r 1 3 Nuit Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Eimelpreis 10 N. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 6. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Dienstag, 25. Februar 1036 147. Jahrgang— Nr. 93 Jeden Tag 12 Vomber! Muſſolinis Luſtaufrüſtungsprogramm Bis Ende 1936 5500 Flugzeuge! — Nom, 25. Februar.(U..) Muſſolint trägt ſich in ſeiner Eigenſchaft als Luft⸗ ſahrtminiſter gegenwärtig mit umfaſſenden Plänen für den Ausbau der italieniſchen Luftwaffe. Wie die United Preß aus gutunterrichteten Luftfahrt⸗ kreiſen erfährt, ſollen bis Ende dieſes Jahres wenigſtens 1500 neue Flugzeuge, und zwar in der Mehr⸗ heit ſchnellſte Großbomber, den bereits in Dienſt befindlichen 4000 Kriegsmaſchinen hinzugefügt werden. Bei der Vergrößerung der Luftwaffe ſoll das Hauptaugenmerk auf den Bau der Bomben⸗ maſchinen von der Type„S 81“ gerichtet werden, von denen ſchon jetzt etwa 50 in Italieniſch⸗Gritrea einſatzbereit ſtehen. Dieſe mächtigen Bomben⸗ maſchinen können Geſchwindigkeiten bis zu 400 Kilometer in der Stunde erreichen und haben trotz einer Bombenlaſt von 3 Tonnen einen Aktionsradius non 300 Kilometer. Die italieniſchen Flugzeug⸗ fabriken, die über alle Teile des Königreiches ver⸗ ſtreut liegen, arbeiten Tag und Nacht in drei Schichten, um den Forderungen des Luft⸗ fahrtminiſteriums nachkommen zu können. Täglich verlaſſen 12 fertige Maſchinen die Montagehellen. Die neuen Flugzeuge werden ſofort in die Ge⸗ ſchwader der Heimatluftflotte eingereiht; ſie erſetzen die älteren Typen, die dann nach dem oſtafrikaniſchen Kriegsſchauplatz verladen werden. Im vergangenen Jahre wurden ſchätzungsweiſe 900 Maſchinen, 500 davon Großbomber, in Dienſt geſtellt. Wenn das diesjährige Bauprogramm durch⸗ geführt iſt, dann wird Italien über eine außer⸗ ordentlich ſchlagkräftige Luftwaffe verfügen. Ende 1036 wird die Zahl der Kampfmaſchinen der erſten Linie 3000 ſein. Die meiſten dieſer modernen Jagd⸗ und Bombenflugzeuge werden im italieniſchen Mutterland bereitſtehen, um ſofort bei euro⸗ päiſchen Verwicklungen eingeſetzt werden zu können. Der Reſt der neuen Maſchinen ſowie auch ein großer Teil der älteren Typen, deren Zahl mit etwa 1600 angegeben wird, findet auf den poſtafrikaniſchen Kriegsſchauplätzen Verwendung. Beſonders ſtolz iſt Italien auf ſeine ſchweren Bombenflugzeuge der Typen„S 81“,„Caproni 101“ und„Caproni 111“ und auf die neueſten Jagd⸗ und Beobachtungsflugzeuge. Die neuen italieniſchen Verfolgungsmaſchinen ſollen bei einer Steighöhe von 10 000 Meter eine Stundengeſchwindigkeit von 400 Kilometer erzielen. Sie ſind beſtückt mit drei bis fünf Maſchinengewehren, die ſo montiert ſind, daß ſie während des Fluges nach allen Himmelsrichtun⸗ gen feuern können. 70 neue engliſche Kreuzer (Funkmeldung der NM3) + London, 25. Februar. Der Flottenkorreſpondent der„Morningpoſt“ meldet, daß das in nächſter Woche erſcheinende Rüſtungsweißbuch eine Verſtärkung der eungliſchen Kreuzerſtreitkräfte um insgeſamt 70 Schiffe vorſehen werde. Die Ausſperrung in Dänemark Ueber 125 000 Arbeiter davon betroffen — Kopenhagen, 24. Februar. Nach dem Scheitern der Schlichtungsverhandlun⸗ gen hat die Ausſperrung am Montag in dem von den Arbeitgebern beſchloſſenen Ausmaß begonnen. Die Zahl der ausgeſperrten Arbeiter dürfte etwa 125 000 betragen. Hierzu kommt noch eine Anzahl von Arbeitern, die von dem Streik indirekt betrof⸗ fen werden. os-Hochburgen rings um Deutschland Heimkehr aus der Haft In Spanien ſind durch Kabinettsbeſchluß etwa 30 000 politiſche Gefangene freigelaſſen worden, von denen wir hier einen zeigen. Bürgerkrieg im Jahre 1934 verhaftet worden waren. Es handelt ſich zumeiſt um Perſonen, die im Anſchluß an den blutigen (Weltbild,.) 16 Jahre NSDAP-Gedenktag der Parteigründung Anſprache des Führers: Dank an die Vergangenheit, Genugtuung in der Gegenwart und Zuverſicht für die Zukunft — München, 24. Februar. Wieder hat ſich der Reihe der Jahre, die ſeit dem 24. Februar 1920 verfloſſen ſind, ein weiteres Glied, das ſechzehnte, eingefügt. Wiederum hält die Bewegung Einkehr an der Stelle, an der ihr Schöpfer ſeinen Gang ins Volk angetreten hat. Der Führer und die Aelteſten ſeiner Gefolgſchaft ſind im Hofbräuhausſaal vereint. Im alten Geiſt begrüßen ſich die Getreuen Adolf Hitlers an hiſtoriſcher Stätte, die genau wie vor 20 Jahren keinerlei Der vierte Sabotage⸗Fall! Kommuniſtiſche Sabotage⸗Organiſation in der engliſchen Flotte? (Funkmeldung der NM.) London, 25. Februar. Wie die engliſche Admiralität mitteilt, hat ſich ein neuer Sabotageakt auf dem zur Zeit in Cha⸗ tham liegenden engliſchen Zerſtörer„Velox“ ereig⸗ net. Die Unterſuchungen nach der Urheberſchaft ſind eingeleitet worden. Nach Blättermeldungen iſt der Minenapparat des Schiffes beſchädigt worden. Der neue Sabotagefall iſt der vierte Anſchlag auf ein engliſches Kriegsſchiff innerhalb weniger Mo⸗ nate. Man iſt daher überzeugt, daß den Anſchlägen ein ſorgfältig ausgearbeiteter Plan radikaler Ele⸗ mente zugrunde liegt.„Daily Expreß“ meldet, daß die Schuldigen, die für die Beſchädigung an dem Schlachtſchiff„Royal Oak“ im Dezember und an dem Kreuzer„Cumberland“ im Januar verantwortlich waren, feſtgeſtellt werden konnten. Man habe her⸗ ausgefunden, daß es ſich um einen großangelegten kommuniſtiſchen Sabotageplan handele. Die Admiralität hat die engliſche Geheimpolizei zur Unterſuchung der Vorfälle herangezogen. Mühlereien in den Kolonien — Paris, 25. Februar.(U..) In der dreiſtündigen Sitzung des„Mittelmeer⸗ Ausſchuſſes“ der franzöſiſchen Regierung am Sams⸗ tag ſind nach Informationen der Rechtspreſſe ſchwer⸗ wiegende Enthüllungen über die von Kommu⸗ niſten und anderen Elementen in den franzöſi⸗ ſchen Mittelmeergebieten betriebene antifran⸗ zöſiſche Propaganda gemacht worden. Die wenig inhaltsreiche amtliche Mitteilung über die Verhandlungen des Ausſchuſſes, die ſich mit der Lage in Syrien und anderen ernſten Kolonialfragen be⸗ faßten, verrät allerdings hierüber nichts. Beruhigung in Damaskus — Damaskus, 25. Febr.(U..) Die Lage in Syrien hat ſich nach den blutigen Tumulten der letzten Wochen ſeit einigen Tagen ſtark beruhigt. In Tripolis, Beirut, Homs und Hama ſind die Läden wieder geöffnet und in Damas⸗ kus verkehren jetzt auch die Straßenbahnen wieder, allerdings geſchützt durch ſtarke Patrouillen ſingale⸗ ſiſcher Truppen. Die ſyriſche Bevölkerung boykot⸗ tiert den Straßenbahnverkehr vorläufig noch, und die Hauptlinie der Stadt, die Midam⸗Linie, hat ſeit der Wiedereröffnung erſt 13 ſyriſche Piaſter(etwa eine Mark) Fahrkartenerlös erbracht. Zur Aufrecht⸗ erhaltung von Ruhe und Ordnung führen die Be⸗ hörden noch immer ſcharfe Ausnahmebeſtimmungen durch. Unter anderem ſind vier Zeitungen bis auf weiteres verboten worden, und drei weitere Führer der ſyriſchen Nationaliſten wurden verhaftet. Sie ſollen in Haft bleiben, bis die Zuſtände wieder nor⸗ mal ſind. Der franzöſiſche Oberkommiſſar Graf de Martel gab der Preſſe einen Ueberblick über die Lage, in dem er ſagte, die an ſich ſchon ſchwierige wirtſchaft⸗ liche Lage ſei durch die politiſche Unruhe und durch die Gegenſätze zwiſchen den verſchiedenen ſyriſchen Parteien verſchlimmert worden. Minderheitsprobleme und die internationale Lage hätten Syriens Schwie⸗ rigkeiten noch weiter vertieft, ſo vertieft, daß eine Lö⸗ ſung noch nicht jetzt, ſondern erſt in einer ruhigeren Atmoſphäre größeren gegenſeitigen Vertrauens ge⸗ funden werden könnte, äußerlichen Schmuck, aber ein Wahrzeichen trägt: das Hakenkreuzbanner, die Blutfahne. Die Gaukapelle des Traditionsgaues und ihr Muſikzug verkürzt die Stunden vor Beginn der Kundgebung mit flotten Marſchweiſen. Mehr und mehr ſteigert ſich— genau wie draußen in den um⸗ liegenden Straßen, wo ſich die Spaliere der Maſſen zu dichten Reihen zuſammenballen— die Erwartung auf den Augenblick, da der Mann erſcheint, der hier vor 16 Jahren, damals ein„Unbekannter“ ihnen allen, das deutſche Schickſal in die Schranken gefordert hat. Der Badenweiler Marſch, der ſeinen Einzug be⸗ gleitet, wird minutenlang faſt übertönt von einer Leidenſchaft, mit der aus vielhundert Kehlen dem Führer Treue um Treue geboten wird. Adolf Hitler hat viele Hände zu ſchütteln. Insbeſondere begrüßt er die Mitglieder der Sterneckergruppe mit herzlichem Handſchlag. Gauleiter Adolf Wagner faßt den Willkomm der alten Kämpfer in kurze Worte und in ein Sieg Heil, das vielfältigen Widerhall findet. Allgemeines Bedauern weckt ſeine Mitteilung, daß der Stellver⸗ treter des Führers, Rudolf Heß, durch eine leichte Erkrankung am Erſcheinen verhindert iſt. An ihn wird folgendes Telegramm geſandt: „2000 im Münchener Hofbräuhaus verſammelte alte Kämpfer und Kämpferinnen der Partei ſen⸗ den Ihnen als einem der Erſten in unſeren Reihen herzliche Grüße mit dem Wunſche baldiger Ge⸗ neſung. Adolf Hitler, Adolf Wagner, Joſeph Berch⸗ told und alle Parteigenoſſen und ⸗Genoſſinnen.“ Dann umſchreibt Adolf Wagner in prägnanten Sätzen das Wunderbare des vielſeitigen Wandels der Zeiten und verbindet mit dem beglückten Dank an den Führer den Wunſch daß auch er aus dem Kämpferkreis, aus ſeinem Glauben und aus dem Glauben des ganzen deutſchen Volkes neue Kraft und Zuverſicht finden möge. Der Führer ſpricht: Der Führer betritt das Podium. Er läßt das Bild der langen Kampfzeit wieder erſtehen. Oft und oft haben ihn dieſe Männer gehört und wie am erſten Tage ſtehen ſie heute von der erſten Minute an in ſeinem Bann. Sie folgen ihm mit geſpanntem Ernſt, und wenn er ſeine Redewendungen mit fei⸗ nem Humor durchſetzt, mit gelöſter Heiterkeit. Alles, was ſie ſelbſt im Innern tragen, weiß er aus dem Erleben des Kameraden und des Führers in die Worte zu faſſen, die das Geheimnis einer verſchwo⸗ renen Gemeinſchaft enthüllen: Das iſt das uner⸗ hörte Wagnis des Anfanges, unerhört im Hinblick auf Ziele und äußere Kräfte, das iſt der erſte Er⸗ folg vor 16 Jahren, der die elementare Stoßkraft gleich zum Kampf um und in das Volk freigemacht hat, das iſt das Programm der 25 Theſen, das gegen ſchier übermächtige Widerſtände ſeine ſieghafte Macht erprobt hat und zwar gerade, weil unerbittlich über ſeiner Reinhaltung gewacht worden iſt, das Programm, das in vielen Punkten bereits Erfüllung gefunden hat und in Zukunft wie heute der Leitſtern der Nation bleibt. Das iſt das Vorbild der äußer⸗ ſten Einſatzbereitſchaft, bekräftigt mit ſchweren Blut⸗ opfern, die es wiederum möglich machten, den revo⸗ lutionären Geiſt auch unter der notwendigen Taktik der Legalität lebendig zu erhalten. Das iſt die un⸗ geheure Erziehungsarbeit, in der die Partei ſelbſt zu einer großen Familie, das Führerkorps zu einer ge⸗ ſchloſſenen Einheit geworden iſt und die in jeder Verſammlung ſogleich den ſtärkſten ſeeliſchen Kontakt zwiſchen Führer und Gefolgſchaft vermittelt hat. Das Anwachſen von ein paar hundert Mann zu der großen Armee politiſcher Kämpfer, die ſich den po⸗ litiſchen Führungsanſpruch errungen hat. Und Adolf Hitler überſchaut das Auf bau⸗ werk der letzten drei Jahre. Wiederum ſtellt er in den Vordergrund die unaufhörliche na⸗ tionalſozialiſtiſche Erziehungsarbeit, die jetzt aufs ganze Volk übertragen worden iſt und als ihre wichtigſte Frucht das ſpontane Verſtändnis des Vol⸗ kes für alle die ſchweren und großen Entſcheidungen dieſes Jahres, ſein unverbrüchliches Vertrauen, die ſtabile unerſchütterliche Uebereinſtimmung zwiſchen. Führung und Volk. Er verweiſt auf den gewaltigen Ausleſeprozeß, der ſich in der Bewegung vollzieht und alle wertvollen Kräfte aufnimmt und empor⸗ ſteigen läßt, wie auf der anderen Seite in Zukunft genau ſo wie bisher alle aſozialen und anationalen Elemente der Zerſetzung mit eiſerner Strenge nie⸗ dergehalten werden. Und weiter richtet der Führer den Blick in die Zukunft, der das breite, unzerſtörbare von Jahr zu Jahr mehr gefeſtigte Fundament bereitet wor⸗ den iſt. Die letzten Worte des Führers gehören dem Dank an ſeine älteſten Getreuen. Er gibt ſeinen Gefühlen des Dankes Ausdruck für die, die mit ihm damals die Bewegung in ihre Bahnen geleitet haben und Deutſchland erobern halfen. Der Führer ruft die Erinnerung wach an die„wunderbare, herrliche Zeit, da wir ausgezogen ſind mit nichts als einem unermeßlichen Glauben und einer fanatiſchen Hin⸗ gabe, ein großes Reich zu erobern“. Unter wahren Stürmen der Begeiſterung hat der Führer ſeine mehr als anderthalbſtündige Rede be⸗ endet. Wie er den alten Mitſtreitern von Herzen gedankt hat, ſo klingt nun ihr Dank in dem Sieg Heil auf die Bewegung, auf Volk und Reich und im Geſang des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes aus. 2. Seite Nummer 93 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 25. Februar 1936 Englands Politik: Völkerbund und Sicherheit! Anterhaus debatte über Abeſſinienkrieg, Oelſperre und Wehretat- Jeſtigkeit im Grundſatz, Vorſicht in der Taktik — London, 24. Februar. Vor überfüllten Bänken fand am Montag die mit großer Spannung erwartete Ausſprache des Unter⸗ hauſes über Aufrüſtung und Oelſperre ſtatt. Der äußere Anlaß war die Einbringung des militäriſchen Nachtragshaushalts in Höhe von über 7 Millionen Pfund Sterling. Auf den Galerien und in der Diplomatenloge war jeder Platz beſetzt. Kurz vor Eröffnung der Sitzung nahmen der deutſche, der franzöſiſche, der italieniſche und der ſowjet⸗ ruſſiſche Botſchafter ihre Plätze in der Diplomaten⸗ loge ein. Die Sitzung begann mit einer Erklärung des Außen miniſters Eden über das in der vorigen Woche vom„Giornale'Italia“ veröffent⸗ lichte diplomatiſche Geheimſchriftſtück. Es werde alles getan, um den Fall aufzuklären; denn das Durchſickern einer Information dieſes Charakters ſei für die Regierung natürlich eine ernſte Angelegenheit. Er beſtreite jedoch, daß die Urkunde an ſich und beſonders zu dieſem Zeitpunkt einen beſonders geheimen Charakter habe, deren Enthüllung die Regierung in Verlegenheit ſetze oder irgendeine Gefahr für die Intereſſen des Landes bedeute. Der Miniſter machte hierauf dem Unterhaus Mitteilungen über das Zuſtandekommen des Ge⸗ heimſchriftſtücks. Der Ausſchuß habe dem damaligen Außenminiſter am 18. Januar mitgeteilt, daß Eng⸗ land keine wichtigen Intereſſen in Abeſſinien habe, ausgenommen am Tana⸗See, den Waſſern des Blauen Nil und gewiſſen Weiderechten. Hieraus gehe hervor, daß die britiſche Politik im italieniſch⸗abeſ⸗ ſiniſchen Streitfall nicht auf ſelbſtſüchtige oder abſeits liegende Beweggründe zurückzuführen ſei, ſondern lediglich auf Ueberlegungen, die mit den Pflichten der engliſchen Regierung als Mitglied des Völkerbundes und mit der Unterſtützung der kollek⸗ tiven Sicherheits⸗Doktrin zuſammenhängen. Hierauf begann die eigentliche Ausſprache über Aufrüſtung und Oelſperre Für die Oppoſition ſprach der Arbeite rab⸗ geordnete Lees⸗Smith. Er erklärte, daß Großbritannien klug handeln würde, wenn es die Führung übernehme und eine Oelſperre vorſchlage ſpbald der Oelausſchuß zuſammentrete. Selbſt wenn die Vereinigten Staaten ihre Mitarbeit verweiger⸗ ten, würde das klug ſein. Die Oelſperre ſei die ein⸗ zige Sühnemaßnahme, die eine unmittelbare Wir⸗ kung auf die militäriſchen Operationen ausübe. Wenn England nicht ſchwanke, ſei die Haltung in den Vereinigten Staaten günſtig. Der Redner wandte ſich hierauf dagegen, daß die Regierung in Genf erſt abwarten wolle, was die underen Mächte vorſchlagen. Das ſei eine Haltung, die England erniedrige. Die kleinen Völker könn⸗ ten nicht die erſten Schritte tun. Frankreich habe bereits zu verſtehen gegeben, daß es an dieſer Frage nicht intereſſiert ſei. Wenn England nicht die Füh⸗ rung ergreife, ſo würde es überhaupt keine geben. Der Redner wandte ſich hierauf der Lage in Europa zu und ſtellte die Frage, welche Lage entſtehe, wenn der deutſche mili⸗ täriſche Apparat fertiggeſtellt ſei. Muſſolini ſei keineswegs der einzige Diktator, der zur Zeit beobachte, was England tue. Es ſei einfach logiſch, daß man, wenn man in Zukunft den deut⸗ ſchen führenden Männern Einhalt gebieten wolle, zu⸗ nächſt einmal Muſſolini Einhalt gebieten müſſe. Man müſſe nicht nur erwägen, welche Wirkung die zu fällende Entſcheidung auf Italien haben würde, ſondern auch, wie ſie ſich auf das wieder be⸗ waffnete Deutſchland und die es umgebenden Na⸗ tionen auswirken würde. Außenminiſter Eden begann hierauf ſeine Rede mit einem höflichen Dank an ſeinen Vorredner für den erteilten Rat. Er frage ſich aber, ob dieſer Rat nicht der ſchnellen Ent⸗ ſcheidung jemandes entſtamme, der nur die halbe Wahrheit ſehe Der Völkerbund erwäge einen Sank⸗ tionsſchritt, der ein Gebrauchsgut betreffe, das ſich zum größten Teil in den Händen von Nichtmitglie⸗ derſtaaten befinde. Der Anteil der Vereinigten Staaten an der Oelausfuhr nach Italien ſei September 1935 mit 6,3 v. H. im Oktober und De⸗ zember auf 17,8 v. H. geſtiegen. Das Oel habe in ſeinen, Edens, Augen keinerlei ſymboliſche Bedeu⸗ tung, es müſſe daher wie alle anderen Sühnemaß⸗ nahmen unter dem Geſichtspunkt behandelt werden, ob eine Oelſperre dazu beitragen werde, dem Krieg Einhalt zu gebieten. In dieſem Geiſte werde die Regierung die Frage prüfen, um zu einer Entſchei⸗ dung zu kommen. Mehr könne er heute noch nicht ſagen Er könne dem Hauſe verſichern, daß es die Politik der britiſchen Regierung geblieben ſei, ſte⸗ tigen und kollektiven Widerſtand gegen jeden An⸗ greifer zu leiſten. Bei ihrer Entſcheidung werde ſich die Regierung durch die Entſcheidung des Völker⸗ bundes ſelbſt leiten laſſen. Es gebe keine Schwäche und kein Schwanken in dieſem Kurs, bis der Friede unterzeichnet ſei. Nach Anſicht der britiſchen Regierung ſtelle der Be⸗ richt des Fünferausſchuſſes noch immer die Grund⸗ lage dar, auf die alle weiteren Verſuche einer Lö⸗ ſung geſtellt werden ſollten. Er hoffe daher, daß dieſer Bericht weder vergeſſen noch beiſeitegelegt werde. In der Frage der kolonialen Rohmaterialien ſtellte Eden hierauf feſt, daß die Regierung keines⸗ wegs von dem Vorſchlag Hoares in dieſer Frage abgerückt ſei. Sie ſei durchaus bereit, jederzeit eine Prüfung dieſer Frage vorzunehmen. Eine ſolche Prüfung finde zweckmäßigerweiſe in Genf ſtatt. Der richtige Augenblick jedoch für eine ſolche Prüfung hänge von vielen Umſtänden ab, wie z. B. der Hal⸗ tung anderer Mächte zu dieſem Vorſchlag. a Der Außenminiſter wandte ſich darauf der internationalen Lage zu. Eine Zuſammen⸗ arbeit könne am beſten und wahrſcheinlich auch am wirkſamſten durch die Maſchinerie des Völker⸗ vom bundes und die kollektive Sicherheit ausgeübt werden. Großbritannien glaube, daß dieſe Politik am eheſten die Aufrechterhaltung des Friedens ſichere. Zwei Bedingungen ſeien aber unentbehrlich: 1. daß das Syſtem wahrhaft kollektiv ſei und ſo mächtig, um jeden möglichen Angreifer inner⸗ halb oder außerhalb abzuſchrecken; 2. daß Großbritannien entſchloſſen und ſtark ge⸗ nug ſein müſſe, um ſeine Rolle in ihm ſpielen zu können. Er bedauere, daß vermehrte Ausgaben für Rüſtungen unvermeidlich geworden ſeien. England müſſe wieder aufrüſten, weil es an Vertrauen in den guten Willen der Nationen fehle, weil dieſe von Furcht beſeſſen ſeien. Hier liege die politiſche Aufgabe des Völkerbundes und Großbri⸗ tanniens: Die Furcht vor einem nicht herausgefor⸗ derten Angriff könne nur beſeitigt werden und müſſe beſeitigt werden durch die allmähliche Stärkung der kollektiven Sicherheit, bis jede Nation überzeugt ſei, daß ein Angriff ſich unter keinen Umſtänden bezahlt mache. Die britiſche Regierung nehme ihren vollen Anteil an der kollektiven Sicherheit. Sie wolle aber keinen Auteil an einer Ein⸗ kreiſung nehmen. Die Debatte: ſtach Außenminiſter Eden ſprach der Fraktions⸗ führer der liberalen Oppoſition, Sir Archi⸗ bald Sinclair, der die bisherigen Maßnahmen der Regierung auf dem Gebiete der Sühnepolitik als nicht weitgehend genug kritiſterte. Sinclair for⸗ derte die Verhängung der Oelſperre, die auch ohne Beteiligung der Vereinigten Staaten von Amerika von Nutzen ſein werde. Der rechtskonſervative Abgeordnete Amery fragte oͤen Außenminiſter, ob es notwen⸗ dig ſei, ſo ſtarke Maßnahmen gegen Italien zu tref⸗ fen, zumal dem bekannten Geheimdokument zufolge keine unmittelbaren britiſchen Intereſſen auf dem Spiele ſtünden. Seit zehn Jahren habe England die Völkerbundsſatzung, wenn auch nicht dem Buchſtaben nach, ſo doch ihrem Inhalt nach mißachtet. Warum glaube es jetzt bei der Auslegung ſeiner Pflichten gemäß der Genfer Satzung ſoweit gehen zu müſſen? Eine Oelſperre würde ebenſo nutzlos ſein wie die übrigen Maßnahmen. Eng⸗ land habe die Streſafront zerbrochen und dadurch Frankreich in die Arme Sowjetrußlands getrieben. Wenn Eden erklärt habe, daß England ſich an einer Einkreiſung nicht beteilige, ſo ſtehe feſt, daß die Lage dennoch derjenigen vor 1914 gleiche.„Ich glaube nicht“, ſo fuhr Amery fort,„daß Deutſchland irgendetwas gegen England oder gegen Frankreich im Schilde führt.“ Der Redner ſprach hierbei die Befürchtung aus, daß Deutſchland, wenn es erſt einmal fühle, daß es von Feinden umringt ſei, los⸗ ſchlagen könne. Und in dieſen Tagen der Luftkrieg⸗ fuhrung würde das bedeuten, daß Deutſchland gegen England kämpfen würde. Der unabhängige Wedgwood erklärte, daß England nicht die geringſte Furcht vor Muſſolini habe. Was man in England befürchte, ſei das neue Deutſchland(!) und nichts anderes. Für die Regierung ſchloß der Unterſtaats⸗ ſekretär für auswärtige Angelegenheiten, Lord Crauborne, die Ausſprache ab. Unter dem Gelächter und dem Beifall des Unterhauſes erklärte er, daß England der italieniſchen Preſſe für die Veröffent- lichung des Geheimdokumentes ſeinen tiefempfun⸗ denen Dank ausſprechen müſſe. Die Sühnemaß⸗ nahmen würden immer wirkſamer, und viele italie⸗ niſche Ausfuhrzweige würden bereits von ihnen be⸗ troffen. Die italieniſche Regierung habe bereits aufgehört, Mitteilungen über ihre Goldreſerven zu veröffentlichen. Das ſei ſehr bezeichnend, und das Einſammeln von Eheringen ſei für eine große Nation eine traurige Sache. Lord Cranborne ſagte zum Schluß, Englands guter Name ſei auf die kol⸗ lektive Sicherheit feſtgelegt. Englands gegebenes Wort ſei die größte Sicherheit, auf der der Friede beruhe. Nachdem der arbeiterparteiliche Gegenantrag auf Herabſetzung mit 286 gegen 95 Stimmen ab⸗ gelehnt worden war, wurde der Zuſatzhaushalt für die Flotte angenommen. In gleicher Weiſe wurden die Zuſatzhaushalte für die Armee und die Luft⸗ flotte in Höhe von 1350000 Pfund und 1611 000 Pfund nach Ablehnung der arbeiterparteilichen Ge⸗ genanträge angenommen. Arbeiterparteiler Neue Angriffspläne Badoglios Entſcheidung noch vor der Regenzeit? Flugzeugunglück in Adois Abeba — Asmara, 25. Februar. (Von dem Sonderkorreſpondenten der United Preß.) Nachdem ich einen Monat in den italieniſchen Zeltlagern an der nordabeſſiniſchen Front verbracht habe, bin ich zu der feſten Ueberzeugung gelangt, daß die Italiener noch vor Hereinbrechen der großen Regenzeit bedeutende Erfolge in Abeſſinien erzielen werden. Ich habe während meines Frontaufenthalts die Eroberung des Amba Aradam mit eigenen Au⸗ gen geſehen; ich habe auch den gewaltigen italieni⸗ ſchen Artillerieeinſatz in dieſer Schlacht beobachtet, den gewaltigſten, der jemals in einem Kolonialkrieg angewendet worden iſt; ich habe ſchließlich Marſchall Badoglio als vorſichtigen, ſorgfältig erwägenden, aber trotzdem entſchlußſtarken und energiſchen Heer⸗ füthrer kennengelernt, der zwar nicht gern ein un⸗ nötiges Riſiko läuft, aber noch weniger gewillt iſt, ſich auf ſeinen Lorbeeren auszuruhen. Deshalb glaube ich, daß das italieniſche Oberkommando einen neuen überraſchenden Stoß gegen den Feind vorbereitet. Es beſteht aller Grund zu der Annahme, daß das italieniſche Oberkommando die Zeit zum Durch⸗ greifen für gekommen hält. Es muß als höchſt unwahrſcheinlich gelten, daß die Abeſſinier imſtande ſein werden, noch einmal eine ſo mächtige Armee aufzuſtellen, wie die am Amba Aradam geſchlagenen 80 000 Krieger des Ras Mulugheta. Selbſt die Regen⸗ zeit, die hier in Nordabeſſinien Ende nächſten Mo⸗ nats ihren Höhepunkt erreicht, dürfte den italie⸗ niſchen Vormarſch nicht aufhalten. Das haben die ſechstägigen Kämpfe um den Amba Aradam gezeigt, während deren Tag für Tag ſtarke Regenfälle vom Himmel herunterrauſchten, ohne die italieniſchen Truppen an der Erfüllung ihres Operationspro⸗ gramms hindern zu können. Unter den Beobachtern der militäriſchen Vor⸗ gänge an der Nordfront ſind viele, die jetzt glauben, daß die von den Italienern in das Land gebrachte rieſige„Angriffsmaſchine“, die naturgemäß nur ſchwer„anſprang“, nunmehr endgültig in Gang ge⸗ kommen iſt. Abeſſiniſche Angriffe bei Akſum — Addis Abeba, 24. Februar. Nach abeſſiniſchen Berichten haben am Samstag Truppen des Ras Imru nördlich von Akſum in Richtung auf Adua ſtarke italieniſche Kräfte angegriffen. Das Gefecht habe nur einige Stunden gedauert und ſei gegen Abend abgebrochen worden. Die Verluſte der Italiener ſollen ſehr groß ſein. Die abeſſiniſchen Verluſte werden mit etwa 40 Toten angegeben. Die Bewegungen der Armee Ras Imrus, unter⸗ ſtützt von Streitkräften der Ras⸗Kaſſa⸗Armee, ziel⸗ ten offenbar darauf ab, den von den Italienern vorgetriebenen Keil rund um Makalle zu umfaſſen. Flugzeugunglück in Addis Abeba — Addis Abeba, 24. Februar. Ueber dem Flugplatz von Addis Abeba ſtürzte am Montag ein zweimotoriges Lazarettflugzeug ab, das erſt vor kurzer Zeit dem abeſſiniſchen Roten Kreuz von engliſchen Freunden geſchenkt worden war. Der Flugzeugführer, der frühere engliſche Kampfflieger Captain Heighter, wurde ſchwer ver⸗ letzt. Das Flugzeug, das von der Firma Dragon gebaut worden war, ſollte wegen Luftuntüchtigkeit nach England zurückgebracht werden. Römiſche Dementis ö 5— Rom, 25. Februar.(U..) Die hier in ausländiſchen politiſchen Kreiſen ver⸗ breitete Behauptung, daß die italieniſche Admiralität die höchſte Bereitſchaft der Kriegsflotte⸗ für den 2. März, dem Tag der Genfer Sanktions⸗ ſitzung, angeordnet habe, wurde von einem Sprecher des Auswärtigen Amts ſehr energiſch dementiert. Gleichzeitig wandte ſich der offizielle Sprecher gegen die in ausländiſchen Blättern verbreitete Vorausſage, daß Italien das im Januar vorigen Jahres zwiſchen Laval und Muſſolinige⸗ troffene Abkommen kündigen werde, falls wei⸗ tere Sanktionen eingeführt werden ſollten. Aller⸗ dings, ſo fügte der Sprecher hinzu, habe die italie⸗ niſche Regierung immer erklärt, daß ſie ſich ihre volle Handlungsfreiheit vorbehalte für den Fall, daß irgendwelche Gegenmaßnahmen gegen die Sanktionen notwendig werden ſollten. Frack und Uniform Dr. Goebbels vor den Propagandiſten der Bewegung — Berlin, 25. Februar. Auf einer Reichstagung der Propagandiſten der Bewegung ſprach der Reichspropagandaleiter der NS Dal P, Reichsminiſter Dr. Goebbels. In ſeiner eindrucksvollen Rede, in der Dr. Goeb⸗ bels eine Reihe von wichtigen Einzelfragen und aufgaben behandelte, erklärte er u.., der Pro⸗ pagandiſt müſſe heute, wo durch die ganze Nation gewiſſermaßen ein nationalſozialiſtiſches Fluidum gehe, insbeſondere dafür beſorgt ſein, daß nicht Dinge zu weltanſchaulichen Problemen erhoben würden, die einer ſolchen Bewertung keineswegs unterzogen zu werden brauchten. Dr. Goebbels führte hier Beiſpiele aus allen Ge⸗ bieten des täglichen Lebens und der Wiſſenſchaft an und verwies in dieſem Zuſammenhang auch auf die Notwendigkeit eines geſunden Stils im geſellſchaft⸗ lichen Leben. Nicht ob ein Mann mit einer Uni⸗ form oder einem Frack bekleidet ſei, kenn⸗ zeichne ihn als Revolutionär oder Nichtrevolutionär. Das Herz, das unter dem Frackhemd und unter der 5 Uniform ſchlage, ſei das Entſcheidende. Zum Schluß richtete Dr. Goebbels herzliche Worte kameradſchaftlichen perſönlichen Verſtändniſſes an die Propagandiſten der Partei, die ihrem Reichs⸗ propagandaleiter mit langanhaltendem Beifall das Gelöbnis weiteren Einſatzes ablegten. Anſchlag auf Autobus?— 6 Tote (Funkmeldung der NM 3) Buenos Aires, 25. Februar. Unẽnter bisher noch ungeklärten Umſtänden ereig⸗ nete ſich auf der Straße zwiſchen Buenos Aires und Da Plata ein ſchwerer Verkehrsunfall, bei dem ſechs Perſonen getötet und mehrere ſchwer verletzt wurden. Ein kleiner Kraftomnibus geriet in ſchneller Fahrt in ein Straßenloch, ſchlug um und ging in Flammen auf. Die kurz nach dem Unfall eintreffende Rettungs⸗ maunſchaft glaubt feſtſtellen zu können, daß die Stra⸗ ßenvertiefung nicht auf natürliche Weiſe entſtanden, ſondern allem Anſchein nach gegraben ſein dürfte. Aus dieſem Umſtand wird geſchloſſen, daß das Un⸗ glück auf ein Verbrechen zurückzuführen iſt. Harrar bei Nacht (Von dem Sonderkorreſpondenten der United Preß) — Harrax, Mitte Februar. Das Nachtleben von Harrar weiſt einige kleine Unterſchiede gegenüber demjenigen von Paris oder Berlin auf. Denn dem Bummler kann alles Erdenk⸗ liche paſſieren; er kann zu den religiöſen Feiern der Somalis eingeladen werden— er kann einen Dolchſtich in oͤen Rücken bekommen, oder er kann von der Polizei heimgeſchleppt werden, wie dies uns erging. Es war ſchon ſpät, als wir uns eines ſchö⸗ nen Abends auf einen Nachtbummel begaben, und der gute Mond erleuchtete nur ſchwach die engen, krummen Gäßchen, durch die wir ſtolperten. Dieſe Gaſſen führten zwiſchen den einſtöckigen, viereckigen Häuſern planlos nach allen möglichen Richtungen und machten das Verirren erſtaunlich leicht. Oft waren ſie breit genug, um vier nebeneinander gehen⸗ den Perſonen Platz zu gewähren, dann wieder dͤräng⸗ ten ſich die Häuſer ſo nahe zuſammen, daß ſich kaum ein einzelner öͤurchquetſchen konnte. Nur nackte, braune Häuſerwände ſtarrten uns an, als wir mühſam unſeren Weg ſuchten; aber aus den gewölbten Toreingängen, die in die inneren Höfe führten, erſchallte lautes Singen und Pſalmo⸗ dieren. Neunzig Prozent aller Einwohner von Har⸗ rar ſind Mohammedaner; und in dieſem Monat fei⸗ ern ſte ihr großes Ramaoͤan⸗Feſt, für deſſen Dauer ſie tagsüber ſchlafen und die Nächte hindurch beten und Koranſuren abſingen. Nach jeder von einem einzelnen Vorbeter geſungenen Koranzeile fiel der Chor ein:„Gott iſt groß, und Mohammed ſein Pro⸗ phet“. Stets ſingen nur die Männer, und die Vor⸗ ſtellung geht endlos weiter. Schließlich erreichten wir den Hauptplatz. Er lag völlig verlaſſen da, nur aus einer Ecke erſcholl das monotone Donnern von Keſſelpauken. Wir näher⸗ ten uns dem Lichtkegel, den eine offene Tür auf die Straße warf— entgegen dem Befehl, der Harrar allnächtlich aus Furcht vor den feindlichen Flugzeu⸗ gen in tiefſtes Dunkel taucht. Kohlſchwarze Eingeborene tranken rings um einen runden Tiſch Kaffee oder lagen, eingehüllt in ihre Shammas, ſchlafend auf den Bänken an den Wänden. Hinter einem Wandſchirm, der ſozuſagen ein inneres Zimmer bildete, hockte mehr als ein Dutzend Somali auf einer Grasmatte rings um ein Holzkohlenbecken; auf der Matte lag ein großer Haufen grüner Blätter. Die Somalis ſagten, ſie ſeien„Engländer“, aus Britiſch⸗Somaliland, genauer aus Berbera, und luden uns ein, ſich zwiſchen ihnen niederzuhocken. Dann boten ſie uns die grünen Blätter zum Kauen an. „Eßt, und ihr werdet vor Tagesanbruch nicht müde werden. Es iſt„Chat“— ſehr gut!“ Ich hatte ſchon von„Chat“ gehört. Es ſchmeckt ſo, wie eben ein grünes Blatt ſchmeckt— aber nach einer Weile erzeugt es die gleiche Wirkung wie Haſchiſch, und die Schwarzen werden ganz toll, wenn ſie größere Mengen Chat genießen. 5 Die Somalis erzählten:„Wir haben ſoeben die Leiche von Dr. Hockman von Daggah Bur hergebracht; morgen fahren wir zurück, mit Muni⸗ tion für Djiödjigan und Saſah Baneh. die Laſtkraftwagen für die Regierung, weil ſie uns bezahlt.“ e Offenbar ſchätzten die Somalis die Abeſfiniet nicht ſehr hoch und waren gerne bereit, allerhand zu erzählen. Sie ſind bekannt dafür, daß ſie ihr Män⸗ telchen nach dem Winde hängen. Sie gehen von den Italienern zu den Abeſſiniern und von den Abeſſi⸗ niern zu den Italienern über, je nachdem ſich ihnen Vorteile bieten. Wenn ſie von den Italienern Waf⸗ fen und Ausrüſtung erhalten, verkaufen ſie diese an die Abeſſinier— und umgekehrt. So geht es im Ogaden ſeit Beginn des Krieges zu. Die Italiener können ſich auf die Loyalität ihrer ſchwarzen Trup⸗ pen niemals völlig verlaſſen. Jetzt aber haben ſie 50000 Mann neuer europäiſcher Truppen herange⸗ bracht, und die Abeſſinier haben ihre Front mit fri⸗ i 75 5 weſtlichen und ſüdlichen Pro⸗ zen verſtärkt, ſo daß die Somalis ind überflüſſig werden. i e Dieſe Somalis erzählten uns in fünf Minuten mehr über den Krieg und die Lage im Ogaden, als wir von amtlichen Stellen in einem ganzen Monat erfahren hätten. Eifrig lauſchten wir— aber plötz⸗ e jemand im Nebenzimmer:„Fort, die Po⸗ zei!“ Ein franzöſiſcher Folizeileutnant trat ein und nahm meinen Begleiter mit ſich fort, weil dieſer im Beſitze einer— verbotenen— Kamera war.„Bah, die Polizei kümmert euch nicht um ſie“, meinte einer der Somalis, aber ſchon war die Polizei wie⸗ der da, und diesmal wollte ſie mir an den Kragen. „Aber Monſieur“, begann der Leutnant in weiner⸗ lichem, entſchuldigendem Tone,„Sie bürfen nicht dieſe gemeinen Cafés beſuchen. Wenn Sie einen Dolchſtich bekommen, bin ich verantwortlich und das wäre ja ſchlimm.“ Kurzum, es wurde uns mitgeteilt, daß wir in unſerem fettigen griechiſchen Hotel blei⸗ ben und mit der franzöſiſchen Polizei bei einem Glaſe „Pernod“ oder„Ouzo“ äthiopiſche Atmosphäre ab⸗ ſopbieren könnten, anſtatt guten, grünen Chat mit den Somalis zu kauen, von denen wir, Gott behüte, Dinge erfahren könnten, die nicht für unſere Ohren beſtimmt ſind. „So, und jetzt konfiszieren wir Ihre Kamera, bis der Fiturari den Film entwickelt hat“ und damit wurden wir nach den ungezieferwimmeln⸗ den Gefilden unſeres griechiſchen Hotels abtrans⸗ portiert. Die Stadt wird ſtiller und ſtiller, während die Mondſichel hinter den bröckelnden Hausmauern verſinkt— aber das dumpfe Donnern der Kriegs⸗ trommeln, das Geheul der Hyänen und das Sin⸗ gen der Mohammedaner geht weiter, bis der Tag mit der für die Tropen charakteriſtiſchen Schnellig⸗ keit anbricht. Und von unſerem Nachtbummel bleibt nichts übrig als ein halbzerkauter Ghat⸗Zweig. r Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Polititt Dr. Alols Winbauer Stellvertreter des Haupiſchriftleiters und verantwortlich für Tyeater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Or. Frig Bode Lokaler Teil. Dr. Friz Hammes Sport: Willy Müller- Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. 7 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co,, 8 N 1. 46 Schriftlettung in Verlin: Joſeph Bretz. W. Viktorkaſtraße 4 D. ⸗A. 11936: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 21281 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 20679 2 Zur Zeit Preisliſte Nr, 6 gültig. Für unverlangte Belträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Rückpor lo Wir fahren 2 3 Di De nächſt zu w. ſtärkt, den zogen die 3 macht. der Na Straß zunäck man ſtehen 1 ten u voll ko zwölft auf de gerege denker ten di einer verwe los ve gab de paßte, und konnte All von di Auch in gro chen die au herun Lack l Ander der F währe Straß ten u reichte Treibe je gef wenig Noch „rauhe wiedetr lizei d ſeine eine 6 ſtändie ſichtete dienſt aufgel Schutz niema; ſtreng Heine; denn e Au monta Faſtna frohge darauf auf de am he intereſ — * F 2 5 1 1 7 Dienstag, 25. Februar 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 93 Mannheim, den 25. Februar. Roſenmonkag Der Roſenmontag ſchien in dieſem Jahre zu⸗ nächſt eine Lücke im Mannheimer Karneval werden zu wollen. Dieſe Anſicht wurde geſtern dadurch be⸗ ſtärkt, daß es in den erſten Nachmittagsſtunden in den Straßen ziemlich ruhig blieb. Nur vereinzel zogen mehr oder weniger maskierte Kinder herum, die zum Ergötzen der Großen ihren„Zinnober“ machten. Selbſt in den Hauptverkehrsſtraßen ging der Verkehr kaum über das Normale hinaus. Nach vier Uhr gab es eine Aenderung, die das Straßenbild weſentlich beeinflußte. Tauchten doch zunächſt kleinere Gruppen junger Leute auf, die man im allgemeinen als in den„Flegeljahren“ ſtehend bezeichnet. Dieſe jungen Menſchen entwickel⸗ ten nun einen Betrieb, der den Straßenverkehr vollkommen durcheinander brachte. Zu zehnt, zu zwölft und oft noch mehr nebeneinander liefen ſie auf dem Gehweg und auf der Fahrſtraße. An einen geregelten Fußgängerverkehr war ebenſowenig zu denken wie an einen Straßenverkehr. Gar oft muß⸗ ten die Straßenbahnführer anhalten, weil ihnen von einer dahinmarſchierenden Gruppe die Weiterfahrt verwehrt wurde. Die Kraftfahrer waren rettungs⸗ los verloren, wenn ſie in den Planken fuhren. Man gab den Kraftwagen die Fahrt frei, wann es einem paßte, denn man hatte ja Zeit. Da half kein Hupen und kein Schimpfen. Nur eine lachende Miene konnte die„Barrikaden“ zum Oeffnen bringen. Allerdings ſoll nicht verhehlt werden, daß hierbei von der Jugend zuviel Unfug getrieben wurde. Auch die Schläge mit den Pritſchen brauchen nicht in grobe Prügelei auszuarten, man kann den Mäd⸗ chen ſeine„Liebe“ anders ausdrücken. Wenn man die ausgeſteckten Richtungsanzeiger der Kraftwagen herunterſchlug und auch mit Pritſchen uſw. an dem Lack herumkratzte, ſo iſt das auch völlig witzlos. Andere wieder ſprangen auf die Kotflügel fahren⸗ der Fahrzeuge, um ſich ein Stück fahren zu laſſen, während andere wieder ſich auf das Trittbrett der Straßenbahnwagen auf der geſchloſſenen Seite ſtell⸗ ten und an den Griffen angeklammert von einer Halteſtelle zur anderen fuhren. Daß ſie ſich hiermit in Gefahr begaben, daran dachten die Jungen nicht. Wir wollen Witz und Fröhlichkeit. Hat man denn gar keine Einfälle? In den Abendſtunden verſtärkte ſich der Betrieb um ein Vielfaches. Seinen Höhepunkt er⸗ reichte er in den Planken, wo ſich ein närriſches Treiben entwickelte, wie man es in Mannheim kaum je geſehen haben dürfte. Masken ſah man nur wenige, aber dafür war die Stimmung um ſo beſſer. Noch um elf Uhr zogen die ſingenden Gruppen in „rauhen Mengen“ durch die Straßen, und immer wieder kam es zu närriſchen Plänkeleien. Die Po⸗ lizei drückte beide Augen zu und ließ„dem Frohſinn ſeine Gaſſe“. Originell war es, als am Strohmarkt eine Gruppe junger Leute, die offenbar im Sommer ſtändige Strandbadbeſucher ſind, den Wachtmeiſter ſichteten, der während des Sommers den Strand⸗ dienſt verſteht. Raſch wurde eine„neue Platte aufgelegt“, und im Chorus ſang man:„Des iß en Schutzmann, des iß en Schutzmann, der hott noch niemand was zuleid gedahn.“ Der Beamte blieb ſtreng korrekt, denn er war ja im Dienſt. Nur ein Heines Lächeln ſtahl ſich um ſeine Mundwinkel, denn es war ja Faſtnacht Auch in den Lokalen wirkte ſich dieſer Roſen⸗ montagszauber aus, und nicht zuletzt auch auf der Faſtnachtsmeſſe über dem Neckar. Ueberall ſaßh man frohgeſtimmte Menſchen. Nun darf man wirklich harauf geſpannt ſein, was die„Mannemer Faßnacht“ auf der Straße und der Kehraus im Roſengarten am hentigen Faſtnachtsdienstag bringen. Mannheimer Volkskarneval im Film Der Verkehrsverein ſchreibt uns: Auf Anregung des Verkehrsvereins wurde der große Karnevalszug am letzten Sonntag in allen ſei⸗ nen Hauptteilen von der Ufa im Film feſtgehalten. Eine Anzahl Kurbelleute war während des gan⸗ en Nachmittags unterwegs. Ein Kraftwagen, der bie Aufnahmeapparaturen trug und dem eine Poli⸗ zelpatrouille Platz verſchaffte, gab den Operateuren die nötige ſchnelle Beweglichkeit. Hervorragenden Anteil an den Aufnahmearbeiten hatte der Mann⸗ heimer Kameramann Rottenwallner. So konn⸗ ten die Kurbelmänner hin⸗ und herflitzen und alle intereſſanten Gruppen und Wagen im Feſtzug, die Der Feuerio darf ſagen: Ende gut- alles gut Erfolgreicher Kreppelkaffee Die Damen gewinnen eine Schlacht— das war der erſte Eindruck, den man hatte, wenn man am Roſenmontag⸗Nachmittag die„Libelle“ betrat. Hier ſaßen nämlich die Mannheimerinnen beim„Kreppel⸗ kaffee“ beiſammen, der als„Neuerſcheinung“ in das diesjährige Faſchingsprogrammm„Feueriv“ aufgenommen wurde. Die Herren der Schöpfung müſſen ſich auf Grund dieſes Berichtes vom närri⸗ ſchen Kriegsſchauplatz ſehr ſchämen, denn bei dem Kreppelkaffee herrſchte ſchon in der erſten Hälfte eine Stimmung, die dreimal beſſer war, als bei der Herrenſitzung in der zweiten Hälfte! Man kann ſich daher denken, wie bei den Damen am Ende des Kreppelkaffees die Stimmung geweſen iſt. Sie waren rein aus dem Häuschen geraten. des Mit Ratſchen und Trompeten verſtärkten ſie den Lärm im Saal und dabei warfen ſie ſo unentwegt mit Papierbällchen und Luftſchlangen, daß ſie der lie⸗ benswürdige Libelle⸗Anſager Max Eberti ſcherzhaft ermahnen mußte, ihre Munition ſparſamer zu ver⸗ wenden, die ſie bei anderer Gelegenheit vielleicht beſſer brauchen könnten. Den Reigen der Darbie⸗ tungen eröffnete die raſſige Tänzerin Brüny Berkgh; der kleine Heinz Gerlein zeigte ſich als Mei⸗ ſter des Schifferklaviers; Frau Kamuf ſtellte ſich als die nicht mehr unbekannte Knorzebachin vor; Herr Eichele hielt eine originelle Büttenrede; Deli und Rix Ohli tanzten ihre Karikaturen und zum Schluß kam der unwiderſtehliche Gerſteferzel⸗Baſtian. Kurz vor Schluß der Sitzung war ſtürmiſch umfubelt Prinz Erich J. erſchienen. Die Libelle⸗Kapelle Weigelſchmidt tat das ihrige. Der Kreppelkaffee hat ſich durchgeſetzt für alle kommenden Faſchingszeiten! Die letzte Damen-Fremdenſitzung Ein ausverkauftes und frohgeſtimmtes Haus, das war das äußere Kennzeichen der letzten Damen⸗ Fremdenſitzung des„Feuerio“ in der„Libelle“. Als zur Anregung der Stimmung die Kapelle Weigel⸗ ſchmibt einleitend einige Schlager ſpielte, ahnte man noch nicht, daß dieſe Sitzung alle voran⸗ gegangenen in den Schatten ſtellen würde. När⸗ riſcher Frohſinn beherrſchte alle Anweſenden, die aber auch in einer Weiſe unterhalten wurden, die uneingeſchränktes Lob verdient. Ehrenpräſtdent Schuler hielt nach dem Einzug — Luſtigſte Schluß-Sitzung des Elferrats eine Eröffnungsanſprache, mit der er ſich ſelbſt übertraf. Er wandte ſich an ſeine„ſau⸗ puddelwohlfühlende“ Gemeinde und ſagte ihr, daß wer Geld brauche, ſich an den wenden möge, der welches hat; daß wer Liebe brauche, ſich an ſeine Nachbarin zu wenden habe, ſofern ſie etwas davon verſtehe, und daß wer Lachen nötig habe, ſich an den Jungbrunnen „Feuerio“ wenden müſſe. Mit den Worten„Seid fidel und munter— ein fröhlich Herz geht niemals unter“ ſchloß Theo Schuler ſeine Anſprache, nach der unter ſtürmiſchem Jubel Seine Tollität Erich J. vom Hauſe Friedmann und Seumer einzog. Als Eisbrecher wurde der prächtige Bertl Schad eingeſetzt, der mit dom Seufzer begann:„Es werd doch ball der Elfte im Elfte werre“. Die Fahrtrinne für den Frohſinn war nun frei und der Libelle⸗ Anſager Max Eberti zögerte nicht, als„ſtaatlich kon⸗ zeſſionierter Unterhaltungsarbeiter“ ſie zu verbrei⸗ tern. Die Mannheimer hörten gerne aus ſeinem Mund ein Lob über den Karnevalsumzug und den urwüchſigen, volksverbundenen Mannheimer Humor. Schlag auf Schlag wickelte ſich nun das ausge⸗ zeichnete Programm ab. Wiederum begeiſterte Brüny Bergkh mit ihren Tänzen; Walter Fuchs gefiel mit ſeinen Liedern für Tenor, die von dem Pianiſten Belzer begleitet wurden; in der Bütte ſtellte ſich als Gelegenheitsarbeiter der Kunze⸗Michel vor, und ſchließlich kamen die beiden Scherpfs aus Ludwigshafen, die allerlei Zünftiges auf Lager hat⸗ ten. Dazwiſchen wurde geſungen und geſchunkelt. Die zweite Halbzeit eröffnete das Dr.⸗Riehl⸗ Quintett der Sängerrunde, dann ſtieg Richard Schu⸗ mann in die Bütte und ſchließlich der Gerſteferzel. Was die Büttenredner brachten, war ausgezeichnet und fand den verdienten Beifall. Die Ueberraſchung hatte man aber bis zum Schluß aufgehoben: Hermine Ziegler und Joſef Offenbach erzählten ihre Erlebniſſe aus Garmiſch. Dieſe Büttenrede war ein Brillantfeuerwerk von Witzen, wie man es ſich nicht ſchöner hätte denken können. Zum Schluß der Sitzung ſtellte Ehrenpräſident Schuler feſt, daß die Frauen am Aſchermittwoch die Hausſchlüſſelgewalt zurückerhielten. Das letzte „Ahoi“ galt der Vaterſtadt Mannheim und unter Jubel rückte der Elferrat mit dem Prinzen ab. An⸗ ſchließend wurde vom ſtark beſetzten Haus noch ſehr lange getanzt. Abgejang bei der Fröhlich Pfalz Die letzte fröhliche Sitzung dieſes Faſchings Vor der„Arche Noah“ ſtanden geſtern abend die Ehrenpoſten der Ranzengarde. Das bedeutete ein volles Haus mit Frohſinn und Humor. In der Tat konnten ſich die zahlreichen Beſucher— ſelbſt die Küchenſtühle waren beſetzt— nicht beklagen, denn Schlag auf Schlag wickelte ſich ein zünftiges Pro⸗ gramm ab. Wir hatten im Verlauf dieſer Faſtnachtswochen ſo oft Gelegenheit, über die eine oder andere Bütten⸗ kanone zu berichten, ſo daß uns heute nur noch übrig bleibt, einen kurzen Ueberblick zu geben. Präſident Baumüller konnte ein ausverkauftes Haus be⸗ grüßen und durfte mit Befriedigung davon ſprechen, daß die„Fröhlich Pfalz“ ein gut Teil zum Gelingen des Faſtnachtszuges beigetragen hat. Eine lange Reihe bewährter Kräfte wußte während des Abends die Gäſte zu unterhalten. Da war der Lautenſänger Stauf, dem die ſchwere Aufgabe des„Eisbrechers“ zuteil ward. Dann erſchien Frau Gregan in der Bütt, eine gewichtige Frauenrechtlerin, die gar nicht gut auf die Männer zu ſprechen iſt. Trotzdem fand ihr Thema„Der Mann“ auch den Beifall des gott⸗ ſeidank doch ſtärkeren Geſchlechts. Narr Spind⸗ ler verkündete als mehrfach preisgekrönter Ehe⸗ krüüppel die Diktatur der Männer und führte damit die ſtimmgewaltige Anſprache ſeiner Vorrednerin ad absurdum. Geſchah ihr auch recht! Ein Kunſt⸗ pfeifer, Stefan mit Namen und ſeines Zeichens Tambourmajor bei der Ranzengarde, brachte eine eigene Kompoſition der Serenade von Toſelli zu Gehör. Der Bariton Käſtle brachte die Damen⸗ herzen mit einem Rheinlied und dem anſcheinend un⸗ verwüſtlichen Schmachtgeſang„Iſola bella“ zum Schmelzen. Mit einigen bewährten Reutter⸗ Kuplets ſtellte ſich Fritz Knapp vor. Eine waſch⸗ echte Waſchfrau aus Ludwigshafen war Mina Schwebler, ein ebenſo tüchtiger Schuſterjunge der junge Spindler, in dem wir eine große Hoffnung für künftige Büttenreden ſehen. Walter mit der Laute wurde auch nach der Pauſe noch einmal hereingeleitet, ebenſo Prinzeſſin Elfriede, für die der Elferrat einen kräftigen Ehrentrunk be⸗ reithielt. Auch die tapfere Ranzengarde wurde ver⸗ dientermaßen geehrt. Schunkeln im Sitzen, Stehen und auf den Stühlen war die Leibesübung, mit der der Geſang der när⸗ riſchen Lieder begleitet wurde. Darüber ſchlug die Mitternachtsſtunde, und die Sitzung war immer noch nicht zu Ende. Ein Falſchſpieler war auch da; er ſaß am Klavier. Sonſt war alles in einem Achtel Butter. Deshalb rufen wir der Fröhlich Pfalz mit Ueberzeugung ein herzliches„Aha“ zu. Möge ihr ein leichter Aſchermittwoch beſchieden ſein! ( Dc cßcc(ccccccc(cccccccccccohoohTTTTTTbTTTTbTTb Inſtig geſchmückten Häuſer und die von ungezählten Tauſenden fröhlicher Zuſchauer wogenden Feſtſtraßen im Film feſthalten. Der Verkehrsverein beabſichtigt, dieſes einzig⸗ artige Dokument des erfolgreichen Mannheimer Volkskarnevals im nächſten Jahre in den Dienſt einer großzügigen Propaganda zu ſtellen. Die Ur⸗ aufführung des Sonderfilms findet am Freitag, dem 28. Februar, im Rahmen des Vorprogramms im Ufa⸗Palaſt„Univerſum“ ſtatt. Stimmung im Bahnhofsviertel Wie immer hat auch das Hotel National in den Hauptfaſchingstagen mit hübſcher Dekoration der guten Stimmung vorgearbeitet. Erwähnens⸗ wert iſt dieſes Jahr beſonders der goldene Saal, der mit kräftigen Akzenten von glänzendem Grün und Rot gegen das tiefe Schwarz der Säulen aus⸗ geſtattet wurde. Nebenan ulkige Karnevalsfiguren, die ein junger Mann, Heinz Müller mit Namen, Die nächſte Ausgabe der„Neuen Mannheimer Zeitung“ er⸗ ſcheint Mittwoch vormittag, wie üblich, um 10 Uhr. ſo nebenbei und elegant hingeworfen hat. Auch die ſonſtigen Räume ſind karnevaliſtiſch verſchönert. Der treffliche Trautmann mit ſeinen Getreuen und eine Schrammelabteilung treiben die Tänzer takt⸗ feſt an Am Roſenmontag⸗Abend verſammelten ſich die ſtillen Genießer, nachdem am Sonntag das Haus zeitweiſe überfüllt war. Eine geſchmackvolle Dekoration in Grün und Rot gab den Geſellſchafts⸗ räumen ein einheitliches Bild. Wir hörten, daß am Sonntagabend die Amateur⸗Photographen, der Fecht⸗ klub, die Bürgergeſellſchaft Feudenheim und der Stammtiſch recht zahlreich vertreten waren, ſo daß es zwar etwas eng, aber um ſo gemütlicher zuging. Das Union⸗ Hotel war am Montagabend nicht nur Sammelpunkt der Stammgäſte, ſondern auch die Zuflucht vieler Abendwanderer, die ſich in den farbenprächtig ausgeſchmückten Räumen bald wohlfühlten. In der„guten Stube“, im japaniſchen „Salon“— der übrigens ganz reizend ſtilrein und echt eingerichtet war und ſogar eine Geiſha als Bedienung hatte— und im Bierkeller war es gleichermaßen einladend, ind ſelbſt im etwas ent⸗ legenen Laubengang mit der Sektbar, wo eine zweite Kapelle zum Tanz ſpielte, war immer Be⸗ trieb. Die Tanzmuſik lieferten Mitglieder des Philharmoniſchen Orcheſters, die Stimmung hatten die meiſten Beſucher ſelbſt mitgebracht. Mie die Alten ſungen Kindermaskenbälle im Park⸗Hotel Wenn alle Kindervorſtellungen des Zirkus„Lari⸗ Fari“ im Park⸗Hotel einen ſolchen Verlauf nehmen, wie die Eröffnungsvorſtellung am Samstag, wird es niemand geben, der unbefriedigt den Zirkus verläßt. Onkel Dücker legte als Stallmeiſter eine Leiſtungs⸗ prüfung ab, die mit dem höchſten närriſchen Orden belohnt werden müßte. Es war ganz ſelbſtverſtänd⸗ chralle RASIERCREME groge Tube 50 Pfennig lich, daß Onkel Dücker auch ſeine Künſte vorführte, die durch die Zirkuskapelle in wirkungsvoller Weiſe unterſtützt wurden. Aber auch die Kinder durften zur Ausgeſtaltung des Zirkusprogramms beitragen und es war wirklich nicht leicht, den beſten Tänzer, die beſte Tänzerin, den beſten Sänger, die beſte Sän⸗ gerin und das beſte Mundharmonikaſpiel zu ermit⸗ teln. Natürlich wurden die Preisträger belohnt. .. und im Palaſt⸗Hotel Im Silberſaal des Palaſt⸗Hotels Mannhei⸗ mer Hof“ wickelte ſich das luſtige Kindermasken⸗ treiben ab, das ſorgfältig vorbereitet war und das als guter Auftakt für die nachfolgenden Veranſtal⸗ tungen gewertet werden durfte. Am laufenden Band wurden die Kinder unterhalten, denn die Kapelle Klein betätigte ſich abwechſelnd mit der Clown⸗ truppe Eckert. Die Tanzmuſik für die Kleinen war vor allem auch recht luſtig, ſo daß auch die Gro⸗ ßen ihre Freude hatten. Die fünf Spaßmacher pack⸗ ten von der Bühne aus die Kinder ſchon von der richtigen Seite an. Ganz reizend war es, als die Kinder auf der Bühne antreten durften, um vorzu⸗ tragen. Den Vogel ſchoſſen aber doch die Allerklein⸗ ſten von drei Jahre an abwärts ab. Schönſter Ab⸗ ſchluß: Polonäſe mit Geſchenkverteilung. Kindermaskenball der Liedertafel“ Es gehört zur guten Ueberlieferung der„Mann⸗ heimer Liedertafel“, am Roſenmontag die Kinder der Mitglieder zu einem fröhlichen Maskentreiben im Liedertafelheim zu vereinigen. Mit großer Ge⸗ nugtuung durfte man feſtſtellen, daß geſtern der Be⸗ ſuch weſentlich ſtärker als im vergangenen Jahre war. So herrſchte bald ein frohes Treiben in dem Saal. Der unermüdliche Vergnügungsleiter Hans Marx hatte mehrere Berufsartiſten verpflichtet: die Truppe Simon, die allerlei Kunſtſtücke vorführte, dann die vom Herrenabend ſchon bekannten 2 Bronnlys“ mit ihrer unübertrefflichen Luftakrobatik und ſchließlich Max Werner, der ſich nicht nur als Anſager betätigte, ſondern der auch mit ſeiner luſti⸗ gen Nummer ein herzliches Kinderlachen erzielte. Ganz reizend tanzte die Tochter des Mitgliedes Fleiſch. Dann gab es die Brezelpolonatſe, die in keinem Jahre fehlt, und zuletzt hatten die Kinder noch Gelegenheit, in den unteren Räumen zu tanzen. Ein mit ſchönen Sachen gefüllter Krabbelſack machte beſonders viel Freude. Intinentfal die größte deutſche Fahrzeugreifenfabrik mit einer Gefolgſchaſt von 15000 Kopf. und Handarbeitern Infinental der weitaus meiſtmontierte Reifen auf der Internationalen Automobil-Ausſtellung in Berlin 4. Seite, Nummer 93 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 25. Februar 1986 Polizeibericht vom 25. Februar Tolle Fahrt eines betrunkenen Kraftfahrzeug⸗ fithrers. In vergangener Nacht fuhr ein aus der Schloßgartenſtraße kommender Perſonenkraftwagen, deſſen Fahrer betrunken war, mit großer Ge⸗ ſchwindigkeit über die Verkehrsinſeln auf dem Bahnhofsplatz, wobei ſich das Fahrzeug drei⸗ mal überſchlug und mit den Rädern nach oben auf der Fahrbahn liegen blieb. Der leichtſinnige Fahrer, ein Mann aus Heidelberg, erlitt lediglich eine unbedeutende Schnittwunde, während das Fahr⸗ zeug ſo ſtark beſchädigt wurde, daß es abgeſchleppt werden mußte.— Ebenfalls infolge über mäßi⸗ gen Alkoholgenuſſes konnte ein in Neckarau wohnender Maun in vergangener Nacht ſeinen Weg nicht mehr fortſetzen. Er blieb auf der Straße liegen und wurde von einer Polizeiſtreife ſchlafend aufgefunden. Bei naſſer Fahrbahn langſamer fahren. Immer wieder entſtehen ſchwere Verkehrsunfälle dadurch, daß Kraftfahrzeugführer bei naſſer Fahrbahn nicht langſamer und vorſichtiger fahren. So geriet geſtern vormittag beim Nehmen einer Kurve auf dem Bahn⸗ hofsplatz auf der naſſen Fahrbahn der Anhänger eines Laſtkraftwagens ins Schleudern und beſchädigte babei einen dort parkenden Perſonenkraftwagen. Der entſtandene Schaden iſt ganz erheblich. Fußgängerin verunglückt. Beim Ueberqueren der Straße am Friedrichsplatz geriet geſtern abend eine ältere Frau in die Fahrbahn eines Kraftrades, von dem ſie zu Boden geſchleudert wurde. Sie brach hierbe! den linken Fuß und erlitt mehrere Haut⸗ abſchürſungen. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. Warenhausdieb ertappt. Geſtern nachmittag wurde in einem Warenhaus in der Breiten Straße ein in Oppau wohnender Mann dabei angetroffen, als er 13 Paar Strümpfe entwendete. Der Laugfinger, der wegen Diebſtahls ſchon wiederholt norbeſtraft iſt, wurde in das Bezirksgefäugnis ein⸗ geliefert. Kraftwagendiebe feſtgenommen. Geſtern mittag wurden zwei Kraftwagendiebe, die in den letzten Tagen parkende Kraftwagen entwendeten und damit Fahrten ausführten, auf friſcher Tat betreten und ſeſtgenommen. Beide wurden, zumal auch der drin⸗ gende Verdacht des Diebſtahls von Gegenſtänden aus parkenden Kraftfahrzeugen beſteht, in das Bezirks⸗ gefängnis eingeliefert. Leichenbergung. Aus dem Neckarhafen wurde am 24. Februar die Leiche eines am 18. Januar bei der Adolf⸗Hitler⸗Brücke ertrunkenen Mannes geborgen. Tod durch Schlaganfall. Im Städtiſchen Kran⸗ kenhaus ſtarb am 25. Februar in der Frühe ein 65 Jahre alter Mann von hier, der am 24. Fe⸗ bruar mittags im Herzogenriedpark bewußtlos auf⸗ gefunden worden war. Es liegt offenbar ein Schlag. aufall vor. Damen-Fremdenſitzung der„Flora“ Die Neckarſtadt war ſchon immer eiz guter Nähr⸗ boden für karnevaliſtiſches Tun, und es iſt ja auch kein Geheimnis, daß der Geſangverein„Flora“ zur Karnevalszeit in dieſer Beziehung die Ueber⸗ lieferung der früheren Karnevalsgeſellſchaft Neckar⸗ ſtadt wahrt. Daher ſind auch die Dame n⸗Frem⸗ denſitzungen, die der Geſangverein„Flora“ all⸗ jährlich am Faſtnachtsſonntag ſteigen läßt, eine gern⸗ beſuchte Angelegenheit. Auch am Sonntag waren die Säle der Flora wieder überfüllt, als Michael Kunz in ſeiner Eigenſchaft als Präſident des auf einen Dreierrat verkleinerten Elferrats die Sitzung er⸗ öffnete. Kunze⸗Michel müßte kein alter Karnevaliſt ein, wenn er eine ſolche Sitzung nicht in zünftiger Weiſe ſchaukelte. Daß er es richtig machte, ſei ihm hiermit nochmals beſtätigt, nachdem das begeiſterte Publikum durch Beifall und Stimmung das ſchon zu erkennen gegeben hat. 5 Als erſter ſtieg Büttenredner Wagner in die Bütte, um von Fräulein Scherpf abgelöſt zu werden. Flora⸗Mitglieder erfreuten mit Liedern. Auch das Flora⸗Schrammelquintett war vortrefflich. Junger Büttennachwuchs ſtellte ſich vor, der Großes zu werden verſpricht. Den ſchwungvollen Schluß⸗ punkt hinter den erſten Teil der Sitzung machte das von Muſikdirektor Gellert begleitete Flora⸗ Quartett. Nach der Pauſe ging es in gleichem Tempo weiter: der Spielmannszug der„Fröhlich Pfalz“ zeigte ſein Können, Gerſteferzl war wieder Aunwiderſtehlich, Frau Gregan wetterte gegen die Männer, der funge Spindler zeigte ſich auf der Höhe, Herr Scherpf und das Alt⸗Mannheimer Original Eichele kamen zu Wort. Das Flora⸗Quartett fehlte in dieſem Reigen nicht Selbſtverſtändlich ſang man gemeinſame Lieder. Vergeſſen ſei auch nicht die äußere Aufmachung und die Arbeit der beiden Zeremonienmeiſter, für die man einen Südſeeinſulaner mit rieſigem Holtſchwert und den Mannheimer Obernarren verpflichtet hatte. Faſtnachts-Muſikreiten im Reiterverein Aus Anlaß der Faſtnachtstage fand am Sonntag bon 11—12 Uhr in der Schloßreitbahn das F aſt⸗ nachts⸗Quadrillenreiten ſtatt. Unter den Koſtümen der Mitreitenden ſah man an der Spitze die Hauptfiguren des Films„Schwarze Roſen“, ferner waren Oberbayern, Trachten aus dem Bal⸗ kan, Rußland und dem wilden Weſten vertreten. Die taktmäßigen Trab⸗ und wirbelnden Galopp⸗Touren ernteten reichen Beifall. Mindeſtens 150 Zuſchauer hatten Tribüne und Vorraum gefüllt, leider mußte mancher wegen Platzmangel wieder umkehren. Am Schluß wurde für das Winterhilfswerk geſammelt. Bunter Abend des Odenwaloklubs Die Wogen des Karnevals ſchlugen auch in dem am Freitag im„Hoſpiz“, dem Vereinslokale, ab⸗ gehaltenen„Bunten Abend“. Eine ungebundene fröhliche Stimmung herrſchte und wuchs bis zum Ende. Kapellmeiſter Becker gab mit ſeiner Kapelle ſchon die Note hierzu durch die Auswahl ſeiner Mu⸗ ſikſtücke. Und nicht minder die männliche und weib⸗ liche Geſangsabteilung unter Leitung der Dirigenten Dr. Enkrich und Sonntag. Die Damen warteten mit etwas Beſonderem bei dem Liede„Großmutter will tanzen“ auf. Im Biedermeierſtil gaben Großmutter und Großvater bedächtig dem Vortrage lebendige Wikrlichkeit. Echt„pfälziſch“ waren die Diabektſachen von Mehner. Unſer Zimmermann vom„Bellemer Brauſtübl“ in Ludwigshafen war auch wieder da, und zwar mit Spitzenleiſtungen, die von Mannheim⸗ Ludwigshafener Begebenheiten hinübergriffen in das Gebiet der hohen Politik. Fräulein Stopfer von „Wir ſchalten am Schalttag um: Kinder ſpielen frohen Samstag⸗Nac⸗ Eine luſtige Reichsſendung aus Frankfurt Ein Vexier⸗Bild? Ja und nein! Ja inſofern, als es der Phantaſie der geſchätzten Hörerinnen und Hörer überlaſſen bleibt, zu erraten, wer dieſe„Ty⸗ pen“ verkörpert, die in dieſer einzigartigen Sendung des Reichsſenders Frankfurt am Samstag, dem 29. Februar, von 16 bis 18 Uhr zu Wort und zum Ton kommen. Nein, weil ein flüchtiger Blick ge⸗ nügt, um zu wiſſen, daß es ſich bei dieſer Sendung um eine Angelegenheit handelt, die mit dem Mode⸗ wort„Ganz groß“ nur kümmerlich gekennzeichnet iſt. Das offizielle Programm„gibt allerdings nicht ſo an“; nur ſchlicht und einfach meldet es, daß an dieſem Tag und zu dieſer Zeit der Reichsſender Frankfurt„Am Schalttag umſchaltet, weil Frank⸗ furter Kinder frohen Samstag⸗Nachmittag zuſam⸗ men ſpielen“. Wie aber kommen die zu dieſem löblichen Unter⸗ fangen? Seit über einem Jahr bringt der Reichs⸗ ſender Köln bei ſeinem berühmten„Frohen Sams⸗ tag⸗Nachmittag“ die halbe Welt— oder iſt es die ganze?— in Stimmung. Was Wunder, wenn bei „Nee, wat et nit aal gitt“ der geographiſchen Nähe Kölns der„Funke“ nach Frankfurt überſpringt und zuvörderſt bei den Frank⸗ furter Kindern zündete. Alſo kurz und gut, Hie „Frankfurter Kleinen“ verſuchen ſich an den„Kölner Großen“. Die Sendung, die ſchon einmal in einer Kinder⸗ ſtunde vom Reichsſender Frankfurt geſendet wurde, hat damals bei der geſamten Intendanz des deut⸗ ſchen Rundfunks ein derartiges Echo gefunden, daß ſich die Intendaten entſchloſſen haben, dieſe Sendung am 29. Februar auf alle deutſchen Sender einſchließlich des Deutſchlandſenders zu übernehmen. Es tritt alſo der einzigartige Fall ein, daß der Reichsſender Frankfurt mit ſeiner Kinderſtunde eine Sendung ſtartet, die ſich im deutſchen Rundfunk, ſo⸗ weit ein Kinder⸗Milieu in Frage kommt, nicht ſo leicht wiederholen dürfte. Darüber hinaus tut aber der Reichsſender Frank⸗ furt noch ein übriges. Er ſtellt die Sendung auch in den Dienſt der Winterhilfe und macht ſie gegen Entgelt der Oeffentlichkeit in Frankfurt zugänglich. Zur letzten Ruhe beſtattet wurde der plötzlich im Alter von 78 Jahren verſtorbene Ehrenpräſident des Geſangvereins Aurelia 1889, Nikolaus Bade, deſſen Gründer er war. Sechs Sänger trugen den Sarg an die Grabſtätte, wo eine würdige Trauerfeier ſtatt⸗ fand. Vereinsführer Karl Rullmann vom Geſang⸗ verein Aurelia legte einen Kranz nieder und ge⸗ dachte in ehrenden Worten der großen Verdienſte des Toten um das deutſche Lied, dem er in über 50 Sängerjahren ſein Leben verſchrieben hatte. Für die Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft ſprach Kameradſchaftsführer Heinrich Wittner, während ſich die Fahnen ſenkten, den letzten Gruß. Auch die Malerinnung Mannheim gedachte des treuen Kol⸗ legen und verdienten Ehrenmeiſters. Und nicht zu⸗ letzt die Sängerarbeitsgemeinſchaft. Nach dem Lied „Ueber den Sternen“, das die Trauerfeier einge⸗ leitet hatte, klang als letzter Scheidegruß der Lebenden an den Toten zum Abſchluß das„Du haſt vollbracht...“ mit dem„Auf Wiederſehn.“ von Edgar Hanſen über das Grab. E Im„Durlacher Hof“ hatte die Ortsgruppe des Reichsbundeg der Kinderreichen einen Kamerad⸗ Neckarau erfreute durch einen wunderbaren Spitzen⸗ tanz und zwei weitere für ihre Künſtlerlaufbahn verheißungsvolle Tänze. Unbändige Heiterkeit rief die häusliche Szene eines Ehepaares hervor. Der Propagandachef des OW, Freudenberger, gab den „Drückebergern“ einige ſatiriſche Pillen zu ſchlucken, die bei den Wanderungen nicht aus dem Bette kom⸗ men können, Stunden hinter den Sonderzügen her⸗ fahren und uns ſo das große Entgegenkommen der Reichsbahndirektion mit den verbilligten Zügen zu vereiteln vermögen. Gegen Mitternacht ſtieg man auf Tiſche und Stühle, ſang und ſchun⸗ kelte. Dann erſt leerte ſich der unheimlich volle Saal. Der Oberſte vom Vergnügungsausſchuß, Vollrath, konnte befriedigt feſtſtellen, daß ſein Wunſch in der Begrüßungsanſprache in Erfüllung gegangen war: ſelten war ein Abend in unſerem Heimat⸗ verein ſo heiter wie dieſer. W.. Roſenmontagsball im Palaſthotel Für ſeinen üblichen Roſenmontagsball hatte ſich Herr Weinlein den Silberſaal des Palaſthotels re⸗ ſerviert, und darin tat er wahrlich recht; denn hier amtete nicht nur die treffliche Kapelle Klein in ſpaniſchen Hüten und rotſeidenen Halstüchern, ſon⸗ dern war auch die Dekoration in einem Maße von wildromantiſch⸗rotglänzender Farbigkeit erfüllt, daß einem die Augen übergehen mußten. Hier alſo hat⸗ ten ſich geſtern die Eltern und Anverwandten der aufblühenden Tanzjugend eingefunden. Herr Wein⸗ lein hatte durch geeichtes Wachtperſonal dafür ge⸗ ſorgt, daß bis weit in die Morgenſtunden hinein der Sondercharakter ſeiner Veranſtaltung unerbittlich gewahrt wurde. Keiner der in benachbarten Räumen Tanzenden noch ſonſt ein Sterblicher unter den Hotelgäſten durfte die geheiligten Silberſaalräume betreten, und ſehnſuchtsvolle Blicke gingen hinüber über das glatte Parkett alldorten, ſo daß ſich alsbald ein neuer Name für dieſe Gegend bildete:„Aha, hier geht's zur Sonderbar!“ Alſo blieb der Ruhm, viel hübſche Masken und Mädchen allein bei ſich ver⸗ ſammelt zu haben, dem Verauſtalter erhalten. Ueber Maskenpreis verteilung wurde im Trubel noch kein Beſchluß gefaßt. Dr. Hr. erer Ein Vlick nach Sandhofen ſchaftsabend, der ſich eines ſchönen Beſuches erfreuen konnte. Ein kleines Programm ſorgte für Unter⸗ haltung. Außerdem fand auch eine Sammlung für das Winterhilfswerk ſtatt.— Eine Holzverſteigerung wurde von der Evangel. Pflege Schönau in Heidel⸗ berg im hieſigen Gaſthaus„Zum Morgenſtern“ durch⸗ geführt. Zum Aufgebot kamen 203 Ster forlene Rol⸗ len und Prügel, die reſtlos an den Mann gebracht werden konnten. * Faſching iſt Trumpf. Das war das Mork⸗ mal des letzten Samstagabend. Ueber 1300 Perſo⸗ nen waren der Einladung des Turnvereins von 1887 gefolgt. Ein gewaltiges Faſchingsfeſt ſtieg, das ſich bis in die Morgenſtunden ausdehnte. Die Stimmung war großartig. Es war Sandhofens größtes Maskenfeſt. Kappenabende gab es im Prinz Max, wo Max Werner, der Humoriſt, Zauberkünſtler und Jongleur, für Unterhaltung und Humor ſorgte. Auch mit dem Kappenabend im Schützenhof und beim Unterhaltungskonzert in der Erholung war man ſehr vergnügt. Sorgt für den Berufsnachwuchs Die Ausſtellung bis 1. März verlängert Infolge des großen Zuſpruchs von allen Seiten der Bevölkerung wird die Ausſtellung:„Sorgt für Berufsnachwuchs“ in der Kunſthalle Mannheim um eine Woche bis einſchließlich Sonntag, 1. März 1936, verlängert. Es iſt ſomit jedem Mannheimer die Gelegenheit geboten, dieſe Ausſtellung, die das Können und die Fertigkeiten unſerer Mannheimer Entlaßſchüler und der geſchulten Arbeitsloſen zeigen, zu beſuchen. Oeffnungszeiten täglich 10—13, 14—16 Uhr. Sams⸗ tag und Sonntag bis 17 Uhr. Formationen, Innungen, Schulen und Vereine können die Ausſtellung bei vorheriger telephoniſcher Anmeldung auch zu anderen Zeiten beſuchen. Keiner verſäume den Beſuch! Sorgt für Berufsnachwuchs! Schafft Lehrſtellen! Die große Sammelaktion der DAß Auch in den Einzelhandelsgeſchäften wird am 29. Februar geſammelt Am 29. Februar und 1. März führt die Deutſche Arbeitsfront mit der gewerblichen Wirtſchaft und der Induſtrie die letzte große Sammel⸗ aktion des Winterhilfswerks 1935/6 durch. Wie in den Betrieben und den DAßß⸗Dienſtſtellen, ſo wird ſte, wie das Preſſeamt der Deutſchen Arbeitsfront mitteilt, auch in allen Geſchäften des Ein⸗ zelhandels am Samstag, dem 29. Februar, vor⸗ mittags, von den Inhabern eröffnet. Das gute Bei⸗ ſpiel des Chefs iſt das Vorbild für ſeine Angeſtell⸗ ten. Die Sammelbüchſen werden in den Geſchäften des Einzelhandels den Kunden mahnen, bei ſeinen Einkäufen auch der Not vieler ſeiner Volksgenoſſen zu gedenken. An dieſem Tage wird der Käufer be⸗ ſonders aufgefordert, und man darf von allen Volks⸗ genoſſen, die jederzeit ihre Opferbereitſchaft bewie⸗ ſen haben, erwarten, daß ſie auch hier ihre Scherf⸗ lein übrig haben. In den Veranſtaltungen der NSG„Kraft durch Freude“ am Samstag wird ebenfalls an die Parole„Wir kennen die Not, wir helfen mit“ durch Sammlungen erinnert werden. Ohne Frage wird jeder hier an dem Ort, wo er Freude findet, gern ſein kleines Opfer bringen, denn dieſe Freude beſchert ihm die Deutſche Arbeitsfront, die ihn an dieſem Tag auch beſonders auffordert, ſelbſt zur Freude für die beizutragen, von deren Türen dſe Not noch nicht gebannt werden konnte. Neuland auf der Frieſenheimer Inſel Kleingartengelände wird geſchaffen Auf der Frieſenheimer Inſel, wo durch den Frei⸗ willigen Arbeitsdienſt Dammbauarbeiten ausgeführt worden ſind, um einen beſſeren Hochwaſſerſchutz zu erreichen, geht jetzt eine weitere Urbarmachung von Inſelgelände vor ſich. Mit Abfuhrmaterial der Stadt Mannheim war im Laufe der Zeit ein weitaus⸗ gedehnter Müll⸗ Lagerplatz entſtanden. Da das Inſelgelände weitmöglichſt für Kleingar⸗ ten⸗Siedlungszwecke beſtimmt iſt, wurde ein etwa 50 Mann ſtarker Volksdienſttrupp damit he⸗ ſchäftigt, die Müllſtätte einzuebnen. Es wird bei dieſer Gelegenheit gleichzeitig ein Bodenumbruch vorgenommen. Die Eindeckung mit bereits lei⸗ ſtungsfähiger Erdſchicht erfolgt durchſchnittlich in einer Stärke von 30 Zentimeter, ſo daß ein ſpäterer Landumbruch mit Spaten durch Kleingärt⸗ ner immer möglich iſt. Die Arbeiten, welche die Volksdienſtmänner nun ſchon ſeit Juli 1934 bewältigen, ſind ſehr um⸗ fangreich. Es wurden inzwiſchen bereits über 10000 Geviertmeter Müllfläche abgetragen und verebnet, weit über 4000 Kubikmeter Müll befördert, mehr als 5000 Kubikmeter Humusboden⸗ Aushub vorgenom⸗ men und ſo eine Geſamtfläche von über 13 000 Ge⸗ viertmeter planiert. Durch den Volksdienſt der Stadt wird ſo mit ge⸗ ringem Koſtenaufwand neuer Bodenwert gewonnen. Die Oedflächen auf Mannheims Vorlandgebieten werden immer mehr volkswirtſchaftlicher Nutzung zugeführt. nd. Wichtig für frühere Freikorpskämpfer Der nunmehr geſchloſſenen Abwicklungsſtelle des aufgelöſten Reichsbundes und Reichsverbandes der Baltikum⸗ und Freikorpskämpfer ſind von früheren Freikorpskämpfern vielfach Militärpapiere und Ur⸗ kunden überſandt worden, die die Inhaber teilweiſe ſchon ſeit Monaten vergeblich von der genannten Stelle zurückverlangt haben. Es ſind herüber beim Miniſterium des Innern zahlreiche Beſchwerden ein⸗ gegangen. Nach der Schließung der Abwicklungs⸗ ſtelle häufen ſich bei ihm die Eingaben, Anrufe und Beſuche wegen der Rückgabe dieſer Papiere. Im Augenblick kann dieſen Wünſchen noch nicht entſpro⸗ chen werden, da die Sichtung des geſamten Mate⸗ rials eine gewiſſe Zeit in Anſpruch nehmen wird. Selbſtverſtändlich werden aber die Papiere den Inhabern zurückgegeben werden. Es wird daher gebeten, in dieſer Angelegenheit von Eingaber an das Reichsminiſterium des Innern und von An⸗ rufen und perſönlichen Beſuchen bei ihm abzuſehen. Ebenſo iſt es nicht notwendig, wegen Erteilung einer Urkunde, durch die die Teilnahme an den frü⸗ heren Freikorpskämpfen beſcheinigt wird, erneut Anträge zu ſtellen. Wegen der Ausſtellung einer ſolchen Urlunde wird binnen kurzem Weiteres ver⸗ öffentlicht werden. Strafbare Verwendung von BVedarfsdeckungsſcheinen Der Inhaber einer Möbelhandlung hatte bei Möbelverkäufen mehrfach Bedarfsdeckungsſcheine aus Eheſtandsdarlehen in Zahlung genommen, ob⸗ wohl er dazu nicht berechtigt war. Einen Teil da⸗ von gab er an dritte Perſonen weiter in Zahlung, für die übrigen verſchaffte er ſich den Gegenwert durch Vermittlung eines Kaufmanns, der zur An⸗ nahme von Bedarfsdeckungsſcheinen zugelaſſen war und ſich bereit erklärte, gegen gewiſſe Abzüge die Scheine unter ſeinem eigenen Namen beim Finanz⸗ amt einzulöſen. Die zuſtändige Gliederung der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel ſtrengte ein Straf⸗ verfahren an, und das Reichsgericht ver⸗ urteilte den Möbelhändler wegen fortgeſetzten Betrugs. In der Entſcheidung wird ausgeführt, daß der Anſpruch auf Einlöſung von Be⸗ darfsdeckungsſcheinen an beſtimmte Perſonen gebunden ſei und daß die Scheine außer⸗ dem nicht übertragbar ſeien. Da ſomit das Finanzamt zur Einlöſung der nicht ordnungsgemäß erworbenen Scheine nicht verpflichtet war, ſei das Vermögen des Reiches durch die durch Täuſchung er⸗ ſchlichene Einlöſung geſchädigt worden. * 60 Jahre alt wird heute Herr Aug. Greu⸗ nig, Mannheim⸗Neckarau, Rheingoldſtraße 60. Herrn Greunig, einem treuen, langjährigen Leſer unſeres Blattes, herzlichen Glückwunſch. e Faſching in der Sportvereinigung Maunheim 1884. Daß die Schwerathleten auch auf Stimmung und Humor eingeſtellt ſind, zeigte der Maſſenbeſuch des„Bunten Abends“ im Vereinslokal zum Alphorn. Als nach ſeiner Begrüßungsanſprache, wobei dem Männer⸗Geſangverein„Aurora“ beſonderes Will⸗ kommen galt, Vereinsführer Hemeier dem be⸗ kannten Clown und Spaßmacher„Franzini“ die Lei⸗ tung des Abends übergab, war die Gewähr gegeben, daß ſich Balken bogen. Wahre Lachſalven verſchaffte ſich der Reiterſturm der Sportler des Vereins lacht Reiter zu Pferd), und als Stallmeiſter Buſch mit Vorführungen aufwartete, da war das Publikum ge⸗ wonnen. Gut gefallen konnte die Gemüſehändlerin (Frau Wilke), die mit den Frauen der Vereinsfüh⸗ rung Abrechnung hielt und die Lacher auf ihrer Seite hatte. Geſangverein„Aurora“ ſtellte ſich mit hei⸗ teren Geſangseinlagen vor. Recht fleißig muſtzierte 20 Hausorcheſter, und ſo ſchlug die Stimmung hohe ellen. Hinweiſe „Die Eutwicklung der Klapiermuſik von den erſten Anfängen bis zu den Wiener Klaſſikern.“ Ueber die⸗ ſes Thema hält Profeſſor Willy Rehberg au der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater eine Reihe von öffentlichen Vorleſungen, die jeweils Mittwochs, abends um 20 Uhr, zum erſtenmal am 4. März, ſtatt⸗ finden. Die Vorleſungen ſind illustriert durch prak⸗ tiſche Beiſpiele verſchiedener Art. Näheres im Se⸗ kretariat der Hochſchule.(Fernſpr 34051.) —— 3 tigun. Flüſſ Bord gehab nicht geſagt '̃ cherrr macht badet. kein huſen men man die p Waldemar Keller erzählt: Im Ealtisclen ddugenlilic Wir hatten eine halbe Nacht geplaudert. Notte⸗ bohm war aus Indien zurückgekommen. Aber wir sprachen längſt nicht mehr über Indien. Wir waren bei den Frauen angelangt, und allerlei Weisheiten flatterten um die Tiſchlampe, die ein mildes Licht ab. f„Frauen, die immer nein ſagen“, bemerkte Notte⸗ bohm, der Arzt,„müſſen ſehr geliebt werden, ſonſt kann es ihnen bös ergehen im Leben.“ Er ſtieß eine neue Zigarette auf dem Handrücken auf, machte dabei ein Geſicht, als ſei er plötzlich nicht mehr hier, unter ſeinen Freunden, ſondern wieder in Indien. Quer durch die Kognakflaſche ging ſein ferner Blick. „Nun erzähl ſchon“, ſagte einer. Und ſetzte vor⸗ ſichtig hinzu:„Wenn es nicht deine eigene Frau be⸗ rifft.“ g 18 betrifft ſie“, entgegnete Nottebohm.„Aber ich werde euch doch erzählen. Alice iſt ein prächtiger Menſch. Nur hat ſie eben die Eigenſchaft, immer andersherum zu wollen. Nein, nicht immer. Oft. Man kann nie wiſſen. Wenn Liebe und ein ruhiges Temperament dem gegenüberſtehen, iſt das nicht ſo ſchlimm. Wir haben alle unſere kurioſen Fehler. Man muß geiſtesgegenwärtig ſein und das Richtige un im richtigen Augenblick. Tut man es nicht, iſt das Bein ab.“. „Was iſt ab?“ fragte Lorenz und zögerte mit dem Kognakglas auf halbem Weg zum Munde. „Das Bein“, wiederholte Nottebohm.„Hört zu.“ Und er erzählte: „Alice iſt eine glänzende Schwimmerin, es macht ihr einen Heidenſpaß, im Waſſer zu planſchen, und ich hab weiß Gott nichts dagegen einzuwenden, ob wohl ich ſelbſt kein Verſtändnis für dieſe Beſchäf⸗ ligung aufbringe. Ich liebe die Badewanne, aber Flüſſe oder gar das Meer genieße ich gern von Bord eines Schiffes, ich habe nie das Verlangen gehabt, darin unterzutauchen. Daher kann ich auch nicht ſchwimmen. Das mußte wohl zunächſt einmal geſagt werden. Wir hatten am Meeresſtrand, unweit Pondt⸗ cherry, eine hübſche einſame Stelle ausfindig ge⸗ macht; dahin fuhren wir öfter mit dem Auto. Alice badete, ich blieb im Sande ſitzen. Das war nun kein reines Vergnügen. Im Bengaliſchen Meer⸗ buſen fühlen ſich leider die Haie ſehr wohl, ſie kom⸗ men allerdings ſelten in die Nähe der Küſte, aber man muß doch äußerſt vorſichtig ſein. Ich hatte alſo die peinliche Aufgabe, nach Haien Ausſchau zu hal⸗ ten, wenn Alice badete. Bekanntlich ſchwimmen dieſe Viecher bei gutem Wetter ſtets derart an der Oberfläche, daß die dreieckige Rückenfloſſe aus dem Waſſer ragt. Sie zeichnet ſich dunkel von der Um⸗ gebung ab und iſt mit dem Glas gut zu erkennen. Alice kannte die Gefahr wohl, achtete ihrer aber nicht ſehr, zumal ſie ſich nur eine ganz kurze Strecke ins Meer hinausbegab. Häufig ſchon hatten wir dieſe Badefahrten gemacht, es war nie was paſſiert, kein Hai zeigte ſich, und Alices Zuverſicht in meiner Betreuung war zu einer heiteren Unbekümmertheit ausgewachſen. Ich ließ jedoch das Glas nicht vom Auge, wenn auch darüber geſcherzt wurde. Eines Tages iſt Alice wieder im Waſſer. Die See ſchläft, kaum ein Wellchen rührt ſich. Alice erawlt hin und her unweit des Ufers; meine Stimme kann ſie jederzeit erreichen, wir können uns deutlich ſehen, lachen und winken uns zu. Da gewahre ich, etwa 150 Meter von Alice ent⸗ ſernt, eine dreieckige Rückenfloſſe. Wenn der Hai die Schwimmerin noch nicht be⸗ merkt hat, wird er ſie im nächſten Augenblick bemer⸗ ken. Es geht ums Leben. Alice kann ſich auf den Strand retten. Aber ſte muß ſofort, in größter Eile, heranſchwimmen. Ich überlege blitzſchnell: Wenn ich jetzt ſchreie „Gin Hai!“ voͤer wenn ich ihr ſonſt irgendwie die Gefahr zu erkennen gebe, wird ſie vielleicht verwirrt werden, oer Schreck kann ſie lähmen, es iſt um ſie geſchehen. Rufe ich aber:„Alice, wir müſſen fahren, raſch, es kommt ein Gewitter“, dann wird ſie tosdſicher antworten:„Blödſinn!“ Es geht ihr wider den Strich, in den kleinen Dingen wunſchgemäß zu rea⸗ gieren, ſie muß immer nein ſagen, was anderes tun. Das hat ſie zum Sport ausgebildet. Die Rückenfloſſe kreuzt. Mir ſcheint, daß ſte näher kommt. Jede Sekunde iſt ein Leben wert. Wie viele Sekunden ſind ſchon vergangen? Ich liebe Alice, und Alice liebt mich. Ja, ge⸗ wiß, ſie liebt mich. Wenn ich in Gefahr wäre, würde ſie alles, alles aufbieten, um mir zu helfen, bei mir zu ſein. Dieſer Gedanke ſauſt durch den Kopf. Und ſchon ſchmeiß ich mich auf die Knie, ſchreie mordsmäßig, meine Hand greift ans Herz, die unartikulierten Laute werden zu Worten, ich ſchreie wie ein Irrer: „Hilfe! Hilfel Ich ſterbe!“ Meine Augen ſtarren nach der Rückenfloſſe, die kreuzend näher kommt. Ein Glas iſt nicht nötig. Ich ſehe ſie ſcharf und klar. Und ſchreie, ſchreie Alice fährt wie ein Teufel aus dem Waſſer, ich höre das Entſetzen kreiſchen:„Alfred! Alfred!“ Alice crawlt mit aller Kraft zum Ufer. Jetzt iſt die Rückenfloſſe nur noch fünfzig Meter von ihr ent⸗ fernt. Ich werfe mich in den Sand, ſtelle mich tot. Ein letzter Blick gilt dem Hai. Er biegt ab. Alice watet bereits. Sie ſtürzt ſich auf mich. Es hat eine kleine Weile gedauert, bis ich den Finger ausſtrecken konnte und aufs Meer weiſen. Alice begriff zunächſt nichts. Als ſie den Toten ſehr lebendig ſah, machte ſie ſogar ein böſes Geſicht. Dann aber begriff ſie. Niemals ſeit wir uns kennen, haben wir uns ſo feſt umarmt.“ Lorenz trank einen Kognak.„Schade“, brummte er,„daß all den Damen, die immer nein ſagen, dieſe 1 nicht in jedem Augenblick gegenwärtig 1 750 5 „Meinſt du, es würde nützen?“ fragte Nottebohm lächelnd. Perſonliche Erfahrung In einer engliſchen Strafanſtalt trug ſich im vori⸗ gen Jahrhundert, als noch oͤie Tretmühle als Strafe für Vagabunden und Arbeitsſcheue beſtand, eine drollige Geſchichte zu. ö Der Oberrichter Platt wollte ſich bei einer Be⸗ ſichtigung ſelbſt von der Wirkſamkeit der Mühlen⸗ ſtrafe überzeugen; er ſtieg daher auf die Mühle und ließ ſie vom Wärter in Gang ſetzen. Die Strafe beſteht nun darin, daß der Sträfling die Speichen eines Rades, das ſich ſtändig ͤreht, erſteigen muß und ſo gezwungen wird, immer dieſelbe Bewegung des Tretens zu machen. Bereits nach einer Minute hatte der Oberrichter genug an dem Spaß und rief dem Wärter zu, die Mühle wieder abzuſtellen. „Verzeihen Sie“, rief der Wärter,„das geht nicht! Die Mühleſteht erſt in zwanzig Minuten ſti ll, das iſt die kürzeſte Zeit!“ Alles Schimpfen und Fluchen half nichts, der Oberrichter mußte weiter die Mühle treten und BILDER VGH TAGE eee, Miſter G. in Cannes König Guſtav von Schweden hält ſich zur Zeit, wie in jedem Jahr, für ein paar Wochen in Cannes auf. Auch hier iſt ſein Lieblingsſport das Tennisſpiel. (Weltbild,.) wurde erſt nach zwanzig Minuten erlöſt. Der Schweiß rann ihm in Bächen am ganzen Körper herab. Man ſagt, daß ſeit jenem Erlebnis der Ober⸗ richter Platt bei der Zumeſſung der Strafe für Tret⸗ mühlenkandidaten ſehr milde geweſen ſein ſoll. Wioͤer die Trägheit des Herzens/ Von Hans Heinrich Ehrler In ledes Leben greifen aus den Hintergründen wunderliche Dinge herüber, die uns plötzlich wiſ⸗ ſen laſſen, daß ein nicht ſichtbares Gewebe uns um⸗ lagert. Keiner findet heraus, was es iſt, auch die Gelehrten nicht. Doch eins ſagen die Zeichen: Wir dürfen nicht wagen zu meinen, der Menſch, unſer Ich, ſet etwas abgetrennt und abgeſchloſſen für ſich Seiendes, Denkendes und Handelndes, eine iſolierte Subſtanz. Wir würden erſchrecken, wenn plötzlich der Raum der fremden Mächte aufginge, worin jeder als emp⸗ findſames, immer berührtes, angetaſtetes, ergriſ⸗ fenes Gerät ſteht. Es wäre die größte, unheim⸗ lichſte, vielleicht letzte Entdeckung, die Entkapſelung. Daher, nicht aus dem eigenen Kreis kommen Einwirkungen, welche unſer inwendiges Geſicht zu⸗ ſammenſetzen. Niemand ſieht das ſelber. Dort iunen ſcheinen ſie auch eine Art von Auftrag zu haben. Denn jene Zeichen melden ſich gern, wenn in uns etwas geſchehen ſoll. Man kann von dem Komplex reden, den wir das Gewiſſen nennen. Es iſt vielleicht das Gebilde der Berührungen. An⸗ taſtungen, Ergreifungen aus dem ungreifbaren Be⸗ reich. Ein Bild ſpricht von der Stimme des Gewiſ⸗ ſens. Sie regt ſich, ſowie das Uebereinſtimmende ge⸗ ſtört zu werden droht. Der Zirkel im Menſchen, der das wunderſame Gefüge ſeiner inneren Ordnung umſchließt, wird wiederum von Ringen umſchloſſen und umlaufen. Dieſe faſſen, Ring um Ring, die Ord⸗ nung der gemeinſamen Geſetze des Menſchen⸗ weſens. Es läßt ſich ein kleiner Kosmos denken im großen Kosmos. Seit die Naturwiſſenſchaft uns die ſtaunenswerteſten Gleichniſſe darbietet, wird die Vorſtellung überraſchend anſchaulich und wie ein körperhafter Vergleich. * Warum den Schreiber dieſer Betrochtung ſolche Gedanken bewegen? Wel er ſelber oft in die magi⸗ ſchen Kraftfelder geraten iſt. Ein Unternehmen ſcheint es ihm denn auch, in den Bericht von ein paar ſonderbaren an ihm geſchehenen Begebniſſen ſich als eines jener gar wenig unbedingten„Ich“ hineinzuſtellen, von ſeinen Erlebniſſen zn erzählen. Doch es iſt das Rätſel im Rätſel, wenn er es den⸗ noch tun muß. Darum alſo: Es war in Friedrichshafen, außerhalb der Stadt. Da wohnte ich als friſch und kühn von mir ſelbſt ernannter„freier Schriftſteller“ am Ufer des Bodenſees. Eines hellen Morgens erinnerte mich meine Frau, daß ich einer großen Zeitung zum acht⸗ zigſten Geburtstag Wilhelm Raabes einen Gedenkaufſatz zu ſchreiben verſprochen hatte. Die Akten des Vogelſangs und Abu Telfan kamen in meine Taſchen und ich marſchierte durch die Herr⸗ lichkeit der Landſchaft auf das geliebte Schloß Kirch⸗ berg zu dem geliebten Wein. Ich ſaß ſtundenlang in der tiefen Fenſterniſche hoch über dem See. Jemand warf die Konſtanzer Zeitung auf den Tiſch. Ich be⸗ achtete ſie nicht, aber nachher fiel der Schatten einer Fenſtergeranie ſo ſonderbar lichtumkantet auf das Papier, daß meine Hand danach griff und es ent⸗ faltete. Auf der dritten Seite ſtand eine Nachricht, überſchrieben:„Wilhelm Raabe geſtorben.“ f Mit fliegenden Pulſen lief ich durch die jetzt ſchier verwunſchen farbige Landſchaft heim. Dort lag ein Telegramm:„Nachruf Raabe ſofort erbeten.“ * Es war Jahre ſpäter. Mein Freund, der Maler CEhriſtian Landenßberger, lag in Stutt- gart krank im Spital. Es drängte mich plötzlich, ihm zu ſchreiben. Der Briefbogen lag ſchon auf dem Schreibtiſch. Sogar in einer Sonnenbahn, was meine Augen heut noch ſehen. Aber der träge andere Menſch in mir wartete zwei Tage. Mein Brief lief als erſter ein, nachdem der Freund an einer Embolie geſtorben wor. Zu ſpät. Das ſonderbare Arge aber iſt geweſen: An dem Tag, als ich ſchrieb, ſprach er in ſeinem Bett noch von mir. E Und füngſt begab ſich eines ſener beängſtigenden doppelten Ereigniſſe, welche die Dinge aus den un⸗ erſchloſſenen Bezirken noch geſpenſtiger machen. Am Nachmittag des 19. September letzten Jahres oͤrängte es mich wieder, einem alten Freund, dem Arzt Otto Vogelſang in Ulm, zu ſchreiben. Dieſelbe Hem⸗ nachher ſchickte mir ſeine Witwe die Nachricht, ein Herzſchlag habe ihn getroffen. Es war ſchwer, nachher mit dem Geiſt der Toten in der Stille unter vier Augen zu ſprechen. * Wenn wir gläubig ſind, können wir das Unheim⸗ liche beleuchten und jenes um uns gelegte Gewebe auch als das Gewebe eines Lichtnetzes ſehen. Das Wort Menſchenherz dürfen wir ſagen und das Wort Liebe. Was uns Verhängnis ſchien, wird Geſchenk. Das Wiſſen von den guten Mächten tritt ein. Man denke nur in unſerem deutſchen Vaterland an die vielen Boten, die durch den Raum in einem Mit dem Holgpferd fängt es an Auf der Heeresſchule in Weadonk werden die eng liſchen Kavallerie⸗ Rekruten an modellen in die Geheimniſſe der Reitkunſt eingeweiht. hölzernen Pferde⸗ 5 (Weltbild,.) Der neue„Fahrradſchlitten“ Dieſer einſpurige Lenkrodelſchlitten, deſſen eigen⸗ artige Konſtruktion an ein Fahrrad erinnert, tritt jetzt in den deutſchen Winterſportgebieten des öfteren in Erſcheinung und ſcheint ſich immer größerer Beliebtheit zu erfreuen. (Weltbild,.) Kriegsberichte Bald gewonnen wären alle Kriege und Schlachten, alle Feindſchaft wäre auch ſchnell zunichte, wenn die Truppen ſo große Fortſchritte machten. wie die verſchiedenen Kriegsberichte! Puck. Augenblick ſich kreuzen, daran jeder fernher und fernhin das Wort trägt:„Ich denke an dich.“ Und wer einmal tief in ſich erſchrocken iſt über die von einem Verſagen herbeigeführten Erſchütte⸗ rungen jener Oroͤnung der gemeinſamen Geſetze des Menſchenweſens, welche wir jetzt an dieſer Stelle die heilige Ordnung nennen, der weiß: Wir können einander nicht Helle genug geben, nicht genug Zart⸗ gefühl, Aufmerkſamkeit, Achtung, Seelenſchutz er⸗ weiſen, das Strahlengeſpinſt über uns ſchonen. Die Trägheit des Herzens verdrängt den ſchönen Drang der Sprache des Herzens. Sie gebiert das Verſäumnis und das Zuſpät, zerreißt die Glanz⸗ fäden des Wunders und löſcht die Lichter der Liebe aus. Gibt es Mond ſüchtige? In der„Zeitſchrift für ärztliche Fort⸗ bildung“ nimmt der Nervenarzt Profeſſor Schultz zu dieſer Frage Stellung. Schon ſeit alters her wird ein Zuſammenhang zwiſchen Mond und Ner⸗ venſyſtem angenommen durch die Uebereinſtim⸗ mung der Mondphaſen, der Gezeiten des Meeres und der weiblichen periodiſchen Veränderungen. Die Beziehungen zwiſchen Schlafwandeln und Mond⸗ ſchein werden im allgemeinen für ſicher gehalten. Es gibt jedoch keinen Beweis für dieſen Zuſam⸗ menhang. Die Beobachtung zeigt, daß bei vielen Menſchen der Schlaf keine völlige Ruheentſpannung herbeiführt. Oft iſt dieſe Störung in manchen Fa⸗ milien gehäuft vorzufinden. Das Sprechen im Schlaf iſt bei manchen Menſchen eine„allnächtliche“ Erſchei⸗ nung; ſie ſprechen entweder„im Traum“, d. h. für den Außenſtehenden wirr und unverſtändlich, oder ſie ſprechen„aus dem Schlaf“ und man kann ſich mit ihnen geradezu unterhalten. Ein derartiger Schlaf iſt von wiſſenſchaftlicher Seite auch als„teilweiſes Wachſein“ be⸗ zeichnet worden. Dieſe unruhigen Schläfer können lachen, greifen oder auf Aufforderung das Schnar⸗ chen abſtellen. In gleicher Weiſe iſt auch das Gehen mitunter durch den Schlaf nicht ausgeſchaltet. Dieſe „Somnambulen“ gehen in traumhaft benommenem Zuſtand mit„abweſenden Augen“ einher. Sinnes⸗ mung ſchoß ſich vor die Ausführung. Fünf Tage reize wirken dabei auslöſend, beſonders Lichtreize FP So iſt es zu erklären, daß der Schein des Vollmon⸗ des, der den Schlafenden anleuchtet, die Urſache des Schlafwandelns wird. Doch läßt ſich beobachten, daß in Großſtädten der Schein der Straßen laterne oft die gleiche Wirkung ausübt. Der Mond ſpielt alſo bei den„Mondſüchtigen“ die Rolle einer halbweckenden Lichtquelle. Nationaltheater Mannheim. Heute am Faſt⸗ nachtdienstag wird im Nationaltheater„Charleys Tante“ in der neuen Inſzenierung von Hans Carl Müller mit Heini Handſchumacher in der Titel⸗ rolle geſpielt. Die Vorſtellung iſt ausverkauft. Morgen Mittwoch findet die erſte Wiederholung von Steguweits Schauſpiel„Der Nachbar zur Lin⸗ ken“ ſtatt. Am Donnerstag erſcheint nach längerer Pauſe Ibſens„Peer Gynt“ wieder im Spielplan, Jena feiert 700 jähriges Stadtjubiläum. Die Univerſität Jena feiert vom 20.—28. Juni 1936 ihr 700 jähriges Stadtjubiläum und verbindet mit dieſer Jubelfeier die Durchführung des alther⸗ gebrachten Jenaer Paradiesfeſtes. Einen Höhepunkt aller Veranſtaltungen bildet die Gautagung der NS⸗ Kulturgemeinde Gau Thüringen. Die Univerſitäts⸗ ſtadt Jena fordert beſonders die alten Jenenſer und Jenaer Studenten auf, dem Verkehrsverein Jena ihre Anſchrift mitzuteilen, damit ihnen Einladung und Feſtprogramm zugeſandt werden können 8. Seite/ Nummer 98 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 25. Februar 1936 — 3060 000 Patentanmeldungen erhält das Reichspatentamt im Durchſchnitt jedes Jahr. Seit⸗ dem es ein deutſches Reichspatent gibt, alſo ſeit dem Jahre 1877, wurde über 1874513 Erfindungen der Entſcheid gefällt. Mehr als zwei Drittel davon wurden wegen ihrer Unbrauchbarkeit abgelehnt. Von der Patentſchrift Nr. 1 bis zu patentierten Erfin⸗ dung Nr. 627 200 iſt ein weiter Weg, der mit Glück und Enttäuſchungen, Ruhm und Bitterniſſen gepfla⸗ ſtert iſt. Da liegt die Patentſchrift irgendeines neuen Kragenknopfes neben der Geburtsurkunde des erſten deutſchen Kraftwagens, ruht die geniale Erfindung eines Grafen Zeppelin in engſter Nachbarſchaft mit einer neuen Nagelfeile, und die Rolle, die die Pläne über den erſten Tonfilmapparat und den Fernſeh⸗ ſender umſchließt, iſt um keinen Zentimeter größer als jene, die den Einfall eines Marktſchreibers, der ein neuartiges Tintenfaß erfand, behütet. Nur ein Patent hat einen Ehrenplatz im gro⸗ ßen Amtsgebäude erhalten— es iſt die Patentſchrift Nummer 1, das erſte deutſche Reichspatent, das hinter Glas und Rahmen mit neun Zeilen die Er⸗ findung eines Nürnberger Färbermeiſters ſchildert. Ihm iſt das Verfahren zur Herſtellung des roten Ultramarins geglückt, eine Erfindung, die ſeinerzeit laum beachtet worden iſt und dem Entdecker auch keine finanziellen Erfolge gebracht hat. Heute iſt um Johannes Zelters Entdeckung eine ganze Indu⸗ ſtrie erſtanden, die Millionengewinne einbringt. Hier der Wortlaut des erſten deutſchen Reichspa⸗ tents vom 2. Juli 1877:„Das Verfahren zur Fa⸗ brikation roten Ultramarins. Ultramarinviolett wird, auf 130 bis 150 Grad Celſius erhitzt, der An⸗ wendung von Dämpfen einer mehr oder weniger konzentrierten Salpeterſäure ausgeſetzt. Stark konzentrierte Salpeterſäure ergibt eine bis zu lich⸗ tem Roſa aufſteigende Farbe, verdünnte Salpeter⸗ ſäure dagegen ein tiefes und dunkles rotes Ultra⸗ marin.“ Das nächſte Reichspatent, die Patentſchrift Nr. 2, zeichnete den Einfall eines Cottbuſer Bäckermeiſters aus. Er hatte ſich immer ſchon darüber geärgert, wenn er im Wohnzimmer über die aufgebogenen Kanten des Teppichs ſtolperte. Dem half er ab, indem er das Teppichgewebe durch eine Einlage von Fiſchbein oder Stahlſtäben ſteif machte. Es iſt nicht bekannt geworden, ob die Teppich⸗Induſtrie durch ſeine Erfindung einen beſonderen Aufſchwung er⸗ halten hat. Da erfand einer eine neue Rangier⸗ bremſe, die zwar vieles Unglück verhüten half, aber den Erfinder ſelbſt nicht vor völliger Verarmung ſchützen konnte, Patentſchrift Nr. 8 bringt die Er⸗ findung eines Berliner Schuhputzers, der die Män⸗ nerwelt mit einem federnden Stiefelknecht beglücken wollte. Wir ſuchen weiter und finden unter den fol⸗ genden Nummern das Patent über einen Kartoffel⸗ aushebepflug, über ein neues Dampfrad, einen Heiz⸗ und Ventilationsapparat für Eiſenbahnwagen, der bis zum Krieg gute Dienſte geleiſtet hat. Unter den erſten 100 Patenten kamen nur wenige Erfinder zu Wohlſtand und Reichtum. Unter ihnen ragt ein Ingenieur aus Koblenz hervor, der jahrelang an dem Bau einer Strickmaſchine gearbeitet hatte, die dann unter Patent Nr. 14 den Grundſtein zur deut⸗ ſchen Strickwareninduſtrie legte. K* — Der Pariſer Bürgermeiſter Chiappe hat vor einigen Tagen dem alten Kutſcher Chevallereau ein Ehrenkreuz an die Bruſt geheftet. Mit dieſer Aus⸗ zeichnung ſollte dem älteſten Fiakerkutſcher von Paris eine beſondere Anerkennung zuteil werden. Der alte Chevallereau behauptet, nicht nur der älteſte, ſondern auch der letzte von ſeiner Zunft zu ſein, was allerdings geflunkert ſein dürfte, denn wenn auch die Fiaker in Paris nahezu völlig aus dem Straßenbild verſchwunden ſind, kann man Loch in den Vororten und in der Umgebung, beſonders zur Frühlingszeit und im Sommer, noch gar man⸗ Tulhülles Gel 97 4uFzeſchhungen es Hrobus Larsen ROMAN VON CRT REINHARO 01ETZ 3 Baſtian blieb eine Weile regungslos mitten im Zimmer ſtehen, das rechte Auge nachdenklich zuſam⸗ mengekniffen. Dann beſtimmte er:„Ihr bleibt jetzt mal hier drinnen. Du, Probus, gehſt hier langſam auf und ab, ſobald ich dir zurufe, verſtanden?“ Er öffnete beide Fenſterflügel und verließ die Stube. Einen Augenblick ſpäter tauchte er draußen vorm Fenſter wieder auf.„Los, Probus Larſen, marſch!“ Ich tat wie geheißen, mußte auf⸗ und abgehen, ſtehen bleiben, mich ſetzen oder bücken, ganz wie er draußen kommandierte. Währenddeſſen ſtand er ſelbſt dicht vorm Fenſter, dann wieder weiter davon weg oder faſt dicht an der Lärchenhecke. „Genug! Die Sache iſt klar. Augenblickchen noch, mein Junge!“ Er zog eine Rolle Bindfaden aus der Taſche, wickelte ſie auf und reichte mir das Ende durchs Fenſter ins Zimmer hinein.„So, nun halte einmal das Ende genau über die Einſchußſtelle in der Wand— richtig ſol— und nun muß die Schnur genau über die Schußſpur am Schrank dort weglaufen— gut ſo Scheibner, halten Sie mal Ihren wohlgeborenen Finger ein bißchen rauf ſo, danke! Feſthalten bitte...!“ Wir ſahen, wie er draußer mit der Schnur da⸗ vonzog, Augenmaß nehmend wie ein Geometer. Plötzlich, er hielt den Faden in Bruſthöhe vor ſich, brüllte er:„Hier hat der Halunke geſtanden Herr⸗ ſchaften! Fertig, loslaſſen!“ Er rollte ſeine Schnur wieder auf und ſchob ſie in die Taſche. „Heiliger Florian von Niederau.. man ſollt's net für möglich halten“, brummte der Landjäger be⸗ wundernd.„Auf was ſolche ſtudierten Herren net alles kommen Baſtian kam ins Zimmer zurück, gemächlich an einer Zigarre rauchend, die er ſich friſch angezün⸗ det hatte, „Tja, da wären wir hier ſo weit fertig“, meinte er befriedigt. muis ches dieſer verwitterten Gefährte auftauchen ſehen. Aber wie dem auch ſei, der alte Kutſcher Chevallerau gilt allgemein als der eiſerne Guſtav von Paris. Genau wie der richtige eiſerne Guſtav, der bekannt⸗ lich der„letzte Kutſcher“ von Berlin war, hängt auch er an ſeiner alten Roſinante. Angeblich trabt ſeine„Cocotte“— alle Pariſer Droſchkengäule hei⸗ ßen merkwürdigerweiſe„Cocotte“— nun ſchon ſeit 25 Jahren durch die Pariſer Straßen. Sein Pferd ſei alſo ſozuſagen der Veteran aller Pariſer Droſch⸗ kenpferde, ſo erzählt er allen, die es wiſſen wollen. Selbſtverſtändlich iſt ſeine„Cocotte“ ſeiner Meinung nach auch das klügſte und brapſte Tier, das es über⸗ haupt gibt.„Lieber gehe ich von meiner Alten weg, als daß ich meinen Gaul im Stich laſſe“, ſo verkün⸗ det der alte Chevallereau mit einem luſtigen Blin⸗ zeln. Aber weder das eine noch das andere wird er nötig haben, denn dieſer eiſerne Guſtav von Paris iſt feſt davon überzeugt, daß die Pferdedroſchke noch einmal zu Anſehen kommt und wieder große Mode wird. * — Die Pariſer Kriminalpolizei iſt augenblicklich fieberhaft damit beſchäftigt, den geheimnisvollen Tod des 33jährigen Jockeis Marcel Fruhintzholtz aufzuklären. Es handelt ſich wahrſcheinlich um einen Mord. Und zwar glaubt man, die Täter unter den Mitgliedern einer Turfſchwindlerbande ſuchen zu müſſen. Der Kriminalfall erregt in den fran⸗ zöſiſchen Rennſportkreiſen beträchtliches Aufſehen. Marcel Fruhinsholtz war einer der erfolgreichſten und gefeiertſten franzöſiſchen Jockeis. Vor allem hat er ſich beim Hindernisreiten hervorgetan. In den letzten Jahren allerdings hatte er ſich mehr der Tätigkeit eines Trainers zugewendet. Er wurde mitten in der Nacht in ſeiner Villa, die er ſich von ſeinen Erſparniſſen gekauft hatte, und die er allein mit ſeiner jungen Frau bewohnte, von dieſer im Treppenhaus tot aufgefunden. Die Frau alarmierte ſofort die Polizei, die ſchon knapp eine Stunde nach dem Tod des Jockeis den Tatbeſtand aufnahm. Der Tote trug eine Schußwunde im Kopf. Neben ihm lagen ein Igdgewehr und die Scherben eines Glaſes. in dem ſich Kaffee befunden hatte. Die Gattin des Toten erklärte, daß der Jockei den ganzen Tag über außer dem Hauſe geweſen ſei und auch ſein Abend⸗ eſſen gegen ſeine Gewohnheit in einem Lokal einge⸗ nommen habe. Da er auch am ſpäten Abend nicht heimgekehrt ſei, habe ſie ſich zu Bett begeben. Kurz vor Mitternacht ſei ſie dann durch den Knall eines Schuſſes aus dem Schlaf geweckt worden. Sie ſei auf die Treppe gelaufen und habe dort zu ihrem Entſetzen ihren Mann in einer Blutlache liegend aufgefunden. Die Polizei hat verſchiedene Möglichkeiten für die Aufklärung des Kriminalfalles aufgeſtellt. Zunächſt einmal kann nicht von der Hand gewieſen werden, daß der Jockei Selbſtmord verübt hat. Das aber halten ſowohl ſeine Freunde als auch die Kri⸗ minaliſten für ſehr unwahrſcheinlich, denn der Jockei hat nie Lebensüberdruß gezeigt und dazu auch keinen Anlaß gehabt. Erheblich mehr Bedeu⸗ tung ſcheint einer anderen Möglichkeit zuzukom⸗ men. Die Auskünfte nämlich, die man bisher von der Frau des Jockeis erhalten konnte, ſind mehr als ſpärlich. Darüber hinaus aber hat ſie ſich noch in recht verdächtige Widerſprüche verwickelt. Sie be⸗ hauptet, ihr Mann müſſe erſchoſſen worden ſein, als er nach Hauſe kam. Der Tote trug aber bereits Pantoffeln. Er muß ſich alſo ſchon längere Zeit im Hauſe aufgehalten haben. Hat Frau Fruhinsholtz demnach von der Tat gewußt oder ſie gar ſelbſt aus⸗ geführt? Das iſt die Frage, die augenblicklich immer wieder geprüft wird. Man kann es ſich trotz aller Verdachtsmomente nicht recht vorſtellen, denn die Gatten lebten in außerordentlich glücklicher Ehe, ſo daß eigentlich alle Motive zu einem Gattenmord fehlen. Die dritte Möglichkeit endlich, und dieſe hat die größte Wahrſcheinlichkeit für ſich, iſt die, daß der Jockei ein Opfer einer Turfſchwindlerbande gewor⸗ den iſt. Die Pariſer Kriminalpolizei hat bereits wertvolle Spuren ermittelt und wird wahrſcheinlich in den nächſten Tagen zu Verhaftungen ſchreiten Der Kölner Roſenmontagszug „Alt⸗Koelle Laeven, Spruech und Zitate“ — Köln, 25. Februar. Der alte echte köllſche Karneval fand nach dem toll wirbelnden Auftakt der letzten Tage am geſtrigen Roſenmontag ſeinen Höhepunkt, als„der Zug“, die bunte Parade des Prinzen Karneval und ſeines närriſchen Volkes, durch die Straßen zog. Schon in den Morgenſtunden bot die Stadt ein un⸗ gewohntes Bild. Rieſige Menſchenmaſſen, dazwiſchen bunte Masken der Narren und Närrinnen, wogten oͤurch die Straßen. Punkt 13 Uhr nahm der große Zug, der unter dem Motto ſtand:„Alt⸗Kölle Laeven, Sprüch un Zitate!“ ſeinen Ausgang vom Neumarkt. Hoch ſchlugen die Wogen der Begeiſterung, als ein Schild⸗ träger das Nahen des Zuges ankündigte. Dann zog bald eine Gruppe nach der anderen vorbei, die eine bunter und origineller als die andere, dazwiſchen die vielen Fußgruppen, die bunten Uniformen der einzelnen Funkenkorps und ſonſtiger Karnevals⸗ geſellſchaften, die vielen Spielmannszüge und Muſtk⸗ kapellen, die unermüdlich die Karnevalsſchlager ſpielten und unermüdlich den treuen Huſaren„lie⸗ ben“ hießen. Mit vollen Händen wurde von den einzelnen Wagen aus das närriſche ausgelaſſene Volk mit Karamellen, Blumenſträußchen und Schoko⸗ lade bedacht. Köſtlich ſchon die erſte Gruppe, die meinte: „Alle Dag blau eß och e geraegelt Laeve!“, ein Spruch, der ſicherlich in dieſen Tagen ſeine volle Berechtigung hat. Selbſtverſtändlich, daß über den lokalen Ereigniſſen auch das allgemeine Geſchehen in den entſprechenden Sprüchen und Zitaten ſeine humorvolle Auslegung fand. Ein toller Jubel erhob ſich, als in ſeinem Prunkwagen Prinz Karneval herankam. Am Rathaus wurde Prinz Karneval von der hohen Stadtverwaltung begrüßt und in einem feierlichen Zuge zum Muſchelſaal geführt, wo dem Prinzen der Ehrentrunk gereicht wurde. Unter den vielen Ehrengäſten, die von der Tri⸗ büne am Rathaus auf dem alten Markt den Zug be⸗ ſichtigten und dann auch an dem Empfang des Prinzen im Rathaus teilnahmen, ſah man u. a. den Oberpräſidenten der Rheinprovinz, Gauleiter Staats⸗ rat Terboven, die Gauleiter Florian⸗Düſſeldorf und Grohé⸗Köln, den Landeshauptmann der Rhein⸗ provinz, Haake, und SA⸗ Gruppenführer Prinz Au⸗ guſt Wilbelm. Ein wunderbares buntes Bild bot ſich daun den Tauſenden von Zuſchauern auf dem alten Markt, als die Funken hier ihr herkömmliches „Stippeföttchen“ tanzten. Mädchen ermordet einen Greis (Funkmeldung der NM.) * Weſermünde, 24. Februar. Am Sonntagmorgen wurde der in der Brommy⸗ Straße wohnende 78 Jahre alte Invalide Karl Otremba von der 28 jährigen Klara Mit geſchildert. wohnenden Familienangehörigen und den Nachbarn licher Menſch ſeinen auswärts hatte er keinen Verkehr, dagegen war es bekannt, daß ein funges Mädchen häufig in die Wohnung kam. Am Sonntag früh gegen.30 Uhr hörten Mitbewohner des Hauſes, daß in der Wohnung des Otremba anſcheinend ein Streit ausgebrochen war. Da es jedoch bald wieder ſtill wurde, kümmerte man ſich nicht darum. Um.50 Uhr wurde am Rathaus ein Bewohner Geeſtemündes von einem Mädchen um Auskunft befragt. Das Mädchen ſagte, daß es ſoeben einen Mann erſtochen habe. Der Mann erklärte dem Mädchen, daß es ſich dann bei der Polizei melden müſſe. Tatſächlich erſchien die Täterin auf der Polizei am Altmarkt, und machte hier die gleichen Angaben. Die Kriminalpolizei fand ihre Angaben beſtätigt. Die Täterin, die ſeit einiger Zeit in Weſermünde weilt, ſtammt aus Gelſenkirchen. Sie wurde in das Gerichtsgefängnis in Lehe eingeliefert. Die Schweſter beim Spielen getötet — Brandenburg, 24. Februar. In dem Dorf Radewege im Kreis Weſthavel⸗ land ereignete ſich im Hauſe des Arbeiters Her⸗ mann ein ſchwerer Unglücksfall, bei dem ein kleines Kind getötet wurde. Der 138jährige Sohn Otto ſpielte mit einem Teſching, den er für ungeladen hielt. Im Scherz richtete er die Waffe gegen das Geſicht ſeiner anderthalbjährigen Schwe⸗ ſter Erika und drückte ab. Der Schuß traf das Kind mitten in das Geſicht. Es war ſofort tot. Zwei Opfer einer Lawine — Mailand, 24. Februar. Im Gebiet des Matterhorns kam der Berg⸗ führer Maurizio Bich mit ſeiner 23 jährigen Begleiterin durch eine Lawine ums Leben. Der bekannte Matterhorn⸗Führer hatte vor einigen Tagen Valtournanche verlaſſen, um mit ſeiner Be⸗ gleiterin einen Aufſtieg zu unternehmen. Da die beiden mehrere Tage lang nicht in das Tal zurück⸗ kehrten und die Verwandten keinerlei Lebenszeichen erhalten hatten, wurden von den anderen Bergfüh⸗ rern Nachforſchungen angeſtellt. Man fand die beiden am Fuße des Monte Charvaz tot auf. Sie waren von einer Lawine etwa 300 Meter tief hinabgeſchleudert worden. Bergführer Bich war we⸗ gen ſeiner außerordentlichen Tüchtigkeit als Führer weit über die Grenzen ſeines Heimatgebietes hinaus bekannt. Seine letzte große Leiſtung war die Durch⸗ kletterung der Südwand des Matterhorns. Noch ein Lawinenunglück — Warſchau, 24. Februar. Am Sonntag ereignete ſich in der Nähe des be⸗ kannten polniſchen Winterſportplatzes Zakopane ein ſchwerer Unglücksfall. Während einer Bergbeſtei⸗ gung wurden drei Touriſten von einer Lawine Wnuck mit einem Fiſchmeſſer ermordet.]; verſchüttet. Obwohl Hilfe ſofort zur Stelle Wie die Kriminalpolizei mitteilt, wohnte war, konnte einer der Touriſten, der deut ſche Otremba ſeit mehreren Jahren in dem genannten Ingenieur Lowach, nicht mehr gerettet Hauſe. Er war Witwer und wird als unverträg⸗ werden. Er ſtarb an der Stelle des Unglücks. könuen. Man hat feſtgeſtellt, daß Fruhinsholtz in f ihm verlangt wurden, mit einer Anzeige bei der der letzten Zeit über beträchtliche Geldmittel ver⸗ fügte, über deren Herkunft er ſeinen Freunden gegenüber nur geheimnisvolle Andeutungen machte. Dieſes Geld ſtammte vermutlich von Turfſchwind⸗ lern, die ſich an den erfahrenen und beſtens infor⸗ mierten Trainer herangemacht hatten. Der Jockei dürfte zunächſt die Abſichten der Schwindler ver⸗ kannt und ihnen ſpäter, als unſaubere Dinge von Polizei gedroht haben. Die Bande, die ſeine Ent⸗ hüllungen fürchtete, entledigte ſich dann des un⸗ bequemen Zeugen, indem ſie ihn erſchoß. ö 1 vergeht dureh inn HUS TEN 1 A008 Dosen zu 52 und 90 Pfg. „Alſo dort hat der Eibenkamp geſtanden“, ſtellte Scheibner feſt, wohl um zu zeigen, daß er Baſtians Experiment erfaßt hatte. „Wieſo gerade Eibenkamp?“ fragte Baſtian er⸗ ſtaunt und unglaublich treuherzig.„Weil man ihn verhaftet hat, meinen Sie?“ 5 „Es ſteht ja auch dorten auf der Schreibmaſchine von Herrn Tyrolt, daß es der Eibenkamp war!“ Baſtian Loos nickte obenhin.„Ach ſo, richtig die Maſchine! Na, anſehen kann ich mir die Sache ja einmal, koſtet ja nichts...“ Der Landjäger hob vorſichtig die Decke ab, die man aus irgendeinem Grunde fürſorglich über die Schreibmaſchine gebreitet hatte, vielleicht zum Schutze gegen die durchs Fenſter fallende Sonne.„Biet⸗ ſcheen, Herr Doktor, da ſteht's alſo—? Eibenkamp war es!“ Baſtian zog ſich einen Stuhl heran und hockte ſich vor die Maſchine.„Hübſche kleine Maſchine., ſtellte er mehr ſachlich als intereſſiert feſt.„Ja, ohne Schreibmaſchine kommt man heute nicht mehr durchs Leben.“ Er lachte leiſe auf.„Da ſind wir Wilde doch beſſere Menſchen.“ „Das kapierſt wieder einmal nur du allein“, warf ich ein. „Lange Leitung, Zuleitung leicht defekt“, grinſte Baſtian und pfiff wieder ſeinen albernen Schlager vor ſich hin. Dabei hatte er den Kopf ins Genick zurückgelegt und ſtarrte unverwandt zur Decke. Plötzlich ſprang er auf, ſtieß einen ſcharfen Pfiff durch die Zähne und beugte ſich tief, über die Ma⸗ ſchine. Ich ſah, daß er eine Lupe in der Hand hielt und geſpannt auf eine beſtimmte Stelle ſtarrte. Zuerſt glaubte ich, er unterſuche die blutige Finger⸗ ſpur am Rande der in die Maſchine eingeſpannten Poſtkarte. Dann aber gewahrte ich, daß eine andere Stelle ſeine Aufmerkſamkeit ſo erregt hatte. Aber 905 vermochte nicht zu entdecken, was er da gefunden atte. „Wahrhaftig.. es iſt ſo., brummte Baſtian vor ſich hin.„Iſt mir auch ſchon oft paſſtert“ „Was?“ fragte ich geſpannt. Baſtian richtete ſich auf.„Ich will dir mal was ſagen, Probus Larſen, etwas, das gerade für die verwickeltſten ſolcher Fälle die meiſte Geltung hat: Einfach lächerlich..„ lächerlich einfach. So, mein lieber Herr Schneibner, nun ſchließen Sie bitte das Fenſter wieder, die Maſchine decken wir wieder Hund nun können wir früh⸗ ſtücken gehen. Ich habe einen Sauhunger, mit Ver⸗ ſorgfältig zu. ſo. laub zu ſagen! Und einen ſolchen Brand in der Kehle!“ Als wir draußen ſtanden— es regnete ganz fein und dünn— ſagte Baſtian: „Hören Sie, lieber Herr Scheibner— an die Schreibmaſchine laſſen Sie mix gefälligſt keinen Menſchen rau, wenn ich nicht ſelber dabei bin— nicht einmal den Herrn Staatsanwalt, falls er heute nachmittag kommen ſollte. Verſtanden? Schön. Alſo marſch, ab zur Tränke, meine Herren! Sie trinken ein Gläschen mit uns, Scheibner, wir haben's uns redlich verdient!“ Als wir auf dem ſchmalen Pfade am Alban⸗See entlang gingen, der Landjäger war einige Schritte hinter uns zurückgeblieben, konnte ich meine Neu⸗ gierde nicht mehr bezähmen und fragte: „Was haſt du gefunden, Baſtian? Wie denkſt du nun über die Geſchichte?“ Baſtian ſchleuderte den Reſt ſeiner Braſil ins bleigraue Waſſer des Sees. „Pfui Teufel.. ſchmeckt nicht.. verdammte Kopfſchmerzen! Wie? Was ich darüber denke? Weißt du was, Probus Larſen? Der olle Napo⸗ leon war doch ein ſchlauer Knabe, das denke ich! Der hat einmal geſchrieben:„Die Liebe tut mehr Böſes als Gutes, und es wäre eine Wohltat, wenn eine ſchützende Gottheit die Menſchen davon befreite.“ Ganz famos hat er das geſagt, der alte Haudegen. Auswendig gelernt hab' ich das, ſo hat mir's impo⸗ niert. Vielleicht das Geſcheiteſte, was der Junge je von ſich gegeben hat! Aber nebenbei bemerkt hat die Knallerei da oben höchſtwahrſcheinlich mit der Liebe verdammt wenig zu tun gehabt, höchſtwahrſcheinlich. Ich meine ja auch nur ſo...“ Nun wußte ich, daß Baſtian noch nicht über das Ergebnis ſeiner Nachforſchungen zu reden wünſchte. Ich kannte ja ſeit langem ſeine Eigenſchaften. Aber mit einer Frage wollte ich es doch noch verſuchen. „Was ſagſt du dann zu Tyrolts Verſchwinden?“ Baſtian zuckte die Achſeln.„Wird mal eben aus⸗ gegangen ſein“, meinte er trocken. Er ſchob ſeinen Arm unter den meinen und kicherte vor ſich hin. „Du, Probus Larſen, da hat mir einer in der Bahn geſtern einen famoſen Witz erzählt. Paß mal auf. Zwei Dackel gehen in der Wüſte. Da ſagt der eine zum andern:„Du, wenn jetzt nicht bald ein Baum kommt.. hahaha. geht's in die— entſchuldige, Probüschen— Hoſen!“ Wahrhaftig, das hat der Dackel geſagt hahaha Ich gab es natürlich auf, Baſtians Meinung zu ergründen. 12. Als gewiſſenhafter Chroniſt, der ich mich zu ſein bemühe, muß ich hier die Schilderung von Vorgän⸗ gen einfügen, die ſich zeitlich etwa um die gleiche Stunde abgeſpielt haben, zu der Baſtian und ich uns im Profeſſorhaus befanden. Wie ſchon hieraus her⸗ vorgeht, bin ich nicht Zeuge dieſer Ereigniſſe geweſen. ich halte mich jedoch(wenn ich ſie auch ein wenig ausſchmücke und verſtändlich zu machen verſuche) ſtreng an die Schilderung, die mir gegeben wor⸗ den iſt, Zum beſſeren Verſtändnis des Nachſtehenden will ich noch folgendes anfügen: Jenſeits des Dütting⸗Maſſivs, jenes gewaltigen Koloſſes von Fels und ewigem Schnee, der das Tal von Perl abgrenzt, liegt ein kleiner, wenig bekannter Badeort, eigentlich nur ein Marktflecken mit 1100 Einwohnern(ſo behauptet es wenigſtens der Bae⸗ decker): Sankt Laſſen. Guter Mittelſtand und ein paar ſtille Naturgenießer verbringen dort ihre Ferien, trinken ein harmloſes radiumhaltiges Wäſ⸗ ſerchen und baden in irgendeiner heilkräftigen Sole. Außer einem kleinen altmodiſchen Kurhaus, einem Badehaus, einer noch kleineren Trinkhalle beſttzt Sankt Laſſen, wie man mir erzählte, einige Hotels, Gaſthöfe und Privatpenſionen. Von Perl aus kann man auf einem ziemlich be⸗ ſchwerlichen Wege über den Albanpaß in etwa vier Stunden nach Sankt Laſſen hinüberwandern. Früher ſollen ſogar leichte Pferdefuhrwerke dieſen Paßweg benützt haben; heute fährt man über Ehern in gro⸗ ßem Bogen, aber ebenſo ſchnell, auf einer Bezirks⸗ ſtraße nach Sankt Laſſen. Monika Eibenkamp kam die Treppe herunter in die kleine Halle des Kurhauſes von Sankt Laſſen. Unter ein paar Palmen in grünen Holzkübeln ſtan⸗ den dort einige Peddigrohrſeſſel mit ſchrecklich ge⸗ muſterten Kiſſen darin, zwei Tiſche, auf denen in überlangen Vaſen braune Herbſtaſtern ſtaken, und eine jener geheimnisvollen Nickelkugeln auf hohem Nickelbein, in die der Pikkolo Aſchenreſte und ähn⸗ liches verſchwinden zu laſſen pflegt. (Fyrtſetzung folgt) — * 8 und * verw. der L verba golde entha ihre deutſ. zu ki auf d. auf d los b den. den d will. muß ren z quenr deten, iſt wa lich n 197721 2 * 1 Ln Dienstag, 25. Februar 1936 Aus Baden Leuchtende Termine Heidelberger Schloßbeleuchtungen 1936 ol. Heidelberg, 24. Februar. Das Kultur. und Preſſeamt der Stadt Heidelberg teilt mit, daß die überaus volkstümliche Veranſtaltung einer Heidel⸗ berger Schloß beleuchtung mit Feuerwerk auch im Jahre 1936 mindeſtens viermal geboten wer⸗ den wird. Als Termine ſind in Ausſicht genom⸗ men: 17. Mai, 7. Juni, 5. Juli und 6. September. Durch dieſe Einteilung iſt dafür Sorge getragen, daß in jedem der fünf Hauptreiſemonate, mit Ausnahme des Auguſt wenigſtens eine Schloßbeleuchtung ſtatt⸗ findet. In der Zeit von Mitte Juli bis Ende Auguſt können keine Schloßbeleuchtungen durchgeführt wer⸗ den, da vom 12. Juli bis 30. Auguſt täglich Auffüh⸗ rungen der Reichsfeſtſpiele im Schloßhof ſtattfinden. Propagandaaktion„Seid gaſtlich“ „ Baden⸗Baden, 25. Febr. Wie dem„Badener Tagblatt“ zu entnehmen iſt, wird hier am 29. März eine acht Tage währende Propagandaaktion„Seid gaſtlich“ eröffnet. Dieſer Werbeſeldzug richtet ſich an die Bevölkerung des ganzen Landes und hat den Zweck, die Bewohner von Stadt und Land auf ihre Verpflichtungen im Olympia⸗Jahr hinzuweiſen. Er unterſteht der Obhut von Reichsſtatthalter Robert Wagner, der ihn perſönlich auf einer Kundgebung im Kurhaus einleitet. Außerdem werden der Präſi⸗ dent des Landesverkehrsverbandes, Gabler, und Miniſter a. D. Eſſer ſprechen. Einbruch im Finanzamt! Aber der verwegene Verſuch mißlang * Ettlingen, 24. Febr. In der Nacht kum Sams⸗ tag ſtiegen Einbrecher mittels Leiter durch das Abortfenſter in das Innere des Finanzamtes und öffneten durch Aufmeißelung des Türpfoſtens die eiſerne Türe zu den Kaſſenräumen. Der Verſuch, den Kaſſenſchrank zu öffnen, mißlang und die Gau⸗ ner zogen unverrichteter Dinge wieder ab, nachdem ſie verſchiedene Schubladen durchwühlt hatten. Nach den Einbrechern wird eifrig gefahndet. Heidelberg, 25. Febr. Abends kam auf ber Handſchuhsheimer Landſtraße ein Motorradfahrer auf dem Straßenbahngeleiſe ius Rutſchen und fuhr von hinten gegen einen Radfahrer. Motorradfahrer und Radfahrer kamen dabei zu Fall. Der Motor⸗ rabfahrer, ein Angehöriger der Wehrmacht, erlitt einen Schädelbruch und mußte in ſchwerverletztem Zuſtand in die Klinik gebracht werden. ch Hohenſachſen, 24. Febr. Herr Adam Wolf, Kanzleiſekretär a.., feierte ſeinen 71. Geburtstag. UI Weinheim, 25. Febr. Herr Adam Berg und ſeine Gattin Eliſabetha geb. Strauß, hier, begingen das Feſt der ſilbernen Hochzeit.— Stadtkaſſendire⸗ tor i. R. Georg Koch, hier, beging in jugendlicher Friſche ſeinen 70. Geburtstag.— Ebenſo feierte Herr Nikolaus Schreiber, Maſchiniſt, ſeinen 70. Geburtstag. * Dörlesberg bei Wertheim, 25. Jebr. Am 20. d. M. vollendete der allſeits geachtete und beliebte Mitbürger Joſef Anton Väth, ſein 95. Lebensjahr. * Untermutſchelbach(b. Pforzheim), 24. Febr. Vom Heuboden geſtürzt iſt die 51 Jahre alte Ehefrau des Wagnermeiſters Konſtantin. Sie war ſofort tot. * Kehl, 24. Febr. Aus noch nicht geklärter Ur⸗ ſache explodierte in einer hieſigen Fabrik der Oelabſcheider einer Kolbendampfmaſchine. Zwei in der Nähe befindliche Perſonen erlitten er⸗ hebliche Verbrennungen und Splitterverletzungen und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. * Baden⸗Baden, 24. Febr. Die Bäder⸗ und Kur⸗ verwaltung beglückwünſchte telegraphiſch den Leiter der Olympiſchen Winterſpiele, Ritter v. Halt, und verband damit eine Einladung ſämtlicher Sieger mit goldener Medaille für einen achttägigen Freiauf⸗ enthalt. Leider hatten die Ausländer bereits über ihre Zeit verfügt. Man hofft jedoch, wenigſtens die deutſchen Olympiaſieger in Baden⸗Baden begrüßen zu können. Neue Man heimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe D 5 Ein Faſchingsſcherz in der Vorderpfalz: — Die,„Goggelswaag' in Frankenthal Griff in die Anekdotenkiſte Frankenthal, 24. Februar. Stadt Frankenthal war einſt als gutbe⸗ Feſtung Franconodal Mittelpunkt mancher Kämpfe. Heeresſäulen aus vielen Teilen Europas wälzten ſich durch die Gegend. Die Erinnerungen daran ſind in der Chronik der Stadt vermerkt. Die wehrte Aber in der bunten Stadtgeſchichte hat Pfälzer Bürgerſinn auch die heiteren Geſchehniſſe nicht ver⸗ geſſen, und ſo iſt in der Ueberlieferung eine Anek⸗ dote haften geblieben aus längſt vergangener Zeit. Damals, als während des ſpaniſchen Erb⸗ folgekrieges die Feſtung von den ſpaniſchen Truppen berannt wurde. Wohlbeleibte Beſatzung Der Kriegsherr, der die tapferen Mannen der Feſtung befehligte, war gar tüchtig und ſchon äußer⸗ lich von einſchüchterndem Ausſehen. Aber eines Ta⸗ ges ſträubten ſich ſeine ſchwarzen Schurrbartſpitzen vor Wut. Es war ihm berichtet worden, und er konnte ſich durch Augenſchein überzeugen, daß die Körper⸗ fülle ſeiner Soldaten in beängſtigendem Umfang zu⸗ nahm. Als Kriegsherr liebte er es nun gar nicht, wohlbeleibte Männer um ſich zu ſehen, die beim Alarm Mühe hatten, ſich auf den Bruſtwehren ge⸗ ſchmeidig zu bewegen. Häufig hatte dieſe körperliche Fülle auch eine friedliche Gemütsſtimmung zur Folge, was in harten Kriegszeiten nicht erwünſcht war. Alles auf die Waage! Der Kommandant ließ ein hochnotpeinliches De⸗ kret verkünden, das auf dem Marktplatz angeſchla⸗ gen und unter Trommelwirbel verleſen und den Gehirnen der feiſten Soldaten eingehämmert wurde. Jeder hatte ſich unverzüglich vor einer Kommiſſion auf ſein Körpergewicht unterſuchen zu laſſen. Keine Ausnahmen wurden geduldet, Sie wurden auf eine Waage geſtellt und wehe, wenn das Zünglein über 100 Kilo ausſchlug. Da man damals noch keine Entfettungspillen kannte, flößte der Feldſcher den Delinquenten eine Flüſſig⸗ keit ein, die wir heute als Rhizinusöl zu bezeichnen pflegen. Sie hieß damals anders— aber die Wir⸗ kung war die gleiche. Geſchichtsbefliſſene Frankenthaler Handwerker erinnerten ſich dieſer Anekdote und formten ſie 1875 faſchingsmäßig um. Das Dekret zum Wie⸗ genlaſſen wird heute in Form einer Einladung verſandt, worin die Adreſſaten aufgefordert werden, ſich zur Feſtſtellung ihres Kör⸗ pergewichtes am Faſtnachtsdienstag, nachmittags, in beſtimmten Wirtſchaften der Stadt einzufinden. Unterzeichnet ſind die Einladungen vom Elferrat der Gockelswaage von 1875. Dieſes„Gockel“ grenzt ſchon faſt ans Hochdeutſche, in Wirklichkeit ſpricht der Pfälzer die Dialektumſchreibung des Hahn mit zwe gg in der Mitte aus, alſo Goggel. Befolgt ein Adreſſat das Dekret nicht, ſtelt man dieſem wankelmütigen Narren eine zweite dring⸗ liche Einladung zu, worin er darauf aufmerkſam gemacht wird, daß die Ratspolizei den Befehl er⸗ halten hat, den Delinquenten zwangsmäßig zur Waage zu bringen. Dieſes verfügt das Geheim⸗ ſekretariat der Gockelsburg. In einigen Wirtſchaften in Frankenthal wird auch in dieſem Jahre am Faſtnachtsdienstag der luſtige Brauch geübt. Die nach dem„Goggel“ benannte „Goggelswaag“ wird in Tätigkeit geſetzt und jeder Gaſt hat bie Pflicht, ſich im Beiſein des Elferrates wiegen zu laſſen. Gegen Entrichtung von minde⸗ ſtens 11 Pfennigen erhält er einen narrenamtlich beglaubigten Wiegeſchein, dazu, wenn er das „Schneidergewicht“ nicht erreicht oder über 2 Zent⸗ ner wiegt, ein Diplom. Der Ertrag des Wiegege⸗ ſchäfts kommt dem Winterhilfswerk zugute. Neben der Goggelswaag gibt es noch die Glocken⸗Lötkol⸗ ben und Berſchte⸗Waag. 4 ieee zehntaujende erlebten den Mainzer Nojenmontagszug * Maing, 25. Februar. Den Höhepunkt der allgemeinen Feſtſtimmung bildete, wie alljährlich, der große Roſenmon⸗ tagszug. Dicht gedrängt ſtand die erwartungs⸗ volle Menge in den feſtlich im närriſchen Schmuck prangenden Straßen. Dazu ſchien warm und freund⸗ lich die Sonne vom Himmel. Eine Ahnung des kommenden Frühlings zog leiſe ſchon durch die milde Luft. Mit klingendem Spiel im Schutze der närri⸗ ſchen Garden und von dieſen in ſeiner Farbenpracht erhöht, bewegte ſich in den erſten Nachmittagsſtun⸗ oͤen der Zug an den Tauſenden und aber Tauſenden begeiſterten Zuſchauern vorüber. Motto:„Hammer kaeus, ſuch der aens, ſo haſte aens“ Eine reizende Rokokogruppe zog mit Jubel vor⸗ über. Zwerchfellerſchütternd war die„Erſte Eiſen⸗ bahn“ und die Gruppe„Regentropfen“. Natürlich fehlle auch nicht„der neueſte Witz“ mit endloſem, langem Bart, der ihm von einem guten Dutzend Helfern nachgetragen werden mußte. Treffende Zeit⸗ ſatiren brachten die Wagen„Hamm'r gemacht in Eintopf“, eine Anſpielung auf die jüdiſchen Wein⸗ betrüger und die„Reiſe nach Jüdland“ Bekannte Schmerzenskinder der Mainzer kamen zur Dar⸗ ſtellung in der„Mänzer Eisbahn“, der immer das Eis fehlt, und„des Mainzers Bad“. Weil er doch offenbar nie zu einem Hallenbad kommt, badet der Mainzer eben im Wein. Zwiſchen den einzelnen Gruppen marſchierten die Garden und Muſikkapellen, die mit ihren frohen Weiſen oft ganze Straßenzüge zum Schunkeln brach⸗ ten. Daß Mainzer Handkäs und Düſſeldorfer Moſt⸗ rich nicht fehlten, verſteht ſich von ſelbſt. Es iſt nicht möglich, in kurzen Ausführungen all die witzigen Einfälle im einzelnen zu beſchreiben. Lachen und Jubel wollten kein Ende nehmen und ſteigerten ſich zur Ekſtaſe, als das Staatsminiſterium Seiner Toll⸗ Gemeinſchaft mit den Aermſten Störer der Volksgemeinſchaft werden gemaßregelt * Neuſtadt a. d.., 24. Februar. Wie die„NSz3 Rheinfront“ berichtet, nahm Gauleiter Bürckel die Tatſache, daß ein höhe⸗ rer Beamter der Stadt Neuſtadt am 30. Januar die Straßenkehrer von dem ſtädtiſchen Gemeinſchaftsappell ausge⸗ ſchloſſen hatte, zum Anlaß, vor den Rats⸗ herren zu dieſem Vorfall grundſätzlich Stellung zu nehmen und ein Exempel zu ſtatuieren. Der Gauleiter führte u. a. aus: Alles was ſich auf dem Trottoir herumtreibt und ſich unwohl fühlt auf der breiten Straße des Volkes, muß rüchkſichts⸗ los bis zur endgültigen Ausrottung bekämpft wer⸗ den. Der Straßenkehrer hat es nicht nötig, für den die Straße zu fegen, der nichts von ihm wiſſen will. Wer nichts vom Straßenkehrer wiſſen will, muß von unſeren Straßen bleiben, denn dieſe füh⸗ ven zur Volksgemeinſchaft und nicht zu einer Cli⸗ quenwirtſchaft oder vor den Thron einer eingebil⸗ deten, beſitzenden Intelligenz oder Spekulation. Es iſt wahrhaft doch bitter genug, daß wir augenblick⸗ lich nicht in der Lage ſind, das harte Los dieſer kleinen Leute zu verbeſſern. Den Verantwortlichen, er mag heißen wie er will, rettet kein Titel und kein Bildungsgrad. Er hat zu verſchwinden. Allen im Gau, ſei es in öffentlichen Aemtern oder in der Privatwirtſchaft, ſoll das eine Lehre ſein, den An⸗ ſtändigen eine Stütze.“ Grundſätzlich bemerkte der Gauleiter noch: „Ich fühle mich in der Geſellſchaft anſtändiger Straßenkehrer ſo wohl, wie ich mich in Ge⸗ ſellſchaft jener Deutſchen wohl fühle, die auch den Straßenkehrer als ihren gleichwertigen Volksgenoſſen betrachten. ö Wer ſich zu uns an den Tiſch ſetzt, der ſetzt ſich an den Tiſch, an dem alle 2 nehmen. Wem das nicht paßt, der ſoll uns von der Seite bleiben. Für den Staat liegt der Wert ſeiner Bürger nicht in Würde und Titeln und Gehaltsklaſſen. Er liegt einzig und allein in der Treue und Einſatzbereitſchaft jedes einzelnen für das Ganze. Wer ſich für das Ganze einſetzt, hat Anſpruch, vom Ganzen geachtet zu werden. Wer ſich nicht zu dieſem Ganzen zählt, kann auch vom Ganzen keinerlei Anſpruch erheben.“ heit auf prunkvollem Wagen ſich dem närriſchen Volke geigte. Um den tieferen Sinn des Ganzen nicht zu vergeſſen, forderte am Schluß eine Gruppe ⸗Wohltun durch Humor“ zur Hilfe für die notlei⸗ denden Volksgenoſſen auf. Nachdem der große Feſtzug des Prinzen Karne⸗ val vorbeigezogen war, kam das närriſche Treiben in den Straßen wieder zu ſeinem Recht. Fröhlich klatſchten die Pritſchen, luſtig flogen Konfetti und Luftſchlangen. Abends verſammelte ſich jung und alt, alles was närriſch iſt, beimRoſenmonkags⸗ ball in der Narrhalla, dem heute die Kappen⸗ fahrt und endlich der volkstümliche Ausklang auf „Schnorren“ folgen. Perkeos Trabanten ziehen heute auf Ueber 40 Wagen und Gruppen im Heidelberger Faſtnachtszug. Heidelberg, 25. Februar. Der Heidelberger Kar⸗ neval erreicht mit dem Feſtzug am Faſtnachtsdiens⸗ tag ſeinen Höhepunkt. Ueber vierzig Wagen und Gruppen verſinnbildlichen den Schalk des Pfälzers und nehmen ironiſch die jüngſten Begebenheiten in der kurpfälziſchen Muſenſtadt unter die Lupe. Drei Muſikkapellen ſorgen für ordentlichen Krach und Schnedderängtängtäng mit Bumdaraſſaſſa, die Fuß⸗ gruppen ſind alle auf eigene Jöeologie eingeſtellt. Schwarzwalozauber im„Europäiſchen Hof Das Heidelberger Hotel im Faſchingskleid. Die eleganten Geſellſchaftsräume des Hotels „Europäiſcher Hof“ in Heidelberg haben nach den Entwürfen eines Karlsruher Künſtlers eine gerade⸗ zu vorbildliche faſchingsgerechte Verkleidung erfah⸗ ren. Sämtliche Räume erhielten eine echte Schwarz⸗ wälder Note, die ihnen entzückend zu Geſicht ſteht. Während der ſich an das Veſtibül anſchließende offene Tanzſaal mit bunten Sternen und Schnee⸗ flocken ſonder Zahl erfüllt iſt, gaukeln in der dem Garten benachbarten Veranda prächtige rote und blaue Lampions den Gäſten bereits von weitem eine verlockende Faſchingsſtimmung vor. Der lange Kor⸗ ridor iſt in einen herrlichen ſommergrünen Wald⸗ weg verwandelt worden, während die Bar den Cha⸗ rakter einer zünftigen Schihütte erhalten hat. Aller⸗ dings iſt ſie auch während dieſer Karnevalstage die nette Oaſe geblieben, in der man vom Kirſch bis zum Cocktail alle menſchlichen„Betriebsſtoffe“ tan⸗ ken kann... Bleibt noch zu erwähnen, daß ein Saal mit Frühlingsblüten verzaubert und die Räume des Reſtaurants mit rieſigen und zugleich luſtigen Bildern aus dem Schwarzwälder Dorſleben ge⸗ ſchmückt worden ſind. Der erſte Faſchingsball war unter das Motto„Ferien im Schwarzwald“ geſtellt und es iſt anzunehmen, daß es auch auf den anderen Veranſtaltungen zünftig und karnepal⸗ freudig zugeht. ewf. Faſching in Baden-Baden Der große Maskenball im Kurhaus rr. Baden⸗Baden, 25. Febr. Mit dem am Samstag⸗ abend von der Städtiſchen Kurverwaltung in den Bühnen⸗ und Geſellſchaftsräumen des Kurhauſes veranſtalteten großen Maskenball hatte das 7. Seite Nummer — feſtliche Treiben hier ſeinen Höhepunkt erreicht. Der Beſuch war ganz gewaltig: nicht nur von hier, ſon⸗ dern auch aus den großen Städten des Landes hat⸗ ſich viele Gäſte eingefunden. Sämtliche Säle des Kurhauſes trugen prächtige Dekorationen. Viele Herren und Damen waren in ſchönen und charakte⸗ riſtiſchen Koſtümen erſchienen, auch einige Gruppen waren anweſend, und närriſch belebt wurde das Bild durch das muntere Treiben verſchiedener Clowns. Reges Treiben herrſchte auch in den Bier⸗ und Weinſtuben, und eine ſtarke Frequenz hatten die Spielſäle zu verzeichnen. Und in allen Räumen wurde getanzt. Das geſamte Arrangement lag in Händen von Kurdirektor Dieſtler, der im Ver⸗ ein mit ſeinen Mitarbeitern Vorbildliches geleiſtet hatte und dafür reiche Anerkennung fand. Das Preisgericht hatte bei der Fülle von Masken eine ſchwere Arbeit zu bewältigen. Kurz vor der Preis⸗ verteilung richtete Prinz Karneval(Intendant Hey⸗ ſer) eine humorvolle Anſprache an die Anweſen⸗ den und gab dann das Reſultat des Preisrichter⸗ kollegiums bekannt. Karnevalsehe Krefeld Heidelberg * Heidelberg, 23. Febr. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Krefeld⸗Uerdingen, ein ehemaliger Stu⸗ dent der Heidelberger Univerſttät, iſt an den Ober⸗ bürgermeiſter der Stadt Heidelberg mit dem Vor⸗ ſchlag herangetreten, künftig eine Karnevalsgemeinſchaft der Städte Krefeld und Heidelberg einzugehen. Die Faſtnachtsgemeinſchaft bezweckk, auf dieſem fröhlichen Wege die Verbundenheit deut⸗ ſcher Stämme zu bekunden und dem Faſching der beiden Städte neuen Auftrieb zu geben. Oberbür⸗ germeiſter Dr. Neinhaus hat der Anregung einer NIVEA. wild, leicht zehäumend. ganz im die Fosse ſube 2 8 Verbindung bes Krefelder Karnevals mit dem Hei⸗ delberger Faſching zugeſtimmt und an das Krefelder Stadtoberhaupt folgendes Telegramm abgeſandt: Ihr Vorſchlag einer künftigen Karnevalsgemein⸗ ſchaft wird in Heidelberg mit Freuden begrüßt. Krefelder Samt und Heidelberger Romantik ver⸗ heißen ein glänzendes Programm. Es lebe unſere Faſtnachtsſchweſter, die Seidenſtadt Krefeld. Dr. Neinhaus, Oberbürgermeiſter. Aus der Pfalz Aulounglück bei Kaiſerslautern 1 Tote, 1 Schwerverletzte. * Kaiſerslautern, 24. Februar. Ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall, dem leider ein junges Mädchen zum Opfer fiel, ereignete ſich am Sonntagabend gegen acht Uhr bei Sembach. Vier junge Leute aus Möhlingen, die zu einem Tanzvergnügen nach Sembach gehen wollten, gingen vorſchriftsmäßig auf der vechten Straßenſeite. Etwa 100 Meter oberhalb von Sem⸗ bach wurden ſie von einem aus Richtung Kaiſerslau⸗ tern kommenden Perſonenwagen von hinten an⸗ gefahren. Die 20 Jahre alte Philippine Aſſel wunde dabei auf der Stelle getötet. Ein anderes junges Mädchen, die Lina Martin, erlitt ſchwere Verletzungen am Kopfe und ſchwebt in Lebensgefahr. Der Fahver, der den Unfall verurſachte, löſchte ſofort ſämtliche Lichter an ſeinem Wagen und flüchtete. Die Polizei hat die Fahndung nach dem Flüchtigen aufgenommen; man iſt ihm bereits auf der Spur. Auf die Oberlandbahn aufge fahren: Ein Toter * Landau(Pfalz), 24. Febr. Am Montagnachmit⸗ tag nach 5 Uhr ereignete ſich am Ausgang der Stadt Landau ein folgenſchwerer Unfall. Der auf der Staatsſtraße Landau— Annweiler fahrende 1907 ge⸗ borene Joſef Meier aus Ormesheim(Saar) fuhr mit ſeinem Motorrad mit ſolcher Wucht auf die im gleichen Augenblick aus der Hindenburg⸗Straße her⸗ auskommende Oberlandbahn, daß er tot am Platze liegen blieb. Sein Beifahrer erlitt nur leichtere Verletzungen. Der tödlich verunglückte Fahrer ſcheint nach den getroffenen Feſtſtellungen die Herr⸗ ſchaft über ſein Motorrad verloren zu haben, da die Unfallſtelle ſelbſt weiträumig und auch die dortige Kurve ſehr gut überſehbar iſt. * * Frankenthal, 25. Febr. Am Freitagabend ſuhr der Motorradfahrer Jakob Schön aus Oggersheim auf der Straße Frankenthal-Heßheim den Fußgän⸗ ger Ludwig Acker von Frankenthal von rückwärts an und ſtürzte dabei. Acker erlitt leichtere Verlet⸗ zungen, Schön dagegen einen ſchweren Schädelbruch. Beide wurden in das Städtiſche Krankenhaus in Frankenthal eingeliefert, wo Schön heute früh ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Er ſtand im 31. OLebenusjahr. A Lauperthein, 25. Febr. Ein Beteran der Arbeit, Herr Martin Steffan VII., Rheinſtraße, beging ſeinen 72. Geburtstag.— Einen Akt der Zerſtörung leiſtete ſich hier ein unbekannter Täter, indem er ein Spargelhäuschen erbrach und ſämtliches Inventar demolierte. Auch Fenſterſcheiben zertrümmerte er und riß die Gitter aus dem Mauerwerk. 8. Seite/ Nummer 98 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, W. Februar 1988 Südweſt oder Sachſen? Das Endſpiel um den Fußballpokal in Frankfurt a. M. Wenige Tage nach den Länderkämpfen gegen Spanien und Portugal wird die große deutſche Fußballgemeinde im Banne des Pokal⸗Enöſpiels ſtehen, das im Frankfurter Sportfeld die Gaumannſchaften von Süd weſt und Sa ch⸗ ſen zuſammenführt. Zweifellos haben ſich mit Südweſt und Sachſen zwei würdige Mannſchaften für das Endſptel qualifiziert, die in Vor⸗ und Zwiſchenrunden ehrliche und verdiente Siege erkämpften. Der Weg der beiden Mann⸗ ſchaften ins Enoſpiel ſei noch einmal angeführt: Sachſen ſchlug in der Vorrunde Pommern mit 51, im nächſten Spiel wurde Baden mit 78 bezwungen und in der Vor⸗ ſchlußrunde gelang ein:0⸗Sieg über Brandenburg. Süd⸗ weſt ſchaltete in der Vorrunde den ſtarken Gau Niederrhein mit 211 aus, ſiegte dann gegen Niederſachſen:2 und ſchließ⸗ lich gegen Bayern mit:1. Die wertvolleren Siege hat zweifellos der Südweſten zu verzeichnen, aber das lüßt natürlich keine Schlüſſe auf das Endſpiel zu. Die Sachſen kommen mit einer ſehr ſtarken Elf, die in dieſer Beſetzung ſchon ſeit Monaten beiſammen iſt und als eine kampfkräf⸗ tige Einheit zu gelten hat. Die Kombination DSC Polizei Chemnitz hat ſich bisher glänzend bewährt und auch die bei⸗ den Leipziger Spieler Roſe und Brembach fügten ſich gut in die Mannſchaft ein. Auch der Südweſten iſt in der gluͤck⸗ lichen Lage, ſich auf bewährte Spieler ſtützen zu können. Schade, daß Gramlich und Tiefel ſowie Fath nicht noch einige Tage der Ruhe nach der immerhin beſchwerlichen Spanienreiſe pflegen können. Sy iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß ſie nicht im Vollbeſitz ihrer Kräfte ſind, was ſich natar⸗ lich auf die Geſamtleiſtung der Mannſchaft ungünſtig aus⸗ wirken würde. Hoffen wir alſo, daß die Kondition unſerer Nationalſpieler am Sonntagnachmittag gut iſt und daß der recht geſchickt zuſammengeſtellte Sturm ſich gegen Sachſens ſtarke Hintermannſchaft entſprechend in Szene ſetzen kann. Eine beſondere Anziehungskraft wird das Spiel ja ſchon allein durch die Mitwirkung von Willibald Kreß aus⸗ üben. Kreß iſt in ſeiner Heimatſtadt noch unvergeſſen und ſicher wird er den Ehrgeiz haben, ſein immer noch großes Können recht eindeutig unter Beweis zu ſtellen. Geſpannt iſt man auch auf die ſächſiſche Fünferreihe mit dem ſchuß⸗ gewaltigen Helmchen und den intelligenten DoScCern Schön und Kund. Dieſe Fünſerreihe könnte wohl den Südweſt⸗ ſturm ausſtechen, aber ob ſie gegen eine ſo famoſe Abwehr, wie ſie der Südweſten zur Stelle hat, auch zahlenmäßig er⸗ folgreich ſein kann, muß abgewartet werden. Wir glauben, daß dieſes Pokal⸗Endſpiel von der beſſeren Hintermann⸗ ſchaft entſchieden wird und die ſehen wir auf der Südweſt⸗ Seite. Es wäre ein großer Erfolg für den Gau Süd weſt, wenn er an ſeinen großen Sieg im Kampfſpielpokal⸗Wett⸗ bewerb 1934 anknüpfen könnte. Die beiden Mannſchaften werden das Spiel, das unter der Leitung von Peters(Berlin) ſteht, in folgenden Auf⸗ ſtellungen beſtreiten: Sachſen: Kreß(Dresdner SC); Kreiſch(Dresdner SC), Brembach(Tura Leipzig); Roſe(Sp. Vg. Leipzig), Reichert, Müller(beide Pol. Chemnitz); Schneider, Helmchen(beide Paul. Chemnitz), Schön(Dresdner), Munkelt(Polizei Chemnitz), Kund(Dresdner SC). Südwest: Eigenbrodt(Kickers Offenbach); Leis, Tiefel (beide Eintracht Frankfurt); Gramlich(Eintracht), Sold (J Saarbrücken), Mantel(Eintracht); Schulmeyer(SV Wiesbaden), Möbs, Schmitt(beide Eintracht), Heldmann Die badiſche Gauliga im Kampf Am erſten Märzſonntag ſwielen: Vie Neckarau— Karlsruher g Amicitia Viernheim— Bft Mannheim Germania Brötzingen— S Waldhof Phönix Karlsruhe— FC Freiburg Bf Neckarau muß eine:4⸗Niederlage gegen den Karlsruher F Ve wettmachen. Die Neckarauer ſpielten im letzten Spiel gegen VfR torlos, 00, ſie haben durch eteſen Punktgewinn ſicher neuen Aufbrteb erhalten. Nach Verluſtpunkten hat Neckarauer noch 5 Mamuſchaften hinter ſich, es wird aber trotzdem alle Anſtrengungen machen miüſſen, um nicht bedenklich zurückzufallen. Auf eigenem Platz hat Neckarau auch gegen KV Ausſichten.. Der VfR Mannheim ſpielt in Viernheim. Das Vorſpiel gewann VfR glatt:2. Da aber in Viern⸗ heim ſchwer zu ſiegen ist, wird ſich der Vſck mächtig anſtren⸗ gen mitſſen. In richtiger Form muß VfR auch in Viern⸗ im ſiegen können. Der SV Waldhof fährt zu Germania Bröb⸗ ingen. Wenn Siffling von der Spanienreiſe nicht zu ſtark mätenommen iſt und ſeine volle Kvaft und ſein ganzes Können einſetzen kann, ſteht der Sieg der Wald⸗ Höfer feſt. Wenn ſie die Meiſterſchaft holen wollen, dit rfen ſie keinen Punkt mehr abgeben. Phönix Karlsruhe ſpielt zu Hauſe gegen F C Freiburg. Wenn ber Formanſtieg bei Phönix an⸗ gehalten hat, wird Freiburg kaum ohne Punktverluſt Harlsruhe verlaſſen. Die Spiele in Anterbaden-Oſt S Sandhauſen— Vg Eppelheim:1 SpVg Eberbach— BfB Wiesloch:5 IFW 09 Weinheim— Handſchuhsheim 86:0 ch Kirchheim— SpVg Plankſtabt:1 Schwetzingen 98— FC 05 Heidelberg:0 Auch der vergangene Sonntag brachte in der Spitzen⸗ gruppe der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Oſt wiederum keine Veränderung. Nach wie vor ſtellen die beiden Tabellen⸗ erſten ihre Meiſterſchaftsanſprüche erneut heraus und über⸗ bieten ſich gegenſeitig im Erzielen hoher Torzahlen, was für den Foll, daß die Meiſterſchaft auf Grund des beſſeren Torverhältniſſes entſchieden wird, von nicht zu unter⸗ ſchätzender Wichtigkeit iſt. Diejenigen, die glaubten, daß in Eberbach eine Ueberraſchung fällig ſein würde, wurden eines Beſſeren belehrt. Wiesloch iſt nicht gewillt, ſeinem Mitbewerber den Gefallen zu tun, ſeine ſehr begründeten Ausſichten guf die Meiſterſchaſt durch irgendeine Mannſchaft gefähr⸗ den zu laſſen. Eberbach wäre zwar zur Zeit in der Loge c weſen, mit einem Erfolg gegen den Tabellenführer auf⸗ zuwarten, verlor aber ſeinen linken Läufer durch Platz⸗ verweis wegen groben Faulſpiels und fiel vom fünften auf den ſiebten Platz in der Rangordnung zurück. Auch Schwetzingen 98 konnte weiterhin mit von der Partie bleiben. So klar wie das Ergebnis lautet, würde der:0⸗Sieg nicht errungen. 05 Heidelberg bot eine durchaus ebenbürtige Jab hatte allerdings das Pech, einen ſeiner Mannen durch Verletzung zu ver⸗ lieren. Erſt dann kam Schwetzingen zum Zuge und konnte Sieg und Punkte ſicherſtellen. 05 Heidelberg iſt in ernſter Abſtiegsgefahr, es liegt auf dem vorletzten Platz. Die Begegnung zwiſchen S V Sandhauſen und Vg Eppelheim brachte ebenfalls ein zahlenmäßig hohes Ergebnis. Man hatte von Eppelheim erwartet, daß es den Sandhauſenern einen hartnäckigen Widerſtand ent⸗ gegenſetzen würde, beſonders auf Grund ſeines vorſonn⸗ fäglichen 7l⸗Steges auf Plankſtadter Boden. Ueberaus hart war das Treffen, aber ſonſt ſehr einſeitig. Der Sand⸗ boden lag den Gäſten überhaupt nicht. Sondhauſen hält welter den dritten Tabellenplatz, Eppelheim iſt auf den achten zurückgefallen. Für die SpVg Plankſtadt waren natürlich von varnherein keine Ausſichten auf Erfolg bei ihrem Gaſtſpiel beim letztjährigen Meiſter, F G Kirchheim, gegeben. atz: Ker⸗ Erſ— und ), Konrad(Eintracht), Schweinhardt(FSV) naſens). Pokalſpiele in Baden Walldürn FW Eberbach Neulußheim SW T n(F Lutz(Pir rankfurt), Fath(Wormatia Worms). V 1 FC Limbach— Fc Tu Spo.⸗Rohrbach FV Altlußheim— V VfR Ketſch— Rheinau VfB Rauenberg— FVg Eppelheim TV Walldorf— FV Wiesloch Viktoria Neckorhauſen— FV Ilvesheim Fortuna Edingen— Germania Friedrichsſe. FV Hemsbach— JV Weinheim 7 Viernheim— SpCl Käfertal Altrip— FIC Schwetzingen FC SW Sandhauſen— VfTuR Feudenheim F Kirchheim— 08 Mannheim 8 Hockenheim— 86 Handſchuhsheim Fortung Heddesheim— Union Heidelberg pg Sandhofen— Phönix Mannheim zeidelberg— Seckenheim Hochſtetten— Hagsfeld Jöhlingen— Söllingen Reichenbach— Forchheim Ettlingen— Beiertheim Grünwettersbach— Germania Durlach Langenbrücken— Forſt Eggenſtein— Neureut Oberhauſen— SpVg Plankſtadt Germanta Karlsdorf— Enzberg Würm— Union Pforzheim Weingarten— FW Bretten Erſingen— BfR Pforzheim Iſpringen— Eutingen Dillweißenſtein— Birkenfeld Niefern— Daxlanden Mühlacker— Grötzingen * Aufſtiegskandidaten! Wie werden die acht Glücklichen heißen? In wenigen Wochen beginnen die Kämpfe um den Auf⸗ ſtieg zur Fußball⸗Gauliga. In den vier ſüddeutſchen Gauen Südwest, Baden, Württemberg und Bayern können be⸗ kanntlich nur acht— in jedem Gau zwei— Mannſchaften W Wie werden die acht Glücklichen heißen? Inner⸗ halb der Bezirke ſind die Entſcheidungen zum größten Teil ſchon gefallen, lediglich in Baden iſt man noch etwas zu⸗ ritck. Nachſtehende Mannſchaften ſtehen bereits für die Aufſtiegskämpfe feſt: Südweſt: Pfalz⸗Oſt: Germania 04 Ludwigshafen: Pfalz⸗ Weſt: 1. FC Kaiſerslautern; Saar: Sportfreunde Saar⸗ brücken; Rheinheſſen: SV Wiesbaden; Südheſſen: Polizei Darmſtadt; Nordmain: Rot⸗Weiß Frankfurt; Südmain: Germania Bieber oder Teutonia Hauſen. Baden: Konſtanz: Fc 08 Villingen; Freiburg ⸗Nord: JV Kehl. Württemberg: Stuttgart: VfR Gaisburg: Schwarzwald: Spwg Troſſingen; Hohenzollern: FV Nürtingen: Alb: SV Göppingen; Unterland: Union Böckingen; Bodenſee: JC Mengen oder VfB Friedrichshafen. Bayern: Oberfranken: VfB Coburg; Mittelfranken: TW 1860 Fürth; Unterfranken: Poſt SV Würzburg; Ober⸗ pfalz Niederbayern: Jahn Regensburg; Oberbayern: Me 79 München od. VfB Ingolſtadt⸗Ringſee; Schwaben: Schwaben Augsburg oder Wacker Augsburg oder Union Augsburg. — Trotzdem hielten ſich die Gäſte bis zum Seitenwechſel ſehr gut. Nach der Pauſe aber, als die Platzherren beſſer in Fahrt kamen, hatte Plankſtadt nichts mehr zu beſtellen. irch⸗ heim liegt weiterhin auf dem vierten Platz, Plankſtadt in harter Abſtiegsbedrängnis auf dem drittletzten. Der Fog Weinheim hat in jeder Verbandsſpiel⸗ ſerie ſchon immer gegen an und für ſich ſchwache Mann⸗ ſchaften, deren Spielauffaſſung den Weinheimern nicht lag, Ergebniſſe gezeitigt, die mit dem Können der Bergſträßler in keinem Verhältnis ſtehen. So brachte es der Tabellen⸗ letzte fertig, den Weinheimern auf eigenem Spielgrund ein torloſes Unentſchieden abzujagen. Das bedeutet für Hand ſchuhsheim 86 nach dem Vorſpielſieg einen weiteren Erfolg, der den Turnern allerdings nicht viel nützt und ſie nicht vom Abſtieg retten kann. Weinheim liegt auf dem fünften Platz, punktgleich mit Eberbach. Der KW 95 Stuttgart gewann ſeinen letzten Endrunden⸗ kampf um die württembergiſche Meiſterſchaft im Mann⸗ ſchaftsringen mit 12:5 gegen den ASV Feuerbach. Wenn der TSV Münſter nun am kommenden Wochenende eben⸗ falls gegen Feuerbach gewinnt, ſind KB 95 und Münſter punktegleich und ein Stichkampf muß die Meiſterſchafts⸗ entſcheidung bringen. Jahn Regensburg, die Mannſchaft unſeres National⸗ Torhüters Jakob, wird an den Oſtertagen in Württemberg gaſtieren. Am Karfreitag ſpielen die Regensburger gegen die Eßlinger Sportfreunde und am Oſterſonntag gegen den SV Feuerbach. Zwei neue Handball⸗Gaumeiſter wurden am Sonntag ermittelt. Hindenburg Minden ſicherte ſich wieder die Mei⸗ ſterſchaft von Weſtfalen, während in Schleſien der Poſtſport⸗ verein Oppeln ſeinen Titel erfolgreich verteidigte. Der Norweger Rolf Kaarby gewann in Chamonix die franzöſiſche Schimeiſterſchaft mit Note 211 vor dem Fran⸗ zoſen Berthét mit Note 179. Beim Tennisturnier in Beaulieu wurde im Männer⸗ einzel der Franzoſe Jacques Brugnon, der u. a. Henkel be⸗ ſiegt hatte, Endſieger. Im Schlußſpiel bezwang er ſeinen Landsmann Leſueur mit 614,:1,:3. Das Frauen⸗End⸗ ſpiel gewann die Franzöſin Simonne Mathieu mit:0, 62 gegen die Engländerin Norke. Berufsboxkämpfe in Stuttgart will der neugegründete „Schwabenring“ in Zukunft regelmäßig veranſtalten. Der erſte Kampfabend iſt zum 17. April vorgeſehen. Die württembergiſche Waſſerball⸗Winterrunde wurde mit der Begegnung zwiſchen SV Heilbronn und SWö Eßlingen fortgeſetzt. Die Eßlinger ſiegten überlegen mit 62(:1) Toren. Deulſche Amateur- BVoxmeiſterſchaften Dreizehn Kampfabende in zwölf Städten Die deutſchen Amateurboxer erwarten mit großen Hoff⸗ nungen die Olympiſchen Sommerſpiele. Zielbewußt und planmäßig wurde im Jahre 1995 auf breiter Grundlage ge⸗ arbeitet. Der Erfolg blieb nicht aus In faſt allen der 16 deutſchen Gaue ſtehen in den verſchiedenen Gewichts⸗ klaſſen junge hoffnungsvolle Boxer, die in internationalen Freundſchaftskämpfen ihre Kampfſtärke bewieſen. Wer unn bei dem hohen Durchſchnittskönnen unſerer Amateure wei⸗ ter in der Olympia⸗Kernmannſchaft verbleiben will, wird in etwa 4 Wochen eine harte Prüfung zu beſtehen haben. In der Zeit vom 31. März bis 5. April veranſtaltet das Länderſpiel-Nachklänge Viel Freude im deutſchen Lager— Gedrückte Stimmung in Spanien ſchaft hat mit ſehr viel Syſtem verdient gewonnen. hatte den Eindruck, daß eine reine Vereinsmannſchaft und Die deutſche Fußball⸗Nationalmannſchaft hat in Bar⸗ celona einen Eindruck hinterlaſſen, wie keine ausländiſche Mannſchaft vor ihr. Als der Autobus das Stadion verließ, jubelten die ſpaniſchen Zuſchauer der Mannſchaft begeiſtert zu. Im deutſchen Lager herrſchte natürlich eitel Freude, Spieler und Offizielle ſtrahlten und vor allem der kleine Seppl Fath als zweifacher Torſchütze war vor Glück rein außer ſich. Später äußerten ſich Offizielle und einige Spieler wie folgt: Studiendirektor Dr. Erbach: Unſere Mannſchaft war weit beſſer als in Köln. Geſiegt hat vor allem der Mann⸗ ſchaftsgeiſt. Wir haben einen großen Erfolg auf ſpaniſchem Boden errungen. Im letzten Teil des Spieles beherrſchte die deutſche Mannſchaft klar das Feld, während die Spanier ausgepumpt waren. Sehr gefallen hat uns die hervor⸗ ragende Haltung der ſpaniſchen Zuſchauer. Dr. Peter Bauwens: Im Stadion Montjuich iſt der beſte Raſenboden, den ich jemals— einſchließlich Englands— angetroffen habe. Erſt dieſer Raſen hat ein deutſches Spiel in Vollendung zugelaſſen und auf dieſem Raſen mußten wir gewinnen. Wir hatten die beſſeren Nerven und waren vor allem in der ganzen Spielauffaſſung überlegen. Rudi Gramlich(der Spielführer im Kölner Spiel): Wir Haben beſſer geſpielt als in Köln. Vor allen Dingen gab es in unſerer Mannſchaft weniger ſchwache Punkte. Unſer Kampfgeiſt war ausgezeichnet und Spanien kann ſich freuen — denken Sie an die Lattenſchüſſe von Lenz und Szepan— daß der Torunterſchied nicht höher ausgefallen iſt. Fritz Szepau(der in Köln nicht ſpielte): Wir haben ver⸗ dient gewonnen, doch hatte ich mir die Spanier ſtärker vor⸗ geſtellt. Ich freue mich über das faire und ritterliche Spiel. Dr. Otto Nerz: Die deutſche Mannſchaft hat ſehr gut geſpielt. Glänzend waren die Platzverhältniſſe und man darf ſagen, daß im erſten Spiel in Köln die Spanier„ſpa⸗ niſchen Boden“ und wir in Barcelona„deutſchen Boden“ angetroffen haben. Die Mannſchaft hatte in Spanien einen ſtarken Gegner, aber in dem fairen Kampf waren wir doch immer überlegen. Die Haltung des Publikums war ein⸗ wanofrei. Im ſpaniſchen Lager war die Stimmung natürlich ſehr gedrückt. Niemand wollte ſo recht mit der Sprache heraus. Zamora ſchob die Schuld auf die ſpaniſche Angriffsreihe und ſagte, daß die Deutſchen ruhiger geſpielt hätten. Der belgiſche Schiedsrichter Langenus ſagte: Das war ein wirklich anſtändiges Spiel und die deutſche Mann⸗ Man ſo gut war die Zuſammenarbeit. Als Spieler war keine Länderelf ſpielte, Imponierend war der Mannſchaftsgeiſt. Szepan die Seele der Elf. Bankett am Sonntagabend Zu Ehren der deutſchen Vertretung war am Sountag⸗ abend noch ein Bankett aufgezogen worden, an dem alle Spieler und Offiziellen teilnahmen. Unter ihnen bemerkte in Madrid, Graf man auch den deutſchen Botſchafter Welcezeck. Bei dieſer Gelegenheit wurden Fachamts⸗ leiter Linnemann und Dr. Bauwens mit dem „Kreuz als Offizier des Ordens der ſpaniſchen Republik“ ausgezeichnet. Es iſt dies die höchſte Auszeichnung, die die ſpaniſche Republik überhaupt verleiht. Am Montag folgte die deutſche Mannſchaft einer Ein⸗ ladung des ſpaniſchen Verbandes und beſuchte einen der berühmteſten kataloniſchen Berge Gegen 6 Uhr kehrte die Mannſchaft ins Hotel zurück, während der übrige Teil bereits die Reiſe nach Liſſabon angetreten hatte. Die deulſche Elf für Liſſabon Schon am Tage nach dem großen Erfolg in Barcelone wurde die deutſche Fußball⸗Vertretung für den am Don⸗ nerstag in Liſſabon ſtattfindenden Länderkampf gegen Por⸗ tugal aufgeſtellt. Sie lautet: Buchloh (VB Speldorf) Tiefel Münzenberg (Eintracht Frankfurt)(Alemannia Aachen) Janes Goldbrunner Kitzinger (Fortuna Düſſeldorf)(Bayern München)(Schweinfurt 06) Lehner Hohmaun Siffling Szepan Simetsreiter (Augsburg)(Benrath)(Waldhof)(Schalke)(Bayern.) Die Auswechſlung der Spieler geſchah nicht etwa mit Rückſicht auf die in Barcelona gezeigten Leiſtungen, ſon⸗ dern lediglich darum, auch die mitgenommenen Erſatzleute auszuwerten. Die in der obigen Mannſchaft nicht berückſichtigten Spieler ſind ſchon am Montagabend nach Liſſabon abgeſah⸗ ren. Die Mannſchaft ſebbſt fliegt am Donnerstagmorgen mit dem Flugzeug direkt nach Liſſabon. In der portugie⸗ ſiſchen Hauptſtadt regnet es zur Zeit in Strömen und man weiß noch nicht, welches Wetter am Donnerstag herrſchen wird. Deutſche Handball-Meiſterſchaft Gruppeneinteilung und Spielplan Das Fachamt Handball hat fetzt die Gruppeneinteilung zur deutſchen Handballmeiſterſchaft 1936 vorgenommen und gleichzeitig auch den Spielplan feſtgelegt. Die Spiele der Männer werden wieder in vier Gruppen, diesmal aber in einer Doppelrunde(genau wie im Fußball!) ausgetra⸗ gen. Die 16 Gaunmeiſter ſpielen in 4 Gruppen wie folgt: Gruppe 1: Oſtpreußen, Brandenburg, Schleſien, Sachſen. Gruppe 2: Pommern, Mitte, Nordmark, Niederſachſen. Gruppe 3: Weſtfſalen, Mittelrhein, Württemberg, Bayern. Gruppe 4: Niederrhein, Nordheſſen, Südweſt, Baden. Die Spiele der Vorrunde werden am 19., 26. April und 8. Mai ausgetragen, die Rückſpiele am 10., 17. und 24. Mai. Die Meiſterſchafts⸗Endſpiele der Frauen werden wie⸗ Her nach dem Pofalſyſtem durchgeführt. Die Vorrunde ſteigt am 3. Maß, die Zwiſchenrunde am 17. Mai. Die Vorſchlußrundenſpiele der Männer und Frauen werden wieder gemeinſam veranſtabtet, ebenſo die beiden Endſpiele. Termine ſind der 7. Juni(Vorſchlußrunde) und der 2. Juni(Endſpiele). Baden— Südweſt in Mannheim Vorſchlußrunden⸗Paarungen um den Handball⸗Pokal Die Kämpfe um den Handball⸗Pokal werden am 22. März mit den beiden Spielen der Vorſchlußrunde fort⸗ geſetzt. Im Wettbewerb ſind noch die Gaumannſchaften von Baden, Südweſt, Schleſien und Niederrhein, die wie folgt gepaart wurden: in Mannheim: Baden— Südweſt in Mülheim(): Niederrhein— Schleſien. Schiedsrichter im Mannheimer Spiel iſt Ackerman n⸗ Kleine Sport-Nachrichten Fachamt Boxen im De die deutſchen Amateurboxmeiſter⸗ ſchaften. Hier wird es ſich zeigen, wer über die nötige Kampfkraft, über die körperliche Friſche verfügt, die tur⸗ nierartig aufgezogenen Titelkämpfe durchzuſtehen. Veranſtaltungstechniſche Fragen zwingen das Fachamt dazu, die„Deutſche“ in zwölf verſchiedenen weſtdeutſchen Städten auszutragen. Die 64 Kämpfe der Vorrunde wer⸗ den am 31. März und 1. April, die Zwiſchenrunde am 2. und 3. April durchgeführt. In der Kölner Rheinlandhalle kom⸗ men am Samstag, 4. April, die 16 Vorrundenkämpfe zur Entſcheidung. Den Höhepunkt erreichen die deutſchen Mei⸗ ſterſchaften in der Dortmunder Weſtfalenhalle, der tra⸗ ditionsreichen Kampfſtätte des weſtdeutſchen Amateurbox⸗ ſports; hier werden am 5. April die Meiſter ermittelt, außerdem aber auch die Kämpfe um den dritten und vierten Platz durchgeführt. Die insgeſamt 13 Kampfabende der Meiſterſchaftswoche unſerer Amateurboxer verteilen ſich ſo: Dienstag, 31. März: Vorrunden in Bielefeld, Hamm und Münſter. Mittwoch, 1. April: Vorrunden in Duisburg, Gelſenkirchen, Hagen. Donnerstag, 2. April: Wuppertal. Freitag, 3. April: Zwiſchenrunden in Düſſeldorf und Eſſen: Samstag, 4. April: Vorſchlußrunde in Köln(Rheinland⸗ Zwiſchenrunden in Bochum und halle). 0 5. April: Endkämpfe in Dortmund(Weſtfalen⸗ alle). e April. Kongreß des Fachamts Boxen in Dort⸗ mund. Deutſcher Eisſchnellaufſieg über Japan Ungarns Eishockeymannſchaft überlegen Der Länderkampf im Eisſchnellaufen zwiſchen Deutſch⸗ land und Japan, der am Wochenende auf der Hamburger Kunſteisbahn ausgetragen wurde, endete mit einem Siege der deutſchen Vertretung. Mit 32:36 Punkten errangen die Deutſchen durch den Sieg in der ö⸗mal⸗2000⸗Meter⸗Staffel dieſen Vorſprung in der Geſamtwertung. Das Ende in der Staffel war nur recht knapp.— Eine norddeutſche Eis⸗ hockey⸗Auswahlmannſchaft traf auf die ungariſche Olympia⸗ mannſchaft. Beide Mannſchaften lieferten ſich einen über⸗ aus ſpannenden Kampf, den die Magnvaren mit 628(221, :1,:1) für ſich entſchieden.— Im Eiskunſtlaufprogramm gab es wieder recht gute Leiſtungen. Beſonders ſtarken Bei⸗ ö fall erhielten der Engländer Fred Tomlins und die ungariſchen Schweſtern von Botond. Hannover, während Kowe rſt⸗Magdeburg das Mülheimer Spiel leiten wird. Edingen— Neckarſteinach 10:6(:2) Vom Anſpiel an zeigten beide Manuſchaften ſchöne Kom⸗ binalionen; der Gegner ſpielte äußerſt hart, und wurde dadurch ſchon in der erſten Hälſte mit zwei 18⸗Meter be⸗ ſtraft, die die Stürmer von Edingen ſicher verwandelten. Neckarſteinach war aufgeregt und verpaßte ſchöne Gelegen⸗ heiten. Edingen nützte dieſe Gelegenheit aus und konnte bis zur Pause 6 Tore erzielen, denen die Gäſte nur 2 enk⸗ gegenfetzten. Zu Anfang der zweiten Hälfte kam Neckarſteinach mehr zur Geltung und erzielte in kurzer Zeit durch Straſſtöße zwei weitere Treffer. Edingen, das durch die Spielweiſe der Gäſte von neuem angeſpornt wurde, vollbvachte jetzt ſchöne Leiſtungen. Die Flügel wurden im entſcheidenden Augenblick eingeſetzt, der Ball wanderte von Mamn an Mann und konnte im günſtigen Augenblick eingeſandt werden. Edingen drängte ununterbrochen; die Abwehr von Neckarſteinach war jedoch nicht immer in der Lage, den Innenſturm ſowie die Läuferreihe zum Stehen zu brin⸗ gen. Beim Stande von 10:6 pfiff Schiedsrichter Wetzel ⸗ Leutershauſen das Spiel ab.— Jugend Edingen— Doſſen⸗ heim 12:4:). Kunſtlaufweltmeiſterſchaften in Paris Im„Palais des Sports“ wurden die Weltmeiſterſchaſten im Kunſtlaufen ausgetragen. Die Engländerin Megan Taylor wurde hinter Sonja Henie Zweite. 5 (Wel bbüld,.) Deutſche Fahrer in Kopenhagen platiert Nach amerikauiſchem Muſter wurde auf der Kopenhagener Winterbahn am Sonntag ein Dreier⸗Mannſchaftsfahren über 500 Runden(90 Km.) ausgetragen, an dem auch zwei deutſche Mannſchaften teilnahmen. Die beiden in dieſem Winter ſo erfolgreichen däniſchen Amateure Stieler⸗ Pederſen waren mit ihrem Landsmann Fries auch in dieſem Rennen überlegen und ſiegten in:54:53 Std. mit 35 Punkten und drei Runden Vorſprung vor der deutſchen Mannſchaft Haſſelberg⸗Wengler⸗Spang (20.) und fünf Runden vor der zweiten deutſchen Ver⸗ tretung Wiemer⸗König⸗Krehn(22.). Die üb⸗ rigen Mannſchaften lagen bis zu 15 Runden zurück. Der beſte deutſche Fahrer war Wengler. Krehn zog ſich bei einem Sturz eine leichte Gehirnerſchütterung zu. Die für 1 und Freitag vorgeſehenen Rennen wurden ab⸗ Die Hallen⸗Haudballturniere in Nürnberg uud München, oͤie am 7. und 29. März stattfinden ſollten, wurden abgeſagt. Reichs fachamtsleiter Herrmann hat im Intereſſe einer rei⸗ bungsloſen Durchführung der Olympiade⸗Vorbereitungen die Genehmigung für dieſe Veranſtaltungen nicht erteilt. 13 7 3 8 8 br * 29 e *. Ki GK 0 5 4 5 Dienstag, 25. Februar 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- v WIRTSCHAFT-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Xr. 93 Blick in die Frankenthaler Zuckerfabrik Zweifellos bedeutet die Zuckerinduſtrie für Deutſchland ſehr viel, vor dem Kriege ſchon wegen der gewaltigen Aus⸗ fuhr. Der Zuckerverbrauch je Kopf der Bevölkerung liegt heute in Deutſchland bei ungefähr 23 Kg. Rohwer, während die entſprechenden Ziffern für Italien und Ruß⸗ land 7 und 8 ſind, was dort vor allem von dem hohen Preiſe herrührt. Sehr bemerkenswert ſind die hohen Zuckerverbrauch hen in allen Ländern des angelſächſi⸗ ſchen Kulturkreiſes ſowie in Skandinavien, Holland und der Schweiz. * Die Frankenthaler Fabrik, die wir geſtern mit einer Reihe von Kollegen aus der ganzen Umgeben beſichtigten, beſteht ſchon recht lange, und iſt on immer ein techniſcher Muſterbetrieb geweſen. Kommersienrat Dipl.⸗Indenieur Schumacher, der ſich bei der Ausgeſtaltung des Be⸗ triebes beſondere Verdienſte erwarb. führte. Man ſah, mit welchen Transportmaſchinen— beſonders intereſſierte die Elfa⸗Pumpe, der ſog. Elefantenrüſſel— die Rüben ins Werk gelangen, wie dieſe zu Schnitzeln zerkleinert und gus⸗ gelaugt werden und wie infolge elektrochemiſcher Einwir⸗ kung ein allmählich heller und reiner werdender Saſt ent⸗ ſteht. der Kriſtalle ausſcheidet. die, in Plotten eeſſen und gerſchnitten. Würfel⸗, Perl⸗ oder Meſſissucker eroeben. Be⸗ merkenswert ſind die hochmertisen Dünemittef, die aus dem Kalkſchlamm und der Melaſſe dewonnen werden. Letz⸗ tere kommt außerdem noch viel für Hefeproduktion in Frage. In die Beorßeituno der Nabprodukte. die die fehr gewißſenßafte Laboratoriums kontrolle, in die Bedeu⸗ tung des luftleeren Raums bei Verkochungsanlagen,— in alles gewann man einen vor⸗Foſicken Finßhfig. Pie Noßrie, te vor dem Kriege durchgehend arbeitete. hat jetzt nur in den Munaten Oktober⸗Awril zu hun. Es wird die nicht unerhebliche Menne von 6600 Dz. täglich verarbeftot. Wir verfolaten dieſe Verarbeitung durch die verſchiedenen Räume und Hallen, wo in Temperaturen bis zu 41 Gras gearßeitet wind. Hunderte von wesßeekleſddeten Arbeiterin⸗ nen ſind am Werk bei Kochanſagen, Zentrifugen und Nach⸗ produftinnen. Die Belegſchaft des Werkes beträgt z. 3. ehwa 1880 Perſonen. ** Aus Mitteilunsen, öde Geß. Rat Zapf machte, enk⸗ nehmen wir u. a. die zutereſſante Tarſache. Haß dio Am⸗ fäos der Zuckererzeugune— durch die Kontinentalwperre verurſacht— bis ins frühe 19. Jahrßundert zurückreichen. Der eioeimliche Füchrer. der mit dem Anfſchwung nach 1870 kam, iſt Achs. der Gründer des Fran rentßaſer Werks dſt Pf lien Karcßer. Die beherrſchande Stellung vor dem Kriege beruhte vor allem auf Eſſaß⸗Lothringen. das 280 60 Sock Zucker abnahm. und der Sogar, die 8g ca Sack ab⸗ nahm. Der verſworene Kries wivete zunäcßſt läßmemd. Nach der Inflation kam man zu Intereſſengemeinſchaften und der Fuſirm fiir ganz Sßcdeutſchſand, wobei man durch die Inſſatjon erſchrecht. en einer folſchen Kanftoliſierung kam Man bat um die 30 Mill./ kämpfen müſſen. wäßrend 66 bis 70 Mill das Richtioe geweſen wären. Das dpückt ſich in verſfältnismäßig hoßen Dividenden ems, Hie zwiſchen 6 um 10 v. H. liegen. Die eigentſiche Kriſis kam im Juli / durch einen auslöndiſchen Hompoanekredit. für deſſen Erledtaung keine Deviſen freigereben wurden. Der Aktien⸗ 20 1 1 ehr wertuoll gilt. i stemlich zerſnlittert, nach Angaben der Deutſchen Bank ſpricht ma Tau⸗ ſenden von Aktionären. 5 9 N Die Sßgzucker ßat die Sehmferiereiten mit dem Leſlſ⸗ kupital nicht noch einmon haben wellen Ste bat despalb ſeit 1981 immer dafür oeſorot, daß für den gemalten Be⸗ darf in der Saiſon, wenn die großen Mengen Rohſtoff ge⸗ eure menden müßten immer eng 7 es Wed vorßan⸗ ben iſt. Die Fabrik bat in Schfeſien bei Ratißer uns Klet⸗ tendorf Güter und Fesviren erworben ne peſibf außer⸗ dem etma 60 feinere Güter, sie ſie als Muſte router be⸗ tveſbt, ferner Domänen des badiſ⸗hen Staates oder Stif⸗ undes in Urterwonken Sie pemüßt ſich, bei Nerſuchen vorbildlich zu ſein. 48 00 Bauern, d. 5. 88 v, H. ihrer Rübenerzenger, ſind Kleinbauern. 5 * Bemerkenswert zum Schluß noch die Zaclen zur Preis⸗ gestaltung: Der Preis nen etwa 80„ fe Jentner verkeilt ſich in Prozenten auf die Steuern(Zucherſteuer und Um⸗ ſalfftemer! mit 83 2 v.., auf die Rßßenpflanser wit 28.6 guf die Fabri mit 27,4, auf die Groß⸗ und Kleinbamdels⸗ ſpanne mit 8 n. H. Der Weltmarktpreis iſt durch Pum⸗ ping aller Länder auf 4/ den Zentner gedrückt wogen! Dr, Cigareffenfabrik Muraffi AG. Hoher Reingewinn durch einmaligen auhßerordenſlichen Erfrag Die Eigarettenfabrik Muratti Ach, Berlin, weiſt für das Geschäftsjahr 1935 einen außerordentlich hohen Reingewinn aus, der ſich zuzüglich des Gewinnvortrages von 12 721 auf 748 993/ ſtellt(i. V. nach Deckung von 49 283, Ver⸗ luſtvortrag ein Gewinnſaldo von 98 800). Dieſer Ge⸗ winn ſtammt ausſchließlich aus außerordenilichen Erträ⸗ gen, und zwar war im abgelaufenen Geſchüftsjahr ein einmaliger außerordentlicher Ertrag von 0,66 Mill.„ zu verzeichnen, zu em noch ſonſtige außerordentliche Erträge von 0,15(0,02) Mill./ traten. Der Verkaufserlös iſt gegenüber dem Vorjahr auf 3,21(3,87) Mill. 4 zurück⸗ gegangen, desgleichen Zinſen auf 0,04(0,05) Mill. 4. Ueber die Verwendung des ausgewieſenen Gewinns ſins An⸗ gaßen in der Bilanzveröffentlichung nicht enthalten. Die Bilanzſumme zeigt eine Schrumpfung auf 3,27 (405) Mill.. Die Verbindlichkeiten gegenüber Haupt⸗ gollämtern ſind auf.21(2,30), Warenſchulden auf 0,47 %] und ſonſtige Verbindlichkeiten auf 0,07(0,21) Mill. Mark zurückgegangen. Bei 500 000„ Grundkapital er⸗ ſcheint neben dem geſetzlichen Reſerveſonds von unv. 50 000 Mark neu ein außerordentlicher Reſervetonds von 30 000 Mark. Auf der anderen Seite ſind Vorräte auf 1,19(0,91) Mill. 4 geſtiegen, dagegen Warenforderungen auf 0,86 (0,2), ſonſtige Forderungen auf 0,10(0,31) und flüſſige Mittel auf 1,40(2,24) Mill. 4 zurückgegangen. Umsaßsieuerpflichi von Beihilfen Bei der demnächſt erfolgenden Abgabe der Umſatzſteuer⸗ erklärungen ergibt ſich wiederum die Frage, welche Einnah⸗ den zum umſatzſteuerpflichtigen Entgelt gehören. Dabei er⸗ geben ſich insbeſondere Schwierigkeiten hinſichtlich der Ent⸗ gelte, die ein anderer als der Lieferungs⸗ oder Leiſtungs⸗ empfänger zahlt. Grundſätzlich iſt lt.„Deutſche Steuer⸗Zeitung“ gemäß 5 USt alles, was der Unternehmer für ſeine Lieferung oder Leiſtung erhält, Beſtandteil des umſatzſteuerpflichtigen Entgeltes. Infolgedeſſen ſind auch die Entgelte, die ein Dritter zahlt, ein Beſtandteil des umſatzſteuerpflichtigen Entgeltes. Dies gilt jedoch nicht für ſolche Beihilfen, dle dem Gewerbe als ganzen, alſo nicht für die einzelne Lei⸗ ſtung gezahlt werden. Im einzelnen ſei auf folgendes hin⸗ gewieſen: Die Beihilfen an Kraftöroſchkenbeſitzer auf Grund des Geſetzes vom 10. April 1933 werden dem Ge⸗ werbe als ganzen gewährt und ſind daher umſatzſteuerfrei. Dagegen beſteht Umſatzſteuerpflicht für die einmaligen Ent⸗ ſchädſgungen, die den Kraftödroſchkenbeſitzern auf Grund der Verordnungen vom 2. Auguſt 1935 und vom 11. November 1995 bei Aufgabe des Gewerbes gewährt werden, da die Aufgabe, ſei es eine freiwillige, ſei es eine erzwungene, grunsſätzlich eine ſteuerpflichtige Leiſtung iſt. Die Beihilfen aus der Bäckerausgleichskaſſe für die zu Brot verarbeiteten Mengen Roggenmehl der Typen 997 und 815(Mehlverbil⸗ Uigungszuſchüſſe) richten ſich nicht nach dem Umfang der Umſätze in den Bäckereien, ſondern nach der von den Ge⸗ treidewirtſchaftsverbänden bezogenen Mehlmengen. Es han⸗ delt ſich demnach nicht um ein zuſätzliches Entgelt für die Umſätze. Umſatzſteuerpflicht iſt daher nicht gegeben. Die Rollgeldzuſchüſſe, die Frachtführer von der Reichs⸗ Hahn erhalten, unterliegen ebenfalls der Umſatzſteuer, da ſie nach dem Geſamtgewicht der beförderten Güter bemeſſen werden und infolgedeſſen als Entgelte für beſtimmte Lei⸗ tungen anzuſeben ſind. Schließlich rechnen auch die Be⸗ zulsdeckungsſcheine zu den umſatzſteuerpflichtigen Ent⸗ gelten. Neuordnung des Genossenschaffsrechis In ſeiner Eigenſchaft Präſident der Akademie für Deutſches Recht hat Reichsminiſter Dr. Frank die Bil⸗ dung eines Ausſchuſſes für Geuoſſenſchaftsrecht bei der Akademie für Deutſches Recht angeordnet und dieſen zu ſeiner konſtituierenden Sitzung am Montag nach Berlin einberufen. Der Vorſttzende dieſes Ausſchuſſes, dem die hervorragendſten Kenner ſowohl auf dem Gebiete des land⸗ wirtſchaftlichen als auch des gewerblichen Genoſſenſchafts⸗ weſens angehören, iſt der Präſident der Deutſchen Renten⸗ 2 bank⸗Kreditanſtalt, Miniſterpräſident a. D. Granzow, ſein Stellvertreter der Präſident der Deutſchen Zentral⸗ genoſſenſchaftskaſſe, Dr. Helferich. Als Arbeitsgebiet wurde dem Ausſchuß die künftige Geſtaltung des Genoſſenſchafts⸗ rechts zugewieſen. Nach einem Hinweis auf die der Akademie für Deutſches Recht vom Führer übertragenen Aufgaben erklärte Reichs⸗ miniſter Dr. Frank bei der Eröffnungsſitzung des Aus⸗ ſchuſſes, daß die Akademie im Rahmen ihrer rechtserneuern⸗ den Tätigkeit insbeſondere auch die Neugeſtaltung des Wirtſchaftsrechts in Angriff genommen habe. So ſei ſie zu⸗ nächſt an die Neuordnung des Geſellſchaftsrechts, an bie Vorbereitung einer Reform des Aktienrechts und an die Klärung der bei den Kartellen und Konzernen auftretenden Fragen herangegangen. Als weiteres Arbeitsgebiet erfolge nunmehr die Neuoroͤnung des Genoſſenſchaftsrechts. Von jeher hätten in der deutſchen Wirtſchaft die Erwerbs⸗ und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften eine bedeutende Rolle geſpielt. Auf dem deutſchen Gemeinſchaftsgedanken und dem Grund⸗ ſatz der Selbſthilfe aufgebaut, ſeien ſie für eine breite Schicht von Volksgenoſſen, den Bauern, Handwerkern und kleinen Gewerbetreibenden nützliche und wertvolle, aus unſerem Wirtſchaftsleben nicht mehr wegzudenkende Ein⸗ richtungen geworden. Trotz ödieſer Tatſache ſei aber zu vrſt⸗ fen, inwieweit die derzeitige Ausgeſtaltung dieſer Tin⸗ richtungen den Forderungen des Nationalſozialismus ſpricht. Es gelte, die Genoſſenſchaften ihrer grundſätz Bedeutung für das deutſche Wirtſchaftsleben entſprec in die Wirtſchaft und Gemeinſchaft des Volkes voll einzu⸗ gliedern und ihnen durch zweckmäßige rechtliche Geſtaltung die Möglichkeit zu geben, ihre wirtſchaftlichen Aufgaben im Dienſte des Ganzen zu erfüllen. Dabei werde neben wich⸗ tigen wirtſchaftspolitiſchen Fragen, wie die der Vermögens⸗ grundlage, des Umfanges, der Prüſungsverbände, der Stel⸗ lung innerhalb der Organiſation, der Wirtſchaft, das Pro⸗ blem der perſönlichen und verantwortlichen Führung der Genoſſenſchaft und die Bindung und Treuepflicht aller hrer Mitglieder untereinander gegenüber der Genoſſenſchaft und gegenüber Volk und Staat im Vordergrunde ſtehen. Der Ausſchußvorſitzende, Präſident Granzow, ſprach von den Zuſtänden im Genoſſenſchaftsweſen der Syſtemzeit, in der die verſchiedenſten politiſchen Parteien verſucht hätten, Einfluß auf die Genoſſenſchaftsddee zu nehmen. Dieſe, dem Genoſſenſchaftsgedanken ſo abträglichen Vorgänge ſeien im natipnalſozialiſtiſchen Deutſchland ausgeſchaltet worden. Aufgabe des Ausſchuſſes werde ſein, die genoſſenſchaftlichen Organiſationen bei ihrer volkswirtſchaftlichen Zielſetzung zu fördern. Der als Vertreter des Reichsjuſtizminiſteriums an der Sitzung teilnehmende Staatsſekretär Dr. Schlegelberger ſtellte die Bedeutung des Genoſſenſchaftsrechts und die be⸗ reits auf dieſem Gebiete vorgenommenen Veränderungen in den Mittelpunkt ſeiner Betrachtung. Bisher ſeien nur Einzelfragen gelöſt worden, ohne in die Tiefe zu dringen, wie es im Intereſſe der Neugeſtaltung des Genoſſenſchafts⸗ rechts notwendig ſei. Für ſeine Arbeit werde das Reichs⸗ juſtigminiſterium dem Ausſchuß alles bei ihm befindliche Material zur Verfügung ſtellen und ſich auch ſonſt an den Arbeiten weitgehend beteiligen. Die französische Auioindusirie in Noi Ein Noſiruf des„Mafin“ Paris, 25. Februar. Unter dem Notruf SOS ruft der„Matin“ zu Gunſten der franzöſiſchen Automobil⸗ induſtrie um Hilfe. Sie beſchäftige 780 000 Arbeiter, 200 000 Händler, 350 000 Monteure und verkörpere 80 Milliarden Franken des Nationalvermögens. Im Jahre 1929 habe Frankreich 253 000 Automobile hergeſtellt und 57 200 aus⸗ geführt; 1935 habe es nur noch 177000 Kraftwagen gebaut und 18 900 ausgeführt. Schuld daran ſei nicht die ſoge⸗ nannte Kriſe, ſondern die Steuer. Im vergangenen Jahr habe das Automobil dem Staat an Abgaben und Steuern 7 Milliarden Franken eingebracht, alſo 3 Milliarden Franken mehr als der Unterhalt und der Bau aller Straßen Frankreichs koſte. Das Benzin, das bei der Ankunft in einem franzöſiſchen Hafen 25 Cent wert ſei, werde vom Staat mit 1,55 Franken Steuern und Ab⸗ gaben je Liter belegt. Der„Matin“ verlangt eine Steuer⸗ erleichterung auf der ganzen Linie und die Ver⸗ teidigung aller Automobilwerke, die in der Kriegszeit ſchon für die Landesverteidigung gearbeitet haben und dies im Bedarfsfalle wieder tun würden. Ludwigshafener Walzmühle, Ludwigshafen a. Rh.— Wieder 6 v. H. Dividende Der auf den 4. April einzzu⸗ berufenden o. GV der Ludwigshafener Walzmühle, an der die Süddeutſche Zucker AG, Mannheim, weſentlich in⸗ tereſſiert iſt, wird, wie man erfährt, die Verteilung einer Dividende von wieder 6 v H. vorgeſchlagen. Ein deutſches Schiffahrtsjubiläum.— Hundert Jahre Linienfahrt Hamburg--Neuyork. Im Februar 1930 ſind es hundert Jahre her, daß von Hamburg aus die erſte regel⸗ mäßig betriebene Schiffahrtslinie nach Neuyork eingerichtet wurde. Es war der Hamburger Reeder Robert Miles Sloman, der damals mit vier Segelſchiffen dieſen Linten⸗ dienſt eröffnete. Es war gerade die Zeit, als der Strom der Auswanderer, die ihr Vaterland verließen, um fenſeits des Weltmeers eine neue Heimat zu ſuchen, ſehr viel Schiffsraum in Anſpruch nahm, und ſo gelang es der Slomanſchen Reederei, einen Teil dieſes Fahrgaſtgeſchäftes für Hamburg zu ſichern. Sloman war es auch, der den erſten Dampfer in die neue transatlantiſche Linie ein⸗ ſtellte, die„Helene Sloman“. Bis zum Jahre 1847 war die Reederei Sloman die einzige Linienreederei zwiſchen Hamburg und Neuyork. Dann trat die Hamburg⸗Ameri⸗ kaniſche Paketfahrt Aktien ⸗Geſellſchaft(Hapag) auf den Plan, um nach einiger Zeit Sloman zu überflügeln und ſich in ſtändig aufſteigender Linie zu dem beachtlichen Faktor im modernen Nordatlantikverkehr zu entwickeln, den die Hamburg ⸗Amerika⸗Linie in der Gegenwart darſtellt. Eiſenwerk Wülfel Ac, Hannover⸗Mülfel.— Wieder Dividendenzahlung: 5 v. H. Die Eiſenwerk Wülſel AG, Honnover⸗Wülfel, erzielte im Geſchäftsjahr 1934/5 nach Abſchreibungen von 223 311/(i. V. 112 767/ Anlageab⸗ ſchrelbungen] einen Reingewinn von 149 119(44 208) 4, der ſich einſchließlich Vorkrag auf 253 924/ erhöht. Hier⸗ aus ſall die Dividendenzahlung mit 5 v. H. wieder auk⸗ genommen werden. Der Ueberſchuß nach Abzug der Auf⸗ wendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtofſe erhöhte ſich auf 5,68(4,08) Mill. 4. Die Umſätze konnten im Berichts⸗ jahr ganz beträchtlich geſteigert werden. Auch aus dem Ausland waren trotz der bekannten Schwierigkeiten erhöhte Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahre zu verzeichnen. Die Verwaltung ſtellt für das laufende Geſchäftsjahr bei gleichbleibender Entwicklung wieder ein befriedigendes Er⸗ gebnis in Ausſicht.(5 am 27. Februar.) * Liquidatious⸗Caſſe in Hamburg A, Hamburg.— Wieder 5 v. H. Dividende. In der Sitzung des AR der Geſellſchaft wurde beſchloſſen, der am 25. März 1936 ſtatt⸗ findenden 9. HV ür das Geſchäftsjahr 1935 die Verteilung einer Dividende von 5 v. H.(wie im Vorjahre) vorzu⸗ ſcl een„ 8 Weißenfelſer Schuhinduſtrie.— Uneinheitliche Be⸗ ſchäftigung. Während im Anfang des vorigen Jahres der Auftragseingang in der Weißenſelſer Schuhinduſtrie beſon⸗ ders unbefriedigend und im Zuſammenhang damit die Be⸗ schäftigung ſchlechter war, war im Dezember 1935 eine ſtarke Belebung in den Beſchäftigungsverhältniſſen zu verzeichnen, die in erſter Linie auf das Weihnachtsgeſchäft und die Wetterverhältniſſe zurückzuführen ſein dürfte. Die Witterung iſt gerade für die Beſchäftigung der Weißen⸗ felſer Schuhinduſtrie weſentlich, die in der Hauptſache krärtiges Gebrauchsſchuhwerk herſtellt. Das vor Weihnach⸗ ten einſetzende Froſt⸗ und Winterwetter begünſtigte die Belebung. Nach Erledigung des Weihnachtsgeſchäfts machte ſich im Januar wieder ein Beſchäftigungsrückgang bemerkbar, jedoch hielt ſich der Beſchäftigungsgrad noch weit über dem des November. Die Preiserhöhungen für Leder und Furnitüren beeinträchtigten auch in der Be⸗ richtszeit das Geſchäft außerordentlich, weil den Erhöhun⸗ gen der Rohſtoffpreiſe entſprechend höhere Preiſe im Ver⸗ kauf kaum zu erzielen waren. Das Ausſuhrgeſchärt iſt bedeutungslos. Für die außerhalb von Weißenſels an⸗ fäſſigen Schuhfabriken innerhalb der zur Ben irksgruppe Mitteldeutſchland⸗Nord gehörenden Schuhinduſtrie liegt ein genguer Beſchäftiaungsnachweis nicht vor. 5 & Dividendenloſe Abſchlüſſe im Hoeſch⸗Kongarn. Die Hauptverſammlungen der drei zum Konzern der Hoeſch⸗ Köln⸗Neueſſen Ac gehörenden Geſellſchaften Trierer Walz⸗ werk Ac, Trier, Federſtahl Ac, Kaſſel, und Baroper Walzwerke AG, Dortmund⸗Barop, ſind auf den 19. März einberufen worden. Wie man erfährt, kommt bei allen drei Unternehmen die Ausſchüttung einer Dividende für 184⸗35 nicht in Frage. Beim Trierer Waltzwerk und bei der Federſtahl Ach hat ſich der Verluſtvortrag von 264111 und von 38 962„ weiter erhöht, während das Baroper Walzwerk wieder eine etwa ausgeglichene Bilanz vorlegen ird. 8 1 Mittelmarkt Heidelberg. Der Vorſitzende des Schlacht⸗ viehverwertungsverbandes Baden erläßt unterm 19. Fe⸗ bruar eine Anordnung, nach der für den Mittelmarkt Hei⸗ delberg als Höchſt⸗ und Mindeſtpreiſe für Rindvieh und Schweine die für die Marktgemeinſchaft Mannheim ſeſt⸗ geſetzten Preiſe gelten. Die Bedarfsdeckung der an den Mitielmarkt Heidelberg gebundenen Käufer erſolgt gemein⸗ ſchaftlich mit der Marktgemeinſchaft Mannheim und in dem⸗ ſelben Verhältnis wie in der Marktgemeinſchaft Mann⸗ haben ſich auch die Heim. Marktbeauftragter für den Heidelberger Markt iſt der jeweilige Beauftragte der Marktgemeinſchaft Mannheim. Markttage ſind für Großvieh Dienstags, für Schweine und Kälber Montags. Sämtliche Schlachter, Fleiſcher, Metzger, Großfleiſcher, Verſandſchlächtereien, Fleiſchwarenfabreken, Gaſtwirtſchaſten und ſonſtige Schlachtvieh ſchlachtende und Fleiſch umſetzende Betriebe in den Gemeinden Heidelberg, Neuenheim, Handſchuhsheim, Wieblingen, Grenzhof, Eppel⸗ heim, Pleikartsförſterhof, Kirchheim, Rohrbach, Schlierbach, Ziegelhauſen, Neckargemünd haben ihren geſamten Bedarf an Schlachtvieh auf dem Mittelmarkt in Heidelberg zu decken. Die genannten Betriebe haben ihren Bedarf an Schlachtvieh eine Woche vorher dem Beauftragten anzumel⸗ den. Wichtige Fragen des Hopſenbaues. In zwei Früh⸗ jahrsverſammlungen der württembergiſchen Hrpfenpflan⸗ zer des Anbaugebietes Herrenberg⸗Rottenburg⸗Weilder⸗ ſtadt wurden wichtige Fragen des Hopfenbaues behandelt. Der Gebietsfachwart für das genannte Hopfenanbaugebiet ſprach eingehend über den„Abſatz der Hopfenernte 1935“ Durch die vom Reichsnährſtand durchgeführte Anbauflä⸗ chenregelung ſei es gelungen, übermäßig große Schwan⸗ kungen der Hopfenpreiſe zu verhüten. Hauptaufgabe ſei es, daß die Hopfenpflanzer den guten Ruf des Hopeen⸗ anbaugebietes durch gute Ware erhielten. Ueber gie Hopfenanbauflächen regelung ſprach weiter Landwirtſchafts⸗ aſſeſſor Schmidt von der Hopfenſtelle des Reichs näßhrſtandes in München. Wie er ſchen in anderen Orten ausführte, kommt für das Jahr 1936 eine Anbauflächenſteigerung nicht in Frage, auch nicht, wenn im einzelnen Fall wirt⸗ ſcheftliche per perſönliche Gründe vorliegen und ſich da⸗ durch Härten vielleicht nicht vermeiden laſſen. Zum Schluß ermahnte der Gebietsſachwart die Anweſenden, durch An⸗ bau von Flachs zur Schafſung der notwendigen Freiheit and Unabhängigkeit auch auf dieſem Erzeugungsgebiet bei⸗ zutragen. 6 Schweizeriſche Nationalbank.— Beträchtliche Zunahme des Goldbeſtandes. Nach dem Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank zum 23. Febr. hat der Goldbeſtand in der drit⸗ ten Februarwoche eine beträchtliche Zunahme erfahren, und zwar von 27,05 Mill. Schw. Fr. gegenüber 8,75 Mill. Schw. Franken in der Vorwoche. Der Geſamtmetallbeſtand erhöhte ſich dadurch auf 1 424,67 Mill.(1 397,62 Mill. Schw. Fr. am 15. Februar). Wie in der Vorwoche dürfte wohl die Stei⸗ gerung mit dem hohen Stand des Schweizer Franken und mit der Bereitſtellung von Mitteln für die in nächſter Zeit fälligen Rückzahlungen Frankreichs und Belgiens zuſam⸗ menhängen. Die Golddeviſen zeigen weiter eine Um⸗ wechſlung in Metalle, wodurch ſich der Deviſenſtand um 2,32 Mill. auf 10,96 Mill. Schw. Fr.(13,28 Mill.) ſenkte. Notenumlauf und täglich fällige Verbindlichkeiten waren in der öritten Oktoberwoche um 84,99(84,81) v. H. durch Gold und Golddeviſen gedeckt, * Rumäniens Wirtſchaft in ſtarkem Aufſtieg. Seit Früh⸗ jahr 1935 hat ſich die Wirtſchaftslage Rumäniens merklich gebeſſert, zum erſtenmal ſeit Jahren hat ſich der Export kon⸗ junktuxell ſtark erhöht. In der Induſtrie hat die Belebung angehalten. Auch die Kaufkraft der Landwirtſchaft nahm zu; die Getreideernte war 1995 bei ſtark geſtiegenen Agrar⸗ preiſen erheblich größer als 1934. Die Steigerung der Aus⸗ fuhr geht in erſter Linie auf die erhöhte Nachfrage Italiens nach Petroleum, Vieh und Getreide im Zuſammenhang mit dem abeſſiniſchen Feldzug zurück. Vom Januar bis No⸗ vember 1995 hat ſich der rumäniſche Export nach Flalien, gemeſſen an 1934, mehr als verdoppelt. Dadurch iſt Italien als Abnehmer von der fünften an die erſte Stelle vor Deutſchland gerückt. Die Geſamtausfuhr iſt infolge der Währungsentwertung gegenüber 1984 um etwa 20 v. H. go⸗ ſtiegen. Gleichzeitig iſt die Einfuhr infolge Reſtriktions⸗ maßnahmen in faſt gezau demſelben Maße zurückgegangen. Der Aktipſaldo der Handelsbilanz hat ſich infolgedeſſen ſtark erhöht. Trotz ihrer günſtigen Entwicklung ſind die De⸗ viſenſchwierigkeiten Rumäniens jedoch noch nicht behoben, denn faſt 70 v. H. der Ausfuhr werden im Rahmen von Clearingverträgen abgewickelt, ſo daß über die zur Zeit er⸗ zielten Exportüberſchüſſe nicht frei verfügt werden kann. Auf dem Binnenmarkt hat die Belebung der Induſtriewirt⸗ ſchaft, durch Einfuhrerſchwerungen und Leientwertung be⸗ günſtigt, im ganzen angehalten, wenn ſich auch auf Teil⸗ gebieten die unzureichende Rohſtoffverſorgung bemerkbar machte. Die Aktienkurſe ſind ſtändig geſtiegen. Günſtig öffentlichen Finanzen entwickelt; der Einnahmeüberſchuß im Etat dürfte etwa 300 Mill. Lei be⸗ tragen. * Betriebseinſchränkung in der ungariſchen Kohlenindu⸗ ſtrie. Obgleich der Eintritt kälteren Wetters ſich auf die ungariſche Kohlenmarktlage in der Vorwoche recht günſtig auswirkte, ſind die Kohlengruben tufolge der verhältnis⸗ mäßig noch immer geringen Nachfrage genötigt, wöchentlich ein bis zwei Ruhetage, die kleineren Gruben ſogar zwei his drei Ruhetage einzuſchalten und hierdurch das An⸗ wachſen größerer Kohlenvorräte hintan zu halten. Die größte Kohlenabnehmerin, die Ungariſche Staatsbank, ruft gegenwärtig ungefähr 80 v. H. ihrer vertragsmäßigen Mengen ab. Die Hoffnungen, die die ungariſche Kohlen⸗ induſtrie an die Ausfuhr nach Italien knüpfte, ſind nicht in Erfüllung gegangen, was darauf zurückzuführen iſt, daß Italien die Einfuhr der beſten Kohlenſorten vorzieht, die in Ungarn ſchwer zu haben ſind. * Schwedeus Außenhandel im Jahre 1935. Der Außen⸗ handel Schwedens im Jahre 1935 ergab mit den europäi⸗ ſchen Ländern einen Einfuhrüberſchuß von 200,9 Mill. Kr. und mit Amerika einen Einfuhrüberſchuß von 55,5 Mill. Kr., aber mit Aſien. Afrika und Auſtralien einen Aus⸗ ſuhrüberſchuß non 75, Mill. Kr. Schwedens Einfuhr aus den europäiſchen Ländern iſt um 125,9 Mill. Kr. auf 1175 Mill. Kr. geſtiegen. Im einzelnen ergab Schwedens Han⸗ del mit Deutſchland einen Ausſuhrüberſchuß von 192,4 Mill. Kr., aber zugleich einen etwas verminderten Umfang. Im Verkehr mit England ſtieg die Einfuhr von 235,3 auf 283,5 Mill. Kr., während die Ausfuhr von 328,2 auf 319,7 Mill. Kr. ſank. Der Handel mit Italien ſchließt mit einem Ausfuhrüberſchuß von 6,6 Mill. Kr. ab. Nhein-Mainische Abendbörse Geschzgitslos * Frankfurt, 25. Februar Die gleichen Gründe, die ſchon im Mittagsbörſenverkehr für die ſtarke Geſchäftsſtille maßgebend waren, blieben auch heute abend wirkſam. Es lagen keinerlei Aufträge vor, während die Kuliſſe völlige Zurückhaltung an den Tag legte Rein ſtimmungsmäßig blieb öie Grundtendenz freun Soweit man Kurſe hörte, lagen ſie nicht einheitlich, a überwiegend im Vergleich zum Berliner Schluß gut be⸗ hauptet. Harpener Bergbau, die im Berliner Schluß bis auf 111½ nach 115 nachgegeben hatten, wurden auch hier auf dieſer Baſis geſprochen. Etwas Intereſſe zeigte ſich für Otavi⸗Minen zu etwa 197½(1995). Der Rentenmarkt lag ebenfalls ſehr ruhig. Die Kurſe bewegten ſich auf Mittags⸗ ſchlußſtand. Bei freundlicher Grundhaltung blieb die Abendbörfe auch im Verlaufe überaus ſtill und Umſätze kamen kaum zuſtande; die Kurſe hatten faſt nahezu alle nominellen Cha⸗ rakter und wichen gegen den Berliner Schluß nur unmerk⸗ lich ab. Nur Harpener, die im Berliner Schlußverkehr eine itberraſchende Einbuße auf 111% nach 115 erlitten hatten, notierten auf 112 etwas höher. Etwas belebter waren Otavi⸗Minen mit 1974(1926). Am Kaſſamarkt zeigte ſich Nachfrage nach Bankaktien, DD⸗Bank und Dresdner Bank je 92,4(91). Commerzbank 98(9224), Adca unv. 70%. Von Renten lagen Altbeſitz 18 v. H. feſter mit 1104, Ha⸗ gegen J Farbenbonds im gleichen Ausmaß leichter mit 127K. Die Nachbörſe war ohne Umſatz. Am Dienstag, dem 25. Februar, findet keine Abendbörſe ſtatt. Waren und Märkfe Mannheimer Geireidegroſ marki Auch in der neuen Woche iſt Weizen feder Herkunft in ausreichenden Mengen angeboten, wobei nur noch ver⸗ einzelt die hohen Handelsſpannen berechnet wurden, die eigentlich nur noch für Unterfranken und Sachſen⸗ ſowie für Muſterweizen angelegt werden. Die Mü nerharren in ihrer ahwartenden Haltung, ſo daß die höher Handelsſpanne, die jedoch 5„ nicht mehr üßerſchreftet, kaum bezahlt wird, da den Käufern genügend gutes Ma⸗ terial mit der gewöhnlichen Handelsſpanne von 4% zur Verfügung ſteht, ſo u. a. bayeriſch⸗fränkiſche, thüringiſche, Wetterauer und Saale⸗Weizen. Durch das ſtille Mehl⸗ geſchäft werden die Oberrheinmühlen in ihrer Zurückhal⸗ tung noch beſtärkt. In Roggen iſt ebenfalls genügend Ware am Markt. Es macht ſich gegenwärtig eine beſſere Nachfrage der Saar und der Gebiete vom Ober⸗ und Mittelrhein bemerkbor. Wag⸗ gonware aus der Marktgegend iſt nicht mehr am Markt. Die Mühlen greifen daher weiter auf norödeutſche An⸗ gebote zurück, und zwar auf pommeriſchen Roggen, der mit 4% Handelsſpanne bezahlt wurde, im Feſtpreisgebi R 18 wurden allerdings 6, Handelsſpanne angelegt. Das Braugerſtengeſchäft beſchränkt ſich auf das Angebot der zweiten Hand, die auch preislich Entgegenkommen z da ſie vor dem Stichtag(1. März) die großen Läger räu⸗ men will. Die Nachſrage für Induſtriegerſte iſt weiter nur klein. Futtergerſte und Hafer ſind nicht am Markt. Am Futtermittelmarkt iſt die Nachfrage recht klein, begehrt iſt vor allem weiter Kleie, während Futtermehl und Nachmehl kaum Abnehmer finden. * Rotterdamer Getreidekurſe vom Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) März 755 Mai 4,80 Verk.; Juli 4,77: Sept. 4,70.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) März 51,75; Mai 53,25 K; Juli 54; Sept. 58 K. Hamburger Zucher- Terminbörse Amtliche Notierung lür meißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand. 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl Sack. 24. Febr.(Eig. Dr.) 4,87% 24 februar 10 Uhr 30 2. Februar 2 Uhr 45 . Brief] Geld] bez.[Brief Geld bez. Januar 4.— 388 e Februar..95 388 395 3685 März.— 38838 4145 888 April.— 385 55 395 3853.90 Mai..053,98.05.85 Juni.10.— 5.10 4.— Juli.20 4,10-.20440 Auguſt.5[415.35 490 Sept. 4, 4%.20 420 7 40.0.20 Nov.[.80 4,20 8 4..20. N.85.80 4,40 4800 er Tendenz ruhig kaum behauptet * Liverpooler Baumwollkurſe vom 24. Fehr.(Glg. Dr.) Amerikan. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Febr.(86) 581; März 378; April 574; Mai 570, Juni 366; Juli 567; Auguſt 555; Sept. 548; Okt. 540; Nov., Dez., Jan.(37) je 536; Febr., März je 585: Mai 536; Juli 398, Okt. 328; Jan. 528; Tendenz ſtetig. Leinöl⸗Notierungen vom 24. Febr.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Febr. 1074: Leinſgat Klk. per Febr. März 1213/5; Leinſaathl loko 27,3; März 29,4; Mai⸗ Auguſt 26,72: Baumwoll⸗Oel ägypt. 25,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Febr. 676.— Neu york: Terp. 40,75. Sa⸗ van nah: Terp. 44,75. Geld- und Devisenmarkf Zürich, 24. feimer(chu emen Fobstahkin.] 24 bm 29. 1 Se 418736 eh 1272 det 290 London 13,125, foſſan 207.90 Viss 357,87 Oft. Fenk. 224 feuyort 302.75 berſin 122.95 Bates Tig. bed 1½ Belgien 81.57½ J Mies off. N. 88.90 beſgra! Vonelzgeſd 185 ltaſten 24,0— Fofis 68.25- Ihen 200,— U JMonstsgeſe! 3 Paris, 21 fetmer ſSchluß amſfich). Londnn 74.87] Spanien 2. 28 Repenkzgen 335,25 J Wien 25 Teuer: 14.98./ talen 120.80] Hoſtend 10.28 /. Ferse 609.— beigen 235,25 Schwe: 84.87] Sträbeim 885,75 arsch 275,75 London, 54. fehrter ſchluß amflith) kewyork 499.82 Fopen 22.0 ente 570. 75 ch 1285 entreal 499.87 Aas 18.0% Fumzner ö 674.— Joekobemz 170 emsteriam 728.25 bse 19.90 76] Konstantin. 815,— iu ntaſſen 125. bells 2 eee 0. 1 s 5— ne 18. 4155 felsigen 227,— Men 2 odere 28,12 d 12775 prag 5 1 55 4 W 150 1 106.3 Ferlin Zudspett 70 denes 2 enez Schwalt 8155 Negra E Jie be Jan. 1 1 aaf 17% 18005 Jpanfen 35.12 Q Seils 400.— Hongkong 17 Sbdskrika 100,12 Meialle Hamburger Meiallnofierungen vom 24. Februar Hunſer I bants. u. Staik-Ann Beef J bels drlek f bald uu bret] dale berab 1 VVV 20.50 20.50 fem 43.74%. El. 28.0. kanlbe fn 5. 0. 07 8775 Mir: 48.75 49,7 281,078. 0.. feingeſd(A. p. gr..84 2,9 April 45.754,75„ 281,023.00. A Plata(Abfalls) af 47 48.„ 281,008, 00.. Urcapr.(ld. p..)„.1 290 aum 2,7%%„„ le le. ech, reines Plein 60 f 49,2547.500. 281,00 8L. C. J Detailpr,(md. 5. gr... 3,65 3,50 ugus„%%% ᷑ ᷑„b0b0bç0] Sam.. bort Ablas Okiaben....„...... nen fegulas mints.(4 lu.) 58.— 30, Hotem......... duecailber(L per Flasche) 12.87 12.87 Detemb.„„ e e e I etramerr diges,(in 5b.). 88, * Der Londoner Goldpreis betrug am 24. Februar 1986 für eine Unze Feingold 141 fh 0 dö5= 86,6445 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,9990 Pence= 2,78568 l. Frachienmarki Duisburg-Ruhrort Die Nachfrage nach Leerraum war heute ſehr gering. Es wurde nur vereinzelt Raum angenommen. Die Fracht für Rotterdam wurde mit 10 Pfg. je Tonne ermäßigt und notierte mit 90 Pfg. ab Ruhrort und 1,0% ab Kanal nach Rotterdam, ſowie 1,20„ ab Ruhrort und 1,40% ab Kanal nach Antwerpen⸗Gent einſchl. Schlegpen. Die Berg fracht erfuhr mit 1 KI ab Ruhrort u. 1,20% ab Kanal Baſis Mainz⸗Mannheim keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn urtierte 70 und 80 Pfg. nach Mainz und 80 umd 90 Pfg. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 10 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. — Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung .. Valery Inkijinoff, der ausgezeichnete Darsteller, spielt eine Hauptrolle im Großfilm der Ufa „Die letzten Vier von Santa Cruz, dessen Regie Werner Klingler führt. Lu Laß ſghoun dub Kiluub Auf dem Ufa⸗Gelände in Neubabelsberg eröffnet Auf dem Gelände der Univerſum⸗Film⸗AG. in Neubabelsberg wurde vor kurzem in Gegenwart des Präsidenten der Reichsfilmkammer, Staatsminiſter g. D. Dr. Lehnich, die neugeſchaffene Lehr⸗ ſchau der Ufa der Offentlichkeit übergeben. Eine der wichtigſten Aufgaben bleibt die Heranbildung ge⸗ eigneten Nachwuchſes. Zu dieſem Zweck hal die Ufa ihre Lehrſchau geſchaffen als eine Sammlung all der Erfahrungen und Kenntniſſe, die in jahrelanger praktiſcher Arbeit erworben wurden. Dieſe Schau ſoll einmal den Filmſchaffenden Einblick in die Grundelemente und Zuſammenhänge des Film⸗ weſens geben, dem Dichter und Dramaturgen, dem Architekten und Komponiſten, dem Kameramann, aber auch dem Produktionskaufmaun Studien⸗ möglichkeiten vermitteln. Sie ſoll dem Nach⸗ wuchs auf techniſchem, wirtſchaftlichem und künſt⸗ leriſchem Gebiet eine einführende Unterrichtung ge⸗ währen. Weiter will ſie den Lehrern und Schulungs⸗ leitern die für ihre Arbeit notwendigen allgemeinen und beſonderen Kenntniſſe über Herſtellung und Wirken des Films vermitteln helfen. Schließlich beſtehen die Aufgaben der Lehrſchau in der Pflege der Verbindung mit wiſſenſchaftlichen Einrichtungen aller Art, ſoweit ſie ſich mit Filmfragen befaſſen. Die Lehrſchau iſt ſomit nicht in den engen Rah⸗ men eines Betriebes geſpannt, ſie ſtellt vielmehr eine Einrichtung dar, die, wie Präſident Dr. Lehnich be⸗ tonte) für das ganze deutſche Filmſchaffen, und wahr⸗ ſcheinlich ſogar darüber hinaus, größte Bedeutung hat. Der Dichter, der Komponiſt, der Spielleiter, der Schauſpieler, der Architekt, der Koſtümzeichner, der Produktionsleiter— ſie alle erhalten hier eine Ueberſicht über die Mittel und Methoden, mit denen ein Film geſchaffen wird. Dem Außenſtehenden aber vermittelt die Schau ein Bild von den ungeheuren Schwierigkeiten, dem Axbeits⸗ und Materialaufwand; den techniſchen, wiſſenſchaftlichen und künſtleriſchen Vorausſetzungen, die zur Herſtellung eines Films erforderlich ſind. 7 2 1 7 Hluiun bum Silmgofl. Eine Reichsfilmſchule für den Film⸗ nachwuchs. Um den unvollkommenen Ausbil⸗ dungsmöglichkeiten im Filmweſen, beſonders für die Berufe der Regiſſeure und Kameraleute, abzuhelfen, iſt die Errichtung einer Reichsfilmſchule geplant, bie dem geeigneten Nachwuchs die Möglich⸗ keit geben ſoll, ſich auf jedem Arbeitsgebiet des Fülms gründlich praktiſch und theoretiſch auszubil⸗ den. Die von der Reichsſilmkammer geplante Schule ſoll eine Art Akademie für alle Gebiete des Films werden und nicht nur die Anfänger ausbil⸗ den, ſondern auch den bereits praktiſch vorgebildeten Kameraleuten, Darſtellern uſw. Gelegenheit zur Er⸗ weiterung ihrer Filmkenntniſſe geben. Der Aut o⸗ ren nachwuchs wird durch einen Wettbewerb gefördert. „Engel mit kleinen Fehlern“ iſt der Titel eines neuen Guſtav⸗Althoff⸗Films der Baye⸗ riſchen Filmgeſellſchaft, deſſen Aufnahmen jetzt in Neubabelsberg begonnen haben. Unter der Regie von Carl Boeſe ſpielen: Charlotte Daudert, Adele Sandrock, Grete Weiſer, R. A. Roberts, Jack Trevor und Franz von Bockay die Hauptrollen. An der Kamera ſteht Edgar Zieſemer. * „Im Trommelfeuer der Weſtfront“!, ein Film, der vom Herzog ⸗Film hergeſtellt wird, ſteht unmittelbar vor ſeiner Vollendung. Die militäriſche Sachberatung hat Herr Major a. D. Freiherr von Werthern übernommen. Als Dar⸗ ſteller ſind etwa 50 deutſche Mitwirkende verpflichtet worden. Regie: W. Kayſer, Drehbuch: E. H. Raven. Kamera: Günther Anders. Ton: Emil Specht. Bauten: Robert Dietrich. Syſtem: Tobis⸗Klangfilm. * Wer ſpielt in„Allotria“? Willy Forſt verpflichtete für ſeinen Cins⸗Allianz⸗Film der Tobis⸗ Europa„Allotria“ Julia Serda, Schröder⸗Schromm, Toni Tetzlaff, Georg H. Schnell, Walter Klamm und Erich Dunskus. Die Hauptrollen ſpielen Jenny Jugo, Renate Müller, Adolf Wohlbrück und Heinz Rühmann. * Eine Sammlung klaſſiſcher Filme. In Paris iſt ein neuer Filmklub gegründet worden, der den Namen„Parole de Cinéma“ führt und der es ſich zur Aufgabe ſtellt, unter dem Schutz der Sorbonne eine Art„Einsmatique“ der Klaſſiker des Films aufzubauen. Der neue Klub will einmal wöchentlich Vorführungen der berühmteſten Filme der Weltproduktion veranſtalten und von dem Erlös nach und nach alle Filme ankaufen, die das Welt⸗ publikum intereſſiert haben. * Eine Filminduſtrie in der Schweiz. Seit längerer Zeit ſind Beſtrebungen im Gange, auch in der Schweiz eine Filminduſtrie zu gründen. Eine eidgenöſſiſche Studienkommiſſion iſt mit der Prüfung dieſer Frage beſchäftigt. Zürich, Baſel, Bern, St. Gallen und Montreux bewerben ſich um das Privileg, der Sitz dieſer neuen Induſtrie zu werden. Beſonders lebhaft bemüht man ſich in Montreux darum, und hier iſt ein Initiativ⸗ ausſchuß unter dem Vorſitz des Nationalrats Gogerat gegründet worden, der die Angelegenheit weiter be⸗ treiben ſoll. Stadt und Kanton ſind bereit, je 250000 Franken zu zeichnen, unter der Voraus⸗ ſetzung, daß der Bund 500 000 Franken zur Ver⸗ fügung ſtellt. Montreux leidet beſonders ſchwer unter der Kriſe des Fremdenverkehrs, deshalb iſt man hier mit allen Kräften beſtrebt, einen Erſatz für den großen Ausfall zu finden, der das Wirtſchafts⸗ leben der Genſerſee⸗ Riviera heimſucht, und man macht geltend, daß die einzigartige laudſchaftliche Schönheit dieſes Teiles der Schweiz Montreux zum Sitz einer Filminduſtrie beſonders geeignet er⸗ ſcheinen laſſe. 147. Jahrgang Nr. 93 chu Rouuuuuuubouun uls Ju u in Ciluulloue in dus cho sulla Ein Blick hinter die Kuliſſen/ Von Dr. Geno Ohligſchlaeger Sinn und Aufgabe ſeiner Kunſt ſieht der Schau⸗ ſpieler darin, ein Menſchengeſtalter zu ſein. Im Optiſchen des Films heißt das, in einen anderen Menſchen zu ſchlüpfen und ihn möglichſt echt„dar⸗ zuſtellen“, Iſt es ſchon ſchwer, eine Figur zu ſpie⸗ len, ſo wächſt die Schwierigkeit und damit auch die Luſt des Schauſpielers an der Bewährung ſeines Talentes in der Verkörperung einer Doppelrolle. Mehr noch als auf der Bühne ſind beim Film Doppelrollen beliebt, und einige ſchauſpieleriſche Leiſtungen dieſer Art ſind berühmt geworden. Eine der ſchauſpieleriſch intereſſanteſten Doppel⸗ rollen im Film ſpielte Henny Porten ſeinerzeit in dem Stummfilm„Kohlhieſels Töchter“. Mit be⸗ wundernswerter Umſtellungsfähigkeit verkörperte ſie die hübſche Schweſter und ihre Schweſter,„das Trampel“, die gleichzeitig in der Szene erſcheinen. Vor kurzem ſah man Silvia Sidney in dem Film „Dreißig Tage Prinzeſſin“ einmal als Prinzeſſin und dann als ein junges Mädchen, das für einige Zeit als die Prinzeſſin ausgegeben wird. In„Fürſt Woronzeff“ war Albrecht Schoen hals der alternde, kränkliche Fürſt und der junge, federnde Franz von Naydek. Ueber Hermann Thimig, der gern Doppelrollen ſpielt, lachten wir in letzter Zeit doppelt in den Filmen„Peter, Paul und Nanette“ und„Fahrt in die Jugend“. Von älteren Filmen wären zu nennen„Die Brüder Schellenberg“, die beide Conrad Veidt ſpielte,„Der falſche Ehemann“ mit Johannes Riemann als Zwillingsbrüder. Daß in„Amphitryon“ Willy Fritſch als Amphi⸗ tryon und Jupiter gleichzeitig auf der Szene war, iſt bekannt, ebenſo, daß Paul Kemp als Merkur ſich ſelbſt(als Soſias) in die Quere kam. Rudolf Forſter ſpielt in„Nur ein Komödiant“ einen Herzog, einen Schauſpieler; Hans Albers in „Henker, Frauen und Soldaten“ zwei Vettern und duelliert ſich mit ſich ſelbſt. Dann Weiß Ferdl in dem Film„Die beiden Seehunde“(der Münchner Komiker ſpielt hier einen Fürſten und einen Dienſtmann, der ihm ähnlich ſieht). 25 Doppelrollen ſpielen iſt eine Aufgabe für die Charakteriſierungs⸗ und Maskenkunſt des Schau⸗ ſpielers. Eine Hexenmeiſterei des Kameramaunns iſt es in den Szenen, bei denen ſich die beiden Figuren gegenüberſtehen. Solche Szenen erfordern viel Arbeit und Ge⸗ nauigkeit. Man arbeitet mit Bildteilung. Auf der Kamera ſitzt ein„Vorſatzkaſch“, d. h. ein ſchwarzes Metallplättchen, das auf die Linſe geſchoben wird und deren eine Hälfte bedeckt. Wenn jetzt gedreht wird, bleibt die eine Hälfte des ablaufenden Film⸗ ſtreifens unbelichtet. Dann rollt man den Wilmſtrei⸗ fen zurück, ſetzt die Vorſatzkaſch auf die andere Seite, dreht und belichtet nun die andere Seite des Filmſtreifens. Auch die Szenerie hat man infolge⸗ deſſen geteilt. Die Kamera ſteht feſt. Die Szene hat möglichſt einen Hintergrund mit ſcharfen Konturen, auf dem man(3. B. an einer Schranktür) genau erkennen kann, wo die Mitte der Dekoration liegt; denn man muß ja erſt die eine, dann die andere Seite dieſer Dekoration aufnehmen. Je näher ſich die bei⸗ den Perſonen kommen müſſen, deſto ſchwieriger iſt die Aufnahme. Der Aufnahme gehen viele gründliche Proben voran. Nehmen wir an, der Schauſpieler ſpiele einen Herrn A. und einen Herrn B. A. und B. ſollen ſich auf einem Sofa ſitzend, miteinander unterhalten. Der Schauſpieler ſitzt dann in der Maske A. zunächſt rechts; zur Erleichterung ſetzt man einen Stroh mann, der ſich mit ihm unterhält, links hin. Man probt nun mit der Stoppuhr in der Hand und notiert die weſentlichen Phaſen des Geſprächs nach Sekunden genau. Nun macht man die erſte Aufnahme, bei der die rechte Seite der Dekoration belichtet wird. Dann ſetzt ſich der Schauspieler, jetzt in der Maske., links hin, und man belichtet die linke Seite. Durch die Kontrolle mit der Stoppuhr hat man feſtgeſtellt, wie lange die Szene dauert, wo die einzelnen Ge⸗ ſprächspauſen liegen und wo die Antworten's kommen müſſen. Dann darf man damit rechnen, daß die einzelnen Phaſen und die Reaktionen der beiden Geſprächspartner nachher innerhalb des Spie⸗ les genau klappen. Es wäre nämlich fatal, wenn z. B. Herr A. etwas ſagt und Herr B. eine Geſte, die er daraufhin macht, ſchon vier Meter zu früh machte, während A. noch gar nicht an dieſem Punkt der Unterhaltung angelangt iſt. Immer und immer wieder muß die Szene probiert werden, bis ſie nach der Stoppuhr genau„ſitzt“.— Die Verantwortung des Gelingens trägt der Kameramann. Da es auf die optiſche Genauigkeit ankommt, leidet die Natürlichkeit des Spiels manchmal etwas und tritt vor der techniſchen Exaktheit in den Hintergrund. Man vermeidet auch allzu häufige Begegnungen der beiden Perſonen. 5 Da man beim Tonfilm die Möglichkeit hat, den Ton zu ſchneiden, macht es keine Schwierigkeiten, die Repliken, die erſt der Strohmann gemacht hat, herauszuſchneiden und durch die Geſprächsteile, die der Schauſpieler bei der zweiten Aufnahme gemacht hat, zu erſetzen. Die zwei Tonſtreifen, die man auf⸗ genommen hat leiner für die rechte Seite, der andere für die linke Seite der Szene), werden dann in⸗ einander geſchnitten. Darin ſieht der Tonfilmtechniker von heute keine Hinderniſſe mehr. Kompliziert wird die Technit der Aufnahme erſt bei„raffinierten“ Szenen: wenn z. B. Herr A. am Tiſch ſitzt, Herr B. mit dem Rücken zu ihm hinter ihm aus dem Zimmer geht, ſich vor der Tür um⸗ drezt und A. zuwinkt. Dann ſitzt der Schauſpieler in der Maske A. am Tiſch. Der weggehende., von dem man nur den Rücken ſieht, wird von einem Dublee geſpielt. Die Kamera ſchwenkt auf dieſen und folgt ihm bis zur Tür, wo er ſich noch halb umdreht. Dann macht man eine neue Aufnahme, bei der der Schauſpieler in der Maske B. an der Tür ſteht. Man ſchneidet die beiden Aufnahmen an der gün⸗ ſtigſten Stelle aneinander, und da die Kamera die Schwenkung ſchnell vollführt hat, läßt ſich das menſch⸗ liche Auge täuſchen und merkt den Schnitt nicht. Manu dolb uus zů louſun dib Die lustige Charlott Dautert und Paul Kemp Benkhoff, 5 Adele Sandrock und Bendow die Hauptrollen in dem neuen Carl-Lamac⸗ Film der Tobis-Rota Der schüchterne Casanova Spielen, mit Fitg Photo: Ua 1 Die Nieder einem lichen * werden Vor Waf Adein⸗ Pe Rheinfeld Breiſach 4 ** 4 5 5 * * Dienstag, 25. Februar 1936 11. Seite Nummer 93 — — * SeichenerklS rung. Zur Wetterkarte Kefer Wade from vordtingender Nauf ee Warmer Wind] ge front vordtingencer Warmluft ted 2 e Pom mit Werne, un der k 7 NA. NOA us 0 0 Ordſterlos O udllag Ah gegen gediet let Schreefelgebtef Ohelter G bededu 9g Schebertfigkeit. Nebel. ſe Gewifer O bebbegecit D Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 25. Februar. Während im Rhein⸗Main⸗Gebiet am Montag ſich Aufheiterung durchſetzte, die in der vergangenen Nacht allgemein Anlaß zu Strahlungsfröſten gaben, herrſcht im übri⸗ gen Deutſchland bedecktes Wetter mit verbreiteten Niederſchlägen(meiſt Schnee). Zunächſt muß mit einem raſchen Uebergreifen der unfreund⸗ lichen Witterung auf unſer Gebiet gerechnet werden. Vorausſage für Mittwoch, 26. Februar Vielfach dunſtig und zunächſt bewölkt, zeit⸗ meiſe auch Niederſchlag(im Gebirge Schnee), ſpäter wieder zeitweiſe aufheiternd, Tempe⸗ raturen um Null, Winde aus nördlichen Richtungen Höchſttemperatur in Mannheim am 24. Februar 9,7 Grad, tiefſte Temperatur im der Nacht zum 5. Februar— 1,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr — 0, Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Wee 2. 2. 1 Negar-Begel 22 5 2 25 a 52 8 5 Nanndelm 3,843 813.76.92 e e e e e Seſbenn—— IwVͤ ß im.74 3 7918,76.783.880 b. 8 0 i 2 N Röln 2,80 3, 171 3,30 3,28 3,1, vom Dienstag, 25. Februar Schwarzwald: 5 Feldberg: bewölkt,— 6 Grad, Schneehöhe 50 Zenti⸗ meter, Schi gut. 3 Bebchen: heiter,— 4 Grad, Schneehbhe 8040 Zenti⸗ meter, 5 Zentimeter Neuſchnee, Schi gut. e Schauinsland: heiter,— 5 Grad, Schneehöhe 5 Zentk⸗ meter, lückenhaft, dein Sport. Dum übrigen Schwarzwald beſtehew zur Zeit keine Winter ſport möglichkeiten. Nene Maunheimer Zeituntz/ Mittag⸗Ausgabe Jonaueschingex Fastnaclit auę lex Idle * Donaueſchingen, 24. Februar. Wenn, wie in dieſen Tagen wieder, die Donau⸗ eſchinger Hanſel und Gretel durch die Straßen der jahrhundertealten Fürſtenreſidenz am Quell der Donau ihre mutwilligen Sprünge machen, dann er⸗ wacht ein Stück überaus feſſelnder Vergangnheit der alemanniſchen Baar zu neuem Leben. Die kunſtvoll und farbenreich bemalten Hanſele⸗ Koſtüme werden übergezogen, die holzgeſchnitzten Masken(Schemen), die im Gegenſatz zu den vielen anderen alemanniſchen altüberlieferten Holzlarven, keine beängſtigenden, ſondern ſogar recht freundliche Züge auſweiſen, verbergen die Geſichter der Trä⸗ ger und die Narrenfreiheit feiert wahre Triumphe. Weithin künden die rhythmiſchen Klänge der Schellenbehänge, die, von dem Hanſele über Bruſt und Rücken gekreuzt, mit ihren eigenartigen Sprün⸗ gen in Bewegung geſetzt werden, ihr Kommen an. Wer einem Hanſele in den Weg läuft, der muß es ſich ſchon gefallen laſſen, tüchtig„geſtrählt“, will hei⸗ ßen gefoppt zu werden. Das geſchieht mit allerhand luſtigen Verſen, die ihr eigenes Maß haben und in denen die Fehler und Schwächen des Betroffenen zum Ausdruck kommen. Die Hanſele, die ſelten ohne ihre Gretel unterwegs ſind, eröffnen die Faſt⸗ nacht. Dem ganzen erſten Teil des großen när⸗ riſchen Aufmarſches drücken ſie einen beſonderen Stempel auf. Hauſel und Gretel führen die Donaneſchinger Faſtnacht an (Photo: Verkehrsverein Donaueſchingen) Gewinnauszug 5. Klaſſe 46. Preußiſch⸗Süddeutſche (272. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verdolen Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je 1 auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II 13. Ziehungstag 22. Februar 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2582 5 ewinne zu 8 285000 24333 359896 37944 208582 2268448 2874. 881741 3879589 84 Gewinne zu 1000 M 10883 14148 29084 86530 75139 87394 115236 130409 155838 162879 185849 183182 193818 199918 204877 3845884 350828 354740 365907 387544 397895 90 Gewinne zu 500 M. 2895 15487 18488 19586 248929 32916 35387 45805 48918 71181 75217 131918 132239 13802 2 268998 281578 285288 291155 3861884 389401 390038 400 Gewinne zu 300 M. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne 5 über 150 M. gezogen. 2 Gewinne zu 20000 M. 371583 5 4 Eewinne zu 10000 M. 140108 210827 14 Nag 1 3000 N 877 fzien i725 winne zu 5 1 216024 231271 289904 325264 5 1 2000 M. 133111 142333 216464 Gewinne 1 5 362102 365828 382185 80 Gewinne zu 500 M Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu fe zu je 80000, 6 zu je 20000, 66 zu je 10000, 140 zu je 5000, 234 NSDAP-Miffeilungen Aua partstetmtlichen Bekanntmachungen en nommen Politiſche Leiter Neckarſtadt⸗Oſt. Am 28. Februar, 20.15 Uhr, Beſpre⸗ chung der Amts⸗ und Zellenleiter in der Renſchgorage. Rheinau. Am 25. Februar fallen die Dienſtſtunden aus. Neckarau. Die Hausleiterbeſprechungen am 27. Februar fallen aus. Am gleichen Tage, 20.30 Uhr, Sitzung ſämt⸗ licher Politiſchen Leiter im Gaſthaus„Zur Krone“. NeS⸗Franenſchaft Feudeuheim. Der Heimabend am 26. Februar fällt aus. Neckarſtadt⸗Oſt. Am 26. Februar und 27. Februar, 17 Uhr, Probe in der„Flora“. Lortzingſtraße, außer dem Chor. Dieſer kommt am 27. Februar, 18 Uhr, in die„Flora“. Neckaran. Am 28. Februar, 14.80 Uhr, trefſen ſich die Kinder und Helferinnen der Spielſchar in der Wilhelm⸗ Wundt⸗Schule. Bann 171(Bannorcheſter)l. Der nächſte Dienſt findet om 27. Februar, 20 Uhr, im Heim, G 7, 25, ſtatt. Stelle KS. Am W. Februar beginnt der neue Rettongs⸗ ſchwimmkurſus der HJ. Es wird erwartet, daß ſich— wie beim vorhergehenden Kurſus— genügend Leute zur Verfügung ſtellen. Jede Gefolgſchaft hat mindeſtens fünf Mann zu ſtellen. Zeit: 18.30 bis 20 Uhr, Städtiſches Hal⸗ lenbad(Halle). BDM Kulturſtelle.(Spielſchar.) Am 26. Februar, 19 Uhr, Heimabend in N 2, 4. Schreibſachen. „Kurſus für das Leiſtungsabzeichen M 4(Zimmer 67). im Schlageterhaus, DA Jungbuſch. RBG 17(Handel) und 18(Handwerk). Die Geſchäftsſtelle von E 8, 18 iſt nach dem„Haus der Deut⸗ ſchen Arbeit“(Nebengebäude), P 4,—6, Zimmer 2, ver⸗ legt. Es finden in Zukunft für die beiden obengenann⸗ ten Betriebsgemeinſchaften vegelmäßig Sprechſtunden ſtatt: Für 17(Handel jeden Dienstag von 20—21 Uhr. Für 18(Handwerk) jeden Donnerstag von 20—21 Uhr. Strohmarkt. Am 26. Februar im„Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4,—5, 20.15 Uhr, Sitzung der Betriebszellen⸗ obleute, Betriebswalter, Straßenzellenwalter und Stra⸗ ßenblockwalter. Kreisbetriebsgemeiuſchaft Handel, Mannheim, Fach⸗ gruppe ambulantes Gewerbe. Am 27. Febr., 20 Uhr, im Saale der„Flora“, Lortzingſtraße 17, Pflichtmitglieder⸗ verſammlung aller zur Fachgruppe gehörenden ariſchen Volksgenoſſen. Es ſprechen: Gaufachgruppenwalter Pg. Ach ler, Karlsruhe, und Bezirksgruppenleiter Pg. Gün⸗ ther, Maunheim. Unfalldienſt. Am 26. Febr., von 10 bis 18 Uhr, erſter „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann Freitag, 28. Februar Allgemeine Körperſchule(Leibesübungen für Aeltere): 19.80 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule, Otto⸗Beck⸗Straße, Frauen und Männer. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: 19.30 bis 21.30 Uhr Mäc chenberufsſchule, Weberſtraße, Frauen und Mädchen. 18 bis 19 Uhr Waldhofſchule, Oppauer Straße. Schwediſche Gymnaſtik: Kurſus von 20 bis 21 Uhr Kur⸗ fürſtenſchule, C 6, Frauen und Mädchen. Loheland⸗Gymnaſtik: 19 bis 20 Uhr U⸗Schule, Turnßalle Frauen und Mädchen. Sportfechten: 20 bis 21.30 Uhr Hans⸗Thoma⸗Schule, D 7, Frauen und Männer. 5 Schwimmen: 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 2 Frauen und Mädchen. Reiten: 21 bis 22 Uhr SS⸗Reithalle Frauen und Männer. Samstag, 29. Februar Boxen:.30 bis 10 Uhr vormittags Stadion, Gymnaſtik⸗ im Schlachthof halle. Leichtathletik: 15 bis 17 Uhr Stadion, Spielfeld 2, für Frauen und Männer. Kleinkaliberſchießen(Frauen und Männer]: Jeweils 15 bis 17 Uhr Schützenhaus der Schützengeſellſchaft 00, Ver⸗ längerte Fahrlachſtraße und Schützenhaus der Polizeibeam⸗ ten an der Riedbahnbrücke. Schwimmen: 20.90 bis 22 Halle 3, Männer. Schwimmen: 20.30 bis 22.00 Uhr Halle 2, Frauen. Rettungsſchwimmen: 20.30 bis 22 Uhr Städtiſches Hallen⸗ bad, Halle 2, Männer. Spuntag, 1. März Schüler⸗Boxen: 9 bis 10 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle. Boxen: Für Anfänger und Fortgeſchrittene 10 bis 11.30 Uhr, Stadion, Gymnaſtikhalle. Reichsſportabzeichen:—11 Uhr Stadion, Spielfeld 3 Frauen und Männer. Leichtathletik:—11 Uhr Stadion, Spielfold 2, Frauen und Männer. Dienstag, 25. Februar Nationaltheater:„Charleys Tante“, Schwank von B. Thb mas, Miete H,. 20 Uhr. Koſengarten: 20.11 Uhr Kehraus⸗Maskenball. A 20.11 Uhr Große Närriſche Nacht. falzban: 17.81 Uhr Großer Volksfaſching in gllen Rän⸗ men. Karnenalsbetrieb in allen Lokalen. Lichtſpiele: Unipverſum:„Donogvo Tonka“.— A1 ham bra:„Der ahnungsloſe Engel“. Schau ⸗ burg:„Durch die Wüſte“.— Pala ſt und Gloria: „Eine Nacht an der Donau“.— Capitol:„Eine See⸗ fahrt, die iſt luſtig“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpſod zur Reichsautobahn. Städtiſche Kunſthalle: Geöifnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr Sonderſchau: Gemälde und Graphik von Prof. Emil Rudolf Weiß. Was hören wir? Mittwoch, 26. Jebruar Reichsſender Stuttgar! .30: Frühkonzert.—.30: Muſikaliſche Früßzſtückspaufe. ..30: Frauenfunk.— 10.15: Das Mutterland unſerer Schriftſprache. Hörfolge.— 11.30: Bauernſunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 18.15 eee eien.— 15.30: Anno dominf. Hör⸗ spiel,— 16.00: Müfik am Nochmittag.— 17.5: Kohlen⸗ gehelmniſſe. 8 18.00: Faſchingskehraus.— 20.00: Nachrich⸗ ten.— 20.15: Reichsſen dung: Stunde der jungen Nation. Der Erbſtrom. Hörſpiel.— 21.30: Wilhelm Buſch als beſinnlicher Philoſoph.— 22.00: Nachrichten.— 22.20 Weltpolitiſcher Monatsbericht.— 22.40: Abendkonzert.— 24.00: Nachtmuſtk. Aus Mannheim über Stuttgart 20.45—21.30: Muſik am kurpfälziſchen Hofe. Hörbiſo aus dem Mannheim Karl Theodor. Mitwirkende: Ein Kam⸗ merorcheſter unter Leitung von Joſeph Stephan Winter. Spliſtin: Marcelle Bächtold(Cembalo). Deutſchlandſender .10: Fröhliche Morgenmuſik.—.10: Morgenſtändchen — 10.15: Simplizius Simpliziſſimus. Hörſpiel.— 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Frau in der dörflichen Uhr Städtiſches Hallenbad, Städtiſches Hallenbad, Gemeinſchaft.— 11.40: Bauerufunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 13.00: Glückwünſche.— 14.00: Allerlei.— 15,18: Zum erſtenmal vor dem Mikrophon.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.50: Helene Fahrni ſingt.— 18.18: Cardinenpredigten.— 18.45: Sportfunk.— 19.00: Feier abend⸗Unterholtung.— 20.45: Abendkonzert.— 88.00 Kammermuſik. Anspantige Kleſnanzeigen bie zu einer Höhe von 100 mm je mm pig. Stellengesuche je mm4 pig. 1 8 Offene Stellen 1 Annahmesehſuß für dle Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm., 2 Uhr Verkäufe Miefgesuche Jule Verdienstmögnchten letet steh jetst Damen und erren 8 J, 18, 3. 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