Einzelpreis 10 f. Neut Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtauſchrift: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 6. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mittag⸗Ausgabe A Donnerstag, 27. Februar 1036 147. Jahrgang— Nr. 96 4 4 4 9 4 2 Die Kri ift ei Meldereiter in Oſtafrik ie Kriegsflotte greift ein Meldereiter in Oſtafrika 25 Kriegsrecht in Tokio-Das neue Kabinett bereits wieder zurückgetreten? „ fin⸗ z ſt⸗ 1— Tokio, 27. Februar.(U..) 2. Die Regierung garantiert den Schutz des Pri⸗ chene Nach den blutigen Ereigniſſen der Nacht iſt die vateigenums. ſtfor⸗ Lage in der japaniſchen Hauptſtadt gegenwärtig wie⸗ 3. Die Bürger müſſen ſich ruhig verhalten und fallen der zuhig. Allerdings iſt der Alarmzuſtand noch von Donnerstag an ihren Beſchäftigungen in erlin nicht aufgehoben. Daß die Situation noch nicht als normaler Weiſe nachgehen. 71. ganz geklärt anzuſehen iſt, geht aus der amtlichen Aus privater Quelle verlautet, daß Tokio um 5 Bekanntmachung hervor, Mitternacht ruhig geweſen ſei und Truppen durch „ daß das erſte und zweite Geſchwader der die Straßen der Stadt patrouillierten. 2 Flotte Befehl erhalten hätten, nach Tokio a und Oſaka auszulanfen. Verhandlungen mit den Meuterern 2 Verſchiedene Einheiten der Kriegsflotte ſind von der(Funkmeldung der NM 3) Tur Marineſtation Jokoſuka ausgelaufen und befinden i 8 an ſich bereits unterwegs. 5 London, 27. Februar. 5 14 Inzwiſchen wurde vom Kriegsminiſterium ein Nach den letzten hier eingetroffenen Meldungen 0 1 Bericht über die Vorgänge ausgegeben. In dem aus Tokio ſollen die japaniſchen Aufſtändiſchen im⸗ Kommuniqus heißt es, daß junge Offiziere verſucht hätten, verſchiedene öffentliche Gebäude und Woh⸗ nungen politiſcher Perſönlichkeiten zu ſtürmen. Der erſte Angriff habe ſich gegen die Amtswohnung des Miniſterpräſidenten Okada gerichtet. Der Mini⸗ ſterpräſident ſei dabei getötet worden. Im weiteren Verlauf des Militärputſches ſeien dann folgende Plätze von den Offizieren angegriffen worden: die Wohnung des Lordſiegelbewahrers Viscount Saito, der ebenfalls von den Offizieren getötet wurde; die Privatwohnung des Generalinſpektors des Militär⸗ mer noch im Beſitz der Regierungsgebäude ſein. Es wird berichtet, daß hohe Militärbehörden mit den Meuterern verhandelten und verſuchen, ſie auf friedlichem Wege zum Nachgeben zu überreden. Rückzug der Putſchiſten? (Funkmeldung der NM.) . London, 27. Februar. Nach japaniſchen Berichten, die in Schanghai ein⸗ gelaufen ſind, haben die japaniſchen Aufſtändiſchen mit der friedlichen Räumung ihrer Stellungen be⸗ Eß gibt nur wenig Marſchwege und Autoſtraßen, da der Nachſchub mit den Befeſtigungs⸗ und 9025 erziehungsmeſens, Watanabe; General Watanabe Straßenarbeiten noch nicht im Kampfgebiet arbeiten kann. Der Weg führt noch über Stock und Stein Unter⸗ wurde ebenfalls getötet; das Hotel„Jugawara“, wo gonnen. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen den Aufſtän⸗ und iſt oft, beſonders für die waghalſigen motoriſterten Meldegänger, lebensgeſährlich. i zen die Aufrührer den früheren Lordſiegelbewahrer diſchen und den Truppen, die das Kriegsrecht auf⸗(Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale,.) älteren Makino ſuchten. rechterhalten, ſei nicht zu erwarten. ee 0 1 Makino wurde zwar rechtzeitig gewarnt und 7 2. 27 o VVV 5 5 konnte fliehen, doch fehlen ſeitdem über ſein Schick⸗ 9 5 1 8 8 ſch ft 3 ſal alle Nachrichten. Der Finanzminiſter wurde bei A de dr III ad die g E. emein 0 der Arbeit reichen dem Angriff ſchwer verwundet. Die Nachricht von II. Erfah⸗ ſeinem Tode blieb bislang unbeſtätigt. 25 3 5 5 5 5 8 2 5 8 Zum Schluß verſuchten die Putſchiſten das Ver⸗ Ernſteſte Veſorgnis in Amerika, Rußland und China Der Führer im Vetrieb“) lagsgebäude der„Tokio Aſahi Schimbun“!“ zu e„ 1 tigen 91527„ 333 5 8 77 5 5. 1 5 Dr. F. Der Begriff„Betriebsführer t a aber. ſtürmen. Es heißt jedoch, daß bei dieſem Ueber⸗— Waſpßington, 27. Febr.(U..) haben keine Bemerkung zu machen. Wir bekennen Wiſfe maßen in 1 0 eilten Reiches 192 1 fall niemand getötet oder verletzt, ſondern nur Sach⸗ Die amerikanischen Regierungskreiſe verfolgen uns au der Politik der Nichteinmiſchung in die inne⸗ geſchaffen worden. Er hat die früheren Begzeich⸗ Ver. 95 ſchaden angerichtet wurde. Die Zeitung konnte heute mit höchſter Aufmerkſamkeit die Vorgänge ren Angelegenheiten eines anderen Staates. nungen wie etwa„Generaldirektor“,„Inhaber“, ebe. nicht erſcheinen. in Japan; man befürchtet, daß durch die Vorgänge, N 2 1„Chef“ wenn auch nicht intern, ſo doch in ihrer ge⸗ 3 5 3 5 ganz gleich, ob der Staatsſtreich der Militärs er⸗ London befürchtet weitreichende Folgen ſetzlichen Bedeutung aufgehoben. Selbſtverſtändlich ſattes. Rücktritt Gotos? folgreich ſein werde oder nicht, die Lage im Fernen(Funkmeldung der NM 3) bleiben davon, entſprechend dem Grundſatz, daß das —— London, 26. Februar Oſten wahrſcheinlich ſehr erheblich verſchärft werden 1 nden bent Privateigentum erhalten bleiben ſoll, Inhaberrechte, 5 a 5„„ dürfte. Im Falle eines Erfolges der Putſchiſten be⸗„C wo 7. Sera: Teilhaberſchaften oder ähnliche privatrechtliche An⸗ — Angeſichts der ſcharfen Zenſur, die in Tokio ver⸗ fürchtet man Komplikationen an der ſowjetruſſiſch⸗ Die Ereigniſſe in Japan werden in London mit ſprüche unberührt und durch das Geſetz geſchützt. 5 hängt worden iſt, lauten die Nachrichten über die mandſchuriſchen Grenze, die ſich leicht zu einer grö⸗ größter Spannung verfolgt. Die Morgenblätter Allein der Begriff des Betriebsführers hat im neuen Joh Ereigniſſe in Japan zum Teil außerordentlich wider⸗ ßeren Kataſtrophe auswachſen könnten. Weiterhin drücken die Hoffnung aus, daß es nicht zu einer Sozialgeſetz eine Definition erfahren, durch die ſpruchsvoll. Nach den übereinſtimmenden Meldungen müſſe in dieſem Falle auch eine aggreſſivere Politik Diktatur der radikalen militäriſchen Elemente kom⸗ 9 fun der Londoner Abendpreſſe haben ſich insgeſamt 3000 Japans China gegenüber befürchtet werden, deren 12 men möge und daß die verfaſſungstreuen Kreiſe die dieſes Amt in einer völlig neuen Form mit dem Be⸗ triebe und der Allgemeinheit verbunden worden iſt. Mann an dem Staatsſtreich beteiligt, Auswirkungen auf die Intereſſen der Vereinigten Oberhand behalten werden. Unter Betrieb als ſolchem iſt folgerichtt icht 2 doch ſcheint es, als 8 die Behörden wenigſtens im 1 und europäiſcher Länder in China nicht„Daily Telegraph“ ſchreibt, die furchtbaren Mord⸗ ſo ſehr die äußere Latſache 1905 91550 00% i pee Augenblick Herr der Lage ſind.. ausbleiben könnten. anſchläge in Tokio würden ſicherlich weitreichende ſondern die Arbeitsſtätte einer Gemein⸗ 97 Die japaniſche Botſchaft in London erhielt am Auch dann, wenn der Putſch ein Fehlſchlag ſein Folgen im ganzen Fernen Oſten haben. Die Armee ſchaft von Menſchen, die von einem Führer e Mittwochabend vom Innenminiſterium in Tokio ein ſollte, werde man wahrſcheinlich keine ſofortige Rück, ſei von den gewaltigſten imperialiſtiſchen Idealen geleitet wird, der ihr gegenüber beſtimmte Rechte, Telegramm, in dem 55 heißt, 1 es e kehr Japans au normalen Verhältniſſen erwarten beſeelt. Sie erſtrebe die ſelbſtändige Herrſchaft über aber auch beſtimmte Pflichten beſitzt und wahr⸗ 2 V e können. In dieſem Zuſammenhang wird daran er⸗ den Fernen Oſten und gleichzeitig die ausſchließ. zunehmen bat. Wenn der Paragraph 1 des„Geſetzes 6 zei 5 a. Ria ue daun 5 innert, n der unbegrenzten Wirtſchaftsquellen zur„Ordnung der nationalen Arbeit“ feſtſtellt, daß use halten. Die Lage ſei ruhig. Der geſchäftsführende daß nach jedem volitiſchen Attentat in Japan e ne a ee e e ee ee tlie Miniſterpräſident Goto ſomie die 1 Mitglieder in der Tokioer Regierung ein Anwachſen des 3 einer der mitte! Len eweggründe für den triebes 5 und die Angeſtellten und Arbeiter als Ge⸗ elbe des Kabinetts hä 5 5 zücktritt Eingereicht Einfluſſes der extremen militäriſchen Ele⸗ Putſch wird auch die In du ſtrialiſieru ng folgſchaft gemeinſam zur„Förderung der Betriebs⸗ ved 0 ö Abinetts hätten ihren Rücktritt eingereich; mente feſtzuſtellen geweſen ſei. Dies werde Japans genannt. Die Armeeführer ſeien entrüſtet zwecke“ und zum„gemeinen Nutzen von Volk und lamit im 15. ſchließlich erwähnt werden vermutlich auch diesmal nicht ausbleiben. darüber, daß ihre Eroberungspläne auf dem aſiati⸗ Staat“ zu arbeiten haben, ſo wurde damit die all⸗ * ß das Kriegsrecht erklärt worden ſei. e 1 a e 1 80 Aufgabe 5 at 1 985 15 5 2 3 3 7 gen im Zuſammenhang mit der Induſtriäliſierung T gelegt: Seine ganze Kraft für das Wohl des 2 N Höchſte Beunruhigung in China durchkreuzt werden. a triebes und die mit ihm Je Hin eit Menſchen zum Erklärung der Putſchiſten — Waſhington, 26. Februar. — Peiping, 27. Februar.(U..) allgemeinen Nutzen einzuſetzen. 3 5 0 47 5 e. e. 1 1 775 Das Geſetz unterſtreicht bewußt damit die ſo⸗ Hieſige diplomatiſche Kreiſe erhielten aus Tokio In China wurden die Nachrichten von dem mili⸗ 25 25 5 7 5 2, die Nachricht, daß die Führer der militäriſchen Er⸗ käriſchen Staatsſtreich in Javan mit höchſter Be⸗ Amerika baut Luftſchiffe zichle Verantwortung des Betriebsführers hebung allen Zeitungen Tokios eine Erklärung zu⸗ leiteten, in der die Erhebung damit begründet wird, daß das bisherige japaniſche Kabinett ſich unruhigung aufgenommen. Man befürchtet, daß die Ultranationaliſten die Gewalt in Japan in die Hand bekommen und die imperialiſtiſchen Beſtrebun⸗ Das Luftſchiff als Trausozeanverkehrsmittel — Waſhington, 27. Februar.(U..) in einem allgemeinen Sinn, eine Verantwortung, die ſich nicht nur auf die Fürſorge für die ſeiner Leitung unterſtellten Menſchen, ſondern ebenſoſehr auf die Erhaltung und die Leiſtungs'fähigkeit 5 5 1 gen der japaniſchen Militärkreiſe in China neuen 5 5. 5 5 5 8775 5 5 1 0 1 85 e Auftrieb bekommen werden. Japan, das ſchon heute Im Senat wurde eine Geſetzesvorlage eingebracht, des von ihm geführten Unternehmens iſt entferut und in die 5 die den ſofortigen Bau zweier amerikaniſcher erſtreckt. Um ſolche Aufgaben wahrnehmen zu kön⸗ kado widerrechtlich eingegriffen habe. Die Erklärung, die von Hauptmann Nonoka und Hauptmann Ando vom 3. Tokioter Infanterie⸗Regi⸗ praktiſch die Kontrolle über große Teile Nordchinas ausübe, werde dann verſuchen, ſeinen Machtbereich im Reiche der Mitte noch erheblich weiter auszu⸗ dehnen. Marineluftſchiffe vorſieht. Hierfür ſollen insgeſamt 5 Millionen Dollar ausgegeben werden, von denen unmittelbar.2 Millionen Dollar für den Beginn nen, beſitzt der Führer des Betriebes die Entſchei⸗ dungsfähigkeit gegenüber der Gefolgſchaft in allen betrieblichen Angelegenheiten, die ſich auch auf das ment unterſchrieben iſt, führt als Beweis für obige 5 8 1% ber der Bauarbeiten bereitzuſtellen wären. Das eine Wohl der Gefolgſchaft beziehen. Umgekehrt hat Behauptung den Londoner Flottenvertrag von 1930 Man glaubt hier, daß die Unzufriedenheit über der Luftſchiffe ſoll für Uebungszwecke verwendet dieſe ihm die in der Betriebsgemeinſchaft begrün⸗ an. In der Erklärung heißt es weiter:„Falls dieſe Lage weiterhin beſtehen bleibt, wird das Verhältnis Japans zu China, Rußland, England und den Ver⸗ einigten Staaten einen Exploſionspunkt erreichen.“ Ein Erlaß des Kaiſers — Singapur, 27. Februar.(U..) Eine offizielle japaniſche Erklärung teilt mit, daß den Wahlſieg der Regierung und über die Verſuche des Finanzminiſters Takahaſhi, die Haushalte der Armee und der Kriegsmarine unter ſeine Kontrolle zu bringen, die Militärkreiſe zum Losſchlagen gegen die Regierung Okada bewogen habe. Zuwarten in Moskau — Moskau, 26. Februar.(U..) werden, unter anderem als Flugzeugträger. Schließlich ſoll der Marineminiſter die Anweiſung erhalten, mit dem Handelsminiſter über die Mög⸗ lichkeit der Einrichtung transozeaniſcher Luftſchiffverkehrsdienſte zu beraten. König Carol in Würzburg. König Carol von Rumänien traf am Dienstag um 9 Uhr vormittags dete Treue zu halten. Das Geſetz verwirklicht alſo auch in der Wirk⸗ ſchaft das politiſche Führerprinzip für die Verwal⸗ tung des Betriebes. Der Betriebsführer iſt alſo die mit autoritativer Entſcheidungs⸗ kraft ausgeſtattete Perſon, die an der Spitze des Unternehmens ſteht. Es iſt blar, daß damit dem Führer des Betriebes vor allem eine hohe Verantwortung auf⸗ der japaniſche Kaiſer einen„Befehl zum Schutze der Die Moskauer Regierung verfolgt die japaniſchen in Begleitung ſeines Adjutanten mit dem fahrplan⸗ erlegt iſt. Sie bezieht ſich in erſter Linie auf die Bevölkerung“ erxlaſfen habe. Der Befehl enthalte Ereigniſſe mit allerhöchſtem Intereſſe und äußerſter mäßigen D⸗Zug in Würzburg ein, um von hier aus Forderung, daß der Betriebsführer zwar entſchei⸗ drei Punkte: 1. In Tokio bleiben die Truppen Garanten der öffentlichen Sicherheit. Beſorgnis. Bei Eintreffen der erſten amtlichen Nach⸗ richten über den Militärputſch erklärte ein Beamter des Außenkommiſſariats kurz und lakoniſch:„Wir 77 die Fahrt mit dem Auty nach Amorbach fortzuſetzen zum Beſuch des mit ihm verwandten Fürſtenhauſes von Leinigen. * Vgl. den Aufſatz„Dex Menſch im Betrieb“ in Nr. 89 dieſes Blattes. 2. Seite/ Nummer 96 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 27. Februar 1936 den, aber nicht den falſchen Diktator ſpielen ſoll, der ſeine Entſcheidungen ohne Rückſicht auf das öffent⸗ liche Wohl und nur im privatwirtſchaftlichen Inter⸗ eſſe zu treffen beabſichtigt. Das Geſetz hat dem Be⸗ triebsführer eine Reihe von wichtigen Vollmachten gewährt. Er ſelbſt ſchafft durch den Erlaß einer Betriebsordnung für ſein Unternehmen gewiſſer⸗ maßen die eigene Werksverfaſſung, auf Grund deren dite gemeinſame Arbeit zum Beſten des Unterneh⸗ mens geleiſtet werden kann; er allein iſt berechtigt, den Betrieb nach außen zu vertreten, und er iſt der Leiter des Vertrauensrates der Firma, der ihm beratend, aber nicht entſcheidend zur Seite geſtellt iſt. Gerade in dieſer Stellung des Betriebsführers als Leiter des Vertrauens rates erkennt man die große Wandlung in der Sozialſtruktur un⸗ ſerer Betriebe, die ſich durch die neue Zufſammen⸗ arbeit zwiſchen den Vertretern der Gefolgſchaft mit ihrem Führer in dem geſetzlich vorgeſchriebenen Rahmen zu vollziehen hat. Der Staat hat ſich durch die Schaffung der Stelle eines Treuhänders der Arbeit zwar ein oberſtes Aufſichtsrecht vor⸗ behalten, das ſich gegenüber dem Betriebsführer, ab⸗ geſehen von der Feſtſetzung von Tarifordnungen, nach denen er ſich bei der Geſtaltung der Lohnver⸗ hältniſſe zu richten hat, vor allem in der Ueber⸗ wachung ſeiner Eigenſchaften als ſozialer Fürſorger für ſeine Gefolgſchaft auswirkt. Mit den„Sozialen Ehrengerichten“ wurde ein Inſtrument geſchaffen, das geeignet iſt, die Betriebe ſowohl vor unſozialen Betriebsführern wie auch unſozialen Gefolgſchafts⸗ leuten zu ſchützen, da die Strafen, die dort verhängt werden können, bis zur Aberkennung der Fähig⸗ keit, weiterhin Betriebsführer zu ſein, und bis zur Entfernung vom Arbeitsplatz gehen können. Die ſoziale, man möchte ſagen ſtaatliche, Verantwortung, die der Führer des Betriebs heute trägt, kann nicht ſchärfer markiert werden, als eben durch ſeine Un⸗ terſtellung unter die gleiche Inſtanz, die durch den Geſetzgeber im Namen des allgemeinen Betriebs⸗ und Wirtſchaftsfriedens geſchaffen worden iſt. Im Rahmen der Betriebsführung ſelbſt iſt dem einzelnen ein weiter Spielraum gegeben. Der oberſte Zweck ſeiner Betriebsführung iſt die Erhaltung und der Fortſchritt des Betriebs ſelbſt, von dem alle abhängen; dieſem oberſten Zweck müſ⸗ ſen alle Maßnahmen dienen, die er zu treffen hat. Dabei kann es ſich auch um einſchneidende und harte, mitunter den einzelnen treffende, Entſcheidungen handeln. Zum Beiſpiel iſt das Entlaſſungsrecht des Betriebsführers bis zu einer Höchſtzahl von neun Mitgliedern der Gefolgſchaft unbeſchränkt geblieben. Erſt bei Maſſenentlaſſungen treten gewiſſe Vor⸗ ſchriften des Geſetzes in Kraft, die der Staat in einem ſolchen Falle aus arbeitspolitiſchem Allgemein⸗ intereſſe erlaſſen hat. Soziale Rückſichtnahme wird freilich immer vorausgeſetzt, auch wenn es ſich um Einzelentlaſſungen handelt, die wirtſchaftlich begrün⸗ det ſein müſſen. Aber auch das Recht zur friſtloſen Entlaſſung iſt für den Betriebsführer beſtehen ge⸗ blieben, beſonders dann, wenn es ſich um ſolche Elemente handelt, die den Betriebsfrieden ſabotieren und dadurch das Wohl aller gefährden. Recht und Pflichten des Betriebsführers, die das Geſetz in allgemeinen Vorſchriften zuſammenſaßt, müſſen ſich im übrigen aus den Verhältniſſen des Betriebes ſelbſt zwingend ergeben. Sie müſſen regiert ſein von dem unbedingten Streben, tal ⸗ ſäch lich zuführen und zu verantworten; nur wo beides in vollkommener Harmonie miteinan⸗ Her ſteht, kann auch der Sinn des Geſetzes wirklich erfüllt werden. Friedensvorſchläge des Negus? Geheimnisvolle Reiſe des früheren abeſſiniſchen Geſandten in Rom — Rom, 27. Februar.(U..) Der frühere abeſſiniſche Geſandte in Rom, Jeſus Afewerk, iſt nach hier eingegangenen Berichten von Djibouti nach Aden gereiſt. Die Art und das Ziel ſeiner Miſſion iſt ein Geheimnis. Unterrichtete politiſche Kreiſe glauben aber, daß das Endziel Afe⸗ werks Rom iſt und daß er Vollmacht hat, Muſſolini Friedensvorſchläge des Negus zu unterbreiten. Verſtärkungen für Graziani — Rom, 27. Februar.(U..) Wie hier bekannt wird, hat General Graziani neue Verſtärkungen erhalten. Man nimmt an, daß dies geſchah, weil das Schwergewicht der Kampf⸗ handlungen nach der Südfront verlagert werden ſoll. In der Nähe von Harrar iſt ein großes befeſtig⸗ tes Lager errichtet worden, das mit einem Syſtem von Schützengräben umgeben iſt. Die abeſſiniſchen Linien ziehen ſich von den Päſſen Dagaburs über Djidjiga nordoſt⸗ und nordweſtwärts in Richtung auf die Danakilwüſte hin. Man ſchätzt die Stärke dieſer Armee auf 70000 Mann. Die Truppen ſollen gut ausgerüſtet ſein und auch die perſönlichen Regimen⸗ ter des Negus umfaſſen. Abeſſiniſche Vorſtöße an der Nord weſtfront — Addis Abeba, 26. Februar. Die Unternehmungen der Armee des Ras Imru zur Beunruhigung der rückwärtigen Verbindungen der Italiener nehmen ihren Fortgang. Einzelne Abteilungen dieſer Armee haben erneut Vorſtöße ütber den Mareb, der die Grenze zwiſchen Eritrea und Abeſſinien bildet, unternommen. Nach abeſſini⸗ ſchen Meldungen iſt faſt das ganze Seire⸗Gebiet wieder in den Händen der abeſſiniſchen Truppen. An der Norcdfront macht ſich wieder ſehr ſtarke Flie⸗ gertätigkeit bemerkbar. Nach wie vor werden die Ortſchaften um Waldia und Korem mit Bomben be⸗ legt. Die Armee des Ras Deſta, die anſcheinend wie⸗ der völlig durchorganiſiert iſt, macht erneut Erkun⸗ dungsvorſtöße am Oberlauf des Ganale⸗Doria. Eine Armee ſchlügt ſich mit dem Hunger Die Verproviantierungskriſe der abeſſiniſchen Armeen: 3 Büffel für 3500 Mann — Addis Abeba, 26. Febr.(U..) Die Armeen Abeſſiniens ſind dabei, Napoleon Lügen zu ſtrafen. Andere Heere mögen wirklich „mit ihren Mägen marſchieren“, aber die Truppen des Negus müſſen und können faſt ohne Proviant auskommen— und kämpfen. Als ſie nach der Front abrückten, nahmen ſie Le⸗ bensmittel mit, die bei einer gleichſtarken europäi⸗ ſchen Streitmacht eine Woche lang ausgereicht hät⸗ ten. Jeder Mann trug einen Sack voll getrockneter Chumbra⸗Erbſen— etwa fünf Liter—, einen klei⸗ neren Sack mit gedörrten Fleiſchwürfeln, eine An⸗ zahl winziger, hartgebackener Brotkügelchen und eine Handvoll eigengemachter eiſerner Rationen. Das war der Proviant für ſechs Monate; und wenn er durch Rinder oder Schafe geſtreckt werden konnte, die von der Truppe auf dem Marſch gekauft oder geſtohlen wurden, um ſo beſſer. Aber niemand rechnete damit, denn wo erſt einmal eine Armee durchmarſchiert war, verbargen die Einwoh⸗ ner alles, was eine gütige Vorſehung ihnen übrig⸗ gelaſſen hatte— und die nächſte hatte das Nachſehen. Jetzt leben die Truppen an allen Fronten von einer Handvoll Eſſen täglich. Allerdings würden ſie da⸗ heim auch nicht viel mehr bekommen, und dieſes Quantum ermöglicht es jedem abeſſiniſchen Krie⸗ ger, Berge zu erklettern, Ströme zu durchſchwim⸗ men, durch dichteſten Buſch und über nadelſpitze Lava bis zum bitke⸗ zu marſchieren— und nachher noch ren Ende zu kämpfen. 0 In Ogaden, wo Naſibu und andere fortſchritt⸗ liche Heerführer die Soldaten mit Nahrung zu ver⸗ ſorgen trächteten, um die eiſernen Rationen intakt zit erhalten, Deutschland bleibt bei ſeiner Haltung Ruſſenpakt bleibt unſerer Auffaſſung nach unvereinbar mit dem Lotarnopakt — Berlin, 27. Februar. Flandins Plädoyer in der Kammer zu Gunſten des franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Paktes brachte, wie die Deutſche diplomatiſch⸗ politiſche Korreſpondenz Uu. a. ausführt, keine neuen Geſichtspunkte, die Deutſchland eine Aenderung ſeines Urteils hätten ermöglichen können. Ueberdies ſei Flandin auf die von deutſcher Seite immer wieder gegen den Pakt yflichtgemäß geltend gemachten Einwände nicht wei⸗ ter eingegangen. Gegenüber der Anſicht Flandiuns, daß der Ruſſenpakt in rechtlicher Hinſicht durch den Einbau in den Rahmen von Genf und Locarno ge⸗ rechtfertigt ſei, müſſe immer wieder geltend gemacht werden, daß dieſe Theſe in den entſcheidenden Punk⸗ ten einer genauen Prüfung nicht ſtand⸗ halte. Denn euntſcheidend ſei nicht die äußerliche Wah⸗ rung der Form, ſondern entſcheidend ſei viel⸗ mehr, daß der Ruſſenpakt nach ſeiner ganzen Vorgeſchichte und nach den in ihm liegenden Möglichkeiten in Widerſpruch zum Geiſt und Sinn des Locarno⸗Abkommens ſtehe. Die Generalſtäbe machen eigene Politik — Brüſſel, 26. ihre Februar. In einem von der„Nation Belge“ veröffentlich⸗ ten Brief hat der Kriegsminiſter Devéze ſeine Auf⸗ faſſungen über das franzöſiſch⸗belgiſche Militär⸗ abkommen vom Jahre 1920 und die militäriſche Zuſammenarbeit der beiden General⸗ ſt ä be folgendermaßen dargelegt: l „Es iſt falſch, daß ich jemals an einen Verzicht auf die Beſprechungen zwiſchen den Generalſtäben ge⸗ dacht habe, die dazu beſtimmt ſind, die techniſchen Be⸗ dingungen einer franzöſiſch⸗belgiſchen Zuſammen⸗ arbeit im Falle eines nicht herausgeforderten An⸗ griffes zu ſichern. Ich habe im Gegenteil zu wieder⸗ holten Malen dem Miniſterrat über den Stand die⸗ ſer Beſprechungen berichtet, und ich habe immer ge⸗ wünſcht, daß dieſe Beſprechungen auch auf andere Armeen ausgedehnt werden, die in einem gleichen Falle berufen ſind, mit unſerer Armee zuſammen⸗ zuarbeiten.“ 5 Dieſe Erklärungen des Kriegsminiſters werden in Brüſſeler politiſchen Kreiſen als ein höchſt be⸗ merkenswerter Beitrag zu den augenblicklich ſtark im Vordergrund ſtehenden Erörterungen über das Schickſal des belgiſch⸗franzöſiſchen Militärabkommens angeſehen. Die Regierung wird von flämiſcher Seite gedrängt, dieſes Abkommen aufzugeben. Man nimmt daher in politiſchen Kreiſen an, daß zwiſchen der franzöſiſchen und der belgiſchen Regierung in der Frage des Militärabkommens über eine Löſung verhandelt wird, die förmlich der Forderung nach Außerkraftſetzung des Militärabkommens Genug⸗ tuung ſchaffen würde. Die militäriſche Zuſammen⸗ arbeit der Generalſtäbe dürfte aber auch weiterhin aufrechterhalten bleiben. Praktiſch wird ſich alſo in Zukunft nichts ändern. Daß dieſe einſeitigen Gene⸗ ralſtabsbeſprechungen dem Geiſt des Locarno⸗Ver⸗ trages widerſprechen, iſt von den Gegnern des Mi⸗ litärabkommens immer wieder betont und zuletzt noch am Dienstag in den Beratungen der katholi⸗ ſchen Parlamentsgruppe wiederholt worden. betrachtet man drei Laſtwagenladungen Proviant wöchentlich als reichliche Verpflegung für 1000 Mann. Aber auch dieſe geringe Menge war mehr, als der neugeſchaffene abeſſiniſche Train leiſten konnte. Ras Deſta in Dolo mußte herausfinden, wie unverläßlich der Nachſchub arbeitete. Für 3500 Mann an der Front— der Reſt ſeiner Truppen war entweder deſertiert oder in die Aufnahmeſtellungen im Gebirge zurückgeſchickt worden— beſtand die ganze Verpflegung, über die er verfügte, aus drei Büffeln täglich, während in dem 250 Kilometer entfernten Nuggeli große Vorräte an Getreide und anderen Nahrungs⸗ mitteln lagerten. Und oft blieben auch die täglichen drei Büffel aus. Der Proviantnachſchub könnte ſich auch im Norden zu einem ſchwierigen Problem geſtalten. Die jetzigen Vorräte reichen allem Anſchein nach nur bis zum 1. März— und nachher müſſen aus dem Hinterland neue Vorräte an die Front geſchafft werden. Allerdings produzieren die Heere an den meiſten Orten, an denen ſie ſich längere Zeit aufhalten, ihre eigenen Nahrungsmittel, zum Beiſpiel die ſchnell⸗ wachſende Chumbra, die in der kleinen Regenzeit, ſehen, ihre Offenſive im Norden einzuſtellen. Die Religionskämpfe in Velfaſt Iriſche Kirchenfürſten fordern Unterſuchungs⸗ ausſchuß — Belfaſt, 26. Februar. Der Primas von Irland, Kardinal MacRory und der Biſchof von Down und Connor, Dr. Ma⸗ gean, fordern in ihrem diesjährigen Faſtenbrief er⸗ neut eine Unterſuchung der Urſachen, die im vorigen Sommer zu den blutigen Religions⸗ un ruhen in Belfaſt geführt haben. Dr. Magean weiſt darauf hin, daß innerhalb der. letzten vier Jahre in Belfaſt dreimal große Aus⸗ ſchreitungen ſtattgefunden hätten, bei denen ſowohl Menſchenleben als auch Sachſchäden zu beklagen ge⸗ weſen ſeien, nämlich in den Jahren 1932, 1934 und 1935. Tauſende von Bürgern ſeien gezwungen wor⸗ den, ihre Arbeitsplätze zu verlaſſen. Man habe Tau⸗ ſende aus ihren Heimſtätten vertrieben und ihrer Rechte beraubt, zu leben und ihr Brot zu verdienen. Beide Kirchenfürſten verlangen die Einſetzung eines England tritt leiſe Meinungsverſchiedenheiten über die Oelſperre? Kein Druck in Genf (Funkmeldung der NM.) + London, 27. Februar. Ueber das Ergebnis der geſtrigen Kabinetts⸗ ſitzung berichtet der diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph“, das Kabinett habe beſtätigt, daß England grundſätzlich bereit ſei, mit den anderen Völkerbundsmächten in der Auferlegung einer Oel⸗ ausfuhr⸗ und Transportſperre zuſammenzuarbeiten. Dieſer Kabinettsbeſchluß ſei aber mehr als eine Geſte der Entſchloſſenheit Englands zu betrachten, an allen praktiſchen Kollektivwvmaßnahmen gegen einen Angriff teilzunehmen, denn als An⸗ deutung des vorausſichtlichen Völkerbundsbeſchluſ⸗ ſes. Die„Morning Poſt“ weiſt darauf hin, daß im Kabinett große Meinungsverſchieden⸗ heiten über die Stellungnahme Englands zu einer Oelſperre herrſchten. Man glaube, daß Eden in Genf nichts tun werde, um den Völkerbund zu einer Weiterverſolgung die⸗ ſes Planes zu ermutigen. Nur wenn andere Na⸗ tionen eine Oelſperre energiſch würde Eden bereit ſein, ſich einem Vorgehen anzuſchließen. Die Auswirkung der Sanktionen Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 27. Februar. gemeinſamen ö tionen hat der Handelsminiſter Runeiman im Un⸗ terhaus ein paar ſehr aufſchlußreiche Zahlen be⸗ fordern ſollten, Ueber die tatſächlichen Auswirkungen der Sank⸗ kanntgegeben. Der italieniſche Export hatte im Januar 1936 einen Wert von 24000 Pfund. Im Januar 1935 betrug der Wert der nach England eingeführten italieniſchen Waren faſt 667 000 Pfund, das heißt, daß Italien heute noch rund 4 v. H. ſei⸗ nach England nes früheren Exportes nach England beſitzt. Gleichzeitig iſt aber auch die engliſche Ausfuhr nach Italien erheblich geſunken. Im Januar 1936 betrug der Wert der engliſchen Ausfuhr 53 000 Pfund, im Vergleichsmonat des vergangenen Jahres 934 000 Pfund, Will Italien Genf verlaſſen? — Paris, 26. Febr.(U..) Die Preſſe legt dem geſtern verbreiteten Gerücht, der italieniſche Botſchafter, Cerruti habe Außen⸗ miniſter Flandin den Austritt Italiens aus dem Völkerbund und die Kündigung des ita⸗ lieniſch⸗franzöſiſchen Abkommens als mögliche Folge einer weiteren Verſchärfung der Sanktionen vor Augen geſtellt, große Bedeutung bei. Am leichtherzigſten kommentiert Madame Ta⸗ Italien von jeher befürwortet hat, den italieniſchen Schritt. Sie ſieht nur ungünſtige Folgen für Ita⸗ lien ſelbſt bei einem Ausſcheiden der Mittelmeer⸗ macht aus dem Völkerbund.„Sollte ſich der Duce gezwungen geſehen, im Falle der Anwendung neuer Sanktionen ſich aus dem Völkerbund zurückzuziehen, ſo würde das die Eroberung Abeſſiniens beträchtlich hinauszögern.“ a a 4 bouis im„Oeuvre“, die die Sanktionspolitik gegen vereidigten Ausſchuſſes, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Der Kardinal weiſt ferner darauf hin, daß unter dem Decknamen„Vereinigte Front“ in vielen Tei⸗ len der ſechs Grafſchaften und auch in Südirland eine getarnte kommuniſtiſche Bewegung beſtehe. Der Kardinal beſchreibt dieſe Bewegung als einen Verſuch, den Kommunismus unter dem Man⸗ tes des Patriotismus nach Irland zu ſchmuggeln. In einigen Ländern, ſo fährt Kardinal MacRory fort, richte ſich die Tätigkeit der Vereinigten Front gegen den Faſchismus, in anderen gegen den Krieg, aber in Irland zögen ſie es vor, ſich als Republi⸗ kaner hinzuſtellen in der Annahme, mit dieſer Me⸗ thode am beſten die Jugend des Landes zu ge⸗ winnen. Wer braucht ihn? Hirnſpezialiſt plötzlich nach Moskau berufen — Stockholm, 26. Februar. Wie die Zeitung„Allehanda“ meldet, iſt der ſchwediſche Profeſſor Olivecrona, ein Spe⸗ zialiſt für Hirnchirurgie, von der ſowjetruſſiſchen Geſandtin Kollontay dringend gebeten worden, ſich unverzüglich nach Moskau zu begeben, um dort eine wichtige Operation vopzunehmen. Der Spezialiſt ſei noch am Dienstagabend, begleitet von einer Aſſiſtentin, und unter Mitnahme aller Ope⸗ rationsinſtrumente mit dem Zuge nach dem Feſt⸗ lande abgereiſt. Der Zug habe auf Anordnung der Behörden einige Minuten gewartet, um den Spe⸗ zialiſten noch mitnehmen zu können. In Malmö habe bereits ein Flugzeug bereitgeſtanden, das ſofort nach Königsberg geſtartet ſei. Von Königsberg ſei die Reiſe nach Moskau in einem zweiten Flugzeug fortgeſetzt worden. Der Name des Kranken, ſo ſchließt das Blatt, ſei unbekannt. Anſchlag auf Stalin? (Funkmeldung der NM.) ++ London, 27. Februar. Im Zuſammenhang mit der aus Stockholm be⸗ richteten dringenden Berufung des ſchwediſchen Spe⸗ zialiſten für Gehirnchirurgie Prof. Olivecrona nach Moskau waren in der Nacht zum Donnerstag Ge⸗ rüchte in Umlauf, die von einem Anſchlag auf Sta⸗ lin wiſſen wollten. Wie Reuter dazu aus Moskau berichtet, hat ein Vertreter des ſowjetruſſiſchen Außenkommiſſariats am Donnerstagmorgen dieſe Gerüchte als„vol l⸗ kommen lächerlich“ bezeichnet. Stalin ſei zum letztenmal vor vier Tagen vor der Oeffentlichkeit erſchienen. Seitdem habe er keine öffentlichen Ver⸗ pflichtungen gehabt. Charakter, Geſunoͤheit und Wiſſen Die Grundlagen der Jugenderziehung — Berlin, 26. Februar. Im„Deutſchen Recht“ ſchildert der Beauftragte des Jugendführers des Deutſchen Reichs für Er⸗ tüchtigung, Obergebietsführer Dr, Stellrecht, die na⸗ tionalſozialiſtiſchen Grundſätze der Bildung und Er⸗ tüchtigung, wie ſie in der„Reichsjugend“ zur prak⸗ kiſchen Anwendung kommen werden. er der Jugend das Recht auf den gehärteten Charak⸗ ter und den geſtählten Körper zu. Auf ihnen könne man ein Leben aufbauen, aber auf Wiſſen nicht. So wie ſich in Deutſchland des Liberalismus in allen Städten und Dörfern ein Schulhaus nach dem an⸗ deren erhob, werde im Deutſchland des National⸗ ſozialismus in allen Städten und Dörfern ein Sportplatz, eine Turnhalle nach der anderen ent⸗ ſtehen. Hauptmann und die Politik Tauziehen zwiſchen Gouvernenr und Staatsanwalt — Trenton, 26. Februar. Einen Monat vor dem vorläufig letzten Hin⸗ richtungstermin iſt die Lage im Falle Hauptmann verworrener denn je. Immer deutlicher ſcheint ſich zu ergeben, daß perſönliche und politiſche Feindſchaft zwiſchen dem republikan ſchen Gouverneur Hoffman und dem demokratiſch eingeſtellten Staatsanwalt Wilentz das Hin und Her dieſes Verfahrens eutſcheidend beeinflußt. Trotz wochenlanger Unterſuchungen war es bisher nicht möglich, das oft angekündigte neue Beweismaterial herbeizuſchaffen. Staatsanwalt Wilentz, der am Dienstag von ſei⸗ nem Urlaub zurückkehrte, weigerte ſich entſchieden, irgendeinen Belaſtungszeugen neuerlich zu verhören, obwohl Gouverneur Hoffman offen die Beſchuldi⸗ gung erhoben hatte, daß der Zeuge Whited be⸗ ſtochen worden ſei. Der Staatsanwalt lehnte es auch ab, den Hauptzeugen Dr. Condon aus Pa⸗ nama zurückrufen zu laſſen, wohin ſich dieſer angeb⸗ lich auf Urlaub begeben hatte, als der Gouverneur auf angebliche Widerſprüche in ſeinen Ausſagen hin⸗ gewieſen und ein ſcharfes Kreuzverhör verlangt hatte. Der Ablehnung des Staatsanwalts, die Zeugen nochmals zu vernehmen, ſteht eine Andeutung des Gouverneurs Hoffman gegenüber, die Hinrichtung Hauptmanns neuerlich aufzuſchie ben, falls nicht ſein Verdacht widerlegt werde, daß die Staats⸗ anwaltſchaft wiſſentlich wichtige Tatſachen ver⸗ heimliche. Ueberfall auf mexikaniſche Güter. 300 Anhänger der roten Agrarpartei aus dem Staate Veracruz überfielen mehrere große Güter an der Grenze der mexikaniſchen Staaten Veracruz und Puebla. Sie raubten das Saatgut, das Vieh und die landwirt⸗ ſchaftlichen Maſchinen. Dann teilten ſie unter ſich das Land auf, das, wie ſie behaupteten, brach liege. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politit: Dr. Albis Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhabung: Carl Onno Eiſenbart-Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller- Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm dennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeltung Dr. Frig Bode& Co., Mannheim, K 1,-65 chriftleitung in Berlin: Jofeph Bretz. W S5, Viktoriaſtraße 43 Mitteganfſe A 4 2 2251 ittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe Rt 20679 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto Dabei ſpricht 1* 7 to * 11638 er erer geren 2 Donnerstag, 27. Februar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 96 —— 5 3. Seite/ —— Mannheims Haushalt mit 83670500 Mk. ausgeg lichen Das Reinvermögen der Stadt ſeit 1933 um 3,3 Millionen auf 134,5 Millionen angewachſen— Sämtliche Fehlbeträge aus früheren Jahren mit 3 Millionen Mark beſeiligt— Günſtige Zukunftsausſichten deffenkliche Sitzung der Ratsherren Die gleiche Genügtuung, die den Oberbürger⸗ meiſter und den Stadtkämmerer erfüllte, als ſie in der geſtrigen öffentlichen Sitzung der Ratsherren ſeſtſtellen konnten: der ordentliche Haus⸗ haltsplan wie der außerordentliche ind in Einnahmen und Ausgaben au s⸗ geglichen und ſämtliche Fehlbeträge früherer Jaßbre mit 5 Millionen ſind beſeitigt— die gleiche Genugtuung muß die ge⸗ ſamte Bürgerſchaft der Hauptſtadt Mannheim erfüllen. Es iſt das zweite Jahr, daß der Haushalt aus⸗ geglichen iſt, und wir dürfen dieſe Tatſache ebenſo ſehr als einen Beweis der Tatkraft und Umſicht und der wohlüberlegten Sparſamkeit der Stadtver⸗ waltung in allen ihren Zweigen anſehen, wie als die untrügliche Spiegelung der geſundenden Verhält⸗ niſſe im Deutſchen Reich. Wenn die Gemeinden ge⸗ ſund ſind, dann iſt auch der Staat geſund. Denn die Gemeinden ſind die Zellen des Staates. Gab Stadtkämmerer Bürgermeiſter Dr. Walli, dem der Oberbürgermeiſter ſofort nach Eröffnung der Sitzung das Wort erteilte, in ſeinem Rechen⸗ ſchaftsbericht einen klaren Führer durch den ge⸗ druckt vorliegenden Voranſchlag, ſachlich, knapp mit einer begründeten und überzeugenden Zuverſicht, die auch nicht unterließ, auf die Sorgenkinder der Stadtverwaltung hinzuweiſen, ſo umkleidete Ober⸗ bürgermeiſter Renninger in ſeinen wie immer von verantwortungsbewußter Sorge um das ihm anvertraute Gemeinweſen getragenen Darlegungen den nüchternen Zahlenbericht mit aufſchlußreichen Einzelheiten, die beſondere Ziele und Arbeitsgebiete der Stadtverwaltung hervorhoben. Dabei hat der Oberbürgermeiſter nicht nur Fragen angeſchnitten, die der unmittelbaren Löſung entgegengehen, wie die Durchführung des zweiten Plankendurch⸗ hruchs und der Bau des techniſchen Rathauſes in Verbindung mit dem Hauſe des Handwerks und die dringend notwendige Verbreiterung der Friedrichsbrücke über den Neckar,— eine Verkehrsſtatiſtik erbrachte ungemein intereſſante Zahlen— ſondern auch Zukunftspläne, wie die Aus⸗ geſtaltung eines Stadtparkes im Gebiet der Einmündung der Reichsautobahn, deren Führung rheinwärts durch die Stadt geſteigerte Aufmerkſam⸗ keit der Stadtverwaltung erfordere, und den Bau einer zweiten Rheinbrücke und die Führung des Rhein⸗Pfalz⸗Saar⸗ Kanals. In die⸗ ſem Zuſammenhang ließ der Oberbürgermeiſter keinen Zweifel, daß die Stadtverwaltung von der Regierung ein größeres Entgegen⸗ kommen in den Dingen des wirtſchaftlichen Ver⸗ kehrs, ſoweit ſie den Mannheimer Hafen be⸗ treffen, erhoffe, denn die heutige Tarifgeſtaltung wirke ſich ſehr ungünſtig aus. Wie immer, ſand der Oberbürgermeiſter warme Worte, als er ſich ſozialen Fragen zuwandte: der Arbeitsbeſchaf⸗ fung, dem Wohnungsbau, der Siedlung und jenen Aufgaben, die der Förderung und Heranbildung der Jugend gelten. Mehrfach hob der Oberbürger⸗ meiſter hervor, wie nur Gemeinſchafts⸗ wille und Opferſinn der vielen Schwierig⸗ keiten Herr zu werden vermögen, die den beſten Ab⸗ ſichten ſich immer wieder in den Weg ſtellten. Wenn die Stadtverwaltung heute über eine erfolg⸗ reiche Arbeit berichten könne, ſei das, ſo konnte man ſeinen herzlichen Dankesworten an ſeine engeren Mitarbeiter und die Ratsherren entnehmen, eben dieſem echt nativ⸗ nalſozialiſtiſchen Geiſt zu verdanken, der die Stadt⸗ verwaltung ſeit dem Jahre 1933 beſeele und die Ur⸗ ſache dafür ſei, daß die zu erlaſſende Haushalts⸗ ſatzung nur die formale Beſtätigung deſſen bringe, was man im Rathaus als verpflichtend längſt er⸗ kannt habe. Die Bedeutung der Haushaltsſatzung, zu deren Beratung ſich geſtern die Ratsherren ver⸗ ſammelt hatten, wird von der Deutſchen Gemeinde⸗ ordnung mit folgenden Worten umſchrieben: „Die Haushaltsſatzung bildet die Grundlage für die Verwaltung aller Einnahmen und Aus⸗ Der Bürgermeiſter hat die Verwaltung nach der Haushaltsſatzung zu führen. Er darf die Haushaltsmittel nur inſoweit und nicht eher in Anſpruch nehmen, als es bei einer wirtſchaft⸗ lichen und ſparſamen Verwaltung erforderlich itz Die für jedes Rechnungsjahr neu zu erlaſſende Haushaltsſatzung enthält die Feſtſetzung 1. des Haus⸗ haltsplanes, 2. der Steuerſätze für die Gemeinde⸗ ſteuern, 3. des Höchſtbetrages der Kaſſenkredite, 4. des Geſamtbetrages der Darlehen, die zur Beſtrei⸗ gaben. tung von Ausgaben des außerordentlichen Haus⸗ haltsplans beſtimmt ſind. Der Feſtſetzung eines ö Höchſtbetrages für Kaſſenkredite in der jetzigen Haushaltsſatzung bedarf es nicht, weil die Stadt⸗ kaſſe über genügend eigene Betriebs⸗ mittel verfügt. Die Haushaltsſatzung wird, nachdem der in ihr eingeſchloſſene Voranſchlag in zahlreichen Einzelberatungen und Sitzungen der Ratsherren Punkt für Punkt und Ausgabe für Aus⸗ gabe gemeinſam mit dem Stadtoberhaupt durchbe⸗ raten iſt— Ratsherr Pg. Otto h wies auf die Bedeutung dieſer Beratungen hin— von der Auf⸗ ſichtsbehörde genehmigt werden 1105 damit in Kraft treten. Aufgaben, die das Jahr 1936 bringt Oberbürgermeiſter Renninger über ſeine Pläne und Abſichten— Der zweite Plankendurchbruch— Verbreiterung der Friedrichsbrücke— Der Saar-Pfalz-Rhein-Kanal und der Mannheimer Hafen Der Ober bürger meiſter, der ſofort im Anſchluß an die Darlegungen des Kämmerers das Wort ergriff, führte in ſeiner auch von den Galerie⸗ beſuchern mit Aufmerkſamkeit entgegengenommenen Anſprache etwa folgendes aus: Wenn es uns in dieſem Jahre möglich iſt, Ihnen einen Voranſchlag vorzulegen, der in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen iſt, ſo verdanken wir das einzig und allein der Tatſache, daß der Natio⸗ nalſozialis mus die Grundlage hierfür geſchaf⸗ fen hat, die erforderlich war, um die Gemeinde⸗ fiwanzpolitik wieder auf geſunde Füße zu ſtellen. Gewiß, auch die früheren Gemeindeverwaltungen hatten immer das Beſtreben, ihren Etat auszuglei⸗ chen, aber die Verhältniſſe entwickelten ſich dann oͤoch ſo im Laufe des Jahres, daß immer neue Fehl⸗ beträge entſtanden, einerſeits durch die immer mehr zunehmende Arbeitsloſigkeit, durch die Zuſammen⸗ brüche in der Wirtſchaft, durch die Mutloſigkeit und den Mangel an Vertrauen, der immer mehr um ſich fraß, bis es dann am Ende eines Jahres zu einem neuen Fehlbetrag kam. Jeder ſorgte eben für ſich. Der Führer war ſich bewußt, daß es nicht ſo weitergehen konnte, wenn es nicht zu einem Chaos kommen ſollte. Er wußte, daß nur die Volks⸗ gemeinſchaft uns helfen konnte und daß deshalb bei allen das Beſtreben vorhanden ſein mußte, in Einig⸗ keit zuſammenzuſtehen, daß jeder Diener am Ganzen ſein ſollte. Nur ſo konnte es gelingen, die Finanzen und die Wirtſchaft in Oroͤnung zu bringen und damit auch die Gemeindefinanzen. Sie haben vom Stadtkämmerer gehört, daß es möglich war, die Fehlbeträge aus den Jahren 1932 und 1933 in Höhe von 5 Millionen auszugleichen und daß wir oͤͤie Finanzlage der Stadt als geſund anſprechen können, und daß deshalb die Stadt Mannheim an der Umſchuldung der Gemein⸗ den nicht teilzunehmen brauchte. Es iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß bei der ſtarken Belaſtung, der die Stadtfinanzen noch immer ausgeſetzt ſind, die allergrößte Sparſamkeit am Platze iſt. Ich habe deshalb angeordnet, daß alle Aus⸗ gaben mir einzeln zur Genehmigung vor⸗ gelegt werden, unbeſchadet ob der Betrag dafür in dem Etat vorhanden iſt oder nicht. Der Wortlaut der Haushaltssatzung Keine Erhöhung der Gemeindeabgaben und ⸗ſteuern 81. Der bieſer Satzung als Anlage beigefügte Haus⸗ haltsplan für das Rechnungsjahr 1936 wird im ordentlichen Haushaltsplan in den Einnahmen auf 83 670 500 4 in den Ausgaben auf 88 670 500„ und im außerorbentlichen Haus⸗ haltsplan in den Einnahmen auf in den Ausgaben auf ſeſtgeſetzt. 5 808 200„ 5 808 200„ 8 2. Die Steuerſätze für die Gemeindeſteuern, die für jedes Rechnungsjahr neu feſtzuſetzen ſind, werden wie folgt feſtgeſetzt: 1. Grund und Gewerbeſtener von 100 Steuerwert und Gewerbeertrag: a) klaſſifizierte und dieſen gleich zu behandelnde Grundſtücke und einzeln geſchätzte Hofgüter ſowie einzeln geſchätzte Grundſtücke und Wald 5„„ 99 b) Gebäude(mit Real rechten) 8 e) Betriebsvermögen 34, dh) Gewerbeertrag 3525, 2. Filialſteuer von 100 4 Steuer⸗ wert des Betriebs vermögens von 100/ Gewerbeertrag 210„ ferner Bürgerſtener 600 v. H. des Reichsſatzes, Bürgergenußauflage auf 1 4 auf⸗ lagepflichtigen Wert 50 3. 8 8. Für die Kanalbenützung, die Müllabfuhr und die Straßenreinigung werden von je 1000/ ungekürz⸗ tem Steuerwert folgende Gebühren erhoben: Kanalgebühren„„monatlich 4,239 Müllabfuhrgebühren 5 7,898„ Straßenreinigungsgebühren 7 7,605„ 8 4. Dar Geſamtbetrag der Darlehen, die zur Beſtreitung von Ausgaben des außerordent⸗ lichen Haushaltsplanes beſtimmt ſind, wird auf 3 954 200 4 feſtgeſetzt. Er ſoll nach dem Haushalts⸗ plan für folgende Einzelzwecke verwendet werden: 1. Plankendurchbruch E 5/ ß 6, Erſtellung eines tech⸗ niſchen Verwaltungsgebändes und eines Hand⸗ werkerhauſes 800 000% 2. Förderung des Wohnungsbaues und der Kleinſiedlungen einſchließlich Volkswohnungen 8 500 000„ 3. Rohr⸗ und Kabeluetzerweiterung, Meſſer⸗ und Zählerbeſchaffung und ähnl. für die Werke 5 760 009„ 4. Erdarbeiten und Straßenbauten. 680 000„ 5. Siedlungswege 5 168 500„ 6. Kanalbauten 8 245 700„ 7. Waſſerbanten und Melivrationen 200 000„ Zuſammen 3354 200% Wenn auch die Gelder zur Verfügung ſtehen ſollten, ſo iſt es doch notwendig, daß wir jede einzelne Ausgabe überprüfen müſſen, ob ſie unbe⸗ oͤingt notwendig iſt, und ich kann zu meiner Freude feſtſtellen, daß auf dieſe Art ſehr weſentliche Erſpar⸗ niſſe erzielt werden konnten. Wir haben gehört, daß die Stadtkaſſe noch eine Belaſtung von 12,6 Mil⸗ lionen Mark im Wohlfahrtsweſen hat, das ſind 1 Million im Monat. Das iſt eine außer⸗ ordentlich hohe Summe und es bedarf daher jeder Anſtrengung, um weitere Arbeitsloſe unterzubrin⸗ gen und dadurch auch die Finanzlage der Stadt einer weiteren Geſundung entgegenzuführen. Wir haben außerdem die ſchwere Belaſtung durch die 450 000 bei der OEc und bei der Straßenbahn mit 1,3 Millionen. Das ſind ſchwere Belaſtungen und es kann nur erwartet werden, daß in den nächſten Jahren auch hier eine weſentliche Erleichterung er⸗ zielt wird, wenn die Mannheimer Bevöl⸗ kerung in höherem Maße Gebrauch von dieſen Einrichtungen macht. Und hier tut das Fahrrad großen Abbruch. Bei einer Zäh⸗ lung an der Friedrichs brücke, die ſich über 16 Stunden erſtreckte, wurden feſtgeſtellt: 2259 Perſonen wagen, 1584 Laſtwagen, 489 Motorräder, 281 Pferdefuhrwerke, 760 Handkarren und 23950 Fahrräder! Hätten dieſe die Straßenbahn benutzt, wären unſere Ein⸗ nahmen beſſer geweſen. Unſere äußere Verſchuldung hat gegen 1933 um 5 Millionen abgenommen. Das iſt ein beachtliches Ergebnis. Trotz der großen Erſparniſſe war es der Stadtver⸗ waltung möglich, für die Arbeitsbeſchaffung erhebliche Beträge aufzuwenden. Ich denke da in erſter Linie an die Siedlungen und wir können mit Freuden feſtſtellen, daß in dieſen neuen Sied⸗ lungen neues Leben hervorſprießt. Wir werden auf dieſem beſchrittenen Wege weiter fortfahren. Ich denke dabei auch an die Erſtellung von Volks⸗ wohnungen. Wir haben dieſe Volkswohnungen bewußt nicht für ſich allein erſtellt, um dieſen Leuten nicht das Gefühl zu geben, daß ſie abſeits ſtehen, ſondern ſie eingegliedert in die Siedlungen, damit ſie in wahrer Volksgemeinſchaft zuſammenwirken und teilhaben an dem Leben innerhalb der Siedlungen. Wir haben im vorigen Jahre die Omnibus⸗ fahrten durch die Siedlungen eingeführt, damit ſich feder mit eigenen Augen überzeugen kann von dem, was bisher geleiſtet worden iſt, und wir werden ſie auch in dieſem Jahre weiter durchführen, damit andere angeregt werden und auch die Stammar⸗ beiter auf dieſen Weg verwieſen werden und mit Unterſtützung der Betriebsführer, wie es ſchon häu⸗ fig geſchehen iſt, ſich hier anſiedeln. Durch die Meliorationsarbeiten im Sandtorfer Bruch iſt ein großes Werk entſtanden, das ſich langſam weiterentwickeln wird. Wir können mit Freude feſt⸗ ſtellen, daß die 53 Gärtnerſtedler, die ſich dort nie⸗ dergelaſſen haben, mit Freude und großer Unter⸗ nehmungsluſt an die neue Aufgabe herangetreten ſind. Der Dammbau auf der Frieſenhei⸗ mer Inſel iſt fertig, der 350 Hektar Land gegen Ueberflutung ſchützt. Es iſt dies eine Arbeit, die kalkulationsmäßig nicht zu erfaſſen iſt, denn dieſer Damm wird ſein, wenn wir nicht mehr ſind, und über Jahrhunderte hinweg dieſes Land vor Ueber⸗ flutung ſchützen. Unſer weiteres Augenmerk iſt darauf gerichtet, die Barackenlager in der Stadt Mannheim zu beſeitigen, die ſich in den Spelzengärten und am Pfingſtbergweiher zu regelrechten Zigeunerlagern ausgewachſen hatten, und dann das Hohwieſen⸗ gebiet zu erſchließen. In dieſem Gebiet haben wir in den letzten Monaten bereits 60 Bau⸗ plätze verkauft, ſo daß auch hier eine rege Bau⸗ tätigkeit in der nächſten Zeit einſetzen wird. Durch dieſe Bautätigkeit, die ſich namentlich auf den Bau von Eigenheimen erſtrecken wird, wird es auch mög⸗ lich ſein, dem Handwerk neue Aufträge zuzuführen. Eine unſerer erfreulichſten Aufgaben war die Einführung der Reichsautobahn nach Maunheim und es hat uns ſehr gefreut, zu hören, daß der Führer, nachdem er dieſe Einfahrt der Reichs⸗ autobahn in Mannheim geſehen hat, bemerkt hat, daß dies die großartigſte Einfahrt einer Reichs⸗ autobahn in eine Großſtadt ſei. Es iſt wohl ſelten möglich, eine Reichsautobahn ſo einzugliedern, daß ſie in die ſchönſte und groß⸗ artigſte Straße der Stadt einmündet und ſomit gleich in das Herz der Stadt hineinreicht. Und ich glaube, es iſt richtig, daß wir der Entwicklung dieſer Straße von der Reichsautobahn bis zum Rhein unſere allergrößte Auſmerſamkeit wid⸗ men. Wir wollen im Zuge dieſer Arbeiten an der Rhein⸗Neckar⸗Halle einen großen Stadtpark ausbauen; ich kann aber nicht ſagen, ob es ſchon in dieſem Jahre möglich ſein wird. Zur Bäckerausſtel⸗ lung vom.—18. Mai wird auch die Gaſtſtätte Auck un unseren Möbeln! Das gute ausgiebige Kok pflegt sie, gibt schnell herrlichen Glanz.(. KNRWak Das que Bohner wachs der Rhein⸗Neckar⸗Halle in Benutzung ge⸗ nommen und ich glaube wohl, daß dieſe Gaſtſſätte auch in den Kreiſen der Bürgerſchaft viel Anklang finden wird. Die Kreuzung der Auguſtaanlage mit der Seckenheimer Straße iſt noch immer ein gefährlicher Verkehrspunkt, da einer⸗ ſeits die von der Autobahn kommenden Fahr⸗ zeuge noch in ſchneller Fahrt ſind und andererſeits die vielen Wagen, die nach Heidelberg oder den um⸗ liegenden Ortſchaften fahren, auf der Seckenheimer Straße ein ſchnelles Tempo entwickeln. Wir wollen deshalb an dieſer Straße ein großes Verkehrsrondell erſtellen, das den Fahrer zwingt, ſein Tempo abzu⸗ ſtoppen. Dieſes Verkehrsrondell werden wir ſyo ausſtatten, daß es wiederum zu einem Schmuck⸗ ſt ü ck unſerer Auguſtaanlage und damit der Stadt wird. Als Beiſpiel denken wir an die Freimachung der Straßen rund um den Waſſerturm durch die Be⸗ ſeitigung der verſchiedenen kleinen, den Verkehr behindernden Bauten. Dieſe Maßnahme hat ſich gut bewährt und wird für gut befunden. Auf den Plankendurchbruch können wir ſtolz ſein. Es hat zwar viel Mühe gekoſtet und wird noch viele Mühe koſten, aber wir können mit Freude ſeſtſtel⸗ len, daß alle Beteiligten mit gutem Willen zuſam⸗ mengearbeitet haben und deren Bauwerke von For⸗ mat der Stadt nun ein Gepräge geben Auch hier gilt es, die Linie weiter zu entwickeln. Die gleichen Verhältniſſe finden wir nun bei dem Quadrat E 5, auf dem wir ein techniſches Ver⸗ wal tungsgebäude errichten wollen. Wir brau⸗ chen Räume für die Verwaltung, die jetzt auf ver⸗ ſchiedene Häuſer verteilt iſt. Die Stadtverwaltung hat ſeit dem Kriege keine Räume mehr neugebaut und die Verwaltungsräume in den oberen Stockwer⸗ ken des Rathauſes entſprechen auch nicht mehr dem Begriff„Schönheit der Arbeit“. Wir können daun auch der Jugend mehr Räume zur Verfügung ſtellen. Dem Handwerkerſtand müſſen wir eine Stätte ſchaffen, wo er vor der breiten Oeffentlichkeit ſeine Fähigkeiten beweiſen kann, und wir verbinden mit dem Techniſchen Rathaus auch gleich das Haus des Handwerks mit Ausſtellungsräumen. Der Reichshandwerksmeiſter hat ſich über dieſen Plan anerkennend ausgeſprochen und zum Ausdruck ge⸗ Wie hoch ſchätzen Sie den Wert Ihrer Arbeitskraft? Wer zum Beiſpiel von ſeinem 30. bis 65. Lebensjahr durchſchnittlich 250 Mark im Monat verdient, hat in dieſen 35 Jahren ein Geſamteinkommen von 105000 Mark. Ein Vermögen alſo, das ſich bei ſteigendem Einkommen noch weſentlich vergrößert.— Welche Summe errechnen Sie ſelbſt als Geſamtwert Ihrer Arbeitskraft?— Das Ergebnis macht Sie ſicher ſtolz, und dies mit Recht, denn die Arbeits⸗ aufgehen läßt, wenn Sie kraft iſt tatſächlich ein wertvoller Beſitz. wird aber, wenn das Schickſal Ihre Rechnung nicht Kindern vorzeitig entriſſen werden? Dieſe ſchäftigt jeden verantwortungsbewußten Familienvater und hat viele zu dem Entſchluß gebracht, ihr koſtbarſtes Gut, ihr Leben und ihre Arbeitskraft, ausreichend zu ver⸗ ſichern. So gerüſtet und von einer drückenden Sorge befreit, können ſie ruhiger und darum erfolgreicher ſchaffen; ſie Was Ihrer Frau und Ihren Frage be⸗ haben die Gewißheit, daß aus der Lebensverſicherung, ganz gleich, wie lange ſie leben, eines Tages die volle Verſiche⸗ rungsſumme ihren Hinterbliebenen oder ihnen ſelbſt zur Verfügung ſteht. Frau und Kinder ſind dann nicht mittel⸗ los einer ungewiſſen Zukunft preisgegeben. Der Gedanke der Lebensverſicherung gewinnt von Jahr zu Jahr mehr Anhänger; heute beſtehen in Deutſchland ſchon 22 Mil⸗ lionen Lebensverſicherungsverträge. ſchon zu dieſer Gemeinſchaft der Verantwortungsbewußten? Gehören Sie auch 4. Seite/ Nummer 96 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 27. Februar 1936 bracht, daß hier ein Weg beſchritten wirb,] daß Seehäfentarife geſchaffen werden, aber das darf der vielleicht richtunggebend für das Handwerk in künftigen Jahren ſein kann. Wir haben ferner im letzten Jahre eine Reihe von Bauarbeiten durchgeführt. Ich erinnere an das Gelände der früheren Gummifabrik, an die Be⸗ reinigung der Dalbergſtraße. Der Neckarauer Uebergang hat eine Verſchönerung der Ausfahrt nach Neckarau gebracht. Trotzdem bleiben noch ſehr viele Wünſche übrig. Die Sparkaſſe hat ſich ein⸗ geſchaltet beim Abriß des Apollo⸗Theaters. Aber die Altſtadtſanierung kann nur langſam von⸗ ſtatten gehen und ſie darf ſich nur nach den Mitteln richten, die zur Verfügung ſtehen, damit wir keine Ueberraſchungen erleben. Aber der Anfang iſt nun gemacht und wir werden auf dieſem Wege weiter fortfahren. Unſerer Jugend gilt unſere beſondere Sorge. Die neue Jugendherberge am Rhein wird nach ihrer Vollendung mit zu den ſchönſten gehöden und vor der Herberge werden wir das Schlageter⸗ denkmal errichten, das wir mit Zuſtimmung des Reichsſtatthalters Wagner erworben haben. Gleich⸗ zeitig mit der Einweihung der Jugendherberge wird auch die Einweihung des Denkmals erfolgen, um damit zum Ausdruck zu bringen, daß eine lebendige Beziehung beſteht zwlſchen der Perſönlichkeit Schla⸗ geters und dem neuen Jugendwerk. Das Leihamt kann im April nach ſeinem neuen Hauſe überſiedeln. Wir können dann den Umbau des Zeughauſes in Angriff nehmen, um un⸗ ſere eigenen Sammlungen des Völker⸗ kundemuſeums hier unterzubringen. Ich möchte wünſchen, daß unter der neuen Leitung des Völker⸗ kundemuſeums die Möglichkeit geſchaffen wird, dieſe Ausſtellung lebendig zu geſtalten. Die Verkehrsfragen ſpielen eine beſondere Rolle im Leben unſerer Stadt. Es iſt das Schickſal unſerer Stadt, daß hier im Laufe der letzten Jahre eine große Umgeſtaltung eingetreten iſt. Wir können nicht verhindern, daß der Oberrhein ſchiffbar gemacht wird, daß der Koh⸗ lenumſchlag in Karlsruhe ſich außerordentlich ſtark entwickelt hat und daß neue Rheinhäfen am Ober⸗ rhein entſtanden ſind, daß unſer Getreideumſchlag eine große Einbuße erlitten hat. Wir können aber nicht zuſehen, wie durch die Tarifgeſtaltung der Stadt Mannheim noch größerer Schaden zugefügt wird. Wir ſind dieſerhalb bei den Berliner Stellen vor⸗ ſtellig geworden. Wir haben volles Verſtändnis, Int f Inlereſſante Stadtkämmerer — Bürgermeiſter Dr. Walli begann ſeine Aus⸗ führungen zum ordentlichen Haushalt für das Rech⸗ nungsjahr 1936, denen wir die wichtigſten Angaben entnehmen, mit folgenden Sätzen: „Der ordentliche Haushaltsplan ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit je 83 6703600 Mark oder nach Abzug der durchlau⸗ ſenden Poſten mit je 68 217 847 Mark ab. Er iſt alſo in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen. Dieſes Ergebnis iſt in erſter Reihe auf die infolge der Maßnahmen der Reichsregierung ſtändig fortſchreitende Beſſerung der allgemeinen Wirtſchaftslage zurückzuführen, mit Ermäßigung der Wohlfahrtslaſten auf der einen und Mehreinnahmen aus Steuern auf der anderen Seite. Trotzdem wurden die Anforde⸗ rungen der Amtsſtellen aufs genaueſtege⸗ prüft und die Ausgaben auf das unbedingt notwendige Maß beſchränkt. Auch der Haushaltsplan 193 5 war ausgeglichen; dieſer Ausgleich wurde aber nur dadurch erreicht, daß auf Abſchreibungen, Fondszuführungen, Tilgung für darlehensweiſe Entnahmen aus der Fondskaſſe, Zinszahlung für Entnahmen aus dem Tilgungsſtock und Anlehensfonds im Geſamtbetrag von über 4 Millionen Mark völlig verzichtet, eine unver⸗ brauchte Rückſtellung des Fürſorgeamts im Betrag von 1 Million Mark verwendet und zur teilweiſen Abdeckung von Fehlbeträgen der Jahre 1932 und 1933 eine Entnahme aus dem Ruhegehaltsfonds in Höhe von 458 100 Mark vorgeſehen wurde. 1986 kann, obwohl eine Rückſtellung nicht mehr zur Ver⸗ fügung ſteht, der S chuldendienſt für die ge⸗ nannten Fondsentnahmen wieder voll auf⸗ genommen werden, eine Fondsentnahme zum Ausgleich des ordentlichen Haushalts findet nicht mehr ſtatt, und es wird ſogar möglich ſein, Abſchrei⸗ bungen und Fondszuführungen zum Teil wieder zu leiſten. Dabei iſt vorgeſehen, daß alle nach dem künftigen Rechnungsergebnis des Jahres 1936 ſich etwa ergebenden Ueberſchüſſe zur weiteren Abſchrei⸗ bung und Fondszuführung verwendet werden ſol⸗ len. Dieſe Stärkung der Rücklagen ent⸗ ſpricht den Grundſätzen einer ordnungsgemäßen Wirtſchaft und wird von der Reichsregierung nach⸗ drücklich verlangt; eine Senkung der Steuern und Gebühren darf erſt eintreten, wenn die Rücklagen in der vorgeſchriebenen Weiſe gebildet ſind. Hervorzuheben iſt auch, daß die im Haushalts⸗ plan 1936 eingeſtellten Erübrigungen aus dem Rech⸗ nungsjahr 1934 mit rund 2 Millionen Mark in voller Höhe zur weiteren Deckung der Fehlbeträge der Jahre 1932 und 1933 verwendet werden;: der danach noch verbleibende Reſt mit rund 230 000 Mark ſoll aus den zu erwartenden Erübrigungen 1935 gedeckt werden. Süömtliche Fehlbeträge aus früheren Jahren mit über 5 Millionen Mark ſind damit be⸗ ſeitigt.“ In der allgemeinen Verwaltung hat ſich nach dem Stand am 1. Dezember 1935 gegen⸗ über Ende 1932 die Zahl der Beamten um 476 ver⸗ mindert, die Zahl der Angeſtellten um 329 und die Zahl der Arbeiter um 83 erhöht; insgeſamt iſt eine Verminderung um 64 Köpfe eingetreten und eine Minderung des Aufwands um rund 559 000 Mk. Etwa 700 alte Parteigenoſſen konnten in den ſtädtiſchen Dienſt eingeſtellt werden.. 5 Zur Förderung der Ind uſtrie uſw. iſt ein Betrag von 50 000 Mk. für Aufwendungen für die Bäckerei⸗Fachausſtellung nicht dazu führen, daß keine Umſchlagtarife mehr ge⸗ macht werden, weil die Bahn die Güter nach Süd⸗ deutſchland bringen wird. Wir wollen hoffen, daß es gelingt, eine Aenderung der Tarif⸗ politik herbeizuführen, um nicht einen Schaden für unſere Stadt entſtehen zu laſſen, der kaum wie⸗ der gutzumachen iſt, zumal wir im Grenzland und in der neutralen Zone auf vieles verzichten müſſen, was andere Gebiete haben. Doch die Verkehrsfrage betrifft nicht den Rhein allein. So iſt die Saar⸗Pfalz⸗Rhein⸗Kanal⸗Geſellſchaft geſchaffen worden, für die in Mannheim ein großes Intereſſe beſteht. Es wäre außerordentlich begrü⸗ ßenswert, wenn dieſer Kanal gebaut würde, nicht nur aus wirtſchaftlichen, ſondern auch aus poli⸗ tiſchen Gründen. Die Saar muß mit dem Reich feſt verbunden werden. Die 120 Kilometer müſſen überbrückt werden, und wir werden uns dafür ein⸗ ſetzen, daß dieſe Verbindung hergeſtellt wird. Auch die Reichsautobahnſtraße wird ſchon in die⸗ ſem Jahre bis zur Weinſtraße durchgeführt und ich hoffe, daß es 1937 möglich ſein wird, die fertige Strecke bis Kaiſerslautern durchfahren zu können. Die Verkehrsfragen innerhalb der Stadt be⸗ dürfen der raſchen Entwicklung. Die Preſſe hat in dankenswerter Weiſe des öfteren Vorſchläge gebracht. Die Frage der Parkplätze wird nicht ſo leicht zu löſen ſein, daß alle Wünſche erfüllt werden können. Mit der Herſtellung des neuen Meß⸗ und Marktplatzes jenſeits des Neckars wird es auch möglich ſein, Parkplätze in größerem Ausmaße zur Verfügung zu ſtellen. Der Sandhofener Flugplatz wird ver⸗ wendungsfähig gemacht. In dieſem Zuſammenhang einige Worte über die Geländepreispolitik der Stadt. Es iſt oft gewünſcht worden, die Stadt möge die Preiſe herunterſetzen, um die Bautätigkeit noch ſtär⸗ ker zu beleben. Ich darf erwidern, daß der Preis da ſein Ende findet, wo die Aufwendungen nicht mehr gedeckt werden, die zur Herrichtung des Geländes bis zur Erſchließung der Straßen erfor⸗ derlich ſind. Im Schlachthof haben wir eine Entſtänke⸗ rungsanlage eingebaut, die die Umgebung von den Beläſtigungen befveite, unter denen die Bewohner lange Jahre zu leiden hatten. Die Ferkelhalle verſchwindet, um auch hier das Geſicht der Autobahn zu verſchönern und dieſen letzten Reſt des Anſtoßes zu beſeitigen. Die Gemeinnützige Bau⸗ geſellſchaft bereitet den Bau von neuen Wohnungen im Intereſſe der Arbeitsbeſchaffung vor, die nament⸗ lich als Erſatz für die Baracken bauten dienen ſollen. In kultureller Hinſicht kann ſich unſer Theater in dieſem Jahre eines erfreulichen Zuſpruchs er⸗ freuen, ein neuer Beweis, wie ſehr die Bevölke⸗ rung der Stadt mit ihrem Theater verbunden iſt. Die Hochſchule für Muſik hat einen erfreu⸗ lichen Aufſtieg genommen. Sie hat zur Zeit 460 Schüler aufzuweiſen und entwickelt ſich immer mehr auch zu einem Mittelpunkt des Muſiklebens. Dieſe erfreuliche Entwicklung wird hoffentlich auch im nächſten Jahr ihren Fortgang nehmen. Der Volksdieunſt umfaßt zur Zeit 1200 Mann. Dieſe Einrichtung hat ſich ſegensreich entwickelt. Es wird intereſſant ſein zu hören, daß der Volksdienſt ſich während meh⸗ rerer Monate völlig ſelbſt getragen hat durch die Arbeit, die er ausgeführt hat, und daß, auf das ganze Jahr berechnet, der Zuſchuß außer⸗ ordentlich gering iſt. Durch Eingliederung der Er⸗ werbsloſen in den Volksdienſt iſt weitere Arbeit geſchafft worden, Arbeitsfreude wie Ge⸗ meinſchaſtsſinn und der Kamerad⸗ ſchaftsgeiſt ſind wachgehalten worden, ſo daß wir den Volksdienſt vorläufig in derſelben Weiſe fortſetzen wollen. Der außerordentlich ſtarke Verkehr auf der Rheinbrücke weiſt darauf hin, daß man der Frage des Baues einer zweiten Rheinbrücke näher⸗ treten muß. Doch iſt dieſe Frage noch nicht ſpruch⸗ reif. Um aber nicht überraſcht zu werden, müſſen wir trotzdem damit rechnen. Ich glaube, ſo ſchloß der Oberbürgermeiſter ſeine Anſprache, daß die Zuſammenarbeit aller eine ſo vorzügliche war, daß wir in vollem Verſtändnis, mit Kameradſchaft und mit gutem Wil⸗ len allzeit zuſammengearbeitet haben, um dieſe Fra⸗ gen zu löſen. Ich danke dem Stadtkämmerer, den Referenten und ihren Mitarbeitern, ich danke aber auch Ihnen, meine Ratsherren, die ich Sie jeder⸗ zeit bereitgefunden habe, in Einzelſitzungen und in langen Beratungen für den Haushaltsvo ranſchlag im Geiſte der Bevölkerung ihre Anregungen zu geben, ſo daß die Stadtverwaltung im Sinne einer Gemeinſchaft und einer Volks⸗ gemeinſchaft ſich nun betätigen kann. Mit einem Treugelöbnis zum Führer ſchloß der Oberbürgermeiſter die etwa zweiſtündige Sitzung der Ratsherren. Zahlen aus dem Voranſchlag Bürgermeiſter Dr. Walli erläutert einzelne Poſitionen im Mai 1936 eingeſetzt. Dieſer Betrag wird zwei⸗ fellbs wettgemacht durch die Vorteile, die der Stadt und der Bevölkerung aus der Ausſtellung erwachſen, da mit einem Beſuch von etwa 40 000 Auswärtigen zu rechnen iſt. Die Leiſtungen der Stadt an die NS⸗Organiſatipynen erſcheinen im Haushaltsplan 1986 mit 17 000/ dazu kommen 40 000 Mk. für die NS. Gegenüber 1934 weiſt der Voranſchlag für das Bauweſen bei Stroßen und Brücken eine Erhöhung um 226 000/ aus, die zu einem erheblichen Teil auf die Mehrbelaſtung der Stadt aus dem neuen Reichsgeſetz über das Straßenweſen zurückzuführen iſt. Der ſich nach endgültiger Durchführung der Neuregelung für die Stadt ergebende Mehrauf⸗ wand iſt auf rund 300 000/ geſchätzt. Dieſe Neu⸗ regelung hatte auch zur Folge, daß die Friedrichsbrücke von der Stadt zu unter⸗ halten iſt und der erforderliche Umbau der Brücke, der mit Aenderung der Zufahrten und der Straßenbahngleiſe etwa 1, Millionen/ koſten wird, zu Laſten der Stadt geht. Der Hauptteil des 5777 500 ,- Zuſchuſſes für das Schulweſen mit 3,7 Miionen/ wird von der Volksſchule benötigt. Die Zahl der Schüler wird mit 29 700 um etwa 600 geringer ſein als 1935. Die Zahl der Lehrer wird um 21—25 zurückgehen. Die Erſtellung eines Staatstechnfkums iſt vorerſt zurückgeſtellt. Die Hausfranuenſchule wurde im Jahre 1928 von der Stadt freiwillig er⸗ richtet. Da ein Staatszuſchuß nicht zu erlangen war, war beabſichtigt, ſie Oſtern 1937 aufzulöſen. Infolge inzwiſchen möglich gewordener Einſparung am per⸗ ſönlichen Aufwand kann die Schule erfreulicherweiſe weitergeführt werden. Das Schulgeld für Schülerinnen aus Mannheim beträgt 130 l. Bei den Gewerbe⸗ und Handelsſchulen wird die Schülerzahl ſich um je etwa 900 erhöhen (Gewerbeſchule 4580, Handelsſchule 3580). Neu ein⸗ gerichtet wurde eine Schülerwerkſtätte in den Motorenwerken. Bei der Höheren Han⸗ delsſchule wurde das Schulgeld zur Anpaſſung an die Höhe in anderen badiſchen Städten und zur Gleichſtellung mit dem Schulgeld der höheren Lehr⸗ anſtalten von 120% auf 200 erhöht. Der Zuſchuß für den Abſchnitt Kunſt und Wiſſenſchaſt iſt mit 1957 700 Mk. angenommen, das ſind rund 100 000„ mehr als 1935. Der Hauptanteil mit 1250 800 Mk. wird vom Nationaltheater be⸗ nötigt. Bei den Sammlungen und Muſeen entſteht ein höherer Aufwand, insbeſondere weil dieſe durch beſſere Aufſtellung und geeignete Wer⸗ bung der Bevölkerung näher gebracht werden ſollen. Dem Schloßmuſeum wird ein Theatermuſeum angegliedert. Das Leihamt wird im Laufe des Sommers um⸗ ziehen können, ſo daß das Zeughaus inſtandgeſetzt und darnach das Muſeum für Völkerkunde neu ein⸗ gerichtet werden kann. a Die Beſtände des ſtädtiſchen Archivs ſollen zuſammengelegt und angemeſſen untergebracht wer⸗ den, um auch die Familienforſchung zu erleichtern. Der Abſchnitt Wohlfahrtsweſen (Fürſorgeamt, Jugendamt, Heime, Krankenhaus, Bäder, Unterſuchungsamt, Leibesübungen, Woh⸗ nungsweſen uſw.) erfordert einen Zuſchuß von 12 633 800 Mk., das ſind 1494 000 Mk. weniger als 1935. Dieſe auf die Beſſerung der allgemeinen Wirtſchaftslage zurückzuführende Minderung iſt ſehr zu begrüßen; immerhin iſt der auf über 1 Million Mark im Monat ſich belaufende Betrag noch ſehr belaſtend. Der Zuſchußbedarf des Fürſorge⸗ amts iſt mit 8 869 400 Mk. berechnet, das ſind 1665 300 Mk. weniger als 1935. Im Rechnungsfahr 1933 wurde ein Zuſchuß von 15 638 000 Mk. benötigt, alſo faſt 7 Millionen Mk. mehr als für 1936 ange⸗ nommen. Intereſſieren wird, daß für die Verſorgung von Geiſteskranken, Geiſtesſchwachen, Gebrechlichen, Trinkern und dergleichen wie ſeit Jahren der erhebliche Betrag von über 800 000 Mark eingeſetzt werden mußte. Daraus er⸗ gibt ſich auch vom finanziellen Standpunkt aus die Richtigkeit der Reichsgeſetzgebung über die Be⸗ lämpfung der Erbkrankheiten. Altersheim und Bürgerheim ſind ſehr begehrt. Im Altersheim iſt daher der Einbau weiterer zehn Zimmer vor⸗ geſehen. Beim Wohnungsweſen ſind wie im letzten Jahre 60000 Mark für Alt⸗ ſtadtſanierung eingeſetzt. Mangels genügen⸗ der Mittel und der noch ausſtehenden reichsgeſetz⸗ lichen Regelung kann die Sanierung in dem er⸗ wünſchten Maß leider noch nicht einſetzen. Infolge der Zunahme der Eheſchließungen iſt die Woh⸗ nungsnot hier ſehr groß, obwohl 1934 und 1935 je rund 1540 neue Wohnungen erſtellt wurden; eine Zählung im Oktober 1935 ergab nur 436 leerſtehende Wohnungen, d. i. 0,6 v. H. des geſamten Wohnungs⸗ beſtandes. Bei der Berufsfeuerwehr ſind 19 700 Mark einmalige Ausgaben eingeſetzt für Be⸗ ſchaffung eines Kraftwagens, einer Kleinmotor⸗ ſpritze und eines Großſcheinwerfers. An größeren Maßnahmen auf dem Gebiete der öffentlichen Grünanlagen ſind u. a. vorgeſehen: Umgeſtaltung der Lauerſchen Gärten in N6 in eine öffentliche Erholungsaulage, Ausgeſtaltung der Grünanlagen zwiſchen Straßen⸗ bahnwerkſtätte und Occch⸗ Bahnhof, gärtneriſcher Ausbau des Geländeſtreifens am Aubuckel in Feu⸗ denheim, Aufſtellung eines Schlageter⸗Denk⸗ mals am Rhein bei der neuen Jugend⸗ herberge. Eine bedeutende Einnahmequelle für die Stadt ſind die Städtiſchen Werke allerdings bei weitem nicht in dem Ausmaß, wie vielfach angenommen wird und wie es in anderen Städten üblich iſt. Die Ueberſchüſſe ſind 1936 mit 1633600 Mark veranſchlagt, während z. B. die Steuern und Abgaben einen Ueberſchuß von über 21,6 Millionen Mark erbringen. Waſſer⸗ und Gas⸗ verbrauch ſind ungefähr gleichgeblieben, der Stro m⸗ verbrauch nimmt erfreulicherweiſe dauernd zu. Trotzdem wird ſich der Ueberſchuß der Werke gegenüber dem Haushaltsplan 1935 um 354000 Mark mindern, einmal weil die Körper⸗ ſchaftsſteuer höher anzuſetzen iſt und ſodann, weil die Werke die vollen Verſorgungsbezüge für die früher bei ihnen Beſchäftigten zu tragen haben. Infolge Zunahme der Arbeiten wurden 62 Perſonen mehr eingeſtellt. i Straßenbahn und Oc ſind rechte Sorgen⸗ kinder. n Der Zuſchuß für die Straßenbahn iſt mit 1282 300 Mark eingeſetzt, das ſind 248 000 Mark weniger als 1935. Die Beſſerung iſt aber zum Teil nur eine ſcheinbare, da die Straßenbahn von der bisherigen Verpflichtung, die jährlich entſtehenden Einſparungen aus der in den Jahren 1980 und 1931 erfolgten Kürzung der Gehalts⸗ und Lohnbezüge mit rund — N Auf zur Tat! Am 1. März werden die Männer der Deutſchen Arbeitsfront mit der Sammelbüchſe des Winter⸗ hil'swerks den Kampf gegen Wintersnot für die Be⸗ dürftigen unſeres Volkes aufnehmen. Mit Adolf Hitler gegen die Not dieſes Winters ſtellt ſich die Deutſche Arbeitsfront dem Führer und ſeinem Winterhilfswerk zur Verfügung. Wenn Großes vollbracht werden ſoll, müſſen auch Opfer gegeben werden. Der einzelne Volksge. oſſe darf keine Rückſicht auf ſich ſelbſt nehmen, ſondern er muß das Wohl des ganzen Volkes vor Augen haben und auch darnach handeln. Opferſinn und Treue des deutſchen Volkes haben ſich in ſchwerſten Zeiten der Not als unbezwingbar bewieſen. Der 1. März wird es aufs neue zeigen und der Sammlung einen vollen Erfolg bringen. Volksgenoſſen, ſeid Sozialiſten der Tat! Wir rufen zum Opfer! Tut eure Pflicht! Heil Hitler! gez.: Dinkel, Gaubeauftragter des WH'ͤ 1935/36. 450 000 Mark abzuliefern, entbunden wurde; anderer⸗ ſeits wurde ſie, wie die Werke, mit den vollen Ver⸗ ſopgungsbezügen belaſtet, was ein Mehr von 357 000 Mark bedeutet. Beſſerung zugunſten der Straßen⸗ bahn alſo 93000 Mark. Der weitere Unterſchied iſt auf Minderungen beim perſönlichen und fachlichen Aufwand ſowie beim Schuldendienſt zurückzuführen. Die Zahl der beförderten Perſonen betrug im Ka⸗ lenderjahr 1935: 40,1 Millionen gegen 36,4 Millionen im Jahre 1934. Vom 1. April ab muß auf Grund des neuen Reichsgeſetzes über die Perſonenbeför⸗ derung der 10⸗Pfennig⸗Tarif für die Uniformierten wieder aufgehoben werden. Der Zuſchuß der Stadt für die Oc, die faſt ganz Eigentum der Stadt iſt, iſt mit 454 500 Mark r % ZAHNCRENKE groge fſube 40 Pfennig vorgeſehen, ein Betrag, der aber vielleicht kaum ausreichen wird. Die Zahl der beförderten Per⸗ ſonen hat ſich von 3,4 Millionen im Jahre 1933 auf 4,4 Millionen im Jahre 1935 erhöht. Die Rhein⸗Haardt⸗Bahn, an der die Stadt weſentlich beteiligt iſt, kann ſich ſelbſt erhalten. Kapital und Schuldenverwaltung Es ſind vorgeſehen für Verzinſung der Schulden: 4242 687 /, gegen 1935 weniger 244 104 /, für Tilgung der Schulden 3 323 313 /, gegen 1935 mehr 568 304 /. Die Verringerung des Zinſenbetrags iſt auf die durch die Reichsregierung veranlaßte Zins⸗ ſenkung zurückzuführen, die Erhöhung des Til⸗ gungsbetrags auf die normale Erhöhung der in den Annuitätsverpflichtungen enthaltenen Tilgungs⸗ bekräge, auf eine außerordentliche Zuführung zum Tilgungsſtock von 100 000% ſowie darauf, daß von nun ab auch Tilgungsbeträge für die zur Durchfüh⸗ rung außerordentlicher Maßnahmen aus ſtädtiſchen Fondsbeſtänden darlehensweiſe entnommenen Mit⸗ tel geleiſtet werden ſollen, um die Fonds allmählich wieder aufzufüllen; 1936 ſind hierfür 250 000/ vor⸗ geſehen. Die Schulden der Stadt aus Anleihen und Darlehen betrugen am 1. April 1935 rund 79 100 000 //, am 1. April 1936 jedoch 77 775 000 /, gegenüber dem Höchſtſtand im Jahre 1931 mit 82 914000/ alſo 5,14 Millionen 1 weniger. Nach dem Stand am 1. April 1935 betrug das Geſamtreinvermögen(alſo nach Abzug aller Schulden) rund 137,8 Millionen /, gegenüber 134,5 Millionen/ am 1. April 1933 ein Mehr von 3,3 Millionen J. Der Einnahmeüberſchuß bei Steuern und Abgaben beträgt 21 635 400 Mark, gegenüber 1935 mehr 1101 000 J. An Reichs⸗ ſteuern(Ueberweiſungsſteuern) ſind im Haushalts⸗ plan 1936 enthalten 4,95 Millionen 1, aus ſog. Ge⸗ meindeſteuern einſchl. der Körperſchaftsſteuer der ſtädtiſchen Betriebe und des Anteils der Stadt an der Gebäudeſonderſteuer 18,207 Millionen /. Dar⸗ aus iſt zu erſehen, daß die Gemeinden in der Hauptſache auf ihre eigenen Einnahmen angewieſen ſind. Intereſſieren wird, daß die Bierſteuer mit 12 Millionen 1 veranſchlagt iſt, die vielfach angefeindete Getränkeſteuer mit 450 000 Mark, die Vergnügungsſteuer mit 230 000 /. Die Höhe dieſer Beträge zeigt, daß auf dieſe Steuern noch nicht verzichtet werden kann. Die Steuerſätze für die gemeindliche Grun d⸗ und Gewerbeſteuer ſowie für die Bürger⸗ ſteuer bleiben die gleichen wie im Vorjahre. Der außerordentliche Haushaltsplan ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit 5 808 200 Mark ab, iſt alſo gleichfalls ausgeglichen. An Einnahmen ſind 3 354 200 Mark aus aufzunehmen⸗ den Darlehen eingeſetzt, alſo wenig mehr als die für 1936 vorgeſehenen Tilgungen. Wie die Dar⸗ lehensmittel verwendet werden ſollen, beſogt die Haushaltsſatzung. Der Plankendurchbruch 2 mit Erſtellung eines techniſchen Verwaltungsgebäudes und Hand⸗ werkerhauſes iſt dringend notwendig aus folgenden Geſichtspunkten: Beſeitigung eines Eng⸗ paſſes einer Hauptverkehrsſtraße, Arbeitsbeſchaffung, Förderung des Handwerks, wirtſchaftliche Hebung der umliegenden Weſtſtadt, Altſtadtſanierung, an⸗ gemeſſene Unterbringung eines großen Teiles bis⸗ her völlig ungenügend und zerſplittert untergebrach⸗ ter ſtädtiſcher Aemter. Der Geſamtbauauf⸗ wand iſt auf 2,3 Millionen Mark geſchätzt; der Unterſchied zwiſchen dieſem Betrag und dem oben erwähnten Darlehen ſoll aus bereiten Mitteln ent⸗ nommen werden. Weiter iſt als gleichfalls dringend notwendig ge⸗ plant der Umbau der Friedrichsbrücke nebſt Brückenaufgängen, die Schaffung eines Ver⸗ kehrsrondells bei der Einmündung* Reichsautobahn in die Auguſta⸗Anlage, die Erſtel⸗ lung eines Wohngebäudes für Kranken haus⸗ perſonal im Gelände des ſtädtiſchen Kranken⸗ hauſes. 8 der erer⸗ Ver⸗ 7 000 aßen⸗ d dſt lichen hren. Ka⸗ onen rund eför⸗ 1 faſt Mark nig * Ein Silberdollar fliegt über den Rappahannock Maslaingtons ul eistedulf eclex H Eine Stadt gewinnt eine Wette gegen den Kongreß — Neuyork, im Februar. „Meine Damen und Herren! Zur Feier des 204. Weburtstages des erſten Präſidenten der Vereinig⸗ ten Staaten, George Waſhingtons, bringen wir jetzt eine Reportage aus der Stadt Fredericks⸗ burg im Staate Virginia, wo der berühmte Baſe⸗ ballſpieler Walter Johnſon verſuchen wird, einen Silberdollar über den Fluß Rap⸗ pahannock zu werfen, wie das der Begründer der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten in ſeiner Jugendzeit einmal tat!“ So ungefähr ſprachen die Anſager faſt ſämtlicher RNundfunkſender Nordamerikas, bevor ſie nach Fre⸗ dericksburg umſchalteten. Millionen Rundſunkhö⸗ rer ſaßen voller Spannung an ihren Apparaten, um zu erfahren, ob dem Baſeballſpieler der große Wurf gelingen würde. In den Zeitungen waren ſpalten⸗ lange Erörterungen über dieſe Frage gebracht wor⸗ den und überall hatte man hohe Wetten abgeſchloſ⸗ ſen. Die ganze Veranſtaltung beruht übrigens auf einer Wette, die zwiſchen der Stadt Fredericks⸗ burg und dem Kongreß in Waſhington abgeſchloſſen worden war. „Niemand kann heute ſo weit werfen!“ In faſt allen amerikaniſchen Leſebüchern findet ſich eine Anekdote aus der Jugendzeit George Waſhingtons, wie der junge Mann ſeine Meiſter⸗ ſchaft im Weitwerfen bewies, indem er einen Sil⸗ berdollar über den faſt hundert Meter breiten Fluß Rappahannock warf. Während einer Kongreßſitzung nun, in der die Feierlichkeiten zum Geburtstag Ge⸗ orge Waſhingtons beſprochen wurden, kam man zufäl⸗ lig auch auf dieſe Anekdote zu ſprechen. Ein Ab⸗ geordneter des Staates Neuyork erklärte, eine ſolche Leiſtung ſtehe für alle Zeiten einzigartig da, denn heute könne niemand mehr ſo weit werfen. Man widerſprach ihm lebhaft. Da kam dem Abgeordneten eine großartige Idee. Er rief: Wie wäre es, wenn wir am Geburtstag Waſhingtons deſſen Meiſterwurf wiederholen zu laſſen verſuchen würden. Ich wette zwanzig zu eins, daß auch der größte Meiſter im Ballweit⸗ wurf den Silberdollar nicht bis an das andere Ufer werfen kann. Das ſportliche Intereſſe der übrigen Abgeordneten war geweckt. Sie nahmen den Vor⸗ ſchlag begeiſtert auf und beſchloßg, die Probe auf das Exempel in das Programm Ir Geburtstags⸗ feierlichkeiten aufzunehmen. Schon tags darauf telegraphierte die Stadt Fredericksburg, ſie halte die Wette und werde ſie auch gewinnen. Der eigentliche Zweck dieſer Wette, die breiteſte Oeffentlichkeit auf die Geburtstagsfeier aufmerkſam zu machen, wurde voll erreicht. Nicht umſonſt hatte man an die Sportbegeiſterung und die Wettleiden⸗ ſchaft des Durchſchnittsamerikaners appelliert. Johnſon ſchafft es mit Leichtigkeit Eine wahre Völkerwanderung ergoß ſich am Mor⸗ gen des Feſttages an das Ufer des Rappahannock. Eine große Anzahl von Regierungsvertretern einer Armee von Berichterſtattern, Kameraleuten, Wochen⸗ ſchauen und Rundfunkreportern war erſchienen. Alles watete mühſam durch Schlamm und Schmutz: denn auf dieſen Maſſenanſturm war das ſonſt ſo einſame Ufer natürlich nicht vorbereitet. Endlich wurde auch Walter Johnſon ſichtbar, der Meiſter im Ballweitwurf, der Star unzähliger Sportkämpfe und Held aller amerikaniſchen Jungen. Er trat vor, zog ſein Jackett aus und machte dann, um ſich zu erwärmen, einige Probewürfe, mit denen er ſchon ſein erſtaunliches Können vor Augen führte. Ein Regierungsvertreter reichte ihm den eigens für dieſe Veranſtaltung geprägten Silberdollar. Noch einmal lächelte der gvoße Baſeballſpieler ſiegesſicher in die Kameraobjektive, dann holte er weit aus, und im nächſten Augenblick ſchoß die große Münze mit unerhörter Wucht durch die Luft. Sie ſtieg und ſtieg immer höher, und als ſie ſich endlich zu ſenken be⸗ gann, da war es jedem erſichtlich, daß der Wurf gelingen mußte. Ohrenbetäubender Jubel erſchallte, als der Dollar ſchließlich weit hinter dem jenſeitigen Ufer zu Boden fiel. Dort gab es ein wildes Handgemenge, denn jeder wollte ſich die Münze als Andenken aneignen. Was aus dem Dollar geworden iſt, wird nicht berichtet. Es iſt zweifelhaft, daß er dem Baſeballſpieler als Siegespreis ausgehändigt werden konnte. Walter Johnſon jedenfalls war der Held des Tages. Die Bürger der Stadt Fredericksburg, die nun ihre Wette gewonnen hat, trugen ihn auf den Schultern davon. Um eine ſchöne Gewißheit ſind die Amerikaner jetzt reicher: ſelbſt ein ſo großer Mann wie George Waſhington hat in unſeren Tagen einen Meiſter gefunden— wenigſtens im Weitwerfen 1 Tiertragödie im Londoner Zoo Eine ergreifende Tiertragödie kann man zur Zeit im Londoner Zoo beobachten Zwei Paviane bemühen ſich um ihr ſeit zwei Tagen totes Baßby. Abwechſelnd halten ſie den kleinen lebloſen Körper in ihren Armen, in der Hoffnung, es ſo zum Leben zurückrufen zu können. Das Aſfenbaby war hinter Warmwaſſerröhren gefallen. Da die Eltern es nicht wieder zurückziehen konnten, haben ſie das Kind, bevor Wärter eingreifen konnten, mit Gewalt her⸗ vorgeholt. Dabei wurde das kleine Aeffchen tödlich verletzt. Noch haben die beiden Tiere ihre vergeb⸗ lichen Bemühungen nicht eingeſehen und weigern ſich entſchieden, ihr totes Kind den Wärtern zu über⸗ geben. Das iſt die Frage Profeſſor Taubmann, ein durch ſeinen Witz bekannter Literarhiſtoriker des 17. Jahrhunderts, feierte mit einer Reihe von Kollegen den Semeſter⸗ ſchluß. Bei dem Gaſtmahl, das den Höhepunkt der Feier bildete, geſchah es, daß ein Kellner dem Pro⸗ feſſor verſehentlich etwas Bratentunke auf die Glatze goß. Die älteren Kollegen in der Runde lächelten, die jüngeren erwarteten erſtarrend einen donnern⸗ den Wutausbruch. Der gute Taubmann aber nahm ſeine Serviette, fuhr ſich damit über den kahlen Kopf und betrach⸗ tete nachdenklich die braune Flüſſigkeit auf dem Tuch. Dann wandte er ſich an den Kellner: „Glauben Sie“, fragte er,„glauben Sie, daß das was nützt?“ Regenpfeifer fliegen Reko d! Man hat immer wieder ſeſtzuſtellen verſucht, wel⸗ ches eigentlich der ſchnellſte Vogel auf der Welt iſt. Die Wiſſenſchaft iſt ſich darüber noch nicht ſchlüſſig geworden. Aus Neuyork liegt von einem Flieger nun ein Bericht vor, der geeignet iſt, dieſen Rekord dem amerikaniſchen Rege npfei⸗ fer zuzuerkennen. Der Pilot flog kürzlich mit Sportkarikaturen im Gymnaſtikſaal der„Queen Mary“ Der berühmte engliſche Zeichner und Karikaturiſt Tom Webſter erhielt den Auftrag, den Gym⸗ naſtikſaal der erſten Klaſſe auf dem auszuſtatten. a engliſchen Ozeanrieſen„Queen Mary“ mit Sportkaxikaturen Hier ſehen wir den Künſtler bei der Anfertigung der Entwürfe, die manchen bekannten Sportler zeigen. (Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale,.) Spät kommt er, doch er kommt: Karnevals vorbereitungen in Paris Auch Frankreich feiert den Faſching, allerdings kalendermäßig recht ſpät. Erſt am 19. März iſt dort Faſt nacht. 8 ua Diesmal ſoll nach langjähriger Pauſe der Tag wieder großen Feſtzug gefeiert werden. Zehn Prunkwagen werden, in Paris mit einem von 600 rieſigen Gipsfiguren begleitet, die franzöſiſche Hauptſtodt von der Porte de Verſailles zum Schlachthaus von Vilette durch⸗ fahren.— Auf unſerem Bilde ſieht man, wie in den Werkſtätten die rieſigen Köpfe für den Umzug modelliert und gemalt werden. (Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale,.) D e v e r einem Schwarm Regenpfeifer um die Wette, wurde aber trotz der hohen Geſchwindigkeit ſeiner Ma⸗ ſchine von 250 Kilometer von den Regenpfei⸗ fern überholt. Die Regenpfeifer müſſen nach den Beobachtungen des Amerikaners mindeſtens eine Geſchwindigkeit von 300 bis 350 Kilometer in der Stunde erreicht haben. Uebrigens ſind dieſe Vögel ungeheuer zäh und ausdauernd. Beſonders bemerkenswert iſt jedenfalls die Erfahrung, daß dieſe Regenpfeifer eine Strecke von 4000 Kilometer zu fliegen vermögen, ohne zu erlahmen und ſich zwiſchendurch eine Raſt zu gönnen. Morgengymnaſtik/ von Karl Friedrich In der Tat, wir verſtehen uns ausgezeichnet, mein Gymnaſtiklehrer und ich, und rührend iſt unſere Freundſchaft, wiewohl wir uns ſozuſagen nur vom Hörenſagen kennen. Er iſt nämlich Rundſunklehrer, der nette Herr Müller, und ich bin nichts als ein ſimpler Hörer, der ſich allmorgendlich von ihm auf das angenehmſte unterhalten läßt. „Guten Morgen, meine lieben Rundfunkhörer und ⸗hörerinnen!“ ruft er mir jeden Morgen zu, nachdem ich auf den roten Knopf des Lautſprechers in der Ecke des Küchenſchranks gedrückt habe, und „Guten Morgen, Herr Müller!“ verbeuge ich mich ſreundlichſt zu jenem hinüber, indem ich gleichzei⸗ tig den Waſſerhahn aufdrehe. Ihr dürft nämlich nicht glauben, daß ich Mül⸗ lers mannigfaltige Uebungen alle mitmache, indem ich der Reihe nach ſämtliche Gliedmaßen verrenke oder zu einem kleinen Dauerlauf durch die Sied⸗ lungsbauten⸗Miniaturküche anſetze! Nein, ſo dumm bin ich noch lange nicht; denn ich habe tagsüber Bewegung genug, um mir die nötige Gelenkigkeit zu erhalten, und mein beſcheidenes Monatseinkommen ſchützt mich ohne weiteres davor, daß ich mit dem modernen Schönheitsideal in Kon⸗ flikt komme! Die hübſchen Ländler und Märſche und Walzer und Mazurken und was der nette Herr Müller alles aufſpielt oder auſſpielen läßt— ſie geben mir nur den Takt an zur Abwicklung der verſchiedenen regelmäßig zu erledigenden Morgenarbeiten. Während der erſte kleine Galopp erklingt, wird zuerſt tüchtig eingeſeift und abgewacchen, und er iſt wirklich lang genug, um dies gründlich und gewiſ⸗ ſenhaft zu erledigen. 8 Ein ſtraffer Marſch, der ſich daran anſchließt— Gott weiß, welchen Körperteil der nette Herr Mül⸗ ler dazu verrenkt haben möchte— dient mir dann zum tüchtigen Frottieren und Abtrocknen des Kör⸗ pers und treibt den letzten Schlaf aus den Augen. Bei einer lieblichen Polka nehme ich jetzt mein Raſterzeug zur Hand und gebe dem Meſſer ein paar wohlberechnete Takte lang den letzten Schliff, und ein ſich anſchließender weicher Wiener Walzer, den Herr Müller unglaublicherweiſe zu einem Dutzend Rumpfdrehbeugen ſchlimmſter Art mißbraucht haben möchte, verleiht mir den nötigen leichten Schwung beim Einſeifen. Nun kommt ein uralter Schottiſch gerade recht, die eigentliche Raſierarbeit genau zu taktieren, und ich darf, ohne mich rühmen zu wollen, hier einflech⸗ ten, daß ich auf dieſen netten Tanz, der mich übri⸗ gens immer an meine allererſten Tanzſtundenfreu⸗ den erinnert, ſo gut eingearbeitet bin, daß ich bei jedem Takt genaueſtens weiß, welche Geſichtspartie gerade zu erledigen iſt. Eine leichte Mazurka erleichtert mir das Abrei⸗ ben mit Alaun, begleitet oͤie aufmerkſame Nachſchau im Raſierſpiegel ſowie Abwaſchen und Einpudern, und wenn ſie mit einem kecken Triller ſchließt, bin ich mit der geſamten Prozedur gerade zu Ende. Nun läßt der nette Herr Müller wieder einen Marſch erklingen, und dieſer kommt mir gerade recht, die Pantoffeln mit den Straßenſchuhen zu ver⸗ tauſchen, dieſe taktgerecht zu verſchnüren und die reſtliche Kleidung vollſtändig anzulegen. Habe ich ſchon erwähnt, daß ich bei den erſten Begrüßungsworten Müllers auch den Kaffee auf die Gasflamme geſtellt habe? Wenn nicht, ſo muß ich das hier nachholen und kann zugleich anfügen, daß ich die Flammenſtärke ſo zu berechnen gelernt habe, daß der Kaffee mit dem Knoten des Schlipfes gerade zu kochen beginnt. Ein Grifff, und dieweil mein beſorgter Freund zum Abſchluß nochmals einen wiegenden Walzer und einen feſchen Marſch ertönen läßt, verzehre ich mein beſcheidenes Frühſtück. Ich brauche dabei gar nicht zu eilen, denn nach dem letzten Ton des zweiten Vonſtücks ſind es genau noch elf Minuten bis zur Abfahrt des Zuges, und zum Bahnhof habe ich nur ſieben und eine halbe Minute. Ich kann mir deshalb den Wetterbericht noch an⸗ hören, den merkwürdigerweiſe mein Gymnaſtiklehver verleſen darf, und auch dabei habe ich mich noch nicht mit ihm überworfen; denn falls er Winters einmal gar zu kaltes Wetter machen oder Sommers gar zu grelle Hitze kommen laſſen will, dann ſtelle ich einfach den Lautſprecher ab und gehe unprophezeit meinem Tag und Tagewerk entgegen Der Erzählerpreis der Zeitſchrift„die neue linie“, mit insgeſamt 15 000.— Mark Preiſen über 5 Jahre laufend, wurde für 1936 in voller Höhe von 3000.— Mark durch die Preisrichter: Paul Fechter, Helene v. Noſtiz, Wilhelm von Scholz Willi Veſper und Bruno E. Werner verteilt. Die ſechs Preis⸗ träger: Görge Spervogel, Hannover; Stefan Andres, München; Erwin Wittſtock, Hermann⸗ ſtadt; Werner Bergengruen, Berlin; Walther Georg Hartmann, Berlin; Ottfried Graf Finckenſtein, Terpen. Ferner zeichnete die Schriftleitung der neuen linie durch Ankauf weitere Erzählungen aus, von: Wolfgang Kraus, Lieg⸗ nitz, und Hans Meier, Dresden. Die Preiserzäh⸗ lungen erſcheinen laufend in der Zeitſchrift„die neue linie“, beginnend mit dem Aprilheft. Deutſche Hilfe beim Wiederaufbau einer ſpa⸗ niſchen Univerſität. Zur Wiedereinrichtung der 1934 bei Unruhen durch Brand zerſtörten Univerſi⸗ tät Oviedo in Spanien haben die deutſchen Uni⸗ verſitäten unter der Leitung der Univerſttät Frei⸗ burg 1700 wiſſenſchaftliche Bücher ge⸗ ſammelt und überſandt. Der Rektor und der De⸗ kan der juriſtiſchen Fakultät Oviedo haben ſich für dieſe wertvolle Gabe ſehr herzlich bedankt und da⸗ bei zum Ausdruck gebracht, daß dieſe Sammlung eine Einſtellung der deutſchen Univerſitäten gegen⸗ über Spanien und ſeiner Geiſteswiſſenſchaft beweiſe, die einen großen Eindruck hinterlaſſen habe. Neue unbekannte Werke Shakeſpearesꝰ Sach⸗ verſtändige des Britiſchen Muſeums haben jetzt eine Unterſuchung eines in der Bibliothek der Gräfin de Chambrun aufgefundenen Exemplars der zweiten Auflage der Chroniken von Holinſhed, das mit zahlreichen Randbemerkungen verſehen war, durchgeführt. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß dieſe Randgloſſen von derſelben Hand geſchrieben ſind wie die Unterſchriften unter verſchiedene Doku⸗ mente, die den Namen Shakeſpeares tragen. Damit dürfte erſtmalig der Beweis gelungen ſein, daß der Bearbeiter der Holinſhed⸗Chroniken, die der Mehrzahl der Shakeſpeariſchen Dramen zugrunde liegen, tatſächlich jener Schauſpieldirektor Shake⸗ ſpeare, der Mitbeſitzer des Blackfriar⸗Theaters, ge⸗ weſen iſt. Da der engliſchen Literaturwiſſenſchaft jener Zeit auch noch zahlreiche andere Bearbeitun⸗ gen, denen dieſelbe Chronik zugrunde liegt, bekannt ſind, die bisher völlig unbekannt, zum mindeſten von der Literaturforſchung vernachläſſigt worden ſind, ſo liegt die Vermutung nahe, daß die Reihe der Shake⸗ ſpeariſchen Dramen noch um einige weitere berei⸗ chert werden kann. Max Halbe: Jahrhundertwende. Geſchichte meines Le⸗ bens 1893—1914. Verlag A. W. Kafemann, Danzig. 1995. Broſchiert.75 Mk. Zwanzig Jahre eines an Schickſalen und Begegnungen reichen Lebens, zwanzig Jahre unermüdlichen, Höhen und Tiefen, Erfolg und Niederlage einſchließenden dichte⸗ riſchen Schöpfertums umſpannt dieſer zweite, in ſich ge⸗ ſchloſſene Band der Lebenserinnerungen Max Halbes. Von der erfolgreichen i ſeiner„Jugend“ im Jahre 1803 an begleiten wir den Dichter durch die Epoche glanz⸗ voller Entfaltung des wilhelminiſchen Kaiſerreichs, die hinter aller Pracht und Lebensfülle doch ſo viele tragiſche Schwächen verbarg, bis an die Schwelle des Weltkrieges, in deſſen„Ozean von Blut das Zeitalter der Jahrhundert⸗ wende verſank“. Mit einzigartiger Kenntnis der Perſön⸗ lichkeiten und ihrer Leiſtungen ſchildert Halbe dieſe Zeit. Mit wenigen Strichen ſicher und ſcharf umriſſen, erſtehen vor den Augen des Leſers die Geſtalten des dichteriſchen und literariſchen Lebeus in Deutſchland: Hauptmann, Mi⸗ hael Georg Conrad, Frank Wedekind, Eduard von Keyſer⸗ ling etwa, um nur die bedeutenderen zu nennen; Inten⸗ danten und Regiſſeure, Otto Brahm, der diktatoriſche Leiter des Berliner Deutſchen Theaters und Paul Schlenther, der Intendant des Burgtheaters in Wien ſind in ihren Schwächen wie ihrer Größe nicht weniger treffend gezeich⸗ net wie der Malerfreund Lovis Corinth, deſſen Pinſel wir die beſten Bildniſſe des Dichters verdanken. Mit lei⸗ denſchaftlicher Anteilnahme, doch ſtets ohne Bitterkeit und immer von der Warte des rückblickenden Hiſtorikers aus, berichtet Halbe in ſeinem ruhigen und bildhaft anſchaulichen Stil, der uns die ganze menſchliche und künſtleriſche Reife dieſes Dichters ahnen läßt. Indem Max Halbe auch in dieſem Bande ſeiner Erinnerungen nie allein das rein Perſönliche und nur biographiſch Bedeutſame ſeines Lebens vor Augen führt, ſondern immer beſtrebt iſt, die geiſtigen Zuſammenhänge ſeines Zeitalters ſichtbar zu machen wird auch ſeine„Jahrbundertwende“ zu einem Kulkur⸗ und Zeitdokument von höchſtem Rang. Unter Felir von Weingartners Stab führung kam in ker Wiener Staatsoper„Anna Karenknal, eine Oper des bekannter ungariſchen Komponiſten Jenö von Hu bay, gur Uraufführung. Das Textbuch gibt Ausſchnitte aus dem bekannten ruſſiſchen Roman. Tank der Farbigkeit ibrer Muſik und der glanzwellen Vorſtellung erbrachte bie Urauffüchrumg einen ſtarken Erfolg. Unter den 8 befamd auch Wilhelm Furtwängber. 92 283% e ee—— a0 e eee eee dr — 6. Seite Nummer 96 — Alles iſt bereit für die Ankunft des reichſten Kindes der Welt. Eine ganze Kolonne von Schwe⸗ ſtern und zwei Aerzte ſind jetzt ſchon angeſtellt wor⸗ den; ein Kinderzimmer, nach den Erforderniſſen mo⸗ derner Geſundheitslehre gebaut, wurde mit Stahl⸗ türen und Mökrophonen verſehen. Die Mikrophone tragen jeden Atemzug, jeden Schrei in alle Räume der Hyde⸗Park⸗Villa in London, wenn die jetzt noch leere, von einem Kunſtgewerbler entworfene Wiege ein winziges Etwas beherbergen wird, dem all dieſe fieberhaften Vorbereitungen gelten: Es iſt das Kind, das die Gräfin Haugwitz von Reventlow, frühere Fürſtin Möivani, geborene Barbara Hutton, Allein⸗ erbin der Woolworthmillionen, deren Barvermögen etwa 120 Millionen Mark beträgt, im nächſten Mo⸗ nat zur Welt bringen wird. Nie wurde ſo viel Auf⸗ hebens um ein noch ungeborenes Kind gemacht. Die engliſchen Zeitungen berichten auf ihren Titelſeiten jede Kleinigkeit über das Hyde⸗Park⸗Haus, das die Gräfin als Geburtsort ihres Kindes gewählt hat, weil ſie ſich in Amerika vor den Gangſtern fürchtet, die das Leben des Kindes beoͤrohen könnten. Ein Detektiv wurde angeheuert, der jeden Menſchen, der das Haus betreten will, erſt einer eingehenden Un⸗ terſuchung unterzieht. Niemand außer der Mutter und dem Arzt wird die Stahltüren des Kinderzim⸗ mers öffnen können. Die Gräfin Haugwitz hat un⸗ ter großen Unkoſten das Patent eines Amerikaners erworben, das mit einem beſonderen Gerät die Luft im Zimmer bazillenfrei erhält. Schon jetzt wurde angeordnet, daß ſämtliche Angeſtellte des Hauſes täg⸗ lich eine ärztliche Unterſuchung vornehmen laſſen müſſen und innerhalb des Hauſes Masken zu tra⸗ gen haben, um jeder Anſteckungsgefahr vorzubeugen. Ein eigener, geſchulter Koch wird die zuſätzliche Nah⸗ rung des Kindes bereiten, das, wenn es auf die Welt kommt, laut Teſtament von Barbara Huttons Eltern bereits 30 Millionen Mark beſitzen wird. Mr. und Mrs. Franklin Hutton, Barbaras Eltern, ſind eben⸗ falls bereits aus Amerika angekommen, um die Ge⸗ burt ihres Enkelkindes mitzuerleben. Daß dieſe übermäßige Sorgfalt und dieſe gewal⸗ tigen Vorbereitungen zur Geburt eines Kindes nicht bei allen Engländern ungeteilte Zuſtimmung finden, beweiſt ein Bühnenſtück, das ſoeben in einem Lon⸗ doner Kabarett ſpielt. Es heißt„Das arme Kleine“ und ſchildert das Leben eines Säuglings, der ſich vor lauter Schutz und Sorgfalt ſeines jungen Lebens nicht freuen kann, der beinahe verhungert, weil man zu ängſtlich alle Nahrungsmittel unterſucht, die er bekommen ſoll, und beinahe erſtickt, weil man über⸗ vorſichtig jeden Luftzug von ihm wegſcheucht. Zum Schluß, als das Kind gar nicht gedeihen will, gibt man es einer armen Arbeiterfrau, die aus ihm in wenigen Tagen ein Prachtſtück von einem Säugling macht. Aber Hieſer gutmütige Spott dringt nicht durch die dicken Mauern des Hyde⸗Park⸗Hauſes, das ſchon nach Desinfektion und Arznei riecht, ehe „ſeine Mafeſtät das Kind“ das Licht der Welt erblickt Hat. Barbara Hutton, die Millionenerbin, hat ſchon immer gern Aufſſehen erregt. Vor längerer Zeit war es ihre Ehe mit dem Fürſten Mdivami, dem „n wurde auf die Dauer den Reiſenden zu bunt, und eine veine Liebesheirat bezeichnet wurde. Dann erfolgte die Scheidung wegen—„unüberwindlicher Abneigung“. Bis man aufs neue von ihr ſprach, als ſie mit dem öſterreichiſchen Ariſtokraten Haugwitz von Reventlow die Ehe einging. Und nun erfährt die Welt in allen Einzelheiten das neueſte„große Ereignis“ ihres Lebens, die Geburt des„reichſten Kindes der Welt“. 01 — Als König Eduard VIII. noch der Prinz von Wales war, gab er im Jahre 1910 den Auftrag, ein Büro einzurichten, in dem Zeitungsausſchnitte ge⸗ ſammelt werden ſollten, in denen über ihn berichtet wurde. Bei einer kürzlich vorgenommenen Zählung wurde feſtgeſtellt, daß bisher insgeſamt 350 000 Aus⸗ Das Büro arbeitet mit bändiſchen Zeitungen genau auf ihren Inhalt hin ſchuttte geſammelt werden konnten. Das kann man Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Volkstümlichkeit nennen! 20 Angeſtellten, die aus⸗ ſchließlich die Aufgabe haben, ſämtliche in⸗ und aus⸗ wohl einen Rekord der zu prüfen. Täglich wurden hier durchſchnittlich ein halbes Hundert Zeitungsausſchnitte gemacht, die alle fein ſäuberlich auf weißes Papier aufgeklebt wur⸗ den. Es dauerte nur wenige Jahre, da war die Sammlung dieſer Ausſchnitte ſchon weſentlich grö⸗ ßer als die, die früher von dem engliſchen König Eduard VII. angelegt worden war, der ſchließlich auch eine bewegte Vergangenheit hinter ſich hatte. Die große Popularität des Prinzen von Wales brachte es mit ſich, daß die Sammlung ſich weiter raſch vergrößerte, ſo daß man daran gehen mußte, die Zeitungsausſchnitte in Bände zu heften. Heute umfaßt dieſe Sammlung genau 50 Bände. Man kann dort alle Nachrichten, Meldungen und Schilde⸗ r. gen über das Leben des damaligen engliſchen Kronprinzen vorfinden. Hauptſächlich ſind es Be⸗ richte über die ſportliche Tätigkeit des Prinzen von Wales, der nicht nur ein guter Flieger und Renn⸗ fahrer iſt, ſondern auch ſein Können als Herrenreiter mehrfach bewieſen hat. Außer einer Anzahl anderer Sportbeſchreibungen ſind in dieſem Ausſchnitts⸗ büro noch zahlreiche Schilderungen über Empfänge, Beſuche und Paraden, bei denen der Prinz von Wales zugegen war, enthalten. * — Zwiſchen Clermont-Ferrand und Lapeyrouſe, zwei kleinen Städtchen in Südfrankreich, verkehrt eine Kleinbahn. Längs der Strecke befinden ſich, wie das ſo üblich iſt, mehrere Bahnwärterhäuschen. In eines dieſer hübſchen Häuschen hatte vor einigen Monaten die feſche 19jährige Nanette Einzug ge⸗ halten. Sie hatte einen Lokomotivführer geheiratet und verſah nun ſelbſt den Dienſt auf ihrem Stell⸗ werk. Nanette war ſehr eifrig bei der Sache, wie ſich alsbald herausſtellen ſollte, ſogar zu eifrig, denn ſie ſchloß in ihr Tagesprogramm nicht nur die zahl⸗ reichen dienſtlichen Verrichtungen ein, ſondern außerdem das Perſonal der Züge, die täglich in der einen oder anderen Richtung an ihrem Bahnwär⸗ terhäuschen vorbeikamen. Allen ſchenkte ſie ihr Herz, ganz gleichgültig, ob es nun der Zugführer, der Hei⸗ zer oder der Lokomotivführer geweſen iſt. Ihr Mann, der in der Zwiſchenzeit die großen Fahrten auf den D⸗Zügen machte, ahnte von der ganzen Sache natürlich nichts. Das ging ſchon eine ganze Weile ſo. Jedesmal, wenn die Kleinbahn an dem Bahn⸗ wärterhaus der hübſchen Nanette vorüberfuhr, muß⸗ ten die Reiſenden die Wahrnehmung machen, daß die Geſchwindigkeit des Zuges, die ſchon von Natur nicht allzu groß war, ſich dem Nullpunkt näherte. Gleichzeitig flogen zwiſchen dem Perſonal und dem Bahnwärterhaus die verliebten Blicke, Worte und Zettelchen nur ſo hin und her. Eines Tages geſchah dann etwas ganz Tolles. Der Zug blieb überhaupt ſtehen. Die Reiſenden fluchten und wetterten, aber der Zugführer wies achſelzuckend auf das Einfahrts⸗ ſignal, das tatſächlich auf„Durchſahrt geſperrt“ ſtand. Es dauerte 10 Minuten, 20 Minuten; ſchließ⸗ lich war ſogar eine volle halbe Stunde vergangen, bis ſich der Zug endlich wieder in Bewegung ſetzte. Die Reiſenden ſahen ſich verſtändnisvoll grinſend an, aber über Vermutungen kam man nicht hinaus. Dieſer Zwiſchenfall wäre raſch vergeſſen geweſen, wenn er ſich nun nicht öfters wiederholt hätte. Dies ſo erſtatteten ſie Anzeige. Die verliebte Nanette gab vor Gericht treuherzig zu, was man ſchon längſt auf geſperrte Durchfahrt geſetzt hatte, während ſie ſich ein Schäferſtündchen im Bahnwärterhäuschen verſchaffte. Der Lokomotivführer— womit nicht ihr Mann gemeint iſt, der während der Abenteuer ſei⸗ ner jungen Frau in der Ferne weilte,— hatte es ihr eben angetan... Nanette wurde zu 100 Fran⸗ ken Strafe verurteilt„wegen unbefugter Beſchädi⸗ gung von Eiſenbahnmaterial“. Außerdem iſt ſie in⸗ zwiſchen von der Geſellſchaft, der die Kleinbahn ge⸗ hört, friſtlos entlaſſen worden. Die Abrechnung mit ihrem Mann ſteht noch aus, denn auch er ſoll mit dieſem verliebten Fahrplan in keiner Beziehung einverſtanden geweſen ſein, als er davon hörte. Huuſſuili Der Tod in der Grube Dortmund, 26. Februar. Im Untertagebetrieb der Zeche„Viktoria“ in Lünen bei Dortmund ereignete ſich ein ſchwerer Grubenunfall. Durch Steinfall wurden die Hauer Otto Kriſch aus Bork und Georg Rahmann aus Lünen⸗Horſtmar verſchüttet. Trotz der ſofort aufgenommenen Rettungsarbeiten gelang es erſt nach neun Stunden an den Unglücksherd heranzukommen. Die beiden verſchütteten Berg⸗ knappen konnten nur als Leichen geborgen werden. Die Verunglückten ſtanden im Alter von 30 Jahren. Sie waren verheiratet und Väter meh⸗ rerer Kinder. Dr. Goebbels im Kreiſe der Revpuekünſtler — Berlin, 26. Februar. Eine beſondere Freude wurde am Mittwochnach⸗ mittag den Mitgliedern des Balletts der erfolg⸗ reichen Ausſtattungsrevue„100 000 PS“ in der Deutſchlandhalle zuteil, als Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels auf ihrem kameradſchaftlichen Zuſammenſein im Hauſe der Kameradſchaft der deut⸗ ſchen Künſtler erſchien, um eine Stunde in ihrem Kreiſe zu verweilen. Von den bekannten Künſtlern der Revue waren u. a. erſchienen Eugen Rex, Theo Lingen, Benno von Arent, Profeſſor Urack, Irene de Noiret und Jupp Huſſels. Internationaler Fälſcher gefaßt — Amſterdam, 26. Februar. Der Kriminalpolizei von Rotterdam gelang es, in Paris die Verhaftung eines Fälſchers in holländiſchen Verbrecherkreiſen ſt. Wie jetzt zu erreichen, der unter dem Namen„Conſul“ bekannt iſt. ermittelt wurde, hat„Conſul“ nicht nur den hollän⸗ diſchen Staat durch zahlreiche Fälſchungen von Poſt⸗ ſchecks geſchädigt, ſondern auch Deviſenſchmuggel aus Deutſchland nach Holland betrieben und zu dieſem Zweck Brieftauben benutzt.„Conſul“ be⸗ feſtigte Deviſenbeträge meiſt im Werte von 50 bis 100 Mark mit Ringen an den Füßen der Brief⸗ tauben, die dann die Banknoten auf dem Luftwege aus Deutſchland nach Holland brachten. Vor einiger Zeit war jedoch„Conſul“ der Boden in Deutſchland zu heiß geworden, und er hatte ſein Tätigkeitsfeld nach Holland und Belgien verlegt. Leni Riefenſtahl beim Dute — Rom, 26. Februar. Der italieniſche Regierungschef empfing am Mitt⸗ woch Leni Riefenſtahl zu einer dreiviertelſtün⸗ digen Unterredung. Muſſolini zeigte während die⸗ ſer Unterredung lebhaftes Intereſſe für die Arbeit der Künſtlerin und beſonders für ihren letzten Film über die deutſche Wehrmacht. Er erkundigte ſich lebhaft nach ihrem Plan für ihr Olympiafilm⸗ werk. Während ihres kurzen Aufenthaltes in Rom fand Leni Riefenſtahl überall eine ſehr herzliche Auf⸗ nahme. Das italieniſche Propagandaminiſterium veranſtaltete ihr zu Ehren einen Tee in einem der größten Hotels Roms, bei dem ſie den italieniſchen Staatsſekretär im Propagandaminiſterium, Aligheri, zahlreiche namhafte italieniſche Perſönlichkeiten ſo⸗ wie zahlreiche Vertreter der deutſchen Botſchaft und der deutſchen Preſſe begrüßen konnte. — Um ein tolles Stückchen iſt die Verbrecher⸗ chronik von Bromberg dieſer Tage bereichert wor⸗ den. Dort langte eines Tages ein angeblicher Ma⸗ giſtratsbeamter aus Warſchau an und mietete ſich in dem vornehmſten Teil der Stadt ein Zimmer. Bald nach ſeinem Einzug in ſein möbliertes Zimmer, be⸗ feſtigte der Mann an der Wohnungstür ein Schild, auf dem in auffallend gemalten Buchſtaben zu leſen ſtand, daß der Betreffende hiermit ein„Zahntech⸗ niſches Laboratorium“ eröffnet habe. Angeblich hatte der Mann die zahnärztliche Hochſchule in War⸗ ſchau abſolviert, wollte aber ſeine Praxis nur aus Liebhaberei in ſeinen dienſtfreien Stunden betrei⸗ ben. Die zahnärztliche Behandlung war daher dieſen Ankündigungen gemäß völlig umſonſt. Man kann ſich vorſtellen, daß die guten Bromberger ſich dieſe Gelegenheit, ihre Zähne auf ſo billige Weiſe richten zu laſſen, nicht entgehen laſſen wollten. Die Patienten örängten ſich förmlich in dem Wartezim⸗ mer. Der Amateur⸗Zahnarzt empfahl den Be⸗ ſuchern durchweg eine gründliche Reparatur der Ge⸗ biſſe, nahm ihnen die Goloͤplomben ab und meinte, ſie möchten doch in ein paar Tagen wiederkommen. Und tatſächlich kamen ſie auch alle. Ein Teil von he ma ihnen mit ſchmerzverzerrten Geſichtern und verbun⸗ vermutet hatte, daß ſie jedesmal ſelbſt das Signal denen Köpfen. Aber der menſchenfreundliche Zahn⸗ arzt war nirgends anzutreffen. Erſt die Polizei hat ihn dann nach langem Suchen ausfindig gemacht, und zwar in einer der berüchtigſten Schnapsſpe⸗ lunken der Stadt. Der Mann war ſternhagelvoll und konnte bei dem anſchließenden Verhör nur lal⸗ leude Angaben machen. Soviel hat man aber aus dieſen Angaben doch entnehmen können, daß dieſer Amateur⸗Zahnarzt aus Warſchau die Goldkronen ſeiner Patienten in der Zwiſchenzeit bei einem Altwarenhändler verkauft hatte und den geſamten Erlös Tag für Tag in Schnaps umſetzte. Wahrlich ein ungewöhnlicher Weg, um billig zu Schnaps zu kommen Enthülltes 6 eheimmis . TTT Ole du fzeſlſchnungen des DO Hrobus Larsen ROMAN VoN CuRT REINHARD D1 ETZ 33 „Möchteſt du nicht etwas Warmes zu dir nehmen, Clemens?“ fragte Monika Eibenkamp, während ſie in das Muſikzimmer eintraten.„Heißen Tee oder Kaffee? Ich laſſe es dir hierher ſervieren. Ja? Oder lieber einen ordentlichen Grog, damit du dich nicht noch dazu erkälteſt in dem naſſen Zeug?“ „Danke. Nachher vielleicht.“ Er lachte leiſe.„Du baſt recht, einen ordentlichen Grog, der möchte mir gut tun Nachher... Zuerſt meine Fragen— und deine Antwort.“ „Setz dich doch endlich hin, Clemens du fällſt ja ſchon beinahe um!“ Tyrolt ließ ſich in einen der blauen Plütſchſeſſel ſinken.„Die ſchöne Garnitur., grinſte er iro⸗ niſch,„und meine dreckige Kluft! Na, helf er ſich— meine Seſſel ſind's ja Gott ſei Dank nicht.“ Monika ſetzte ſich ihm gegenüber. „Du willſt wiſſen, wann ich Chriſtoph Eibenkamp kennengelernt habe Vor ſechs Jahren. Nach⸗ dem ich vier Jahre auf dich gewartet und nach dir geſucht hatte, nachdem——“ „Danach habe ich nicht gefragt“, unterbrach Tyrolt grob. „Trotzdem ſage ich es dir, Clemens.“ „Du gibſt mir dein Wort darauf, daß du Eiben⸗ kamp erſt damals, alſo vor ſechs Jahren, kennenge⸗ lernt haſt? Ihn vorher nie geſehen haſt?“ „Ich gebe dir mein Wort darauf. Ich ſchwöre es dir.“ Tyrolt nickt vor ſich hin. „Ich lernte Chriſtoph in Baden⸗Baden kennen. Ich war bei Tante Lydia in Worms untergeſchlupft, du weißt vielleicht noch, eine von Vaters Schweſtern, die kleine magere mit dem Hör rohr „Ja, ich entſinne mich— die einzige, die uns da⸗ mals nicht verdammt und verleugnet hat, als wir aus Leſina— ach, laſſen wir das!“ „Wir waren für ein paar Wochen in Baden⸗Ba⸗ den, Tante Lydia mußte Bäder nehmen. im Ho⸗ tel machten wir Chriſtophs Bekanntſchaft. Als er ſich um mich zu bewerben begann, nahm ich die Suche nach dir nochmals auf. In allen möglichen Zeitun⸗ gen gab ich Anzeigen auf——“ Tyrolt winkte ab.„Schon gut, ſchon gut Warum das alles noch einmal auspacken! Erinne⸗ rungen ſind Geſpenſter, man ſoll ſie im Dunkeln laſſen... Ich habe in Amerika drüben— ja, ich ging damals nach drüben!— keine deutſchen Zei⸗ tungen geleſen. Na, und wenn ich auch deine An⸗ zeigen geleſen hätte.. ich hätte mich beſtimmt nicht gemeldet.“ „So biſt du, Clemens. Tyrolt lächelte ſeltſam. Monika. Geweſen.“ Immer derſelbe.“ „So bin ich geweſen, Er zog eine Zigarettenſchachel aus der Taſche.„Darf ich rauchen? Ich halte es nicht mehr aus ohne das elende Zeug. Danke. Hoffentlich zünden die Hölzchen noch, total naß die Schachtel! Ja, es geht... Er zog den Rauch tief ein.„Ah, das tut gut So, und dann haſt du dich alſo in den Chriſtoph verliebt...“ Die Frau errötete zart. „Verliebt? Ach nein, Clemens das war anders. Ganz anders als bei uns beiden damals. Verliebt habe ich mich nicht in Chriſtoph, damals be⸗ ſtimmt nicht. Ich mochte ihn gut leiden. Ich meine, man muß ihn ja gern haben, dieſen Mann.“ „Ja“, warf Tyrolt ruhig, faſt ſachlich, ein.„Eiben⸗ kamp iſt ein feiner Kerl.“ „Mein Leben war ſo leer damals. Tante Lydia konnte mich ja nicht begreifen, nie verſtehen, die Sache mit uns beiden, meine ich, mit dir und mir. So gut ſie zu mir war, ein bißchen war ich für ſie immer das ungeratene Kind ihres verhimmelten Bruders.. Spüren mußte ich das immer wieder. Und da kam Chriſtoph und gab meinem Leben wie⸗ der einen Inhalt. Ich habe ihn——“ „Und heute?“ fragte Tyrolt dazwiſchen und lächelte kaum merklich.„Liebſt du ihn?“ Monika antwortete nicht ſofort. Gewiß, ſie hätte ſofort und ohne Ueberlegen ſagen können:„Ja, ich liebe ihn.. liebe ihn ſo ſehr, wie man einen Men⸗ ſchen nur lieben kann! Sie ſchwieg, und ihr Blick umfing Tyrolt, wie er da vor ihr ſaß, bleich, erſchöpft, mit dem dicken, blutbefleckten Verband um den Kopf und den zerſchundenen, ſchmutzigen, ſchönen ſchmalen Händen, dem klugen, energiſchen immer ein bißchen trotzigen Geſicht und den dunklen, brennen⸗ den Augen. Wie hatte ſie dieſen Mann einſt geliebt! Und heute...? Was fühlte ſie jetzt für ihn? Nur Mitleid? Nur ſchweſterliches Mitleid?„Und heute?“ hatte auch Clemens eben gefragt. Nicht, ob ſie ihn noch liebe, ihn oder Chriſtoph liebe, hatte er ge⸗ fragt, ſondern: ob ſie jetzt Chriſtoph Eibenkamp liebe Tyrolt hatte ein Schriftſtück aus der Taſche ge⸗ zogen, er reichte es ihr zu. Das riß ſte aus ihrem Grübeln und enthob ſie der Antwort, die ihr in die⸗ ſem Augenblick ſchwer geworden wäre. „Da iſt die Novelle die der Doktor Larſen über uns beide geſchrieben hat.“ „Ich kenne ſie, Clemens. Durch dieſe Novelle habe ich ja erſt erfahren, daß du—“ Tyrolt fuhr auf.„Hat der verrückte Kerl das Geſchreibſel etwa abdrucken laſſen? In einer Zei⸗ tung?“ „Doktor Larſen trug die Novelle im Rundfunk vor, und ich hörte gerade, wie oft, wenn ich allein bin, zu.“ Clemens Tyrolt lachte vor ſich hin.„Unglaublich! Und davon hat er mir keine Silbe erzählt! Wo ich doch ſozuſagen der geiſtige Papa von dieſem Muſen⸗ kind bin. Na er ſoll mir bloß mal wiederkommen!“ Er ſtand auf, griff nach dem Manuſkript, zog es Mo⸗ nika aus der Hand, ſchlug die letzte Seite auf.„Hier .. bitte, lies dir ſicherheitshalber den Schluß noch einmal durch! Und dann möchte ich meine zweite Frage an dich ſtellen.“ Monika Eibenkamp überflog mit den Augen haſtig die Stelle, die er ihr bezeichnet hatte. Dieſen Schluß kannte ſie nicht, es war die Schilderung der wirklichen Vorgänge damals in München vor Tyrolts Flucht, ſo wie ſte ſelber ſie Larſen gegeben hatte. „Stimmt das? Iſt das die reine Wahrheit?“ fragte Tyrolt, und ſeine Stimme klang heiſer und zitterte ein wenig. Die Frau nickte ſtumm. Als ſie aufſchaute, ſtan⸗ den Tränen in ihren Augen. ich habe dich alſo zu Unrecht verdächtigt.. da⸗ mals.? Du haſt mich nicht mit einem anderen hintergangen? Du kannſt es mir ſchwören, Monika?“ „Ich ſchwöre es dir, Clemens!“ Tyrolt ſtand vor ihr, blickte auf ihren braunen, leuchtenden Scheitel hinunter, er biß die Zähne auf⸗ einander, daß man das dumpfe Knirſchen hörte, und preßte die Lippen eng zuſammen. Sein ſchmales, — Die in den Vereinigten Staaten noch immer anhaltende außergewöhnliche Kälte hat bisher ſchwe⸗ ren Schaden angerichtet. Auch die Tiere haben un⸗ geheure Leiden und Entbehrungen durchzumachen. Der Verluſt wird ſich wohl erſt in den nächſten Jahren auswirken. Inzwiſchen hat man aber in Amerika den Kampf gegen die Kälte mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln aufgenommen. Neuer⸗ dings wurden ſogar Flugzeuge zum Schutz der Tiere eingeſetzt. Aus allen Staaten Amerikas tra⸗ fen in den letzten Wochen Nachrichten ein, daß das Vogelſterben einen gewaltigen Umfang angenom⸗ men habe, ſo daß für die Zukunft das Schlimmſte zu befürchten ſei. Den Schaden hat letzten Endes die Landwirtſchaft, die bei dieſem Vogelſterben ihre treuſten Helfer im Kampf gegen die Inſekten und Baumſchädlinge verliert. Aber nicht nur die Vo⸗ gelwelt befindet ſich in dieſer bedrängten Lage, ſondern auch das Wild findet in den verſchneiten Waldungen weder Schutz noch Nahrung. Die Forſt⸗ verwaltungen der einzelnen Staaten haben daher beſondere Abteilungen eingeſetzt, die für Vögel und Wild Schutzhütten und Futterſtellen einrichten. In dem amerikaniſchen Staat Pennſylvanien iſt man dazu gezwungen geweſen, Flugzeuge in den Dienſt zu ſtellen, da die Hilfsmannſchaften gegen die un⸗ geheuren Schneemaſſen einfach nicht mehr weiter vordringen konnten. Selbſt mit den modernſten Schneepflügen war ein Vorwärtskommen in die wildreichen Gebiete nicht möglich. Die eingeſetzten Flugzeuge werden nach vorheriger Beobachtung Vo⸗ gel⸗ und Wildfutter abwerfen, um die Tiere vor dem ſicheren Tode zu bewahren. Zu dieſem Zweck hat man Säcke mit Hafer, Weizen und Mais an Bord genommen, die vor dem Abwurf geöffnet wer⸗ den. Wie die Piloten beobachten konnten, haben ſich große Mengen von Vögel und Wild an den noch offenen Waſſerſtellen geſammelt. Ihnen werden von den Flugzeugen Lebensmittel zugeworfen. kluges Geſicht zuckte und verzog ſich in ſchmerzliche Falten. „Clemens. lieber Clemens., bat Monika Eibenkamp mit leiſer, erſtickter Stimme. Sie ſah mit Erſchrecken, daß ſein Geſicht jetzt fieberhaft glühte, hektiſch rote Flecke brannten auf ſeinen ſchmal gewordenen Wangen. „Manchmal ſchmeißt der Herrgott mit Pflaſter⸗ ſteinen nach uns“, ſagte Tyrolt dumpf,„aber er macht es wieder gut Monika Eibenkamp blickte zu ihm auf, er las die ſtumme Frage in ihren Augen. Lächelte. Erklärte: „Damals in München, als ich auf und davon ging wie ein Irrer— damals warf der Herrgott nach mir... Und heute, jetzt eben, hat er es wiedergut⸗ gemacht... Sehr gut hat er es wieder gemacht Er hat ſogar einen anderen Menſchen, Eibenkamp, geſchickt, um meine Schuld wiedergutzumachen dir gegenüber, Monika daran kaputt gehen müſſen.. ſoviel Schuld..“ Er ſchien furchtbar erregt, ſeine dunklen Augen flackerten, ſein Geſicht glühte. Ganz zart und ſchen ſtrich er über Monikas Haar.„Wie ſchön, daß ich es noch erfahren durfte: Ich allein habe die Schuld, du.. du haſt es mir nicht angetan, du haſt mich nicht betrogen, ich allein tvage die Schuld. wie ſchön das iſt trotz aller Bitternis“ Die Frau griff nach ſeiner zerſchundenen Hand, ſtreichelte ſie wortlos, wußte nichts zu ſagen, nichts anderes zu tun. Alle Liebe, die ſie einſt für dieſen Mann empfunden, für dieſes ewige Kind, dieſen ewig ſtürmenden Geiſt, ſtrömte wieder über ſie hinweg Plötzlich zog Tyrolt ſeine Hand heftig zurück, er griff mit beiden Händen in die leere Luft, wie wenn er einen Halt ſuche.„Ach.. ach, ſchwarz. keine Luft..“ ſtöhnte er und ſchlug zu Boden, ehe die Frau noch zuſpringen und ihn ſtützen konnte. Man hatte Clemens Tyrolt in einem der Frem⸗ denzimmer des Kurhauſes Sankt Laſſen auf ein Ruhebett gelegt. Der Badearzt, Hofrat Dr. Löſch⸗ ner, ein liebenswürtiger alter Herr mit einem ſchneeweißen Kaiſer⸗Franz⸗Joſef⸗Bart, war gerade hineingegangen, um nach dem Bewußtloſen zu ſehen. Monika Eibenkamp und der Kurhausdirektor war⸗ teten im Gange auf das Ergebnis der Unterſuchung. Man hatte Monika einen Seſſel aus dem Veſtibül heraufgebracht, aber ſie ſetzte ſich nicht, mit zittern⸗ den Knien ſchritt ſie ruhelos auf und nieder. (Fortſetzung folgt) Ich hätte ja ſonſt nun wur Abfa nicht ſond. orden Die . Das ergibt eine Formel, wie man ſie eigentlich nur aus Donnerstag, 27. Februar 1986 5 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 96 Die Ausländer auf der Autoſchau Geht man die Stände der ausländiſchen Gäſte durch, die auf der Berliner Aütomobilausſtellung Perſonenwagen zeigen(unter den Laſtkraftwagen und Motorrädern ſind keine ausländiſchen Ausſteller vertreten), ſo ſcheint uns die intereſſanteſte Konſtruktion auf dem Stande von Auſtro⸗ Daimler⸗Steyr zu ſehen zu ſein. Da hat man einen neuen 1000 cem⸗Vierzylinder⸗Wagen neu entwickelt, der mit einem waſſergekühlten Boxermotor bei 3600 Touren 22 PS leiſtet. Die Venttlanordnung iſt ſtehend, die Nockenwelle wird über ſchräg werzahnte Stirnräder angetrieben und von vier Gängen ſind zwei geräuſcharm und ſynchroniſiert. Schmuck in recht vollkommener Stromlinienſorm iſt die ſelbſttragende Stahlkaroſſerie, deren Vorderräder achslos geführt werden. An den Hinterrädern findet man Pendel⸗ achſe. Vorläufig freilich krankt dieſes Wägelchen an der kleinen Auflage in Oeſterreich und dem damit verbundenen verhältnismäßig hohen Preis. Weiter hat Auſtro⸗Daimler aus dem Typ„430 Motor“ einen neuen Sechszylinder mit 2260 cem entwickelt, der als Kabriolett gezeigt wird. Bei Auſtin hat der kleine Auſtin ſich weiterhin im Produk⸗ tionsprogramm des großen engliſchen Werkes behauptet. Die kleine ſportliche Pionierkonſtruktion iſt trotz einiger Veränderungen ein typiſcher Vertreter des engliſchen Stan⸗ dardbaues geblieben und hat für die Käuferkreiſe, die ſeine Zweckmäßigkeit in jeder Einzelheit nicht beurteilen können, den Nachteil, zu wenig von ſich her zu machen. Auch die übrigen Auſtin⸗Modelle auf der Ausſtellung entſprechen mit ihrem typiſch⸗engliſchen Gepräge in der Karoſſerieform nicht ſo ganz dem inzwiſchen doch recht verwöhnten deut⸗ ſchen Geſchmack. Bei Renault hat man ſich in der Hauptſache darauf konzentriert, die Motorleiſtung zu erhöhen und den Karoſ⸗ ſerieraum zu vergrößern. Man hat eine Stromlinienanglei⸗ chung ja bereits im Vorjahr verſucht, iſt jedoch zu einer ernſthaften. Stromlinienform nicht durchgedrungen. Fiat bringt ein Vierzylinder⸗1000⸗cem⸗Sportcoupé mit kopfgeſteuertem Motor, der 36 Ps entwickelt und ſeinen Typ„1500“, den Sechszylinder⸗1,5⸗Liter⸗ Wagen. Die Ka⸗ roſſerte iſt ſtromlinienſörmig angeglichen und die Schein⸗ werfer hat man in die Kotflügel eingezogen. Die bekann⸗ ten Typen des Vierzylinder 1 Liter, Sechszylinder 2,5 Liter und des Typs„527 S“ ſind wieder auf dem Fiatſtande zu finden. Die genannten Firmen ſind die einzigen Ausländer, die auf der Ausſtellung diesmal zu finden ſind. Die deutſche Kraftfahrzeuginduſtrie hat alſo die einſtmals ſtark in Er⸗ ſcheinung tretende ausländiſche Gegnerſchaft faſt ganz vom deutſchen Markt zu verdrängen gewußt. V. St, Ein neuer Steyr⸗Wagen Ueber den Eindruck, den der neue Steyr⸗Wagen„Steyr 50“— von der Automobilinduſtrie als deutſcher Wagen anerkannt— auf der Berliner Automobil⸗Ausſtellung macht, ſchreibt die„Allgemeine Automobil⸗Zeitung“ u,.: „Der kleine 1⸗Liter⸗Steyr iſt der wirkliche Schlager der Ausſtellung.. Er ſtellt eine abſolute Neuſchöpfung dar, ſowohl hinſichtlich des Motors als auch der Karoſſerie. Mit Ausnahme des Adler⸗Autobahn⸗Wagens wurde die Stromlinie bei keinem Wagen ſo vollkommen durchgeführt (Werkphoto,.) wie bei Steyr... Die Karoſſerie iſt ſelbſttragend und der Motor liegt vor der Vorderachſe. Durch dieſe Anordnung iſt viel Platz im Innern für die plätze frei geworden. Der Kofferraum iſt durch dieſe Anordnung ſehr groß aus⸗ gefallen. Das Reſerverad iſt in einem beſonderen Fach im Heck untergebracht. Der Wagen iſt das Produkt langer Erfahrung und gründlicher Erprobung. Holmenkol begann Norwegen im Schimarathon nicht zu ſchlagen Die Holmenkol⸗Rennen, nach den Olympiſchen Winter⸗ ſpielen wohl die größte und bedeutungsvollſte Schiveran⸗ ſtaltung der Welt, nahmen am Mittwoch ihren Anſang. Teilnehmer aus aller Welt, die es ſich ſtets als Ehre an⸗ rechneten, hier auf Holmenkol, in der Nähe von Oslo, unter den Beſten des Schiſports ſtarten zu können, hatten ſich auch in dieſem Jahre wieder eingefunden. Wenn man non den fehlenden Schweden abſieht, waren beim 50⸗Km.⸗ Dauerlauf, der das große norwegiſche Schifeſt einleitete, alle die Nationen vertreten, die ſich eine Sieges möglichkeit errechneten. Unter den 140 Teilnehmern alſo eine ganz ausgezeichnete Beſetzung— waren je drei Finnen, Amerikaner und Japaner zu finden. Deutſchland hatte für den Marathonlauf keine Meldung abgegeben. Entſpre⸗ chend der norwegiſchen Beteiligung fiel natürlich auch das Endergebnis aus. Unter den acht erſten Läufern konnten ich nur zwei Finnen placieren. Den Sieg holte ſich der Norweger Peter Saetermyrmoen, der die nicht allzu ſchwere Traditionsſtrecke in:08:08 Stunden bewältigte, mit Sekunden Vorſprung vor ſeinem Landsmann Andreas Hperven und dem Finnen Toikka. Morgens 10 Uhr herrſchten 10 Grad Kälte, der Himmel wor bedeckt. Gegen Mittag kam aber doch die Sonne durch, zur Freude der rieſigen Zuſchauermenge. Der Start und auch das Ziel befanden ſich am Frogner⸗Stadion. Von hier aus lief die Strecke in einer großen Schleife nach Norden durch hügeliges Gelände, teilweiſe mit dichten Waldbeſtän⸗ den. Nachdem die Schihütte Kikutſtuen erreicht worden war, ging es wieder dem Ziel zu. Schon nach 30 Km. lagen die Norweger vor den Ausländern in Front. Die heſte Zeit hatte bis dahin Annar Ryen mit:22:30 Stun⸗ den gelaufen. Er fiel aber auf dem letzten Teil der Strecke mit der Gruppe, die er anführte, wieder zurück. Ryen ſicherte ſich noch den vierten Platz. Auf der zweiten Hälfte lief Saetermyrmoen ſeinen Sieg heraus. Die Ergebniſſe: S ⸗km.⸗Dauerlauf: 1. Saetermyrmoen(Norwe⸗ gen):08:08; 2. Hperven(Norwegen):08:92; 3. Toikko [Finnland):10:14; 4. Ryen(Norwegen):13:10; 5. Slora (Norwegen):13:11; 6. Ulſeth(Norwegen):14:00) 7. Lunoͤby(Norwegen):14:00 Stunden. Abfahrts- und Torlauf nach neuen Regeln Auf denn Kongreß der 898 in Garmiſch⸗Partenkirchen wurde bekanntlich eine Nenderung der Regeln für den Abfahrts⸗ und Torlauf beſchloſſen. Der Torlauf wird jetzt nicht mehr mit dem Abfahrtskauf gleichrangig gewertet, ſondern im Verhältnis von 518. Dieſe Rechnung iſt außer⸗ undentlich kompliziert und grenzt an höhere Mathematik. Die Berechnung geht ſo vonſtatten, daß nach der oben an⸗ gegebenen Verhälltniszahl eine zuſammengeſetzte Zeit tritt, die auf eine kurze Formel gebracht, folgendermaßen er⸗ rechnet wird: Die Zeitenſumme beider Läufe des Slaloms wird mit einem Faktor multſpliziert, der gleich iſt mit der fünfſachen Beſtzeit aus dem Abfahrts lauf, geteilt durch die ache Bestzeit des Torlaufes. Mit dieſem Faktor wird de Geſomtzeit aus beiden Läufen jedes Teilnehmers ver⸗ nielſacht und erſt dann die reine Abfahrtszeit zugezählt. der Chemie kennt, nämlich 5 Abfahrtsbeſtzeit 8 Slaſombeſtzeit Wie man ſieht, die Soche iſt furchtbar einſach und wird in Zukunft weſentlich dazu beitragen, daß die Zeiten und Ergebniſſe der alpinen Kombination ſchnell und ſicher er⸗ rechnet werden. Oder ſind ſie anderer Anſicht? Durch dieſe neue Regel erhält der Abfahrtslauf gegenüber dem Tor⸗ lauf eine Bevorzugung; aus welchem Grunde das geſchehen it, iſt uns nicht ganz klar, um ſo mehr, als man beim Abfahrtslauf bereits von einer Ueberſteigerung der An⸗ ihrüche ſprechen kann. Der beſte Beweis für dieſe Anſicht dürften die vor wenigen Tagen ausgetragenen F Ic⸗ Rennen in Innsbruck ſein, die in der bekannten ſchweizeri⸗ ſchen Fachzeitung„Sport“ eine herbe Kritik erfahren. Luch die franzöſiſche Zeitung„L Auto“ ſagt von den Abfahrts⸗ dennen in Innsbruck, doß ſie ein Unternehmen geweſen zeien, um Fahrer zu zerſtückeln, ein Maſſaker, das an die früheren Zirkusſpiele erinnert habe. Auf keinen Fall ſei es eine Prüfung geweſen, die mit Sport noch etwas zu tun habe. Vorläufig keine Kartenbeſtellungen für die Olympiſchen Spiele Der große Erfolg der Olympiſchen Winterſprele in Wor- giſch⸗Fartenkirchen hat eine derartige Steigerung des utereſſes an den Olumviſchen Wettbewerben im Auguſt Kombination= Slalom. Abföhrtszeit dieſes Jahres herbeſgeführt, daß käglich aus dem In⸗ und Ausland zahlloſe Beſtellungen auf Eintrittskarten beim Organiſationskomitee einlaufen. Obwohl durch Rundfunk a Preſſe für Deutſchland die vorläufige Sperrung des Kartenverkauſes bekanntgegeben worden iſt, hat die Flut der Beſtellungen nicht eingedämmt werden können, weshalh ſich die Kartenſtelle aufs neue mit der Bitte an die Oefſent⸗ lichkeit wendet, vorderhand keine Beſtellungen und keine Gelöſendungen an das Organiſationskomitee zu richten. Die Kortenſtelle wird für den Vorverkauk erſt wieder öffnen, wenn die umfangreiche Vorbereitungen für den Verſand der bisher verkauften Karten(Olympfia⸗Stadion⸗ Päſſe und Dauerkarten) abgeſchloſſen ſind. Dieſe Arbeit wird den März hindurch andauern, ſo daß beſtimmt am 1. April der Vorverkauf der Einzel⸗(Tages⸗) karten erfolgen kann. Inkolge der großen Nachfrage nach Dauerrarten ſtehen für die meiſten Veronſtaltungen nur noch Stehplätze zur Verfügung. Zum gleichen Zeitpunkt werden auch Beſtellungen für die wenigen noch nicht erſchöpften Dauer⸗ karten(Boxen, Ringen, Handball. Polo und Segeln] exr⸗ neut entgegengenommen. Beſtellſcheine können ab 15. März bei der Kaſſenſtelle des Organiſattionskomitees für die 11. Olympiade Berlin 1936, Berlin⸗ Charlottenburg 2, Hardenbergſtraße 43, eine Treppe, angefordert werden. Kleine Sport-Nachrichten Die deutſche Fußballelf für den am Donnerstag in Niſſa⸗ bon ſtattfindenden Länderkampf gegen Portugal iſt am Mitbwochnachmittag auf dem Flugwege an ihrem Beſtim⸗ mungsort angelangt. Alle Spieler haben die Reiſe gut überſtanden und ſind in beſter Stimmung, um ſo mehr, als dem Regenwetter der letzten Tage ein heller Sonnenſchein efolgt iſt. 5 Schiſprünge von über 100 Meter hofft man beim inter⸗ nationalen Sprungwettbewerb guf der Rieſenſchanze von Planieg in Jugoſlawien am 8. März zu ſehen. Der Nor⸗ weger Reidar Anderſen, der bei den Winterſpielen in Garmiſch⸗Partenkirchen Dritter wurde, iſt auf dieſer von ker FS anerkannten Schanze ſchon 99 Meter weit geſprungen. 5 5 Drei US A⸗Hallenmeiſterſchaften ſicherte ſich die erſt 17jährige Läuferin Helen Stephens bei den in Neuyork ausgetragenen Ditelkämpfen. Ste gewann die 50 Meter in 6,4 Sekunden, den Weitſprung aus dem Stand mit 2,55 Meter und das Kugelſtoßen mit 12,78 Meter. Beim Kieler Halleuſportfeſt, das am Wochenende zu Gunſten des Winterhilfswerkes veranſtaltet wird, ſtorten einige bekannte deutſche Leichtathleten, u. a. der Berliner Hochſpringer Gehmert und die deulſche Hochſprungmeiſterin Elfriede Kaun. 8 Japaus Eishockeyſpieler trugen im Brüſſeler Noropol⸗ Stadion einen Kampf gegen Nordſtern Brüſſel aus. Die Belgier ſiegten mit:1(:0,:1,:0) Toren. Emil Scholz, der ausgezeichnete Breslauer Schwer⸗ gewichtsboxer kam in England zu einem neuen Erfolg. Nachdem er kürzlich den Auſtralier George Cook beſiegte, ſchlug er jetzt in Hull den Engländer Bert Ikin in einem Zwölfrundenkampf ſicher nach Punkten. a Helmut Hartkopp, einer unſerer beſten Boxer der Halb⸗ ſchwergewichtskbaſſe, klettert am Freitagabend im Poriſer Wagramfaal durch die Seile. Er hat einen ſehr ſtarken Gegner erhalten: den Straßburger Charles Rutz, Frank⸗ reichs Meiſter im Schwergewicht. Emile Allais(Frankreich), der Olympia⸗Dritte in der alpinen Kombination, gewann in Chamonix die franzöſi⸗ ſche Meiſterſchaft im Abfahrtslauf gegen rund 200 in⸗ und ausbändiſche Konkurrenten. Die Plätze belegten die Fran⸗ zeſſen Tournier, Laſſorgue und Maurond, Jann bam als erſter Ausländer der Norweger Rolf Kaarby. Die Serie der engliſchen Pokal⸗Ueberraſchungen wupde im Londoner Wiederholungsſpiel zwiſchen Fulham und Chelſen fortgeſetzt. Fulham ſiegte nämlich mit:2 und trifft nun am Samstag auf eigenem Platz auf Derby County. Dr. Peter Bauwens(ſöln) wird das am 8. Mürz in Paris ſtattfindende Fußball⸗Länderſpiel zwiſchen Frank⸗ reich und Belgien leiten. 1 Frankreichs Fußball mußte in der letzten Zeit einige peinliche Niederlogen hinnehmen. Der Ruf nach einem allein verantwortlichen„Verbandskapitän“ wird imaner dringender, und man iſt bereits ſo weit, daß man in Gaston Barreau mit großer Wahrſcheinlichkeit dieſen„Ver⸗ bandskapitän“ ſieht. Die italieniſche Militärpatronille, die in Garmiſch⸗War⸗ tenkirchen überraſchend den Patrouillenlauf gewann, fand in Italien überall begeiſterte Aufnohme. Gelegentlich ihrer Anweſenheit in Rom wurde ſie von König Viktor Emanmel emnfangen und geehrt. Noch 129 Pferde ſind noch der erſten Einſatzzahlung für das Deutſche Derby 1937 guf der Nennunasliſte ſtehen geblie⸗ ben. 324 Bewerber waren urſprünglich gemeldet. Am ſtärkſten iſt der Stall Mülhens mit zehn Hengſten und vier Stuten vertreten. Walter Spence, der herverragende amerikaniſche Bruſt⸗ ſchwimmer, ſtellte bei einer Veranſtaltung in Chikago über 100 Meter mit 11102 Minuten eine neue Weltbeſtbeiſtung auf. Er verbeſferte die alte Höchſtleiſtung ſeines Landman⸗ nes Higgins um ſechs Zehntelſekunden. Beim Antwerpener Sechstagerennen lagen nach 113 Stunden, alſo kurz vor Schluß des Rennens, nicht weniger als neun Mannſchaften in der Spitzengruppe, unter denen Unſere gute Erde hat einen feſten Beſtand an Sport⸗ arten, eine runde Summe, die ſcheinbar immer gleichbleibt und durch eine Art„Konjunktur“ einmal höher, einmal niedriger eingeſchätzt wird. Da ſind Nationen, die, ihrer ganzen Mentalität, ihrer Tradition und dem Tem⸗ perament der Völker entſprechend, dieſe oder jene Sportart zu ihrem Nationalſport gemacht haben. England iſt bei⸗ ſpielsweiſe das Land, in dem die Pferderennen und der Fußball ſtark im Vordergrund ſtehen— wenn man beim Mutterland des Sports auch einräumen muß, daß Tennts, Rudern uſw. ebenfalls Sportarten ſind, für die auch der Durchſchnittsengländer ſehr viel Intereſſe aufbringt—; in Amerika herrſcht Rugby und Baſeball vor, in Kanada Eis⸗ hockey, in Norwegen und Schweden der Schiſport, in Finn⸗ land außer Schi und Leichtathletik vor allem noch der Schießſport— was außerhalb Finnlands wenig bekannt iſt— uſw. Die allgemeine Anſchauung von dem Volks⸗ ſport irgendeines Landes ſtimmt manchmal nicht, ſelbſtver⸗ ſtändlich hat eine ſo ſummariſche Aufzählung auch gewiſſe Nachteile, aber in großen Zügen geſehen, trifft ſie doch das richtige. Darüber hinaus bringt die Zeit, ein Jahrzehnt oder ein Jahrhundert(wie man ſpäter einmal ſagen wird, wenn der Sport erſt eine etwas längere Geſchichte hat), einen ſtändigen Wechſel in der Gunſt der Maſſen, der wie⸗ derum mit der ſoziologiſchen Struktur eines Landes, mit dem„Zeitgeiſt“ zuſammenhängt. Das ſind Fragen, die ſehr intereſſant ſind, aber den Rahmen eines ſolchen Artikels ſprengen würden. Es iſt nicht einmal leicht zu ſagen, welcher Sport im Augenblick eigentlich gerade ſich beſon⸗ derer Vorliebe erfreut, welche Gruppe gerade jetzt„dran“ iſt. Es iſt natürlich immer eine Gruppe, und zu dieſer Gruppe gehören etwa: Fußball, Leichtathletik und Motor⸗ ſport. Am ſteilſten war der Aufſtieg des Motorſports. Denn Autorennen und Motorradrennen ſind ja noch verhältnis⸗ mäßig jungen Datums. Sie ſtammen aus einer Zeit, die etwa den Ausklang einer Periode bildete, in der mehrere neue Sportarten geboren wurden. Seit einem Dutzend Jahren ſind in dieſer Beziehung keine Zeichen und Wunder mehr geſchehen, wie man auf deu erſten Blick annehmen könnte. Aber überall ſind neue Verſuche und Anſätze auf⸗ getaucht, wenn ſie auch zumeiſt unpopulär blieben und keine Bedeutung erlangten. Es gibt hier allerdings Zwiſchen⸗ ſtufen, wobei wir an das Rhönrad denken, das ja eine un⸗ geheure Verbreitung gefunden hat und dennoch nicht als neue Sportart angeſprochen werden kann, ſondern nur als eine Ergänzungsübung. Aber dennoch ſind in den letzten zehn bis zwölf Jahren Zeichen und Wunder geſchehen. Greifen wir einmal zwei Sportarten heraus, an die niemand vorher in den Kreiſen, auf die es ankam, dachte, und die doch eines Tages da waren und ſich die Welt eroberten; das Segelfliegen und der alpine Schilauf— heute zwei Großmächte im Sport! Ein paar Unentwegte haben jahrelang an der Ent⸗ wicklung des Segelfluges gearbeitet und alles dafür eingeſetzt. Wer z. B. die Anfänge in der Rhön und in Grunau im Rieſengebirge kennt, und dieſes Grunau heute wiederſieht, der begreift erſt richtig, was es bedeutete, eine unbekannte Sportart mitten in der Höchſtblüte der anderen Sportarten den Weg zu einem ſo ſteilen Aufſtieg zu bahnen. Würde man heute auf einer Karte von Deutſch⸗ land alle die Stellen abſtecken, wo Segelfliegen betrieben wird, dann würde die Landkarte mit Fähnchen überſät ſein. geworden, das im Winter viele Nordamerikaner anzieht. wohnten Inſelgruppe iſt Hamilton. Die Bermuda⸗ ſich als Neunte auch Schön⸗Ronſſe befanden. Pützfeld⸗Raes ſind dagegen bis auf 12 Runden zurückgefallen. Deneeſ⸗ Berlin entſenden. Es gibt, gerade in Deutſchland, der Hochburg des Segel⸗ Dekuysſcher waren Spitzenpaar vor Pijnenburg⸗Slaats und Charlier⸗Depauw. Erik Larſſon, der ſchwebiſche Olympiaſieger im 18⸗Km.⸗ Langlauf, gilt als erſter Olympiaſieger der Polarbewohner. Er wohnt in Kirung, das 200 Km. vom nördlichen Polar⸗ kreis entfexnt liegt. Kilian⸗Vopel, die Dortmunder Favoriten des Neu⸗ Vorker Sechstagerennens, haben ihre Poſition auch nach der dritten Nacht behaupten können. Mit Rundenvorſprung fahren die beiden Deutſchen vor Buyſſe⸗Audy und Debaets⸗ Peden allein an der Spitze des Feldes. Pokalſpiele Unterbaden⸗Weſt Neckarhauſen— Ilvesheim Edingen— Friedrichsfeld Hemsbach— Weinhe TV Viernheim— Käfertal Altriy— Schwetzingen Hockenheim— Hanbſchuhsheim Heddesheim— Union Heidelberg Sandhofen— Phönix Mannheim Unterbaden⸗Oſt Limbach— Walldürn Rohrbach— Eberbach Altlußheim— Neulußheim Ketſch— Rheinan Rauenberg— Eppelheim TV Walldorf— Wiesloch Sandhauſen— Fendenheim Kirchheim— 08 Mannheim 05 Heidelberg— Seckeuheim Germania Brötzingen— S Waldhof „Zu dem Spiel Germanig Brötzingen— SV Waldhof läßt der SV Waldchof Omnibuſſe laufen. Die Abfahrt er⸗ folgt ab Waldhof um 11 Uhr, ab Paradeplatz um 11.90 Uhr und ab Meßplatz um 11.15 Uhr. Der Fahrpreis beträgt 3,0 Mark. Bermuda, die neue olympiſche Nation! Das Internationale Olympiſche Comitee hat die Ber⸗ mudas Olympic Aſſociation anerkannt. Die Organiſa⸗ tion hat jetzt noch nachträglich eine Einladung zur Teil⸗ nahme an den Olympiſchen Spielen in Berlin erhalten, durch die der Reigen der Nationen, die an den Olympi⸗ ſchen Spielen teilnehmen, um eine weitere vermehrt wor⸗ den iſt. Die Bermuda⸗Inſeln ſind eine britiſche Inſel⸗ gruppe im weſtlichen Atlantiſchen Ozean, ungefähr 1000 Kilometer öſtlich vom Kap Hatteras gelegen. Unter den Inſeln ſind vor allem die größeren, Mainland, Saint George, Somerſet, Watfort, Ireland uſw., bekannt; dieſe haben auch unter den 20 bewohnbaren Inſeln der Ber⸗ muda⸗Gruppe die größten Einwohnerzahlen. Die Ber⸗ muda ſind vor allem durch ihr mildes Seeklima bekannt⸗ Die Hauptſtadt der von rund 32 000 Einwohnern be⸗ Inſeln wurden im Jahre 1522 von dem Spanier Juan Bermudez entdeckt, von dem ſte den Namen tragen. Be⸗ reits im Jahre 1619 kamen die Inſeln unter engliſche Oberhoheit, ſo daß außer Großbritannien und Kanada mit den Bermuda⸗Inſeln noch ein drittes unter engliſcher Einflußſphäre ſtehendes Land an den Olympiſchen Spie⸗ len teilnimmt. Wie wir hören, werden die Bermuda⸗ Inſeln eine Abordnung für verſchiedene Sportarten nach 2 222 Auch im Sport gibt es Erfindungen Sportarten, die man vor einigen Jahren noch nicht kannte fliegens, kaum eine Formation der Hitlerjugend, des volks— und ſei ſie noch ſo klein—, die nicht fanati teidiger und Ideenträger dieſes wundervollen Sport Deutſche Segelflieger werden nach Südamerika, nach in die fernſten Länder geholt, um hier die Kunſt des fliegens, von Deutſchland auf die heutige Höhe gebracht, lehren. Erſt kürzlich iſt ja Wolf Hirth, einer unſerer größ ten Meiſter des motorloſen Fluges und des Motorfluges aus Nippon in die Heimat zurückgekehrt, und was er deutſcher Pionier auf Vorpoſten für dieſen jungen 1 erlebte, iſt ein ſchöner Beweis für die Anziehungskraft, die heute der Segelflug auf Völker ausübt, die noch vor weni⸗ gen Jahren nicht daran dachten, ſich damit zu befaſſen. Und dann die zweite Entdeckung, der alpine Schilauf, der auch einmal keine Selbſtperſtändlichkeit im Schiſport geweſen iſt. Man denke einmal an Matthias Zdarſky und ſeine mühſamen Verſuche, die erſten Bauſteine für dſe alpine Schitechnik zu ſammeln, an die Kämpfe, die aus⸗ getragen wurden, um den alpinen Schilauf gegenüber den „konſervativen“ Laufarten der nordiſchen Nationen zu ſei⸗ nem Rechte zu verhelfen. Heute ſteht der alpine Schilauf gleichberechtigt neben Langlauf und Sprunglauf und in Finnland geht man ſpeben daran, Vorbereitungen für den erſten Torlauf, der in dieſem Lande, das doch einen ganz anderen Charakter als die Alpen trägt, zu treffen. In dieſem Zuſammenhang ſei auf einen anderen Sport verwieſen, der ſich ſchüchtern hervorwagt, und der ſich vom Schiſport die Schier geliehen hat: den Waſſerſchiſport. Bis⸗ her waren es private Liebhabereien, wenn jemand auf ſei⸗ nen„aufgeblaſenen“ Schiern wie ein Geſpenſt über das Waſſer lief, aber heute horcht man doch ſchon auf, wenn man hört, daß vor kurzem ein deutſcher Sportler auf Waſſerſchiern 23 Kilometer weit— von Uſedom nach Rügen über die Oſtſee gelaufen iſt. Aus England und Frankreich hat man wiederholt gehört, daß auch dort Verſuche mit Waſſerſchiern angeſtellt werden, und was der Deutſche Ernſt Neumann auf der Oſtſee zeigte, wird vielleicht in eini⸗ gen Jahren auch in anderen Ländern Nachahmung finden, Man tut jedenfalls gut, ſolche Anfänge nicht geringſchätzig zu beurteilen, die Welt ſteht nicht ſtill und es iſt auch heute noch Raum für neue Sportarten, die dieſen Namen, 0 Können und Einſatz anbelangt, durchaus zu Recht tragen dürfen. 26. Febr. 1936, 19 Uhr 3—— —. 55 Zeicbenerklsrung Zur. Wellerkagte 7 1 HKalfer Wd from vordringender Kalftuft e ermęr Mad] e front vordringender Warmluft AWS ‚Gfe f. AMW. e Front at Warmluf) in der TiSbe FMN NO νννjef̈ů a Ovokenios O wolleg lose gengebfef 10 Schneefellgebiet Oheiter G bedechſebg Schaberffigheſt. Nebel, e Gewifter O haibbedecit . Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 27. Februar: Das außer⸗ ordentlich ruhige, aber naßkalte Wetter der letzten Tage wird vorausſichtlich wieder von lebhafterem Wetter mit weſtlichen Winden abgelöſt werden. Ein kräftiges Tiefdruckgebiet, das von England nach der Noroͤſee zu zieht, verfrachtet wieder etwas mildere Weſtluft nach Deutſchland und wird dabei auch Regenfälle, zwiſchendurch aber auch kurze Auf⸗ hellungen herbeiführen. Später iſt von der Rück⸗ ſeite des Tiefs her kältere Luft mit Schneeſchauern zu erwarten. Vorausſage für Freitag, 28. Februar Nach Regenfällen wolkiges, vorübergehend auch mal aufhellendes Wetter, anfänglich bei weſtlichen Win⸗ den Temperaturen bis zu 5 Grad Celſius anſteigend, ſpäterhin wieder Abkühlung. Höchſttemperatur in Mannheim am 28. Februar * 3,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5 Fee + 1 Grad; heute früh halb 8 Uhr 4 12 Hrad Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,2 Millimeter 0, Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbenbachtungen im Monat Februar 5. 1 heine Pegel„ Uedar-Begel 24. 28 25 0 27. Aheinfelden 555 ö 1 1 1 0.76 8,928,893 74 ehl 835—— Maxau. ö brunn„ Mannheim 5 chingen— 2— Raub Diedesheim.“—„55 Köln 2 ö Donnerstag, 27. Februar 1936 Reichsbahn und Kraffwagen Ein Vorschlag zur Lösung des Problems/ Von Dr. N. Weber-Mannheim 1 Vorwort Der Verfaſſer dieſes Vorſchlages verfolgt mit dieſen Darlegungen keine etwa mit der Binnen⸗ ſchiffahrt oder Rheinſchiffahrt verknüpften Sonder⸗ intereſſen, die bei einer Löſung in großzügigem Sinne auch keine entſcheidende Rolle ſpielen können; dagegen beſttzen die von ihm geleiteten Unterneh⸗ mungen eine große Anzahl von Laſtkraftwagen, ſo daß das im folgenden vorgeſchlagene Opfer des Kraftwagens in einer ſehr bedeutenden Jahres⸗ ſumme für ſeinen Betrieb ſich fühlbar machen muß. Er iſt aber der Ueberzeugung, daß ohne ein ent⸗ ſprechend großes Geldopfer der Kraftwagen nicht zu einer Freiheit und auf der anderen Seite die Reichs⸗ bahn nicht zu den ſo dringend benötigten Einnahmen ommen kann. Es ließe ſich wohl auch an eine Lö⸗ ſung dieſes Problems oder an ein Aufbringen der benötigten Summe durch eine neue Treibſtoffſteuer oder durch die noch beſſer anpaſſungsfähige Reifen⸗ ſteuer für Kraftwagen denken. Hier müßten aber ſicherlich auch wieder erhebliche Ueberwachungen von Staats wegen erfolgen, es müßten ſcharfe Abgren⸗ zungen von der Verwendung für andere Zwecke geſchaffen werden uſw. Nachdem aber im Rahmen des allgemeinen ſtändiſchen Aufbaus der Kraft⸗ wagen⸗Betriebsverband geſchaffen und unter eine vertrauenswürdige Leitung geſtellt wurde, erſcheint die Verwendung dieſer ſofort arbeitsbereiten Or⸗ ganiſation als nächſtliegende und zweckmäßigſte Döſarng. J. Heutige Lage Die Tatſache, daß die Deutſche Reichsbahn⸗Geſell⸗ ſchaft vor einigen Wochen eine ſofortige Erhöhung der Eiſenbahngütertarife um 5 v. H. eintreten ließ und damit eine Ausnahme vom Grundſatz der Preisſtabilität machte, hat— nachdem ſchon die Ge⸗ ſchäftsberichte der Reichsbahn mit den Ergebniſſen der letzten Jahre in immer dringlicherer Weiſe auf die Finanzlage der Reichsbahn hingewieſen hatten — der geſamten Oeffentlichkeit die Notwendigkeit einer ſofortigen Hilfe dargetan. Die ſeit dem Jahre 1933 eingetretene allgemeine Wirtſchaftsbelebung hat der Reichsbahn die erwartete Einnahmebeſſerung nicht gebracht. 5 Bekanntlich wird von der Reichsbahn als einer der Hauptgründe für die finanzielle Notlage die unaufhaltſam fortſchreitende Konkurrenz des Daſtkraftwagens bezeichnet. Nachdem dem Kraftwagen durch das großzügige Bauprojekt der Autobahn und den allgemeinen Straßenausbau das Lebensrecht gewährleiſtet iſt, kann von einer Aus⸗ ſchaltung dieſes Verkehrsmittels, etwa durch künſt⸗ liche Abdroſſelung zugunſten der Eiſenbahn, keine Rede mehr ſein. Die Ueberlegenheit des Kraft⸗ wagens auf ſeinen beſonderen Gebieten, durch die große Beweglichkeit, die Schnelligkeit, Bequemlich⸗ keit und Billigkeit, kann von der Reichsbahn, wenig⸗ ſtens in ihrer jetzigen Betriebsform, nicht mehr auf⸗ geholt werden. Da das Eiſenbahnweſen in Deutſchland nach dem Kriege durch die Verreichlichung der Länderbahnen und durch Schaffung einer Betriebsgeſellſchaft zu einer Reichsangelegenheit geworden, und da in dieſer Geſellſchaft ein Vermögen von 20 Milliarden/ feſt⸗ gelegt iſt, iſt es verſtändlich, daß das Reich nach dem Aufkommen des neuen Konkurrenzunternehmens mit allen möglichen geſetzgeberiſchen Maß ⸗ nahmen der Reichsbahn zu Hilfe gekommen iſt. Die Entwicklung dieſer Geſetzgebung, beginnend mit den Verordnungen betr Kraftfahrlinien vom 24. Ja⸗ nuar 1919 bis hinauf zu dem Geſetz vom 26. Juni 1935 über den Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen, wird als bekannt vorausgeſetzt. Das Geſetz vom 26. Juni 195 iſt bis jetzt nur ein Blanco⸗Geſetz, das ſeinen eigentlichen Inhalt erſt noch erhalten muß. Es enthält jedoch wohl als die wichtigſte Be⸗ ſtimmung, daß das bisherige Syſtem— die Schie⸗ nentreue durch große bare Zuſchüſſe zu erkaufen— endgültig fallen wird. Das Problem iſt denkbar ſchwierig, und alle Löſungen, die während fünfzehn Jahre verſucht wurden, haben mit Fehl⸗ HANDELS- U WIRTSCHAFT-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung fen, die über dieſes Geſetz zur Erörterung geſtanden haben. Auch dem neuen Vorſchlag ſtehen große prak⸗ tiſche Schwierigkeiten entgegen. Der großen, büro⸗ kratiſch geführten Eiſenbahnorganiſation ſteht gegen⸗ über einmal der große Werks verkehr, mit dem Induſtrie und Handel durch Anſchaffung moderner und für ihre Zwecke zugeſchnittener Fahrzeuge ſich immer mehr von der Eiſenbahn loslöſen, auf der andern Seite eine Vielzahl kleiner und kleinſter Autobetriebe. Die Löſung des Problems wird heute nur an einem kleinen Ausſchnitt des Autoverkehrs verſucht. Das Geſetz gibt ſich nämlich nur mit dem ge⸗ werbsmäßigen Güterfernverkehr ab, will dagegen den Werksverkehr, der das Doppelte bis Dreifache befördert und damit der Reichsbahn ent⸗ zieht, ebenſo wie den Nahverkehr freilaſſen. Und nun ſoll bei einem ſchwachen Drittel— und wenn man den Nahverkehr abzieht, nur bei einem Sechſtel — eine Teillöſung verſucht werden. Dabei handelt es ſich gerade bei dieſem Ausſchnitt um eine große Vielzahl von Einzelunternehmern, bei denen ſich die Ueberwachung und Einordnung in eine große Organiſation ganz beſonders ſchwer geſtaltet und bei denen das Ziel erreicht werden ſoll, daß dieſer private Autoverkehr ſich ebenfalls an feſte Ta⸗ rifſätze hält, die in Einklang mit den Eiſenbahn⸗ tarifen gebracht werden ſollen. Das iſt der Kern⸗ punkt des Problems. Dazu kommen nun: die ſchwie⸗ rige Abgrenzung von Nahverkehr und Fernverkehr und die Vielſeitigkeit der Betätigung: der bequeme Haus—Haus⸗ Transport, der Linienverkehr, der Transport von regelmäßigen Partien, der Pendel⸗ verkehr zwiſchen Verkehrszentren, der Anſchlußdienſt an andere Verkehrsbetriebe, wie z. B. Binnenſchiff⸗ fahrt, Seeſchiffahrt, Sammelladungsverkehr uſw. Es iſt bekannt, daß alle bisherigen Beſtrebungen, dieſe unendlich vielſeitigen Intereſſen der Verlader und Unternehmer auf eine einheitliche Linie und vor allen Dingen auf ein ſtarres Frachtenniveau zu bringen, ebenſo alle bisherigen Ueberwachungsvor⸗ ſchriften und Kontrollmaßnahmen geſcheitert ſind. Der Betriebsverband Wenn heute der Verſuch gemacht wird, in Form eines Zwangsverbandes den Unternehmer zu den ſchärfſten Kontrollmaßnahmen zu verpflichten, wenn ſogar ein einheitliches Abrechnungs⸗ ſyſtem von einer zentralen Stelle aus eingeführt würde, ſo beſtehen trotzdem unzählige Möglichkeiten, dieſe Vorſchriften zu umgehen. Man will offenbar Einfuhr von Buffer, Käse, Schmalz und FEiern im Neisefernverkehr Durch die Dritte Verordnung über Einfuhrerleichterun⸗ gen vom 3. Dezember 1935 war die Einfuhr von Butter, Käſe, Speck, Schmalz und Eiern in Mengen bis zu 1 Kilo von der Notwendigkeit der Vorlegung eines Uebernahme⸗ ſcheines befreit, wenn ſie im Reiſefernverkehr oder als Geſchenkſendung des Auslands eingeführt werden. Dieſe Ausnahmeregelung war bis zum 29. Februar 1936 befriſtet. Da ſich das Verfahren im allgemeinen bewährt hat, wird nunmehr gemäß der Vierten Verordnung über Einfuhr⸗ erleichterungen vom 21. Februar 1936(Reichsgeſetzblott 16 vom 26. Februar 1936) die Erleichterurg über dieſen Zeit⸗ punkt hinaus unbefriſtet fartbeſtehen. Mit Rückſicht darauf, daß ſich bei Speck und Schmalz auf Grund der bis⸗ herigen Regelung Schwierigkeiten infolge der veterinär⸗ politzeilichen Beſtimmungen ergaben, wurde jedoch davon abgeſehen, für dieſe Waren die Regelung zu verlängern. Um Mißverſtändniſſe zu vermeiden, iſt in der Vierten Verordnung ausdrücklich klar geſtellt, daß neben dem darin erwähnten Unterſchiedsbetrag Zoll und Ausgleichsſteuer bei der Einfuhr erheben werden. Die Erleichterung bezieht ſich alſo lediglich auf die Freiſtellung von der Vorlage eines Uebernahmeſcheines. 9 Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß es ſich bei den Sendungen nachweislich um Geſchenke des Aus lands han⸗ deln muß, und daß Zahlung an den auländiſchen Abſender oder Aufbragsgeber in irgendeiner Form die Anwendung der Erleichterung ausſchließt. Einige ausländiſche Firmen haben nämlich verſucht, die Verordnung geſchäftlich aus⸗ zu nutzen und durch Rundſchreiben und Anzeigen auf die Möglichkeit des Warenbezgs gegen Bezahlung auf Grund dieſer Verordnung aufmerlſam emacht. Ein ſolcher Miß⸗ brauch der Verordnung zur Einfuhr gegen Bezahlung iſt ſtrafbar, und die Sendung unterliegt in dieſem Falle der Mittag- Ausgabe Nr. 96 weiter die Zahl der zum Fernverkehr zugelaſſenen Unternehmer ermäßigen und ſtößt dabei naturgemäß genau ſo oft auf Widerſtand, als Perſonen hiervon betroffen werden. Man will offenbar ferner dem Gewerbe den individuellen Charakter, der bisher demſelben den großen Vorſprung gegeben hat, neh⸗ men dadurch, daß Rangfahrten und Zuſammenladun⸗ gen durchgeführt, gemeinſchaftliche Lade⸗ und Löſch⸗ ſtellen eingerichtet werden, kurz dem Einzelunterneh⸗ mer ſeine Betätigung in beſtimmten Relationen ge⸗ nommen wird. Früher hat man mit unmittelbaren geſetzlichen Vorſchriften die Ueberwachung verſucht, jetzt ſoll der Zwangsverband, dem die gewerblichen Autounter⸗ nehmer angegliedert werden, die Aufgabe der Ueber⸗ wachung hinſichtlich der Einhaltung der Frachten, der richtigen Deklaration von Ware und Gewicht uſw. übernehmen. Das A und O des ganzen Problems iſt und bleibt aber die Verpflichtung, dieſe Vielzahl von Unternehmern auf beſtimmte Frachtſätze feſt⸗ zulegen, die im einen Fall vielleicht zu hoch, im an⸗ dern Fall zu niedrig ſind. Es ſei nur daran er⸗ innert, welch ungeheure, ja geradezu ausſchlag⸗ gebende Bedeutung der Frage der Rückladungs⸗ möglichkeit zukommt. Zweifellos iſt es eine we⸗ ſentliche Verbeſſerung gegenüber den früheren Vor⸗ ſchlägen, daß die Ueberwachung dieſer Unternehmer⸗ vielheit nunmehr von den allgemeinen Verwaltungs⸗ und Polizeibehörden weggenommen und der Zwangs⸗ organiſation— dem ſogenannten Reichs⸗Kraftwagen⸗ Betriebsverband— übertragen werden ſoll; aber die Notwendigkeit eines ganz großen Verwaltungsappa⸗ rats bleibt nach wie vor beſtehen, und nicht auszu⸗ rotten iſt der von der ganzen Wirtſchaft geforderte Wettbewerbsdrang. Geradezu zwangsläufig und un⸗ abwendbar erſcheint mir aber als Folgeerſcheinung dieſer von der Reichsbahn angeſtrebten Frachtenver⸗ teuerung des gewerbsmäßigen Kraftwagenverkehrs: ein immer größer werdender Anreiz von Handel und Induſtrie, ſich durch Anſchaffung eigener Laſtkraftwagen ſowohl von der ſtar⸗ ren Frachtenpolitik der Reichsbahn als den nunmehr ebenfalls feſtgelegten Frachten des gewerbsmäßigen Kraftwagenverkehrs frei⸗ zumachen, mit anderen Worten: der Werks⸗ verkehr wird ſich auf Koſten des gewerbs⸗ mäßigen Kraftwagenverkehrs vergrößern. Was die Reichsbahn glaubte auf dem Wege über die Regelung des gewerbsmäßigen Kraftwagenverkehrs beſſern zu können, wird durch den vollſtändig frei⸗ gelaſſenen Werksverkehr wieder verſchlechtert. Aus allen dieſen Ueberleg ingen komme ich zu der Ueber⸗ zeugung, daß auch die jetzt in Gang befindliche Löſung ein Verſuch am untauglichen Objekt iſt und daß trotz des größten Aufgebots von organiſatoriſcher Arbeit der Reichsbahn keine Hilfe zuteil wird. (Schluß folgt.) FFFFFPPPPPPPFPbPbPbPbPbVbVbVbVwVbVbVbVbVUPVUDUVUVDVDVDVUwnwßwwwwww!'!'!:!':wéw.:.:—.éw—.——'————:.'' ͤ ͤ ͤ'''' * Der Saarkohlenabſatz im Januar. Die Belebung des Abſatzes hat im Januar 1936 nicht angehalten. Es mußten wieder Kohlen und Koks auf Halde genommen werden. Die arbeitstägliche Förderung hat ſich gegen den Vormonat kaum verändert. Die Zahl der beſchäftigten Bergleute zeigt eine gewiſſe Abnahme. Dieſe iſt vorwiegend begrün⸗ det durch Uebernahme von Arbeitern in das Angeſtellten⸗ verhältnis. Die Keubau⸗ und Inſtandſetzungsarbeiten in den Gruben und Tagesanlagen ſind planmäßig fort⸗ geſchritten. n Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 17. bis 22. Februar 1936 im Vergleich der Vorwoche für die Aktienkurſe auf 93,63(94,06), für die 4 proz. Wertpapiere auf 95,26(95,22), für die 6proz. Induſtrieobligationen auf 102,76(102,75) und für die 4proz. Gemeinde⸗Umſchuldungs⸗ Anleihen auf 87,35(87,13). * Portlandzementfabrik Laufen. Der Mitteilung über eine Dividendenausſchüttung von 5 v. H netto li. V. 7 v. H. netto) für 1935 iſt nachzutragen, daß der Rein⸗ gewinn um rund 30 000 ffir auf 121 000 ſfr. zurückging. Die Erhöhung des Ant um 0,5 Mill. auf 2,5 Mill. ffr. diente zur Finanzierung des Baues eines neuen Werkes. Waren und Märkie . Rotterdamer Getreidekurſe vom 26. Febr.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) März 4,90; Mai 4,82%; Juli 4,80; Sept. 4,70 K.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) März 52; Mai 53,75; Juli 54; Sept. 55,25. * * Weinverſteigerung in Bad Dürkheim. Das Weingut Rudolph Bart verſteigerte im Saale der Winzergenoſſen⸗ ſchaft zu Bad Dürkheim am Mittwoch 7 Stück und 4 Halb⸗ ſtück 1934er Weißweine und 18 000 Liter 1934er Rotweine Nhein-Mainische Abendbörse Knapp behaupiei Frankfurt, 27. Februar. An der Abendͤbörſe herrſchte ſtorke Geſchäſtsſtille. Am Vorabend der Bilanzſitzung bei den Verein. Stahlwerken zeigte ſich beſonders für Montanwerte erhöhte Zurückhol⸗ tung, und da verſchiedentlich noch kleine Glattſtellungen erfolgten, ergaben ſich für dieſe Papiere zumeiſt eine leichte Abſchwächung, nachdem im Mittagswperkehr Befeſtigungen zu verzeichnen waren. Aber auch auf anderen Aktien⸗ gebieten bröckelten die Kurſe im Vergleich zum Berliner Schluß um etwa 74 bis ½ v. H. ab. Es kamen zunächſt zur Notiz: Bekula 140(14096), JG Farben 152,25(152,50), Geſfürel 128,50(128,75), Verein. Stahlwerke etwa 86 eher Brief. Mannesmann ca. 87. Mäßig höher lagen nochmals AG für Verkehr mit 109,25(109), Hapag mit 17(16%). Am Rentenmarkt beſtand Intereſſe für zertif. Dollarbonds, 6proz. Preußen 61, 6proz. Spargiro 60,75, dto. 61,25. Ferner waren Alubeſitz mit 110% ca. gefragt, im übrigen herrſchte Geſchäftsſtille. Auch im Verlaufe hatte das Geſchäft nur kleinen Um⸗ fang. Während Montanwerte zumeiſt 4 bis. v. H. ab⸗ bröckelten, war die Haltung für die meiſten anderen Markt⸗ gebiete trotz der Geſchäftsſtille recht widerſtandsſähig und überwiegend blieben die Kurſe gegen den Berliner Schluß gut behauptet. Nur hier und da ergaben ſich nach beiden Seiten leichte Veränderungen. Am Kaſſamarkt ſtiegen Schramm Lack auf 89(88), Bankaktien blieben unverändert. Der Rentenmarkt lag ſpäter allgemein ſehr ſtill. Nachbörſe: JG Farben 152,25, Verein. Stahlwerke 85,75 Rheinſtahhl 116,75—117, Mannesmann 87 Brief. Die Weißweine gingen zu kleinen Preiſen ab; zwei Nummern mußten wegen Nichterreichung zu wünſchen übrig. der eigenen Taxe zurückgezogen werden. Bei den Rot⸗ weinen ſetzte eine beſſere Steigerung ein, die zu guten und ſehr guten Preiſen Käufer fanden. Im einzelnen wurden je 100 Liter bewertet: 1934er Weißweine(natur): Dürk⸗ heimer Feuerberg Riesling 600, Dürkheimer Letten Ries⸗ ling 600 /, Dürkheimer Nonnengarten 600, Dürkheimer Schlamberg 590 zur., Ungſteine Rüſſel Spätleſe 720. Dürk⸗ heimer Feuerberg Gewürztraminer 720 J.— 1934er Rot⸗ weine(verbeſſert: Dürkheimer Schlamberg 330 /, Dürk⸗ heimer Nonnengarten 340, Dürkheimer Feuerberg 350/60, Dürkheimer St. Laurent 420 /. ** 5 Liverpooler Baumwollkurſe vom 26. Febr.(Eig. Dr. Amerikon. Univerſal Stand Middl. Schluß: Febr.(30) 579; März 576; April 572; Mai 569; Juni 564; Juli 560; Auguſt 553; Sept. 547; Okt. 539; Nov., Dez., Jan.(37) je 595; Febr., März je 594; Mai 532; Juli 530; Okt. 524; Jan.(88) 522; Tendenz ruhig, ſtetig. Leinöl⸗Notierungen vom 26. Febr.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Febr. 1075; Leinſagt Klk. per Febr. März 12,75; Leinſaatöl loko 27,3; März 26,3; Mai⸗Auguſt 26,7%: Baumwoll⸗Oel ägypt. 24,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Febr.%66. Neuyork: Terp. 49,50. Savannah: Terp. 44,50. Geld- und Devisenmarkf Zürich, 28 febmar Cthluß amilith) danger. 2⁴³ peris D. 207% J Spanien 41.87% Prag 1272 Bukarest London 15,11½ J Holtan? 207.90— Warschen 57,87 ff. Fenkd. 27 deuyorx 03.12 Berlin 123.00— Sudapes! gl. eld 1 0106 516 hien off. K. 58,90 belgra!.00 Acnatsgeſd 2 ſleſſen 24,80— off 66,25— Iſten 290,— I Jogafsgele! 8ʃ½ Paris, 2b februar(Schlng amtlich). London 7481 Spanien 207.25 Kopendagen 385,25] Wien 55 Leuyort 15.00 llalſen 120.50 Holland 10.288/] Berlin 609.— belgien 255,12] Schwei: 494.87] Stodchom 3885,75] Werscas 278,75 London, 78. februer(Schluß emtlich) euro; 499.18] Kopenhagen] 22,40 f Nortav 570.75 Ithaube 1/285 Fenfrel 488,87 Stotkhoom 19,39 /] kumönfen 6 674.— okobamn: 1/207 sterdam 72/12 Oslo 19.90 72 Honstenuin. 615,— gurfraſſen 125, alls 7479 eben 110,15 fen 821.— erte 18.— drüse! 29.32% lessſngfors 227, Alien 28 monte ice ee talen 62.18 prag 119,25 arsch 28.18 Laſparese 108.3 Berlin 12. 2½¼ Budapest 28.— Fuenos Altes 15,.— uenos Khmer 4540 Seigte“ 215 50 fi de ab. 2.— auf Lancob 1805 dpabſen 35.10 ois 400,— Hongkong 1,384[ Jüödaſrika 100,12 Meialle Hamburger Mefallnoſierungen vom 26. Februar Rupfer 1 u. Hreltz-Ann rief Geld brief J beld bezehlif Brief] beld bezahl! Januar 9. ütenrehziu ß. 20.752075 kebruer 8,745.75 Hart 45,759.75 Apt. 48.748,75 Nei.— 46,25 Juni 47,75%, juli 48,25 47/50 Auguss ih Feinsilber(KM. p.)). 40,5087 50 Feingold(M. p. gr..84.79 Ali-Flafin(bfalle) Urapr.(Fil. p. gr.)...100 290 Led. reines Plein Delallyr,(k. b. gr....55 360 Seplemd 4„„ 46 4 Lote AE! OKiobe n 4.„„.„.. Aufimon Regulns dunes.(L 10.) 58,— 49, Hovemb 4 4„„„ decksilber( per flasche) 12.87 1287 Oezemb.„„ Wolframer: chines.(in Sb.).. 88, * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 27. Febr. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bonk und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Piorzheim]: Platin techniſch rein 3,60 ſe Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,55 je Gramm; dio. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo: Fein⸗ ſilber 42,90—44,70 je Kilo: je nach Abnahme von 50 Kilo bw. 1 bis 9 Kilo. * Der Londoner Goldpreis betrug am 26. Februar 1986 für eine Unze Feingold 141 ſh 0% d= 86,6701 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,4151 Pence= 278651. Frachfenmarkf Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Die Frachten und Schlepp⸗ ſchlägen geendet. Man ſpricht von etwa 30 Entwür⸗] Beſchlagnahme. verbeſſert. Der Beſuch zu dieſer Weinverſteigerung ließ löhne blieben unverändert. 8 17 Waldhof. Am 28. Februar, 20 Uhr, Pflichtheimabend im Jungbuſch. Am 27. Februar, 20 Uhr, im„Schwarzen J Städtiſche Kunſthalle: Geöifnet von 10 bis 13 und von NSDAP-Miffeilungen Heim. Lamm“ wichtige Verſammlung der Betriebszellenobleute 14 bis 16 Uhr Sonderſchau: Gemälde und Graphik von Aus partetatmitlichen Bekanntmachungen enmommen An alle Ortsgruppen des Stadt⸗ und Landgebietes! Die Ortsgruppen haben heute in der Zeit von 10 bis 1 und von 4 bis 7 Uhr die Schulungsbriefe für den Monat Februar ſowie Broſchüren im Zimmer 2 abzuholen. Kreispropagandaleitung. Politiſche Leiter Oſtſtadt. Anfang März beginnt ein neuer Kurſus zum Erwerb des SA⸗ Sportabzeichens. An dieſem Kurſus können teilnehmen: Politiſche Leiter, Parteigenoſſen, Hausleiter und Amtswalter ſämtlicher Gliederungen. Meldung durch 115 zuſtändigen Blockleiter an die Ortsgruppe bis 28. Te⸗ ruar.. Neckarau. Die Hausleiterbeſprechungen am 27. Februar fallen aus. Am gleichen Tage, 20.30 Uhr, Sitzung ſämt⸗ licher Pol Leiter im Gaſthaus„Zur Krone“. 5 Humboldt. Am 28. Februar, 20.15 Uhr, Sitzung ſämt⸗ licher Pol. Leiter und Anwärter im„Alphorn“, Alphorn⸗ ſtraße. 5 Rheinau. Am 27. Februar, 20.30 Uhr, Formaldienſt auf dem Sportplatz der NS DA p, Marſchanzug. Seckenheim. Am W. Februar, 20.30 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Pol. Leiter im Zimmer 40 der Schulturnhalle. Jungbuſch. Zelle 6. Am 27. Februar, 20.30 Uhr. Zellen⸗ verfammlung aller Pg. bei Müßig, Jungbuſchſtraße 10. Zelle 2. Am 28. Februar, 20 Uhr, Blockverſammlung für lock G 2, 3, 4 und 6. Alle Pg. und Hausleiter haben zu erſcheinen. Lokal Eder, G Z, 6. 5 5 3 Neckarſtadt⸗Oſt. SA⸗Sportabzeichenkurſus: Die nächſte Dienſtſtunde findet am Donnerstag, 27. Februar, 20.15 Uhr im„Durlacher Hos“ ſtatt. NS⸗Frauenſchaft Lindenhof. Am 28. Februar, 20.5 Uhr, Abt. Jugendgruppe. Am 28. Februar, 20 Uhr, Heim⸗ abend 185 Gruppe Win IL 14, 4, 3. Steck. Am 28. Februar, 20 Uhr, Heimabend der Gruppe 3, Langerötterſtraße 37. Instrumente mitbringen. 1 5 2 Feudenheim. Zu dem am 3. März beginnenden Sama⸗ riterkurſus werden Anmeldungen Montag, 2 März, vorm. Singen im Käfertal. Am 27. Februar, 20 Uhr, Heimabend im ler“. Neckarſtadt⸗Oſt. Am 28. Februar, 20.15 Uhr, Pflichb⸗ abend in der„Flora“. 2 J Motorgefolgſchaft 171. Am W. Februar tritt die Motor⸗ gefolgſchaft in dadelloſer Uniform um 20 Uhr vor der K⸗2⸗Schule an. Bann 171(Ban norcheſter). Der nächſte Dienſt findet am 27. Februar, 20 Uhr, im Heim G 7, 25, ſtatt. Stelle KS. Am 28. Februar beginnt der neue Rettungs⸗ ſchwimmkurſus der HJ. Es wird erwartet, daß ſich— wie beim vorhergehenden Furſus— genügend Leute zur Ver⸗ fügung ſtellen. Jede Gefollgſchaft hat mindeſtens fünf Mann zu ſtellen. Zeit: 18.30— 20.00 Uhr, Städt. Hallenbad Halle.) Feldſcher vom Unterbaun 1/171 Sämtliche Feldſcher ſtehen am W. Februar, 19.55 Uhr, „ in M 4a(Dragonerkaſerne), Zimmer 68, an⸗ getreten. BDM Untergan 171. Muſikgruppe. Am 2. März, 20 Uhr, Probe auf dem Untergau in N 2. 4.— Sozialſtelle. Heute, 20 Uhr, im„Deutſchen Haus“, O 1. 10, Vortrag über Berufsausſichten für Führerinnen und Sozial⸗ referentinnen.— Sport. Am 27. Februar, von 19.30 bis 21.30 Uhr, Sport für alle Sportwartinnen in der Fried⸗ richſchule. Am 29. Februar, von 15 bis 17 Uhr, Training für das Leiſtungsabzeichen auf dem Stadion. 17.30—19 Uhr Schwimmen. Rheintor. Alle neu eingetretenen Mädel die den Luft⸗ ſchutzkurſus beſucht haben, treten am 3. März, 20 Uhr, in der D⸗7⸗Schule zum Sport an. a Sozialſtelle. Am 27. Februar, 20 Uhr, Vortrag in C 1. 10 über die Berufsausſichten unſerer Mädel für Führerinnen und Sozialreferentinnen. Sport. Am 27. Februar, von 19.30—21.30 Uhr, Sport für alle Sportwartinnen in der Friedrichſchule.— Am 29. Februar, 15—17 Uhr, Training auf dem Stadion. 17.30 bis 19 Uhr Schwimmen für Leiſtungsabzeichen. Ring Oſt⸗Weſt. Am 27. Febr., 2 Uhr, Ringheimabend in der Karl⸗Benz⸗Straße 5. DA und Vertrauensräte. Neckarau. Am 27. Februar, 20 Uhr, Sitzung im großen Saol des Gaſthauſes„Zum Engel“ für ſämtliche Haus⸗ zellenwalter, Hausblockwalter ſowie für ſämtliche Betriebs⸗ zellen⸗, DAF ⸗Walter, welche ihren Wohnſitz in Neckarau haben.. Hausgehilfen Am 27. Februor, 20.30 Uhr, Arbeitsbeſprechung der Ortsfachgruppenwalterinnen. NSB DTT Am 27. Februar, VDa⸗Vortrag in der Vereinswohnung Otto⸗Beck⸗Straße. Es ſpricht Obering. Senger, Mann⸗ heim, über„Neuerungen auf dem Gebiete der Konſtruk⸗ tionen von Dampfturbinen hoher Drucke und hoher Tem⸗ peraturen“. NSK OV Stützpunkte Innenſtadt⸗Oſt und ⸗Weſt, Neckarſtadt⸗Oſt und ⸗Weſt. Lindenhof, Oſtſtadt, Schwetzingerſtadt. Am 28. Februar, 20.15 Uhr, im Friedrichspark 4. Schulungs⸗ abend. Pg. Pfoff ſpricht über„Deutſches Er⸗ wachen“. Fageohalencles Donnerstag, 27. Februar Nationaltheater:„Peer Gynt“, öramatiſches Gedicht von H. Joſen, Miete D, 19 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Städtiſche Kunſthalle: Schlußvortrag mit Lichtbildern von Dr. L. Grote, Berlin über„Die drei Malerbrüder Oli⸗ vier“, 20.15 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Lichtſpiele: Univerſum:„Donogoo Tonka“.— A= ham bra:„Der ahnungsloſe Engel“.— Schau⸗ burg:„Durch die Wüſte“.— Pala ſt und Glor io: „Soldaten— Kameraden“.— Scala:„Mazurka“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 13 und Germanta⸗Sälen von 11 bis 12 lihr, bei Frau Wenzlaff, Brunnenpfad 16, entgegengenommen. 5 5 N Oſtſtadt. Am 27. Februar in den Pflichtverſammlung ſämtlicher Lehrlinge. von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildͤpfad zur Reichsontobahn. Prof. Emil Rudolf Weiß. Mannheimer Kunſtverein. L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Ausſtellung: F. Heidingsſeld, F. Domſcheit, zwei Künſtler des deutſchen Oſtens. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr; Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 14 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 19.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt: Buchausgabe von 15 bis 19 Uhr, Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Was hören wir? Freitag, 28. Februar Reichsſender Stuttgart .30: Morgenmuſik.—.30: Muſikaliſche Frühſtücks⸗ pauſe.— 10.15: Vom Geheimnis der Welle. W 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 9 Allerlei von zwei bis drei.— 13.30: Kennt ihr Till Eulenſpiegel. Luſtiges Schelmenſpiel.— 16.00: Bunte Mu⸗ ſik am Nachmittag.— 18.00: Nachmittagskonzert.— 19.30: Wir Mädel ſingen.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Der Tulpenſchwindel. Komödie.— 21.10: Ein Lied weht um. — 22.00: Nachrichten.— 28.30: Worüber man in Amerika ſpricht.— 24.30 Unterhaltungskonzert.— 24.00: Nachk⸗ konzert. Deutſchlandſender .10: Fröhliche Morgenmuſik.—.10: Morgenſtändchen — 10.15: Volk an der Arbeit.— 10.45: Spielturnen. 11.30: Hausfrauenfunk.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Die Werkpauſe.— 13.00: Glückwünſche.— 13.15: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Kinderlieder⸗ ſingen.— 15.40: Mädel in aller Welt.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.50: In Nord und Süd das gleiche Lied.— 18.15: Chopin: Polonoiſe.— 18.30: Gefänge von Brahms.— 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung.— 19.55: Sammeln.— 20.10: Steifer Nordweſt— Nordoſt— Süd⸗ oſt. Bunter Abend.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 22.30 Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. 125 Donners Stag, 2 27. Februar 1236 — eite Nummer 95 4 6 N Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Se * Aus Baden Arteil 2 5 8 rieile des Frankenthaler Sondergericht us der Pfalz 6 N aden —— Der Faſchingszug Perkeos 1. Held für Frankenthal Wie war der Heidelberger Maskenzug? i* Frankeuthal, 27. Februar. ſchen. Mit dieſen Manövern drang er jedoch nicht e enehrenmal für Franken 2 8 a 1 zug? In der vierten ordentlichen Tagung des Son⸗ durch. Er wurde zu acht Monaten Gefängnis ver⸗ Vor bildlicher! t der Kriegsteilnehmer 2 Heidelberg, 27. Febr. Der Heidelberger Mas⸗ dergerichts für den Oberlandesgerichtsbezirk urteilt, an denen vier Monate der erlittenen Unter⸗ i e, kenzug, der ſich am Dienstagnachmittag durch die Zweibrücken beim Landgericht Frankenthal wur⸗ ſuchungshaft in Abrechnung kommen. 00 58 e 155. Schon 5 25 1 ar. mit Tauſenden von Menſchen dichtbeſetzten Straßen den fünf Fälle verhandelt, in denen ſich die An⸗ Der verheiratete 41 Jahre alte Karl Ehriſtian Jahren ſchwebte den Frontſoldaten des eee 1 bewegte, war unter das Zepter des Perkeo geſtellt geklagten Vergehen gegen das Heim⸗ Bauer aus Dannenfels erzählte am 1. Auguſt v. J bundes der ernſte Plan vor, für die gefallener Hel⸗ Khal⸗ worden. Mit wenigen M titteln war hier 18 recht tückegeſetz zuſchulden kommen ließen. in einer Wirtſchaft in Dreiſen ein unglaubliches 5 72 55. e e e,, 9 ingen anſehnlicher Zug auf die Beine geſtellt worden, für 0 ige 1 5 5 Märchen, das er in Stuttgart aufgefangen haben ehemaligen Kriegsteilnehmern iſt es nun ge lungen, eichte deſſen Regie der Verkehrsverein und die Karnevals⸗ Der ledige 21 Jahre alte Oswald Ludin Fich⸗ wollte. Er beleidigte die Reichsregierung. Der dieſen Plan zur vollen Reife zu bringen. Die Kriegs 17 0 geſellſchaften„Fröhliche Pfälzer“ und„Neuenheim“ ken meyer aus e ſtadt machte am 19. Oktober Staatsanwalt hielt den Angeklagten für überführt kameraden haben ſich entſchloſſen, das Ehrenmal 1 5 verantwortlich zeichneten. Die Stadt Heidelberg ſel⸗ 1035 1755 einem Brotherrn gehäſſige Bemerkungen und beantragte eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten. arößtenteils mit eigenen Mitteln zu ſchaffen. Die nächſ ber ſtellte verſchiedene Wagen. Ebenſo hatten ver⸗ über die Wehrmacht. Das Sondergericht ſetzte die Verhandlung auf un⸗ Stadt erklärte ſich bereit, einen würdigen Platz be⸗ 2500, ſchiedene Vereine Wagen und Fußgruppen in Marſch Obwohl er als verbohrter Kommuniſt be⸗ beſtimmte Zeit aus und beſchloß, weitere Zeugen zur reitzuſtellen, deſſen Ausgeſtaltung vorzunehmen und 160 geſetzt. Es gab für die Zuſchauer allerhand zu ſehen, reits 18 Monate im Konzentrationslager zu⸗ Klärung der Sache zuzuziehen. für die laufende Unterhaltung desſelben Sorge zu . ſo fanfarenblaſende Herolde, kurpfälziſche Jäger und bringen mußte, ſcheint er unbelehrbar zu ſein. Der vopbeſtrafte ledige 40 Jahre alte Ernſt Je⸗ kragen. Aus Spendeaufkommen haben die Front⸗ onds, Jägerinnen, Pat und Patachon, die per pedes durch] Wegen ſeiner neuerlichen ſtaatsfeindlichen Aeuße dele aus Vaihingen hatte am 10. November 1935 ſoldaten, alle örtlichen Soldatenvereinigungen des 0 die Muſenſtadt zogen, die unvermeidlichen Abeſſinier, rung erhielt er eine Gelananke dae 151 Jahr in Landau zu einem jungen Mann Kyffhäuſerbundes, bereits den ſtattlichen Betrag von 1 ſehr echt ausſehende wilde Krieger, die heftig die[Der Strafantrag hatte auf 1 Jahr 6 M e beleidigende Aeußerungen über den Reichs⸗ 12 000 Mk. aufgebracht. Der Koſtenauſwand iſt un⸗ 1 5 Kriegstrommel rührten— auch der Negus war in fängnis gelautet. 8 bankpräſidenten und die Reichsregierung ge⸗ ter Berückſichtigung einer beſonderen Bauvorſchrift . ab⸗ dieſer Abordnung vertreten— dann kam die Klep⸗ Der 66jährige Fu de Mori 8 macht f der Regierung mit 15000 Mk. veranſchlagt. Den tankt* 75 7 2 77 8 Der 10 te 1 EI 955 3 We j. 8 Reſt 1 5 9 11* bei Firme h Pergarde, der Wagen mit dem„Patentwein aus aus Einen Feng eich 3 e In der Hauptverhandlung beſtritt er die Um zur Näeſtbetran von 3000 Mk, will man noch bei Firmen ichluß Hagnau, der hier mit derbem Pfälzer Witz verulkt ee e n f 32 i ſich am r J. Laſt gelegten Redensarten, wurde jedoch überführt. und Privaten ausbringen. 1 555 j 8 Dune ſehr frech in einer Rülzheimer Gaſtwirtſchaft N jedoch überführt eiden 1 4 wurde; es folgten die beiden Wagen der„Fröh⸗ 5. 5. Der Staatsanwalt beantragte gegen Jedele, der 1 iegen 7 lichen Pfälzer“,„Verſchobener Bahnhof“,„Mecker⸗ In gemeinſter Art beſchimpfte er das Win⸗ neun Jahre in der Fremdenlegion war und ſich„ d.. ndert. f Ei“ und dann rollte ein Gefährt der Stadt Heidel⸗ terhilfswerk. ſchon als Separatiſt betätigte, eine hohe Strafe be„Ludwigshaſen, 25. Febr. Aus Anlaß der vom 85,75 berg vorüber, das ſich„Heidelbergs köſtlichſte Nipp⸗ Jetzt gab er an, daß er damals betrunken geweſen das Sondergericht antragsgemäß mit 1 Jahr 6 Mo⸗ 20. Februar bis 1. März d. J. in Karlsruhe ſtatt⸗ ſache“ betitelte und den wackeren Götz von Berlichin⸗ ſei; außerdem ſuchte er Geiſtesgeſtörtheit vorzutäu⸗ naten ausſprach. en Internationalen Raſſehundeausſtellung N gen mit ſeinen Geſellen in ſchwerer Rüſtung zeigte. 5 geben alle Bahnhöfe des Bezirks der Reichs bahn⸗ — 55 5 8 8 8 GCC ſdudwdßdTdbGTdTGTGTVTbTbTbTbTbTb i i i f S S rückfahr⸗ 1 Sehr luſtig war öie Gruppe„Olympia 1940 Pfaffen⸗ 7. y 1 77 11 Son t agsrückfahr⸗ 5 1 5 5 5 5 arten nach Karlsruhe aus. Die Karten gelten ch grund“, und helles Gelächter erregte der Wagen der jesheim 5 rohr Sie N77. ö f 2 91 52 77 5 Rof⸗ Neuenheimer Karnevaliſten, der ſich„Finanzamt“ 5. VVßðPſ Ein Kinderſchrecken von Samstag, 29. Februar, 0 Uhr bis Montag 12 1 VVV N 15 e 15 8 5 15 heutigen Seine Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückreiſe). urd 5 55 7 e ö Donnerstag das Feſt ihrer goldenen Hochzeit Befährlicher Landſtreicher feſtgeno 5 555 Dürk⸗ Steuerzahler zeigte, der zur Röntgenunterſuchung feiern. Der badiſche Miniſterpräſtdent 1 e 1 8— f g 35 feſtgenommen sb. Mutterſtadt, 26. Febr. Einen großen Feſttag Ries⸗ vorgeladen worden war. Den Beſchluß des Zuges ihnen ſeine Glückwünſche 12 5 Heppenheim a. d.., 26. Febr. Schon längere erlebte am Sonntag die hieſige katholiſche Kultus⸗ eine machte Perkeo perſönlich auf nicht ſehr pompöſem te G bünſche. 5 geit war ein Mann in der Gegend von Heppenheim gemeinde. Hier wurde 9 e Se a 0 hr pompöf Wein 27. Febr 8 0 Hier wurde durch den Diözeſanbiſchof Se. 8 Wagen. Es gab auch eine Prämiierung, bei der der 95 8e 1 5 285 der Verſammlung aufgefallen, der ſich an ſchulpflichtigen Kindern ver⸗ Exz. Biſchof Dr. Ludwig Sebaſtian die neuerſtellte Dark. Wagen des Tiergartens den 1. und die Gruppe aus Rahmen der 1 und Weinvauvereins die im gangen hatte oder zu vergehen verſuchte. Der Pol. Kirche feierlich geweiht. Die Gläubigen hat 9 00 Lethiopien den 2. Preis errang. Rahmen der rzeugungsſchlacht im vollbeſetzten zei iſt es nun gelungen, den Täter, einen aus Mainz ten ſich zu di Feier Maſſ ingefunk D 360, b Saale„Zum Weſchnitztal“ unter dem Vorſitz von ſtammenden Landſtreicher, zu verhaften und dem 155 ire t ieſer Feier in 1 eingefunden. Der — Vereinsführer Bitzel⸗Großſachſen ſtattfand, ſprach ſtändigen Richter vorzuführen. 8 N 55 1 eee 1 2 3 2 2 5 N 0 Dr.) L Edingen, 27. Febr. Die Eheleute Joh. Bretze Hyſtbauoberinſpektor Martin ⸗ Ladenburg über ſchöne Kirche erhielt ien Sander, 3935 . 0050 und Frau Katharina geb. Braun konnlen das Fest Winterbehandlung und Düngung im Obſtbau. Nach Dorfes. Ihr mußte das alte Gotteshaus, das 1 der ſilbernen Hochzeit begehen. einer 6 8 Met, ner ann Kae daß* Bürſtadt, 26. Febr. Mehrere Kinder vergnüg⸗ räumlich völlig unzulänglich war, weichen. Was von 70 a vom 24. März d wieder ein O bſtbau⸗ it Pfeil und B 5 en Kirch une 524, L Altlußheim, 27. Febr. Ein funger Mann, kurſus in 1 nbur ſtattfindet 15 a1 ten fi mit Pfeil und Bogen und wolkten ihre der alten Kirche an wertvollen Kunſtf achen vorhan der ſich bereits früher einmal an Kindern ver⸗ unentgeltlich iſt. 95 1 5 1 0 G4* diesmal Schießfertigkeit erproben. Dabei traf ein Junge den war, Hoch⸗ und Nebenaltäre, Kanzel, Taufſtein L on. gangen hatte, mußte aus dieſem Grunde jetzt e Wfährige 1 1 1 1 5 hier, 1 jüngeres Schweſterchen mit einem Pfeil ins und Kommunionbank, wurden in der neuen Kirche Febr. wiederum verhaftet und dem Mannheimer Be⸗ Arbeiter zurückblicken. 5 Rentner 3 e l 5. 0 5 1 1 1 h 5 1. eee M Auguſt zirksgefüngnis zugeführt werden. bier, feierte ſeinen 75. Geburts 10 um mit der Erhaltung des Augenlichts zu rech⸗ älteſten katholiſchen Pfarreien der Pfalz. Ihre Grün⸗ 19 5 Stag. nen ſein. dung dürfte über das Jahr 1237 zurückreichen. 3 Möbl. Zimmer N a. berufst. Perſ. faut mbl. Balkonzim. 5 Ig 220 Einspaltige Klelnanzelgen bis 2u 75 Annahmesehlub für die Mittag- zu verm. 28768 ſof. zu vermiet. 0 e! a en f 15 Si, en 705 nde en een 95 Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die e t de, Nando en we 5 75 pig. Stell 15 Schön möbl. Zi. 1 Tr. ks. 141 Cebehör. kaufen Sie 0 g. Stellengesucheſemmafpfg. 15 Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr 92 berufst; 7 15—— gat a0 779 fal da Mode .—— 0. le. nn U 5, 1 2 Jr, l. Hurt over dersſer 280 45 45— 8 5 Gr. möbl. 9728 F.1 2. Etage Goldſtein T 4a 1 5 Waldpar'! kckzimmer: e gere 1 Max losephstr. 26 ßafnnof! WMöbl. Zimmer m. Scbt u..„ 5 J- Zim.-Wohnn. ort mit vol. Pen. Schön möbl. Zi. Kompl. Bath W 17550. J. Schön 9 75 ſoun. ſof. bill. zu vm. m Badgeleg. 3. impl. Ba E- An Ziige 473 33. 2 MER 2741 Tel. 275 43 l. 3. zu vernnet. einrichtung Piandsche ne — lentlaſſenes.„zu vermiet. i. gut. Hſe. 3 v. N usw. 3090 5 117 55 e 1 Ertrad. Fratrel. L. 18.. Serben gut Höll. 2 e eee eee de kinkel,.1 10555 Kor ori ſtraße 2, part. r. 8749 t oh. Lum. m. Warmwaſſer⸗ i 5 ä 0 0 b. N 3280 3 rte evtl. Gut möbl. Zim. Nn 15 9 75 Karte gehbgt 1805 nicht unter 17 Jahren und 150 Silben, ſehr gut in in kl. Haushalt in beſtem Zuſtande, wegen An⸗ 71* 0 2 Zentrum! Möbl. auch Herrenzim. nur an berufst.„ n„ 16042 deutſcher Sprache und Satzzeichen, von altber. Ver- f tagsüber ge ſchaffung eines größeren Wagens Iimel- 0 Hung i imm. ſof zu v. zu verm. Rofen⸗ H. od. D. zu v. kanſen. 8 ſicherungsgeſellſchaft(Verwaltung) in Dauerſtellung fu cht. 83744 billig abzugeben. Reis& Co.., tralhz., W. Be auch vorübergeh. gartenſtr. 30. pt. 1. T 5. 7 2, Trepp. 7 geſucht. Tarifgehalt, Altersverſorgung.— Angebote Maunh., Mer⸗ Mannheim⸗Friebrichsſeld. 1554 b Bade a e 3 Tim.-Wohng. 0 5. 14. 1 Tr. 1 5 e lar mit Lebenslauf(Handſchrift) u. Zeugnisabſchriften maunſtr. 8. b d. 155 90 1 18. 118 m. Kü. u. Abort. 9 ls dit er e 07 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 1590 1Kaſerne. Killer. Gefu ſctort Kragen 1 Sb. Faßhold& Co, 5 555 Abel. 8 3„ H A5 2 5 5 Der J 9[Neubau, f, 2 5 20 955 ee t Großhandlung für Wir ſuchen Y gut Möhl. Zim. B 2. 1, Fernſpr. 287 22. 196 ſpäter 5 9 05 5 Fut müll. Aan. Die modernem. e bſt⸗ 3 Haus⸗ und Küchengeräte 2 2. z mieten bei m. od. oh. Penſ., neue 5 zu verkauf 1405 1 V Sohübversäuenn Echleninel 25 Am Tennisplatz Jobann Stollhof, in ſchön. Lage.. Zu verkaufen oder zu verpachten! 2 SA 10 200 Saaxgeblet branchekundigen, bei d. Kaufm. in leit. ſehr ſchöne, ſonnige 7⸗ Zimmer ⸗ in Altrip a. Rh., 1. 3. an Hra au B chhandl 1 enen 8 einſchl. Kundſchaft gut eingeführt. f f Stellg, als Ein⸗ Wohnung, 3 Tr. hoch, zum 1. 4. Lniſenſtraße 6 vermiet. 4 II 2 penheim/ Bergſtr. 55 860* I 1 Strumptverkäuferin Genetal- Vertreter zelmieter. Gute od. ſpäter zu vermieten. Näheres 1401 E 1. g. Stahl. in ſüdd. Bäder⸗ u. Kurſtadt, aus⸗ Büfett 100 em, mit 1* 0 erfretfer. 1. Fahrverbindung M 3. 9, II. Fernſpr. 225 84. V307 1 17 0 1 N Gut möbl. Zim baufähig, iſt e e 9 e 1e AI g. K 5 g 1 zudwigshaſen f möbl. Zim. zu verkaufen oder bei genügender Brotk'sten. 0 kur erſte Verkaufskräfte mit Auto Nur allererſte Kräfte bitten wir yz en 8 8 Enel! Schreib b l Tenn rkisten und 87 287 wellen ſich unter Angabe ihrer Be. um ſchriftl. Bewerbung mit allen Ich habt 5 1 0 5 Herrschaft.-Zimmer Wohnung 2.-N. 0 VVV iwer ede J 5 dingungen melden unter J A 104 Unterlagen. 1536„ N. 5 015 Geſch. 2 Tr. hoch, mit bewohnbarer Diele aingen T 6. 30. 1 Tr. u. 9 G. Berlin W. 35. 8 Vo dich 2 Stünle. Wo kann man Febr. an die Geſchäftsſt. d. Bl. 1352 Salamander, 0 5. 9/11. fechatwörlandssr. 23] 1985 e Ken 24 el. e Neuban f Belo*.-., Berlin W. 35. 5307 1 Hocker hn 8 8 5—lzum 1. 4. zu vermieten. ähere 5— N 5 4 kompl. vöchentlich Zu⸗ 50 Zur Leitung ſelbſtändiger Zweig⸗ F dut. Zim. 1 Bebelſtraße 28, parterre. 1564 mee e ge Cemmüfl. ſuſl. 2 V lndeskaskepwagen, Map-Jngg Wiel 72 124 5 ſchneibei u. Nä⸗ 39 ſtelle wird für ſofort in aug 40 Maschinen ll äh g i Hauptſtraße 56. f. 8 4 zu verkf echt Elfenb. bin, nur ben erkers d d 188 fähige Dauerpoſition 131 Modell 1936 möglichſt Nähe 8 5 ge——5i w. Schreibt. an A. Pfeuffer, D 3, 8 zu pk. Wert 70% 2 Ib. in Neckarau. Fein 5 4 5 0 Ader 0. Kilo Smen vorräng! Schlos. Friedr. 2 Zim. u. Küche Lerufst. rn. 3781 Joos, Eichels⸗ Aung. in. Prs. u. Abu en n 1 1936 erfahren in Hauswerbung, von e VV 85 8 5 5 8 825 ür eln allbekaunt. Nahrungsmittelwerk Mercedes- 5 Geil 1— 1455 mit reichl. Zubehör zum 1. W Br 14 ö. 1„ Auuuuummmmͤm/p)i uuuuuuuummuuun Mark für Betriebsmittel verfügt. gesucht. Benz gut n öbliertes ring 35, preiswert zu 2 5 5 Angebote an Paul Täſchuer, z ut ont Auf Wunſch Zentraſheitz. Näheres ö Dresden⸗A 24. Altenzellerſtraße 10. Kein Verkauf— nur Werbung. Landaulet, gſitz. 4. Stock, Ferurnf 209 95. 1042 7 Tuner Immer zeſtern Kurzer Tätigkeitsbericht, Licht⸗(2 Klappſitze) zu Zimmer 5 5 u eee e, ee 5 Fern ede e feet. en 2 5 4 geſucht. 3 8. 1. 4. u ver- ungbuſchgara 18 8. 8 — Verkaufsstelle-. e elk dne l An.-Moheong S 2 aan.„ Fine d volt laben ei deen 1 i Bad und Kammern(Anzuſehen P. Tran Seitz.* Schöne, benden. 4 bon Perfektes. Blatt. 1013 Uhr bei Fam. Baner, 2. Et.) 5 A äline-Zimmer- 755 ver Vertreter Zimmer- dum 1. 4. 30 zu vermieten. 1040 1. Zimmer 7. m. Büro zu 10 99 EI 7 12 An bis 16 8— Er Damen und 2 Veknietungeg Am Wald K und Küche V lian FFC gsfelb, gegen Höchſtb a 8 g mädchen Berufst. Dome m Wäaldpark. J.., a. berfst. icht Speif ezüge; ebenf. ſuchen Herren geſ. fucht zum 1... Herrſchaftliche 37 Ji it Perf. z. 1. März Zimmer el. Licht Speiſek. 5 wir einige gutansſehende 1 3 zum 18. März la 85 5 Helle e 2900 11 e zu verm. 4751 1 5 Stck.)] Am 5 und 1 ägl. 5— r. od. ſpät. geſucht. 5 5 3. 9 7 e* 2 5 d. 1. Juli an kl. ſchönſte 9 Uhr. p opagandistinnen Fe eh den Nur icht. 2 Zim. u. Küche Büroräume feige Ger en a 84 Aenne 1 Hüche„ a dd e ö 25 2 r. 30. b. Lan ebote m. laug⸗Sths Seit 71 75 eib 55 3 5 1 N 99 70 gegen hohe Bezüge, Tagegeld und 8 a idr genau e. 15 Laner vermieten. Anzuſehen: Samstag, Ofſtadt-Nähe! iel. 087 Näh, b. 3. 223, Waldparkdan 16 decken err en i— 9 aus erſten Herr⸗ Max- Joſepb⸗Str. in F 7 Nr. 24. 15 17 Ubr, Srachenfell fraß. il. In ſehr gert 5 eben e e 5 ung erb. am Freitag 2 bis Nettes 1873 ſchaftshäuſern. itenſtraßen Lulſenring, 7 g l 5 3 ö ö 5 e, ee ee be bee Kerlerſrälen gent der fr a Ke 2 Soſbne 3 2 ebe r e dee zn m. iche Ilg. U che Seu nat ar, dſeser Gd 9——— Lokal Lau dhauß Speer. Ar, 65 an die Nah. n 2. Soc Schöne 3 Zimmer u. Küche geſetzten Alters, 2 Zim. in. Küche 0 1 5 zum 4 8 I. autgeh. Vo Seine lag, Geſch d Blatt. Vorderhaus zn 1. Abril zu vermieten. Nähe: gat möhl Ns, el. Licht, Goch v. eig. 8. 6. hg 1 Hostel Tentiml nde Seflübetgpdachat l ee Fee, ee Lagerraum es E: ful Mohl. e er. 3 58. gente,, 5 D. Geſch. brunnenweg— eck. uzen⸗ 5 ſacht küugeren. erfahrenen Hum 1. 5. 105g eee de Tub Schönes Wahn. U. Schlekelmmer Sonn. dene e e Seek DH. J. O8 und energiſchen Ehrlich. fleißiges-Zim.-Moung. M ee in gut. Hauſe e e e 9 655 5 j Tagesimäbchen NIA e e, Werkstatt dase Baſterkaen zn berndetene an gte. leres Am. 5 5 elne Zim. m. Kochgel. Badbenützung und Fkeruſprecher. 429724 n vm. 11 er 77 II. 2 Adr. in der Ge⸗ 55 A e 1562 Tullaſtraße 16, 3 Treppen. 852 ie tücks⸗ äftsſtelle dieſ. Alleinſtehendes miet. gef M2, 9. Po. 5 5 P 1, Ja, V. Si.* 1 00. r See e hene ichen reren,-Zim.-⸗WMohng. Tarse ces ee, et,. eL. 1 l Sensleuf, Gegaltsanſ ound ht. Personal b fugbenw. neten. ag. be in out, Off-Amer- e ben, e Pues Teres 10 1 mri ö e Mu⸗ id, Zeugnisabſchriften iind zu Arteit. Pansl. Cin, Dame jucht gie h, gg, 21. lege(gart End. Mann af möſerte mmer sung HAnz.-In Die vielen 19.30: zichten unter FT 0 106 an die Ge⸗ jeder Art finden Frida Steinmetz, zum 1. März eee 4. wig⸗Str. 171 mit But möhlfer tes 41568 m. Zentralheiz. gelucht. 91697 : Der Eitel dleſes Blattes. 1558 An pen e in. rod. Ser. im— Mans nee le, w ag, d Vac deihir. Bick a d. reh 5 1 uſtr Nr. 22. 5 5— mit Ba 5 Blick a. d. Fried⸗ 1 5. 115185 6—— CN dteſer Zeltungl! 0 evtl. Zimm mit Oststadt. Zubet 5 8 an ruh. Micber Zimmer. mt aut E 5 5 2 ſr. Hllein- Anzeigen Nacht⸗ 2 12 Küche. Angeb. u.] Heeriſchafſlche zu vermieten. in vermieten. zu verm. 740 3 l leer Möbl. Zimm⸗ Stonot f 1 e an.8m-Wohn] Naberes 1206 f 4 Narr. E. Treyp. T möbl, 15. 6 od, ät. zu w verm. in unserer Sei- 5 si 5 15 8 a—[Lüdſeite— Tennis- Feruruf 422 12. 0 J, 13, 3 Tr. ut möbl Zan 5. ſonniges vermiet. Näher. Gnt möb⸗ nchen. 3 erntet Dame dla— Lallons, 8. Imek er, Bett. 317 en.— zum Eintritt auf 1.., fun z, l. J. 56 Fiege 6 0. Fchne. Aer un. Peillenheiml w Venſton, f. 4 parterre. 21908 Do ung bestdligen 12.00. ſpäteſteus 15. 8. j.-Zun.- ſiſ e 1. Fickt 1 0. möhl. 945 85 Muſit 3 0— 2 Boreu Nlcgart 5 2 1 verm., e. of. zu fr 5 5 Von Maschinenfabrik Faapiotkaulein Wohn. Il. 5 5 S f ne n luce dee, e e ſhnendie Erfolge Muſik a 5 een N 5 R ug 38 mieten. 1 10 Lesucht e FFV—ns ke , n eee erbeten deer e Jahre,. uh Sterne. ute Petzen, unt e„ Schön möhl. 2 19.5 v M 190 Zeugniſſe, Arbeitspaß u. gute Gar⸗ Preisangeb. unt. II 11 918 1. 4. 1936 pril zu ver⸗ g 5 e 5 5 Geſchäfts⸗ derobe vorhanden. Eintritt zum B. M. 1 F zu vermieten. mieten. 88788 a. Ring. ſof. od. 2230: 3 Blattes. 1518 1. oder 15. März. Zuſchriften erb. 8 fu 8. leoklehsxing 3 Näheres 9757 Näheres 1. Märs zu vm. i 5 unter U V 199 an die Geſchäfts⸗.. aiſerſtr. 15.[Id. ZU arcblllen Schwanenſtr. 69. Arndtſtr. Nr. 26.., 19. 3 Trepp. He 0 10 0 0 0 0 0 a 1 N 0 f ſſ 9 F‚ 9. 0 ieſes Blattes. 29799 907 79770 parterre. 2. Stock. 3752 e e Wee geen ſtelle dieſes B 2 Donnerstag, 27. Februar 1936 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Unser Beitrag zur Berufsberatung: ehexin dem Candwintocſagtiiclen itauolialtungskuncle Will die Bäuerin ihren Hühnerſtall umbauen oder eine Aenderung in ihrem hauswirtſchaftlichen Betrieb vornehmen, ſo wendet ſie ſich um Rat an die„Wirtſchaftsberaterin“; will ein neu⸗ angeſetzter Bauer ſeinen Garten anlegen, ſo bittet er die„Siedlungsberaterin“ um ihren Bei⸗ ſtand, läßt ſich unter Umſtänden auch von ihr und dem häufig mit ihr zuſammenarbeitenden Frauen⸗ arbeitsdienſt bei der Anlage helfen; will eine Jungbäuerin ſich gründliche Kenntniſſe in der bäuer⸗ lichen Hauswirtſchaft aneignen, ſo beſucht ſie die Bäuerliche Werkſchule; und will endlich ein junges Mädchen vom Lande oder aus der Stadt den Jahresablauf im ländlichen Betrieb mit den ver⸗ schiedenen durch die Jahreszeiten bedingten Arbei⸗ ten in Haus und Hof erlernen, unter Umſtänden ſogar eine Berufsausbildung anſchließen, ſo beſucht ſie die ein⸗ oder zweiklaſſige Bäuerliche Frauenſchule. Ob es ſich nun um Wirtſchaftsberatung, Sied⸗ lerhilfe oder die Arbeit im bäuerlichen Fachſchul⸗ weſen handelt— immer ſind die Träger des Amtes Lehrerinnen der landwirtſchaftlichen Haushaltungskunde. Um die ſtaatliche An⸗ erkennung als Lehrerin der land wirtſchaftlichen Haushaltungskunde zu bekommen, muß im Anſchluß an die Erlangung der„mittleren Reife“ eine ſechs⸗ jährige Ausbildung durchgemacht werden, die aber für Jungbäuerinnen, d. h. Töchter von Erbhofbau⸗ ern, um 1 Jahr verkürzt wird. Die Berufsausbildung beginnt mit der zweijäh⸗ rigen Lehrzeit in einem für dieſen Zweck von der zuſtändigen Landes bauernſchafft aner⸗ kannten Lehrbetrieb. Lehrzeit ſoll die junge Berufsanwärterin mit der Eigenart der länd⸗ lichen Hauswirtſchaft vertraut machen, ſoll ihr zei⸗ gen, daß der Haushalt im bäuerlichen Betrieb nicht Selbſtzweck iſt, ſondern ſich den Erforderniſſen des Außenbetriebes einzuordnen hat. Aus dieſem Grunde muß mindeſtens das eine dieſer beiden Lehrjahre auch auf einem richtigen Bauernhof abgeleiſtet wer⸗ den, während Mädchen bäuerlicher Herkunft ein Lehrjahr geſchenkt wird, wenn ſie auf dem elter⸗ lichen Hof ſchon mitgearbeitet haben; bei ihnen wird die notwendige Vertrautheit mit bäuerlicher Arbeit als ſelbſtverſtändlich vorausgeſetzt. Dieſe Lehrzeit ſchließt mit einer Prüfung im bäuerlichen Haus⸗ Werk vor der zuſtändigen Landesbauernſchaft. Es folgt nun für 1 Jahr der Beſuch der Unter⸗ klaſſe einer Bäuerlichen Frauenſchule oder einer Bäuerlichen Werkſchule, falls nicht— was auch ge⸗ ſtattet und ſolchen jungen Mädchen ſogar zu emp⸗ fehlen iſt, die ſich über die Berufswahl noch nicht ganz klar ſind— dieſes Jahr vor Beginn der zwei⸗ jährigen Lehrzeit gelegt wird. In der Unterklaſſe der Bäuerlichen Frauenſchule wird in allen Zwei⸗ gen des ländlichen Haushalts grundlegend gearbei⸗ tet; das Verſtändnis für die Aufgaben der Bäue⸗ rin in Wirtſchaft, Familie und Volksgemeinſchaft wird geweckt und gefördert. Das vierte Jahr der Ausbildung, die Oberklaſſe der Bäuerlichen Frauen⸗ ſchule— die die Ableiſtung der drei vorhergehenden Ausbildungsjahre zur Vorausſetzung hat— bringt Ausbildungsjahre und Erweiterung des in der Un⸗ Die terklaſſe Gelernten. Die Allgemeinbildung wird auf der Grundlage des Bauerntums gefördert; es wer⸗ den hohe Anforderungen an die geiſtigen, organi⸗ ſatoriſchen und handwerklichen Leiſtungen geſtellt. Dieſes Jahr ſchließt mit der ſtaatlichen Prüfung im bäuerlichen Haus⸗Werk. Während die Bäuerlichen Frauenſchulen teils dem Reichs nährſtand gehören, teils priva⸗ ten Schulträgern(Reifenſteiner Verband), die dem Reichsnährſtand angegliedert ſind, wird die zweijährige pädagogiſche Ausbildung der Lehrerin der land wirtſchaftlichen Haushaltungskunde ab Oſtern 1936 in ſtaatlichen Anſtalten er⸗ folgen. Dieſe Ausbildung gliedert ſich in einen ein⸗ jährigen geſchloſſenen Lehrgang mit vorwiegend pädagogiſcher Praxis. Die Ausbildung in den Leh⸗ rerinnenbildungsanſtalten ſchließt mit einer pädagogiſchen Prüfung, die den Anwärterin⸗ nen die Befähigung verleiht, an ländlich⸗hauswirt⸗ ſchaftlichen Fachſchulen aller Art und an Mädchen⸗ Fortbildungsſchulen zu unterrichten. Durch die Vielfältigkeit der Aufgaben auf dem Lande und ihre dringende Notwendigkeit im Rah⸗ men der Erzeugungsſchlacht und im Dienſt der Neu⸗ bildung deutſchen Bauerntums liegen hier noch viele Arbeitsmöglichkeiten für tatkräftige deutſche Frauen, die Freude an der Pflege von Tier und Planze finden, und die vor allem Liebe und Ver⸗ ſtändnis für das Bauerntum, ſeine bodengebundene Arbeit und ſein bodengebundenes Leben haben. Dr. Käthe von Herwarth, Vorsitzende des Reifensteiner Verbandes. eee Alte und neue Bauernmöbel Alte Bauernmöbel können uns heute unmittel⸗ bar als Anregung dienen. Das gleiche gilt für altes Bauerngerät. Bei Betrachtung der Gebrauchs⸗ gegenſtände alter Bauernhaushalte wird uns ſchmerzlich bewußt, wie arm wir eigentlich geworden ſind. Kein Ding war zu gering, um Liebe und Phantaſie darauf zu verwenden. Solche Gebrauchs⸗ gegenſtände werden heute natüplich faſt nur noch in Fabriken hergeſtellt, durchaus brauchbar, aber ſie ſind uns gleichgültig geworden. Wir ſagen: wir wol ⸗ len ſo etwas gar nicht mehr. In Wahrheit kön⸗ nen wir es aber gar nicht mehr. Der Dorfhand⸗ werker, der ſolche Gegenſtände früher machte, hebt alle unſere Kunſtgewerbeſchulen aus dem Sat⸗ tel. Es iſt gut, wenn wir uns darüber klar ſind, daß keine Schule heute in der Lage iſt, ihren Schü⸗ lern den Weg zu ſolcher Geſtaltung zu zeigen. So etwas kann nur von unten her auf dem Boden eines neuen Bauerntums wieder wachſen. Sprechen wir aber vom alten Möbel: es kann uns heute unmittelbar zum Vorbild dienen. Aber nicht auf die Art, wie es in manchen Volkskunſt⸗ Ausſtellungen gezeigt wurde, wo vieles, Gewebe, Töpfe, Muſikinſtrumente, noch echt und gut war, die Möbel aber ſchlechte Nachahmungen; je reicher be⸗ malt und gedrechſelt, deſto grauenhafter. Wir haben keine ſentimentale Vorſtellung vom Bauern und denken nicht zuerſt ans Jodeln und Schuhplattln, ſondern an ſeine mühevolle Arbeit, an ſeine Lebens⸗ bedürfniſſe. Und vor allem iſt der Bauer für uns der Inbegriff von Geſundheit. So geſund müſſen auch die Möbel für ihn ſein, und ſo waren ſie früher. Jetzt ſtehen ſie in den Muſeen und werden von Liebhabern aufgekauft. Der Bauer ſtellt ſich dann heute dafür ein poliertes Nuß⸗ baumbüfett in ſeine Stube. Bei Bauernmöbeln iſt geſund gleichbedeutend mit maſſi v. Es gibt zwar auch ſchöne furnierte Bauernkommoden, aber ſie ſind nicht häufig. Stollen⸗, Grat⸗, Zinken⸗Konſtruktion, Rahmen und Füllung ſind für Bauernmöbel am beſten geeignet, und nur das Holz, das in der Gegend heimiſch iſt, ſollte verwendet werden. Denn der Dorftiſchler ſoll die Möbel für den Bauern machen, nicht eine ſtädtiſche Möbelfabrik, und der hat meiſt gar keine Furnierböcke, kann alſo ö Sperrholz nicht gebrauchen, das ſich ohnedies nur bei Serienfabrikation bezahlt macht. Sperrholz gehört nicht zum Bauernmöbel, auch dann nicht, wenn„der Bauer hinter dem Pflug“ darauf gemalt wird, wie man es kürzlich auf einer Siedlungsausſtellung ſehen konnte. So fängt man am verkehrten Ende an, und das führt immer zum Kitſch. Heute, wo das Bauerntum neu erſtehen ſoll, iſt es aber ungeheuer wichtig, den richtigen Anfang zu finden, und das heißt eben, fort⸗ zuſetzen, anzuknüpfen. Die Echtheit und Schönheit der alten Möbel erreichen wir erſt dann wieder, wenn Entwurf und Ausführung in einer Hand vereinigt ſein werden. Es iſt ſchon ſchwierig, überhaupt neue, wirkliche Bauernmöbel aufzutreiben. Die Frage, wie der Hausrat der neuen Bauernſiedlungen ausſehen wird, ſcheint danach erſt geklärt zu ſein. Hier liegt eine wichtige und lohnende Aufgabe für alle Handwerkerſchulen, wichtig für die Geſtaltung des Bauernmöbels und ebenſp wichtig Geschirrschrank(1935) in massivem Kiefernholz mit roher Ahornplatte (Entwurf: Prof. K. Nothhelfer.) für die Erziehung der Handwerker⸗Schüler. Wie wir aus den Städten aufs Land gehen, um uns neue Ge⸗ ſundheit und Kraft zu holen, ſo muß der Handwerks⸗ Schüler immer wieder zum Bauernmöbel, zum Maſ⸗ ſivholz, zurückkehren, um ſeinen Beruf geſund zu erhalten und ſich nicht zu verirren. Architekt H. Michaelis. „Stein und Erde“ Frauenamtsarbeit für die Berufskameradin Die grundlegende Forderung, die von der Reichs⸗ frauenführerin und Amtsleiterin des Frauenamts der Deutſchen Arbeitsfront, Frau Scholtz⸗Klink, für die Frauenarbeit im heutigen Deutſchland ge⸗ ſtellt wurde, heißt: Die Frau darf nur eine Arbeit leiſten, die in orgauiſchem Verhältnis zu ihren Kräften ſteht. Das Frauenamt der Deutſchen Arbeits⸗ front hat ſich in Zuſammenarbeit mit den Reichs⸗ betriebsgemeinſchaften und den Arbeitsämtern die Aufgabe geſtellt, bis zur endgültigen, geſetzlichen Re⸗ gelung dieſer brennenden Forderung durch Ar⸗ beitsplatzaustauſch bei Vermeidung wirt⸗ ſchaftlicher Nachteile den ſchwerſtarbeitenden Frauen Hilfe zu bringen. Wie dringend nötig das iſt, wird jedem klar, der hört, daß es z. B. in der RBG 16, der Reichsbetriebsgemeinſchaft„Stein und Erde“, noch heute 95000 arbeitende Frauen gibt. Ausführungen der Reichsreferentin der Reichsbe⸗ triebsgemeinſchaft„Stein und Erde“ laſſen uns er⸗ kennen, daß allein 44000 Frauen in der kerami⸗ ſchen Induſtrie, 40000 in der Ziegel⸗ und Glasinduſtrie beſchäftigt ſind, die übrigen fin⸗ den ihr Brot in der Naturſtein⸗, in der grob⸗ keramiſchen, der Erden⸗ und der Bernſtein⸗ ind uſtrie. Was wird für all dieſe Frauen getan? Gemeinſamen Bemühungen von Frauenamt und Arbeitsämtern iſt es gelungen, die Frauen dis auf einige wenige aus den Steinbrüchen ganz heraus⸗ zunehmen. In der Ziegelinduſtrie war es bisher nicht möglich, die Frauen von ihren ſchweren Ar⸗ beitsplätzen ganz zu entfernen. Es konnte aber erreicht werden, daß die Tarife für Männer und Frauen gleich hoch angeſetzt wurden, ſo iſt der Anreiz vermieden, die Frau als eine billige Arbeitskraft auszunutzen. Der Treuhänder für das Wirtſchaftsgebiet Nordmark genehmigt Frauenarbeit nur noch in der Dachziegelherſtellung; dadurch wird die Frauenarbeit in den Mauerſteinziegeleien und Klinkerwerken abgeſtellt. Die Keramik⸗ und Glasinduſtrie iſt, um ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt zu bewah⸗ ren, am ſtärkſten auf die billige Frauenarbeit an⸗ gewieſen. Hier war es möglich, innerhalb der Betriebe einen Tauſch der Arbeitskräfte vorzuneh⸗ men. Durch die neue Reichstarifordnung ſollen ius⸗ beſondere ſchwere Verlade⸗ und Transportarbeiten, die in der Weißhohlglasinduſtrie von Frauen ver⸗ langt wurden, unterbunden werden. In dieſer Induſtrie ſind die beſonders geſund⸗ heitsſchädlichen Bleivergiſtungen häufrg. Sie ſind größtenteils auf Nachläſſigkeit zurückzuführen, und es gilt deshalb in Zukunft, ſolche Nachläſſigteiten abzuſtellen. Mit all dieſen Bemühungen wird die Aufgabe des richtigen Einſatzes der weiblichen Arbeitskraft noch nicht gelöſt, ſie wollen aber wenigſtens ür den Augenblick Hilfe bringen, wo ſie am dringendſten nötig iſt und einer durchgehenden geſetz⸗ lichen Regelung vorarbeiten. „„—.——— Schnäuze 4 Eine Hundegeſchichte von Heinrich Hauſer Bert und Katt waren ſehr jung, ſehr arm und ſehr verliebt. Sie hatten ſich geheiratet eigentlich ohne alle Vorausſetzungen des bürgerlichen Daſeins, wie: feſte Stellung, Ausſteuer, Wohnung. Sie hatten gemeint, es würde ſchon irgendwie gehen, und weil ſie ſo jung, ſo verliebt und ſo nett waren, ging es auch tatſächlich irgendwie. Da waren die Freunde: der eine ſtellte ihnen fürs erſte ein winziges Gärtunerhäuschen mit zwei Zimmern zur Verfügung. Ein anderer kam bei Nacht und Nebel mit einem großen Aufbau auf dem Kopf, beſtehend aus einem Tiſch und zwei Stühlen. Der dritte brachte eine chineſiſche Vaſe, der vierte in der Aktenmappe eine zerknautſchte Leberwurſt, und einer war da, der brachte Schnäuze. 2 Schmäiuze war ein junger Hund, ſehr niedlich, ſehr wollig, ſo daß er vor lauter Haaren kaum aus den Augen gucken konnte; total erhaben über Raſſe⸗ fragen. Er beſaß ſozuſagen überhaupt keine. Bert und Katt waren begeiſtert. Sie fanden, daß ein Hund unbedingt zu einer jungen Ehe gehörte. Das fand Schnäuze auch: er war vom erſten Augen⸗ blick an völlig zu Hauſe. Schnäuze war mitten in den Hundeflegeljahren. Man konnte es ihm nicht übelnehmen, daß er Schuhe zernagte, Strümpfe zerriß und Tiſchtücher mitſamt dem Geſchirr vom Tiſch zog. Es geſchah aus Scherz und aus Liebe. Nur, daß Bert und Katt nicht allzu piel von dem beſaßen, womit Schnäuze zu ſcherzen liebte: weder an Schuhen, noch an Strümpfen, weder an Tiſchtüchern, noch an Geſchirr. Es war Sommer, und das war gut für Katt und Bert, denn oft genung beſtand ihr Frühſtück aus den Aepfeln, die grün von den Bäumen fielen. Und wenn es zu Mittag eine Gemüſeſuppe gab, die Katt ſtolz„Mineſtra“ nannte, obwohl eigentlich nur Kohl darin war, dann blieben doch wenigſtens die zwanzig Pfennig übrig, die man brauchte, um für Schnäuze Knochen zu kaufen. Nur: daß Bert dann gelegent⸗ lich etwas neidiſch nach dieſen Knochen ſchielte und fand, ſie hätten der„Mineſtra“ nichts geſchadet. Sie hätten aber gern um Schnäuzes willen ge ⸗ darbt, wenn die Nächte nicht geweſen wären. So jung er war, hatte Schnäuze doch ganz beſtimmte Begriffe für das, was ſich gehörte und was ſich nicht gehörte. Nachts gehörte man unter Herrchens Bett, ſopiel ſtand feſt für ihn. Bert und Katt hätten ſich nicht an Schnäuze unterm Bett geſtoßen, wenn er nicht ſo entſetzlich unruhig geſchlafen hätte. Er ſchnarchte und litt an Alpdrücken, er ſtöhnte und bellte im Traum, und vor allem: er kratzte ſich, daß die Sprungfedern der Matratze klirrten. Natürlich konnte Schnäuze nichts für ſeine ſchwe⸗ ren Träume und für ſeine Flöhe. Aber auch Bert und Katt konnten ſchließlich nichts dafür. Sie hat⸗ ten Schnäuze ſchon mit allen Pulvern beſtreut, ſie hatten ihm ſogar eine Spritze gekauft und ihn mit giftigen Flüſſigkeiten angehaucht, aber die Flöhe ſpotteten ihrer. Nun kann der Menſch ganz gut mit wenig Eſſen auskommen, wenn er wenigſtens reichlich ſchläft. Schlecht eſſen und ſchlecht ſchlafen aber iſt zuviel. Bert und Katt fielen vom Fleiſch, wovon ſie ohne⸗ hin nicht allzuviel beſaßen. Es fiel auf, aber die Freunde waren zu taktvoll, um nach Gründen zu fragen. Ausſperren konnte man Schnäuze nicht, dann jaulte er die ganze Nacht und brach Katts weiches Herz. Sie trugen es tapfer vier Wochen lang, dann ge⸗ ſtanden ſie ſich in einer ſtillen Stunde— Schnäuze war gerade im Garten—, es ſei das beſte, Schnäuze wieder loszuwerden. Es mußte etwas geſchehen:„Wir wollen ihn ver⸗ ſchenken“, meint Bert, und das verſuchten ſie denn auch durch vierzehn bange Tage. Aber ſo nett die beiden waren, ſo gern man ihnen einen Gefallen tat, ſo niedlich Schnäuze ausſah: überall wurde er händeringend abgelehnt. Von nun an war Berts Geſicht düſter, wenn er auf Schnäuze blickte, und Katt beobachtete ihn angſt⸗ voll. Ihr war, als ſtünde Mord in ſeinen Augen. Spät eines Abends— Schnäuze ſtromerte im Garten, was er gerne tat— ſagte Bert:„Katt, ich habe einen Entſchluß gefaßt! Keine Angſt, ich will ihn nicht umbringen: im Gegenteil, er ſoll eine große Chance im Leben haben. Ich habe einen Plan. Du mußt mir dabei helfen. Zieh dein beſtes Kleid an und komm mit. Aber verſprich mir, daß du mich nicht hindern wirſt und daß du keinem Menſchen ein Wort erzählſt.“ Er pfiff und Schnäuze kam. Es war eine Aus⸗ nahme. Sie gingen ſelbander zum Bahnhof. Es war der Hauptbahnhof von Frankfurt⸗Main und es war elf Uhr abends. Bert kaufte zwei Bahnſteigkarten, und— Schnäuze— fröhlich wedelnd an der Leine— gingen ſie zum Bahnſteig zwei. Dort ſtand groß und mächtig mit dampfender Maſchine der Nachtſchnellzug nach Paris. Elf Uhr 14 war ſeine Abfahrtszeit. Langſam ging Bert an den Wagen entlang und muſterte aufmerkſam die Abteile erſter Klaſſe.„Hier“, murmelte er vor einem Fen⸗ ſter, hinter dem eine dicke ältere Dame ſaß von freundlichem Geſichtsausdruck.„Warte auf mich, ich bin gleich wieder da.“ Höflich grüßend, betrat Bert mit Schnäuze das Abteil, ein gutausſehender, beinahe a ein eleganter junger Mann. „Ob wohl noch Platz frei ſei?“— „Mais oui, monsieur!“ Aeltere dicke Damen haben zuweilen nicht ungern gutausſehende junge Männer als Reiſegeſellſchaft. Beſcheiden nahm Bert in einer Ecke Platz, band Schnäuzes Hundeleine am Rohr der Heizung feſt und vertiefte ſich in eine Zeitung, ganz der Mann von Welt, der gleichgültig die Abfahrt ſeines Zu⸗ ges erwartet. Die Minuten verrannen. Schnäuze lag bereits auf dem Polſter und ſchlief, ſofort zu Hauſe wie überall. Hier war es entſchieden kom⸗ fortabler als in dem alten Heim. Katt, draußen auf dem Bahnſteig, begann nervös zu werden. Schon näherte ſich der Stationsvorſteher mit der roten Scheibe. Bert ſchielte heimlich nach den ſpringenden Zeigern der Bahnhofsuhr, mühſam beherrſchte er ſein Herzklopfen. Jetzt war es ſo weit: den Arm. g Die Wagen rollten ſchon, als Bert im letzten Augenblick herausſprang. Katt fiel ihm in die Arme, faſt weinend. Sie hatte ihn ſchon aufgege⸗ ben. Fluchtartig verließen ſie den Bahnſteig. „Um Himmels willen, wo iſt Schnäuze?“ „Schnäuze fährt erſter Klaſſe nach Paris!“ Sie küßten ſich. Ganz öffentlich, mitten auf dem Bahnhofsplatz. i der Stationsvorſteher hob — ͤ— Frauenfunkprogramm des Reithsſenders Stuttgart Montag, 2. März,.30 Uhr: Frauen in der Arbeitsfront. Geſpräch mit der Gaufrauenwalterin, Frau Koch. Mittwoch, 4. März, 19.45 Uhr: Wie Ausländer die deutſche Frau ſahen. Von Tacitus bis heute. Donnerstag. 5. März,.30 Uhr: Wir ſtricken Handſchuhe. 15.30 Uhr: Ein Teeſtündchen. Funkbilder mit Bildern aus Japan, Friesland und Schwaben. Montag, 9. März,.30 Uhr: Wenn die Töchter groß werden. Mittwoch, 11. März, 19.45 Uhr: Bilder aus dem Leben unſerer Ahnfrauen. Die Frau des Pfahlbauers. Donnerstag, 12. März,.30 Uhr: Frau Rat Goethe als Lehrmeiſterin beim Umzug. 15.30 Uhr: Vier Male⸗ rinnen erzählen Berufsexlebniſſe. Montag, 16. März,.30 Uhr:„Maidle, laß dir was ver⸗ zähle.... Hausfrau und Hausgehilfin unterhalten ſich beim Strümpfeſtopfen über die Dienſtboten in Märchen und Sagen. 5 . be 18. März, 19.45 Uhr: Geſundheitspflege der älte⸗ ren rau. Donnerstag, 19. März,.30 Uhr: Der Keller wird gerichtet, 15.30 Uhr: Eine Bildhauerin berichtet von ihrer Ar⸗ beit. Montag, 23. März,.30 Uhr:„ zu feiern und zu reizen — nach ſiebenmal ſiebzig Geigen.“ Als Hochzeitsgaſt auf dem Lande. 5 Mittwoch, 25. März, 19.45 Uhr: unſerer Ahnfrauen. Römerzeit. Donnerstag, 26. März,.30 Uhr: Hausfrau und Lehrfran in Stadt und Land. 15.30: Beethovens unſterbliche Ge⸗ liebte. Zu ſeinem Todestag am 26. März. Hörſpiel. Montag, 30. März,.30 Uhr: Vor ſeiner Tür kehr jeder ein, ſo wird's in der ganzen Stadt rein!(Wir be⸗ ginnen mit der Frühjahrsputzerei.) Bilder aus dem Leben Der germaniſche Bauernfrau zur IN 5 W A N 8 . — 2 9 und auf aus⸗ Sher Ar⸗ aber ner ſo iſt illige das beit wird und ihre wah⸗ t an⸗ ber tneh⸗ ins⸗ eiten, ver⸗ ſund⸗ ſind und ꝛtten fgabe kraft r en d ſten ſetz⸗ jaben inner band feſt Nann Zu⸗ täuze t zu kom⸗ 1 auf Schon roten nden er hob etzten die gege⸗ älte⸗ ichtet. r Ar⸗ reigen ſt auf Leben u zur rfrau e Ge⸗ eſpiel. jeder r be⸗ 1 75 0 14 Donnerstag, 27. Februar 1936 Ein nützliches Kapitel über„Waſſerdichte“ Bekleidung Auch wir haben unſere„Regenperiode“, die in die Uebergangszeit zum Frühling fällt. Doch den meiſten Frauen vermögen dieſe regenreichen Tage nichts anzuhaben, da ſie mit waſſerdichter Beklei⸗ dung, Regenmänteln und Ueberſchuhen, verſehen ſind. Dieſe praktiſche Zweckkleidung bedarf aber ſachgemäßer Behandlung, wenn ſie ein gepfleg⸗ tes Ausſehen behalten ſoll. So müſſen: Regenmäntel, vor allem vor ihrer Verwah⸗ rung, gut austrocknen. Mäntel von Oelhaut, Lederol, Gummi, gummiertem Leinen oder Seide, waſſerdich⸗ ter Kunſtſeide uſw. ſollten in noch naſſem Zuſtand mit naſſem Schwamm und ebenſolchem Lappen von allen Schmutzſpritzern befreit, Lodenmäntel dagegen noch feucht mit weicher Bürſte nach dem„Strich“ gebürſtet werden. Ueberſchuhe ſollte man ſofort nach ihrem Ab⸗ leegen mit Schwamm und Waſſer abwaſchen, ge⸗ rippte Gummmüberſchuhe, die oft trotz ſorgfältigem Abwaſchen in trockenem Zuſtand noch graue Flecke zeigen, mit Schuhereme(guter Terpentin⸗Wachs⸗ ware) behandeln, die außerdem noch den Vorteil hat, daß ſie dem Gummi die Geſchmeidigkeit erhält. Sind Schwarz⸗Lackgummiſchuhe durch jahrelangen Ge⸗ brauch„ſtumpf“ geworden, ſo friſche man ſie mit Gummilederlack wieder auf. Haben Sohlen und Ab⸗ ſätze ihre gerippte Fläche verloren, ſo laſſe man ſie heim Schuhmacher mit der Raſpel wieder rauhen, doch kann man dazu auch grobes Glaspapier ver⸗ wenden, ein Verfahren, das ein Ausgleiten auf der „ſchwimmenden“ Straße verhütet. Oberſtes Gebot zu ihrer Schonung iſt vor allem: das Ausbeſſern je⸗ des kleinſten Riſſes, da größere Schäden meiſt häß⸗ liche Flicke nötig machen. Donnerstag Geſamtpreis 90.65 Mk. Rote⸗Rüben⸗Suppe gefüllter Schweinemagen (Reſt vom Dienstag), Feldſalat 40. Freitag Geſamtpreis.25 Ml. Grüne Heringe, gebacken 60, mit Kartofſelſalat 35; Apfelbrei 30. 257 Samstag Geſamtpreis.70 Mk. Sagoſuppe 25; Ochſenfleiſch 100, mit Salzkartoffeln 15; grüne Soße 30). 5 Geſamtpreis.15 Mk. Reisgemüſe 45; Mandarinen mit Schlagrahm 50. Montag Geſamtpreis 90.75 Mk. Reſtſuppe vom Sonntagshuhn(Brühe) mit Faden⸗ nudeln als Einlage 15; Pſirſichkompott(aus Vor⸗ rat) 60. Sonntag Suppenhuhn 220; Dienstag Geſamtpreis.00 Mk. Würfelſuppe 20: Schweinekotelett 140; Sellerieſalat 25 Salzkartoffeln 15. Mittwoch Geſamtpreis.40 Mk. Tomatenſuppe 25; Weckpudd ingen) 100, mit Him⸗ beerſaft 15. Geſamtwochenpreis 10.90 Mk. *) Grüne Soße. Ein Büſchelchen Schnittlauch, eine Handvoll Kreſſe, einige Blatt Spinat werden gründlich ge⸗ waſchen und ganz fein gewiegt. Ein hartgekochtes Ei wird mit einer Gabel gang zerdrückt, das feingewiegte Grüne darunter gemiſcht und mit Salz, Eſſig und Oel, einigen Tropfen Maggi und etwas Zitronenſaft angemacht. ) Weckpudding leinfache Art). 8 Brötchen werden ab⸗ gerieben, in Scheiben geſchnitten, mit 52 Liter Milch ein⸗ geweicht, ausgedrückt und mit 2 Eigelb,“ geſchälten, fein⸗ ſtiftelig geſchnittenen Mandeln, 7 Sultaninen, 3 Eßlöffel geſtoßenen Zucker und dem Schnee des Eiweiß ver miſcht In eine gut gefettete Puddingform, die man mit Weckmehl ausgeſtreut hatte, eingefüllt und im Waſſerbad eine Stunde gekocht. 8* Wie man ſich helfen kaun, wenn Kochzutaten fehlen Auch der tüchtigſten Hausfrau kann es paſſieren, daß einmal dieſe oder jene Zutat nicht vorhanden iſt, zu deren ſofortiger Beſchaffung ihr die Zeit fehlt. 11. Seite Nummer 96 -Küchenzettel Da heißt es denn für ſie, einen gleichwertigen Erſatz anzuwenden. So ſollte ſie an Stelle des Kartoffel⸗ mehls zum Verdicken von Gemüſen, wie Sauerkraut und Rotkohl, eine mittelgroße Kartoffel fein reiben und unter das Gemüſe rühren; und einige Minuten damit aufgekocht, wird es ebenfalls ſchön ſämig und glänzend. Statt ſaurer Sahne für Braten von Schlacht⸗ oder Wildfleiſch, kann ſehr gut Büchſen⸗ oder friſche Milch verwendet werden, wenn ſte mit Eſſig ſcharf verquirlt wurde. Speck ſehr verwendet ebenfalls Zum Spicken kann bei fehlendem gut in Streifen geſchnittener Hartkäſe werden, der das betreffende Fleiſchſtück locker und ſaftig macht. Fehlt zum Panieren von Koteletten, Schnitzeln, Fiſchſtücken uſw. das Ei, ſo kön⸗ nen dieſe Fleiſchſtücke auch mit Sahne oder Milch beſtrichen werden. Dann geſalzen und gepfeffert, in geriebener Semmel gewendet, erhalten ſie ebenfalls eine ſchöne Kruſte. Beſchädigter Hausrat Sparſamkeit, dieſer vielſagende Begriff, deſ⸗ ſen Wert in der vielfältigſten Weiſe ſchon in zahl⸗ reichen Sprichwörtern betont wurde, kann ſich aber auch, an falſcher Stelle angewandt, ſehr leicht in das ungewollte Gegenteil verwandeln. Beiſpiele zerfür kann jeder einzelne in ſeinem häuslichen Kreiſe beobachten. So werden aus falſcher Sparſamkeit der Haus⸗ frau, in manchen Familien die Mahlzeiten von bunt zuſammengewürfeltem Geſchirr eingenommen, der Kaffee aus übriggebliebenen Taſſen früherer„Ser⸗ vice“ getrunken, obwohl der Hausherr und auch die erwachſenen Familienmitglieder, ſchon öfter über dieſe Unkultur des Familientiſches ihre Meinung äußerten. Aber die Gattin, ſtolz auf ihre vermeint⸗ liche Sparſamkeit, kann ſich von dieſen oft noch be⸗ ſchädigten Reſten einſtiger Porzellanherrlichkeiten nicht trennen und ſo wartet ſie denn mit ihrer Er⸗ gänzung bis zu jenem Zeitpunkt, da der„tückiſche Zufall“ ihr Daſein beendet. Aber iſt es denn wirklich Verſchwendung, wenn ſie dieſem zuvorkommt und aus eigenem Antrieb eee zum Kaufe neuer Stücke ſchreitet? Keineswegs, ja, vom volkswirtſchaftlichen Standpunkt aus betrachtet, ſollte ſie ſich von ihrer veralteten Anſchauung frei⸗ machen und ſtets eingedenk ſein, daß dieſe Art Spar⸗ ſamkeit geradezu abſatzhemmend wirkt. Das beweiſt ihr ein Blick in die Wirtſchaftsſtatiſtik. So wird an Gebrauchsgeſchirr jährlich für 100 Millionen Mark angefertigt, deſſen Herſtellung rund 50 000 deutſchen Volksgenoſſen Lohn und Brot verſchafft. Jedes nicht gekaufte Stück, ſchmälert natürlich den ſo notwendigen Abſatz und muß ſich unbedingt rück⸗ läufig auf die Produktion und damit den Arbeits⸗ markt auswirken. Ebenſo verhält es ſich mit allen anderen Dingen des täglichen Bedarfs, gleichviel, ob es ſich um Haus⸗ rat oder perſönliche Gebrauchsgegenſtände handelt. Sind ſie durch Inſtandſetzung nicht mehr zu retten, ſo ſollte die Hausfrau ſie unbedingt ausſchalten und durch ein neues Stück erſetzen. Auf dieſe Weiſe trägt jede einzelne nicht nur zur notwendigen Um ſſatz⸗ ſteigerung, ſondern auch zur Kultur förde⸗ rung im häuslichen Leben bei. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim ABSCHED VON DER NIVMDDOERMO DE aſt unmerklich iſt es gekommen. Jeder Tag 95 unſere Alteſte ein Stückchen mehr aus den Kinderſchuhen herauswachſen. Nun hat ſie endgültig Abſchied von der Kindermode ge⸗ nommen. Die Matroſenkleider, die Hänger, die kniekurzen Röckchen hängen unbenutzt im 5 Schrank, ſie warten auf eine neue Beſitzerin. (Iſt keine in der eigenen Familie vorhanden, wird ſie ſich leicht durch die Winterhilfe finden!) Vom vierzehnten Jahre ab entſprechen die neuen Garderobenſtücke bereits der Jung⸗ damenmode Schon Konfirmationskleider haben den Charakter mehr oder weniger eleganter Nachmittagskleider. Ein ſchlichteres Kleid zeigte als Garnitur nur einen kleinen Kragen und von u Asckußer nach innen zurückgelegte Aufſchläge aus der glänzenden Abſeite einer reverſiblen Kunſt⸗ ſeide, wie man ſie heute gern für dieſe feier⸗ liche Gelegenheit verwendet. Weſentlich ele⸗ ganter ſind die ſchwarzen Kleider mit den großen weißen Kragen, entweder aus einer ſchönen Plauener Spitze oder aus pliſſiertem Stoff. Reizend ſieht es aus, wenn ein breiter, pliſſierter Kragen zugleich als hochſtehende Taghemd und Beinkleid, eine hütbſche Wäſchegarnitur mit Spitzen ⸗ berandung für junge Mädchen. Ullſtein⸗Schnitt B. F 2828 Aus zierlich gemuſtertem Batiſt ein langes Nachthemd mit Fal⸗ beln am viereckigen Ausſchnitt. Ullſtein⸗Schnitt B- 2329 Sehr reizvoll iſt das dunkle Seidenkleid mit einem pliſſierten weißen Kragen ausge⸗ ſtattet. Ullſtein⸗Schnitt -F 2274 Schwarzes Einſegnungskleid aus doppelſeitiger Kunſtſeide. Die blanke Seite diente zum Garnieren. Ullſtein⸗Schnitt -F 2316 der Kleiderfarbe an. kurzärmeligen, ſportlich verzierten Waſchbluſen. den gleichen bunten Farben mit Goldbeimiſchüng wie der Kragen beſtickt, ſowie ein kleines Täſchchen auf dem Kaſackſchoß. So ein Kleid braucht nicht ſchwarz zu ſein, man hat dieſe Kleider auch in Grün, Braun oder Blau. Die Stickereifarben paſſen ſich jedesmal Viele junge Mädchen tragen nichts lieber als Rock und Bluſe. Sie wiſſen recht wohl, daß ſie vorteilhaft darin ausſchauen. Neben den ſeinfachen Oberhemdbluſen gibt es jetzt alle möglichen Rüſche den Hals umſchmeichelt. Wie aus Großmutters Jugendtagen! Ganz erwachſen und doch ſehr jung. Dem Beiſpiel der Damenmode folgen auch nette Kleider mit beſtickten Offizierskragen. Außer dem Kragen iſt noch ein Stückchen vorn herunter, neben dem Verſchluß, i; Jungdamenkleid, am Kragen und vorn herunter uniformartig beſtickt. Nette Kaſackform. Ullſtein⸗Schnitt-F 2807 Sportlicher Jungmäd⸗ chenmantel. In hellen Paſtellfarben oder Ma⸗ rineblau gleich hübſch. Ullſtein⸗SchnittB-⸗F2286 Man braucht Die kurzärmelige weiße Bluſe zeigt aufgeſteppte ſpitze Dreiecke in Rot, Gelb und Marine. Ullſtein⸗Schnittz-F2322 Sportrock aus kräftigem Sportliche Oberhemdbluſe Wollſtoff. Vorn einge- in der beliebten Paſſenform ſteppte Gehfalte. h ben mit Falten und einem zwei Täſchchen. Ullſtein⸗ Bruſttäſchchen vorn links. Schnitt B. F 2315 Ullſtein⸗Schnitt-F 2814 über keine weiteren Nähkenntniſſe zu verfügen als über die in der Schule erworbenen, um ſich eins dieſer kleinen Blüschen ſelbſt anzufertigen, das mit ſpitzen Dreiecken in leuchtenden Farben beſetzt iſt. Kragenloſigkeit und kurze Armel machen wenig Mühe. Die Mäntel der Jungdamenmode zeigen jugend⸗ lichen Sportſtil. Neben marineblauen Mänteln bringt die Frühjahrsmode helle Wollmäntel in zarten Paſtell⸗ farben, recht dazu angetan, beim erſten Frühlings⸗ ſonnenſchein in ihnen ſpazierenzugehen, und für ſchlechtes Wetter Gabardinemäntel. Es wird ſtets daran gedacht, daß Mäntel kein Luxus ſind, ſondern etwas ſehr Not⸗ wendiges, auf das man nicht verzichten kann, ohne ſeinen Kleidern— und ſeiner Geſundheit— zu ſchaden. die praktiſchen regenfarbigen M. Cl. 5 toe uo 2 MAT NTHLE TM- AN EN ELAN EN ener gen, 5 —. Maris Kuenzer Tages- und Abendkurse 835 Näh- und V F risch vom Seeplatz Dilligster Ingespreis. Ferner empfehle: Fernsprecher 229 65 2* 14 leude Anzeige in die HMM 52 WASCHEHAUS SPECE PAHADEPLAT Z Makohemden felnfsdige 85 e Quelltät Pfennig partümerien ä 8 kerzen Wãer gute Bilder kalee Putzartikel haben will, lasse sie 0 1 fenen geen Photo-Rloos( ge: 14 Heltingertam. C 2. 13 Nähe Rathaus E 2. 7* herstellen, Bekannt 905 8 für beste Arbeit, 8 Jübbücklnge Pfund 20 2 a Dickinge, scharfe. Stͤek 12 2 3 Prozent Rabatt! Dein großes Lager ist nichts wert. Wonn es die Kundschaft nicht erfährt! ö lenden] Torna Jpohter ſertaer Jet menden Sohonhelts⸗ Kosmet. institut fehler, selbst tlefsten Breite Str.] 1, 6 Falten Int-2 Sitzungen . Telefon 20482 Notat Massage! 4 Instandsetzung von geg ef Art u, Fragkraft Gesichtshaare, Warzen Leberflecken 8 pelex Deuß, p 1, 7 auch diese Woche wieder Wunderbar schöne Qualitat Kabelhau 2 22 ,, fett. er 35 alles andere billigst. Alle Näucherſisce und „Sonstige Fischdelikafessen Stür den Abendtis ch. 3 8 an fernt unter Garantie für immer— ohne Narben. Praxis seit 1901. Viele Dank sechrelbsn. Kerztllohe Empfehlungen. 108 Vath Komme auf Wunsch auch nach auswerts 1 Frau H. Effler, Mannheim, 8 6. 37 mee wasgenbel U. ſtepakaturwerket. peizhaus Ddorfeterar 9% 5 0 am Tattefsall 4 5 Urncksachen Telefon 40675 5 Ich 1 liefert schnell— und preiswert M 6, 16, part. Druckerei repa- Elgene Kürschnerel. Dr. Haas 12 88 Kein Laden 8 Knudsen 4 5, 78 f. 2065 „Maunkeimer Frauen- Jeltung“ erscheint jeden Mittwoch Die Beilage 12. Seite Nummer 96 Don nerstag, 27. Februar 1936 n heißt: 2 wunden Lachen mit Lucie Englisch, doe Stöckel Erika Glaſner Im Vorprogramm: 0 Vedungsfahrt aut Kreuzer Emden Beg:.00,.20..20,.30 Uhr 35er Naſur-RO Iwein Waldulmer Burgunder Mk..00 Flasche o. Glas 0 2, 10 STEMMER 22 e 81009 haben es die Schulbuben Meute nicht mehr nötig, ihren Katl May in heimlichen Ecken hinter einem Busch versteckt oder an noch verschwiegeneren FPätzen zu lesen. ist Karl May anerkannt Heute der vorbildliche Mei- 7 ster des Lcnuunune National⸗Theater anne Donnerstag. den 27. Februar 1936 Vorstellung Nr. 216 Miete D Nr. 17 Sondermiete D Nr. 9 peer Gynt Ein dramatisches Gedicht von Henrik Ibsen Text der Großen Gesamtausgabe Musik von Edvard Grieg Anfang 19 Uhr Musiklehrer an der unserer heiligen Kirche, Zugartenstr. 2 Frieda Siaii + Karien Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwie- ger vater, Bruder, Schwager und Onkel Ludwig Caber ist Dienstag abend, versehen mit den Tröstungen Mannheim, den 25. Februar 1936. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Tulla- Oberrealschule sanft entschlafen. Gaber geb. Heid kapelle aus. J. Seelena in der Heilig- Geistkirch Beerdigung Freitag ½ 3 Uhr von der Friedhof- bittet man Abstand nehmen zu wollen. mt Freitag morgen 9 Uhr e. Von Beileidsbesuchen A eroigekan Abenteuer Amas Ende 22.45 Uhr Breite Strabes N Gus kad in den Hauptrollen die Lustspielkauonen Nalah Arthur Roben Gustl Stark- Gstettenbaur Hans Richter Gesunder Humor und Urwüchsig- keit haben in diesem Militärfilm, dessen Außen-Aufnahmen beim 48er Regiment in Neustrelitz gedreht wurden, das Wort. Ein Film für alle— der meicht zugeht. Wel per Jugend Ab heute tägl..00,.05,.50,.20 Uhr 80..00 Uhr Das große deutsche Militär-Lustspiel im neuen Geist vobesueke 2 Deu alten Soldaten Weil es ste breunend interesstert und ste mit- erleben wollen, wie es bei der neuen Wehr- i Den Frauen und Hädchen Uniform und Pbiebe— stramme Soldaten und schmissige Militärmusik allen Frauen das fler höher s dilagen läßt. Wei dieser Film in seiner Btumaligkeit und Großartigkeit die jugend begeistern wird. e Kultur-Film: Sonne und Schnee in Deutschland Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Ein gußet gewöhnlich sensetlonelſles Flimetelen!s Hofleren Sie schon heute! UNIUER SUN gamslag. 29. Februar abends 10.45 Uhr vormittags 11.30 Uhr Der monumentale Flim elner fleberhaften Epoche Ausschlleßiſch Origlnsleufnehmen enthält dleser Fllm, der die prödlkete, Kulturell wertvoll und volksblidend“ erhleſt vom Leben an den eutopäischen Höfen Orig.-Aufnahmen von Bismarck, Wilhelm II., Franz Otiginsſsufnshmen sus dem Welteelege von allen Fonten. zu Wasser, zu Lende und in der Luft, den großen Führern u. Feldherren: v. Hindenburg, Ludendorff, v. Mackensen, Scheer, Foch, Petain, fen, Guynemer, Nungesser, Nie. Nicolajewitsch u. a. Orięinsleufnehmen berühmter persönlichkeſten aus dei Nachkilegszelt v. Hindenburg, Hitler. Roosevelt, Mussolini, Lloyd George, Lenin, Trotzki, Clemenceau, Ghandi u. a. Gewidmet allen unbekannten und bekannten [soldaten und Seeleuten des Weltkrleges nisse, die WIr zum Tell selbst miterlebten. Prelse: 50 Pfennig.— Samstag abend ab.80. Wochentags.00, Sopnfags.00 Uhr jeweils eine große Familien- u. Jugend vorsfellung. Jugend nur um 400, Sonntegs.00 Uhr zu halben Preisen bringt gewinn eingetroffen: Inserieren Frisch Neue schneewelß zart u. mild große Fische 10 Süd.18 hein andhaus Feinkost 0 3. 2 Nabelſa 19 o. Kopf Pfd. 2 Nabellau-Filel pid. 30 3760 .. N 2 5 Skifahrten 2 S jeden Sonniag 1 Koche 2 Wochen Canazei 1500 m RM 385 133. Dor doljochzzsom RM S2. 131. m Preise ist en halten: 7 Tage w. 14 Tage Vollpension Be- örderung in erstklassigen ge- neizten Omnibussen. v72 omnlbus-Ruoff, Stuttgart, König⸗ Astr. 10a, F 25770. Annahmestelle: AUloydRelsebüro, Mannheim, O79 dröge ue. 40 Dein Sohn ſernt plötzlich etwas schwer— Er hat das nicht vom Vater her] Da hat die Kralt für Extrastunden Die, Kleine“ steis sehr schnell g 588 KAUFSTATTE MAN N HEIN Afllnnngtntauugttuuattunninsmathttsaenetutenn mimte ee gefunden. t„ Vollbrecht, Mannheim Qu 7, 25 Generadl-Verttetef füf Baden, Pfalz und Hessen Auftärung Es ist eine grund- falsche Ansicht, daß neue Marken- ane zu teuer sind. Ein zwanglos. Besuch u. unverbindliche Besichtigung mei- nes großen Lagers überzeugt Sie von der Billigkeit.- Zahlung nach Gäselde mit Backofen Finniehtungen N31 1 02. An auf Wansch be- queme Tei zahlg Am 25. Februar verschied unerwartet unser lieber Amtsgenosse Musiklehrer Ludwig Caber im Alter von fast 59 Jahren. Die Schule. an der er seit 1925 wirkte, verliert durch seinen Tod einen hervorragenden Lehrer und feinsinnigen Musiker von hoher künstlerischer Die Amtsgenossen betrauern in Veranlagung. ihm einen lieben Kame treues und ehrendes Gedenken bewahren werden. Mannheim, den 26. Februar 1936. Das Lehrerkollegium der Tulla- Oberrealschule Gscheidlen, Direktor. Auf raden, dem sie stets ein 155⁵ Joailiea-Augel Nachrufe sind ausgeschlossen) gewähren Wir einen ermäßigten Grundpreis von 6 Pfg. pro Millimeter greenene LEBEN SNMITITEl Ubereinkunft. schuster F 3, 19/21. Ohne sorg Un. Mannheim, N 2, 1 Gegenüb. Rosenstock E S831 Fische Habellau- 8 seng 10, sche Asen: 22; fischlilel, Seelachs„ 25; Gras Hör nge 70 18, 123 Nralnenbuft 2 f. 60, Lob. Rnelabresem a 52, Lob. Splogelkargl. P 9, Geflügel Suppennünner r 1. J0. 9, Id. Bachnunnchen e 98, Id. anse U. Enien. l. 0 Gemüse- und Obst- Konserven Tills Weinrestaurant Kar ott., geschn., 2- f. Ds. 330 Mischgemüse m. getr. 30 Hülsenfrücht.-8. Ds. 0 Ig. Schnittbohnen-. Ds. 480 Fisch-Konserven 8 3, 28 Empfehle meine Ia, preiswert: Weine Gemüse- Erbsen-H Ds. 30% Brechspargel, unn-. Ds. 98 Obst- Konserven 25. Dose 69 ubö⸗ Wurstwaren. Käse Geräuch. Süßbücklinge g 25% Riel. ger. Sprott.--K. 330 Kaviarpaste, Mayon. ½ 8 289 Oelsardinen, Fettsiid 27.179 Makrelen i. Sede Doe 42, 270% Brat-Fettheringe i. Soße 30. Dose 0 Gurken, Fischsalat u. Paste stets frisch —— ͥ́ 2 im Ausschank: bdenkobener Heide Weigwein 1 Ltr. 20 3 Schoppen(½ Ltr.) 35 Dürkheimer fotwein Ltr. 18 9 Schoppen(0 Ltr.) 35 Verkauf über die Straße: ö Thür. Konsum-Sülze/ 815 Mett-, Kalbsleber- 35 würste Stück 0 Gek. Vorderschinken/ 405 Touren-Konserv. Ds. 58, 459 20%% Auswahlkäse 3 St. 200 Camemb., Rahmkäse St. 150 40% Allg. Münsterk./ g 220 Bayr. Waldhonig ½ g 68 0% Filsehe, safiſge Orangen 3 8 4% Liköre, We nbrandt.75 f..50 ee 10 Laze.„ e Makkaroni, Nudeln 30 leicht gef. 8 00 els. Bohnen, Linsen 8 184 Makzkaffes Dürkheimer Rotwein per Liter Mk.. 55 Edenkobener Weißwein 18 220 er Liter Mk.. 55 Guntersblumer Weißw. per Liter Mk.. 80 Exrpolzheimer Weiß“. per Liter Mk. 1. Ungst. Diemert Weißw. gonnlag, den 1. März g Tatsachenbeficht dus den Sehelmerchven aller Länder Bilder dus dem letzten gdahfzehnt des votlgen qahthunderts Joseph., Nikolaus II., Georg., Ferdinand von Bul- garien, Nikolaus v. Montenegro, Coinearé, Wilson u. a. Bringen Sie ihre Kinder mit, sie sollen Zeuge sein der großen Ereig- 25 8 — Vorverkauf eröffnet! Sonntag vormittag:.50..70,.90, 1.— Jugendliche nur 11 Uhr, [Rechte anzumelden — Heute Ile Iz Ter TagI L III im scehmissigen Reinhold- Schünzel 8 Film der Ufa Vorh.: Mannheimer Karnevals-Zug SS Beginn:.00,.30,.30 Uhr AAAüE NZA offre. Diaz, Kitchener, Haig. Peishing, v. Richtho- Ab heute Deunnerstag das große Filmerlebnis inn forsts alu mit Pola Negri, Albr. Schoenhals, Ingeborg Theek, Paul Hartmann .00.10.20 Uhr lugend ab 1A jahr. zugelassen a 155 schreibt 2 önsten IDEAL-Brief Weitbewerh vom 15. Februar bis 31. Mörz 1936 Preise: RM 50.—, EM 25.— v. RM 10. Bedingungen erhalt. Sie kostenlos bei; W. Lampert Spezlelheus für Bütobędeg Fetnspfechet 21222. 21225 16.12 L6.12 Amtl. Bekanntmachungen Im Konkursverfahren über den Nachlaß des Adam Feunerſtein in Ilvesheim, geſt. am 25. April 1984, liſt zur Abnahme der Schlußrech⸗ nung, zur Erhebung von Einwen⸗ dungen gegen das Verzeichnis der bei der Verteilung zu berückſich⸗ tigenden Forderungen, zur Be⸗ ſchlußfaſſung über die nicht ver⸗ wertbaren Vermögensſtücke ſowie zur Feſtſetzung der Vergütung und [Auslagen des Verwalters Schluß⸗ termin beſtimmt auf Mittwoch, den 25. März 1936, vormittags 11 Uhr, vor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zim⸗ mer Nr. 213. 4 Mannheim, 22. Februar 1938. Amtsgericht BG. 3. Die Firma Reis& Co. AG. in Mannheim⸗Friedrichsfeld hat das Aufgebot folgender Urkunden be⸗ antragt: 80 Stück Mäntel der Num⸗ mern 171—250 der Reis Textil Ac Aktien zu je 500 R/, zuſammen nom. 40 000.. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, ſpä⸗ teſtens in dem auf Donnerstag, den 3. September 1936, vormittags vor dem unterzeichneten Gericht, 2. Stock, Zimmer Nr. 204, anberaumten Aufgebotstermin ſeine und die Ur⸗ kunden vorzulegen: andernfalls werden die Urkunden für kraftlos erklärt. 4 Maunheim, 21. Februar 196. Amtsgericht BG. 3. Sglagſhuf dee Fer Kuhfleiſch. Anfang Nr. 900. Folzſtoff das Hetetlel- des meh hält als es vetsprlcht.⸗ S DU IW GOn ne GIG Ser Wannen F u 8./ a nn en Pen stetrel me! Teobletts in ſeder Größe des Rot fenster in der Kunststtaße zeigt hnen Auswyen und Preis Bazben ai IE 1550 per Liter Mk..40 Bieitesttaze Das grobe Spezleſhaus r S888 1 2.