n — RN 97 000.— 97 008.48 78 550.— 14 544.82 27 088.40 71 819.05 63 572.40 09 000.— 22 006.47 15 783.22 25 782•40 84 854.68 11 563.78 07 905.86 25 920.00 10 000.— 5204107 36 977.90 09 911.8 47 088.06 45 698.06 24 218.2 25 929.60 * 8 N * . 2 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70) Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13, Je Fiſcherſtr. 1. Pe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mann heim Einzelpreis 10 Pf. 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Es ſei unmöglich, eine Beſtätigung dieſes Gerüchtes Der frühere Kriegsminiſter Araki. zu erhalten, da alle Verſuche, mit Tokio direkt in Verbindung zu treten, ergebnislos ſeien. Von Sewjetkreiſen in Schanghai werde mitge⸗ teilt, ſie hätten eine kurze Botſchaft aus Tokio er⸗ halten, daß die Lage wiederum ſehr kri⸗ tiſch ſei. Altimatum an die Putſchiſten? (Funkmeldung der NM.) + London, 28. Februar. Aus Tokio wird gemeldet, daß den Aufſtändiſchen, die ſich bisher geweigert haben, die von ihnen be⸗ ſetzten Gebäude zu räumen, bis Freitag mittag Zeit gegeben worden ſei, ſich zu ergeben. Die kaiſerliche Garde habe alle Maßnahmen getroffen, um die Aufſtändiſchen aus ihren Stellungen zu entfernen. Auf Befehl des Garniſon⸗Kom⸗ mandanten iſt der geſamte Verkehr in der Nähe des Hibiga⸗Parks, wo die meiſten der beſetzten Regie⸗ rungsgebäude liegen, eingeſtellt worden. Die Verhandlungen über die Bildung eines nenen japaniſchen Kabinetts ſind nach den in London vorliegenden Berichten immer noch im Gange Die engliſchen Blätter erwarten allgemein, daß das neue Kabinett einen ſtark militäriſchen Einſchlag erhalten werde und daß es bis zu einem gewiſſen Ausmaß die Politik der Militär⸗ putſchiſten widerſpiegeln werde. Noch keine Einigung (Oſtaſiendienſt des DNB, Funkmeldung) Tokio, 28. Februar. Entgegen den Erwartungen haben die Verhand⸗ lungen, die die Generale Mazaki, Abe und Niſchi als Vertreter des Oberſten Kriegsrates mit den Führern der jungen Offiziere führen, um.30 Uhr japaniſcher Zeit noch kein Ergebnis gezeitigt. Eine Einigung zwiſchen den Faſchiſten und der Regiee⸗ rung war alſo bis zur genannten Stunde noch nicht zuſtandegekommen. Engliſcher Journaliſt verhaftet (Funkmeldung der NM 3) + London, 28. Februar. Wie Reuter aus Tokio meldet, iſt dort der eng⸗ liſche Schriftſteller und Journaliſt Gerald Sampſon verhaftet worden. Seine Verhaftung erfolgte unter dem zur Zeit in Tokio verhängten Kriegsrecht. Er wird beſchuldigt, unter den Gäſten ſeines Hotels Propaganda gegen die Verhängung des Kriegs⸗ rechtes gemacht zu haben. Chineſiſche Beſorgnis — Peiping, 27. Februar. Die Vorgänge in Japan finden in der chineſiſchen Oeffentlichkeit größte Beachtung. Allgemein wird eine verhängnisvolle Rückwirkung auf die japaniſche Politik gegenüber China befürchtet. Verſchiedene Zeitungen vermuten, daß die Unzufriedenheit der nationaliſtiſchen Kreiſe Japans mit der Verhand⸗ lungsbereitſchaft der führenden Männer gegenüber China der Hauptgrund des Putſches geweſen während andere Blätter das Vorgehen mit politiſchen Gründen begründen. ſei, inner⸗ And die nußenpolitiſchen Wirkungen. 2 Kriegsſchiſfe im Hafen von Tokio Die japaniſche Flotte iſt in weitem Umfange zur Wlederherſtellung der Ordnung herangezogen worden. Die Waſhingtoner Anſicht: Sieg der Militärs bedeutet Kriegsgefahr! — Waſhington, 28. Febr.(U..) Mit einiger Unruhe ſieht man in hieſigen offiziel⸗ len Kreiſen den möglichen Auswirkungen des japa⸗ niſchen Militärputſches auf die Beziehungen zwi⸗ ſchen den Vereinigten Staaten und Japan ent⸗ gegen. Ausſchlaggebend iſt dabei die Frage, ob die Revolte vom Kriegsminiſterium unterſtützt oder wenigſtens gebilligt wurde, oder ob es ſich nur um einen Aufruhr einiger weniger Offiziere handelte, die mit dem Wahlergebnis nicht einverſtanden waren. Die volle Bedeutung der Vorgänge und der ſich daraus ergebenden Folgen wird erſt erkannt wer⸗ den können, wenn es ſich herausſtellen wird, wer nun eigentlich die Herrſchaft in der Hand hält: Die Anhänger der parlamentariſchen Regierungsform oder die Militariſten. ö Sollte das letztere der Fall ſein, ſo könnte damit eine dramatiſche Entwicklung heraufbeſchworen wer⸗ den, denn ſchon ſeit vielen Jahren haben die redika⸗ len Gruppen in der japaniſchen Flotte und im Heer den Krieg mit den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion gefordert. Moskauer Schlußfolgerungen — Moskau, 28. Februar.(U..) In einem„Isweſtija“⸗Artikel, der als offiziöſer ſowjetruſſiſcher Kommentar zu den Tokioter Ereig⸗ niſſen angeſehen werden kann, erklärt der bekannte Sowjetpubliziſt Karl Radeck:„Japan ſtrebt nach der Errichtung eines großen aſiatiſchen Reiches. Es kann kein Zweifel darüber ſein, daß Japans Mono⸗ polkapitalismus, ſein Adel und ſeine Bürokratie hierin den einzigen Ausweg aus der fapaniſchen Kriſis erblicken, die gleichzeitig die Auseinanderſet⸗ zung zwiſchen dem alten japaniſchen Feudalismus dit Kammer ratifiziert den Ruſſenpakt 333 gegen 144 Stimmen: ſchwere Verantwortung gegenüber dem Frieden Europas (Drahtber. unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 28. Februar. Die franzöſiſche Kammer hat geſtern nach⸗ mittag den Ruſſenpakt mit 353 gegen 144 Stim⸗ men bei etwa 100 Stimmenthaltungen ratifiziert. Die Stimmung in den politiſchen Kreiſen war überaus geſpannt. Viele glaubten, es ſei im letzten Augenblick noch eine Ablehnung des Paktes möglich, ſo daß eine Nachricht der„Daily Mail“ hier eifrig herumgereicht wurde, wonach Laval ſchon mit einer neuen Kabinettsliſte in der Taſche im Regierungs⸗ viertel warte. Im allgemeinen war die Sitzung den Abſtimmungs⸗ erklärungen der einzelnen Parteien gewidmet, aber von Beginn an verſuchte die Rechte, die Redner der Linken am Sprechen zu hindern, und ſpäter natürlich auch die geſamte Linke die Redner der Rechten. Der Tumult wuchs ſo an, die Pultdeckel klapperten ſo heftig, daß der Vorſttzende ſchließlich die Sitzung aufheben mußte. Nach Wiedereröffnung hatte ſich der Sturm noch immer nicht gelegt. Ziemlich überraſchend, gewiſſermaßen als Ueberrumpelung, ſchloß nun der Vorſitzende plötzlich die Ausſprache und erklärte den Beginn der Abſtimmung. Das Ergebnis der Abſtimmung zeigt, daß die geſamte Linke ſich geſchloſſen für den Ruſſenpakt entſchied während die Mitte und die gemäßigte Rechte teilweiſe dafür ſtimmte und teilweiſe ſich enthielt. Nur die äußerſte Rechte ſtimmte geſchloſſen dagegen. und dem modernen Kapitalismus iſt. Die japani⸗ ſchen Reichstagswahlen haben mit dem Sieg der Arbeiter und Bauern einen höchſt bemerkenswerten Einbruch in die Front der herrſchenden Klaſſe Ja⸗ pans gebracht. Deren Enttäuſchung hierüber ſtei⸗ gerte ſich zu dem Entſchluß zur bewaffneten Aktion. Die Exeigniſſe des 26. Februar ſind von weittragen⸗ 151 Bedeutung, als es bloße Mordtaten ſein wür⸗ Et.. Sie ſind zweifellos Symptome eines inne⸗ ren Kampfes, der möglicherweiſe ſehr ernſte Auswirkungen auf die Außenpolitik Japans haben wird. Wenn die japaniſchen Militariſten ſchon mitten in Friedenszeiten innerpolitiſche Probleme durch Waf⸗ fengewalt zu löſen verſuchen, wie mögen da erſt die innerpolitiſchen Verhältniſſe Japans ausſehen, wenn dieſes Land in einem Kriege beſiegt worden iſt? Man braucht nicht erſt von den Schwierigkeiten zu reden, die ein ſolches Regime für die friedliebenden Mächte darbietet, die alle zwiſchen ihnen und Japan ſchwebenden Fragen auf dem Wege friedlicher Ver⸗ handlungen zu ſchlichten wünſchen. Japans Mini⸗ ſter ſind gezwungen, ihre Entſcheidungen zu treffen, während Revolvermündungen auf ihre Schläfen zie⸗ len,— das iſt die beunruhigende Bedeutung der To⸗ kioter Ereigniſſe.“ Judenproblem in England Erklärung Simons im Unterhaus — London, 27. Februar. Nachdem bereits vor einigen Tagen der Vertreter des Wahlkreiſes Shoreditch über Kundgebungen ge⸗ gen die Juden geklagt hatte, fragte am Donnerstag der arbeiterparteiliche Abgeordnete Chater den In⸗ nenminiſter im Unterhaus, ob ihm die herausfor⸗ dernde Haltung der faſchiſtiſchen Verbände gegen⸗ über jüdiſchen Ladenbeſitzern im Kreiſe Bethnal Green bekannt ſei, und ob er der Polizei Anwei⸗ ſung zu Gegenmaßnahmen geben wolle. Innenminiſter Sir John Simon bejahte die Frage und fügte hinzu, daß die Angelegenheit durch ihn in Zuſammenarbeit mit dem Polizeipräſidenten geprüft wurde. Während es auf der einen Seite ſchwierig ſei, dieſe Art von Vergehen feſtzuſtellen und die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen, ſei es andererſeits unerträglich, daß irgendein Teil der Bevölkerung dieſe Umſtände ausgenutzt habe. Der Frageſteller könne verſichert ſein, daß die Po⸗ lizei alles in ihrer Macht Stehende tun werde, um den Beſchwerden abzuhelfen. Der arbeiterparteiliche Abgeordnete Watkins er⸗ kundigte ſich hierauf, ob man annehmen dürfe, daß die Antwort des Innenminiſters ſich nicht nur auf Bethnal Green, ſondern auf ganz London beziehe. Simon bejahte die Frage und erklärte, es handele ſich um einen allgemeinen Grundſatz. f 5(Weltbild,.) Gemeinſchaft der Arbeit e e ee Die Geſolgſchafl) Am dritten und vierten April finden in ganz Deutſchland die Wahlen der Vertrauens räte in den Betrieben ſtatt. Damit wird der Ge⸗ folgſchaft, d. h. den Angeſtellten und Arbeitern jedes Betriebes, die im neuen Sozialgeſetz unter dieſem Begriff zuſammengefaßt wurden, die Möglichkeit ge⸗ geben, wiederum eines der weſentlichſten Rechte wahrzunehmen, die ihnen verliehen worden ſind. Denn der Vertrauensrat iſt gewiſſermaßen der be⸗ triebliche Ausdruck der ſozialen Fürſorgepflichten in der Wirtſchaft. Er iſt das Organ der Betriebs⸗ gemeinſchaft, in dem ſich die Treuepflicht der Gefolg⸗ ſchaft harmoniſch mit dem Führungsrecht des Be⸗ triebsleiters vereinigen ſoll. Er iſt alſo eine lebenswichtige Zelle, die aus dem Willen der Arbeiter und Angeſtellten ſelbſt nach freier Wahl geſchaffen wird und in der ſich die Mitwirkung der Gefolg⸗ ſchaft in großen, den Geſamtbetrieb wie aber auch den einzelnen Betriebsangehörigen betreffenden Fra⸗ gen maßgeblich äußern kann. Das Geſetz hat ſtrenge Vorausſetzungen geſchaffen für diejenigen, die zu Mitgliedern des Vertrauensrates ernannt werden ſollen. Jeder, der bei der kommen⸗ den Wahl kandidiert, muß mindeſtens ein Jahr zum Betriebe gehören, der Deutſchen Arbeitsfront ange⸗ hören, durch vorbildliche menſchliche Eigenſchaften ausgezeichnet ſein und ſtets die Gewähr eines rück⸗ haltloſen Eintretens für den nationalen Staat bieten. Gerade die beiden letztgenannten Eigenſchaften und Vorausſetzungen bedingen eine ſcharfe Ausleſe und ſind auch der Grund für das geſetzlich genau vorgeſchriebene Verfahren bei der Nominierung der Kandidaten. Denn zu dieſem Zweck muß eine Ueber⸗ einſtimmung hergeſtellt ſein zwiſchen dem Führer des Betriebes und dem Vertrauensmann der Par⸗ tei, dem Obmann der NSBO; beide müſſen im März jedes Jahres die Liſte der Kandidaten aufſtellen und beraten. Sollte hierbei eine Einigung nicht zuſtande kommen, ſo kann wiederum die höhere ſtaatliche Aufſichtsinſtanz, der Treuhänder der Arbeit, ſein Eingriffsrecht geltend machen, indem er die notwen⸗ digen Vertrauensmänner und Stellvertreter in der erforderlichen Anzahl beruft. Die Ausübung des Wahlrechts der Gefolgſchaft wird durch die Einheits⸗ liſte, wie ſie zwiſchen dem Betriebsführer und dem Betriebszellenobmann vorgeſchlagen wird, nicht be⸗ rührt. Denn in geheimer Abſtimmung können die Arbeiter und Angeſtellten ſelbſt darüber entſcheiden, ob ſie die Kandidaten annehmen wollen oder nicht. Lediglich wenn die Gefolgſchaft überhaupt nicht die Liſte billigt und eine Wahl nicht zuſtande kommt, kann auch hier der Treuhänder der Arbeit ſein Berufungsrecht ausüben. Der Vertrauensrat iſt ſomit das im einzelnen wichtigſte Inſtrument des neuen Sozialwillens; der Betriebsführer, der die Sitzungen des Vertrauens⸗ rates leitet und die Vertreter der Geſolgſchaft ſtehen ſich hier nicht gegenüber wie in den Zeiten des —) Vgl. dite Artikel in Nr. 89 und 96 di Jes Blattes. 2. Seite(Nummer 98 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Freitag, 28. Februar 1936. Betriebsrätegeſetzes, ſondern als gleichberechtigte Verhandlungspartner nebeneinander. Die Aufgaben des Vertrauens rates ſind durch das Geſetz klar umſchrieben. Sie beziehen ſich auf die Verbeſſerung der Arbeitsleiſtung, der Geſtaltung und Durchführung der allgemeinen Ar⸗ beitsbedingungen, insbeſondere der Betriebsord⸗ nung, der Durchführung und Verbeſſerung des Be⸗ triebsſchutzes, der Stärkung der Verbundenheit aller Betriebsangehörigen untereinander und mit dem Betriebe, dem Dienſt an der Wohlfahrt aller Glie⸗ der der Betriebsgemeinſchaft und vor allem auch der Beilegung möglichſt aller Streitigkeiten innerhalb der Betriebsgemeinſchaft. Die Umgrenzung dieſer Aufgaben weiſt darauf hin, daß die eigentliche wirtſchaftliche Betriebsführung nicht zu den Kompetenzen des Ver⸗ krauensrates gehört, ſchon deswegen nicht, weil das Geſetz dem Betriebsführer, wie ſchon in unſerem vorigen Abſchnitt dargelegt wurde, die alleinige Verantwortung und die Entſcheidungs⸗ befugnis überlaſſen hat. Aber ſelbſtverſtändlich können bei der Beratung ſolcher Fragen, die dem Vertrauensrat vorgelegt werden, wichtige wirtſchaftliche Vorgänge des Be⸗ triebes zur Erörterung kommen, wobei der Betriebs⸗ führer den Mitgliedern des Vertrauensrates aus⸗ kunftspflichtig iſt. Dies wird vor allem dann eine Rolle ſpielen, wenn harte, opferfordernde Maßnah⸗ men, wie z. B. Arbeitszeitverkürzungen, Lohnherab⸗ ſetzungen oder Entlaſſungen zur Debatte ſtehen. Hier⸗ bei iſt die Mitwirkung des Vertrauensrates beſon⸗ ders wichtig und ſeine Mitwirkung erſtreckt ſich daher auch auf den eigentlichen Kündigungsſchutz. Das Recht auf Arbeit, das der national⸗ ſozialiſtiſche Staat proklamiert, hat zugleich beſtimmte geſetzliche Vorſchriften für den Fall der Kündigung ausgelöſt, die für den einzelnen Gefolgſchaftsmann non erheblicher Bedeutung ſind. Abgeſehen von den Beſtimmungen über den Kündigungsſchutz der älte⸗ ren Angeſtellten oder der Schwerbeſchädigten, hat jeder Arbeiter oder Angeſtellte das Recht auf Wider⸗ klage beim Arbeitsgericht, wenn er ein Jahr im Be⸗ triebe beſchäftigt war. Um dieſe Klage vorzubereiten, muß er zwecks Widerrufs ſeiner Kündigung den Ver⸗ trauensrat innerhalb einer beſtimmten Friſt an⸗ rufen Der Vertrauensrat hat dann die Möglichkeit der Weiterbeſchäftigung genaueſtens nachzuprüfen, und falls dieſe Verhandlung erfolglos bleibt— der Betriebsführer hat das Recht zur Entſcheidung—, muß er dem Gekündigten über die erfolgloſe Bera⸗ tung eine Beſcheinigung ausſtellen. Aus dieſer Schutzbeſtimmung ergibt ſich ohne weiteres die große Bedeutung, die der Vertrauensrat für jedes einzelne Gefolgſchaftsmitglied beſitzt. Insbeſondere aber iſt die Gefolgſchaft durch neue geſetzliche Beſtimmungen auch vor Maſſen⸗ entlaſſungen ſtärker geſchützt denn je. Denn jeder Betriebsunternehmer iſt verpflichtet, dem Treuhänder der Arbeit ſchriftlich Anzeige zu erſtat⸗ ten, wenn er in Betrieben mit weniger als hundert Leuten mehr als neun Beſchäftigte entlaſſen will oder in Betrieben mit mehr als hundert Leuten ähnliche Maſſenentlaſſungen von mindeſtens 10 v. H. ſeiner Be⸗ legſchaft vorhat. Solche Entlaſſungen werden nur mit Genehmigung des Treuhänders der Arbeit wirkſam. Weitere Schutzvorſchriften ſorgen für den Fall, daß tätſächlich die Stillegung ganzer Betriebsabteilun⸗ gen nicht zu vermeiden iſt, dafür, daß wenigſtens getwiſſe Uebergänge geſchaffen werden! ö Die Gefolgſchaft im neuen Sozialrecht iſt weder eine Klaſſe für ſich, noch irgendwie rechtlos. Das Geſetz gibt ihr die Möglichkeit, ihren Willen durch geeignete Vertrauensleute in der Beratung mit dem Betriebsführer ebenſo zur Geltung zu bringen, wie es ihr die Pflicht auferlegt, ihre geſetzlich geforderte Treuepflicht dem Betriebsganzen gegenüber zu er⸗ füllen. Selbſtverſtändlich kommt es in der oft rauhen Wirklichkeit des wirtſchaftlichen Lebens, in der ſich hart im Raume die Sachen ſtoßen, immer darauf an, daß die Menſchen, die ſich mit ihnen zu beſchäftigen haben, auch von der rechten Einſtellung aus an die Dinge herangehen. Damit wird er⸗ neut die ungeheure Bedeutung der Vertrauensrats⸗ wahl erwieſen, nicht nur als Garantie für die Wirt⸗ ſchaft und den Frieden der Betriebe, ſondern darüber hinaus als Prüfſtein für die nationale und wahrhaft ſoztaliſtiſche Reife der Funktionsträger unſerer Wirtſchaft. Immer wieder iſt von Staats wegen betont worden, daß die öffentlichen Inſtanzen ſo wenig wie möglich in die Betriebe eingreifen möch⸗ ten und daß es die Aufgabe der Betriebe ſei, ihre Angelegenheiten möglichſt ſelbſt in Ordnung zu bringen. Dazu gehört nicht nur die ſtrenge Beach⸗ tung der geſetzlichen Beſtimmungen des neuen Ar⸗ beitsrechts, ſondern vor allem die Erfüllung des Geiſtes, aus dem heraus es geſchaf⸗ fen wurde. Dr. F. Neuer englischer Friedensvorſchlag an Italien? „Die Ausſichten nicht ungünstig“?— Die Bedingungen des Negus— Was will Rickelt bei Muſſolini? (Sonderfunkbe richt der U..) — London, 28. Februar. Außenminiſter Eden hat nach den Informationen uuterrichteter Kreiſe in der Sitzung des engliſchen Kabinetts die Inſtruktion erhalten, vor Ergreifung weiterer Sauktionsmaßnahmen gegen Italien noch einmal einen Verſöhnungsverſuch im italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt zu unternehmen. Im Zuſammenhang hiermit ſteht die neue Unterredung Edens mit dem italieniſchen Botſchafter Grandi. Man erwartet jedenfalls, daß Eden mit Grandi konkrete Ausſöhnungsvorſchläge diskutieren wird. Die Ausſichten für einen Ausſöhnungsvorſchlag werden nicht ungünſtig beurteilt. In dieſem Sinne äußerte ſich auch Grandi. Er ſagte zu Freunden, daß Edens Unterhausrede vom vergangenen Diens⸗ tag möglicherweiſe das Tor zu neuen Friedenswegen öffnen werde. Keine Friedensvorſchläge des Negus — Addis Abeba, 27. Februar. Der Kaiſer von Abeſſinien hat die Gerüchte, wonach er Friedensvorſchläge gemacht haben ſoll, als unzutreffend bezeichnet. Die abeſſiniſche Abord⸗ nung für Genf hat, ſo erklärt er, niemals einen Auftrag erhalten, irgendwelche Vorſchläge zu machen. Sie ſei im Gegenteil ſtreng angewieſen worden, Friedensvorſchläge, falls ſolche von Italien gemacht werden ſollten, nur zur Prüfung entgegenzunehmen und weiterzuleiten. Der Kaiſer betonte nochmals ausdrücklich, daß alle Friedensvorſchläge, die eine Abtretung abeſſiniſchen Gebietes enthalten, von ihm zu rückgewieſen würden. Rickett bei Muſſolini? (Fun kmeldung der NM.) London, 28. Februar. „Daily Expreß“ meldet, daß der Finanzmann Rickett, der durch ſeine abeſſiniſche Oelkonzeſſion ſeinerzeit bekannt geworden iſt, heute früh vom Flugplatz Hanworth bei London nach Addis Abeba fliegen werde. In Rom werde er eine Zwiſchenlan⸗ dung vornehmen und Muſſolini aufſuchen. Dieſe Meldung des„Daily Expreß“ wird bisher von keiner anderen Stelle beſtätigt. Kampfhandlungen an der Noröfront (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB.) — Asmara, 27. Februar. Seit dem großen Sieg über Ras Mulugheta herrſcht an der geſamten Nordfront rege Flie⸗ gertätigkeit. Verſprengte abeſſiniſche Truppen, die ſüdwärts flüchten, werden ſtändig unter Feuer gehalten. An der Verfolgung beteiligen ſich auch die Bewohner der Gegend ſüdlich von Amba Aladſchi. Mit der Niederlage Ras Mulughetas iſt das mi⸗ litäriſche Vorgehen an der Nordfront zweifellos noch nicht abgeſchloſſen. Wie Ras Imru, Ras Seyoum und Ras Kaſſa den mittleren und den weſtlichen Teil der Nordfront halten werden, iſt noch ungewiß. Freiwilligen-Armeer aus Aeberläufern? — Addis Abeba, 27. Februar. Am Mittwochnachmittag überflogen 10 italieniſche Bombenflugzeuge mehrere Stunden lang die Straße Waldia⸗Korem und belegten wiederum ſämtliche in der Nähe gelegenen Ortſchaften mit Bra nd und Gasbomben. Ueber die Höhe der Verluſte iſt moch nichts bekannt. Von abeſſiniſcher Seite wird mitgeteilt, daß eine Freiwilligen⸗Armee gebildet worden ſei, die faſt ausſchließlich aus Ueberläufern. der italie⸗ niſchen Eritrea⸗Truppen beſtehe. Dieſe Armee ſei durch einige tauſend Mann abeſſiniſcher Soldaten ergänzt worden. Dieſe Armee ſoll an der Südfront in der Provinz Bali eingeſetzt werden. Duganz on Sarmiſch- Ausschau auf Berlin Reichsſportführer von Tſchammer-Oſten über Sinn und Ergebnis der Olympiade — Berlin, 27. Februar. Auf dem zweiten Empfangsabend des Jahres 1936, den das Außenpolitiſche Amt der NS DAP all⸗ monatlich für die auswärtige Diplomatie und Preſſe veranſtaltet, gab am Donnerstag im Adlon Reichs⸗ ſportführer von Tſchammer und Oſten in einem Vortrag über„Zwiſchen den olympiſchen Spielen“ einen Rückblick und Ausblick auf die olympiſchen Winter⸗ und Sommerſpiele. Auf die glanzvollen Tage von Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen eingehend, ſtellte der Reichsſportführer feſt, daß die Olympiſchen Wieiterſpiele noch nie einen ſolchen Reſonanzboden für die Verſtändigung unter den Völkern gefunden hätten, wie gerade dieſes Mal. Als im Jahre 1924 die erſten Winterſpiele in Chamonix zum Austrag kamen, mußte noch auf allen Gebieten Pionierarbeit geleiſtet werden. 10000 Zuſchauer waren Zeugen dieſer erſten Spiele, an denen rund 300 Teilnehmer aus 16 Ländern teilnahmen. Die zweiten und dritten Spiele in St. Moritz und Lake Placid ſtanden im Zeichen äußerſt ungünſtiger Witterungsverhältniſſe. Im⸗ merhin ſtieg in St. Moritz die Teilnehmerzahl auf 500 Sportler aus 25 Ländern, während in Lake Placid dieſe Zahlen nicht erreicht wurden, dafür aber die Zuſchauerzahl auf 80 000 ſtieg. Die 4. Win⸗ terſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen waren von allem Glück begünſtigt und brachten neben einem Rekord⸗ beſuch auch ein wahres Rekordwetter. Weit über 1000 Kämpfer aus 28 Ländern ſtellten ſich vor faſt einer Million Zuschauern zum friedlichen Wettſtreit. Entſprechende Höchſtzahlen konnte der Reichs⸗ ſportführer über die techniſchen Einrichtungen in Garmiſch⸗Partenkirchen nennen. Mit weit über 100 Mikrophonen brachte es der Rundfunk auf 40 Sen⸗ dungen täglich, die zum Teil in 18 Sprachen über⸗ mittelt wurden. Der Film fing das großartige Ge⸗ ſchehen mit Hilfe von 55 Operateuren ein. Die Reichspoſt vermittelte 51000 Ferngeſpräche aller Art Englands neue Wehrpolitik Gleichſchaltung der Wehrminiſterien Veröffentlichung des Rüſtungs⸗Weißbuches — London, 27. Februar. Miniſterpräſident Baldwin gab am Donnerstag im Unterhaus eine Erklärung über die ſeit langem eröeterte Frage der Gleichſchaltung der drei Haupt⸗ waffengattungen ab. Danach hat die Regierung be⸗ ſchloſſen, daß zwar der Miniſterpräſtdent den Vor⸗ ſitz des britiſchen Reichsverteidigungsausſchuſſes bei⸗ behalten ſoll, daß aber ein Miniſter zum ſtellver⸗ tretenden Vorſttzenden dieſes Ausſchuſſes und der ihm angehörenden Unterausſchüſſe über Wehrpolitik und Bedarfsdeckung ernannt werden ſoll, dem der Miniſterpräſident folgende Aufgaben übertragen wird: 1. Die unausgeſetzte Ueberwachung der ge⸗ ſamten Armee und der Tätigkeit des Reichsver⸗ teidigungsausſchuſſes im Auftrage des Miniſter⸗ präſtdenten, die Gleichſchaltung der zur Durch⸗ führung beſtimmten Maßnahmen und die monat⸗ Flollenkonferenz und Sanktionspolitil Rom lehnt Flottenabkommen ab, wenn London die Sanktionsvpolitik nicht fallen läßt — London, 27. Februar. In ihrer heutigen Unterredung mit Außenmini⸗ ſter Eden und der britiſchen Flottenabordnung hat die italieniſche Abordnung, Preß Aſſociation zufolge, darauf hingewieſen, daß ſie zur Zeit nicht bereit ſei, einen Flottenvertrag zu unterzeichnen. In einer hierauf bezüglichen amtlichen Mitteilung wurden als Gründe für dieſe Haltung ſowohl die techniſchen Schwierigkeiten, die ſich auf die Größe der Schlacht⸗ ſchiffe und die Frage der Lücken zwiſchen Schlacht⸗ ſchiffen und Kreuzern beziehen, als auch die Schwie⸗ rigkeiten in der Verſahrens rage angeführt. Preß Aſſociation bemerkt hierzu, der italieniſche Vorſchlag gehe wahrſcheinlich dahin, die italieniſche Unterſchrift unter den Flotten vertrag von der Zu⸗ rückziehung der Sühnemaß nahmen ab⸗ hängig zu machen. Die Engländer hätten den italie⸗ niſchen Vorſchlag entschieden abgelehnt. „Anmöglich“ — Nom, 27. Februar. Die„Triibung“ ſetzt ihre ſcharfe Stellungnahme gegen die Sühnepolitik und gegen den Völkerbund fort, der wegen Unfähigkeit den großen und wich⸗ tigen internationalen Ereigniſſen fernbleibe und aus⸗ ſchließlich zur Aufrechterhaltung der Feindſeligkeiten gegen Italien tätig ſei. England und Frankreich, die beiden für die Sühnepolitik verantwortlichen Mächte, müßten ſich jetzt Rechnung darüber ablegen, daß Italien mehr als je in Europa ſeinen Platz innehabe, daß aber mit der Sühnepolitik und der Flottenzuſammenziehung im Mittelmeer das weitere Beſtehen von Verträgen und Ab⸗ machungen mit für Italien verbindlichen Verpflichtungen unmöglich ſei. Der neue Votſchaſter in Paris — Berlin, 27. Febrnar. Der Führer und Reichskanzler hat den Bot⸗ Botſchafter in Paris ernannt. Johannes Graf von Welczeck wurde am 2. Sep⸗ tember 1878 in Gleiwitz geboren und war bereits vor dem Kriege im außenpolitiſchen Dienſt, u. a. in Chile, tätig. Während des Krieges ſtand er zunächſt als Offizier an der Front und war dann wieder im Auswärtigen Amt tätig. Nach einem vorüber⸗ gehenden Ausſcheiden aus dem Reichsdienſt wurde er im Jahre 1923 Geſandter in Budapeſt und im September 1925 Botſchafter in Madrid, wo er bis jetzt die Intereſſen des Reiches vertrat. Die von Ge⸗ Ueber 600 000 Beſucher auf der Autyſchau. Automobjilausſtellung wurde am Donnerstag rund 43000 Perſonen beſucht. Damit hat die ſamtbeſucherzahl bereits 600 000 überſchvitten. ſchafter in Madrid, Grafen von Welczeck, zum liche Berichterſtattung an den Ausſchuß oder an irgendeinen von dieſem ernannten Unteraus⸗ ſchuß; Herausſtellung von Maßnahmen, die noch nicht aufgegriffen worden ſind oder zu langſam durchgeführt werden. 2. Bei Abweſenheit des Miniſterpräſidenten des Reichsverteidigungsausſchuſſes der angegliederten Ausſchüſſe. 3. Eine weitere Aufgabe des Miniſters wird ſowie den Ausſchuß der Stabschefs unter ſeinem Vorſitz einzuberufen, falls er dies für wünſchenswert halten ſollte. 4. Ferner übernimmt der Miniſter den Vorſttz des Hauptausſchuſſes für den Offizierserſatz. 5. Der ſtellv. Vorſitzende des Reichsverteidi⸗ gungsausſchuſſes wird die Pflicht haben, alle für die Verbeſſerung der Organiſation dieſes Ausſchuſſes geeignet erſcheinenden Vorſchläge zu machen. Dem bereits beſtehenden Ausſchuß für den Ent⸗ wurf gemeinſamer Pläne werden drei Offiziere bei⸗ georoͤnet werden, und zwar je einer von der Armee, der Flotte und der Luftſtreitkräfte. Der Name des in Ausſicht genommenen ſtellver⸗ tretenden Vorſitzenden wird in Kürze bekanntgege⸗ ben werden. Baldwin teilte bei dieſer Gelegenheit mit, daß das Weißbuch über die engliſche Auf⸗ rüſtung am kommenden Mittwochnachmittag zur Verfügung ſtehen wird, und daß die Aussprache hierüber am Montag und Dienstag der folgenden Woche ſtattfinden ſoll. Arbeiterpartei unterſtützt Regierung — London, 27. Februar. Im Oberhaus fand am Donnerstagnachmittag eine Ausſprache über Wehrfragen ſtatt. Beſondere Auf⸗ angehörenden Lords Strabolgi, der u. a. erklärte, daß die große Mehrheit der Arbeiterpartei bereit ſei, Euglaud in einem Verteidigungs⸗ krieg zu unterſtützen, vorausgeſetzt, daß die⸗ ſer Krieg in Einklang mit den engliſchen Verpflichtungen gemäß der Völkerbunds⸗ ſatzung ſtehe. 0 Für die Regierung ſprach Luftfahrtminiſter Lord Swinton, der ſeiner Befriedigung darüber Ausdruck gab, daß die Oppoſition bereit ſei, die Regierung bei der Beſeitigung der Mängel in der Landesverteidi⸗ gung zu unterſtützen, ſolange die Regierung ihrer Völkerbundspolitik treu bleibe. übernimmt der betreffende Miniſter den Vorſitz die perſönliche Fühlungnahme mit den verſchie⸗ denen Stabschefs ſein. Er erhält u. a. das Recht, merkſamkeit fand die Rede des der Arbeiterpartei bis zu einer Stunde Dauer, 14000 Telegramme bis zu 500 Wörtern mußten abgewickelt werden. Der Abgang der Poſtſendungen betrug 3,5 Millionen und der Zugang annähernd zwei Millionen. Täglich wurden für 20000 Marb Olympiamarken verkauft. Die Deutſche Reichsbahn zeigte ſich gleichermaßen dem rieſigen Verkehr gewachſen. Am Schlußſonn⸗ tag brachten 52 Züge 80 000 Fahrgäſte nach Garmiſch⸗ Partenkirchen. f Der Reichsſportführer fuhr dann u. a. fort: Zum äußeren Geſchehen geſellte ſich 5 das unerhörte Erlebnis der Kameradſchaft aller Teilnehmer der kämpfenden Nationen. Es mögen vielleicht manche von ihnen voreingenommen nach Deutſchland gekommen ſein, doch unter der Sonne von Garmiſch⸗Partenkirchen ſchmolz das Eis der Voreingenommenheit dahin. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ſetzte ſich im weiteren Verlauf ſeiner Rede mit den Angriffen auseinander, die von einem gewiſſen Teil der Preſſe des Auslandes gegen Deutſchlaud wegen der angeblichen Politiſterung des Sports gerichtet werden. An Hand treffender Beiſpiele widerlegte er die un⸗ ſinnige Behauptung, daß die in Deutſchland betrie⸗ benen Sportübungen als Vorbereitung zum Kriege dienten. i 5 Der Reichsſportführer ſchloß: Ich trage ſeit Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen in mir die Gewißheit, 8 daß ſich dieſe unauslöſchlichen Erlebuiſſe in Berlin noch ſteigern werden f und hier aller Welt klar vor Augen geführt werden wird, wie ſich Deutſchland für die olympiſche Idee und damit für die Idee des Friedens eingeſetzt hat und ſtets einſetzen wird. 5 . N— men Kirchenrat und Gemeinde⸗ verlretung N — Berlin, 27. Jebruar. Zur Wiederherſtellung der Ordnung in den Kir⸗ chengemeinden und Kirchenkreiſen hat der altpreußiſche Landeskirchenausſchuß eine Verordnung erlaſſen, die den kürzlich vom Reichskirchenausſchuß aufgeſtell⸗ ten Richtlinien entſpricht. 3 In Zukunft wird die Selbſtverwaltung der Kir⸗ chengemeinde durch den Gemeindekirchenrat allein ausgeübt, zugleich gehen auf ihn die Befugniſſe der größeren Gemeindevertretung über. Gleichzeitig hat der Altpreußiſche Landeskirchen⸗ ausſchuß eine Verordnung erlaſſen, nach der die bisherigen Rechtsausſchüſſe durch neue Ausſchüſſe erſetzt werden. Dieſe vom Landeskirchenausſchuß neu zu bildenden Rechtsausſchüſſe ſind una b⸗ hängige Kirchenbehörden, die, ebenſo wie im Staat die Gerichte, bei ihren Entſcheidungen nur dem Geſetz unterworfen ſind. 8 Jall Hauptmann Noch ein unglaubwürdiger Belaſtungszeuge? f — Trenton, 28. Februar. Staatsgbuverneur Hoffmann erklärte am Don⸗ nerstag, daß er die Richtigkeit der Feſtſtellung der. Perſon Hauptmanns durch den Belaſtungszeugen Joſeph Ferrone bezweifle. i 5 Der Zeuge Ferrone, von Beruf Droſchkenführer in Neuyork, habe im Mai 1932 vor dem Gericht in Bronx behauptet, daß Hauptmann der Mann gewe⸗ ſen ſei, der ihm am 12. März 1932, kurz bevor die Zahlung des Lindbergh⸗Löſegeldes erfolgt war, den Brief zur Aushändigung an Dr. Condon übergeben hätte, der die Weiſungen über die Löſegeldzahlung enthielt. Dies ſei aber nicht unbedingt glaubwürdig, denn der Belaſtungszeuge Ferrone glaubte in verſchiedenen Perſonen ſchon den Brief⸗ überbringer wiederzuerkennen. In dieſer Hinſicht ſei eine von zwei Staatspolizi⸗ ſten unterſchriebene Erklärung des Zeugen Ferrone aufſchlußreich. Er, Hoffmann, habe ſie ſelbſt in den Polizeiakten entdeckt. Die Ausſage wurde von Fer⸗ rone im Mai 1932 gemacht, kurz nach ſeiner Ver⸗ nehmung vor dem Gericht in Bronx. Ferrone er⸗ kläre darin, daß er in ſeiner Autodroſchke einen Fahrgaſt nach City⸗Island brachte, wo er Dr. Con⸗ don mit einem Mann ſprechen ſah, in dem er den Ueberbringer des obenerwähnten Briefes, nämlich Hauptmann, wiederzuerkennen glaubte. Die Be⸗ ſchreibung dieſes Mannes paßte aber, ebenſo wie andere, die Ferrone vom Briefüberbringer machte, keinesfalls auf Hauptmann. Ur ,88ʃͤKKKBKK Haupiſchrifneiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Tyeater, Wiſſen ⸗ ſchaft u. Unterhalung: Carl Onno Eiſenbart-Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Iriz Hammes Sport: Willy Müller— Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Jennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. der age ge lee e eee Schriftleitung in Berlin: Joſeph Bretz. W B. Viktoriaſtraße 4 255 0 der Ausgabe A u. Ausgabe 8 21281 5 Abendeuftage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 0679 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewühr ⸗Rückſendung nut bei Rückporto 6. ht in borto 1 2 Freitag, 28. Februar 1936 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 98 Die Stadiseife Mannheim, den 28. Februar. Die Melodie der Arbeit hat verpflichtenden Klang Mannheim, die Stadt der Arbeit, ſchwingt täg⸗ lich in belebendem Rhythmus Tauſende kraftſtrotzen⸗ der Arme, die ſich zur gedeihlichen Fortentwicklung der deutſchen Wirtſchaft und damit auch der Volks⸗ gemeinſchaft ſo fleißig regen. All dieſe ſegenbrin⸗ gende Kraft gliedert ſich organiſch in der Deutſchen Arbeitsfront zu einer Einheit an Leiſtung, die alle Völker jenſeits der Grenzen Deutſchlands baß in Erſtaunen ſetzt. e e pſer Genau ſo wie ſich hier überall jeder dafür ein⸗ ſetzt, die geſamte Kraftentfaltung auf ein gemein⸗ ſames Ziel zu richten, genau ſo werden ſich aber auch alle Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront am 29. Februar und 1. März in einheitlichem Wol⸗ len dem Liebeswerk des Führers— dem Winter⸗ hilfswerk— zur Verfügung ſtellen. Sie wer⸗ den den ſchlagenden Beweis dafür erbringen, was geſammelte Kräfte zu leiſten vermögen. Betriebs⸗ führer wie Gefolgſchaftsmitglieder aller Betriebe der Induſtrie, des Handels und Gewerbes ſtehen am kommenden Samstag und Sonntag angetreten zur Hilfeleiſtung für die Bedürftigen unter uns, denen es bis heute noch nicht zu ermöglichen war, nus eigener Kraft den Lebenskampf weiterzuführen. Viele Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront ken⸗ nen die Tage der Arbeitsloſigkeit mit all ihren Aus⸗ wirkungen aus eigener Erfahrung, und von dieſen wird ſte wohl kaum eines ſelbſt ſeinem größten Feinde wünſchen; wer aber das Glück hatte, bis zur Stunde von jeglicher Arbeitsloſigkeit verſchont geblieben zu ſein, den muß als ehrlicher Arbeits⸗ kamerad ein unſagbares Dankgefühl überkommen. Aus eben dieſen Gefühlsregungen heraus wird— davon können wir ſchon heute überzeugt ſein— ein unerſchöpflicher Born von Einſatzbereitſchaft quellen, den gebührend zu würdigen Aufgabe aller hilfsbereiten, edelgeſinnten Deutſchen ſein wird. Mit der Narziſſe aus Kunſtharz an⸗ getan, bekundet ſomit am 29. Februar und 1. März jeder Volksgenoſſe, wie er der deutſchen Arbeit gegenüber eingeſtellt iſt. R. B. Meldung für die Sanitäts- offizierslaufbahn im Heer Unterprimaner, die am 1. April 1937 als Sanitätsoffizieranwärter für das Heer angenommen werden wollen, müſſen eine Bewerbung bis ſpäteſtens 3. März 1936 beim örtlich nächſten Wehrkreiskom⸗ mano(Wehrkreisarzt) einreichen(Königsberg, Stet⸗ tin, Berlin, Dresden, Stuttgart, Münſter in Weſt⸗ alen, München, Breslau, Kaſſel, Hamburg). Nach er⸗ folgreicher Waffenausbildung ſtudieren ſie als Fah⸗ nenjunker, ſpäter Fähnriche(im Sanitätskorps) an der Univerſität Berlin und werden hierzu in der militärärztlichen Akademie untergebracht Die Stu⸗ dienkoſten müſſen im weſentlichen von den Er⸗ ziehungs berechtigten getragen werden. Die Wehr⸗ kreisärzte geben auf Wunſch ein Merkblatt ab. Was iſt ihr alter Wagen wert? Das ſagt ihnen die Kraftfahrzeug⸗Schätzungsſtelle Mannheim Wenn die Internationale Automobil⸗ und Motor⸗ rad⸗Ausſtellung Berlin 1936, die zahlreiche am Kraftverkehr beteiligte oder intereſſierte Volksgenoſ⸗ ſen aus allen Teilen unſeres Vaterlandes in die Reichshauptſtadt geführt hat, ihrem Ende zugeht, wenn Käufer und Händler handelseinig geworden ſind und wenn zahlreiche Altwagenbeſitzer ſich ent⸗ ſchloſſen haben, ein neues Kraftfahrzeug zu erwerben, dann gibt es Bewegung auf einem Markt, der ſonſt wenig beachtet wird: auf dem Altwagen markt. Schlimme Zuſtände haben in früheren Jahren auf dieſem Gebiet geherrſcht; erſt die Machtergreifung hat durch eine Marktordnung eine durchgreifende Aenderung der Verhältniſſe herbeigeführt. Am 1. Januar 1934 begann die Deutſche Automobil⸗Treu⸗ hand G. m. b.., deren Sitz in Berlin iſt, ein Netz von öffentlichen Schätzungsſtellen für gebrauchte Kraftfahrzeuge in Deutſchland zu errichten. In zahlreichen deutſchen Städten befinden ſich heute der⸗ artige öffentliche Schätzungsſtellen für Altwagen, darunter auch eine in der Stadt Mannheim. Während bis 1935 nur für Altwagen der Zwang zur Schätzung durch die Schätzungsſtelle beſtand, iſt ſeit dem 1. Januar 1936 die Tätigkeit der Mannheimer Schätzungsſtelle auf Grund des neuen Motorrad⸗ Reverſes auch auf die Schätzung gebrauchter Krafträder ausgedehnt worden. Die Tätigkeit der Kraftfahrzeug⸗Schätzungsſtelle Mannheim nimmt dem Beſitzer eines Altwagens oder eines gebrauchten Motorrades die Jorge um die richtige Bewertung des gebrauchten Kraftfahr⸗ zeuges bei ſeinem Verkauf oder ſeiner Inzahlung⸗ nahme ab. Die Hauptaufgabe der Schätzungsſtelle dient der Ermittlung der wahren Werte, d. h. der objektiven Marktwerte, die vom Handel bei Ankauf von Altwagen bezahlt oder bei ihrer In⸗ zahlungnahme auf die Kaufpreiſe des neuen Wagens billigerweiſe angerechnet werden ſollen, um Benach⸗ teiligung des verkaufenden Wagenbeſitzers oder des ankaufenden Händlers durch Unterbewertung oder Ueberbewertung zu vermeiden. Für die Abſchätzung gebrauchter Kraftfahrzeuge hat die Deutſche Automobil⸗Treuhand G. m. b. H. Bedingungen aufgeſtellt, die mit ihren Einzelheiten alle Faktoren für eine möglichſt gerechte Ab⸗ ſchätzung berückſichtigen. Der Schätzer muß über jede von ihm vorgenommene Wertſchätzung eine Schätzungsurkunde ausfertigen und nach Be⸗ zahlung der Gebühren dem Auftraggeber aushän⸗ digen. Die Wertſchätzung gilt 14 Tage nach Aus⸗ ſtellung der Urkunde. Der Auftraggeber kann die Nachprüfung einer Schätzung bei der Automobil- Treuhand G. m. b. H. Berlin beantragen. Die Schätzer ſind vere digte Sachverſtändige der Induſtrie⸗ und Handelskammern. Sie ſind völlig unabhängig und ſtehen in keinem Vertragsverhältnis zur Automobil⸗ Treuhand Gmb. Bemerkenswert iſt, daß im vergangenen Jahr von den über 200 Schätzungsſtellen der Deutſchen Auto⸗ mobil⸗Treuhand Gmb. insgeſamt etwa 115 000 Wagen geſchätzt wurden, was einem Tages bddurch⸗ ſchnitt von 375 Wagen entſpricht. Nach Auffaſſung fachmänniſcher Kreiſe haben im Jahre 1935 etwa 100 000 bis 120000 Altwagen ihren Beſitzer gewech⸗ ſelt, Zahlen, die Leben gewinnen, wenn man ſie in Beziehung ſetzt zur Zahl der 1935 abgeſetzten neuen Wagen, nämlich rund 215000. Der Umſatz an Altwagen lag im vergangenen Jahr alſo etwa bei der Hälfte des Neuwagenabſatzes. Für die nächſten Jahre iſt in Auswirkung der ſchlechteſten Abſatzjahre der Automobilinduſtrie(1931—1933) mit einem Rückgang des brauchbaren Altwagenangebotes zu rechnen. Auch in ſeiner geſtrigen Sitzung hatte ſich der Be⸗ zirksrat wieder mit einer Beſchwerde wegen der Landeskirchenſteuer zu befaſſen. Dem Steuerpflichtigen, der als Geſchäftsführer einer G. m. b. H. tätig war, wurde der auf Grund ſeines ver⸗ einbarten Einkommens errechnete Einkommens⸗ ſteuerbetrag einbehalten und abgeführt. Am Ende des in Frage ſtehenden Steuerjahres ſtellte ſich aber heraus, daß der Steuerpflichtige durch die Lage des Geſchäftes viel weniger Einkommen beziehen konnte. Statt 1608 Mark Einkommenſteuer hätte er daher nur 272 Mark zu bezahlen gehabt. Eine Rückerſtattung war auf Grund der geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen nicht möglich und nun kam noch hinzu, daß die katholiſche Kirchenſteuerkaſſe die Höhe der Kirchenſteuer auf 160,80 Maxk feſtſetzte. Der Steuer⸗ pflichtige ſtand aber auf dem Standpunkt, daß er nur 27,20 Mk. aus dem endgültig veranlagten Steuer⸗ betrag zu zahlen habe. Da ſich dieſer Anſicht die Kirchenbehörde nicht anſchloß, kam der Fall vor den Bezirksrat, der die Beſchwerde des Steuerpflichtigen mit der Begründung zurückwies daß im Geſetz ausdrücklich feſtgelegt ſei, daß die Kirchenſteuer ſich aus dem Urſteuerbetrag ergebe. Die Höhe der endgültig veranlagten Steuer müſſe hier⸗ bei außer Betracht bleiben. * Auch mit verſchiedenen Baubeſchwerden hatte ſich der Bezirksrat zu befaſſen. Eine Be⸗ ſchwerde hing mit einer Auflage zuſammen, die wegen eines Hauſes in der Altſtadt erlaſſen worden war, das aus geſundheitspolizeilichen und ſicherheits⸗ polizeilichen Gründen teilweiſe geräumt werden ſollte. Ehe man eine für den Beſitzer ſehr ſchwer⸗ wiegende Entſcheidung fällt, wird man aber eine Ortsbeſichtigung vornehmen. Teilweiſen Erfolg mit ſeiner Beſchwerde hatte der Beſitzer eines kleinen Hauſes bei Friedrichsfeld, dem der Ausbau des Dachgeſchoſſes verſagt werden ſollte. Da aber der Mann erklärte, daß er ſelbſt das Dach⸗ geſchoß bewohnen wolle, während ſeine Kinder das übrige Haus bewohnten, genehmigte der Be⸗ zirksrat den Ausbau des Dachgeſchoſſes mit der Maßgabe, daß es nicht als ſelbſtändige Wohnung benützt und nicht vermietet werden dürfe. Einen ähnlichen Erfolg hatte auch ein Schreiner aus der Neckarſtadt, der durch ſeine Beſchwerde nach einer Ortsbeſichtigung durch den Bezirksrat eine Aenderung der verlangten Auflagen erreichte. 4 e———————— Kirchenſteuer wird aus der Arſteuer errechnet Bezirksratsentſcheidungen Bei den Wirtſchaftsgeſuchen wurde ein Geſuch abgelehnt, weil die Perſon des Geſuchſtel⸗ lers die Erteilung einer Konzeſſion nicht verantwor⸗ ten ließ. In zwei anderen Fällen erteilte man trotz ſchwerer Bedenken die Konzeſſion. Genehmigt wurden: Joſef Scheider für die Schankwirtſchaft im Hauſe II 4, 22; Maria Maus für die Schankwirtſchaft„Zum Engel“, Meßplatz 2; Hardy Körbs für die Schankwirtſchaft„Zum ſilber⸗ nen Anker“, Untere Riedſtraße 10, Mannheim⸗Wald⸗ hof; Gottlob Ackermann für die Schankwirtſchaft „Zu den vier Jahreszeiten“, Langſtraße 40; Willi Baum für die Realſchankwirtſchaft„Zum Bürger⸗ keller“, D 5, 4; Jakob Dorſt für die Realgaſtwirt⸗ ſchaft„Zum Neckartal“, T 1, 5, Wilhelm Hauck für den Kleinhandel mit Branntwein im Hauſe Lange⸗ rötterſtraße 17 Georg Gilles für den Kleinhandel mit Branntwein und Flaſchenbier im Hauſe Dal⸗ bergſtraße 35, Marie Winkler Ww. für den Klein⸗ handel mit Flaſchenbier im Hauſe Baumſtraße 34 in Mannheim⸗ Käfertal; Luiſe Reiß für den Kleinhan⸗ del mit Branntwein und Flaſchenbier im Hauſe Lenauſtraße 33; Johann Schreiber für den Klein⸗ handel mit Branntwein im Hauſe D 4, 11. Weiter wurde dem Schreiner Joſef Klinger, Nek⸗ karau und der Damenſchneiderin Liſa Villhauer, Reilingen, die Ausnahmebewilligung zur Eintra⸗ gung in die Handwerkerrolle nach§ 3, Abſ. 2 der dritten Handwerkerverordnung vom 18. Januar 1935 unter der Vorausſetzung erteilt, daß die Mei⸗ ſterprüfung noch nachgeholt wird. Ludwig Gaber 7 Ein um die Pflege des deutſchen Liedes hochver⸗ dienter Muſiker hat für immer die Augen geſchloſſen. Nach einem vor wenigen Tagen erlittenen Gehirn⸗ ſchlag hat ihn der Tod am Dienstagabend ſanft hin⸗ weggeführt ins ewige Reich der Harmonien. Mit Muſiklehrer Gaber iſt ein feinfühliger Muſiker, ein ebenſo heiterer als vornehmer Charakter heim⸗ gegangen. Den Hauptinhalt ſeines tatenreichen Lebens widmete er der Pflege des deutſchen Liedes. 1903 trat er als Mitglied in den Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen ein. Durch das Ver⸗ trauen ſeiner Kollegen wurde er bald in die Lei⸗ tung berufen und bekleidete das Amt eines Ver⸗ gnügungsrates und ſpäter des Notenverwalters. Im Jahre 1934 wurde er einſtimmig zum Chor⸗ direktor des Lehrergeſangvereins erwählt. In ſchwerer Zeit hat er in ſelbſtloſer, aufopferungsfreu⸗ diger Hingabe Aufbauarbeit geleiſtet. An den Auf⸗ führungen der großen Chorwerke der letzten Jahre wie:„Der große Kalender“, der„F⸗Moll⸗Meſſe“ von Bruckner, der„9. Sinfonie“, des„Requtem“ von Verdi hat er neben Generalmuſikotrektor Wüſt her⸗ vorragenden Anteil. Bis zuletzt ſtand er auf ſeinem Poſten und traf die Vorbereitungen zum Singen von Schubertliedern im Rundfunk am kommenden Sonntag, dem 1. März. Gaber war nicht nur ein guter und gewandter Dirigent, er war auch ein mit einem leicht melodiſchen Talent begabter Komponiſt. Sein echt deutſches, aufrichtiges, ge⸗ rades, unbeirrbares Weſen zeichnete ſein ganzes Leben aus. Er war ein leuchtendes Beiſpiel für die Jugend, allen Sängern ein Vorbild! fl. aun Beſuchszeiten der Kunſthalle. Ab 1. März ſind die Beſuchszeiten der Kunſthalle wie folgt feſt⸗ geſetzt: Werktags(mit Ausnahme montags) von 10 bis 13 Uhr und 15 bis 17 Uhr, an Sonn⸗ un d Feiertagen von 11 bis 13.30 und 15 bis 17 Uhr. ze Karlsruher Garniſonstag. Am., 10. und 11. Mai findet in Karlsruhe ein großes Soldaten⸗ treffen ſtatt, das alle Regimenter umfaſſen ſoll, die ehemals in Karlsruhe in Garniſon ſtanden. Die Schirmherrſchaft hat Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ ner übernommen. Da auch in Mannheim Kamerad⸗ ſchaften beſtehen, deren Mitglieder einſtmals Karls⸗ ruhe als Garniſon hatten, wird auch von hier aus mit einer ſtarken Beteiligung gerechnet. Um nun alle teilnehmenden Kameraden ſtber die Einzelheiten des Treffens zu unterrichten, iſt am Sonntag, dem 1. März, nachmittags 15 Uhr, im Ballhaus eine Zuſammenkunft anberaumt, auf der ein Mit⸗ glied des Hauptausſchuſſes in Karlsruhe über alles Wiſſenswerte ſprechen wird. Auskünfte erteilt der Mannheimer Vertrauensmann, Kamerad Brunn, Käfertalerſtraße 89. eee Steuerkalender für den Monat März Mitgeteilt von der Städt. Preſſeſtelle a) Stadtkaſſe Es ſind fällig bis zum: Mürz: Gebäudeſonderſteuer für Februar. März: Handwerkskammerbeitrag für 1935. März: Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszah⸗ lungen im Febr. 1936 einbehaltenen Beträge. 18. März: Gebühren für Februar. 20. März: Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszah⸗ lungen in der Zeit vom.—15. März 1936 ein⸗ behaltenen Beträge, ſoweit die abzuliefernde Summe den Betrag von 200 n überſteigt. 20. März: Gemeindebierſteuer für Februar. 20. März: Gemeindegetränkeſtener für Februar. 2 b) Finanzamt 2. März: Gebändeverſicherung 1. Rate, ſoweit For⸗ derungszettel zugeſtellt ſind. Sonſt 8 Tage nach Zuſtellung. März: Lohnſtener für Februar. „März: Verſicherungſteuer, Abſchlagszahlung der Vierteljahreszahler für Februar. 1 10. März: a) Umſatzſteuer für Februar, b) Körper⸗ ſchaftſteuer für 1. Kalendervierteljahr 1936, c) Einkommen⸗ nebſt Laudeskirchenſtener für 1. Kalendervierteljahr 1936. 16. März: a) Tilgungsraten für Eheſtandsdarlehen, b) Börſenumſatzſteuer für den Abrechnungs⸗ zeitraum bis Ende Februar. 20. März: Lohnſteuer für—15. März 1936, ſoweit der einbehaltene Geſamtbetrag 200 n über⸗ ſteigt. 31. März: Verſicherungſteuer der Monatszahler für Februar. * Ferner Zahlungen infolge beſonderer Friſtfeſt⸗ ſetzungen. Nicht rechtzeitige Zahlung hat Aufnahme in die öffentlich aufzulegende Liſte der ſäumigen Steuer⸗ zahler, ſowie Zahlung einer Säumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. des fälligen Steuerbetrages zur Folge.. Außerdem wird der Betrag durch Poſtnachnahme oder Beitreibung auf Koſten des Pflichtigen ein⸗ gezogen. 5 0 5, 9/11 MANNHEIM 1 1, 5 n 4. Seite Nummer 98 Wer hat Bilder vom Faſtnachtszug? Der Verkehrsverein ſchreibt uns: gelungenen Karnevalsum⸗ zug am Faſtnachtsſonntag wurden von zahlreichen Viebhaberphotographen viele Aufnahmen gemacht. Es wird nun gebeten, von den Aufnahmen für Archiyzwecke Abzüge zur Verfügung zu ſtellen und an den Verkehrsverein gelangen zu laſſen. E Gleichzeitig läßt der Verkehrsverein allen Spen⸗ dern und Teilnehmern an dem Karnevalszug herz⸗ hen Dank ſagen, denn ihnen muß es zugeſchrie⸗ ben werden, daß der Umzug durchgeführt werden konnte. Es wird erwartet, daß im nächſten Jahre wieder alles zur Stelle iſt, wenn es gilt, die„Man⸗ nemer Faßnacht“ noch weiter auszubauen. Bei dem ſo überaus Das bisher in D 4, 8 befindliche Zugbüro für den Karnevalszug iſt jetzt geſchloſſen. Die Abwick⸗ lung der Geſchäſte wird vom Verkehrsverein vorgenommen, der auch noch die ausſtehenden Rech⸗ nungen bis längſtens 3 März erwartet. Wer bis dahin eine evtl. Forderung nicht geltend gemacht hat, gibt zu erkennen, daß er ſeine Arbeit zugun⸗ ſten der„Mannemer Faßnacht“ geleiſtet hat und auf Entſchädigung verzichtet. * Zu erwähnen iſt noch, daß verſchiedene Zugteil⸗ nehmer ihre Koſtüme noch nicht abgeliefert haben. Es wird erwartet, daß dieſe raſcheſtens bei Adler u. Binge, P 3, 11, zurückgegeben werden. Bremslichter und Fahrtrichtungsanzeiger Nach der Reichsſtraßenverkehrsordnung müſſen die Brems⸗(Stop⸗ Lichter bei Kraftfahrzeugen und ihren Anhängern„gelbrot“ ſein. der Beurteilung der Farbe der Bremslichter Nach⸗ ſicht geübt. Nachdem die neuen Vorſchriften faſt 1 Jahre in Kraft ſind, ſollen ſie nunmehr voll durch⸗ geführt werden Es werden deshalb vom 1. Okto⸗ ber 1936 an alle Bremslichter beanſtandet werden, die den Vorſchriften der Reichsſtraßenverkehrsord⸗ nung nicht entſprechen. Vielfach beſtehen Zweifel, ob Fahrtrichtungsan⸗ zeiger und Bremslichter vorgeſchrieben ſind. Des⸗ halb wird darauf hingewieſen, daß nach der Reichs⸗ ſtraßenverkehrsordnung der Führer eines Fahrzeu⸗ ges oder Zuges anderen Verkehrsteilnehmern an⸗ zuzeigen hat, wenn er eine Richtung ändern oder anhalten will. Die Art der Zeichengebung iſt frei⸗ geſtellt; ein Zwang zur Anbringung von Fahrt⸗ richtungsanzeigern und Bremslichtern beſteht mit⸗ hin nicht; ſie müſſen aber gefordert werden, wenn eine eindeutige Zeichengebung ohne ſolche Hilfsmit⸗ tel nicht möglich iſt. Werden ſie verwendet, dann müſſen ſie der Reichsſtraßenverkehrsordnung ent⸗ ſprechen. Filmrundſchau Im Gloria⸗ und Palaſt⸗Theater: Soldaten— Kameraden Ein Film aus unſerem Volk sheer So muß ein luſtiger Film vom Soldatenleben ſeim; ſo quicklebendig, ſo lebensnah, ſo ſauber und ſo wahr. Da iſt nichts mehr von der muffigen Luft, den langbärtigen Witzen, dem verlogenen Kaſernen⸗ hofton, dem unmöglichen Soldatendaſein, das uns die ſogenannten Militärfilmſchwänke um einen ge⸗ wiſſen Herrn Breſſart vor einigen Jahren vorzu⸗ ſetzen wagten. Aber hier iſt volkstümlicher Humor, hier ſind wirkliche Soldaten, junge deutſche Men⸗ ſchen, hier iſt militäriſches Leben geſchildert, wie es i ſt. Geſtellungsbefehle ergehen und treffen dahin und dorthin: auch den verwöhnten jungen Mann, der als Sohn des Sägewerkbeſitzers Holzhauſen im Be⸗ trieb wegen ſeiner Arroganz wenig beliebt iſt, und den hier angeſtellten Hamburger Zimmermann Menke. Beide kommen in eine Kompanie, auf eine Stube. Wie ſie über ihren Gegenſatz, der ſich aus Giferſucht bis zu Tätlichkeiten und bei Holzhauſen bis zu einer menſchlich häßlichen und kameradſchaft⸗ lich un verantwortlichen Handlung ſteigert, ſchließlich doch hinwegkommen und in dem Atgenblick Kame⸗ raden werden, wo ſie ihr Leben aufs Spiel ſetzen, um anderen zu helfen, das macht den Hauptinhalt des hübſchen Spielfilms aus. Er iſt umrahmt von Bildern aus dem heutigen Soldatenleben: vom Einkleiden zu den erſten Steh⸗ und Gehübungen, vom Wecken und Waſchen zum Sport, zum Marſchieren und Griffekloppen, zur Putz⸗ ſtunde und dem erſten Stadturlaub mit dem Gang zum Photographen. Ganz prachtvoll ſind die Manöb⸗ verbilder: der Kampf des modernen Heeres unter Einſatz aller Waffen und eine Biwakſzene. So geht es heute beim„Kommiß“ zu: ſtraff, ſtreng, rauh, aber anſtändig. Und anſtändige Kerle müſſen alle ſein, die das Ehrenkleid der Nation tragen. Dazu erzieht ſie die Volksſchule des Heeres und dazu er⸗ ziehen ſie die anderen Kameraden, damit aus dieſer Kameradſchaft die Volksgemeinſchaft wachſe. Huppertz führt eine ausgezeichnete Regie und weiß ſeine Haußtdarſteller Franz Nickliſch, Franz Zimmermann, Herti Kirchner und R. A. Roberts ebenſo geſchickt einzuſetzen, wie die„rich⸗ tigen“ Soldaten eines norddeutſchen Regiments, bei dem die Außenaufnahmen gemacht ſind. Ein Film ohne tote Stellen, der wirklich unterhält und erheitert und eines unaufdringlichen, ernſten Unter⸗ tones nicht entbehrt.— Im Beiprogramm eine überaus ſchöne Bildfolge aus Deutſchlands Winter⸗ ſportgebieten in Sonne und Schnee. 8. Bisher wurde bei Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die todſicheren Tips für Auteuil Ein Wettſchwindel in Frankfurt vor Gericht * Fraukfurt a.., 28. Febr. Während hier der große Rennwettſchwindelprozeß noch im Gange iſt, beſchäftigte ſich eine andere Strafkammer mit einer weſentlich kleineren Wettſchwindelangele⸗ genheit, in der der 51jährige Nikolaus Lewitzky aus Ungarn und der 48jährige Karl Steiner aus Lampertheim angeklagt waren. Erſterer war langjähriger Futtermeiſter des Maiſon Lafitte bei Paris und betätigte ſich viel als Makler in Polopferden. Auf der Suche nach einem Offizier, der ihm Geld ſchuldete, kam er nach Mann⸗ heim und wurde hier mit Steiner bekannt, der früher eine Sportſchrift in Ludwigshafen heraus⸗ gab, was er auch dann noch tat, als ihm dies unter⸗ ſagt worden war. Auch Steiner hatte Beziehungen in Paris und informierte ſich öfter an Ort und Stelle. Die Angeklagten haben von Saarbrücken und dann von Frankfurt aus Rundſchreiben an Wettintereſſenten erlaſſen, in denen ſie an⸗ Aus Baden Die Feier des Heldengedenktages * Karlsruhe, 27. Febr. Auch in dieſem Jahre wird am Heldengedenktage, das iſt der 8. März, in würdiger Weiſe der Gefallenen des Weltkrieges gedacht werden. Man wird die Gefal⸗ lenendenkmäler und Heldenfriedhöfe ausſchmücken und durch den Kyffhäuſerbund Ehrenwachen auf⸗ ſtellen. In den 40 Kreisſtädten des Landes werden Kundgebungen mit kurzer Anſprache ſtattfinden. Scheunen gehen in Flammen auf Sämtliche Futtervorräte vernichtet * Gerlachsheim(Taubergrund), 28. Febr. In der Scheune des Alfous Metzger brach nachts gegen 12 Uhr Feuer aus, das ſich raſch ausbreitete und auch die Nachbarſcheune des Metzgers Burkhard Fleuchaus ergriff. Das Vieh konnte gerettet werden, dagegen ſind in den beiden Scheunen ſämt⸗ liche Futtervorräte vernichtet, wie auch die angebau⸗ ten Viehſtälle ein Raub der Flammen wurden. Die Bräuteſtiſtung“ von Laufenburg * Laufenburg i.., 27. Februar. In Laufenburg exiſtiert ſeit dem Jahre 1847 eine ſogenannte Bräuteſtiftung. Der 1771 hier geborene Re⸗ gierungsrat Joſeph Friedrich, ein Wohltäter der Stadt, hat kurz vor ſeinem Tode ein Vermächtnis gemacht, nach dem die Zinſen aus ſeiner Stiftung als Heiratsgaben an Bürgertöchter aus beiden Laufenburg zu verwenden ſeien. Die Verleihung der Stiftungsgaben iſt einer aus beiden Städten zuſammengeſetzten Kommiſſion anheimge⸗ geben. Dieſes Jahr kam die Stiftungsgabe auf die deutſche Seite, da von Laufenberg(Schweiz) kein Geſuch vorlag. Die glückliche Braut, jetzt die Ehe⸗ frau eines hieſigen Metzgers, erhielt als Hochzeits⸗ geſchenk aus der Stiftung 200 Mk. Der gütige Stif⸗ ter, Regierungsrat Friedrich, wurde in der Stadt⸗ kirche St. Johann in Laufenburg(Schweis) beige⸗ ſetzt; eine Gedenktafel zeigt ſeine Grabſtätte an. * Heidelberg, 28. Febr. In einem Haus der Lutherſtraße ſtürzte in der vergangenen Nacht ein 60 Jahre alter Mann ſo unglücklich die Treppe hinunter, daß er uumittelbar darauf ſtar b. Ein Verſchulden dritter Perſonen liegt nicht vor. za Weinheim, 27. Februar. Der Rentner Johann Gumb feierte ſeinen 75. Geburtstag.— Sein 25 jähriges Dienſt jubiläum feierte der Bahnſchloſſer H. Emmerich. Der treue Arbeits⸗ kamerad iſt bei ſeinen Gefolgſchafts mitgliedern ſehr beliebt, und durch ſeine Tüchtigkeit hat er die Wert⸗ ſchätzung ſeiner vorgeſetzten Behörde erworben. Mosbach, 28. Febr. Der Altveteran Karl Hein⸗ rich Eiſenbeiſer iſt im Alter von nahezu 88 Jahren geſtorben.— Seinen 80. Geburtstag konnte Obertelegraphenauſſeher i. R. K. Sohns be⸗ gehen.— Der von der Mosbacher Ortsgruppe des Deutſchen Luftſportverbandes veranſtaltete Künſtle⸗ riſche Abend wurde in der Hauptſache von Mitglie⸗ dern des Landestheaters Karlsruhe beſtritten und war ein voller Erfolg.— In dem benachbarten Bil⸗ ligheim ſtarb im Alter von 80 Jahren der als tüchtiger Metzgermeiſter hochgeachtete frühere Gemeinde und Kirchenrechner Heinrich Henn. Als Mitbegründer des Kriegervereins und deſſen lang⸗ jähriger Vorſtand hat er ſich hohe Verdienſte er⸗ worben. coups für Reunen in Auteuil an und gaben gaben, daß ein gewiſſer., der mit der Sache ſelbſt nichts zu tun hat, wieder in Beauville ſei und ſie mit Juformationen verſehe; dies geſchah, um den Anſchein eines beſonders günſtigen Angebots zu erwecken. Beide boten hochaus probierte Stall⸗ zunächſt zwei Gratisinformationen. Wer dann wei⸗ tere Tips haben wollte, mußte Geld einſenden. In Saarbrücken gingen auf dieſe Weiſe annähernd 1300 Mark ein. St. rühmte ſich in der Verhandlung, daß von zehn Pferden, die er den Intereſſenten nannte, immer fünf ſicher geweſen ſeien. Wegen fortgeſetzten Betrugsverſuchs in Tatein⸗ heit mit Vergehen gegen§ 9 des Rennwettgeſetzes wurde St. zu öͤͤrei Monaten und zehn Tagen,., der auch des Paßvergehens ſich ſchuldig gemacht hatte, zu örei Monaten und zwei Wochen Gefängnis ver⸗ urteilt. * Freiburg i. Br., 27. Febr. Zur Wiederein⸗ richtung der 1934 bei Unruhen durch Brand zerſtör⸗ ten Univerſität Oviedo in Spanien haben die deut⸗ ſchen Univerſitäten unter der Leitung der Univerſi⸗ tät Freiburg 1700 Bände wiſſenſchaftliche Bücher ge⸗ ſammelt und überſandt. Der Rektor und oer Dekan der Juriſtiſchen Fakultät der Univerſität Oviedo haben jetzt für dieſe wertvolle Gabe ſehr herzlich gedankt und dabei zum Ausdruck gebracht, daß dieſe Sammlung eine Einſtellung der deutſchen Univerſi⸗ täten gegenüber Spanien und ſeiner Wiſſenſchaft beweiſe, die einen großen Eindruck hinterlaſſen habe. * Karlsruhe, 28. Februar. Der Führer und Reichskanzler hat den Generalſekretär des Badiſchen Frauenvereins vom Deutſchen Roten Kreuz, Regie⸗ rungsrat Max Ott, auf ſeinen Antrag wegen leidender Geſundheit in den Ruheſtand verſetzt. Der Präſident des Deutſchen Roten Kreuzes hat den Oberrechnungsrat Wilhelm Simons zum Gene⸗ ralſekretär ernannt. Mit dem Schrecken davongekommen Mit dem Auto durch die Bahnſchranke * Darmſtadt, 28. Febr. Glück hatte ein Wies⸗ badenere Autofahrer, der im Nebel die Warnzeichen des Bähnüberganges auf der Großgerauer Straße in Richtung Darmſtadt Mainz überſah und durch die geſchloſſene Bahnſchrauke fuhr. Obwohl das Auto bei dem Zuſammenprall erheblich beſchädigt wurde, paſſierte es gerade noch die Schienen, über die im nächſten Augenblick der fahrplanmäßige Zug hinwegbrauſte. So kamen die JInſaſſen des Autos mit dem Schrecken davon, während ihr Wagen ab⸗ geſchleppt werden mußte. Freitag, 28. Februar 1936 i Aus der Pfalz Eine Autoſtraße zum Donnersberg * Kirchheimbolanden, 26. Febr. Eine Autoſtraße über den Donnersberg wird in abſehbarer Zeit ge⸗ baut. Dafür beſteht begründete Ausſicht, wie Bürger⸗ meiſter Heß in einer Tagung des Kurvereins Dan⸗ nenfels mitteilte. Die Straße ſoll 4,5 Kilometer lang werden mit einem Koſtenaufwand von 60 000, je Kilometer. Kreisleiter Knieriemen gab bekannt, daß der Bezirk Kirchheimbolanden ſich zur Koſten⸗ aufbringung anteilsmäßig bereiterklärt habe, außer⸗ dem würden von 1936 ab jährlich 40 000% für Straßenerneuerung zur Ausgabe kommen. Zugverbeſſerung für den Berufsverkehr * Ludwigshafen a. Rh., 28. Februar. Die Reichs⸗ bahndirektion Ludwigshafen a. Rh. teilt mit: Zur Verbeſſerung des Berufsverkehrs verkehren ab Mittwoch, den 4. März 1936, an Werktagen zwiſchen Kaiſerslautern⸗ Hbf. und Otterberg fol⸗ gende Triebwagenfahrten: 1. Kaiſerslautern⸗Hbf ab 18.20 Uhr, Kaiſerslautern⸗Weſt ab 18.30 Uhr, Lam⸗ pertsmühle ab 18.41 Uhr, Otterberg an 18.55 Uhr; 2. Otterberg ab 18.58 Uhr, Lampertsmühle ab 19.11 Uhr, Kaiſerslautern⸗Hbf. an 19.25 Uhr. Zug 1345 M. Kaiſerslautern⸗Weſt— Weilerbach ver⸗ kehrt vom gleichen Tage ab um 4 Minuten ſpäter: Kaiſerslautern⸗Weſt ab 18.40 Uhr, Weilerbach an 19.10 Uhr. — ud. Ludwigshafen, 27. Febr. Unſere Stadt haz ſich vor mehreren Jahren als Erholungsſtätte füt ihre Beamten, Angeſtellten und Arbeiter die jöylliſch am Bergeshang ſüdweſtlich von Neuſtadt gelegenes „Waldmannsburg“ erworben, deren Wirt⸗ ſchaftsbetrieb bisher auch in eigener Regie geführt wurde. Die Betreuung des Erholungsheimes oh⸗ liegt einem Pächter aus Ludwigshafen. Wie wir nun in Erfahrung bringen, trägt ſich die Stadt mit dem Gedanken, dieſes Objekt wieder zu veräußern. Als direkt intereſſierter Käufer tritt die Stadt Neu⸗ ſtadt auf. Neuſtadt ſtrebt den Rückkauf an und hat ein Höchſtkaufgebot von 60 000 Mk. gemacht. Lud⸗ wigshafen ſtimmte dieſem Kaufvorſchlag fedoch nicht zu, weil es das Objekt ſo billig nicht veräußern kann, nachdem während der Jahre 1928 bis 1980 allein rund 60 000 Mk. für Inſtandſetzungsarbeiten an fraglichem Objekt aufgewendet werden mußten. Möglicherweiſe dürfte zwiſchen beiden Städten doch eine Preiseinigung zuſtandekommen. nd Oggersheim, 27. Februar. Bekanntlich ind bei einer kürzlich vorgenommenen Zählung im Be⸗ zirk Zweibrücken 12 alte Kriegspferde ermittelt wor⸗ den, denen jetzt ein Ehrenſchild aus Email mit der Auſſchrift„Kriegskamerad“ und der Abbildung des Eiſernen Kreuzes verliehen werden ſoll. Wir konn⸗ ten feſtſtellen, daß auch der hieſige Landwirt Fritz Kurhaus Arat den und Hu* dd 8 E ok gepnchen Gasthof im SehWarzwald, 900 m Ekfolung König, Frankenthaler Straße, noch einen ſolchen „Kriegsveteranen“ im Beſitze hat. Dieſer„Kamerad“ hat aber noch ſeine Zweibrücker„Kameraden“ ii Alter übertroffen. Er zählt bereits 30 Jahre und machte als Arbeitspferd ſaſt den ganzen Weltkrieg mit. Seinem Herrn leiſtete er die ganze Nachkriegs⸗ zeit hindurch recht gute Arbeitsdienſte als Zugpferd. Heute ſteht dieſer„Kriegsveteran“ nun ſozuſagen im „wohlverdienten Ruheſtand“. 5 eee ber Kleiner Winterbericht vom Mittelſchwarzwald Trotz Schneemangel ſtärkerer Beſuch als im letzten Winter Seßhaftigkeit der Wintergäſte- Aber der Paſſantenverkehr ſchmolz dahin W ſ Schönwald, 27. Februar. Macht eine Jahreszeit unerwartete Sprünge, ſo pflegen in der Regel entweder in der Behaup⸗ tung oder in der Wirklichkeit allerlei Rückwirkun⸗ gen im Verkehrsleben, das heute eine betonte Rolle ſpielt, aufzutreten. Bleibt ein Winter ſchneearm, ſo muß naturgemäß für die Beſetzung der Winter⸗ ſportplätze hier eine Wirkung zu ſpüren ſein. In⸗ tereſſant iſt aber, den Gleiſen nachzugehen, in wel⸗ chen ſich dieſe Wirkungen bewegen. Wie leicht hier ein Fehlurteil auftreten kann, zeigt der Beſuchsab⸗ lauf für Schönwald, den für den Mittelſchwarzwald maßgeblichen Höhenplatz in der Tauſendmeterlage. Wenn auch hier die Tauwettertücken nicht ausblie⸗ ben, ſo zeigte ſich doch, daß die Gäſte trotzdem von einer ungemeinen Beharrlichkeit waren und damit das Bild des Beſuches poſitiv beeinfluß⸗ ten. Die Flucht vor dem Föhn war ſo wenig aus⸗ geprägt, daß für die Wintermonate Dezem⸗ ber Januar nicht nur kein Minus im Be⸗ ſuch ſich zeigte, ſondern noch ein Mehr von 250 Uebernachtungen gegen das Vorjahr. Die Zahl der Logiernächte ſtieg von 5900 im Vorjahr auf 6255 im laufenden Winter. Da wirtſchaftlich die Zahl der Uebernachtungen maßgeblich iſt, ſpielt die kleinere Fremdenzahl(900 gegen 1000) eine geringere Rolle, ſtellt ſich doch die Aufenthaltsdauer des Gaſtes ent⸗ ſprechend höher. Hier zeigt ſich deutlich die Beobachtung, daß trotz der Wetterſchwankungen der einmal für Ferien in der Hochlage des Schwarzwaldbahngebietes einge⸗ richtete Gaſt ſich nicht ſcheu machen ließ, ſondern dem gewählten Ort die Treue hielt. Da die ſchnee⸗ armen Zeitabſchnitte zum großen Teil von ſonni⸗ gen, hellen Tagen begleitet waren, ſo ging man, ſo⸗ weit nicht bis zuletzt die Schneeflächen der weiteren Umgegend ausnützbar waren. Eine Lücke, die ſich daun weiterhin für den noch nicht abgeſchloſſenen Februar fühlbar machen wird, weiſt indeſſen der Wochenend⸗ und Paſſautenverkehr auf, der unter den obwaltenden Klimaunregelmäßigkel⸗ ten bis auf Bruchteile zum Erliegen kam. Hier wer⸗ den ſich die Rückwirkungen mit dem Geſamtwin⸗ terabſchluß bemerkbar machen, doch iſt der Schät⸗ zung nach der Abgang erträglich und auf etwa ein Fünftel bei der Fremdenzahl, aber nur ein Siebtel etwa bei den Uebernachtungen anzunehmen. End⸗ ziffern können aber hier bei einem etwaigen ſchnee⸗ reichen März noch mancherlei ändern. Für die Schi⸗Wettläufe war der bisherige Winterablauf verdepblich. An wichtigen Terminen konnte in Schönwald das Springen zwiſchen Weihnachten und Neujahr und in Schonach die Gauſtaffelmeiſterſchaft auf Schi am 9. Februar gut durchgebracht werden. Die Bezirks⸗ läufe in St. Georgen i. Schw., die Bezirksjugend⸗ läufe in Schönwald, die Rennen um die Süddeut⸗ ſchen Babmeiſterſchaften wurden ein Opfer winter⸗ licher Ungunſt. Was und wie Nachholungen denk⸗ bar ſind, iſt eine offene Frage und muß abgewartet werden. ſeschäftsübernahm Nit dem heutigen age eröffne ich des von der Firma Geschwister Ober- dorfer käuflich eWorbene Kaufhaus 12 Aalen cles Ja. Jol akEIFF SCHRHWETZIN GER STRASSE No. 106 iE RGFFNUNG ab 2 Uhr NN 35 rg traße t ge⸗ rger⸗ Dan⸗ neter 00 annt, ſten⸗ tger⸗ für kehr eichs⸗ Zur t ab iſchen fol⸗ f. ab Lam⸗ Uhr; 19.11 45 M. ver⸗ äter: an t haz füßz ylliſch gens Wirt⸗ führt ob⸗ wir t mit Bern. Neu⸗ d hat Lud⸗ nicht ißern 1980 eiten ißten. doch der dern hnee⸗ önni⸗ , ſo⸗ teren 250. Geburtstag Hans Egedes Gaunlond elent seinen diss, Wie die Eskimos zum Christentum bekehrt wurden Kopenhagen, Ende Februar. In allen Kirchen Grönlands wird gegenwärtig eines Mannes gedacht, der unendlich viel für die Fultur Grönlands getan hat. Wenn man bei Godthaab an die Weſtküſte der Inſel kommt, dann erhebt ſich hoch oben auf dem Fels ein weit über das Land ſchauendes Denkmal, das dieſen tapferen Mann, Hans Egede, zeigt, der vor 250 Jahren geboren wurde und ſein ganzes Leben der Kultur der Eskimos widmete. Das Land der märchenhaften Schätze Zu ſeiner Zeit war es trotz der Gutartigkeit der Eskimos nicht leicht, dieſen nur an Naturgewalten glaubenden Fiſchern und Bauern das Chriſtentum zu bringen. Ihr Mißtrauen war dadurch geweckt worden, daß um das Jahr 1700 Grönland in ganz Europa als das Land wunderbarer Schätze galt. Die Schweden, die Norweger, die Holländer ſandten wohlbewaffnete Schiffe aus, um feſtzuſtellen, was an dieſer Legende Wahrheit war, und die Beſatzungen der Expeditionen taten das ihrige dazu, um die Ab⸗ neigung der Eingeborenen gegen die Fremden zu verſtärken. So bildete ſich bei ihnen eine gewiſſe Scheu heraus, die überwunden werden mußte. Hans Egede hatte Theologie ſtudiert. Er hatte viel von den Eskimos und ihrer Weſensart gehört und brannte darauf, zu ihnen zu gelangen und ihnen das Chriſtentum zu bringen. In Kopenhagen geboren und aufgewachſen, nahm er regen Anteil an allen Beziehungen, die Dänemark mit Grönland hatte. Endlich gelang es ihm, einen Auftrag nach Grönland zu bekommen. Im Jahre 1721 brach er mit einem Jahresgehalt von 300 Talern, zwei Schiffen und in Begleitung ſeiner Frau Gertrud und zweier Söhne ſowie 46 Koloniſten auf. Da die Oſtküſte faſt unzugänglich war, landete man an der Weſtküſte, wo Egede den Ort Godthaab gründete. Die Eskimos waren über ſeinen Beſuch keines⸗ wegs erfreut. Sie mißtrauten auch ihm und ſetz⸗ ten ihm Widerſtand entgegen. Bei ſeiner Liebe zu dem Volk verſtand es Egede trotzdem, ſich durchzu⸗ ſetzen. Wenn es notwendig war, gebrauchte dieſer willensſtarke Mann ſeine Fäuſte. Er hielt es für ſeine Pflicht, in Augenblicken der Gefahr mit ein⸗ zugreifen und ſich mit ſeiner ganzen Perſönlichkeit den Eskimos zur Verfügung zu ſtellen. Im Kampf gegen die Pocken Weil er mit ihnen lebte und an ihren Sorgen teilnahm, ſchwand allmählich das Mißtrauen. Sie hörten die Lehren des Chriſtentums und ließen ſich willig überzeugen. Es war für Hans Egede ein ſtolzer Erfolg, als er die erſten Maſſentaufen vor⸗ nehmen konnte. Jetzt kamen die Eskimos, wenn ſie in Sorge waren, ſchon von ſelbſt zu ihm. Er ver⸗ vollkommnete ſich in der Eskimoſprache, und als er ſie wie ſeine Mutterſprache beherrſchte, war das Einvernehmen hervorragend. Die Pockenepidemie von 1733—34 erforderte auf⸗ opfernde Arbeit. Ein großer Prozentſatz der Ein⸗ geborenen ſank dahin, und es galt, die zurückgeblie⸗ benen zu betreuen. Kindergärten wurden eingerich⸗ tet und Lazarette entſtanden. Heilmittel und Sani⸗ tätsperſonal wurden aus Dänemark angefordert. Egede wie auch ſeine tapfere Frau Gertrud waren dauernd unterwegs, um zu helfen. Sie achteten keine Gefahr. Frau Gertrud ſtarb ſchließlich auch an den Pocken, zum größten Schmerz der geſamten Bevöl⸗ kerung. Als Hans Egede im Alter nach Kopenhagen zu⸗ rückkehrte, gab es in Grönland eine große Anzahl von Kirchen und eingeborenen Miſſionaren. Egede hatte ein Seminar für eingeborene Miſſionare ein⸗ gerichtet, aus dem ein Stab tüchtiger Leute hervor⸗ ging. Auch der ſchwer zugängliche Oſten wurde be⸗ arbeitet, und im Jahre 1934 wurde, zweihundert Jahre nach dem Beginn des Miſſionswerkes, der letzte Eskimo getauft. Grönland gedenkt in vielen Feiern des Mannes, dem es das Chriſtentum und darüber hinaus wohl auch die Verbindung mit der europäiſchen Kultur verdankt. Der wilde Vuza Dieſer Tage iſt in einem kleinen Dorf in Ober⸗ ungarn der bekannte Zigeunerhäuptling Bu za geſtorben. Der Mann hat das hohe Alter von 100 Jahren erreicht, hat ſich aber bis in ſeine letzten Tage hinein wohlgefühlt. Im ganzen Land nannten ſie Buza nur den„Wilden“, da ſein Aeußeres in der Tat einen furchterregenden Ein⸗ druck erweckte. Buza war am ganzen Körper dicht behaart, und ſeine Fingernägel glichen den Klauen eines Raubvogels. Auch die Stirn des Mannes war ſo dicht mit Haaren bedeckt, daß die Augen⸗ brauen mit dem Kopfhaar verliefen. Bei Zirkus⸗ vorſtellungen, die der Zigeunerhäuptling auf der ganzen Welt gegeben hat, trat er ſtets als Menſchen⸗ freſſer auf und bildete eine ganz beſondere Attrak⸗ tion. Die Zuſchauer erwarteten immer mit großer Spannung das Auftreten Buzas, der dann in der Manege ein lebendiges Huhn zerfleiſchte und es mit allen Eingeweihden und Federn verſchlang. Bei den Bewohnern ſeines Dorfes in Ungarn ſoll der Zigeunerhäuptling ein angeſehener Mann geweſen ſein, da er trotz ſeines wilden Ausſehens ein gutmütiger und friedlicher Menſch geweſen iſt. Nur die Kinder im Lande zählten nicht zu ſeinen Freunden, denn ſchon wenn Buza über die Schwelle eines Hauſes trat, liefen die Kleinen erſchreckt und verängſtigt zu ihren Eltern. Waren ſie ungezogen geweſen, ſo brauchten die Eltern nur mit dem wilden Buza zu drohen, und die Kinder baten weinend um Verzeihung. Der Hundertjährige wurde nun unter großer Be⸗ teiligung ſeiner Stammesangehörigen zu Grabe getragen. 5 a 5 Vernard Shaw wird ernſtlich böſe Beim Empfang Bernard Shaws in Hawai ereignete ſich, wie aus Honolulu berichtet wird, ein Zwiſchenfall, der einer gewiſſen Komik nicht entbehrte. Als Shaw, wie dies bei der Begrü⸗ zung eines bekannten Fremden durch die Inſel⸗ bevölkerung üblich iſt, von einem Hula⸗Mädchen mit einer duftigen Blumenkette umkränzt werden ſollte, wagte das ſchöne, braune Eingebore⸗ nen⸗ Mädchen, den Dichter an ſeinem wei ⸗ ßen Bart zu zupfen. Sham, deſſen ironiſch⸗ ſarkaſtiſcher Witz den Leſern ſeiner Bücher und den Zuhörern ſeiner Theaterſtücke wohlbekannt iſt, ſchien dies jedoch als Verletzung ſeiner Würde und Stromlinien⸗Dampfzug fährt 175 Stunden⸗Kilometer Der neue Henſchel⸗Stromlinien⸗Dampfzug hat von Berlin aus ſeine erſte Probefahrt nach Homburg durchgeführt, die einen vollen Erfolg zeigte. Die 20 2⸗Schnellfahrt⸗Tenderlokomotive in Stromlinienform iſt nach beiden Seiten fahrbar, braucht alſo auf dem Endbahnhof nicht zu wenden. Sie erreichte Die Amneſtie in Spanien Unter den von der neuen freigelaſſenen etwa 20 000 politiſchen Häftlingen befinden ſich zumeiſt Kom muniſten, die ſeinerzeit den blutigen Bürger⸗ krieg entfeſſelt hatten, und die ſich nun auf unſerem Bilde zu einem Demonſtrationszuge formieren. (Weltbild,.) ſpaniſchen Regierung nicht als einen harmlosen Scherz anzuſehen. Mit einer wütenden Gebärde riß ſich Bernard Shaw die Willkommensgirlande vom Hals und warf das zarte Blumengeflecht dem Hula⸗Mädchen zornig vor die Füße. eine abſolute Höchſtgeſchwindigkeit von 175 Stundenkilometer und eine fahrplan mäßige Höchſtgeſchwindigkeit von 160 Stundenkilometer. (Weltbild,.) Neues engliſches U⸗Boot läuft vom Stapel Auf der Marinewerft in Chatham iſt ein neues Unterſeeboot vom Stapel gelaufen, das auf den Namen„Grampus“ getauft wurde. Der„Gram⸗ pus“ hat eine Verdrängung von 1750 Tonnen, läuft 15 Knoten und iſt mit einer Minenlegervorrichtung ausgeſtattet.(Weltbild,.) Denkwürdigkeiten um Leipzigs Meſſe Stachlige Vögel und Rieſendamen.— Auguſt der Starke auf der Meſſe Leipzig, Ende Februar. Vergeblich wird der Beſucher der am 1. März be⸗ ginnenden Leipziger Frühjahrsmeſſe nach einem Denkmal des Erfinders der Leipziger Meſſen ſuchen; denn die Meſſen entwickelten ſich ganz allmählich aus den in Leipzig ſtattfindenden Jahr⸗ märkten, und ſelbſt Krokus, der ſagenhafte König der Sorben, der die Leipziger Umgebung um das Jahr 700 beherrſcht haben ſoll, wird den Leipziger Jahrmarkt nur als uralte Einrichtung gekannt haben, da dieſer Markt ſeit jeher als Umſchlagsplatz für das Halleſche Salz auf ſeinem Weg nach Oſten diente. Die Jahrmärkte fanden ein⸗ oder zweimal im Jahr nach dem Gottesdienſt, der Meſſe, ſtatt und erhielten daher ihren Namen. Daß nun gerade Leipzig eine Meſſe von ſo gro⸗ ßem Anſehen erhielt— nun, Jahrhunderte hindurch war das die größte Sorge der Leipziger ſelbſt. Leip⸗ zig mußte ſich noch am Ende des 17. Jahrhunderts gegen den Wetteifer der Meſſen z. B. des benach⸗ barten Städtchens Zwenkau oder des Fleckens Prof⸗ ten im Stifte Zeitz wehren. Verſchiedene Privilegien ſtärkten der Stadt in ſolchen Wettkämpfen den Rük⸗ ken, beſonders ein Privileg des Kaiſers Maximilian aus dem Jahr 1507. Vermittler zwiſchen Oſt und Weſt. Letzthin entſcheidend für den erſten Auſſchwung der Leipziger Meſſen war aber ihre Lage an dem Kreuzungspunkt wichtiger Verkehrsſtraßen. In früheſter Zeit trafen ſich hier die Deutſchen und Sor⸗ ben zum Güteraustauſch; bei etwas entwickelterem Verkehr wurde es von Bedeutung, daß ſich die Stra⸗ ßen vom Rhein nach Schleſien und Polen, von Han⸗ nover nach Prag und von Nürnberg nach der Oſt⸗ ſee in Leipzig trafen. Im 12. Jahrhundert ſchaffte der Silberbergbau in Freiberg das begehrte weiße Währungsmetall in Mengen nach Leipzig; und ſpäter wurde die Stadt durch den Umſtand begünſtigt, daß die Huſſitenkriege die Verbindung Nürnbergs über Prag mit dem Sſten ſtörten, ſo daß die reichen Nürn⸗ berger und Augsburger Kaufleute den Weg nach Ungarn, Schleſien und Böhmen über Leipzig legten. So wuchs die Leipziger Meſſe allmählich in die Stel⸗ lung eines großen Vermittlers zwiſchen O ſt und Weſt, in ihre unzertrennbare Verknüpfung mit dem vielbeſprochenen„Donauraum“ hinein. Gedörrte Türkenköpfe Salz und Korn, eiſerne Geräte, Leinwand und Flachs waren die erſten Güter, die von Leipzig aus in großem Umfange„verführt“ wurden. Später verfeinerte ſich das Angebot, es war um 1700 hier „faſt alles zu zehlen, was zu des menſchlichen Lei⸗ bes Notdurfft aus Wolle, Flachs, Gold, Silber, Meſſing, Stahl und Eiſen“ nötig war. Daneben fehlte es nicht an ſeltſamen Waren von öſtlicherem Charakter: 1684 wurden mehrere Fäſſer ge⸗ dörrter Türkenköpfe feilgeboten, die je nach der Länge des Bartes und der Tiefe der Nar⸗ ben für vier bis acht Taler nach Spanien, England und Frankreich gingen. 1686 ſtanden ſog ar eine Türkin und ein ſiebenjähriger türk i⸗ ſcher Junge bei einem ungariſchen Kaufmann zum Verkauf; die Türkin erwarb ein ehrſamer Leipziger für einen Sack Zucker, während der Knabe von einem anderen für 10 Taler freigekauft wurde. Der Knabe mit der Fiſchhaut. Das Bild der damaligen Meſſen iſt mit dem der heutigen nicht zu vergleichen. Neben den geſchäft⸗ lichen Angelegenheiten ſpielten die Volksbeluſtigun⸗ gen keine kleine Rolle, und allerhand Gaukler kamen hier zuſammen. Eine Rieſendame, die 384 zu⸗ ſammen mit einem Wunderſchaf, das ein rieſi⸗ ges Horn trug, auf der Grimmaſchen Gaſſe zu ſehen war, lockte ebenſoviel Leute wie die Auslagen der Kaufleute, und der gelehrige Elefant, der 1650 in Fulkners Hofe beſtaunt wurde, ein Knabe mit harter Fiſchhaut an Händen und Füßen, ein wunderſamer Vogel, der vorn wie eine ſchwarze Sau geſtaltet war und Stacheln auf dem Rücken hatte, oder ein Wachsfigurenkabinett werden in den Leipziger Annalen ebenſo getreu verzeichnet wie die Verkäufe von Flachs und Wachs. Indianiſche Raben, Papageien und Kakadus, Meerkatzen und Faviane hielten über die Leipziger Meſſe ihren Ein⸗ zug in Deutſchland. Auguſt der Starke als Meßvater Viel greifbarere Bedeutung als die ausgeſtellten Merkwürdigkeiten hatte für die Leipziger Meſſe die Tatſache, daß Auguſt der Starke ſich lebhaft für ſie intereſſierte, ſie in glänzendem Aufzuge beſuchte und außerdem dadurch, daß er in ſeiner Perſon die Herrſchaft über Polen und Sachſen verband, auch polniſche Käufer und Verkäufer nach Leipzig zog. So erſchien Auguſt mit ſeiner Gattin auf der Michgelismeſſe 1699 in Begleitung von 97 Fürſten, Grafen und Freiherrn, 40 polniſchen Magnaten, einer Leibgarde von 170 Janitſcharen, unzählbarem Troß; und ſeine Pferdekäufe bedeuteten für den Leipziger Roßmarkt, der mit der Meſſe zuſammen⸗ gelegt worden war und die Pferdepreiſe jeweils für ein halbes Jahr beſtimmte, eine fühlbare Stütze. Die Meſſe und die erſten„Sanktionen“. Ein Jahrhundert ſpäter wird die Meſſe durch Napoleons Kontinentalſperre gegen FF Die Lateinſchrift in Japau. Die Romafi⸗Be⸗ wegung, die ſich das Ziel geſteckt hat, die japaniſche Schrift durch lateiniſche Buchſtaben zu erſetzen, macht langſame aber deutliche Fortſchritte. Der Gedanke, die chineſiſch⸗japaniſche Schrift durch die lateiniſche zu erſetzen, ſtammt ſchon aus dem 16. Jahrhundert, wo ein ſpaniſcher Miſſionar die erſte Anregung da⸗ zu gab. Die Unterdrückung des Chriſtentums hat auch die Verwirklichung dieſes Gedankens verhin⸗ dert. Erſt 1867 hat dann der Amerikaner Hepburn mit ſeinen engliſch⸗japaniſchen Wörterbüchern die Idee wieder aufgenommen. Auf ſeinen Verſuchen beruht das jetzt zur Diskuſſion ſtehende Hyojunſhiki⸗ Syſtem, zu deſſen Propagierung ſich 1905 die„Ge⸗ ſellſchaft zur Verbreitung der Lateinſchrift“(Ro⸗ mafi⸗Hirome⸗Kai) bildete, aus der ſpäter die„Ge⸗ ſellſchaft für Lateinſchrift“ hervorging. Neuerdings haben ſich die beiden Geſellſchaften wieder getrennt und die letztgenannte iſt die am meiſten verbreitete geworden. Seit 13 Jahren gibt ſie auch bereits eine illuſtrierte Monatszeitſchrift in lateiniſchen Schrift⸗ zeichen heraus. Nach ihrem Syſtem haben auch ſchon England— dasſelbe Verfahren, das man heute als Sanktionen bezeichnet— ſchwer beeinträch⸗ tigt, denn es fehlte plötzlich an Induſtriewaren, die für viele Meſſebeſucher den Hauptanziehungs⸗ punkt bildeten. Man verſtand aber aus der Not eine Tugend zu machen. Die deutſche Induſtrie, Sachſens Textilwaren⸗ und Maſchinenherſtellung er⸗ hielten damals einen entſcheidenden Antrieb und traten auf der Leipziger Meſſe erfolgreich neben die Thüringer Spiel⸗, Glas⸗ und Porzellanwaren, die mitteldeutſchen Keramiken und Holzſchnitzereien, die ſchon wegen ihrer Zerbrechlichkeit in Leipzig ihren naturgemäßen Markt fanden. Im 19. Jahr⸗ hundert tauchen auch in den Meßadreßbüchern Waren aus Eiſenguß und Kunſtguß, Neuſilber, Blech und Gummi auf, die den Uebergang aus den Zeiten des Handels mit Salz, Flachs und hanoͤgeſchmiedetem Eiſen am beſten kennzeichnen. Hand in Hand damit geht der Uebergang von der Warenmeſſe zur Muſter⸗ meſſe: die Kaufleute rücken nicht mehr mit Sack und Pack an, ſondern bringen Fabrikmuſter mit und verlaſſen ſich gegenſeitig auf muſtertreue Lieferung. E. R. viele Autoritäten der Wiſſenſchaft und der Kunſt Bücher veröffentlicht, auch die japaniſche Bibel iſt in Lateinſchrift erſchienen. „Ich werde Soldat“. Von Major Hol m. Verlagsbuch⸗ handlung Broſchek u. Co., Hamburg 36. Kartoniert 1 Mk. In dem bleinen Büchlein findet jeder, der in das Heer ein⸗ treten will, ſei es um ſeiner Wehrpflichb zu genügen, fei es, um in ihm einen Lebensberuf zu finden als Offizter, Arzt, Tierarzt, Beamter, Unteroffizier, alle Fragen in klarer, kurzer und allgemeinverſtändlicher Form beantwor⸗ tet. Er erhält Auskunſt über die geſetzlichen Grundlagen, den Aufbau des Heeres, über alle Lauſſbahnen, Muſte rung, Aushebung, freiwillige Meldung, kann ſich unterrichten über Dienſtgrade, Untſorm und Abzeichen, über Urlaub und schließlich auch ſeſtſtellen, wie er beſolbet wird. Da auch die wi e Frage: Wie werde ich Reſerve⸗Oſſizier? behan⸗ delt wird, iſt das Buch ein unentbehrlicher Ratgeber nicht wur für unſere heranreifende männliche Jugend und deren Eltern, ſonderw auch für olle die, die ols Oſffiztere des Beurlaubtenſtandes dem Heere ihre Dienſte widmen wollen. Dos Buch iſt auf amtlichen Unterlagen bearbeitet und ent⸗ spricht den neueſten Beſtimmungen. „Simpliciſſtemus“. Aſchermittwoch iſt das Hauptthemo der Nummer 8 des„Simplieiſſimus“ Arnold, Gulbranf⸗ ſon, Schilling, Thöny und Schulz bringen vortreffliche zeichneriſche Beiträge. Auch der Textteil iſt eine reichhaltige muntere Miſchung aus Ernſt und Scherz. 0 J. Seite 7 Nummer 98 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Freitag, W. Februar 1930 Heumischtas — Eine eigenartige Zeremonie fand dieſer Tage im Golf von Tarent, im äußerſten Süden der ita⸗ lieniſchen Halbinſel, ſtatt. Der Erzbiſchof von Ta⸗ vent, der Präfekt der Provinz, der kommandierende Admiral ſowie die übrigen Spitzen der Zivil⸗ und Militärbehörden begaben ſich an Bord eines der modernſten und größten U⸗Boote der italieniſchen Marine, fuhren auf die offene See hinaus und gingen dann in der Entfernung von mehreren Kilo⸗ metern von der Küſte unter Waſſer. Als das U⸗ Boot eine durchſchnittliche Tiefe von 40 Meter unter dem Waſſerſpiegel erreicht hatte, begann der Erz⸗ biſchof von einem improviſierten Altar aus die Meſſe zu zelebrieren. Dieſer Altar war in aller Eile in der Torpedokammer des Unterſeebootes aufgebaut worden. Nachdem der kirchliche Würdenträger den Anweſenden den Segen erteilt hatte, ergriff er das Wort zu einem längeren patriotiſchen Vortrag, der auf radiophoniſchem Weg zu dem Sender eines Torpedoboots geleitet wurde, das oben auf dem Meer ſtationiert war. Von dieſem Torpedoboot aus wurde dann die Anſprache des Erzbiſchofs von Ta⸗ rent vom Meeresboden aus über ganz Italien ver⸗ breitet. Die eindringlichen Worte des Kirchenfürſten ſollen im ganzen Land lebhaften Widerhall gefunden haben. Auch in techniſcher Beziehung ſoll die Ueber⸗ tragung der Rede, in der hauptſächlich das Hohelied der italieniſchen Waffen geſungen und der Segen des Himmels für die italieniſche Armee und Marine erfleht wurde, einwandfrei verlaufen ſein. Es iſt wohl der erſte Gottesdienſt, der auf dem Grunde des Meeres abgehalten wurde. Die ganze Zeremonie dauerte annähernd zwei Stunden. Als das endlich wieder aufgetauchte Unterſeeboot mit dem Erzbiſchof von Tarent an Bord in den Hafen einlief, gaben die im Hafen von Tarent verſammelten Kriegsſchiffe Salut, während die Mannſchaften an Deck ihrer Schiffe zur Parade Aufſtellung genommen hatten. * — Beim Bau der neuen Berliner Nord⸗Süd⸗Bahn mußten bekanntlich zeitweilig die der Berliner Straße„Unter den Linden“ ihren Namen gebenden Linden verſchwinden. So ſollten zunächſt bis zur Fertigſtellung des Tunnelbaues ein vorläufiges Quartier beziehen, um dann wieder ihre alten Plätze einzunehmen. Die zweimalige Verpflanzung iſt den Bäumen, die an und für ſich ſchon überaltert waren, jedoch nicht gut bekommen. Man hat ſich alſo dafür entſchieden, völlig neue Bäume anzu⸗ ſchaffen. 380 neue Linden— es handelt ſich dabei um die ungariſche Silberlinde, die bereits ſeit längerem von der Berliner Stadtgartenverwaltung mit gu⸗ tem Erfolg verwendet worden iſt— ſind jetzt in der Reichshauptſtadt eingetroffen. Zur Eröffnung der Olympiſchen Spiele im Sommer dieſes Jahres wird alſo die Berliner Feſtſtraße wieder den gewohnten Eindruck hinterlaſſen. — Aus den Erfahrungen des Weltkrieges heraus entwickelten alle außerdeutſchen europäiſchen Groß mächte ungeheure Luftſtreitkräfte. Neben die Land und Seemacht trat als gleichberechtigt die Luftwaffe Worin iſt nun die Urſache zu ſuchen, daß der erſte Einſatz einer ausgezeichnet geſchulten Fliegertruppe im Kriegsfall— nämlich in Abeſſinien— ſo wenig Erfolg hat? Wie Hauptmann a. D. Gandenberger von Moiſy in der„Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“(Frankfurt a. Main) berichtet, beſaß bei Beginn des Krieges die italieniſche Flugwaffe die abſolute„Luftherrſchaft“. Die Abeſſinier hatten we⸗ der irgendwelche Fliegerkräfte als Widerſtand zu bieten noch Flugabwehrgeſchütze. Die Handlungs⸗ freiheit für die italieniſche Luftflotte war alſo in weiteſtem Maße gegeben, und ſie hätte ſicher auch alle Kraftzentren des Feindes vernichten können— wenn es überhaupt ſolche Angriffspunkte gegeben hätte! Aber dieſe waren bis auf wenige Ausnah⸗ men nicht da. Die Erreichung der Hauptſtadt Addis Abeba iſt bis jetzt noch nicht gelungen, andere größere Städte gibt es jedoch in Abeſſinien kaum. Eulhülltes Geheimnis Pb ã ã De dufzelſhnungen des DO, Probs Larsen ROMAN VoN COURT REINHARD 901ETZ 34 Jetzt wurde die Tür geöffnet. Der Arzt, in Hemoͤsärmeln, die Manſchetten hochgekrempelt, eine große Hornbrille vor den Augen, trat auf den Gang. „Mein lieber Herr Direktor, ſchicken Sie doch gleich jemanden nach meiner Wohnung und laſſen Sie mir den Verbandskaſten hoben. Aber nicht lange Zeit verlieren, bitte.“ „Sofort, Herr Hofral.“ Dr. Löſchner ſenkte den weißen Kopf ein wenig und blickte über den Hornrand der Brillengläſer hinweg prüfend nach Monika Eibenkamp. „Was iſt mit ihm..“ fragte Monika beun⸗ ruhigt.„Iſt es ſchlimm, Herr Hofrat?“ „Ich kann noch nichts ſagen, gnädige Fran mit Beſtimmtheit wenigſtens noch nicht.“ Er fuhr ſich mit den mageren Greiſenfingern durch den ſilbernen Kaiſer⸗Franz⸗Joſef⸗Bart. Hüſtelte leicht, unentſchloſſen, ob er etwas ſagen, eine Frage ſtellen ſollte.„Ich ſtehe vor einem Rätſel, gnädige Frau! Wer iſt der Mann da drinnen? Ich meine. wie iſt ſein Name?“ „Es iſt der Komponiſt Clemens Tyrolt. Er wohnt zur Zeit drüben in Perl, Herr Hofrat.“ Dr. Löſchner nickte.„Ich hatte es mir ſaſt ge⸗ dacht „Und warum ſtehen Sie vor einem Rätſel, Herr Hofrat?“ Wieder traf ein prüfender Blick über die Horn⸗ ränder hinweg die ſchöne Frau. Einen Augenblick lang zögerte der Arzt, dann ſtieß er die Tür hinter ſich leiſe auf und wies auf den Bewußtloſen. Man hatte Tyrolt teilweiſe entkleidet, ein breiter Ver⸗ band bedeckte ſeine Bruſt. „Mein Gott. was bedeutet das?“ Dr. Löſchner ſchüttelte unmerklich den Kopf. „Haben Sie denn gar nichts von dem Vorfall in Perl gehört, gnädige Frau? Verzeihen Sie ich habe in der Eile nicht einmal Ihren Namen er⸗ fahren.“ Die Einwohner flüchten ſich bei einem Angriff aus ihren Lehmhütten unter Bäume und Büſche und bauen ſich— wenn ſie ihre Hütte verloren haben — an einer anderen Stelle eine neue. Alle Maſſen⸗ angriffe auf das Hinterland wurden daher ſtets ſinn⸗ und zweckloſer und alle Theorien, die ſich auf rein europäiſche Verhältniſſe beziehen, ſcheiterten. Die Flugwaffe wird in Abeſſinien wieder zu der Hilfskraft, die ſie im Weltkrieg hauptſächlich bildete; ihre Aufgaben beſtehen im Aufklären und Erkunden des Terrains und— in dieſem beſonderen Fall— zum Nachſchubmittel für neue Mannſchaften. * — Die Vogelwelt hat, wie aus Prag berichtet wird, mit dem kürzlich erfolgten Tode des bekann⸗ ten Ornithologen Dr. Heinrich Lumpe einen ihrer treueſten Beſchützer und Helfer verloren. Aus noch nicht ganz geklärten Gründen hat Dr. Lumpe in der Nähe des Sanatoriums Eichwald Selbſtmord verübt. Man nimmt jedoch an, daß der Wiſſenſchaft⸗ ler wegen eines quälenden Leidens, von dem er ſeit langer Zeit befallen war, freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt. Er hat ein Alter von 78 Jahren er⸗ reicht. Dr. Heinrich Lumpe, der eigentlich Groß⸗ kaufmann von Beruf geweſen iſt, hat ſich ſchon vor vielen Jahren dem Vogelſchutz gewidmet und zahl⸗ reiche Studien über das Vorkommen und die Le⸗ bensgewohnheiten der gefiederten Tiere betrieben. Er hat mit großer Liebe und Aufopferung immer und immer verſucht, die Vögel gegen alle Gefahren, die ihnen auch von den Menſchen drohen, zu ſchützen. So war es dem Ornithologen in Zuſammenarbeit mit anderen Vogelfreunden beiſpielsweiſe gelungen, mordes zu erwirken, wie er in Italien von jeher üblich war. Leider iſt dieſes Verbot inzwiſchen durch die Zwangslage, in der ſich Italien gegenwärtig be⸗ findet, wieder aufgehoben worden. Dieſer Miß⸗ erfolg dürfte für Dr. Lumpe ein ſchwerer Schlag geweſen ſein. Vielleicht hat er ſogar ſein Teil zu dem Lebensüberdruß beigetragen, den Freunde und Bekannte bei dem alten Mann in der letzten Zeit feſtgeſtellt haben. Im Jahre 1933 erhielt Dr. Lumpe ö bei dem Welttierſchutztag den Titel eines„Vaters der europäiſchen Vogelwelt“ als Anerkennung für ſeine mühevolle entbehrungsreiche Arbeit. Auch der in Außig. in Böhmen, liegende Naturſchutzpark, der ein Werk des Verſtorbenen iſt, dürfte vielen be⸗ kannt ſein. * — Von einer ſonderbaren Laune deg Glücks wird aus Paris berichtet, wo 30 Arbeiter ein Los der Staatslotterie gekauft haben und damit den Haupttreffer machten. Dieſer Haupttreffer hat übri⸗ gens eine originelle Vorgeſchichte gehabt, die ver⸗ dient, daß man ſie erzählt. Der Arbeiter Vanzon aus dem Dorfe Jory⸗la⸗Bataille hatte vor gerau⸗ mer Zeit in der Hauptſtadt Einkäufe zu machen. Nachdem er alles gekauft hatte, begab er ſich in ein Gaſthaus, um dort zu frühſtücken. Bei dieſer Gele⸗ genheit kam der Gaſt mit dem Wirt ins Geſpräch, der ihm ſchließlich ein Los von der Staatslotterie anbot. Vanzon lehnte jedoch ab. Er habe nicht ge⸗ nug Geld bei ſich, ſo erklärte er. Der Wirt machte ihm daraufhin den Vorſchlag, das Los doch mitzu⸗ nehmen und es mit ſeinen Arbeitskameraden zu teilen; den Betrag könne er ſpäter einſchicken. Van⸗ zon war gar nicht begeiſtert von dem Vorſchlag, aber es gelang ihm doch, ſeine Kollegen dafür zu inter⸗ eſſteren. Man teilte das Los in 30 Teile und über⸗ ſandte dem Gaſtwirt nach einigen Tagen den Be⸗ trag. Fortuna war den Männern hold. Kurze Zeit darauf wurde das Los mit einem Haupttreffer von faſt zwei Millionen Franken gezogen. Man kann ſich die Freude der 30 Leute vorſtellen, die bisher auf alle Annehmlichkeiten des Lebens verzichten mußten und nun mit einem Schlag jeder mehr als 60000 Franken gewonnen haben. 4 — Bei der italieniſchen Staatsbahn hat man eine Neueinrichtung getroffen, die eine Vereiſung der Eiſenbahnweichen verhindern ſoll. Es handelt ſich um die elektriſche Beheizung der beweglichen Weichenteile bei den Gleiſen, mit der man nach den bisherigen Feſtſtellungen glänzende Erfolge erzielt „Ich bin Frau Eibenkamp aus Berlin.“ Monika hatte das Gefühl, als ſei der Hofrat bei ihrer Antwort zuſammengezuckt. Er wendete ſich ab, hüſtelte wieder verlegen, nahm ſchließlich die ſeidene Daunendecke vom Bett und breitete ſie für⸗ ſorglich und mit einer unbewußt rührenden Ge⸗ bärde über Tyrolts Körper aus. „Was iſt denn in Perl geſchehen?“ fragte Mo⸗ nika Eibenkamp erſchrocken.„Ich habe nichts gehört niemand hat mir etwas geſagt...“ „Ach... Ich weiß ſelbſt nichts Genaueres.“ „Dann ſagen Sie mir, was Sie wiſſen, Herr Hofrat“, forderte Monika Eibenkamp. „Es ſtand ja wohl in den Zeitungen.., zögerte der Arzt. „Ich las keine Zeitung mehr, ſeitdem ich hierher gekommen bin.“ Der Hofrat zuckte die ſchmalen Schultern. Was geht mich das alles an, ſchien das ſagen zu ſollen, ich bin hier Arzt und ſonſt nichts..„Es iſt ein Mordanſchlag auf Herrn Tyrolt verübt worden vor einigen Tagen ſchon... mein Kollege Hoßleiter äußerte dieſer Tage, er glaube nicht, daß Tyrolt mit dem Leben davon komme— und nun taucht der Schwerkranke plötzlich hier auf!“ Er zuckte wieder die Achſeln. „Ein Mordanſchlag auf Clemens..? Großer Gott. und er hat mir kein Wort davon geſagt! Wer hat es getan, Herr Hofrat?“ Wieder der ruhige prüfende Blick über die Brille. „Gnädige Frau, ich weiß nicht, ob da ein Zuſam⸗ menhang beſteht... Jedenfalls, bitte, erſchrecken Sie nicht der Fall iſt ja noch ganz ungeklärt, völlig ungeklärt, es kann ſich alles ganz anders her⸗ ausſtellen, als man augenblickich annimmt. Sie fragen mich... Sie ſcheinen tatſächlich ahnungslos zu ſein, gnädige Frau.“ „Sprechen Sie ruhig, Herr Hofrat.“ „Man hat einen gewiſſen Herrn Eibenkamp aus Berlin unter dem Verdacht der Täterſchaft ver⸗ haftet.“ Der Arzt blickte die Frau überraſchend an. Alles hätte er erwartet, nur nicht, was jetzt geſchah. Mo⸗ nika Eibenkamp lächelte, ſchüttelte den Kopf. „Chriſtoph Eibenkamp. Mein Mann, ſagte ſie mit ihrer langſamen, ſingenden Stimme ganz ruhig,„da hat man einen Fehlgriff getan! Un⸗ ſiunig, dieſer Verdacht! Niemals würde Chriſtoph einen Menſchen niederſchießen, der ihm nichts getan] ſchöpft und doch auf ihren Ruf hin herbeigeeilt weibliche Hauptrolle mit gleichfalls großem Erfolg j o 4 5 mann gab zu No 8 1 2 2b. bei Muſſolini ein Verbot des maſſenweiſen Vogel⸗ Empfang, dem der rumäniſche Kultusminiſter und Kindesmörder zum Tode verurteilt — Oldenburg, 28. Februar. Der 22 Jahre alte Albert Roeſtl aus War⸗ denburg in Oldenburg, der am 9. Dezember 1935 vorſätzlich und mit Ueberlegung ſeinen zwei Jahre alten Sohngetötet hat, indem er das Kind in die Hunte, einen Fluß in Oldenburg, warf, wurde am Donnerstagabend vom Oldenburger Schwurgericht zum Tode verurteilt. Deutſche Künſtler in Bukareſt — Bnukareſt, 28. Februar. Der Direktor der Berliner Staatsoper, Clemens Krauß, dirigierte mit großem Erfolg in der Bukareſter Staatsoper„Tosca“ und„Fide⸗ lio“ ſowie ein Sinfoniekonzert im Feſtſaal des Atheneums. In„Tosca“ und„Fidelio“ ſang die die preußiſche Kammerſängerin Urſuleac. Krauß und die Kammerſängerin Urſuleac wurden begeiſtert gefeiert. Der deutſche Geſchäftsträger Graf Adel⸗ Ehren der Berliner Gäſte einen Vertreter von Kunſt und Wiſſenſchaft und zahlreiche Mitglieder des Diplomatiſchen Korps, ferner die Spitzen der Landeskreisleitung für Rumänien der NSA ſowie zahlreiche Mitglieder der deutſchen Kolonie und Preſſe beiwohnten. Kammerfängerin Urſuleae wurde mit der rumäniſchen Medaille für Kulturverdienſte ausgezeichnet. Wirbelſturm in Algier — Paris, 27. Februar. 9 Ein heftiger Wirbelſturm iſt über der algeriſchen Hauptſtadt Oran niedergegangen. Die Hafenmole iſt an zwei Stellen zerbrochen worden. Durch dieſe Breſchen konnte das Waſſer in das Innere des Hafens eindringen. Zahlreiche kleinere Schiffe und Vergnügungsdampfer wurden beſchä⸗ digt oder ſind im Hafen untergegangen. Sogar die Verkaufsläden auf der Strandpromenade wurden durch den Wirbelſturm und die Wellen be⸗ ſchädigt. Der Schaden wird insgeſamt auf zehn Millionen Franken geſchätzt. Die Erde kut ſich auf — Rom, 27. Februar, Ein rieſiger Erdeinbruch, der ſich in der römiſchen Vorſtadt Centocelle in der Nähe des Mi⸗ litärflugplatzes ereignete, verbreitete unter der Be⸗ völkerung Angſt und Schrecken. Gang pibslich ver⸗ ſank das Erdreich, und es entſtand binnen kurzer Zeit ein Krater von 15 Metern Durchmeſ⸗ ſer und 25 Meter Tiefe. Vier benachbarte Ge⸗ bäude wurden durch große Riſſe in den Mauern völlig unbewohnbar gemacht, und mehrere andere Häuſer wurden ebenfalls ſo ſchwer gefährdet, daß ſie geräumt werden mußten. Aus der ganzen Um⸗ gegend flohen die Bewohner in wilder Haſt, weil ſie befürchteten, der geſamte Stadtteil werde von der Erde verſchlungen. Sachverſtändige führen den Ein⸗ ſturz auf das Vorhandenſein von Katakomben zu⸗ rück, die gerade unter Centocelle beſonders zahlreich ſind. CCõã] ĩâVvdwDd lf dd hat. Bisher hatte man dieſe Weichen mit Hilfe von Dampf⸗ oder Heißwaſſerbeheizung im Winter von Schnee und Eis freizuhalten verſucht. Dieſe Be⸗ heizungsart erwies ſich jedoch auf die Dauer als nicht rentabel, da die Anlage⸗ und Unterhaltungs⸗ koſten ſehr hoch ſind. Die nun eingeführte elektriſche Beheizung der Weichen beſteht aus einem Kupfer⸗ rohr, das mit feuerfeſtem Material ausgeſtattet iſt, und Chromnickel⸗Heizdrähte enthält. Die durchge⸗ führten Verſuche haben ergeben, daß die elektriſche Beheizung der Weichen abſolut zuverläſſig funktio⸗ niert und in ihrer Unterhaltung weſentlich billiger zu ſtehen kommt. * — Der letzte Vertreter altſpaniſcher Banditen⸗ romantik, Pedro Ceballos Martinez, hat jetzt ſeine langjährige Gefängnisſtrafe verbüßt und iſt als braver Nachtwächter ins bürgerliche Leben eingetre⸗ ten. Pebro, heute ein dicker, ältlicher Herr, genoß einſt auf dem Lande Andaluſiens echten Räuber⸗ ruhm unter dem Spitznamen„El Pepino“,„die Gurke“, und gehörte zu einer Bande alten Stils, die von„El Pernales“ geführt wurde. Auch ſeine Kameraden„Nifo de la Gloria“,„El Reverte“ und „Nino del Arahl“ ſind zu ſagenumwitterten Geſtal⸗ ten geworden. Martinez war erſt achtzehn Jahre alt, als er das Räuberhandwerk ergriff und ſich mit gleichgeſinnten Kameraden ins Gebirge zurückzog. Neun Jahre lang übte er ſein gefährliches Hand⸗ werk aus— und in dieſer Zeit konnte ſo mancher Bauer ſeinen Pachtſchilling mit dem Gelde bezah⸗ len, das„El Pepino“ ſeinem eigenen Landherrn fortgenommen hatte. Denn Pedro ebenſo wie ſeine Kameraden waren romantiſche Räuber wie Karl Moor— ſie nahmen den Reichen und gaben den Ar⸗ men und rühmten ſich daneben, niemand getötet und niemals einer unbewaffneten Perſon auch nur ein Haar gekrümmt zu haben. Immerhin häuften ſich die Anzeigen gegen ihn, und ſo konnte es nicht ausbleiben, daß er ſchließlich der Polizei in die Hände fiel. Die Liebe wurde ihm zum Verhängnis. Pedro liebte nämlich Manuela Rueda heiß und innig und wollte ſie heiraten. Wie üblich, wurde die Hochzeit von der Kanzel herab an drei aufeinander ſolgen⸗ den Sonntagen angekündigt, allerdings ohne Zeit und Ort der Trauung zu nennen, da man keinen Wert auf die Anweſenheit der Guardia Civil legte. Aber die Polizei erfuhr es dennoch; und ſo kam es, daß ſie überraſchend erſchien, als die Trauung in einer kleinen Kapelle in der Sierra de Cabra vor ſich gehen ſollte. Aus Achtung vor der Kirche war⸗ teten öͤie Hüter des Geſetzes, bis die Trauung vor⸗ über war; dann verſuchten ſie Pedro feſtzunehmen. Dieſer war jedoch mit ſeinen Kameraden erſchienen, und ſo entſpann ſich ein Feuergefecht, bei dem ein Räuber getötet und ein Poliziſt verwundet wurde. „El Pepino“ ſelbſt entkam, und die Suche nach ihm ging weiter. Nicht lange, ſo gebar Manuela ein Mäd⸗ chen— und dieſes glückliche Ereignis war das Ende von Pedros Freiheit. Unter Mißachtung aller Ge⸗ fahren ſtattete er ſeiner Frau einen Beſuch ab und in der gleichen Nacht klopfte es an der Haus⸗ türe. Pedro öffnete ſelbſt und ſah vier Gewehrläufe auf ſeine Bruſt gerichtet. Da warf er ſeine Büchſe auf die Erde.„Ich wußte, daß ihr kommen wür⸗ det“, erklärte er ruhig.„Aber ſoeben habe ich meine kleine Tochter geküßt, die mir geboren wurde, und ſo iſt es jetzt nicht an der Zeit, Blut zu vergießen.“ Das Gericht verurteilte ihn zu insgeſamt 154 Jah⸗ ren Gefängnis. Pedro war ein Muſterſträfling; durch tadelloſe Führung erreichte er immer neue Verkürzungen ſeiner Strafzeit, und jetzt wurde ihm auch das letzte Jahr, das er noch abzubüßen hatte, erlaſſen. Ein freier Mann, iſt er nach Fuente Tojar zurückgekehrt, um nach dreißig Jahren ſeine Toch⸗ ter wiederzuſehen und den durchaus unromantiſchen Poſten eines Nachtwächters anzutreten, den man ihm angeboten hat. Mit ihm verſchwindet der letzte echte Bandit Spaniens von der Bildfläche. hat... und Clemens Tyrolt ſchon ganz und gar! nicht!“ N Nein, der Gedanke war für ſie direkt lächerlich, konnte ſie nicht im geringſten beunruhigen Es klopfte. Ein Hausdiener brachte den Ver⸗ bandskaſten. „Darf ich Sie bitten, gnädige Frau, nun wieder draußen zu warten?“ „Wenn Sie eine Hilfe benötigen, Herr Hofrat—“ Ein prüfender, abwägender Blick.„Sie ſelbſt, gnädige Frau?“ „Selbſtverſtändlich.“ Wortlos löſte er den Verband, unterſuchte Wunde. „Ziemlich ungefährlich jetzt, nachdem die Blutun⸗ gen ſich ſelber geſtillt haben. Sah wohl zuerſt ſchlim⸗ mer aus „Gott ſei Dank“, ſagte Monika leiſe und reichte ihm friſchen Verbandſtoff und Watte. Clemens Tyrolt murmelte unverſtändliche Worte. „Er fiebert...“ erklärte der Arzt.„Und das iſt das weitaus Gefährlichere.“ Er hörte Herz und Lunge ab.„Lungenentzündung „Sehr ſchlimm?“ fragte flüſternd. „Bei ſeinem geſchwächten Körper, ja. Die Ohn⸗ macht iſt nur die Folge von Erſchöpfung und Schwäche. Er ſoll auch beim Sturz eine Gehirnerſchütterung erlitten haben.. kann aber alles doch nicht ſo ſchlimm geweſen ſein, ſonſt könnte er heute nicht hier ſein Aber die Pneumonie. Lungenentzün⸗ dung.. kann ihm jetzt den Reſt geben Wol⸗ lens nicht hoffen..“ „Iſt er transportfähig?“ fragte Monika. „Ich möchte ihn in den nächſten Tagen nicht ſehr gern einer Fahrt nach Ehern oder noch weiter aus⸗ ſetzen. Auf keinen Fall, ehe ich mich mit dem bis⸗ herigen Arzt ins Benehmen geſetzt habe. Wir wer⸗ den ihn zunächſt einmal hier ins Bett ſtecken Er nahm die Hornbrille ab, ging zum Waſchtiſch, wuſch ſich die Hände. „Ich werde telephoniſch eine Krankenſchweſter aus dem Liebfrauenkloſter in Ehern beſtellen.“ Monika Eibenkamp zögert eine Sekunde. Dupfte ſie jetzt Clemens verlaſſen, ihn fremden Menſchen überlaſſen? Er war gekommen. weil ſte ihn gern⸗ fen hatte, war bei Wind und Wetter ſtundenlang die Monika Eibenkamp über die Berge gewandert, krank, verwundet, er⸗ und hatte ſich den Tod geholt... um ihretwillen durfte ſie ihn nun einfach hilflos hier liegen laſſen? Chriſtoph war verhaftet worden— wartete nicht auch er auf ſie? Er wußte nicht einmal, wo ſie war! Aber konnte ſie Chriſtoph helfen? Hier ging es um Leben und Tod— dort, bei Chriſtoph, um Stunden oder Tage, dann war ſeine Schuldloſigkeit erwieſen. Sie mußte an den Doktor Larſen depeſchieren, Lar⸗ ſen mußte kommen.. auch Chriſtoph mußte ſie Nachricht geben.. aber ihr Platz war jetzt bei Clemens! Die Gefahr, die eine Entdeckung ihres wahren Verhältniſſes zu Tyrolt durch die Behörde in ſich barg, war vergeſſen. Sie hörte, wie Clemens Tyrolt ſich auf ſeinem Lager bewegte und leiſe ſtöhnte, Unverſtändliches vor ſich hin murmelte. „Wollen Sin mir die Pflege anvertrauen, Herr Hofrat?“ fragte ſie bittend. Dr. Löſchner machte eine kleine ratloſe Geſte. „Gewiß.. warum nicht.. es ſind ja keine be⸗ ſonderen Kenntniſſe dazu notwendig.. Vielleicht mit einer barmherzigen Schweſter zuſammen, wie?“ Er zögerte.„Nur— bitte, mißverſtehen Sie mich nicht, gnädige Frau.. meine Frage ich möchte nicht in private Verhältniſſe eindringen. liegt mir vollkommen fern.. nur, ich muß natürlich ge⸗ rade unter den vorliegenden Umſtänden wiſſen, wem ich den Kranken anvertraue, nicht wahr? Ich muß Sie alſo fragen... hm, ſagen wir alſo ſo: Stehen Sie in einem verwandtſchaftlichen Verhältnis zu Herrn Tyrolt? Oder 2“ „Frau Eibenkamp iſt meine Schweſter.“ ſagke plötzlich Tyrolt hinter den beiden, ehe Monika noch eine Antwort hätte geben können. Sie ſah, daß er ſie dabei anlächelte, und daß feine dunklen Augen ganz klar blickten. Der Hofrat lachte ganz leiſe, man hörte es eigenk⸗ lich gar nicht, es kullerte ganz tief in ſeiner Bruſt, dieſes Lachen, und nur ſein ſilberner Bart wippte ein wenig dabei auf und ab.„Schau einer an, da ſind wir ja ſchon wieder bei uns.. Recht ſo, im⸗ mer tapfer wehren, lieber Herr Tyrolt! Wir wer⸗ den die Sache ſchon auskurieren, wie?“ Er griff nach Tyrolts Hand und kontrollierte den Puls.„Alſo die Frau Schweſter wird Sie pflegen, bis wir übern Berg ſind. dann iſt fa alles in ſchönſter Ord⸗ nung!“ (Fortſetzung folgt) „ Freitag, 28. Februar 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 98 Neuer deutſcher Fußballſieg Deutſchland ſchlägt Portugal mit:1(:00 30000 Zuſchauer im Lichtſtadion zu Liſſabon Einwanofreier deutſcher Sieg— Torſchützen waren Hohmann, Kitzinger und Lehner Nach dem feinen Sieg über Spanien konnte die Reiſe nach der iberiſchen Halbinſel gar nicht ſchöner und beſſer ab⸗ geſchloſſen werden, als mit einem Sieg über Portugal, das für unſere tapferen Fußballer ein ganz neuer, unbekannter Gegner war und nach härteſtem Kampf mit:1(:0) Toren niedergerungen wurde. Dieſer Kampf im Licht⸗Stadion zu Liſſabon erinnerte mit ſeinem Drum und Dran an jene große Leiſtung einer deutſchen Länderelf in Turin, als Stuhlfauth das deutſche Tor hütete und die deutſche Mann⸗ ſchaft einen überraſchenden Sieg über Italien erfocht. Die⸗ ſer deutſche Sieg wurde in einem wahren Hexenkeſſel er⸗ rungen, denn die italteniſchen Zuſchauer tobten und feuer⸗ zen ihre Spieler zur höchſten Leiſtungs fähigkeit an. Genau ſo war es in Liſſabon. 30 000 Portugieſen ſtanden wie ein Mann hinter„ihrer“ Elf, feuerten ſie von der erſten bis zur letzten Minute an und zwangen ſie zu immer neuem Kampf, aber alles war vergebens: die deutſchen Spieler ßehielten die Ruhe, ſie ſpielten ſyſtemvoller und erkämpften ſich ſchließlich einen ehrlichen und verdienten Sieg über einen Gegner, der ſich mit allen Kräften und ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln zur Wehr ſetzte. Die deutſche Elf, der deutſche Fußballſport können auf dieſen in Liſſabon errun⸗ genen neuen Länderſpielſieg ſtolz ſein. Es war der 125. Län⸗ derkampf in der Geſchichte des deutſchen Fußballſports und der 57. Sieg, der errungen wurde. Gegenüber ſtehen 29 Un⸗ entſchieden und 45 Niederlagen und das Torverhältnis lautet jetzt 300:254 zu unſeren Gunſten. Der Augsburger „Schwabe“ Lehner hatte die Ehre, das 300. Tor für Deutſch⸗ land zu ſchießen. Einem Würdigen wurde dieſe Ehre zuterl, denn Lehner iſt im Begriff, deutſcher Rekord⸗Internatio⸗ naler zu werden! * Vor dem Spiel Wohlbehalten war öte deutſche Expedition in Liſſabon angekommen und zu ihrer Freude klärte ſich auch das Wetter auf, ſo daß am Tage des Spiels ein ſtrahlend blauer Him⸗ mel leuchtete und die Sonne eine recht angenehme Wärme verbreitete. Am Mittwochabend hatte der deutſche Geſandte in Liſſabon, Baron Hoyningen⸗Hüne, die deutſchen Spieler und ihre Begleiter ſowie zahlreiche Vertreter der portugieſiſchen Sportverbände, darunter auch den ſoeben aus Deutſchland zurückgekehrten Präſidenten des portugie⸗ ſiſchen Olympia⸗Komitees, Dr. Joſs Pontes, bei ſich zu Haſt. Der ödeutſche Geſandte begrüßte die Gäſte aus der Heimat und auch der Präſident des Portugieſiſchen Fußhall⸗ Verbandes fand herzliche Worte der Begrüßung. Die Begeiſterung, die in Liſſabon, ja in ganz Portugal, im Hinblick auf den erſten deutſch⸗portugieſiſchen Fußball⸗ länderkampf herrſchte, fand am Donnerstag in einem für portugieſiſche Begriffe gewaltigen Zuſtrom nach Liſſabon ren Ausdruck. Die Zeitungen brachten lange Vorberichte und ſtellten die Spieler beider Länder in Wort und Bild uhr. Schon viele Stunden vor Spielbeginn pilgerten die Fußballfreunde in das außerhals der Stadt gelegene Licht⸗ Stadion, deſſen Faſſungsvermögen von 30 000 Perſonen bald erreicht war. Eine Militärkapelle ſpielte muntere Weiſen, die deutſche Kolonie, die in einem Zuſchauerblock geſchloſſen untergebracht war, machte ſich bemerkbar, im Winde klatterten die Fahnen der beiden Länder und als die Ehrengäſte auf ihren Plätzen erſchienen, gab es großen ubel, denn die Menge erkannte ſoſort den Präſtdenten er Republik Portugal, General De Fragoſo Car⸗ mono, der— eine beſondere Ehre für die deutſchen und portugieſiſchen Fußballer— zum erſten Male einem Fuß⸗ Balländerkampf beiwohnte. Neben dem Präſidenten ſah man den deutſchen Geſandten, mehrere portugieſiſche Mi⸗ niſter und die führenden Sportsleute bes Landes. * Die Maunſchaften Stürmiſch wurden die beiden Ländermannſchafben bei ihrem Erſcheinen begrüßt. Die deutſchen Spieler nahmen vor der Ehrentribüne Aufſtellung und brachten den deut⸗ ſchen Gruß aus, die Nationalhymnen wurden geſpielt, die beiden Spielführer— Szepan und Guſtavo— tauſchten Blumenſtrauß und Wimpel, dann rief die Pfeife des ſpa⸗ niſchen Schiedsrichters Escartin zur Aufſtellung: Deutſchlaud: Buchloh ö Münzenberg Tieſel Goldbrunner itzt Lehner Hohmann Siffling Szepen Sit eiter Pinga Speiro Silua Monras Pereira de Aranſo Albino Gu ſtavo Simses M. Reues Vortugal: Deutſchland verler nach der Pauſe Buchloh durch Ber⸗ letzung, für ihn ſpielte Jakob weiter. Die 5 verloren ſchon vor der Pauſfe ihren Linksaußen Nunes durch Verletzung, ſein Nachfolger wurde Valodas. Kurz Zach dem Wechſeh tauſchten die Portugieſen ohne erſicht⸗ chen Grund den Torhüter aus; M. Reyes mußte ſeinem Namensvetter Dos Reyes Platz machen. * Die erſte Hälfte::0 durch Karl Hohmann Vom vortugieſiſchen Anſtoß weg nahmen die Zuſchauer lebhaften Antefl om Spielgeſchehen. Die beutſchen Spieler ſpielten ſichtlich verhalten und überließen die erſten An⸗ Haufe den Portugieſen, allerdings kamen ſie über die eutſche Verteidigung nicht hinaus. Dann in der 7. Mi⸗ uute der erſte deutſche Angriff, von Szepan eingeleitet und von Simetsreiter mit einem Fehlſchuß abgeſchloſſen. Das deutſche Spiel war aber in der Felge noch keines⸗ wegs einwandfrei. Der portugieſiſche Sturm wartete mit gefährlichen Vorſtößen auf und zweimal mußte Müngen⸗ berg in letzter Sekunde rettend eingreifen. Deutſchlands erſte Ecke brachte nichts ein; Szepan köpfte den Ball Über die Latte. Dann mußte Buchloh den erſten Eckball un⸗ ſchädlich machen. In der 18. Mänute ſah es nach dem Führungstreffer für Portugal aus, als Soeiro den Ball in guter Stellung erwiſchte, aber in der Aufregung ſchoß ber portugieſiſche Sturmführer vorbei. Deutſchlands Zu⸗ ſommenſpiel wurde beſſer und ſchon fiel das Führungszor, das man zu dieſer Zeit eher den Portugieſen zugetraut hätte. Vom Siffling kam der Ball über Szepan und Si⸗ mets reiter zu Hohmann, der aus 15 Meter Entfernu unheimlich ſcharf unter die Latte ſchoß. Es folgten gewal⸗ tige Anſtrengungen der Portugieſen, wiederholt gab es ge⸗ läbrliche Lagen vor dem deuiſchen Tor, aber die deutſche Abwehr war eiſern und wehrte alles ab. Vorn ſand der deutſche Sturm nur ſelten Kontakt, weil Sifflings⸗ Zu⸗ und Abſpiel ungenau war. Kurz vor der Pauſe prallte der von Nunes ſcharf geſchoſſene Ball nen der Latte ins Feld zurück, wenig ſpäter wurde der ausgezeichnete portu⸗ gieſiſche Linksaußen verletzt und ſchied aus, Pauſe 150 für Deutſchland. 1 Die zweite Halbzeit: 321 durch Kitzinger, Lehner und Silva 81 Mit einem neuen Linksaußen— Voladas— begannen die Portugieſen die zweite Habbzeit. Deutſchland ver⸗ ſchärſte das Tempo und wartete mit gefährlichen Angrifſen auf. Da gelang auch der wichtige zweite Treffer, und zwor war es der kleine Kitzünger, der einen von Simets⸗ reiter vewbildlich hereingegebenen Eckball wuchtig ein⸗ köpfte. Es war ein Prachttor, aus mindeſtens 16 Meter Entfernung erzielt. Die Zuſchauer wurden mit ihren Spielern unzufrieden, weil ihnen nichts gelang. Deutſch⸗ land ſpielte ruhig und ſicher, beherpſchte klar die Lage. Das dritte Tor ließ nicht lange auf ſich warten. Der Augsbur⸗ ger Lehner zog mit einer genauen Szepan⸗Vorlage ab und ſetzte den Ball mit ſcharfem Schrägſchuß ins Netz. Portugals Torhüter M. Reyes wunde daraufhin gegen Dos Reyes ausgewechſelt, während auf der Gegenſeite Buchloh eine Verletzung abbekam und ebenfalls abtreten mußte. Jakob, mit verbundener Hand, ging ins Tor und bekam gleich Arbeit. Ein Mißverſtändnis in der Hintermann⸗ ſchaft gab in der 16. Minute dem portugieſiſchen Halbrech⸗ ten Silva Gelegenheit zum Ehrentor. Ein Bombenſchuß Valadas gäng gegen das Außennetz und Pinga ſtolperte in guter Stellung über den Ball. Deutſchlands Abwehr hatte woch ſchwere Situationen zu meiſtern, aber zum Schluß waren die Portugieſen ſichtlich abgekämpft und ihre An⸗ griffe wurden leicht geſtoppt. Szepans Ruhe übertrug ſich auf die anderen Mitglieder der deutſchen Elf und ſo blieb ſie bis zum Schluß klar Herr der Lage. * Die Leiſtungen der Mannſchaften Die Hentſche Elf lieferte, alles in allem, ein gutes Spiel. Vor allem ber reſtloſe Einſatz aller Spieler muß anerkannt werden. Sie kämpften wie die Löwen und behielten in dieſem Hexenkeſſel eiſerne Nerven. Buchloh und Jakob waren zwei tadelloſe Torhüter und in der Verteidigung war Münzenberg der Turm in der Schlacht, gut unterſtützt von dem langen Tiefel. Golödbrunner hielt weiſungsgemäß den Olympiakämpfer Im Vordergrund der Winterſportkämpfe der Gliederun⸗ gen der NSDap am Wochenende in Oberſchreiberhau ſtehen die Mannſchaftsleiſtungen. Wenn auch in den Rei⸗ hen der SA, SS und des NS einige der beſten deutſchen Winterſportler und Mitglieder der Olympia⸗Mannſchaft vertreten ſind, ſo ſorgt jedoch eine gerechte Unterteilung in verſchiedenen Klaſſen dafür, daß jeder nach ſeinem wirk⸗ lichen Können beurteilt werden kann und keiner im Schat⸗ ten der Großen ſteht. Im Mannſchafts⸗ Langlauf ſind unter den 41 SA⸗Mannſchaften am ſtärkſten die Gruppen Hochland und Niederſachſen mit je vier Mannſchaften vertreten. Je drei Mannſchaften nannten Schleſien, Sachſen, Heſſen, Thürin⸗ gen- und die Bayriſche Oſtmark. Von den 24 SS⸗Mann⸗ ſchaften ſtellt der Oberabſchnitt Süd allein ſechs Mannſchaf⸗ ten, während der Oberabſchnitt Südoſt durch drei Mann⸗ ſchaften vertreten iſt. Die acht NSKͤK⸗Mannſchaften ſind auf Grund der nach Zweckmäßigkeitsgründen zuſammengeſtellt worden und ſtarten nicht in ihren Gruppenverbänden. Die größten Siegesausſichten beſitzt die Gruppe Hochland mit den be⸗ kannten bayriſchen Schiläufern Anton Zeller, Gumpold, Ponn, Schreiner und Lengauer, aber auch die zweite Hoch⸗ Iand⸗Mannſchaft, der u. a. die Brüder Hans und Matthias Wörndle angehören, wird ſtark zu beachten ſein. Auf den vertrauten, heimatlichen Wegen werden die Schleſier ſicher ein gewichtiges Wort bei der Entſcheidung mitſprechen. Die portugieſiſchen Innenſturm in Schach und auch Janes und Kitzinger befriedigten, obwohl der Schweinfurter im Nah⸗ kampf manchmal den Kürzeren zog und Janes' Phlegma direkt aufregend wirkte. Der deutſche Angriff konnte nicht die gleiche Wirkung wie in Barcelona erzielen. Beide Außenſtürmer ſtellten nicht ganz zufrieden, ebenſo hätte man von Siffling mehr erwartet. Szepan dirigierte wieder vorzüglich und beſtach durch ſein feines Kopfballſpiel und die genaue Ballabgabe. Hohmann war mit ſeinen ſchnellen Vorſtößen ein gefährlicher Mann für die portugieſiſche Ab⸗ wehr. Die Portugieſen glichen durch einen unerhörten Einſatz die rein ſpieleriſche Unterlegenheit aus. Von ihren Lands⸗ leuten wurden ſie zu höchſten körperlichen Leiſtungen an⸗ getrieben. Ihr Spiel war nicht einheitlich genug, nicht ſo ſyſtemvoll wie das deutſche. Kampf und nochmals Kampf, das war die Parole der portugieſiſchen Fußballer. Der Torwart M. Reyes, der ſpäter ſeinem Namensvetter Platz machen mußte, konnte keinen der drei deutſchen Torerfolge verhindern. Die Verteidigung leiſtete ausgezeichnete Ab⸗ wehrarbeit und wurde darin von der Läuferreihe unter⸗ ſtützt, was aber wieder das Stürmerſpiel beeinträchtigte. Gefährlichſte Stürmer waren in Einzelaktionen Nunes, ber leider vorzeitig abtreten mußte, Pinga und Speiro. Auf⸗ fallend war das gute Abſpiel, ebenſo aber auch das ſchwache Schußvermögen; allerdings ließ die deutſche Abwehr den Portugieſen auch nicht viel Zeit, in dieſer Beziehung er⸗ folgreich zu ſein.— Der ſpaniſche Schiedsrichter Escar⸗ tin leitete das Spiel korrekt; dieſe Feſtſtellung muß ge⸗ macht werden, wenn auch das portugieſiſche Publikum oft im Trainingslager gezeigten Leiſtungen anderer Meinung war. in Schreiberhau Mannſchaft Sender, Gabriel, Steinbrich, Hertranft und Ullbricht wird auf den erſten Plätzen zu finden ſein. Die Thüringer mit Gebrüder Wagner, Marr und Reckuagel werden gleichfalls ein ſchnelles Rennen machen. Das NS ſtützt ſich auf einige gute Einzelkönner wie Darchinger e Heinz(Kochel), Haus Rieke, Ermel und noler. Der in einem Fluß am Samstag ſtattfindende A b ⸗ fahrts⸗ und Torlaußf, der bei einer Länge von 3,5 Kilometer einen Höhenunterſchied von 700 Meter aufweiſt, wird von 38 SA⸗, 13 SS⸗ und 14 NSeck⸗Mannſchaften und der in vier Altersklaſſen ſtartenden Hitler⸗Jugend beſtrit⸗ ten. Hier ſind zu nennen Rudi Cranz bei der H, Xaver Kraiſy bei der SS, Alfred Stoll und Stein hän⸗ ſer beim NS, Altmeiſter Erich Recknagel, Roman Wörnd le, Haus Marr und Körner bei der SA. Vor dem 18⸗Km.⸗Mannſchaftslauf am Sonntagvormittag trägt die Hitler⸗Jugend, die aus Schleſien, Sachſen, Bayriſche Oſtmark, Württemberg, Baden und Vogtland ſtark vertre⸗ ten iſt, ihre Wettläufe aus. Höhepunkt und Abſchluß der Winterſportwettkämpfe der Gliederungen der NS DA iſt der Sprunglauf am Sonntagnachmittag auf der Him⸗ melſprungſchanze Von den rund 100 Teilnehmern werden Alfred Stoll und Heinz Ermel(NS), Oskar Weisheit, Erich Recknagel, Hans Marr, Anton Zeller(SA), von der HJ die Bayern Anton Neu und Pfeffer ſowie Heinz Adolph mit ausgezeichneten Lei⸗ ſtungen aufwarten. Kleine Sporl-Nachrichten Ein Teuniskampf Schweiz— Deutſchland nach Davts⸗ pokalregeln wird Ende April in Montreux⸗Territet durch⸗ geführt. Das alljährliche internationale Turnier in Mon⸗ treuz fällt aus. Der Bf Stuttgart veranſtaltet an den Oſtertagen ein großes Fußballturnier, zu dem drei führende deutſche Mannſchaften verpflichtet werden ſollen. Ihre Teilnahme haben bereits der Bfs Benrath und Tennis/ Boruſſia Ber⸗ lin zugeſagt, die von Werder⸗Bremen ſteht noch aus. Der AS Nüruberg wird an den Oſtertagen zwei Fuß⸗ Ballkämpfe in Schleſien austragen, und zwar am Karfreitag gegen den F 06 Breslau und am zweiten Oſtertag gegen den SV Preußen Waldenburg⸗Altwaſſer. Die Mitwirkung des Dresdners Schön im Frankfurter Pokal⸗Enödſpiel zwiſchen Südweſt und Sachſen iſt ſtark in Frage geſtellt, da der ausgezeichnete Mittelſtürmer Kute⸗ beſchwerden hat. Er hat bereits um ſeine Freiſtellung ge⸗ heten. Der bentſche Billarbmeiſter Joachim(Frankfurt a..) beteiligte ſich an der in Montpellier(Südfrankreich) aus⸗ getragenen Weltmeiſterſchaft im Einballcadre und belegte den ͤͤritten Platz. Sieger wurde der Belgier Gabriels vor Cote(Frankreich). Deutſche Tennisſiege gab es beim Turnier in Monte⸗ Carlo. einrich Henkel und Kaj Lund kamen im Einzel je eine Runde weiter, während v. CTramm⸗Lund im Wett⸗ bewerb um den Butler⸗Pokal einen leichten Dreiſatzſieg über Lord Charleshope⸗Golding davontrugen. Fünf Danerreunen hinter großen Motoren werden in dieſem Sommer auf der Frankfurter Stadion⸗Radrenn⸗ bahn durchgeführt. Das Eröffnungsrennen ſteigt am Oſter⸗ montag, 13. April, die übrigen Renntage ſind 1. Juni, 5. Juli, 23. Auguſt und 15. September. Für das 88. Wettrudern der engliſchen Univerſttäten Oxford und Cambriöge am 4. April auf der Themſe ſteht die Beſetzung der beiden Achterboote ſchon feſt. In den letzten Wochen dürfte ſich kaum noch etwas ändern. Das Eishockey⸗Endſpiel um die deutſche Meiſterſchaft findet bereits am 5. März im Münchner Prinzregenten⸗ ſtadion ſtatt. Endſpielgegner ſind bekanntlich der Berliner Schlittſchuhklub und der SC Rießer See. Die Münchner Schiwettläufe beginnen am Sonntag im Bleckſteingebiet mit dem Langlauf und Abfahrtslauf. Am 8. März wird die Staffel ausgetragen und am 15. März folgen Sprunglauf und Torlauf. Reichsjugendͤſchitag in Hinterzarten Der Reichsjugendſchitag des Schwarzwaldes, der den gangen Gau 14(Baden) umfaßt. wird nunmehr am 29. 115 bruar und 1. März in Hinterzarten durchgeführt. Mit dieſem Reichsjugendſchitag iſt erſtmalig die Austragung des Wanderpreiſes des Badiſchen Kultus⸗ und Unterrichts⸗ miniſteriums als Mannſcha üspreis verbunden. Die Aus⸗ richtung hat der Schiklub Hinterzarten übernommen, während Gaufachamts⸗Jugendwart Otto Grimme die Oberleitung innehat. Am Vovaßbend ſind Fachbeſprechungen und ein Be⸗ püßungsabend vorgeſehen. Am Sonntag erfolgt nach der laggenbiſſung der Abmarſch zum Abfahrtslauf, um 13.30 Uhr beginnt der Sprungbauf auf der Kirchwoldſchanze. Teilnahmeberechtigt ſind alle Jugendmitalteder des Gaues Boden. Die Jungmannen, 18—20 Jacre, ſind wieder herausgenommen und den Männerklaſſen zugeteilt. Alle Teilnehmer erhalten ein Erinnerungs blatt, Trainingsheim Feldberg Die Schizgunſt Feldberg hat ihr Opelhaus auf dem Jelldberg allen Ortsgruppen des Rfs im Gau Baden bei einer Vergütung von 1,50 Mark für das Bett und Nacht zur Verfügung geſtellt. Eine Abgabe für Tage kommt nicht in Frage, nur bei geſchloſſenen Tvpainingsgemeinſchoften für mindeſtens eine Woche. 1 Schihüttenerhebung im Schwarzwald Das Hadiſche Jachamt für Schilauf bemüßt ſich, eine genaue Erhebung ü dae Schihüütten im Schwarzwald Hurchzuführen. Der Wert dieſer Bemühungen, die Unter⸗ lagen für die Praxis ſchaffen ſollen, würd aber anſchei⸗ nend noch nicht voll erkannt, denn es ſtehen immer noch eine Reihe von Meldungen aus. Das Fachamt wird jedoch La⸗ far ſorgen, daß bald wertvolles Material für ſpocil iche und touriſtiſche Zwecke zur Verfügung ſteht. Welchen Berufen gehen ſie nach? Bekannte finniſche Sportler im zivilen Leben In Garmiſch⸗ Partenkirchen intereſſierten nicht nur die Leiſtungen der Sportler aus aller Welt, ſondern auch— natürlich erſt in zweiter Linie— ein wenig ihr Beruf im zivilen Leben. Wir wiſſen, daß Pranz Pfnür neben ſo vielen anderen hervorragenden deutſchen Schiläufern auf dem väterlichen Hof Acker und Feld beſtellt, Guzzi Lautſchner iſt Filmoperateur, Hans Kilian beſitzt ein Hotel in Garmiſch, Eruſt Baler iſt Innenarchitekt uſw. Es dürfte intereſſieren, in welchem Beruf die be⸗ rühmteſten finniſchen Sportleute tätig ſind. Da iſt zunächſt Paavo Nür mi, der jetzt mit einem Baumeiſter zuſammen in Helſingfors ein großes Mietshaus beſitzt, das ihn von allen finanziellen Sorgen befreit. Claß Thunberg iſt Baumeiſter und baut ſich zur Zeit ein Mietshaus in Lahti. Akki Järvinen heiratete vor einigen Jahren ſehr reich und hat ebenfalls keine Sorgen mehr. Kokkinen beſitzt mit einem Kameraden zuſammen in Helſingfors drei gut⸗ gehende Reſtaurants und hat außerdem ein Herrenartikel⸗ geſchäft, das in Helſingfors vor allem in den Kreiſen der Sportler bekannt und beliebt iſt. Ebb, ein in Finnland bekannter Hindernisläufer, beſitzt eine Herrenhemdenfabrik. Auch Lauri Virtanen betätigt ſich in dieſem Geſchäfts⸗ zweig, er hat ein Herrenartikelgeſchäft in Abo. Hannes Kohlemainen, der Finnlands Ruhm auf der langen Laufſtrecke begründete, beſitzt mit Ilmari Reinikka, dem erſten finniſchen Hochſpringer von Weltklaſſe, ein be⸗ kanntes Sportartikelgeſchäft in Helſingfors, wie auch Akki Järvinen ein ſolches in Tampere⸗Tammerfors betreibt. Matti Järvinen, der Welt berühmteſter Speerwerfer, iſt Abteilungschef in einem ſtagtlichen Betriebe. Joachim Dritter Billard⸗Weltmeiſterſchaft im Einhallcadre In der ſüiofrangzöſiſchen Stadt Montpellter wurde die Billard⸗Weltmeiſterſchaft im Einballoadre entſchieden. Der Sieg fiel mit 16 Punkten an den Belgier Gabriels, der einen Geſamtdurchſchnitt von 14,54, einen beſten Ein⸗ zeldurchſchnütt von 33,33 und eine beſte Serie ven 121 erzielte. Auf den zweiten Platz bam mit 10 Punkten der Franzoſe Coté(13,41— 165,0— 100] vor dem deutſchen Meiſter Joachim(Frankfurt a..) mit ebenfalls 10 Punkten(9,8— 16,66— 81). Die nüchſten Plätze belegten Stweering(Holland), Domingo(Spanien) und Albert — Die Fechter im Dienſt des WOW Am kommenden Sonntag, 1. März, ſtehen die deutſchen Fechter im Kampf gegen Hunger und Kälte, vor deuen deutſche Volksgenoſſen geſchützt bleiben ſollen. Ueberall werden Schaufechten oder wettkampfmäßig aufgezogene Veranſtaltungen durchgeführt; die Einnahmen fließen reſt⸗ los dem Winterhilfswerk zu. Die wichtigſte Veranſtaltung am„Opfertag der Fechter“ findet in Frankfurt a.., der Zentrale des deutſchen Fechtſports, ſtatt, wo die Olympig⸗ Kernmannſchaft gegen eine Frankfurter Auswahlmannſchaft antritt. Beachtenswert iſt auch ein großer Mannſe kampf ſämtlicher Stuttgarter Fechtabteilungen um vom Oberbürgermeiſter geſtifteten Wanderpreis. Stuttgar bereitet übrigens für den 5. April einen großen Degen⸗ Städtemannſchaftskampf vor, an dem außer Stuttgart ſelbſt noch Nancy, Metz, Straßburg und Baſel beteiligt ſind. Ur⸗ ſprünglich wollten auch Ulm, Nürnberg und andere Städte noch teilnehmen, was ſich aber nicht ermöglichen ließ. Kit Klein, die amerikaniſche Eisſchnellaufmeiſterin, be⸗ ſtritt in Paris einen Lauf über 200 Meter, den ſie mit der Kanadierin Donaldſon in totem Rennen beendete. Ein Eishockeykampf zwiſchen Stade Frangais Paris und den Wembley Lions London ſah die Franzoſen mit:1 in Front. 27 Febr. 1886 U 5 5 5— 2 5— Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt o.., vom 28. Februar: Der geſtern noch über England gelegene Tiefdruckwirbel hat ſei⸗ nen Weg auf das Feſtland genommen. Es iſt daher auch bei uns recht kräftiger Luftoruckfall eingetreten, der zunächſt zu recht tiefem Barometerſtan d geführt hat. Da gleichzeitig auch über dem Mittel⸗ meer rege Wirbeltätigkeit herrſcht, kann für die nächſte Zeit mit recht unbeſtändigem und zu Niederſchlägen geneigtem Wetter gerechnet werden. Vorausſage für Samstag, 29. Februar Vielfach dunſtig und überwiegend bewölkt, zeitweise auch Niederſchlag lauch im Gebirge teilweiſe Regen), bei vorwiegend öſtlichen Winden Temperaturen fber Null. Höchſttemperatur in Mannheim am 27. Februar 80 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 28. Februar— 0,2 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 0,2 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Nbein- Megel 24. 28. 25 27. 28. Neckar- Begel 2 28. 27 28. i 163.7 721 5 20 Mannheim 3,92 3,89.74.59 Nehl.89.98281 270.88] Jagſtſeld.——-— Maxau. 258.8 dr d e Feton e.— Mannheim.78.8.85 872 8,85 Plochingen———— Raub 2 0 38 Diedesheim.— 75 Röln 3,23 8,1, 8,208,718, vom Freitag, 28. Februar Schwarzwald: f Feldberg: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 50 Zeuti⸗ meter, Schi gut. 5 5 Belchen: heiter,— 1 Grad, Schneedecke lückenhaft, Sport nur ſtellenweiſe. Im übrigen Schwarzwald beſtehen zur Zeit keine Sport möglichkeiten. Alpen: Garmiſch⸗Partenkirchen: heiter,— 3 Grad, keine Spork⸗ lichkeiten. uk⸗Kreuzeck: heiter,— 7 Gpad, Schneehöhe 60 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Schi aut, Rodel mäßig. Berchtesgaden: heiter,— 3 Grad, Schneedecke durch⸗ brochen, keine Sportmöglichkeiten. Oberſtdorf: heiten,— 5 Grad, keine Sportmöglichkeiten. Schneefernerhans⸗Zugſpitze: heiter,— 11 Grad, Schnee⸗ Höhe 340 Zentimeter, Firnſchnee, Schi gut. Thüringerwald Oberhof: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 15 Zentimeter, 2 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Inſelsberg: Nebel,— 4 Grad, Schneehöhe 14 Zenti⸗ meter, 2 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Harz: Schierke⸗Slalomhang: Schneefall,— 3 Grad, Schnee⸗ höhe 18 Zentimeter, 2 Zentimeter Neuſchuee, Pulverſchuse, Schi gut, Rodel mäßig. Braunlage: bewölkt.— 4 Grad, Schweehöhe 102 Zentimeter, 2 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel mäßig. Sächſiſche Gebirge: Oberwieſenthal: bewöhkt,— 5 Grad, Schneehöhe 33 Zentimeter, Rauhreif. Schi und Rodel ſehr gut. 5 1 en„— 3 Grad, Schneehöhe 12 Zentimeter, Pulverſchnee, und Rodel gut. Schleſiſche Gebirge: „Neue ſchleſ. Baude: Nebel,— 7 Grad, Schneehöhe 80 Zentimeter, Raußhreif, Schi und Rodel ſehr gut. Reifträgerbaude?; Nebel,— 7 Grad, Schneehöhe 125 (Frankreich). Zentimeter, Rauhreif, Schi und Rodel fehr gut. Freitag, 28. Februar 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung HaxpLS- u WIR TSCHAFTS-ZHTTrUNG Mittag-Ausgabe Nr. 98 Hauszinssſeuer-Rückflüsse in ersier Linie für Kleinsiedlungen und Vvolks wohnungen Der Reichs⸗ und Preußiſche Arbeitsminiſter hat an die Landesregierungen einen Erlaß gerichtet, in dem auf Grund der neuen geſetzlichen Beſtimmungen Richtlinien für die Verwendung der Rückflüſſe der Hauszinsſteuerhypotheken gegeben werden. Das Ziel der Aenderung der Reichs⸗ grundſätze für den Kleinwohnungsbau ſei, mit den knappen öffentlichen Mitteln eine möglichſt große Wirkung zu er⸗ zielen. Die Beihilfen ſollten nur dazu dienen, die bei vielen Bauvorhaben vorhandene Finanzierungslücke zu ſchließen. Die Feſtſetzung eines Höchſtbetrages für das Beihilfedarlehen ſolle ferner dazu führen, daß nur ſolche Wohnungen und Siedlungen mit den Rückflüſſen der Haus⸗ zinsſteuerhypotheken gefördert werden, die ſo billig und be⸗ ſcheiden ſind, daß ſie für die minderbemittelte Bevölkerung wirklich geeignet ſind. Von einer vollſtändigen Umarbeitung und Neufaſſung der Reichsgrundſätze habe er bewußt ab⸗ geſehen, um einer künftigen reichsgeſetzlichen Regelung des ganzen mit den Hauszinsſteuerhypotheken zuſammenhängen⸗ den Fragengebietes nicht vorzugreifen. Um dieſe Verein⸗ Heitlichung zu fördern, erſucht der Miniſter die nachgeord⸗ neten Behörden, unbedingt dafür Sorge zu tragen, daß die Nückflüſſe in erſter Linie für ſolche Bauvorhaben eingeſetzt werden, die den Vorſchriften des Reiches über Kleinſied⸗ lungen und Volkswohnungen, in den Landkreiſen auch über Gigenheime für ländliche Handwerker und Arbeiter ſowie über Heuerlingswohnungen angepaßt ſind. Weiſer sieigendes Einkommen Während das Einkommen aus Lohn und Gehalt infolge der üblichen Verminderung der Produktion und der Be⸗ ſchäftigung im Winter nach den bisherigen Erfahrungen um etwa 250 Mill., hätte ſinken müſſen, iſt es in Wirk⸗ lichkeit vom 3. zum 4. Vierteljahr 1935 nur um rd. 200 Mill./(von 8,33 Mrd./ auf 8,14 Mrd. ½) geſunken. Nach dem neuen Wochenbericht des Inſtituts für Konjunk⸗ turforſchung iſt das ein Zeichen dafür, daß es„konjunk⸗ turell“ noch gewachſen iſt. In den vergangenen drei Jahren des Aufſchwungs lalſo ſeit dem 4. Vierteljahr 1932) iſt das Einkommen aus Lohn und Gehalt um nicht weniger als W v. H. ge⸗ stiegen. Berückſichtigt man, daß allerdings gleichzeitig die ausgezahlten Arbeitsloſenunterſtützungen mit der ſtarken Zunahme der Beſchäftigung zurückgegangen ſind, ſo Hürfte ſich für das Kaufkraftvolumen eine zwar geringere Stei⸗ gerung ergeben, die aber noch immer mit gut 18 v. H. anzunehmen iſt. Im ganzen Jahr 1935 beträgt das Lohn⸗ und Ge⸗ haltseinkommen nach den vorläufigen Berechnun⸗ gen des Inſtituts für Konſunkturſorſchung etwa 31,76 Mrd. Mork, gegenüber 29,79 Mrd./ im Jahre 1934. Es iſt alſo von 1934 auf 1935 um 6,6 v. H. geſtiegen. 1933 hatte dos Lohn⸗ und Gehaltseinkommen nur wenig(um 1,3 v. .), 1934 dagegen ganz erheblich, nämlich um rd. 13 v.., zugenommen. Der Anſtieg hat ſich demnach gegenüber 1934 halbiert. In Wirklichkeit iſt die Zunahme des Einkommens aus Lohn und Gehalt doch etwas größer; denn in den Zahlen ſind die Einkommen der neu eingeſtellten Soldaten nur zum Teil enthalten. Do das Einkommen ein zuſommenſaſſender Ausdruck für den Erfolg der geſamten volkswirtſchartlichen Leiſtung iſt, was vor allem dann gilt, wenn ſich die Preiſe nicht ver jedenfalls nicht ſtark ändern, iſt das Volkseinkommen als der in Geld ausgedrückte Ertrag der Vol swirtſchaft letzten Endes der Fonds, aus dem alle Aufwendungen der Vollswirtſchaft beſtritten werden. Vou der Einkommens⸗ entwicklung hängt in erſter Linie der Verbrauch und damit entſcheidend der Lebensſtondord des Volkes ab. Das Ein⸗ kommen iſt außerdem die Quelle für einen wichtigen Teil der geſamten Steuererträge und auch für die Kapitalbil⸗ dung iſt, wie die Wege der Geldkäßitälbildung und der Finanzierung auch immer louſen mögen, das Volksein⸗ kommen als der Ausdruck des Ertrags der Volkwirtſchaft auf lange Friſt geſehen die einzige Quelle. Endlich war bei dem engen Zuſommenhang, der erfahrungsgemäß zwi⸗ ſchen der Bevölkerungsentwicklung, das heißt den Ehe⸗ ſchließungen und der Geburtenzahl und der Einkommens⸗ entwicklung beſteht, die Zunahme des Einkommens in den letzten Jahren eine wichtige Vorausſetzung für die Erfolge, die auf dieſem Gebiet eingetreten ſind. Erhebung eines Flaschenpfandes in der Brau- und Talel wasser- indusirie Durch die Anordnung Nr. 11 der Hauptvereinigung der deutſchen Brauwirtſchaft— veröffentlicht im Verkündungs⸗ blatt des Reichsnährſtandes 5 Nr. 19 vom 25. Februar— wird beſtimmt, daß Brauereien und Biergroßverteiler, die Bier in Leihflaſchen abſetzen, vom Käufer zur Sicherung des Anſpruchs auf Rückgabe ein Flaſchenp fand er⸗ beben müſſen. Das Flaſchenpfand iſt bei Lieferung zu erheben und beträgt für die Flaſche mindeſtens 0,10. Stundung und Aufrechnung iſt nicht zuläſſig. Erfolgt die Rückgabe der Flaſchen nicht innerhalb von drei Monaten, ſo iſt der Verleiher berechtigt, für die nicht zurückgegebenen Flaſchen den Tagespreis für gleichwertige Flaſchen unter Anrechnung des Flaſchenpfandes zu berechnen. Das ver⸗ einnahmte Pfand iſt auf einem Sonderkonto nach den Grundſätzen ordnungsmäßiger kaufmänniſcher Buchführung zu verbuchen. Die Anordnung des bayeriſchen Staatsmint⸗ ſteriums für Wirtſchaft vom 15. Februar 1935 über das Fla⸗ ſchenpfand bleibt unberührt. Dieſe Afordnung tritt am 1. April 1936 in Kraft. Gleichzeitig wird eine Anordnung Nr. 58 der Hauptver⸗ einigung der deutſchen Garten⸗ und Weinbauwirtſchaft ver⸗ öffentlicht, wonach auch Mitglieder der Garten⸗ und Wein⸗ bauwirtſchaftsverbände, die Taſelwaſſer, Limonade oder Btauſtlimbnade in Leihflaſchen an Wiederverkäufer oder durch Verkauf ſber die Straße an Verbraucher abſetzen, vom Käufer ein Flaſchenpfand erheben müſſen. Die näheren Beſtimmungen ſind dieſelben wie beim Bierflaſchenpfand. Von der Pfanderhebung kann abgeſehen werden bei Ver⸗ Geireide-Großmarki O Mannheim, 27. Febr. Der Getreidehandelsplatz Mannheim, der ſeit mehr als 50 Jahren in der erſten Reihe der deutſchen Ge⸗ treidemärkte ſteht, wurde durch die Umſtellung der Ge⸗ treide⸗Wirtſchaft auf die Reichsnährſtandpolitik natürlich ſtark beeinflußt. Er hat es jedoch verſtanden, ſich der neuen Verteilerpolitik des Reichsnährſtandes einzuord⸗ nen, ſo daß das in ſeinen Einrichtungen angelegte Ka⸗ pital und Erfahrungsgut weiterhin der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft nutzbar blieben. Der Jahresbericht des Ge⸗ treide⸗Großmarktes Mannheim läßt erkennen, in welchem Maße auch im vergangenen Jahre die gebotenen Mög⸗ lichkeiten im Rahmen der neuen Aufgaben ausgewertet werden konnten. Der Bericht beſagt, daß auch im abge⸗ laufenen Geſchäftsjahr 1935 der Verkehr auf dem Ge⸗ treide⸗ Großmarkt Mannheim in allen ſeinen Zweigen recht umfangreich war. Nicht allein in Brotgetreide und Braugerſte, in welchen Sparten des Getreidegeſchäfts der Mannheimer Großmarkt ſeit alters her in Süddeutſch⸗ land führend iſt, konnte ſich wiederum recht erhebliches Geſchäft entwickeln, ſondern ebenſo wurden, wie der Be⸗ richt weiter ausführt, auch in den verſchiedenen Neben⸗ produkten, insbeſondere in Mehl und Futtermitteln ſeitens der Herſteller, des Handels und des Konſums regelmäßig größere Umſätze getätigt. Die Bedeutung des Getreide⸗Großmarktes Mannheim als Zentrum des oberrheiniſchen und ſüddeutſchen Weizengroßgeſchäftes iſt auch nach dem Aufhören der Einfuhrtätigkeit im Rah⸗ men der neuen geſetzlichen Feſtpreisregelung keineswegs angetaſtet. Ebenſowenig geſchmälert iſt ſeine überragende Stellung im Verkehr mit Braugerſte, wodurch die Um⸗ ſatztätigkeit am Mannheimer Großmarkt auch im letzten Jahre in den Herbſt⸗ und Wintermonaten weſentliche Anregungen erhielt. Während der Mehlabſatz, insbeſon⸗ dere in der Belieferung des Konſums, ſich ſchon ſeit einigen Jahren und in verſtärktem Maße infolge der ge⸗ ſetzlichen Neuordnung des Mehlmarktes mehr außerhalb des Großmarktbetriebs verlagert, iſt das Intereſſe am Futtermittelmarkt anläßlich der Großmarkttrefftage in vollem Maße wachgehalten worden. Es muß anerkannt werden, daß es und Futtermittelgroßhandel, ſowie den Verteilern ge⸗ lungen iſt, ihre wirtſchaftlichen Aufgaben im Rahmen der Feſtpreisregelung erfolgreich durchzuführen, trotz der ihnen zugebilligten beſcheidenen Handelsſpanne. Die dem Getreide⸗ Wünſche, die ſich im Einklang mit der Feſtpreisregelung für die einſchlägigen Wirtſchaftsgebiete des Mannheimer Getreide⸗Großmarktes ergeben, ſind laufend den zuſtän⸗ digen Stellen zur Kenntnis gebracht worden. Im ganzen betrachtet hat es ſich erwieſen, daß auch nach der geſetz⸗ lichen Neuordnung unſerer heimiſchen Getreidewirtſchaft nrit allen ihren einſchneidenden Folgen für die Handels⸗ tätigkeit der Getreide⸗ Großmarkt ſich in ſeiner wichtigſten Funktion: Der Erleichterung des Geſchäftsverkehrs in kauf an Einzelhändler, Gaſtwirte und Verbraucher, die je Lieferung 300 Flaſchen und mehr beziehen und beim Ver⸗ kauf an Großverteiler.. 0 * Wichtige Friſt für die Ausfuhr nach Italien von Wa⸗ ren, die dem Zollbolletteuſyſtem unterliegen. Die Deutſche Handelskammer für Italien in Mailand macht, wie ſie uns mitteilt, aus gegebenem Anlaß darauf aufmerkſam, daß nur ſolche Firmen ſicher mit der Einfuhr nach Italien auf Grund der Vorlage von Zollbolletten des jeweiligen Quar⸗ tals rechnen können, die ihre Waren ſowie die Einfuhr⸗ zollerklärungen bis zum 25. des Schlußmynats eines Quar⸗ tals den Grenzzollämtern zur Verzollung ſtellen und vor⸗ legen. Um einem etwaigen Verluſt des Vierteljahreskon⸗ tingents vorzubeugen, empfiehlt es ſich daher dringend, die für das lauſende Quartal zur Einfuhr beſtimmten Waren ſo frühzeitig abzuſenden, daß ſie etwa am 20. März de. auf den Grenzbahnhöfen eintreffen. 5 * Seibt⸗Vergleich. Im zweiten gerichtlichen Vergleichs⸗ termin der Dr. Seibt Ach Berlin, wurde der vorgelegene Vergleich angenommen und beſtätigt. Danach werden die Gläubiger bis zu 300„ und ſolche, die ihre Forderungen auf 300/ ermäßigen, voll befriedigt, während die übrigen Gläubiger 35 v. H. in ſechs Raten bis zum 25, Februar 1987 erhalten. Von 318 Gläubigern unter 300„ haben 290 zugeſtimmt. Auf 300 ermäßigt und zugeſtimmt haben 154 Gläubiger und von 146 Gläubigern über 30„ mit insgeſomt 2049 064/ Forderungen haben 132 Gläubiger mit 2015 078/ Forderungen zugeſtimmt, ſo daß alſo nach der Kopfzahl 95 v. H. und kapitalmäßig 98,52 v. H. für den Vergleich geſtimmt haben. * Vor der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei Mannesmann? In Berlin fand eine Auſſichtsratsſitzung der Mannesmannröhren⸗Werke Düſſeldorf ſtatt, in der der Vorſtand über das vierte Quartal des Jahres 1935 und über die Lage der Geſellſchaft berichtete. Die in den Vor⸗ berichten bereits gemeldete lebhafte Beſchäftigung hat an⸗ gehalten. Gegenüber dem dritten Vierteljahr erfuhren Roheiſen⸗ und Rohſtahlerzeugung noch eine geringe Stei⸗ gerung. Die Auftragszugänge in Röhren und Blechen än⸗ derten ſich nicht weſentlich. Der Anteil der Ausfuhr am Geſamtgeſchäft war größer als ſeither. Kohlenförderung und Kokserzeugung haben gegenüber den Vorquartalen zugenommen. Obwohl die Abſchlußarbeiten für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1935 noch im Gange ſind, kann doch angenom⸗ men werden, daß die Geſellſchaft auf Grund der in erſter Linie durch die bedeutende Steigerung der Röhrenaus⸗ fuhr— wenn auch zu gedrückten Preiſen— hervorgeru⸗ fenen erheblich beſſeren Ausnutzung ihrer Anlagen ein gün⸗ im Diensfe der Volksernährung Getreide, Mehl und Futtermitteln für die an der Er⸗ zeugung, der Verteilung und dem Verbrauch beteiligten Wirtſchaftskreiſe erneut bewährt, und daß er auch weiter⸗ hin als Sammelbecken der markttechniſchen Erfahrungen auf allen Gebieten der Getreidewirtſchaft zu gelten hat. Die Führung und die Organe des Getreide⸗Groß⸗ marktes Mannheim haben ſich in dieſer Erkenntnis nach Kräften bemüht, dieſe Grundlagen für die Exiſtenz und weitere Entwicklung des Inſtituts aufzuzeigen und zu erhalten. Angeſichts des Ausfalls vieler Handelsexiſten⸗ zen im Zuge der veränderten Verhältniſſe blieb man vor allen Dingen bemüht, Erſatz aus den Kreiſen der Land⸗ wirtſchaft und des Landhandels heranzuziehen, um auf ſolche Art eine ſtärkere Bindung des Getreidegroßmark⸗ tes an den Erzeuger ſelbſt und ſeine Erzeugniſſe herbei⸗ zuführen. Dieſe Bemühungen werden auch in Zukunft in noch verſtärktem Maße fortgeſetzt werden, um eine Erweiterung des Beſucherkreiſes auf dieſer Linie zu ge⸗ währleiſten. Die Zahl der Mitglieder des Getreidegroßmarktes, die in den letzten zehn Jahren von Jahr zu Jahr zurück⸗ gegangen iſt, betrug im Jahre 1934 516 und ſtellte ſich am Ende des Jahres 1935 auf 500. Es iſt alſo trotz der vielfachen Austritte durch beſondere Werbungsaktionen, die ſich insbeſondere auch auf das Saarlaud erſtreckten, gelungen, den Verluſt faſt wieder auszugleichen. Auch die Abteilung Schiedsgericht des Getreidegroßmarktes war im Jahre 1935 in gleicher Weiſe wie im vorangegange⸗ nen Jahre in Anſpruch genommen. Im Einklang mit dem allgemeinen Rückgang der Prozeßtätigkeit und ins⸗ beſondere durch die weitgehende Ausſchaltung der Kon⸗ junkturen im Getreidegeſchäft iſt auch die Inanſpruch⸗ nahme des Schiedsgerichts gegenüber früheren Jahren weſentlich geringer geworden. Es wurden im Jahre 1938 durch das Sekretariat des Schiedsgerichts immerhin 125 Schiedsgerichtsanträge behandelt, wovon 64 durch Schiedsſpruch oder Vergleich ihre rechtskräftige Erledi⸗ gung gefunden haben. In ſtarkem Maße zugenommen hat die Tätigkeit des Getreidegroßmarktes in Bezug auf die amtliche Feſt⸗ ſtellung des Naturalgewichts für Getreide. Im Jahre 1933 wurden 191 Gewichtsfeſtſtellungen vorgenommen, im Jahre 1934 305 und im Jahre 1935 662. Dieſe Auf⸗ wärtsentwicklung dürfte in der Hauptſache auf die ge⸗ ſetzliche Anordnung einer Vergütung von Mehr⸗ oder Minder⸗Naturalgewichten zurückzuführen ſein. Die finanzielle Lage des amtlichen Getreſdegroß⸗ marktes hat ſich in ihrer ſeit Jahren beſtehenden Stabi⸗ lität auch im Jahre 1935 durchaus erhalten. Es wird auch weiterhin oberſte Aufgabe der Organe des Getreidegroß⸗ marktes ſein, den Kontakt unter den verſchiedenen Wirt⸗ ſchaftsgruppen des Getreideverkehrs zu erhalten, ſomit an den dem Reichsnährſtand zugewieſenen Aufgaben mit⸗ zuwirken. PFPFPFFCCCCCoCoCCCPCCTbCPPTCbTbCbTbPTPTPTPTPCPCTPVTbTPVTPTGTVTbTCTVTPTCTVTGTPTCTVTPTPTGTGTVTGTPTPVPTP——————GòvGGGGT——FWWWW—WTFTWTWTWVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVcTVTcVkVTVTVTVTVTTWVTVTVTVTWTTTTWW ſtigeres Ergebnis als im Vorfahre erzielt hat, ſo daß mit der Verteilung einer mäßigen Dividende gerechnet werden kann(i. V. 3,51 Mill./ Gewinn, wovon nach Zuweiſung von 0,17 Mill./ an die Rücklage und nach Zahlung der Dividende auf die Vorzugsaktien 2,97 Mill.„ vorgetragen wurden). 9 . Badiſche Bau Freiburg i. Br. Die ihren Abſchluß für das Danach ergibt ſich bei einem auf 8(117 870)/ geſtiegenen Brutto⸗ gewinn nach 20 497(5858)/ Abſchreibungen auf Anlagen und 3599(2296)/ anderen Abſchreibungen ein Gewinn von 10711/(i. V. 24 213/ Verluſt), um den ſich der Verluſtvortrag auf 19 228/ verminderte. Aktienkapital unv. 250 000 /. Die o. HV vom 5. Februar 1936 wählte Dir. Karl Groſſart(München) und Rechtsanwalt Franz Schandelmaier(Freiburg) neu in den AR. OInſolvenz L. Fiſcher⸗Riegel, Mannheim. Die zah⸗ lungsunſähia gewordene Firma L. Fiſcher⸗Riegel, Inh. Paula Wolff, Damen⸗ und Kinderkonfektion, ſtrebt ein Vergleichsverfahren an. Hauptbeteiligt ſind als Gläubiger dem Vernehmen nach nichtoriſche Konſektionshäuſer in Barmen⸗Elberfeld und in Berlin. Die Unterbilanz ſoll ſich angeblich auf 550 000/ belaufen. Die erſte Gläu⸗ bigerverſammlung kindet heute, Freitag, den 28. Februar, nachmittags 6 Uhr, in Berlin im Eben⸗ holzſaal des„Rheingold“ ſtatt⸗ „ R. Stock& Co.— Dividendenerhöhung um 3 v. H. auf 8 v. H. In der Aufſichtsratsſitzung der R. Stock& Co., Spiralbohrer⸗, Werkzeug⸗ und Maſchinenfabrik Ac, Ber⸗ lin⸗Marienfelde, wurde der Abſchluß für das am 30. Sep⸗ tember 1935 beendete Geſchäftsjahr vorgelegt. Der zum 21. März einberufenen oßV ſoll vorgeſchlagen werden, aus dem Reingewinn von 651432/(i. V. 362 532 eine Dividende von 8(5) v. H. auszuſchütten, 170 000 4 (48 800%) dem geſetzlichen Reſervefonds zuzuführen und 59 210(58 177)/ vorzutragen. Gemäߧ 3 des Anleihe⸗ ſtockgeſetzes kann mit Rückſicht auf die im Januar 1934 beſchloſſene Kapitalherabſetzung die Dividende in voller Höhe(lediglich mit dem geſetzlichen Steuerabzug) an die Aktionäre ausgeſchüttet werden. Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe vom 27. Februar. An der Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe waren u. g. ein Geſchäfts⸗ und Wohnhaus, ein Renten⸗ haus und ein auswärtiges landwirtſchaftliches Anweſen angeboten. Nachfrage beſtand nach einem Lebensmittel⸗ geſchärt und einem Landhaus. Ein Auslandsdeutſcher aus Südafrika ſucht ein kleineres Gut im Schwarzwald. Nach⸗ frage beſtand auch nach guten hieſigen Rentenhäuſern. Im großen und ganzen iſt es augenblicklich auf dem Grundſtücksmarkt etwas ruhiger. Rhein-Mainische Abendbörse Ruhig Frankfurt, 27. Februar. Während der Abſchluß der Verein. Stahlwerke weiterhin befriedigte, zeigte ſich an der Abendbörſe wegen der in der Aufſichtsratsſitzung bei Mannesmann ⸗ Röhren gemachten Ausführungen hinſichtlich der Dividendenfrage ſtärkere Zurückhaltung, die teilweiſe mit kleinen Abgaben ver⸗ bunden wurde. Da andererſeits auch Aufnahmeneigung vor⸗ handen war, bewegten ſich die Montanpaptere auf Baſis der Berliner Schlußnotierungen. Im übrigen kamen JG Farben mit 152(15286) zur Notiz, wobei zu dieſem Kurs Angebot vorlag; ferner ermäßigten ſich Bekula auf 140 (14063), Geſfürel auf 128½(129, Metallgeſellſchaft mit 114 (11376) und Hapag mit 167(164) lagen gut behauptet. Der Rentenmarkt lag geſchäftslos und die Kurſe bewegten ſich etwa auf Mittagsſtand. Nachfrage beſtand im Freiver⸗ kehr für chineſiſche Werte; neu verloſte Tientſin unv. 44, dagegen altverloſte Stücke feſt mit 39(87), Coupons 1760 bis.65. Im Verlaufe blieb die Geſamtlage ruhig, die Kurſe konnten ſich im ganzen etwa behaupten In Linoleum⸗ werten entwickelte ſich wieder eine Sonderbewegung, wohei Deutſche Linoleum auf 158½(157%) und Conti Linoleum Zürich auf 15577—156/½(155) anzogen. Gegen Berlin blieben dieſe Werte allerdings unverändert. Auch Metall⸗ geſellſchaft waren beachtet mit 114—114%½(11375), ferner wurden Conti Gummi mit wieder 180 bezahlt. Am Renten⸗ markt notierten Altbeſitz 111, Kommunalumſchuldung 87.385, Zinsvergütung 93.30, ſpäte Schuldbücher 97. Chine⸗ ſiſche Werte lagen uneinheitlich, ungelöſte Tientſin Pukom 4749(51), neuverloſte 44(44), altverloſte 39—40(37), Coupons.65—.70(.55). Nachbörſe ruhig, Kurſe auf Schlußbaſis. Waren und Märkfe * Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. Febr.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kils) März 4,94%; Mai 4,90; Juli 4,87% Sept. 4,77½.— Mais(in Hfl. per 55 2000 Kilo) März 53; Mai 34,50; Juli 55,50; Sept. 56 K. a8 Liverpooler Baumwollkurſe vom 27. Febr.(Eig. Dr. Amerikon. Univerſal Stond Middl. Schluß: Febr.(86) ärz 575; April 572; Mai 569; Juni 564; Juli 560; Sept. 546: Okt. 539; Nov., Dez., Jan.(37) je Juli 531; Okt. 525: Auguſt 553; 536; Febr., März je 535; Mai 333; Jan. 523; Tendenz ruhig, ſtetig. . E Leinöl⸗Notierungen vom 27. Febr.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Febr. 108/16; Leinſaat Klk. per Febr.⸗März 12.75; Leinſaatöl loko 27,3; März 26,3; Mai⸗ Auguſt 26,6: Baumwoll⸗Oel ägypt. 24,6 Baumwoll⸗St. ägypt. per Febr.%/j6. Neuyork: Terp. 50. Savan⸗ nah: Terp. 45. Geld- und Devisenmarkf Zürich, 27 fetat bthlus zmſſich gonstanfin. 245 peris 20,21 panien 41.87% foren 12.72 J dckarest 280 London 15,11- föolan!! 207.87 ½¼ J Varschas ö 57.87 ff. venkd. 27 Fey 302.62 berlin 122.85 Fus. Higl. kes belgien Sl. 15- Mien af. E. 58.80 beſg? 700 önatzgel“ blen 24,80— Foffa 66,25 ten 200.— onefsged! 8, Paris. 77 fetruat Gchluß mflick). 5 longon 74.78] cpanlen 207.25 Ropenhegen] 335.25 hien 3 Tenor? 14,97 flallen 120.60 Hoflend 10.28% J Berlin 609.— belgien 255,12 chen 494.87 Stockholm 385.7. 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Streits-Ann drief Leis brief 1 bed bezahliſ brief] Celd bezahl. l2tu„„„„„„ Hütten.. 20752025 februer 45,79 45,75 278,5 278.5 Feinsſlber(A. p. 40%). 40,087 50 Hir 45,75 49,7%. 278,5278,5 keingoid(Hl. p....84 279 April 45.79 45,75. 278,527.5 Ai-Platin(Abfälle Nai 47, 46,25. 278.5278.5 Cittapr.(f. 2 gr.) 3 290 lun 47.754 278.5278.5 ech, reines Pleffg 5 f 48,254/50 278,5 278, Detsilpr,(Hl. p. r... 35 360 ugus FVV Seplemd 4„„„„kñ loti ö Alle“ Okſoder inimon Hegulus une.(S fu.) 55,— 49.50 Aotemd Juscsklber( per Flasche) 12.87 12.87 Jarem. Wolkramert tünes,(in Sb. I. 48, * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 28. Febr. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bonk und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,80 je Gramm: dito. 4 v. H. Palladium 3,55 je Gramm; dio. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo; Feitz⸗ ſilber 42,90—44,70 je Kilo: je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. 0 1 Der Londoner Goldpreis betrug am 27. Februgr 1986 für eine Unze Feingold 141 ſh 0% d= 86,6701 4, für ein Gramm Feingold demnach 54,4151 Pence= 2,7851 * Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung K 111 vom 27. Februar werden ab 28. Februar die Preiſe für Blei um 0,25/ je 100 Kilo geſenkt und die Preiſe für Zinn um 8/ je 100 Kilo erhöht. ver gffentlicht am Ber öffentlicht am RM 1 90 575 RM 7. 2. 2 2. g in Kraft a 0 in Kraft ab je 10 k 28 2 8 je 0 E 82 Alum. u, leg.] 144148 144 148 Bron eleg. 7579 7579 do. Legler 6870 68 70 Neuſilberleg. 52½ 55 ⁴52½ 5 Blei nicht leg. 20% 21¼ 20-21 ½[Nickel n. leg.] 249250 28289 Hartolei 22% 2 225 Zink fein 2— 2% 22 Kupfer n. leg. 50/52. 5055 3225] do roh. 19 20 19209. Meſſingleg.. 87/ 39½ 375/39/ Zinn n. leg. 28258 242255 52 5452 54% 271281 268278 Rotgußleg. Banka ⸗Zinn NSDAp-Miſſeilungen Aus partetamtuchen Bekanntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung Mannheim An die Propagandaleiter und Kulturſtellenleiter der Stadt⸗ und Landortsgruppen! Am Freitag, 28. Febr., 20.15 Uhr, in der„Harmo⸗ nie“ Sitzung. Die Kreispropagandaleitung. An fämtliche Ortsgruppenkaſſenleiter des Kreiſes 3 Mannheim Die Mitgliederſtandsmeldungen für Monat Februar 1936 müſſen bis ſpäteſtens 29. Februar im Beſitze der Kreisleitung ſein. Dieſer Termin iſt unbedingt einzu⸗ halten. Kreiskaſſenleiter. Politiſche Leiter Oſtſtadt. Am 29. Febr., 14 Uhr, Piſtolenſchießen ſämt⸗ licher Pol. Leiter auf dem Schießſtand der Schützengeſell⸗ ſchaft Mannheim, Straßenbahnhalteſtelle: Neckarplatte.— Kaſſenſtunden außer Samstag und Sonntag jeden Tag in der Zeit vom 1. bis 15. jeden Monats von 19—21 Uhr. Deutſches Eck. Am 29. Febr., ab 14 Uhr, Schießen auf dem Diana ⸗Schießſtand. Wallſtadt⸗Straßeuheim. Am 28. Febr., 20.30 Uhr, Zaellenverfammlung(4 und 5) Gaſthaus„Zum Hirſch“. 5 NS⸗Frauenſchaft Humboldt. Am 28. Febr., 19.30 Uhr, in G 2, 13(La⸗ den) 3. Kurſus. Diejenigen Frauen, die am vergangenen Donnerstag an der Teilnahme verhindert waren, können den heutigen Kurſus beſuchen. Kurſusgebühren, ſoweit ſte noch nicht bezahlt ſind, können auch direkt bei der Lehrerin entrichtet werden. Topflappen, Schürzen und Küchen⸗ meſſer mitbringen.— Achtung, Zellen leiterinnen! Am 28. Febr., 20 Uhr, Markenausgabe Langſtraße, Ge⸗ ſchäftsſtelle der Ortsgruppe. Humboldt. Am 28. Febr. kommen die Zellenleiterinnen um 20 Uhr in die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe. BDM Untergau 171. Am 28. Februar, 20 Uhr, Beſprechung für alle Untergauſtellenleiterinnen, Ringführerinnen und die Gruppenführerinnen der Ringe 1, 2, 5/171 auf dem Untergau in N 2, 4 JM Untergau. Die Gruppen holen ſoſort ihre Fächer ab. Strohmarkt. Am Samstag, pünktlich 8 Uhr, in Kluft an der Ingenieurſchule antreten.— Am Freitag, 19 Uhr, treten alle Führerinnen in Heim an. Humboldt. Am Samstag, 8 Uhr, tritt die ganze Gruppe auf dem Neckormarktplatz an. Gruppe 16/171. Am 28. Februar, 20 Uhr, Führerinnen⸗ heimabend in Talſtraße 2.— Am Samstag tritt die ganze Gruppe um.30 Uhr an. 7 Feudenheim. Gemäß Anordnung der Kreiswaltung der DA melden ſich ſämtliche DAF⸗Walter am Samstag, 29. Februar, 14 Uhr, in der Feudenheim⸗Schule bei der NSV. Wer durch Dienſt, Schicht uſw. verhindert iſt, meldet dies unverzüglich auf der Ortsgruppe der DAF. Neckarſtadt⸗Oſt. Alle Block⸗ und Zellenwolter, Walter aller Fachgruppen und Fachſchaften ſowie alle Köcß⸗Warte melden ſich am 29. Februar, 14.30 Uhr, in der NSV⸗ Dienſtſtelle Käfertaler Straße 162 Amt für Erzieher(NSL B) Fachſchaft Handelsſchule. Bezirkstogung am 29. Februar, 15.30 Uhr, im Weinzimmer der Roſengartengaſtſtätte. 1 Sageskaleucles Freitag, 28. Februar Nationaltheater:„Petra und Alla“(Obriſt Michael), Volks⸗ ſtück von M. Geiſenheyner, Miete F, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Städtiſche Kunſthalle: Schlußvortrag mit Lichtbildern von Dr. L. Grote, Berlin über„Die drei Malerbrüder Oli⸗ vier“, 20.15 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Palaſthotel, Tanzbar Clou, Kafſee Vaterland. Kaffee Odeon Konzert(Verlangerung, Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Stützen der Geſellſchaft“.— Alhambra:„Der ahnungsloſe Engel“.— Schau⸗ burg:„Durch die Wüſte“.— Capitol:„Eine See⸗ fahrt, die iſt luſtig“.— Scala:„Mazurka“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad zur Reichsautobahn. Städtiſche Kunſthalle: Geöſfnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr Sonderſchau: Gemälde und Graphik von Prof. Emil Rudolf Weiß. Mannheimer Kunſtverein. L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Ausſtellung: F. Heidingsſeld, F. Domſcheit, zwei Künſtlerx des deutſchen Oſtens. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Go öffnet von 17 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle von 9 bis is und von 15 bis 19 Uhr Städtiſche Muſikbücherei, I. 2. 9: Geöffnet von 11 bis 19 und von 16 bis 19 Uhr. 5 Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 19.80 bis 13 Uhr und von 16.30 bits 21 Ubr. Was hören wir? Same tag, 29. Jebruar Reichsſender Stuttgart .30: Bunte Morgenmuſik.—.30: Morgenkonzert. 10.15: Aus germaniſcher Frühzeit.— 11.30: Bauernfunk. 12.00: Buntes Wochenende aus Karlsruhe.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.00: Ruf der Jugend.— 15.15: Jugendherbergen im Schwarzwald.— 156.00: Wir ſchalten zum Schalttag um. Frankfurter Kinder ſpielen: Frohen Samstag⸗Nachmittag zuſammen.— 18.90: Ton⸗ bericht der Woche.— 18.30: Volkstänze und Volkslieder. — 19.00: Ein Melodienreigen.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Der Abend der Ueberraſchungen.— 22.30:„ und morgen iſt Sonntag. Frohes Wochenende.— 23.00: Tanz⸗ muſik.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .10: Fröhliche Morgenmuſik.—.10: Morgenſtändchen. — 10.15: Der Narr von Kolberg. Hörſpiel um Nettelbeck. — 11.30: Wiſſenſchaft meldet.— 11.40: Bauernſunk. 12.00: Muſik zum Mittag.— 13.00: Glückwünſche. 14.00: Allerlei.— 15.10: HJ on der Arbeit.— 15.30: Wirtſchaftswochenſchau.— 13.45: Von deutſcher Arbeit— 16.00: Kinder ſpielen Frohen Samstag⸗Nachmittag. 18.00: Volkstänze— Volkslieder.— 18.45: Sportwochen⸗ ſchau.— 19.00: Blasmuſik.— 19.45: Geſpräche aus unſerer Zeit.— 20.10: Der Treffer ins Schwarze. Fideles Schützen ſeſt im Oberland.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. 3 Freitag, 28. Februar 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Saif Karfen. nach Nach einem arbeitsreichen Leben verschied langem, mit großer Geduld ertragenem 3 schwerem Leiden unsere unvergeßpliche Sc Schwägerin, Tante und Schwiegermutter, Frau Susanmma Müller WVe. geb. Blochmann im 77. Lebensjahre. In Mannheim, den 27. Februar 1936 Augusta-Anlage 15 tiefer Trauer: Ludwig Bochmann Babeiſe Schulz geb. Blochmann Willy Ohnesorg hwester, Feuerbestattung: Samstag. den 29. Februar 1936, 11.30 Uhr vormittags. . Staff Karien Mein lieber Mann. unser vater und Schwiegervater. Herr Christol Hagedorn ist am Mittwoch abend. versehen mit den Tröstungen der heiligen Kirche, sanft entschlafen. Mannheim, Heidelberg, Fulda, 27. Febr. 1936 3, 20 In tiefer Trauer: Nosina Hagesern geb. Doegie Dudoli Hagedorn u. Frau. Bauſuspektor Ono Loose u. Frau Haihiide geb. Hagedorn Hurt Hagedorn, Enkel Stabssahlmeister. guter Vater, Groß Untere Pfarrei. Beerdigung am Samstag. Friedhof kapelle. Seelenamt Samstag früh.15 Uhr, Von Belleidsbesuchen bittet man Abstand zu nehmen. 29. Febr., nachm. 1 Uhr. 23861 Anzug blau Melton Anzug reine Wolle Anzug reines K garn 25 9 N Anzug Ireih.,'garn i. sich gemus. Jb. Anzug reinesK garn beste Qualit. u. Verarbeit. a Rontirma Hemden. 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Maria Krahn, Oskar Sima, Karl Dannemann, Paul Beckers 2 Frei nach dem Schauspiel von Henrik Ibsen Musik: Franz R. Friedl Spielleitung: Detlef Sierck Darsteller: Konsul Ber nick Heinrich George Betty, seine Frau Marie Krahn Olaf, beider Sohnnn Horst Teetzmann ohann Tönnessen Albrecht Schoenhals n Doll 8 Suse Graf Krapp. Prokurist bei Ber nick Oskar Sima Aune, Werkmeister bei Bernick. Karl Dannemann Hammer. Redakteur Hansjoachim Büttner Urbini, Zi kus direktor Walter Süssenguth Hansen, Zirkusclo wcnn Paul Beckers Vigeland„Fr. Weber 89 Bürger Frau Sandstade.. Thora Sandstadt Fr au Vigeland „ 0. Schoening 5 Maria Hofen 7 Gerti Ober Tony Tetrlaff Eine ungeheure Spannung liegt über diesem Flim, in dem Hinzelinteressen gegen Volks- interessen stehen und zu katastrophalen Auswirkungen führen. Im gepllegten Vorprogramm: Sturm über Hallig, Ufa- Kultur- Film Puppenhochzeit— Neueste Ufa- Ton- Woche Uraufführung des Sonderfiſms Mannheimer K arnevalzug 1936 Drog. Lange-Rötter, Lange-Hötterstr. 16 e III Meute letzter Tag! Der Fm det Freude! Eine seefahrl 2 35er Naſur RoiIwein Alles. Waldulmer Burgunder Ak..00 Flasche o. Glas Wasch- STEMMER.%, Maschinen Uuenwaldgaun. 2 Vaonntag den 1. Mar 1936 Wanderung: Eberbach; Siolzenedk⸗ Schwanheim Allemonl- Eberbach. Hauptohf. ab.18 Uhr. Rückfahrt ab Eberbach 19 Uhr, Sonderzugsfahrkarten.60 RM an den Schaltern 1 75 Hauptbahnhofs. Mannheim an 20 Uhr.] wünſcht. Beteiligung an gemütl. 588 45 AT 1* wöchentl. v. Kfm.(50er)! er⸗ Mögl. Geg.Waſſerturm. Zuſchr. erbet. u. D. verehrten Einwohnerschaft von Mannhelm zur Kenntnis, daß ich heute Freitag den 28. Februar, meine Metzgerei von Lortzingstr. 27 nach 15 nur prima Fleisch- und Wurstwaren verlegt lch werde bestrebt sein, meine werte Kundschaft mit X OIa. Geſchſt. un ümunulnmunlünmlf dhe munmmiknmbnuultnmunmulge. 8 Morgen eröffne ich die altbekannte 8 5 Gaststätte 3 2 Küche und Keller bieten das Beste [Jeden Samstag Schlachtfest 8 Gut gepflegte Sürgerbräu-Blere. 2 Um werten Zuspruch bittet 1618 5 J. Dorst und Frau 8 Küchenmeister .(früher lange Jahre in Stadtküche und — Kochschule Albert Bossert, hier, tätig.) een imummmmumppanuumumͤlfs 3,18 h S bee. gewissenhaft und reell zu bedienen und bitte um geneigten Zuspruch. Eröffnung 3 Uhr Robert Boger Nletegermeister ArniröRienspan k Troles 8 Soiuulag · Alenucl 5 Aufdaätung Es ist eine grund- 100 000 Mannheimer vor der Film-Kamera IorR Sun Beginn: Heute u. Samstag.00,.30,.30 ö Sonntag.00,.00,.00,.30 ! 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