. * 4 3 1 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 6. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien- und Bei Zwangsvergleichen oder wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A u. B Mittwoch, 26. Februar 1036 147. Jahrgang— Nr. 94 4 4 Die Armee beſetzt die Negierungsgebäude Der Finanzminiſter ermordet?— Alle telefoniſchen Verbindungen unterbrochen— Gegenaktion der Garderegimenter? (Funkmeldung der NM zZ.) London, 26. Februar. In den heutigen frühen Morgenſtunden ver⸗ öffentlicht Reuter eine Meldung aus Schanghai, wonach in Tokio ein militäriſcher Putſch ſtatt⸗ gefunden habe. Infolge der Zenſur ſeien Ein⸗ zelheiten bisher noch nicht bekannt. Es ver⸗ lautet, daß mehrere ſehr bedeutende politiſche Führer, darunter der Finanzminiſter Taka⸗ haſchi, ermordet worden ſeien. Nach einem in Schanghai eingelaufenen Be⸗ richt iſt der Kriegszuſtand nicht nur in Tokio, * ſondern in ganz Japan ausgerufen worden. Die 1. Diviſion beſetzt die Regierungsgebäude (Funkmeldung der NM Z. + London, 26. Februar. Reuter meldet aus Schanghai, daß der japaniſche Militärputſch von 3000 Mann des 3. Jufanterie⸗Re⸗ giments der in Tokio ſtehenden 1. Diviſion aus⸗ geführt worden ſei. Im Morgengrauen des Mitt⸗ woch beſetzten ſie das Regierungsgebände, das Innen⸗ Miniſterium, die Wohnungen des Miniſterpräſidenten und des Innenminiſters und die Polizeizentrale, nachdem ſie überall den Widerſtand der Wachen über⸗ wunden hatten. Einheiten der kaiſerlichen Gardediviſion ſeien an⸗ gewieſen worden, die Aufſtändiſchen aus den beſetzten Gebäuden zu vertreiben. Das Schickſal des Miniſterepräſidenten Admiral Okada und des Junenminiſters Goto ſei ungewiß. Man vermutet jedoch, daß ſie zum mindeſten gefan⸗ gengenommen, wenn nicht ermordet worden ſeien. Die 1. Diviſion, die ſich an dem Aufſtand beteiligt haben ſoll, habe kürzlich Morſchbefehl für die Man⸗ oſchu rei erhalten und ſei mit ſcharfen Patronen ausgerſütſtet worden, anſtatt mit den vom Innen⸗ miniſtertum gelieferten blinden Patronen. Nach einem chineſiſchen Bericht ſei der Streich von jünge⸗ ren Armeeoffizieren eingeleitet worden. Telephon verbindungen mit Tokio unterbrochen (Funkmeldung der NM.) + London, 26. Februar. Nach einer Mitteilung des japaniſchen Außen⸗ miniſteriums an den japaniſchen Konſul in Singapur habe das Militär die Wohnung des japaniſchen Miniſterpräſidenten, das Polizeigebände, das Innen⸗ miniſterinm und die Wohnung des Innenminiſters beſetzt. Das japaniſche Außenminiſterium verlaut⸗ bart, daß es von den Vorfällen nicht betroffen ſei und daß die Lage nicht ſo ernſt ſei, wie man be⸗ richtet habe. 5 Aus Nanking läßt ſich Reuter melden, daß die Nachrichten von einem Militäraufſtand in Tokio in China ſtarke Beſtürzung hervorgerufen hätten. Man bezeichnet es als bedeutſam, daß der angeblich er⸗ mordete Finanzminiſter Takahaſchi ein energiſcher Gegner der hohen Militärhaushalte war und ſich da⸗ her bei den radikalen Elementen der japaniſchen Armee unbeliebt gemacht habe. Wie aus Nanking weiter berichtet wird, vertritt man dort die Anſicht, daß der Militärputſch in Tokiy ein Vorzeichen für weitergehende Maß⸗ nahmen der japaniſchen Armee in China und gegen Sowjetrußland ſei. Man ver⸗ mutet, daß es in Tokio zu größeren Unruhen ge⸗ kommen ſei. Die Effektenbörſen in Oſaka und Tokio hätten den Berichten zufolge ihren Geſchäfts⸗ verkehr eingeſtellt. In London liegen bis zur Stunde noch keine un⸗ Mittelbaren Meldungen aus Tokio vor, da ſämt⸗ liche Telephon verbindungen mit der japaniſchen Hauptſtadt unterbrochen ind. Der japaniſche Botſchafter in Waſhington, Saito, erklärte dem Renter⸗Vertreter, daß er keinerlei Nachrichten über die gemeldeten Ereigniſſe in Japan habe. Auch San Franzisko hat keine Verbindung (Funkmeldung der NM.) Waſhington, 26. Februar, Die Telephon verbindung San Franzisko Tokio iſt unterbrochen, der Transpazifikdienſt meldet, daß . 44. das Telephonamt in Tokio keine Verbindungen mehr 1 herſtelle. Ein Telephonbeamter in Tokiv habe um 10.30 Uhr oſtaſiatiſcher Zeit am Mittwoch erklärt, daß er nicht wiſſe, wann der Dienſt wieder aufgenommen werden würde. Otto von Habsburg verſichert „Ganz Oeſterreich wünſcht die Reſtauration“ — Paris, 26. Februar.(U..) Das„Petit Journal“ veröffentlicht eine Unter⸗ redung ſeines Vertreters mit Otto von Habsburg in Steenockerzeel, in der dieſer ſiegesſicher erklärte: „Ich kann verſichern, daß ganz Oeſterreich jetzt die Reſtauration herbeiwünſcht. Sechs aufeinanderfol⸗ gende öſterreichiſche Regierungen ſind gezwungen geweſen, gegen revolutionäre Elemente und Unzu⸗ friedene zu kämpfen. Nur die Monarchie wird eine wirkliche nationale Wiederverſöhnung ermöglichen. Abſolutismus iſt heute nicht mehr Mode. Die Monarchie muß eine gegenwartsnahe, das heißt korporative Form haben. Der Herrſcher muß die Pläne verwirklichen, von denen Dollfuß träumte und deren Durchführung er begonnen hat.“ Vorſtoß auf eritreiſches Gebiet Geglückte Einzelaktion der abeſſiniſchen Truppen an der Noroöfront — Addis Abeba, 25. Februar. Der abeſſiniſche Heeresbericht meldet, daß an der Nordfront in der Nacht zum 20. Februar eine ſtarke Abteilung der im Wolkait⸗Gebiet ſtehenden Truppen einen überraſchenden Angriff auf einen ſtarken italieniſchen Poſten bei Om Ager am Setit⸗Fluß in Italieniſch⸗Eritrea an⸗ gegriffen und ein großes Munitions⸗ und Waffenlager in die Luft ge⸗ ſprengt hat. Weiterhin ſeien vier große Lebensmittellager und andere militäriſche An⸗ lagen durch Feuer zerſtört worden. Nach weiteren abeſſiniſchen Meldungen überflie⸗ gen italieniſche Flieger weiterhin die Gebiete der Nordfront und werfen täglich Bomben auf kleine Ortſchaften ab, was jedoch ohne jede militäriſche Be⸗ deutung ſei. Auch die Umgegend von Deſſie und die Ebene von Boro Mieda ſei mit Bomben belegt wor⸗ den, die jedoch keinen beſonderen Schaden angerich⸗ tet hätten. Schließlich melden die Abeſſinier, daß der im Wolkait⸗Gebiet als Befehlshaber einer Truppen⸗ abteilung bekannte Kanjasmatſch Mongeſtu wieder⸗ um einen italieniſchen Bombenflieger abgeſchoſſen habe, nachdem er bereits am 2. Ja⸗ nuar ein Flugzeug habe abſchießen können. Die Kämpfe an der Adug- Straße — Addis Abeba, 25. Februar. Ueber die Kämpfe an der Abua⸗Straße liegen er⸗ gänzende Berichte von Ras Imru vor, denen zu⸗ folge die Abeſſinier einige tauſend Uniformen und große Mengen von Waffen, Munition und anderem Kriegsmaterial erbeutet haben ſollen. Außerdem ſeien ihnen umfangreiche Lebensmittelvorräte in die Hände gefallen. Bei der Sprengung eines italieni⸗ ſchen Munitionsdepots ſind 50 Mann durch explodie⸗ Görings Fagobeſuch in Bialowiez rende Bomben zerriſſen und etwa 100 verletzt worden. Die Truppen des Ras Naſſibu haben, wie berich⸗ tet wird, erneut unter Einſatz von Kavallerieabtei⸗ lungen italieniſche motoriſierte Truppen, die in der Nähe von Uarandab am linken Ufer des Fafan Er⸗ kundungsvorſtöße unternommen hatten, zurück⸗ gewieſen. Krieg auf eigene Fauſt — Rom, 26. Februar.(U..) Italieniſche Zeitungsmeldungen aus Dſchibuti be⸗ im mittleren Teil der Nordfront führt, dem Negus die Gefolgſchaft aufgeſagt habe und den Krieg gegen die Italiener jetzt auf eigene Fauſt betreibe. Der Ras weigere ſich entſchieden, Befehle aus dem kaiſerlichen Hauptquartier in Deſſie zu befolgen. Er habe auf die kaiſerlichen Anweiſungen geant⸗ wortet, er werde die unter ſeinem Befehl ſtehende Armee ſo verwenden und einſetzen, wie er ſelbſt es für richtig halte. Die gleiche Haltung aber habe Ras Kaſſa auch den Raſen Seyoum und Buru aufgedrängt, deren Truppen den ſeinen nachbart ſind. Das Motiv von Ras Kaſſas Verhal⸗ ten ſei Eiferſucht. Kaſſa betrachte ſich als den recht⸗ piert habe. Kommuniſt in den franzöſiſchen Senat gewählt. Im dritten entſcheidenden Wahlgang bei der Senats⸗ wahl im Departement Seine erhielt der kommu⸗ niſtiſche Abgeordnete und Bürgermeiſter Clamanus 616 Stimmen und der Radikalſozialiſt Griſoni 580 Stimmen. Clamanus wurde damit in den Senat gewählt. Bei ſeinem Beſuch in Polen weilte Miniſterpräſident Göring auch einige Tage in den Staatsſorſten von Bialowiez, wo er an einer Jagd teilnahm. denutſchen Geſandten in Warſchau, aus Keilern, Wölfen, Luchſen und Füchſen beſteht. Hier ſieht man den Miniſterpräſidenten und den v. Moltke, inmitten der Jagdgäſte vor der reichen Strecke, die (Scherl Bilderdienſt,.) * richten, daß Ras Kaſſa, der die abeſſiniſchen Truppen im Tembiengebiet be⸗ mäßigen Inhaber des abeſſiniſchen Kaiſerthrons, den Haile Selaſſie ſeiner Anſicht nach rechtswidrig uſur⸗ in Tokio 4 Armee gegen Regierung * Mannheim, 26. Februar. In Tokio hat das Militär gegen die Regierung gemeutert. Es iſt nicht das erſtemal, daß ſo etwas ähnliches in der japaniſchen Hauptſtadt paſſiert. Japan, das die ſtarrſte autokratiſche Staatsform der Welt beſitzt. und in ſeinen ſtaats rechtlichen Grundlagen mit der Verehrung des Kaiſers als unmittelbarem Abkömm⸗ ling der Götter weit über das Mittelalter hinaus in myſtiſches Altertum zurückreicht, war immer von merkwürdigen, ſehr tiefgehenden und manchmal zu ſehr böſen Exploſionen führenden Gegenſätzen in ſeiner Regierungsführung beherrſcht. Und immer ſpalteten dieſe Gegenſätze die Einheit zwiſchen siviler und militäriſcher Staatsfüh⸗ rung auf. Die Erklärung hierfür iſt leicht: die zivile Staats⸗ führung Japans iſt der modernen weſtlichen Zeit und Entwicklung entnommen, die Militärverfaſſung Japans ruht ganz auf den alten traditionellen, dem modernen Zeitgeiſt widerſprechenden und wider⸗ stehenden, von dunkler Myſtik und nicht von ratio⸗ neller Ueberlegung geſtalteten alten Geſetzen und Grundſätzen. Zwiſchen dieſen beiden Welten gibt es ſchon im Grundſätzlichen ſchwer eine Verſtändi⸗ gung: die göttliche Verehrung des Kaiſers, wie ſie vberſter Grundſatz der traditionellen, in erſter Linie von der Armee geſtützten Staatslehre iſt, und das Regieren mit Parteien und Parlament, wie ſie eine Notwendigkeit der unter modernem weſtlichen Ein⸗ fluß ſtehenden tkatſächlichen Volks⸗ und Staatsent⸗ wicklung wurde, vertrugen ſich ſchon immer ſchlecht miteinander. Dieſes latente Spannungsverhältnis mußte zum offenen Bruch kommen, wenn weſent⸗ liche praktiſche Entſcheidungen der Nation auf dem Spiele ſtanden: wie in den letzten Jahren die Frage der japaniſchen Expanſion in China und in der Mongolei. Ausgelöſt wurde allerdings der Putſch, über den Reuter heute berichtet, nicht unmittelbar von dieſen Problemen. Die unmittelbare Urſache war— ſehr intereſſant und ein Beweis für die außerordentlich tiefe Kraft, die grundſätzliche Fragen im japaniſchen Leben haben, eine uns Europäer höchſt theoretiſch aumutende Frage: nämlich die Frage, iſt der Kaiſer ein Organ des Staates oder der Staat ein Obfekt kaiſerlichen Willens und kafſer⸗ licher Berufung? Aufgerollt wurde dieſe Frage durch den Proſeſ⸗ ſor Minoßbe an der Tokioter Handelsuniverſität, der den heiklen Verſuch unternahm, Japan eine moderne Staatstheorie zu geben, das japaniſche Staatsrecht gleichzeitig zu kodifizieren und ſoweit zu moderniſieren, daß es nicht zu einer Hemmung für die Entwicklung des Landes würde. In dieſer „organiſchen Staatstheorie“, wie Minobe ſein Werk bezeichnete, hat der Verfaſſer in ſehr vorſichtiger und die Suprematie der kaiſerlichen Stellung durch⸗ aus wahrenden Form den Kaiſer als ein Organ. des Staatsgedankens bezeichnet— wenn man wollte: die Idee des Staates über die Idee des Kaiſers geſtellt. Dieſe Theorie, von der praktiſchen Auffaſſung des modernen geiſtigen Japan nicht allzuweit entfernt, erregte gewaltiges Aufſehen in der japaniſchen Oef⸗ fentlichkeit und führte zu bewegten politiſchen Dis⸗ kuſſionen. Vor allem griff in dieſe Diskuſſivn die Armee ein: vom Kriegsminiſterium wurde in einer Millionenauflage eine Broſchüre verbreitet, in der die Theorie Minobes als Hochverrat bezeichnet und gleichzeitig klargeſtellt wurde, daß die Armee einen ſolchen Hochverrat nicht dulden würde. In der Aus⸗ einanderſetzung über dieſe militäriſche Sonderaktion, die innerhalb des Kabinetts ſtattfand, wurde ſchließlich der Kriegsminiſter zum Rücktritt ge⸗ zwungen, gleichzeitig aber auch der Konflikt ins Parlament hineingetragen. Die Oppoſitionspartei der Minſotef richtete an die Regierung die Frage, ob ſie gewillt ſei, öffentlich die Grundſätze ihrer Partei naheſtehenden Profeſſors Minobe als Preisgabe unveräußerlicher und unverletzlicher japaniſcher Staatsgrundſätze zu erklären. Die Regierung verſuchte ſich durch ein betontes eigenes Bekenntnis zum kaiſerlichen Staatsgedanken von dieſer Verfemung Minobes zu retten: eine Taktik, die die Oppoſition noch mehr reizte und ſchließlich außerhalb des Parlaments zu dem ſolgenſchweren Anſchlag auf Minobe des 8 ſelbſt führte, bei dem der Verkünder der organiſchen 2. Seite/ Nummer 94 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 26. Februar 1936 —— Staatstheorie ſchwer verletzt wurde. Unter dieſen Umſtänden entſchloß ſich die Regierung, die auch ein Militär, aber ein aller beſonnener, Admiral Okada, führt, den weiteren Angriffen der Oppoſition zuvor⸗ zukommen, das Parlament aufzulöſen und an die Wähler zu appellieren. Die Berechnung Okadas war richtig: die Wahlen des vorletzten Sonntags brachten einen großen und einden⸗ tigen Sieg der regierenden Seynkai⸗Partei und, politiſch geſehen, den Beweis, daß das japaniſche Volk beteit war, der gemäßigten Linie der Regierung zut folgen. Gleichzeitig allerdings brachten dieſe Wahlen zum erſtenmal auch Zeiten einer ernſthaften inneren Spannung im Volksgefüge und einer allmählich drohenden Auflöſung des einheitlichen nationalen Willens: die Arbeiterpartei konnte ihre Sitze von drei auf elf erhöhen: der moderne Klaſſenge⸗ danke hatte zum erſten mal ſichtbarlich ſeinen Einzug in das japaniſche Parla⸗ ment gehalten. Verſchärft wurde dieſe innenpolitiſche Situation durch die Gußenpolitiſchen Auswirkun⸗ gen der Wahl. Die Regierung, vor allem der Finanzminiſter, verfolgte die imperialiſtiſchen Pläne der Armee in Nordchina von jeher mit unverhohlenem Mißbehagen. Wo die Armee die Gewalt probierte, hätte die Regierung es viel lieber mit Diplomatie verſucht. Weiterdenkend als die Generäle war man ſich im Auswärtigen Amt in Tokio immer klar geblieben, daß die Fäden mit China nicht endgültig abgeriſſen werden durften. Außerdem hatten die finanziellen Anforderungen der Armee den Staatsſchatz völlig erſchöpft, die Steuerkraft der Nation bis ins letzte beanſprucht und die Währung an den Rand des Ruins geführt. Japan hatte an der Prozentualität der Ausgaben gemeſſen, den größten Rüſtungsetat der Welt und trotzdem ſchraubten ihn die Anforderungen der Ar⸗ mee immer höher. Auch in dieſem Sinne betrachtete die. Regierung die Wahl als eine Entſcheidung: für die zurück⸗ haltende Politik der Regierung und gegen die wag⸗ halſige und anſpruchsvolle Politik der Militärs. Sie dachte daran, das Chinaabenteuer nicht abzubrechen, aber es auf das diplomatiſche Spielfeld zurück⸗ zuführen. Alle dieſe Umſtände haben wohl dazu geführt, der Armee die Ueberzeugung beizubringen, daß die Stunde ein entſchloſſenes Handeln verlange, wenn ſie für die Grundſätze und die Politik der Armee gerettet werden ſoll. Und ſie hat getan, was Mili⸗ tärs in ſolchem Falle zu tun pflegen: ſie hat die Re⸗ gierung vertrieben und die Miniſterien beſetzt. Sie hat damit einen ſchnellen augenblicklichen Sieg über die Gegenpartei errungen, ob freilich auch einen dauernden Sieg über die Gegen⸗ ideen ſelbſt, das iſt ſehr die Frage. Ebenſo, wie es ſehr die Frage iſt, wieweit die Armee als Ganzes für dieſe Revolution die Verantwortung trägt. Es ſcheint ſich durch die japaniſche Armee ſelbſt eine ſehr deutliche Scheidung abzuzeichnen: es find vor allem die jüngeren und füngſten Offiziere, bie ſich mit ſchöner herviſcher und bis zur Selbſtauf⸗ opferung bereiter, aber auch den realen Aufgaben Boden gewonnen haben, ſon daß man heute ſagen der Zeit gegenüber vielleicht etwas blinder Leiden⸗ ſchaft dem Radikalismus verſchrieben haben; von ihnen ſind auch die mannigfachen Attentate der letz⸗ ten Zeit: gegen den Chef des Generalſtabes, gegen Minobe, gegen die Vertreter Japans auf der erſten Flottenkonferenz ausgegangen. Es iſt ſchwer zu überblicken, wie weit ſie wirklich die Geſolgſchaft der ganzen Armee haben oder wie weit es ihnen gelingen wird, die Armee mitzu⸗ reißen. Vor allem aber iſt, was das Entſcheidendſte in der augenblichlichen Situation iſt, die Hal⸗ tung des Kaiſers ſellbſt noch nicht zu er⸗ leunen. Auf ihn wird es in erſter Linie ankommen, welche Formen die Auseinanderſetzung zwiſchen alter und moderner Zeit, in die Japan uurettbar getrie⸗ ben iſt, nun annehmen ſoll. a 0 Dr. A. W. Die Freizeitaktion der Hitlerjugend Obergebietsführer Axmann vor den Jung⸗ arbeitern Bremens — Bremen, 24. Februar. Am Montagabend wurde die Reichsaktion für dite Freizeit der Jungarbeiter mit einer Rede des Leiters des Jugendamts der DAs, Obergebiets⸗ führer Axmann, vor Tauſenden von Jungarbeitern der Stirn und der Fauſt in Bremen eröffnet. Das Jugendamt der DA und das Soziale Amt der Ric, erklärte Axmann, kämpfen dafür., fol⸗ gende ſelbſtverſtändliche Forderungen für die Jugend durchzuſetzen: 1. Die Zahl der Lehrlinge eines Betriebes in ein geſundes Verhältnis zu der Zahl der Gefolgſchafts⸗ mitglieder zu bringen und die Lehrlingszüchterei ausgumerzen; i 2. den Jungarbeitern eine Bezahlung der durch die Berufsſchule ausfallende Arbeitszeit zu ſichern; 3. eine größere Freiheit für die Jungarbeiter zu exreichen. Die Reichsaktion für die Freizeit der Jugend⸗ ichen wird zuſammen von der HJ und DA durch Aufrufe an die Betriebsführer mit aller Entſchieden⸗ heit durchgeführt, damit dem Jungarbeiter genügend Freizeit gegeben wird. 8 8—— Legationsrat Dr. Frohwein zum Geſandten in Reval ernannt. Der Führer und Reichskanzler hat den Vortragenden Legationsrat Dr. Frohwein zum Geſandten in Reval ernannt. Deutſcher Marineattache in Paxis, Madrid und Liſſabon. Zum Frühjahr 1936 iſt Fregattenkapitän Lietzmann, Abteilungsleiter im Reichskriegsmini⸗ ſterium, zum deutſchen Marineattaché bei den Bot⸗ ſchaften in Paris und Madrid ſowie bei der Ger ſandtſchaft in Liſſabon, mit dem Sitz in Paris, er⸗ naunt worden. Stinkbomben auf dem Heimwehrball. Auf dem Ball der öſterreichiſchen Heimwehr in den Wiener Konzertſälen wurden gahlroiche Stinkbomben ge⸗ worfen. Das Feſt wurde dadurch empfindlich geſtört. Flandin verteidigt den Ruſſenpakt Polemik gegen die deutſchen Erklärungen— Einladung an Berlin zur Rückkehr nach Genf Draßhtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 26. Februar. Für die politiſchen Kreiſe in Paris, die die Regie⸗ rung ſtützen, geht es in dieſen Tagen nur um die Ratifizierung des Ruſſenpaktes Wenn man auch weiß, daß ein Nichtzuſtandekommen dieſes Paktes im Gebiete der tatſächlichen Politik, d. h. in den Ausfüh⸗ rungshandlungen der zur Erreichung eines gewiſſen Zieles angewandten Technik, in keiner Weiſe beein⸗ trächtigend wirken könnte, ſo iſt es um ſo mehr eine Preſtigefrage geworden. Die Kammer ſelbſt hat geſtern die Debatte über den Ruſſenpakt weiter fortgeſetzt. Es kamen wieder⸗ um nur zwei Redner zu Wort, und zwar zunächſt der Vorſitzende der Außenpolitiſchen Kommiſſion der Kammer, Baſtide, und dann der Außenminiſter Flandin. Flandin machte es ſich ziemlich bequem. In lan⸗ gen, mehr hiſtoriſch eingeſtellten Ausführungen wies er darauf hin, daß der Nuſſenpakt keineswegs mit dem Locarnopakt im Widerſpruch ſtünde. Er verſuchte dabei auch die Argumente, die Deutſchland gegen den Ruſſenpakt vorgebracht hat, zurückzuweiſen und den Beweis zu erbringen, daß der Pakt tatſächlich in die beſtehenden Verträge hineinpaſſe. Dabei betonte er dann u.., daß Frank⸗ reich in dem Willen zur Verſtändigung mit Deutſch⸗ land ſtets ſoweit gegangen ſei, Deutſchland zu allen politiſchen Aktionen hinzuzuziehen. Der Platz Deutſch⸗ lands ſei immer offen gelaſſen worden, in London, in Streſa und auch jetzt im Ruſſenpakt. Frankreich wolle nicht die Iſolierung Deutſchlands und noch weniger ſeine Einkreiſung. Der Pakt ſei doch gerade abgeſchloſſen worden mit dem Bedauern, daß Deutſchland ſich nicht daran be⸗ teilige und in der Hoffnung, daß dieſer Beitritt doch ſchließlich noch erfolgen könnte. Auch heute richte er, Flandin, an Deutſchland nochmals die dringende Ein⸗ ladung, in den Völkerbund zurückzukehren. „Der glühendſte Wunſch Frankreichs iſt es, daß Deutſchland auf dem Fuß der Gleichberechtigung seinen Platz in Genf wieder einnehmen möge, früher oder ſpäter. Die europäiſchen Nationen werden er⸗ kennen müſſen, daß der vernichtende Rüſtungswett⸗ lauf unvermeidlich dem wirtſchaftlichen Untergang entgegenführt.“ Die Sitzung in der Kammer verlief überaus etwas gedrückt, zumal auch die Rede Flandins nicht dazu angetan war, die Be⸗ geiſterung irgendwie zu entfachen. Die A b ſt i m mung über den Ruſſenpakt iſt auf den kommenden Donnerstag vertagt worden. In den parla⸗ mentariſchen Kreiſen behauptet man, daß ſich noch immer in der Kammer eine würde. Anders ſtehe es im Sena l. Laval ſöll dort mit ſeiner Arbeit gegen den Ruſſenpakt ſtark an ruhig, ja, vielleicht ſogar könne, es ſtünde zumindeſt 50:50. Seiner üblichen Tradition gemäß, dürfte ſich der Senat nicht zur offenen Schlacht gegen den Ruſſenpakt ſtellen, ſon⸗ dern vielmehr die Sache auf die lange Bauk zu ſchieben ſuchen. Mehrheit finden laſſen — Aehnlich ſcheint auch die Taktik der Regierung ſelbſt zu ſein. Sie hat in der Kammer darauf ver⸗ zichtet, die Vertrauensfrage zu ſtellen, und man behauptet, daß Flandin, der in der nächſten Woche nach Genf abreiſt, in der Völkerbundshauptſtadt ſolange bleiben werde, bis die Zeit zu kurz gewor⸗ den iſt, daß der Senat noch vor dem Schluß der Frühjahrstagung die Ratifizierung des Ruſſenpak⸗ tes tatſächlich vornehmen könnte. Echo in England (Funkmeldung der NM 3) London, 26. Februar. Die Aeußerungen des franzöſiſchen Außenmini⸗ ſters Flandin über die Beziehungen zu Deutſchland finden in der engliſchen Preſſe größte Beachtung. „Daily Telegraph“ veröffentlicht in Sperrdruck die Worte Flandins, es ſei Frankreichs brennendſter Wunſch, daß Deutſchland ſeinen Platz in der Welt und in Genf wieder einnehmen und von den anderen Nationen auf einer Grundlage der Gleichberechtigung behandelt werden ſolle. Kein Teil der Rede Flandins habe ſo großen Bei⸗ fall in der Kammer gefunden wie dieſer„Appell an Deutſchland“. Das Blatt überſchreibt ſeine Meldung: „Flandin wünſcht die Rückkehr Deutſchlands nach Genf.“. England dementiert Friedensvorſchläge (Funkmeldung der N M.) + London, 26. Februar. In London wurde am Dienstagabend amtlich er⸗ klärt, daß ein auf dem europäiſchen Feſtland auf⸗ getauchtes Gerücht, wonach die britiſche Regierung neue Friedensvorſchläge für den Abeſſinienkonflikt gemacht habe oder erwäge, völlig unwahr ſei. Die Behauptung ſei eine reine Erfindung und ſtehe in Widerſpruch zur Rede Edens im Unterhaus. Nuſſenpakt und Oſtaſienkonflikt Tokio warnt Paris Handlungsfreiheit im Often gegen Vertragsſchutz im Weſten? — Tokio, 25. Das japaniſche Auswärtige Amt vertritt, wie „Tokyb Aſahi Schimbun“ meldet, die Anſicht, daß die Ratifizierung des franzöſiſch⸗ſowjetruſ⸗ ſiſchen Beiſtandspakts die durch die aggreſſive Haltung der Sowjetunion ohnehin erſchwerte Lage im Fernen Oſten weſentlich verſchäürfen würde. Februar. Um eine Rückendeckung durch Frankreich zu er⸗ halten, habe die Propaganda Moskaus mit einem angeblichen deutſch⸗japaniſchen Bündnis gearbeitet, das, wie geſagt wurde, den Weltfrieden bedrohe. Gleichzeitig ſcheue man ſich aber nicht in Moskau, Mandſchukuo tatſächlich zu bedrohen und die äußere Mongolei aufzuhe Japan müſſe daher feſtſtel⸗ len, daß der franzöſiſch⸗ruſſiſche Beiſtandspakt ent⸗ gegen den franzöſiſchen Verſicherungen den ganzen Fernen Oſten ſtärkſtens beun ruhige. Japan erwarte, daß Frankreich dieſer Lage Rechnung trage. In politiſchen Kreiſen Tokios iſt man durch die entſchiedene Erklärung des ſtellvertretenden Außen kommiſſärs Stomoniakow beunruhigt, daß die Sow⸗ jetregierung einen Einfluß dritter Länder auf die äußere Mongolei nicht wünſche, da dies eine Bedro⸗ hung Sibiriens und damit des Friedens im Fer⸗ nen Oſten darſtellen würde. Japan erwartet nun, wie, halbamtlich durch das Auswärtige, Amt erklärt wird, daß, die, Sowjet⸗ negierhng ihre Beziehüngen zur äußeren Mongolei einwandfrei klarſtelle. Vor allem wünſcht man Aufklärung. darüber, bb ein Mi ähnlich dem zwiſchen Japan und Mandſchukuo, be⸗ ſteht, aus dem Moskau ein Recht zur Einmiſchung in Grenzfragen herleiten könne, die nur Angelegen heiten Mandſchukuos unnd der äußeren Mongolei ſeien. 4 175 Stokm. auf der Dampflokomotive Eine neue Großleiſtung der deutſchen Eiſenbahnbau-Technik Berlin, 25. Februar. Die Entwicklung des Schnellverkehrs der Deut⸗ ſchen Reichsbahngeſellſchaft hat in den letzten Mo⸗ naten außerordentliche Fortſchritte gemacht. Auf der Strecke Berlin— Hamburg fuhr vor wenigen Tagen ein elektriſch betriebener Stromlinienzug die phan⸗ taſtiſche Geſchwindigkeit von 200 Stoͤkm. Weniger bekannt iſt, daß die Reichsbahn auch Dampflokomo⸗ tiven mit ähnlich hohen Fahrgeſchwindigleiten beſitzt. Am heutigen Dienstag führte die Deutſche Reichs⸗ bahn zum erſtenmal Dampfsuglokomotiven auf einer Preſſefahrt der Oeffentlichkeit vor. Vor der Abfahrt des Zuges machte Reichsbahn⸗ direktor Dr. Ing. h. e. Fuchs den Verſammelten ausführliche Mitteilungen über die Entwicklung des Eiſenbahnſchnellverkehrs und insbeſondere über die Bauart und die Eigenheiten der neuen Lokomotiven. Auf Grund der techniſchen Fortſchritte ſei heute die Reichsbahn in die Lage verſetzt, mit ihren Dampf⸗ lokomotipen dieſelben Fahrgeſchwindigkeiten wie mit den Dieſel⸗Schnelltriebwagen verwirklichen zu kön⸗ nen. Sie habe ſich daher entſchloſſen, eine Loko⸗ motive entwickeln zu laſſen, die einen 250 Tonnen ſchweren-Zug dauernd fahrplaumäßig mit einer Geſchwin⸗ digkeit von 150 Stundenkilometer befördern und zur Einholung von Verſpätungen die Geſchwindigkeit auf 175 Stundenkilometer ſteigern könne. Dr. Fuchs ſchilderte dann die techniſchen Einzel⸗ heiten der neuen Lokomotive und betonte insbeſon⸗ dere die Bedeutung der neuartigen Stromlinien⸗ verkleidung, die durch eingehende Modellverſuche im Windkanal der Aerodynamiſchen Verſuchsanſtalt der Techniſchen Hochſchule in Berlin und im Inſtitut für Strömungsforſchung in Göttingen ermittelt worden ſei. Der Wagenzug iſt von der Wagenbauanſtalt Weg⸗ mann de Co. in Kaſſel gebaut. Neben der Anpaſſung allem die äußerſte Gewichtserſparnis ein unabweich⸗ bares Erfordernis. Der Zug hat 23 Sitzplätze im 3. Klaſſe. Der Perſonenwagen beſitzt am hinteren Ende einen durch zwei niedrige Zwiſchenwände vom Einſtiegvorraum abgetrennten und erhöhten Aus⸗ ſichtsturm, der mit vier kleinen Seſſeln verſehen iſt. Um 10.06 Uhr verließ der neue Henſchel⸗Wegmann⸗ Dampfzug mit etwa 200 Fahrgäſten die Halle des Lehrter Bahnhofes. Die Geſchwindigkeit liegt, ſolauge noch die Berliner Vorortsbahnhöfe zu be⸗ fahren ſind, zwiſchen 25 und 60 Kilometer. Schon der Wagenwände an die Stromlinienform war vor Speiſeraum, 48 Sitzplätze 2. Klaſſe und 144 Sitzplätze lurz hinter Spandau ſteigt dann auf 440 Kilometer. Kurz vor werden ſtreckenweiſe 160 Kilometer erreicht. Der Zug verlangſamt ſeine Geſchwindigkeit erſt, als Hamburg bereits in Sicht kommt. Auf dem Hamburger Hauptbahnhof lief der Zug, wie vorgeſehen, um 12.38 Uhr ein. 5 Zum Empfang hatten ſich u. a. der Präſident der Reichsbahndirektion Altona, Goudefroy, eingefunden. Die Fahrgäſte begaben ſich in die Gaſtſtätten des Hauptbahnhofes zu einem gemeinſamen Imbiß. Im Namen der Reichsbahndirektion Altona hieß deren Präſident, Goudefroy, die Gäſte herzlich willkommen. Dann ſprach der Chef der Betriebs⸗ und Banuver⸗ waltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, Reichs⸗ bahndirektor Leibbrandt⸗Berlin. Er gab einen Ueberblick über die techniſche Ent⸗ wicklung des Eiſenbahnweſens und erinnerte daran, daß bereits im Jahre 1847 in England Stundengeſchwindigkeiten von 97 Kilometer im fahrplanmäßigen Eiſenbahnbetrieb er⸗ reicht wurden. Ueber dieſe Geſchwindigkeiten ſei man erſt weſent⸗ lich im Jahre 1932 hinausgegangen. Damals habe der Siegeszug des Verbrennungsmotors auch auf der Schiene eingeſetzt. Der Redner erwähnte den „Fliegenden Hamburger“, der mehr als 200 Stun⸗ denkilometer erreicht habe. Bei den letzten großen Verſuchen der Reichsbahn ſei die Dampfmaſchine wieder in die Linie der Entwicklung eingerückt. Sie habe den Triebwagen eingeholt. f Mit dem Henſchel⸗Dampfzug war man vormittags von Berlin nach Hamburg gefahren, mit der Borſig⸗ Stromlinienlokomotive wurde die Rückfahrt ange⸗ treten. Bei den Probefahrten hat dieſe Dampf⸗ lokomotive eine Schnelligkeit bis zu 197 Stunden⸗ kilometer erreicht. Sie kann Schnellzüge von fünf bis ſechs D⸗Zugwagen in der Ebene mit 175 Stun⸗ denkilometer befördern und Strecken von 300 Kilo⸗ meter Länge ohne Halt durchfahren. Um 15.37 Uhr verließ der Zug wiederum mit rund 200 Fahrgäſten beſetzt den Hamburger Haupt⸗ bahnhof. Auch dieſer Zug raſte mit einer Geſchwin⸗ digkeit von zeitweiſe 187 Stundenkilometer durch die Lande. Um 18.20 Uhr traf er auf dem Lehrter Bahn⸗ hof in Berlin ein. Die Dampflokomotive hat mit ihren Fahrten am Dienstag bewieſen, daß ſie die Rekordgeſchwindig⸗ keiten der ſchnellſten Triebzüge erreichen kann. 6 wird vorausſichtlich eine Frage der Wirtſchaftlichkeit ſein, ob die Reichsbahn in Zukunft auf öieſen oder jenen Strecken Dampfzüge oder Schnelltriebwagen einſetzt. litärueretr ag, In politiſchen Kreiſen Japans vertritt man die Auffaſſung, daß die Lage im Fernen Oſten eine we⸗ ſentliche Verſchärfung erfahren würde, wenn Mos⸗ kau, unter Ausübung eines Drucks auf die äußere Mongolei, ſeine Operationsbaſis nach Süden gegen Nordchina und nach Weſten gegen Mandſchukuo por⸗ ſchieben ſollte. Die herausfordernde Haltung der Sowjetunion ſei nur durch die Entlaſtung im We⸗ ſten zu erklären, die der Abſchluß des Beiſtands⸗ paktes zur Folge gehabt habe. Kommuniſten beoͤrohen Schanſi — Peipiug, 25. Februar. Am Montag wurden durch das Hauptquartier des Marſchalls Yenſiſchan in Taiyuanfu die ſchon ſeit Wochen verbreiteten Gerüchte über eine ernſte Be⸗ drohung der Provinz Schanſi beſtätigt. Es wird jetzt zugegeben, daß der Widerſtand längs des Nord⸗Süd⸗ Laufes des Hoang⸗ho teilweiſe zuſam men gebrochen iſt. 6000 Rotarmiſten überſchritten den Hpang⸗ho beiderſeits des 37. Breitengrades und drangen 45 Kilometer nach Oſten vor, wo ſie Shih⸗ lou belagern. Man befürchtet weitere Angrifſe gro⸗ ßen Maßſtabes auf der 150 Kilometer langen Front. Im Zuſammenhang mit dieſen Vorgängen erhal⸗ ten die Studentenunruhen in Peiping und Tientſin, wo bisher über 100 Studenten und zwei Hochſchul⸗ lehrer unter dem Verdacht bolſchewiſtiſcher Bezie⸗ hungen verhaftet worden ſind, ebenſo erhöhte Bedeu⸗ tung wie die Bauernunruhen, die beſonders im Süden, der, Propinz Hopei ausgebrochen ſind. Sowiettruppen in der Tſchechoſlowalei ſie auf 120 Kilometer, Wittenberge ö 8 N— Budapeſt, 25. Februar, Dex liberale„Peſti Hirlap“ berichtet heute vin⸗ gehend über den Fortgang der ſowjetruſſiſchen Rü⸗ ſtungsmaßnahmen in der Tſchechoflowakei, die ſeit dem tſchechoflowakiſch⸗owjetruſſiſchen Militärbünd⸗ uts eingeſetzt hätten. Im tſchechiſch⸗ungariſchen Grenzgebiet ſei der Ausbau modernſter Flughäfen für die ſowjetruſſiſche Luftflotte im nollſten Gange. Ueberall ſeien ſowjetruſſiſche Truppenuabtei⸗ lungen feſtgeſtellt worden. Man bemerke an verſchiedenen Orten große Barackenanlagen, in denen ſowjetruſſiſche Truppen untergebracht ſeien. Die Baracken würden durch ſowjetruſſiſche Wachmannſchaften ſtreng abgeſperrt. Derartige ſowjetruſſiſche Barackenlager ſeien in der Nähe der bekannten Bäder Trentſchin⸗Teplitz und Piſtyan errichtet worden. An der tſchechoſlowa⸗ kiſch⸗ungariſchen Grenze würde Tag und Nacht an dem Ausbau von Betongräben gearbeitet. Ueberall würden große Truppenübungen abgehalten. Die ungariſche und flowakiſche Greuzbevölkerung ſehe mit Entſetzen ſowjetruſſiſche Truppen im Herzen Europas auftauchen, die in aller Oeffentlichkeit Vor⸗ bereitungen für einen kommenden Krieg träfen. Das Blatt berichtet weiter, daß die tſchechoflowa⸗ kiſche Rüſtungsinduſtrie gegenwärtig überbeſchäf⸗ tigt ſei, da nach Anweiſung des franzöſiſchen Gene⸗ ralſtabes die tſchechoflowakiſche Armee gegenwärtig motoriſiert werde. Politik in Kürze Ein 27jähriger Mann aus Frankfurt a. M. wurde wegen groben Unfugs zur Höchſtſtrafe von ſechs Wochen Haft verurteilt, weil er im November 1935 in einer Apfelweinwirtſchaft ein knall⸗ rotes Halstuch trug; er hatte zugegeben. daß das Tuch von einer roten Fahne ſtamme, die er vor Jahren als Mitglied der ſozialiſtiſchen Jugend⸗ bewegung erhalten hatte. Der Staatsanwalt hatte erklärt, der Angeklagte habe wiſſen müſſen, daß es mit der Machtübernahme mit dem Tragen dieſes Tuches vorbeigeweſen ſei. Reichsdienſtſlagge auf Hochſchnlen. Zur Behe⸗ bung von Zweifeln hat der Reichs- und preußiſche Wiſſenſchaftsminiſter im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminiſter angeordnet, daß ſämtliche Uni⸗ verſitäten und wiſſenſchaftlichen Hochſchulen des Reichs die Reichsdienſtflagge führen. ö———— litleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winghaner Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen ſchaft u. Unterhalmung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil Dr. Fritz Bode Lotaler Teil: Dr. Friz Hammes- Sport: Willy Mütler 7 Süd- weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faube, 5 ſämklich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung 8 Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim, fe 1,—5 Schriftleitung in Berlin: Joſevh Bretz. W. 25, Viktoriaſtraße 48 D. U. 14985. 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgate 8. 21251 Abendauftage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20579 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Jür unvetlangte Betträge keine Sewühr Rückſendung nur bei Rückporto 2 8 — ten 1 prun Arbe ſchlan unſen nen Raue greif Knal Kate. Man niſche ſteher E Liede grölt Fenft wat B sh ſag auf d war's glaub D val brau, wechf im J Ma tung Kapp deute Mas „Ver aus. Mon Bele verſck Arbe nur weilg M auf ri ſagen einen man Die der e kann. Vi Los junge Eine Grote ger 8 ganze nicht, zuſpr ganze den herrft man 16K ruhe tellu. teilt, gut u Schw 2 Ji denhe val⸗G daß valsz. hatte „Heit. einen laſſen Uhr 0 erdrö wegs Neben Er der di Fahn! bvereilr im K köpfe ſche E Blaue ins 2 mung von geſtell Vorſf punkt Kram delten hübsch nachts to Mittwoch, 26. Februar 1986 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Die Stadtseite Mannheim, den 26. Februar. Aſchermittwoch Da liegen ſie nun in der Goſſe, die kleinen bun⸗ ten und ſpitzen Papierhütchen, mit denen wir geſtern prueikten; da raſcheln ſie um die Füße der früh zur Arbeit Eilenden, die roten, gelben, grünen Papier⸗ ſchlangen, mit denen wir die entzückenden Hälschen unſerer ach meiſt nur ſo kurzen Faſchingsfreundin⸗ nen umwinden durften. Unſere Kleider riechen nach Rauch und Bier und Wein, und in den Taſchen greift man nach kleinen Papierbällchen. Eine letzte Knallerbſe wird im Morgendämmern nach einem Kater gepfeffert, der mauzend um die Ecken ſtreicht. Man ſpricht einen Mann an, der in einer Hauß⸗ niſche im Stehen ſchläft und wie ein in Gedanken ſtehengebliebener Regenſchirm wirkt. Es iſt ſo ſtill in den Straßen, in denen geſtern Lieder klangen, Trompeten ſchmetterten, Jungen grölten. Und in den Wirtſchaften ſind noch die Fenſterläden vor. Na, da iſt ſchon eine offen. Nee, wat denn, wat denn: einen Magenbitter. Brrr: aber es hilft. Schon ſetzt man die Füße leichter, die ſo ſchwer und unwillig den Weg zur Arbeit nehmen wollen. Aber feſte die Morgenluft eingezogen, es geht ſchon. Und nun mit dem gleichen Kopfſprung, nur in umgekehrter Richtung, in die Arbeit wie vor ein paar Tagen ins Vergnügen. Wir ſind entſpannt— ſo ſagt man doch?— und ſehen mit ſeliger Erinnerung auf die luſtigen Stunden zurück. Schön wars, ſchön war's, wunderſchön... Regentropfen. Aber, glaubt mir, das Schönſte iſt doch... die Arbeit! Abwechslung genug Die Mannheimer, die zum Abſchied vom Karne⸗ val 1936 ſich einem Vergnügen hingeben wollten, brauchten ſich wirklich nicht über Mangel an Ab⸗ wechflung zu beklagen. Fanden doch geſtern allein im Mannheimer Stadtgebiet nicht weniger als 37 Maskenbälle und karnevaliſtiſche Veranſtal⸗ tungen mit Tanz ſtatt, wozu noch mehrere Dutzende Kappenabende kamen. Gegenüber dem Vorjahre be⸗ deutete dies zwar einen kleinen Rückgang, der bei den Maskenbällen elf Stück ausmachte, jedoch reichte das „Vergnügungsangebot“ für den Bedarf vollkommen aus. Der Rückgang dürfte in erſter Linie mit dem Monatsende in Zuſammenhang ſtehen. Die ſtarke Belegung der Säle und der erhöhte Betrieb in den verſchiedenen Lokalen hatte zur Folge, daß auch das Arbeitsamt zufrieden war, denn es konnte nicht nur Bedienungsperſonal, ſondern auch Muſiker in weilgehendſtem Maße vermittelt werden. Kehraus bei der Mannheimer Liedertafel Man kann der Mannheimer Liedertafel nur ein aufrichtiges Bravo für ihre Karnevalsveranſtaltungen ſagen. So wurde auch der Faſchings⸗Kehraus zu einem ganz großen Erfolg, der ſo groß war, daß man den Heimweg bis zur letzten Sekunde aufſchob. Die Leitung hatte wieder Hans Marx übernommen, der einen großen Teil des Erfolges für ſich buchen kann. Viel Freude machte eine Verloſung, bei der jedes Los gewann und bei der man als erſten Preis einer jungen Dame eine Korbgarnitur überreichen konnte. Eine ganz tolle Angelegenheit war der Einzug der Groteskfiguren mit den Rieſenköpfen, und nicht weni⸗ ger Freude löſte der Aufmarſch des Negus mit ſeinem ganzen Gefolge aus. Auch eine Preispolonäſe ſehlte nicht, bei der man den ſchönſten Masken einen Preis züſprach. Es verdient feſtgeſtellt zu werden, daß das ganze Haus geſteckt voll war und daß nicht nur in den oberen Sälen eine ausgezeichnete Stimmung herrſchte, ſondern auch in den unteren Räumen, wo man allerlei Allotria trieb. J. — a Zu dem großen Raſſehundetreffen in Karls⸗ ruhe am 29. Februar und 1. März in der Städt. Aus⸗ ſtellungshalle ſind, wie die Ausſtellungsleitung mit⸗ Narretei auf allen Straßen Volkskarneval wie noch nie— Wochenmarkt mit Tanzmufik— Mo blieben die originellen Straßenmasken? 5 Was ſich auf den Straßen an närriſchem Treiben am Röſenmontag in Mannheim zugetragen hat, das haben wir als gewiſſenhafte Chroniſten getreulich unſern Leſern zur Kenntnis gebracht. Wir wußten aber noch nicht, als unſere Zeilen in Druck gingen, daß der Roſenmontag nichts anderes als ein Vor⸗ geplänkel für den Faſtnachts dienstag war. Schon in den frühen Morgenſtunden ging es los, denn die Jugend hatte ſchulfrei, und ſo konnte ſie ſich nach Herzensluſt austoben. tollſten Kriegsbemalungen wurden angefertigt. Nicht ſchwer war es, eine„Kipp“ zu finden, mit der man los⸗ ziehen konnte. So kam es auch, daß furchtbar falſch ſingende Hoſſänger auftraten daß, mit Kochtöpfen ausgerüſtete Muſikkapellen durch die Straßen zogen, und daß unzählige von Masken von Türe zu Türe zogen, um ſich Faſtnachtsküchle zu betteln, Wo man auch hinſchaute: überall war man auf Karneval eingeſtellt. Selbſt zahlreiche Markt⸗ frauen und Markthändler hatten ſich ein närriſches Hütchen aufgeſetzt, und ein großes Hallo gab es, als eine umherziehende Kapelle auf dem Marktplatz konzertierte. Wochenmarkt mit Standkonzert: das war nun doch noch nicht da⸗ geweſen! In den offenen Ladengeſchäften hatten ſich hier und da die Verkäuferinnen entſprechend des Tages aufgeputzt. Sehr ulkig anzuſehen war es, als in der Frühe des geſtrigen Tages die Strecken⸗ arbeiter der Straßenbahn mit närriſcher Kopfbedek⸗ kung arbeiteten. Teilweiſe hatte man ſich ſogar mas⸗ kiert und ſo ſah man einen Bäckerburſchen die Spitz⸗ hacke ſchwingen! Mackenbacher Muſikkapellen zogen morgens ſchon durch die Lokale und gar manche Frühſchöppler be⸗ grüßten das Erſcheinen der Muſik mit lautem Hallo. Es gab Lokale, wo mau um die Mittagsſtunde ſchon ſchunkelte und es gehen Gerüchte um, daß etliche Frühſchoppen zu Dämmerſchoppen geworden ſind. Jedenfalls herrſchte ſchon frühzeitig eine ausgezeich⸗ nete Stimmung. Oder ſollte das vielleicht keine Stimmung geben, wenn vierzig Mädel aus einem Betrieb in eine Wirtſchaft gehen, um dort Früh⸗ ſchoppen zu machen? Da in Mannheim der Faſtnachtsdienstag immer noch als halber Feiertag gilt, ſo ſetzte auch das Die Straßentreiben frühzeitig ein. Hatten doch zahl⸗ reiche Betriebe ihre Pforten geſchloſſen, um den Ge⸗ folgſchaftsmitgliedern die Möglichkeit zu geben, ſich an dem Treiben zu beteiligen. Wir müßten unſere Worte von geſtern wiederholen, wenn wir ſchildern wollten, wie es in den Planken und auf der Breiten Straße zuging, die ja die Brennpunkte des Mannheimer Volkskarnevals waren. Mit einem Fahrzeug durch die Breite Straße oder durch die Planken zu kommen, war ausſichtslos, und nur die Straßenbahn war an ihre Schienen gebunden und mußte ſich im Schritttempo ihren Weg durch die Menſchenmaſſen bahnen. Das koſtete Nerven bei den Wagenführern, die nicht genug aufpaſſen konnten, weil bei der langſamen Fahrt auf den Trittbrettern ſtändig blinde Paſſagiere anzutreffen waren. Aber man machte kurzen Prozeß mit ihnen: der Schaffner öffnete die Türe und jagte ſie hinunter. Daß dieſe Blindfahrer auf den nächſten Straßenbahnwagen krabbelten, war für ſie eine ausgemachte Selbſtver⸗ ſtändlichkeit. Bei dem Gedränge brauchten Fuß⸗ gänger vom Waſſerturm zum Paradeplatz eine halbe Stunde. Wenn man von der mehr oder meiſt weniger ſchön maskierten Jugend abſieht, muß man ſagen, daß man von einem ausgeſprochenen Mas⸗ kentreiben trotz der Freigabe wenig merkte. Die Mannheimer waren eben wieder einmal auf den„Guck“ eingeſtellt und ließen ſich lie⸗ ber unterhalten, als daß ſie ſich ſelbſt daran betei⸗ ligten. Hier und da tauchte eine Kapelle auf, die im Nu umringt war oder die beim Marſch von einem ganzen Troß begleitet wurde. Auch Einzelmuſtker zeigten ihr Können, wobei die Handharmonika die Vorherrſchaft hatte. Wenn man einen Spieler an⸗ traf, der ſein Inſtrument meiſterte, wie ein ſechs⸗ jähriger Knirps, dann gab es Menſchenknäuel, die kaum noch zu entwirren waren. Ganz toll wurde das Treiben gegen Abend, und bis in die ſpäten Abendſtunden beherrſchte der Volkskarneval die Straßen. So war es recht, und wenn man im nächſten Jahr vielleicht etwas Ord⸗ nung in das Treiben bringen kann, dann wird es Kehraus im noch beſſer ſein. eee- oſengarten Ein letzter Faſchingsball ohne Mißton Der große Straßeufaſching nahm offenbar die Kräfte der Schreier und Gebärdenſpieler, der Knall⸗ erbſenwerfer und Kolonnenanführer vollkommen in Auſpruch, denn was man geſtern im Roſengarten zum Kehraus antraf, war von ausgeſprochen ruhiger Gemütsart. Nicht, daß ſie etwa müd oder gelang⸗ weilt und ſchon ſteif im Bein und ſchläfrig im Auge geweſen wären, nein; aber von den 1400, die offiziell gezühlt wurden, war eben die Mehrzahl mit gutem Benehmen und Taktgefühl ausgeſtattet, und ſo hat man ſelten einen großen Roſengartenball er⸗ lebt, der ſo ganz ohne Mißton in rechter Fröhlichkeit ſich entwickelte. Es tanzten die Leute, was ſie konnten, klopften ſich auf die Schulter nach alter Art, ſchnitten die dem Koſtüm angemef⸗ ſenen Grimaſſen und pfefferten Kugeln und Schlan⸗ genpapier in die Gegend, was Arme und Geldbeutel hielten. Ein gemütlicher Faſching, wie er ſich gehört. Den Dampfer„Nibelungia“ mit Sonne und au⸗ deren Zutaten auf der Bühne hatte man gelaſſen, mie er war. Die Papierſtreifen von der Decke waren heruntergelaſſen und die Empore zugemacht worden, ſo daß ſich wieder dieſe heimiſch geſchloſſene Zelt⸗ kuppel aus dem Nibelungenſaal bildete, die wohl der beſte Einfall zur Verhängung unſerer Jugendſtil⸗ pracht war, den man in den letzten Jahren ſah. Becker und Homann⸗Webau ließen die Trom⸗ peten ſchmettern, ſpielten teils hier und teils dort, in Wandelhalle oder Hauptſaal zum Tanze auf. Der Prinz erhob ſeine Stimme und ließ eine kurze, aber herzliche und richtig ins Gemüt gehende Ab⸗ teilt, über 500 Raſſehunde aller Art gemeldet. Sehr ſchiedsrede erklingen. Präſident Schuler vom gut unterſtützt wurde die Ausſtellung von der Feuexio ſprach ebenfalls und ließ den Mannheimer Schweiz, von Frankreich und von Oeſterreich. Karneval mit ganzer Kraft hochleben und über⸗ — ee eee nee. Auch Feudenheim hatte ſeinen Karnevalszug In unſerem ſchönen und rührigen Vorort Feu⸗ denheim, auch„Lallehaag“ genannt, wirkt die Karne⸗ val⸗Geſellſchaft„Heiterkeit“, die darum beſorgt iſt, daß die„Feilemer“ an Faſtnacht zu ihrem Karne⸗ valszug kommen. Wie im vergangenen Jahre, ſo hatte auch diesmal wieder die Karneval⸗Geſellſchaft „Heiterkeit“ kräftige Anſtrengungen gemacht, um einen Zug auf die Beine zu bringen, der ſich ſehen laſſen konnte. Als geſtern Mittag kurz nach drei Uhr ein Böllerſchuß zum Zeichen des Abmarſches erdröhnte, ſtanden längs des vorgeſehenen Zug⸗ wegs dichtgedrängt die Leute und nur in einigen Nebenſtraßen war das Gedränge weniger groß. Eröffnet wurde der Zug durch die Schloßgretel, der die Vorreiter und Standartenträger folgten. Die Fahnenſchwinger waren hübſche Mädel vom Turn⸗ verein„Badenia“ und einer Bauernkapelle folgten im Kraftwagen einige Groteskfiguren, die als Ulk⸗ löpfe bezeichnet wurden. Der Geſangverein„Deut⸗ ſche Einheit“ hatte einen Wagen„Die Fahrt ins Blaue“ geſtellt, auf dem junge Leute eine Seefahrt ins Blaue darſtellten und dabei eine luſtige Stim⸗ mung entwickelten. Von Pagen umgeben, thronte auf ihrem Prunkſeſſel die Prinzeſſin Alma., den Naxrenſtab ſchwingend und„Gutſel“ verteilend. Der Sparverein„Deutſcher Michel“ hatte einen non Kühen gezogenen Wagen„Zweimal Kuhhandel“ geſtellt. Es wurden auf dem Wagen nicht nur die Vorſpaun⸗Kühe ausgehandelt, ſondern im Mittel⸗ vunkt ſtanden die Völkerbundsherren, die mit viel Krawall den abeſſiniſch⸗italieniſchen Streit verhan⸗ delten. Die Kleppergarde war genau ſo munter und hübſch wie die Kleppergarde im Mannheimer Faſt⸗ nachtszug. Ihr folgte der Marketenderwagen mit „Weck, Worſcht und Woi“, ſowie der Handharmonika⸗ klub. Auf ſeinem Wagen nahte nun der Feuden⸗ heimer Prinz Karneval Karl II., der ſich von dem Volk zujubeln ließ. Nach den Ehrenmitgliedern und Gründern der Karneval⸗Geſellſchaft„Heiterkeit“ folgte auf ſeinem hochaufgebauten Wagen der Elfer⸗ rat, der durch lebhaftes Ahoil⸗Rufen für Stimmung ſorgte. Auf einem weiteren Wagen wurde der Abbruch der ſogenannten„Feilemer Kaſern“ dar⸗ geſtellt.„Wie die Alten ſungen, ſo zwitſchern auch die Jungen“ war ein weiterer Wagen, der den Nachwuchs der„Heiterkeit“ aufgeladen hatte. In der Begeiſterung ſtand dieſer kleine Elferrat den Großen nicht nach. Der Geſangverein„Frohſinn“ zeigte ſich als Welt⸗ meiſter im„Steinheben“, das aber nichts mit Sport zu tun hatte. Wie„Der neue Abſchleppdienſt“ aus⸗ ſieht, zeigte man durch einen von einem Pferd ge⸗ zogenen Bauernwagen, auf dem ein Motorrad ver⸗ laden worden war. Die frohe Runde des Würfel⸗ klubs„Fad“ wurde von einem großen Würfel ge⸗ krönt. Der Kleppergarden⸗General a. D. hatte auch feinen eigenen Wagen und ſchließlich kam der von dem Geflügelzüchterverein geſtellte Wagen, auf dem „Das Huhn des Siedlers“, das im Tag nicht nur zehn Eier legt, ſondern auch im Tag fünf Liter Milch gibt, die während der Fahrt gemolken wurden, dargeſtellt wurde. Sonſt beteiligte ſich noch ſehr viel Volk an dem Zug, und vor allem war es die Jugend, die allerlei Verkleidungen angelegt hatte. Zu großer Zahl wur⸗ den auch Kinderwagen mitgeführt, die ſich die Jugend nach eigenem Geſchmack ausgeſchmückt und beſetzt Harte. reichte bei dieſer Gelegenheit Direktor Böttcher eine Plakette zum Danke für all die Hilfe des Verkehrsvereins, deren ſich dex Mannheimer Faſching doch wahrlich zu erfreuen hatte, und darauf dankte dann wieder Direktor Böttcher, womit der offizielle Teil kurz und ſchmerzlos erledigt war, Natürlich verzog ſich bald alles, was mehr für Geſang und tiefen Trunk und weniger fürs Tau⸗ zen war, in den Bierkeller. Es leuchteten dorten zum letzten Male die prächtigen Uniformen und Goldtreſſen des Kommandanten, wackelten die Nar⸗ renkappen der Räte, war überhaupt die ganze kar⸗ nevaliſtiſche Nobilität zeitweilig dort verſammelt. Da ſetzte ſich Dr. Kleinbub vom Verkehrsverein ans Schlagzeug zu den Muſikern, es dirigierte, wer Luſt und Liebe hatte, eine Dame ſogar nahm die in dem Tonfilm Der Film führt unſerer jungen W derem Trompete zur Hand und blies, daß die Gläſer klirrten und die Beine zu marſchieren anfingen. Vom gewöhnlichen Schunkeln ſtiegen wir alsbald auf die handfeſten Gartenſtühle, es knackte die Wurſt, knirſchte das Brot und erſcholl über allem die be⸗ währte Weiſe: Trink, trink, Brüderlein trink Womit bewieſen iſt, daß die Mannemer zwar langſam auf Touren kommen, aber wenn erſt, daun halten ſie auch durch, und keine Kummerfalte ver⸗ riet die Nähe des grauen Aſchermittwochmorgens. D Lebensfreude im Lehrergeſangverein Es iſt ein Verdienſt des Vergnügungsdirektoxs Ernſt Buck, jedes geſellige Zuſammenſein zu Abenden fröhlichſter Ueberraſchungen zu machen. Kein Wunder, wenn die Räume des Kolpinghauſes am Roſenmontag ſich als viel zu klein erwieſen für den Lehrergeſangverein. Sofort in Augenſchein fiel die künſtleriſche Ausſchmückung des Saales durch den Pfälzer Kunſtmaler Otto Ditſcher. Schneidige Märſche der vortrefflichen Kapelle Wohlrab und muntere Reden leiteten den Abend ein. Gemein⸗ ſame Lieder mit humoriſtiſch⸗ſatiriſchem Texte von E. Buck brachten den Antrieb zu fröhlichſter Heiter⸗ keit. Großen Erfolg mit witzigen Liedern konnten für ſich buchen die Soliſten Irma Pahl und Heinr. Steuerwald. In einem Querſchnitt zeichneten Kotyrba und Stahl die beſten Programm⸗ nummern der letztjährigen Sängerreiſe und ery⸗ teten ſtürmiſchen Beifall. Die Gebrüder Buck im „Stiefelputzer“, im„Zwiegeſpräch“ über häusliche und interne Vexreins angelegenheiten ſowie den „Muüuſikakiſchen Klapphörnern“— das war ein groß⸗ artiger mufikaliſcher Ulk, den man miterlebt haben muß. Dazwiſchen ging das Quartett unter Fritz Bechs Leitung über die Bretter, mit Willi Ruff am Flügel, und ließ zuletzt den„Radetzky⸗Marſch“ und die„Bauernhochzeit“ von Ludwig Gaber ſteigen. Bekannte Schlager, geſungen und ge ſchunkelt, Tanz und Spiel hielten alle zuſammen bis zum Morgengrauen. l. — eee Jäger der Kamera Er kaun heute ſchon auf eine nette Vergangen⸗ heit zurückſchauen, der Bildberichterſtatter, der durch die Bebilderung von Zeitungen und Zeitſchriften viel von ſich reden machte. Heute ſind uns die großen illuſtrierten Zeitungen ſchon Selbſtverſtänd⸗ lichkeiten geworden, mit deren Erſcheinen wir regel⸗ mäßig rechnen. Der ſie uns ſchafft, iſt der Bild⸗ berichterſtatter, der mit ſeiner„Photokiſte“ dauernd Der und Stunden ſpäter finden wir in den Zeitungen eine Aufnahme von der Kundgebung. Einweihung einer Reichsgutobahn⸗ auf Jagd iſt, um gute Motive feſtzuhalten. Führer ſpricht in München ſtrecke.. und in der nächſten Zeitung iſt der Be⸗ richt durch eine Aufnahme illuſtriert, die die erſten marſchierenden Kolonnen zeigt. Dieſe Arbeit iſt nicht leicht. Der Bildberichterſtat⸗ ter muß einen ſicheren Blick haben, um die richtigen Augenblicke zu ſehen, er muß flink ſein, um ſie feſt⸗ zuhalten. Und er hat noch oft mit allen möglichen Hinderniſſen zu kämpfen, die ſich ihm entgegenſetzen. Jetzt iſt dem Preſſebildberichterſtatter, der auch Schriftleiter iſt, ſeine ſchwere Arbeit dadurch er⸗ leichtert worden, daß er eine Armbinde erhielt, die ihn zuſammen mit einem Ausweis als zugelaſ⸗ ſenen Bildberichterſtatter kenntlich macht. Zugleich aber hat ſich in Zukunft der„Bildͤberichter“ genau nach ſeinen Anweiſungen zu richten. So wird es nicht mehr vorkommen, daß Feiern und Veranſtal⸗ tungen durch allzu geſchäftstüchtige Knipſer geſtört werden. Manchmal war's auch nicht mehr ſchön, wenn ſo ein Photomann mit ſeinem Apparat vor dem Redner dauernd herumtanzte, oder bei einer Fret⸗ lichtvorführung vorn auf der Bühne rumlief und den für ihn möglichſt günſtigen Augenblick zu er⸗ haſchen ſuchte. Hier iſt mit Recht abgebremſt worden. Die rote Armbinde mit der Silbermarke ſchützt und verpflichtet den deutſchen Bildberichterſtatter. Mit ihr iſt ihm eine Auszeichnung gegeben worden, die ihn ſchützt. Der Biloͤberichterſtatter aber nruß ſich dieſer würdig zeigen. Auch hier gilt von jetzt ab der Spruch: In der Beſchränkung zeigt ſich der Meiſter. Röhr. 4. Seite/ Nummer 94 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab. Mittwoch, 26. Februar 1936 Warnung vor Fürſorgebetrug! Das Fürſorgeamt ſieht ſich zu folgendem weis veranlaßt: Immer wieder wird verſucht, durch Verſchleie⸗ rung der tatſächlichen Verhältniſſe und durch un⸗ wahre Angaben öffentliche Unterſtützung zu erhal⸗ ten. Ein ſolches Verhalten ſtellt eine Schädigung der Volksgemeinſchaft durch eine überaus verwerf⸗ liche Tat dar. Durch Betrügereien fließen öffent⸗ liche, von den Steuerzahlern aufgebrachte Mittel ihrem eigentlichen und vorgeſehenen Zwecke nicht zu und werden den tatſächlich notleidenden und hilfs⸗ bedürftigen Volksgenoſſen entzogen. Durch das Geſetz zur Abänderung ſtrafrechtlicher Vorſchriften vom 26. Mai 1933 iſt dem§ 263 des RStrB. ein vierter Abſatz hinzugefügt worden, der den Gerichten die Möglichkeit gibt, derartige Be⸗ trugsfälle mit Zuchthaus zu beſtrafen. In einigen Fällen haben die Gerichte von dieſer Mög⸗ lichkeit bereits Gebrauch gemacht und empfindliche Strafen ausgeſprochen. Das Fürſorgeamt warnt deshalb vor ungerecht⸗ fertigter Inanſpruchnahme öffentlicher Unterſtützung und weiſt darauf hin, daß jeder Unterſtützungsbetrug ſtrafrechtliche Verfolgung nach ſich ziehen wird, Der Reichsluftſchutzbund wirbt Nachdem der Reichsluftſchutzbund ſoeben eine Mitgliederwerbung durchgeführt hat, beginnt er am Donnerstag, dem 27. März, mit einer neuartigen Werbung in der Oeffentlichkeit. In der Innenſtadt werden Sonderfenſter in Einzelhandelsgeſchäf⸗ ten auf die Bedeutung des paſſiven Luftſchutzes auf⸗ merkſam machen. Anſchließend werden dann auch in den übrigen Teilen der Stadt die Fachgeſchäfte Dinge ausſtellen, die in irgendeiner Weiſe mit dem Luftſchutz zuſammenhängen. Eiſengeſchäfte, Droge⸗ rien beiſpielsweiſe werden ſich daran beteiligen. Luftſchutz tut not, darum gehe niemand achtlos an dieſen Fenſtern vorüber! NS-Schweſternſchaft 2— Die N. S. V. ſchreibt uns: Die vielen Rückfragen bei uns bezüglich der Auf⸗ nahmebedingungen in die NS⸗Schweſternſchaft ver⸗ aulaſſen uns, darauf hinzuweiſen, daß ſich in jeder NSV⸗Ortsgruppe ein Sachbearbeiter oder eine Sach⸗ bearbeiterin für Angelegenheiten der NS⸗Schwe⸗ ſternſchaft befindet, ſo daß Intereſſentinnen bei der für ſie zuſtändigen Ortsgruppe auf dem kürzeſten Wege alles für ſie Wiſſenswerte in Erfahrung brin⸗ gen können. Erſt wenn ſich die Bewerberinnen über den von ihnen einzuſchlagenden Weg völlig im klaren ſind und der Entſchluß zum Eintritt in die NS⸗Schwe⸗ ſternſchaft feſtſteht, wollen ſie ſich während der Sprechzeiten bei der Kreisamtsleitung der NS⸗Volkswohlfahrt, L. 5, 6, Zimmer 13, zur Ent⸗ gegennahme der erforderlichen Bewerbungspapiere einfinden. Hier werden ſodann auch noch vorliegende Unklarheiten reſtlos geklärt werden. Sprech⸗ zeiten ſind bei der Kreisamtsleitung Diens⸗ tags und Freäütags von 15—17 Uhr,. Sich mit der Gauamtsleitung der NSV in dieſer Angelegenheit unmittelbar in Verbindung zu ſetzen, iſt ſchon im Intekreſſe der Bewerbekin Unerwünſcht, da hierdurch eine Verzögerung in der Bearbeitung eintreten könnte, weil die Feſtſtellung der Oroͤnungs⸗ mäßigkeit der Papiere Sache der Kreisamtsleitungen iſt und ſich die Gauamtsleitung damit nicht auch noch belaſten kann. a. Hin⸗ Renimentstag des ehem. Reſ.-Jeld-Rgts. 55 Man ſchreibt uns: Der erſte Regimentstag des Regiments und der dazu gehörigen Kolonnen Schw. F. H. Kol. 75 und 76 und der L. M. K. 826(Luyken) findet am 30. und 31. Mai und 1. Juni(Pfingſten) in Steinbach bei Bühl ſtatt. Alle ehemaligen Angehörigen des Re⸗ giments und der Kolonnen werden gebeten, ſich heute ſchon darauf einzurichten, daß ſie unter allen Um⸗ ſtänden zu dieſem Treffen kommen können. Es iſt Ehrenpflicht eines jeden Kameraden, an dieſem er ſten Nachkriegsappell teilzunehmen. So wie wir in Rußland und Frankreich vier Jahre in ſchwerſten Kämpfen Seite an Seite geſtanden haben, ſy müſſen wir auch beim Regimentstag in Steinbach dabei ſein. Wir 5ö5iger ſind nicht in der glücklichen Lage, aus einem beſtimmten Gebiet zu ſtammen. Umſere Leute erhielten wir faſt aus allen Gegenden Deutſchlands zugewieſen. Es iſt daher notwendig, uns durch die Spalten von 110 Zeitungen, an alle in ganz Deutſchland verſtreut wohnenden Kame⸗ raden zu wenden. Etwaige Anfragen wegen des Regimentstags und Beitrittserklärungen zur Reichsvereinigung, ſind an die Reichsvereinigung ehemaliger Angehöriger des Reſ.⸗Feld⸗Artl.⸗Rgts. 55, Sitz Mannheim, Lamey⸗ ſtraße 8, zu richten. Eine neue§-Mütze Der Reichsjugendpreſſedienſt teilt mit, daß für die H eine ſchirmloſe Lager mütze in der Form eines D ⸗Schiſſchens eingeführt iſt. Sie be⸗ ſteht aus braunem Hemdenſtoff und trägt vorn auf dem Umſchlag das H⸗Abzeichen. Darüber befindet ſich ein geſticktes Hoheitsabzeichen. Das H-Ab⸗ zeichen iſt aus Metall. Die farbige Bieſe iſt für alle Einheiten hochrot. Nur innerhalb geſchloſſener Lager und innerhalb der Jugendherbergen darf dieſe Mlitze getragen werden. Für jeden anderen Dienſt iſt ſie verboten. Sie darf auch auf Führerſchulen und bei Führerlehrgängen nicht getragen werden; es wird aber eine Ausnahme gemacht, wenn die Führerlehrgänge im Zeltlager ſtattfinden. Gleichzeitig wird eine Führermütze für das deutſche Jungvolk eingeführt. Die deutſche Jungvolkführermütze entſpricht in der Form genau der Di⸗Winterdienſtmütze und HJ⸗Schimütze. Zur Kennzeichnung wird jedoch bei den Di⸗Führer⸗ mützen an der oberen Kante des Mützenbodens und der unteren Kante der herunterziehbaren Klappe eine 2,5—3 Millimeter breite Aluminiumpaſpel ein⸗ gearbeitet. Die Mütze wird von allen Führern eines Jungbannes und allen Jungvolkführern vom Jung⸗ baunführer aufwärts an in Gebietsſtäben getragen. Außerdem wird an den D⸗Führermützen an Stelle des HZ⸗Abzeichens das Hoheitsabzeichen angebracht. In einem Schulungsvortrag der Kreis bau⸗ ernſchaft Mannheim ſprach im kleinen Saal des Union⸗Hotels Profeſſor Dr. Zörner, der in agrarwiſſenſchaftlichen Kreiſen als Bodenreformer bekannt iſt, über:„Die Organiſation der Bodenwirt⸗ ſchaft im Bauernbetrieb“ vor einer ſehr zahlreichen Zuhörerſchaft. Eingangs unterſuchte der Redner die Abſtim⸗ mung der natürlichen Verhältniſſe zur Arbeitskraft und kam zu dem günſtigen Ergebnis, daß die Bo⸗ denverhältniſſe wohl kaum irgendwo im deutſchen Vaterlande ſo gute Vor⸗ ausſetzungen von Wetter und Erde auf⸗ weiſen wie gerade in unſerer Gegend. Dennoch muß verlangt werden, daß— beſonders in Kleinbetrieben— die Arbeitskraft am richti⸗ gen Platz und im rechten Verhältnis eingeſetzt wird, um dem Boden alles das abzuringen, was er bei ſeiner Leiſtungsfähigkeit hergeben kann. Nicht weniger wichtig iſt auch die Reihenfolge, die Art und die Form der Bebauung. Zunächſt ſind wir an die von der Natur vorge⸗ ſchriebene Arbeitszeit gebunden, ſo daß es Gefühl und Wiſſen des Bauern bedingt, im gegebenen Au⸗ genblick durch richtige Organiſation einen Ausgleich von Arbeitskraft und Ertrag zu ſchaffen. Rechte Ein⸗ teilung im richtigen Augenblick zur rechten Zeit er⸗ gibt einen reichen Ertrag; zielloſe und wilde Bebauung iſt ſo ſchlimm wie ein„Zu⸗ Nithlige Bodenbewirtjchaftung— Geſunde Ernie Profeſſor Dr. Zörner(Berlin) über: Die Organiſation der Vodenwirtſchaft im Bauernbetrieb ſpät“, denn das Ergebnis iſt in dieſen Fällen ein Fehlertrag. Um einen möglichſt rentablen Bauern⸗ betrieb zu erhalten, bedarf es vor allem der Viel⸗ ſeitigkeit. Saat und Ernte dürfen ſich gegenſeitig nicht überſchneiden; die Bedeutung der Frucht⸗ folge wird noch häufig unterſchätzt und doch iſt ſie von größter und wichtigſter Bedeutung. In Gegen⸗ den wie bei uns, wo Spezialanbau betrieben wird, iſt es ſchwer, die richtige Fruchtfolge einzuhalten. Aber trotzdem muß man einen Weg finden, um dem Boden dadurch Ruhe und Nahrung zu geben. Die beſte Hilfe iſt die Düngerwirtſchaft, und da vor allem der Stallmiſt; er iſt aber nur dann ein guter Helfer, wenn er gut gepflegt iſt und in rich⸗ tigen Mengen in den Boden gebracht wird. Kunſt⸗ düngung iſt dann gut, wenn die Humusbildung eine geſunde iſt. Ein Sonderlob ſpendete der Redner dem Stand unſerer Hackfrüchte. Das Getreide dagegen ſteht bei uns im Verhältnis zum wahrſcheinlichen Ertrags⸗ moment ſchlechter. Als Grund ſieht Dr. Zörner die Zerſplitterung unſeres Bebauungsplanes. Wich⸗ tig iſt noch zu wiſſen, daß uch vor allen Dingen der Kampf gegen das Unkraut mit der größten Rückſichtsloſigkeit durchgeführt werden muß. Zum Schluß betonte der Redner, daß jeder Bauer nicht nur in ſeinem eigenen Intereſſe aus ſeinem Boden herausholen muß, was nur möglich iſt, ſondern es ſeinem Volk und Vaterland ſchuldig iſt. Katzenfreunde klärt auf! Vom Reichsverband für das deutſche Katzenweſen wird uns geſchrieben: Wir bitten alle Katzenfreunde, bei den Katzen⸗ beſitzern darauf hinzuwirken, daß der Katzenmutter vom Wurf nur ein Junges gelaſſen wird, und dies auch nur für den Fall, daß man im voraus ſchon einen ſicheren und guten Platz für das Junge weiß. Wenn man der Mutter die Jungen ſofort nach der Geburt, ehe ſie getrunken haben, wegnimmt, erleidet das Muttertier keinen Schaden. Im Inter⸗ eſſe der Katzen, die jährlich dem Elend und der Grauſamkeit anheimfallen, müſſen wir dahin ſtre⸗ ben, ihre Zahl zu vermindern. Kater laſſe man kaſtrieren. Sie verlieren dann auch den üblen Geruch. Der Katzenkenner ſoll überall aufklärend wirken hinſichtlich der Katzenhaltung, auch in bezug auf die Sauberkeit der Katze, die durch Bereitſtellung eines Zink⸗ oder Emaillebehälters mit Sägemehl od. Ae. ſo leicht zu erreichen iſt. Dringend not⸗ wendig iſt die Aufklärung auf dem Land. Der Bauer muß die Katze nicht nur als Nutztier, ſondern auch als Haustier ſchätzenlernen. Gerade auf dem Land werden Kinder vielfach beauftragt überzählige Katzen e Guter Beſuch der Faſtnachtsmeſſe. nachtsmeſſe über dem Neckar hatte während ihrer viertägigen Dauer einen recht guten Beſuch auf⸗ zuweiſen. Lediglich der Samstagabend fiel durch den anhaltenden ſtarken Regen für die Geſchäftsleute vollkommen aus. Mit dem Betrieb der anderen Tage iſt man zufrieden. Er beſtätigte, daß ſich die Faſtnachtsmeſſe nicht überlebt hat. Die Umſätze ſind nicht ganz ſo groß wie im vergangenen Jahre, doch hängt dies damit zuſammen, daß dieſes Jahr — Die Faſt⸗ rere Large Die Katze als Nutz- und Haustier zu töten oder auszuſetzen. Das Ausſetzen iſt bei Strafe verboten, und für die vorkommenden Grau⸗ ſamkeiten beim Töten der Tiere durch Kinder ſind die Eltern und Erzieher haftbar. Die Errichtung von Tötungsſtellen für Kleintiere iſt überall not⸗ wendig. Der Lehrerſchaft bleibt hier noch ein weites Feld der Aufklärung. Wir warnen insbeſondere vor dem gedankenloſen Abgeben von Tieren an Unbekannte. Es gibt Händler, die die Dörfer zwecks Aufkaufs von Katzen für 50 Pf. das Stück mit dem Rad oder Motorrad durchſtreifen. Unaufgeklärte Leute geben ihre Tiere her. Die Tiere werden in großer Zahl in engen Verſchlägen nach der Schweizer Grenze geſchickt, von dort aus werden ſie zu Viviſektions⸗ zwecken weiter verſandt. Der Katzenzüchter ſoll nicht nur an die Zucht wertvoller Raſſekatzen, ſondern auch an die Ver⸗ beſſerung der Zucht der Hauskatzen in bezug auf Schönheit und Nützlichkeit denken. An⸗ tragsformulare zur Eintragung in das Reichs⸗ katzen zuchtbuch von Langhaar⸗ wie Kurzhaar⸗ tieren werden von der Reichsamtsſtelle des R Deda, München 8,6 Belfortſtraße(68 geliefert ſchen Einlagen im Rennershof zuſammengerufen. Humoriſt Dummeldinger und Frau hatten nur ſchmiſſige Couplets losgelaſſen, unterſtützt von der Hauskapelle Lirſch, die den muſikaliſchen Teil be⸗ ſtritt. Die Räumlichkeiten waren mit annähernd 200 Perſonen gefüllt, denn es hatten ſich auch Mitglieder der Stützpunkte Schwetzingerſtadt und Innenſtadt eingefunden. Es iſt dies ein Beweis für den Ka⸗ meradſchaftsgeiſt in der NSK OV. Die Hinter⸗ bliebenenbetreuerin des Stützpunktes Lindenhof — 5 1 0 25. Febr. 1936, 19 chf 2 2. 71. Der eine Op zu beur geleiſtet gefor der Aus ſichtigt wurde, an dem ferner Spielple Beſucher Schaffen geben. * 4 ſehen, 1 auf das kann eil dierung zugemut Sind gen, ſo an der d Dramat! zzenieru. 1 g 5— Dirigent 55 SeicbenerklAr ung, Zur, Wellerkarte in der — beter M²aꝗ front vordtingender Naffluft jener Ar ermer Wind= Front vordtingender Warmluft wird m . Stachel.%, S from mit Warmluft in der Höhe Wirkung FN, NO Us. chen ü Owoltenos O wollag fegen geblef ff SchDeefeI gebiet hier ſoll heiter OG bededdſg y Scheberfefigkeit, S Nebel, Ie Gewiter werden. G halbbedecht a 1 des Tex. 5 5 95 Aber Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ Rolle! ort Frankfurt a.., vom 26. Februar. Die naß⸗ Opernha kalte Miſchluft, die ſich geſtern ſchon in Oſt⸗ und dramatiſ Mitteldeutſchland bemerkbar machte, hat jetzt auch haben, u den Süden erfaßt. In ihrem Bereich herrſcht heute führung früh in ganz Deutſchland dunſtiges und bedecktes oder jen Wetter mit Temperaturen beim Gefrierpunkt und tan das verbreiteten Niederſchlägen(meiſtenorts Schnee). jedem 5 Inzwiſchen iſt über Nordeuropa wieder lebhaſte Individt Wirbeltätigkeit aufgekommen, die vorerſt für uns ſichtigen. einmal Witterungsbeſſerung bringen wird. durchbro 8 2 ſich aus Vorausſage für Donnerstag, 27. Jebruar des Kün Noch leicht unbeſtändig und vereinzelte Nie⸗ Liegt derſchläge(im Gebirge Schnee), doch im de ganzen wieder freundlicher, nachts Froſt, 92 5 2 2 2 lich arbe f anfänglich noch öſtliche Winde 915 klavier N. 5 a b oßen Höchſttemperatur in Mannheim am 23. Februar den en + 7, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zun Leitun 26. Februar 1,8 Grad; heute früh halb 8 Uhr 9 6. Februar 1,8 Grad; heute früh halb 8 Uhr 5 0 1,8 Grad. keilnehm ligkeit d Es wird regnen, ſtaliſce f 5 len Mo denken Sie an Wurtmann-Schirme 5 Regiſſen N„ nie run Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar 1 Nemo! 22. 28. 28. 25, 2 Neggr-Begel 28 24. Wirkung 25 25 gifeur d ten am kommenden 27. Februar, 20 Uhr, an der Straßen⸗ bahnhalteſtelle Waldhof im Dienſtanzug(ohne Mantel) an. Mittag.— 13.00: Glückwünſche.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Winterhilfsarbeit der Deutſchen im Ausland.— 15.45: Be⸗ gegnung mit einem Dichter.— 16.00: Muſik am Nachmittag. Faſtnacht auf einen Tag ſiel, an dem man im allge⸗ hatte dafür geſorgt, daß auch die anweſenden Krie⸗ Bhelſach„ en n e 959 oben meinen nicht mehr viel Geld in der Taſche hat. gereltern und Hinterbliebenen im vorgerückten Al⸗ Fehl Sellßlannßßn. 5 5 4.. 88. d 85 85 Maxau 4. Heilbronn. nung u! n Auch Kriegsopfer wollen vergnügt ſein. Die ter auf ihre Rechnung kamen. Es gab Kaffee und Mannheim 1 2 Ii bot NS OV. Lindenhof hatte durch den Stützpunktleiter Kuchen, und die Kapelle ſpielte zu manchem Tanz 515 1 5 1 8 Schäfer zu einem Familienabend mit karnevaliſti⸗ lauf. a 9 1 it 5 e 2 2 78 3; N 5 9 43 N.— DAc⸗Kreiswaltung 18.00: Geige und Klavier.— 18.45: Sportfunk.— 19.00: NSDAP-Miffeilun en Die Ortswaltungen holen ſofort wichtiges Material für] Feierabend⸗Unterhaltung.— 19.30: Waffenträger der Ro⸗ 0 f 1 f 7 tion.— 20.10: Frohe Klänge.— 21.00: Die Ausleſe: Hör⸗ die Vertrauensratswahl und für die Sammelaktion auf der[on- eee ee e Aus partetamtiichen Bekanntmachungen entnommen Kreiswaltung ab ſpiele.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanz muſtk. 1 8 0 8 Anordnungen der Kreisleitung Mannheim Als; 8 An die Propagandaleiter und Kulturſtellenleiter 5 5 hinter der Stadt⸗ und Landortsgruppen! 8. 5 Slaſe 4 95 ſchnaufer . 5„„ 2. Preußiſch⸗Süddeutſche 9 888 Am Freitag, 28. Februar, 20.15 Uhr, in der„Har⸗ 8 8 1 des Fie! monie“ Sitzung. Die Kreispropagandaleitung. Mittwoch, 26. Februar Ohne G 1 80 Preuß.) Klaſſen- Lotterie. mit 1 Alle Fun 0 elle 101 eiter der Heesenapden des Nationaltheater:„Tannbäuſer“. rowantiſche Over von a 9 Nachdruck verboten Knecht; Kreiſes Mannheim erſcheinen zur Teilnahme an der Richard Wagner, Schülermiete C, 14.30 Uhr.—„Der Au 5 75 5 Funkſchule am Donnerstag, 27. Februar, 19.30 Uhr, Nachbar zur Linken“, Schauſpiel von H. Stegulbeit, 5 em fedesene⸗ Rummer ſind zwei gleich verbrau⸗ in der Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule, Saal 19. Miete M, 20 Uhr. 44. und zwar je einer unternel Kreispropagandaleitung. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. 1 ummer in den beiden gen, kro An ſämtliche Ortsgruppenkaſſenleiter des Kreiſes. Libelle: e Kabarett. eilungen I und II hihreic Mannheim Lichtſpiele: 1 1 5 5 Tonka“.— A= 14. Ziehungstag 24. Februar 1936 Es g Die Mitgliedsbücher der Pgg. mit den Anfangsbuch⸗ hambra:„Der ahnungskofe Enge“— Schau⸗ In der heutigen 1; den Gewinne ſeritz ge ſtaben 6, kl und J ſind eingetroſſen und ſind bei der burg:„Durch die Wüſte“. beutig abe 1 8. Kreisleitung, Zimmer 10, abzuholen. Kreiskartei. 5 1 gezoge 150 0 Pg. Georg Lieberknecht, Mitgl.⸗Nr. 358 254, Klr⸗ Ständige Darbietungen 7 Lewin zu 20990. 2829347993959 Langſan hat ſei itglieds! Dasſelbe iſ i der 28 8 5 75 8 e zu. 1 en i Pen bar ſein dintglred euch nedemenre glaane ann an Stadiiſches Schloßmuſenm; Geöffnet von 11 bis 13 und 8 Ceuiane zu 2000 f. 284940 375705 578883 ir Ortsgruppe Edingen oder bei der Kreisleitung Mannheim 5 5 5 a„ 16 Cewi Ale Nor d: reiskartei von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad 5 ewinne zu 2000 M. 28842 31482 66446 etzten abzugeben. Vor Mißbrauch wird gewarnt. Kreiskartei. zur Reichs autoba pn 18000 246782 247337 3038080 390075 der NS⸗Frauenſchaft Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 16 720503 2860 38779 485 098430 1070 14888 denn, d. Abt. Volks⸗ und Hauswirtſchaft. Am 27. Februar, 15.30 und von 14 bis 16 Uhr. Ausſtellung: F. Heidingsſeld, 182880 198421 221050 228814 253079 25489 Neße 5 „. Abt Volks⸗ F. Domſcheit, zwei Künſtler des deutſchen Oſtens. 285824 259836 277708 308884 308862 324058 ließen, Uhr, Beſprechung der Referentinnen der Abt. Volks⸗ und 2 1 15 337048 5 Hauswirtſchaft in L 9.—8. nene enen ,, 2 Gerte i 800. 28258 4492 1818 delt „Laſſiererinnen der Landortsgruppen. Am 27. Februar, Stanech vote bree nene le 39803 8751. 37805 6846 72882 83803 88904 Der 15 Uhr, Beſprechung der Kaſſiererinnen in L. 14. 4. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 ung 1 99805 90 92708 00218 ſoss 285 109527 ſprache Ortsgruppen rauenſchaftsleiterinnen. Am 27. Februar bis 19 Uhr: Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. 126873 118938 127087 186381 138874 149874 e 5 Uh ide 1. 14 4 5 5[ Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10,30 bis 12 459531 158725 187868 189277 217214 284879 die er ir dere dun 5 8 5 5 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Lefehalle geöffnet vos 19.30 bis 230885 233798 250848 251828 271781 282728 mußte Humboldt. Am 26. Februar fällt der Heimabend aus.— 13 U d von 16.30 bis 21 libr 8 284392 308188 312795 34606 324246 331789 nußte Am 28. Februar kommen die Zellenleiterinnen um 20 Uhr yr und von 16.3 8 0 5 362145 500 5 389122 388514 Geld, 1 in die Geſchäftsräume der Ortsgruppe. winne zu M. dert 7 ee 9. 27*, 21) S8 Sal nd 4. 2 2 2* 1 We im 5 ,, Was hören wir? In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne und kno Neckarau. Am 27. Februar, 20 Uhr, Heimabend im evang. über 150 M. gezogen Münzen Gemeindehaus. 2 Gewinne zu 5000 M. 148475 ware BDM Donnerstag, 27. Jebruar 251559 337904 000 N. 34888 227288 245659 90 Neu beauftragte Führerinnen. Am 26. Februar, 20 Uhr, Reichs sender Stuttgart ee e ,,, 5 Heimabend in N 2,4. Schreibſachen mitbringen. 5.30: Frühkonzert.—.30: Blaskonzert.— 10.15: Volks⸗ 120% 6 12788 465807 254858 88882 0 Untergau 171. Am 28. Februar, 20 Uhr, Beſprechung für liedſingen.— 11.30: Bauernſunk.— 12.00: Mittags konzert. 187 0 995 n un 90 alle Untergauſtellenleiterinnen, Ringführerinnen und die— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.30: Geſchichten 280538 264942 306938 1 5 Droſſen, Gruppenführerinnen der Ringe I, II, V/171 auf dem Unter⸗] um den Kaffee.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: 74 Gewinne zu 500 M. 9527 40547 427387 45764 Dörfer gau in N 2, 4 Konzert.— 19.45: Erzeugungsſchlacht.— 20.00: Nachrichten. 49082 49816 62839 86326 115198 117584 151396 5 NJ 2, 4.— 20.10: Mozart⸗Zyklus. 16. Abend. Dramatiſche Pläne.— 15285 121820 158892 182884 188978 1888157 An DA 1 FF 21.43: Volks⸗ 191927 188344 128334 205009 203598 244785 Jahr „ ö 5 ſchaft.00: Der Streitacker. Heiteres Volksſtück.— 21.45: 245845 273397 2738809 281451 288076 390847 ef Kreisbetriebsgemeinſchaſt 13(Freie Berufe]. Jachſchaf muſik.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Der Weg zum Na⸗ 308011 329163 329975 355666 35580 357055 zehn ger Wohlfahrtspflegerinnen, Mittwoch, 26. Februar, tionaltheater.— 22.35: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. 3884401 387084 ein Ner 20.15 Uhr, in C 1, 10(großer Saal) Pflichtk⸗Fachſchaſts⸗ Deutſchlandſender eee hatte 9 abend..10: Fröhliche Morgenmuſik.—.10: Morgenſtändchem.* e 5 zu 1 3. 2„ Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je an 5 Kreishauptſtelle Ausbildung 75 e 8. 1000000, 2 zu je 50000, 2 zu je 30000, 6 zu 3 15 200 Sämtliche Ortsausbildungswalter des Kreisgebietes tre⸗“ an Han ban e Giut anernſunn e tb: N J em Kr je 20000, 62 zu je 10000, 134 zu je 5000, 218 zu je 3000, 518 zu je 2000, 1556 zu je 1000, 2680 zu je 500, 10190 zu je 300 Mk. dn Schluß, hatte en 7 9 2 7 Me Anleilallunggeile doi C antstelit eine Opennauggliſaung Von Staatskapellmeister Erich Orthmann, Intendant der Volksoper, Berlin Der Zuſchauer, der abends von ſeinem Platz aus eine Opernaufführung miterlebt, vermag meiſt nicht zu beurteilen, welche Unſumme von Arbeit geleiſtet werden muß, bis das Werk, fertig geformt, an ihm vorüberziehen kann. Schon bei der Auswahl der aufzuführenden Oper muß berück⸗ ſichtigt werden, wann ſte zum letztenmal gegeben wurde, ob und inwieweit beim Publikum Intereſſe an dem Werk vorausgeſetzt werden kann. Es muß ſerner darauf Bedacht genommen werden, daß ber Spielplan vielfältig und reichhaltig genug iſt, dem Beſucher einen Ueberblick über das bedeutende Schaffen der Vergangenheit und der Gegenwart zu geben. Das heitere Werk muß neben dem tragiſchen ſtehen, und ſchließlich darf auch nicht die Rückſicht auf das Enſemble vergeſſen werden. Keinesfalls kann einem Sänger in zu kurzer Zeit die Einſtu⸗ dierung mehrerer großer und anſtrengender Partien zugemutet werden. Sind alle dieſe Faktoren gegeneinander abgewo⸗ gen, ſo werden in einer Regiebeſprechung, an der der Intendant, Dirigent, Bühnenbildner und Dramaturg teilnehmen, die Richtlinien für die In⸗ zzenierung der aufzuführenden Oper feſtgelegt. Der Dirigent wird ſeine Meinung über etwaige Striche in der Partitur abzugeben haben. Von NMeſer oder jener Arie, von dem Vorſpiel zum zweiten Akt etwa, wird man, um eine Straffung und damit erhöhte Pirkung des Werkes zu erzielen, einen Teil ſtrei⸗ chen müſſen. Da iſt ein Wort verbeſſerungsbedürftig, hier ſoll eine Wendung durch eine andere erſetzt werden. So geht es alſo an eine Neueinrichtung des Textes. Aber auch die Beſetzung der einzelnen Rollen muß beſprochen werden. Da in jedem Opernhaus die einzelnen Fächer— Soubrette, Hoch⸗ bramatiſche, Heldentenor uſw.— mehrere Vertreter haben, muß die beſondere Eignung der für die Auf⸗ jührung zur Verfügung ſtehenden Sänger für dieſe oder jene Rolle erwogen werden. Lange ſchon hat man das ſtarre Schema von früher aufgegeben, das jedem Fach ſeine Rollen vorſchrieb, ohne dabei die Individualität des einzelnen Künſtlers zu berück⸗ ſchtigen. Wir haben das veraltete Schema von einſt durchbrochen zugunſten jener höheren Eignung, die ch aus der beſonderen perſönlichen Veranlagung des Künſtlers ergibt. Liegt nun die Beſetzung aller Rollen feſt, ſo be⸗ ginnen die muſikaliſchen Einzelproben mit den Korrepetitoren. Ein bis zwei Stunden täg⸗ lich arbeitet der Sänger mit dem Korrepetitor am klavier ſeine Partie durch. Bald kommen dann die großen Enſembleproben hinzu, die der Diri⸗ gent ſelbſt leitet. Inzwiſchen übt der Chor unter Leitung des Chordirektors ſeinen Part, um dann, wenn die Enſembleproben beginnen, auch an dieſen teilnehmen zu können. Je nach Maßgabe der Schwie⸗ ligkeit der vorzubereitenden Oper dauern dieſe mu⸗ lkaliſchen Proben mehrere Wochen bis zu mehre⸗ len Monaten. Während dieſer Zeit arbeitet der Regiſſeur mit dem Bühnenbildner ſeine Inſze⸗ nierung durch. Da gibt es freilich manchen Kampf. Der Bühnenbildner hat ſich von dieſer Farbe, jener Anordnung der Bauten eine ganz beſondere Pirkung verſprochen und nun kommt ihm der Re⸗ giſeur dazwiſchen und will alles wieder ganz anders haben. Hartnäckig verteidigt ein jeder ſeine Mei⸗ nung und in langen Diskuſſionen erſt gelingt es, die notwendige Uebereinſtimmung zu erzielen. Aber gerade dies Gegeneinander der Meinun⸗ gen iſt es, das Neues, Poſitives ſchafft. Erſt aus der Gegenüberſtellung ganz verſchiedener Anſichten erwächſt ein neues Lebendiges, das eigent⸗ lich Schöpferiſche, das einer Aufführung die große Linie, die überzeugende Wahrheit gibt. Sind nun alle Vorbereitungen ſo weit gediehen, daß die Sänger ihre Partien auswendig beherrſchen, daß die Geſtaltung des Bühnenbildes eindeutig ſeſt⸗ liegt, ſo beginnen die ſzeniſchen Proben. In der ſogenannten„Stellprobe“ wird zunächſt ein⸗ mal ein ganzer Akt vollſtändig durch, geſtellt“, d. h. es werden ganz allgemein die Stellungen und Gänge der handelnden Perſonen feſtgelegt. In zahlreichen Einzelproben folgt dann die Durch⸗ feilung und Ausarbeitung der Inszenierung. Da wird ein Duett für ſich geſondert vorgenommen, da werden Nuancen herausgearbeitet, eine Chorſzene wird geprobt, eine Arie auf jede kleinſte Bewegung des Sängers hin ausgefeilt. Jetzt iſt auch ſchon die Souffleuſe mit an der Arbeit. Der In⸗ ſpiztent iſt ebenfalls dabei. Er ſorgt dafür, daß die benötigten Reguiſiten— vom Dolche bis zum Blumenſtrauß— rechtzeitig zur Stelle find. Er notiert ſich genau die Auftritte und Abgänge der handelnden Perſonen, damit er ſie in der Vorſtellung ſelbſt rechtzeitig auf die Szene hinausſchicken kann. Zur gleichen Zeit, da man auf der Probebühne und auch auf der Bühne ſelbſt an dem Werke arbeitet, probt der Dirigent mit feinem Orcheſter am inſtru⸗ mentalen Teil der Oper. Sind Sänger und Or⸗ cheſter genügend vorbereitet, ſo finden die ſogenann⸗ ten„Sitzproben“ ſtatt. Das heißt, daß die Sän⸗ ger ſich mit ihren Klavierauszügen auf Stühlen um das Orcheſter herum gruppieren und die Oper ganz durchſingen. Dabei hat dann der Dirigent Gele⸗ genheit, muſikaliſch zu feilen und zu beſſern. Inzwiſchen rückt der Tag der Aufführung näher. In der Schneiderei ſind die Koſtüme fertig ⸗ geſtellt, in den Malerwerkſtätten die Ku⸗ liſſen ausgeführt. Da wird es Zeit für die Deko⸗ rations⸗ und Beleuchtungsproben. Die Dekoration wird vollſtändig aufgebaut. Im verdun⸗ kelten Zuſchauerraum ſitzen Regiſſeur und Bühnen⸗ bildner an ihrem im Parkett aufgebauten Pult, das durch ein Telephon mit dem Beleuchtungsmeiſter auf der Bühne verbunden iſt. Jetzt geht es ans„Aus⸗ leuchten“ der Dekoration. Die Stimmung— Son⸗ nenaufgang, trüber Winterabend, heller Frühlings⸗ tag uſw.— wird ausprobiert. Der und jener Sän⸗ ger muß bei ſeinem Auftritt einen beſonders hellen Schein bekommen, dieſe Stelle dort muß in tiefem Schatten liegen. Die Verwandlung der Lichtſtim⸗ mung während eines Aktes muß probiert und dann genau notiert werden. Die Scheinwerfer ſind zu rich⸗ ten, der Rundhorizont muß die richtige Tönung be⸗ kommen. Gleichzeitig werden die Kuliſſen ſelbſt über⸗ prüfk. E iſt zu dunkel geraten und muß aufgehellt werden. Das alles bedeutet eine langwierige und angeſtrengte Kleinarbeit. Eine ſolche Beleuchtungsprobe dauert oft vom frühen Morgen bis in die ſpäte Nacht. Ge⸗ regelte Arbeitspauſen wie in anderen Berufen gibt es beim Theater nicht. Sind nun endlich alle techniſchen Schwierigkeiten beſeitigt, ſind die Verwandlungszeiten für die ein⸗ zelnen Bilder genau ausgeprobt, Soliſten, Chor, Ballett und Orcheſter vollſtändig mit ihren Auf⸗ gaben vertraut, die Koſtüme gerichtet, die Perücken in dem der aufzuführenden Oper entſprechenden Zeitſtil angefertigt, ſo geht es an die Hauptprobe, Sie findet gewöhnlich vormittags ſtatt, da ja die Abendaufführungen durch die Vorbereitung eines neuen Werkes keinesfalls geſtört werden dürfen. hlt nöch ein Farbton, jene Stelle dort BILDER V 1 ß Die erſte Sitzung des neuen ſpaniſchen Kabinetts In der Mitte des Tiſches Miniſterpräſident Azauna. (Scherl Bilderdienſt,.) Heimkehr mit reichem Fang— trotz Kälte und Eis Trotz der ungeheuren Kältewelle in Nordamerika, Unſer Bild zeigt ein bringt, verſuchen einzelne Fiſchdampfer eine Ausfahrt zum Fang—, und zu en Fiſchdampfer, der noch einer Ausfahrt zum Pier aber mit reichem Fong zurückgekehrt iſt. die eine ſtarke Behinderung des Fiſchfanges ohne Er in Boſtun, zwar völlig ve (Weltbild, Auf die Hauptprobe, die ſchon in Koſtüm und Maske vor ſich geht und noch manche Verbeſſerungsmög⸗ lichkeit ergibt, folgt dann die Generalprobe, die ohne jede Unterbrechung durchgeſpielt wird. Ein Tag noch und der Abend der Premiere iſt erreicht. Alles ſteht in höchſter Alarmbereitſchaft. Die Erregung hat den Siedepunkt erreicht. Schnell klopft man dreimal gegen den 9 e re c dave hölzernen Gegenſtand: toi! toil toi! Die Souffleuſe verſchwindet in ihrem Kaſten; die Sänger ſtehen in den Kuliſſen und erwarten ihren Auftritt. Im Zuſchauerraum verebbt langſam das Licht, es wird ſtill, der Dirigent hebt den Stab. Das Orcheſter ſetzt ein. Der Vorhang fliegt auseinander. Das Licht der Scheinwerfer überflutet die Szeue. Die Oper beginnt! Die Reiſe nach Meſeritz/ den will Steinborn Als Fernant, am Brunnen einer kleinen Station, hinter Reppen hockend, vernahm, daß der heran⸗ ſchnaufende Zug nach Meſexitz liefe, fiel ein gelin⸗ des Fieber in ſeine Glieder: er war noch niemals mit der Bahn gefahren, er, der lebenslängliche Anecht; und nun er achtundſechzig Jahre alt, klapprig, verbraucht, dicht am Ende war, mußte er es doch noch unternehmen. Torkelnd näherte er ſich einem Wa⸗ gen, kroch zur Plattform empor, die Tür wurde hilfreich geöffnet, und ſetzte ſich in eine leere Ecke. Es ging nämlich nicht anders, wollte er nach Me⸗ ſeritz gelangen. Acht Tage war er bereits zu Juß unterwegs, Schritt um Schritt, ſo bringt auch der Laugſame genug hinter ſich, aber die Raſtpauſen waren immer länger und häufiger geworden; in den Mletzten beiden Tagen war er ſchon beim Aufſtehen wieder zum Hinſinken matt geweſen, und ſo hatte er denn, da die Straßen ſich nicht mehr überwinden ließen, beſorgten, unruhigen Herzens die Eiſenbahn in Betracht ziehen müſſen. Der Schaffner fand ſich genötigt, eine kleine Au⸗ ſprache zu halten, um ſeine Fahrkarte loszuwerden, die er gewiſſenhaft ausgeſchrieben hatte, und alſo mußte ſie auch verkauft werden gegen das nötige Geld, weil niemand in dieſer Welt umſonſt beför⸗ dert werden konnte. Fernant nickte ſchließlich dazu und knotete ſeinen Tabaksbeutel auf, in dem die Münzen ſteckten, ſeit die Vorderzähne ausgefallen waren und keine Pfeife fernerhin im Munde blei⸗ ben wollte. Ein Priem ſaß aber dafür in der Backe, ein ſchwarzer, und er gab braune Säfte aus. Und dann hatte Fernant Ruhe, der Schaffner mußte Droſſen, Kirſchbaum, Zielenzig und die ſonſtigen Dörfer anmelden. An ſeiner letzten Stelle war Fernant fünfzehn Jahre geweſen. Neujahr wären es gar deren ſech⸗ zehn geworden, und ſo fort, ſiebzehn, achtzehn, immer ein Neufahr weiter, wer weiß wie lange! Der Herr hatte geſagt: Fernant, wenn es mal hapern ſollte am erforderlichen Schmalz in Armen, Beinen und 3 dem Kreuz, mit der Luft, Aſthma, Rheuma und ſo D du bleibſt trotzdem, denn das Armenhaus am Schluß, das iſt nichts, wenn du willſt. Natürlich hatte er gewollt. Wenn nichts mehr klappte, auf Gänſe, Schafe, Kühe konnte man ſchon noch aufpaſ⸗ ſen, und vor dem Tor ſitzen, ſonntags, und ſagen: Sie ſind alle fort, wo alle da waren, nur daß ſte ſchliefen nach dem Eſſen, für die neue Woche, die brennende, zur Erntezeit, und die Zigarre paffen als Lohn für die Wacht, ich danke auch ſchön. So alſo hatte einmal die Vorausſicht auf ſein reſtliches Leben ausgeſehen, hatte, ſie war nun verſchwunden. Sie luden gerade eine Fuhre Gras, der junge Knecht gabelte das Gras in den Wagen und Fernant harkte, da geſchah es zum erſten Male, daß er von dem Wort Meſeritz angeſprochen wurde, von der Er⸗ innerung Meſeritz, von der Heimat Meſeritz, denn Fernant war in jener öſtlichen Stadt zu Hauſe. Es drang ſo heftig auf ihn ein, daß er ſchwankte und ſich am Harkenſtiel wie an einer Stütze halten mußte. Sein Genoſſe bemerkte es, wunderte ſich, fragte: Nanu? Fernant antwortete aber nicht; er brauchte alle Kraft, ſeinen Stand zu bewahren. Dabei blickte er ſtarren Auges über das geſamte Daſein um ihn hinweg. Er begriff nicht. Was wollte Meſeritz von ihm? Gewiß, er war dort geboren, ſeine Schule ſtand dort der Vater lag dort im Grabe, Mutter und Geſchwiſter hatte er dort zum letzten Male geſehen, ehe ſie auswanderten, aber was konnte das ſchon heißen? Mehr als ein halbes Jahrhundert war inzwiſchen über die Erde gekom⸗ men, und außerdem beſaß er keine Gefühle wie Sehnſucht und Wehmut. Seine Gefühle richteten ſich von jeher auf das gewöhnliche Tägliche. Diesmal faßte er eben nichts, außer der Fülle, der Schwere und Dringlichkeit des Wortes Meſeritz, der Erinne⸗ rung Meſeritz, ach, der Heimat Meſeritz, was ſollte er denn tun? Er harkte einſtweilen weiter, damit das Vieh rechtzeitig ſein Futter bekam. Dennoch wurde ihm nicht gewährt, das Ereignis auf dem Felde zu vergeſſen; es umlauerte ihn, ſelbſt ein ungewöhnlicher, zermürbender Fleiß, dazu Brennſpiritus als Trunk, rettete ihn nicht. Es blieb ihm nichts übrig, als den Stummel ſeines Zimmer⸗ mannsbleiſtiftes aus der Truhe hervorzuſuchen und das Kalenderblatt, morgen war es erſt fällig, ab⸗ zureißen. Die ſtahlgefaßte Brille ſchief aufgeſpießt, ſetzte er ſich zittrig und erregt auf den Schemel. Der Herbſtabend behauchte das Fenſter mit ſeiner Kühle, im Stalle nebenan knurpſten die Pferde ihren Hafer,! ſonſt war nichts, worauf ſich ſein Sinn lenken konnte, ablenken, hinlenken, feſtfahren, alle Sinne, ledig der Bedräugnis dann! Und ſo ſchrieb er, und das hieß, wenn wir es überſetzen: Da ich nach Meſeritz muß, kann ich nicht länger hierbleiben Vorname. Zuname. Punkt. Es iſt doch klar, daß er es nicht anders einrichten konnte, als mit einer nächtlichen Abwanderung; wie hätte ſich das unſinnig und zum Lachen ausgenom⸗ men: Fernant will Urlaub, um nach Meeſeritz zu reiſen! Biſt nicht bei Troſt, Kerl,— iſt der Korn⸗ boden verſchloſſen, Häckſel genug im Kaſten? Nachdem der Zug oft und oft gehalten hatte, und immer wurde der erwartete Name nicht genannt von der eifrigen Stimme, die ganze Wagenreihe entlang, bremſte er endlich doch überraſchend, und er war in Meſeritz. Fernant erhob ſich eilig, ſtolperte hinaus, Hoppla, langſam, Augen auf, die üblichen Behinde⸗ rungen noch, Anſtehen, Karte abliefern, und dann durfte er ſich wenden, wohin er wollte. Er wandte ſich auch unverzüglich, witternd, Umſchau haltend, nach allen Himmelsgegenden, mit dem Kopf, dem ge⸗ ſamten Leibe, den Füßen dazu, rundum, aber wohin danach? Er fand ſich nicht zurecht. Meſeritz? Nun gut, es war ſo angeſagt worden, alſo mußte es die Wahrheit ſein, auch wenn er ſie nicht beſtätigen konnte. In ihm war kein Bild, das dieſem vor ihm glich. Es war um die Veſperſtunde; ihn hungerte; auf ſeinem Hof würden ſie jetzt zum Brot gerufen werden. Jedoch, er war nicht zum Eſſen nach Me⸗ ſeritz gerollt, er überwand das Gefühl. Dort lag der Markt. Mochte ſein, daß Kirche und Markt es waren, annähernd, die von damals; Schaubuden, Bilder von Moritaten. Hatte er nicht einſt die Hand des Vaters verloren vor einer Räu⸗ berbraut, die ſich zu ertränken trachtete, und ihn ſchließlich, auf der Kirchenſchwelle ſitzend, wieder⸗ gefunden? Das alte Haus war nicht zu entdecken, die Stra⸗ ßen waren fremoͤ, die Gaſſen waren fremd, die Steige waren fremd, die Gärten, ein kleiner Garten war davor geweſen, ein winziger, von dem Mauer⸗ ſockel konnte man beinahe über den Zaun ſpringen. auch nicht Hunger mehr, die Würſte im Schaufenſter des nächſten Ladens ekelten ihn an. Selbſt der Priem war ihm auf einmal zuwider, er ſpuckte ihn aus. Das Umherirren ermüdete ſehr, und die Sonne ging ſchon unter. Da ſtieß er auf den Fried⸗ hof. Eine Frau kehrte Blätter zuſammen und raffte ſie in ihre Schürze. Wo liegt er denn, erkundigte ſich Fernant nach ſeinem Vater. Die Frau ſah auf ſeine krummen Knie und auf ſeinen offenen Mund. „Weiß nicht“, ſagte ſie und machte ſich davon. Er ſuchte zwiſchen den Gräbern hin und her, blieb ſtehen, machte ein paar Schritte; die Brille hatte er mit den übrigen Sachen zurückgelaſſen, er entzifferte nichts. Und der Abend zog mit ſchweren Dämme⸗ rungen herauf. Die Nacht würde vielleicht etwas Froſt bringen. Sie werden die Rübenhaufen mit Blättern zudecken müſſen; das war meiſt ſeine Ar⸗ beit geweſen. Die Schwäche ließ ſich nicht länger niederhalten. Fernant mußte ausruhen. Er kauerte ſich auf einen Grabhügel; ſein Rücken nahm das Steinkreuz als Lehne. So blieb er. Für immer iſt er auf dem Friedhof zu Meſeritz geblieben. . Ae Anmeldung aller Schriftdeukmäler bei der Reichsſtelle für Sippenſorſchung. Für die kleine erb⸗ und ſippenkundlichen Forſchungen ſtellen iusbeſon⸗ dere alte Kirchenbücher, Predigtbücher, Bürger⸗ bücher uſw. wertvolles Material dar. Der Reichs⸗ innenminiſter hat unter Hinweis auf eine früher von ihm bereits erlaſſene Anordnung die nachgebrs⸗ neten Stellen erſucht, ſämtliche unter Schutz ge⸗ ſtellten Denkmäler der Reichsſtelle für Sippenfor⸗ ſchung bekanntzugeben, damit dieſe Zentrale der ſippenkundlichen Arbeiten jederzeit eine Ueberſicht über das Quellenmaterial beſtitzt. Das Wilhelm ⸗Naabe⸗ Gedenkbuch der NS Kultur⸗ gemeinde.(Volbſchaft⸗Verlag, Berlin, 2 Mark). In dieſem Raabe⸗Auswahlband ſind Werke des Meiſters enthalten, die immer wieder zum Leſen treiben. So die Novellen„Des Reiches Krone“,„Der Junker von Denow“, „Keltiſche Knochen“, und auch ſeine Gedichte. In der Sammlung von„Gedanken und Erinnerungen“ ſagt Raabe allen manche echte und treffende Wahrheit. Außerdem iſt F. B. it Tei 0 Zei 1 1 Vor einer Schenke ließ ſich ein kauender Fuhr⸗ eee, Huchle 92 5 5 5 mann einen Schnaps reichen. Eine trockene Begierde wird mit dieſem Werk auch den Weg zur Raabe⸗Stiftung machte ſich bei dem Anblick in Fernants Halſe be⸗ e e e erabet jedem Buchhändler merkbar, aber es war nicht Durſt, was ihn reizte,— 15 verband der NS⸗Kulturgemeinde erwerben 6. Seite/ Nummer 94 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 26. Februar 1936 Heumiscſatæs — In chineſiſchen Regierungskreiſen ſind Beſtre⸗ bungen im Gange, die umliegenden Häuſer an der ehemaligen kaiſerlich chineſiſchen Geſandtſchaft in London käuflich zu erwerben und an dieſer Stelle einen Gedenkplatz für den ſpäteren Gründer der Republik, Sun Pat Sen, zu errichten. Im Jahre 1895 verſuchte Sun Yat Sen einen Aufſtand gegen das Kaiſerreich in Kanton, der mißglückte. Die Be⸗ amten und Polizeiorgane machten ſich an die Ver⸗ folgung des Hochverräters, dem es gelang, nach Eng⸗ land zu entkommen. Aber die Empörung der kaiſer⸗ treuen Kreiſe war zu groß, um nach ſeiner Flucht die Sache bewenden zu laſſen, und ſo wurden ihm tüchtige politiſche Detektive nachgeſchickt, die ſeinen Aufenthaltsort auskundſchaften ſollten. Es dauerte nicht lange, bis man ſeinen Unterſchlupf in London feſtgeſtellt hatte. Die Situation war politiſch inſo⸗ fern ſchwierig, als man auf offiziellem Wege mitten in London natürlich nicht die Auslieferung eines chineſiſchen Staatsbürgers aus politiſchen Gründen verlangen konnte. Aber der Preis von 100 000 Pfund, der auf den Kopf des Flüchtlings ausgeſetzt war, reizte ſeine Jäger. Eines Tages erſchien bei ihm ein Landsmann und erſuchte ihn, ihm in die chine⸗ ſiſche Geſandtſchaft zu folgen, wo man ihm angeb⸗ lich einige wichtige Mitteilungen zu machen hätte. Trotz aller Vorſicht folgte Sun Yat Sen der Auf⸗ forderung, denn er konnte ſich nicht denken, daß der Geſandte es wagen würde, ſeine Exterritorialität dazu zu benutzen, ihn feſtzuſetzen. Aber darin hatte er ſich getäuſcht, denn der Geſandte hielt ihn wie einen Gefangenen feſt und erklärte ihm, daß man ihn aus England nach China bringen würde, wo ihn ein ſtrenges Gericht erwarte, das ihn nicht mehr und weniger koſten würde als ſeinen Kopf. Es war Sun Nat Sens Glück, daß dieſe Vorbereitungen einige Zeit in Anſpruch nahmen. Sie wurden aber ganz ernſthaft betrieben, und man hätte ihn wohl auf irgendeinem geheimnisvollen Wege tatſächlich nach China geſchafft, wenn es dem Gefangenen nicht in letzter Minute gelungen wäre, einen Brief an ſeinen engliſchen Freund Cantlie aus dem Gefängnis zu ſchmuggeln. In dem Briefe ſchilderte er ſeine Lage und bat um Hilfe. Cantlie ging ſofort zum Miniſterpräſidenten, und Salisbury war ehrlich em⸗ pört über das Vorgehen der chineſiſchen Geſandt⸗ ſchaft. Er verlangte die ſofortige Freilaſſung des Gefangenen. Es wurde den Chineſen kurz und bün⸗ dig erklärt, wenn ſie nicht ſofort den Gefangenen in Freiheit ſetzen würden, dann würde man ihn mit engliſcher Polizeigewalt befreien. Der diplomatiſche Vertreter des Reiches der Mitte zog es nun doch vor, nachzugeben, und ließ den Gefangenen frei. Das war im Jahre 1896. Und zur Erinnerung an dieſe Tatſachen ſoll jetzt Sun Yat Sen das Denk⸗ mal geſetzt werden. * — In dem eleganten engliſchen Badeort Brighton gibt es einen kleinen Laden, in dem neben ver⸗ ſchiedenen Arzneimitteln und Drogen auch Erzeug⸗ niſſe der ſchwarzen Magie verabreicht werden. Gegen verſchmähte Liebe hilft ein pechartiges Pulver, das in dem Laden unter dem Namen„Drachenblut“ ver⸗ kauft wird. Junge Mädchen kehren häufig in dem Geſchäft ein, um— aller Aufklärung zum Trotz— für einen Penuy den Liebestrunk zu erſtehen. Auch Ehefrauen, die die abgekühlte Liebe ihrer Gatten neu anfachen wollen, verſuchen dies, wenn alles andere nichts nützt mit dem Drachenblut zu errei⸗ chen. Reißenden Abſatz finden in der kleinen Dro⸗ gerie blaue Glasperlen, die, am bloßen Körper ge⸗ tragen, angeblich bei Huſten und Erkältungen Wun⸗ der wirken. Dieſe aus dem Orient nach Europa eingeführten Perlen haben darüber hinaus noch eine andere Bedeutung. Sie ſchützen vor dem„böſen Blick“. Es iſt auffallend, daß nicht nur Menſchen aus dem Volke, ſondern auch Vertreter gebildeter und wohlhabender Geſellſchaftsſchichten ſolchem Aber⸗ glauben huldigen. In einer Drogerie in der City, mitten im Geſchäftsviertel Londons, werden kleine Glasrohre mit Queckſilber wie warme Semmeln ab⸗ geſetzt. Das Röhrchen wird in einen Wildleder⸗ beutel geſteckt und als bewährtes Mittel gegen Rheu⸗ matismus in der Weſtentaſche getragen. Keine Moorbäder und keine Medikamente können es an⸗ geblich mit dieſem Queckſilberröhrchen aufnehmen. So behauptet wenigſtens der Drogeriebeſitzer, der für jedes dieſer Röhrchen 15/ verlangt und damit ein glänzendes Geſchäft macht. 2. — Wie engliſche Fabrikanten berichten, ſteigt die Ausfuhr von Bettgeſtellen nach Japan von Jahr zu Jahr. Immer mehr ſetzt ſich dort die europäiſche Mode des Schlaſens im Bett durch, und das alte Matten⸗ und Kiſſenlager wird von weiten Kreiſen heute bereits als veraltet und rückſtändig angeſehen. Aehnliche Erſcheinungen kann man bei den Eskimos wahrnehmen. Bei den an der Baffins⸗Bay anſäſſi⸗ gen— im übrigen recht wohlhabenden— Stämmen iſt man vom Bau der althergebrachten Schnee⸗Igloos faſt gänzlich abgekommen und hat dieſe durch Ge⸗ bäude im europäiſchen Stil erſetzt, zu deren Aus⸗ ſtattung auch das Funkgerät gehört. Aber auch an⸗ dere, kulturell bisher rückſtändige Stämme greifen gern jede ihnen vorteilhaft erſcheinende Neuerung der Wohnkultur auf. So bekamen unlängſt einige Eskimos von der arktiſchen Küſte Alaskas in der Nähe von Point Barrow zum erſtenmal in ihrem Leben einen Klappſtuhl zu ſehen. Auf ihre drin⸗ gende Bitte entſchloß ſich der Miſſionsleiter, den Eskimos einen dieſer Klappſtühle zu überlaſſen. Kurze Zeit darauf wurde die Poſtſtelle von Point Barrow von Eskimos überlaufen, die alle den Poſt⸗ meiſter baten, ihnen doch auch ſo ſchöne und prak⸗ tiſche Klappſtühle kommen zu laſſen * — Es dürfte ſeit langem der ſehnlichſte Wunſch der Techniker der ganzen Welt geweſen ſein, ein Auto zu konſtruieren, das gleichzeitig fliegen kann, oder umgekehrt, ein Flugzeug zu bauen, das zu gleicher Zeit als Kraftwagen verwendet werden kann. Wenn man Berichten aus Madrid Glauben ſchenken will, dann hat der ſpaniſche Ingenieur de la Cierva jetzt dieſes Ei des Kolumbus gefunden. De la Cierva iſt kein Unbekannter. Dieſer ſpaniſche Ingenieur iſt bekanntlich der Erfinder des ſogenannten Wind⸗ mühlenflugzeuges, mit dem es möglich iſt, nicht nur ſenkrecht zu ſtarten und zu landen, ſondern auch ſtill in der Luft ſtehen zu bleiben. Auch die neueſte Kon⸗ ſtruktion des Spaniers gründet ſich auf ſeiner Wind⸗ mühlenflugzeug⸗Konſtruktion. Sie hat jedoch den zuſätzlichen Vorteil, daß ſie gleichzeitig als geſchloſſene zweiſitzige Limouſine zur Fortbewegung auf dem Land Verwendung finden kann. Hat man keine Luſt mehr, Auto zu fahren, dann ſollen durch wenige Handgriffe in dem kurzen Zeitraum von kaum fünf Minuten die Luftſchrauben betriebsfertig gemacht werden können, die das Auto in ein Flugzeug ver⸗ wandeln, das ohne weiteres ſtartbereit iſt. Sollten ſich dieſe Mitteilungen aus Madrid beſtätigen(wir geben ſie mit einigem Vorbehalt wieder), dann wäre in der Tat das ideale Verkehrsmittel der Zukunft entdeckt. Denn bequemer kann man es den Zeit⸗ genoſſen wohl kaum mehr machen. * — Bekanntlich iſt Reno das Scheidungs paradies der Amerikaner. Die Scheidungsluſtigen brauchen ſich nur ſechs Wochen aufzuhalten, um dann ohne Schwierigkeiten den Laufpaß zu bekommen. Hier der jüngſte Fall: Die Ehepaare Burnett und Wer⸗ der lebten ſeit Jahren in nebeneinanderliegenden Wohnungen in der Stadt Holliſter in Kalifornien. Sie waren gute Freunde. Im Laufe der Zeit kamen ſie zu der Ueberzeugung, daß es beſſer wäre, wenn Mr. Burnett Frau Werder und wenn Mr. Werder Frau Burnett zur Frau hätte. Daraufhin zogen ſie alle vier nach Reno und die Frauen führten einen gemeinſamen Haushalt während der notwendigen ſechs Wochen Aufenthalt. Darauf erhielten beide Ehepaare ihre Scheidung. Beide Frauen hatten als Scheidungsgrund„Grauſamkeit des Ehegatten“ an⸗ gegeben.— Drei Tage nach der ausgeſprochenen Scheidung heirateten dann die neuen Ehepaare und auch auf der ganzen Welt gerngeſehene Leute. Bis⸗ — — Seefeloͤs Wandergefährte macht einen Selbſtmordverſuch — Putbus(Rügen), 26. Februar. Im Altersheim in Putbus unternahm der 68⸗ jährige Friedrich Locken vitz einen Selbſt⸗ mordverſuch mit Sublimat, das er auſcheinend ſchon jahrelang verſteckt bei ſich getragen hatte. Es ge⸗ lang, noch rechtzeitig einen Arzt herbeizuholen, der den Erkrankten am Leben erhalten konnte. In ſei⸗ ner Todesangſt verlangte Lockenvitz, vor dem Staats⸗ anwalt eine wichtige Ausſage zu machen, da er ein Wandergefährte Seefelds ſei. Er wurde nach Ber⸗ gen gebracht und dort vernommen. Nach ſeiner Ausſage war Lockenvitz in den Jah⸗ ren 1928/29 zuſammen mit Seefeld auf der Wanderung. Er habe von den Sittlichkeitsver⸗ brechen Seefelds gewußt, auch daß dieſer mehrfach deswegen vorbeſtraft ſei. Nach ſeinen Ausſagen habe Seefeld ſogar verſucht, ihn zu einem ähnlichen Tun zu verleiten. Während der Wanderzeit habe er, Lockenvitz, mehrfach bei der Familie Tho⸗ mas in Wittenberge gewohnt und auch das letzte Opfer des Knabenmörders Seefeld, den neunjährigen Guſtav Thomas gekannt, der am 22. März 1935 ermordet wurde. Da er ſchon damals Seefeld als den Täter in Verdacht hatte, ſei er wegen ſeines Schweigens derartig von Gewiſſensbiſſen gepeinigt worden, daß er meinte, ihnen nur durch den Tod entgehen zu können. Lockenvitz wurde, da er nicht haftſähig war, in das Kreiskrankenhaus eingeliefert. Zwe ficher Frauenmord — Reichenberg(Böhmen), 24. Februar. Sonntag früh ereignete ſich auf dem Marktplatz von Jungbunzlau ein aufſehenerregender Vorfall. Plötzlich zog ein Mann ein Meſſer und ſchrie:„Ich will jemand ermorden, ich bin der Mörder der Flodermann!“ Der Mann wurde daraufhin ver⸗ haftet. Bei ſeiner Vernehmung geſtand er nach anfänglichem Leugnen, das Straßenmädchen Floder⸗ mann vor etwa vier Wochen im Park von Jung⸗ bunzlau umgebracht zu haben. Er hatte ihrem Leben mit einem Frauenſtrumpf ein Ende gemacht. Bei einer Hausſuchung in der Wohnung des Mörders, des 27jährigen Anton Ceny, wurde eine weibliche Leiche gefunden, in der ſpäter eine 29jährige Kell⸗ nerin namens Anita Vovarak feſtgeſtellt wurde. Auch dieſe war mit einem Frauenſtrumpf erdroſſelt worden. Ceny geſtand auch dieſen Mord. Rieſenüberſchwemmungen in Amerika (Funkmeldung der NM.) RNeuyork, 25. Februar. Jufolge des plötzlich eingetretenen Tauwetters führen die Flüſſe in den Stagten des mittleren Weſtens ſtarkes Hochwaſſer Aus den verſchiedenſten Gegenden werden bereits Ueberſchwemmungen ge⸗ meldet. So überflutete der Sacramentofluß in Nord⸗ kalifornien etwa 35000 Morgen Obſtgärten und Ackerland. Bisher ſind bei den Ueberſchwemmungen vier Perſonen ertrunken. Der Sach⸗ und Flurſchaden hat die Dollarmillion jetzt ſchon weit überſchritten. Eisbrecher verſchollen — Moskau, 25. Februar. Von dem ſeit dem 15. Februar im Kaſpiſchen Meer verſchollenen ſowjetruſſiſchen „Schaumjan“ iſt bisher keine Spur gefun⸗ den worden. Der Eisbrecher hatte am Tage nach ſeiner Ausfahrt SOS⸗Rufe ausgeſandt, auf die hin mehrere Dampfer zur Hilfeleiſtung geſchickt wurden. Sie ſind aber alle unverrichteter Sache zurückge⸗ kehrt. Nunmehr wurde ein Dampfer mit einer Tau⸗ cherabteilung an den Ort entſandt, von dem der Eisbrecher SO S⸗-Rufe gefunkt hatte. Das Volks⸗ kommiſſariat für die Schiffahrt erklärte, daß mit dem Untergang des Eisbrechers gerechnet werden müſſe. Lawinenſtürze in Colorado — Curay(Colorado), 25. Februar. Von einem etwa zehn Kilometer entfernt liegen⸗ den Felſen ſind rieſige Lawinen auf das an einem Steilabhang gelegene Camp Bird und die dortigen Bergbauanlagen niedergegangen und haben ein Unterkunftshaus und mehrere andere Ge⸗ bäude verſchüttet und völlig zerſtört. Alle Telephon verbindungen wurden unterbrochen. Nach den erſten Berichten ſind neun Perſonen ge⸗ tötet und zahlreiche verletzt worden. Das Ret⸗ tungswerk wurde ſehr erſchwert, da die Zugangs⸗ ſtraßen durch die in den letzten Wochen zahlreich niedergegangenen Lawinen verſperrt waren. Wie aus Grand Juncion gemeldet wird, iſt in dem in der Nähe gelegenen Glenwoods Canon ebenfalls eine Lawine niedergegangen und hat einen Perſonenzug verſchüttet. Ein Fahrgaſt wurde durch Glasſplitter verletzt. Der Bahnverkehr iſt für mehrere Stunden unterbrochen worden. Tragiſcher Tod dreier Flieger — Kopenhagen, 25. Februar. Die Militärflugſtation in Ringſted auf Seeland wurde von Bewohnern eines Dorfes der Umgebung darauf aufmerkſam gemacht, daß anſcheinend von einem Flugzeug herrührende Motorengeräuſche beobachtet worden ſeien. Wie ſich ſpäter heraus⸗ ſtellte, war das vermeintliche Motorengeräuſch in Wirklichkeit nur das Sauſen des Windes in den Telephondrähten geweſen. Ein Militärflugzeug ſtieg auf, um angeſichts des unſichtigen Wetters dem vermeintlichen Flieger beim Landen behilflich zu ſein. Die Maſchine ſtürzte bei dem Landungsver⸗ ſuch in der Nähe Ringſteds ab und wurde völlig zertrümmert. Die drei Inſaſſen wurden herausgeſchleudert und tödlich verletzt Auf dem Felde liegend aufgefunden. Alle drei ſtarben auf dem Wege ins Hoſpital. 5 zogen wieder in die gleichen Wohnungen nach Hol⸗ liſter in Kalifornien. Beide Familien ſind noch immer gute Freunde! — Den Schweder werden viele ſympathiſche Eigen⸗ ſchaften nachgeſagt. Deshalb ſind ſie im allgemeinen her dürfte jedoch eine ihrer hervorragendſten Eigen⸗ ſchaften noch ziemlich unbekannt geweſen ſein— die Schweden ſind die pünktlichſten und ordentlichſten Steuerzahler, die man ſich denken kann. Dieſes Zeugnis wird ihnen ſogar von den einheimiſchen Steuerbehörden ausgeſtellt. Jedenfalls ſoll es min⸗ deſtens in Stockholm, der Hauptſtadt des Landes, einfach nicht vorkommen, daß einer der Bürger ſeine Steuererklärung nicht rechtzeitig abliefert. So ſind allein im vergangenen Jahr wiederum an 320 000 Erklärungen freiwillig abgegeben worden. Es ſoll auch nicht ſelten vorkommen, daß die Stockholmer ſchon wenige Tage nach Abgabe ihrer Deklarationen auf den Finanzämtern der Stadt erſcheinen, um an⸗ zugeben, daß ſie ſich wahrſcheinlich zum Nachteil des Fiskus geirrt hätten. Der Stockholmer ſoll es im übrigen durchweg vorziehen, ſeine Steuern auf ein⸗ mal zu zahlen. Das Syſtem des Stotterns iſt bei ihm denkbar unbeliebt. Enkhülltes Geheimnis Oje Aufzeichnungen des O Drobus Larsen ROMAN VON CRT REINHARD DIETZ 32 „Iſt Poſt für mich angekommen?“ fragte Monika Eibenkamp den Portier. „Zu dienen, nein, gnä' Frau... Aber die Früh⸗ poſt iſt auch noch nicht zugeſtellt. In einer knappen Viertelſtunde, gnä“ Frau Monika Eibenkamp ſetzte ſich in einen der Ped⸗ digrohrſeſſel, ſie wollte die Ankunft des Poſtboten abwarten, irgendeine Nachricht von Doktor Larſen mußte doch heute endlich kommen..der mußte doch längſt nach Berlin zurückgekehrt ſein und ihre Nach⸗ richt vorgefunden haben, irgendein Ergebnis mußte doch ſeine Unterredung mit Clemens gehabt haben! Wie ſchrecklich ſtaubig die großen zackigen Blätter der Palmen in den grünen Holzkübeln waren Und heute regnete es, grau der Himmel, kühl und unfreundlich war es draußen... ach, nun war es ganz troſtlos hier in dieſem verlaſſenen Neſt! Und immer, immerzu dieſe ſchreckliche Ungewißheit, die⸗ ſes quälende Angſtgefühl, dieſes Grübeln und War⸗ ten und Hoffen und dann wieder dieſe peinvolle Mut⸗ loſigkeit. Und auch Clemens gab keine Antwort Sie hatte ihr Geſchick ſelber in die Hand nehmen wollen, nachdem ſie den Doktor Larſen nicht mehr in Perl erreicht hatte— telephoniſch von Ehern aus — ſie hatte mit Clemens Tyrolt kämpfen wollen, wenn es ſein mußte, um ihr Glück, ihre Freiheit ihre Ehre... und er antwortete nicht einmal auf ihren Brief, auf die Bitte um eine Ausſprache! Einen Tag, zwei Tage wollte ſie nun noch war⸗ ken— was dann werden ſollte, wußte ſie ſelber nicht. Vielleicht war dann alles zu Ende Der Poſtbote kam. Wieder nichts, weder von Dr. Larſen noch von Clemens! Sie ſah, wie die beiden miteinander tuſchelten, der Portier und der Briefträger, wie ſie heimlich zu ihr hinblickten.. Die ſprachen wohl darüber, daß ſie hier ſaß und täglich auf Poſt wartete, die nicht kam. Ach, mochten ſie doch reden und ſich ihre Ge⸗ danken machen, wenn ſie nichts Beſſeres zu tun hat⸗Tches Geſicht mit den blutleeren Lippen huſchte ein ten Alle im Hauſe wußten es: In Perl drüben war ein gewiſſer Tyrolt erſchoſſen worden und als den mutmaßlichen Mörder hatte man einen Kunſthänd⸗ ler Eibenkamp aus Berlin verhaftet, der ſaß nun drei Tage ſchon drunten in Ehern im Bezirksgefäng⸗ nis, in der Zeitung hatte es geſtanden, und der und jener hatte davon erzählt. Und hier im Kurhaus ſaß eine ſchöne junge Frau, Frau Monika Eibenkamp aus Berlin, und fragte jeden Tag dreimal nach Briefen oder einer Depeſche und wartete auf irgend etwas, und jeder ſah ihr ihre Unruhe und ihre in⸗ nere Erregtheit am Geſicht an.. Alle im Hauſe wußten es, der Direktor und der Portier und die Kellner und die Zimmermädchen, der Hausdiener und der Poſtbote, der täglich kam, und die Gäſte Nur Monika Eibenkamp nicht Sie hatte ſich wieder in ihren einſamen Seſſel ge⸗ ſetzt. Was nun? Nochmals an den Doktor Larſen ſchreiben? Oder ihm telephonieren? Hatte das überhaupt noch einen Sinn? Vielleicht war dies das beſte und ſicherſte: Ein Brief an Chriſtoph, ein Brief, der ihm alles ent⸗ hüllte, eine Bitte um Verzeihung und einen Ab⸗ ſchiedsgruß. Und dann eine Wanderung in die Berge hinauf, hoch hinauf zu den ſchwarzen Schrof⸗ fen, die man von hier unten aus ſah.. Hund ein kleiner Fehltritt über irgendeinen der dunklen un⸗ endlich tiefen Abgründe... und alles war gut Monika Eibenkamp ſtarrte plötzlich zur Tür, nach der breiten Glastüre, die hinaus auf den Kirchplatz führte. Ein kleiner, heiſerer Schrei flatterte durch die Halle wie ein verirrter Vogel. Da ſtand ein Mann. verregnet, verſchmutzt, totenbleich.. bpöllig erſchöpft... in grauem Stra⸗ ßenanzug, Sporthemd darunter mit offenſtehendem Kragen er blickte ſich in der Halle um. jetzt nahm er die Mütze, eine flache, graue Sportmütze, vom Kopf, ein dicker, blutbefleckter Verband wurde ſichtbar— „Clemens ſchrie Monika Eibenkamp auf und verſuchte, ſich zu erheben, dem Manne entgegenzu⸗ gehen. Wie Bleiklötze hingen ihr die Glieder am Leibe, ſie ſank kraftlos, wie gelähmt in den Seſſel zurück. Und noch einmal, ganz leiſe, kaum vernehm⸗ bar:„Mein Gott Clemens Clemens Tyrolt riß ſich zuſammen, ſeine hagere, ſehnige Geſtalt ſtraffte ſich, über ſein ſchmales, blei⸗ Schimmer des Erkennens. Langſam, mit ſchleppen⸗ den Schritten kam er auf Monika Eibenkamp zu. „Da bin ich.. guten Tag, Monika.. ſagte er mit einer Stimme, die am Erlöſchen war,„entſchul⸗ diage, daß ich dich warten laſſen mußte—“ „Großer Gott, Clemens, was iſt mit dir.. 2“ flüſterte Monika.„Was iſt geſchehen? Wie ſiehſt 7. du nur aus, um Himmels willen Tyrolt blickte an ſich herunter, ein mattes Lächeln huſchte um ſeinen Mund.„Ja, wahrhaftig, toll ſehe ich aus... unverantwortlich... Staat kann man mit mir ſo nicht machen.“ Monika Eibenkamp ſtarrte ſeine ſchmalen, ſchlan⸗ ken Hände an, die ſich bemühten, den feuchten, zer⸗ knitterten Stoff ein wenig zu glätten, ganz zweck⸗ und ſinnlos. Sie waren ſchmutzig und zerſchunden, „Du mußt ſchon entſchuldigen“, hörte ſie wie aus der Ferne den Mann ſagen,„ich bin zu Fuß über den Paß gekommen, vier Stunden ſind das, ich habe ſtieben dazu gebraucht, der Regen hat mich überraſcht, s war dunkel.. verfluchtes Dreckwetter. ver⸗ zeih... na, du ſiehſt, ich bin inzwiſchen noch un⸗ manierlicher geworden... ich bin ein paarmal aus⸗ gerutſcht, hingefallen...“ Daß er zweimal ohnmächtig geworden war, ſrun⸗ denlang im Schmutz gelegen hatte, während der Re⸗ gen niederpraſſelte, ſagte er nicht. „Ich dachte ſchon, du würdeſt gar nicht kommen, Clemens.“ „Ich konnte nicht früher.. es ging einfach nicht, mit dem beſten Willen nicht. Als dein Brief kam, an jenem Tage——“ Er brach ab ſein bleiches, blutleeres, erſchöpftes Geſicht wurde hart.„Zuerſt habe ich zwei Fragen an dich zu ſtellen. Du wirſt mir unbedingt die Wahrheit ſagen, hörſt du? Dann können wir vielleicht weiterreden“ „Vielleicht.. ſagſt du...“ Monika Eibenkamp lächelte ſchmerzlich.„Wir werden mit einander reden müſſen, Clemens. Aber bitte, frag nur zuerſt!“ „Wann haſt du deinen jetzigen Mann kennen ge⸗ lernt und wo?“ Monika Eibenkamps Augen füllten ſich mit angſt⸗ vollem Erſchrecken. Clemens wußte alſo bereits, was ſie ihm erſt hatte offenbaren wollen!„Woher weißt du das, Clemens? Hat der Doktor Larſen es dir geſagt?“ „Nein.. der gute Larſen hatte wohl nicht die Courage dazu, der dichtete mich lieber ſozuſagen an, 1 er machte eine Novelle aus uns beiden—“ Tyrolt lachte leiſe in ſich hinein.„So à la„Sag's mit Blu⸗ men.., verſtehſt du. Nein. Dein Mann war bei mir.“ „Chriſtoph war bei dir in Perl 2 Monika Eibenkamp verſpürte eine große, wohl⸗ tuende Beruhigung, die ſie bei dieſer Mitteilung trotz aller Ungewißheit überkam. Chriſtoph hatte mit Clemens geſprochen, und daraufhin war Cle⸗ mens gekommen— mußte da nicht alles noch gut werden? Der Gedanke an Chriſtoph Eibenkamp, an ihren Mann, erfüllte ſie mit Hoffnung und faſt mit Sicherheit, gab ihr neue Kraft. Sie legte ſich nicht einmal Rechenſchaft darüber ab: Wie war es mög⸗ lich, daß Chriſtoph nach Perl gekommen war? „Ja, Eibenkamp war bei mir. Und die Antwort auf meine Frage?“ Monika fühlte, wie die lähmende Schwäche von ihr abglitt, die atemraubende Beklemmung in ihrer Bruſt ſich löſte. Sie erhob ſich, ſtand nun dicht vor Tyrolt, gewahrte erneut, wie ſchlecht, wie krank, wie zerfallen er ausſah. „Mein Gott, wie elend du ausſiehſt, Clemens“, ſagte ſie leiſe mit ihrer dunklen ſingenden Stimme. „Biſt du etwa krank?“ Tyrolt ſchüttelte den Kopf.„Nicht von Beden⸗ tung. Ich fühle mich nur nicht ganz wohl.“ „Dann hätteſt du mir ſchreiben ſollen, Clemens, ich hätte ja auch hinüber nach Perl kommen kön⸗ nen! Du ſiehſt wirklich beſorgniserregend aus.“ „Ach wo...“ Tyrolt machte eine abwehrende Handbewegung.„Halb ſo wichtig.“ Aber er ſchauerte in dieſem Augenblick in ſeiner durchnäßten Kleidung zuſammen.„Vergeſſen wir unſer Thema nicht“, ſetzte er rauh hinzu. „Komm' wir gehen ins Muſikzimmer, da iſt fetzt niemand. Wir ſind dort ganz ungeſtört.. hier kön⸗ nen wir doch unmöglich darüber reden.“ Sie ſchritt ihm voran, durch die Halle mit den grau⸗grünen Pal⸗ men, über einen ſchmalen Flur mit einem knallroten Kokosfaſer⸗Teppich in einen kleinen Raum, in dem ein Flügel ſtand. Tyrolt, hinter ihr gehend, ſah ihre ſchlanke frauliche Geſtalt, das leuchtende Ka⸗ ſtanienbraun ihrer Haare, ihren graziöſen und doch ſtraffen Gang, und ſein Herz krampfte ſich ſchmerz⸗ haft zuſammen. 1 (Fortſetzung folgt.) Eisbrecher M Alt Stad ten 9 dener Guſt! Gedä des wachg Nam. fi * i und Siedl Reich In u 500 2 entfer davon ſozial mit d die T folgte der 2 nach nomm lung Eigen beſchle Teil K. hann als ſe ſt it tz Er to ſtraße kehrst Mann Poliz. licher droht d= früher noch Der Belieb ber i zurück L. Landr ſitz u S che geſuch⸗ wurde werken hinſich entſpr die A die M. der A Sinsh die E. ordnu— iſt ſich dem K beſchrä heits⸗ laſſune kämpf! 0 Die 8 preußi für 0 Ehren anſehr Faſt jetzt ſe Bautä geliſ werder ſchmüc ſtellte mit de von W auch d in zwe den, d. immer von ei Bühl! war ur übergr der W. Ober Bruch lichen May, ſchaftli Mede prache Arbeit Mittwoch, 26. Februar 1936 Aus Baden Albert Schöni und Wilhelm Guſtloff zum Gedächtnis * Schopfheim, 24. Febr. Der Schopfheimer Stadtrat hat beſchloſſen, den von Eichen umſäum⸗ ten Platz im Sengelwäldle, auf dem die verſchie⸗ denen Veranſtaltungen ſtattfinden, in„Wilhelm⸗ Guſtloff⸗Platz“ umzubenennen. Ferner wird das Gedächtnis an den nationalſozialiſtiſchen Vorkämpfer des Wieſentals Albert Schön i⸗Steinen dadurch wachgehalten, daß ein Weg längs des Entegaſt den Namen„Albert⸗Schöni⸗Weg“ erhält. Erſter Spatenſtich für die neue Siedlung der Stadt Weil durch Pg. Plattner 4e Weil a. Rh., 25. Februar. Die Stadt Weil a. Rh. und die Deutſche Arbeitsfront haben ein für den Siedlungsgedanken in der Südweſtecke des Deutſchen Reiches bedeutſames Werk in Angriff genommen. In unmittelbarer Nähe der Schweizer Grenze, etwa 500 Meter von der Zollübergangsſtelle Otterbach entfernt, wird eine Siedlung entſtehen, die Zeugnis davon ablegen wird, wie auch hier die national⸗ ſozialiſtiſche Joͤee, den ſchaffenden Menſchen wieder mit der Scholle und ſeiner Heimat zu verbinden, in die Tat umgeſetzt wird.— Der erſte Spatenſtich er⸗ folgte am Samstagnachmittag durch den Gauwalter der DA Pg. Fritz Plattner, der dadurch auch nach außen hin die Bedeutung des in Angriff ge⸗ nommenen Werkes kennzeichnete. Die neue Sied⸗ lung wird insgeſamt 53 Kleinſtedlerſtellen und 10 Eigenheime umfaſſen. Die Bauarbeiten werden ſo beſchleunigt werden, daß ſchon im Herbſt der größte Teil der Siedlungshäuſer beziehbar ſein wird. * Karlsruhe, 24. Febr. Der hier wohnhafte Jo⸗ hann Friedrich Nil wußte nichts Beſſeres zu tun, als ſeine ſoeben erhaltene Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung größtenteils in Alkohol umzuſetzen. Er torkelte betrunken auf dem Gehweg der Karl⸗ ſtraße herum und gefährdete ſich und andere Ver⸗ kehrsteilnehmer. Das Polizeipräſidium beſtrafte den Mann im Schnellverfahren mit 10 Tagen Haft. Der Polizeipräſtdent warnt ausdrücklich vor mißbräuch⸗ licher Verwendung der Unterſtützungsgelder und droht für künftige Fälle mit noch ſchärferen Strafen. zu- Weinheim, 25. Febr. Herr Georg Koch, der frühere Weinheimer Stadtkaſſendirektor, feierte bei noch beſter Geſundheit ſeinen 70. Geburtstag. Der Jubilar erfreut ſich in hieſigen Kreiſen großer Beliebtheit.— Gleichzeitig durfte Nikolaus Schrei⸗ her in der Prankelſtraße auf 70. Lebens jahre zurückblicken. J. Sinsheim, 25. Febr. Unter dem Vorſitz von Landrat Dr. Denzel fand eine Bezirksrats⸗ ſitzung ſtatt, der auch Landeskommiſſär Dr. Scheffelmeier anwohnte. Drei Wirtſchafts⸗ geſuche(zwei in Steinsfurt und eins in Eppingen) wurden genehmigt; ebenſo zehn Geſuchen von Hand⸗ werkern um Erteilung der Ausnahmebewilligung hinſichtlich der Eintragung in die Handwerksrolle entſprochen, allerdings unter der Vorausſetzung, daß die Antragſteller in einem der kommenden Jahre die Meiſterprüfung nachholen. Nach der Erlaſſung der Ausverkaufsverordnungen für den Amtsbezirk Sinsheim nach einem einheitlichen Muſter folgte die Erlaſſung einer neuen Bezirksſtraßenverkehrs⸗ ordnung für den Bezirk Sinsheim. Der Entwurf iſt ſichtlich bemüht, die Beſchränkungen gegenüber dem Kraftverkehr auf das äußerſt zuläſſige Maß zu beſchränken und ſucht den Ausgleich zwiſchen Sicher⸗ heits⸗ und Kraftverkehrsintereſſen. Auch die Er⸗ laffung einer bezirkspolizeilichen Vorſchrift zur Be⸗ kämpfung der Obſtbaumſchädlinge wurde beſchloſſen. Die Satzungen für den Fortbildungsſchulverband Steinsfurt wurden gutgeheißen. * Unterſchüpf(Taubergrund), 24. Februar. Der preußiſche Miniſterpräſident Hermann Göring hat für das 12. Kind des Franz Schindler die Ehrenpatenſchaft übernommen und den Eltern ein anſehnliches Gelogeſchenk überweiſen laſſen. damit den echten Volksfaſching, an dem Neue Mannhei N Salto Mortale mer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe in der Kurve Autounglück bei Annweiler Kraftwagen ſtürzt die Vöſchung hinab 4 Verletzte ol. Hauenſtein bei Annweiler, 26. Februar. Zwiſchen Hauenſtein und Wilgartswieſen ereignete ſich in einer bekannten gefährlichen Kurve ein ſchwe⸗ res Autounglück. Ein Saarwagen mit vier Ju⸗ ſaſſen kam in der Kurve ins Schleudern und prallte mit dem Wagenende gegen einen Abweis⸗ ſtein. Der Wagen drehte ſich hierauf, rannte noch mehrere Steine um, ſtürzte die Böſchung hin⸗ unter und überſchlug ſich. Von den Juſaſſen erlitt eine Frau ſchwere Verſtau⸗ chungen und Verletzungen, ſo daß ſie in das Kran⸗ kenhaus nach Annweiler gebracht werden mußte. Die anderen Inſaſſen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Der Wagen wurde vollkommen zertrümmert. Autobus ſtürzt Vöſchung hinunter Drei Schwerverletzte. * Sobernheim(Kreis Kreuznach), 25. Febr. Das auf der Strecke Sobernheim Meiſenheim verkeh⸗ rende Poſtauto iſt zwiſchen Hundsbach und Hek⸗ kenbach verunglückt. Der Wagenführer, der dieſe Strecke zum erſten Male befuhr, geriet mit dem Wagen der Böſchung zu nahe. Das Auto ſtürzte die Böſchung hinunter und blieb ſtark beſchädigt lie⸗ gen. Der Wagenführer und zwei Frauen wurden ſchwerverletzt ins Krankenhaus gebracht, während drei weitere Mitreiſende mit geringeren Verletzun⸗ gen davonkamen. Auf dem Kraftrad in den Tod * Frankenthal, 25. Febr. Ein entſetzliches Motorradunglück, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel, ereignete ſich hier am Dienstagnachmit⸗ tag kurz nach 3 Uhr. Der verheiratete 39 Jahre alte Werkmeiſter Karl Wolß aus Frankenthal fuhr mit ſeiner Maſchine in übermäßigem Tempo über die Mörſcher Straße innerhalb der Stadt und verlor dabei die Herrſchaft über ſein Fahrzeug. Er ſtreifte einen Baum, geriet auf die linke Straßenſeite und ſtürzte ſich an einer Hauswand zu Tode. Die poli⸗ zeilichen Ermittelungen ergaben, daß Selbſtverſchul⸗ den des verunglückten Fahrzeugbeſitzers in Frage kommt. Pfälzer Reiſegeſellſchaft bei Leipzig verunglückt Drei Schwer⸗ und fünf Leichtverletzte * Schkeuditz bei Leipzig, 26. Febr. Eine aus Schweighofen bei Bergzabern in der Pfalz ſtammende Reiſegeſellſchaft hatte in acht großen Reiſewagen die Automobilausſtellung in Berlin beſucht und befand ſich auf der Heimfahrt. Von Halle aus aber hatte man ſich verfahren und war auf die Straße nach Leipzig geraten, die infolge des Schneefalls eine gefährliche Glätte aufwies und dem letzten Wagen zum Verhäugnis wurde. Am Roßberg bei Schkeuditz kam der ſchwere mit 15 Perſonen beſetzte Wagen ins Rutſchen und überſchlug ſich im Straßengraben. Der Reiſeomnibus blieb auf dem angrenzenden Feld mit den Rädern nach oben liegen. Der Fahrer und der Beifahrer waren zum Glück unverletzt geblieben und konnten die erſte Hilfe⸗ leiſtung verrichten. Zufällig im Kraftwagen vorüber⸗ kommende Kdcßß⸗Fahrer ſorgten für die Ueberführung der drei Schwerverletzten— zwei Männer und eine Frau— ins Krankenhaus nach Halle. Fünf weitere Perſonen wurden leicht ver⸗ letzt und von einem hieſigen Arzt in Behandlung genommen. Sie ſollen ſchon die Heimreiſe ange⸗ treten haben. Das Unglück war von den voraus⸗ fahrenden ſieben Reiſewagen nicht bemerkt worden. Runoͤreiſe durch den Pfälzer Volksfaſching Eine letzte Fahrt ech, Ludwigshafen, 26. Fehr. Man darf alles behaupten, nur nicht, daß der Pfälzer keinen Faſching feiern könne. Unglaublich, welches Leben ſchon in den früheſten Mittagsſtunden auf der Straße herrſchte. Gegen Abend konnte man dann außer den halbwüchſigen auch ſo langſam die „großen Narren“, in Mäntel eingehüllt, zu den ein⸗ zelnen Sälen eilen ſehen. Alle waren in beſter Laune und ließen ſchon auf der Straße ſo allerhand Mucken los. Mit Spannung erwarteten wir daher, welchen Erfolg der„Pfälzer Volksfaſching“ in allen Räumen der Stadt haben würde. Eine Stunde vor Mitternacht begann am Montagabend der Präſident der„Rheinſchanze“, Zickgraf, in Begleitung des Oberbürgermeiſters und anderer Spitzen der Behörden eine Rundfahrt durch ſämtliche Räume, um alle Luſtigen zu begrüßen und alle mit⸗ machen, ob groß ob klein, ob arm oder weniger Geld, zu dokumentieren. Als erſter Ort des Faſchingsgetümmels wurde das Katholiſche Jugendheim beſucht, in dem eine nette Stimmung die„Prominenz“ mit den Klängen des Narrhalleſenmarſches begrüßte. Nicht lange konnte man ſich in einem Saal aufhalten, wollte man noch im Laufe des kommenden Tages nach Hauſe kommen. So ging es nach kurzen Wor⸗ ten weiter in das Volkshaus Gartenſtadt, in dem ſchon ganz gute Faſchingslaune herrſchte. Auch im Proteſtantiſchen Gemeindehaus konnte man dies feſtſtellen. Groß war die Stim⸗ mung in der Munden heimer Turnhalle, eee eee Bruchſaler Nolizen k. Bruchſal, 26. Februar. Faſt ohne jegliche Unterbrechung konnte dieſen bis jetzt ſo außerordentlich milden Winter hindurch die Bautätigkeit fortgeführt und ſomit auch der evan⸗ geliſche Kirchenbau im Rohbau fertiggeſtellt werden. Der Turm iſt bereits mit dem Kreuz ge⸗ ſchmückt und die auſchließend an das Gotteshaus er⸗ ſtellte Kinderſchule mit Schweſternwohnungen auch mit dem Richtbaum geſchmückt. Eine ganze Reihe von Wohnbauten iſt in Angriff genommen und nun auch die 1934 niedergebrannte Papierfabrik Metzger in zwei Blocks zu je 9 Wohnungen aufgebaut wor⸗ den, deren Richtfeſt dieſe Woche erfolgte. Aber noch immer fehlt es an Kleinwohnungen.— Im Alter von erſt 68 Jahren ſtarb Reviſtonsoberinſpektor Bühler, der 24 Jahre lang beim Bezirksamt tätig war und 1933 in den verdienten Ruheſtand trat. Eine übergroße Beteiligung am Begräbnis zeugte von der Wertſchätzung des Heimgegangenen.— Die Obermeiſter der Kreishandwerkerſchaft Bruchſal vereinigten ſich hier zu einer außerordent⸗ lichen Tagung, wobei Kreishandwerksführer Maye r⸗Mingolsheim einen Bericht über die wirt⸗ ſchaftliche Lage Badens erſtattete und Geſchäftsführer Meder über Innungsfragen ſprach. Die Aus⸗ prache erſtreckte ſich bei reger Beteiligung meiſt auf Arbeitsvergebungen durch Staat und Gemeinde, wo⸗ bei dem Wunſche Ausdruck gegeben wurde, daß das Handwerk auch in die Vergebungen der Wehrmacht eingeſchaltet werde, zumal das Handwerk im Bezirk noch mit Schwierigkeiten zu kämpfen habe. Einen heiteren Abend veranſtaltete die NS⸗ Frauenſchaft, wobei die Jugendgruppe mitwirkte und beſonders das Puppentheater von Frau Der⸗ wein⸗Heidelberg lebhaften Beifall fand. Kame⸗ radſchaftsabende finden immer mehr Eingaug in den Betrieben, ſo auch jener in der Holzinduſtrie G. m. b. H. hier, der im„Prinz Max“ einen ſehr ge⸗ mütlichen Verlauf nahm.— Die Kriegerkamerad⸗ ſchaft der„Waffen brüder“ hielt einen gut⸗ beſuchten und anregenden Kameradſchaftsabend ab, wobei die Kameraden Peter Haas und Valentin Schmitt mit der goldenen Ehrenmedaille ausgezeich⸗ net wurden. Der Kreisverband hat mit ſeinem Opferſchießen zugunſten des WH W. einen Reinertrag von 551 Mk. abgeliefert. Die altbewährte Stadt⸗ und Feuer wehr⸗ kapelle iſt nun mit der S t an darten⸗ kapelle zu einem großen Muſikkörper ver⸗ einigt und als Stabführer der Dirigent des Muſikvereins, Muſikdirektor Hunkler hier, beſtimmt worden.— Einer begrüßenswerten Arbeit wird ſich ein fachmänniſcher Ausſchuß unterziehen und die vielen unſchönen und teils kaum noch les⸗ baren Firmenſchilder zu beſeitigen veranlaſſen, aber auch ſo manche aufdringliche Reklame zur Verun⸗ ſtaltung des Stadtbildes verſchwinden laſſen. die einen ſehr guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Im Eliſabethenheim hatte ſich auch ein fröhliches Völkchen zu löblichem Tun zuſammengefunden, und im Trachtenheim wurde wacker getanzt, gelacht und gezecht. Selbſtverſtändlich war, daß der Pfalz bau ſchon am frühen Abend geſperrt werden mußte, ebenſo das Vereinshaus der Farben. Mehr gedrückt als geſchoben, ſuchte man ſich in dieſen an ſich weiten Räumlichkeiten den Weg und war froh, als man dieſe Faſchingsſchlacht ge⸗ ſchlagen hatte. Eine blendende Stimmung herrſchte im Frieſenheimer Jahnſaal, die der Präſident der„Eule“, Bitzer, jeden Augenblick von neuem aufſtachelte und die ihren Höhepunkt in einem Zwie⸗ geſpräch Oberbürgermeiſter Bitzer fand. Letzterer nahm kein Blatt vor den Mund und wußte allerlei zu ſagen betreffs der Bürgerſteuer, die den Ober⸗ bürgermeiſter ſowieſo in mehr oder weniger luſtiger Form durch den ganzen Faſching begleitete. Schwungvoll und mit drei kräftigen Lu⸗Ha! be⸗ grüßte der überfüllte Bürgerbräuſaal und be⸗ ſonders herzlich war die Aufnahme im Pfälzer Hof, in dem neben der liebwerten Narrenſchaft heftige Gemütlichkeit herrſchte und ſo zu längerem Verweilen Anlaß gab. Den Schluß dieſer Rund⸗ reiſe, die den Erfolg des„Pfälzer Volksfaſchings“ klar bewies, bildete der Ratskeller, in dem man ſich anſchließend von den Strapazen ausruhte, das Tanzbein ſchwang und auch den Alkohol nicht vergaß. „Karlsruher Brigantenzirkus' Der Faſching in der Landeshauptſtadt * Karlsruhe, 26. Februar. Geſtern nachmittag ſtieg in Karlsruhe der große Faſtnachtszug unter dem Motto „Karlsruher Briganten⸗ Zirkus“. Zehn⸗ tauſende umſäumten die Durchzugsſtraßen. Auf dem Rathausbalkon freuten ſich Reichsſtatthalter Robert Wagner, Landesſtellenleiter Schmid, Kreisleiter Worch und Oberbürgermeiſter Jaeger mit vielen an⸗ deren Gäſten über das wirklich ſchöne Bild, das der Karlsruher Verkehrsverein aus den geſchickten Hän⸗ den ſeiner Mitarbeiter der Bevölkerung am Faſt⸗ nachtsdienstag geſchenkt hatte. Volksmenge verſchluckt“ Karnevalszug So etwas war wirklich noch nicht da! * Frankfurt a.., 26. Febr. Wie überall ſchlug auch dieſes Jahr in Frankfurt der Faſching beſon⸗ ders hohe Wellen. In der Innenſtadt am Börſen⸗, Horſt⸗Weſſel⸗ und Goetheplatz war ein Rieſenrum⸗ melplatz mit entſprechendem Betrieb aufgezogen und am Sonntagnachmittag ſollte ein Faſchingszug nach dem Stadtinnern gehen, um vor dem Thron des Prinzen Karneval Emil J. ſeine Huldigung darzu⸗ bringen. Die Polizei hatte mit einem großen Be⸗ trieb gerechnet, aber der Begeiſterung gegenüber, die in der Stadt herrſchte, war ſie machtlos. Schätzungs⸗ weiſe 40— 50 000 Menſchen verbarrikadierten Zeil und Hauptwache, ſo daß der Zug nicht durchkam. Er blieb in der Maſſe, in den Autos und Straßen⸗ bahnen, die aber auch kaum paſſieren konnten, ein⸗ fach ſtecken, bog, auseinandergeriſſen, in eine Neben⸗ ſtraße ein, wo er, wenigſtens teilweiſe, bis zum J 8 7. Seite/ Nummer 94 Opernplatz ſich durchkämpfen konnte; der Reſt wurde vom Publikum geradezu verſchluckt. Auf dem Schillerplatz wollte der Prinz Karneval ſeinen Thron beſteigen— er kam einfach—— nicht durch. Auch eine Preisverteilung, die den ſchönſten Masken zugutekommen ſollte, mußte ausfallen, und zwar nicht, wie es ſonſt gelegentlich einmal vorkom⸗ men mag, aus Mangel an Beteiligung, ſondern aus Ueberfluß an Begeiſterung. Man ſagt dem Frank⸗ furter ſonſt einen gewiſſen Mangel an Begeiſterungs⸗ fähigkeit nach, behauptet, daß„Rippcher und Aeppel⸗ wein“ für ihn das höchſte der Gefühle bedeuten. Der Faſchingszug Anno Domino 1936 hat das Gegenteil bewieſen. —— Nachbargebiete Brief aus Lampertheim Ab Lampertheim, 25. Febr. Die hieſige Volks⸗ bühne kann Ende Februar auf ihr 10 jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß wurde ein Jubiläums⸗Spielplan aufgeſtellt. Danach findet am 29. Februar im„Reichsadler“ ein Feſtakt ſtatt. Hierbei wirkt die Polizeikapelle Mannheim mit, fer⸗ ner der MGW Liedertafel. Die Volksbühne ſelbſt ſpielt oͤie beiden letzten Szenen aus Goethes„Fauſt“. Am Sonntag, 1. März, folgt oͤie Feſtaufführung, und zwar Dietrich Eckarts Schauſpiel„Der Erbgraf“. Im Laufe der darauffolgenden Woche folgt eine zweite Aufführung„Der Erbgraf“, ferner drei Auf⸗ führungen von„Der geſtiefelte Kater“.— Ihren 77. Geburtstag feiern Herr Wagnermeiſter Adam Göbel, Vater des Herrn Beigeordneten Göbel, ferner Herr Lehrer i. R. Karl Fauſt mann. Er war hier nicht nur lange Jahre als Lehrer tätig, ſondern nahm auch am örtlichen Kulturleben recht lebhaften Anteil. Lange Zeit war er Organiſt in der katholiſchen Kirche und auch Dirigent des Ka⸗ tholiſchen Kirchenchors. Er betätigte ſich ferner in Gemüſe⸗ und Obſtkulturen.— Seinen 70. Ge⸗ burtstag begeht Herr Buchhändler Jakob Em⸗ rich. Auch er trat in vielerlei Beziehung in der Oeffentlichkeit hervor. So wirkte er lange als Ge⸗ meinderat, in der Handelskammer wie auch in ört⸗ lichen Finanzinſtitutionen. Alle oͤrei Jubilare ge⸗ nießen bei der Bevölkerung größtes Anſehen. Gefängnisſtrafe für ungetreuen Beamten * Fraukenthal, 24. Febr. Im Laufe des Jahres 1935 unterſchlug der 26 Jahre alte Willi Altherr aus Bad Dürkheim, der bei der dortigen Orts⸗ krankenkaſſe als Gelderheber angeſtellt war, ihm anvertraute Gelder in Geſamthöhe von 479,20 Mk. und verwendetet ſie für ſich. Vor dem Schöffengericht Frankenthal hatte er ſich nunmehr wegen fortgeſetzter Unterſchlagung zu verantworten und wurde zu 5 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt; außerdem erkannte das Gericht auf eine Geloſtrafe in Höhe von 200 Mk., an deren Stelle im Uneinbringlichkeitsfalle weitere 20 Tage Gefäng⸗ nis treten. Die Unterſuchungshaft ſeit 27. November 1935 wurde mit 12 Wochen angerechnet. Altherr hat das Urteil angenommen. * Karlsruhe, 24. Febr. Der frühere Bür⸗ germeiſter Meyer in Breiſach war im Juli 1934 von der Karlsruher Strafkammer wegen ver⸗ ſchiedener Vergehen zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Strafe fiel unter die Am⸗ neſtiſe. Jetzt wurde Meyer im Diſziplinarverfah⸗ ren die Führung des Titels aberkannt und ihm ein Drittel des Ruhegehaltes als beſondere Vergünſtigung zugebilligt. L. Eberbach, 25. Febr. Obertelegraphenaufſeher i. R. Karl Sohns konnte hier ſeinen 80. Geburts⸗ tag begehen.— Unter Mitwirkung der Freiwilligen Sanitätskolonne führte die Freiwillige Feuer⸗ wehr eine Nachtübung durch, der ein Brand in der Kleinkinderſchule zugrunde lag. Die einge⸗ ſetzte neue Motorſpritze bewährte ſich vorzüglich und gab Gewähr, daß im Eruſtfall alles zur Bekämp⸗ fung bereitſteht.— In einem Vortragsabend des VDA behandelte Frau Reerink(Karlsruhe) das deutſche Oſtland. „ marz 1956 Keichsſtraß für das 8. Seite Nummer 94 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 26. Februar 1936 Nach dem Sieg über die„roten Löwen“ Der Gang gegen Portugal Das erſte Länderſpiel der deutſchen Fußballelf im Jahre 1936 wurde zu einem Triumph für das Können unſerer Nationalmannſchaft. Was die kühnſten Optimiſten nur zaghaft zu hoffen wagten, iſt uns gelungen: der Sieg ither eine durchaus nicht in ſchwacher Form spielende ſpaniſche Nationalmannſchaft, die damit zum zweiten Male auf eigenem Boden eine Niederlage einſtecken muß. Zum erſten Male gelang es bekanntlich vor einigen Wochen den Oeſter⸗ reichern, die Spanier in einem großartigen Kampf nieder⸗ zuringen. Schon aus dieſer Tatſache geht hervor, daß unſere Nationalelf ein Spiel gezeigt hat, das, wenn die glänzende Form beſtehen bleibt, zu den ſchönſten Hoffnun⸗ gen für die kommende Länderſpielſerie berechtigt. Für die Spanier bedeutet dieſe Niederlage, die den ſpaniſchen Er⸗ folg vom Vorjahre mit dem gleichen Torverhältnis um⸗ kehrte, natürlich eine bittere Erkenntnis, um ſo mehr, als die Spanter anerkennen mußten, daß die beſſere Elf geſiegt hat. Die Ueberlegenheit der deutſchen Mannſchaft war nicht nur zeitweiſe, ſondern während des ganzen Spiels gegeben, Vom Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Spanien Das erſte Originalbild vom Fußball⸗Länderkampf in Barcelona, das die deutſche Mannſchaft mit:1 ge⸗ Der deutſche Torwart Jakob rettet eine ſchwierige Situation. (Weltbild,.) Wonn: was in zweierlei Hinſichten bedeutungsvoll iſt. Die deutſche Mannſchaft ſah ſich nicht nur einem techniſch hervorragen⸗ den Gegner gegenüber, ſondern vor allem auch einem leidenſchaftlich erregten ſüdländiſchen Publikum, das den herrlichen Kampfplatz bis in das letzte Eckchen füllte. Die kleine deutſche Kolonie verſchwand natürlich unter den 60 000 Spanier, die nur eine Mannſchaft ſiegen ehen wollten: die ihre! Aber der deutſche Sturm war wie aus einem Guß, er deckte ſchonungslos die Schwächen der ſpani⸗ ſchen Hintermannſchaft auf, er zeigte den Spaniern vor allem, daß ſie mit ihrem Schlußdreieck nicht den richtigen Griff getan hatten. Der nun bald vierzigjährige Zamora iſt trotz allen auch in dieſem Spiel zeitweiſe bewieſenen Könnens nicht mehr der Mann der blitzſchnellen Entſchluß⸗ kraft, den ein ſolches Spiel erfordert. Auch Aedo und Zabalo konnten Quincoces und Ciriaco nicht vollwertig er⸗ ſetzen. Aber das ſind Betrachtungen, die die Spanier jetzt viel ausführlicher anſtellen werden. Bemerkt ſei aber noch, daß es ein wahres Fußballfeſt war, daß die deutſche Mannſchaft nicht nur ein taktiſch kluges; techniſch reifes, ſondern vor allem auch faires Spiel lieferte, das die Spanier für unſere Elf ſofort einnahm. Vor allem hatte es ihnen der kleine Fath angetan, und das fabelhafte Kombinationsſpiel der deutſchen Elf begeiſterte die Maſſen ebenſo ſtark wie die gefährlich ſchnellen und mit ſüdländiſchem Elan vorgetra⸗ genen Durchbrüche der Spanier, die bei der deutſchen Hin⸗ termannſchaft und vor allem bei Jakob aber gegen ein un⸗ einnehmbares Bollwerk ſtießen. Aus dem Faſchingstrubel in Barcelona ſind die deut⸗ ſchen Spieler längſt abgereiſt, um am 27. Februar ihr zwei⸗ tes diesjähriges Spiel gegen einen nicht minder ſtarken Gegner auszutragen: Portugal. Auch dieſer Kampf wird das ganze Können unſerer tapferen Elf erfordern. Gewiß iſt die Länderſpieltabelle Portugals nicht ſo günſtig wie die der Spanier. Aber ſie ſagt über das wirkliche Können der Portugieſen nicht viel aus, denn man darf nicht vergeſſen, daß Spanien nahe iſt, und die Spanier Portugal häufig ge⸗ ſchlagen haben. Aber ſieht man von Spanien ab, ſo zeigt ſich, daß ſelbſt ſo gute Mannſchaften wie die Ungarn, die Tſchechoſlowaken und die Jugoſlawen von den Portugieſen beſiegt wurden, und ſchließlich hat Oeſterreich in Oporto auch nur:2 gewonnen, wenn man auch hier berückſichtigen muß, daß der ſchwere Gang gegen den„roten Löwen“ vor⸗ ausging. Auch Portugal iſt im eigenen Lande ein nicht hoch genug einzuſchätzender Gegner und die Portugieſen weiſen in ihrem Spiel die gleichen Eigenſchaften auf, wie bei allen ſüdländiſchen Mannſchaften: ſie ſpielen ſchnell und tempera⸗ mentvoll. Es wäre aber verfehlt, wenn man nur dieſe bei⸗ den Eigenſchaften gelten ließe. Gewiß iſt das vorwiegend auf Schnelligkeit aufgebaute portugieſiſche Spiel techniſch nicht ſo vollendet, wie wir es von anderen europäiſchen Mannſchaften gewöhnt ſind, aber die Portugieſen haben unſtreitig von ihrem großen Nachbarn gelernt. Auch die portugieſiſche Mannſchaft weiſt Könner auf, die in den beſten europäiſchen Ländermannſchaften durchaus beſtehen würden. Da iſt der Verteidiger Guſtavo, ein kraftvoller und ſicherer Spieler, da iſt der rechte Läufer Albino, mit dem unſere linke Stürmerſeite ihre Arbeit haben wiröd, denn der Mann ſpielt ein durchaus modernes Zerſtörer⸗ ſpiel, ohne dabei den Aufbau zu vernachläſſigen, und da iſt ſchließlich auch noch der linke Verbindungsſtürmer Pinga, der neben ſeiner Schnelligkeit über eine bemerkenswerte Ballbehandlung verfügt, und dem man einiges zutrauen darf, Noch eines darf nicht überſehen werden. Als am 11. März 1934 Portugal in Madrid gegen Spanien zur Weltmeiſter⸗ ſchafts⸗Ausſcheidung antrat, wurde Portugal mit 910 ab⸗ gefertigt. Das zweite Spiel am 20. März, ebenfalls in Madrid, konnten die Spanier nur mit:1 gewinnen, ein Ergebnis, das zur Halbzeit bereits feſtſtand, und am 5. Mai 1935 verlief der Kampf dieſer beiden Gegner unentſchieden :3. Nimmt man den knappen öſterreichiſchen Sieg vom 26. Januar 1936, in Liſſabon errungen, hinzu, ſo kann man daraus allerlei intereſſante Betrachtungen ableiten. Dieſe Ergebniſſe zeigen nämlich, daß Portugal innerhalb von zwei Jahren auf fußballſportlichem Gebiete allerlei gelernt haben muß, was wiederum bedeutet, daß wir die Portugieſen, wenn auch nicht für ebenſo ſtark wie die Spanier, ſo doch dieſen nahezu als ebenbürtig anſehen müſſen. Zum Schluß noch Portugals Elf: Reis; Limoes, Guſtavo; Albino, Ruiz de Araufo, Pereira; Murao, Piſera, Soeiro, Pinga, Nunez. Dieſe elf Mann tragen das erſte Länderſpiel gegen Deutſch⸗ land aus. Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim An allen Fronten knappe Ergebniſſe— In Gruppe Oſt rückt Neckarhauſen vor Auch der Faſchingsſonntag brachte der Kreisklaſſe 1 Mannheim mit weiteren vier Nachhutgefechten ein recht umfangreiches Spielprogramm. Dabei ſprechen die erzielten Ergebniſſe für die Hartnäckigkeit der einzelnen Gefechte, denn von überall wurden äußerſt knappe Ergebniſſe ge⸗ meldet. Die Gruppe Weſt brachte nach Abſetzung des Spieles Kurpfalz— Brühl nur die Begegnung: Altrip— Poſt Mannheim 110 zur Durchführung. Wie man allenthalben erwarten konnte, revanchierten ſich die Pfälzer für die:8⸗Niederlage aus dem Vorkampf. Es war ein hartes Spiel beider Mann⸗ ſchaften, bet dem ſich die beiderſeitigen Leiſtungen etwa die Waage hielten. Kampf war das Gebot der Stunde ge⸗ worden, und nichts wurde geſchenkt. Nach torloſer erſter Spielhälfte war es ſchließlich Hochlehnert, der für Altrip Sieg und Punkte holte. Die Lage am Tabellenende it nun augenblicklich ſo, daß Altrip knapp vor Poſt Mann⸗ heim liegt.. Altrip hat noch ein Spiel gegen Kurpfalz in Neckarau, wührend die Leute der Poſt mit drei Spielen im Rückſtand liegen, mit denen ſie möglicherweiſe Altrip wieder über⸗ holen können. Wenn dies der Fall ſein ſoll, dann müſſen die Poſtler aber beſſer beim Zeug ſein als in den letzten Spielen, ſonſt könnte die Sache am Ende doch noch ſchief gehen. Tabellenſtand Kreisklaſſe 1 Maunheim(Weſt) Tor Vereine Sotele gew. unentſch. verl. Wunkte Kurpfalz Neckarau 138 10 2 1 41:12 2224 ooo 15 8 3 1 45:87 19711 07 Mannheim 14 8 1 5 37:20 17:11 i 15 7 2 6 30:39 16:14 TV Rohrhof. 14 6 2 6 30:36 14.14 Neckarſtadt 16 6 1 9 58•41 1319 Gartenſtadt 15 3 4 8 41:43 10 20 TSV Altri 15 5 0 10 23270 10:20 Poſt Mannheim 13 4 1 8 22˙35:17 Die drei Spiele der Abteilung O ſt: Wallſtadt— Hemsbach 221 Jahn Weinheim— TV Viernheim 11 Ladenburg— Neckarhanſen 122 ſtanden durchweg im Zeichen erbitterter Kämpfe. Dies ganz beſonders in Laden burg, wo der Nachbar, Viktoria Necarhauſen, auf den erwarteten ſcharfen Widerſtand traf. Ladenburg machte ſeinen letzten ſpieleriſchen Lei⸗ ſtungen alle Ehre und machte dem Favoriten das Leben recht ſauer. Trotz des bedeutungsvollen Charakters des Spieles und trotz der teilweiſe harten Gangart des Kampfes währte man doch immer noch die Grenzen des Erlaubten. Ein Zeichen dafür, daß man auch die nachbarlichſte Rivalität ausſchalten kann. Das Spiel ſelbſt ſah zwei bis zum außerſten kümpfende Mannſchaften auf dem Plan, und erſt⸗ der Schlußpfiff hatte die Partie entſchieden. Den Führungs⸗ treffer hatte Neckarhauſen erzielt, aber noch vor der Pauſe gelang Ladenburg durch Elfmeter der Ausgleich. Das Siegestor von Neckarhauſen, das von mehreren hundert Zuſchauern natürlich ſtürmiſch umjubelt wurde, erzielte der Mittelſtürmer von Neckarhauſen im Anſchluß an eine exakte Vorlage.— Ebenfalls mit:1 behauptete ſich Wal lſtadt gegen Hemsbach und wahrte damit ſeine Intereſſen an der zu vergebenden Meiſterſchaft. Allerdings dürften die Ausſichten nur ganz gering ſein, denn Edingen wie Neckar⸗ hauſen wiſſen, worum es geht, und haben nicht zuletzt die ſchwerſten Hürden hinter ſich. Es iſt beiſpielsweiſe kaum anzunehmen, daß Edingen ſeinen letzten Kampf zu Hauſe verlieren wird. Die Partie Wallſtadt— Hemsbach ſtand bei Halbzeit 111, während Gallier im zweiten Teil des Spieles durch Elfmeter für Wallſtadt den Sieg ſicherte.— Jahn Weinheim und TV Viernheim hatten ſich im Vorkampf mit:3 die Punkte geteilt, und diesmal wiederholte man mit:1 dieſe vornehme Geſte. Tabellenſtand Kreisklaſſe 1 Mannheim(Oſt) Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Ebingen 13 8 2 3 38.15 18.8 Wallſtadt 13 7 3 3 3117 17:9 Neckarhauſen 12 6 4 2 32:16 16:8 Hemsbach 13 15 1 5 25˙43 15.11 Ladenburg 14 5 2 7 32.37 12:16 Leutershauſen 13 4 3 6 31287 11:14 TV Viernheim 13 3 5 5 24:83 11.15 Jahn Weinheim 13 1 2 10 198 4˙22 Der kommende Sonntag muß in der Abteilung Oſt eine Unterbrechung des Ver⸗ bandsſpielbetriebes bringen, da die erſte Hauptpokalrunde fällig iſt, an der nicht weniger als vier Vertreter der Kreis⸗ klaſſe 1(Oſt) beteiligt ſind. Dafür bringt die Gruppe 'eſt mit: Poſt Mannheim— 97 Maunheim, Rohrhof— Kurpfalz zwei intereſſante Nachhutgefechte. Poſt wird alles daran⸗ ſetzen, aus ihrer gefährlichen Lage zu kommen; ob dies aber gegen 07 gelingt, iſt eine Frage. Das Vorſpiel ge⸗ wann 907 mit 221, es iſt dies aber kein Maßſtab für das abermalige Treffen, nachdem beide Mannſchaften einen Formrückgang zu verzeichnen haben.— Im zweiten Spiel ſtellt ſich der Gruppenmeiſter Kurpfalz Neckarau in Rohr⸗ hof vor. Mit Wehmut werden die Neckarauer an den erſten Gang denken, waren es doch gerade die Rohrhöfer, die dem Meiſter zu Hauſe die einzige Niederlage(:3) bei⸗ bringen konnten. Dieſe Scharte auszugleichen, wird das Beſtreben der Kurpfälzer ſein. Stuttgarter Fechter kämpfen am kommenden Sonntag, 7 i zu Gunſten des Winterhilfswerks. An einem annſchaftskampf in allen Waffengattungen be⸗ teiligen ſich Tbd. Stuttgart, Pol. Stuttgart, MT Stutt⸗ gart, TV Cannſtatt, TV Feuerbach und TW Obertürkheim. Hubert Offermanus(Reuß), der deutſche Fliegengewichts⸗ Boxmeiſter, hat über die JBu den Europameiſter ſeiner Gewichtsklaſſe herausgefordert bzw. ſich um den inzwiſchen freigewordenen Titel beworben. Als Titelkandidaten kommen noch Ex⸗Europameiſter Güde und Weltmeiſter Angelmann in Frage. Das Jubiläums-Schauturnen des To 1846 Seit 1912 ununterbrochen im Nibelungenſaal „So mögen denn die Tage der Roſengarten⸗Schauturnen fort und fort Zeugnis ablegen davon, daß der Mut zur Erhaltung gewahrt geblieben iſt und daß wir Vertrauen haben zu uns ſelbſt und zu dem geſunden Sinn des deut⸗ ſchen Volkes.“ Mit dieſen Worten ſchloß vor fünf Jahren der damalige Oberturnwart des TV 1846, Franz Schwei⸗ zer, ſeine Geleitworte zum 20. Roſengarten⸗Schauturnen, das 1931 dem verſtorbenen Ehrenvorſitzenden Paul Ker⸗ mas, der zuſammen mit Franz Schweizer, Ernſt Thenau und Karl Leutz zu den Vätern dieſer einzig⸗ artigen Turner⸗Heerſchau gehört, gewidmet war. Seitdem ſind wieder fünf Jahre zur Vergangenheit ge⸗ worden und heute ſchickt ſich der Turnverein Mannheim von 1846 an, zum 25. Male im Nibelungenſaal des Roſengartens Zeugnis abzulegen von der nun⸗ mehr einheitlich ausgerichteten, alles umfaſſenden Idee der deutſchen Leibesübungen, in ungleich größerem Maße ver⸗ tieft und verſinnbildlicht für alle Lebensalter beider Ge⸗ ſchlechter. Es iſt ſchon ſo, die Roſengartenturnen des TV Mannheim von 1846 ſind zu einem Begriff geworden; ſie ſind der turneriſche Feiertag für unſere lebendige Stadt. Daß das Intereſſe von außerhalb beſonders groß iſt, ver⸗ ſteht ſich. Aber auch unſere Mannheimer wittern ſelbſt, daß die 1846er wieder einmal mit einem ihrer großen Tage auf⸗ warten, auf ihre eigene Axt, wie man ſie im Turnerlager ein zweitesmal nicht wieder findet. Unabläſſig iſt man bemüht, der alljährlichen Roſengartenveranſtaltung eine beſondere Note zu geben und auch rein ideenmäßig zum Ausdruck zu bringen, daß alles Wirken und Schaffen in einem weiteren Blickfeld zu ſuchen und zu ſehen iſt. Davon ausgehend ſteht das 25. Roſengarten⸗Schauturnen am 1. März unter dem Leitgedanken:„Turnerſchaft heran, bis zum letzten Mann“. Heran bis zum letzten Mann— aber auch bis zur letzten Frau— iſt die Parole für den Einſatz beim Jubiläumsturnem auch in der größeren Gemeinſchaſt, getreu der Arbeit für Volk und Vaterland, im Olympiajahr und im Jahre des dreifachen Vereinsjubiläums, zum neuen Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen. Der Turnverein Mannheim von 1846 weiß, daß der be⸗ vechtigte Stolz auf den Dreiklang in ſeiner Vereinsgeſchichte, nämlich 90 Jahre Turnverein Mannheim von 1846, 50 Jahre Vorturnerſchaft und 25 Jahre Roſengarten⸗Schauturnen ebenſoſehr Verpflichtung bedeutet. Dieſe zu ihrem Teil am 1. März im Nibelungenſaal bereits einzulöſen, iſt An⸗ ſport zugleich. Wir zweifeln nicht daran, daß dies aber⸗ mals mit ſchönſtem Erfolge gelingen wird. Die Amſatzſteuererklärung der Vereine Vielen Vereinen wird der Fragebogen für die Umſatz⸗ ſteuererklärungen, der in dieſen Tagen durch die Finanz⸗ ämter zugeſtellt wurde, einiges Kopfzerbrechen bereiten. Nach dem Geſetz vom 16. Oktober 1934 müſſen die Sport⸗ vereine bekanntlich ab 1. Januar 1935 Umſatzſteuer zahlen. Vor dieſem Zeitpunkt waren die Sportvereine umſatzſteuer⸗ frei, und zwar auf Grund ihrer anerkannten Gemeinnützig⸗ keit, eine Beſtimmung, die durch das Geſetz vom 16. Ok⸗ tober 1934 aufgehoben wurde. Es bedarf keiner beſonderen Erwähnung, daß die finanzielle Lage vieler Sportvereine nicht beſonders roſig iſt, und aus dieſem Grunde führt der Reichsſportführer auch bereit ſeit dem Vorjahr Verhand⸗ lungen mit dem Finanzminiſtertum zu dem Zweck, die Steuerfreiheit der Sportvereine wiederzuerlangen. Die Verhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen, dürften aber in Kürze beendet ſein. Daher haben alle Vereine die von den Finanzämtern zugeſchickten Umſatzſteuer⸗Erklärungen, auf welchen die Einnahmen des Jahres 1935 verzeichnet werden müſſen, auszufüllen und bis zum 29. Februar, der als Termin angegeben iſt, aun das Finanzamt zurückzu⸗ ſenden. Welche Einnahmen ſind nun umſatzſteuerpflichtig? Da iſt zunächſt jede entgeltliche Betätigung oder Veran⸗ ſtaltung, die ein Verein dritten Perſonen bietet, durch die die Umſatzſteuer ausgelöſt wird, alſo Sportvorführungen und ſonſtige Vorführungen gegen Eintrittsgeld, ohne Rück⸗ ſicht darauf, ob der Nutzen dem Verein ſelbſt oder einem außerhalb des Vereins liegenden Zweck zugutekommen ſoll. Ferner unterliegt der Verkauf von Programmen und ſon⸗ ſtigen Druckerzeugniſſen, von Werbematerial uſw. den Um⸗ ſatzſteuer⸗Vorſchriften. Zu bemerken iſt vor allem, daß auch die Einnahmen aus Werbeſpielen und Winterhilfsſpielen umſatzſteuerpflichtig ſind, ſofern nicht der Reichsminiſter der Finanzen eine Befreiung auf Grund des§ 12 der Reichsabgabenordnung beſonders verfügt. Umſatzſteuer⸗ pflichtig ſind weiter Lieferungen und Leiſtungen, die zwi, ſchen dem Verein und ſeinen Mitgliedern ſtattgefunden haben, wie etwa der Verkauf von Vereinsabzeichen, Liefe⸗ rung von Sportgerät, Sportkleidung uſw. Mitglieder⸗ beiträge hingegen ſind rechtlich kein Entgelt für eine rechts⸗ geſchäftliche Leiſtung des Vereins an ſeine Mitglieder. Die Mitglieder empfangen für ihren Mitgliedsbeitrag auch keine beſondere Gegenleiſtung, ſondern die Beiträge dienen dem Vereinszweck, der durchaus nicht mit dem Intereſſe und Nutzen des einzelnen Mitgliedes übereinzuſtimmen braucht. Auch das Eintrittsgeld und die Einſchreibgebühr für neue Mitglieder können nicht als Entgelt für eine Leiſtung des Vereins an ſeine Mitglieder angeſprochen werden. Es liegt hier kein rechtsgeſchäftlicher Vorgang, ſondern ein ein⸗ ſeitiger Akt des Perſonenrechts vor, kraft deſſen der Verein ſouverän über die Beteiligung des Aufzunehmenden an ſeinen Beſtrebungen entſcheidet. Beitragsſchuld iſt daher auch nicht Gegenleiſtung der Aufnahme, ſondern Folge da⸗ von. Der Sportgroſchen allerdings unterliegt den Beſtim⸗ mungen des Umſatzſteuergeſetzes. Er iſt für den Verein ein durchlaufender Poſten, alſo ein Entgelt, das der Verein im Namen des Hilfsfonds für den deutſchen Sport und für deſſen Rechnung vereinnahmt und verausgabt. Kleine Sport-Nachrichten Beim Autwerpener Sechstagerennen führten nach 90 Stunden am Dienstagnachmittag immer noch die Belgier Deneef⸗Dekuysſcher mit 140 Punkten. Acht weitere Paare, darunter auch Schön⸗Ronſſe, lagen mit dem Spitzenpaar in einer Runde. Pützfeld⸗Raes hatten dagegen ſechs Runden Rückſtand und lagen an 14. Stelle. Das 60. Neuyorker Sechstagerennen, das jetzt begonnen hat, ſah am zweiten Tag das deutſche Favoritenpaar Kilian⸗ Vopel mit zwei Runden Vorſprung vor Débaets⸗Peden und Buyſſe⸗Audy an der Spitze. Das St. Moritzer Vierer⸗Bobrennen um den„Gold⸗ pokal“ wurde von Bob„England“(Mecvoy), der in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen den dritten Platz belegte, mit einer Geſamtzeit von:44,4(zwei Fahrten) und einer Tages beſt⸗ zeit von:21, Minuten gewonnen. Den zweiten Platz beſetzte der Bob„Dresden“(Dr. Brüne⸗Seraidarius) in 246,7 Minuten. Zims⸗Küſters, Deutſchlauds zur Zeit beſte Mannſchafts⸗ fahrer, ſtarten am kommenden Sonntag, 1. März, wieder auf der Pariſer Winterbahn. In einem 100⸗Km.⸗Mannſchafts⸗ rennen treffen ſie u. a. auf Wals⸗Pellenares, Charlier⸗De⸗ neef, Magne⸗Pelliſſier, Dayen⸗Richard und Lemoine⸗Guim⸗ brelière. Der„fliegende Kilometer“, das ſchnellſte Schirennen der Welt, ſollte am Momtag in St. Moritz durchgeführt werden Starke Schneefälle ließen jedoch eine Verlegung als rat⸗ ſam erſcheinen und nun ſoll die Veranſtaltung am 5. März abgewickelt werden. Ingendkraft Zella⸗Mehlis gewann die Mannſchaftsmei⸗ ſterſchaft im Ringen des Gaues Mitte durch zwei Siege (:7 und 10:8) über den bisherigen Meiſter Germania Fel⸗ ſenfeſt Halle. Die Winterprüfungsfahrt 1936 der NSctck⸗Motorbrigade Sibdweſt hat ein großartiges Meldeergebnis zu verzeichnen. Bis zum erſten Nennungsſchluß hatten 43 Wagen⸗ und 57 Kraftrad⸗Mannſchaften zu je drei Fahrzeugen gemeldet. Die Fahrzeugabnahme findet am 29. Febrwar in Ulm ſtatt, der Start erfolgt am 1. März morgens um 4 Uhr. Frankreichs Rugbymannſchaft ſpielte in Lyon gegen eine dortige Auswahlmannſchaft und verlor ütberraſchend mit :8 Punkten. Es wurden nun 25 Spieler namhaft gemacht, die für das Spiel gegen Deutſchland am 29. März in Han⸗ nover in Frage kommen. Uruguayiſche Fußballſpieler, eine Auswahlmannſchaft der führenden Vereine, werden am 19. März in Paris gegen eine Pariſer Stadtmannſchaft ſpielen. Sprintermeiſter Borchmeher wird am 3. März in der Reichs hauptſtadt beim Berliner Polizei- Hallenſportfeſt eie und hier auf Leichum, Lammers, Pflug und Lierſch reffen. Olympia-Hanoͤballſpieler in Darmſtadt Wie ſchon kurz berichtet, werden am 1. März in Darm⸗ ſtadt vier Mannſchaften der Handball⸗Olympia⸗Kerntruppe als Abſchluß eines Lehrganges, der augenblicklich in Ett⸗ lingen ſtattfindet, ſpielen. Die vier Mannſchaften wurden wie folgt zuſammengeſtellt: Mannſchaft A: Kreutzberg(BV Aachen); Knautz(Hin⸗ denburg Minden)— Bandholz(Oberalſter Homburg); Kei⸗ ter(Pol. Mülheim)— Kritter(SV Waldhof)— Hanſen (Oberalſter Homburg); Reinhardt(Raſenſport Mülheim) — Theilig(Oberalſter Hamburg!— Berthold(Sport⸗ freunde Leipzig!— Klingler(MSA Pol. Magdeburg)— Braſelmann(Tura Barmen). Mannſchaft B: Reich(Oberalſter Hamburg); Müller (SWV Waldhof]— Pfeiffer(Pol. Darmſtadt); Schmitz(Hin⸗ denburg Minden]— Brinkmann(Pol. Düſſeldorf)— Stahl (Pol. Darmſtadt; Wendland(Oberalſter Hamburg)— Herrmann(Berliner SV 92)— Spengler(S V Waldhof]— Baumann(SC Charlottenburg)— Sturm (MSA Leipzig). Mannſchaft O: Kockrick(Sportfreunde Leipzig); Kolaſſa (Bor. Carlowitz!— Geppert(Pol. Berlin!; Schünzel (Me Leipzig)— Daſcher(Pol. Darmſtadt)— M. Hömke(Ask. TD Berlin); Hammler(Ask. TV Berlin) Kritzokat[Pol. Hannover)— Ortmann(Pol. Breslau)— 91 5 55(SV 98 Darmſtadt)— Stahr(MSA Pol. Magde⸗ urg). Manuſchaft D: Körvers(Hindenburg Minden]; Brohm (BfR Schwanheim)— Kieſelſtein(SpVg Leipzig); Krauſe (Me A Pol. Magdeburg)— Sollmann(NST Breslau — Schröder(MS Pol. Magdeburg); Göllner(MS; Leipzig!— Strecker(Pol. Nürnberg)— Pardau(Polizeß Berlin)— Fromm(Ask. TV Berlin)— W. Hömke(Ask. TV. Berlin). Das erſte Spiel, das die Mannſchaften A und B zuſam⸗ menführt, beginnt um 15 Uhr, anſchließend ſpielen C und D gegeneinander. Beide Spiele finden auf dem Platz des Polizeiſportvereins Darmſtadt ſtatt. Fachamtsleiter Herr⸗ mann und Reichs⸗Spielwart Burmeiſter werden der Ver⸗ anſtaltung beiwohnen. 13. Waſa-Schilauf Der hiſtoriſche Waſa⸗Schilauf, einer der bedeutendſten ſchiſportlichen Wetlbewerbe Schwedens und Skandinaptiens, wird am kommenden Sonntag, 1. Märtz, zum 13. Male durchgeführt. Das Rennen führt diesmal„nur“ über 85 Kilometer, nachdem in den früheren Jahren ſtets mehr als 90 Km. zurückzulegen waren. Der Start dieſes einzgig⸗ artigen Rennens befindet ſich beim Ort Sälen an der nor⸗ wegiſchen Grenze und das Ziel befindet ſich in dem hiſto⸗ riſchen Mora. Die Beteiligung iſt auch diesmal wieder ſehr gut, u. a. werden auch am Start ſein: Axel Wickſtröm, der in Garmiſch⸗Partenkirchen Zweiter im 50⸗Km.⸗Dauerlauf wurde, Arthur Häggblad und Hjalmar Blomſtedt, die im vergangenen Jahr im toten Rennen()) als Erſte durchs Ziel kamen. In der Geſchichte des Waſa⸗Laufes war es übrigens nicht das erſte Unentſchieden. 1928 ſchau kamen die berühmten nordiſchen KHämpen Sven Utterſtrönr und Hedlund gemeinſam durchs Ziel. Auf den letzten Kilometern Hatten ſie ſich auf ein totes Rennen geeinigt, da es vorher keinem gelungen war, den anderem abzuſchütteln und ſie einen Sieg„um Bruſtbreite“ verſchmähten. Chriſtel Crauz und Franz Pfnür nach Schweden? Unſere Olympiaſieger Ehriſtel Cranz und Franz Pfuür wurden zu den Schwedäſchen Winter ⸗Schi⸗Spielen ein⸗ geladen, die vom 28. Februar bis 1. März in Oſterſund durchgeführt werden. Nach Stockholmer Meldungen ſoll die Teilnahme der beiden Deutſchen feſtſtehen. Ein einziges Lob Avery Brundage über Garmiſch Mit dem Dampfer„Aquitania“ iſt der Präſident des Amerikaniſchen Olympiſchen Komitees, Avery Brundage, wieder in Neuyork eingetroffen. Er wurde ſelbſtverſtänd⸗ lich von der Preſſe ſofort beſtürmt, ſein Urteil über die Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen ab⸗ zugeben. Dieſes Urteil iſt ein einziges Lob.„Das deutſche Volk,“ ſo ſagte er,„ſei ergriffen vom olympiſchen Geiſte, der keinerlei tendenziöſe oder propagandiſtiſche Auswirkun⸗ gen der Spiele zulaſſe.“ Ueber das Abſchneiden der amerikaniſchen Olympiateil⸗ nehmer äußerte ſich Brundage ebenfalls. Mit etwas mehr Glück, ſtellte er feſt, hätte USA den ſpäteren Eishockey⸗ Olympiaſieger England ſchlagen können, mit etwas mehr Training hätte USA auch im Viererbob gewinnen können. Seine letzten Worte waren: „Die Winterſpiele waren ein Triumph der olym⸗ piſchen Bewegung!“ Täglich Olympiaſtunde in Brafilien a Die deutſche Olympiawerbung hat in Braſtlien einen ſchönen Erfolg zu verzeichnen. Die braſilianiſche Rund⸗ funk⸗Geſellſchaft„Radio Verde Amarella“ in Rio de Ja⸗ neiro hat jetzt eine tägliche Olympiaſtunde eingeführt, in der den Hörern Olympfianachrichten aller Art über⸗ mittelt werden. Welche Bedeutung Braſtlien den Olym⸗ piſchen Spielen in Deutſchland und der Beteiligung bes braſilianiſchen Sports beimißt, zeigt die Tatſache, daß bei der Eröffnung der Olympiaſtunde der General Newton de Calvalcanti als Vertreter des Staatspräſidenten von Braſilten und Beauftragter für die Sportbelange des Landes eine längere Anſprache hielt, in der er auf die völker verbindende und erzieheriſche Bedeutung ber Olym⸗ piſchen Spiele hinwies. 7 9 Aut des N 1996 f. der Ke mehr gedeckt Vorfjal delswe Lomba fähiger men, chender Mill. wagen, da die Die Abgabe 7* M Besp Ant ſchafts: des Ha Guth ſchaftef von de unterri Größer Schuhf Stadt fachen von be durchgr Sta Prüfur men ei ſchaft v Neuſta! Grü Am men d in Ann miniſte Induſt! cher, di renden der Lei gaben derbeir ſoll, ſon zips in dacht ſe daß ſie Lender eutſpre⸗ gemein. des Ste Staat Inſtanz Schacht, arbeiter veröffer auf die igel Lsk. am⸗ und des err⸗ zer⸗ 7 * 7 8 4 Abgaben für Zwecke der 70 HANI MHittwoch, 26. Februar 1936 der Neue Neichsbank-Ausweis Stake Enflasfung Auch in der dritten Februarwoche hat ſich die Entbaſtung des Noteninſtituts nach dem Ausweis vom 22. Februar 1986 in ſtarkem Ausmaß fortgeſetzt. Mit dem Rückgang der Kapitalanlage um 113,2 guf 4232,3 Mill., ſind nun⸗ mehr 130,1 v. H. der Ultimo Januax⸗Beanſpruchung ab⸗ gedeckt gegenüber 193,2 v. H. zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Jm einzelnen haben die Beſtände an Han⸗ delswechſeln und Schecks um 111,9 auf 3528 Mill. /, an Lombandforderungen um 1,5 auf 44,5 Mill. /, an dechungs⸗ fähigen Wertpapieren um 0,3 auf 349,0 Mill./ augenom⸗ men, diejenigen an Reichsſchatzwechſeln dagegen um 0,5 auf 2% Mill.„I zugenommen. Die Zunahme der fonſtigen Aktiven um 29,8 auf 716,4 Mill./ erklärt ſich aus dem geg. der Vorwoche, 3641 Mill.„ im Vormonat und 5289 Mill./ zum entſpre chenden Zeitpunkt des Vorjahres. Der Zugang von 36,9 Mill. 4 bei den Giroguthaben, die jetzb 642, Mill.„“ be⸗ twagen, entfällt ausſchließ öffentlichen Konten, da die privaten ſogar eine Abnahme verzeichnen. Die Deckungsbeſtände der Reichsbank ſind durch weitere Volksernährung um rund 30 auf 9, Mill.„ zurückgegangen, und zwar ſtellen ſich die Gold⸗ bestände bei einer Abnahme um 3,0 auf 73,6 Mill. JI ind dde Deviſenbeſtände bei einer Zunahme um 55 000/ auf 6, Mill. J. Die Krise in der Pirmasenser Schuhindusfrie Besprechungen mit Staaſssekrefär Trendelenburg Am Samstag traf der Staatsſekretär im Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterrum, Trendelenburg, in Begleitung des Hauptgeſchäftsführers der Reichsgruppe Induſtrie, Dr. Guth, ſowie einer Reihe pfälziſch⸗ſaarländiſcher Wirt⸗ ſchaftsführer in Pirmaſens ein, um ſich an Ort und Stelle von der Lage der pfälziſch⸗ſaarländiſchen Schuhinduſtrie zu unterrichten. Der Beſichtigung von Schuhfabriken aller Größen ſchloß ſich im Betriebsgebäude der Rheinbergerſchen Schuhfabrik eine Beſprechung an, der Betriebsführer aus Stadt und Land beiwohnten und in welcher die mannig⸗ fachen Klagen und Wünſche der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie von berufener Seite dargelegt und Anregungen zu einer durchgreifenden Beſſerung der Lage gegeben wurden. Staatsſekretär Trendelenburg ſicherte eine eingehende Prüfung der Vorſchläge zu, um durch geeignete Maßnah⸗ men eine Milderung der Kriſe in der Pirmaſenſer Wirt⸗ ſchaft vorzubereiten. Sodann begaben ſich die Herren nach Neuſtadt a.., wo die Ausſprache fortgeſetzt wurde. de Gründungsverſammlung der Wirtſchaftskammer Saarland⸗Pfalz Am Dienstag, dem 25. Februar, fand ſich in den Räu⸗ men der Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Saarbrücken in Anweſenheit des Reichsbankpräſidenten und Wirtſchafts⸗ miniſters Dr. Schacht unter Leitung des Präſidenten der Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Saarbrücken, Bodo Kar⸗ cher, die Wirtſchaftskammer Saar⸗Pfalz zu ihrer konſtituie⸗ renden Sitzung zuſammen. In dieſer Sitzung verpflichtete der Leiter nach grundſätzlichen Ausführungen über die Auf⸗ gaben und Arbeitsziele der Wirtſchaftskammer die Mitglie⸗ derbeiräte durch Handſchlag auf die Beſtimmungen der Wirtſchaftskammer und zur Treue gegenüber dem Führer. Hiexauf wurde von dem Leiter der Kammer und einer Reihe von Mitgliedern des Beirates über die allgemeine Wirtſchafts lage und die der einzelnen. Wirtſchaftszweige des Bezirks Bericht erſtattet, wobei die aus der Grenzland⸗ lage ſich ergebenden Beſonderheiten hervorgehoben wurden: Dr. Schacht nahm eingehend zu den von den Rednern behandelten Punkten Stellung. Durch Fragen und Gegen⸗ fragen wurde eine Klärung der Probleme herbeigeführt. Bezüglich der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft führte Dr. Schacht aus, daß dieſe Organiſation nicht als ein von oben her geleiteter Mechanismus aufgefaßt werden ſoll, ſondern grundſätzlich unter Wahrung des Führerprin⸗ Rips im Sinne einer wirtſchaftlichen Selbſtverwaltung ge⸗ dacht ſei. Die deutſche Wirtſchaft müſſe ſich bewußt ſein, daß ſie ſich in gewiſſen Fällen, in denen es ſich um ſtrukturelle Aenderungen des ausländiſchen Abſatzmarktes handele, eutſprechend umſtellen müſſe. Sie dürfe ſich bei den all⸗ gemeinen Schwierigkeiten nicht in erſter Linie auf die Hilfe des Staates verlegen. Es ſei grundſätzlich falſch, wenn der Staat den Bürger zum bloßen Funktionär der zentralen Inſtang machen wolle.„Jeder Bürger“, ſo betonte Dr. Schacht,„muß zum ſelbſtbewußten verantwortlichen Mit⸗ arbeiter der zentralen Inſtanzen werden!“ Der Wesideuische Zementmarki neu geordnei Wangsbeischließung der neuen Absaßkonfingerung der alfen Außenseifer Wie fetzt bekannt wird, hat das Reichs wirkſchafts⸗ miniſterum nunmehr den Wünſchen der weſtdeutſchen Zementinöuſtrie Rechnung getragen und durch eine Anord⸗ nung vom 20. Februar auf Grund des Geſetzes zur Errich⸗ lung von Zwangskartellen vom 15. Juli 1933 die Werke, die dem Weſtdentſchen Zementverband früher angehört hatten, mit gleichen Rechten und Pflichten, rückwirkend vom 1. Januar 1936, der Weſtzement G. m. b.., Verkaufs vereinigung Weſt⸗ dentſcher Zementwerke, angeſchloſſen. Es handelt ſich dabei um die vier Werke Boſenberg, Nord⸗ ſtern, Ilſe und Wwe. Evers. Wie man erfährt, werden die Vorverträge dieſer Werke vom Verband abgewickelt, Minderpreiſe aus Vorverbandsabſchlüſſen müſſen von den Werken ſelbſt getragen werden. Für die alten Außenſeiterfirmen Wittekind, Gebr. bel, Weſtfalen, Felſenfeſt und Wotan iſt eine beſondere Re⸗ gelung getroffen worden. Dieſe fünf Werke werden auf Soi⸗ 9 der Grundlage ihres Verſandes vom Jahre 1935 kontingen⸗ 1 tert. Auf Grund dieſer Verſandziffern wurden den Wer⸗ ken feſte Verſandrechte eingeräumt, unabhängig von der Leiſtungsfähigkeit der betreffenden Anlagen und der all⸗ gemeinen Abſatzlage. Der Abſatz der fünf Werke wird alſo mit der Zement⸗ konjunktur des Jahres 1996 nicht mitgehen, ſondern auf Stand des Jahres 1935 bleiben, d. h. eine etwaige weitere Erhöhung des Geſamtabſatzes kommt nur den Ver⸗ mitgliedern zugute, offenbar als Ausgleich dafür, daß die Außenſeiter in den verfloſſenen Jahren ſtets ihre An⸗ lügen beſſer ausnutzen konnten als die Verbandsfirmen. Die fünf Werke werden ferner verpflichtet, bei der Auf⸗ teilung ihres Abſatzes nach den verſchiedenen Verbands⸗ gebieten das Verhältnis des Vorjahres einzuhalten. Die bereits in dieſem Jahre verſandten Mengen werden auf das Verſandrecht angerechnet. Die fünf Werke werden em dem weſtdeutſchen Syndikatsvertrag in verſchie⸗ denen Paragraphen angeſchloſſen, die Kontrollbeſtimmun⸗ gen, Strafbeſtimmungen und die Berichterſtattung über den Berſand betreffen. Alle dieſe Maßnahmen haben bis zum . Dezember 1936 Gültigkeit. 5 Wie man noch erfährt, wird ouch vom Reichswirtſchafts⸗ miniſterium das von der Induſtrie geforderte Neubauver⸗ lot, das Ende Februar 1995 fallen gelaſſen worden war, ieder eingeführt werden. Es liegt bereits in ſeinen Grändzugen feſt und wird demnächſt im Reichsanzeiger veroffentlicht werden. Zu der Wiedereinführung des In⸗ veſtitionsverbotes het man ſich onſcheinend im Hiublick auf die Ergebniſſe der Zementenquete veranlaßt geſehen, in denen die Kapozität der Neuanlagen bis Anfang April 1086 mit rund 500 000 Tonnen Zement angegeben wurde. Da die Anlagen der beutſchen Zementinduſtrie im Jahre 1625 mit durchſchnittlich 67 v. H. ausgenutzt waren, beſteht alſa kein Bedürfnis für eine Ausweitung der derzeitigen Leiſtungs fähigkeit. dug noch ELS- d] WIR TSC m Mannheimer Zeitung Die Beschäffigung der Indusirie im Januar Die Beſchäftigung der Induſtrie iſt im Jannar 1936 der Saiſon entſprechend weiter zurückgegangen; der Rückgang war faſt ebenſo ſtark wie im Vormonat. Nach der Indu⸗ ſtrieberichterſtattung des Statiſtiſchen Reichsamts hat die Zahl der beſchäftigten Arbeiter von 63,8 v. H. im De⸗ zember auf 62,8 v. H. der Arbeiterplatz kapazität im Januar abgenommen. Etwas ſtärker, von 59,7 v. H. der Arbeiter⸗ ſtumdenkapazität auf 57,8 v.., iſt das Arbeitsvolumen gefunken. Gleichzeitig hat ſich die tägliche Arbeitszeit vermindert; ſie beträgt 7,30 Stunden im Januar gegen⸗ über 7,55 Stunden im Dezember. Die Beſchäftigung iſt zunächſt in den Induſtriezweigen zurückgegangen, die ihre Tätigkeit bereits in den Vor⸗ monaten unter Saiſoneinflüſſen eingeſchränkt haben. Dies gilt vor allem für die Bauwirtſchaft. Im Baugewerbe iſt die Zahl der beſchäftigten Arbeiter jedoch bedeutend ſchwächer geſunken als im Vormonat, nämlich nur um 4 v. H. der Höchſtbeſchäftigung gegenüber 12 v. H. im De⸗ zember. Dies iſt einmal auf die milde Witterung im nuar zurückzuführen. Es kommt aber hinzu, daß der ſafſonmäßige Rückgang der Bautätigkeit in dieſem Win⸗ ter weit früher eingeſetzt hatte als Ende 1934. Auch in einer Reihe anderer mit der Bauwirtſchaft zuſammenhän⸗ gender Induſtriezweige hat die Beſchäftigung weniger ab⸗ genommen als im Vormonat; ſo in der Steinzeug⸗ und Kachelinduſtrie, in den Sägewerken und Sperrholzfabriken ſowie in der Parkett⸗ und der Bauzubehörinduſtrie. Stär⸗ ker war die Abnahme in den Ziegeleien, in der Herſtel⸗ lung von Betonwaren, Dachpappe und insbeſondere von Zement und Bodenplatten. In einer Reihe von Verbrauchsgüterinduſtrien hat ſich das Arbeitsvolumen ebenfalls weiter vermindert, zum Teil auch ſchwächer ais im Vormonat. In dieſen Zweigen hält der mit Beendigung des Herbſt⸗ und Weihnachtsgeſchäfts eingetretene Rückſchlag alſo noch an. So iſt die Zahl der geleiſteten Arbeiterſtunden in einigen Zweigen der Textil⸗ induſtrie weiter zurückgegangen: in den Teppichwebereſen und Strumpfwirkereien, in der Herſtellung von Phantaſie⸗ wirkwaren und Strick⸗ und Nähgarn ſowtie in den Leinen⸗ und Möbelſtoffwebereien. In einigen Induſtriezweigen, die Hausrat und Gegenſtände für den Wohn⸗ und Kulkur⸗ bedarf herſtellen, hot die Beſchäft'gung gleichfalls weiter nachgelaſſen. Dies gilt für Teile der keramiſchen Induſtrie und für die Herſtellung von Aluminiumwaren, Meſſing⸗ waren, Alpakabeſtecken, Metallkurzwaren, Uhren, Rund⸗ ſunkgeräten und elektriſchen Heiz⸗ und Kochapparaten. Ferner hat die Möbelinduſtrie die Tätigkeit noch weiter eingeſchränkt, ebenſo die Kartonnageninduſtrie und ein⸗ zelne Lebensmittelinduſtrien, wie die Stärkeinduſtrie, die Süßwareninduſtrie, die Zigarren⸗ und Zigaretteninduſtrie und die Herſtellung von Obſt⸗ und Gemüſekonſerven. ——. K In den Anordnungen über die Abſatzkontingentierung der alten Außenſeiter ſind Beſtimmungen über eine Preis⸗ bindung nicht enthalten. Dadurch, daß die Abſatzhöhe feſt⸗ gelegt iſt, iſt jedoch zu erwarten, daß die Verbandspreiſe auch von den nicht zum Verband gehörenden Werken wei⸗ terhin eingehalten werden. Mit der Bereinigung der Außenſeiterfrage hat nun der deutſche Zementmarkt mit behördlicher Hilſe die notwendige Neuordnung gefunden, und die Verträge der erneuerten Zementverbände ſowie die zwiſchenverbandliche Abmachung, deren Inkrafttreten vun der Regelung der Außenſeiterfrage abhängig gemacht worden war, können jetzt endgültig wirkſam werden. Die endgülſigen Ernieschäßungen für Getreide 1935 Die endgültige Ernteermittlung für Getreide, die, um unerxläſſigeren 32 len zu gelangen, im Ge N zu dem e frü 25 07 Ad dende 1985 erſtmalig erſt Mitte Januar d. J. vorgenommen wurde, ergab nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts im ge⸗ ſamten Reichsgebiet gegen die dritte Getreidevorſchätzung zu Anfang September 1935 nur eine unweſentliche Er⸗ tragsminderung. Unter Zugrundelegung der zu Ende Mai 1995 feſtge⸗ ſtellten Anbauflächen ergeben ſich nach der endgültigen Ge⸗ treideernteermittlung für 1935 im Vergleich zur endgültigen Getreideermittlung von 1034 und zum ſechsjährigen Mittel (19291934) folgende Geſamterntemengen: Roggen 7,48 Mill. To.(gegen 7,61 Mill. To. 1934 und 7,87 Mill. To. im ſechsjährigen Mittel); Weizen und Spelz 4,76, dito 4,67, dito 4,56; Brotgetreide zuf. 12,27, dito 12,28, dito 12,43; Gerſte 3,39, dito 3,21, dito 3,16; Hafer 5,89, dito 5,45, dito 6,38; Menggetreide 0,94, dito 0,68, dito 0,65: Ge⸗ treide ingeſamt 21,99, dito 21,62, dito 22,62. Im ganzen beziffert ſich die neue Getreideernte ins⸗ geſamt auf 22 Mill. To., d. i. rund 400 000 To. mehr als auf Grund einer offenbar zu hoch geſchätzten Anbaufläche im Vorjahr errechnet wurde. Unter Berückſichtigung der Ueberſchätzungen des Vorjahres erbrachte die Ernte 1935 rund 1 Mill. To. mehr an Getreide als die Ernte des Jahres 194. * Nachweisung über die nichtbeſchauten Haus ſchlachtun⸗ gen in Baden und Pfalz in der Zeit vom September bis November 1935. In Baden wurden in der Zeit vom Sep⸗ tember bis November 1935 ohne Vornahme der amtlichen Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau 268 über 3 Monate alte Rinder, 288 bis 3 Monate alte Kälber, 62 652 Schweine, 429 Schafe und 558 Ziegen und in der Pfalz in der gleichen Zeit 46 über 3 Monate alte Rinder, 171 bis 3 Monate alte Kälber, 24608 Schweine, 56 Schafe und 276 Ziegen ge⸗ ſchlachtet. * Weitere Steigerung des Bierabſatzes in Württemberg. Der Abſatz der deutſchen Brauereien, der ſeinen Höchſtſtand in der Nachkriegszeit im Braujahr 1928/29 mit 56,5 Mill. Hektoliter und ſeinen niedrigſten Stand im Braujahr 1992/3 mit 33,4 Mill. Hektoliter erreichte, hat im Braufahr 1934/35 eine weitere Steigerung erfahren. Nachdem bereits im Braujahr 1933/4 eine Abſatzbeſſerung um 7,1 v. H. auf 35,7 Mill. Hektoliter eingetreten war, ergab ſich 1934/5 ein Geſamtabſatz von 38,04 Mill. Hektoliter, was einer Beſſerung um 6,5 v. H. entſpricht. Im Landesfinauzamts⸗ bezirk Stuttgart betrug der Geſamtbierabſatz im letzten Braujahr 2,10 Mill. Hektoliter oder 5,8 v. H. mehr als 1933/94, das gegenwärtig 1982/38 bereits eine Abſatzbeſſe⸗ rung um 15 v. H. gebracht hatte. Der Höchſtabſatz des Juhres 1928/29, der in Württemberg 2,98 Mill. Hektoliter ausmachte, wurde damit im abgelaufenen Braujahr zu 70,6 v. H. erreicht. * Anſteigende Schadenszahlen in der Kraftfahrzengver⸗ ſicherung. Die Tarifgemeinſchaft der Kraftfahrzeugver⸗ ſicherer teilt mit: Im Januar 1936 ſind bei den in der Tarifgemeinſchaft der Kraftfahrzengverſicherer zuſommen⸗ geſchloſſenen privaten und öffentlich⸗rechtlichen Verſiche⸗ rungs⸗Unternehmungen 28124 Haftpflichtſchäden und 12 669 Kaskoſchäden angemeldet worden. Dies bedeutet gegenüber dem gleichen Monat des Jahres 1935 eine Stei⸗ gerung von 36 v. H. in Haftpflicht und 31 v. H. in Kasko. Das im Jahre 1995 beobachtete ſtarfñfe Anwachſen der Schadenzahlen gegenüber dem Verlauf im Jahre 1934 ſcheint ſich alſo auch im neuen Johre fortzu⸗ ſetzen. * Fahrläſſigkeit vernichtet Volksvermögen. Im Januar wurden bei den privaten deutſchen Feuerverſicherungsge⸗ ſellſchaften 17084 Schäden mit einer Geſamtſchadensſumme bon 3,93 Mill.„ gemeldet. Wenn damit auch gegenüber Dezember(21 309 Schäden mit 3,95 Mill.) ein Rückgang namentlich in der Schadenszahl zu verzeichnen iſt, ſo liegt doch die Schadensſumme um 8,66 v. H. über Januar 1935. Es bleibe ein erheblicher Hundertſatz von Brandfällen übrig, in dem geſteigerte Aufmerkſamkeit bei Betrieb und Ueberwachung von Feuerungs⸗ Anlagen die Vernichtung wertvollen Volksvermögens hätte verhindern können. * Geſellſchaft für Gaginduſtrie, Augsburg. 5 Kapital⸗ herabſetzung:1.— Ac. für Licht und Kraft erwirbt Drei⸗ viertel⸗Mehrheit. Das Geſchäftsjahr 1994/35 weiſt trotz einer erheblichen Verbeſſerung der Betriebsergebniſſe einen Ver⸗ luſt von 63 564(i. V. 122 495)„ aus. In Verfolg der wie⸗ derholt in Ausſicht geſtellten Maßnahmen ſoll nunmehr der EITITUN abe Nr. 94 In einer großen Anzahl von Induſtriezweigen iſt der ſaiſonmäßige Rückſchlag erſt im Januar eingetreten. Hier ſind vor allem die Verbrauchsgüterinduſtrien zu nennen, in denen die Arbeiten für das Weihnach eſchäft die Beſchäf⸗ tigung noch bis in den Dezember hinein ſtützten. Dies gilt für die Baumwollwebereien, die Wollwebereien, die Vigogneſpinnereien, die Kunſtſeideninduſtrie, für die Her⸗ ſtellung von Herren⸗ und Damenbekleidung ſowie von Wäſche und Schürzen und auch für die Glasinduſtrie und Teile der Blech⸗ und Metallwareninduſtrie, wie die Herſtel⸗ lung von Möbelbeſchlägen und Kleinarmaturen. Desglei⸗ chen hat ſich das Arbeitsvolumen in den Brauereien, den Mälzereien, den Kaffeeröſtereien, den Sektkellereien und in der Fleiſchwareninduſtrie erſt nach Beendigung des Weihnachtsgeſchäfts verringert. Aus fahreszeitlichen Gründen iſt die Beſchäftigung in den Getreide- und Oelmühlen, Zuckerraffinerien und Bren⸗ nereien geſunken. Wie alljährlich haben ſerner Teile der Eiſen⸗ und Stahlwareninduſtrie, ſo die Herſteller von Ketten, Nägeln, von Geräten für die Hauswirtſchaft und von Näh⸗ und Stecknadeln ihre Tätigkeit im Januar ein⸗ geſchränkt. Dasſelbe trifft für die papiererzeugende In⸗ duſtrie und die Herſtellung von Tapeten, Papierwaren und Geſchäftsbüchern und ſchließlich für die Druckereien und Hie meiſten Zweige der chemiſchen Induſtrie zu. Endlich hat ſich die Beſchäftigung in J verringert, die ſonſt von den winterlichen ſaſt unabhängig ſind. Hier ſind einige Jnveſ itionsgüter⸗ induſtrien, wie die Großeiſeninduſtrie, die Gießereien, der Waggonbau und der Dampfkeſſelban zu nennen. gleiche gilt von der feinmechaniſchen Induſtrie. In der Kraftwageninduſtrie konnte ſich der ſaiſonmäßige Aufſtieg der letzten Monate nicht ſortſetzen. Im Gegenſatz zu der allgemeinen vorwiegend ſaiſon⸗ beoͤingten Abſchwächung hat die Beſchäftigung in einer Reihe von Induſtriezweigen zugenommen. So hat ſich das Arbeitsvolumen im Maſchinenbau, im Schiffbau und in der Herſtellung elektriſcher Maſchinen weiter erhöht. Auch in einzelnen Zweigen des Fahrzeugbaus hat ſich der Aufſtieg fortgeſetzt, ſo in der Kraftrad⸗ und Fahrradinduſtrie und im Karoſſerie⸗ und Wagenbau. Andere Induſtriezweige konn⸗ ten ihre Tätigkeit nach vorangegangenem Rückgang bereits wieder ausdehnen. So laſſen ſich beſonders in Teilen der Textil⸗ und Bekleidungsinduſtrie ſchon Anzeichen der be⸗ vorſtehenden Frühjahrsbelebung ſeſtſtellen. In den Banm⸗ woll⸗, Kammgarn⸗ und Leinenſpinnereien ſowie in den Das Seidenwebereien und in den Hutfabriken iſt die Beſchäf⸗ tigung wieder geſtiegen. v. HV. am 17. März 1936 eine Berichtigung der Anlage⸗ werte durch Herabſetzung des Aktienkapitals in erleichterter Form im Verhältnis:1 vorgeſchlagen werden. Wie die Geſellſchaft weiter mitteilt, iſt etwa die Dreiviertel⸗Mehr⸗ heit des Aktienkapitals in die Hände der AG. für Licht⸗ und Kraftverſorgung in München, die bisher bereits mit einem Aktienpaket beteiligt war, übergegangen. L. Schuler AG, Werkzengmaſchinen, Göppingen. Das Geichäftsjahr 1984/95 ſchließt mit einem Reingewinn von 304 765 K. Der Fabrikationsertrag beläuft ſich auf 9,887 Mill. J. Im Abſchluß erſcheinen unter Aktiva: Anlage⸗ vermögen 1,400 Mill./ bei 3068 412/ Abſchreibungen, Waren und Erzeugniſſe 1,533 Mill., Wertpapiere 79 613 Mark, Forderungen an Lieferungen und Leiſtungen 1,582 Mill., Forderungen an abhängige Geſellſchaften 100 131 Mark, an Aktionäre 187 700, Wechſel 139 444 /, Kaffen⸗ beſtand 17 000 4, andere Guthaben 759 145„. Paſſiva: Grundkapital.605 Mill., Reſervefands 375 917, Rück ſtellungen 138 000, Wertberichtigungspoſten 91571 /, Verbindlichkeiten 1,252 Mill., Rechnungsabgrenzungs⸗ poſten 151 487 l. * Niederländiſche Notenbank.— Beachtliche Erhöhung der Goldbeſtände. Der letzte Ausweis der Niederländiſchen Notenbank zeigt wiederum eine beachtliche Erhöhung der Goldͤbeſtände um 5,4 Mill. auf rund 680(674,7) Mill. öfl. Die Inanſpruchnahme der Bank iſt neuerdings zurück⸗ gegangen. Inlandswechſel werden mit 28,0(28,8) Mill. bfl. ausgewieſen. Svenska Kullager erhöht Dividende. Die Verwal⸗ zung von A. B. Svenska Kullager⸗Fabriken teilt mit, daß der Abſchluß ftr 1935 einen Reingewinn von 20,6(i. V. 16,89) Mill. Kronen ergeben habe. Nach Abſchreibungen von 5,82(4,58) und Steuern von 5,6(5,4) Mill. Kr. ergibt ſich einſchl. Gewinnvortrag ein Betrag von 42,6(43,30) Mill. Kr. Rs wird eine Dividende von 10 v. H.(i. V. S v. H. plus eine Aktie auf die Volvo⸗Automobilfabrik im Verhältnis von:1) voageſchlagen. Nauf neue Rechnung ſollen 29,36(26,46) Mill. vorgetragen werden. * Oeſterreichs Weinbanflächen beſchränkt. Der Wiener Miniſterrat hat ein Geſetz beſchloſſen, wonach neue Wein⸗ gärten nicht mehr angelegt werden dürfen. Die augenblick⸗ liche Anbaufläche beträgt vd. 32 000 Hektar, die jährliche Erzeugungsmenge annähernd 1 Mill. Hektoliter. Infolge techniſcher Fortſchritte in der Schädlingsbekämpfung und Froſtabwehr wurde die Weinernte im Laufe der letzten Jahre immer größer. Die Weinbauernſchaft hat daher eit längerem ein Geſetz gefordert, durch das eine Ueberproduk⸗ tion verhindert werden ſoll. Waren und Märkſe Geixeide * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart vom 25. Febr. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, württembergiſche, Furchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit 76/77 Kilo, Februor⸗Erzeuger⸗Feſtpreis W 7 19,90; W 10 20,20; W 14 20,60; W 17 20,90; Roggen per Febr. durchſchnittliche Beſchaffenheit, 71/79 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 17,00; R 18 17,50; R 19 17,70; Braugerſte, Großhan⸗ delspreis 21,75—22,75; Juduſtriegerſte 20,75— 21,75; Aus⸗ ſtichware über Notiz; Winterfuttergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 61/62 Kilo, Februar⸗Erzeuger⸗Feſtpreis G 7 16,90; G 8 17,20; Sommerfuttergerſte, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit 59—60 Kilo. Es können 30 Pfg. per 100 Kilo Aufſchlag berechnet werden. Futterhafer, Ourchſchnittliche Beſchaffenheit, 48/0 Kilo, Erzeugerfeſtpreis per Februar H 11 16,307 H 14 16,80 Induſtriehafer, Großhandels⸗ preis 18,50—19,25; Wieſenheu loſe neu 6,75—7,75; Kleehen loſe neu 7,50—8,75; Stroh, drahtgepreßt, neu 4,104, 0.. Mehlnotierung im Gebiet des Getreidewirtſchaftsverbandes Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50/ Fracht⸗ ausgleich frei Empfangsſtation. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 25 bis 30 v. H. Kernen Auſſchlag 1% für die 100 Kilo. Reines Kernenmehl 3/ Aufſchlag.) Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. amtlich anerkanntem Kleberweigen 1,25/ Aufſchlag per 100 Kilo. Weizenmehl: Baſis⸗Type 790, Inlandsmahlung(bisher Weizenmehl 1) Februar W; 7 27,40; W' 10 27,90; W 14 28,50; Wi17 28,50, Roggenmehl, Baſtstype 997 bis 15. Auguſt 1936 R 14 22,70, R 18 23,30: R 19 23,50; Weizennachmehl 17,00; Weizenſuttermehl 13,25; Weizenkleie bis 15. Auguſt 1936 W7 9,95: Wö 10 10,10: W̃ 14 10.30;'ö 17 10,45; Roggen⸗ kleie bis 15. Juli 1936 R 14 10,10; R 18 10,40; R 19 10,50 J. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen des Reichsmehl⸗ ſchlußſchein maßgebend.— Marktver lauf: Das An⸗ gebot in Brotgetreide bleibt klein; beſonders wird Roggen ſtark gefragt. Gerſte aller Art ſowie Hafer werden wenig zum Verkauf geſtellt. Das Mehlgeſchäft hat ſich nicht ge⸗ beſſert, dagegen ſind Mühlennachprodukte geſucht. Rotterdamer Getreidekurſe vom 25. Febr.(Eig. Dr.) Ama ng: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) März 4,8775: Mai 4,77%; Juli.77% Verk.; Sept. 4,07%.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) März 51,50; Mai 53,25; Juli 84; Sept. 55. * Magdeburger Zuckernotierungen vom 25. Febr.(Eig. Dr.] Unverändert; Tendenz ruhig. Gemahl. Mehbis prompt per 10 Tage 31,75; Febr. 31,67%— 31,70— 31, 75; Tendenz ruhig; Wetter: Regen. 24. 1 Geld kont ür Aegyplen 1ägypt. Pfd. Argentinien 1P.⸗Peſoyß Belgien 100 Belga, 2 Braſilien. 1 Milreis Bulgarien 100 Leva 6 Canada kan. Dollar Dänemark 100ffronen Danzig 100 Gulden England.. 1 Pfund Eſtland. 100 eſtn. Kr. Finnland 100finnl. M. Frankreich 100 Fres. Griechenland 100 Dr. 5 d. 100 Gulden (Teheran) Pahlavi nd.. 100 tsl. Kr. Italien„„100 Lire Japan 1 en Jugoſlavien too Dinar Lettland.„ 100 Latts Litauen.. 100 Litas Norwegen 100ftronen Oeſterreich 100 Schilk. Poleu.„ 100 Zlotz Portugal 100scudo Rumänien.. 100 Lei Schweden„ 100 Kr. Schweiz 100 Franken Spanien, 100Peſeten Tſchechoſlowakeil bon Türkei. Itürk. Pfd. Ungarn. 100 Pengs 4 Uruguay 1Goldpeſo 122 1 Ver, Staaten 1 Dollar Zürich, 25, feier Gtklas amflich) paris 29.%] Spann 41.87% Lenos 15,1210, folg! 2578— deny: 30287 berlin 123.00— bein 51,0 ½ Nia att. H..80— Ihen 24,80 Sofia 66.25— e: H 5 Son; X 2 8 9 r „ een: 8 N Honstenfin. 245 bakans l. 280 Off. Bankd. Tägl. beld Monatsgeſd Monats pee“ 3½¼ Prag Verschau Budspest Belgrag Athen London, 25. februer Gthluß amtlich) 499.55 498.87 sten 570,75 umüne: 674. Nunskanun. 615.— 18. 821.— Ithenhal 172³6 Vokobams ö Auslralien ö 125,— ö Lelrork Mentee Amsferdam 80 1 1889 0510 19.9075 Uistaben 110,15 f Aden Helsingiors 227, Mien l onſerides 28.12 Prag.25 J Fentben 25,18 Lalperns 165,3 12.28% cps! 28. buen Ates 15,— f brenss 5 Schweiz.12½ J Beg 216 50 fio de Jan. 15 Zuf Lon don 18.05 Spenſen 35.18 Hoſie 400.— 1/884 Südsfrls 100,12 Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1986er 99,25 G; 1997er 101,5 G; 1938er 99,87 G 100,32 B; 10 89er 99,62 100,37 B, 1940er 99,25 G; 1941er 98,25 G; iodzer 97,% 98,25 B; 10 4ger 97,25 G; 1o4ger 97 G 98 B; 194er 96,87 G 97,62 B: 1946er bis 1948er je 96,62 G.— Ausgabe 2: 1940er 99,25 G 100 B; 1944er 97,12 G 97,87 B. Wiederaufbauanleihe: 1944/4 5er 70 G 70,87 B, 1946/48er 69,12 G 69,87 B. proz. Umſchuld.⸗Verband 86,975 G 87,725 B. C dd 22.40 Meriko 18, Hongkong Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung ür weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter hell Stand, 28, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. Termine 25 Februar 10 Uhr 30 25. Februar 2 Uhr 25 5 Brief Geld] bez. Brief Geld bez. Januar„4. 38⁵ 8 4— 385 5 Februar 395 385.— 395.85 7 März...92 388 395. 888 April 395 3585 1 385„ Mai. 205 38 1405 3888 unt,, 1 Juli 4 40 4% 40 Auguſt 4„ 4 4 Sept. 40%- S Okt.. 480 4. 7.80.20.* Nov. 480.00 2„ Di 0 480 90 240.80 725 Tendenz ruhig Texſfilien Bremer Baumwolle vom 25. Febr.(Gig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 13,43. Liverpooler Baumwollkurſe vom 25. Febr.(Eig. Dr.) Amerikan. Univerſal Stond. Middl. Schluß: Febr. 456) 579; März 576; April 572; Mai 568; Juni 503; Juli 559; Auguſt 552; Sept. 546; Okt. 538; Nov., Dez., Jan.(37), März je 534; Mai 532; Juli 590; Okt. 524; Jan. 522, Ten⸗ denz ruhig. 5 8 Feile und Oele Hamburger Schmalzunotierungen vom 25. Nop.(Eig. Dr.) Tendenz ruhig; American Steamlard tranſito ah Kai 27,5 Dollar; American Purelard raff. per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchiedene Standardmarken, tranſ. ab Kat 28.25 28,5 Dollar. D Leinöl⸗Notierungen vom 25. Febr.(Eig. Dr.) Lon⸗ “an: Leinſagt Pl. per Febr. 1076; Leinſaat Kl. per Febr.⸗März 12¼1 Leinſgatöl loko 27,1% März 26,0 Mai⸗Auguſt 26,6; Baumwollöl ägypt. 25,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Febr. 696. Neuyork: Terp. 49,50. Sa van⸗ nah: Terp. 44,50. Meialle Hamburger bieſallnofſlerungen vom 25. Februar Nu 55 2* NE 8 brief Gels brief; Celd berah 0 Aberabl. „ Hüttenrehzin k. 29.502050 Februar 48,745,758, 81.0 Feinsilber(A. p. 45) 40.758775 Nett 45,754, 281,081.00 W e 195 284.79 Ape 48.75 4%[ 1 0028L0 Ai-Flafin(Abfalle Mal.48.25„ 8. o.. dmapf.(Ad. f. gr.). 310 290 Juni 7,757.„81,0080. Teta. eines Pisfin Juli 8 48,257.50 1,00 8L C.. betailer,(F. p. r..„.65 350 Augus 25545224 — 5 3. Loco Ablat Okiabe... 4..„..„„.. Anftman Regulas chines.( lo.) 56,— 50, karend..„.... I duecksllber(2 per flasche) 12.87 1287 derem.„ Vekramerz chines.(in.)... 88. Berliner Metallnotierungen vom 25. Febr.(Eig. Dr.) Amtlich notierten je 100 Kilo: Elektrolytkupfer(wirebors! prompt 51,50; Standardkupfer loko 45,75; Originalhütten⸗ weichblei 21,50; Standaröblei per Februar 21,50: Origi⸗ nalhüttenrohziuk ab norddeutſche Stationen 20,00; Stan⸗ dordzink 20,00; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98⸗ bis 99⸗ uroß., in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148: Reinnickel 98—99proz. 269; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 37,25—40,25. * Pforzheimer Edelmetall⸗Notieruugen vom 26. Febr. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bonk und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim]: Platin techniſch rein 3,60 je Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,55 je Gramm: dito. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 ſe Kilo; Fein⸗ ſilber 42,90—44,70 je Kilo: je nach Abnahme von 50 Kits bw. 1 bis 9 Kilo. * Der Londoner Goldpreis beträgt am 25. Februar 1936 für eine Unze Feingold 140 fh. 10 d.= 86,6477, für ein Gramm Feingold demnach 54,3347 Pence= 2,78579/ * Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung K 110 wurden ab 26. Februar die Zinkpreiſe um.75/ je 100 Ke erhöht, Zinn dagegen um.50/ ermäßigt. veröffentlicht am 2 2 3 veröffentlicht am 2 Gem je 100 ke)] in Kraft aß je 100 Er) in Kraft ab .2. 282. 22 22 Aluminium n. leg.] 14148 144-148 ren gentenen 4. 76-79 78.79 do. Legierungen 68.70 68 70 Meuſilberlegierg. 52/5505 Blei nicht legiertſe. 2 ½¼ 0. 2“Mickel nicht legieriſ 249.259 248.259 Hartblei 23.24 22-23 Zink fein 28-2 Kupfer n. legiert50½ 52/ O- do roh. 19% 9 Meſſinglegierung 7, 0 7 39, ginn nicht beiter..8 2095 Rotgußlegierung 52/ 52/54 Banka⸗Zinn J-21 288.258 “ Zinkblechpreiſe weiter erhöht. Der Zinkwalzwerks⸗ verband hat ab 26. Februar eine neue Erhöhung ſeiner Grundpreiſe um.25, für 100 kg vorgenommen. Zuletzt wurden am 22. Febrnar die Preiſe um.50 I heraufgeſetzt. Frachienmarki Duisburg-Ruhrorſ Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Die Frachten und Schlepp⸗ löhne hielten ſich auf dem geſtrigen Stand. 10. Seite 3 Nummer 94 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 0 Mittwoch, 26. Februar 1936 KARL. MAV oheter R nf Stürmische Neiterkeit EFF Tc beim schmissigen neuen Reinhold Schünzel Film der Ufa 9 75 3 8 5 * N 3 — 2 3 555 3 a 5 5 2* ngen Ste em wirkhich ge⸗ Er! 3 Das abführmittel ge 8 ede zuhaute t dana n iu Jen 2515 Schacſte.2 füt...8 fil 990 Sie auch, wie nötig dazu ein ge⸗ Mannheim-Düsseldorf mit 0 Welcher Laſtkraftwagen fährt im März ins Rheinland und könnte 8 Abb bei d. Rückfahrt in Düſſeldorf ein INVO VDI Herrenzimmer mit u. Mannheim Viktor Staal- Ar. Wäscher nehmen? Bitte Adreſſe angeb. unt. Sima Salmner Dohm N 190 an die Geſchäftsſt. 1270 Warner kenmackvoller Fenſterbenang. oo IIcüfüfütälg über We es Derin an Neuem und enterefantem gie, Teige nen 1 1 Der ersfe oe ala Großes Ula-Beiprogramm Lueie N 180 111 MAN Fil in Oieſen Tagen unere große u. a. 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