JFF * Neue Mannheimer Zeiti Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Fret Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ Mannheimer G hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Na Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Alhbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäfts ſtelle: Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10.. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 1m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗ Preisliſte Nr. 6. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. enerab Anzeiger R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Abend ⸗ Ausgabe A Donnerstag, 20. Februar 1936 147. Jahrgang— Nr. 86 Was wird die Folge des Paktes ſein? Hat Deutſchland dann nicht das Recht, die Frage der entmilitariſierten Zone aufzuwerfen? Eine warnende engliſche Stimme— Pariſer Druck auf London (Funkmeldung der NM.) E London, 20. Februar. Unker der Ueberſchrift„Rußland und der Rhein“ ßeſchäftigt ſich Vernon Bartlett in der„News Chro⸗ nicle“ mit dem franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Pakt, von dem kein geringerer Juriſt als Sir John Simon erklärt habe, daß er mit den Völkerbundsſatzungen und dem Locarnovertrag vereinbar ſei. Das ſei ju⸗ riſtiſch vielleicht richtig, pſychologiſch aber nicht, und die Deutſchen befürchteten, daß im Falle eines Kon⸗ fliktes zwiſchen ihnen, den Franzoſen und den Ruſ⸗ ſen die Mehrheit der Mitglieder des Völkerbunds⸗ ꝛates zwar der Anſicht ſein könnte, daß Deutſchland das Opfer eines Angriffes ſei, daß aber ſowohl Frankreich als auch Rußland eine Einmütigkeit im Völkerbundsrat verhindern könnten, ſo daß es dieſen beiden Ländern freiſtehen würde, nach Belieben vorzugehen. Der franzöſiſch⸗ruſſiſche Pakt ſei eher das Ergebnis einer Panikſtimmung als eine Frie⸗ denshandlung. Panik aber erzeuge neue Panik, und der Pakt werde die deutſchen Beſorgniſſe ſo vermehren, daß Hitler gezwungen ſei, die Frage der entmilitariſierten Rheinlandzone in Angriff zu nehmen. Er müſſe Frankreich um jeden Preis von Oſteuropa abſchneiden, und um das zu tun, werde er wahrſcheinlich die eutmilitari⸗ ſierte Zone in die Hauptgeſahrenzone des Feſt⸗ landes umwandeln. Der Verfaſſer bezweifelt, daß die britiſche Regie⸗ rung das gleiche Maß an öffentlicher Unerſtützung wie bei den Sühnemaßnahmen gegen Italien erhal⸗ ten werde, falls Deutſchland erkläre, daß es ſich nicht länger verpflichtet fühle, in der Rheinlandzone keine Befeſtigungen anzulegen und keine Garniſonen zu unterhalten. Warum, ſo würde ſich der Engländer fragen, ſollte man von den Deutſchen verlangen, auf unbeſtimmte Zeit eine Beſchränkung anzunehmen, die den Franzoſen nicht auferlegt werde? Jeder⸗ mann wiſſe, daß Deutſchland für die entmilitari⸗ ſterte Zone bereits die gleiche Mißachtung an den Tag lege wie ſeinerzeit für die Abrüſtungsbeſtim⸗ mungen des Verſailler Vertrages. Bartlett emp⸗ fiehlt, die vollendete Tatſache hinzuneh⸗ men und dabei ſo wenig Lärm wie möglich zu machen. Frankreich ſucht England zu erpreſſen — London, 20. Februar.(U..) Nach der in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen vor⸗ herrſchenden Anſicht ſcheint die franzöſiſche Regie⸗ rung die Unterzeichnung eines Flottenvertrages ab⸗ hängig zu machen von Englands Bereitwilligkeit, mit Frankreich ein Luftabkommen zu treffen. Botſchafter Corbin wird am Donnerstag die fran⸗ zöſiſche Haltung mit Außenminiſter Eden beſprechen und möglicherweiſe wird er dabei auch entliſche Zuſicherungen im Hinblick auf die entmilitariſterte Rheinlandzone als weiteren„Preis“ für Teilnahme an einem Flottenabkommen fordern. f „Nach zuverläſſiger Quelle hat auch Muſſolini bei ſeiner Beſprechung mit dem engliſchen Botſchafter in Rom, Sir Erie Drummond, am vergangenen Dienstag erklärt, daß die Aufhebung der Sank⸗ tionen eine Vorbedingung ſei für die italieniſche Teilnahme an erneuten Beſprechungen über ein europäiſches Luftabkommen und für die italieniſche Zuſtimmung zu Maßnahmen im Hinblick auf die entmilitariſierte Rheinlandzone. Man fürchtet in hieſigen politiſchen Kreiſen, die Vermiſchung allge⸗ meinpolitiſcher Probleme mit den eigentlichen Fragen der Flottenkonferenz— wenn ſie auch mehr auf diplomatiſchen Wegen als bei der Konferenz ſelbſt zur Diskuſſion kommen— könnte die Ver⸗ einigten Staaten veranlaſſen, die Flottendelegation aus London abzuberufen. Die amerikaniſche Dele⸗ gation bat es immer und immer wieder abgelehnt, in die Diskuſſion rein europäiſcher Fragen ver⸗ wickelt zu werden. Franzöſiſcher Schritt in Waſhington — Waſhington, 20. Februar.(U..) Der franzöſiſche Botſchafter in Waſhington, La⸗ boulaue, hat Unterſtaatsſekretär Phillips beſucht und der Regierung der Vereinigten Staaten die Bitte vorgelegt, einer Begrenzung der Schlachtſchiffs⸗ tonnage auf weniger als 35000 Tonnen ihre Zuſtim⸗ mung zu geben. Unterſtaatsſekretär Phillips habe dem Botſchafter geantwortet, daß die Regierung der Vereinigten Staaten volles Vertrauen in ihre in London wei⸗ lende Flottendelegation ſetze, und angedeutet, daß jeder Verſuch, die amerikaniſche Delegation in Lon⸗ don zu umgehen, vergebens ſein müſſe. Die Wehrdͤebatte im Anterhaus Eden will das Rüſtungsprogramm verteidigen — London, 20. Februar. Die große Rüſtungs⸗ und außenpolitiſche Aus⸗ ſprache im Unterhaus wird vorausſichtlich am 9. März ſtattfinden, nachdem einige Tage vorher die Voranſchläge für Heer, Marine und Luftflotte zu⸗ ſammen mit einem Weißbuch veröffentlicht worden ſind. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ dazu berichtet, werden die Lehren, die aus dem erſten ernſthaften Verſuch gezogen worden ſind, das kollektive Sicherheitsſyſtem praktiſch auf die Probe zu ſtellen, in dem Weißbuch eine hervor⸗ ragende Rolle ſpielen. Es gilt als ſicher, daß Außen⸗ miniſter Eden im Auftrage der Regierung über dieſen Geſichtspunkt des Aufrüſtungsproblems ſpre⸗ chen wird. Neue große Schlacht an der Sübfront Ruſſenpakt und entmilitariſierte Zone Abeſſiniens einziges Flugzeug Die einzige moderne Maſchine der kleinen abeſſiniſchen Luftflotte, die es wagen könnte, einen Luft⸗ kampf aufzunehmen. Hier hat ſie ſich in den Dienſt des Munitionstransportes geſtellt, um die Nord⸗ front zu verſorgen. (Weltbild,.) Der Negus berät mit ſeinen Heerführern über die Lage an der Noroöfront Nas Deſta in Ketten? — Addis Abeba, 20. Februar(U..) Im öſtlichen Teile der Südfront tobt ſeit Sams⸗ tagmorgen, wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, eine große Schlacht zwiſchen den Truppen des Ras Naſibn und den vom Süden her anrückenden Ita⸗ lienern. Das Schwergewicht der Kämpfe liegt ſüd⸗ lich von Anale, wo ſeit nunmehr vier Tagen vom Morgen bis zum Abend Angriſſe und Gegenangriffe aufeinander folgen, ohne daß es bisher zu einer Eutſcheidung gekommen wäre. Hohe Regierungsperſöulichkeiten begaben ſich heute im Flugzeug nach Deſſie, um mit dem Negus die Lage auf dem ſüdlichen Kriegsſchauplatz zu be⸗ raten. Man dementiert hier noch immer ganz euer⸗ giſch die italieniſchen Berichte von einem großen Sieg am Amba Aradam. Bei den italieniſchen Sie⸗ gesnachrichten, ſo erklärt man, handelt es ſich nur um„charakteriſtiſche Stimmungsmache“, und man fährt fort:„Wenn der italieniſch⸗abeſſiniſche Krieg ein Propagandakrieg wäre, daun hätte Abeſſinien freilich ſehr ſchlechte Ausſichten, denn die Italiener ſind ausgezeichnete Reklamefachleute.“ Von dem Zuſammentreffen des Negus mit ſei⸗ nen höchſten Beamten in Deſſie erwartet man hier wichtige Beſchlüſſe über die Kriegsführung im Nor⸗ den, die möglicherweiſe radikale Aenderungen in der abeſſiniſchen Strategie bringen werden. Azana über ſein politiſches Programm Die„wahre Republik ſoll errichtet werden“ Zuerſt: Demokratiſierung des Heeres! — Paris, 20. Februar. Der Madrider Sonderberichterſtatter des„Excel⸗ ſior“ hatte Gelegenheit, am Mittwoch den Miniſter⸗ präſidenten Azana zu ſprechen. Dieſer erklärte ihm, die neue Regierung werde in allererſter Linie das Heer demokratiſieren. Man habe gerade jetzt einige Stunden erlebt, die die dringende Notwendigkeit dieſer Maßnahme klar vor Augen führten. Azana hat hiermit auf den Militär⸗ putſch anſpielen wollen, der von einer Reihe von Garniſonen vorbereitet worden war und in letzter Minute ſcheiterte, weil der größte Teil der Truppen ſich geweigert hatte, den Offi⸗ zieren zu folgen. Miniſterpräſident Azana äußerte ſich im weiteren Verlauf der Unterredung ziemlich ironiſch über den Führer der Oppoſition, Gil Robles, deſſen Macht ſich vornehmlich auf eine Anzahl zwar ſehr reigender junger Mädchen ſtützte, die aber keinen politiſchen Machtſaktor darſtellten. Nichts könne die Regierung jetzt hindern, die wahre ſpauiſche Republik zu gründen. Der Faſchismus habe in Spanien keine Aus⸗ ſichten. In dieſem Geiſte werde Spanien beim Völkerbund mitarbeiten. Wiederkehr der Ruhe — Madrid, 20. Februar.(U..) Nach der beruhigenden Erklärung des Leiters der Volksaktion hält man allgemein die Gefahr eines 1 Staatsſtreiches für beſeitigt. Aus der Provinz, in der es an vielen Orten zu Streiks, Meutereien, Demonſtrationen und Zuſammenſtößen gekommen war, ſind heute beruhigendere Nachrichten in Ma⸗ drid eingelaufen. So konnte in Valeneia das Kriegs⸗ recht wieder aufgehoben werden, das dort zur Vor⸗ beugung gegen Ausſchreitungen extremiſtiſcher Ele⸗ mente erklärt worden war. In Saragoſſa hat der Generalſtreik ſein Ende gefunden, und normale Zu⸗ ſtände kehren raſch zurück. Die Straßenbahnen und die anderen ſtädtiſchen Dienſte haben die Arbeit be⸗ reits wieder voll aufgenommen und die Zeitungen können wieder erſcheinen. Aufleben der kataloniſchen Autonomiebewegung — Barcelona, 20. Februar.(U..) Das kataloniſche Parlament, das ſeit Oktober 1934 außer Funktion geſetzt war, hat als ein Ergebnis des Wahlſieges der Linksparteien ſeine Tätigkeit wenigſtens teilweiſe wieder aufgenommen. Vor⸗ läufig erſtreckt ſich dieſe Tätigkeit jedoch nicht auf die geſetzgebende Funktion, welche dem kataloniſchen Parlament erſt wieder zuſtehen wird, wenn die Re⸗ gierung in Madrid den Erlaß für ungültig erklärt hat, nach welchem das kataloniſche Parlament außer Funktion geſetzt wurde. Die für die Ungültig⸗ erklärung jenes Erlaſſes notwendige Eingabe an die ſpaniſche Regierung iſt bereits vorbereitet und wird demnächſt nach Madrid abgehen. den Diviſtonen Grazianis beim Neuer Vormarſch im Norden (Funkmeldung der NM 3) + Rom, 20. Februar. Das italieniſche Propagandaminiſterium veröf⸗ fentlicht nachſtehenden, von Marſchall Badoglio ge⸗ drahteten Heeresbericht Nr. 131: „Das 1. Armeekorps hat den Vormarſch in der Richtung nach Süden wieder aufgenommen. Unſere Luftwaffe läßt den Feind nicht zur Ruhe kommen. Von der Somalifront liegen keine Meldungen von Bedeutung vor.“ Die abeſſiniſche Verleidigungsſtellung — Addis Abeba, 19. Febr.(U..) Dedjasmatſch Sahle, der kürzlich im Gebiet von Tembien erfolgreiche Operationen durchführte, hat den Befehl erhalten, ſich mit ſeinen Truppen in die Berggegend ſüdlich von Antalo zu begeben. Aus dieſer Tatſache geht hervor, daß die Abeſ⸗ ſinier beabſichtigen, in der Nähe von Autalo den Italienern ſtarken Widerſtand entgegenzuſetzen. Sie zeigt aber gleichzeitig auch an, daß die abeſſiniſchen Streitkräfte vor den ſtarken italieniſchen Angriffen ſich ſüdlich von Makalle in die Gegend von Antalo zurückgezogen haben. Die italieniſchen Meldungen von einem großen Sieg bei Makalle, in dem Tauſende von Abeſſiniern gefallen ſeien, werden jedoch in Addis Abeba noch immer lebhaft dementiert. Das Schickſal Ras Deſtas — Rom, 20. Jebruar.(U..) Nach Meldungen, die hier von der italieniſchen Nordfront in Abeſſinien eingetroffen ſind, iſt Ras Deſta, der Führer der abeſſiniſchen Armee, die von Vorſtoß auf Ne⸗ ghelli völlig geſchlagen wurde, vor kurzem von Ab⸗ geſandten des Negus in einem Schlupfwinkel in der Sidamoprovinz aufgeſpürt worden. Ras Deſta ſoll dann ſofort im Flugzeug nach Deſſie in das Haupt⸗ quartier des Negus geſchafft worden ſein. Dort ſei er dem Kaiſer vorgeführt worden, die Hände des geſchlagenen Feldherrn ſollen an die ſeiner Wächter gekettet geweſen ſein. Der Negus ſoll Ras Deſta wegen ſeiner Niederlage die ſchwerſten Vorwürfe gemacht und ihn dann an einen einſamen Ort auf einen Berg in der Nähe von Deſſie in die Verbannung geſchickt haben. Ras Deſta ſoll für Lebenszeit an ſeine Wächter gefeſſelt bleiben. Weiterhin wird berichtet, oͤaß der Negus Deſſie verlaſſen und ſich nach Allata, 360 Kilometer ſüdlich 2. Seite Nummer 86 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 20. Februar 1936 Das iſt der Amba Aradam 1 7 Ein Ausſchnitt aus dem Gebergsmaſſtv, mit deſſen Beſetzung die Italiener die Schlacht von Enderta ſiegreich beendeten. Der Amba Aradam wird nun von den Italienern zu einer geradezu uneinnehm⸗ baren Felſenfeſtung ausgebaut, die offenbar zu einer Baſis für weitere Operattonen werden ſoll. (Preſſephoto,.) von Addis Abeba, begeben hat, um dort mit den Führern der Südarmee die Reorganiſation der abeſ⸗ ſiniſchen Südtruppen durchzuſprechen. Der Negus verhört gefangenen Offizier — Addis Abeba, 19. Februar.(U..) Der einzige Ueberlebende der Beſatzung des ita⸗ lieniſchen Flugzeuges, das am Samstag in der Nähe von Deſſie abgeſtürzt iſt, iſt nun ebenfalls ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Ein von den Truppen des Ras Bayenna an der Südfront gefangengenommener italieniſcher Offizier, der in aller Eile nach Addis Abeba transportiert wurde, iſt geſtern im Flugzeug nach Deſſi geſchafft worden, wo er dem Kaiſer gegenübergeſtellt werden ſoll. Neuer italieniſcher Truppentransport (Funkmeldung der NM.) * Rom, 20. Februar. Ein neuer italieniſcher Truppentransport von annähernd 1000 Mann iſt Mittwoch abend mit dem Dampfer„Prineipeſſa Giovanni“ von Neapel nach Oſtafrika abgegangen. Im Laufe der Nacht folgte der Frachtdampfer„Butterfly“ mit über 3000 Ton⸗ nen Kriegsmaterial, und das Flugzeugmutterſchiff „Miraglta“, mit dem zugleich eine größere Anzahl von Fliegeroffizieren und techniſchem Perſonal in See gegangen iſt. Gute Velehrung/ Bei einer Abendgeſellſchaft, die ſich in einem gaſtfreien Hauſe der Stadt verſammelt hatte, geſchah es, daß ich Zeuge wurde, wie eine feinſinnige ältere Dame, deren Umgang vor allem von Menſchen mit tiefer Empfindungsleidenſchaft immer wieder ge—⸗ ſucht wurde, einem kalten ichſüchtigen Herzen eine Lehre erteilte. In dieſer Geſellſchaft befanden ſich einige Ehe⸗ paare, die alle gut untereinander bekannt waren, da⸗ zu ein junges Mädchen und ein Mann in mittleren Jahren, deſſen Klugheit, aber auch deſſen pedantiſche Geiſtigkeit in allen Dingen uns bekannt, vielen un⸗ angenehm war. Aber ſelbſt die Kürze der Zeit, in der ſich dieſer Menſch in unſerer Runde befand, hätte ihn lehren ſollen, daß Martha— eben das junge Mädchen— eine reine und edle Seele war. Nicht nur ihr freies und ſchönes Geſicht, das großflächig in allen Teilen harmoniſch war, nicht nur ihre war⸗ men Augen, in denen die Tiefe verloren ſich ſpie⸗ gelte: vor allem ihr offenes Weſen, ihre Klugheit, Ungezwungenheit und Sicherheit hätte jedem For⸗ ſchenden ſagen müſſen, daß hier lein Falſch ſich hinter einer meiſterhaft getragenen Maske verbarg. Es war allen bekannt, daß Martha in herzlicher Zuneigung einem jungen, der Muſik ergebenen Leh⸗ rer verbunden war, und wir alle freuten uns auf den Tag, da aus dieſen Menſchen ein Paar werden würde. Im Laufe des Geſpräches an jenem Abend, von dem ich berichte, kam man nun auf ein Konzert zu reden, das tags zuvor in der Stadt abgehalten wor⸗ den war. Man redete dabei vornehmlich über Mo⸗ garts ſchöne Es⸗Dur⸗Sonate, deren Adagio ja mit zu dem Schönſten gehört, was deutſcher Geiſt zu er⸗ ſinnen vermochte. Es wurden ein paar Akkorde an⸗ geſchlagen, und jene ältere Dame, eben die Gaſt⸗ geberin, wendete ſich nun an Martha und meinte, daß auch ſie wohl recht glücklich geweſen ſei, in die⸗ ſem ſchönen Konzert wieder Mozart gehört zu haben. „Sie freuten ſich ja ſo lange auf dieſen Abend“, ſo ſchloß ſie. Die Angeredete antwortete:„Oh, es war herrlich! Ich werde noch lange daran denken!“— An dieſer Stelle warf der vorhin genannte Herr, allen vernehmlich und ſehr ſcharf ein:„Warum lügen Die Staalsanwaltsanklage gegen Seefeld Des 30 fachen Mordes ſchuldig?— Der Liberalismus und der Knabenmörder — Schwerin, 20. Februar. Im Mordproßzeß Seefeld vor dem Schweriner Schwurgericht nahm am Donnerstag, nachdem die Beweisaufnahme geſchloſſen worden war, der Ver⸗ treter der Anklage, Oberſtaatsanwalt Beuſch, das Wort. Er führte u. a. aus: Ein grauenvolles und erſchütterndes Kapitel menſchlicher Verirrung und Entartung, menſchlicher Verſchlagenheit und Boshaftigkeit, menſchlicher Hin⸗ terliſt und Vertiertheit, menſchlicher Gefühls roheit und Stumpfheit iſt an uns vorübergezogen, ſo daß es mir manchmal hat ſcheinen wollen, als wenn in der Perſon des Angeklagten der perſonifizierte Teufel durch die deutſchen Gaue geſchritten ſei. Er hat nur ein Lebensziel gehabt: nämlich ſeinem Laſter von Jugend an bis in ſein ſpätes Alter zu fröhnen. Ueber 100 Knaben hat Hieſer Angeklagte verdorben. Er allein trägt die Schuld daran, wenn dieſe Menſchen ſelbſt auf die falſche Fährte ſittlicher Entartung geraten ſind. Die Folgen diefer ſittlichen Entartung kennen wir: Verlogenheit, Untreue und wiederum Verderbnis aller hoffnungsvollen Knaben. Die Zahl der Morde des Angeklagten See⸗ feld wird ſich mit Sicherheit niemals mehr feſtſtellen laſſen. Wenn ich ſie heute auf etwa 30 ſchätze, ſo habe ich ſicher nicht eine zu hohe Zahl genannt. Ungeheures Leid hat dieſer Unmenſch Vätern und Müttern der Knaben bereitet. Zahlloſe Tränen ſind geweint, unruhige Tage und Nächte verbracht wor⸗ den in der Ungewißheit über das Schickſal der Söhne. Wie iſt es möglich, daß dieſer Unhold immer wieder auf die Menſchheit losgelaſſen wurde, ſo bin ich oft und oft von vielen Volksgenoſſen gefragt worden. Dieſe Volksgenoſſen haben eins vergeſſen, ſie haben ſchon vergeſſen, daß ſie noch den Libera⸗ lismus in ſeiner höchſten Auswirkung in der Sy⸗ ſtemzeit miterlebt haben. Die Weltauſchauung des Liberalismus iſt mit verantwortlich für die Taten des An⸗ geklagten. Der Fall Seefeld iſt eine einzige Anklage gegen die ſogenannte Humanität des Liberalismus. Dieſe Humanität, die in den Logen vereins mäßig verankert war, iſt eines der verdor⸗ benſten Lockmittel für den deutſchen Spießer gewe⸗ ſen. Dabei hatte in der Syſtemzeit die Humanität nichts mit dem zu tun, was wir Deutſche unter Humanität verſtehen:„Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut“, ſondern jene Humanität war die Hüterin des Minderwertigen, des Faulen und des Verbre⸗ chers. Wäre es nicht human geweſen, den Ange⸗ klagten im Jahre 1926 in der Strafanſtalt Bruns⸗ büttel zu belaſſen und ihn dort arbeiten zu laſſen, oder iſt es human geweſen, ihn wieder auf die Menſchheit loszulaſſen? Dieſer einzige Hinweis mag genügen, um Ihnen 5 die wirkliche Humanität der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Geſetzgebung über Steriliſation, Entmannung und Sicherheitsverwahrung vor Augen zu führen. So ſehr auch die Forderung vieler Volksgenoſſen, mit einem ſolchen Scheuſal kurzen Prozeß zu machen, verſtändlich ſein mag, ſo werden doch verſchiedene Punkte nicht dabei berückſichtigt. Innächſt: wir leben in einem Rechtsſtaat, und ich habe nicht die rechtliche Handhabe, um mit einem ſolchen Menſchen kurzen Prozeß zu machen. Ferner: jeder Vater und jede Mutter hat ein Recht darauf, zu wiſſen, wer ihren Sohn ermordet und geſchändet hat. Ich darf mich nicht darauf beſchränken, etwa nur zwei Fälle aufzuklären. Dann würde immer die Unruhe im Volk zurückbleiben, ob nicht noch ein zweiter Mann wie der Angeklagte ſein Unweſen treibe. Wenn es uns gelungen iſt, innerhalb eines drei⸗ viertel Jahres reſtlos Klarheit zu ſchaffen, dürfen die Volksgenoſſen zufrieden ſein. Der Prozeß hat für Staatsanwalt, Polizei und mediziniſche Wiſſenſchaft wichtige Erkenntniſſe ge⸗ bracht. Schließlich iſt aber dieſer Fall auch ein furchtbarer Anſchauungsunterricht für die Kinder, Eltern und Erzieher. Ich kann auch hier nur allen Eltern und Erziehern ans Herz legen, die Kinder zu warnen vor Elementen wie der Ange⸗ klagte. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen be⸗ tonte der Oberſtaatsanwalt, daß das Geſamtbild der Fälle den Beweis gebe, daß der Angeklagte der Täter ſei. Zur Beruhigung der Bevölkerung könne geſagt wer⸗ den, daß auch die in dieſem Prozeß nicht behandelten Mordfälle noch genaueſtens nachgeprüft würden. Der Oberſtaatsanwalt ging ſodann auf die einzelnen Fälle der Anklage ein. Swölffache Todesſtrafe beantragt (Funkmeldung der NM.) + Schwerin, 20. Februar. Im Seefeld⸗Prozeß beantragte der Oberſtaats⸗ anwalt am Schluß ſeines Plaidoyers gegen Seefeld die Todesſtrafe wegen Mordes in den 12 Fällen Thomas, Zimmermann, Neumann, Dill, Eipel, Wiſchnawſki, Tieke, Korn, Praetorius, Tes dorf, Metzdorf und Gnirk zu erkennen und ihm die bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit in jedem ein⸗ zelnen Fall abzuerkennen. Ferner beantragte er die Entmannung und wegen fortgeſetzter widernatür⸗ licher Unzucht in drei Fällen, Notzucht in zwei Fällen ſowie wegen Nötigung und Beleidigung insgeſamt die höchſtzuläſſige Zuchthausſtrafe von 15 Jahren ſo⸗ wie 10 Jahre Ehrverluſt. Außerdem forderte er, gegen Seefeld die Sicherungsverwahrung ausgu⸗ ſprechen. — Uticah(Neuyork), 20. Febr.(U..) Das 30 Häuſerblocks umfaſſende Geſchäftsviertel Uticahs wurde heute von ungeheuren Exploſtonen in dem unterirdiſchen Gasleitungsnetz der Stadt er⸗ ſchüttert, die ſich dann auch in die Außenbezirke fortſetzten und überall Brände erzeugten. Ein Ar⸗ beiter der Gaswerke hatte nach einer ſchadhaften Stelle in einem Waſſer⸗Hauptrohr geſucht und war dabei mit offenem Licht an ein Leck in einem der großen Gasrohre geraten. Sofort ertönte eine ge⸗ waltige Exploſion, durch die andere Gasrohre im Unterſtraßenſchacht aufgeriſſen wurden, was neue Erploſionen verurſachte. Der ungeheure Exploſionsdruck ſchleuderte die ſechzig Pfund ſchweren Schleuſendeckel 35 Meter hoch in die Luft. Die Bewohner des Stadtinnern wurden von wilder Panik gepackt. Sie glaubten, ein ſchweres Erdbeben erſchüttere Uticah und bringe die Häuſer, 60 Jahre Geſundͤheitskontrolle Die Methode und der Zweck des Geſundheits⸗ ſtammbuches — Berlin, 20. Februar. Zur Bedeutung und zur Handhabung des Ge⸗ ſundheitsſtammbuches, das für jeden ſchaffenden deutſchen Volksgenoſſen durch Großunterſuchungen der DA angelegt wird, hat das Hauptamt für Volksgeſundheit in der Reichsleitung der NS DA P eine Anleitung herausgegeben. Die Ausgeſtaltung der drei Geſundheitsbogen erfolgt ſo, daß ſich altf perhältuismäßig kleinem Raum die Möglichkeit der vergbeich baren Beſchreibung über 60 Lebensjahre biete. Es ſeien vorläufig nicht alle Familienangehörigen einer Unterſuchung zu unter⸗ ziehen. Eine ſolche Familienunterſuchung ſei nur in den Fällen durchzuführen, wo ſie zur Klärung irgend⸗ welcher raſſe- und erbbiologiſcher oder geſundheit⸗ licher Fragen notwendig erſcheine. Die Geſundheits⸗ ſtammbücher ſeien auch dazu beſtimmt, für die zu erwartenden Reihenunterſuchungen der Mitglieder der Krankenkaſſen Ver⸗ wendung zu finden. Für das Geſundheitsſtammbuch ſeien drei Grundformen des Körperbaues feſtgelegt worden, die als ſchlankwüchſige, muskuläre und runde Form bezeichnet würden. Die ärztlichen Be⸗ obachtungen pſychiſcher Art ſollten kurz und klar den phyſiſchen Typ herausſtellen: Schreckensſtunden in Witah Das unterirdiſche Gasleitungsnetz der Stadt fliegt in die Luft darunter fünfzehnſtöckige Wolkenkratzer, ins Schwan⸗ ken. Erſchreckt flohen die Menſchen aus dem Be⸗ reich der ſchwerſten Gefahr, wo die Straßenpflaſter weithin aufgeriſſen waren und überall aus der Erde Flammen ſchlugen, vermengt mit Dampfwolken, da die Hitze des Feuers das Waſſer in den Rohren zum Kochen gebracht hatte. Polizei, Nationalgarde und Feuerwehren beſetzten ſchließlich die Unter⸗ ſtadt und ſperrten die von der Exploſion am ſtärkſten mitgenommenen Straßen ab. 5 Durch die Exploſionen wurden in einzelnen Bo⸗ zirken die Telephonkabel zerſtört und hierdurch auch die telephoniſche Verbindung mit Ortſchaften der Umgebung Uticahs unterbrochen. Etwa gleichzeitig mit dem Exploſionsunglück in Uticah wurden in Philadelphia ganze Straßenzüge und große Strecken der Untergrundbahn, dazu viele Hauskeller, durch ungeheure Waſſermaſſen über⸗ ſchwemmt, die aus einem infolge der ſcharfen Kälte eingefrorenen und geplatzten Hauptwaſſerrohr Her⸗ vorſtrömten. 5 N Schueidig, Schlapp, Verſtandesmenſch, Ge⸗ fühlsmenſch, Duckmäuſer uſw. Weiter werden Berufsſchädigungen, aber auch Schä⸗ digungen durch die Lebensweiſe aufgezeichnet. Dreifacher Mord und Selbſtmord (Funkmeldung der NM.) + Halle, 20. Februar. In Schönborn(Kreis Liebenwerda) wurde Don⸗ nerstag morgen eine furchtbare Mordtat entdeckt. Als der Sohn des 64 Jahre alten Bauers Haniſch die Schlafſtube ſeiner Eltern betrat, fand er dieſe ſowie ſeine von ihrem Mann getrennt lebende Schweſter Wendt im Blute liegend tot auf. Als Mörder kommt der Ehemann der jungen Frau in Betracht, der in der Scheune ſeines Vaters erhängt aufgefunden wurde. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politit: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhalzung Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokalet Teil. Dr. Frig Hammes Sport: Willy Müller- Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fau de, ſämtlich in Mannheim. 15 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, u Schriſtleitung in Berlin: Joſeph Bretz, W 35, Biktoriaſtiaße 4a D. ⸗A. 1988: 3 5 5e 8 24281 Mittagauflage der Ausgabe A u. Außgabe Abendauflage der Ausgabe& u. Ausgabe B: 2067 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto Eine Geſchichte von Hans Franke Ich habe Sie doch geſtern abend mit Oder war es nur Ihr Sie denn?! Herrn M. im Café geſehen! Geiſt?“ Dieſe hämiſche Frage, hinter der offenſichtlich auch ein Maß von Elferſucht ſteckte, das an den Tag wollte, ſchnitt uns allen ins Herz. Es wäre nieman⸗ dem von uns eingefallen, Martha— ſelbſt wenn wir ſie auf einer Lüge ertappt hätten!— in derart brutaler Weiſe bloßzuſtellen, viel zu ſehr glaubten wir an ſie. Sie mochte ihre Gründe haben, hätten wir gedacht. Einen Schurken nämlich kann, nein muß man entlarven, alſo ihm ſeine Maske herabreißen; einen guten Menſchen, ſelbſt wenn er irren ſollte, bloßzuſtellen, iſt keine gottesgefällige Tat. Es legte ſich darum, als dieſe Rede verklungen war, ſehr kühl auf unſer Herz, Martha allerdings lächelte nur und war im Begriffe, wortlos aufzu⸗ ſtehen, als die Gaſtgeberin leiſe die Hand erhob und wie von ungefähr ſagte:„Warten Sie doch noch einen Augenblick, meine Liebe! Ich hatte ſchon vor⸗ hin vor, Ihnen eine kleine Anekdote zu erzählen, die mir dieſer Tage wieder— nachdem ich ſie faſt ver⸗ geſſen hatte— in den Sinn kam. Sie handelt von dem Reitergeneral Seydlitz und ſie lehrt uns, wie ein großer Geiſt es fertig bringt, die drohende Bloß⸗ ſtellung eines wahrhaft Unſchuldigen abzubiegen. Seydlitz nämlich hatte einen jungen, aus dem Mann⸗ ſchaftsſtande hervorgegangenen Offiziersanwärter bei dem erneuten Beweiſe einer großen Tapferkeit und Kenntniſſe zum Leutnant befördert, und die Runde des Offizierschors ſaß gerade bei dieſem Liebesmale. Man hatte tüchtig pokuliert, der junge Leutnant hatte als Geehrter den Platz an der Stirn der Tafel inne, neben ihm ſaß der General. Als nun der letzte Gang vorüber war, brachten die Die⸗ ner die Handſchalen herbei, in die man, wie Sie wiſſen, ein wenig die Finger taucht, um ſich mit dem Hinwerfen der Mundtücher zu erheben. Unſer jun⸗ ger, zu ſo hohen Ehren gekommener Bauernſohn nun wußte mit dieſer Schale nichts anzufangen, er ſah ſich ein wenig ſchüchtern im Kreiſe um, als aber noch keiner irgendeinen Gebrauch davon machte, ſetzte er die ſchöne, rundliche Schale an den Mund Einen Augenblick ſchien es, als wolle die Runde jüngerer und älterer Offiziere ſich über dieſen Be⸗ weis einer ſchlechten Kinderſtube mit einem ſchallen⸗ den Gelächter mokieren, man hörte ſchon förmlich die Gloſſen und Witze durch die Luft fliegen, als alle wie gebannt das Wort, den Witz, die Zote von der Spitze der Zunge wieder zurückholten: als ſei nichts geſchehen nämlich hatte der General, der wußte, wie man ein edles Herz vor dem Spott und der Verachtung ſelbſt guter Kameraden bewahrt, nun ſeinerſeits die Handſchale erhoben, und ehe noch der Leutnant ſich anſchickte, die ſeine abzuſetzen, hatte der gütige Haudegen die ſeine bis auf den Grund geleert! Von ſoviel herrlicher Kameradſchaft und edelſtem Feingefühl bis in die Tiefe ihrer allezeit be⸗ geiſterungsfähigen Seelen gerührt, hoben nun die Offiziere Mann für Mann die Schale zum Mund, unter junge Flaumbärte und wallende volle Schnau⸗ zer, und es war ihnen, als grüßten ſie in dieſem Trunke ihren General inbrünſtiger, als ſie es je⸗ mals mit vollen Weinpokalen getan hatten.— Ja, dieſe Geſchichte wollte ich nur erzählen, ſie iſt doch wohl ein ſchöner Beweis, wie man ein Menſchen⸗ herz vor dem Spott der Welt bewahren kann.“ Als die Gaſtgeberin geendet hatte, erhob ſich der Herr, der vorhin Martha ſo abſichtlich wehe getan hatte, verbeugte ſich und ging. Er ward in dieſer Runde nicht mehr geſehen.— Von uns forſchte keiner nach den Gründen, die das junge Mädchen veranlaßt hatte, eine Unwahrheit zu ſagen. Araufführung in Darmſtadt Darmſtadt, im Februar. Im Heſſiſchen Landestheater erzielte die Urauf⸗ füthrung des Schauſpiels„Die Hochzeit von Dobeſti“ von Theodor Haerten einen freundlichen Erfolg, der zu einem erheblichen Teile der ausgezeichneten Darſtellung zuzuſchreiben iſt. In einem Dorf eingewanderter Großbauern ſpielt auf rumäniſchem Boden die Handlung. Der Bauern⸗ fürſt Hiob, in deſſen Adern von mütterlicher Seite her unruhiges Zigeunerblut fließt, wird durch leichtſinnige Nachkommenſchaft in Not, Versweif⸗ lung und Verbrechen getrieben. Er zündet Haus und Hof an, um ſich von ſeinen Peinigern, die zugleich ſeine Kinder ſind, zu befreien. Die Kunde von der furchtbaren Tat bricht in die Feier eines Hochzeits⸗ feſtes und im Verlauf einer Nacht enthüllt ſich die düſtere, innere und äußere Entwicklung, die Hiob zu der Tat getrieben hat. Das Schauſpiel iſt ſpannend aufgebaut und ver⸗ rät in dem Verfaſſer den praktiſchen Theatermann, der mehrere Jahre als Dramaturg und Spielleiter an deutſchen Bühnen gewirkt hat. Einzelne Wen⸗ dungen ſind allzu überſteigert, ſo daß die Gefahr der Theatralik nahe liegt. Die ausgezeichnete Inſze⸗ nierung durch Generalintendant Franz Everth gab farbenprächtige, bewegte Bilder; aus der Fülle der Darſteller ſind Max Nemetz, Jochen Poel⸗ und trank ſie aus. zig, Hannes Stelzer und die junge Begabung ee dere. von Elli Hall hervorzuheben. Dichter und Dar⸗ ſteller wurden am Schluſſe wiederholt an die Rampe gerufen. Dr. E. E H Kleine Theater- und Muſiknachrichten Franz Philipp, der badiſche Komponiſt, Halte mit ſeinem neuen ſinfoniſchen Werk„Heldiſche Feier, Dichtung von Gerhard Schumann, großen Erfolg. Die Ur⸗ aufführung ſand durch das Reichsſinſonieorcheſter unter Leitung von Franz Adam in München ſtatt. 5 * Werner Egks Oper„Die Zaubergelge“, die bekanntlich kürzlich vom Nationaltheater erſtaufgeführt wurde, errang bei ihrer Berliner Aufführung im Stigatlichen Spernhaus unter der Leitung des Komponiſten und in teilweiſe abgeänderter Form einen ſtarken Erfolg. ve Anläßlich ihrer 1200⸗Jahrfeier hatte die Stadt Hers⸗ ſe ld einen Wettbewerb für litserariſche Arbeiten ausgeſchrieben, in dem jetzt die Entſcheidung gefallen iſt. Mit dem erſten Preis wurde der in Hersfeld geborene und jetzt in Berlin lebende Schriftſteller berlet ausgezeichnet. Eine Japanreiſe des Berliner Philhar⸗ moniſchen Orcheſters mit Wilhelm Furt w än g⸗ ler wird für 1937 in Erwägung gezogen. Japan iſche Blätter berichten, daß eine e ergangen iſt. „Die Theologiſche Fakultät der uwiverſität Ber⸗ lin verlieh dem Opforder Muſttprofeſſer Sir Hugh Alken, der ſich im vorigen Jahr mit einer Bach⸗Händel⸗ Ausſtellung um die Würdigung der beiden Meiſter der deutſchen Kirchenmuſik in ihrem Jubiläumsjahr verdienz gemacht hat, die Doktborwürde. Heinrich Gut De — läng. die l geſet eine! Fleck * el⸗ der ent —— „ —. —— Nene Maunheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 88 Donnerstag, 20. Februar 1936 — Mannheim, den 20. Febnuar. Die Augenzeugen Jetzt treffen ſie allmählich ein, die Männer und Frauen, die dabei waren, die in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen dicht neben dem Führer ſtanden, dem Reichs⸗ ſportführer die Hand drückten, mit Sonja Henie tanzten und mit Franz Pfnür Skat ſpielten. Ge⸗ bräunte Geſtalten mit einem heroiſchen Glanz im Auge. Man richtet ſich auf, wenn ſie wieder am Stamatiſch erſcheinen, man bietet ihnen die letzte Weihnachtszigarre an, und nur die ausgeſprochenen Bücherwürmer erheben ihre Stimme zu einem ironiſchen Hallo. Und ein Schwärmen und Begeiſte⸗ vung⸗Aeußern geht los. Die Organiſation und die Unterkunft, die Butter, die Eier, das Wetter! „Sagen Sie mal, wie wird eigentlich Pfnür aus⸗ geſprochen, und Slalom, das iſt doch Norwegiſch, nicht, und die Maxie iſt wirklich ſo jung...“ Und wieder rollen die Augen der Augenzeugen, und ſie wiſſen alles genau, ſogar wie die Farben der fünf Ringe auf die Erdteile verteilt werden, und wie ſchön die Maxie iſt, und die Sonja nicht minder, das Stupsnäschen iſt eben ihr Typ; aber erſt die Colledge. Tränen in den Augen ſtarker Männer mit echtem Sonnenbraun auf der Wange:„So nah hat ſie mir geſtanden, nein geſeſſen... Freunde, es iſt zu hart, jetzt ſchon wieder in Mannheim unter euch blöden Kerlen herumſitzen zu müſſen.“ Verzückte Erinnerung. Und wißt ihr, flüſtert er dann, wven ich geſehen Hhah. Alſo da ſtaunt ihr. Die Kleine da drüben. Die hat in der Bar geſeſſen, öͤrei Männer drum herum, und nicht ſchlecht angegeben. Und dann noch die Frau von dem Doktor, na wie heißt er noch, der bekannte, na ihr wißt ja. Und immer mehr ſenkt ſich die Stimme zu einem vorſichtigen Flüſtern. „Ja, die Welt iſt ſchlecht“, wird er jetzt wieder lau⸗ ter,„aber die Olympiade iſt ſchön. Ich ſelber habe auch trainiert und 10 Pfund abgenommen. Sogar einen Wettlauf haben wir gemacht, wir alten Schi⸗ läufer. Wir waren ziemlich ausgedörrt nach einer längeren Tour, und hatten noch zwei Apfelſinen; die haben wir als erſten und zweiten Preis aus⸗ geſetzt, 500 Meter Enfernung. Drei Schiſpitzen, einen verrenkten Knöchel und ein Dutzend blauer Flecken hat es gekoſtet, aber geſchmeckt hat es auch.“ „Weißt du noch— unſer erſter Abfahrtslauf vor 25 Jahren“— fragt der Bulle. Wir waren ſo ein Dutzend und ſollten ſo 50 Meter weit einen ver⸗ ſchneiten Weg hinunter, immer zwei Stück. Wer gewonnen hatte, mußte wieder rauf und mit einem neuen Ausgeruhten fahren. Aber wir beide ſtanden ja hinten, und da hatten wir keinen Grund zu pro⸗ teſtieren. Der ſchnellſte Mann war„Der Wolf“, er gewann und krabbelte wieder vauf, den nächſten be⸗ ſiegte er auch, und dann noch einen. Aber dann war der Wolf müde. Noch einmal gewann er; mit Tech⸗ nik, würde man heute ſagen. Und als er wieder herauf kam, war er ein Schatten ſeiner ſelbſt, ſein Atem ging ſchwer, und er wurde von uns beiden be⸗ ſtegt, die eigentlich zur Reſerve gehörten. So reden die Sportler und Augenzeugen, wir alle ſind glücklich wie die Kinder von damals, die mit ſo mangelhaften Regeln ihre Kämpfe ausfochten, und noch glücklicher waren als die von heute, wo jeder Sechsjährige über Zeiten, Leiſtungen, Bedingungen und Chancen zu ſämtlichen Weltmeiſterſchaften glän⸗ zend unterrichtet iſt. Dr. Hr. Oeffentliche Sitzung der Ratsherren Wie aus einer Mitteilung des Oberbürgermeiſters hervorgeht, wird am Aſchermittwoch, 26. Februar, nachmittags um 16 Uhr, im Großen Ratsſaal des Rathauſes die Haushaltſatzung 1986 der Stadt Mannheim in öffentlicher Sitzung der Ratsherren beraten. Polizeibericht vom 20. Jebruar Betrunkene Verkehrsteilnehmer. In den Nok⸗ arreſt verbracht wurde ein Radfacrer, der geſtern abend in betrunkenem Zuſtande fuhr und hierbet mit einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden anderen Radfahrer zuſammenſtieß, wo⸗ durch beide ſtürzten.— Gleiches polizeiliches Ein⸗ ſchreiten wurde gegen einen Führer eines Perſonen⸗ kraftwagens erforderlich, der in betrunkenem Zu⸗ ſtande ſein Fehrzeug lenkte und hierbei ein auf der Straße aufgeſtelltes Kraftrad anfuhr und beſchä⸗ digte. Dem verantwortungsloſen Fahrer wurden die Papiere abgenommen. Selbſttötungsverſuch. In der Abſicht, aus dem Leben zu gehen, nahm in vergangener Nacht ein in der Neckarſtadt wohnender Mann eine größere Menge Tabletten zu ſich. Der Lebensmüde wurde mit dem Sanitätswagen nach einem Krankenhaus gebracht. Der Grund zur Tat iſt bis jetzt noch un⸗ bekannt. Entwendet wurde: Am 18. Februar aus einem Neubau in der Almenſiedlung eine Ratſchenkluppe, Sie ließ nicht locker. „Mutter, bitte „Hör jetzt endlich auf, Mädel! Alles mögliche willſt Du verſuchen! Das mit Deinem Geſicht, das dauert eben ſeine Zeit. Das kommt vom ſcharfen Blut.“ „Das geht doch nun aber ſchon über ein Jahr ſo, Mutter“, ſagt Lis⸗ beth weinerlich. Wirklich, jetzt rannen wieder mal dicke Tränen über ihr Geſicht, das bös von Pickeln und Miteſſern entſtellt war.„Wenn das ſo weitergeht, dann werd ich mein ganzes Leben mit einer ſo ſchlechten Geſichtshaut herumlaufen.“ Mach mir doch keine Vorwürfe, Kind. Wir haben wirklich alles werſucht. Haſt Du auch nur die geringſte Beſſerung bemerkt? Neues werſuchen wir nicht. Baſta!“ „Wenn es aber vielleicht doch hilft, Mutter!“ So ging das nun jeden Tag. 5 Die Kleine ließ nicht locker. 5 eines Tages kam ſie einfach mit einer Freundin an, deren Schönheit Keine unbeſchränkte Baufreiheit mehr Einteilung der ſtüädtiſchen Baugebiete Ein reichseinheitliche Regelung der Bebauung in den Gemeinden Der Reichsarbeitsminiſter hat am 15. Februar auf Grund des Geſetzes über einſtweilige Maßnah⸗ men zur Ordnung des dentſchen Sied⸗ luugsweſens eine Verordnung erlaſſen, dee für die bauliche Entwicklung und Geſtalung der Gemeinden von weittragender Bedeutung iſt. Die Verordnung ſchafft eine einheitliche Rechtsgrundlage für die Regelung der Bebau⸗ ung in den Gemeinden und beſeitigt die vielfachen Hemmungen, die dieſer Regelung in dem zerſplitter⸗ ten, den heutigen Anforderungen zum Teil nicht mehr entſprechenden Länderrecht bisher entgegen⸗ ſtanden. Die Verordnung behandelt zunächſt die Frage der Ausweiſung von ſolchen Gebieten, die planmäßig aufgeſchloſſen werden ſollen. Im Gegenſatz zum Außengebiet, das nicht planmäßig erſchloſſen wird, werden dieſe Gebiete als Baugebciete bezeichnet. Im Baugebiet werden nach der zuläſſigen Nut⸗ zung unterſchieden: Kleinſiedlungs⸗, Wohn⸗, Geſchäfts⸗ und Gewerbegebiete. Für jedes Ge⸗ biet ſind die in ihm zu errichtenden Arten von Bauten feſtzulegen. Auf dieſe Weiſe wird der bauliche Organismus der Gemeinden im großen gegliedert. Auf die Erhal⸗ tung und Förderung einer geſunden aufgelockerten Siedlungsweiſe iſt Bedacht zu nehmen. In dieſem Zuſammenhang ſei darauf hingewieſen, daß es bisher noch nicht in allen Ländern möglich war, Flächen für eingeſchoſſige Bebauung, für Kleinſiedlung oder der⸗ gleichen auszuweiſen. Die Verordnung gibt hierzu die Ermächtigung Sie geſtattet auch, Vorſchriſ⸗ ten über die Mindeſtgröße von Bau⸗ grundſtücken zu erlaſſen, die für eine einwand⸗ freie Erſchließung von Siedlungsgelände heute nicht mehr entbehrt werden können. Von beſonderer Bedeutung ſind die Be⸗ ſtimmungen über die Regelung der Bebauung im Außengebiet. In den Jahren nach dem Kriege entſtand allenthal⸗ ben, beſonders in der Umgebung größerer Ortſchaf⸗ ten und an den Chauſſeen und Landſtraßen bis weit in das platte Land hinein, eine wilde und häßliche Splitterſiedlung, die dem geſunden Sied⸗ kungsgedanken ſtarken Abbruch getan, die Landſchaft rückſichtslos verſchan delt und der Allgemein⸗ heit, beſonders in finanzieller Hinſicht, unerläßlichen Schaden zugefügt hat. Erſt das vom Reichsarbeits⸗ miniſter vorgelegte Wohnſiedlungsgeſetz vom 22. September 1933 ſowie die erſte Durchfüh⸗ rungs verordnung zum Geſetz über einſtweilige Maßnahmen zur Ordnung des deutſchen Siedlungs⸗ weſens vom 5. Juli 1934 haben für beſtimmte Fälle die Möglichkeit gegeben, hier ordnend einzugrei⸗ ſen. Darüber hinaus beſtimmt die vorliegende Ver⸗ ordnung allgemein, daß die Genehmigung für bauliche Anlagen verſagt werden ſoll, wenn ihre Ausführung der geordneten Entwicklung des Gemeinde⸗ gebietes oder einer ordnungsgemäßen Be⸗ bauung zuwiderlaufen würde. In Abkehr von dem liberaliſtiſchen Grundſatz der unbeſchränkten Baufreiheit wird damit die Unter⸗ ordnung der Wünſche des einzelnen unter die Belange des Volksganzen gefordert. Die Vorſchrift ſoll auch eine Handhabe geben, das Außen⸗ gebiet der Städte und das platte Land in ihrem landſchaftlichen Charakter zu erhalten und vor we⸗ ſensfremder Bebauung zu ſchützen. In einem Begleiterlaß hat der Reichsarbeits⸗ miniſter die wichtigſten bei Durchführung der Vor⸗ ſchriſten zu beachtenden Geſichtspunkte hervorgeho⸗ ben. Beſondere Erwähnung verdient hier der Hin⸗ weis auf die Bedeutung der Kleinſied⸗ lung, zu deren Förderung bei Ausweiſung der Baugebiete ausreichende, nach einheitlichen Grund⸗ ſätzen zu erſchließende Geländeflächen vorgeſehen werden ſollen. Der Miniſter wendet ſich mit allem Nachoͤruck gegen die übermäßige Ausnutzung von Grund⸗ ſtücken, beſonders durch vielſtöckige Bauten, wie ſie nach den Bauordnungen zahlreicher Städte noch immer zugelaſſen, mit den Anforderungen der Volksgeſundheit und des Luftſchutzes aber in kei⸗ ner Weiſe vereinbar iſt. Er hat deshalb auf die Not⸗ wendigkeit hingewieſen, die Flachbauweiſe weitgehend zu fördern. Mehr als oͤrei Wohn⸗ geſchoſſe ſollen an Wohnſtraßen grun d⸗ ſätzlich nicht mehr zugelaſſen werden. Die vier geſchoſſige Bauweiſe iſt auf die wichtigen Geſchäftsſtraßen größerer Städte zu beſchränken. Eine höhere Ausnutzung darf nur im Geſchäfts⸗ gebiet von Großſtädten und Städten mit groß⸗ ſtädtiſchem Charakter zugelaſſen werden, ſoweit die örtlichen Verhältniſſe dies erfordern. Der Erlaß enthält ferner eine Zuſammenſtellung der wichtig⸗ ſten Grundſätze, die bei Anoroͤnung und Abgren⸗ zung von Baugebieten zu beachten ſind. eee Erfolgreiche Maßnahmen des Arbeitsamtes Straßburger Fachleute beſichtigen die Fortbildungs- und Amſchulungswerkſtätten Die vom Arbeitsamt Mannheim eingeleiteten und durchgeführten Maßnahmen zur Fortbildung und Umſchulung von Arbeitskräften ſind in ihrer Art vorbildlich und die damit erzielten Erfolge veran⸗ laßten den Präſidenten des Landesarbeitsamts Süd⸗ weſtdeutſchland, Herrn Burkhardt ⸗Stuttgart, zu einem Beſuch des Mannheimer Arbeitsamtes. Mit dem Präſidenten Burkhardt kamen auch der Vor⸗ ſitzende des Arbeitsamts Straßburg Elſaß und ver⸗ ſchiedene Beigeordnete der Stadt Straßburg, die zu beruflichem Gedankenaustauſch in Deutſchland wei⸗ len. Zu den Beſichtigungen hatte man ſämtliche Betriebsführer der Mannheimer Großinduſtrie eingeladen, die an den Maßnahmen des Arbeitsamts ganz beſonders intereſſiert ſind und erkannt haben, um was es hier geht. Der erſte Beſuch galt den Fortbildungs⸗ und Umſchulungswerkſtätten des Arbeits⸗ amtes Mannheim bei der Firma Daimler⸗Benz, wo ein Gang durch die Werkſtätten angetreten wurde. Die Gäſte äußerten ſich außerordentlich lobend über das Gezeigte und erkannten vor Wert dieſer Maßnahmen an. Sehr aufſchlußreich war auch ein Beſuch der Werkſtätten des Arbeitsamtes in der Gartenſtadt. In dem hier befindlichen Vor⸗ lehrkurſus für Schloſſer ohne Lehrſtelle waren lauter friſch eingeſtellte junge Leute an der Arbeit. War es doch gelungen, ſämtliche Jungen aus den hisherigen Vorhehrkurſen auf Grund ihrer in der Kunſthalle aus⸗ geſtellten Arbeiten in feſte Lehrſtel⸗ Nun hat Jen zu vermitteln. man weitere allem oͤen hohen junge Leute in der Vorlehre und es ſteht außer allem Zweifel, daß auch dieſe ſehr raſch in den Be⸗ trieben untergebracht werden können, ſobald ſie ihre Vorlehre hinter ſich haben. Ein weiterer Be⸗ ſuch galt der im gleichen Haus untergebrachten Eleltro⸗Schweißwerkſtätte, die ebenfalls als Fortbildungsmaßnahme des Arbeitsamtes ein⸗ gerichtet wurde. Im Anſchluß an die Werkſtättenbeſichtigungen be⸗ gaben ſich die Gäſte nach der Kunſthalle, um der Ausſtellung des Mannheimer Arbeitsamtes das größte Intereſſe zuzuwenden. Bei dieſer Ge⸗ legenheit richtete Arbeitsamtsdirektor Nickles herzliche Begrüßungsworte an die Gäſte und wies ſie auf die Maßnahmen des Arbeitsamts Mannheim hin, deren Erfolge offenkundig ſeien. Man habe allenthalben erkann, um was es gehe, und ſo habe man auch bei der Mannheimer Großinduſtrie wei⸗ teſtgehendes Intereſſe für die Maßnahmen gefun⸗ den. Vor allem ſei der Induſtrie für ihre Unter⸗ ſtützung durch Ueberlaſſung von Material, Maſchi⸗ nen, Geräte uſw. zu danken, wie man auch bei der Einrichtung der Kurſe dem Arbeitsamt mit Rat und Tat an die Hand gegangen ſei. Alles würde ge⸗ tan, um die arbeitsloſen Kameraden in Arbeit und Brot zu bringen und ſie in Stel⸗ len zu vermitteln, nachdem ihnen bei den Fortbil⸗ dungs⸗ und Umſchulungskurſen das nötige Selbſtver⸗ trauen wiedergegeben worden ſei. Ueber 3000 Ka⸗ meraden habe man durch die Kurſe ſchon vermit⸗ telt und man würde auf der gleichen Linie weiter⸗ ſchreiten. Marke Alrowa, mit Backen 1 und 1,25 Zoll; vier Rohrzangen 1, 1,5 und 2 Zoll, zwei davon mit ſchrä⸗ gen Mäulern, 1 Fräſer mit Bohrwinde, 1 Bogen⸗ ſäge, 2 Rohrſchneider mit Rädern—2 Zoll, eine Schwedenzange Nr. 2, bis 1,5 Zoll, 3 Rohrwalzen, 2 blaue Arbeitsanzüge und eine blaue Arbeitshoſe. Schwerer Verkehrsunfall Führerflucht des ermittelten Kraftſahrzeugführers In der Caſterfeldſtraße überholte geſtern nach⸗ mittag ein auswärtiger Fernlaſtzug an einer bereits durch ein anderes Fahrzeug verengten Stelle doch das Mittel.“ haut habe. helfe. Und vor allem auf einer zarten, glatten Haut beruhte. Mutter“, ſagte Lisbeth bittend,„wie Ria fetzt ausſieht. So hübſch, ſo blühend und dieſe reine Geſichtshaut. beneiden? Und es iſt noch nicht lange her, da ſah ſie genau ſo übel aus wie ich. Damals waren wir Leidensgefährten, heut iſt ſie mein Vorbild. Ach bitte— bitte Mutter, nicht wahr, jetzt kaufſt Du mir Ria mußte nun ausführlich erzählen, woher ſie ihre ſchöne Geſichts⸗ Man erfuhr nun, daß ſie es in der Zeitung geleſen habe, wie vorzüglich die Marylan⸗Creme ſei und wie ſicher Marylan⸗Creme Da habe ſie ſich koſtenlos eine Probe Marylan⸗Creme ſchicken laſſen und zugleich ein Büchlein bekommen, das ſie der aufmerkſam zuhörenden Mutter ihrer Freundin übergab. Die Mutter las. Denn das Buch enthielt ausgezeichnete Winke für eine vernünftige Schönheitspflege. Und weiter las ſie von der über⸗ raſchenden Wirkung der Marylan⸗Creme, die durch über 31 000 Dank⸗ ſchreiben(die Anzahl iſt notariell beglaubigt) verbürgt iſt. wurden durch Marylan⸗Creme beſeitigt, und auch in vorgerückten Jah⸗ ein Lieferkraftdreirad, wobei er dieſes anfuhr und etwa 50 Meter weit mitſchleifte. Alsdann über⸗ ſchlug ſich das Dreirad, wobei die mitfahrende Frau des Beſitzers ſo erhebliche Verletzungen erlitt, daß ſie in ein Krankenhaus gebracht werden mußte. Das Dreirad wurde ſtark beſchädigt und mußte ab⸗ geſchleppt werden. Der ſchuldige Fahrer des Laſtzuges, der, wie der Polizeibericht meldet, nach dem Vorfall weder anhielt noch ſich ſonſt um die⸗ Folgen ſeines leichtſinnigen Verhaltens kümmerte, konnte ermittelt werden. Er hat nunmehr auch wegen Führerflucht ſtrengſte Beſtrafung zu gewärtigen. Reichsbahn-Schnellautobus Mit Eröffnung der erſten Reichsautobahn har die Deutſche Reichsbahn einen Schnellbetrieb im neuzeitlichen Autobus eingerichtet. Die Verbunden⸗ heit von Schiene und Straße und das Beſtreben, den Reiſeverkehr zu fördern, finden hier Ausdruck. Zwiſchen Main und Neckar iſt es damit auf den Strecken Frankfurt(Main)⸗Darmſtadt, Frank⸗ furt(Main)— Heidelberg Mannheim und Mann⸗ heim Heidelberg möglich, wahlweiſe auf Schiene und Autobahn zu reiſen und ſo die Annehmlichkei⸗ ten des neuzeitlichen Reiſens kennenzulernen. Die Verkehrsmittel ergänzen ſich gegenſeitig. Der Reichs⸗ kahn⸗Schnellautobus hält in Frankfurt(.) Hauptbahnhof(Haupteingang Südſeite), demnächſt auch am Opernplatz; in Darmſtadt am Hauptbahn⸗ hof und am Schloß(Paradeplatz); in Mannheim am Waſſerturm und am Hauptbahnhof; in Heidel⸗ berg am Hauptbahnhof. Fahrpläne, Fahrpreiſe und Beförderungsbedingungen ſind in den Bahnhöfen Mannheim Hbf. und Heidelberg Hbf. ausgehängt; ſie können auch aus dem bei dieſen Stellen und vom Wagenführer erhältlichen Faltblatt erſehen werden. Haustverſammlung des Lehrergeſangvereins Vereinsführer Pfenning eröffnete die Ver⸗ ſammlung im Frankenſaal„Zum Siechen“. Zuſam⸗ menfaſſend ließ er das Geſchehen im abgelaufenen Vereinsjahr noch einmal vorüberziehen. Er konnte mit Recht darauf hinweiſen, daß das Jahr 1935 ein ſehr arbeitsreiches, aber auch ein überaus erfolg⸗ reiches geweſen iſt. Einen tiefempfundenen Nachruf widmete er den verſtorbenen Mitgliedern. Schriftwart Linden berichtete über die Mit⸗ gliederbewegung und den Beſuch der Proben. Der Beſtand an Sängern bewegt ſich langſam wieder in aufſteigender Linie. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß die Lücken in den Geſangvereinen wieder auf⸗ gefüllt würden. Gilt es doch hier ein wichtiges Kulturgut zu erhalten und zu fördern. Kaſſenwart Leutz erſtattete einen ausführlichen Bericht über Einnahmen und Ausgaben des Ge⸗ ſchäftsfahres, das mit einem ſchönen Haben⸗Vortrag abſchließt. Kaſſenführung und Belege ſind in beſter Minder-Maslen-Anziige Eat None Ordnung. Es folgte die Wahl des Vereinsführers. Die einſtimmige Wiederwahl des Vereinsführers Pfenning erhielt te Beſtätigung durch den anweſen⸗ den Kreisführer Hügel. Die ſeitherigen Mitglie⸗ der des Führerrings wurden alle wiederernannt. Pfenning dankte am Schluß allen, die dem LG in treuer Hingabe gedient, ganz beſonders dem ſtell⸗ vertretenden Vorſitzenden Ernſt Buck, dem Chor⸗ direktor Ludwig Gaber, deſſen künſtleriſches Wirken von beſtem Erfolge begleitet war, und Herrn Alt⸗ hardt, der das Vereinsorcheſter ausgezeichnet betreut. Dieſen Dank dehnte er auch auf Preſſe und Fach⸗ kritik aus, die den Verein wohlwollend gefördert haben. Nach einem begeiſterten Appell an die Mit⸗ glieder des LGV, auch im neuen Vereinsjahr treu zu ſeinen Zielen zu ſtehen, wurde die Haupt⸗ verſammlung mit einem„Sieg Heil!“ auf Führer und Vaterland geſchloſſen. Stuttgart— Mannheim Ahoi! Alle Faſchingsfreunde werden mit Genugtuung vernehmen, daß der Stuttgarter Sender heute abend.15 Uhr eine Reportage durchgibt, die unter oͤem Titel„Stuttgart— Mannheim Ahoi!“ für den Mannheimer Karneval wirbt. Joſeph Offenbach und Hermine Ziegler ſind heute morgen nach Karlsruhe gefahren, um das Zwie⸗ geſpräch, das heute abend Stuttgart wiedergibt, auf Wachsplatten aufnehmen zu laſſen⸗ Mannheim t a t haus Spielwaren 8146 Raus n Nicht perſonengleich mit dem in unſerer Nr. 88 genanten Auguſt Pfirrmann, der wegen Kohlendiebſtahls verurteilt wurde, iſt der Zolldekla⸗ rant Auguſt Pfirrmann, I. 12, 11. an Aus Sandhofen. Wiederum hat der Tod eine Lücke geriſſen, Johann Tobias Schenkel, einer der bekannteſten Männer unſeres Stadtteils, iſt nicht mehr. Ein arbeitsreiches Leben, in politiſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht, hat eine heimtückiſche Krankheit abgeſchloſſen. Der Verſtorbene als Wirt des Gaſthauſes„Zum Rebſtock“, hat ſich auch im öffentlichen Leben im beſonderen Maße hervorgetan. Sein Name hatte über die Grenzen unſeres Stadt⸗ gebietes hinaus guten Klang. Manches, was heute iſt, entſtammt ſeiner Anregung, wurde unter dem Einfluß ſeiner Energie und ſeines unermüdlichen, vorbildlichen Schaffensdranges aufgebaut. Der Eut⸗ ſchlafene iſt auch aus ſeiner Amtstätigkeit im frühe⸗ ren Bürgerausſchuß der Hauptſtadt Mannheim bekannt. Nebſt mehreren Vereinen ſteht auch die No DAP⸗Ortsgruppe in tiefer Trauer am Sarge eines Parteigenoſſen.— Die ſeit Jahren in Sand⸗ hofen darniederliegende Zigarreninduſtrie hat eine Neuauflebung erfahren. Mit der Betriebs⸗ aufnahme der früheren Zigarrenfabrik Valtin Michel durch eine Kölner Firma konnten 35 Arbei⸗ ter der Zigarren⸗Branche wieder lohnende Beſchäf⸗ tigung finden. „Nun ſieh mal, Könnte man ſie nicht direkt Vertrieb. ren bekäme man eine viel friſchere Haut! ſchwinden allmählich, kurz das ganze Geſicht wurde jünger und ſchöner. Nun, das müßte man probieren! glückenden Erfolg durch Marylan⸗Creme! Jetzt war die Mutter natür⸗ lich heilfroh, daß ihr nun ſo hübſches Töchterchen damals nicht nach⸗ gegeben, nicht locker gelaſſen hatte. Beſchaffen auch Sie ſich das beſagte aufklärende Büchlein, und eine Probe der Marylan⸗Creme, ein rein deutſcher Markenartikel. erhalten ſie koſtenlos und portofrei. Gratisbezugsſchein in einen Umſchlag, auf deſſen Rückſeite Sie Ihre genaue Aoͤreſſe ſchreiben. chen Sie nur eine 3⸗Pfennig⸗Marke aufzukleben. Machen Sie es gleich. Sie haben den Vorteil davon. Marylan⸗Creme iſt in allen einſchlägi⸗ gen Geſchäften zu haben, Gratisprobe nur direkt vom Marylan⸗ Pickel und Miteſſer ver⸗ Es geſchah, und man ſah den be⸗ Beides Stecken Sie einfach nachſtehenden Wenn Sie den Umſchlag offen laſſen, brau⸗ Falten Gratisbezugsſchein: An den Marylan⸗Vertrieb, Berlin 302, Friedrichſtraße 24. Erbitte Probe Marylan⸗Creme Schönheitspflege, beides vollſtändig koſtenlos und portofrei. und dazugehörendes Büchlein über kluge B58 4. Seite Nummer 86 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 20. Februar 8 50 Jahre— und doch jung Dieſer Vortragstitel war geſchickt genug gewählt, den Caſino⸗Saal bis auf den letzten Platz zu füllen. Es waren faſt ausſchließlich Frauen und Mädchen aller Altersklaſſen, Re aus dem Munde von Frau Liſa Mar, Baden⸗Baden, das„Geheim⸗ nis der ewigen Jugend“ erfahren wollten. 50 Jahre alt ſein, darf nicht gleichbedeutend ſein mit Gries⸗ grämigwerden und mit Verzicht auf die Freuden des Lebens. Als Gründe vorzeitigen Alterns bezeichnete die Rednerin den dauernden Mißbrauch 1 Getränke, fortgeſetzte Schlafloſigkeit und chließlich durch die Erbmaſſe bedingte Veranlagung. Um des Die typiſchſte Störung, die ſich beim Aelterwerden einſtellt, iſt die Schlafloſigkeit. Sie kann oft durch leichte Koſt behoben werden. Dieſe ſoll vor ſieben Uhr abends eingenommen werden. Fleiſch und Eier haben bei ihr zugunſten von viel friſchem Gemüſe und Obſt in den Hintergrund zu treten. In hart⸗ näckigeren Fällen leiſtet der ſogenannte Prießnitz⸗ wickel gute Dienſte, der auch der immer eine Krank⸗ heit darſtellenden Korpulenz begegnen ſoll. Schlaf⸗ loſigkeit iſt oft auch eine Begleit⸗ und Folgeerſchei⸗ nung des hohen Blutdrucks und der Arterien⸗ verkalkung. Dieſe beiden brauchen nicht unbedingt in Zuſammenhang miteinander zu ſtehen, der hohe Blutdruck kann auch nervöſer Natur ſein. Gegen beide Alterserſcheinungen wird neben dem Prießnitz⸗ wickel auch das Tiefatmen mit Erfolg angewendet, das daneben ein Heilmittel gegen die Beſchwerden der Wechſeljahre der Frau bilden ſoll. Im zweiten Teil ihres Vortrages führte Frau Mar dieſe At⸗ mungsart praktiſch vor, und daneben auch die richtige Vornahme der ſogenannten Bürſtenmaſſage, die eine kräftige Durchblutung der Haut und dadurch eine Förderung des Blutkreislauſes bewirkt. Beſonders auf die Hausfrau zugeſchnittene Gymnaſtikvorfüh⸗ rungen beſchloſſen den Abend, der für den Prießnitz⸗ Verein eine gute Werbung darſtellte. Der Kurszettel der Hausfrau Welche Gegenſätze! Vor acht Tagen gähnende Leere auf dem Markt— heute eine Fülle ſchönſter Frühlingsgaben. Die Natur geht ihren Weg un⸗ beirrt vorwärts, trotz Schnee und Kälte, und ſo iſt ein Gang über den Markt an einem Vorfrühlings⸗ tag eine wirkliche Freude. Schon die Blumentiſche berſten faſt unter ihrer blühenden Laſt, Azaleen, Alpenveilchen, Hyazinthen und Tulpen in herrlich⸗ ſter Pracht, dazwiſchen ſchlichte Myrtenſtöckchen und Paſſionsblumen. Zu den ſüdlichen Schnittblumen der Narziſſen und Margeriten geſellten ſich die Zweige der gelbleuchtenden Forſythien, Veilchen und die erſten Schneeglöckchen. Ebenſo reichhaltig iſt die Gemüſeſpeiſekarte, bei der Salat jeder Art hervorſticht. Zu Feldſalat, En⸗ divien und Kreſſe kommt friſcher, junger Kopfſalat und—. Kaſtenlattich zum Verkauf. Auch den erſten Löwenzahnſalat konnte man erblicken. Berge von Sellerie warten auf Abnehmer, dagegen hat die Zufuhr an Blumenkohl beträchtlich nachgelaſſen, ſo daß er im Preiſe entſprechend an⸗ gezogen hat. Auch in Meerrettich iſt das Angebot größer geworden, und mit lauter Stimme wird neben Bamberger Schwarzwurzeln auch Bamberger Meerrettich angeboten. An den Geflügelſtänden findet man hauptſächlich Suppenhühner und vereinzelt eine junge Ente ooͤer Täubchen; in Flußfiſchen iſt ebenſowenig Mangel wie in Seefiſchen. Aepfel und Apfelſinen beherr⸗ bewachten Bahnübergängen aus Gründen der För⸗ zeiſtungsfteigerung des Richtlinien zur einheitlichen Ausbildung der Einzelhandelslehrlinge Nach längeren Vorarbeiten der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel mit der Deutſchen Arbeitsfront, der Reichsjugendführung, der Arbeitsgemeinſchaft der Induſtrie⸗ und Handelskammern und den ſonſt in Betracht kommenden Stellen hat die Wirtſchafts⸗ gruppe Einzelhandel im Einvernehmen mit der Reichswirtſchaftskammer und der Reichsgruppe Handel Richtlinien für die Ausbildung der Lehrlinge herausgegeben. Sie ſollen den Kaufleuten des Einzelhandels Anhaltspunkte für die Ausbildung geben, die der Leiſtungsſteigerung des Berufsnachwuchſes dienen und deren Einhal⸗ tung ſichergeſtellt iſt. Ziel der Lehre im Einzelhandel, in der jeweils zwiſchen 130 000 und 150 000 Lehrlinge ſich befinden, iſt die Heranbildung e l. eines fachlich durchgebildeten Einz handelskaufmannes, der ſich einen Grund⸗ ſtock allgemeinen kaufmänniſchen Wiſſens und Kön⸗ nens angeeignet hat und nach entſprechender Ein⸗ arbeitungszeit befähigt iſt, auch auf anderen kauf⸗ männiſchen Gebieten tätig zu ſein. Der Lehrherr Reichsbürger und fachlich Er muß die berufliche 5 Jahre alt, ch geeignet ſein. muß über 25 und perſönli herufsnachwuchſes und menſchliche Erziehung des Lehrlings perſön⸗ lich leiten oder durch einen geeigneten Vertreter leiten laſſen. Lehrlinge darf nicht einſtellen, wer ſitt⸗ lich ungeeignet und wer wegen ſittlicher Delikte, Vermögensdelikte oder unlauteren Wettbewerbs be⸗ ſtraft iſt. In ſolchen Fällen bezieht ſich das Lehr⸗ lingsverbot auf den Betrieb des Beſtraften ſchlecht⸗ hin, ſo daß alſo auch die Benennung eines geeigne⸗ ten Vertreters nichts helfen würde. Es handele ſich bei den Richtlinien um den erſten Schritt zur einheitlichen Ausbildung der Kaufmannslehrlinge im deutſchen Ein⸗ zelhandel. In nächſter Zeit werden die einzelnen Dachgruppen noch ihre fachlichen Beſonderheiten ergänzend bekanntgeben. Der Lehrling ſoll die Ware kennenlernen, im Verkauf, in der Beratung und Be⸗ treuung der Kunden unterrichtet und in den wichtig⸗ ſten Büro⸗ und Lagerarbeiten geſchult werden. Am Schluſſe der Lehrzeit muß er ſich der Kaufmaunsgehilfenprüfung unterziehen. Als Beleg für die Ausbildung in den einzelnen Gebieten iſt mit Genehmigung des Reichs⸗ arbeitsminiſters ein Lehrheft geſchaffen worden, in das der Lehrling laufend genaue Eintragungen über den Gang ſeiner Ausbildung zu machen hat. eee eee Der Straßenverkehrsbeirat berät Kampf der Gefahr der Straße Warnlichtanlagen— Signalbaken— Kein Hupverbot für Baden Am 21. Januar fand im Bad. Miniſterium des Innern unter dem Vorſitz des Leiters der Polizei⸗ abteilung eine Sitzung des Straßenverkehrs⸗ beirats ſtatt. Es wurde zunächſt die Einführung von Warn⸗ lichtanlagen an ſchienengleichen Straßenüber⸗ gängen beſprochen, welche an verſchiedenen bisher derung des Verkehrs an Stelle von Bahnſchranken angebracht werden ſollen, nachdem der Herr Reichs⸗ verkehrsminiſter nunmehr die Warnlichter zur Sicherung der Bahnübergänge an Stelle von Schran⸗ ken allgemein zugelaſſen hat. Bis jetzt beſtehen in Baden zwei derartige Warnlichtanlagen: eine zwiſchen Karlsruhe und Neureut, und die andere bei PPPPPPPCCCCCCCCC0o(CocGbCbGPbGPGPbPbPbGbGTGGGGGTGTGbGbPPbTPTPTPTPTPPPPTGTPTPTPTPTGTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTGbGTVTPTP—PGPGGPTGTW—PGPTPTTPT——ꝓTP—PPPFP—jꝙÿ!!!!!:.:.:.:.:.:.˖./ w ww ſchen das Marktbild an den Obſtſtänden; als eine Ueberraſchung kann man den erſten Rhabarber bezeichnen. Auch wenn die Stängelchen noch etwas dünn ſind, ſo ſind ſie doch ſehr zart und haben wenig Abfall. Vom Stiädtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 4,4; Salatkartoffeln 12—13; Wirſing 12—18;: Weißkraut 10155 Rotkraut 12—18; Blumenkohl, Stück 20 bis 55; Roſenkohl 18—32; Gelbe Ribben 612; Rote Rüben 12—15; Spinat 18—25; Zwiebeln 12-15; Schwarzwurzeln 1890; Kopffſſalat, Stück 25—35; Endivienſalat, Stück 10—25: Feldiſalat 80—100; Tomaten 4050; Rettich, Stück—25; Meerrettich, Stück 10 80 Suppengrünes, Bſchl.—;: Pe⸗ terſtlie, Bſchl—7; Schnittlauch, Bſchl.—8; Aepfel 15—35; Birnen 20—35; Zitronen, Stück—6; Orangen 15—30; Bananen ück—8, Markenbutter 160 Landbutter 142; Weißer Käſe 25— 30; Eier, Stück 9,4—10,5; Hechte 120; Bar⸗ k Waldshut). Die dritte der⸗ Lahr an dem Uebergang der Lahr—Dinglingen Stühlingen(Amtsbezirk artige Anlage ſoll bei d Reichsſtraße Nr. 3 über die Bahn eingebaut werden. Eine allgemeine Nachprüfung der Verhältniſſe an den geſchützten und ungeſchützten Bahnübergän⸗ gem wird zur Zeit von den Straßenunterhalts⸗ pflichtigen, den Bahnbehörden und den Verkehrs⸗ polizeibehörden vorgenommen. Demnächſt werden an allen ſchienengleichen Bahnübergängen über Reichsſtraßen zum Schutze des Verkehrs Si⸗ gnalbaken aufgeſtellt. Eine allgemeine Verbeſſe⸗ rung der Straßenkreuzungen mit Gleiſen der Reichsbahn in techniſcher Hinſicht ſoll durch Zuſam⸗ menarbeit der Straßenunterhaltspflichtigen mit der ben 80) Karpfen 110; Breſem 50-60: Backſiſche 40; Kabel⸗ jau 30—95; Schellfiſche 4060; Goldbarſch Seehecht 60: Stbockfiſche 35; Hahn, geschlachtet, Stück 120—300; Huhn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 200400 Enten, geſchlachtet, Stück 400—550: Tauben geſchlachtet, Stück 604100, Gänſe, geschlachtet, Stück 600800; Gänſe, geſchlachtet 120125 Rinofbeiſch 87; Kalb⸗ Fleiſch 110—420; Schweinefleiſch 87. zan Zugang zum Lehramt an Höheren Lehranſtal⸗ ten. Der Miniſter des Kultus und Unterrichts teilt mit: Geſuche um Zulaſſung zur Laufbahn des wiſſenſchaftlich gebildeten Lehrers an Höheren Lehr⸗ anſtalten in Baden ſind alljährlich auf 5. Oktober vorzulegen. Den Bewerbern wird anheimgegeben, ſich wegen der Vorſchriften rechtzeitig mit der Direk⸗ tion der für ſie in Betracht kommenden Höheren Lehranſtalten ins Benehmen zu ſetzen. Reichsbahn und den Deutſchen Automobilclubs 25 reicht werden. Nach Aenderung Reichsſtraßenverkehrsordnung über die der der derzeitigen Beſtimmungen Anbrin⸗ gung von Verkehrsſchildern ſoll künftig da⸗ für Sorge getragen werden, daß ſämtliche ſchilder ſo niedrig angebracht Verkehrs⸗ werden, daß ſie vom Kraftfahrer auch bei abgeblendetem Scheinwerfer er⸗ kannt werden können. Von der Einführung eines verbots für Ba d En oder einzeln allgemein. en Hup⸗ e badiſche Städte ſoll nach übereinſtimmender Auffaſſung der Mitglieder des Verkehrsbeirates im Hinblick auf die Beſtimmungen der vom Reich erlaſſenen Reichsſtra⸗ ßenverkehrsordnung abgeſehe n werder 1. Die Po⸗ lizeibeamten ſollen jedoch gegen das unnötige und unzuläſſige Signalgeben mit dem Side der Erzwin⸗ gung ungehinderter und ſchnellerer 2 rückſichtsloſe Kraftfahrer Durch einſchreiten. fahrt durch D a8 Si galgeben ſoll auf das Mindeſtmaß ein⸗ geſchränkt werden und durch beſſere Fahr⸗ Verkehrsdiſziplin erſetzt werden. Namentlich und bei Nacht wird der vernünftige Kraftfahrer ohne Hupen auskommen. Zum Schluß wurden noch Anregungen für Aen⸗ derung einzelner verkehrsgefährlicher Verbeſſerung für die der Punkte ſowie Verkehrsdi⸗ ſziplin in verſchiedenen badiſchen Städten gegeben. Ohne Gewinnauszug 5. Klaſſe 46. Preußiſch⸗Süddeutſche (272. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Nachdruck verboten Gewähr Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den Abteflungen J und II beiden 10. Ziehungstag 34552 6 12 Gewinne zu 2000 M. 161552 272269 72 2 52 76262 99277 161337 27581 740497 Gewinne zu 1000 188871 128803 19. Februar 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 20000 M. 304539 4 Gewinne zu 10000 M. 110912 220851 2 Gewinne zu 5000 M. 8 Gewinne zu 3000 M. 85878 63614 221965 96479 135091 248452 152673 5388 48620 67621 72044 1 311348 315931 148320 48264 207549 216457 222278 1 268606 282885 305970 321517 331639 1 360757 378052 372 Gewinne zu 300 M. 26361 35452 128324 215198 232978 245318 150870 317589 320448 181269 239698 285190 349784 93507 227105 284313 838385 894926 158801 256978 321899 45149 120558 187818 281752 304050 350558 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. 8 5 2 Gewinne zu 20000 M. 4 Gewinne zu 10000 M. 2 Gewinne zu 5000 M. 8 Gewinne zu 3000 M. 368957 18 143292 2871 46 3 Gewinne 11893 151715 11885 27 342160 343248 Gewinne 58 500 M. 90 363182 38290 34849 88 14243 u 2000 Me. 8 321560 u 1000 2 187705 20246 293127 804759 308950 39930 70231 44988 294 Gewinne zu 300 M. 7766 295881 331490 57012 55158 287867 68258 106218 3 378988 35429 136515 2324383 327032 16320 271211 82019 87375 172088 222472 279178 288189 330255 398665 2 1 1214 2 162153 219030 258530 293884 328897 390587 323712 107783 395243 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 2 zu je 30000, 8 zu je 20000, 74 zu je 10000, 156 zu je 5000, 284 zu je 3000, 644 zu je 2000, 1946 890 je 1000, 3314 1000000, 4 zu ſe 50000, zu je 500, 12966 zu je 300 Mf. 2⁰ 20. 19. 19. frankfurt 4% Darmſtadt 28 2 9 Landes- und Provinz ½ Bayr. 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Noeber, wer.. 28 8225 pidkz Sor. 5 e enam. e. 4% W. bahndden 97.25 89.25 verschreibungen K 1. 0 98.25 e 3 11 5 e. ee 725 511 125 5 m 20.2 2110 lein, Schanzlin 85, 85.— amade brenn. 15 bank 5 5 0 2 8 Württ. Transport 38, 88.— 4½ Röpoſt 34 k 1 9987 9987 Altenstalten der Löpder 4½ Raſsaugbe sz 1 e g 5 2 5 5 aan... norr, Heilbronn., Jchlinck& CO. ein. Hyp Ban 1 een 1939 1830 eee er Län 0 5 26 13 9.— l 110 95.80. 96.50, en Artten umwandelbar. 3780 370 Lole u. Schle ib mio Scrutg Stenge: 115 58. Württög.Notenb.] 104,0 104.0 1088 1076 10% 21 u. 28. K 1. 4,% 0 Au 98%% fag. e 900 1 Durlacher got: ens Kenzeroen aun 980 Send l 82 0 1055 Amtlich nicht notierte Werts A 1868. 1 1 7, Sund 9. 98,8 95,87 do. Sem 81 98.725 41 8 97,80 97.50 Ant. v. 28 125,2 126,7 Fantager unte.89.— Kraftm. Altwürtt. 93,50 8880 Selle Wolff) 961„ d 83 1887. 0 1108% do. Gew, 51 5 152 155057.. 00 nzinger-Union 10 0].. lech, Glektrizitar 100,0 99,25 Stemens-deinig. 1000 10.0 Umtauschobligationen nie in Reich i115 111 0, Sd. 6 93 50 98 50„ d. 101 1018 ede Suassergen, Eßlinger Mac. 0177s liabes Elamasc. 1420 J„ FFF ebenes moe dee mn mn: pagggsepaften 0 5 en. ß, Bene dae Ctehr-Werte 105108. „Age Ant, A124 5 24% tpr.Landſ 8 u. 3. 95,88. 1 90 r, Gebr. 132.0.. Ludwigs. Ak. Or.] 105.0 Sildd. Zucker 197.2 198 1951 95.75 Anleſhen d. kom. Verb.% ff 8 Nen in 10.0.„gbr dee industrle-Aktien debe 800 reſdis, Balemüßte be. 13800 folg Vergben M09 1030, Gerdt agb. Pfitwes 1 0 dberbeſſ. Br, Und!... 64 9475,94 75 8, Gold Ai. let Kerrndere 20 28 dene dene i d alntraflwerk.. 90. 90.—[eis Bergbau 44% Nh.⸗Weſtt. Elektr. 12 5 1 5 1882 . R 1³ 95 92 Goldhyp.- Ptandbriete 4 fin. Jet 10, A. 1072 101.6 11 1 15 Unie 52,50, 389 eldmüble papier 149.5 119 2 Mainzer Akt.⸗Br. 51.— 70, pere in. dt. 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Wiſſner Metall 111% 3 1004 1000 Mannheimultbeſ 55 4% 11 5 Gpfoßls 95,50 95,50 f Mittelſtahl 27 103. 103% Verkehrs-Aktien do. Grünau, 113.0 112.5 Be. f. el. Untern. 129.5 480.9 Lindener Akt.⸗Be. 90,—[Ferd. Rückforth 82.50 81. 5 1020 4% do 0„000 180.9 5 Ruhend. i8 fall 100. 1508 065 ee 9812 88120 Kg cage 12 1080 A e er 18% 1085 99. Fab. Belt 120 1275 Zoldſchmn ek TI 107 40 8 Mager. Werde 1300 00 Ruger werte. 1208 107 kee 1 1010 15 4% Ur derte. een Order Siemens. 8880 1889 lg setdeu en 1220 42 de lee. 188 18 Senn e biin 2 0 Ad L er.. agſepert, 2800 Nadel 85 128 220 cd Rentbr, 2 9940 97,49 Goldpfbr 48.5 os. 50 08,50 5 Per. Stahl.. 108 1039 Dt Eiſenb. Betr. 539 82.— biningworth. 1922 103. Hrün e willtaser 7019 77.08“ Seren.. Jachtleben Ar. 1820] Suckerfe gt. 281 250 875 bo. ig. Gbrtör 108.5 108.5 Pfandbriefe u. 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Kreſſe und Städte 4 Oberſch. Bb. Je 878 87 b 4, e e e des ede de. Stege Hochtief A. ig e, Münch Aichner. Stader ed Ser.. 80 Kolonlal- Werte — 8 85 4½ Rhnpr. Eds k.50 95,„ Goldbon. e 90.50 95.80 3 udapeſt1914 88.8 88. 0 80 100 95 85.50 85.87„ Steinzeug Soeſch ola Ba 81 89.12 3 Siedkib ag r. 1287 1875. 8* 4½ Westf öt27 f 9887 98.. 115 0 e g 55.50 85 5 0 8 95 ch. 105, 105,7 5.. Hogenlohewerk 108.0 105,0 fſatronzenſtoff. 90.80 Stettin. 5 5 19.3 88 Zane Aen. 70:5 775 * 26 Rhei up Ang u.— 38, achm. Ladewig— do Tel u. Kab N 5 Holſten⸗ 100.0. lleck„ 5 28 n 0 2% e. 14 6430 9 5 d 5 8 d. 9. 5 e la 35 i W d 40gh den 8 Ea s 0 de ee 0 Pol. Hosen 27 52s Kardd, Kabel: 1200 Nals Stetberger gur 25. e Jene ne, 18 0 2„D. It. om. na. St.. 5 t.. do, Eiſenhand.] 116,7 117.0! Hotelbetrieb. 86, 87.— do. Steingutfſd... Gebr. Stollwerck 958749787 Schantung-b. A 92758280 insge dritte vierte auß Einfu Milli. In E turell einer blank Die e Ueber Außen ſteigen den, hielte mona ginge. Augu verga imme ſeine: Indeſ in de auf ei zufaſſ paſſur ſich i! Wirtf Kurs! 51 nn 4 ö * Donnerstag, 20. Februar 1936 Der Welſmandel im 4. Vierieljahr 1935 * Berlin, 20. Febrnar. Der zwiſchenſtaatliche Warenaustauſch hat in den letzten Monaten des Jahres 1935 beträchtlich zugenommen. Nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Reichsamtes war der Welthandel im vierten Vierteljahr 1035(in 4 gerechnet) um 15 v. H. größer als im Vorvierteljahr. Zwar iſt die Zunahme des Welthandels um dieſe Jahreszeit üblich, denn in den letzten Monaten des Jahres wird regelmäßig ein großer Teil der Ernte verſchifft, jedoch geht die Steigerung nicht unerheblich über den jahreszeitlich üblichen Umfang hinaus. In den letzten Vorkriſenjahren belief ſich die Er⸗ höhung um dieſe Jahreszeit durchſchnittlich nur um 11 v. H. Im vierten Vierteljahr beliefen ſich die Ausfuhrumſätze von 52 europäiſchen und außereuropäiſchen Ländern auf insgeſamt 24,8 Milliarden„ gegenüber 21,5 Milliarden im dritten Vierteljahr 1935(plus 15,4) und 23,2 Milliarden im vierten Vierteljahr 1934(plus 6,9 v..). Vom Geſamt⸗ außen handelsumſatz dieſer Länder entfallen auf die Einfuhr im vierten Quartal 1935 12,8 Milliarden und 11,3 Milliarden(plus 13,5 v..) und 12,0 Milliarden(plus 655 v..) und auf die Ausfuhr 12,0 und 10,2(plus 17,5 v..) Milliarden und 11,2(plus 7,3 v..) Milliarden 4. Nur zu einem verſchwindend geringen Teil iſt die Steigerung der Wertumſätze durch die Entwicklung der Preiſe bedingt. Nach Ausſchaltung der Preisveränderung ergibt ſich eine Zunahme des Volumens um rund 14 v. H. Bei Lebensmit⸗ teln und Rohſtoffen waren die Preiſe zwar erhöht, jedoch waren die Fertigwarenpreiſe im ganzen etwas rückgängig. In Europa ſind ſaſt alle Länder an der konjunk⸗ turellen Beſſerung beteiligt. Unter den Ländern mit einer Steigerung der Ausfuhr ſtehen Deutſch⸗ land und Großbritannien an erſter Stelle. Die erhebliche Beſſerung der Außenhandelsumſätze in den Ueberſeeländern iſt in erſter Linie auf die Zunahme des Außenhandels der Vereinigten Staaten zurückzuführen. Akfienkurse und Indusirie-Konjunkiur Die Aufwärtsbewegung der Aktienkurſe in öen Jahren 1083 und 1934 war immer wieder von Rückſchlägen unter⸗ brochen worden. Trotzoͤem hat ſich das Kursniveau der Aktien in dieſer Zeit erheblich gehoben. Nach der aus⸗ geprägten Hauſſe in den erſten 8 Monaten 1935 hat es den durchſchnittlichen Stand der Jahre 1924/26 nahezu wieder erreicht. Die Gründe für dieſe Entwicklung lagen nach Ausführungen des Inſtituts für Konfunkturforſchung in deſſen neuem Wochenbericht hauptſächlich in der fortgeſetzten Probuktionsſteigerung und der damit verbundenen Beſſe⸗ rung der Ertragslehre in der privaten Wirtſchaft. Das Vertrauen zu den Aktienmärkten ſtieg, auch das ſpekulative Intereſſe wandte ſich wieder mehr der Börſe zu. Hinzu kam, daß viele induſtrielle Unternehmungen durch die ge⸗ ſteigerte Liquidität veranlaßt wurden, ihre Wertpapier⸗ konten aufzufüllen, in der Abſicht, ſich hierdurch eine Re⸗ ſerve für zukünftige Inveſtitionen zu ſchaffen. Als jedoch im Sommer warnende Stimmen laut wur⸗ den, die das Kursniveau auf dem Aktienmarkt für überhöht hielten, zeigte der Aktienmarkt in den darauffolgenden Herbſt⸗ monaten eine ausgeprägte Schwäche. Bis zum Dezember gingen die Kurſe um rd. 10 v. H. ihres Höchſtſtandes vom Auguſt zurück. Dann ſetzten aber in den letzten Tagen des vergangenen Jahres wieder Kursſteigerungen ein, die noch immer anhalten und den Kursdurchſchnitt faſt wieder an ſeinen Höchſtſtand vom vergangenen Jahr heranbrachten. Indeſſen wäre es verfehlt, die Schwäche des Aktienmarktes in den letzten Monaten des Jahres 1935 nur als Reaktion auf ein allgemein für überhöht gehaltenes Kursniveau auf⸗ zufaſſen und mithin als eine Kursrückbildung, die eine An⸗ paffung an die wirkliche Wirtſchaftslage darſtellt. Auch hatte ſich in den Herbſtmonaten die Ertragslage in der privaten Wirtſchaft nicht ſo grundſätzlich geändert, daß ſie allein den Kursrückſchlag hätte auslöſen können. Ebenſowenig hat ſich aber gegenwärtig die Ertragslage gegenüber den Vor⸗ monaten ſo verbeſſert, daß ſie als Motor des letzten Kurs⸗ auftriebs gelten könnte. Im großen und ganzen iſt die in⸗ duſtrielle Lage heute noch die gleiche wie im Sommer 1985. Die Kursſchwankungen auf dem Aktienmarkt im letzten halben Jahr laſſen ſich hauptſächlich durch folgende Vor⸗ gänge erklären: 1. Die weltpolitiſchen Ereigniſſe, die mit dem italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt zuſammenhängen, haben ohne Zweifel auch den deutſchen Aktienmarkt beeinflußt. Wenn auch Deutſchland daran nicht beteiligt iſt, ſo waren doch Rückwirkungen pfychologiſcher Natur nicht völlig ver⸗ meiöbar. 2. Zu einem verſtärkten Rückgang der Kurſe führ⸗ ten wohl auch die Verkäufe aus Auswandererbeſitz. 3. Die Schwäche des Aktienmarktes fiel in die Zeit der zweiten großen Konſolidierungsaktion des Reiches; die vorteilhaf⸗ ten Anlagemöglichkeiten, die dabei dem Markt geboten wur⸗ den, haben das Intereſſe für Aktien zurücktreten laſſen. Auch hat wohl die leichte Geldmarktanſpannung in den Herbſtmonaten die Banken gehindert, die Kurspflege in dem ſonſt üblichen Umfange vorzunehmen. Dieſe Momente haben jedoch ſeit der Jahreswende an Bedeutung verloren, ſo daß die grundſätzlich wenig ver⸗ änderte Ertragslage der Induſtrie als kursbeſtimmender Faktor wieder in den Vordergrund treten konnte. Aller⸗ dings iſt der derzeitige Stand der Aktienkurſe in vielen Einzelfällen und damit die„Stimmung“ am Aktienmarkt überhaupt eng an die Vorausſetzung einer Wiederaufnahme oder Erhöhung der Dividendenausſchüttung geknüpft. Die Konkurse und Vergleichs- verfahren im Jahre 1935 Niedrigster Siand seif der Währungssiabilisierung Im Zuſammenhang mit der allgemeinen Belebung der Wirtſchaſtstätigkeil hat die Zahl der Konkurſe und Ver⸗ gleichsverfahren im Jahre 1995 weiter abgenommen. Nach „Wirtſchaft und Statiſtik“ wurden im Jahre 1985 für das Deulſche Reich insgeſamt 5945 beantragte Konkurſe und 772 gerichtliche Vergleichsverſahren ermittelt. Gegenüber dem Vorfahr(6919) ſind die Konkursanträge um 4,4 v.., die gerichtlichen Vergleichsverfahren(774) um 08 v. H. zurück⸗ gegangen. Damit haben die Inſolvenzzahlen im Jahre 1988 ihren niedrigſten Stand ſeit der Stabiliſterung der Wäh⸗ rung erreicht. 5 Vergleicht man die Jahreszahlen 1985 mit dem Höchſt⸗ ſtand an Inſolvenzen im Jahre 1931, ſo ergibt ſich bei den Konkursfällen ein Rückgang um 69,1 v.., bei den gericht⸗ lichen Vergleichs verfahren eine Abnahme um 91,1 v. H. Selbſt in den günſtiaſten Johren der Vorkriegszeit waren die Konkurszahlen höher als gegenwärtig. Wenn in den ſechs letzten Vorkriegsfahren noch jährlich 10 000 bis 12 000 Konkursanträge geſtellt wurden, ſo iſt demgegenüber die Zahl der Konkursanträge in den Jahren 1033 his 1985 als außerordentlich niedrig zu bezeichnen, obwohl die Zahl der Unternehmungen und Firmen beträchtlich zugenommen haben dürfte... 55 Von den im Jahre 1935 geſtellten Konkursanträgen wurde in 3008 Fällen die Eröffnung des Verfahrens mangels Maſſe abgelehnt. Darunter befindet ſich aber ein großer Teil von Nachlaßkonkurſen, die nrit der Wirtſchaftsentwick⸗ lung wenig zu tun haben. 5. Junerhalb der einzelnen Gewerbegruppen gingen die e in der i und 105. inzelhandel am ſtärkſten zurück. Dagegen nahmen dir Inſolvengen vorwiegend in den Gruppen Elektrotechnik, Holg⸗ und Schnitzſtoffgewerbe, Baugewerbe und Einzelhan⸗ del mit elektriſchen, optiſchen und feinmechaniſchen Ar⸗ tikeln zu. 5 8 1 Die regionale Gliederung der Konkurs⸗ und Vergleichs⸗ verfahren ergübt für die Gebiete Niederſachſen und Mittel⸗ deulſchland die ſtäpkſte Abnahme der Konkursfälle gegen⸗ über 1934. In Mitteldeutſchland natzmen die gerichtlichen Vergleichsverſahren etwos zu. Auch in einigen anderen Wiriſchaftsgebieten, wie in Berlin, Schleſten, Heſſen⸗Rhein⸗ pfalz erhöhte ſich die Zahl der Inſolvenzen um ein geringes. HANDELS- WZ WIRTSCHAFT-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 86 Elwas freundlichere Börsen Kleine Rückkäufe und Deckungen/ Besserungen am Schluf Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: ruhig Die Börſe lag wieder ſehr ruhig, die Grundſtimmung war aber nach den geſtrigen Abſchwächungen eher etwas freundlicher. Auf der ermäßigten Baſis wurden kleine Rückkäufe und Deckungen vorgenommen. Am Aktienmarkt ſtanden AGG unter Druck mit 77,80(88,50), wobei weniger günſtige Beurteilungen in der Sanierungsſrage verſtimm⸗ ten. Die übrigen Märkte wurden hiervon nicht berührt und brachten meiſt leichte Beſſerungen. Kauſintereſſe zeigte ſich für Montanwerte, insbeſondere für Vereinigte Stahlwerke, die auf 8296— 76(8256) anzogen. J Farben⸗ induſtrie lagen bei kleinen Umſetzen mit 15178(151,25) v. H. aut behauptet. Von Elektroaktien ſetzten Geffürel und RWE je 1 v. H. höher ein. Daimler Motoren lagen mit 100,50, unverändert. Von ſonſtigen Werten er⸗ öffneten Reichsbank, Zement Heidelberg, Aku 7. v. H. höher, andererſeits gaben Deutſche Linoleum auf 149,50(150,50), Jul. Berger auf 123(124) nach. Weſtd. Kaufhof eröffneten 4 v. H. feſter. Nach den erſten Notie⸗ rungen blieb das Geſchäft klein. AEG waren um Bruch⸗ teile eines Prozentes erholt auf 37,75. Metallgeſellſchaft notierten exkl. 5,4 v. H. netto Dividende mit 112,25(117,75). Am Rentenmarkt blieb die Grundtendenz freundlich, das Geſchäft war aber ſehr klein. Altbeſitzanleihe ca. 111 bis 111%(111,05), Kommunal⸗Umſchuldung ca. 8796, Ziusver⸗ gütargsſcheine ca. 93,40 und Späte Schulöbücher ca. 97786. Im Verlaufe machte die Kursbeſſerung bei allerdings weiter kleinen Umſätzen leichte Fortſchritte. Insbeſundere Montanwerte blieben gefragt. Am Kaſſamarkt Sinalco auf die bereits gemeldete Dividendenerhöhung mit 116,75(112) bei 20 v. H. Zuteilung zur Notiz. Der Rentenmarkt blieb auch ſpäter ſtill. Am Pfandbriefmarkt lagen die Kurſe unverändert. Für Stadtanleihen hielten Anlagekäufe an, die Kurſe zogen meiſt etwag an. Von kremden Werten lagen Mexikaner und Anatolier behauptet. Warſchau⸗ 5 0 blieben im freien Markt beachtet bei 1374 bzw. 127. Berlin: Aktien uneinheitlich, Renten freundlich Berlin, 20. Februar. Die Börſe eröffnete in ziemlich unentſchiedener Haltung; einesteils ſcheinen die Realiſationen des berufsmäßigen Börſenhandels, oe während der letzten Tage einen ge⸗ miſſen Druck auf den Kursſtand ausgeübt hatten, beendet ant ſein, vielfach war auf der ermäßigten Baſis bereits Ritckkauſneigung zu beobachten. Andererſeits ging von einigen Sonderbewegungen mit abwärts gerichteter Tendenz eine leichte Verſtimmung aus, die indeſſen einen nachhal⸗ tigen Einfluß auf das Geſchäft nicht auszuüben vermechte. Von den erwähnten Sonderbewegungen ſind in erſter Linie AEG mit einer Einbuße von 1/25 v. H. hervorzuheben. Der Grund für dieſen Rückgang iſt in Abſchlußerwägungen zu suchen, mit denen man ſich im Hinblick auf die am 28. d. M. gu erwartende Bilanzſitzung lebhafter beſchäftigb. Eben⸗ falls 1,0 v. H. ſchwächer ſetzten auch Licht u. Kraft ein, ohne daß hier größeres Angebot vorlag. Weiter rückläufige Ten⸗ denz zeigen Linoleum⸗Werte, von denen Conti⸗ Linoleum um 1,75 und Deulſche Linoleum um 1 H. nachgaben. Dagegen iſt am Montanmarkt die Abwa ewegung zum Stillſtand gekommen. Am Markt der chemiſchen Papiere glichen Farben einen Anfangsverluſt von v. H. faſt un⸗ mittelbar nach dem erſten Kurs wieder aus(151½6). Kabel⸗ Werte konnten die geſtrigen Kursverluſte zum Teil wieder aufholen. Von Maſchinenbauwerten zogen Orenſtein um 7 v. H. an. Autoe⸗Aktien lagen ruhig, auf ermäßigter Baſis aber widerſtandsfähig. Im übrigen ſind mit auf⸗ fälltger Kurs veränderung Eiſenbahnverkehr( 1,25), Har⸗ burger Gummi(), Feldmühle(—“ vH. hervorzuheben. Im Verlauf der erſten Viertelſtunde ſetzten ſich an allen Marktgebieten Beſſerungstendenzen durch, ſo daß die An⸗ fangskurſe meiſt um s bis 1 v. H. überſchrütten werden konnten. Am Rentenmarkt gaben Altbeſitz geringfügig auf 144,10 nach. Dagegen wurden die Umſchuldungsanleihe erneut 2,5 Pfg. höher mit 8738, mittlere und ſpäte Reichs⸗ ſchulobuchforderungen je* v. H. höher notiert. Bei den variabell gehandelten Induſtrieobligationen waren nur un⸗ bedeutende Schwankungen zu beobachten. Im Verlaufe machte die Erholung an den Aktienmärkten weitere Fortſchritte. Wenn auch der Bedarf weiter ſehr gering blieb, ſo genügte er jedoch angeſichts faſt völlig fehlenden Angebots, um auf allen Gebieten Kursbeſſerungen hervorzurufen. Farben gingen 4 v. H. höher mit 1517 um; Siemens gewannen gegen den erſten Kurs 1½, Rhein⸗ braun 1, Deſſauer Gas 786, Stolberger Zink und Daimler je 4, Schuckert und Rheinſtahl je 8 v.., Verein. Stahl⸗ werke erreichten einen Kurs von 83, AE waren um 6 v. H. erholt. Am Rentenmarkt lagen Stadtanleihen heute weſent⸗ lich ruhiger als an den Vortagen. Von Länderanleihen waren 27er Thüringen um 7 v. H. gebeſſert, während Wer Mecklenburg⸗Schwerin um 30 3 nachgaben. Von Reichs⸗ anleihen waren Noung 17/½ 3 feſter. Bahnſchätze ge⸗ wannen 10 3. Am Kaſſamarkt konnte ſich heute keine einheitliche denz durchſetzen. Einerſeits waren Hohenlohe und Buſch⸗ Optik um je 2, gegen letzte Notiz Bremen⸗Beſigheimer um 5, Feinjſute um 3 v. H. gebeſſert, andererſeits verloren Magdeburger Mühlen 274 v. H. Hannoverſche Ueberland waren gegew den letzten Kurs vom 13. Februar um 974 v. H. ſchwächer. Steuergutſcheine blieben unverändert(1998 reparttert). Reichsſchuloͤbuchſorderungen, Ausgabe 1: 1937er 101,5 G: 1988er 99,75 G; 1989er 99,5 G; 1940er 99,12 G; 1941er 98,12 G: 194er 97,5 G; 1944er 97,12 G; 1946er und 1947er je 96,75 G 97,5 B: 1948er 96,75 G 97,2 B.— Ausgabe 2: 194ber 99 G 99,75 B; 1944er 97,75 B. Wiederaufbauanleihe, 1944/45er 70,12 G 70,87 B; 1946/48 r 69 G 69,87 B. 4proz. Umſchuld.⸗Verband 87 G 87,75 B. Die Börſe ſchloß zu kaum veränderten Kurſen. Soweit Veränderungen vorkamen, handelte es ſich um Beſſerun⸗ geu. So konnten z. B. Vereinigte Stahl, Bekula, Charlotte Waſſer und Reichsbank je„, Deſſauer Gas 7 v. H. höher aus dem Verkehr gehen. Farben konnten den Tageshöchſt⸗ kurs nicht ganz behaupten und gingen um 7 v. H. auf 1516 zurück. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarkf Dollar kuapp behauptet Berlin, 20. Februar. Am Geldmarkt hat ſich die Lage weiter verflüſſigt, ſo daß erſte Nehmer auch unter den offiziell unveränderten Sätzen von 2 bis 274 v. H. an⸗ kommen konnten. Die Nachfrage für Privatdiskonten war wieder erheblich, ſo daß der Bedarf wohl nicht immer ge⸗ deckt werden konnte. Auch für die übrigen erſtklaſſigen Anlagen beſtand anhaltendes Kaufintereſſe. Im internationalen Deviſenverkehr blieben die Schwan⸗ kungen der angelſächſiſchen Valuten au; ein Mindeſtmaß beſchränkt. Nachdem das Pfund, vermutlich auf Glattſtel⸗ lungen von Hauſſe⸗Poſitionen etwas ſchwächer einſetzte, trat ſpäter eine Erholung ein. Der Dollar konnte ſich auf geſtriger Baſis knapp behaupten. Durchweg feſte Haltung zeigen die Goldvaluten, wobei der franzöſiſche Franken die unbeſtrittene Führung hat. Die Londoner Notiz ſtellte ſich auf 74,69 nach 74,76. Die nordiſchen Valuten lagen in⸗ folge der eher rückläufigen Pfundtendenz ebenfalls etwas ſchwächer. Olskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3 v. H. * n Ten⸗ Iran(Teheran) lp 20.489 umtlich in Rm. Dis⸗ Parität] 19. Februar] D. Februar für kont M. Geld Brief Geld Brief Aegypten 1 ägypt. Pfbz. 95 12.575 12605 12.570 Argentinien. s. 48 8/8 82 008% Delgien.„100 Belgaf 2 3 l 19041925 Braſtlien„1 Milreis 502 9,1880 9,140.158 Bulgarien. 100 Leva 6 3033] 3047 3053] 3047 Canada Ikan. Dollar 4198 2,630.487.461 Dänemark 100 Kronen 37 112.59 3] 5482 S 3479 Danzig 100 Gulden 3 81.72 40.80 45,900 458,80 England.. 1 Pfund 2 20.42 12.275 1205 12.270 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 4 112.509 67.93 68.07 67.98 Finnland 100finnl. M. 4 10537.470 0 8,05 8, Frankreich 100 Fres. 18,4 15,420 15,480 18,0 156, Griechenland 10% Dr. 5,459.58 2857 3 Holland. 100 Gulden 2½ 168, 188.82 169.15 1568.880199, 2 12.39 12.41 12.89 124¹ 19.80 Island.. 100 fs. Kr. 374 5 58.05 85,17 55.02 55,14 Italien... 100 Lire 5 2209, 19,78 19.80 19.75 Japan. Ihen.65 2092 0,%%160.718 0,718 0,718 ugoflapientod Dinar 2 81.00 5,584 5,666 8,884 5,868 tiland.„ 100 Latts 37 2 80.92 81.08 80,92 81.08 Litauen.. 100 Litas 6 9824.91 99 44.94.02 Norwegen 100 Kronen 3% 412.50 6169 6181 6168 6178 Oeſterreich 100 Schill. 3/3 159,07.95 05 48.95 49.05 Polen.. 100 lot.47 46.80 45.900 48,80 45.90 Portugal 100 CScubs 8 53.57 14.1350 11.155 11,180] 11,150 Rumänfen. 100 Lei 877 2511 2.492.488.492 Schweden, 100 Kr. 2½ 112 63,9 63.4 63,8 63.28 Schweiz 100 Franken 275 81.00 81.23 81.0 87 81.43 Spanten 100 Pefetien 5 81.00 3801 07 3403 34.09 Eſchechoſlewalelloon 3 12488 1000 1080 10.510 10.80 Türkei. Itürk. Pfd. 18.450.983].987.984.988 Ungarn 100 Pengs 4 79.421 5 225 2 235 Uruguay 1 Goldpeſo 44ů‚õ43 11790 1181 1479“ 1181 Ber, Staaten 1 Dollar 174.98.4621.486 2,460.464 * Frankfurt, 20. Februar. Tagesgeld unv. 2½ v. H. * Die Goldgewinnung der Welt 1935. Der Jahresbericht von Montagu u. Co. ſchätzt die Goldgewinnung der Welt auf 30,50 Mill. Unzen ſein gegen 27,62 Mill. i..; das ſind 10 v. H. mehr als 1934 und 55 v. H. mehr als 1929. Der Anteil des britiſchen Reiches beträgt 17,12 Mill. Unzen gegen 16,28 i. V. oder 56,1 v. H. der Geſamtproduktion gegen 59 v.., 35,3(37,9) v. H. entfallen auf Südofrika. Güterwagengeſtellung bei der Reichsbahn. In der Woche vom 2. bis 8. Februar ſind bei der Deutſchen Reichs⸗ bahngeſellſchaft 698 382 Güterwagen geſtellt worden gegen 701 411 in der Vorwoche und 629 007 in der entſprechenden Vorjahreswoche, an je ſechs Arbeitstagen. Die durchſchnitt⸗ liche arbeitszeitliche Wagengeſtellung betrug 116 414, 116 902 und 104 835. „ Bezahlung von Steuerſchulden durch Abtretung der Hauszinsſtener⸗Anleihe. In einem Sammelerlaß des Reichsfinanzminiſters vom 6. Februar 1936 wird die Ueber⸗ tragung, Abtretung und Pfändung des Anſpruchs auf Aus⸗ gabe von Schuldverſchreibungen der Gemeinde⸗Umſchul⸗ dungsanleihe und Guthabenbeſcheinigungen behandelt. Gut⸗ habenbeſcheinigungen ſind noch der Durchfüchvungsverord⸗ nung vom 18. April 1935 weder übertragbar noch pfändbar. Da für die Schuldverſchreibungen eine gleichartige Beſtim⸗ nung nicht ergangen iſt, kann der Anſpruch auf Ausgabe der Schuldverſchreibungen an Dritte übertragen und von Dritk⸗ ten gepfändet werden. Wird der Anſpruch zwecks Bezah⸗ lung von Steuerſchulden abgetreten, ſo werden die Steuern nur in der Höhe des bei der Verwertung der Schuldwer⸗ ſchreibungen erzielten Erlöſes getilgt. Wird der Anſpruch an das Reich abgetreten, ſo gilt als erzielter Erlös der Kurswert an dem Tage, an dem die Schuldverſchreibung dem Berechtigten auszuhändigen geweſen wäre, zuzüglich der Stückzinſen bis zu dieſem Tage und abzüglich der Bör⸗ ſenumſatzſteuer ſowie der ſonſt beim Verkauf der Schulo⸗ verſchreibungen durch Geldanſtalten üblichen Unkoſten. Als Unkoſten iſt ein Abſchlag von 7 v. H. des Kurſes ab⸗ düſetzen. * Die Lage der feinkeramiſchen Jnduſtrie.— Produktion und Beſchäftigung weiter erhöht. Im vergangenen Jahr haben ſich Produktion und Beſchäftigung der feinkeramiſchen Induſtrie weiter erhöht, wenn auch die Stärke der Zu⸗ nahme gegenüber dem Anſtieg von 1933 auf 1934 nach⸗ gelaſſen hat. Wie in dem neuen Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung ausgeführt wird, war die Pro⸗ duktion der Betriebe— gemeſſen am Kohlenverbrauch— in den erſten elf Monaten des vorigen Jahres rd. 7 v. H. größer als in der gleichen Zeit des Jahres 1934. Die Be⸗ ſchäftigung nahm in der zweiten Jahreshälfte— der Zeit der regelmäßigen Saiſonbelebung— nach der Zahl der von den Arbeitern geleiſteten Stunden um etwa 3 v. H. gegen⸗ über dem vorausgegangenen Jahre zu. Die Porzellan⸗ produktion hat, jedenfalls in den drei erſten Vierteln des Jahres 1935, noch beträchtlich zugenommen(18 v. H. über Vorjahrsſtand). Auch der Abſatz feinkeramiſcher Erzeugniſſe iſt weiter geſtiegen. Die Einzelhandelsumſätze in Glas-, Porzellan⸗ und Steingutwaren erhöhten ſich von 1934 auf 1935 wertmäßig um 7 v..; im Dezember war der Umſatz 3 v. H. höher als vor einem Jahr. In den Tendenzen der Ausfuhr feinkeramiſcher Erzeugniſſe ſind bis jetzt kaum Aenderungen eingetreten. Die Ausfuhr von Geſchirrpor⸗ zellan liegt noch etwas unter dem Stand von 1934; die Zier⸗ porzellanausfuhr iſt dagegen leicht geſtiegen. Die Ausfuhr von Weißſteingut war im Dezember mit faſt 1 Mill. zum erſtenmal wieder ſo hoch wie zuletzt etwa im Jahre 1931. * Landesgewerbebauk für Südweſtdentſchland AG., Karls⸗ ruhe. Dieſes Zentralinſtitut der ſüdweſtdeutſchen gewerb⸗ lichen Kreditgenoſſenſchaften ſchlägt der für den 29. Februar anberaumten v. HV. die Verteilung einer Dipfdende von wieder 3 v. H. auf das 1,62 Mill.„ betragende AK. vor. Wiedereröffnung der Konſervenfabrik„Hanſa“, Grün⸗ ſtadt/ Pfalz? In einer Mitgliederverſommlung des Obſtbau⸗ vereins Grünſtadt wurde die Frage des Erwerbs der „Hanſa“⸗Konſervenfabrik und ihre Wiedereröffnung durch den Verein auf neuer Grundlage behandelt. Die im Früh⸗ fahr 1935 zum gleichen Zweck ausgegebenen Zeichnungs⸗ ſcheine hatten leider keinen Erfolg. Es ſetzten nun neuer⸗ dings Verhandlungen ein, dte ſchon vor ihrem baldigen Abſchluß ſtehen. Der Verein hofft, einen Geſchäftsanteil zuſammenzubringen. Er wird die einzelnen Teilbeträge übernehmen und jährlich nach Maßgabe der vorhandenen Mittel Rückzahlungen an die Zeichner vornehmen, bis er alleiniger Inhaber des Anteiles iſt. Es wurde noch darauf hingewieſen, daß ſich eine Umſtellung auf Gemüſe⸗ und Tomatenanbau mit Inbetriebnahme der Hanſa⸗Konſerven⸗ fabrik empfehlen dürfte, da in dieſem Falle allein rund 40 000 Zentner Tomaten aufgenommen würden. * Baumwoll⸗Spinnerei in Augsburg, Augsburg. Die o. HV der Baumwoll⸗Feinſpinnerei in Augsburg geneh⸗ migte den vorgelegten Jahresobſchluß für 1935, der einen Reingewinn von 156 732(i. V. 101 486) // ausweiſt. Daraus werden 82 560„ zur Verteilung einer diesmal in voller Höhe zur Ausſchüttung gelangenden Dividende von 8 v. H. verwendet(i. V. 7 v. H. in bar und 1 v. H. an den Anleihe⸗ ſtock), ferner werden der Arbeiterpenſtonskaſſe 10 000(8000) Mark überwieſen und 64172(10 926]„ vorgetragen. Im Bericht des Vorſtandes wurde feſtgeſtellt, daß die Sorge um Rohſtoffbeſchaffung durch die verſtändnisvolle und ſach⸗ kundige Unterſtützung der Ueberwachungsſtelle für Baum⸗ wolle weſentlich gemildert wurde. An der Gründung der Südddeutſchen Zellwolle AG, Kelheim, hat ſich die Geſellſchaft mit einem entſprechenden Betrag beteiligt. Waren und Märkie Berliner Getreidegroßmarkt vom 20. Februar. An der Marktlage des Berliner Getreideverkehrs hat ſich nichts geändert. Das Angebot der Land wirtſchaft iſt nach wie vor keineswegs reichlich, genügt aber, um den geringen Bedarf der Mühlen zu befriedigen. Die Großmühlen am Platze und am Rhein ſind noch ausreichend verſorgt und nehmen eine Ergänzung ihrer Läger vorerſt nicht vor. Die kleineren Mühlen in der Provinz decken hingegen lauſend ihren Bedarf. Kontingentfreies Brotgetreide wird ſtärker beachtet, iſt aber nur vereinzelt erhältlich. Auch Hafer und Futtergerſten ſtehen nur in begrenztem Umfange zum Ver⸗ kauf. Der Bedarf kann jedoch teilweiſe aus den Beſtän⸗ den des Verteilerhandels gedeckt werden. Induſtrie⸗ und Braugerſten liegen ſtill, da die Fabriken im allgemeinen verſorgt ſind, Eiweißarme Qualitäten werden vereinzelt aufgenommen. Der Mehlmarkt liegt nach wie vor recht ruhig. * * 7. Freiburger Weinmarkt. Der Freiburger Weinmarkt iſt ſchon zur Tradition geworden. Ueber 500 Weine aus dem oberbadiſchen Weinbaugebiet—» dem Kaiſerſtuhl, der Markgrafſchaften, vom Tuniberg, vom Glottertal und vom unteren Breisgau— waren von den Winzern auf den Markt gebracht worden. In der Hauptſache handelte es ſich um Weine aus dem vergangenen Jahr. Daneben waren auch zahlreiche Poſten 1934er Weine angeboten. Vom Werbearfikel sind keine unzulässigen Zugaben Die Fachgruppe der Reklameartikelinduſtrie der Fach⸗ gruppe 5 der Wirtſchaftsgruppe Druck⸗ und Papierverar⸗ beitung teilt mit:„Da und dort ſind in der letzten Zeit wiederholt Hinweiſe auf die Unzuläſſigkeit von Zugaben gegangen, insbeſondere wurden Auszüge aus einem Ur⸗ teil des Reichsgerichts vom 10. 12. 1935(II 242½5) veröf⸗ fentlicht, welche den Tatbeſtand dieſer Entſcheidung nicht erſchöpfend wiedergegeben und daher vielfach zu irrtüm⸗ lichen Auffaſſungen geführt haben. Unter Ueberſchriften wie„Werbegaben find Zugaben“,„Reklamegeſchenke ſind unzuläſſig“ und ähnlichen wurde dargelegt, daß das Reichs⸗ gericht einen Standpunkt eingenommen habe, der die Verteilung von Reklameartikeln ſchlechtweg als Verſtoß gegen die Zugabeverordnung oder als unlauteres Werbe⸗ mittel kennzeichne und damit unzuläſſig mache. Dies trifft aber keineswegs zu. Dem Tatbeſtand der höchſt⸗ richterlichen Entſcheidung lag ein Vorgang zugrunde, wel⸗ cher die Verteilung eines zahnärztlichen Jahrbuches be⸗ trifft, das nach den Ausführungen der Urteilsbegrün⸗ dung zur Führung einer Praxis unumgänglich iſt und das keinen feſten unlöslichen Reklameaufdruck trug. Dieſes Jahrbuch wurde im mittelbaren oder unmittelbaren Zuſammenhang mit Warenlieferungen verteilt. Es han⸗ delt ſich hier alſo nicht um die üblichen Werbegaben mit feſtem Firmen⸗ oder Reklameaufdruck, wie Reklamekalen⸗ der, Taſchen⸗ und Notizkalender, Pultkalender, Porte⸗ feuilleartikel, die heute im Geſchäftsleben wegen ihrer großen Streuung und Dauerwirkung als bevorzugtes Werbemittel allgemein eingeführt und üblich ſind. Das Reichsgericht weiſt vielmehr ausdrücklich darauf hin, daß die erwähnten Bücher„nicht einfach Kalendern oder No⸗ tizbüchern gleichzuſtellen ſind, wie ſie die Gewerbetreiben⸗ den zum Jahresabſchluß an Kunden oder zu werbenden Kunden verteilen.“ Es iſt in dieſem Zuſammenhang auch die Verordnung des Herrn Reichskommiſſars für Preisüberwachung vom 19. Juni 1935 zu erwähnen, die ſich gegen Werbe⸗ beſchränkungen wendet, da„derartige Beſchränkungen den geregelten Ablauf des Wirtſchaftslebens hin⸗ dern. Sie hemmen den Wettbewerb und geſunde Preis⸗ entwicklung, ſie müſſen auch zu empfindlichen Störungen innerhalb der Werbewirtſchaft führen.“ Es fallen hierun⸗ ter auch Organiſationsbeſchlüſſe, welche die Verteilung von zuläſſigen Werbegaben ihren Mitgliedern verbieten. Wir können ausdrücklich erklären, daß auch der Werbe⸗ rat der deutſchen Wirtſchaft gegen die Verteilung der üb⸗ lichen Reklamekalender, Taſchen⸗ und Notizkalender und Portefeuillegegenſtände mit dauerhaftem Firmen⸗ oder Werbeaufdruck nichts einzuwenden hat, wenn ſie als Werbegaben Verwendung finden. Die Werbetreibenden können ſich alſo weiterhin der genannten Werbemittel, deren Herſtellung in zahlreichen Betrieben mit Tauſenden von Gefolgſchaftsmitgliedern erfolgt, ungehindert bedienen. 188 Jahrgang 1933 waren zwei Poſten, vom Jahrgang 1982 und vom Jahrgang 1929 ebenfalls je zwei Poſten zur Stelle. Der Weinmarkt war von etwa 1000 Perſonen beſucht. Bis zum Schluß des Marktes waren bei der Marktkommiſſion über 1000 Hektoliter als verkouft gemeldet. Das Vor⸗ jahresgeſchäft wurde damit erreicht, ja es dürfte ſogar noch überſchritten werden. Erfahrungsgemäß werden am Markttage ſelbſt nicht alle Abſchlüſſe fertig. Der Markt dient ja dem Winzer neben dem direkten Verlauf ſeiner Produkte auch zur Anbahnung neuer Geſchäftsbeziehungen. So wird oftmals erſt ein zweiter Beſuch des Kaufliebhabers bei dem Verkäufer den Abſchluß zuſtande zu bringen, der eigentlich noch auf das Konto des Weinmarktes zu buchen wäre. * Weinverſteigerung in Deidesheim. Das Weingut Wil⸗ helm Spindler verſteigerke am 19. Februar im Saale der Winzervereinigung 20 000 Flaſchen 1934er Flaſchenweine aus guten und beſten Lagen, wie Deidesheim, Forſt, Rup⸗ pertsberg. Die Verſteigerung fand im überfüllten Saale ſtatt. Guter Beſuch, flotte Gebote und kulanter Zuſchlag gaben der Verſteigerung ihr Gepräge. Sämtliche Weine konnten zu guten bis ſehr guten Preiſen abgegeben werden. Im einzelnen koſteten je Flaſche: Deidesheimer Gutenberg 1,50, Forſter Hellholz 1,20, Forſter Pechſtein Riesling 1,80, Ruppertsberger Reiterpfad Riesling 1,60, Forſter Alſer Traminer 2,10, Deidesheimer Meishöhle Riesling 1,80, Forſter Stift 1,60, Deidesheimer Herrgottsacker Riesling 2,20, Forſter Boländer Riesling 1,60, Forſter Fleckinger 1,80, Forſter Stift Traminer 1,90, Forſter Schnepfenflug 2,10, Deidesheimer Straße Riesling 2,00, Forſter Muſenhang 2,10, Forſter Ungeheuer Riesling 2,00, Ruppertsberger Hof⸗ ſtück Riesling 2,00, Forſter Jeſuitengarten Riesling 2,80, Forſter Pechſtein Riesling 2,40, Deidesheimer Grain Ries⸗ ling 2,60, Forſter Kirchenſtück Riesling 2,70, Forſter Mühl⸗ weg Riesling 2,60, Ruppertsberger Hohburg Riesling Aus⸗ leſe 2,90, Forſter Pechſtein Riesling Ausleſe 2,70, Forſter Elſter Riesling Ausleſe 3,00, Forſter Langenböhl Riesling Ausleſe 3,40, Deidesheimer Meishöhle Riesling Ausleſe 4,00, Forſter Kirchenſtück Riesling Ausleſe 4,60, Forſter Jeſuitengarten Riesling Beerenausleſe 5,50, Forſter Un⸗ geheuer Riesling Beerenausleſe 5,90, Forſter Ziegler Ries⸗ ling Beerenausleſe 700, Forſter Kirchenſtiick Riesling Trockenbeerenausleſe 15,60. 0 1250 Zentner pfälzer Obergut verkauft.— Vorberei⸗ tungen für die neue Ernte. In der ſüdpfälziſchen Tabaf⸗ Drußemeinde ryheimweyher wurden die letzten Tage insgeſamt 1250 Zentner Dabak⸗Obergut aus ber vorfähri⸗ gen Ernte an Tabakfirmen in Karlsruhe, Landau i. Pf. und Schifferſtadt i. Pf. verwogen und verkauft. Die Durch⸗ ſchmichtspreiſe je 50 Kilo Obergut lagen von 44 bis 45,50 1 je nach der Qualität. Auch in den umlpegenden Dabaßßban⸗ batten wurden die Verkäufe und Verwiegungen in 1088er Obergut ſortgeſetzt. Das meiſte der letztjährigen Tabak⸗ oberguternte dürfte hier ſeinen Beſtitzer jetzt gewechſelt haben. In der ganzen Südpfalz, dem, pfältziſchen Tabak⸗ hauptanbaugebiet, werden ſchon ſeit einiger Zeit die Vor⸗ arbeiten zur Inſtandſetzung der Tabakbeete in Angriff ge⸗ nommen Bei Eintritt froſtfreier Witterung kann dann gleich mit der Ausſcat begonnen werden. * * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Lambsheim/ Pfalz. Die Umſatzziffern für das letzte Jahr ſind nun endgültig keſt⸗ geſtellt. In 1935 wurden demnach 64 100 Zentner Obſt und Gemüſe umgeſetzt und dafür 792 006„ vereinnahmt. Außer⸗ dem wurden noch 30 000 Stück Blumenkohl angeliefert, für die insgeſamt 4500„ erlöſt wurden. Magdeburger Zuckernotierungen vom 20. Febr.(Eig. Dr.] Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlts prompt per 10 Tage 31,35; Febr. 31,5— 31,67%— 31,70— 94,75; Tendenz ruhig; Wetter: ununterbrachener Regen. Bremer Baumwolle vom 20. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol.(Schluß) loko 13,63. * * Schwetzinger Schweinemarkt. Auftrieb: 58 Miſch⸗ ſchweine, 70 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 28—40, Läufer 45—70„ das Paar. Die Hälfte blieb Ueberſtand. Hamburger Schmalznotierungen vom 20. Febr.(Eig. Dr.] Tendenz ruhig; American Steamlard tranſito ab Kai 28,25 Dollar: American Steamlord raff. per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchiedene Standardmaärken, tranſ. ab Kal 28,75—29 Dollar. 12 O Berliner Metallnotierungen vom 20. Febr.(Eig. Dr.) Amtlich notierten je 100 Kilo: Elektrolytkupſer(wirebors) prompt 51,50; Standardkupfer loko 45,75; Originalhütten⸗ weichblei 21,00; Standardblei per Februar 21/00; Origi⸗ nalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen 20,00; Stau⸗ dardzink 20,00; Orkginal⸗Hütten⸗Aluminium 98⸗ bis 99. prog in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel 98—99proz 209; Silber in Barren ca. 1000 fein ver Kilo 37,7540, 75. Der Londoner Goldpreis betrug am 19. Februar 1995 für eine Unze Feingold 141 fh% d 86,701 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,4151 Pence= 2,7851 ,. 1 6. Seite/ Nummer 86 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 20. Februar 1936 Die Fechter Mannheims im Dienſte des WH W Wie alljährlich ſtellen ſich auch dieſes Jahr wiederum die Sportfechter des ganzen Reiches am 1. März 1986 in den Dienſt des Winterhilfswerks. Die Mannheimer Fechter machen daher heute ſchon alle Monnheimer Volks⸗ genoſſen auf die Winterhilfsveranſtaltung der Fechter Mannheims, die im Sgale des Deutſchen Hauſes (früher Kaufmannsheim), C 1, 10, ſtattfindet, aufmerkſam. Die Kämpfe, die zur Austragung kommen, dürften in der Mannheimer Bevölkerung inſofern einen Anklang finden, du der Turnverein 1846 und der Mannheimer Fecht⸗Club 1884 erſtmalig ſeit Beſtehen beider Vereine ſich gegen⸗ überſtehen. Die Geſchichte des Fechtens Das Fechten entwickelte ſich aus dem Selbſterhaltungs⸗ trieb und aus dem Kampfe um das nackte Leben. Von der Zeit ab, als der Menſch anfing, zu ſeiner Verteidigung und der Ueberwindung der mannigfaltigen Gefahren der domaligen Zeit Hilfsmittel zu verſchaffen, kann vom Fech⸗ ten geſprochen werden. Wenn auch Angriff und Verteidi⸗ gung mit irgendwelchen Waffen den rein menſchlichen In⸗ ſtinkten überlaſſen blieb, ſo entſtand langſam und entſpre⸗ chend den kulturellen Fortſchritten ein beſtimmtes Syſtem. Bei den alten Germanen, Griechen und Römern war das kurze Schwert und der gepflegte Kampf mit demſelben wohl⸗ bekannt. Der freie Germane durſte keine Waffen tragen, bevor er nicht den Nachweis erbrachte, in der täglichen Fechtſtunde das Schwert führen gelernt zu haben. An die Waffenführung wurden mit der Zeit große Anſprüche ge⸗ ſtellt und aus dieſem Bedürfnis heraus wurden Fecht⸗ ſchulen gegründet. Weltberühmt wurden die deutſchen Fecht⸗ ſchulen. Es gab Zeiten, in denen ein Fechtlehrer nur dann Exiſtenzerfolge hatte, wenn er ein deutſches Diplom beſaß. Das Weſen des Fechtſportes übt auf die Bildung des Charakters einen ſehr günſttgen Einfluß aus. Der Gruß vor Beginn und nach Beendigung eines Kampfes und der Handſchlog ſind nicht nur Symbole, ſondern drücken den abſoluten Willen aus, das Gefecht ritterlich zu führen und beſchließen zu wollen. Ehrlich muß der Fechter ſeine erhaltenen Treffer ſelbſt anzeigen. Das Sportſechten be⸗ dingt durch ſeine Fechtſtellung und das fortwährende Vor⸗ und Zurückgehen mit den vielen anſchließenden Ausfällen eine ſehr gute Durchbildung der Beine, Bauch⸗ und Rücken⸗ muskulatur und der Arme. Die Lunge iſt gezwungen, grö⸗ ßere Mengen Luft zu verarbeiten und das Herz wird zu erhöhter Tätigkeit angeregt. Es wird jedoch nicht vorkom⸗ men, daß der Ausübende Schaden an Herz oder ſonſtigen inneren Organen nimmt. Das Fechten wird deshalb von vielen hochbetagten Anhängern, dieſe ſind oft weit über 60 Jahre alt, regelmäßig und mit recht beachtlichen Leiſtun⸗ gen betrieben. Ein Fechtabend ſorgt für die gewünſchte Entſpannung und der Ausübende ſpeichert neue Spannkräfte für den notwendigen Lebenskampf in ſich auf. Fechten iſt im wah⸗ ren Sinne des Wortes ein„Jungbrunnen“ für alle, die es betreiben, es vermittelt Freude am Kampf, an Aeſthetik und ſchönen Körperbewegungen. Es kann von jedem ge⸗ ſunden Menſchen betrieben werden, beſondere Veranlagung iſt nicht notwendig, wenn man davon ausgeht, daß es zu⸗ nächſt als Leibesübung gedacht iſt. Mit der zunehmenden Beherrſchung des theoretiſchen und praktiſchen Lehrſtoffes ſtellt ſich dann ganz von ſelbſt der Erfolg ein. Wenn einmal der geſunde Ehrgeiz angeregt iſt, wird man in Verbindung mit enormem Fleiß, unermüdlicher Ausdauer und energiſchem Wollen, bald ein gefürchteter Kämpfer. Wir Sportfechter benutzen 3 Waffen: das Florett, den Degen und den leichten Säbel. Das Florett iſt eine leichtere, der Degen eine ſchwerere Stoßwaffe und der Säbel eine Hieb⸗ und Stoßwaffe. Es iſt jedem Anfänger dringend zu raten, mit dem Florett zu beginnen, denn wer die Grundſchule beherrſcht, wird ſehr leicht die anderen Woffen führen lernen. Die Fechtausrüſtung ſollte ſich jeder ſelbſt beſchaffen und da dieſe eine ſehr lange Lebensdauer hat, iſt es empfehlenswert, nur das Beſte zu nehmen. Man hört oft den unberechtigten Einwurf: Fechten ſei zu teuer. Der Anfänger kann die Anſchaffung ſeiner Fechtgegen⸗ ſtände auf ein Jahr verteilen, da die Waffen bei den meiſten Klubs für die Anfangszeit geſtellt werden. Eld. Die Spiele der Bezirksklaſſe In Unter baden⸗Weſt werden nur 3 Spiele aus⸗ getragen. Es ſpielen: 98 Mannheim— Käfertal Heddesheim— Phönix Mannheim Hockenheim— Seckenheim Käfertal, das noch ausgegeichnet im Rennen liegt, beſucht 08 Mannhebm. Normalerweiſe hat 08 keine Ausſichten, gegen Käfertal zu gewinnen. Trotzdem wird ſich Käfertal vor Ueberraſchungen vorſehen müſſen. Phönix Mannheim der lauge Zeit mit an dey Spitze lag, hat nachgelhaſſen und iſt ſtark zurückgefallen. Am Sonntag kann er im Sziel gegen Heddesheim gewinnen. Wenn Heddesheim verliert, iſt die Gefahr des Abſtiegs groß. Phönix wird ſich daher ſchon auf einen harten Kampf gefaßt machen müſſen. Seckenheim hat in Hockenheim nur bei großem Glück Ausſicht auf Punktgewinn. Das Vorſpiel endete zwar:2, aber ſeither iſt Hockenheim etwas beſſer ge⸗ worden. In Unter baden⸗Oſt ſpielen: Eberbach— Wiesloch Schwetzingen— 05 Heidelbera Sandhauſen— Eppelheim Kirchheim— Plankſtadt Weinheim— Handſchuhsheim Walldürn— Union Heidelberg Wiesloch wird ſich auch auf dem gefährlichen Ge⸗ lände in Eberbach die Führung nicht nehmen laſſen. Auch der Tabellenzweite Schwetzingen ſteht gegen 05 Heidelberg Lor einem weiteren ſicheren Sieg Wenn ſich Sandhauſen gegen Eppelheim rich⸗ tig vorſieht, dürften ihm die beiden Punkte ſicher ſein. Kirchheim, das ſich endlich wieder gefunden hat, müßte zu Hauſe Plam k ſt act ſicher ſchlagen können. Weinheim das ſtark nachgelaſſen hat, evhält Beſuch aus Handſchuhs heim und könnte wieder einmal zar einem Sieg kommen. Der Kampf Walldürn— Union Heidelberg iſt vollkommen offen. Fußball im Kreis Südͤheſſen Polizei Darmſtadt— Münſter:1(:1) Ol. Lorſch— Egelsbach:8(:0) Pfungſtadt— Bobenheim 11(:0) Dieburg— Bürſtadt:0(:0) Pfiffligheim— Jahn Worms:0(:0) Je mehr die Kämpfe dem Ende entgegengehen, um ſo erbitterter wird um die Punkte gekämpft. Und gerade im Bezirk Südheſſen iſt die Lage am Tabellenende noch völlig ungeklärt. Steht doch die Hälfte der Vereine noch in Ge⸗ fahr, den Weg in die Kreisklaſſe antreten zu müſſen. Des⸗ halb werden überall die größten Anſtrengungen gemacht, um wichtige Punkte zu erobern. In der Wormſer Vor⸗ ſtadt Pfifflügheim wurden die Jahn leute ziem⸗ lich glatt geſchlagen und die Bürſtädter verloren in Dieburg; allerdings durch einen zweifelhaften Hand⸗ elfer. Die Pfungſtädter gaben ſich nochmals die größte Mühe, ſpielten überlegen und mußten ſich trotzdem mit einem Unentſchieden begnügen. Damit dürften ſie wohl ernſteſter Anwärter auf das Tabellenende geworden ſein. Die Lorſcher Olympen kämpften bis lange in die 2. Hälfte torlos gegen die Egelsbache r. Erſt im Endſpurt fielen noch 3 Tore für die Gäſte, was wohl einige Zuſchauer ganz aus dem Häuschen brachte. Es dürfte ſich daraus noch ein Nachſpiel entwickeln. Wann wird dies endlich aufhören? Die Darmſtädter Poli⸗ ziſten blieben auch im zweitletzten Spiel ſiegreich trotz mattem Kampf. Sie ſcheinen die Spielreihe ungeſchlagen beenden zu wollen. Die Kreisklaſſe Gruppe Ried hatte ebenfalls vollen Betrieb. Nehmen wir die Ueberraſchungen im vor⸗ aus. Die Lampertheimer Turner ſcheinen ſich nun endlich auf ihre alte Spielſtärke beſonnen zu haben. Am Sonn⸗ tag holten ſie ſich einen weiteren, recht verdienten Sieg mit 21 Toren in Stockſtadt. Und die Kleinhauſener konnten ebenfalls einen Sieg, ihren erſten. melden.:3 wurden die ſtarken Groß⸗Rohrheimer geſchlagen. Der Tabellen⸗ füthrer verlor in den letzten Minuten in Biebesheim knapy mit:1 Toren. Biebesheim wurde damit wieder Mit⸗ bewerber um die Meiſterſchaft. Heppenheim konnte im Lokalkampf gegen Bensheim:0 Sieger bleiben und Hof⸗ heim, das üämmer noch Platzſperre hat, unterlag in Gerns⸗ heim mit:2 Toren. Chinas Sportler drängen vorwärts Starke Beteiligung an den Olympiſchen Spielen Das Schlagwort von der„Gelben Gefahr“ im Lehens⸗ kampf der Völker wird mehr und mehr auch im sportlichen Wettſtreit der Nationen zur Wirklichkeit. Nur allzu deut⸗ lich erinnern wir uns der Siegesſerie, die Japans Schul⸗ jugend im Olympiſchen Schwimmſtadion von Los Angeles über die Spitzenklaſſe der Welt errang. der erſtaunlichen Weiten und Höhen, mit denen Japans Leichtathleten der Welt des Sports Bewunderung abverlangten. Durch das Emporſchnellen Japans angeſpornt, hat auch das terri⸗ torial und bevölkerungspolitiſch entſchieden größere China. Japans heftigſter Widerſacher im Kamwof um die Vorherr⸗ ſchaft im Fernen Oſten, ſeinen Sportlern alle Mittel und Wege offen gelaſſen zu den führenden Sportnationen der Welt aufzuſchließen. Ein hochgeſtecktes, aber nicht utopiſches Ziel, wenn man bedenkt. mit welcher Schnelle und erſtaunlichen Leichtigkeit die gelbe Raſſe alles be⸗ greiſen und beherrſchen lernt. In der ſportlichen Entwicklung Nach ſeinem langen Aufenthalt in Ching glauderte der frühere deutſche Hochſprungmeiſter Dr. Wilh. Lade⸗ wia fütber ſeine Erfahrungen und Beobachtungen als Sportlehrer im Fernen Oſten. Noch ſüönd die chineſiſchen Sportler erſt bei der Vorarbeit, In den wenigen Jahren. die ihnen bisher zur Verfügung ſtanden, gab es für jeden Europäer kaum begreifliche Hinderniſſe zu überwinden. Die Leibesübungen ſind noch nicht in den Lehrplan der Schulen aufgenommen. Die meiſten Chineſen machen alſo erſt auf den Univerſitäten Bekanntſchaft mit Turnen und Sport. Wie außerordentlich talentiert aber gerade die Chineſen für den wettkampfmäßigen Swort ſind, zeigten einige vorolympiſche Prüfungskämpfe, wo im 100 Mtr.⸗ Lauf und Diskuswerfen nicht weniger als neun Landes⸗ rekorde aufgeſtellt wurden. Durchweg aber laſſen die er⸗ zielten Leiſtungen noch keinen Vergleich mit denen der Japaner, Amerikaner oder Europäer zu. Gewiß, die Zeiten und Weiten haben ſich im Vergleich zu den letzten Kampfſpielen die im Oktober des vergangenen Jahres vor faſt 200 000 Zuſchauern in Schanghai ausgetragen wurden, erſtaunlich verbeſſert. Hundert Mann ſtarke Expedition für Berlin Durch eine großzügige ſtaatliche Unterſtützung würd die „China Nationale Amateur Athletic Fédération“ in der Lage ſein eine 100 Mann ſtarke Expedition zu den Olym⸗ piſchen Spielen nach Berlin zu entſenden. Um eine Mann⸗ ſchaft nach neuzeitlichen Grundſätzen vorzubereiten hat der Verband. deſſen Präſident übrigens der frühere Außen⸗ mintſter C. T. Wang iſt, ein Olympiatrainingslager ein⸗ gerichtet. Nach umd nach werden die ausſichtsreichſten Sportler der verſchiedenen Sparten hier zuſammengezogen, um unter der Leitung ausländiſcher Sportlehrer ein hartes Training durchzuführen. So hatte Ladewig die 30 beſten Leichtathleten zu ſchulen, einen Trainingskurſus für etwa 20 Korbballſpieler zu leiten und ein Sportſchulungslager für Lehrer und Lehrerinnen an höheren Lehranſtalten ab⸗ duhalten. 5 China kommt, um zu lernen Daß es auf der Sommer⸗Olympiade in Berlin für ſeine Aktiven nicht Fiel an ſportlichen Erfolgen gibt, weiß China nur zu aut. Doch für die Sportler dieſes rieſengroßen Reiches mit den kaum zu zählenden Menſchenmaſſen heißt es in Berlin die Augen auf zu halten, von großen Vor⸗ bildern ſoviel zu lernen, daß nach weiteren vier Jahren härteſter Arbeit auch Chinas Banner bei den 12. Olym⸗ viſchen Spielen wohl in Tokio am Siegesmaſt flattert. Neues Leben im Vootsſchuppen Etwas von der Vorbereitungsarbeit der Waſſerſporiler Wie der zünftige Schifahrer ſchon im Herbſt aus dem Gleichgewicht zu geraten droht, ſobald ihm die ſchärfer wer⸗ dende Luft leichte Whnungen von Schnee und Froſt zuweht, ſo ergeht es dem Waſſerſportler, wenn die Tage im Früh⸗ fahr länger werden und die langentbehrte Sonne erſte wärmende Strahlen zur Erde ſchickt. Dann erwacht in ihm die Sehnſucht nach dem Wind und dem Waſſer, nach dem er⸗ friſchenden Bad und dem wohligen Hingeſtrecktliegen unter dem wolkenloſen Himmel. Oder nach dem Kampf mit Wetter und Wellen Aber freblich: ehe es ſoweit iſt, bevor dieſe Stunden ſorgloſen Ausruhens vom Haſten des Alltags oder des Rin⸗ gens um ſportliche Erfolge genoſſen werden dürfen, müſſen manche Vorbedingungen erfüllt ſein. Jeder Bootseigner, der ſein Fahrzeug liebt, wird es im Frühjahr gründlich überholen. Das iſt viel weniger eine Frage der„Eitelkeit“, wie der Nichtwaſſerſporller häufig anzunehmen geneigt iſt, als eine Notwendigkeit. Jedes Boot, ganz gleich ob es ein bleünes Paddelboot oder eine große ſeegehende Jacht iſt, muß vor dem neuen Zuwaſſerbringen auch dann wieder inſtandgeſetzt werdem, wenn das ſelbſt dem Augenſchein nach als überſküſſig erſcheint. Sparſamkeit— Trägheit wird man einem wirklich„eingefleiſchten“ Waſſerſportler in die⸗ ſer Beziehung vermutlich nie nachweiſen können— hat ſich noch keinmal bezahlt gemacht, wenn ſie an falſcher Stelle geübt wurde. So iſt es auch hier: Sparſamkeit lohnt ſich für den Waſſerſportler nur dann, wenn ſie ſich auf die Be⸗ ſchränkung in der Anſchaffung luxurföſer und entbehrlicher Ausrüſtungsgegenſtände erſtreckt. Was aber den Boots⸗ körper und die zur Ausübung des jeweiligen Woſſerſports erforderlichen Geräte(Segel, Riemen, Motor, Tauwerk uſw.) anlangt, ſo ſollte man ſich zur Richtſchnur machen, daß ſich ſowohl bei ihrer Inſtandhaltung als auch bei ihrer Neuanſchaffung auf die Dauer geſehen eine kurzſichtige und nur auf den Augenblick berechnete Sparſamkeit nachteilig auswirken wird. Damit ſoll nicht geſagt ſein, daß das Teuerſte unbedingt auch das Beſte ſein muß. Im Zweifels⸗ falle wird es ſtets ratſam ſein, ſich mit einem Fachmann in Verbindung zu ſetzen. Unbeſtreitbar aber iſt, daß minder⸗ wertiges Material den hohen Beanſpruchungen durch Wind und Wetter nicht gewachſen iſt, und daß ſeine Verwendung nicht nur im Grunde genommen teurer iſt, weil es vorzei⸗ tig erſetzt wenden muß, ſondern daß es auch jede Freude an der Ausübung des Waſſerſportes überhaupt zerſtören kann. Das muß jeder bedenken, der in dieſen Tagen und Wochen vor die Frage geſtellt iſt, welche Ueberholunsarbei⸗ ten er an ſeinem Boot vorzunehmen hat, um das Fahr⸗ zeug für die bevorſtehende Soiſon waſſerklar zu machen. Denn nun iſt es ja— endlich!, ſagen die„Waſſerratten“ — wieder ſo weit, daß in die aus ihrem Wintenſchlaf ge⸗ riſſenen Bootsſchuppen neues Leben einzieht! Jeden Samstagnachmättag und Sonntag in der Frühe ſieht man ſie jetzt wieder mit lachenden Augen hinauspilgern, die Segler und Paddelbortsſahrer. die Motorbovtseignenernd anderes Boctsvolk. Wenn es nicht am ſorgſam geſchbepp⸗ ten Forbtopf erkenntlich iſt, entnimmt man das Ziel ihres Wanderns aus den mit unleugbarer Feierlichkeit gefüßr⸗ ten Fachgeſprächen. Zeiten der Vorfreude und Tage der Vorbereitung auf den einzigartig ſchönen und geſunden Waſſerſport! Und im Bootsſchuppen ſelbſt? Da herrſchb nun ein emſiges Kommen und Gehen, Schrubben und Pinſeln, Staunen und Bekritteln. Und dazwiſchen miſcht ſich nicht ſelten auch ein herzhaftes Fluchen, wenn der Lack ſich nicht ſo aufſtreichen läßt, wie er ſich laut Gebrauchsanweiſung aufſtreichen laſſen ſollte. Uebrigens auch hier: wer an der Farbe und am Lack ſpart, indem er die ſchlechtere Sorte nimmt,„die's jo auch tun wird“, ſoll ſich nicht wundern, daß ſein Boot ſpäter als komiſche„Gurke“ verlacht wird und wach kurzer Fahrzeit unter dem zerſtörenden Einfluß des Waſſers leidet. Wer das Anſtreichen nicht verſteht, denn auch das will gelernt oder mindeſtens gekonnt ſein, ſollte zum Wohle ſeine Bortes lieber die Finger Fawon laſſen. Die für eine fachgemäße Ueberholung auf der Weyft ausgegebenen Koſten werden ſich für ihn bezahlt machen, weil jede unfachgemäße Behandlung die Lebensdauer eines Bootes unglaublich ſtark verkürzen kann. Wer aber mit dem Farbtepf umgugehen weiß, nachdem er vorher die alte Farbe und den vorjährigen Lack mit beſonderen chemi⸗ ſchen Anſtrich⸗Entfernungsmitteln, die in jeder Drogerie zu zut haben ſind, und mit zweckmäßigen Inſtrumentem„ab⸗ gezogen“ oder wenigſtens„abgeſchliffen“ hat, der wird ſich natürlich nicht davon abhalten laſſen, ſeinen„Kreuzer“ ſellbſt waſſerklar zu machen. Denn Spaß— trotz allen Flu⸗ chens und des ſchadenfrohen Hänſelns der ſchon mät ihren Arbeiten weiter vorgeſchrittenen Sportkameraden— macht die Sache doch! Mit dem Putzen des Bootes iſt die Arbeit für die Segler noch nicht getan Sie haben außerdem natürlich für den. einwandfreien Zuſtand ihres Segelzeuges zu ſorgen, haben Riſſe auszuflicken, ſofern ſie ſorallos genug waren, das Zeug überhaupt in ſchlechtem Zuſtand zu überwintern, und das Tauwerk, kurz: das„ſtehende“ und das„laufende Gut“ zu prüfen. Wer ſich als Pad ͤelbootseigner, Segler oder Motoxboot⸗ fahrer neu in die„Piratengilde“ einreihen will, ſollte mit dem Kauf eines Bootes michb allzu lange warten. Neue Boote kann man watürlich zu jeder Zeit bekommem; wer ſich aber ein gebrauchtes zulegen will, muß zugreifen, ehe es zut ſpät iſt und die beſten Boote bereits verkauft ſimd. Denn wer Freude am Waſſerſport erleben und Enttäuſchungen vermeiden will, muß das Uebel an der Wurzel bekämpfen: ſchlechte, überalterte, vernachläſſigte und untüchtige Boote können ihrem Beſitzer niemals ſolche Begeiſterung entlocken, wie eben jetzt, wo die wärmer werdende Sonne den nahen Frühling ankündigt, den zünftigen Waſſerſportler mit jener Sehnſucht nach dem Wind und dem Waſſer erfüllt. Seltſame Kommentare Zu dem deutſchen Startperbot bei den 58-Rennen in Innsbruck Aus Wien kommt ſeltſame Kunde. Im Wiener Blätter⸗ wald hat ſich angeſichts der Tatſache, daß die deutſche Reichs⸗ ſportführung ein Startverbot für die FJS ⸗ Rennen in Innsbruck ausgeſprochen hat, ein recht überflüſſiger Sturm der Entrüſtung erhoben, zu dem ſachlich feſtzuſtellen iſt, daß er in ganz verkehrter Richtung weht. Die öſterreichiſchen Sportler, die in Garmiſch⸗ Partenkirchen an den Olym⸗ piſchen Winterſpielen teilnahmen, werden ſicherlich unver⸗ geßlich den Jubel der Zehntauſende in der Erinnerung tragen, der ſich umbrandete, als ſie in das Schiſtadion ein⸗ marſchierten. Während der ganzen elf Tage der Winter⸗ ſpiele haben die öſterreichiſchen Sportler mit ihren deut⸗ ſchen Kameraden und denen aus aller Welt die herzlichſte und freundſchaftlichſte Sportkameradſchaft gepflogen, was in der offiziellen Anordnung des öſterreichiſchen Sport⸗ führers, Fürſt Starhemberg, ja auch geſagt wird. Sie lautet:„Im Hinblick auf den reibungsloſen Verlauf der IV. Olympiſchen Winterſpiele, die im völkerverbindenden ſportlichen Geiſt geſtanden ſind, hat ſich der oberſte Sport⸗ führer Fürſt Starhemberg entſchloſſen, den Start öſter⸗ reichiſcher Sportler in Deutſchland zu bewilligen, wenn nicht in einzelnen Fällen beſondere und begründete Be⸗ denken beſtehen. Unbeſchadet davon bleibt aber das grund⸗ ſätzliche Startverbot bis auf weiteres beſtehen.“ Für den unbefangen Urteilenden bilden der erſte und der letzte Satz in dieſer Anordnung einen unvereinbaren Widerſpruch. Es iſt nicht angängig, vom völkerverbinden⸗ Lertoilung ber Giege d lergieich 20 Lale acid 1932 Sieger J Puntte, 2. Sieger: 2 f, J. Sjeger- I x ſoꝗ nichl egen ASH sien K* 85 gien B gaſien 4 A. SUCH. m: 7936 217932 gegzs ch EE: Fsrland Finnland Franlereich Criechenſano Großbritannien Hoſſand Iralien Japan Jogos swien Aan dd Leml'eand L/echtenstein LlCxemburg Wormegen Oesterreich Holen Rumdnjen Sbonjen Schweden Schwe /æ Ichechosloma le Jure/ Ungarn S. A. nens IV. Olympische Winterspiele 1936 1. enn S 5 eee den Sport und von ſportlichem Geiſt zu ſprechen und in gleichem Atemzuge das grundſätzliche Startverbot für die öſterreichiſchen Sportler aufrechtzuerhalten. Nur dieſer Widerſpruch allein iſt es geweſen, der den Reichsſportführer — ſicherlich nicht leichten Herzens, was die verſchiedenen Vorſtellungen bei den zuſtändigen öſterreichiſchen Stellen beweiſen— gezwungen hat, das Startverbot für die deut⸗ ſchen Teilnehmer an den FaS⸗Rennen in Innsbruck aus⸗ zuſprechen. Jeder Menſch, der klar und ſportlich gerecht denken kann, dem der Begriff der„Fair play“ in ſeiner ganzen Bedeutung bekannt iſt, wird den deutſchen Stand⸗ punkt vollauf verſtehen und würdigen. Es geht nicht an, daß deutſche Sportler in einem Lande an den Start gehen, das ſeinen eigenen Sportlern grundſätzliches Startverbot für Deutſchland erteilt. Wenn jetzt in einer gewiſſen und nur zu bekannten Wiener Preſſe verſucht wird, dieſen klaren Tatbeſtand auf ein falſches Geleiſe zu ſchieben, indem man uns Angſt vor einer Niederlage vorwirft und ſich außerdem dazu hin⸗ reißen läßt, angeſichts einer vor Begeiſterung überſchweng⸗ lichen Weltpreſſe uns Ungaſtlichkeit in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen vorzuwerfen, ſo zeugt das gerade von dem ſchlechten Gewiſſen der Herren, die hier ſo laut ſchreien, und redet im übrigen an den Tatſachen vollkommen vorbei. Die Ge⸗ häſſigkeit der Wiener Angriffe, deren Sprache gottlob mit der Geſinnung unſerer öſterreichiſchen Sportkameraden nicht im entfernteſten übereinſtimmt, richtet ſich ſelbſt. Uns Deutſchen Angſt vor einer Niederlage vorzuwerfen, iſt ein ſo unanſtändiger Vorwurf, daß ſich jedes Wort der Verteidigung erübrigt. Die Angreifer haben ſich ſelbſt gerichtet! Um die Europameiſterſchaft im Boxen Der franzöſiſche Bantamgewichtsmeiſter Deco konnte in Lyon den Schweizer Europameiſter Dubois in der uterten Runde durch techniſchen k. v. beſiegen. Der bisherige Europameiſter war anfangs ſeinem Gegner zeitweiſe über⸗ legen, ohne aber dem Franzoſen gefährlich zu werden. In der vierten Runde landete Decico einen geraden Linken aufs Kinn, ſo daß der Schweizer zu Boden mußte. Der Franzoſe ſah ſeine günſtige Gelegenheit, war bald wieder am Mann und ſchickte ſeinen Gegner abermals bis 9 zu Boden. Kurz hintereinander mußte der Schweizer bis 9, bis 2, bis 7 noch dreimal auf die Bretter. Dann brach der Ringrichter den Kampf zugunſten des Franzoſen ab und er⸗ klärte ihn zum Europame ster. Immer wieder der Haarſchnitt bei den Boxern Es mag für manchen jungen Boxer aus Gründen einer menſchlich verſtändlichen Eitelkeit nicht eben leicht ſein, ſich von ſeiner„Tolle“ zu trennen, aber im Intereſſe einer ein⸗ wandfreien Durchführung der Bexkämpfe iſt es nun ein⸗ mal notwendig, daß ein Boper den vorſchriftsmäßigen Haar⸗ ſchuitt träot. Dagegen wird aber immer wieder verſtoßen und alle Mahnungen und amtlichen Bekanntmachungen des Führers des Fachamtes Boxen, haben dieſen Uebelſtand moch nicht ausmerzen können. Nunmehr ſieht ſich Rüdiger veranlaßt, noch einmal darauf hinguweiſen, daß nur ſolche Kämpfer in Zukunſt zu Starts zugelaſſen werden, die den vorſchriftsmäßigen Haarſchnitt— bei vorgeſtrichener Friſur 1 Zentimter über den Augenbrauen endend— tragen. Wird in Zukunft gegen die Anoroͤnung verſtoßen, wird nicht nur der Delegierte, der die Kämpfer zugelaſſen hat, ſondern auch die betreffenden Vereine und Kämpfer beſtraft werden. Literatur „Der Deutſche Sportflieger“, Heft, 1936, zeigt ein⸗ gangs die Entwicklung des deutſchen Luftverkehrs in dem Artikel„Zehn Jahre Deutſche Lufthanſa“ mit intereſſanten Aufnahmen des neuen Heinkel⸗Blitz⸗Flugzeuges He 111. eber„Das Luftſchiff im Weltverkehr“ ſpricht Fritz Wittekind und gibt dabei eine eingehende Beſchrei⸗ Hung des neuen Zeppelins LZ 129. Gbenſo intereſſant und aufſchlußreich iſt die Abhandlung des Ing. B. und H. v. Römer⸗ München über„Wichtige Erfindungen zur Erhöhung der Flugſicherheit“. Die Volksflugzeugfeite be⸗ richtet über Bauverſuche der„Himmelslaus“ im Ausland. Als beſonders aktuell iſt die Veröffentlichung„Wer kann Flieger werden?“ zu bezeichnen. A. Piskorſch bringt die 5. Fortſetzung ſeiner Artikelſerie„Muskelſchwingen⸗ flieger“. Weiterhin ſind folgende Artikel zu erwähnen: zLeiſtungs⸗Segelſlugbobt D⸗Seeadler“,„Der Franz hat das Wort“ und die Modellbauecke mit einem Himmelslaus⸗ Flugmodell. Die Rubriken„Luftfahrt⸗Patentſchau“ und „Induſtrie und Technik“ ergänzen mit wichtigen Neuerun⸗ gen dieſes Heft, das wiederum über 100 Bilder zeigt.(Ver⸗ lag Edgar Herfurth u. Co., Leipzig C.) 4 Dor 322888 * 3 der ſt die Ze gekom Mona 4 Aus la dieſer niſſen 197( — 8 8 5 erſte treter haben einge . r N 1 t ene ea ern: N * r r 1* Donnerstag, 20. Februar 1936 Aus Baden Erfreulich ſteigende Kurve Heidelbergs Fremdenverkehr im Januar * Heidelberg, 19, Febr. Nach den Feſtſtellungen der ſtatiſtiſchen Abtellung des Stadtamts 1 beträgt die Zahl der im Januar 1936 in Heidelberg neu an⸗ gekommenen Fremden 4496 gegen 4315 im gleichen Monat des Vorjahres; davon waren 421 ͤ aus dem Ausland. Die Geſamtzahl der Uebernachtungen dieſer Fremden wurde auf Grund von Teilergeb⸗ niſſen auf 8855 errechnet, das ſind im Durchſchnitt 197(189 im Vorjahr). Von den 421 Ausländern kamen u. a. aus England 72, Holland 70, Schweiz 48, Nordamerika 41, Oeſterreich 25, Tſchechoſlowakei 23. Ein närriſches Jubiläum 580 Jahre Narro⸗ und Altfiſcherzunft Laufenburg Laufenburg, 19. Febr. Die Narro⸗ und Alt⸗ fiſcherzunft Laufenburg kann in dieſem Jahr ihr 550 jähriges Beſtehen feiern. Nach der Trennung der Stadt in Laufenburg(Baden) und Laufenburg (Schweiz) beſteht die Zunft aus derjenigen der mehreren“ Stadt drüben und der Zunft der„min⸗ deten Stadt“ hüben. Auf dem Zunfttreffen in Lau⸗ ſenburg(Schweiz) feierten die Redner beider Teile die Zunft als Bindemittel zwiſchen hüben und drüben. Wichtig für die Main-Schiffahrt! Wertheim, 20. Februar. Amtlich wird bekannt⸗ gegeben: In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, daß Schleppzüge und Einzelboote die Wehröffnungen der Staustufen Eichel und Lengfurt befahren, obwohl laut ſchiffahrtspolizeilicher Anordnung die geſamte Schiffahrt die Schleuſen benutzen muß. Es wird erneut darauf aufmerkſam gemacht, daß die Durchfahrt durch die beiden Wehre aus grundſätz⸗ lichen und techniſchen Erwägungen ſtreng verboten iſt. Zuwiderhandelnde müſſen für die Folge rück⸗ ſichtslos beſtraft werden. J Sinsheim, 20. Febr. Am 5. März findet hier wieder eine Fohlenſchau, die 32. dieſer Art ſtatt, die mit einer Prämiierung der 1⸗ und Jähri⸗ gen Hengſte und—Zjährigen Stutfohlen verbun⸗ den iſt. Nur Fohlen von Verbandsmitgliedern und die dem Zuchtziel des Verbandes entſprechen, werden zugekäſſen. Für die Prämiierung ſtehen wieder Geld⸗ und Ehrenpreiſe zur Verfügung. Wie üblich findet in den erſten Nachmittagsſtunden ein großer Feſtzug durch die Straßen ſtatt. Die Sinsheimer Fohlenlotterie, bei der 9 Fohlen, 260 Geldgewinne und Gebrauchsgegenſtände im Werte von zuſammen 7000 Mk. zur Ausloſung kommen, findet am glei⸗ chen Tage ſtatt. Freiburg, 17. Febr. Unſere Stadt iſt der Sitz der erſten„Gauſchule für Freizeitgeſtal⸗ tung“ im Reich geworden. Die Schulungskurſe, die im Rahmen des Deutſchen Volksbildungswerkes ſtattfinden, ſollen allmonatlich in lAtägigen Lagern in der Jugendherberge abgehalten werden. Der erſte Schulungskurſus iſt in Anweſenheit von Ver⸗ tretern der Partei bereits eröffnet worden. Es haben ſich dazu Teilnehmer aus dem ganzen Gau eingefunden. Die Geſetze der Gemeinſchaßt Staatsrat Profeſſor Börger ſpricht in einer ſozialen Schulungsſtunde im Werk Oberrhein der 56-Jarben * Ludwigshafen a. Rh., 20. Febr. Am Mittwochnachmittag waren die Betriebs⸗ warte, Vertrauensräte und Betriebsleiter des Werkes Oberrhein der JG Farbeninduſtrie im großen Saale des Vereinshauſes der JG zu einer ſozialen Schulungsſtunde verſammelt. Direktor Dr. Keller ſprach an Stelle des ver⸗ hinderten Betriebsführers Dr. Gauß Be⸗ grüßungsworte und erteilte dann Staatsrat Prof. Börger das Wort, der in einem großange⸗ legten Referat die Geſetze der Gemeinſchaft dar⸗ legte, auf denen ſich das Leben des deutſchen Volkes aufzubauen hat. Das alſo iſt Willi Börger, ͤer Mann, der ſich vom Arbeiter zum Staatsrat, Profeſſor, Treuhänder der Arbeit, zu einem Philoſophen des National⸗ ſozialismus hinaufgearbeitet hat. Eine Freude, ihn zu hören, tieftönende Stimme, ſeltene Klar⸗ heit der Einteilung, und eine gedrängte Anſchaulich⸗ keit der Erlebniſſe und Bilder, wenn er, leicht ins Weſtfäliſche einſchwenkend, volkstümlich und humor⸗ voll wird. Aber noch iſt man aus dem Lachen nicht Heraus, da ſchleudert er mit erzener Kraft Nutz⸗ anwendung und Moral in kurzen Sätzen heraus, daß man ſie ſich für's Leben merkt. Da gabs viel ehrlichen Beifall; denn es ſteckt eine urtümliche Kraft in der Argumentation dieſes breitbeinigen gedrunge⸗ nen Weſtfalen. „Wenn Sie die Volksgenoſſen geiſtig auf Vorder⸗ mann bringen wollen, dann müſſen Sie unſere Volksgenoſſen auch in der Geſchichte verankern!“ Der Nationalſozialismus hat den Bios, das Leben wieder entdeckt. Nationalſozialismus iſt angewandte deutſche Lebenskunde. Sonſt gar nichts! Der Redner wies auf die Bedeutung der Raſſegeſetze hin; eine Miſchehe entſtehe nicht infolge der Verſchie⸗ denheit der Religion, ſondern durch die Verſchieden⸗ heit der Raſſe. Das Marxſche Dogma: Alles iſt gleich, was Menſchenantlitz trägt, habe den Erdͤball in ſeiner ſozialen Ordnung zerſtört. Die Juden würden dieſe Gleichheitslehre niemals weil ihnen dieſe Marxſche Theſe nur Mittel zum Zweck ſei, um alle Autorität zu vernichten. Der Na⸗ tionalſozialismus ſtelle dieſen fremden Welten ſeine Geſetze gegenüber. Das erſte Gebot des National⸗ ſozialismus heiße: Die Menſchen ſind nicht gleich, ſondern gleichgeartet und gleichgerichtet. Der Red⸗ ner belegte die Richtigkeit dieſes Satzes an Hand von Beiſpielen aus der Natur und dem Leben der Erfah⸗ rung. Alles deutſche Leben ſei nur möglich in der Gemeinſchaft und alle Gemeinſchaft ſei nur möglich im Opfern. Die Gemeinſchaft des Blutes komme immer wieder zum Ausdruck in der Familie, in der Schule, in der Lehre, auf dem Arbeitsplatz und im geſellſchaftlichen Leben. Wenn die Gemeinſchaft beſtehen wolle, müſſe ſie im Geiſte des Opferns beſtehen und nicht im Geiſte des Anſpruchs, wie es im liberaliſtiſchen Staat der Fall geweſen ſei. Der Geiſt des Opferns müſſe wachgehalten werden, denn nur durch das Opfern bekomme der Menſch eine Würde. Wer für das Winterhilfswerk nichts opfere, habe keine Würde und ſei nicht wert, ein Deutſcher zu ſein. Das dritte Geſetz des Nationalſozialismus laute: Alle Gemeinſchaft iſt nur möglich in der Ehre. Der vierte Grundſatz laute: Alles Leben iſt nur möglich in Führung. Die Demokratie habe die Führung abgelehnt und ſich von der Maſſe abhängig gemacht. Der Natio⸗ nalſozialismus kenne nur einen Führer, der im wahrſten Sinne des Wortes im Namen ſeines Vol⸗ kes ſpricht. Es habe ſchwer gehalten, den deutſchen Arbeiter nach der großen geiſtigen Verirrung wieder an den Betriebsführer heranzubringen. Wenn die Be⸗ griffe von Ehre, Treue, Opfer wieder Inhalt unſe⸗ res Lebens werden, dann müſſe folgerichtig eine wahre Volksgemeinſchaft entſtehen. Hüterin dieſer Gemeinſchaft ſei die NSDAP. Direktor Keller führte ein in dieſe ſoziale Schu⸗ lungsſtunde. Betriebszellen⸗Obmann Herrmann dankte und brachte das„Sieg Heil!“ auf den Füh⸗ in die Praxis umſetzen, rer aus. Briefe geöffnet 1 geitungsgelder unterſchlagen Antreue im Amt bringt ins Zuchthaus im Karlsruhe, 20. Februar. Wegen Amtsunterſchlagung, Urkundenfälſchung, Beſeitigung von Urkunden, ſowie unerlaubten Oeff⸗ nens von Briefen ſtand vor der Zweiten Großen Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe der 34 Jahre alte ledige Otto Stein brenner aus Karlsruhe, welcher ſich ſeit 13. Januar in Unter⸗ ſuchungshaft befindet. Der Angeklagte, welcher ſeit 1. November 1934 beim Poſtamt I in Karlsruhe als Poſtſchaffner tätig war, hatte ſeit dem Januar 1935 1 bis Januar 1936 ieee Vom Holländerſchlag“ bis zur Morökammer' Was alte pfälziſche Waloͤnamen erzählen 5 5* Neuſtadt, 20. Februar. Form der Berge, Lage und Beſtand der Wälder haben unſere meiſten Waldnamen beſtimmt. Zwi⸗ ſchen ihnen tauchen aber auch eine Menge ſolcher auf, denen tiefere Bedeutung beizumeſſen iſt. Ziehen wir als Beiſpiel einmal das ausgedehnte Waldge⸗ biet um Elmſtein mit ſeinen mehr als 200 Diſtrikt⸗ und Abteilungsnahmen in Betracht und verzichten dahef auch nicht ganz auf den in der Gegend des Eſchkopfes anſtoßenden Forſtbezirk Johan nis⸗ kreuz. Schon der große Holzreichtum brachte in früheren Jahrhunderten die Ausübung verſchiede⸗ ner Berufe mit ſich, die wohl in ihrer vriginellen Art bereits der Vergangenheit angehören, aber in Waldnamen heute noch weiterklingen. Was bedeu⸗ ten„Eſchkopf“ und„Pottaſchwieſerhang“? Nicht gu Unrecht ſagt der Volksmund„Aeſcherkopf“, denn in den entlegenen Wäldern um ihn wurde fleißig das Pottaſchbrennen betrieben, zur Gewinnung der zur Glasfabrikation benötigten und in Töpfen ver⸗ ſandten Aſche. Vom klebrigen Handwerk der Harz⸗ brenner oder ⸗ſieder berichtet der„Harzofen“, wäh⸗ rend der„Meiler“ des Kohlenbrenners die Spuren eines kreisrunden, ſchwarzgrundigen Platzes hinter⸗ ließ. Auf die in hoher Blüte geſtandene Holzflöße⸗ rei haben ganz beſonders die Waldnamen mit „swoog“ oder„klauſe“ Bezug. Ein alter, doch gefahr⸗ voller Brauch iſt in dem Namen„Rieſenberg“ ver⸗ ewigt, wo die Holzhauer auf der am ſteilen Berg⸗ hange aus querliegenden Scheiten angelegten Holz⸗ dieſe das gefällte Holz mittels Handſchlitten zu den Floßbächen herabſchafften. Als gegen Ende des 17. Jahrhunderts viele Holländer in die Pfalz kamen, um beſonders ſtattliche Bäume für den Schiffbau zu kaufen, da eutſtanden die Namen„Holländerſchlag“, „Holläuderbäume“ und„Holländerwege“. Bom bergmänniſchen Betrieb der Familie Gie⸗ nanth im 18. Jahrhundert ſprechen die Namen Erzgrube“ und„Alte Schmelz“. ſtreute man an beſtimmten Plätzen im Walde Salz für Bien und Wild. daher„Salzleckereck““ Mit„Sohl“ Einſt im Walde, wo Rot⸗ und Schwarzwild ſich kühlen. Um die Jägerpoeſie ranken ſich„Altes Schießhaus“ und„Treffnix“, und von den berittenen Forſtleuten in früherer Zeit gibt der„Reitpfad“ noch Kunde. Zauber und Romantik umgibt die Namen„Breit⸗ ſcheid“ und„Speckheinrich“, woſelbſt zwei Jagoͤhäuſer einſt der kurfürſtlichen Auerhahnbalz dienten. In einem ſtuhlartigen Stein auf der Höhe des Bloskülb ſah die Phantaſie des Volkes den„Kurfürſtenſtuhl“ und belieh mit dieſem Namen eine ganze Waldabtei⸗ lung, die nebenbei auch noch einen Felsblock mit der Figur einer eingemeißelten Krone aufzuweiſen hat. Auf unruhige Zeiten deuten„Franzoſenrot“, „Mordkammer“ und„Kriegereck“, neueren Datums dagegen ſind die ſogenannten „Franzoſenhiebe“ aus der Zeit des paſſiven Wider⸗ ſtandes 192324, als dem Walde ſchwere Wunden geſchlagen wurden. So ſpaßig in der Eſchkopfgegend der Namen „Schnapphahnenpfad“ klingt, ſo ernſt iſt ſeine Her⸗ kunft. Als die Kauffahrer im Mittelalter die Zoll⸗ ſtation in Hofſtätten zu umgehen ſuchten, da ſandte man von der Falkenburg bei Wilgartswieſen die Rittersknappen hierher in den entlegenen Winkel, um die Zollpflicht in Erinnerung zu bringen, was ihnen den Namen„Schnapphahnen“ ein⸗ brachte. In Velmans Wald⸗ und Grensbeſchreibung vom Jahre 1602 ſtellt die Waldecke zwiſchen Erlen⸗ bachtal und Eſchkopfſtraße als Haderwald ein ge⸗ meinſames Beſitztum des pfälziſchen Kurfürſten und des Grafen von Leiningen dar, das auch mit der Waldaxt beider Herren bezeichnet war. Von dieſen in die Bäume eingehauenen Zeichen, die man „lach“ oder„loch“ nannte, dürfen wir jedenfalls un⸗ ſere ſo häufig auftretenden Namen„Loog“ und„Loch“ ableiten. Nach dem„Häxler“, der das geſchoſſene Wild für den Transport herzurichten hatte, führt die „Hexlerklauſe“ ihren Namen. So enthalten viele unſerer Waldnamen manchen alten Brauch unſerer Vorfahren und zuweilen auch jahrhundertealte Geſchichte. Deshalb wollen wir mit offenen Augen und Ohren unſere heimatlichen Wäl⸗ oder„Suhl“ bezeichnete man die ſumpfigen Stellen! der durchſtreiſen. Briefe in nicht feſtſtellbarer Zahl geöffnet in der Abſicht, ſie ihres vermuteten Geld⸗ inhaltes zu berauben, und die geöffneten Briefe zerriſſen und in den Ofen geworfen; neun Briefe konnten bei ihm zu Hauſe vorgefunden werden. Bei einem dieſer Briefe fielen ihm 3 Mark in die Hände. Ferner hat der Ange⸗ klagte Poſtwurfſendungen und etwa 40 Druckſachen nicht zugeſtellt, mit nach Hauſe genommen und zurückgehalten. Von Mai bis Dezember 1935 hat der Angeklagte Zeitungsgelder und Rundfunkgebühren, die er als Poſtbote einzuziehen hatte, in Höhe von 81 Mark uuterſchlagen, indem er Reſe Gelder für ſich behielt. Zur Ver⸗ deckung der Unterſchlagungen verſah er die ent⸗ ſprechenden Stammkarten mit falſchen Einträgen, indem er vermerkte, der betreffende Zeitungsbezieher oder Rundfunkteilnehmer ſei gemahnt worden, ſei verreiſt oder habe die Zahlung verweigert. Mahn⸗ briefe, die an die Zeitungsbezieher und Rundfunk⸗ hörer geſandt wurden und die der Angeklagte aus⸗ tragen ſollte, hat er nicht zugeſtellt, ſondern ver⸗ nichtet. Der Angeklagte bekannte ſich in vollem Umfange ſchuldig. Entſprechend dem Antrage des Staatsanwaltes verurteilte die Strafkammer den Angeklagten Steinbrenner zu einer Geſamt⸗ zuchthausſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten und 150 Mark Geloſtrafe; die Geldſtrafe gilt durch die erlittene Unterſuchungshaft alls bezahlt. Verbot der bündiſchen Jugend im Saarland * Saarbrücken, 20. Febr. Auf Grund der§§ 1 und 4 der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 hat der Reichskommiſ⸗ ſar für die Rückgliederung des Saarlandes die fol⸗ gende Anordnung erlaſſen, die jetzt wie folgt im Amtsblatt des Reichskommiſſars veröffentlicht wird. § 1 Alle Gruppen und Vereine der bündiſchen Ju⸗ gend(Großdeutſcher Jugendbund, Deutſcher Pfad⸗ finderbund, Deutſchmeiſter⸗Jungenſchaft, Deutſche Jungenſchaft 1. 11,„Trucht“, Deutſche Freiſchar, Stromkreis, Nerother Wandervogelbund, Verein zur Erhaltung der Rheiniſchen Jugendburg, das Graue Korps uſw.) werden hiermit, ſoweit ſie ſich nicht ſelbſt aufgelöſt haben, aufgelöſt. Für die Zukunft iſt jede Einwirkung auf Ju⸗ gendliche zum Zwecke der Fortſetzung bündiſcher Gruppen und V' eine verboten. 82 Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anordnung wer⸗ den nach 8 4 der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat geahndet. Dieſe Anordnung tritt mit ihrer Veröffentlichung 2 im Amtsblatt in Kraft. Aus der Pfalz Ein Abend 1 bei den Oggersheimer Schützen nd. Oggersheim, 18. Febr. Die hieſige Schützen⸗ geſellſchaft hielt in ihrem Stammlokal„Zum Feld⸗ ſchlößchen“ ihre ordentliche Jahresgenera L verſammlung ab, die von Oberſchützenmeiſter Willi Treiber geleitet wurde. Bundesoberſchützen⸗ meiſter Fritz Lenz berichtete hier eingehend über die zur Einführung kommende Umſtellung im deut⸗ ſchen Schützenweſen. Nach dem ſehr beifällig aufge⸗ nommenen Vortrag hörte man die Berichte der Fach⸗ warte. Erwähnenswert war zunächſt der einleitend von Schützenmeiſter Treiber gegebene Tätigkeits⸗ bericht. Derſelbe ſtellte das durchgeführte 2. kurpfäl⸗ ziſche Schützenfeſt in den Vordergrund ſeiner Mit⸗ teilungen. Als erfolgreichſten Jungſchützen verzeich⸗ net der Bericht Fritz Ziegenfuß. Die Schützen Hch. Ebersberger und H. Baumann ſind Inhaber der goldenen Bundesſchützennadel geworden. Der von Schützenbruder Herm. Lotznitzer erſtattete Kaſſen⸗ bericht bekundete geſunde finanzielle Verhältniſſe. Schützenbruder Karl Adam ſprach noch kurz über das Dietweſen. Die Verſammlung wurde mit einem gemütlichen Beiſammenſein beſchloſſen. Es bedarf jedoch des Hinweiſes, daß die Schützengeſellſchaft im Jahre 1937 das 50 jährige Gründungs⸗ jubiläum feiern wird. Alte Soldaten kommen nach Landau Zur Einweihung des Gemeinſchaftsdenkmals * Landau(Pf.), 19. Febr. Der 2. Auguſt wird ein großer Tag für Landau werden. An dieſem Tag wird das Gemeinſchaftsdenkmal auf dem Platz ſüdlich des Deutſchen Tores einge ⸗ weiht. Etwa 3040 000 alte Soldaten, der Gau⸗ leiter und ſein Stab, Vertreter vieler Körperſchaf⸗ ten uſw. werden kommen. Das Programm der Feier wird von der Kreisleitung Landau im Beneh⸗ men mit dem Denkmalsausſchuß beſtimmt. Pirmaſenſer Erinnerungsausſtellung * Pirmaſens, 20. Febr. Wie ſchon berichtet, hal Gauleiter Bürckel anläßlich ſeiner Anwe⸗ ſenheit in der Ausſtellung des 12. Februar dieſer wertvolle, in ſeinem Privatbeſitz befindliche Erin⸗ nerungsſtücke zur Verfügung geſtellt. Das wichtigſte Stück iſt fraglos die Original⸗ brieftaſche des damaligen ſeparatiſtiſchen„Be⸗ zirks kom miſſars“ Schwaab mit einem außerordentlich reichen, völlig unverſehrten Inhalt. In der geräumigen Taſche befanden ſich u. a. Be⸗ ſtallungsurkunden, ausgeſtellt von Heinz⸗Orbis und ſeinem Nachfolger Bley, die Identitätskarte mit Bild, Nachtpäſſe, Päſſe für Reiſen ins unbe⸗ ſetzte Gebiet, ausgeſtellt von der Interalliierten Rheinlandkommiſſion in Koblenz, ein Schlüſſel für die Geheimſchrift ſeiner Kriminalbeamten, mehrere Geldſcheine und viele intereſſante und pikante Klei⸗ nigkeiten. Das Schönſte und für die humorliebenden Pirmaſenſer Reizvollſte an dem geſamten Briefta⸗ ſcheninhalt iſt aber fraglos ein ärztliches Atteſt, auf dem der Leibarzt Schwaabs dem Separatiſten⸗Häuptling „viel Ruhe“ veroroͤnet hat. Bekanntlich haben die Pir⸗ maſenſer Bürger, nachdem Schwaab ſelber ſich leicht⸗ fertigerweiſe nicht darum kümmerte, am 12 Fe⸗ 1 dafür geſorgt, daß Schwaab ſeine Ruhe be⸗ am. Die Blutprobe bringt es an den Tag 1% Jahre Gefängnis für berauſchten Autofahrer * Kaiſerslautern, 20. Febr. Am 25. September v. J. hatte der 35jährige Edgar Wenk aus Wel⸗ tersbach bei Landſtuhl, in der Nähe der Vogelweh, mit ſeinem Kraftwagen einen gewiſſen Eugen Schorz aus Siegelbach angefahren. Infolge ſchwe⸗ rer Schädelverletzungen ſtarb Schorz nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus. Bei einer Blut⸗ entnahme wurden bei Wenk nicht weniger als 2,73 pro mille Alkoholgehalt feſtgeſtellt, was nach dem ärztlichen Gutachten einem ſchweren Rauſchzuſtand gleichkommt. Das Amtsgericht hatte Wenk wegen dieſer un verantwortlichen Tat zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Auf die Be⸗ rufung des Wenk wurde nun die Strafe auf 17 Jahre Gefängnis herabgeſetzt, wobei als Milde⸗ rungsumſtände nur die perſönlichen Verhältniſſe des Angeklagten ins Gewicht fielen. Auf die Strafe werden zwei Monate ͤͤrei Wochen Unterſuchungshaft angerechnet. Sk. Schifferſtadt, 20. Febr.„Bombenglück“ hatte hier ein Gaſt der Wirtſchaft„Zum Adler“. Er zog ein WH W⸗ Los, mit dem er den ſaftigen Tref⸗ fer über 500 Mk. erzielte. Zum Dank für das erfahrene Losglück zeigte ſich der Gewinner natür⸗ licherweiſe auch dem Losverkäufer recht erkenntlich. * Frankenthal, 19. Februar. Dem Progymua⸗ tum Frankenthal wurde von der HJ⸗Gebiets⸗ führung die Genehmigung erteilt, die HJ⸗ Fahne zu führen, weil ſämtliche Schüler der HJ angehören. Der feierliche Akt der Fahnenhiſſung fand am Sams⸗ tagvormittag vor einem Kreis geladener Gäſte, dem Lehrerkollegium und der Schülerſchaft ſtatt. * Neuſtadt a.., 19. Febr. Aus Anlaß der Olympiade Berlin 1936 werden auf Wunſch des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda für inländiſche und ausländiſche Beſucher Standardreiſen durch das ganze Reich veranſtaltet. nd. Landau, 20. Febr. Das Faſchingstreiben ſoll künftig auch in hieſtger Stadt eine regere Pflege finden. Der Verkehrsverein beabſichtigt deshalb, als Unterabteilung einen Karnevalverein ins Leben zu rufen um dem Landauer Narrentreihen künftig eine zünftigere Note zu geben. Seite/ Nummer 86 Amorbachs Geſchichtsforſcher Dr. Krebs 70 Jahre Amorbach, 19. Febr. Am 16. Februar konnte hier Fürſtl. Oberarchivrat Dr. R. Krebs in voller Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag feiern. Aus Mühl⸗ hauſen i. Th. gebürtig, wurde er 1891 an die Fürſtl. Leiningiſche Bibliothek berufen. In den ſeitdem verfloſſenen 45 Jahren wurde ihm Amorbach zur zweiten Heimat. Der Jubilar hat ſich beſondere Verdienſte um die Geſchichtsforſchung von Ambrbach und dem Untermaingebiet erworben. Von ſeinen Arbeiten ſind beſonders zu erwähnen das Heimat⸗ buch„Amorbach im Odenwald“,„Weistümer des Gotteshauſes und der Gotteshausleute von Amor⸗ bach“,„das Kloſter Amorbach im 14. und 15. Jahr⸗ hundert“, ſowie ſeine ſoeben erſchienene Schrift „Burg Widelnberg, die Gralsburg im Odenwald“. * 10000 Mark Geldſtrafe wegen Steuerhinterziehung * Auerbach a. d.., 20. Februar. Ein hieſiger Drogeriebeſitzer und Inhaber eines Kolonialwaren⸗ geſchäftes wurde zu 10000 Mark Geldſtrafe nerurteilt. Er hatte in den Jahren 1933 bis 1935 Steuern hinterzogen. Neue Mannheimer Zeitung Donnerstag, 20. Februar 1986 Abend⸗ Ausgabe Das Sonnenkreuz vom Eſpenlöhl 4000 jähriges Frauengrab aus der Bronzezeit entdeckt * Bruchſal, 20. Febr. Ende Dezember 1935 fand der 12jährige Schüler Otto Schmidt in Mingolsheim bei Bruchſal in der Kiesgrube des Ortsbauern⸗ führers Groß beim Abräumen des Kulturbodens eines hübſche bronzene Gewandnadel in der bekannten Form des Sonnenrades. Sie iſt 28,5 Zentimeter lang. 5 Der Junge hat auch Skeletteile dabei geſehen, die aber beim Verſuch, ſie zu bergen, in Staub zer⸗ gingen. Demnach handelt es ſich um eine Körper⸗ beſtattung. Von den ehemals über den Gräbern er⸗ richteten Hügeln iſt allerdings nichts mehr zu ſehen, da die ſeit Jahrtauſenden über den Boden dahin⸗ ſchreitende Kultur die Hügel vollkommen eingeebnet hat. Bei den Beſtattungen der damaligen Zeit, ins⸗ beſondere bei den Frauengräbern, und um ein ſol⸗ ches handelt es ſich hier, pflegten meiſt mehrere Schmuckſtücke aus Bronze, zu einer Garnitur ver⸗ einigt, mitgegeben zu werden. An der Fundſtelle fällt der durch die Kiesentnahme unterhöhlte Boden ins Waſſer, ſo daß die anderen Stücke der Garni⸗ tur nicht bemerkt wurden. Es iſt intereſſant, daß in dem dem Hügelland vorgelagerten, ſumpfigen und unfruchtbaren Geländeſtreifen zwiſchen Durlach und Walödorf wiederholt Grabfunde aus der Bronze⸗ zeit auftreten. Dieſe Tatſache iſt, wie auch andere Fälle, 3. Weier bei Bruchſal, Rheinsheim, Hockenheim u. a. bezeugen, ſo auffallend, daß man unwillkürlich zu der Annahme greifen möchte, das Landſchaftsbild habe ſich erſt zu jener Zeit, alſo vor rund—5000 Jahren, in dieſer ungünſtigen Weiſe verändert. Langſam geht von da an die Kunde von den Sied⸗ lern in Form von Funden aus, um bald darauf ganz aus dem Bruhrain zu verſchwinden und ſich auf die geſchützteren Rücken der Kraichgauberge zu⸗ rückzuziehen. Die Fundſtelle in„Eſpenlöhl“(Eſpenwäldchen) iſt von früher her ſchon bekannt; 1926 wurde von dort der Fund eines Kriegergrabes aus der Zeit 5 B. der erſten germaniſchen Tandnahme(Völkerwande⸗ rungszeit) gemeldet. Als Beigabe wurde damals ein Beinkamm mit Tierkopfverzierungen geborgen, der als Prachtſtück im Landesmuſeum Karlsruhe zu ſehen iſt. * Neunkirchen, 19. Februar. Am Dienstag wird auf der Strecke Neunkirchen Fürth der erſte mit Holzgas betriebene Autobus im Saarland in Betrieb geſetzt werden. Es handelt ſich um einen Omnibus, der 50 Perſonen befördern und eine Höchſt⸗ geſchwindigkeit von 85 Km. erreichen kann. Für die Heizung wird gut getrocknetes Buchenholz ver⸗ wandt, das nicht länger als—8 Zentimeter in jeder Richtung geſchnitten iſt. Alle 120 Km. iſt ein Nachlegen von Holz erforderlich. Insgeſamt kann ein Holzvorrat für 500—600 Km. mitgenommen wer⸗ den. Der Holzverbrauch beträgt 100—150 Kg. auf 100 Kilometer. * Ensheim(Saar), 19. Febr. Mit dem Bau des Saarbrücker Flughafens zwiſchen Ensheim und St. Ingbert wird jetzt begonnen. Das Mate⸗ rial und die Maſchinen für umfangreiche Eroͤbewe⸗ gungen ſind bereits an Ort und Stelle eingetroffen. Es werden hier für die nächſten Monate Hunderte von Arbeitern Beſchäftigung finden. . Helen oi Ihnen . sollten Sie auch einmal probieren! Paket Mk.. 34 Städt. Kranken 2 Prof. Holzbac Grog Auswahl gent nauer sowie Fastnacht 6 3 , urtser Stemmheftef bst G angekommen pyramicen-Kattee Ol. E. Eberhard und Frau Margot Mannheim, den 18. 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