. „ Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreise: rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtauſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10.. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. i Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 6. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Für Familien- und Bet Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe 25 Freitag, 21. Februar 1036 147. Jahrgang— Nr. 8 Exſtürmte Gefüngniſſe, ange zündete Kirchen Die radikalen Elemente nützen den Sieg der Linken in ihrem Sinne aus— Azana aber redet von Oroͤnung und Sicherheit — Madrid, 21. Febr. In zahlreichen ſpaniſchen Provinzen kam es am Donnerstag zu ſchweren Ausſchreitungen ge⸗ gen Angehörige der Rechtsparteien, deren Par⸗ teibüros und Verſammlungslokale, ferner gegen Kirchen und Klöſter. In verſchiedenen Städten brachen die Gefangenen aus. Bei Amneſtiekund⸗ gebungen fanden ſchwere Zuſammenſtöße zwi⸗ ſchen Polizei und Linksradikalen ſtatt, die ins⸗ geſamt bisher fünf Tote und 31 zum teil ſchwer Verletzte forderten. In Vigo drangen Anarchiſten in das Büro Her ſpaniſchen Faſchiſtiſchen Partei ein und verſuchten die ſich dort aufhaltenden Faſchiſten zu lynchen. Die Polizei verhinderte das Verbrechen im letzten Augenblick. In Ferrot, Huelva, Malaga und anderen Orten wurden die Parteihäuſer der Katholiſchen Volksaktion und der Faſchiſtiſchen Partei, ferner die nationalen Verſammlungslokale und ein theologi⸗ ſches Seminar geſtürmt und in Brand geſteckt. In Coruna wurde eine Kirche angezündet. In Acija wurde die kommuniſtiſche Revo⸗ lution ausgerufen. Nach dem Ort ſind ſtarke Polizejabteilungen aufgebrochen, um die Ruhe und Oroͤnung wiederherzuſtellen. In Alicante brachen die Infaſſen einer Erziehungsanſtalt aus. Zwei von ihnen wurden von der Polizei erſchoſſen und drei ſchwer verletzt. In Oviedo ſtürmte die Menge das Ge⸗ fängnis und befreite 900 Gefangene. In Gijon wurden die politiſchen und ſozialen Sträflinge frei⸗ gelaſſen. Die wegen krimineller Vergehen verurteil⸗ ten Gefangenen benutzten die allgemeine Unruhe, um i entkommen. Die Sträflinge bildeten mit ihren Angehörigen, die vor den Toren des Gefängniſſes auf die Freilaſſung gewartet hatten, einen Umzug mit roten Fahnen und Plakaten. In Cordoba wurde aus Wohnungen bekannter lechtspplitiſchey Perſonen das Mobiliar auf die Straße geſchleppt und dort verbrannt. Die Links⸗ tadikalen ſchleppten ferner aus einem Nonnenkloſter ſämtliche Inſaſſen auf die Straße. Die Nonnen wur⸗ den von der Menge in ihre elterlichen Wohnungen gebracht. In Santiagp wurden ein ſpaniſcher Apo⸗ theker und ſeine Frau als Organiſatoren der dor⸗ ligen Faſchiſten verhaftet. Die Pläne der Regierung 5— Paris, 20. Februar. Der neue ſpaniſche Miniſterpräſident Azana hat dem Sonderberichterſtatter des„Paris Soir“ eine Unterredung gewährt, in der er u. a. ausführte, die kepublikaniſche Front habe den Sieg bei den Wahlen davongetragen. Die Aufgabe der neuen Regierung werde es ſein, zunächſt einmal eine Reihe von Zwei⸗ feln und Befürchtungen zu beheben. Er und ſeine Freunde ſeien für die Aufrechter haltung der Verfaſſung. Ordnung, Friede und Gerechtig⸗ keit ſeien die erſten Grundbedingungen hierfür. Er wolle mit einer ſchwierigen Aufgabe anfangen und den Ausgleich der Finanzen ſchaffen. Es gebe zu viel Armut und Elend in Spanien. Als erſtes ſol⸗ len die Agrar⸗ und die Arbeitsfrage in Angriff genommen werden. In Spanien ſei die Bauernſchaft ähnlich wie in Frankreich von der wirt⸗ ſchaftlichen Not am meiſten betroffen. Die Am⸗ neſtie werde in den Cortes angenommen werden. Die Beteiligung der Sozialiſten an der Regierung beſchränke ſich auf eine ſtille Duldung. Ein Mindeſtprogramm ſei mit dieſen vor den Wahlen ausgearbeitet worden. Er wünſche keine gefährlichen Neuerungen. Das Kabinett gehöre zu den gemäßigten und wünſche, legal zu bleiben. Die Kommentare der Zeitungen — Madrid, 20. Februar. 5 Der mit der Berufung der Regierung Azana er⸗ folgte Kurswechſel in der ſpaniſchen Politik wird in der geſamten Preſſe ausführlich beſprochen. 5 Die monarchiſtiſche Zeitung„A. B..“ ſpricht der Regierung Azana das Mißtrauen aus und for⸗ dert von ihr die Einhaltung der verfaſſungsmäßigen Geſetzgebung, die ein Werk derer ſei, die heute an die Macht zurückkehrten. „Die Zeitung der bürgerlichen Mitte„Ahora“ führt die unerwartet ſchnelle Uebergabe der Regie⸗ Sungsgewalt an die Linksrepublikaner auf den Druck der Maſſen zurück, die in den letzten Lagen nach der Wahl ihre Rechte auf der Straße drohend forderten. Das ſchlimmſte Moment für die politiſche Zukunft ſei, daß die Regierung dem Diktat einer von Haß und Illuſion erfüllten Maſſe gehor⸗ chen würde. Die Zeitung der republikaniſchen Mitte„El Sol“ hebt die Gerechtigkeit der jetzigen poli⸗ tiſchen Löſung hervor, die dem Volkswillen entſpreche. Die neue Regierung ſetze ſich aus Män⸗ nern zuſammen, die innerhalb der linkspolitiſchen Gruppen als gemäßigt bezeichnet werden könnten. Grundbedingung für den neuen politiſchen Kurs ſei die Beachtung der Regeln, welche Gerechtigkeit und Gleichheit für alle politiſchen Meinungen vor⸗ ſchrieben. Die katholiſche Zeitung„El Debate“, die vor den Wahlen nicht einen Augenblick die Möglichkeit eines Linksſieges zugelaſſen und die heutigen politiſchen Machthaber als außerhalb des Geſetzes ſtehend be⸗ zeichnet hat, erklärt nunmehr, die erſte Pflicht der neuen Regierung ſei, mit„allen Bürgern, mit allen Parteien und Organen des Landes“ zuſammenzu⸗ arbeiten, Die Linkszeitungen kennen in ihrem Ju⸗ bel über den Triumph der Volksfront keine Gren⸗ zen. Sie veröffentlichen Fakſimiles von Bildern und Kommentaren, die in den Monaten nach der bluti⸗ gen Oktober⸗Revolution im Jahre 1934 von der Rechtspreſſe gebracht und in denen die heute zurück⸗ getretenen Politiker als„Vaterlandsverräter, Feig⸗ linge uſw.“ bezeichnet werden. Jeutſcher Proteſt in Bern Deuiſchland verlangt Aufhebung des unzuläſſigen Bundesratsbeſchluſſes — Berlin, 20. Februar. Der deutſche Geſandte in Bern iſt beauftragt worden, der ſchweizeriſchen Regierung eine Note zu übermitteln, in der nachdrücklichſt Proteſt gegen den Beſchluß des Bundesrates erhoben wird, der eine Landesleitung und Kreisleitungen der NS Daß in der Schweiz unterſagt. Die deutſche Note weiſt die Unzuläſſigkeit des ſchweizeriſchen Vorgehens nach und wendet ſich gegen die in dieſem Vorgehen liegende politiſche Demon⸗ ſtration. Sie ſpricht die Erwartung aus, daß der Beſchluß des Bundesrates rückgängig gemacht wird. Die Schweizer Vereine in Deutſchland — Baſel, 20. Februar. Wie aus der Schweizer Preſſe hervorgeht, be⸗ ſtehen gegenwärtig in Deutſchland 40 ſchweize⸗ riſche Hilfs und Unterſtütz ungs ge⸗ ſellſchaften, die vom Bund und teilweiſe auch von den Kantonen ſowie durch beſtimmte ſchweize⸗ riſche Sammlungen unterſtützt werden. Dieſe Gel⸗ der werden an die in Deutſchland lebenden, bedürf⸗ tigen Schweiger auf dem Wege über die Konſulate überwieſen. Daneben gebe es noch ungefähr 30 Klubs und geſellige Schweizer Vereinigungen, außerdem beſtehen noch einige Studentengruppen an mehreren deutſchen Hochſchulen. Die meiſten Ver⸗ einigungen ſeien der Auslandsorganiſation der Neuen Helvetiſchen Geſellſchaft angeſchloſſen, die eine überparteiliche Organiſation darſtelle. In Ber⸗ lin befinden ſich die Schweizer Wohltätigkeitsgeſell⸗ ſchaft, der Schweizer Klub, der Schweizer Verein und der Verein der Eidgenoſſen. Ein Schlag England ſieht in der Veröffentlichung ins Waſſer? des Geheimberichtes einen Beweis für ſeine völkerbundstreue Haltung Eden wird Aufklärung geben — London, 21. Februar. Die Veröffentlichung des britiſchen Geheimberich⸗ tes über Abeſſinien durch das„Giornale'Italia“ nimmt nach wie vor das Intereſſe der Oeffentlichkeit in Anſpruch. Mit Spannung wird der Erklärung entgegengeſehen, die Außenminiſter Eden am heu⸗ tigen Freitag im Unterhaus über dieſe Angelegen⸗ heit abgeben wird. Die Zeitungen, die der Regierung naheſtehen, berichten zwar ausführlich über den Vorfall, betonen aber, daß eine Beunruhigung nicht am Platze ſei, zu⸗ mal der Inhalt des Berichtes beweiſe, daß England keine ſelbſtſüchtigen Ziele verfolge, ſondern nur getreu ſeinen Völkerbundsgrunsſätzen handele. Eingehend wird die Frage erörtert, aus welchen Beweggründen die halbamtliche italieniſche Zeitung den Bericht, der tatſächlich eine hervorragende Stütze der engliſchen Völkerbundstheſe ſei, veröffentlicht Habe. i In einem römiſchen Reuterbericht werden drei mögliche Quellen für die Indiskretion aufgezählt: 1. die britiſche Botſchaft in Rom, 2. das engliſche Auswärtige Amt und 3. ein journaliſtiſcher Handſtreich nach amerika⸗ niſchem Stil. Die der Regierung naheſtehenden Blätter beto⸗ nen übereinſtimmend, daß die Enthüllung in London in keiner Weiſe als peinlich empfunden werde. Aber auch die Oppoſitionspreſſe iſt nicht geneigt, der Sache eine unangemeſſene Bedeutung beizumeſſen. Die liberale„News Chronicle“ ſpricht von einem harmloſen Geheimnis und ſchreibt, daß das Schrift⸗ ſtück in ſchlüſſiger Form die geräuſchvollen Behaup⸗ tungen widerlege, daß hinter dem Widerſtand der britiſchen Regierung gegen den ttalieniſchen An⸗ griffskrieg imperaliſtiſche und ſelbſtſüchtige Ziele ſtünden.— Der ſozialiſtiſche„Daily Herald“ ſchlägt in die gleiche Kerbe und meint, es ſei nunmehr der Beweis erbracht, daß die Unterſtützung des Völker⸗ bundes durch England keineswegs von britiſchen Kolonialintereſſen diktiert werde. 5 Der„Daily Telegraph“ ſchreibt in ſeinem Leit⸗ artikel ironiſch, daß man nur Gayda zu ſeinem Frei⸗ mut beglückwünſchen müſſe. Die Bombe habe nicht England, ſondern Italien getrof⸗ fen, deſſen Oeffentlichkeit nunmehr in überzeugender Weiſe bewieſen werde, daß England keine ſelbſtſüch⸗ tigen Ziele verfolgt habe, als es ſich in Genf gegen den Staot wandte, der die Völkerbundsſatzungen gebrochen habe. Erwähnt zu werden verdient noch die Tatſache, daß der Ausſchuß, der etwa Mitte vorigen Jahres das Geheimdokument anfertigte, ſich aus Vertretern des Auswärigen Amtes, des Kriegsminiſteriums, der Admirxralität, des Luftſahrtminiſteriums und des Miniſteriums für die Dominien zuſammenſetzte. Der Vorſitzende dieſes Ausſchuſſes, der ſtändige Unter⸗ ſtaatsſekretär des Kolonialminiſteriums, Sir John Maffey, iſt zur Zeit von England abweſend. Woher die Flugzeugunfälle? (Funkmeldung der N M.) London, 21. Februar. Die drei ſchweren Unfälle, die in den letzten 24 Stunden die britiſchen Luftſtreitkräfte heimgeſucht haben, veranlaſſen die zuſtändigen engliſchen Stellen zur Einleitung einer gründlichen Unterſuchung der Urſachen. Nach einer Meldung der„Daily Mail“ ſind Kriminalbeamte hinzugezogen worden, da die Umſtände den Verdacht einer Sabotage nicht ausſchließen. Genährt wird dieſe Annahme durch die kürzlichen Enthüllungen über verbrecheriſche Anſchläge an Bord engliſcher Kriegsſchiffe. Als beſonders eigenartig wird der Umſtand bezeichnet, daß es ſich bei den beiden Maſchinen, die in der Nacht zum Donnerstag abſtürzten, um Nachtbomber der neu eſten Bauart handelt, die im gleichen Flughafen behei⸗ matet waren und in der gleichen Nacht verloren⸗ gingen. Die auf der Höhe von Le Hapre abgeſtürzte Maſchine konnte geſtern abend geborgen werden, wobei ſich herausſtellte, daß das Flugzeug nur wenig beſchädigt iſt. Die beiden Bombenflugzeuge waren mit modernen dͤrahtloſen Stationen ausgerüſtet, ſo daß die Möglichkeit, daß die Maſchinen ſich verflogen haben, ſo gut wie ausſcheidet, Schwere Unruhen in ganz Spanien Es iſt ein langer Weg * Maunheim, 21. Februar. Wenn wir Deutſche wirklich Zeit hätten, uns zu wundern— es gäbe viel Gelegenheit in der Welt dazu. Da wird ſeit acht Tagen in der Londoner„Ti⸗ mes“, der Zeitung, die unter allen Zeitungen der Welt die größte journaliſtiſche Tradition vertritt, und der man überall in der Welt die Anerkennung zollt, die ſie mit dieſer Tradition ſich verdient hat, ein heftiger Zuſchriftenkrieg darum geführt, ob die engliſchen Univerſitäten ſich an der Jubiläums- feier der Heidelberger Univerſität beteiligen ſollen oder nicht. Ein Ge⸗ neral und ein Biſchof ſind die Hauptführer dieſes Streites: General Hamilton, der für dieſe Beteili⸗ gung ſich einſetzt, und der Biſchof von Durham, der gegen ſie zu Felde zieht. Die Argumente, mit denen der Streit ausgetra⸗ gen wird, liegen auf verſchiedenen Ebenen: der General ſieht die Notwendigkeit einer politiſchen Verſtändigung zwiſchen den Nationen, der Biſchof ſieht die ideologiſche Gegnerſchaft, die heute das gei⸗ ſtige England von dem geiſtigen Deutſchland trennt. Der Mann des Krieges will verſöhnen, weil er verſtehen gelernt hat, der Mann des Friedens will Feindſchaft ſäen, weil er die Mühe, ſich zu verſtehen, füür zwecklos hält. Weiter: Amerika hat ein großes Intereſſe daran, ſeine ſtudierende Jugend an der alten Bil⸗ dungstradition Europas teilnehmen zu laſſen, es ſammelt daher eifrig Stipendien, um ſeine Stu⸗ dienten auf die europäiſchen Univer⸗ ſitäten zu ſchicken. Nur das älteſte und wich⸗ tigſte Land der europäiſchen univerſitas, Deutſch⸗ land, das, wenn er überhaupt in der Welt einen Ruhmestitel ſich verdient hat, ſich als geiſtige Nährmutter Europas und der Welt bezeichnen darf, iſt verdächtig, ſo verdächtig, daß die Havard Univer⸗ ſität, neben der Columbia Univerſität das bedeu⸗ tendſte Univerſttätsinſtitut der Neuen Welt, ein freiwilliges Stipendienangebot ihres alten Schülers Hanfſtaengl ablehnt, weil ſie fürchtet, ſich mit der Annahme dieſes Angebots zu kompromittieren. Das iſt jedenfalls der wahre Grund. Da man das in einem Brief aber nicht gut ſchreiben kann, findet man als Vorwand einen anderen: die Verletzung des angeblich einzig wahren Univerſitätsgeiſtes der raſſemäßigen und der wiſſenſchaftlichen Freiheit an den deutſchen Univerſitäten! Weiter: in der Schweiz wird ein Deutſcher erſchoſſen, Führer der Auslands⸗ deutſchen Organiſation jener deutſchen Partei, die heute den deutſchen Staat und das deutſche Volk identifiziert. Er hat nichts getan, was dieſen Mord hätte provozieren können. Er iſt als Opfer einer Hetze gefallen, die ſich nicht gegen ſeine Arbeit rich⸗ ten konnte, ſich aber dafür um ſo ſtärker gegen die Idee richtete, mit der er mit ſeiner Arbeit diente. Geſtraft für ͤͤieſen Mord werden aber nicht die in⸗ tellektuellen Verſchwörer, die hinter dem Mörder ſtanden, geſtraft wird der Ermordete ſelbſt mit dem Verbot ſeiner Organiſation. Und wenn das Schwei⸗ zer Volk geſtern auf den Straßen in Bern und Zü⸗ rich zu Proteſtkundgebungen ſich ſammelte, dann ſammelte es ſich nicht, um gegen den Mörder zu proteſtieren, der das ſchweizeriſche Gaſtrecht geſchän⸗ det hat, dann ſammelte es ſich, um gegen die Bewegung und die Idee zu proteſtieren, die dieſe Verletzung des Schweizer Gaſtrechts mit dem Blute eines treuen Dieners bezahlt hat. Das ſind nur Beiſpiele aus den letzten Wochen. Die Liſte ſolcher Zeugniſſe für den Auseinanderfall zwiſchen Sinn der Tat und Logik der Folgen, zwi⸗ ſchen der politiſchen Realität und der ideologiſchen ernennen zwiſchen der politiſchen Auf⸗ gabe von heuthund der geiſtigen Bindung an das Geſtern ließe ſich beliebig vermehren. Es kommt aber hier nicht darauf an, eine Gene⸗ ralrechnung dieſer Erſcheinungen aufzumachen; es kommt darauf an, für dieſe Erſcheinun⸗ gen einen Generalnenner zu ſuchen. Und dieſer Generalnenner iſt in der Feſtſtellung zu finden: nicht nur zwiſchen den Regie⸗ rungen, auch zwiſchen den Völkern ſelbſttun ſich noch unbegreiflich breite Klüfte auf. Auch die Nationen leben noch auf verſchiedenen Ebenen. Es gibt kein Ineinander⸗ fließen ihrer geiſtigen Grenzen. Ihre politiſchen Welten ſind noch ſo überhöht, daß die Schau nitht Schweigen bringt. 2. Seite/ Nummer 87 Reue Mannheimer Zeitung Mitkag⸗Ausgabe Freitag, 21. Februar 1936 bis zum weſentlichen Kern dieſes Lebens beim Nach⸗ barn reicht. Sie ſind gewiß in ihren primitiven Inſtinkten und Gefühlen einig: ſie alle lieben und wollen den Frieden und fürchten und haſſen den Krieg; ſie alle wollen einander als Individuen nichts Böſes und ſind bereit zur perſönlichen Achtung und zum per⸗ ſönlichen Verſtehen. Sie alle bejahen für ſich und die anderen den Grundſatz des Lebens, der Lebensfrei⸗ heit und des Lebensrechts. Aber wenn es ſich dann um die praktiſche Anerkennung dieſes Grundſatzes im Reſpekt vor den verſchiedenartigen Formen und Methoden handelt, dann fallen ſie plötz⸗ lich in Feindſchaft auseinander. Und dann zeigt es ſich, daß geiſtiges Nichtverſtehen und geiſtige Trennung viel tiefer und viel zerſetzen⸗ der wirken als politiſche Gegner⸗ ſchaf t. Denn ſie greifen, wie der Fall des Biſchofs von Durham zeigt, auch die Grundſätze an, auf de⸗ nen man ſein eigenes Wirken und Leben aufgebaut hat. Sie entwickeln eine Kraft der Feindſchaft, die unbedenklich die Geſetze der eigenen Moral zum Müßte nicht ein Biſchof kraft ſeiner Aufgabe ſich freuen über jede Gelegenheit, die ſich für Verſtändigung und Frieden ergibt? Müßten nicht Univerſttätslehrer von Herzen für jede Möglichkeit dankbar ſein, das univerſale geiſtige Band, neben der internationalen Moral wirklich das einzige Band, das die Welt zu einer Gemein⸗ ſchaft bindet, enger zu knüpfen? Und müßte nicht dieſe internationale Moral, die nicht nur eine Angelegenheit, die eine Aufgabe, die eine Pflicht eines jeden Staatsbürgers eines jeden einzelnen Landes iſt, die Menſchen aller Nationen in gemeinſamer feierlicher Verwahrung gegen das Mittel des Meuchelmordes zuſammenfſthren? Was hat das alles mit politiſcher Ueberzeugung und mit der verſchiedenen politiſchen Methodik des nationalen Lebens zu tun? Wir Deutſche wiſſen ja und haben uns damit abgefunden, daß dieſe Verſchieden⸗ artigkeit der politiſchen Methodik noch für lange Zeit hinaus verhindert, daß das politiſche Neben⸗ einanderleben zu einem reſtlos vertrauensvollen Miteinanderleben wird. Wir wiſſen, daß unſer Auto⸗ litätsprinzip mißdeutet, die unbedingte Ueberord⸗ lutng des nationalen Willens über alle Rechte von einzelnen und Gemeinſchaften nicht verſtanden, die Raſſenfrage als Angriff auf eigene Grundſätze emp⸗ funden, die geiſtige Disziplinierung der Nation mit Freiheitsberaubung des Geiſtes und der Wiſſen⸗ ſchaft verwechſelt wird. Aber gibt es darüber micht Grundſätze einer allgemeinen Ethik, die von alledem unberührt blei⸗ ben? Und iſt es nicht, wennſchon die Gegenſätze ſo klaffen, dann doppelte Pflicht, Möglichkei⸗ ten des Sichkeunnen⸗ und Verſtehenler⸗ menus mit beſonderem Ernſt zu ſuchen und wahr⸗ zunehmen? Und ſollte dieſer Auseinanderfall der po⸗ litiſchen Methodik wirklich die Gemeinſamkeit euro⸗ päiſcher Tradition zerſtören können, die doch viel weiter reicht und deren Aufgaben wahrhaft umfaſſen⸗ der ſind, als daß ſie in einem Streit um die Prin⸗ gipien der großen franzöſiſchen Revolution erſchöpft werden könnten? Wir wiſſen, daß alle dieſe Fragen nicht ohne Echo in der Welt geblieben ſind. Und das iſt auch unſere Hoffnung. Aber manchmal wird dieſe Hoffnung, ſiehe die Fälle oben, doch wieder weit auf die harte Erkennt⸗ Uis zurückgeworfen, daß der Weg zum wahren Frieden ein Weg langer Schmerzen iſt Dr. A. W. Wahltag Die Hauptfrage für den Mähler: — Tokio, 21. Februar.(U..) Neun Millionen Japaner dürften geſtern zur Wahlurne gegangen ſein, um das neue Parlament zu wählen. Die Wahlen waren durch den Konflikt zwiſchen der Regierung und der Seiyukai⸗Partei verurſacht worden, der zur Auflöſung des Parla⸗ ments geführt hat. Die Seiynkai, welche die größte Partei im Par⸗ lament war, hat angeſichts der bevorſtehenden Wah⸗ len der Regierung das Leben ſehr ſchwer gemacht. Dieſe hat darauf mit der Parlamentsauflöſung ge⸗ antwortet, in der Hoffnung, daß die japaniſche Wäh⸗ lerſchaft die Politik der Regierung billigen werde. Die Zahl der Wahlberechtigten beträgt zur Zeit etwa 13 Millionen. Frauen beſitzen das Wahlrecht noch nicht. Man nimmt an, daß die Wahlbeteiligung un⸗ gefähr zwiſchen 70 und 80 v. H. liegen wird. Die Haupteinwände der Seiynkai gegen die Re⸗ gierungspolitik ſind innerpolitiſcher Natur. Zunächſt wird der Regierung vorgeworfen, daß ſie nicht ener⸗ giſch genug gegen die Theorien des Verfaſſungs⸗ rechtlers Dr. Tatſukichi Minobe, Profeſſor an der Tokioter Univerſität, aufgetreten ſei, der in der Frage der Stellung des Kaiſers die von der herrſchenden Lehre abweichende Anſicht vertritt, daß der Kaiſer das höchſte Regierungsorgan ſei. Die traditionelle Lehre behauptet im Gegenſatz dazu, daß der Kaiſer allein als Einzelperſönlichkeit die Regierung verkörpere. Die Stellungnahme der Re⸗ gierung wurde von der Partei als ungenügend ab⸗ gelehnt. W Die Wahl wird gleichzeitig auch Auſſchluß geben über die Stärke der Arbeiterklaſſe und einiger ein⸗ flußreicher und wohlhabender religiöſer Sekten, wie der„Sekte der himmliſchen Urfachen“ und der „Omotokyo“⸗Sekte. Beide Sekten ſind ſtark von Frauen beherrſcht und in ihnen gewinnt die japani⸗ ſche Frau einen gewiſſen öffentlichen Einfluß. Beide Sekten haben eine Mitgliederzahl von zuſammen 15 Millionen Menſchen, und ihr Einfluß iſt in der letzten Zeit auch politiſch fühlbar geworden. Gegen einige Mitglieder der„Omotokyo“⸗Sekte, deren Leh⸗ ren einen ſtark pazifiſtiſchen Charakter haben, wurde kürzlich eingeſchritten. Es wurde ihnen ſtaatsfeind⸗ liche Tendenz vorgeworfen. Auch der Führer der Sekte Doguchi wurde vorübergehend verhaftet. Immer noch Kämpfe um Malkalle? Eine italieniſche„Säuberungsaktion gegen 40 000 Abeſſinier oder ein neuer abeſſiniſcher Angriff auf Makalle? — Asmara, 20. Febr.(U. Pr.) Wie zuverläſſig aus dem italieniſchen Haupt⸗ quartier verlautet, führen Gruppen des 3. und 4. Armeekorps weſtlich des Amba Aradammaſſivs einen Flankenſtoß durch mit dem Ziel, den 30 000 bis 40 000 Abeſſiniern, die unter Führung des Ras Kaſſa und des Ras Seydbum noch in ihren Stellungen im Tem⸗ bienabſchnitt liegen, die Rückzugsſtraßen nach Sü⸗ den abzuſchneiden. Die Aktion der italieniſchen Di⸗ viſtonen gegen die beiden noch im Rücken der Ita⸗ liener ſtehenden abeſſiniſchen Armeen ſoll mit vollſtem Erfolg vorwärtsſchreiten. Die italieniſchen Truppen ſtehen unter dem Kom⸗ mando der Generale Baſtico und Badini. Badini befehligt das 4. Armeekorps, das erſt kürzlich aus der Heimat im Kampfgebiet eingetroffen iſt und zum erſten Male bei der Durchführung einer mili⸗ täriſchen Aktion eingeſetzt wird. Das 3. Armee⸗ korps, das großen Anteil an dem Sieg in der En⸗ dertaſchlacht hatte, hat nach einem amtlichen italie⸗ niſchen Heeresbericht das Dorf Gaeta am gleich⸗ namigen Fluß beſetzt und damit die Verbindungs⸗ linie zwiſchen dem Tembien und Socota unterbro⸗ chen. Mit der Beſitznahme des Dorfes Gaeta, das etwa 30 Kilometer weſtlich von Antalv und etwa 40 Kilometer ſüdweſtlich von Makalle gelegen iſt, haben ſich die Italiener bereits ſehr weit in die rechte ſüdliche Flanke der bei Addi Abbi, dem Hauptort des Tembien, ſtehenden Armee des Ras Seybum eingeſchoben. Abeſſiniſcher Angriff? Addis Abeba, 21. Febr.(U..) Die Nachricht von ſchweren Kämpfen an der Nordfront, in die die abeſſiniſchen Truppen der Raſe Kaſſa und Seybum verwickelt ſeien, wird jetzt auch hier beſtätigt. Man ſpricht von einer großen Schlacht, verlegt deren Schauplatz aber nicht nach Tembien, ſondern weiter nordöſtlich in die Gegend von Hauſien. Man führt die Kämpfe auf einen großangelegten abeſſiniſchen Angriff zurück, deſſen Ziel die endgültige Abriegelung und Ein⸗ ſchließung Makalles ſei. Es handele ſich hierbei um edn ernſthafteſten und umfaſſendſten Verſuch, den die Abeſſinier bisher zur Erreichung dieſes Zieles unternommen hätten. Der engliſche Militärattaché in Addis Abeba, Oberſt Holt, berichtet aus Deſſie, daß in dem dortt⸗ gen Hauptquartier des Negus keinerlei Un⸗ ruhe über die Lage an der Nordfront herrſche. Die zuſtändigen Perſönlichkeiten ſeien nach wie vor der Ueberzeugung, daß die italieniſchen Siegesnachrichten nicht der Wahrheit entſprechen. Der Negus ehrt die gefallenen Gegner — Addis Abeba, 21. Februar. Auf Veranlaſſung des Negus wurden die Leichen der ſteben Inſaſſen des von den Abeſſiniern abge⸗ ſchoſſenen Savoia⸗Machetti⸗Flugzeuges mit allen militäriſchen Ehren an Ort und Stelle be⸗ graben. Die Leichen der italieniſchen Flieger waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, da die Maſchine infolge des Trefſers in der Luft Feuer fing. 9 2 n Japan Welche Stellung hat der Kaiſer? Politiſch ſtehen die beiden Sekten überwiegend auf der Seite der Seiyunkai, was für dieſe eine be⸗ deutende finanzielle Einnahmequelle bedeutet. Außer der Seiyukai⸗ und der Minſeito⸗Partei gibt es noch eine dritte wichtige Parlamentspartei, die Kokum in Domei. Die Schakai Taiſchuto eine ſozialiſtiſche Partei, konnte bisher ſich nicht durchſetzen. Eine neue Partei iſt die Schowakai, die vom Eiſenbahnminiſter gegründet wurde. Mau glaubt allerdings nicht, daß ſie Erfolg haben wird. Daneben treten noch einige Arbeiterkandidaten und verſchiedene unabhängige Kandidaten auf. Revolveranſchlag auf Profeſſor Minobe (Oſtaſiendienſt des DNB. Funkmeldung) . Tokisd, 21. Februar. Am Freitagmittag gegen 12 Uhr(iapaniſcher Zeit) wurde auf den bejahrten Proſeſſor Minobe, den Verfaſſer der heißbekämpften ſogenannten Or⸗ gautheorie, ein Revolverauſchlag verübt. Der Pro⸗ feſſor wurde ſchwer verletzt. Der Täter, ein 31jäh⸗ riger Arbeitsloſer, der in die Wohnung Minobes eingedrungen war, iſt bei der Verhaftung tödlich verwundet worden. Frau Görings Warſthauer Aufenthalt. Die Gat⸗ tin des Miniſterpräſidenten Göring, die bis zum Samstag in Warſchau bleibt, folgte heute nach einer Beſichtigungsfahrt durch die Stadt einer Frühſtücks⸗ einladung des Grafen Potocki im Schloß Jablona bei Warſchau. Abends wohnte Frau Göring einer Vorſtellung des„Cid“ von Corneille im Warſchauer Nationaltheater bei. Der„Thereſieuhof“ in Goslar dem Führer ge⸗ ſchenkt. Sanitätsrat Dr. Gelhorn, der kürzlich ſtarb, ſchenkte ſeine Nervenheilanſtalt„Thereſtenhof“ dem Führer Adolf Hitler. Dieſer überwies das Sana⸗ torium an die NS Südhannover⸗Braunſchweig. Amerikaniſcher Weltkriegsgeneral geſtorben. Ge⸗ neralleutnant William Mitchell iſt im Alter von 57 Jahren im Krankenhaus einer Influenza erlegen. Der Verſtorbene war während des Weltkrieges Kom⸗ mandant der amerikaniſchen Luftſtreitkräfte in Europa. Nach ſeinem Ausſcheiden aus dem Heer im Jahr 1925 hat er ſich unermüdlich für eine Auf⸗ rüſtung Amerikas zur Luft eingeſetzt. Aegyplen und der Suez-Kanal — Paris, 21. Februar.(U..) Die ägyptiſche nationaliſtiſche Welle, die durch den Abeſſinienkonflikt einen neuen ſtarken Anſtoß er⸗ halten hat, brandet jetzt auch an den ehrwürdigen Mauern des Verwaltungsgebäudes der Suez⸗Kanal⸗ Geſellſchaft in Paris empor. Die ägyptiſchen An⸗ ſprüche gehen auf Beteiligung an den rieſigen „Kriegsgewinnen“, die die Geſellſchaft in den letzten Monaten gemacht hat. Schon bei früheren Gelegenheiten hat die ägyp⸗ tiſche Regierung verſchiedene Forderungen geſtellt, die allerdings ſtets abgelehnt wurden. Einmal ver⸗ langte ſie Einſtellung von Direktoren ägyptiſcher Nationalität, zweitens Vergebung von niederen Verwaltungspoſten in Aegypten an Aegypter und 1 drittens Vorzugsgebühren für ägyptiſche Schiſſe bei der Benutzung des Suezkanals. Das Direktorium der Geſellſchaft in Paris hatte ſich bisher darauf beſchränkt, die Wünſche Aegyptens „entgegenzunehmen“. Ein wichtiges Motiv für Aegypten, eine Beteili⸗ gung an der Verwaltung des Suezkanals anzuſtre⸗ ben, liegt darin, daß Aegypten beim Ablauf der Suez⸗ kanal⸗Konzeſſion im Jahre 1968 ſelbſt Eigentümer des Suezkanals wird und dann unbedingt geſchultes Perſonal und erfahrene Direktoren haben muß, wenn es die Verwaltung in die Hand nehmen will. Die ägyptiſche Geſandͤtſchaft in Paris leugnet zwar, daß irgendwelche Vorſchläge von ſeiten Aegyp⸗ tens gemacht worden ſeien. Von ſeiten der Suez⸗ kanalgeſellſchaft werden jedoch die Verhandlungen zugegeben. Ruſſenpakt bedeutet Kriegsgefahr! Frankreich als Moskauer Vorſpann gegen Deutſchland Die Ratifizierungsdebatte (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 21. Februar. Die Kammer hat geſtern ihre Debatte über den Ruſſenpakt weiter fortgeſetzt, ohne jedoch merklich vorwärtsgekommen zu ſein. Die Debatte wird des⸗ halb am nächſten Dienstag wieder aufgenommen werden. Am Dienstag ſoll auch die Abſtimmung vor⸗ genommen werden, obwohl noch immer etwa 20 Redner auf der Liſte ſtehen. Der größte Teil der geſtrigen Sitzung war aus⸗ gefüllt mit einer großangelegten Anklagerede des ehemaligen kommuniſtiſchen Abgeordneten Doriot und mit einer mehr hiſtoriſch gefaßten Erwiderung des Staatsminiſters Herriot, des geiſtigen Va⸗ ters des Ruſſenpaktes, Doriovt ſcheute ſich nicht, die Ratifizierung des Ruſſenpaktes nicht nur als bedenklich, ſondern direkt als gefährlich zu bezeichnen. Es ſei ein Un⸗ ding, daß zwei Staaten ſich ihre gegenſeitige Sicher⸗ heit garantieren könnten, von denen der eine bür⸗ gerlich⸗konſervativ eingeſtellt ſei, der andere jedoch nur auf gewaltſamen Umſturz und auf die Welt⸗ revolution ausgehe. Doriot zitierte dann zahlreiche politiſche Erklä⸗ rungen und Kundgebungen der Moskauer Macht⸗ haber ſowohl gegen den Verſailler Vertrag wie auch gegen den Völkerbund und endlich auch gegen Frank⸗ reich. Er ſtellte feſt, daß, wenn je der Kommunismus in Deutſchland geſiegt hätte, die Welt ſchon läugſt wieder einen neuen Krieg erlebt hätte. Die deutſchen und die ruſſiſchen Kommuniſten hätten ſich nicht geſcheut, den Anſchluß Oeſterreichs vor⸗ zunehmen, den polniſchen Korridor zu erobern, das Saargebiet ohne Abſtimmung zurückzuneh⸗ men und ſie wären entſchloſſen geweſen, wenig⸗ ſteng hätten ſie dies immer wieder öffentlich er⸗ klärt, alle dieſe Forderungen wenn nötig auch mit Gewalt und mit einem Kriege durchzu⸗ ſetzen. Heute hätten ſich die Moskauer zum Status quo be⸗ kehrt, einmal weil die ganze Verderblichkeit ihrer Umſturzpropaganda in der Welt erkannt ſei, und dann weil ſie vor Deutſchland Angſt hätten. Der Nationalſozialismus in Deutſchland habe dem Bolſchewismus eine ſchwere Niederlage beigebracht. Die Sowjetregierung ſuche dieſen Mißerfolg jetzt auszugleichen und wolle daher den Widerſpruch aus⸗ beuten, der zwiſchen den kapitaliſtiſchen Mächten und Verhaftungen im Rheinland Eine Großaktion der Geheimen Staatspolizei — Berlin, 20. Februar. Im Rheinland und Weſtſalen läuft zur Zeit durch die Geheime Staatspolizei eine polizeiliche Aktion mit dem Ziele, die Zuſammenarbeit zwiſchen einem katholiſchen Jungmännerverband ſowie der illegalen kommuniſtiſchen Organiſation Deutſchlands aufzu⸗ decken und das gemeinſam geplante hochverräteriſche Unternehmen zu unterbinden. Im Verlaufe dieſer Aktion wurden bis jetzt ſieben kommuniſtiſche Führer, zehn Geiſtliche und 45 Laienführer des katholiſchen Jungmännerverbandes feſtgenommen. Dieſe Verhaftungen im Rheinland und die Hin⸗ weiſe der Geheimen Staatspolizei auf Querverbin⸗ dungen zwiſchen kommuniſtiſchen und katholiſchen Kreiſen werden in weiten Kreiſen beſonders des katholiſchen Volkes berechtigtes Aufſehen erregen. Verſchiedene Einzelverhaftungen und»perurteilun⸗ gen— es ſei nur erinnert an die kürzliche Verur⸗ teilung eines Dresdener Kaplans— ſind in dieſer Angelegenheit ſchon bisher erfolgt. Bei dem Vor⸗ gehen im Rheinland handelt es ſich nur um die erſte ſtaatspolizeiliche Aktion im großen. Auf ihre weitere Entwicklung und ihre Ergebniſſe wird man im deutſchen Volke mit Recht geſpannt ſein. Wenn gewiſſe Kreiſe des politiſchen Katholi⸗ zismus in der Tat, wie die Mitteilung der Geheimen Staatspolizei beſagt, wobei dieſe Darſtellung ſich auf gewiſſe Preſſe⸗Aeußerungen im Ausland ſtützen kann, mit kommuniſtiſchen Kreiſen Verbindung ge⸗ ſucht und gefunden haben, dann wird von ſolcher Geſinnung und Taktik ſicherlich gerade der katholiſche Volksteil am erſten und am weiteſten abrücken. 1 Sport und Friede — Paris, 20. Februar. Der Sonderberichterſtatter des„Paris Soir“ in Garmiſch⸗ Partenkirchen, Benac, hatte eine längere Unterredung mit dem Reichsſportführer von Tſcham⸗ mer und Oſten über die Bedeutung des Sports und die Ziele des Reichsſportführers. Ein moderner Staat, ſo erklärte von Tſchummer und Oſten, könne in der Erziehung feiner Jugend auf die Leibesübungen nicht verzichten. Die Gegner dem Nationalſozialismus, dem unbedingten Feind des Bolſchewismus, beſtehe. Dieſer Moskauer Plan könne Frankreich zum Kriege führen. Der Führer der kommuniſtiſchen Propaganda in Frankreich, der neugewählte Senator Cachin, habe dies ſelber zugegeben. Er habe auch weiter erklärt, daß der Krieg ein Ereignis ſein werde, aus de m die Weltrevolution hervorgehen würde, Herriot habe ſeinerſeits anerkennen müſſen, daß die Sowjetregierung weiterhin die Weltrevolution vor⸗ bereite. Der Ruſſenpakt ſei für die Moskauer alſo nichts anderes als ein Verſuch, Frankreich zum Kreuz⸗ zug gegen Deutſchland zu gewinnen. Wie könne aber Frankreich Vertrauen in Menſchen haben, die mit der rechten Hand Sicherheitsverträge unterzeichneten und mit der linken Hand die vevo⸗ lutionäre Umſturzpropaganda bezahlten? Der ehemalige Staatsminiſter Herriot ſingt zunächſt ein großes Loblied auf die ruſſi⸗ ſche Armee, derenaktive Mannſchaften die Zahl von 1300 000 Mann ausmachten. Im Mobilmachungs⸗ falle könne Rußland nicht weniger als 13 Millio⸗ nen Soldaten ſtellen. Das Transportweſen in Rußland habe ſich weſentlich verbeſſert. Die Stärke der ruſſiſchen Luftflotte ſei überall bekannt und an⸗ erkannt. Auch habe die Technik der roten Armee einen Hochſtand erreicht. Weiter wendet ſich dann Herriot den Finanzfra⸗ gen zu. Er betont, daß die franzöſiſchen Induſtriel⸗ len ſelbſt es forderten, Rußland einen Kredit von 1 Milliarde Franken zü' gewähren. Die franzöſiſchen Induſtriellen ſeien ſogar bereit, dieſen Kredit ſelbſt aufzubringen. Mat die ſich nicht darüber wundern, wenn die franzöſiſche Regie⸗ rung ſelbſt dieſem Plan günſtig gegenüberſtehe, denn wenn Frankreich den Ruſſenkredit nicht gewähre, dann werde das Deutſchland tun. Die Zah⸗ lungsfähigkeit Rußlands ſei heute ausgezeichnet. Der ehemalige Miniſterpräſident de Laſteyrie ruft dazwiſchen: Dann ſoll Rußland ſeine Schulden zahlen! Herriot fährt weiter fort, die ruſſiſche Handels⸗ bilanz weiſe einen Ueberſchuß auf, und die franzö⸗ ſiſche Wirtſchaft könne deshalb in Rußland aus⸗ gezeichnete Abſatzmärkte finden. Der Redner kommt dann auf die verſchiedenen Ein⸗ wände zu ſprechen, die ſeine Vorredner gegen den Ruſſenpakt vorgebracht hätten. des Sports, die da behaupten, daß die Förderung der Leibeserziehung und der ſportlichen Uebungen nichts als eine Vorbereitung auf den Militär⸗ dienſt und auf den Krieg ſei, vertreten eine ganz primitive Auffaſſung. Gewiß, es laſſe ſich nicht leugnen, daß ein ſportlich durchtrainierter Menſch ein beſſerer Soldat werden könne als einer, der niemals Sport getrieben habe. Allein es laſſe ſich auch nicht leugnen, daß ein kranker Menſch in jedem Fall ein ſchlechterer Soldat ſei als ein geſunder. Infolgedeſſen dürfte man mit dem gleichen Recht Krankenhäuſer und Heilanſtalten als Einrichtungen zur Vorbereitung für den Krieg bezeichnen. Er, der Reichsſportführer, glaube, daß die Freundſchaften, die der Sport vermittle, den Krieg ſicherer verhinderten, als die Tatſache ihn fördere, daß Sportler mutigere und tapferere Leute ſind. Der Sport erziehe zur Natürlichkeit und zur Ritter⸗ lichkeit. Ritterliche und natürliche Menſchen aber hätten eine Geſinnung, von der nur zu wünſchen ſei, daß ſie Allgemeingut der Welt werde. eee Schweres Eroͤbeben in Mitteljapan — Tokio, 21. Februar. Heute vormittag kurz nach 10 Uhr(J..) wur⸗ den die Städte Oſaka, Kyoto und Kobe von einem ſchweren Erdbeben heimgeſucht. In Oſaka iſt an verſchiedenen Stellen Feuer ausgebrochen. Viele Häuſer in und um Oſaka ſind eingeſtürzt. Die Polizei hat einen umfangreichen Sicherheitsdienſt eingeſetzt. Der Telephon⸗ und Telegrapheuverkehr nach den betroffenen Gebieten iſt zum großen Teil unterbrochen. Haupiſchriſtlentiei und verantwortlich für Politit: Dr. Alois Winbguer tellverkteter den Hauptſchriftleiters und verantwortlich für yeater, wiſſen⸗ ſchoft u. Umerhal zung: Carl Onno sſſenbart⸗ Handelsteilk Dr. Fritz Bode Lokaler Teil Dr. Frig Hammes Spor: Willy Müller» Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Vilderdienſt: Furt Wüzelm Jennel e Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen:; Jakob Fan de, fämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeltung 8 Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, e 1, Schriſtleltung in Berlin: Joſeph Bretz. W. 85, Viktoriaſtraße zs D. A. 1935. a Mittagauflage der Ausgabe K u. Ausgabe 8. 21281 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20679 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für ungerlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rücksendung wur bei Rückporls ung gen A* eine ticht nſch der ſich dem der. echt gen or0 ————ͤ— ** — Freitag, 21. Februar 1986 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 87 Die Stadtseite Maunheim, den 21. Februar. Angepflegte Vorgärten Es iſt nicht das erſtemal, daß von dieſem wenig erfreulichen Kapitel die Rede ſein muß. Aber es iſt notwendig, denn ein großer Teil der Vorgärten in Mannheimer Straßen iſt in einem beſchämend ſchlech⸗ ten Zuſtand. Es hat faſt den Anſchein, als ob die Vorgärten Stiefkinder wären, ſo verwildert und verwahrloſt ſehen ſie oft aus. Die Stadtver⸗ waltung gibt ſich alle Mühe, Grünanlagen und ſon⸗ ſtige prächtige Zieranlagen zu ſchaffen, während die Vorgärten der Häuſer einen erſchreckenden Mangel an Pflege aufweiſen. Dies iſt eine ſchwere Unter⸗ laſſungsſünde, die wohl darauf zurückzuführen iſt, daß die wenigſten Vorgartenbeſitzer etwas mit ihren Vorgärten anzufangen wiſſen. Betrachte man ſich einmal die Vorgärten am Ring entlang. Schon vor Jahren haben wir auf ihren traurigen Zuſtand ver⸗ wieſen. Man hat faſt das Gefühl, daß für viele Hausbeſitzer der Vorgarten mehr oder weniger nur ein notwendiges Uebel iſt. Es iſt zu empfehlen, die Vorgärten mehr flächig zu behandeln und vor allen Dingen die vielen Zer⸗ ſchneidungen der Fläche zu vermeiden. Die vielen Wege in den Vorgärten ſtören den Geſamteindruck. Sodann müſſen die vielen Gruppen und Grüppchen, die mehr einem Spiegeleierſchmarren denn einem Blumenbeet ähnlich ſehen, verſchwinden. Gut beſetzte Rabatten mit Stauden oder Sommerflorgewächſen erhöhen den Reiz der Vorgärtchen. An vielen Vor⸗ gärten muß jetzt auch mit der Axt und Schere ge⸗ arbeitet werden, weil ſie viel zu dicht bepflanzt ſind und ohne Luft, Licht und Sonne auch oͤie Blumen nicht leben können. Jeder Vorgartenbeſitzer muß auch wiſſen, daß jetzt eine Düngung des Gartens durchgeführt werden muß. Der Vorgartenbeſitzer tut alſo gut daran, wenn er mit ſeinen Arbeiten alsbald beginnt und nicht erſt den ſchönen Monat Mat abwartet, wo der Garten bereits in neuer Schönheit ſtehen ſoll. Der Charakter des Vorgärtchens ſei vornehm, freundlich und ſauber. Es ſei gleichſam die Viſiten⸗ karte ſeines Beſitzers. Schön gehaltener Blumen⸗ ſchmuck, zur Form geſchnitten oder natürlich gewach⸗ ſen, gehört hierher. Raſenflächen müſſen tadellos gepflegt und unterhalten werden. Flaſchen, Kon⸗ ſervenbüchſen und Aehnliches als Rabatteneinfaſſung zu verwenden, iſt nicht angebracht. Es iſt auch zu empfehlen, irgendwo im Gärtchen Steine mit den dankbaren Mauerpflänzchen zu bepflanzen. Alſo bitte, lieber Vorgartenbeſitzer, behandle dei⸗ nen Vorgarten im Intereſſe der Verſchönerung der Stadt etwas liebevoller als bisher. Wir wollen den Fremden Mannheim, die ſchöne Stadt, zeigen! Nächſter Vortrag in der Deutſchen Volksbildungsſtätte Der Kreisſchulungsleiter macht darauf aufmerk⸗ ſam, daß der nächſte Vortrag ausnahmsweiſe nicht am Montag, 24. Februar, ſoudern am Mittwoch, 26. Februar ſtattfindet. Es ſpricht Parteigenoſſe K. F. Weygandt, Karlsruhe, über das Thema „Der Kampf gegen die internationalen Mächte“ 20.15 Uhr in der Harmonie, D 2, 6. Einzelkarten ſind auf den Ortsgruppengeſchäftsſtellen im Zim⸗ mer 1 der Kreisleitung, I. 4, 15 und an der Abend⸗ kaſſe erhältlich. Karnevalszug Teilnehmer angetreten Das war ein Trubel im alten Rathausſaal, als Mittwoch abend die Teilnehmer des Karnevalszuges angetreten waren, um ihre Einteilung und die er⸗ forderlichen Anweiſungen entgegenzunehmen! Wenn die Rieſenarbeit ſo raſch bewältigt werden konnte, dann lag das ausſchließlich daran, daß der Zugaus⸗ ſchuß die Vorbereitungen ſehr gründlich getroffen und jede Einzelheit genau feſtgelegt hatte. An der Wand hing ein rieſiger Plan, in den der Auffſtel⸗ lungsplatz für jede einzelne Gruppe eingezeichnet war. Es iſt kein Geheimnis mehr, daß der Zug ſich am Marktplatz Neckarſtadt aufſtellen wird und ſomit nach langen Jahren erſtmals wieder ſeinen Weg auch durch die Neckarſtadt nimmt. Bei der Zuſammenkunft der Zugteilnehmer wur⸗ den die gemeldeten Leute auf die Wagen und in die Gruppen eingeteilt, wobei jedem ein Zettel über⸗ geben wurde, aus dem hervorging, wohin man ihn zugeteilt hatte und welche Rolle er dabei ſpielen muß. Gegen Vorlage dieſes Zettels müſſen ſich die Teil⸗ nehmer am Sonntag rechtzeitig in der Hilda⸗ ſchule melden, wo ihnen die entſprechende Friſur gemacht wird und wo die Einkleidung erfolgt. Gar mancherlei Fragen wurden bei der Be⸗ ſprechung aufgeworfen. Dieſer oder jener hatte einen beſonderen Wunſch, ein anderer wieder wollte ein eigenes Koſtüm mitbringen, das gar nicht zu der Gruppe gepaßt hätte, in der er mitmarſchieren ſollte. Die Mitglieder des Zugausſchuſſes, an der Spitze die Herren Buſch und Bornhofen, wußten, was ſie geleiſtet hatten, als der letzte Mann ſeinen Zettel in der Hand hatte. Nun iſt man davon überzeugt, daß alles klappen wird. Was wird das Faſchings⸗Feuerwerl bringen? Im Anſchluß an den großen Karnevalsumzug am Sonntag findet nach einer kurzen Veſperpauſe nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Fried⸗ richsplatz die Prinzen huldigung mit dem Aufmarſch der Garden und ein großes Feuer⸗ werk ſtatt. Dieſes Feuerwerk wird gegenwär⸗ tig vorbereitet, denn es wird damit etwas Außer⸗ gewöhnliches geboten werden. Aus der Reihenfolge der krachenden und blitzenden Vorführungen ſoll nur erwähnt werden, daß eine Blumenbukett⸗ bombe die Zuſchauer begrüßen wird, nachdem eine Juftgranate den Beginn des Feuerwerks angezeigt hat. Drei Goldflimmer ausſtreuende Goldbaldachin⸗ bomben, eine Batterie mit Bombenfüllungen und drei Blitzdonner⸗Granaten leiten den Hauptteil ein, bei dem bunte, von allen Seiten geſchoſſene Leucht⸗ kugeln einen herrlichen Funkenregen bilden werden. Die große Gemeindeſchau 50000 Gemeinden zeigen ihre Leiſtungen Kommunalpolitiker von 40 Kulturländern kommen Im Juni findet in der Reichshauptſtadt der große Internationale Gemeindekongreß ſtatt, deſſen Schirmherrſchaft der Führer und Reichs⸗ kanzler übernahm. Den Ehrenvorſitz der in Berlin und München ſtattfindenden Kongreßberatungen hat Reichsinnenminiſter Dr. Frick übernommen. Im Rahmen dieſes großen Kongreſſes, zu deſſen Teilnahme Kommunalpolitiker aller Kulturländer nach Deutſchland kommen werden, bringt der Deut⸗ ſche Gemeindetag in Zuſammenarbeit mit dem Ber⸗ liner Meſſeamt vom 6. bis 21. Juni in den Hallen der Berliner Meſſeſtadt eine große Kulturſchau„Die deutſche Gemeinde“ zur Durchführung, auf der der ganzen Welt ein anſchauliches Bild über die großen Leiſtungen gegeben werden ſoll, die die deutſchen Gemeinden im nationalſozialiſtiſchen Staate errun⸗ gen haben. Rund 50000 Gemeinden werden auf dieſer Muſterſchau als„Ausſteller“ vertreten ſein. Der Präſident des Deutſchen Gemeindetages Dr. Jeſerich und der Direktor des Meſſeamtes der Stadt Berlin, Wiſcheck, äußerten ſich ſoeben näher über die Einzelheiten dieſer Schau. In der Gemeinde⸗ ausſtellung wird die Wirtſchaft als Ausſtellungs⸗ faktor gleichberechtigt neben der Schau der allge⸗ meinen und kulturellen gemeindlichen Aufgaben ſtehen. Nicht etwa in der Form einer organiſatori⸗ ſchen Zweiteilung: hie Gemeinde— hie freie Wirt⸗ ſchaft, ſondern durch ſichtbare Kennzeichnung die un⸗ lösbare Gemeinſchaftsarbeit von öffent⸗ licher und privater Hand ſoll die Zuſam⸗ mengehörigkeit beider Faktoren vor Augen geführt werden. Die Ausſtellung wird der ganzen Welt weiter⸗ hiet zeigen, daß der Nationalſozialismus das in aller Welt umſtrittene Problem„Gemeinde und Wirtſchaft“ gelöſt hat. Dieſe Löſung aber wurde nicht durch den politiſchen Machtanſpruch, ſondern nach rein ſachlichen Geſichtspunkten gefunden. Der deutſchen Wirtſchaft bietet ſich hier eine ein⸗ zigartige Möglichkeit, den Kommunalfachleuten aus 40 Kulturnationen und den Fachleuten aus 50 000 deutſchen Gemeinden, die zu dem ſeit 1906 zum erſtenmal wieder ſtattfindenden Kongreß zuſammen⸗ kommen, einen Ueberblick über ihre Leiſtungen zu vermitteln. Wer muß am 1. März ein Arbeitsbuch haben? Das Arbeitsamt Mannheim ſchreibt uns: Nach der zweiten Verordnung des Reichsarbeits⸗ miniſters zur Durchführung des Geſetzes über die Einführung eines Arbeitsbuches dürfen Arbeiter und Angeſtellte in den nachſtehend genannten Be⸗ triebsgruppen vom 1. März an nur beſchäftigt wer⸗ den, wenn ſie im Beſttze eines oroöͤnungsmäßig aus⸗ geſtellten Arbeitsbuches ſind: 1. Induſtrie der Steine und Erden, 2. Eiſen⸗ und Stahlgewinnung, 3. Metallhütten⸗ und Metallhalb⸗ zeugwerke, 4. Herſtellung von Eiſen⸗, Stahl⸗ und Metallwaren, 5. Maſchinen⸗, Apparate⸗ und Fahr⸗ zeugbau(auch mit Gießerei), 6. Elektrotechniſche In⸗ duſtrie, 7. Optiſche und feinmechaniſche Induſtrie, 8. Chemiſche Induſtrie, 9. Papierinduſtrie, 10. Leder⸗ und Linoleuminduſtrie, 11. Kautſchuk⸗ und Aſbeſt⸗ induſtrie, 12. Baugewerbe und Baunebengewerbe, 13. Großhandel, 14. Einzelhandel, 15. Verlags⸗ gewerbe, Handelsvermittlung und ſonſtige Hilfs⸗ gewerbe des Handels, 16. Geld⸗, Bank⸗, Börſen⸗ und Verſicherungsweſen. Wer entgegen dieſer Vorſchrift einen Arbeiter oder Angeſtellten beſchäftigt oder ſich als Arbeiter oder Angeſtellter beſchäftigen läßt, macht ſich ſtrafbar. Dieſe Veröffentlichung hat nach den Erfahrungen des Arbeitsamts zu Zweifeln geführt. Es wird des⸗ halb nochmals ausdrücklich darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß nur für die in den obengenannten Be⸗ trieben beſchäftigten Arbeitnehmer die Führung eines Arbeitsbuches vom 1. März an unerläßlich iſt. Für die übrigen Gewerbegruppen wird der Zeitpunkt, bis zu dem die in dieſen Ge⸗ werbegruppen tätigen Arbeitnehmer im Beſitze eines Arbeitsbuches ſein müſſen, noch bekanntgege⸗ ben. In Zweifelsfällen über die Zugehörigkeit zu den genannten Gewerbegruppen erteilt das Arbeits⸗ amt Mannheim, Fernruf Nr. 353341, Klinke 10, be⸗ reitwilligſt Auskunft. Das Arbeitsamt macht noch beſonders darauf aufmerkſam, daß Doppelausſtelungen von Arbeits⸗ büchern unbedingt vermieden werden müſſen. Zu dieſem Zwecke iſt vor Einreichung der Arbeitsbuch⸗ anträge durch die Betriebsführer jedes Gefolg⸗ ſchaftsmitglied zu befragen, ob es bereits an an⸗ derer Stelle(Arbeitsamt oder beim früheren Ar⸗ beitgeber) einen Arbeitsbuchantrag eingereicht hat. Für doppelt ausgeſtellte Arbeitsbücher iſt eine Ge⸗ bühr von 1/ zu entrichten. Eine Batterie ſchwerer Blitzkanonenſchläge unter⸗ bricht das bunte Spiel mit mächtigem Donner und dann wechſeln heulende Luftgranaten, Signalbom⸗ ben, Leuchtkugeln uſw. Seeſchlangen⸗Bomben wer⸗ den rund um den Friedrichsplatz geſchoſſen, ehe meh⸗ rere Batterien von Salutſchüſſen zu Ehren des Prinzen Karneval abgefeuert werden, die ihre Krö⸗ nung in mächtigen aufſteigenden Feuerkronen mit Blumenbukettauswurf finden. Kanonenſchläge aller Art und Größe ſteigern in ſchneller Reihen⸗ folge die Feuerkunſt zu einem neuen mächtigen Goldfeuer aus Batterien, die in dreifachen Höhen⸗ lagen Gold auswerfen und den im Hintergrund ſtehenden Waſſerturm verdecken werden. Eine Ver⸗ wandlungsbombe mit drei Kanonenſchlägen verkün⸗ det den Schluß dieſes großen Feuerwerks, zu dem die Inhaber von Zugprogrammen freien Zutritt haben. Die übrigen Zuſchauer müſſen zehn Pfennig entrichten, wenn ſie die Abſper⸗ rung durchſchreiten wollen. Was bietet die Faſtnachtsmeſſe? Wie ſchon berichtet, wird auf dem Meßplatz ge⸗ genwärtig die Faſtnachtsmeſſe aufgebaut, die einen weit größeren Platz beanſprucht als in den vergan⸗ genen Jahren. Dieſe Tatſache verdient um ſo mehr Beachtung, als es ſich durchweg um Schauſteller und ambulante Gewerbetreibende handelt, die in Mannheim ihren Wohnſitz haben. Wenn der Lenz ins Land zieht, dann ziehen auch dieſe Schauſteller wieder von Ort zu Ort durch das Land, um erſt im Herbſt nach Mannheim zurückzukehren. Nun ſind ſie auf der Faſtnachtsmeſſe noch einmal alle beiſammen, und man muß ſich wirklich über die Reichhaltigkeit der Unternehmungen wundern, die hier vertreten ſind. Außer 16 Zuckerſtänden und Waffelbuden fin⸗ det man vier Spielbuden, ſechs Schießſtände, eine Ballwurfbude, fünf Buden für Scherzartikel uſw., verſchiedene Händler mit Bauchläden, eine Druckerei, einen Photographenſtand, weiterhin acht Karuſſells, eine Autobahn, eine Kindereiſenbahn, drei Schiffs⸗ ſchaukeln und ſogar eine Steilwand, die oft nicht einmal auf einer großen Meſſe anzutreſſen iſt. Hoffentlich unterſtützen die Mannheimer durch regen Beſuch der am Samstag beginnenden Faſtnachts⸗ meſſe die einheimiſchen Gewerbetreibenden, die ſich dieſe Mühe gemacht haben, für vier Tage die Meſſe aufzubauen. Ein Holel wird zum Zirkus Die Verwandlung des Parkhotels Direktor Weil hat es ſich in dieſer närriſchen Faſchingszeit zum Ziel geſetzt, einmal 4 Tage lang ein Sarraſani zu ſein und verwandelte ſein Hotel in einen luſtigen Zirkus, der den vielverſprechen⸗ den Namen Lari Fari empfing. Geſtern abend hatte man Gelegenheit, die bunte, wundervoll hin⸗ gezauberte Faſchingspracht zu bewundern. Gar nicht wiederzuerkennen iſt das ganze Erdgeſchoß des Ge⸗ bäudes. Mit der dem Hauſe Weil eigentümlichen Regiefähigkeit für zünftige Karnevaliſtik iſt hier etwas wahrhaft Schönes und Elegantes entſtanden, das vom Faſchingsſamstag bis zum grauen Mor⸗ gen des Aſchermittwochs Gegenſtand der Bewunde⸗ rung aller Faſchingsjünger ſein wird. a Da gibt es eine Zirkuskaſſe, eine Manege mit wild bleckenden Raubtieren, einen idylliſchen Markt⸗ platz, auf dem ringsum die Wohnwagen der Artiſten ſtehen, einen Saal mit prächtigen Zirkuslogen, die kleine Kunſtwerke kunſtgewerblichen Könnens dar⸗ ſtellen. Es findet ſich ferner ein Raſtelli⸗ Zimmer, eine Südſee⸗Bar und endlich eine prächtige Steige⸗ rung der blendend ſchönen Dekoration: Die ſehr zirkusmäßig, mit vielen ſchönen Bildern aus dem Leben der fahrenden Leute geſchmückte Halle, allwo ſich eine Faſchingspantomime abspielen ſoll. Daß ſich übrigens in der Unterwelt des Hotels ein Ar⸗ tiſtenkeller befindet, ſei noch erwähnt. Damit auf all die ſchimmernde Pracht auch noch der nötige muſikaliſche Glanz fiel, wartete Meiſter Georg Dücker, der wie im vorigen Jahr auch für dieſe Faſchingszeit mit der Ankurbelung der Stim⸗ mung betraut wurde, und der den Mannheimern noch durch ſein luſtiges Gaſtſpiel aus der„Libelle“ bekannt iſt, mit einigen Koſtproben ſeiner komiſchen Kunſt auf. Auch ſeine blonde Tochter Urſula, ein noch ſehr junges, aber vielverſprechendes Talent am Kabaretthimmel, geſellte ſich dazu und bewies, daß ſie das Akkordeon, das Lieblingsinſtrument ihres Papas, faſt ebenſo glänzend meiſtert, wie dieſer ſelbſt. Es iſt nach allem dekorativen Geſchehen zu erwar⸗ ten, daß das Gaſtſpiel dieſes Zirkus„Lari Fari“ den gewünſchten Erfolg in unſerer Stadt finden wird. WI. Sorgt für Verufsnachwuchs Infolge des großen Andrangs zu der Ausſtellung „Sorgt für Berufsnachwuchs“ in der Kunſthalle Mannheim werden am kommenden Samstag und Sonntag die Oeffnungszeiten wie folgt feſt⸗ gelegt: Samstag, den 22. Februar, 10—13 Uhr und 14—17 Uhr; Sonntag, den 23. Februar, 11—17 Uhr durchgehend. Da die Ausſtellung am Sonntag geſchloſſen wird, verſäume niemand, die letzte Gelegenheit zur Be⸗ ſichtigung zu ergreifen. Eintritt frei. Die Abſtimmungsliſten für die Voertrauensratswahlen aufbewahren! Bei den vorjährigen Vertrauensratsabſtimmun⸗ gen ſind in verſchiedenen Fällen, in denen der Treu⸗ händer der Arbeit zur Entſcheidung über die Gültig⸗ keit der Abſtimmung angerufen worden war, Schwie⸗ rögkeiten dadurch entſtanden, daß die Unterlagen für die Abſtimmung nicht mehr vorgelegt werden konn⸗ ten. Der Reichsarbeitsminiſter weiſt infolgedeſſen darauf hin, daß die geſamten Unterlagen, alſo insbeſondere die Abſtimmungsliſten, die Stimm⸗ zettel und die Feſtſtellung des Abſtimmungsergeb⸗ niſſes von dem Führer des Betriebes, der nach dem Geſetz der Abſtimmungsleiter iſt, nach der Ab⸗ ſtimmung unter Verſchluß zu nehmen und ſorgfältig für die Dauer der Amtsperiode des Ver⸗ trauensrates aufzubewahren ſind. Einſicht oder Ueberlaſſung der Abſtimmungsunterlagen darf nur dem Treuhänder der Arbeit gewährt werden, der nach dem Geſetz über die ordnungsmäßige Bil⸗ dung der Vertrauensräte zu wachen hat. enen ze Keine Trachten bei Faſtnachtsveranſtaltungen! Auch im vorigen Jahre konnte man bei Faſtnachts⸗ veranſtaltungen da und dort die Beobachtung machen, daß Trachtenträger und Trachtenträgerinnen auf Bällen und in Faſtnachtsumzügen erſchienen. Trach⸗ ten haben mit Faſtnacht gar nichts zu tun! Daher gehören ſte weder auf Bälle noch in die Umzüge. Eure Kinder wollen Luft! Habt ihr ſchon die Mütter mit ihren modernen Kinderwagen bei ſchönem Wetter promenieren ſehen? Vom Kind iſt da kaum etwas zu ſehen und Luft kriegt es erſt recht keine. Denn der Wagen iſt mit einer Windſchutzſcheibe— ganz große Mode!— aus⸗ geſtattet, die nur einen winzig kleinen Spalt für die Luftzufuhr frei läßt. Mütter, eure Kinder wollen Luft, Luft und nochmals Luft. Ihr müßt euer Kind und nicht euren ſchönen Kinderwagen ſpazieren fahren! Kommt in die Mütterſchulkurſe und laßt euch be⸗ lehren über alles, was die Pflege des Kindes angeht. Anmeldungen zu den am 17. März, abends 8 Uhr, und 23. März, nachmittags 4 Uhr, begin⸗ nenden Kurſen nehmen wir jetzt ſchon entgegen. Ein Kurſus hat 12 Nachmittage oder Abende und er⸗ ſtreckt ſich auf 6 Wochen(alſo zweimal wöchentlich). Wir haben die Kurſusgebühr auf 5 Mark ermäßigt. Außerdem geben wir nachweislich Minderbemittelten nochmals Ermäßigung. Mütterſchule, L 9, 7/8, Fernruf 24988. Zahlen pon der Mannheimer Fürſorge Günſtiger als im Vorjahr In laufender Fürſorge(Barunterſtützung des Fürſorgeamts) befanden ſich nach dem Bericht des Statiſtiſchen Amtes über das letzte Vierteljahr 1935 Parteien: im Oktober 10 901(13 851); im No⸗ vember 10 921(18 668), im Dezember 11003(13 520). Unter den angeführten Parteien befanden ſich in den Berichtsmonaten 3955(7946) bzw. 3934(7525) und 3863(7254) wohlfahrtserwerbsloſe Parteien. Die Zahl der vom Arbeitsamt anerkannten wohl⸗ fahrtserwerbsloſen Perſonen betrug 3360(5692) bzw. 3248(5591) und 3293(5312). Die Geſamtzahl der in offener Fürſorge laufend bar unterſtützten Per⸗ ſonen belief ſich auf 23 977(31560) bzw. auf 24 065 (81 123) und auf 23 986(30 601); Ende Dezember 1935 entfielen auf 100 Einwohner noch 86,6(110,9) Unter⸗ 125 AHRE MATH EUS MUGdLLER A Extra-Auslese. L Jubilàumscuvẽe, 1928er Natur General- Vertteter: GEORG VOGEL Mannheim. Dammstr. 53 Feruspr. 51145 ſtützte. An Baraufwand für die laufend offen Unter⸗ ſtützten entſtanden im Berichtsvierteljahr 1248 790 (1 689 488) /, d. h. 26,1 v. H. weniger als im Vor⸗ jahr. In der Fürſorge des Stadtjugendamts ſtanden am Ende des Berichtsvierteljahres: hilfs⸗ bedürftige Minderjährige(in Familien und An⸗ ſtalten untergebracht) 2167(2265), Amtsmündel 2995 (3083), in Kinderhorten 719(725), in Schutzaufſicht 340(331), in Fürſorgeerziehung 473(394). An der Kinderſpeiſung nahmen durchſchnittlich 7300 (7955) Kinder teil. Beratungen fanden in den Be⸗ ratungsſtunden für Schwangere, Mütter, Säuglinge und Kleinkinder 13 472(13 804) ſtatt. Die dem Stadt⸗ jugendamt angegliederte Familienfürſorge erledigte 58 474(61 005), die Krankenhausfürſorge 1146(6285) Aufträge.— Von der Abteilung Tuberkuloſe⸗ fürſorge des Geſundheitsamtes wurden 1500 (2344) Fälle behandelt; 598(594) waren neu, dar⸗ unter 9(12) infektionsfähig. Weitere Senkung der Amlage zur Gebäudeverſicherungsanſtalt Der Staatsanzeiger veröffentlicht ſoeben eine Be⸗ kanntmachung des Miniſters des Innern, wonach die Umlage zur Gebäudeverſicherungsanſtalt für das Geſchäftsjahr 1935 auf 6 Pfg. von je 100 Mark Ver⸗ ſicherungsſumme feſtgeſetzt worden iſt. Gegenüber der Umlage des Jahres 1933 mit 10 Pfg. iſt damit eine Senkung der Umlage um 4 Pfg. und ge⸗ genüber der Umlage für 1934 mit 7 Pfg. um 1 Pfg. eingetreten. Dies bedeutet, daß für das Geſchäfts⸗ jahr 1935, gemeſſen an der Umlage des Jahres 1983, 40 v. H. weniger an Gebäudeverſiche⸗ rungsumlagen erhoben werden, welcher Betrag dann den einzelnen Hausbeſitgern verbleibt und für ihre eigenen Gebäude zur Verfügung ſteht. e Hohes Alter. Herr Friedrich mann,] 2, 16, wird heute 82 Jahre alt. ſchen ihm alles Gute. zn Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen heute die Eheleute Klavierbauer Heinrich Schneider und Ehefrau geb. Peters, Eichendorffſtraße 24. *. Kindermaskenball in der Neckarſtadt. Wenn der Vohmanns⸗Adl in der Neckarſtadt⸗Oſt etwas auf⸗ zieht, dann hat das immer eine beſondere Note. So war es auch bei dem erſten Kindermaskenball, der einen ſo ſchönen Verlauf nahm, daß die Wieder⸗ holung eine ungeheure Anziehungskraft ausübte, Die Räumlichkeiten reichten kaum aus, um die Menge der Kinder zu faſſen, die meiſt mit ihren Müttern gekommen waren, um einige frohe Stunden zu verleben. Die Kinder waren ſehr vergnügt, da es allerlei Ueberraſchungen gab. Vohmanns⸗Adl hatte ſelbſt die Oberleitung übernommen, und ſein Sprößling zeigte während der Ablöſung, daß er trotz ſeiner Jugend in die Fußſtapfen ſeines Vaters tritt. Die Maskenprämiierung bereitete den Preisrichtern einige Kopſſchmerzen, denn es waren ſehr viele ſchöne Masken da. Es fehlte auch nicht an Ge⸗ ſchenken aller Art, und ſo war die Freude der Kinder groß. Zim mer⸗ Wir wün⸗ 4. Seite Nummer 87 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 21. Februar 1936 Aus Baden Wiloweſtüberfall in einem Gaſthaus Zwei Banditen berauben den Wirt * Karlsruhe, 21. Febr. Als in dem Ort Wei⸗ ler bei Radolfzell am Mittwochabend Sonnenwirt Graf, nachdem die letzten Gäſte das Lokal verlaſſen hatten, zu Bett gehen wollte, wurde er, wie die Zei⸗ tung„Der Führer“ mitteilt, von einem fremden Manne, der vor dem Hauſe ſtand, gebeten, ſofort zu öffnen, um einen Arzt herbeizuruſen, da ſich außer⸗ halb des Ortes ein ſchwerer Motorradunfall zuge⸗ tragen habe. Graf öffnete ohne Bedenken, ging ans Telephon und ließ ſich mit dem Arzt, Dr. Förſter, verbinden. Während er durch die Leitung ſprach, kam ein maskierter Mann mit vorgehaltenem Revolver herein, der mit Hilfe eines Komplizen den nichtsahnenden Wirt überwältigte, die Telephonleitung durch⸗ ſchnitt und die Geldkaſſette erbrach, in der ſich etwa 80 Reichsmark befanden. Es gelang dann den beiden, zu entkommen, nachdem ſie ihren Rückzug durch drohende Revolver geſichert hatten. Anf Umwegen gelang es dann, die Radolfzeller Gendarmerie zu benachrichtigen, die, am Ort des Ueberfalls angelangt, ſofort die Staatsanwaltſchaft Konſtanz in Kenntnis ſetzte. Zwei Todesopfer einer Liebestragödie „ Untergrombach b. Bruchſal, 20. Februar. Ein entſetzliches Unglück iſt über eine hieſige Familie hereingebrochen. Der hier anſäſſige 32 Jahre alte Wilhelm Hog, ein verheirateter Mann und Vater von zwei Kindern, hat im Flur des Hauſes Nollen⸗ dorfſtraße 20 in Berlin⸗Schöneberg am Mittwoch früh 5 Uhr die um 12 Jahre jüngere Hildegard Dubiauſky durch einen Piſtolenſchuß in die Schläfe getötet und ſich dann ſelbſt durch einen Schuß in den Kopf entleibt. Zu der furchtbaren Tat wird bekaunt, daß Hotz über Weihnachten auf Urlaub in Berlin weilte und bei dieſer Gelegenheit die Dubianſky kennen lernte. Die beiden traten miteinander in Briefwechſel und Hotz erklärte wiederholt, daß er die Freundin hei⸗ raten wolle. Das Mädchen verhielt ſich jedoch ab⸗ lehnend, was Hotz veranlaßte, neuerdings nach Ber⸗ lin zu fahren und ſich mit der D. auszuſprechen. Da ſie bei ihrer Abſage verblieb, kam es zu dieſer ſchrecklichen Tat. Der role Hahn Wieder zwei Scheunen niedergebraunt * Walbdſtetten bei Buchen, 21. Febr. Um 3 Uhr morgens wurde die Einwohnerſchaft durch Feuer⸗ alarm aufgeſchreckt. Es brannte in der Scheune des Landwirts Fritz Müller. Das gefräßige Element ergriff auch die benachbarte Scheune des Gregor Löffler. Die beiden Gebäulichkeiten wurden ein Raub der Flammen. Während das Vieh gerettet werden konnte, ſind Wagen, landwirtſchaftliche Ma⸗ ſchinen und Geräte ſowie die Futtervorräte durch das Feuer bernichtet worden. unbekannt. Christl und Rudi Cranz befördert * Karlsruhe, 20. Febr. Die Gebietspreſſe der badiſchen Hitlerjugend teilt mit: Auf Grund ihrer außerordentlichen Leiſtung bei den 4. Olympiſchen Winterſpielen in Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen hat der Reichsjugendführer die Jung⸗ mädelſcharführerin Chriſtl Cranz zur Gru p⸗ penführerin befördert. Desgleichen hat der Gebietsſührer der badiſchen Hitlerjugend den Führer der Schi⸗Kameradſchaft in⸗ nerhalb der Gefolgſchaft 6/113 Rudi Cranz auf Grund ſeiner olympiſchen Erfolge zum Scharf ü h⸗ rer ernannt. Sonutagsrückfahrkarten zum Heidelberger 0 Faſchingszug * Heidelberg, 20. Februar. Aus Anlaß des großen Faſtnachtszuges in Heidelberg geben die Bahnhöfe der Reichsbahndirektion Karlsruhe im Umkreis von 75 Kilometer am Dienstag, dem 25. Februar, Sonn⸗ tagsrückfahrkarten(auch blanko) mit eintägiger Geltungsdauer von 0 Uhr bis 24 Uhr(ſpäteſter An⸗ tritt der Rückfahrt) nach Heidelberg aus. * Heddesheim, 19. Februar. In einem Garten unweit der elterlichen Behauſung hat ſich geſtern früh ein 28fähriger lediger Landwirtsſohn von hier erhängt. Der Beweggrund zur Tat iſt unbe⸗ kannt. UI Lützelſachſen, 20. Febr. Bei der vorgenomme⸗ nen Verpachtung der hieſigen Gemeindejagd wurde Kaufmann Gries von Wieblingen Jagdpächter. * Rheinfelden, 20. Februar. Im Strandbad Rheinfelden ertrank am Sonntag der 39jährige Jakob Lehmann aus Baſel. Wie die„Deutſche Bodenſee⸗Zeitung“ berichtet, wurde der Ertrunkene, ein guter Schwimmer, im Scherz von ſeinen Kameraden ins Waſſer geworfen und ſank unter, ohne noch einmal hochzukommen. Sofort angeſtellte Nachforſchungen blieben erfolglos. U Viernheim, 21. Febr. Bei außerordentlich ſtarker Beteiligung fand im Saale„Zum Ratskeller“ die erſte diesjährige Bauernverſammlung ſtatt. Ortsbauernführer Roos hieß in ſeinen Be⸗ grüßungsworten Bürgermeiſter Bechtel, Orts⸗ gruppenleiter Franke ſowie die erſchienenen Be⸗ rufskollegen beſonders willkommen. Als erſter Red⸗ ner ſprach ein Vertreter der Konſervenfabrik Doſ⸗ ſenheim über den Anbau von Bohnen in der hieſi⸗ gen Gemarkung.— Ueber den Anbau von Ge⸗ ſpinſtpflanzen, insbeſondere von Flachs, um die Rohſtoffverſorgung des deutſchen Volkes ſicherzuſtellen, ſprach Beigeordneter Julius Blaeß. Nach einer Verfügung der Kreisbauernſchaft Hep⸗ penheim ſind in Viernhein 75 Ar Flachs anzu⸗ bauen, die an ſämtliche bäuerlichen Betriebe zur Verteilung gelangen.— Die Anpflanzung von Obſtbäumen längs der Feldwege ſoll im Intereſſe der Einheitlichkeit fachmänniſch unter Vei⸗ tung der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau ge⸗ ſchehen. Bürgermeiſter Bechtel machte hierzu grund⸗ sätzliche Ausführungen.— Eine Erhöhung des Tabak⸗ Kontingents für Viernheim kommt in dieſem Jahre nicht in Frage. Die Brandürſoche iſt — Starke Förderung des Gemeinschaftsgedankens im rheinischen Karneval 7 44 8 64⁴ ö 40 %. Ddeseldenf Die Mainzer und Dùsseldorfer Narren besuchten sich gegenseitig und schwuren ewige Treue Der letzte Bericht über die Mainzer närriſchen Exeigniſſe wurde mit der Mitteilung abgeſchloſſen, daß der Beſuch der Mainzer Narrhalle⸗ ſen in Düſſeldorf bevorſtand. Die Fahrt wurde im Großkraftwagen zurückgelegt. Beteiligt waren außer acht Komiteemitgliedern des Mainzer Karneval⸗Vereins Beigeordneter Dr. Schloi⸗ mann und Dr. Hallier von der Stadtverwaltung und die Offiziere der Ranzen⸗ und Prinzengarde. Als am Samstag, dem 1. Februar, Köln erreicht wiro, iſt die Nacht bereits hereingebrochen. In Benrath, dem etwa elf Kilometer vor Düſſeldorf gelegenen Vorort, verſperren plötzlich zwei Geſtal⸗ ten den Weg mit dem Ruf:„Halt, ihr Meenzer, bis hierher und nicht weiter!“ Es ſind Gardiſten der Düſſeldorfer Bürgerwehr. Das zu Ehren der Main⸗ zer angeſtrahlte Benrather Schloß, ein Rokoko⸗ Schatzkäſtchen, taucht aus dem nächtlichen Dunkel auf. In die Klänge des Narrhalleſenmarſches miſcht ſich der Willkommensgruß der Benrather Glocken, die den Sonntag einläuten. Vor der großen Schloß— freitreppe iſt feierliche Begrüßung durch Direktor Wülfing, der ſich mit Vertretern der Düſſeldorfer Karnevalsgeſellſchaften und der Prinzengarden hier verſammelt hat. Beigeordneter Dr. Schloi⸗ mann nimmt den Ehrentrunk der Stadt Düſſeldorf entgegen. Nach weiteren Auſprachen und einer kur⸗ zen Beſichtigung des Schloſſes wird die Fahrt nach Düſſeldorf fortgeſetzt. Der Treueſchwur im Rathaus Das Düſſeldorfer Rathaus hat ſeine Wände mit närriſchen Fahnen, Wahrzeichen und Luftſchlangen verziert. Oberbürgermeiſter Dr. Wagenführ ruft im Feſtſaal des Rathauſes:„Was für einen präch⸗ tigen Glanz bringt Ihr hier in dieſes Haus! Seid herzlich willkommen und habt Dank, daß Ihr den Weg gefunden habt, der nicht fret von Hinderniſſen wir!“ war. Daß Ihr gern gekommen ſeid, wiſſen Es iſt nicht möglich, auf alle Einzelheiten dieſes Begrüßungsaktes einzugehen. Aber wir wollen doch nicht unterlaſſen, zu erwähnen, daß dem Oberbür⸗ germeiſter das bekannte Gemälde überreicht wurde, das den Mainzer Karneval am Roſenmontag dar⸗ ſtellt, ſerner die närriſchen Wahrzeichen Weck, Worſcht und Woi. In einem Lokalſtück wird das Städtebündnis feierlich geſegnet.„Braut“(Philipp Kepplinger, der Staatsſekretär des Mainzer Carneval⸗Vereins) und„Bräutigam“(Leo Staz, der Führer der Düſſeldorfer Prinzengarde) ver⸗ ſichern ſich weiterhin unwandelbarer Treue. Unter allgemeinem Jubel ſpricht der in dem Stück mit⸗ wirkende Paſtor:„Möge der Segen dieſer Ehe ſo lange dauern, als Karneval am Rhein gefeiert wird!“ Weitere Ehrungen beenden den Begrüßungs⸗ akt. Am Sonntagabend hielt die Große Düſſel⸗ dorfer Carnevalgeſellſchaft in der ſtädti⸗ ſchen Tonhalle eine Damenſitzung ab. Der „Mainzer Anzeiger“ ſtellt feſt, daß es zweifellos der Höhepunkt der Sitzung war, als unter den Klängen des Narrhalleſenmarſches die Komiteemitglieder des Mainzer Carneval⸗Vereins, die Generale und Offi⸗ ziere der Mainzer Prinzen⸗ und Ranzengarde, be⸗ gleitet von der blauweißen und votweißen Prin⸗ zengarde der Stadt Düſſeldorf, in den Saal ein⸗ zogen, in dem minutenlang tauſendfach der Helaruf erſcholl. Und es war ein unvergeßliches Bild, als die Mainzer Garden mit ihren Düſſeldorfer Freun⸗ den auf der Bühne Platz genommen hatten, die Mainzer Komiteemitglieder aber die Stühle mit den Düſſeldorfer Amtsbritdern teilten. Seppel Glückert, der das Protokoll verlas, feierte wieder Triumphe. Er durfte ſich den höchſten Or⸗ den, den die Düſſeldorſer„Große“ zu vergeben hat, anſtecken: den Orden vom„mutigen“ Büttenredner, der wie alle Düſſeldorfer Orden ſeinen Wahlſpruch hat:„Das, was man gerade herausſagt, das ſoll man keinem krumm nehmen!“ Der Gegenbeſuch der Düſſeldorfer Der Gegenbeſuch, den die Düſſeldorfer den Main⸗ zern am Sonntag, dem 16. Fehruar, abſtatteten, ge⸗ ſtaltete ſich zu einem Triumphzug der Gäſte. Ueber⸗ all brandete den Düſſeldorfern der närriſche Jubel entgegen. Die Helaurufe wollten kein Ende neh⸗ men. Durch das Spalier ſämtlicher Mainzer Gar⸗ den wurden die Gäſte in den Weißen Sagal des Kur⸗ fürſtlichen Schloſſes geleitet, der im vollen Glanze der. Feſtbeleuchtung erſtrahlte. Oberbürgermeiſter Dr. Barth erinnerte in ſeinen Begrüßungsworten an den Empfang in Düſſeldorf, um zu betonen, daß die Karnepalsehe, wenn auch noch jung, ſo doch ewig ſein möge, wie der Vater Rhein, das Band, das die beiden ſchönen Städte verbinde. Düſſeldorf und Mainz hätten ſo viel gemeinſam, nicht nur den Rhein, ſondern auch den Frohſinn und die Treue. Und daß dieſe Treue allezeit bleibe, darauf trank der Oberbürgermeiſter mit einem dreifachen Helau! Der Direktor des Propagandaamtes der Stadt Düſſeldorf, Wülfing, der auch im Namen des in letzter Minute durch Erkrankung am Er⸗ ſcheinen verhinderten Oberbürgermeiſters Dr. Wa⸗ genführ erwiderte, machte ſich zum Sprecher der ge⸗ ſamten Düſſeldorfer Bevölkerung und der in den vertretenen Vereinen zuſammengeſchloſſenen Karne⸗ valiſten. Er unterſtrich insbeſondere den überaus herzlichen Empfang und gab der Erwartung Aus⸗ druck, daß die Ehe zwiſchen Düſſeldorf und Mainz zeigen möge, wie zwei Städte, die mit den Herzen der Bevölkerung verbunden ſeien, ſich im Karneval gefunden haben. Präſtdent Bender antwortete im Namen des Ko⸗ mitees des Mainzer Carnevals⸗Vereins und der Garden und Vereine. Der Düſſeldorfer Prinz unter⸗ ſtrich die Worte des Präſidenten. Und dann tauſchte man Bruderkuß und Orden. Auch die Düſſeldorfer Prinzeſſin Venetia⸗Lieſelotte I. und Oberbürger⸗ meiſter Dr. Barth ſchmückten ſich gegenſeitig mit dem höchſten Narrenehrenzeichen. Am Nachmittag füllte wieder die Herren⸗ ſitzung die Stadthalle bis auf den letzten Platz. Präſident Bender begrüßte die Rieſenverſamm⸗ lung in der gewohnten Weiſe mit witzigen Verſen, von denen wir folgende wiedergeben: Was rennt das Volk, was wälst ſich voller Freude Die Gaſſen fort in endlos⸗langem Trupp? 's iſt Fremdenſitzung in der Stadthall' heute Und närr'ſcher Hochbetrieb in der„gut Stubb“. Sie geh'n bei uns jetzt in die Lehre, Von Ueberſee, wie aus der Nachbarſchaft. Ein jeder trachtet emſig, daß er mehre Aus unſ'rer Quelle ſeiner Freude Kraft. Aus jedem Erdteil nahen Abgeſandte Ob uns auch fremd iſt ihrer Zunge Laut. Und ſtreben heiß nach ſüßer Herzensbande Und werben um Moguntia als Braut. Und trotzdem werden wir nicht eiſerſüchtig, Oh nein, es freut uns, daß man ſie ſo liebt; Wir alle wiſſen's, ſie bleibt heimattüchtig, Ob ſie auch Herz und Hand gar vielen gibt, Haubenſitzung— eine Mainzer Neuheit! Der Mainzer Carneval⸗Elub, deſſen Elferrat der Damen⸗Fremdenſitzung des„Feuerio“ beiwohnte, hat eine Neuheit eingeführt, die, wie der „Mainzer Anzeiger“ betont, Tradition werden wird, weil die ausgelaſſene Stimmung, die von ihr aus⸗ geht, unwiderſtehlich, ihr Humor ſo friſch und un⸗ gezwungen iſt, daß man ſchon ein unverbeſſerlicher Philiſter ſein muß, um ſich ihm nicht ganz hinzu⸗ geben. In einer ſolchen Haubenſitzung— es wurden ſchon zwei abgehalten— ſitzen die Herren Hicht⸗ gedrängt im Schmuck ihrer Hauben, die alle mög⸗ lichen Formen aufweiſen. Da ſind kleine zierliche Spitzenhäubchen neben großen, repräſentativen „Behauptungen“, die gerade noch Naſe, Mund und Augen freilaſſen. Da prangen weiße mollige Schlaf⸗ mützen neben federgeſchmückten, farbigen Turbanen. Goldenes Jubiläum der„Garde der Prinzeſſin“. Am 8. Januar 1886 wurde die„Mainzer Prinzeß⸗ garde“, ſeit dem Jahre 1933 unter dem Namen „Garde der Prinzeſſin“ bekannt, gegründet. Die ſchmucke Uniform, von dem damaligen Kommando⸗ Mitglied, heutigen Alterspräſidenten Valentin Röſſch, entworfen, hat ihr Ausſehen bis heute kaum Aus der Pfalz Mit dem Kopf durch die Winoͤſchutzſcheibe Tödlicher Verkehrsunfall bei Oggersheim * Oggersheim, 21. Febr. Am Mittwochabend ereignete ſich auf der Feruverkehrsſtraße Ludwigs⸗ hafen— Oggersheim ein tödlicher Verkehrs⸗ unfall. Der mit ſeinem Fahrrad auf dem Heimweg befindliche Arbeiter Wilhelm Kir ſch, wohnhaft in der Streicherſtraße, wurde von einem in gleicher Richtung fahrenden Perſonenkraftwagen aus Bad Dürkheim von rückwärts angefahren, über den Küh⸗ ler des Wagens mit dem Kopf durch die Windſchutzſcheibe und beim Anhalten des Wa⸗ gens gegen einen Straßen bahnmaſt geſchleudert. Da⸗ bei trug er einen Schädelbruch davon, der den ſofor⸗ tigen Tod herbeiführte. Kirſch war jungverheiratet und Vater eines Kindes. Gaswerk Zweibrücken an das Ferngasnetz angeſchloſſen ol. Zweibrücken, 19. Februar. Das Rohrnetz der Gasfernverſorgung Ac hat nunmehr, von Homburg über Kirrberg und den Kreuzberg kommend, das Ge⸗ lände des ſtädtiſchen Gaswerkes erreicht, das damit praktiſch an die Ferngasverſorgung angeſchloſſen iſt. In 150 mm Weite münden die Rohre in die Behälter: Am geſtrigen Tage wurde die geſamte Leitung vom Werk bis auf die Abzweigung in der Nähe des Bom⸗ bacherhofes auf Druckfeſtigkeit geprüft. Die Verſor⸗ gung Zweibrückens mit Ferngas wird in etwa vier⸗ zehn Tagen erfolgen. * Ludwigshafen, 20. Febr. Die Reichs bahndirek⸗ tion Ludwigshafen teilt mit: Ab Montag, den 24. Februar, werden, die Güterzüge 9602/9603 zwi⸗ ſchen Bundenthal und Hinderweidenthal zur Per⸗ ſonenbeförderung freigegeben und verkehren mit Halt auf allen Unterwegsbahnhöfen wie folgt: Bun⸗ denthal ab 7,30 Uhr, Hinterweidenthal an 8,25 Uhr; Hinterweidenthal ab 8,40 Uhr, Bundenthal an.27 Uhr. * Neuſtadt a.., 19. Febr. Auf Grund von Be⸗ ſprechungen zwiſchen dem Vorſitzenden des Landes⸗ fremdenverkehrsverbandes Saarpfalz und der Wirt⸗ ſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsge⸗ werbe, Bezirksgruppe Saarpfalz, wurden neue Schritte gegen die Auswüchſe des pfälziſchen Straußwirtſchaftsweſens bei der Gauleitung und beim bayeriſchen Wirtſchaftsminiſterium eingeleitet. *Kaiſerslautern, 19. Februar. Die Landes⸗ baubrnſchaft teilt mit: Der Reichsbauernführer hat unter dem 6. Februar 1936 mit ſofortiger Wirkung beſtimmt, daß die Landesbauernſchaft Pfalz⸗Sagar nunmehr die Bezeichnung Landesbauernſchaft Saarpfalz und die bisherige Kreisbauernſchaft Saarlouis die Bezeichnung Kreisbauernſchaft Saarlautern erhält. f Herr Wiegand merklich verändert. Die Garde beging ihr Jubiläum durch eine Damenſitzung im„Frankfurter Hof“, bei der eine Anzahl Geſchenke überreicht wurde. Alterspräſident Röſch und das ſeit 50 Jahren aktiv mitwirkende Ehrenmitglied Wilhelm Pauli konn⸗ ten ein kunſtvoll ausgeführtes Diplom entgegen⸗ nehmen. Als wir am 12. Januar auf dem Brand das Eintopfeſſen einnahmen, ſaß uns ein altes Männchen in der Uniform eines Offiziers der „Garde der Prinzeſſin“ gegenüber. Mit Stolz zeigte der Veteran der Garde auf eine von einem Lorbeer⸗ kranz umgebene goldene„50“ am Dreiſpitz, als wir ihn fragten, wie lange er denn ſchon bei der Garde ſei. 52 Jahre, war die Antwort des 72jährigen. Das iſt Faſchings⸗Ueberlieferung! Jetzt iſt der einz'ge Trumpf Humor! Heinrich Bender, der Präſident des Mainzer Carneval⸗Vereins, befaßte ſich in einer der Damen⸗ ſitzungen in der Stadthalle mit der ſport⸗ treibenden Frau, indem er folgende Verſe vortrug: Die Damen ſind des Glückes Hort, Sind unſ'rer Liebe Ruhekiſſen, Doch ach, ſie ſchwärmen nur von Sport Und wollen nichts vom Haushalt wiſſen. Einſt frug man ſeine künft'ge Braut: „Mein liebes Kind, kannſt du auch kochen?“ Heut' man auf ganz was and'res ſchaut Und fragt:„Haſt du auch ſtarke Knochen?“ So hat ſich alles umgekehrt, Nur noch das Weib iſt uns willkommen, Das dreimal ſchon und unverſehrt Erfolgreich den Kanal durchſchwommen. Olympiaſiegerin muß ſie ſein Im Laufen, Ringen, Boxen, Fechten, Denn ſolche Frauen ſind allein Zum Eheſtande noch die rechten. So iſt es wirklich, auf mein Wort. Verpönt iſt alles, was da ſchwächlich. Ganz obenan, da ſteht der Sport. Der Haushalt, der iſt nebenſächlich. Doch heut' im närriſchen Getrieb', Woll'n wir nicht ſchelten oder klagen Heut' haben wir uns alle lieb, Heut' wollen wir uns gut vertragen, Die Faſtnacht ſteht in vollem Flor, Jetzt laßt den Sport einmal beiſeite, Jetzt iſt der einzige Trumpf Humor! Er geb' uns freundlich das Geleite.⸗ Köln im Faſching Ueber den Mainz⸗Düſſeldorfer Verbrüderungs⸗ feſten darf Köln nicht ganz vergeſſen werden. Auch die Kölner Karnevaliſten und die vielen Fremden, die alljährlich in dieſe Faſchingshochburg eilen, haben ſchon eine Fülle von glänzend verlaufenen Zuſam⸗ menkünften hinter ſich. Beſonders erwähnenswert iſt die Jubelſitzung, die die Prinzengarde an⸗ Kurhaus 5 ea Sdbori 1 ung Hundsee K Gensgliehteit Basthof im Schwarzwald, 900 m Erholung läßlich ihres dreißigjährigen Beſtehens im Gür⸗ zenich, der Kölner„guten Stubb“, abhielt. Die ruhmreiche Geſchichte und die Verdienſte der Garde um den„Faſteleer“ kamen in der Jubelſitzung ein⸗ drucksvoll zum Ausdruck. Daß die Garde ihr An⸗ ſehen noch verſtärkt hat, verdankt ſie vornehmlich ihrem Präſidenten Thomas Lieſſe m, der zu den führenden Perſönlichkeiten im Kölner Karneval ge⸗ hört. Der Gemeinſchaftsgedanke trat beſonders ſtark in Erſcheinung durch die Sitzung einer ganzen Reihe von Karnevalgeſellſchaften: Altſtädter, Fidele Zunftbrüder, Reiterkorps Jan de Werth, Luftflotte, Große Mülheimer, Große Kalker, Huſarenkorps und Uhu. Und nun rüſtet Köln wie Mainz zum Roſenmontagszug. Sch. Brief aus Lampertheim A Lampertheim, 20. Febr. Zur letzten Ruhe getragen wurde hier unſer Mitbürger Valentin Kraus 1. Ein großer Trauerzug folgte ſeinem Sarge. Pfarrer Anthes würdigte das Leben des Verſtorbenen. Er hatte nahezu 20 Jahre auf der Stätte der Toten als Friedhofwart ſeines Amtes gewiſſenhaft verwaltet.— In Hüttenfeld fan⸗ den in letzter Zeit verſchiedene Vorträge zur För⸗ derung der 2. Erzeugungsſchlacht ſtatt. Auch die Ortsbäuerin, Frau Marie Ehret, hatte die Bau⸗ ersfrauen um ſich geſchart, um ihnen ihre Aufgaben in der Erzeugungsſchlacht mitzuteilen. Sie gab An⸗ weiſungen über die richtige Fütterung der Hühner. Die Verſammlung war ſehr gut beſucht und bewies, daß alle Bauersfrauen mithelfen wollen am Auf⸗ bauwerk des Führers. Die Ortsbäuerin zeigte ſich erſtmals in ihrer kleidſamen Bauerntracht. Dieſe fand den ungeteilten Beifall der Beſucherinnen, ſo daß man annehmen darf, daß ſich dieſe Kleidung bald allgemein einbürgern wird. Ortsbauernführer Wiegand ſprach daun noch über Schweineauf⸗ zucht und Schweinemast. In einer Verſammlung der Männer, die ebenfalls gut beſucht war, ſprach über Flachsanbau, Geländevertei⸗ lung und Geldbeſchaffung.— Der wilde Ver⸗ kauf von Pfefferminztee hat in der letzten Zeit einen Umfang angenommen, daß ſich die Po⸗ lizei genötigt ſieht, darauf hinzuweiſen, daß die Teec⸗ verkäufer innerhalb des Hauſiergewerbes einer Fachſchaft angehören müſſen. Die Polizei wird von jetzt ab gegen dieſe„wilden Hauſierer“ unnach⸗ ſichtlich einſchreiten. N Aus Es auf die wie ſie alten ſittliche tungsa brecher Sexual Verſchi „erklär den Be möglich es, daß pätmit der al 1 kung: Vater⸗ ſolches allwo l wird, f einem anſtatt Waſſer Die derts gerichte Dieſes damit auf Er mit ei unterb! Ung taten 1 desglei gen w Pfähle geſtufte kanen. barer andere Strafv arme „auf e unvern Bei ſtrafe der gut auf die entſpri⸗ empfin urteil, wiſſern Wahrſe digen“ tigſten es nich blaſen „ſeine wer ka nicht d netzen? „Keſſel die Pa waagre ſchuldi⸗ 1 Die 1 J der R Heere umſtär Erſchie 5 — recht nen ſi am E ſteht. iſt die Geſche Grote — — Joclesstaage · ine sau§ Open aus der Geschichte der Hinrichtungen— Vom Kreuz und Schierlings- becher zur Guillotine Es iſt recht aufſchlußreich, einmal einige Blicke auf die Ahndung todeswürdiger Verbrechen zu tun, wie ſie bei verſchiedenen Völkern geübt wurde. Den alten Germanen beſtätigt bereits Tacitus eine ſittliche Feinfühligkeit in der Wahl der Hinrich⸗ tungsart. Er erwähnt, daß man politiſche Ver⸗ brecher an dürren Bäumen aufhängte, Feiglinge und Sexualverbrecher aber im Moor erſtickte.„Dieſe Verſchiedenheit“, berichtet der römiſche Schriftſteller, „erklärt ſich daraus, daß Verbrechen zum abſchrecken⸗ den Beiſpiele ſichtbar beſtraft, Schandtaten dagegen möglichſt verhüllt werden ſollten“. Intereſſant iſt es, daß dieſe Denkart ſich lange erhielt. Der deutſche ſpätmittelalterliche Juriſt Carpzow noch berichtet von der als ſehr ſchwere Strafe empfundenen Erträn⸗ kung: dieſe Methode„iſt praktierlich in Laſtern des Pater⸗, Mutter⸗, Kinder⸗ und Gheleutemopdes, damit ſolches Laſter umſoviel weniger geſchehen möge, allwo dann gemeiniglich die Urteilsformel gebrauchet wird, daß X. von wegen ſeines Verbrechens ſamt einem Hunde, Hahnen, Schlange und einer Katze, anſtatt eines Affens(!) in einen Sack geſteckt, ins Waſſer geworfen und ertränkt werden ſolle.“ Die„Tyroliſche Landordnung“ des 17. Jahrhun⸗ derts erwähnt, daß gewiſſe Verbrecher„mit Brand gerichtet und zu Pulver verbrannt werden“ ſollen. Dieſes„Pulver“ ſtreute man in fließendes Waſſer, damit„ſogar die Aſchen eines ſo ruchloſen Menſchen auf Erden nicht mehr gelitten werde, ingleichen da⸗ mit eine und andere Teuffliſche Hexen⸗Bannerey unterbleibe“. Ungemein ſchwer wurden im Mittelalter Mord⸗ aten und Mordverſuche am Landesherren geahndet, desgleichen Religionsfrevel. Beſondere Verſchärfun⸗ gen waren das Reißen mit glühenden Zangen und Pfählen, ſowie Vierteilen. Das Rädern batte eine geſtufte Rangordnung mit mehr oder weniger Schi⸗ kanen. Das alles iſt rauh und roh. Um ſo ſonder⸗ barer erſcheint es, daß es neben dieſen Qualen eine andere, nur unter ethiſchen Geſichtspunkten wirkſame Strafverſchärfung bei der Hinrichtung gab. Der „arme Sünder“, wie man allgemein ſagte, wurde auf einen Schleiffen(Schlitten) geleget und durch unvernünftige Tiere an die Richtſtatt geſchleifet.“ Bei der Unmöglichkeit, eine vollzogene Todes⸗ ſtrafe nach Erkenntnis eines Juſtizirrtumes wie⸗ der gutzumachen, legte man von jeher größten Wert auf die Beweiskraft der Zeugniſſe. So entspricht es an ſich ganz dem Rechtsgefühl religiös empfindſamer Zeiten, wenn man durch das Gottes⸗ urteil, durch das„Ordal“, die Beweisführung ge⸗ wiſſermaßen dem Herrgott überträgt. Wie wenig Wahrſcheinlichkeit aber dieſe„Ausleſe des Schul⸗ digen“ in ſich trug, lehre uns ein Blick auf oͤie wich⸗ tigſten Ordal⸗Arten. Da iſt die„Feuerprobe“. Iſt es nicht anzunehmen, daß die„verräteriſchen“ Brand⸗ blaſen eher auftreten als wegbleiben, wenn man eine Hände für etwas ins Feuer legt?“ Oder wer kann über 9 glühende Pflugſcharen gehen, der nicht den„Trick“ kennt, vorher die Sohlen zu be⸗ netzen? Unendlich primitiv neben„Eiſenprobe“ und „Keſſelfang“ iſt doch auch das„Kreuzordal“, bei dem die Parteien wie gekreuzigt ſtanden. Wer zuerſt die waagrecht ausgeſtreckten Arme ſinken ließ, war schuldig. Die„Kreuzigung“ war eine Hauptſtrafe der Römer. Sie trat ſonderbarerweiſe gerade im Heere in Erſcheinung, obwohl man ſonſt weniger umſtändliche Verfahren für den Feldzug— heute Erſchießen— bevorzugt. Hatte ein ganzer Truppen⸗ und zum Elektrostuhl teil Mangel an Mut bewieſen oder gar gemeutert, ſo wählte man durch die„Zehntung“, die Dezimie⸗ rung, die Strafopfer aus. Diejenigen Mannſchaften, die das zehnte, zwanzigſte, dreißigſte Los zogen, wurden ans Kreuz geſchlagen. Vielleicht traf dieſes Los oft gerade die Unſchuldigſten. Was verſchlug's! Es kam hier mehr auf die Abſchreckung der Ueber⸗ lebenden an als auf Gerechtigkeit gegenüber den Hingerichteten. Im Orient war und iſt es vielfach Brauch, Verbrecher oder Entgleiſte höherer Rang⸗ ſtufen die ſſeidene Schnur“ zur Selbſterhängung zu ſchicken. So war des Deſpoten Hand ſelbſt nicht beſudelt. Gleichen Gedanken entſpricht auch die Verabrei⸗ chung des Schierlingsbechers bei den orten⸗ taliſch beeinflußten Griechen. Arabiſche Wüſten⸗ ſtämme graben heute noch— lieber als daß ſie die Tötung ſelbſt vollziehen— den gefeſſelten Verurkeil⸗ ten bis über die Schulter in den Sand ein und laſſen die Raubtiere die Hinrichtung durchführen. Rudolf Stratz berichtet, wie die Tuaregs in Nordafrika eine Spionin inmitten eines noch trockenen Flußbettes ausſetzten und ſtreng bewachten, bis die brauſenden Fluten der Regenzeit vernichtend talab rollten. In Japan war es hingegen ein Vorrecht der ritter⸗ lichen Samurai, nach dem Todesurteil das„Hara⸗ kiri“, das Bauchaufſchlitzen, ſelbſt üben zu dürfen, indes ein Freund nach dem grauſigen Schnitte den Tod durch Hauptabſchlagen erleichterte. Viel ſtärker als bei den genannten Völkern, die ſich letzten Endes um die Protzedur der Hinrichtung „herumzudrücken“ ſuchen, blieb der Charakter der „Todesſtrafe als einer ſozialen Opera⸗ tion“ bei den germaniſchen Völkern gewahrt. Ehe⸗ dem war es die ganze Gerichtsgemeinde, die an der Vollſtreckung mitwirkte und die Hinrichtung— 3. B. das„Ins⸗Moor⸗Treiben“— ausführte. Später traf dieſe peinliche Pflicht den jüngſten Schöffen, ſchließlich den„Freimann“, den Scharfrichter. Ein Gegenſtück zu jener Gemeinſchafts⸗ Hinrichtung iſt natürlich das aus der Bibel bekannte„Steinigen“, auch eine Vollſtreckung der ſozialen Gemeinſchaft am Sozialſünder. Im engeren Sinne als ſoziale Hin⸗ richtung darf es auch gelten, wenn man die Ver⸗ nichtung des Mörders als„Blutrache“ der Sippe überläßt, wie es heute noch mancherorts geſchieht. Die neueren Hinrichtungsmethoden verſuchen im Gegenſatz zu mancher altertümlichen Art das pein⸗ liche Verfahren möglichſt abzukürzen. Geradezu der eiilgen„Maſſenarbeit“ diente die Guillotine, die ſchon vor der franzöſiſchen Revolution, wo Dr. Guillotin ſie verbeſſerte, als deutſcher„Hobel“, als„welſche Falle“ und als engliſche„mai“ Vorläufer an Fall⸗ beilen gehabt hatte. Das modernſte, wenn auch an⸗ ſcheinend noch keineswegs ganz vollkommene Hinrich⸗ tungsmittel, den elektriſchen Stuhl, kennen längſt nicht alle US A⸗Staaten. Vielerorts benutzt man noch den Strang, in Nevada und Oklahama aber Giftgas⸗ kammern. Caruſo unter Verſchluß Mit ganz beſonderer Vorſicht werden in dem Archiv der Pariſer Oper, das auch Stimm⸗ muſeum genannt wird, eine Anzahl von Grammo⸗ phonplatten aufbewahrt. Es handelt ſich um die erſten Aufnahmen von den bedeutendſten Sängern früherer Tage Dieſe Grammo⸗ phonplatten wurden vor 30 Jahren von einer Geſell⸗ ſchaft geſtiftet, die gleichzeitig die Beſtimmung traf, daß dieſe Schallplatten erſt nach einem Jahrhundert, So feiert Nizza ſeinen Karneval In Nizza hat der Karneval ſeinen Einzug gehalten, die Straßen der Stadt ſtehen jetzt im Zeichen der großen Umzüge. (Weltbild,.) Von den amerikaniſchen Flottenmanövern im Pazifik Ein Blick durch die Geſchütze des Heckturms des amerikaniſchen Flaggſchiſſes„Pennſylvauia“, auf die im Kielwaſſer folgenden Einheiten der amerikaniſchen Flotte. (Weltbild,.) alſo im Jahre 2007, zum erſten Male geſptelt werden dürfen. Die koſtbaren Platten, die von Ca⸗ ruſo, Melba, Tamagno und vielen anderen welt⸗ bekannten Künſtlern beſungen worden ſind, werden in beſonders luftdicht abgeſchloſſenen Schränken ver⸗ wahrt und ſind bisher tatſächlich noch nie zum Vor⸗ trag gekommen. In dem Pariſer Stimmuſeum gibt man ſich die erdenklichſte Mühe, dieſes wertvolle Ma⸗ terial brauchbar zu erhalten, denn bis zum Jahre 2007 iſt's noch eine lange Zeit. Jaſtnachtsbeſuch bei Charleys Tante“ Fröhliche Wiederſehensfeier im Nationaltheater In ben Lichtkegeln der Scheinwerfer eingefangen, zeigen ſich in der Tiefe des Orcheſterraumes Sem⸗ melcheck umd Schickle, das edle Dioskurenpaar. Im Böſen⸗Buben⸗Kragen, von praſſelndem Beifall begrüßt, bringen ſie das dichtbeſetzte Haus durch ihre jazzrhythmiſch angekurbelte funkenſtiebende Taſten⸗ akrobatik auf zwei Flügeln, darinnen ſie Meiſter ſind, in die rechte Stimmung. Und dann ſteigt ſie wieder herauf aus der Verſenkung: Charleys un⸗ ſterbliche Tante. Völker vergehen, Namen verklin⸗ gen, aber„Charleys Tante“, das zähe Weibſtück aus Braſtlien, wo die Affen herkommen, iſt immer noch da. Grüß dich Gott, alte Dame und ein kräftiges Woil zum Willkomm, da du mit uns Faſtnacht feiern willſt. Biſt zur rechten Zeit gelandet, denn Jokus regiert die Stunde. * Man ſoll ſich nicht unterfangen, das Geheimnis der Unverwüſtlichkeit dieſes altengliſchen Schwank⸗ Erzeugniſſes zu unterſuchen, weil man es doch nicht ergründen wird. Ein Oeſterreicher würde ſchlicht und ſinnig ſagen: Es gefällt mir halt, weils ſo ſchön blöd iſt.„Schön blöd“ iſt in Oeſterreich eine große Anerkennung. Und wer das tornadoähnliche Dauergelächter der Mannheimer geſtern abend mit⸗ erlebt hat, wer geſehen hat, wie den Leuten vor Vergnügen die Augen übergingen, der kann beſtäti⸗ gen, wie ſehr das Stück, und mehr noch die Auf⸗ führung, dem gegenwärtig proklamierten Recht des Albernſeins aller gegen alle entgegenkommt. a1. Hans Carl Müller, der Einpeitſcher, läßt den pyramidalen Jux um die falſche Tante Char⸗ leys vielleicht etwas reichlich breit ausſpielen, an⸗ dererſeits pulvert er die für unſere Beriffe oft doch recht fadenſcheinig gewordene Komik der Situatio⸗ nen ſo geſchickt mit hübſchen Regieeinfällen auf, daß am Ende doch immer wieder das große Gelächter ſteht. Das Hauptwirkungsmittel ſeiner Spielleitung iſt die bewußte Ueberſteigerung der Zuſtände und Geſchehniſſe. Er drängt alles auf die Bahn der 0 Groteske und wendet dieſes Prinzip nach dem Re⸗ zept„auf einen Ulk anderthalbe“ auf Menſchen und Dinge an. Er verdichtet ſo die Wirkungen auf das Zwerchfell. Wenn jemand an die Tür klopft, knallt es wie Maſchinengewehrſchüſſe. Wenn ein Buch auf die Erde fällt oder ein Menſch ſich etwas heftig auf den Stuhl ſetzt, ſcheint eine Haubitze loszugehen. Briefe werden auf knallbunten Bogen geſchrieben, und ein Schaukellöſcher von rieſigen Ausmaßen trocknet die Tinte. In dieſer Art. Geſang und Tauz von teil⸗ weiſe überwältigender Draſtik helfen in jedem Akt über totepßunkte hinweg, und die Darſteller ſind mit ſchönem Eifer und erſichtlichem Vorgnügen dabei, ſich gegenſeitig die zündenden Pointen der Dialoge wie Bälle zuzuwerfen, ſo daß des Jubels kein Ende iſt. * Hand ſchumacher als Babberley ſpielt die Pſeudo⸗Tante unter Aufbietung einer erſtaunlichen Komik, die den ganzen Abend beherrſcht. Die Rolle iſt für einen geſchickten Spaßmacher eine unerſchöpf⸗ liche Quelle ſtärkſter Lachwirkung. Handſchumacher ſteigert ſeine Komik zur Virtuoſität. Seine eminente Beweglichkeit, ſein ſüß⸗ſaures Frauenlächeln in Ver⸗ legenheitslagen, ſein Kampf mit den Volants der Röcke, ſeine zum Schreien komiſchen von braſtlia⸗ niſchem Feuer angetriebenen Tanzeinlagen, ſeine unnachahmliche Hilde⸗Hildebrand⸗Kopie„Liebe iſt ein Geheimnis“, das alles iſt,—„o, bitte⸗danke!“— ein Bild für Götter. 4 Der Schwarm ſeiner Widerſacher um ihn herum wirkt nur zum Teil gleich ſtark. Auch hier zwar viel Spiellaune: etwa bei Offenbachs Advokaten⸗ Karikatur, bei Langheinz' trockener Dienertype und bei den beiden altengliſchen Geſellſchaftsgänschen Anny und Kitty(Martha Langs und Annemarie Schradieh. Lauffen und Karl Hart⸗ mann als die luſtigen Urheber des ſtudentiſchen Ulkes und Klaus W. Krauſe als kottletten⸗ bewehrter Baronet und Indienfahrer Chesney tun, was ſie können, um keine Fehlzündungen des Spiel⸗ motors aufkommen zu laſſen. Hermin⸗ Ziegler hält als echte Donna Lucia D' Alvadorez auf Würde. Lucie Rena iſt ein charmantes chanſonſingendes Zöfchen und die ſchlanke Beryll Sharland ſteuert als Ella Delahay zum guten Ende einen fulminanten Naöſchlag bei. Sehr hübſche bunte Bühnenbilder von Karl Petry geben der faſchingstollen Angelegen⸗ heit die rechte Augenweide. Endloſe Hervorrufe des aus Rand und Band geratenen Hauſes krönten das Werk. G O. E. Wolfgang Goetz: „Der Miniſterpräſident“ Uraufführung im Kleinen Haus des Berliner Staatstheaters Wolfgang Gyetz, durch ſein Gneiſenau⸗ Drama als hiſtoriſcher Dramatiker ſchon lange an⸗ erkannt, greift diesmal in die Welt Bismarcks und verknüpft den Politiker mit dem Familienvater; mit dichteriſcher Freiheit verbindet Wolfgang Goetz die Epiſode im Leben Herbert Bismarcks, der„die geſchiedene Fürſtin zu Carolath⸗Beuthen“ heiraten wollte und 1881 durch ſeinen Vater daran gehin⸗ dert wurde. Mit Bismarcks Kampf um den Frieden und um die Führung der deutſchen Politik, vor allem gegenüber dem Parlament, werden hier Vor⸗ gänge aus der Zeit, als Herbert Bismarck noch nicht Staatsſekretär war, mit Vorgängen aus den letz⸗ ten Dienſtjahren Bismarcks verbunden. Herbert Bis mapck iſt nach Wolfgang Goetz' Auffaſſung durch eine politiſche Intrige in die Heiratsverſuchung ver⸗ wickelt worden. Der Vater der geſchiedenen Fürſtin iſt Führer der Bismarck⸗Oppoſition aus katholiſchem Lager. In einer, mit ſcharfer Profilierung und ſicherem Theaterinſtinkt geſtalteten Szenenfolge, die nach alten Vorbildern zuerſt Bismarck kurz als Politiker in ſeinem Arbeitszimmer zeigen, dann als Fami⸗ lienvater in ſeinem Verhältnis zu Frau und Söh⸗ nen enthüllen und ſchließlich in der Kampfſituation gegenüber Sohn und Parlament zeigen, wird Bis⸗ marck als der Mann charakteriſiert, der ſeinen Wil⸗ len wegen ſeiner höchſten Aufgabe, der Höherent⸗ wicklung des deutſchen Volkes und der Erhaltung des Friedens durchſetzt. Herbert Bismarck unter⸗ wirft ſich reumütig dem Vater. Die Fürſtin ſchei⸗ det verſöhnt, und die Parlamentarier bringen unter Führung des Vaters der Fürſtin Bismarck eine Dankeshuldigung dar. Wieder erfahren wir, daß Bismarck mit ſetwer herviſchen Geſtalt und Lebensauffaſſung uns per⸗ ſönlich noch zu nahe ſteht, als daß wir eine öramatiſche Verarbeitung ſeines Lebens ertragen, wenn ſie nicht von der dichteriſchen Schöpfergewalt neu geboren wird. Wolfgang Goetz aber iſt ein ſorgfältiger Theaterſchriftſteller, der aus ſorgfältigen Studien viele Einzelzüge zuſammenträgt. Er legt infolge⸗ deſſen den Nachdruck auf eine mehr luſtſpiebmäßige Auslegung der Vorgänge und überläßt es den Schauſpielern, durch ihre Geſtaltung eine gewiſſe Lebenswahrheit durchzuſetzen. Emil Jann ings beſiegt dann auch und überzeugt durch den menſch⸗ lichen Gehalt ſeines Humors; auch Helene Fehdmer als Johanna von Bismarck, Paul Hartmann als Herbert, Paul Heuckels als und das Volk einen Fackelzug Bismarcks nächſter Mitarbeiter, der Geheimrat, Otto Graf als Freund von Herbert, Paul Bildt als Führer der Oppoſition, Elſa Wag⸗ ner und Maria Koppenhöfer als intrigie⸗ rende alte Damen, und Hilde Weißner als die ſchöne Fürſtin können die theatergerechte Charak⸗ teriſtik von Wolfgang Goetz prachtvoll ausnutzen, um wirkſame Bühnenfiguren ins Rampenlicht zur ſtellen. Durch dieſes von Richard Weichert ausgezeichnet geleitete Spiel wind die Zuſchauerwelt über die tiefere Problematik des Stückes zu ſtarkem Schlußbeifall hingetragen. Aber wir, die wir Bis⸗ marck in ſeinem wahren Weſen, in ſeiner Größe zu erleben wünſchen, ſcheiden doch aus dem Theater mit dem Wunſch, daß ein Dichter einmal Bismarcks Welteinſtellung erſchaffen möge. H. M. E. Von der Univerſität Heidelberg. Die durch das Ausſcheiden des Profeſſors Dr. Herbſt frei⸗ gewordene planmäßige Profeſſur für Zoologie wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1936 Prof. Dr. Krüger verliehen, der gleichzeitig zum Direktor des Zoolo⸗ giſchen Inſtituts und Muſeums der Univerſität Hei⸗ delberg ernannt wurde. Ein badiſches Dichterheim. Der Deutſche Schef⸗ felbund, der ſeinen Sitz auf dem Hohentwiel hat, beſchloß, das Scheffelmuſeum zu einem badiſchen Dichterheim zu erweitern. g W 6. Seite/ Nummer 87 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 2. Jebruar 1938 Heumlschtæs — Die Berliner haben ihr Funkturmreſtaurant wieder. Das Feuer, das am 20. Auguſt 1935 in der Funkausſtellung wütete, hatte bekanntlich auch auf den Funkturm übergegriffen. Niemand iſt damals in dem„Café am Himmel“ zu Schaden gekommen, obwohl die Flammen die ganze Einrichtung zer⸗ ſtört hatten, obwohl die geſamte Täfelung, der Fuß⸗ boden, die Fenſter, kurzum, alles, was nicht unver⸗ brennlich war, dem raſenden Element zum Opfer fiel. Und ſelbſt die unzerſtörbar erſcheinenden Teile, das eiſerne Gerüſt, die gewaltigen Träger, waren verbeult, zerſchmolzen, waren in allgemeiner Auf⸗ löſung, ſo ͤaß man um die Exiſtenz des Funkturms bangte. Inzwiſchen ſind die Architekten und Zim⸗ merleute nicht müßig geweſen. Den ganzen Winter durch haben zahlreiche fleißige Hände ſich gerührt, haben den Funkturm abgefangen, haben ihn nach Allen Regeln deutſcher Ingenieurkunſt geſichert. Und dann gings mit Rieſeneiſer über das Reſtaurant her. Man zog aus dem Brande reiche Erfahrungen. Nichts blieb von der alten Einrichtung beſtehen. Ueberall— in der Decken⸗ und Fußbodenkonſtruk⸗ tion, bei den Fenſterrahmen und der Täfelung, ſo⸗ gar beim Gummi⸗ Fußbodenbelag— wurden unver⸗ brennbare, ja, praktiſch unzerſtörbare Materialien verwertet. Es wurde ein Muſterbeiſpiel feuerfeſter, ſicherer und doch ſchöner, moderner, hygieniſcher Ein⸗ richtung geſchaffen in jenen Räumen, die von innen anmuten wie das Innere eines Zeppelinluftſchiffes. Die ſchrägen, geräumigen Fenſter bieten eine un⸗ vergleichliche Sicht über die Stadt. Unmittelbar mahe iſt die Nordkurve der Avus, an der gerade ge⸗ waltig gebaut wird, nicht minder greifbar deutlich hebt ſich das Reichsſportſeld, dag Stadion, die Dietrich⸗Eckart⸗Bühne heraus, die im Sommer Stät⸗ ten der XI. Olympiade ſein werden. Zehntauſende werden bei dieſer Gelegenheit daran denken, mit dem Fahrſtuhl gen Himmel zu fahren und dieſes eigenartige Reſtaurant aufzuſuchen. * — Mit dem Lloyddampfer„Bremen“ ſind die kanadiſchen Elche, Biſons und Dachſe, die, wie ge⸗ meldet, auf Weiſung des Reichsjägermeiſters Ge⸗ neral Göring für Zuchtverſuche in deutſche Tier⸗ parks eingeführt werden, in Bremerhaven einge⸗ troffen. Die Biſons werden in den Naturſchutzparks ausgeſetzt und dort mit Wiſenten gekreuzt werden. Die Tiere haben die Seefahrt ſehr gut überſtanden. In Eiſenbahnwagen haben ſte die Fahrt nach Ber⸗ lin angetreten. 20 Tierwärter waren von Berlin nach Bremerhaven gefahren, um die Tiere, die der Direktor des Berliner Zoologiſchen Gartens, Dr. Lutz Heck, zumeiſt ſelbſt ausgeſucht hat, in Empfang zu nehmen und auf dem Wege nach Berlin zu ver⸗ pflegen. Das Wild ſteht während der ganzen Reiſe unter Zoo⸗Quarantäne, damit keine Krankheiten eingeſchleppt werden können. g* E Der kanadiſche Millionär Mac Martin wurde dieſer Tage von einem Neuyorker Gericht dazu ver⸗ urteilt, der Negertänzerin Annaſteau Haines eine Eutſchädigung von 40 000 Dollar auszuzahlen. Die⸗ ſem Prozeß lag ein ſchwerer Autounfall zugrunde, den die Negertänzerin in dem Wagen des Millio⸗ närs erlitten hatte. Dieſer ſaß ſelbſt am Steuer, als er vor einigen Wochen die Tänzerin nachts aus dem Neuyorker Luxuslokal, in dem er ſie kennen⸗ gelernt hatte, nach Hauſe bringen wollte. Er ſoll dabei, wie durch Zeugenausſagen erwieſen iſt, in einer Geſchwindigkeit von über 100 Kilometer durch die nächtlichen Straßen gebrauſt ſein. Unter dieſen Umſtänden lag ein Unſall geradezu in der Luft. Es gab einen furchtbaren Zuſammenſtoß mit einem an⸗ deren Wagen. Die Tänzerin flog durch die Schutz⸗ ſcheibe in hohem Bogen heraus, verfing ſich aber ſo Unglücklich mit ihrem Abendkleid in dem Türrah⸗ men, daß ſie noch eine ganze Weile mitgeſchleift wurde. Dieſe 40 000 Dollar Entſchädigung würde Mr. Mac Martin vermutlich verſchmerzen, aber in⸗ zwiſchen hat auch ſeine Gattin bereits gehandelt. Als dieſe nämlich von den Seitenſprüngen ihres Mannes mit der Negertänzerin hörte, beantragte ſte ſofort ihre Scheidung. Dieſe Scheidung iſt im Scheidungsparadies Reno ausgeſprochen worden. Mr. Mac Martin bekam die Urkunde wenige Minu⸗ ten, nachdem er den Prozeß gegen die Negertänzerin in Neuyork verloren hatte, zugeſtellt. Selbſtver⸗ ſtändlich iſt er als der alleinſchuldige Teil erkannt worden und muß nun auch ſeiner geſchiedenen Frau monatlich eine ſaftige Rente in Dollar zahlen.„Ein bißchen viel auf einmal“, meinte Mr. Mac Martin, als ihm auf dieſe Weiſe die Rechnung für ſeine Neuyorker Seitenſprünge vorgelegt wurde. * — Seit Monaten beſchäftigen ſich Mitglieder des Internationalen Inſtituts für pfychplogiſche For⸗ ſchung in London mit einem jungen Inder namens Kuda Bux, der ſich mit ſeinen ſcheinbar überſinn⸗ lichen Fähigkeiten den Wiſſenſchaftlern zu eingehen⸗ der Unterſuchung zur Verfügung geſtellt hat. Vor einer Reihe von Monaten lief er, wie ſchon berichtet, anläßlich eines Experimentes mit nackten Füßen über glühende Kohlen, ohne auch nur die geringſte Ver⸗ letzung davonzutragen. Auch ſeine Fähigkeit, mit feſtverbundenen Augen wie ein normaler Menſch leſen zu können, die er unter ſtrengſter Kontrolle be⸗ wies, erregte in der breiten Oeffentlichkeit nicht min⸗ der großes Aufſehen wie unter den Gelehrten. Ein Wiener Kaufmann, der von dieſem Experiment hörte, hat verſucht, ſich dieſe Fähigkeit ebenfalls anzueignen. Er wurde dieſer Tage von dem genannten Inſtitut einer Prüfung unterzogen, die er mit Glanz beſtand. Auch er kann mit feſtverbundenen Augen jede Schrift leſen. Er erklärt, daß die Haut der Naſe und der Oberlippe zweifellos Geſichtsnerven enthalten müſſe, die es nur anzuregen und zu ſchulen gelte, um mit ihnen bis zu beſtimmten Graden ſehen zu können. Die Gelehrten vom Internationalen Inſtitut für pſychologiſche Forſchung ſind noch dabei, das Phäno⸗ men aufzuklären. Sie ſollen feſt davon überzeugt ſein, am Vorabend einer wertvollen Entdeckung zu ſtehen. 5 — Zu den Meiſterwerken ber Uhrmacherkunſt gehört ohne Zweifel die Apoſteluhr am Rathaus in der Prager Altſtadt. Sie iſt eine Sehenswürdigkeit, die nicht nur von den durchreiſenden Fremden, ſon⸗ dern ſogar auch von den Einheimiſchen immer wie⸗ der von neuem beſtaunt wird. Zu beſtimmten Stun⸗ den erſcheinen die zwölf Apoſtel. Ueber dem Ziffer⸗ blatt öffnet ſich ſelbſttätig eine Pforte, aus der nach⸗ einander die Apoſtel hervortreten und dann lang⸗ ſam wieder verſchwinden. Währenddeſſen läßt eine Figur, die Gevatter Hein darſtellt, ein Glöckchen er⸗ tönen, das die Zahl der Stunden angibt. Neben dem Tod ſteht ein Mann, er wendet ſeinen Kopf abweh⸗ rend zur Seite. Und das hat ſeinen guten Grund, der Tod nämlich winkt ihm. Endlich, wenn die Glockenſchläge verhallt ſind, kräht ein Hahn. Die Pforte ſchließt ſich hinter den Apoſteln und der Knochenmann und ſein Opfer ſtehen ſtarr und reg⸗ los, bis ſie das Uhrwerk zu neuem Leben erweckt. So geht es Tag aus, Tag ein, ſeit Jahrhunderten. Jetzt aber wird die große Kunſtuhr zum Stehen ge⸗ bracht. Die Männer, die den Ablauf des Uhrwerkes überwachen, haben feſtgeſtellt, daß ausgerechnet der Tod altersſchwach geworden iſt und unweigerlich zugrunde geht, wenn ſein morſches Gebein nicht ſchleunigſt wieder inſtandgeſetzt wird. Ein Tod, der ſein Leben aufgibt, wäre aber in jeder Beziehung eine Kataſtrophe, und ſo hat man ſich denn entſchloſ⸗ ſen, Gevatter Hein abzumontieren und ihm einen Sanatoriumsaufenthalt in einer Mechanikerwerk⸗ ſtatt zukommenzulaſſen. — Dieſes Jahr iſt ein Schaltjahr— und nach uralter Ueberlieferung haben in England am Schalt⸗ tage, dem 29. Februar, alle heiratsluſtigen Damen das Recht, Heiratsanträge zu machen. So mag es unter den 2600 000 unvermählten Frauen Englands eine ſehr erkleckliche Anzahl geben, die dieſen Tag Helau Vel en. Schneeſturm über Dänemark — Kopenhagen, 20. Februar. In Dänemark hat ſich der Winter in ſeiner ganzen Härte eingeſtellt. Seit zwei Tagen tobt ein heftiger Schneeſturm über das Land. Faſt der geſamte Verkehr iſt lahmgelegt. Der Nachtzug aus Deutſchland traf mit viereinhalbſtündiger Ver⸗ ſpätung ein; der Tageszug derſelben Strecke fuhr bei Ringſted feſt und konnte erſt nach geraumer Zeit die Fahrt fortſetzen. Auch die Gegenzüge hatten ſtarke Verſpätung. Nicht weniger ſchlimm iſt es mit dem Verkehr anf den Landſtraßen beſtellt, auf deuen teilweiſe die Schneewehen bis 7 Meter Höhe erreicht haben. Der Antobusverkehr iſt mit wenigen Ausnahmen ganz eingeſtellt worden. Tauſend Kraftwagen ſind im Schnee ſtecken geblieben. Auf dem Land mußte die Poſtzuſtellung faſt ganz ausfal⸗ len. Mancherorts wurden Dragoner alarmiert, um die Poſt auszutragen. Die Aufräumungsarbeiten mußten vielfach als ausſichtslos aufgegeben werden, da der Schneeſturm gleich wieder neue Hinderniſſe auftürmte. Dabei beſteht nach Mitteilung des Meteorologiſchen Juſtituts vorläufig keine Ausſicht auf eine Beſſerung des Wetters. Auf größte Schwierigkeiten ſtößt auch die Lebensmittelverſorgung der großen Städte. So mußten Kopenhagen und Aalborg heute auf einen Teil ihrer Milchlieſe⸗ rungen verzichten. Am Abend wurde im däniſchen Rundfunk bereits gemeldet, daß für morgen Kopen⸗ hagen nur auf eine geringe Milchlieferung rechnen kann. In eine unangenehme Lage gerieten über hundert Perſonen, die in einem Bahnhofskrug in der Nähe von Roskild vom Schnee eingeſchloſſen wurden. Da nur zehn Gaſtzimmer zur Verfügung ſtanden, mußten ſie eine ſehr unbequeme Nacht verbringen. Strenge Kälte in Ostpreußen — Königsberg, 20. Februar. In Oſtpreußen herrſcht ſtrenger Froſt. Nachdem in der ganzen letzten Woche das Thermo⸗ meter nachts bereits unter 10 Grad Kälte geſunken war, wurden in der Nacht zum Donnerstag in Kö⸗ nigsberg ſogar 18 Grad unter Null ge⸗ meſſen. Im ganzen Gebiet iſt viel Schnee gefallen. Der ſcharfe Nordoſtwind hat auf den Straßen große Schneewehen gebildet. Auf der Elbinger Höhe ha⸗ ben die Schneewehen eine Höhe von mehreren Me⸗ tern erreicht, ſo öͤaß nur noch die Baumkronen aus dem Schnee herausragen. Das Friſche Haff iſt völ⸗ lig zugefroren. Heiralsſchwindler im großen — Berlin, 20. Februar. Ein Heiratsſchwindler, der ſich durch ſeine umfangreichen Hochſtapeleien im Laufe einiger Mo⸗ nate rund 80000 Markergaunert hat, konnte am Mittwoch von der Kriminalpolizei unſchädlich gemacht werden. Es handelt ſich um den wiederholt vorbeſtraften 43jährigen Guſtav Sch., der gerade wie⸗ der im Begriffe war, einer Heiratsluſtigen 35 000 Mark abzunehmen, dabei aber an die Unrechte ge⸗ raten war. Die Frau ſchöpfte Verdacht und erſtat⸗ tete Strafanzeige. Daraufhin konnte der Hochſtapler — auf dem Bahnhof Zoo, als er von einer Reiſe gte rückkehrte, feſtgenommen werden. Der Heirats⸗ ſchwindler ſtellte ſich hinter den verſchiedenſten Na⸗ men als Direktor einer Lebensmittelgroßhandlung oder als Bankdirektor vor. Abwechſelnd nannte er ſich Schröder, Werner, Kleiner oder Döring. Brückeneinſturz im Bregenzer Wald — Wien, 20. Februar. Die Bärenbrücke über die Bolgenache im Bregenzer Wald iſt eingeſtürzt. Die Brücke hat eine Spannweite von 40 Metern. Menſchen kamen nicht in Geſahr. Ein Felsblock, auf dem die Brücke ruhte, war im Laufe der Zeit unterhöhlt worden und hatte ſich losgelöſt. Dabei ſtürzte die Brücke in die Tiefe. Im Expreß gefeſſelt aufgefunden — Wien, 20. Februar. Im Arlberg⸗Prozeß wurde in der Nähe von Linz in einem Abteil zweiter Klaſſe ein junger Mann auf dem Boden gefeſſelt aufgefun⸗ den. Im Munde hatte er einen Knebel. Seine Kleider waren zerriſſen. Der Mann will von un⸗ bekannten Tätern überfallen worden ſein. Doch iſt auch die Vermutung nicht von der Hand zu weiſen, daß es ſich um einen vorgetäuſchten Ueber⸗ fall handelt. Ein Gold hamſterer in ASA entlarvt — Neuyork, 19. Februar. Im Stahlfach einer Neuyorker Bank entdeckte die Bundesgeheimpolizei 10000 Stück 20 Dollar⸗ Goldmünzen, die ein Goldhamſterer dort verſteckt hatte. Der augenblickliche Marktwert des gefundenen Goldes wird auf 388 600 Dollar geſchätzt. Nach polizeilicher Mitteilung ſoll es ſich bei dem Hamſterer um einen gewiſſen Zeilik Joſefowitz handeln, der angeblich in Lauſanne in der Schweiz anſäſſig iſt. Man vermutet, daß Joſefowitz bis zu zwei Millionen Dollar Gold in anderen amerikani- ſchen Banken unter verſchiedenen Namen nieder⸗ gelegt hat. Joſefowitz ſoll kürzlich, nachdem er von der Unterſuchung Wind bekommen hatte, 200 000 Dollar nach der Schweiz verſchoben haben. Er wird jetzt von der amerikaniſchen Polizei geſucht. Der Goldhamſterer hat eine Strafe in doppelter Höhe des gehorteten Betrages oder Gefängnis bis zu 10 Jahren zu gewärtigen. Schiff in Seenot — Neuyork, 20. Februar. Der Küſtenwachtdienſt fing SOS⸗Rufe des Damp⸗ fers„Novaſcotia“ der Furneß⸗Linie auf, der von Weſtindien nach Neuyork unterwegs iſt. An Bord befinden ſich 100 Fahrgäſte und 126 Mann Be⸗ ſatzung. In einem Funkſpruch teilte der Dampfer mit, daß er 600 Meilen öſtlich von St. Auguſtine (Florida) in ſchwerem Sturm die Schiffs⸗ ſchraube verloren habe. Der Dampfer„Mon⸗ arch of Bermuda“ von der gleichen Geſellſchaft, der ſich 300 Meilen von der„Novpaſcotia“ befand, hat ſofort ſeinen Kurs geändert, um dem Schiff zu Hilfe zu eilen. ........ d mit Ungeduld erwarten. Allerdings gibt es eine Schwierigkeit, es dürfte ihnen nicht leicht werden, einen paſſenden Bräutigam zu finden— Jenn die letzten amtlichen Zahlen zeigen, daß es mit dieſem Artikel zur Zeit ſchlecht beſtellt iſt. Den 20 99 000 engliſchen Frauen ſtehen nur 19357000 Männer gegenüber. Die Londoner Hotels und Nachtlokale halten heute noch an den alten Bräuchen des Schalt⸗ tages feſt. Am Abend des 29. Februar bleibt es den Damen vorbehalten, die Cocktails, Eſſen und Weine zu beſtellen, die Rechnungen zu bezahlen und den Kellnern Trinkgelder zu geben. Sie holen auch die Herren zum Tanz, und dieſe müſſen brap ſitzen bleiben und Mauerblümchen ſpielen, bis ſie von einer Dame aufgefordert werden, mit ihr das Tanz⸗ bein zu ſchwingen. — PPP ͤ ß ̃⅛7v½n—————•——]V'——— ß»—. p——«%f— ̃ ee eee Enkhülltes Geheimnis Hie dufzejhnungen des Dr Probs Latsen ROMAN VoN SCU RT REINHARD DIETZ 28 „Er ſtreitet nicht ab, der Täter zu ſein“, warf ich verwundert ein. „Er ſtreitet es nicht ab und gibt es auch nicht zu! Sein Verhalten iſt mir einfach ſchleierhaft. Ent⸗ weder er gibt nur ungenaue Auskünfte, macht Aus⸗ flüchte— oder er ſchweigt einfach. Und das alles in einer ſo.. ſo... Der nette junge Menſch lächelte.„.. in einer ſo verbindlichen und liebens⸗ würdigen und korrekten Form, daß man ihm ein⸗ ſach nicht beikommen kann!“ „Wenn er das tut, Herr Richter, dann iſt das in meinen Augen nur ein Beweis mehr dafür, daß er ſich ſchuldlos fühlt.“ „Aber andererſeits ſteht ſo vieles gegen ihn! Man hat Eibenkamp abends um die Tatzeit in der Nähe des ſogenannten„Profeſſorenhauſes“ geſehen. Das dürfen Sie nicht außer acht laſſen. Und die Aus⸗ ſagen beider Zeugen ſind ſo beſtimmt, daß kaum ein Zweifel daran möglich iſt. gar kein Zweifel. Und wenn Sie das alles zuſammenfaſſen, Herr Dok⸗ tor Larſen— der Streit am Nachmittag, überhaupt Herrn Eibenkamps plötzliches Auftauchen in Perl und der Beſuch bei Tyrolt. man hat ihn abends dort oben geſehen, was er jetzt nicht einmal ernſt⸗ lich abſtreitet, und als Schlußglied in der Kette die Anſchuldigung, die Tyrolt ſelbſt erhoben hat.“ Er machte eine abwehrende Geſte und blickte mich faſt erſchrocken an.„Um Himmels willen, denken Sie nicht etwa, daß ich hier bereits ein Urteil fällen will.. nichts liegt mir ferner... und iſt auch gar nicht meines Amtes, im Gegenteil“ „Ich nehme das auch keinesfalls an“, beruhigte ich ihm.„Und ich verkenne nicht, daß Eibenkamps Lage eine verzweifelte iſt. Aber eben darum müſ⸗ ſen ihm unverzüglich Möglichkeiten gegeben werden, ſich zu verteidigen. Vielleicht hat er bis jetzt nur darauf gewartet.“ In ſein friſches braunes Bubengeſicht kam wie⸗ der der kummervolle Zug. Er ſtand auf, machte ein paar Schritte zur Tür, kam dann wieder zurück. „Ich werde Ihnen zunächſt eine kurze Ausſprache mit dem Inhaftierten ermöglichen, Herr Doktor Larſen. Hier in meinem Amtszimmer. und in meiner Gegenwart vorläufig... Bitte ſich einen Moment zu gedulden.“ Wenige Minuten ſpäter kam er mit Chriſtoph Eibenkamp zurück. „Bitte, meine Herren!“ Er wies auf die Stühle, die längs der einen Wand ſtanden.„Laſſen Sie ſich durch mich nicht ſtören.“ Er ſetzte ſich wieder an den Schreibtiſch und begann, in dem Aktenſtück, das er vorher ſo eifrig bemalt hatte, zu blättern und zu leſen. Chriſtoph Eibenkamp, er ſah friſch und ſtraff aus wie vor Tagen in Berlin, kam auf mich zu, ſein ernſtes kluges Lächeln im Geſicht, ruhig und be⸗ herrſcht, ſo wie ich ihn kannte. „Guten Tag, Doktor Larſen! Das iſt nett von Ihnen, ſehr nett!“ ſagte er herzlich und reichte mir ſeine Linke.„Ich danke Ihnen vielmals.“ Zu meiner ungeheuren Verblüffung fühlte ich zu⸗ gleich mit ſeinem Händedruck, wie er mir geſchickt einen zuſammengekniffenen winzigen Zettel zuſchob. Jetzt lag das Papierchen zwiſchen unſeren Hand⸗ flächen. Keine Muskel zuckte dabei in Eibenkamps großem kantigem Geſicht. Er hielt meine Hand feſt und wiederholte, indem er ſie nochmals herzlich ſchüttelte:„Sehr nett von Ihnen! Vielen Dank, Doktor Larſen!“ „Sprechen wir nicht lange über eine Selbſtver⸗ ſtänd lichkeit, Herr Oberſt“, wehrte ich ab. Aber ich freute mich ſehr darüber, daß er anſcheinend mit meinem Kommen gerechnet hatte, ſchon vor Erhalt meiner Depeſche. Das ſchien mit aus ſeinen Worten hervorzugehen. Der Zettel glitt in meine Hand. Nach einer Weile, während des Geſprächs, konnte ich ihn unauffällig in die Hoſentaſche bugſteren. „Ich bin gekommen, Herr Oberſt, um Ihnen meinen Beiſtand, eine erſte Hilfe ſozuſagen, anzu⸗ bieten.“ Wieder lächelte er.„Eine böſe Sache, in die ich da hineingeraten bin, Doktor Larſen! Uebrigens— woher haben Sie es ſo ſchnell erfahren?“ „Aus einer Berliner Zeitung. Ich las es vor⸗ geſtern nachmittag.“ „Alſo auch ſchon in der Zeitung. ärgerlich und biß ſich auf die Lippe. hinzu:„Was iſt mit Tyrolt?“ „Anſcheinend wenig Hoffnung“, gab ich, ebenfalls die Stimme ſenkend, zurück. noch ohne Bewußtſein.“ ., ſagte er Leiſe ſetzte er nun „Immer Eibenkamp ſchwieg. „Was wünſchen Sie, das nun zunächſt geſchehen ſoll, Herr Oberſt? Was kann ich für Sie tun? Ver⸗ fügen Sie vpollſtändig über michl“ „Danke, Doktor Larſen.“ Wieder ſein ernſtes, ſtilles Lächeln.„Nichts ſoll geſchehen, vorläufig gar nichts.“ Ich blickte ihn erſtaunt an, glaubte, ihn nicht rich⸗ tig verſtanden zu haben. „Nein, wirklich, vorläufig nichts. Ich bin hier ganz gut aufgehoben. Und alles andere wird ſich finden. Die Anweiſungen an meine Firma kann ich von hier aus ſchriftlich geben. Was ſonſt iſt, werde ich mir überlegen.“ Er warf einen bedeutſamen Blick nach meiner Taſche, in die ich den Zettel hatte ver⸗ ſchwinden laſſen.„Ich werde Ihnen dann wieder Nachricht geben.“ Er betonte das„wieder“, und ich verſtand, was er damit ſagen wollte. Eigentlich hatte ich ihm zu ſeiner Beruhigung mitteilen wollen, daß ich Baſtian Loos— alſo einen der fähigſten deutſchen Kriminaliſten— noch heute erwartete. Ich weiß nicht, warum— aber nun ver⸗ ſchwieg ich es ihm, wie auch dem jungen Richter. Ich hatte plötzlich das unbeſtimmte Gefühl, Baſtian Loos' Eingreifen könne Eibenkamp ſogar uner⸗ wünſcht ſein. Eine Vermutung ſtieg in mir auf, für die ich ſpäter den Beweis der Richtigkeit erhielt: Chriſtoph Eibenkamp ſchwieg aus Sorge um ſeine Frau, um ihr Geheimnis zu wahren, war er bereit, wenn es ſein mußte, ein Verbrechen zu ſühnen, das er nicht begangen hatte! Eibenkamp erhob ſich. „Wenn Sie die Freundlichkeit hätten, in den nächſten Tagen nochmals hier vorzuſprechen, Doktor Larſen, wäre ich Ihnen ſehr dankbar.“ Er ſchaute fragend zu dem jungen Richter hinüber.„Ich ſetze voraus, daß die Behörde nichts dagegen einzuwen⸗ den haben wird, wenn ich Ihnen dann nach reiflicher Ueberlegung meine Entſchlüſſe übermitteln werde.“ Eibenkamp reichte mir die Hand. Für den Bruch⸗ teil einer Sekunde zuckte es um ſeinen vollen männ⸗ lichen Mund, als wolle er noch etwas ſagen, viel⸗ leicht war es auch nur der leiſe Widerſchein einer inneren Bewegtheit. Dann ſagte er ſchnell:„Leben Sie wohl, lieber Freund!“ Er machte dem Richter eine höflich⸗liebenswür⸗ dige Verbeugung und ſchritt raſch zur Tür. Drau⸗ ßen ſtand ein bewaffneter Landjäger. Ich verabſchiedete mich nun ebenfalls. Im Gaſt⸗ haus zur Traube am Marktplatz aß ich zu Mittag. In einem unbewachten Augenblick holte ich den Zettel hervor, den Chriſtoph Eibenkamp mir zuge⸗ ſteckt hatte. Er lautete: „Verſuchen Sie unter allen Umſtänden, meine Frau aufzufinden. Sie darf jetzt nicht ohne Rat und Hilfe ſein. Beruhigen Sie ſie über mein Schickſal⸗ Es wird noch alles gut werden..“ Es war leichter geſagt als getan! Wo ſollte ich nach Monika Eibenkamps Verbleib forſchen? Wo auch nur erſt einmal den kleinſten Anhaltspunkt fin⸗ den? Ich depeſchierte an Fräulein Thurm, meine Haushälterin, und bat ſie, mir alle inzwiſchen ein⸗ gegangenen Briefſchaften als Eilbotenſendung nach Perl nachzuſchicken. Ich rief telephoniſch in Eiben⸗ kamps Villa in Berlin an, ob Frau Eibenkamp zu⸗ rückgekehrt oder eine Nachricht von ihr eingegangen ſei? Nein, weder das eine noch das andere ſei der Fall. Es blieb mir alſo zunächſt nur die Hoffnung, daß ſich unter der bei mir zu Hauſe eingelaufenen Poſt eine Nachricht von Monika Eibenkamp befin⸗ den könne. Als ich gegen Abend nach Perl zurückkam, war Baſtian Loos nach nicht eingetroffen, obwohl er mit dem fahrplanmäßigen Autobus bereits eine Stunde vor mir hätte angekommen ſein müſſen. Da eine Nachricht von ihm nicht vorlag, konnte ich nur an⸗ nehmen, daß er den Schnellzug nach München oder eine Anſchlußverbindung unterwegs nicht erreicht hatte. Da ich noch über eine Stunde Zeit bis zum allgemeinen Abendeſſen im„Rebſtock“ verfügte, be⸗ ſchloß ich, zum Profeſſorenhaus hinauf zu gehen und mich nach dem Befinden Clemens Tyrolts zu er⸗ kundigen. Dort hörte ich von der Steinegger⸗Marie fol⸗ gendes: Tyrolt hatte den ganzen Tag über in der glei⸗ chen tiefen Bewußtloſigkeit gelegen, wie bisher. Dr. Hoßleiter, der Arzt, war bei ſeiner täglichen Viſtte wenig zufrieden geweſen. Um die Mittagsſtunde hatte Tyrolt plötzlich die Augen aufgeſchlagen und ſogar ein wenig den verbundenen Kopf gehoben. Gerade war der Paganini, der kleine bucklige Gei⸗ ger, ins Zimmer getreten, unter dem Arm ſeine Geige, in der Hand ein Sträußchen ſelbſtgepflückter Feldblumen, die er Tyrolt hätte bringen wollen. Und da war das Merkwürdige geſchehen: Ueber Tyrolts ſchmales Geſicht glitt ein Lächeln, und die Steinegger⸗Marie und das Geigerlein hörten ihn leiſe, aber ganz deutlich ſagen:„Paganini altes, liebes Kamel.“ (Fortſetzung folgt) — die w manch De Kraftt ausſte der! Weite tereſſe Wi radban zuerſt lichen Moto: ſchine allerd Gewie Kraftr Viele die V. lichere des 8 verlie von d quem! klappk leucht! nach u gen g daß 2 Renn bei D das G Stand Gelän BMV Fuß⸗ fahrze neuen verwa 2 Freitag, 21. Februar 1986 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 87 Verachtet mir das Kraftrad nicht! Das Kraftrad auf der Berliner Automobil-Ausſtellung Das Kraftrad hat in letzter Zeit, ſo ſcheint es uns, das Pech, etwas in den Schatten des Kleinwagens geraten zu ſein. Sehr zu Unrecht. Denn ein zünftiger Motorradfahrer wird ſchwerlich mit einem Wagenfahrer tauſchen wollen und das Motorrad hat, wie auch die ſtark ſteigenden Abſatzzif Motorradproduktion beweiſen, ſeinen ganz eigenen Das Kraftrad, darüber muß man ſich klar port und Verkehr einen gleich wichtigen Platz wie der Wagen und hat im übrigen für die Motoriſierung die wichtige Rolle des Vorſpanndienſtes für den Wagen in manchen Kreiſen zu ſpielen. Den wichtigen Platz, den fern der Kundenkreis ſein, hat in das Kraftrad im deutſchen Kraftverkehr einnimmt, zeigt auch wieder die Automobil⸗ ausſtellung. Das iſt eine ſchmucke Schau in der Ha Ile der Krafträder! Prächtig ausgereifte Konſtruktionen, Weiterarbeit und Weiterentwicklung hier und dort und In⸗ tereſſe von allen Seiten! Wetterfeſte Motorräder Will man die Wege aufzeigen, die konſtruktiv im Motor⸗ radbau auf der Ausſtellung zu erkennen ſind, dann wird zuerſt einmal der Zug zum wetterfeſten, ja faſt wagenähn⸗ lichen Kraftrad feſtzuſtellen ſein. Man war beſtrebt, die Motoraggregate zu verkapſeln, und hat ſogar manche Ma⸗ ſchine mit einer regelrechten Karoſſerie umgeben. Leider allerdings ging dieſe Karoſſierung häufig auf Koſten des Gewichts und nicht immer kann man die im deutſchen Kraftradbau ſo nötige Gewichtsherabminderung feſtſtellen. Biele Maſchinen ſind immer noch zu ſchwer, obgleich man öte Vorteile eines leichten Gewichts gerade durch die Erpro⸗ bungen im Sport hätte erkennen müſſen. Da iſt eine an⸗ dere Richtung der Komfortſteigerung, wie man ſie gerade aus den ſportlichen Erkenntniſſen heraus entwickelt hat, begrüßenswerter. Sport wies Wege! Im Geländeſport oder auf der Rennbahn iſt jede Bewe⸗ gung zu viel, gleich Zeitverluſt zu ſetzen. Jede kleine Un⸗ annehmlichkeit oder unpraktiſche Handgriffe machen ſich in weit ſtärkerem Maße als im Alltagsgebrauch bemersbar. So hat der Sport dazu beigetragen, mancher praktiſchen Neuerung zum Siege zu verhelfen. Da iſt heute bei ſehr vie⸗ len Maſchinen eine kombinierte Fuß⸗ und Handͤſchaltung zu finden, die es erlaubt, daß man die Hand am Lenker auch beim Schaltvorgang laſſen kann. Steckachſe iſt eine weitere praktiſche Errungenſchaft, der der Sport Vorſchub geleiſtet hat. Auch das Drehgas iſt heute bei faſt feder Maſchine zu finden. Manchmal freilich wünſcht man ſich bei der einen Maſchine einen dünneren und damit hand⸗ licheren Drehgriff oder bei einer anderen eine beſſere Lage des Fußſchaltungshebels zur Fußraſte. Denn naturgemäß verliert eine Fußſchaltung an Wert, wenn ſte nur ſchwer von der Fußraſte aus zu erreichen iſt. Im Zuge der Be⸗ quemlichkeitsſteigerung auch beim Kraftrad, kann man aus⸗ klappbare hintere Kotflügel ſehen und bei DW ein be⸗ leuchtbares Tachometer. Der Rohrrahmen behauptet ſich nach wie vor gegenüber dem Preß⸗Stahlrahmen. Im übri⸗ gen gibt es manche ſportliche Maſchine zu ſehen. Nicht nur daß DW und NS wieder dem Nachwuchs unter den Rennfahrern ſerienmäßige Rennmaſchinen bieten(man hat hei Da das Reunmodell ſogar weſentlich verbeſſert und das Gewicht verringert), ſondern auch auf manchem anderen Stand findet man ſportliche Typen, die ſpeziell für das Gelände konſtruiert worden ſind. So verkörpert eine neue BMW, Typ R 5, mit zwei Nockenwellen und kombinierter Fuß⸗ und Handſchaltung eine wirklich ausgereifte Sport⸗ ſahrzengkonſtruktion. Uebrigens hat BMW obei dieſem neuen Modell(2 Liter 500 cem) wieder Doppelrohrrahmen verwandt. Weiter weiſt die Maſchine eine Teleſkop⸗Vorder⸗ radfederung mit verſtellbarer Oeldämpfung auf. Auch auf dem Zündapp⸗Stand gibt es ein prächtiges neues Sport⸗ modell, die„Ke 500“ mit 500 cem, 2⸗ Zylinder ⸗Viertakt⸗ Blockmotor(obengeſteuert) zu ſehen. Die Höchſtgeſchwindig⸗ keit dieſer Maſchine liegt immerhin bei 130 Stundenkllo⸗ meter. Auch hier kombinierte Fuß⸗ und Handſchaltung. Bewundernswert auch diesmal wieder im übrigen die weite Skala des deutſchen Kraftradbaues. Krafträder aller Sorten Für jeden Geſchmack und jeden Geldbeutel gibt es etwas zu ſehen. Von der billigſten kleinen Maſchine, einer 100 cem NSu und manchem anderen Kleinkraftrad bis zur ſchweren Beiwagenmaſchine. Bei den kleinen iſt es auffallend, wie ſich übrigens der kleine tüchtige 100 cem Sachs⸗Motor, der hei Ardie, Favorit, Maico, Hercules und manchen anderen Fabrikaten eingebaut wird, durchgeſetzt hat. Bei den bil⸗ ligen Preiſen um die 300⸗Mark⸗Grenze machen dieſe Klein⸗ krafträder den Fahrern ernſthaften Wettbewerb. Gang durch die Stände Aber ſehen wir uns die Stände der großen deutſchen Kraftraödftrmen im einzelnen an. Bei Ardie iſt das umfangreiche Proöduktionsprogramm durch einen neuen Ardie⸗Zweitakt⸗Motor mit Flachkolben, angeblocktem Drei⸗ oder Viergang⸗Getriebe und Tank⸗ oder Juß⸗Schaltung bei der 200er Maſchine, Typ„RBz3 206“ er⸗ gänzt worden. Im Oelbad läuft die zweifache Kette, die äußerlich durch einen Aluminiumkettenkaſten mit Gummi⸗ abdichtung geſchützt wird. Auch der Typ„RBu 356“, die Aber Maſchine, hat einen neuen Motor bekommen, deſſen Seitenventile vollſtändig verkapſelt ſind und deſſen weitere Merkmale hochgelegte Nockenwelle, Aluminium⸗Zylinder⸗ kopf, angeblocktes Vierganggetriebe darſtellen. Im übrigen zeigt Ardie wieder die bekannten Typen von der Hunderter⸗ mit Sachsmotor bis zur 500er Maſchine. Bei der Auto⸗Union hat man die DaW⸗Räder in Mo⸗ wren und Getrieben allgemein verfeinert. Verlängerten Radſtand haben die Typen„SB 200“ Normal und Luxus, alſo die 200er Maſchinen, die Sport 250 und die„SB 850“. Intereſſant iſt ein neuer Typ einer Sportmaſchine, der Typ „Sport 250“, der aus der„SB 200“ entwickelt wurde, 8 PS Dauerleiſtung entwickelt, einen Sportlenker und kom⸗ binierte Hand⸗ und Fußſchaltung aufweiſt. Der Typ „SB 200“ hat Steckachſe und aufklappbaren hinteren Kot⸗ flügel, der die Montage des Reifens weſentlich erleichtert. Auf dem BMW⸗Stand kann man als die Ueberraſchung zweifellos die bereits beſprochene neue 500er Zweizylinder⸗ Maſchine, Typ R 5, anſprechen. Im übrigen haben ſämt⸗ liche Typen Kardanantrieb, und nur die Type„Res“ fällt aus der Reihe der Preßblechrahmen, die allgemein verwen⸗ det werden, mit ihrem Rohrrahmen heraus. Bei NSu, dem Neckarſulmer Werk, hat man die ſchon genannte kleine 100 cem, die NSU„Quick“ Einzylinder⸗ Maſchine in zwei Ausführungen für Herren und Damen herausgebracht und zeigt als zweiten großen Schlager einen neuen Typ„601 OSB“ mit Blockmotor, Vierganggetriebe und Fuß⸗Schaltung. Der Oelbehälter iſt am Motorgehäuſe angegofſen, die vordere Kette läuft im Oelbad und die hin⸗ tere Kette iſt ſtaubdicht gekapſelt. Vorn und hinten Steck⸗ achſe. Eine Konſtruktion, die alſo das Auge eines jeden Sportsmannes erfrenen muß. Beim„Pony“ iſt zu erwäh⸗ nen: Drehgriff, Stecknabe am Hinterrad und der Typ„351 OSs“ hat Haarnadelventilfedern und ſportlich hochgezogene Auspuffrohre. Hercules hat ſeine 100 cem⸗Maſchinchen wieder mit Sachs⸗Motor zu zeigen, baut in die 200er Maſchinen und dite 500er Barkmotoren, und in den 200er Motor, Typ „E 204% Horex⸗Motoren,„ Standard verläßt ſich auf ſeine bewährten Modelle, die alle Rohrrahmen aufweiſen und Kettenantrieb haben, und bei den Geländetypen zeigt man Vierganggetriebe. Wieder ſind es robuſte, praktiſche Gebrauchsmaſchinen, die ihren Liebhaberkreis haben. Triumph. Die einzige Maſchine mit Kardanantrieb iſt der Typ„200“, die 200 cem Einzylinder⸗Maſchine nach wie vor. Alle anderen Maſchinen haben bei Triumph Kei⸗ tenantrieb behalten, wobei die Typen„Kongreß 350“,„TM 500“ und„StM“ ſchon im Laufe des vergangenen Jahres Primärkette in Oelbad und neue Boſch⸗Scheinwerfer be⸗ kommen haben. Neu iſt der Typ„B 200“, eine anſprechende 200er⸗Maſchine mit Zweitakt⸗Blockmotor und Flachkolben, und der Typ„S 350“, eine 350er⸗Zweitaktmaſchine, gleich⸗ falls mit Flachkolben und Viergang⸗Fußſchaltung, die be⸗ ſonders als Geländemaſchine ihre Qualitäten hat. Bei Victoria haben die Typen„K R 20 E“ und„KR 20 3B J“ neue Tiefrahmen und bei dem Typ„KR“, der 600er Zweizylindermaſchine, wurden die freiliegenden Ven⸗ tilfedern vollſtändig gekapſelt. Einen neuen wechſelgeſteu⸗ erten 500er Zweizylinder⸗Motor, bei dem die zwei Zylinder getrennt ſind, hat der Typ„KR“, bei dem die Kühlung verbeſſert wurde und obengeſteuerte Auspuffventile nen ſind. Zündapp ſchließlich hat die bekannten Modelle„DB 200“, „DBe 200“ und„DD 200“ weiterentwickelt. Neue Schwungſcheibe, die vollſtändig im Getriebkettengehäuſe ner⸗ ſchalt iſt, dreimal kugelgelagerte Kurbelwelle und nadel⸗ gelagertes Pleuel, ſind die neuen Merkmale. Die Getriebe dieſer drei Modelle haben breitere und ſtärkere Verzahnung der Antriebsräder erhalten. Neu iſt die Handſchaltung mit Schalthebel unter dem rechten Kniekiſſen bei den Typen „DB 200“ und„DBe 200“ und alle 200⸗cem⸗Modelle haben jetzt auseinandernehmbare Auspufftöpfe, wie auch auf⸗ klappbares Hinterradſchutzblech und Diebſtahlsſicherung im Zuge der allgemeinen Bequemlichkeitsſteigerung. Ueber das neue Sportmodell„Ras 500“, den Zündappſchlager, berich⸗ teten wir bereits. Ueberall, auch im Motorradban alſo, Fortſchritt, Weiter⸗ entwicklung und Steigerung der Leiſtungen! Am meiſten aber kann ſich an dem, was die Motorradſchau zeigt, wohl der Sportsmann freuen! K. G. von Stackelberg. Die Spiele der Kreisklaſſe 2 Mannheim Sandhofen und Schriesheim erkämpfen auswärts wichtige Punkte Die Meiſterſchaftsfrage bleibt weiter offen der Kreisklaſſe 1 Mannheim die Lage nrehr und mehr k„um ſo verworrener iſt die Situation in der Kreisklaſſe 2. Das an ſich weitaus beſcheidenere Spielprogramm der„Zweitklaſſtgen“ wäre wechl längſt unter Dach und Fach, hätte es keine Schlechtwettertage und Vereinspokalrunden gegeben. Lange wird indes der Ver⸗ bandsſpielzauber auch in der Kreisklaſſe 2 nicht mehr vor⸗ herrſchen, denn ſchon melden die erſten Mannſchaften die Beendigung der Runde. Lützelſachſen und Altenbach haben mit den Spielen des 16. Februar: Lützelſachſen— Schriesheim 314 Sulzbach— TV Sandhofen:7 Altenbach— Unterflockenbach 31:2 ihre Spiele beendet, während die übrigen ſechs Spielpartner noch je zweimal an den Start müſſen. Lützelſachſen war in ſeinem Kehrausſpiel darauf aus ſeine Lage etwas günſtiger zu geſtalten, als es bis jetzt der Fall war, aber daraus wurde nichts, da die Schriesheimer keines⸗ geneigt waren reine Ueberraſchung zu ſorgen. Sie waren vielmehr mit dicken Gewinnabſichten nach Lützel⸗ ſachſen gekommen und ſicherten ſich auch, allerdings erſt nach hartem Kampf, beide Punkte. Das Ergebnis von 413 ſpiegelt die Ausgeglichenheit beider Mannſchaftsleiſtungen, die im Zeichen einer energiſchen Kpaftprobe ſtanden. Bei der Pauſe führte Schriesheim:2 und es koſtete die Elf ſchon allerhand Anſtrengungen um am Ende als knapper Sieger zu landen. 2 Während ſich in Im Trefſen TV Sulzbach— TV Sandhofen holten die Mannheimer Vorſtädter mit 721 einen Bombenſieg und verbeſſerten damit nicht nur ihr Torverhältnis beträchtlich, ſondern ſteigerten gleichzeitig auch ihre Ausſichten auf den Meiſtertitel. Wie das Ergeb⸗ nis beſagt, war Sandhofen klar überlegen, während die Sulzbacher Elf kaum Widerſtand aufbringen konnte. Die zu Recht beſtehende Aberkennung ſämtlicher errungener Gewinnpunkte durch die Behörde, hat die Mannſchaſt von Sulzbach lendenlahm gemacht und ſo wenden wohl auch die beiden noch ausſtehenden Spiele durch die Binſen gehen. Einen guten Abgang ſicherte ſich im dritten Spiel Alte n⸗ bach, das gegen Unterflockenbach mit:2 die Ober⸗ hand behielb. Schon bei der Pauſe lag Altenbach mit:1 in Front und der knappe Vorſprung konnte auch im zweiten Teil des Spieles gehalten werden. Im allgemeinen iſt zu ſagen, daß ſämtliche drei Spiele— trotz der verſchiedenklich gezeigten Härte— regulär durchgeführt wurden, wobei man ſtets die Grenzen des Erlaubten wahrte Einer ſtarken Spitzengruppe ſteht ein ebenſo ſchwaches Tabellenende gegenüber, wobei die Diſtanzierung etwas allzu deutlich ausgefallen iſt. Hand ball-Vezirksklaſſe im Vordergrund In der Gauklaſſe handelt es ſich jetzt lediglich noch um Nachhutkämpfe, denn Waldhof, Ketſch, Secken⸗ heim, VfR und der TS Nußloch haben nur noch je ein Spiel vor ſich. Nur 62 Weinheim und TV Ettlingen ſind etwas weiter im Rückſtand. Nachdem die Spiele am vorigen Sonntag einen normalen Ausgang nahmen, ſind irgend⸗ welche Veränderungen in der Placierung ſo gut wie nicht mehr zu erwarten. Wahrſcheinlich wird die jetzige Rang⸗ ordnung auch die endgültige ſein. Vereine Spiele dew unentſch verl. Tore Punkte SV Waldhof. 11 10 1 0 132:81 21 Tade Ketſch.. 11 7 1 3 86˙56 15 TW Seckenheim 11 5 2 4 65:64 12 VfR Mannheim 11 4 1 6 7196 9 TW 62 Weinheim 10 3 2 5 67279 8 TV Nußloch.. 11 2 1 8 51 98 5 Ty Ettlingen 9 3 2 6 42:90 4 Mit den zu Ende gehenden Spielrunden beſchäftigt man ſich aber bereits mit neuen Plänen. Zunächſt iſt ja Baden noch im Pokal; vorher gibt es den Gauvergleichskampf Württemberg— Baden, zugleich als Probe der Gauelf für die nächſte Runde. Die Olympiaanwär⸗ ter haben außerdem eine Einladung nach Ettlingen zu erwarten zu einem weiteren Schulungslehrgang vom 24. Februar bis 1. März, alſo in der kommenden Woche. Zur Förderung des allgemeinen Spielverkehrs aber bereitet man innerhalb des Gaues Pokalſpiele vor unter Beteiligung aller Klaſſen. Dieſe ſollen neben den Aufſtiegsſpielen laufen. * Nach iſt es jedoch mit den Aufſtlegsſpielen der Bezirksklaſſe nicht ſo weit. Zunächſt wird in Nord⸗ und Mittelbaden auch weiterhin um die Entſcheidungen ge⸗ rungen, ſo daß es gar nicht ausgeſchloſſen iſt, am Ende der Runden andere Mannſchaften als Anwärter an der Spitze zu ſehen, als die jetzigen Tabellenführer. In der Mannheimer Staffel iſt am Sonntag bereits die pPoſtler⸗Elf geſtoppt worden, ſo daß Jahn Weinheim und Tg. Oftersheim bis auf einen Punkt heran ſind und jetzt ſchon die Möglichkeit haben, auf direktem Wege ſich durchzuſetzen. Dahinter liegen immer noch Leutershauſen, Friedrichsfeld und TV 46, die nach wie vor die Entſcheidungen beeinfluſſen können. Vereine Spiele gew. unentſch. ver. Tore Punkte Poſt Mannheim 13 9 1 3 89771 19 Jahn Weinheim 14 9 1 4 91:54 19 Tg Oftersheim 13 8 1 4 86:66 17 TWeLeutershauſen 14 8 1 5 83.81 7 Ty Friedrichsfeld. 14 8 0 6 84:79 16 Turnverein 1846. 14 6 3 5 84.72 15 TV Viernheim 13 6 0 7 63.65 12 Tade Laudenbach 14 5 1 8 76·86 11 MSD 14 4 10 69:108 8 Jahn Neckarau 13 1 0 12 48.90 2 Die Spiele am 23. Februar: Turnverein 1846— Jahn Neckarau(:1 Poſt— TW Friedrichsfeld(:10) Tg. Oftersheim— MT(10:8) TV Leutershauſen— TW Viernheim(:). Da der Faſtnachtsſonntag für die Gauklaſſe ſpiel⸗ frei iſt, beherrſcht die Bezirksklaſſe allein das Feld. Nach⸗ dem bei der verwickelten Lage die Zeit drängt, konnte der Sonntag nicht ausgelaſſen werden. Den härteſten Kampf ſetzt es zwiſchen Friedrichsfeld und Poſt ab. Es käme nicht überraſchend, was ſogar wahrſcheinlicher iſt, wenn ſich die Turner abermals behaupten würden. 115 5 mit im Tg. Oftersheim wird ſchon beſtrebt ſein, Rennen zu bleiben, woran ſie von der MT G kaum ge⸗ hindert werden könnte.— Nach dem Erfolge über die Poſt wird Leutershauſen gegen Viernheim auch unter allen Umſtänden gewinnen wollen.— Da auch der T V 18 46 die beſſeren Ausſichten für ſich hat, wenn er Jahn Neckarau nicht unterſchätzt, ſind vier Heimſiege nahe⸗ liegend. * Die Heidelberger Staffel wird wohl auch erſt kurz vor Toresſchluß den Kampf entſchieden ſehen; es ſei denn, daß der eine oder andere Anwärter in der Spitzen⸗ gruppe vorher doch noch ausbricht, denn es ſich noch der Klippen viele. Zunächſt hat einmal die Führung gewechſelt an die Tgde. St. Leon, die ein Spiel mehr wie Rot und Hockenheim hat. Doch kann der Faſtnachtsſonntag ſchon wieder einen Wechſel bringen. Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Tg. St. Leoen 138 9 1 3 79758 19 int 12 8 2 2 76154 18 Ty Hockenheim 12 7 3 2 80:65 17 Tbod Neulußheim 12 7 0 5 60.49 14 SV St. Leon 1 5 4 3 85˙76 13 Tade Ziegelhauſen 13 ö 2 6 98.85 2 Polizei Heidelberg 13 4 1 8 99 95 9 Ty. Handſchuhsheim 12 1 2 9 45:00 4 TS Schönau 12 2 0 10 36:81 4 Die Begegnungen am 2. Februgx: TV Hockenheim— TW Handſchuhsheim(:5) Tgde. Ziegelhauſen— Tgde. St. Leon(:9) TV Rot— TS Schönau(:4) SV St. Leon— Tbd. Neulußheim(11:). Hier ſollten für Hockenheim und Rot zwei weitere Siege fällig ſein, die klarer kommen müßten als in der Vor⸗ runde. Die beiden anderen Begegnungen in Ziegelhauſen und beim SV St. Leon dagegen ſind offen. Ex⸗Weltmeiſter Bob Olin, der bereits ſeit einigen Wo⸗ chen in Europa weilt, kämpft am 9. März in London gegen den Engländer Jim Noung. Die Tabelle zeigt folgendes Bild: Vereine Spiele gew. unentſch. verl Punkte Laudenbach 12 10 0 2 204 Schriesheim 12 9 1 2 19:5 Sandhofen 12 9 0 3 18:6 SV MannheimStadt 12 9 0 3 18:6 Alteubach 14 4 1 9.19 Unterflocken bach 12 5 70•16 Lützelſachſen 14 3 2 9.20 Sulzbach 12 0) 12 024 Der kommende Sonntag bringt die letzten Vorentſcheidungen und Spiele: TV Sandhofen— Unterbflocken bach Schriesheim— Sulzbach i Sp Mannheim⸗Stadt— Laudenbach werden äußerſt harte Gefechte zeitigen. An allen Fronten wird man ſich den ſogenannten letzten Ruck geben, um Unch ausſichtsvoll im Rennen zu bleiben, während die ſämtliche drei offizielle Entſcheidung erſt um eine Woche ſpäter reiſen wird. Der TV Sandhofen landete vor Wechen in Unter flok⸗ ken bach einen:1⸗Sieg und auch im fälligen Rückkampf wird der Sieger nur Sandhofen heißen. Einen ſicheren Erfolg wird auch Schriesheim über Sulz bach er⸗ zielen, wobei das Ergebnis des erſten Gonges(:1) ſicher um einige Zähler höher ausſallen wird. Zweiſellos das wichtigſte Treffen an dieſem letzten Febrwarſonntag ſteigt indes zwiſchen SpV Mannheim Stadt und Lau⸗ denbach. Die Bergſträßler haben erſt vor 14 Tagen zu ſpüren bekommen, welche Klinge der Sp Mannheim⸗ Stadt ſchlägt, und wenn man eine zuveite Niederlage(Vor⸗ ſpiel:3) vermeiden will, dann müſſen die Laudenbacher entſchieden mehr zeigen, als es beim Heimſpiel der Fall war. Andererſeits werden natürlich die Mannheimer alles aufbieten, um erſtens einmal für keine Uebervaſchung zu ſorgen und um andererſeits im Endkampf dabei zu bleiben Die Kemptener Jäger Heeres⸗Schimeiſter Die Kämpfe um die Deulſche Heeres⸗Schimeiſterſchaft 1936 wurden am Donnerstag mit dem amal10⸗Km.⸗Staffel⸗ lauf abgeſchloſſen. Den Sieg und damit die Meiſterſchaft errang das 1. Batl. Geb.⸗Jäg.⸗Reg, 99 Kempten mit Ober⸗ jäger Hieble, Jäger Enzenberg, Gefr. Birl und Jäger Sol⸗ gadi. Mit einer Zeit von:41:06 Stunden vollbrachte die ſiegreiche Mannſchaſt eine Geſamtleiſtung von:28:47 Sid. (= Patrouille plus Staffellauf). Die weitaus beſte Zeit lief erwartungsgemäß die Olympia⸗Erſatzpatrouille mit Oblt. Bader, Oberjäg. Holzner, Gefr. Prinzing und Gefr. Seeweg(:88:14 Std.), aber ſie lief außer Wettbewerb, weil die einzelnen Soldaten verſchiedenen Truppenteilen an⸗ gehören. Die urſprünglich vorgeſehene 40 Km. lange Strecke konnte nicht beibehalten werden, da ſie durch den in der Nacht erfolgten Wärmeeinbruch unbrauchbar geworden war. So mußte in den frühen Morgenſtunden des Donnerstags eine neue Strecke abgeſteckt werden, die— mit Stant und Ziel in Klais— 20 Km. lang war. Vom Start aus führſe ſie zunächſt eingangs des Hohen Brant zum Wamberg nach Kaltenbrunn, wo der erſte Wechſel ſtattfand. Ueber Wald⸗ hänge mit leichten Steigungen und Abfahrten ging es zurück nach Klais. Die Stpecke war zweimal zu durchlgu⸗ fen. Am Start hatte ſich u. a. der Kemmandeur des 7. Ar⸗ meekorps, Generalleutnant von Reichenau, eingeſun⸗ den, der um 18 Uhr auch im Hochgebirgs lager Lüttenſee bei Mittenwald die Siegerehrung und Preisverteilung vor⸗ nahm. Auch ein Vertreter der ungariſchen Armee war zur Stelle, der den von der ungoriſchen Armee zur Verfügung geſtellten Sonderpreis für die beſte Mannſchaft überreichte Die Ergebniſſe: Hochgebirgstruppen: J. und deulſcher Heeresmeiſter 1933: 1. Bat l. Geb. ⸗Jäg.⸗Reg. 99 Kempten:47:41 Sto. (Patrouille) +:41:(Staffel)=:28ꝛ47 Sto. 2. 3. Batl. Geb.⸗Jäg.⸗Reg. 100 Reichenhall:47:07 Std., uf. :44:21 Std.; 3. 3. Komp. Nachr.⸗Abtl. 7 München 2247727 Std., zuſ.:44:21 Std.; 4. 2. Ball. Geb.⸗Jäg.⸗Reg. Reichen⸗ hall:59:19 Std., zuſ.:49:57 Std. 1. Batl. Geb.⸗Jäg.⸗ Reg. Traunſtein:51:06 Std., zuf 218 Süd.; 6. 1. Geß.⸗ Art.⸗Reg. 69 Reichenhall 2 e b 8 Std. Mittelgebirgstruppen: 1. 3. Inf ⸗ Reg. 30 Hirſchberg(Fw. Müller, Geſr. Knappe, Jäger Adolf, Gefr. Feiſt):48:31 Std., zuſ.:59:26 Sto. 2. 1. Batl. Inf. Reg. 31 Plauen:50:57 Std., 31 2290 Std.; 3. 8. Batl. Inf.⸗Reg. 77 Goslar:51:27 Std., zuſ. 5221:03 Std.; 4 3. Batl. Inf.⸗Reg.⸗Reg, 62 Paſſau:57:12 S.:27:05 9 id., zu 55-80 Std.; 5. 1. Batl. Inf.⸗Reg 10 Dresden :87:12 Std.; 6. 2. Batl. Inf.⸗Reg. 7 Glatz :05 714 Stunden. Kleine Sport-Nachrichten Die deutſche Rugby⸗Nationalmannſchaft wird im Hinblick aur den am 29. März in Hannover ſtattfindenden 11. Län⸗ derkampf gegen Frankreich zwei Probeſpiele austragen. Am 7. März ſpielt die National⸗Fünfzehn in Hannover gegen eine Gaumannſchaft von Brandenburg. Die Hockey⸗Eichenſchildſpiele, die bekanntlich von Frauen beſtritten werden, wurden neu feſtgeſetzt. Die Vorſchluß⸗ rundenſpiele zwiſchen Südweſt und Nordmark in Wies⸗ baden und Niederſachſen⸗Weſtfalen und Nordmark in Han⸗ nover müſſen nun bis zum 15. März ausgetragen ſein. Das Endſpiel findet vorausſichtlich am 29. März ſtatt. Deutſche Tennisspieler weilen auch in dieſem Frühfahr gewannen ihre Vorrundenſpiele, dagegen wurde Dr. Klein⸗ ſchroth beteiligen ſich augenblicklich Heinrich Henkel und Kay Lund am Turnier in Beaulieu. Henkel und Lund gewannen ihre Vorrundenſpiel, dagegen wurde Dr. Klein⸗ ſchroth von dem Neuſeeländer Malfroy geſchlagen. Jack Dempſey will in dieſem Sommer wieder einmal Europa einen Beſuch abſtatten. In ſeiner Begleitung ſoll ſich der aufſtrebende Schwergewichtler Red Bur man befinden, der einige Kämpfe in England austragen will. Zu den Holmenkol⸗Schirennen bei Oslo wurden nicht weniger als 666 Meldungen abgegeben, davon allein 234 für den 17⸗Km.⸗Langlauf. Das Ausland iſt mit 50 Mann Europameiſterſchaſten im Rodeln abgebrochen Auf der Olympia⸗Bobbahn am Rießer See bei Garmiſch⸗ Partenkirchen be⸗ gaunen die Europameiſterſchaften im Rodeln, die aber infolge des ein⸗ tretenden Föhnwetters abgebrochen werden mußten. Das Bild zeigt Dr. Scheinpflug( eſterreich), der bei dem erſten Durchgang mit:88, die beſte Zeit erzielt hatte, während der Fahrt. (Weltbilb,.) recht gut vertreten, neben Deutſchland entſenden noch Finnland, Japan, Schweden, USA, Kanada und Griechen⸗ land ihre beſten Vertreter. Hanni Hölzuer ſchwamm in Plauen unter offizieller Kontrolle mit 242,6 Minuten eine neue Weltbeſtleiſtung tber 200 Pards Bruſt. Die bisherige Beſtleiſtung hielt die Krefelderin Martha Genenger mit:44,9 Minuten, die ſie vor Jahresfriſt Hanni Hölzner entriſſen hatte. In der württembergiſchen Handball⸗Gauliga findet am kommenden Sonntag nur das Spiel zwiſchen Stuttgarter Kickers und TSV Süßen ſtatt. Die Begegnung Tgoe Eß⸗ lingen— Stuttgarter DV wurde abgeſetzt. Ungarus und Polens Eishockeymannſchaften lieferten ſich im ausverkauften Berliner Sportpalaſt einen ſchöne; Kampf, der:1 endete. Im Kunſtlaufprogromm ſah das ungariſche Weltmeiſterpaar Rotter⸗Szollas, die Geſchwiſter von Szekrenyeſſy, ſowie Tertak(Ungarn) und die Ber⸗ linerin Ulla Schwarz. In Hamburg ließ der Regen erſt gegen Abend nach, als das Programm des dritten Tages der Eisſportwoche in Angriff genommen wurde. Die Kunſtläufer und Läuferin⸗ nen von Botond(Ungarn), Cliff(England), Nikkanen (Finnland), Bertram⸗Reburn(Kanada) und Tomlins(Eug⸗ land) warteten mit ausgezeichneten Leiſtungen auf. Den Eishockeykampf beſtritten eine norddeutſche Auswahl und die japaniſche Olympiamannſchaft. Die Norddeutſchen ſteg⸗ ten mit Unterſtützung der Kanadier Brant und Bedford verdient 52. Der Eisſchnellauf⸗Städtekampf Berlin— Tokio wurde im Friedrichshain begonnen. Ueber 1500 Meter gab es je zwei Berliner und zwei japaniſche Siege, während im 50⸗Runden⸗Mannſchaftslaufen die Reichshauptſtädter ſieg⸗ 8215 In der Geſamtwertung führt Berlin mit 26181 Punk⸗ en. Die ungariſchen Schimeiſterſchaften begannen in Matra⸗ haſa mit dem 17,5 Km. Langlauf, den der ausgezeichnete Norweger Sperre Brodahl überlegen vor den Oeſterxeichern Mayer und Dellekarth gewann. Olympia-Siegerin Chriſtel Eranz Die Verhandlungen, die mit der Olympia⸗Siegerin Chriſtl Cranz ſeit längerer Zeit vom Juſtitut für Lei⸗ besübungen der Univerſität Freiburg geführt wurden, um ſie für den Unterrichts⸗ und Trainingsbetrieb zu gewinnen und damit ihrer Heimatſtadt Freiburg zu erhalten, haben nunmehr inſofern zu einem gewiſſen Abſchluß geführt, als Chriſtl Cranz ſich bereit erklärt hat, nach Erledigung ihres Abſchlußexamens an der Hochſchule für Leibesübungen in Berlin in einer für ſie geeigneten Stellung und Arbeits⸗ weiſe an dem Inſtitut zu wirken. Dieſe Beſchäftigung er⸗ möglicht es ihr, auch dem Winterſport im Schwarzwald nach wie vor ihr Können zur Verfügung zu ſtellen. N N 43 Freitag, 21. Februar 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Nr. 87 Welierfolg bei Sfüßung der Binnenmärkie Injernafionale Preise 61,%, Inlandspreise 47, 6% niedriger als 1923 29 Das Statiſtiſche Reichsamt legt ſoeben eine Ar⸗ beit über die Großhandelspreiſe an den Binnen märkten der Oeffentlichkeit vor, die allgemeines Intereſſe verdient. Es wird dort nicht nur gezeigt, welche Erfolge oder auch Mißerfolge die Verſuche gehabt haben, die Binnenmärkte z u ſtütz en, ſondern die Völker erfahren auch, welche Preiſe ſie für die wichtigſten Produkte im Inlande zu zahlen haben, verglichen mit den Notierungen, die auf öͤem Weltmarkt feſtgeſtellt worden ſind. Der bemerkenswerten Unterſuchung entnehmen wir fol⸗ gende Stellen: An den Binnenmärkten der meiſten Länder haben ſich die Großhandelspreiſe in den letz⸗ ten Jahren erhöht. Bis Anfang 1935 war dies überwiegend eine Folge der Abwertung der Valu⸗ ten. So haben die Großhandelspreiſe in den Ab⸗ wertungsländern ihren Tiefpunkt z. T. ſchon 1931 überſchritten, in Amerika ſetzte die Aufwärtsbewe⸗ gung im Frühjahr 1933 ein, nachdem der Goldſtand des Dollars aufgegeben worden war. Seitdem iſt auch in einer Reihe anderer Länder der Preisrück⸗ gang zum Stillſtand gekommen. Insbeſondere hat Deutſchland ſich ſeit Mitte 1933 von den Einflüſſen der weltwirtſchaſtlichen Kriſe freigemacht. Vom Frühjahr 1935 an ſind die Rohſtofſpreiſe an den Weltmärkten im Anſtieg begriffen. Im Zuſammen⸗ hang hiermit ſind im Laufe des Jahres 1935 die Großhandelspreiſe auch in den Goldblockländern geſtiegen. Seit wann und wie ſtark die Inlands⸗ notfierungen ſich erhöht haben, zeigt folgende Ueberſicht(in Prozenten): Ttefſtand Erhöhun Dänemark Sept. 31 275 8 Norwegen 8 2,0 Japan Ju ni 22 31,1 Südafrtkantſche Union Okt. 32 10,4 Kanada Febr. 33 14,2 Oeſterreich Febr. 33 2,4 182 Febr. 33 35,3 Großbritannien März 33 10,5 Schweden April 33 12,4 Deutſches Reich April 33 14,0 Frankreich Juli 35 9,9 Spanten Mat 33 7,0 Ungarn Sept. 33 35,7 Tſchechoſlowakei Jan. 34 10, Britiſch⸗Indien März 34 5, talien Juli 34 27,7 anziag Auguſt 34 59,2 Schweiz März 35 6,6 Holland März 35 3,1 olen März 35 1,2 Belgien März 35 24,8 China Juli 95 14,4 1935 hat ſich der Preisanſtieg in einzelnen Län⸗ dern gegenüber 1934 verſtärkt, ſo insbeſondere in Italien, Japan und Großbritannien; meiſt hat er ſich jedoch etwas verringert. Dies iſt hauptſächlich darauf zurückzuführen, daß die Wechſelkurſe 1935 nicht weiter ſanken und infolgedeſſen die mit einer Valuta⸗Abſchwächung verbundenen Auftriebskräfte fehlten, die auch 1934 noch die Haupturſache der Preisſteigerungen geweſen waren. Neben den Ein⸗ Flüſſen des Weltmarktes haben in den meiſten Län⸗ dern auch binnenwirtſchaftliche Vorgänge, wie der Ernteausfall oder eine Umſatzſteigerung, zu der Werterhöhung beigetragen. Von einer Valuten⸗ abſchwächung war der Preisanſtieg am Binnen⸗ markt 1935 nur in wenigen Ländern begleitet, ſo in Danzig, Belgien, Ungarn, Italien, Ching und Rumänien. Seit 1929 hat ſich der Goldwert der Groß handelspreiſe auf dem Welt⸗ markt und am Binnenmarkt bei den wichtigſten Artikeln wie folgt verändert(Indexziffern in Gold 1925/29= 100): Jahresende 1929 1993 1934 1935 Weizen: Weltmarkt 89, 28,½ 29,4 35,4 Deutſchland⸗ 93,) 70%% 70% Frankreich) 88,5 78,1 66,91 40,5 roßbritannien“) 88,8 270 26,2 30,6 US*) 87,51 97,0 42,„2 43,9 Schweinefleiſch: Weltmarkt 96,8 48.2 48,8 47,3 Deutſchland⸗) 107,7 72,2 7 7 Frankreich“) 103,1 71,2 38,5 57,1 Großbritannien“) 5 116,5 53,1 47,3 43,0 US*) 84,4 92,7 41,2 670 Stabeiſen: Weltmarkt 98,3 57,6 50,2 59, Deutſchland⸗) 108,6 80,8 80,8 80,8 5 104,5 82,6 82,6 82,6 roßbritan nien) 98,9 59,8 578 63,0 USA) 98,4 57,90 55,4 57,0 Zucker 74,7 29,5 20,7 35,7 103,3 102,4 102,3 102,9 99,9 91,5 783,0 67,4 82,3 45,6 41.1 40,1 87,8 47,6 48,0 438,4 Butter 97,9 30,1 29,4 3, 9%%, i 711 120,4 99,2 73,0 100,0 979 33,9 32,8 36,4 80,0 N, 40,3 44,1 Steinkohle 100,8 36,4 5¹,6 54,3 91,3 90,0 90,0 90,0 115,7 103,2 108.2 91,1 107,3 60,6 562 60,4 96,2 61,2 60,4 60,7 *) Imlandspreiſe Die Preiſe für Baumwolle und Kupfer ſind auf dem Weltmarkt faſt ebenſo hoch wie auf den Binnen⸗ märkten. Die Baumwolle hat auf dem Weltmarkt einen Index von 35,7(Ende 1935) gegenüber 39,4 in Deutſchland, 39,1 in Frankreich, 38,1 in England und 36,5 in USA. Beim Kupfer(Index 34,0) iſt nur in Deutſchland ein Anſtieg auf 35,6 zu beobachten. Die während des Jahres 1935 eingetretene Er⸗ höhung der Weltmarktpreiſe für Rohſtoffe und Halbfabrikate hat ſich allgemein auf den Bin⸗ nenmärkten ausgewirkt. Für die meiſten Länder ſtellt ſich der Preisanſtieg hauptſächlich als Folge binnenwirtſchaftlicher Vorgänge dar. Inwieweit dabei die konjunkturelle Umſatzbelebung oder ſon⸗ ſtige Einflüſſe maßgebend waren, iſt mit Sicherheit ſchwer feſtzuſtellen. Zwar haben faſt durchweg die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe ſtärker im Preis an⸗ gezogen als die induſtriellen Erzeugniſſe, doch kann dies ſowohl auf eine Verringerung des Angebots als auch auf eine Steigerung der Nachfrage zurückzufüh⸗ ren ſein. Vielfach berechtigt indeſſen die auffallend ſtarke Preiserhöhung der Lebensmittel zu der An⸗ nahme, daß eine nennenswerte Veränderung des Angebots entſcheidend war. So weiſen z. B. in Dänemark und der Schweiz die pflanzlichen, in Bulgarien, Norwegen, Polen, Schweden, der Tſche⸗ choflowakei, Kanada und merika die tieriſchen Le⸗ bensmittel überdurchſchnittliche Preisſteigerungen anf. Auch unter den Induſtrierohſtoffen ſtehen zu⸗ ö ö Das neue Kredifabkommen von 1936 Belebung des Neiseverkehrs ersirebi/ Schaffung einer Reisemark/ Erweiferie Abrufbefugnisse der Gläubiger Die diesjährige Stillhaltekonferenz wurde am 20. Fe⸗ bruar in Berlin nach einer Dauer von elf Tagen beendet. Es wurde wiederum zwiſchen dem deutſchen Ausſchuß und dem ausländiſchen Gläubigerkomitee unter Mitwirkung der Reichsbank und der Deutſchen Golddiskontbank ein neuer Vertrag über die Aufrechterhaltung ausländiſcher Bank⸗ kredite an die deutſche Wirtſchaft vereinbart. Auch dieſer Vertrag läuft wieder ein Jahr, d. h. vom 1. März 1936 bis zum 28. Febr. 1937, und umfaßt alle Länder, die an dem jetzt ablaufenden Abkommen beteiligt waren, mit Aus⸗ nahme von Italien, deſſen zu keiner Zeit erhebliche For⸗ derungen zur Erledigung gelangt ſind. Das Kreditvolumen, das bei Inkrafttreten des deutſchen Kreditabkommens von 1935 noch mit etwa 174 Milliarden Reichsmark in Anſpruch genommen war, weiſt eine wei⸗ tere Verminderung um einen Betrag auf, der bis Ende Februar 1936 annähernd 400 Millionen Reichsmark errei⸗ chen dürfte. Zu dieſem Ergebnis trugen überwiegend die Abrufe von Regiſtermark bet, die bekanntlich vorwiegend für Reiſezwecke Verwendung gefunden haben. Da die Verwendung der Regiſtermark für Reiſezwecke ſich als beſonders wirkungsvoll in Richtung einer Vermin⸗ derung der Stillhalteſchulden ausgewirkt hat, ſo beſtand eine der Aufgaben der Konferenz darin, durch förmliche Schaffung einer„Reiſemark“ einen verſtärkten Ausbau bie⸗ ſer Einrichtung zu ſchaffen. In dieſem Sinne unterſcheidet das neue Kreditabkom⸗ men zwiſchen der Regiſtermark, die entſteht, wenn ein Gläubiger ſeine auf fremder Währung beruhende For⸗ derung als Reichsmark abruft, und den Reiſemarkkonten, die aus den Regiſtermarkkonnten geſpeiſt werden und nur für Reiſezwecke im Rahmen der Beſtimmungen der Reichs⸗ bank benutzt werden dürfen. Auf der Konferenz iſt von den ausländiſchen Gläubigern ein beſonderer Reiſemark⸗Ausſchuß ins Leben gerufen wor⸗ den mit dem Ziel, für den Reiſeverkehr in Deutſchland Pro⸗ paganda zu machen; dieſe Beſtrebungen werden von deut⸗ ſcher Seite gern unterſtützt werden. In Zuſammenhang mit der Regiſter⸗ und Reiſemark iſt das Recht der Abforderung von Regiſtermark ſeitens der Gläubiger nen geregelt worden. Bei den Bank⸗zu⸗Bank⸗Krediten gibt es ſchon ſeit län⸗ gerer Zeit praktiſch und nunmehr auch offiziell keine Be⸗ ſchränkungen mehr. Die Direkt⸗Kredite, die Handels⸗ und Induſtriefirmen bei ausländiſchen Bankiers genommen haben, können halöjohrlich mit je einem Viertel, früheſtens alſo über zwei Jahre verteilt, mit ſechswöchiger Kündigung abberufen werden. An dem leitenden Grundſatz des Kre⸗ ditabkommens, die Kreditlinien aufrechtzuerhalten, iſt feſtgehalten worden, ſoweit es ſich nicht um einige wenige Linien handelte, die ſich für die praktiſche Benutzung als nicht mehr verwendbar erwieſen haben, was dadurch ſeſt⸗ geſtellt werden kann, daß dieſe Kredite ſeit mehreren Jahren unbenutzt ſind. Während Bank⸗zu⸗Bank⸗Kredite immer wieder benutzbar gemacht werden können, weil ſie von den verſchiedenſten Kunden der deutſchen Banken in Anſpruch genommen werden, können Direktkredite, die ſett Jahren nicht mehr benutzt werden, als unbenutzbar angeſehen werden. Dieſe Kredite können nun endgültig geſtrichen werden, ſoweit ſie örei Jahre unbenutzt geblieben ſind; ſoweit ſie zwei Jahre unbenutzt ſind, zum überwiegenden Teil nur inſoweit, als der Gläubiger die Golddiskontbank von einem entſprechenden Teil der bekannten Garantie freiſtellt. Zahlungen auf Grund dieſer von der deutſchen Wirtſchaft gedeckten Garantien der Deutſchen Goldoͤiskont⸗ bank bleiben auch im neuen Abkommen aufgeſchoben. Sie betragen zur Zeit noch rund 139 Millionen Mark. Das vergangene Jahr hat in einigen Ländern des genannten Golöblocks wiederholt nicht unerhebliche Schwankungen der Diskontſätze hervorgerufen. Die ſeit Jahren eingeführte gleichförmige Zinsregelung für die verſchiedenen Arten von Stillholtekrediten wurde dadurch einer gewiſſen Be⸗ laſtungsprobe ausgeſetzt, ſo daß die deutſchen Vertreter auf der Konferenz ſich dringlichen Wünſchen der Gläubiger auf Erhöhung dieſer Zinsſätze gegenüber ſahen, die jedoch angeſichts der deutſchen Deviſenlage nicht erfüllbar waren. Die Gläubiger haben ſich den deutſchen Darlegungen in dieſer Hinſicht nicht verſchloſſen, ſo daß die bisherige Ten⸗ denz einer gleichmäßigen und nicht zu hohen Verzinſung unverändert geblieben iſt. Am Abkommen ſind nur wenige Aenderungen getroffen worden, im weſentlichen ſolche, die Kapitalräckzahlungen alter Schulden in Deviſen im Intereſſe der deutſchen De⸗ viſenbage verhindern. Die verſchär ten Beſchränkungen be⸗ ziehen ſich nicht auf die Neuinanſpruchnahme der offenen Kreditlinien. Solche Kredite, die ſich für die Finanzierung des Außenhandels als ſehr nützlich erweiſen, werden je⸗ weilig pünktlich bezahlt und können wieder neu in Anſpruch genommen werden. Unter den zahlreichen anderen teils beſprochenen, teils geregelten Einzelheiten, wie ſie in ſolchen Abkommen gerade in der fortſchreitenden Abwicklung als mehr oder weniger ſchwierige Probleme beſtehen, befindet ſich auch die Frage derjenigen Auslandskredite, die vom Gläubiger in anderer als ſeiner Landeswährung nach dem Ausland ge⸗ währt wurden, z. B. franzöſtſche Franken⸗ oder Dollar⸗ kreötte durch engliſche Banken. Die deutſchen Schuldner ſollten ſich der Umwandlung ſolcher Kredite in die Lan⸗ deswährung des Gläubigers nicht entziehen, ganz beſonders in den hierbei überwiegenden Fällen der engliſchen Gläu⸗ biger, wo die Umwandlung der Währung eine ernſthafte Zinsverbilligung und Depiſenerſparnis mit ſich bringt. Die Verhandlungen waren wiederum vom Geiſt gegen⸗ ſeitigen Vertrauens und des Verſtändniſſes für die dem Problem zugrundeliegenden wirtſchaftlichen Tatſochen und Erforderniſſe getragen. FPFPFPFFbFUbUUCVVVVVVVCVCVCCVCVCTCTCTCTVTVTCTDTVTVTVTVTDTVTVTTVTUPUVUFUDVUVDVDVUPUVUVUVUVUVUVUVUVUVVVVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVVUo»Vo!! meiſt die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe, vor allem die Textilrohſtoffe, nach dem Grad der Preisbeſeſti⸗ gung an führender Stelle. Infolge der unterſchiedlichen Preisentwicklung im Jahre 1935 ſind auch in den Wettbewerbs⸗ verhältniſſen der Länder untereinander Ver⸗ ſchiebungen eingetreten. Vor allem Kanada, Belgien und Oeſterreich, deren Preishöhe in Gold geſunken iſt, haben koſtenmäßig einen Vorſprung gewonnen. Die Stellung der USA und Japans am Weltmarkt iſt— ſoweit das innere Preisniveau als Maßſtab dafür gelten kann— faſt allen Ländern gegenüber etwas ungünſtiger geworden. Großbri⸗ tanniens Lage hat ſich zwar gegenüber den USA und Japan verbeſſert, gegenüber den meiſten übrigen Ländern dagegen verſchlechtert. Das deutſche Preis⸗ niveau hat ſich 1935 weniger ſtark als in den wich⸗ ligſten übrigen Ländern, wie vor allem in den USA, Großbritannien und Frankreich, erhöht. Während der Sturz der Binnen markt⸗ preiſe ſeit Beginn der Weltwirtſchaftskriſe in allen Ländern durch die verſchiedenſten Maßnahmen gemildert worden iſt, konnte der Zuſam⸗ menbruch der Weltmarktpreiſe durch Eingriffe der Erzeuger nur wenig aufgehalten wer⸗ den. Die Folge davon war, daß die Spannung zwi⸗ ſchen Binnenmarktpreiſen und Weltmarktpreiſen immer größer wurde und im Juni 1932 ihren Höhe⸗ punkt erreichte. Von dieſem Zeitpunkt an führte die Valutaabwertung zahlreicher Länder zu einer Verringerung der Spanne. Im Sommer 1933 fie⸗ len jedoch die Weltmarktpreiſe erneut ſtärker als die Binnenmarktpreiſe(in Gold gerechnet). Erſt ſeit dem Frühjahr 1935 iſt wieder eine Ent⸗ ſpannung feſtzuſtellen, in deren Verlauf ſich die Schere zwiſchen Binnenmarktpreiſen und Welt⸗ marktpreiſen allerdings noch nicht wieder ganz ſo weit wie Mitte 1933 geſchloſſen hat. Gegenüber 1925 bis 1929 waren Mitte 1932 die Weltmarktpreiſe um 61,5 p.., die Binnenmarktpreiſe im Durchſchnitt von 20 Ländern nur um 40,7 v. H. gefallen. Im Oktober 1935 lagen die Preiſe am Weltmarkt um 61,4 v.., die Preiſe an den Binnenmärkten um 47,6 v. H. niedriger als 1925 bis 1929. Privaſe Lebens versicherung als Spiegel der Wirischaffsbelebung Berlin, 20. Februar. Die anhaltende Wirtſchafts⸗ belebung findet in den nachſtehend mitgeteilten Ziffern über den Neuzugang in der privaten Lebensverſicherung deutlichen Ausdruck. Die dem Verband deutſcher Lebens⸗ verſicherungsgeſellſchaften angehörenden Geſellſchaften hat⸗ ten im Kalenderjahr 1935 einen Zugang von 4210 638 in Deutſchland neu abgeſchloſſenen Verſicherungen über eine Geſamtverſicherungsſumme von 2577 Mill. 4(gegenüber 2348 Mill. 4 im Jahre 1934) zu verzeichnen. Hiervon entfallen auf die Großlebensverſicherung 322 301 Verſiche⸗ rungen mit 1166 Mill.„ Verſicherungsſumme, auf die Kleinlebens⸗ und Sterbegeldverſicherung 2123 447 Verſiche⸗ rungen mit 833 Mill.„ Verſicherungsſumme, der Reſt auf Gruppenverſicherungen. Die durchſchnittlich abgeſchloſſene Verſicherungsſumme betrug im Jahre 1935 in der Groß⸗ lebensverſicherung 3617 /, in der Kleinlebensverſicherung 992 O Zahluugsſchwierigkeiten einer Maunheimer Konſek⸗ tionsſirma. Die Firma L. Fiſcher⸗Riegel, Damen⸗ und Kin⸗ derkleidungsgeſchäft, Inhaberin Paula Wolff in Mann⸗ heim, F 1, befindet ſich in Zahlungs ſchwierigkeiten. Mit der Aufſtellung des Status iſt die Treuhand- und Reviſions⸗ geſellſchaft G. m. b. H. Dr. Walter Staat in Karlsruhe be⸗ ſchäftigt. Dieſe Arbeit dürfte einige Zeit in Auſpruch neh⸗ men, da es ſich bei den Grundſchulden auf die Häuſer der Firma um etwas komplizierte Verhältniſſe handelt. An erſter Stelle ſoll eine größere Hypothek der Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Bodenkreditbank in Köln ruhen. Wie verlautet, ſind Beſtrebungen im Gange, die auch vom Treuhänder der Arbeit gefördert werden, dahin zielend, die Firma aufrecht⸗ zuerhalten, um dem zahlreichen Perſonal auch weiterhin die Arbeits möglichkeit zu ſichern. * Aus der pfälziſchen Diamantinduſtrie. In Brücken iſt jetzt die neue Diamantſchleiferei Gebr. Bauer mit vor⸗ läufig 20 Stühlen eröffnet worden. * Der Ruhrbergbaun beginnt mit der Schwelung.— Gründung eines Gemeinſchaftsunternehmens. Um die Ge⸗ winnung von Heiz⸗ und Dieſelölen auf dem Wege der Steinkohlenverſchwelung zu fördern, hat der Ruhrbergbaun beſchloſſen, eine Geſellſchaft zur Errichtung einer Schwel⸗ anlage zu gründen. An dieſer Gründung werden ſich vor⸗ ausſichtlich alle Bergwerksgeſellſchaften beteiligen, ſoweit ſie nicht eigene Schwelanlagen betreiben, oder deren Kohle nach ihrer Beſchaffenheit(3. B. Mager⸗Kohle) für die Verſchwe⸗ lung nicht geeignet iſt. Soweit der abfallende Schwelkoks nicht im Werks⸗ oder Zechen⸗Selbſtverbrauch Verwendung findet, wird er von rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikaten vertrieben und auf die Kohlenbeteiligung— nicht auf die Koksbeteiligung— angerechnet. In einer am 20. Februar abgehaltenen Mitgliederverſammlung des Syndikats wur⸗ den die hierzu erforderlichen Beſchlüſſe gefaßt. Bekanntlich ſind bereits vor einiger Zeit vom Syndikat insgeſamt 500 000 To. für die Schwelung freigegeben worden. * Zuckerraffinerie Halle Ach, Halle.— Wieder 4 v. H. Dividende. Die Zuckerraffinerie Holle berichtet, daß der Beſchäftigungsgrad im Geſchäftsjahr 1934/35 wiederum un⸗ zureichend war. Der Zuckerverbrauch zeigte trotz der wei⸗ ter geſunkenen Arbeitsloſigkeit nur eine ſchwach anuſtei⸗ gende Linie, und infolgedeſſen war auch die Rohzuckerzu⸗ weiſung und verarbeitung nur wenig höher als im Vor⸗ jahre, ſo daß ſich die Ausnutzung der Betriebsanlagen des Unternehmens und die Verſorgung der Gekolgſchaft mit Arbeit während der Betriebsdauer noch nicht einmal auf die Hälfte des Jahres erſtreckte. Die Verarbeitung des zugewieſenen Rohzuckers vollzog ſich wieder im Rahmen des abgeſchloſſenen Werklohnvertrages. Der Betriebsertrag ſtieg auf 2,78(2,50) Mill. J. Zinſen und ſonſtige Kapi⸗ talerträge erbrachten 0,06(0,07) Mill. J. Nach Abſetzung aller Aufwendungen und nach Abſchreibungen von 0,31(0,27 Mill.„ wird einſchl. 5141(3946)„ ein Reingewinn von 176 641(177 141)„ ausgewieſen, aus dem eine Dividende von unverändert 4 v. H. auf 4,3 Mill. I AK zur Aus⸗ ſchüttung gelangt. Für das neue Betriebsjahr wird be⸗ richtet, daß auf Grund der für die augeſchloſſenen Roh⸗ zuckerfabriken vorgeſchriebenen und von der Geſellſchaft durchzuführenden Lagerhaltung endlich einmal wieder mit einer größeren Verarbeitung gerechnet werden könne, und die Zuckerraffinerie Halle ſo in der Lage ſei, ihre Gefolg⸗ ſchaft eine längere Zeit als in früheren Jahren zu beſchäf⸗ tigen.(SV 10. März.) * Belgiſche Ford Motor.— Befriedigende Eutwicklung 1935. Die Ford Motor Company of Belgium erzielte im Geſchäftsjahr 1935 einſchließlich verſchtedener Einnahmen und nach Abzug der ordentlichen Abſchreibungen einen er⸗ höhten Rohertrag von 35,74(22,28) Mill. frs. Nach Abzug ſämtlicher Unkoſten und Aufwendungen ſowie nach unv. 3,10 Mill. frs. Abſchreibungen auf Konzeſſionen und 2) Mill. frs. Abſchreibungen auf den Beſitz Hoboken verbleibt einſchl. Vortrag ein Reingewinn von 18,09(13,32) Mill. fürs. Der HV am 9. März wird vorgeſchlagen, hieraus 80(56,85) frs. Dividende zu verteilen und 10,00(—) Mill. rs. für Abſchreibungen auf Konzeſſionen zurückzuſtellen, ſo daß noch 0,17(0,32) Mill. frs. zum Vortrag verbleiben. Zur Kapitalherabſetzung von 60 auf 40 Mill. frs. werden auf jede Aktie 100 frs. zurückgezahlt. Im Zuſammenhang hiermit ſind 2,25(13,0) Mill. frs den Reſerven entnommen worden. Im Bericht wird u. a. ausgeführt, daß drei Ur⸗ ſachen zur Beſſerung der Lage bei der Geſellſchaft geführt hätten. Die Abwertung des Franken habe ſich günſtig ausgewirkt. Im April, Mai und Juni habe die Geſell⸗ ſchaft beträchtliche Umſatzziffern verbuchen können, doch ſeten dieſe danach wieder auf den Stand von 1933 zurück⸗ gegangen. Der zweite Grund ſei der Handelsvertrag zwiſchen Belgien und den Vereinigten Staaten, wodurch ſich öte Ergebniſſe der belgiſchen Ausfuhr nach den Ver⸗ einigten Staaten günſtig entwickelt hätten. Drittens wer⸗ den die Fortſchritte der Geſellſchaft im Jahre 1935 in hohem . der beſonderen Qualität ihrer Erzeugniſſe zugeſchrie⸗ en. * Das Konſervenbier.— Die eungliſchen Brauereien lehnen es ab. In den Vereinigten Staaten macht man, wie wir berichteten, eingehende Verſuche, Bier ſtatt in Flaſchen in Konſervendoſen abzuziehen. Nunmehr haben auch die engliſchen Brauereien die Frage eingehend unter⸗ ſucht. Das Ergebnis dieſer Unterſuchungen iſt, im Gegen⸗ teil zu dem der Vereinigten Staaten, unbefriedigend aus⸗ gefallen. Die engliſchen Brauereien ſind der Anſicht, daß Bier aus Konſervendoſen ſtets einen metalliſchen Bei⸗ geſchmack hat ſebbſt wenn durch Verwendung eines 1 7 5 neten Lackes die Berührung des Bieres mit dem Metall vermieden wird. Für die Ausfuhr auf weitere Entfernun⸗ gen ſind Floſchen trotz des höheren Gewichts den Kon⸗ ſervendoſen vorzuziehen, da namentlich in außereuropäi⸗ ſchen Ländern die gebrauchten Flaſchen ohne Schwierigkei⸗ ten verkäuflich ſind, während dies bei Konſervenbüchſen nicht der Fall iſt. Hierdurch wird die Erſparnis an Fracht im allgemeinen wieder aufgewogen. Günſtig wird von NRhein-Mainische Abendbörse 5 Nuhig An der Abendbörſe herrſchte auf allen Marktgebieten wieder ſtarke Geſchäftsſtille, es zeigte ſich von keiner Seite Unternehmungsluſt, die freundliche Grundſtimmung blieb indeſſen erhalten. Auch bewegten ſich die genannten Kurſe auf Baſis des Berliner Schlußverkehrs. JG Farben kamen bei Mindeſtumſatz zu 151,25(1516) zur Notiz. Ferner nannte mon Vereinigte Stahlwerke mit 83 bis 5, Ac 37,75 bis 38, Mannesmann 85,50 bis 86, Aku 51,25—51,50. Auch die Rentenmärkte lagen völlig luſtlos. s wurden genannt, Altbeſitz 111,05, Zinsvergütungsſcheine 93,45, Kommunalumſchuldung 87,35, ſpäte Schuldbücher 9756, Reichsbahn⸗VA 121,75. Die Abendbörſe lag bis zum Schluß denkbar ſtill und brachte keine Veränderungen mehr. Im allgemeinen blie⸗ ben die Kurſe gegen den Berliner Schluß bei nomineller Notiz gut behauptet. Vielfach ergaben ſich Erhöhungen um Bruchteile eines Prozentes. Am Kaſſamarkt wurden Sinaleo mit 118—120(heute Mittag 116,75) geſchätzt. Von Renten fanden Wiederaufbauzuſchläge Intereſſe, frühe 707, (70,50), ſpäte 69,75(69,50). Sonſt lagen„Feſtverzinsliche“ ſehr ſtill. Von Auslondswerten lagen Schweiz Anleihen mäßig erholt, proz. Schweizer Bundesbahn 182(18t), 37% proz. 169,50(168,50) und Zproz. Eiſenbahnrenten 147 (144). Nachbörſe: Vereinigte Stahlwerke 83; AEG 377, Brief. * * Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe. Das Geſchäft iſt zur Zeit ruhig. Es liegen wenig neue Verkaußs⸗ angebote vor, auch die Nachfrage iſt gering. eee engliſchen Brauereien die Einführung einer neuen Flo⸗ ſchenart mit kurzem Hals beurteilt. Dieſe Flaſche koſtet in der Herſtellung nach amerikaniſchen Angaben 67 Cent, während die alte Flaſche mit langem Hals 1,95 Cent koſtet. Wenn auch der Unterſchied im Preiſe in England nicht der gleiche iſt, ſo tritt doch infolge des geringeren Gewichts der neuen Flaſche eine Frochterſparnis von etwa 20 v. H. ein; angeblich etwa die gleiche Erſparnis, die die Büchſe bedingt. Die Flaſche hat der Büchſe gegenüber aber den Vorzug, daß ſie, ebenſo wie die Flaſche der alten Form, häufig gebraucht werden kann. Alle großen Brauereien Englands nehmen daher gegenüber der Einführung von Konſervendoſen für Bier eine oblehnende Stellung ein. * Günſtige Konjunktur der öſterreichiſchen Metallwaren⸗ Induſtrie. Wie wir erfahren, waren die Fabriken der öſterreichiſchen Metallwaren⸗Induſtrie im Jahre 1935 Fdurch⸗ ſchnittlich mit einer 50proz. Kapazitätsausnützung beſchäf⸗ tigt. Der Im landsabfatz zeigte Anſätze zu einer Beſſerung, während der Export in manchen Artikeln weſentliche Stei⸗ gerungen aufweiſt. Der Export von Metallwaren aus Oeſterreich ſtieg im Jahre 1935 wertmäßig um 5,8 Mill. auf 38 Mill. S.( 18 v..), mengenmäßig um 13 000 auf 67 600 Meterzentner(. 24 v..). Eine Zunahme des Exports iſt vor allem im Verkehr mit folgenden Ländern zu ver⸗ zeichnen: Deutſchland von 4,4 auf 45 Mill.., Italien von 2,4 auf 4,7 Mill. S.— wertmäßig alſo auf das Dop⸗ pelte, mengenmäßig gar um 130 v. H.— Jugoflawien von 23 auf 2,7, CSR von 1,6 auf 1,8, Ungarn von 2 auf 22, Frankreich von 1,5 auf 1,6, England von 1,6 auf 1,8. Rück⸗ gänge verzeichnet dagegen der Export nach Polen, und zwar von 1,7 auf 1, nach Rumänien von 2,1 auf 1,5 Mill. S. In einigen Spezialartikeln der Metallwareninduſtrie wurden weſentlich höhere Auslandsumſätze erzielt, Waren und Märkie Rotterdamer Getreidekurſe vom 20. Fehr.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) März 4,85; Mai 4,75 K: Juli 4,72%; Sept. 4,65.— Mais lin Hfl. per Loſt 2900 Kilo) März 51,75; Mai 53,25 Verk.; Juli 54; Sept. 5,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 20. Febr.(Eig. Dr.) Amerikan. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Febr.(36) 591: März 588 April 582; Mai 578: Juni 573; Juli 569 Auguſt 561; Sept. 555: Okt. 547; Nov. 543; Dez. 542; Jan. (37) 542; Febr., März je 541; April 539) Mai 537; Juli 531; Okt. 529; Tendenz ruhig. Leinöl⸗Notierungen vom 20. Febr.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Febr. 1075; Leinſaat Klk. per Febr.⸗März 12,75; Leinſgatöl lokv 27,3 März 26,3; Mai⸗ Auguſt 26,6; Baumwoll⸗Oel ägypt. 25,0 Baumwoll⸗St. ägypt. per Febr. 61/6. Neuyork: Terp. 49. Savon⸗ nah: Terp 44. Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung lür weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 leg einſchl Sack. 1 * „0 Februar 10 Uhr 30 20. Februar 2 Uhr 45 dermin f 8 Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Januar„ 8„ 8 Februar 4.— 88585 I März.— 388„„ April% 85„ 3888 Mai-„ 0 8 70 388 Junt 40 0 Juli.0 4½ 00.20.10 Auguſt.75.15 2 55.25.15 8 Sept. 40 420.0 40 Okt. 1 4..20 3 Nop. 4 ̃.25.0.25 2 Dez..50.0 4,50 480 Tendenz ruhig * Geld- und Devisenmarkt Zürich, 20 feimer Gthluß milch) Kontonlin. 245 bert 0./ J Spenin 41.87¼ l pr 12.2 Gakarest le, 18000 fe 2 0 bee 55 c, dit de, ent„262 bern, 22295— Fatepe.. iti. ö% 8 47 51.58— ian off. K. 88.90 beſgra 200( enkgeſs. blaſen 24.0— Soſis 66,25— Alben 200.— L SMonefs gel 8/4 Paris, 20 febriat(öchlab awülich). len 74.67— Spenien J 207.25 Hopenbagen 288. Wien 72 Teurer 44.95 ½] ftalien 120.80 feen 5 ů Berlin 005 beſgen 255,— Schrein 49487 Seco 385.— Piersche 288,— London, 20. fehmer(Ithlub emilich) hem 498.80 Kopen 22.0 Ros 570.75 Schenee! 1½88 enten 488,37 en 19.39% mie 15 Votob en: 1. ese 725,0 ble 19.90%] Konstantin. 615,— Au raen 125,— boris 2469- kssben 110.15 521— ente 18.— Srüösgel 29.8 ¼ Hessingters 227, Wien 25. 81 J Montes 28412 allen 62.18. prag 119.25 ans 25,18 Leprree 106% derſſe 12.8 Bud 28. unos Aires 15,— f Steng Schwein: 15.09 ¼ Peſgrad 215 50 fie de lan. 412,— ruf London 18.05 Spobſen 04 olle 400,— hongeang 1884 Söezhile 100L2 Meialle Hamburger efallnoſierungen vom 20. Februar Kupfer Fand u. Saft. Tun b eule 6ile brief f rid berabitſ Stief] beld 0 unn„% e. Hültenrebzin.. 20.892959 ferner 48,75 45,5. 279.0279 0. Feinsilber(fd. p.)..825 rt 45.49, 807. Feingeig(il.. r.. 284 2% u 45.7548,.. 279078 0. Alan(tale 50 1 4% 8 80 0. nr.. 5. r). 340/200 am 47,7547, 95 ſechn keines ein 5„ 50 9 Detilpr,(f. p. r... 365 360 kia 1 8 5. ober. Antimon Regulus chines.(.) 55,—, letenb. burger( pn flache, 1287487 deremb. Volframen dies,(in Sb.)[ 35.— * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 21. Febr. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bonk und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,60 ſe Gramm; dto. 4 v. H. Polladium 3,55 je Gramm; dio. 4 v. H. Kupſer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo: Fein⸗ ſilber 42,90—44,70 je Kilo; ſe nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo „Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung 7 7 wurden ab 21. Februar die Kurspreiſe für Blei um je 100 Kilo erhöht. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Für talwärts wurde nur wenig Raum zur Verladung eingeteilt. Für bergwärts wurden einige mittlere Schiffe aus Vertrag vorgelegt. Die Bergfracht ichwächte ſich um 10 Pfg. je Tonne ab und wurde mit 1 4 ab Ruhrort und 1,20„ ab Kanal Baſts Mainz⸗Monnheim 5 Die Schlepplöhne notierten mit dem geſtrigen Satz. l * t 8 + 4— * 20 2 — Freitag, 21. Februar 1986 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 87 NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtiichen Bekanntmachungen entnommen Politiſche Leiter Sandhofen(Zelle). Am 22. Februar, 20 Uhr, im Lokal „Zum Roſengarten“, Scharhof, Zellenverſammlung. 1 Rheinau. Am 21. Februar, von 19—21 Uhr, letzte Kaſſen⸗ ſtunde für Februar zum Bezahlen der Mitgliederbeiträge. Hiernach wird kaſſiert und 20 Pfg. Einzugsgebühren er⸗ hoben. NS⸗Frauenſchaft Neckarſtadt⸗Oſt. Am 22. Februar, 18 Uhr, Beſprechung der Amtswalterinnen bei Wagner, Meßplatz. 50 Stelle Kultur. Kameraden, die Freude und Liebe an Sprechchor, Latenſpiel und Liederſingen haben und die, welche ſchon damit vertraut ſind, möchten ſich am 25. Februar, 20.80 Uhr, auf dem Bann⸗Zimmer 70 melden. Bd M Sport. Am 21. Februar, 15 Uhr, Training auf dem Stadion. 18—19 Uhr Schwimmen für Leiſtungsabzeichen. Winterſtube Die Winterſtube fällt am 23. Februar aus auf dem Untergau. f JM Humboldt. Alle Mädel und Führerinnen treten am 29. Febr., um 8 Uhr, in Kluft auf dem Neckarmarktplatz an. Uutergan. Alle Gruppenführerinnen treten am 23 Fe⸗ bruar auf dem Werderplatz(Chriſtuskirche) in tadelloſer Kluft zu einer Feier an. Deutſches Eck. Die ganze Gruppe tritt am 22. Februar auf dem U⸗Schulplatz an. Anſchließend iſt Schaftdienſt. Die Schaften Groß, Adler und Pritz ſche bringen Turn⸗ ſachen mit. 5 Humboldt 2. Die Sprechchorleute treten ſchon um.45 Uhr auf dem Neckarmarktplatz an. Feudenheim. Die ganze Gruppe tritt am 22. Februar, um 8 Uhr, am Schulhaus an. DA Humboldt. Am 21. Febr., 20.30 Uhr, Sitzung ſämtkicher Bebriebszellenobmänner und Betriebswalter in der Wirt⸗ ſchaft„Zum Alphorn“, Alphornſtraße 17, Neckarau. Am 21. Februar, 20 Uhr, Sitzung für ſümt⸗ liche Betriebszellenobleute im Gaſthaus„Zur Krone“, Neckarau. a Arbeitsſchule Arbeitsgemeinſchaft für Exportkaufleute. Die Vortrüge am 21 Februar, um 19 Uhr, ausnahmsweiſe in J 7, 1, Saal 5, ſtatt. Es ſprechen Dr. Fauſt und Reichs bank⸗ oberinſpektor Wilhelm. Kreisbauernſchaft Mannheim Aim 24. Febrar, 18 Uhr, im Hotel National“, Mann⸗ heim, Schulungsvortrag. Prof. Dr. Zörner, Univerſttät Berlin, ſpricht. Thema:„Die Organfſation der Boden⸗ wirtſchaft bm Bamernbetrieb“. „Kraſt durch Freude“ Sport für jedermann Samstag, 22. Februar Boxen:.30 bis 10 Uhr vormittags Stadion, Gymnaſttk⸗ Halle. Leichtathletik: 15 bis 17 Uhr Stadion, Spielfeld 2, für Frauen und Männer. Kleinkaliberſchießen(Frauen und Männer): Jeweils 10 bis 17 Uhr Schützenhaus der Schützengeſellſchaft 00, Ver⸗ längerte Fahrlachſtraße und Schützenhaus der Polizetbeam⸗ eu an der Ried bahnbrücke, Schwimmen: 20.30 bis 22 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 3, Männer. Schwimmen: 20.30 bis 22.00 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 2, Frauen. b 1 Rettungsſchwimmen: 20.90 bis 22 Uhr Städtiſches Hallen⸗ bad, Halle 2, Männer. Was bören wir: Samstag, 22. Februar Reichsſender Stuttgart 5 .30: Bunte Morgenmuſik.—.30: Morgenkonzerk.— 1045: Friedrich der Große. Hörſpiel.— 11.30: Bauernfunk. — 12.00: Buntes Wochenende.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.00: Im Donner der Motoren. Hörſpiel.— .40: Alte badiſche Volks⸗ und Tanzlieder.— 16.00: Der ſtohe Samstag⸗Nachmittag.— 18.00: Tonbericht der Woche. — 18.90: Volkstänze— Volkslieder.— 19.00: Volksmuſik. 20.10: Glückspilze. Bunte Stunde.— 21.10: Tanzmuſik. 2 28.00; Nachrichten.— 22.30:„„ und morgen iſt Sonntag. 9 Wochenende.— 24.00: Nachtmuſik: Die Fledermaus. perette von Johann Strauß. Deutſchlandſender 60 Fröhliche Morgenmuſtk.—.30: Morgenſtändchen. 10.18: Volk und Staat.— 10.45: Fröhlicher Kindergar⸗ ben.— 11.30: Wiſſenſchaft meldet.— 11.40: Bauernfunk. 12.00: Muſik zum Mittag.— 13.00: Glückwünſche.— 14.00: Allerlei.— 15.10: Abenteuer und Erlebniſſe.— 15.30: Wiriſchaftswochenſchau.— 15.45: Eigen Heim— eigen Land. 16.00: Froher Samstag⸗Nachmittag.— 18.00: Volkstänze — Volkslieder.— 18.45: Sportwochenſchau.— 19.00; Blas⸗ mufik.— 19.45: Geſpräche aus unſerer Zeit.— 20.10: Kar⸗ neval am Main und Rhein.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 29.00: Tanzmuſik. Brief aus der Weſchnitz-Stadt Neuregelung des Weinheimer Straßenverkehrs-Die Weſchnitz wird fahrbar für Boote und Ruderer Eine Erinnerung an den Dichter des Deutſchlandliedes (Sonderbericht für die„Neue Mannheimer Zeitung“) Weinheim, 21. Februar. Die Moderniſterung des Straßenbildes und des Straßenverkehrs ſteht in Weinheim in einem be⸗ deutungsvollen Abſchnitt. Nachdem der Roden⸗ ſtein brunnen, der im Schnittpunkt des Stra⸗ ßenverkehrs höchſt hinderlich war, dort verſchwunden iſt— man hat ihm auf dem alten Gänſemarkt einen „beſchaulicheren“ Standpunkt zugewieſen— und auch das Problem der Straßenverbreiterung dort gelöſt iſt, iſt eine Verkehrsinſel an ſeine Stelle ge⸗ treten und eine nachts beleuchtete Verkehrsſäule mit Sperr⸗ ketten wird an dieſer umbrandeten Stelle den überaus augewachſenen Verkehr in geordnete und unfallſichere Bahnen lenken; auch ein intereſſanter Verſuch mit Verkehrsſpiegeln wird ſich zweifellos bewähren. Im Frühjahr werden Ein bahnſtraßen ein⸗ geführt, die vom alten Rodenſteinbrunnenplatz aus am Bezirksamt vorbei nach der Mittelgaſſe zur Hauptſtraße führen. Zur Durchführung dieſer Mo⸗ derniſierung werden in der Altſtadt zwei Häuſer abgebrochen. Eine weitere weſentliche Verkehrsver⸗ beſſerung, die ſich beſonders im Durchgangsverkehr bemerkbar machen wird, entſteht bei der Kurve der O. E. G. an der Poſt. Es wird ein Hauptverkehrsweg bis zur früheren Landesgrenze geſchaffen, eine wei⸗ tere Veränderung wird an der Birkenauer⸗Tal⸗ Straße entſtehen; vor dem Pfälzer Hof wird ein Teil der Aulage geſchleiſt, ſo daß an dieſer Stelle ein großer Parkplatz entſteht, denn wenn die Birkenauer Tal⸗Straße lebenfalls bis zur früheren Landesgrenze) zur Hauptverkehrsſtraße ausgebaut iſt, darf auf dieſer nicht mehr geparkt werden. Damit künftig bei Hochwaſſer, wie es ſchon der Fall war, die Keller nicht mehr überſchwemmt werden, bekommt die Kapellenſtraße an der Bahn entlang einen weiteren Kanal. Auch die Kanaliſation der Prankelſtraße war akut ge⸗ worden, nachdem dieſe wichtige Verkehrsader aus dem Beſitz des Reiches infolge des neuen Geſetzes in den Beſitz der Stadt übergegangen war. Damit werden die Klagen über die übelriechenden Gräben in dieſem baulich immer mehr erſchloſſenen Gebiet verſtummen. 5 155 Freunde des Waſſerſports werden ſich freuen, a die Weſchnitz durch eine Stauung öſtlich der Zwilllingsbrücke für Boote, Ruderer fahrbar wird, wovon im Sommer dann ſicher viel Gebrauch gemacht wird. Das Nordufer zwiſchen den beiden Brücken wird zugleich gärtneriſch angelegt und dann landſchaftlich mit dem Südufer in Einklang ſtehen. Die Aſphaltierung der Hauptſtraße, die bisher nur teilweiſe durchgeführt war, bis ins Tal bei der Pe⸗ terskirche wird einen weiteren großen Fortſchritt bedeuten. Neben der Stadtrandſiedlung am Stahlbad wird das Ortsbild noch ſtark von der landwirtſchaft⸗ lichen Siedlung beeinflußt werden, die 15—20 Er b⸗ höfe umſchließen und ſich auf drei Stellen verteilen wird, eine Gruppe beim Stahlbad, eine nach Viern⸗ heim zu und eine gegen Hüttenfeld zu. Noch mehr als bisher wollen die Weinheimer Obſtzüchter Pfir⸗ ſiche und Frühzwetſchen anbauen. Während Wein⸗ heim bisher nur Winterſchafweide hatte, ſoll dieſes Jahr erſtmals der Verſuch einer Sommerſchafweide gemacht werden, und zwar an den beiden Weſchnitz⸗ armen. Die Wachenburg wird nach ihrer Uebernahme durch die Stadt dem Deutſchen Studentenbund als Schulungslager zur Verfügung geſtellt und in ihren Mauern im Frühjahr ein beſonderer Lagerraum er⸗ richtet. Im Gorrheimer Tal wird ein Schießplatz entſtehen, nahe beim Waldſchlößchen. Im kulturellen Leben der Stadt, die jetzt 18 000 Einwohner zählt, ſind die Veranſtaltungen des Kammermuſtkvereins neben den Opern⸗ und Ope⸗ rettenabenden führend geworden; beſondere Höhe⸗ punkte waren die„Geiſha“ und der„Bettelſtudent“. An einen Aufenthalt Hoffmanns von Fallersleben in dem idylliſchen Tal erinnert eine Gedenktafel am Gaſthaus„Jur Burg Windeck“; ſie beſagt: In dieſem Hauſe— früher Gartenhalle zur Burg Windeck— weilten 1843 zum Beſuch ihrer Wein⸗ heimer Freunde: Hecker, Itzlein und Sairon und der Dichter des Deutſchlandliedes, Hoffmann von Fallersleben; die in der Inſchrift genannten dͤrei waren als Freiheitskämpfer bekannt und ſtanden unter der militäriſchen Führung des damaligen Wir⸗ tes des Gaſthauſes„Zur Burg Windeck“, Härter. Das Wirtshaus war damals in dem idylliſchen Müh⸗ lental vorgeſchobener Poſten, heute wird es in ſei⸗ nem Anblick unter dem Eindruck der Induſtrie⸗ romantik— hohe Bauten der Freudenbergſchen Le⸗ derfabrik füllen die Talſohle aus— faſt erdrückt. C. W Rapp. —. TFageokalencles Freitag, 21. Februar Nationaltheater:„Tannßäuſer“ romantiſche Oper von Richard Wagner, NS, 19 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Skernproſektors. Städtiſche Kunsthalle: 20.15 Uhr Vortrag mit Lichtbildern über„Das Caſino Maſſimd, eine Hochburg deulſcher Kunſt in Rom“, von Prof. Dr. K. Gerſtenberg⸗Halle Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Tau: Clou, Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: univerſum:„Donbokod Tonka“.— Al⸗ Jambra:„Ein Teufelskerl“.— Scala:„Henker, Frauen und Soldaten“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad zur Reichsautobahn. Städtiſche Kunſthalle: Gebfnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr Sonderſchau: Gemälde und Graphik von Prof. Emil Rudolf Weiß. Maunheimer Kunſtverein. L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Muſeum für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 17 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr: Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L 2, 9: Geöffnet von 11 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 öts 12 C Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 19.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bts 21 Uhr. Spenden für das Winlerhilfswerk Lonza⸗Werke, Walöshut 12 000; Pfälziſche Mühlenwerke, Mannheim 10 000; Scheller u. Hoeſch, Gernsbach 10 000; Werner u. Nicola Gmbü, Mannheim 6000; Spielbank Ba⸗ den, Baden⸗Baden, weitere 5000; Karlin u. Co., Tuchfabrik, Schiltach, weitere 5000; Rheinſchiffahrt Ach, vorm. Fendel, Mannheim 5000; Auguft Gerſtner) Pforzheim 2890, Beuk⸗ ſcher Fußballbund, Karlsruhe 4000 Kaliwerk, Buggingen 40005 Kaſſenärztliche Vereinigung Deutſchlonds, Freibur⸗ 3969,10 Mutlu Werk, Walſchagen Wald gu welter 3400; Badiſche Elektrizitätsverſorgung Badenwerk, Karls⸗ ruhe 3338, Holtzmann u. Co. Weiſenbach 3000 Marß. Schneebericht vom Freitag, 21. Februar Schwarzwald: Feldberg: heiter,— 3 Grad, Schneehöhe 40 Zentimeter, Schi gut. Belchen: heiter,— 4 Grad, Schneehöhe 30 Zentimeter, Alpenſicht, Schi gut. Schaniusland: heiter, 0 Grad, Schneedecke lückenhaft, Sport beſchränkt. Im übrigen Schwarzwald beſtehen zur Zeit beine Sportmöglichkeiten. Alpen: Garmiſch⸗Partenkirchen: Regen, P 3 Grad, Schneedecke Hurchbrochen, keine Sportmöglichkeiten. Wank⸗Kreuzeck: Schneefall,— 2 Grad, Schneehöhe 61 Zentimeter, 4 Zentimeter Neuſchnee, Pappſchnee, Schi mäß ig Rodel gut.. Berchtesgaden: Regen, 0 Grad, Schneehöhe 20 Zenti⸗ meter, verharſcht, Schi und Rodel mäßig. Prebigtſtuhl bei Bad Reichenhall: Nebel, 0 Grad, Schnee⸗ höhe 70 Zentimeter, 2 Zentimeter Neuſchnee, Pappfchnee, Schi und Rodel gut.. 5 Schneeſernerhaus⸗Zugſpitze: Schneefall,— 6 Grad, Schweehöhe 350 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi gurt. Harz: 5 0 5 Schierke: Regen,. 3 Gras, Schneehöhe 10 Zentimeter, durchbrochen, Schi und Rodel nur ſtellenweiſe. Sächſiſche Gebirge: 5 Klingenthal: Nebel,. 2 Grad, Schneehöhe 10 Zenti⸗ meter, Pappſchnee, Schi und Rodel nur ſtellenweiſe. Schleſiſche Gebirge: i Reifträgerbande: Nebel,— 1 Grad, Schneehöhe 110 Zen⸗ timeter, Raußhreif, Schi und Rodel gut. 5 g Schreiberhau: bewöbnt,. 1 Grad, Schneehöhe 10 Zenti⸗ meter, Pappſchnee, Schi umd Rodel nur ſtellenaveiſe. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 1 20 Fehr. 1938, 19 hr 5 — 2 5— —. 1— 5 2 3— 8 5 . AA 0 2 2 5 8. ede. 8 2 N 5 —— 70G ö 1——— f — 8 N 1 — 5 1 Seichenerklstung Zur Wetterkerie Hater W from vordeingender Hefffuft e Warmer Wod] g front vor dringender Warmluft 1 Strke f. 00/2, S front mit Warmluft! n der Höhe FNS CN Ovoſtenlos O volleg lllſlngzegengedief ft ffl Serneefelgebiet Obeiter Sbeced o bg Schebertsfqheſt. SS Nebe life Geer O habbbedecid Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 21. Februar: Im Bereich eines Zwiſchenhochs hat ſich auch bei uns Aufheite⸗ rung und mit ihr in der vergangenen Nacht Strah⸗ lungsfroſt eingeſtellt. Zu gleicher Zeit ſind die ruf⸗ ſiſchen Kaltluftmaſſen in Deutſchland bereits bis über die, Elbe hinaus vorgeſtoßen und werden auch bei uns langſam weitere Abkühlung bringen. Nennenswerte Niederſchlagstätigkeit iſt vorerſt nicht wahrſcheinlich.. Vorausſage für Samstag, 22. Februar Vielfach dunſtig, ſonſt meiſt wolkig, aber nur geringe Neigung zu Niederſchlägen, weitere Abkſthlung, ſchwache öſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 20. Februar + 9,8 Grad, ttefſte Temperatur in der Nacht zum 21. Februar— 0,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr — 0, Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Febrnat . 45 17 19.—⁰ 2¹ Neckar⸗Pegel 18 19 20 2 heinfelden.84 2, 412. 222 Dreifach 52 525 525875 Mannheim 3,43 3,49 8,60.84 ehl. 2,0.7.882,71 288] Jagſtfeld.——- Maxau. 248 4. 32 25.52J Heilbronn——- Mannheim. 3 82.88.2.58.74 Plochinge———- ftqub N 245285 2.53 2,8 Diedesheuun——- ſtöln„2,4812 2,8 2,542, Vermietungen Heinrich⸗Lanz⸗Str. 38, 3 Treppen: Schöne, neu hergerichtete eee Wir haben zu vermieten: Meh.⸗Lanz-Str. 16 3 Zimmer, Küche u. Badez. auf 1. 4. 36 eventl. 1. 5. 36. lungbuschstr. 8 2 Treppen, 4 Zimmer, Küche u. Badezimmer auf 1. 4. 36. . 4 8 85 No. 8 1 Zimmer und Küche im Parterre, ſofort. 13. 10/11 1 Zimmer, Küche und Alk. ſofort. 4 No. 19 3. Treppen, 2 Zimmer und Küche auf 1. 4. 36. Langer Rütterstraßze 48, 2 Treppen, 4 Zimmer, Küche und Badezim. auf 1. 5. 36. Großes Baumann M 2, 9 fel 10. 225 04. 8 Laden, 75 Senne Seſgre, Söhr gchönes, 4 Schauf., jetzt 3 l 5 5 90 14 br. öbl. An. zu v. äh. part. m. el. 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Ualige 1 10 un der Kapelle mit den beiden großen Ufa-Foyers Schiusieter: Ste erenrung Anfang:.50,.15. 6,10,.20 Uhr das sind 6 herr liche bunte Wal tes Lean Rheinschanze Märchenfilme, die 8 in Mannheim noch? nichi gezeigt wurden dazu drei Lustspiele und die Ufa-Woche! 7 58 Das„HB“ ſchreibt: 4 Der naive, phantaſtiſch über⸗ 80 treibende Groteskhumor dieſer 5 luſtig belehrenden Filme ſpricht gerade die zum Ueber⸗ verbunden mit Rappen Abend Schon jetzt sei's gesagt Pasching an Fritz Fogbeutel Maskenball Blerkeller- Sektdiele- Weinlauben- Kaffee- Musikkapellen Eintrittspr. M. J. 10, Abendkasse M..80 ec Alhambra National- Theater uanpem Freitag, den 21. Februar 1986 Vorstellung Nr. 209 NSK G, Mhm 1 in sämtſ. Räumen des 24. Februar . Plalzhaues Masche, d! 22 ib igende kindliche 5 Tannhäuser Psyche e an und ſo mit den beiden großen Ufa-Foyers us /b. lerer libre lisst, 8 5 ſteigerte ſich die Freude und und der Sängerkrieg auf d. 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