert 50 Franken Dividende je ½ Anteil verteilen. * Mexiko weiter führend in der Silbererzeugung. Nach den letzten ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen ſteht Mexiko immer noch an der Spitze der Silber⸗Produktionsländer. Mexiko erzeugte 1935 Silber im Gewicht von 72,2 Mill. Unzen gegen 74,1 im Jahre 1934 und 69,1 im Jahre 1933. Die Produktionsziffern der übrigen Staaten zeigen ſolgendes Bild: Vereinigte Staoten 38,4(26,4 und 21,0) Mill. Un⸗ gen, Kanada 16,4(16,4 und 15,4) Mill. Unzen, Südamerika 25,0(16,0 und 13,6) Mill. Unzen, alle übrigen Länder 54, (52,5 und 45,0) Mill. Unzen. * Das Ende des Torgſin. Der Rat der ruſſiſchen Volks⸗ kommiſſare ſtellt in einer amtlichen Bekanntmachung keſt, daß die Organiſotion Torgſin, die zur Deviſengewinnung den Handel mit den Ausländern vermittelt hat, zu beſtehen aufgehört hat, nachdem das Außenhandelskommiſſariat die Regierung von der Auflöſung der Torgſin⸗Geſchäfte zum 1. Februar in Kenntnis geſetzt hat. Preisgekrönfer Entwurf eines Dampfiriebwagens Im Dezember 1934 wurde vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen⸗Syndikat ein Preisausſchreiben für einen kohle⸗ beheizten Dampftriebwagen erlaſſen. Von den bis zum 1. Juli 1935 eingereichten 20 Arbeiten wurde der Entwurf der Fried. Krupp AG., Abteilung Lokomotivfabrik, Eſſen, an erſter Stelle preisgekrönt. Der Zweck des Preisausſchreibens war, einen mit hei⸗ miſchen Brennſtoffen beheizten Dampftriebwagen zu fen, der in Wettbewerb mit den heute bet der R ſchon in großer Zahl in Betrieb D befindlichen Dieſe wagen treten kann, die zu ihrem Antrieb aus dem Ausland eingeführtes Oel brauchen. Der Triebwagen ſollte aus drei Wagenteilen mit 180 Sitzplätzen beſtehen und eine Fahr⸗ geſchwindigkeit von 130 Km.⸗Std. aufbringen. Darüber hinaus ſollte zur Erreichung einer hohen Reiſegeſchwindig⸗ keit die Antriebsanlage des Wagens ein raſches Anfahren ermöglichen und ſo ausgelegt ſein, daß ſie vollkommen ſelöſt⸗ tätig arbeitet, alſo die gleichen Vorteile wie der Dieſel⸗ antrieb bietet.— Die verlangte kurze Anfahrzeit bis zum Erreichen der Höchſtgeſchwindigkeit verlangt eine Leiſtung der Antriebsmaſchinen des Fahrzeuges, die weit größer iſt als die der heute in Betrieb befindlichen Triebwagen. Ob⸗ wohl die Forderungen in dieſer Hinſicht nachträglich herab⸗ geſetzt wurden, iſt es bei oͤem preisgekrönten Eutwurf mög⸗ lich, auch die anfangs geſtellten Bedingungen reſtlos zu er⸗ füllen. Bei dem Entwurf handelt es ſich um einen dreitei⸗ ligen Dampftriebwagen. Es iſt gelungen, die Maſchinen⸗ anlage ſo unterzubringen, daß ſich das Aeußere des Wagens kaum von dem der bekannten Dieſeltriebwagen für hohe Geſchwindigkeiten unterſcheidet. Das Gewicht des voll⸗ beſetzten Triebwagens beträgt etwa 118 To. einſchließlich des reichlich bemeſſenen Brennſtoffvorrates von 5 To. Kohle, der für eine ſechsſtündige Betriebszeit gut ausreichen ſoll. Der maſchinelle Teil des Triebwagens iſt von der Lokomo⸗ tivfabrik Krupp, Eſſen, der wagenbauliche Teil von der Vereinigte Weſtdeutſche Waggonfabriken Al., Köln⸗Deutz, entworfen worden. Der Verdampfer iſt ein reiner Röhren⸗ keſſel, der neben dem Vorzug des geringen Gewichtes ein raſches Anheizen ermöglicht. Der Antrieb des Fahrzeuges erfolgt durch vier raſchlaufende Kolbendampfmaſchinen, von denen jede eine Achſe der beiden Enddrehgeſtelle antreibt. Der Aboͤampf von je zwei Maſchinen wird in einer Tur⸗ bine für den Antrieb aller Hilfsmaſchinen weiter entſpannt und dann in einem luftgekühlten Kondenſator zu Waſſer niedergeſchlagen, das dann wieder zur Keſſelſpeiſung ver⸗ wendet wird, ſo daß der mitzuführende Waſſervorrat auf ein Mindeſtmaß beſchränkt und der Röhrenkeſſel ſtets mit reinem Waſſer geſpeiſt wird. Durch das Preisausſchreiben iſt die Möglichkeit des Dampfantriebes für Triebwagen nachgewieſen worden. Waren und Märkie * Berliner Getreidegroßmarkt vom 19. Februar. Der Getreidemarkt erhält nach wie vor das Gepräge durch die geringe Umſatztätigkeit. Die Zufuhren in Mahl⸗ und Fut⸗ tergetreide haben ſich nicht verſtärkt, die Kaufluſt der Groß⸗ mühlen hält ſich aber auch weiter in engen Grenzen. Für Weizen und Roggen in kontingentsfreier Ware ſind die Verwertungs möglichkeiten verhältnismäßig günſtiger als für Mahlgetreide. Der Mehlabſatz bleibt auf kleine Ab⸗ ſchlüſſe in Lokoware beſchränkt. Hafer und Gerſten zu Fuk⸗ terzwecken kommen nur vereinzelt zum Angebot, die Ver⸗ brauchernachfrage kann teilweiſe noch aus Beſtänden des Verteilerhandels befriedigt werden. In Induſtrie⸗ und Braugerſten iſt der Hauptteil des Geſchäfts beendet, nur vereinzelt werden noch feinſte Sorten aufgenommen, jedoch ſind auch hier Foröerungen und Gebote ſchwer in Einklang zu bringen. U. a. notierten: Induſtrie[Sommer)gerſte frei Berlin 208—211(ab märkiſcher Station 199.202); Viktorigerbſen neu 18,75—20,25. Alles übrige unverändert. Getreide⸗ und Mehlvorräte in zweiter Hand Ultime Jaunar ſowie Vermahlung von Brotgetreide im Jahre 1986. Durch das Statiſtiſche Reichsamt wurden zu Ultimo Januar 1936 folgende Getreide⸗ und Mehlvorräte der zweiten Hand im Mühlen und Lagerhäuſern ermittelt: Die Vorräte an Getreide in zweiter Hand liegen nach den vorläufigen Er⸗ gebniſſen bei allen Getreidearten annähernd auf der glei⸗ chen Höhe wie im Vormonat. Insgeſamt lagerten an Wel⸗ gen 1201 200 Tonnen(Vormonat 124 700), Savon in Müh⸗ len 54(83) v.., an Roggen 1098 100 Tonnen(1 108 700 Tonnen), won denen 45(43) v. H. ſich in den Mühlen be⸗ fanden. An Hafer lagerten in der zweiten Hand 172 800 (173 900) Tonnen, davon in den Mühlen 21(22) v.., an Gerſte 129 100(148 300) Tonnen, von denen ſich 8(20) v. H in den Mühlen befanden. Gegenüber dem Vormonat gzei⸗ gen die Vorräte an Weizenbackmehl mit 183 200(167 300 Tonnen eine Zunahme und die Vorräte an Roggenback⸗ mehl anit 89 900(92 600) Tonnen eine kleine Abnahme. Dieſe Zahlen umfaſſen wieder ungefähr 95 v. H. aller in Mühlen und Lagerhäuſern befindlichen Getreide⸗ und Mehlvorräte. Die bei Miſchfutterfabriken und anderen industriellen Ver⸗ Prauchern(Mälzereien, Getreidekaffeefabriken, Nährmittel⸗ werken uſw.) lagernden Getreidemengen ſewie die rollen⸗ den und ſchwimmenden Mengen und die Mehlvorräte der Bäcker ſind in den Ergebmiſſen nicht enthalten. Die Ver⸗ arbeitung von Brotgetreide in den Mühlen mät mehr als Tonnen Tagesleiſtung zeigt beim Weizen gegenüber dem Vormonat mit rund 330 300 Tonnen(896 900 Tonnen) und beim Roggen mit 308 600(319 700) Tonnen eine Abnahme. * Magdeburger Zuckernotierungen vom 19. Febr.(Eig. Dr.)] Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. 97700 25 1— 31,0— 31,75; Tendenz ruhig; Wetter reg⸗ riſch. Nene Julaud⸗Zuckerfreigabe. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der Deutſchen Zuckerwirtſchaſb hat eine weitere Freigabe von Verbrauchsgucker zum Verkauf im Inland in Höhe von wieder 5 v. H. verfügt. Die geſamte Freigabe ſetzt ſich nunmehr zuſammen aus den unverkauf⸗ 5 5 725 0 e 1934⸗35 ſowie v. H. ftr n Inlandaßbſatz 1035⸗96 vorgeſehenen Verbrauchszuckermenge. a 5 1 * Bremer Baumwolle vom 19. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Are 18,05. 5 97 * Hamburger Schmalznotierungen vom 10. Febr.(Gi Dr.) Tendenz ruhig; American Steamlard tranſito ab 25 28ů——5 Dollar; American Steamlard raff, per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchiedene Standardmarken, tronſ. ab Kai 28,75—29 Dollar. * . Berliner Metallnotierungen vom 19. Febr.(Eig. Dr.) Amtlich notierten je 100 Kilo: Elektrolytkupfer(wirebors) prompt 50,50: Standardkupfer loko 45,75; Originalhütten⸗ weichblei 21,00; Standardblei per Februar 21,0 Origi⸗ nalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen 20,00? Stan⸗ derdzink 20,00; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98 bis 99⸗ proz in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drohtbarren 148: Reinnickel 98—99proz. 269; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 37,25—40,25. „Der Londoner Goldpreis betrug am 18. Fehrugr 1996 für eine Unze Feingold 144 ſh 2d= 86,6764, für ein Gramm Feingold demnach 54,4693 Pence= 2,78671 L. * Der Aufſchwung des ſchweizeriſchen Zivilflugweſeus In der letzten Saiſon(April— Oktober 1035) war der ſchweizeriſche Flugverkehr außerordentlich ſtark. Trotz häu⸗ figer ungünſtiger Wetterbedimgungen konnten die Fhlge mit einer Regelmäßigkeit von 99,3 v. H. ausgeführt wer⸗ den. Auf allen Zinien zuſammengenommen wurden in dieſer Zeit 2 218 000 Km. Hurchflogen. Davon 1 539 000 Km. auf Linien, die von ſchweizeriſchen Geſellſchaften bedient werden. Die Flugſtunden betrugen 11 400 gegenüber 8400 im Jahre 1334. Die Zunahme der mittleren Geſchwindig⸗ keit iſt ganz beſonders hervorzuheben. Sie ſtieg von 178 Stundenkm. im Jahre 1934 auf 194 Km. in der Stunde im Jahre 1935. 54000 Fahrgäſte haben die ſchweizeriſchen Fluglinien benutzt gegen tber 41 000 im Jahre 1934. ———TTTT—T0T——TTTCTCTCTCT——————— e 5 Nummer 84 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 19. Februar 1936 Spanien und Portugal eröffnen den Reigen Zwei ſchwere Leiſtungsproben für Deulſchlands Fußball Das großartige Spiel unſerer deutſchen Elf in England ſchloß die ſo überaus erfolgreiche vorjährige Länderſpiel⸗ ſerie ab und am kommenden Sonntag wird der Anfang der diesjährigen Länderſpiele mit dem Kampf gegen Spanien in Barcelona gemacht. Dieſes Spiel verſpricht ein Groß⸗ kampf zu werden, denn für Spanien gilt es nicht nur, den Sieg, den es am 12. Mai 1935 in Köln über unſere Länder⸗ elf davontrug, zu wiederholen, ſondern noch mehr, den Ruf als eine der erſten Fußballnationen Europas zu wahren, der durch die Niederlage gegen Oeſterreich einen empfind⸗ lichen Stoß bekommen hat. Vier Tage ſpäter hat die deutſche Länderelf wieder eine neue und nicht minder ſchwere Probe zu beſtehen, die gegen Portugal. Ein wenig Statiſtik Die Niederlage gegen Oeſterreich, die erſte, die Spaniens Nationalelf auf heimiſchem Boden erlitt, kann nicht darüber hinwegtäuſchen, daß ſpaniſches Fußballkönnen auch heute noch Weltruhm beſitzt, daß, mit anderen Worten, Deutſch⸗ lands Elf vor einer Aufgabe ſteht, die zwar nicht unlösbar, aber doch ſehr ſchwer ſein wird. Ein Blick auf die bisher von Spanien ausgetragenen Länderſpiele bringt dieſe Stärke auch zahlenmäßig zum Ausdruck. Von insgeſamt 55 Länderkämpfen haben die Spanier 36 gewonnen, 9 fielen unentſchieden aus und nur 10 wurden verloren; das Tor⸗ verhältnis lautet 133:59. Auch Portugals Können muß dem ſpaniſchen gleichwertig eingeſchätzt werden, denn ſchließ⸗ lich ſind in der portugieſiſchen Liſte mehrere Unentſchieden gegen Spanien verzeichnet und der ſehr knappe Sieg Oeſter⸗ reichs mit:2 ſpricht für ſich. Spanien hat überdies ſchon 1920 im Endſpiel des Olym⸗ piſchen Fußballturniers geſtanden, es wurde 1934 bei der Weltmeiſterſchaft als eine der beſten Mannſchaften an⸗ geſehen und zwang England von allen kontinentalen Natio⸗ nen zum erſten Male wohl zur vollen Hergabe ſeines Könnens. Offiziell iſt die ſpaniſche Vertretung noch nicht bekannt⸗ gegeben worden, aber es darf angenommen werden, daß der Angriff mit Emilin(Madrid Fc), Jraragorri(Athletic Bilbao), Langara(Oviedo FC), Luis Regueiro(Madrid C) und Ventolra(Barcelona FC) feſtſteht. Größere chwierigkeiten macht den Spaniern die Läuferreihe, die im Spiel gegen Oeſterreich keine beſonders glanzvolle Rolle ſpielte, während die Verteidigung mit Quincoces(Madrid Fc) und Zabalo(Barcelona Fc) die gleiche wie die in Köln ſein wird. Im Tor wird entweder Blaseſo(Athletic Bilbao) doͤer vielleicht ſogar der nicht mehr ganz junge aber immer noch ſehr tüchtige weltberühmte Zamora ſtehen. Wer ſich des Spieles in Köln erinnert, wird wiſſen, daß Ne„roten Löwen“, wie ſich die ſpaniſche Nationalmann⸗ Deutſchland beim Seit Beginn der modernen Olympiſchen Spiele im Jahre 1004 haben insgeſamt nur fünfmal olympiſche Fußball⸗ kämpfe ſtattgefunden, und nur zweimal war Deutſchland an dieſen beteiligt: 1912 und 1928. In beiden olympiſchen Turnieren kam Deutſchland nicht weit, jedenfalls wurden die bei den Weltmeiſterſchaften erzielten Erfolge bei wei⸗ tem nicht erreicht. Der Start 1912, als die Olympiſchen Spiele in Stockholm ſtattfanden, ging hoffnungsvoll von⸗ ſtatten. Zwei komplette Mannſchaften waren aufgeboten, jeder Mannſchaftspoſten alſo doppelt beſetzt. Das in Berlin geplante Uebungsſpiel beider Mannſchaften wurde nicht durchgeführt, um die Spieler nicht zu überanſtrengen. Aller dings war der Termin für die olympiſchen Fußballkämpfe ſehr ungünſtig gewählt, das erſte Spiel fand am 28. Juni, das letzte am 5. Juli— alſo während der heißeſten Mo⸗ nate— ſtatt. Den erſten Kampf gegen Oeſterreich verlor Deutſchland mit:5. Bis zum Wechſel führte Deutſchland mit:0. Dann erlitt der deutſche Torwart Weber eine Berletzung dadurch, daß er gegen den Torpoſten prollte. Nachdem er zwei haltbare Bälle paſſieren gelaſſen hatte, brach er zuſammen und mußte mit einer Gehirnerſchütte⸗ rung weggeſchafft werden. An ſeiner Stelle ging Worpitzky ins Tor. Eine auf allen Poſten geänderte Mannſchaft trat gegen Rußland um den Troſtpreis an und ſiegte 16:0, wo⸗ bei der Karlsruher Fuchs zehn Tore ſchoß. Im dritten Spiel wurde gegen Ungarn 113 verloren. 0 Die obenerwähnten Umſtände ſind allerdings nicht allein ſchuls an dem Mißerfolg der deutſchen Vertretung, von der der amtliche Bericht nachher meldete, daß ſie mit hoch⸗ 1 N 0 Erwartungen nach Stockholm gefahren war.„Mit er Erfahrung reicher, daß unſeren Spielern noch die nun einmal bei ſolchen Kämpfen erforderliche Zucht und Be⸗ geiſterung fehlt, kehrten wir in die Heimat zurück“, be⸗ Aichtete der Führer der Expedition. 12 400 Mark hatte die Fußballvertretung gekoſtet, 5368 Mark hiervon hatte der Mit einem rieſigen Feuerwerk, das auf dem Schanzentiſch abgebrannt wurde, fand die IV. Winter⸗Olympiade ihr Ende. (Atlantie,.) ſchaft mit Vorliebe nennt, mit ungeheurem Elan ſpielen. Ihre Kopfballtechnik iſt außerordentlich gefährlich. Wir wiſſen auch, daß der ſpaniſche Angriff, vor allem Ventolra und der Mittelſtürmer Langara ſowie die beiden Verbinder Regueiro und Jraragorri außerordentlich ſchnelle, ideen⸗ reiche und techniſch vollendete Stürmer ſind, auf die unſere Hintermannſchaft ein beſonderes Augenmerk haben muß, aber wir kennen auch die Schwächen der ſpaniſchen Spiel⸗ weiſe, die eben darin beſteht, daß Elan und Schnelligkeit eine gewiſſe Regelloſigkeit des Spieles bedingen, der durch kluge Strategie begegnet werden kann und die vor allem die zweifellos überlegene Schnelligkeit der Spanier wettmachen muß. Der deutſchen Mannſchaft dürfen wir volles Vertrauen entgegenbringen. Nach dem großen Spiel gegen England ſtand ſie in großen Zügen feſt und der einzige neue Mann iſt der Dortmunder Lenz, der an Stelle von Hohmann den Poſten eines Mittelſtürmers verſieht. Mit Lenz als un⸗ zweifelhaft ſtarker motoriſcher Kraft von hohem Angriffs⸗ wert in der Mitte und dem geſchmeidigen Hohmann, deſſen artiſtiſche Körperbeherrſchung gerade gegen Spanien aus⸗ ſchlaggebend ſein kann, als Rechtsinnen, denen ſich Lehner als Rechtsaußen, Szepan als Linksinnen und Fath als Linksaußen anſchließen, haben wir einen Sturm, der vor große Aufgaben geſtellt werden kann. Mit Janes, Gold⸗ brunner und Gramlich als Läufer, Harringer und Münzen⸗ berg als Verteidiger und Jakob als Torwart haben wir auch eine Hintermannſchaft, wie wir ſie uns beſſer nicht wün⸗ ſchen können. Die Mannſchaft gegen Portugal wird erſt an Ort und Stelle aufgeſtellt werden. Ein paar Worte über Spaniens Spieler Der berühmteſte ſpaniſche Spieler dürfte wohl Luis Re⸗ gueiro ſein, der nicht weniger als 22mal international ge⸗ ſpielt hat und die Seele des ſpaniſchen Angriffs bildet. Er iſt mit 30 Jahren auch der älteſte Mann der Spanier. Der 23jährige Langara wird bezeichnenderweiſe von den Spa⸗ niern„toro“ zu deutſch„Stier, genannt. Er iſt ein Scharf⸗ ſchütze erſter Klaſſe und dürfte unſerem wackeren Jakob viel Arbeit machen. Emilin gehört zu den jüngſten Hoffnungen des ſpaniſchen Fußballſports, iſt 21 Jahre alt und ſpielt erſt zum zweiten Male international. Dann iſt da vor allem noch der 29 jährige Vantolra, der ſechsmal international ſpielte und gegen Oeſterreich der großartigſte Mann der ſpaniſchen Elf war. Er iſt einer der ſchnellſten Läufer und verfügt über außergewöhnliches Schußvermögen. Auch Quincoces, der ſeit fünf Jahren bei SC Madrid ſpielt und etwas über 27 Jahre alt iſt, ſpielt ſeit dieſer Zeit faſt un⸗ unterbrochen international. Techniſch hervorragend iſt der zwei Jahre jüngere Zabalo von FC Barcelona, der auch ein glänzender Taktiker iſt. Olympia-Jußball Ausſchuß für die Olympiſchen Spiele zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Intereſſant iſt die Berichterſtattung in der Fachpreſſe. Der damals im zehnten Jahrgang erſcheinende„Raſen⸗ ſport“, eine führende Fachzeitung alſo, hatte am 3. Juli insgeſamt 52 Zeilen von dem am 28. Juni ſtattgefundenen Spiel gegen Oeſterreich, und dieſe ſind noch dazu, wie das Blatt ſchreibt, nach Redaktionsſchluß eingetroffen. Von den beiden weiteren Spielen wurden ſpäter nur die nackten Ergebniſſe berichtet. Die zweite Teilnahme und die erſte nach dem Kriege erfolgte bei den 1928 in Amſterdam ausgetragenen Olym⸗ piſchen Spielen. Dieſes Mal hatte ſich Deutſchland gut vor⸗ bereitet. Mit dem„Trainingspartner“ Cowdenbeath, einer ſtarken ſchottiſchen Mannſchaft, wurden fünf Uebungsſpiele ausgetragen, die ſämtlich gewonnen wurden. In der erſten Runde des Turniers war die Schweiz der Gegner. Deutſch⸗ land erfocht einen glatten:0⸗Sieg. Das Los brachte Uru⸗ guay, den ſpäteren Sieger der Kämpfe, als nächſten Gegner, alſo den ſchwerſten, der in der Konkurrenz war. In einem harten Kampf, der alles andere denn ſchön war, weil die Exoten mit allen möglichen unfairen Mitteln kämpften, unterlag Deutſchland mit:4. Deutſchland wurde ein zwei⸗ tes Mal vorzeitig aus dem olympiſchen Turnier gedrängt. Nun geht es einem neuen olympiſchen Fußballturnier entgegen. Noch liegen ſechs Monate vor uns; über die teilnehmenden Nationen, die Durchführung der Kämpfe, die geplanten direkten Vorbereitungen uſw. herrſcht noch keine Klarheit. Deutſchlands Ausſichten ſind in dieſem Jahr erheblich größer als bei den beiden erſten olympiſchen Kämpfen, an denen es teilnahm. Die Erfolge in der Welt⸗ meiſterſchaft haben gezeigt, daß Deutſchlands Vertretung neben der Hollands als eine der tüchtigſten des Kontinents anzuſprechen iſt. Die ſtolze Serie der Erfolge in den Länderkümpfen der beiden letzten Jahre ſeit dem Umbruch des Sports zeigen weiter, daß Deutſchlands Fußballer nicht untätig geweſen ſind. So blicken wir vertrauensvoll auf das Olympia und insbeſondere auf ſeine Fußball⸗ kämpfe. Eindrücke einer Amerika-Reiſe Die deutſchen und amerikaniſchen Rennformeln Gibt es Geheimniſſe und Tricks im Autoſport?— Wer kann Rennfahrer werden? Von Rudolf Caracciola, Europameiſter auf Mereedes⸗Benz Rudolf Caracciola, der Euxropameiſter des Autorennſports, ſchickt uns anläßlich der In⸗ ternationalen Automobil⸗ und Motorrad⸗Aus⸗ ſtellung 1936 in Berlin nachſtehenden Bericht für unſere Leſer von ſeiner Amerikareiſe. Seitdem ich Ende Januar für einige Wochen nach den Vereinigten Staaten von Amerika reiſte, laufen viele Ge⸗ rüchte über den Zweck meiner Reiſe umher. Einige ganz Kluge wollen wiſſen, daß ich überhaupt dem alten Europa den Rücken kehren wolle, obwohl ich an alles eher denke als daran; andere wieder bezeichnen ſchon das amerikaniſche Rennen, in dem ich ſtarten würde. Alle haben unrecht, denn im Grunde habe ich dieſe Reiſe wirklich nur als Privat⸗ mann angetreten und habe vor, ſo nebenbei eine Fahrt 5 2—. 2 1 quer durch Nordamerika zu machen. Daß ich mir dabei auch die amerikaniſchen Rennbahnen nun angeſehen habe und es auch weiter tun werde, iſt bei meinem Beruf wohl ſelbſt⸗ verſtändlich. Die Konſtruktionsprinzipien der amerikaniſchen Reun⸗ wagen und der europäiſchen ſind auf Grund der gänzlich voneinander abweichenden Rennformel ſehr verſchieden, ſo daß unſere europäiſchen Rennwagen ſich zur Zeit gar nicht dazu eignen, in amerikaniſchen Rennen eingeſetzt zu wer⸗ den. Unſere europäiſchen Grand⸗Prix⸗Rennwagen— alſo auch mein Mercedes⸗Benz— ſind nach der gültigen euro⸗ päiſchen Rennformel gebaut, die das Gewicht des Wagens ohne Betriebsſtoff, Waſſer und Bereifung auf 750 Kg. be⸗ ſchränkt, dagegen dem Konſtrukteur vollſtändige Freiheit läßt, wie er dieſes Gewicht nun zur Erzielung höchſter Ge⸗ ſchwindigkeit bei voller Fahrtſicherheit ausnützen will. Da⸗ bei werden die rieſigen Spitzengeſchwindigkeiten bei den europäiſchen Rennwagen ganz allgemein dadurch erzielt, daß die Leiſtungen der Motoren durch Einbau eines Kompreſſors hochgetrieben werden. Die amerikaniſchen Rennformeln ſchalten dagegen die Be⸗ nützung des Kompreſſors aus, abgeſehen davon, daß auch alle übrigen Beſtimmungen ſich mit den europäiſchen in keiner Weiſe decken. Alſo auch aus dieſem Grunde iſt eine Rennbeteiligung ganz ausgeſchloſſen. Dann aber muß noch eine andere Tatſache in Betracht gezogen werden: Die ame⸗ rikaniſchen Automobil⸗Rennbahnen ſind Rundſtrecken mit ſtark überhöhten Kurven, während die europäiſchen„Großen Preiſe“, auf die unſere Rennwagen und ſchließlich auch un⸗ ſere europäiſchen Rennfahrer eingeſtellt ſind, große Lang⸗ ſtreckenrennen auf normalen Straßen darſtellen, auf denen ganz andere Anſprüche an die Straßen⸗ und Kurvenlage, Beſchleunigungs⸗ und Bremsfähigkeit geſtellt werden als auf dieſen amerikaniſchen Spezialrennbahnen. Die euro⸗ päiſchen Rennwagen haben nämlich eine ſehr enge Verbin⸗ dung mit dem Gebrauchswagen. Die Erfahrungen der gro⸗ ßen Rennen ſollen der konſtruktiven Weiterentwicklung der Gebrauchswagen dienen und umgekehrt iſt es ja bekannt, daß z. B. die Mercedes⸗Benz⸗Rennwagen ganz weſentliche Grundzüge ihrer Konſtruktion aus dem ſerienmäßigen Ge⸗ brauchswagenbau übernommen haben. Das nächſte Rennen, das ich fahre, wird alſo keines in der Neuen Welt ſein, ſondern erſt beim„Großen Preis von Monaco“ werde ich wieder meinen Wagen durch die Straßen von Monte lenken. Wie immer und überall werden dann wieder Tauſende junge Leute den Wunſch träumen, auch einmal Rennfahrer zu werden. Faſt jede Poſt— ſei es in Deutſchland oder jetzt in Amerika— bringt mir Briefe begeiſterter junger Leute, die entweder einen Weltmeiſtertitel im Rennfahren erſtreben oder zum mindeſten den Trick wiſſen wollen, wie man im Straßenverkehr ſchneller vorwärts kommen kann als andere mit einer doppelt ſo ſchweren Maſchine. Nun, das Geheimnis des Schnellfahrens iſt ſchwer zu ſagen, aber leicht zu lernen. Vor allem Uebung und Erfahrung ge⸗ hören dazu. Der Rennfahrer muß ſich ſelbſt kennen, und er muß ſei⸗ nen Wagen kennen. Er muß genau wiſſen, bis zu welcher äußerſten Grenze der Geſchwindigkeit er gehen darf, ohne etwas zu überdrehen. Die Reiß⸗, Biege⸗ und Zugfeſtigkeit jedes einzelnen Teilchens ſeiner ungeheuer verwickelten Maſchine muß ihm ſtets gegenwärtig ſein, denn ſchon eine ganz geringe Ueberbeanſpruchung kann ungeheuren Schaden anrichten. Dieſe Leiſtungsgrenze kann dem Rennfahrer niemand erzählen, er muß ſie aus der Bewegung und aus dem Ton der Maſchine herauszufühlen verſuchen. Der Mann, der das Steuerrad packt, die Zähne zuſam⸗ menbeißt, und auf die Bahn hinausſchießt, wird niemals gegen einen anderen Fahrer gewinnen, der hart nachdenkt, bevor das Rennen angefangen hat und immer weiter nach⸗ denkt, wenn es ſchon lange im Gange iſt und noch immer nachdenkt, wenn es ſchon vorbei iſt. Denn man muß als Kleine Sport-Nachrichten Zum 25. Male Mannheimer Roſengarten-Schauturnen Zum 90 jährigen Beſtehen des Vereins im Olympiafahr 1936 kommt außer dem 50jährigen Jubi⸗ läum der Vorturnerſchaft, die 1886 bereits ins Leben gerufen wurde, damit es der guten Dinge in dieſem Jahre drei ſind, das 25. Roſengarten⸗Schau⸗ turnen bm Nibelungenſaal das ſeit 1911 un⸗ unterbrochen Zehntauſende als Beſucher wie als Mit⸗ wirkende in ſeinen Bann zog und Jahr für Jahr Tau⸗ ſender immer wieder begeiſtert. Wie auf allen anderen Arbeitsgebieten. iſt auch der Aufſchwung, den der TV Mannheim von 1846 mit ſeinem Roſengarten⸗Schauturnen genommen hat, eim ungeheurer. Aus dem vierhun⸗ dert, die an jenem 3. Märgs 1912 erſtmals auf dem geräumigen Podium des Nibelungenſaales ſtanden und da⸗ durch die Grundlage ſchuſen für dieſe einzigartige Schau, ſind im Laufe der Jahre tauſend und zuletzt elf⸗ hundert geworden. So wurden die Mannheimer Roſengartenturnen weit über die turneriſche Welt und auch über die Stadt hinaus zu einem Begriff. Immer wieder erwartet man bei gleichbleibendem Imtereſſe die Neuauflage mit der beginnenden Frühjahrszeit eines jeden Jahres. Es verſteht ſich, daß der Turnverein 1846 der Ausgeſtaltung und Vorbereitung des 25. Roſempgarben⸗ Schauturnens, das am 1. März ſtattfindet, ſein be⸗ ſonderes Augenmerk zuwendet. In allen Abteilungen wird auf das Jubiläumsturnen hin küchtig gear⸗ beitet, ſo daß man heute ſchon ſagen kann, daß die Aktivität abermals in größter Stärke auf dem Plan ſein wird. 12 Veſtleiſtungen im Dieſelwagen Auf der Automobil⸗Rennbahn von Linas⸗Montlhöry beendete, wie breits kurz gemeldet, der engliſche Renn⸗ fahrer George Eyſton mit ſeinem Dieſel⸗Rennwagen eine daſtündige Rekordfahrt. Während dieſer Zeit hat das von einem Schwerölmotor angetriebene Fahrzeug 388,911 Km. mit einer durchſchnittlichen Geſchwindigkeit von 152,871 Km.⸗Std. zurückgelegt, eine außerordentliche Leiſtung, die damit das Problem gelöſt haben wird, den Schwerölmotor ouch in Rennwagen zu verwenden. Eyſton verbeſſerte mit dieſer Leiſtung nicht nur den 24⸗Stunden⸗Rekord, ſondern noch folgende elf weitere Beſtleiſtungen: 3 Stunden: 476,980 Km.= 158 993 Kmſtd. 6 Stunden: 951,008 Km.= 158,513 Kmſtd. 12 Stunden: 189,608 Km. 157,801 Kmſtd. 24 Stunden: 3688911 Km.= 152,871 Kmſtd. 500 Km.::08:37,84 Std.= 159,041 Kmſtö. 1000 Km.::20:45:20 Std.„575 Kmſtd. 1000 Meilen: 1 53,76 Std.= 157,548 Kmſtd. 2000 Km.: 12:43:55,70 Std.= 157,088 Kmſtd. 3000 Km.: 19:18:39,10 Std.= 155,353 Kmſtd. 2000 Meilen: 20:44:28,49 Sto. 155,183 Kmſtd. 500 Meilen::05:12,09 Std. 158,191 Kmſtd. Deutſchland-Italien erſt im Mai? Der für den 19. April in Mailand vorgeſehene Länder⸗ kampf im Gerätturnen dürfte wahrſcheinlich verlegt werden, da nach italieniſchen Meldungen eine Durchfüh⸗ rung zum geplanten Termin nicht möglich iſt. Der 21. April, von Italien vorgeſchlagen, konnte von Deutſchland nicht angenommen werden und der 26. April fiel aus, da zu die⸗ ſem Zeitpunkte der Mailänder Sportpalaſt nicht frei iſt. So dürfte der Kampf wahrſcheinlich in den Monat Mai verlegt werden. Die italieniſchen Gerätturner bereiten ſich in einem Lehrgang in Como auf die Olympiſchen Spiele vor. Neri, Guglielmetti, Armeloni, Bonoli, Capuzzo, Fiorovanti, Lat⸗ tuada, Lertora, Monetti, Ternelli, Tognini und Tronci werden dort bis zum 29. Februar noch verſammelt ſein. Olympia- Arlaub von Behörden- Bedienſteten Der Stellvertreter des Reichsſportführers, Breit⸗ meyer, macht darauf aufmerkſam, daß, wie das Reichs⸗ und Preußiſche Miniſterium des Innern mitgeteilt hat, eine Beurlaubung von Behörden⸗Bedienſteten nur dann unter Fortzahlung der Bezüge erfolgen konn, wenn es ſich um aktive Olympiakämpfer handelt. Anträge für Kampi⸗ richter, Sauitätsperſonal oder ſonſtige Helfer können daher nicht mehr befürwortet und weitergeleitet werden, vielmehr kann die Beurlaubung dieſer Perſonen nur im Rahmen des zuſtändigen Urlaubs bzw unter Fortfall der Bezüge erfolgen. Olympiakandidaten, die bei Behörden tätig ſind, können in Zukunft den für die weitere Olympig⸗Vorberei⸗ tung notwendigen Urlaub nur auf dem Dienſtwege über die Dienſtſtelle der Stellvertreter des Reichsſportführers beantragen. Rennfahrer imſtande ſein, die Lage im Nu zu überdenken, ſich einen richtigen Schlachtplan zurechtzulegen: Wie man, ohne den Wagen durch zu große Startgeſchwindigkeit zu überanſtrengen, ſich vor den anderen Fahrern an die Spitze ſchiebt und wie man ſich dort hält. Bahnkenntnis iſt eine weitere unerläßliche Voraus⸗ ſetzung für die ſiegreichen Motorſchlachten. Dazu muß man vor dem Rennen auf der Bahn üben und jede Boden⸗ erhebung und jede Kurve auskoſten. Es gehört zu meinem Beruf, daß ich alle Autorennbahnen Europas kenne, aber ſelbſt jetzt würde ich nie ein Rennen ohne vorherige Uebungsrunden fahren. Darum ſcheidet vorläufig auch jede Teilnahme an einem amerikaniſchen Rennen aus. Aber außer der Bahnkenntnis ſind wir Rennfahrer ja leider auch von dem Wettergott abhängig. So iſt es oft vorgekommen, daß Fahrer lieber ein Rennen aufgeben, als es auf einer ſchlüpfrigen Bahn fortzuſetzen, deren Oberfläche ſie nicht genau kennen. Schließlich muß der Rennfahrer auch ſonſt üben und immer wieder üben. Tag für Tag muß er hinter dem Steuerrad ſitzen, und da ihm nicht immer ein Rennwagen zur Verfügung ſteht, übt er am beſten durch privates Auto⸗ fahren. Erfahrungen auf der Lansſtraße laſſen ſich ganz ſchön auf die Rennbahn übertragen. Beſonders nützlich iſt es aber, wie ich jetzt beſonders in Amerika dauernd Ge⸗ legenheit habe, ſich durch möglichſt lebhaften Verkehr hin⸗ durchzuwinden, denn bei einem Rennen ähnelt der Start, non dem ja ſehr viel abhängt, dem Anfahren in den Stra⸗ ßen einer Stadt, wenn der Verkehrsſchutzmann den Arm hebt oder die Ampel auf„Grün“ zeigt. Der einzige Unter⸗ ſchied beſteht darin, daß auf der Rennbahn alles noch viel ſchneller gehen muß. Die Jugend von heute ſieht den Rennfahrerberuf in einem verklärten Schimmer und überſieht dabei zu leicht, daß Ar⸗ beit, harte Arbeit dahinter ſteht. Außerdem verkennt ſie den Ernſt der Worte: Auf Leben und Tod! Jedes Rennen kann das Leben koſten und damit jäh alles Glück vernichten. Wer aber bereit iſt, ſich ganz einzuſetzen, dem iſt das Autofahren nicht bloß ein Sport, ſondern es kann auch einen wertvollen Lebensinhalt geben. Neue Schwimm⸗Weltbeſtleiſtung In Halle konnte Hanni Hölzner ihren Weltrekord im 100⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen auf 123,4 verbeſſern. (Graphiſche Werkſtätten,.) 784 Sportler weilten in Hohenlychen So verhältnismäßig kurze Zeit auch erſt die Erholung ſtätte der deutſchen Sportler in Hohenlychen beſteht, o außerordentlich ſegens reich hat ſie ſich für verletzte und er⸗ holungsbedürſtige Wettkämpfer und Wettkämpferinnen be veits ausgewirkt Dafür ſind viele begeiſterte Schilderun⸗ gen von dankbbaren Männern und Frauen aus allen Gauen Deutſchlands Zeuge. Der Deutſche Reichsbund für Leibes⸗ itbungen veröffentlicht nunmehr eine Ueberſicht über Lie Belegung in Hohenlychen vom 1. April 1934 bis Ende De⸗ zember 1935. Danach weilten während dieſer Zeit ins⸗ geſamt 784 Sportler, darunter 142 Sportlerinnen, in Hohen⸗ lichen; 30 von ihnen waren mehrere Male in dieſer Er⸗ holungsſtätte. Nus den deutſchen Gauen kamen 649 Sport⸗ ler, davon 66 Sportlerinnen. Deutſchſtämmige aus dem Ausland waren mit 35 Sportlern vertreten, der Reichsbund der Körperbehinderten mit 12 Sportlern und einer Sport⸗ lerin, die übrigen fielen auf Sportſtudenten, Berufsſporr⸗ ler, SA, SS, Luftſport uſw. Von den 649 Sportlern, die non den Sportgauen, Fachämtern und Verbänden nach Hohenluchen geschickt wurden, entfällt nach Sportgauen unterteilt, auf den Gau Brandenburg mit 166 Sportlern, darunter 24 Sportlerinnen, der prößte Anteil. Der Gan Sachſen folgt mit 76 Sportlern(7 Sportlerinnen), die Gaue Weſtfalen und Niederrhein ſchickten je 62 Sportler leine und drei Sportlerinnen), der Gau Bayern 48 Sportler(8 Sportlerinnen), uſw. Nach Fachämtern unterteilt, weilten am meiſten Fußballßpieler in Heenlychen. Ihre Zahl betrug 884. Es folgen dann die Turner, die 113 Turner, davon 19 Turnerinnen ſchickten. Das Fachamt Leichtathletik iſt mit 59 Sportlern, darunter 16 Sportlerinnen, vertreten. Die Schiläufer mit 35 Sport⸗ lern(7 Sportlerinnen), die Schwerathletben mit 32 Sportlern uſw Durch den Hilfsfonds ſür den Deutſchen Sport wurden insgeſamt 159 Sportler vollkommen koſtenles nach Hohen⸗ lychen geſchickt, 319 Sportler erhielten durch den Hilfsfonds den Unterhalt und die ärztliche Behandlung vergütet, muß⸗ ten aber die Fahrt bezahlen, 231 Sportler erhielten einen teilweiſen Zuſchußf durch den Hilfsfonds, während der Reſt der Koſten auf den Nnutraaoſteller, die Krankenkaſſe, die Verſicherung oder den Verein entfiel, und 75 Sportler be⸗ zahlten entweder ihre Koſten, Fahrt uſw. ſelbſt oder aber ſie bekamen den Betrag durch die Krankenkaſſe, durch die Verſicherung, den Verein uſw. vergütet. * Die zweite Olympia⸗Nummer der„Deutſchen Sport⸗ Illuſtrierten“ bringt einen umfaſſenden Biloͤbericht der Welt⸗Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen. Daneben eine intereſſande Arbeit über die Berliner Autoſchau. Die „DSg“ iſt bei jedem Buch⸗ und Zeitſchriftenhändler er⸗ hältlich und durch den Sport⸗Verlag, Stuttgart⸗W, Augu⸗ ſtenſtraße 13 zu beziehen. Adol Poſt tete Bür * fiel ſtadt bru 22 der ler, ju b geſch 8 das ſchaf betr dieſe engl der ika Zu U. c ſpruo zeick Jap Jah eng gem auf den 20. aus Ber ſteit * 3 2 . 8 5 g Mittwoch, 19. Februar 1936 Aus Baden „Mannem!“ Werbung für den Karnevalszug in Nordbaden und der Vorderpfalz Die Mannheimer kennen beſtimmt ſchon das überall angeſchlagene Plakat, mit dem die Aufmerxr⸗ ſamkeit auf den Mannheimer Karnevalszug gelenkt wird, der am kommenden Sonntag ſteigt. Um nun auch auswärts in weiteſtem Ausmaße für die Groß⸗ veranſtaltung das Intereſſe zu wecken, wurden geſtern an allen Bahn hö fen Nordbadens und der Vorderpfalz die mit„Mannem“ über⸗ schriebenen Plakate mit dem ſchiefſtehenden Männ⸗ chen angeſchlagen. Da die Reichsbahndirektionen Karlsruhe und Ludwigshafen gleichzeitig die Zug⸗ verbindungen für die Hinfahrt und für die Rück⸗ fahrt angegeben haben, dürfte dieſe Werbung ſicher⸗ lich ihren Zweck nicht verfehlen. Mannem iſt ge⸗ rüſtet und erwartet die Tauſende aus der näheren und weiteren Umgebung. Selbſtverſtändlich werden auch die Rhein⸗Haaroͤt⸗Bahn und die OEch für aus⸗ reichende Beförderungsmöglichkeiten Sorge tragen. Tödlich verunglückt * Waldkatzenbach bei Mosbach, 19. Febr. Der 95 gahre alte Verſicherungsinſpektor Rudolf Frauen⸗ ſchuh von hier fuhr mit ſeinem Auto auf den An⸗ hänger eines Bulldogs auf und trug ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er bald nach ſeiner Ein⸗ lieferung ins Krankenhaus verſchied. Der ſo jäh ums Leben Gekommene, deſſen Arbeitsgebiet Neu⸗ Neunburg war, ſoll durch die ſchmale Lichtſtellung des Bulldogs getäuſcht worden ſein. Bürgermeiſter Stengele 7 * St. Blaſien, 10. Febr. Am Sonntag ſtarb Pg. Ferdinand Stengele, Bürgermeiſter der Stadt St. Blaſien, im Alter von 42 Jahren. Schon früh kämpfte Stengele, der den Krieg bis zum Schluß als Flugzeugführer mitgemacht hatte, für die Idee Adolf Hitlers. Im Auguſt 1933 übernahm er den Poſten als Bürgermeiſter St. Blaſiens und arbei⸗ tete mit raſtloſem Eifer für die Intereſſen ſeiner Bürger. — * Heidelberg, 19. Febr. Ein 73 Jahre alter Mann fiel in der Dunkelheit in einem Hauſe in der Alt⸗ ſtadt die Treppe hinunter. Ex erlitt einen Schädel⸗ bruch und ſchwebt in Lebensgefahr. A Schriesheim, 10. Februar. Der Kommandant der hieſigen Feuerwehr, Spenglermeiſter Speng⸗ ler, beging ſein 25 jähriges Feuerwehr⸗ jubiläum. Der Jubilar iſt ein angeſehener und geſchätzter Bürger unſerer Gemeinde. ede Hohenſachſen, 19. Februar. Seinen 81. Ge⸗ burtstag feierte der Talmüller Jak. Reiboldt. Trotz ſeines hohen Alters hilft der Jubilar heute noch mit in der Mühle. n Weinheim, 19. Februar. Herr Adam Berg und Frau, geborene Strauß, feierten bei beſtent Wohlbefinden das Feſt der ſilbernen Hochzeit. r. Ketſch, 18. Febr. Sein 70. Lebensjahr vollen⸗ dete Landwirt Philipp Rohr. In das 70. Lebens⸗ jahr eingetreten iſt Frau Ida Montag. Ferner trat am Dienstag, 18. Februar, Invalide Martin Huber in ſein 70. Lebensjahr ein. Am gleichen Tage vollendete Werkmeiſter Valentin Dörr ſein 00, Lebensjahr; ferner feiert Witwe Juſtina Sei⸗ ler, geb. Göck, ihren 72. Geburtstag. er Altlußheim, 18. Febr. In einer wegen der Allmendablöſung im Bürgerſaal des Rat⸗ hauſes ſtattgefundenen Bürgerverſammlung wurde mit einem Stimmenergebnis von 303:24 von den Allmendnutzungsberechtigten der Ablöſung zuge⸗ ſtim mt. Die Gemeinde wird in den nächſten Tagen das Gelände, das ſie an ſich gezogen hat, neu ein⸗ teiben und verpachten. * Baden⸗Baden, 17. Febr. Eine Frau aus der Gartenſtraße, die man längere Zeit vermißte, hat ſich in einem Anfall von Schwermut bei der Lukas⸗ hütte auf Gemarkung Eberſteinburg von einem Felſen herabgeſtürzt. Die Unglückliche war ſofort tot. Trotz eifrigen Suchens konnte die Leiche erſt am Freitag durch die Gendarmerie an der be⸗ zeichneten Stelle aufgefunden werden. Seltene Exoten auf der Karlsruher Raſſehundeausſtellung Verlängerung des Meldetermins X. Stuttgart, 19. Febr. Der Reichsverband für das Deutſche Hundeweſen(RD) unterhält 47 Fach⸗ schaften, von denen 45 die verſchiedenen Hunderaſſen betreuen. Es gibt deren in Deutſchland 95. Von dieſen entfallen 45 auf rein deutſche Raſſen, 35 auf engliſche und 15 auf andere ausländiſche Raſſen, ſo der Schweiz, von Frankreich, Belgien, Ungarn, Ame⸗ rika, Holland, Rußland, Italien. China, Japan uſw. Zu den ſeltenſten ausländiſchen Raſſen gehören u. a. die Chow⸗Ehows, die chineſiſchen Ur⸗ ſprungs ſind und deren Fleiſch eß bar iſt. Sie zeichnen ſich durch eine ſchwarze Zunge aus. Die Japan⸗Chins und die Pekingeſen werden ſchon ſeit Jahren in Deutſchland gezüchtet, dagegen iſt der engliſche Bedlington⸗Terrier erſt ſeit kur⸗ zem in Deutſchland bekannt. Dieſe Raſſe, die noch auf keiner badiſchen Ausſtellung gezeigt wurde, wer⸗ den wir auf der Ausſtellung in Karlruhe am 20. Februar und 1. März in mehreren Exemplaren aus der Zucht von Fran Schnorr von Carolsfeld, Berlin, und Frau Dr. Wittenſtein⸗Vollmöller, Beil⸗ ſtein, ſehen. Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 5 Ehriſtel Cranz' Triumphzug durch die Vaterſtadt Freiburg feiert ſeine Olympiaſiegerin Vegeiſterungsſtürme vom Bahnhof zum Kaufhaus— Die Stadt ſihenkt ihrer Chriſtel einen Kraftwagen— Ein„Chriſtel-Cranz-Sportheim' am Feloͤberg * Freiburg i. Br., 19. Februar. Die Kunde von der Rückkehr der Freiburger Olympiaſiegerin Chriſtel Cranz hatte am Diens⸗ tagabend die ganze Stadt auf die Beine gebracht. Alle Vorbereitungen zu einem ehrenvollen Empfang Die glückliche Chriſtl(Weltbild,.) waren getroffen worden; die geſamte Sportfamilie Freiburgs, HJ und Bd, waren angetreten. Der Bahnhof und die Stadt prangten im ſchönſten Feſt⸗ tagskleid. Im Triumphzug wurde Chriſtel Cranz, die kurz vor 8 Uhr abends eintraf, vom Bahnhof zum Kaufhaus geleitet. Die Begeiſterung der Freiburger kannte kaum noch Grenzen, ſo daß die Polizei Mühe hatte, dem An⸗ ſturm der Maſſen Einhalt zu gebieten. Die Olympia⸗ ſiegerin war tief ergriffen von dieſen Huldigungen. Im Namen der Rätsherren und der ganzen Be⸗ völkerung ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Kerber zu Ehriſtel Cranz herzliche Begrüßungs⸗ und Glück⸗ wunſchworte. Er fuhr dann fort: „In Anerkennung für die gewaltige ſport⸗ liche Leiſtung und zum Dank dafür, daß Sie den Schiſport bei uns in Freiburg und im Schwarzwald zur höchſten Höhe geführt und den Ruf Ihrer Heimatſtadt als Stadt des Winterſports ganz beſonders begründet haben, darf ich Ihnen mitteilen, daß die Stadt Freiburg Ihnen ein kleines Auto⸗ mobil zur Verfügung ſtellen wird.“ Dieſe Mitteilung des Oberbürgermeiſters wurde von den Zuhörern mit einem Jubelſturm ohneglei⸗ chen beantwortet. Der Oberbürgermeiſter fuhr fort: „Der Wagen ſoll Sie in der Ausübung Ihres Be⸗ rufes unterſtützen. Ich bitte Sie, dieſen kleinen Dienſt entgegennehmen zu wollen als ein Zeichen unſerer Anerkennung, eine Anerkennung, die auch Ihre Heimatſtadt Ihnen und Ihrer großartigen Leiſtung nicht verſagen wird.“ Weiter überbrachte Glückwünſche Landesſport⸗ führer Miniſterialrat Kraft, der betonte, der ba⸗ diſche Sport habe keine äußeren Zeichen der An⸗ erkennung zu vergeben. Er könne ihr nur einen heißen Segenswunſch mit auf den Weg geben, daß bei der nächſten Olympiade in vier Jahren zu der erſten Goldmedaille die zweite komme. b Der Stellvertreter des Gebietsführers der HJ, Stabsleiter Sgenlauf, verband mit ſeinen Glück⸗ wünſchen eine Ehrengabe als äußeren Ausdruck des Dankes, die ſtellv. Obergauführerin des Bd M, Hilde Kraft, teilte ihrer Kameradin im Auftrage der Reichsführung die Ernennung zur Gruppeuführerin Schließlich ſprach der Gauführer im Fachamt Schilauf des Gaues XIV, Ries⸗Mannheim. Er ſagte u..:„Wir wollen, an die Zukunft denkend, dieſen Erfolg unſerer geſamten badiſchen Schijugend zugute kommen laſſen. Der Gau Xl im Fachamt Schilauf beabſichtigt, in der Nähe des Feld ⸗ bergs ein Trainingsheim zu errichten, das noch in dieſem Sommer gebaut werden wird. Als äußeres Zeichen unſerer Dankbarkeit ſoll das Haus den Namen„Chriſtel⸗Cranz⸗Heim“ tragen. Es iſt eigentlich überflüſſig, zu erwähnen, daß die zahlreichen Ehrungen für Chriſtel Crauz mit großem Beifall aufgenommen wurden. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kerber ſchloß die Kundgebung mit einem Gedenken an unſeren Führer Adolf Hitler. Das dreifache„Sieg Heil!“ fand ein vieltauſendſtimmiges Echo. Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchloſſen die eindrucksvolle Siegerehrung. mit. Der Meſſerſtich vor dem Kaffeehaus Ein eiferſüchtiger Ehemann und eine geſchiedene Frau * Ludwigshafen a. Rh., 19. Februar. In der Nacht zum 5. Januar d. J. wollte der 4Ajährige Emil Hoffmann mit ſeiner Geliebten, einer jungen geſchiedenen Frau, und dem 36 Jahre alten Ludwig Wilhelm und deſſen Frau noch ein Kaffeehaus in der Bismarckſtraße beſuchen. Vor dem Kaffeehaus ſtand der frühere Mann der geſchledenen Frau. Als dieſer nun ſeine frühere Frau mit ihrem Geliebten ſah, packte ihn die Wut, er ſtürzte auf die Frau und zerrte ſie auf die Straße. Hoffmann und Wilhelm eilten hinzu und ſchlugen auf den wütenden Ehemann ein. Plötzlich rief der Mißhandelte:„Ich bin geſtochen!“ Tatſächlich hatte er einen Meſſerſtich nur zwei Fingerbreit vom Herzen erhalten und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Einem glücklichen Zufall war es zu verdanken, daß der Stich nicht tödlich wirkte. Den Stich ſoll H offmann geführt haben. Vor dem Schöffengericht beſtritt er die Tat, wurde aber als überführt erachtet und zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Wilhelm kam mit einem Monat Gefängnis davon. Bei Hoffmann wurden ſechs Monate der erlittenen Unterſuchungshaft angerechnet. Haftfortdauer wurde ausgeſprochen. Ein unglücklicher Zufall Vor dem Schwurgericht in Frankenthal * Frankenthal, 19. Febr. Der letzte Fall der diesjährigen 1. Tagung des Schwurgerichts Fran⸗ kenthal betraf ein Verbrechen der Körper⸗ verletzung mit Todesfolge, das am Samstag zur Verhandlung kam. Angeklagt war der verhei⸗ ratete 42 Jahre alte Bernhard Bauer aus Lud⸗ wigshafen, ein bisher unvorbeſtrafter Mann, der ſich ſeit 29. Januar 1936 in Unterſuchungshaft be⸗ findet. Er ſpielte am 3. November 1935 abends in einer Wirtſchaft Karten und geriet dabei mit dem betrunkenen Joſef Glaſerx in einen Wortwechſel, der ſich auf der Straße fortſetzte. Glaſer beſchimpfte dort den Angeklagten, worauf ihm dieſer mit der Hand auf den Mund ſchlug, ſo daß Glaſer umfiel und ſich am Hinterkopf einen ſchweren Schädelbruch zuzog, der am 12. November den Tod herbeiführte⸗ Der Angeklagte war in vollem Umfange geſtändig; auch die Zeugenvernehmung ergab den gleichen Sachverhalt, insbeſondere, daß durch einen un⸗ glücklichen Zufall ein Menſchenleben vernich⸗ tet wurde. Unter Zubilligung mildernder Umſtände beantragte der Staatsanwalt eine Gefängnisſtrafe von ſieben Monaten. Das Schwurgericht verhängte gegen Bauer die geſetzliche Mindeſtſtrafe von drei Monaten Gefängnis und rechnete die Un⸗ terſuchungshaſt mit zwei Wochen an. wurde der Haftbefehl aufgehoben und der Verur⸗ teilte ſofort auf freien Fuß geſetzt. * Freiburg i. Br., 19. Febr. Am 20. und 21. Fe⸗ bruarx findet hier unter Leitung des Arbeitsgau⸗ führers, Oberſtarbeitsführer Helff, eine Tagung der Gruppenführer des Gaues 27 Baden ſtatt. In Kaiſerslautern vor Gericht: Außerdem Nummer 84 Nachbargebiete Mord mit Leuchtgas? Rätſelhafter Tod zweier Kinder— Der Groß⸗ vater verhaftet „ Nürnberg, 19. Februar. Kürzlich wurde in Nürnberg Georg Würr unter dem dringenden Verdacht verhaftet, ſeine beiden Enkelkinder im Alter von vier und ſechs Jahren mit Leucht⸗ gas vergiftet zu haben. Würr, der ins Unter⸗ ſuchungsgefängnis eingeliefert wurde, ſoll die Tat begangen haben, um in den Beſitz einer Lebensver⸗ ſicherungsſumme zu gelangen. beiden Kinder wurden damals infolge Gasvergiftung tot aufgefun⸗ den. Würr hat die Täterſchaft bis jetzt in Abrede ge⸗ ſtellt. In aſel wird WMillionärſteuer gefordert * Baſel, 19. Febr. Verſehen mit 1500 Unterſchrif⸗ ten, wurde in Baſel die Initiative zu einer Kan⸗ tonsabſtimmung eingereicht, wonach auf alle Ver⸗ mögen von 1 und mehr Millionen Franken eine Sonderſteuer von 5 v. H. gelegt werden ſoll. Nach dem ſtatiſtiſchen Jahrbuch für 1934 zählt Baſel bei rund 180000 Einwohnern 182 Millionäre, die zuſammen ein ſteuerbares Vermögen von 382 Millionen Schw. Fr. beſaßen. Der Reichsjuſtizminiſter in Darmſtadt Einführung des neuen Oberlandesgerichtspräſidenten * Darmſtadt, 18. Febr. Am Montag erfolgte im Lichthof des neuen Gerichtsgebäudes zu Darmſtadt in Anweſenheit des Reichsſtatthalters und Gaulei⸗ ters Sprenger und zahlreicher Ehrengäſte durch den Reichsminiſter der Juſtiz, Dr. Gürtner, die feierliche Einweiſung des neuen Oberlandesgerichtspräſidenten Dr. Seriba. Dabei wies der Reichsjuſtizminiſter auf die Bedeutung der Amtseinführung des neuen Oberlandesgerichtspräſidenten hin. Es gebe gar kei⸗ nen Zweifel darüber, daß jedes Arbeitsverhältnis weit über die wirtſchaftliche Grundlage hinaus auf einer ſittlichen Grundlage aufgebaut ſein müſſe. Das Treueverhältnis gelte von jedem Arbeitsverhältnis auch im öffentlichen Dienſt, es ſei begründet auf einem perſönlichen Treueverhältnis zu dem Führer des deutſchen Volkes. Die Arbeitskameradſchaft ſei Die nichts anderes als ein Spiegelbild der Treue, die jeden einzelnen von uns innerlich mit dem Führer verbindet. Der Miniſter überreichte dann dem neuen Oberlandesgerichtspräſidenten, Dr. Scriba, die Urkunde, durch die er vom Führer und Reichskanzler in ſein neues Amt berufen wurde. Reichsſtatthalter und Gauleiter Sprenger dankte dem Herrn Reichsminiſter, daß er zu dieſem wichti⸗ gen Akt nach Darmſtadt gekommen war. Er gab ſeiner beſonderen Freude darüber Ausdruck, daß dieſer hohe und beſonders ſchwere und wichtige Poſten wieder beſetzt ſei und ging dann weiter auf die Aufgabe ein, die der Oberlandesgerichtspräſident zu erfüllen hat. * Frankfurt a.., 18. Febr. Wegen Heirats⸗ beirugs wurde in Frankfurt a. M. der 30jährige Jakob Schwartz aus Frankenthal feſtgenommen. Er trat mit Mädchen und Frauen in Verbindung, verſprach ihnen die Ehe und erſchwindelte erhebliche Geldbeträge. Schw. gab ſich als Maſchineningenieur aus, legte ſich in verſchiedenen Fällen auch den Namen„Platz“ zu und erklärte, der Bruder des Inhabers der Platzwerke in Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen zu ſein. Der Mann, der aus Cayenne kam Ein gefährlicher Verbrecher wandert in Sicherungsverwahrung, ſeine Mithelfer ins Geſängnis * Kaiſerslautern, 19. Februar. Eine gefährliche Einbrecher bande hatte ſich am Dienstag vor der Großen Strafkammer zu verantworten. Angeklagt waren der 1899 geb. Otto Aſel wegen drei Einbruchsdiebſtählen, ferner wegen Mittäterſchaft und Mitwiſſerſchaft ſein Bruder Adolf Aſel, ſeine Schwäge⸗ rin Chriſtine Aſel und der 30jährige Johann Lu tz, alle von hier. Der Hauptangeklagte Otto Aſel brach in der Nacht zum 1. Oktober v. J. in das Zigarrenhaus Hellmann in Homburg(Saarpfalz) ein, nachdem er vorher ein kleines Fenſter eingeſchlagen hatte. Im Laden raffte er Lebens⸗ und Genußmittel aller Art wie Zigarren, Zigaretten, Schokolade, Liköre uſw. zuſammen und verpackte ſie in zwei Säcke. Die Waren hatten einen Wert von etwa 1200 Mark. Mit ſeinem Bruder, der bei dem Einbruch Schmiere ſtand, brachte er das Diebesgut in den Wald bei Bruchhof, wo es verſteckt wurde. Von dort holte man die Säcke am 2. Oktober ab und transportierte ſie mit der Bahn nach Kaiſers⸗ lautern; dort warteten die Mitangeklagte Chriſtine Aſel und Lutz mit einem Wägelchen. Zwei Tage ſpäter verübte Otto Aſel einen Einbruch im hieſigen Krankenhaus, der jedoch ergebnis⸗ los verlief. Noch in der gleichen Nacht begab ſich Aſel zur Kantine des hieſigen Bahnhofs, drang nach Einſchlagen einer Fenſterſcheibe ein und ſtahl wiederum Lebensmittel uſw. im Werte von etwa 200 Mark. Ferner erbrach er die Regiſtrierkaſſe und ſämtliche Sammelbüchſen des WoW, aus denen er insgeſamt etwa 50 Mark an ſich nahm. Die Beweisaufnahme ergab ein betrübliches Bild von dem Lebenslauf des Hauptangeklagten. Schon mit 13 Jahren ſtand er vor den Schranken des Gerichts. Nach Kriegsausbruch ging er in die Fremdenlegion und verheiratete ſich dort nach ſeinen Angaben mit einer Marokkanerin. Schließlich deſertierte er, wurde aber wieder gefaßt und nach Cayenne geſchickt. Erſt 1932 konnte Aſel wieder nach Deutſchland zu⸗ rückkehren. Er will durch ſeine Geſchwiſter auf den Weg des Verbrechens gelangt ſein. Im übrigen geſtand er die Einbruchsdiebſtähle ein. Chriſt ine Aſel und Lutz beſtritten, ſich ſtrafbar gemacht zu haben, während Adolf Aſel ſeine Mittäterſchaft zugab. g Der Staatsanwalt beantragte gegen Otto Aſel eine Zuchthausſtrafe von fünf Jahren und Siche⸗ rungsverwahrung, gegen die übrigen Angeklagten je ein Jahr Gefängnis. Das Urteil lautete gegen Otto Aſel auf vier Jahre Zuchthaus, Sicherungs ver⸗ wahrung, Stellung unter Polizeiaufſicht und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren. Gegen Adolf Aſel wurde auf neun Monate, gegen Chriſtine Aſel und Lutz auf je vier Monate Gefängnis er⸗ kannt. 8. Seite/ Nummer 84 Neue Maunheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Lungen& Zatzdert in Mannheim, Qu 7, 29, liefert Küchen, Schlaf-, Ef- und Herrenzimmer. Einzel- und Polstermöbel. Mittwoch, 19. 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