S(( i e 1 jen, luf⸗ ben Ent⸗ gen⸗ ens cher darf ſer⸗ Ber⸗ zen⸗ reu⸗ eils tell * 0 * 2 8 8 ugs weiſe: Täglich Zmal außer Sonntag. Frei Haus monatlich 208 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn. in unſerxen Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 0 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen; Walb⸗ Hoſſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44 Meerſeld gr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppaner Str. 8 Se Lulſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Berlag, Schriftleitung n. Hauptgeſchäftsſtelles N 1, 8. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24981 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit NMaunheim Meunig, d mm Familten⸗ und ie. Allgemein gültig Zwangs vergleichen oder . gewährt. Keine Gewähr für 25 aben, an beſonderen Plätzen und ile Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 24. Februar 1936 147. Jahrgang Vr. 9 Englands begeiſtertes Urteil über die Berliner Automobilausſtellung — Berlin, 22. Februar. Auf Einladung des Leiters der Fachgruppe Kraft⸗ wagen, Direktor Werlin, und des Reichs verbandes ber Deutſchen Automobilinduſtrie weilten 20 fü h⸗ rende Jourmnaliſten von engliſchen Tageszeitungen und Automobil⸗FJachſchriften zur Eröffnung und Beſichtigung der Internatio⸗ nalen Auto mobil⸗ und Motorradaus⸗ ſtellung 1936 in Berlin. Ein großer Teil von ihnen war Zeuge der Eröffnung der Ausſtellung durch den Führer. Die engliſchen Gäſte hatten auch Gelegenheit, auf Einladung des Generalinſpektors für das deutſche Straßenweſen, Dr. Tooͤt, die Bau⸗ ſtrecke der Reichs autobahn Berlin— Stettin zu heſichtigen. Sie waren ferner zu dem großen Empfang geladen, der in Anweſenheit des Führers beim Reichsminiſter für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda Dr. Goebbels ſtattfand, und nahmen auch an zahlreichen anderen Veranſtaltungen teil. Ueber hre Eindrücke haben die engliſchen Journaliſten ſich in ihren Blättern und in Briefen und Unterredun⸗ gen begeiſtert und in Worten höchſter Anerkennung ausgeſprochen. N Ein führender engliſcher Wirtſchaftsjournaliſt ber„General⸗Manager of the Financial News Li⸗ mited“, Mr. Graham Martin⸗Turnexr, äußerte ſich vor ſeiner Rückkehr nach London zu einem Ver⸗ treter des Deutſchen Nachrichtenbüros über ſeinen Berliner Aufenthalt. Er erklärte, daß er auf das Stärkſte beeindruckt ſei von dem, was er auf der Ausſtellung geſehen habe. Die Ausſtellung ſei ein ſichtbarer Beweis für den gewaltigen Aufſtieg, den das deutſche Kraft⸗ fahrweſen in den letzten drei Jahren erlebt 5 Habe. Er bewundere die in der deutſchen Automobilindu⸗ ſtrie entwickelte Energie und den alles beherrſchen⸗ den Willen, in dieſem wichtigen Induſtriezweig vor⸗ anzukommen, was ſowohl in den Erfolgen der deut⸗ ſchen Rennwagen, wie überhaupt in der Ankurbe⸗ lung der Produktion und im Reichsautobahn⸗Pro⸗ gramm eine wundervolle Idee!“) zum Ausdruck komme. Als vorbildlich bezeichnete der Direktor der führenden engliſchen Wirtſchaftszeitungen„Finan⸗ cial News“ und„Economiſt“ weiter die deutſchen Beſtrebungen, einen in Preis und Größe für weite Teile der Bevölkerung er⸗ ſchwingbaren Wagen herzuſtellen. Einen beſonderen Wert mißt er dem neuen Die⸗ ſel⸗Motor⸗Wagen der Daimler⸗Benz⸗A.⸗G. bei, den er für die ſeit langem wichtigſte Erfindung auf dem Gebiet des Kraſtfahrweſens hält. Er hat ſelbſt eine Probefahrt in dieſem Wagen unternommen und iſt des Lobes voll über ſeinen vorbildlichen Gang. Mr. Martin⸗Turner hatte außer⸗ dem noch Gelegenheit der Revue„100 000 PS.“ bei⸗ zuwohnen, über die er ſich ebenfalls ganz begeiſtert äußerte und in der ihm vor allem die halsbreche⸗ riſchen Motorradkunſtſtücke der NSaͤK⸗Männer im⸗ poniert haben. Auch dem Reichsſportfeld ſtattete er einen Beſuch ab und er erklärte dazu, er habe in der ganzen Welt nirgends eine muſtergültigere und impoſantere Sportanlage geſehen als das deutſche ympiſche Stadion. „Der bleibende Geſamteindruck meines Ber⸗ liner Aufenthalts“, ſo erklärte Mr. Martin⸗ Turner abſchließend,„iſt der ungeheure nationale Wille, der hinter all dieſen Maß⸗ nahmen und Planungen ſteht und der das ganze deutſche Volk beherrſcht.“ Der Vertreter der„Allied Newspapers Lt.“, Mr. Empſon, ſchreibt nach ſeiner Rückkehr nach London in einem Brief an Werlin:„Natürlich wird die Ein⸗ ladung zum Empfang bei Herrn Dr. Goebbels und die wunderbare Gelegenheit, die dieſer Empfang uns gab, in der Gegenwart Ihres großen Führers zu weilen, unvergeßlich in unſerer Erinnerung bleiben. Jedoch konnten wir während der ganzen Zeit durch nichts mehr beeindruckt werden als durch den lebhaften Fortſchritt, die Diſziplin, das wunderbare Wohlwollen und die Zufrie⸗ denheit, vie im Volke des neuen Deutſchland herrſcht.“ * Der Berichterſtatter des„Sunday⸗Ex⸗ Preiß“ intereſſierte ſich vor allem für den erſten Dieſel⸗Motor⸗Wagen, der auf der Aus⸗ kellung gezeigt wird und ſchreibt darüber in ſeinem 3 Blatt:„Ich bin heute mit dem erſten Schweröl⸗ kraftwagen durch die Straßen Berlins gefahren, der als Standard⸗Modell der Oeffentlichkeit übergeben worden iſt. Dieſer Wagen war das bemerkens⸗ werteſte Ausſtellungsobfekt der Ber⸗ liter Automobilausſtellung.“ * Der Preß“,„Daily Dispatch“ ſchreibt über ſeine Eindrücke: „Deutſchland hat durch die Entwicklung dreier Dinge von ausſchlaggebender Bedeutung einen Vorſprung für ſeine Automobilinduſtrie und die Intereſſen des Landes überhaupt erreicht. Es hat das erſte Modell eines Dieſel⸗Perſonen⸗ Kraftwagens herausgebracht, es hat einen her⸗ vorragenden ſynthetiſchen Gummi, bisher der Traum aller Wiſſenſchaft, vervollkommnet, und es hat einen ausgedehnten Erfolg auf dem Gebiet der heimiſchen Treibſtoffverſorgung erzielt. Vertreter der Zeitungen„Aberdeen und„Daily Sketch“ „Gewaltiger Aufftieg des deut Dieſe drei Tatſachen, die die deutſche Aukomobil⸗ ſchau beſtimmen, ſind von einer derartigen wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Bedeu⸗ tung, daß die Ausſtellung, die erheblich kleiner als die engliſche Olympiaſchau iſt, doch die engliſche Ausſtellung in nationalem Sinne übertrifft. Ferner wird geſchrieben:„Die bis⸗ her beſtehenden faſt unüberwindlichen Schwierig⸗ keiten der Herſtellung einer Dieſelmaſchine, die klein genug für einen Perſonenkraftwagen iſt, hat das Kommen des Dieſel⸗Perſonenkraftwagens bisher ſehr erſchwert. Großbritannien, Amerika, Italien und Frankreich haben ebenſo wie Deutſchland alles verſucht, die Löſung dieſes Problems zu finden. Deutſchland ſcheint ſie nunmehr tatſächlich gefunden zu haben, und, da ſo bekannte Firmen wie Mercedes und Hanomag hinter dem neuen Dieſel⸗ Perſonenkraftwagen ſtehen, wird dieſe Art ein be⸗ ſonders ſchwerwiegender Konkurrent gegenüber dem Benzinkraftwagen wer⸗ den. Der Mercedes⸗Benz 2,6 Liter, der ein beſon⸗ derer Anziehungspunkt der Ausſtellung iſt, ſcheint ſich in ſeinem Gebrauch, im Ausſehen und in der Handhabung von einem gewöhnlichen Wagen nicht zu unterſcheiden. Er kann 35 Meilen pro Schweröl⸗ galon zurücklegen.“ en Kraftfahrweſens“ Ein holländiſches Arteil — Amſterdam, 22. Februar Das„Allgemeen Handelsblad“ bringt einen ein⸗ gehenden Bericht über die Berliner Automobil⸗ und Molorradausſtellung. Das Blatt äußert ſich anerken⸗ nend über die neueſten Errungenſchaften der deut⸗ ſchen Kraftfahrinduſtrie und ſchreibt, die Erzeug⸗ niſſe der deutſchen Autoinduſtrie mar⸗ ſchierten in techniſcher Beziehung viel⸗ fach an der Spitze. Bei den ausgeſtellten deut⸗ ſchen Perſonenwagen handele es ſich um gereifte Konſtruktionen, bei denen der Käufer etwas für ſein Geld erhalte. Auch ein Beſuch der Halle für Laſtkraftwagen zeige, welche Meiſter die Deutſchen auf dem Gebiete der Laſtkraftwagen⸗ und Omnibuschaſſis in mittel⸗ ſchweren und ſchweren Ausführungen ſeien. Auf dieſem Gebiete ſeien ſie techniſch unbedingt führend. Eingehend berichtet das Blatt ferner über die durch die J. G. Farben⸗Induſtrie gebrachten Erzeugniſſe und ſnthetiſchen Gum mi und meint, der un⸗ parteiiſche Beſucher dieſes Ausſtellungsſtandes er⸗ halten den Eindruck, daß die Deutſchen tatſächlich in der Lage ſeien, auf chemiſchem Wege Gummi herzu⸗ ſtellen, der dem Naturprodukt gleichwertig, in man⸗ cher Beziehung ſogar überlegen ſei. Maus vorſteht die Schweiz unter Gerechtigkeit? Dürfen nur die Feinde Deutſchlands reden und müſſen die Freunde Deutſchlands ſchweigen?— Eine Abrechnung — Berlin, 22. Februar. Unter der Ueberſchrift„Gerechtigkeit“ nimmt die „Deutſche diplomatiſch⸗politiſche Korreſpondenz“ zu dem Beſchluß des ſchweizeriſchen Bundesrates über das Verbot der Landesleitung und Kreisleitungen der NSDAP wie folgt Stellung: Der Beſchluß des ſchweizeriſchen Bundesrates, Landesleitung und Kreisleitungen der NSDAP in der Schweiz nicht mehr zuzulaſſen, hat in der ganzen deutſchen Oeffentlichkeit ſtärkſtes Befremden hervorrufen müſſen. Wird doch durch das Vorgehen des Bundesrates die wichtigſte Vereinigung der Reichsdeutſchen in der Schweiz ihrer leitenden Or⸗ gane beraubt und damit geradezu in ihrem Beſtand in Frage geſtellt. Dieſer weitgehende Eingriff in die legale Organiſationsfreiheit wiegt um ſo ſchwerer, als er eine ungerechtfertigte und verletzende Sonder⸗ behandlung gerade derjenigen Reichsdeutſchen be⸗ deutet, die ſich zu ihrem Volk und zu ſeiner Führung bekennen und dieſem Bekenntnis in durchaus legaler Weiſe Ausdruck geben wollen. Gleichzeitig ſpiegelt ſich in dem Vorgehen des Bundesrates und in den Kommentaren der Schwei⸗ zer Preſſe eine ſolche Verkennung des Charakters der betroffenen Organiſationen, daß eine Klä⸗ rung und Richtigſtellung am Platze iſt, ſte iſt um ſo notwendiger, als offenbar durch das Vorgehen des Bundesrates nach außen der Ein⸗ druck erweckt werden ſoll, als ob die in den national⸗ ſozialiſtiſchen Gruppen zuſammengeſchloſſenen Reichsdeutſchen in der Schweiz eine illegale und das Gaſtrecht verletzende Tätigkeit ausüben. mit den letzten Vundesra Wie alle im Ausland lebenden Angehörigen eines Volkes, ſo nehmen auch die Reichsdeutſchen in der Schweiz an dem Geſchehen in der nahen Heimat natürlichen Anteil. Die Ueberwindung der alten inneren Gegenſätze und die Ausrichtung zu einer ge⸗ ſchloſſenen Einheit,— dieſes Beiſpiel des deutſchen Volkes im Reich— hatte auch bei ihnen den Willen zur Sammlung und Einigung im Zeichen der neuen Ideale geweckt und belebt. Dieſe Sammlung und Zuſammenfaſſung zu gewährleiſten, iſt aber alleiniger Zweck der Gruppen der NSDAP. in der Schweiz. Daß ſie dabei in keiner Weiſe die durch das Gaſt⸗ recht gezogenen Grenzen verletzt haben, iſt von zu⸗ ſtändiger Schweizer Seite ſelbſt anerkannt worden. Ein Dorn im Auge ſind ſie leoͤiglich den Gegnern des deutſchen Regimes. Daß dieſe Gegner des Rei⸗ ches ſich auch in der Schweiz beſonderer Betätigungs⸗ freiheit erfreuen dürfen, daß man Staatsfeinde, Emigranten und Tendenzen ſogar in der eigenen Preſſe— als handele es ſich geradezu um eigene Angelegenheiten— bereitwillig zu Wort kommen läßt, war nur ein Grund mehr für den engen Zu⸗ ſammenſchluß derjenigen, die ihrem Land und Volk draußen unbeirrt die Treue halten und mit ihm in Verbindung bleiben wollen. Der kaltblütige Mord, dem Landesgruppenleiter Guſtloff zum Opfer fiel, war ein Symptom dafür, daß von Haß verblendete Gegner des neuen Reiches, mögen ſie noch ſo wenig mit Deutſchland zu tun haben, auch vor dem Aeußerſten nicht zurückſchrecken. Deulſchlands Friedens wille unbestreitbar Verſtänonisvolle Worte eines Franzoſen über das nationalſozialiſtiſche Deulſchland — Paris, N. Februar. „Deutſchland wünſcht den Krieg ſo wenig wie ir⸗ gend ein anderes Land“, das iſt die Schlußfolge⸗ rung, die Marquis de Polig nac, franzöſiſches Mitglied des Internationalen Olympiaausſchuſſes, aus ſeinen Beobachtungen anläßlich ſeines letzten Aufenthaltes in Deutſchland bei den Olympiſchen Winterſpielen zieht. Der Marquis erklärt im„Journal“, er habe den Eindruck, daß die deutſche Regierung durch ihre Politik„Freude durch Sport“ ohne Hinterge⸗ danken kein anderes Ziel verfolge, als zu einer ſtarken, geſunden und freudeerfüllten Nation zu gelangen. Das deutſche Volk ſei ſich bewußt, daß ein moderner Krieg dem Sieger nicht mehr Gewinn bringen werde, als dem Beſiegten. Oberſter Wunſch des deutſchen Volkes ſei, ſich gegen die Verhee⸗ rungen der zerſetzenden Politik der Sowjets zu ſchützen. Im übrigen wünſche das deutſche Volk ernſthaft eine Annäherung an Frankreich. Diejenigen, die den ſpontanen Be⸗ geiſterungsausbruch der 100 000 Zuſchauer erlebt hät⸗ ten, als die franzöſiſche Abordnung und die franzö⸗ ſiſche Fahne begrüßt wurden, ſeien davon tief er⸗ griffen geweſen. Zu den Olympiſchen Winterſpielen ſelbſt bemerkt Marquis de Polignac, daß alle Deut⸗ ſchen mit ganzer Kraft zuſammen gearbeitet und wahre Wunder vollbracht hätten, um aus dem Feſt der Muskeln einen Sieg des ſportlichen Geiſtes zu machen, einen Sieg deutſcher Organiſa⸗ tion und einer guten Aufnahme der Gäſte. Niemals ſei der olympiſche Geiſt, der durch gegen⸗ ſeitiges Verſtändnis und durch gegen⸗ ſeitige Achtung die Völker einander näher bringe, mit ſolcher Leidenſchaft zum Aus⸗ druck gebracht worden. In einem Zeitraum von vier Jahren hätten die Deutſchen mehr für die ſtraffe Organiſierung des Sports in der Jugend und für die Verallgemeinerung der olympiſchen Idee in der Welt geleiſtet, als irgend ein anderes Volk. Wie immer auch die Anſicht über das nationalſozialiſtiſche Regime ſein möge, man könne ſich nur vor einer derartigen Anſtrengung verneigen, die von einem ſolchen Erfolg gekrönt ſei. Mau möchte in der Schweiz dieſen Kanſalzuſammen⸗ hang nicht wahrhaben. Es ſteht aber feſt, daß der Mörder ſein Opfer gar nicht kannte, alſo nur durch die Hetze einer beſtimmten Preſſe überhaupt erſt auf den Landesgruppenleiter aufmerkſam werden konnte. Um ſo befremdender iſt es, daß der Bundesrat vor den Kampfparvlen gerade dieſer Preſſe zu⸗ rückgewichen iſt und ſich ohne weiteres auf die Plattform der durch den Mord geſchaffenen Tat⸗ ſachen geſtellt hat. Ganz abgeſehen davon, daß die Schuld⸗ und Sühne⸗ frage als ſolche bisher ganz in den Hintergrund zu treten ſcheint, iſt es nicht weniger befremdlich, daß gerade die Seite durch Maßnahmen betroffen werden ſoll, an der das Verbrechen begangen wurde, Dies mag aus innenpolitiſchen Gründen vielleicht bequem ſein. Es bleibt aber die Tatſache beſtehen. daß offenbar nichts vorgeſehen iſt, um jene Kreiſe zu treffen, die innerhalb der Schweiz ſich in außer⸗ ſchweizeriſche Verhältniſſe— ohne Rückſicht auf zwangsläufig entſtehende zwiſchenſtaatliche Verſtim⸗ mungen— hineinmiſchen und, nur weil dies ihrem für reichsdeutſche Verhältniſſe unmaßgeblichen Ge⸗ ſchmack nicht paßt, mit tödlichem Haß diejenigen verfolgen, die unter ſtrenger Ausſchaltung ſchwei⸗ zeriſcher Belange ſich ausſchließlich um die Inter⸗ eſſen ihrer Landsleute kümmern. Schutz hiergegen hat die ſchweizeriſche Regierung nicht gewährt. Es ſcheint danach erlaubt, von der Schweiz aus Regierung und Geſinnung eines fremden Landes au beſchimpfen, nicht aber, dort für ſie einzustehen. Es wäre nur zu wünſchen, daß man ſich auf ſchweizeriſcher Seite baldmöglichſt wieder auf Ge⸗ rechtigkeit beſinnt und daß vor allem das Unrecht, das hier geſchieht, wieder gutgemacht werde. Waſhington beharrt auf 335 000 10 — London, 22. Februar. Reuter berichtet über die Frage der Großkampf⸗ ſchiffe auf der Flottenkonferenz: Bekanntlich hatte der franzöſiſche Botſchafter vor einer Woche das Staatsdepartement in Waſhington aufgeſucht, um dieſe Frage zu erörtern. Die Ange⸗ legenheit iſt an Norman Davis, den amerikaniſchen Botſchafter in London, zurückgeleitet worden. Dieſer Hat den franzöſiſchen Botſchafter in London vor zwei Tagen aufgeſucht, um ihm die Entſcheidung der Ver⸗ einigten Staaten zu übermitteln. Die Regierung in Washington hält an ihrer Forderung feſt, daß die obere Grenze von 35000 Tonnen für Großkampfſchiffe beſtehen bleiben müſſe. Wie verlautet, iſt ſeit dieſer Erörterung keinerlei Beſprechung mehr zwiſchen den beiden Ab⸗ ordnungen erfolgt. Der franzöſiſche Schritt in Wa⸗ ſhington iſt alſo zu einem völligen Mißerſolg ver⸗ urteilt geweſen. 2. Seite/ Nummer 91 Nene Mannheimer Zeitung Norgen⸗Ausgabe Montag, 24. Februar 1988 Oeffentliche Ehevermiitlung Ausſchaltung der privaten Vermittlungsbüros — Berlin, 21. Februar. In einem Staate, der ſich die Förderung hoch⸗ wertigen und die Verminderung minderwertigen Nachwuchſes zum Ziele geſetzt hat, haben private und eigennützige Einrichtungen, die Ehen vermitteln, ohne dieſes Ziel zu kennen, keine Daſeinsberech⸗ tigung mehr. Dieſen Gedanken betonte Dr. Pfoten⸗ hauer im„Oeffentlichen Geſundheitsdienſt“, der Zeit⸗ ſchrift des Reichsausſchuſſes für Volksgeſundheits⸗ dienſt. Raſſenhygtene und Geſchäft ſeien nicht zu verein⸗ baren, und es ſei daher untragbar, daß heute noch ein Heer von Ehevermittlern„gute Partien“ zuſam⸗ menſtellen, ſo wie man vielleicht alte Wagen an⸗ preiſe. Wo eine Ehevermittlung erforderlich ſei, ſollte ſie ausſchließlich von ſtaatlich anerkannten und überwachten Stellen durchgeführt werden, und ihr Hauptziel müſſe ſein, dem großen Heer der un⸗ freiwillig Unverheirateten Eheanbahnungsmöglich⸗ keiten zu geben. Der Referent erklärte zuſammen⸗ faſſend: Mit dem Gedanken, als ſei jede Ehe an ſich „von Gott“ zuſammengefügt, müſſe ein für allemal gebrochen werden. Staatliche Ehemaßnahmen im poſitiven und nega⸗ tiven Sinne ſeien keine Eingriffe in die Geſetze der Natur, ſondern lediglich eine in letzter Stunde ange⸗ wandte Korrektur menſchlicher Inſtinkt⸗ und Ver⸗ antwortungsloſigkeit. Verurteilte bulgariſche Verſchwörer Weltſcheff und Stanutſcheff zum Tode verurteilt In dem ſeit über zwei Monaten hinter ver⸗ ſchloſſenen Türen verhandelten aufſehenerregenden Prozeß gegen die 27 Militärverſchwörer fällte der Gerichtshof am Samstagfrüh nach dreitägiger Be⸗ ratung das Urteil. Das Haupt der Verſchwörer, Oberſt a. D. Weltſcheff ſowie Major Stantſcheff, der frü⸗ here Adjutant des Sofibter Garniſonkom⸗ mandanuten, wurden wegen Organiſierung des Aufſtandes in der Armee und wegen des Verſuches, die Regierung Toſcheff gewaltſam zu ſtürzen, zum Tode durch den Strang verurteilt. Zwel Offiziere wurden zu je 10 Jahren And acht weitere Angeklagte zu je 8 Jaßren Zuchthaus ver⸗ urteilt. Ein früherer Offizier, Flugkapitän Vazaroff, der nach der Anblageſchrift beſchuldigt war, Kurier⸗ dienſte zwiſchen Weltſcheff und Belgrad und der Ver⸗ ſchwörergruppe in Sofia geleiſtet zu haben, wurde zu einem Jahr Kerker verurteilt. 14 weitere Angeklagte, darunter ber frühere Fi⸗ nanzminiſter Peter Todoroff, General Saimoff und der frühere Landespolizeidirektor Natſcheff, wurden freigeſprochen. Hoffman gibt nicht nach Letzte Aktion zur Rettung Hauptmanns — Treuton, 22. Februar.(U..) Die Erklärung des Strafverteidigers Leibowitz, nichts mehr mit dem Hauptmann⸗Fall zu tun haben zit wollen, hat Gouverneur Hoffman zu der An⸗ ordnung an die Kriminalbehörden veranlaßt, ihre Unterſuchungen mit größtmöglichſter Eile durchzu⸗ führen. Es müſſe endlich eindeutig feſtgeſtellt wer⸗ den, ob Hauptmann ſchuldig oder un⸗ ſchuldig ſei. Wie verlautet, will Gouverneur Hoffman dem immer noch zur Erholung in Sübd⸗ 1 95 befindlichen Dr. Condon 4 Fragen vorlegen aſſen: 1. Wer war der Mann mit italteniſchem Akzent, der während der Telefonunterhaltung zwiſchen Hauptmann und Codon verſchiedene Zwiſchenbe⸗ merkungen machte? 2. Mit wem traf Condon im Wohltätigkeitsbazar von Bronx eine Verabredung, die er angeblich ſpäter nicht einhielt? 3. Warum gab Condon keine genaueren Erklä⸗ rungen über ſeine Bemerkung, daß irgend jemand ihm 250 000 Dollar angeboten habe, wenn er ſich be⸗ reiterkläre, ſeine Zeugenausſagen im Hauptmann⸗ Prozeß zu ändern. 4. Warum verſteift ſich Tondon auf die Behaup⸗ tung, daß nicht mehr als eine Perſon an dem Ver⸗ brechen beteiligt geweſen ſei? Die Rechtsanwälte Hauptmanns haben an Con⸗ don die dringende Aufforderung ergehen laſſen, er möge unverzüglich ſeine Reiſe abbrechen und zurück⸗ kehren, um Hauptmann in letzter Stunde vor dem elektriſchen Stuhl zu retten. Ein Preiskommiſſar in Polen — Warſchau, 22. Februar. Der polniſche Handelsminiſter hat den Leiter des Inſtituts für Konjunkturforſchung, Profeſſor Lipinſki, zum Preiskommiſſar ernannt. Der neue Preiskommiſſar wird die Aufgobe haben, darüber zu wachen, daß die von der Regierung her⸗ beigeführte Senkung der Preiſe für Indͤuſtrie⸗Er⸗ zeugniſſe dem Verbraucher tatſächlich zugutekommt und nicht durch den Zwiſchenhandel unwirkſam ge⸗ macht wird. Eine Konkurrenz für den Suezkanal? — Suez, A. Februar. Mehrfach iſt in hieſigen Fachkreiſen von einem Plan die Rede geweſen, östlich der Sinai⸗Halbinſel einen neuen Durchſtich vom Roten Meer zum Mit⸗ telmeer zu ſchaffen und ſo die ſtrategiſche Monopol⸗ ſtellung des Suez⸗Kanals im engliſchen Verteidi⸗ gungsintereſſe zu beſeitigen. Tatſache iſt jedenfalls, daß augenblicklich engliſche Geologen und Vermeſ⸗ ſungsingenieure unter Hinzuziehung ven Fachleu⸗ ten von der hebräiſchen Univerſität Jeruſalem die geologiſchen Vorbedingungen für dieſen Kanalbau studieren, der von Akaba am Roten Meer nach Gaza in Paläſtina führen werde. Gleichzeitig finden im Orangen⸗Gebiet an der Nordseite des projektierten Kanalbettes wiederum Oel⸗Sondierungen ſtatt, die bei einer Verwirk⸗ lichung des Gaza⸗Akaba⸗Kanals vielleicht von ſtru⸗ — Paris, 23. Februar.(U..) Die Frage, auf welche Seite ſich die Waagſchale der franzöſiſchen Sympathien im Konflikt zwiſchen England und Italien endgültig neigen wird, iſt durch die Veröffentlichung des vielbeſprochenen eng⸗ liſchen Geheimdokuments im„Giornale'Italia“ von neuem recht aktuell geworden. In zwei Mo⸗ naten ſtehen die Wahlen bevor und es iſt kein Zweifel, daß die außenpolitiſche Seite der Regie⸗ rungspoltitik, wenn auch nur hinter den Kuliſſen, eine wichtige Rolle bei den Wählern ſpielen wird. Vor den Wahlen dürfte kaum etwas entſchieden werden, denn die Regierung Sarraut vermeidet es ängſtlich, in dieſer heiklen Frage, die dem vorher⸗ gehenden Kabinett zum Verhängnis wurde, eine un⸗ nötig exponierte Stellung einzunehmen, womit man nur der Oppoſition eine bequeme Wahlparole lie⸗ fern würde. Davon aßgeſehen, ſteht jedoch ſeſt, daß die jetzige Regierung und vor allem die hinter ihr ſtehenden Parteien gegenüber Muſſolini radikalere An⸗ ſichten vertreten, als ſelbſt die völkerbundsfreund⸗ liche engliſche Regierung. Das würde bedeuten, daß heute nicht mehr die eng⸗ liſche, ſondern die franzöſiſche Regierung die F it h⸗ rerrolle in dem Sanktionsfeld zug gegen Italien ſpielt. Sollte England heute auf den Gedanken kommen, die Initiative zu einem neuen Vermittlungsverſuch nach dem Muſter des Hoare⸗ Laval⸗Plans zu ergreifen, ſo würde es diesmal Frankreich ſein, an dem der Verſuch ſcheitern würde. Anderer Meinung iſt allerdings nach wie vor Laval, und wie viele Frauzoſen ſeine Meinung tei⸗ len, wird ſich in zwei Monaten auf Grund des Wahlergebniſſes annähernd feſtſtellen laſſen. Laval hat ſein neues Hauptquartier in einem Büro in den Champs Elyſces aufgeſchlagen und empfängt täg⸗ lich unzählige Briefe und Beſuche. Laval ſteht, wie verlautet, nach wie vor auf dem Standpunkt, daß der Feldzug Muſſolinis zwar ein ſchwerer Fehler ſei, daß es aber die Pflicht Englands und Frank⸗ reichs ſeli, einen Weg zu finden, auf dem ſich der einmal begangene Fehler mit möglichſt geringer Preſtigeeinbuße Italiens bereinigen laſſe⸗ Zuſammentritt des 18er-Ausſchuſſes am 2. März i— Genf, N. Februar. Der Präſtdent der Sanktionskonferenz, Vascon⸗ cellos, hat den 18er⸗Ausſchuß auf den 2. März ein⸗ berufen. Auf der Tagesorönung ſteht der Bericht der Sachverſtändigen über die Durchführung der be⸗ ſtehenden Sanktionen und als zweiter Punkt die Beſchlußfaſſung über die Ausdehnung der Ausfuhrverbote auf Petroleum, Eiſen, Stahl und Kohle. 1 Vor der Veſetzung des Amba Alagis — Asmara, 28. Februar.(U..) Wle in italieniſchen Militärkreiſen hier zuver⸗ läſſig verlautet, haben Einheiten zweier Armee⸗ diviſtonen im Zuſammenwirken mit Einheiten der Schwarzhemdendiviſton„28. Januar“ geſtern nach Einbruch ber Dunkelheit den Bergſattel, der unmit⸗ (Oſtaſtenbienſt des DRB.) — Tokio, 22. Februar. Die bisher vorliegenden Wahlergebniſſe laſſen den Schluß zu, daß die japaniſche Regierung mit einer ſicheren Mehrheit im Reichstag rechnen kann. Die Oppoſitionspartei der Seiyukat hat ungefähr 7 ihrer bisherigen Parlamentsſitze verloren und damit ihre ſeit der Parteigründung im Jahre 1900 führende Stellung eingebüßt. Die Größe ihrer Niederlage ergibt ſich daraus, daß ſelbſt der Prä⸗ ſident und führende Mitglieder der Partei nicht wie⸗ dergewählt wurden. Ein Zeichen der geänderten Verhältniſſe iſt die fſtarke Zunahme der Arbeiterpartei, die die Zahl ihrer Parlamentsſitze von 5 auf 20 erhöhen konnte. Politiſche Kreiſe und die Preſſe ſehen in dieſer Entwicklung einen Beweis für den Niedergang der alten Parteigrundſätze und die Ablehnung der Me⸗ thoden der Radikaliſten, die mehrfach kritiſche Lagen heraufbeſchworen hätten. Man bringt zum Ausdruck, daß ſich das japaniſche Volk durch die Wahlen zu der Parole des Staates für nationale Einheit be⸗ kenne. Das Vertrauen gelte beſonders dem Finanz⸗ miniſter Takahashi, der die Ordnung im Staatshaus⸗ halt gegen die übertriebenen Rü ſt ung s⸗ forderungen verteidige. Die Zeitung Tokio Aſaki Schimbun beſchäftigt ſich mit dem Erfolg der Minſeito und der Arbeiter⸗ partei, die unbedingt national eingeſtellt ſeien. Das Blatt ſchreibt, daß dieſer Erfolg in der Bekämpfung der Wahlmißbräuche durch Stimme kauf zum Aus⸗ druck gekommen ſei. Die Wahl vieler neuer Männer in den Reichstag beweiſe die Abkehr des Volkes von den überlebten Politikern. Nach den bisher vorliegenden Wahlergebniſſen dürfte die Verteilung der Reichstagsſitze ungefähr folgendermaßen ausſehen: Von insgeſamt 466 Man⸗ daten dürften auf die die Regierung ſtützenden Par⸗ teien 245 fallen, und zwar auf die Minſeito 210, auf die Schowakai 20, auf die Partei der Kokumin⸗ domei 15. Dagegen wird die Zahl der Seiyukai⸗ Abgeordneten 170 betragen. Ferner entfallen auf die Arbeiterpartei etwa 20, auf Parteiloſe 7 und tegiſchem Intereſſe ſein mögen. unabhängige Gruppen 24 Mandate. Mie fleht Sarraut zum Abeſſinienkonflikt? Neuperteilung der Rollen Paris-London: Paris vertritt die ſchärfere Tonart Wendung gegen den Chauvinismus? Politiſches Ergebnis der japaniſchen Wahlen: Sieg der Politiker über die Militärs? telbar zum Amba Alagi hinaufführt, an zwei Stel⸗ len beſetzt. Im italieniſchen Hauptquartier der Nordarmee rechnet man mit Sicherheit damit, daß ſchon im Laufe des heutigen Tages die italieniſchen Kolonnen die Flagge Italiens auf dem Amba Alagi werden aufpflanzen können. Der geſtrige Vormarſch der Italiener durch das weite Gebiet der Ebenen von Afgol und Bufja iſt ohne feindlichen Widerſtand erfolgt. Die italieniſchen Streitkräfte ſollen gemäß den hier vorliegenden Berichten die feindliche Nach⸗ hut nur aus der Ferne geſichtet haben. Weiter wird berichtet, daß Ras Kaſſa, der mit ſeinen Truppen in Tembien ſteht, an das italie⸗ niſche Kommando einen Parlamentär abgeſandt habe, um die Bedingungen für ſeine Er⸗ gebung feſtzulegen. Ras Kaſſa ſoll als Preis für ſeine Uebergabe den Gouverneurspoſten der Pro⸗ vinz Tembien gefordert haben. Mulughetas Rückwärtsbewegungen beendet? — Abdis Abeba, 23. Februar. Ras Mulugheta hat mit ſeiner Armee die vorge⸗ ſehenen Verteidigungsſtellungen füdlich von Makalle und öſtlich von Antalo bezogen. Seine Rückwärts⸗ bewegungen ſcheinen endgültig beendet zu ſein Seine Truppen erhalten neuen Zuzug von Teilen der Da⸗ nakil⸗Armee. Die Bergſtellungen ſollen in größter Eile ausgebaut werden. Die Stärke der Armee Mu⸗ lughetas beträgt zur Zeit 80 000 Mann. Auch die Armee Ras Deſtas erhält Verſtärkungen. Am Samstag wurden von Addis Abeba 5000 Mann, die ganz modern ausgerüſtet ſind, nach der Provinz Bali in Marſch geſetzt. Sie führen auch Fluga bwehr⸗ und Tankabwehrgeſchütze mit. Vomben auf Karawane — Nom, 23. Febr.(U..) Nach Preſſemeldungen aus Italieniſch Somali⸗ Land wurde eine Kolonne von 700 Kamelen, die Mu⸗ nition an die abeſſiniſche Front transportierte, vom Maſchinengewehrfeuer italieniſcher Flugzeuge nie⸗ bergemacht. Die italieniſchen Flugzeuge ſichteten den Munitionstransport, als er gerade dabei war, einen Fluß in der Nähe von Dolo zu überſchreiten. Sie richteten aus ganz geringer Höhe ihr Feuer auf die Karawane und töteten die Mehrzahl der Transport- tiere. Landungsmansber bei Gibraltar — London, 22. Februar. Seit Freitag ſind in Gibraltar gemeinſame Ma⸗ növer der dort liegenden britiſchen Flotte und der Feſtungsbeſatzung im Gange. Die Meerenge wird von Kreuzern, Zerſtörern und Minenſuchbooten ab⸗ geſucht. Unter dem Schutze der Dunkelheit wurde geſtern abend ein Landungsmanbver verſucht, das jedoch von der Beſatzung vereitelt wurde. Zum erſtenmal in der Geſchichte der bei Gibraltar abgehaltenen Manbver nehmen diesmal auch brt⸗ tiſche Luftſtreitkräfte teil. Wie aus Gibraltar weiter berichtet wird, ſind dort weitere Einheiten der Heimatflotte zurückgekehrt, nachdem ſie ihre gemeinſamen Manöver mit der Luftflotte abgeſchloſſen hatten. Außerdem ſeien die Kreuzer„Neptune“ und„Orion“ eingetroffen. Moskau gibt nach — Moskan,. Februar. Amtlich wird mitgeteilt: Der Moskauer ja⸗ paniſche Botſchafter, Ohta, hat im Auftrage ſeiner Regierung dem ſtellvertretenden Außenkommiſſar, Stomoniakow mitgeteilt, daß Japan nicht in der Lage ſei, den ſowjetruſſiſchen Vorſchlag auf Bildung eines neutralen Schlichtungsaus⸗ ſchuſſes zur Unterſuchung der letzten Grenz⸗ zwiſchenfälle im Fernen Oſten anzunehmen. f ö Ds — e 18 74 100 See oe, d ee Peiting — Hehts * 17 2 7 5 . 2 N Har Han ou S N Ee N Eine Ueberſichtskarte zu dem blutigen mandſchuriſch⸗ mongoliſchen Zuſammenſtoß, der ſich am Ufer des Buirnor⸗Sees abſpielte. Da auf der einen Seite japaniſche Truppen und auf der anderen Seite ſowjetruſſiſche Bombenflugzeuge mitbeteiligt waren, war die Loge ernſt geworden. Stomoniakow habe ſein Bedauern über dieſen Beſchluß der japantſchen Regierung ausgedrückt, je⸗ doch erklärt, daß die Sowjetunion dem Wunſch Japans entgegenkommen und nicht weiter auf die Hinzuziehung neutraler Mit⸗ glieder zum Ausſchuß beſtehen wolle. Vorausſetzung ſei jedoch, daß der Ausſchuß ſich zu gleichen Teilen aus Mitgliedern Sowjetrußlands auf der einen und Japans ſowie Mandſchukuos auf der anderen Seite zuſammenſetze. Japaniſch-ſowjetruſſiſche Anterſuchungskommiſſion — Tokio, 22. Februar. Die Zeitung„Tokyo Nitſchi Nitſchi“ meldet aus Moskau, daß am Freitag zwiſchen dem ſtellvertrel tenden Außenkommiſſar Stomoniakow und dem fa⸗ paniſchen Botſchafter Ohta eine Vereinbarung über die Schaffung einer ſowjetruſſiſch⸗japaniſch⸗mandſchu⸗ riſchen Kommiſſion erzielt worden ſei. Dieſe Kom⸗ miſſion habe die Aufgabe, ohne Beteiligung dritter Länder den Grenzzwiſchenfall vom 30. Januar an der Oſtgrenze von Mandſchukuo zu unterſuchen. Das Blatt berichtet weiter, oͤaß Stomoniakom dem japaniſchen Botſchafter vorgeſchlagen habe, eine ebenſo zuſammengeſetzte Kommiſſion zur Prüfung der Zwiſchenfälle an der Grenze zwiſchen Man⸗ dſchukuo und der äuß. Mongolei einzuſetzen. Der japaniſche Botſchafter habe die Uebermittlung dieſes Vorſchlages an die Regierung von Man⸗ oͤſchukuo zugeſagt. Stabschef Lutze am Grab Horſt Weſſels — Berlin, 22. Februar. Milder Sonnenſchein liegt über dem Grabe Horſt Weſfels auf dem Nikovlai⸗Friedhof. Zwiſchen den Lebensbäumen, die die Grabſtätte umgeben, ſieht man links und rechts zahlreiche friſche Kranz⸗ und Blumenſpenden, z. T. erſt in den letzten Stunden von Schulklaſſen und Jungmädelſchaften nieder⸗ gelegt. Kinder kommen in Begleitung der Eltern, um Blumen zu bringen. Kurz nach 16 Uhr erſcheint mit einem Adfutanten Stabschef Du tz e, der am Sonntag an der Einwei⸗ hung des SA⸗Ehrenmals in Magedeburg teilnimmt und daher bei der Feierſtunde für Horſt Weſſel in Berlin nicht zugegen ſein kann. Ene Ehren wachs des Traditionsſturmes Horſt Weſſel hatte vor dem Grabe Aufſtellung genommen. Der Stabschef legte einen großen Kranz mit roter Schleife nieder, die die Aufſchrift:„Dem toten Kameraden— der Stabs⸗ chef“ trägt. Dann widmete der Stabschef dem Toten ein ſtilles Gedenken. Kurz vor 16 Uhr hatt Prinz Auguſt Wil helm die Grabſtätte aufgeſucht und einen Kranz aus dunkelroten Roſen mit weißer Schleife und der Widmung„Dem Andenken meines Freundes Horſt Weſſel in SA⸗Kameradſchaft— Auguſt Wilhelm; Prinz von Preußen“ gebracht. Wird Krofta iſchechoſtowakiſcher Außenminifter? ö — Prag, 22 Februan Das Hauptblatt der Tſchechiſchen Agrarpartei „Venkor“, der bekanntlich auch der gegenwärtige tſchechoſlowakiſche Miniſterpräſident und Außenmint⸗ ſter Dr. Hodza angehört, ſchreibt:„Miniſterpräſident Dr. Hodzza iſt entſchloſſen, nach ſeiner Rückkehr aus Belgrad das von ihm bisher vorläufig verwaltete Außenminiſterium endgültig zu beſetzen. Allen An⸗ zeichen nach kommt ein Beamter des Miniſteriums hierfür in Betracht. Andere Veränderungen im Ka⸗ binett ſind nicht vorgeſehen, insbeſondere wird keine Umbeſetzung des Nationalverteidigungsminiſteriums, des Innen⸗ und des Finanzminiſteriums erfolgen.“ In politiſchen Kreiſen wird dieſe Meldung des halbamtlichen Blattes dahin ausgelegt, daß der bis⸗ herige Stellvertreter des Außenminiſters, Geſandter Dr. Krofta, bald an die Spitze des Außenminiſte⸗ riums treten wird 5 Oberkommando des Heeres. Nach einer Anord⸗ nung des Oberbefehlshabers des Heeres führt dis Dienſtſtelle des Oberbefehlshabers des Heeres mit ſofortiger Wirkung die neue Bezeichnung:„Ober⸗ kommando des Heeres.“ Politik in Kürze Von dem Düſſeldorfer Sondergericht wurbe eln katholiſcher Pfarrer, der wegen der Be⸗ hauptung, die Verſchickung von katholiſchen Land⸗ helfern in nichtkatholiſche Gegenden, ſei eine plan; mäßig durchgeführte Maßnahme, zu einer Geld ſtrafe von 400 Mark verurteilt. * Von dem Arnsberger Sondergericht wurde elt katholiſcher Pfarrer aus Jellefeld im Sauerland wegen Angriffe auf den Reichsleiter Roſenfeld und auf die Partei— u. a, habe er das deutſche Volk als Hammelherde bezeichnet. die von Hunden überwacht werde— zu acht Mon a⸗ ten Gefängnis verurteilt. 1 Der Gutsbeſitzer Vollrath von Braun, ſchweig im Kreiſe Belgard wurde wegen paſſiven Widerſtands gegen den Staat und wegen offen zur Schau getragener ſtaats feindlicher Geſinnung von der Staatspolizei in Schutzhaft genommen. 1 Von dem Arnsberger Sondergerichk wurde der Propſt Bömer zu ſieben Monaten Ge: fängnis und 150 Mark Geldstrafe verurteilt. Der Verurteilte hatte im Mai vorigen Jahres einen Auf⸗ marſch der katholiſchen Jungſchar in Stärke von etwa 300 Mann und mit entrollten Wimpeln und teilweiſe einheitlicher Kleidung geduldet und An“ griffe gegen das Steriliſationsgeſetz erhoben. * Wie die„NS3⸗Rheinfront“ zu den Verhaftungen der Geheimen Staatspolizei im Rheinland und in Weſtfalen mitteilt, befindet ſich unter den Feſtgenom⸗ menen auch der Generalpräſes der katholiſchen Jugendverbände, Wolter. r TTT. t; N und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer tellverkreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theate Wiſſen⸗ chaft u. Unterhalſung: Carl Onno Eiſenba r- Handelsteilt Dr. Fr Bo de dokaler Tell. Dr. Friz Hammes Sport: Willn Müller Suͤb⸗ weſtdeutſche umſchau, Gericht und Bilderdienst: Furt Wühenm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen: Jakob Faübe, ſämklich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Frig Bode& Co., Mannheim, f 1, 4 Schriftleitung in Berlin: Joſeph Bret, W S5, Viktoriaſtraße 4a . A u. Ausgabe 8. 21281 agauflage der Ausgabe A u. Ausgabe d Abendaufage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20679 Zur Zeit Preiskiſte Nr. 6 gültig. Füt unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bei Rückporte e ee rt X N AA ch Ker eee a 4 3 2 3 3 AT d N N — lan; Montag, 24. Februar 1936 Mannheim, den 24. Februar. Närriſcher Rekord 55 Maskenbälle und 300 Kappenabende am Mannheimer Wochenende Daß die Hochflut karnevaliſtiſcher Veranſtal⸗ tungen auf den Faſtnachtsſamstag einſetzen würde, war vorauszuſehen. Ueberall bereitete man ſich auf dieſen Tag vor und ſo kam es, daß im Mannheimer Stadtgebiet am Faſtnachtsſamstag nicht weni⸗ ger als 40 Maskenbälle, Koſtümfeſte und der⸗ gleichen ſtattfanden, während die Zahl der Kappen⸗ abende die Hunderte weit überſtieg. Eine genaue Zahl der Kappenabende anzugeben, iſt kaum möglich, weil am Samstag jedes Konzert in Wirtſchaften uſw. als karnevaliſtiſch zu betrachten war. Am Son n⸗ tag fanden nochmals 15 Maskenbälle ſtatt, die ſich aber mehr auf die verſchiedenen Vororte ver⸗ teilten. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß am Samstag und Sonntag 55 Masken⸗ bälle und rund 300 Kappenabende ſtattfanden, Es dürfte wohl im Hinblick auf dieſe Zahlen niemand geben, der behaupten wollte, daß die Mannheimer keine Gelegenheit zu närriſcher Be⸗ tätigung und Unterhaltung gehabt hätten. Im Vergleich zu den beiden gleichen Tagen des Vor⸗ jahres iſt eine kleine Zunahme der Maskenbälle ſeſtzuſtellen, während die Zahl der Kappenabende ziemlich gleichgeblieben iſt. Ein Kompliment dem Wettergott! All die, die ſich in dieſen Tagen mit Leib und Seele dem Mannheimer Faſching verſchrieben haben und die mit beſonderer Erwartung dem Höhepunkt allen närriſchen Treibens, dem Sonntag mit dem großen Karnevalszug, entgegenfieberten, werden dem braven Wettergott Dank wiſſen, daß er ſo lie⸗ benswürdig war, einmal nicht die Schleuſen ſeines mächtigen Regenreſervoirs zu öffnen. Während er am Samstagabend ſcherzhafterweiſe einige Güſſe zur Erde herniedergeſchickt hatte, beſcherte er am Sonn⸗ tag ein ff trockenes und mildes Wetter, ſo daß der 1 ungefährdet durch Mannheims Straßen ziehen onnte. Straßenfaſching am Dienstag Um den Einzelmasken und Gruppen, die vom Verkehrs⸗Verein zurückgewieſen werden mußten, weil die Anmeldung zu ſpät erfolgt oöer die Ein⸗ fügung in den Zug nicht angebracht war, Gelegen⸗ heit zu geben, ſich doch noch öffentlich zu zeigen, wurde vom Polizeipräſidium die Erlaubnis einge⸗ holt, daß maskierte Einzelperſonen oder Gruppen am Faſchingsdienstag durch die Straßen ziehen dür⸗ ſen, ebenſo Muſikkapellen. Das anerkennenswerte Entgegenkommen der Polizeidirektion trägt ſicher⸗ lich dazu bei, daß das Maskentreiben auf den Stra⸗ Anter dem Schlachtruf Ahoi!“ Der Ein glanzvoller, originelle: Rekruten, ahoi! Das war eine Sache, die Einholung der närri⸗ ſchen Rekruten am Samstagabend! Man kannte die Mannheimer überhaupt nicht mehr, denn ſie waren ſo närriſch wie noch nie. Obgleich der Himmel ſeine Schleuſen geöffnet hatte und es Bindfaden regnete, wurden ſchon die mit Fackeln und Lampions marſchieren⸗ den Abholer von einer ſtattlichen Menſchen⸗ menge begleitet. Am Bahnhof warteten gar Hunderte von Menſchen, denen der Regen überhaupt nichts ausmachte und begeiſtert„Ahoi!“ riefen, als der Zug anrückte. Unterdeſſen trieben im Hauptbahnhof, vor allem aber in der Kellerwirtſchaft, die Rekruten ihren Allotria, wobei ſie bald alles auf den Kopf ſtellten. Allein ſchon die Maskerade der Rekruten war glän⸗ zend. Keiner von ihnen hatte verſäumt, ſich„zu⸗ rechtzumachen“ und ſo ſah man die luſtigſten Typen. Schachteln und Koffer waren die Requiſiten der Re⸗ kruten, die vollzählig beiſammen waren und die nach Eintreffen des Zuges von den Prinzengardiſten und den Ranzengardiſten 5 ins Freie gejagt wurden. Das ging nicht ohne Proteſt ab, ſo daß ſich daraus die heiterſten Szenen entwickelten. Ohne lange Federleſens reihte man vor dem Bahnpoſtgebäude die hundert Rekruten in den Zug ein, der aus den Elferräten des„Feuerio“, der Prinzengarden⸗ und Raänzengarden⸗Wache, einem Muſikzug und einem Spielmannszug beſtand. Nun ging es unter den Klängen des Narhallamarſches ab. Dabei zeigten die Mannheimer eine Begeiſterung, die man von ihnen nicht gewohnt war. Ununterbro⸗ chen rief man„Ahoi!“, und es war ſelbſtverſtändlich, daß die Rekruten dieſen Lärm noch verſtärkten. Auch unterwegs pflanzte ſich die Begeiſterung fort. Be⸗ gleiteten doch Hunderte von Mannheimern den Re⸗ krutenzug, der überall Verkehrsſtockungen hervor⸗ rief. Am meiſten Spaß bereitete es, zu ſehen, wie die Rekruten auszurücken verſuchten. Die Gardiſten mußten ſich als Dauerläufer betäti⸗ gen, weil immer wieder ein anderer Rekrut das Weite ſuchte. Man ſpielte„Fangerles“ um parkende Autos herum, und ſo gab es eine tolle Jagd, an der nicht nur die Beteiligten, ſondern auch die Zu⸗ ſchauer ihre Freude hatten. An der„Habereckl⸗ Kaſerne“ löſte ſich der Zug auf, alsdann erfolgte die „Einkleidung“ der Rekruten, Hie ſich würdig Soldaten der närriſchen Garde gezeigt hatten. Den Mannheimern aber ein Sonderlob, weil ſie bei dieſer Gelegenheit bewieſen, daß Mannheim doch, 118 Als ßen am Faſchingsdienstag kurzweiliger als in früheren Jahren wird. 8 eine Stadt des Karnevals iſt. n Mask Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe e Die Einholung Seiner Tollität Es gehört zu einem ſchönen Mannheimer Brauch, alljährlich am Faſtnachtsſonntag den Prinzen Kar⸗ neval feierlich am Rhein abzuholen. In der Frühe des Sonntags vor Anbruch des Tagesgrauens war ſchon die Prinzengarde angetreten, die dann mit ihrem Spielmannszug das große Wecken beſorgte und vor den Wohnungen ſämtlicher Elferräte auf⸗ marſchierte. Um 11.11 Uhr ſtanden wie am Vor⸗ abend bei der Rekrutenabholung die Mannheimer in„rauhen Mengen“ am Rheinufer bei der Lerch⸗ ſchen Bootsüberfahrt. Ein Böllerſchuß kündete das Nahen Seiner Tollität an und dann tauchte das Motorboot „Kurpfalz“ auf, das den Prinzen Karneval an Bord hatte. In Begleitung des Prinzen befand ſich der General⸗ feldmarſchall der Prinzengarde mit zwei Offizieren, während der Elferrat des„Feuerio“ in grünen Talaren auf dem Bootsſteg Aufſtellung genommen hatte. Nachdem das Schiff angelegt hatte, hieß Feuerio⸗ führer Buſch den Prinzen mit herzlichen Worten in Mannheim willkommen, und in gleicher herzlicher Weiſe erwiderte Prinz Erich J. den Gruß. Der⸗ weilen ſpielte die Prinzengardekapelle den Präſen⸗ tiermarſch und ununterbrochen krachten die Böllerſchüſſe. Nach der Begrüßung ſchritt Erich I. die Front der angetretenen Prinzengarde und der Ranzengarde der„Fröhlich Pfalz“ ab. Der Prinz und die Elfer⸗ räte nahmen auſchließend in den mit den Feuerio⸗ farben geſchmückten Kraftwagen Platz, und dann ging es in Begleitung der Garden unter lebhafter Anteil⸗ nahme der Bevölkerung durch die Stadt. Der Zug durch jubelnde Straßen Abmarſch beim dritten Böllerſchuß Mannheim hatte am geſtrigen Sonntag wieder einen Karnevalszug, der ſich würdig an die Züge der Vorkriegszeit aureihte und der in jeder Beziehung ſo aufgezogen war, daß die Stadt Mannheim damit Ehre einlegt. Man ſoll jetzt nur nicht mehr damit kommen, Mannheim ſei keine Fremdenſtadt! Wenn wir eines an die Spitze unſeres Berichtes über den geſtrigen Karnevalsumzug ſetzen müſſen, dann iſt es die Feſtſtellung, daß der Zug in einer iſe vorbereitet war, wie man es ſich nicht beſſer hätte denken können. Das Lob hierfür gebührt einer⸗ ſeits dem Zugausſchuß mit den Herren Buſch und Bornhofen und andererſeits dem Ver⸗ kehrsverein mit Verkehrsdirektor Böttcher an der Spitze und ſeinem unermüdlichen Mit⸗ arbeiterſtab... 3. Seite/ Nummer 91 zug erobert Mannheim 2 Kilometer langer Karnevalszug begeiſtert. Jehntauſende— eber 1000 Mitwirkende Tauſende und aber Tauſende umſäumten ſchon lauge vor Beginn des Zuges die Straßen der Innenſtadt. in denen es bald kein Durchkommen mehr gab. Tiſche, Stühle, Leitern wurden auf die Straßen geſchleppt und an manchen Stellen entbrannte ein heftiger Kampf um die erhöhten Ausſichtsplätze. Es war nur gut, daß man den Zug⸗ weg ſehr groß wählte, ſo daß ſich die Menſchen⸗ maſſen gut verteilen konnten. In der Dammſtraße, Langſtraße und Lutherſtraße ſtellte ſich der Zug auf, und es war allein ſchon ein Zeichen beſter Vorbereitung, daß bereits zur feſt⸗ geſetzten Zeit alles auf den Plätzen ſtand. Man brauchte ſomit nicht einmal zu warten, bis es 14.83 Uhr war, und ſo ſetzte ſich auf den dritten Böller⸗ ſchuß hin kurz vor 23 Uhr der Zug unter Vor⸗ antritt der elf. Schalknarren in Bewegung. „Dem Frohſinn eine Gaſſe“, war der erſte Teil des Zuges betitelt, dem zu⸗ nächſt Fanfarenbläſer, Zugmarſchall, närriſche Ban⸗ nerſchwinger, Narrentänzer und vier Mannheimer Dickköpfe beigegeben waren. Die aus vier Grotesk⸗ figuren beſtehenden Mannheimer Dickköpfe wirkten wie die auch ſpäter noch vorkommenden Grotesk⸗ figuren recht nett. Den Mittelpunkt des erſten Zugteils bildete der Wagen der Mannemer Bloo⸗ mäuler und eine Fußgruppe der Pfälzer Kriſcher. Richtig los ging es aber erſt in der zweiten Ab⸗ teilung, die unter dem Motto „Luſtiges von uns und um uns herum“ ſtand. Da kam zunächſt die Mannheimer Klep⸗ pergarde mit ihrem tüchtigen Kleppergardenge⸗ neral an der Spitze. Prächtig machten die kleinen Kerle, die einheitlich gekleidet waren und denen man anmerkte, daß ſie eine tüchtige Inſtruktion erfahren hatten, ihre Sache. f Die Mannheimer Städtiſche Straßenbahn ſtellte eine große Gruppe mit Meckerern, Schwarz⸗ fahrern und anderen„liebwerten“ Zeitgenoſſen, über die ſich die Straßenbahn ſo ſehr freut. Auch wurde treffend zum Ausdruck gebracht:„Lieber die Beine verrenken, als der Straßenbahn was ſchenken!“ Den Schluß dieſer Gruppe„Die weinende und die lachende Straßenbahn“ bildete die zuverſichtliche Feſtſtellung: „Aber unſere Straßenbahn fährt doch!“ Herzlich lachte man über die von der Volksdienſt⸗ kapelle geſtellte Wickelbobbe⸗Muſik, bei der die Muſiker durchweg in Tragkiſſen ſtaken. Auch die Fußballſpieler mußten daran glauben und zwar wurden die verſchiedenen Spitznamen der bekannteſten Fußballſpieler von Fußballjugend auf Schildern getragen. Originell wirkte die Hochradd⸗ gruppe Allheil, der ſich der Radfahrerverein „Bedaal“ anſchloß. Ein Wagen„Jedem ſein eigenes Vorfahrtsrecht“ brachte eine Darſtellung, wie es auf einer Straßenkreuzung ausſieht, wenn jeder Radfahrer ſein eigenes Vorfahrtsrecht beſitzt. umu itte eee iiiuumauuuwdacceuauneeeauuenea Nate Lee Hunnen GUIDENRINC Mit golomungſtiich Orenstolo 5 N MME. Men RN. Gelit gold Aunuuabduuudumdbusdana eee as lebt braucht Wasser! Auch der Orient Tabak lebt und muss noch in der Zigarette ei- nen bestimmten Gehalt an Feuchtigkeit haben, um sein Aroma entfalten zu können. Wenn eine sonst milde Bigarette plötzlich beissend schmeckt und keinen Duft mehr entwickelt, dann ist fast immer eine zu starke Austrock nung die Ursache. Oie Sigaretten von HAUS NEUERBURG haben deshalb(T ROPE NY. Packungen erhalten, die durch einen WVerschluss- Streifen abgedichtet sind. So bleiben ihre hochwertigen Jabake lebendig und vor Verlusten an Geuchtigkeit und Aroma bewahrt. Ne 11 G 3 Nummer 91 4. Seite Eine tolle Sache war der von Otto Kramer er⸗ Dachte Wagen„Der elektriſche Selbſtfah⸗ rer“, mit dem ein wenig die Straßenbahn verulkt wurde. Zeigte der Wagen doch, wie der alte Groß⸗ papa, des läſtigen Wartens auf die Straßenbahn müde, ſich ſeinen elektriſchen Selbſtfahrer für die Käfertaler Strecke 6 baute. Etwas derber Humor war der Wagen„Das verlorene Paradies“, der die verſchwundene Bedürfnisanſtalt am Waſſer⸗ turm und die Nöte der bisherigen„Stammgäſte“ zeigte. Als„Mädchen für alles“ ſtellte ſich der Ver⸗ kehrsverein mit einem Wagen vor, auf dem eine Rieſenfigur ſtand, die weinte, weil man gar zu viele unmögliche Dinge vom Verkehrsverein wiſſen will.„Wo gibt es Ziegelſteine?“„Wo kann ich meine Katze ſchmerzlos töten laſſen?“ waren ein Teil der auf Schildern verzeichneten Verkehrs⸗ vereinsfragen. Der Wagen„Ei⸗Ei“ zeigte das ver⸗ gebliche Bemühen der„Geleerten“, mit einem Fernrohr die Eierproduktion eines Gockels zu för⸗ dern. Für den Wagen„Radio“ hatte man weiteſt⸗ gehendes Verſtändnis, denn er zeigte den„Mannemer Sender auf Abbruch“. umd Ruinen waren die treffende Beigabe dieſer Darſtellung. Auch das Benzdenkmal mußte herhalten. Auf einem Wagen befand ſich eine naturgetreue Nachbildung des Benz⸗Denkmals, aus dem Vater Benz ſelbſt heraustrat und ein Schild vopwpies, auf dem zu leſen ſtand: Wohne vorüber⸗ gehend im Palaſt⸗Hotel. Der ganze Wagen war „Der Schreckenſtein“ betitelt. Selbſtverſtändlich mußten auch die Ketſcher Goldwäſcher dran glauben. Der gut durch⸗ dachte Wagen zeigte den freundlich lächelnden Vater Rhein und einen Angler, der aus dem Rhein eine Blechbüchſe herausfiſchte. Ein weiterer Wagen brachte„Die rote Peſt vom Strandbad“. Die Strandnixen und Strandjünglinge waren aber von dem roten Staub nicht in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen, der nur als Schreckgeſpenſt im Hintergrund des Wagens aufgemalt war. Mit dem Wagen„Das Ungeheuer“ nahm man Bezug auf die Verunreinigung des Neckars durch die Heidelberger Klär⸗ anlage. Der Tatzelwurm von Neckarſchleimheim lag unter einem Netz gefangen, ſo daß er augen⸗ hlicklich keinen Schaden anrichten konnte. Herr⸗ lich war der Spruch auf der Rückſeite des Wagens „Alt Heidelberg, du feine, ſchickſt deinen Dreck zum Rheine“. Unter witziger Bezugnahme auf die Entſtänke⸗ rungsanlage im Schlachthof zeigte man eine Ent⸗ ſtänkerungsanlage für Meckerer, Mies⸗ macher und Kritikaſter. Aus dem„DRp.⸗ Gerüchte⸗Abſaugekamin“ entſtiegen dicke Rauchwol⸗ ben. Die beiden letzten Wagen der Gruppe zeigten das Schickſal von anonymen Briefſchreibern und be⸗ ſchäftigten ſich mit der„Einigkeit“ des Völkerbundes hinſichtlich der Oelſperre. Es würde zu weit führen, die vielen Fußgruppen einzeln anzuführen, die zwiſchen die Wagen geſchal⸗ tet waren und die ſtets Bezug auf die Wagen hatten. Dazwiſchen reichlich Muſik, ſo daß in jeder Beziehung der Zug ein geſchloſſeues Ganzes bildete, das ſinnvoll bis in die kleinſten Einzelheiten durchdacht und ausgearbeitet war. Der dritte Zugteil ſtand unter dem Motto „Mannemer Karneval“ und brachte auch den Höhepunkt des Zuges. Clowns aller Art, Faſchingsfiguren uſw. leiteten den Zugteil ein, der dann die„Fröhlich Pfalz“ mit ihrer Ranzengarde, den Marketenderinnen, dem Offiziersſtab und dem ganzen Heer brachte. Auch die ſchwere Artillerie in Form einer großen Bier⸗ flaſche wurde mitgeführt. Der ſehr ſchön geſtaltete Wagen„Fröhlich⸗Pfalz⸗Mütze“ enthielt in der Form der Narrenmütze der„Fröhlich Pfalz“ den ganzen Elferrat und die Prinzeſſin Elfriede J. Eine beſondere und vor allem ſehr ausgedehnte Gruppe ſtellte die Mannheimer Bäckerin⸗ nung, die ihre Brezelgarde, ihre Bäckerjungen uſw. aufmarſchieren ließ und die im Hinblick auf die be⸗ vorſtehende Bäckertagung auf das hierbei erfolgende Zuſammentreffen aller deutſchen Stämme in Mann⸗ heim hinwies. Mit großem Pomp erſchien nun die Große Karnevalgeſellſchaft„Feuerio“, der allerlei Troß vorausmarſchierte. Die Prinzen⸗ garde mit ihrer Muſik, den Fahnenträgern, mit dem Bagagewagen in Form einer Sektflaſche bot einen farbenprächtigen Anblick. Lebhaft grüßend und freundlich winkend tauchte auf ſeinem närriſchen Hof⸗ wagen Seine Tollität der Prinz Erich J. höchſtſelbſt auf. Hinter ſeinem Troß befand ſich der Waſſerturm, aus dem die lachenden Geſichter von Blauen Funken herausſchauten. Die Blauen Fun⸗ ken folgten geſchloſſen auch dem Hofwagen und leite⸗ ten über zu dem Prunkwagen des hohen Elferrats des„Feuerio“. Dieſer Wagen hatte eine prächtige Ausgeſtaltung gefunden und wurde ſechsſpännig gefahren. Die Pferde mit ihren wei⸗ ßen Decken und die darauf ſitzenden roten Reiter nahmen ſich ſehr gut aus. Närriſche Figuren, Grup⸗ pen und ein Wagen„Jung⸗Feuerto“ beſchloſſen die Feueriogruppe, der ſich in Kraftwagen noch der Elferrat der Großen Karnevalgeſell⸗ ſchaft Lindenhof, die Fahrzeuge der Bütten⸗ redner und Ehrengäſte anſchloſſen. Jedenfalls ſteht feſt, daß die Zuſchauer ſich über das Gebotene außerordentlich zufrieden zeigten und daß ſich gar viele den Zug mehrmals anſahen. Vom Zug aus ſelbſt ſorgten alle Beteilig⸗ ten für die nötige Stimmung und gar mancher Zug⸗ teilnehmer war am Schluß nicht nur abgekämpft, ſondern auch vollkommen heiſer. Aber er blieb be⸗ geiſtert, jeder Zoll ein Narhalleſe! Ahoi. J. Letzte Sitzung des Feuerio“ Aus der„Feuerio“⸗Kanzlei wird uns geſchrieben: Die letzte karnevaliſtiſche Sitzung des„Feuerio“ findet heute abend.33 Uhr in der„Libelle“ als Fremdenſitzung ſtatt. Vorher ab.11 Uhr iſt da⸗ ſelbſt für die Hausfrauen ein Kreppelkaffee mit vollſtändigem Programm. Die Einführung dieſer Kreppelkaffeeſtunden iſt für Mannheim neu, in den rheiniſchen Städten erfreuen ſich ſolche großer Be⸗ liebtheit. Selbſtverſtändlch ſind auch die Herren der Schöpfung willkommen. Zu dieſen beiden Veran⸗ ſtaltungen iſt alles, was einige gemütliche Stunden Eulen Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 24. Februar 1936 3000 auf der M Die Seereiſe der Mannheimer Wo man ſingt, da laß dich ruhig nieder, böſe Menſchen haben keine Lieder! Die Wahrheit dieſer Worte trat wieder überaus eindrucksvoll bei der Seereiſe in Erſcheinung, die der Bezirk I des Kreiſes Mannheim im Gau 15 des Deutſchen Sängerbunddes am Samstag unternahm. Schon lange vor der Abfahrts⸗ zeit hatten ſich die Fahrgäſte in ſo überaus großer Zahl eingefunden, daß der große Feſtſaal, Sonnen⸗ und Promenadendeck ſtark beſetzt waren. Als gegen 10 Uhr die Kapelle der Landespolizei als letzte der fünf Bordkapellen unter Vorantritt der Ausflugs⸗ leitung und einer Schar von Fahrgäſten in den großen Feſtſaal unter ſchmetterndem Tſchingdara gezogen war, trat in der Ballmuſik keine Pauſe mehr ein, da die Kapelle der Landespolizei unter Leitung des Muſikmeiſters Schuſter, die ſich auf dem Sonnendeck(große Mittelloge) niedergelaſſen hatte, von der Kapelle Seezer unter Leitung des Kapellmeiſters Seezer dem Jüngeren abgelöſt wurde, die am Fuße der Kommandobrücke(Bühne) ſaß. Unaufhörlich fluteten die Maſſen vom großen Feſtſaal hinaus auf das Promenadendeck(Wandel⸗ halle) und hinauf zum Oberdeck(Verſammlungsſaal) und wieder zurück zum Ausgangspunkt, ſo daß ein ſteter Kreislauf entſtand, der überaus ſtimmungs⸗ fördernd wirkte. Der angeſagte Mitternachtszauber wurde durch Abdämpfung der üblichen Feſtbeleuch⸗ tung hervorgerufen. Wunderſchön nahmen ſich, als „abgeblendet“ war, die Lampionketten aus, die das Sonnendeck(Galerie) ſchmückten. Man fühlte ſich wirklich in eine der zauber⸗ haften Mondnächte in füdlichen Zonen verſetzt. Zu dieſer Stunde hatte die„Monte Nibelungda“ be⸗ reits die afrikaniſche Küſte erreicht. Das merkte man bei einem Blick auf die Uferbauten und die mächtigen Palmen, die von der Kommandobrücke aus zum Greifen nahe waren. Die Feſtleitung hatte ſich geſagt, daß ſie noch ein übriges tun mußte, um die ſtändige Ausſchmückung des großen Feſtſaales zu bereichern. Und ſo marmorierte ſie die Verklei⸗ dung der Brüſtungen des Sonnendecks durch Licht⸗ effekte, die ihre volle Wirkung ausübten, als der Mitternachtszauber begann. Inzwiſchen aber hatte nicht nur die Uferſzenerie darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die wackere„Monte Nibelungia“ mit Blitzesſchnelle die afrikaniſche Küſte erreicht hatte. Die Wärme war ſo erheblich geſtiegen, daß die Fahrgäſte, die ſogar Weſte und Rock in der Kajüte gelaſſen hatten. am beſten beraten geweſen waren. Leider hatten viele Sänger den Wink der Feſtlei⸗ tung nicht beachtet, der dahin ging, den Smoking, überhaupt die dunkle Kleidung, daheim zu laſſen, aber ſie hatten ſich wenigſtens eine weiße Blume Sängerſchaft war wunderſchön in das Knopfloch geſteckt oder eine bunte Krawatte nie Nibelungia“ angelegt, um nicht gar zu„ſalonlöwenmäßig“ zu erſcheinen. Um ſo größer war das Kunterbunt der weib⸗ lichen Fahrgäſte. Wohl war der Aufforderung der Feſtleitung, die Schiffsmannſchaft durch recht viele Leichtmatroſen— es waren auch ſchwere darunter— zu ergänzen, aber im übrigen herrſchte die denkbar größte Man⸗ nigfaltigkeit in der Koſtümwahl. Nicht nur alle Völkerſchaften der Länder, die die„Monte Nibe⸗ lungia“ angelaufen hatte, waren in der holdeſten Weiblichkeit vertreten, auch die Mannheimerinnen hatten mit viel Geſchmack eine Kleidung gewählt, die Bilder ſchuf, die an Buntheit nicht zu über⸗ treffen waren. Der Kapitän, der mit ſeinen Offizieren die Fahr⸗ gäſte ſchon am Laufſteg herzlich begrüßt hatte, war leicht aus der Rieſenmenge herauszufinden, ſelbſt wenn er nicht auf der Kommandobrücke ans Mikro⸗ phon eilte, um ſich verſtändlich zu machen. Alle Offi⸗ ziere trugen weiße Hoſe, blaues Jackett und weiße Schirmmütze. Wenn man den Kapitän beobachtete, wurde man unwillkürlich an das bekannte Schiller⸗ gedicht erinnert, das beginnt:„Er ſtand auf ſeines Daches Zinnen und ſchaute mit vergnügten Sinnen auf das beherrſchte Samos hin.“ Er durfte aber auch mit ſeinen Offizieren vergnügt ſein und ſchmun⸗ zeln, denn. kein Mißton trübte die Seereiſe. Nicht einmal die Saalpolizei war nötig, die noch im Vorjahre aufgeboten wurde. Man war fröhlich und luſtig, wie nur eben Sänger ſein können, ohne die Grenze zu überſchreiten, die diſziplinierten Men⸗ ſchen gezogen iſt. Am augenfälligſten trat dieſe vor⸗ bildliche Diſziplin, auf die die Feſtleitung beſonders ſtolz ſein darf, in den Bunkerräumen (Bierkeller) in Erſcheinung, in der die Kapelle Sch ö⸗ nig den Ton angab. Auf dem Promenadendeck und auf dem Oberdeck ſpielten Teile der Kapelle Becker. Zur Hebung der Stimmung trugen weſentlich die mäßigen Preiſe der Getränke und der eßbaren Dinge bei. Deshalb war der Andrang im Bunker zu den Bierquellen und zum Wurſtſtand und im Feſtſaal zu der pfälziſchen Weinſtube unter der Galerie beſonders ſtark. Aber auch im Reſtaurant konnte man nur ſchwer Platz bekommen. Nicht allein während der Höhepunkte des Feſtes, ſondern noch lange nach Mitternacht, wie denn überhaupt die Hauptmaſſe der Ausflügler aushielt, bis der Schluß⸗ tanz geſpielt war. Der große Erfolg oͤes Sängerausfluges— rund 5000 Fahrkarten wurden abgeſetzt— wird die Feſt⸗ leitung ſicherlich dazu ermutigen, ihn am nächſten Faſchingsſamstag zu wiederholen. Aber nur an die⸗ ſem Tage, weil er der einzig mögliche angeſichts der ungewöhnlich großen Zahl der Teilnehmer iſt. Sch. 0 Wirklich, Direktor Weil hatte nicht zuviel ver⸗ ſprochen: Sein Zirkus Lari Fari, deſſen Zelt über Nacht in den Bezirken des Parkhotels aufge⸗ ſchlagen worden war, hat ſeine zahlreichen Beſucher, die ſich zugleich in der Rolle von Mitwirkenden ge⸗ fallen konnten, begeiſtert. Alle die reizenden Anda⸗ luſierinnen, Pußtatöchter, die blonden und brünetten Jägerinnen, Schlangenbändigerinnen, Rokokodamen und niedlichen Matroſen, dieſe Faſchingsamazonen, die mit ihrer Anmut in den Herzen der männlichen Cowboys, pariſeriſchen Apachen, der Frackbewohner und Ritter vom feſchen Smoking heftige Stürme der Zuneigung verurſachten, tollten lachend durch alle dem Faſching ausgelieferten Gefilde des Hauſes. Erfüllten queckſilbrig die Südſeebar, allwo ein oller, ehrlicher brauner Kanake allerhand ſamvaniſche Liebestränke und andere ſcharfe oder bananenſüße und pfefferminzgrüne Sachen zuvechtmixte. Daß hier zu den Klängen eines auf hoher Eſtrade ſitzenden Tanzorcheſters lebhaft getanzt wurde, iſt ja wohl ſelbſtverſtändlich. Prächtig war das Bild der großen Halle, die von dem bewährten Dekorationsgenie des Hauſes Weil in geradezu bewundernswerte Schön⸗ heit und Eleganz verzaubert iſt. Hier kamen viele ſchöne Frauen vor herrlichen Monumentalgemälden aus einem ſehr exotiſchen Zirkusleben zu wahrhaft betörender Geltung. Auf dem„Hauptplatz“ des Lari⸗Fari⸗Zeltes, den ringsherum viele Logen mit fröhlichen Paaren um⸗ gaben, war man zeitweiſe heftig der„Regentropfen“⸗ Krankheit verfallen, um ſich dann ſpäter bei einem Marſchfox wieder ſchnell zu erholen.. Daß in einem ſo zünftig aufgebauten Zirkus die zünftige Clowutruppe nicht fehlen darf, deſſen war ſich Direk⸗ tor Weil⸗Saraſani voll bewußt, und er hatte einen guten Teil der närriſchen Regie auf die wuchtigen Schultern Ulkmeiſter Georg Dükers abgeladen, der nicht nur mit einem Häuflein wild bleckender Dſchungel⸗Beſtien durch Manege und„Zuſchauer⸗ räume“ zog, ſondern ſich auch ſpäter noch an die Spitze eines quietſchfidelen wandernden Clown⸗ Orcheſters ſetzte, und dann einen langen, luſtigen Karnevalszug von der Südſeebar bis hinunter in den ſeit geſtern neu eröffneten Artiſtenkeller führte, in eine Unterwelt, wo manchem müden Lebensgeiſt mit einer Hühnerſuppe oder einer Weißwurſt wieder auf die Beine geholfen wurde... Uebrigens guch der„Raubtierkäfig“ des Hauſes hatte ſich ſchnell mit allerhand Faſchingsfreunden und Freundinnen be⸗ völkert, die hier aller Tiger⸗ und Giftſchlangengefahr fröhlich trotzten. Im ſtrahlend hell erleuchteten Pavillon des „Lari⸗Fari“⸗Betriebes aber tat ſich etwas beſonders Hinreißendes und Melodiöſes: Hier wirkte(und wirkt auch nach der Faſchingszeit noch) ein ganz famoſes Zigeunerorcheſter, das der blutjunge, hochbegabte Ba nabas Bakos, deſſen Wiege im Lande der Magyaren geſtanden hat, mit Meiſter⸗ ſchaft und Elan dirigiert. Sechs waſchechte Zigeu⸗ ner ſpielten hier temperamentvoll, ſo unerhört Cembalo in herrlicher Wildheit klingen, die Geigen jauchzen, daß man gar nicht widerſtehen konnte, verleben will, willkommen. ſondern tanzen und tanzen mußte. Und wenn die eee eee Erfolgreiches Gaſtſpiel des Zirkus„Lari Fari“ Ein Faſchingsbummel durch Park- und Palaſthotel rhythmiſch altes und neues vom Tanz, ließen das Uhr auch bereits 5 Schläge getan hatte. Aber nicht nur Tangos, Foxtrotts, Walzer, Paſe Dobles ſer⸗ vierten dieſe geborenen Künſtler, ſondern mal legten ſie eine Liſztſche Rapſodie dazwiſchen und dann ſaß ein ganz närriſches Völkchen wie gebannt auf ſeinen Plätzen. Alles in allem, dieſes viertägige Zirkus⸗ gaſtſpiel iſt erfolgreich geſtartet und wird auch bis zum Faſchingskehraus unter dem Mannheimer Publikum, das dem Karneval freudige Tribute bringt, einen guten Erfolg haben. Tauſend Herzchen im Palaſt-Hotel Das Palaſt⸗Hotel hat die alte karnevaliſtiſche Tradition der vergangenen Jahre mit gutem Erfolg wieder aufgenommen. Sämtliche der Geſelligkeit dienenden Räume waren am Samstagabend, da in dem rieſigen Haus der Faſchingsbetrieb geſtartet wurde, dem närriſchen ungebundenen Treiben völ⸗ lig preisgegeben. In der großen Halle, allwo Sterne, bunter Flitter und papierene blutvolle Herz⸗ chen ſehr anregend und vielverſprechend gaukelten, wo ein Orcheſter heiterer Muſik ohne Pauſe in ſämtliche Inſtrumente ſtieß, rotierten die Paare im Walzer, Tango oder Marſchfox über die Tanz⸗ fläche. In der gleichfalls ſtark belebten Silberbar blühten luſtige Luftballone auf den Tiſchen und die Lampen des Raumes warfen ein ſtimmungsvolles Licht durch die balkaneſiſch bunte Farbenpracht ihrer Verkleidungen. In den Zwiſchenräumen ſaßen Harlekins und Schlangenbändigerinnen, ſchöne Mäd⸗ chen aus den ſernſten Zonen zuſammen mit Män⸗ nern, die dem Old Shatterhand und anderen Karl⸗ May⸗Figuren verzweifelt ähnlich ſahen. Aber ſie ſaßen hier nicht nur ſtill und ſtumm, ſondern ſie huldigten ſehr temperamentvoll allen guten Fa⸗ ſchingsgeiſtern. Prächtig ließ ſich der große„Sil⸗ berſaal“ an, der uns diesmal in Karminrot und Mittelmeerblau getaucht entgegenlachte und in dem eine ſehr argentiniſch, ausſehende Gaucho⸗Kapelle nicht nur Tangos, ſondern auch flotte Pas dobles abfeuerte und dafür ſorgte, daß immer neue Bewe⸗ gung in das luſtige, kopfſtark verſammelte Völk⸗ chen kam. Die neue Bar bildete wie immer einen Anziehungspunkt für all die, die gern in ſchnell durchlebter Faſchingsnacht ein keſſes Mixygetränk ſich durch die ausgedörrte Kehle gießen. Auch hier gab es Tanz zu den Klängen eines flotten Orcheſters. Vom großen Saal des Reſtaurants war dasſelbe nette Stimmungsbild zu berichten. Geigen und Saxophone ſchluchzen, und Flügel und Schlagzeug hämmerten wetteifernd im Takt. Auch in der Un⸗ terwelt de Hotels tat ſich Luſtiges mit viel Muſik, ſah man hübſche Koſtüme, ſo daß dieſe Nacht vom Faſtnachtsſamstag zum Sonntag für alle die, die ſie im Palaſt⸗Hotel verlebten, ein Gewinn 5 ae Wieder„Barmer Erſatzkaſſe“. Die„Kranken⸗ kaſſe der Deutſchen Angeſtellten“, die überall unter dem Namen„Barmer Erſatzkaſſe“ bekannt iſt und auch nach ihrer Namensänderung im Jahre 1933 in der Bevölkerung nur die„Barmer Erſatzkaſſe“ hieß, hat mit Zuſtimmung der Aufſichtsbehörde ihren ſprechung. Morgen, Faſtnachtdienstag erſcheint nur eine Ausgabe der„Neuen Mannheimer Zeitung“, und zwar g 12 Uhr. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe bis ſpäteſtens.30 Uhr vormittags aufgeben zu wollen. Die Schalter für Au⸗ zeigen, Bezug und Offerten ſind bis 14 Uhr geöffnet. Polizeibericht vom 23. Jebruar Die täglichen Verkehrsunfälle. Geſtern nachmit⸗ tag um 15.40 Uhr wurde ein Radfahrer durch eigene Unvorſichtigkeit, als er mit ſeinem Fahrrad die Schienen der Straßenbahn vor dem Spielplatz Sell⸗ weide überqueren wollte, von einer nach Feuden⸗ heim fahrenden Straßenbahn erfaßt und auf das Nebengeleis geſchleudert, wo er bewußtlos lie⸗ gen blieb. Er wurde ins Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. 5 Infolge zu ſchnellen Fahrens geriet geſtern nach⸗ mittag ein Motorradfahrer vor dem Hauſe S 6, 33 auf den Gehweg, wobei er eine ältere Frau anfuhr und zu Boden warf. Durch den Sturz brach ſie den rechten Unterarm und erlitt Prellungen an beiden Beinen. Sie wurde mittels Sanitätswagens in das Thereſienkrankenhaus ge⸗ bracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Wegen groben Unfugs gelangten im Laufe des geſtrigen Tages 11 Perſonen zur Anzeige. NSDAP-Miffeilungen Aus pattelamilichen Bekanntmachungen entnommen Politiſche Leiter Oſtſtadt. Anfang März beginnt ein neuer Kurſus zum Erwerb des SA⸗ Sportabzeichens. An dieſem Kurſus kön⸗ nen teilnehmen: Politiſche Leiter, Parteigenoſſen, Haus⸗ leiter und Amtswalter ſämtlicher Gliederungen. Meldung durch den zuſtändigen Blockleiter an die Ortsgruppe bis 28. Februar. Stelle Kultur. Kameraden, die Freude und Liebe an Sprechchor, Latenſpiel und Liederſingen haben und die, welche ſchon damit vertraut ſind, möchten ſich am 25. Fe⸗ brugr, 20.30 Uhr, auf dem Bann⸗Zimmer 70 melden. PR⸗Stelle. Die Dienſtſtunden am W. Febr. werden auf 26. Febr. von 20—22 Uhr verlegt. Sämtliche unmit⸗ telbaren Mitarbeiter der PR⸗Stelle erſcheinen zu dieſen Dienſtſtunden. Verwaltungsſtelle. Die Beitragsabrechnungen der Ge⸗ folgſchafts⸗ und Fähnleingeldverwalter haben nicht direkt an das Gebiet, ſondern ſofort an den Bann 171 zu er⸗ folgen. Einzahlungen ſind auf die Städtiſche Sparkaſſe Mannheim, Giro⸗Konto 1404, zu tätigen. Stelle Kultur. Die Gefolgſchaftsführer Häußler, Knebel, Hellwerth, Schultz, Leutz, Ertel, Kutterer, Bahm, Müller, Mollſchläger haben je fünf gute Leute am 27. Februar, 20 Uhr, auf Zimmer 70, Bann 171, zu entſenden. Dieſe Leute werden der Spielſchar zur Verfügung geſtellt. ginnt am 26. Febr., 15 Uhr, in M 4a. NS⸗Frauenſchaft Wallſtabt. Montag, 24. Febr., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Schulhaus.— Bücherei: Dienstag, 25. Febr., iſt die Bücherei geſchloſen.— Ortsgruppenſchafts⸗ lelterinnen: Am Dienstag, 25. Febr., keine Be⸗ f Del Kreisbetriebsgemeinſchaft 18(Freie Berufe). Fachſchaft Wohlfachrtspflegerin nen. Mittwoch, 26. Febr., 8 in O 1, 10(großer Saal) Pflicht⸗Fachſchafts⸗ abend. Hausgehilfen Amt für Arbeitsführung und Berufserziehung. Am 24. Febr., 18.30 Uhr, ſpricht in der Gewerbeſchule, O 6, innerhalb des Berufskraftfahrlehrganges Kommiſſär Ga⸗ wartz über„Erfahrungen aus der Reichsſtraßenverkehrs⸗ ordnung in der Stadt Mannheim“(mit Lichtbildern). Arbeitsſchule Am 24. und 25. Februar fallen ſämtliche Lehrgänge der Arbeitsſchule mit Ausnahme des Vortrages innerhalb des Berufskraftfahrerlehrganges am 24. Februar aus. Amt für Erzieher(NSS) Fachſchaft Handelsſchule. Bezirkstagung Samstag, 29. 11 15.30 Uhr, im Nebenzimmer der Roſengartengaſt. ſtätte. An alle DAücß⸗Mitglieder, die bis Ende 1934 der Dentſchen Angeſtelltenſchaft angehört haben. Die Deutſche Arbeitsfront, Verwal telle Mannheim, e e Für alle Daß⸗Mitglieder, die bis 31. Dezember 19384 der Deutſchen Angeſtelltenſchaft(D, VWA, Dir Dy, DB angehört haben, werden jetzt die bisherigen Mit⸗ geſchrieben. Die Umſchreibung erfolgt in Hamburg. Alle hierher gehörenden DA⸗Mitglieder wollen doher ſämtliche in ihrem Beſitz befindlichen Mitgliedskarten abgeben. Es ſind auch die Mitgliedskarten und Mitgliedsbücher der früheren Angeſtelltenverbände mit einzureichen. Bei den Mitgliedern, die ihre Daß ⸗Beiträge im Be⸗ trieb bezhlen, erfolgt die Abgabe der Mitgliedsausweiſe über den DAF Betriebswalter. Die übrigen Mitglieder halten die umzuſchreibenden Mitgliedsausweiſe zur Abholung durch die Zellen⸗ und Blockwalter bereit, Es werden nur ſolche Mitgliedskarten umgeſchrieben, bei denen die Beitragszahlung auf dem laufenden iſt. Für jedes umzuſchreibende Mitgliedsbuch iſt eine Um⸗ lchreibegebühr von 0,50/ zu entrichten. Dieſe Ge⸗ bühr iſt von Mitgliedern in Betrieben mit Betriebskaſſie⸗ rung an den DA ⸗Betriebswalter oder das Lohnbüro, von den Mitgliedern in den Hauszellen bei Abholung der umzuſchreibenden Mitglieds asweiſe an den Zellen⸗ eder 0 e e Zahlung dieſer Gebühr reit ſind Erwerbsloſe, Angehöri⸗ HJ und des BDM und Notſtandsarbeiter. i Wer ſich weigert, ſeinen Mitgliedsausweis zur Um⸗ ſchreibung abzugeben oder die Umſchreibegebühr zu ent⸗ richten, muß damit rechnen, daß er ſeinen bisher erwor⸗ benen Rechte und Anſprüche für verkuſtig er⸗ klärt wird. Kein Ausfall der Sportkurſe an Faſt nacht Am Montag, den 24., und Dienstag, den 25 Februar, werden ämtliche Kurſe durchgeführt. Lediglich der Schwimmkurſus am Dienstagabend in der Halle 3 des Städtiſchen Hallenbades ällt aus, da das Bod an dieſem Tag ab 13 Uhr, geſchloſſen iſt SDageshalencles Montag, 24. Februar Nationaltheater:„Charleys Tante“, Schwank von B. Tho⸗ mas, Miete G, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. falabau: Roſenmontagsball in allen Räumen. Kaffee Odeon: Konzert[(Verlängerung Lichtſpiele: univerſum:„Donogoo Tonka“.— Al⸗ hambra:„Ein Teufelskerl“.— Schauburg: „Familie Schimek“.— Scala:„Liebeslied“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad zur Reichs eutobahn. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 früheren Namen wiederhergeſtellt. bis 19 Uhr: Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. * BDM Unfalldienſt(Sauitätskurſus). Der Sanitätskurſus be⸗ gliedskrten in die neuen Mitgliedsbücher um⸗ Fran! zelſchickſc haben, si im fran Schicksale Sohne immer eines gr. Nachkom mehr. Schwing. über gar der daue Grunde 5 Aber ge 7 darum, treibt il die Ewi, Wie Erfütllun. Schließli Lui ſe Parma, den ſpät Reichſtad ſeines L. nes Lebe Stern. quält, w vergnügt jungen? Gefan, der Ver! liches D ganz un öſter reich Aufgaben gewachſei Man ihn galanten Herzog ernannte eine phy! und zerb Sommer ſein Her. rend ſeir Habsbur, ter wur⸗ ſeine Aſe ſranzöſiſe möge, di ßen Nap; erfüllt. Leben ſe dieſes Z bisher n burg hat zu einer Rom, N. aber vie füllung freunde Neuer Ju, die ſt dem Sol zöſiſchen J ueben ſe füllen m gefacht 8 Die 2 Vorſtellu innerung Erinnern um bunt um tief Kindheit, wittchen der das Reich di hinein, a ten der Es iſt Bild; ſch kennzeich halb der Menſcher gdeelweſen, macht ſick ſtellung, wie ſich heiten al meinſam Dieſe⸗ ſeus hat gleichheit hat,„we je, ſolan men glei mehr ſo, agt, al Fruchtba Seins u Weun o war deutſchen geaxtet, Matikali ſuchungs hutſam⸗ in ſeine wendun⸗ pflegend eil Wil den Fri⸗ A 4 — * Paris, Frankreichs Geſchichte iſt überaus reich an Ein⸗ zelſchickſalen, die aber nicht nur ihre Zeit ergriffen haben, ſondern die bis in unſere Tage hinein noch im franzöſiſchen Volk nachklingen. Unter dieſen Schickſalen dürfte eins der ergreifendſten des des im Februar. Sohnes Napoleon J. ſein. Wenn es ſchon immer eine Belaſtung für ein Leben iſt, Sohn eines großen Vaters zu ſein, ſo war es die, einziger Nachkomme eines Napoleons zu ſein, noch weit mehr. Das Einmalige des großen Korſen, deſſen Schwingen ſich nicht nur über Frankreich, ſondern ber ganz Europa erhoben, der ſich ſtändig aufrieb, ger dauernd kämpfte und arbeitete und ſich doch im Grunde einſam fühlte, konnte ſich nicht wiederholen. Aber gerade die Furcht davor, gerade das Wiſſen darum, daß nichts mehr nach ihm kommen konnte, treibt ihn dazu, eine Fortſetzung ſeiner ſelbſt in die Ewigkeit durch einen Sohn zu erzwingen. Wie alles in ſeinem Leben, ſo bedeutet auch die Erfüllung dieſs Wunſches für ihn einen Kampf. Schließlich ſchenkt ihm ſeine zweite Gattin Marie⸗ Luiſe von Oeſterreich, die Herzogin von Parma, den heißerſehnten Thronerben, Napoleon II., den ſpäteren König von Rom und Herzog von Reichſtadt. Der Sohn iſt für Napoleon Höhepunkt eines Lebensgefühls, vielleicht auch Höhepunkt ſei⸗ ges Lebens ſelbſt, denn von nun an verblaßt ſein Stern. Und während er ſich ſpäter auf St. Helena ſuält, während ſeine zweite Gattin ſich in Italien vergnügt, vollzieht und vollendet ſich die Tragik des fungen Menſchenlebens, des Königs von Rom, als Gefangener Metternichs. Von der Inſel der Verbannung geht väterliche Liebe und väter⸗ liches Denken nach Schönbrunn, während ſich dort ganz unbewußt und trotz aller Ablenkungen des ſterreichiſchen Hofes eine Seele für große, herviſche Aufgaben vorzubereiten verſucht. Der blonde, hoch⸗ gewachſene Napoleonsſproß, der„junge Adler“, wie Ran ihn neunt, entſpricht dem Schönheitstraum der galanten Welt Wiens. Davon aber will der junge pberzog von Reichsſtadt, wozu ihn der Wiener Hof eine phyſiſche und geiſtige Uebermacht vergeblich auf und zerbricht im Grunde doch nur an ſich ſelbſt im Sommer des Jahres 1832. In ſilberner Vaſe wird ſein Herz in einer Kirche Wiens aufbewahrt, wäh⸗ kend ſeine ſterblichen Ueberreſte in der Krypta der Habsburger Familie beigeſetzt wird. Seinem Va⸗ ler wurde ſchließlich ſein Wunſch, daß wenigſtens eine Aſche an den Ufern der Seine unter dem ſranzöſiſchen Volk,„das ich ſo heiß geliebt“ ruhen möge, durch die Ueberführung der Leiche des gro⸗ ßen Napoleon in den Dom des Invalides in Paris elfüllt, Der unglückliche Sohn aber, deſſen ganzes Leben ſeiner Heimat galt, er konnte auch im Tode dieſes Ziel ſeiner Wünſche und ſeines Begehrens bisher nicht erreichen. Erzherzog Otto von Habs⸗ burg hat zwar ſchon grundſätzlich ſeine Zuſtimmung zu einer Ueberführung der Leiche des Königs von Rom, Napoleons II., von Wien nach Paris gegeben, aber vielerlei politiſche Bedenken wehren die Er⸗ füllung dieſes pitätvollen Planes der Napoleon⸗ keunde in Frankreich. ernannte, nicht viel wiſſen. Er bäumt ſich gegen Neuerdings nimmt die Bewegung in Frankreich zu, die ſowohl dem Vater ſeine heiße Sehnſucht wie dem Sohn ſein ſtets ſelbſtloſes Drängen zur fran⸗ zöſiſchen Erde durch eine Beiſetzung Napoleons II. leben ſeinem Vater im Dom des Invalides füllen möchten. Dieſe Bewegung wurde erneut an⸗ 0 geſgcht durch ein erſchöpfendes, glänzend aufgebau⸗ Die Brüder Grimm: das iſt ein volkstümliches Vorſtellungsbild, das mit den liebenswürdigſten Er⸗ üünerungen jedes Deutſchen verflochten iſt. Dieſe Erinnerungen ſind Gebilde des Empfindens, die ſich um bunte Märchengeſtalten ranken wie der Eppich um tief verwurzelte Baumweſen des Gartens der Kindheit. Aſchenputtel, Hänſel und Gretel, Schnee⸗ wittchen und die Frau Holle führen den Reigen an, der das Bewußtſein des Deutſchen begleitet aus dem Reich der Jugend bis ins Abendland des Lebens hinein, aber zwiſchen ihnen wandern auch die Schat⸗ zen der Brüder Grimm Es iſt etwas nachbarlich Vertrautes um dieſes Bild ſchon, daß ſie Brüder genannt werden, ſcheimt kennzeichnend für ihre trauliche Art zu ſein, inner⸗ halb der Nation geiſtig zu leben, und doch, ſie ſind Menſchen geweſen mit allen Unterſchieden des Ein⸗ 9 Nelweſens dem nächſten gegenüber, und die Nachwelt macht ſich im allgemeinen keine recht zulängliche Vor⸗ tellung, wie die beiden wirklich geweſen ſind und wie ſich ihre von einander abweichenden Beſchaffen⸗ heiten auf das liebſte Buch der Deutſchen, das ſie ge⸗ meinſam ſchufen, ausgewirkt haben. Dieſes Gemeinſchaftliche des Lebens und Schaf⸗ ſeus hat ſich jedoch nicht aus einer völligen Weſens⸗ gleichheit ergeben, weil ja, wie Jakob Grimm geſagt hat,„weder dem Leib noch dem Geiſte nach... ſich ie, ſolange die Welt beſteht, zwei Menſchen vollkom⸗ men gleich geweſen“ ſind. Die Wirklichkeit war viel⸗ mehr ſo, daß gerade die von denen Jakobs, wie ge⸗ agt, abweichenden Eigenſchaften Wilhelms die Fruchtbarkeit und Dauer des gemeinſchaftlichen Sefus und Wirkens begründet haben. Wenn ihr gemeinſamer Beruf die Philologie war, ſo war dieſe„Liebe zum Wort“, inſonderheit zum deutſchen Wort, beim Aelteren mehr derb⸗männlich geartet, das Wort alſo vorzugsweiſe in ſeiner gram⸗ Matikaliſchen, faſt chirurgiſch ſezierenden Unter⸗ ſuchungsweiſe beobachtend, beim jüngeren mehr be⸗ hutſam⸗weiblich geartet, das Wort alſo vorzugsweiſe in ſeiner lebenstiefſten und zugleich zarteſten An⸗ wendung, der dichteriſchen nämlich, beobachtend und 5 4 uflegend. Hiergus ergab ſich auch der innigere An⸗ . teil Wilhelms an der Geſtaltung der Märchen, über den Friedrich von der Leyen einmal bemerkt: Jex Acncle„ junge lden Von Hauns⸗Erich Haack er⸗ leute das Gebot der Stunde verſtanden hatten. tes Buch des franzöſiſchen Hiſtorikers Octave Aubry über den„König von Rom“, das übrigens auch ſoeben in einer deutſchen Ausgabe vorgelegt wird.(Octave Aubry:„Der König von Rom“, Eugen Rentſch⸗Verlag, Leipzig). In dieſem Buch wird ein ergreifendes Bild von der menſchlichen Tragik des großen Sohnes eines übergroßen Va⸗ ters gezeichnet. So ſehr ſich aber auch Aubry für eine Ueberführung der ſterblichen Hülle des jungen Napoleon nach Frankreich einſetzt, ſo verkennt er doch nicht die Schwierigkeiten, die dieſem Plan von allen Seiten entgegengeſtellt werden. Deshalb geht ſein Vorſchlag dahin, gewiſſermaßen als ſymboliſche Handlung wenigſtens die ſilberne Vaſe mit dem Herzen, das ganz Frankreich gehörte, in die Seine⸗ ſtadt zu bringen.„Wenn der Körper des Erzher⸗ zogs ſchon gefangen bleiben muß, ſo ſollte wenig⸗ ſtens ſein Herz in der Nähe des großen Kaiſers einen Platz finden.“ Eine„Blitzehe“ nach oer anderen Trauung auf den erſten Blick iſt in den letzten Jahren unter den reichen jungen Amerikanerinnen in Mode gekommen. Sie beweiſen damit nicht gerade eine ſehr hohe Auffaſſung von dem Weſen der Ehe. Aber die Ehe iſt auch offenbar nicht die Hauptſache. Die Hauptſache iſt, Aufſehen um jeden Preis. So ging wiederholt durch die Weltpreſſe die Nachricht, daß dieſe oder jene Millionenerbin ſich innerhalb weniger Stunden verliebt, verlobt und verheiratet habe. Man kann ſich vorſtellen, welchen Ausgang ſolche„Blitzehen“ nehmen. Da iſt beiſpielsweiſe Ann Gould, die Enkelin des Eiſenbahnkönigs Jay Gould, eine junge Dame, die einmal ein rie⸗ ſiges Vermögen erben wird. Sie machte erſt Ende des vergangenen Jahres von ſich reden, als ſie in einem Neuyorker Nachtlokal gegen Morgen den 30⸗ jährigen Farmer Spencer Meader kennenlernte und mit ihm unverzüglich vor den Traualtar trat. Jetzt, gerade zwei Monate ſpäter, iſt die Ehe bereits ge⸗ ſchieden. Ann Gould hat alſo ihren voreiligen Schritt bereut und wird ſich nun lange prüfen, ehe ſie ſich von neuem bindet. Doch weit gefehlt! Schon einen Tag nach der Scheidung wurde eine neue „Blitzehe“ geſtartet. Der Ehemann iſt diesmal der 24 jährige Cowboy Hermann ölsbury aus Wyoming. Die amerikaniſchen Reporter haben natürlich pflicht⸗ ſchuldigſt ausführlich über dieſe neue geſellſchaft⸗ liche„Senſation“ berichtet. Sie erklären ironiſch, daß Ann Gould zweifellos das Tempo Ser neuen Zeit erfaßt habe und ſtellen Vermutungen darüber an, wieviel Wochen wohl dieſe neue„Blitzehe“ wäh⸗ ren werde. Ja, die Kinder Im Frankfurter„Gen.⸗Anz.“ wird folgendes wahres Geſchichtchen erzählt: In einem Wagen der Linie 23 reicht eine Dame, die ihr ſiebenjähriges Töchterchen bei ſich hat, dem Schaffner einen Zwan⸗ zigmarkſchein hin. Der Schaffner fragt nach Klein⸗ geld, aber die Dame hat keins. Der Schaffner fragt die Fahrgäſte, verſchiedene ziehen ihre Bör⸗ ſen, ſehen nach, keiner kann wechſeln. Da ſagt der Schaffner freundlich:„Ich kann eben nicht vor, aber nachher, am Eſchenheimer Turm, frage ich ein⸗ mal im vorderen Wagen, es wird ſchon jemand wechſeln können.“ Das Kind iſt der Unterhaltung mit Intereſſe ge⸗ folgt, jetzt faßt es die Mutter an der Hand und Wilhelm Grimm 25 Zum 150. Geburtstag am 24. Februar „Es iſt rührend, zu beobachten, mit welcher liebe⸗ vollen Geduld und welchem feinen Takt Wilhelm Grimm von Auflage zu Auflage an den Märchen feilte und ſchliff, und wie, alles in allem, ſein Aus⸗ druck immer anmutender und auch anſchaulicher vor uns tritt.“ Dieſe Arbeit war jedoch keine willkür⸗ liche, ſondern vollzog ſich aus der Gewiſſenhaftigkeit eines Gefühls heraus, das in der Aufzeichnung und Wiedergabe des Märchens das echt Volkhafte im endgültigen Wortlaut zu erreichen bemüht war. „Er pflegte und beſſerte mit redlicher Einſicht, o genau er nur vermochte“, ſagt Jakob, der hierbei auch die vielſchichtige Arbeit Wilhelms für die Auf⸗ hellung und Herausgabe alt⸗ und mittelhochdeutſcher Heldendichtungen nachdrücklichſt gedenkt, die freilich den Hauptgegenſtand der Beziehungen des Bruders Grenze überſchritten worden. Der neue chnelltriebwagen iſt dreiteilig und elmotoren von je 600 PS. Berlin die . Damit iſt zum Kil. .) chen l veranſtalten, Friſuren zu ſehen. dann gibt es eine (Weltbild..) ſagt:„Mama, das iſt ja ganz gut, daß niemand wechſeln kann, am Eſchenheimer Turm ſteigen wir aus und dann ſind wir umſonſt gefahren. Neu⸗ lich ſind wir ja auch mal umſonſt gefahren, als der Schaffner nicht gleich kam, wir haben halt im⸗ mer Glück!“ Die Mama errötete heftig, der Wa⸗ gen ſchmunzelte. „Ja, die Kinder“, ſagt der Schaffner,—„das Lügen lernen ſie erſt, wenn ſie älter werden.“ Maß und Moritz bauen eine Kanone Wenn jemand daran zweifeln ſollte, daß kriegeriſche Geiſt von Valley Forge und San Juan Hill in der amerikaniſchen Jugend noch fortlebe, ſo der auf Toledo im Staate Ohio verwieſen, wo ſei er dieſer Tage zwei fünf zehnjährige Gene⸗ räle in spe ihren artilleriſtiſchen Ehrgeiz nicht mehr bändigen konnten. Mit wenig Mitteln, aber um ſo mehr Erfindungsgeiſt, konſtruſerten dieſe beiden jugendlichen Verehrer der Heiligen Barbara eine regelrechte Ka none, mit der ſie dann ein Bombardement auf eine Garage eröffneten. Die entſetzten Nachbarn alarmierten jedoch die Polizei, die ſofort anrückte und für eine raſche„Abrüſtung“ ſorgte. Die„Kriegsentſchädigung“ wird den Eltern der beiden Artilleriſten allerdings nicht erſpart bleiben. a bildete, während um die Neige ihres Lebens hin beide wieder ein gemeinſames„Werk von unermeß⸗ lichem Umfang auf die Schultern genommen“ hat⸗ ten, das ihre Gemeinſchaft erneut auf ein hochge⸗ ſtelltes Ziel hinlenkte,— das Deutſche Wörterbuch, in dem ihre einhellige Liebe zum deutſchen Wort und zur deutſchen Sprache ſchlechthin nochmals groß ge⸗ artet zur Geltung kam Es iſt alſo ſchon ſo, daß das Vorſtellungsbild, das die Allgemeinheit ſich von den beiden Männern gemacht hat, von einem richtigen Gefühl geleitet worden iſt. Gleichwohl muß es immer einmal wieder dahin zurechtgerückt werden, daß das in ihm Gemeinte⸗ der Tatſächlichkeit entſpreche, ſo, wie die Brüder Grimm ſelber die Gegenſtände ihrer Tätigkeit be⸗ handelt haben, wahrhaft liebevoll und ſachgemäß. Nicht nur, was ſie geſchaffen, ſondern auch, wie ſie es getan haben, bleibt dem geiſtigen Leben der Nation einmalige Leiſtung und dauerndes Vorbild. W. S. eee. Faſchings⸗Samskag im Nationaltheater Adele Kern als Fledermaus⸗Adele. Der Zuſchauerraum des Nationaltheaters bot am Samstagabend ein farbenbuntes faſtnachtliches Bild. Der Ruf der Intendanz, im Koſtüm zu erſcheinen, iſt kein Ruf in die Wüſte geweſen. Man ſah ſehr ſchöne und durchweg geſchmackvolle Maskierungen, und wenn auch, wie ſtets in ſolchen Fällen, das ſchöne Geſchlecht in der Ueberzahl war, ſo zeigten die vielen famoſen Herrenmasken, daß auch die 1 28 entwickelte ſich bald echte Faſchingsſtimmung, und ale die prickelnden Weiſen der Fledermaus⸗Ouver⸗ türe, von Wütt bei erleuchtetem Hauſe unter dem Bombardement von Papierkugeln und Luftſchlangen⸗ geſchoſſen heldenmütig dirigiert, verklungen waren, gingen die Wogen närriſcher Laune bereits hoch. Die Aufführung ſelbſt erhielt ihre beſondere Note durch das Gaſtſpiel Adele Kerns, der Ber⸗ liner Koloraturſängerin, die die Adele, das unſterb⸗ liche Stubenmädchen des Herrn von Eiſenſtein, mit heiterer Aufgeräumtheit ſpielte und vermöge ihrer bezaubernden Singkunſt dieſer klaſſiſchen Operetten⸗ geſtalt ein höchſt reizvolles muſikaliſches Profil gab. Das Haus dankte ihr in ſtürmiſchem Entzücktſein. Aber auch die einheimiſchen Künſtler hielten mit ihrer Laune nicht zurück. Eine geſanglich und dar⸗ ſtelleriſch gleich intereſſante Roſalinde von überaus feinem künſtleriſchen Schliff bot Marlene Müller⸗ Hampe. Küßwetter als Alfred, Reichart als Eiſenſtein, Hölzlin als Gefängnisdirektor Frank, Hans Becker, der ſich als Doktor Falke in ſehr luſtiger Dialog⸗Unſicherheit verzweifelt ſchwim⸗ mend, extemporierend und improvpiſierend über Waſſer hielt, Voiſins köſtlicher Froſch und alle die andern, einſchließlich Chor und Ballett, unter⸗ hielten bis zuletzt das lodernde Feuer einer über⸗ mütigen Ausgelaſſenheit. E Das Caſino Maſſimo Prof. Dr. Gerſtenberg in der Kunſthalle Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts gab es unter den Romantikern eine tiefe Sehnſucht nach dem chriſtlichen Rom. Große Gelehrte wie Humboldt, Niebuhr und Bunſen kamen dort mit den Künſtlern zuſammen, die Tradition einer Geſelligkeit war ſchon von den klaſſiziſtiſchen Malern her gegeben, und ſo gab es denn bald mehrere Fresken⸗Aufträge für die jungen deutſchen Maler; ſo auch für den Vatikan, aber vor allem für den Marcheſe Maſſimi, der in ſei⸗ ner Villa öͤrei nach dem Garten gelegene Erd⸗ geſchoßräume zur Verfügung ſtellte. Ueber das Schickſal dieſes Auftrags, den wechſelvollen Fort⸗ gang der Arbeiten erzählt Prof. Dr. Gerſten⸗ berg(Halle) mit einer ſeltenen Kenntnis des De⸗ tails, mit kritiſcher Klarheit und mit ſchwingender Begeiſterung. Die drei Säle ſollten eigentlich Dante, Arioſt und Petrarca gewidmet ſein, aber der Maler fand bei Petrarca keinen Stoff und redete dem Marcheſe dem Taſſo auf. Bei Peter Cornelius, dem führen⸗ den Kopf, war klares Bewußtſein für die Grenzen und Möglichkeiten der Raumaufteilung, richtige Nei⸗ gung zu kleineren Feldern und Figuren. Doch ſeine Arbeit kam über einige wunderſchöne Zeich⸗ nungen nicht hinaus, und dann wurde er nach Mün⸗ chen berufen. Philipp Veit, der Nachfolger ſitr die Decke, hatte unter anderem das Pech, daß ſeine Mut⸗ ter und ſein Stiefvater, Friedrich und Dorothea Schlegel, Schriftſteller waren, und ihm zuwiel hinein⸗ redeten. Er hatte lange und gequält arbeiten müſ⸗ ſen; heraus kamen: ſchönes Kolorit, ideale Haltung, zu typiſche Köpfe, Schwächen der Aufteilung. Koch, der die Wände entgegen früherer Ablehnung dann doch übernahm, war damals ſchon ein Fünfziger, kam aus der hlaſſiziſtiſchen Tradition, war aber ein gewaltiger Dantekenner und verwertete gute Blät⸗ ter und Einfälle aus ſeiner früheren Zeit mit trü⸗ ben Farben, die Rückkehr zu kleinen Feldern ver⸗ folgte er leider nicht. Bei Overbeck, der ſich um das befreite Jeruſalem Taſſos bemühte: viel ſchöne Reinheit der Farbe und Geſinnung, am ſchönſten in dem Hauptbilde des Gottfried von Bouillon. Auch er wurde nicht fertig. Führig, Her trockene Deutſchböhme, deſſen Talent in Rom zu überraſchend aufging, malte das heilige Grab und die Sockelfiguren. Schnorr von Carols⸗ feld, der die Freskentechnik in ganz anderem Maße beherrſchte, malte ſicher und ſchnell den Arfoſtſaal mit Bildern von Rüdiger, von Roland, den Sara⸗ zenenkriegen;— ritterliche Begeiſterung, deutſch wie Rückerts geharniſchte Sonette, denen auch niemand das Deutſchtum abſprechen wird, weil ſie in alt⸗ italieniſchem Versmaß geſchrieben wurden. Es folgten noch einige Bemerkungen über den eminent geiſtig⸗ſymboliſchen Gehalt dieſer Malerei. Dieſe Anlehnung an Rafael und an die Früh⸗ renaiſſance gab doch Neuartiges und Eigenes; je mehr ſie ſich das Fremde aneignete, deſto mehr ſtei⸗ gerte ſie doch das Nationale,— ein deutſcher Vor⸗ poſten im Süden, der heute noch ſteht. Dr. Hr. 6. Seite Nummer 91 — Ein Goldſchatz im Zeitungspapier iſt der Ge⸗ genſtand eines Prozeſſes, deſſen Ausgang man in Rom mit größter Spannung entgegenſieht. Er läuft bereits ſeit örei Jahren. Damals wurden in der Via Aleſſandrino verſchiedene baufällige Häuſer nie⸗ dergelegt. Bei den Abbruchsarbeiten an einem Hauſe, ſtieß ein Arbeiter plötzlich auf eine unter der Ziegel⸗ ſchicht angebrachte Stahlplatte und fand unter dieſer eine Reihe geheimnisvoller, in Zeitungspapier ge⸗ wickelter, ſchwerer Pakete. Als dieſe Pakete in Ge⸗ genwart der übrigen Arbeiter und einiger ſchnell herbeigerufener Polizeibeamten geöffnet wurden, er⸗ gab ſich zur größten Ueberraſchung, daß ſie eine größere Zahl alter goldener Münzen, Ringe, Arm⸗ bänder und andere Schmuckſtücke enthielten, deren Geſamtwert auf rund eine Million Lire geſchätzt wurde. Sofort erhob ſich nun die Frage: wem ge⸗ hörte der Fund? Nach dem italieniſchen Geſetz fällt dem Finder eines Schatzes die Hälfte davon zu, während die andere Hälfte dem Beſitzer des Grund⸗ ſtücks, auf dem der Fund gemacht wurde, zugeſpro⸗ chen wird. An Hand der Zeitungsbogen, in die der Schatz eingewickelt war— ſie ſtammten aus dem Jahre 1888— wurde nun weiter nachgeforſcht. Es ergab ſich, daß das Haus bis zum Jahre 1895 einem alten Sonderling, einem Antiquar, gehört hatte, und es war mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß dieſer ſelbſt die Goldſachen eingewickelt und in ſeinem Hauſe vermauert hat. Deshalb meldeten ſich auch ſofort die geſetzlichen Erben des Antiquars und beanſpruchten die Hälfte des Fundes. Aber da tra⸗ ten noch eine Reihe anderer Anwärter auf. Zu⸗ nächſt die Firma, die mit den Abbruchsarbeiten an dem alten Hauſe beauftragt war, dann die Denk⸗ malſchutzabteilung des Unterrichtsminiſteriums und endlich die Behörde, die zu den Abbruchsarbeiten den Auftrag erteilt hatte. Insgeſamt ſtreiten ſich zwan⸗ zig Parteien um den Beſitz des Schatzes. Drei Jahre lang ſchwebt ſchon der Prozeß. In dieſen Tagen ſoll nun endlich die Entſcheidung fallen. Wer wird den Schatz des alten Antiquars zugeſprochen erhalten? * — Amertikaniſche Geflügelhalter ſind auf einen betrügeriſchen Trick verfallen. Sie ſagten ſich, was den Frauen recht iſt, iſt den Hühnern billig. Und ſo wie Frauen Lippenſtifte zur Verſchönerung benutzen, ſo haben dieſe Händler das gleiche Verſchönerungs⸗ mittel benutzt, um damit die Kämme der zum Ver⸗ kauf geſtellten Hühner aufzufärben. Nach der Be⸗ handlung ſahen die Hühnergroßmütter mit den leuchtend roten Kämmen wieder ungeheuer jugend⸗ lich aus, weshalb man auch umſo beſſere Preiſe da⸗ für erzielen konnte. Schließlich iſt die Polizei hin⸗ ter den Schwindel gekommen. Man hat deshalb auf den amerikaniſchen Geflügelmärkten ein Keſſel⸗ treiben durchgeführt und die„geſchminkten“ Hühner und ihre Händler feſtgenommen. — Haarſträubende Zuſtände ſind in dem Staats⸗ Zuchthaus in Joliet(Illinois) durch die Unter⸗ ſuchungen zutage gekommen, die zur Aufhellung der Hintergründe der Ermordung des Knabenmörders Loeb durch ſeine Mitſträflinge geführt wurden. Die ſchlimmſten Mißſtände ſcheinen allerdings beſeitigt worden zu ſein, ſeit im vergangenen Herbſt ein neuer Amtmann die Leitung des Zuchthauſes über⸗ mommen hat. Vorher aber ging es in der Straf⸗ anſtalt drüber und drunter, und die Gefangenen, die über einige Geldmittel verfügten, konnten nach den Worten eines Mitglieds der Unterſuchungskommiſ⸗ ſion„leben, wie ſie zu leben wünſchten“. Es wurde geſpielt und getrunken. Sträflinge Lellten mit Hilfe von Zucker, den ſie aus der Anſtaltsküche geſtohlen hatten, Alkohol her, den die wohlhabenderen Ge⸗ fangenen zum Preiſe von zwei Dollar pro Liter für ihre Trinkgelage kauften. Man ſpielte hoch: an einem Pokerabend zum Beiſpiel befanden ſich 1600 Dollar auf einmal auf dem Spieltiſch. Die Zuchthauswärter ſtanden Wache bei dieſen Spielchen. Nachdem ſie ihr drehten ſie den Spielern den Rücken nichts“. Sie ließen es auch zu, daß große Geldbeträge unter den Gefangenen zirkulierten: einmal haben ſich 15 000 Dollar gleichzeitig im Beſitz der Sträflinge befunden. Schließlich ſtellt der Unterſuchungsbericht 1 noch feſt, daß die von der Gefängnisleitung begün⸗ ſtigten Gefangenen im Sommer Flanellhoſen weiße Oberhemden getragen hätten— alſo in einem Aufzug herumliefen, der zu ihrem vergnüglichen Zuchthausleben ausgezeichnet paßte. * — Zu den olympiſchen Kämpfen, die im Sommer in der deutſchen Reichspauptſtadt ihren Anfang neh⸗ men werden, ſoll bekanntlich durch Stafettenläufer die olympiſche Fackel von der griechiſchen Stadt Olympia nach Berlin zur Kampfſtätte gebracht werden. Neuerdings wird nun bekannt, daß ſich der ungariſche Rennfahrer Stephan Adorjan dazu eunt⸗ ſchloſſen hat, dieſe olympiſche Fackel mit ſeinem Fahrrad zu begleiten. Stephan Adorjan iſt bei uns in Deutſchland ſo gut wie unbekannt, da er noch an keinem deutſchen Rennen teilgenommen hat. Unſere Rennfahrer hatten alſo noch keine Gelegenheit, ſich mit ihm zu meſſen und ſich ein Urteil über ſein Können zu bilden. In ſeiner ungariſchen Heimat ſoll Stephan Adorjan jedoch ſehr beliebt ſein. Der Rennfahrer hat vor einigen Monaten mit ſeinem Training begonnen. Die Strecke, die von der Stadt Olympia nach Berlin zurückzulegen iſt, hat eine Länge von 3000 Kilometer. Stephan Adorian hat ſich daher zunächſt einmal mit dem genauen Studium des Weges befaßt, um ſich bezüglich der Beſchaffen⸗ heit des Geländes zu informieren. Wie Adorjan erklärt, beabſichtigt er eine Geſchwindigkeit von durchſchnittlich 15 Kilometer in der Stunde durch⸗ zuhalten, die nach ſeiner Berechnung genügen würde, um mit den Läufern Schritt zu halten. In dieſe Berechnung ſind täglich an fünf Stunden Schlaf mit eingeſchloſſen. Stephan Adorjan hat auch ſchon die verſchiedenen Etappen auf der 3000 Kilometer langen Strecke feſtgelegt, wo er ſich dieſe fünfſtündige Ruhe⸗ pauſe gönnen will. Mit den übrigen Vorbereitun⸗ gen befaßt er ſich nun auch ſchon ſeit einiger Zeit. Er will vor allem für entſprechende Kleidung und Material Vorſorge treffen. Im übrigen wartet Stephan Adorjan mit Spannung auf den Tag, an dem die olympiſche Fackel entzündet wird, und er mit ſeinem Rad die Läufer nach Berlin begleiten kann, * — Unter großen Opfern hat ein reicher Pariſer Bürger eine Sammlung hiſtoriſcher und kulturge⸗ ſchichtlicher Stühle zuſammengebracht, die jetzt für einen phantaſtiſchen Preis nach Amerika verkauft worden iſt. Tauſende von Stühlen umfaßt dieſes einzigartige Muſeum, das weniger eine lückenloſe Darſtellung der Geſchichte der menſchlichen Sitz⸗ gelegenheit darſtellt, als eine Sammlung von Kurio⸗ ſitäten aus allen Jahrhunderten und Zeitaltern. Neben den Steinbänken aus der hiſtoriſchen Zeit, neben griechiſchen und altrömiſchen Stühlen findet ſich dort eine wertvolle Sammlung exotiſcher Stühle mit Hinrichtungsſtühlen von Indianerſtämmen, Trauungsſtühlen afrikaniſcher Negerſtämme und Zaubererſchemeln, Stühlen mit Totenköpfen be⸗ hängt und mit Menſchenhaut beſpannt. Dann gibt es die ſog. Zweckſtühle, die für beſondere Zwecke geſchaffen wurden und unter denen ſich auch geheim⸗ nisvolle Stühle befinden, die den Sitzenden durch einen Druck auf einen Knopf zum Gefangenen machen. Dann gibt es Stühle, in denen wichtige Frie⸗ densverträge unterzeichnet wurden, ein mächtiges Holzungeheuer von Stuhl, in dem Anna Boleyn ein Kind zur Welt gebracht hat, und andere Sehens⸗ würdigkeiten, die nun in Amerika ihr ſenſations⸗ hungriges Publikum finden werden. 2. — Bei Wiederherſtellungsarbeiten am Tempel der ungeflügelten Nike auf der Akropolis ſind ver⸗ ſchiedene wichtige Funde gemacht worden. Schon ſeit längerer Zeit iſt der Untergrund, auf dem ſich das herrliche Bauwerk erhebt, durch Grundwaſſer unter⸗ ſpült worden, ſo daß die Fundamente zu ſinken be⸗ gannen. Die Wiederinſtandſetzung wird unter Lei⸗ tung des Athener Architekten N. Balanos durch⸗ und Beſtechungsgeld empfangen hatten, und„ſahen Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 24. Februar 1936 Oeltankdampfer an ber amerikaniſchen Küſte in Flammen — Neuyork, 22. Februar. Der Oeltankdampfer„Albert Hill“ geriet etwa 400 Kilometer öſtlich von Charleſton(Südkarolina) in Brand. Das Schiff ſandte SOs⸗Rufe aus und teilte mit, daß nach Exploſion des Vordertanks Feuer ausgebrochen ſei, das von der 32köpfigen Beſatzung bekämpft werde. Dem Dampfer, der 7000 Tonnen groß iſt und der der Atlantic Reſining Co. gehört, eilten mehrere Schiffe, darunter drei Küſtenwach⸗ ſchiffe aus Jackſonville(Florida), zu Hilfe. Der große Brand, der nach der Exploſion des Vordertanks auf dem Tankdampfer„Albert Hill“ ausgebrochen war, konnte nach einem Funkſpruch des Dampfers eingedämmt werden. Vier Matroſen von der 32 Mann ſtarken Beſatzung werden vermißt. Das Schiff hat Schlepperhilfe angefordert. Ein Kraftwagen in die Loire gefahren — Paris, 22. Februar. In der Nähe von Nantes entdeckte am Samstag⸗ vormittag ein Radfahrer in der Loire einen Krafr⸗ wagen, der vom Waſſer völlig überſpült wurde. Der Wagen konnte bisher noch nicht gehoben werden, ſo daß man noch nicht weiß, wieviel Perſonen ſich im Wagen befanden. Den eigenartigen Unglücksfall erklärt man ſich nur ſo, daß der Fahrer in der Nacht oder im Nebel den Weg zur Brücke verfehlt und über eine Abzweigung der Landſtraße in die Loire geraten iſt. Die Opfer des javaniſchen Eroͤbebens — Tokio, 22. Februar. Nach den letzten Angaben über die Zahl der Opfer des Erdbebens vom 21. Februar ſind in den vier betroffenen Präfekturen 11 Perſonen getötet und 34 ſchwer verletzt worden. Ueber 50 Häuſer wurden zerſtört. In einem Dorfe ereignete ſich in⸗ — folge des Erdbebens ein Felsſturz, bei dem Mann erſchlagen und 14 verletzt wurden. Die Aeberſchwemmungskataſtrophe in Spanien 8285 Madrid, 5 Februar. Aus den ſpaniſchen Provinzen laufen fortgeſetzt neue alarmierende Nachrichten über die Ueber⸗ ſchwemmungskataſtrophe, beſonders in Sevilla, Za⸗ mora und Valladolid ein. Zahlreiche Perſonen wer⸗ den als vermißt gemeldet. Man nimmt an, daß ſie von dem Hochwaſſer, das zahlreiche Straßen der in Mitleidenſchaft gezogenen Orte in reißende Flüſſe und die Plätze in Seen verwandelt hat, fortgeriſſen wurden. In Sevilla ein —2 ſind ganze Stadtviertel unter Waſſer geſetzt worden. Das Waſſer erreicht in den Straßen eine Höhe bis zu mehreren Metern. Zahlreiche ah⸗ ſeits gelegene Bauernhöfe ſind von jeder Verbindung abgeſchnitten. Die Bewohner, ſoweit ſie nicht ſchon von den fieberhaft arbeitenden Rettungsmannſchaften der Polizei und des Militärs in Sicherheit gebracht worden ſind, werden durch Flugzeuge mit Lebens⸗ mitteln verſehen. Die Rettungsarbeiten werden er⸗ ſchwert durch wolkenbruchartige Regengüſſe, die fort⸗ geſetzt über die überſchwemmten Gebiete nieder⸗ gehen. In Sevilla ſollen bis jetzt 10 000 bis 12 000 Per⸗ ſonen in Notquartieren untergebracht worden ſein. Die telephoniſchen Verbindungen in der Stadt ſind zum größten Teil zerſtört. Der Straßenbahnverkehr iſt lahmgelegt. Von den Behörden und von privater Seite wurden er⸗ hebliche Geldbeträge als erſte Hilfe für die Hoch⸗ waſſergeſchädigten zur Verfügung geſtellt, doch reichen ſie bei weitem nicht aus, der Not zu ſteuern. Der Sachſchadͤen iſt außerordentlich groß und kann vorläufig noch nicht überſehen werden. In Valladolid trat der Esgueva aus ſeinen Ufern und ſetzte u. a. auch das Cervantes⸗Haus unter Waſ⸗ ſer. Allein in den Bibliothekszimmern erreichte das Waſſer eine Höhe von zwei Metern. Ueber 2000 Bände ſowie wertvolles Mobiliar aus der Zeit des Dichters Cervante ſind vernichtet worden. geführt, der auch die Säulen des Parthenontempels wieder inſtandgeſetzt hat. Bei den Arbeiten am Tempel der ungeflügelten Nike ſtieß man auf eine Reliefdarſtellung einer geflügelten Nike, die ur⸗ ſprünglich offenbar einen Teil des Tempelgiebels bildete. Die Figur hat eine Höhe von faſt einem Meter und iſt auch heute trotz ihrer Beſchädigung von vollendeter Schönheit. ** — Im Hafen von Rotterdam liegt ein ſchwedi⸗ ſches Kriegsſchiff, die„Gotenland“. Das Schiff weilt in Holland zu Beſuch, und dieſer Beſuch bedeutete für einen alten holländiſchen Rentner einen großen Glücksfall. Dieſer Mann hatte ſich gerade ſeine Rente auf einem Poſtamt abgeholt und die erhalte⸗ nen hundert Gulden in einem Briefumſchlag in Empfang genommen. Als er das Geld vor dem Ge⸗ bäude nachzählen wollte, hatte er den Umſchlag ver⸗ loren und konnte ihn trotz allen Suchens nicht fin⸗ den. Die Paſſanten halfen ihm dabei bereitwilligſt, aber ebenfalls ohne Erfolg. Der alte Mann, für den der Verluſt ſehr viel bedeutete, war völlig un⸗ tröſtlich. Er ſuchte allein bis in die ſpäte Nacht, und als er es endlich aufgab, lief er zur Polizei, um ſei⸗ nen Verluſt anzumelden. Hier nahm der Beamte des Nachtoͤienſtes den Vorfall pflichtgemäß auf. Dann erklärte er dem Alten, er ſolle am nächſten Tage auf das im Hafen liegende ſchwediſche Kriegs⸗ ſchiff gehen und ſich beim Kommandanten melden. Der Alte tat das und wurde von dem ſchwediſchen Offizier freundlich empfangen, der ihm dann den Umſchlag mit den hundert Gulden überreichte. Ein Matroſe hatte nämlich Poſt für ſeine Braut in Schweden auf das Poſtamt gebracht und dabei den Briefumſchlag gefunden. Er lieferte ihn ſeinem Kom⸗ mandeur ab, der den Vorfall dann den holländiſchen Behörden mitteilte. Die Freude des alten Mannes kann man ſich vorſtellen! * — Im Südoſten Berlins konnte durch die Auf⸗ merkſamkeit eines Schupobeamten ein ſeit Monaten ſteckbrieflich geſuchter Betrüger, der 30 Jahre alte Bodo., verhaftet werden. Bodos Spezialität war zunächſt der Schwindel mit Bohnerwachs. Er kaufte irgendwo—6 Büchſen minderwertiger Ware für ein paar Mark, um ſie dann als angeblicher Bote einer großen Firma Hausangeſtellten oder Verwaltern für 15—18%— laut Beſtellung— anzudrehen. Mit dieſem Trick, bei der große Summen von M. er⸗ beutet wurden, legte er zahlreiche Opfer herein, ohne daß es zunächſt gelang, ſeiner habhaft zu wer⸗ den. Inzwiſchen hatte der Burſche die„Branche“ ge⸗ wechſelt. Er machte nunmehr als angeblicher„Dr, Wagner“ bei Schlächtereien größere Beſtellungen für ſeinen Haushalt und ließ ſich einen Teil der Fleiſchwaren, meiſt Gänſebrüſte, ſofort mitgeben. Wenn dann der Reſt nach der vermeintlichen Woh⸗ nung in der Cupryſtraße geliefert werden ßollte, ſtellte ſich alles als Schwindel heraus. gemeingefährliche Schwindler wieder in der Um⸗ gebung des Görlitzer Bahnhofes umhertrieb, wurde er von einem Streiſenbeamten auf Grund der Per⸗ ſonalbeſchreibung erkannt und feſtgenommen. —. K—— Enkhülltes Geheimnis PPFFFFFFPFFCFPFDTCDCDCbCbGbGTbGTbGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTbTbTbTbTbbb Oe dufzeſhhnungen des Or Probs Larsen ROMAN VoN CRT REINHARD DIETZ 30 Da ich alſo von der Unterredung ebenfalls aus⸗ brücklich ausgeſchloſſen war, ließ ich mir von den Frauen Näheres berichten. Sie vermochten aller⸗ dings ſo gut wie gar nichts zu erzählen. Wie an jedem Abend ſeit dem Unglück, war gegen neun Uhr die alte Frau, die Hebamme und Krankenpflegerin, aus dem Dorf heraufgekommen und hatte die Stein⸗ egger⸗Marie abgelöſt. Gegen Mitternacht hatte ſie ſich, müde von der Arbeit und vom nächtelangen Wachen, auf die Chaiſelongue in Tyrolts Schlafzim⸗ mer gelegt und war nach einer Weile eingeſchlafen. Als ſie wieder aufgewacht war, hatte es bereits drau⸗ ßen gedämmert, und Tyrolt war verſchwunden ge⸗ weſen, das Bett leer, der Kleiderſchrank hatte weit offen geſtanden, ebenſo die Haustür So unerklärlich dies alles ſchien, ſo wenig glaub⸗ haft es klingen mußte, wenn man an Tyrolts Zu⸗ ſtand dachte— es half alles nichts, die Tatſache blieb nun einmal beſtehen; Clemens Tyrolt hatte ſich an⸗ gekleidet und war weggegangen! Wohin? Und aus welchem Grunde? Wahrſcheinlich wußte das in die⸗ ſer Stunde nur er allein. falls er noch unter den Lebenden weilte. War das ſeltſame Gefühl, das ich bei meinem letzten Beſuche an Tyrolts Krankenbett gehabt hatte, doch richtig geweſen— hatte Clemens Tyrolt tat⸗ ſächlich der Steinegger⸗Marie und mir zugehört, hatte er wirklich gelächelt? Hatte er ſich verſtellt und ſeine Bewußtloſigkeit in den letzten Stunden nur vorgetäuſcht, der Himmel mochte wiſſen, war⸗ um? Um heimlich verſchwinden zu können? Oder hatte er dadurch einem Verhör entgehen wollen? War er nur geflohen, um keine Ausſagen über jene Nacht und den Täter machen zu müſſen? Oder hatte er etwas zu verbergen? Mir fiel eine eigentümliche Aeußerung ein, die Baſtian Loos in der Nacht getan hatte, als wir die Ereigniſſe dieſer Tage beſprochen hatten. Und ich mußte denken: War Tyrolt, dieſer Mann. den ich als Tyrolt kennengelernt hatte und der hier unter die⸗ ſem Namen lebte, wirklich— Clemens Tyrolt? War er in Wahrheit jener Muſiker Clemens Tyrolt, mit dem vor zwölf Jahren Monika Terhuizen in Leſina getraut worden war? Der Verdacht, der in mir aufgeſtiegen war, erſchien mir ſo abſurd, ſo phan⸗ taſtiſch, daß ich ihn ſofort wieder verwarf. Baſtian winkte mir. Der Landjäger zog einen Schlüſſel aus der Hoſentaſche und ſperrte die Haus⸗ tür auf. Uckmann, der Bürgermeiſter, kam auf uns zu.„Vorläufig darf niemand erfahren, wer ich bin, Herr Bürgermeiſter! Sorgen Sie dafür, daß die Frauen reinen Mund halten!“ rief Baſtian hinter ihm ber. „Sie dürfen ganz beruhigt ſein, Herr Doktor“, verſicherte Uckmann mit einer tiefen, eckigen Ver⸗ beugung. Er ſchien einen Mordsreſpekt vor dem kleinen gewichtigen Herrn Dr. Loos aus Berlin be⸗ kommen zu haben.„Es wird niemand darüber ſprechen.“ Wir traten in den kleinen Flur. Der Landjäger ſchloß die Tür zu Tyrolts Wohn⸗ zimmer auf. „Es iſt noch alles genau ſo wie wir es vorge⸗ funden haben. Wir haben nichts angerührt. Da drüben ſteht auch die Schreibmaſchine von Herrn Tyrolt.. und die Karte mit der Beſchuldigung ſteckt auch noch drinnen!“ „Bleiben Sie mal hier ſtehen— du auch, Pro⸗ bus.., verlangte Baſtian, er machte dabei einen kurzen Schritt ins Zimmer hinein, ſchnüffelte in die Luft und blickte ſich prüfend um. Seine ſcharfen, kühlen Aeugelchen wanderten aufmerkſam und über⸗ legend umher.„So“, ſagte er nach einer Weile „nun zeigen Sie mir zuerſt mal, wie und wo Tyrolt aufgefunden wurde, Scheibner!“ Während der Landjäger ihm umſtändlich erklärte, wie Tyrolt halb erſtarrt und bewußtlos am Boden gelegen hatte, mit dem Hinterkopfe auf dem Stein⸗ ſockel des Kachelofens, warf ich ſelber raſch einen Blick in das Schlafzimmer. Ich erſchrak: Vor dem Kleiderſpind lag auf dem Fußboden Tyrolts hirſchlederne Bayernhoſe. Dort hinein hatte er damals, bei meinem letzten Beſuche, meine Novelle„Abſchied von Veronika“ geſteckt, als ich ſie ihm dunten am Alban⸗See gegeben hatte. Hoffentlich hatte ſie an dieſem Morgen nicht mehr darin geſteckt, hoffentlich hatte man ſie nicht längſt gefunden! Unbemerkt von den beiden unterſuchte ich ſchnell die Taſchen der Hoſe. Gott ſei Dank, ſie waren leer! Und wenn man die Novelle gefunden hätte, wäre doch wahrſcheinlich eine An⸗ deutung darüber bereits vorhin gefallen. Wahr- ſcheinlich hatte Tyrolt die Hoſe herausgeriſſen, als er einen Anzug aus dem Schranke nahm, und ſie dabet in der Eile achtlos liegen laſſen. „Was ſagte der Arzt über die Art der Wunde?“ hörte ich Baſtian den Landjäger fragen.„Welcher Art iſt die Schußwaffe geweſen? Und der Schuß ſelbſt— wurde er aus nächſter Nähe oder aus eini⸗ ger Entfernung abgefeuert?“ „Der Herr Doktor Hoßleitner hat ſeinen Bericht direkt an das Bezirksgericht gemacht, ſehr was Ge⸗ naues weiß ich darüber net, Herr Doktor, bietſcheen. Aber er hat gemeint, aus der Näh' ſei net geſchoſſen worden, weil die Wunde keine ſolchen Ränder ner gehabt hätt'... Ein paar Meter müßt' der Mör⸗ der ſchon abgeſtanden haben“ Baſtian nickte.„Ja, ſo habe ich mir die Geſchichte auch bereits gedacht.“ „Haſt du dir die Geſchichte bereits gedacht?“ fragte ich verblüfft. anderen Baſtian grinſte.„Gewiß. Kombination. Nun ſuche ich den Beweis für die Richtigkeit. Irgend⸗ eine Vorſtellung muß man ja ſchließlich von allen Dingen haben, nicht wahr? Womit nun nicht geſagt ſein ſoll, daß ſich nicht am Ende etwas ganz anderes herauskriſtalliſiert, mein Lieber.“ „Davon haſt du mir ja noch gar nichts geſagt, Baſtian!“ „Das Huhn gackert ja auch erſt, nachdem es ſein Ei gelegt hat, nicht vorher“, grinſte Baſtian und ſetzte ſich in den Seſſel in der Ecke. Er ſchloß die Augen dabei, ſtreckte die Beine lang aus und be⸗ gann, irgendeinen albernen Schlager vor ſich hin zu pfeifen. Scheibner, der Landjäger, zwirbelte ſeinen langen grauen Schnauzbart. Er ſchien nicht ganz einver⸗ ſtanden zu ſein mit dieſer Art einer ſozuſagen doch halbamtlichen Handlungsweiſe. Plötzlich ſtand Baſtian auf und ging auf den Bü⸗ cherſchrank zu, der an der Innenwand des Zimmers ſtand.„Seh'n Sie mal hier, Scheibner, was ich vorhin entdeckt habe!“ Er zeigte auf eine Stelle an der Ecke des Schrankes, wo das Holz leicht abge⸗ ſplittert war.„Was iſt da wohl paſſiert, he?“ Scheibner zuckte hilflos die Achſeln. Er war klug genug, lieber zu ſchweigen, als ſeiner Autori⸗ tät oͤurch eine dumme Antwort einen Stoß zu ver⸗ ſetzen. „Na...“ ermutigte Baſtian.„Keine Ahnung? Nun, dann ſehen Sie ſich mal dies hier an!“ Er deutete mit dem Zeigefinger auf einen kaum ſicht⸗ baren helleren Punkt in der Tapete.„Das ſah ſch als erſtes.“ Wir kamen beide geſpannt näher heran. In der Tapete war ein kreisrundes Loch, das bis in die da⸗ hinter liegende Holzwand hineinreichte. „Donerwetter und alle Heiligen.“ brummte Scheibner,„da iſt hineingeſchoſſen worden. ober ich freß meine Großmutter ſelig.“ 5 „Guten Appetit!“ lachte Baſtian.„Aber Sie haben recht, Scheibner. Ergibt alſo? Nach, daß enk⸗ weder Tyrolt zuerſt geſchoſſen hat— nebenbei be⸗ merkt, muß er dann am Fenſter geſtanden haben — ebenfalls nebenbei geſagt, glaube ich das nicht. Oder hat man eine Schußwaffe bei Tyrolt oder im 1 Hauſe gefunden? So, bisher alſo nicht. Na, man kann ja mal nachſuchen, für alle Fälle, aber ich glaube, es iſt nicht nötig. Denn ich neige mehr zu der Anſicht, daß der Täter zweimal geſchoſſen hat. Er hat entweder beim erſten Schuß ſein Ziel ver⸗ fehlt und nochmals gefeuert und dann Tyrolt nicht mehr zum zweiten Male getroffen.. Haben Sie ein ſtarkes Meſſer, Scheibner? Einen Knicker? Ja, der geht, geben Sie mal her!“ Baſtian bohrte eine Weile im Holz der Wanb herum. Scheibners Hochachtung vor dem kleinen vergnügten Doktor aus Berlin ſchien wieder be⸗ deutend im Wachſen zu ſein. Dann kullerte eine kleine ſchwarze Kugel dur Erde. Ehe der Landjäger ſich danach bücken konnte, hatte Baſtian ſie aufgehoben und ohne weiteres in die Taſche geſteckt.„Das wäre Nummer eins! grinſte er befriedigt.„Ich werde ſie ſpäter zu den 5 geben, wie es im Amtsdeutſch ſo wunderbar heißt!“ Das ſchien Scheibner zwar wieder nicht ganz recht zu ſei, aber er ſchwieg, zwirbelte nur erneut nervös ſeine Schnurrbartſpitzen in die Luft. Viel leicht fürchtete er, der geheimnisvolle Fremde könne den Fund unterſchlagen, wer weiß. (Fortſetzung folgt.) 5 4 — Als ſich der Die celona, ſtanden, tagvorn aus in der Hö ſchafts le mann rechten⸗ Verteid Munber Im bringen find. 2 nachſte h! hoffen fern. 2 recht zu kühlte deutſche machte. gewalt — voyle Empfan herzlich, zuvorko Zu e deubſche Länderk auswerk eines v ein Sp Oeſterre kleiwe Länderſ erreichte Tore. daß die Mugawer Leute a zweiten ſpiel in Auch Faktor zwei Ne wahre ſtungen Mannſch Toemper Nur ſel nen Fr wahres Scho ſehr die Aufenth lich wat beim B die Bed ſich ein an. Er erſte de in der Studien Fachamt ſichtigter herrliche Run Der herrliche Wind re Park N. vor Beg Zuſchau Spielbeg denen a ten die Hakenkr und dat Ringen. wältigen an Kopf In der Madrid, konſul i leur vo Männer Mit ſchaften den Tor ſchallt, 0 Gruß a geſehene reicht ih nier mi gehen. Unruhe. heit für Lenz, de Bomben griff ko, ſonders gute Se holten gezeichn und M. b ſer ſchie die Lat perame! ders ve die deut ſonne f Hand verſagt fernun ſich 1d Gleis Sturm. plötzlich kurze Die Sy lonie J angröffe einen 8 lich scha rebtet Das Sz . deutſche terman⸗ kert un ar. eſetzt eber⸗ Za⸗ wer⸗ ß; ſie r in klüſſe iſſen aſſer aßen 2 ab⸗ du ſch. Auf⸗ ſaten alte war aufte r ein einer tern Mit „ er⸗ rein, wer⸗ Siffling ſpielt Die deutſche Fußballelf in Barcelona Die deutſche Fußballmannſchaft hat die Reiſe nach Bar⸗ celong, die bekanntlich per Flugzeug erfolgte, gut über⸗ ſtanden, lediglich der Benrather Hohmann war am Sams⸗ tagvormittag, als es zu einem halbſtündigen Training hüin⸗ aus in Montfſuich⸗Stadion ging, körperlich nicht ganz auf der Höhe. Dieſe Tatſache Jeranlaßte die deutſche Mann⸗ ſchaftslettung zu einer Umdispoſition. An Stelle von Hoh⸗ wann wird nun der Waldhöfer Siffling den Halb⸗ rechten⸗Poſten im deutſchen Sturm einnehmen. In der Verteidigung wird Münzenberg rechts ſpielen, während Munbert auf der linken Seite ſteht. Im Training konnten alle Spieler den Beweis er⸗ bringen daß ſie körperlich auf der Höhe und in beſter Form ind. Der famoſe Raſen, der dem beſten engliſchen nicht nochſteht, behagte den deutſchen Spielern ſichtlich und ſie hoffen auf dem federnden Boden ein gutes Spiel zu lie⸗ fern. Auch Dr. Nerz und Dr. Bauwens ſprachen ſich recht zuverſichtlich aus, zumal es am Samstag etwas aß⸗ kühlte und am Tag des Spiels auch die Temperatur den deutſchen Spielern zuſagen dürfte. Das Stadion ſelbſt machte, wenigſtens was den Fußballplatz anbetrifft. einen gewaltigen Eindruck auf die deutſche Mannſchaft. Es hat — vorläufig— im Deutſchland nicht ſeinesgleichen. Der Empſang durch die ſpaniſchen Fußballführer war übevaus herzlich, überhaupt kommt man den deutſchen Spielern zuvorkommend und freundlich entgegen. 48 Zu einem großen und baum erwarteten Erfolg für den deutſchen Fußballſport geſtaltete ſich der zweite Fußball⸗ Länderkampf en Spanien. 60 000 Zuſchauer waren im ausverkauften Montjubch⸗Stadton von Barcelona Zeuge eines verdienten:1⸗Sieges der deutſchen Vertretung, die ein Spiel lieferte, das an ihre großen Leiſtungen gegen Oeſterreich und die Tſchechoſlowakei erinnerte. Fath, der kleine Linksaußen aus Worms, der in ſeinem letzten Länderſpiel bet weitem nicht das gewohnte Schußkönnen erreichte, übertraf ſich diesmal ſelbſt und ſchoß zwei ſchöne Tore. Der Sieg gewinnt an Bedeutung, wenn man hört, daß die Spanier im Spiel zwei Läufer, den Mittelläufer Muguerza und den rechten Läufer Bertoli, gegem friſche Leute austauſchten. Nur ſo war es ihnen möglich. in der zweiten Hälfte das gang hervorragende deutſche Stürmer⸗ spiel in ſeiner Wirkung zu beeinträchtigen. Ein Spiel der Freundſchaft Auch dieſer Länderkampf hat gezeigt, ein wie wertvoller Faktor der Sport im Ausbau der Beziehungen zwiſchen zwei Nationen iſt. Die ſpaniſchen Zuſchauer haben ſich als wahre Sportsleute gezeigt, haben den guten deutſchen Lei⸗ ſtungen im gleichen Maße Beifall gezollt, wie ſie ihre eigene Mannſchaft verſtändlicherweiſe mit echt ſüdländiſchem Temperament aufmunterten. Es gab keinen Mißklang. Nur ſelten hatte der belgiſche Schiedsrichter Langenus ei⸗ nen Freiſtoß wegen Faulſpiels zu pfeifen. Es war ein wahres Spiel echter Freundſchaft. Ein guter Rahmen Schon die Tage vor dem Spiel ließen erkennen, wie ſehr die Spanier Wert darauf legten, den Deutſchen den Aufenthalt ſo gaſtlich zu geſtalten wie es nur eben mög⸗ lich war. Am Samstagvormittag gab es einen Empfang beim Bürgermeiſter von Barcelona. der in kurzen Worten die Bedeutung des Länderkompfes unterſtrich. Es ſchloß ich ein Empfang beim Generalgouverneur von Katalonien an. Er gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß dieſer erſte deutſch⸗ſpaniſche Länderkompf auf ſpaniſchem Boden in der ſportfreudigſten Stadt Spaniens abgehalten werde. Studiendirektor Dr. Erbach ſprach als Vertreter des Fachamtes Fußball Worte des Dankes. Anſchließend be⸗ ſichtigten die deutſchen Spieler und ihre Begleitung das herrliche Gouvernementsgebäude aus dem 12. Jahrhundert. Sonne über Vartelona Rund 60 000 Zuſchauer im Montjuich⸗Stadion Der Sonntag brachte ſtrahlenden Sonnenſchein, aber im herrlichen Montjuich⸗Stadion machte ſich doch ein ſtarker Wind recht ſtörend bemerkbar, liegt doch der Prachtbau im Park Montfuich hoch oben auf einem Berg. Eine Stunde bor Beginn des Spiels ſah man im Stadion kaum 10000 Zuſchauer, aber langſam füllten ſich die Ränge, und bei Spielbeginn waren rund 60 000 Zuſchauer anweſend, von denen allein 55 000 Sitzgelegenheit hatten. Luſtig flatter⸗ ten die Fahnen im Wind, über dem Haupteingang die Hakenkreuzfahne, die ſpaniſche und kataloniſche Flagge und daneben auch das olympiſche Banner mit den fünf Ringen. Die gefüllte, rieſige Kampfbahn bot einen über⸗ wältigenden Eindruck. Kein Plätzchen war mehr frei, Kopf an Kopf ſaß die“ Menge und ſteberte dem Spiel entgegen. In der Ehrenloge ſoh man den deutſchen Botſchafter in Madrid, Grof Welozek, ſerner den deutſchen General⸗ konſul in Barcelona, Dr. Köcher, den General⸗Gouver⸗ leur von Katalonien, Mo les, und die verantwortlichen Männer des ſpaniſchen und deutſchen Fußballſports. Mit etwa 20 Minuten Verſpätung laufen beide Mann⸗ ſchaften nebeneinander auf das Spielfeld. Voron die bei⸗ den Torwartrieſen Zamora und Jakob. Großer Jubel er⸗ ſchollt, als die deutſche Elf vor den Tribünen den deutſchen Gruß ausbringt. Die Mannſchaften ſpielten in der vor⸗ geſehenen Aufſtellung. Szepan hat Wahl, Zamora über⸗ reicht ihm einen Blumenſtrauß. Sofort beginnen die Spa⸗ nier mit zwei ſehr ſchnellen Vorſtößen, die aber ins Aus gehen. In der deutſchen Hintermannſchaft zeigt ſich einige Unruhe. In der 5. Minute bietet ſich eine große Gelegen⸗ heit für Deutſchland. Fath gibt an Szepan, dieſer an Lenz, der aus einem Meter Entfernung einen unheimlichen Bombenſchuß gegen die Querlatte ſchießt. Der deutſche An⸗ griff kombiniert hervorragend zuſammen, wobei Fath be⸗ ſonders aggreſſiv iſt. Fath kommt nach 10 Minuten in gute Schußſtellung, gibt aber zu ſchwach, ſo daß Zamora halten kann. Beide Mannſchaften erhalten für ihre aus⸗ gezeichneten Leiſtungen wiederholt ſtarken Beifall. Jakob und Münzenberg retten wiederholt, doch iſt die deutſche Deckung noch nicht ganz im Bilde. Dagegen iſt der deutſche Angriff ſofort ſehr gefährlich. In der 13. Minute zögert Janes vor L. Regueiro. Die⸗ er ſchießt aus 16 Meter einen harten Schuß knapp über die Latte. Die Zuſchauer feuern ihre Mannſchaft tem⸗ deramentvoll an. Vorſtöße des ſpaniſchen Sturmes, beſon⸗ ers ven Langara und Regueiro, ſind ſehr gefährlich und die deutſche Hintermannſchaft hat harte Arbeit. Die Gegen⸗ eonne ſtört etwas, ſo daß die deutſchen Abwehrſpieler die Hand Lor die Augen halten müſſen. In der 16. Minute verſagt Goldbrunner gegen Langara, der aus 5 Meter Ent⸗ ſernung wunderbar aufs Tor ſchießt, aber Jakob ſtreckt lich nid verhindert ein faſt ſicheres Tor. 8 Gleich darauf eine ſchöne Kombination im deutſchen Sturm. Szepan gibt den Ball an Fath, der dribbelt, ſteht plötzlich 5 Meter vor Jamora und ſchießt unhaltbar in die kurze Ecke. Deutſchland führt:0 Die Spanier ſind verdutzt, während in der deutſchen Ko⸗ lonie Jubel herrſcht. Die Spanier antworten mät Gegen⸗ angriffen, Langara ſchießt über das Tor. Dann gibt es einen Sirafſtoß gegen Deutſchland, den Regueiro unheim⸗ lich ſcharf ſchießt, aber Jakob kann retten. Immer wieder Teltet Jakob, ſtürzt ins Gewühl und holt ſich den Ball. Das Spiel geht in einem unheimlichen Tempo weiter. Der deutſche Sturm kombiniert ſehr gut. Dagegen iſt die Hin⸗ termanmſchaft nicht erwartungsgemäß. Gramlich, Mun⸗ kert und Jakob ſind ganz groß. Deutſchlant Eine feine Leiſtung der deutſchen Nationalmannſchaft: Spanien verliert in 2 Die ſpaniſchen Stürmer verlieren ſich zu ſehr in Einzel⸗ aktionen. Der Linksaußen iſt ſchwach. Im deutſchen Am⸗ griff iſt Fath ſehr ſchnell, Zabalo verſucht oft vergebens, ihn zur ſtoppen. Szepan im Sturm iſt der große Stratege. Janes iſt in ſchwacher Form. Ein Strafſtoß wegen Hand ſpiels von Munkert bringt den Spaniern nichts ein. Da Spiel wird von Sekunde zu Sekunde ſpannender. In der 2. Minute prallt eine unheimliche Bombe von Szepan gegen die Latte und kurz darauf geht ein ſcharfer Schuß von Lenz knapp vorbei. Der deutſche Sturm arbeitet ſehr variiert, ͤͤie ſpaniſche Hintermannſchaft hat ſchwer zu ſchaf⸗ fen. In der 3. Minute ſcheidet der Mittelläufer Muguerza angeblich wegen Verletzung aus. Für ihn tritt Sole ein. Die deutſche Elf iſt etwas verblüfft. und faſt im gleichen Augenblick fällt der Ausgleich. Bei einem Flankenball des Linksaußen hat Gramlich einen Augenölick auf Reguero nicht acht gegeben, und ſchon hat dieſer die Flanke unhaltbar eingeſchoſſen. Die Spanier raſſen vor Begeiſterung. Durch dieſen Erfolg iſt die deut⸗ ſche Hintermannſchaft etwas durcheinander geraten. Es gut gefährliche Lagen vor dem deutſchen Tor und Ja bob hält wundervoll. Der ſpaniſche rechte Läufer Bertoli ver⸗ Läßt das Spielfeld. Für ihn ſpielt P. Regneiro. Trotz aller Bemühungen bleibt es beim Wechſel bei:1. Der Verlauf der zweiten Halbzeit Gleich zu Beginn hat die deutſche Abwehr eine kurze Schwächeperiode. Die Spanier ſtürmen von den Zuſchauern angefeuert. Deutſchland hat hinten ſchwer zu arbeiten. Janes ſteht oft falſch, Siffling und Szepan helfen in der Verteidigung aus. Drei deutſche Stürmer ſind gegen die ſpaniſche Abwehr machtlos. Lenz ſetzt ſich hart ein. einer Viertelſtunde kommt die deutſche Elf wieder Touren und der Sturm kombiniert ſehr gut. Zamora hält einen Schrägſchuß von Lenz. Emilin verſiebt zwei Nachſchüſſe. Die Spanier ſind im Kopfſpiel und in hohen Bällen unſeren Leuten überlegen. Nach 29 Minuten fällt das zweite Tor Deutſchen im ſpaniſchen Strafraum. der wieſelflinke Wormſer läuft drei, Ball am Fuß, Zamora bleibt ſtehen, Schuß landet im ſpaniſchen Tor. Plötzlich ſtehen die Szepan gibt an Fath, vier Schritte mit dem ein horter, halbhoher Die deutſchen Spieler umarmen den glücklichen Schützen. Die Spanier greifen jetzt noch ungeſtümer an aber die Deutſchen ſind Herr der Lage, ſie ſpielen vorſichtig, aber nicht defenſiv. Die nächſten 10 Minuten ſehen für Deutſch⸗ land einige gute Vorſtöße, aber die ſpaniſche Hintermann⸗ ſchaft hält Stand. Die ſpaniſchen Angriffe ſind ſehr ſchnell und wechſelvoll, aber nicht geſchloſſen genug. Alle Vorſtöße der Spanier konnten an dem Ergebnis bis zum Schluß nichts mehr ändern. Die Leiſtungen der Mannſchaften Die deutſche Elf hat einen großen Kampf geliefert. Zum zweiten Male erſt iſt eine ſpaniſche Nationalmann⸗ ſchaft im eigenen Lande bei einem Länderſpiel geſchlagen Bartelona:2(:5)— Jath ſchießt beide Tore worden. Dabei verdient die Tatſache Berückſichtigung, daß Deutſchland gegen 13 Spieler geſpielt hat. Im Angriff war Szepan der große Dirigent, der ſeine Nebenleute wir⸗ kungsvoll einſetzte, den Ball aus der Verteidigung holte und mit wundervollem Zuſpiel die ſpaniſche Hintermann⸗ ſchaft durcheinander brachte. Lenz ſetzte ſich körperlich zu ſehr ein, er hatte mit ſeinen Schüſſen viel Pech. Siffling, der ſchon in der erſten Spielhälfte ſehr wirkungsvoll ar⸗ beitete, war in der zweiten Halbzeit ganz groß in Form. Lehner kam nicht ſo zur Geltung wie früher. Der beſte Läufer war Gramlich, unermüdlich in der Abwehr, faſt beſſer noch im Auſbau. Goldbrunner war als dritter Ver⸗ teidiger ſehr gut. Janes hatte einen ausgeſprochen ſchwar⸗ zen Tag. Von den Verteidigern war Munkert beſſer als Münzenberg. Jakob war überragend. Der ſpaniſchen Mannſchaſt fehle das große Mannſchafts⸗ ſpiel, wie es die deutſche Elf vorführte. Die Spieler ver⸗ loren ſich zu ſehr im Einzelſpiel. Gut war der Innen⸗ ſturm, der Linksaußen war ziemlich ſchwach. Langara war ſehr gefährlich. Die ſpaniſche Läuferreihe war ſehr gut, in der Geſamtwirkung beſſer als die deutſche. Spaniens Glanzſtück war die Verteidigung, Künſtler im Kopfballſpiel. Zamora wie ein König, er zeigte verſchiedentlich ſein großes Können. Im gantzen ein fatper Kampf beider Manmm⸗ ſchaften. Die ſpaniſchen Zuſchauer waren ſehr ritterlich, ſie er⸗ kannten die ſportlichen Leiſtungen der Deutſchen genau ſo an, wie die ihrer eigenen Mannſchaft. Der belgiſche Schiedsrichter Langenus war ausgezeichnet. Die ſüddeutſche Gauliga im Kampf Nur ein Spiel in Baden: V Mühlburg 36 Pforzheim:2 ö Phönix Ludwigshafen verabſchiedet ſich von der Gauliga mit einem Sieg; Gau XIV Baden VfB Mühlburg— 1. Fc Pforzheim:2 1. FC Pforzheim 15 10 2 3 39719 22:8 Spy Waldhof 138 9 1 3 45˙23 19:7 Karlsruher FV. 15 8 3 4 19:11 VfR Mannheim 15 6 5 4 17:13 Amicitia Viernheim 15 5 4 6 14:16 FC Freiburg 14 5 2 7 12:16 Germania Brötzingen! 5 2 7 12:16 VfB Mühlburg 15 3 5 7 11:19 Vfe Neckarau 12 4 2 6 10.14 Phönix Karlsruhe 14 1 4 9 6˙22 Pforzheim im Glück VfB Mühlburg— 1. FC Pforzheim:2(:2) Der vom Abſtieg bedrohte VB Mühlburg hatte ſich gegen den Spitzenreiter 1. FC Pforzheim allerhand vor⸗ genommen und mit größter Wahrſcheinlichkeit hätte auch das Endergebnis anders ausgeſehen, wenn Mühlburg nicht nach viertelſtündigem Spiel, als es:0 führte, durch das Ausſcheiden ſeines Torhüters Becker ſtark geſchwächt wor⸗ den wäre. Becker warf ſich nach dem Ball und wurde da⸗ bei von dem anſtürmenden Pforzheimer Stürmer Wünſch ſchwer am Kopfe verletzt. Wie man hörte, ſtellte der Arzt eine Gehirnerſchütterung und Kieferbruch feſt. Auch mit zehn Mann— Gruber hütete das Tor— lieferte Mühlburg ein gutes Spiel, vor allem zeichnete ſich die Hintermann⸗ ſchaft mit dem unverwüſtlichen Rink aus, aber der Vier⸗ Mann⸗Sturm konnte ſich gegen die ſtarke Pforzheimer Ab⸗ wehr, bei der wieder Neuweiler ſehr geſchickt als dritter Verteidiger wirkte, nicht zur Geltung bringen. Pforzheim holte kurz vor der Pauſe den von Fach vorgelegten Treffer durch Müller— ein ſchöner Alleingang!— auf und wenig ſpäter verlängerte Rau einen Freiſtoß Müllers mit dem Kopf zum:1. Nach dem Wechſel hatte Mühlburg mehr vom Spiel, konnte ſich aber, wie geſagt, gegen die auf⸗ vpfernd verteidigenden Pforzheimer nicht zur Geltung bringen. 4000 Zuſchauer wohnten in Mühlburg dem von Selzam(Heidelberg) geleiteten Kampf bei. Gau XIII Südweſt Union Niederrad— Phönix Ludwigshafen 213 In Pirmaſens— Kickers Offenbach:0 FV Saarbrücken— FSW Frankfurt:0 Boruſſia Neunkirchen— Opel Rüſſelsheim 713 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte FK Pirmaſens 16 11 2 3 43.22 24.8 Eintracht Frankfurt 16 9 5 2 30.15 23:9 Boruſſia Neunkirchen 8 10 3 5 37:26 23•18 Wormatia Worms 15 10 8 3 41:17 22:8 FS Frankfurt. 18 8 3 7 37.30 19:17 Kickers Offenbach 17 7 3 7 25730 1768 70 FV Saarbrücken. 18 6 3 9 28:87 15.21 Union Niederrad 18 5 3 10 19:38 13.28 Opel Rüſſelsheim 18 1 6 11 31:49 8˙28 Phönix Ludwigshaf. 18 3 2 13 17:44.28 Union Niederrad— Phönix Ludwigshafen 213(:2) Der zum Abſtieg verurteilte Exmeiſter des Games Süd⸗ weſt lieferte in der Frankfurter Vorſtadt wieder einmal eine gute Partie. Die Gäſte, die einen ſehr guten Geſamt⸗ eindruck hinterließen, führten ſogar eine Viertelſtunde vor Schluß noch:0. Die beſten Leute waren Mittelläufer Hörnle und Mittelſtürmer Degen. Beide Mannſchaften hatten vier Mann Erſatz eingeſtellt. Unſon hatte ihre her⸗ vorſtechendſten Spieler in Pflug, der nach dem Wechſel Mittelläuer ſpielte, und in dem jungen Stürmer Seibert, Der Phönix ging ſchon mach drei Minuten Spieltzeit durch Groß, der einen Schuß ſeines Rechtsaußen aufnahm, in Führung. Durch einen harten Schuß ſtellte Degen in der 30. Minute den Halbzeütſtand her. In der 12. Minute nach der Pauſe verurſachte Kolter einen Faulelfmeter, den Groß ſicher verwandelte. Die Gäſte ließen nach Hieſem Erfolg etwas nach, ſo daß die Union mehr in Fahrt kom. Walter erzielte durch feinen Kopfſtoß den erſten Gegentreffer der Niederräder und drei Minuten ſpäter verwamdelte Seibert einen Elfmeter zum 372. Bei dieſem Stand blieb es bis zum Schluß. Vor etwa 4000 Zuſchauern war Lor ch⸗ Eberſtadt dem anſtändigen Spiel ein guter Leiter, F Pirmaſens— Kickers Offenbach:0(:0) Das Spiel war von Anfang bis Ende ein wundervoller Kampf zweier ſehr fairer und anſtändiger Mannſchaften, die es aber an Einſatz und Energie nicht fehlen ließen. Bei den Gäſten waren Stein und Abt erſetzt, doch waren die Erfatzleute durchaus vollwertig. In der Verteidigung ſpielte Lindemann eine ausgezeichnete Rolle. Ganz her⸗ norragend war wieder Eigenbrodt, der Offenbacher Torhüter, der fabelhafte Leiſtungen bot. Gut ſchlua ſich auch die Läuferreihe Kühnle— Dietzel Müller. Der An⸗ griff der Offenbacher war wohl äußerſt gefährlich aber 1 dem Tore konnte er ſich nicht durchſetzen. Der Pirmaſonſer Angriff der im Halbrechten Wagner ſeinen beſten Mann hatte, war dauernd im Fluß. Lutz in der Mitte war ſtark abgedeckt und konnte ſich erſt gegen Schluß entfalten. Das Spiel wurde von Welſch⸗Landau vor 4000 Zuſchauern aus⸗ gezeichnet geleitet. Bereits in der 5. Minute ſchoß Meier das erſte Tor. eine Minute ſpäter ſchon konnte Wagner mit herrlichem Schuß unter die Latte auf:0 erhöhen. Die Offenbacher konnten dann bis zur Pauſe den Kampf offen geſtalten. Ju der 8. Minute nach dem Wechſel ſchoß Flohr den dritten Treffer und erhöhte eine Minute darauf auf:0. Die Pirmaſenſer wurden jetzt ödrückend überlegen, im Offen⸗ bacher Tor aber zeigte Eigenbrodt wahre Prachtleiſtungen. Erſt in der 38. Minute kamen die Pirmaſenſer durch Lutz zum:0 und wieder eine Minute ſpäter ſtellte Wagner das Endergebnis her. Trotzdem Lindemann in den Sturm ging, war den Heſſen der Ehrentreffer nicht beſchieden. FV. Saarbrücken— FSV. Frankfurt:0(:0) Der FS Frankfurt trat die Saarbrücker Reiſe ohne Schweinhardt 2 an. Saarbrücken mußte auf Heimer und Dübel verzichten. Die erſte Hälfte verlief bei beiderſeits ſchönen Leiſtungen ausgeglichen; keiner Partei war ein Erfolg beſchieden. Die Frankfurter verloren allerdings in der erſten Hälfte ihren Mittelläufer Schweinhardt 1, für den Schuchardt zurückging, der aber nach dem Seitenwechſel unfair ſpielte und daraufhin vom Platz geſtellt wurde. Der beſte Mann der Frankfurter war wieder ihr ausgezeich⸗ neter Torhüter Kerſten, der drei genau placierte Stvafſtöße der Saarbrücker ſicher meiſterte. Bei den Eünheimiſchen verdienen der zuverläſſige Verteidiger Purper, Mittelläu⸗ — Vier Spiele in Südweſt: auch Opel fteigt ab fer Sold und der linke Flügel Becker⸗Benzmüller beſondere Erwühnung. Nach torloſer erſter Hälfte verſchuldete Schu⸗ chardt in der 8. Minute der zweiten Spielhälfte einen Elf⸗ meter, den Sold zum Führungstreffer der Saarbrücker ver⸗ wandelte. In der 12. Minute landete ein 5⸗Meter⸗Schuß Benzmüllers zum zuveiten Treffer im Frankfurter Netz. Dann wurde, wie ſchon gemeldet, Schuchardt nach zwei⸗ maliger Verwarnung vom Platz geſtellt. Saarbrücken wurde nun ſtark überlegen und kam durch Geltz noch zu einem dritten Treffer. Zuſchauer 2500. Boruſſia Neunkirchen— Opel Rüſſelsheim 7ꝛ8(:0) Die Rüſſelsheimer konnten durch ihre Schnelligkeit und den reſtloſen Einſatz aller Spieler gut gefallen und ſicher⸗ ten ſich damit einen ſchönen Abgang. Die Mannſchaft hielt das Spiel offen, hatte ſogar in der zweiten Halbzeit eine Drangperiode und konnte in dieſer Zeit das Ergebnis von:0 auf:2 verbeſſern. Schmidt(Frankſurt) war dem Spiel vor 1000 Zuſchauern ein guter Leiter. Den Tor⸗ reigen eröffnete Theobald in der 16. Minute, Leibenguth erhöhte in der 30. Minute auf:0 und kurz darauf ſtellte Junk durch einen oͤritten Treffer den Halbzeitſtand her. Nach dem Wechſel ſetzten ſich die Gäſte mächtig ein und holten auch durch Schucker und ihren Halbrechten bis auf :2 auf, müßten ſich aber dann durch Jungk(2) und Petry drei weitere Gegentreffer gefollen laſſen. Schucker glückte zwar noch ein drittes Tor, zwei Minuten vor dem Abpfiff ſtellte aber Jungk den alten Abſtand wieder her. Großer Bayernſieg in Berlin Brandenburgs Gaumannſchaſt:0 geſchlagen Das brandenburgiſche Fachamt hatte mit der Verpflich⸗ tung der bayeriſchen Fußball⸗Gaumannſchaft keinen ſchlech⸗ ten Griff getan, denn die Bayern ⸗ Elf, eine Nürnberg⸗ Münchener Kombination, führte den über 20 000 Zuſchauern auf dem Berliner Preußenplatz ein ſehr ſchönes Spiel vor. Seit langer Zeit ſah man in der Reichshauptſtadt wieder einen techniſch guten Fußball. Ohne ſich voll auszugeben, ſiegten die Süddeutſchen mit:0(:0) nicht einmal zu hoch. Jeder Spieler der Gäſte war ſeinem Gegenüber um Klaſſen überlegen, die Mannſchaft fand ſich mit dem glatten Schnee⸗ boden viel beſſer ab, ſie glänzte durch ein gutes Stellungs⸗ ſpiel, durch hervorragende Zuſammenarbeit und eine aus⸗ gezeichnete Körperbeherrſchung. Und das war ſchließlich ausſchlaggebend für den Sieg. Die Brandenburger hatten einen ausgeſprochen ſchwachen Tag. Die Verteidiger muß⸗ ten die bayeriſchen Außenſtürmer immer wieder ziehen laſſen und wurden auch in der Abwehr von den Seiten⸗ läufern zu wenig unterſtützt. Die Halbſtürmer waren ſehr ſchwach und die Außenſtürmer konnten ſich gegen die ſtarke bayeriſche Abwehr niemals durchſetzen. Folgende Mannſchaften ſtellten ſich zum Kampf: Bayern: Köhl; Bader, Haringer; Uebelein, Carolin, Kandl; Bergmeier, Krumm, Becher, Schmidt, Spieß. Brandenburg: Thiele; Bilek, Krauſe; Appel, Bien, Normann; Walter, Schulz, Helbig, Hewerer 2, Daude. Schon nach den erſten Spielminuten war es klar er⸗ ſichtlich, daß die körperlich ſtärkeren Bayern ſich mit dem Boden bedeutend beſſer zurechtfanden. Sie bevorzugten ein flaches Paßſpiel von Mann zu Mann. Bereits in der ſech⸗ ſten Minute eröffneten ſie den Torreigen. Von rechts⸗ außen kam der Ball in langer Flonke zum Linksaußen Spieß, der mit dem rechten Fuß, für Thiele unhaltbar, in die Ecke einſchoß. Immer wieder beſtürmten die Bayern das Berliner Tor, wo ſich die Hintermannſchaft der zahl⸗ reichen Angriffe kaum zu erwehren wußte. Nur gelegent⸗ lich kamen die Brandenburger dazu, auch einmal einen Durchbruch zu unternehmen, der aber auch dann ſchon in der gegneriſchen Verteidigung ſtecken blieb. Im Kampfe Mann gegen Mann ließ Thiele in der 35. Minute den Ball fallen, blitzſchnell war Bergmeier zur Stelle und drückte ein. Vier Minuten ſpäter hieß es dann ſchon 310. Krumm zog die gegneriſche Verteidigung auf ſich, gab den Ball geſchickt an den freiſtehenden Becher, ſo daß es für den Fürther nicht allzu ſchwer war, den Reſt zu beſor⸗ gen. Auf eine Flanke von Bergmetier ſchoß dann Schmidt eine Minute vor Halbzeit den vierten Treffer der Bayern. An einem Siege der Gäſte war ſchon lange nicht mehr zu zweifeln, denn die Berliner kamen nie richtig ins Spiel. Nach der Pauſe erſchien Brandenburg mit Pahlke für Walter wieder, aber die Bayern waren ſofort wieder drük⸗ kend überlegen. Der Kampf wurde jetzt ſogar zeitweilig eintönig, da die Brondenburger den Gäſten den Kampf keineswegs beſonders ſchwer machten. Einen Freiſtoß aus 20 Meter Entfernung aringer rekt ein. Nicht wenig ſräter wurde der( g ſichergeſtellt. 2 meier erzielte den ſechſten Treffer, und vom A ß weg hatten die Bayern den Ball wieder erwiſcht, Spieß flankte zu Becher, der zum:0 verwandelte. Das genügte den Bayern, die ſich damit für den Reſt der Spielzeit Reſerven auferlegten, ohne allerdings den Brandenburgern Gelegen⸗ heit zum Ehrentor zu geben. Unterbaden⸗Oſt SV Sandhauſen— Fg Eppelheim:1 SpVg Eberbach— VfB Wiesloch:5 FV 09 Weinheim— Handſchuhsheim 86:0 F Kirchheim— SpVg Plaukſtadt:1 Schwetzingen 989— FC 05 Heidelberg:0 Pfalz⸗Oſt: FG 1914 Oppau— FV Frankenthal:2 FV Speyer— Germania Ludwigshaſen:2 F 03 Ludwigshafen— Tech Rheingönheim 41 Pfalz Ludwigshafen— F 08 Mutterſtadt 20. Pfalz Weſt MSW Kaiſerslautern— Pirmaſeus 79 ausgef. SC Ktaiſerslautern— FC Waldfiſchbach:2 1. FE Kaiſerslautern— S Otterberg:1. Fußball im Reich Pommern: Viktoria Stuly— Viktoria Kobberg(:8 Gauliga Nord— Gauliga Süß ausgef. Brandenburg: Brandenburg B Priegnitz⸗Rabh Schleſien: VfB Breslau VB Gleiwitz:2; Breslau— Vorw. Raſenſp. Gleiwitz 211; Rati gegen Breslau 02 ausgef.; Deich Hindenburg ant 06:3, Beuthen 00— Preußen Hindenburg:1 abgebr. Sachſen: Polizei Chemnitz— Sportfr. 01 Dresden 411; BC Hartha— SC Planitz:2; Dresdner Sc— Dresden⸗ ſta:1: VfB Leip Guts Muts Dresden 211. Mitte: Sportfreunde Halle— SpVa Erſurt:2: SG Erfurt— S 08 Steinach:0; Se 05 Deſſau Viktoria 96 Magdeburg 113. Niederſachſen: Werder Brem Raſenſport Harburg 8 Algermiſſen 1911:0: 105 Arminia Han⸗ mover— VfB Peine 2: Boruſſba Hor⸗ bra:2; Eintracht Braunſchr ia Berlin:3. Weſtfalen: SV trop geſtfalia Herne 428; Schalke 04 Preußen Münſter:2; Union Recklinghauſen gegen DuS Bochum:6; Hüſten 09— SpVg Herten 2717 Germanja Bochum Erbe 08 2: Nordheſſen: Hancou 93 S Kaſſel 31; Kaſſel 08 Vi 04 Friedberg 910. Ergebniſſe der Handballbezirksklaſſe Staffel 1 Turnverein 1846— Jahn Neckarau 973 Poſtſportverein— TV Friedrichsfeld XV Leutershauſen— TW Viernheim T Oftersheim— MW abgeſetzt. Staffel 2 TV Hockenheim— T Handſchuhsheim T Ziegelhauſen— T St. Leon abge TV Roth— TV Schönau TV St. Leon— Turnerbd. Neulußheim 8. Sette/ Nummer 91 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 24. Februar 1088 Käfertal fällt zurüütk 08 Mannheim— Spcel Käfertal 321 Heddesheim— Phönix Mannheim ausgef. os Hockenheim— Seckenheim 111 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte SpVg Sandhofen 17 10 5 5 37:23 25.9 Sc Käfertal. 17 10 2 5 45:18 22:12 VfTust Feudenheim 16 8 5 3 37:29 21.11 Alemann. glveshetm!? 8 4 5 35129 20•14 Germ. Friedrichsfeldls 8 4 6 27:26 20.16 Olympia Neulußheim 16 9 1 6 43:85 19:13 08 Hockenheim 16 6 7 3 33:26 19:18 Phönix Mannheim 16 6 3 7 26˙25 1517 Heddesheim 17 4 3 10 26:88 11:23 8 Mannheim 15 5 1 9 25:35 11219 Rheinauu 138 4 1 18 24:49 9˙27 Sp. Seckenheim.. 17 2 4 11 19:44:26 Eine folgenſchwere Niederlage Sp. Cl. Käfertal Mic 08 Mannheim— Sp. Cl. Käfertal Der Mic 08, der nach ſeinem Abrücken aus der Gauliga in ſeinen Leiſtungen derart ſchwankend geworden iſt, daß ſeine Lage, nahe am Ende der Tabelle, bedenkliche Formen annehmen konnte, hatte den Sp. Cl. Käfertal zu Gaſt, um im Kampf gegen dieſen namhaften Gegner den von Erfolg gekrönten Verſuch zu machen, dem dürftigen Pluskonto eine dringend nötige Erhöhung angedeihen zu laſſen. Mit lange nicht mehr geſehenem Fleiß gingen die Lindenhöfer an ihre große Aufgabe heran und lieferten Käfertal einen Kampf bis zum Letzten. Dabei hatte man das Glück, den Sp. Cl. Käfertal, der ſich auf dem kleinen Platz am Waldweg nicht entfalten konnte, in einer keineswegs erſtklaſſigen Verfaſ⸗ ſung anzutreffen. Obwohl Käfertal mit zäheſtem Energie⸗ aufwand ſpielte und auch periodenweiſe weit mehr von ber Sache hatte, vermochte es ſich, zu allem Ueberfluß auch noch reichlich vom Pech verfolgt, nicht durchzuſetzen und mußte ſchließlich über eine folgenſchwere Niederlage quittieren. Bei einem rieſig glatten Boden hatten beide Mannſchaf⸗ ten einen feinen Start erwiſcht; namentlich 08 Lindenhof begann mit größtem Schneid, ſo daß es ſchon in den erſten Minuten dickes Luft vor dem Käfertaler Kaſten gab. Doch Vetter hielt von Zöllner und Probſt in großartiger Weiſe. Ex konnte es aber nicht verhindern, daß 08 bereits in der 141. Minute nach einem Eckball von Dont in Führung ging, da ihm das glatte Leder beim Verſuch„zu fauſten, tber die Hände gerutſcht war. Erſt in der letzten Viertel⸗ ſtunde der erſten Hälfte kam Käfertal voll zum Zug, ſo daß 08 ſich in den hinteren Reihen mächtig ſtrecken mußte, um nicht unter die Räder zu geraten. Bei einem bom⸗ bigen Strafball hate Eckel mächtiges Glück, als ihm der Ball ans den Händen geflitzt war; doch mit vereinten Kräften wurde die Gefahr gebaunt. Man war aber beim Gaſtgeber, der nach Ausſcheiden von Dubromm ᷑den Kampf noch härter aufzog, in der Wahl der Mittel nicht verlegen, ſo daß es einige ernſthafte Verwarnungen gab. Wenige Minuten nach Wiederbeginn, als es auf Sei⸗ ten von 08 Dubronner endgültig ausgeſchieden war, glückte der gaſtgebenden Elf durch Wetterauer das zweite Tor, als dem Käfertaler Hüter ein flacher Ball unter dem Körper durchging. Mit unerhörten Anſtrengungen ſuchte Käfertal das Geſchick zu meiſtern, doch die blauweißen Jungens hatten Pech, denn ſelbſt ein Elfmeter, von Fuchs getreten, wurde gehalten. Als Maier dann durch⸗ gekommen war, gab es einen weiteren Elfmeter, der dies⸗ mal von Fuchs zum erſten und einzigen Gegentor verwan⸗ delt wurde. Ein unglückliches Hände von Rihm brachte aber auch 08 einen Elfmeter ein, den Schieſer ſicher und elegant zum entſcheidenden Treffer verwandelte. 8 Mannheim war mit reſtloſer Hingabe an 31 der Arbeit und hat ſich höchſt anerkennenswert gehalten. Eckel im Tor zeigte achlbare Paraden und in der Verteidigung ſchlugen ſich Staſſen und Broſe in eiſerner Gegenwehr. Als vollkommen ſattelfeſt erwies ſich die Läuferreihe, die ffe vortrug, überragten Zöllner und Dorſt ihre Ka⸗ mevaden, die ſich mit höchſtem Eifer ſchlugen. Der SpCl Käfertal hatte nicht ſeinen beſten Tag erwiſcht. Aber trotz alledem hätte es der Mannſchaft glücken müſſen, doch noch den Sieg zu landen, wäre man nicht förmlich vom Pech verfolgt geweſen. Der Sturm war rieſig angriffsfreudig und mitunter auch gut in Fahrt; doch am der eiſernen Abwehr des Gegners zerſchellten die beſtgemeinten Angriffe. Sicher und ſchlagfertig kämpfte mit Ausdauer die geſamte Hintermannſchaft. Jene, Kilian und Kuhn waren fleißige Läufer und Rutz und Rihm un⸗ tadelige Verteidiger. Vetter im Tor leiſtete ſehr gule Pa⸗ vaden, doch Jas zweite Tor des Gegners war hallbar. Schiedsrichter Seiberth⸗Plankſtadt verſah ſein ſchweres Amt mit allzugroßer Nachſicht einigen Sündern gegenüber, die die Grenzen ſportlichen Anſtandes wieder⸗ holt überſchritten. 5 Hockenheim ſtößt auf Widerſtand FC 08 Hockenheim— Seckenheim 111 Die letzten Siege der Hockenheimer berechtigten durch⸗ aus zu der Annahme, daß auch der Tabellenletzte Secken⸗ heim in Hockenheim keine Punkte erben würde, aber, wie ſchon ſo oft, iſt es wieder einmal ganz und gar anders ge⸗ kommen. Hockenheim hatte das Spiel anſcheinend ſchon, im voraus gewonnen, denn nur ſo konnte man die ſchwache Leiſtung der Hockenheimer verſtehen. Vielleicht, daß auch einzelne Spieler etwas zu ſtark ſchon im Faſching ſtaken. Urſachen für das diesmalige glatte Verſagen der Hocken⸗ heimer müſſen ſchon vorgelegen haben denn ein derartiger Kräfteſchwund kannte man bislang bei Hockenheim nicht. In keiner Mannſchaftsreihe fand man ſich zu den gewohn⸗ ten Leiſtungen und nur zwei bis drei Einzelkönner ſtachen aus dem einzigartigen W hervor. Ernſt Hof ⸗ 5 Wirrwarr mann der ſich mit einer Seelenruhe und Selbſtverſtänd⸗ lichkeit in ſeine Verteidigerarbeit hineinlebte, hatte einen ganz bombigen Tag und nächſt ihm war es allenfalls Eppel, der durch einige ausgezeichnete Torhüterparxaden aus dem ſchwachen Geſamtrahmen fiel. Ohne Hies oder jenes der beiden genannten Spieler wäre die zweite Niederlage Hockenheims auf eigenem Platze fällig geweſen. Und dies dann ausgerechnet gegen den Tabellenletzten Seckenheim, der allerdings in keiner Weiſe anzeigte. daß er — rein ſpieleriſch bewertet— etwa zu Recht das Schluß⸗ licht der Tabelle bilden würde. Ganz im Gegenteil, es knieten ſich die Seckenheimer in ihre Aufgabe hinein und boten eine Mannſchaftsleiſtung, die nicht nur dem Gegner, ſondern auch deſſen ſtarkem Anhang allerhand Reſpekt einflößte. Jeder einzelne Spieler wuchs über ſich ſelbſt hinaus und ſo kam man zu einer Geſamtleiſtung die nicht nur Eindruck machte, ſondeun die letzten Endes auch den Gewinn des ehrlich verdienten einen Punktes rechtfertigte. Den einen Spieler loben, hieße den anderen zurückſetzen. Sie alle zeigten einen Schneid, der bewunderungs würdig war und die erreichte Leiſtung verſöhnte mit manchem, was die Elf zu einer gewiſſen Zeit dieſer Spielperiode aus dem Gleichgewicht brachte. Ganz fabelhaft die Arbeit des Tor⸗ hüters Gropp, bei dem man um ein Sonderlob ſelbſt beim beſten Willen nicht herumkommen kann. Er war der ruhende Pol der Seckenheimer Elf, die übrigens nach lan⸗ ger, langer Zeit erſtmalig wieder komplett zur Stelle war. Das Spiel ſelbſt war teilweiſe recht hart und nament⸗ lich gegen Schluß, als man beiderſeits ſozuſagen das Letzte in die Waagſchale warf, da gingen beide Mannſchaften bis an die Grenzen des Erlaubten. Spielleiter war Ku p⸗ fernagel⸗ Wiesloch, deſſen Entſcheidungen durchaus korrekt waren, weshalb die einzelnen Proteſtrufe verſchie⸗ dener Spieler— die damit wohl ihre eigenen Schwächen zudecken wollten— unverſtändlich waren. Nach 75 Minuten Spielzeit erzielte Seckenheim durch ſeinen Mittelſtürmer den Führungstreffer, den Bechtel (Hockenheim) erſt wenige Minuten vor Schluß ausgleichen konnte. Deulſche Eishockey⸗Meiſterſchaft Berliner SC— Brandenburg Berlin :0(:0,:0, 90:0) Die Kämpſe um die deutſche Eishockey⸗Meiſterſchaft wurden am Samstag nachmittag im Nürnberger„Linde“⸗ Eisſtadion mit dem erſten Spiel der Zwiſchenrunde ſort⸗ geſetzt. Dabei hatte es der mehrfache Titelhalter Ber⸗ liner Schlittſchuh⸗Clu b mit„Bramdenburg“ Berlin zu tun. Die Mannſchaft des Schlittſchuh⸗Clubs war ihrem Gegner techniſch weitaus überlegen,„Branden⸗ hurg“ war dafür in der Abwehr recht ſtark und ließ nur einen Trefſer zu. Dieſer:0(:0,:0,:)⸗Sieg genügte dem Schlittſchuh⸗Club, um in das am Sonntag zum Aus⸗ trga kommende Endſpiel zu kommen. Beim Schlichtſchuh⸗ Club waren Jänecke, Ball, Trautmann und George die beſten Spieler, George war es auch, der nach einer ſamoſen Kombination mit Jänecke im erſten Spielabſchnitt den Siegestreſſer erzielte. Gegen Schluß ſteigerte ſich das Tempo immer mehr. auf beiden Seiten gab es zahlreiche gefährliche Situationen zu überwinden, die aber am Er⸗ gebnis nichts änderten. Ein Freundſchaftsſpiel führte eine kombinierte Nürn⸗ berger Mannſchaft mit der ſchleſiſchen Mannſchaft des TS V Weiß waſſer zuſammen. Das Spiel endete 212 (0·0 122,:). unentſchieden. SuSe Stuttgart— En Hindenburg :2(:0,:1,:1) Im Anſchluß an den Kampf Berliner SC„Branden⸗ burg“ Berlin kam das erſte Troſtrundenſpiel zum Austrag, das den Zu RS C Stuttgart mit dem ſchleſiſchen Mei⸗ ſter EV Hindenburg zuſammenführte. Die Schwaben konnten mit:2(:0,:1,:1) einen verdienten Sieg er⸗ ringen. Nachdem Emmer für Stuttgart und Blaſek für Hindenburg im zweiten Drittel je ein Tor erzielt hat⸗ ten könnten die Stuttgarter nicht verhindern, daß Sorek die Schleſier in:1⸗Führung brachte. Drei Tore von Emmer nach guter Zuſammenarbeit mit Walker ſtellten aber ſchließlich den Sieg der Schwaben ſicher. Sc Rießerſee im Enoͤſpiel Mit dem gleichen Ergebnis wie der Berliner Schlitt⸗ ſchuhklub erkämpfte ſich der Titelverteidiger SC Rießerſee die Teilnahme am Endſpiel zur deutſchen Eishockeymeiſter⸗ ſchaft. Erſt nach zweimaliger Verlängerung und zweiſtün⸗ diger Kampfdauer konnten die Rießerſeer den EV Füſſen beſiegen. Die Füſſener zeigten ſich als zähe Kampfmann⸗ ſchaſt, die mit ganzem Einſatz kämfte. Im erſten Drittel gab es einen wechſelvollen Kampf. Bei Füſſen waren Kögel, Kuhn und Wiedemann die treibenden Kräfte, wäh⸗ rend guf der anderen Seite Bethmonn⸗Hollweg, Schröttle und Strobl ſich hervortaten. Die beiden Nationalhüter Eg⸗ ginger und Leinweber mußten Proben ihres großen Könnens ablegen. Ihnen war es zu verdanken, daß eine Verläugerung notwendig wurde. In der erſten Verlänge⸗ rung ließen beide Mannſchaften etwas nach, ſo daß noch eine zweite Verlängerung notwendig wurde. Für Lein⸗ weber unhaltbar ſchoß dann Lang das Siegtor. Der Sieger hätte den Leiſtungen nach ebenſogut Füſſen heißen können. Rießerſee hatte ſich mit dem:0(:0,:0, O0, 040,:00 die Endſpielteilnahme geſichert. Im Troſtrundenſpiel fertigte der Raſtenburger SV die Nürnberger HG überlegen 571(111, 420,:0) ab. Der Sonntag wurde mit dem ebenfalls zur Troſtrunde zählen: den Spiel Raſtenburger EB gegen Stuttgarter Sugi Ss eingeleitet. Die Oſtpreußen gewannen hoch mit:0(50 920,:00. Der Hindenburger EV ſchlug den TSV Weiß⸗ waßſer im Freundſchaftsſpiel 170(020,:0, 00). * EW Füßen erkämpft ſich den dritten Platz Im Nürnberger Eisſtadion kämpften am Sonntaanach⸗ mittag der EB Füßen und Brandenburg Ber⸗ lin unn den 3. und 4. Phatz in der Deutſchen Eishockey⸗ meiſterſchaft. Trotz des regmeriſchen Wetters waren die Eisverhältniſſe noch recht gut. Füßen begann ſoſort mit ſchönem Kombinagtionsſpiel u. kamen durch Kehle im erſten Drittel zum Führungstor. Zwei Tore von Kuhn ſtellten im zweiten Spielabſchnitt das Ergebnis auf:0 und an dieſem Staud änderte ſich bis zum Schluß des ſpannenden Kampfes nichts mehr. Füßen ſicherte ſich durch dieſen 310 (:0, 210,:)⸗Erfolg den dritten Platz, während Branden⸗ burg mit dem vierten Platz vorlieb nehmen mußte. EW Raſtenburg ſiegt in der Troſtrunde Bereits am Vormittag ſtanden ſich der EV Raſtenburg, der am Samstagabend die Hockeygemeinſchaft Nürnberg 511(:1,:0,:0) geſchlagen hatte und der Stuttgarter SuRCl um den 5. und 6. Platz gegenüber Wie nicht an⸗ ders zu erwarten war, ſiegten die Oſtyreußen durch gutes Stürmerſpiel mit:0(:0,:0,:0) Toren. Einen Freundſchaftskampf trugen der EV Hindenburg und der EV Weiswaſſer aus. Die Schleſier ſtegten:0 Norwegerſiege in Chamonix Die 25. internationale Schimeiſterſchaft von Frankreich ſah in Chamonix ein erleſenes Feld am Start. So konnte es auch nicht überraſchen, daß ſich zum 18⸗ Km.⸗Lanug⸗ lauf zahlreiche Zuſchauer eingefunden hatten, die auch hier die Ueberlegenheit der Norweger erlebten, die auf die erſten fünf Plätze Beſchlag legten. Sieger wurde Arne Larßen in:06:32 Stunden vor ſeinen Landsleuten Giöslien mit :06:52, Kaarby mit:07:52, Lian mit:11:01 und Röen mit :11:10. Dann ſolgte als beſter Franzoſe Gindre in klarem Abſtande mit:19:00 Stunden auf dem ſechſten Platz. Den 25 Km. Militär⸗Patrouillenlauf gewann die Tſchechoſlowakei mit:09:58 Std. vor Frankreich:16:50 und Jugoſlawien mit:22:51 Stunden. Im 50 Km. ⸗Dauer lauf waren die Norweger eben⸗ falls wieder vorn. Oscar Glöslien ſiegte in:59:06 Std. nor ſeinem Landsmann Olav Lian, der:11:06 benötigte. Als beſter Franzoſe landete Guyon in:15:03 auf dem drit⸗ ten Platz. Der Paxiſer Sportpalaſt war ausverkauft, als am Sonn⸗ tag bis in die ſpäten Nachtſtunden hinein die 17 beſten Eis⸗ kunſtläuferinnen der Welt ihre Kür für die Weltmeiſter⸗ ſchaft im Eiskunſtlaufen vorführten. Die Norwegerin Sonja Henie war allen ihren Mitbewerberinnen weit überlegen. Sämtliche Preisrichter ſetzten ſie auf den erſten Platz, und mit Recht, denn ihre Leiſtungen wurden von ker⸗ der Welt⸗ ner anderen erreicht. Zehntauſende jubelten 5 meiſterin zu, die im Laufe von dier Wochen Olympfa⸗ ſiegerin wurde, die 9. Europameiſterſchaft und jetzt die 10. Weltmeiſterſchaft errang. Die deutſche Meiſterin, Vik⸗ toria Lindpaintner, die Fünfte nach der Pflicht, be⸗ legte den ſechſten Platz. Als Sonja Henie zur Kür antrat, wurde ſie von den Zuſchauern ſtürmiſch begrüßt. Die Begeiſterung ſtieg noch, als ſie, unerreicht in Harmonie und Haltung, ihr Pro⸗ gramm voller Schwierigkeiten, die ſie ſpielend meiſterte, herunterlief. Die Engländerin Megan Taylor wurde trotz eines Sturzes beim Anſatz zum Axel⸗Paulſen⸗Sprung auf den zweiten Platz geſetzt. Kennzeichnend für ihren Lauf war das große Tempo, das dennoch keine Unſicherheiten bei ihr aufkommen ließ. Die Schwedin Vivianne Hulteén hätte als Dritte eine weit beſſere Wertung verdient; den Vorſprung, Gaumeiſterſchaft im Ringen Bf 86 beſiegt AS Germania Bruchſal 16:4 Ringkämpfe, wie ſie die Zuſchauer ſehen wollen, wurden am Samstagabend in dem Ausſcheidungstreffen um dite Gaumeiſterſchaft zwiſchen dem mittelbadiſchen Meiſter ASV „Germania“ Bruchſal und dem Bezirkszweiten von Unter⸗ baden, Vfͤ 86 Mannheim, geliefert. Man ſah kein Punkte⸗ ſchieben, wie dies gerade in Mannſchaftskämpfen leider nur zu oft in Erſcheinung tritt. Jeder Ringer war auf eine vorzeitige Entſcheidung eingeſtellt, keiner verſchanzte ſich hinter einer krampfhaften Verteidigung. Offene Kampfes⸗ weiſe war an dieſem Abend auf beiden Seiten vorherr⸗ ſchend; ſo konnte es auch nicht ausbleiben, daß von den ſieben Begegnungen ſechs durch Fallſiege entſchieden wur⸗ den. An einen ſo überlegenen Sieg der Mannheimer hätte niemand geglaubt, wo doch der Gaumeiſter„Eiche“ Sand⸗ hofen alles dazu brauchte, um die Bruchſaler im Vor⸗ und Rückkampf jeweils 12:7 diſtanzieren zu können. Durch dieſen überlegenen Vorkampfſieg werden die Mannheimer neben dem Gaumeiſter„Eiche“ Sandhofen als weitere Endkampfteilnehmer um die Gaumeiſterſchaft mit großer Beſtimmtheit zu erwarten ſein. Die Bruchſaler wer⸗ den beim Rückkampf, der bereits am kommenden Samstag in Bruchſal ſteigt, wohl alles daran ſetzen, um das Ergebnis günstiger geſtalten zu können, aber mehr wird ihnen nicht gelingen, denn der Vorſprung, den ſich die Vfͤler ſicherten, iſt doch zu kraß. Als Unparteiiſcher waltete Schweiß⸗ gut ⸗Schifferſtadt mit großer Sicherheit. Der Beſuch war gut und ohne den geringſten Mißton nahm die Veranſtal⸗ tung einen für den Ringkampfſport werbenden Verlauf. Wie der Bf 86 gewann: Bautamgewicht: Lehmann⸗Vfg 86 gegen Graſſel⸗Bruch⸗ ſal. Schon die erſten Sekunden laſſen erkennen, daß hier zwei routinierte und techniſch ausgeklügelte Ringer auf der Matte ſind. Ohne beſondere Kraftanſtrengung und ohne eine Härte in den Kampf zu legen, werden die Angriffe von beiden Seiten im Standkampf, der über die erſte Halbzeit anhielt, mit einer bewundernswerten Sicherheit abgeſchla⸗ gen. Bodenrunden mußten ausgeloſt werden. Lehmann zog Unterlage, was man nicht zu ſeinem Vorteil erwartete. Graſſel ſetzt erfolgverſprechende Griffe an, aber der Mann⸗ heimer antwortet mit Armzug prompt; ein nochmaliger Armzug, der ſehr überraſchend kam, zwang den Bruchſaler über beide Schultern zu gehen, was dem Kampfrichter nicht entging und nach 6,35 Minuten zugunſten von Lehmann ſtoppte. Federgewicht: Kleſenz⸗Viß 86 gegen De Roſſi⸗Bruchſal. Bruchſal ſtellte für den verhinderten Naßner in De Roſſi einen guten Erſatz. Beide Ringer ſind in ihren Aktionen zu haſtig, hauptſächlich der Mannheimer, dem wiederholt ſehr gute Chancen entgingen. Der Stand⸗ ſowohl der Bo⸗ denkampf enden vollkommen ausgeglichen, ſo daß das ge⸗ bene Unentſchieden den Leiſtungen beider Ringer vollkom⸗ men entſprach. Leichtgewicht: Eigenmann⸗Vig 86 gegen Konrad⸗Bruch⸗ ſal. Eigenmann vermochte ſich gegen Konrad nicht gut ein⸗ zuſtellen. Die erſte Halbzeit, die durchweg im Stand ge⸗ führt wurde, brachte wenige ſpannende Situationen. Im⸗ mer wieder mußten die angeſetzten Griffe am Mattenrand oder außer Matte unterbunden werden. Beim Bobenkampf iſt der Gaſt ſehr wachſam. Es gelang ihm auch, durch Ab⸗ fangen eines Aufreißers in Führung zu gehen. Nach dem Wechſel ſieht man Konrad durch Armzug weiter in Front. Einem Doppelnelſon entging der Vfͤler noch ſehr geſchickt, kam aber dann durch Aufreißer mit Nachzug in 10,07 auf heide Schultern. Weltergewicht: Meurer⸗VfK 86 gegen Hiller⸗Bruchſal. Die Gäſteſtaffel hat mit Hiller auf einen ſicheren Sieg gerechnet. Der Bruchſaler übernahm auch ſofort mit gro⸗ ßer Sicherheit den Angriff. Meurer hatte ſich die erſten Sekunden einem wuchtig angeſetzten Kopfgriff mit aller Energie zu wehren. Der Kampf wird dann offener. Zur Ueberraſchung aller, zieht Meurer kurz vor dem Matten⸗ rand einen blitzſchnellen Hüftzug und die Schultern von Hiller landeten wie abgezirkelt noch auf der Matte. Ebenſo blitzſchnell ſolgte der Kampfrichter dieſer Situation und erklärte den Mannheimer nach 2,18 Minuten als entſchei⸗ denden Sieger. Mittelgewicht: Denu⸗Vfa 86 gegen Schneider 1⸗Bruch⸗ ſal. Denu iſt ſeinem Gegner körperlich ſtark unterlegen, aber dennoch bleibt er im Standkampf ſehr gefährlich. Der Kampf mußte auf Minuten geſtoppt werden, da der Bruchſaler durch Hüftzug hart außer Matte geworfen wurde. Denu kann dann ſeinen Gegner parterre zwingen und riß auch bald durch ſeitlichen Ueberwurf die Füß⸗ rung an ſich. Schneider arbeitete ſich in die Oberlage, einige bange Sekunden für Denu mußten überſtanden werden. Der Mannheimer ſetzte alles auf eine Karte, und zog Schneider, obwohl dieſer körperlich ſtärker und größer war, mit Armzug in die Brücke, die Denn nach hartnäckiger Gegenwehr eindrückt. Zeit 5,30 Minuten. Halbſchwergewicht: Walz— Bfͤ 86 gegen Kemmet⸗ Bruchſal. Nach kraftvollem Standkampf mußten beibe Ringer Zwangshocke ausloſen. Walz zog Oberlage und arbeitete mit langen Armſchlüffeln ſehr tapfer, aber nicht immer geſchickt. Auf einen ſeitlichen Aufreißer kam dann der Gaſt in 7,55 Minuten auf beide Schultern. Schwergewicht: Rudolf⸗VfK 86 gegen Schneider 2. Bruchſal. Schneider iſt ein ſehr ſympathiſcher Ringer, der ſich ſeinem Verein ſchon Jahrzehnte in Mannſchaftskämp⸗ fen zur Verfügung ſtellt. Aber gegen Rudolf ſtand er auf verlorenem Poſten. Nach kurzem Standkampf wurde der Bruchſaler parterre gezwungen und mit doppeltem Armdurchzug auf beide Schultern gedrückt. Toni zeller Langlaufſirger Vayriſche Schimeiſterſchaften— Zweiler Tag Auch dem zweiten ten in Berchtesgaden Tag der bayeriſchen Schimeiſterſchaf⸗ ar wieder herrlicher Sonnenſchein beſchieden. Früh um.30 Uhr begaben ſich bereits die erſten Teilnehmer am 16⸗Km.⸗Langlauf zum Start am unteren Weinfeld und als der Lauf begann, hatte ſich eine ſtattliche Zahl von Läufern eingefunden, unter ihnen auch die Olympiateflnehmer Willi Bogner, Toni Zeller und Friedl Däuber ſowie Seeweg, der bei den Olympiſchen Winterſpielen in der Reſervemannſchaft der Militär⸗ patrouille eingeteilt war. Geiger(Berchtesgaden) hatte eine prächtige Langlauf⸗ ſtyecke nach, norwegiſchem Muſter angelegt. Sie wurde von allen Spitzenläufern als eine der beſten bezeichnet, die ſie je gelaufen ſind. Leicht gewellt und ſehr abwechſlungsreich ging es, in, vielen Windungen meiſt nordhangſeitig zum Aſchauer Weiher, dann um den Baderlehenkopf herum, an der großen Kälberſchanze vorbei und zurück zum Ziel, das wenige Meter vom Start entfernt lag. Der größte Höhen⸗ unterſchied betrug 300 Meter. Der hartgefrorene Schnee ließ zuerſt nur ſchlechte Schiführung zu, als dann aber unter der Einwirkung der Sonne der Schnee kirnig wurde, hatten die Läufer größtenteils eine ausgezeichnete Spur. Auf der Strecke entwickelte ſich ein harter Kampf. Toni Zeller mit Nummer 55 arbeitete ſich bis zum Ziel an die 9. Stelle vor und lief mit:10:02 Stunden die abſolute Beſtzeit. Seeweg wurde mit 1111:44 Zweiter. Hart bekämpften ſich Bogner(61) und Däuber(63). Bog⸗ ner holte nicht nur den Vorſprung Däubers, der ihn über⸗ holt hatte, wieder auf, ſondern lief ſeinem Gegner im Schlußaufſtieg davon und kam mit 22 Sekunden vor Däuber in:12:28 ͤ an. Damit qualifizierte ſich Willi Bog⸗ ner als beſter Kombinationsläufer Fronz Reiſer wurde mit:14:10 zweitbeſter„Kombinierter“ und bereits auf den dritten Platz ſchob ſich Altmeiſter Guſtl Müller, mit :14:37 wurde der Bayriſch⸗Zeller in der Altersklaſſe Lang⸗ „laufſieger. 5 Die Ergebniſſe: 16⸗Km.⸗Langlauf, Klaſſe 1: 1. Anton Zeller(Ruh⸗ polding):10:02 Std.; 2. Seeweg(MTV München) 1211244 Stunden; 3. Willi Bogner(München):12:28 Std.; 4. Friedl Däuber(Berchtesgaden):12:50 Std.; 5. von Kaufmann (Bayriſchzell):13:02 Std.; 6. Schreiner(Aſchau):13:13 Stunden; 7. Franz Reiſer(Partenkirchen):14:10 Stunden; 8. Steinhauſer(München):14:42 Std.; 9. Merz(München) :15:04 Std.; 10. Hechenberger(Bayriſchzell):15:11 Std.; 11. Toni Rupp(Bayriſchzell):15:42 Std.; 12. Bſchorrer (Bayriſchzell):15:47 Std.— Klaſſe 2: 1. Speckbacher(Ruh⸗ polding):16:06; 2. Schertel(München):17:45 3. Kern (München):19:50.— Altersklaſſe 1: 1. Guſtl Müller (Bayriſchzell):14:37; 2. Lengauer(Aſchau):19:41; 3. Max Bogner(Traunſtein) 225;— Jungmannen: 1. Hei⸗ ſerer(München) 46:18(10 Km.); 2. Blenk(Ruhpolding) 46:37; 3. Weiß(Ruhpolding) 47:21.— Militärklaſſe: 1. Büch le(6. Komp. Geb. Inf.⸗Regt. 100):24:12; 2. Der⸗ mannsdorfer(13. Komp. Geb. Inf.⸗Regiment 100):26:20 3. Ehre(6. Komp. Geb Inf.⸗Regt. 100):26.40. Lantſchner und Käthe Grasegger Im zweiten Teil der alpinen Kombination zur baye⸗ riſchen Schimeiſterſchaft in Berchtesgaden wurde am Conia Senies zehnte Welkmeiſterſchaft Viktoria Lindpaintner wurde Sechſte den Taylor hatte, konnte ſie jedoch nicht ganz ausgleichen. Den vierten Rang belegte die öſterreichiſche Meiſterin Emmy Putzinger vor der Engländerin Gweneth Butler, die nach der Pflicht noch den vierten Platz einnahm, dann aber, wie auch Viktoria Lindpaintner, etwas zurückfiel. Unſere Meiſterin war wenig glücklich. Nicht nur, daß ſie als Letzte ausgeloſt wurde, ſondern auch inſofern, als ſie von den Preisrichtern nicht ſo gut bewertet wurde, wie ſie es ver⸗ diente.„Viktoria“ fiel mit ihrer Waage vorwärts und rück⸗ wärts, mit den wohlgelungenen Spreizſprüngen und den gekreuzten Pirouetten und Spiralen gegenüber den oft akrobatiſchen Vorführungen der übrigen Bewerberinnen angenehm auf und erhielt vom Publikum auch einen ver⸗ dient großen Beifall. Die Ergebniſſe: 1. Sonja Hen ie, Norwegen, PZ 7; 2. Megan Taylor, England, PZ 15; 3. Vivianne Hultén, Schweden, PZ 21; 4. Emmy Putzinger, Oeſterreich, PZ 31; 5. Gweneßh Butler, England, P33 37; 6. Viktoria Lindpalntner, Deutſchland, PZ 37; 7. Mollie Philipps⸗ England, PZ 23; 8. Mia Macklin, England, PZ 55; 9. Pamela Prior, Eng⸗ land, PZ 69; 10. Etſuko Ingda, Japan, PZ 73; 11. Yvonne de Ligne, Belgien, PZ 81. 5 Samstag auf der bekannten Meiſterſchaftsſtrecke, die an einem Steilhang von Unterwirt nach Ramsau führte, der Torlauf der Männer und Frauen entſchieden. Die Strecke war ſehr flüſſig. Sämtliche Teilnehmer mußten beſtes techniſches Können aufweiſen, um möglichſt ſturzfrei über den Kurs zu kommen. Obwohl der Schnee verhältnis⸗ mäßig gut, aber firnig war, gab es immerhin Stürze und Zeitvevluſte. Die Frauen hatten 18 Tore, die Män⸗ ner auf einer längeren Strecke Hinderniſſe zu überwinden. Zuerſt gingen die Frauen über die Strecke. Nach den Ergebniſſen des Abfahrtslaufes machte Käthe Grasegger den Beginn. Sie ſtürzte, kam aber doch noch in 67,8 Sek. über die Strecke. Hadi Pfeifer ging ſturzfrei durch, ſie benötigte mit 65,6 eine beſſere Zeit. Ausgezeichnet fuhr Ruth Gründler, die aber knapp vor dem Ziel abſchwang und in 67,0 Sek. ankam. Die übrigen Teilnehmerinnen brauchten viel mehr Zeit und kamen für die vorderen Plätze in der Kombination nicht in Frage. Im zweiten Durchgang legte Käthe Grasegger einen fabelhaften Lauf hin und holte mit 51,1 Sek. eine glänzende Zeit, die beſte Zeit der Frauen heraus. Hadi Pfeifer ſtürzte zweimal und brauchte ſo 78,9 Sek. Ruth Gründler fuhr ſehr vor⸗ ſichtig, kam aber mit 57,5 Sek. noch auf einee gute Zeit, ſo daß ihr der zweite Platz ſicher war. Die Strecke der Männer brachte noch einige Schwierig⸗ keiten hinzu. Der Abfahrtsſieger Guzzi Lantſchner mußte als Erſter über die Bahn. Er ſtürzte, verlor viel Zeit und benötigte 82,9 Sek. Alfred Stoll hatte noch mehr Pech und mußbe dreimal mit dem Boden Bekanntſchaft machen. Ele⸗ gant ſchwang Roman Wörndle, der mit 75,2 Sek. zunächſt der beſte war. Johann Pfnür benötigte 79, und Toni Bader kam auf 7, Sek. Im zweiten Gang holte Guzzi Lantſchner mit 74,6 Sek. eine wesentlich beſſere Zeit heraus. Roman Wörndle ſtand wieder ſehr ſicher und bam auf 738 Sek., die ihm den Sieg eingebracht haßßen dürſten. Mit 72,0 Sek. war aber Toni Bader der ſchnellſte des Tages. Die Ergebniſſe: „Torlauf: Frauen: 1. K. Grasegger Partenkirchen 67,8 u. 51,6— 19,4, 2. Gründler⸗Partenkirchen 67,0 u. 57, = 124,5; 3. Hadi Pfeifer⸗Partenkirchen 65,6 u. 78,9 144,5; 4. Ackermann⸗Bayriſchzell 95,8 u. 76,9— 178,2; 5. Beckert⸗Roſenheim 91,0 u. 98,5— 189,5; 6. Weber⸗München 0 3— 294,9, 7. Seitz⸗ Berchtesgaden 130,8 u. 147 Männer: 1. Roman Wörn dh e⸗Partenkirchen 75, u. 73,8= 149,0, 2. Johann Pfnür⸗Schellenberg 79,2 u. 74,6 153,87 3. Toni Bader⸗Partenkirchen 77 u. 79,2— 162,47 4. Guzzi Lantſchner⸗Partenkirchen 829 u. 74,6— 163,5; 5. Schröitle⸗Brannenburg 84,2 u. 80,6— 164,97 6. Alfred Stoll⸗Berchtesgaden 93,7 u. 81,6— 175,9; 7. von Weech⸗ München 94,2 u. 87,— 181,6; 8. Romminger⸗Feldberg 94, uu. 83,7— 184,1 9. Stangaſſinger⸗Schellenberg 86,8 u. 98,1 = 184,9; 10. Eri Lantſchner⸗München 87,6 u. 97,8— 1909 Käthe Grasegger und Guzzi Lantſchner Nach Errechnung der Ergebniſſe der alpinen Kombina⸗ tion(Abfahrts⸗ und Torlouf) bei den bayeriſchen Schi⸗ Meiſterſchaften in Berchtesgaden wurden Käthe Grasegger und Guzzi Lantſchner boyeriſche Meiſter. Die Ergebniſſe: rauen: 1. Käthe Grasegger(Partenkirchen) 100, 2. Gründler(Partenkirchen) 928527 3. Pfeifer(Partenkir⸗ chen) 90,985; 4. Ackermann(Bayriſch⸗Zell) 69, 440; 5. Bek⸗ kert(Roſenheim] 65,829; 6. Weber(München) 58,810; 7. Seitz(Berchtesgaden) 56,442. Mäuner: 1. Guzzi Lantſchner(Portenkirchen) 95,559; 2. Roman Wörndle(Partenkirchen) 93,836; 8. Alfred Stoll(Berchtesgoden) 88,425; 4. Ir hann Pfnür(Schellen⸗ berg) 84,963; 5. Schröttle(Bronnenburg) 81,8855 6. Toni Bader(Partenkirchen) 80,643; 7. Geri Lantſchner(Mün⸗ chen) 76,147; 8. von Weech(München) 78,507. Schleſiſche Schi⸗Meiſterſchaften Nach mehrmaliger Verlegung konnten am Samstag in Gröbersdorf die ſchleſiſchen Schimeiſterſchaften in Angriff genommen werden. Unter zahlreſcher Beteiligung— Bewerber ſtellten ſich den Startern— gab es gleich im erſten Wettbewerb eine Ueberraſchung. Im 18⸗Küm.⸗Lang⸗ lauf lief nämlich die Beſtzeſt nicht der Erſte der Klaſſe l, Heinz Ermel(Brückenberg), ſonderm der in Klaſſe II ge⸗ ſtartte Tribel(Roſenheim] in 1283:37 Std. i Die Ergebniſſe: 18⸗Km.⸗Langlauf: 1. Oeſchel⸗Eiſenſtein 1235.4 Std. 2. Heinz Ermel⸗Brückenberg 186:41 Sid. 3. Wagner⸗Wal⸗ 4380 Std.; J. Kainz⸗Motorſchule Nachkand⸗Kochel * . D. T8 Nach 1846 M beachtlie Turnget geſchlag⸗ in der Hälfte hakte. verbund ſchließli auch et! hätte zn Heidelbe lichere Daß mania) Tempp. bination als nich ten die ſtalten, riſche T in den bringen Angriffe telläufer griff glä ſchönen bination mitunte: berger E leiſtunge Tor bra ſcheidend wären d Auslaſſe ſollte ſid Voth ſti brachte wobei di nicht ar Nach ganz ger heimer f fanden. laſſfen w kraft un dem T nicht bed der T mehr ve linken J Ausgleic genaue Stelle u TW⸗Stu! Minuten der recht Flanke d Die Ang Tor, abe das Tor. guſamme verteidig und Vot heimer 2 durch ſch del und bei Heid. Ta Gegen in kurze. knappen in Führ! VfR hin ſetzen, be Schwung Hälfte kr vieken C gleich in rechts di! Heiler fü weitere! verfehlt! 7 Mil Das i inen un in Deutſt Bis jetzt Deutſchen Andvertr werbung lionen B uſw. ver Werbeſchr Winterſpf ken mit denen b verteilt 1 wichtigſten don dem nicht wen mehrfarbi geſtalt ü zeigt, iſt hergeſtellt Auch zung zu bviſchen S J Faltblätt 5 Stück her Spiele d. Umgebun fkadet de plan neb Berliner vorſchläge findet ſich Nim Die uter habe liegen zw ſchiedenſte man abe Ländern. tärkſten begrüßen 1 — r Neue Mannheimer Zeitung/ Morten⸗Ausgabe 9. Seite“ Montag, 24. Februar 1938 Vockey-Klubkumpfe 7 4 Mannheim— Tc 78 Heidelberg 21(:1) Nach dem:2⸗Siege über den ViR kam der Turnverein 186 Mannheim am geſtrigen Sonntag zu einem neuen beachtlichen Siege über die ſtarke Elf der Heidelberger Turngemeinde, die ſich von den Mannheimern knapp 122 geſchlagen bekennen mußte. Wiederum vollbrachte der TV in der 2. Halbzeit eine große Leiſtung, nachdem die erſte Hälfte mehr oder weniger zugunſten der Gegner geendet hakte. Die rieſige Ausdauer der Mannheimer Turner, verbunden mit einem unermüdlichen Eifer ſetzte ſich jedoch ſchließlich entſcheidend durch, ſo daß es zu einem, wenn ouch etwas glücklichen Stege reichte. Ein Unentſchieden hätte zwar dem Spielverlauf mehr entſprochen, zumal die Heidelberger ſich vor dem Tore als die weitaus gefähr⸗ lichere Mannſchaft erwies. Das Spiel, das in Hochadel und Haas(TB Ger⸗ mania) zwei aufmerkſame Leiter hatte, begann mit raſchem Tempo. Von beiden Seiten ſah man ſofort prächtige Kom⸗ binationen, vor allem die Heidelberger erwieſen ſich dabei als nicht zu unterſchätzender Gegner. Im Feloſpiel konn⸗ ten die Mannheimer das Spiel zwar ausgeglichen ge⸗ ſtalten, ohne daß aber der Schuß richtig vor dos gegne⸗ tiſche Tor gelangen konnte. Lediglich eine klare Chance in den erſten Minuten hätte beinahe das Führungstor bringen können. Die Heidelberger antworteten mit raſchen Angriffen aus der Verteidigung heraus. Ueberle als Mit⸗ telläufer bef ind ſich in ausgezeichneter Form und der An⸗ griff glänzte mit techniſchen Feinheiten und für dos Auge ſchönen Einzelleiſtungen, unter denen allerdings das Kom⸗ binationsſpiel etwas zu leiden hatte, da der Innenſturm mitunter zu eigennützig war. Trotzdem kam der Heidel⸗ berger Sturm, in dem Voth und App mit prächtigen Solo⸗ leiſtungen, die ſie immer wieder frei vor das gegneriſche Tor brachten. Allerdings fehlte dort als Abſchluß der ent⸗ scheidende Schuß, wobei man oft den Eindruck hatte, als wären die Tore gar nicht mehr das Entſcheidende. Dieſes Auslaſſen verſchiedener faſt„todſicherer“ Torgelegenheiten, ſollte ſich ſpäter bitter rächen. Lediglich eine Strafecke— Voth ſtoppte den ſcharfen Ball und App ſchoß ein brachte die Heidelberger bis zur Pauſe:0 in Führung, wobei die Mannheimer froh ſein konnten, daß der Abſtand nicht größer war. Nach Seitenwechſel änderte ſich dann allerdings das Bild ganz gewaltig. Es war öOirekt erſtaunlich, wie die Mann⸗ heimer ſich zu einer immer geſchloſſeneren Form zuſammen⸗ fanden. Die Angriffe, die vorher mehr dem Zufall über⸗ laſſen waren, gewannen an Sicherheit und Durchſchlags⸗ kraft und langſam aber ſicher mußten die Heidelberger dem T 1846 das Feld überlaſſen. Trotzdem ſah es noch nicht bedrohlich für die Gäſte aus, da ode Hintermannſchaft der Ti ſehr ſicher ſtand, zumal die Gäſteläuferreihe jetzt mehr verteidigte. Aus einem Angriff des Heidelberger lünken Flügels heraus fällt dann jedoch der Mannheimer Ausgleich. Lutz 2 holt ſich den Ball, legt Seidel vor, deſſen genaue Flanke zwar Henſolt verfehlt, aber Keller iſt zur Stelle und ſchießt. Eine muſtergültige Kombination des -⸗Sturmes. Heidelberg iſt jetzt ganz unſicher und wenige Minuten ſpäter heißt es:1 für Mannheim. Wieder iſt der rechte Flügel durchgebrochen und Henſolt ſchießt die Aanke direkt hoch ein. Mannheim iſt jetzt klar überlegen. Die Angriffe vollen immer wieder gegen das Heidelberger For, aber eine weitere Chanee verſchießt Henſolb hoch über das Tor. Erſt kurz vor Schluß reißen ſich Jie Heidelberger tuſammen, aber der TV zieht die Halbſtitrmer zurück und verteidigt mit Glück den knappen Vorſprung. Meier, App und Voth ſetzten zwar Schuß auf Schuß auf das Mann⸗ heimer Tor, aber Höhl im Tor iſt auf der Hut und rettet durch ſchörde Paraden den Mannheimer Sieg. Lutz 2, Sei⸗ del und Schlenvogt bei Mannheim und App, Voth, Ueberle bei Heidelberg waren die beſten Leute. Tc Ludwigshafen— Vic Maunheim 32 Gegen den zweiten Mannheimer Gegner, den der Tepe in kurzer Zeit als Gaſt ſah, reichte es diesmal zu einem knappen Sieg. Wieder gingen die Turner mit drei Toren in Führung, mußten aber nach der Pauſe zwei Erfolge des Ig hinnehmen. Die Mannheimer konnten ſich nicht durch⸗ ehen, befontders im Sturm war alles ohne dei nötigen Schwung, denn trotz klarer Feldüberlegenheit in der erſten Hälfte konnten die Tore nicht verhindert und keine der vielen Chancen ausgenützt werden. Der Platzbeſitzer iſt gleich in Fahrt und bald holt Brandt, der eine Flanke von rechts direkt aufnimmt, die Führung. Eine Strafecke, die Heiler für Mannheim ſchießt, geht knapp daneben und eine weitere macht Stark in glänzender Form unſchädlich. Dann verfehlt Kutterer; auch als er frei vor dem Tor ſteht, hat er Die Olympiſchen 7 Millionen Oiympiawerbeſchriſten im Ausland verteilt Das iſt auch ein olympiſcher Rekord, der von der inten⸗ wen und umfangreichen Vorbereitungsarbeit zeugt, die in Deutſchland für die Olympiſchen Spiele getrieben wird. Bis jetzt ſind nämlich von der„Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr“(RD) durch ihre zahlreiche Aus⸗ Andvertretungen, denen in erſter Linie die Auslands⸗ werbung für die Olympiſchen Spiele obliegt, rund 7 Mil⸗ lionen Werbeſchriften, Plakate, Siegelmarken, Poſtkarten uſw. verteilt worden. Weit über drei Millionen dieſer Werbeſchriften bezogen ſich allein auf die Olympiſchen Vinterſpiele. Die Höchſtauflage erzielten die Siegelmar⸗ ken mit der Abbildung des Plakats der Winterſpiele, von denen bis Anfang Februar allein 4,2 Millionen Stück verteilt wurden und ein mehrſeitiges Faltblatt mit den wichtigſten Angaben über die Olympiſchen Sommerſpiele, don dem zwei Auflagen mit je 15 Millionen Stück in nicht weniger als 19 Sprachen herauskamen. Das große mehrfarbige Plakat der Sommerſpiele, das eine Athleten⸗ geſtalt über der Zeichnung des Brandenburger Tores zeigt, iſt in einer Auflage von faſt 1,5 Millionen Stück hergeſtellt worden. Auch der Berliner Verkehrsverein hat jetzt in Ergän⸗ zung zu den vom Organfſationskomitee für die Olym⸗ liſchen Spiele herausgegebenen Olympiawerbeſchriften drei Faltblätter mit einer Geſamtauflage von etwa 300 000 Stück herausgegeben, die dem Beſucher der 11. Olyn piſchen Spiele die wichtigſten Auskünfte für Berlin und ſeine umgebung vermitteln ſollen. Auf dem einen Faltblatt tudet der Beſucher der Reſchshauptſtadt einen Straßen⸗ kan neben den Beſuchszeiten und Eintrittspreiſen der Berliner Muſeen, ferner nett ausgearbeitete Programm⸗ vorschläge für—7 Tage Aufenthalt in Berlin. Bei dem zweiten Faltblatt handelt es ſich um einen„Kurzen Plam⸗ führer durch Berlin“, der in neun verſchiedenen Sprachen eſchienen iſt und ſich hauptſächlich an die Ausländer richtet. Das dritte Faltblatt iſt nur in engbiſcher und franzöſiſcher Sprache erſchienen, behandelt Berlin und ſeine Um⸗ gebung und bringt vielerlei Wiſſenswertes über die Ver⸗ lehrsmöglichkeiten und die Berliner Verkehrsmittel. Eine nerte Schrift die einen Ueberblick der Berliner Veranſtal⸗ ungen während der Olympiſchen Spiele geben wird. be⸗ ündet ſich z. Z. in Vorbereitung. Mmmt Holland am olympiſchen Jußballturnier teil? Die Frage, welche Beſetzung das olympiſche Fußballtur⸗ nier haben wird, iſt bekanntlich noch nicht beantwortet. Es legen zwar ſchon eine Reihe von feſten Zuſagen der ver⸗ ſchiedenſten Länder vor, von vielen anderen Ländern weiß Ran aber noch nicht, ob ſie kommen werden. Zu dieſen Ländern gehört auch Holland, das wir als eines der ſpiel⸗ lärkſten des europäiſchen Kontinents ſelbſtverſtändlich gern begrüßen würden. Die holländiſche Zeitung„Nieuwe Rot⸗ ſtärke gebracht haben. linge, aber ſie haben viel gelernt und werden bei der Pech, denn Brümmer kann den Ball gerade noch ablenken. Dagegen ſind die TF C⸗Spieler glücklicher, denn es gelingt ihnen zweimal, die BfR⸗Verteidigung zu überrumpeln und ſo kann Dr. Mattes zwei ſchöne Schlenztore herausholen. Auch nach der Pauſe ſind die Mannheimer tonangebend, aber oͤte§C⸗Verteidigung ſteht eiſern; vor allem Stark zeigt ſich von ſeiner beſten Seite und hält die ſchwerſten Sachen ſicher. Drei Strafecken, die Heiler ſchießt, werden ſeine Beute. Pfeiffer wird von ſeinem Spielführer wegen Reklamation vom Platz gewieſen. Erſt nach langem Drän⸗ gen gelingt es Kutterer, das erſte Gegentor zu ſchießen. Dann kommen die Ludwigshafener Turner nochmals auf, Wieder iſt es Dr. Mattes, der vollkommen frei durch, aber diesmal iſt Caic oͤer Sieger. Eine wurderbare Kom⸗ bination bringt den Gäſten ein zweites Tor. Graff holt ſich eine Weitvorlage und gibt ſchön zur Mitte, dort gibt Kutterer zu Baumann, der einlenken kann. In den letzten Minuten hängt der Ausgleich in der Luft, aber es iſt alles vergebens. Der Sieger überraſchte durch eine ſchöne erſte Hälfte, es fehlt aber an dem Stehvermögen, ſonſt wäre der Sieg ſicherer ausgefallen. Glänzend war hier Stark im Tor und beide Verteidiger Schowalter und Bahm. In der Läuferreihe Scheib und vorne Dr. Mattes konnten am beſten gefallen. Der VfR hatte eine gute Läuferreihe zur Stelle, dagegen klappte es in der Verteidigung dies mal nicht. Heiler unternahm zu viel Ausflüge ins Mittelfeld und dadurch wurde ſein guter Partner Graff überlaſtet. Pfeiffer leiſtete ſehr gut Arbeit. Im Angriff ragten Graff und Baumann hervor, jedoch ließ die Geſamtleiſtung viel zu wünſchen übrig. Zwei Herren der beteiligten Vereine leiteten das Treffen einwandfrei. Frauengauſpiele Die dieſes Jahr erſtmolig zum Austrag kommenden Hockey⸗Gauſpiele der Frauen um den Eichenſchild waren ſchon Ende des Jahres 1935 bis zur Vorſchlußrunde be⸗ endet worden, und zwar hatten ſich Brandenburg und Nie⸗ derſachſen/ Weſtfalen in der einen Hälfte, Nordmark und Nordheſſen/ Südweſt in der apderen Hälfte bis in die Vor⸗ ſchlußrunde durchgekämpft. Zur Austragung dieſer Spiele war urſprünglich der 1. März in Ausſicht genommen, aber in Anbetracht der ungünſtigen Witterungsverhältniſſe im Monat Februar, wo kaum Uebungsmöglichkeiten vorhanden waren, ſind ſie nun auf den 15. März verſchoben worden. Als gemeinſamer Austragungsort iſt Hannover vorgeſehen. Die Schlußrunde zwiſchen den beiden gas dieſen Vorſchluß⸗ rundenſpielen als Sieger hervorgehenden Mannſchaften wird vorausſichtlich am 29. März ſtattfinden. Verbunden mit dieſem Schlußrundenſpiel wird ein Uebungsſpiel, das zur Ermittlung der Ländermannſchaft führen ſoll, die bei dem Frauenländerturnier zu Oſtern in Berlin Deutſchland vertreten wird. Hotkey aus aller Welt bei den Dlympiſchen Spielen Iſt es nicht eine eigenartige Tatſache, daß der Hockey⸗ ſport nicht etwa in ſeinem Mutterland oder in der„Neuen Welt“ ſeine ſpielſtärkſten Vertreter hat, ſondern in Indien, in einem Land, das erſt ſeit der Jahr⸗ hundertwende ernſtlich den Hockeyſport aufnahm und ſchnell das Mutterland und ſeine Lehrer, die Engländer, über⸗ flügelte! Alle vier Jahre ſehen wir nun die Inder bei den Olympiſchen Spielen und jedes Mal haben ſie bis jetzt ſeit 1928 die goldene Mesdgille errungen, obwohl ſie doch ſonſt mit einer einzigen Ausnahme— eine ſeltene Reiſe nach Neuſeeland— überhaupt keinen internationalen Ver⸗ kehr haben. Dieſe Inder werden auch bei den Olympiſchen Spielen die große Anziehungskraft ausüben, wie das in Amſterdam und in Los Angeles der Fall war. Ihnen 8 llen ſich die Afghanen hinzu, die unter tatkräftiger Mithilfe eines Deutſchen es Die Japaner ſind noch Neu⸗ Beurteilung ebenſo mit einem Fragezeichen verſehen wer⸗ den müſſen wie die Afghanen. Amerikoner, Spanier, Fran⸗ zoſen, Schweizer, Ungarn, Holländer, Dänen, Oeſterreicher, vielleicht auch Polen und Tſchechen werden das Teilneh⸗ merfeld bei uns vervollſtändigen: eine gute Beſetzung, wie ſie noch nie bei einem Olympiſchen Hockeyturnier zu ver⸗ zeichnen war. Spiele in Berlin terdamſche Courant“ wies bereits vor kurzem darauf hin, daß die Teilnahme Hollands an dem Olympiſchen Fußball⸗ turnier noch keineswegs beſtimmt ſei. Die„Fußballwoche“ griff dieſe Bedenken der holländiſchen Zeitung auf und drückte den Wunſch aus, daß wir vor allem als Sports⸗ leute— und durchaus nicht aus eigenſüchtigen Zwecken— von Herzen wünſchen, daß die Holländer, die doch ſo voll⸗ kommen den Amateurbeſtimmungen der olympiſchen Satzun⸗ gen entſprechen, an dem Turnier teilnehmen. Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ antwortet darauf, daß der Königlich Niederländiſche Fußball⸗Bund(K. N. V..) ſich noch voll⸗ kommen wegen der Teilnahme Hollands in Stillſchweigen hülle. Es ſagt dann weiter, daß es zwar ſtimme, daß Hol⸗ land ſich an den Buchſtaben der olympiſchen Beſtimmungen halte, ob aber auch an den Geiſt, das ſei eine andere Frage. Man könne es durchaus verſtehen, daß die Führer des hol⸗ ländiſchen Fußballs ſich weigerten, ihre Unterſchrift unter die Erklärung zu ſetzen, daß die holländiſchen Fußballſpieler nach den olympiſchen Beſtimmungen Amateure ſeien, wenn ſie nicht vollkommen die Ueberzeugung hätten, daß auch der Geiſt dieſer Vorſchriften erfüllt werde. Der ſchwarze Punkt ſei eben der der Vergütung des Lohnausfalls, den die Spie⸗ ler bei ihren Spielen haben. Die holländiſche Zeitung wirft in dieſem Zuſammenhang die Frage auf, ob nicht womöglich auch die Ehefrauen der Spieler die bewußte Vergütung empfangen haben könnten. Die Vorſchrift ſei ſo unbeſtimmt, daß die Spieler, die an dem Olympiſchen Fußballturnier teilnehmen, ohne Bedenken die Eidesſormel unterzeichnen könnten, ſie aber erſt nach Ablauf der Spiele den für die Zeit der Spiele ausgefallenen Lohn vergütet bekommen könnten. Feſt ſtehe, daß der K. N. V. B. nur dann eine Elf nach Berlin ſenden würde, wenn man die Erklärung ab⸗ legen könnte, daß die holländiſchen Spieler nicht allein mit dem Buchſtaben der olympiſchen Beſtimmungen, ſondern auch mit ihrem Geiſt übereinſtimmten. 8wengymnaſtil Das iſt ein Begriff. der heute in jeder Sportart kein leeres Wort bedeutet. Jeder aktive Sportler, ſei er nun Schiläufer. Leichtathlet, Schwimmer, Tennisſpieler oder Raſenſportler, weiß heute den Wert richtig betriebener Zweckgymnaſtik zu ſchätzen. Vor allem wird die Zweck⸗ gymmaſtük aber da geſchätzt, wo der Sport an beſtimmte Jahreszeiten gebunden iſt, beim Schilaufen, beim Rudern, bei der Leichtathletik uſw. Vor einiger Zeit wurde in ei⸗ ner großen illuſtrierten Zeitung auf einem Bild von dem norwegiſchen Springerkönig Birger Rund gezeigt, wie er mit ſeinen Kameraden hoch oben in den norwegiſchen Wäldern ein kleines, primitſpes Stadion mit Schwimm⸗ becken gebaut hat und dort Zweckgymnaſtik in der ver⸗ ſchiedenſten Form betreibt. Für den Schiſpringer und den Abfahrtsläufer komunt es in erſter Linie darauf an. die Gelenke zu feſtigen nicht nur die der Beine, ſondern auch der Arme, wie überhaupt den Knochenbau des Körpers zu kräftigen. Von Rund und anderen Schigrößen weiß man, daß ſie ein ausgeprägtes Gleichgewichtsgefühl haben das ſte durch mancherlei zweckgymnaſtiſche Uebungen, wie Salto. Standwaage uſw. entwickeln. Für den Leichtathleten muß die Zweckgymnaſtik in den Wintermonten ſo betrieben wer⸗ den, daß ſie die Muskeln geſchmeidig erhält. Hier, ſind die Finnen die großen Lehrmeiſter, die ihre Sauna“, ihr zu einer onſehnlichen Spiel⸗ regelmäßig durchgeführte Gymnaſtik werden Verletzungen, Nummer 91 — zubehör dient der Fahrbequemlich keit Der Kraftfahrzeugkäufer iſt immer ſchwerer zu befriedi⸗ gen, denn von Jahr zu Jahr ſteigen ſeine Anſp digkeit. Zubehör, das noch vor wenigen Jahren als Luxus nur in großen Wagen zu finden war, iſt heute auf dieſe Weiſe bereits Selbſtverſtändlichkeit, ſelbſt in kleinſten Fahr⸗ zeugen geworden. Bequemlichkeitsſteigerung in jeder Richtung, in Per⸗ ſonenwagen und im Omnibusbau, wie bei den Krafträdern, das iſt einer der weſentlichſten Grundzüge im deutſchen Kraftfahrzeugbau. Für weniger Geld verlangt der Käufer mehr. In der Zubehör⸗Induſtrie heißt es alſo: Mit allen Kräften bemüht ſein, dieſen ſteigenden Anforderungen zu genügen und ſich den wachſenden Käuferanſprüchen anzupaſ⸗ ſen. Hinzu kommt, daß auch gerade hier in ſtärkſtem Maße bereits die Autobahnen Vorarbeiten verlangen. So iſt es nicht verwunderlich, daß auch die diesjährige Automobilausſtellung wieder zeigt, wie die deutſche Zu⸗ behörinduſtrie ſich in ſtarkem Maße ſtändig in einer geſun⸗ den Weiterentwicklung befindet. Wenn auch gerade dieſes Vorwärtsſchreiten in den Einzelheiten weniger auffällig iſt, als die prächtige Form eines ſchnittigen Sportwagens, ſo kann man doch gerade bei gründlichem Hinſehen überall ge⸗ rade in Kleinigkeiten Fortſchritte ſehen. Jeder Kraftfahrer aber weiß aus der Praxis, wie wichtig für die Bequemlich⸗ keit auf langer Reiſe für die Sportfahrt oder auch den täg⸗ lichen Gebrauch, eine gute Zubehörausrüſtung iſt. Reifen für Autobahnen Faſt jede techniſche Verbeſſerung im Kraftfacßhrzeugbau wirkt ſich letzten Endes in erhöhter Geſchwindigket und Ca⸗ mit auch ſteigendem Reifenverſchleiß aus. Man mußte alſo bemüht ſein, auch im Reifenbam den erhöhten Ge⸗ ſchwindigkeiten Rechnung zu tragen. So bringt Continental diesmal einen neuen Reiſentyp heraus, bei dem nicht nur die Lauffläche verändert wurde, ſondern auch der innere Reſfenkern weſentlich gefeſtigt wurde. Man hat es ſo er⸗ reicht, den Protektor weſentlich feſter mit dem Gewebe⸗ unterbau zu verbinden, ſo daß diefer Reifen auch erhöhten Geſchwindigkeiten bereits entſpricht. Bei einem anderen Typ bringt Conti nun auch ſerienmäßig eine Feinprofi⸗ lierung, die man bisher zur Erhöhung der Rutſchfeſtigkeit ſich häufig nochbräglich durch das Sommerverſahren machen ließ. Geländereifen findet man ferner hier wie auch bei Fulda oder Metzeler, ſo daß man auch den Einfluß des Ge⸗ ländeſports im Reifenbau überall verzeichnen daun. Die ſenſationellſte Errungenſchaft im Reifenbau iſt aber ſelbſt⸗ verſtändlich der neue ſynthetiſche Kautſchuß, der es ermög⸗ licht, auch den deutſchen Reiſenbau balld von der Einſuhr unabhängig zu machen. Auf einem Ausſtellungsſtamd des Heeres kann man dieſe neuen ſynthetiſchen Reifen ſehen, die bereits bewieſen haben, daß ſie an Feſtigkeit und Materialgüte die bisherigen Reifenarten weitaus über⸗ treffen ö Blendungsfreies Fernlicht Intereſſant vor allem im Hinblick auf die Autobahnen ſind die neuartigen Konſtruktionen, die man im elektriſchen Zubehör bei mancher Firma ſehen kann. So zeigt die Ros bert Boſch AG., die übrigens in dieſem Jahr auf ein 50 jäh riges Jubiläum zurückſchauen kann, einen neuen Weitſtrah! ler, der als Zuſatzſcheinwerfer für Autobahnen und gerade Fernſtraßen verwendet werden kann. Ein nach rechts uns unten kippbarer Parabelſpiegel verlängert das Fernlicht bis auf 1000 Meter und verſtärkt die Wirkung des Abblenö⸗ lichtes ohne zu blenden um das Drei⸗ bis Vierfache. Neu artig iſt bei Boſch auch ein Zuſatzſcheinwerfer für Kurnen⸗ und Nebellicht, der ein ſehr breites Lichtband auf die Fahrt bahn wirft. Auch bei Notek haben wir einen neuen blen dungsfreien Scheinwerfer mit ſtarkem Fernlicht geſehen. Im Getriebebau war man bemüht, die Fahrbeguem⸗ lichkeit durch einfache Schaltvorgänge zu erhöhen. Das hervorſtechendſte Merkmal in diefer Richtung iſt die neue vollautomatiſche Kupplung bei Hanomag, die den Kupp⸗ lungs⸗ und Gashebel zu einem Vorgang vereinigt. Der Fahrer hat alſo hier nur noch den Brems⸗ und den Gas⸗ hebel zu bedienen. Mit dem Gashebel iſt ein kleiner Schieber verbunden, der je nach Stellung Drucköl von der Schmierpumpe in die Kupplung einſtrömen bzw. das Oel aus der Kupplung in die Motorwanne zurücklaufen laſ⸗ ſen kann. Im erſteren Fall iſt eingekuppelt, im zweiten Falle iſt ausgekuppelt. Tritt der Fahrer auf den Gas⸗ hebel, ſo iſt die erſte Bewegung des Gashebels nur dazu da, um den Kupplungsautomaten in Tätigkeit zu ſetzen; Hier iſt man alſo wieder der leichtbedienbaren Fahr⸗ maſchine ein ganzes Stück nähergekommen. Daneben aber kann man im Getriebebau Schaltwerein⸗ fachung und leichte Bedienung überall ſehen. Bei der Zahn⸗ radfabrik Friedrichshafen regiert nach wie vor das ZF ⸗Ein⸗ heits⸗Getriebe, das Aphon⸗Getriebe, Synchroniſierung und Freilauf. Stärker als je zuvor findet im Perſonenkraft⸗ wagen die Willi⸗Vogel⸗Eindruck⸗Zentralſchmierung Ver⸗ wendung, die den Schmierungsvorgang weitgehend erlkeich⸗ tert und vervollkommnet. Stoßdämpfer überall und das Armaturenbrett iſt bei den meiſten Wagen heute überſichr⸗ lich, ſauber und künſtleriſch geſtaltet. Ein neues inker⸗ eſſantes Inſtrument, das bereits im Vorjahr zum erſtenmal auf der Ausſtellung gezeigt wurde, iſt das Tempometer, ein Durchſchnittsgeſchwindigkeitsmeſſer. Auch eingebaute Wa⸗ genheber ſieht man heute häufig. Und ſelbſt im Motorrad⸗ bau erhöhte man den Luxus durch manches praktiſche Zn behör, wie man zum Beiſpiel bei Da W einen beleuchtbaren Geſchwindigkeitsmeſſer ſehen kaun. Radio im großen Wagen iſt keine Seltenheit mehr und manche andere Kleinigkeit iſt nicht nur praktiſch, ſondern macht auch Freude. Alles das aber aufzuzählen iſt freilich unmöglich, denn immerhin ſind es nicht weniger als rund 200 Zubehörausſteller, die auf der Ausſtellung ihre Produkte zeigen. K. G. v. Stackelberg. Inlernationgler Handball-Verband tagt Olympia-Turnier mit zehn Natſonen Der Internationale Handball⸗Verband hatte für das Wochenende eine Tagung nach Berlin einberufen, die durch die Vertreter von Amerika, Schweden, Holland, Luxem⸗ burg, Oeſterreich, der Schweiz und Deutſchland recht gut beſchickt war. Nicht vertreten waren die Nationglverbände von Ungarn, Polen, Frankreich und Dänemark. Die Tagung, auf der Brigaderührer Herrmann, der Leiter des deutſchen Fachamtes Handball, die Gäſte be⸗ grüßte, ſtand im Zeichen vollkommener Uebereinſtimmung in allen zu beratenden Fragen. Im Mittelpunkt der Be⸗ ſprechungen ſtand ſelbſtyerſtändlich das Olympia⸗Turnier. Aus den Beſprechungen war zu entnehmen, daß bereits mit einer Teilnahme von zehn Nationen zu rechnen iſt, Der Hamburger Burmeiſter machte ausführliche Darlegun⸗ gem über techniſche Einzelheiten der Durchführung des Turniers. Man kom überein, die Vorrundenſpiele auf den Plätzen des SC Charlottenburg und des Berliner Sport⸗ Clubs auszutragen. Die vier Endſpiele werden auf dem Reichsſportfeld durchgeführt. Wie in anderen Sportarten auch, werden auch die Hand⸗ ballgäſte der Olympiſchen Spiele die Gelegenheit benutzen, um nach den Spielen in verſchiedenen deutſchen Städten gegen Auswahbnrannſchaſteen anzutreten, ſo daß auch die Nacholympigzeit für den Handball eine Reihe wertvoller Begegnungen mit ausländiſchen Mannſchaſten bringen wird, denen ein hoher Propagandawert für dieſen ſchönen Sport zugeſprochen werden muß. Für die ausländtſchen Gäſte bedeuten dieſe Spiele gleichzeitig eine willkommene Beühilſe zu ihren Reiſekoſten und nicht zuletzt werden ſie auch die Gelegenheit benutzen, um ſich gründlich im neuen Deutſchland umzuſchauen und es ſo kennenzulernen, wie es wirklich iſt: Als Land des Friedens, der Arbeit und der Ordnung. Die Teilnehmer am der Tagung hatten auch Gelegenheit, das Reichsſportfeld und das olympiſche Dorf zu beſichtigen, zwei Anlagen, die natürlich außevordentlich intereſſierten. Sie gaben einmütig zu verſtehen, daß ſie zwar mit großen Hoffnungen nach Berlin gekommen ſeien, aber daß das, wos ſie geſehn hätten, ihre Erwartungen noch bei weitem übertroffen hätte. Auch einem Handballſpiel auf dem BSc⸗ Platz wohnten die Teilnehmer bei, um ſich von dem Kön⸗ nen der beſten Berliner Handballer ein Bild machen zu können. Chiemkreis bayriſcher Staffelſieger Erſtmalig wurde die bayriſche amal⸗10⸗Km.⸗Sbaffelmei⸗ ſterſchaft nicht als Vereinsſtaffel, ſondern als Kreisſtoffel gelaufen. Sieger wurde der Chiemkreis mit der Mann⸗ ſchaft Speckbacher, Ponn, Däuber und Zeller vor Mün⸗ chen 1 und München 2. Die Münchner hatten Erſatz für Motz und Bogner einſtellen müſſen. Schon am frühen Morgen— das Wetter war wieder ganz ausgezeichnet— hatten ſich zahlreiche Zuſchauer auf der Roſtalm ein⸗ Dampfbad. mtt in die Zweckgymnaſtik einbezogem haben, um zu erreichen, daß die Muskuhatur weich und geſchmei⸗ dig und vor allem konzentrationsfähig bleibt. Eine Uebung ſollte aber bei jeder Zweckgymnaſtik nicht vernachläſſigt werden, und das iſt die der Kräftigung der Bauchmusku⸗ latur. Man findet Sportler, die gut veranlagt ſind aber deren Bauchmuskulatur durchaus nicht ſo entwickelt iſt wie etwa die Arm⸗ und Beinmuskulatur. Das Training der Bauchmuskeln iſt nicht nur unbedingt auch leicht und einfach. Ein paar Minuten Seilſpringen, notwendig für jegliche Leiſtungsſteigerung, ſondern es iſt ein paar Minuten Bodenübungen täglich genügen. Auch die Kräftigung der Beinmuskulatur bedarf keiner Geräte. Auch hier ſtehen Seilſpringen. Dauerlaufen, Kniebeugen uſw. obenan. Dann darf, um eine harmoniſche Durch⸗ bildung des Geſamtkörpers zu erzielen, und vor allem alle Muskelpartten bei der Zweckgymnaſtik zu erfaſſen der Rumpf nicht vergeſſen werden und neben ihm heißt es immer wieder auf die Lockerung der Gelenke zu achten. Gerade fetzt in der Uebergangszeit vom Winter⸗ zun Frühjahrstrining, ſollte feder Turner und Sportler ſorg⸗ fältig Zweckgymnaſtik treiben denn ſie dient nicht nur der Steigerung der Leiſtungen, ſondern durch eine richtig und wie Muskelzerrungen. Muskelriſſe uſw. vermieden. gefunden, wo ſie prächtige Kämpfe erlebten. Die Strecke wies nur wenige Steigungen und Abfahrten auf, führte dafür aber über einen Zickzack⸗Hurs. Da es in der Nacht geregnet hatte, war der Schnee ſchwer, aber die Spur doch ſchnell. Den erſten Abſchnitt legte die Staffel München 1 mit einer Minute Vorſprung vor Chiemkreis 1 zurück. Auf dem zweiten Abſchnitt ſetzte ſich dann der Chiemtreis an die Spitze und gab ſie nücht wieder ab. Die Beſtzeiten auf den vier Strecken lieſen Seeweg⸗München mit 51:58, Ponn⸗Chiemkreis 43:55, Wolſg. Müller⸗Mümchem mit 41:59. klaſſe:31:44; 9. Franken:41715 Die Ergebniſſe: „ Amal⸗10 m. ⸗Staffel: 1. Chiemkreis 1(Speckbacher, Ponn, Däuber, Toni Zeller:52:18 Sid. 2. München 1(Seeweg, Lehner, W. Müller, Steinhauſer):59:10; 3. München 2 :05 200 4. Art.⸗Reg. 60 Bad Reichenhall:07 5. Chiem⸗ Hau 2:16:14 6. 5. Komp. Geb.-Regt 100 Bad Rei⸗ chenhall:22:22; 7. München 3 3 München Alters⸗ klaſſe 331 9. Franken 34:15 Zims-Küſter nicht zu ſchlagen Glanzvoller Kehraus in Stuttgart Std. 0 von vier aus und abgaben. Die Ergebniſſe: Acht⸗Stunden⸗Mannſchaftsrennen: 1. Zims⸗ Küken 322,250 Km., 56.; 2. Lohmann⸗Piemonkeſt 63.; 4 Nd. zur.: 3. Jan van Kempen⸗Bühler 73.; 7 Rd. zur.: 4. Funda⸗Ehmer 69.; 8 Rd. zur.: 5. Altenburger⸗Tertilte 30.; 9 Rd. zur.: 6. Umbenhauer⸗Bremer 74.; 10 Rb. zur.: 7. Kleinegrefe⸗Kolvenbach 57 P. Amateure: 60⸗Run⸗ den⸗Punktefahren: 1. Keilbach(Stuttgart) 8.; 2. Plap⸗ pert(Stuttgart) 4 P. Fliegerrennen: 1. Kimmig(Stutk⸗ gart); 2. Walter(Luswigshaſen); 3. Hoffmann(Frankfurt). Stuttgarter Wintermeiſterſchaft: 1, Kimmig 16.; 9. Büh⸗ ler(Stuttgart) 15 P. Medaillen⸗Rennen: 1. Weckerle (Stuttgart). Beſſelmann ſiegt in Paris Am Freitagabend traf der deutſche Mittelgewichtsmei⸗ ſter Jupp Beſſelmann im Pariſer Wagramſaal auf den jungen Franzoſen Jean Cemelle, dem er vom Gongſchlag an ſtark überlegen war. Schwer angeſchlagen mußte der Franzoſe in der 3. Runde zu Boden. Er erhob ſich bei „Acht“ wieder, aber der Ringrichter brach den ungleichen Kampf ab und erklärte Beſſelmann zum Sieger. Britiſcher Fußball Die Ergebniſſe: Englaud: 1. Liga: Arſenal— Portsmouth 228; Birming⸗ ham— Sheffield Wednesday 170 abg.; Blackburn Rovers — Derby County:0; Chelſea— Everton 222; Grimsby Town — Huddersfield Town:1; Leeds Un.— Middlesbrough 011; Liverpool— Bolton Wanderers:1: Mancheſter City Preſton Northend:3; Stoke City—Brentford.2; Sunderland gegen Wolverhampton:1; Weſtbromwich Albion Aſton Villa Lig abg.— 2. Liga: Blackpool— Charlton:2, Brad⸗ ford— Tottenham:); Bury—Barnsley:0; Doncaſter gegen Hull 61 Letceſter City—Neweaſtle United:1 abg.; Norwich—Fulham 120: Nottingham.—Burnley:0 Sheſ⸗ field Un.—Mancheſter Un.:1; Southampton Port Vake ausgef.; Swanſea Town— Bradford Eity 81; Weſtham United— Plymouth:2. Schottland: 9. Pokalrunde: Morton Queen of the South:0, Aberdeen— St. Fohnſtone:1; St. Mriren gegen Rangers:2; Third Lanark— Dumbarton 810; Clyde gegen Dundee 11: Cowdenbeath Motherwell:3.— l. Liga: Airdrieonians.— Dunfermline 612; Hearts Hamilton 421 Kilmarnock—Partick Thiſtle:1; Queens Park— Celtic 28. Montag, 24. Februar 1990 5 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgale 5 5 f 10 Seite/ Nummer 51 9 8 2 5 re Fffmsehe eſtertelt . g 5 5 2 eee gans neuer Achtung! Achtung DEO PSE 11 1 gepflegter elegant 5095 5 el* 5 7 5 FI. desken re Meute letzter ag!. 4 8 5 1725 m, D.9 5 Hier ist des richtige, launige Faschings- Programm 655 5 W e mit den beiden Kanonen: 90 5 8 Feeg. Masken Verleiß u. Anfert. . bill.. geln kin Fim der schönsten.spennendsten werke 86.21. 5. 80 922 5 von Kerl Ney D a Geſchäfts nber Mazken 7 90 Big 5 Der Traum vom fernen Orient und selnen kühnen Abenteuen b. per n 5.. 0 bofſtr. 12. Wurd in dlesem Elm In nech ale gesehenen Bildern erfüllt werden! hl, 1 Rina.— 5 3 325 Erstaufführung ab Dienstag 1 Hie g cle Saal— a e mit A NNNT ON DRA Aben u. verkf. . 1 Kktor Staal Aribert Wäscher 228 i 5 2 Vorher: Großes Ufa Beiprogramm u..: VF 8 In lie zl Felerlicher Ausklang der Olymplade 8 2 i Beginn:.00.30.30 Uhr en ste aue am UNIVERSUN . 4 was ſind denn das 5 Fastnacht⸗ Dienstag, dem 25. 2. zum 9 für neue Moden 77! 22252828. ³. ͤ y dd 2 denkt 5 Ehemann.„ in Fest fürs Auge, 8 3 1 f lingsſchweſter ſeiner im Wochenbe eee ee es budwigshafener Smw/nMnmm- Vereins bann ee eaten ber i 94 iliagt in sämtlichen Räumen des BFATZRBAUES 5 irklich nicht wundern, 1 0 Jani i 8 ſollte er ſich wirklich nicht wn 988ql 10 f 0 Eintritt N. 60 inkl. Steuer und e denn der Arge ja das f Herde grant 8 5 8 S ier extra verordnet. 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