0 4 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Fret Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 0 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. für elmer Sei Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175.90— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 1 0 i. 5 2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 6. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fernmündlich erteilte Aufträge. 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Die von der Polizei entdeckte geheime Druckerei befand ſich in der Wohnung Schürers. Auf drei Druckmaſchinen wurden hier ebenfalls kommuniſti⸗ ſche Flugſchriften hergeſtellt. Der Inhalt der Flug⸗ ſchriften richtete ſich gegen das Deutſche Reich, aber auch gegen die Verfaſſung der Tſchechoſlowakei und gegen die beſtehende Rechtsordnung überhaupt, die durch die Herrſchaft der kommuniſtiſchen Internatio⸗ nale erſetzt werden ſollte. Schürer hat mit der mit ihm zuſammenlebenden Walburga Oegel aus Nürnberg auf großem Fuß gelebt. Sie unternahmen zahlreiche Reiſen in die Schweiz und nach Frankreich und in ihrer Prager Villa wur⸗ den große Feſteſſen gegeben, an denen zahlreiche reichsdeutſche Emigranten teilnahmen. Armee und Volk in Polen Der polniſche Kriegsminiſter ſpricht im Sejm — Warſchau, 21. Februar. Im polniſchen Seim begründete der Kriegs⸗ miniſter General Kaſprzycki die Haushaltsvorlage. Trotz aller Unterſchiede der politiſchen Anſichten und der Nationalität verſtehe jeder Bürger, daß der pol⸗ niſche Staat ohne ſtarke Armee ein willenloſes In⸗ ſtrument im Spiel fremder Intereſſen werden würde. Die enge Verbindung zwiſchen Bevölkerung und Armee ſei in Polen Allgemeingut geworden, und mit beſonderem Vertrauen erfülle ihn die überall feſtzuſtellende patriotiſche Einſtellung der Bauern und Arbeiter gegenüber der Armee. Der Rüſtungs⸗ wettlauf in der Welt ſei in vollem Gange und ändere dadurch das Verhältnis der polniſchen Rüſtung im Vergleich zu anderen Staaten. Der polniſche Armee⸗ haushalt habe keine Aenderung erfahren, es werde aber angeſichts der Aufrüſtungsſtimmung in kurzer Zeit unerläßlich ſein, neue Mittel zur Stär⸗ kung der polniſchen Wehrkraft zu finden. Polizei im Kampf mit Demonstranten Der Ausgang der letzten ſpauiſchen Wohlen, die bekanntlich eine Linksmehrheit gebracht haben, ha: zu ſchweren, zum Teil blutigen Unruhen geführt. — — dee, aer e Die Hintergründ e der britiſchen Wehrdeballe Die Erfahrungen von 1914 ſchrecken— Wer wird Wehrminiſter werden? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 21. Februar. Die durch die Unterhausdebatte beſonders ſtark in die Oeffentlichkeit getragene Diskuſſion über die Schaffung eines eigenen Verteidigungsminiſteriums oder zumindeſt einer Stelle, die für eine reibungs⸗ loſe Zuſammenarbeit der drei Verteidigungsmini⸗ ſterien zu ſorgen hat, kommt nicht mehr zur Ruhe. Mit beſonderem Eifer werden jetzt Erinnerungen an den Beginn bes Weltkrieges wieder auf⸗ gefriſcht, wo anfänglich ein ſchlimmes Durcheinan⸗ der herrſchte und die Truppen einfach nicht mit der genügenden Munition oder Ausrüſtungsgegenſtän⸗ den verſorgt werden konnten. Was in engliſchen Augen beſonders ſchwer wiegt, iſt die teilweiſe— vom Standpunkt möglicher Flie⸗ gerangriffe— ungünſtige Lage wichtiger eng⸗ liſcher Induſtrien. Von größerer aktueller Bedeutung iſt aber die Tatſache, daß ein empfindlicher Maugel an Quali⸗ tätsarbeitern ganz beſonders in der Flug⸗ zeuginduſtrie herrſcht. Dieſen beiden Fragen bringt man in der Oeffentlich⸗ keit im gegenwärtigen Augenblick ein mindeſtens ebenſo großes Intereſſe wie der eigentlichen Frage des Verteidigungsminiſters entgegen. Das engliſche Kabinett iſt ſich über die Löſung gerade dieſes letzten Problems immer noch im Un⸗ Haren, und die Löſung wird durch erhebliche Mei⸗ nungsverſchiedenheiten in den der Regierung nahe⸗ ſtehenden Kreiſen nur noch verſchärft. Eine etwas nähere Betrachtung der Sachlage zeigt einen wahren Rattenkönig von Intereſſen. Da iſt zunächſt die unge; ob beſondere Verteidigungsminiſterien oder Umbildung des beſtehenden Verteidigungsausſchuſ⸗ ſes des Kabinetts. Die Wahrſcheinlichkeit ſpricht für die zweite Möglichkeit, aber ſchon die Fragen, wie dieſer Ausſchuß umgebildet werden, wer in ihm den entſcheidenden Einfluß haben ſoll, ſind noch völlig in der Schwebe. Die Armee wünſcht, daß ſtärker als bisher mili⸗ täriſche Sachverſtändige in dieſem Ausſchuß ſitzen. Die Regierung iſt dem nicht abgeneigt, will aber un⸗ bedingt, daß die letzte und endgültige Entſcheidung beim Geſamtkabinett liegt. Innerhalb der Wehr⸗ einheiten wird die Auseinanderſetzung zwiſchen Marine und Luftflotte unter gelegentlich ſogar etwas grotesken Formen lebhaft weiter fortgeführt, und ſelbſt im Kampf um die Perſonen, die künftig zum Verteidigungsausſchuß des engliſchen Kabinetts ge⸗ hören ſollen, iſt dieſe Auseinanderſetzung zwiſchen Marine und Luftflotte gelegentlich zu ſpüren. Im Augenblick beherrſchen vier Kandidaten das Feld: Sir Samuel Hoare, Winſton Chur⸗ chill, Ramſay Macdonald und Lord Euſtace Percy. Baldwin würde eine Rückkehr Hoares ins Kabi⸗ nett ſehr begrüßen, es iſt jedoch anzunehmen, daß die Regierung ſchon aus innerpolitiſchen Gründen eine etwas längere Anſtandsfriſt verſtreichen laſſen will und daher mit einer Rückkehr Hoares in die aktive Politik kaum vor dem Sommer zu rechnen iſt. Hinter Churchill ſtehen ſehr einflußreiche Kreiſe. Churchill hat den weiteren Vorteil, daß er in verſchiedenen Teilen der Erde Militärdienſt hin⸗ ter ſich hat und zugleich der einzige lebende engliſche Politiker iſt, der bereits tatſächlich allen drei Wehr⸗ miniſterien als Miniſter vorgeſtanden hat. Baldwin aber ſträubt ſich energiſch dagegen, Churchill in ſein Kabinett aufzunehmen, und es bleibt jetzt abzuwar⸗ ten, ob es Baldwin gelingt, ſich gegen das Drängen beſtimmter Kreiſe ſeiner eigenen Partei durchzu⸗ ſetzen. Die Ausſichten Macdonalds ſind ſchwer zu beurteilen. Seine ſachliche Qualifikation iſt gerade nach den Erfahrungen, die man von ihm als Vor⸗ ſitzenden des Komitees für die Weltreichs verteidigung hat, nicht gering. Sollte aber, wohin jetzt die Ten⸗ denz geht, der künftige Koordinationsminiſter nicht nur mit der Aufgabe eines guten Zuſammenwirkens unter den Wehreinheiten, ſondern zugleich auch mit wirtſchaftlichen, daß heißt induſtriellen und gewerk⸗ ſchaftlichen Aufgaben betraut werden, dann ſchwinden die Ausſichten Macdonalds angeſichts ſeiner völligen Unpopularität auf der Linken des Hauſes. Gerade, weil man ſich von Lord Euſtace Percy ein gutes Zuſammenwirken ſowohl mit den Militärs wie auch mit der Induſtrie und den Ge⸗ werkſchaften verſpricht, hat er bis zum Augenblick immer noch die größten Chancen. Die endgültige Entſcheidung dürfte aber keinesfalls eher getroffen werden, ehe nicht die Regierung in dem angekündig⸗ ten Weißbuch die Grundlinien ihrer künftigen Po⸗ litik aufgezeigt hat. Friedensmobiliſierung der Induſtrie — London, 21. Februar. Die engliſche Regierung iſt, dem„Daily Tele⸗ graph“ zufolge, zur Zeit mit der Ausarbeitung weitgehender Pläne zur Umſtellung der Induſtrie auf die Bedürfniſſe der drei Waffengattungen be⸗ ſchäftigt. Hierbei ſoll vor allem darauf geachtet wer⸗ den, daß in dem gewöhnlichen Arbeitsgang der In⸗ dustrie keine ungewöhnliche Störung eintritt. Außer⸗ dem ſollen Vorkehrungen getroffen werden, um übermäßig hohe Gewinne bei der Vergebung der Rüſtungsaufträge auf ein Mindeſtmaß zu beſchrän⸗ ken. Ferner iſt beabſichtigt, den Fabrikanten, die neue Werke für Rüſtungszwecke anlegen, gewiſſe Ausfallbürgſchaften zu geben, da dieſe Werke auch nach der Erledigung der in Ausſicht genommenen Aufträge für etwaige Notfälle arbeitsfähig gehalten werden ſollen. Allgemein ſoll die britiſche Induſtrie in die Lage verſetzt werden, gegebenenfalls er hö h⸗ ten Anſprüchen ſofort genügen zu können. 5 e Wie verlautet, wird ein Mitglied des Kabinetts mit der Durchführung dieſer Pläne beauftragt wer⸗ den. Seine Aufgabe wird es ſein, die Rüſtungs⸗ bereitſchaft der engliſchen Induſtrie in jeder Bezie⸗ hung ſicherzuſtellen. Dem Miniſter, der in unmittel⸗ barer Verbindung mit dem Reichsverteidigungs⸗ ausſchuß ſtehen ſoll, wird eine Reihe techniſcher Sach⸗ verſtändiger zur Verfügung geſtellt. Für den Poſten des Hauptberaters des„Gleichſchaltungsminiſters“ wird der Name Lord Weires genannt, der ſich auf dieſem Gebiet bereits als induſtrieller Berater bei der Inangriffnahme der Aufrüſtung der britiſchen Luftſtreitkräfte betätigte. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Tele⸗ graph“ ſchreibt in dieſem Zuſammenhang, daß die organiſatoriſchen Vorteile, deren ſich die„totalitären Staaten“ gegenüber den demokratiſchen Ländern er⸗ freuten, ihren Eindruck auf die engliſche Regierung nicht verfehlt hätten. Wie das Blatt weiter meldet, ſollen für die Lei⸗ tung der erweiterten Werksanlagen, die ausſchließ⸗ lich Rüſtungszwecken dienen, beſondere Geſellſchaften gegründet werden, denen die Regierung nach Maß⸗ gabe ihrer Erforderniſſe beſtimmte Kredite einräumen wird. Bei all dieſen Maßnahmen geht die Regierung von der Anſicht aus, daß der Kriegszuſtand ſich mit einer ſolchen Schnelligkeit entwickeln werde, daß keine Zeit für eine ausreichende Umſtellung der In⸗ duſtrie ohne die nötigen Vorbereitungen vorhanden ſein werde. N Gomez Nachlaß wird liquidiert „Das Land nimmt zurück, was ihm gehört“ — Caracas(Venezuela), 21. Febr.(U..) Die venezuelaniſche Regierung beſchloß, den Ge⸗ neralſtaatsanwalt zur Anſtrengung eines Prozeſſes gegen die Verwaltung über den Nachlaß des ver⸗ ſtorbenen langjährigen Präſidenten General Gomez zu ermächtigen. Durch dieſen Prozeß ſoll das Land „zurückerlangen, was ihm legitimerweiſe gehört“, alſo Teile des Volksvermögens, die Gomez ſich während ſeiner Präſidentſchaft widerrechtlich angeeignet haben ſoll.. Bekanntlich iſt Gomez als reichſter Mann Vene⸗ zuelas und Beſitzer rieſiger Plantagen geſtorben. (Weltbild,.) 5 2 7 7 Hinter der ilalienüſchen Front — Adna, 21. Februar. (Von dem Sonderkorreſpondenten der United Preß) Die Klippen und Schroffen der äthiopiſchen Berge, die monatelang das größte Hindernis für den Vor⸗ marſch der Italiener bildeten, ſind heute im Takazse⸗ Sektor zu faſt uneinnehmbaren Baſtionen der vor⸗ derſten Front verwandelt worden. Jede„Amba“, jede Erhebung, jeder Berg, auch die höchſten Gipfel, ſind von italieniſchen Truppen beſetzt. Hinter harm⸗ los ausſehenden Gebüſchen lauern Maſchinengewehre und Gebirgsgeſchütze. Tauſend Aslkaris, geführt von einer Handvoll italieniſcher Offiziere, können eine dieſer„Ambas“ mit Leichtigkeit gegen 40 000 wohlbewaffnete abeſſiniſche Krieger verteidigen, vor allem da von dieſen Erhebungen die umliegenden Ebenen mit Artillerie beſtrichen werden können. Auf der Spitze einer ſolchen Amba, die ich nur auf dem Rücken eines Maultiers erreichen konnte, traf ich eine ganze Askari⸗Kolonne, die inmitten eines grünen Paradieſes lagerte. Unterſchlupfe aus Bü⸗ ſchen und Blättern waren errichten; Maultiere gra⸗ ſten, und die Askaris lagen, in ihre Decken gewickelt, ſchlafend am Boden. Aber auf einen Beſehl des uns begleitenden Majors ſprang alles auf die Füße; in weniger als fünf Minuten war jedes Geſchütz be⸗ mannt und jeder der ſchwarzen Soldaten auf ſeinem Poſten, bereit, die Ebene unten mit einem Bleiregen zuzudecken. Große Felsblöcke ſtanden bereit, um einem den Berghang hinaufſtürmenden Feinde ent⸗ gegenzurollen und ihn zu zerſchmettern, und die ganze Bergſpitze ſtarrte von Maſchinengewehren und Geſchützen, die von den Askaris buchſtäblich auf den Schultern hinaufgeſchleppt worden waren. Am Fuße dieſes zuckerhutförmigen Bergkegels lagerte ein Kontingent der gefürchteten äthiopf⸗ ſchen Irregulären. Sie waren ſchäbig geklei⸗ det, aber mit modernen, ſauber geputzten Gewehren bewaffnet. Die meiſten trugen einen ſchmutzigen Lappen als Turban um den Kopf gewickelt. Ich fragte den uns begleitenden italieniſchen Major, wie die Italiener ihre eigenen irregulären Truppen von den Abeſſiniern unterſcheiden könnten; er erklärte mir, es ſei Vorſchrift, daß die Irregulären — im Gegenſatz zu den Abeſſiniern— ſtets eine Kopfbedeckung tragen müßten, was dieſe ſonderbaren Turbane erklärte. Der Anführer der Irregulären trug Khaki⸗Hoſen und hatte eine italieniſche Flagge an ſeine ſchmutzige Shamma geheftet. Dieſe Irregu⸗ lären haben vor allem die Aufgabe, Fühlung mit den Abeſſiniern zu nehmen und nach einem kurzen Scharmützel den Rückzug anzutreten, um größere feindliche Streitkräfte hinter ſich her zu locken, und ſo eine offene Feldſchlacht herbeizuführen. ABC-Schützen in Adua: Die Feſte des Ras Seyum, jenes ſchlauen gethio⸗ piſchen Feldherrn, iſt in ein Schulhaus verwan⸗ delt worden, in dem jetzt die kleinen Schwarzen von Adua ihr Abe lernen. Der langgedehnte, weißge⸗ tünchte Verſammlungsraum, in dem der Ras mit ſeinen Unterführern beriet, wird heute als Klaſſen⸗ 2. Seite/ Nummer 88 zimmer gebraucht. An der Vorderwand hängt eine lange ſchwarze Tafel, in der Ecke ſteht ein Katheder nit Tintenfaß und Zeigeſtock. Hier präſidiert der Lehrer über ſeine zerlumpten, aber ſauber gewaſche⸗ nen Schüler, die während der Stunden auf Stroh⸗ matten hocken. Schulbänke ſind nicht vorhanden. Als ich in Geſellſchaft eines italieniſchen Artil⸗ lexiehauptmanns dieſen Schulraum betrat, ſprangen die Kinder empor und erwieſen uns den Faſchiſten⸗ gruß. Dann ſtellten ſie ſich reſpektvoll an der Wand auf, während der Lehrer uns auseinanderſetzte, daß die Kinder ſoeben ihre Lektion in italieniſcher Ge— ſchichte im Chor rezitiert hätten. Dann befahl er den Kleinen, von denen wohl keines über acht Jahre zählte, zu ſingen, und ſie intonierten ein Faſchiſten⸗ lied— zu meinem Erſtaunen in perfektem Italie⸗ nuiſch. Am Schluſſe ſchrien ſie„Viva Italia“. Der Lehrer erzählte uns, daß die kleinen Schwar⸗ zen allem Anſchein nach mit Vergnügen zur Schule gingen; ſie lernten raſch italieniſch, und die meiſten Schulfächer würden jetzt in dieſer Sprache gelehrt. Natürlich müßten ſie nebenher auch die amhariſche Grammatik lernen. . Hinter der Schule, direkt unter Ras Seyums früherem Schlafzimmer, hatten die Italiener eine Klinik eingerichtet, in der die Abeſſinier morgens und nachmittags freie ärztliche Behandlung erhalten konnten. Zwei italieniſche Aerzte und eine Anzahl weißgekleideter abeſſiniſcher Aſſiſtenten walteten ihres Amtes. Obwohl mir erzählt worden war, daß die große Mehrzahl der ungebildeten Abeſſinier Medizin und ärztliche Behandlung zurückwieſen, ſah ich viele Dutzende vor der Klinik Schlange ſtehen und auf Behandlung warten. Die ganze Feſte, in der die Italiener allmählich allerhand gemeinnützige Anſtalten einrichten, bedeckt ein ziemlich großes Areal; in der Mitte befindet ſich das„Ghabbie“ Ras Seyum's, deſſen verzinktes, kegelförmiges Blechdach die umgebenden Lehmhütten überragt. legten. reicht. vom 12. bis 17. Februar betrügen 147 Tote und Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Wer hat nun recht? Nas Mulugheta gegen die italieniſchen Siegesberichte Gasbomben auf Magalo? — Addis Abeba, 21. Februar. Das abeſſiniſche Hauptquartier meldet, daß am 15. und 16. Februar acht oder neun italieniſche Flug⸗ zeuge Magalo mit Exploſiv⸗ und Brandbomben be⸗ Am 16. Februar ſeien auch Gasbomben abgeworfen worden, ohne größeren Schaden anzu⸗ richten. Bei dem Bombardement ſeien zwei Frauen getötet worden. Weiter wird gemeldet, daß täglich Bombenabwürfe auf Korem ſowie auf die Straße nach Deſſie und die an dieſer Straße liegenden Ort⸗ ſchaften ſtatfinden. Ras Mulugheta meldet von der italieniſchen Angriffe hätten trotz lerie-Vorbereitung das ſtrategiſche Nordfront, die ſtarker Artil⸗ Ziel nicht er⸗ Die Geſamtverluſte ſeiner Armee in der Zeit 268 Verwundete. Mulugheta erklärte weiter, die Verluſte der Italiener ſeien außerordentlich hoch und in der Nacht zum 17. Februar hätten ſich 1500 Mann der Eingeborenentruppen aus Eritrea mit voller Bewaffung in den abeſſiniſchen Linien eingefunden. Der amtliche italieniſche Heeresbericht (Fun kmeldung der N M.) + Nom, 21. Februar. Das italieniſche Propagandaminiſterium ver⸗ öffentlicht nachſtehenden von Marſchall Badoglio gedrahteten Heeresbericht Nr. 132: Das 1. Armeekorps hat die wichtige Stellung von Adera ſüdlich von Buia beſetzt. Die Luftwaffe 1200 polnische Arbeiter im Hungerſtreik In Dänemark öroht 120 000 Arbeitern Ausſperrung wegen Lohndifferenzen (Funkmeldung der NM.) Kattowitz, 21. Februar. Am Donnerstag fand in Kattowitz der angekün⸗ digte Betriebsrätekongreß ſtatt, an dem die polniſchen Gewerkſchaftsvertreter aus dem oſtoberſchleſiſchen, Dombrowaer und Krakauer Revier teilnahmen. Es wurden zwei Entſchließungen angenommen, von denen die eine feſtſtellt, daß der Schiedsſpruch in dem Lohnſtreit des oſtoberſchleſiſchen Bergbaues nicht den Forderungen der Gewerkſchaften entſpricht. Die zweite Entſchließung befaßt ſich mit dem Lohnſtreit im Dombrowaer und Krakauer Kohlenrevier, wo die Arbeitgeber eine Lohnſenkung um 15 v. H. herbei⸗ führen wollen. In der Entſchließung wird zum Ausdruck gebracht, daß die Arbeiterſchaft aller drei Kohlenreviere in den Streik treten würde, falls die Arbeitgeber dieſer beiden Gebiete ihre Drohung wahrmachen ſollten. Sollte es tatſächlich zu einem Ausſtand kommen, ſo iſt nach Lage der Dinge kaum anzunehmen, daß die Arbeiterſchaft der Streikparole geſchloſſen folgen wird. Am Dienstag traten die Belegſchaften von zwei Warſchauer Bergwerken in Sosnowitz(Drombro⸗ waer Revier) in Stärke von 2000 Mann in einen zunächſt für zwei Tage bemeſſenen Streik, um gegen die vorgenommene Umgruppierung in niedrigere Lohnklaſſen zu proteſtieren. Am Donnerstag hat der Streik eine Ver⸗ ſchärfung erfahren. In der Mittagsſchicht traten 1200 Bergleute in den Huungerſtreik, ſie befinden ſich unter Tage und verweigern jede Nahrungsaufnahme. Man iſt bemüht, die Schlichtungsverhandlungen vor dem Arbeits inſpektor möglichſt ſchnell einer Ent⸗ ſcheidung zuzuführen. Großausſperrung in Dänemark — Kopenhagen, 21. Februar. Nachdem die Schlichtungsinſtanz die weiteren Be⸗ mühungen um die Beilegung des Arbeitskonfliktes als ausſichtslos aufgegeben hatte, beſchäftigte ſich die Regierung in einer Sitzung mit der dadurch ent⸗ ſtandenen Lage. Nach der Sitzung erklärte Staats⸗ miniſter Stauning, daß die Regierung vorläufig keine Schritte zu unternehmen gedenke. Das ſo⸗ zialdemokratiſche Regierungsorgan veröffentlicht eine Erklärung des Staatsminiſters, der ſeinem Erſtaunen über die Ablehnung von Erhöhungen einer Reihe ſehr niedriger Lohnſätze Ausdruck gibt. Die Ausſperrung, die am Samstagabend mit Ac⸗ beitsſchluß in Kraft tritt, umfaßt etwa 120 000 Mann, und zwar die Arbeiter der Eiſen⸗, Holz⸗ und Textilinduſtrie, Maurer, Tiſchler, Maler, Zim⸗ merléute, Schuhmacher, Tapezierer, Sattler und eine lange Reihe anderer Gruppen von Arbeitern. Die Internationale Rundfunk vereinigung tagt in Paris. Die Internationale Rundfunkvereinigung hat am Donnerstag ihre diesjährige Tagung in Paris eröffnet. In Vertretung des franzöſiſchen Poſtminiſters eröffnete der Direktor für das fran⸗ zöſiſche Rundfunkweſen, Palleno, die Sitzung und hieß die Gäſte willkommen. Aufgabe der Pariſer Tagung wird es in erſter Linie ſein, zu verſuchen, die verſchiedenen noch vorhandenen Störungsquellen beim Rundfunkempfang zu beſeitigen. Ein neues Amt für Feierabendgeſtaltung. Auf der Arbeitstagung der NS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude in Bad Freienwalde teilte Amtsleiter Horſt Dreßler⸗Andreß mit, daß Dr. Ley in Erkenntnis der ungeheuren Bedeutung dieſer Aufgabe die Grün⸗ dung eines Amtes für Feierabendgeſtaltung ange⸗ oroͤnet habe. hat eine rege Tätigkeit an allen Frontabſchnitten entwickelt. An der Somalifront iſt die Lage un⸗ verändert. In Adua⸗Teſta haben italieniſche Soldaten dieſe überlebensgroße Muſſolini⸗Büſte errichtet. (Atlantie,.) Bern und der deutſche Proteſt Aufſchub der Antwortnote an Berlin (Funkmeldung der NM.) + Bern, 21. Februar. Ueber die Freitag⸗Sitzung des Bundesrates, die ſich mit der deutſchen Proteſtnote befaßte, wird der Preſſe folgendes amtlich mitgeteilt: „Der Chef des Politiſchen Departements, Bun⸗ desrat Motta, gab Kenntnis von dem Eingang der deutſchen Proteſtnote, welche ſich gegen die Beſchlüſſe des Bundesrates wegen der nationalſozialiſtiſchen Organiſationen in der Schweiz wendet. An die Kenntnisnahme dieſer ziemlich umfangreichen Note knüpfte ſich ein vorläufiger Meinungsaustauſch; doch wird der Bundesrat die Angelegenheit erſt in einigen Tagen behandeln, und zwar in aller Ruhe, nachdem der vom Politiſchen Departe⸗ Die Wahlen in Jaya Wieder ein Sieg der Oppoſitionspartei? — Tokio, 21. Februar.(U..) Die Zählung der bei den japaniſchen Reichstags⸗ wahlen abgegebenen Stimmen iſt in allen Wahl⸗ bezirken bereits ſo weit fortgeſchritten, daß noch im Laufe der Nacht die Zuſammenſetzung des neuen Parlaments in den weſentlichen Umriſſen bekannt⸗ gegeben werden dürfte. Die Wahlbeteiligung war unterſchiedlich, aber im ganzen nicht ſehr ſtark. In ſtädtiſchen Wahlbezirken wurden ſogar ſehr umfangreiche Wahlent⸗ haltungen feſtgeſtellt. So blieben in Tokio ſelbſt 27 v. H. der in die Wahlliſten eingetragenen Abſtim⸗ mungsberechtigten der Wahlurne fern. In der Präfektur Oſaka, die vierzig ländliche Wahlbezirke umfaßt, wurde andererſeits eine Rekordwahlteil⸗ nahme verzeichnet. Walter Erich Schäfer ſpricht Dichterabend der NS⸗Kulturgemeinde Ungern nur läßt ſich unſer Dramaturg und Dich⸗ ter Dr. Walter Erich Schäfer herbei, etwas von ſeinem Leben zu erzählen. Das Werk ſoll ſprechen. Nur ſo viel bringt er heraus, daß er in ländlicher Einſamkeit, eine Wegſtunde weg von der erſten grö⸗ ßeren Siedlung, aufgewachſen iſt, und alſo nah bet Bäumen und Tieren war. Daher alſo, wie er meint, Verbundenheit mit dem Volke, wie ſie ſich von ſelber verſteht, tiefer Haß gegen alles, was„Literatur“ heißt, und einige nationale Theaterſtücke zur Unzeit, auf die er ſich ebenfalls nichts einbildet, ſondern auch das kam und verſtand ſich von ſelbſt. Im übrigen zitiert er Hokuſai, der ſich, wie man weiß, noch mit 90 Jahren als Schüler und Anfänger betrachtete. Daß er Schwabe iſt, muß man hören, er verrät es jedenfalls erſt zum Schluß. „Der Feldherr und der Fähnrich“, ſein neues Schauſpiel, behandelt die Geſchichte vom heim⸗ kehrenden Heer, das zu Hauſe die Revolution antrifft: Bewegungschöre„Soldaten und Volk“ im Hinter⸗ grund, zunächſt langwierige Depreſſions⸗Geſpräche zwiſchen den Wartenden, Aufruhr und Erſtürmung des Gouverneurpalaſtes Ein General dann, der im Namen des Kaiſers noch tatkräftig handelt, dem Revolutionär kräftig die Meinung ſagt, aber die Truppen in die Kaſernen ſchickt, wie der Befehl dazu von oben kommt. Große Wirkungen wahrſcheinlich in dieſem Aufzug des militäriſchen Preußentums, Spannung bei den Kommandos, die zu Sturm und Niederwerfung des Aufſtandes treiben. Offiziere und Fähnrich drängen, Ordnung zu ſchaffen, der General erlaubt es nicht, einer fällt... Im wei⸗ teren Teil, den wir nicht hörten, iſt der Fähnrich der Träger der nationalen Erhebung. Ein großer Stoff. Man darf geſpannt ſein, wie ihn der Dichter ge⸗ ſtaltet hat. Es folgten zwei Novellen, von denen er meinte, ſie würden das Verſtändnis für das rätſelhafte Volk der Schwaben fördern. Ein Verſtändnis, für das ihm in Mannheim nicht allzuviel Bereitſchaft zu ſein erhalten:„Jo, mehr als'nug!“— Die Gaſchichte von der„Punſchtorte“ nun ſoll wahr ſein, und ſie han⸗ delt von der Schweſter Pauline, die, immer gewohnt, der Generalin zum Geburtstag eine Punſchtorte zu machen, ſich im vierten Kriegsjahr vor dem leeren Nichts im Küchenſchrank ſieht, trotzdem aber an die Arbeit ging mit dem Kernſpruch:„Rühren! Und was noch nicht da iſt, kann noch kommen.“ Und da kommt das Paket mit der Poſt, geſchickt von einem Juden, der auf plötzliche Dankespflicht ſich beſonnen hatte.— Die zweite Geſchichte behandelt die plötzliche Heimkehr des reichen Amerikafahrers. Schäfer hat eine kräftige Stimme und lieſt nicht ſchlecht. Aber er ſpricht, der Augen wegen, gu ſehr ins Manuſkript hinein. Er ſollte ſich einen kleinen Aufbau aufs Pult ſtellen. Dr. Hr. Neues aus der Forſchung Bedeutſame Arbeiten der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft Der letzte Tätigkeitsbericht der Kaiſex⸗Wilhelm⸗ Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften gibt eine Ueberſicht über die Arbeiten und Erfolge ihrer Inſtitute. Das Inſtitut für Strömungsforſchung in Göttingen beſchäftigte ſich namentlich mit Unter⸗ ſuchungen über Zuftſtrömungen von hohen Ge⸗ ſchwindigkeiten und ſtellte eine Tragflügel⸗Theorie für Fluggeſchwindigkeiten oberhalb der Schallge⸗ ſchwindigkeit(340 Meter je Sekunde) auf. Die Aero⸗ dynamiſche Verſuchsanſtalt ſtellte hauptſächlich Un⸗ terſuchungen für den Luftwiderſtand von Kraftwagen an, die ſich auch auf den Einfluß der laufenden Räder erſtreckten. Im Forſchungsinſtitut für Waſſerbau und Waſſerkraft wurden die von 1932 bis 1934 ausge⸗ führten Großmodellverſuche über Regulierungsfra⸗ gen eines ſchwemmſtofführenden Fluſſes, des Hwangho, zum Abſchluß gebracht. Der chineſi⸗ ſchen Regierung konnte auf Grund der Verſuchs⸗ ergebniſſe ein Vorſchlag über die grundſätzliche Re⸗ gulierung des Hwangho gemacht werden. Eine Unterſuchung des Inſtituts für Chemie befaßte ſich mit den Zuſammenhängen zwiſchen He⸗ lium⸗, Blei⸗ und Radium⸗Vorkommen in deutſchen schien; denn einmal danach fragend, ob es wohl viele Schwaben in Mannheim gäbe, habe er die Antwort Salz⸗ und Erdöllagern: Sie führte zum Nachweis eines Radiumgehaltes einiger thürin⸗ giſcher Tiefenwäſſer, der den der bisher ſtärkſten deutſchen Radiumquellen erheblich über⸗ ſteigt Im Inſtitut für Silikatforſchung arbei⸗ tete die Abteilung für Zement und Bauſtoffe weiter auf dem Gebiet der Straßenbauforſchung. Die Ar⸗ beiten bezogen ſich vor allem auf die Prüfung pla⸗ ſtiſchen Zements, das Schwindverhalten der Zemente ſowie auf die Eigenſchaften und die Verarbeitung des Straßenbetons. Hier wurde ein großes Ver⸗ ſuchsprogramm aufgeſtellt, deſſen Ergebniſſe für die deutſchen Reichsautobahnen und die ſonſti⸗ gen Straßenbaupläne von größter Bedeutung wer⸗ den dürften.— Das Inſtitut für Kohlefor⸗ ſchung in Mülheim a. d. Ruhr ſetzte die Arbeiten ment im Einvernehmen mit dem Juſtiz⸗ und Polizeidepartement aufzuſtellende Entwurf einer Antwort dem Bundesrat vorliegen wird.“ 1 Set n Lee Gee Freitag, 21. Februar 1986 Wollte man nach den bereits vorliegenden Ein⸗ zelreſultaten urteilen, ſo mußte man prophezeien, daß die Seiynkai⸗Partei, die bisherige Mehr⸗ heitspartei, deren Konflikt mit der Regierung die Neuwahlen notwendig machte, wiederum ſehr ſtark in den Reichstag einziehen wird, wenn nicht die teilweiſe noch ausſtehenden länd⸗ lichen Reſultate das Bild entſcheidend verändern. Fall Hauptmann hoffnungslos? „Von der Schuld Hauptmanns überzeugt“ — Trenton, 21. Februar.(U..) Der bekannte amerikaniſche Strafverteidiger Lei⸗ bowitz, der zugunſten Hauptmanns ſich für die Wie⸗ Ermordung des Lindͤberghkindes einſetzen wollte, hat nun nach einer viereinhalbſtündigen Unter⸗ redung, die er mit Hauptmann in der Todeszelle des Trenton⸗Gefängniſſes geführt hat, erklärt, daß er ſich endgültig vom Hauptmann⸗Fall zu rückz iehe. Seine Unterredung mit Hauptmann habe ihn davon überzeugt, daß Hauptmann an dem Tode des Lindberghkindes ſchuldig ſei. An der Konferenz in der Todeszelle hatte auch der Hauptverteidiger Hauptmanns, Lloyd Fiſher, teilgenommen, der bedauerte, daß ſich Leibowitz nicht dem Verteidigergremium angeſchloſſen habe.„Es muß zugegeben werden“, ſo fügte er hinzu,„daß die Ausſichten nicht gut ſind; wir hoffen aber, daß Dinge, die gegenwärtig unterſucht werden, Ergebniſſe er⸗ geben werden, die zugunſten unſeres Klienten ſpre⸗ chen. Auf jeden Fall werden wir alles in unſeren Kräften Stehende tun zugunſten unſeres Klienten.“ Frottierhandtücher mit der Potsdamer Garn ſonkirche. Auf Grund des Geſetzes zum Schutze der nationalen Symbole hat der miniſter wiederum einige beſonders Verkitſchungen verboten. Frottierhandtücher, in die die Potsdamer Garniſon⸗ kirche eingewebt ſowie Samtkiſſen, auf denen das Haus des Führers aufgemalt iſt. geſchmackloſs Schiffsunglück auf der Anterweſer — Bremerhaven, 21. Februar. Unterweſer ſchweres Schiffsunglück, dem fünf Perſonen zum Motorleichter„Dipping 5“ befand ſich auf der Reiſe von Brake nach Harburg und wurde aus bisher un⸗ geklärter Urſache von dem engliſchen Dampfer „Lagoſian“, der der United Africa⸗Linie gehört, ge⸗ rammt. und trieb kieloben. N Der Kapitän mit ſeiner Frau und ſeinen beiden Kindern im Alter von 2 und 6 Jahren und ein Mann der Beſatzung ſind dabei ums Leben gekommen. Ein Beſatzungsmitglied konnte von dem engliſchen ausgehalten, bis er gerettet werden konnte. nach Aufſchweißen des Leichters der eine im Schiff eingeſchloſſene Mann gerettet werden konnte. P——. Hauptſchriftletter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer ſchaft u. Unterhal ung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelstetl: Dr. Fritz dode Lokaler Tell: Dr. Fritz Hammes Sport: Wily Müller»Süd⸗ weſtdeutſche umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Friz Bode& Co., Mannheim, de 1, 45 Schriftleitung in Berlinz Joſeph Bretz. W 25, Vittorfaſtraße 48 .⸗A. 11888: 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe g: 228 Abendauflage der Ausgade A u. Ausgabe 8: 20679 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für ünverlangte Beiträge keine Pewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto lich fort. Dortmund gelang es in mehrjährigen Unterſuchun⸗ gen feſtzuſtellen, daß nicht allein Kalorien⸗ und Vi⸗ tamingehalt, ſondern auch Mineralſtoff⸗Zu⸗ ſammenſetzungen den biologiſchen Wert der Nahrung mitbeſtimmen. So kann z. B. eine im übrigen richtige Nahrung wegen eines zu geringen Phosphatgehaltes geſundheitliche Störungen rung führen. Damit iſt ein außerordentlich wichtiges neues Forſchungsgebiet erſchloſſen worden. Wenn ſoll, ſo kann man an dieſer wichtigen Frage der Volksernährung nicht vorübergehen. 5 „ 550 Jahrfeier der Uuiverſität Heidelberg als reichswichtig erklärt. Der Führer und Reichskanzler hat die vom 77. bis 30. Juni 1936 ſtattfindende 550⸗Jahrfeier der Nuprecht⸗Karl⸗Univerſttät der Stadt für reichs⸗ wichtig erklärt. e Faſching im Nationaltheater. Morgen Sams⸗ tag beginnen im Nationaltheater die eigentlichen Faſchingsveranſtaltungen. Den Auftakt bildet Johann Strauß unſterbliche Operette„Die Fle⸗ dermaus“, die morgen 19.30 Uhr außer Miete im Spielplan erſcheint. Der Abend erhält ſeinen beſon⸗ deren Reiz durch das Gaſtſpiel von Adele Kern, der bekannten Künſtlerin der Staatsopern Berlin und Wien, die an dieſem Abend die Partie ihrer Namensſchweſter ſingt.— Der Sonntag bringt eine Aufführung der erfolgreichen Operette„Schach dem König“ von Walter W. Goetze, die bei ihrer Mannheimer Erſtaufführung und bei allen Wieder⸗ holungen ſtärkſten Beifall fand.— Am Montag und Dienstag wird jeweils„Charleys Tante“ in der neuen Inszenierung von Hans Carl Müller ge⸗ geben, die beſonders auf die Faſchingszeit zugeſchnit⸗ ten iſt. Guſtan Semmelbeck und Rolf Schickle ſpie⸗ len auf 2 Flügeln. Die Titelrolle ſpielt Heini Hand⸗ ſchumacher. Die Intendanz des Nationaltheaters wird es lebhaft begrüßen, wenn das Publikum ſich eee in ödieſen Tagen gleichfalls auf den Faſching einſtel⸗ len wollte und koſtümiert ins Theater käme. Altrömiſche Kaſerne entdeckt. Bei Bauarbei⸗ ten im Vatikan wurde der Fußboden der Lateran⸗ Baſilika aufgeriſſen und dabei folgende inter⸗ eſſante Entdeckung gemacht: Unter den Verputzverbänden wurden wundervolle Moſatik⸗ fußböden zutage gefördert, welche zu den Wohn⸗ räumen einer Gardereiterkaſerne aus der Zeit des Kaiſers Septimius Severus gehörten. „Simpliziſſimus“. Zur Internationalen Automobil⸗ ausſtellung Berlin 1936 bringt die Nr. 47 des Simpli⸗ ziſſimus“ ein luſtiges Titelblatt von branſſon karikiert den 7h jährigen Dichter Emil Strauß rungsantritt Eduard VIII. Da ſitzt der Friedenzenge beim König und ſagt:„Regieren Sie mit wir, Sire!“ Arnold, Schilling, Schulz. Scheurich, Heiligenſtaedt, Krieſch und andere ſind mit vorzüglichen Zeichnungen vertreten, die ſich hauptſächlich um das fröhliche Thema Faſching drehen. Der Textteil ſteht auf gewohnter Höhe. Die Stuttgarter Jugend⸗ und Familienbibel. Die mit den prächtigen Bildern von Rudolf Schäfer ausgeſtattete „Jugend und Familienbibel“, die von der Württember⸗ giſchen Bibelanſtalt in Stuttgart herausgegeben wirkt, iſt nunmehr in einer verkleinerten Ausgabe erſchienen, demselben Text wie bei der großen Ausgabe. Der ieſer kleinen Aufgabe iſt der gleiche wie bei den kleineren Formaten der Geſamtbibel: eim handlicheres Buch zu ſchaf willkommen ſein dürfte Mit der kleinen Ausgabe hat man die rechte„Schulbibel“ geſchaffen. deraufrollung des Prozeſſes um die Entführung und Reichspropaganda⸗ Es befinden ſich darunter In der Nacht zum Freitag ereignete ſich auf der in der Nähe von Rechtenfleth ein Opfer fielen. Der mit Hartfett beladene holländiſche Der Motorleichter legte ſich auf die Seite Dampfer ſofort gerettet werden. Der letzte Mann des Leichters befand ſich noch im Vorderſchiff und verſuchte, ſich durch Klopfzeichen bemerkbar zu machen. In dieſer ſchrecklichen Lage hat er etwa fünf Stunden Die Bugſierreederei Schuchmann entſandte ſofort i zwei Schlepper an die Unglücksſtelle, mit deren Hilſe Stellvertreter dan Haupiſchriftleiters und verantwortlich für Theater Wiſſen⸗ auf dem Gebiet der Benzinſyntheſe nachdrück⸗ Dem Inſtitut für Arbeitsphyſiologke in auslöſen und zu einer deutlichen Leiſtungsminde in Deutſchland ein geſundes Geſchlecht heranwachſen bemalten Thönv. Gul⸗ und ebenfalls von Gulbranſſon iſt ein Blatt zum Regie fen, was beſanders beim Schul- u. Konfirmandenunterricht M n N c n en A A A e If Freitag, 21. Februar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe — Mannheim, den 21. Februar. Narren unter ſich Wiederaufnahme eines alten Brauches: Herrenſitzung des„Feuerio“ Es entſpricht einer alten Gepflogenheit, daß der „Feuerio“ ſeine Getreuen einmal in den Fa⸗ ſchingswochen zu einer Herrenſitzung vereinigt, die vor dem Kriege eine große Zugkraft ausübte, in Luftſchutz und Alltag Es gibt mancherlei Angſt, aber meiſtens iſt es die vor dem Unbekannten. Das heutige Geſchlecht iſt wahrſcheinlich mutiger und einſatzbereiter als man⸗ ches andere. Aber vor dem Unbekannten verſagen wir alle. Und da nun einmal Luft und Himmel nicht mehr harmlos ſind wie ehedem, und allerhand Unſegen eines Tages von oben herunterpraſſeln kann, ſo ſieht der vernünftige Menſch zu, wie er ſich einrichtet. Beſonders wenn er dazu erfährt, daß es auf den einzelnen ankommt. Denn in Gefahr wirkt das Geſetz der Gemeinſchaft doppelt, und das Geſetz befiehlt, ſich ſelbſt und die andern zu ſchützen. Wer ſich in der Gefahr auskennt und Ruhe bewahrt, kann Helfer ſein, noch immer die höchſte aller Aufgaben! Und vor allem, da es beim Luftſchutz zu allererſt auf Brandgefahr ankommt, kann er größtes Unheil verhüten, wenn er die kleinen Brände der Bomben im Keime erſtickt. Unſer Mannheim mitſamt ſeinen Vovorten wird vielleicht eines Tages nur darum weiterbeſtehen, weil auf tauſend Dachböden, in tauſend Kellern beſonnene Leute ihre Pflicht tun und zeigen, was ſie gelernt haben. Man laſſe ſich nicht durch phantaſtiſche Zeichnun⸗ gen in illuſtrierten Zeitungen ins Bockshorn jagen, wo die Vergifteten zu Hunderten herumliegen, die Brauereigäule ſcheu werden und ein tolles Durch⸗ einander herrſcht. Das iſt künſtleriſche Freiheit und Schilderung einer Panik, die nicht vorkommen darf und nicht vorkommen wir d. Es wird leer auf den Straßen ſein, und jeder Mann auf ſeinem Pyſten, bereit, zu helfen und ſtandzuhalten. Vorausſetzung für Hilfe iſt freilich Friede und Gemeinſchaftsgeiſt. In Mietskaſernen herrſcht oft ſtille Feindſchaft, und es gibt ja auch genug der Reibungsflächen mit notwendigem Krach im Hinterhaus. Aber wie oft waren es Mißverſtändniſſe, Neugier und überflüſ⸗ ſiges Getratſch, und da hat der Zwang zur Zuſam⸗ menarbeit, die der Luftſchutz bringt,— haben vor allem auch Männer reinigend gewirkt. Haus⸗ gemeinſchaft hat der Luftſchutz aufgebaut, er hat uns zum erſten Male klargemacht, daß wir alle n einem Bovpt ſitzen, und daß dieſes Boot auch kip⸗ pen kann, wenn wir nicht ſtillhalten. Stärkung der Gemeinſchaft durch das Bewußtſein der Gefahr, wer will da nicht mitmachen? Wir lernen alle zum erſten Male in der Praxis die berühmte„Erſte Hilfe bei Unglücksfällen“, die man tauſendmal im Notizbüchelchen ſtudieren mag, im Anwendungsfalle aber ſteht man doch hilflos da und macht alles falſch. So etwas muß nämlich in den Knochen ſitzen, man muß es inſtinktiv greifen kön⸗ nen, ohne viel nachzudenken, und ſo lernt man's beim Luftſchutz. Schnelle Hilſe iſt die beſte Hilfe, und wenn immer ein Latenhelfer in der Nähe geweſen wär', wenn ein Kind ſich verbrüht, ein Mann ſich die Schlagader angeſchnitten und eine Frau ſich vergiftet hatte, dann wären Tauſende heute noch am Leben! f Darum heran an die Arbeſt, ſo billig lernt mans nicht mehr, wie man ſich vor Brand ſchützt und andern hilft. Keine Stunde iſt vertan, in der man Samariterdienſt und Hilfe für den Nächſten lernt. Und jeder Groſchen iſt gut angelegt, der uns dazu Handwerkszeug und Lehre gibt. Wie froh ſind wir im Grunde über den längſt entrümpelten Dach⸗ boden; und die Angſt vor langen chemiſchen For⸗ meln, den ſchauderhafteſten Fremoͤwörtern, der Atem⸗ not unter der Maske, dem bitteren Meerrettichgeſtank, den man einatmen muß, iſt längſt dahin; denn es hat ſich herumgeſprochen, daß es das alles gar nicht gibt! Es zeigt ſich— ich hab es oft genug beobachtet — daß die Leute, ſobald ſie nur in der Schule ſind und ſehen, was ſie zu lernen haben, mit Feuer und Flamme dabei ſind; ganz beſonders die Frauen. Na alſo, Ehrenſache,— wer meckert da noch, wer kraut ſich nicht? Herein in die gute Stube und ge⸗ zeigt, daß man nicht zu alt geworden iſt, um noch was Nützliches hinzuzulernen! Der Reichs luft⸗ ſchutzbund ruft! b Dr. Hr. 8—— Ernannt wurde der außerplanmäßige Gerichts⸗ vollzteher Eugen Dietz beim Amtsgericht Mann⸗ heim zum planmäßigen Gerichtsvollzieher. au Die Gerichtsvollzieherprüſung haben u. a. be⸗ ſtanden: Juſtizaſſiſtent Richard Endreß aus Pfullen⸗ dorf, Verſorgungsanwärter Alfons Heim aus Ober⸗ balbach. der Nachkriegszeit aber fallengelaſſen werden mußte. Der Verlauf der Herrenſitzung, die in der„Libelle“ abgehalten wurde, zeigte, daß aller Anfang ſchwer iſt. Aber das darf nicht davon abhalten, die Sitzung im nächſtfjährigen Faſching zu wiederholen und da⸗ mit wieder zu einer ſtändigen Einrichtung im Herr⸗ ſcherbereiche des Mannheimer Prinzen Karneval zu machen. Präſident Schuler, der ſich mit Vereins⸗ führer Buſch die größte Mühe gab, die feſtgefrorene Stimmung aufzutauen, bedauerte bei der Begrü⸗ zung der Vertreter des ſtarken Geſchlechts, daß meh⸗ rere weniger„ſtarke“ Narren am Eingange wieder umgekehrt ſeien, als ſie darauf aufmerkſam gemacht wurden, daß ſie mit ihrer weiblichen Begleitung nicht hereingelaſſen werden könnten. Sie waren einige Stunden zu früh gekommen, da nach Mitter⸗ nacht, als der Tanz begann, auch die holde Weiblich⸗ keit den mit feinem Geſchmack närriſch ausgeſchmück⸗ ten Raum betreten durfte. Als Präſident Schuler ſeine Anſprache mit einem Ahot! auf Faſtnacht 1936 beendet hatte, lief eine Unterhaltungsfolge ab, die dem„Feuerio“ wieder alle Ehre machte. Eisbrecher Fritz Weinreich war aus diesmal mit ſeinen witzigen, ſchlagfertigen Verſen völlig auf dem Laufenden, indem er am laufenden Band ganz kurz ein bißchen allerhand bie⸗ tend, u. a. das Verhalten der weiblichen Beſucher des Filmballes unter die kritiſche Lupe nahm. Adolf Wagner kehrte den derben Mannheimer Humor mit der Schilderung ſeiner Erlebniſſe in der alten und neuen Wohnung hervor, bei der die anweſenden Hausbeſtitzer ſicher eine Günſehaut bekommen haben. Karl Häußler ſtieg als Droſchkenkutſcher in die Bütte, um allerlei Indiskretionen zu begehen, die ihm nicht abträglich ſein werden, weil ſie zum Teil nicht weiterenzählt werden können. Auffallend ge⸗ mäßigt war Karl Eichele, der als Typ des Mannemer Sackträgers ſonſt immer ſchweres Ge⸗ ſchütz aufführt. Damit ſoll nicht geſagt ſein, daß ſein Vortrag unter dem Wahlſpruch„Raacht'r dir, mir raacht'r nit!“ nicht vorzüglich geweſen wäre Richard und Fritz Schumann ſchnitten als Ehepaar dies⸗ mal nicht ſo gut wie in den Sitzungen im„Haber⸗ eckl“ ab, weil ihr an ſich ſehr witziges Zwiegeſpräch noch nicht ſo recht ſaß. Um ſo flotter war Max Eßerti, der ausgezeichnete Anſager der„Libelle“, der mit jedem Büttenredoͤner erfolgreich konkurrieren kann. Der ſtarke Beifall war wohlverdient. Die Büttenvorträge, bei denen der Beifall nach der Güte auffallend genau abgeſtimmt war, wurden durch den Gerſchteferzl abgeſchloſſen, der wie im„Haber⸗ eckl“ ausgezeichnet zur Geltung kam, weil kein Zünder wirkungslos verpuffte. Vielleicht iſt bis zum nächſten Jahre ie Lautſprecheranlage im Roſen⸗ garten ſo vervollkommnet, daß man dieſe Kanone auch im Nibelungenſaal abfeuern kann. Die geſanglichen Darbietungen, die die Unter⸗ haltungsfolge würzten, brachten den Tenvpriſten Fuchs auf die Bühne, der mit zwei Liedern ſich wieder von der vorteilhafteſten Seite zeigte. Einen beſonderen Genuß bereitete das Flora⸗Quar⸗ tett mit drei Liedern, die wie die des Tenoriſten vopzüglich von Pianiſt Belzer begleitet wurden. Starken Beifall heimſte auch der hervorragende Grotesktänzer Ohli ein, der ebenfalls der Künſt⸗ lerſchar der„Libelle“ angehört. Im Verlaufe der Sitzung, bei der vier allge⸗ meine Lieder ſehr ſtimmungsfördernd wirkten(Ver⸗ faſſer: O. Franke, Eugen Gehrig, Theo Schuler und Rudi Rittmann), wurde eine An⸗ zahl Perſonen auf die Bühne gebeten, um den Ehrentrunk, die Ehrenmütze oder den Hausorden entgegenzunehmen, u. a. der Prinzen vater, der in der Größe ſeinem Sohn, dem ebenfalls an⸗ weſenden Prinzen Erich., keineswegs nachſteht. Kunſtmaler Paul, der den Hintergrund für die Elferratstafel der Damen⸗Fremdenſitzung geſchaffen hatte, und Bühnenbildner Bornhofen, dem die Vorbereitung des Zuges übertragen iſt, wurden ebenfalls ausgezeichnet. Herr Jäger, der als Vertreter des Verkehrs⸗Vereins zu den Perſönlich⸗ keiten gehört, die bemüht ſind, einen Zug zuſtande⸗ zubringen, der„ſich gewaſche hot“, machte bezüglich der Güte des Zuges Andeutungen, die wirklich viel erwarten laſſen. Er unterließ auch nicht die Bitte, doch ja dafür zu ſorgen, daß am Sonntag mehr Leben als bisher in die Zuſchauermaſſen kommt, da⸗ mit nicht nur die Zugteilnehmer Ahoil ſchreien. Ehe Präſident Schuler die Sitzung ſchloß, machte er noch auf die Veranſtaltungen der Hauptfaſchings⸗ tage aufmerkſam, die am Samstag mit der Ein⸗ holung der Prinzengarde ⸗ Rekruten am Hauptbahnhof durch einen Fackelzug eingeleitet werden, der mach der„Habereckl“⸗Stammburg führt. Die Einwohnerſchaft wird gebeten, ſich an der Ein⸗ holung recht zahlreich zu beteiligen, ebenſo am Faſt⸗ nachtsſonntag an dem feſtlichen Einzug des Prinzen Karneval, der um 11 Uhr am Rhein⸗ vorland mit dem Schiff eintrifft. Der Zug durch die Stadt, an oͤem außer dem Elferrat des„Feuerio“ die Prinzengarde teilnimmt, endigt ebenfalls im „Habereckl“, wo ſich der hohe Gaſt mit ſeinem Ge⸗ folge für den Karnevalszug ſtärkt, der um.11 Uhr ſich in der Neckarſtadt in Bewegung ſetzt. Um .33 Uhr beginnt die Prinzenhuldigung auf dem Friedrichsplatz, die mit einem prunkvollen Höhenfeuerwerk abgeſchloſſen wird. Am Roſen⸗ montag ſoll nachmittags mit dem Kreppel⸗ kaffee eine Neuerung eingeführt werden, die in Mainz und Köln ſchon ſeit Jahrzehnten zu den be⸗ liehteſten Faſchingsveranſtaltungen zählt. An den Kreppelkaffee ſchließt ſich in der„Libelle“ eine Da⸗ men⸗Fremdenſitzung mit völlig neuem Pro⸗ gramm unter Mitwirkung der Künſtler der„Libelle“. Sch. Mannheim au der Fahreszuchtichau Deutjcher Sthüferhunde Hervorragende Ergebniſſe der Mannheimer Züchter und Beſitzer Auf der Zuchtſchau am 16. Februar in Mann⸗ heim⸗Neckarau wurden an Mannheimer Hunde fol⸗ gende Noten gegeben: J. Altersklaſſe(Mindeſtalter 24 Monate), höchſt⸗ erreichbare Note„Vorzüglich“) a) Rüden Gert von Trottenfels, Note„Sehr gut“, Beſitzer Guſtav Karg⸗Neckarau; Arry von der Meerwieſe, Note„Gut“, Beſitzer H. Maier⸗Neckarau; Ermanerich vom Aufeld, Note„Sehr gut“(gleichzeitig ſchönſter Schäferhund vom Kreis Groß⸗Maunnheim), Beſitzer Gottlieb Seeger⸗Neckarau; Otto vom Aufeld, Note „Gut“, Beſitzer Bernhard Porſtein⸗Mannheim. b) Hündinnen Aſta vom Schützenrevier, Note„Gut“, Beſitzer Michael Ullrich⸗Mannheim; Dieta vom Haus Kall⸗ hardt, Note„Sehr gut“, Beſitzer Jean Simon⸗ Neckarau; Ella von der Grinderhöhe, Note„Sehr gut“, Beſitzer Heinrich Pfaff⸗Neckarau; Lyra vom Schnakenland, Note„Gut“, Beſitzer Franz Zimmer⸗ mann⸗Mannheim; Anni vom Haus Riedinger, Note „Gut“, Beſitzer Franz Zimmermann⸗Mannheim; Cita von der breiten Eiche, Note„Vorzüglich“(gleich⸗ zeitig ſchönſter Mannheimer Schäferhund), Beſitzer Karl Lederer, Mannheim; Elſa von der Hummel⸗ lache, Note„Sehr gut“, Beſitzer Ernſt Orth⸗Neckarau. II. Junghundklaſſe(18—24 Monate), höchſterreich⸗ bare Note„Sehr gut“ eee eee Hagelverſicherung und Erzeugungsſchlacht Die Beziehungen zwiſchen Hagelverſicherung und Erzeugungsſchlacht braucht man durchaus nicht an den Haaren herbeizuziehen. Die Hagelverſicherung iſt einer der Grundpfeiler einer geſunden bäuerlichen Wirt ſchafts führung. Eine ausreichende Vorſorge gegen Hagelſchaden iſt der Bauer nicht nur ſeiner eigenen Familie, ſon⸗ dern dem ganzen Volke ſchuldig. Der Sinn der Er⸗ zeugungsſchlacht iſt nicht allein die Steigerung der Erträge, ſondern ebenſoſehr die Erhaltung der Werte an Nahrungsmitteln, die der Bauer in harter Arbeit ſeiner Scholle abringt. Gewiß bekommt der Bauer die durch Hagel zer⸗ ſtörte Frucht durch die Hagelverſicherung nicht als ſolche erſetzt, aber er hat die Möglichkeit, bei aus⸗ reichender Verſicherung durch die erhaltenen Geld⸗ mittel die entſtandenen Schäden auszugleichen und dadurch ſeine Wirtſchaft vor Erſchütterung zu be⸗ wahren. Es iſt aber der Verluſt der verhagelten Frucht nicht der einzige Schaden, den der Bauer durch den Hagelſchlag hat. Bei der engen Verket⸗ tung der einzelnen Vorgänge im landwirtſchaftlichen Betriek zieht eines das andere nach ſich. Fehlen die nötigen Betriebsmittel, um für das zerſtörte Ernte⸗ gut Erſatz zu ſchaffen, ſo ſind Futterknappheit, Ver⸗ ringerung der Milchleiſtung, Rückgang der Maſt die ſchlimme Folge; oft muß das Vieh auch verkauft werden, um mit dem Futter auszukommen. Es fehlt das Geld für ſachgemäße Neubeſtellung und ein⸗ wandfreies Saatgut. So wirken die Hagelſchäden mittelbar oft noch jahrelang nach. Da ein Hagelwetter in der Regel nicht nur die einzelne Wirtſchaft oder nur eine Gemeinde, ſon⸗ dern meiſt größere Landſtriche überzieht, iſt eine nachbarliche Hilfe unmöglich, und der Ausfall an landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen wird ſich auch in weiteren Kreiſen der Bevölkerung bis zum Ver⸗ braucher fühlbar machen. Um einen Ausgleich zu ſchaffen, müſſen die Schäden auf breitere Schul⸗ tern übernommen werden. Die Verſicherung ver⸗ bindet mit dem Schutz des einzelnen die gegenſeitige Hilfeleiſtung. Es verrät wenig nationalſozialiſtiſches Verſtändnis, wenn der Verſicherungsnehmer in der Hagelverſicherung einzig und allein den Zweck ſieht, ſich ſelbſt zu ſchützen. Durch ſeinen Beitritt zur Hagelverſiche rung hilft der Bauer nicht nur ſich ſelbſt, ſondern mittelbar allen ſeinen Berufsgenoſſen. Die Tatſache, daß es hagel⸗ freie Gebiete überhaupt nicht gibt und 60 v. H. der Getreideanbaufläche mit einem Erntewert von faſt vier Milliarden Mark nicht verſichert ſind, ſollte jedem Landwirt zu denken geben. a) Rüden Burſch von der Rhein⸗Neckar⸗Halle, Note„Sehr gut“, Beſitzer Karl Weber⸗Neckarau; Boris von der Rhein⸗Neckar⸗Halle, Note„Gut“, Beſitzer Friedrich Kirrſtädter⸗Mannheim⸗Feudenheim; Frido von der Hummellache, Note„Sehr gut“, Beſitzer Otto Denk⸗ Neckarau; Arno vom Jungbuſchpark, Note„Gut“, Beſitzer Artur Fieger⸗ Mannheim; Bero von der Rhein⸗Neckar⸗Halle, Note„Gut“, Beſitzer Otto Schmidt⸗Waldhof. b) Hündinnen Polda vom Hammerſtein, Note„Sehr gut“, Be⸗ ſitzer Hch. Waldkirch⸗Neckarau; Britta von der Rhein⸗ Neckar⸗Halle, Note„Sehr gut“, Beſitzer Valentin Brunner⸗Mannheim⸗Feudenheim. III. Jngendklaſſe(12—18 Monate), höchſterreichbare Note„Sehr gut“ 2) Rüden Basko vom Rotmandeleck, Note„Gut“, Beſitzer Bernhard Geörg⸗Mannheim. b) Hündinnen a Giſa von der Krappmühle, Note„Sehr gut“, Be⸗ ſitzer Peter Barth⸗Neckarau: Biene vom Rotmandel⸗ eck, Note„Sehr gut“, Beſitzer Heinrich Haber⸗ Mannheim; Suſe vom Rheinwaldſtern, Note„Gut“, Beſitzer Robert Scherle⸗Neckarau. Ha. an In ſchweres Leid verſetzt wurde die Familie Johann Kirſch in Feudenheim. Der 31 Jahre alte Sohn Wilhelm Kirſch, der ſeit vier Monaten in Oggersheim verheiratet iſt, wurde, wie wir an an⸗ derer Stelle ſchon berichteten, am Mittwoch während des Gewitters kurz vor ſeiner Wohnung von einem Kraftwagen angefahren und derart gegen eine Tele⸗ graphenſtange geſchleudert, daß er tot vom Platze getragen wurde. zei Ans dem 2. Stockwerk geſtürzt hat ſich heute morgen im Hauſe Bellenſtraße 37 gegen.30 Uhr eine 27 Jahre alte, geſchiedene Frau aus noch un⸗ bekannter Urſache. Sie fiel auf einen Mülleimer und wurde ſofort in das Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus übergeführt, wo eine Operation vorgenommen wer⸗ den mußte. 7 Frau zog ſich bei dem Sturz einen Schädelbrinh zu. * Verſtärkte Kurzarbeiterunterſtützung für die Schuhmacherei. Der Präſident der Reichsanſtalt hat mit Wirkung ab 23 Februar diejenigen Betriebe der Schuhmacherei und Schuhinduſtrie zur verſtärk⸗ ten Kurzarbeiterunterſtützung zugelaſſen, in denen regelmäßig mindeſtens 10 Arbeiter oder Angeſtellte beſchäftigt werden. e Der Sängerbundestag 1936. Die diesjährige Reichstagung der im Deutſchen Sängerbund(DSB.) zuſammengeſchloſſenen Männergeſangvereine wird vom 15. bis 18. Mat in Hamburg ſtattfinden. Sie wird gleichzeitig der letzten Vorbereitung zu dem großen 12. Deutſchen Sängerbundesfeſt 1937 dienen, das in Breslau über 300 000 Sänger aus allen Tei⸗ len des Reiches vereinen wird. Anny Ondra die weibliche Hauptrolle in dem Film ſpielt „Donogoo Tonka“. Phot. Ufa. Die Haushaltſatzung Auf der Einladung zur öffentlichen Sitzung der Ratsherren der Hauptſtadt Mannheim am 26. Fe⸗ bruar iſt als Tagesordnung die Beratung der „Haushaltſatzung 1936“ angegeben. Damit wird zum erſtenmal ſeit dem Beſtehen der Deutſchen Gemeindeordnung einer neuen Vorſchrift genügt, die der Erläuterung bedarf. Die Haushalt⸗ ſatzung, die nach der Deutſchen Gemeindeordnung für jedes Rechnungsjahr zu erlaſſen iſt, begreift in ſich auch den Haushaltplan. Die Haushaltſatzung iſt alſo ein weiterer Begriff als der bisherige Ge⸗ meindehaushaltplan, denn in Paragraph 83 der Ge⸗ [gegen spröde Huf meindeordnung iſt von der Haushaltſatzung geſagt, daß ſie zu enthalten habe: die Feſtſetzung des Haus⸗ haltplans ferner die Steuerſätze für die Gemeinde⸗ ſteuern, die für jedes Rechnungsjahr neu feſtzuſetzen ſind, ſowie den Höchſtbetrag der Kaſſenkredite und den Geſamtbetrag der Darlehen, die zur Beſtreitung von Ausgaben des außerordentlichen Haushaltplans beſtimmt ſind. Dieſe Haushaltſatzung iſt nach einer weiteren Be⸗ ſtimmung der Gemeindeordnung vom Bürgermeiſter ſo rechtzeitig aufzuſtellen, daß ſie den Ratsherren zugeleitet, mit ihnen beraten und ſpäteſtens einen Monat vor Beginn des Rechnungsjahres der Auf⸗ ſichtsbehörde vorgelegt werden kann. An dem Ober⸗ bürgermeiſter iſt es dann, die Haushaltſatzung ſelbſt zu erlaſſen. Sie bildet die Grundlage für die Ver⸗ waltung aller Einnahmen und Ausgaben und nach ihr iſt die Verwaltung zu führen. Iſt die Haushalt⸗ ſatzung erlaſſen, ſo bedarf ſie noch inſoweit der Ge⸗ nehmigung der Aufſichtsbehörde, als es ſich um die Höhe der Steuerſätze, den Höchſtbetrag der Kaſſen⸗ kredite und den Darlehensbetrag im außerordent⸗ lichen Haushaltplan handelt. Iſt die Haushaltſatzung genehmigt, ſo muß ſte öffentlich bekanntgemacht und der Haushaltplan eine Woche lang öffentlich ausgelegt werden. Zeugen geſucht! Am 22. Januar gegen 19 Uhr wurde eine ältere Dame, die die Breite Straße von P 1 nach E 1 überqueren wollte, von einem Radfahrer angefahren und zu Boden geworfen, wodurch ſie einen Bruch des linken Oberarms davontrug. Perſonen, die den Vorfall mitangeſehen haben, werden erſucht, ſich auf dem Büro der Kriminalpolizei Zimmer 5, Poltzei⸗ präſidium, L 6, 1, hier, zu melden. Mannheim ahoi! Karnevalwerbung im Rundfunk Wir Mannheimer glaubten uns ſchon wieder ein⸗ mal benachteiligt, als wir im Rundfunkprogramm laſen, daß für den Donnerstagabend eine Sendung „Faſchingszauber— Aha“ angeſetzt war, bei der Stuttgart und Karlsruhe über ihre Vorbereitungen zum Karneval berichten ſollten. Doch erinnerte man ſich rechtzeitig daran, daß Mannheim auch noch da iſt und über eine nahezu hundert Jahre alte Fa⸗ ſchingsüberlieferung verfügt. Aus Stuttgart erfuhr man in einem Zwiegeſpräch einiges über die Vorbereitungen zum Karnevalszug, und auch in Karlsruhe epzählte man Einzelheiten aus dem Karnevalszug. Zwiſchen Stuttgart und Karlsruhe war Man w⸗ heim geſtellt, das andere Wege ging. Joſef Offen⸗ bach und Hermine Ziegler, die das Zwiegeſpräch durchführten, haben in den knappen ſechs Minuten ſehr viel aus dem Stoff herausgeholt. Man verhehlte auch nicht, daß Mannheims Oberbürgermeiſter Reu⸗ ninger als geborener Mainzer ein begeiſterter För⸗ derer des Karnevals iſt. In einem kurzen Quer⸗ ſchnitt der Mannheimer karnevaliſtiſchen Ereigniſſe von Neujahr bis Faſtnachtsſonntag wies man nach⸗ drücklichſt auf den großen Karnevalsumzug hin, der ein Zug werden ſoll, wie ihn Mannheim lange nicht mehr geſehen hat. Lob gab es auch für die rührigen Mitavbeiter. Hermine Ziegler und Joſef Offenbach gaben ſchließlich noch einen Ausſchnitt aus ihrer mit ſo großem Beifall aufgenommenen Büttenrede bei der Damen⸗Fremdenſitzung des„Feuerio“, der trotz der Herausnahme einiger„Roſinen“ doch noch wir⸗ kungsvoll war. 4. Seite Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 2 15 Februar 1986 Nummer 88 Wenn das Glück vom Himmel fällt: Geständnisse von Glũc Schloßherr werden iſt nicht ſchwer Nun wurde gebaut. Fremdenzimmer, Geſell⸗ ſchaftsräume, Küche und was ſonſt dazu gehört. Es war natürlich viel mehr zu bauen, als ich urſprüng⸗ lich angenommen hatte. Die Baupolizei redete auch noch ein Wörtlein mit. Eine eigene Lichtanlage mußte eingebaut werden. Waſſer gab es auch nicht. Wir bohrten an verſchiedenen Stellen. Aber das Waſſer, das wir bekamen, eignete ſich nicht als Trinkwaſſer. Dieſes mußte in Fäſſern aus dem nächſten Dorf geholt werden. Das Hotel war noch lange nicht fertig, als ich darauf kam, daß der Kauf allein ſo ziemlich die nebenſächlichſte Ausgabe des ganzen Projektes war. Aber es gab nun kein Zurück. Ich nahm alſo nach langem Hin und Her eine Hypothek auf und eines Tages konnte die Eröffnung vor ſich gehen. Das Hotel war wirklich ein Schmuckkäſtchen, und ich hatte alles getan, meinen Gäſten für beſcheidene Preiſe das Beſt mögliche und Schönſte zu bieten. Aber es zeigte ſich, daß es nicht genügt, einen ſolchen Laden aufzumachen. Ihn ſo bekannt zu machen, daß er wirklich„geht“, koſtet wiederum beinahe ſoviel wie die Errichtung. Ich hatte nicht bedacht, daß es ſich nicht um einen Kurort handelte, ſondern um einen einſamen Gutshof. Ich hatte in meiner Einfalt angenommen, die Vorzüge des Aufenthaltes bei mir würden ſich ſchon herumſprechen.. Das war eben ein Trugſchluß. Ich ſtand nach etwa einem Jahr vor der Entſcheidung, ob ich noch eine zweite Hypothek zu ſchweren Bedingungen aufnehmen ſollte. Ich hätte dann nicht nur nichts mehr beſeſſen, ſondern eigentlich noch Schulden gehabt. Das war mir zuviel. Ich habe dann den Beſitz ſehr ſchnell und eigent⸗ lich auch ganz gut verkauft. Ich konnte alle Schul⸗ den bezahlen und behielt noch einiges übrig. An den schönen 180 000 Mark gemeſſen nur einen Pa p⸗ penſtfel, nach meinen heutigen Maßſtäben aber doch noch ein Kapital'. Dieſes Geld habe ich dann als Teilhaber in den Motorrad⸗Laden eines Freun⸗ des eingebracht; ich mache da den kaufmänniſchen Teil, während er den techniſchen Kram beſorgt, und — es geht aufwärts. Langſam zwar, aber immerhin. Die Hauptſache— meine Eltern ſind verſorgt, gut verſorgt. Mit mir allein werde ich alle⸗ mal fertig.“ „Tut es Ihnen leid um das ſchöne Geld?“ „Und nun verraten Sie mix noch eines, Nat Haben Sie manchmal Gewiſſensbiſſe? s Ihnen leid um das ſchöne Geld?“ Karl macht eine wegwerfende Bewegung.„Nein. Ich habe eine ganze Menge gelernt, und obendrein war die Lehrzeit auch ganz ſchön. Mit 27 Jahren jammernd nach rückwärts ſehen— das gilt nicht. Ich bin jetzt ſchon ſo gewitzt, daß ich in aller Ruhe in die Zukunft ſehen kann. Beweis: ich habe mich vor drei Monaten verlobt, und im Frühjahr wird geheiratet.“ Herr Tut haben Sie n den ſiroßen Los ge. J ³ VVV( Ks pilzen und Pechvögeln- Sorgen des Reichtums/ Tatsachenbericht von Dr. Hilde R. Lest III. Einmal das Leben eines Millionärs gelebi In zwei Jahren 100 000 Mark durchgebracht Meiner Meinung, der Glückspilz Karl habe viel⸗ leicht doch etwas zu leichtſinnig mit ſeinem Pfunde gewuchert, begegnete Eberhard, der Glückspilz Nr. 3, mit heftigem Widerſpruch.„Nee“, ſagte er, „Leichtſinn is janz was anders, oda's jibt iebahaupt keen' Leichtſinn. Sehnſe: der Mann hat fier de Eltern jeſorcht und jut jeſorcht; is det Leichtſinn? Der Junge hat voch den beſtn Willen jehabt, det Jeld orntlich anzulejen, dabei hata ſich iebanommen, weil unſaeens zu wenich von die ſchwierijen Geſchäfte vaſteht. Kapitalsanlage un ſo— dafier muß man jeboren ſint.“ „Und waren Sie dafür geboren?“ „Wo denkenſe hin? Seh' ick ſo aus?“ „Das iſt ſchwer zu ſagen“, war meine vorſichtige Antwort.„Aber Sie ſehen auch nicht ſo aus, als ob Sie 100 000 Mark einfach zum Fenſter hinausgewor⸗ fen hätten..“ Man muß wiſſen: Herr Eberhard bietet ſich dar als jüngerer Mann, ſo Anſang dreißig, er iſt Ver⸗ treter einer gutgehenden Fabrik für elektriſche Ar⸗ tikel, er iſt gut gekleidet, hat gute Umgangsformen und kluge, lebhafte Augen. Sein berliniſcher Dialekt betont nur die gemütliche Haltung, mit der er ſeine Kunden gefangennimmt. Er ſpricht, wenn er will, auch ein tadelloſes Hochdeutſch. Er ſieht nicht ſo aus, wie man ſich einen ausgemachten Bruder Leichtſinn vorſtellt. Und es iſt kaum zu glauben, daß er im Verlauf zweier Jahre ſchöne hunderttauſend Mark um die Ecke gebracht hat, ohne daß mehr übrig geblieben wäre als eine nette kleine Exiſtenz, wie ſie zahlloſe Männer ſeines Alters ſich auch ohne Lotteriegewinn aufgebaut haben. Urlaub vom Alltag. Er begreift mein Staunen, macht ein verſonnenes Geſicht und verfällt ins Hochdcheutſche.„Die meiſten nerſtehen das natürlich nicht, ſchlagen die Hände überm Kopf zuſammen und halten mich für einen Taugenichts. Ich mache dann gewöhnlich ſehr ge⸗ heimnisvoll und tue ſo, als hätte ich den ganzen Schatz vergraben. Aber Ihnen kann ich's ja er⸗ zählen. Alſo: Als 1930 das ſchöne Geld vom Himmel herunterfiel— ich hatte wirklich nicht damit gerech⸗ net und nur ſo zum Spaß ein Los gekauft—, da hatte ich ſchon ein gutes Einkommen als Ver⸗ treter, wenn es auch ein ſaures Brot wax. Ich ſtand ganz allein, die Eltern waren lange tot, geheiratet habe ich erſt voriges Jahr, Freundinnen hatte ich auch gerade keine, Freunde auch nicht, ich war ja dauernd unterwegs und kannte nur meine Kunden. Nun ſagte ich mir: dieſer Beruf iſt dir ſicher. Soll ich nun mit dem vielen Geld etwas Neues anfangen? Ich dachte lange nach, erwog dies und jenes— ich verſtand von allem nichts. Können Sie ſich vorſtel⸗ len, daß ich mit lauter Angſt in den Knochen herum⸗ 3 lief, man würde mich um mein ſchönes Geld bringen? Eines Tages det kam ſo. Ick war vons Irübeln janz dämlich jeworden, ſprang uff, trat vor'n Spiegel hin und ſachte mir: Eberhard, du wirſt dir von dekt duſſeliche Jeld nich aus die Ruhe bringen laſſen!“ Eberhard war auch tat ein paar Schritte, ganz ruhig fort: jetzt wieder aufgeſprungen, ſetzte ſich wieder und fuhr „Ich habe mit 16 Jahren ange⸗ fangen, mein Brot zu verdienen, von den Freuden der Jugend war für mich nichts abgefallen. Nun war ich ſchon an die dreißig. Die Arbeit machte mir Spaß, ich wurde allmählich mein eigener Herr, ich wollte und konnte mich nicht vom Geld verſklaven laſſen. Es mußte weg!“ „Aber, Herr Eberhard!“ „Was denn aber? Ich hab's ja nicht zum Fenſter hinausgeworfen. Ich habe mir geſagt: zwei Jahre kannſt du ruhig pauſieren. In den zwei Jahren wirſt du den reichen Mann ſpielen und alles aus⸗ probieren, was man ein ſchönes Leben nennt. Leid dann wirſt du weiterarbeiten. Iſt das Leichtſinn? Leichtſinn iſt, wenn man nicht an ſeine Zukunft denkt. Ich habe aber meine Zukunft ganz genau vorbereitet. Ich ging zu meiner Firma und ſagte:„Meine Herren! Bin ich ein tüchtiger Vertreter oder nicht?“ „Ja“, ſagten ſie.„Dann geben Sie mir Urlaub.“ Der Direktor druckſte herum.„Wieviel?“—„Zwei Jahre!“ Er tippte an ſeine Stirn.„Nicht wie Sie denken“, ſagte ich.„Zwei Jahre unbezahlten Ur⸗ laub. Sie entlaſſen mich auf der Stelle und ver⸗ pflichten ſich, mich nach zwei Jahren auf meiner Tour wieder einzuſtellen. Ich beſorge Ihnen einen Stellvertreter, führe ihn ſelbſt bei meinen Kunden ein. Abgemacht? Sonſt gehe ich nach zwei Jahren zur Konkurrenz“.„Ja,“ ſagte er,„aber...“ „Nichts aber! Nach zwei Jahren erzähle ich Ihnen alles. Auf Wiederſehen!“ Was das Leichtſinn? Ich kaufte mir gen, ſo in Ding, und Was meinen Sie, wenn man ſo vor die hintritt, draußen der ſchneeweiße Renner, die Taſche voll Geld— Tach, Herr Lehmann, heute woll'n wa mal keene Geſchäfte mach'n. Ick bin nur uff Beſuch da. Woll'n wann kleenen heben? Wie wärs mit ner kleenen Spritztour, ſo uff ne habe Stunde wech von Muttern?“ Ich ſage Ihnen, die d ich erzähle ihnen etwas anſtändigen Spyrtwa⸗ meine Kunden ab. einen klapperte Leute ſind wie ausgewechſelt, von einem beſonderen Auf⸗ trag, meiner Fixmg, benenne meinen, Vertreter, die Leute freuten ſich ſchon damals auf das Wiederſehen nach zwei Jahren. So ſorgte ich für meine Zukunft. Die Leute bekamen hin und wieder eine Karte von mir. Manch einen habe ich auch zwiſchendurch mal beſucht— die waren mir ſicher, ſind alle meine beſten Freunde und viele andere dazu.“ „Dann bin ich erſt mal auf Fahrt gegangen. Es war Herbſt, alſo auf nach dem Süden: Brenner, nach Tunis, Marokko, Gibraltar. Bei Valencia machte ich Bruch und kaufte gleich einen neuen Wagen. Von Oporto machte ich einen Abſtecher nach den Kanariſchen Inſeln und blieb dort, bis der ſchlimmſte Winter vorüber war. Im Frühjahr gondelte ich über die Pyrenäen, Südfrankreich, Ri⸗ viera— nicht wie Sie denken, um Monte Carlo machte ich einen weiten Bogen. Ich ließ mir nichts entgehen, aber ich wußte immer, wofür ich mein Geld ausgegeben hatte. Paris und— Deutſchland. Frühling zum zweiten⸗ mal an der Bergſtraße. Bodenſee. Ich hatte ja keine Ahnung von Deutſchland, war nie über dite Mark hinausgekommen. Jetzt wurde es aber gründlich ſtudiert. In Berlin kaufte ich mir einen ſchönen Motorkreuzer, neun Meter, Schlaf⸗ raum, Salon und ſo, faulenzte auf der Havel herum, lud Bekannte ein, meine Kunden, fuhr die halbe Firma am Wochenende ſpazieren, auch den Direktor — das hat ſich ſpäter alles bezahlt gemacht. Ich ver⸗ brachte viele Monate faſt ausſchließlich auf dem Boot, las eine Menge guter Bücher, wozu ich ſonſt wäre. Zwiſchendurch hätte ich auch ei ratet, aber ich kam noch gerade Auge davon. nie gekommen beinahe geh mit einem blauen (Schluß folgt.) 7 Kb Gewinnauszug 5. Klaſſe 46. Preußiſch⸗Süddeutſche (272. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar ze einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II 11. Ziehungstag 20. Februar 1936 In der heutigen Vormittag ziebung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 10000 M. 125888 85 4 Gewinne zu 5000 M. 25887 210529 12 Gewinne zu 3000 M. 92601 142882 301782 338878 3799 6 399798 2 26 Gewinne a 2000 M. 15982 19205 22695 32554 58813 2076603 250080 254849 256082 274495 353011 362114 371093 42 Gewinne zu 1000 M. 6901 16748 40764 58546 64749 68380 72284 92449 107588 1344/2 158774 164496 209074 247195 275514 313317 328104 332858 3846054 377521 389902 gd Gewinne zu 500 M. 4958 17332 30188 3412 43126 49344 58811 61904 65326 80285 53 82926 93779 94515 17915 112169 114799 146265 153285 1 66174 188352 211020 228984 284881 8 270152 271813 291445 308078 326087 332088 353151 355548 374787 38378 400 Gewinne zu 300 M. 384026 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 5000 M. 320972 6 Gewinne zu 3000 M. 55438 131517 177206 16 Gewinne zu 2000 M. 1 44253 70575 80593 104647 137854 222871 36815 38 Gewinne zu 1000 M. 17375 25986 45003 47109 100 78831 9360 128071 144843 147856 174842 90692 220366 230626 268165 323281 361785 282657 363278 , 80 Gewimte zu 500 M. 9761 1469326202. 99975 40242 85695 86512 14340 161868 164198 198460 208884 214555 230283 284979 3 288916. 302138 321292 334845 3 438 364541 369562 370153 393103 548 02 Gewinne zu 300 M 352174 398543 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 4 zu je 50000, 2 zu je 30000, 8 zu je 20000 72 zu je 10000, 150 zu je 5000, 266 zu je 3000, 605 zu je 2000, 1866 zu je 1000, 3160 zu je 500, 12264 zu je 300 Mk. Mailand, Venedig, den ganzen Stiefel runter, rüber 20. 20. 2 Frankfurt 225 9207D5 1 11 e 5 20% 2. 21 21. 20. 21 4% Darmstadt 26 91.29 92.5 Landes- und Provinz% Bahr. Landw⸗ ½ Rh.-Hyp.-V adiſche Maſch. 122.5.. Großkraft. Mhm. 144,0.., fliederrh. Leder. 95, 86.— Volthom, Sell.. Verkehrs- Aktien 92õ 0 b ae. 20 95 15 92d banken, om. Giroverb. zent f 2 0.— 90.— 8. 255 Nl 6550 94,37 Payr. Br. Pforzh. 50. 50. Grün& Bilfinger 210,5 210,0 locbwelid. Krit„ ſhürttemb, Elektr. 85, 88. N 1 Deutsche festver: 40059 20 97.47 84.59 4½ Berl. Hyp.⸗Br 5,5 9770 7 Bayr. Motgrenw. 1220 128.5 100.0 99.—. 105.7 une Praten 20.89 20.50 Bod ac ſegihein. 4 4* 20 91,50 91.5% Bad..⸗Odok. 8 95,50 9537 Ci P. 9050 80.50 faſenmügle 78[denw. Hartſtein„elfte vsakdue 120.0 121.5 ſchiff. und See⸗ imsliche Werte 774 ae 25 2 00 5 Mannh. 29, K 2 96,75 96,75.8, von 25. ig Gpfbr, 8 1 Demberg J. P. 99.0 90,0 Hald u. Neu 38.— 8275 eilt Walohof, e 80 transportuhm. 23 1080 4½ Peldelberg 20. 8825 de. 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Februar 1936 Die neue amerikanische Handelspoliſik Die große Wende, die der„New Deal“ Rooſevelts in der Wirtſchaftspolitik der Vereinigten Staaten von Amerika bedeutet, hat auch vor der Außenhan⸗ delspolitik des Landes nicht haltgemacht: Die Ver⸗ einigten Staaten haben in den letzten Jahren eine außerordentlich rege handelspolitiſche Tätigkeit ent⸗ faltet, die in gewiſſer Hinſicht eine Repiſion der bis⸗ her befolgten hochſchutzzöllneriſchen Linie darſtellt. Die geſetzliche Grundlage hierfür bildet der„Reciprocal Trade Agreement Act“ von 1934, durch den der Prä⸗ ſident ermächtigt wurde, Handelsverträge in Zukunft auch auf Reziprozitätsbaſis abzuſchließen. Im Rah⸗ men dieſer Ermächtigung ſind bis jetzt folgende Ab⸗ kommen geſchloſſen worden und zum größten Teil be⸗ reits in Kraft getreten: Vertrag mit Anteil der betreffenden Länder an Amerikas Einfuhr Ausfuhr (1934 in v..) Kuba 4 21 Braſilien 5,.0 Belgien⸗Luxemburg 1,6 278 8 41 0,2 Schweden 7, 1,6 Sau en 2,0 1,0 Kanada 14,0 14,2 Honduras 0,5 0, Holland und Kolonien 4,9 3,5 Schweiz 150.4 Damit iſt das Profil der neuen Handelspolitik Amerikas allmählich ſo klar hervorgetreten, daß es möglich iſt, näher zu prüfen, wie weit ſich die an das Tarifgeſetz von 1934 geknüpften Hoffnungen auf eine Reviſton des amerikaniſchen Protektionismus erfüllt haben. Fragt man nach den Gründen, die der Reviſion der amerikaniſchen Handelspolitik zugrundelagen, ſo iſt klar, daß die Union mit ihr in erſter Linie eine Erweiterung der Ausfuhr erſtrebte, die für einzelne Zweige der Wirtſchaft, beſonders für die Lanbwirtſchaft, noch immer lebenswichtig iſt. Das Syſtem der Reziprozilätsverträge und das hiermit verbundene Recht zur Veränderung der Tarife bis zu 50 p. H. ſollte die Regierung befähigen, nach dem Grundſatz„do ut des“ handelspolitiſche Vorteile ein⸗ zuhandeln, einer etwaigen Erſchwerung der Ausfuhr entgegenzutreten und auf dieſe Weiſe der amerikani⸗ ſchen Handelsausdehnung nach Möglichkeit die Wege zu ebnen.— Auf der anderen Seite ſchien es jedoch, als würde die neue Handelspolitik endlich auch im allgemeinen eine Erleichterung der Einfuhr bringen und damit den Widerſpruch beſeitigen, der zwiſchen der internationalen Finanzpoſition Amerikas und ihrer protektioniſtiſchen Handelspolitik beſteht. Den Forderungen nach einer Verminderung der Handelsſchranken kommen nun die Verträge, die Amerika in den letzten anderthalb Jahren geſchloſ⸗ ſen hat, in der Tat bis zu einem gewiſſen Grade entgegen. Alle Verträge ſehen, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung ausführt, teilweiſe erhebliche Zollſenkungen, Bindungen an die Freiliſte und an⸗ dere handelspolitiſchen Konzeſſionen vor und be⸗ ruhen(mit Ausnahme des Präferenzabkommens mit Kuba] durchweg auf der unbedingten gegenſeiti⸗ gen Meiſtbegünſtigung. Auch die Abkommen mit Induſtrieländern bedeuten gegenüber dem bisheri⸗ gen Zuſtand unzweifelhaft eine fühlbare Erleichte⸗ rung. So ſind z. B. im Vertrag mit Belgien von der Union 47 Zollſenkungen zugeſtanden worden, die für etwa ein Viertel der Einfuhr aus Belgien die Zollbelaſtung durchſchnittlich um 24 v. H. verringer⸗ ten. Tatſächlich hat ſich denn auch der Handelsver⸗ kehr mit den Vertragsländern ſeit dem Abſchluß der Verträge weſentlich belebt: Die Einfuhr aus Bel⸗ gien ſtieg z. B. im erſten Halbjahr des Beſtehens des neuen Handelsvertrages um 65 v.., während die Geſamteinfuhr Amerikas nur um 28 v. H. zu⸗ nahm; für die Einfuhr aus Schweden, lauten die betreffenden Ziffern für die erſten zwei Vertrags⸗ monate 44 und 34 v. H. So wichtig indes dieſe erſten Anfänge einer freieren Handelspolitik ſind, ſo wenig iſt bisher von einer über die erzielten Gegenleiſtungen weſentlich hinausgehenden Niederlegung der amerikaniſchen Zollſchranken zu merken. Die Vertragspraxis war im Gegenteil bisher peinlich bemüht, Zollſen⸗ kungen möglichſt nur für ſolche Waren vorzunehmen, bei denen die heimiſche Erzeugung unbedeutend iſt, oder doch wenigſtens zu vermeiden, daß ein Zu⸗ geſtändnis durch die Meiſtbegünſtigungsklauſel gleich⸗ zeitig einer dritten Nation„zum Geſchenk gemacht“ würde. Die Zollſenkungen wurden deshalb in der Regel warenmäßig ſo ſpezialiſiert, daß ſie nach Mög⸗ lichkeit nur der Einfuhr aus dem jeweiligen Ver⸗ tragslande zugute kamen, und manche Zollſenkung wurde wahrſcheinlich nur darum vermieden, weil ſie durch das Syſtem der Meiſtbegünſtigung verallgemei⸗ nert worden wäre. Während ſo für das Ausland der mit einer ver⸗ schiedenen Zollbehandlung der Einfuhr an ſich ſtei⸗ gende Wert der Meiſtbegünſtigung beſchränkt wurde, wurde in den Verträgen mit den ſüdamerikaniſchen Staaten die Meiſtbegünſtigungsklauſel zu einer wich⸗ tigen Waffe der amerikaniſchen Aus⸗ ehnung; durch den Einbau der Meiſtbegünſti⸗ gungsklauſel ſuchen hier nämlich die Staaten zwei⸗ ſeitige Abkommen der betreffenden Länder mit an⸗ deren Staaten möglichſt zu erſchweren oder gar un⸗ möglich zu machen In der Tat ſind damit z. B. den Bemühungen Deutſchlands um Kompenſationsabkom⸗ men mit den ſüdamerikaniſchen Rohſtofflieferanten teilweiſe ernſte Hinderniſſe in den Weg geſtellt wor⸗ den. All das zeigt, daß der Reziprozitätsgedanke und— hinter dieſem— die Ausdehnungsbedürfniſſe des amerikaniſchen Wirtſchaftskörpers die Handels⸗ politik des Landes noch völlig beherrſchen, und daß trotz der erfreulichen Breſche, die hie und da in die amerikaniſchen Zollmauern geſchlagen worden iſt, die Vereinigten Staaten zu dem Verſuch, ihre Ausfuhr durch eine kühne generelle Auflockerung ihrer Hau⸗ delspolitik zu fördern, jedenfalls heute noch nicht be⸗ reit ſind. Sparkassenkredifſe an Zwecksparer Die Deutſche Sparkaſſen⸗Zeitung befaßt ſich in einem lüngeren Aufſatz mit dem Runderlaß des Reichs⸗ und Preußiſchen Wirtſchaftsminiſters vom 18. Januar 1938, wonach den Zweckſparern, denen ein Darlehen bereits vor der Auflöſung der Zweckſparkaſſen zugeteilt war und die zu dieſem Zeitpunkt auch ſchon anerkannte Sicher⸗ heiten geſtellt hatten, ein Darlehen aber noch nicht erhal⸗ Abend-Ausgabe Nr. 88 Erholung an den Märkien Monianwerie führen/ Renſen wenig veränderi Nhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe befeſtigt Frankfurt, A. Februar. Die Bürſe batte am Aktienmarkt eine befeſtigte Haltung und erſtmals wieder größeres Geſchüäft. Am Montanmarkt lagen einige Aufträge vor und von Hdieſem Markt aus⸗ gehend erfuhren auch ke übrigen Gebiete etwas Anregung Ziemlich lebhaftes Geſchüft hatten Vereinigte Stahlwerke mit 84—84,75(83) und Mannesmann mit 86,50—87(85,75), wobei wieder Abſchlußhoffnungen mitſprachen. Feſt waren ferner Rheinſtahl mit 113,50—114(112,75), Klöcknerwerke mit 8656(85,50). Von Braunkohlenwerten ſtiegen Rhein⸗ braun auf 224(221). Feſt waren weiterhin ofſenbar auf Aufkäufe Mansfelder Bergbau mit 183,50(132). Am Elek⸗ tromarkt blieben Ach zu 37% behauptet. Papiere lagen ſtill, Farben⸗Induſtrie blieben 151,25—1518(151,25) gut gehalten. Von Maſchinenwerten gewannen Muag 17 v. H. auf 81,50, Daimler 1 v. H. auf 10150. Sonſt eröffneten Braubank, Weſtöd. Kaufhof 4, Abu 4 und AG. ſür Ver⸗ kehr 7 v. H. feſter. Der Rentenmarkt lag bei vollbehaup⸗ teten Kurſen recht ruhig. Etwas lebhafter nur Kommunal⸗ umſchuldung mit 87,0(87,85), Altbeſitz, Späte Reichsſchuld⸗ buchforderungen, Wiederaufbauzuſchläge und Zinswergt⸗ tungsſcheine lagen unverändert. In der zweiten Börſenſtunde ließ das Geſchäft nach, nur eimige Montanwerte hatten noch Umfatz bei unveränderten Kurſen. Feſt lagen Schiffahrtsaktien, Nordd. Lloyd bis 18 wach 17,50 und Hapag 15,75—16(15g). Im übrigen hielten ſich die Kurſe auf dem erreichten Stand. Die ſpäter notier⸗ ten Werte lagen meiſt 4 bis 1 v. H. höher, ſo u. a. BMW, Holtzmann, Mainkraft und Zellſtofſſwerte. Am Kaſſamarkt ſetzten Sinalco ihre Befeſtigung kräftig fort auf 124(1164) bei Aproz. Zuteilung. Der variable Rentenmarkt wies auch ſpäter mur kleines Geſchäſt bei unveränderten Kurſen auf. Nan Pfanobriefmarkt zogen Liquidationswerte ſeil⸗ weiſe bis„ v. H. an. Auch Stadtanleihen waren noch etwas feſter. Im übrigen lag der Rentenmarkt zumeiſt unverändert, von fremden Werten waren Mexikaner gering⸗ fügig leichter. Berlin: Aktien ſeſter * Berlin, 21. Februar. Die ſich bereits geſtern anbahnende Erholung an den Aktienmärkten machte bei wieder regerer Beteiligung der Bankenkundſchaft heute kräftigere Fortſchritte. Zu der wie⸗ der freundlicheren Grundſtimmung trug insbeſondere der geſtern zuſtande gekommene Abſchluß des Deutſchen Kredit⸗ abkommen 1936 bei. Daneben verwies man auf einige mit Dividendenerhöhungen verbundene Abſchlüſſe der Induſtrie ſowie die höhere Kupferproduktion bei der Mansfelder Bergbau AG. Intern regte eine kräftige Steigerung ſaſt aller Montanwerte an. Die unbeſtrittene Führung hatten dabei Verein. Stahlwerke, die einen Aufangsgewinn von 1 v. H. ſogleich nochmals um 7 v. H. verbeſſern konnten. Kräftig mitgezogen wurden Rheinſtahl, die den gleichen Prozentſatz gewannen, ferner Mansfeld mit ebenfalls plus 1% v. H. Mannesmann und Klöckner zogen um je 7 v. H. an. Eine Ausnahme bildeten Harpener mit minus% v.., ohne daß beſondere Gründe für den Rückgang zu erkennen waren. Am Braunkohlenmarkt waren Ilſe Bergbau aller⸗ dings auf nur kleinen Bedarf, um 4 v. H. feſter. Kaliwerte und chemiſche Papiere wurden, ſofern überhaupt Notierun⸗ gen erfolgten, meiſt zu Vortagskurſen gehandelt. Farben konnten nach unverändertem Eröffnungskurs um 1 v. H. auf 15176 v. H. anziehen. Elektrowerte wieſen Beſſerungen von J bis% v. H. auf. Von Tarifwerten konnten ſich Deſſauer Gas kräftig um 1½ v, H. erholen. Am Kabel⸗ und Drahtaktienmarkt waren Vogel⸗Draht im Gegenſatz zur Allgemeintendenz des Marktes weiter angeboten und 1 v. H. ſchwächer, Deutſche Kabel dagegen 17 v. H. feſter. Von Auto⸗Aktien wurden insbeſondere BMW gefragt(plus 1 v..). Am Rentenmarkt galten zumeiſt Vortagskurſe. Die Umſchuldungsanleihe zog erneut um 2% Pfg. auf 87,40 an, während Reichsaltbeſitz um 10 Pfg. auf 111 und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen um 6 v. H. auf 97 zurück⸗ gingen. Am Aktienmarkt machte die Kursbeſſerung im Verlauf allgemein weitere Fortſchritte. Nach wie vor ſtanden Montane im Vordergrund des Intereſſes. Vereinigte Stahlwerke zogen bis auf 84,75 an, Hoeſch und Klöckner gewannen gegen den Eröffnungskurſus je. v. H. Far⸗ ben und Lichtkraft waren um je 78, Schubert u. Salzer um ½, Muag und Deſſauer Gas um je 7 v. H. gebeſſert. Am Rentenmarkt blieben die Umſätze auch heute wie⸗ der gering, Kursveränderungen von Belang traten kaum ein. Von Stadtanleihen ſind 28er Elberfelder mit plus 5% v.., von landſchaftlichen Goldpfandbriefen Oſtpreußen mit Einbußen von 10 bis 20 Pfg. zu erwähnen. Provin⸗ zialanleihen waren gut gehalten. Von Induſtrieobliga⸗ tionen zogen Arbed, vermutlich unter dem Einfluß der Kündigung der 7proz. Obligationen, um 1,75 v. H. an, während Konkordia Bergbau um 4 v. H. nachgaben. Am Kaſſamarkt überwog heute bei zwar nur kleinen Verbeſſerungen die freundliche Stimmung. Sarotti konnten %, Roſitzer Zucker 276 v. H. höher ankommen. Hohenlohe und Görresheim waren je 2 v. H. feſter. Schwächer dagegen waren nach der feſten Haltung der Vortage Buſch Optik mit— 3, gegen letzte Notiz ermäßigten ſich Hedwigs⸗ hütte um 5½, Bürgerliches Bräuhaus um 3% v. H. Von Großbankaktien waren Handelsgeſellſchaft und Commerz⸗ bank je 4, Adca 7 v. H. höher bewertet. Dresdner Bank und DD⸗Bank unverändert. Von Hypothekenbanken lagen Hamburger Hypotheken mit— 7 und Rheiniſche Hypotheken mit—½ v. H. ſtärker verändert. Steuergutſcheine blieben unverändert, 1037/1988 repar⸗ tiert. Reichsſchuldbuchforderung, Ausg. 1: 1936er 99,75 G; 1937er 101,5 G: logger 99,5 G: loager 99,12 G 99,87;: 1941er 98,12 G 98,87 B; 1942er 97,37 G: 194ger 97,12 G; 1946er bis 1948er je 96,62 G 97,5 B.— Ausgabe 2: 1999er 99/7 G. Wiederaufbauanleihe: 1944/45er 70,12 G; 1946/48er 69,25 G 70 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verband 87,025 G 87,775 B. 2 Die Börſe ſchloß zu zum Teil recht kräftig gebeſſerten Kurſen. Vereinigte Stahlwerke zogen bis auf 85 an, hatten alſo einen Tagesgewinn von 1786 v.., wobei rund eine halbe Million umgingen. Rheinſtahl zogen gegen den Eröffnungskurs um 1½, Mannesmann um 72 v. H. an. Feſt lagen von Schiffahrtswerten Norddeutſcher Lloyd mit einem Tagesgewinn von 1 v. H. Daimler konnten ſich um 74 v.., Vogel Draht um 2 v. H. erholen. Nachbörslich galten die Schlußkurſe meiſt Geld. Geld- und Devisenmark! Keine weſentlichen Depiſenänderungen * Berlin, 21. Februar. Am Geldmarkt hält die Flüſſig⸗ keit unvermindert an. Blanko⸗Tagesgeld war daher auch heute wieder mit 2 bis 274 v. H. und zum Teil darunter zu haben. Da die ſtarke Nachfrage nach Privatdiskonten vielfach zu einer Erſchöpfung des Angebots führte, wurden wieder in größerem Maße die zur Verfügung geſtellten Solawechſel der Golddiskontbank aufgenommen. Daneben blieben verzinsliche und unverzinsliche Reichsſchatzanwei⸗ ſungen lebhaft gefragt. Privatdiskontſatz unverändert 3 v. H. Die internationalen Deviſenmärkte zeichneten ſich heute durch eine gewiſſe Stetigkeit ous. Die angelſächſiſchen Va⸗ luten wurden faſt unverändert gemeldet. Der Dollar zeigte dem Pfund gegenüber mit 4,99 ¼6(4,98 ½¼ñ) eher etwas rückläufige Tendenz, während die Notierungen an den Plätzew mit Goldwährung ſogar eher etwas höher lagen: Paris 14,97/(14,964), Zürich 3,02(3,027), Amſterdam 1,4596(unv.). Von den Goldvaluten ſelbſt kam der fran⸗ zöſiſche Franken etwas ſeſter zur Notiz, wenn auch der letzthin ausgewieſene Goldzugang angeſichts der onhalten⸗ den Goldverſchiffungen als außerordentlich gering anzu⸗ ſehen iſt. Das engliſche Pfund konnte ſich unbedeutend be⸗ feſtigen. Uiskontsatz: Refchsbank 4, Lombard 5, Privat 3 v. H. Amtlich in R Dis⸗ Parität] 20. Februar 21. Februar 125 8 kont M. Geld Brief Geld Brief Hegy 1 od. 20.95 12.570 12.600 12.5700 12 600 Argentinien A ee 1 98% 90 8 88e Belgien„. 100 Belga 2 85,37 41.925 42.005 41,91 41,99 Braſilien„1 Milreis 502 9,180 9,140 9,1880.149 Bulgarien. 100 Leva 6 3053 3047 3058 39047 30383 Canada Ikan. Dollar 2498 2481].465.481.285 Dänemark 100 Kronen 37 112590 3 84.79 89 5579 54.89 Danzig. 100 Gulden 3 172 80 48.90.80 49.90 England„ 1 Pfund 2 2 12.270 12.00 12.700 12.00 Eſtkand. 100 eſtu. Kr. 4 112.509 9³ 767.93 69,07 Finnkand 100 ftnnl. M. 4 0537.405 58,41.405] 5,415 (rrankreich. 100 Fres. 4 16,44 15.430 16,470 16,215 19,455 Griechenland 100 Dr. 7 8,489.353 357.3530.357 Holland. 100 Gulden 2¼ 169,/8, 168.880 169.220 68.87 169,21 Iran(Teheran) tn 1 489 12.9 1241 129 1241 Island.. 100 tek, Kr. 875 25 55,02 55,14 55,03 55,75 Italien... 100 Lire 3 208, 28.5, 150.197 19580 Japan.. I en.55 2082.216.718.7160 0,718 F 5.00 5,654.666.65 5,666 ettland.. 100 Latts 87½ 55 80.92 681,08 80.92 8108 Litauen.. 100 Litas 8 4493 44.984 42.02 491 20 Norwegen 100 frronen 3817/ 412.50 61. 61.78 61.686 61/8 Deſterreich 100 Schill. 3 159,07 48.95 49.05 49,95 49,05 Polen,„ 100 Zloty.47 48,80 49.90 46.89 45,90 Portugak 100 Scudo 59% 11.180 110 15180 11.89 Rumänien 100 Lei 417.5 24880 22 2,.492 Schweden,. 100 Kr.] 2½ 112.24 63.20 25 63,28 63.38 Schweiz 106 franken 2 31.00 8 812 81 810 Spanien, 100 Peſeienn 8100.34.03 98 92 08 Tſchechoſlowakeil oog 3 1288 10,810 10.3880 10.819] 10,830 Türkei. Itürk. Pfb. 18.50.884 1,888 1,.98/ Ungarn„100 Peng 4 73,421 1 5 5* 9 Uruguay 1Goldpeſo 44,43.179] 1,181 3199 1471 Ver. Staaten IDollar! 17.98 2,460.464 2,4590 2593 ten haben, zur Abwendung der Notlage im Rahmen des Möglichen die erforderlichen Kredite von den öffentlichen Sparkaſſen nach näherer Maßgabe der Satzung zur Ver⸗ fügung geſtellt werden ſollen. In ſolchen Fällen, ſo ſchreibt die Deutſche Sparkaſſen⸗Zeitung, erſcheint es tun⸗ lich, daß die Kredite, durch die für den Wohnſitz des Zweckſparers örtlich zuſtändige öffentliche Sparkaſſe ge⸗ währt werden. Die Anwendung des Erlaſſes ſei für alle Sparkaſſen ein Gebot der Pflicht. Die allgemeine Beachtung des Er⸗ laſſes erſcheine um ſo notwendiger, als die Geſchäfts⸗ gebiete der Zweckſparunternehmungen ſich in allen Fäl⸗ len ſtets über das geſamte Deutſche Reich erſtrecken; ohne ſie wäre infolgedeſſen nur zu einem Bruchteil eine be⸗ friedigende Löſung erreichbar. In dieſem Zuſammenhang ſei auch darauf hinzuweiſen, daß die Abwicklungsarbeiten der aus Sparkaſſenkreiſen ernannten Liquidatoren von Zweckſparunternehmungen ſich infolge des ausgedehnten Geſchäftsbereichs dieſer In⸗ ſtitute teilweiſe ſehr ſchwierig geſtalten. Der Deutſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband habe daher in einem Rundſchreiben an die Mitgliedsverbände bereits allen Sparkaſſen empfohlen, bereitwillig Mithilfe zu leiſten. Dieſe Mithilfe könne z. B. in der Führung von Ver⸗ handlungen mit den Tilgern, der Vertretung in Prozeſſen ſowie auch in der Klärung von Bewertungsfragen beſtehen. Im Intereſſe einer koſtenſparenden Abwicklung werden die mit der Liquidation betrauten Sparkaſſen häufig auf dieſen Beiſtand der übrigen örtlich günſtiger gelegenen Sparkaſſen angewieſen ſein. Es ſei gelegentlich betont worden, daß die Mängel der derzeitigen Handhabung ver⸗ meidbar geweſen wären, wenn die Sparkaſſen alle inner⸗ halb ihres Geſchäftsbereichs wohnenden Zweckſparer und Tilger übernommen hätten, gleichgültig welcher Zweck ſparunternehmung dieſe angehörten. Dieſes Abwicklungs⸗ ſuyſtem hätte zwar eine völlige Durchſetzung des regionalen Prinzips der Sparkaſſen mit allen ſeinen Vorteilen be⸗ deutet. Es hätte jedoch die Errichtung einer umfang⸗ reichen zentralen Abwicklungsſtelle für das geſamte Deut⸗ ſche Reich erforderlich gemacht. Die Liquidation hätte ſich dadurch für die Zweckſparunternehmungen weſentlich ver⸗ teuern müſſen. Dazu komme ferner, daß man ſich auch bei der derzeitigen Handhabung nur teilweiſe der Vor⸗ teile der anderen Methoden begebe. Es werde ſicher in einer Anzahl von Fällen möglich ſein, daß Sparkaſſen innerhalb ihres Geſchäftsbereichs wohnende Darlehens⸗ nehmer von Zweckſparunternehmungen übernehmen, wenn auch die Uebernahme nur inſoweit erfolgen könne, als ſie in jeder Beziehung ſatzungsmäßig ſei. Die Kredite müß⸗ ten alſo vor allem auch ſatzungsmäßig gedeckt ſein. So⸗ weit auf dieſem Wege eine Ablöſung der Zweckſpar⸗ tilgungskredite erfolgen könne, ſei ſie als wünſchenswert zu begrüßen, da ſie weſentlich dazu beitrage, die Liqui⸗ dation der Zweckſparunternehemen rationeller zu geſtalten und zu beſchleunigen. * Feruſehſprechdienſt Berlin— Leipzig. Die Uebertra⸗ gung von Fernſehbildern auf dem Funkweg iſt wegen der Notwendigkeit ultrakurzer Wellen an gewiſſe Entfernungen gebunden. Daher hat die Deutſche Reichspoſt im Rohmen ihrer Entwicklungsarbeiten auf dem Fernſehgebiet auch Fernſehverſuche über weite Entfernungen auf Kabeln durch⸗ geführt. Für die erſten Verſuche dieſer Art diente eine 10 Km. lange Fernſehkabelſtrecke zwiſchen Tempelhof und Charlottenburg. Im Anſchluß daran hat die Deutſche Reichspoſt ein Fernſehkabel zwiſchen Berlin und Leipzig ausgelegt. Vor kurzem konnte auf dieſem Kabel eine hoch⸗ wertige Fernſehübertragung zwiſchen zwei Fernſehſtellen auf 395 Km. einwandfrei durchgeführt werden. Es iſt das erſtemal, daß Fernſehbilder auf eine ſolche Entfernung auf dem Kabelweg übertragen worden ſind. Nach dieſem günſtigen Ergebnis iſt beabſichtigt, Anfang März zur Leip⸗ ziger Meſſe zwiſchen Berlin und Leipzig einen Fernſeh⸗ ſprechverkehr zu eröffnen. In Leipzig wird je eine Fern⸗ ſehſprechſtelle am Auguſtusplatz und auf dem Meſſegelänbe, in Berlin ebenfalls an 2 Stellen in der Stadt in Betrieb genommen. Die näheren Bedingungen für den Fernſeh⸗ ſprechdienſt Berlin— Leipzig werden noch bekanntgegeben werden. Die deutſche Baumwollſpinnerei im Januar. In der Beſchäftigungs⸗ und Abſatzlage der deutſchen Baumwoll⸗ ſpinnerei ſind im Januar keine grundlegenden Aenderungen eingetreten. 1 * Volksbank Eppingen(Baden).— Wieder 5 v. H. Di⸗ vidende. Die Bilanzſumme hat ſich auf 1,8(0,94) Mill. erhöht. Der Geſamtumſatz iſt mit 32,27(32,81) Mill.& nur um ein geringes hinter dem Umſatz des Vorjahres zurück⸗ geblieben, da durch die weitere Verflüſſigung der Genoſſen⸗ ſchaft es nicht mehr notwendig war, alle Wechſel weiterzu⸗ diskontieren. Die liquiden Mittel haben ſich erhöht und betragen 29 v. H. der fremden Gelder. Die Geſamtaus⸗ leihungen einſchl. der Wechſel betragen am Jahresſchluß über eine Million. Die Spareinlagen⸗ und Konto⸗Korrent⸗ Einlagen haben ſich um 141 551/ erhöht. Die geſamten Einlagen betragen 845 523„ gegenüber 703 972 im Vor⸗ jahre. Nach Ueberwetſung von 600% an den Hilfsfonds Badiſcher Kreditgenoſſenſchaften verbleibt ein Reingewinn von 10 404(10 564) 4, woraus wieder 5 v. H. Dividende ge⸗ zahlt werden. Auch im neuen Jahre ſei wieder eine Auf⸗ wärtsbewegung der Genoſſenſchaft feſtzuſtellen. * Bremen⸗Amerika Bauk AG.— 3(0) v. H. Dividende. Die Bremen⸗Amerika Bank AG, Bremen, konnte im Ge⸗ schäftsjahr 1985 ihre Erträge von 0,37 auf 0,40 Mill./ ſteigern. Nach Abzug der Geſchäftsunkoſten verbleibt ein Reingewinn von 149 951(109 416) J, der ſich um den Vor⸗ trag in Höhe von 29 286(22 830) L auf 179 207(182 256) 1 erhöht und zur Ausſchüttung einer Dividende von 3(i. V. 0) v. H. verwendet wird. 50 000 4 dienen als Sonder⸗ rückſtellung und 34 207/ werden vorgetragen. Im Vor⸗ jahr war der Gewinn zum größten Teil zu Abſchreibungen verwendet worden. Wie die Geſellſchaft in ihrem Ge⸗ ſchäftsbericht ausführt, übertrug ſich die weitere Beſſerung der Binnenwirtſchaft im Jahre 1985 auch auf die Geſchäfte der Bank. Der Geſchäſtsgang im neuen Fahre zeigt eine weitere Steigerung der Umſätze.(HV am 21. ärz 1936.) Die Preußische Landespfandbrieiansiali 1933 Wieder 4% Dividende aus erhöhiem Reingewinn Weiſerer Rückgang der Zinsrücksfände Günsfige Auswirkung der Konversion Die Preußiſche Landespfandbrieſanſtalt vereinnahmte im Geſchäfts ahr 1035 Zinſenv on Hypotheken⸗ und Kommu⸗ waldarbehen in Höhe von 18,16(22,01) Mill., wogegen Zinſen auf Pfandbriefe und Kommatnalobligationen 16,17 (19,0) Mill./ erforderten. Der Zinſenbruttoüberſchuß aus dem Darlehensgeſchäft hat ſich demnach auf 2 Mill. gegenüber 2,1 Mill./ ermäßigt, verurſacht. durch den Rück⸗ gang des Geſamtdeckungsbeſtandes. Dagegen ſind die ſon⸗ ſtigen Zinſem auf 2,05(1,91) Mill./ geſtiegen. Neu er⸗ ſcheinen einmalige Einnahmen aus dem Darlehensgeſchäft mit 0,44 Mill.„. Außerordentliche Erträge werden mit 1,63(3,09) Mill./ ausgewieſen. Sonſtige Erträge ſtellen ſich auf 0,51(0,08) Mill.. Hierin iſt ein Teil der von den Darlehensnehmern zu erſtattenden Zinsſenkungskoſten ent⸗ halten, dem entſprechende höhere mit der Konverſion ver⸗ bundene Unkoſten gegenüberſtehen. Beſonders beachtlich iſt der Rückgang auf Abſchreibungen und Rückſtellungen für Kapftal⸗ und Zinsforderungen auf 0,49(0,88) Mill. I; hier kommt der beß der Anſtalt ſtark verbeſſerte Zinseingang dum Ausdruck. Beſitzſteuern werden mit 0,04(und ſonſtige Steuern mit 0,10(i. V. Beſitzſteuern 0,27) Mill./ verzeich⸗ net, und ſonſtige Aufwendungen halten ſich mit 0,57(0,5) Mill./ etwa auf Vorjahrshöhe. Der Reingewinn einſchl. 0,39(0,30) Mill./ Vortrag wird mit 2 849 860(2 722 037)% ausgewieſen, aus dem, wie ſeit Jahren das Grundkapital mit unverändert 4 v. H. verzinſt wird. An den Reſerve⸗ fonds werden wieder 1 Mäll./ zugewieſen; außendem er⸗ folgt eine erhöhte Zuweiſung von 0,22 Mill.„ an den Rußegehaltsſtock(i. V. 100 000/ an den Penſtonsreſerwe⸗ fonds). Zum Vortrag verbleiben 398 450 l. Im Jahresbericht wird u. a. ausgeführt, daß die Pfand⸗ briefinſtitute, die ſich ſeit 1931 nur im Wege der Zwiſchen⸗ kreöttgewährung an der Finanzierung des Wohnungsbaues beteiligen konnten, erſtmalig durch den Neu verkauf von Pfanöbröefen wieder in der Lage waren, ihre Aufgabe, den Wohnungsbau mit langfriſtigem Kredit zu verſorgen, gerecht zu werden, nachdem auch durch die erfolgreich durchgeführte Zinsſenkung die Vorausſetzung geſchaffen war, dieſe Kre⸗ dite zu ſaüir den Schuldner tragbaren Zinsbedingungen geben zu können. Bei der Anſtalt unterlagen rund 310 Mill.„ Wertpapiere der Zinsermäßigung. Ueber 99,0 v. H. der Gläubiger haben das Zinsſenkungsangebot an⸗ genommen. Die Anſtalt deckt die Mehrzinſen für die pro⸗ teſtierten, im Zinsſatz nicht geſenkten Wertpapiere aus eigenen Mitteln, um ſämtlüchen Schuldnern die Zinsent⸗ laſtung um 1 v. H. in voller Höhe zukommen zu laſſen. Die Landespfandbrieſanſtalt hat den an die Inhaber der ausgegebenen Pfandbriefe und Kommunalobligationen zu zahlenden Bonus in Höhe von rund 6,2 Mill./ zunächſt aus eigenen Mitteln vorgelegt. Die von den Schuldnern aufzubringenden Zinsſenkungskoſten beliefen ſich auf 2½ v. H. ihrer Darlehensverpflichtungen nach dem Stande vom 34. Dezember 1934; ſie wurden in Höhe von 4 v. H. durch die Weiterzahlung des bisherigen Zinsfatzes bis 90. September 1935 beglichen. ö Die reſtlichen Zinsſenkungskoſten von 197 v. H. erhöß⸗ ten ſich, ſofern ſie nicht bis 30. September 1935 bezahlt wur⸗ den, gemäß den geſetzlichen Beſtimmungen um 1 v. H. für Geldbeſchaffungskoſten. Die Zinsrückſtände auf Hypothekendarlehen betrugen am Jahresende für die Fälligkeßten vom 15. Dezember 1984 bis zum 14. Dezember 1935 0,28 Mill./(0,45 Ende 1834 und 9,72 Ende 1933) für die entſprechenden Fälligkeiten Im Verhältnis zum Jahreszinſenſoll entſpricht dies 157 v. H. gegenüber.50 v. H. Ende 1934 und 3,90 w. H. Ende 1933. Die Anſtalt kann erneut feſtſtellen, daß nahezu alle ihre Darlehensſchulddner, obwohl ſie zu den minderbemit⸗ telten Volksgenoſſe rechnen, ihre Verpflichtungen trotz wirt⸗ ſchaftlich angeſpannter Verhältniſſe erfüllt haben. Waren und Märkie Berliner Getreidegroßmarkt vom 21. Februar. Die Umſätze am Getreidemarkt halten ſich weiter in engſten Grenzen. Beſonders der Handel mit Brotgetreide iſt in⸗ ſolge Zurückhaltung der Großmühlen ſehr ruhig und nur in der Provinz erfolgen laufend kleine Bedarfs eckungen, wobei Roggen leichter unterzubringen iſt als Weizen. Das Angebot in kontingentsfreier Ware hat ſich nicht verſtärkt, allerdings ſind die Forderungen ſchwerer als bisher mit den Geboten in Einklang zu bringen. In Weizenmehl wer⸗ den kleine Mengen greifbarer Ware aufgenommen. Rog⸗ genmehle liegen. weiter ruhig. Haſer zu Futterzwecken wer⸗ den weiter angeboten. In Brau⸗ u. Induſtriegerſten erfolgen auch bet entgegenkommenden Forderungen nur noch ſelten Abſchlüſſe. Neue Weizenmehlpreiſe für April und Mai. Nach einer in Kürze zu erwartenden Verordnung der Hauptvereini⸗ gung der deutſchen Getreidewirtſchaft werden die Weizen⸗ mehlpreiſe für die Monate April und Mai ſeſtgeſetzt. Dieſe Preiſe liegen für Type 790 jeweils um 0,10/ je Doppel⸗ zentner über dem Vormonatspreis. ** * Genehmigungspflicht im Verkehr mit Futter kartoffeln. Noch einer Anordnung Nr. 44 der Hauptvereinigung der deutſchen Rartoffelwirtſchaft im Verkündungsblatt des Reichsnährſtandes Nr. 17 bedarf jeder Verkauf, Kauf oder Tauſch von Futterkartoffeln in Mengen von mindeſtens einer Waggonladung der Genehmigung des zuſtändigen Kartoffelwirtſchaftsverbondes. Den gleichen Vorſchriften unterliegen Speiſe⸗ oder Pflonz⸗Kartoffelladungen, die auf der Empfangsſtelle durch Sachverſtändigen⸗ Gutachten zu Futterkartoffeln erklärt werden. * Magdeburger Zuckernotierungen vom 21. Febr.(Eig. Dr.) Febr., März 5 4,00 B 3,80 G; April 4,00 B 3,85 G: Mai 4,00 B 9,90 G; Auguſt 4,20 B 4,10 G; Dez. 4,40 4,30 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 81,75; Febr. 31,65— 31,70— 31,75; Tendenz ruhig; Wetter kühler, bewölkt. * Bremer Baumwolle vom 21. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 13,57. Hamburger Schmalznotierungen vom 21. Febr.(Eig. Dr.) Tendenz ruhig; American Steamlard tranſito ab Kai 27,5 Dollar; American Steamlard raff. per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchledene Standardmarken, tranf. ab Kal 28,25—28,5 Dollar. * * 3335 in Bad Dürkheim. Die Winzer⸗ Vereinigung Friedelsheim im Verband Deutſcher Natur⸗ wein⸗Verſteigerer brachte am Donnerstag in der Dürkhei⸗ mer Winzergenoſſenſchaft 17 Stück und 14 Halbſtück 1995er Natur⸗Weißwein aus beſſeren und beſten Lagen von Friedelsheim, Forſt, Deidesheim und Bad Dürkheim zum Ausgebot. Bei ſehr gutem Beſuch und flotten Geboten konnte das geſamte Ausgebot in kurzer Zeit abgeſetzt werden. Im einzebhnen erlöſten die 1000 Liter: 580— 580 — 600— 660— 610— 610— 710— 710— 670— 710 710— 670— 710— 710— 720— 700— 880— 770— 770— 820— 860— 900— 820— 900— 850— 840— 980 — 970— 1040— 1040— 1010— 1130(Deidesheimer Letten) — 1170(Deidesheimer Letten). * Berliner Metallnotierungen vom 21. Febr.(Eig. Dr.] Amtlich notierten ſe 100 Kilo: Elektrolytkupfer(wirebors; prompt 51,50; Standardkupfer loko 45,75; Originalhütten⸗ weichblei 21,50) Standardblei per Februar 21,50; Origi⸗ nalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen 20,00 Stan⸗ dardzink 20,00; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98⸗ bis 99⸗ vroz in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ cder Drahtbarren 148; Reinnickel 98—99proz. 209; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 37,50—40,50. * Der Londoner Goldpreis beträgt am 20. Februar 1936 für eine Unze Feingold 141 ſh 1 8. 86,6604 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,4312 Pence= 2,7820 l. * Neue Erdölgnellen in Polen? In dem Haushalts- ausſchuß des polniſchen Senats wies der Vizeminiſterprä⸗ ſident Kwiatkowſki u. a. darauf hin, daß man höchſtwahr⸗ ſcheinlich vor der Entdeckung eines neuen ziemlich ergie⸗ bigen Erdölgebietes in Polen ſtehe. Vermutlich handelt es ſich dabei um das Gebiet zwiſchen Stryf und Turka. Hier ſind ſeit einiger Zeit Verſuchsbohrungen vorgenommen worden, deren Ergebniſſe befriedigend ſein ſollen. 7 0 e 5 * Aus Baden Radfahrer tödlich verunglückt Auf einen Perſonenwagen gefahren * Pforzheim, 20. Febr. Nachmittags ereignete ſich an der Kreuzung Holzgarten⸗ und Baumgärt⸗ nerſtraße ein Zuſammenſtoß, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Ein 15 jähriger Nadfahrer fuhr einem Perſonenkraftwa⸗ gen auf den Kühler, wurde noch einige Meter geſchleift und ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Wege ins Krankenhaus ſtar b. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Der Tote auf der Lanoͤſtraße * Durlach, 21. Febr. Wie bereits berichtet, wurde am Donnerstagmorgen im Straßengraben der Grötzinger Landſtraße ein Mann tot aufgefunden. Es handelt ſich um den 30 Jahre alten ledigen Eiſen⸗ dreher Karl Speck aus dem Karlsruher Vorort Mühlburg, wo er bei ſeiner Mutter wohnte. Er war am Mittwochabend halb 8 Uhr von zu Hauſe weg⸗ gegangen, um nach Durlach zu fahren und von da aus zu Fuß nach Grötzingen zu gehen, wo er einen Beſuch machen wollte. Er iſt aber dort nicht ange⸗ kommen. Die Leiche wies ſtarke Kopfverletzungen, u. a. einen Schädelbruch, auf. Nach Lage der Sache wird angenommen, daß Speck von einem Auto an⸗ gefahren wurde. Die polizeilichen Nachforſchungen nach dem Täter ſind im Gange. Noch einmal 5 an der Sicherungsverwahrung vorbei Freiburg i. Br., 21. Februar. 15 Vorſtrafen, meiſt wegen Diebſtahls und Betrugs, im Gefängnis und im Zuchthaus verbüßt, weiſt das Strafregiſter des Adolf Eſſert auf. Auch ein Strafaufſchub auf Wohlverhalten konnte den Angeklagten nicht mehr auf rechte Wege bringen. Bei Arbeiten im Rathaus in Horben eignete ſich Eſſert, der in Mannheim geboren iſt, zwei Briefbogen mit dem Ge⸗ meindeſtempel an und verſah ſie mit der Un⸗ terſchrift des Bürgermeiſters. Unter Mißbrauch der Brieſhogen gab er ſich als Beauftragter des Bürger⸗ a meiſters aus und verſuchte, in drei Freiburger Geſchäften einen Radioapparat, eine Schreibmaſchine und einen Staub⸗ ſauger zu erſchwindeln. Wegen Diebſtahls und Betrugs im Rückfall und wegen Urkundenfälſchung wurde Eſſert zu zwei Jahren Zuchthaus und zu fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Die von der Staatsanwaltſchaft beantragte Sicherungsverwahrung wurde noch einmal abgelehnt, bei abermaligem Rück⸗ fall wird ſie aber unweigerlich in Kraft treten. Wieder Nibelungen-Jeſtſpiele in Oetigheim X. Karlsruhe, 21. Februar. Die Jubiläumsſpiel⸗ zeit des Volksſchauſpiels brachte mit den„Nibelun⸗ gen“ einen Erfolg, der weiteſten Nachhall im In⸗ und Ausland gefunden hat. Weit über 80 000 Be⸗ ſucher verfolgten das deutſche Heldendrama mit ge⸗ ſpannter Aufmerkſamkeit und ließen es an begeiſter⸗ ter Anerkennung nicht fehlen. Die Leitung des Volksſchauſpiels hat ſich deshalb entſchloſſen, wegen des außerordentlichen Erfolges auch in dieſem Jahre die„Nibelungen“ nochmals zur Aufführung zu brin⸗ gen, damit allen Volksgenoſſen, die im vorigen Jahre die Aufführung verſäumen mußten, die Gelegenheit gegeben wird, beſtimmt in dieſem Jahre ſich die Ni⸗ belungen⸗Feſtſpiele anzuſehen. Die Vorbereitungen ind bereits in vollem Gang. Jetzt ſchon laufen von fern und nah Anfragen und Beſtellungen ein, wo⸗ bei die außerbadiſchen Intereſſenten einen weiten Raum einnehmen. Der Beginn der Nibelungen⸗Feſt⸗ ſpiele iſt wieder auf die Pfingſtfeiertage, den 31. Mai, und 1. Juni 1936, feſtgelegt worden. Der Heidelberger Nachtrags-Haushaltwlan für 1933 * Heidelberg, 21. Februar. Der Oberbürger⸗ meiſter gibt bekannt: Auf Grund des§ 88 Abſ. 1 der Deutſchen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 iſt nach Beratung mit den Ratsherren eine Nachtragshaushaltsſatzung für das Rech⸗ nungsjahr 1935 erlaſſen worden. Durch dieſe Nach⸗ tragsſatzung wird der ordentliche Nachtrags⸗ Haushaltsplan feſtgeſetzt: in den Einnahmen auf 31 158 704 Mark und in den Ausgaben auf 31.425 355 Mark. Der außerordentliche Haushalt wird in den Einnahmen und in den Ausgaben auf 2573 480 Mark feſtgeſetzt. Hiervon ſollen aus Anlehensmitteln 1247 101 Mark beſtritten werden. Der Darlehens⸗ betrag iſt mit Erlaß des Landeskommiſſars in Mann⸗ heim vom 24. Januar, dem die Nachtragshaushalts⸗ ſatzung vorgelegt worden iſt, gemäߧ 86 Abſ. 1, Ziffer 3 DO genehmigt worden. Eine Aenderung der im Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1935 feſtgeſetzten Steuerſätze tritt durch den Nachtrags⸗ haushaltsplan jedoch nicht ein. * Heidelberg, 21. Febr. Beim Turnunterricht der Oberrealſchule brach geſtern nach einem kurzen Dauerlauf ſeiner Klaſſe ein 16jqähriger Schü⸗ ler tot zuſammen. Ein Herzſchlag hatte ſei⸗ nem Leben ein Ende gemacht. Der Schüler war herzkrauk und daher von ſchwierigen Uebungen be⸗ freit. An dem kurzen Dauerlauf ſeiner Klaſſe, der vor Beginn der eigentlichen Turnſtunde lag, hatte er ſich freiwillig und auch nicht während der ganzen Dauer beteiligt. Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe eee Zu den originellſten Sitzungen in der Karnevalszeit gehört die ſogenannte„Haubenſitzung“ in Mainz, zu der nur männliche Narren Zutritt haben, die in Schlafhauben erſcheinen. (Weltbild..) ——— wÜB———— Neuland im Kraichgau und Bruhrain An 20 000 Hektar neues Gelände zum Ackerbau in Aufbruch k. Bruchſal, 21. Februar. Was an wirtſchaftlicher und kultureller Aufbau⸗ arbeit ſeit Januar 1933 unter der nationalen Eini⸗ gung Adolf Hitlers geleiſtet worden iſt, davon können auch der Bruhrain und Kraichgau Zeugnis ablegen. Gerade hier in den Kraichgautälern und der Rhein⸗ niederung haben Ueberſchwemmungen und alther⸗ gebrachtes Sumpfland weite Strecken Bodens der landwirtſchaftlichen Erzeugung entzogen. Allerdings wurden ſchon vor bald 10 Jahren Anfänge zur Ent⸗ wäſſerung im Rheintal bei Oberhauſen und Rhein⸗ hauſen durch Pumpwerke gemacht und auch unbe⸗ ſtritten Erfolge für Neuland erzielt, aber es blieb bei den Einzelerfolgen, ie Gemeinden für ſich konnten keine großen Auſwendungen für dieſe Um⸗ brucharbeit machen. Nunmehr hat der National⸗ ſozialismus zur Arbeitsbeſchaffung in gewaltigem Maße die Gewinnung von neuem Ackerboden zur Erzengungsſchlacht in Augriff genommen. Hierzu werden in unſerem Gebiete Millionen von Mark aufgewendet, dazu kommen die Arbeiten der Gemeinden zur Entwäſſerung und Umbruch des Bruchbodens. Mit der Entwäſſerung der Kraichbachnie⸗ derung wurde im Dezember 1933 begonnen, in⸗ dem Reichsſtatthalter Robert Wagner dort bei Rot⸗ Malſch den erſten Spatenſtich machte und bie ge⸗ waltige Arbeit des Zweckverbandes der beteiligten 12 Gemeinden eröffnete, dann ſpäter rund 1000 Arbeiter eingeſtellt wurden und im erſten Jahr ſind bereits 100 Hektar neuen Landes mit Mais, Hafer und Kar⸗ toffeln angebaut worden, was dem Zweckverband, der das Neuland zuerſt in eigene Bewirtſchaftung nahm, bereits 10000 Mk. für landwirtſchaftliche Er⸗ zeugniſſe einbrachte. Die Geſamtkoſten der Ent⸗ wäſſerung von Langenbrücken bis Hockenheim ſind auf insgeſamt 1,3 Mill. Mk. veranſchlagt geweſen. Natürlich müſſen die vielen Almende der Gemeinden in der jetzigen Bebauung und Entwäſſerung unter⸗ halten bleiben, ſonſt tritt nach einigen Jahrzehnten die gleiche Verſumpfung wieder ein. Wenden wir uns nun noch einzelnen Gemeinden des Gebietes zu, was ſie zum Aufbau ſeit 1933 zu verzeichnen haben, ſo ſei begonnen mit der Kraich⸗ bachgegend Langenbrücken, wo rund 80 Hektar Neuland gewonnen werden, von denen die Hälfte ſchon unter dem Pflug liegt. Natürlich müſſen alle an der Entwäſſerung großen Stils beteiligten Ge⸗ meinden Wagemut und eiſernen Fleiß aufbringen, um das Gewonnene auch zum dauernden Erfolg durchzuhalten. Zur Entwäſſerung tritt die Feld⸗ bereinigung, unumgänglich und wenn ſie dem oder jenem auch nicht zuſagt— das Gemeinwohl ſteht im Vordergrund. Mit den Regulierungsarbeiten an Kraichbach und Krieg ſind die Gemeinden auch vor den ſteten Ueberſchwemmungen des Geländes ge⸗ ſichert. Hier in Langenbrücken ſind in den letzten Jahren mehr wie 20 Futterſilos erſtellt, dann die Obſtbaum⸗ pflege, die zur Zeit noch durch eine geſchloſſene An⸗ lage von 600 Zwetſchgenbäumen bereichert wird. Dank der tatkräftigen Gemeindeverwaltung darf der Ort ſich ſteten Aufſtiegs erfreuen. In Unteröwisheim wurde die Korrektion der Kraichbach vorgenommen, nachdem die Gemeinde ſchon vorher den Gemeindewald entwäſſert und teil⸗ weiſe ausgerodet hat, dazu Bruchland entwäſſerte. In Menzingen waren 1933 noch 70 Arbeits⸗ loſe zu verzeichnen und jetzt noch 10, nachdem hier eine Zigarrenfabrik eröffnet wurde und auch ſonſt wieder viele in Arbeit gebracht werden konnten. Straßen und Brücken innerhalb des Ortes ſind zur Verbeſſerung des Verkehrs neu hergeſtellt worden. Rheinhauſen hat ſeit 1933 für Bodenverbeſſerung und Entwäſſerung allein über 90000 Mark aufgewendet und bildet die rieſige Entwäſ⸗ ſerung und Höherlegung der Inſel Grün das Hauptwerk für die anliegenden Gemeinden, ſchon um die Rheinüberſchwemmungen zu mildern und zu verhüten. Ein großes Pumpwerk arbeitet dort zur Gewinnung von Neuland. Rheinsheim pflanzte 400 Zwetſchgenbäume und 100 Kirſchbäume auf den Almendländern. Endlich noch die alte Feſte Philippsburg, wo das Rathaus völlig umgebaut wurde mit einem Aufwand von 35 000 Mark. Unter Lei⸗ tung des Forſtamtes wurde eine Reihe Kultivie⸗ rungsarbeiten mit den Nachbargemeinden ausgeführt. Viele Hektar Sumpfland wurden zu gutem Acker⸗ land gewandelt und für das laufende Jahr iſt der Bau einer Bezirksgewerbeſchule vor⸗ geſehen. Einige Straßen ſollen eine Verbeſſerung erfahren und ſo nach und nach die hiſtoriſche einſtige Feſte ein erfreuliches Bild erhalten, um dann 1938 das 600jährige Stadtjubiläum feiern zu können. CCCCCVVVVCVCDDFDCVVVDVDVDVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUUUVUVUVUVUVCVCVCVCVCVCVCVœV˖ V VCVCVVV————ww ¶— p— 25 Jahre Kampf dem roten Hahn! Feuerwehrkommandaut Sommer feiert ſein ſilbernes Wehrjubiläum Tr. Schriesheim, 21. Febr. Mit ſeinem 58. Ge⸗ burtstag feiert gleichzeitig Spenglermeiſter Karl Sommer, ein überall geehrter und geachteter Handwerker, auch ſein ſilbernes Jubiläum. 25 Jahre leitet und führt er die Freiwillige Feuerwehr Schriesheim in vorbildlicher Treue. Er konnte daher in Anerkennung und Wür⸗ digung ſeiner Verdienſte vom Landesfeuerwehr⸗Ver⸗ band im letzten Jahre die höchſte Auszeichnung, das badiſche Feuerwehr ⸗Ehrenkreuz am blauen Bande, entgegennehmen. Auch wir nehmen Veranlaſſung, dem verdienten Kommandanten die herzlichſten Glückwünſche zu ſeinem Ehrentage zu entbieten! Fußartilleriſten⸗ Treffen in Braubach a. Rh. Wie uns mitgeteilt wird, ruft das Fußartillerie⸗ Bataillon 43 ſeine Angehörigen am 4. und 5. April 1936 nach Braubach a. Rh. zu einem großen Batail⸗ lons⸗Appell. Auskunft erteilt Leonh. Johann, Hei⸗ delberg, Schließfach 145. Feloͤberggebiet bevorzugt * Vum Feldberg, 21. Februar. Die Entwicklung des Schilaufs zum Maſſenſport hat in dieſem Jahr einen erneuten Aufſchwung dadurch genommen, daß in großer Zahl Winterſportfahrten durch die NS„Kraft durch Freude“ veranſtaltet wurden. Etwa der vierte Teil aller Schiſportler hatte durch dieſe Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront Gele⸗ genheit, in die winterliche Pracht der Schwarzwald⸗ berge zu fahren und bei ſportlicher Betätigung in der friſchen Winterluft neue Kraft für die Alltags⸗ arbeit zu holen. Bevorzugt war naturgemäß das Feldberggebiet, wo auch jetzt noch eine ausreichende Schneelage die beſten Sportmöglich⸗ keiten gewährleiſtet. * Untergrombach b. Bruchſal, 21. Febr. Am Mitt⸗ wochabend wurde die Ehefrau des Kraftwagen⸗ führers Otto Lauber, als ſie mit ihrem Manne ſich auf dem Heimweg befaud, von einem Motorrad⸗ fahrer angefahren und zu Boden geſchleudert. Sie mußte mit erheblichen Verletzungen ins Bruch⸗ ſaler Krankenhaus gebracht werden. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht geklärt. n. 1 D e Freitag, 21. Februar 1936 Aus der Pfalz Drei Verletzte bei einem Verkehrsunfall Kraftrad gegen Fahrrad * Speyer, 21. Febr. In der Nacht auf Freitag ereignete ſich in der Dudenhofener Straße ein Ver⸗ kehrsunfall, bei dem drei Perſonen verletzt wur⸗ den. Ein hieſiger Motorradfahrer fuhr beim Ueberholen einen Radfahrer ſo ſcharf an, daß dieſer ſtürzte und einen linken Unterſchenkelbruch erlitt. Der Motorradfahrer fuhr mit ſeinem Beifahrer noch etwa 28 Meter weiter und ſtürzte dann auf den Geh⸗ ſteig. Beide Fahrer wurden verletzt. Die Schuld an dem Unfall dürfte den Motorradfahrer treffen. EN Wieder ein Todesopfer des Verkehrs! * Speyer, 21. Februar. Der Radfahrer, der am Sonntagabend an der Ecke Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße und Prinz⸗Luitpold⸗Straße von einem Fernlaſtzug ange⸗ fahren und mit einer ſchweren Gehirnerſchütterung und ſonſtigen Verletzungen ins Stiftungskranken⸗ haus eingeliefert wurde, Willibald Emling, iſt nun ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Ueber den Hergang des Unglücks konnten Einzelheiten noch nicht ermittelt werden, da keine Zeugen vorhanden ſind. Auch der Ferulaſtzug, durch den Emling an⸗ gefahren wurde, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Stadt Landau: Ausgeglichener Haushalt * Landau(Pf.), 18. Febr. In einer Ratsherren⸗ ſitzung am Dienstag gab Bürgermeiſter Kreisleiter Dr. Stolleis einen Ueberblick über die Fi⸗ nanzlage der Stadt Landau. Sie hat ſich gegen⸗ über dem Vorjahr nicht geändert und iſt gleich gut. Trotz Bereitſtellung weiterer erheblicher Mit⸗ tel für die Arbeitsbeſchaffung konnte der Geſamt⸗ haushalt abgeglichen werden, und zwar im ordent⸗ lichen Haushalt mit 2619 104 Mk., im ordentlichen Haushalt mit 302 006 Mk. und bei den getrennt verwaltenen Unternehmungen und Anſtalten mit 1444 202 Mk., insgeſamt alſo mit 4365 312 Mk. Die Einnahmen halten ſich bei den einzelnen Teilvor⸗ anſchlägen ungefähr auf gleicher Höhe wie im Vor⸗ jahr. Die Ueberſchüſſe der Werke, die dem ordent⸗ lichen Haushalt zufließen, ſind um 25000 Mk. zu⸗ rückgegangen. Dies iſt auf die größere Beanſpru⸗ chung der Werke durch Erweiterungen und auf die Notwendigkeit der Rücklagenbildung zurückzufüh⸗ ren. Hinzu kommt noch, daß die Eigenproduktion beim Gaswerk durch den Anſchluß an die Ferngas⸗ verſorgung ſtillgelegt werden mußte. Die Stadt hat die 17 erwerblos gewordenen Gaswerkarbeiter wieder anderweitig untergebracht bzw. übernimmt deren Altersverſorgung. Infolge der intenſiven Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Stadt iſt die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen weiter zurückge⸗ gangen; dadurch haben ſich auch die Fürſorgeleiſtun⸗ gen um insgeſamt 25 000 Mk. vermindert. Für das neue Jahr wurden für außergewöhnliche Arbeits⸗ beſchaffungsmaßnahmen wiederum 130 000 Mk. ein⸗ geſetzt. So bann die Stadt Landau dank einer um⸗ ſichtigen nationalſozialiſtiſchen Kommunalpolitik mit Zufriedenheit auf die Abgleichung des Haushalts⸗ plans 1936 blicken. Das Ende der Schwarzbach Verunreinigung * Nodalben bei Zweibrücken, 20. Febr. Seit Jahr⸗ zehnten wurden in Eingaben und in der Preſſe be⸗ wegliche Klagen geführt über die Verunreinigung des Schwarzbaches durch Induſtriewäſſer. Durch dieſe Einleitungen wurde nicht nur der Fiſchbeſtand aufs ſtärkſte geſchädigt, ſondern auch das Baden auf der ganzen Bachſtrecke tagelang unmöglich gemacht. Erſt durch das Eingreifen der Stadtverwaltung Zweibrücken, deren neuangelegter, vorbildlicher Badeplatz durch die Abwäſſer in ſchwerſte Gefahr geriet, gelang es, die geſundheitsſchädlichen Zu⸗ ſtände erfolgreich zu bekämpfen. Staatsanwaltſchaft und Gerichte griffen ein. Die Pfälziſchen Leder⸗ werke in Rodalben wurden unter Ueberbürdung der Koſten in zwei Inſtanzen verurteilt und der Behörde das Recht auf Beſeitigung der Zuſtände zugeſprochen. Auf Grund der Ergebniſſe dieſer Pro⸗ zeſſe hat ſich nun auch die Leitung der Süddeutſchen Lederwerke in Biebermühle entſchloſſen, auf wei⸗ tere gerichtliche Durchführung der Streitſache zu verzichten, ſo daß die Urteile Rechtskraft erlangt haben. Noch ſchwebende anderweitige Verhandlun⸗ gen ſtehen ebenfalls vor einem günſtigen Abſchluß, ſo daß die Gemeinden längs des Schwarzbachs und die Benutzer der Badeanſtalten ſich in Zukunft eines ſauberen, klaren Gewäſſers wie in früheren Zeiten wieder erfreuen können. Das Zweibrücker Pferd viel begehrt „ Zweibrücken, 21. Febr. Das Zweibrücker Pfe rd tritt nun auch auf großen landwirtſchaftlichen Schauen, nachdem es in der letzten Zeit bei Heer, Schupo uſw. ſtark begehrt iſt, in Wettbewerb mit den beſten Pferden anderer deutſcher Zucht⸗ gebiete. So werden zur Reichsnährſchau in Frank⸗ furt 10 Pferde Zweibrücker Warmblut aus verſchie⸗ denen Teilen des Bezirks und ein vierjähriger des Landgeſtüts Zweibrücken entſandt. In einer Sam⸗ melſchau werden ſechs Zweibrücker Pferde und der Hengſt vorgeführt. Die für Frankfurt gemuſterten Tiere ſind drei⸗ bis achtjährige Stuten. Zur Aus⸗ wahl ſtanden 18 Pferde, 6 wurden durch Vertreter der Landes⸗ und Kreisbauernſchaft ſowie des Ge⸗ ſtüts für die Schau beſtimmt, zwei weitere gehen als Reſerve mit. Deut Jberiſche Kämpfe in Span Notiona! übertritt 60 000 8 ona de! Spanien National deutſch⸗ſ aller& die mit K. ich zug der ö vollen K neut ſtel ball eine zu den? doß es d liſche Ne anlaßte, Nationen ouszutre wurde e. ſpiel in Weltmei ſo ſchwa erneuert ſerten e den ſpät läres Ti in der knüyften Dieſe T Mannſch ſoll unſe gelang? J wenig 0 land hei 5 Ohne long hor nach der darf ſich Larauſet wetzen. den ver In Spe Oeſterve Torhüte vexſagt halbſtün Gege zu erha! ſchlogsk; 1 Es im Hin Rug by⸗ bei uns Lereftu: verkauf Nachf ra Deutſch winnt. 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Am Sonntagnachmittag ſteigt im mehr als 0000 Zuſchauer faſſenden Montjuich⸗Stadion zu Barce⸗ ona der zweite Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Spanien, der eine Erwiderung des Beſuches der ſpaniſchen Nationalelf vor Jahresfriſt in Köln darſtellt. Dieſer erſte beutſch⸗ſpoaniſche Länderkampf in der Domſtadt iſt noch in aller Erinnerung, gelang doch ſeinerzeit den Spaniern, die mit einem vorzüglichen Spiel aufwarteten, ein:1⸗ Sieg. Die Spanier waren es, die den unerhörten Sieges⸗ zug der deutſchen Fußballelf ſtoppten, die in einem wunder⸗ pollen Kampf die deutſche Mannſchaft niederkämpften. Er⸗ neut ſtellte damals Spanien unter Beweis, daß es im Fuß⸗ hall eine Großmacht iſt und daß ſeine Nationalmannſchaft zu den Beſten der Welt zu zählen iſt. Erinnern wir uns, doß es den Spaniern vor einigen Jahren gelang, die eng⸗ liſche Nationalmannſchaft zu beſiegen, was die Briten ver⸗ anlaßte, den Verkehr mit den kontinentalen Fußball⸗ Nationen aufzunehmen und regelmäßig Spiele gegen ſie buszutragen. Nach dieſem großen Sieg über England wurde es etwas ſtiller um die Spanier, zumal ſie im Rück⸗ ſpiel in London eine Kataſtrophe erlebten, aber bei der Veltmeiſterſchaft 1934 in Italien(wo man die Spanier ſo ſchwach einſchätzte, daß man ſie nicht einmal„ſetzte“!) erneuerten ſie ihren Ruf als Fußball⸗ Großmacht. Sie lie⸗ ſerten einige hervorragende Kämpfe und verloren gegen den ſpäteren Weltmeiſter Italien nur durch ein irregu⸗ läres Tor. Die Spanier bewahrten ihre große Form auch in der Folge und beim Kölner Spiel gegen Deutſchland knüpften ſie an die in Italien gezeigten Leiſtungen an. Bis zum Beginn des Jahres 1936 konnte ſich Spanſens Fußball⸗Nationalelf rühmen, im eigenen Land unbeſiegt zu ſein. Donn kamen an jenem 19. Januar die Oeſter⸗ teicher und zerſtörten dieſen Nimbus. Das torreiche Trei⸗ ſen zwiſchen Oeſterreich und Spanien endete bekanntlich mit einem:4⸗Sieg der Wiener. Dieſe erbrachten alſo den Beweis, daß eine ſpaniſche Nationalelf auch auf vertrautem Felände und vor heimiſchem Publikum zu ſchlagen iſt Dieſe Tatſache dürfte zweifellos die Reiſe der deutſchen Mannſchaft nach Barcelona günſtig beeinfluſſen. Warum ſoll unſeren Spielern nicht gelingen, was den Oeſterreichern gelang? Vertrauen in die eigene Kraft und dazu ein wenig Glück, worum ſollte da der Sieger nicht Deutſch⸗ land heißen? Ohne Zweifel: die Aufgabe, die unſerer Elf in Barce⸗ lona horrt, iſt ſchwer. Die ſpaniſche Oefſentlichkeit verlangt nach der Niederlage gegen Oeſterreich einen Sieg und man darf ſich darauf verlaſſen, daß die ſpaniſchen Spieler alles dorauſetzen werden, um die Scharte von Madrid auszu⸗ wetzen. Sie werden mit doppelter Kraft kämpfen, ſie wer⸗ den verſuchen, nicht nur zu ſiegen, ſondern hoch zu ſiegen. In Spanien iſt man der Anſicht daß das Spiel gegen Oeſterreich niemals verloren gegangen wäre, wenn der Torhüter Eizaguirre(der in Köln ſo großartig war!) nicht verſagt und der Verteidiger Quincoces nicht ſchon nach halbſtündigem Spiel verletzt worden wäre. Gegen Deutſchland hofft man keine fünf Gegentreffer zu erhalten, während man dem Sturm eine ähnliche Durch⸗ ſchlagskraft zutraut, wie in Madrid, was ſchon doraus hervorgeht, daß man den Sturm in der bekonnten Be⸗ ſetzung ſtehen gelaſſen hat. Ueberhaupt vertritt man in Spanien die Anſicht, gegen Deutſchlaud viel leichteres Spiel zu haben, als gegen Oeſterreich. Deutſchland ſei ein Geg⸗ ner, der nicht ſo mathematiſch ſpiele wie Oeſterreich und beſtimmt den Spaniern in der Schnelligkeit unterlegen ſei (Köln hat das tatſächlich gezeigt!). Immerhin gibt man aber zu, daß die deutſchen Spieler in techniſcher Beziehung über genug Rüſtzeug verfügten, um Spanien bei den ge⸗ ringſten Ermüdungserſcheinungen ſchlagen zu können. Ri cardo Zamora, Spaniens berühmter Torhüter, faßte in einem Madrider Abendblatt ſeine Meinung dahingehend zuſammen, daß eine zweite Niederlage in dieſer Spielzeit unvermeidlich ſei. wenn Spanien ein langſames Spiel ent⸗ wickle. Spanien hätte— er ſpielt dabei auf die Niederlage gegen Oeſterreich an— das Pech, ſein Preſtige in einem Augenblick der Kriſe verteidigen zu müſſen. Nun, wir glauben nicht ſo ohne weiteres doran, daß Spaniens Nationalelf augenblicklich eine Kriſe durchmacht. Wir halten vielmehr von den Spaniern ſehr viel und glau⸗ ben, daß ſie in Barcelons in beſter Form und mit vollſter Kraft ſpielen werden. Unſerer Elf wird nichts geſchenkt werden, aber ſie kaun mit dem Bewußtſein in den ſchweren Kampf gehen, daß die Spanier nicht unſchlagbar ſind, daß ihre Verteidigung nicht unrerwundbar iſt. Und ſchließlich kann ſie, wie ſchon erwähnt, auf die eigene Kraft und das eigene Können vertrauen. Unſere Nationalmannſchaft iſt ſo ſtark, daß ſie gegen jede Mannſchaft mit Ausſicht auf Erfolg in die Schranken treten kann. Das hat ſie in un⸗ zähligen ſchweren Kämpfen bewieſen und aus dieſem Grunde ſehen wir auch die Aufgabe in Barcelona als nicht unlösbar an. Die ſpaniſche Mannſchaft iſt amtlich immer noch nicht bekanntgegeben, aber es iſt damit zu rechnen, daß ſich fol⸗ gende 22 Spieler gegenüberſtehen werden: Spanien: Blasco 5 Za balo Qn incoces Argemi Mitiguerza Lecue 55 Vantolra L. Regueirbv Langara Irraragori Emilin Schiedsrichter: John Langen us[Belgien)]. Fath Szepan Lenz Hohmann Lehner Gramlich Goldbrunner Janes Munkert Münzenberg Jakob Deutſchland: Ob dieſe deutſche Elf in der angegebenen Beſetzung auch in Barcelona ſpielt, iſt noch nicht ganz amtlich, aber es dürften ſich nur dann Aenderungen ergeben, wenn bei dem einen oder anderen Spieler die Luftreiſe nicht ganz glatt verlaufen ſollte. In Reſerve ſtehen Buchloh(Speldorf), Tiefel(Frankfurt), Kitzinger(Schweinfurt), Siffling(Wald⸗ hof) und Siemetsreiter(München). Der Münchner Harin⸗ ger, der augenblicklich nicht in beſter Form iſt, wurde zu⸗ rückgezogen; an ſeiner Stelle ſpielt nun Munkert neben Münzenberg. Die Hintermannſchaft, die ſich in London ſo glänzend ſchlug, dürfte damit kaum eine Schwächung er⸗ fahren haben. Hoffentlich kann ſich der gegen London etwas veränderte Sturm beſſer in Szene ſetzen als gegen England. Vorbereitungen zu Deutschland Frankreich Zum 11. Rugby ⸗Länderkampf Es ſind noch gut ſechs Wochen bis zu dem am 29. März im Hindenburg ⸗Stadion von Hannover ſtattfindenden elften Rugby⸗Länderkampf Deutſchland— Frankreich, aber ſowohl bei uns wie bei unſerem großen Gegner haben die Vor⸗ lexeitungen zu dieſem Treffen bereits eingeſetzt. Der Vor⸗ verkauf zu dieſem Spiel hat ſchon begonnen und die rege Nachfrage nach den Karten zeigt, daß der Rugbyſport in Deutſchland langſam aber ſicher immer mehr Freunde ge⸗ winnt. Die franzöſiſche Mannſchaft wird bereits in nächſter Woche endgültig aufgeſtellt. Sie ſpielt am kommenden Sonntag das letzte Probeſpiel gegen die Comitémannſchaft „Lyonnais“. In der Dreiviertelreihe dürften Aenderungen in der Ländermannſchaft unſeres weſtlichen Nachbarn kaum vorgenommen werden, dagegen ſteht die Beſetzung der Halbſpieler und der Schlußleute noch nicht endgültig feſt. Auch bei uns iſt man bereits ſtark mit der Aufſtellungs⸗ frage beſchäftigt, und es Hürfte in der deutſchen Mannſchaft gegenüber den letzten Spielen einige bemerkenswerte Aen⸗ derungen geben. Um die deutſchen Spieler einer Probe zu unterziehen, werden zwei Auswahlſpiele ausgetragen. Das erſte Spiel findet am 7. März in Hannover gegen Nieder⸗ ſachſen ſtatt, bei dem die deutſche Mannſchaft mit folgenden Spielern antreten wird: Schluß: W. Pfiſterer(RGH): Dreiviertel: Dünnhaupt(Odin), Bukowſky(Schwalbe), Schwanenberg(78), Hübſch(Hack); Halbſp.: Zichlinſki(97), Loos[Häig); Stürmer: Aue(Volksſport), Iſenberg(78), Oppermann(97), erſte Reihe; Koch(Odin), Kocher(RSH) (weite Reihe); Schrvers(DR), Metzger.(80), Derleth(60) erſte Reihe. Das zweite Spiel findet am 8. März in Ber⸗ lin gegen eine Gaumannſchaft von Brandenburg ſtatt. Dieſe beiden Probeſpiele werden der Nationalmannſchaft neben der letzten ſpieltaktiſchen Erprobung die nötige Härte geben, die für unſere Stürmer gegen einen ſo ſtarken Gegner wie Frankreich außerordentlich wichtig iſt. Am 15. März ſpie⸗ len die dann endgültig aufgeſtellten Spieler in ihren Ver⸗ Eiusmannſchaften, während ſie für den 22. März geſperrt ind, um Ermüdungen und Verletzungen zu vermeiden. Angarn Polen:1 Eishockey im Berliner Sportpalaſt Die Köcß⸗Veranſtaltung im Berliner Sportpalaſt wurde wieder zu einem ausgezeichneten Erfolg. Bei Beginn des ansgezeichneten Etsſportprogramms waren Tribünen und Ränge bis auf den letzten Platz beſetzt. Den Eishockey⸗ kampf beſtritten die Olympiamannſchaften von Polen und Ungarn, die ſich 11(18, 00, 00) trennten. Die beiden Tore fielen bereits im erſten Drittel, das ſpiele⸗ isch das ſchwächſte war. Polen ging durch Kaſprzack in Führung, aber wenige Minuten ſpäter erzielte Harray den Ausgleich. Ohne Höhepunkte verlief das zweite Drit⸗ fel, Das Tempo ſteigerte ſich. Polen war leicht über⸗ etzen. Im Schlußdrittel gaben dann die Ungarn den Ton an, die nun ein ausgezeichnetes Spiel vorführten, aber keinen Treffer mehr anbringen konnten. Im Rahmenprogramm zeigten die Eiskunſtläufer aus⸗ gezeichnete Leiſtungen, die viel Beifall hervortiefen. Sehr cher lief das ungariſche Weltmeiſterpaar Rotter⸗ Sol las, dem aber die Geſchwiſter von Szekre⸗ uheſſy(ungarn) kaum nachſtanden. Der Berliner Lo⸗ tenz fiel etwas ab, dafür aber erhielt der Ungar Tertak ſtürmiſchen Beifall. Mit einer guten Leiſtung ſah man auch Ulla Schwarz(Berlin). Reidar Anderſen ſiegt Dlympia⸗Schiſpringer in Oberſtdorf „In Sberſtdorf fand am Donnerstag ein internationales Schiſpringen ſtatt, an dem ſich zahlreiche Olympiakämpfer beteiligten. Der Sieg fiel an den Olympia⸗Dritten, Rei⸗ dar Anderſen(Norwegen), deſſen drei Sprünge mit 57, 60,50 und 61,50 Meter gemeſſen und mit 343,2 Punkten bewertet wurden. Sein junger Landsmann Arnold Kongsgaard ſtand ihm mit Note 342,9 und Sprün⸗ gen über 58 und zweimal 61 Meter nur wenig nach. Die nächſten Plätze belegte der Amerikaner Bietikla mit Note 326,3(56,50, 59,50, 60 Meter), der Norweger Gun ⸗ derſen mit Note 322,6(51, 59, 56) und der Kauadier Baadsvik mit Note 304,7(48, 54, 54,5). Vorzügliche Leiſtungen zeigten die einheimiſchen Jungmannen, von denen Schloſſer mit Note 326,1 und Sprüngen über 52, 59 und 61 Meter der Beſte war. Jack Mac Avon, Englands großartiger Mittelgewichts⸗ meiſter, der in Kürze mit Henry Lewis um die Welt⸗ meiſterſchaft kämpfen wird, ſchlug in Neuyork den zur guten zweiten Klaſſe zählenden Timmy Smith in der zweiten Runde entſcheidend. Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe „Vom deulſchen zum Welt-Jugendherbergswerk Ein Vericht über die Amerikareiſe Richard Schirrmanns Schöpfer des deutſchen Jugendherbergswerks und Ehrenvorſitzende des Reichsverbands für Deutſche Jugend⸗ herbergen, Richard Schirrmann(Altona⸗Weſtfalen) unternahm im Vorjahr eine Werbereiſe durch Amerika, die vom 1. Oktober bis Mitte Dezember dauerte. Schirrmann hielt auf dieſer Vortragsreiſe in faſt allen größeren Shädten Nmerikas, wie in Neuyork, Chicago, Hartford, Milwaukee, Waſhington, Philadelphia, Baltimore uſw. Vorträge über den Auſhau des deutſchen Jugendherbergswerks und iber das Weltjugend⸗Herbergswerk. Er kam auf dieſer aus⸗ gedehnten Reiſe mit vielen hervorragenden Perſönlichkei⸗ ten der Vereinigten Staaten in Berſthrung, u. a. konnte er der Gattin des amerikaniſchen Präſidenten Rooſevelt ſeine Gedanken vortragen. Frau Rsooſevelt intereſſiert ſich be⸗ ſonders für den Aufbau des amerikoniſchen Jugendher⸗ bergswerks, das im Dezember 1984 begonnen wurde, alſo noch in den Anfängen ſteckt, aber doch ſchom verheißungs⸗ volle Anſätze zeigt. 125 i Ueber dieſe Werbefahrt hat Richard Schirrmann einen ausführlichen Bericht vorgelegt, dem wir im folgenden einige der bemerkenswerteſten Stellen entnehmen. Als das Wichtigſte ſtellt Schirrmann die Gewinnung der amertko⸗ niſchen Fugen r das Wandern hin. Hier müſſe noch große Erziehungsarbeit geleiſtet werden, um gewiſſerwaßen ſo etwas wie eine Jugendbewegung in die Wege zu leiten. Es fehlb in USA noch an der Wegebezeichnung durch Be⸗ ſchilderung, wenngleich im Ic⸗Netz von New England für rund 300 Meilen bereits ein Anfang gemacht worden iſt. Als eine weitere große und lohnende Aufgabe ſieht Schirr⸗ mann die Zufſammenführung der Jugend von der alten und der neuen Welt an. In einer ſolchen Zuſammenarbeit der Jugend von hüben und drüben öffnet ſich ein Blickfenſter für ein ungeheuer großes und ſegens reiches Arbeitsgebiet, nicht nur für Amerika allein, ſondern auch für Deutſchland und de anderen Länder. Hier iſt ein gangbarer Weg, um wertvolle Arbeit für Volks⸗ geſundung, Völkerfrieden und Völkerverſöhnung bei den heranreifenden Geſchlechtern zu tun, den Völkern von morgen. Es gibt boum ein wirkſameres und zugleich ein freudevolleres Mittel dafür als das Wandern von Volk zu Volk unter Benutzung der Ich. In Amerika führen Monroe und Ifabel Smith unter Mitarbeit von Schirrmann und ſeinem Helfer Karl Kaufhold wachſende Scharen von jungen Amerika⸗ nern— zunächſt ſind es Studenten, aber ohne daß die Stu⸗ dentenkarte Vorausſetzung iſt— jeden Sommer nach Deutſchland und die angrenzenden Länder. Im Fahre 1938 waren es bereits 161 Perſonen. Auf Fahrrädern und zu Fuß, in kleinen Wandergruppen, geht es für ſieben Wochen unter ausgeſucht guter Führung durchs Land Im vergan⸗ genen Jahre war dieſe Arbeit bereits von ſchönem Erfolg gekrönt, denn nicht weniger als acht Staaten waren in unſeren Wandergruppen vertreten. Dieſes Zuſammenkom⸗ men junger Menſchen aus den verſchiedenſten Staaten in kleinen Wandergruppen von fünf bis höchſtens fünfzehn Der Teilnehmer für die Dauer von vier bis ſechs Wochen führt dieſe Menſchen unbedingt in eine Gemeinſchaft. macht ſie zu Freunden und Wanderkameraden. Dieſe Wanderfahrten ſimd wertvoller als internationale Kongreſſe, denn ſie ſind Kleinarbeit, die aber wirklichen Extrag bringen. In den mehr als 4300 Jugendherbergen unſerer internen Arheits⸗ gemeinſchaſt für Ich ſtieg im letzten Jahr die Geſamtüber⸗ nachtungsziſfer auf über acht Millionen. Leitet das auf nationaler Grundlage aufgebaute Jugendherbergswerk eines jeden Laudes eine Volkswanderung aus den Stein⸗ wüſten der Großſtädte ins freie Land ein, ſo foll das inter⸗ nationale Wandern von Volk zu Volk einer friedſertigen Völkerwanderung aus einer Weltwüſte des Haſſes die Wege ebnen helfen. Die Vortragsreiſe Richard Schirrmanns nach Amerika erfolgte auf ausdrücklichen Wunſch des Herrn Monroe Smith und der amerikaniſchen Jugend, damit das amerika⸗ niſche Zugendwandern und JH ⸗Werk nach deutſchem Muſter geformt werde. Durch die Vorträge und Beſprechungen in Univerſitäten, Hochſchulen und Volksverſammlungen wer⸗ den viele hundert Studenten 1986 nach Deutſchland kom⸗ men, und ſomit auch die Olympiſchen S tele beſuchen. Schirrmann ſagt dann abſchließend:„Auf meiner Vor⸗ tragsfahrt habe ich mich überall von der großen Bedeutung des JH⸗Werkes und des damit verbundenen Wanderns von Volk zu Volk für das Deutſchtum in Ameriko überzeugen können. Nach meinem Vortrag in Greenfield ſorderte der Paſtor Randolph die große Verſammfumg auf, daß mir jeder einzelne zum Dank die Hand geben ſolle. Manche ſagten ihren Dank mit bewegten Worken und naſſen Augen. Ein alter Deutſch⸗Amerikaner ſprach ſich dahin aus, daß nach dem Kriege zum erſten Male in dieſem Ort ein Deut⸗ ſcher in einer großen öffentlichen Verſammlung lobend von dem immer nur beſchimpften Deutſchland reden durſtte— und noch dazu von einem großen Weltwerk, deſſen Idee non Deutſchland ausgegangen iſt, und in Amerika Nachahmung findet. Aehnliches hörte ich vielerorts. In vielen Ländern habe ich im Laufe der letzten zehn Jahre Vortragsfahrten für die Förderung des Jugendwamderns und des Jugend⸗ werkes ausgeführt, und überall ſah ich, wie hierdurch ver⸗ heißungsvolle Bindungen im friedlichen Verſtehen von Volk zu Volk geführt wurden. Aber nirgendwo war die Notwendigkeit dafür größer alls in Amerika, wo eine Haß⸗ erfüllte Tagespreſſe die Volksſtimmung gegen Deulſchland geradezu verpeſtet hat. Darum muß Hie amerikaniſche In⸗ gend, das Volk von morgen, zum Wandern mach Deutſchland für ein unmittelbares Erleben dieſes Landes gerufen wer⸗ den. Vom Nationalen zum Internationalen, und vom die⸗ ſem wieder zu rück zum Nationalen: Deutſchland, das Urſprungslond im Jugendwandern und HZugendherbergswerk, wird durch das internationale Jugendherbergswerk und das Wandern von Volk zu Volk als meiſt bewandertes Land den größten Vorteil noch jeder Richbung erfahren, und es freut mich, daß ich meinem Lande und Voll mit dieſer Arbeit dienen hann.“ Holmenkollen die Stätte des norwegiſchen Schilaufs Die Tage von Garmiſch⸗ Partenkirchen, die wieder einen Triumph der Norweger brachten, ſind kaum verklungen, und ſchon rüſtet wieder die geſamte europäiſche Schiläufer⸗ elite, um gen Oslo zu fahren, nach dem Lande, das die Hei⸗ mai des Schilaufens iſt: Norwegen. Dort findet alljährlich das große norwegiſche Winterſport⸗Volksfeſt, die Holmen⸗ kolrennen, ſtatt, die in dieſem Jahre am 26. Februar er⸗ öffnet werden und eine Beteiligung erfahren haben, wie wohl noch niemals zuvor. Nicht weniger als 666 Nennun⸗ gen von ſieben Nationen ſind für ͤdieſe Schirennen an klaſſi⸗ ſcher Stätte in der Nähe von Oslo eingegangen. Deutſch⸗ land iſt mit neun Mann vertreten, nämlich mit Joſef Gu m⸗ pobld(Partenkirchen), Andreas Hechen berger(Bay⸗ riſchzell), Willy Bogner(Traunſtein) für die Kombina⸗ tion, Toni Zeller, Joſef Speckbacher(beide Ruh⸗ polding) für den 17⸗Km.⸗Lauf, Paul Kraus(Johann⸗ georgenſtadt), Günther Meergans(Schreiberhan), Kurt Körner(Klingenthal) und Alois Kratzer(Rottach) ür den Sonderſprunglauf. Für den 50⸗Km.⸗Dauerlauf ſind nicht weniger als 150 Nennungen abgegeben worden, für den 17⸗Km.⸗Lauf 234, die Kombinatkon 97 und für den Son⸗ derſprunglauf 185. Holmenkollen, das iſt für die Schiläufer der ganzen Welt ein Begriff geworden wie etwa Wimbledon für die Tennisſpieler. Nur mit einem Unterſchied. Denn Holmen⸗ kollen iſt die Stätte, wo die norwegiſche Schilaufkunſt von Kleine Sport-Nachrichten Olympia-Nachleſe: 250 000 Fremde in München So mancher wird ſich ſchon gefragt haben, wo die vie⸗ len hunderttauſend Beſucher der Olympiaſtadt Garmiſch⸗ Partenkirchen nach den Spielen geblieben ſind. Ein Größteil iſt natürlich wieder in die Heimat zurückgekehrt, viele haben aber auch die Gelegenheit benutzt, um ſich auf dem Münchener Faſching gründlich umzutun. Sy teilt die Direktion des Landesfremdenverkehrs⸗Verbandes von München und Südbayern mit, daß in den Tagen der Winterolympiade ſchätzungsweiſe etwa 250 000 Fremde durch München gekommen ſind. Die Beſucher konnten ausnahmslos untergebracht werden, und auf die Auslän⸗ der hat es einen außerordentlichen Eindruck gemacht, daß kein Beſucher für Unterkunft und Verpflegung höhere Preiſe zu bezahlen hatte als in gewöhnlichen Zeiten. Der Fremdenzuſtrom nach München dürfte, wie das Verkehrs⸗ amt mitteilt, auch für die Sommermonate anhalten, und man trifft jetzt bereits alle Vorbereitungen, um die gro⸗ ßen Scharen von reiſeluſtigen Ausländern, die das ſchöne Deutſchland beſuchen wollen, gut und preiswert unterzu⸗ bringen. Grünau mit Rekoröò beteiligung Die nach der Zahl der Länder bisher größte Beteiligung an den olympiſchen Ruderwettkämpfen hatten die Spfele 1928 in Amſterdam aufzuweiſen, wo 19 Rudernationen an den Start gingen. Gemeſſen an der Beteiligung bei den vorhergehenden Olympiſchen Spielen ſolgen dann Stock⸗ holm 1912 mit 17 Nationen, Brüſſel 1920 und Paris 1924 mit je 14 Nationen, Los Angeles 1932 mit 13 Nationen und schließlich London⸗Henley 1908 mit 8 und Paris 1900 mit 7 Nationen. Für die Ruderwettkämpfe bei den Olympiſchen Spielen in Berlin liegen ſchon heute, vier Monate vor Meldeſchluß, die Nennungen von 15 Nationen vor. Bis jetzt haben zuge⸗ ſagt: Belgien(9 Ruderer), Eſtland(), Großbritannien(26), Holland(20), Italien(20), Japan(18), Jugoſlawien(18), Norwegen(), Peru(), Polen(15), Schweden(20), Schweiz (26), Südafrika(), Ungarn(24), Vereinigte Staaten(32). Mit der Teilnahme folgender Nationen, die bisher keine offizielle Meldung abgegeben haben, iſt, neben Deutſchland ſelbſtperſtändlich, zu rechnen: Argentinien, Auſtralien, Dänemark, Frankreich, Kanada, Neuſeeland, Oeſterreich, Tſchechoſlowakei. Das ſind alſo insgeſamt 24 Rudernatio⸗ nen, deren Flaggen im Anguſt in Grünau aller Vorausſicht nach wehen dürften. In mehreren Bootsgattungen wird man mehr als 12 Boote am Start ſehen. Da zeigt ſich, wie notwendig es war, in Grünau einen Startplatz für 6 Boote gleichzeitig zu ſchaffen, denn ſelbſt bei dieſer Regelung wird man von Meldungen über 13 nicht mehr mit zwei Vor⸗ rennen auskommen. Aber ſelbſt bei ſtärkſter Beſetzung iſt eine Ueberbeanſpruchung der Ruderer durch all zu viele Vor⸗ und Zwiſchenläufe nicht zu befürchten und eine ein⸗ wandfreie Ermittlung der drei wirklich beſten Boote ge⸗ währleiſtet. Indiens Hockeyſpieler bereiten ſich vor Die Inder, die beſten Hockeyſpieler der Welt, machen alle Anſtrengungen, um dieſem Ruf auch bei den kommenden Olympiſchen Sptelen in Berlin erfolgreich zu wahren. Vor einiger Zeit unternahmen die heſten indiſchen Hockeyſpieler bereits eine große Wettſpielreiſe nach Neuſeeland, die in erſter Linie als Olympia⸗Vorbereitung gedacht war und fetzt wird in Kalkutta ein großes Turnier durchgeführt, an dem ſich nur die repräſentativen Mannſchaften der einzel⸗ nen Verbände beteiligen. Eine ſolche Beteiligung iſt bei der Größe Indieus und den oft ſehr mangelhaften Ver⸗ kehrsmöglichkeiten durchaus nicht ſo einfach, wie man ſich das in Europa vielleicht vorſtellt. Da die einzelnen in⸗ diſchen Verbände zumetiſt nicht über die nötigen Mittel ver⸗ fügen, um derartige Reiſen, die mehrtägigen Urlaub erfor⸗ dern, zu finanzieren, muß der Indiſche Hockeyverband ein⸗ ſpringen, ebenſo beteiligen ſich wohlhabendere Verbände, wie beiſpielsweiſe der aus Bengalen, an den Koſten. Am 7. März beginnt das Turnier, das damit ſeine fünfte Wie⸗ derholung findet. Zur Zeit dürfte die Eiſenbahn⸗Mannſchaft— Indien hat, wie andere Länder auch, einen Eiſenbahn⸗ und Armee⸗ Sportverband— die ſpielſtärkſte Indiens ſein. Dieſe Mann⸗ ſchaft ſetzt ſich aus den beſten Spielern einzelner Giſenbahn⸗ Sportvereine, deren es in Indien ſehr viele gibt, zuſam⸗ men. Der beſte Spieler iſt immer noch Tapſell, der ſchon in Los Angeles teilnahm und nach ihm kommen' in erſter Linie Groſtrate, Gurcharan Singh, der der Punjab⸗Mannſchaft angehört. Punjab gehört zu den reichſten indiſchen Hockey⸗ Verbänden. Nach den Eiſenbahnern müſſen vor allem die Armseeſpieler exrwähnt werden, und unter ihnen wieder der weltberühmte Dhyan Chand. Auch Gurmit Singh, eben⸗ falls ein alter Bekannter von Los Angeles, ſpielt bet der Armee und dann vor allem F. C. Wells, ein neuer Stern am indiſchen Hockeyhimmel. jeher ihre größten Triumphe gefeiert hat. Lauge Jahre hießen die Sieger trotz anderer nordiſcher(Finnland und Schweden) Beteiligung nur Norweger. Aber der Vorſprung iſt trotz der in Garmiſch⸗Partenkirchen bewieſenen Ueber⸗ legenheit der Norweger vor den anderen großen nordiſchen Nationen nicht mehr ſo groß. Das geht am beſten düraus hervor, daß die Norweger in ihren ureigenſten Diſziplinen, nämlich in der 4 mal 10 Km. ⸗Staffel, im 18⸗Km.⸗Speztal⸗ Langlauf und im 50⸗Km.⸗Dauerlauf bei den Olympiſchen Winterſpielen den Finnen und den Schweden den Vorrang laſſen mußten, und es Birger Rund im Spezialſprunglauf auch nur durch ſeine beſſere Haltung gelang, den Sieg zu erringen. Holmenkollen, das iſt im Schiſport ein Name, der alt⸗ ehrwürdige Tradition trägt. Da iſt das Schimuſeum, eines der intereſſanteſten Muſeen der Welt, wo in jedem Jahr der 50⸗Km.⸗Lauf geſtartet wird, da iſt die Sprungſchanze, nicht nach den neueſten mathematiſchen Berechnungen er⸗ baut, aber immer noch ein Prüfſtein für wirkliches Können im Sprunglauf. Sie läßt keine„Rekord“⸗Weiten zu, aber ſie verlangt von jedem Springer reſtloſe Beherrſchung ſei⸗ nes Körpers während des Fluges, höchſte Stanöfeſtigkeit beim Aufſprung. Nicht die erzielte Weite iſt ausſchlag⸗ gebend allein, ſondern in erſter Linie die Haltung des Springers, und auf dieſem Gebiet ſind die Norweger immer noch unübertroffen. Aber mit dieſem traditionsgeweihten Boden ſind noch zahlloſe Namen von norwegiſchen Schigrößen verknüpft, die heute im Volke noch unvergeſſen weiterleben. 1888 wurde zum erſtenmal der 50⸗Km.⸗Lauf ausgetragen und nur ſel⸗ ten iſt er in den nachfolgenden Jahren wegen mangelnder Schneelage nicht durchgeführt worden. Zum erſten Male ge⸗ lang es Erling Rönäß, den Lauf zwei Jahre Hinter⸗ einander zu gewinnen, dann löſte ihn Lauritz Bergen ⸗ daß! ab, der es fertigbrachte, fünfmal, davon viermal bin⸗ tereinander, von 1912 bis 1915, Sieger des 50⸗Km.⸗Laufes zu werden. Und nach ihm tat es der berühmte noröiſche Schikönig und Olympiaſieger Thorleif Haug dieſem gro⸗ ßen Vorbild gleich. Auch er wurde viermal hintereinander Sieger und fügte 1923 und 1924 zwei weitere Siege hinzu, eine ſchier unglaubliche Leiſtung, wenn man die große Geg⸗ nerſchaft in Betracht zieht. Und neben Thorleif Haug find es noch viele andere Namen, die mit Holmenkollen unlös⸗ bar verbunden ſind. Da iſt Gröttumsbraaten, der 1929 ſeinen neunten Könfgspokal holte, da iſt Ru ſtad⸗ ſtuen, da iſt Ole Hegge und viele andere. Alle nor⸗ wegiſchen Spitzenkönner, die in der ganzen Welt als Vor⸗ bild dienen, haben ſich auf Holmenkollen ihre erſten Sporen geholt, hier wurden ſie„entdeckt“, von hier aus traten ſie ihren Siegeszug durch die ganze Welt an. 50 000, 60 000 und mehr Zuſchauer ſind in jedem Jahr mit dem norwogi⸗ ſchen Königspaar Zeuge der Kämpfe. Die fünf Pokale, die in jedem Jahre an die Sieger verteilt werden, werden vom König ſelbſt überreicht und ein Holmenkollenſteg wiegt für einen norwegiſchen Schiläufer faſt noch ſchwerer als eine Goldmedaille bei den Olympiſchen Winterſvielen. N Dutzende von Geſchichten ließen ſich über dieſe Holmen⸗ kollen⸗Wettkämpfe erzählen. Die Kunſt der„Loipe“ wurde in Holmenkollen zur höchſten Vollendung gebracht, ö.., die Strecken, die für die Langläufe abgeſteckt werden, haben es jedesmal in ſich. Da ſpielt die„Smörnings“ frage jedesmal eine große Rolle und die Wachsküche des Schimuſeums hat bei den Holmenkol⸗Rennen ſtets viel zu tun. Die ganz ge⸗ wiegten Läufer kommen mit„eget kok“, mit ſelbſtgekochtem Wachs, das nach ſorgfältig geheimgehaltenen Rezepten ge⸗ braut wird. Das Publikum von Holmenkollen iſt wohl des ſachverſtändigſte der Welt. Da ſind viele„gamle kare“ alte Kerle—, die vor Jahren ſelbſt zu den Bewerbern um Holmenkol⸗Ehren gehörten und Tauſende andere, die feden Sprung mit Sachkenntnis beurteilen können. Wenige Tage noch und daun beginnt dieſes einzigartige Volksfeſt wieder. Gewiß werden die Norweger in den Sprungkonkurrenzen und den Kombinationen ſich den Ste nicht nehmen laſſen, aber über 50 Km. haben die Schweden in Garmiſch⸗Partenkirchen gezeigt, daß ſie tatſächlich oin⸗ Klaſſe beſſer ſind. Unſere deutſchen Teilnehmer können, wie in jedem Jahre, nur auf ein ehrenvolles Beſtehen hoffen, für Holmenkollen⸗Siege reicht ihr Können aus verſtänd⸗ lichen Gründen nicht, denn Norwegen war das Land der Schiläufer, iſt es noch und wird es auch wohl uvch eine ganze Zeitlang bleiben. Und ſo lange wird der Zauber von Holmenkollen beſtehen bleiben. 5 N 8. Seite/ Nummer 85 Referendare auf der Wonderſchaff Ein intereſſanter Verſuch des Reichsjuſtigminiſters Die Volksverbundenheit der Beamtenſchaft iſt ein Grundpfeiler des nationalſozialiſtiſchen Staates. Die maßgebenden Männer haben deshalb der Her⸗ ſtellung dieſer engen Verbundenheit ſchon immer ihre beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet. Einen intereſſanten Verſuch in dieſer Richtung unternimmt nun der Reichsjuſtizminiſter. Aehnlich dem Verfahren beim gebietsweiſen Aus⸗ kauſch von Arbeitskräften will der Miniſter auch den Jungbeamten ſeiner Verwaltung zu Lehr⸗ und Wanderjahren verhelfen. In der Anordnung heißt es, daß nach der Ver⸗ Kinheitlichung der deutſchen Juſtiz in beſonderem Maß daran gearbeitet werden müſſe, in dem deut⸗ ſchen Juſtizbeamten das Bewußtſein der Einheit des ganzen Reiches zu ſtärken. Daher ſei es geboten, dem Rechtswahrer Gelegenheit zu geben, mehr als bisher Deutſchland kennenzulernen und ſeine Berufsausbildung in mehreren deutſchen Gauen zu vollenden. Der Miniſter hat deshalb durch die Oberlandesgerichtspräſidenten in den letzten Tagen an alle Eltern eines Referendars oder eines ande⸗ ren in der Ausbildung ſtehenden jungen Rechts⸗ wahrers den Ruf gerichtet, im Austauſchweg einem Kameraden ihres Sohnes aus einem anderen deutſchen Gau Wohnung— wenn ſie dazu in der Lage ſind— auch Verpflegung zu gewähren. Die den Eltern der ſoweit ſie bedürftig Fahrtkoſten erſetzt. Es iſt zu hoffen, daß der Appell des Reichsjuſtiz⸗ miniſters in allen deutſchen Landen Erfolg hat. An Jungbeamten liegt es, kleine Bedenken hinwegzuſetzen und die Zuſtimmung zur Aufnahme eines Berufskameraden ihres Soh⸗ nes zu geben. Aber auch die jungen Beamten Neue Mannheimer Zeitung. Abend⸗ Ausgabe für der Austauſch ausgewählten Jungbeamten er⸗ die entſtehenden ſind, ſich über mütſſen alle Initiative entwickeln, um dem Plan des Miniſters zum Gelingen zu verhelfen. Das Mini⸗ ſterium ſelbſt hat alle verwaltungsmäßigen Schwie⸗ rigkeiten aus dem Weg geräumt, überall Austauſch⸗ ſtellen errichtet und ſo dafür Sorge getragen, daß Angebot und Nachfrage zuſammenkommen. Hoffen wir alſo, daß bald viele badiſchen Jungbeamten ihre Lehr⸗ und Wanderjahre auswärts verbringen und ebenſobald die jungen Rechtswahrer aus frem⸗ den Gauen in Baden heimiſch werden. Die Ehre der Ehefrau iſt die Ehre des Ehemannes Der Dritte Strafſenat des Reichsgerichts in einer ſeiner letzten Sitzungen Entſcheidung, die Bedeutung iſt. Eine Ehefrau war durch einen Bekannten in Abweſenheit und ohne Wiſſen ihres Ehemannes ver⸗ amlaßt worden, an ei fahrt teilzunehmen. Auf dieſer Fahrt Frau von den Teilnehmern derart unter ner nächtlichen eine intereſſante gleichzeitig von fällte grundſätzlicher Kraftwagen⸗ wurde die Alkohol Freitag, 21. Februar 1936 geſetzt, daß ſte im Morgengrauen sinnlos be⸗ trunken in ihrer Wohnung abgeſetzt werden mußte. Der Ehemann ſtellte daraufhin gegen den für dieſe Fahrt Verantwortlichen Strafantrag wegen Beleidigung. Das Landgericht Aachen verur⸗ teilte den Angeklagten wegen Beleidigung des Ehe⸗ mannes zu drei Monaten Gefängnis. In ſeiner Urteilsbegründung führte das Lanoͤgericht aus: Darin, daß der Angeklagte geduldet habe, daß die Ehefrau in einen unwürdigen Zuſtand verſetzt wurde, liege eine ſchwere Ghrenkränkung des Ehe⸗ mannes. Es ſei bei der Beurteilung der Sachlage unerheblich, ob die Ehefrau ihre Zuſtimmung zur Teilnahme an dieſer Fahrt gegeben habe. Das Reichsgericht hat dieſes bemerkenswerte Urteil des Landgerichts Aachen durch Verwerfung der Reviſion des Angeklagten rechtskräftig beſtätigt und bei der Begründung dieſer Entſcheidung auf die Ausführungen des Reichsanwalts Bezug genommen, die im weſentlichen wie folgt lauten: In der Art und Weiſe, wie gegen eine beſtimmte Perſon verfahren wird, kann auch eine andere Perſon beleidigt werden. Dazu gehört eine ſo enge Beziehung, daß die Ach⸗ tung, die einer beſtimmten Perſon gebührt, zum Be⸗ ſtandteil der Ehre einer oͤritten Perſon gemacht wird. Die Ehe iſt eine ſolche enge Beziehung, ſie iſt die Grundlage und die Zukunft aller Kulturſtaaten. Die Ehre der Ehefrau iſt gleichzeitig die Ehre des Ehemannes. Es beſteht kein Rechtsirrtum, wenn die Strafkammer annimmt, es liege eine Ehrenkränkung darin, daß der Angeklagte die Ehefrau zu einer unwürdigen und in ihren Ein⸗ zelheiten widerlichen Fahrt veranlaßt hat. Daß die Ehefrau ihre Zuſtimmung zu dieſer Fahrt gegeben hat, iſt unerheblich; es handelt ſich um ein eigenes Rechtsgut des Ehemannes, über das nur er zu ver⸗ fügen hat. Der Angeklagte iſt davon ausgegangen daß der Ehemann mit dieſer Fahrt nicht einverſtan⸗ den ſein würde, gewiſſe Merkmale laſſen auch dar⸗ auf ſchließen, daß es ſich bei dieſer Fahrt um eine Kundgebung der Mißachtung gegenüber dem Ehe⸗ mann gehandelt habe. Die Strafkammer hat alſo zu Recht in dem Verhalten des Angeklagten eine Beleidigung des Ehemannes erblickt. a Regimentstag der ehem. 185er in Radolfzell. Der ſchon im Vorfahre feſtgelegte diesjährige Regi⸗ mentstag des Verbandes ehemaliger 185er⸗Kamerad⸗ ſchaften findet ann., 7. und 8. Juni im der alten Garniſonſtadt Radolfzell ſtatt. Das diesjährige Treffen hat für die Kameraden des„Sägbock⸗ Regiments“ eine beſondere Bedeutung; jähren ſich doch im Laufe des Jahres 1936 gum 20. Male be⸗ deutungsvolle Ereigniſſe für das Regiment. Es ſei nur an die Erſtürmung der franzöſiſchen Höhen⸗ ſtellung an der Straße Somme⸗Py⸗Tahure, an die Schlacht an der Somme, an die zweite Schlacht an der Narajowka und Zlota Lipa und an die Schlacht an der Somme und Anere erinnert, die allen Kame⸗ raden wohl für immer ins Gedächtnis geſchrieben ſind. Anfragen und Anmeldungen ſind an den Schriftwart Kamerad C. Kletti, Mannheim, Windeck⸗ ſtraße 23, zu richten, möglichſt bald, jedoch bis ſpäteſtens Ende März. —— Mericqitfigung des DPrudtſohlets in unseren EAladungen 5 Dle Einteittsptelse zu den Austesten Lari-Farl im PRRK-HNorEI sind wle folgt: 1488 Samstag, 2. Februar, abds. Mk..50 Sonntag, 23 Februar, sbda. Mk..350 Rosenmontag, den N. Febtuat, abends MK..50 Dienstag, Febr., abds. Mk..50 einschl. Steuer 2 bds. Mk..50 hl. S K In der-Zirxrkusfeste 22. 24. und 2. Februar, 15 Uhr, Eintritt frei dat Besennentsgctest Dao fGeTs 1 enpfenlen! Wegen groß. e nochmals Vorausbestellung Anruf 451. 41 erbsten. Neilerverein Mannheim Sonntag, 23. Fehruar, 11-12 Uhr, Schloßrelthahn Wulamledag loader Museen Samstag, 22. Februar. 20.11 Uhr Jud wieder wird gelacht · geschunkelt und getanzt! Fastnaekt-Sonntag, 23. Febr., 16 Uhr Einspaltige Kleinanzeigen bis zu einer Höhe von i0O mm le mm Pig. Stellengesuche ſe mm4ig. Kleine Anzeigen Aunahmesechluß für gde Mittag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Offene Stellen d- Nec jüngerer, von Auskunftei, eventl. Dauerverdienſt, für Mannheim u. Ludwigshafen geſ u t. Fach⸗ kenntniſſe u. Fahrradbeſtitz Bebing. Angebote unter T 4A 154 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 1460 Wenig gespielt. Berdun piano schwarz poliert. sehr gut erhalt. u. prechtuoll. Tou C. Hauk Musikhaus Hohlen Bade- Olen Kupf, f. Holz Brik., w. Badew. zu verk. Kemkes, Qu 7, 15. part. 43455 Neues echt Elch. Kcllafzimmerle Schrank 180 brt. Ftislerkommode, L I, 2 Schloß S747 Hu- err Existenz Sate ref Fit er acer ene, „ Hehrtam.-Hauss Almenkof f f f 0 0 Aud j f e und lacht n e 2505 Bauplatz Amelndeabend der eb. Huchengemelnde uit, Sl me, mu! ur fan, lr Beste e Schriftsteller tee Laterne n aufen xs. Gustay Adolf Gedat-Boflin (orfaszer des Buches„EI Christ erlebt dle Prokſeme der Welt“) spricht am Donnerstag, 27. Fabruar, Fastnacht- Dienstag, 25. Februar 20.11 Uhr 1 Fröklicker Kehraus! H 12 ͤ an die Geſchäftsſtelle d. 20 Uhr, Iim Nibelengensaal des Rosengartens über „Kampf um christus Original- gans neuer sowie gepflegter alegant 2 Kapellen- An allen Abenden Taz- Erforbl. 15 000.— ee„ Secktbude 5 Blattes h Immobilien bürsz 1 Karl Sack Zum Eintrite: Verzehrkarte RM. 2. 9 84 5 Waldhparkl Fernſpr. 281 10. Große Auswahl ohn Und S0 Telälbauz mittelgroße Woh⸗ nungen. günſtig Zu verkaufen. uus Wolff Angebote unter 70 Laden Au vexff. Ser gutt 66 8 Masken gaben s. ante flendftel in. Kontinenten Gemdlde„erl. u. verk. billig innen 0 5 5 Lum Baum. D.9 30 Pille Anzahl. 0 J a Eintritts kart. zu 50 u. 30 Pig. sind zu haben bei: a Ausstellg. O F. 12 110 verkaufen. 5 Evang. 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S7 8 ccterüber 5 efertt 55 ien Wachenheimer Künigswingert, nalur Ltr..25 Ari. 10 4 Anfr an 1480„Berſenkb..— nebſt Beilagen liegt vom Tage der Forster Linsenstück, natur... tr..40 A. Hinkelmann. äpmmaschinen Ausgabe der dieſe Bekanntmachung enthaltenden Nummer dieſer Zei⸗ Deidesheimer Martenweg, natur Ltr..0 tung während zwei Wochen im Nathaus in Hockenheim zur Ein⸗ ſicht der Beteiligten auf. Zellertaler Rotweln Edenkobener Weiswein Ltr. O. 35 „Ltr..30 Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage ſind inner⸗ halb der obenbezeichneten Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei dem Be⸗ zirksamt oder dim Bürgermeiſter in Hockenheim geltend zu machen. Mannheim, den 14. Febr. 1936. Bezirksamt— Abt. IV/ 61. Max Pfeiffer Telephon 441 28 Schwetzinger Str. 42 8 3 10 R 3, 7. Seckenheimer Str. 110, Eichen- dorftstr. 19, Eisenstr. 8. Stengelhotstr. 4 mietwelse Selbstflahrordlenst Bade Dich gesund in der Lichthell- u. 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