1 4 di 1084 apital⸗ umge⸗ ſamtes Aokal: Kleine Mann⸗ fgelbſt, dhand⸗ iſt Al⸗ Mann⸗ Kauf⸗ okura. nheim. n und na auf Iburga über⸗ 2 Neue Mannheimer Jeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 66 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 68,) Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. 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Dezember erteilt hat, richtet der 13er⸗Ausſchuß einen dringenden Appell an die beiden Krieg⸗ führenden ſofort Verhandlungen im Rahmen des Völkerbunds und im Geiſt des Pakts zu er⸗ öffnen mit dem Ziel der baldigen Einſtellung der Feindseligkeiten und der endgültigen Wieder⸗ herſtellung des Friedens. Der 13er⸗Ausſchuß wird ſich am 10. März wieder verſammeln, um von den Antworten der beiden Regierungen Kenntnis zu nehmen.“ Außredem verlautet, daß ſich oͤie Sachverſtändigen auf ausdrücklichen Wunſch des engliſchen Außen⸗ miniſters in der Zwiſchenzeit auch mit der Art der Durchführung der Petroleumſanktionen beſchäftigen werden, damit dieſe Maßnahme ge⸗ gebenenfalls ſofort beſchloſſen werden könne. Engliſch-franzöſiſche Gegenſätze (Junkmeldung der NM Z. + Paris, 4. März. In der Beurteilung des Aufrufes des 13er⸗Aus⸗ ſchuſſes an die kriegführenden Mächte zeigt die Pariſer Preſſe eine gewiſſe Zurückhaltung. Es ſei zu hoffen, ſchreibt der„Petit Pariſien“, daß Muſſo⸗ lini nicht den Irrtum begehen werde, den Aufruf des 13er⸗Ausſchuſſes einfach zurückzuweiſen, ſondern daß er zumindeſt grundſätzlich in Verhandlungen einwilligen werde. Auch der„Figaro“ ſchreibt, Italien könne ver⸗ handeln, denn die Einladung habe nichts von einem Ultimatum an ſich. Aber bisher ſehe man noch keinen Weg, der gleichzeitig den italieniſchen Erobe⸗ rungswunſch, den abeſſiniſchen Widerſtand und die Grundſätze des Völkerbundes befriedigen könnte. Da die Engländer die Angelegenheit nicht weiter hingeſchleppt ſehen wollten, ſei der Tag der Durch⸗ führung der Oelmaßnahmen vielleicht nicht fern. Zu dem Angebot ſelbſt meint„Echo de Paris“, die Einladung des 13er⸗Ausſchuſſes ſpreche von der Aufnahme von Verhandlungen im Geiſte des Völkerbundspaktes. Das aber ſchließe von vornherein eine Gebietsteilung aus. Der Negus werde ſich ſicher der Klugheit des Völkerbunds rates anvertrauen und nur daran erinnern, daß der Ar⸗ tikel 10 des Völkerbundspaktes die gebietsmäßige Unverletzlichkeit gewährleiſte. Das„Oeuvre“ glaubt zu wiſſen, daß der eugliſche und franzöſiſche Stand⸗ punkt in der afrikaniſchen Frage am Diens⸗ tagvormittag ſehr heftig aufeinander geſtoßen ſeien. Weiter ſei zu bemerken, daß die Engländer ſich ſeit Montag abend mit allen Oelerzeugungs⸗, Oelhan⸗ dels⸗ und Oeltransportſtaaten über deren Zuſtim⸗ mung zu einem Oelausfuhrverbot verſtändigt hät⸗ ten. Man könne bereits ſagen, daß England dieſe Zuſtimmung ſchon habe. „Stärkſtes Mißtrauen“ in Rom — Rom, 3. März. 5 Zum Vorſchlag des franzöſiſchen Außenminiſters Flandin in Genf und ſeine bedingte Annahme durch Eden äußert ſich das halbamltiche„Giornale Ita⸗ lia“ ſehr zurückhaltend und erklärt, es ſei ſogar Mißtrauen am Platze. Die Anregung habe in London und Paris geteilte Aufnahme gefunden. Die einen wollen darin einen Anlaß zu neuem Op⸗ timismus ſehen, andere dagegen eine zweckmäßige Vorbereitung für einen ſanktioniſtiſchen Angriff. Eden ſcheine die franzöſiſche Anregung nur als eine „bedingte Vorausſetzung“ für die Anwendung ver⸗ ſchärfter Sanktionen gegen Italien zu betrachten. Für Italien ſei, ſo ſchließt das halbamtliche Blatt, trotz des Genfer Spruchs, der auf einer willkürlichen Paktauslegung fuße, Abeſſinien der tatſäch⸗ liche A ngreifer und der angebliche italieniſche Angriff nur berechtigte Notwehr, die, wie Muſſolini heute im Miniſterrat ſagte, auch die Sache der Kul⸗ turwelt fördere. Der Negusiſtentſchloſſen weiterzukümpfen Aoͤdis Abeba denkt nicht an Frieden Der Negus übernimmt das Oberkommando (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB.) — Addis Abeba, 4. März.(U..) Amtliche abeſſiniſche Kreiſe gehen heute mit Still⸗ ſchweigen über die Genfer Geſpräche zu den geplan⸗ ten Friedensvorſchlägen des Dreizehner⸗Ausſchuſſes an die beiden kriegführenden Staaten hinweg. Es wird aber entſchieden in Abrede geſtellt, daß Abeſſi⸗ nien auf Grund der letzten militäriſchen Entwick⸗ lungen an den Kampffronten bereit ſei, in Frie⸗ densverhandlungen einzutreten. Man denke gar nicht an Frieden, und erſt recht nicht, wenn die neuen Friedensvor⸗ ſchläge auf der Grundlage beruhen ſollten, Abeſſinien habe beſtimmte Gebietsteile ab⸗ zutreten. Friedensbemühungen in dieſer Richtung könnten, was Aethiopien angehe, nur mit einem vollen Mißerfolg enden. Bemerkenswerterweiſe wird aber von gewiſſen amtlichen Stellen darauf verwieſen, daß die Ent⸗ ſcheidung über die Aufnahme von Friedensbe⸗ ſprechungen nicht ganz im Belieben des Negus läge. Es könnte möglicherweiſe zu einem Aufſtand gegen die Zentralgewalt und zu innerpolitiſchem Chaos kommen, falls ein unvorhergeſehener Schritt unter⸗ nommen wird. Uebrigens iſt die Radioverbindung zwiſchen Addis Abeba und Kaiſer Haile Selaſſie ſeit fünf Ta⸗ gen vollkommen unterbunden. In der Hauptſtadt iſt man über den gegenwärtigen Aufenthalt des Negus nicht unterrichtet. Es heißt hier nur, der Negus halte ſich„irgendwo im Norden“ auf. In amtlichen Kreiſen glaubt man jedoch feſt daran, daß Kaiſer Haile Selaſſie in kurzer Zeit perſönlich das Auch Nas Imen vernichtend geschlagen? Neuer Sieg Vadoglios: Zuſammenbruch der abeſſiniſchen Norofront? —Asmara, 3. März. Nach den im Hauptquartier der Nordfront vorliegenden Meldungen iſt die letzte abeſſiniſche Stellung an der Nordfront am Dienstag zuſam⸗ mengebrochen. Die italieniſchen Truppen haben die Armee von Ras Imru in der Stärke von rund 30 000 Mann am linken abeſſiniſchen Flügel nach dreitägigen blutigen Kämpfen im Schire⸗ Gebiet weſtlich von Akſum vernichtend ge⸗ ſchlagen. Die Abeſſinier gehen, dieſen Mel⸗ dungen zufolge, von italieniſchen Bombengeſchwa⸗ dern verfolgt, in wilder Flucht über den Takazze⸗Fluß zurück. Die abeſſiniſchen Ver⸗ luſte ſollen ſehr ſchwer ſein. Auf italieniſcher Seite waren an den Kampfhandlungen das(I. und I/. Armeekorps beteiligt. Auf der Hochebene von Tembien haben das dritte italieniſche und das Eingeborenen⸗Armeekorps nach dem Sieg über Ras Kaſſa die Säuberungsaktion jortgefetzt. Verſchiedene Stellungen, wie der Monte Andino und Enda Mariam Quoram, wurden beſetzt. Auf dem von den Abeſſiniern geräumten Gelände wurden Tauſende von abeſſiniſchen Leichen und eine große Anzahl von Verwundeten gefunden. Von den flüchtenden abeſſiniſchen Truppen wurden zahlreiche Waffen und Munition zurückgelaſſen. Unter der in die Hand der Italiener gefallene Kriegsbeute be⸗ findet ſich auch die Kriegskaſſe des abeſſiniſchen Heer⸗ führers mit vielen tauſend Talern. Die italieniſchen Flieger berichten, daß von der abeſſiniſchen Nord⸗ armee nur noch demoraliſterte Trümmer übrig ge⸗ blieben ſeien. Die italieniſche Verluſtliſte — Rom, 3. März. In einer amtlichen Mitteilung werden am Diens⸗ tag die Namen der italieniſchen Gefallenen in Oſt⸗ afrika im Monat Februar veröffentlicht. Die Verluſte belaufen ſich auf insgeſamt 194 Mann, von denen 139 im Kampfe fielen, 35 ihren Verwundungen erlegen ſind und 30 durch Unglücks⸗ fälle oder Krankheit ſtarben. Außerdem wird ein Nachtrag zu den Januarverluſten bekanntgegeben, der den Tod von weiteren 11 Offizieren, zwei Un⸗ teroffizieren und 11 Schwarzhemden meldet, die in der Tembien⸗Schlacht im Januar fielen. Aus die⸗ ſen Kämpfen werden ferner zwei Infanterie⸗Leut⸗ nante als vermißt gemeldet. An der Somalifront iſt nach der amtlichen Darſtellung lediglich ein Schwarzhemdenunteroffizier gefallen. Die Geſamt⸗ verluſte des Heimatheeres ſeit Beginn des oſtafri⸗ kaniſchen Feldzuges betragen insgeſamt 1064 Mann, von denen 590 im Kampfe fielen, 29 ihren Verwun⸗ dungen erlagen, 426 Krankheiten und Unglücksfäl⸗ len zum Opfer fielen und 19 vermißt werden. Oberkommando über die vereinigten Norcſtreitkräfte übernehmen werde. Daraus wird wieder der Schluß hergeleitet, daß der Negus feſt entſchloſſen ſei, weiter⸗ 5 zukämpfen. London dementiert a— London, 3. Märs. Eine Meldung der„Daily Mail“ wonach am Montag in London eine Mitteilung des Kaäiſers von Abeſſinien eingetroffen ſei, in der ſich der Kaiſer be⸗ reiterklärt habe, über Friedensbedingungen auf der Grundlage des Status quo zu verhandeln, wird in amtlichen Kreiſen Londons am Dienstag in aller Form dementiert. Eine derartige Mitteilung, ſo er⸗ klärt man, ſei weder in London noch in Genf dem Außenminiſter Eden zugegangen. Vors Kriegsgericht Aburteilung der aufſtändiſchen Offiziere in Japan Schanghai, 4. März. Nach Meldungen aus Tokio beſchloß der japa⸗ niſche Geheime Staatsrat, die aufſtändiſchen Offi⸗ ziere vor ein Kriegsgericht zu ſtellen. Sie ſollen wegen militäriſchen Aufruhrs angeklagt werden. Man erblickt hierin eine entſcheidende Wendung ge⸗ gen die aufſtändiſche Bewegung im Heer. Sieben Kriegsräte zurückgetreten (Oſtaſiendienſt des DNB.) — Tokio, 3. März. Die Kriegsräte und Generale Abe, Hayaſchi, Terauchi, Mazaki, Araki, Niſchi und Ueda ſind ge⸗ ſchloſſen zurückgetreten, da ſie ſich für den Aufſtand in Tokio verantwortlich fühlen. In politiſchen Kreiſen erklärt man, daß nunmehr der Weg für neue Kräfte frei ſei. ö Der Kriegsminiſter wird dem Kaiſer im Laufe des Mittwoch Bericht erſtatten. Man nimmt an, daß einige der zurückgetretenen Kriegsräte vom Kaiſer wieder in den neu zu bildenden Kriegsrat berufen werden. Dieſer Auswahl unter den Zu⸗ rückgetretenen mißt man große Bedeutung bei. Die Marineleitung hat die Schiffe aus den Buch⸗ ten von Tokio und Oſaka zurückgezogen. Die Flotte wird ihre Uebungen fortſetzen. Einigung in London 35 000⸗Tonnen⸗Schlachtſchiffe werden gebaut — London, 3. März. Am Dienstagvormittag fand zwiſchen der fran⸗ zöſiſchen und der amerikaniſchen Flottenaboroͤnung eine Beſprechung ſtatt, in der die Franzoſen ſich zunächſt damit einverſtanden erklärten, die Schlacht⸗ ſchiffgrößen auf 35 000 Tonnen feſtzuſetzen. Sie gaben ſerner ihrer Bereitwilligkeit Ausdruck, einen Drei⸗Mächte⸗Vertrag zu unterzeichnen. Reuter bemerkt dazu, daß dieſe zweifache Ver⸗ ſicherung die beiden Hauptſchwierigkeiten beſeitige, die der Weiterentwicklung im Wege ſtanden. Der Flottenkorreſpondent des„Daily Telegraph“ meldet, daß der endgültige Entwurf des Vertrages fertiggeſtellt ſei. Die„Times“ ſchreibt, der Flotten⸗ vertrag werde ſo abgefaßt ſein, daß er für die ſpä⸗ ere Unterzeichnung Italiens und Japans offenſtehe. Auf dem Weg zum Frieden oder zu neuer Kriſe? Genf und die Niederlage des Negus * Mannheim, 4. März. In den Wochenſchauen der Kinos konnte man dieſer Tage ein Bild vom abeſſiniſchen Kriegsſchau⸗ platz ſehen: italieniſche Gebirgsbatterien ſchießen die abeſſiniſchen Stellungen auf dem Amba Alagi ſturm⸗ reif. Eine unendliche Reihe moderner Geſchütze, aus denen ununterbrochen eine Feuergarbe nach der an⸗ deren zum Himmel ſteigt. Im Hintergrund die Höhe des Amba Alagi, in Rauch und Flammen ge⸗ hüllt, brodelnd und toſend— aber ohne ein Echo der Gegenwehr: zehn Minuten lang hatten zwei abeſſiniſche Batterien der hundertfachen Ueberlegen⸗ heit zu antworten verſucht, dann waren ſie zerſchmet⸗ tert und zerſchlagen. Ein anderes Wochenſchau⸗Bild: italieniſche Trup⸗ pen im Angriff an der Südfront: endloſe Ketten von Tanks, die das dornige Geſtrüpp plattwalzen, da⸗ hinter, in aufgelöſter Kolonne, das Gewehr umge⸗ hängt, gemächlichen Schrittes aufrecht dahinſchlen⸗ dernd, mehr Spaziergänger als ſtürmende Sol⸗ daten, die Krieger des Duce. Beide Bilder ſind ein eindrucksvollerer An⸗ ſchauungsunterricht als lange Reporterberichte. Sie zeigen das Weſentliche dieſes Kolonialkrieges in Oſtafrika: die Ungleichwertigkeit der beiden Gegner. Es iſt kein Krieg, bei dem Kämpfe und Leiſtungen mit gleichem Maße gemeſſen und verglichen werden könnten. Es ſind ungleiche Gegner, die ſich da unten meſſen: es iſt der Menſch, der ſich gegen die Maſchine wehrt. Und der in dieſem Kampfe unterliegt, trotz allem perſönlichen Heroismus rettungslos unterliegt, weil das leben⸗ dige Fleiſch leichter verwundbar iſt als Eiſen und Erz. Weil die Maſchine den Menſchen verhöhnr, deſſen Arm tauſendmal kürzer iſt als der ihre, und der wehrlos iſt gegen die Fülle des Todes, die ſie ſelber trägt. Gegenüber dieſer Ueberlegenheit der Technik, wie ſie den ausgebildeten Armeen der Italiener in den Millionen von Granaten, in den Tauſenden von Maſchinengewehren und Geſchützen, in den Hunder⸗ ten von Tanks und Flugzeugen zur Verfügung ſteht, konnte auch die Hilfe, die die Natur den Abeſſiniern brachte, nicht entſcheidend ſein. Wo es zur offenen Feldſchlacht kam, war es mehr„ein Schlachten als eine Schlacht“. Und ſo verſtändlich der Jubel iſt, der in Italien über dieſe Siege herrſcht, und ſo aller Achtung wert die Haltung der Truppen iſt, die dieſe Siege unter ungewöhnlichen Umſtänden erringen halfen, der eigentliche Sieger iſt nicht der italieniſche Soldat über den abeſſiniſchen Verteidiger, der eigentliche Sieger iſt der italieniſche Fabrikant über die Wehr⸗ loſigkeit eines primitiven Hirten⸗ und Bauern volkes. Aber das ſind freilich Erwägungen, die nahe an das Gebiet der Sentimentalität führen und mit Politik ſchon nichts mehr oder nur mehr ſehr loſe zu tun haben. Entſcheidender iſt etwas anderes: entſcheidend iſt die Auswirkung der italie⸗ niſchen Siege. Militäriſch wird ſie zweifellos ſehr bedeut⸗ ſam ſein. Zwar ſtehen noch zweihundert ähnliche Berge wie der Amba Alagi zwiſchen dem italieni⸗ ſchen Hauptquartier und der abeſſiniſchen Haupt⸗ ſtadt, und jeder von ihnen gäbe eine neue, natür⸗ liche Feſtung: aber um Feſtungen beſetzen und hal⸗ ten zu können, braucht man auch Verteidiger. Inner⸗ halb eines Monats ſind aber vier der fähigſten Ge⸗ nerale des Kaiſers: Ras Deſta, der Kriegsminiſter Ras Mulugheta, Ras Kaſſa und Ras Imru ge⸗ ſchlagen worden. Ihre Armeen haben das fürchter⸗ liche, hoffnungsloſe Uebergewicht der italieniſchen Kriegstechnik kennengelernt. Schlüſſelſtellungen, die vielleicht weniger für den weiteren Vormarſch, aber ganz ſicher für oͤie Behauptung des bereits erober⸗ ten Gebietes von außerordentlicher Bedeutung ſind, ſind in italieniſcher Hand. Es iſt ſchlecht vorſtell⸗ bar, daß ſolche Erſchütterungen keine moraliſchen Folgen auf die Kampf⸗ und Siegeszuverſicht der abeſſiniſchen Soldaten haben ſollten. Und es wäre durchaus nicht zu verwundern, wenn die Rechnung, die man in Rom aufmacht, wirklich ſtimmte: wenn die ſchweren Schläge, die die Armee des Negus auf dem Schlachtfeld empfangen hat, die politiſche Ein⸗ heit ſeiner Herrſchaft im Innern zerſtörten. Unter dieſen Umſtänden gewinnt die Frage der politiſchen Auswirkungen der italieniſchen Siege auf dem anderen, nicht weniger wichtigen 2. Seite/ Nummer 106 Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 4. März 1996 diplomatiſchen Kriegsſchaupkatz in Europa doppeltes Intereſſe. Und hier iſt eine Beobachtung höchſt aufſchluß⸗ reich: ſolange den italieniſchen Waffen in Abeſſinien größere Erfolge verſagt blieben, ſolange ſchwieg auch die Sanktionsfrage in der europäiſchen, vor allem in der engliſchen Diskuſſion; kaum haben die italie⸗ niſchen Waffen in Abeſſinien entſcheidende Erfolge zu verzeichnen, wird auch die Frage einer weiteren Sanktionsverſchärfung wieder akut. Anders geſagt: jeder militäriſche Erfolg Italiens in Afrika verſtärkt die politiſche Hoch⸗ ſpannung in Europa. Denn jeder italieniſche Erfolg ruft England, das eine vollkommene Er⸗ oberung und Beſetzung Abeſſiniens durch Italien unter allen Umſtänden verhindern möchte, zu neuer Aktivität auf den Plan. Da aber England heute wie vor 3 Monaten die politiſche und diplomatiſche Führung in dieſem Konflikt hat, wirkt ſich ſeine Haltung in entſprechender Form auch in der Hal⸗ tung der übrigen europäiſchen Mächte und des Völ⸗ kerbundes aus. Dabei ſind der Tendenz und dem Ziele nach drei deutlich voneinander verſchiedene Mächtegruppen feſtzuſtellen: England, das in den Intereſſen ſeines welt⸗ umſpannenden Imperiums denkt, möchte am liebſten einen Remis⸗ Ausgang des abeſſiniſchen Kon⸗ fliktes, der Italien in Afrika ſo gebunden und in Europa ſo zweitrangig und ſo ſchwach erhält, daß es weder im Mittelländiſchen Meer noch am Roten Meere eine Bedrohung der engliſchen Schlüſſelſtel⸗ lung bilden kann. Außerdem würde ein ſolcher Remis⸗Ausgang den engliſchen Kolonialintereſſen am beſten entſprechen, die mit Rückſicht auf die Rück⸗ wirkung in der farbigen Welt weder einen vollen Sieg noch eine eindeutige Niederlage der Weißen gegenüber ihrem farbigen Gegner brauchen können. Frankreich, deſſen politiſches Denken im Gegenſatz zu England im weſentlichen europäiſch ge⸗ bunden iſt, iſt das Schickſal des Negusreiches ziem⸗ lich gleichgültig, wenn nur 1. Italien aus ſeinem Abenteuer ſo ungeſchwächt hervorgeht, daß es ſeine europäiſche Rolle mit unvermindertem Gewicht wei⸗ terſpielen kann, und wenn es 2. bereit iſt, dieſe Rolle an der Seite Frankreichs in einer neu aufgebauten Streſafront zu ſpielen. Ungleich ſtärker als bei Eng⸗ land iſt daher bei Frankreich das diplomatiſche Be⸗ dürfnis, die Brücken nach Italien nicht abzubrechen und Rom„bei guter Stimmung für die Zukunft“ zu halten. Die dritte Gruppe bilden endlich die 50 Staaten des Völkerbundes, für die der italieniſch⸗ abeſſiniſche Konflikt in erſter Linie die Bedeutung eines theoretiſchen Präzedenzfalles hat: nämlich die, einmal feſtzuſtellen, wie weit die Theorie des Völ⸗ kerbundes, die kollektive Sicherheit mit ihrem Schutz für den Angegriffenen und ihrer Verfemung des Angreifers, wirklich praktiſche Bedeutung hat. Aus dem Zuſammenſpiel dieſer drei Gruppen kommt dann das übliche Genfer Kompromiß zu⸗ ſtande, wie gerade jetzt wieder eines in dem Friedensſchritt Flandins in Verbindung mit der neuen Sanktionsdrohung Edens zur Debatte ſteht. Dieſer Politik hat bisher das weſentlichſte Erfor⸗ dernis, um die Lage zu meiſtern, die Eindeutigkeit und die Entſchloſſenheit, gefehlt; aber es war nicht klar, ob hier ein grundſätzlicher Mangel oder ein taktiſches Verfahren maßgebend war: ſolange die Waage der militäriſchen Entſcheidungen in Abeſ⸗ ſinien ſelbſt in der Schwebe war, konnte ebenſogut das zweite wie das erſte gelten. Aber jetzt, da dieſe Waage, wie es ſcheint, ſich unaufhaltſam zugunſten des Angreifers zu neigen beginnt, jetzt wird man hier wohl bald klarer ſehen. Die Entſchloſſenheit, mit der England gerade jetzt wieder ſich auf Sanktionsrecht und Sanktionspflicht beſinnt, läßt darauf ſchließen, daß man auch in Lon⸗ don ſich dieſer grundſätzlichen Bedeutung der Stunde bewußt iſt. Fragt ſich nur, ob man ſich auch— noch oder ſchon?— ſtark genug fühlt, die engliſchen Grundſätze gegenüber den italieniſchen Drohungen Hurchzuſetzen und wirklich Ernſt zu machen, wenn auf die neue Genfer Vermittlungsaktion ein Nein aus Nom als Antwort kommt. Dr. A. W. 25 neue Ausbürgerungen Staats feindlichen Emigranten wird das Staatsbürgerrecht abgeſprochen — Berlin, 3. März. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick hat auf Grund des 8 2 des Geſetzes über den Widerruf von Einbürgerungen und die Ab⸗ erkennung der deutſchen Staatsangehörigkeit vom 14. Juli 1933(RGBl. I, S. 480) im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Auswärtigen folgende Reichsangehörige der deutſchen Staatsangehörigkeit für verluſtig erklärt, weil ſie durch ein Verhalten, das gegen die Pflicht zur Treue gegen Reich und Volk verſtößt, die deutſchen Belange geſchädigt haben: 1. Paul Bekker, Muſikſchriftſteller, jüdiſcher Ab⸗ ſtammung, zuletzt Intendant des Staats⸗ theaters in Wiesbaden. Nach der national⸗ ſozialiſtiſchen Erhebung wurde er Mitarbeiter an der Pariſer Emigrantenpreſſe. Er ſtreut die niedrigſten Verdächtigungen gegen das künſtleriſche Wollen Deutſchlands und ſeine führenden Männer aus. 2. Wilhelm Ohmara, war früher Kommuniſt und flüchtete nach Unterſchlagungen nach dem Memel⸗ gebiet. Er lieferte der deutſchfeindlichen litauiſchen Hetzzeitung„Oſtſee⸗Beobachter“ einen Bericht über die Zuſtände in Deutſchland, der ein völlig falſches Bild von der Entwicklung der Arbeiterorganiſationen in Deutſchland gab. 3. Kurt Doberer, Ingenieur und Journaliſt, emigrierte 1934 nach der Tſchechoſlowakei und ſtellte ſich dort in die Front der Emigrantenhetze gegen Deutſchland. Seine gehäſſigen Gedichte und Artikel erſchienen in den berüchtigten Prager Emigranten⸗ blättern. 4. Emil Oskar Edel, Schriftſteller, früherer Land⸗ tagsabgeordneter. Nach ſeiner Abwanderung nahm er ſofort mit emigrierten Reichsbannerfunktionären in der Tſchechoſlowakei Verbindung auf und betei⸗ ligte ſich an der Gründung einer deutſchfeindlichen Zeitſchrift. Als Funktionär des nach Prag emi⸗ grierten Vorſtandes der ehemaligen SPD betätigt er ſich führend bei der Hetze gegen das Reich. 5. Hans Finſterbuſch, ehemaliger SPD⸗Redakteur und Dresdener Staodtveroroͤneter, gehört in der Tſchechoſlowakei zum Kreis der führenden Emi⸗ granten und treibt von dort aus als Propagandiſt Landesverrat gegen Deutſchland. Er iſt an der Herausgabe eines Prager Hetzblattes maßgeblich be⸗ teiligt und Verfaſſer zahlreicher Hetzartikel. 6. Eruſt Friedrich, Schauſpieler und Buchdrucker, langjähriger Kommuniſt, vielfach, u. a. wegen Vor⸗ bereitung zum Hochverrat, vorbeſtraft. Nach der nationalen Erhebung flüchtete er nach der Tſchecho⸗ ſlowakei und betätigte ſich als kommuniſtiſcher Agi⸗ tator. Er läßt keine Gelegenheit vorübergehen, ohne Deutſchland und ſeine Führer verächtlich zu machen. 7. Erich Goldbaum, jüdiſcher Zeichner und Jour⸗ naliſt, betätigt ſich in der Tſchechoſlowakei als ſtän⸗ diger Mitarbeiter in der Emigrantenpreſſe. Seine politiſch⸗ſatiriſchen Beiträge zeichnen ſich durch Skrupelloſigkeit und Niedrigkeit der Geſinnung aus, 8, Felix Halle, jüdiſch⸗Kkommuniſtiſcher Schriftſtel⸗ ler, trat in zahlreichen Verſammlungen in' Rußland als Hetzredner gegen Deutſchland hervor. Er kich⸗ tete hierbei gehäſſige Angriffe gegen die heutige Ju⸗ ſtiz in Deutſchland und beteiligte ſich beſonders an der in Zuſammenhang mit dem Reichstagsbrand⸗ prozeß einſetzenden Hetze. 9. Dr. Wolfgang Hallgarten, Schriftſteller, wan⸗ derte nach Frankreich aus und iſt Mitarbeiter an dem berüchtigten„Pariſer Tageblatt“. In zahl⸗ reichen Artikeln befaßt er ſich mit Vorkommniſſen innerhalb der deutſchen Rüſtungsinduſtrie vor dem Krieg und ſucht dem unbefangenen Leſer vorzutäu⸗ ſchen, daß Deutſchland allein die Schuld am Alts⸗ bruch des Weltkrieges trage, und daß das heutige Deutſchland einen gleichen Gefahrenherd für den Frieden bilde. 10. Erich Hamburger, jüdiſcher Schriftſteller, ließ nach ſeiner Flucht nach Paris in der Emigranten⸗ preſſe zahlreiche deutſchfeindliche Artikel erſcheinen. Als Mitarbeiter an den berüchtigten Zeitſchriften „Aktion“ und„Die Neue Weltbühne“ ſtreut er die niedrigſten Verleumdungen über Deutſchland aus. 11. Dr. Haus Hirſchfeld, Jude, ehemaliger Mini⸗ ſterialbeamter ſowie Preſſereferent und Mitglied des Aufſichtsrates der„Deutſchen Welle“. Er be⸗ gab ſich zunächſt nach der Schweiz und war im Sinne deutſchfeindlicher Propaganda auf Schweizer Boden tätig. Wegen ſeiner politiſchen Betätigung mußte Frondienſtpflicht der Sowietbauern 6 Tage im Jahre Arbeitszwang zur Ausbeſſerung der Verkehrswege Auch die Frauen werden zum Frondienſt herangezogen Moskau, 4. März. Wie amtlich gemeldet wird, haben der Rat der Volkskommiſſare und der Hauptvollzugsausſchuß der Sowjetunjon„um Zwecke einer beſſeren Organi⸗ ſierung der Arbeitsbeteiligung öͤer Landbevölkerung am Bau und an der Ausbeſſerung von Chauſſeen und Landſtraßen“ in Abänderung des bisher be⸗ ſtehenden Verfahrens in einer am 3. März erlaſſe⸗ nen Verordnung dem Innenkommiſſariat die Verantwortung für die Durchführung dieſer Ar⸗ beiten entſprechend den aufgeſtellten Plänen über⸗ tragen. Bei der Ausarbeitung der Pläne haben ſich die Organe des Innenkommiſſariats nach folgenden Geſichtspunkten zu richten. 1. Die Landbevölkerung wird zweimal im Jahre, im Frühjahr und im Herbſt, zu den Ar⸗ beiten herangezogen. 2. Jeder iſt verpflichtet, die für ihn vor⸗ geſehene Friſt auf einmal abzuarbeiten. Dieſe Pflicht der Kollektivbauern und der Einzelbauern zu Straßenarbeiten äußert ſich: 1. in uumittelbarer unentgeltlicher und perſön⸗ licher Arbeit an ſechs Tagen im Jahre, und 2. in unentgeltlicher Ueberlaſſung der ihm ge⸗ hörenden Zugtiere, Transportmittel und anderen Inventars für die gleiche Zeit. Sopjetbürger, denen perſönliche Landwirtſchafts⸗ ſteuern ſowie Einkommenſteuern auferlegt worden ſind, werden mit ihren geſamten Arbeitstieren, Transportmitteln, Inventar und Werkzeugen für die doppelte von 12 gezogen, Feruer beſtimmt das Geſetz, daß die Straßen⸗ arbeiten nicht nur von Männern, ſondern auch von Frauen verrichtet werden müſ⸗ ſe nn, und zwar unterliegen Männer im Alter von 18 bis 45 und Frauen von 18 bis 40 Jahren dieſer Arbeitspflicht. Für die Kollektivwirtſchaften wird im einzelnen beſtimmt, daß ſie ebenfalls für die gleiche Arbeits⸗ zeit von ſechs Tagen im Jahre den Straßenbau- organen des Innenkommiſſariats ihre Zugtiere, Fahrzeuge, Laſtkraftwagen uſw. mit den dazugehö⸗ renden Kollektivbauern zur Verfügung zu ſtellen haben. Der letzte Punkt dieſer Verordnung enthält die Strafbeſtimmungen. Diejenigen Kollektivbauern, Einzelbauern und Kollektivwirtſchaften, die ſich der Arbeitspflicht entziehen, werden durch die entſprechen⸗ den Organe des Innenkommiſſariats mit Geldſtra⸗ fen in doppelter Höhe des Wertes der nicht geleiſte⸗ ten Arbeit beſtraft. Dieſe Verordnung iſt am 3. März 1936 im Moskauer Kreml von Kalinin. Mo⸗ lotow und Unſchlicht unterzeichnet worden. *. Arbeitszeit Tagen heran⸗ Die jetzt durch eine Verordnung der höchſten bolſchewiſtiſchen Regierungsſtellen verfügte unent⸗ geltliche perſönliche Arbeitspflicht der geſamten ſow⸗ jetruſſiſchen Landbevölkerung, der Frauen wie Män⸗ ner, geht auf eine regelrechte Zwangsarbeit der Bauern hinaus, 4 er die Schweiz verlaſſen und ſoll ſich jetzt in Frank⸗ reich aufhalten. 12. Lothar Holland, Schriftleiter, der bereits 1932 nach Rußland auswanderte und als Leiter eines ſo⸗ genannten deutſchen Kulturſektors verſuchte, kom⸗ muniſtiſches Gedankengut unter den Werktätigen deutſcher Zunge zu verbreiten. Er beteiligte ſich früher an der deutſchfeindlichen Rundfunkhetze in Rußland. 13. Dr. Fritz Lachmann, füdiſcher Schriftſteller, flüchtete nach dem Umſchwung nach Riga und war dort Mitarbeiter an dem inzwiſchen eingegangenen, unter jüdiſchem Einfluß ſtehenden„Europa⸗Oſt“. Später war er in Ungarn tätig, wo er ſein deutſch⸗ feindliches Treiben fortſetzte. 14. Wolfgang Langhoff, vor dem Umſchwung Re⸗ giſſeur und Schauſpieler am Stadttheater in Düſſel⸗ dorf, verließ nach ſeiner Entlaſſung aus der Schutz⸗ haft Deutſchland und veröffentlichte in Broſchüren und in der Emigrantenpreſſe Berichte, die eine ge⸗ meine Hetze gegen das Reich enthalten. 15. Dr. Botho Laſerſtein, früher Rechtsanwalt und Notar in Berlin, Jude, trat mit den führenden jü⸗ diſch⸗kommuniſtiſchen Kreiſen in Paris in Verbin⸗ dung. In zahlreichen Veröffentlichungen in der Emigrantenpreſſe zieht er die Verhältniſſe in Deutſch⸗ land in den Schmutz und verbreitet entſtellende Dar⸗ ſtellungen der wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands. Sein Buch„Juſtigzmord an Katilina“ enthält eine zerſetzende Geſchichtsbetrachtung, die mit den gemein⸗ ſten Angriffen gegen die Reichsregierung verbunden iſt. 16. Roſa Leviné⸗Meier, Witwe des in der Mün⸗ chener Rätezeit ſtandrechtlich erſchoſſenen Kommuni⸗ ſtenführers Eugen Leviné, iſt in Paris als bolſche⸗ wiſtiſche Agentin tätig, die in landesverräteriſcher Weiſe die Intereſſen des Reiches ſchädigt. 17. Guſtav Ludwig May, genannt Hartung, früher Generalintendant im Heſſiſchen Landestheater, begab ſich in die Schweiz und richtete gehäſſige An⸗ griffe gegen die Neuoroͤnung des deutſchen Theater⸗ weſens, in denen er die künſtleriſchen Ziele des Reichs in der niedrigſten Weiſe herabſetzte. 18. Bernhard Menne, früher Redakteur an ver⸗ ſchiedenen kommuniſtiſchen Zeitungen, tritt in der Tſchechoſlowakei führend als Hetzer gegen Deutſch⸗ land auf. Er ſchreibt Artikel über das nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſchland, in denen er Deutſchland krie⸗ geriſcher Abſichten verdächtigt und ein völlig entſtell⸗ tes Bild über die politiſchen Beſtrebungen des Reichs gibt. 19. Hippolit Middecke, kommuniſtiſcher Agitator, der wegen ſeiner ſtaatsfeindlichen Betätigung aus Holland ausgewieſen wurde Er begab ſich nach Ruß⸗ land, ſtellte ſich in den Dienſt der kommuniſtiſchen Weltpropaganda und treibt die wüſteſte Hetze gegen Deutſchland und ſeine neuen Einrichtungen. 20. Carl Paeſchke, ehemaliger ſozialdemokxratiſcher Redakteur in Schleſien, wanderte nach der Schweiz aus, wo er falſche Darſtellungen über die Verhält⸗ niſſe in Deutſchland verbreitete. Er unterhält rege Beziehungen zu marxiſtiſch⸗ internationalen Organt⸗ ſationen und gehört zu den Emigranten, die in hem⸗ mungsloſer Hetze gegen Deutſchland ihre Aufgabe erblicken. 21. Heinz Pol, jüdiſcher Schriftſteller, jetzt ſtändi⸗ ger Mitarbeiter der nur der Hetze gegen das Reich dienenden Wochenſchrift„Die Neue Weltbühne“ in Prag. Durch ſeine von blindem Haß gegen das Reich diktierten Machwerke verſucht er, den ernſten Aufhau⸗ willen Deutſchlands im Ausland zu verdächtigen und herabzuſetzen. 22. Ernſt Schuhmacher, ſozialdemokratiſcher Funk⸗ tionär und Journaliſt, wurde aus Holland, wohin er zuerſt abwanderte, wegen ſeiner illegalen poli⸗ tiſchen Betätigung ausgewieſen und begab ſich dann nach Belgien, wo er ſich führend als Drahtzieher der marxiſtiſchen Wühlarbeit gegen das Reich betätigt. 23. Herbert Stahl(Steel), jüdiſcher Redakteur, der in amerikaniſchen Zeitungen die verlogenſten Preſſeangriffe gegen Deutſchland richtete und ins⸗ beſondere bei der füdiſchen Boykottbewegung alle übrigen Machwerke dieſer Art an Gemeinheit über⸗ bot. 24. Erich Wollenberg, Schriftſteller und früher Mitglied der kommuniſtiſchen Reichstagsfraktion. Er beteiligte ſich führend an der Revolte des November 1918 und ſtellte ſich der Münchener Räteregierung zur Verfügung. Nach Verbüßung der wegen Hoch⸗ verrats erlittenen Strafe war er Redakteur kom⸗ muniſtiſcher Zeitungen. In leitenden Stellen der ehemaligen kommuniſtiſchen Parteiorganiſationen verſuchte er, den bewaffneten Aufſtand im Inland vorzubereiten. Nach dem Umſturz betätigte er ſich in Rußland in Wort und Schrift gegen die Inter⸗ eſſen des Reichs. i 25. Arnold Zweig, jüdiſcher Schriftſteller, hat ſich in die Front der gehäſſigſten antideutſchen Emi⸗ granten geſtellt. Seine Hetzartikel veröffentlicht er mit Vorliebe in den Pariſer Emigrantenblättern. Der Schrei nach Aufrüſtung Die Rüſtungsvorſchläge der engliſchen Regierung genügen den Konservativen nicht (Funkmeldung der NM.) London, 4. März. Nach der Veröffentlichung des Aufrüſtungs⸗ Weißbuches ſieht man jetzt der großen Unterhaus⸗ gusſprache über das Rüſtungsprogramm am kom⸗ nenden Montag oder Dienstag mit großer Span⸗ Schon jetzt ſteht feſt, daß die Re⸗ nung entgegen. gierung nicht nur von ſeiten der Oppoſition, ſondern auch von den radikalkonſervativen Mitglie⸗ dern mit einer ſtarken Kritik zu rechnen haben wird. Manche konſervativen Abgeordneten betrach⸗ ten das Programm als unzureichend. Beſon⸗ ders ſtark iſt die Kritik an den Aufrüſtungs⸗ maßnahmen für die Flotte, die von den füh⸗ renden Flottenkreiſen allgemein als unzu⸗ länglich bezeichnet werden. Die geplanten Aufrüſtungsmaßnahmen für die Luft⸗ flotte und das Heer werden demgegenüber mit ziemlicher Befriedigung aufgenommen. Die Luft⸗ ſachverſtändigen der Preſſe glauben, daß die eng⸗ liſche Luftflotte in techniſcher Hinſicht noch auf längere Zeit allen anderen Staaten überlegen ſein werde. Die Stellungnahme der Oppoſition zum Rüſtungs⸗ Weißbuch kann vorläufig dahin dargeſtellt werden, daß ihm die Arbeiteroppoſition feindſelig, die liberale Oppoſttion außerordentlich kritiſch gegenüberſteht. Von den Morgenblättern ſtimmen nur die„Ti⸗ mes“ und der„Daily Telegraph“ dem neuen eng⸗ liſchen Aufrüſtungsprogramm rückhaltlos zu. Die Blätter, die ſtets eine weitgehende Aufrüſtung Eng⸗ lands befürwortet haben, ſind enttäuſcht. Sie halten das Programm für unzureichend. Die Oppo⸗ ſitionsblätter greifen das Rüſtungs⸗Weißbuch aus den entgegengeſetzten Gründen ſcharf an. Der„Daily Telegraph“, der der Regierung nahe⸗ ſteht, erklärt, die geplanten Maßnahmen ſeien„rie⸗ ſenhaft“ und„koloſſa!“. Man könne aber nicht behaupten, das Programm gehe über das Not⸗ wendige hinaus. Die„Times“ meint, daß die neuen Aufrüſtungs⸗ pläne nichts Panikartiges oder Außerordentliches an ſich hätten. Rüſtungen könnten zwar nicht den Frie⸗ den bringen; aber ebenſowenig könnte es der Man⸗ gel an Rüſtungen. Der Teil des Weißbuches, der die Maßnahmen der anderen Mächte beſchreibe, ſei ein ſchlüſſiger Gegenbeweis gegen die Annahme, daß ein weiterer Aufſchub der britiſchen Aufrüſtung die Rüſtungen der anderen Länder eindämmen werde. Außerdem habe der Abeſſinienſtreit bewieſen, daß eine ſtändige Hinauszögerung der Rüſtung dem Frieden keine Dienſte leiſte. Die konſervative„Morningpoſt“, die den eng⸗ liſchen Rüſtungs⸗ und Militärkreiſen naheſteht, meint, daß die Leute, die große Dinge von dem Weißbuch erwartet haben, eine Enttäuſchung erleben, wenn ſie ſich die Vorſchläge anſehen. Das Rothermere⸗Blatt„Daily Mail“ bezeichnet das Aufrüſtungsprogramm als eine ſchwere Euttänſchung. Es müſſe als völlig unzulänglich betrachtet werden. Das Blatt, das bekanntlich öfter eine Luftflotte von 10 000 Maſchinen für England gefordert hat, erklärt dann, daß die vorgeſehenen Verſtärkunger der Luft⸗ flotte viel zu gering ſeien. Das führende Oppoſitionsblatt„Daily He⸗ rald“ greift das Programm auf das ſchärfſte an. Es habe den Anſchein, daß dieſelbe Regierung, die jetzt in der Anwendung wirtſchaftlicher Sühnemaß⸗ nahmen gegen Italien zögere, in einem anderen Falle die Anwendung militäriſcher Sühnemaßnah⸗ men beabſichtige. Die Begründungen des Weißbuches ſeien unmittelbar eine Anfeuerung und Heraus ⸗ forderung zu einem Rüſtungswettren⸗ nen nach dem Vorkriegsmuſter. Die liberale„News Chronicle“ glaubt, daß das n anſcheinend in einer Panik abgefaßt wor⸗ den ſei. N 1 A Man müſſe ſich fragen, gegen wen wolle man plötzlich ſo übereilt rüſten Könne man nicht angeſichts des unvermeidlichen Rüſtungswettrennens, das das engliſche Programm hervorrufen werde, angeſichts des ſehr gefährlichen und kritiſchen Zuſtandes der Welt und in Anbetracht der kürzlichen Friedensangebote Hitlers in einem ganz anderen Geiſte an das Problem herantreten? Der Führer-Nachwuchs Dr. Ley über die Ausmuſterung für die Ordens⸗ burgen der NSDAP — Berlin, 4. März. Die neue Ordensburg der NSDAP Cröffinſee in Pommern ſtand am Dienstag im Mittelpunkt einer Kundgebung. Die Reichsleiter Dr. Ley und Alfred Roſenberg erſchienen in den Mittagsſtunden auf der Burg, um vor Gauſchulungsleitern zu ſprechen. Reichsleiter Dr. Ley entwickelte vor ſeinen Hörern Aufbau und Durchführung der 1933 begonnenen Schulungsarbeit, um ſchließlich die Gedankengänge darzulegen, die ihn zu dem jetzt eingeleiteten Werk der Ausmuſterung geführt haben. Er gab einen intereſſanten Einblick in die Praxis dieſer Muſte⸗ rungen in den einzelnen Gauen des Reiches. „Wir haben“, erklärte Dr. Ley,„in den bisher durchgenommenen Gauen 30 v. H. der An⸗ wärter abgelehnt. Dieſe ſcharfe Prüfung, die rückſichtslos durchgeführt wird, iſt im Hinblick auf die geſchichtliche Bedeutung unſerer jetzigen Maßnahmen notwendig. Im Anſchluß an die Ausführungen Dr. Leys ſprach Reichsleiter Alfred Roſenberg. Er führte aus: Das Mittelalter hat zwar mit unſerer Re⸗ volution nach außen ein Ende gefunden. Innerlich iſt es aber noch lange nicht überwunden, und dieſe Ueberwindung wird unſere ganze Zähigkeit und unſere ganze Beharrlichkeit erfordern. Ich bin heute der Ueberzengung, daß mit unſerer Weltanſchaunung unſere Bewegung überhaupt ſteht und fällt. Wenn die alten Mächte immer erklärten, ſie hätten den längeren Atem, ſo wollen wir erklären, wir haben den beſſeren Glauben. Schluß der Auto⸗Ausſtellung. Die Internationale Automobil⸗ und Motorradausſtellung Berlin 1936, die am 15. Februar eröffnet wurde und am Sonn⸗ tag, dem 1. März, ihre Pforten ſchloß, hat den Rekord⸗ beſuch von insgeſamt 853 000 Beſuchern aufzuweiſen. Obwohl die Ausſtellungsdauer um zwei Tage kürzer als die des vergangenen Jahres war, liegt die dies⸗ jährige Beſucherzahl nur wenig hinter der Zahl der Beſucher des Jahres 1935. SS r xxx! xxx Haupiſchriftleiter und verantwortlich für Politit: Dr. Alois Winbauetr Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhabung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil Dr. Fritz Hammes Sport: Willig Müller- Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſcha iche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung 2 Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, K 1,—5 a Schriftleitung in Berlin: Joſeph Breg. W 25, Viktortaſtraße 4 D. ⸗A. 1938: 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 2281 Abendauflage der Ausgabe A u. Aus gabe 8: 20679 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. 8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto 1 4 —4 10 — Mittwoch, 4. März 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 105 5 Die Stadtseite Mannheim, den 4. März. Die Feier des Heldengedenktages Am Sonntag um 11 Uhr im Schloßhof Die diesjährige Heldengedenkfeier findet am . März im Schloßhof ſtatt. Der Beginn der Feier iſt auf 11 Uhr feſtgeſetzt. Sie ſteht unter der Leitung der Partei, die ſämtliche Formationen und Gliederungen und darüber hinaus die Verbände und militäriſchen Organiſationen zur Teilnahme heran⸗ ziehen wird. i Mit Ausnahme von Kranzniederlegungen an den Denkmälern für die Geſallenen des Weltkrieges und derer von 1870/71 in den Vormittagsſtunden wird ſonſt keine Feier in Mannheim abgehalten. Wir laden daher die geſamte Bevölkerung Maunheims zur Teilnahme herzlichſt ein. Wir bitten um ſo frühzeitiges Erſcheinen, daß wir pünkt⸗ lich um 11 Uhr beginnen können. Heil Hitler! Die Kreisleitung. Seltene Auszeichnung eines Mannheimer Raſſenhundzüchters Auf der großen Internationalen Raſſenhunde⸗ Uusſtellung in Karlsruhe am vergangenen Sonn⸗ tag konnte unſer einheimiſcher Zwergſchnauzer⸗ züchter Karl Weber, Max⸗Joſeph⸗Straße 1. nicht nur mit ſeinen drei ausgeſtellten Zwergſchnauzern die erſten Preiſe erringen, ſondern darüber hinaus in der Zuchtgruppe, Abteilung Haus⸗ und Zwerg⸗ hunde, trotz ſchärfſter Konkurrenz als Sieger her- vorgehen. Herr Weber errang außer der goldenen Fachſchaftsmedaille noch die große Adlerpla⸗ kette des Reichsvepbandes für das deutſche Hunde⸗ weſen. Dieſe ſeltene Auszeichnung zu erringen, iſt nur wenigen Züchtern vergönnt. Sie iſt ein Beweis planvoller jahrelanger Zucht. Ohne den anderen Mannheimer Raſſehundzüchtern ihre hervorragen⸗ den Ergebniſſe zu ſchmälern, iſt Herr Weber der erfolgreichſte badiſche Züchter in Karls⸗ ruhe geweſen. Ein einheitliches Wegerecht in Vorbereitung In einer Betrachtung über das Recht der deut⸗ ſchen Straßen erklärt der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr.⸗Ing. Todt, in der Deutſchen Juriſtenzeitung, daß mit der im Reichs⸗ autobahngeſetz vorgeſehenen Regelung des Enteig⸗ nungs⸗ und Umlegungsverfahrens eine Löſung an⸗ gebahnt ſei, die auf dieſen Gebieten richtungwei⸗ ſend für eine kommende reichs rechtliche Regelung ſein könne. Das Straßenbauprogramm des Füh⸗ rers umfaſſe neben dem Bau der Reichsautobahnen die Neuordnung des allgemeinen Straßenweſens. Auf keinem Verwaltungsgebiet habe eine ſo ſtarke Zerſplitterung geherrſcht. Elf preußiſche Provinzen, 16 außerpreußiſche Länder und rund 670 Kreiſe und Bezirke verwalteten nebeneinander, häufig ohne die geringſte Fühlungnahme, das deutſche Straßennetz. Dieſem Zuſtande ſei jetzt ein Ende bereitet. Drin⸗ gend einer Regelung bedürften noch die Fragen des Anbaues an ſog. Ortsumgehungen und an Verkehrs⸗ ſtraßen. Dem Mißſtande, daß der Kraftfahrer die vielfach engen und unüberſichtlichen Straßen einer Ortſchaft durchfahren müſſe, ſolle im weiten Maße durch den Bau von Ortsumgehungsſtraßen abgehol⸗ ſen werden. Die bisherigen Reformen hätten das materielle Wegerecht noch nicht erfaßt, hier gelte noch das zerſplitterte Landesrecht. Dr. Todt teilt mit, daß nach dem vorläufigen Abſchluß der Neu⸗ organiſation des Straßenweſens die Schaffung eines einheitlichen Wegerechtes die nächſte Aufgabe ſei. Es ſei in Vorbereitung und in abſeh⸗ barer Zeit zu erwarten. Amterſtützt die Kriegsgräberfürſorge! Eine Mahnung, die gerade in Mannheim beachtet werden ſollte! Die Ortsgruppe Mannheim des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge warb durch eine Abendveranſtaltung im Saale der„Lieder⸗ tafel“ für ihre Beſtrebungen, die bis jetzt im Be⸗ zirk Mannheim noch nicht den erforder⸗ lichen Widerhall gefunden haben. Der Ver⸗ anſtaltung hätte man auch einen beſſeren Beſuch gewünſcht, war ſie doch wirklich eine Feierſtunde im Gedenken an die gefallenen Kameraden. Das Mannheimer Kammerorcheſter, unter der ſicheren Stabführung von Friedrich von Fallot, gab mit Beethovens Egmont⸗Ouvertüre dem Abend den würdigen Auftakt. Bei den erſten Klängen der Muſik öffnete ſich der Bühnenvorhang, hinter dem man eine Heldengrabſtätte aufgebaut hatte. Die Begrüßungsanſprache hielt Ortsgruppen⸗ führer Kreuzer, der die Aufgaben des Volks⸗ bundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge umriß und darbegte, daß die Zeit nie kommen dürfe, in der man von den Gefallenen des Weltkriegs und den Toten der Bewegung ſage: Vergeſſen. Neben dem Wachhalten der Erinnerung an die teuren Toten habe ſich der Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge die Auf⸗ gabe geſtellt, die Ruheſtätten der Gefallenen in einem würdigen Zuſtand zu erhalten. Das ſei aber nicht möglich, ſo lange ein Großteil des Volkes noch abſeits dieſer Beſtrebungen ſtehe. Für Mannheim ſei eine Mitgliederzahl von 336 Ein⸗ zelmitgliedern, 29 Gemeinden und 20 Vereinigungen vollkommen ungenügend. Bei dem Gedenben an die Toten widmete der Ortsgruppenführer auch den verſtorbenen Mitglie⸗ dern Auguſt Schneider und Guſtav Knodel, die ſich um die Beſtrebungen des Volksbundes außerordent⸗ lich verdient gemacht haben, ehrende Worte der An⸗ erkennung. Das von Konzertſängerin C¹arola Otto aus⸗ drucksvoll mit Orcheſterbegleitung geſungene Lied „Das einſame Grab“ leitete über zu dem Licht⸗ bildervortrag durch den ſtellvertretenden Orts⸗ gruppenleiter Haberkorn, der über„Deutſche Heldengräber in fremder Erde“ ſprach. Der Redner ſchilderte, wie durch die Lauheit der gro⸗ ßen Maſſe und durch die Verſtändnisloſigkeit der früheren Regierungen der planmäßigen Anlegung und Pflege der Kriegergräber im fremden Land große Schwierigkeiten entgegenſtanden. Erſt ſeit dem Umbruch finde der Volksbund die erforderliche Un⸗ terſtützung der Regierungsſtellen. Von Flandern bis zu den Vogeſen führte die Reiſe durch die Stätten, an denen deutſche Krieger ruhen. Deutlich zeigten die Lichtbilder, was für die Ausgeſtaltung der Kriegerfriedhöfe bereits getan wurde, die inzwiſchen zu Heiligtümern der deutſchen Nation geworden ſind. Weitere Bilder zeigten, wie auch im Oſten und Süden die Friedhöfe um⸗ geſtaltet werden konnten, wo deutſche Soldaten in Polen, in den Karpathen, auf dem Balkan und in Kleinaſien und in Italien ruhen. Ein vom Kammerorcheſter geſpieltes Adagio von Beethoven ließ die Feierſtunde ausklingen, bei der die Anweſenden auch ihr Treuebekenntnis zum Führer erneuerten. eee Im Gleichſchritt marſch... Vetriebsangehörige der NMz erwerben das SA Sportabzeichen In manchen Mannheimer Betrieben haben ſich in den letzten Monaten Gelände⸗Arbeitsgemeinſchaf⸗ ten(GA) gegründet, um in gemeinſamer Vor⸗ bereitung das vom Führer geſtiftete SA⸗Sport⸗ abzeichen zu erwerben. Auch im Betrieb der„Neuen Mannheimer Zeitung“ wurde in den letzten Monaten eine ſolche Arbeitsgemeinſchaft gebildet, die unter Photo: C. W. Fennel Die Teilnehmer am Gepäckmarſch im Hofe der NM. der Anleitung des Arbeitskameraden SA⸗Obertrupp⸗ führers Lauterlein ſich auf die Erringung des SA ⸗ Sportabzeichens vorbereitete. Da die nötige Stundenzahl der Ausbildungszeit erreicht war, wurde am vergangenen Samstag die erſte Prüfung, der Gepäckmarſch, abgelegt. Um .45 Uhr nachmittags traten 38 Arbeitskameraden im Hofe unſeres Betriebsgebäudes an. Nachdem noch einmal das Gepäck genau nachgeprüft worden war, eee Der Jäger und ſeine Waffe Kreisjägerappell in Mannheim Für die Jäger aus dem Kreis Mannheim und der benachbarten Jagdkreiſe war es eine Freude, einen berufenen Fachmann über Schieß⸗ und Waf⸗ ſentechnik zu hören. Herr von Wißmann von der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Handfeuerwaffen, Berlin⸗Wannſee, ſprach bei dem Jägerappell des Kreiſes Mannheim im Ballhausſaal über die jeden Weidmann angehenden Fragen lebendig und an⸗ regend und fand eine aufmerkſame Zuhörerſchaft. Der Redner behandelte zuerſt die Waffen und wies darauf hin, daß man bei Erwerb einer Schuß⸗ waffe niemals auf die äußere Ausſtattung ſehen darf, da ja die Ausſtattung nicht ſchießt. Wichtig iſt die Schußleiſtung. Bei Schrotbüchſen hat man ſich über die Streuung klar zu ſein. Wie die Er⸗ gebniſſe der Verſuchsanſtalt beweiſen, geht ein wirk⸗ ſamer Schuß z. B. auf den Haſen nicht über fünfzig Meter hinaus. Auch beim Büchſenſchuß ſoll man nichts Un⸗ mögliches verlangen. Es darf ohne weiteres bei einem Schuß auf hundert Meter Entfernung eine Streuung von nur fünf Zentimeter als eine her⸗ voxragende Leiſtung bewertet werden. Bei der Behandlung der Drillinge kam der Redner auf die Jagdunfälle zu sprechen, um dabei zu betonen, daß das Gericht den Schützen für den Zuſtand der Büchſe haftbar machen kann. Viele Jäger vergeſſen, wie wichtig es iſt, vor Aufgang der Jagd ihre Waffe durch einen bewährten Büch⸗ ſenmacher prüfen und in Ordnung bringen zu laſ⸗ ſen. Die Prüfung der Jagdunfälle hat ergeben, daß viel Un älle durch Mitverſchulden der Jäger her⸗ beigeführt wurden und leichtſinniger Um⸗ gang mit Schußwaffen vorlag. Jeder Jäger end Schütze muß ſich angewöhnen, ſtets ſo mit der Waffe umzugehen, als ob ſie geladen und entſichert ſei. Beim Abſchuß darf man auch die Flug weite der Geſchoſſe nicht außer Acht laſſen. Eine Schrotkugel fliegt, abgeſehen von einer Breitenſtreuung, bei einem 2½⸗Millimeter⸗Geſchoß 250 Meter weit, bet einem 3% Millimeter⸗Geſchoß 350 Meter weit und bei einem 4½Millimeter⸗Geſchoß 400 Meter weit. Außerdem können Schrotkugeln auf jedem Boden abprallen. Nicht vergeſſen werden darf, daß ein Kleinkalibergeſchoß bis zu 1500 Meter weit fliegt. Noch manche Fingerzeige über die Verwendung von Patronen und Pulver gab der Redner, deſſen Ausführungen mit ſtärkſtem Beifall bedacht wurden. Die anſchließende ſehr rege Ausſprache zeigte die Beſchlagenheit des Redners auf dem nicht gerade klei⸗ nen Aufgabengebiet. Der Kreisjägermeiſter der Kreiſe Heidelberg und Weinheim, Profeſſor Dr. Sommerfeld, hat die Jäger, die Beſtrebungen der Natu rſchutzſtellen zu unterſtützen und ſich für Erhaltung von Hecken und alleinſtehenden Bäumen einzuſetzen, die als Niſtgelegenheit und als Deckung für Flugwild von großer Wichtigkeit ſind. Weiterhin wurden die Jäger gebeten, die Wildmarkenforſchung und damit die Jagd⸗Wiſſenſchaft zu unterſtützen. Ein weiterer Aufruf ging dahin, der Jungjägerausbil⸗ dung erhöhte Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Gaujägermeiſter Krutina nahm die Verleihung der Plaketten der Deutſchen Jägerſchaft vor. Es erhielten die goldene Plakette die Weidgenoſſen Felder und Frauenstorfer, die ſilberne Plakette die Weidgenoſſen O. Dernen, von Blu⸗ mencron und P. Krücken, die bronzene Plakette Direktor O. Bühring. Kreisjägermeiſter Hofmann, der den Kreis⸗ Jägerappell geleitet hatte, ließ ihn mit einem drei⸗ fachen„Sieg Heil!“ auf den Führer und auf den Reichsjägermeiſter ausklingen. 0 epfolgte um 5 Uhr das Kommando„Im Gleichſchritt marſch!“, und hinaus ging es in Richtung Schlageter⸗ haus, wo ſich eine andere Abteilung, die den Gepäck⸗ marſch gleichfalls mitmachen wollte, anſchloß. Um 5 Uhr 10 erfolgte der Abmarſch vom Schlageterhaus. Der 25⸗Kilometer⸗Gepäck⸗ marſch war angetreten. In Begleitung der Kolonne befand ſich ein Sanitäter der St.⸗R. 250. In ſtram⸗ mem Tempo ging es durch die Schwetzinger Straße, Richtung Neckarau. Das Kopfſteinpflaſter der Schwetzinger Straße und durch Neckarau war bald überwunden. Später ging es an der Pfingſtberg⸗ Siedlung vorbei. Der eingeſchlagene Feld weg war durch den kurz vor dem Antreten des Marſches niedergegangenen Regen eine ziemlich„glatte An⸗ gelegenheit“, die mit viel Humor überwunden wurde. Man konnte ſeine Studien über die Verſchiedenartig⸗ keit der Straßen machen. Das Wetter war für den Gepäckmarſch ideal. Der Weg führte dann weiter oͤurch Friedrichsfeld, Seckenheim nach Ilvesheim, wo die Zwangspauſe eingelegt wurde. In der„Krone“ hatten die Marſchteilneh⸗ mer Gelegenheit, ſich zu erfriſchen. Die Ruhe hatte die Glieder etwas ſteif gemacht. Der Marſch in die Nacht bei frohem Geſang brachte alle Teilnehmer wieder in den gleichen flotten Tritt. Obwohl es noch einige Kilometer bis Mannheim waren, ſchreckte dieſe letzte Strecke doch keinen der Teilnehmer mehr ab, da es dem Endziel zuging. Feudenheim war durchwandert, jetzt kam die lange Landſtraße nach Mannheim. Am Gebäude der Ortskrankenkaſſe vorbei zog dann die doch etwas müde Schar Richtung Schla⸗ geterhaus. Stramm erfolgte dort der Einmarſch in den Hof.„Abteilung halt! Gepäck ablegen.“ Die liebſten Kommandos dieſes Samstagabends. Kurz vor 22 Uhr war der Gepäckmarſch beendet. Nach einer nochmaligen kurzen Gepäckkontrolle wurden die Teilnehmer mit dem Vermerk„Gepäckmarſch be⸗ ſtanden“ entlaſſen. Zum Abſchluß fand im„Haus der deutſchen Ar⸗ beit“ ein Kameradſchaftsabend ſtatt, zu dem ſich viele Arbeitskameraden eingefunden hatten. In fröhlicher Runde wurden die Erinnerungn des erledigten Ge⸗ päckmarſches ausgetauſcht. Jeder war ſtolz, die erſte Uebung für das vom Führer für jeden Deutſchen geſtiſtete SA⸗Sportabzeichen erfüllt zu haben. Die weiteren Uebungen werden in den nächſten Wochen abgelegt werden. Strafſachen um faſt 17 v. H. zurückgegangen Die alljährlich vom Reichsjuſtizminiſterium be⸗ arbeitete„Deutſche Juſtizſtatiſtik“ iſt mit ihren Er⸗ gebniſſen für 1934 weſentlich früher erſchienen als in der Vergangenheit üblich war Sie bringt inhaltlich die erfreuliche Feſtſtellung, daß ſich der Rückgang bei den bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten, der bereits im erſten Jahre der nationalſozialiſtiſchen Regierung zu beobachten war, infolge der weiteren Beſſerung der Wirtſchaftslage 1934 fortgeſetzt hat. Bei den Amts⸗ und Landgerichten zuſammen ſind im Berichtsjahr an Zivilſachen rund 166 Millionen ordentliche Prozeſſe anhängig geworden gegenüber mehr als 1,9 Millio⸗ nen im Jahre 1933; die Abnahme beträgt alſo hier 17,8 v. H. Noch weſentlich ſtärker iſt ſie bei den Ur⸗ kunden⸗ und Wechſelprozeſſen, von denen 1934 rund 88000 anhängig wurden gegenüber rund 140 000 im Vorjahre, ſo daß der Rückgang hier 36,8 v. H. beträgt. Die Zahl der Arreſte und einſtweiligen Verfügun⸗ gen verringerte ſich von 163 900 auf 141 100, alſo um 13,9 v. H. Aus der Statiſtik ſind weiter bezeichnend die Angaben über die Strafſachen. Bei den Schöffen⸗ (Amts⸗) Gerichten betrug die Zahl der 1934 anhängig gewordenen Anträge auf Erlaß eines amtssrichter⸗ lichen Strafbefehls 563055 gegenüber 643 257 im Jahre 1933. Die Abnahme betrug alſo 12,5 v. H. Zur Anklage kamen 251 597 Sachen gegenüber 302 694 im Jahre 1933. Der Rückgang beziffert ſich dem⸗ nach auf 16,9 v. H. Beſonders ſtark macht er ſich bei der Zahl der Verbrechen bemerbbar, wo die An⸗ klageſachen im Berichtsjahr 45 364 betrugen gegen⸗ über 56551 im Vorjahre, ſo daß eine Verringerung um 19,8 v. H. vorliegt. Unter den Anklageſachen ſind verhältnismäßig am ſtärkſten die ſchwere Kriminalität verkörpernden Verbrechen geſunken. V. Jukijinoff verkörpert die Rolle des Sowjetkommiſſars Tſchernoff in dem Film„Frieſennot“, deſſen Mannheimer Erſt⸗ aufführung bevorſteht. —.... Die Entſchuldungsaktion für die Beamtenſchaft Bisher 2500 Ausſallbürgſchaften über 5,6 Mill. Ueber die vom Reichsbund der Deutſchen Beamten eingeleitete Entſchuldungsaktion und ihren bisherigen Erfolg gibt die nationalſozialiſtiſche„Beamten⸗Ztg.“ einen vorläufigen Ueberblick. Es wird feſtgeſtellt, daß der Reichsbund mit dem Entſchuldungswerk eine ſoziale Aufgabe durchgeführt habe, die einzig daſtehe und jedem Achtung abnötigen müſſe. Wenn der Reichsbund die Beamtenentſchuldung aus eige⸗ ner Kraft, ohne Inanſpruchnahme öffentlicher Mittel, durchgeführt habe, ſo ſei das für ihn ein ſtaatspolitiſcher Akt und auch eine kameradſchaftliche Pflicht geweſen. Die Durchführung erfolgt dergeſtalt, 4 2 8 1 . Me fend d urlodbi Sie dürfen uuf dem Boden spielen. Das mad dem schönen dauerhaften Glonz gur nichts dus. Kwak Das guſe Bohnerwiachs daß die Banken Entſchuldungskredite mit einer Lauf⸗ zeit bis zu fünf Jahren gewähren und der Reichs⸗ bund die Ausfallbürgſchaft übernimmt. Ferner ſorgt der Reichsbund dafür, daß die Darlehen zu erträg⸗ lichen Bedingungen gewährt werden. Bis Ende Ja⸗ nuar 1936 find mehr als 1600 Entſchuldungsdarlehen im Betrage von 3,6 Millionen/ zur Auszahlung gelangt. Einſchließlich der noch in Bearbeitung be⸗ findlichen Anträge hat der Reichsbund bisher 2564 Auszahlbürgſchaften im Geſamtbetrage von 5,6 Mill. Mark übernommen. Nach den Erh bungen des Reichsbundes dürfte ein Höchſtbetrag bon 30 Mill. in Frage kommen, der ſich auf verſchiedene Jahre verteilt. Mädchen gehören nicht in Knabenſchulen! Unter Aufhebung früherer Erlaſſe hat der Reichs⸗ unterrichtsminiſter beſtümmt, daß künftighin Mä d⸗ chen grundſätzlich keine höheren Kna⸗ benſchulen mehr beſuchen dürfen, ſofern ſich am dem betreffenden Ort mittlere oder höhere Mädchenſchulen befinden, an denen die weibliche Jugend eine ihrem Weſen beſſer entſprechende Aus⸗ bildung erfahren kann. Nur in beſonders gelagerten Fällen, wo erhebliche Schwierigkeiten entgegenſtehen, iſt die Aufnahme von Mädchen in Knabeuſchulen möglich, jedoch nur nach beſonders eingeholter Ge⸗ nehmigung. Dieſer Erlaß betrifft nicht ſolche Mäd⸗ chen, die bereits in höhere Knabenſchulen aufgenom⸗ mne ſind. ——— an Vom Planetarium. Am nächſten Samstag findet der 7. Planetariumsabend für die vom Win⸗ terhilfswerk betreuten Volksgenoſſen ſtatt. Die Ver⸗ anſtaltung wird am Montag, dem 9. März, wieder⸗ holt. Die muſikaliſchen Darbietungen werden von Fritz Früh und ſeinen Schülern ausgeführt. Die Rezitation hat Paul Streckfuß übernommen. Der Vortrag von Prof. Dr. Rudolf Wei⸗ gel über„Aufgaben und Leiſtungen der neuzeit⸗ lichen Lichttechnik“, der am Freitag, dem 6. März, ſtattfinden ſollte, muß wegen Erkrankung des Vor⸗ tragenden auf einen ſpäteren Zeitpunkt verlegt werden. zn Haus Schemm⸗Gedächtnisſtunde im Rundfunk Der Reichsſender München überträgt am Donners⸗ tag, 5. März, in der Zeit von 20.10 21.10 Uhr die „Hans⸗Schemm⸗Gedächtnisſtunde“ mit einer An⸗ ſprache des Gauleiters Wächtler. Die Sendung wird am Freitag, 6. März, von 1111.50 Uhr für alle deutſchen Sender(außer Reichsſender Berlin) wie⸗ derholt. In allen Schulen findet zu dieſer Sen⸗ dung ein Gemeinſchaftsempfang ſtatt. b Rundſunkübertragung der Rede von Dr. Goeb⸗ bels in Stuttgart. Unter dem Titel„Schwäbiſches Schaffen der Gegenwart“ findet am Donnerstag, 5. März, in der Stuttgarter Stadthalle eine Maſſen⸗ kumdgebung ſtatt, auf der Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels ſprechen wird. Die Veranſtaltung wird in der Zeit von 20.55 bis etwa 22 Uhr vom Reichsſender Stuttgart übertragen. 4. Seite Nummer 106 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 4. März 1936 Wein nn Beharrliche Trunkſucht— ſchwere Eheverfehlung Das Reichsgericht hat zu dem Begriff der Trunk⸗ ſucht als Eheſcheidungsgrund in einer neueren Ent⸗ ſcheidung Stellung genommen. Es wird dabei ſeſt⸗ geſtellt, daß beharrliche Trunkſucht als ſchwere Ehe⸗ nerfehlung jedenfalls dann anzuſehen iſt, wenn nicht unter Umſtänden das eigene Verhalten des anberen Ehegatten eine mildere Beurtei⸗ lung rechtfertigt. Dieſer Nachſatz iſt deshalb von Intereſſe, weil in dem vorliegenden Falle die be⸗ klagte Trunkſüchtige ſtets behauptet hatte, daß ſie nur aus Kummer und Verzweiflung über die fort⸗ geſetzte eheliche Untreue ihres Mannes in Trunk⸗ ſucht verfallen ſei. Das Reichsgericht erklärt dazu, daß eine ſolche Angabe allerdings nachgeprüft wer⸗ den müſſe. Wenn ſich dieſe Behauptung als wahr erweiſen ſollte, dann würde daraus ein anderes Ergebnis bei Abwägung des beiderſeitigen Verhal⸗ tens der ſtreitenden Ehepartner erfolgen können. In der gleichen Entſcheidung wirft das Reichsgericht noch die Frage auf, ob das im Zuſtand der Trun⸗ kenheit von der Beklagten gezeigte Verhalten ge⸗ eignet war, die eheliche Geſinnung des Klägers ſo⸗ weit zu zerſtören, daß ihm trotz ſpäterer Abkehr der Beklagten vom Alkohol die Fortſetzung der Ehe nicht mehr zugemutet werden konnte. 5 Schließlich iſt noch von Bedeutung die Klärung der Friſtenfrage bei Annahme„beharrlicher Trunk⸗ ſucht“ als Scheidungsgrund. Das Reichsgericht ſagt, daß. ie im Bürgerlichen Geſetzbuch feſtgeſetzte Friſt zu Mbebung der Scheidungsklage mit Betätigung des Hanges durch Handlungen, alſo durch die ein⸗ zelnen Trunkenheitsfälle und Trunkenheitsvor⸗ kommniſſe, zu laufen beginnt, nicht aber durch den vielleicht ſchon ſeit längerer Zeit bekannten Hang zum Trinken. Die Ausſchlußfriſt jedenfalls beginne erſt von dem letzten Betätigungsfall der Trunkſucht An. Jugendherbergs ausweiſe für Ehegatten und Kinderreiche Um auch Ehepaaren und kinderreichen Familien zu ermöglichen, die Ferienzeit in Jugendherbergen zu verbringen und mehrtägige Wanderungen für wenig Geld zu unternehmen, hat der Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen die Aus weiſe für Ehegatten ſowie die Familienausweiſe geſchaffen. Vor Einführung dieſer Einrichtung mußten beide Ehegatten den vollen Mitgliedsbeitrag zahlen, ebenſo war für die mitgeführten Kinder jeweils ein Blei⸗ ben⸗Ausweis zu löſen. Heute dagegen zahlt nur ein Ehegatte den vollen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 4 i, während der zweite Ehegatte lediglich den halben Beitrag mit 2/ bezahlt. Um Kinder mit⸗ nehmen zu können, wird heute koſtenlos ein Fami⸗ lienausweis ausgeſtellt. Dieſer Ausweis berechtigt auch zur Mitnahme von zwei befreundeten Kindern. Familien, die mit zwei und mehr eigenen Kindern wandern, erhalten inſofern eine weitere Vergün⸗ ſtigung, als ſie bei Uebernachtung in Jugendherber⸗ gen für ſich und die Kinder nur das Jugendlichen⸗ Kopfgeld in Höhe von 30 oder 35 Pf. bezahlen und ſomit bei jeder Uebernachtung je Kopf 20—25 Pf. einſparen. Beſtellungen auf e ee werden von dem Reichsverband für Dis, Landesverband Baden, Karlsruhe, Aare 29, ent⸗ gegengenommen. Dinge, die uns veröroſſen Ein ernſtes Nachwort zum Straßenkarneval am Faſchingsdienstag Zu unſerem Rückblick auf die Faſchingstage er⸗ halten wir von geſchätzter Seite eine an die Be⸗ mängelung Straßenkarnevals anknüpfende Zuſchrift, der wir vollinhaltlich beipflichten. Der Einſender ſchreibt folgende ſehr beachtenswerte Sätze: Wenn der Mannheimer Straßenkarneval nicht ausarten ſoll, dann erſcheint es geboten, rechtzeitig in die ſich mit jedem Jahr ſteigernden Auswüchſe ront zu machen. In anerkennenswerter Weiſe hat das Polizeipräſidium der Volksbeluſtigung auch auf den Straßen Raum gelaſſen, und die Polizeibeamten haben meiſtens beide Augen zugedrückt, wenn es manchmal auch ſehr wild herging. Die Pritſche iſt das Zepter des Prinzen Karneval, ſie iſt kein Hiebinſtrument. Es war empörend, zu beobachten, wie Horden halbwüchſiger Burſchen wie beſeſſen auf Kinder und insbeſondere halb⸗ und ganz erwachſene Mädchen einſchlugen, unbekümmert wohin, möglichſt aber ins Geſicht. In Städten, wo der Karneval wirklich zu Hauſe iſt. iſt das Schlagen mit Pritſchen längſt verboten. Es werden ja nicht nur papierene Pritſchen verwendet, ſondern möglichſt verſtärkte, ſogar hölzerne Gegen⸗ ſtände mit Gewalt geſchwungen. Man konnte beob⸗ achten, daß Jungen die Pritſche herumdrehten und und mit dem Stiel zuſchlugen, um die Wirkung der Schäge zu erhöhen. Müſſen wir es den Stuttgartern nachmachen und es darauf ankommen laſſen, daß polizeilicherſeits öffentlich das Verbot der Pritſchen damit begründet wird, daß die Verwendung der Pritſchen zu Roheiten auartete!? des Das Werfen mit Knallerbſen iſt ein gleich⸗ artiger Unfug. Die Knallerbſen werden nicht mehr auf den Boden geworfen, ſondern mit Vorbedacht nach den Köpfen der Menſchen. Es iſt zu mehreren Malen beobachtet worden, wie Knallerbſen im Ge⸗ ſicht, an den Augen, an den Ohren zerſpraugen. Macht ſich denn niemand einen Begriff davon, was für ein namenloſes Unglück die Exploſion einer Knallerbſe im Auge bringen kann? Auf einen weiteren Unſug ſei bei dieſer Gelegen⸗ heit hingewieſen: iſt das Anhängen der Jugendlichen die Straßenbahn⸗ 9 Das an wagen, das Aufſpringen auf die Autos uſw. Haben Straßenbahnwagen und Autos Ver⸗ kehrsrecht, dann muß das boten und notfalls Anhängen ſtrengſtens ver⸗ mit Gewalt verhindert werden. Leider können weder Straßenbahnſchaffner noch Autoführer ſich allein dieſes Unfugs erwehren. Paſ⸗ ſtert aber ein Unglück, dann wird beſtimmt der Fahr⸗ zeugführer verantwortlich gemacht. Schließlich iſt noch nachdrücklichſt zu beanſtanden das Herum ziehen jugendlicher Gruppen NSDAP-Miffeilungen Au pürtsteminchen Bekanntmachungen entnommen Politiſche Leiter Neckarſtadt⸗Oſt. SA⸗Sportabzeichenkurſus. Nächſte D Dienſt ſtunde am 5. März, 20.15 Uhr, im„Durlacher Hol“ H Motorgefolgſchaft 171 tritt am 5. März, 20 Uhr, in Uni⸗ K⸗2⸗Schule an. „Kraft durch Freude“ Freitag, 6. März Allgemeine Körperſchule(Leibesübungen für Aeltere): 19.30 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule. Otto⸗Beck⸗Straße, Frauen und Männer. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: 19.30 bis Mäschenberufsſchule, Aieerren Frauen und 18 bis 19 Uhr Waldhofſchule, Oppauer Straße Schwediſche Gymnaſtik: Kurſus von 20 bis 21 Uhr Kur⸗ fürſtenſchule, C 6. Frauen und Mädchen. Loheland⸗Gymnaſtik: 19 bis 20 Uhr U⸗Schule, Turußalle Frauen und Mädchen. form an der 21.30 Uhr Mäschen. Svportfechten: 20 bis 21.30 Uhr Hans⸗Thoma⸗Schule, D 7 Frauen und Männer. Schwimmen: 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 2 Frauen und Mädchen. a Reiten: 20 bis 21 Uhr SS⸗Reithalle Frouen und Männer. im Schlachthof, N Samstag, 7. März Boxen:.30 bis 10 Uhr vormittags Stadion, Gymnaſtik⸗ alle. Leichtathletik: 15.30 bis Frauen und Männer. Schwimmen: 20.30 bis 22 Halle 3, Männer. Schwimmen: 20.30 bis 22.00 Uhr Halle 2, Frauen. Rettungsſchwimmen: bad, Halle 2, Männer. 17.30 Uhr Stadion, Spielfeld 2, Uhr Stödtiſches Hallenbad, Städtiſches Hallenbad, 20.30 bis 22 Uhr Städtiſches Hallen⸗ Sonntag, 8. März Schüler⸗Boxen: 9 bis 10 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle. tagsüber in den Höfen als ſog. Hofſänger, die gröh⸗ lend heiſchen, und, falls rüpelhaften Bemerkungen ſich hinreißen laſſen. Und abends Wirt zotig Tiſch ſollte die Schule energiſch eingreifen. Wenn erwach⸗ ſene ſo iſ jun dieſer Bettelbetrieb und dieſes Benehmen in den Faſtnachtstagen verbote zotige Lieder vom Stapel laſſen, dafür Gaben dieſe nicht genügend kommen, zu ziehen dieſe jugendlichen Banden in den ſchaften herum, gröhlen dort ebenfalls möglichſt e Lieder oder Gedichte und erbetteln dann von zu Tiſch für dieſe Darbietungen Gaben. Hier Gruppen mit Gewerbeerlaubnis herumziehen, t das nicht zu beanſtanden. Aber Schul⸗ gen muß unter allen Umſtänden en werden. Lichtſpiele: Antverſu m: Kameraden“. Städtiſches Schloßmuſeum: von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kuuſthalle: 15 bis 17 Uhr. Pros Mannheimer Kunſtverein. und von 14 bis F. Domſcheit, zwei Künſtler des deutſchen Oſteus. Muſeum für Natur- und Völkerkunde im Zenghaus: öffnet von 15 bis Städtiſche Schloßbücherei: bis 19 Uhr Städtiſche Bücher⸗ Uhr und 16 bis 19 Uhr. 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr 55 — 28 en der Ge gſenſchafe. Alhambra:„Kreuzritter“.— Sch ouburg:„Durch die Wüſte“.— Pal aſt und 0 L. o ria:„Soldaten— — Capitol:„Viktoria“. Ständige Darbietungen Geöffnet von 11 bis 13 und Geöffnet Sonderſchau: Emil Rudolf Weiß I. 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 16 Uhr. Ausſtellung: F. Heidingsfeld, von 11 bis 13 und von Gemälde und Graphik von Ge⸗ 17 Uhr. Ausleihe von 11 bis 13 und 17 Leſeſäle von 9 bis is und von 15 his 19 Uhr. und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Leſehalle geöffnet von 10.90 biz Schopfheim, 3. März. In der letzten Sitzung der Ratsherren wurde beſchloſſen, mit den ſchon ſeit längerer Zeit geplanten Inſtandſetzungsarbeiten am 12 5 Schopfheimer Rathaus demnächſt zu begir Di Was ich Ihnen hier ſchreibe, iſt nicht nur meine, Os e 5 th 78 he e e eee ſondern die Anſicht vieler, vieler Volksgenoſſen. nötigen Mittel wurden bereitgeſtellt, und das ein⸗ Dieſe Dinge verunglimpfen insbeſondere in den heimiſche Handwerk wie eine Reihe von Volks⸗ 5 1 5 11 E 8 r 2 7 i 5 3 5 5. 0 2 en für gere 3 willko Be⸗ Augen der Fremden den Mannheimer Karneval. genoſſen erhalten für längere Zeit willkommene Be a Dritte Freigabe von verbilligten Brotaufſtrich⸗ mittelu. ten Verbilligung von Brotaufſtrichmitteln aus Obſt wird ben. dürfen ausg Teile der für die erſte und zweite Auslieferungs⸗ friſt könn Unterm 17. Gruppe D der Stadtortsgruppen u. a. auch Holz Dieſes Holz muß nun bis ſpäteſtens Samstag, März, auf dem Holzplatz des Winterhilfswerkes im Binnenhafen(Nordufer) in Empfang genommen werden. 1. Ausgabezeit täglich von—15 Uhr durchgehend. f e 2 8 2 9 5— 2 ee ee Samstags von—13 Uhr. 1 2 5 N 5 Nach dem obengenannten Termin erfolgt an 4 5 9 55 Gruppe D keine Ausgabe mehr. E e. a 3 Secbe erklärung Zu. Wekerkarte Boxen: Für Anfänger und JFortgeſchrittene 10 bis 11.30 ler Wade front vordringender Keltluf: Uhr, Stadion, Gymnaſtikhalle. 5 Mere n Reichsſportabzeichen;:—11 Uhr Stadfon, Spielfeld 2 ene Front vordringencder Warmluft Frauen und Männer. 5 WS Stake f. VW. front mit Warmiuft der Hehe e—11 Uhr Stadion, Spielfeld 2, Frauen FN N04 S 5. 5 „ Ouvolhenlos G woſhig lgegengebief, ff ff Schheefelgebist heitere Sbededdſ og Scheberfäfigheit, Niebel GewIter .30: pauſe. 11.30: Mittagskonzert.— 15.30: 17.45: gert. 20.10: ker. 22.30: .1 — 10.15: Volksliedſingen. Landwirtſchaft. In der vom Reichsnährſtand durchgeführ⸗ vom Reichsnährſtand die dritte Rate freigege⸗ Innerhalb der Zeit vom 1. März bis 30. April weitere 20 v. H. des Verbilligungsanteils eliefert werden. Die bisher nicht ausgenutzten freigegebenen 40 v. H. der Verbilligungsanteile en in dieſer Zeit auch noch abgeliefert werden. e des be03¼5b 2 5 9800 Wine deutſeſſen Holzausgabe Februar wurde den Betreuten der zugeteilt. Was hören wir? ſchäftigung. Wetterkarte des Sem Frankfurt a. M. 3. Aare 9305 9 Ur 2 N O helbbedeckt Donnerstag, 3. März Reichsſender Stuttgart Frühkonzert.—.30: Konzert für die Arbeits⸗ —.30: Frauenfunk.— 10.15: Volksliedſingen.— Bauernfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— Ein Teeſtündchen.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— Vernünftige Rohkoſt— 18.00: Unterhaltungskon⸗ — 19.45: Erzeugungsſchlocht.— 20.00: Nachrichten.— Mozart⸗Zyklus. 17. Abend. Mozart als Kirchenmuſi⸗ — 21.00: Märzenveilchen— 22.00: Nachrichten. Tanzmuſik.— 24.00: Nachtkonzert: Mozart. Deutſchlandſender 0: Fröhliche Morgenmuſik.—.10: Morgenſtändchen. — 11.05: Frauenarbeit in der — 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., der europäiſchen Tiefdruckrinne hat ſchritte gemacht. unſer Wetter erheblich nachgelaſſen, während z. B. im Rhonegebiet bei drungenen Warmluft außerordentlich heftige Nieder⸗ ſchläge gefallen ſind. Zur Zeit erſtreckt ſich ein Hoch⸗ druckrücken von Irland über die Nord⸗ und Oſtſee oſtwärts, der ſeinen Einfluß auf unſer Wetter noch verſtärken wird. Vorausſage für Morgeus vielſach dunſtig oder neblig, ſonſt wolkig vom 4. März: Die Auffüllung weitere Fort⸗ Demgemäß hat ihr Einfluß auf Verdrängung der dort einge⸗ Donnerstag, 5. März Mittag.— 14.00: Allerlei.. 15.15: Franenarbeft in der bis aufheiternd und im weſentlichen trocken. Nachts NSV.— 15.45: Der arme Hölderlin.— 16.00: Muſik am iel leichter Frost nördli 1 Wind Nachmittag.— 17.50: Rufer der Jugend.— 18.00: Kam⸗ vielerorts eichter Froſt, nördliche und öſtliche Winde. merchor des e ene e e 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung— Max Pauer ſpielt Bach und Höchſttemperatur in Maunheim am 3. März Mozart.— 2 iſt K 7 Hörſpiel.— 22.30: 9 5 5 5. e 28.095 e 22.30 88 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 4. März 4 2,2 Grad; heute früh halb 8 Uhr 4 272 Grad. Sages haben e 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Mittwoch, 4. März Mbein- Wegel 28. 4.[Meckar⸗Pegel( 1 2 3. 4 Nationaltheater:„Rotkäppchen“, 16 uhr.—„Die Zauber⸗ Pee ate den 24502 VVV geige“, Oper von W. Egk, Miete M, 19.30 Uhr. Breiſach..49.20 9—4.45.2 824 Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternproſektors. Kehl 289.50 e— Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Vorſtellung; Nane 3835 370 Piochinge n 20,15 Uhr Kabarett⸗Progromm. 2 3005.61 Diedes ben.———— Tanz: Clou, Kaffee Vaterland. Ahn 0.701 Kaſſee Odeon: Konzert(Verlängerung). cn Swnd¹,,jUbẽl arr. und Le sdhleimung 2 it gualboll und lustig · Neuen Iabensmut durcli Hreiihreutt Asiluma. Nulverꝛ cinehmen All emmbt- bett begulachitet- Hele taus. Anerfennungen Lane e Sratisprobe geg. 5 d. inserat. in int. Apothelte. Hacig. I. 4 Fort mit garantiert unſchädlich. Gibt keine Flecken und Mißfarben., Medaille ausgezeichnet. Original⸗Flaſche.90 RM., Zu bezieben durch: Filiale Friedrichsplatz 19, rauen Haaren Durch einfaches Einreiben mit„Laurata“ erhalten Sie Ihre Jugendfarbe und ⸗Friſche wieder. Keine Farbe. Beſtes Haarpflegemittel auch geg Schuppen⸗ u. Haarausfall, Laurgta“ wurde mit gold. % Flaſche.70 RM. Drogerie und Parfümerie Ludwig& 23 0 95 8 Drogerie Friedrich Becker, G 2. Bronchitis Bei 4000 Anertennun en P and Porte, J 8 Apelheten Al. 40..20. Wife le Usfenquelen, Verschleimung ex- ſableſten „darunſer 800 b. Hrzien! ſſenärztlich verordnet. Danlesagung Für die überaus vielen Beweise herzlicher Teil- nahme, die uns bei dem Ableben unseres lieben Entschlafenen Christol Hagedorn zuteil wurden sagen wir allen unseren aufrichtig- sten Dabk. Ganz Grabe. reden und Kranzspenden. Mannheim. den 4. März 1936. Rosina Hagedorn Wifwe besonders danken wir Herrn Kaplan Schreck für seine trostreichen Worte am dem Vorsitzenden des Turnvereins von 1846 und dem Vertreter des Militärvereins für ihre Grab- Auch danken wir den Niederbronner Schwestern für ihre liebevolle Pflege Im Namen der trauernden Hinterbliebenen * 814 Fämillen Drucksachen von der Druckerei Dr. Haas, f J.-6 Bei 8677 Zetten-Dobler jeder erhält güte Betten kür wenig Geld Botten⸗ Spozlalgeschaft Das e sitzende B RUCH BAND mit und ohne Feder, beim Fachmeister L. Schwab J 2. 4, nädst der Insten Sale el. 287 42 Spezialwerkstätten für Bandagen, Leib- blinden, orthopad. Apparate, Prothesen, Fubeinlagen, induvig. Maßanfertigungen. Beachten Sie mein Schaufenster. 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II 2 1 e 1 JJ7SSCꝓCC00% 0 T 0. eee no 17 Uhr. i 2 * 1er — e 2 2 — rin 15 Ver⸗ hrlich⸗ in be⸗ n der — mee 4 n er hält ſich an ihnen mittels einer Aus der Wunderwelt exotischer Cewässer Fiscle Elettexn, aulieun und einen Von Karl Laurentz. Waſſer und Erdenluft ſind— glaubt ſelbſt der gebildete Laie— ſo grundſätzliche Gegenſätze, daß kein Bewohner der einen Welt in der anderen leben kann. Alſo ſcheint eine Mauer zwiſchen Meer und Erde zu liegen, die keiner von hüben oder drüben gefahrlos überſteigt. Und doch hat die Meiſterin Natur die Tiere verſchiedenſter Gattungen mit ſolch unerhörter Anpaſſung ausgeſtattet, daß ſie ſelbſt im fremden Element exiſtieren können. Allerdings darf die Verbindung mit dem Urelemente nie ganz aufhören. In Indien, auf Ceylon und den Philippinen lebt der merkwürdige Kletterfiſch, ein grün, gelb, braun gezeichnetes Tier von 20—25 Ztm. Länge. Wird ihm in ſeinem Gewäſſer die Nahrung knapp oder droht Trockenheit, ſo wandert er ſtundenlang, auf Floſſen ſtelzend, durch Sand und Gras und Waldboden dorthin, wo ſein Inſtinkt ihm neue Jagd⸗ gründe verheißt. Ja, ſelbſt auf Palmen klet⸗ tert er hinauf, wobei ihm die ſtarrſtachligen Bruſtfloſſen zum Abſtoß und Halt dienen, ähnlich wie dem Schiläufer die Sprungſtöcke. Und wirklich kann er ſogar kleine Sprünge vollführen. So ſucht er ſich auf dem Eroͤboden und in den Baumritzen ſeine In⸗ ſektennahrung, bis er wieder im Waſſer jagen oder im Feuchtſchlamme zur„Ueberſommerung“ ſich ein⸗ graben kann. Ermöglicht iſt ſolche Landreiſe für den Fiſch durch einen kleinen Waſſervorrat innerhalb der Kiemen. Iſt der aufgezehrt, ſo muß eine neue Waſ⸗ ſerſtelle erreicht ſein, oder der Fiſch, der oft in Scha⸗ ren wandert, wird ein Opfer ſeines Schickſals. Haus⸗ hälteriſch iſt es alſo, daß dieſe„Labyrinthfiſche“— die Waſſerhöhlung iſt labyrinthiſch gewunden zur „Verhinderung ſchneller Verdunſtung— in der küh⸗ leren, feuchten Nacht, nicht aber bei Tage auf Wan⸗ derſchaft gehen. Die Flugfiſche bleiben nicht ſo lange außer⸗ halb des Waſſers wie jene Genannten; aber bei ihnen ſetzt es uns in Erſtaunen, welche„Rekorde“ ſie in der Luft aufſtellen. Zu Höhen von zwei Me⸗ tern ſchnellen ſie empor und legen mit ihren Schwebefloſſen i m„Gleitfluge“ Strecken von 50, 100 ja 200 Metern je nach Wind⸗ richtung und ⸗ſtärke zurück; ſie bleiben dabei über eine halbe Minute im Fluge. Lieben die fliegen⸗ genden Fiſche das freie Tummeln in See und Luft, ſo gibt es auch andere, die eine„ſitzende Lebens⸗ weiſe“ haben. In jene Gruppe gehört der See⸗ haſe, auch„Lump“ genannt. Dieſer bringt faſt ſein ganzes Leben, ſtatt im behenden Umhertummeln wie andere Fiſche, feſtgeklammert an Felſen zu; großen, zur Saugſcheibe umgebildeten Bruſtfloſſe, feſt. Selten ſiedelt er ſich einmal an einer anderen Stelle ſeines Heimatmeeres, des Nordatlantik, an. Außer Nah⸗ tungsaufnahme hat der männliche Seehaſe nur noch die Lebensaufgabe, die vom Weibchen gelegten Eier ſorglich zu bewachen. In dieſem Zuſammenhange mag es intereſſieren, daß die meiſten Haiſiſcharten, obzwar echte Fiſche, lebende Junge zur Welt bringen, die dann auch gleich im Waſſer atmen können, im Gegenſatz zu beiſpielsweiſe den Sirenen, den Dujongs, die ihre Jungen über die Meeresfläche heben müſſen, wenn dieſe Luft holen oder Muttermilch ſaugen ſol⸗ len, ſonſt aber ertrinken würden. Der Lotſen⸗ fiſch dient dem Hai als Führer zu Nahrungs⸗ plätzen, alſo z. B. zu Schiffen, die Küchenreſte über Bord werfen. Sie ſelbſt haben dadurch den Vorteil, im der Nähe des gefährlichen Räubers geſchützt zu ſein, weil ihre eigenen Feinde deſſen Nähe meiden. Ganz bequem macht ſich ein anderer„ſeßhafter“ Fiſch die menſchlichen Schiffe zu nutze. Das iſt der Schiffshalter, der ſich am Kiele feſtſaugt und „koſtenlos“ in neue Weidegründe befördern läßt. Der Fiſchreichtum zumal tropiſcher Meere und Flüſſe fordert die Erfindungsgabe der Tiere her⸗ aus, die im Kampfe um ihr Futter und damit um ihr Daſein beſtehen wollen. Da haben wir den See⸗ teufel, Der Fiſch wird bis 2 Meter lang, braucht alſo reichlich Speiſe. Deshalb angelt er ſelbſt. Seine ſehr lange gertenähnliche Kopffloſſe hat eine Fa⸗ denquaſte, damit lockt er die Beute heran, wie der Menſch es mit den Blinkfiſchchen an der Angelſchnur tut. Genau das Gegenteil tut der Betrüger⸗ fiſch. Er verſteckt ſich zwiſchen Pflanzen, läßt ſich gar nicht erblicken, ſteckt nur ſein Spitzmaul her⸗ vor. Steht ein Kleinfiſch vor ihm, reißt er die Mundöffnung plötzlich zu einer rieſigen„Quadrat⸗ ſchnauze“ auf und zieht mit dem Sog des eindrin⸗ genden Waſſers den Ahnungsloſen in ſeinen Rachen. Lauernd betreibt auch die Meerſau des Mittel⸗ meers Jagd und ſpießt das„Wild“ mit giftenthal⸗ tenden Floſſen auf. Zu dieſer Familie der„Dra⸗ chenköpfe“ gehört— als auch für den Menſchen ſehr gefährlich— der Zauberfiſch. Zwiſchen Steinen, Seegras oder Purpurkorallen liegt er un⸗ beweglich und unverkennbar, denn ſtets kann er ſich ein anderes, grünes, rotes, graues oder braunes Farbenkleid an den ſtachlichen Leib„zaubern“. Sein Floſſengift wirkt bei kleinen Tieren ſofort tödlich. Menſchen, die auf den unerkennbar Daliegenden traten oder ihn griffen, wenn ſie den Uferboden ab⸗ ſuchten, ſtarben nach 30 Stunden. Andere, leichter Getroffene wurden ohnmächtig und verſanken in den Fluten der Südſee oder des Roten Meeres, wo jener zaubernde Giſtfiſch hauſt. Zum Schluß ſei noch des Kampffiſches ge⸗ dacht. Die Siameſen ergötzen ſich an den Kampf⸗ ſpielen dieſer Tiere, die ſogar mit einer ſtaatlichen Steuet belegt ſind. Zwei Beſitzer laſſen ihre Streit⸗ fiſche aufeinander„losgehen“. In der Wut färben ſich die kleinen, aber rabiaten Fiſche mit wechſelnden, leuchtenden Farben in allen Regenbogennuancen. Den Preis— und es werden ſogar Wetten ab⸗ geſchloſſen— erhält der Beſitzer des am ſchönſten leuchtenden Fiſches. Oft aber überleben beide Streiter den exotiſchen Sportkampf nicht, weil ſie ſich mit ihren ſcharfen Zähnen allzu arg zerfleiſchen. Der Spielmann Ein feuchter Samstagabend in London. Vor den Theatereingängen ſtehen die Menſchen Schlange, um hereingelaſſen zu werden. Ein Straßenmuſikant erſcheint, um die Menge zu unterhalten. In zer⸗ lumpten Kleidern, ſchmächtig und blaß, ſpielt er auf ſeiner Mundharmonika. Eine beliebte engliſche Volksweiſe nach der anderen in einem herzzerreißen⸗ den Appell an die Menſchheit. Er wird kaum be⸗ achtet.„Er ſcheint hungrig zu ſein“, ſagt ein junges Mädchen, und ein paar Kupfermünzen fallen in ſei⸗ nen zerlumpten Hut. Der Muſikant nähert ſich dem Eingang der Mu⸗ ſikhalle. Plötzlich ſind ein Dutzend Photographen⸗ apparate auf ihn gerichtet. Blitzlicht flammt auf, die Menſchen ballen ſich um ihn. Der zerlumpte Muſikant iſt Englands berühmter Mundharmonika⸗ ſpieler Harry Adler. Er hat eine Wette mit Freun⸗ Das neunt man afrikaniſchen„Winter“! Ein ſeltſamer Kontraſt: Dicke Wollmäntel und nackte Füße. kleidung für die Bewohner von Tanger aus, um ſich vor der für afrikaniſche Begriffe Aber auſcheinend reicht dieſe Be⸗ recht empfindlichen Kälte zu ſchützen, wie ſie jetzt im nördlichen Küſtenſtrich Afrikas zeitweiſe vorherrſcht. Sorgen um ein Bärenbaby Im Neuyorker Zoo iſt zum erſtenmal ſeit 50 Jahren wieder ein junger Bär geboren worden, deſſen Aufzucht den Wärtern beſondere Sorge bereitet, da man gerade dieſes ſeltene Exemplar am Leben erhalten möchte.(Weltbild,.) den gemacht, daß niemand ihn beachten würde, wenn er als Straßenmuſtkant auftritt. Er hat die Wette gewonnen. Dasſelbe Programm, das er auf der Straße ſpielte, hätte ihm in der Muſikhalle eine Stargage von tauſend Mark eingebracht. (Weltbild,.) Die„Majeſtic“ nach ihrer letzten Fahrt In Southampton iſt der engliſche Ozeanrieſe„Ma⸗ jeſt ie“ von ſeiner letzten Fahrt heimgekehrt. Das ſtolze Schiff wird nunmehr abgewrackt werden. (Weltbild,.) Die Träger des Westmark-Preises 1936 II. Der Muſiker Fritz Neumeyer Von Paul Röder Zu den ſaarländiſchen Künſtlern, die weit über die Grenzen ihrer engeren Heimat hinaus bekannt wurden, zählt Fritz Neumeyer. Er, der Drer⸗ ßiger, iſt von frühauf ſo völlig mit ſeiner Muſik verwachſen, daß ihn ſeine Mitſchüler vom Saar⸗ brücker Reſormgymnaſium als Künſtler in der Er⸗ innerung haben. In der vor einem Jahrzehnt noch oft als Konzertſaal benutzten Aula dieſer Anſtalt war es, wo Neumeyer ſich die erſten Sporen ver⸗ diente und als Dirigent und Klavierſpieler immer dabei war. Sein Bildungsgang führte ihn nach Berlin an die ſtaatliche Hochſchule für Muſik, wo der ſchon ſehr gereifte Klavierſpieler den letzten Schliff erhielt und von wo er ein techniſches Können mit nach Hauſe brachte, das viel größer war, als es für Unbefangene den Anſchein haben mochte. Nach Ueberwindung einer anfänglichen Schüchternheit ging Neumeyer, beſonders während ſeiner Tätigkeit als Korrepetitor am Stadttheater Saarbrücken, ganz außerordentlich aus ſich heraus. Er wurde zu einem unſerer tüchtigſten deutſchen Konzertbegleiter, und ſelbſt die verwöhnte Berliner Kritik mußte ihm dies wiederholt beſcheinigen, zumal nach den Lieder⸗ abenden, die der Staatsopernſänger Fritz Soot in regelmäßigen Abſtänden mit ihm am Flügel gab. Ein beſonderer Zug in Neumeyers Weſen iſt die künſtleriſche Beſcheidenheit und der damit verbun⸗ dene Hang zur intimen und ſchönſten Kunſt, zur deutſchen Haus muſik. Sie war es, die ihn einmal dem Taſtenvirtuoſentum entraten ließ und zu dem Inſtrument hinführte, das ihn ſeitdem auf ſeinen vielen Konzertreiſen durch die deutſchen Gaue ſtändig begleiten ſollte: zum Cembalo, dem Kla⸗ vier unſerer alten Meiſter. Dank ſeines völligen Vertrautſeins mit deſſen Spielart wurde Neume er einer der erſten Cembaliſten Deutſch⸗ lands, und ſein Spiel unterſcheidet ſich von dem ſo vieler„Auch⸗Cembaliſten“ dadurch, daß er nicht einfach auf dem alten Kielflügel Klavier ſpielt, d. h. alſo ſoviel Nebengeräuſch wie Töne hervorbringt, ſondern daß er das wieder in Uebung gekommene Inſtrument von innen heraus beherrſcht und auch ſeinen an ſich ſtarren Ton zu beeinfluſſen weiß. Durch ſeine werkgetreue, hochmuſikaliſche Wiedergabe der Schöpfungen alter Meiſterkunſt hat Neumeyer geradezu beiſpiel⸗ und richtunggebend gewirkt, und es ſind Stunden ſeltenen Muſikgenießens, wenn er inmitten der von ihm ins Leben gerufenen„Saar⸗ ländiſchen Kammermuſikvereinigung“, die längſt ein Begriff im deutſchen Muſikleben geworden iſt, in hiſtoriſchen Sälen, vor allem denen der Berliner Schlöſſer, alte Muſtk ſtilecht zum Erklingen bringt., Neumeyer betätigt ſich aber nicht allein als aus⸗ übender, ſondern auch als ſchöpferiſcher Künſtler. Schon immer hat er die Notenfeder geführt und ſich im Lauf der Jahre das handwerkliche Rüſtzeug eines Komponiſten erworben. Bezeichnend iſt auch hier, daß er ſich ſelber treu bleibt. Er iſt ein Sän⸗ ger ſtiller Häuslichkeit, eine Cornelius⸗Natur mit eigenen Vorzeichen. Er macht Kammermuſik, ſchreibt klangvolle Stücke für mehrere Inſtrumente und für Singſtimme mit Begleitung. Da dieſe in der Haupt⸗ ſache für den Selbſtgebrauch gedacht ſind, können ſie natürlich nur bedingten Anſpruch auf größere Ver⸗ breitung haben. In allem erkennt man aber einen Künſtler, der aus ſeinem Innern heraus ſchafft, einen Menſchen mit ſchwingender Muſikſeele. Neu⸗ meyer iſt im tiefſten und eigentlichſten— ein Lyriker. Der belauſchte Tod Verſuche am eigenen Leibe — London, Ende Februar. Ein engliſcher Gelehrter hat kürzlich an ſich ſel⸗ ber ausprobiert, wie einem verirrten Polarforſcher, einem eingeſchneiten Beſteiger des Mount Evereſt und einem Manne kurz vor ſeinem Erſtickungstode zumute ſein muß. Ueber dieſe ſeine höchſt ſelt⸗ ſamen Erfahrungen hat kürzlich der Forſcher, Mr. Joſeph Barcroft, Profeſſor der Phyſiologie an der Univerſität Cambridge, in einem zu Birming⸗ ham gehaltenen öffentlichen Vortrage berichtet. Profeſſor Barerofts Verſuch über das Einfrie⸗ ren wurde in einem eigens dafür eingerichteten Kühlraum unternommen:„Es kam ein Augen⸗ blick, in dem das Gefühl der Kälte ver⸗ ſchwunden war. Es folgte ein wundervolles Gefühl der Wärme. Meine Lage iſt am beſten zu bezeichnen mit dem Ausdrucke:„Sich ſonnen“. Offenbar hatte mein Nervenſyſtem den Kampf auf⸗ gegeben, und das Blut war wieder durch meine Adern gefloſſen. So fühlte ich mich ebenſo erwärmt, als wenn ich aus meinem Kühlraum in ein war⸗ mes Zimmer gegangen wäre. Im übrigen wäre meine Körpertemperatur ſicher raſend ſchnell gefal⸗ len, wenn ich nicht an jenem Punkte das Experi⸗ ment beendet hätte, an jenem kritiſchen Punkte, an dem Polarreiſende in äußerſter Kälte einſchlaſen, um nie wieder aufzuwachen.“ Des weiteren beſchrieb Prof. Bareroft, wie er auf einem Zweirad in einer künſtlich her⸗ geſtellten, überwiegend aus Stickſtoff be⸗ ſtehenden Atmoſphäre gefahren war. Sehr bald war er unfähig, die Ventile zu öffnen, die ihm Sauerſtoff und Rettung bringen konnten. Das Intereſſante an dieſem Experiment iſt die Tatſache, daß er fähig war, das Notwendigſte zu tun, nachdem ihn ein anderer darauf aufmerkſam gemacht hatte. Bei einer anderen Gelegenheit war Profeſſor Bareroft Teilnehmer an einer Geſellſchaft, die bei Beſteigung eines hohen Gipfels von der Berg⸗ krankheit befallen wurde. Alle intereſſierten ſich für den Zuſammenhang zwiſchen der Bergkrank⸗ heit und der Sauerſtoffverſorgung. Alle wußten, daß Sauerſtoffbehälter im Ueberfluß in Reichweite waren, aber keiner dachte daran, dieſe Gelegenheit zu benutzen. Profeſſor Barcroft meint übrigens, daß der Miß⸗ erfolg des Himalayabeſteigers Dr. T. Longſtaff ſeinen Grund in der Einſchläferung der geiſtigen Fähigkeiten des Forſchers gehabt hat. Dieſer war nicht mehr imſtande gewe⸗ ſen, ſeine Beobachtungen genau einzutragen. So kam er zu dem Glauben, daß er in der Nähe des Mount Evereſt einen noch höheren Gipfel als die⸗ ſen entdeckt hätte. Die Leitung der„Jedermann ⸗Feſtſpie be“ und des Städt. Kurtheaters in Schwäbiſch⸗Hall wurde auch für den kommenden Sommer, und zwar zum neunten Male, Frau Intendant El ſe Raſſo w übertragen. Die Spielzeit beginnt am Samstag vor Pfingſten, dem 30. Mai, und endet am 16. Auguſt. Neben dem ſchon zur Tradition gewordenen Myſterien⸗ ſpiel„Jedermann“ wird ein Werk von Paul Wan⸗ ner,„Der Baumeiſter Gottes“, ſeine Uraufführung erleben. Auch Otto Rombachs„Der fliegende Schnei⸗ der von Ulm“ wird zur Wiederholung kommen. Otto Erich Kieſel:„Verſchollener Menſch“.(Broſchek K Co., Hamburg 36. Pr. 4,80 Mk.) Der Verfaſſer er⸗ weiſt ſich als glücklicher Schilderer eines Eigenbrödlers, den man faſt einen Außenſeiter nennen könnte. Die Un⸗ treue ſeiner Frau iſt für ihn der Anlaß, einen Strich unter ſein bisheriges wohlgeordnetes bürgerliches Daſein zu ziehen und alle Brücken zu der Vergangenheit abzu⸗ brechen. In beſchaulich ſtillem Landleben, ein einfacher Bauer unter Bauern, ſucht und findet er Frieden und Vergeſſenheit. Kieſel hat die Wandlung vom Großkauf⸗ mann zum Landmann, die in der blutsmäßig verankerten Sehnſucht nach der heimatlichen Scholle ihren Antrieb fand glaubhaft und in ſchöner Sprache geſchildert und pſychologiſch ausreichend begründet. Das Schickſal des Mannes, der zweimal leben wollte, wird jeden Leſer in Bann ſchlagen. St. 5 3 Füßen 6. Seite/ Nummer 106 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — In Amſterdam wird eifrig für die Olympiſchen Spiele geübt. Auch die Kunſtſpringerinnen ſind nicht müßig. Sie üben Tag für Tag unter der Leitung bekannter Trainer. Einer von ihnen, der Schwimm⸗ lehrer Boſch, hat einen elektriſchen Leuchtapparat konſtruiert, der an den Springerinnen befeſtigt wird und jede Phaſe ihres Springens über und auch unter Waſſer kenntlich werden läßt. Bekanntlich kommt es beim Kunſtſpringen nicht darauf an, wie man in das Waſſer gelangt, und der Leuchtapparat ſoll eine bis⸗ her in dieſem Maße nicht mögliche Kontrolle ſchaf⸗ fen. Wird der Sprung photographiert, ſo bietet er ſich als eine einzige leuchtende Linie dar. Der Apparat iſt ſo konſtruiert, daß er am Halſe, an den und den Hüften Springerin befeſtigt wird, ohne ſie im geringſten zu behindern. Bei einer Veranſtaltung in Amſterdam führte ihn die hollän⸗ diſche Schwimmerin Tholen vor und erzielte einen großen Erfolg damit. der * — Engliſche Blätter berichten über die Irrfahrt eines Briefes, der vor kurzem von einem engliſchen Kaufmann aufgegeben wurde und ſchließlich boch noch ſeinen Empfänger erreichte. Der Kaufmann hatte einen Freund, der in Sewaſtopol lebt, und dem er wichtige Mitteilungen zu machen hatte. Er ſchrieb Haher einen Brief und warf dͤieſen in den Poſtkaſten. Erwartungsgemäß ging das Schreiben nun nach Sewaſtopol auf der ruſſiſchen Halbinſel Krim (Schwarzes Meer), wo von der dortigen Poſtver⸗ waltung der Adreſſat allerdings nicht ermittelt wer⸗ den konnte. Der Brief ging daher mit dem Vermerk „unbeſtellbar“ an das Hauptpoſtamt in London zu⸗ rück. Leider hatte der Engländer ſeine eigene An⸗ ſchrift nicht angegeben, ſo daß der Brief unter die unbeſtellbaren Sendungen eingereiht wurde, die nach einer beſtimmten Zeit vernichtet werden müſſen. Damit wäre das Schickſal dieſes Briefes beſiegelt geweſen, wenn ſich nicht ein dienſttuender Poſt⸗ beamter plötzlich erinnert hätte, daß ſich in Wales ein kleiner Ort befindet, der Sewaſtopol heißt, und der zum Andenken an den Krimkrieg dieſen Namen erhalten hatte. Der Brief ging nun nach Sewaſtopol in Wales. Dort konnte er tatſächlich auch beſtellt werden. Der Empfänger war nicht wenig erſtaunt, als er einen mit Klebzetteln und zahlreichen Poſt⸗ ſtempeln bedeckten Brief erhielt. Den Umſchlag dieſes weitgereiſten Schreibens konnte der Abreſſat an einen Markenſammler für 1000 Mark verkaufen. Der verirrte Brief hatte dem Mann alſo auch noch einen ganz anſehnlichen Gewinn eingebracht. * — Die Wiener Geſchichte, die wir hier erzählen wollen, iſt leider bitterſte Wahrheit. Peppi, ihr tragikomiſcher Held, bemüht ſich jetzt, ihre Folgen mit Hilfe des Wiener Zivil⸗Landesgerichts aus der Welt zu ſchaffen. Ob ihm das gelingen wird, iſt zweifelhaft. Aber halten wir uns nicht lange mit der Vorrede auf. Peppi war ein feſcher Wiener Burſch, der trotz ſeiner 20 Jahre ſich ſchon man⸗ cher Erfolge bei dem ſchönen Geſchlecht rühmen konnte Leider glaubte er, ſeine Don⸗Juan⸗Manie⸗ ren auch in dem ſo ſittengeſtrengen Südamerika nicht ablegen zu müſſen. Eines Tages, als er ge⸗ mächlich im Park einer ſüdamerikaniſchen Groß⸗ ſtadt wandelte, wurde er auf eine junge Dame auf⸗ merkſam, die von ſtrahlender ſüdländiſcher Schön⸗ heit war. Er ſtieg ihr nach und— ſprach ſie an. Die Dame hatte gegen ſeine Begleitung nichts ein⸗ zuwenden und nahm ſogar mit ihm auf einer ein⸗ ſamen Parkbank Platz. Peppi war wie verzaubert, neben ſoviel Schönheit ſitzen zu dürfen. Vom Meer herüber wehte eine leiſe erfriſchende Briſe, die Pal⸗ men rauſchten und weit und breit war kein Menſch zu ſehen. Kann man es Peppi verdenken, daß er das durchaus nicht widerſtrebende Mädchen lange und innig küßte! O ja, man kann es ihm verden⸗ ken, das ſollte Peppi zu ſeiner unangenehmen Ueber⸗ raſchung ſehr bald erfahren. Als er mit der Schö⸗ nen Arm in Arm ſeinen Weg fortſetzte, ſteuerte dieſe geradeswegs auf einen Poliziſten zu und er⸗ zählte ihm, ihr Begleiter habe ſie ſoeben geküßt. Der Poltziſt ſetzte eine ſtrenge Amtsmiene auf und fragte barſch,„iſt das wahr?“ Peppi glaubte an einen Scherz, warf ſich ſtrahlend in die Bruſt und beſtätigte die Angabe des Mädchens. „Wollen Sie die Folgerung aus Ihrem Verhal⸗ ten ziehen“, fragte der Poliziſt weiter,„und Ihre Begleiterin heiraten?“—„Wie komme ich dazu, muß man denn gleich heiraten, wenn man ſich einmal ge⸗ küßt hat?“ verſetzte Peppi und war maßlos erſtaunt. Wer aber beſchreibt erſt ſein Erſtaunen als er für verhaftet erklärt und zur Polizeidirektion gebracht wurde. Dort nahm man ein Protokoll auf. Es ſtellte ſich heraus, daß Peppis„Opfer“ Elvira Eſpera hieß und aus guter Familie ſtammte. Unter dieſen Umſtänden, ſo erklärte man dem jungen Wiener, könne nur eine ſofortige Heirat die dem Mädchen angetane Schmach beſeitigen. Als ſich Peppi immer noch weigerte, ſteckte man ihn in eine Arreſtzelle. 14 Tage währte die Haft, dann war Peppi mürbe. Er gab ſeine Einwilligung zur Trauung und wurde nunmehr unverzüglich unter polizeilicher Bewachung zum Standesamt gebracht, wo die ſchöne Elvira be⸗ reits wartete. Peppi fügte ſich in das aufgezwungene Eheglück. Nach acht Tagen aber geſchah wieder etwas Unerwartetes. Die ſchöne Elvira brannte durch und ward ſeitdem nicht mehr geſehen. Als Peppi nach Wien zurückkehrte, wandte er ſich ſogleich an das Zivil⸗Landesgericht, um ſeine Ehe anzufechten. Da man aber für das Verfahren auch eine Stellung⸗ nahme der Ehefrau benötigt, wird der Prozeß ſehr langwierig werden, denn in Südamerika gibt es keinen Meldezwang, und ſo kann Elvira kaum zur Stelle geſchafft werden, wenn ſie ſich weiter verbor⸗ gen hält. * — Die Regierung der Vereinigten Staaten hat jetzt die Verwaltung des rieſigen Boulder⸗Stau⸗ dammes übernommen, der dazu dienen ſoll, die Fluten des mächtigen Kolorado⸗Fluſſes im Staate Nevada zu feſſeln, ein großes Gebiet trockenen Lan⸗ des zu bewäſſern und fruchtbar zu machen und drei amerikaniſche Staaten mit Licht und Kraft zu verſorgen. Die Bundesverwaltung hat den Damm nunmehr abgenommen, an dem ſechs Unternehmer⸗ firmen über fünf Jahre lang gebaut haben und deſ⸗ ſen Koſten ſich auf 115 Millionen Dollar belau⸗ fen. Es fand keinerlei Einweihungsfeierlichkeit ſtatt, als das Bundesbüro den Boulderſtaudamm, dieſe ungeheure Talſperre aus über 7 Millionen Ton⸗ nen Beton, in eigene Regie übernahm. Die Tore der Umleitungstunnel ſchloſſen ſich am 1. Februar 1935, und wenige Monate ſpäter zeigte ſich bei einer gefährlichen Flut, daß der Damm ſtandhielt. Das Wehr ſtellt den größten Steinbau dar, der je von Menſchen errichtet wurde; in ſeiner Maſſe iſt er ſo⸗ gar mächtiger als die Cheopspyramide in ihrem ur⸗ ſprünglichen Zuſtand, nämlich über 37 Millionen Kubikmeter. Die Fundamente wurden ſo tief in den Fels geſprengt, daß ein zehnſtöckiges Gebäude in der Grube Platz gehabt hätte. Der Rücken des Dammes, der etwa 220 Meter hoch iſt, bietet Platz für vier Fahrbahnen, durch wel⸗ che die Staaten Nevada und Arizona verbunden werden. Der Stauſee hinter dem Damm ſtellt der Welt größten künſtlichen See dar und iſt nahezu 200 Km. lang und an die 70 Km. breit. Der frühere Präſtdent H. Hoover, der beim Bau des Dammes eine Rolle ſpielte, hat einmal erklärt, die Werte, die durch den neuen Damm geſchaffen werden, entſprä⸗ chen einem ganzen neuen Staat, der der Union zugefügt werde. Nahezu 8000 Quadratkilometer Land, alſo ein Viertel der in Aegypten bewäſſerten Fläche, können von der Anlage irrigiert werden. Die Staaten Kalifornien, Arizona, Nevada, Neu⸗ Mexiko, Kolorado und Utah erhalten Waſſer vom Boulderdamm, und Los Angeles ſowie 15 andere Städte werden vom Boulderdamm⸗Kraftwerk mit Licht⸗ und Kraftſtrom beliefert. Schließlich erhal⸗ ten Kupfer⸗ Blei⸗ und Silberminen der Gegend von dem Werk Kraft für ihre Motoren. Ein Denkmal der Selbſtwerwaltung Berlin, 3. März. Anläßlich des Internationalen Gemeindekongreſ⸗ ſes, der im Juni 1936 unter der Schirmherrſchaft des Führers ſtattfindet, veranſtaltet, wie geweldet, der Deutſche Gemeindetag mit dem Ausſtellungs⸗ und Meſſeamt der Stadt Berlin eine Ausſtellung der deutſchen Selbſt verwaltung. Der Vorſitzende des Deutſchen Gemeindetages, Reichs⸗ leiter Oberbürgermeiſter Fiehler⸗ München, hat in dieſem Zuſammenhang einen Wettbewerb für ein Denkmal der Selbſtverwaltung ausſchreiben laſſen. Das Preisgericht, das von Oberbürgermeiſter Fiehler ſelbſt geführt wurde, hat den erſten Preis dem Berliner Bildhauer Max Verch, den zweiten Preis dem Münchener Profeſſor Richard K. Knecht und den oͤritten Preis dem Berliner Bildhauer Anton Grauel zuerkannt. Das preisgekrönte und vom Deutſchen Gemeindetag in Auftrag gegebene Werk von Max Verch zeigt von einer Stadtmauer einen Roland, dem eine Gruppe von Bürgern den Treuſchwur leiſtet. Vier Bauerngehöfte vernichtet — Wien, 4. März. In Ueberſaxſen, einer Ortſchaft im Bezirk Feldkirch(Vorarlberg), brach am Dienstagabend ein Großfeuer aus, dem vier Bauerngehöfte zum Opfer fielen. Der mit Wirtſchaftsgebäuden Geſamtſchaden beträgt, gering gerechnet, 70 000 Schil⸗ ling. Fünf Familien ſind obdachlos. Es wird Brandſtiftung vermutet. Seemannstoò — Paris, 3. März. Zwei Matroſen des franzöſiſchen Kreuzers „Dupleix“, der an den Flottenübungen bei Korſika teilnahm, ſind ſeit Samstag ſpurlos verſchwunden. Da man an der Küſte eine zerſchellte Fiſcherbarke aufgefunden hat, nimmt man an, daß Die beiden Matroſen noch nach Ablauf des Landurlaubs an Bord des Kreuzers zurückkehren wollten und ſich dieſer Barke bedienten, mit der ſie dann Schiff⸗ bruch erlitten. Zugunglück fordert 14 Tole — Downie, Britiſch⸗Columbia, 2. März. In der Nähe dieſer kleinen nordkanadiſchen Stadt entgleiſte heute der KLanadiſche Pazifik⸗ expreß. Die Wagen des Zuges ſtürzten um. Das Unglück forderte bisher 14 Todesopfer, ſieben weitere Mitreiſende wurden teils ſchwer ver⸗ letzt. 5 Die unmittelbare Urſache des Unglücks ſind Schnee verwehungen. — Mitte Dezember 1934 leuchtete bekanntlich plötzlich ein auf alten Lichtbildplatten als ſchwaches Sternchen vertretener Himmelskörper im Sterubild deg„Herkules“ mit großer Helligkeit auf. Er ver⸗ größerte in kurzer Zeit ſeine Helligkeit um das 200⸗ bis 300 000 fache. Eine ſolch gewaltige Umwand⸗ lung in einem Stern muß eine ungeheure Kata⸗ ſtrophe bedeuten, die das höchſte Intereſſe der Aſtro⸗ nomen erweckte. Auf Grund der im Laufe des vergangenen Jahres an zahlreichen Sternwarten vorgenommenen Unterſuchungen können wir uns heute ein gutes Bild von dem Vorgange machen. Wie Profeſſor Dr. Paul Kirchberger in der„Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“(Frankfurt a..) berichtet, wirken in einem Stern zwei gegeneinander arbeitende Kräfte. Die allermeiſten Sterne ſind Gasbälle, in deren Innern eine Temperatur von Millionen von Grad herrſcht. Der Strahlungsdruck treibt den Stern auseinander, die Schwerkraft hält ihn zuſammen. Zwiſchen dieſen beiden Kräften beſteht normalerweiſe Gleichgewicht; wird dieſes geſtört, ſo wird der Stern„geſprengt“, das heißt, unermeßliche Gasſtröme werden aus dem Stern⸗ innern in unregelmäßigen Stößen hinausgeſchleu⸗ dert. Dabei entwickeln die Gasſtröme unvorſtellbare Geſchwindigkeiten. Kleinere Gasmaſſen ſollen bei dem fraglichen Stern 1150 Kilometer in der Sekunde zurückgelegt haben, das entſpräche einer Geſchwindig⸗ keit, mit der man in 5 Sekunden über den Atlan⸗ tiſchen Ozean käme! Eine ſolche Kataſtrophe be⸗ wirkte das Aufleuchten des neuen Sterns— die übrigens tatſächlich ſchon vor der Zeit Karls des Großen geſchah. Wir haben aber jetzt erſt Kenntnis davon erhalten, denn der Stern iſt ſo weit von uns entfernt, daß das Licht über 1200 Jahre brauchte, um in unſer Auge zu gelangen. 12 — Vom Wanderaal wiſſen wir, daß er als jun⸗ ger Fiſch in unſere Gewäſſer ringt, bis hoch in die Alpen hinaufwandert und nach 4000 bis 6000 Kilometer Wanderſchaft in den Atlantiſchen Ozean zurückkehrt. Ebenſolche Reiſen machen unſere ande⸗ ren Wanderſiſche, Lachs, Salm und Forelle. Die modernen Waſſerbauten, Schleuſen, Stauſtufen und Wehre an den Flüſſen hindern jedoch die Fiſche am Wandern und ſchädigen damit die Fiſcherei. Für die Fiſche ſind dieſe Anlagen unüberwindliche Hin⸗ derniſſe. Man hat ſich daher entſchloſſen,„Fiſch⸗ treppen“ oder„Fiſchaufzüge“ anzulegen, um den Fiſchen die Ueberwindung dieſer Sperrbauten zu ermöglichen. Fiſchtreppen ſind Treppen, die den oberen Waſſerlauf mit dem unteren verbinden. Um zugleich den„ſpringenden“ und den ſchwimmenden Fiſchen zu helfen, fließt ſtändig Waſſer über dieſe Treppen. Die Springer ſpringen von Stufe zu Stufe, die Schwimmer arbeiten ſich im empor. Notwendig ſind außer den Stufen, die un⸗ gefähr 30 Zentimeter Stufenhöhe haben, Ruhebek⸗ ken, in denen ſich die Fiſche unterwegs ausruhen können. Unter einem Fiſchauſzug muß man ſich einen regelrechten Aufzug, einen Korb denken, der oͤie Fiſche trocken von einem Waſſerſtand zum an⸗ dern befördert. Wie Dr.⸗Ing. J. Gewecke in der „Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“(Frankfurt am Main) berichtet, werden die Fiſche durch dieſe kurze Beförderung in der Luft nicht geſchädigt. Im Rhein wurden bei Kembs zum erſtenmal in Deutſch⸗ land beide„Verkehrsmöglichkeiten“ angebracht. Im Mai 1934 gebrauchten 60 000 Fiſche die Treppe und den Aufzug. Manchmal befanden ſich 70 Kilogramm Jiſch auf einmal in dem Aufzugskorb. Auffallend blieb bei der Einrichtung ſolcher Fiſchwege, daß an einzelnen Stellen viel beſſere Erfolge erzielt wur⸗ den als durch die gleichen Einrichtungen an ande⸗ Die Urſache beſtand darin, daß viele ren Orten. Fiſche die Treppen nicht fanden. Erſt durch das „Lockwaſſer“, eine Strömung, die neben den Haupt⸗ ſtrudeln künſtlich erzeugt wird, iſt es den Fiſchen möglich, den Eingang zu dem Fiſchpaß zu finden. aue, Mehrmals am lege eine Ems Pasfiſe im Munde zergehen lessen. Bas Lal. EMAs fall. 8 N e N.. Enlhülltes Geheimnis Ble Aufzejchnungen des O Hrobus Larsen ROMAN VoN CRT REINHARO OIETZEZ 38 Ste ſet über mein unerwartet langes Fernblei⸗ ben von Berlin und die Zeitungsnotiz über Clemens Tyrolts Berliner Opernaufführung ſo beſtürzt ge⸗ weſen— ſchrieb Monika Eibenkamp darin—, daß ſie auf gut Glück nach Perl gereiſt ſei in der Hoffnung, mich dort anzutreffen. Von Ehern aus habe ſie im Hotel angerufen und erfahren, daß ich bereits wieder abgereiſt ſei. Daraufhin habe ſie im benachbarten Sankt Laſſen im Kurhaus Quartier genommen und an Tyrolt geſchrieben und ihn um eine Ausſprache gebeten. Nun warte ſie zunächſt Tyrolts Ant⸗ wort ab. Monikas Brief beſtätigte alſo, was Baſtian ver⸗ mutet, ja faſt als ſicher angenommen hatte—: Cle⸗ mens Tyrolt war, trotz ſeiner Verwundung, trotz Schwäche und Benommenheit, hinüber nach Sankt Laſſen gewandert. Anders war ſein unerwartetes und ſcheinbar rätſelhaftes Verſchwinden nicht zu deuten. Uebrigens wurde ſeit dem Vormittag hier von Perl aus die nähere Umgebung durch den Land⸗ jäger und die Förſter ſowie einige Burſchen aus dem Dorf nach dem Verſchwundenen abgeſucht. Bis⸗ her, wie ja nun nicht anders zu erwarten, vergeb⸗ lich. Der Bürgermeiſter Uckmann hatte gleichzeitig das Bezirksgericht in Ehern von Tyrolts Verſchwin⸗ den benachrichtigt. Ich hätte gern an Monika Eibenkamp depeſchiert und ihr meinen Beſuch für den nächſten Tag ange⸗ meldet oder mich telephoniſch mit ihr in Verbindung geſetzt; aber noch wagte ich es nicht, ich wollte die Behörden nicht irgendwie auf Monikas Anweſenheit in Sankt Laſſen aufmerkſam machen, ehe ich mit Baſtian geſprochen hatte, ehe vielleicht eine Wendung eingetreten war. g Baſtian blieb länger aus, als ich angenommen Hatte. Erſt nach einer guten Stunde trat er, ver⸗ gnügt vor ſich hinpfeifend, in die Gaſtſtube. „Reſerl Zenzi. Miezerl.. oder wie du ſonſt heißen magſt, ſchönſte aller Frauen im weiten — [Erdenrund.. bring uns beiden armen Sündern einen Schnabus. einen himmliſchen Enzian mein ſchönes Kind!“ „Du ſiehſt aus und benimmſt dich, als hätteſt du das große Los gewonnen, Baſtian!“ lachte ich. „Wer ſagt, daß ich es nicht gewonnen habe?“ „Haſt du etwas erreicht?“ fragte ich geſpannt und dämpfte vorſichtshalber meine Stimme.„Haſt du's herausgefunden, Baſtian?“ Er kippte den Enzian, den uns die hübſche Reſerl gebracht hatte, hinunter, ſchüttelte ſich und grunzte ein paarmal genießeriſch.„Noch einen aus deinem Füllhorn, holde Fee! Danke Trink endlich aus, Probus Larſen! Etwas erreicht? fragſt du. Komiſche Fragerei, mein Lieber! Ich habe mir Kautabak und ein Stück Toblers Toilettenſeife ge⸗ kauft!“ Da Und ſonſt“ „Danke, ich bin zufrieden. Die Seife riecht wie ein kompletter Friſeurladen und der Kautabak auch nicht beſſer.“ Er hielt mir ein kleines Päckchen ent⸗ gegen.„Haſt du Appetit? Echter Tiroler, Marke Andreas Hofer..“ „Nein, danke— ich bin nur neugierig auf das weitere, Baſtian.“ „Neugierde iſt eines der übelſten Uebel, mein Sohn! Denk nur an Adam und Eva, Lohengrin und Elſa, Max und Moritz und ſo weiter. Aber damit du heute nacht ruhig ſchlafen kannſt: Ich habe auch den Kalender gefunden. Ich habe ihn ſogar in der Hand gehalten!“ „Alle Wetter! Wie haſt du bloß das wieder ſo ſchnell fertigbekommen?“ Baſtian ſetzte ſich neben mich auf die Holzbank. „Ganz einfach: Ich habe den Gieſinger⸗Gottlieb gefragt, wann wir heute Mondaufgang hätten? Ich wollte mit Bekannten eine Nachtwanderung machen „Und ſo ähnlichen Kohl. Nämlich, auf dem Kalen⸗ derblatt ſtehen die Sonnen⸗ und Mondzeiten, mußt du wiſſen. Er meinte, ſo gegen zehn Uhr gehe der Mond auf. Damit ließ ich es mir aber nicht genü⸗ gen, und ſchließlich holte er ſeinen Kalender herbei, da ſtellte ich ſeſt, was ich wiſſen wollte.“ „Und nun? Meinſt du, daß der Gieſinger es ge⸗ weſen iſt, Baſtian?“ 5 „Nö. der Gieſinger war's nicht. Ich habe mich beim Bürgermeiſter Uckmann nach ihm erkundigt— nö, der Mann kommt nicht in Frage für uns. Aber zin anderer. Mit Uckmann war ich ſoeben noch⸗ mals beim Gieſinger— das haben wir herausge⸗ kriegt, was ich noch wiſſen wollte.“ „Wer war es? Meine Seele, Baſtian, ſpann' mich doch nicht andauernd auf die Folter!“ Baſtian Loos erhob ſich wieder.„Du mußt dich noch ein bißchen gedulden, Probus Larſen. Auch der Baſtian Loos hängt keinen— er hätte ihn denn! Entſchuldige mich einen kleinen Augenblick, ich habe noch etwas zu erledigen. Morgen früh nämlich kommt der Staatsanwalt aus Bludenz herauf, und dann möchte ich ihm—“ jetzt grinſte er wieder, „— ihn den wirklichen Täter als Willkommen in die Patſchhand drücken! Alſo bis gleich. Warte hier auf mich!“ Weg war er.„Das iſcht aber ein luſchtiger Herr...“ lachte die Reſerl(luſchtig mit einem un⸗ endlich langen——) und blickte Baſtian ein bißchen verliebt nach.„Nix wie Allotri hat er im Kopf!“ de Ich unterbreche hier meinen Bericht, um einzu⸗ fügen was ich über die Geſchehniſſe des gleichen Nachmittags und Abends drüben in Sankt Laſſen weiß. Monika Eibenkamp hat es mir einige Tage ſpäter erzählt, aber ich will es, wie ich es ſchon früher getan, chronologiſch in dieſe Aufzeichnungen einordnen. 14. —— Sankt Laſſen. Kurhaus. Zimmer 32. Drei Stunden lang hatte Clemens Tyrolt tief und erſchöpft geſchlafen. Gegen zwei Uhr mittags richtete er ſich plötzlich auf, er lag noch immer auf der Chaiſelongue, die Decke über ſich gebreitet, die der alte Kurarzt mit dem Franz⸗Joſef⸗Bart ihm übergeworfen hatte, unterm Kopf ein Kiſſen, das Monika Eibenkamp ihm während des Schlafes unter⸗ geſchoben hatte. Sein ſchmal gewordenes Geſicht glühte; ſeine dunklen Augen glänzten fieberiſch. Er ſchien Monika Eibenkamp nicht zu bemerken, ſie ſaß in einem Seſſel am Fenſter; mit leiſem Stöh⸗ nen verſuchte er, ſich von ſeinem Lager zu erheben, ſank aber kraftlos wieder zurück. i Monika Eibenkamp trat raſch an die Chaiſelon⸗ gue heran, ſetzte ſich auf deren Rand.„Haſt du gut geſchlafen, Clemens? Wie geht es dir jetzt? Fühlſt du dich ein bißchen wohler?“ „Was machſt du denn noch hier?“ fragte Tyrolt ſaſt erſtaunt. a Monika mußte unwillkürlich lächeln. Das war wieder ſo recht Clemens! „Ich warte darauf, daß es dir beſſer gehen ſoll, Clemens.“ Tyrolt griff ſich mit beiden Händen ins Geſicht. „Ich weiß gar nicht, was los iſt.. mir iſt nicht ſo ganz prima. elendige Hitze..“ „Du haſt Fieber, Clemens. Wir werden dich ins Bett ſtecken müſſen. Wirſt du dich wohl allein nie⸗ derlegen können?“ Tyrolt blickte ſich im Zimmer um. Herrgott, ich bin wahrhaftig ganz benommen wir ſind doch hier in Laſſen im Kurhaus? Ins Bett legen? Nee, das kommt nicht in Frage, Monika. Krank im Hotel— nee, das iſt nicht nach meinem Ge⸗ ſchmack..“ 5 „Du wirſt es aber wohl oder übel zunächſt müſ⸗ ſen, mein Lieber“ Tyrolt ſchwieg einen Augenblick lang.„Durſt“, ſagte er dann mit trockener Stimme.„Scheußlichen Durſt. Würdeſt du mir wohl einen Schluck Waſſer reichen, Monika?“ Sie brachte ihm friſches kühles Waſſer aus der Leitung, er trank das Glas, trotz ihres Proteſtes, „Hier?— 2 mit gierigen Zügen leer. „Ah, das tut gut! Mir iſt, als verbrenne ich, weiß der Himmel, ich glaube faſt auch. daß ich ein bißchen fiebere. Was ſagte denn der Weihnachts⸗ mann vorhin dazu?“ „Wer?“ Tyrolt lachte in ſich hinein.„Na, der alte Herr vorhin, der mir den Puls fühlte! War doch ſicher der Medizinmann aus Sankt Laſſen, wie?“ „Du— das war der Hofrat Dr. Löſchner—“ „Oho.., kicherte Tyrolt,„faſt zuviel Ehre für meine Winzigkeit! Und was ſagte er alſo?“ „Daß du dich ſehr bös erkältet haſt und unbedingt ein paar Tage das Bett hüten und Packungen haben mußt, Clemens. Er kommt heute nachmittag noch⸗ mals wieder.“ Wieder ſchwieg Tyrolt eine Weile. Dann fragte er:„Schlimm...“ „Einem vernünftigen Menſchen könnte man ant⸗ worten: Aller Vorausſicht nach iſt es nicht ſchlimm!“ ſagte Monika Eibenkamp mit einem kleinen Lächeln und ſtrich ihm über die brennend heiße Stirn. „Wenn du aber noch der alte biſt, Clemens, muß ich dir ſagen: Es kann leicht ſchlimm werden, und wenn du nicht alle Anoroͤnungen befolgſt.. dann kann ſehr leicht eine Lungenentzündung daraus werden!“ Noch wollte ſie ihm die ganze bittere Wahrheit nicht ſagen.(Fortſetzung folgt) Waſſer tung. Auffa * gange f und Feier Reichs Lände ſtimm Robe! tig u Tag die n der 3 Ne * Erich direk! mann benſch in je gepfl. und ſchon mate! beige Reiſi, tagab Lörr⸗ Lied berg mel ſchlag Tal teten höher künde verw den 9 iſt. I gebre heru! Muſi Bede gewü „Zur ſamn penh Bec als direl Krei Apf Im erkli die; den. etwa Vor tung keich Gem 3 In 70 rere Reg liche leite die verh * kon mal I Auffaſſung auch noch gangen wurde, gab — Mittwoch, 4. März 1936 Aus Baden Keine Feier mehr am 9. März * Karlsruhe, 4. März. Die Landesſtelle Baden dez Reichsminiſtertüms für Volksaueklärung und Propaganda teilt mit: Der 9. März, els Tag der Machtübernahme durch die NS DA in Baden, iſt für unſer Land von hiſtoriſcher Bedeu⸗ Wenn derſelbe gemäß nationalſozialiſtiſcher nie mit rauſchenden Feſten be⸗ er bisher den badiſchen Partei⸗ und Staatsſtellen doch Anlaß zu einer ſchlichten Feier. Da ſich unſer Volk jedoch heute in dem großen Keichsgedanken der Einheit und Größe über alle Ländergrenzen hinweg zuſammengefunden hat, be⸗ ſtimmte der badiſche Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner, daß der 9. März in Baden künf⸗ tig nicht mehr beſonders begangen werden ſoll. Der Tag an dem das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit die nationale Erhebung feiert, ſoll einzig und allein der 90. Januar ſein. Neuer Kurdirektor in Baden-Baden * Badenweiler, 4. März. Regierungsrat a. D. Erich Graf wurde auf den 1. April 1936 zum Kur⸗ direktor von Baden⸗Baden ernannt. Flammen leuchteten von den Bergen Wieder Scheibenſchlagen im Markgräflerland * Lörrach, 4. März. Der ſchöne, von unſeren ale⸗ manniſchen Vorfahren überlieferte Brauch des Schei⸗ benſchlagens, wie es beſonders im Markgräflerland in jedem Jahr mit großem Eifer von der Jugend gepflegt wird, hatte auch in dieſem Jahr wieder alt und jung in ſeinen Bann gezogen. Seit Wochen ſchon hatten die Jungens und Mädels das Brenn⸗ materjal durch Sammlung von Haus zu Haus her⸗ heigeſchafft, und hoch türmten ſich die Holz⸗ und Reiſigſtöße für das große Faſtnachtsfeuer am Sonn⸗ tagabend. Als die Dunkelheit hereinbrach, zogen in Lörrach die ſcheibenſchlagenden Jungen mit dem Lied„O Deutſchland, hoch in Ehren“ auf den Hüner⸗ berg und bald praſſelte das Feuer zum Nachthim⸗ mel empor, während die von geſchickter Hand ge⸗ ſclagenen glühenden Scheiben im hohen Bogen zu Tal gingen. Auch auf den benachbarten Höhen leuch⸗ teten die Flammenzeichen, ſowie von den Berges⸗ höhen der benachbarten Schweiz und des Elſaß und kündeten, daß auch dort ein Volk lebt, das uns blut⸗ verwandt iſt und nun ſeine leuchtenden Grüße über den Rhein überall hinſendet, wo alemanniſches Land ſt. In Lörrach zog, nachdem das Feuer herunter⸗ gebrannt war, die Jugend mit Fackeln und Lampions herunter zur Stadt, wo nochmals bei Liedern und Muſtkſtücken der Kreiskapelle in einer Anſprache die Bedeutung des alten Brauches für unſer Volkstum gewürdigt wurde. U Weinheim, 3. März. Die Verlage der im 12. Jahrgang beſtehenden„Weinheimer Nach⸗ richten“ und des im 74. Jahrgang beſtehenden „Weinheimer Anzeigers“ haben ſich entſchloſ⸗ ſen, die beiden Zeitungen mit Wirkung vom 1. März 1086 zu einer neuen gemeinſchaftlichen Zeitung mit dem Titel„Weinheimer Nachrichten“ und dem Un⸗ tertitel„Weinheimer Anzeiger“ zu vereinigen. Vürgermeiſterverſammlung des Kreiſes Heppenheim U] Birkenau, 3. März. Im Saale des Gaſthauſes „Zum Birkenauer Tal“ fand eine gut beſuchte Ver⸗ ſammlung der Bürger meiſter des Kreiſes Hep⸗ penheim unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Pg. Bechte l⸗Viernheim ſtatt. Kreisleiter Pg. Ruppert, als Vertreter des Kreisamts Heppenheim. Kreis⸗ direktor Pg. Nanz, Regierungsrat Stieh und Kreisſchulrat Siebert. Kreisfeuerwehrinſpektor Apfel⸗Heppenheim ſprach über das Feuerlöſchweſen. Im Hinblick auf das Feuerlöſchweſen auf dem Lande erklärte der Vortragende, daß in vielen Orten ſich die Wehren noch nicht auf der Höhe der Zeit befän⸗ den. Regierungsrat Stieh forderte zur Abſtellung etwa vorhandener Mängel auf und bat, die nötigen Vorſehungen im Haushaltsplan zu treffen. Verwal⸗ tungsinſpektor Alte r⸗Viernheim hielt einen lehr⸗ reichen Vortrag über„Die Haushaltsführung der Gemeinden nach der Deutſchen Gemeindeordnung“. In der Ausſprache wurden aus der Materie meh⸗ rere Fragen beantwortet. Kreisdirektor Nanz und Regierungsrat Stieh brachten zum Schluß noch amt⸗ liche Verfügungen zur Kenntnis, während Kreis⸗ leiter Ruppert und Kreisſchulrat Siebert über die in Frage kommenden Verbeſſerungen der Schul⸗ verhältniſſe auf dem Lande ſprachen. * Neckarſteinach, 3. März. Seinen 65. Geburtstag konnte in guter Friſche der weithin bekannte Kunſt⸗ maler Profeſſor Auguſt Groh, ein Sohn der hie⸗ ſigen Gemeinde, feiern. Berühmt wurde der Künſt⸗ ler beſonders durch ſeine hiſtoriſchen Monumental⸗ werke, deren bekannteſte ſich im Melanchthonhaus in Bretten und im Konziliumshaus in Konſtanz befinden. tung. Neue Mannhe A imer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 2 2 f N Ein ſchöner Erfolg für Schriesheim! Der Malhalſemarkt ging zu Ende Kundgebung der Kreisbauernſchaft— (Eigener Bericht der NM) Schriesheim, 3. März. Am Montag, dem zweiten Tag des Mathaiſe⸗ marktes, waren die Schriesheimer unter ſich und konnten im Zehntkeller Rückſchau halten auf den Sonntag, der dem Ort einen ſo überaus zahlreichen Beſuch gebracht hatte. Die Ausſtellung wurde an dieſem ruhigen Tag durch die Schulen und Vereine beſichtigt. Der Dienstag als eigen mit dem zer Markttag wurde Empfang der auswärtigen Ehrengäfte im neuen Rathaus eingeleitet. Bürgermeiſter Urban konnte neben Kreisleiter Dr Roth die Landräte Neu mayer⸗ Mannheim und Dr. Compter⸗Weinheim begrüßen, ferner die Bürgermeiſter der Nachbar⸗ gemeinden. Er wies auf die Bedeutung des Mathaiſemarktes für die Bergſtraße und den vor⸗ deren Odenwald hin. Anſchließend an die Beſich⸗ tigung der Ausſtellung im Schulhaus begaben ſich die Ehrengäſte in den Zehntkeller, um ſich zu überzeugen, daß der Schriesheimer 1935er trotz der„Frühleſe“ wieder wohlgeraten iſt. Indeſſen wickelte ſich in der Heidelberger Straße vor dem alten Rathaus der Rindvieh⸗ und Pferdemarkt ab. Im Saale des Gaſthauſes„Zur Pfalz“ fand ge⸗ gen Mittag eine gutbeſuchte Kundgebung der Kreis⸗ bauernſchaft ſtatt, die von Kreisbauernführer Trei⸗ ber, Plankſtadt, eröffnet wurde. Dann ergriff Landeshauptabteilungsleiter Albert Roth das Wort, ein alter Vorkämpfer der Bewegung, der in Tauſenden von Verſammlungen um die Seele des deutſchen Bauern gerungen hat. Er verſtand es, den Zuhörern die Notwendigkeit der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bevölkerungspolitik näher zu bringen. In der Kampfzeit ſei es beſonders Schriesheim ge⸗ Feſtlicher Amzug und Schaureiten weſen, von wo immer wieder der Ruf hinausgetra⸗ gen wurde für Freiheit und Brot. Durch das Reichsnährſtandsgeſetz ſei der Anfang gemacht zur Befreiung des deutſchen Volkes aus den Sklaven⸗ ketten der internationalen Hochfinanz. Aber viele Deutſche hätten kein Verſtändnis dafür, ſie über⸗ ſähen ganz, daß jenſeits unſerer Grenzen Kriege und Revolutionen ausgebrochen ſeien, während wir Ordnung und Diſziplin haben. Seine weiteren Ausführungen widmete der Redner der Jugend, und er wies darauf hin, daß in einer Zeit, wo 200 000 junge Leute im Arbeitsdienſt zur Verfügung ſtehen, um Bauernland zu ſchaffen, rückſichtslos jeder ledige junge Mann, der noch arbeitslos iſt, ſeine Unter⸗ ſtützung verliert, wenn er nicht auf dem Lande zu ſeiner eigenen Ernährung mitarbeiten will. Langanhaltender Beifall dankte dieſem zeichneten Vortrag. Am Nachmittag zogen die Reiterformationen mit den Feſtwagen durch die Ortsſtraßen. Von den Feſtwagen wurden die der Winzergenoſ⸗ ſenſchaft, der Bäcker und Schmiede mit je einem erſten Preis bedacht. Aber auch die Wagen der an⸗ deren Handwerke und der Land wirtſchaft waren ſehenswert, desgleichen die Geſpanne von Schries⸗ heim, Handſchuhsheim und vom Roſenhof. Beim Schaureiten auf dem Reitplatz erzielten die Heidelberger und Handſchuhsheimer erſte Preiſe, während die Schriesheimer und die Doſſenheimer mit je einem zweiten Preis bedacht wurden. Auch der Dienstag brachte gutes Wetter für die Veranſtaltungen im Freien, nichtsdeſtoweniger herrſchte auch in den Gaſtſtätten und vor allem im Zehntkeller bis zum ſpäten Abend lebhafter Be⸗ trieb mit Unterhaltung und Tanz. So kann Schries⸗ heim wieder auf einen wohlgelungenen Mathaiſe⸗ markt zurückblicken, dem das Wetter und alle ande⸗ ren Umſtände außerordentlich günſtig waren. cl. ausge⸗ 1 Zwei neue Zeppelinluftſchiff-Jührer Aeberſiedlung der Veſatzung des Es 129 nach Frankfurt am Main — Friedrichshafen, 4. Mürz. Im Auftrag der Deutſchen Zeppelin⸗Reederei überreichte am Montag Direktor Diplomingenieur Luftſchifführer Lehmann zwei langjährigen Be⸗ ſatzungsangehörigen des„Graf Zeppelin“ die Beför⸗ derungsurkunde zum Luftſchiff⸗Führer und händigte ihnen das vom Luftamt Berlin bzw. Stuttgart aus⸗ geſtellte Führerpatent aus. Das Patent Nr. 8 erhielt der bisherige Naviga⸗ teur Johannes Ladwig aus Holſtein; er diente dort im Kriege bei der Marine und trat 1914 zur Marineluftfahrt über. Während des Krieges machte er auf Luftſchiffen mehrere Angriffsfahrten mit und kam nach Beendigung des Krieges als Funker auf das Verkehrsluftſchiff„Bodenſee“. Das Luftſchiffpatent Nr. 9 erhielt Ingenieur Heinrich Bauer aus dem Kreiſe Nürtingen(Würt⸗ temberg); er war im Jahre 1927 als Konſtrukteur im„Luftſchiffbau Zeppelin“ eingetreten, kam aber ſchon 1928 als Steuermann zur Beſatzung des„Graf Zeppelin“. Kommandant des neuen Luftſchiffes L8 129 iſt Kapitän Lehmann, dem die Luftſchifführer Pruß, Sammt und Bauer beigegeben ſind. Komman⸗ dant des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ iſt Kapitän von Schiller, dem die Luftſchifführer Wittemann und Ladwig zur Seite ſtehen. Der Deutſchen Zeppelin⸗ Reederei gehören jetzt alſo mit Dr. Hugo Eckener acht Luftſchifführer an. Die Beſatzung des„Graf Zeppelin“ wurde auf die beiden Luftſchiffe verteilt. Die dem L 3 129 zugeteilten Führer und Beſatzungsleute ſiedeln nach Frankfurt a. M. über, während die Beſatzung des„Graf Zeppelin“ in Friedrichshafen verbleibt. 1 LZ 129 ͤ von der deutſchen Privatverſicherung verſichert Mit der Fertigſtellung des LZ 129 iſt die Kas ko⸗ verſicherung des neuen Luftſchiffes (Verſicherung des Luftſchiffes mit allem Zubehör) in Kraft getreten. Bei Aufnahme der Werkſtatt⸗ fahrten und ſpäter des regelmäßigen Betriebes kommen die Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherung für Beſatzung und Paſſagiere und die Transportver⸗ ſicherung für die Güter hinzu. Zum erſten Male iſt es gelungen, die Kaskoverſicherung des Luftſchif⸗ fes ausſchließlich bei deutſchen Verſicherungen un⸗ terzubringen. Während noch das Kaskoriſiko des „Graf Zeppelin“ zum großen Teil von ausländiſchen Verſicherern getragen wurde, hat im Frühjahr des vergangenen Jahres der Reichsverband der Pri⸗ vatverſicherung beſchloſſen, die Verſicherung des neuen Luftſchiffes als gemeinſchaftliche Aufgabe der deutſchen Privatverſicherung in die Wege zu leiten, um zu der Förderung dieſes ſtolzen Werkes deut⸗ ſcher Gemeinſchaftsleiſtungen beizutragen. An der Uebernahme des Riſikos haben ſich alle größeren deutſchen Privatverſicherungsgeſellſchaften beteiligt, ſo daß nunmehr über 90 v. H. der Verſicherungs⸗ ſumme von deutſchen Privatverſicherungsgeſellſchaf⸗ ten gedeckt werden. L. Hockenheim, 3. März. Rektor Heugel konnte als Ortsführer des Männervereins vom Deutſchen Roten Kreuz für fünfjährige Dienſtzeit auszeich⸗ nen: Hermann Seßler, Heinrich Keller, Leo Weiß, Karl Wetterauer und Ludwig Fuchs. Aus der Pfalz Der Schatz in der Blechbüchſe An Poſtgeldern vergriffen * Bad Dürkheim, 4. März. Ende Januar wurde einer hieſigen Bank mit Wertpaket die Summe von 20 000 Mk. durch die Poſt zu⸗ geſtellt. Beim Empfang der Wertſendung wurde feſtgeſtellt, daß die Umhüllung durchgehend beſchädigt war und 2000 Mk. fehlten. Die Poſt hatte eine Gewichtsminderung von 70 Gramm feſtgeſtellt, die dem Gewicht der fehlenden 50⸗Mark⸗Scheine ent⸗ ſprach. Die ſofort eingeleitete Unterſuchung verlief zunächſt ergebnislos. Nunmehr konnte der in einer anderen Angelegenheit in Unterſuchungshaft befind⸗ liche Hilfspoſtillon Johannes Weilacher aus Wachenheim als Dieb ermittelt werden, der das ver⸗ ſchloſſene Wertbrieffach des Poſtwagens geöffnet und aus dem Wertpaket den Betrag von 2000 Mk. ge⸗ nommen hatte. 1750 Mk. davon vergrub er in einer Blechbüchſe in ſeinem Garten, wo das Geld von der Gendarmerie Bad Dürkheim auch vorgefunden wurde. Die Beweggründe für dieſe Tat ſind noch nicht geklärt. Den Tod auf den Schienen geſucht * Bad Dürkheim, 4. März. Bei dem älte⸗ ren Mann, der ſich vergangene Nacht auf der Bahn⸗ ſtrecke Bad Dürkheim Erpolzheim vom Zug über⸗ fahren ließ, handelt es ſich um den 56jährigen Winzer Jakob Müller aus Ungſtein. Das Motiv der Tat dürfte darin zu ſuchen ſein, daß M. unverſchuldet in wirtſchaftliche Schwierigkeiten geraten war. * Landau, 3. März. Die Ratsherren der Gemeinde Wollmesheim ſtimmten in ihrer letzten Sitzung grundſätzlich dem Vorſchlag, die Gemeinde Woll⸗ mesheim nach Landau einzu gemeinden, zu. Es wurde eine aus drei Perſonen beſtehende Kom⸗ miſſion gebildet, die die weiteren Verhandlungen mit der Kreisleitung bzw. dem Bürgermeiſter der Stadt Landau führen ſoll. Verſtärkter Arbeitseinſatz im Ries * Viernheim, 3. März. Infolge des milden Wet⸗ ters ſind auch in der hieſigen Gegend die Mel io ra⸗ tionsarbeiten aufgenommen und eine größere Anzahl erwerbsloſer Volksgenoſſen in Arbeit und Brot gebracht worden. In den Gemarkungen der Gemeinden Rodau, Fehlheim und Schwanheim be⸗ treffen die Hauptarbeiten den Mühl⸗ und Mittel⸗ graben, während in der Viernheimer Gemarkung die Regulierung und Inſtandſetzung des Bannholz⸗ grabens als Notſtandsarbeit vorgenommen wird. neee Mannheimer Kommuniſten in Karlsruhe vor Gericht Zuchthaus- und Gefängnisſtrafen wurden verhängt * Karlsruhe, 4. Märg. Hier fand vor dem Strafſenat des Ober⸗ laudesgerichts eine Hauptverhandlung ge⸗ gen 15 Angeklagte ſtatt, die den Verſuch gemacht hatten, die bekannte Hilfs⸗ und Neben⸗ organiſation der Kommuniſtiſchen Partei, die Internationale Arbeiterhilfe(IJ Ac), in Mannheim⸗ Waldhof fortzuführen und außerdem ſich in erheblichem Maße der Ver⸗ breitung hochverräteriſcher kommuniſtiſcher Druckſchriften, wie der aus dem Ausland ein⸗ geführten„Roten Fahne“ und der in Mann⸗ heim hergeſtellten„Arbeitergeitung“ ſchul⸗ dig gemacht hatten. Das Gericht erkannte gegen die an dem hochver⸗ räteriſchen Unternehmen führend beteiligten Ange⸗ klagten Joſef Reichert, Otto Pütz, Ernſt Göl⸗ tenbot h, Ludwig Röſch, Martin Reger und Eugen Biehler auf Zuchthausſtrafen. Es ſprach gegen den erſt im Mai 1933 wegen Vorbereitung zum Hochverrat vom Reichsgericht verurteilten Eugen Biehler eine Zuchthausſtrafe von fünf Jah⸗ ren und gegen die nach Biehler am ſchwerſten be⸗ teiligten Angeklagten Otto Pütz und Ludwig Röſch Zuchthausſtrafen von je drei Jahren ſechs Monaten aus. Gegen die Angeklagten Joſef Reichert, Ernſt Göltenboth und Karl Gräſle erkannte das Gericht auf Zuchthausſtrafen von je drei Jahren und gegen den Angeklagten Martin Reger auf eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von zwei Jahren ſechs Monaten. Mit Aus⸗ nahme des Angeklagten Reger, der von den Ange⸗ klagten Röſch und Gräſle verführt und als Werk⸗ zeug benutzt worden war, ſprach das Gericht den zu Zuchthausſtrafen Verurteilten die bürgerlichen Ehrenrechte ab, und zwar dem Angeklagten Biehler auf die Dauer von fünf Jahren und den Angeklag⸗ ten Reichert, Göltenboth, Pütz, Röſch und Gräſle auf die Dauer von je drei Jahren. Beſtimmend für dieſe Ehrenſtrafen war die Er⸗ wägung, daß die von ihnen betroffenen Angeklagten ſich ſchwer gegen die Volksgemeinſchaft vergangen und in gewiſſenloſer Weiſe Volksgenoſſen zu hoch⸗ verräteriſcher Betätigung verführt und damit ins Unglück geſtürzt haben. Die übrigen Angeklagten wurden in Anwendung der Strafbeſtimmungen des § 84 RGB. für minder ſchwere Fälle zu Gefängnis⸗ ſtrafen von zwei Jahren zehn Monaten bis herab zu einem Jahr, abgeſtuft je nach dem Umfang ihrer Betätigung, verurteilt. Gegen die Angeklagte Bar⸗ bara Ries, geb. Hort, wurde wegen Vergehens nach 8 4 der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 7 Monaten erkannt, die durch die erlittene Unterſuchungshaft als verbüßt erklärt wurde. Allen geſtändigen Angeklagten wurde der größte Teil der erlittenen Unterſuchungshaft auf die erkannten Strafen angerechnet. Der Angeklagte Alfons Kopp wurde mangels Beweiſes von der erhobe⸗ nen Anklage freigeſprochen. aniERE TRAMarr Kktüns-auronanA-waczs Besuchen Sie die Adler- Sonderschau vom 6. bis einschließlien 10. März 1936, in der Vorhae der NR MH EIN. NMEeKAR- HATITLE MANNHEIM Sie sehen dort die auf der Berliner Automobil-Ausstellung gezeigten Modelle, unter ihnen den Reichsaufobahnwagen Aussfellungs zeit: Täglich 9 bis 20 Uhr, auch Sonntag Zubringerdienst ab unserem Reparaſur werk: Neckarauer Siraße 130/162 und unserem Aussſellungsraum N 7, 4 ADLERWERKE vorm. Heinrich Kleyer.-., Fillale Mannheim, reieton 420 31/82 8163 15 1 1 8. Seite/ Nummer 106 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Im Zeichen der Olympiſchen Spiele Sport und Verkehr auf der Leipziger Frühfahrsmeſſe Baden: Weigold(SV Waldhof); Schmitt(SV Wald⸗ Unter den 8200 Ausſtellern der Leipziger Frühjahrsmeſſe — der größten Ausſtellerzahl ſeit dem Jahre 1931— kommt im Jahre der 11. Olympiſchen Spiele denen, die mit Sport⸗ artikeln die Meſſe beſchickt haben, eine ganz beſondere Be⸗ deutung zu. Was ſich auf der Frühjahrsmeſſe 1935, wenn auch in beſcheidenem Umfange, dann verſtärkt auf der Herbſtmeſſe des gleichen Jahres zeigte, das tritt auf der diesjährigen Frühjahrsmeſſe klar in Erſcheinung: das außerordentliche Intereſſe des In⸗ und Auslandes f üer die deutſche Sportartikelin duſtrie. Dieſe Induſtrie hat ſich in den langen Jahren trotz oft ſchwierigſter Verhältniſſe einen Ruf geſichert, der von Jahr zu Jahr in der Welt draußen befeſtigt wurde und der ſich durchgeſetzt hat trotz aller Widrigkeiten der Lage des Welt⸗ handels, trotz aller Schwierigkeiten aus deviſentechniſchen Gründen. Die deutſche Sportartikel⸗Induſtrie weiß das und hat von Jahr zu Jahr ihre Leiſtungen geſteigert und immer nur das Beſte herausgebracht, was auf den ver⸗ ſchiedenen Gebieten überhaupt geſchaffen werden kann. In einzelnen Artikeln ſind deutſche Erzeugniſſe ein Begriff ge⸗ worden, das gilt nicht nur im allgemeinen, ſondern im be⸗ ſonderen auch von den Sportartikeln. Deutſche Faltboote und Hochtouriſtikausrüſtungen, die vielfachen Geräte, die für Wandern und Wochenende für jeden Geſchmack und für jeden Geldbeutel in Deutſchland auf den Markt gebracht werden und unter denen ſich vorbildliche Werterzeugniſſe für die primitipſten wie auch für die höchſten Bedürfniſſe befinden, ſind ebenfalls in der Welt bekannt geworden In dieſem Jahr macht ſich, wie geſagt, das ausländiſche Intereſſe beſonders ſtark bemerkbar, das geht ſchon daraus dervor, daß große belgiſche, engliſche, holländiſche, ſchwe⸗ diſche, kanadiſche und ſüdamerikaniſche Zentralwarenein⸗ kaufshäuſer bis zu 30 Einkäufer nach Leipzig geſchickt haben, um die großen Möglichkeiten, die das Olympiajahr bietet, auszunützen. Aus faſt allen Ländern der Erde hat ſich die Nachfrage nach deutſchen Sportikeln gegenüber der⸗ jenigen früherer Jahre ſtark vermehrt und auch bereits zu einem ſpürbar erhöhten Export deutſcher Sportartikel ge⸗ führt. Aber die Olympiſchen Spiele ſind ja nicht nur eine ſportliche Angelegenheit, ſondern ein großes Kulturfeſt aller Völker, das Anregungen geben und Auswirkungen haben wird, die weit über die Grenze des rein Sportlichen hinausgehen. Darum muß im Zu⸗ ſammenhang mit der Sportmeſſe auch denjenigen Sonder⸗ ſchauen erhöhtes Augenmerk zugewandt werden, die die Schönheiten des deutſchen Vaterlandes, die Vorbereitungen die überall in Deutſchland getroffen werden, um den vielen Fremden, die uns in dieſem Jahr beſuchen, das Schönſte und Beſte zu bieten, aufzeigen. Da iſt in erſter Linie die ſehenswerte Sonderſchau der Reichsbahnzentrale für den deutſchen Reiſeverkehr zu nennen, die eine wunderbare Ueberſicht über die Schönheiten deutſcher Lande gibt. Die unzähligen Ausländer, die die Leipziger Meſſe beſuchen, erfahren hier, wie überall gerüſtet wird, wie in allen Kur⸗ orten und landſchaftlich hervorragenden Gebieten Vorbe⸗ reitungen getroffen werden, um Deutſchland im Olympia⸗ fahr als wahrhaft gaſtliches Land zu präſentieren. Die Leipziger Meſſe, die nunmehr rund 800 Jahre beſteht und die bedeutendſte Europas iſt und darüber hinaus in der ganzen Welt ihren Ruf nicht nur durch alle Stürme der Zeit bewahrt, ſondern immer weiter ausgebaut hat, iſt ge⸗ rade in dieſer Beziehung ein mächtiges Sprachrohr für die Sache der Olympiſchen Spiele, ſoweit es nicht die Wett⸗ kämpfe unmittelbar angeht. In dieſer muſtergültigen Sonderſchau rufen der Harz und Thüringen, Bayern und Sachſen den unzähligen Fremden ihr Willkommen zu, hier erfahren ſie etwas über die Schätze deutſcher Kultur und verwurzelter Kunſt, und hier ſehen ſie vor allem, wie bis ins Kleinſte und Allerletzte der gewaltige Apparat, der für die Olympiſchen Spiele in Tätigkeit tritt, aufgebaut iſt. Ganz abgeſehen von der künſtleriſch⸗ eindringlichen Wirkung, die dieſe Sonderſchau ausſtrömt, gibt es hier ſehr viel Wiſſenswertes zu ſehen und zu lernen. 28 Vertretungen hat der RD in der ganzen Welt, denen ein Netz von etwa 2500 Stützpunkten und Verteilungsſtellen zur Ver⸗ fügung ſtehen, von denen von 1925 bis heute rund 44 Mil⸗ lionen Stück deutſcher Werbeſchriften und Plakate über den ganzen Erdball verteilt wurden. So gehen auf der Frühjahrsſchau Sportmeſſe und Reiſe⸗ werbung Hand in Hand mit dem gemeinſamen Ziel: die Olympiſchen Spiele. Wenn man ſeinen Eindruck von der Sportmeſſe in wenigen Worten zuſammenfaſſen will, dann iſt das Kennzeichen der diesjährigen Frühfahrsſchau auf dieſem Gebiet die Steigerung der Qualität bis zur letzt⸗ möglichen Höhe und das Beſtreben, das Praktiſche mit modiſcher Eleganz zu verbinden. Hier iſt in kluger Voraus⸗ ſicht an den zu erwartenden Zuſtrom ausländiſcher Gäſte zu den Olympiſchen Spielen gedacht worden. Neuigkeiten findet man natürlich auch, aber nicht in dem Maße wie auf früheren Meſſen. Das iſt durchaus kein Mangel, denn auch auf dieſem Gebiet iſt eine gewiſſe Sättigung einge⸗ treten, und jeder iſt nunmehr beſtrebt, das Erreichte von allen noch vielleicht anhaftenden Mängeln zu befreien und ſedes Stück in einer Qualität herauszubringen, die höchſten Anſprüchen genügt. Süddeutſche Hanoͤballkämpfe Die Handballgaue Württemberg und Baden tragen am Sonntag in Heilbronn ein Spiel mit ihren Gaumann⸗ ſchaften aus, das recht intereſſant zu werden verſpricht. Leider können die Badener nicht mit ſtärkſter Elf antre⸗ ten, da die Olympiakandidaten unter Startverbot ſtehen. Das iſt um ſo mehr zu bedauern, als das Spiel für Ba⸗ den gewiſſermaßen eine Generalprobe zum Pokalkampf gegen Südweſt bilden ſollte. Der Südweſten hat die Sache etwas ſchlauer angefangen, er hat einfach ein Probeſpiel ſeiner Gauvertretung angeſetzt und in der bekanntgewor⸗ denen Aufſtellung findet man auch ſämtliche Olympia⸗ kandidaten. Vielleicht können Spengler, Müller und Kritter(SV Waldhof) doch noch für das Heilbronner Spiel herangezogen werden. Vorläufig muß man aller⸗ dings mit folgenden Beſetzungen rechnen: Württemberg: Herbolzheimer(Tod Göppingen); Seit⸗ der(Tgſ Stuttgart), Beierle(TV Altenſtadt); Grieſinger (Tg. Stuttgart), Kohn, Ade(beide Stuttgarter Kickers); Görritzer, Heß(beide Tgſ Stuttgart), Jäger, A. Rehm, F. Rehm(alle TV Altenſtadt). hof), Leiberich(Tgde Ketſch); Rutſchmann(SW Waldhof), Keilbach(Tgde Ketſch), Gehr(TV Seckenheim); Zimmer⸗ mann, Heiſeck(beide SV Waldhof), Gund(Tgde Ketſch), Herzog, Lang(beide SV Waldhof). Man muß auch diesmal, wie ſchon in früheren Spie⸗ len, der badiſchen Elf die größeren Siegesausſichten ein⸗ räumen. Die Südweſt⸗Gaumannſchaft trägt im Hinblick auf den Pokalkampf gegen Baden(22. März in Mannheim) gegen eine mainheſſiſche Auswahl ein Probeſpiel aus, das in Pfungſtadt ſtattfindet. Die Süddweſtelf tritt in ſtärkſter Beſetzung an: Keimig(Pol. Darmſtadt); Brohm(Ufg Schwanheim), Pfeiffer(Pol. Darmſtadt); Stahl, Daſcher(beide PSV Darmſtadt), Krämer(SV Wiesbaden); Worms, Embach (TSV Hernsheim), Leonhard(PSV Darmſtadt), Freund SWV 98 Darmſtadt), Rothärmel(PSV Darmſtadt). In dieſer Beſetzung dürfte der Südweſten auch gegen Baden antreten, denn es iſt nicht anzunehmen, daß in Pfungſtadt einer dieſer bewährten Spieler verdrängt wer⸗ den könnte. Gelegentlich dieſes Spiels wird übrigens auch der Führerſtab des Gaues Südweſt in Pfungſtadt eine Handballtagung abhalten. Einige Punkteſpiele vervollſtändigen das ſüddeutſche Programm. In Baden findet die Begegnung TW Ett⸗ lingen— TW 62 Weinheim ſtatt, in Württemberg treffen ſich Tgde Eßlingen— Stuttgarter TV und TW Cannſtatt — TSV Süſſen, während in Bayern folgende Spiele an⸗ geſetzt ſind: SpVg Fürth— BC Augsburg, 1860 München — Polizei München, Polizei Nürnberg— 1. Fe Nürn⸗ berg, Bamberger Reiter— 1. Fc Bamberg. Mittwoch, 4. März 1980 Neue deutſche Veſtleiſtungen Ruth Halbsguth ſchwimmt Veſtleiſtung Im Mittelpunkt des internationalen Schwimmfeſtes in Krefeld am Dienstagabend ſtand das Erſcheinen der däniſchen Weltrekordlerin Ragnhild Hveger, die in einem 400⸗Meter⸗Kraul⸗Rennen auf die deutſche Rekord⸗ halterin Ruth Halbsguth von den Charlottenburger „Nixen“ traf. Die Charlottenburgerin blieb bis 150 Me⸗ ter an der Seite der 15jährigen Dänin, dann mußte ſie dieſe aber ziehen laſſen. Während Ragnhild Hveger in der glänzenden Zeit von 530,2 Minuten das Ziel er⸗ reichte, ſchlug Ruth Halbsguth in:43,4 an und verbeſſerte damit ihre eigene deutſche Beſtleiſtung von:45,5 Min., die ſie im Norderneyer Salzwaſſer aufgeſtellt hatte, um 2,1 Sekunden. Auch Joachim Balke und die„Nixen“ ſchwimmen Beſtleiſtung Zwei weitere deutſche Beſtleiſtungen waren die Aus⸗ beute großer Kämpfe. Der junge Dortmunder Bruſt⸗ ſchwimmer Joachim Balke ſchwamm ſeinen Gegnern über 100 Meter Bruſt ganz überlegen davon und verbeſ⸗ ſerte mit 112,4 Minuten ſeine eigene deutſche Beſtleiſtung um eine Zehntelſekunde. In der Lagen⸗Staffel für Frauen waren die Kopenhagener Schwimmerinnen zwar nicht zu ſchlagen, aber die Charlottenburger Nixen⸗Staffel in der Beſetzung Halbsguth, Engelmann und Salbert (alſo ohne Giſela Arendt, die nur für ein Rennen Start⸗ erlaubnis hatte!) kam mit:52,2 Minuten auf eine neue deutſche Beſtleiſtung. Innerhalb der Lagenſtaffel ſtellte übrigens die Dänin einen neuen däniſchen Rekord über 100 Meter Rücken auf, nachdem vorher ein angekündigter Die ſüddeutſche Gauliga im Kampf Viel eher als erwartet konnten wir im Süden den erſten Gaumeiſter begrüßen. Die Stuttgarter Kickers ſicherten ſich unter gütiger Mithilfe des Altmeiſters VfB und des dom Abſtieg bedrohten Ulmer JV 94 die Meiſterſchaft von Württemberg. Es beſteht die Möglichkeit, daß am kommen⸗ den Sonntag in Bayern auf ähnliche Weiſe die Entſchei⸗ dung ſchon fällt, nämlich dann, wenn der 1. FC Nürnberg in München gegen 1860 gewinnt und Bayern München gleichzeitig in Fürth ohne Sieg bleibt. In Baden, wo der SV Walohof in den letzten Wochen ſo viel Boden eingebüßt hat, könnte ſich der führende 1. F Pforzheim einen unein⸗ holbaren Vorſprung ſchaffen, wenn er in Mannheim gegen den SV Waldhof gewinnen würde. Sollte aber Waldhof gewinnen, dann wird es in Baden einen erbitterten Bruſt⸗ an⸗Bruſt⸗Kampf bis zum letzten Spieltag geben. Im Gau Süd weſt endlich ſteigt am Sonntag der erſte der drei gro⸗ ßen Entſcheidungskämpfe. Der Fa Pirmaſens hat Wor⸗ matia Worms zu Gaſt; Pirmaſens muß dann in 14 Tagen zur Eintracht und die Eintracht gaſtiert in drei Wochen in Worms. Vor Ende des Monats wird alſo auch hier keines⸗ falls die Entſcheidung fallen. Gan Südweſt Fan Pirmaſens— Wormatia Worms(:2) Wie ſchon einleitend geſagt, handelt es ſich beim Treffen zwiſchen dem FK 03 Pirmaſens und Wor mata Worms um einen der drei Entſcheidungskämpfe, an denen noch die Frankfurter Eintracht beteiligt iſt. Die Pfäl⸗ zer müſſen am Sonntag unbedingt gewinnen, wenn ſie ihre gute Stellung behaupten wollen, während Worms im Falle einer Niederlage immer noch gute Trümpfe in der Hand hat, da ja die Eintracht noch nach Worms muß und Pir⸗ maſens in Frankfurt vor einer ſchweren Aufgabe ſteht. Nach der zuletzt von Pirmaſens an den Tag gelegten Form müßte eigentlich ein Sieg für die Pfälzer herausſpringen, aber man wird auch jedes andere Ergebnis in Rechnung ſtellen müſſen. Gan Baden SV Waldhof— 1. Fc Pforzheim(073) Freiburger Fl— Vfgt Mannheim:5) BfB Mühlburg— Germania Brötzingen(:1) Für den SV Waldhof iſt die Lage auf einmal recht bös geworden, aber ausſichtslos iſt ſie keineswegs. Wenn er am Sonntag den 1. FC Pforzheim bezwingt, hat er ſogar wieder als erſter Meiſterſchaftsanwärter zu gelten, zumal die Blau⸗Schwarzen nur noch Heimſpiele haben, während Pforzheim u. a. auch noch zum Vfk Mannheim muß. Pforzheim wird alſo ganz überragende Leiſtungen vollbringen müſſen, wenn das große und naheliegende Ziel erreicht werden ſoll. Am Sonntag muß man natürlich mehr zu Waldhof halten, aber es hängt alles von der Fün⸗ ferreihe der Waldhöfer ab, wie dieſe gegen die famoſe Pforzheimer Abwehr zur Geltung kommt. Pforzheim hat gegen Walohof noch nicht verloren, aber— wie geſagt— wir möchten vorxerſt doch mehr zu Waldhof halten. Im Treffen zwiſchen Freiburger FC und VfR Mannheim ſollte diesmal das Handͤballergebnis des Vorſpiels keine Wiederholung finden. Freiburg braucht noch Punkte, um ſich endgültig in Sicherheit zu bringen, während für den VfR eigentlich nichts mehr auf dem Spiele ſteht. Vielleicht teilt man ſich in die Punkte. Sehr wichtig iſt der Kampf zwiſchen BfB Mühlburg und Germania Brötzingen. Der VfB darf ſich end⸗ gültig mit dem Abſtieg vertraut machen, wenn er verlieren ſollte, während Brötzingen außerhalb jeder Gefahr wäre. Da aber ein Mühlburger Erfolg näher liegt als ein Sieg Brötzingens, dürfte auch nach den Spielen des Sonntags der vorletzte Tabellenplatz noch nicht endgültig beſetzt ſein. Winterturnier des Mannheimer Schachklubs Die 1. Klaßſſe iſt inzwiſchen ein gutes Stück weiter gekommen, und die Spitzengruppe hat ſich einen entſchei⸗ denden Vorſprung geſichert. Nach wie vor die beſten Nus⸗ ſichten auf den Klubmeiſtertitel hat Huſſong, dicht ge⸗ folgt von Heinrich. Zwiſchen ihnen liegt die Ent⸗ ſcheidung. 8. Runde: Wiederum ſtellten ſich einige überraſchende Ergebniſſe ein. In erſter Linie iſt ein Unenlſchteden des Tabellenfübhrers Huſſong zu nennen: ausgerechnet gegen Kölſch, deſſen ganze Punktausbeute bisher in gwei mageren halben Zählern beſtand. Heinrich gewann erwartungsgemäß als Anziehender gegen Gayer. Etwas lüberraſchend erlitt Fleiß wer eine weitere Niederlage ebe ihn fehr zurückwirft. Er hatte als Anziehender gegen Kühner zu ſpielen und mußte dieſem den wichtigen Zähler überlaſſen. Müller holte ſich mit Weiß gegen Weinacht einen ganzen Zähler und liegt mit Kühner gleichauf. Rabeneick hingegen konnte mit den ſchwar⸗ zen Steinen gegen Moſter nur ein Unentſchieden er⸗ reichen. Hönig gewann gegen Knörzer. Das Treffen Süß— Buhk iſt noch unbeendet. 9. Runde: Die wichtigſte Begegnung dieſer Runde war die Entſcheidungspartie um die Führung zwiſchen Huſ⸗ ſong und Heinrich; der Kampf wurde nach Ablauf der Spielzeit abgebrochen. Fleißner leiſtete ſich erneut eine Niederlage, diesmal als Nachziehender gegen Weinacht. Die übrigen Ergebniſſe entſprechen den Erwartungen: gegen Gayer, Hühner gegen Süß und Bu hk Begegnung Moſter— Hönig Müller gewanm Knörzer, Rabeneick gegen gegen Kölſſch. Die ſteht noch aus. Aus der 7. Runde iſt das Ergebnis der Partie Süß gegen Kölſſch nachzutragen: Kölſch holte ſich ſeinen erſten Si eg. 10. Runde: Huſſong errang einen Nachzugsſieg gegen Müller, der ſeine Spitzenſtellung weiterhin feſtigt. Aber auch Heinrich war wiederum erfolgreich: er hatte aller⸗ dings in Kölſich keinen ernſthaften Gegner zu überwinden. Kühner teilte das Schickſal ſeines Konkurrenten Müller; er verlor, und zwar mit Schwarz gegen Moſter. Fleiß⸗ ner ſiegte gegen Gayer und Weinacht gegen Knör⸗ 3 er. Süß gewann als Anziehender gegen Hönig. Das Treffen Bu hk— Rabeneick ſteht noch aus. 11. Runde: Heinrich führte in dieſer Runde die weißen Steine gegen Müller. Dieſem unterlief ein Verſehen, ſo daß Heinrich einen elke Steg buchen konnte. Gayer meldet nach längerer Zeit wieder einen Sieg(gegen Knörgzer). Weinacht gewann gegen Moſter und hat dadurch in den letzten Runden hinter⸗ einander 3 Punkte gutgemacht. Kühner war mit den weißen Steinen gegen Süß erfolgreich. Rabeneick mußte ſich als Anziehender gegen Kölſch mit einem Un⸗ entſchleden begnügen. Die Partien Fleißner— Huf⸗ ſong und Bu hk— Hömig ſind moch nicht 1 8 7 * Gau Württemberg FV Zuffenhanſen— Ulmer FV 94:1 Sp. Vg. Cannſtatt— Sc Stuttgart(:4) S Feuerbach— Sportfr. Eßlingen(:2) Sportfr. Stuttgart— SS Ulm(:0) So ſchnell wie die Meiſterſchaft kann in Württemberg auch die Abſtiegsfrage geklärt werden. Der FV Zuffen⸗ hauſen braucht ſein Spiel gegen den Ulmer J V9 nur zu gewinnen, dann ſteht in Ulm 94 der zweite Abſtei⸗ gende feſt. Ein Unentſchieden würde Zuffenhauſen wahr⸗ ſcheinlich ſchon die Rettung bringen, da Ulm ein weſentlich ſchlechteres Torverhältnis hat.— Unter Umſtänden könnte noch Gefahr für die Sp. Vg. Cannſtatt drohen, die am Sonntag den SC Stuttgart zum Gegner hat und noch auf 21 Verluſtpunkte kommen kann. Da müßten aber die Cannſtatter ihre beiden noch ausſtehenden Spiele hoch ger⸗ lieren. Das Treffen SV Feuerbach Sportfr. Eßlingen iſt ebenſo bedeutungslos wie das Spiel zwi⸗ ſchen Sportfreunde Stuttgart und Ulmer F V9 4. Die vier Spiele werden übrigens in Geſtalt von zwei Doppelveranſtaltungen durchgeführt. In der Adolf⸗ Hitler⸗Kampfbahn ſpielen Cannſtatt—Sportelub und Sport⸗ freunde— SS Ulm, während die beiden anderen Spiele in Feuerbach ſtattfinden. Gan Bayern 1860 München— 1. JC Nürnberg(:3) Sp. Vg. Fürth— Bayern München(:0) ASV Nürnberg— Fc München(:0) An der Tatſache, daß der 1. FC Nürnberg die Mei⸗ ſterſchaft macht, wird ja wohl niemand mehr zweifeln. Die Frage iſt nur die, ob die Entſcheidung ſchon am Sonntag oder erſt an einem der beiden letzten Spieltage fällt. Wenn der„Club“ gegen 1860 München gewinnt, was nahe⸗ liegend iſt, dann benötigt er nur noch einen Punkt, voraus⸗ geſetzt, daß Bayern München überhaupt bei der Sp. Vg. Fürth gewinnt. Wenn die beiden„Hochburg“⸗Mann⸗ ſchaften ſiegreich bleiben, iſt Nürnberg ſchon am Sonntag Meiſter.— Der AS V Nürnberg wird auch das Rück⸗ ſpiel gegen den F München gewinnen und in der Ta⸗ belle einige Plätze nach oben rücken. Verſuch mißglückt war.— Von den übrigen Leiſtungen wäre der 100⸗Meter⸗Sieg Giſela Arendts in 109,8 Minuten zu erwähnen, außerdem die vorzügliche Zeit von Martha Genenger über 200 Meter Bruſt mit 37018 Minuten. Die Krefelderin kam mit dieſer Zeit nahe an ihre deutſche Beſtleiſtung heran, ein Zeichen, daß ſie augenblicklich in beſter Form iſt. Die Ergebniſſe: 100 Meter Bruſt: 1. Balke⸗Dortmund 112,4 Minuten (neue deutſche Beſtleiſtung); 2. Finn Jenſen⸗Kopenhagen :18,0 Min.; 3. Knoops⸗Krefeld:18,55 Min. 200 Meter Bruſt: 1. Balke:44,2 Min.; 2. Jenſen:48,0 Minuten. 100 Meter Kraul(Frauen): 1. Giſela Arendt⸗Charlotten⸗ burg:09, Min.; 2. Ruth Halbsguth⸗ Charlottenburg:1, Min.; 3. Leni Lohmar⸗Bonn:11, Min.; 4. Eva Arnot⸗ Kopenhagen und Hilde Salbert⸗ Charlottenburg je 1428 Min.; 6. Irmgard Ohliger⸗Düſſeldorf. 100 Meter Rücken (Frauen): 1. Tove Brunnſtroem⸗ Kopenhagen:19, Min.; 2. Ragnßhild Hveger⸗Kopenhagen:20, Män.(keine deut⸗ ſchen Frauen am Start). 200 Meter Bruſt(Frauen]: 1 Martha Genenger⸗Krefeld:01,8 Min. 2. Wollſchläger⸗ Duisburg:06,8 Min.; 3. Chriſtenſen⸗Kopenhagen:59, Min. 400 Meter Kraul(Frauen): 1. Ragnhild Hveger⸗ Kopenhagen:30,2 Min.; 2. Ruth Halbsguth⸗Charlotten⸗ burg:43,4 Min.(neue deutſche Beſtleiſtung). Lagenſtaffel (Frauen): 1. Kopenhagener Schwimm⸗Union(Brunn⸗ ſtroem, Nielſen, Arndt):44, Min.; 2. Nixe Charlotten⸗ burg(Halbsguth, Engelmann, Salbert):52,2 Min.(nene deutſche Beſtleiſtung); 3. Krefeld 93:57,44 Min. Julen Abfahrtsſieger Dr. Vetter Dritter in St. Moritz Mit dem Abfahrtslauf am Dienstag begann der vom SC Alpina St. Moritz neugeſchaffene alpine Schiwett⸗ bewerb um„Das Weiße Band von St. Moritz“. In der Klaſſe 1 ſiegte der Schweizer Elias Julen in:55 Min,, die Tagesbeſtzeit holte jedoch der Sieger der Klaſſe 2, Peppino Cattaneo(St. Moritz) mit:50 Min. ger⸗ aus. Von den Deutſchen waren Guzzi und Otto Lantſchner ticht am Start. Der Freiburger Dr. Robert Vetter belegte den dritten Platz und ließ dabei den Fis⸗Sieger, Rudolf⸗Rominger, noch hinter ſich. Bei den Frauen war Elvira Oſirnig(St. Moritz) die Schnellſte. Den Beſtpfocier⸗ ten des Wettbewerbs werden das„Weiße Band von St. Moritz“ mit Sonne in Gold, Silber und Bronze und die kleinen Abzeichen in der gleichen Abſtufung überreicht Der Abfahrtslauf wurde auf der 7,4 Km. langen Strecke vom 2960 Meter hohen FJuorcla Griſcha nach St. Moritz⸗ Bad ausgetragen, wobei ein Höhenunterſchied von 1180 Meter zu überwinden war. Die zuerſt ſtartenden Teilneh⸗ mer fanden einen weichen Schnee, der aber mit zunehmen⸗ der Bewölkung härter und ſchneller wurde. So war es auch zu erklären, daß der Sieger der Klaſſe 2 eine beſſere Zeit herausholte als der Sieger der Klaſſe 1. Die Ergebniſſe: Abfahrtslauf, Männer, Klaſſe 1: 1. Elias Julen(St. Moritz):55; 2. Ido Cattaneo(St. Moritz) 10:06,8 3. Dr. Robert Vetter(Deutſchlan d) 10:15 4. Ru⸗ dolf Rominger(St. Moritz) 10:30,2; 5. Vultier(St. Moritz) 10:45,2: 6. Helmuth Hafner(Deutſchland) 255 Min.— Klaſſe 2: 1. Peppino Cattanev(St. Moritz) :50; 2. Norbert Reuter(Campfer) 10:00,8.— Frauen: 1. Elviro Oſirnig(St. Moritz) 13:22; 2. Germaine Jaggi(St. Moritz) 19:38,8; 3. Gabriele Odermatt(Engelberg) 13:4, Minuten. 5 Jußball in Südheſſen Recht ſchwach war der Spielbetrieb am letzten Sonntag, Nur zwei Spiele kamen zum Nustrag, die aber beide für den Abſtieg vom großer Bedeutung waren. Da iſt zuerſt das Spiel in Lampertheim zwiſchen Olympia und dem SpV Münſter zu nennen. Die Lampertheimer brauchen alles, um ſich vom Tabellenende loszuſchaffen. Sie traten in dieſem Spiel mit der ſtärkſten Auſſtellung an. In ganz großem Spiel wurde Münſter mit:1 beſtegt, nachdem es bis zur Pauſe ſchon:0 hieß. Im wichtigen Ried⸗Spiel ſtanden ſich Bürſtad t und Lorſſcch gegenüber. Auch Lorſch iſt noch im Abſtiegsſtrudel und braucht bitter notwendig Punkte. Bürſtadt ſtegte mit dem knappſten aller Ergebniſſe:0. Die Sp Bobenheim hatte ihr Pokalſpiel aus⸗ zutragen, und zwar mußte die Elf beim F Franken⸗ thal antreten. Bis zur Pauſe ging es noch an und wur⸗ den beim 111 die Seiten gewechſelt. In der Endhälſte kam Bobenheim nicht mehr mit und wurde 124 geſchlogen. —2— Berliner Polizei-Hallenſportfeſt Borchmeyer beſter Sprinter— Stöck ſchlägt Wöllke! Die Hallenſportfeſte des Berliner Polizeiſportvereins ſind zu einem feſten Begriff im Berliner Sportsleben ge⸗ worden. Am Dienstagabend zogen die Poliziſten im gut beſuchten Sportpalaſt nun ſchon ihr 11. Hallenfeſt auf und auch diesmal gab es eine Fülle von ſportlichen Vorführun⸗ gen und Wettkämpfen, die die 6000 Beſucher, unter denen ſich auch Polizeipräſident Graf Helldorf und die Staats⸗ ſekretäre Lammers und Grauert befanden, in helle Begei⸗ ſterung verſetzten. Alle Darbietungen waren muſtergültig, aber wenn die Veranſtaltung einen Höhepunkt hatte, dann bildeten dieſen die gymnaſtiſchen Vorführungen von 120 Berliner Poliziſten. Großartig waren auch die Leiſtungen der Berliner Turner am Reck, an den Ringen und am Tiſch. Von den ſportlichen Wettkämpfen beanſpruchte der Sprinterkampf über 3 mal 50 Meter das Hauptintereſſe. Meiſter Borchmeyer(Stuttgart) gewann die beiden erſten Läufe in 6,0 und 5,8 Sekunden jedesmal vor Leichum, aber im dritten Lauf lag Leichum knapp vor Borchmeyer. Der Karlsruher Seinmetz belegte jedesmal den dritten Platz. In der Geſamtwertung wurde Borchmeyer Sieger vor Leichum, Steinmetz, Falkenhagen und Altmeiſter Lam⸗ mers. Eine kleine Ueberraſchung gab es im Kugelſtoßen, ſiegte doch hier unſer Speerwurfrekordmann Stöck mit 15,38 Meter vor dem deutſchen Meiſter Wöllke(15,26 Meter) und dem Saarbrücker Lampert(14,59 Meter). Der in Heidelberg ſtudierende Amerikaner Lyman war ganz außer Form und kam nicht einmal in die Entſchei⸗ dung.— In der 4 mal 2⸗Runden⸗Bahnſtaffel ſiegte der SC Charlottenburg in:33,65 Minuten vor dem DSc und dem Bec und in einem von dem Alt⸗Internationalen Tewes geleiteten Schüler⸗Fußballſpiel ſiegte„Hertha“ mit:0 über die„Polizei“. Die wichtigſten Ergebniſſe: Sprinterdreikampf(3 mal 50 Mtr.): 1. Lauf: 1. Borch⸗ meyer(Stuttgart) 6,0 Sek.: 2. Leichum(Wünsdorf) 6,0 Sek.; 3. Steinmetz(Karlsruhe). 2. Lauf: 1. Borchmeyer 5,8 Sekunden; 2. Leichum 5,8 Sek.; 3. Steinmetz. 3. Lauf: 1. Leichum 5,9 Sek.; 2. Borchmeyer 5,9 Sek.; 3. Steinmetz. Geſamt: 1. Borchmeyer 17 Punkte; 2. Leichum 16.; 3. Steinmetz 12.; 4, Falkenhagen(Schöneberg) 9 Punkte; 5. Lammers(Berlin) 6 Punkte.— Kngelſtoßen: 1. Stöck (Charlottenburg) 15,38 Meter; 2. Wöllke(Berlin) 15,26 Me⸗ ter; 3. Lampert(Saarbrücken) 14,59 Meter.— 4 mal 2⸗Run⸗ den⸗Staffel: 1. Sc:38/6 Min.; 2. DSC; 3. BSC.— Fußball(Schüler): Hertha/ BSC— Polizei:0.— Hand⸗ ball: Beamtenverſicherung— Polizei Berlin 918(:). 2 2 2 Etantelin ſiegt in Pau Die Automobil⸗Rennzeit wurde— wie alljährlich— mit dem Großen Preis von Pau eingeleitet. Auf einer 2,769 Km. langen Runsſtrecke waren 100 Runden zu fahren. Nach der Abſage des Ferrari⸗Rennſtalles war das Rennen eine franzöſiſche Angelegenheit, denn unter den zehn Teil⸗ nehmern befand ſich als einziger Ausländer nur der Spa⸗ nier Villapadierna. Sieger wurde Etancelin auf Ma⸗ ſerati in:22:26,6 vor dem Engländer Martin auf Alfa Romeo und Lehoux auf Bugatti.. Zu Beginn der Fahrt führte der Franzoſe Wimille auf dem verbeſſerten Bugatti. Nach zehn Runden hatte er be⸗ reits einen Vorſprung von einer Minute. Sommer, Mar⸗ tin und Etancelin folgten mit Abſtand. Später wurde Wimille jedoch leichtſinnig und in der 25. Runde prallte er mit dem Heck ſeines Wagens gegen eine Schutzmauer und ſchied aus. Lange Zeit führte nun Sommer vor Etan⸗ celin. Letzterer kam in der 77. Runde kampflos an die Spitze, da Sommer wegen Maſchinenſchadens aufgeben mußte. Etancelin büßte von ſeinem 44⸗Sekunden⸗Vor⸗ ſprung zwar noch etwas ein, wurde aber dennoch ſicherer Sieger. Von den zehn geſtarteten Fahrzeugen kamen nur vier ins Ziel. Die Ergebniſſe: Großer Preis von Pau, 276,9 Km.: 1. Etancelin auf Maſeratti:22:26,6 Std.= 82,085 Km.⸗Std.; 2. Martin auf Alfa Romeo:22:42; g. Lehoux auf Bugatti:22:58; 4. Villa⸗ padierna auf Alfa Romeo drei Runden zurück. Keine Angſt vor den kürkiſchen Ringern Vor kurzem gingen durch die Preſſe Nachrichten, die zu berichten wußten, die Türkei verfüge über eine Reihe glän⸗ zender Ringer, die bei den Olympiſchen Spielen unter Um⸗ ſtänden große Ueberraſchungen bringen könnten. So ganz ſchlimm ſcheint es damit doch nicht zu ſein. Die türkiſchen Ringer werden von einem Finnen, Pellinen, trainiert, der über ſeine bisherigen Erfahrungen einen Brief nach Hauſe geſandt hat, dem wir einige intereſſante Sätze entnehmen. Man iſt in der Türkei, ſo heißt es darin, eifrig bemüht, den Sport zu fördern. Wo man nur einen Mann mit guten Vorausſetzungen findet, wird er unterſtützt, ſo daß man heute ſchon ſagen kann, die Türkei werde in einigen Jahren zu den Sportnationen gehören. Das Menſchenmaterial iſt jedenfalls vorzüglich. Sehr gute Veranlagung beſteht na⸗ mentlich für das Ringen, aber vorläufig hat man von wirk⸗ licher Technik noch ſehr wenig Ahnung, und die türkiſchen Ringer werden bei den Olympiſchen Spielen kaum gefähr⸗ lich werden. Im übrigen handelt es ſich auch nur um zwet Mann, bei denen man wirklich den Begriff„Ringer“ mit Recht anwenden kann. Von ihnen könnte höchſtens Mu⸗ ſtapha, ein Mittelgewichtler, eine gewiſſe Ueberraſchung bringen, wenn es gelingt, ihn techniſch weit genug zu för⸗ dern. Die Türkei wird nach Berlin eine volle Ringer⸗ mannſchaft ſchicken. ngen 209,8 von 501,8 e an ß ſie tuten jagen Meter uten. ten. 111,5 rndt⸗ 112,8 ücken im.; deut⸗ ſunn⸗ tten⸗ (nene tag. e flür uerſt und imer fen. an. ſiegt, 0 HA! Mittwoch, 4. März 8 1936 der Neuen TSCHAF T Mannheimer Zeitung —— Banken und Außenhandel Im Rahmen der Veranſtaltungen des„Deutſchen Inſti⸗ tuts für Bankwiſſenſchaft und Bankweſen e..“ ſprach am 3. März in Berlin Guſtaf Schlieper, Vorſtandsmitglied der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, über„Banken und Außenhandel“. Er ging von Eindrücken und Erfah⸗ rungen aus, die er auf einer kürzliche Reiſe durch die ſüd⸗ amerikaniſchen Staaten gewonnen hatte. Die Voraus⸗ ſetzungen für die Steigerung der deutſchen Ausfuhr und die Ueberwindung der ſich ihr ents genſtellenden außer⸗ ordentlichen Schwierigkeiten ſind gegeben, einmal in dem guten Ruf der deutſchen Fabrikate, ſodann in der viel⸗ ſach vorbildlichen Organiſation unſerer Exportinduſtrie und des Handels, in den zahlreichen erfahrenen Vertretern draußen, und ſchließlich auch in der Unterſtützung und Be⸗ ratung durch die wenigen uns verbließenen deutſchen Auslandsbanken und die deulſchen Banken ſelbſt. Es kann der Oeffentlichkeit gas nicht bekannt ſein, welch unendliche Arbeit unſere Banken und Bankiers im Intereſſe des Außenhandels täglich leiſten, ohne daß dieſe Arbeit für ſie einen Gewinn abwirft. Das Auslauds⸗ geſchäft einer Großbank iſt ſogar ſeit Jahren zum Verluſt⸗ geſchäſt geworden, da die techniſchen Schwierigkeiten und Koſten der Abwicklung im umgekehrten Verhältnis zum Umſatz geſtiegen ſind. Wenn die deutſche Bankwelt dennoch mit Opfern ihre weitverzweigten Beziehungen zur übrigen Welt liebevoll pflegt, ſo entſpringt dies teils dem Gefühl der Verpflichtung gegenüber ihrer deutſchen Kundſchaft, teils beſteht gerade auf dem Gebiet der Pflege ausländiſcher Beziehungen bei den Banken ein beſonderer kaufmänniſcher Idealismus.„Lebensvoll aufgefaßt, iſt unſere Tätigkeit in höchſtem Maße völkerverbindend. Daraus erwächſt uns eben die Pflicht, auch unter Opfern die geſchäftlichen Fäden und menſchlichen Kontakte, die in unſere Hand gegeben ſind, zu pflegen und an unſerem Teil dazu beizutragen, daß der deutſchen Wirtſchaft Anſehen und Sympathie erhalten blei⸗ ben.“ Die Aufgabe der Banken beſchränkt ſich nicht entfernt uur darauf, die volkswirtſchaftlichen Belange durch eine Kontrolle über die Einhaltung der geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen zu wahren Sie bemühen ſich vielmehr darüber hinaus aus eigener Initiallve um Möglichkeiten ſowohl für die Einfuhr als für den Abſatz der deutſchen Erzeugniſſe nach dem Auslande. Die neuen Methoden bieten den Banken krotz aller Erſchwerniſſe die Möglichkeit, aktiv einzugreifen, den Export zu fördern und die Einfuhr lebenswichtiger Rohſtoffe voranzutreiben. Immer wieder muß dabei nach neuen Löſungen und neuen Auswegen geſucht werden, wobei nicht nur die Schwierigkeiten der deutſchen Deviſen⸗ bewirtſchaftung, ſondern auch die der ausländiſchen Devi⸗ ſengeſetzgebung zu überwinden ſind. Ein weites Feld für die Banken iſt auch die beratende Tätigkeit geworden, die heute in viel höherem Maße als früher ſich zeitraubend geſtaltet. Geſteigerte Bedeutung hoben ſodann die eigenen Bank⸗ organiſationen im Ausland gewonnen, die heute in eini⸗ gen eigenen Niederlaſſungen der Großbanken oder ſolchen gleichartigen, äußerlich ſelbſtändigen deutſchen Bankgrün⸗ dungen in Oſteuropa, Rumänien, Bulgarien, Türkei und Aegypten oder endlich in eigenen Auslandsbanken in China und vor allem in Holland, in Spanien und Süd⸗ ameriko beſtehen. Es liegt im höchſten Intereſſe der All⸗ gemeinheit, daß dieſe Organiſatlon in der pfleglichſten Weiſe behandelt wird. Hierzu gehört auch die Pflicht aller deutſchen Firmen im In⸗ und Ausland, ſich bei ihren Auslandsgeſchäften dieſer deutſchen Auslandsbanken zu bedienen. Wir können in dieſer Hinſicht noch mancherlei non dem Gemeinſchaftsgefühl der Engländer, Franzoſen und Italiener lernen. Die deutſchen Banken in Ueberſee loben eine Arbeit geleiſtet, die weit über den engeren Rahmen des Geſchäftlichen hinaus dazu beigetragen hat, Deutſchlands Anſehen als Nation und Kulturvolk nach . der Kriegsgtwoſuhäre des Hapſes und der Verleumdungen neu zu begründen. Sie verdienen daher auch die gleiche pflegliche Behandlung von ſeiten der öffentlichen Hand wie wir ſie heute auf allen übrigen Gebieten der Export⸗ Aflege zu ſehen gewohnt ſind. Endlich ſind dieſe Auslands⸗ ſtellen als Stätten der Ausbildung wie für die Ent⸗ wicklung perſönlicher Beziehungen für den Nachwuchs von größter Bedeutung. Die deutſchen Banken beſchäftigen Arekt und indirekt noch einige Tauſend auf eigenen Ar⸗ beitsplätzen im Ausland, von denen ein großer Teil von Deutſchen ausgefüllt wird. Schweizer Konversionsanleihe Rückzahlung oder Umiausch der 3% Elekfrifizlerungs. anleihe der Bundesbahn von 1923 Der Schweizer Bundesrat hat beſchloſſen, eine Anleihe der Schweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft im Nominalbetrage dow 100 Mill. ſfr. aufzulegen, um den Inhabern von Obligationen der proz. Fünften Elektrifizierungsanleihe der Schweizeriſchen Bundesbohnen von 1925 im Nenn⸗ betroge von 175 Mill. ffr., fällig em 1. Auguſt 1936, den Umtauſch ihrer Stücke gegen Obligationen der neuen An⸗ leihe zu ermöglichen und Mittel zur Rückzahlung der nicht umgetauſchten Titel zu erhalten. Für den Fall, daß die Umtauſchbegehren und die Barzeichnungen den Betrag von 100 Mill. fr. überſteigen, behält ſich der Bundesrat vor, die Anleihe zu erhöhen, aber höchſtens bis auf 175 Mill. fr. Die Obligationen ſind mit 4 v. H. verzinslich. Die Anleihe iſt zu pori ohne vorhergehende Kündigung am 1. Mai 1947 rückzahlbar. Der Emiſſtonskurs der von den Banken feſtübernom⸗ menen Anleihe beträgt 94,25 v. H. Falls der Betrag der am 1. Auguſt 1936 fällig werdenden ßproz. Obligationen der Fünften Elektrifizierungsanleihe der Schweizeriſchen Bundesbahnen durch Umtauſchbegehren und Barzeichnungen nicht voll gedeckt wird, übernimmt ein Banken onſortium den Reſtbetrag feſt als Anlage auf kürzere Dauer. Verbot der Errichſung von Anlagen zur Hersſellung von Zemeni Das Reichswirtſchaftsminiſterium teilt mit: Die Aus⸗ nutzung der Anlagen zur Herſtellung von Zement iſt im Reichsgebiet ſehr unterſchiedlich. Insbeſondere iſt in den weſtlichen Teilen des Reiches in abſehbarer Zeit kaum mit einer wirtſchaftlichen Ausnutzung der beſtehenden An⸗ lagen zu rechnen. Der Reichs wirtſchaftsminiſter hat auf dleſe Tatſache wiederholt hingewieſen und vor einer Feſt⸗ legung von Mitteln in der bereits überſetzten Zement⸗ induſtrie gewarnt. Trotzdem iſt im Jahre 1935 eine Reihe von Neuanlagen, insbeſondere in Weſtdeutſchland, entſtanden. Weitere Neugründungen ſtehen unmittelbar vor ihrer Verwirklichung. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat ſich daher entſchloſſen, dieſer Kapftalfehlleitung durch geſetzliche Maßnahmen entgegenzutreten. Er hat ange⸗ ordnet, daß die Errichtung von neuen Anlagen und die Erweiterung von beſtehenden Anlagen zur Herſtellung von Zement von ſeiner Einwilligung abhängig iſt. Das Verbot iſt bis zum 1. Oktober 1936 befriſtet. Der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter hat ſich vorbehalten, Ausnahmen zu bewilligen. Gleichzeitig hat der Reichswirtſchaftsminiſter zur Be⸗ reinigung der Verhältniſſe in der weſtdeutſchen Zement⸗ induſtrie die Ausnutzung der Anlagen der Außenfſeiter⸗ werke für das Jahr 1936 geregelt und die Mitglieder des weſtdeutſchen Zementverbandes, die ſich nicht bereiterklärt haben, der neugegründeten„Weſtzement“ Verkaufsgemein⸗ ſchaft weſtbeutſcher Zementwerke Gmb freiwillig beizu⸗ treten, zwangsweiſe der„Weſtzement“ angeſchloſſen. Abschluß der deuisch- ungarischen Wirtschaffsverhandlungen Die zwiſchen den ungariſchen und den deutſchen Regte⸗ rungsvertretern vom 19. bis zum 28. Februar in München geführten Wirtſchaftsverhandlungen führten zu einem fiir die ungariſche Ausfuhr ſehr bedeutenden Ergebnis, vor allem für die ungariſche Landwirtſchaft auf dem Gebiete der Schweineausfuhr. Andererſeits muß ſelbſtverſtändlich auch Der Messe Diensſag Eriſillſe Exrwariungen * Leipzig, 3. März. Der dritte Meſſetag ſtand im Zei⸗ chen des normalen Geſchäfts. Der ſtarke Andrang der Vor⸗ tage hat auf der Muſtermeſſe nachgelaſſen, Dafür aber ent⸗ ſpricht die Zuſammenſetzung der Beſucher den Erwartungen der Ausſteller. Das Inland betetligt ſich nach wie vor rege an der Bedarfsdeckung, aber auch das Ausland greift häufig in das Geſchäft ein. Allerdings wird hierbei die Beobach⸗ tung gemacht, daß die fremdländiſche Kundſchaft vereinzelt verſucht, die Preiſe zu drücken, wodurch ſich die Abſchluß⸗ tätigkeit erſchwert, zumal ja auch die bekannten Kompen⸗ ſations⸗ und Zollbedingungen ſich häufig als hindernd er⸗ weiſen. Im ganzen geſehen, hat der Meſſe⸗Dienstag die Erwartungen der Ausſteller erfüllt. Auf der Textilmeſſe hat der Verkehr nachgelaſſen. Die Nachfrage hielt ſich aber im Rahmen der Vortage und er⸗ ſtreckte ſich hauptſächlich auf Wäſche, Konfektion, Berufsklei⸗ dung, Strümpfe und Teppiche. Spielwaren hatten dagegen mehr Auslandsbeſuch, auch aus Ueberſee. Gekauft wurden techniſches Spielzeug, Freiluftſpiele und Puppen in mitt⸗ leren Preislagen. Von Muſikinſtrumenten gingen vor⸗ nehmlich Zupfinſtrumente und Kleinpianos. Büxromaſchi⸗ nen wurden von europäiſchen Ländern in Auftrag gegeben. Ueber gute Ergebniſſe berichten die führenden Firmen von Eiſen⸗ und Stahlwaren. Die Nachfrage der Inlandskundſchaſt hält an. Das Aus⸗ laub intereſſiert ſich für Neuheiten. Führende Unternehmen der Glas⸗ und Porzellanbranche haben weſentlich mehr ver⸗ kauft als im Vorjahre. Es befinden ſich darunter auch an⸗ ſehnliche Exportaufträge. Für Sportartikel war der Diens⸗ tag etwas ruhiger. Das gleiche gilt auch für die Möbel⸗ meſſe. Bindende Aufträge kamen in Stilmöbeln und Küchen zuſtande, die für ausländiſche Rechnung notiert wurden. Ein anhaltend gutes Geſchäft verzeichnen die Automaten⸗ meſſe und die Edelmetallmeſſe, Uhren⸗ und Schmuckwaren⸗ meſſe. Recht guten und ſtärkeren Beſuch als am Vortage konnte die techniſche Meſſe verzeichnen. Sowohl die Inlandskund⸗ ſchaft, als auch das Ausland waren als Käufer erſchienen. Im Rahmen der Elektroſchau erteilten Frankreich, Rumä⸗ nien und Bulgarien Aufträge. Gekauft wurden viele Werk⸗ ſtoffe für Iſolierungs⸗ und Inſtallationsmaterial. Auch Werkzeugmaſchinen konnten ins Ausland verkauft werden. Die Stimmung der Ausſteller auf der techniſchen Meſſe iſt allgemein ausgezeichnet. mit einer Steigerung der deutſchen Einfuhr nach Ungarn gerechnet werden, doch iſt dafür geſorgt worden, daß dadurch die wichtigeren ungariſchen Erzeugungszweige nicht gefähr⸗ det werden. *Süddeutſche Kabelwerke, Maunheim.— Auslands⸗ auftrag. Die Süddeutſchen Kabelwerke in Mannheim, konnten ſich in dieſen Tagen wiederum einen bedeutenden und intereſſanten Auslandsauftvag auf Hochſpannungs⸗ kabel ſichern. Es handelt ſich um die Lieferung von etwa 13 Hm 40 000 Volt⸗Kabel einſchließlich Zubehör für Ir⸗ land. Auch die elektriſche Montage wird durch Fachper⸗ ſonal des Mannheimer Werkes in Irland durchgeſſhrt. Der Auftrag bedeutet eine erfreuliche zuſätzliche Beſchäf⸗ tigung für die Spezial⸗Hochſpannungsbabel⸗ Abteilung des Mannheimer Bleikabelwerkes. * Aus dem Feudel⸗Konzern. Die Rhenus⸗Transport GmbH., Frankfurt a.., hat ihr Stammkapital um 800 000 Mark auf 1 Mill.& erhöht. Dieſe Kapitalerhöhung erfolgte zwecks Ausdehnung und Finanzierung von Neuanlagen bei verſchiedenen Niederlaſſungen. * Deutſche Telephonwerke u. Kabelinduſtrie AG., Berlin. — 7(6) v. H. Dividende. In der Bilanzſitzung des Auf⸗ ſichtsrats der Deutſchen Telephonwerke und Kabelinduſtrie AG., Berlin, wurde der Abſchluß für das am 30. Sept. 1935 beendete Geſchäftsjahr vorgelegt. Wie man erfährt, ſoll der auf den 25. März einzuberufenden o. H. vorgeſchlagen werden, aus einem Reingewinn von 658 820(545 047) 4 eine Dividende von 7(6) v. H. auszuſchütten. 93 510 4 (90 326 /) ſollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Von der Dividende werden 6 v. H. an die Aktionäre aus⸗ geſchüttet, während 1 v. H. an den Anleiheſtock abzu⸗ führen iſt. „Schramm Lack⸗ und Farbenfabriken AG, Offenbach⸗M. — Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. Das Geſchäfts⸗ jahr 1934⸗85(31. Oktober) ſchließt bei rund 124 000(95 296) E A eibungen auf Anlagen(i. V. außerdem 9858% ander hreibungen) ſowie nach Rückſtellungen von rund 150 000(87 000)% mit einem Reingewinn von rund 77 000 (2090)„ ab, der ſich um den Vortrag auf rund 80 000 4 erhöht. Daraus wird der o. HV am 7. April oe Wieder⸗ wufnahme der Dividendenzählung von 5 9. H. vporgeſchlo⸗ gen. Im erſten Quartal des neuen Geſchäftsjahres war eine weitere Umſatzſteigerung zu verzeichnen. * 8 v. H. Dividende der Norddeutſchen Hochſeefiſcherei AG., Weſermünde⸗Geeſtemünde. In der AR. ⸗Sitzung der Norddeutſchen Hochſeefiſcherel., Weſermünde ⸗Geeſte⸗ münde, wurde beſchloſſen, der am 26. März ſtattfindenden v. HV. eine Dividende von 8 v. H. zur Verteilung für das Geſchäftsjahr 1935 vorzuſchlagen(für das Zwiſchengeſchäfts⸗ jahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 1934 wurde eine Divi⸗ dende von 3 v. H. ausgeſchüttet). «Sachtleben AG.— Wieder 9 v. H. Dividende. Die Sachtleben AG für Bergbau und chemiſche Induſt rie Köln, die der Metallgeſellſchaft und der J Farbeninduſtrie naheſteht, ſchlägt ihrer auf den 1. April nach Berlin ein⸗ berufenen HV die Ausſchüttung von wieder 9 v. H. Divi⸗ dende auf 12,50 Mill./ Aktienkapital vor. Bei erhöhten Abichreibungen(i. V. 1,23 Mill. I auf Awlagem und kurg⸗ lebige Wirtſchaftscctter, 0,37 Mill., andere Abſchreibun⸗ 4 gen] hat ſich der Reingewinn kaum verändert(1981: 1,17 Mill. /, dazu 117 505% Gewinnvortrag: davon wurden 161 285/ erneut vorgetragen). Der Geſchäftsverlauf wies gegenüber dem Vorjahre eine leichte Beſſerung auf. * Gruſchwitz Textifwerke AG. Neuſalz(Oder).— 5½ (653) v. H. Dividende. In der Sitzung des Aunfſichts rats vom 27. Februar wurde beſchloſſen, der am 21. März ſtatt⸗ findenden Hauptverſammlung für dos am 30. September 1995 abgelauſewe Geſchäftsjahr die Au ung einer Di⸗ vidende von 57 auf die Stammaktien u v. H. auf die Vorzugsaßtien vorzuſchlagen. Im Ats jahr 1999⸗34 gelangten 6% auf die Stammaktien zur Ausſchüttung. Das Erträgnis des neuen Geſchäftsjahres iſt niedriger als im Vorfahr, da die Preiſe für die Erzeuoniſſe der Geſellſchaft im In⸗ und Auslande den hohen Rohſtoffpreiſen nur un⸗ zureichend angepaßt werden konnten. Der Umſatz auf dem Inlandsmarkt konnte gegenüber dem Vorfahr im Geſamt⸗ ergebnis ungefähr in gleicher Höhe erhalten werden. Das Exportgeſchäft iſt gleichzeitig über den Umſatz des Vor⸗ fahres hinaus geſtetgert worden. Der weiteren Entwick⸗ kung ſieht man in Verwalbungskreiſen mit Verbvamen ent⸗ gegen, obwohl die Preisgeſtoltung der Erzeugniſſe der Ge⸗ ſellſchoft im neuen Geſchäftsjohr noch nicht den notwen⸗ digen Ausgleich gebracht hat. * H. Schlinck u. Cie.., Hamburg.— Weitere Divi⸗ dendenerhöhung. Der GV dieſer zum Unilever⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft wird für 1985 eine Erhöhung der Dividende von 5 auf 6 v. H.(i. V. von 4 auf 5 v..) auf 5,3 Mill./ AK vorgeſchlagen. * Reichs bankansweis. n dem geſtern in der Abend⸗ ausgabe veröffentlichten Ausweis der Reichsbank muß es richtig heißen: Die Giroguthaben zeigen eine zum Mo⸗ natsultimo übliche Zunahme um 10,1 auf 652,10 Mill. I. * Schuldverſchreibungen der Konverſionskaſſe und Aus⸗ landsgläubiger. Im Zuſammenhang mit der vor einiger Zeit erfolgten Veröſſentlichung über die Ausgobe von ver⸗ zinslichen Schuldverſchreibungen der Konverſionskaſſe für deutſche Auslaudsſchulden wird noch mitgeteilt, daß An⸗ träge ausländiſcher Gläubiger auf Aushändigung der Schuldverſchreibungen zwecks Abgeltung der ihnen zuſtehen⸗ den Reichsmark⸗Guthaben an die Konverſionskaſſe zu rich⸗ ten ſind; in den Anträgen iſt anzugeben, in welcher Stücke⸗ lung die Schuld verſchreibungen gewünſcht werden und an wen ſie ausgehändigt werden ſollen. e Hetriebstechniſche Tagung für die Süßwaren⸗Indu⸗ ſtrie. Die Fachgruppe Süßworen⸗Induſtrie veraonſtaltet im Rahmen der Leipziger Frühjahrsmeſſe mit gutem Er⸗ folg zum erſten Male eine Betriebstechniſche Tagung. Wie der Leiter der Fachgruppe, Dr. H. Jäger aus Leipzig, bei der Eröffnung ausführte, ſei geplant, die betriebstechni⸗ ſchen Tagungen zu einer dauernden Einrichtung aus⸗ zugeſtalten und ſie durch betriebswirtſchaftliche Tagungen zu erwetern mit dem Endziel zer Errichtung eines eigenen Forſchungsinſtituts für die Süßwaren⸗Induſtrie, Die Vorträge behandelten dringende Fragen der Betriebs⸗ techmik. * Nordatlantik⸗Konferenz in London. Am 5. März tritt die Nordatlantik⸗Konferenz in London zuſammen, um das neue. Paſſageraten⸗ Abkommen in der Nordatlantikfahrt weiter auszubauen und zu feſtigen. Die Unterausſchſſſe haben ihre Arbeit bereits aufgenommen. * Allgemeine Elſäſſiſche Bankgeſellſchaft, Swaßburg.— Wieder 8 v. H. Dividende. Die Allgemeine Elſäſſiſche Bank⸗ geſellſchaft, Straßburg, ſchlägt aus einem gegen das Vorfahr nur wenig verminderten Reingewinn für 1935 der HV am 91. März wieder eine Dipfdende von 8 v. H. vor. Der Reingewinn beträgt 5,11(6,38) Mill. Frs. Die Dividende verſteht ſich nunmehr auf 30 Mill. Frs. AK, nachdem im letzten Jahre das Inſtitut 60 Mill. Frs. ſeines AK zu⸗ rückgezahlt hat und ſeit dem 1. Mai 1995 nur noch mit einem Kapital von 40 Mill. Frs. arbeitet. * Steigende Eiſenerzansfuhr Schwedens. Die Eiſenerz⸗ ausfuhr Schwedens ſtieg im Monat Februar 1936 auf 686 000 To. und erreichte damit die höchſte Monatszifſer ſeit mehreren Jahren; im Februar 1935 belief ſie ſich auf 442 000 To. und im Januar 1996 auf 659 000 To. Die ſchwediſchen Erzverſchiffungen in den beiden erſten Mono⸗ ten des laufenden Jahres belaufen ſich damit auf 1345 009 To. gegenüber 905 000 To. in der gleichen Zeit des Vor⸗ jahres. * Beſeſtigung des Marktes für italleniſche Staatspapiere. Die Feſtigkeit des Marktes für italieniſche Staatspapiere, die ſeit etwa zwei Monaten anhält, hat eine bemerkens⸗ werte Verbeſſerung der Kurſe hervorgerufen. Beſonders diejenigen Staatspapiere haben an Wert gewonnen, die von den italieniſchen Sparern in erſter Linie bevorzugt werden. Vergleicht man die Notierung vom 4. Dezember 1935, dem Zeitpunkt der niedrigen Kurſe, mit denen vom 21. Februar 1936, ſo zeigt ſich, daß die 3,5prozentigen Renten um faſt 8 Punkte geſtiegen ſind; die ablösbaren Staatspapiere haben eine Steigerung um 7,5 Punkte aufzuweiſen und die neunjährigen Bons um 8 Punkte. Im ganzen haben die Staatspapiere in zwei Monaten eine Mehrbewertung von etwa 6 Milliarden Lire erlangt. Dieſe Verbeſſerung hängt eng zuſammen mit den Operationen in Afrika. Die er⸗ zielten Siege wirkten beruhigend. Der Geldmarkt kräftigte ſich und das Vertrauen für Staatspapiere erhöhte ſich wieder. Die sfeuerliche Behandlung der Kapifalinvestiſion und-liquidaſion bei Unfernehmungen Im Rahmen des vom Verband Deutſcher Diplom⸗Kauf⸗ leute e. V. veranſtalteten ſteuerwirtſchaftlichen Vortrags⸗ zyklus in Düſſeldorf ſprach u. a. Dr. Meilicke⸗Berlin über „Die ſteuerliche Behandlung der Kapitalinveſtition und Kapitalliquidation bei Unternehmungen“. Dr. Meilicke wies an Hand von ausgearbeiteten Beiſpielen nach, daß 45 bis 50 p. H. laufende öͤirekte Steuern auf jeder Reichsmark ruhen, die eine Kapitalgeſellſchaft auf das in ihr inpeſtierte Kapital verdient und ausſchüttet. Der laufende hohe Steuer⸗ oͤruck, der auf der Rechtsform der Kapitalgeſellſchaft laſtet, iſt neben der Erweiterung der Mindeſtbeſteuerung und Ka⸗ pitalertragsbeſteuerung ſowie der Vermögensbeſteuerung für Kapitalgeſellſchaften durch die Steuergeſetzgebung 1934 und neben der Anleiheſtockgeſetzgebung vielfach der Beweg⸗ grund zur Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften in Per⸗ ſonalunternehmen. Andererſeits hindert die hohe Einkom⸗ mensbeſteuerung des Perſonalunternehmens weitgehend die Reſervebildung in guten Jahren, nachdem durch den Wegfall der ſteuerbegünſtigten Rücklage und den Verluſt⸗ vortrag jeder Ausgleich des Ertrags guter Jahre mit dem Ertrag ſchlechter Jahre weggefallen iſt. Die Vorteile einer ſteuerlich mäßig belaſteten Reſerve⸗ bildung, wie ſie die Kapitalgeſellſchaft gewährt, und die Vorteile einer mäßigen Belaſtung der aus dem Betrieb zur Ausſchüttung gelangenden Beträge, wie ſie das Perſonal⸗ unternehmen kennt, verbindet in glücklicher Weiſe die Kom⸗ manditgeſellſchaft auf Aktien. Bei dieſer unterliegt der an die perſönlich haftenden Geſellſchafter zur Ausſchitttung ge⸗ langende Gewinn weder einer Körperſchaftsſteuer noch einer Kapitalertragsſteuer vöͤer Lohnſteuer, während andererſeits der zur Reſerpebildung verwendete, den Aktionären vor⸗ behaltene Gewinnanteil der gleichmäßigen nicht geſtafſel⸗ ten Körperſchaftsſteuer unterworfen iſt. Infolgedeſſen kann im allgemeinen die Rechtsform der Aktien⸗Kommandit⸗ geſellſchaft als ſteuerlich beſonders glücklich angeſehen wer⸗ den. Beſonders ſteuerliche Vorteile gewährt bei Kapitalgeſell⸗ ſchaften die Fremökapitalfinanzierung. Als Frembkapital⸗ finanzierung kann jetzt nur noch die Forderungskapftal⸗ finanzierung gelten, nachdem die Finanzierung durch Ge⸗ nußſchein⸗Kapital wegen der ſteuerlich vollſtändig durch⸗ geführten Gleichſtellung der Genußſcheine mit den Aktien keinerlei Reiz mehr bietet. Der Fall der Harpener Berg⸗ bau⸗Aktiengeſellſchaft, die einen großen Teil ihres Aktien⸗ kapitals kürzlich in Obligationskapital übergeführt und da⸗ durch neben anderen außerordentlich bedeutende Körper⸗ ſchaftsſteuererſparniſſe erzielt hat, hat die Augen der Oef⸗ ſentlichkeit wieder einmal auf die ſteuerlichen Folgen de: für die Kapitalinveſtition in Unternehmungen gewählten Form gelenkt, nachdem bereits durch das Anleiheſtockgeſetz der Unterſchied zwiſchen Eigen⸗ und Fremoͤkapital von de⸗ ſonderer Wichtigkeit geworden iſt. Waren und Märkfe Die Weinmosfernſe 1933 Das endgültige Ergebnis Das endgültige amtliche Ergebnis der Weinmoſternte im Jahre. 1935, ermittelt vom Statiſtiſchen Reichsamt Ber⸗ lin, liegt erſt jetzt vor. Beſſer als Worte gibt folgende Vergleichs⸗Aufſtellung der im letzten Jahrzehnt erzielten Weinernten Deutſchlands ein Bild von der reichen Ernte 1935, die dem 1934er Rekordergebnis nur wenig nachſtand. Ertrag in hl Erntefläche in ha Goldrobwert RM. 1995 4145 000 71 688 154 628 866 1934 4524 82 72 995 188 175 423 1933 1708 596 71 947 102 784 847 1982 1 721 702 71 5⁰⁰ 84 415 987 1931 2839 536 71 179 82 045 044 1930 2819 744 71 855 119 420 807 1920 2019 427 71814 117 178 715 1928 2052 807 72 609 199 956 609 1927 1427 619 72 749 145 817 467 Der gegen 1934 niedrigere Geldrohertrag hat ſeine Ur⸗ ſoche in dem 1985 niedrigeren Durchſchnittspreis je 100 Liter. 1934 wurden 40,5 l, 1985 nur 37,3/ je 100 Liter erzielt, aber immerhin noch weſentlich mehr als z. B. 1931(28,9„ ſe Hektoliter). Nach dem erſten Abſtich der Jungweine läßt ſich auch ein Urteil über die Qualität des 1935er⸗Jahrgangs fällen. Im ganzen genommen, ergab der TITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 106 Nhein-Mainische Abendbörse Nuhig Frankfurt, 3. März. An der Abendbörſe dauerte die ſtarke Zurückhaltung an⸗ geſichts der geſpannten außenpolitiſchen Lage an. Kauf⸗ aufträge lagen auch heute kaum vor, während ſeitens der Kuliſſe eher noch etwas realiſiert wurde. Die Wiederauf⸗ nahme der Dividendenzahlung mit 5 v. H. bei Schramm Lack und die von 5 auf 6 v. H. erhöhte Dividende bei Schlink Hamburg boten keine Anregung, zumal dieſen die Ungewißheit der Rheinſtahlausſchüttung gegenüberſteht. Am Montanmarkt nannte man die niedrigſten Mitt kur behauptet. Angebot beſtand dagegen noch in 15 aktie, die auf 151(15386) abbröckelte; auch Kunſtſeide 2 lagen mit 49(50) nur knapp gehalten. Hanfwerke Füſſen notierten mit 917(904) mäßig höher. Der Rentenmarkt lag ſtill und urmäßig unverändert. g Nachdem vorübergehend am Montanmarkt Verein. Stahl⸗ werke und Rheinſtahl bei etwas größeren Umſätzen beide abgebröckelt waren, ergab ſich gegen Schluß der Börſe auf Berliner Nachfrage und Rückkäufe der Kuliſſe eher eine leichte Erholung, wenngleich die Geſamthaltung gegen den Berliner Schluß unerholt war. Farbeninduſtrie gaben noch mäßig nach auf 151 nach 1513. Am Kaſſamarkt notierten Schramm Lack mit 91%(914), Schlink Hamburg wurden auf 110 geſchätzt, letzter Kurs nach Pauſe 1062. Der Rentenmarkt lag ſehr ruhig bei behaupteten Kurſen. Nachbörſe: J Farben 151, Rheinſtahl 114,7, Verein. Stahlwerke 83,½— 7, Hoeſch 90 Geld. 1985er⸗Jahrgang einen durchſchnittlich raſſigen und geſun⸗ den Mittelwein, der ſich auch gut auf der Flaſche weiter⸗ entwickeln wird, da ſeine Zuſammenſetzung recht harmo⸗ niſch und ausgeglichen iſt. Der letzte Jahrgang ſtellt ſomit einen guten Geſchäftswein dar, der in manchen Weinbau⸗ gegenden über dem Durchſchnitt ſeiner Vorgänger liegt. Dies iſt auch mit der Grund, daß ſich das Geſchäft in 1938er⸗ Weinen verhältnismäßig befriedigend geſtaltete. Da die 1934er Weine in erſter Hand langſam zur Neige gehen, wird der neue Jahrgang ſchon bald den Morkt beherrſchen. 1 Weinverſteigerung. Der * Grünſtadter Grünſtadter Weinmarkt Vereinigung zur Förderung des Qualitäts⸗ weinbaues, Grünſtadt, verſteigerte am 3. März in der „Jakobsluſt“ in Grünſtadt 57 450 Liter 1934er und 1935er Weiß und Rotweine und 300 Flaſchen 1984er Flaſchen⸗ weine. So wie bei allen früheren Weingusgeboten war auch heute wieder der Beſuch recht zohlreich. Bei den 1985ern blieben die Gebote etwas zurück, was zur Folge hatte, daß bei 9g Nummern kein Zuſchlog erteilt wurde. Dagegen ſetzte die Kaufluſt bei den 1984ern beſſex ein, ſo daß hier ſämtliche, bis auf die Flaſchennummern, zu guten und zum Teil ſehr hohen Preiſen abgeſetzt werden konnten. Auch bei der Portugieſer Weiß⸗ und Rotweinkelterung wurden 3 Nummern zurückgenommen, wegen Nichterrei⸗ chung der eigenen Taxe. Es koſteten fe 1000 Liter: 1933er Weißweine verb.: 870 zur.— 370 zur. 440— 400 zur.— 430— 570— 400— 410. 1938er Weißweine Natur: 410— 460 zur.— 40— 400 300 zur. — 400—480— 400— 400— 890 zur.— 390 zur. 400 400— 410— 410— 410— 390 zur.— 430— 510 500 550— 500— 530— 530— 680. 1934er Weißweine Natur: 420— 520— 500— 500— 500 — 510—— 520— 650— 650— 670 600 700 720— 650— 940— 860— 530— Dirmſteiner Jeſuiten⸗ hofgarten Spätleſe 1030— Freinsheimer Goldberg Spät⸗ leſe 940. 0 1934er Flaſchenweine: Kleinbockenheimer Halde Spät⸗ leſe 1,40 zur. 5 1938er Portugieſer Weißkelterung verb.: 320 zur. 310 zur.— 840— 1935er Portugieſer Rotkelterung verb. 340 350— 880 zur.— 390. 1935er Spätburgunder Natur: Großkorlbacher Spätbur⸗ gunder 410. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 3. März.(Eig. Dr,) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) März 4,9; Mai, Juli je 4,82,;: Sept. 4,72 K.— Mais(lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) März 53,25; Mai 54,75; Juli 35,75 Sept. 56,75 K. Liverpooler Baumwollkurſe vom 3. März.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Middl. Schluß: März(36 570; April 575; Mai 571; Juni 566; Juli 562; Auguſt 555 Sept. 549; Okt. 541; Nov., Dez., Jan.(37) ſe 588; Febr. 537; März 587; Mai 535; Juli 593; Okt. 528; Jan.(38) 526 Tendenz ſtetig. * Meckesheimer Schweinemarkt. Zufuhren: 28 Läufer, 4 Milchſchweine. Preiſe: Läufer 55—70, Milchſchweine 42, Leinöl⸗Notierungen vom 3. März.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſagt Pl. per März 10786; Leinſagt Klk, per März⸗April 12/8; Leinſaatöl loko 27,0 März 20,1 Mai⸗Auguſt 23,4%; Baumwoll⸗Oel ägypt. 24,6 Baum⸗ woll⸗St. ägypt. per Febr. 6½8. Neuyork: Terp. 40. Savannah: Terp. 44 Geld- und Devisenmarki Zürich, 3 Min thus aich gonstanlin.] 245 pen 20,01% J Jpaneg 44.875 breg 1272 akares 250 london 15,10 ½ feln! 207, 92½½ Wonch: 5787 oft. Lend. 277 denyort 30262 benin 12285— Budapest„ gt. bes% Zelglen 51. 7/ J Mien off. H. 38.90 Fer? 700 Vonstggelg 75 een 24,25— ois 66.2 Iten 2090.— Jensi 8 ½ Paris, J. Mim ſfchluß emilich). lenon 74.70 J Sen 2. 28 J Bepenhzgen 883.25] len 2 ape 14.98. Halten 120.50 fend 10,2% berlin. 699. beigen 255,87 che: 485, Sockbei 885— anch 28875 London, J. Ain(schluß amilich) eye. 499.80 K n 220 f nee 370.75 chend 4/86 be 488 87 Je 10.9% Funn en 874.— Velen, 157 emsteam 725,0 bels 4900 fe fansfanin, 817— Juen 125.— baris Ze een 0,8 hen 382.— lente 18.— Brise E Helsiagfort 2. len 2 orte 2812 ſtolſen 62.25 Preg 119.25 Weben 25,18 Feſparene 108,3 Berſſn 12.8 babe 28.. rns; Aires! 15,— Puedes Jth welt 18.10½ J Belgrsg 216 50 Fo d. 412.—] ff Lon den 18.05 Mpien 88.07 Sol 400,— Hongkong 1/884 Steins 160.12 Melalle Hamburger Meiallnofierusmgen vom 3. März Hupfer bes- o, alten Mel bei brief] beld A berahlif Brief] Cald Iberzhlt 5 b nne kebrur.„„„ e faite(A. p. K).. 40, 87— Hin 43.8045. 50.. 285,0 28,0. Feingelg(AN. 5. 5 4.84.79 A 45,5004, 0%„ 085,00. A- an(Abfalie ö 20 45.50J45,500 295,022, 0%„ J tzpr.(FM. p. gr.).. 3100 290 Juni! 45.75% 285,00285, Tech. feldes plelſo 0 . 0155 ju 47.504675 28502850 Deſzlpr.(A. 5. r....85 8,60 August! 48. 4/5 0 Sembt..„ 4 tote Abet , Aulos Fegu las dungs.(2 lo.) De 50,— Horem....... ecke der( per flesche) 12.87 12.87 enn(„„ olfrmen dlines.(in Sb.) J 33.50 * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 4. März. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Piorzheim]: Platin techniſch rein 3,60 je Gramm: dito. 4 v. H. Palladium 3,55 je Gramm; dito. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Ktlo; Fein⸗ ſilber 42,90—44,70 je Kilo: ie nach Abnahme von 50 Kilo bw. 1 bis 9 Kilo * Der Londoner Goldpreis betrug am 3. März 1986 für eine Unze Feingold 141 fh 1 8. 86,6251%, für ein Gramm Feingold demnach 54,4312 Pence= 2,7806. * Nene Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung Kp 113 wurden die Kurspreiſe für Zinn ab 4. März um 3. je 100 Kg. ermäßigt. Veröffentlicht am Per hffentlichn am RM.3 4 10 5 2. RM.3. 2. e 100 K in Kraft a 1 in Kraft ab 4e 100 kg 4 3 2 2 e 100 k 4. 3. 29 2 Alum. n. leg.] 14338 144 48 Pronzeleg. 75-79 679 do. Legier 8870 68 70 Neuſilberleg. 5 ¼ ¼52½ 8% Blei nicht leg. 20% 2. 70/21 ¼ Nickel n. leg.] 249200249209 Hartolel 2%„ ee Zink fein,„ e Kupfer n. leg. 30%/— 2½ 80 5 2½ do roh. 18% 2 19 0% along ker„„ S Zinn n. leg.] 2 9289 752772 Rotguß leg. 52 5452 54% Banka ⸗Zinn] 27229. 275285 Frachſenmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Lediglich talwärts konnte et⸗ was mehr zur Verladung eingeteilt werden. Die Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert. eee Unser Beitrag zur Berufsberatung: Ze techuisclie Ass stentin Unſere Zeit weiſt die Frau auf ausgeſprochen weibliche Berufe. Der Kreis dieſer Berufe reicht über den unmittelbaren Dienſt an Haus und Familie hinaus und ſchließt die Arbeitsgebiete ein, auf denen die Frau— gerade durch ihre weibliche Eigenart— dem Mann überlegen iſt, ohne anderer⸗ ſeits in ihrer weiblichen Art geſchädigt zu werden. Die Ausfüllung ſolcher Berufe durch die Frau liegt nicht nur in ihrem eigenen Intereſſe, ſondern dar⸗ über hinaus im Intereſſe der Wiſſens⸗ und Schaf⸗ ſensgebiete, denen ſie dient, und damit des Volks⸗ ganzen. Ein Beruf dieſer Art iſt der der tech⸗ niſchen Aſſiſtentin. Die techniſche Aſſiſtentin wird durch eine gründ⸗ liche zweijährige praktiſche und theo⸗ retiſche Ausbildung in die Lage verſetzt, alle kliniſch⸗chemiſchen, hiſtologiſchen, bakteriologiſch⸗ſero⸗ logiſchen und chemiſchen Unterſuchungen im Labora⸗ torium auszuführen und ſo zur unmittelbaren Hel⸗ ferin und Mitarbeiterin des Arztes zu werden. Da⸗ mit iſt zugleich Weite und Grenze des Berufes ge⸗ geben. Tatſächlich liegt hier für die Frau noch eine der wenigen Möglichkeiten, an wiſſenſchaftlichen Ar⸗ beiten teilzunehmen; auf der anderen Seite muß klar geſehen werden, daß es ſich nicht um ſelbſtändige, ſondern immer nur um Hilfsarbeit handelt. Der Begriff„Hilfsarbeit“ bedeutet eine Beſchränkung. Gerade in ihm iſt aber wieder eine beſondere Auf⸗ gabe für die Frau enthalten: das weibliche Einfüh⸗ lungsvermögen, das ſelbſtloſe Sichhingeben an eine Sache läßt der Frau das unbedingte Vorrecht für dieſen Beruf. Da von der Genauigkeit, mit der im Laboratorium gearbeitet wird, oft der Krankheits- verlauf des Patienten, ja unter Umſtänden das Le⸗ ben abhängen kann, iſt nicht nur eine ſehrgründ⸗ liche Vorbildung erforderlich, ſondern in erſter Linie das Vorhandenſein beſtimmter charakter⸗ licher Werte, unbedingte Zuverläſſigkeit, Wahr⸗ haftigkeit, Genauigkeit. Es muß betont werden, daß es bei der Wahl dieſes Berufes wegen der Not⸗ wendigkeit beſonderer Eignung einer ſehr ſorcgfäl⸗ tigen Ueberlegung und Prüfung bedarf. Als Vorbildung wird die mittlere Reife verlangt, d. h. Verſetzung nach Oberſekunda. Die eintretende junge Schülerin beſitzt alſo auf ihrem neuen Arbeitsgebiet keine oder nur geringe Vor⸗ kenntniſſe. Da ſie zum Verſtändnis und zur Be⸗ herrſchung der ſpäteren Tätigkeit aber erhebliche Henntniſſe in verſchiedenen naturwiſſenſchaftlichen Fächern braucht, erhält ſie neben der praktiſchen Ar⸗ beit einen ausführlichen theoretiſchen Unterricht, der ſie allmählich in dieſe Gebiete einführt und ihr im Laufe der beiden Ausbildungsjahre die wiſſen⸗ ſchaftliche Grundlage vermittelt, die zum Verſtändnis nötig iſt und deren ſie in der Ausübung ihres Berufes bedarf. Das Hauptgewicht aber liegt, während der Schulzeit und auch ſpäter, auf der prak⸗ tiſchen Tätigkeit, die bei der fertigen techniſchen Aſſi⸗ ſtentin etwa—9 Stunden täglich beträgt. Ebenſo wie bei der Aerztin läßt ſich dieſe tägliche Arbeits⸗ zeit jedoch nicht genau feſtlegen, da es ſich auch bei der techniſchen Aſſiſtentin häufig um Dienſt am Lebenden handelt, was eine erhöhte Befriedigung erzeugen mag, andererſeits aber um ſo ernſtere Ver⸗ pflichtungen auferlegt und ſelbſtloſe Hingabe er⸗ fordert. Im theoretiſchen Unterricht, der in den Händen von wiſſenſchaftlichen Lehrkräften der Univerſität Eliſabeth Schitk-Abels: liegt, ſtellen die beiden großen Gebiete der Che⸗ mie und Phyſik die Schülerin vor die gleichen Aufgaben, wie den jungen Medizinſtudenten, indem Grundzüge der anorganiſchen und organiſchen Che⸗ mie, die für die Analyſe wichtigſten Reaktionen und die Grundzüge der Phyſik gelehrt werden. Beſon⸗ ders in der Chemie erſcheinen die Schwierigkeiten dem Anfänger zunächſt erheblich, doch laſſen ſie ſich mit Ausdauer und Fleiß überwinden. Die Anatomie und Phyſiologie führt die Schülerin in die Grundzüge des Baues und der Funktionen des menſchlichen Körpers und ſeiner Or⸗ gane ein. In dem Unterricht der mikroſkopiſch⸗ a natomiſchen Technik wird ſie mit ihrem Handwerkszeug, dem Mikroſkop, vertraut gemacht, ſie Als Ergänzumgsfächer werden Photo⸗ graphie(Makro⸗ und Mikrophotographie) und Zeich⸗ nen(makro⸗ und mikroſkopiſch, ſchwarz und farbig, Aquarellieren) gelehrt. Eine Begabung auf zeich⸗ neriſchem Gebiet iſt ſehr erwünſcht und geſucht und bietet Spezialmöglichkeiten. Unbedingt erforderlich iſt das Erlernen ein⸗ facher Bürotätigkeit für die junge techniſche Aſſiſtentin. Schreibmaſchine und Stenographie wer⸗ den innerhalb des Lehrplanes der Freiburger Schule gegeben, darüber hinaus iſt eine gründliche Vervoll⸗ kommnung und Uebung dringend zu empfehlen. Die heutige Zeit, die Sparſamkeit erfordert und auf Ver⸗ einfachung dringt, verbietet in den meiſten Betrieben, die eine techniſche Aſſiſtentin halten, die Einſtellung Oſterlämmchen erfährt das Wichtigſte über den biologiſchen Bau des Körpers. 5 Ein Viertel der geſamten Ausbildungszeit wird von der Paraſitologie und Serologie be⸗ anſprucht, die ein reiches und vielgeſtaltiges Gebiet darſtellen. Hier wird Einblick gewährt in die Ver⸗ breitung und Bekämpfung übertragbarer Krankhei⸗ ten, in die Morphologie und Biologie der Kleinlebe⸗ weſen. Im praktiſchen Unterricht werden Nähr⸗ böden für Bakterienkulturen hergeſtellt und die Ver⸗ fahren zum Nachweis der Mikroparaſiten gelehrt und geübt. Die kliniſche Chemie bringt in der Labo⸗ ratoriumsarbeit die chemiſchen und mikroſkopiſchen Unterſuchungen von Harn, Sputum, Magenſaft, 22 2 7 8 1 2 2 2* Fäces, Blut uſw. Im allgemeinen pflegt das Intereſſe ſchon während der Ausbildungszeit auf Gebieten der kliniſchen Chemie und Bakteriologie zu liegen, die vielleicht die engſte Verbindung zum Le⸗ benden herſtellen und damit der weiblichen Art am meiſten entſprechen. (Europa⸗ Bildarchiv,.) einer weiteren Schreibhilfe. Die Erlangung einer Stelle kann alſo von der Beherrſchung der Büro⸗ tätigkeit abhängen. Röntgen gehört nicht unmittelbar zur Ausbildung der techniſchen Aſſiſtentin. Es gibt an einigen Schu⸗ len Lehrgänge für Röntgenaſſiſtentinnen und ſolche für eine kombinierte Ausbildung zur techniſchen und Röntgenaſſiſtentin. Die Koſten für die Ausbildung betragen insge⸗ ſamt etwa 1000 Mk. Schulen für techniſche Aſſiſtentinnen ſind in Deutſchland in einer Reihe von Städten, die einzige in Baden befindet ſich in Freiburg i. Br. Die Ausbildung an der Freiburger Schule dauert zwei Jahre und ſchließt mit einer ſtaat⸗ lichen Prüfung ab. Im Laufe der darauffol⸗ genden 3 Jahre iſt ein praktiſches Halbjahr an Kli⸗ niken oder Krankenhäuſern, die vom Miniſterium beſtimmt ſind, abzuleiſten. Techniſche Aſſiſtentinnen werden angeſtellt an faſt allen mediziniſchen Univerſitätsinſtituten und Kli⸗ Aus dem Viloͤerbuch meiner Kindheit Adam Halm Adam Halm war Tagelöhner und dem Gärtner des Gutes als Hilfsarbeiter zugeteilt. Er beſaß ein windſchiefes Häuschen am Ende des Dorfes und eine Frau, die nicht gut zu ihm war. Kinderohren ind hellhörig, auch wenn ſie noch nicht recht ver⸗ ſtehen, was ſie von unvorſichtigen Erwachſenen auf⸗ ſchnappen. Es war oft die Rede von Halms Frau, der„roten Griet“, die ihn ſchalt, wenn ſein ſchweres Leiden ihn für einige Tage arbeitsunfähig gemacht hatte. Das war ſtets um die Zeit des Vollmonds, wie die Mägde ſagten, da ſtellten ſich die epileptiſchen Anfälle ein, die den armen Halm zu keiner ſtrengen Tätigkeit tauglich machten, wenigſtens zu keiner, die ihm nicht ermöglicht hätte, ſeinen Dienſt tagelang zu unterbrechen. Soviel ich mich erinnere, habe ich nie geſehen, wie der ruhige, wortkarge Mann hin⸗ ſtürzte, und was wir davon hörten, nahmen meine Geſchwiſter und ich als ein gewohntes Geſchehnis hin, aber ſein Tod hat die erſten Schatten in mein helles Kinderland geworfen. Wir Kinder beſaßen in Halm einen treuen Bun⸗ desgenoſſen, der ſich auf unſere Seite ſtellte, ſo oft wir nach Anſicht des Gärtners eine Moritat be⸗ gangen hatten. Wenn wir die erſten reiſen Erd⸗ beeren pflückten, mit denen Gärtner Streng ſeine ſorgfältige Pflege bei der Mutter bekunden wollte, oder vor Feiertagen über die friſch geharkten Wege liefen, waren wir nach ſeiner Anſicht kleine Ver⸗ brecher, aber Halm lachte dazu in ſich hinein, wäh⸗ rend ſeine glasblauen Augen liſtig funkelten. Noch höre ich ihn ſagen:„Meent üür, de Kenger(Gin⸗ der) hätten hee et Räch(Recht) verlobren un üür alleen hät et Kommando? O nä, de Kenger ſollen ihr Pläſier hävven, do ſorge ech für.“ Dann knurrte er noch eine Weile, der Gärtner ſchalt noch einen Atem lang in den Wind— ud wir Rangen verſchmauſten, was wir geräubert hatten. Kriegs⸗ fuß mit dem Gärtner, hatten wir aber mit Halm eine geheime Beziehung, der wir vieles verdankten. Er zeigte uns das Neſt eines Rotkehlchens, fuhr uns im breiten Kahn um das Schilf am Teich hinter dem Park und bog es auseinander, damit wir ſehen konnten, wo die Waſſerhühnchen niſteten. An Markt⸗ tagen, wenn er das Gemüſe für den Verſand vor⸗ bereitete war er geduldig genug, uns„helfen“ zu laſſen. Solche kleinen Züge eines gütigen Herzens Eines Tages aber kam ich an den Steg, der über das ſeichte Waſſer des Baches im Gartengelände führte. Da ſah ich den blauen Kittel Halms im Waſ⸗ ſer und ihn ſelbſt auf dem Geſicht liegend. Ich weiß nicht mehr, ob ich um Hilfe gerufen habe, oder ob ſie ſchon ohnehin herbeigeeilt— jedenfalls war es zu ſpät, der unglückliche Mann und warme Kinder⸗ freund war tot. Mir, dem achtjährigen Mädchen, hat ſich das kleine Herz gekrampft. Ein ſchauriges Ahnen vom Ende aller Weſen beherrſchte mich auf lange Zeit. Volk, Seele und Heldentum Aus den Zeugniſſen deutſchen Lebensbewußtſeins“ von Paul Krannhals Die Seele des deutſchen Volkes wird friedlos bleiben, ſolange ſie im Werden iſt. Und ſie ſoll friedlos bleiben, bis ſich der Sinn ihres Weſens erfüllt hat. * Wer die Not unſeres Volkes zu ſeiner eigenen macht, wird in dem Sinn ſeiner Taten dieſe Not ſeines Volkes zu überwinden ſtreben. * Zwiſchen dem Erleiden und Tun liegt das Innerſte unſeres Lebens, liegt die Entſcheidung unſerer Seele, liegt unſere Sinngebung des Lebens. Heldentum iſt überall dort, wo ſelbſtloſes Han⸗ deln iſt; dieſes liegt, wie alles Hinausſtreben des Individuums über ſich ſelbſt, im Sinne der organi⸗ ſchen Welt⸗ und Wertordnung. Deutſches Heldentum iſt zu innerſt einſam, iſt im weiteſten Sinne ein Gleichnis des allumfaſſenden Ganzen. Es leidet das Leiden des Volkes als ſein ureigenſtes Leiden. Und darum handelt es, nach einem Wort von Fichte, ſo, als hinge von ihm und ſeinem Tun allein das Schickſal ab der deutſchen Dinge. banden uns an den ſtillen Mann, der anderen be⸗ dauernswert, aber auch etwas unheimlich war. Oft ſtand er auf den Spaten oder die Harke ge⸗ ſtützt zwiſchen den Gemüſerabatten und ſtarrte zum Himmel, auch bei ſchlechtem Wetter, wenn der Wind den krauſen blauen Kittel blähte und die Gärtner⸗ ſchürze flattern ließ.„De Halm hätt der Eekick“ (Einkucken, gradeaus ſtarren), ſagten die Mägde, die im Garten beſchäftigt waren und fürchteten ſich faſt vor ihm, ohne zu wiſſen, warum. Wir Kinder gingen mit unbewußter Schonung für ihn aus ſeiner Nähe, aber nie mit Scheu oder Furcht. Schwarze Flügel bewegten ſich von da ab vor der Sonne meines Kinderlandes. Darüber geſprochen habe ich nie, aber ganz deutlich weiß ich, daß von da ab der Tod mir bewußt war und ich mich ängſtigte um das Leben aller, die mir lieb waren, Vater, Mut⸗ ter, Großmutter und Geſchwiſter. Lange Zeit brauchte es, bis der unheimliche Gaſt ſich beſänftigen ließ. mag ein halbes Jahr ſpäter geweſen ſein, als eines Tages— die Mittagsglocke läutete eben — eine der vielen Töchter des Nachbarn an das Zimmer meiner Großmutter klopfte. niken, an Krankenhäuſern, an ſtaatlichen und ſtäßd⸗ tiſchen bakteriologiſchen Unterſuchungsämtern, in privaten Laboratorien, die bakteriologiſche und kli⸗ niſch⸗chemiſche Unterſuchungen machen, auch in indu⸗ ſtriellen Unternehmungen, in denen pharmazeutiſche Präparate hergeſtellt werden. Da die Schule nur eine begrenzte Anzahl von Schülerinnen aufnimmt, ſind die Ausſichten auf An⸗ ſtellung verhältnismäßig günſtig. Aber nur die techniſche Aſſiſtentin wird den erhofften Platz im Berufsleben finden und ausfüllen können, die den Anſprüchen in charakterlicher Hinſicht genügt und Tüchtiges zu leiſten imſtande iſt. Frau Gertrud Pflüger, Leiterin der Schule f. techn. Aſſiſtentinnen an med. u. naturw. Inſtit., Freiburg i. Br. Amgelehrt wär's richtig geweſen! Es war Sonntag nachmittags und Bekannte waren bei uns zu Beſuch. Die beiderſeitigen Kin⸗ der, ziemlich im gleichen Alter, ſpielten mit einander. Nur unſer Rudi vergnügte ſich lieber allein. Baute zuerſt ſeine Soldaten auf, und dann begann er, Ball zu werfen. Das war ja nun nicht gerade das rich⸗ tige Spiel, da ſo viele zerbrechliche Dinge im Zim⸗ mer gefährdet wurden. Ich hieß ihn auch wiederholt und immer eindringlicher, den Ball wegzulegen, doch er tat, als wenn er es nicht hörte, wollte ſich auch wohl vor dem Beſuch„zeigen“ und ließ ſich in ſeiner Beſchäftigung nicht ſtören. Da— ein Klirren— der Ball war über den Tiſch geſprungen! Mein ſchönes Kaffeegeſchirr, das ich zur Hochzeit bekommen hatte! Doch wie durch ein Wunder war nichts geſchehen. Die eine Taſſe, die umfiel, blieb völlig unverletzt und war auch gerade leer. Das war gut ausgegan⸗ gen zu Rudis Glück! Nachher fand er ſeinen Spaß daran, um den Tiſch herumzulaufen, ſchnell und immer ſchneller. Mir ſteckte noch der vorausgegangene Schreck in den Gliedern, aber ich wollte ihn nicht wieder und ver⸗ mutlich wieder umſonſt zur Ruhe mahnen. Plötzlich ſtolperte er, packte im Fallen einen Zipfel des Tiſch⸗ tuches und riß zwei Teller und eine Taſſe zu Boden. Alles kaputt! Außerdem ſein ſchöner, weißer Ma⸗ troſenanzug mit Kaffee übergoſſen! Nun riß mir aber die Geduld! Ich zerrte den kleinen Unhold aus dem Zimmer, gab ihm eine tüchtige Tracht Prügel, zog ihn aus und ſteckte ihn ins Bett. Was zu viel war, war zu viel! So äußerte ich mich auch nachher meiner Be⸗ kannten gegenüber. Darauf tat ſie einen Ausſpruch, der mir für den erſten Augenblick unverſtändlich war.„Umgekehrt wäre es richtig geweſen!“, ſagte ſie. Was ſie damit meinte? Als der Junge trotz meines wiederholten Verbotes weiter Ball ſpielte, da hätte ich ihn energiſch ſtrafen ſollen, und zwar ganz unabhängig davon, ob er durch ſein Spiel Schaden anrichtete oder nicht. Der Ungehorſam war das Strafbare, nicht die mehr oder minder ſchweren Zufallsfolgen dieſes Ungehorſams. Heiß überlief es mich.„Da hätte ich ihn jetzt wohl gar nicht ſchlagen dürfen, obwohl er meine ſchönen Tel⸗ ler zerſchlagen hat, die kaum wieder zu erſetzen ſind?“ Nein, dieſe Strafe war nicht am Platz. Ich hatte ihm das Herumtollen ja nicht verboten. Daß er das Pech hatte, dabei hinzufallen, ſtand auf einem anderen Blatt. Für die Zukunft will ich es mir merken: Nicht der angerichtete Schaden beſtimmt das Maß der Strafe, ſondern die Uebertretung der gegebenen Gebote. Freilich müſſen dieſe klar und eindeutig gefaßt ſein. Dr. Helene Busch-Elsner. die traurige Botſchaft, daß einer der vor wenigen Wochen geborenen Zwillinge geſtorben ſei. Meine Großmutter ſtrich dem jungen Mädchen ſanft über das Blondhaar, und ich hörte ſie noch ſagen:„Nun, Traute, da iſt die kleine Lieſel ein Engelchen im Himmel geworden.“ Der Traute kol⸗ lerten die Tränen über das ſommerſproſſige Geſicht, und ſchluchzend fiel ſte ein:„Das ſagt mei Mutter auch „Wird man ein Engel, wenn man ſtirbt?“ fragte ich ſpäter die Großmutter, als wir wieder allein waren.„Ja, Kind, unſchuldige kleine Seelen werden alle Engelchen. Und die Menſchen, die in ihrem Leben gut geweſen ſind, auch“, ſetzte ſie hinzu. „Iſt da der Halm vielleicht ein Engel geworden habe ich faſt ängſtlich gefragt, und war wie erlöſt, als Großmutter antwortete:„Ja ſicher, und ein gan großer, leuchtender!“ Seitdem mußte ich immer, wenn mich irgend⸗ etwas an unſeren armen Halm erinnerte, an die von mächtigen Flügeln beſchirmten weißen Leuchter⸗ engel in der Kirche denken. Und es iſt wohl vor allem dieſes Kindheitserlebnis, dem ich es verdanke, daß noch aus meinen Jugendtagen her die düſtere Geſtalt des Todes für mich immer begleitet blieb non dem lichten Bild einer himmliſchen Erſcheinung⸗ Vom Büchertiſch In der philoſophiſchen Grundlegung des Nationalſozia⸗ Iismus nimmt das Werk des frühverſtorbenen Philoſophen Paul Krannhals einen beſonderen Platz ein. Das Märzheft der Zeitſchrift„Frauen Kultur im Deutſchen Frauen werk“, Ausgabe B(Verlag Otto Beyer, Leipzig, Heftpreis 50 Pfg.), die das offt⸗ zielle Organ des Deutſchen Frauenwerkes iſt, bringt darum aus ſeinem Nachlaß den Beitrag„Organiſche Kulturgeſtaltung“. Gleichzeitig wird eine Zuſammenſtel⸗ lung aus den Werken von Paul Krannhals als„Zeug⸗ niſſe deutſchen Lebensbewußtſeins“ veröffentlicht. Daneben erzählt Dr. Hans Pflug in einem ſchön bebilderten Beitrag„Von deutſchen Bäumen“, von ihrer innigen Verbundenheit mit der deutſchen Landſchaft, dem deutſchen Brauchtum, dem deutſchen Menſchen.— Noch manch an⸗ regender Beitrag und gute Buchbeſprechungen erfreuen * Sie brachte den Leſer. Mittwoch, 4. März 1936 Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe 11. Seite Nummer 106 nehmungen, ſondern die Belieferung der Strom⸗ tarife nicht von heute auf morgen mit einem Macht⸗ * 9 neue Ener 5 4 1 9 7 abnehmer zu ſo günſtigen Preiſen, daß jedem Volks⸗ worte eingeführt werden. Die Hausfrauen abe! i 1 ö 9 2 E 1 ge e un le ausfrau genoſſen die vielſeitigſte Verwendung des Stromes, werden gut daran tun, durch ihre jetzt feſtgefügten N.. 8. den Hausfrauen alſo die Voll⸗Elektrifizierung der und im nationalſozialiſtiſchen Geiſte arbeitenden Die Licht⸗, Kraft, Wärme⸗ und Waſſerverſorgung Wohl beſtehen in einer Reihe von Großſtädten, Wirtſchaft, möglich wird. Verbände dahin zu wirken, daß die ſchlimmſten der — in ihrer Geſamtheit als Energie wi rüſchaſt wie auch hier in Ma unh ei m, heute bereits„haus⸗ Das Geſetz ſtattet den Reichswirtſchaftsminiſter beſtehenden Mißſtände ſchleunigſt beſeitigt werden, bezeichnet— ſpielt eine weſentliche Rolle in den haltsfreundliche Tarife, bei denen eine Voll⸗Elek⸗ mit weitgehenden Vollmachten aus, die Erfüllung und daß in nicht zu langer Zeit jede deutſche Haus⸗ Ausgaben der een, Hausfrauen. Großen Wert triſizierung des Haushaltes durchaus wirtſchaftlich dieſer Pflicht nötigenfalls zu erzwingen. Selbſt⸗ frau, die ſich danach ſehnt, 1 8 Haus ha lt z u f ble nige 10. 2 ei 9 ei rtſchaf in io 1 7 2 125 75 K 3 6 9 aber legen ſie mit Recht auch darauf, diejenige iſt. Auch in zahlreichen kleinen Ortſchaften ſind ſie verſtändlich können aber mit Rückſicht auf die übrige tragbaren Preiſen voll⸗ Ei e e Energieart(Kohle, Koks, Briketts, Petroleum, Gas bereits eingeführt, am meiſten dort, wo das große Wirtſchaft weſentliche Verbilligungen der Strom⸗ treiben kann. oder elektriſchen Strom) zu erhalten, durch welche[Landesverſorgungs⸗Unternehmen den Strom unmit⸗ d e ſie von körperlich anſtrengender und zeitraubender telbar an die Haushaltungen liefert. In allen die⸗ 2 0 Arbeit entlaſtet wepden und die Häuslichkeit ſich am ſen Fällen bedürfen die Hausfrauen keines beſon⸗ Anſer Wochen-Küchenzettel 109 deren geſetzlichen Schutzes mehr. Die Zahl der Ort⸗ 8 25 55 chaften aber, in denen günſtige Haushalttarife noch 5 758. eren 81 15 5 27 5 a 11 1 beſtehen iſt 1 17 8 5 1 0 1 8 3 5 Donnerstag Geſamtpreis.10 Mk.] Kartoffeln werden geſchält, in Scheibchen geſchnitten. li⸗ Der letzte Eintopfſonntag des Winters 5 1 e D iſch 5 o groß, Rindsgulaſch 120, Spätzle 50, Banauen 40. Auflaufform wird mit Fett ausgeſtrichen und eine 775 e 8 3 3 5 daß Hunderttauſende, ja vielleicht Millionen deut⸗ Freitag Geſamtpreis.30 Mk. Kartoffelſcheiben hineingegeben. Darauf kommen che 1935/6— ein neues Bekenntnis zn opfer⸗ ſcher Hausfrauen auf die Voll⸗Elektrifizierung ihrer Suppe aus Spätzlebrühe mit Ei und Schnittlauch Schweineſchnitzel, die mit ſaurem Rahm, Salz und gewis a bereiter Volksgemeinſchaft! Wirtſchaft, vor allem auf das elektriſche Kochen und. FVf; e e 8 N A 8 toffeln 15. ichen Kartoffeln, die mon W mit Rahm und ſchl 515 den Gebrauch der ſo äußerſt angenehmen und prak⸗ Samstag Geſamtpreis.60 Mk. 0 zen überzieht. Den Auflauf kann man mit 115 tiſchen Elektrowärme⸗Kleingeräte verzichten müſſen. Gemüſeſuppe 30, 1. Kop r Löwen⸗ riebenem Käſe und Weckmehl noch verfeinern. ie behaglichſten geſtalten können. Daß der elek⸗ Hier kann und wird nun das am 13. Dezember Sonntag(Ein tog, 0 eee 6 Beſamtprei 5 10 Mk. o e a rd in oc t 855 l 1 Str als Licht⸗, Kraft⸗ Wär 35 erlaſſene Enerai 1715 5 e 8 9[Waſſerbad oder im Ba n körnig gekocht, mit Käſe i inn triſche Strom als Lichte, Kraft⸗ und Wärme⸗ 1935 erlaſſene Energiewirtſchaftsgeſetz Schweinefleiſchpaſteten)( Pfd. Schweinefleisch 9 en 5 5 505 Ahn als 110 geſtürzt hat. In 5 en quelle 5 1 i weitaus am ſegensreich wirken und zur Beſchleunigung der Ein⸗ ſaurer Rahm 10, 35 10 1 8 Pfuns Mitte gibt man ein Hammelr vut, daß man mit Paprika, nd beſten erfüllt, braucht heute wohl nicht mehr näher führung von„haushaltsfreundlichen“ Tarifen führen. 9955 3 Kartoffeln 165. 8 etwas Knoblauch und Tomatenpüree abgeſchmeckt hat. Die 5 3 de W ir trotz 1 5 5 Raff; 5 2 Montag(Fiſchzuſatztag) Geſamtpreis.20 Mk. Hammelſtücke werde a fingerhutgroß chnitter erläutert dul werden. Wenn Wir trotzdem in Deutſch⸗ Auf die einzelnen Beſtimmungen des Geſetzes kann Sternchenſuppe 20, geb. Flußfiſche 60, Zutaten 10, 5 Leberſchnitten. Die ae 115 W 63 land bisher noch ſo wenige voll⸗elektriſche Haus⸗ in dieſem Rahmen nicht eingegangen werden. Her⸗ 1 Kartoffelſalot 30 55 1 wird mit 6 eingeweichten Brötchen durch den Fle bhaltungen haben, in denen— abgeſehen von der vorgehoben aber ſei, daß der nationalſoz zialiſtiſche Dienstag kiſches Hammelpilaffzs) 0 9 25 155 i ae S 2 27; 3 175 85 7*: 8 Türkiſches Ham ilaff e ete e ſt 1 8 155 winterlichen Simmerheizung— einzig und allein Grundſatz„Gemeinnutz geht vor Ei igennutz“ nun⸗ Mittwoch ſches He e 05 Mk. 15 1 7 ſt 15 di eie N 1 g elektriſcher Strom verwendet wird, ſo liegt dieſes[mehr auch in der Stromperſorgung voll zur Geltung Rumfordſuppe 20, Leberſchnitten ken) 120, Zutate Mitte etwas bergig erhöht werden. Die Schnitten werden Haran, daß die erſte Forderung ien Koſten—] kommen wird; denn nicht das Herauswirtſchaften 10, Feldſa 20 erſt auf der unbeſtrichenen Seite kroß gebacken und dann für die Hausfrauen von den Strom liefernden Wer⸗ hoher Dividenden oder Abgaben an die Gemeinde⸗ 4) Schweinefleiſchpaſtete i age 115 auf der beſtrichenen fertiggebacken. 3 isher nos f aFpie 7 5 a Mer; 1 Schw 5 e E e g g 7 5 11 len bisher noch nicht befriedigend gelöſt iſt. kaſſen ſind erſte Pflicht der Stromverſorgungsunter⸗ ganz ünne Schnitzelſcheiben 80 abgekochten Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim tte——————— in⸗ 0 er. Hellblauer Schlafanzug aus ute Tupfenſeide mit Rüſchen⸗ 47 al beſatz. Ullſtein⸗Schnitt 1911— ch⸗ 15 5 Reich mit Spitzen aufge putztes wia Nachthemd. Ullfein⸗ V N olt Schnittmuster w 1916 och uch ter er Hinks: Hemdhoſe aus roſa Waſch⸗ bes kunſtſeide mit zierlicher Aufnäh⸗ tet arbeit. Ullſtein⸗Schnitt W 1905 Bettjäcchen mit Falber⸗ en. kragen und langen Armeln. it Rechts: Unterkleid, oben paſſen⸗ Ullſtein⸗Schnitt W 1928 155 artig mit Blüten heſtickt. Ullſtein⸗ Schnittmuſter W 1849 ſch Geblümtes Nachthemd, reich 155 Taghemd und Schlüpfer aus mit Falbeln garniert. lulſtein tir 8 roſa Tritotſtoff. Ullſtein⸗Schnitt⸗ Schnittmuster W 1917 en 3 muſter W 1901 er⸗ 750 ich ö ſch⸗ en. ta⸗ nir s zel,. a el 5 35 3— 5 ze⸗. a 5 1 ich, 1 25 f 18 80 u V0 99 wwe Sticke nd Sp 78 0 Ullſtein⸗Schnitt W 1920 ee f 67 2 15 a 3 Geſtreifter Schlafanzug, der Nang e e u e. zuſammeuhängend gearhei⸗ ſchließt. Unſtein⸗Schnitt⸗ 1 tet iſt. e muſter W 1915 ie am der 8 d 17 55 8 5 5 f 2. 355 eiß Es Tiſch voll Ausſteuer⸗Wäſche und daneben, auf Puppen auf⸗ Sei ſie matt oder ſtark glänzend, denn das iſt heute beides für Leibwäſche zar gezogen, die Glanzſtücke dieſer Ausſteuer— das lockt die Weiblich⸗ modern. Man vereint auch wohl Matt und Glänzend, und zwar ſetzt el⸗ keit immer wieder, davor ſtehenzubleiben und ſich anzuſchauen, was man auf Wäſcheſtücke aus matter Waſchkunſtſeide Blütenornamente aus en ihre Mitſchweſtern heute in die Ehe mitbekommen. Schön geſchichtet der glänzenden Seide, die natürlich ebenfalls waſchbar iſt. Dann gibt es 15 und gebündelt liegt der zukünftige Inhalt des Wäſcheſchrankes da. Mit aber noch die vielen Stoffe mit eingewebten Glanzmüſterchen, haupt⸗ 11 einem kleinen Anflug von Neid denkt die bereits mehrere Jahre ver⸗ ſächlich Tupfen. Sie wirken ebenſo wie die allerliebſten buntgeblümten heiratete Hausfrau daran, daß auch ihren eigenen ſchon etwas ab⸗ Stoffe ſchon an ſich genug durch ihre Stoffmuſterung. Daraus gefertigte 9 t genutzten Beſtänden eine Auffriſchung eigentlich not täte. Jüngere Wäſcheſtücke zeigen deshalb nur Falbeln, Rüſchen, Bogenränder und as Damen dagegen intereſſieren ſich mehr für die perſönliche Ausſtattung ähnliches, zu dem der Stoff ſelbſt das Material liefert. In erſter Linie n g der Braut. Für ihre reizende Leibwäſche, die Hemdchen und Höschen kommen ſie für Nachthemden, Bettjäckchen und Schlafanzüge in An⸗ eſe und Unterkleider, für die zierlich geſchmückten Nachthemden und die wendung, weil hier nicht wie bei der unter unſern Kleidern getragenen f neuartigen Schlafanzüge. Wie„ſüß“ das alles iſt! Roſa und Blaßblau Wäſche ängſtlich bedacht werden muß, daß die Wäſche nicht dick machen 1 mit zartgetönten Spitzen oder allerfeinſten Stickereien. Oder es iſt aus darf. Im Gegenteil ſchmückt und putzt man die Nachtkleidung auf das 9 8 wunderhübſch geblümten Stoffen in lieblichen Rokokofarben. So etwas reichſte aus, bis es richtige Schlafzimmerkleider werden, voll weiblicher en möchte man haben, träumt manche und vergißt ganz, daß dieſer Wunſch Anmut und Koketterie. Sogar der Schlafanzug, der ſtets ſo ſtreng tat, 5 leichter zu erfüllen iſt, wenn man ſich die Mühe des Selbernähens legt ſeine kahle Sachlichkeit ab und hat nichts gegen krauſe Rüſchen⸗ 55 macht. Die Mühe? Ach nein, ein Vergnügen, eine freudebereitende Garnierungen einzuwenden. Obgleich man neuerdings auch ſehr ein⸗ 5 Beſchäftigung! Für ſolche Wäſche nimmt man ja keine derben Stoffe, fache Schlafanzüge in durchlaufender Overallform ſieht. Doch die ſind ol⸗ ſondern Waſchſeide, die ſich leicht nähen und ebenſo leicht beſticken läßt. dann wenigſtens nett geſtreift. M. Cl. cht, ter gte 5 0 ein 5 LI em 2 25 6 0 12*——— als* f Lerrliszene Näh- und Zuschneide-Schule 1 Hausfrauen e brümpf N Kuenzer Gus, nürhne 8„Jos. 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