2 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch dite Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63,) Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Eimelpreis 10.. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗ Preisliſte Nr. 6. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an befonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗ Ausgabe Au. B Montag, 9. März 1936 147. Jahrgang- Nr. 14 ins Rheinland ein Die Truppen rücken/ Was ſagt die Welt zur Führerrede? Das„Anannehmbar“ des Pariser Kabinelis Anrufung des Völkerbundsrates wegen„Bruchs des Lotarnopaktes“— Sanktionen gegen Deutſchland verlangt Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 8. März. Der Empfang der ausländiſchen Botſchafter durch Adolf Hitler und ſeine große Erklärung vor dem Reichstag haben in Paris allergrößtes Auf⸗ ſehen erregt. Man war ſeit letzter Nacht darauf gefaßt, ein geſchichtliches Ereignis heute zu erleben. Aber man konnte ſich über die Auswirkungen und über die Tragweite der Ausführungen des Führers keinerlei Bild machen. Wie immer erwarteten die chauviniſtiſchen Kreiſe in Frankreich einen„Gewalt⸗ akt“ des Dritten Reiches. Nun iſt es ganz anders gekommen. Die Rede des Führers wurde von ſämtlichen politiſchen Stellen in Paris mitgehört. Außenminiſter Flandin begab ſich, nachdem er vom ſtanzöſiſchen Botſchafter telephoniſch über die Mittei⸗ lung der Reichsregierung wegen des Locarno⸗Ver⸗ trages in Kenntnis geſetzt worden war, ins Miniſter⸗ präſidium, um mit dem Miniſterpräſidenten Sarrant Rückſprache zu nehmen. An der Unterredung nahmen der Kriegsminiſter General Maurin, Staatsminiſter Paul⸗Boncbur, Miniſter Mandel und 1 franzöſiſche Generaliſſimus Gamelin teil. Es folgten diplomatiſche Beſprechungen des fran⸗ öſiſchen Außenminiſters mit dem engliſchen, dem italieniſchen und dem ſowjetruſſiſchen Botſchafter, mit dem polniſchen Botſchaftsrat Frankowſki und dem iſchechoſlowakiſchen Geſandten Eſuſky. Hierauf fanden ſich am Quai'Orſay zu einer Zuſammenkunft folgende Perſönlichkeiten ein: Mini⸗ ſterpräſident Sarraut, Außen miniſter Flandin, Poſt⸗ miuiſter Mandel, Staatsminiſter Paul⸗Boncour, Kriegsminiſter General Maurin, Kriegsmarine⸗ miniſter Pistri, Luftfahrtminiſter Déat, die Generäle Gamelin, Colzon(ſtellvertretender Generalſtabschef) und Puji(Chef des Generalſtabs des Luftheeres), ſowie der Chef des Admiralſtabs, Admiral Durand⸗ iel. Der Beſchluß des Miniſterrates (Funkmeldung der NM.) + Paris, 8. März. Ueber den franzöſiſchen Miniſterrat wird kurz vor 14 Uhr N folgende amtliche Ver⸗ lautbarung veröffentlicht: „Die Miniſter haben ſich am Sonntagvormit⸗ lag im Elyſée unter dem Vorſitz des Präſiden⸗ ten der Republik, Lebrun, verſammelt. Außen⸗ miniſter Flandin hat dem Miniſterrat die letzten Mitteilungen zur Kenntnis gebracht, die er über die Lage erhalten hat. Der Miniſterrat hat die deutſche Denkſchrift geprüft. Er hat ſie als un annehmbar befunden. Der Miniſterrat hat den Beſchluß gebilligt, unver⸗ ibn und gemäß dem Locarnopakt den Völ⸗ rbundsrat zu befaſſen und eine Beratung mit den Signatarmächten des Locarnovertrages zu eröffnen. Dieſe Beratung wird am Dienstag in Paris erfolgen. Der Kriegsminiſter, eneral Maurin, erſtattete Bericht über die Sicherheitsmaßnahmen, die vom erſten Augen⸗ blick an durchgeführt worden ſind, ſowie über die von der Regierung au geordneten Truppen bewegungen. Er wurde er⸗ mächtigt, ebenſo wie der Kriegs marineminiſter und der Luftfahrtminiſter, die ergänzenden Maßnahmen vorzubereiten, die die Umſtände erfordern würden. Eine Mitteilung wird der Lammer durch die Regierung zu Beginn der Dienstag⸗Nachmittagsſitzung gemacht werden. Im übrigen wird der Miniſterpräſident am Sonntagabend um 20.30 Uhr eine Rundfunk⸗ erklärung abgeben.“ Frankreich ruft Genf an — Paris, 7. März. Havas meldet: Agentur Havas iſt in der Lage, anzukündigen, daß die franzöſiſche Regierung beabſichtige, den Völkerbundsrat in Die „Die ſeiner auf den 10. März feſtgeſetzten Sitzung mit der„einſeitigen Kündigung des Locarno⸗Ver⸗ trages durch das Reich“ zu befaſſen, ſowie mit den Maßnahmen, die ſie infolge dieſes Schrittes zu unternehmen gedenkt.“ Sanklionen gegen Deutſchland? London, 8. März. Reuter meldet aus Paris, die franzöſiſche Regierung beabſichtige, in Geuf internationale Sanktionen gegen Deutſchland zu fordern. Sie wolle die Entſcheidung des Völkerbundsrates anrufen, daß wirtſchaftliche und finanzielle Sanktionsmaßnahmen gegen ein Land ergriffen werden ſollen, das einſeitig internationale Ver⸗ pflichtungen auflöſt. Wie erinnerlich, ſei dieſe Eutſchließung in Streſa nach der Verkündung der deutſchen e im März letzten Jahres aufgeſtellt worden. Votſchafterkonferenz in Rom — Rom, 8. März. Staatsſekretär Suvich hat die Botſchafter Eug⸗ lands, Frankreichs und Belgiens in Rom empfangen. Wie verlautet, wurde dabei die durch die deutſchen Entſchlüſſe geſchaffene Lage beſprochen. Die Preſſe lamentiert und droht: — Paris, 7. März. Die Spätausgaben der Pariſer Blätter und die Provinzausgaben erſcheinen ſogar mit Bildern über den Einzug der deutſchen Truppen im Rheinland. In langatmigen Ausführungen ſucht„Journal“ nachzuweiſen, daß der deutſche Schritt erneut die Be⸗ rechtigung des franzöſiſchen Mißtrauens zeige. Es ſei eine unmittelbare Drohung(ö) gegen Frankreich und Belgien, die das Recht hätten, ihn als Angriffs⸗ handlung zu betrachten und ſich an die Garanten zu wenden. Das Blatt wirft die Frage auf, ob man wagen werde, gegen Deutſchland Sühnemaßnahmen zu ergreifen. Der Vorſitzende des Auswärtigen Ausſchuſſes der Kammer, Baſtid, erklärte, er ſehe nicht die Notwen⸗ digkeit zu einer dringlichen Einberufung des Aus⸗ wärtigen Ausſchuſſes. Er vertraue der Regierung, daß ſie die Vorkehrungen ergreife, die die Lage er⸗ heiſche. Die einzige praktiſche Folge müſſe die Ver⸗ ſtärkung des franzöſiſch⸗engliſchen Zuſammenhaltes ſein. Der„Temps“ ſchreibt u..:„Wieder einmal ſtellt Deutſchland Europa vor die vollendete Tatſache der einſeitigen Kündigung und der Verletzung eines frei unterzeichneten Vertrags.“ Deutſchland kündige Locarno und ſchlage eine neue Regelung vor, wobei es die Ausſicht ſeiner Rückkehr nach Genf geltend mache. Wie auch der Führer ſeine Handlungen dar⸗ ſtellen wolle, wie aufrichtig auch die Beteuerung des Friedenswillens Deutſchlands ſein möge, nichts(ö) falle angeſichts der einfachen Beredtſamkeit der Tat⸗ ſachen in das Gewicht. Angeſichts des Ernſtes der Lage würden die intereſſierten Mächte über eine ge⸗ meinſame Politik und über die gemeinſame Haltung ſich verſtändigen, die ſich ihnen unter Umſtänden aufdränge, die eine Beoͤrohung für den Frieden Eu⸗ ropas(!) ſeien, und die vor allem klaren Blick, Kalt⸗ blütigkeit und Entſchloſſenheit erheiſchen. Die„Information“ klagt in ähnlicher Weiſe von der„Zerreißung eines Vertrags“. Deutſchland, ſo lamentiert das Blatt weiter, wolle Europa das Geſetz vorſchreiben. Für Deutſchland ſei alles eine Frage der Zweckmäßigkeit. Ein Recht gebe es nicht. Wenn Hitler nach Genf zurückkehren wolle, ſo ſtehe dem Völkerbund hierüber der Beſchluß zu. Das„Journal de Débats“ ſchreibt, die Ereigniſſe des Samstags könnten Erregung, aber nicht Ueber⸗ raſchung hervorrufen. Nach einigen Verdächtigungen Deutſchlands ſchließt das Blatt, die erſte Pflicht ſei, nichts ohne reifliche Ueberlegung zu ſagen und zu tun. Die Regierungen Frankreichs und Englands, die untätig geweſen ſeien, als ſie die Ereigniſſe noch hät⸗ ten verhüten können, würden ihre Fehler nicht gut⸗ machen, ſondern nur verſchlimmern, wenn ſie leicht⸗ fertig unvernünftige Entſchlüſſe faſſen würden. England bleibt ruhig Lansburn ruft zu einer neuen„wirklichen Friedenskonferenz“ auf (Drahtber. unſ. Londoner Vertreters) — London, 8. März. Das offizielle England lehnt bis zum Angen⸗ blick noch jede Erklärung zu Hitlers Reichstagsrede ſowie der Militariſierung des Rheinlandes ab. Eine Sonderſitzung des eng⸗ liſchen Kabinetts iſt für Montag einbernſen. Je⸗ doch dürfte die Montag ſtattfindende Miniſter⸗ ratsſitzung ſich ausſchließlich mit Deutſchland beſchäftigen. Der engliſche Außenminiſter Eden iſt geſtern nachmittag gegen vier Uhr nach Checquers, dem offiziellen Wochenendſitz des engliſchen Miniſter⸗ präſidenten, gefahren, um dort mit Baldwin die Situation zu beſprechen. Es iſt natürlich, daß das deutſche Vorgehen in England wie eine große Senſation wirkt. In einemfort erſchienen Sonderausgaben der Lon⸗ doner Abendblätter, und der Andrang war ſo gewal⸗ tig, daß zeitweiſe überhaupt keine Zeitung zu erhal⸗ ten war. Obwohl die Meldungen außerordentlich lebhaft diskutiert wurden, war das äußere Stadt⸗ bild völlig ruhig und wich durchaus nicht von dem Bild ab, das die Stadt bei anderen Gelegenheiten, ſo z. B. beim deutſchen Austritt aus dem Völker⸗ bund und bei der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht, bot. Die erſte Aeußerung eines der führenden Politiker Englands zu den Vorſchlägen des Führers iſt die George Lansburys, des greiſen ehemaligen arbeiterparteilichen Führers, der be⸗ kanntlich die Führung der Partei im vorigen Som⸗ mer niederlegte, weil er aus feiner pazifiſtiſchen Ueberzeugung heraus nicht glaubte Sühnemaßnah⸗ men zuſtimmen zu können. Er ſagt: „Diejenigen, die den Frieden wünſchen, ſoll⸗ ten es der Regierung dringend nahelegen, daß ſie Herrn Hitler beim Wort nimmt. Ich ſehe nicht, was Europa anderes hätte erwarten können. Weder bei uns noch in Frankreich iſt eine Mobiliſierung erforderlich, es ſei denn, daß man den geſunden Menſchenverſtand mobiliſiert. Diejenigen. die den Frieden wünſchen, müſſen ſich zuſammentun, um unſere Regierung entſchieden aufzuſordern, daß ſie die Forderung nach einer neuen Friedeuskonferenz, und diesmal nach einer wirklichen Friedenskonferenz, unterſtützt. Der neue Friedensvertrag muß derart ſein, daß er Deutſchland, Italien und Frankreich mie auch der übrigen Welt Gleichberechtigung gibt, und zwar ſowohl im Hinblick auf die Rüſtungen als auch auf die wirtſchaftliche Entwicklung.“ Der diplomatiſche Korreſpondent des„Star“ be⸗ richtet, die britiſchen Miniſter ſeien der Anſicht, daß die Lage„ernſt“ ſei, aber kein Grund für eine Panik vorhanden wäre. Es ſei aller Grund vorhanden dafür, daß Europa ſich ruhig hal⸗ ten und dafür ſorgen ſollte, daß Hitlers Handlungen nicht zu Ergebniſſen führen, die für Deutſchland eben⸗ ſo kataſtrophal ſein würden wie für die anderen Länder Europas. Die Wolt und das Führer⸗Angebot * Mannheim, 8. März. Als am Samstagmittag die Fahnen in den Stra⸗ ßen der deutſchen Städte erſchienen, kündeten ſie mehr als die Freude des deutſchen Volkes. Gewiß: ſie waren in erſter Linie ihr Zeichen und Ausdruck des Dankes, des Stolzes und der Genugtuung, daß Deutſchland den letzten Reſt, der noch fehlte, um ſeine Souveränität inmitten gleichberechtigter und gleichgeachteter Nationen vollzu machen, zurückge⸗ wonnen hat. Aber in dieſer Freude ſchwang ein Wiſſen, das weiterreichte: das Wiſſen darum, daß das Wort, das in Berlin geſprochen war, und die Tat, die im Rheinland ge⸗ ſchah, nicht bloß ein Aufruf an Deutſch⸗ land und nicht bloß eine Tat für Deutſchlands Ehre waren, daß in Wirklichkeit wieder Europa, vielleicht die ganze Welt an einer hiſto⸗ riſchen Wende ſtand. Europa, die Welt und Deutſchland, das waren Begriffe, die in der letzten Zeit immer mehr aus⸗ einanderzufallen drohten. Der Führer hat in ſeiner großen Rede ſie wieder zuſammengeſchmolzen ſeien wir vorſichtig: wieder zuſammenzuſchmelzen verſucht. Er hat Deutſchlands Ehre wieder hergeſtellt. Er hat kraft dieſer Ehre genommen, was Deutſchland ſeit langem rechtens und billig war. Er hat kraft des höheren Rechts der Tat nicht gewartet, bis Ver⸗ handlungen mit den anderen es ihm„erlaubten“. Die anderen ſagen, er hätte damit den Friedensver⸗ trag gebrochen: wer in der Welt hat dieſen Frie⸗ densvertrag noch in Kraft geſehen? Sie ſagen, wir hätten das Locarnboabkommen verletzt: was war das Locarnoabkommen anders, was ſollte es wenigſtens anderes ſein, als eine dauernde Garantie des Frie⸗ dens? Sie zeigen die Paragraphen vor— war nicht immer die Sache, die Idee, die hinter den Para⸗ graphen ſteht, wichtiger als die geſchriebenen For⸗ meln? Was iſt denn für Europa wichtiger: daß wir k⸗ lich Friede herrſche, oder ein Buch⸗ ſtabenrecht, das dieſen Frieden wie ein Holzwurm zernagt und zerfrißt? Daß ein paar Akten unangetaſtet bleiben, oder daß Mil⸗ lionen Menſchen ſich eines wirklichen Friedens freuen? Für dieſen wirklichen Frieden aber iſt die Tat, die Hitler am Samstag getan hat, die größte, oe je für ihn getan wurde! Die größte, die un⸗ eigennützigſte und die opfervollſte! Was hat Deutſchland ſich alles ge⸗ nommen? Es hat in die Rheinlandzone, öie zu ihm gehört als Fleiſch von ſeinem Fleiſche, wieder ſeine Soldaten geſchickt. Es hat ein urtümliches Recht eines ſouveränen Staates genommen, deſſen Inan⸗ ſpruchnahme in keiner Weiſe weder den Rechten noch den Intereſſen der anderen Abbruch tut. Und was bietet es für dieſe Tat, die ge⸗ wogen an den Intereſſen der anderen ſo beſcheiden und nur gewogen an den Intereſſen unſerer Ehre ſo gewichtig iſt? Es erklärt ſich bereit, in den Völker⸗ bund zurückzukehren— in jenen Völker⸗ bund, den es vor mehr als zwei Jahren verlaſſen hat, weil es erkennen mußte, daß er nichts als eine Intereſſenorganiſation der Sieger war, in jenen Völkerbund, der ſeither dieſen Charakter nicht ge⸗ wandelt hat und es vorgezogen hat, Deutſchland aus ſeiner Mitte zu entlaſſen und Moskau an die Stelle des Deutſchen Reiches in ſeiner Mitte aufzunehmen. Hat man nicht in Paris immer geſagt: alles wäre gut, wenn Deutſchland wieder im Völkerbund wäre? Und hat man nicht geſagt, der Führer könnte dieſen entſcheidenden Schritt nicht tun, weil er es nicht wa⸗ gen könne, ſein Volk zu der Organiſation zurückzu⸗ führen, die es mit ſo lautem Proteſt und mit ſo deutlicher Verurteilung verlaſſen habe? Der Füh⸗ rer hat es gewagt: er hat es gewagt für den Frieden! Deutſchland iſt bereit, in den Völkerbund zurückzukehren! 5 Läge nur beides auf der Waage: Wiederbeſetzung des Rheinlandes und Rückkehr Deutſchlands zum 2. Seite/ Nummer 114 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. März 1936 Völkerbund— welche Schale würde ſich an Wert und Bedeutung tiefer neigen!? Aber Deutſchland geht weiter: Der Führer hat immer eindringlich vor den Gefahren des kollek⸗ tiven Sicherheitsſyſtems gewarnt. Er hat mit ſchonungsloſer Deutlichkeit auf die ſchwere Belaſtung hingewieſen, die die Verflechtung in dieſes Syſtem gerade für Deutſchland, als das Land der Mitte, bedeuten muß: nun ſtellt Deutſchland dieſe Bedenken zurück. Es iſt bereit, in das kollektive Sicherheitsſyſtem miteinzutreten, die Gefahren zu riskieren, die dieſes Syſtem für ſeine Sicherheit bringt, die geſteigerten Pflichten zu erfüllen, die es von ihm verlangt. Warum? Um den anderen die Gewißheit ſeines Friedenswillens zu geben! Was wiegt für England ſchwerer: die Wieder⸗ beſetzung der Rheinlandzone oder Deutſchlands Ein⸗ gliederung in die kollektive Sicherheit, die nach Eng⸗ lands Auffaſſung Anfang und Ausgang aller Frie⸗ denspolitik iſt! Weiter: Deutſchland kennt das Mißtrauen ſeiner Gegner: es weiß, daß dieſes Mißtrauen doppelt und dreifach gebunden werden muß: es bietet ihnen außer der Rückkehr in den Völkerbund, außer dem Eintritt in das kollektive Sicherheitsſyſtem noch einen 25 jährigen Nichtangriffspakt an: 25 Jahre! Welcher Politiker könnte über eine längere Zeit das Schickſal ſeines Volkes binden! 25 Jahre garantierter Frieden, deſſen Bruch für Deutſchland das Ende bedeuten müßte, welch ein un⸗ endlicher Segen für die Welt! Und 25 Jahre Friedensgarantie nicht nur im Weſten, ſondern auch im Oſten, auch gegenüber Litauen, dem größten Gefahrenherd an der öſt⸗ lichen deutſchen Grenze! Welch eine Chance für ganz Europa! Wahrlich, dieſes Europa und die, die es regieren, müſſen wahnſinnig ſein, wenn ſie dieſes Angebot Hitlers nicht mit einem wahrhaften Aufatmen an⸗ nehmen! Für eine Konzeſſion an Deutſchland, die weit mehr eine Konzeſſion an die deutſche Ehre als an die deutſchen Intereſſen iſt, erhalten ſie reale und konkrete Garantien, wie ſie ſie in den kühn⸗ ſten Träumen nicht erwarten durften! Werden ſie wirklich ſo wahnſinnig ſein, nein zu ſagen? Werden ſie wirklich den Buchſtaben über den Geiſt, den Frieden über einen Vertrag, eine dumpfe und längſt erſtarrte Vergangenheit über eine glück⸗ hafte Zukunft ſtellen? Schwer möglich, ſich das vor⸗ zuſtellen. Aber auch das ſchwer Vorſtellbare muß in der verworrenen Politik unſerer Tage immer noch als möglich in die Berechnung eingeſtellt werden. Frank⸗ reich hat ſich entſchloſſen, Genf anzurufen, dort gegen Deutſchland wegen Bruchs des Locarnovertrags Klage zu erheben und, wenn die letzten Meldungen richtig ſind, wirtſchaftliche und finanzielle Sank⸗ tionen gegen Deutſchland zu verlangen. Am Dienstag wird in Genf darüber beraten werden. Wir wiſſen nicht, wie die anderen Mächte ſich entſchebben werden“ Wir können vorerſt noch nicht glauben, daß ſie eine Entſcheidung treffen, die Acht nur gegen Deutſchland, die auch gegen alle Ver⸗ nunft und die vor allem gegen die Zukunft Euro⸗ pas wäre. Aber wir ſind ruhig in der Erwartung weil ſicher in dem Worte des Führers, daß Deutſch⸗ land lieber das Schwerſte auf ſich neh⸗ men werde, als in Unehre leben wolle. Dr. A. W. + Berlin, 8. März. Im RNeichsgeſetzblatt wird die Verordnunug des Führers und Reichskanzlers über die Auflöſung und Neuwahl des Reichstages veröffentlicht: In der Abſicht, dem deutſchen Volk die Gelegenheit zu geben, der mit dem heutigen Tage abgeſchloſſenen dreijährigen Politik der Wiederherſtellung der natio⸗ nalen Ehre und Souveränität des Reiches, verbun⸗ den mit dem aufrichtigen Beſtreben nach einer wah⸗ ren Völkerverſöhnung und Verſtändigung auf den Grundlagen gleicher Rechte und gleicher Pflichten, ſeine feierliche Zuſtimmung erteilen zu können, löſe ich den Reichstag mit Ablauf des 28. März 1936 auf. Die Neuwahlen zum Reichstag finden am Sonn⸗ tag, den 29. März 1936, ſtatt. Berlin, den 7. März 1936. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminiſter des Innern Frick Geſetz über das Reichstagswahlrecht vom 7. März 1936 (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 8. März. Im Reichsgeſetzblatt vom 7. März wird ein Geſetz über das Reichstagswahlrecht veröffentlicht. Das Geſetz lautet: Die Reichsregierung hat das folgende Geſetz be⸗ ſchloſſen, das hiermit verkündet wird: 8 1. Reichstagswähler ſind außer den deutſchen Staats⸗ angehörigen, die nach der Erſten Verordnung vom 14. November 1935(Reichsgeſetzblatt 1, Seite 1333) zum Reichsbürgergeſetz vorläufig als Reichsbürger gelten, auch die deutſchen Stgatsangehörigen deutſchen oder artverwandten Blutes, die am Wahltage 20 Jahre alt ſind, ſofern ſie nicht vom Wahlrecht aus⸗ geſchloſſen ſind oder ſofern nicht die Ausübung ihres Wahlrechtes ruht(8 2 des Reichswahlgeſetzes). Die Beſtimmungen der 88 2 und 5 Abſatz 2 der genannten Verordnung finden Anwendung. 8 2. Wer, ohne wahlberechtigt zu ſein, eine Stimme abgibt, wird mit Gefängnis und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. 8 3. Der Reichsminiſter des Innern iſt ermächtigt, die zur Durchführung dieſes Geſetzes erforderlichen Vorſchriften zu erlaſſen. Er kann die Beſtimmungen des Reichswahlgeſetzes über die Wählbarkeit und über die Verteilung der Sitzung auf die Bewerber in den Wahlvorſchlägen ändern und die im Reichs⸗ wahlgeſetz vorgeſehenen Friſten verkürzen. Berlin, 7. März 1936. Der Führer und Reichskanzler: Adolf Hitler. Der Reichsminiſter des Innern: Frick. Dr. Goebbels eröffnet den Wahlkampf — Berlin, 7. März. Der Wahlkampf der NS DA für die Reichstags⸗ wahlen am 29. März wird am Dienstag, 10. März, And die übrigen Staaten: Italien: viel Verſtändnis für Deutſchland — Rom, 8. März.(U..) Italien, einer der Signatarſtaaten des Locarno⸗ paktes, hat nicht die Abſicht, ſeinerſeits Schritte gegen den deutſchen Schritt zu ergreifen. Im Gegenteil, Hitlers Erklärungen ſind hier mit viel Sympathie aufgenommen worden. Es wird darauf hingewieſen, daß Hitler viele Argu⸗ mente ins Feld geführt habe, die Italien bei frühe⸗ ren Gelegenheiten ſelbſt benutzt habe. Man erin⸗ nert daran, daß beide Staaten ſich ähnlichen Pro⸗ blemen gegenüber ſähen. Muſſolini habe wiederholt darauf aufmerkſam gemacht, daß eine deutſche Auf⸗ rüſtung unvermeidlich ſei und daß die Beſchränkun⸗ gen, die Deutſchland auferlegt geweſen ſeien, unzeit⸗ gemäß wären. Weiterhin wird darauf hingewieſen, daß die italieniſche genan ſo wie die deutſche Preſſe, den franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Beiſtandspakt ablehne und daß Muſſolini der gleichen Antipathie gegenüber dem Bolſchewismus Ausdruck gegeben habe, wie dies Hitler getan habe. Warſchau: Keine Aeberraſchung! — Warſchau, 7. März. Die Reichstagsrede des Führers wird in leiten⸗ den politiſchen Kreiſen im Grunde nicht als Heberraſchung empfunden. Die Sowfjetpolitik Frankreichs und der franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Pakt, die Deutſchland als den Verſuch anſah, eine Mächte⸗ gruppe mit deutſchfeindlicher Tendenz zu ſchaffen, habe, ſo erklärt man hier, erwarten laſſen, daß die Ratifizierung des Moskauer Paktes durch Frank⸗ reich eine deutſche Gegenwirkung auslöſen würde. Weiter wird hier betont, daß Polen in ſeiner all⸗ gemeinen Politik an ſeiner bisherigen Linie ſeſthal⸗ len werde, die dadurch gekennzeichnet ſei, daß es immer klare, gerade Löſungen der politiſchen Pro⸗ bleme ſuche und ſich nicht auf eine Politik verwor⸗ rener Formeln und Paragraphen einlaſſen wolle. Belgien: Wie zu erwarten feind ſelig Die Wiederherſtellung der vollen Souveränität Deutſchlands in der entmilitariſierten Zone hat in der belgiſchen Hauptſtadt ungeheures Auf ⸗ ſehen erregt. Kommentare verraten allerdings eine durchaus feindſelige Einſtellung gegenüber dem pdeutſchen Schritt und zeigen geringes Verſtändnis für die konſtruktiven deutſchen Friedens⸗Vorſchläge. „Nation Belge“ gibt die Parole aus:„Wir müſſen rüſten und feſte Bündniſſe ſchließen, die durch ſorgfäl⸗ tige Militärabkommen verſtärkt werden mütſſen.“(1) Amerika: Geht nur Europa an! — Waſhington, 8. März.(II..) Obgleich die Erklärungen Hitlers vor dem Reichs⸗ tag in der amerikaniſchen Oeffentlichkeit eine un⸗ geheure Senſatton hervorriefen, ſind die amt⸗ lichen Kreiſe der Bundeshauptſtadt ſehr zurück⸗ haltend. Amtlicherſeits wird erklärt, daß die Regierung der Vereinigten Staaten entſchloſſen ſei, ſich von jeder Einmiſchung fernzuhalten, da die durch den deutſchen Schritt geſchaffene Lage einzig und allein eine europäiſche Angelegenheit ſei und amerikaniſche Intereſſen nicht berühre. Weiter⸗ hin erwarten amtliche Stellen erſt einmal die Rück⸗ äußerungen Frankreichs und Englands, ehe ſie Stel⸗ lung zu den aufgeworfenen Fragen zu nehmen ge⸗ denken. 5 Italien nimmt an — Ro m, 7. März. Im heutigen Miniſterrat wurde die grundſätzliche Annahme des Völkerbundsappells beſchloſſen. Das halbamtliche„Giornale'Italia“ ſtellt feſt, daß Italien in Anerkennung der Tatſache, daß der Appell keinen„unzuläſſigen Druck“ darſtellte, nicht ablehnte, auf dem offenen und klaren Weg zu ver⸗ handeln. Bis jetzt handle es ſich um grund ſä tz⸗ liche Verhandlungen. Durch die italieniſche Annahme werde jedoch das eigentliche Problem des Friedens und der praktiſchen Bedingungen ſeiner Durchführung nicht berührt. Italien wolle nicht den Krieg um des Krieges willen und wünſche die Feind⸗ ſeligkeiten auch nicht um einen einzigen Tag zu ver⸗ längern, wenn ein für allemal ſeine lebenswichtigen Probleme feſtgelegt ſeien. „Die Tribuna“ betont, daß Italien keines ⸗ wegs geneigt wäre, unter anderem Vorhänge⸗ ſchild alte und bereits abselehnte Vorſchläge in Er⸗ wägung zu ziehen. Man dürfe vor allem nicht ver⸗ geſſen, daß es in Oſtafrika ſiegreich ſei. Abeſſinien und ſeine Ratgeber müßten auf dem Gebiet der Tat⸗ ſachen bleiben, die eine ſehr beredte Sprache redeten. Angeſichts der Tatſache, daß Italien feſt entſchloſſen iſt, auf ſeiner Poſition zu verharren, wäre es nicht angebracht, ſich zu optimiſtiſchen Voraus⸗ ſagen hinzugeben. mit einer Großkundgebung des Gaues Groß⸗Berlin beginnen. Reichsminiſter Dr. Goebbels wird um 20.15 Uhr in der Deutſchlandhalle ſprechen. Die Kundgebung wird auf den Berliner und den Deutſch⸗ landſender, den Sportpalaſt, die Tennishalle, die Pharus⸗Säle, den Saalbau Friedrichshain, die Neue Welt und 200 weitere Säle in Berlin übertragen, ſo daß der größte Teil der Berliner Bevölkerung Gelegenheit haben wird, den Gauleiter von Berlin und Reichspropagandaleiter der NS DA zu hören. Beratungen bei Or. Goebbels — Berlin, 7. März. Geſtern abend um 22 Uhr traten unter dem Vorſitz von Reichsminiſter Reichsleiter Dr. Goebbels die Mitglieder der Reichspropagandaleitung, ſowie die zuſtändigen Referenten des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda zuſammen, um die Richtlinien für den heute beginnenden Reichs⸗ wahlkampf öͤurchzuſprechen. Im Laufe der Nacht legte man die Richtlinien endgültig feſt, und auf der am morgigen Sonntag ſtattfindenden Tagung, zu der die Reichsleiter, Gau⸗ leiter, Gaupropagandaleiter, ſowie die Reichs⸗ und Stoßtruppredner geladen ſind, werden die Richt⸗ linien den Organiſationen der NSDAP bekanntge⸗ geben. Auslegung der Stimmliſten 5 555 am 21. und 22. März — Berlin, 7. März. Nachdem der Termin für die Reichstagswahl auf Sonntag, den 29. März 1936, feſtgeſetzt iſt, hat der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern ange⸗ ordnet, daß die Stimmliſten und Stimmkarteien am 21. und 22. März 1936 auszulegen ſind. Die beteilig⸗ ten Dienſtſtellen ſind oͤurch Funkſpruch beauftragt worden, ſofort alle Vorbereitungen zu treffen. ble für den 29. Eine Verordnung des Führers Wer darf wählen? Dr. Goebbels eröffnet am Dienstag den Wahlkampf —— Jackelzug vor dem Führer — Berlin, 7. März. Wie jenen unvergeßlichen 30. Januar 1933, ſo be⸗ ſchloß auch der Tag, da Adolf Hitler dem deutſchen Volke die völlige Wiederherſtellung ſeiner Wehr⸗ hoheit gab, als Dank und Huldigung an den Führer einen Fackelzug. Gegen 21 Uhr war der Wilhelmplatz ſchwarz von Menſchen. Sprechchöre verlangten unentwegt nach dem Führer. Mit ſtürmiſcher Begeiſterung grüßte die Menge Reichsminiſter Dr. Goebbels, als er von ſeinem Miniſterium zur Reichskanzlei herüberfuhr, Auch die Weſtſeite der Wilhelmſtraße war bis zu den Linden hin von einer undurchoͤringlichen Men⸗ ſchenmauer beſetzt, ebenſo hatten ſich Tauſende in der Nähe des Brandenburger Tores eingefunden, um den Einzug der Formationen hier zu erleben, die ſich inzwiſchen in der Siegesallee und an der Char⸗ lottenburger Chauſſee verſammelt hatten. Endlich war die Stunde gekommen. In endlos langer Reihe erſtrahlte das Licht der Fackeln. Die Leibſtandarte marſchierte an der Spitze des Zuges durch das Brandenburger Tor. Ihr folgten in Zwölferreihen das NS, die SA und Marine⸗SA. Jubelnd begrüßte die Bevölkerung die endloſen Kolonnen. Unbeſchreiblich wird der Jubel der auf dem Wilhelmsplatz Kopf an Kopf ſich drängenden Menge, als der Führer kurz nach 22.15 Uhr mit ſeinen Mit⸗ arbeitern den Balkon betritt. Das an der Spitze marſchierende Muſikkorps der Leibſtandarte ſchwenkte dem Balkon gegenüber ein und ſpielte den Baden⸗ weiler Marſch. An der Spitze der Leibſtandarte marſchierte Obergruppenführer Dietrich. Kolonne um Kolonne zog am Führer vorbei, dann und wann zwiſchen den Abteilungen ein Wald von Fahnen. Gin SS⸗Trupp bildete den Abſchluß des Fackel⸗ zuges. Entblößten Hauptes ſingen die Tauſende nach den Klängen der Kapelle das Lied der Deut⸗ ſchen und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. eldengedenktages „Wir wollen keinen Angriffskrieg, aber den Berteioigungskrieg wollen wir nicht fürchten“— Reichskriegsminiſter von Blomberg in der Staatsoper E Berlin, 8. März. Im Mittelpunkt der Feiern des Heldengedenk⸗ tages ſtand die Feier der Wehrmacht als Staatsakt in der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Der herrliche Innenraum der Oper ſtrahlte im Lichterglanz. Auf der mit Blumen und Lorbeerbäu⸗ men ausgeſchmückten Bühne ſtand, wie aus Erz ge⸗ goſſen eine Ehrenkompanie des Heeres und in ihrer Mitte einige Angehörige der Kriegsmarine nit den Traditionsſahnen des alten Heeres und der alten Marine. Im Hintergrund, auf goldfarbene Vor⸗ hang, war ein rieſiges Eiſernes Kreuz angebracht. Das Haus ſelbſt war bis auf den letzten Platz ge⸗ füllt. In der Loge des Führers nahmen das geſamte Reichskabinett und die oberſten Führer der deut⸗ ſchen Wehrmacht Platz. Im erſten Rang ſah man die Angehörigen des Diplomatiſchen Korps, faſt ſämtliche Militärattachés, die Staatsſekretäre, Ver⸗ treter der ſtaatlichen Behörden, die Führer der SA, SS, NS und des Arbeitsdienſtes ſowie zahlreiche hohe Offiziere der alten Armee und Marine. Die weihenvollen Klänge des Trauermarſches der Eroica, geſpielt von der Staatskapelle Berlin unter Leitung von Generalmuſikdirektor Profeſſor Peter Raabe, leiteten die Feierſtunde ein. Dann nahm der Reichskriegsminiſter und Ober⸗ befehlshaber der Wehrmacht Generaloberſt von Blomberg das Wort zu einer Gedenkrede Generaloberſt von Blomberg erinnerte einleitend an den Heldengedenktag des vergangenen Jahres, der für immer im Bewußtſein verbunden bleibe mit dem vorhergehenden Tag, dem Gründungstag der neuen deutſchen Wehrmacht. Wie jener Tag der Be⸗ ginn eines neuen Abſchnittes deutſcher Geſchichte ge⸗ weſen ſei, eines Abſchnittes, der nur einem Ziele diene, dem Frieden Deutſchlands und dem Frieden der Welt, ſo diene auch das Geſchehnis des geſtrigen Tages dieſem Zweck. Ter Führer habe im Rheinland die volle Staatsoberhoheit wiederhergeſtellt und darüber hinaus politiſche Angebote gemacht, deren An⸗ nahme den Frieden in Europa ſichern könne. Möge die Vernunft und nicht die Leidenſchaft die Entſchließungen der Staatsmänner Europas leiten. Der Miniſter gedachte dann der Millionen Gefallenen, deren wir immer in unauslöſchlicher Dankbarkeit gedenken werden. Das gelte auch für die Blutzeugen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und der Opfer der Frontkämpferbünde. Auch der Angehörigen der jungen Wehrmacht, insbeſondere ihres jüngſten Teiles, der neu erſtandenen Luftwaffe, die den Soldatentod geſtorben ſeien, gedächten wir mit beſonderer Trauer. Aber wir wollen an die⸗ ſem ernſten Tage, ſo ſagte der Miniſter, nicht halt⸗ machen an den Grenzen der Völker und der Staaten. Wir zollen unſeren Dankestribut den tapfe⸗ ren Soldaten uuſerer früheren Verbündeten und unſeren Achtungstribut den nicht min⸗ der tapferen Gegnern im Weltkriege. auch S. M. des Wir gedenken in dieſer Stunde von Groß⸗ verſtorbenen Königs Georg V. britannien und erinnern uns mit gleicher An⸗ teilnahme der Todesſtunde eines anderen großen Soldaten, des Marſchalls Pilſudſki. In ſeiner weiteren Anſprache warnte der Reichskriegsminiſter vor der falſchen Ro⸗ mantik des friſch⸗fröhlichen Krieges und ebenſo vor dem falſchen Sinn eines unent⸗ wegten Hervismus. Dann ging er auf das Werk Adolf Hitlers über, dem die neue Wehrmacht ihr Beſtehen verdanke. Heute und für alle Zeiten fühle ſie ſich un⸗ trennbar verbunden mit der Geſtalterin der nationalſozialiſtiſchen Idee, der National⸗ ſozialiſtiſchen Partei und all ihren Glie⸗ derungen und Verbänden. Je mehr man draußen in der Welt für das Ver⸗ hältnis von Partei und Wehrmacht argwohne, um ſo feſter würden beide zuſammenſtehen, als die beiden Säulen, die den neuen Staat tragen und aus ge⸗ trennten. Axbeitsgebieten und doch im Dienſt der Gemeinſchaft den neuen deutſchen Menſchen formen. „Der Treueid, der uns im Leben und im Sterben an den Führer, ſeine Weltanſchauung und Werk bindet, iſt uns Pflicht und heiligſtes Bekenntnis.“ Zum Schluß ſeiner Rede unterſtrich der Miniſter die Tatſache, daß die Schuld am allgemeinen Wett⸗ rüſten wahrhaftig nicht bei Deutſchland liege, das nur das eine Ziel habe, in Sicherheit und Frieden am friedlichen Aufbau arbeiten zu können. „Wir wollen keinen Angriffskrieg, aber den Verteidigungskrieg wollen wir eicht fürchten. Auch das neue Deutſchland hofft und wünſcht, daß der Krieg als Mittel der Politik und als Geſtalter der Völkerideale verſchwindet. Aber der Krieg d nur vermieden, wenn man die Urſache der Kriege vermeidet. Das Deutſchland Adolf Hitlers iſt hente ſtärker als es je ein Deutſchland der Ver⸗ gangenheit war. Vielleicht nicht ſtärker durch die Zahl der Bataillone, aber ſtärker durch die Einheit und Kraft. Im Gedenken an die gefallenen Helden ſenkten ſich, während die Muſik leiſe das Lied vom auten Kameraden ſpielte, die Fahnen der alten Regimenter. Das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied beendeten die Feier in der Staatsoper. Die Feier am Ehrenmal: Schon während des Staatsaktes hatte ſich eine ge⸗ waltige Menſchenmenge Unter den Linden und im Lustgarten angeſammelt. Zu den beiden Seiten des Einganges zum Ehrenmal ſtanden Offiziersabord⸗ nungen mit gezogenem Degen. Der Führer ſchritt, begleitet von Generalfeldmarſchall von Mackenſen, Reichskriegsminiſter von Blomberg, Freiherr von Fritſch, Admiral Raeder und General der Flieger Göring, zunächſt die Front der vor dem Zeughaus aufgeſtellten Truppen ab und begab ſich dann mit ſeiner Begleitung in das Ehrenmal, wo er einen von zwei Offizieren getragenen großen Kranz nie⸗ derlegte und einige Minuten lang in ſtillem Geden⸗ ken verweilte. Den Abſchluß der Feier bildete der Parade⸗ marſch von zwei Kompanien des Heeres, einer Kompanie Marine und einer Kompanie Flieger vor dem Führer. Nach Beendigung des Vorbeimarſches ſuchten der Führer und Generalfeldmarſchall von Mackenſen noch die auf einem bevorzugten Platz in der Nähe des Ehrenmals untergebrachten Schwer⸗ kriegsbeſchädigten auf, mit denen ſie ſich längere Zeit unterhielten. e ———————————— j——j秗;X³ 4 ̃¶ ²⁰——— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbaner Stellvertreter des Hauptſchriſtletters und verantwortlich für Theater Wiſſen ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart-Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Friz Hammes Sport: Willy Müller„ Sid⸗ weſtdeutſche umſchau, Gericht und Vilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faun de⸗ ſämtlich in Mannheim. 2 Herausgeber, Di cker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R I,-6 Schriftleitung in Verlin: Joſeph Bretz, W B, Viktoriaſtraße 4 D. ⸗A. 1936; Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 21283 Abendauflage der Ausgabe K u. Ausgabe B: 20578 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig. Zur unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückborte und eine daß geſte einn . zeiti Tru SO naſe an Frie 8 1 ein, vor Abſt ſant rz. o be⸗ ſchen Vehr⸗ ührer von nach rüßte von fuhr. is zu Men⸗ n der „um die Char⸗ ndlos Die zuges n in SA. 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Um zwei Uhr mittags war Mannheim bereits in ein Fahnenmeer getaucht. Selbſt die Straßenbahnwagen ſteckten ihre Fähn⸗ chen auf, und ſo war man plötzlich mitten in einem Feſttag. Die Worte des Führers, daß die Soldaten in der bisher entmilitariſierten Zone zur gleichen Stunde in ihren alten Garniſonen einziehen würden, brachte natürlich die Mannheimer auf die Beine. Um.30 Uhr nachmittags gab es Leben auf der Reichsautobahn, wo in langen Kolonnen die erſten Flakbatterien aurückten. Ein Teil der Fahrzeuge rückte nach dem Exerzierplatz, während die übrigen bei der Rhein⸗Neckar⸗ Halle und bei den Rennwieſen Aufſtellung nahmen. Bei der Durchfahrt durch die Straßen wurden die Soldaten unſerer jungen Wehrmacht lebhaft begrüßt. Auch auf dem Flugplatz tat ſich allerlei, hier mußten ganz plötzlich unſere Sportflieger die ihnen gehörigen Räume verlaſſen. In Richtung Karlsruhe ſah man die bisher in Mannheim geweſe⸗ nen Uebungsflugzeuge verſchwinden, denn die Luft⸗ waffe meldete ſich und verlangte ihren Platz. Zu ſehen gab es allerdings nicht viel, da ſich alles ſehr raſch abwickelte und weil alles wie am Schnür⸗ chen klappte. Gegen Abend kamen zwei ſchwere Ju⸗52⸗Verkehrsmaſchinen der Deutſchen Lufthanſa herangebrauſt. Mit der einen Maſchine kehrten Reichsſtatthalter Wagner, Innenminiſter Pflaumer und andere Regierungsmitglieder aus Karlsruhe von der denk⸗ würdigen Reichstagstagung zurück, während dem äeiten Flugzeug Gauleiter Bürckel mit ſeinem Stab entſtieg. In Kraftwagen fuhren die Herren dann weiter, während die Maſchinen in kurzen Ab⸗ ſtänden zum Rückflug nach Berlin ſtarteten. Am Rundfunk konnte man wieder die großen Stunden miterleben, denn man übertrug den Einmarſch der Truppen in Köln und gab ausgezeichnete Hörberichte, die das Herz eines Deutſchen höher ſchlagen ließen. Was tat es, daß das ganze Rundfunkprogramm auf den Kopf geſtellt war! War doch der Rundfunk wieder einmal ſo zeitnahe, wie es ſeine Aufgabe iſt. Der Sonntag brachte die Mannheimer früh⸗ zeitig auf die Beine. Die Frage war bloß, wo dieſe Truppen einziehen würden und wann das ſein wird. So blieb es jedem einzelnen überlaſſen, ſeine Spür⸗ naſe richtig einzuſetzen und wer Glück hatte, der kam an die„Kleinfeldrampe“, die ſich längs der Friedrichsfelder Straße hinzieht. Hier lief bald nach 8 Uhr der erſte Militärzug mit Infanterie ein, die ſofort ausgeladen wurde. Wenige Minuten vor elf Uhr kam der zweite Zug und in kurzem Abſtand der dritte Zug. Teils Artillerie, teils In⸗ Es war eine Freude, zu ſehen, mit welcher Geſchicklichkeit die Sol⸗ daten die Entladung der Wagen vornahmen, wie alles prächtig klappte. Die meiſten dieſer Truppen waren aber nicht für Mannheim beſtimmt, ſondern für andere Garniſonen. Inzwiſchen hatte es ſich herumgeſprochen, wo es elwas zu ſehen gab, und ſo herrſchte in der Fried⸗ „Die einſame Tat“ und ihr Rächer Neues aus der Familie des Scharfrichters Widmann Als im September 1870 die Sammlung Hauſacker in Heidelberg unter den Hammer kam, wurde das Land⸗ richtſchwert, mit dem Karl Ludwig Sand enthaup⸗ tet worden war, von Caſtan für ſein Berliner Pa⸗ noptfkum um einen hohen Preis erſtanden; der Mannheimer Altertumsverein war nicht ganz bis zu der vierſtelligen Zahl mitgegangen. Das jüngſt auf der Mannheimer Bühne erſt⸗ mals aufgeführte Drama Graffs„Die einſame Tat“ hat die Erinnerung an Karl Ludwig Sands va⸗ terländiſches Opfer wieder geweckt. Immer wieder entfachte ja das Gedenken an die Tat des unglück⸗ lichen Studenten ſeit dem 20. Mai 1820 die Begei⸗ ſterung der Nachlebenden. Ich habe früher ſchon einmal darauf hingewieſen, daß der Nachrichter Sands der Heidelberger Tier⸗ arzt Widmann war. Die ſpätere Zeit und erſt techt die heutige konnte und kann das nicht ver⸗ ſtehen. So leſen wir in einem Bericht über Sands Ende:„Ein Tierarzt Widmann hatte der Familie Sands Taſchentuch, das er vor der Exekution zu Boden warf, und Locken von ſeinem Haupte über⸗ ſandt und empfing dafür den gerührten Dank der Jamilie.“ Der, der de ſchrieb, wußte nicht, daß eben dieſer„Tierarzt“ Sands Scharfrichter und zu⸗ gleich— der Freund von Sands Verteidiger war. Dieſe immer in ein gewiſſes Dunkel gehüllte Geſtalt Widmanns tritt nun in helleres Licht. Veterinärrat Dr. Reinhard Frehner, der wiſſen⸗ ſchaftliche Leiter der Geſellſchaft für Geſchichte und Litergtur der Veterinär⸗Medizin, ſtellte mir fol⸗ gende Angaben zur Verfügung, die beſonderem In⸗ lereſſe begegnen dürften. Darnach hatte Franz ilhelm Widmann, der Scharfrichter Sands, in der Tat die Tierarzneiſchulen zu Karlsruhe und Stuttgart beſucht und ſein Approbationsexamen ge⸗ macht. Er war ſeit 1804 Tierarzt und Scharfrichter in Heidelberg, wo er geboren war und auch am 26. richsfelder Straße ein lebhafter Betrieb, der ſich von Stunde zu Stunde ſteigerte. Mit freudigen Zurufen und mit lebhaftem Winken wurden die aurollenden Truppen begrüßt, die lachend die Grüße erwiderten. Im Laufe des Nachmittags kamen noch zwei weitere Züge an, die in gleichem Tempo entladen wurden. Auch am Bahnhof Käfertal ſtellte ſich Mi⸗ litär ein, das dort in der gleichen Weiſe die Wa⸗ gen entlud und ſich für den Weitermarſch fertig⸗ machte. Mannheims Dank Oberbürgermeiſter Renninger hat an den Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm gerichtet: Mein Führer! Die Aufhebung der entmilitariſierten Zone und die Wiederherſtellung der vollen Souveränität des deut⸗ ſchen Volkes erfüllen die Herzen aller Volksgenoſſen in unſerer Stadt mit einem Jubel und einer Be⸗ geiſterung ſondergleichen. Die Bepölkerung dankt Ihnen durch mich aus tiefſtem Herzen und gelobt Ihnen unerſchütterliche Treue und Gefolgſch. Renninger, Oberbürgermeiſter. Jubel in Karlsruhe * Karlsruhe, 8. März. Der 7. März 1936 iſt für das Grenzland Baden zu einem Tag von hiſtoriſcher Bedeutung geworden. Bald nach den Ausführungen des Führers im Reichs⸗ tag flatterten über den Gebäuden die Fahnen des Dritten Reiches, um Kunde von der überwältigen⸗ den Freude zu geben, die alle Herzen ergriffen hat. Als dann um 3 Uhr nachmittags bei dem Geläute der Glocken ein Schützen bataillon mit klin⸗ gendem Spiel vom Hauptbahnhof kommend ſeinen Einzug in die badiſche Landeshauptſtadt hielt, kannte die Freude keine Grenzen mehr. Die ganze Bevöl⸗ kerung war auf den Beinen und umſäumte den Marſchweg über den Adolf⸗Hitler⸗Platz am Rathaus vorbei zur ehemaligen Grenadierkaſerne. Die Soldaten wurden mit Blumen über⸗ ſchüttet, Heilrufe und Tücherſchwenken woll⸗ ten keine Ende nehmen. Vor der Freitreppe des Rathauſes wurden unſere Soldaten von den Vertretern der Stadtvor⸗ waltung erwartet. Ein offizieller Empfang fand nicht ſtatt. Die Tochter des Oberbürgermeiſters Jä⸗ ger überreichte dem Kommandeur, Oberſtleutnant Knörzer, einen Blumenſtrauß. Auf der Kaſerne wurde bei dem Heranrücken der Truppen die Reichs⸗ kriegsflagge gehißt. In der neunten Abendſtunde ſand auf dem Adolf⸗ Hitler⸗Platz eine große Kundgebung ſtatt, in der ſpontan die ehrliche Freude der Bevölkerung über die Tatſache zum Ausdruck kam, daß Karlsruhe wie⸗ der zu einer Friedensgarniſon wurde. Reichsſtatt⸗ halter Robert Wagner, der an der Reichstags⸗ ſitzung teilgenommen hatte, ließ es ſich nicht nehmen, auf dem Luftwege nach Karlsruhe zu eilen, um ſelbſt zu der vieltauſendköpfigen Menge zu ſprechen. Als der Reichsſtatthalter erſchien, erſtattete ihm der Kommandeur, Oberſtleutnant Knörzer, Mel⸗ dung. Der Reichsſtatthalter ſchritt dann die Front ab und begab ſich hierauf auf den Balkon des Rat⸗ hauſes, wo ſich die Mitglieder der Regierung ſowie die Vertreter der Partei, der Stadtverwaltung und ſonſtigen Behörden eingefunden hatten. Die Kreis⸗ kapelle intonierte das Niederländiſche Dankgebet. Kreisleiter Worch ſprach kurze Begrüßungsworte an die neue Garniſon, was aus der Menge mit ſtür⸗ miſchen Heilrufen beantwortet wurde. Darauf nahm der Reichsſtatthalter das Wort, um die Truppen des Standortes Karlsruhe namens der Partei und des Staates in ihrer neuen und endgültigen Friedensgarniſon willkommen zu heißen. Der Empfang der Männer im grauen Ehrenkleide beſage, mit welchem Stolz das Land Baden den heutigen Tag erlebe. Gerade Baden, das die ſchweren Laſten der Grenzmark bisher zu tragen hatte, werde ſeine Truppen freudig und mit offenem Herzen, aber auch mit tiefer Verehrung aufnehmen. Dieſe Kundgebung ſolle aber auch ein Beweis un⸗ ſeres tiefempfundenen Dankes an den Mann ſein, deſſen einziges Ringen und Kämpfen unſerem Volke gilt, der mit ganzem Herzen ſtets beim Schickſal ſeines Volkes war und deſſen Lebenskampf ein un⸗ Der Einzug in unterbrochener Opfergang iſt. Noch nie habe eine Führerperſönlichkeit mit ſolch beiſpielloſer Liebe ſich für ein Volk eingeſetzt. Dieſem Führer unſeres Volkes wollen wir unter Einſatz aller Kräfte den ſchweren Kampf erleichtern. Er hat durch ſeine ver⸗ antwortungsfreudige Tat die Schmach von unſerer Weſtmark genommen. Das deutſche Volk am deutſchen Rhein iſt frei! Wie ein Mann wollen wir hinter dem Führer ſtehen und das im kommenden Wahlkampfe durch einen überwältigenden Sieg bezeugen! Die Rede klang aus in den donnernd widerhallenden Ruf: Adolf Hitler, der Führer unſeres Volkes, der Führer zur Freiheit und Wahrer der deutſchen Ehre und das freie öͤeutſche Volk:„Sieg Heil!“ Mit dem Geſang der nationalen Weihelieder er⸗ reichte die denkwürdige Feierſtunde ihr Ende. die Rheinſtädte Aeberall jubelt die Bevölkerung den Truppen begeiſtert zu (Funkmeldung der NM) ++ Berlin, 8. März. Während bei der größeren Zahl der neuen rhei⸗ niſchen Garniſonen der Einzug der deutſchen Wehr⸗ macht bereits am geſtrigen Samstag erfolgt war, trafen in Frankfurt, Bonn und Düſſeldorf die Kolonnen erſt am Sonntag früh ein. Der Empfang, den ihnen die Bevölkerung bereitete, war recht begeiſtert. Schon von den frühen Morgenſtunden an bewegten ſich große Menſchenmaſſen durch die Straßen, um ihre Soldaten zu erwarten. In Frankfurt a. M. herrſchte noch völlige Dunkel⸗ heit, als auf dem Südbahnhof kurz nach 6 Uhr der erſte Zug mit einer Artillerie⸗Abteilung eintraf. Trotz der frühen Morgenſtunde hatten ſich zahlreiche Volksgenoſſen eingefunden, um das militäriſche Schauſpiel mitzuerleben. Nachdem die Mannſchaften die Wagen verlaſſen hatten und die Pferde, Geſchütze und Bagagewagen ausgeladen waren, richteten Gau⸗ leiter Sprenger und Oberbürgermeiſter Dr. Kraft herzliche Begrüßungsworte an die neue Garniſon, in deren Namen der Regimentskommandeur dankte. Kurz vor 7 Uhr traf dann auf dem Oſtbahnhof eine zweite Artillerie-Abteilung ein. Auch ſie wurde vom Gauleiter und dem Oberbürgermeiſter herzlich be⸗ grüßt. Die Bevölkerung eilte herbei und verſorgte die Mannſchaften mit Kaffee und Frühſtück. Um 8 Uhr morgens erfolgte dann der feierliche Einzug in die Stadt. Den Truppen voran fuhren der Gauleiter und der Oberbürgermeiſter, ihnen folgte das berittene Muſikkorps, daran anſchließend der Stab und die lange Reihe der Geſchütze, der Munitions⸗ und Bagagewagen. Die Bürgerſteige waren dicht gedrängt mit Menſchen beſetzt, die mit jubelnden Zurufen die grauen Kolonnen begrüßten. Auch aus faſt allen Fenſtern ſchollen der jungen Wehrmacht Jubelrufe entgegen. Ueber Bonn lag ſchon ſtrahlender Sounenſchein, als der Einzug der neuen Garniſon erfolgte. Die Infanterie war frühmorgens auf dem Weſtbahnhof eingetroffen, die Artillerie wurde in Oberkaſſel aus⸗ geladen und marſchierte von dort über die Rhein⸗ brücke in die Stadt. Auf der Rheinpromenade wurde aus beiden Abteilungen dann die Kolonne ge⸗ bildet, die kurz nach 1 Uhr durch die Stadt mar⸗ ſchierte und überall vom Jubel der Bevölkerung empfangen wurde. Auf dem Kaiſerplatz nahm der Standortälteſte den Vorbeimarſch ab. Zu ſeiner Begrüßung hatten ſich der Kreisleiter und der Oberbürgermeiſter eingefunden. Die Begeiſterung der Bevölkerung konnte durch die Abſperrmannſchaf⸗ ten nicht gehemmt werden. An allen Ecken und Enden durchbrach jung und alt die Ketten, um die einrückenden Truppen mit Blumen zu ſchmücken. Als die letzte Abteilung den Vorbeimarſch beendet hatte, brachte die jubelnde Menge anhaltende Sieg⸗ Heil⸗Rufe auf den Führer aus als Dank für den Mann, deſſen Werk dieſen Ehrentag ermöglichte. In Düſſeldorf, wo geſtern bereits eine Flie⸗ gerabteilung eingetroffen war, trafen am Sonntag⸗ morgen Artillerieabteilungen ein, denen auch wieder langanhaltende Willkommenskundgebungen bereitet wurden. Bei dem herrlichen Wetter hatten ſich ſchon früh rieſige Menſchenmaſſen am Bahnhof verſammekt, um den Einzug mitzuerleben. Nachdem General⸗ major Kühne am Hauptbahnhof die Front der auf⸗ geſtellten Abteilungen abgeſchritten hatte, begann unter klingendem Spiel und unter den begeiſterten Heilrufen der Menge der Einzug. Auch hier konnten die Abſperrungsmannſchaften die Menge kaum hal⸗ ten. Am Ulanendenkmal am Rhein nahm General⸗ major Kühne den Vorbeimarſch entgegen. Vor dem Denkmal ſtand eine Ehrenwache in der alten bunten Friedensuniform der ßer Ulanen, geſtellt von ehe⸗ maligen Angehörigen does alten Regiments. Ueber dem Rhein flog eine Fliegerſtaffel Ehrenſchleifen zur Feier des Tages. Erklärung und Gegenerklärung — Berlin, 7. März. Ueber ſämtliche franzöſiſchen Sender iſt Samstag gegen Abend folgendes verbreitet worden: Am Tage nach dem letzten Interview des Kanz⸗ lers habe Flandin nicht einen Tag gewartet, um den franzöſiſchen Botſchafter zum Führer zu ſchicken, und ihn zu fragen, welche Unterlage er für eine franzöſiſch⸗deutſche Unterhaltung anböte. Der Kanz⸗ ler habe geantwortet, daß er in der Tat anerkenne, daß Unterlagen geſchaffen werden müßten, er habe aber gleichzeitig den franzöſiſchen Botſchafter in⸗ ſtändig gebeten, die von ihm gemachte Demarche vertraulich zu behandeln. Herr Flandin habe entſprechend dem Wunſche des Führers keine öffentliche Mitteilung über dieſen Vorgang gemacht. Um ſo größer ſei das Erſtaunen der franzöſiſchen Regierung, ſich heute vor eine einſeitige deutſche Erklärung geſtellt und Verträge, die Deutſch⸗ land freiwillig unterzeichnet habe, verworfen zu ſehen. Tatſächlich lag das Interview des Führers der franzöſiſchen Botſchaft am gleichen Tage und ſomit ſicherlich auch der franzöſiſchen Regierung am näch⸗ ſten Tage vor. Leider hat die franzöſiſche Regie⸗ rung nicht nur einen, ſondern mehrere Tage gewar⸗ tet, bis ſie, nachdem inzwiſchen die Kammer die Ra⸗ tifizierung des Ruſſenvertrages vollzogen hatte, die Veröffentlichung freigab, um dann erſt, am nächſten Tag, d. h. rund eine Woche nachher, den Botſchafter mit einer Rückfrage zu beauftragen. Dieſe Rückfrage des franzöſiſchen Botſchafters lautete dahin, ob der Führer und Reichskanzler das in dem Interview ausgeſprochene Anerbieten deutſch⸗ franzöſiſcher Verhandlungen„präziſteren“ wolle. Aug dieſem Anlaß iſt der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter darauf hingewieſen worden, daß wieder⸗ holte und präziſe deutſche Anerbieten franzöſi⸗ ſcherſeits ſtets ohne Antwort geblieben ſeien. Dem franzöſiſchen Botſchafter iſt niemals nahe⸗ gelegt worden, ſein Beſuch möge von der fran⸗ zöſiſchen Regierung geheimgehalten werden. Vielmehr wurde lediglich abgelehnt, ein gemein⸗ ſames Kommuniqué herauszugeben. Juni 1832 ſtarb. Auch ſein Sohn Karl Friedrich Widmann, der am 21. November 1813 zu Heidelberg das Licht der Welt erblickt hatte, war Tierarzt und ſeit 23. September 1834 noch Scharfrichter in Heidel⸗ berg. Er war der letzte, der dieſe beiden Berufe in ſo wunderlicher Weiſe verband, die eben an eine erbliche Verleihung des Amtes gebunden war. Nach ſeinem Tode fiel das Lehen heim, das Generationen hindurch der Familie Widmann zu eigen geweſen war. Schon Franz Wilhelms Großvater Johann Michael war(ſeit 19. März 1748) Scharfrichter in Heidelberg, wie auch ſein Vater Johann Georg Michael. Und dieſer Johann Georg Michael wieder hatte die Tochter wohl eines Speyerer Scharfrichters zur Gattin Der erſte Heidelberger Scharfrichter Wid⸗ mann aber, Johann Michael, war mit der Tochter ſeines Vorgängers im Heidelberger Scharfrichter⸗ amt verheiratet, nämlich der Tochter Johann Pöp⸗ pels, der ſeit 25. März 1705 dieſes Amt bekleidete und ſelber wieder des Scharfrichters in Heidelberg Pöppel Sohn war, der als Erbbeſtänder des Am⸗ tes ſchon in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhun⸗ derts uns begegnet. Sands Scharfrichter Franz Wil⸗ helm Widmann aber war mit der Tochter des Kgl. witrttembergiſchen Scharfrichters, Friederike Mar⸗ garete Näher aus Stuttgart, vermählt. So zieht ſich durch Generationen, Familien und Länder hin⸗ durch dieſe eigenartige Verwandtſchafts⸗ und Be⸗ rufsverkettung, die wir heute kaum mehr verſtehen können. Wir wiſſen von Zeitgenoſſen, wie Franz Wilhelm Widmann ſeeliſch unter ſeinem ererbten Amte litt. Dr. A. Becker-Heidelberg. eee een, „Traumulus' hat wirklich gelebt Daß dem Bühnenſtück und dem auch in Mann⸗ heim viel beachteten Film„Traumulus“ tatſächliche Vorgänge zugrunde liegen, wird auch für viele gute Kenner der Literaturgeſchichte eine Ueber⸗ raſchung ſein. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt dazu: „Traumulus hat wirklich gelebt. Lange ehe das Theaterſtück ſeinen zuerſt ſtark umſtrittenen Rundlauf über die deutſchen Bühnen angetreten hat, hatte die Oeffentlichkeit die Vorgänge durch den Gerichtsbericht erfahren. Oscar Jerſchke hat ſie in ſeiner Eigenſchaft als Straßburger Ver⸗ teidiger aus unmittelbarer Nähe erlebt, und es war die Außergewöhnlichkeit der pſychologiſchen Ver⸗ flechtungen, die ihn dann nicht mehr losließ, ſondern ihn zwang, nach ſeinem glänzenden Plädoyer im Gerichtsſaal ſich ein zweites Plädoyer vor der Welt⸗ öffentlichkeit von der Seele zu ſchreiben. So entſtand ſein 1904 gemeinſam mit Arno Holz verfaßtes Drama. Die Vorgänge aber, die ſich im geſellſchaft⸗ lichen Rahmen der kleinen Gymnaſial⸗ und Verwal⸗ tungsſtadt Schlettſtadt(im Elſaß) zugetragen hatten, wurden ſchon in den benachbarten Gymna⸗ ſtalſtädten Colmar, Hagenau, Buchsweiler uſw. als etwas ganz Ungewöhnliches und Einmaliges empfun⸗ den, und nur darum wirkten ſie„ſenſationell“ und hatten ganz gegen die Gewohnheit der Zeit die Ent⸗ ſendung zahlreicher reichshauptſtädtiſcher Gerichts⸗ berichterſtatter in den kleinen elſäſſiſchen Gerichts⸗ ſaal veranlaßt. Niemand hat weniger als Oscar Jerſchke daran gedacht, die Schilderung eines nur durch ſeine ausnahmsweiſe Einmaligkeit erregenden und ergreifenden Falles zu einem gemeingültigen Urteil über die damalige Lehrer⸗ und Schülerſchaft zu erweitern. Sondern er fühlte ſich im Gegenteil dieſem Geſchlechte, aus dem dann die Douaumont⸗ Stürmer und die Gelehrten hervorgegangen ſind, die durch ihre großen wiſſenſchaftlichen Entdeckungen die über Deutſchland verhängte Rohſtoffblockade immer wieder zu durchbrechen verſtanden, innig ver⸗ hunden. Er hat zu dieſem Geſchlechte in ſeinem Kriegsdrama„Mein deutſches Vaterland!“ ein ſtolz begeiſtertes Bekenntnis abgelegt. Es bedarf nur dieſes Hinweiſes auf die Entſtehung des Traumu⸗ lus⸗Dramas, um die Abſicht des Dichters vor Miß⸗ verſtändniſſen zu ſchützen.“ Gegen Uebertreibung der Literaturpreisver⸗ teilungen. Auf einer Arbeitsbeſprechung, die die Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums für die in Berlin anſäſſigen Haupt⸗ und Vorlektoren in Berlin veranſtaltete, kam auch die Frage der Literaturpreisverteilungen zur Sprache. Haus Hagemeyer, der Leiter der Reichsſtelle, führte dabei aus, daß eine Uebertreibung von Litera⸗ turpreisverteilungen zu unterbinden ſei. Ein junger Verfaſſer, der ſchon nach ſeinem erſten oer zweiten Buch einen Preis erhält, ſei inſofern in einer un⸗ erfreulichen Lage, da an jedes weitere Werk künftig⸗ hin immer ein Maßſtab angelegt werden würde, dem man nicht ſtändig gerecht werden könnte. Es kann nicht außerdem jeder kleine Verein oder jede kleine Stadt einen Literaturpreis ausſetzen. Die ſchöpfe⸗ riſchen Kräfte junger Talente könnten dadurch wirk⸗ lich gefördert werden, daß man ihnen in ſtiller Weiſe Mittel für die Vervollkommnung ihrer Arbeiten zur Verfügung ſtellt. 4 Deutſchland⸗Gaſtſpiel der Peipinger Bühnen⸗ ſpiele. Die Peipinger Bühnenſpiele, die unter Lei⸗ tung von Prof. Vincence Hundhauſen von der Pei⸗ pinger Reichsuniverſität, einem geborenen Kölner, ſtehen, haben ihr Europa⸗Gaſtſpiel in Wien im Rah⸗ men des Burgtheater⸗Zyklus„Stimmen der Völ⸗ ker im Drama“ begonnen. Die Peipinger Bühnen⸗ ſpiele, die ſtreng chineſiſches Theater ohne Zugeſtänd⸗ nis an die europäiſche Bühnenüberlieferung vermit⸗ teln, haben ſich die Aufgabe geſtellt, Meiſterdramen der klaſſiſchen chineſiſchen Dichtkunſt in dichteriſch ge⸗ treuer deutſcher Ueberſetzung und in enger Anleh⸗ nung an den hohen Stil der chineſiſchen Bühnen aufzuführen. Nach Gaſtſpielen in verſchiedenen Städten Deutſchlands werden die Peipinger Bühnen⸗ ſpiele nach der Schweiz und auch nach England gehen. Liebe und Vitamine Die Schönheit bringt, als Kapital, den Frauen Glück und Segen. Nur wenige Männer treffen die Wahl des inneren Wertes wegen. Noch immer iſt ein hübſches Geſicht als Sehnſuchtsziel erſchienen Man wählt ja auch die Nahrung nicht nach Eiweiß und Vitaminen. Puck. J. Seite/ Nummer 114 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. März 1938 Mannheim, den 9. März. Bei der SA zu Gaſt Eintopfeſſen in 11 Sälen des Stadtgebietes Die Mannheimer SA hatte am letzten Eintopf⸗ ſonntag des Winterhilfswerks 198536 zum Ein⸗ topfeſſen eingeladen. Die enge Verbundenheit der Mannheimer Bepölkerung kam dadurch zum Aus⸗ druck, daß überall ein ſtarker Andrang herrſchte, wo die Feldküchen der SA aufgefahren waren. In elf Sälen in allen Stadtgebieten einſchließlich verſchie⸗ dener Vororte aß die Bevölkerung mit der SA ihren Eintopf und überall ſchmeckte es ganz ausgezeichnet. Die SA⸗Männer bedienten ſogar ihre Gäſte und zeigten ſich als aufmerkſame Gaſtgeber. Wohl der größte Speiſeraum war der Nibelungenſgal, wo zeit⸗ weilig ein ſolcher Andrang herrſchte, daß die Teller nicht ausreichten. Ueberall bot ſich das gleiche Bild echteſter Volksgemeinſchaft. Tatſächlich, hier wird nicht gemogelt, eine rich⸗ tige Gulaſchkanone; da ſtaunte die Jugend, und hätte am liebſten den Kopf oben und unten reinge⸗ ſteckt. Zwei SA⸗Kameraden machten ſich Kochmüt⸗ zen aus gutem Zeitungspapier, und ſchon ging der Pickelſteiner Schlag auf Schlag in die großen Töpfe. „Sechs Mann zum Eſſenholen, das Geſchirr nicht lange ſtehen laſſen, immer weg damit und ab⸗ gewaſchen, daß wir friſche haben!“ So kam der Be⸗ fehl mit ſtarker Stimme. „Aber ich darf mir doch noch einen zweiten Schlag holen? „Selbſtverſtändlich, ſoviel wie hineingeht, fünfmal kapitulieren iſt heute erlaubt, bis die Pickel im Ge⸗ ſicht ſtecken und die Steiner im Magen liegen. Im⸗ mer ran, alter Freund, du haſt doch im Feld ſchon immer für die anderen mitgegeſſen, bei dir habe ich keine Angſt.“ Die vom Sprechchor, mit Kinnriemen lang, kamen herein, kriegten ihren Schlag, herunter damit und wieder raus an die friſche Luft, ſo ein Spaß macht's. Extra— Salz mit dem Stilende vom Löffel aus der Tüte. Das ſind diejenigen, die Angſt haben, die Suppe nimmt ihnen den Durſt weg. „Wer einen großen Fleiſchbrocken erwiſcht, hat es mir zu melden. Das wird aufgezeichnet, und die drei, die am meiſten Glück haben, dürfen die gleiche Anzahl Zigaretten ausgeben für die, die am wenig⸗ ſten hatten.“— Nachher entſpann ſich ein Streit, ob die vielen kleineren Fleiſchbrocken auch gemeldet werden müßten, und ſo wurde es nichts mit dieſem edlen Wettbewerb. Allmählich kommen auch die Zipfliſten, Frauen, Kinder, Großväter, Brüder, ganze Ver⸗ wandtſchaft, Beſuch aus Hockenheim, Schwetzingen, Ladenburg an.„Au, dene ſchmeckts, die ſind von auswärts, einen extra Fleiſchbrocken für die Nicht⸗ eingemeindeten, damit ſie ſehen, wie gut es ihnen in Mannheim noch gehen wird!“ Einer bringt Teller hinaus. Da ſind auf einem noch ein paar Brocken liegen geblieben.„Was, Schneegiſche ſin aa dobei?“ fragt die Brotausteilerin von der NS. Frauenſchaft.„Awo, der hot de dritte Schlag'habt, und hots nimmeh' runner 'brocht, grod muß ich em noch e Zwetſchgewaſſer zu Fuffzehn bringe. Dohinne ſitzt er, guck, ewe werd's Koppel gelockert.“ Es war herrlich, die Muſik ſpielte Ludwig Siede und Paul Lincke. Nur eines fehlte, daß es ganz echt geweſen wär, wie in alter Soldatenzeit: der linke Arm, der ſo vor den Teller breit hingeſtützt wird; dann ſchlappert es ſich gemütlich rein. Aber das haben wir unterlaſſen, aus Rückſicht auf die Gäſte, die Damen und ſowieſo. Hauptſache, es hat ge⸗ ſchmeckt! Dr. Hr. Polizeibericht vom 8. März Laſtzug überſchlägt ſich an der Reichsautobahn! Am Samstagvormittag um.20 Uhr kam auf der Reichsautobahn bei Wallſtadt der Führer eines Laſt⸗ kraftzuges angeblich infolge Uüebermüdung von der Fahrbahn ab und ſtürzte mit dem Laſt⸗ zug die—110 Meter hohe Böſchung herunter, wobei ſich das Fahr zeug ü ber⸗ ſchlug. Hierbei zog ſich der mitfahrende Beſitzer des Laſtzuges eine Fleiſchwunde an der rechten Hand zu. Der Kraftwagenführer wurde nicht verletzt. Der Laſtzug wurde abgeſchleppt und die Ladung auf ein anderes Fahrzeug übernommen. Die Höhe des Schadens ſteht noch nicht feſt. * Perſonenauto kontra Kraftrad. Am Samstagnachmittag ſtieß auf dem Kaiſerring bei L 15 ein Perſonenkraftwagen mit einem Kraft⸗ rad zuſammen, wobei der Kraftradführer einen Mittelknochenbruch am rechten Fuß davontrug und auch das Kraſtrad beſchädigt wurde. Der verletzte Kraftradfahrer wurde vom Führer des Perſonenkraft⸗ wagens in das Oſtſtadtkrankenhaus gebracht, wo er verblieb. Die Schuldfrage bedarf noch der Auf⸗ klärung. . Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs mußten 13 Perſonen zur Anzeige gebracht werden. * Der Bahnverkehr war über das Wochenende ziemlich lebhaft, und zwar machte ſich am Sams⸗ tag ein ſtarker Fernverkehr bemerkbar, während am Sonntag der allgemeine Reiſeverkehr als gut ange⸗ ſprochen werden konnte. Die Winterſportler lockten die beſſer gewordenen Schneeverhältniſſe im Hochgebirge, und ſo mußte wegen des Andranges von ſeiten der Winterſportler dem Frühſchnellzug D 108 nach München von Mannheim aus bis Oberſt⸗ dorf ein weiterer Wagen beigefügt werden. Ziem⸗ lich lebhaft geſtaltete ſich auch der Ausflugsverkehr in das Neckartal mit den beiden billigen Verwal⸗ tungsſonderzügen. Frauzöſiſche Frontkämpfer, die in den ſchweren Schlachten an der Somme dem Maunheimer Infanterie⸗Regiment 110 gegen⸗ ütberlagen, waren von der Maunheimer 110er⸗ Kameradſchaft im Einverſtändnis mit der Reichsregierung zu einem kameradſchaftlichen Treffen nach Mannheim eingeladen worden. Dieſes geplante Treffen wurde am Samstag zur Wirklichkeit. Es war ein reiner Zufall, daß gerade an dem Tage, an dem der Führer in ſeiner großen Rede er⸗ neut ſeinen Friedenswillen bekundete und ſeinen Verſtändigungswillen mit unſeren weſtlichen Nach⸗ barn ganz beſonders unterſtrich, ſich in Paris drei frühere franzöſiſche Frontkämpfer in den Schnellzug ſetzten, um nach Mannheim zu fahren und hier ehe⸗ malige deutſche Frontſoldaten zu beſuchen, denen ſie einſt in ſchweren Kämpfen gegenübergelegen haben. Getragen von einem ehrlichen Willen zur Verſtän⸗ digung wurde dieſes Treffen angebahnt, und dieſe Ehrlichkeit war es auch, die der kameradſchaftlichen Zuſammenkunft den vollen Erfolg beſcherte. Zur Begrüßung der Gäſte auf dem Bahnſteig hatten ſich am Samstagmittag außer dem Führerring der 110er⸗Kameradſchaft und der Bezirksführung des Reichskriegerbundes noch Verkehrsdirektor Bött⸗ cher eingefunden, der die Franzoſen im Namen des Herrn Oberbürgermeiſters in Mannheim willkommen hieß. Unter den Klängen des Präſentiermarſches wurde ſpäter auf dem Bahnhofsplatz, wo ſich eine unütberſehbare Menſchenmenge eingefun⸗ den hatte, die Front der angetretenen 11ber⸗ Kameraden abgeſchritten. Dann ging es unter Vorantritt der Kapelle des Reichsbundes ehemaliger Militärmuſiker durch ver⸗ ſchiedene Straßen der Innenſtadt nach dem Palaſt⸗ Hotel, wo die Franzoſen als Gäſte der 110er⸗Kame⸗ rodſchaft während ihres Mannheimer Aufenthalts untergebracht wurden. Ueberall wurde den Gäſten ein herzliches Willkommen bereitet und die ihnen geltenden Heilrufe waren für ſte ein aufrichtiger Be⸗ weis der Freundſchaft. Am Abend fand im Saale der Siechen⸗Gaſtſtätten ein Kameradſchaftsabend ſtatt, der einen überaus würdigen Verlauf nahm. Kameradſchaftsführer Ha⸗ berkorn begrüßte neben den Franzoſen unter den Gäſten vor allem Oberbürgermeiſter Renninger, Bürgermeiſter Dr. Walli, Stadtrat Hofmann, als Vertreter der Partei Kreispropagandaleiter Fiſcher, ferner den Bezirksverbandsführer Dr. Hieke uſw. In ſeiner Anſprache wies Herr Haber⸗ korn darauf hin, daß dieſer Beſuch der Ausſprache diene, denn man wolle mithelfen, die Brücken des Friedens und der Verſtändigung der Völker auf⸗ zubauen. Die frauzöſiſchen Soldaten hätten im großen Kriege genau ſo ihre Pflicht erfüllt wie die deutſchen Soldaten, und nun ſei es Pflicht, die geſchlagenen Wunden zu heilen. Der beſte Arzt, der die Wunden heilen könne, heiße Verſtändigung. Der Empfang der Gäſte habe bewieſen, daß wir Es iſt nicht Art des Soldaten und des ſoldatiſchen ſtationalſozialiſten, in faſſungsloſem Leid und weher Klage derer zu gedenken, die für ein hohes Ziel und eine große Aufgabe ihr Leben einſetzten und hingaben. Trauer, Dank und Ehrfurcht an den Grä⸗ bern der Gefallenen verſchmelzen ihm zur Mah⸗ nung, den heroiſchen Geiſt der Geſchiedenen zu be⸗ hüten und den nachkommenden Geſchlechtern zu über⸗ liefern durch Nachleben. In dieſem Zeichen ſtand die Heldengedenk⸗ feier im Ehrenhof des Mannheimer Schloſſes, zu der die Kreisleitung der NSDAP ihre Gliederungen und Formationen verſammelt und die Bevölkerung eingeladen hatte. Der weite Hof trug würdigen Schmuck. An der Stirnſeite des Mittelbaues grüßten von ſchwarzer Verkleidung das Ehrenzeichen des Kämpfers, das Eiſerne Kreuz, und das Abzeichen der Nationalſozialiſtiſchen Kriegs⸗ opfervereinigung, deren Angehörigen man rechts und links Plätze eingeräumt hatte. In der Mitte vor der Tribüne, auf der die Fahnen, die Ehrengäſte und die Vertreter der Partei und der Verbände ſtanden, loderten neben einem Katafalk, vor dem in Lorbeer ein Stahlhelm lag, zwei Opferflammen. An den Seitenbauten grüßte in regelmäßigen Abſtänden die Fahnen des Deutſchen Reiches, von denen die lang herabwallenden, wie die über dem mittleren Schloß⸗ portal, einen breiten Trauerflor über der Mitte herab trugen. Schon um halb elf Uhr begann der Einmarſch der zahlreichen Ehrenabordnungen mit ihren Fahnen und nahmen nach feſtgelegtem Plan Aufſtellung, ſo daß bald der vordere Teil des Ehrenhofes angefüllt war mit den Angehörigen der SA, SS, NS und HJ, der Pe, des Arbeitsdienſtes, des Kyffhäuſer⸗ bundes, des Reichstreubundes, der Techniſchen Not⸗ hilfe, oͤes Luftſchutzbundes, der 2 tilitärkamerad⸗ ſchaften und anderer Organiſationen ſowie der Polizei und der Luftwaffe.. Nach einem Fanfarenſtoß klangen Gedenkverſe auf die gefallenen Kameraden über die ernſtgeſtimmte Menge hin, und dann hielt Oberführer Fritſch von der SA ⸗ Gruppe Kurpfalz ſeine knappe und ſoldatiſche Gedächtnisrede. In dieſer Stunde, ſo begann er, gehen die Gedanken des ganzen Volkes in Stadt und Land hinaus zu den Gräbern unſerer toten Helden des Weltkrieges. In Dankbarkeit und Ehrfurcht neigen wir uns vor ihnen, die über eine ganze Welt zerſtreut liegen. Dann erinnerte Oberführer Fritſch an jenen grauenhaften Novembertag des Jahres 1918, der dem deutſchen Deutliche und franzöfiſche Frontkümpfer reichen ſich die Hände Der Beſuch franzöſiſcher Frontkämpfer in Mannheim— Der Willkommensgruß des Oberbürgermeiſters Eine Kranzniederlegung am 110er Denkmal Deutſche keinen Haß kennen, ſondern ehrlich für den Frieden und für die Verſtändigung eintreten. Wir hätten den ehrlichen Willen, mit unſeren Nachbarn in Verſtändigung und Freundſchaft zu leben. Wenn in dieſem Geiſte gearbeitet würde, dann bleibe der Frieden erhalten. Oberbürgermeiſter Renninger begrüßte die Gäſte in franzöſiſcher Sprache und ſagte zu ihnen, wie ſehr er ſich über ihren Beſuch freue. Das gegen⸗ ſeitige Verſtehen könne nicht ſchwer fallen, da die Franzoſen genau ſo den Krieg und ſeine Schrecken kennengelernt haben wie wir. Man ſei jetzt zu⸗ ſammengekommen, um den Anfang zu einer Freund⸗ ſchaft zu machen. Der Oberbürgermeiſter konnte bei dieſer Gelegenheit auch an die Worte anknüp⸗ fen, die der Führer wenige Stunden zuvor bei ſei⸗ nem großen Appell an die Welt gebraucht hatte und er fügte hinzu, daß eine ſolche Politik einen Krieg unmöglich mache. Dann bat er die Franzoſen, bei ihrer Rückkehr in die Heimat zu erzählen, was die Wahrheit iſt und zu ſagen: „Deutſchland will den Frieden!“ In deutſcher Sprache erwiderte Capitain Fort und ſagte herzlichen Dank für die liebevolle Auf⸗ nahme in Mannheim. Auch die franzöſiſchen Front⸗ ſoldaten würden mit allen Mitteln die Annähe⸗ rung der Völker erſtreben und die gegen⸗ ſeitige Hochachtung verlangen. Die Front⸗ kämpfer hätten ein Recht, die Stimmung für die Verhandlungen vorzubereiten. Ohne Zweifel würde der Beſuch die Annäherung Deutſchlands und Frank⸗ reichs erleichtern. Zum Schluß bat der Sprecher, keine Zweifel über die Aufrichtigkeit ſeiner Worte zu ben. 8 Die lebhafte Zuſtimmung während der Reden und die begeiſterten Rufe ließen immer wieder er⸗ kennen, wie ſehr die Anweſenden mit dem Inhalt einverſtanden waren. Bezirksverbandsführer Dr. Hieke ſprach ſchließ⸗ lich noch für den Reichskriegerbund und überbrachte die Grüße des Landesführers. Er ſprach in ſeiner Rede die Hoffnung aus, daß man in die ausgeſtreckte ——— Hand einſchlagen und mit uns den Weg der Verſtän⸗ digung unter den Völkern gehen möge. Friede, Friede, und nochmals Friede und Verſtändigung, das ſei die Parole. Man könne nur immer wieder ſagen, daß das deutſche Volk nur eintritt für Frieden, Arbeit und Verſtändigung. Im Einverſtändnis mit den Gäſten wurde dann an den Führer und Reichskanzler ein Telegramm zur Abſendung gebracht mit dem Inhalt: „Franzöſiſche und deutſche Frontſoldaten ent⸗ bieten von ihrem Treffen in Mannheim kame⸗ radſchaftliche Grüße und treten ein für Förde; rung gegenſeitiger Verſtändigung.“ Die Bekanntgabe dieſes Telegramms löſte leb⸗ hafteſte Genugtuung aus und fand einmütige Zu⸗ ſtimmung.: In wirklicher Kameradſchaft, wie man ſte ſich nicht ſchöner hätte denken können, verlief dieſer Abend, der wirklich geeignet war, die ehemaligen Kriegs⸗ gegner einander näherzubringen. Selbſt ein der Sache Fernſtehender hätte hierbei ſich überzeugen laſſen müſſen, daß der Zweck dieſes Beſuches voll und ganz erfüllt war. Muſikaliſch umrahmt wurde der Abend durch ein Streichorcheſter der Ortsgruppe Mannheim⸗ Ludwigshafen des Reichsbundes ehe⸗ maliger Militärmuſiker, das faſt ausſchließlich aus Muſikern der früheren 110er⸗Kapelle zuſammen⸗ geſetzt war und das ſich für dieſen Abend in kame⸗ radſchaftlicher Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte. Am Sonntag nahmen die Franzoſen mit größtem Intereſſe und innerer Anteilnahme an der Heldengedenkfeier im Schloßhof teil, und als ſpäter am 110er⸗Denkmal der Bezirks⸗ verbandsvorſitzende Dr. Hieke und der Kamerad⸗ ſchaftsführer Haberkorn ſchöne Kränze niedergelegt hatten, widmeten auch die Franzoſen den gefallenen Deutſchen eine Kranzſpende. Ein ſchwerkriegs⸗ beſchädigter franzöſiſcher Kamerad legte den Kranz nieder und ſprach hierbei davon, daß alles das, was früher geweſen iſt, vergeſſen ſein ſolle. ett⸗ Das Sagesgtſprüch: Ansert Coldaten! Es gab an dieſem bedeutſamen Samstag nur noch ein Tagesgeſpräch in Mannheim: die denkwürdige Reichstagsſitzung und den Einzug der Solda⸗ ten. Bald ſetzte ſich das militäriſche Thema an die Spitze. In allen Gaſtwirtſchaften, in allen Kaffee⸗ häuſern, auf allen Straßen und Plätzen, überall da, wo Menſchen zuſammenſtanden und ⸗ſaßen, ſprachen ſie von den Truppen, die ſpeben ihren Fuß auf den Boden des bisher entmilitariſierten Rheingebietes geſetzt hatten. Daß am Sonntagmittag beim Ein⸗ topfeſſen ſich gleichfalls das Militär, das Stunde um Stunde neu in unſerer Stadt eintraf, in den Mit⸗ telpunkt aller Erörterungen, die mit Be⸗ geiſterung und Temperament zugleich gepflogen wur⸗ den, ſtellte, war nur allzu ſelbſtverſtändlich. Der Soldat iſt Trumpf geworden in Mannheim! Die Heldengedenkfeier im Schloßhof Eine würdige Feierſtunde im Geiſte der Ehrfurcht der Dankbarkeit und der Treue den er ſo wenig gewollt hatte wie die Soldaten anderer Völker, in dem er aber in treuer Mannes⸗ pflicht die Waffe für ſein Vaterland geführt hatte. Dieſe Pflicht habe auch der Gegner erfüllt, deshalb neige man ſich im Sinne echten Soldatentums auch vor dieſen toten Kameraden. Kurz ſtreifte der Sprecher, wie die Hoffnung des deutſchen Volkes, Wilſons Vorſchläge möchten eine Neuordnung der Welt und ein friedliches Miteinan⸗ der in einer großen Völkerfamilie bringen, durch den Verſailler Vertrag ſchmählich betrogen wurde, der, ein Inſtrument des Haſſes und der Ver⸗ nichtung, die Gutgläubigen in die verzweifelte Frage ſtürzte, ob überhaupt die Opfer der viereinhalb Jahre einen Sinn gehabt hätten. Aber die ewigen Geſetze göttlicher Vorſehung laſſen ihrer nicht ſpotten, und ſo ſtand der Geiſt unſerer toten Kameraden auf in einem un⸗ bekannten Soldaten dieſes Weltkrieges, in unſerem Führer Adolf Hitler, und bewirkte das Wunder, daß aus der Verzweiflung und der Selbſtserfleiſchung ein Volk zur Gemeinſchaft zuſammenwuchs, erfüllt vom Geiſte ſeiner Toten und vom Glauben an ſeine Zukunft. Und gerade wir am Rhein, ſo ſagte Oberführer Fritſch, gedenken am heutigen Tage, der auch uns die volle Freiheit und die volle Heimkehr in die Souveränität des Reiches gebracht hat, unſerer toten Kameraden mit beſonders dankbarer Liebe. Und wir wiſſen uns eins mit dem Willen des Führers, der der Welt in ſeinen Vorſchlägen den Weg zu einem wahrhaftigen Völker⸗ frieden gewieſen hat, der auf Gleichberechtigung und Anerkennung der gleichen Ehre beruht. Mit einem Hinweis auf die gewaltige Verpflichtung, die uns das Gedächtnis an unſere toten Kameraden auferlegt, und einem Gruß an den Führer ſchloß der Redner ſeine eindrucksvollen Worte. Einem Trommelwirbel und Verſen von ewigem Ruhm und ewigem Dank folgte das Kommando: „Stillgeſtanden!“ Die Fahnen ſenkten ſich, die Häupter ent⸗ blößten ſich und, indes die Hände ſich zum deutſchen Gruße erhoben, erklang leiſe die Weiſe vom Guten Kameraden. Dann rief erneuter Fanfarenſtoß die Anweſenden aus dem rückwärtsgerichteten Gedenken in die Gegenwart zurück und in den beiden Liedern der Deutſchen erneuerte ſich das Gelöbnis der Treue zu Volk, Vaterland und Führer im Geiſte der toten Kameraden. Damit ſchloß die ſchlichte Feierſtunde. der auch Vertreter der in Mannheim anweſenden franzöſt⸗ Soldaten ein furchtbares Ende des Krieges brachte, ſchen Frontkämpfer beigewohnt hatten. 28. Und das wird nicht zuletzt die kernigen jungen Mannſchaften ſelbſt freuen, die jetzt in ſeinen Mauern weilen. 5 * Da ſtaunte mancher über das blaugraue Tuch Da hat mancher die Augen aufgeriſſen am Sams⸗ tagnachmittag. Wie auf einmal die Wagen und Schlepper, Kanonen und Begleitfahrer heran waren, da ſchlug das Herz höher. Natürlich gab es auch kleine Verſtopfungen. Denn die erſten, die was ent⸗ deckten, waren oͤie Spazierfahrer, die ſich ſamstags mittags in die Umgegend ergießen. Die ſahen was Merkwürdiges, große runde Dinger, mit Leinwand umkleidet, an der Rhein⸗Necker⸗Halle, oder Rohre, die doch erheblich länger waren als die Ofenrohre der Gulaſchkanonen an der Rennwieſe; und flink hatten ſie ſchon ihren Wagen in der Richtung gedreht, um zu gucken, zu gucken, zu gucken! Und wenn einer guckt, paßt er nicht auf, was Wunder, daß man da nicht mehr durchs Gewimmel kam. Die der„Badiſchen Hausfrau“ 97 gferſtünde am 12. e 3 15 und 1 8 Uhr. CLimdαν- od ens cal (Siehe Anzeige im Vergnügungsteill. 8204 Mannſchaften, Gewehr um den Hals, blickten zum Teil etwas müde drein; ſo braungebrannt und ge⸗ ſund ſie auch ſonſt ausſahen. Demnach hatten ſie wohl längere Fahrt hinter ſich. Allmählich drängeln ſich die halben und ganzen Fachleute vor, die wiſſen, wozu die rieſige Appara⸗ tur gut iſt, wozu die vielen Drahtrollen, die Ketten an den Wagenſeiten, und wie man in die Luft ſchießt und doch etwas trifft.„Des ſin Sache, do holſt was mit runner, mei liewer Freind, da mecht' der Negus gern ee paar Dutzend devu hawwe!“ So ſprach der Mann, der am eheſten die Sprache wiedergefunden hatte. Aber ob er nun wirklich etwas davon ver⸗ ſtand, bleibt ungeklärt, denn als ihn einer ganz ge⸗ nau fragte:„Was haben die denn für einen Motor da drin, und wie heißt das Kommandogerät noch, das ſie jetzt brauchen?“ Hm, da ſchwieg er ganz ttille, und der andere ſagte nach einer Pauſe:„Du, in den Sachen die Klappe halten, iſt noch immer das Sicherſte, ob man nun Beſcheid weiß oder nicht.“ Wir wandten uns alltäglicheren Dingen zu. Die Jugend ging mit gutem Beiſpiel voran und bewunderte die Krafträder mit lauten Rufen des Entzückens; feſt gebaut, leichte Schaltung, ruhiger Gang, direkt ein Vergnügen, mit ſo einem Karren mal umzukip⸗ pen, der kann was vertragen! Wie Aelteren nahmen die waſſer⸗ und luftdichten Mäntel zur Kenntnis, doppelte Schulterfaltung, ein Vergnügen, damit durchs tollſte Regenwetter zu wetzen! Ein Fahrer aus Heidelberg bleibt ſtecken und ſtellt den Motor ab, genehmigt eine Zigarette: „Jeſſes, do hot mr'ſtaunt. Bei uns driwwe hotts geheße: Die Kaſern is frei und geräumt bis um ſechſe,— um zwee mittags, Mann. Uff eemol hots bei denne Möwweltransporteur und Klavierakrobate geſchellt und gekleppert, daß ſe nimmeh gewißt hawwe, ob Neujohr odder Faſtnacht is. Die ganze verfügbare Möwwelwache hawwe hergemißt, die gefüllte Spind hawwe ſe'neigeſchobe un g klappt hots uf de Glockeſchlag, klar, Mann. Alla Servus, ich muß emol gucke, ob die Leit ſich driwwe in der Palz aa ſo free wie doheem in Heidelberg. Das eigentlich typiſche Erlebnis paſſierte abends an der Hauptpoſt. Da kam ein Kraftrad mit Bei⸗ fahrer an, und ſchon bildete ſich eine Volksmenge⸗ Guck, der hot zwee Stern, ſagte das erſte zu dem zweiten Mädchen, und das wußte darauf zu erwi⸗ Es fre Elektr. die Ec Herrſd den, un farbig rade 3. meinte gen ka lone k Ach ja zwei Kun ſind u verlor. 0 Ul Mann! Hei de o daß wieder gen w Kutſche Sache gen fü andere es wa allem ſpann Ni Exſt at gahre, verurt erging Nude als Al die eig ten, di ſchließ nahm, Geld! angele lieren. B. und 0 9 v. H Sch Machte abwar Verhä ließ ei mit ih hener keien gen zz Hauptf geſchäf erhebl denſio Eigen Unter. ler vr der kl gärten ber m benz, de m wurde desto! halt än 15 b än dare Aückz der rſtän⸗ riede, gung, ieder eden, dann ein dem ent⸗ kame. örde⸗ leb⸗ Zu⸗ nicht bend, riegs⸗ der eugen voll vurde ruppe ehe⸗ aus tmen⸗ kame⸗ hatte. it e 5 zirks⸗ te rad⸗ gelegt llenen riegs⸗ rang was tt⸗ 7 ungen auern f. Sams⸗ und varen, auch 8 ent⸗ tstags n was wand re, die de der hatten um under, Die zum nd ge⸗ en ſte anzen zpara⸗ netten ſchießt t was Negus ich der unden t ver⸗ nz ge⸗ Motor h, das ſtille, Ju, in r das .“ zu. an en direkt zukip⸗ ahmen intnis, damit ſtecken arette: hotts s um J hots robate jewißt ganze t, die klappt ervus, in der bends Bei⸗ tenge. dem erwi⸗ 00 Montag, 9. März 1936 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe — 8 5 5 zern, daß es lauter pikfein ſitzende Uniformen aus leſtem Tuch ſeien. Die beiden anderen fühlten ſich ann, nachdem der eine telephoniert hatte, verpflich⸗ let, irgend etwas Schneidiges zu zeigen, ließen die Maſchine brummen und machten eine ganz enge Schlei ſe und ſtanden ſchon wieder. Bewunderndes Ab.. Ah... in der ganzen Runde. Es war auch gauber hingelegt. Lange noch, nachdem ſie abgefah⸗ zen waren, beſprach man das Ereignis: Winkel am Arm, Stahlhelmſitz, Patronentaſchen Und von nun ab iſt Leben in der Stadt! Es freuen ſich Polier und Maurer, Inſtallateur und Elektrofirma, der Zigarrenhändler wie der Wirt um die Ecke, die Mädchen und die alten Soldaten. Die Herrſchaften werden wieder leicht Dienſtmädchen fin⸗ den, und unſere Plankenpromenade wird ganz anders farbig und lebhaft werden. Es müſſen ja nicht ge⸗ be zwei Regimenter ſein, wie der alte Leibdragoner meinte, aber ſo ein bißchen von allen Waffengattun⸗ gen kann nicht ſchaden, und mehr als zwei Batail⸗ ne kann man erwarten, ob ſie auch 110er heißen? 0h la. 5 Dr. Hr. Der beherzte Schutzmann und die raſenden Gäule Wenn zwei Bierbrauerpferde ſchen werden Es paſſiert auch nicht alle Tage, daß im Galopp zwei ſtramme Bierbrauergäule durch die gunſtſtraße raſen, weil ſie ſcheu geworden ſud und der Kutſcher die Gewalt über die Pferde lerloren hat. So war es am Samstagmittag um 0 Uhr, als die beiden Pferde einer bekannten Mannheimer Brauerei ſcheuten und durchgingen. gel dem wilden Galopp brach die Deichſel ab, o daß es dem Kutſcher unmöglich war, die Pferde wieder in ſeine Gewalt zu bekommen. Abzuſprin⸗ gen war auch ganz ausgeſchloſſen, da nicht nur der gulſcher ſein Leben gefährdet, ſondern auch noch die Sache weſentlich verſchlimmert hätte, weil der Wa⸗ gen führerlos geworden wäre. Es blieb nichts anderes übrig, als die Pferde raſen zu laſſen, und es war ganz klar, daß ſich die Radfahrer und vor alem die Fußgänger vor dem wildgewordenem Ge⸗ bann in Sicherheit brachten. Niemand hatte auch den Mut, ſich den Pfer⸗ den entgegenzuwerſen. Erſt am Kaiſerring kam gerade ein auf Radpatrouille befindlicher Polizeibeamter des Wegs, der ſofort vom Rad ſprang und dem es dann durch geſchicktes und kutſchloſſenes Zupacken gelang, die Pferde und den ſchweren Wagen zum Halten zu bringen. Glücklicher⸗ weiſe wurde bei der wilden Jagd niemand verletzt und es dürfte kein Zweifel darüber beſtehen, daß durch das entſchloſſene Handeln des Schutzmanns ein großes Unheil verhütet wurde. „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann Dienstag, 10. März Vormittags⸗Schwimmen. 9 bis 10.30 Uhr Städtiſche Schwimmhallen, Halle 2, für Frauen. Mogengymnaſtik für Frauen:.80 bis 10.80 Uhr Gym⸗ naſtikſchule Hofmann, I. 4, 4. Neuer Kurfus. 5 Allgemeine Körperſchule: Von 19.30 bis 21.90 Uhr Mollrealſchule, Richard⸗Wagner⸗Straße, Frauen und Män⸗ ner. 13.30 bis 21.30 Uhr in der Turnhalle der Schulen in Seckenheim, Frauen und Männer. 18 bis 20 Uhr Tullo⸗ Oberrealſchule, Tullaſtraße, nur Männer. e Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(für Frauen und Mädchen): Jeweils von 19.30 bis 21.30 Uhr Waldhofſchule, Oppauerſtraße; Humboldtſchule, Gartenſeldſtraße; Turn⸗ halle der Mädchenberufsſchule 1, Weberſtraße. Von 18 bis 19.30 Uhr, von 19.30 bis 21 Uhr und von 21 bis 22.30 Uhr jeweils im Soal des„Deutſchen Hauſes“, C 1, 10—11. Schwimmen: 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 3, nur Männer. 5 Volkstanz(Burſchen und Mädels): Jeweils 19.80 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße und Peſtalozziſchule, Otto⸗Beck⸗Straße. Schi⸗Gymnaſtik: 20 bis 21.30 Uhr Tulla⸗Oßerrealſchule, Tullaſtraße Frauen und Männer. Gymnaſtik für Frauen(Lehrweiſe Dr. Bode): 19.45 bis 20.45 Uhr Mädchenberufsſchule Weberſtraße. Für Anfänger 20.45 bis 21.45 Uhr. 5 Gymnaſtik(Lehrweiſe Laban): Jeweils für Männer und Frauen in der Peſtalozziſchule, Otto⸗Beck⸗Straße, für Anfänger 19.30 bis 20.30 Uhr, für Fortgeſchrittene 20.30 bis 22 Uhr. Kinder⸗Gymnaſtik: 16 bis 17 Uhr Stadion, Gymnaſtik⸗ halle, und„Deutſches Haus“, C 1, 10—11. Chortanz für Kinder: 17 bis 18 Uhr„Deutſches Haus“, C 1, 10—11. Reiten: 19 bis 20 Uhr SS. Reithalle Schlachthof, Frauen und Männer. Sageokhalencles Montag, 9. März Nationaltheater:„Charleys Tante“, Schwank von B. Tho⸗ mas, Miete B, 20 Uhr. Harmonie, D 2, 6: 20.15 Uhr Volksbildungsſtätte Mann⸗ heim„Die Ueberwindung der internationalen Idee durch den geſchloſſenen Nationalſtagt“, Auguſt Kramer, Gau⸗ inſpekteur der NSDAp, Karlsruhe. Städtiſche Kunſthalle: 20.15 Uhr Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Friedrich Behn, Mainz, über„Die Burgunden, ihre Geſchichte und ihre Kultur“.(Mannheimer Alter⸗ tumsverein.) Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Varieté. Tanz: Clou, Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon! Konsert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Frieſennot“.— Alham⸗ bra:„Im Trommelſeuer der Weſtfront“.— Schan⸗ burg:„Der Kloſterjäger“. Scala:„Der höhere Befehl“. 5 Was hören wir? Diens tag, 10. März Reichsſender Stuttgart .305 Frühkonzert.—.30: Unterhaltungsmuſik. 10.15: Fronzöſiſch.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Mit togskonzert.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Von Blumen und Tieren.— 16.00: Muſik am Nachmittag. 17.45: Für Kleingärtner und Kleinſiedler.— 18.00: Muſik zum Feier⸗ abend.— 19.45: Bengt Berg ſpricht.— 20.00: Nachrichten. 20.10: Kundgebung des ſchwäbiſchen Schrifttums aus Stuttgart.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .10: Fröhliche Morgenmuſik.—.10: Morgenſtändchen. — 10.15: Balladen, Sagen und Märchen aus Siebenbürgen. — 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Ernährung des Kindes.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mit⸗ tag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Frauenfunk.— 15.45: Von neuen Büchern.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.50: Sport der Jugend.— 18.00: Zeitgenöſſiſche Chormuſik.— 18.20: Politiſche Zeitungsſchou.— 18.40: Zwiſchenprogromm. — 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung.— 19.55: Die Ahnen⸗ tafel.— 20.10: Tanzmuſik.— 21.10: März. Kalenderbild. — 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Wir bitten zum Tanz. wat Ex b ede ein böſes Nachſpiel vor der Großen Strafkammer: Das Vabanquc⸗Spiel zweier Erfinder En Prozeß von großem Format— Beide Angeklagte wegen Betrügereien und Anireue zu Gefängnisſtrafen verurteilt Ein Betrugsprozeß von ſeltenem Ausmaße wurde am Donnerstag und Freitag vor der Großen Strafkammer verhandelt und endete erſt abends nach 23 Uhr. Wegen Betrugs, Betrugsverſuchs und Untreue kurden die Angeklagten: der 41 Jahre alte Friedrich Joſſert und der 36 Jahre alte Karl Rude, beide dus Mannheim, zu Geſängnisſtrafen von je einem Jahre, Boſſert außerdem zu 600 Mark Geldſtrafe herurteilt. Gegen ihn, der bisher in Feiheit war, erging ſofortiger Haftbefehl wegen Fluchtverdachts, de war bisher in Unterſuchungshaft. Obwohl er als Angeklagter an zweiter Stelle ſtand, kann er als die eigentliche Triebfeder einer Erfindertätigkeit gel⸗ leu, die den Hauptangeklagten mit hineinriß und die ſchließlich ein ſo tragiſches Ende nahm, daß einzelne Leute, beſonders Frauen, die ihr Held bei den beiden Angeklagten ſicher und rentabel angelegt glaubten, Summen bis zu 15 000 Mark ver⸗ lieren. B. erfand eine Kontrollmaſchine für Buchhaltung ad bekam dafür von einer Fabrik eine Lizenz mit . H. Gewinnbeteiligung. Schon die Verwertung dieſer im Jahre 1929 ge⸗ hachten Erfindung, die bis jetzt etwa 20 000 Mark köwarf, verſchlang hohe Summen. Sie wurde B. zum e dne In der Erwartung höherer Verdienſte eß er ſich von dem Mitangeklagten beſtimmen, ſich At ihm zur Ausbeutung zweier von dieſem erwor⸗ ener Patente auf zwei Maſchinen für Schreine⸗ keien zuſammenzuſchließen.., der gute Beziehun⸗ gen zu vermögenden Leuten unterhielt und 1933 Keuptſächlich infolge ſeiner unglücklichen Neben⸗ eſchäfte, zu denen er ſich nicht ſcheute, Darlehen in etheblicher Höhe ſogar bei Kollegen aufzunehmen, ſenſionjert wurde, erſchien Rude gerade durch ſeine Agenſchaft als eine große Werbekraft für ſein unternehmen. B. war für ihn der ideale Vermitt⸗ ler von Darlehen, die immer wieder zum Wachſen der kleinen unſcheinbaren Fabrik in den Spelzen⸗ gürten aufgenommen wurden. B. arbeitete neben⸗ her mit Abtretungen vom Gewinne an ſeiner Li⸗ fellz, die ſchon 1930 die Höhe von 50 v. H. erreichten. e mehr Darlehensgeber von beiden herangezogen würden, und je höher die Darlehensſumme ſtieg, dato kritiſcher wurde die Sache. B. wurde ſein Ge⸗ Lalt bis auf fünfzig Jahre hinaus ge⸗ ändet. Selbſt die kleinſten Beträge konnten licht mehr bezahlt werden. In der finanziellen Be⸗ heingnis griffen die Angeklagten zu kurzfriſtigen zarlehen, ohne aber die beſtimmten Termine zur Miczahlung halten zu können. * Sie trieben ein Va⸗banque⸗Spiel. 7355—— 2 5 2— 8 1 Erfolg blieb aus, der finanzielle Gewinn ſtand hließlich in gar keinem Verhältnis mehr zu den Darlehen, bei denen ſie ſchließlich noch zu Verſchie⸗ bungen der auf die Verwertung der Erfindung von B. gegebenen Summen auf die Erfindung Rs. ohne Genehmigung der Gläubiger griffen, um das immer größer werdende Loch zu füllen. 1932 war die Fa⸗ brik ſchon konkursreif. Einen zweiten Teil der Anklage bildet die Summe von 20000 Mk., die von einer auswärts wohnenden Frau gegeben war, und die von beiden Angeklagten der Frau vertraglich als erſtrangige Ab⸗ tretungsforderung aus dem Gewinn zugeſtchert wurde. Ohne Genehmigung der Frau benützten ſie die Summe zur Ueberweiſung auf das Konto eines Gläubigers, mit dem R. ſchon früher in Geſchäfts⸗ verbindung getreten war. Auch hierin wird ein Be⸗ trugsmanöver und Untreue erblickt, da die Geld⸗ geberin nun auf den St. Nimmerleinstag zur Tilgung ihres Guthabens warten kann. Soviel der ver⸗ eidigte Bücherreviſor Zecher aus den verworrenen unüberſichtlichen Büchern entnehmen konnte, betragen die Darlehen insgeſamt 89 350 Mk., die Bürgſchaften 37 768 Mk., zuſammen 127 118 Mk., die Aktiva 4500 Mark, die Paſſiva 20 500 Mk. Die Ueberſchuldung beträgt 16000 Mk. Einige Anklagepunkte beziehen ſich auf Betrugsverſuch beider Angeklagten. Der Angeklagte R. benahm ſich während der Ver⸗ handlung äußerſt einſichtslos, immer wieder ſtützte er ſich darauf, daß er bis jetzt ja nur gearbeitet, um Schulden zu bezahlen. Ein Kriminalbeamter be⸗ richtete jedoch auf Grund von Ermittelungen, daß er gerne Sekt trinkt, auch B. ſcheint die Schuldenlaſt keine allzugroße Bürde geweſen zu ſein, die er durch Beteiligung an der G. m. b. H. des Angeklagten R. mit übernommen. Der Vertreter der Anklage, Erſter Staatsanwalt Dr. Weinreich, bezeichnete in ſeinem über ein⸗ ſtündigen Plädoyer den Angeklagten B. als den Betrüger aus Schwäche, der dem Betrü⸗ ger aus Stärke, R, verfiel und ſich zu Dingen verleiten ließ, die ſein ungetrübtes Vorleben mit einem ſchweren Makel behafteten, während R. ſelbſt verſchiedene Strafen wegen Betruges und wegen Deviſenvergehens aufzuweiſen hat. Wegen Betrugs, Betrugsverſuchs und Untreue beantragte er gegen ihn eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten, obgleich die Zahl ſeiner Vergehen gerin⸗ ger war als jene von., gegen den Angeklagten B. eine ſolche von einem Jahr und acht Monaten. Nach zweiſtündiger Beratung kam die Große Strafkammer (Vorſitzender Landgerichtsrat Dr. Seitz) zu gleichen Strafen von je einem Jahr wegen Betrugs, Be⸗ trugsverſuchs und Untreue für Heide Angeklagten. B. wurde außerdem zu 600 Mark Geldſtrafe ver⸗ urteilt. Zwei Monate Unterſuchungshaft wurden ihm angerechnet. In einigen Amklagepunkten wur⸗ den die Angeklagten freigeſprochen. 5. Seite/ Nummer 114 S N N N N diese herrlichen Muster, die- eingetroffen]! kine Freude, se guten Quslitäten zu be- sichtigen und den Stoff für ein bildhübsches, modernes Frühjahrs- Kleid oder · Com- plet zu wählen— bei diesen wirklich niedrigen Preisen: Piesen- Georgette 75 in schönen Modefarben für das flotte Frühjahrskleid en Sem breit Meter ClOoque 50 130 om breit, reine Wolle, für elegante Kleider und Komplets 3 FFII 130 em breit, besonders schönes weichfließendes Gewebe in aparten Modefarben Meter 95 fesche Kleider und Komplets CCC Meter Mäntelstoff ca. 145 em breit, mit schönen Noppeneffekten, füt den jugendl. 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Schätzungen haben ergeben, daß die Ablagerung von 30 Zentimeter Felsboden, der ſich am langſamſten ablagert, in Amerika 8000 bis 9000 Jahre gedauert haben mag. Da die bisher beobachtete größte Dicke geologiſcher Schichten etwa 160 Kilometer beträgt, läßt ſich nach den jetzt veröffentlichten Studien in Deutſchland das Maximum Her Zeit, die ihre Alb⸗ lagerung gedauert haben muß, auf 2100 Millionen Jahre beſtimmen. Eine ältere und gröbere Methode der Zeitſchätzung legt den Salzgehalt der Meere den Berechnungen zugrunde. Das verdunſtete Meer⸗ waſſer kehrt im Kreislauf von Wolkenbildung und Niederſchlägen zu den Flüſſen zurück, läßt aber ſeinen Salzgehalt im Meere zurück. Die Salzmenge der Meere iſt alſo in ſtändiger, meßbarer Zunahme begriffen, und nach dem derzeitigen Salzgehalt aller Meere ergibt ſich ſchätzungsweiſe, daß die Erde min⸗ deſtens viele hundert Millionen Jahre alt ſein muß. Eine weitere Möglichkeit bieten die aſtronomiſchen Unterſuchungen zur Entſtehung des Sonnenſyſtems. Die Bahnen einiger Planeten verändern ſich nach bekannten Geſetzen; hieraus ergibt ſich eine Methode, dem Beginn des Bahnenſyſtems der Planeten näher⸗ zukommen, die als Mittelwert 4000 Millionen Jahre liefert. Die vorſichtige Schätzung führt zu einem Mindeſtalter der Erde von 2000 Millionen Jahren. Aber auch auf Grund der Zerfallsdauer radioaktiver Subſtanzen läßt ſich das annähernde Alter unſeres Planeten berechnen. Zu den Elementen, die für eine Berechnung am geeignetſten ſind, gehört das Uran, deſſen Endprodukt Blei iſt. Nach dieſer Methode ergibt ſich, daß allein die Dauer des Lebens auf der Erde mindeſtens 300 Millionen Jahre beträgt. * — Eigenartig ſind manchmal die Wege, die das Schickſal den Menſchen vorbeſtimmt hat. Hat ſich da in einem Kreisſtädtchen des weſtlichen Grenz⸗ landes eine Geſchichte zugetragen, wie man ſie nicht alle Tage hört. Durch die Straßen des Städtchens bummelte ein Bettler, ein weitgereiſter Mann, nicht gerade mehr in den beſten Jahren. Hier und da ſprach er in einem Hauſe um eine kleine Gabe vor, klopfte auch nicht vergebens an die Türen. Gerade hatte er in einer Metzgerei ein kleines Al⸗ moſen in Empfang genommen, als der Bettelmann plötzlich nachdenklich auf der Straße ſtehen blieb. In ſeinem Kopf kreiſten die Gedanken um einen ungewiſſen Punkt. Dieſen Mann, der ihm ſpeben ein Endchen Wurſt geſchenkt hatte, mußte er ſchon irgendwo im Leben einmal geſehen haben, ja mehr noch, er mußte ihn gut gekannt und mit ihm län⸗ gere Zeit zuſammengelebt haben. Und als ihm dann der Name des Metzgermeiſters in die Augen fiel, da wußte er auf einmal, daß er ſoeben einen Front⸗ kameraden wiedergefunden hatte, mit dem zuſam⸗ men er vor 20 Jahren draußen im Dreck des Schüt⸗ zengrabens gelegen hatte. Der Metzger machte zu⸗ erſt ein erſtauntes, dann aber ein erſreutes Geſicht, als der Bettler zum zweiten Male in ſeinen La⸗ den trat. Unter den Habſeligkeiten, die der„Wan⸗ dersmann“ mit ſich führte, fand ſich nämlich noch eine photographiſche Aufnahme, die ihn und den Metzgermeiſter zuſammen auf Wachpoſten im Schüt⸗ zengraben zeigte. Man kann ſich vorſtellen, daß das ſeltſame Wiederſehen von den beiden Kameraden ordentlich gefeiert wurde, und daß ſchließlich der daranſetzte, ſeinem wiederge⸗ das„Fortkommen“ zu er⸗ Metzgermeiſter alles fundenen Kameraden leichtern. Bei der Eröffnungsvorſtellung des Zirkus Buſch, der augenblicklich in der Kölner Rheinland⸗ halle gaſtiert, ſpielte ſich im Raubtierzwinger eine aufregende Szene ab. Eine Glanznummer des Pro⸗ gramms bildet eine gemiſchte Raubtiergruppe von Löwen, Eisbären, kanadiſcher Bären, Kragenbären und däniſchen Doggen, die vom Dompteur Sylvio Kantor vorgeführt wird. Wahrſcheinlich infolge der veränderten Platzverhältniſſe wurde einer der Eis⸗ bären unruhig und im Nu war die ſchönſte Katz⸗ balgerei in der Manege im Gange. Das Publikum hielt den Atem an, als ſich der Dompteur einer bal⸗ genden Gruppe näherte. In dieſem kritiſchen Augen⸗ blick ſprang einer der Löwen, der ſich bisher noch „reſerviert“ verhalten hatte, den Dompteur von hin⸗ ten an und brachte ihm in Oberſchenkel und Arm ſchwere Biſſe bei. Glücklicherweiſe behielt der Domp⸗ teur auch jetzt noch ſein kaltes Blut. Es gelang ihm tatſächlich, wieder Ruhe und Ordnung in die Gruppe zu bringen. Erſt als er ohne weitere Zwiſchenfälle die Tiere wieder in ihre Käfige zurückgebracht hatte, ließ er ſich zu dem inzwiſchen herbeigeeilten Arzt tragen, der an Ort und Stelle die Wunden vernähte. * — In aller Kürze werden von Aberdeen zwei Expeditionen zur Beobachtung der totalen Sonnen⸗ finſternis nach Sibirien und Japan ausgehen, die in dieſen Ländern im Juni zu beobachten ſein wird. Die eine Gruppe wird in Omſk an der Grenze zwiſchen Kirgiſen und Sibirien ihr Standquartier aufſchla⸗ gen und unter der Leitung von Profeſſeor J. A. Car⸗ roll von der Univerſität Aberdeen ſtehen, während die andere von Profeſſor Stratton geleitet wird. Die Sibirien⸗Expedition wird insgeſamt 25 Kiſten mit Inſtrumenten mitnehmen, die allein ein Gewicht von rund örei Tonnen ausmachen. Die Aufſtellung der Apparate beanſprucht ungefähr ſechs Wochen, die Dauer der totalen Sonnenfinſternis iſt von den For⸗ ſchern mit 135 Sekunden berechnet worden. 78 — Den Mitgliedern einer vom Franzöſiſchen Archäologiſchen Inſtitut ausgerüſteten Expedition iſt ungefähr 40 Kilometer ſüdlich von Lukſor, einer Stadt in der oberägyptiſchen Mudirija Kena, eine außerordentlich wichtige Entdeckung gelungen. Man förderte vier Schatzkäſten aus Bronze zutage, die ihrem Inhalt nach zu ſchließen aus aſtatiſchen Tri⸗ buten an den ägyptiſchen König Amenemhet, aus der zwölften Dynaſtie(200 bis 1790 v. Chr.) beſtehen. Man ſtieß auf dieſe Koſtbarkeiten während der Aus⸗ grabungen am Tempel des Montu, des ägyptiſchen Kriegsgottes. Unter den Schätzen beſinden ſich Per⸗ len und Amulette aus Lapislazuli, Stücke reinen Goldes und Silbers und auch Blei. 7 — Die Rundfunkgeſellſchaft von Columbia, eine der größten in den Vereinigten Staaten, deren Hörer auf 15 Millionen geſchätzt werden, hat kürzlich eine intereſſante Abſtimmung veranſtaltet. Welche Kom⸗ poniſten ſollen in dem Programm eines Orcheſter⸗ konzerts aufgeführt werden? An dieſer Abſtimmung haben ſich leider nur an 12000 Hörer beteiligt. Die meiſten Stimmen erhielt der finniſche Komponiſt Jean Sibelius. Der Reihe nach kamen dann Beet⸗ hoven, Ravel, Brahms, Wagner, Tſchaikowſki, Richard Strauß, Bach, Strawinſki, Mozart Bruckner und Schubert. Aus dieſer ganzen Auſſtellung geht mit erfreulicher Deutlichkeit hervor, in welchem Maße ſich die deutſche Muſik und die großen deutſchen Kom⸗ poniſten auf der ganzen Welt einer unvergleichlichen Beliebtheit erfreuen. * — In Lindau geſchieht es nicht ſelten, daß Schwei⸗ zer, die mit billig erworbener Regiſtermark über den Bodenſee gekommen ſind, ſich mit deutſcher Kon⸗ fektion neu einkleiden. Da ſie aber wiſſen, daß ihre heimiſchen Zollbehörden dergleichen nicht gern ſehen, benutzen ſie die abendliche Rückfahrt auf dem Dampfer mit Vorliebe dazu, ſich in den verſchwie⸗ genen Oertlichkeiten der Schiffe umzuziehen und ihre alten Anzüge durchs Fenſter in den See zu werfen. Der oft geübte Trick mißlang nun aber kürzlich einem Eidgenoſſen vollkommen; nachdem er den vermeintlich überflüſſig gewordenen uralten Schweizer Anzug ins Waſſer befördert hatte und 51ILDI — Kenyon, wurden bekanntlich im Ellsworth Schrecken gewahren, daß er in der wohl nicht ganz zureichenden Beleuchtung fehlgegriffen und ſich zwar der Schweizer Hoſe entledigt hatte— zugleich aber auch der deutſchen. So blieb ihm nichts weiter übrig, als mit zwei Jacketts, jedoch mit hoſenloſen Bei⸗ nen, die der Mantel nur notdürftig verhüllte, den Laufſteg zur Heimat zu überſchreiten. . — In der Tſchechoſlowakei will man Fallſchirm⸗ türme bauen, an denen Fallſchirmſpringer ungehin⸗ dert ihre Abſprünge üben können. Solche Türme ſind für Prag, Brünn, Preßburg, Reichenberg und noch einige andere Städte vorgeſehen. Der Fall⸗ ſchirmſpringer ſoll zunächſt an das Schweben im freien Raum gewöhnt werden. Beim Abſprung von dieſen Türmen ſollen Fallſchirme verwendet wer⸗ den, die bereits beim Abſprung ſelbſttätig geöffnet werden, während die Fallſchirme, die für Abſprünge aus dem Flugzeug üblich ſind, ſich erſt nach erheb⸗ lichem Sturz in die Tiefe öfnen. Man hofft, mit den 60—80 Meter hohen Fallſchirmtürmen eine ſtarke Ausbreitung des Flugſportes zu erreichen. In abſehbarer Zeit öͤürften alſo von den neu er⸗ richteten Türmen Dutzende von Menſchen vergnüg⸗ lich in die Tiefe ſpringen. ***. — Braunau am Inn war am berühmteſten durch ſeinen Ratsherrn und Bürgerwehrhauptmann Hans Steiniger, deſſen Grabſtein noch in der Kirche des Ortes zu ſehen iſt. Auf dieſem Grabſtein iſt Stei⸗ niger mit ſeinem rieſigen Bart abgebildet. Der Bart hatte eine Länge von 2,07 Meter und iſt noch heute im Muſeum der Stadt zu ſehen. Aber dieſer Bart, der der Stolz der Stadt und ſeines Trägers war, verurſachte doch auch deſſen Tod, denn im Jahre 1567, als Hans Steiniger eine Treppe hin⸗ aufſteigen wollte, trat er auf ſeinen Bart und kam dadurch ſo unglücklich zu Fall, daß er bald danach ſtarb. . — Auf der Strecke zwiſchen Sandomierz und Soloc in Polen hatten ſich in den letzten Tagen auf dem Weichſelſtrom gewaltige Eisbarrieren gebildet. Dieſe 42 „is hat mich ja eh' keiner nit danach gefragt...“ „Sie hat es drunten im Ort bei den Frauens⸗ leuten erzählt, Herr Staatsanwalt“, berichtete Uck⸗ mann und bekam, wie üblich, einen knallroten Kopf. „Geſtern abend bin ich dahintergekommen und hab' ie gleich vernommen und für heut hier oben be⸗ ſtellt.“ „Sie hätten das ſofort zur Anzeige bringen müſ⸗ ſen, liebe Frau“, belehrte ſie der Staatsanwalt mit ſanftem Vorwurf. Die Kräuter⸗Zenzi lachte lautlos in ſich hinein. „J mag nix zu tun haben mit den Behörden, Ehr⸗ würden.. mein Alter ſelig hat immer geſagt: Zenzi lieber dan Klafter Holz mit'm Raſiermeſſer ſchneiden, als vor's Gericht gehen...“ „Vielleicht zeigt uns die Frau zunächſt einmal, wo ſie den Stephan geſehen haben will“, miſchte Baſtian ſich ein. Wir gingen um das Haus herum nach deſſen Rück⸗ ſeite, an der das Fenſter von Tyrolts Muſikzimmer lag. Die Alte wies den Hang empor, der ſich hinter dem Profeſſorhauſe aufſchwang, von kleinen dürfti⸗ gen Föhren beſtanden. „Von dort oben bin ich gekommen, Ehrwürden, von der Piffel⸗Alm, wenn Sie Beſcheid wiſſen Giftheil hab' ich geſucht'habt für den Apotheker, Eiſenhut ſagen's dazu auch Akonitum ſagt der Apo⸗ theker in Ehern dazu. der Giftheil kommt am beſten hoch, wo's gut trocken iſt, Herr.. Weils ſchon angefangen hat zu dunkeln, bin ich nach dem Profeſſorhauſe zu abgeſtiegen.. Und da hab' ich den Stephan geſehen.“ „Wo haben Sie ihn denn entdeckt?“ fragte Staats⸗ anwalt Paſch. Er ſchien nicht recht an dieſe Ent hüllung zu glauben.„Können Sie uns das mal ge⸗ nauer zeigen, liebe Frau?“ „Dort drüben hat er geſtanden Sie zeigte der Stephan den Kopf hat gehoben und in die Stu⸗ ben hineingeguckt, da hab' ich ſein Geſicht ganz akkurat geſehen...“ Sie lachte wieder lautlos vor ſich hin.„Meine Augen ſind noch gut. Ehrwürden, ſonſt könnt' ich ſchon lang nimmer Kräuter ſammeln gehen „Was ſagen Sie dazu, Staatsanwalt. „Eine Lüg' iſt's. Herr... Und der Herr Tyrolt hat's ja ſelber auf ſeiner Schreibmaſchine hingeſchrie⸗ ben, daß es der Herr Eibenkamp gemacht hat und net ich!“ gab der Stephan trotzig zurück.„Die Zenzi hat ſich verguckt...“ Baſtian Loos ſtand plötzlich dicht vor dem Haus⸗ diener. „Irrtum, junger Mann— die Zenzi hat ſich nicht getäuſcht. Nicht die Frau da lügt, ſondern Sie Sie haben gelogen, mein Beſter! Ich werde Ihnen mal erzählen, wie die Sache geweſen iſt..“ Er winkte dem Landjäger.„Geben Sie mir, bitte, die Taſche.. ſo, danke.. Nun paſſen Sie mal hübſch auf, Stephan! Da drinnen im Zimmer befand ſich der Herr Tyrolt, das Licht brannte man konnte von hier draußen deutlich jede ſeiner Bewegungen er⸗ kennen.d gewiß, Sie waren zum Dorf zurückge⸗ gangen, das ſtimmt ſchon, Stephan— aber Sie ſind wieder heraufgekommen, als Herr Eibenkamp längſt gegangen war Baſtian entnahm zu unſerer Verblüffung der Aktentaſche die Teile eines Jagdgewehrs, Schaft und Lauf, eine zerlegbare Büchſe, wie die Wilderer und Schmuggler ſie mitzuführen pflegen. Mit raſchen, geübten Griffen ſetzte er die Waffe zuſammen, wäh⸗ rend er ſich mit wenigen Schritten dem Rande des kleinen Lärchenwäldchens näherte. Der junge Burſche ſtarrte Baſtian mit ſchreckhaft aufgeriſſenen Augen an. „Sie haben eine große Dummheit begangen mein Beſter“, grinſte Baſtian.„Sehen Sie mal, da haben Sie ſich am letzten Sonntag gegen abend beim Gie⸗ ſinger⸗Gottlieb ein Röllchen Kautabak gekauft nichts zu ſagen gegen den Kautabak, Tabak kauen iſt geſund, hahaha. und wenn man Jäger iſt... ſo heimlicher Jäger. wollen wir's mal nennen. wir verſteh'n uns doch, nicht wahr? Na alſo! Tſcha dann zieht man den Kautabak einer Zigarette vor, Stephan?“ fragte der zum Fenſter von Tyrolts Muſikzimmer. Stuben iſt die Lampe gebrannt, Ehrwürden, und wie „In der verraten, eh' man's ahnt, nicht wahr? Alſo priemt man Baſtian zog das Kalenderblatt aus der Taſche. „Kennen Sie das, Stephan? Nein.. Ach, gewiß kennen Sie es.. Erinnern Sie ſich mal! Sie kamen, weil der Laden vom Gieſinger geſchloſſen war, durch die Haustür in die Stube und verlangten Kautabak. Der Gieſinger brachte ihn an, aber Sie hatten das kleine Büchschen nicht in der Taſche, das Sie ſonſt dafür benutzten— ſtimmt doch, wie? Und da riß der Gieſinger⸗Gottlieb kurz entſchloſſen das Blatt vom Kalender in ſeiner Wohnſtube herunter und wickelte Ihnen den Kautabak darin ein. Der Tag war ja ohnehin beinahe zu Ende... Stimmt doch alles, wie? Na, ſehen Sie, Stephan, wir wer⸗ den ſchon einig werden! Die Dummheit, die ſie be⸗ gangen haben aber war, daß Sie hier oben, wie Sie hier auf der Lauer lagen, das letzte Stückchen Tabak aus dem Papier genommen und den Zettel dann weggeworfen haben— das hätten Sie nicht tun ſol⸗ len, mein Lieber. Sonſt hätt' ich Sie wahr⸗ ſcheinlich ſo ſchnell nicht erwiſcht, hahaha! Aber tröſten Sie ſich— ſelbſt die größten Gauner machen ſolche Fehler, glücklicherweiſe.. und Sie ſind ja auch nur ein kleiner... Ja, und hier an dieſer Stelle haben Sie geſtanden.. ſehen Sie, ſo geſtan⸗ den und haben auf den Herrn Tyrolt angelegt zweimal haben Sie losgedrückt— ſtimmt doch alles. Wie Stephan blickte ſtumm und trotzig nach Baſtian. „Das Gewehrchen hier haben der Herr Land⸗ jäger Scheibner und ich heute morgen in Ihrem Bett unter der Matratze gefunden, Stephan 2 Baſtian drehte ſich zu dem Holzfäller um.„Warum haben Sie denn die Unwahrheit geſagt, Mann? Warum haben Sie behauptet, der Herr Eibenkamp wäre Ihnen in der Nacht hier oben begegnet?“ fragte er grob und ſcharf. „Der Stephan... Herr..“, ſtammelte der Mann verwirrt,„er hat's mir eingered't. ich ſoll ſo ſagen, hat er haben wollen „Haben Sie denn den Herrn Eibenkamp über⸗ haupt geſehen?“ fragte Staatsanwalt Paſch. „Drunten am See hab' ich ihn'ſehen, Herr „Und haben ausgeſagt, Sie hätten ihn hier oben angetroffen— nur weil der Stephan es ſo ge⸗ wollt hat?“ 1 die leuchtet, die könnte einen dem Herrn Förſter Der Holzfäller nickte ſtumm. eee. Das erſte Bild von der Rettung Ellsworths Der amerikaniſche Südpolorforſcher Lincoln Ellsworth und ſein Begleiter, der Pilot Hollick⸗ Januar von dem engliſchen Expeditionsſchiff„Discovery 2“ aus ihrer gefährlichen Lage im ewigen Eiſe gerettet. Ellsworth und Kenyon über die Antarktis nach Little America notlanden müſſen und woren nom bis zum Januar verſchollen, da ihr Sendeapparat nicht mehr funktionierte. Freude wurde die Rettung der kühnen Polarforſcher in der ganzen (Mitte) mit einigen Mitgliedern der Beſatzung der 16. Januar in Little America. nun den deutſchen anlegen wollte, mußte er mit 0 hatten bei einem Flug November betzten Jahres Mit um ſo größerer Welt aufgenommen. Das Bild zeigt „Discovery“, aufgenommen am (Scherl Bilderdienſt,.) U Barrieren, die eine Ausdehnung von mehreren Kilo⸗ metern aufwieſen, bildeten eine große Gefahr, da ſie die Urſache zu einem ungewöhnlich raſchen Steigen des Waſſers waren. Um ein Unglück zu vermeiden, mußten dieſe Eisverſtopfungen unbedingt auf irgend⸗ eine Weiſe beſeitigt werden. Nach reiflicher Ueber⸗ legung wurde Militär mobiliſtiert. Es wurde eine Batterie Artillerie, ſowie eine Reihe von Bomben⸗ flugzeugen eingeſetzt, denen es dann katſächlich auch gelang, das ſich ſtauende Packeis aufzulockern. Der alte Eſel Aus folgendem Zuſammenhang entwickelte ſich eine nette Beleidigungsklage. Ein Herr Stevens fand in London in der Goſſe einen Brief, der mit Marken beklebt, aber auf dem Wege zum Briefkaſten verlorengegangen war. Als er die Anſchrift las, war er verblüfft, denn es war die ſeiner Toch⸗ ter, obwohl ſeine Wohnung mehrere Kilometer weit entfernt lag. Er öffnete den Brief, las ihn und fand ſich als„alten Eſel“ gekennzeichnet, weil er der Verlobung ſeiner Tochter entgegen war, Dieſen„Eſel“ wollte er nicht auf ſich ſitzen laſſen, obwohl er ihn in einem verlorenen Brief gefunden hatte. Merkwürdig, wie ein Zufall manchmal ſpielt! Krankheit und Hanoſchriſt In der„Wiener Mediziniſchen Wochenſchriſt“ TAGE macht Dr. Kanfer auf Veränderungen der Hand⸗ ſchrift bei Auftreten bösartiger Neubildungen auf⸗ merkſam. Der Verfaſſer beſchreibt in ſeiner Arheit Schrifttypen, die er bei einer großen Reihe von Krebskranken gefunden hat, ſo daß er von geſetz⸗ mäßigen Veränderungen der Handſchrift bei Ge⸗ ſchwulſtbildungen ſprechen zu können glaubt. Nogelung der Verdauung erreicht man auf angenehme Weiſe durch die be⸗ währten Ebus⸗Pillen.%.— i. Apottzek. Sie beſei⸗ tigen Darmträgheit, wirken mild aber zuverläſſig! „Er iſt net ganz.. hem, zuverläſſig der Kreutzer⸗Ferdel, Herr Staatsanwalt“, warf der Bürgermeiſter ein,„ſo oben im'hirn, mein' ich ſeit dem Feldzug, Herr Staatsanwalt und ſau⸗ fen tut er ſeitdem auch noch... s iſt ein Kreuz mit bm Staatsanwalt Paſch drehte ſich zu Stephan um „Was ſagen Sie zu der ſchweren Beſchuldigung, die gegen Sie erhoben worden iſt, Mirzuk?“ „Eins auswiſchen hab' ich ihm wollen, dem Herrn Tyrolt.. weil er über mich herg'fallen iſt damals“ Er ballte die Hände zu Fäuſten.„Zum Geſpött hal er mich gemacht im ganzen Dorf, der Herr Tyrolt ... in Ehern drunten rufen's hinter mir her auf der Straßen, die Buben.. und die Frauenzimmer lachen mir ins Geſicht... Tot machen hab' ich ihn net wollen.. bloß einen Denkzettel geben 5 „Nehmen Sie die beiden Männer feſt, Land⸗ jäger“, beſtimmte der Staatsanwalt.„Sie werden nach Ehern gebracht. Sie veranlaſſen das Nötige, Herr Bürgermeiſter.“ Baſtian Loos zündete ſich gleichmütig eine Zi garette an. „Den Zeitpunkt für Ihre Rache hatten Sie nicht ſchlecht gewählt, Stephan“, ſagte er dann.„Sie hör ten den Streit zwiſchen den beiden, Herren, da brachte Sie auf den Gedanken— Na, ja, laſſen wir das.. Aber Sie hätten nicht mit einem Jagdge⸗ wehr ſchießen dürfen und das Kalenderblättchen nicht hier oben wegwerfen ſollen, das hat Ihnen das Genick gebrochen..“ ſich lächelnd an Staatsanwalt Paſch wendete Baſtian.„Nun haben Sie wahrſcheinlich auch be⸗ reits eine Erklärung für die Anſchuldigung auf Tyrolts Schreibmaſchine, Sie Hexenmeiſter, was? Hat vielleicht dieſer Kerl, der Stephan, das raufge⸗ tippt? Oder.. 2“ „Nein, das ſchrieb Tyrolt ſelbſt.“. „Dann gibt es aber doch nur zwei Möglichkeiten, Doktor Loos! Entweder hat Tyrolt dieſen Herrn Eibenkamp abſichtlich und wider beſſeres Wiſſen be⸗ ſchuldigt.. der Himmel mag wiſſen, warum! oder er hat Eibenkamp tatſächlich... irrtümlich natürlich.. für den Täter gehalten!“ Baſtian grinſte.„Weder— noch...! Es gibt nämlich noch eine dritte Möglichkeit, und die dürfte zutreffen. Vielleicht überzeugen ſich die Herren an Ort und Stelle (Fortſetzung folgt) hof, Mit Pfo dies steht kein Lin Schi Nach mei mar des leiſt Hee des meiſ .) n Kilo⸗ „da ſie Steigen meiden, irgend⸗ Ueber⸗ he eine zomben⸗ ich auch elte ſich Stevens der mit iefkaſten ft las, Toch⸗ ilometer las ihn zeichnet, zen war. n laſſen, zefunden II ſpielt! enſchrift“ r Hand⸗ zen auf⸗ 1 Arbeit ihe von n geſetz⸗ bei Ge⸗ 10 die be⸗ ie beſei⸗ erläſſig! „„ der harf der n' ich und ſau⸗ reutz mit han um. gung, die em Herrn damals“ ſſpött hat r Tyrol r auf der enzimmer b' ich ihn ben t, Land⸗ e werden Nötige, eine Zi⸗ Sie nicht „Sie hör⸗ cen, das aſſen wir Jagdge⸗ rblättchen chnen das lichkeiten, en Herrn Viſſen be⸗ um! irrtümlich Es gilt zie dürfte erren an 1 N „ 1 Morgen- Ausgabe Der 1. JC Pforzheim verliert im Mannheimer Stadion vor über Gau XIII Südweſt In Pirmaſens— Wormatia Worms:1 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte n Pirmaſens 17 12 2 3 46:23 26:8 Eintracht Frankfurt 16 9 5 30.15 23:9 Boruſſia Neunkirchen! 10 3 5 37:26 23•13 Wormatia Worms 16 10 2 4 42.20 22:10 58 Frankfurt 18 8 3 7 37.30 19:17 Kickers Offenbach. 17 7 3 5 3 1271 V Saarbrücken.. 18 6 3 9 28:37 15.21 Union Niederrad. 18 5 3 10 19:38 13:23 Opel Rüſſelsheim. 18 1 6 11 31⁰49 8˙28 Phönix Ludwigshaf. 18 3 2 13 17:44.28 Gau XIV Baden S Waldhof— 1. FC Pforzheim:0 E Freiburg— VfR Maunheim:3 VfB Mühlburg— Germania Brötzingen:0 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 186 Pforzheim.. 16 10 2 4 39:24 22:10 Sp Waldhof 15 10 1 4 50•24 21·0⁰ Karlsruher FV. 16 8 3 8 42:31 19:13 fk Mannheim 17 6 6 5 327.44 18.16 Germania Brötzingen 6 6 3 F 1 Amicitia Viernheim 16 5 5 8 25:83 15:17 FE Freiburg. 16 6 3 0 40:48 15:17 Bis Neckarau.. 13 5 2 6 28:28 12:14 BfB Mühlburg 16 8 6 7 0 12˙20 Phönix Karlsruhe. 15 1 5 9 25:45:28 Gau XV Württemberg SpVg Bad Cannſtatt— Sc Stuttgart:0 Spfr Stuttgart— 1. SSW Ulm:5 SV Feuerbach— Spfr Eßlingen:2 FV Zuffenhauſen— J Ulm:0 Vereine Sy gew. unentſch. verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 17 10 5 2 4922 25:9 ViB Stuttgart 17 8 5 4 45:28 21113 SC Stuttgart 17 8 4 5 34:29 2014 Sportfr. Stuttgart 16 7 5 4 32:27 18.14 SSV Ulm 16 8 1 7 37:32 17:15 Spfreunde Eßlingen! 7 3 7 33:84 17:17 SpVg Cannſtatt 17 6 5 6 23:30 17:17 FV Zuffenhauſen 17 5 5 7 27:32 15˙19 FV Ulm 18 7 1 10 25244 15:21 Sp Feuerbach 188 8 18 186242.29 Gau XVI Bayern 1860 München— 1. FC Nürnberg:0 SpVg Fürth— Bayern München 62 ASV Nürnberg— é München abgeſagt Vereine Spiele gew unentſch verl. Tore Punkte 1. FC Nürnberg 17 13 4— 30˙4 SpVg Fürth 17 12 3 2 2727 Bayern München 16 11 2 3 2418 Schweinfurt 05 16 7 2 15 1616 Be Augsburg 16 6 2 8 14:18 Wacker München 17 5 3 9 13:21 München 1860 17 5 3 9 13·21 ASV Nürnberg 15 4 3 8 11:19 1. FC Bayreuth 17 4 1 12.25 FE München 16 3 1 12:25 Die Niederlage von Pforzheim SW Waldhof— 1. Ic Pforzheim:0(:0) Wie eim Rieſenmagnet zog das Stadion zu dieſem ent⸗ ſcheidungsvollen Treffen die Menſchenkarawanen aus allen Himmels richtungen, zum Teil ſogar aus Karlsruhe, Heidelberg; ſebbſtverſtändlich auch aus dem ganzen Hinter⸗ land und Pforzheim zuſammen. Man konnte bei einiger⸗ maßen günſtigem Wetter vorweg mit einem Rekordbeſuch für das Winterhalbjahr rechnen. Rund 22 000 wollten denn auch Zeuge ſein, wer von den beiden altbekannten Gegnern in dem monatelangen ſo überaus wechſel vollen, nun auf der Spitze ſtehenden Ringen die Oberhand be⸗ halten und ſomit das Tor zur diesjährigen Meiſterſchaft ſrengen würde. Die ſchlagartig, meiſt ganz überraſchend kommenden Niederlagen der Partner hatten aber auch eine Spannung geſchaffen, wie ſie Mannheim ſeit langen Jah⸗ ten nicht mehr zu verzeichnen hatte denn der Schwerpunkt dieſes Straußes lag nicht mehr in der Vereinsmeiſterſchaft des SV Waldhof, ſondern in der nun einſetzenden Eint⸗ ſcheidung, ob es der Vertretung von der Rhein⸗Neckar⸗ gabel gelingen werde, die Führung im badiſchen Fußball für Mannheim weiter zu behaupten, oder ſie der „Hüterin der Schwarzwaldpforte“— Pforzheim abh⸗ geben zu müſſen. Was hinter dieſem Großkampf an Ter⸗ minen noch für Mannheim ſtand, konnte bei einer dies ⸗ maligen Niederlage oder ſelbſt einem Unentſchieden nur noch als unſichere Glücks berechnung betrachtet werden. Die 2 mal 45 Minuten Nach einer Sonderehrung des verdienten National⸗ ſpielers Siffling durch Gauführer Lin nenbach be⸗ ginnt das Spiel unter kurzem Taſten, doch bricht Müller, der Rechtsaußen Pforzheims, vor und ſeinen Flankenball dreht Drays ſauber zur 1. Ecke für Pforzheim, der kurz davauf die zweite folgt. Waldhof beantwortet dieſe mit einem Latenſchuß Bihlmeiers wie auch einem ſamos getre⸗ tenen Straſballs Sifflings, den Weidinger, am Pfoſten auf der Lauer ſtehend ködfend verfehlt. Erſte Ecke für Wald⸗ hof, die Günderoth mäßia tritt Die eingelegte Gedenkminute für unſere gefallenen Helden prägt auch dem menſchengefüllten Stadion in tiefergeifender Weiſe 1 5 Stempel des Tages auf. Mit hartem, weitem Schlag ſtört Mayer die Kreiſe der Pforzheimer im Mannheimer Strafraum, doch zwingen dieſe die drite Ecke, die Heermann herausköpft. Das Spiel ſteht noch ganz unter dem Druck ſeiner Bedeutung, die leinen der Gegner aus ſich herausgehen läßt, bis Siff⸗ ling ſpontan die Lage erſaßt und nach Abwehr ſeines Schuſſes durch Nonnenmacher, mit überlegenem, plactertem Nachſchuß die kofend begrüßte Führung holt,:0. Bihl⸗ meier verſchießt auf prächtige Hereingabe Weidingers und man dermißt den eiſernen Einfatz Waldhofs den Eindruck des Führungstores auszunützen. Eine techniſche Glanz⸗ leiſtung Sifflings läßt Schneider freiſtehend totlaufen Hermann Drays wirken dann bei gefährlichem Schuß des Pforzheimer Linksaußen Burkhardt zuſammen. Drays ahr. Fühlbar wirkt ſich in der Deckung meiſtert die& Valdhofs eine Verletzung Molendas aus, der noch weniger als Statiſt ſein kann. Er verläßt ſchließlich das Feld. Auch die zweite Ecke bringt Waldhof nichts und man er⸗ wartet begreiflicherweiſe mit Spannung den Ablauf der letzten Minuten vor der Pauſe die die geſchwächten Mann⸗ heimer unter Wiedereintritt des verletzten Molenda, die knappe Führung behauptend, überſtehen. Für die Fortſetzung wartet man von Waldhof entſcheidenden Einſatz, das Sichfreimachen von einer Art Lähmung und Druck, die überwunden werden müſſen da die linke Seite Kiefer und Günderoth, aber in Abſtand auch Bihlmeier, ohnehin ſtarbe ſpieleriſche Schwächen zutage treten ließen. Eine abfolute Zuverſicht ließ der Ablauf der erſten Hälfte unter den zehntauſenden Zuschauern noch nicht zum Durchbruch kommen. Die Wiederaufnahme zeigt Molenda leider im⸗ mer noch nicht im Schuß. Wohl erzwingt ſich Waldhof die Beherrſchung der Pforzheimer Spielhälfte, ſetzt den dritten ball, den Nonnenmacher ſicher herausfängt. Pforzheim bird ig der Abwehr merklich unſicher und als auf ſehr berechnet gegebenen Strafball Schneiders, Siffling großartig einkböpft, iſt der Bann im weſentlichen gebrochen, :0. Kurz darauf tritt Schneider wieder einen Strafſtaß, der Ball wird gewehrt Schneider ſchießt nach und Siff⸗ ing meiſtert, ſich ſelbſt übertreſfend, auch dieſe Lage blitzhaft; es ſteht:0, womit die Cutſcheidung wohl gefallen. Waldhof hat ſich von dem fühlbaren Druck freigeſpielt und wächſt vor allem auch Model in ſein altes Sdiel. Ein ganz packender Moment folgt: Weidinger flankt im Lauf glänzend, Schneider ſchnellt aus ſeiner eiſernen Be⸗ wachung heraus, nach dem von Nonnenmacher im Werſen verfehlten Leder und mit Kurzſchuß heißt es:0. Ein Schuß Bihlmeiers knallt an den Pfoſten ein Schrägball ſflings verfehlt ßnapp. Trotz der wachſenden Härte der Häſte behält Waldhof das Heft in der Hand, aber Nonnen⸗ macher erweiſt ſich auch unter der deprimierenden Lage As Halt ſeiner Elf. Waldhof läßt Pforzheim zur eigenen Entfaltung zeitweiſe„kommen“, verliert aber dabei nicht 5 ſo daß der Charakter des klaren, vollauf den Ueberblick, 5 i verdienten Sieges gewahrt bleibt erſt recht, als Bihl⸗ meier mit famoſem überraſchendem Langſchuß ins leere Lor die Sache:0 beſiegelt. SV Waldhof hat mit dieſem, von jedem Einſichtigen erwarteten, ein⸗ drucksvollen Sieg das in ihn geſetzte Vertrauen glänzend gerechtfertigt und erneut ein Beiſpiel gegeben, was eine von wirklichem Mannſchafts⸗ und Kameradſchaftsgeiſt er⸗ füllte Elf ſelbſt unter bedrohlichſten Umſtänden zu leiſten vermag. Man kann offen ſagen, daß Tauſende bei dem Kampf im Stadion bangten, denn der Exmeiſter ſtand lange Strecken wie unter einer unerklärlichen Hemmung und der knappe Stand zur Pauſe ließ, nüchtern betrachtet. noch alle Möglichkeiten offen. Das Treffen zeigte aber auch was ein wieder ausgeruhter Spieler wie Siff⸗ ling in die Waagſchale zu werfen hat. Ließ ſein exſtes Tor vor Halbzeit ſchon Unzählige aufatmen, ſo ſorgten ſeine weiteren Treffer nach Seitenwechſel für die völlige Löfung des Bannes, die daun auch Schneider und Bihlmeier ins rechte Kielwaſſer zwangen. An geiſt⸗ reicher Führung des Angrifts, an Technik wie an ent⸗ ſcheidendem Erfaſſen erklomm Siffling wieder ſeine Höhe und ragte weit heraus. Sehr gut arbeitete Mayer im Schlußtrio, mit Siffling und Heermann, dieſem wah⸗ rem Eisbrecher, der beſte Mann auf dieſer Seite. Drays im Tor, katzenflink, wurde nicht auf die äußerſte Probe ge⸗ ſtellt, verliert aber ſeine ungewöhnlie Ruhe und Ent⸗ ſchloſſenheit. Nur die Bälle ſollte wie früher ſchon erwähnt, ſpielgerechter legen. Die Stütze und Triebkraft Er des Ganzen Heermann, der am Sertenerfolg ſeiner Mannſchaft einen Hauptanteil hat. Molenda gut, ober och lange Zeit durch die Verletzung behindert. Kiefer verriet doch die lange Spielzeit in der zweiten Mannſchaft, der aber die Aufgabe, Fiſcher zu decken, löſte er zum großen Teil. Günderoth erwies ſich eben doch als körperlich zu ſchwach gegen ſolche Gegner; allerdings hatte er den gewiegten und gang ausgezeichneten Oberſt als Ver⸗ teidiger gegen ſich. Bihlmeier fand ſich zu ſpät in ſei⸗ nen eigentlichen Stil und der zähe bewachte Schneider hatte einen ſchweren Stand. Doch wußte er manch brenz⸗ liche Situation herauszuſpielen und gegem Ende einen Schlag anzubringen. Alles in allem keine abgerundete Waldhofleiſtung, aber ſchließlich doch ein Durchſetzen, wie es eines ernſthaften Meiſteranwärters würdig iſt. Die gute Geſamtarbeit Weidingers, der einzelne Treffer ſamos vorbereitete; ſei noch nachträglich erwähnt. Der 1. FC Pforzheim, der pſychiſch, wie auch rein ſpielertſch in Mannheim vor einer ungemein ſchweren Aufgabe ſtand, iſt in der entſchei⸗ denden Wende der Serie ehrenvoll unterlegen. Nach Wald⸗ hof dürfte es zur Zeit in der Tat der würdigſte Vertreter des Gaues ſein. Die exponierte Lage Pforzheims, die die Mannſchaft zwingt, dreimal nach Karlsruhe und Mann⸗ heim zu fahren, zeigt am beſten die Härte der geſtellten Aufgabe, und es iſt viel, die ungleiche Partie bis kurz vor Toresſchluß offen gehalten zu haben. Allerdings erwies ſich bei dieſem entſcheidenden Gang der Angriff doch nicht als ſchlagkräftig genug. Fiſcher iſt noch immer alte Routinier, aus der Läuferreihe herausſtechend. Müller, ſein Nebenmann, kam diesmal nicht ſo zum Zug. Neuweiler als Mittelläufer ließ ſich durch die Bewachung Schneiders zu ſehr binden, um ſeine Aufbau⸗ arbeit wirkſam und durchgreifend verſehen zu können. Die Außenläufer waren gut. Im Schlußoreieck Ober ſt ganz ausgezeichnet Seidel war weniger ſicher als ſonſt und Nonnenmacher, lange Strecken einen ſtarken Halt gebend, war gegen Ende leichtſinnig und vollführte unver⸗ ſtändliche Ausflüge. Die techniſch größere Reife und Ge⸗ riſſenheit des Gegners brachte die Abwehr als Ganzes ſchließlich doch zu Fall. Jedenfalls bleibt es bitter, in einem Entſcheidungskampf eine der ſchwerſten Niederlagen ſeit langer Zeit hinnehmen zu müſſen. Peiſeler⸗ Karlsruhe leitete den ſpannunggeladenen Kampf, von Kleinigkeiten abgeſehen, großzügig und um⸗ ſichtig. A. M VfR auch im Rückſpiel beſiegt Freiburger Fc— VfR Mannheim 43(:1) Der Freiburger FC, der auch noch nicht aller Ab⸗ ſtiegsſorgen enthoben iſt, konnte ſein letztes Heimſpiel, das * 2 8 7 2 5 Fg Pirmaſens— Wormatia Worms 31(:1) Die 10 000 Zuſchauer, die der Großkampf zwiſchen dem F Pirmaſens und Wormatia Worms nach Pirmaſens ge⸗ lockt hatte, ſahen einen von beiden Mannſchaften überaus hart und verbiſſen durchgeführten Kampf, dem jede Schön⸗ heit abging. In der zweiten Hälfte wurde zwar etwas flüſſiger und gefälliger geſpielt, aber der Kampf Mann gegen Mann herrſchte doch vor und führte zu vielen Ver⸗ warnungen ſeitens des Landauer Schiedsrichters Multer, der diesmal keinen leichten Stand hatte. Die Pirmaſenſer haben die Partie nicht unverdient zu ihren Gunſten ent⸗ ſcheiden können. Alle Spieler kämpften mit größter Hin⸗ gabe, und im Zuſammenſpiel klappte es bei ihnen auch et⸗ was beſſer als bei Worms. Badens knapper Handball ſieg Mürttemberg unterliegt in Heilbronn der badiſchen Auswahlmannſchaft:8 Der Gauvergleichskampf Württemberg— Baden war von dem Schwäbiſchen Gaufachamt in die Käthchenſtadt am Neckar verlegt worden, obwohl Heilbronn ſelbſt keinen Gauligaverein hat. Es war damit die feſte Abſicht verbun⸗ den worden, auch in Heilbronn für den Handball zu werben. Dies war kein Fehlgriff. Schon zum Vorſpiel zweier Be⸗ zirksmannſchaften hatten ſich nahezu 2000 Zuſchauer ein⸗ gefunden, die ſich bis zum Hauptſpiel auf etwa 3000 er⸗ höhten. Am Vormittag waren die beiden Mannſchaften, die in der vorgeſehenen Aufſtellung zur Stelle waren, vom Stadtoberhaupt im Rathaus empfangen worden. Nach einer Beſichtigung des Rathauſes ging es am Nachmittag zu dem Spiel auf dem ſich in guter Verfaſſung befindenden Platz des BfR 96. Baden kam mit ſchwarzer Hoſe und grünem Trikot, wäh⸗ rend Württemberg ſchwarze Hoſe und ſchwarzroten Trikot trug. Es bot ſich ein farbenprächtiges Bild auf dem guten Raſen. Als Unparteiiſcher war kein Geringerer als Schaner⸗ mann⸗Frankfurt a. M. zur Stelle. Das Spiel begann mit einigen heftigen Angriffen der Schwaben, die ſich ütberraſchend gut ins Spiel fanden, wäh⸗ rend unſere badiſche Vertretung, heſonders im Sturm, ſich gar nicht entfalten konnte. Heß warf für Württember überraſchend den erſten Treffer. Heiſeck kann ausgleichen und Zimmermann, der in Heilbronn den beſten Eindruck hinterließ, brachte Baden mit:1 in Führung. Es gab einen auf und ab wogenden, aber wenig aufregenden Kampf, der ſich meiſt im Mittelfeld abwickelte. Württemberg kann immer wieder den knappen Vorſprung der Badener auf⸗ holen. Zunächſt gelingt es Jäger, der in bezug auf Wurfkraft der beſte Württemberger Stürmer war, auf 212 auszuglei⸗ chen. Dann rettet die Latte. Zimmermann geht ſeiner ge⸗ ſamten Deckung auf und davon und erzielt unhaltbar 312. Baden hätte bis dahin ſchon gut das eine oder andere Tor mehr erzielen können, aber Herbolzheimer im Schwabentor hält die unmöglichſten Bälle. Rehm gleicht durch Straf⸗ wurf, bei dem die badiſche Deckung nicht ganz auf der Hohe iſt, wieder aus, aber aus dem Hinterhalt kann Keilbach wiederum unſere Gaumannuſchaft in Führung bringen. Ba⸗ den hat wieder Glück, als ein Scharfwurf an die Latte knallt. Württemberg beherrſcht die letzten Minuten das Feld und kann auf kraſſen Deckungsfehler durch Heß den Ausgleich mit:4 bis zur Paufe erzielen. Das Spiel der erſten Halbzeit konnte in keiner Weiſe befriedigen. Beide Mannſchaften machten einen unfertigen und teilweiſe auf⸗ geregten Eindruck. Wohl hatten die Schwaben etwas mehr vom Spiel, doch ging das immer auf Konto einiger Einzel⸗ leiſtungen. Bis dahin konnten am beſten Zimmermann und Keilbach gefallen. Die zweite Hälfte verſpricht beſſeres Spiel. Beide Mann⸗ ſchaften fangen ſicherer an, ſowohl in der Ballaufnahme als auch in der Ballabgabe. Zimmermann bringt unſere Elf wiederum durch einen ſchönen, langen Wurf in Führung. eigold rettet dann bei einem gefährlichen Wurf Mühl⸗ eiſens, die die Schwaben für Rehm in die Sturmmitte ge⸗ ſtellt hatten. Eine Ecke Heiſecks erhöht den Vorſprung auf 64 und ſchon ſcheint es, als ob unſere Mannſchaft auf⸗ und davonziehen wollte. Da unterlaufen aber wiederum der Deckung einige Fehler, die die Schwaben prompt ausnutzen. Zweimal iſt es Jäger, der Weigold das Nachſehen geben kann, wobei der letzte Wurf unbedingt haltbar war. Nun ſtellt Baden um. Der Ketſcher Gund wechſelt mit dem Waldhöfer Laug den Platz, doch wird dabei nichts erreicht, da Lang mit der Ballabgabe zu lange zögert. Die Schwaben beherrſchen nun ſichtbar das Feld, angefenert von ihren Landsleuten, die endlich aus ihrer Reſerve herausgehen und ihre Mannſchaft mächtig aufmuntern. Erſtmals in der zweiten Hälfte ge⸗ lingt es auch den Schwarzroten, in Führung zu gehen. Mühleiſen täuſcht und wirft für Weigold unhaltbar zum :7 ein. Aber auch die Badener laſſen nicht nach und finden ſich langſam wieder. Der Ausgleich, den Lang erzielt, kam gerade zur rechten Zeit. Wenige Minuten vor Schluß ſteht das Spiel wieder unentſchieden:7. Beide Mannſchaften ſetzen nun zum letzten Endſpurt ein. In dieſer Spielphaſe hat unſere Mannſchaft tatſächlich Glück, daß die Schwaben nicht zum Siege kommen. Zimmermann kann wieder einmal ſeiner unaufmerkſamem Deckung durchgehen, und die end⸗ gültige Führung mit:7 für Baden iſt da. Hart auf hart geht es nun in den letzten Minuten. Württemberg drängt mit Macht. Alle Zuſchauer wollen einen württembergiſchen Sieg ſehen und feuern ihre Mannſchaft ſtürmiſch an. Aber noch in den letzten Minuten ſteht Baden das Glück zur Seite, als Jäger freiſtehend vorm Tor danebenwirft. Dann ertönt der Schlußpfiff. Badens Sieg mit:7 muß als alücklich bezeichnet wer⸗ den. Allerdings muß man dabei berückſichtigen, daß die Olympiakandidaten Spengler, Kritter und Müller nicht müt von der Partie waren. So fand ſich die Mannſchaft doch noch nicht ſo gut zuſammen wie erwartet. Lang hielt den Ball wieder etwas zu lange, Gund konnte ſich ſchwer mit der Sturmführung zurechtfinden. Um ſo beſſer aber arbeitete wieder die Läuferreihe. Keilbach war öfter Ret⸗ ter in höchſter Not. Gehr und Rutſchmann machten beide ihre Sache recht gut, wobei Rutſchmann im Aufbau noch ein kleines Plus für ſich hatte. Müller und Leiberich taten ſich anfänglich ſehr ſchwer. Man ſah. daß hier zwei un⸗ eingeſpiebte Verteidiger miteinander arbeiteten. Doch gegen Schluß wurde es beſſer wenn auch noch mancher kraſſe Deckungsfehler unterlief. Weigold im Tor hätte ein, viel⸗ leicht auch ein zweites Tor verhüten müſſen, zeigte dafür aber einige prächtige Abwehren. Die württembergiſche Mannſchaft hat ſich gegen ihr letztes Spiel weiter verbeſſert. Ihr beſter Mann war Herbolzheimer im Tor. Ihm allein hat es die Mann⸗ ſchaft zu verdanken, daß die Niederlage ſo knapp ausfiel. Die beiden Verteidiger hielten ſich gut, waren vielleicht beſſer als die badiſchen. In der Läuferreihe waren Kohn Weniger überzeugen konnte der piel trieb und auch anſcheinend die Vereinskameraden zu ſehr ſuchte. Die Spielleitung lag bei Schauermann in guten Händen. N 20 000 Zuſchauern gegen SR VfR in Freiburg:3 geſchlagen— Anentſchieden in Mühlburg Waldhof mit:5 ihn mit dem VfR Mannheim zuſammenführte, zu einem knappen, aber doch verdienten Erfolg geſtalten. Die Frei⸗ burger Elf ſpielte etwas flüſſiger und dann hatte ſie wieder eine ausgezeichnete Abwehr zur Stelle, die dem Vfgt⸗Sturm die Arbeſt recht ſchwer machte. Sehr gut arbeitete auch die Läuferreihe, während im Sturm der Retchsaußen Büchner der gefährlichſte Mann war. Beim Vfot, wo an Stelle von Schmoll, Mary und Striebinger der junge Rohr ſowie Hoß⸗ felder und Simon ſpielten, war die Hinbermannſchee nicht ohne Schwächen. Kamenzän zeichnete ſich wiederholt aus, ebenſo konnten Simon und Adam ſehr gut gefallen, während Longenbein unter ſcharfer Bewachung ſtand. Das torreiche Treffen wurde ſchon nach zwei Minuten mit einem erfolgreichen Schuß Peters eingeleitet. Rohr verwandelte einen Freiſtoß zum Ausgleich, aber kurz vor Pauſe brachte Lehmann den FFC wieder in Front.— Eine ſchlechte Abwehr des VfR⸗Torwarts gab dem FFC⸗Links⸗ außen Müller gleich nach Wiederbeginn Gelegenheit zum dritten Tor, dann war der Vfdt durch Simon erfolgreich. Einem weiteren Treffer Freiburgs durch Eberhardt ſetzte der VfR noch einen von Kamenzin verwandelten Elfmeter entgegen. Schiedsrichter Unverfehrt(Pforzheim). 2500 Zuſchauer. Ein wichtiger Punkt für Brötzingen VfB Mühlburg— Germania Brötzingen 00 Der VfB Mühlburg hatte auch in dieſem wichttgen Tref⸗ fen das Pech einen Spieler vorzeitig durch Verletzung zu verlieren. In der 25. Minute ſchon zog ſich der Hallb⸗ rechte Walz bet einem Zuſammenprall mit Brötzingens Torhüter Burger einen Schlüſſelbeinbruch zu, was natür⸗ lich ſein Ausſcheiden zur Folge hatte. Aber auch mit zehn Mann kreunte Mühlburg das Spiel ſtets offen halten, ja zeitweiſe ſogar leicht überlegen geſtalten. Die Brötzinger, von denen man nach ihrem großen Sieg über Waldhof mehr erwartet hatte, verteidigten aber überaus aufmerk⸗ ſam und ließen die Mühlburger Stürmer nur ſelten zum Schuß kommen. Ueberhaupt legte man beiderſeits den größten Wert auf die Torſicherung und— wie aus dem Endergebnis erſichtlich— auch mit größtem Erfolg. Neben den beiderſeitigen Verteidigungen zeichneten ſich bei Bröt⸗ zingen noch Mittelläufer Joſt und der Stürmer Dettling aus, während beim VfB Mühlburg Joram und Oppen⸗ häuſer recht aufopfernd kämpften. Im allgemeinen waren die beiden Sturmreihen ſchwach, wobei bei Mühlburg zu berückſichtigen war, daß der ausgezeichnete Sturmführer Fach fehlte. 4000 Beſucher: Schiedsrichter Duchardt⸗ Heidelberg. ie Spiele in den anderen Gauen SpVg Cannſtatt— Sc Stuttgart:0(:0) Das zweite Treffen auf der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn endete mit einem verdienten Sieg der Spyg Cannſtatt ſüber den Sc Stuttgart. Die Cannſtatter zeigten in der zweiten Halbzeit dos weitaus beſſere Spiel. Der Se T hatte ar wieder eine gute halbe Stunde, verfiel aber bald in ſein yhlegmatiſches Spiel wie in ſeinen letzten Begegnungen. —* Die beiden Tore für Cannſtatt ſchoß Ocker, und zu in d 95. und in der 70 Min. Der Sc hatte kurz vor elſchl eine gute Chance, wenigſtens zum Ehrentreffer zu kommen, als ihm in der 88. Minute ein Handelfmeter zugeſprochen wurde, den aber der gute Cannſtatter Torhüter nicht zur Verwandlung kommen ließ. Schiedsrichter Schwarz ⸗ Feuerbach leitete das Spiel. 2 55 S 5 Sportfreunde Stuttgart— SSW Ulm:5(:1) Mon merkte es den württembergiſchen Gauligaſpielen mehr viel zu entſcheiden war. Wenig⸗ Treffen ſchon an, daß nicht eſtns das erſte der beiden auf der! Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn bewies das. Die Sportfreunde⸗Mannſchaft ſpielte ſo ſchwach, wie ſchon lange nicht mehr. Nur der ausgezeichnete Torwart Hudelmeter bewahrte ſeinen Verein vor einer noch höheren Niederlage. Die Ulmer dagegen waren aus ganz anderem Holz geſchnitzt. Sie hatten nicht nur die körperlichen Vorteile; ihr ganzes Spiel war wuch⸗ tiger und beſſer aufgebaut und wirkte ſich beſonders in der zweiten Halbzeit durch größeren Nachdruck auf das gegneriſche Tor aus. Schiedsrichter Glaſer(Neckarſulm) leitete das Spiel vor 1500 Zuſchauern. SV Feuerbach— Sportfr. Eßlingen:2(:1) Trotz der Bedeutungsloſigkeit dieſes Treffens ſah man einen raſchen und ſpannenden Kampf. Feuerbach war zu Beginn tonangebend, doch kam Eßlingen in der 40. Minute durch Kratochville zum Führungstreffer. Nach dem Wechſel ſahen die Feuerbacher ihre Bemühungen nach dem Aus⸗ gleich durch einen Treffer von Kunder belohnt. Kurz vor Schluß errong Schäfer für Feuerbach erneut die Füh⸗ vung, doch unmittelbar darauf ſchaffte ein ſchöner Gegen⸗ ſtoß von Herrmann 2 wiederum den Ausgleich. Als Schieds⸗ richter wirkte Stadelmaier(Stuttgart). FW Zuffenhauſen— Ulmer FV 94:0(:0) Im erſten Spiel der Feuerbacher Doppelveranſtaltung ſtanden ſich die beiden am ſtärkſten beöͤrohten Abſtiegskandi⸗ daten gegenüber. In einem erbitterten Kampf ſiegte der B Zuffenhauſen mit:0 und ſicherte ſich damit den Verbleib in der Gauliga für ein weiteres Jahr. Zuffenhauſen er⸗ reichte mit Ulm 94 Punktegleichheit, aber das beſſere Tor⸗ ergebnis entſcheidet für Zuffenhauſen. Auch haben die Zuffenhauſener noch ein Spiel gegen den Tabellenletzten SW Feuerbach guszutragen, und es kaum anzunehmen, daß die Mannen auf der Schlackenwieſe mit:0 ins Hinter⸗ treffen geraten. Das Spiel wurde von Schiedsrichter Benzin g⸗ Schwenningen vor 3500 Zuſchauern geleitet. 1860 München— 1. FC Nürnberg:0 Dem letzten Antreten des 1. FC Nürnbera in dieſ Spielzeit ͤn München ſchenkte man beſonderes Intereſſe, und ſo waren 7000 Zuſchauer ins Ziſch⸗Stadion gekommen, die auch einen temperamentvollen Kampf erlebten. Die Löwen verloren zwar bald nach Beginn ihren Halblinken Oeldenberger durch Verletzung, aber deshalb war der 1860er⸗Sturm keineswegs ungefährlich für die Nürnberger. Wie ſchon das Spielergebnis beſagt. ſtanden ſich zwei Standardhintermannſchaften gegenüber, gegen die das zeit⸗ weiſe planlos durchgeführte iel der Angriffsreihen nie zum Zuge kam. Im geſamten bildete die Nürnberger Mannſchaft die beſſere Einheit, doch ſetzten ſich die Innen⸗ ſtürmer des Clubs nicht entſprechend durch. a Spvgg Fürth— Bayern München:2(:2) Die beiden Mannſchaften lieferten ſich vor über 7000 Zuſchauern einen wundervollen, vaſſigen Kampf, den die Einheimiſchen überraſchend hoch für ſich entſcheiden konn⸗ ten. Der Fürther Angriff hatte durch die Eimſtellunt Königs auf halblinks viel gewonnen. König brachte be⸗ ſonders Becher zur Geltung, der denn auch allein fituf Dore auf ſein Konto brachte. Goldbrunner gab ſich zwar flüſſiges Spiel vor, wobei der Angriff Furch Siemets umd Bergmayer ſehr große Durchſchlagskraft bekam. Grabler⸗Regensburg leitete gut. 8. Sette Nummer 114 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. März 1886 Sandhofen bleibt in Führung Spog Sandhofen— Alemannia Ilvesheim:2 BfTug Feudenheim— Spel Käfertal:6 Phönir Mannheim— Alemannia Rheinau 310 8 Maunheim— Germania Friedrichsfeld:1 Seckeuheim— Fortuna Heddesheim 318 Olympia Neulußheim— 08 Hockenheim:1 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Spg Sandhofen 18 11 5 2 42:25 2779 Se ſtäfertal. 18 11 2 5 51:20 24:12 VfTug Feudenheim 17 8 5 4 39:35 21113 OlympiaReulußheim!7 10 1 6 5 21:13 Germ. Friedrichsfeld!9 8 5 6 28:27 21:17 Alemann. glvesheim 18 8 4 6 37734 20:16 08 Hockenheim 17 6 7 4 34:28 19:15 Phönix Mannheim 17 7 3 7 29:25 17717 s Mannheim 16 5 2 9 26:36 12:20 Hebbesheim 18 4 4 10 29.41 12:24 Sp Seckenheim.. 18 2 5 11 22:47 927 Nheinauu 19 4 1 14 24.52:29 SpVg Sandhofen— Alemannia Ilvesheim:2 Das vor einigen Wochen einer ſchlechten Witterung zum Opſer gefallene Treſſen dieſer beiden Gegner fand diesmal Unter ganz anderen Vorausſetzungen ſtatt Sandhofen iſt in der Zwiſchenzeit zum erſten Favoriten der Bezirksklaſſe Weſt aufgerückt und ſein Einſatzwillen, das große Vorhaben die Meiſterſchaft endlich zu erreichen, das große Vorhaben als damals. Für die tapfere Alemannia war daher auf dem gefürchteten Gelände der SpVg nicht viel zu holen, ubwohl ſie ſich alle Mühe gab und in einem betont wuch⸗ tigem Spiel erſuchte, die in Ilvesheim bezogene Niederlage auszuwetzen. Der heroiſche Widerſtand der Gäſteelf wurde aber von dem fleißigen Sandhofen gebrochen, das mit einem heißerkämpften Sieg eine leichte Steigerung ſeiner Schlagkraft unter Beweis ſtellte. a Vom Start weg ſpielte Sandhofen leicht überlegen und ſetzte mit zugvollen Angriffen die ſtanodfeſte gegneriſche Verteidigung unter Druck; Sauer und Hennesthal ſtanden aber wie eine Mauer und klärten wiederholt ganz gefähr⸗ liche Momente. Aber auch das erſatzgeſchwächte Ilvesheim kam zum Wort und nach Ablauf einer Viertelſtunde wur⸗ den die Gegenbeſuche vor dem Sandhofer Tor zahlreicher. Da rettete aber Matcſek einmal ganz groß, und dann lief Zeh in freier Stellung vor dem Kaſten der Ball über den Piſt. Kurz vor dem Wechſel kam aber Sandhofen doch noch zur Führung, als Dörr einen von Lembach parierten Ball einſchoß. Wenig ſpäter ſchied Lembach verletzt aus, aber auch mit 10 Mann hütte vor dem Wechſel noch der Ausgleich glücken müſſen wäre Maue allein vor Wittemann nicht von allen guten Geiſtern verlaſſen geweſen. Nach Wiederanſtoß war Lembach wieder mit von der Partie; er mußte ſofort ganze Arbeit verrichten, um etliche gefahrvolle Schüſſe zu halten. Blutige Anfänger in den Zuſchouerreihen brachten aber mit ihrem ewigen Gemecker ſchlteßlich den Läufer Wehe aus dem Konzept, ſo daß er ſich abmeldete und ausſchied. Aber trotz dieſer Schwächung ſtellte Sandhofen in wenigen Minuten mit drei bildſchönen Toren von Dörr Ehrbächer und Flußr erzielt, ſeinen Sieg in eindrucksvoller Weiſe ſtcher. Der Halbrechte von Ilves⸗ heim erzielte in den letzten Minuten den erſten Treffer, dem Minth das 2. Tor folgen ließ. Dörr war es dann aber, der für Sandhofen das 5. Tor herausholte. Die SpVa Sandhofen hat unermüdlich und mit Schwung gekämpft, wenn auch der Sturm trotz einer hin⸗ gebenden Angriffsweiſe, bei der ſich beſonders Vogel und Dörr hervortaten, in der Auswertung herausgeſpielter Erfolgs möglichkeiten lange Zeit wiederholt ſtecken blieb. Großartig war aber das Spiel der Läuferreihe; Müller und Matuſek waren die Matadoren, die hier den Laden Höchſt erfolgreich befummelten. In der Verteidigung ſchlu⸗ gen ſich Michel und Schenkel ſehr vorteilhaft; namentlich erſtgenaunter Spieler bedeutet immer eine große Verſtär⸗ fung der Deckung. Wittemann im Tor war in großer Form und hielt ausgezeichnet. Die Alemannia Jlvesheim war der erwartete harte und ſchwere Gegner, der in ſeiner einfachen, aber gefährlichen Spielweiſe, im erſten Spielabſchnitt für ein großes Tempo ſorote. Der Sturm landete ſchnuelle und meitgreifende Angriſſe, die getragen von Weber, Zeh und dem Rechtsaußen Feuerſtein. oft nur mit Mühe zu ſtoypven waren. In der Läuferreihe üßerraate Kraft als Miltelläufer durch eine gute Spielüberſicht und exakte Vor⸗ loben. Sauer und Hennesthal verteidigten in alter Güte und Lembach im Tor hielt ganz gefährliche Brocken. Schiedsrichter Kur z⸗Oftersheim leitete das Spiel ohne Fehl und Tadel. Ein großer Sieg von Käfertal VfTug Feudenheim— Spkl Käfertal:6 Zwei ſonſt völlig gleichwertige Mannſchaften ſtanden ſich in Feudenheim gegenüber, wo der VfTuR Feudenheim mud der Spkl Käfertal in harten und ſpannenden 90 Min. ihre Belange verteidigten. Für jeden dieſer Rivalen ging es dabei darum, die letzte Chance zu wahren, denn der Verlierer dieſer Partie ſchied aus dem engeren Wett⸗ bewerb um die Meiſterſchaft aus. Feudenheim ſtrengte ſich mächtig an, um den Anſchluß an den Tabellenführer nicht zu verlieren; aber an der großen und zielſtrebigen Ge⸗ ſamtleiſtung der Käfertaler Mannen, die ſich in glänzen⸗ der Form präſentierten, da ſcheiterten die Bemühungen dieſer tapferen Elf nach hartem Kampfe. Feudenheim hatte einen ſchlechten Start exwiſcht, die prächtigen Aktionen des in beſter Form ſpielenden Gäſte⸗ ſturms brachten ſchon in den erſten Minuten Feuden⸗ heims Hintermannſchaft ins Wanken. Beſonders der Tor⸗ wart zeigte ſich ziemlich unſicher, und ſo kam es, daß die Gäſte ſchon in der 7. Minute durch Singler und Maier mit:0 in Führung lagen. Nun kam der Gaſtgeber ſtark auf und drängte vorübergehend den Gegner in ſeine Hölfte zurück; die Ausbeute war ein ſchönes Kopfballtor von Ueberrhein. Bald lag jedoch Käfertal wieder ſtark im Angriff, wunderbare Schüſſe von Singler, Pauels und wieder Singler brachten ihrem Verein bis zur Pauſe eine 5 1⸗ Führung; leider hatte inzwiſchen jede Mannſchaft einen Mann verloren, Feudenheims Torwart Müller wurde verletzt und Kuhn⸗Käfertal mußte auf Geheiß des Schiedsrichters das Spielfeld verlaſſen. Nach dem Wechſel zeigte Feudenheim wohl eine bedeu⸗ tend beſſere Leiſtung und konnte bald durch Fuchs ein Tor aufholen, aber der Vorſprung der Gäſte war zu groß, das Spiel war bereits entſchieden. Durch ein weiteres Tor, in der 80. Min. von Hering im Alleingang erzielt, ſtellte Käfertal das Endreſultat von 216 ſicher. Die tüchtige Mannſchaft des Sp. Cl. Käfertal hat das Letzte hergegeben und unverdroſſen und ehrlich gekämpft. Im Sturm, der prächtige Angriffe landete, zeigte ſich kein ſchwacher Punkt, ſämtliche Spieler verfügten über ein ganz enormes Schußvermögen. Ein ſelten großes Penſum be⸗ wältigten in der Läuferreihe Jene und Mittelläufer Kilian, die bis zur letzten Minute ebenſo durchſtanden wie die ſchneidigen Verteidiger Rhim und Rutz, die ſich durch an⸗ nehmbare Abſchläge und ein gutes Stellungsſpiel auszeich⸗ neten. Torwart Vetter hatte viel zu tun, hielt aber ſtets gut und ſicher. Feudenheim kämpfte mit allen zu Gebote ſtehenden Kräften. Ein jeder Mann ſetzte ſich reſtlos ein, aber der Sturm, der hart und gefährlich angriff, erfuhr von hinten heraus lange nicht die gewohnte Unterſtützung. Eine gute und abgerundete Leiſtung bot in der geſamten Läuferreihe nur Ueberrhein in der Mitte, der über eine ausgeprägte Spielüberſicht verfügte. Als Verteidiger ſchlugen Sohn und Fuchs nach der Pauſe hart und befreiend ab, vor dem Wechſel allerdings zeigten ſie bedenkliche Schwächen. Maier im Tor hatte einen ausgeſprochen ſchlechten Tag. Schiedsrichter Lauer⸗Plankſtadt hatte in dieſem har⸗ 14 ten Treſſen einen ſchweren Stand. Rheinau verliert Phönix Mannheim— Alemannia Rheinau:0 Zumindeſt ebenſo intereſſant, wie ſich bisher die Kämpfe um die Meiſterſchaft geſtaltet haben, werden nunmehr die Kämpfe um den Verbleib in der Bezirksklaſſe werden. Das Geſpenſt des Abſtiegs ſitzt einigen Vereinen bereits bedroh⸗ lich im Nocken und bei der momentanen Loge iſt es das Trio Seckenheim, Rheinau und Heddesheim, welches am gefährdetſten iſt. Es beſteht kaum ein Zweifel, daß zwiſchen dieſen Mannſchaften die Frage des Abſtiegs ihre Klärung finden wird, wobei es natürlich nicht ausgeſchloſſen iſt, daß auch noch 8 Mannheim in Abſtiegsgefahr geraten könnte. Da alle Kandidaten für den Abſtieg noch mehrere Spiele auszutragen haben, ſo werden erſt die nächſten Wochen den nötigen Aufſchluß geben können, und es verſteht ſich am Ende, daß ſich jeder der Bedrohten bis zum Aeußerſten ſeiner Haut wehren wird. Das wird vor allem der Ta⸗ bellenletzte, Seckenheim, tun, der noch 4 Heimſpiele hat und der ſich in den letzten Wochen in eine Form geſpielt hat, die einiges Erſtaunen erregt. Ein Unentſchieden im Verbandsſpiel in Hockenheim, ein Pokalſpielſieg in Heidel⸗ berg, das ſind die letzten Erfolge Seckenheims, die auch für den Reſt der Gruppenſpiele von dieſer Seite aus aller⸗ hand erwarten laſſen. Von Rheinau, das mit dem 19. Spiel nun die 14. Nie⸗ derlage bezog, kann man dies beſtimmt nicht ſagen. Das Spiel auf dem Phönixplatz, bei dem Phönix übrigens die Vorſpielniederlage(:1) wettmachen konnte, wäre dazu angetan geweſen, bei einem möglichen Sieg für neuen Auftrieb zu ſorgen, aber da dieſe Hoffnung durch die Binſen ging, ſo ſehen die Alemannen ihren letzten Kämpfen gegen die ſtarken Mannſchaften von Hockenheim, Neulußheim und 08 Mannheim mit ernſter Beſorgnis ent⸗ gegen. In dieſes Spiel gegen Phönix hatten die Rheinauer ihre ganze Hoffnung geſetzt, und welch bittere Erfahrung mußten ſie in Kauf nehmen. Mußten in in Kauf nehmen, weil ſie es nicht verſtanden, in ihr Spiel eine einheitliche Linie zu bringen und weil ſie nicht zuletzt einen Angriff zur Stelle hatten, indem kein Spieler verantwortungs⸗ bewußt genug war, um dann und wann auch mal etwas auf die eigene Kappe zu riskieren. Dieſes Verſäumnis mußte um ſo peinlicher wirken, als die Rheinauer lange, lange Zeit abſolut keine untergeordnete Rolle zu ſpielen brauchten. Als in der erſten Halbzeit einige Einzelkönner das Rheinauer Spiel gut in Fluß brachten, da hätten allein die guten Einzelleiſtungen dies odoͤer jenes Tor durchaus verdient gemacht. Aber juſt zu dieſer Zeit war der Angriff, etwas draſtiſch ausgedrückt, eingeſchlafen und als er ſpäter wieder zum Erwachen kommen wollte, da lag Phönix Mannheim bereits in Front. Der beſte Mann Rheinaus war, wie ſo oft, Benz im Tor, der das 018 nicht verhindern konnte. Nächſt ihm gefiel das Deckungs⸗ paar und auch in der Läuferreihe wurden zuweilen noch gute Sachen gezeigt. Der Sturm ſpielte, alles in allem, beſcheiden. Auch Phönix hatte ſeine Schwächen vornehmlich im Sturm, wo das Fehlen von Raßmuß eine klaffende Lücke offenbarte. Schneider, der Raßmuß zu vertreten hatte, gab ſich ſichtliche Mühe den Platz von Raßmus auszufüllen, und er tat dies denn auch mit poſitivem Erfolg. Er ſpielte manch feine Situation heraus, er erzielte außerdem ſämf⸗ liche drei Tore des Spieles, was er aber längſt nicht ſo fertig bringt, wie Raßmus, das iſt in erſter Linie ein voll⸗ gereiſtes Zuſammenſpiel mit den Nebenleuten. In dieſer Beziehung vermißte man oft genug die notwendige Füh⸗ rung, ſo daß am Ende ſo manches Verſagen der Nebenleute, die überdies auch nicht reſtlos auf dem Poſten waren, leicht erklärlich wurde. Die Phönixläuferreihe, mit Gremer in der Mitte, war zuverläſſig und auch das Schlußtrio mit dem aufmerkſamen Rößling im Tor wußte zu gefallen. Das Spiel ſelbſt bedeutete bei weitem keine Offen⸗ barung, da beiderſeits die ſchwachen Momente die ſtarken überwogen. Zum Schluß ſei erwähnt, daß mit wenigen Ausnahmen recht anſtändig geſpielt wurde, was nicht zu⸗ letzt ein Verdienſt des Schiedsrichters Sträßner⸗Hei⸗ dellberg war. — Die Olympiſchen Spiele 1936 Aufruf des Engliſchen Olympia- Ausſchuſſes Der Engliſche Olympiſche Ausſchuß veröffentlicht in Form einer Zuſchrift an die„Times“ einen vor jeden Olympiſchen Spielen üblichen Aufruf an die engliſche Oef⸗ fentlichkeit, durch finanzielle Unterſtützung eine angemeſſene engliſche Beteiligung an den Spielen ſicherzuſtellen. Es heißt darin u..: Die Olympiſchen Spiele ſeien eine Einrichtung, die alle vier Jahre die beſten Sportsleute der Welt zuſammen⸗ bringe. Noch bedeutſamer aber ſei, daß die Olympiſchen der Herbeiführung einer den Nationen der Welt Spiele eine wirkſame Rolle in beſſeren Verſtändigung zwiſchen ſpielen. Zum erſten Male würden die Spiele in Deutſch⸗ land abgehalten, und die Deutſchen ſeien ſich aufs tiefſte der Verpflichtung bewußt, die ſie eingegangen ſeien, indem ſie die Veranſtaltung der Spiele in dieſem Lande unternah⸗ men. Der Britiſche Olympiſche Ausſchuß ſei überzeugt, daß er bei der Entſendung einer Mannſchaft nach Berlin in beſtem Sinne des Sports handele. Die Olympiſchen Spiele hätten ſtets das Ideal der Harmonie und der Verſöhnung zwiſchen den Nationen vertreten. Es wäre unheilvoll, wenn England, von dem die Welt eine Führung erwarte, gegenwärtig in dem ſehr kritiſchen Zuſtand der Welt bei einer die Sportsleute beinahe ſämtlicher Nationen umfaſ⸗ ſenden Veranſtaltung nicht voll vertreten wäre. Finnland und die Olympiade 1940 Der vom Finniſchen Olympiſchen Komitee eingeſetzte Sonderausſchuß, der ſich mit den Möglichkeiten der Durch⸗ führung der 12. Olympiſchen Spiele des Jahres 1940 in Finnland beſchäftigte, hat nunmehr eine Denkſchrift vor⸗ gelegt, in der zu den verſchiedenen Fragen Stellung genom⸗ men wird. Die Vorteile von Helſingfors als Kampfplatz werden beſonders hervorgehoben. Für alle Waſſerſport⸗ arten iſt die Lage der finniſchen Hauptſtadt beſonders gün⸗ ſtig. Das im Bau befinöliche Stadion iſt bereits als Schau⸗ platz für die Olympiawettkämpfe gedacht und durch Anbau können jederzeit noch genügend Plätze geſchaffen werden. Nur eine Radrennbahn und ein Schwimmſtadion müßten neu errichtet werden. Die Winterſpiele müßten dagegen an zwei Plätzen Finnlands durchgeführt werden, denn es würde notwendig werden, den Abfahrt⸗ und Torlauf nach Lappland zu verlegen, da erſt dort genügend große Höhen⸗ unterſchiede gegeben ſind. Der Ausſchuß kommt in ſeiner Denkſchrift zu dem Endergebnis, daß Finnland durchaus in der Lage ſei, eine Olympiade aufzuziehen und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß Helſingfors für 1940 vom Inter⸗ nationalen Olympiſchen Komitee als Olympiaſtadt gewählt werden möge. Südafrika ſchickt 40 Athleten Auf der letzten Sitzung des Olympiſchen Komitees von Südafrika wurde beſchloſſen, nach Berlin eine Olympia⸗ mannſchaft in Stärke von 40 Köpfen zu entſenden. In An⸗ betracht des langen Weges muß die Reiſe bereits am 26. Juni angetreten werden. Die Aufenthaltsdauer der Südafrikaner in Deutſchland iſt auf 35 Tage veranſchlagt worden; dadurch iſt den Olympiakämpfern aus dem ſchwar⸗ zen Erdteil genügend Zeit gegeben, ſich mit den veränderter Verhältniſſen vertraut zu machen. Die Vertreter des „Springbocks“ haben auf faſt allen bisherigen Olympiſchen Spielen eine ausgezeichnete Rolle geſpielt. Anentſchieden bei O8 Mannheim 8 Mannheim— Germania Friedrichsfeld:1 Trotzdem die Platzbeſitzer in dieſem Treffen techniſch dem Gegner klar vpraus waren und auch weit mehr vom Spiel hatten, mußte ſich 08 mit einem mageren Unent⸗ ſchieden begnügen ſo daß die Friedrichsfelder Germanen zu einem billigen Teilerfolg kamen, der inſofern nicht veröent war, als man nur einige Momente ſeine Gefähr⸗ lichkeit bewies, im übrigen aber dem Gegner das Spiel⸗ geſchehen und den Aufbau klar überließ. Hätte 08 auch nur 2 beherzte und ſchußgewaltige Stürmer beſeſſen, daun wären die Germanen klar geſchlagen worden. So aber blieb es bei der Feldſpielüberlegenheit der Mannheimer, die einfach nicht erfolgbringend ausgewertet werden konnte, woran natürlich der Angriff die alleinige Schuld tragen muß. Immerhin bewies das Treffen eindeutig genug, daß ſich 08 kaum noch Sorgen um den Abſtieg zu machen braucht. Der beſte Mannſchaftsteil der Mannheimer war die Läuferreihe, die für einen ſyſtemvollen Auſbau ſorgte und durch gutes Stellungsſpiel den gegneriſchen Angriff nicht recht in Fahrt kommen ließ. Die Verteidigung ſchlug ſich nicht ſchlecht, vorwiegend Broſe bewies immer noch ſein Können. Schwächen zeigte der rechte Verteidiger im Ab⸗ ſchlaa und Start nach dem Ball. Der Sturm ſpielte tech⸗ niſch recht anſprechend, aber der letzte Einſatz vor dem Tor und das Erfaſſen der Chancen war ſehr ſchwach aus⸗ geprägt. Vöhringer war noch der beſte Stürmer und eifrigſte Kämpfer, während Zöllner ſtark abſiel und erſt als Mittelläufer brauchbare Arbeit leiſtete. Bei Friedrichsfeld war das Schlußtrio der beſte Mann⸗ ſchaftsteil, das dem ſtarken Drängen des Gegners immer⸗ hin entſchloſſen Halt bot. Die Läufereihe war im Aufbau ſchwach und mußte dem Gegner ſo ziemlich die Spiel⸗ iniative überlaſſen. Der Sturm. einſt ebge gefährliche Waffe der Friedrichsfelder, kam nur vereinzelt zum Zuge, bewies aber dabei wohl Gefährlichkeit aber auch wieder Unentſchloſſenheit und Unſicherheit im Schuß. Zunächſt erſpielt ſich 08 eine leichte Ueberlegenheit, aber zum Torenſchießen fehlt noch der richtige Druck. Gefähr⸗ licher ſind ſchon die wenigen Aktionen der Gäſte und eine ſolche führt auch in der 20. Minute nach einem Deckungs⸗ ſehler der Verteidigung durch den Halbrechten zur:0⸗ Führung der Gäſte. 08 wacht nun aus ſeiner Letargie auf, beherrſcht das Feldſpiel aber der Ausgleich bleibt aus. Ein Foul an Dorſt im Strafraum wird überſehen und Linksaußen, Dorſt und Zöllner finden das Tor nicht. Nach der Pauſe ſucht 08 mit Macht den Ausgleich zu er⸗ zielen, zunächſt aber werden die Angriffe entſchloſſen und mit Hilfe der Läufer gewehrt, Erſt nach 30 Minuten, als eime Flanke des Linksaußen zum Halbrechten kommt, führt die Kopſballverlängerung zum längſt verdienten Ausgleich. Bis zum Schluß erſtrebt 08 noch den Siegestreffer, nach⸗ dem aber Vöhringer und Dorſt zwei klare Gelegenheiten verſchießen, bleibt es bei dem mageren 111. Punkteteilung in Seckenheim Seckenheim— Fortuna Heddesheim:3 Einen ſehr wichtigen Punkt konnte ſich am Sonntag Heddesheim bei ſeinem Gegner Seckenheim holen, das erſt in letzter Minute das Unentſchieden hinnehmen mußte. Das Spiel beginnt mit einer planloſen Kickerei auf ſeiten Seckenheims, das ſich die ganze erſte Hälfte nicht finden kann, die Gäſte dagegen ſpielen ſich eine leichte Feldüberlegenheit heraus. Eine gefährliche, hohe Flanke fängt Schmitt am Gäſtetor ſehr gut ab. Bald dar⸗ auf holen ſich die Heddesheimer die Führung. Kettner geht durch und bedient Jöſt, der leicht einſchießen kann. Seckenheim erſpielt ſich zwei Chancen, Feuerſtein jagt einen Strafſtoß an die Querlatte und Exel ſchießt hart bedrängt knapp vorbei. Nach der Pauſe erkennt man den Platzbeſitzer nicht wieder. Auf einmal iſt Schwung in der Sache und der Erfolg bleibt nicht aus. Erny ſchlägt einen Ball weit ab, Mack erwiſcht den Ball und ſchießt zum Ausgleich ein. Eine ſchöne Abwehr zeigt Gropp, der dem Gäſteſtürmer den Ball vom Fuß nimmt. Auch weiterhin ſind die Seckenheimer tonangebend. Stengel läuft außen ſchön durch und gibt eine hohe Vorlage aufs Tor, über⸗ raſchend geht das Leder unberührt ins Tor. Schon in der nächſten Minute dieſelben Chancen, aber diesmal geht der Ball knapp vorbei. Eine ſchöne Einzelleiſtung von Exel, der nicht angegriffen wird, bringt das dritte Tor für Seckenheim. Jetzt klaffen die Einheimiſchen nach und der Gaſt kommt wieder auf. Zwei Gäſteſtürmer laufen dicht nebeneinander vor das Tox und Kettner ſchießt ein Meter davon ein. Schmitt hat die Chance zum Ausgleich, legt ſich aber den Ball zu weit vor. Nach einer Gedenkminute geht der Kampf weiter. Exel gibt eine Vorlage zu Stengel, der aus der Luft darüber knallt. Da fällt in der letzten Minute der Aus⸗ gleich, Schmitt tritt einen Strafſtoß vorbildlich vor das Tor und Kettner köpft ſchön ein. Die Gäſte haben dank ihrer eifrigen Spielweiſe und ihrer Leiſtungen das Un⸗ entſchieden verdient. Die beſten Spieler waren im Sturm G. Kettner und der Mittelläufer. Auch die Verteidigung hielt ſich tapfer, und Schmitt im Tor tat ſein Möglichſtes. Die Seckenheimex haben ſich nach der:1⸗Führung den Sieg ſelbſt verſcherzt. Nur in der erſten Viertelſtunde der zweiten Halbzeit waren ſie voll auf der Höhe. Sehr gut war Erny in der Verteidigung, während Gropp durch ſeine Ausflüge, oft gefährliche Situationen vor ſeinem Heiligtum ſchuf, In der Läuferreihe konnte Würthwein am beſten gefallen, im Sturm zeigte Exel ein ſchönes und durchdachtes Spiel, nach ihm ſind Stengel und Mack zu nennen. Einen guten Eindruck hinterließ der Unpartei⸗ iſche, der das oft harte Spiel glänzend über die Zeit brachte. Briliſcher Fußball Die Ergebniſſe: England: 1. Liga: Arſenal— Huddersfield Town 121; Birminham— Bolton Wanderers:0, Blackburn Rovers — Wolverhampton Wanderers:0, Chelſea— Sheffield Wednesday:2; Grimsby Town— Preſton Northend 90, Leeds United— Brentford:2; Rperpool— Portsmouth :0; Maucheſter City— Middlesbrough:0; Stoke City Aſton Villa:3; Sunderland— Everton:3; Weſtbrom⸗ wich Albion— Derby County:3. 2. Liga: Blackpool— Bradford City:3; Bradford— Burley:0; Bury— Tot⸗ tenham Hotſpurs:1; Doncaſter Rovers— Newceaſtle United:2; Leiceſter City— Fulham:2; Norwich City— Barnsley:1; Nottingham Foreſt— Plymouth Argyle:1; Sheffield United— Charlton Athletie:2; Southampton— Hull City:0) Swanſea Town— Port Vale:2; Weſtham United Mancheſter United:2. Schottland: Meiſterſchaft: Dundee— Hibernians 211; Kilmarnock— Hamilton Aca⸗ demicals:3; Partick Thiſtle— United:2; Queen of iche South— Albion Rovers:0; St. Johnſtone— Quees Park :2. Pokal: Aberdeen— Glasgow Rangers:1; Morton gegen Third Lanark:5; Falkirk— Dunfermline:05 Clyde— Motherwell:2. Hockey-Klubkampf Turnerbund Germania Mannheim— Hockeyelub Heidelberg:7 Auch am Sonntag konnte der Heidelberger Hockeyelub einen hohen Sieg gegen den Mannheimer Turnerbund Germania erringen, obwohl die Gäſte mehrfach Erſaotz ein⸗ ſtellen mußten und der Boden des Spielfeldes im Stadion recht ſchlecht war. Bei den Einheimiſchen vermißte man Feſenbecker, was ſich natürlich auswirkte. Uebercaſchend gut kann Germania den Kampf beginnen und ſchon nach wenigen Minuten in Führung gehen, als Windirſch eine Flanke von rechts direkt einſchießt. Die Gäſte brauchen einige Zeit um ſich auf dem tieſen Boden zurechtzufinden und erſt nach längerem Abſtand fällt der Ausgleich. Stieg ſchtießt an die Latte und ſendet im Nachſchuß ein. Noch vor der Pauſe kann Peter 2 mit ſchorfem Schuß den 58 in Führung bringen, während er eine weitere Gelegenheit ausläßt. Wenige Minuten nach Wiederbeginn holen die Mannheimer den Ausgleich, Hochadel 1 kommt ſchön durch und legt Wöber vor, der mit einem Prachtſchuß das zweite Tor erzielt. Aber nicht lange dauert es, bis die Heidel⸗ berger, die ſich jetzt beſſer verſtehen, abermals in Führung gehen. Peter 2 iſt es, der mit ſchönem Schlenzball auf:3 erhöht. Dann iſt es Düring, der in kaſt ausſichtsloſer Stellung doch noch einſchlenzen kann, eine ſehr ſchöne Lei⸗ ſtung des ſchnellen Gäſtelinksaußen. Nach langem Drängen exwiſcht Frank die Kugel und knallt zum fünften Treffer ein. Die Mannheimer drängen kurze Zeit, ohne die Gäſte⸗ verteidigung ſchlagen zu können. Düring wird von Nickel ſchön bedient, ſchießt aber hoch übers Tor. Lange bleibt beiden Parteien ein weiterer Erfolg verſagt, es ſind noch 5 Minuten zu ſplelen. Eine Strafecke für Heidelberg wird abgewehrt, Peter holt ſich den zurückkommenden Ball und ſchon heißt es:6. Und in der letzten Minute kann Ker⸗ 75 c zinger mit Nachſchuß das 7. Tor für die Gäſte ſchießen. In friſcher Erinnerung ſind noch die Siege der Ama⸗ teurboxer in Los Angeles 1932 durch Stevens im Leicht⸗ gewicht und Carſten im Halbſchwergewicht. In der Leicht⸗ athletik liegen die Erfolge ſchon etwas länger zurück. Der größte Triumph der Südafrikaner war wohl der Marathonſieg Mac Arthurs im Jahre 1912 in Stockholm. Neuſeeland mit Lovelock Die New Zealand Olympic Aſſociation, der u. a. Graf Baillet⸗Latour als lebenslängliches Ehrenmitglied ange⸗ hört, wird zu den Olympiſchen Spielen eine zahlenmäßig ſehr ſtarke Mannſchaft entſenden. Das ſtärkſte Aufgebot werden die Leichtathleten ſtellen, zu deren ausſichtsreich⸗ ſten Teilnehmern der in London ſtudierende hervorragende Mittelſtreckenläufer John E. Lovelock zählt, der in Berlin am 1500⸗Meter⸗Lauf teilnehmen wird. Neuſeeland ſchickt weiterhin eine Fußballmannſchaft, ferner eine vollſtändige Boxſtaffel, eine große Anzahl von Schwimmern, Rad⸗ fahrern und Ruderern. Bemerkenswert iſt übrigens, daß Dr. Arthur Porritt, der Vertreter Neuſeelands im 3c, bei den Olympiſchen Spielen 1924 in Paris im 100⸗Meter⸗ Lauf hinter Abrahams⸗England und Scholz⸗USA einen g. Platz belegte. Olympiakämpfer Klopſtock und Shakeſpeare In zwei Olympiamannſchaften des Auslandes finden ſich die Träger zweier großer Namen, die unſterblich in die Weltliteratur eingegangen ſind. Der eine iſt der ame⸗ rikaniſche Student und ausgezeichnete Hürdenläufer Sam Klopſtock, der andere der engliſche Mittelſtreckler A. W. Shakeſpeare. Das hätten ſich der deutſche Meſſiasdichter und Englands großer Klaſſiker wohl nicht träumen laſſen, daß ihre Namen dereinſt noch ſportlichen Ruhm erlangen würden. Olympiſches Feuer auch in Kiel Während der Olympiaſegelwettbewerbe, die vom.—14, Auguſt auf der Kieler Föhrde ausgetragen werden, wird — genau wie in Garmiſch⸗ Partenkirchen und in Berlin ein Olympiſches Feuer brennen. Die Olympfiaflagge ſtif⸗ tet der Flottenbund Deutſcher Frauen. Im übrigen iſt für die Kieler Veranſtaltungen eine Organiſation ähnlich der in Garmiſch⸗ Partenkirchen vorgeſehen. So werden auch dort ein beſonderes Preſſehaus und ein Preſſepoſtamt eingerichtet. Polens Kanufahrer kommen Der Polniſche Kajakverband hat auf einer Tagung in Poſen ſeine endgültige Teilnahme an der Olympiſchen Kanuregatta in Berlin⸗Grünau beſchloſſen. Mexiko beim Fußballturnier Das Olympiſche Fußballturnier iſt um eine weitere Meldung bereichert worden. Der Fußballverband von Mexiko hat ſoeben die Teilnahme am Berliner Turnier beſchloſſen. Danz beſter Halbſchwergewichtler Olympia⸗Ausſcheidungsringen in Frieſenheim Der Gau Südweſt ermittelte am Samstagabend in Frieſenheim ſeinen beſten Ringer der Halbſchwergewichts⸗ klaſſe. Sieger wurde Dan z(Groß⸗ Zimmern), der nur gegen den Einheimiſchen Magin nach Punkten unterlag und von den übrigen ſechs Kämpfen allein fünf entſcheidend gewann. Zweiter wurde Gerber(Fronkfurt) vor Reck Saarbrücken), Weyland(Ludwigshafen) und Magin(Frie⸗ ſenheim). Danz iſt damit berechtigt, an den Deutſchen Mei⸗ ſterſchaften ſeiner Gewichtsklaſſe teilzunehmen. Die Ergebniſſe: Danz(Groß⸗Zimmern) ſchlägt Dietz(Frieſenheim) nach :00, Zeſanne(Frankfurt) ſchlägt Abel(Ludwigshafen) nach Punkten, Gerber(Frankfurt) ſchlägt Weilbach(Schif⸗ ferſtadt) nach:00, Weyland(Ludwigshafen) ſchlägt Schulz (Ludwigshafen) nach 10:00, Stutz(Saarbrücken) ſchlägt Rech (Saarbrücken) n.., Magin Frieſenheim ſchlägt Schröder (Eckenheim) nach:00, Zeſanne(Frankfurt) ſchlägt Dietz (Frieſenheim) n.., Danz ſchlägt Abel n.., Gerber ſchlägt Schulz nach:00, Weyland ſchlägt Weilbach nach :00, Reck ſchlägt Schröder nach:00, Stutz ſchlägt Magin nach:00, Danz ſchlägt Zeſonne nach:00, Weyland ſchlägt Stutz nach 10:00, Magin ſchlägt Danz n.., Reck ſchlägt Zeſanne nach:00, Gerber ſchlägt Stutz n.., Donz ſchlägt Weyland nach 11:00, Reck ſchlägt Magin n.., Danz ſchlägt Weyland nach 10:00, Danz ſchlägt Reck nach:00, Danz ſchlägt Gerber nach:30. Geſamt: 1. Danz; 2. Gerber; 3. Reck; 4. Weyland; 5. Magin. Unterbaden⸗Oſt Spg Eberbach— Heidelberg 05:3 VfB Wiesloch— Schwetzingen 98:1 Spg Plankſtadt— FV 09 Weinheim:3 Handſchuhsheim 86— FG Kirchheim:8 FVg Eppelheim— Kickers Walldürn:1 Union Heidelberg— S Sandhanſen 110. Pfalz Weſt 1. FC Kaiſerslautern— Fc Rodalben 510 Pirmaſens 73— Sc Kaiſerslautern 524 MTS Kaiſerslautern— Sts 05 Pirmaſens 32 FV Homburg— Fe Waldfiſchbach 31 SV Otterberg— TSWeLandſtuhl, Otterberg n. augetr. Pfalz⸗Oſt: F Frankenthal— Pfalz Ludwigshafen:1 AS Ludwigshafen— Kickers Frankenthal 122 VfL Neuſtadt— FG 1914 Oppau:3 F 03 Ludwigshafen— Germania Ludwigshafen.0. Kreisklaſſe 1 Gruppe Weſt Kurpfalz Neckarau— Altrip 310 SpVg 97 Mannheim— Rohrhof 31:3 Poſt Mannheim— TV 1846 Mannheim:0 Nationalmannſchaft in der Deutſchlandhalle Die Deutſchlandhalle in Berlin bringt am Mittwoch, 10. März, erneut ein großes Radſportprogramm, in deſſen Mittelpunkt der Start der deutſchen National mannſchaft und ein Mannſchaftsrennen ſtehen, in dem elf deutſche Paare gegen die hervoragenden Dänen Stieler⸗Pederſen antreten. Unſere Nationalmannſchaft wird vollzählig mit Weltmeiſter Toni Merkens an der Spitze das große Haupk⸗ fahren beſtreiten. In einem Olympiſchen Mannſchafts⸗ Verfolgungskampf ſollen die Teilnehmer der Zwiſchen⸗ runde des Hauptfahrens, das in Form eines Zeitfahrens zum Austrag kommt, noch einmal zuſammentreffen. Ber⸗ liner Fahrer, u. a. Wachtmeiſter, Block, Kreiſel, Trubach, Zimmermann und Hubrich, ſind ein 30 Runden⸗Punkte⸗ fahren und ein Ausſcheidungsfahren vorbehalten. Dann wird als zweite Hauptnummer des Programms das 78 Minuten⸗Manaſchaftsfahren den Abſchluß bilden, in dem ſich die Dänen zum erſten Male in Berlin vorſtellen. Die Starter ſind: Stieler⸗Pederſen(Kopenhagen), Haſ⸗ ſelberg⸗Wengler(Bochum⸗Bielefeld). Wiemer⸗Künig Schweinfurt⸗Berlin), Arndt⸗Krehn(Kreſeld⸗ Berlin) Ma⸗ tyſiak⸗Mertens[(Schweinfurt⸗Dortmund) Gronwald⸗Kalupa (Berlin), Bartels⸗Jung(Berlin⸗Dresden], Gebr. Schmidt (Berlin), Koch⸗Lohrke(Berlin), Irrgang⸗Roſenlöcher(Ber⸗ 1 Schenk⸗Paſfenheim(Berlin), Broſe⸗Kroll erlin)]. Der Gau Niederſachſen wurde im erſten Probeſpiel der deutſchen Rugbynationen, das im Hinblick auf den bevor⸗ ſtehenden Länderkampf mit Frankreich in Hannover aus⸗ getragen wurde von der deutſchen Auswahlfünfsehn mit 22:8 Punkten geſchlagen. 5 Der Fußball⸗Weltmeiſter Italien wird noch in dieſem Jahre auf deutſchem Been ſpielen. Der 16. Länderkampf zwiſchen Ftalien und Deutſchland wurke fetzt zum 15. No⸗ vember vereinbart. 2 Vere tagal ten klaſſe 92 K hat Sieg wur wicke eign⸗ ſich, Auch Fehl zu b D Aktit Reich ter 9 Waa⸗ aus Sant wart nicht Eine aufel gam über moch. gen mit Saut gezei Scho: Rudi Rude kann hort zu g. dalte dieſe beleg der Unte 2 heim den 1 Br. gartt Arm No Auf beide ber⸗ im 8 züge liche Frei Uebe g. 208 gege eine gege Dau Hall 86 Graf ange⸗ mäßig fgebot reich⸗ gende Jerlin ſchickt indige Rad⸗ , daß JO, Neter⸗ ten 8. oſtamt ug in ziſchen geitere von ür nier tler m no in vichts⸗ r nur terlag eidend Reck (Frie⸗ Mei⸗ ) nach hafen) (Schif⸗ Schulz it Reck hröder Dietz herber nach Magin ſchlägt ſchlägt ſchlägt ſchlägt Danz erber; ttwoch, deſſen uſchaft eutſche derſen ig mit Haupr⸗ chafts⸗ iſchen⸗ rens Ber⸗ dieſem Tampf 5. No⸗ N Monkag, 9. März 1936 2— Den Auftakt ſeines 50 jährigen Beſtehens begann der Verein für Körperpflege von 1886 Mannheim am Sams⸗ tagabend mit der Durchführung der Gaumeiſterſcha len im Ringen der Bantam⸗, Leicht⸗ und Schwergewichts⸗ klaſſe. Organiſatoriſch klappte die Veranſtaltung gut, über Kämpfe wurden f Schlag abgewickelt, lediglich hat man ſich den twas anders vorgeſtellt. Eine Siegerverkündung blieb aus. Mit dieſer Veranſtaltung wurden in der Liedertafel erſtmals Ringkämpfe abge⸗ wickelt und man muß ſagen, daß ſich dieſer Saal ſehr gut eignet. Der Beſuch war ſehr gut, die Zuſchauer verhielten ſic, abgeſehen von ganz geringen Ausnahmen, objektiv. Auch leiteten die Kampfrichter zufriedenſtellend, von einem Fehlurteil iſt, trotz der großen Zahl von Kämpfen, nicht zu berichten. Der Vereinsführer Heß konnte neben den Zuſchauern, Aktiven und Preſſe auch den Bezirksbeauftragten des Reichsſportführers, Er ezelt, und den Ortsgruppenfüh⸗ ker des DRfs begrüßen. Im Bantamgewicht gingen ſteben Ringer über die Waage. Ührig⸗Oftersheim war in dieſer Klaſſe der weit⸗ aus beſſere und aggreſſivere Ringer. Ihm folgte Allraum⸗ Sandhofen, der ebenfalls mit beachtlichen Leiſtungen auf⸗ wartete, während Lehmann⸗VfK 86, der in dieſem Turnier icht voll überzeugen konnte, auf dem 3. Platz landete. ine Reihe ausgezeichneter Ringer trafen im Leichtgewicht aufeinander. Nicht weniger als 9 Ringer ſtellten ſich em Kampfgericht. Ueber Qualität dieſer Klaſſe wurde man überraſcht. Ihrig⸗Weinheim und Stadler⸗Ziegelhauſen ver⸗ mochten neben den Schwarzwäldern Roſenfelder⸗St. Geor⸗ gen und Behaa⸗Gutach reſtlos zu gefallen, warteten auch mit Ueberraſchungen auf. Brunner⸗Feudenheim und auth⸗Heidelberg erreichten dank ihres techniſch ganz aus⸗ gezeichneten Könnens die Spitze Im Schwergewicht ſtritten 5 d. 5 5 Ringer um den Gautitel. Schon die erſte Begegnung zwiſchen Jägle⸗Kuhbach und Rubolf⸗Kfck 86 war für die Meiſterſchaft entſcheidend. Rudolf zeigte vor dem ſtarken Jäg le— Jägle iſt be⸗ kanntlich Weltrekordmann im einarmigen Stoßen und ge⸗ ſört der Olympiakernmannſchaft der Gewichtheber an— zu großen Reſpekt und mußte ſich nach Ablauf der Kampf⸗ hatter geſchlagen bekennen, wenn auch äußerſt knapp. In zieſer Klaſfe überraſchte der zweite Vfͤler, Baſting; er belegte den 3. Platz. Bantamgewicht: 7 Teilnehmer . Runde: Lehman n⸗Vſck 86 Mannheim gegen Sta ib⸗Brötzingen. Nach techniſch beſſeren Leiſtungen wird der Mannheimer verdienter Punktſtieger. Uhrig⸗ Oſtersheim gegen Graſſel⸗Bruchſal. Uhrig leat ſein ganzes Können in den Kampf und wird nach 2,10 Minuten Steger. Trautner⸗Oeſtringen gegen Re dz i g⸗Heidel⸗ berg. Dieſer Kampf, der ſehr abwechſlungsreiche Momente brachte, endete nach 9 Minwten mit einem Schulterſieg des Heſchelſbergers. 2. Runde: Allraum Sandhofen gegen Stbaib⸗ Yrötzingen. Der Sandͤhöfer, der ſeinem Gegner in leder Sihnation blar überlegen iſt, ſiegt nach 3 Minuten entſchei⸗ dend. Lehman nV 86 gegen Uhrig⸗Oftersheim. Uhrig übernimmt ſofort den Angriff und läßt den Mann⸗ heimer überhaupt nicht zu Wort kommen. Einen angeſetz⸗ en Ausheber verteidigt Lehmann regelwidrig ohne ver⸗ warnt zu werden. Nachdem Uhrig in ſeiner Kamofesweiſ ch härter wurde und mächtig auf eine vorzeitige Ent⸗ ſceidung örängte, war es um Lehmann in der 4. Minute geſchehen. Graßfſel⸗Bruchſal gegen Trantner⸗ Heſtringen. Mit doppeltem Armſchlüffel ſiegt der Bruch⸗ er wach 3 Minuten. Rezi g⸗Heidelberg gegen All⸗ kaum Sandhofen. Von der erſten Sekunde ab war hieſes Treffen ſehr lebhaft. Der Heidelberger läuft zu einer ungloublichen Form auf. Bis zur Halbzeit kam Nedzig durch wechſelvolle Griffe zu einer überlegenen Fib⸗ Führuug Kaum hatte die zweite Halbzeit ſeinen Anfang genommen, kann der Heidelberger mit blitzſchnellem Hüft⸗ zug in Bohom Bogen auf beide Schuſſternk or bon g. Runde: Lehmann⸗Graſſel. Lehmann kann in dieſer Begegnung nicht überzeugen Der Bruchſaler führ den Kampf. Lehmann lag ſchon mit mehreren Ver⸗ lüſtpunkten im Hinbertreſfen, als ähm in der 10. Minute noch ein verſchränkter Ausheber glückte, mit dem Graſſel güf beide Schultern kam. Redzig gegen Uhrig. Uhrig Werrumpelt ſeinen Gegner, der ſchon nach 25 Sekunden gif beide Schultern kam. a Runde: Lehmamm gegen Allrau m. Lehmann krüffnet mib Kopfzug ous dem Stand, den aber All raum noh rechtzeitig unſchädlich machen konnte. Der Sandhöfer int weit mehr vom Kampf. Auf einen Untergriff von Araum folot ein ſwanmender Moment für den beide Minger auf offener Szene Beifall erhalten. Lehmann bann durch Aufreißer leicht aufholen, er mußte ſich aber nach Ablauf der Kamufdauer geſchlagen bekennen. Uhrig gegen Allraum. D 5 Entſcheidunaskamyf: Lei⸗ zahm Hieſſes Treffen ein vorzeftiges Ende. n Stand aunpf werden ſehr lebhaft gefü⸗ immer landen beide Ringer außer Her Matte, ſchließlich Allraum ſocar über das Podium und mußte wegen Verletzung aufgeben, Gaumeiſter: Uhbrig⸗Oftersheim, 2. Allraum⸗Sandhofen, „ Lehmann⸗Vſch 86. Leichtgewicht: 9 Teilnehmer 1 Runde: Rothengaß⸗Weingarten gegen Ahrig⸗ Beinheim. Ihrig ibberraſcht ganz groß, er zog aus allen Lagen und wird in der erſten Bodenrunde durch pracht⸗ zollen Armzug Schulterſieger.— Roſenfelder⸗St. Georgen geden Brunner ⸗Feudenheim. Anfänalich muß ber Feudenheimer ſeinem Gegner den Angriff überlaſſen, u dreht er aber mächtig auf und ſammelt ſich durch 55 ie erſten Aufreißor Punkt um Punkt. Schwarzwälder iſt nicht nür kräftia, ſondern auch äußerſt zäh, er ſchafft ſich immer wieder aus den ausſichtsloſeſten Lagen, ſo daß Brunner konnte.— Konrad ⸗Bruchſal eden Behaa⸗Gubach. Auch in Behag lernen wir einen ſehr kräftigen und angriffsfreudigen Ringer kennen. er log gegem den Bruchſaler ſchon klar in Führung, als er in der 13. Minute durch doppelten Armgug aus dem Stand überraſchend auf beide Schultern kam.— Stadler⸗ Riegelhauſen gegen Appel ⸗Freiburg. Stadler zeigt ſich ſtark verbeſſert, er ſiegte nach.10 Minuten daurch ſeitlichen nur Punktſieger werden Unterariff. 5 8 2. Runde: Lauth⸗Heidelbera gegen Ihrig Wein⸗ heim. Der Titelverteidiger mußte alles aufbieten. um 5 ſchlagen zu können.— 1 Irunner⸗ gegen Rothengaß⸗Wein⸗ 1 garten. Rothengaß ſtellt ſich gegen Brunner ſehr gut. Eine Armverletzung zwang ihn jedoch, vorzeitig aufzugeben. Rofenfel de r⸗St. Georgen gegen Kon rad“⸗Bruchſal. Auf einen Halbnelſon kam Konrad in der 11. Minute auf beide Schultern, was nicht wenig überraſchte— Stad⸗ le k⸗Ziegelhauſen gegen Beha a⸗Gutach. Stadtler der im Standkampf ſehr gefährlich iſt ſammelt ſich durch Hüft⸗ zige 3 Wertungen und ſiegt nach.15 Minuten durch ſeit⸗ den Weinhein lichen Anfreißer— Lauth⸗Heidelberg gegen Appel ⸗ Freiburg. Appel kam bereits mach 25 Sekunden durch Ueberſtürzer auf beide Schultern. J. Runde: Brunner— Ihrig. Brunner ſieat wach 20 Minuten durch Eindrücken der Brücke.— Stadler egen Roſenfelder. Der tapfere Stadler verlor durch eien ſehr zweifelhaften Griff nach.40 Min.— Lauth gegen Konrad. In der erſten Hälfte des Kampfes iſt Dauſh boch überlegen, verlegt ſich aber dann in der 2. Halbzeit nur noch auf Verteidigung. Konrad holt auf, ohne jedoch den Punktſieg von Lauth gefährden zu können. 4 Runde: Sbadler—- Brunner. Stadler bringt tünner mit Hüftzug in äußerſte Gefahr. Ein neuer Kampfmoment ſieht beide Ringer in der Brückenhage, wo⸗ dei der junge Stadler wieder das beſſere Ende zog. runter wird nur laugſam warm und kann dann mit Aufreißer leicht aufholen und errana ſich ſchließlich mit feichem Griff nach.40 Miauten einen entſcheidenden Sieg. Lauth— Roſenfelder. Lauth ſiegt in.55 durch Eindrücken der Brücke. Entſcheidungskampf: Lau bh Brunner. Brunner kommt epſt in der 2. Halbzeit zu Wertungen und ſiegt fach.30 Minuten durch doppelten Armſchlüſſel. HGaumeiſter Brunner ⸗Feudenheim; 2, Sieger Lauth⸗ Lfibelbera: 3. Roſenfelder⸗St. Georgen. Schwergewicht: 5 Teilnehmer . Runde: Ru da f ⸗ Vik 86 gegen Täg le⸗Kuhbach⸗ Dieſes Treffen wurde mit großer Spannung erwartet. Gau-Dlympia-Turniere im Ringen Ahrig- Oftersheim, Brunner-FJeudenheim und Fägle⸗Kuhbach wurden Sieger gang Rudolf kämpft verhalten, dagegen verſucht Jägle immer wieder durch Untergriffe zu einem Erfolg zu kommen. Bald muß der Mannheimer Bodenlage einnehmen, wo er alles aufbieten muß, um die verſchränkten Ausheber ſeines Gegners unſchädlich machen zu können. Nach der Hall bringen auch die Bodenrunden keine weſentliche A rung. Jägle wurde durch beſſere Arb i zeit buchte er rch dauernden Angriff für ſich— Walter ⸗Wieſental gegen Stubenus⸗Lahr. Stubenus hat man eigentlich mehr erwartet. Walter war ongriffsfreudiger und ſiegte verdient nach Punkten. 2. Runde: Jägle⸗Kuhbach gegen Boſting⸗ fz Baſting ſtellte ſich, obwohl er auf verlorenem Poſten ſtand, nicht ſchlecht. Jägle gewann nach wenigen Minuten durch Hüftzug und Eindrücken der Brücke. Rudol Bf 86 gegen Walter ⸗Wieſental. Rudolf ſiegt nach 30 Sekun⸗ den durch Hammerlock. 3. Runde: J ägle— Stubenus. Jägle ſiegt nach 1,04 Minuten durch Schleuderer. Baſt ing Walter. Der Mannheimer kann ſeinen weit ſchwereren Gegner mit Untergriff faſſen und ihn nach 3 Minuten auf beide Schul⸗ tern werfen. Eutſcheidungskampf: Rudolf— Baſtin g. Die bei⸗ den Vereinskameraden ſchonen ſich nicht. Die erſte Halbzeit bringt harten Standkampf. Rudolf ſiegt in der Bodenlage durch Armſchlüſſel entſcheidend. 5 Gaumeiſter Jägle⸗Kußhbach: 2. 8. Baſting⸗Vfg 86. 2 2 2 Internationales Schwimmfeſt in Duisburg Finn Jenſen ſchwimmt Weltbeſtleiſtung Aus Anlaß ſeines 25jährigen Beſtehens führte der 1. Duisburger Damen⸗SV am Samstag ein Internationales Schwimmfeſt durch. Das Ereignis des Abends war die Weltbeſtleiſtung des Dänen Finn Jenſen unter amt⸗ licher Kontrolle auf rekordfähiger 25⸗Meter⸗Bahn. Er ſchwamm die 400 Meter Bruſt in:45 Minuten und hatte damit Erich Rademachers Beſtleiſtung von 1927, den dieſer in Newhaven(USA.) mit:50,2 Min. aufgeſtellt hatte, recht beträchtlich unterboten. Die Zwiſchenzeiten waren: 50 Meter in 36,6, 100 Meter in 119,2, 200 Meter in:47, (däniſcher Rekord) und 300 in 416,2. Die 200⸗ Rudolf⸗VfK 86; Meter in Meter⸗Zeit wird allerdings wohl nicht als Rekord aner⸗ kannt werden können, da ſie nicht von drei Zeitnehmern genommen wurde. Ragnhild Hveger gewann erwartungs⸗ gemäß die 200 Meter Kraul und Tove Brunſtröm ſiegte über 100 Meter Rücken. Im 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen ſiegte Trude Wollſchläger in Abweſenheit von Martha Genenger überlegen. Das Waſſerballſpiel gewann Duis⸗ burg 98 gegen Sparta Köln hoch mit:0(:). Die Ergebniſſe: Frauen: 200 Meter Kraul: 1. Heveger⸗Kopenhagen :98; 2. Habbsguth⸗ Charlottenburg 2: 100 Meter Rücken: 1. zunſtröm⸗openhage b 2. Stolte⸗ Düſſeldorf:22,2; 8. Schminke⸗Krefeld 1 100 Meter Kraul: 1. Arend t⸗ Charlottenburg:10,2; 2. Salbbert⸗ Charlottenburg:12; 3. Arndt⸗Kopenhagen:13,22. 200 Meter Bruſt: 1. Wollſchläger⸗Duisburg:08,4:; 2. Chriſtenſen⸗Kopenhagen 310,8; J. Nielſen⸗Kopenhagen 311; Lagenſtaffel(100, 200, 75 4. Engelmann⸗Charlobteuburg:14. 100 Meter): 1. Kopenhagen:49; 2. Charlottenburg 5151 Finn Jenſen⸗Kopen⸗ 56,8. „ Männer: 400 Meter Bruſt: l. hagen:45(neue Beſtleiſtung). 100 Meter Kraul: 1. Hilke r⸗Duisburg 1 a Amal 50 Meter Kraul: 1. Duisburg 98 1 Minuten. Die Rugbynationalen in Hannover Gan Niederſachſen mit 22:8 geſchlagen Das exſte der beiden am Wochenende nach Hannover und Berlin angeſetzten Probeſpiele unſerer Rugby⸗Natio⸗ nalmannſchaft für den bevorſtehenden 11. Länderkampf am 29. März im„Hindenburg⸗Stadion“ zu Hannover gegen Frankreich fand am Samstag in Hannover ſtatt. Die Na⸗ tionalen löſten die ihnen geſtellten Aufgaben in ausgezeich⸗ neter Weiſe und behielten gegen die ſtarke Auswahl des Gaues Niederſachſen mit 22:8 Punkten die Oberhand. In der Länderfünfzehn gab es eigentlich keinen ſchwachen Punkt, aber die Niederſochſen, die bekanntlich ihre beſten Leute für die deut Mannſchaft abgeſtellt hatten, hätten ein beſſeres Ergebn Sie ſpielten recht nett. Turnerinnen und die Vor einem Jahre um dieſe Zeit ſtand noch nicht feſt, ob die deutſchen Turnerinnen bei den Olympiſchen Spielen vertreten ſein würden. Erſt im Juli hat der Internationale Turnverband in Brütſſel ſich für die Beteiligung der Frauen an den Wettkämpfen entſchieden. Es wäre verfehlt geweſen, wenn das Frauenturnen bei den Olympiſchen Spielen un⸗ berückſichtigt geblieben wäre in einem Lande, in dem das Frauenturnen in einer ſolchen Blüte ſteht wie in Deutſch⸗ land. Der Pionierarbeit der Deutſchen Turnerſchaft iſt es zu verdanken, daß heute in Deutſchland das Frauenturnen bis in die kleinen Ortſchaften hinein betrieben wird. Es handelt ſich dabei nicht etwa um trockene, ſchematiſche Arbeit. Infolge einer jahrzehntelangen Lehrarbeit, die nach wohl⸗ durchdachten, fachgerechten Plänen von Tauſenden von ehrenamtlichen vorgebildeten Frauenturnwarten Monat für Monat durchgeführt wurde, wurde erreicht, daß heute auch is verdient. im kleinſten Turnverein Lehrſtoff gezeigt wird, der den neuzeitlichen Anforderungen entſpricht. In den großen Turnvereinen ſind Turnlehrer an der Arbeit, die auf den Gebieten des Frauenturnens und der Gymnaſtik Meiſter ſind. Allen voran ſchreitet Carl Loges, der es im Verlaufe einer 15jährigen erfolgreichen Fach⸗ arbeit verſtanden hat, den größten Frauenturnverein Deutſchlands, wenn nicht ſogar in der Welt, auf die Höhe 8 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe g. Seite 7 Nummer 112 Vorchmeyer vor Leichum 6500 Zuſchauer beim Frankfurter Hallenſportſeſt Das zweite Frankfurter Hallenſportfeſt, das am Sams⸗ tagabend in der Feſthalle abgewickelt wurde, war in jeder Beziehung ein großer Erfolg. Die große Halle war mit 6500 Zuſchauern faſt bis auf den letzten Platz beſetzt. Unter den Ehrengäſten ſah man den Beauftragten des Reichsſport⸗ führers, Gruppenführer Beckerle und den Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Krebs. Von den sportlichen Kämpfen waren der Sprinterdreikampf und das Kugelſtoßen am meiſten be⸗ achtet. Den Sprinterdreikampf gewann Borchmeyer (Stuttgart) knapp mit 17 Punkten vor Leichum(Wünsdorf) mit 16 Punkten. Der Mannheimer Neckermann wurde mit 12 Punkten ſicherer Dritter. Leichum hatte die erſten 70 Meter knapp in 7,9 Sek. vor Borchmeyer gewonnen. Borchmeyer holte ſich dann die 60 Meter in 6,8 Sek. und den entſcheidenden dritten Lauf über 70 Meter in 7,5 Sekunden wiederum knapp vor Leichum und Neckermann. Der Frank⸗ furter Hornberger wurde jedesmal Vierter. Beim Kugel⸗ ſtoßen hatte Lampert(Saarbrücken) mit dem erſten Wurf, der über 15,45 Meter kam, den Sieg ſchon ſicher. Luh(Gießen) und Lyman(Sa) lieferten ſich einen harten Kampf, den Luh mit 15,07 Meter überraſchend ſicher vor Lyman mit 14,58 Meter für ſich entſcheiden konnte. interſport- Deutſche Schimeiſterſchaften 1937 Um die Durchführung der Deutſchen Schimeiſterſchaften bewerben ſich Altenberg im Oſterzgebirge und Neuſtadt 1 Schwarzwald. Fachamtsleiter Joſef Maier hat be⸗ reits dem ſächſiſchen Winterſportplatz einen Beſuch abge⸗ ſtattet und die Eignung des Altenberger Gebietes für die Austragung der Deutſchen Meiſterſchaften im kommenden nter geprüft. Die Ausſichten dafür ſcheinen nicht ſchlecht zu ſein, denn Altenberg mit ſeiner nahegelegenen Sachſen⸗ Schanze am Geiſingberg, wo auch ohne große Schwierig⸗ keiten eine Torlaufſtrecke angelegt werden kann, und mit der„Sachſen⸗Abſahrt“, der zünftigen Abfahrtsſtrecke, bietet ünſtigen Verkehrsgelegenheiten Gewähr für eine oſe Abwicklung. Die„Salpauſſelkä“ Spiele begannen A. Vainonen Langlaufſieger in Lahti Im Lahti begannen die finniſchen„Salpauſſelkä“⸗Spiele, die großen internationalen Schiwettbewerbe, die alljährlich die Elite der nordiſchen Schiläufer am Start ſehen, mit dem 17⸗Km.⸗Longlauf. Obwohl die ſtrenge Kälte nach⸗ laſſen hatte und bereits wieder zwei Grad Wärme ge⸗ wurden, waren die Schneeverhältniſſe recht aus⸗ tet. Erwartungsgemäß waren die finniſchen Läufer, den Schwierigkeiten der Strecke beſſer vertraut waren, ihren norwegiſchen und ſchwediſchen Gegnern über⸗ legen. Sieger wurde A. Vaivonen⸗ Finnland in:18:40 Stunden vor ſeinen Landsleuten Myllenen(:19:%0, Val⸗ Haag/ Creter(Darmſtadt 98) gewannen ein Paarlaufen mit 2716 Meter in:80 Minuten vor Hohlbein/ Kaufmann (Poſt Frankfurt). Eine ſechsmal eine Rundenſtaffel holte ſich der JS Frankfurt in:14 bei den Senioren. Die gleiche Staffel der Jugend gewann SC 80 Frankfurt vor Eintracht und JGSW Frankfurt. Starken Beifall fand das Schülerfußballſpiel, das eine Frankfurter Staödtmannſchaft mit:0 gegen eine Schulenauswahlmannſchaft gewann. Recht ſpannende Situationen gab es beim Handballſpiel, Die hallengewohnte Eintracht ſchlug eine Frankfurt/ Offen⸗ bacher Mannſchaft verdient mit 624. Ein erſtmals in der Halle gezeigtes Sechſer⸗Raödballſpiel gewann RV Wander⸗ luſt Frankfurt mit:0 nur knapp gegen den RV Oberrad. Stadt S Frankfurt ſiegte im Rollhockey:0 über den TC 14 Frankfurt, in einem Fauſtballſpiel war der SWeLicht⸗ luftbad Frankfurt mit 106 Punkten über JS Frankfurt erfolgreich. Ausgezeichnet waren auch oͤte Vorführungen. Eine Reck⸗ Auswahlriege der Frankfurter Großvereine fand ebenſo ſtarken Beifall wie die Darbietungen der Dreierkunſtrad⸗ fahrer und einer Amateur⸗Artiſtengruppe. Die Turnerin⸗ nen zeigten Ball⸗ und Keulengymnaſtik, die Turner ein Tiſchſpringen. Ausgezeichnet gefielen die abſchließenden Freiübungen des PSW Frankfurt. kiſterjchaften Fama(:21:14) und Koſtelainen(:21:20). In binationswertung führt der Finne Valkama Landsmann Saarinen, dem Norweger Wahl, Finnland und Braaten⸗Norwegen. Sechs Tage Abfahrtsrennen in Seſtrieres Auf dem Hochplateau der piemonteſiſchen Alpen liegt Seſtrieres mitten in einem herrlichen Schigelände, das ſeine volle Ausnützung durch einen im Vorfahr geſchaffenen neuen und eigenartigen Wettbewerb erhielt: Sechs Tage Abfahrtsrennen von den Bergen um Seſtrieres. Die 25 Beſten des erſten Laufes erwerben die Teilnahmeberech⸗ tigung an den übrigen fünf Rennen. Der Sieger aus dem Geſamtwettbewerb erhält den Pokal des italieniſchen Königs, den der Oeſterreicher Leo Gaſperl erſtmal errang. Ungünſtige Witterung zwang in dieſem Jahr zur Ber⸗ legung um 24 Stunden. Bei ſonnigem Wetter gingen die Teilnehmer über die erſte Strecke von der 2555 Meter hohen Bergſtation Banchetta zu dem 1000 Meter tiefer liegenden Pattemouche. Einen ganz überlegenen Sieg errang Ita⸗ liens Olympiateilnehmer Giacinto Sertorelli in:08 Minuten vor dem Amerikaner Richard Durrance(:80) und C. Paſſio(Italien) in:44,63 Minuten. Den vierten bis ſechſten Platz belegten drei Oeſterreicher. Kneißl wurde in :52,4 Vierter, gefolgt von Zingerle mit:55 und dem Po⸗ kalverteidiger Leo Gaſperl mit:01, 4. der FKom⸗ vor ſeinem Nikunen⸗ Kleine Sporl-Nachrichten März in Die Schweizer Fußballelf ſpielb am 17. Mär Schlegel; Dublin in folgender Beſetzung gegen land: el; Minelli⸗ Weiler; Defago— Jaccard Müller; Die⸗ bolld— Kielholz— Frigerio Spagnoli— Aebi. Der Schwäbiſche Schi⸗Dauerlauf, der am Sonntag in Königsbroun durchgeführt werden ſollte, mußte abgeſagt werden. Auch der ſächſiſche Schi⸗Marathonlauf in Johann⸗ georgenſtadte wurde abgeſagt, 5 5 Rudolf Caracciola iſt nach etwa zehnwöchigem Aufenthalt an den Vereinigten Staaten wieder nach Deutſchland zu⸗ rückgekehrt. Holland und Monaco tragen ihr Davispokal⸗Vorrunden⸗ ſpiel vom 1. bis 3. Mai in Monte⸗Carlo aus. Ex⸗Weltmeiſter Primo Carnera kämpfte in Neuyork gegen den auch in Deutſchland bekannten Spanier Gaſta⸗ naga. Der rieſige Italiener war 50 Pfund ſchwerer als ſein Gegner und ſiegte in der 5. Runde entſcheidend. Olympiſchen Spiele zu bringen, auf der dieſer Verein heute ſteht. Die Tur⸗ nerinnen der HMT ſpielen bei allen größeren turneriſchen Veranſtaltungen Deutſchlands eine hervorragende Rolle. Sie werden auch bei den Olympiſchen Spielen hervortreten. Während Carl Loges auf dem Gebiete der volkstümlichen Gymnaſtik wie überhaupt der fraulichen Bewegungsſchu⸗ lung für das deutſche Frauenturnen muſtergültig daſteht, ſo iſt es der Frauenturnwart Hermann Grauerholz⸗ Bremerhaven, der auf dem Gebiete der Chor⸗ und Gruppen⸗ arbeit und der Feſtſpielgeſtaltung unaufhörlich für neue Anregungen ſorgt. Seine Bewegungs⸗ und Werbefeſtſpiele „Deutſcher, hilf!“,„Olympia“ und„Frauenwerk“, die in die⸗ ſen Wochen in den Städten Nord⸗ und Weſtdeutſchlands mit großem Erfolge aufgeführt werden, ſind der beſte Beweis für die in der Arbeit von Grauerholz liegende ſchöpferiſche Kraft, die ſich in einer Vertiefung der turneriſchen Feſt⸗ geſtaltung auswirken wird. Das Fachamt 1 des Das, dem neben dem Gerätturnen vor allen Dingen das Frauenturnen und die volkstümliche Gymnaſtik anvertraut ſind, wird durch zielbewußte Arbeit, an der Carl Loges als Frauenturnwart maßgeblich beteiligt iſt, dafür ſorgen, daß die Schar der 223 770 Frauenturnerin⸗ nen, zu denen ſich 72 116 Jungturnerinnen und 269 428 Mädchen geſellen, in Zukunft nicht kleiner, ſondern erheblich vergrößert wird. Auf der Schwebekante: Turnerin bei Olympiſchen Uebungen (DR Preſſedienſt) Die Hockey⸗ZJugend des HC Heidelberg konnte ihr zwef⸗ tes Spiel in England ſiegreich geſtalten. Gegen die Elf der Londoner Ealing ⸗Schvol ſiegte ſte:1(:). Loni Seiderer, der frühere Mittelſtürmer der deutſchen Fußball⸗Nationalelf, wurde vom VfB Stuttgart ab 1. April als Fußballehrer verpflichtet. 10 Der Vfe Benrath, der am 29. März gegen den J Frankfurt ſpielt, wird am Karfreitag auf dem„Bieberer Berg“ bei den Kickers Offenbach gaſtieren und dann am Stuttgarter VfB⸗Turnier teilnehmen. Am Stuttgarter Oſter⸗Fußballturnier, das der Vſy ver⸗ anſtaltet, wird an Stelle von Werder Bremen der Nord⸗ heſſenmeiſter Hanau 93 teilnehmen. Weitere Teilnehmer ſind Vfs Benrath, Tennis/ Boruſſia Berlin und VfB Stutt⸗ gart. Von Avusrekorden und Afrika Paul Schweder ſpricht Paul Schweder iſt in Deutſchland, aber auch in der ausländiſchen Sportswelt kein Unbekannter mehr, denn er gehört zu den Spitzenfahrern im deutſchen Kraftfahrſport. Gar manchen Sieg konnte er ſchon für die deutſchen Farben erringen und im vergangenen Jahre iſt ſein Name viel genannt worden, als er auf der Avus mit ſeinem Sport⸗ kameraden Haſſe zuſammen verſchiedene Beſtleiſtungen er⸗ zielte, als er ein Fahrzeug für die Reichsautobahn aus⸗ probierte. Genau ſo wie Paul Schweder ein Meiſter am Steuer iſt, ſo iſt er auch ein Meiſter am Vortragspult. Ver⸗ ſteht es doch, recht liebenswürdig zu plaudern, in ſeine Sätze einen feinen Humor einzuſchalten und über techniſche Dinge ſo zu ſprechen, daß auch der Nichtfachmann gefeſſelt wird. Paul Schweder hat ſich in Mannheim ſchon ſeine Zuhörergemeinde gewonnen, die auch wieder zur Stelle war, als er im Harmonieſaal über die wichtigſten Ereig⸗ niſſe im deutſchen Kraſtfahrſport des vergangenen Jahres ſprach. Bei der Fülle des Stoffes mußte ſich der Redner begreiflicherweiſe auf einige Ereigniſſe beſchränken und es war ganz ſelbſtverſtändlich, daß er recht intereſſante Aus⸗ wahl getroffen hatte. Schweder begann mit öder Feſtſtellung des Siegeszuges der deutſchen Wagen, der 1935 nicht aufgehört habe und der es ſo weit brachte, ͤaß man ſchon enttäuſcht war, wenn ein Rennen durch widrige Zufälle einmal nicht mit einem deut⸗ ſchen Stiege endete. Wie bei einer Winterprüfungsfahrt alle die Dinge erprobt werden, die ſpäter im Serienbau im Intereſſe des Fahrers Anwendung finden, das ſchilderte Schweder bei ſeinem Bericht über die Winterprüfungsfahrt in den Alpen und im Schwarzwald. Intereſſante Bilder ergänzten in trefflicher Weiſe die Ausführungen, die von echtem Sportgeiſt getragen waren. Auch die Schilderungen von den Wiesbadener Rennen zeigten, wie überlegen die deutſchen Kraftwagen ſind. Begreiflicherweiſe ſchenkte man erhöhtes Intereſſe den Darlegungen über die Verſuchsfahrten auf der Avus, die durchgeführt wurden, um zu dem Wagen zu kommen, der für den Betrieb auf der Reichsautobahn beſonders gebaut werden muß. Es iſt klar, daß man für die Reichsautobahn ſtärkere Fahrzeuge benötigt, die eine ſtändige Spitzen⸗ belaſtung auf längere Dauer ohne Schädigung ertragen. Der heutige, an die Landſtraßen gewohnte Fahrer, ſchont, ohne es zu wiſſen, durch die Fahrt auf normalen Straßen ſeinen Wagen und er richtet ihn gleich bös zu, wenn er auf der Reichsautobahn loslegt, weil für eine ſtändige Höchſt⸗ belaſtung die heutigen Motore noch nicht eingerichtet ſind. In öteſem Zuſammenhang äußerte ſich auch Schweder, der die meiſte Zeit ſeines Lebens auf Landſtraßen fährt, über die Verkehrsdiſziplin der deutſchen Fahrer, Es würde kaum ein zweites Land geben, in der die Verkehrsdiſziplin ſo verheerend ſei, wie gerade in Deutſchland, wo auch der gebildete Mann, ſobald er am Steuer ſitzt, zum Rowdy wird. Eingehend ſchilderte Schweder, in welcher Weiſe auf der Avus dite Rekorde gebrochen wurden und wie man zu dem Reichsautobahnwagen kam, der jetzt von den Adlerwerken zur Automobilausſtellung herausgebracht worden iſt. Zum Schluß wurde noch ein netter Bericht von der Marokko⸗Sternfahrt gegeben, bei der Schweder auf einem Adlerwagen den Sieg errang. Herzlicher Beifall dankte dem Reoner für die unterhaltenden Stunden, die er ſeinen Zuhörern bereitet hatte. 4 * 10. Seite/ Nummer 5 2 114 Neue Maunheimer Zeitung u⸗Ansgabe Montag, 9. März 1036 e ee 2 5.— 5— eee— 3 0 5 Mational-Theateruannem URIUERSUR 5 ie 2 be tun 4 a Monte, gen. Närg 888 5 orstellung Nr. 23 2 2 1 Miete B Nr.17 Sondermiete B Nr. 9 Täglich 2 Der fesselnde 7 Charleys Tante Großfim von explosſver Spannung! der„Badischen gaus in Mannheim ein! eee e Donnerstag, den 12 Netz nachmittags Soldaten marschieren täglich im Palast Anf. 20 Uhr Ende 22.30 Uhr 4 Unr u. sbends 8 Uhr Friedrichspark Das beste Militärlustapiel, das 777 24 1 J 7* Ie gezeigt worde Knopflöcher, Smok-, Biesen. 75 und Posamenfenarbeifen in 6210 8 8 5 allen Ausführungen liefert Eine Parade scdiöner Frühjahrs- Modelle schnell und billigst das erste Frei Ni Spezialgeschäft 897 Geſch Betty Sautermitihrem Kinderballett, dust. 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Verschleimung das Beste. 7 8 folland-Exproß geld im Kampf um ihre Ehre und b 2 13 115 mere N Anfang: 2 ihre Freiheit.* Unsere Nebrmacht! Siurchen-- Prpeertg. 400 65 8020 beg n e A N 8 5 10 an ſogefie, platz, f. 16— 5 4 Holland Eupraß lb. Besuchen die uns bald, Anfangszeiten: —. En Fim, der die Herren ftölier schlagen 100 cr 40 fg. damit wir Ihren Oster- Beiprogramm 280 410 618 880 2 5 8 st, der ſubel auslost. g. Z. 5 1 f 110 30 mag m. l. gewohnten Frieſennot.30.25.5.10 — 8 füll kr. 880 — Tanesthule Flündebeek Mittwoch zum letzten Mal 0 0 30 1 Sugtalt abet. Bauen 11 B 55 5 0 on 10 Er wird nach 8 dudlera Mut Af. Ihren Maßen 47 255 N 7, 8. Fernsprecher 23008 ν 5 5 Jugend zugslassen! 100 ęr 40 fig. u. Wünschen Amtl. Bekanntmachungen — 1 Größte Auswahl in unt. Garantie N das Haus, das jeden an- 25. rürtadell. Sitz 2 8 zleht- Fesche is wert versteiger ung Nane Tae konfektioniert VBerſteigerung. kia KONMSTRUIERT 2 e: - Anzüge 4, 9* STAB 0 KLEID ER 1 KOMplkfs Ae 11. 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