EEA — — . 5 1 ſchrift fung ner in 15 N K Erſcheinnngsweiſe: Täglich 2 l außer Sountag. Eee Frel Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Lesben bn de unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Post.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Te Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗ konto: Karlseuhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nema zeit Mannheim Neue Mannheimet Zeit Mannheimer General-Anzeiger Beslag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtele: n 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Einzelpreis 10 Ar Ae— Sfennig, 7d mm 57— Familien und KN reiſe. Allgemein gültig iſt N Bei Zwangsvergleichen oder Honk aß gewährt. Keine Gewähr für Anzeig Asgaben, an beſonderen Plätzen und für fen te Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗ Ausgabe A u. B Montag, 2. März 1936 147. Jahrgang Nr. 10 Jahlungsverkehr auf ſtabiler Grundlage (Funk meldung der NM 3) Leipzig, 1. März. Reichsminiſter Dr. Goebbels eröffnete am Sonntag die Leipziger Meſſe mit einer Rede, in der er u. a. ausführte: „Nahezu 18 Jahre ſind nunmehr vergangen, ſeit Beendigung der furchtbaren Kataſtrophe des Welt⸗ krieges, der faſt alle Völker der Erde an den Rand des Abgrundes brachte und das Räderwerk der Weltwirtſchaft faſt ſtillſtehen ließ. es nun in dieſen 18 Jahren gelungen, das Getriebe der inter⸗ nationalen Wirtſchaft wieder in einer Weiſe in Gang zu bringen, daß für die Völker Glück und Wohlſtand zurückkehren und die zwiſchenſtaatlichen ökonomiſchen Spannungen ausgeglichen werden könnten? Die Lage der Weltwirtſchaft iſt ie, daß die einen in ungenützten Reichtümern geradezu erſticken und die anderen in Armut verkommen, Zuſtände, die auf der einen Seite zu immer weiter geſteckten For⸗ derungen führen und auf der anderen Seite dem Gift der Anarchie in erſchreckender Weiſe willkommenen Nährboden bilden. Die Wirtſchaftsnote, unter denen die Welt ſeit vielen Jahren leidet, iſt im weſentlichen unter dem Einfluß politiſcher Vorgänge und poli⸗ tiſcher Tendenzen entſtanden. Durch das Verſailler Diktat wurde ein Grundſatz zum Ausgangspunkt einer beab⸗ ſichtigten neuen Weltordnung genommen, der jeder Vernunft und jeder Erfahrung 5 hohnſpricht und deshalb die ſchlimmſten Folgen haben mußte nämlich, daß es den an der Wirtſchaft der Welt be⸗ teiligten Völkern um ſo beſſer gehen muß, je ſchlech⸗ ter es einem und zwar einem ſehr weſentlichen Be⸗ ſtandteil dieſer internationalen Wirtſchaft, nämlich Deutſchland, geht. Die Krönung der wirtſchaftlichen Unvernunft aber bedeutete es, daß man der zerſtük⸗ kelten und verarmten deutſchen Wirtſchaft aus den im Kriege erworbenen Verdienſten und Kapital⸗ anſammlungen Milliardenbeträge als Anleihen zu unerhört hohen Zinſen gab, um auf dieſe Weiſe noch ein Geſchäft zu machen. Dieſe anſcheinende Wohl⸗ tat der internationalen Kapitalmächte mußte natur⸗ gemäß eines Tages zu einer Plage werden, und zwar für alle Teile, die an dieſem wirtſchaftlichen Wahnſinn beteiligt waren, für die Schuldner wie für die Gläubiger. Die ganze Welt wurde allmählich in ein Schulden⸗ ſyſtem verſtrickt, aus dem ſich ſchließlich die einzelnen Völker nur dadurch löſen konnten, daß ſie die Be⸗ zahlung der Schulden einſtellten, weil ſie andernfalls elend zugrundegegangen wären. Dieſe Entwicklung, in die der Welthandel durch unſinnige politiſche und politiſch beeinflußte wirt⸗ schaftliche Methoden hineingetrieben wurde, hat ſich in den letzten Jahren in geradezu verheerender Weiſe auf die Handelsbeziehungen der Völker ausgewirkt und dazu geführt, daß heute der Welthandel Formen angenommen hat, öͤͤie man vor Beginn dieſer allge⸗ meinen Verwirrung ſicherlich als grotesk und un⸗ erträglich bezeichnet hatte. Im Zuge dieſer Entwicklung erfolgten erhebliche wirtſchaftliche Umſtellungen und auch ſcharfe Ver⸗ änderungen in der Bedarfswirtſchaft und Ernäh⸗ rungslage der Völker, durch die die einzelnen zwar vielfach Erfolge erzielt, im ganzen aber der Welt⸗ handel immer weiter auf Bahnen gelenkt wurde, die der wirtſchaftlichen Vernunft und dem natür⸗ lichen Ausgleich der ökonomiſchen Kräfte in der Welt diametral entgegenlaufen. Am beſten läßt ſich das Aufzeigen an den fort⸗ geſetzten Störungen in der Rohſtoffwirtſchaft, die ja gekennzeichnet iſt dadurch, daß Produktionszentren und Bedarfszentren— von wenigen Ausnahmen ab⸗ geſehen— ſich nicht decken. Der Miniſter erläuterte dann durch ausführliche ſtatiſtiſche Angaben die ungleiche Verteilung der in⸗ duſtriellen Rohſtoffe auf die Länder der Erde und fuhr darauf fort:„Dieſe ungleichmäßige Verteilung der Rohſtoffe wäre nun an ſich noch kein weltpoliti⸗ ſches und weltwirtſchaftliches Problem im heutigen Ausmaß, wenn ein beſonderer handelspolitiſcher Ausgleich möglich wäre. Das iſt aber bei den jetzt geltenden Methoden der Weltwirtſchaft und Welt⸗ politik leider nicht der Fall. Kapitaliſtiſche Verblen⸗ dung, politiſche Boykottpropaganda und vollkom⸗ mene Unſicherheit auf dem Gebiete der Währungen ſtehen dem entgegen. 5 Für die rohſtoffarmen Länder iſt der Import von Rohſtoffen, verbunden mit dem Export von Fertig⸗ erzeugniſſen, nötig. Sie müſſen ihre Waren auf den Weltmärkten abſetzen, um als Gegenwert Rohſtoffe hereinzunehmen. Wie aber kann dieſer normale Außenhandel, von dem alle Völker Nutzen haben, gedeihen, wenn zu den ſonſtigen handels⸗ und zoll⸗ politiſchen Schwierigkeiten noch die förtgeſetzten Ver⸗ klumpen hin und her ſchleppt, ſondern nur durch änderungen der Verrechnungsmaßſtäbe rungen hinzutreten? So iſt man denn im Zeitalter des Fernſchnell⸗ verkehrs und des Radios wieder zu den primitivſten Methoden des Warenkaufes nach der Methode Glas⸗ perlen gegen Elefantenzähne übergegangen. Man hilft ſich mit Clearing aus, aber dieſe zweiſeitige Methode tut dem Welthandel, der von Natur aus vielſeitig ſein muß, Gewalt an. Es iſt das ungefähr ſo, wie wenn der Inhaber eines Herrenartikel⸗ geſchäftes ſeinen Tabaklieferanten mit Hoſenträgern bezahlen muß. Er kann nur ſoviel rauchen, als der Tabaklieferant Hoſenträger annehmen will. Man wird zugeben, daß dieſe Methode, auf die der Wäh⸗ Weltwirtſchaft angewandt, auf die Dauer zum Bankrott führt. Und ſie wird angewandt! Im Jahre 1935 vollzogen ſich notgedrungen 60 v. H. des deutſchen Außenhandels auf dem Wege des Ver⸗ rechnungsverkehrs, etwa 20 v. H. gingen im Kompen⸗ ſationsverkehr vor ſich und nur 20 v. H. ergaben Bar⸗ deviſen. Der Währungswirrwarr kommt auch in der Ver⸗ teilung der monitären Goldvorräte zum Ausdruck. Ein Vergleich dieſer Goldvorräte in den wichtigſten Staaten zeigt die ſprunghaften Verſchiebungen, die ſich da fortgeſetzt ergeben. Jede neue Währungs⸗ konſtruktion, die augenblicklich an die Goldblock⸗ länder anknüpft, ſchafft neue Unruhe und führt zu wirtſchaftlich unfruchtbarem Hin⸗ und Hertranspor⸗ tieren von Goldbarren und Goldmünzen. Vergeſſen wird dabei, daß der Wohlſtand des ein⸗ zelnen wie der Völker auf die Dauer nicht geſichert und gefördert werden kann, indem man tote Gold⸗ wirkliche Zuſammenarbeit, durch beſſere Verteilung der Rohſtoffe und eine Beſeitigung der bis auf ein Höchſtmaß geſtiegenen Handelshemmniſſe. In den Vereinigten Staaten befindet ſich mit 24,6 Milliar⸗ den zur Zeit nahezu die höchſte der monetären Gold⸗ vorräte der Welt. Iſt ſie darum die glücklichſte Na⸗ tion der Erde? Nein! Die Zahl von rund neun Mil⸗ lionen Arbeitsloſen ſpricht dagegen eine erſchüt⸗ ternde Sprache. Ich führe das alles nicht an, weil Deutſchland unter dieſen Verhältniſſen am ſchwerſten litte. Deutſchlands Arbeitsloſenzahl, ſeit der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution faſt um 5 Millionen ver⸗ ringert, iſt im Verhältnis zu anderen reicheren Län⸗ dern noch als gering zu bezeichnen. Deutſcher Er⸗ findergeiſt und deutſche Willenskraft haben es ver⸗ ſtanden, zahlreiche natürliche Rohſtoffe durch gleich⸗ wertige oder gar überlegene künſtliche zu erſetzen. Zur Zeit ſtehen in Deutſchland drei neue Werkſtoffe im Vordergrund. 1. Oel aus Kohle, hydrierung. 2. Heimiſche Faſerſtoffe, durch die nach Durch⸗ führung des heimiſchen Faſerſtoffprogramms etwa 25 v. H. der bisherigen Einfuhr und damit etwa 100150 Mill. Mark Deviſen geſpart wer⸗ den können. 3. Der ſynthetiſche Kantſchuk. Es handelt ſich dabei um ein ganz neues Produkt, Buna ge⸗ naunt, von dem der Führer erſt kürzlich feſt⸗ ſtellen konnte, daß es dem natürlichen Kautſchnk in verſchiedener Beziehung überlegen iſt. So wirkt ſich die ſyſtematiſche Abſchließung einer hochſtehenden Nation von den Gütern der Erde letz⸗ ten Endes gegen diejenigen aus, die in ihrer Ver⸗ blendung glauben, ſich durch die Ausſchaltung eines Konkurrenten bereichern zu können. Denn was iſt die logiſche Folge der Erfindung ſolcher hochwertigen künſtlichen Werkſtoffe? Doch nur die, daß die entſpre⸗ chenden natürlichen Rohſtoffe überflüſſig werden und keinen Abſatz mehr finden. Schon heute zeigt ſich, daß die mit natürlichen Rohſtoffen geſegneten Länder in ſteigendem Maße auf ihren Reichtümern ſitzen blet⸗ ben und nicht mehr die nötigen Abſatzmärkte finden. Man kann ſich ohne viel Phantaſie vorſtellen, was es für die Rohſtoffländer bedeutet, wenn nun in vermehrtem Umfange ein Unabhängigwerden der Bedarfszentren von natürlichen Rohſtoffen hinzu⸗ tritt. Grauenvoll anſteigende Arbeitsloſigkeit Hun⸗ ger und ſoziale Erſchütterungen müſſen die Folgen ſein. Wie geſagt, Deutſchland kann dieſer Entwicklung immer noch mit Ruhe entgegenſehen. Wir werden die Aufgabe zu meiſtern wiſſen, unſeren (Fortſetzung auf Seite 2) die ſogenannte Kohle⸗ Wollte das japanlſche Kabineit ſchon vor dem Putſch zurücktreten? Die Hintergründe des Aufſtandes Okada bleibt Miniſterpräſident — Nokohama, 1. März. Nach Aufhebueig der ſeit Ausbruch des Militär⸗ putſches außerordentlich ſcharf gehandhabten Zenſur, was am Samstag um.40 Uhr nachmittags Tokioter Zeit(.40 Uhr MEz) erfolgte, gelangten ſofort Be⸗ richte über die Hintergründe der Rebellion der jun⸗ gen Offiziere gegen die liberal geneigten Miniſter und Staatsmänner Japans in die Welt. Die auf⸗ ſehenerregendſte Enthüllung dürfte wohl die ſein, daß Miniſterpräſideut Okada kurze Zeit vorher durch den Junenminiſter Goto dem Mikado die Geſamtdemiſſion des Kabinettes ein⸗ gereicht hatte. Unterrichtete Beobachter der jüngſten Vorgänge und der Gründe, die die Ereigniſſe der letzten drei Tage hervorbrachten, ſind der Anſicht, daß Miniſterpräſi⸗ dent Okada zurücktreten wollte, um den von ihm vorausgeſehenen Militärputſch zu verhindern, in⸗ dem er den mit ſeiner politiſchen Staatsführung unzufriedenen Gruppen im Heer die Angriffsfläche nehmen wollte. Das Dokument, in dem Okada die Rücktrittsabſichten des geſamten Kabinettes mit⸗ teilte, befindet ſich in den Händen Kaiſer Hirohitos. Okada bleibt vorläufig Miniſterpräſident — Tokio, 1. März.(U..) Von amtlicher Seite wird beſtätigt, daß Okada den Poſten des Miniſterpräſidenten weiter bekleiden wird. In feiner Eigenſchaft als Chef der geſchäfts⸗ führenden Regierung begab ſich Okada am Samstag in den Kaiſerpalaſt und beſprach ſich mit anderen Kabinettsmitgliedern über die Lage. Inzwiſchen hat der Kriegsminiſter eine Erklärung abgegeben, in der er ſelbſt die Hauptverantwortung für die Militärrevolte auf ſich nimmt. Seine Schuld beſtehe darin daß er die Kontrolle über die Armee ver⸗ loxen habe. Halbamtlich verlautet, daß General Ugaki, der Generalgouverneur von Korea, nach Tokio berufen worden iſt. * 10 Offiziere und 5 Unteroffiziere aus der Armee ausgeſtoßen. Wie aus Tokio berichtet wird, hat das Kabinett beſchloſſen, 3 Hauptleute, 7 Leutnants und 5 Unter⸗ offiziere wegen Meuterei aus der Armee auszu⸗ ſtoßen.— Das Kriegsminiſterium hat die Zenſur aufgehoben. * Putſchiſten in Dairen verhaftet. Die Agentur Domei meldet daß in Dairen Per⸗ ſonen verhaftet worden ſind, die am Putſch beteiligt waren. Die Kwantung⸗Armee überwache alle als radikal bekannte Perſonen. 4. Okadas wunderbare Rettung. Ueber die wunderbare Rettung des Miniſter⸗ präſtdenten Okada wird jetzt noch bekannt: Die Flucht Okadas, von der nur wenige Freunde wußten, wurde ſo geheimnisvoll bewerkſtelligt, daß ſelbſt ſeine nächſten Verwandten lange Zeit im Glauben waren, er ſei getötet worden. Selbſt als der an Stelle des Miniſterpräſtdenten ermordete Schwager von Freunden und Angehörigen umringt auf er Bahre lag, hielt man ihn zunächſt für Okada, da die breiten weißen Binden, mit denen man ſeine Kopf⸗ wunden verbunden hatte, die Züge nur ſchwer er⸗ kennen ließen. Okada kehrte erſt in den ſpäten Abendſtunden am Freitag in ſeine Wohnung zurück, wo er von ſeinen Angehörigen mit ungläubigem Staunen und großer Freude empfangen wurde. Der Zuſtand des Hofmarſchalls Suzuki, der ſchwer verletzt worden war, hat ſich nach einer Blutübertragung gebeſſert. Der frühere Siegel⸗ bewahrer Makino entkam unverletzt, und man ſagt, daß er und der Fürſt Saioni durch einen Gendarm gewarnt worden ſeien, der bei dem Ueberfall auf Saito mit dem Leben davonkam. „Dr. Goebbels eröffnet die Leipziger Meſſe Das ſoldatiſche Geſicht Japans Von Oberſtleutnant Haus Rohde Die Ereigniſſe in Japan haben die Aufmerkſam⸗ keit der Welt wieder einmal in verſtärktem Maße auf die japaniſche Armee und die in ihr vorherr⸗ ſchenden geiſtigen Strömungen oder beſſer geſagt, auf das ſoldatiſche Geſicht des fernen Inſelreiches ge⸗ lenkt. Die japaniſche Armee iſt aufgebaut auf der all⸗ gemeinen Wehrpflicht mit einer Geſamtdauer von 20 Jahren und einer aktiven Dienſtzeit, die bei der Infanterie zwei, bei allen übrigen Waffengattungen drei Jahre umfaßt. Sie beginnt mit dem 20. Lebensjahre und unterſcheidet, was für das Weſen und den militäriſchen Geiſt Japans vielleicht be⸗ ſonders kennzeichnend iſt, zwiſchen„Geeig⸗ neten“ und„Beſonders Geeigneten“. Nur die letzteren werden zum aktiven Dienſt ein⸗ gezogen, während die anderen vorwiegend in der ſogenannten Erſatzreſerve oder im Landſturm Ver⸗ wendung finden. Es iſt alſo nur das körperlich und geiſtige Beſte, eine Ausleſe der wehrfähigen männ⸗ lichen Bevölkerung Japans, die zum aktiven Heeres⸗ dienſt herangezogen wird. Soldat zu ſein, ſoll eben das Höchſte, das Ehrenvollſte ſein, was dem jungen Japaner widerfahren kann, es ſoll das Erſtrebens⸗ werteſte für dieſen ſein. Nicht ohne Sinn daher, daß Teilnahme an der militäriſchen Jugendausbil⸗ dung Vorbedingung hierfür iſt; daß nur der in Japan aktiver Soldat werden kann, der in ihr die Grundlagen militäriſcher Erziehung und Ausbil- dung erhalten und ſich in ihr bewährt hat. Wer dieſe Schule nicht durchgemacht hat oder aber in ihr verſagt hat, kommt für den aktiven Heeresdienſt nicht in Frage. Es iſt alſo ein nur in jeder Beziehung hochwer⸗ tiges Menſchenmaterial, aus dem ſich die japaniſche Friedensarmee zuſammenſetzt. Ueber ihre heutige zahlenmäßige Stärke fehlen genauere Nach⸗ richten. Im Jahre 1933 betrug ſie rund 20 000 Offi⸗ ziere und 280000 Unteroffiziere und Mannſchaften, zuſammen alſo etwa 300 000 Mann, gegliedert in 7 Infanterie⸗Diviſionen und vier Kavallerie⸗Bri⸗ gaden. Ihre Maſſe liegt im ſüdlichen Teil von Alt⸗ Japan, von wo ſie innerhalb kurzer Zeit auf das Feſtland, nach Korea oder dem heutigen Mandſchukud übergeführt werden kann. In Korea befinden ſich zwei Diviſionen, in Mandſchukuds und Nordchina zur Durchführung der dort zur Zeit im Gange befind⸗ lichen militäriſchen Operationen etwa vier Infan⸗ terie⸗Diviſiounen und zwei Kavallerie⸗Brigaden, einige Panzerkraftwagen⸗Abteilungen, ein Kampf⸗ wagen⸗Regiment zu drei Bataillonen, mindeſtens drei Flieger⸗Regimenter ſowie ein beſonderes Bahnſchutzkommando für die oſtchineſtſche Eiſen⸗ bahn; auf Formoſa und den Peskadores⸗Inſeln Kräfte in Stärke einer verſtärkten Brigade. Im Kriege kann mit einer Verdoppelung der Friedens⸗ formationen gerechnet werden, d. h. alſo auf eine Erhöhung des Perſonalbeſtandes um etwa 300 000 Mann. Es ſtehen außerdem etwa 1700 000 Mann aus Reſerve und Landſturm zur Verfügung. Bewaffnung und Ausrüſtung der fapaniſchen Armee haben nach dem Kriege lange Zeit nicht auf der Höhe geſtanden. Mangelnde Erfahrung in bezug auf neuzeitliche Kriegführung und die durch die militäriſche Lage Japaus nach dem Kriege bedingte Notwendigkeit, das Schwergewicht ſeiner Landes⸗ verteidigung auf die Seemacht zu legen, haben zuſammen mit finanziellen Gründen bis zur man⸗ dſchuriſchen Unternehmung hemmend gewirkt. Seit⸗ dem aber hat ſich auch in dieſer Beziehung ſehr viel geändert. Zunächſt einmal iſt die japantſche Armee inzwiſchen in weitgehendem Maße mit ſchweren Waffen, wir ſchweren Maſchinengewehren, Minen⸗ werſern und Infanteriegeſchützen ausgerüſtet vor allen Dingen aber ſo weitgehend motoriſiert, und die Luftwaffe derart verſtärkt worden, daß ſie jeden Vergleich mit den hochgerüſteten Armeen Europas aushalten kann. Japan verfügt heute allein über drei Kampfwagen⸗Regimenter mit im ganzen min⸗ deſtens 1000 Kampfwagen ſowie über 11 Flieger⸗ Regimenter mit zuſammen etwa 22000 Mann und wenigſtens 2000 Flugzeugen. Es wird nicht lange dauern und es werden noch ſehr viel mehr ſein. Das japaniſche Offizierkorps iſt von ge⸗ radezu extrem nationalem Geiſte erfüllt. Es will das Beſte für ſein Land und für ſein Volk, es ſteht die einzige Möglichkeit hierzu aber nur im Feſt⸗ halten an ſeinem Volkstum, das letzten Endes Japan die Möglichkeit gegeben hat, innerhalb weni⸗ ger Jahrzehnte eine nationale Entwicklung durch⸗ zumachen, die die Welt in Erſtaunen ſetzte. Es ſteht ſich in dieſem Streben aber gehemmt vor allem durch das Eindringen liberaliſtiſcher und individualiſtiſcher Ideen der weſtländiſchen Welt und damit durch Zer⸗ ſetzungserſcheinungen, die an den Grundfeſten des japaniſchen Volkstums und der fapaniſchen Staats⸗ idee rühren. Das Offizierskorps fühlt ſich in ſeiner Führerſtellung als der berufene und bevorrechtigte vom 26. 2. Seite/ Nummer 102 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 2. März 1938 Hüter der Kaiſermacht. Es iſt gegen alle politiſchen und wirtſchaftlichen Gebilde und Maßnahmen, gie geeignet ſind, der kaiſerlichen Macht Abbruch zu tun, gegen das Parteiweſen, gegen die Konzerne, die Parteien und parlamentariſche Regierungen für ihre geſchäftlichen Zwecke ausnutzen, und auch gegen ſeine eigenen Angehörigen, die mit dieſen Kreiſen zu⸗ ſammengehen, die militäriſche Kraft Japans ver⸗ nachläſſtgen und in der Führung der Außenpolitik es an der gewünſchten Energie fehlen laſſen. Aus ſolchem Geiſte heraus iſt im Jahre 1932 das Attentat gegen den damaligen Miniſterpräſiden⸗ ten Inukai und im letzten Sommer die Ermordung eines japaniſchen Generals durch einen japaniſchen Oberſtleutnant, und jetzt der Aufruhr in Tokio ent⸗ ſtanden. Er gibt aber auch die eigentliche Erklärung der geſamten japaniſchen Politik in den letzten fünf Jahren, gekennzeichnet durch„Mandſchukuo“ und „Flottenfrage“. Es iſt das„ſoldatiſche Geſicht Japans“. Die Arteilsbegründung im Neuköllner Kommuniſtenprozeß — Berlin, 29. Februar. Bei der Urteilsbegründung im Neuköllner Kom⸗ muniſtenprozeß führte der Vorſitzende u. a. aus: Bei ſeinem Urteil hat das Schwurgericht, ſo be⸗ tonte der Vorſitzende, nach geſundem Volksempfin⸗ den entſchieden und die Auffaſſung der heutigen Zeit berückſichtigt. Andererſeits wurde aber auch alles das in Rechnung gezogen, was damals durch jüdiſch⸗ marxiſtiſche Einflüſſe zur Verhetzung der Volksmaſ⸗ ſen geführt hat. In der Sache ſelbſt hat das Ge⸗ richt die Ueberzeugung gewonnen, daß der in das Ausland geflüchtete kommuniſtiſche Parteiſekretär Jahnke, von der Unterbezirksleitung Süd, der An⸗ ſtifter zu dieſer Gewalttat geweſen iſt und daß er hierbei in weiteſtem Umfange die Zuſtimmung und Unterſtützung höherer Stellen der KPꝰD gehabt hat. Er hatte bereits längere Zeit vor der Tat einen Plan zum Ueberfall auf das Sturmlokal der SA entworfen und ihn der Bezirksleitung vorgetragen. Als dieſe den Plan zunächſt ablehnte, bezeichnete er das cls eine„Schweinerei“. Unter Beteiligung mehrerer kommuniſtiſcher Funktionäre, unter denen ſich auch einige der Angeklagten befanden, wurden noch mehrere Sitzungen veranſtaltet, in denen ſich Jahnke ausdrücklich darauf berief, daß ein Parteibefehl vorliege. Sodann ging der Vorſitzende im einzelnen auf die Vorgeſchichte des feigen Feuerüberfalls ein, bei dem der Inhaber des Sturmlokals, der Gaſtwirt Heinrich Böſe, getötet und drei SA⸗Männer ſchwer verletzt wurden. Die fünf zum Tode Verurteilten hätten mit voller Ueberlegung gehandelt und ſeien deshalb des gemeinſchaftlich verſuchten und voll⸗ endeten Mordes ſchuldig zu ſprechen geweſen. (Fortſetzung von Seite.) Beoͤarf zu decken. Schon haben wir ſie ein gutes Stück ihrer Löſung entgegengeführt. Mag es auch noch Jahre dauern, bis wir dieſe Gefahr endgültig gebannt haben, gelingen wird es uns. Auch gegen die Bedrohung durch eine internatio⸗ nale Anarchie iſt das Deutſchland Adolf Hitlers im⸗ 88 Aber wir ſchauen mit Sorge auf andere Län⸗ er Man beſeitigt Gefahren nicht, indem man den Kopf in den Sand ſteckt. Schon erhebt überall als unausbleibliche Folge des weltwirtſchaftlichen Wahn⸗ ſinns die Anarchie drohend ihr Haupt. Soziale Re⸗ volten, brennende Kirchen, Sabotageakte n an Heer und Marine, unauſhaltſames Anſchwellen der kom⸗ muniſtiſchen Wahlſtimmen in aller Welt, das ſind warnende Zeichen. Wie lange wollen die Verant⸗ wortlichen dieſem gefährlichen Spiel mit dem Feuer noch zuſchauen? Gewiß hat man vielfach verſucht, durch Weltwirtſchaftskonferenzen die Gefahren zu bannen. Aber dieſe Konferenzen haben ſtets wie ſchlechte Aerzte nur an den Symptomen der Krank⸗ heit herumkuriert, ohne die eigentlichen Urſachen zu beſeitigen. Notwendig iſt ein Zahlungsverkehr auf ſta⸗ biler Grundlage, Beſeitigung der unhalt⸗ baren Schuldverpflichtungen aus dem Welt⸗ kriege und aus den unſinnigen Schulddik⸗ taten, und die Möglichkeit, gute Ware für gutes Geld kaufen zu können. Es mehren ſich einſichtige Stimmen in der ganzen Welt, die das Uebel beim Namen nennen. Mögen ſie gehört werden, ehe es zu ſpät iſt! Denn Europa und ſeine Völker wollen den Frie⸗ den und die Wohlfahrt aller wenigſtens als einzige Kriegsbeute aus dem ſchweren Weltringen von 1914 bis 1918 endlich nach Hauſe bringen. Jeder, der das tut und abſeits von Phraſe und Verblendung einen Weg zeigt, macht ſich um die Menſchheit verdient. Die alten Methoden haben ſich als unbrauchbar er. wieſen. Wo ſind die Verantwortlichen, die neue, beſſere nicht nur erkennen, ſondern auch zur An⸗ wendung bringen? Der größte Fertigwarenmarkt Der Präſident des Leipziger Meßamts, Dr. Köhler, vor der in⸗ und ausländiſchen Preſſe Der Präſident des Leipziger Meſſeamts, Dr. Köhler, hieß Reichsminiſter Dr. Goebbels auf der Frühjahrsmeſſe herzlich willkommen und dankte ihm dafür, daß er trotz ſeiner außerordentlichen Ueber⸗ laſtung nach Leipzig gekommen ſei, um hier zu den in⸗ und ausländiſchen Journaliſten, die die beſuchen, zu ſprechen. Dr. Köhler kennzeichnete ſodann die Meſſe als den größten Fertigwarenmarkt der Welt. Je mehr das in einer Ware ſteckende Rohmaterial durch Arbeit verfeinert ſei, in deſto mannigfaltigeren Muſtern werde die Ware hergeſtellt. Deſto weniger eigne ſie Meſſe Drei neue Kirchenregierungen — Berlin, 1. März. 98 Befriedungswerk innerhalb der Deutſchen Epangeliſchen Kirche iſt durch drei neue Verordnun⸗ gen des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters für die kirchlichen Angelegenheiten Kerrl weiter gefördert worden. Die 7. Verordnung zur Durchführung des Ge⸗ ſetzes zur Sicherung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche beſtimmt die Bildung einer Kirchenregierung für die Braunſchweigiſche Evangeliſch⸗ lutheriſche Landeskirche. Zu ihren Mitgliedern hat Reichsmi⸗ niſter Kerrl außer den Landesbiſchof Dr. Johnſen⸗ Wolfenbüttel. Staatsrat und Staatsbankvizepräſi⸗ dent Bertram⸗Braunſchweig, Landgerichtsdirektor Gerhard⸗Braunſchweig, Oberkirchenrat Dr. Lam⸗ hrecht⸗Wolfenbüttel und Pfarrer Rauls⸗Braun⸗ ſchweig ernannt. Gleichzeitig wurde eine Finanz⸗ abteilung bei dem Braunſchweigiſchen Landeskirchen, amt unter dem Vorſitz von Oberkirchenrat Dr. Lam⸗ brecht in Wolfenbüttel gebildet. Im Einvernehmen mit dem Reichskirchenausſchuß hat Reichsminiſter Kerrl durch die 8. Verordnung einen Landeskirchenausſchuß für die Evangeliſch⸗ lutheriſche Landeskirche Schleswig ⸗Holſtein eingeſetzt. Als Mitglieder gehören ihm neben dem Landesbiſchof Paulſen⸗Kiel an: Paſtor Adolphſen⸗ Itzehye, Paſtor Dr. Mohr ⸗ Flensburg, Probſt Schetelig⸗Blankeneſe, Senatspräſident Stutzer⸗Kiel. Auf Grund einer 9. Verordnung des Reichs⸗ miniſters für die kirchlichen Angelegenheiten iſt im Einvernehmen mit Landesbiſchof D. Marahrens für die Epangeliſch⸗lutheriſche Landeskirche Han⸗ nppex eine Kirchenregierung gebildet worden, in der der Landesbiſchof den Vorſitz führt. Außerdem find in die Kirchen regierung im Einvernehmen mit dem Landesbiſchof D. Marahrens berufen: Pfarrer Byſſe⸗Radestorf, Oberlandeskirchenrat Dr. Mahren⸗ holz Hannover, Senatspräſident Redepennig Celle, und Superintendent Roſe⸗Lüneburg. Die Tätigkeit des Kirchenſenats und der vorläu⸗ igen Hannoyerſchen Kirchenregierung iſt damit beendet. Die Beſugniſſe der im April 1935 bei den Landes⸗ lirchenämtern in Hannover und Kiel gebildeten Finanzabteilungen bleiben unberührt. Die Studentenhöchſtziffern der kontingentierten Hochſchulen 5— Berlin, 1. März. Der Reichswiſſenſchaftsminiſter hat mit Erlaß Februar 1936 die Studentenhöchſtziffern nachgenannter Hochſchulen für das Sommerſemeſter 1936 wie folgt feſtgeſetzt: Univerſitäten: Berlin 6600, Frankfurt 2000, Köln 2800, Leipzig 3200, Hamburg 2000, München 5200, Münſter 2800. Techniſche Hochſchulen: 1500, München 2000. 5 Tierärztliche Hochſchule: Hannover 550. Mediziniſche Akademie: Düſſeldorf 650. Beurlaubte Studenten, die zum Hochſchulſtudium zurückkehren, fallen von jetzt ab in die Höchſt⸗ ziffern. Die Antragſteller auf Neuimmatrikulationen ſind wie folgt zu berückſichtigen: 1. Alte Kämpfer der NSDAP einſchließlich Mit⸗ Berlin 2000, Dresden 1 Braunſchweig, Schleswig-Holſtein und Hannover gliedsnummer 1000 000, Mitglieder des ehemali⸗ gen NS⸗Schülerbundes und des NSDoStB, die dem Bund 1931 und früher beigetreten ſind. In⸗ haber der Goldenen HJ⸗Ehrennadel. 2. Angehörige der Wehrmacht, wenn ſie den Nach⸗ weis erbringen, daß ſie ihr Studium auf An⸗ ordnung ihrer militäriſchen Dienſtſtellen durch⸗ führen zur ſpäteren Verwendung im Heeresdienſt. 3. Studenten, die bisher zwei oder mehr Semeſter an den Univerſitäten Königsberg und Breslau, der Handelshochſchule Königsberg, den Techni⸗ ſchen Hochſchulen Breslau und Danzig oder der Mediziniſchen Akademie Danzig ſtudiert haben. 4. Studenten, die den nationalſozialiſtiſchen Ver⸗ bänden(SA, SS, NSsdct, HJ, BD) angehören und nachweiſen, daß ſie dort zur Zeit aktiven Dienſt leiſten. 5, Doktoranten, wenn ſie den Nachweis erbringen, daß ſie zur Promotion angenommen ſind. 6. Studenten, die zwei Semeſter an einer nicht⸗ kontingentierten Hochſchule ſtudiert haben und an ihre Stammhochſchule zurückkehren wollen. Ausländer ſind, wie bisher, in den Höchſtziffern 1 mit einbegriffen. Die Rektoren haben erſtmalig die Ermächtigung erhalten, die Verhältniſſe der Studenten zu über⸗ prüfen, die mehr als drei Semeſter an den kontin⸗ gentierten Hochſchulen ſtudieren. Die Herabſetzung der Kontingente iſt mit Rück⸗ ſicht auf den zu erwartenden weiteren Rückgang der Studentenzahlen erfolgt. Streik der franzöſiſchen Flieger? Stillegung der ganzen franzöſiſchen Zivilluftfahrt? — Paris, 29, Februar.(U..) Der Verband franzöſiſcher Berufsflieger hielt geſtern abend eine Verſammlung ab unter dem Vor⸗ ſitz des bekannten Fliegers Sadi Lecointe, um ſich für oder gegen den Streik der franzöſiſchen Verkehrs⸗ piloten zu entſcheiden, die bei der Air France tätig ſind. Wenn die Geſellſchaft, in deren Händen ſich die ganze Zivilluftfahrt Frankreichs befindet, den For⸗ derungen der Piloten nicht entſpricht, wird möglicherweiſe das geſamte Flugperſonal in der franzöſiſchen Verkehrsfliegerei ſtreiken, wovon nicht nur die innerfranzöſiſchen Luft⸗ verkehrslinien, ſondern auch alle auslän⸗ diſchen franzöſiſchen Linien, einſchließlich der nach Südamerika, betroffen würden. Die Flugzeugführer und Bordfunker lehnen es ab, eine zehnprozentige Kürzung ihrer Gehälter anzu⸗ erkennen und verlangen eine Alterspenſion, ähnlich wie ſie für die Beamten bereits beſteht. Weiter wenden ſie ſich gegen eine Herabſetzung der Strecken⸗ prämien. Die Geſellſchaft will dieſe Prämien mit der Begründung herabſetzen, daß die neuen Maſchinen viel ſchneller ſeien. Dem halten die Flieger ent⸗ gegen, daß durch die erhöhte Geſchwindigkeit auch die Gefahr und das Unfallriſtko zugenommen ßaben, daß alſo eine Herabſetzung der Prämien ungerecht⸗ fertigt ſei. Roosevelt unterzeichnel Neulkralintsgeſet Oelausfuhr nicht verboten — Waſhington, 1. März. Präſident Rooſevelt hat am Samstag das neue Neutralitätsgeſetz, das die mit dem heutigen Tage ablaufenden Beſtimmungen bis 1. Mai 1937 ver⸗ längert, unterzeichnet. Das neue Geſetz enthält die Zuſätze, daß künftig auch Anleihen oder Kriegs⸗ kredite an kriegführende Staaten verboten ſind und eine Waffenſperre gegenüber Staaten des amerika⸗ niſchen Erdteils nicht erklärt werden darf, ſolange dieſe Staaten gegen Länder außerhalb Amerikas kämpfen. Letztere Ausnahme von der Waffenſperre gilt jedoch nicht, wenn einer Hieſer amerikaniſchen Staaten(dies bezieht ſich offenbar zunächſt auf Kanada. Die Red.) gemeinſam mit einer fremden Macht gegen einen dritten Staat Krieg führt. Sollte alſo England gegen Italien kämpfen und Kanada ſich am Krieg beteiligen, ſo würde die Ausfuhr nach Kanada unter das Verbot fallen. Nicht verboten bleibt die Ausfuhr von kriegs⸗ wichtigen Rohſtoffen wie Oel, Kupfer, Baum⸗ Schrott. wolle, Rooſepvelt fiber das neue Neutralitätsgeſetz Nach der Unterzeichnung des neuen amerikaniſchen Neutralitätsgeſetzes erklärte Präſident Rooſevelt, dieſes Geſetz bedeute einen neuen endgültigen Schritt in der Richtung der Aufrechterhaltung der ameri⸗ kaniſchen Neutralität, indem es Anleihen an krieg⸗ führende Nationen verbiete. Unter Hinweis auf ſeine auf Grund des früheren Neutralitätsgeſetzes exlaſſene Proklamation, die die Waffenausfuhr nach Italien und Abeſſinien verbietet, erklärte der Präſt⸗ dent weiter, er habe dazu eine neue Proklamation erlaſſen, um den Erforderniſſen des neuen Geſetzes zu genügen. Die von ihm und Staatsſekretär Hull urſprünglich in bezug auf Amerikas Neutralität an⸗ gekündigte Politik werde weiter wirkſam bleiben. Rooſevelt erneuerte ſeinen Appell an die Wirtſchaft, den Handel mit kriegführenden Staaten auf das nopmale Maß der Friedenszeiten zu beſchränken. ſich dann für den Vertrieb durch Reiſende, und deſto zweckmäßiger ſei es alſo, ſie durch Ausſtellung auf der Muſtermeſſe dem Markt zuzuführen. Die diesjährige Frühjahrsmeſſe falle inſofern auf einen glücklichen Zeitpunkt, als es im Jahre 1935 gelungen ſei, den Einfuhrüberſchuß, den Deutſch⸗ land in den letzten Jahren hatte und den wir uns bei unſerer Deviſenlage nicht leiſten können, durch einen Ausfuhrüberſchuß zu erſetzen. Die Leipziger Meſſe ſei das große Schaufenſter, in dem das Ausland ſich unter den zahlloſen Mu⸗ ſtern, die die deutſche Induſtrie auch diesmal— zum Teil ganz neu— zur Ausſtellung bringe, das herausſuchen könne, was ihm gefalle und was es brauche. Je mehr auf der Meſſe Auslandsaufträge erteilt würden, deſto mehr könne Deutſchland ſeiner⸗ ſeits Rohſtoffe, die ihm fehlten, und Nahrungsmittel zur Herſtellung ſeiner Eigenerzeugung vom Aus⸗ land kaufen und damit den in der Weltkriſe zu⸗ ſammengebrochenen internationalen Güteraustauſch beleben helfen. Das ſei die Bedeutung der Leipziger Meſſe und insbeſondere der diesjährigen Frühjahrs⸗ meſſe, Guter Beginn der Meſſe (Funkmeldung der N M.) Leipzig, 1. März. Die Leipziger Frühjahrsmeſſe 1936 hat am heu⸗ tigen Sonntag mit einem Beſucherzuſtrom und einem Verkehrsumfang eingeſetzt, wie er höchſtens noch am Gröffnungstage der bislang ſtärkſten Meſſe der Nachkriegszeit, der Frühjahrsmeſſe 1928, erreicht worden ſein dürfte. einen beiſpielloſen Anſturm von Intereſſenten. Die Meſſebehörden erwarteten bereits ängeſichts der um ein Vielfaches höheren Anmeldungen einen ſtarken Sonntagsbeſuch, doch ſtanden dieſe Erwar⸗ Der Sonntag Vormittag brachte der Frühjahrsmeſſe 1933. tungen in keinem Verhältnis zu dem eingetretenen Auftrieb. 5 20 fremde Länder als Ausſteller.— Rekord⸗ Ausſtellerzahl ach den beim Leipziger Meſſeamt eingegangenen drahtlichen Mitteilungen ſämtlicher Auslandsvertre⸗ tungen ergeben die bis Freitag vorliegenden An⸗ meldungen zum Beſuch der Leipz iger Meſſe ein außerordentlich günſtiges Bild. Danach dürfte die im Jahre 1935 auf 21 725 hoch⸗ geſchnellte Zahl der Auslandsbeſucher um 15 v. H. erhöht werden. Die großen Kaufländer deutſcher Fertigwaren, wie Großbritannien. Belgien und Frankreich, werden mit weſentlich mehr Einkäufern erſcheinen. Auch die nordiſchen Länder ſchicken viel mehr Beſucher nach Leipzig als im Vorfahr; ſo be⸗ trägt z. B. die Steigerung der Einkäuferzahl aus Schweden rund 50 v.., und ſämtliche nordiſchen Länder haben ſeit 1931 die ſtärkſte Vertretung. Ver⸗ doppelt haben ſich die Beſucherzahlen aus dem Bal⸗ kan und zahlreichen überſeeiſchen Ländern. Die Ver⸗ einigten Staaten ſchicken etwa das Eineinhalbfache ihrer im Vorfahr nach Leipzig entſandten Einkäu⸗ fer. Die 472 ausländiſchen Ausſteller ſtammen aus 20 nichtdeutſchen Ländern. Sammelausſtellungen veranſtalten Japan, Italien, Braſtlien, Jugoſlawien, Ungarn und Oeſterreich. Viel mehr noch als die Ausſtellerzahl, die von 1938 6417 auf diesmal 8163 geſtiegen iſt, iſt die Fläche gewachſen. Die Zunahme beträgt 30 v. H. gegenüber Die Geſamtfläche beträgt 143000 Gepiertmeter. Den Schlager auf der Aus⸗ ſtellerſeite der diesjährigen Frühjahrsmeſſe liefert die große Techniſche Meſſe und Baumeſſe. 100 hier beteiligt ſich die Maſchineninduſtrie m, e 0, För⸗ men. Das ſind die höchſten Ausſtellerz 700 fell er Frühjahrsmeſſe 1928. Die Baumeſſe übertrifft mit 354 Ausſtellern alle bisherigen Meſſen. Det geſamte Zuwachs der Ausſteller verteilt ſich gküchrzeßg auf alle deutſchen Gaue. dialieniücher Sieg un der Nordjront Die Streitkräfte des Ras Kaſſa aufgerieben (Von dem Sonderkorreſpondenten der United Preß) + Rom, I. März. Die Agentur Stefani meldet amtlich aus Asmara: Die am 27. Februar in Dembien begonnene Schlacht kann als gewonnen betrachtet werden. Der Feind ſchlug ſich erbittert, um ſich der Einſchließung zu ent⸗ ziehen. Die Armee Ras Kaſſas iſt vernichtet. Die Verluſte des Feindes ſind ſehr ſchwer. Es wurden rieſige Mengen Waffen, Tiere und Material erbeu⸗ tet. Die Flugwaffe iſt dabei, den Sieg auszuwerten. Reuter über Frankreichs Stellung zu neuen Sühnemaßnahmen und die Wirkung des bisherigen Vorgehens — London, 1. März. Die kommenden Genfer Verhandlungen über die Oelſperre werden nach wie vor in der engliſchen Preſſe ſtark beachtet. Reuter lenkt in einer Pariſer Meldung die Auf⸗ merkſamkeit auf einen Punkt, der bisher in der öffentlichen Ausſprache in England nicht beachtet worden iſt. Sein Pariſer Berichterſtatter meldet, daß die franzöſiſche Regierung die Abſicht habe, durch dick und dünn mit der engliſchen Regierung zuſam⸗ menzugehen. Jedoch hänge im einzelnen alles da⸗ von ab, was die Beſprechung zwiſchen Flandin und Eden am Montagvormittag erbringen werde. In franzöſiſchen Kreiſen ſtehe man auf dem Standpunkt daß, wenn ſchon neue Sühnemaßnahmen angewendet werden ſollten, ſie auch wirkſam ſein müßten. Die beiden Staatsmänner müßten daher ſowohl die tech⸗ niſche wie auch die politiſche Seite eines Anziehens der Schraube prüfen. Beide Regierungen hätten kürzlich amtlich erklärt, daß es ihr Ziel ſei, das Ende des abeſſiniſchen Krieges zu beſchleunigen. Keine der beiden Regierungen vernachläſſige die Möglichkeit eines Friedens durch Verhandlungen, Man ſei jedoch in Paris der Anſicht, daß die Aus⸗ ſicht hierfür nach den letzten militäriſchen Erfolgen der Italiener äußerſt gering ſeien. Die Anſichten der gegenwärtigen franzöſiſchen Regierung in der Sühnefrage ſtänden den britiſchen Anſichten näher als die Lavals. Flandin ſei viel eher Sühnemaß⸗ nahmen zugeneigt und weniger italienfreundlich als Laval. In einer Rückſchau auf die Sühnemaßnahmen ſchreibt Reuter weiter, die Mächte ſeien nunmehr in der Lage, eine Bilanz dieſer Maßnahmen aufzuſtel⸗ len, die nunmehr über vier Monate in Kraft ſeien. Eden habe vor dem Unterhaus erklärt, daß die be⸗ reits in Kraft befindlichen Sühnemaßnahmen 9 70 ſehr viel größere Wirkung hätten als man wiſſe. ſei daher wahrſcheinlich, de geſamte Lage zunächſt einmal überprüfen werde, daß der. dann erſt werde er feſtſtellen, ob neue Sanktionen wünſchenswert wären und die Frage einer We prüfen. Znverläſſige Beobachter ſeien der Anſicht, daß die gegenwärtigen Sühnemaßnahmen im Verlaufe weniger Monate Jalien auf die Knie zwingen würden. Italiens Goldreſerven ſtänden vor der Er und es ſeien Anzeichen dafür vorhanden, daß Ita⸗ lien nicht mehr lange durchhalten würde. Neue Sühnemaßnahmen würden, wenn ſie Italien nur beläſtigen, lediglich Muſſolinis Stellung ſtärken und die Einheit des Völkerbundes gefährden. Man werde oͤaher nicht überſtürzt handeln. Die meiſten der Erdölſtaaten des Völkerbundes, ſo behauptet Reu⸗ ter, ſeien für die Oelſperre, ſelbſt wenn dieſe ohne die Vereinigten Hg den geführt werden mütſſe Dr. Krofta Außenminiſter der Tſchechoſlowakei — Prag, 1. März⸗ Der Präſident der Republik hat am Samstag den bißherigen ſtell vertretenden Außenminiſter Dr. Kamil Krofta zum Außenminiſter ernannt. Der neu ernannte Außenminiſter legte in Anweſenheit des Miniſterpräſidenten Hodza den verfaſſungs⸗ mäßigen Eid ab. Akulow ſoll bepriert werden. Der aus Stock⸗ holm mit einem Flugzeug nach Moskau geholte ſchwediſche Gehirn⸗Chirurg traf am Donnerstag hier ein. Er ſoll eine Operation an dem General⸗ ſekretär des Zentralexekutivkomitees der Sowjet⸗ union, Akulow, vornehmen, der einen Unfall auf der Eisbahn erlitten hat. i Beſeitigung der konfeſſionellen Schulen in Spanien. Der ſpaniſche Miniſterrat beſchloß in ſeiner Freitagſitzung die Einſtellung von 3300 Leh⸗ rern und Lehrerinnen im Laufe des Jahres ſowie die Erſetzung ſämtlicher Geiſtlichen und Ordens⸗ ſchweſtern, die als Erzieher tätig ſind, durch welt⸗ liche Lehrkräfte. i ar Haupiſchrijtleiien und vergulwortlich jür Politit: Dr. Alois Winogner Stellvertreter den Haupiſchriftleiters und verantwortlich für e ſchaft u. Unterhattung Carl Onno biſenbart- Handels teilt Br. Fritz Bode Lokaler Teil Dr. Frig Hammes Sport: Willy Muller— Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faube, ſämtlich in Mannheim. cee Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung „Fritz Bode& Co., Mannheim, R„ 4 e in Berlin: Jpſeph Brez. W 35. Mittoriaſtraße 4a Mutz 1180 8 2281 agauflage der Au abe A u. Ausgabe Abendauſtage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 0679 Zur Zeil Preisliſte Nr. 8 gültig. Für unvertaugte 9 keine Gewähr e nur bel 5 M M e dee eee . e. r„, eee 2. nere See Kae 8 „ en re 2 * 1 e = m e. Montag, 2. März 1936 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 102 Die Stadiseite Mauuheim, den 2. März. Der Frühling zieht ins Land Herrlicher erſter Märzſonntag Soll man es nicht als ein bedeutungsvolles Vor⸗ zeichen betrachten, daß der Monat März mit ſtrah⸗ lendem Sonnenſchein ſeinen Einzug hielt? Es war ein richtiger Vorfrühlingsſonntag, wie man ihn ſich nicht ſchöner hätte denken können. Als am Samstag die Wolkendecke aufriß und die Berge des Oden⸗ waldes aus dem Dunſt hervortraten, leuchteten die Kuppen der Tromm in blendendem Weiß herüber. Die Winterſportler hatten keinen Grund zur Freude, weil ſie genau wußten, daß der Schnee für den Sportbetrieb nicht ausreichte,. So erfreute man ſich an dem herrlichen Anblick der verſchneiten Berg⸗ kuppen, die am Nachmittag noch ſtärker hervortraten, als plötzlich ein Sturmwirbel mit Regenſchauer und Graupeln vorüberzog, der das ſchöne Wetter für eine Stunde unterbrach. Am Sonntagmorgen zeigte ſich der Odenwald wieder in ſeiner ganzen Pracht. Ueber Mittag konnte man feſtſtellen, daß unter der Son⸗ nenwärme auch der Schnee auf den Gipfeln dahin⸗ ſchwand. Um die zweite Mittagsſtunde ſchimmerte nur noch von der Tromm ein weißer Fleck herüber, und eine Stunde ſpäter hatte auch dieſe Höhe eine braune Farbe bekommen. Es war nicht verwunderlich, daß bei dem ſchönen Wetter die Anlagen einen Maſſenbeſuch zu verzeichnen hatten. Man freute ſich über die warme Sonne, die geſtattete, ohne Ueberkleider zu gehen und ſelbſt ein Sitzen im Freien ermöglichte. Die in der Sonne ſtehenden Bänke waren daher ſtändig beſetzt, und nur im Schatten blieb es noch etwas kühl. Der erſte Märzſonntag ſtand wieder im Zeichen der Sammlung für das Winterhilfs⸗ werk. Die Opferfreudigkeit der Mannheimer Volksgenoſ⸗ ſen war ſo groß, daß die Narziſſen nicht aus⸗ reichten. Schon am Samstagabend mußte man die von früheren Sammlungen übriggebliebenen Ab⸗ zeichen verwenden. So tauchten Frühlingsabzeichen vom vergangenen Jahre Spitzenroſetten und Por⸗ zellanabzeichen auf. Wirklich ein ſchöner Erfolg und ein Beweis der echten Volksgemeinſchaft! Auf ber⸗ ſchiedenen Plätzen der Stadt gaben Werkkapellen, die Polizeikapelle und andere Kapellen zwiſchen 11 und 12 Uhr Standkonzerte. Ueberall lauſch⸗ ten zahlreiche Mannheimer den Weiſen, zumal bei dem ſchönen Wetter viele Vormittagsſpaziergänger unterwegs waren. Auch bei dieſer Gelegenheit fan⸗ den die WHW⸗ Abzeichen einen flotten Abſatz. Im übrigen war über das Wochenende in Mannheim nicht allzuviel los, da man ſich erſt einmal von den Faſtnachtstagen erholen muß. i Der Bahnverkehr enkſprach durchaus dem ſchönen Wetter, und zwar war nicht nur der Ausflugs verkehr in das Neckartal und in den Odenwald recht lebhaft, ſon⸗ dern auch der Stadtbeſuchsverkehr. Lediglich der Winterſportverkehr blieb ohne Bedeutung, was bei den wenig günſtigen Schneeverhältniſſen weiter nicht verwunderlich war. Der Odenwaldklub fuhr mit 450 Perſonen in einem Sonderzug nach Eber⸗ bäch. Dem Sonderzug zur Leipziger Meſſe ſtiegen in Mannheim 150 Reiſende zu. Frühlingsboten auf dem Neckar Das bisher verwaiſt geweſene Neckarufer zwiſchen Friedrichsbrücke und Adolf⸗Hitler⸗Brücke wies am Samstag eine ungewohnte Veränderung auf. Als man der Sache auf den Grund ging, konnte man feſt⸗ ſtellen, daß, die erſte Bootsverleihanſtalt aus dem Winterlager zurückgekehrt war, und zwar die Albeißerſche Bootsverleihanſtalt, die an ihrem alten Liegeplatz auf der Höhe des Straßen⸗ bahndepots feſtgemacht hatte. Die erſten Arbeiten für die Wiederherrichtung wurden ſofort in Angriff genommen. Man ging auch dazu über, die Boote heranzuſchaffen. i N In langſamer Fahrt wurde am Samstagnachmit⸗ tag auch die Kleinſche Bootsverleihanſtalt ange⸗ ſchleppt, die ebenfalls aus ihrem Winterlager herausgebracht wurde, um bei der Friedrichs⸗ brücke am alten Platz feſtgemacht zu werden. Hier ſetzte auch gleich emſiges Leben ein. Noch ein paar ſonnige warme Tage wie geſtern, und für die Waſſerſportler beginnt der Hochbetrieb. Hierfür will man gerüſtet ſein, auch in den ſchwimmenden Bpotshäuſern auf dem Neckar. Gleichzeitig wurde auch der Anlegeſteg für das Hafenrundfahrtboot„Stella maris“ hexrangeſchafft. Da dieſes Boot an feinem vertrauten Steg gleich vor Anker ging, bietet jetzt der Neckar wieder das gewohnte Bild. Auf der Reichsautobahn ereignete ſich in der Nucht zum Sonntag wiederum ein Unfall, deſſen Einzelheiten bis jetzt noch nicht geklärt ſind. Auf Mannheimer Gebiet, an der Stelle, an der die nach Heidelberg führende Strecke nach Frankfurt abzweigt, ſänd man einen Kraftwagen, der von der Fahrbahn abgekommen war und ein Fernſprechhäuschen mit⸗ genommen hatte. Die offenſichtlich verletzten In⸗ ſäſſen ſcheinen von einem anderen Kraftwagen mit⸗ genommen worden zu ſein, da der ſchwerbeſchädigte Kraftwagen verlaſſen war. a es Hei der 2. Reichsbrieſtanben⸗Ausſtellung in Saarbrücken, bei der nahezu 3000 Tauben ausgeſtellt waren, erhielten nachſtehende Züchter von Mann⸗ heim und Umgebung mit ihren Tauben die Note Sehr gut: Kalan, Huber, Bernauer, Mannheim; Schuchmann, Sandhofen: Moos, Feudenheim; Riſch, Scheu, Ludwigshafen; Strößner, Heidelberg; Weid⸗ ner, Helbig, Neff, Viernheim; Montag, Ketſch. Nach kurzer Begrüßung durch Sthulungsabend der Neueichwald⸗Siedler Vorträge über Bodenbehandlung, Anbaufragen und Kleintierzucht Im Rheingold⸗Saal auf dem Waldhof fand am Samstagabend eine von der Kreisgruppe Mannheim des Deutſchen Siedlerbun⸗ des einberufene Siedlerverſammlung ſtatt, zu der die Siedler von Neueichwald mit ihren An⸗ gehörigen ſehr zahlreich erſchienen waren. Man hatte eine ganze Reihe von fachlichen Vorträgen angeſetzt, die für jeden Siedler wertvolle Anre⸗ gungen und manch nützliche Belehrung brachten. Kreisgruppenleiter Nöltner richtete Geſchäftsführer Schulz vom Badiſchen Heimſtättenamt in Karlsruhe die Auffor⸗ derung an die Siedler, mit dem ihnen zur Ver⸗ fügung ſtehenden Fleckchen Erde keine Experimente zu machen, ſondern ſich auf die Erfahrungen der Fachleute zu ſtützen und vor allem richtige Kompoſt⸗ wirtſchaft zu betreiben. Am Samstagnachmittag wurden Muſter⸗Kompoſthaufen in Käfertal angelegt. Nach und nach wird ein gleiches auch bei den anderen Siedlergemeinſchaften geſchehen. Ueber Kompoſtierung und Humusbewirtſchaftung ſprach in leicht faßlicher Weiſe Dr. Nickel⸗Darmſtadt. Vor der Bepflanzung kommt die Herrichtung der Scholle. In unſerem Gebiet leidet der Boden an Humusmangel. Der beſte Humusträger iſt und bleibt der Stallmiſt. Wo er fehlt, iſt der beſte Erſatz der Moostorf, der ſogar nach Amerika ausge⸗ führt wird. Sowohl die Tabakpflanzer in den Ver⸗ einigten Staaten als auch die in Braſilien verwen⸗ den mit Vorliebe deutſchen Torf. Allerdings ſtellt dieſer Torf noch keinen Humus dar; dazu muß er erſt kompoſtiert werden. Durch reichliche Befeuch⸗ tung quellen die kleinen Mooszellen auf und werden Träger der Bakterien. Der Torf wird dann ein⸗ geharkt(nicht untergraben!) und verlangt natürlich noch einen Zuſatz an Nährſtoffen. Beſſer iſt die Kompoſtierung, wie ſie in den Käfertaler Siedlun⸗ gen gezeigt wurde, durch Vermiſchung mit künſt⸗ lichen Düngemitteln. Der Kleingärtner und Siedler ſoll alles, was er an verwesbaren Stoffen anſam⸗ melt, ſorgſam dem Kompoſt zuführen. Jedenfalls darf der Grubeninhalt nicht unmittelbar in die Erde gegeben werden. Ein Erfolg der Düngung iſt aber erſt vollkommen, wenn auch Kalk in den Boden kommt. Man grabe die Hälfte im Herbſt tief unter und harke die andere Hälfte im Frühjahr ein. Alle anderen Düngemittel werden nur im Frühjahr leicht eingeharkt. Mit gleicher Aufmerkſamkeit wurden von den Zu⸗ hörern die Ausführungen des nächſten Redners, des Obſtbauoberinſpektors Martin aus Ladenburg aufgenommen. Er ging von der Ueberlegung aus, welche Aufgabe der Siedlergarten zu erfüllen hat. Für den Siedler geht es ja darur:, möglichſt für das ganze Jahr Früchte vom eigenen Garten zu gewinnen. In der Sortenwahl iſt daher möglichſt große Vielſeiti gkeit am Platze. Beſonders für unſer Gebiet ſind einige gangbare Sorten zuſammengeſtellt, die lohnenden Anbau ge⸗ währleiſten. Das gilt nicht nur für Bäume, ſondern auch für Sträucher und Beerenpflanzen. Dann kommt die Auswahl guter, einwandfreier Pflanzen. Der Redner gab kurze Hinweiſe für die Vermeh⸗ rung, die der Siedlergärtner ſelbſt durchführen kann. Wichtig iſt, daß bei Neupflanzungen nicht zu eng zuſammengeſetzt wird. Beſon⸗ ders gilt das für Bäume und Sträucher. Vor allem wurde auch die Notwendigkeit des Baumſchnit⸗ tes betont. Die Siedler haben nun Gelegenheit, vom 9. bis 14. März in Ladenburg an einem koſtenloſen Kurſus teilzunehmen, wo ſie in alle Geheimniſſe der Baumpflege, Anpflanzung und Schädlingsbekämp⸗ fung eingeweiht werden. Was Krankheiten und tie⸗ riſche Schädlinge anbelangt, ſo iſt in jedem Falle vorbeugen leichter und billiger als Bekämpfung und Heilung. Als letzter Redner wandte ſich Garteninſpek⸗ tor Schebel vom Heimſtättenamt Stuttgart an die Siedler, um ihnen in kurzen Zügen einiges über Geſamt⸗ geſtaltung des Gartens, Gemüſe bau und Kleintierzucht zu ſagen. Das Reichs⸗ heimſtättenamt hat Richtlinien herausgegeben deren Befolgung jedem Gärtner und Siedler nur zum Vorteil gereichen kann und darüber hinaus auch der Allgemeinheit dient. Daß der Auslauf für ein Huhn mindeſtens 8 bis 10 Geviertmeter umfaſſen ſoll, daß Liguſter und Hainbuche vorteilhafte Um⸗ zäunung mit Windſchutz vereinigen, daß man aber den Wirtſchaftsgarten beſſer noch mit Himbeerhecken umgibt: all dieſe Winke ſind ſicher für manchen Sied⸗ ler Anlaß geworden, ſich auf ſeiner Scholle einmal nach Verbeſſerungen umzuſehen. Wer die Hühner⸗ zucht nicht als Liebhaberei betreiben kann und will, möge ſich an die wenigen bewährten Hühnerarten halten, die bei aller Anſpruchsloſigkeit einen guten Eierertrag und Fleiſch liefern. Der Seiden bau ſollte keinesfalls auf eigene Fauſt angefangen wer⸗ den. Schließlich wies der Redner auf die Notwen⸗ digkeit des Vogelſchutzes hin, denn die Vögel ſind die natürlichen Helfer bei der Ungezieferver⸗ tilgung. Ueber die Bedeutung der Bienenzucht, die in volkswirtſchaftlichem Sinne faſt unbekannt iſt, ſollte noch Hauptlehrer Hoffmann ſprechen, doch ſtellte er ſeinen Vortrag in Anbetracht der vor⸗ geſchrittenen Zeit auf einen anderen Abend zurück. Wenn in jeder Siedlungsgemeinſchaft ein oder zwei Imker wären, dann wäre ſchon viel für die Be⸗ fruchtung der Pflanzen getan. Der Leiter der Siedlungsgemeinſchaft Neueich⸗ wald, Lutz e, dankte den Reoͤnern und forderte ſeine Siedlerkameraden auf, das Gehörte zu beherzigen. Mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer ſchloß er die Zuſammenkunft. N. eee, Fahreshauptverſammlung der Doge Lebensret⸗ Die Träger der Deutſchen Mannheim, tungsgeſellſchaft, Bezirk trafen ſich am Wochenende recht zahlreich im Ver⸗ ſammlungsſaal des Eichbaumſtammhauſes um den Rechenſchaftsbericht für das Jahr 1935 ent⸗ gegenzunehmen. Vertreten waren ferner Staat, Stadt, Polizei, Schule ſowie die auswärtigen Füh⸗ rer der De Lund nicht zuletzt der Rfs durch Herrn Stalf ſowie der Landesverband Baden der Dec durch Ing. Juilfs. Nach einem herzlichen Willkommengruß durch Bezirksführer Bauer er. teilte dieſer dem techniſchen Leiter Aug. Lang das Wort, der den von uns bereits veröffentlichten er⸗ folgreichen Tätigkeitsbericht 1935 gab. Ebenſo auf⸗ ſchlußreich war der von Schatzmeiſter Wentz er⸗ ſtattete Kaſſenbericht, der auf geordnete Kaſſenver⸗ hältniſſe hinwies. Reviſor W. Blank befand die Kaſſe in Orönung und bat um Entlaſtung die ein⸗ ſtimmig erteilt wurde und den alten Führerring un⸗ verändert im neuen Geſchäftsjahr ſieht. Bezirks⸗ führer Bauer ſprach ſeinen bisherigen Mitarbei⸗ tern herzlichen Dank für die geleiſtete große Arbeit im verfloſſenen Jahre aus und bat, auch weiterhin treu zur Fahne zu ſtehen. Beſonderer Dank galt Staat, Stadt und Preſſe ſowie Polizei für rege Unterſtützung. 5 8 Die Mannheimer Bezirksgruppe der DLRG iſt m Reiche in Organiſation und Schulungs⸗ arbeit führend, ſo daß mit Recht und Fug vom„Maunheimer Syſtem geſprochen wird, deſſen oberſtes Geſetz Kameradſchaft im Dienſte der Nächſtenliebe iſt. Vorbildlich iſt dieſer Geiſt. Man beachte nur die Arbeits⸗ nahmen die Anweſenden geſtarteten Jugend⸗ Erfreut den inzwiſchen gemeinſchaft. Kenntnis von kurſen, worunter auch die Schifferſchule demnächſt zu finden ſein wird. Mannheim als Induſtrie⸗Groß⸗ ſtadt, an Rhein und Neckar gelegen, iſt ein großes Tätigkeitsfeld für planmäßige Breitenarbeit. Der Erfolg wird auch nicht ausbleiben. Aufklärend ſoll Filmwerbearbeit in den Schulen einſetzen, wie auch der Bezirk Mannheim beim zuſtändigen Miniſterium für den obligatoriſchen Schul⸗Rettungs⸗ unterricht Schritte in die Wege geleitet hat. Einen weiteren großen Erfolg hat der Bezirk durch Lehrſcheininhaber Guſtl Schult zu verzeichnen, deſſen prachtvolles dreiteiliges Oelgemälde„Lebens⸗ rettung“ Mannheims Namen erneut in maßgeben⸗ den Kreiſen in Erinnerung gebracht hat. Das Bild wurde inzwiſchen von der Leitung der Dog käuf⸗ lich erworben und ſoll in großen Ausſtellungen gezeigt werden. Erfolgreiche Arbeit hat auch der ärztliche Beirat Dr. Linke im vergangenen Jahr geleiſtet, der weiterhin ſeine Erfahrungen dem Bezirk zur Verfügung ſtellt. Nachdem noch eine große Anzahl Ko ⸗Rettungs⸗ kürſusteilnehmerinnen„gelandet“ war, wurde das von Erich Reinle verfaßte Mannheimer Rettungs⸗ lied„Der deutſche Rettungsſohn“ aus der Taufe ge⸗ hoben, das wohl bald ſeinen Weg durch alle deut⸗ ſchen Gaue nehmen wird. Nicht weniger Bedeutung beſitzt der am Mannheimer Lido zu drehende Film der Mannheimer De. Schließlich ließ Georg Ufer den Braunſchweiger DeRG⸗Film„Hilfe, Hilfe, ich ertrinke!“ abrollen, der die Lebensrettung in allen Einzelheiten zeigt. Kameradſchaft und Froh⸗ ſinn hielt die Lebensretter noch lange beiſammen. Bei dieſer Gelegenheit weiſen wir nochmals auf den am Dienstag, 17. März, im Städtiſchen Hal⸗ lenbad beginnenden letzten Winterkurſus für Männer und Schüler hin.. .. drt... õyyßßß0ßßßßßßßßß ß ß 00000 Beſuch aus dem Odenwald und der Pfalz Die ſonntäglichen Fahrten nach Mannheim zu verbilligtem Fahrpreis, verbunden mit dem Beſuch des liebtheit. Kein Wunder: für wenig Geld komm! man nach Mannheim und kann auch noch auf einem guten Platz einer Vorſtellung der Schillerbühne bei⸗ wohnen. Da vor fünf Wochen die Sonntagsfahrt nach Mannheim ſchon lange vorher ausverkauft war, entſchloß ſich der Verkehrsverein, eine weitere Fahrt auszuführen, für die der geſtrige Sonntag beſtimmt wurde. Auch diesmal herrſchte wieder ein ſo großer Andrang bei den Vorverkaufsſtellen, daß die zugewieſenen Karten nicht nur reſtlos abgeſetzt wurden, ſondern auch noch weitere Karten verkauft worden wären wenn weitere Plätze zur Verfügung geſtanden hätten. Wie bei allen dieſen Fahrten konnten Hin⸗ und Rückfahrt mit einem beliebigen Zuge angetreten werden, ſo daß zahlreiche Teilnehmer geſtern bereits frühzeitig in Mannheim weilten. Sie kamen durch⸗ .. 5 e weg aus den Bezirken der OEch und der. Rhein⸗ Nationaltheaters, erfreuen ſich ſteigender Be⸗. 5. Hagardtbahn. Es war eine Freude, feſtzuſtellen, wie gut es den Leuten in Mannheim gefiel. Am Nach⸗ mittag beſuchte man die Vorſtellung von„Madame Butterfly“ im Nationaltheater, die bei allen Be⸗ ſuchern tiefſte Befriedigung auslöſte. Gar mancher Teilnehmer der Sonderfahrt blieb am Abend noch in Mannheim. Allerſeits herrſchte große Befriedi⸗ gung über die Fahrt. Sehr häufig hörte man die Frage, wann der nächſte Ausflug nach Mannheim durchgeführt wird. Der Verkehrsverein wird ſelbſt⸗ verſtändlich nicht zögern, dieſe Sonderfahrten zu einer ſtändigen Einrichtung zu machen. Letzte Pfundſammlung des WOW Das Winterhilfswerk 1935/36 eilt nunmehr ſeinent Ende entgegen. Aber noch iſt der Frühling nicht angebrochen; im⸗ mer wieder gleiten wir in Froſtperioden zurück, die uns davon künden, daß der Winter noch nicht gewillt iſt, ſeine Herrſchaft ſo leicht abzugeben. 55 Wir aber wiſſen ganz genau, daß ſeinem unwilli⸗ gen Gebahren trotzdem nur noch eine kurze Spanne Zeit zugemeſſen iſt. Dieſe kurze Spanne bis zum knoſpenden Frühling gilt es zu überbrücken, und ihr gelten im Monat März unſere letzten Anſtrengun⸗ gen im Kampf gegen Hunger und Kälte. Alle Volksgenoſſen ſind daher auf dem Poſten, wenn nunmehr zu den letzten Sammlungen auf⸗ gerufen wird. Auch die letzte Pfundſammlung, die in der Zeit vom 1. bis 5. März erfolgt, ſoll und muß den Stempel unſeres ſtarken Willens zum reſtloſen Durchhalten tragen. Wir dürfen überzeugt ſein, daß auch ſie in der vorbildlichen Weiſe zur Durchführung gelangen wird, wie wir es von den Frauen der NS⸗Frauen⸗ ſchaft gewohnt ſind, in deren Händen den Win⸗ ter über die Pfundſpendenſammlungen lagen. Unſere ganze Kraft dem deutſchen Volke! 5 R. B. Deutſche Volksbilöungsſtätte Das Kreisſchulungsamt, Hauptſtells DVBW, teilt mit: Am Montag, dem 2. März, 20 15 Uhr, findet im großen Saal der Harmonie, D 2 6, der 3. Vortrag ſtatt. Es ſpricht Miniſter Dr. Schmitthenner über oͤas Thema: Deutſcher Raum, deutſche Wehr. Einzelkarten ſind auch an der Abendlaſſe erhältlich. Mannheimer Hundezüchter in Front Große Erfolge auf der Karlsruher Ausſtellung Auf der ſtark beſchickten Karlsruher Internativo⸗ nalen Raſſe⸗Hunde⸗Ausſtellung, auf der in allen Klaſſen die Konkurrenz ſehr groß war, haben die Mannheimer Ausſteller ihre führende Stellung im Hundeſport erneut unter Beweis geſtellt. Es lie⸗ gen uns folgende Ergebniſſe vor: Neufundländer: Uta v. d. Leinburg, vor⸗ züglich, 1. Preis, Beſitzer Emil Ackermann, Am Friedhof 27; Rano vom Strudelhof, ſehr gut, Be⸗ ſitzerin Fräulein Hilde Fiſcher, Eichendorffſtraße 39. Rieſenſchnauzer: Bautz vom Kocherhof, ch Z AHN CREME groge Tube 40 Pfennig vorzüglich, 1. Preis, Züchter und Beſitzer Karl Munz,] 4a, 5; Alf Wuſt im Heim, vorzüglich. 2. Preis Beſitzer Franz Schips, G 2, 17; Ach von der Glücksburg, ſehr gut, 1. Preis, Beſitzer Karl Fritz, Feudenheim, Scheffelſtraße 69. 5 Deutſche Schäferhunde: Cita von der breiten Eiche, vorzüglich, 2. Preis, Züchter und Be⸗ ſitzer Karl Lederer, Lenauſtraße 41; Britta von der Rhein⸗Neckar⸗Halle, ſehr gut, 1. Preis, Beſttzer Valentin Brunner, Feudenheim, Weiherſtraße 7; Aſta vom Erdͤgold, gut, 1. Preis, Beſitzer Ernſt Orth, Neckarau, Friedrichſtraße 77; Burſch von der Rhein⸗ Neckar⸗Halle, gut, 1. Preis, Beſitzer Karl Weber, Neckarau, Roſenſtraße 67. Salz und Pfeffer(Schnauzer): Arko non der Hanſa, vorzüglich, 3. Preis, Beſitzer Auguſt Kraft, Rheinau, Ruhrorterſtraße 35; Arras von der Glücksburg, ſehr gut, 2. Preis, Beſitzer Franz Vogt, Gartenfeldſtraße 44. Airedale⸗Terrier: Anni vom Rheinwald. Stern, vorzüglich, 1. Preis, Beſitzer Karl Haſtrei⸗ ter, Neckarau, Waldweg 64. Dobermannpinſcher: Sieger Alex vom Auguſtenberg, vorzüglich, 1. Preis, Beſitzerin Frau Philipp Klein Witwe, L 13, 7. Rottweiler: Arras vom Klauſenheim, ſehr gut, Beſitzer Alfred Mürdter, Riedfeldſtraße. Zwergſchnauzer: Zamire von Schönharbt, vorzüglich, 1. Preis, Beſitzer Karl Weber, Max⸗ Joſeph⸗Straße 1; Cita von Schönhardt, vorzüglich, 2. Preis, Beſitzer Karl Weber, Max⸗Joſeph⸗Straße 1; Aſta von Schönhardt, ſehr gut, 1. Preis, Beſitzer Karl Weber, Max⸗Joſeph⸗Straße 1. f Deutſche Kleinſbitze: Thea von der Schu. lenburg, vorzüglich, 3. Preis, Beſitzer Georg Ben⸗ der, Rheinau, Ruhrorterſtraße 35; Hedy 10741, ſehr gut, 2. Preis, Beſitzer And. Schille, Mannheim. 5 Ha. Jäger-Appell Der Kreisjägermeiſter Maunheim weiſt nochmals auf den am Dienstag, dem 3. März, im oberen Saale des Reſtaurants Ballhaus Mann⸗ heim(nicht in den Siechenbräu⸗Gaſtſtätten) ſtatt⸗ findenden Vortrag des Herrn von Wißmann von der deutſchen Verſuchsanſtalt für Handſeuerwaffen Ber⸗ lin hin. Da außer dieſem Vortrag noch einige with⸗ tige Bekanntmachungen Erörterung finden, deren Kenntnis für alle Mitglieder der Deutſchen Jäger⸗ ſchaft unerläßlich iſt, wird der Beſuch der Veranſtal⸗ tung zur Pflicht gemacht. Neues Arbeitsdienſt-Merkb'att Die Bewerbung für die Führer⸗Laufbahn Die Leitung des Reichsarbeitsdienſtes gibt ein Merkblatt für die Führerlaufbahn im Reichsarbeits⸗ dienſt heraus. Es enthält alle wiſſenswerten An⸗ gaben über Bewerbung, Ausbildung, Prüfungen und Verſorgung. Der Reichsarbeitsdienſt lehnt be⸗ kanntlich jede Form von Berechtigungsweſen ab, der Weg von der unteren zur oberen Stufe der Füh⸗ rerlaufbahn ſteht jeder tüchtigen Leiſtung offen. auch die stärkste Baflerle muß aufgeladen werden. Mie dem menschlichen Nervensysſem is“ es nleht anders. Beruf, Sport und des Verkehrsleben stellen heue größere Anforderungen an ſhre Nerven. Das baclentel höheren Verbrauch der Nervengrund- zubstans Leeithin. Führen Sle daher dem Rörper den durch slorke Nervenbennspruchung verbrauchlen Nervennäbrstoft Leeithin in hinreichender Menge wieder zu. Nervöse Kopl-, Herz- und Magenschmerzen, nervöse Schleilesigkelt, Abs pannung. Nervenschwiehe Sie dane michi kennen. Nahmen Sle dhe Reinlecithin 8 fir die Nerven 4. Seite Nummer 102 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe nimmt die Tageslänge jetzt zu. im Süden. möglichkeiten zu bieten. Wir müſſen in dieſem Monat Abſchied nehmen von den Winterſternbildern, die kurz nach Monatsſchluß vom Himmel verſchwinden. Jetzt ſtehen zu den Zeiten, zu denen unſere Sternkarten gelten, Sirius, Procyon und Caſtor und Pollux noch faſt auf der Südlinie. Der Orion iſt ſchon nach Weſten vorgerückt, die Plejaden haben ſogar ſchon die Weſtrichtung erreicht. Es bietet ſich in den frühen Abendſtunden Gelegen⸗ heit, einmal ein ganz unſcheinbares und wenig bekanntes Sternbild kennenzulernen, nämlich Monoceros, das Einhorn. Wir finden es am leichteſten, wenn wir den Raum zwiſchen Sirius, Procvon und Beteigeuze nach den ſchwachen Sternen abſuchen, die unſere Nebenkarte zeigt. Keiner dieſer Sterne überſchreitet die vierte Größenklaſſe, und ihr größter Teil ſteht außerdem auf dem hellen Grund der Milchſtraße, der ihre Leuchtkraft herabmindert. Der Himmelsraum im Stern⸗ bild des Einhorns bietet den Aſtronomen ungewöhnlich viel Eine große Anzahl von Sternhaufen iſt hier mit den Hilfsmitteln der modernen Aſtronomie nachzu⸗ Wir müſſen uns damit begnügen, uns von der Fülle der ſchwachen Sterne, die dieſes Sternbild enthält, einmal mit Hilfe des Opernglaſes zu überzeugen. Vielleicht gelingt es einem beſonders geſchickten Beobachter, den ſo unſcheinbaren Stern 6. Größe, der den Sondernamen Plas⸗ Dieſer Stern, der etwa 10 000 Lichtſahre von uns entfernt iſt, gehört zu den maſſigſten Er iſt ein Doppelſtern, deſſen Hauptgeſtirn 76 und deſſen Nebengeſtirn 63mal ſo viel Maſſe hat wie des Intereſſanten. weiſen. kettſtern führt, aufzufinden. aller Sonnen. gage l Hefenc s ARCTURus 1 1 * 4 7 e. 75 A 5 0 Der Sternenhimmel im Am 20. März, 10 Uhr 38, überſchreitet die Mitte der Sonuenſcheibe von Süden kommend den Aequator; damit beginnt für die Nordhalbkugel der Erde der Frühling. Raſch Im Norden ſchneller als „ Sie beträgt am Ende des Monats im deutſchen Küſtengebiet bereits 12 Stunden 57 Minuten, am Nordrand der Alpen 12 Stunden 47 Minuten. Noch aber iſt die Nacht lang genug, um dem Sternenfreund viele Beobachtungs⸗ der Sekunde. ſtand am Himmel erreicht. im Fuhrmann. VV „ Sisffe Funrmohn As rode Se hibße 31. * 0 0 Hage f Blickrichtung nach Süden unſer Tagesgeſtirn. Beide Geſtirne umkreiſen ſich in 14% Tagen mit einer Geſchwindigteit von faſt 250 Kilometer in Links neben dem Einhorn finden wir Haupt und Herz der Hydra und darüber den Krebs mit der Krippe. Ihm folgt im Tierkreis der Löwe mit dem Regulus, der drei Stunden nach den unten angegebenen Zeiten ſeinen Höchſt⸗ Im Oſten iſt die Jungfrau ganz 5 Situs En. Siet. i über den Horizont heraufgekommen. Sie kündigt dem Stern⸗ kundigen ebenſo wie der immer weiter vorrückende Arkturus das Kommen der ſchönen Jahreszeit an. Ueber der Linie Arkturus— Regulus erſcheint das zierliche Sternbild, das das Haar der Berenice darſtellt. zurück zum Sirius und folgen wir von ihm aus der Milch⸗ ſtraße aufwärts, ſo treffen wir in Zenitnähe auf die Capella Eine Linie von ihr zu den Plejaden ge⸗ Montag, 2. März 193 Marz 21 Uhr. Wagen eingetragen hat. tief nach unten gerichtet. 5 gegen. 7 0 5 2 Planet unſichtbar. Kehren wir noch einmal himmel überein. „ Esstop lichen Himmel überblicken. Wir ſehen Polarſtern, der immer an gleicher Stelle ſteht und den meiſten Menſchen bekannt iſt. 5 ö die Stellung erreicht, die ihm mit Recht die Bezeichnung Unter ihm finden wir den größten Teil des Sternbildes des Drachens. Der Drachenkopf iſt Er weiſt auf die Wega in der Leier, die nur an ganz klaren Abenden aus dem Dunſt des Horizontes heraus leuchtet. iat Milchſtraße— leicht nach links geneigt— empor. Sie führt durch die Sternbilder Cepheus und Caſſtopeia wieder zum Perſeus und zum Fuhrmann empor. Von den Planeten hält ſich der Mars noch immer am Abendhimmel auf. Wir finden ihn etwas nördlich von der Weſtrichtung gleich nach Eintritt der Dunkelheit. ſchwindet aber bereits etwa 2. Stunden nach Sonnenunter⸗ gang unter dem Horizont. ſo daß er kein auffallendes Geſtirn iſt. rückt die Venus der aufgehenden Sonne täglich weiter ent⸗ Ihre Sichtbarkeitsdauer beträgt ſchon am Anfang des Monats nur ungefähr“ Stunde, vom 27. ab iſt der Die Rolle des Morgenſterns übernimmt dann der Jupiter, der etwa fünf Stunden vor Sonnenauf⸗ gang über den Oſthorizont herauf kommt und als letzter Stern vor dem kommenden Tag erliſcht. Die Sternkarten ſtellen die nördliche und ſüdliche Hälfte des bei uns ſichtbaren Abendhimmels dar. der Gegend von Mannheim am Anfang des Monats gegen 22 Uhr, Mitte des Monats gegen 21 Uhr und Ende des Monats gegen 20 Uhr am beſten mit dem wirklichen Sternen⸗ zogen hilft uns das Sternbild des Perſeus aufzufinden, deſſen intereſſanteſter Stern der Algol iſt. e 10 Algolminima finden in dieſem Monat ſtatt, am 15. um 3, in der Mitternachtszeit vom 17. zum 18. und am 20. um Nach einer Kehrtwendung können wir den nörd⸗ Beachtenswerte zunächſt nach dem Der Kleine Wagen hat jetzt Genau im Norden ſteigt die Er ver⸗ Seine Leuchtkraft iſt nur gering, Am Morgenhimmel Sie ſtimmen in Blickrichtung nach Norden W GW̃ Der 5. Fünfhunderter in Mannheim gefallen Am Sonntagabend 6 Uhr iſt in Maunheim der fünfte Fünfhunderter gefallen. Wir können die erfreuliche Mitteilung machen, daß in dieſer Serie, die jetzt in Mannheim zur Ausziehung gelangt, noch ein Tauſender, ein Zweitauſender und ein Haupt⸗ gewinn von 5000 Mk. erwartet werden. Es ſind die letzten Tage der Lotterie; daher ergeht an die Mann⸗ heimer Bevölkerung der Ruf:„Kauft Loſe der Winterhilfslotterie, es kann euer Glück ſein“. Neuzeitliche Reg ertechnik Der bis auf den letzten Platz beſetzte Vortrags⸗ ſaal des Siemenshauſes ließ erkennen, welch großes Intereſſe dem Vortrag des Dipl.⸗Ing. Meyer vom Wernerwerk der Siemens⸗ Halske AG., Berlin⸗ Siemensſtadt, entgegengebracht wurde. Der Redner zeigte uns den gewaltigen Fortſchritt der Technik auch auf dieſem Spezialgebiet, wodurch es möglich gewopden iſt, das pendelfreie Regeln von Temperaturen zu erzielen und damit verbunden erhebliche Einſparungen an Stromkoſten und Brenn⸗ ſtoffen und infolge der ſtoßfreien gleichmäßigen Arbeit auch eine Schonung der Anlagen zu erreichen. Außerdem wird neben den wirtſchaftlichen Vorteilen eine Entlaſtung des Bedienungsperſonals erzielt, welche jedoch nicht zur Perſonaleinſparung fiihren, ſondern einer ſorgfältigeren Pflege der Geſamt⸗ anlage dienen ſoll. Die den Vortrag illuſtrierenden Lichtbilder laſſen uns die fahrelangen Forſchungsarbeiten ahnen, die nötig waren, dieſe komplizierten Steuer⸗ geräte bis zu der jetzigen Vollkommenheit zu ent⸗ wickeln. Iſt es doch möglich, ſelbſt die verzwickteſten Schaltvorgänge z. B. in der Beheizung oder Be⸗ feuerung oder in der Flüſſigkeits⸗ oder Feuchtigkeits⸗ verſorgung beliebiger Anlagen vollkommen ſelbſttätig durch dieſe Regler vorzunehmen. Von beſonderem Intereſſe dürfte es ſein, daß eine große Anzahl von DZug⸗Wagen und auch Stadt⸗ und Vorortbahnen mit Wärmereglern dieſer Firma ausgerüſtet ſind. Es iſt hier für den Fahrgaſt nur nötig, den gewünſch⸗ ten Wärmegrad einzuſtellen, die Erreichung und Beibehaltung dieſer Temperatur regelt dann voll⸗ kommen ſelbſttätig der Wärmeregler. Die auf einer Schaltwand aufgebauten Demon⸗ ſtrationsgeräte zeigen den hohen Stand Oeutſcher Ingenieurkunſt und deutſcher Werkmannsarbeit, wie auch einige Lichtbilder die überlegene Anordnung deutſcher Anlagen im Gegenſatz zu der Ausführung ausländiſcher Anlagen beweiſen. Lebhafter Beifall dankte dem Redner für ſeinen intereſſanten Vortrag, der die gründliche Beherr⸗ ſchung des Stoffes verriet. Palaſt-Kaffee„Rheingold“ in neuem Gewand Drei Tage lang hatte das Palaſt⸗Kaffee„Rhein⸗ gold“ ſeine Pforten geſchloſſen, aber nicht nur zur Entfernung der Faſchingsausſchmückung, die ohne Schwierigkeiten in einer Nacht hätte abgenommen werden können, ſondern um die Möglichkeit zu einer gründlichen Erneuerung zu geben Ein kleines Heer von Arbeitern wurde eingeſetzt, um in drei Ta⸗ gen die vorgeſehenen Arbeiten durchführen zu kön⸗ nen. Durch das Zuſammenarbeiten aller Beteilig⸗ ten gelang das Unwahrſcheinliche: das Palaſt⸗Kaffee „Rheingold“ konnte pünktlich am Samstagabend ſeine Die Einberufungen zum Arbeitsdienst Die Reichsleitung des Arbeitsdienſtes gibt über die Einberufungen zum Reichsarbeitsdienſt Früh⸗ jahr 1936, bekannt: 1. Zum April 1936 werden einberufen: a) Arbeitsdienſtpflichtige, die in der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. März 1915 ge⸗ boren ſind und die bei der Muſterung 1935„taug⸗ lich 1 oder 2“ befunden wurden, ſoweit ſie nach ihrem„vorläufigen Entſcheid“ für die Einberufung zum 1. April 1936 vorgemerkt ſind. b) Wehr⸗ machtfreiwillige, die von ihren Truppenteilen zum 1. Oktober 1936 angenommen ſind und die ihrer Arbeitsdienſtpflicht noch nicht genügt haben, ſoweit ſie nicht ausnahmsweiſe von der Ableiſtung des Arbeitsdienſtes ausdrücklich befreit wurden; c) Bewerber, die ſich als„vorzeitig dienende“ oder „länger dienende Freiwillige“ um Einſtellung in den Reichsarbeitsdienſt beworben haben, ſoweit ſie bis 10. März 1936 eine Mitteilung über ihre er⸗ folgte Annahme erhalten. 2. Bis zum 1. Oktober 1936 geſtellt: a) Arbeitsdienſtpflichtige des Jahrgangs 1938, die bei der Muſterung 1935„bedingt tauglich“ be⸗ funden wurden; b) Arbeitsdienſtpflichtige, die in werden zurück⸗ der Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1915 ge⸗ boren ſind, ſoweit ſie„ſommerbeſchäftigten Berufen“ angehören(3. B. Land wirtſchaft, Forſtwirtſchaft, Gärtnerei, Fiſcherei, Bau⸗ und Baunebengewerbe und Binnenſchiffahrt); e) von den Arbeitsdienſt⸗ pflichtigen, die in der Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1915 geboren ſind und die nicht zu den ſommerbeſchäftigten Berufsgruppen zählen, wird ein erheblicher Teil noch zum April 1936 einberufen, der Reſt bis 1. Oktober 1936 zurückgeſtellt; d) die endgültige Entſcheidung über die Einberufung oder Zurückſtellung ergeht nur ſchriftlich. Zwiſchenbeſcheide werden nicht erteilt. Anfragen können nicht bearbeitet werden und ſind daher swecklos; e) Arbeitsdienſtpflichtige des Jahr⸗ gangs 1915, die ſeit der Muſterung ihren Wohn⸗ oder Aufenthaltsort oder innerhalb des Orts ihre Unterkunft wechſelten und hierüber noch keine Mel⸗ dung erſtattet haben, machen ſich ſtraf bar, wenn ſie nicht unverzüglich ihre Anſchrift dem Meldeamt für den Arbeitsdienſt melden, das ihren„vorläu⸗ ſigen Entſcheid“ ausgefertigt(geſtempelt) hat; 7) die Arbeitsdienſtpflichtigen werden dringend davor gewarnt, ihre Arbeitsplätze aufzugeben oder ſon⸗ ſtige Maßnahmen zu treffen, ehe ſie im Beſitz ihrer ſchriftlichen Einberufung ſind. ————... Pforten wieder öffnen. Die in Scharen hereinſtrö⸗ menden Gäſte waren überraſcht, denn ſie fanden ein vollkommen neues Lokal, das ſich gegen die frühere Aufmachung weſentlich abhebt. Wie Herr Höfer in einer Beſprechung mit der Preſſe erklärte, konnte die Umgeſtaltung durch das Entgegenkommen der Zwangsverwaltung des Hau⸗ ſes vorgenommen werden. Man habe auf weite Sicht gearbeitet und ein Lokal geſchaffen, das ſich in jeder Beziehung ſehen laſſen könne. Mannheim brauche ſchon im Intereſſe des Rufes der Stadt und der Gaſtlichkeit ſolche Räume, in denen man ſich wohlfühle. Nicht vergeſſen werden dürfe, daß mit den umfangreichen Erneuerungsarbeiten in weit⸗ gehendem Maße der Arbeitsbeſchaffung gedient wor⸗ den ſei. Schließlich betonte Herr Höfer noch im Hinblick auf vielfach noch beſtehende Unklarheiten, daß die Führung des Palaſt⸗Kaffees durch ſeine Famtlie in keiner Weiſe mit den früheren Pächtern etwas zu tun habe. Eiet Rundgang durch die Räume zeigte, daß in großzügiger Weiſe das Lokal ſo umgeſtaltet wurde, daß die Mannheimer Gaſtlichkeit ſtark hervortritt. Bei ſämtlichen Tiſchen wurden die Glasplatten mit ſog. Tiſchſchauben aus Molton überzogen und Tiſch⸗ decken aufgelegt. Der untere Raum hat durch eine neue Wandgeſtaltung eine wärmere Note be⸗ kommen. Die in rötlichen Farben abgeſtuften Dängsſtreifen werden durch Felder mit weißen und ſilbernen Vierecken unterbrochen. Vollkommen er⸗ neuert worden ſind auch die Beleuchtungskörper. Nicht nur auf den nach oben führenden Treppen, ſondern auch im Wintergarten wurde der Boden⸗ belag vollkommen erneuert und zwar hat man Tep⸗ piche gewählt, die ſich harmoniſch in der Farbe in das Geſamtbild einordnen. Erneuert wurde auch der Wintergarten. Im Obergeſchoß hat man ſich auf einige Ausbeſſerungen beſchränkt, weil im nächſten Jahre eine gründliche Umgeſtaltung vorge⸗ nommen wird. Noch manche Arbeiten wurden in den drei Tagen vorgenommen, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann, auf die aber hin⸗ gewieſen werden muß, weil ſie ebenfalls weſentlich zur Arbeitsbeſchaffung beitragen. Mit großem Erfolg ſpielte zur Wiedereröffnung die Bergknappenkapelle Homburg die unter der abwechſelnden Leitung von Dr. Köhnen, dem Muſikberater der Sgargruben, und Kapellmei⸗ ſter Johann ſtand. Am Sonntag hielt die it Mannheim nicht unbekannte Kapelle Enurici Carletti ihren Einzug. NSDAP Hoheitszeichen für die Mütze der BA ⸗Walter und Koͤß⸗Warte Der Reichsorganiſationsleiter der NS DA und Reichsleiter der Duß Dr. Robert Ley hat folgende Anordnung erlaſſen: Der Stellvertreter des Führers hat den DA Waltern und Koͤß⸗Warten in Anerkennung ihrer Verdienſte das Recht zum Tragen des Hoheitszei⸗ chens der NSDaAp an der DAcF⸗Mütze verliehen. Zu dieſer Anordnung ſind, wie das Preſſeamt der Dc mitteilt, folgende Ausführungsbeſtimmungen ergangen: Das Hoheitszeichen darf nur von den DAF ⸗Waltern und Koͤßß⸗Warten an der DA Mütze getragen werden, die ſich im Beſitz eines vor⸗ ſchriftsmäßigen Perſonalausweiſes befinden. Das ſilberne Hoheitszeichen(Flügelſpannweite 49 Millimeter, Höhe 33 Millimeter) wird in der Mitte des oberen Mützenteils getragen. Die Anbringung ſonſtiger Abzeichen und Kokarden, insbeſondere am unteren Mützenteil(Kopfband mit ſchwarzer Eichen⸗ laubverzierung), iſt unterſagt. Die DAß⸗Mütze wird von den DA ⸗Waltern und Ko⸗Warten ohne Ausnahme mit Lacklederriemen getragen. Das Ho⸗ heitszeichen iſt von der Reichszeugmeiſterei oder de⸗ ren zugelaſſenen Verkaufsſtellen zu beziehen. In Abänderung der Anordnung des Reichsorga⸗ niſationsleiters Nr. 2/35 vom 19. Januar 1935 wird zur NSBO⸗Uniſorm die DA ⸗Mütze mit Ho⸗ heitszeichen, wie vorſtehend aufgeführt, getragen. Verſuchsweiſe Gleichwellenſendung Berlin, Breslau und Königsberg In der Zeit vom 2. bis 7. März werden die drei Reichsſender Berlin, Breslau und Königsberg nicht wie gegenwärtig auf verſchiedenen Wellenlän⸗ gen arbeiten, ſondern verſuchsweiſe auf gleicher Welle ſenden. Infolgedeſſen werden für dieſe Zeit nicht oͤrei verſchledene Programme, ſondern ein Ge⸗ meinſchaftsprog ram m übertragen. Als Gleichwelle iſt für dieſen Verſuch die jetzige Ber⸗ liner Welle von 356,7 m/841 khz gewählt worden. Die Hörer des Reichsſenders Berlin brauchen die Einſtellung ihres Rundfunkgerätes nicht zu verändern. Die Hörer des Reichsſenders Breslau und des Reichsſenders Königsberg dagegen finden während dieſer Zeit ihren Reichsſender nicht mehr auf der gleichen Stelle der Abſtimmungsſkala, ſon⸗ dern etwas weiter links oder rechts, weiter oben oder unten. Wer eine mit Sendernamen bezeichnete Skala beſitzt, braucht nur Berlin einzuſtellen. Dieſer auf 6 Tage beſchränkte Verſuch, der mit drei räumlich ziemlich nahe beieinander liegenden Reichsſendern zum erſten Male durch⸗ geführt wird, ſoll zeigen, ob auf dieſem Wege der deutſchen Wellenknappheit geſteuert werden kann, ſo daß mit den freiwerdenden Wellen die kulturpoli⸗ tiſch wünſchenswerte Verſorgung der deutſchen Gaue mit eigenen Programmen ermöglicht werden kann. Allerdings werden bei dieſem ſechstägigen Verſuch die freiwerdenden Wellen nicht benutzt, da eine umfaſſende Beobachtung auf dem Gebiete der bisher auf dieſen drei Wellen ſendenden Reichsſender durchgeführt und gleichzeitig die Mit⸗ arbeit der Rundfunkhörer bei dieſem Empfang der Gleichwelle dringend erwünſcht iſt. Die Rund funkhörer werden deshalb gebe⸗ ten, den Verſuch unter allen Umſtänden durch das Abhören der Gleichwelle zu unterſtützen. In ge⸗ wiſſen Gebieten werden vorausſichtlich Empfangs⸗ ſtörungen auftreten, ſo daß ein Empfang der Gleichwelle nicht möglich iſt. Es kann auch ſein, daß dieſe Erſcheinung zu verſchiedenen Tageszeiten wechſelt und der Tagesempfang z. B. gut, da⸗ gegen der Nachtempfang ſchlecht iſt. Es wird darum gebeten, alle derartigen Beobachtungen an die Reichsſendeleitung, Berlin, unter dem Stichwort„Senderbeobachtung“ einzusenden. Den Zechgenoſſen beſtohlen. 7 Monate Gefängnis Ludwigshafen, 29. Febr. In der Nacht zum 2. Februar d. J. war der verheiratete Alois Mayer von Ludwigshafen von einem Matroſen zu einem Glas Bier eingeladen worden. Man trank natürlich mehrere Glas und beſuchte auch noch andere Lokale. In der dritten Wirt ſchaft war daun Mayer auf einmal von der Bildfläche verſchwunden, während der Matroſe die betrübliche Feſtſtellung machen mußte, daß ihm ſein Geldbeutel mit 60 Mk und dem Ehering abhanden gekommen war. Als Dieb konnte nur der jetzt angeklagte M in Frage kommen und der Matroſe erſtattete Anzeige gegen ihn. Trotzdem der Geldbeutel— natürlich ohne In⸗ halt, das Geld hatte M. verjubelt— bei Mayer ge⸗ funden worden war, leugnete er den Diebſtahl. Er wollte heute noch nicht wiſſen wie der Geldbeutel in ſeine Taſche gekommen ſei. Das Amtsgericht ver⸗ urteilte Mayer zu nur 7 Monaten Gefäng⸗ nis, da er verſprach, den Schaden wieder gutzu⸗ machen. 4 5 18 JFCCFCTCCCC c c c. rA dn * eee eee Ne Aulbelallunawelle del Geheimnisse der Werbung 9e Ianclocliulaummen Mile Fckacks Allwissenheit als Geschäftsobjekt. Berlin, Anfang März. In der Familie Mayer in Kötſchenbroda iſt ein kräftiger Stammhalter angekommen. Schon nach wenigen Tagen erhält das überraſchte Ehepaar Kaufangebote auf Kinderwagen und Säuglings⸗ wäſche von Spezialfirmen in den verſchiedenſten Städten des Reiches. Herrn Mayers Nichte, Fräu⸗ lein Niedlich, aber hat ſich ſoeben mit Herrn Herbert Müller verlobt. Ihr trägt die Poſt alsbald Offer⸗ ten in Brautausſtattungen und Wohnungseinrich⸗ tungen ins Haus. Zugleich melden ſich ein aus⸗ wärtiger Innenarchitekt, der dem fungen Paar das neue Heim einzurichten ſich erbietet, und Automobil⸗ firmen von nah und fern, die auf ihre Weiſe zu ſeinem Fortkommen beitragen wollen. Iſt dann der Bund fürs Leben endlich geſchloſſen, ſo werden Herr und Frau Müller noch mit Werbebriefen von Verſicherungsgeſellſchaften überſchüttet, die Haus und Hof, Leben und Geſundheit wirtſchaftlich ge⸗ ſichert wiſſen wollen. Tritt jedoch einmal ein Todes⸗ fall in der Familie ein, ſo geben ſich, ohne daß man ſte gerufen hat, Sarglieferanten und die Herſteller von Grabdenkmälern die Türklinke einander in die Hand. Fragt man jedoch dieſe geſchäftstüchtigen Zeitgenoſſen nach der Veranlaſſung ihres Beſuches oder ihrer Werbezuſchrift, ſo erhält man gewöhnlich eine nichtsſagende oder ausweichende Antwort. Das Glück wirßp korrigiert Wer iſt nun dieſe geheimnisvolle Macht, unter deren Kontrolle unſer geſamtes Privatleben von der Wiege bis zum Grabe zu ſtehen ſcheint? Eine Schickſalsfügung, ein Zufall oder auch nur ein Zu⸗ ſammentreffen beſonderer Umſtände? Nein— keines davon, ſondern nur ein Zweig der moder⸗ nen Werbung. Selbſt das iſt kein Zufall, wenn man ein Lotterielos zugeſchickt erhält, deſſen Num⸗ mer auffallenderweiſe mit unſerer Glückszahl, unſe⸗ rer Autonummer oder der Nummer unſerer Lebens⸗ verſicherungspolize haargenau übereinſtimmt. Na⸗ türlich iſt man in dieſem Falle nur allzu leicht da⸗ zu geneigt, das„Glückslos“, als das man es zu er⸗ kennen glaubt, zu beſtellen, ohne daran zu denken, daß hier nicht das Schickſal, ſondern ein höchſt pro⸗ ſaiſches Geſchäftsunternehmen ſeine Hand im Spiel gehabt hat. Der betreffende Lotteriekollekteur iſt eben Abonnent eines Auskunfts⸗ oder Adreſſen⸗ büros, das ihm die uns genehme Zahl verraten hat. Es gibt allein in Berlin gegen dreißig Adreſſenver⸗ lage, die ihr Material hauptſächlich aus der Tages⸗ preſſe entnehmen und jeden einzelnen, ſcheinbar noch ſo geringfügigen privaten oder öffentlichen Vorgang in ihren Karteien ſorgfältig regiſtrieren. Große Adreſſenverlage haben Tauſende von Kunden, von de⸗ nen jeder einen anderen Wunſch hat. Sie müſſen daher ſo gut wie allwiſſend und auf allen wirtſchaft⸗ lichen Spezialgebieten beſchlagen ſein. Wird irgendwo ein neues Schulhaus erbaut, ein ſtädtiſches Kanaliſationsnetz angelegt, eine Feuer⸗ wehr reorganiſiert, eine Wanderherberge desinfi⸗ ziert oder ein Denkmal errichtet— ſogleich werden die hieran geſchäftlich intereſſierten Spezialfirmen von ihrem Abdreſſenverlag darüber unterrichtet. Sellbſt die handelsgerichtlichen Eintragungen im ganzen Reich kann man ſich fortlaufend mitteilen laſſen. Es liegt auf der Hand, daß durch dieſe in Die Kartothek der 10000 Wünsche aller Stille vor ſich gehende Tätigkeit der Adreſſen⸗ verlage die Geſchäftsumſätze in allen Branchen be⸗ deutend erhöht werden, was letzten Endes auf das geſamte Wirtſchaftsleben anregend einwirkt. Wer kommt zur Olympiade nach Berlin? Damit ſind jedoch die Aufgaben der Adreſſen⸗ verlage noch lange nicht erſchöpft. Auch Privat⸗ wünſchen der verſchiedenſten Art wiſſen ſie gerecht zu werden. Da will z. B. ein Zoologe ſämtliche in der Preſſe der ganzen Welt erſcheinenden Abhand⸗ lungen über die Blattlaus zugeſchickt erhalten, Schriftſteller und Journaliſten benötigen Belege ihrer im ganzen deutſchen Sprachgebiet erſcheinen⸗ den Artikel, ausländiſche Geſandtſchaften hingegen fämtliche Zeitungen, in denen über das von ihnen vertretene Land irgend etwas geſchrieben ſteht. Ein Geologe will wiſſen, wo in letzter Zeit auf dem gan⸗ zen Erdball Petroleumvorkommen entdeckt wurden; ein Börſenſpekulant, was das Ausland zu einer beſtimmten Finanztransaktion meint; ein Kunſt⸗ maler, wo ſich gerade der amerikaniſche Millionär befindet, der ihm vor Jahren einen Auftrag zu⸗ geſagt hat. Filmbegeiſterte heiſchen Auskunft, welche Handſchuhnummer Willy Fritſch hat, was Greta Garbos Lieblingsblumen ſind und wann Hans Al⸗ bers Geburtstag hat. Auch die umfangreichen„Brief⸗ käſten“ der Filmzeitſchriften, in denen bekanntlich auf die zum Teil verrückteſten Anfragen geantwortet wird, decken ebenſo wie die übrige Fachpreſſo ihren Bedarf vielfach bei Adreſſenverlagen. Schließlich vermögen derartige Unternehmen ſogar in die Zu⸗ kunft zu ſehen, indem ſie auf Anfrage den großen Berliner Hotels fortlaufend mitteilen, welche wohl⸗ habenden Perſönlichkeiten vorausſichtlich demnächſt zur Olympiade in die Reichshauptſtadt kommen wer⸗ den. Natürlich erfährt man dies nicht aus Zeitungs⸗ ausſchnitten, doch haben die Aoͤreſſenverlage auch noch andere, ſtreng geheim gehaltene Quellen, aus denen ſie ihre Weisheit ſchöpfen. Gewährsmänner im ganzen Reich unterſtützen ſie in ihrer Arbeit, Kunſtzigeuner „Die Zigeuner“, erzählt ein Bohsmier im Café, „ſind furchtbar abergläubiſch. Wenn ein Junge ge⸗ boren worden iſt, halten ſie ihm ein Geldſtück und eine Geige hin. Greift er nach dem Geldſtück, ſo wird er ein Dieb, greift er aber nach der Geige, ſo wird er ein Muſiker.“ ö „Na und“, will einer wiſſen,„wenn er nach beiden greift?“ b „Dann“, meint der erſte,„dann wird er Ko m⸗ hon iſt.“ ö 1 Höchſt einfach Vorbeigehender Herr:„Wie kann man nur den kleinen Bruder ſo ſchlagen!?“ ö Der große Bruder:„Das iſt ganz einfach ich halte ihn mit der linken Hand feſt und prügle ihn mit der rechten.“ Bären kommen zu Beſuch In den Wäldern bei St. Martin am Turee in der Tſchechoflowakei leben noch einige Bären⸗ familien wild. Dieſe Tiere ſind im allgemeinen Ein Lied zerſtört eine Liebe/ Von Karl Nils Nitolaus Der große Wind wirbelte über das Land. Die Wälder ächzten, und der breite Fluß gurgelte, als ärgerten ihn ſeine Ufer. Es war die Stunde, da der morſche Baum zuſammenbricht— der morſche Kahn, der morſche Menſch. Es war der Abend, wenn der Wind die Menſchen in die größte Einſamkeit verweht. Da ſtehen ſie dann gegeneinander— Stirn gegen Stirn— horchen auf das eigene Herz; und je größer die Angſt in ihnen iſt, um ſo tiefer treiben ſie in eine große Unerbittlichkeit. Wir fuhren den Strom abwärts, Renate hockte vor mir. Wir hatten kein Segel geſetzt in dem klei⸗ nen Boot, in dem wir unterwegs waren. Die Strö⸗ mung trug uns. Behutſam ſchwamm das Boot über der Tiefe. Die Wälder, durch die wir trieben, dröhn⸗ ten im Sturm. Renate war mir nahe. Ich ſah ihr blondes Haar im Winde wehen. Ein Leben ohne ſie ſchien mir wertlos. So lieb hatte ich ſie. Immer gewaltiger wurde der Wind. Tief neig⸗ ten ſich die Wälder, und das Berſten der ſtürzenden Bäume ſprang über den Strom. Das Rohr in den Buchten klirrte. Ungeheuerlich wurde die Fahrt. An Lichtungen ſchlängelten wir uns vorbei, an brauſendem Hochwald, an nebligen Aeckern, über die das dünne Licht ferner Höfe tanzt Die Strömung war ſtark. Ich hielt mit beiden Händen das Steuer des Bootes. Ganz wach rüttelte mich der Aufruhr im Land. „Groß iſt das Leben der Menſchen, die auf den Strö⸗ men fahren“, dachte ich. In jeder Minute ſah ich das Geſicht Renates noch einmal an. Ihre Jugend ſtrahlte. Sie lächelte.„Dies alles gehört mir nun noch tauſendmal mehr mitten im Strom“, dachte ich. Und ich liebte Renate mehr als je. Dann kroch die Dämmerung über die Ufer des Fluſſes. Immer unheimlicher wurde die Fahrt. Sterne hingen ſich auf über dem berſtenden Wald. Alle Geräuſche fielen mein Herz an. So wach war ich Blaſſe Straßen ſchnitten den Strom. Schein⸗ werfer flüchtender Autos ſtocherten umher in der Dämmerung. Ich witterte alle Taten, die jemals geſchehen waren rings um den Strom— die Aben⸗ teuer, die Vermächtniſſe, die Toten, die auf eine Auf⸗ erſtehung drängten mitten durch ein junges ſtarkes Herz. Wald und Fluß und Wind wurden mir ſelt⸗ ſam brüderlich. Renates Geſicht verſank in der Dämmerung, die nach uns griff. Das Mädchen kauerte ſich zuſammen im Boot. Ich hielt mit beiden Händen das Steuer. Ich fragte Renate:„Friert dich?“ „Ja!“ Verängſtigt war ihre Stimme. Ich ſchob ihr mit dem Fuß eine Decke zu. Denn ich konnte das Steuer nicht loslaſſen wegen der ſtarken Strömung. Immer gewaltiger wurde der Strom und das Brauſen des Waldes. Ich hörte die Schreie der flüchtenden Kreatur. Ich hörte alle Stimmen der Nacht, die mir der Wind zuwarf. Meine Wachheit und mein Mut begeiſterten mich. Ich wußte: auf den Strömen zu fahren und das Steuer zu halten und alle Stimmen der Dinge zu hören— nur das heißt Leben. Alle Täter ſind einſam. Ich begriff es in dieſer Nacht. Und während ich berauſcht war von den Viſionen des Lebens, die im großen Winde lebendig ſind, ge⸗ ſchah es, daß ich Renate verlor— durch ein Lied, das ſie in die Nacht ſtreute. Behutſam ſchwamm das Boot ſtromabwärts. Renate hantierte im Boot. Ich fühlte es an den Schwankungen. Und auf einmal zirpte in die Vielfalt der Stim⸗ men des Sturmes das Grammophon, das wir an Bord hatten, ein blechernes Lied. Renate hatte eine Schlagerplatte aufgelegt. Ich erſchrak. Ich ſchrie Renate an. Wie war es möglich, daß ſie die Stimmen der Nacht durch das alberne Gedudel ſtörte? War ſie denn innerlich nicht genau ſo wach wie ich? Das Mädchen ſtellte das Grammophon nicht ab. „Ein Lied iſt gut gegen Angſt!“ ſagte ſie. Unentwegt ſang ſie durch den Apparat ihre Bedrängnis in die Nacht. Ich konnte nichts tun; denn ich mußte das Steuer halten. Schrill taumelte ein blechernes Lied nach dem an⸗ dern durch die Fülle des Sturms und zerriß o ie Weisheit der nächtlichen Stimmen und ſtörte die Andacht, die in mir war. Ich begann Renate zu haſſen. Ich verſuchte, das Steuer losgulaffen, um das Grammophon über Bord zu werfen. Aber der Strom riß an dem Boot. Es gelang mir nicht. BILDER VOI TAGE Blick in den Speiſeſaal des neuen Luftſchiffes Er iſt ebenſo geräumig. wie behaglich. Jeder Fluggaſt wirs ſich darin wohrhaft wohlfühlen. (Heinrich Hoffmann, M. Eine der unblutigſten Faſching auf dem Kaſernenhof Schlachten, die je geſchlagen wurden, kam geſtern in der Nähe von Eton(Eng⸗ land) zwiſchen dem 2. We ſt Norkſhire Regiment und den Schülern der Etonſchool zum Austrag. Beide„Armeen“ waren in phantaſtiſchem Aufzug erſchienen: mit ſchwarzbemalten Geſichtern, eingebeulten Hüten. Als Bewaffnung war vom „Schlacht“ endete mit einem Sieg der Etonſchüler. Das Bild zeigt die Norkſhire Regiments. Gewehr bis zum Regenſchirm alles erlaubt. Die Paradeaufſtellung des 2. Weſt (Weltbild,.) recht zahm und den Touriſten gegenüber zutraulich. Weil der Wald in den letzten Tagen mit einer dicken Schneeſchicht bedeckt war, litten die Tiere Hunger. Eine Anzahl von ihnen ſtattete deshalb der Ge⸗ Die Tiere näherten Die Bewohner hatten Als die Bären ſatt waren, kehrten ſie in die Wälder zurück. meinde Turec einen Beſuch ab. ſich den Häuſern wie Bettler. Mitleid und gaben ihnen Nahrung. In dieſer Nacht entfiel Renate meinem Leben. Stunden ſpäter landeten wir in unſerem Boots⸗ haus. Wir ſprachen kein Wort zuſammen. Ich brachte Renate heim. Immer noch peitſchte der Sturm das Land. Ich lief noch lange durch den Wald und horchte auf die Stimmen der brauſenden Nacht und ſchämte mich für Renate. Nach dieſem Abend habe ich das wiedergeſehen. Jetzt— lange danach— begreife ich: Angſt fiel her über ihr Herz: ſie wußte keinen anderen Aus⸗ weg mehr. Wachheit iſt den Frauen nicht Geborgen⸗ ſein, ſondern Bedrängnis. Ich weiß: alles wäre gut geworden, wenn es gelungen wäre, den Apparat ins Waſſer zu werfen. Mädchen nie Vielleicht hätte auch ſchon ein Streicheln über ihre Hand oder über ihre Stirn genügt, Angſt und Ein⸗ ſamkeit aus ihrem Gemüt zu bannen. Und einen Moment wäre das Steuer vielleicht auch mit einem Arm zu halten geweſen! Vielleicht? Aber ich habe Renate verloren! Sie muß ſehr allein geweſen ſein in jener Nacht, da ich doch ſo weit weg war im Bann des Windes und in der Fülle der Stimmen. Ich tat, was ich konnte; ich war unheimlich wach, und ich hielt das Steuer. Der brüderliche Wind war ſtärker als das kleine Mädchen. Anders iſt das Herz der Männer und das Herz der Mädchen im Sturm! —— Prof. Julius Bergmann 75 Jahre alt. Pro⸗ feſſor Julius Bergman n⸗Karlsruhe feierte ſeinen 75. Geburtstag. Unterrichtsminiſter Dr. Wacker hat an den ausgezeichneten Künſtler und Lehrer der Badiſchen Landeskunſtſchule, vormaligen Großh. Akademie der bildenden Künſte, ein Glück⸗ wunſchſchreiben gerichtet. Furtwängler nimmt ſeine Dirigententätigkeit an der Berliner Staatsoper wieder auf. Wie von der Generalintendanz der Preußiſchen Staats⸗ theater mitgeteilt wird, ſind mit Staatsrat Dr. Furt⸗ wängler vertragliche Abmachungen getroffen wor⸗ den, wonach Dr. Furtwängler ſeine Dirigenten⸗ tätigkeit an der Berliner Staatsoper gaſtweiſe wieder aufnehmen wird. Vom Internationalen Muſikfeſt in Baden⸗ Baden. Beim Internationalen zeitgenöſſiſchen Mu⸗ ſikfeſt, das vom—5. April 1935 unter Leitung von Generalmuſtkdirektor Herbert Albert in Baden⸗ Baden veranſtaltet wird, wird eine„Venetianiſche Suite“ für Orcheſter des Deutſch⸗ Italieners Er⸗ manno Wolf⸗Ferrari uraufgeführt. Es dſt dies ſeit Jahren das erſte ſinfoniſche Werk des Meiſters, der ſaſt ſein ganzes bisheriges Schafſen der Oper gewidmet hat.— Eine weitere Urauffüh⸗ rung wird großes Intereſſe finden, und zwar ein Biolin⸗ Konzert von Werner Egk. Den Solopart hat die Münchener Geigerin Elfſabeth Biſchoff übernommen. Großer Erfolg Richard Strauß in Genua. Im Theater Carlo Fenice in Genua erlebte die Oper„Arabella“ von Richard Strauß ihre italieniſche Uraufführung. Das von Richard Strauß ſelbſt dirigierte Werk fand beim Publikum begeiſterten Beifall, der nicht nur der herrlichen Muſik und ſeinem Schöpfer, ſondern auch den ausgezeichneten Geſangsleiſtungen galt. Mehr als 25mal mußten Richard Strauß und die Darſteller vor dem Vorhang erſcheinen. 240000 Franken für eine Boccaccio⸗Hand⸗ ſchrift. Im Pariſer Verſteigerungslokal, Hotel Drouot, wurde dieſer Tage die berühmte Kunſt⸗ ſammlung der Antiquarin Belin verſteigert. Insgeſamt find 1178 920 Franken erzielt worden. Unter den Schätzen befanden ſich ſeltene Hand⸗ ſchriften aus dem Mittelalter, die zum Teil ganz ungewöhnlich hohe Preiſe erzielten. So ging eine Handſchrift Boccaccios für 240000 Fran⸗ ken ab. Die Handſchrift ſtammt aus den Jahren um 1450 und enthält 76 koſtbare Miniaturen. Die Chikagoer Oper hat Bridgeräume für die männlichen Opernbeſucher geſchaffen.() Es hat ſich herausgeſtellt, daß der Beſuch immer mehr nach⸗ ließ, da die Amerikanerin als alleinige Intereſſen⸗ tin für die Oper in Frage kam. Die Männer ſind ihrer ſportlichen und geſellſchaftlichen Unterhaltung nachgegangen. Um dieſe„Abwegigen“ wenigſtens in die Nähe ihrer Frauen zu ziehen, wurden Spielſle für das Theater eingerichtet. i 6. Seite/ Nummer 102 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 2. März 1986 Veumischtæs — Den großen indiſchen Fürſten geſtattet die Regierung von Britiſch⸗Indien bekanntlich die Unter⸗ haltung eigener in ihrer Stärke genau begrenzter Truppen. Die Maharabſchas, Nabobs und ſonſtigen Potentaten wiſſen die große Ehre, die mit dieſem Recht verbunden iſt, gebührend zu ſchätzen. Ihre Truppen ſind auf das vorzüglichſte ausgerüſtet— Geld ſpielt ja bei den reichen indiſchen Fürſten kaum eine Rolle— und nach europäiſchem Muſter organi⸗ ſtert. Es gibt Infanterie, Kavallerie und Artillerie. Unangenehm für die Fürſten iſt lediglich die Tat⸗ ſache, daß ihnen von der britiſchen Regierung ſogar vorgeſchrieben wind, über wieviel Patronen die einzelnen Armeen verfügen dürfen, und wieviel Schüſſe bei Manövern und Feierlichkeiten abzugeben ſind. Kürzlich iſt es den Fürſten nun gelungen, auch die Erlaubnis für eine kleine militäriſche Luft⸗ flotte zu erhalten. Auch hier ſind ſelbſtverſtändlich die Grenzen verhältnismäßig eng gezogen, damit es nicht etwa plötzlich einem Maharadſcha einfallen kann, ſich gegen die britiſche Regierung mit Erfolg aufzulehnen. Aber die indiſchen Fürſten ſcheinen mit derartigen Gedanken durchaus nicht zu ſpielen. Ihre Rüſtungen ſollen lediglich den Zweck haben, der Regierung im Notfalle Hilfsdienſte leiſten zu kön⸗ men. Da nun die Fliegertruppen der verſchiedenen Fürſten zuſammen nur aus rund tauſend Fliegern beſtehen ſollen, andererſeits aber die ſechshundert indiſchen Herrſcherfamilien über insgeſamt 12 000 wehrdienſtfähige ſunge Männer verfügen, haben ſich die Fürſten entſchloſſen, die Piloten für ihre Luft⸗ waffe ausſchließlich aus den Reihen ihrer nächſten Verwandten zu rekrutieren. Auf dieſe Weiſe iſt ihnen nämlich die Gewähr gegeben, daß ſie ſich in allen politiſchen Dingen auf die wichtige Luftwaffe unbedingt verlaſſen können. Der Gedanke geht aus von den Maharadſchas von Jodhpur, Patiala und Vizianagram und findet bei der„Kammer der Fürſten“ lebhafte Unterſtützung. Die Einrichtung einer großen und modernen Fliegerſchule ſoll ſofort in Angriff genommen werden, damit die Ausbildung der tauſend Fürſtenſöhne zu tüchtigen Militär⸗ fliegern ſo bald wie möglich beginnen kann. 4 — Ein Auswandererkind von ungariſchen Eltern, das kürzlich bei der Ueherfahrt von Buenos Aires nach Genua auf dem italieniſchen Ozeandampfer „Auguſtus“ auf die Welt gekommen iſt, ſcheint ein Glückspilz zu ſein. Die Mutter des kleinen Erden⸗ bürgers iſt die Witwe eines biederen ungariſchen Landwirts, der vor 20 Jahren ſeine Heimat ver⸗ ließ, um drühen in Südamerika ſein Glück zu ver⸗ ſuchen. Aber trotz allen Fleißes hat es Johann Ba⸗ vabas— ſo hieß der Mann— drüben auch nicht zu Reichtum gebracht. Dagegen holte er ſich in dem ungeſunden Klima im Innern Argentiniens eine ſchwere Krankheit, der er dann Ende vergangenen Jahres plötzlich erlag. Seiner Frau blieb nichts anderes übrig, als in die alte Heimat zurückzukeh⸗ ren. Nicht einmal zu der Rückfahrtkarte reichten die paar Spargroſchen, ſo daß die Frau, die ein Kind unter dem Herzen trug, wohl bitterſter Not ausge⸗ ſetzt geweſen wäre, wenn nicht ihre in Ungarn lebende Schweſter durch den Verkauf ihres kleinen Häuschens die Schiffskarte erſtanden hätte. Mitten auf dem Ozean kam die ungariſche Auswanderer⸗ frau nieder. Das ganze Schiff hat dieſes freudige Ereignis mit der Mutter geteilt. Sie waren alle ſtolz über die Ankunft dieſes jungen Erdenbürgers, und der Kapitän des Dampfers ließ es ſich nicht neh⸗ men, perſönlich die Tauſe des Kindes vorzuneh⸗ men. Der kleine Barabas wurde auf den Namen des Königs von Italien„Viktor Emanuel“ getauft, wppon übrigens den italieniſchen Behörden gleich nach dem Taufakt Kenntnis gegeben wurde. Die Sorge der Fahrgäſte um Mutter und Kind war rüh⸗ rend. Man veranſtaltete eine Sammlung, die in ganz kurzer Zeit über 20 000 Lire einbrachte. Die⸗ ſer Betrag wurde der glücklichen Mutter übergeben, die damit plötzlich aller materiellen Sorgen entho⸗ Enlhülltes Geheimnis Bie dufzeſhnungen des OH Probs Larsen ROMAN VON CRT REINHARD OIETZ 36 Er grinſte wieder.„Ehrt mich klotzig, mein Sohn, dein Zutrauen! Fangen wir alſo einmal bei der erſten Variation unſeres Themas an! Die heißt: Eibenkamp hat nicht auf Tyrolt geſchoſſen. Sieh dir einmal die Kugel hier an! Na...? Das iſt eine Flintenkugel, mein Junge. Jagdgewehr— oder ich will mir mein Schulgeld heute noch zurückgeben laſſen. Wenn wir alſo Jagdflinte annehmen, dann paßt das ſehr gut auch zu der Tatſache, daß der Täter aus einer größeren Entfernung auf Tyrolt geſchoſ⸗ ſen hat, Daraus ergibt ſich?! Baſtian ſteckte die Kugel wieder ſorgfältig in die Taſche. „Daß Eibenkamp, wenn er der Täter wäre, ein Jagögewehr mit ſich geführt haben müßte. Ferner—“ „Keine Spur von Logik und Konſequenz“, jam⸗ merte Baſtian und ſchüttelte den Kopf, aufrichtig be⸗ kümmert ſah er aus.„Du irrſt vollkommen vom Thema ab. Junge! Was geht es uns denn in Teu⸗ felsnamen an, was Eibenkamp mitgehabt haben müßte! Wir wollen doch beweiſen, daß er nicht geſchoſſen hat. Warum hat er nicht geſchoſſen? Das heißt alſo: mit dem Jagdgewehr geſchoſſen, Warum nicht? Weil er es gar nicht könnte, ſelbſt wenn er wollte. Eibenkamp hat den rechten Arm verloren und zwar im Kriege. Das iſt wichtig. Denn hätte er ihn vielleicht früher, vor vielen Jahren, etwas durch einen Unfall verloren, dann beſtünde weit mehr als ſo die Möglichkeit, daß er linkshändig⸗ zu zielen und zu ſchießen verſtünde und auch die dazu erforderliche Kraft im linken Arm beſäße. Links⸗ händig ſchleßen... nun, das iſt an ſich keine Selten⸗ heit, man findet das bei Linkshändern und Leuten, die einen Augenfehler haben. Aber dieſe Leute haben immer doch ihre beiden Arme und Hände. Es iſt kaum anzunehmen, daß Eibenkamp nach dem Kriege auf kinkshändiges Gewehrſchießen trainiert hat.. allerhöchſtens Piſtolen. Ferner: Ein Gewehr ben war. Aber Fortuna meinte es mit dem kleinen Auswandererkind noch beſſer. Kurze Zeit nachdem Frau Barabas mit ihrem Kind in der ungariſchen Heimat angelangt war, erhielt ſie durch den italie⸗ niſchen Konſul in Budapeſt die Mitteilung, daß der italieniſche Staat für ihren Sohn bei der Italieni⸗ ſchen Nationalbank einen Betrag von 65 000 Lire deponiert habe. Davon ſollten die Koſten der Er⸗ ziehung des Knaben beſtritten werden. Selbſtver⸗ ſtändlich wollte auch die Geſellſchaft, der der Dampfer „Auguſtus“ gehört, an Großzügigkeit nicht zurück⸗ ſtehen. Mutter und Kind haben die Erlaubnis er⸗ halten, den Dampfer„Auguſtus“ ſo oft zu benutzen, wie es ihnen Freude macht, ſelbſtverſtändlich ohne Dafür bezahlen zu müſſen. Zugleich wurde die Mutter des Glückspilzes im Steckkiſſen dahin ver⸗ ſtändigt, daß die Genueſer Schiffahrtsgeſellſchaft den kleinen Viktor Emanuel von ſeinem 12. Lebensjahr an jederzeit gern als Schiffsjungen in Dienſt zu nehmen bereit ſei, wenn der Junge ſpäter einmal Luſt und Liebe zum Seemannsberuf haben ſollte. 4 — Ein Fehlurteil auf Grund eines Indizien⸗ beweiſes unterlief der Strafkammer in Burg bei Magdeburg. Ein Einwohner des Dörſchens Böcke fuhr täglich die im Ort erzeugte Milch in die Molkerei. Unter dieſer Milch befand ſich natürlich auch die Milch, die ihm ſeine vier eigenen Kühe einbrachten. Eines Tages war es jedoch aufgefallen, daß die von dem Angehlagten gelieferte Milchmenge ſtark zuge⸗ nommen hatte. Man wollte beobachtet haben, daß er ſich während des Transportes der Milch an den Milchkannen auf ſeinem Wagen zu ſchaffen gemacht hatte. Freilich hatte niemand geſehen, daß er Milch aus einer Kanne in die andere gegoſſen hätte. Trotz⸗ dem wurde er beſchuldigt, fremde Milch unterſchla⸗ gen zu haben. In erſter Inſtanz vor dem Einzel⸗ richter in Zieſar ſagte der Angeklagte aus, die Stei⸗ gerung ſeiner Milchlieferung erkläre ſich aus einer kräftigeren Futternahrung ſeiner vier Kühe; außer⸗ dem habe er ſich eine fünfte Kuh angeſchafft. Dieſe fünfte Kuh hatte freilich niemand auf dem Hof des Angeklagten geſehen. Dieſer behauptete, er habe ſie von einem Unbekannten gekauft und ſie, als er Geld brauchte, wieder an einen Mann den er eben⸗ ſalls nicht kannte, weiterverkauft. Der Richter hielt das für einen Schwindel und beſtrafte den Angeklag⸗ ten mit drei Monaten Gefängnis. In zweiter In⸗ ſtanz kam auch die Strafkammer Burg nach achtſtün⸗ diger Verhandlung zu einer Verurteilung des An⸗ geklagten, und niemand wußte etwas von der fünf⸗ ten Kuh. Gegen das Urteil der Strafkammer gab es kein Rechtsmittel mehr. Der Angeklagte begann nun, die beiden Unbekannten, den Verkäuſer und den Käufer der Kuh, durch Zeitungsanzeigen zu ſuchen. Daraufhin meldete ſich ein Einwohner von Böcke, der geſehen hatte, wie der Angeklagte mit einem Fremden in der üblichen Art des Viehhan⸗ dels über eine Kuh handelseinig geworden war und dieſem Manne die Kuh übergab. Außerdem hatte der Angeklagte das Glück, eines Tages auf dem Viehmarkt in Genthin den anderen„Unbekannten“ zu entdecken, von dem er die Kuh gekauft hatte. Das beantragte Wiederaufnahmeverfahren wurde darauf⸗ hin eröffnet. In der jetzigen dritten Gerichtsverhand⸗ lung hob die Strafkammer ihr eigenes Urteil und das Urteil des Einzelrichters in Zieſar wieder auf und ſprach den Angeblagten auf Koſten der Staats⸗ kaſſe frei. 3 — Ein Duell, das in der Nähe der amerikani⸗ ſchen Stadt Denver(im Staate Colorado) ausge⸗ tragen wurde, dürfte in ſeiner Eigenart einzig da⸗ ſtehen. Es handelt ſich um zwei Amerikaner, die ſich ſeit Jahren kannten und früher auch ſehr befreun⸗ det geweſen ſein ſollen. Wegen einer Frau gerieten die beiden Männer dann jedoch in Streit, und alle Ausſöhnungsverſuche, die von ſeiten ihrer Bekann⸗ ten unternommen wurden, ſcheiterten. So kam es ſchließlich gar zu einer Duellforderung. Dieſes Duell ſollte etwas ganz Originelles werden, was bei Ame⸗ rikanern nicht weiter wunder nehmen kann. Kurz und gut, man einigte ſich auf Antomobile. Man fuhr eines Morgens aus der Stadt hinaus und ſuchte ſich eine abgelegene Straße aus. Die Sekundanten ſchritten eine beſtimmte Strecke ab, auf deren Mit⸗ telpunkt die beiden ſchweren Wagen dann zuſam⸗ iſt ſchließlich kein Raſierpinſel, hat alſo immerhin einiges Gewicht und eine gewiſſe Länge. Eine Stütze für den Flintenlauf iſt aber dort nicht vor⸗ handen.. Hein Gartenzaun oder Aſt eines Baumes etwa oder die Lehne einer Bank. du haſt das vielleicht bemerkt, als ich heute morgen die Stelle feſtlegte, von der aus die Schüſſe abgegeben worden ind „Darum alſo haſt du das Experiment mit dem Bindfaden——“ Baſtian fiel mir lachend ins Wort.„Du merkſt aber auch alles, Probus Larſen! Nur anſcheinend ein bißchen ſpät... Na, beſſer als nie! Faſſen wir nun mal zuſammen—: Eibenkamp iſt nicht fähig, ein Jagdgewehr zu handhaben, beſtimmt aber nicht in der Lage, damit abſolut ſicher einen Treffer zu erzielen; er hätte nie eine ſolche Waffe gewählt. Außerdem iſt nicht anzunehmen, daß er ſich eine Jagdflinte mit hierher gebracht hat.“ „Es käme alſo ein Jäger oder ein Förſter in Be⸗ tracht“, folgerte ich.„Damit wird der Kreis der Verdächtigen bereits feſtgelegt.“ „Nicht ſo ſtürmiſch, mein Junge! Du vergißt anſcheinend, wo wir uns befinden“, grinſte Baſtian und blies einen kunſtvollen Rauchring in die Luft. „Schön, wie er hinſchwebt, wie? Kann ich ſtunden⸗ lang machen!... Nö, paſſ' mal auf, Probus Erſtens gibt es hier in den Bergen bekanntlich leidenſchaft⸗ liche Amateurjäger ohne Jagdoͤſchein, denen die Pacht für ein Revier zu teuer iſt——“ „Du meinſt Wilderer?“ „Richtig, falls du das häßliche Wort abſolut ge⸗ brauchen willſt. Und zweitens leben die Leutchen hier in einem Grenzgebiet zwiſchen Bayern, Liech⸗ tenſtein und der Schweiz.“ „Schmuggler alſo. Du haſt recht, daran dachte ich nicht. Da liegt ſogar eine Erklärung bereit: Tyrolt war viel unterwegs, immerzu in den Ber⸗ gen, vielleicht iſt er dabei einmal zufällig auf ſolche Kerle geſtoßen, Schmuggler oder Wilderer.. die hatten nun Angſt, er könne ſie verraten, zur An⸗ zeige bringen— nicht wahr?— da haben ſie ihn lie⸗ ber vorher kalt gemacht“ „Kalt gemacht. hu, wie das klingt aus deinem Kindermund, Prohüschen!“ lachte Bastian.„Immer⸗ hin bin ich auch auf dieſen Einfall gekommen. Es wäre eine Möglichkeit.“ aui dei du Todesurteil — Stuttgart, 1. März. Der ö9jührige verheiratete Chriſtian Hammer aus Stillau, der mit ſeiner 26jährigen Tochter Frieda wegen Blutſchande und Mordes an ihren zwei Kin⸗ dern angeklagt war, wurde vom Schwurgericht Ellwangen wegen des Mordes an den Kindern zum Tode und zu dauerndem Ehrverluſt verurteilt, ſer⸗ ner wegen dreier Verbrechen der Blutſchande und Verleitung zum Meineid zu 15 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung. Friedg Hammer wupde wegen Mordes mit Rück⸗ ſicht auf ihre verminderte Zurechnungsfähigkeit zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Verfahren wegen Blutſchande gegen die Angeklagte wurde eingeſtellt. Wieder ſchwaches Nahbeben in Mürttemberg — Stuttgart, 1. März. In der Nacht zum Freitag wurde an den würt⸗ tembergiſchen Erdbebenwarten Stuttgart, Ravens⸗ hurg und Meßſtetten wieder ein ſehr ſchwaches Nah⸗ heben aufgezeichnet. warte begann die Aufzeichnung um.50 Minuten 41 Sekunden, dauerte aber nur etwa acht Sekunden, Die Entfernung des Herdes von Stuttgart beträgt rund 50 Km. Der Herd iſt der gleiche wie bei den Heiden letzten ſchwepen Nahbeben am 18. und 21. Februar und liegt in der Gegend des Dreifürſten⸗ ſteins zwiſchen Hechingen und Möſſingen(Schwä⸗ biſch Alb). Eigenartiges Straßenbahnunglück in Prag Ein Toter— 30 Verletzte — Prag, 1. März. Vor dem Muſeum am Wenzelsplatz ereignete ſich am Samstggnachmittag ein ſchweres Straßenbahn⸗ unglück. Ein Wagen entgleiſte und fuhr in einen entgegenkommenden Straßenhahnwagen hinein. Ein Perſonenkraftwagen geriet dabei zwiſchen die beiden Straßenbahnwagen und fing Feuer. Der bekannte Uruloge und Dozent Dr. Joſeph Rejſek, Chefarzt an einem ſtädtiſchen Krankenhaus in Prag, der ſich in In der Stuttgarter Erdbeben⸗ dem Kraftwagen befand, wurde auf der Stelle ge⸗ tötet. Außerdem wurde eine Frau ſchwer verletzt. 30 Fahrgäſte der Straßenbahn erlitten leichtere Ver⸗ letzungen. Die Feuerwehr konnte den Brand, der bereits auf die Straßenbahn übergegriffen hatte, bald Löſchen. Zwei Arbeiter verſchüllet — Zwickau, 29. Februar. Beim Bau der Abwäſſerleitung der Mulde⸗Waſ⸗ ſergenoſſenſchaft an der Pölbitzer Mulde⸗Brücke wurden am Freitag die Arbeiter Eduard Kutenig aus Zwickau und Rudolf Wollin aus Siegmar⸗ Schönau durch einbrechende Erdmaſſen verſchüttet. Nach mehrſtündigen Rettungsarbeiten konnten ſte nur noch als Leichen geborgen werden. Gelber Schnee Ein ſeltenes Naturereignis — Wien, 1. März. Ueber ein ſeltenes Naturereignis berichtet am Samstag die Wiener Meteorologiſche Zentralanſtglt. Danach fiel im Gebiet des Epzberges in Steiermark gelber Schnee, hervorgerufen durch ein am Freitag aus der Sahara gekommenes Tief, das in großen Höhen Wüſtenſand mitführte. Dieſer Wüſtenſand mengte ſich dem Schnee bei, als der Zuſammenprall kälterer und wärmerer Luftmaſſen über den Süd⸗ alpen zu Nfederſchlägen führte. Wohnhausbrand in London fordert fünf Tote In einem Wohnhaus Londons brach in der Nacht zum Samstag ein Feuer aus, dem fünf Menſchen⸗ leben zum Opfer fielen. Als die Feuerwehr ein⸗ traf, ſtand bereits der ganze Häuſerblock, in dem ſich zahlreiche Läden befanden, in hellen Flammen. Da die Straßen ſehr eng ſind, hatten die Feuer⸗ wehrleute— insgeſamt 200 Mann— die größte Mühe, den Brand zu bekämpfen. Es gelang ihnen zwar, einen Bewohner noch lebend aus dem bren⸗ nenden Haufe herauszuholen, doch kamen fünf in den Flammen um oder zogen ſich beim Springen aus den Fenſtern ſchwere Verletzungen zu, denen ſie er⸗ lagen. Drei Feuerwehrleute wurden verletzt. PEUæUæUœœœœõõ ³ð» MA Dp mmm 2 mentreffen ſollten. Nachdem die Kampfhähne mit ihren beiden 80⸗PS⸗Wagen Auſſtellung genommen hatten, wurde das Startzeichen gegeben. Die Fah⸗ rer raſten mit Vollgas aufeinander los. In den nächſten Sekunden prallten die beiden Wagen mit voller Wucht zuſammen. Es gab einen entſetzlichen Krach. Metallteile flogen durch die Luft, und das Ganze war im Nu in eine dichte Staubwolke ge⸗ hüllt, die jede Sicht verhinderte. Nachdem ſich die Staubwolke verzogen hatte, wurde ein wüſter Trüm⸗ merhaufen ſichtbar, aus dem die beiden Duellanten mit blutüberſtrömten Köpfen hervorkrochen. Durch den furchtbaren Krach war auch ein Polizeibeamter auf den Vorfall aufmerkſam geworden. Er eilte zu der Stelle hin. Die Sekundanten hatten jedoch be⸗ reits das Weite geſucht. Nur die beiden Unerbitt⸗ lichen waren noch auf dem Schauplatz ihres ver⸗ rückten Duells. Sie mochten ſich den Ausgang des Duells anders vorgeſtellt haben. Der Poliziſt zog einfach ſein Büchlein und ſtellte ihre Perſonalien feſt. Erſt dann wurden die beiden ſeltſamerweiſe nicht einmal lebensgefährlich verletzten Kampfhähne auf die Rettungswache gebracht. * — Einem ſeltſamen Unfall fiel in Maaſtricht (Holland) eine 12jährige Schülerin zum Opfer. Das Mädchen hatte den Auftrag, mit dem Schwamm die Schultafel zu reinigen. Plötzlich ſchlug die Tafel infolge Nachgebens eines Hakens vornüber. Sie ſchlug dem Mädchen mit großer Wucht auf den Kopf und drückte es gegen eine Schulbank Das unglück⸗ liche Kind war auf der Stelle tot. Die Mitſchüle⸗ rinnen gerieten durch dieſen ſchrecklichen Anblick ſo in Angſt, daß ſie laut ſchreiend und jammernd auf den Schulhof ſtürmten. 5 1 * kannte Erſcheinung, für heimiſche Singvögel jedoch iſt uns der Begriff nicht geläufig, denn dieſe ſtellen oft geradezu Muſterbeiſpiele von Einehigkeit dar. Nachdem bereits deutſche Ornithologen die Vermu⸗ tung ausſprachen, teilt jetzt Ryves einwandfreie Unterſuchungen über die Vielweiberei der Grauam⸗ mer, einer nahen Verwandten der Goldammer, mit. Bei dieſen in unſeren Ackerbaugegenden geradezu auffallend häufigen Vögeln überwiegen die Weib⸗ chen ſtark. Zwei bis ſtieben kommen auf ein Männ⸗ chen. Regelung der Verdauung erreicht man auf angenehme Weiſe durch die be⸗ währten Ebug-Billen.% 1.— i. Apothek. Sie beſei⸗ tigen Darmträgheit, wirken mild aber zuverläſſig:! Mir kam plötzlich eine Erleuchtung.„Menſchens⸗ kind, Baſtian, warum zerbrechen wir uns noch lange den Kopf— wir brauchen doch nur Tyrolt zu fra⸗ gen, morgen drüben in Sankt Laſſen!“(Gleich dar⸗ auf merkte ich allerdings, daß ich etwas ſehr Weſent⸗ liches dabei überſehen hattel) „Parſtfal“, brummte Baſtian und grinſte mit⸗ leüdig.„Reiner Tor! Haſt du ganz und gar vergeſ⸗ ſen, was auf Tyrolts Schreibmaſchine ſteht?“ „Die Anſchuldigung gegen Eibenkamp? das iſt doch Wahnſinn!“ „Daraus geht aber für mich einwandfrei hervor, daß Tyrolt den Täter jedenfalls nicht kennt, nicht geſehn hat, nicht ahnt, wer es ſein könnte. Oder aber, daß er ihn nicht kennen will. Was gleichbe⸗ deutend iſt mit nicht nennen will. Ich neige aller⸗ dings zu der erſten Annahme. Wir werden uns alſo den Täter ſelbſt ſuchen müſſen. Ich ziehe das auch vor. Iſt doch viel amüſanter! Uebrigens ſind wir nun bereits mitten in der zweiten Variation unſeres Themas angelangt.“ Er griff in die Bruſttaſche ſeines Jacketts und zog ſeine Brieftaſche hervor. „Die Sache da auf der Schreibmaſchine iſt mir einfach unerklärlich“, ſagte ich indeſſen und fühlte mich plötzlich wieder ziemlich mutlos.„Ich kann ein⸗ fach nicht glauben, daß Tyrolt eine ſo ungeheure Be⸗ ſchuldigung wider beſſeres Wiſſen——“ „Wer ſpricht denn von„wider beſſeres Wiſſen“ he?“ Er kicherte vor ſich hin.„Das iſt nämlich ſehr ulkig.. rieſig ulkig... Aber bleiben wir mal bei unſerem Thema. Immer ſchön eins nach dem andern!“ Er hatte ſeiner Brieftaſche einen zerknitterten und beſchmutzten Zettel entnommen, ein Blatt von einem mittelgroßen Abreißkalender, das er ſäuber⸗ lich geglättet hatte.„Uebrigens auch ſehr ulkig, was ich hier habe! Hör mal zu: „Der brave Mann denkt an ſich ſelbſt zuletzt. Tapiokaſuppe— Hecht mit brauner Butter und Meerrettich Hammelrippchen mit grünen Bohnen— Korinthenpudding.“ Weiß der Himmel— der braue Mann denkt nicht an ſich ſelbſt zuletzt, was Probus Larſen 2 Ich be⸗ komme direkt Appetit!“ „Gehört das auch zur Sache?“ fragte ich lachend. Baſtian hielt mir den Zettel unter die Naſe. „Riech mal!“ Aber „Pfui Teixel“ „Kautabak... ſtellte er trocken feſt und drehte das Blättchen um.„1932 Achtzehnter.. Sonn⸗ tag...“ las er.„Toblers Toiletten⸗Seifen ſind die beſten!“ Er grinſte.„Gut, daß wir das nun wiſſen!“ „Was“ „Na, das mit der Seife.! Und daß an jener gleichen Stelle, von der aus auf den guten Tyrolt geſchoſſen wurde, ein Mann geſtanden hat, der Tabak kaut. Ein Mann, der ein guter Schütze iſt, etwa 1,75 Meter groß, Tabak kaut, wahrſcheinlich wildert oder ſchmuggelt und ebenſo wahrſcheinlich zu Hauſe einen Kalender hat von der Firma Seifen⸗Tohler in Inns⸗ bruck! Wir können ſogar noch einen Schritt weiter⸗ gehen und behaupten: der eine zuſammenlegbare . lſagte ich verblüfft. Flinte beſitzt.“ „Dunnerkniſpel„Sy weit biſt du alſo ſchon!“ Baſtian legte das Kalenderblatt in ſeine Brief⸗ taſche zurück und ſchob ſie in die Taſche. 5 „Den Priem hatte er in den Zettel eingewickelt. Es könnte natürlich auch ſo ſein— was ich aber eigentlich nicht annehme—, daß ſchon der Verkäufer des Kautabaks ihn in das Kalenderblättchen einge⸗ wickelt hat. Wie geſagt, nicht ſehr wahrſcheinlich, aber man kann die Möglichkeit im Auge behalten.“ „Und was nun?“ Er ſtand auf.„Gehen wir, Probus Larſen. Ja, was nun? Zunächſt ſuchen wir uns den bewußten Kalender. Dann den Mann dazu, der Tabak kaut. Und dann haben wir entweder den Kerl, der den Tyrolt abmurkſen wollte“— er lachte leiſe auf— „ober den Falſchen erwiſcht! Es kann ja natürlich auch irgendein ganz Harmloſer den Zetter dort ver⸗ loren haben. Alles möglich. Aber man muß da ſein wie der Jagdhund— hat man erſt mal Witterung en 1 5 5 0 Spur gefunden, dann darf man die Naſe erſt örehen, wenn man ſieht, daß ſie fa iſt, die Spur.“ 90 1 „Demnach biſt du alſo doch der Ueber f 0 l zeugung, daß Oberſt Eibenkamp ſchuldlos iſt, Baſtian?“ „Selbſtverſtändlich hat er nicht geſchoſſen.“ „Aber die Beſchuldigung auf der Schreibmaſchinel“ Baſtian Loos blickte mich liſtig von der Seite an. „Tyrolt hat ſich wahrſcheinlich an ſeinem Rivalen, wenn man ſo ſagen will, rächen wollen.“ (Fortſetzung folgt) — Vielweiberei bei Vögeln iſt zwar eine be⸗ . 3 12 2 5 * *** 1 neren Morgen- Auscabe 1 2 März 1936 Waldhof verliert in Brötzingen 147. Jahrgang Nr. 102 Brötzingen kann mit:0 gewinnen— Neckarau erringt gegen K einen wertvollen:-Sieg— VfR und Viernheim ſpielen unentſchieden 121— Phönir Karlsruhe erzwingt gegen Freiburg ein:2 Eine vermeidbare Niederlage für Waldhof Gau XIV Baden VfL Neckarau— Karlsruher J:1 Amicitia Viernheim— VfR Mannheim:1 Germania Brötzingen— SW Waldhof:0 Phönix Karlsruhe— Fc Freiburg:2 Vereine Spiele gew. uneniſch. verl. Tore Punkte Ii Pforzheim.. 15 10 2 3 39119 22 8 Sp Waldhof 14 9 1 4 45.24 199 Karlsruher FBV. 16 8 3 5 42531 19.13 feht Mannheim 16 8 6 4 34:40 18:14 Amieitia Viernheim 16 5 5 6 25:83 15 17 Germania Brötzingenld 6 2 71 27:29 14:16 i Freiburg 15 5 3 7 38645 13817 fe Neckarau 13 5 2 5 228.28 12˙14 Vn Mühlburg 15 3 5 7 20.27 11:19 Phönix Karlsruhe 15 1 5 9 205 45 7˙2⁴ Gau XVI Bayern 1. 76 Nürnberg— AS Nürnberg 120 Wacker München— SpVg Fürth 90:1 05 Schweinfurt— BC Augsburg 628 Verein Spiele ew unentich der.. Tore Punkte 1. 56 Nürnberg 16 13 3— 33:9 29:8 Spwg Fürth 16 11 3 2 29:10 25:7 Bayern München 15 11 2 2 39.15 24.6 Schweinfurt 05 16 7 2 7 3²²26 16:16 E Augsbura 16 6 2 8 29.29 14.18 Wocker München 17 5 3 9 22.34 13:21 München 1860 16 5 1 9 2283 1220 AS Nürnberg 15 4 b 8 19:27 1119 1. 6 Bayreuth 17 4 1 12 117.85.25 ie München 16 3 1 12 17740 722 Gau XV Württemberg IB Ulm— Sportfreunde Stuttgart:1 Sc Stuttgart— Pf Stuttgart 028 SpVg Bad Cannſtatt— SW Feuerbach:0 5 Zuffenhauſen— Stuttgarter Kickers:2 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 17 10 5 2 49:22 25¹9 iB Stuttgart 17 8 5 4 45:28 21119 SC Stuttgurt 16 8 4 4 34:27 20:12 Sportſr Stuttgort 15 7 5 3 31˙22 18.12 Spfreunde Eßlingen! 7 2 7 31:82 16˙16 SSW Ulm 5 1 1 7 32281 15:15 SpVg Cannſtatt 16 5 5 6 21˙30 15:17 FW Ulm 17 1 1 9 2541 15:19 FV Zuffenhauſen 16 4 5 7 24:32 13 19 Sp Feuerbach 15— 2 13 14.40 228 Gau XIII Südweſt ohne Spiel Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte a Pirmaſens 16 11 2 3 43.22 24.8 Eintracht Frankfurt 6 9 5 2 30.15 23:0 Boruſſia Neunkirchen!8 10 3 5 37.26 23 13 Wormatia Worms 15 10 2 3 41717 22:8 FSV Frankfurt 18 8 3 7 37 30 19:17 Kickers Offenbach 17 7 3 7 25˙30 17•17 FV Saarbrücken.. 18 6 3 9 2887 15 21 Union Niederrad. 18 5 3 10 19·88 13.23 Opel Rüſſelsheim 18 1 6 11 31249 8˙28 Phöntx Ludwigshaf. 18 3 2 13 17:44:28 Netkarau holt auf Bi Neckarau— Karlsruher JV 911(:1) Der erſte Märzſonntag ſtand mit den Vereinen Frei⸗ burg, Viernheim, Neckarau und Brötzingen faſt ausſchließ⸗ lich im Zeichen des Ringens gegen den Abſtieg, das, wie die Meiſterſchaftsfrage, nun wirklich akut wird. Relativ am beſten ſteht immer noch Neckarau, das noch fünf Spiele zu erledigen und ſomit noch den meiſten Spielraum hat. Allerdings war der jüngſte Gegner an der Altriper Fähre, der Ke, der es kürzlich fertig brachte, Waldhof zu ſchlagen, vorweg als eines der ſchwer⸗ ſten Hinderniſſe auf dem harten Befrekungsweg der Mannheimer Vorſtädter zu bewerten. Bei bedeutendem Zuzug aus der Landeshauptſtadt be⸗ glunt das Spiel ſofort mit Tempo, wobei Neckarau durch Wenzelburger und Möhler die erſten klaren Ge⸗ legenheiten verpaßt. Möhler läßt auf Flanke von Ben⸗ ner eine zweite Auflage folgen, indem er ſtürzend ver⸗ schießt. Doch ganz überraſchend folgt die Führung der Karlskuher, indem Dieringer das Leder auf ſcharfen Schuß entgleitet und Pförtner(halbl.) mit Nachſchuß das Ziel findet;:1. Bei Größle macht ſich die bisherige Verletzung erneut bemerkbar, was ihm natürlich das Ar⸗ beiten erſchwert. Uebereilt— aber gut gemeint— will Wenzelburger ein Herauslaufen Stadlers nützen, doch geht der Schuß in der Aufregung fehl. Größle⸗Schmidt wechſeln die Plätze(linksaußen, linker Läufer). Nach Abwehr eines Schuſſes durch die.⸗Verteidigung holt MNöhler aus ſpitzem Winkel mit ſicher placiertem Schuß den Ausgleich, 121. Immer noch vorhandene gewiſſe Ner⸗ voſität im.⸗Angriff bringt verſchiedene Kurz⸗Fehlſchüſſe. Bei einer harten Kopfabwehr erleidet der Mittelläufer Wünſch einen Naſenbeinbruch und muß endgültig das Feld verlaſſen. Karlsruhe bleibt auch mit 10 Mann ge⸗ fährlich, und Dieringer kann ſcharfen Flachball mit Fuß⸗ abwehr parieren. Durch ſtändiges Platzwechſeln bringt Wenzelburger Unruhe und Zerfahrenheit in den.⸗An⸗ griff, der ohnehin aus ſeiner Nervoſität nicht heraus⸗ kommt. So bleibt es bis zur Pauſe bei dem:1. Nach dem Wechſel ſtehen Schmitt und Größle auf ihren eigentlichen Plätzen und variert Dieringer ſofort hervor ragend aber kurz darauf ſetzt Meiſter einen Elfmeterbau an die Latte, doch der bisher ganz wirkungsloſe Wenzel⸗ burger wird durch eine unfreiwillige Vorlage eines Karlsruher Verteidigers förmlich zum Schuß gezwungen, der durch die Abwehr hindurch das Netz findet, 221. Bei graller Rückenſonne ſetzt Karlsruhe beſonders durch ſeine Flügel aule Gegenſtöße, wobei Neckarau mit Glück den ͤrohenden Ausgleich überſteht. Die Platzelf wird klar überlegen, wobei Größle, obwohl geſundheitlich nicht auf dem Damm, durch ruhiges, aufopferndes Spiel hervor⸗ ragt. Ein wunderbar verlängerter Strafball Größles fängt Stadler ausgezeichnet. Neckarau hat bei dem knav⸗ pen Spielſtand den Sieg noch nicht ganz ſicher; Stadler rettet im gefährlichen Werfen vor dem dritten Treffer, aber als dann Benner dieſes geiſtesgegenwärtig mach⸗ holt, iſt mit dem:1 die Sache ſicher fundiert. Scharfe Flazee Roth kann Stadler hervorragend, aber nur kurz abdrücken, was der in der Nähe ſtehende Möhler ver⸗ paßt. Mit zwei vollverdienten, ſchwerwiegenden Punkten geht Neckarau vom Platz. Der fe der monatelang unter der teilweiſen Zerſprengung ſeiner Maunſchaft, wie auch unter allzu ausgedehnten Zwangs⸗ ſpielpauſen zu leiden hatte, ſtellte abermals eine geänderte Formotion ins Feld, die auf dem Papier nicht übel, ihre Ligentliche Wirbfamkeit aber doch im Kampf ſelbſt zu erhär⸗ ten hatte. Von beſonderer Bedeutung war dabei, ob die Mannſchaft ihre Nerven mehr im Zügel haben würde, als im letzten Gang mit ViR. Gerode für den ſchwerwiegenden Reſt dieſer Serte bleibt dieſes letztere eine unerbittliche, wenn auch begreiflicherweiſe nicht ſo einfach zu erfüllende Forderung, denn zweifellos ſpielen die Abſchlußtreffen weit mehr ins Gebiet ſeeliſcher Spannkraft hinüber, als in das der Technik oder normalen Könnens. Obwohl nun die Heimiſchen zu einer abgerundeten Leiſtung auch diesmal noch nicht kamen, dürften ſte bei der noch reichlichen Spielzahl beſtimmt über dem Graben ein. Glücklich war die Aufſtellung Ben ners als Rechtsaußen an der Stelle von Striehl, der offenbar außer Form iſt. Benner brachte Ruhe auf den rechten Flügel, was doppelt notwendig war, als Wenzelburger eine wenig geſammelte Leiſtung zeigte. Er ſollte unbe⸗ dugt mehr Platz halten. Möhler in der Mitte und Schmidt als Linksaußen waren eine gute Ergänzung zum Stil Benners; mit dem Erfaſſen und vor allem Schuß kann man bei Schmidt bekanntlich nicht ſo ſcharf ins Zeug gehen. Er arbeitet aber ſonſt recht wirkſam. Läuferreihe und Hintermannſchaft erledigten ihr Penſum gut, wobei Dieringer, beſonders aber Größ le trotz ſeinem Beinſchaden hervorzuheben wären. Er gab das letzte und ſpielte auf beiden Poſten am überſichtlichſten. Daß K das Mißgeschick des Ausſcheidens ſeines Mittelläufers traf, iſt bedauerlich. Das Spiel hätte einen noch ſchär⸗ der Abgang von Wünſch weſentliche Mitwirkung hat. feren Gang erhalten und die Frage nach dem Ausgang wohl offen gelaſſen, wenn Karlsruhe intakt geblieben wäre—, aber am Vorſpiel gemeſſen, war dieſe Schwä⸗ chung ein Ausgleich für dort, da Heſſenauer damals gleich zu Beginn und auf weite Sicht mattgeſetzt wurde. Die ſpieleriſchen Vorausſetzungen haben ſomit ihren Ausgleich erfahren. Bei KFV vermißte man die ſonſt wett geſchloſſenere Arbeit, 5 er Erſatzverteidiger Götter, an Bolz“ Stelle, hielt ſich gut. Stadler ſchien reichlich unſicher mit ſeinem häufigen Her⸗ ausgehen. Im Sturm waren nur die Flügel, beſonders Brecht rechtsaußen, gefährlich. Die Mitte war ſcharf gedeckt. Mit diefer Niederlage wurde der verblüffende Vorſtoß der Karlsruher, die ſaſt bis zur Entſcheldung ge⸗ langten, geſtoppt aber für die kommende Spielzeit wird er als einer der ſchärfſten Bewerber zu gelten haben. Schaßberger⸗Birkenfeld konnte nicht gerade über⸗ zeugen. Er zerpfiff das Spiel. erreichte aber, daß die Sache im Rahmen blieb, was keinesfalls zu e iſt. A. M. Punkteteilung in Karlsruhe Phönix Karlsruhe— Freiburger FC:2(:1) Die letzte große Gelegenheit, dem Abſtieg in die Be⸗ zirksklaſſe doch noch zu entgehen, wurde am Sonntag vom Phönix nicht wahrgenommen. Theoretiſch beſteht wohl noch die Möglichkeit, daß ein oder der andere Verein punktgleich mit Phönix auf den gleichen Tabellenplatz zurückfällt. Ohne Zeltner und Mandler antretend, lieferte der Freiburger FC in der Landeshauptſtadt ein ſchönes Spiel. Die Verteidiger Keller und Kaſſel ſtanden eiſern, nur großes Schußpech im Sturm verhinderte eine größere Torausbeute. Den Ein⸗ heimiſchen wollte trotz verſchiedener Gelegenheiten ebenfalls nichts gelingen. Heiſer als aufbauender Stürmer bediente ſeine Nebenleute recht gut, doch vermochten dieſe die Chan⸗ cen nicht wahrzunehmen. Föry allein ließ dreimal, frei⸗ ſtehend vor dem Tor, ſichere Torgelegenheiten aus. Mohr und Wenzel ſchlugen ſich in der Verteidigung recht annehm⸗ bar und zum erſtenmal konnte auch Noe wieder gefallen. Schiedsrichter Höhn⸗Manuheim leitete vor 4000 Zuſchauern zur vollſten Zufriedenheit der Zuſchaner und Mannſchaften. In der erſten Hälfte kamen die Freiburger gleich gut ins Spiel, während es bei den Einheimiſchen nicht klappen wollte. Zehn Minuten vor der Pauſe aber erzielte Schoder doch den erſten Treffer, dem fünf Minuten ſpäter Graß bas :0 folgen ließ. Faſt mit dem Pauſenpfiff zuſammen führte ein Selbſttor für Freiburg zum erſten Gegentreffer. Schon fünf Minuten nach dem Seitenwechſel erzielte der Freibur⸗ ger Rechtsaußen Büchner den Ausgleich und das Schluß⸗ ergebnis. In der Folge verteidigten beide Hintermann⸗ ſchaften ihre Tore erfolgreich. Germania Brötzingen— Waldhof:0(:0) In einem vor 6000 Zuſchauern unerhört hartnäckig durchgeführten Kampf gelong es dem Neuling, dem Mei⸗ ſterſchaftsanwärter aus der Mannheimer Ecke eine ver⸗ diente, aber trotzdem glückliche Niederlage beizubringen. Die Brötzinger Elf wuchs in dieſem Treſſen über ſich ſelbſt hinaus, denn das techniſch beſſere Spiel zeigte eben doch der Gegner aus Waldhof. Die größere Härte und der anbeugſame Siegeswille verhalſen aber den Pforzheimern trotzdem zum knappſten aller Ergebniſſe, ſo daß die Mann⸗ ſchaft den reſtlichen Spielen mit größerer Ruhe entgegen⸗ ſehen kann. Die erſte Spielhälfte ſtand mehr im Zeichen der Ueber⸗ legenheit der Einheimiſchen, die aber nach der Pauſe das Kommando in immer ſtärkerem Maße an die Gäſte ab⸗ geben mußten. Es ſchien oft nur eine Frage der Zeit, bis der Ausgleichstreffer fallen würde, doch war es ſchließlich eine überragende Leiſtung der Brötzinger, dieſen knappen Vorſprung während 86 Spielminuten erfolgreich zu ver⸗ teidigen Der entſcheidende und vielbeſubelte Treiſer fiel bereits in der vierten Minute, als die Platzherren über⸗ raſchend vor das Waldhöfer Tor gelommen waren. Der Boll kam vom linken Flügel zu dem freiſtehenden Rechts⸗ außen Birkenmeyer, deſſen Schuß für Drays unhaltbar im Netz landete. Während der erſten Spielhälfte hatten dann die Brötzin⸗ ger auch noch die klareren Erfolgs möglichkeiten, doch konnte ſich deren Viermann⸗Sturm gegen die immerhin ſchlag⸗ Anentſchieden Amicitia Viernheim— Bfg Mannheim:1 Hart und ſpannend von der erſten bis zur letzten Minute war das Treffen im Viernheimer Wald, in dem die gaſt⸗ gebende Amicitia ihr ganzes Können und ihren ganzen Ehrgeiz einſetzte, den letzten Schritt zur endgültigen Sicherung der Gauklaſſe ſiegreich zu tun. Dabei erwies ſich dieſe talentierte Mannſchaft als ein durchaus eben⸗ bürtiger Gegner ihrem großen Rivalen gegenüber. Mit erſtaunlicher Friſche war die Amicitia, der man die Stra⸗ pazen einer anſtrengenden Punlteſerie in keiner Spiel⸗ phaſe anmerkte, auf eine Löſung ihrer Aufgabe bedacht und an ihrem Elan, der ſie zu hohen kämpferiſchen Leiſtungen cuflaufen ließ. wäre die Elf des Gaumeiſters beſtimmt geſcheitert, hätte ſie nicht eines ihrer beſten Spiele geliefert. das frei von Hemmungen jeglicher Art flott und ſicher vom Stapel ging. Die Raſenſpieler waren ſofort fein auf Draht und ſetzten dem ſehr nervöſen Gegner mächtig zu. Schon nach wenigen Minuten hätte dem VfR der Führungstreffer ge⸗ lingen können, hätte Krug im Tor micht einen Heidenduſel gehabt als Schmoll auf kurze Entfernung zum Schuß ge⸗ kommen war. Obwohl Viernheim die erſte Ecke erzielte, mußte es ſich im eigenen Strafraum mächtig ſtrecken, um nicht vorzeitig ins Hintertreffen zu geraten. Doch Krug und ſeine Vorderleute hielten noch dicht und an ihren Leiſtungen raffte ſich der Sturm zu ſchneidigen Gegen⸗ angriffen auf, die teilweiſe eine aroße Entladung bildeten. Hart an der Strafraumgrenze der Amieitia kam Spindler fein zum Schuß, ſein ſcharfer Ball ſtrich aber ganz(app über die Latte. Eine kleine Schwächerperiode im Straf⸗ raum der Mannheimer, in der es förmlich an mäßglückten Abſchlägen hagelte, nahm ein glückliches Ende, als elner der Verteidiger einen Schuß von. Müller im letzten Mo⸗ ment über den Kaſten zur Ecke hob. In der 34. Minute ging der Bſiſtt durch ſeinen Rechtsaußen Schmoll in Fith⸗ rung. Adam glänzte mit einer feinen Hereingabe, die Schmoll direchkt aufnahm und völlia unhaltbar zum 01 umſetzte. Soſort nach dem Wechſel zog aber Viernheim gleich. Vom Anſwpiel weg kam der Ball zum Linksgußen Kiß, der unaufhaltſam durchſtieß und Baplak einen Schuß in den Kaſten fagte, der ſich gewaſchen hatte und an dem es nichts mehr zu halten gab. Langſam zog der VfR aber wieder an, da ſich Langenbein merklich tiefer in ſeine Aufgabe kniete. In Abſeitsſtellung gelaufen, lenkte er aber das Leder an dem herausgeſtürzten Krug an das Außennetz und wenig ſpäter ſchoß er bedrängt daneben. Dicke Luft gab es vor dem Vſſt⸗Tore, als Kiß wiederum durch war, doch der übe reifrige Koob flitzte in die Bahn des Kameraden und ſcheß daneben. Auf der Gegenfſeite knallte Theobald den Ball an die Latte. Das Tempo erfuhr auf beiden Seiten eine noch weitere Steigerung. Schmoll tauchte in der Läu⸗ ferrethe unter, da Schalk verletzt ausſchied. Mit 10 Mann im Feld ſtimd der Bst aber die letzten 10 Minuten glän⸗ zend durch, aber er vermochte es auch nicht mehr, wie die abgekämpfte Amicitia auch, dem Spiel eine andere Wen⸗ dung zu geben. Die Amicitia Viernheim hat ſich, reſtlos auf Sieg eingeſtellt, in ihrer bekannt elanvollen Weiſe gut und achtbar geſchlagen und die Leiſtungen vom Vorſpiel Kein Sieger in Frankfurt Pokalendſpiel Südweſt Sachſen:2 nach Verlängerung Das Frankfurter Endſpiel um den Bundespokal brachte den erwarteten großen Kampf zwiſchen den Gaumann⸗ ſchaften von Süd weſt und Sachſen. Die Südweſtelf hatte einen ſehr guten Start und ſicherte ſich durch Schmitt und Heldmann balb eine 210⸗Führung, die aber die ener⸗ giſchen Sachſen durch den ſchußgewaltigen Helmchen noch vor dem Wechſel ausgleichen konnten. In der zweiten Hälfte war das Spiel weſentlich matter als in der erſten und ſo endete ſie torlos. Der Südweſten war inſofern be⸗ nachteiligt, als der ausgezeichnete Stürmer Möbs durch eine Verletzung ziemlich außer Gefecht geſetzt war. Da in der regulären Spielzeit keine Entſcheidung erzielt wunde, mußte beſtimmungsgemäß eine Verlängerung von zweimal 15 Minuten eintreten bzw. bis zum nächſten Treffer geſpielt werden. Zweifellos hatte der Südweſten in der Verlängerung mehr vom Spiel, aber die ſächſiſchen Angriffe waren auch ſehr gefährlich und jede Partei hatte die Möglichkeit, den entſcheidenden Treffer anzubringen. Gute Torhüter verhinderten aber naheliegende Erfolge, und als kurz vor Schluß Sachſens Torhüter Kreß ſchon geſchlagen war, rettete ſein Klubkamerad, der Verteidiger Kreiſch, auf der Torlinie, damit die letzte große Chance des Südweſtens zunichte machend. Nach zweiſtündiger Spielzeit trennten ſich die beiden hartnäckigen Gegner unentſchieden,:2, und nun wird das Treffen, voraus- ſichtlich auf ſächſiſchem Boden, eine Wiederholung finden müſſen. f Das Frankfurter Stadion hatte wieder einmal einen ſei⸗ ner großen Tage. 3 000 Zuschauer umſäumten bei herr⸗ lichſtem Fußballwetter die ſchöne Anlage, u. a. auch Gau⸗ leiter Sprenger, Oberbürgermeiſter Dr. Krebs und Fuß⸗ ball⸗Fachamtsleiter Felix Linnemann. Die Manuſchaften: ſtellten ſich dem Berliner Schiedsrichter Peters in den zuletzt angekündigten Aufſtellungen, alſo mit: S it d wie ſt: Kerſten Leis Tiefel Gramlich Sold Mante Schulmeyer Möbs Schmidt Heldmann Fath * Kund Munkelt Machate Helmchen Schneider Müller Reichert Roſe Brembach Kreiſch Kreß Sachſen: 4 Das Spiel begann mit dem Anſtoß der Sachſen, der aber nicht weit kam. Südweſt war im Gegenſtoß ſofort recht gefährlich und Fath traf mit einem Bombenſchuß die Latte. Beide Sturmreihen leiteten in der Folge famoſe Angriffe ein, und vor beiden Toren gab es ſpannende Situationen. Sachſen erzielte zwei Eckbälle, dann gab Tieſel in höchſter Not aus nächſter Tornähe an Kerſten zurück, was beinahe zu einem Eigentor geführt hätte. Auf der Gegenſeite hatte Kreß wiederholt Gelegenheit, ſich auszuzeichnen. In der 25. Minute ging der Südweſten dann in Führung. Schmidt hob den Ball über Kreß— der fälſchlich heraus⸗ gelaufen war— hinweg ins Tor. Kreß machte aber ſeinen Fehler ſofort wieder gut, als er ein todſicheres zweites Tor, vom Fuße Möbs', durch ſichere Gäſtehintermannſchaft nicht durchſetzen. Erſt nach dem Wechſel, als Heermann bei den Gäſten auch im Sturm erſchien, verſtand es die Mannſchaft, etwas Verwirrung in die Reihen der Brötzinger Elf zu bringen. In den letzten zehn Minuten dominierten die Mannheimer auch durchweg, und hier war es der anfänglich ſehr ſchwache Brötzinger Torhüter Burger, der ſeiner Mannſchaft das:0 hielt. Mehr als einmal warf er ſich entſchloſſen in das Gedränge und konnte immer wieder den Ball an ſich ziehen. Bei Waldhof arbeitete die Hintermannſchaft ohne Tadel. Leider mußte in der Mitte der zweiten Halbzeit der rechte Verteidiger Model infolge Verletzung ausſcheiden, was die Mannſchaft empfindlich ſchwächte. In der Läuſer⸗ reihe überragte Heermann ſeine Nebenſpieler und im Sturm zeigte Siffling eigentlich ſehr wenig. Hier war die rechte Seite mit Weidinger und Biehlmeyer viel aggreſſiver. Auch Schneider konnte genügen. Bei Brötzingen waren die beiden Halbſtürmer Detling und Hörrmann die Beſten. In der Deckungsreihe über⸗ ragte Haas ſeine Nebenſpieler, der den linken Flügel von Mannheim immer wieder erfolgreich aufhielt In der Ver⸗ teidiguna war neben Joſt Merz ſehr gut und auch der Torhüter konnte nach anſänglicher Schwäche ſpäter ge⸗ nügen. Schiedsrichter war Dietz aus Durlach, der das Spiel aroßzügig leitete. Es hätte allerdings nichts ge⸗ ſchadet, wenn er vielleicht in manchen Spielabſchnitten, 12 085 ziemlich hart auf hart ging, ſchärfer durchgegrifſen Jatte. in Viernheim gegen den gleichen Gegner in allen Reihen überboten. Der von dem kleinen Koob, einem hervorragenden Tech niter, energiſch und ſtilvoll dirigierte Sturm griff höchſt gefährlich und zäh an, hatte aber im Abſchluß mit den herausgeſpielten Erſolgsmöglichkeiten in der allgemeinen Haſt und Aufregung kein ſonderliches Glück. Mit kraft⸗ vollem Einſatz kämpfte die geſamte Läuſerreihe; Martin, Bauersfeld und Fetſch gaben das Letzte her, um die Monn⸗ ſchaft zuſammenzuſchweißen. Sie waren in der Deckung und im Aufbau unermüdlich tätig, ohne indes ganz ver⸗ hindern zu können, von dem ſchnellen Gegner hin und wieder überrannt zu werden. Kiß 1 und Faltermann ſtemmten ſich in der Verteidigung den Angriffswellen des Vit mit eiſernem Schneid entgegen und der lange Krug im Tor hütete ſeinen Kaſten mit ſprichwörtlicher Auf⸗ opferung. Mit Ehrgeiz und anerkanntem Können war die Münn⸗ ſchaft des VfR Mannheim bedacht, die gefährliche Klippe im Viernheimer Wald zu nehmen. Gegen das wuch⸗ tige Störungsſpiel hatte es der Sturm der Leichtgewichte aber rieſig ſchwer, den nötigen Zuſammenhang zu wahren umd auf Touren zu bleiben. Langenbein war ſcharf be⸗ wacht, der geſchmeidige Adam einige Pfund zu leicht und Theobald, Spindler und Schmoll fehlten einigemale Ueber⸗ legtheit und Ruhe. Das Spiel der Hintermannſchaft ließ baum Wünſche offen. Scholk, Kammenzien und Willier waren nahezu untadelige Läufer, die meiſt famos deckten und ſtets auf einen ſorgſamen Aufbau bedacht waren. In der Verteidägung leiſteten ſich Au und Hoßſelder wohl einige Kiſten, dech die guten Momente überwogen. Die Ruhe ſelbſt war Bartak im Tor, der tollkühn gehalten hat. Bei dem aufregenden und zumteil dramatiſchen Verbauf hatte Schiedsrichter Peiſe laer⸗Karlsruhe ein ſchweres Amt, das er aber mit Routine und Korrektheit erfüllte. eine glänzende Parade verhinderte. Gegen einen feinen Schuß Heldmanns nach vorausgegangener Flanke von Schulmeyer wax aber der Ex⸗Frankfurter machtlos; der Südweſten führte:0. Noch war der Beifall nicht recht verklungen, da hatte Sachſen ſchon einen Treffer aufgeholt. Den dritten Eckball köpfte Munkelt gegen die Latte und den abprallenden Ball beförderte Helmchen ins Tor. Helmchen war es auch, der drei Minuten vor der Pauſe den Ausgleich erzielte. Möbs ſchied ver⸗ letzt aus, dann war Halbzeit. Nach Wiederbeginn war der Südweſten zwar wieder vollzählig, aber Möbs humpelte und erreichte nie mehr ſeine volle Leiſtungsfähigkeit, was um ſo unangenehmer für den Südweſten war, als Möbs bis zu ſeiner Verletzung ganz ausgezeichnet geſpielt hatte. In der Verteidigung wechſelten Leis und Tiefel die Plätze. Zunächſt gab es viel Mittelfeldſpiel, einige wenige Vorſtöße ſahen die Vertei⸗ digungen auf der Hut. Das Südweſt⸗Zuſammenſpiel klappte nicht mehr ſo gut, aber auch bei Sachſen machte ſich die un⸗ geheuer ſchnelle Spielweiſe der erſten Halbzeit bemerkbar. Bombenſchuß Gramlichs aus dem Hintergrund prallte gegen die Latte; auf der Gegenſeite kam Helmchen wieder⸗ holt zum Schuß, ſcheiterte aber an der Aufmerkſamkeit des Sitdweſthüters, der einmal Helmchen den Ball in letzter Sekunde vom Fuß nahm. Auch Kund wurde wiederholt durch ſeine ſchnellen Läufe gefährlich, und auf der anderen Seite verſchoß Fath aus günſtiger Stellung. Eckbälle wurden noch hüben und drüben erzielt, dann waren 90 Minuten um,:2— das bedeutete Verlängerung. Die Zuſchauer feuerten die Südweſt⸗Elf ſtürmiſch an, aber es nützte nichts. Es wurde zwar eine leichte Feld⸗ überlegenheit erreicht, aber die hinteren Reihen der Sach⸗ ſen hielten dicht. Helmchen kom wiederholt allein geſähr⸗ lich durch und einer ſeiner ſcharſen Schüſſe ging nur um Handbreite am Südweſttor vorbei. Einige Eckbälle für Sachſen beſchwörten heikle Lagen vor dem Südweſttor her⸗ ouf, aber mit Glück und Geſchick wurde alles abgewehrt. Kreß war auch nicht tatenlos, und wiederholt hatte unſer früherer Nationalhüter Gelegenheit, ſein immer noch gro⸗ ßes Können unter Beweis zu ſtellen. Nach Seitenwechſel ſtand das Spiel im Zeichen der Südweſt⸗Elf, die immer wieder nach vorn ſtürmte und die Sachſen in die Vertei⸗ digung drängte. Kreß hatte ſchwere Arbeit zu verrichten, aber er erledigte ſie muſtergültig. Kerſten auf der Gegen⸗ ſeite konnte ſich wiederholt auszeichnen. Drei Minuten vor Schluß wor Kreß ſchon geſchlagen, aber Kreiſch rettete, auf der Torlinie ſtehend, ein ſicheres Verluſttor Noch ein Südweſtangriff, Schmiöͤts Schuß prallte von der Quer⸗ latte zurück, dann war endgültig Schluß—:2 nach zwei⸗ ſtündiger Spieldauer. Kritik Alle Spieler taten in dieſem aufregenden Kampf vollauf ihre Schuldigkeit. Vor allem konnten ſich beide Torhüter fein zur Geltung bringen, ebenſo die beiderſeitigen Vertei⸗ diger. Der Frankfurter Tiefel war zwar anfangs nicht in beſter Form, aber nach der Pauſe und in der Verlängerung ſpielte er ausgezeichnet. Sehr gut waren beim Südweſten noch Sold, Mantel und Möbs bis zu ſeiner Verletzung. Bei Sachſen waren Kreß, Kreiſch, Brembach, Helmchen, Kund und Munkelt die beſten Kräfte, während die L reihe nicht zu überzeugen vermochte. Schiedsrichter Peters leitete ausgezeichnet. 8. Seite Nummer 102 Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe Montag, 2. März 1996 Jubiläaums⸗Schauturnen des Turnvereins 1846 1100 Mitwirkende zeigen deutſches Turnen in ſchönſter Vollendung— Reichsbundfahne erſtmals in Mannheim gehißt— Eine feine Olympia-Werbung als Ausklang 25 Jahre Roſengartenſchauturnen ſeit dem Jahre 1912 in ununterbrochener Folge— auch die Kriegsjahre konnten die ſtolze Kette nicht unterbrechen— ſind zu einem der ſtol⸗ zeſten Ruhmesblätter für unſeren angeſehenen und führen⸗ den Turnverein 1846 geworden. Wohl am ſtärkſten leuch⸗ tewd in der nunmehr 90jährigen Geſchichte. Es iſt etwas Eigenartiges um dieſe turneriſche Heerſchau, die mit dem herrlichen Nibelungenſaal unſerer Vaterſtadt als Rahmen, zu einer einzigartigen und— das dürfen wir aus Er⸗ kenntnis wie aus Erfahrung ſagen— zu einer einmaligen in unſerem deutſchen Vaterlande— erarbeitet worden iſt. Es gehört nicht nur Idealismus und unentwegter Schwung dazu, jahraus jahrein den großen Nibelungenſaal zu füllen. Was für die Entwicklung der Roſengartenſchauturnen in dieſem beſonderen Falle, zugleich als ein Stück Entwicklung der Deutſchen Leibesübungen für den Turnverein 1846 ſpricht, iſt die zähe und ſtille Alltagsarbeit in ſeinen Reihen, die immer wieder neugeſtaltend ſtets vorwärtsſchreitend, den Rahmen größer werden ließ. So ſind aus den Vierhundert des Jahres 1912, nachdem öte Zahl Tauſend längſt überſchritten— Elfhundert gewor⸗ den, die auch beim Jubiläumsſchauturnen am geſtrigen Sonntage nicht nur nicht erneut erreicht, ſondern erſtmals auch überſchritten werden konnte. Dieſe Feſtſtellung dürfte wohl die ſchönſte Befriedigung ſein für die beiden gleichfalls anweſenden Ehrenmitglieder Franz Schweizer und Karl Leutz, als zwei der Väter und Schöpfer der Roſengarten⸗ ſchauturnen, deren Bilder in ſinniger Weiſe das Programm zierte, von denen aber Ehrenvorſitzender Paul Kermas und das Ehrenmitglied Ernſt Thenau bereits das Zeitliche ge⸗ ſegnet haben. Darüber hinaus darf für den Verein und für alle Mit⸗ wirkende als ſchönſter Lohn gebucht werden, wenn zum geſtrigen 25. Roſengartenſchauturnen der Nibelungenſaal voll und ganz ausverkauft geweſen iſt. Dadurch hat auch die Oeffentlichkeit dem Turnverein 1846 den Dank abgeſtat⸗ tet, der ihm gebührt für dieſe inhaltsreichen turneriſchen Volkstumsfeſte an dieſer Stätte in den vergangenen zwei⸗ einhalb Jahrzehnten. Man weiß nicht, was man an dieſer Veranſtaltung mehr bewundern ſoll, die beiſhielloſe fachliche Arbeit, an und für ſich oder die wunderbare bis ins kleinſte gehende Organifation und Regie, die immer wieder neue Bilder hervorzaubert und ſo einen Rahmen ſchafft der dieſe tur⸗ neriſche Schaun lanagſam aber zielſicher dem Höhepunkt in⸗ nerhalb zweier Stunden entgegenführt.— Das Bewegen der Maſſen und Ineinandergreifen der einzelnen Gruppen ſcheint überhaupt keine Schwierigkeiten zu bereiten. Wuchtia und machtvoll und erhebend zugleich der Be⸗ ginn und Auftakt.—„Turnerſchaft heran bis zum letzten Mann“ war diesmal der Leitgedanke, wie wir ſehen wer⸗ den. in feiner aboeſtimmter Weiſe, auf die Arbeit im Ver⸗ ein ſelbſt, wie auch darüber hinaus zu dem Zeitgeſchehen unter beſonderer Betonung des Reichsbundaedamkens, und der Olympiſchen Spiele in unſerem deutſchen Vaterlande. Der ſchmucke Spielmannszug eröffnet mit„Hoch Heidecksburg“, während unter den Klängen des„Jubi⸗ käumsmarſches des Blasorcheſters ſich bereits das Podium bevölkert und die Schülerinnen Einzug halten auf die ihnen ſo vertraute übergroße Fläche.— Dann marſchieren wirkunesvoll gruppiert die Vertretungen der einzelnen Vereinsabteilungen ein, denen die beiden Vereinsfahnen, die von den Fechtern und Fechterinnen begleitet ſind, folgen. „Fliege du Fahne, flieg uns kühn ſovan“, unter dieſer Schlußſtrophe des von der Sängerriege geſungenen tur⸗ merſchaftlichen Liedes, geht alsdann unter dem Deutſchen Gruß erſtmals in Mannheim die neue Fahne des Reichs⸗ undes für Leibesübungen hoch. 8 Der Hreuzritter⸗Fanſahrenmarſch iſt das Zeichen für den Beginn der turneriſchen Arbeit, die ſich nun Schlag auf Schbag vor den Augen der Tauſenden von Beſuchern ahwickelt. Schen die kleinen Mädchen verraten, daß der DV 1846 wiederum eine ganz vorzügliche Folge ausgear⸗ beitet hatte. In herziger und erfriſchender Weiſe kommt dieſe weibliche Jugend zu ihren frohen Spielen, ſo daß es wicht verwunderlich iſt, wenn jetzt ſchon ſr gar mitten drin⸗ nen, herzlicher und lang anhaltender Beifall ertönt. Die wilde Schar der Schüler löſt die Schülerinnen ab. Sie brauſen gerede ſo, von oben herunter, um in wei Gruppen ebenſo zweckmäßige wie abwechſlungsreiche Uebungen in der mannigfaltioſten Zuſammenſtellung mit und an der Schwediſchen Bank zu zeigen. Auch die Juoendturner, die nunmehr an der Reihe ſind, erfreuen mit Pferdeſprüngen, die den Fluß und die Belebtheit des Bildes weiter fördern, des gleichguten Eindruck hinterlaſſen, ſo daß wie am Bande und ohne Pauſe, ſchon die Jugendturnerinnen erſcheinen. „Im gleichen Takt“, bezeichnete man dieſe Danz⸗ und Aus⸗ örucksformen, die dem jugendlichen Alter angepaßt, ebenſo dtenlich ſind, wie die Ausführung eine wirklich muſter⸗ gültige zu nennen iſt. Fein ausgearbeitet iſt auch der „Dangſame Walzer“ der Turnerinnen, nunmehr wieder jlleßend und losgelöſt und mit freudigen Geſichlern, getanzb. 8 Sie werden von den Sportlern abgelöſt deren Koſt natürlich eine weſentlich härtere iſt und die in Form ven Partnerübungen zeigen, wie eine ergänzende Schulung des Körpers für ihr Uebungsgebiet aufzufaſſen iſt.— Andere Grundſätze ſind wiederum für das Gemeinturnen aus⸗ ſchlaggebend, das ſich die Turner an 6 Barren erwählt hat⸗ ten. Von Stufe zu Stufe. die Leiſtungen ſteigernd, und ſo fedem nach ſeinem Können und nach ſeiner Veran⸗ lagung gerecht werdend, entwickelte eine ſolche Uebungs⸗ gruppe ein wertvolles Mittel zum geſteigerten Einzel⸗ kbanen im Rahmen der Gemeinſchaft.— Einen vorzüg⸗ lichen Eindruck hinterließen auch die aymnaſtiſchen Uebun⸗ gen der recht ſtarken Frauenabteilung, mit einer Keule ausgeführt. ebenſo die Männerabtetlung, die an Stärke kaum y ſtand, es mögen in jeder Gruppe faſt hundert Ausübende geweſen ſein. Die Männerabteilung zeiate den Unterſchied, wie man vor 40 Jahren turnte, indem ſie die Stabübungen von einem Kreisturnfeſt im Straß⸗ burg zeigten, um alsdann die gleichen Uebungen in fließende Form umgeſtellt, nach der heutigen Auffaßung zur Vorführung zu bringen. Der herzliche Beifall war für dieſe beiden Gruppen ein genau ſo ienter. Alle Hochachtung vor den Männlein und Weiblein, die im vor⸗ geſchritenen Alter in dieſer Form freiwillig Leibesübungen treiben und ſich ſomit geſund und kräftig„Falten.— Es waren bei den Männern nicht wenige, die das 70. Lebens⸗ fahr bereits überſchritten haben. Eine recht kernige Körperſchule im flotten Rhythmus ſchloß ſich durch die Turner in anſehnlicher Stärke an. Im ſtrengen Rhythmus wiegten ſich nach ihnen die Tur⸗ nerinnen als ſcheinbarer Gegenſatz, wobei die braune Klei⸗ dung den Charakter noch beſonders unterſtrich.— Sie wur⸗ den von den Fechtern und Fechterinnen abgelöſt, die ihrer⸗ ſeits dazu beitrugen, einen weiteren Einblick in die Viel⸗ ſeitigkeit der Leibesübungen zu geben, ehe die erſte Turner⸗ Riege ſich anſchickte, diesmal ihr vollendetes Können an den Ringen, einem ſchwierigen Wettkampf⸗Gerät, das nicht nur gute Schulung und Mut, ſondern auch Kraft erfordert. Die Mannheimer Turner⸗Elite zeigte dabei, daß ſie beſtrebt iſt, auch an dieſem Gerät ihr Können zu ſteigern, und auch be⸗ reits ſchöne Fortſchritte gemacht hat. Der Ausklang eine ſinnige Olympia⸗Werbung Noch einmal ſind es die Turnerinnen, die auf den Plan gerufen wurden. An die hundert ſind es, die zunächſt in ihren weißen Tanzkleidchen, mit den Olympiſchen Ringen beſtickt, noch einmal die große Fläche bevölkern und einen Fahnentanz mit Olympia⸗ Fähnchen vorführen, der einen nachhaltigen Eindruck hinterließ.— Während ihre exakten Ausführungen vom Beifall umtobt ſind, zieht bereits eine neue Gruppe ein, in den fünf Farben der Olympiſchen Ringe, begleitet zunächſt zum Ringe⸗Tanz, um ſich dann zu den 5 Olympiſchen Ringen zuſammenzuſchließen. Das Ganze ein wundervoll gelungener Abſchluß der turneriſchen Arbeit und eine ſehr feine Olympia⸗ Werbung, bevor die elfhundert Mitwirkenden ſich zum gewohnten und immer am Schluſſe des Schauturnens überwältigen Schlußbild zu⸗ ſammenſchließen.— Die Sängerrunde ſingt den Männer⸗ chor„Vaterland“, nach deſſen brauſenden Altorden alle Mit⸗ wirkenden gemeinſam noch einmal dem Grundcharakter des 25. Roſengartenſchauturnens Ausdruck verleihen durch das Lied„Turnerſchaft heran bis zum letzten Mann“.— Ober⸗ turnwart Adelmann beendet mit einem Sieg Heil auf Volk, Führer und Vaterland die Veranſtaltung, die ebenſo 9 7 05 ausklingt mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗ Lied. Das 25. Roſengartenſchauturnen war nicht nur ein Er⸗ lebnis, ſondern auch einer der ſchönſten Erfolge, den der Turnverein Mannheim von 1846 je buchen konnte. Wir freuen uns, dieſe Feſtſtellung machen zu können, in der Hoffnung, daß wir noch recht viele ſolcher Feſtſtunden erleben dürfen. Dank gebührt zunächſt allen Mitwirken⸗ den, dann aber ſei für ihren Teil verantwortlich genannt Oberturnwart Adel mann, die Turnwarte Karl Groß, Karl Müller, Walter Nehb, Frau Lieſl Storz, für die Sängerriege W. Sieder, die Turnerkapelle Fr. Jegle, das Streichorcheſter C. Müller IJ, dem Spiel⸗ mannszug O. Jüngt und am Flügel Frl. Lange. Daß unter den Anweſenden auch eine ſtattliche Reihe von Ehrengäſten zugegen war, verſteht ſich. Neben den Vertretern von Staat, Stadt und Partei, insbeſondere die turneriſche Leitung des Gaues und des Kreiſes.— Dann aber war auch, wie wir feſtſtellen konnten, der Beſuch durch die Brudervereine aus der näheren und weiteren Um⸗ gebung ein ganz hervorragender. Mannheim und der Turnverein von 1846 dürfen auf ihre Roſengartenſchautur⸗ nen ſtolz ſein. Pokalspiele in Ankerbaden Unterbaden⸗Weſt Viktoria Neckarhauſen— Alemannia Ilvesheim:4 Fortuna Edingen— Germania Friedrichsfeld:4 FV 09 Weinheim— Phönix Maunheim:2 TV Viernheim— Sc Käfertal:2 TS Altrip— Schwetzingen 98:5 FV 08 Hockenheim— Handſchuhsheim 86:0 Fortuna Heddesheim— Union Heidelberg:4 SpVg Sandhofen— JV Hemsbach ausgef. SW; Altrip— 98 Schwetzingen:5 Eigentlich ſchade, daß das Können der Altriper nicht aus⸗ reichte, um den Schwetzingern eine Lektion zu erteilen, denn die Gäſte kamen mit dem Bewußtſein, nicht viel zeigen zu müſſen, um den Gegner zu ſchlagen und im Wettbewerb zu bleiben. Man ſpielte bis in die zweite Halbzeit hinein derart laſch, zerfahren und ſyſtemlos, daß man den Altri⸗ pern die greifbar nahen Erfolge gegönnt hätte. Aber letzten Endes reichte das Altriper Können nicht aus, und Schwet⸗ zingen kam zu einem Steg, der in dieſer Höhe unverdient iſt, unverdient inſofern, als die Elf den Beweis ſchuldig blieb, zu den Favoriten des Bezirksmeiſters zu zählen, und nur dank einiger Attionen und Schwächereaktionen des Gegners zu dem hohen Sieg kam. Bis zum erſten Tor der Schwetzinger lief die Kombi⸗ nation ſehr ſchön, und der frühe Erfolg durch den Halb⸗ rechten machte die Elf ſorglos. Man trieb dann ein Einzel⸗ ſpiel, das einfach nicht mehr zu überbieten war, und die Folge war, daß Altrip immer ſtärker anzog und bis zur Pauſe die beſſeren Chancen hatte, aber dieſe nicht ver⸗ werten konnte. Nach dem Wechſel greift Altrip weiter ſorſch an, und der Ausgleich lag 10 Minuten lang greiſbar nahe. Erſt, als nichts gelingen wollte, gab man klein bei und Schwetzingen brachte wieder mehr Ruhe in ſein Spiel. Linksaußen und Mittelſtürmer ſchufen in raſcher Folge die :0 Führung. Eine:1 Verbeſſerung ſchuf dann der Altriper Halbrechte, aber bis zum Schluß waren Halbrechts und Linksaußen der Schwetzinger nochmals erfolgreich, um das klare 511 zu ſchaffen. Schwetzingens Schlußtrio war der beſte Mannſchaftsteil. In der Läuferreihe gefiel der linke Läufer am beſten, und im Sturm waren es Halbrechts und Linksaußen, die etwas Annehmbares boten. Altrip ſchlug ſich tapfer, bewies aber wenig Ruhe und Ueberſicht bei klaren Chancen. Torwart, linker Verteidiger, linker Läufer, Halbrechts und Mittelſtürmer waren die beſten Kräfte. Europameiſter, Olympiaſieger und Woltmeiſter 7 er ſienten auch in Paris— Schäfer zum achten Male . Eiskunſilaufwelimeiſter Sportpalaſt wurden die Eiskunſtlauf⸗Welt⸗ der Paare und Männer entſchieden. Bei den Vorſprung Kavl Im Pariſer meiſterſchaften Männern wor nach dem überlegenen ö Schäfer s⸗Wien in den Pflichtübungen die achte Welt⸗ meiſterſchaft des Oeſterreichers nie gefährdet. Mit einem herrlichen Triumph für das deutſche Paar Maxie Her⸗ ber ⸗Ernſt Baer ſchloß das Paarlauſen, das ihnen in ſpäter Nachiſt unde zu der bereits vor fünf Wochen errun⸗ genen Europameiſterſchaft, dem herrlichen Olympiaſieg nun auch noch die Weltmeiſterſchaft im Eiskunſtlaufen ein⸗ 5. 2 Zuerſt wurde das Kürlaufen der Männer entſchieden. Wie nicht anders zu erwarten war, konnte Karl Schäfer [Wien! wie in Berlin und Garmiſch⸗Partenkirchen alle ſeine Mitbewerber hinter ſich lauen und damit zum achten Male den Titel an ſich bringen. Bis auß den letzten Platz wor die weite Halle geküllt, als der erſte der 17 Teilnehmer ſich den Preisrichtern ſtellte, um ſeine Kür zu laufen. Weltmeiſter Korl Schäfer führte ſein bekanntes Programm in meiſterhafter Form vor. Wie ſpielend bewältigte er die ſchwierigſten Figuren und ihre Uebergänge. Seine Lei⸗ ſtung wurde mit größtem Beifall belohnt. Auch die Preis⸗ richter verſagten mit ihren Noten— durchſchnittlich 5,7 für die Ausführung und 5,6 für die Schwierigkeit 585 die Anerkennung nicht. Damit war Schäſer der Titel ſicher. Sein großer Widerſacher Graham Sharp(England)— Ernſt Baier ſtartete bei den Männern diesmal nicht—, der mit ſeinem knappen Abſtand hinter Schäfer bei der Pflicht die Ueberraſchung von Paris ſchuf, enttäuſchte etwas. Man vermißte bei ſeinem aut zuſammengeſtellten. Programm bei aller techniſchen Beherrſchung doch die Har⸗ monie. Gerade in dieſer Beziehung zeichnete ſich ſein Landsmann Jackie Dunn aus, der überraſchend gut ab⸗ ſchnittl. Hervorragendes Können verriet Felix Kaſper (Oeſterreichh, der vom dritten Platz nicht mehr verdrängt werden konnte. Als ſeine Stärke erwieſen ſich die wun⸗ derbaren Axel⸗Paulſen⸗ und Spreizſprünge, allerdings hatte er das Pech, beim Anſatz zu einem Rittberger zu ſtürzen. Der Kanadier Wilſon ſchnitt in dieſem Klaſſefeld ſehr gut ab. Beim P für den Titel reichiſchen Geſchwiſter nar laufen ſtand von vornherein feſt, daß nur das deutſche Paar und die öſter⸗ Ilſe und Erik Pauſin in Frage kamen, zumal die Ungarn Rotter—Szollas auf die Ver⸗ teidigung ihrer Meiſterwürde verzichteten Voll Span⸗ nung ſahen daher die Taufende dem großen Zweikampf entgegen, der den Höhepunkt des Abends nach der Ent⸗ ſcheidung der Männer bringen mußte. Das Los hatte es ſo gewollt, daß beide Paare unmittelbar hinter⸗ einander laufen mußten, zuerſt das öſterreichiſche. Die zwei Pauſins befanden ſich in prächtiger Form, leicht und unbeſchwert führten ſie ihr techniſch ausgefeiltes Programm vor bewältigten ſie die Schwierigkeiten mit echt wiene⸗ riſcher Aamut. Paris war begeiſtert. Rieſenbeifall rauſchte auf. Die Preisrichter 21 55 11 5 b durch⸗ f. i nit.6, die Schwierigkeit mit.4. e Stille berrſchle als Maxie Herber/ Ernſt Baier nach herzlichem Beifall zu ihrer berühmten Kür anſetzten. Sie führten ſich mit einer großen Spirale vorwärts und rückwärts ein und hatten ſchon die Zuſchauer für ſich gewon⸗ nen. Ihr einzigartiges Können wurde von der erſten bis zur letzten Sekunde von wahren Beifallsſtürmen begleitet. Nach einem gemeinſamen Wendeſprung folgte ein Spreiz⸗ ſprung aus dem Stand, übergehend in eine Monoſchritt⸗ kombination mit anſchließenden Spitzdreher, Pirouetten und gemeinſamer Waage⸗Pirouette. Hier war eine Har⸗ monie zwiſchen Muſik und Lauf, verſchmolzen durch ein vollendetes techniſches Können. Eine Tanzſchrittkombina⸗ tion durch die ganze Bahn löſte ſich in einem Schlangen⸗ bogen rückwärts auf, ein Schlangenbogenwalzer mit ge⸗ meinſamem Axel⸗Paulſen und das geſamte übrige Olympta⸗ programm wickelte ſich ab. Dann ſetzte ein Beifallsſturm ein, wie ihn der Sportpalaſt noch ſelten erlebte. Und die Preisrichter? Sie werteten die Ausführung mit 5,9—.7— 5,8— 5,5— 5,7, durchſchnittlich alſo mit 5,7 und die Schwie⸗ rigkeit mit 5,7— 5,8— 5,8— 5,6— 5,7, was den gleichen Durchſchnitt von 5,7 ergab. Was aber noch wertvoller war: alle fünf Preisrichter ſetzten das deutſche Paar einhellig auf den erſten Platz. 5 Die übrigen Paare zeigten ebenfalls recht gute Leiſtun⸗ gen, die aber bei weitem nicht an das heranreichten, was Herber Baier und die fungen öſterreichiſchen Geſchwiſter zeigten. Die nächſtplacierten waren das engliſche Ehepaar Cliff und Louiſe Bertram/ Stewart Reburn(Kanada). Die Ergebniſſe: Paarlaufen: 1. und Weltmeiſter Maxie Herber/ Ernſt Baier(Deutſchland) Platzziſſer 5; 2. Ilſe und Erich Pau⸗ ſin(Oeſterreich) Platzziffer 11; 3. Violet und Leslie Cuff (England) Platzziffer 18: 4. Loniſe Bertram/ Stewart Re⸗ burn(Kanada) Platzziffer 20. Männer: 1. und Weltmeiſter Karl Schäfer(Oeſter⸗ reich) 888,56 Punkte; 2. Graham Sharp(England) 377.28.; 3. Felix Kaſper(Oeſterreich) 870,25.; 4. Jackie Dunn (England) 860,94.; 5. Montgomery Wilſon(Kanada). Sportklub Käfertal— Turnverein Viernheim 220 In dieſem Spiel ſtand der Sportklub einem Kreisklaſſenverein gegenüber. Wer aber glaubte, daß dieſer Klaſſenunterſchied das Spiel beeinfluſſen würde, war enttäuſcht. Sofort bei Beginn legte Viernheim mächtig los und ſchaffte gefährliche Situationen vor dem Sportklub⸗Tor. Hier amtierte aber das Schlußdreieck mit eiſerner Ruhe und be⸗ freienden Abſchlägen. Käfertals Sturm konnte ſich in der erſten Halbzeit nicht finden. Auf halbrechts ſpielte für den verletzten Maier Hörr, und Singler als Mittelſtürmer. Die ganze erſte Halbzeit war nur ein Spiel zwiſchen den beiden Läuferreihen. Nach der Halbzeit hatte Käfertal umgeſtellt. Hering als Mittelſtürmer operierte ſehr gut, Hörr war auf linksaußen gegangen. Nach 10 Minuten Spieldauer konnte Hering in wunderbarer Kombination den erſten Treffer erzielen. Wenige Minuten ſpäter war es wiederum Hering, der den von Fuchs zugeſpielten Ball wunderbar ins Netz jagte. Die nächſte Halb⸗ zeit gehörte nur noch Käfertal. Es wurde ſehr ſchön kombiniert, aber der Schlußerfolg wurde durch das ſehr gute Schlußdreieck von Viernheim zurück⸗ gehalten. Bei Käfertal gefiel beſonders die Hintermann⸗ ſchaft und die Läuferreihe. Hier war es beſonders Jenne, der durch ſeine erfolgreiche Zerſtörungs. arbeit und ſeine gute Aufbauarbeit gefiel. Der Sturm konnte ſich ſchlecht finden. Hörr zeigte nicht das nötige Rüſtzeug, was man von einem Stürmer verlangen muß. Hering und Paul waren gut Fuchs war mit Zeitabſtänden nicht ſo ben erz, Bei den Viernheimern gefiel beſonders das Schlußdreieck. Der Torhüter hatte an den beiden wunderbaren Toren keine Schuld. Die Läuferreihe amtierte auch gut. Der Sturm war aber etwas zu engmaſchig. Der Schiedsrichter war unauffällig und leitete gut. i * Unterbaden⸗Oſt FC Limbach— Kickers Walldürn:1 TSc Rohrbach— SpVg Eberbach 10 FG Kirchheim— Fc 08 Maunheim 01:6 Heidelberg 05— Seckenheim 98 113 Pfalz⸗Oſt: Iggelheim— 5 03 Ludwigshafen:2 Edenkoben— Germania Ludwigshafen:4 Limburger Hof— Kickers Frankenthal:1 Schifferſtabt— AS Ludwigshafen:2 Hochfeld— Pfalz Ludwigshafen 90:8 FV 08 Mutterſtadt— Seebach:1 Dirmſtein— SpVg Mundenheim:8 Queichheim— FG 1914 Oppau:3 FV Frankenthal— Bobenheim 1918:1 Pfalz Weſt 1. Fc Kaiſerslautern— St. Wendel:8 FV Homburg— Vogelsbach 92 Alſenbarn— Sc Kaiſerslautern:10 Wolfſtein— Ve Nenſtadt 24 Eiſenberg— Reichsbahn Kaiſerslautern:2 nach zweimaliger Verlängerung Herſchweiler— MTS Kaiſerslautern:5 Macken bach— Pirmaſens 73:4 FC Waldſiſchbach— Fröſchen:2 Fußball im Reich Ostpreußen: Vſch Königsberg— Pruſſta Samland z. nigsberg:8. Pommern: Viktoria Kolberg—Hertha Schneidemühl 2. Brandenburg: Hertha⸗BScC Berlin— Tennis ⸗Boruſſſe :8; Minerva 33— Nowawes 03:8; Blau⸗Weiß Berlin — Berliner SV 92 38. Sachſen: Guts Muts Dresden— Be Hartha 111; Wacker Leipzig— Sportfreunde 01 Dresden:1; Rieſaer SW VfB Leipzig(Geſ.⸗Sp.):4; VfB 03 Dresden— Dresdner Sc(Geſ.⸗Sp.) 121. 5 Mitte: Spͤg Erfurt— Wacker Halle:2; 1. S Jena — Sc Erſurt:1: S Steinach 08— Cricket⸗Viktoria Magdeburg:2; Deſſau 05 Viktoria Berlin 89 312: Sportfreunde Halle— Fortuna Leipzig(Geſ.⸗Sp.]) 224. Nordmark: Hamburger SV— Viktoria Hamburg 911; Sperber Hamburg— Altona 93:0. Niederſachſen: Arminia Hannover— 1896 Hannover 1; Algermiſſen 1911— Komet Bremen:1; Boruſſia Harburg — Eintracht Braunſchweig:1; VfL Osnabrück— Hildes⸗ heim 06:1. Weſtfalen: Germania Bochum— Fe Schalke 04 12 SpVg Herten— TuS Bochum:1; Preußen Münſter Weſtfalia Herne:2; Erle 08— SW Höntrop 22; Hüften 9— Union Recklinghauſen 51. Niederrhein: Fortung Düſeldorf— Hamborn 07 11 Vfe Benrath— Turu Düſſeldorf:2; Union Hamborn Schwarz⸗Weiß Eſſen:1; Boruſſia.⸗Gladbach— Duts⸗ 25 57 18 8:2; Rotweiß Oberhguſen n Kurheſſen aſſel 41. Mittelrhein: Tura Bonn— Kölner Sc 99 ort; ci Köln— Mülheimer SV:1; Eintracht Trier— Sülz de :17 Neuendorf— Bonner FV:8; Bft Köln— Boruſſig Neunkirchen(Geſ.⸗Sp.) 428. um die Gaumeiſterſchaft im Ringen K 86 ſiegt in Bruchſal 10:7 Zu dieſem Rückkampf wurden die VſͤK⸗Ringer von einem großen Anhang nach Bruchſal begleitet. Mit zwei großen Omnibuſſen wurde die Reiſe unternommen. Wie in jeder anderen Sportart, ſo iſt es auch bei unſeren Ringern, daß erſt durch Erfolge dos Intereſſe geweckt wird. Die Begleitung war zahlenmäßig ſtärker, als dies bei früheren Kämpfen des öfteren der Fall war. Wenn auch der Rückkampf von der Bf⸗Staffel nicht ſo überlegen gewonnen wurde wie der Vorkampf, ſo wur⸗ den aber die Zuſchauer von den Mannheimern in keiner Weiſe enttäuſcht. Lehmann mußte ſich gegen Graſſel mit einem Unentſchieden begnügen, das aber den Leiſtungen des Mannheimers nicht gerecht wurde. Klefenz ſtellte ſich gegen Naßner vollkommen auf Verteidigung ein, ſo daß bieſer zur größten Ueberraſchung nur zu einem Unent⸗ ſchieden kam. Repple⸗ Offenburg war bis auf die Fehlentſcheidung im Bantamgewicht gut. Zwei Einlagekämpfe leiteten die Veronſtaltung ein. Krauter⸗Vfk 86 wurde von De Roſſi (Bruchſal) bereits nach 30 Sekunden mit Ueberwurf beſiegt, während Birkel⸗VfK 86 über Kern⸗Bruchſal nach 6,50 Minuten zu einem Schulterſieg kam. Das erſte Treſſen der Bantamgewichtler brachte eine klare Fehlentſcheidung. Der Mannheimer hätte nicht nur durch ſeine erkämpften Punkte den Siea verdient ſondern die Verwarnung, die ſich Graſſel⸗Bruchfal wegen regel⸗ widriger Verteidigung zuzog, brachte Lehmann eim wei⸗ teres Plus, dennoch entſchied ſich der Kampfrichter unver⸗ ſtändlicherweiſe zu einem Unentſchieden. Die größeren Körperkräfte von Graſſel machten ſich im Stand bemerk⸗ bar. Lehmann hatte hier ſchwere Arbeit zu verrichten, um die gut eingeleiteten Angriffe immer wieder unſchädlich machen zu können. Dagegen war der Mannheimer im Bodenkampf durch ſeine Vielſeitigkeit hoch überlegen. Ob⸗ wohl Graſſel ſchwer mauerte, kam Lehmann durch ver⸗ ſchränkten Ausheber und ſeitliche Aufreißer zu Wertungen. Ergebnis 111. Wie ſchon ſo oft erwies ſich auch an dieſem Abend Klefenz wieder als ausgezeichneter Verteidigungs⸗ ringer. Nur dieſem Umſtand hatte es der Mannheimer zu verdanken, daß er gegen den ausgezeichneten Naß⸗ ner ⸗Bruchſal zu einem Unentſchieden kam. Naßner legte in der erſten Halbzeit im Standkampf ein mächtiges Tempo vor, dem aber der körperlich weit unterlegene Mannheimer tapfer Stand hielt. Die Vorteile, die ſich der Einheimiſche im Standkampf durch ſeinen größeren Kampfgeiſt ſicherte, glich der VfKler in den Zwangs hocken durch techniſch autes Arbeiten wieder aus. Das gegebene Unentſchieden war gerecht. Reſultat:2. Im Leichtgewicht nahm der Bf 86 eine Umſtellung vor. Nachdem der Vorkampf bewies, daß Eigenmann gegen den Bruchſaler Konrad wenig Ausſichten hatte und ſich über⸗ haupt auf die Kampfesweiſe ſeines Gegners ſchlecht ein⸗ zuſtellen vermochte, wurde der altbewährte Münch für den Rückkampf herangezogen. Die Umſtellung hat ſich inſofern bewährt, daß Münch gegen Konrad nur nach Punkten ver⸗ lor. Münch war ſeinem Gegner im Standkampf vollkom⸗ men gleichwertig, nur in der Zwangshocke gab ſich Münch eine Blöße, die der Bruchſaler durch Aufreißer prompt aus⸗ nützte und zu einer Wertung kam, die ihm den Punktſieg ſicherte.— Bruchſal übernimmt mit:2 die Führung. Die Begegnung im Weltergewicht brachte wieder Meu⸗ rer⸗Bfg 86 und Hiller ⸗Bruchſal zuſammen. Hiller war für dieſes Treffen beſtens vorbereitet und es gelang ihm auch, ſich für die überraſchende Vorkampfniederlage glänzend zu revanchieren. Der Bruchſaler übernahm von der erſten Sekunde ab den Angriff und wurde äußerſt aggreſſiv. Der Kampf dauerte nur 1,20 Minuten, Meurer fiel einem Hüftzug zum Opfer.— Bruchſal vergrößerte da⸗ durch ſeinen Vorſprung auf:2. Im Mittelgewicht waren wieder die alten Mattenfüchſe Denu Vg 86 und Joſ. Schneider Bruchſal gepaart. Man mußte Denu immer wieder bewundern, obwohl ſein Gegner ihn um Kopflänge und an Gewicht ganz gewaltig überragte, blieb er von der erſten Sekunde ab tonangebend. Der Bruchſaler vermochte ſich nur einige Sekunden im Stand zu halten. Im Bodenkampf ſuchte Denn Hurch ſeit⸗ liche Aufreißer zu einem entſcheidenden Erfolg zu kommen, was ihm auch in 2,48 Minuten gelang.— Bruchſal führt immer noch mit 725. 5 In Walz ⸗Vfc 86 und Kemmer“ Bruchſal war die Halbſchwergewichtsklaſſe mit zwei äußerſt kräftigen Rin⸗ gern beſetzt, die aber auf techniſches Können keinen allzu großen Wert legten. Die erſte Halbzeit verläuft in wilben Standattacken. Immer wieder landen beide Ringer außer der Matte, aber keiner kam zu einem Vorteil. Erſt in den wechſelſeitigen Bodenrunden kam Walz durch Armſchläſfel und Aufreißer zu Wertungen. Auch Walz kam einmal in eine brenzliche Situation, der er ſich aber unter Aufbtetung ſeiner ganzen Kräfte nochmals entziehen konnte. Der Punktſieg an Walz war knapp verdient. Be 88 eerzlelts den Ausgleich:7. Der Schwergewichtskampf zwiſchen Nu do l e g 0 Georg Schneide r⸗Bruchſal mußte nun die Entſcheidung kringen, welche Partei als Sieger die Matte verläßt. An⸗ genehm enttäuſchte der Einheimiſche, er greift beherzt an und folgt jeder Lage ſehr geſchickt, ſo daß der Manmheimer nach der erſten Halbzeit noch nichts Zählbares erreicht hatle. Der Bodenkampf war ſehr abwechſelnd, bis es dem Mann⸗ heimer in der 8. Minute gelang, ſeinen Gegner durch präch⸗ tigen Armzug auf beide Schultern zu zwinden und dadur den 10:7⸗Sieg ſeiner Mannſchaft ſicherzuſtellen. 5 Briliſcher Fußball Die Ergebniſſe: Euglaub. Pokalſpiele: Arſenal London Barnsley 41, Fulham London— Derby County:0, Grimsby Town — Middlesbrough 311, Sheffield United— Tottenham Hotſpurs:1; 1. Liga: Aſton Villa— Liverpool 320, Bol⸗ ton Wanderers— Stoke City:2, Brentford— Birming⸗ ham:1, Everton— Mancheſter City 212, Huddersfield Town— Blackburn Rovers 121, Portsmouth— Weſt⸗ bromwich Albion:1, Sheffield Wednesday— Leeds Uni⸗ ted:0, Preſton Northend— Sunderland:2; 2. Liga: Bradford City— Southampton 211, Burnley— Weſtham United 150, Charlton Athletic Swanſea Town 411; Hull City— Leiceſter City 318, Mancheſter City— Black⸗ pool.2, Neweaſtle United— Norwich City 14, Port Vale— Doncaſter Rovers 210. Schottland. 1. Liga: Aberdeen— Arbroath 122, Alb fon Rovers— Hiberntans 01, Clyde— Celtic 014, Hamilton Academicals— Dunfermline:1, Hearts— Motherwell :2, Kilmarnock— Dundee:1, Queens Park— Partick Thiſtle 11, Queen of the South— Airdrieonians 378, Glasgow Rangers— Third Lanark.2, St. Johnſton — Ayr United 21. 5 i Stuttgart, Württembergs letztfähriger Fußball. meiſter, gaſttert am 8. März in Metz und ſpielt gegen den 8 1 franzöſiſchen Berufsſpielerliga angehörenden S Metz. 5 Würtembergs Handballelf wird am 8. März in Heil bronn in folgender Beſetzung gegen Baden ſpielen: 15 bolzheimer(Tbd Göppingen]: Seitter(Taf Stuttgart), Beierle(T Altenstadt]: Griefinger(Taſ Stuttgart, Kohn, Ade(beide Stuttg. Kickers]: Görritzer, Heß(beide Stuttgart), Jäger, A. Rehm, F. Rehm(alle TW Altenstadt). „)„ * . N für natio der 1 mali nicht Rieſe diſche gema ſich d maße ſes u Stun hat K jahrs oͤritte nen. Stun Den gleich bakke Willi über den feld beme zigſte zwar 70. P gefäh. tione hervo gelbe es be finden leiden weſte 1 8. bl.K oruſſie Berlin Wacker SV— esdner er 221 arburg hildes⸗ 4 123 ſter— Hüſten 7 111 orn.— Duis⸗ rheſſen „ CN ülz 07 oruſſia öl ſein ewaltig zebend. en im ch ſeit⸗ mmen, führt zar die 1 Rin⸗ u allzu wilben außer in den chläſſel mal in dtetung Der geßlelts 80 105 eidung t. An⸗ zt an heimer t hatte. Mann⸗ präch⸗ dud urch en 41, Town tenham „ Bol⸗ rming⸗ rsfteld Weſt⸗ 3 Uni⸗ Liga: zeſtham n 444 Black⸗ „Port Albion milton herwell Partick 1s 378, ynſton ußbalk⸗ en den renden 6 Heil⸗ : Her⸗ ttaart), Kohn. wei de. 1 . Montag, 2. März 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 102 lympiaſieger Odoͤbjörn agen in Front Hieble ſchnellſter Deutſcher— Milln Bogner beſter Deuiſcher bei den„Kombinierlen“ im 17 Kilometerlauf auf Holmenkol Mit dem 17 Km.⸗Langlauf, der ſowohl einzel als auch für die Kombination gewertet wurde, nahmen die inter⸗ nationalen Schiwettkämpfe auf Holmenkollen in der Nähe der norwegiſchen Hauptſtadt Oslo ihren Fortgang. Erſt⸗ malig traten auch die deutſchen Schiläufer an, die aber alle nicht ſonderlich hervorragend abſchneiden konnten. In dem Rieſenfeld von über 200 Teilnehmern ſpielten die auslän⸗ ziſchen Läufer aus Amerika, Japan, Kanada erwartungs⸗ gemäß keine große Rolle. Lediglich die Finnen vermochten ſich dem ungeheuren norwegiſchen Anſturm noch einiger⸗ maßen mit Erfolg entgegenzuſtemmen. Gewinner des Lau⸗ ſes wurde Olympiaſieger Odoͤblörn Hagen, ber in:13:12 Stunden das Ziel erreichte. Als ausgezeichneter Springer hat Hagen damit die allerbeſte Ausſicht, nicht nur den Vor⸗ jahrsſieg zu wiederholen, ſondern„Holmenkollen“ zum öritten Male in ununterbrochener Reihenfolge zu gewin⸗ nen. Zweiter wurde der Norweger Annar Ryen in:13:45 Stunden und wurde damit Gewinner des Sonderlauſes. Den nächſten Platz belegte der Finne Huſu mit:14:00, die gleiche Zeit erreichte auch der Olympiazweite Olaf Hoffs⸗ bakken. Bei den„Kombinierten“ war der deutſche Meiſter Willy Bogner mit:22:58 der beſte Deutſche, kam aber über den 40. Platz nicht hinaus. Wobei berückſichtigt wer⸗ den muß, daß Bogner mit Startnummer 78 in dieſem Klaſſe⸗ ſeld recht ſchlecht wegkam, ſeine Leiſtung alſo doch noch recht bemerkenswert iſt. Franz Reiſer wurde Fünſundſieb⸗ zigſter, In der Sonderwertung war Hieble mit:22:42 zwar noch etwas ſchneller als Bogner, aber über den 70, Platz kam er bei den Spezialläufern nicht hinaus. Bog⸗ ner belegte hier den 108. Platz, Hechen berger, der mit Startnummer 2 direkt hinter dem Spurläufer über die Strecke mußte, kam auf den 144. Platz, Speckbacher mit :29:50 auf den 162. und Franz Reiſer auf den 176. Rang. Hervorgehoben werden muß noch die gute Leiſtung Olaf Hoffsbakkens, der mit 77 eine recht niedrige Startnummer hatte, aber doch an Hagen bei weitem nicht herankam, der bereits als 56. Läufer über die 17⸗Km.⸗Strecke ging. Hin⸗ tex Hoffsbakken folgte wieder ein Spezialläufer, Arne Larſ⸗ ſon mit:14:55, vor Ragnar Ringſtad mit:14:59, der den oͤritten Platz in der Kombination belegte. Oscar Gjöslien (:15:08), Andreas Hverven(:15:18), Olaf Oekern(:15:19) und Gunnar Stalsberg(:15:54) waren die nächſtplacierten Norweger. Bei 4 Grad Kälte und guten Schneeverhältniſſen wurde das große Rennen, zu dem ſich wieder zahlreiche Zu⸗ ſchauer eingefunden hatten, aufgenommen. Die Ergebniſſe: 17Km.⸗Lauglauf: 1. Odöbförn Hagen(Norwegen) :13:12; 2. A. Ryen(Norwegen):18:45; 3. O. Hoffsbakken (Norwegen! und Huſu(Finnland) je:14:00; 5, Arne Larſſon(Norwegen):14:59; 6. Ragnar Ringſtad(Nor⸗ wegen):14:59; 7. Oscar Gjöslien(Norwegen) 1115108; 8. Hverven(Norwegen):15:18; 9. Oekern(Norwegen) 1215:19; 10. Stalberg(Norwegen):15:54 70, Hieble (Deutſchland):22:42; 103. Bogner(Deutſchland):22:58; 144. Hechen berger(Dentſchland):27:20; 162. Speck⸗ bacher(Deutſchl.):29:50; 176. Franz Reiſer(Deutſch⸗ land):88:17 Stunden. Lotkey-Klubküämpfe T 78 Heidelberg— MTG Mannheim:1(:1) Die Mannheimer trafen in Heidelberg auf die Turn⸗ gemeinde 78 Heidelberg und konnten ein verdientes Unent⸗ ſchieden erzwingen. Der äußerſt wechſelvolle und inter⸗ eante Kampf ſah zwei in Hochform kämpfende Maunſchaf⸗ den, von denen die Mannheimer vor der Pauſe und ödte Heidelberger in der zweiten Hälfte mehr vom Spiel hatten. Das 11 entſprach am beſten den gezeigten Leiſtungen. Der Klubkampf brachte der MT einen ſicheren Sieg. Die zweite Mannſchaft konnte durchweg leicht überlegen ſpie⸗ lenb, klar:0 gewinnen, während die Damen erſt gegen Schluß der zweiten Halbzeit durch zwei Tore den Sieg ſicherſtellen konnten. Die beiden erſten Mannſchaften begannen ſofort mit gefährlichen Angriffen. Vom Anſpiel weg ſtürmt die Hei⸗ delberger Läuferreihe durch, der Angriff wird aber abgeſan⸗ gen und bereits der erſte Gegenſtoß der MTG bringt die Mannheimer in Führung. Eine Vorlage von rechts nimmt Bypos ſchön auf und ſchlenzt aus 8 Meter placiert, aber halt⸗ bar ein.:0 für die MTG. Heidelberg iſt überraſcht, während die MT durch den Erfolg ſtark aufgemuntert wird und in der nächſten Viertelſtunde mit Prachtkombina⸗ tionen glänzt. Die Zuſammenarbeit der ganzen Elf iſt hervorragend, und nur der erſtklaſſigen Heidelberger Ver⸗ teidigung, in der Heußer überragt, iſt es zu verdanken, daß es bei dem einen MT⸗Erfolg bleibt. Dann allerdings ſinden ſich die Heidelberger beſſer zuſammen, ihre Angriffe leiden jedoch unter dem eigennützigen Spiel der Stürmer. von denen vor allem der Halbrechte Voth durch ſchlechte und hurchweg zu ſpäte Ballabgabe auffällt. Ein Fehlſchlag der Mannheimer Verteidigung beſchwört kurz vor der Paufe Weites ehr gefährliche Situation vor dem MTG⸗Tor herauf, 110 aher Schäfer unüberwindlich zeigt. Vier ſcharſe Ee 6, züm Teil auf—3 Meter Entfernung geſchoffen, wehrt er ganz prächtig ab, ſo daß ſogar die zahlreichen Hei⸗ delberger Zuſchauer in lebhaften Beifall ausbrechen. Noch einmal muß Schäfer einen placierten Schuß des Heidelber⸗ ger Linksaußen abwehren, dann iſt Halbzeit. Die 2. Hälfte iſt vollkommen ausgeglichen. Von beiden Seiten wird mit Erbitterung um eine Verbeſſerung des Reſultats gekämpft, wobei ſich die Platzbeſitzer als die glücklichere Mannſchaft erweiſen. Nachdem Voth durch zu langes Laufen mit dem Ball eine klare Torchance aus⸗ gelaſſen hat, gelingt es endlich dem Linksaußen Mayer, eine von dem geſamten Heidelberger Innenſturm verfehlte Flanke von rechts placiert einzuſchießen und damit den Gleichſtand herzuſtellen. Aber nicht ſdie Heidelberger, ſondern die Gäſte, werden durch dieſen Erſolg neu an⸗ hefeuert, aber die Heidelberger Hintermannſchaft kann die kächſten gefährlichen Angriſſe immer wieder unterbinden und erſt kurz vor Schluß haben E. Jrrige und Günthner noch einmal Gelegenheit, das Spiel zu entſcheiden, der Schuß iſt aber nicht ſcharf genug, ſo daß der Heidelberger Torwart abwehren kann. Auch zwei Strafecken in der Schlußminute bringen nichts mehr ein, ſo daß es bei dem 41 bleibt. ToC Ludwigshafen— Th Germania Mannheim:2 Auch ſein zweites Zuſammentreſſen mit den Mann⸗ heimer Germanen konnte der Tc zu einem Siege ge⸗ falten. Obwohl beide Mannſchaſten in ſtark veränderter Aufſtellung spielten, lieferten ſie ſich einen ſchönen Kampf, Nr erſt menige Minuten vor Schluß ſeine Entſcheidung ans und ſomit über die ganze Spielzeit ſponnend ver⸗ lief, Zu Beginn iſt es der Platzbeſitzer, der ſich raſch findet und immer wieder das Mannheimer Tor bedrängt. Eine Strafecke jagt Brümmer hoch darüber und auch Scheib ver⸗ ſehlt bei derſelben Gelegenheit das Tor. Erſt als die Gäſte nach längerem Drängen durch einen kurzen Schuß von Hochadel in Führung gehen, ſind die Angriffe des Tc wuchtigex. Schowalter Frückt aus der Verteidigung nach vorne, Brümmer nimmt eine Vorloge auf, ſpielt ſich ſchön durch und erzielt noch vor der Pauſe den Ausgleich. Nach Wiederbeginn haben die Spieler des Platzbeſitzers gleich eine große Gelegenheit, aber der Bombenſchuß von Brandt verfehlt knayp ſein Ziel. Auch Müller, der ſich prachtvoll durchſpielt, ſchießt nur wenige Zentimeter daneben. Wie⸗ der ſind es die Gäſte, die zur Führung kommen, Windirſch kommt frei durch, Willig läuft heraus, aber vergebens, der Mannheimer ſchiebt den Ball an ihm vorbei zum zwei⸗ ten Treffer ein. Jedoch auch jetzt läßt der Ausgleich nicht lange guf ſich warten. Brümmer kommt durch und bedient run, der in auter Stellung einſenden kann. Die Mann⸗ heimer nützen eine Schwächeperiode der Einheimiſchen aus und drängen ſtark, aber ſetzt ſteht die gegneriſche Vertei⸗ igung eiſern und läßt ſich nicht mehr ſchlagen. In den letzten Minuten nimmt der Tec das Heft nochmals in die Hand. Eine Strofecke von Dr. Mattes wehrt Uſer, in Tor ſtehend, mit dem Fuß ab. Eine ſchöne Einzel⸗ keiſtung von Grun bringt dem Tic den Sieg. Von der Mittellinie ſpielt er ſich ſchön durch und ſchießt ſcharf zum Siegestreſſer ein. Brümmer hat eine boöſichere Gelegen⸗ it, die er in der Aufregung ausläßt, die Mannheimer haben noch eine Strafecke, dann iſt der Kampf zu Ende. Berliner Rugbyſieg Gauſpiel Südweſt Brandenburg:13(:8) Die Berliner Bugby⸗Mannſchaft konnte im erſten Spiel auf ihrer Süddeutſchlandreiſe zu einem ſchönen Erfolg kon⸗ men. Sie ſchlug am Samstag auf dem Frankfurter„Ein⸗ tracht“⸗Platz eine allerdings nicht ſehr ſtarke Fünfzehn des Haues Südweſt mit 13:7 Punkten verdient und einwand⸗ rel. Die Berliner waren viel beſſer als in früheren Spie⸗ len, vor allem arbeitete die Hintermannſchaft ſehr geſchickt und die Stürmer waren vornehmlich im Gedränge ſehr ſtark. Beim Südweſten konnte lediglich der Schlußmann Maus gefallen, dagegen gab es in der Dreiviertel⸗ und Holbreihe Schwächen und auch die Stürmer waren ihren Gegnern in der Zuſammenarbeit nicht gewachſen. In der zweiten Hälfte ſpielte der Südweſten zwar beſſer, aber dann ließ der durch den Regen glatt gewordene Ball ein gutes Paßſpiel nicht mehr zu. Hauz brachte den Säd⸗ weſten durch einen Sprungtrefſer in Front, aber zwei Ver⸗ ſuche von Thieſis und Diſching, der zweite erhöht, brachten Berlin mit:4 in Führung. Ein von Kani⸗ gowfſki neben den Stangen gelegter und auch erhöhter Vepſuch ergab für Brandenburg ein 13:4, doch konnte Du ⸗ ring durch einen Verſuch das Ergebnis auf 13:7 verrin⸗ gern. Die deutſche Fußballelf wieder daheim 24 Stunden ſpäter als vorgeſehen trafen die deutſchen Fußballer, die mit ſo großem Erfolg in Spanien und Por⸗ tugal kämpften wieder in der Heimat ein. Gegen 18,30 Uhr am Samstag landete die Junkers⸗Maſchine auf dem Frankſurter Flugfeld und ihr entſtieg der größte Teil der deutſchen Mannſchaft(die weſtdeutſchen Spieler hatten die Heimreiſe mit der Bahn angetreten!], u. a. Buchloh und Jakob, deren Verletzungen wieder behoben ſind, ferner Gramlich, Fath und Tieſel, die— nach eigenen Ausſagen — die beſte Form für das Pokalendſpiel mitbrachten. Der Flug hatte die deutſchen Spieler nicht„umwerfen“ können, obwohl auf dem letzten Teil das Wetter gerade nicht ideal war. In der Begleitung der deutſchen Spieler waren die Doktoren Nerz, Erbach und Haagen miller, die ebenſo wie die Spieler in beſter Laune waren. Zum Empfang hatten ſich auf dem Flughafen u. a. Dr. Raß⸗ bach, Sportwart Zimmer, Standartenführer Wer⸗ ner Vertreter der Gauleitung und der Stadt ein⸗ gefumden. Schweizer Schimeiſterſchaften zen Unter ausgezeichneter Beteiligung wurden am Samstag in. Davos auf einer Neuſchnesdecke die Schweizer Schi⸗Mei⸗ ſterſchaften mit dem Lang⸗ und Torlauf für Männer fort⸗ zeſetzt. Den über 16,4 Km. führenden Langlauf gewann der anderſteger Kilian Ogi in:26:09 Stunden vor Berger (Zürich) in:27:22 Stunden. Auf den nächſten Plätzen endeten Sonderegger in:27:40 Stunden, der Franzoſe Gindre(:27:52) und Willi Barnath(:28:08). Der Titel⸗ verteidiger Freiburgaus wurde in:29:13 Stunden nur Bei den Junioren, die über eine auf 7,1 Km. ver⸗ Siebter. 1 751 n gingen, ſiegte Neuhäusler(Kloſters) in Eltrzte Strecke 36256 Minuten. Am Nachmittag wurden die Titelkämpfe mit den Tor⸗ läuſen für Männer fortgeſetzt. Sieger wurde der Dapoſer Egginger in:28,7 Mimuten vor dem Fig S⸗Sieger Rudolf Remmünger(:93,7), Heinz von Allmen(:84,3) und Glatthard(2288,06). Von Avusrekorden und Afrika Paul Schweder, Rekorbfahrer und Sportſchriftſteller, gehörte auch in dieſem Jahr wieder zu unſeren erſolgreich⸗ ſten Automobilſportlern. Bei einer großen Anzahl der be⸗ deutendſten und ſchwierigſten Zuverläſſigkeits⸗ und Ge⸗ ländefahrten des In⸗ und Auslandes ſah man ihn am Start, erlebte, daß er die ſchnellſte Zeit des Tages fuhr, oder eine„Goldene..“ errang. Zu ſeinen größten und ſchönſten Erfolgen gehört zweifellos die Langſtreckenfahrt auf der Avus, bei der er in Gemeinſchaft mit den Fahrern Haſſe, v. Guilleaume und Jabdatz jr. 13 neue in⸗ ternationale Beſtleiſtungen mit einem Adler ⸗Trumpf⸗ Junior erzielen konnte, ſodann das„Race International Maroc“, bei dem Schweder den erſten Preis erhtelt. Die Erfahrungen, die Schweder in ſeinen vielſeitigen und intereſſanten motorſportlichen Erlebniſſen dieſes Jah⸗ res gewonnen hat, die Schwierigkeiten, die es in Eiſeskälte und in tropiſcher Hitze zu überwinden galt, ſchildert er an⸗ ſchaulich und feſſelnd in den nächſten Tagen in dem Licht⸗ bildervortrag„Von Avus rekoden und Afrika“, unterſtützt durch herrliche Sport⸗ und Landſchafts aufnahmen. Auftakt zum Mannheimer Rudertraining Vorlrag bei der Amititia— Verpflichtung bei Mannheimer Ré und der Amititia Früher als ſonſt muß das ernſte Training der Ruderer beginnen. Olympia iſt Trumof! Im Auguſt wird die Olympia⸗Glocke die Ruderer der Welt nach Berlin auf den Langen See, die wendiſche Spree, bei Grünau rufen. Das Kampffeld, das ſich ihnen dort bietet iſt mit Bauten und Einrichtungen umrahmt, wie ſie die ruderſportliche Welt noch nicht geſehen hat. Dieſen Rahmen auch mit Leiſtungen deutſcher Kraft, deutſcher Fachtechnik und deutſcher Organi⸗ ſation zu erfüllen, wird Aufgabe der Leiſtungen der deut⸗ ſchen Vereine ſein. Unter außergewöhnlichen Verhältniſſen wird die Auf⸗ rüſtung der deutſchen Ruderer geſchehen. Die Vereins⸗ geiſt wird ſich dem aroßen Vorhaben unterordnen müſſen, wo es die Sache verlangt. Zunächſt werden die Ruder⸗ wettkämpfe auf den Prüfungsregatten ausgefoch⸗ ten bei denen hauptſächlich die reinen Vereinsmannſchaften zur Geltung und Ausleſe kommen für den letzten Vorſtoß auf der Olympia⸗Regatta. Dann werden möglicherweiſe auch Reungemeinſchaften in ſtärkerer Zahl in die Erſchei⸗ nung treten. Dieſe ſollten aber ſtets die Ausnahme und nicht die Regel bilden, aus dem naturgegebenen Geſchehen heraus, daß die Rudervereine die Uraquellen des Ruderſports bilden, die an dem Mutterboden hängen, ſo⸗ wohl nach dem äußerlich örtlichen wie dem geiſtia ſeeliſchen Begriff. Die diesmabhigen Vorbereitungen auf deutſcher Seite ſtehen unter dem Feldruf hie Orthodorer⸗, hie ſairbatrnuſtil, ins verſtändlich deutſche überſetzt: feſthalten am alten ſtreng formgeregelten oder übergehen zu einem gelockerten Ruder⸗ ſtil, der auf die Körperhaltung nur ſoviel Rückſicht nimmt daß ſie die Geſamtarbeit nicht ſtört. der aber dem Ruder⸗ blatt die volle Ausnutzung ſeiner Wirkungsmöglichkeit ge⸗ währt. Der Ruderer und das Ruderblatt ſollen eine get⸗ ſtige Einheit bilden, das anorgagiſche Holz on dem or⸗ ganiſchen Führer beſeelt werden. Geiſtige Kämpfe hier⸗ über ſind entbrannt, von England ausgehend, einem alten Cambridge⸗Renuruderer, Steve Fafrbairn der mit Aufwand aller theoretiſchen und fachlichen Ueberzeugung die in ihrem Fach ſtreng gläubichen Ruderer und deren Führer und Fachleiter zu einem gelockerten Ruderer und zur Anwendung der Drehdollen anſtelle der ſeſten Dollen in ihrer großen Mehrheit bekehrt hat. Auch in Deutſchland hal der neue Stil ſeine Be⸗ kenner gefunden. nachbem die hemmende publiziſtiſche Bremſe beſeitigt und in der Fachpreſſe ihren Bekennern ermöglicht hat, das was latent in ihren Köpfen ſtets vorhanden, weiteren Kreiſen üüberzeugend zum Ausdruck zu bringen. Einem ihrer Rufer im Streit, dem Sportſchriftſteller, Rennruderer und Trainingsleiter Karl⸗Heinz Schulz nom Berliner Wiking, ermöglichte es die Mannheimer „Amicitia“, vor Sachkennern und Freunden des Ru⸗ derſports in einem Vortrag über das natürliche Rudern zu ſinnfälligem, allgemein verſtändlichen Vortrag zum Ausdruck zu bringen. Der Feſtſaal der„Amicitia“ war dicht gefüllt von einem Kreiſe von Hörern, Männern und Frauen, der dem Vortragenden ein williges Ohr lieh und mit ſtürmiſchem Beifall dankte. Unter den Hörern bemerkte man Führer und Rennruderer vom Fach. Alte Internationales Sth Das internationale Berliner Schwimmfeſt im Stadtbad Mitte brachte bereits am Samstag ausgezeichnete ſportliche Leiſtungen, ſo daß die zahlreichen Zuſchauer manchen in⸗ tereſſanten Kampf der deutſchen Olympiganwärter mit der nordiſchen Schwimmerelite zu ſehen bekamen. Deutſchlands Schwimmer bewieſen auch hier wieder ihre gute Form, denn die Erfolge der Gäſte waren nicht allzu zahlreich. Im Kraulſchwimmen konnte der Schwede Julin die deutſche Spitzenklaſſe niemals gefährden und auch die Dänin Räagn⸗ Pild Heger vermochte ſich bei den Frauen nicht ſonderlith hervorzutun. Nur im 100⸗Meter⸗Rückenſchwimmen war die Schwedin Tove Brunſtröm mit:2,8 vor Atta Helling (Dortmund) und Ruth Halbsguth erfolgreich. Mit Brun⸗ ſtröm, Chriſtenſen und Hpeger brachten die Kopen⸗ hagenerinnen auch die Lagenſtaffel an ſich. Im Waſſerball⸗ ſpiel konnte Weißenſee 96 den Stockholmer Kappſfwimming⸗ klubb knapp:5(:3) ſchlagen. Die Ergebniſſe des erſten Tages: Lagenſtaffel(Frauen]: 1. Kopenhagener Schwimmunion 554%, 2. Nixe Charlottenburg(Halbsguth, Engelmann. Salbert):56,5; 100 Meter Kraul: 1. Fiſcher⸗Bremen 59,9 Sekunden, 2. Heiko Schwartz⸗Magdeburg:01, 3. Heibel⸗ Bremen:01,8, 4. Wille⸗Berlin 1103, 5. Julin⸗Stockholm :03,5; 100 Meter Rücken: J. Schwarz⸗Wünsdorf 110,2, 2. Simon⸗Glabbeck:11,3, 3. Ruhfuß⸗Witten 113,8; 200 Meter Bruſt: 1. Balke⸗Dortmund 246,3, 2. Sietas⸗Ham⸗ burg:48,1, 3. Schwarz⸗ Göppingen:51, 4. Wittenberg⸗ Berlin:54,11, 3. Finn Jenſen⸗Kopenhagen 2754,3; 400 Meter Kraul: 1. Freeſe⸗Bremen:07, 2. Björn Borg⸗ Stockholm:10,6, 3. Przywara⸗ Hindenburg 5715, 4. Bach⸗ mann⸗Dortmund 522,7; 100 Meter Kraul(Frauen]: 1. Giſela Arendt⸗ Charlottenburg:09,8, 2. Lohmar⸗Bonn 111,8, 8. Pollack und Schmitz(beide Spandau) je 111.9, 5. Ragnhild Hveger⸗Kopenhagen:12, 7. Arndt⸗Kopen⸗ hagen 112,4; 400 Meter Kraul(Klaſſe 1a]: 1. Arendt⸗ Berlin:11,7, 2. Grühn⸗Spandau:20,4, 3. Geſchke⸗Deſſau :27,27) 200 Meter Kraul: 1. Fiſcher⸗Bremen 220,6, 2. Freeſe⸗Bremen 222,5, 3. Heibel⸗Bremen:23,06; 200 Meter Bruſt[Frauen]: 1. Hanni Hölzner⸗Plauen 308,6, 2. Tove Nilſen⸗Kopenhagen 314,2, 3. Valborg Chriſtenſen⸗Kopen⸗ hagen 316,8, 4. Engelmann⸗ Charlottenburg 317,6; 100 Meter Rücken(Frauen]: 1. Tove Brunſtröm⸗Kopenhagen :21,8, 2. Atta Heiling⸗Dortmund:24, 3. Halbsguth⸗ Charlottenburg:20; Waſſerball: Weißenſee 96— Stock⸗ holmer KS:5(218). Kleine Sport- Nachrichten Die USnl⸗Eishocken⸗Olympiamanuſchaft, die am Don⸗ nerstag vom Eck Davos überraſchend hoch geſchlagen wurde, ſpielte am Freitag in St. Moritz gegen den dortigen Ec und ſiegte glatt mit:0. Nach Amerika eingeladen wurden die Eiskunſtläuſer Karl Schäfer, Felix Kaſpar, Hedy Stenuf und die Geſchwiſter Pauſin. Mit Ausnahme von Weltmeiſter Schäfer, der ſchon dreimal„drüben“ war, werden die Wiener der Einladung olge leiſten. 5 a Ausländiſche Fechter werden am 5. April an einem Florett⸗Turnier in Stuttgart teilnehmen. Zwei deutſche Auswahlmannſchaften, beſtehend aus Mitgliedern der Olym⸗ pia⸗Kernmannſchaft, werden gegen Mannſchaften aus Metz, Straßburg, Nancy und Baſel autreten. Einen neuen Sieg feierte Englands Mittelgewichts⸗Box⸗ meiſter Jack Mac Avoy in den Vereinigten Staaten. In Philadelphia ſchlug er den Pittsburger Neger Anſon Green hoch nach Punkten. Europameiſter Joſef Manger(Freiſing; wird am 21. März in London gegen Englands beſten Gewichtheber, RN. Walker, antreten. Der Engländer belegte ſeinerzeit bei den Europameiſterſchaften in Paris überraſchend den zwei⸗ ten Platz hinter Manger, wobei ſeine Leiſtung nur um 25 Pfund hinter der Mangers zurückblieb. Die Sübweſt⸗Gaumeiſterſchaften im Ringen werden am Wochenende an vier verſchledenen Orten ausgetragen. In Lampertheim treſſen ſich die Febergewichtler, in Großzim⸗ mern die Leichtgewichtler, in Neu⸗Iſenburg bei Frankfurt die Weltergewichtler und in Schifferſtadt oͤie Mittelgewicht⸗ ler. In jeder Klaſſe ſind 14 Ringer ſtartberechtigt. Der Karlsruher Sprinter Steinmetz wird ebenfalls am Berliner Polizei⸗Hallenſportfeſt, das am 3. Müras ſtatt⸗ findet, teimehmen. Er beſtreitet den Sprinterkampf, zu dem u, a. auch Leichum und Borchmeyer genannt haßen. Hubert Offermanns, der deutſche Fliegengewichtsmeiſter, verlor bei den Zürcher Berufsboxkämpfen gegen den Ita⸗ liener del'Orto nach Punkten. Nach dieſer Niederlage kann dex Neußer ſeine Hoffnungen auf einen Europa⸗ meiſterſchaftskampf vorläufig begraben. Helmut Hartkopp, der bekannte Berliner Halbſchwer⸗ gewichtler, ſtand im Pariſer Wagramſaal im Kampf gegen den franzöſiſchen Schwergewichtsmeiſter Charles Rutz vor einer unlösbaren Aufgabe, Nach mehreren Niederſchlägen gab Hartkopp in der 5. Runde den ausſichtsloſen Kampf auf. Die deutſchen Gewichtheber⸗Meiſterſchaften werden dies⸗ mal an zwei verſchiedenen Orten ausgetragen. In Stutt⸗ garb⸗Möhringen kämpfen am 5. und 26. April die. Ban⸗ bam Feder⸗ und Schwergewichtler, während die Leicht⸗, Mittel zund Halbſchwergewichtler ihre Meiſter am 10. Mai in Eſſen ermitteln. Das 83. Feldbergfeſt, das diesmal ofſen iſt für alle Mitglieder des Reichsbundes für Leibesübungen, wird am 11. und 12. Juli auf dem Gipfel des Feldberges im Taunus durchgeführt. Einen Rugby⸗Gaukampf trugen die burg und Südweſt am Samstag in Frankfurt aus. Die Brandenburger gewannen ihren erſten Kampf auf der Sddeutſchlandreiſe mit 18:7(:4) recht klar und verdient. Die Südweſtfünfzehn war üverraſchend ſchwach. Kilian Dai(Kanderſteg) wurde bei den in Davos aus⸗ getragenen Schweizer Schimeiſterſchaften in:26:00 Std. Langlaufſieger über 1,4 Km. vor Berger(Zürich). Der Titelverteidiger Freiburgaus wurde nur Siebter. Den Torlauf gewann der Davpſer Egginger vor dem Fs⸗ Sieger Rudolf Romminger. Die US A⸗Eishockey⸗Olumpiamaunſchaft trug nach ihrem:0⸗Sieg am Freitag in St. Moritz gegen den dor⸗ tigen GEHE am Samstag mit:1(:0,:1,:0) einen neuen Sieg davon. Gaue Branden⸗ Kampfgenoſſen, wie F. L. Schumacher, Herm. Wi l⸗ ker, Wilhelm Felle, den Führer des Regattavereins Karl Hofmann, den Vereinsleiter der„Amicitia“, Max Camphauſen, Vertreter Mannheimer und be⸗ nachbarter Vereine. Der Redner entrollte ein geiſtiges Bild über Entſtehen und Wirkſamkeit des neuen Stiles, das er durch Skizzierung an der Tafel, Vorführung von Lichtbildern der Meiſterſchaftsregatta, der Fiſa⸗Regatta und der Mannheimer Regatta mit lebensvollem Geiſte erfüllte. Es war erſtaunlich, mit welch übergeugender Gewandt⸗ heit der Redner mit ſeinen Ausführungen die Hörer feſſelte. Nicht als Schönredner ſuchte er zu wirken, ſon⸗ dern mit liebenswürdiger Formgebung konnte er die Hörer gewinnen und— überzeugen. Karl⸗Heinz Schulz ſetzte am Sonntag ſeine Ausführun⸗ gen ins Praftiſche um, indem er die Mannſe en der „Amicitia“ unter Führung des Trainingsleiters Fritz Gwinner auf dem Neckar beſichtigte und ſein Einver⸗ ſtändnis mit Gwinners Trainingsleitung zum Ausdruck brachte. Es war ein großer Tag, nicht nur für die „Amicitia“, ſondern für den ganzen Mannheimer Ruderſport. Die Verpflichtung der Mannſchaften für das ſtrenge Training 5 iſt bei der„Amicitia“ zunächſt für die Senioren für den Erſten Achter erfolgt, der aus zwei Senior⸗Vierern zuſammengeſetzt wird. Der erſte Vierer iſt in Ausſicht genommen mit Maier, Bender, Gaber und Aletter. Um weiterer Legendenbildung vorzubeugen, ſei bemerkt, daß Gaber unter allen Umſtänden für„Amteitia“ rudert und von Würzburg nur dann angefordert werden könnte, wenn der Erſte Amieitia⸗Vierer bis zum 30. Juni ver⸗ ſagen würde. Auch kommt eine Verwendung von Gaber für Würzburg auch dann nicht in Frage, weil die Würz⸗ burger Nannſchaften laut Verlautbarung nach dem orthy⸗ doxen Stil weiter ausgebildet werden und Gaber mit den Amieitiagleuten im gelockerten(Fairbairn) Stil in ſtrengem Training iſt. Die ſtrenge Verpflichtung der Jungleute der„Amicitia“— es wird aus etwa 30 Ruderern die Auswahl getroffen— erſolgt am 15. März. Die Trainingsleitung liegt in Händen von Fritz Gwinner, dem die erforderlichen Hilfskräfte zur Sefte ſtehen. Der Mannheimer Ruderklub nahm am Sams⸗ tag in feinem Bootshauſe durch Dr. Beyer len die feierliche Verpflichtung ſeiter für Renn mannſchaften aus⸗ erſehenen Ruderer vor. Es wurden pier Senioren acht Junioren und acht Jungmannen verpflichtet. Als Oly m⸗ ulazelle wurden Eichhorn und Strauß für den Zweier beſtimmt, der Club wird noch einen zweiten Zweier mit Horr und Zahn herausbringen Als Leiter des Trainings wurde Ruderlehrer Willn Reiſinger⸗ Wien beſtimmt, der am 15. März ſein Amt antritt. Er wird unterſtützt werden von den Inſtrukteuren Erb und Reiß fg. 1 wimmfeſt in Berlin Ohligſchläger und Schlauch in Paris An den Olympia⸗Prüſungswetttkämpfen der fran⸗ zöſiſchen Schwimmer in Paris nahmen außer Konkurrenz auch die beiden Deutſchen Ohligſchläger und Schlauch mit beſtem Erfolg teil. Ohligſchläger ſiegte im 200 Mtr. Bruſtſchwimmen mit:51, vor den Franzoſen Benoit und Tinchant, die je:01, benötigten. Schlauch gewann die 100 Meter Rücken mit 112,3 ebenfalls überlegen vor den Franzoſen Fayé(:13,83) und Murphy(:15 Min.). gz 50 Wie ſteht Angarns Jußballelf! Die deutſche Füßballelf, die ſoeben ſtegreich von der Reiſe nach der Iberiſchen Halbinſel zurückgekehrt iſt, ſteht in 14 Tagen vor einer neuen, ſchweren Aufgabe: am 15. März muß ſie in Budapeſt zum 12. Ländertampf gegen Ungarn antreten. Die Ungarn bereiten ſich auf Sieſen Kampf recht ſorgfältig vor, haben ſie doch die Abſicht, für die ſeinerzeitige:3⸗Niederlage in Frankfurt a. M. Ver⸗ geltung zu üben. Der ungariſche Verbandskapitän, Dr. Diez, wird die beſten Spieler des Landes gegen Deutſch⸗ land mobilmachen und das ſind folgende: Szabo (Hungaria) Sternberg Biro (Ufpeſt)(Hungario) Szalay Turan Du das (Hipeſt](beide Hungaria) Cſeh 2 Viucze Dr. Saroſt Toldi Titkos (Hungorig!(Ujpeſt)(beide Ferencvargs)(Hungaria Das iſt nicht die amtliche und endgültige ungariſche Elf, aber ſie wird und kann nicht viel anders 1 Sternberg, Biro, Szalay, Vineze, Toldi und Titkos(Tän⸗ zer) waren von den genannten Spielern 1934 in Frankfurt dabei, dagegen ſehlte damals der erkrankte Saroſi und auch Turah war erſetzt. Dieſe ausgezeichneten Spieler ſtehen diesmal zur Verfügung und ſo n iſt Ungarn in der Lage, eine weſentlich ſchlagkräftigere Elf auf die Beine zu bringen als im Januar 1984. Ausſichtsreiche Kandidaten für die Nationalelf ſind übrigens noch die Läufer Sebes von Hungaria, Hamori von Ferenevaros und Szües von Ujpeſt, der auch in Frankfurt ſpielte, ſowie die Stürmer Markos(Boeskai], Kardos, Sas(beide Hungaria) und Kemeny(Ferenevaros). Gau Württemberg Ulmer FW 94— Sportfreunde Stuttgart 31(:1 Das Spiel im Ulmer Stadion hatte zweterlei Bedeu⸗ tung: einmal machten ſich die Sportfreunde noch Hoffnun⸗ gen auf die Meiſterſchaft, zum anderen wollten die Ulmer dem Abſtieg entrinnen. So gab es einen raſſigen Kampf, der die 3500 Zuſchauer in dauernder Spannung hielt. Bet Stuttgart war der Angriff recht annehmbar, die Deckungs⸗ reihe aber nicht beſonders; trotzdem aber waren die Stutt⸗ garter in der erſten halben Stunde klar überlegen. Als Schiedsrichter amtierte Heß ⸗ Stuttgart. Sc Stuttgart— Bf Stuttgart 03(:1) Das Stuttgarter Ortstreſſen zwiſchen dem Sc und dem VfB u auf der Adolf⸗Hitler⸗Wampfbahn hatte nur mehr be⸗ dingte Bedeutung, nämlich dann, falls die Kickers in Zuf⸗ fenhauſen verlieren ſollten. Wer nun dachte, 10 der Se dieſe Chance wahrnehmen werde, ſah ſich getäuſcht. Der SC gab ſich keine beſondere Mühe und war gegeunſther ſeinen früheren Spielen nicht wieder zu erkennen. Es fehlte ihm vor allem das Kämpferherz. Der VfB dagegen brachte drei Tore zuwege dank ſeines beſſeren Einzelkön⸗ nens. Die Ueberlegenheit der VfB⸗Leute war zeitweiſe örückend. Schiedsrichter Gewinner⸗Stuttgart leitete den vitterlichen Kampf vor 4000 Zuſchauern. Sp. Bg. Canuſtatt— Sß Feuerbach:0(:0) Die Sp. Vg. Cannſtatt dürfte ſich durch einen ſicheren 170 Sieg über den S Feuerbach wohl die Zugehörigkeit zur württembergiſchen Gauklaſſe geſichert haben. Mit 100 fiel das Ergebnis zwar recht mager aus, aber trotzdem war der Sieg recht eindrucksvoll. Feuerbach lieferte in der erſten Halbzeit eine gleichwertige Partte, aber in der zweiten Spielhälfte waren die Cannſtatter zeitweiſe drückend über⸗ legen. Das Spiel wurde von Schiedsrichter Dörrbecker (Stuttgart) geleitet. IV Zuffenhauſen— Stuttgarter Kickers:2(:1) Mit großem Intereſſe ſah man dem Ausgang des Punktekampfes zwiſchen dem F Zuffenhaufen und dem Tabellenführer entgegen. Waren für den Tabellenführer die Punlte für die Meiſterſchaft notwendig, ſo galt es für Zuffenhauſen, durch Spielgewinn ſich den weiteren Ver⸗ bleib in der erſten Klaſſe zu ſichern. Die 6500 Zuſchauer die einen raſſigen Kampf erwarteten, wurden ſedoch etwas enttäuscht denn beide Maunſchaften zeigten ſich nicht in ihrer ſonſt gewohnten Verfaffung. Der Kickers⸗Sieg war recht alücklich; ein Unentſchieden hätte den gezeigten Let⸗ ſtungen eher entsprochen. Schiedsrichter: Glaſer (Neckarſulrm). 10. Seite/ Nummer 102 i Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 2. März 1988 Untergan 171. Unfallbient. Am 4. Mär. von 19.18 bis f 19.80 bis 21.0 U. 5 5 NSDAP-NMiffeilun... dT II geterhaus, M la, Zimmer 67. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele 8 und Mad e Aus parietamtichen Bahanntmachungen entnommen 55 9 5 50 März, 20 Uhr, Gruppenfüh⸗ chen]: 18 bis 19.80 Uhr Liſelotteſchule. Colliniſtraße. Je⸗ 227 Politiſche Leite nbeſprechung in N 2, 4. Betr. Arbeitsplan. 75 517 e e Elifabeth⸗ Ständige Darbietungen l 1 5 oldtſchule, artenfeldſtraße ädti 8 FC„ Oſtſtadt. Kaſſeuſtunden außer Samstag und K 1 Menſendieck⸗Hymnaſtik: Für Frouen und Mädchen in en f ps 0 e Gebffnet von 11 bis 1s us jeden Tag in der Zeit vom 1. bis 15. jed 7 7 Donne. raft durch Freude der Liſelotteſchule, Colliniſtraße, für Anfänger von 19.45 Städtiſche Schloßbü 4 8 e a. jeden Monats von 18 bis 20.45 Uhr für Fortgeſchrittene von 20.45 bis 21.4 Uhr bie 7 85 55 Auslethe von ul bis 18 und 1 Sandhofen, Am 3. März, 20.80 uhr, im Portetlotaf 5 Kalt, Nrageniczalt i 15 bis 16 Uhr Wald bof⸗Garten⸗ r; Leſeſäle von 9 bis 18 und von 15 big 19 Uhr. um Aoler“ Lichtbildervorlrag„Sowiet⸗ 2 Mittwoch, 4. Ma 5 8255 des Hungers und des Elends“ e Frohe Morgenſtunde 1 5 MA 2 e end nabend: fab bin dee nor . net Kaſſenſtunden far Mitgliedsbeiträge: 11 Uhr Stadion, Gomnaſtikhalle. e e Bewegungschor Faban: 90.50 bis 2 Uhr Sab Was hören wir? Uhr. n V 5 Rörperſchule(Frauen und Männer): 18.80 1995 Gu 9, Frauen und Männer e eee n für!. J 5. Jin⸗ 22 22 5 2 e e ß Diensiap, 3. Marz 8, 3 und freitags von bis 20 Uhr. 17.80 bis„ 5 br enſchule, riegerſtraße. Schi⸗Gymnaſtik: 18 bis 19.45 uU 5 Reichsſender Stuttgart „ 11 1550 1165 Mee an eee ae 19790 beg rage 190 Miner Peſtalozöiſchule, Otto 1 5 855. 5.30: Unkerhaltungskonzert. 0 Friedrichsfeld. Am 2. März, 20 155 5 Fröhliche Gymnaſtik und Sp 85 5 portliche und ſportärztliche Beratungsſtelle für alle fu 5: Der große Schwabenzug. Hörſpiel.— 11.90: Bauern. 0 e im„Adler, 458 2 ies 11. 5 5 1 11 20 Uhr und 20 1 e 2 e Adee 15 1755 i 55 be i e e 9105 Tier 5 g 0 unbſpende ei 5 5 ule, Colliniſtraße. Jeweils 18 1 8 80 N inen Ortskrankenkaſſe, Ei e F bene n den am 3. März beginnenden S lib eg Durer⸗Schute r ederen. Wilheim an cee. Caen rabe, a. Steck inner m. e 1 Mohtke Sein Leben und Wirken.— 90 11 118 a 2. 1 5 i 5.. 2 Se e Bi 8 5 N c e ee, 1 855 5 11—42 Uhr, bei Frau Wenzlaff, Brunnen⸗ 16 Uhr, Kinder von 9 bie e Fageohalecles 80 dent 4 0. 8 5 Nach ichen 1 0 „entgegengenommen. jeweils in d ſti 5 1 onzzrt. 90: Nacßrichten.. 220: Unt N Achtung, Kulturreferentinnen! Am 2. März findet 6 e Kinder über und Volksmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. erhaltung Ab 8 ſtatt. Neuer Termin wird bekannt⸗ 17 Uhr in der 1. Montag, 2. März edlen de; e 8 Reichs ſvortabzeichen: 19. 95 Nationaltheater:„Charl Tante“ 5.10: Fröhliche Morgenmuſik.—.10: Mo ſtä 8 eben. Am 8. März, 20 Uhr, Schulungsabend im ſchule, Acer anner Sieg 18 110 We mas, Miete C, 20 f. Tante“, Schwank von B. Tho- 10.15: Aus Grenz⸗ und Auslands deutschen „Schloß“(Nebenzimmer). Schwimmen: 21.30 bis 23 Uhr, Städtiſches Hallenbad Planetarium: Experimentalvortrag„Kurzwellen und Ub⸗ Fröhlicher Kindergarten.— 11.30. Bauernſunk.— 12.00: nase agen ge steten eu e rb oe Sri. JV 1. e ee e eee, ruppenfrauenſchaftsleiterinne 6 f en: 20 bis 21 Uhr in d S⸗Rei 5 oſengarten: 20 Uhr Volksſymphoniekonzert. Dirigent:— 15.15: Heiteres Spiel— 15.45: Von Geiſtern über L 4,4 n von Stabt und Land in Frouen und Männer. er SSS=heithaue Schlachthof, 0. Wü. Srl: Gaſpor Caffee(Bicläntel ß. 17. i ene e decke ene Wage Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 U..50: itzner begleitet eigene Lieder.— 18.20: Polt⸗ Untergan 171.„ 2. Mad Donnerstag, 5. März Tanz: Clou. Kaffee Vaterland. e 1046. ie en 10 cr i eee e 1 1 ö rz, ab 20.90 Uhr, Augemeine Körperſchule: 17.30 bis 19.00 Uhr Schiller Sichtſpiele:. Konzert(Verlangerung! tere„ eb 90h 210, Cr 1 7 l ſchule, Neckarauer Uebergang. 19.30 bis 21.30 wie vors. piele: Univerſum:„Stützen der Geſellſchaft“.— ü 4 5 24.00: Europälſches e gang. 19.80 bis 21.30 wie vorſtehend. Alhambra:„Der ahnungsloſe Engel“. e 25 n ee— 22.30: Kleine Nachtmuſtk N Wollen sie fehlen? UR ae N uunkRZUN neren Tanzschule Stunde N i 5 N 5. healer Breite Sti. dan ef. Mitnehmen 2 Sebennt und 5 5 7 amateur- Arbeiten D 2 6 E Ff sofort gut and big N 7, 8 3 auf 25006 tel etgilkten ved. 121 LargßeErfelg e lb z. er 16 55 jetzt anz Mannheim spricht von Fee 5* 05 ere eee be ee eee eee Heinrich deorge Ne Von Obrem Angeigen 2 1 11 im neuen Ufe-FI D 1 Altgold 1 belle fertige ich mob. der 71. 1s 15. Mrz 1936 205 11— NZ 5 r%%%, wie Ringe uſw., heben 2 0 veiſt reg mit u. v. Steine.. i 8 Guſtar Stadel, 9855 10 Goldſchmiedew.,.* rr!!! leit 1840, O G. 16. ahi 25 Ankf. 2 Altgolb. 1 N 917 e f 5 a 5 U otal- Ausverkauf Abbtecm Schenh 2 weſßen Auigade des Iadengescänes! 15 Wational⸗Thagter use. 5 gerne schen 5 Nontgg. den 7. März 1936„ Metallbeiten N Man bllete CHs 15 Ss C kr 8 atratzen, Holster waren usw. Iatetessantes Beppe, ban -Ichule Hnapp eu 1 2 Ruf 207 30 00 ch 5. nu stark herabgesetsten Preisen Uta-Kultuf film itali An l 55 505 den 825 arleys Tante eee Olle Lug, J 5, 18„ 9 Anfängerk ursbeginn: 3. u. 8. Mürz ä Schwank in drei Akten von—. 9 7 eee Bert A gen erbeten.(48) Einzelstunden jederzelt. ugend hat Zutritt! Brandon Thoms Kornevalzug 1 00 Ant. 20 Ubr Ende 2220 Uhr 0 6 Monnheim 1936 85 5 exdreparaluren 1 5 nspaltige Klelnanzelgen bis zu 1 2 a. tura eine Hehe von lo mm je mm Annahmesehiuf för ce Mlttag. ten Sig. Stellengesuche ſe mm 4Pig. ze 1 E Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die U. Ofenreparaluren 0 8 550 850 3 15 ſion Send-Auagabe nachm. 2 Uh: Garantie für Brennen und Backen 5 8 N Völk Herd-Schlosserel u. Ofensetzerel XL e 25 4 ee BM eee es ur Krebs, J 7, 17, Telefon 282 19 S C LA Offene Stellen 5 5 Verkäofe 5 8 5 N Heute letster Tag! a a gegenüber der Börse Lim., ſteuerfret—— 8 8 Vermietungen. Wuns 5 ngen ien rbüro ſucht 1678. deere.—— 8 8 2 K 5 Sch 1 1. 2 4, Oolggenheitskauf fr Brautleute oder iter moberge zum 1. 47000 Alpheraftraße lien. un P... f 8 5 T(ibdame Feruſpr 228 27. Schlafzimmer, 2 Betten, gteil. 8 7 85 e 1 e Zu vermieten: Bae e eee auch ge⸗ W mie en ede ben 6 Zimmer- Wohnung lde Werkstatt parkringsn 22.9 5. 5 0 e n i 7 7 15 4 4 5 8 N. 69. ebenslauf u. Giih ank. N K 109 5 belag, alles neuwertig, ganz oder ob. Eigenheim in sonniger ruhlg. uns Keraftanſchluß ſerkentt.-W. iu. 2. ug. S-„„ 1 905 5 4 Verkäuf eteilt f 7 age(Oſtſtadt oder Lind und großem Hof„„ 85., 110. g an die Geſchäftsſt. b. Bl. 1578 ae 0 0 e e. declant. U. 268. 20% E„„118 uto-Zubebör- L. 14. 9, 1 Trepe. Garage am Haus od Nähe Beding. Betriute dnn g dune 6.„ u. freu Ulle RANs ET Gesellschaft Angebote unter X I. 164 an die Betriebe pass, zu menstutt u. 2 ung. temer J. Tillen-Umdau 2001. Betatu Dlagnostik 9 Rebegewandte. L 8 Geſchäftsſtelle d. Bl, 1680 vermieten. Näh.: Schwe-. 18.3. 2g 5, 4. 3, 6 8 i eee, U Ital 2 Stell 1 pe ze- 8 else! Verw. Wetzler g, 4. 3, U Amer Sprechzelt: II-I und-7 Uhr, Vor entauter engesuche NTT TLICMTde⸗ enn naue in m, lin l J. Amer. 2 Her 2. age e t, ee e e 1 dan re dee Mahn e ge z eaten are bes auc. dene, egg n. e, re ee ö z . ben., Sport eee bas Welſanaus e ee be Thränke ene e Molnung der. Lace e e eee e Röhl. Zimmer ert Jer d I re be e 0 Volontärstelle für 0 ice ene. 15 15 R 2 68 a. Geſch. S der f 1 5 Hroßwonnong.. Ammer Ludwig zu verm. Adr. in bis 2 Beten 5 55 5 5 1 ſchwere Polſter⸗ U— 5:* B2¹⁰ 9 jogrickeri d. Geſchſt. 4040 zu verm. Luiſen⸗ euch t. Hoher 8 ſtühl Chaiſel. Tiſche——. lies b. Zimmer- f?»„„ 5 Wen ee de Topoitor auto- und 2 e 1 ide 24. Biroſchrauf und zofort gesucht 17 ale Wobnang, bochp. Rahn. Nehaker r ee e Einf. möbl. 2. 4058 dann ſichert. 1537 ohne gegenſ. Ver Molorrad- B 85.- z ur. ron. mice. Schreibtiſch, Gas⸗ e im. U. Küche mit Zentralb. 1. 44100 int. mobl. Cl.. Albin Lenk, Her⸗ gütung. Angeb.* 3 nl 39. herd, Gasbadeof., möglichſt Nähe zum 1. 4. 38 ge- Heißw., in ſchön. e geg. Hausarbeit 2 2 Orga renwäſchefabrik, unter A V7 an Bedarf. 2 U al- 2ür., weld 44. Nähmaſchine 6. ſuch t. Angebote freier Lage, mit R 7. 4, 2 Trepp. 5 2 8 nachm. zu verg. fit ob 1 zu Rodewiſch i. B. die Geſchäftent.. zimmer e rtene Si üer e ee unter B A 5 an Barde ange Schön möbl. 2 1 Adr. e reich 7 5 N e./ 850 49. fend f bill 191 6 5 unt. B B 10 an d. Geſchſt. 4110 edel. 1 3 Zimmer fr. Ausſicht, bill. 8. N 1715 5 85 Ein Mädchen Id U 2 lb. ſcrank an nenen 2 ur- klode 08. 14 8. d. Geſchäftsſt. d. Mäh 71 9 0 zu verm. 3202 8 7 f Kaufgesuche 8 raub m egen 2. p. 68. Nennert. G 4. 2. e— Mäbl. Zimmer Tenatsplaß, od. und g ache Dammſtraze 10 eine für Haushalt u. Hesellastwagen U ke E ron, 80e 73 Ingken. Regal„„ eienr* 27. zum k. 4. zu er. Burkhardt. 95 Servieren geſucht wenta gebraucht. 1 Mk. 225. r,., 85. den. Regale 7 Im U üch ſucht. Angebote mieten. 4115 eee rr Ver für ein gut. Ge⸗ gegen Kaſſe zu tür. pol.„ 128. Packtiſche gebr.,„ U. blunt. B F 14 an Waldparknähe! 2 5 ſchäft in Pforz⸗ kaufen geſucht. Mobel-Meisel bel in Ladeneinrichtg f. eptl. mit Bad, d- Geſchſt. 24118, fah r I taige but möbl. Zun heim, auch An⸗ Ang. u. W O 142 E 3, 9 0 alle. Branch bill. Neckarſtadt Oſt.-Zim-MWohng„ 0 Ed fängerin. Wirt⸗ an die Geſchäſts⸗ NN UHU Höbel-Ninger Möbel Aberle, von puh Mien möbl. od.. 5 zu verm. 4045 ſchaft u. Metzgerei 100 belle. 1498 32 6 11.8 0 e u. pünktl. Zahler 5 1 Fan eus 5 55 V Arlingerſtraße 45,—d.„6 u. T 1, geſucht. Angebote 2 1 ienban)., Ad. Barth. Jawsllerwerrfatge 9 Näbmaschine um u lame ade Gebr. 24111 unt. V. I 78 an 5 Ein mer Naß. Gutl Becel. 11„ Bahnhof, Tatter⸗ nicht morgen 1825 Rexin, D 1. 18 5 Wollmafratzen ele. f. d f. Ci. ie. 18. 5. Ogg eiarſch. Koßlen- cg bl. Erker. sollten Sie mit all den vielen 9 ä I 0 gi., weis ſmerſeron g e weten dul issen kran-Alf.- Wong. we c nene. eee eren dead, imer zn ven eng aufräumen, die 5 85 5. 1. 30.—. 5 15 sie durch eine 8 eu. Garagennähe., aufen. Lenan⸗ 8 chon seit Jah be · 5 Automarkt 5 bringt Gewinn 4 10. zu verk. me pon Ehepaar ge⸗ mögl. N i Jim ſtratße 28. III I. 24122 9 geit Jahren àu 1 Aufomorkt He oe N fee F e ee, wee eee eee d unt. L 18 an an di ſ̃ eckarſt, Luther⸗ 2 5 sämtl Mod. 1936 5 e. g i d. Gesch. 24114 ie 1 ſtraße 27, Preis: Bahnhofsnähe 8 2 2 fr 1 einen Verwendungszweck Golllieb Ringle t deer 8 Vermischtes f i b IL 9 5 0 2 nieten. Näberes? Bett, Kücenb. 1 hell möbl. Machen Sie Geld Autotedein Fabi deilngmngen..: fg ener. 8e Vermietungen Fernſpr. 27137. e a. Zim. N vm. aachen Sie Ge ee eee„ Buf 5 Ehep. zu verm. 1 8 5 Mannhelm 8 1 hel/ Schyne Bismarckplatz ö, 3 aus diesen Gegenständen. 1 Holzstraue 94 Telefon 229 48 5 er 0188 80 9 8 Lor Hou Hzugs-Zim.-Wohng. Treppen. Suchen Sie durch eine 1 m. Tiſch, 2 Stüh en ö 5 a Ae 138. 1e een e ee g: e e e e eee e Buick e 47s n 88. 0 0 Fortuna acheiten Loderne esatiel. 18h. fl. 2, unge her but nöbl. zn. lateresenten! der 10/80 PS., ſteuerfrei, Luxusausf., Möbel- Meisel ö + 7. 55 1. Tr. 2 2 Bazubofs naa FFF 55 fach bereift, mit Drahtſpeichen, in 8 E 3. 9 Sohroſd maschine. f f f ö 1 uro ume— r. 241ſof. zu vm. 4058 pon erſtllaſſ. Verfaſſung, ſehr preiswert TTL N pruſen f 00 rde fung 5 5 Mit zu verkaufen. Angebote erb. unter KRlars ichl- 3 85 7 hochparterre, zum 1. April 1936 ö B 0 11 an die Geſchäftsſt. 1674 SIEBERT nvorbind; Vor. Gasherde preiswert zu ene ee 17 1 Fcheibe ih. ſuhrung dur on Lam en 88 über 380 qm: Zentralhz., C. unseren Niigltedern und R el 9 Iuerbindung mit Hele enheit 1 fließend. kalt. u. warm. Waſſer; am Freitagabend /1 Uhr erfolgten. 3 75 f 1 0 Steuerfrei l. D mil Eder Waschtische an bie Geſcafte. 5. Sl. 8 11•öÿ 5 den 2 k⸗ 7 2— 5 a ztheiben] Woll. und See“ Er VVerderstraße 2 Wasc tisc an die Geſchäftsſt. d. Bl. Bet Hausmeisfers her! ebr.,—12 St. ⸗ ras- Matratzen usw. 86. 5 9 ., gut erhalt., 1 20pel. Wischer ei 27 5 deſephon 20931 1 5 wenn auch nicht 5. i jetst unerläg- r Herren eu- Anlagen— Schöne 1 + AB 5 1 ber 1 Augch 1 Limousine ue Schulz] Stablbraaßtmtr. Schneidet. e eparaturen j le E ſcn Stand ung 5 20 verkaufen 3578 Dixol A ä— gel- 0 ld 983 d 8 in treuester Pflichterſullung. bescheiden rich and n. 5 1. n Flats, an den ihn des Schlcksef an die Geſchſt. E—.—Ialgsantin Web Decade f 1 2 14 Chem fielnigung Bd beſte Lage O ſteſt a d t, 8. Etage, e 8 5 e bras 9990 8 Sohnecketten ſcheine 0 50 ö e ie en e. 55 5 e 1 5. 3 versetst, aber er lebt wetter in 5 a Gelände Reife genommen], uuf⸗ Bügel- Anstalt! Masser, Ueht und kilo] unter X. 0 12 an die Geſcha ˖ 1 5 2 1 1 ts⸗ Mannhaim,. Ni 1 Aulo u. Polernbbel— 10 il ee die Sees, 8510 N Wo Klesettpapier faäuß. Sanz 1666 Aube mailen 1 aum bl N da e f Caine enn 15 . 7 0 aunh. Eleg. möbl. Zim. Ak. 5 5 Me 10 Rollen, Krepp- 68, Rolle 7 PE Röstlein Spezial⸗Geſchäft Jentralbelg l. 3 30 82.-Timmei-Wohnung Die Betsetsung findet am Dienstag. den 3. Härs 1036, nachmlüitagse 2 Uhr. Fring mannes Orogerlo, p 1, 6 le 1 7 ten Segenbeimer n eg. Cn.28 2 ö n f Ob bring A gere, 5 Pehngpr⸗ 1 980 Seckenheimer zu vm. Qu 7. 26, achgemüge e ä Fu! 1 I*.—* Straße 28. Guzdziol. 1397 KRlelderpſlege vermieten. a 5410 ö 5 5 die