85 — 22 2 5 . zen, Prü⸗ land und im olym⸗ e Spitzen⸗ kannſchaft tſammen⸗ n, die die man ein tten gus⸗ icht ſtatt, ngskarte, intragen. it machen die Zu⸗ . 8 5 die eine haft einer von 58,25 bekannte je 57 f. ellen, daß impf⸗Er⸗ — — 11 Mittag. — hr, für is . hm. 2 Obe . —— dee meinem! Frei Erſcheinnugs weise: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Haus monatlich.08 Me und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt.25 Mk. durch die Post.70 Mk. einschl. 60 Pig Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13, Je Ziſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer 3 Mannheimer General- Anzes Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto;: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Ieitung Eimelpreis 10 1 222 1 ngt tig bi 8 oder ahr für — eſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe 5 Freitag, 20. März 1030 147. Jahrgang— Nr. 134 11— London, 19. März. 89 Der Völkerbundsrat hat am heutigen Donners⸗ v deraglle lagnachmittag in der öffentlichen Sitzung den von n Belgien und Frankreich eingebrachten Entſchlie⸗ ummern: ßungsentwurf über die Verletzung des Vertrages ene von Locarno bei Stimmenthaltung Chiles und in 8 5 Abweſenheit Ecuadors ſowie gegen die Stimme des uh deutſchen Vertreters angenommen. anden Ehile enthielt ſich der Stimme mit der Begrün⸗ Manneymk dung, daß in der vorgelegten Entſchließung eine nenen enge Verbindung zwiſchen dem Vertrag von Ver⸗ 11 2 1 gailles, deſſen Verletzung Chile nicht anerkenne, und etulng Str. dem Locarnovertrag, deſſen Verletzung beſtritten . 94%“ dei, beſtehe. al e. Der Natspräſident ſtellte feſt daß die Entſchlie⸗ I nd Warm⸗ jönſter Of⸗ 75710 1. zung einſtimmig mit einer Stimmenenthaltung und einem Nein, das als Stimme einer von Locarno garantierten Macht nicht zähle, angenommen ſei. Zu den Stimmen der Garanten und der Garantier⸗ ten von Locarno wurde feſtgeſtellt, daß dieſe abge⸗ ſtimmt hätten, ihre Stimmen aber nicht zählten. Der Wortlaut des Entſchließungsentwurfs lautet: „Auf Grund des am 8. März erfolgten Er⸗ ſuchens Belgiens und Frankreichs befindet der Völkerbundsrat, daß die deutſche Regierung einen Bruch des Artikels 43 des Verſailler Ver⸗ trages beging, indem ſie am 7. März 1936 ver⸗ 19 an de attes. nung Stadtmitte, en Beguem⸗ ö. 1. Juli h. kl. Fam. ebote unter sſt. 45470 im 1. Junt —— Wohnung u. Warm K 165 an 5 232 . . erer, 2 igung vorerſt bis unt. X T8 l. 15500 — —— Sd 12 2 zb8:80 bote unter tsſt. d. Bl. —— anlaßte, daß militäriſche Streitkräfte in die demilitariſierte Zone einmarſchierten und ſich dort feſtſetzten, eine Maßnahme, auf die ſich der Artikel 42 und die nachfolgenden Artikel des Verſailler Vertrags und des Vertrages von Lo⸗ carno beziehen. Der Völkerbundsrat beauftragt den Generalſekretär, unter Bezugnahme auf Ar⸗ tikel 4, Abſ. 2 des Locarnovertrages über dieſen Befund des Völkerbundsrates ohne Verzögerung die Signatarmächte dieſes Vertrages zu verſtän⸗ digen.“ Botſchafter von Ribbentrop gab nach der Feſtſtellung des Abſtimmngsergebniſſes folgende Erklärung ab: „Die deutſche Regierung lehnt die ſoeben be⸗ ſchloſſene Reſolution aus tiefinnerſter Ueberzeu⸗ gung ab und muß hiergegen in aller Form Ver⸗ wahrung einlegen. Nicht Deutſchland hat den Lo⸗ carnovertrag zum Erlöſchen gebracht, ſondern Frankreich durch den Abſchluß des franzöſiſch⸗ ruſſiſchen Militärbündniſſes. Der deutſche Schritt vom 7. März— die Wie⸗ derherſtellung der vollen Souveränität in ſeinem eigenen Gebiet, dieſes primitivſte Recht eines Volkes zur Verteidigung ſeiner Grenzen— war ausſchließlich die Konſequenz die⸗ ſer franzöſiſchen Haudlungsweiſe. Ich habe heute vormittag eingehend eine um⸗ faſſende Darſtellung des deutſchen Rechts⸗ und politiſchen Standpunktes gegeben, und ich denke, daß, wenn die Herren Ratsmitglieder mehr Zeit gehabt hätten, dieſe Darſtellung zu würdigen, ſie zweifellos zu einer anderen Entſchließung ge⸗ kommen wären. Die deutſche Reichsregierung und mit ihr das geſamte deutſche Volk haben die heilige Ueberzeugung, daß die ſoeben angenom⸗ mene Ratsentſchließung vor dem Urteil der Geſchichte nicht beſtehen wird.“ Dann gab der franzöſiſche Außenminiſter Flan⸗ din eine kurze Erklärung ab, in der er ſagte, daß Eine neue Friedenskonferenz Ende Mal? Ein Arleil und ſeine Widerlegung der Völkerbundsrat fügt ſich dem franzöſiſchen Arteilsverlangen Votſchaſter von Ribbentrop ruſt den Richterſpruch der Geſchichte an Die deutſche Abordnung in London (Weltbild,.) das Recht nicht einſeitig beſtimmt werden könne, und daß Frankreich von Anfang an bereit geweſen ſei, die Angelegenheit dem Haager Gerichtshof zu unter⸗ breiten. Hierauf wurde die Sitzung geſchloſſen. Der Rat hält morgen nachmittag eine nichtöffentliche Sitzung ab und wird außerdem als Dreizehnerausſchuß gleichfalls morgen nachmittag den italieniſch⸗abeſ⸗ ſiniſchen Streitfall prüfen. Konferenz zur Beſprethung der deulſchen Vorſchlüge? Die Vereinbarungen der Lotarno-Mächte-Die politiſchen und wirtſchaftlichen Probleme Europas ſollen geregelt werden ö— London, 20. Märs. Ueber die unter den Locarno⸗Mächten zuſtande⸗ gekommene vorläufige Vereinbarung berichtet Reu⸗ ter, daß u. a. eine internationale Konferenz vorgeſehen ſei, auf der die deutſchen Friedens vor⸗ ſchläge erörtert werden ſollen, und zwar einſchließlich 1. des mitteleuropäiſchen Problems, 2. der Abrüſtung und ., wirtſchaftlicher Fragen. Ferner wird vorgeſchlagen, dem Völkerbunds rat wahrſcheinlich ſchon in der nächſten Woche eine Reihe von Entſchließungen vorzulegen. Eine dieſer Ent⸗ ſchließungen fordert eine ernſte Beſtätigung der Hei⸗ ligkeit der Verträge, eine andere die Ueberweiſung des franzöſiſch⸗deutſchen Streitfalles an den Haa⸗ ger Gerichtshof. Eine dritte Entſchließung empfiehlt dem Völker⸗ bundsrat, Kenntnis zu nehmen von den verſchiede⸗ nen anderen Vorſchlägen, die in der Vereinbarung enthalten ſind. Preß Aſſociation meldet hierzu im einzelnen daß Frankreich ſeine Forderung auf Zurück⸗ ziehung der deutſchen Truppen aus dem Rheinland als Vorbedingung für Verhand⸗ lungen fallen gelaſſen habe. Deutſchland werde eingeladen werden, ſeine Theſe, daß der franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Pakt eine Verlet⸗ zung des Locarno⸗Vertrages ſei, dem Haager Ge⸗ richtshof vorzulegen. Was die internationale Kon⸗ ferenz zur Erörterung der deutſchen Vorſchläge an⸗ gehe, ſo hätten ſowohl die franzöſiſchen als auch die belgiſchen Vertreter dieſer Abſicht zugeſtimmt. Man ſei aber der Anſicht, daß eine befriedigende Regelung der Lage nicht herbeigeführt werden könne, falls man nicht auch die Aufgabe, eine Rüſtungs⸗ begrenzung herbeizuführen, in Angriff nehme. Schließlich müſſe auch das wirtſchaftliche Problem erwogen werden.. Als Zeitpunkt für die Abhaltung der internatio⸗ nalen Konferenz wird ſchätzungsweiſe Ende Mai angegeben, da noch zahlreiche Vorarbeiten geleiſtet werden müßten. Dabei würden ſämtliche Vor⸗ ſchläge Hitlers zur Beratung kommen. Zustimmung des englischen Kabinetts + London, 20. März. 75 Das engliſche Kabinett ſtimmte in ſeiner Sitzung am Donnerstagabend dem Wortlaut des Planes der vier Locarnomächte endgültig zu. Die Einzel⸗ heiten der Vereinbarung werden am Freitagnachmit⸗ tag in einem Weißbuch veröffentlicht werden. Reuter berichtet, daß das Kabinett in ſeiner Abendſitzung unter anderem einen Bericht Edens über ſeine Unterredung mit Botſchafter von Ribben⸗ trop beſprochen habe. Eine Erklärung des Außenminiſters Eden, in der die Vorſchläge der vier Locarnomächte behandelt werden, wird heute nachmittag um 4 Uhr ME 3 im Unterhaus abgegeben werden. Der Vereinbarungsentwurf der Reſt⸗Locarno Mächte ſoll 12 Seiten Umfang haben. Frankreich noch nicht zufrieden Es findet, daß England ſeinem Standpunkt zu wenig Konzeſſionen macht Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 20. März. Der franzöſiſche Außenmini⸗ ſter Flandin landete in den erſten Abendſtunden auf dem Flugplatz von Le Bourget und begab ſich ſo⸗ fort anſchließend ins Innenminiſterium, um dem Miniſterpräſtdenten Sarraut ſogleich Bericht zu er⸗ ſtatten über den Stand der außenpolitiſchen Lage. Abends um 9 Uhr trat dann im Eluyſse ein eilends zuſammenberufener Miniſterrat zuſammen. der die von Flandin in London angenommene Löſung gut⸗ hieß. Die Stimmung in den maßgeblichen politiſchen Kreiſen iſt auch heute abend noch recht übellaunig. Man iſt der Auffaſſung, daß Frankreich in viel zu vielen Punkten dem engliſchen Druck hat nachgeben müſſen. Dieſes Nachgeben ſteht man in der Tatſache, daß ſich Flandin bereit erklärt hat, auf eine völlige Wie⸗ derherſtellung der internationalen Rechtslage,— natürlich ſo wie Frankreich ſich das internationale Recht vorſtellt,— zu verzichten, um dafür nur eine ſymboliſche Wiederherſtellung des Rechts zu erhal⸗ ten und, entgegen dem bisher vertretenen franzöſi⸗ ſchen Standpunkt, nunmehr doch, und zwar in ſo⸗ fortige Verhandlungen mit Deutſchland einzutre⸗ ten. Wie geſagt, zufrieden iſt man keineswegs, aber man hat ſich endlich zu dem Standpunkt durchge⸗ rungen, daß man ſich mit einem kleinen Heftpfla⸗ ſter auf der bisher ſtark emp undenen Wunde der ſogenannten Vertragsverletzung durch Deutſchland begnügen kann, um dann um ſo ſicherer eine auf die Zukunft berechnete Löſung für gans Europa zu finden. Es gehe darum, den Rechtsſchein zu wahren und doch etwas Neues auf die Beine zu ſtellen. Allen Kreiſen gefällt die in London nunmehr vorgeſchla⸗ gene Löſung keineswegs. Für den Fall, daß Deutſch⸗ land zuſtimme, glaubt man allerdings, daß die dann möglichen Erfolge alle Schwierigkeiten aus den eige⸗ nen Reihen begraben könnten. Für die Tatſache, daß England erſt in allerletzter Stunde ſich wenigſtens bis zu einem gewiſſen Grade der franzöſiſchen Auffaſſung gebeugt habe, hat man in hieſigen politiſchen Kreiſen eine Reihe von Erklä⸗ rungen— Eden und ſogar Lord Halifax hätten in Paris den Politikern feſt zugeſagt, daß ſie die fran⸗ zöſiſche Theſe richtig fänden und ſie in London in enger Füblung mit der engliſchen Regierung leicht zur Annahme bringen könnten. In dem Augenblick habe ſich aber die City, vertreten durch Lord Runei⸗ man und Montague Norman, eingeſchaltet. Einige Politiker hätten auch den franzöſiſchen Wünſchen widerſprochen, weil noch vor zwei Mona⸗ ten, als England in Paris die Unterſchrift unter den Völkerbundspakt vorgewieſen habe, Leval einer Entſcheidung ausgewichen ſei und damit die engliſche Stellungnahme gegenüber Italien und dem Völker⸗ bund erſchüttert hätte. Jetzt handele es ſich darum, für dieſes Imſtichlaſſen Frankreich Revanche zu geben. Der verbleibende kleine Teil der engliſchen Politiker, der eine Rechtsauffaſſung internationaler Verträge nach der alten Schule vertrat, habe ſich gegenüber dem Anſturm der City und bedeutender Politiker und der durch dieſe bearbeiteten öffent⸗ lichen Meinung nicht mehr widerſetzen können. So habe Frankreich zwangsläufig in London alle Schlachten verloren, um wenigſtens in der letzten einen Achtungserfolg davonzutragen. Wenn zwei das gleiche tun Profeſſor Dr. Grimm ⸗Eſſen veröffentlicht in der Nec folgenden anläßlich des heutigen Be⸗ ſchluſſes des Völkerbundsrates beſonders bemer⸗ kenswerten Artikel: Man wundert ſich, weshalb gerade Frankreich heute unſerem Rechtskampf ſo wenig Verſtändnis entgegenbringt. Gerade Frankreich hat gekämpft um einen viel weniger ſchlimmen Frieden; die Ver⸗ träge von 1815 haben uns ein bewundernswertes Beiſpiel für einen Rechtskampf um die Rewiſton von Friedensverträgen gegeben, der in Frankreich 5 Jahre mit leidenſchaftlicher Wucht geführt worden iſt. Am 1. März 1848 ſandte der franzöſiſche Minſſter Lamartine ein Rundſchreiben an die Vertreter Frankreichs bei den auswärtigen Regierungen(ver⸗ öffentlicht im„Moniteur Univerſel“,„Journal Of⸗ ficiel“ vom 5. März 1848) in dem es heißt: „Herr Botſchafter, gemäß den Prinzipien, die die Grundſätze Frankreichs ſind, Prinzipien welche Frankreich ohne Furcht und ohne Herausforderung ſeinen Freunden und Feinden präſentieren kann, wollen Sie ſich ernſtlich in folgende Erklärungen vertiefen: Die Verträge von 1815 exiſtieren in den Augen der franzöſiſchen Republik nicht mehr zu Recht. Neuerdings ſind die territorialen Abgrenzun⸗ gen dieſer Verträge eine Tatſache, welche Frankreich als Baſis und als Ausgangspunkt ſeiner Beziehun⸗ gen zu den anderen Nationen gelten läßt. Wenn aber die Verträge von 1815 keine tatſäch⸗ liche Handhabe für Abänderungen in gemeinſamer Uebereinſtimmung bieten, und wenn demgegenüber die franzöſiſche Republik laut und offen erklärt, daß es ihr Recht und ihre Miſſion iſt, auf regulärem und friedlichem Wege zu dieſen Abänderungen zu gelangen, ſo zeugt dies von dem geſunden Sinn, der Mäßigung, der Gewiſſenhaftigkeit und der Klugheit der franzöſiſchen Republik, und alles dies iſt für Europa eine beſſere und ehrenhaf⸗ tere Garantie als die Buchſtaben dieſer Verträge, die oft von Europa verletzt oder abge⸗ ändert worden ſind.“ Befleißigen Sie ſich, Herr Botſchafter, dieſe Los⸗ löſung der franzöſiſchen Republik von den Verträgen von 1815 begreiflich und völlig annehmbar zu machen und zu beweiſen, daß dieſe Offenheit nichts mit der Ruhe Europas Unvereinbares hat.“ An anderer Stelle heißt es in dem Schreiben: „der Sinn der oͤrei Worte„Freiheit“,„Gleichheit“ und„Brüderlichkeit“ iſt, auf unſere auswärtigen Beziehungen angewandt, folgender: Befreiung Frankreichs von den Ketten, die bis⸗ her auf ſeinen Prinzipien und ſeiner Würde laſte⸗ ten. Wiedergewinnung des Ranges, den es im Ni⸗ veau der europäiſchen Großmächte innehaben muß, und zum Schluß Bündnis⸗ und Freund ſchafts erklärungen mit allen Völ⸗ kern.“ Wenn ſich heute Hitler im Kampf um wahren und gerechten Frieden an das Gewiſſen der Völker wendet, iſt das etwas anderes, als was Lamartine 1848 zum Ausdruck gebracht hat? Führende franzöſiſche Staatsmänner haben das, was ſich in Deutſchland heute vollzieht, ja ſchon lange vorausgeſagt. Pierre Cöt hat am). März 1930 ausgeführt: 0 1 1 2. Seite Nummer 13 „Wenn wir nicht bald zum Ziel kommen. entſteht die Gefahr, daß Deutſchland ſeine Handlungsfrei⸗ heit wieder erlangt und ſich nicht mehr durch die Entwaffnungsbeſtimmungen des Verſatller Vertra⸗ ges gebunden glaubt.“ Und Paul⸗Boncour ſchrieb am 28. April 1930 im„Journal“: „Schließlich braucht man kein Prophet zu ſein. Es genügt, die Augen offenzuhalten, um feſtzuſtellen, daß im Falle eines endgültigen Scheiterns der Ab⸗ rirſtungsverhandlungen oder auch nur im Falle ihrer fortwährenden Vertagung Deutſchland, das von ſon⸗ ſtigem Zwange befreit iſt, ſich anſchicken wird, dieſe Abrüſtung abzuſchütteln und nicht mehr allein eine Rüſtungsbeſchränkung zu dulden, die der Verſailler Vertrag ſelbſt als die Bedingung, aber auch als das Verſprechen einer allgemeinen Rüſtungsherabſetzung bezeichnet hat. Wir haben keine Wahl mehr.“ Haag wirklich der rechte Ort? (Funkmeldung der NM.) A London, 20. März. Der Unterhausabgeordnete Victor Raikes, der die Anſichten einer Gruppe konſervativer Abgeord⸗ neter vertritt, wendet ſich in einer Zuſchrift an den „Daily Telegraph“ gegen die Anregung, die Frage des franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Paktes dem Haager Schiedsgericht vorzulegen. Er fühle ſich zu dem Hin⸗ weis verpflichtet, daß es ſehr ſchwierig für öͤen Haa⸗ ger Schiedshof ſei, als juriſtiſche Körperſchaft zu han⸗ deln, ſolange ihm eine ſtändige Mehrheit von Män⸗ nern angehöre, die in politiſchem Sinne als Freunde Frankreichs betrachtet werden könnten. Seine früheren Entſcheidungen hätten ſicherlich kein großes Vertrauen in juriſtiſchen Krei⸗ ſen hervorgerufen. Rom bleibt bei ſeiner Reſerve Drahtbericht unſ. römifſchen Vertreters — Rom, 20. März. Mit der Rede Grandis hat ſich Italien der juri⸗ ſtiſchen Verurteilung des deutſchen Schrittes ange⸗ ſchloſſen. Eine andere Frage iſt es, wie ſich Rom weiterhin verhalten wird, denn juriſtiſche Löſungen großer politiſcher Probleme hält Italien für ungeeignet, wie die„Tribuna“ heute noch ein⸗ mal mit den Worten verſichert:„Endlich entdeckt man, daß die grundſätzlichen europäiſchen Fragen, die die Souveränität jedes Staates angehen, nicht juriſtiſche Fragen ſind, die der verfälſchenden Prü⸗ fung von Artikeln, Paragraphen und Satzzeichen unterworfen werden können, ſondern politiſche, d. h. Machtfragen ſind.“ Die amtlichen römiſchen Stellen bewahren auch heute wieder ſtrengſtes Stillſchweigen, und die Preſſe enthält keine Kommentare der gegenwär⸗ tigen Lage. Daß in den italieniſchen Kreiſen in London gewiſſe Befürchtungen über möglicherweiſe ungünſtige Rückwirkungen der engliſchen Vermitt⸗ lungspolitik auf die Stellung Italiens beſtehen, zeigt eine Meldung des Londoner Vertreters der„Tri⸗ una“. Der Korreſpondent kennzeichnet die drei Etappen, in denen die engliſche Politik die gegen⸗ wärtigen Streitfragen erledigen will, mit folgenden Worten: 1. Studium der ſches Regime, bis die endgültige Löſung gefunden iſt (damit wird auf die Errichtung einer neutralen Zone angeſpielt), 3. endgültige Löſung.“ Dieſe endgültige Löſung ſtelle ſich London als deutſch⸗franzöſiſche Abmachungen unter engliſcher Garantie vor. Der Korreſpondent fährt wörtlich fort:„Heimlich hofft London, das europäiſche Gleich⸗ gewicht ohne die Mitarbeit Italiens und Rußlands wiederherſtellen zu können. Das Lächeln, das fetzt Litwinow umgibt, kann doch nicht die Abneigung verbergen, die in jedem guten engliſchen Konſer⸗ vativen ſteckt.“ Ueber dieſe Meldung ſetzt das Blatt die kenn⸗ zeichnende Ueberſchrift„Der antiitalieniſche Geiſt der gegenwärtigen britiſchen Intrigen.“ „Laßt uns einen neuen Anfang machen!“ — London, 19. März. Einen außerordentlich bemerkenswerten Artikel, der die Fehler der internationalen Politik ſchlag⸗ axtig beleuchtet, veröffentlicht am Donnerstag der „Evening Standard“ aus der Feder des ehemali⸗ gen engliſchen Miniſterpräſidenten und Mitunter⸗ geichners von Verſailles, Lloyd George. Unter der Ueberſchrift„Laßt uns einen neuen Anfang machen!“ begrüßt der greiſe Staatsmann zunächſt die Anweſenheit Ribbentrops, der das Vertrauen Hit⸗ lers beſitze, in London und ſchreibt, das Unglück be⸗ ſtehe bis jetzt darin, daß die am Beratungstiſch ſitzen⸗ den Mächte bereit geweſen ſeien, mit einer einzigen Ausnahme über alles zu verhandeln, nur nicht über den Frieden. Die meiſten Menſchen ſeien an der juriſtiſchen Aus⸗ legung dunkelſinniger Klauſeln von Pakten und Verträgen nicht intereſſtert. Niemand in England ſet gewillt die Entſendung deutſcher Truppen in deutſches Gebiet als einen flagranten Angriff zu be⸗ handeln. Warum alſo, ſo fragt Lloyd George, ſetze man ſich nicht ſofort an den Verhandlungstiſch, um über den Frieden zu ſprechen? Die größten Vertragsbrecher ſeien dieieni⸗ gen, die jetzt in erſter Linie die Entrüſteten über das Vorgehen Deutſchlands ſpielten. „Wie ſteht es denn eigentlich mit der allgemeinen Abrüſtungsklauſel des Verſailler Vertrags?“ Lloyd George zählt hierauf ſämtliche Abrüſtungsmaß⸗ nahmen Deutſchlands und die übrigen Belaſtungen auf, die der Vertrag von Verſailles dem Reich auſ⸗ erlegte, und ſtellt feſt, daß Deutſchland jahrelang die ſiegreichen Nationen vergeblich an die Erfüllung ihres Abrüſtungsverſprechens erinnert habe. Das einzige Ergebnis des ebenſo ausgedehnten wie Heinlichen Abrüſtungsgeſchwätzes in Genf ſei eine ſchließliche Vermehrung der Rüſtungen der feſtlän diſchen Verſailles⸗Mächte unter Führung und Fi⸗ nanzierung Frankreichs geweſen. Frankreich habe kein moraliſches Recht, Deutſchland einer Verletzung von Verſailles oder von Locarno anzu⸗ klagen. verbalen Verurteilung und der Verletzung der Verträge, 2. ein proviſori⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 20. März 1998 — Frankreichs Vertragsbruch und unſer Friedens wille Eine Rede Rudolf Heß: Keine Drohungen vermögen Deutſchland vom Führer zu trennen! — Trier, 19. März. Auf einer Großkundgebung in Trier ſprach der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, am Don⸗ nerstagabend vor 70000 Volksgenoſſen. Seine Rede begann der Stellvertreter des Führers mit der Be⸗ tonung, daß das deutſche Volk in den großen Treue⸗ kundgebungen für den Führer fremden Völkern und beſonders fremden Staatsmännern zurufe: „Glaubt nicht, daß Verſprechungen oder Drohungen uns vom Führer zu trennen ver⸗ möchten, deſſen Weg ganz Deutſchland geht.“ Rudolf Heß gab dann einen Abriß über die Ent⸗ wicklung Deutſchlands bis zur Machtergreifung und in den Jahren der Revolution, wobei er beſonders die innere Befriedung durch den Füh⸗ rer hervorhob.„Ebenſo wie Adolf Hitler dieſe innere Befriedung Deutſchlands erſtrebt hat, ſtrebt er jetzt nach einer Befriedung Euro⸗ pas, eines Europas gleichgeachteter und gleichberechtigter Nationen. Durch den Bruch des Locarnovertrages, den Frankreich beging mit dem Abſchluß des Militärbündniſſes mit Deutſchlands erbittertſtem Gegner, der Sow⸗ jetunion, war eine Lage in Europa geſchaf⸗ fen, die den Führer nicht nur berechtigte, ſondern verpflichtete, im Intereſſe der Si⸗ cherheit Deutſchlands und Europas Frie⸗ den Deutſchlands Weſtgrenze zu ſichern. Dieſe Grenze lag Frankreich als dem Verbündeten des Bolſchewismus ſtändig ungeſchützt gegenüber. Sie lag einem Feſtungswall mit weitreichenden Ge⸗ ſchützen gegenüber, die unſer Land ſtets bedrohen. Adolf Hitler hat den Anreiz zu kriegeriſchen Hand⸗ lungen beſeitigt, den dieſe bisher völlig ungeſchützte Weſtgrenze bedeutete. Je ungeſchützter nämlich eine ſolche Grenze iſt, erklärte Rudolf Heß, deſto größer iſt auch die Ge⸗ fahr, daß Staatsmänner bei inneren Schwie⸗ rigkeiten in ihrem Lande etwa durch Aben⸗ teuer nach außen von dieſen inneren Schwie⸗ rigkeiten in ihrem Lande abzulenken ſuchen. Nie⸗ mand wird beſtreiten, daß Frankreich in den letzten Jahren innere Schwierigkeiten genug gehabt hat. Daß dieſe Schwierigkeiten nach dem Pakt mit Sowjetrußland geringer werden, vermögen wir nicht zu glauben. Dem franzöſiſchen Feſtungsſyſtem haben wir zur Wahrung unſerer Sicherheit die Einheit des Volkes und ſeine Entſchloſſenheit entgegengeſetzt, ſich um keinen Preis vergewaltigen zu laſſen, eine Ent⸗ ſchloſſenheit, die wir allerdings vorſichtshalber durch ein ſtarkes Volksheer unterbaut haben. Dies iſt aber auch ein Garant für den Frieden Europas, weil man die Gewißheit hat, daß ein Einmarſch nach Dentſchland kein Spaziergang mehr iſt. Deutſchland verteidigt am Rhein die Kulcurwelt ge⸗ gen den Bolſchewismus. Das franzöſiſche Volk, ſo betonte Rudolf Heß wei⸗ ter, wolle ebenſowenig einen Krieg wie das deutſche. Wir wünſchten nur, daß die franzöſiſche Regierung dieſem Wunſche ebenſo Rechnung tragen würde wie die oͤeutſche. Der Führer wirke für den Frieden mit klaren Reden und konkreten Vorſchlägen. Weun auch Politiker die Aufrichtigkeit der Worte des Führers bezweifeln mögen, ſo ſind dieſe deswegen nicht weniger aufrichtig. Der Führer hält Verträge! Für Adolf Hitler gibt es eine Heiligkeit der Abmachungen zwi⸗ ſchen den Völkern, von der die andern ſo gern ſprechen! An die Regierung Frankreichs richtete Rudolf Heß die Frage: Woher nehmt ihr das Recht, euch zu ent⸗ rüſten über die angebliche Nichteinhaltung eines Vertrages? Iſt euch unbekannt, daß ſelbſt Amerika die Vergewaltigung der Ruhr als Vertragsbruch bezeichnete? Wollt ihr die Nichteinhaltung des Ab⸗ rüſtungsverſprechens in Vergeſſenheit geraten laſſen? Glaubt ihr, daß eine ſpätere objektive Geſchichts⸗ ſchreibung euren Bruch des Locarnovertrages nicht feſtſtellen wird trotz allen Windens der intereſſier⸗ ten Mächte heute? Hat Frankreich keinen Vertrags⸗ bruch begangen, als es ſeine eigene entmilitariſterte Zone Oſt⸗Savoyen einſt ohne vertragliche Regelung beſetzte? Und will demgegenüber jemand behaupten, daß die Beſetzung der entmilitariſierten Zone in Deutſch⸗ land etwa gegen den Willen der Bevölkerung dleſes Gebietes erfolgte? Frankreich mag heute über eine Rechtsverletzung Deutſch⸗ lands ſchreien.H Das Recht iſt dennoch auf unſerer Seite! Und was hat Frankreich wirklich für den Frieden getan? Iſt es nicht über die wiederholten klaren Angebote des Führers, deren Annahme dem Frieden beider Staaten und damit dem Frieden Europas ge⸗ dient hätte, einfach hin weggegangen? Wenn es über das letzte und größte Angebot wieder hin⸗ weggeht, woher ſollen wir den Glauben nehmen, daß Frankreich ernſthaft Frieden wünſcht? Es mag endlich einſchlagen in die von Hitler ſo oft dargereichte Hand und Europa vom Alpdruck entlaſten, der durch den Argwohn, Hen Frankreich gegen uns hegt, auf ihm laſtet. Wir Deutſchen werden am 29. März tun, was an uns liegt und werden dem Füß rer das Jawort unſerer Treue geben,'! dem wir ihn als den Repräſen⸗ tanten des Willens von 65 Millionen von neuem bevollmächtigen, im Namen Deutſchlands zu kämpfen für Deutſchlands Ehre, Gleichachtung und Gleich⸗ berechtigung und für den Frieden unſeres Kon⸗ tinents. Adolf Darré vor den oſtpreußiſchen Bauern Die Wahl vom 29. März als Kampferklärung gegen den Bolſchewismus — Pillkallen(Oſtpr.), 19. März. Pillkallen, die nordöſtlichſte Kreisſtadt Deutſch⸗ lands, hart an der Grenze, prangte am Donnerstag im Flaggenſchmuck. Der rieſige Marktplatz der Stadt Pillkallen war voll beſetzt. Es mögen 12 000 bis 15000 Menſchen geweſen ſein, die den Reichs⸗ bauernführer hören wollten. Der Reichsbauernführer dankte zuerſt dafür, daß er gerade hier, hart an der Grenze, zu oſtpreußiſchen Bauern ſprechen dürfe und erinnerte an jene Zeiten, als der Nationalſozialismus noch nicht die Verant⸗ wortung trug.„Es iſt ein Irrſinn“, ſo ſagte der Reichsminiſter,„wenn man bedenkt, daß ein fleißi⸗ ges deutſches Bauerntum mit vielfach reicher Ernte nicht leben konnte, von Haus und Hof mußte und auf der anderen Seite Hunger in den Städten herrſchte. Schuld daran war das Syſtem, das die Spekulation duldete und das den Bauern für vogel⸗ frei erklärte und auf ſeinem Rücken den Polizei⸗ knüppel tanzen ließ.“ Dann kam Darré auf die bolſchewiſtiſche Gefahr, gegen die Oſtpreußen ſich nach dem Kriege verteidigen mußte, zu ſprechen.„Der Bolſche⸗ wismus iſt und bleibt der Feind des Bauerntums. Der internationale Jude iſt es, der heute in Ruß⸗ land dem Bauern den letzten Ertrag ſeiner Arbeit nimmt, wie er es in der Syſtemzeit in Deutſchland tat. Es geht bei dieſer Wahl nicht ſo ſehr um dieſes oder jenes Problem, ſondern darum, Die Sintflut über A A Bisher 133 Tote und 300 000 Obdachloſe— 130 Millionen Dollar Schaden (Funkmeldung der N MZ.) +Neuyork, 20. März. Das Hochwaſſer in den 11 Oſtſtaaten hat eine Höhe erreicht, die jeden bisher bekannten Waſ⸗ ſerſtand bei ähnlichen Kataſtrophen weit über⸗ trifft. Die Waſſermaſſen in den Strom⸗, Fluß⸗ und Bachbecken raſen mit unheimlicher Geſchwin⸗ digkeit ihren Mündungen zu und überſchwem⸗ men auf ihrem Weg weit uud breit das ganze Land. So ſind am Donnerstag ausgedehnte neue Ge⸗ biete von der Kataſtrophe heimgeſucht worden. Zahl⸗ reiche weitere Städte werden von dem Hochwaſſer bedroht. Eine am Donnerstagabend ſtellung ergibt, daß bei den Ueberſchwemmungen in den 11 Bundesſtaaten bisher wenigſtens 133 Men⸗ ſchen ums Leben gekommen ſind, davon 90 in Peunſylvanien und 21 in Weſtvirginien. Die Geſamtzahl der Obdachloſen im Ueber⸗ ſchwemmungsgebiet beträgt, ſoweit man bis jetzt überblicken kann, etwa 300 000. Hiervon entfallen etwa 70 000 allein auf den Weſten von Peunſylvanien. Der bisherige Geſamt⸗ ſchaden wird auf über 150 Millionen Dollar geſchätzt. Der Waſſerſtand in Johnstown und im Diſtrikt Pittsburg geht zwar zurück, aber der Ohio iſt noch im Steigen. Zahlreiche Städte an den Ufern des Ohio ſind unter Waſſer geſetzt. Viele der überfluteten Städte auch in den ande⸗ ren Gebieten ſind ohne Gas, ohne Licht. Sie veröffentlichte Auf⸗ ſind ohne Trinkwaſſer. Die Gefahr des Aus⸗ bruches von Seuchen iſt groß. Im Geſchäftsviertel von Wheeling, das in Weſt⸗ virginien liegt, ſtehen die Häuſer bis zu einer Höhe von 3 Meter im Waſſer. Bei den Häuſern in anderen Stadtteilen ſteigt das Waſſer ſogar bis zu einer Höhe von 5,5 Meter. Der Susquehanna hat einen Waſſerſtand von 9 Meter erreicht und ſteigt noch immer. Harrisburg, die Hauptſtadt Pennſylvaniens, iſt vollkommen überflutet. In allen Ueber⸗ ſchwemmungsgebieten räumen die Einwohner ihre Wohnhäuſer und fliehen auf die höher gelegenen Geländepunkte. In allen von den Waſſern bedroh⸗ ten Städten arbeiten Tauſende fieberhaft an der Er⸗ richtung von Schutzdämmen. In den meiſten vom Hochwaſſer heimgeſuchten Staaten iſt die National⸗ garde zur Hilfeleiſtung und zur Bewachung der ge⸗ räumten Häuſer eingeſetzt. Die reißenden Waſſer des Connectie bedrohen Hartford, die Hauptſtadt Connectieuts. Auch das Flußtal des Delaware iſt völlig überſchwemmt. Teile Trentons, der Hauptſtadt von New Jerſey, ſtehen ebenfalls unter Waſſer. Wegen der ſteigenden Ueberſchwemmungsgefahr in verſchiedenen Teilen des Staates Neuyork ver⸗ tagte ſich am Donnerstag das Staatsparlament um ſeinen Mitgliedern die Möglichkeit der Heimfahrt zu geben. Im Bundesſenat in Waſhington brachte Bundes⸗ ſenator Gufſey einen Antrag ein, der Rooſevelt die Ermächtigung geben ſoll, aus dem Nothilfefonds des Bundes 10 Millionen Dollar zur Unterſtützung der Notleidenden dem Roten Kreuz zu überweiſen. 1 1 2 30O UD NW 707 U Im bau Baden ſammeln die Sportler am 2. und 22. Marz 1936 für das D. 5. D. nie hat daß das deutſche Volk einhellig bekundet, daß es mit dem Bolſchewismus nichts zu tun haben will.(Stürmiſcher Beifall.) Das kann aber nur bekundet werden, wenn wir alle unſere Pflicht tun. Mag ſein, daß dieſe Wahl todſicher iſt; darauf kommt es aber nicht an, ſon⸗ dern wir wollen heute als die Mitarbeiter des Füß⸗ rers dem deutſchen Volk wieder vor das Angeſicht treten und uns von ihm wieder neue Kraft geben laſſen. Aber darüber hinaus wollen wir beweiſen, daß wir geſchloſſen hinter dem Führer ſtehen. Noch der einzelne die Möglichkeit wie heute gehabt, ſo in der deutſchen Außenpolitik mithelfen zu können, dem Führer mitzuhelfen wie heute. Jeder einzelne muß ſich in dieſer Stunde bewußt ſein, daß von ihm das Schickſal Deutſchlands abhängt, muß ſeine Pflicht tun gerade wie jeder einzelne Soldat im Kriege ſeine Pflicht getan hat.“ Dr. Goebbels in Vreslau — Breslau, 19. März. In Fortſetzung ſeiner Wahlreiſe begab ſich Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels am Donnerstagnachmittag von Leipzig aus in die Hauptſtadt des Schleſier⸗ landes.„„ Die in den Rahmen einer vielſeitigen Gaukhl⸗ turwoche fallende Großkundgbung fand in dem Mo⸗ numentalbau der Jahrhunderthalle ſtatt. Der 13000 Perſonen faſſende gewaltige Kuppelbau war im Handumdrehen ausverkauft, ſo daß man ſich ent⸗ ſchloſſen hatte, den benachbarten Meſſehof, der faſt das gleiche Faſſungsvermögen hat, in die Kund⸗ gebung miteinzubeziehen und die Rede dorthin zu übertragen. Nach Begrüßungsworten des ſtell vertretenden Gauleiters Bracht nahm, mit oͤröhnendem Beifall empfangen, Dr. Goebbels das Wort. An Beiſpielen aus der Geſchichte wie auch aus der jüngſten Ver⸗ gangenheit legte er eingehend dar, wie das zu einem grenzenloſen geradezu mißverſtandenen Idealis⸗ mus neigende Volk der Dichter und Denker wegen dieſer Eigenſchaften und trotz aller Leiſtungen und Anſtrengungen ſtaatspolitiſch allmählich doch hinter den anderen Mächten der Welt zurückblieb. „Es lag auch noch ein weltfremder Idealismus in der Gründung und Duldung eines Parteihau⸗ fens. Wir haben dieſe Gebilde zum Teufel gejagt und vertreten nun auch ohne ſie und tauſendmal beſſer das Volk, das jene nur dem Namen nach ver⸗ traten. Geblieben iſt allein unſere heutige geſchichts⸗ kräftige Bewegung, die nicht nur entſchloſſen war, Geſchichte zu machen, ſondern die auch aus der Ge⸗ ſchichte gelernt hatte.“ Bis zum letzten Wort folgt Dr. Goebbels das Heer der Maſſen, als er mit großer Leidenſchaft die bequeme und feige Haltung der einſtigen Machthaber in Vergleich ſtellt zu jenem entſchloſſenen reichlich überlegten Handeln der national⸗ ſozialiſtiſchen Staatsführung und als er darlegt, welche Werke des Friedens und des Aufbaus ge⸗ ſchaffen und welche rieſenhaften Pläne ſchon durch⸗ geführt und in Angriff genommen worden ſind die ehedem noch verlacht und verſpottet wurden, als er unter brauſendem Beifall der Maſſen den Führer als Vorbild bezeichnet und als er ſchließlich aufruft zur Pflichterfüllung am 29. März Wieder eingeſtellt Die Liquidierung des japaniſchen Putſches — Tokio, 20. März.(U..) Geſtern iſt die Entſcheidung über das Schickſal der Soldaten des 3. Infanterieregimentes gefallen, die ſich an dem Putſch der jungen Offiziere gegen das Kabinett Okada beteiligt haben. 1320 Soldaten wurden heute aus der Haft entlaſſen und werden wieder in ihr Regiment eingeſtellt. D— Zt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politit: Dr. Alois Winb auer Stellvertreter des Haupiſchriftleiters und verantwortlich für Theater Wiſſen ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eſſenbart⸗Handelsteil: Dr Irltz Vode Lokaler Teil Dr. Fritz S„Sport: Willy Müller Sud. weſtdeutſche umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilheln Fennel ⸗ Anzeigen und all l Mitteilungen: Jakob Fan be, ſämtlich Maunheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, F 1,—5 3 Schriftleitung in Berlin: Jofeph Bretz, W 35, Viktoriaſtraß⸗ D. A. I 1988: 8 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 21293 Abendauſtage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20678 gur Zeit Preisliste Nr. ö gültig. n Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Nückſendung nur bei Rücports 1 2 Freita Gel heute Aber du Oder biſt ben auf ſürbt, da Mädchens und du: ſelbſt der irgendwo, Den ſollte ma Füllhalte einem bu müßte ſie ben, ſchre duftig w wehen, o mädchena Aber es, der b zu uns, ſind Blü chen. Du uns zu k aber ſie berſtab b blüht. D. wagen u ſind ſo g Viele neue für eiſern mi wir dich zens. Du Felder, d horn aus Wir Geburtst voll an; uns reich 0 ſchönen? In ot ben Feu, präſtdent Feuerio⸗ keutlich tropfe züglich g. Lobes hö der Stan erſten S feierliche Stammti Braumei Birkenm Vereins“ ins Lebe „Feuerid Dingelde pen des Namen unter de iin Schn hart, Ju Georg 9 Schuck, Jakob Se verſtändl Rimbach, geſtiftet maler N geſproche der Vor verbindu burg in nahelieg. Löſchen! — 51996 llt ig dfeſes heute eutſch⸗ en noch Frieden n klaren Frieden Opas ge⸗ ? Wenn der hin⸗ men, daß n Adolf pa vom hn, Hen t. 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Oder biſt du es nur wie eine Frau, die bunte Far⸗ len auf Lippen und Wangen legt und die Haare ſürbt, damit ſte das Kleid eines achtzehnjährigen Mädchens anziehen kann? Ach nein, du, du biſt jung und du mach ſt uns jung, alle Jahre wieder, und ſelbſt der vergrämte, raunzende alte Spießer fühlt irgendwo, daß der Kalk ſeines Herzens abbröckelt. Den Geburtstagsbrief an dich, du lieber Lenz, ſollte man nicht mit der Schreibmaſchine oder dem Füllhalter auf Holzpapier ſchreiben. Man müßte einem bunten Paradiesvogel die Feder ausrupfen, müßte ſie ins tiefſte Himmelsblau tauchen und ſchrei⸗ zen, ſchreiben müßte man auf ſchneeweißer Seide, duftig wie Lämmerwölkchen, die am Himmel hin⸗ wehen, oder auf das zärtliche Weiß eines Jung⸗ mädchenarms. Aber beſchenken können wir dich nicht. Du biſt es, der beſchenkt. Du kommſt mit den reichen Gaben zu uns, lächelnd und ſtrahlend, und deine Locken ſind Blütenlocken und deine Augen gleichen Veil⸗ chen. Du beſchenkſt uns armſelige Bettler und machſt uns zu deinen Sklaven. Leicht iſt deine Herrſchaft, aber ſie duldet keinen Widerſpruch. Mit einem Zau⸗ herſtab berührſt du Menſchen und Bäume. Alles blüht. Du ſpannſt ſie vor deinen ſanften Triumph⸗ wagen und lenkſt ſte mit flatternden Bändern. Sie ſind ſo gern dabei. Viele Koſenamen kennſt du, und wir ſind arm, neue für dich zu erſinnen. Wir können nicht wett⸗ eifern mit deinem Ueberſchwang. Gib uns nur, daß wir dich genießen mit allen Faſern unſeres Her⸗ gens. Du weckſt den ruhenden Schoß der harrenden Felder, du ſchließeſt Grüfte, du ſchütteſt dein Füll⸗ horn aus, du öffneſt die Herzen. Wir huldigen dir. Und ſo nimm dieſen geringen Geburtstagsbrief auf ſo beſcheidenem Papier huld⸗ voll an; er kann dich nicht ärmer machen. Mache du uns reich! Und ſchenke ein wenig Glück in dieſen ſchönen Tagen Deinem 0 J BS. Jeueriotropfen Ahoi! In öͤteſen Tagen hört man im Habereckl wieder ben Feuerio⸗Schlachtruf Ahboi! Weil, wie Ehren⸗ präſtbent Theo Schuler bei der Vorprobe bemerkte, „Feuerio“ und Habereckl eins ſind. Das zeigte ſich Kutlich beim geſtrigen Anſtich der Feuerio⸗ tropfen die Braumeiſter Fritz Dingeldein ſo vor⸗ züglich geraten ſind, daß man nur eine Stimme des Lobes hört. Von nicht allen Gäſten beachtet, weil der Stammtiſch zu verſteckt iſt, vollzog ſich in der erſten Stunde des feuchtfröhlichen Umtrunks ein ſeierlicher Akt. Herr Strickle gab im Namen der Stammtiſchgeſellſchaft mit einer kurzen Anſprache Braumeiſter Fritz Dingeldein eine von Kunſtmaler Birkenmeier ausgeführte Urkunde des„Löſchenden Vereins“, der vor 40 Jahren von den Stammgäſten ins Leben gerufen und zwei Jahre ſpäter durch den „Feuerio“ fortgeſetzt wurde, in Obhut des Hauſes Dingeldein. Die gerahmte Urkunde zeigt das Wap⸗ pen des„Löſchenden Vereins“, umgeben von den Namen ſeiner Gründer, von denen folgende noch unter den Lebenden weilen: Joſef Schuck, Conſtan⸗ tin Schmitt, Georg Lutz, Karl Kirſch Georg Stein⸗ hart, Julius Hotter, Jakob Schweitzer und Jean Georg Riſſer. Daß die anweſenden Herren Joſef Schuck, Conſtantin Schmitt, Georg Steinhart und Jakob Schweitzer beſonders gefeiert wurden, iſt ſelhöſt⸗ verſtändlich. Die Urkunde wurde von Herrn Auguſt Rimbach, das Wappen von Herrn Georg Steinhart geſtiftet und von ſeinem Schwager, dem Porzellan⸗ maler Nietſche, ausgeführt. Es hat ſich ſchnell herum⸗ geſprochen, daß Oberbürgermeiſter Renninger bei der Vorprobe der Feueriotropfen in einer Ideen⸗ verbindung von„Feuerio“ und Habereckl die Stamm⸗ burg in Feuereckl umtaufte. Und ſo war es naheliegend, daß die Stammtiſchrunde beſchloß, den Löſchenden Verein“„Feuereckl“ zu benennen. Sch. Reichsminiſter Heß verläßt Mannheim Beſuch bei Heinrich Lanz— Start auf dem Flugplatz 5 Wieder gab es geſtern ein großes Rätſelraten über den Aufenthalt des Reichsminiſters Rudolf Heß in Mannheim, von dem man nicht genau wußte, in welcher Weiſe er den Vormittag ausnützen würde und von dem auch nicht bekannt war, auf welchem Wege er die Weiterreiſe antreten werde. Schließlich ſickerte etwas von einem Beſuch bei der Firma Heinrich Lanz A G. durch, und da ſich eine ſolche Nachricht wie ein Lauffeuer zu ver⸗ breiten pflegt, gerieten die Lindenhöfler bald aus dem Häuschen. In e Scharen belagerten ſie den Haupteingang der Lanzwerke und ſchließlich wurde ihre Ausdauer auch belohnt, als dort um 11 Uhr der Stellvertreter des Führers in Beglei⸗ tung des Oberbürgermeiſters Renninger und des Kreisleiters Dr. Roth eintraf. Jubel brauſte auch hier wieder dem Reichsminiſter entgegen, der im Werke ſelbſt offiziell begrüßt wurde. Dann folgte ein Rundgang durch ſämtliche Anlagen der Lanz⸗ werke, wobei Rudolf Heß ſich mit verſchiedenen Ar⸗ beitskameraden unterhielt. Bei der ganzen Gefolg⸗ ſchaft des Werkes herrſchte ſichtbare Freude über den unerwarteten Beſuch, der die innige Verbun⸗ denheit der führenden Männer der Regierung mit dem ſchaffenden Volk deutlich bewies. * Wer ſeine Schritte um die Mittagszeit zum Flug⸗ platz lenkte und dort eine ſtartbereite Ju 52 ſah, an der über dem Pilotenſitz ein Stander der Reichs⸗ vegierung angebracht war, konnte daraus ſchließen, daß Reichsminiſter Rudolf Heß auf dem Luftwege die Weiterreiſe antreten würde. Dieſer Schluß konnte aber genau ſo gut falſch ſein, denn am Tage zuvor war ja die Maſchine ohne den Reichsminiſter von Stuttgart nach Mannheim gekommen. Als aber Polizeipoſten aufzogen und eine Abſperrung zogen, die eine Fahrbahn zum Fluggelände ſchuf, wußte man ziemlich ſicher Beſcheid. Aber es hieß noch etwas warten, und die vielen Mannheimer, die ſich auch hier eingefunden hatten, taten das in der warmen Frühlingsſonne recht gerne. Kurz nach zwei Uhr kam in raſcher Fahrt der Wagen des Reichsminiſters durch die Seckenheimer Landſtraße und fuhr an den Abſperrpoſten vopbet neben der ſtartbereiten Maſchine vor, deren Moto⸗ ren. wurden, als der Kraftwagen in Sicht kam. Die Verabſchiedung von einigen anweſenden Herren ging unter dem Jubel der anweſenden Be⸗ völkerung ziemlich raſch vor ſich, und 14.11 Uhr rollte die„D— Aret— Kurt Schuhmann“ mit Voll⸗ gas über das Flugfeld. Nach kurzem Anlauf ſchon ſchwebte die Maſchine in der Luft, um mit Kurs nach Weſten bald aus dem Blickfeld zu entſchwin⸗ den. Aus dem eingeſchlagenen Kurs konnte man erkennen, daß das Ziel des Fluges Saarbrücken war. Der Stellvertreter des Führers konnte auch aus der Begeiſterung, die ihm am zweiten Tage ſeines Mannheimer Beſuches entgegenbrandete, erkennen, daß Mannheim in Treue hinter dem Führer ſteht und ſich einmütig zum nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land bekennt. 1. Generalbilanz des Opferns und Helfens Ein überzeugendes Vild von den Leiſtungen des WHW Was im einzelnen das Geſamtſpendenaufkommen und die Geſamtſpendenverteilung in den einzelnen Winterhilfswerken des deutſchen Volkes anbelangt, ſo gibt die nachſtehende Ueberſicht ein eindrucksvolles Bild: Jahr Gebrauchswert in J 19/%%%/n0»H₆9:011 358 136 040 1934/35 5 367 425 485 1935/36 vor lä ufig etwa„„ 330 000 000 Geſamtleiſtungen bisher: 1055 561 525 Nicht minder aufſchlußreich iſt ein Ueberblick über die in den einzelnen Winterhilfswerken verteil⸗ ten Waren mengen: Der Reichsſtatthalter und Gauleiter beſichtigt eine NSV⸗Küche Die freiwilligen Helferinnen der NSV⸗Frauenſchaft arbeiten Tag für Tag unermüdlich in den NSV⸗ Küchen. Aber echt nationalſozia⸗ liſtiſcher Opfergeiſt hilft auch hier alle Schwierigkeiten zu überwinden Mählerliſten einſehen! Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß die Wahlliſten am Samstag, dem 21., und Sonutag, dem 22. März, zu jedermanns Einſicht ausliegen. Wer die Wahlliſten für unrichtig oder unvollſtän⸗ dig hält, kann innerhalb der Auslegungsfriſt, dort, wo die Liſten ausliegen, Einſpruch erheben. Spätere Einſprüche dürfen nach geſetzlicher Vorſchrift nicht berückſichtigt werden. Diejenigen Wahlberechtigten, die in den Wahlliſten eingetragen ſind, werden durch Poſtkarte hiervon benachrichtigt werden. Wer eine ſolche Poſtkarte bis ſpäteſtens 20. März nicht erhalten hat, hat beſonderen Anlaß, die Wahlliſten während der Auslegefriſt einzuſehen und gegebenenfalls gegen ſeine Nichteintragung Einſpruch zu erheben, da der Nichteingetragene ſein Wahlrecht nicht ausüben kann. Bei der Antragſtellung iſt ein amtlicher Ausweis(3. B. Reiſepaß, Perſonalausweis, Fa⸗ milienbuch, Staatsangehörigkeitsausweis) vorzu⸗ legen. Wahlberechtigt ſind nach dem Geſetz über das Reichstagswahlrecht vom 7. März 1936 ſämtliche deutſchen Staatsangehö⸗ rigen deutſchen vooͤer artverwandten Blutes, die bis zum Wahltage das 20. Lebensjahr vollendet haben, alſo vor dem 30. März 1916 geboren ſind, ſofern ſie nicht nach den allgemeinen Beſtimmungen(Entmün⸗ digung oder Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte) vom Wahlrecht ausgeſchloſſen ſind oder ſofern nicht ihr Wahlrecht ruht. Nicht wahlberechtigt ſind alſo Juden, d. h. ſolche Männer und Frauen, die von mindeſtens drei der Raſſe nach volljüdiſchen 0 00000 0 9 771 16 6 160ů0 0 5, 9/11 000000000 000 Großelternteilen abſtammen. Ferner ſind nicht wahl⸗ berechtigt die von zwei volljüdiſchen Großeltern ab⸗ ſtammenden füdiſchen Miſchlinge(Männer und Frauen), die am 30. September 1935 der jüdiſchen Religionsgemeinſchaft angehört haben oder nach dem 30. September 1935 in ſte aufgenommen ſind oder die am 30. September 1935 mit einem Juden ver⸗ heiratet waren oder ſich nach dem 30. September 1035 mit einem Juden verheiratet haben. Sämtliche Juden, ſowie diejenigen jüdiſchen Miſchlinge, auf welche die vorgenannten Voraus⸗ ſetzungen zutreffen, ſind demnach nicht wahlberechtigt, auch wenn ſte verſehentlich noch in der Wahlliſte ein⸗ getragen ſind und hierüber eine Benachrichtigungs⸗ karte erhalten haben. Geben ſie dennoch eine Stimme ab, ſo ſetzen ſie ſich nach 8 2 des Geſetzes über das Reichstagswahlrecht ſchwerer Beſtrafung aus. Stimmſcheine für die im Geſetz vorgeſehenen beſonderen Fälle werden, ſpfern die geſetzlichen Vorausſetzungen ge⸗ geben ſind, bei den für die einzelnen Stadtteile zu⸗ ſtändigen Auslegungsſtellen ausgeſtellt. Bei der An⸗ tragſtellung iſt eine amtliche Urkunde über die Per⸗ ſon des Wahlberechtigten, bei der Antragſtellung durch eine dritte Perſon eine ſchriftliche Vollmacht des Wahlberechtigten vorzulegen. Wahlberechtigte, die vor der Auslegungsfriſt in Uplaub gehen, kön⸗ nen ſchon vor der Auslegungsfriſt beim Städtiſchen Wahlamt in C 2, 1 die Ausſtellung eines Stimm⸗ ſcheines beantragen. Die ſchriftlich verlangten Stimmſcheine werden vom Wahlamt portofrei zu⸗ geſandt. Nur wer in den Wahlliſten eingetragen iſt, darf zur Reichstagswahl zugelaſſen werden! Kartoffeln Kohlen Fleiſch Fiſch WHW̃ Ztr. Ztr. Ztr. Str. 1933/34 15 043 634 52 903 070 69 180 21 445 1934/35 14 506 584 51 091 712 101 962 62 895 1935/36 Okt.⸗Febr. 11 184 120 48 000 000 142 000 87 019 Sehr aufſchlußreich iſt ferner eine Ueberſicht über das Gel dſpenden aufkommen des Winterhilfswerks, wobei wir uns auf das Aufkom⸗ men der Monate Oktober bis Januar des jetzt noch laufenden Winterhilfswerks beſchränken. Wir haben dieſe Zahlen herausgegriffen, da ſie zum gro⸗ ßen Teil der Oeffentlichkeit noch nicht bekannt ſind: Opfer von Lohn und Gehalt... 29 497 887.79 1 Einmalige laufende Geldſpenden von Firmen, Organiſationen und Einzelperſonen„ Eintopfſpenden Reichsſtraßenſammlungen Tag der nationalen Solidarität Verſchiedene Geldſpenden Hralle Reichsführung 5 Auslandsorganiſation„ 86 580 288.34„ 21 021 879.94„ 10 719 610.46„ 4084 813.49„ 13 075 177.33„ „„ 114 979 602.85 4 Zuſammen: RASIERCRENME groge Tube 50 Pfennig 25 009 281.28 4 344 598.00„ Insgeſamt: 140 333 481.68% Für die Monate Februar und März ſeien einige bereits vorliegende vorläufige Ergebniſſe genannt: Februar 5 069 269.99% 5. Eintoaff„ 5. Reichsstraßenſamml.(30 Gaue) 2869 090.74„ März 6. Reichsſtraßenſamml.(25 Gaue) 3 340 741.944 Was will es ſchon bedeuten, wenn im Winker 1931/32 627 000 Zentner Kartoffeln verteilt wurden im Vergleich zu den 15 043 634 Zentnern, die das Winterhilfswerk 1933/4 ausgab. Weiter ſei hervor⸗ gehoben, daß die im WHW 1933/34 ausgegebenen 52 903 070 Ztr. Kohlen faſt die 50 fache Menge der im Winter 1931/2 den Bedürftigen zugeteilten Kohlen ſind. Während ferner oͤie Geſamtmenge des im Winter 1931/32 verteilten Fleiſches nur die äußerſt dürftige Menge von 881 Ztr. betrug, gab das dritte WHW allein in der Zeit von Oktober 1935 bis Februar 1936 142 000 Ztr. aus. Man gewinnt eine anſchauliche Vorſtellung von der ungeheuren Leiſt ung des WHW, wenn man die Menge der verteilten Güter mit allgemein hekannten Tatſachen vergleicht. So würden die 14,5 Millionen Ztr. Kartoffeln, die das WSW 1934/35 ausgab, einen Sack füllen, auf deſſen Bodenfläche eine deutſche Stadt von der Größe Rothenburgs ob der Tauber Platz findet. Um die 51 Millionen Ztr. WHW⸗Kohle zu fördern, wäre die geſamte Kohlenförderung des Saargebtets ein Vierteljahr lang beſchäftigt. Der Fiſchbedarf des WSW 1934/35 nahm zeitweiſe ein Fünftel der ge⸗ ſamten Fiſchanladungen auf. Würde man die zur Herſtellung der im zweiten WHW ausgegebenen Kleidungsſtücke benötigten Stoffbahnen aneinander⸗ reihen, ſo ergäbe dies bei einer Stoffbreite von einem Meter die Länge aller geplanten Reichsauto⸗ bahnen. Vielleicht wird auch noch die Tatſache über⸗ raſchen, daß die zur Beförderung der WHW⸗ Spenden eines Winters benötigten Eiſenbahnwagen— 196 786 an der Zahl— einen Zug bilden, der von Berlin durch ganz Frankreich bis nach Gibraltar reicht. NM ANN NEIN 0 000 000000000000000000000 00000000 0000 9000 0 0000000 Die ae udlildi. ö NN NM 1 U We WU 10 000 ⁰0ον 0 K lee 0* 105 1 Na 1 W WI 0 K Nee 99859 1 FSALANMAN BERN uU Meet ett Die nouen ſlodelle 11, 5 0% 06ů— 0 0 N 4. Seite/ Nummer 134 Aus Baden Dem Bauer wurde geholfen! Eine Großtat des Nationalſozialismus * Karlsruhe, 20. März. Der Führer hat als Grundlage eines geſunden Volkes die Notwendigkeit eines ſtarken Bauerntums verkündet. Wie die Führung des badiſchen Gaues dieſen wichtigen Grundpfeiler des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland ſeit der Machtübernahme aufrichten half, zeigen folgende Zahlen: Die badiſche Regierung ließ ſeit März 1933 in Baden auf 27 000 Hektar Bauernland Meliorationen ausführen und auf 32 300 Hek⸗ tax hat ſie die Feldbereinigung eingeleitet. Dieſe Zahlen werden uns in ihrer Bedeutung erſt voll be⸗ wußt, wenn wir erfahren, daß dieſe Leiſtung dem entſpricht, was zuvor in vier Jahrzehnten von den früheren Regierungen ausgeführt wurde. Dieſe Zahlen beweiſen auch, daß des Führers Worte Taten werden. Wieder Blumenſchau in Schriesheim mp. Schriesheim, 20. März. Da die letztjährige Blumenſchau großen Anklang fand, beabſichtigt der Verkehrsverein, in dieſem Jahr wieder einen Wettbewerb gleicher Art durchzuführen. 5 Dagegen wurde beſchloſſen, den Sommertagszug in dieſem Jahre ausfallen zu laſſen. Die Nachbarorte waren beim Mathaiſemarkt ſo gut in Schriesheim ver⸗ treten, daß es für Schriesheim nun eine Ehren⸗ pflicht iſt, bei auswärtigen Sommertagszügen einen Gegenbeſuch zu machen. Grünröcke treffen ſich in Karlsruhe * Karlsruhe, 19. März. Das Amt für Beamte der NSDAP, Gau Baden, der Reichsnährſtand und die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude führen in enger Zuſammenarbeit und unter Mit⸗ wirkung des Leiters der Forſtabteilung des Badi⸗ ſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſteriums, Landes⸗ forſtmeiſter Hug, am 25. und 26. April in Karlsruhe die erſte Gautagung der Forſt⸗ beamten, Forſtangeſtellten und Waldarbeiter durch. Dieſes große Treffen der Grünröcke wird den Charakter einer Betriebsgemeinſchaftsveranſtal⸗ tung tragen und ſich darüber hinaus zu einer ge⸗ waltigen Kundgebung des Aufbauwillens der dem deutſchen Wald dienenden Volksgenoſſen geſtalten. Gleichzeitig ſoll allen Teilnehmern und Volksge⸗ Höfen ein Bild von der Bedeutung der Forſtwirt⸗ ſchaft und ihren en Rahmen der deutſchen Wirtſchaft vermittelt werden. 55 Kameradſchaftsabend in der Karlsruher Feſthalle am 25. April bildet den Auftakt zur Gau⸗ tagung. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude hat die Ausgeſtaltung übernommen. Für den Vor⸗ mittag des 26. April iſt eine Groß kundgebung vorgeſehen, bei der Miniſterialrat Parchmann, Stellenleiter 10„Reichsforſtverwaltung“ bei der NSDAP Reichsleitung- Hauptamt für Beamte-und Wirtſchaftsminiſteriums durchgeführte forſtliche Zahlreiche Vertreter der Partei und des Staates werden dieſer Veranſtaltung beiwohnen. Eine von der Forſtabteilung des Badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium durchgeführte forſtliche Werkzeugſchau im Haus der Beamten in Karlsruhe wird den Beſuchern einen Einblick in die vielfäl⸗ tige und intereſſante Tätigkeit der Grünröcke geben. Zwei Sonderzüge bringen die Tagungsteil⸗ nehmer aus dem ganzen Gaugebiet nach Karlsruhe, wo ſie für den Nachmittag des 25. April erwar⸗ tet werden · 8 „ Freiburg 1. Br., 19. März. Die Wirtſchaftsrech⸗ nung der Stadtverwaltung Freiburg für das Rech⸗ nungsjahr 1934(1. April 1934 bis 31. März 1935) weiſt an Einnahmen 25 287 909„ und an Ausgaben 25 166 888/ aus, ſo daß ſich ein Wirtſchaftsüber⸗ ſchuß von 121021/ ergibt. Auf Schluß des Rech⸗ nungsfahres weiſt die Stadt ein Vermögen von 50,67 Millionen& nach. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Brief aus Stuttgart Am- und Neubauten in Schwabens Hauptſtadt- Dicke und dünne Kraftfahrer Prakliſche Werksfürſorge Eine Rekorofahrt (Eigener Bericht unſeres Vertreters) a- Stuttgart, 20. März. In den Stuttgarter Anlagen grüßen die erſten Krokuſſe die Spaziergänger. Alſo iſt der Früh⸗ ling nicht mehr weit. Das iſt allfährlich das Zei⸗ chen zu ausgedehnten Buddeleien in den Stra⸗ ßen der Stadt. Früher wurden Leitungen aller Art verlegt, diesmal hat man aber ganz großzügige Straßen umbauten in Angriff genommen. Die breite Neckarſtraße— einſt von einem den Verkeyr wohl vorausahnenden Fürſten großzügig angelegt — iſt auf der einen Straßenſeite aufgeriſſen, auch die Friedrichſtraße. Sie bekommen nach grümd⸗ lichem Umbau einen neuen Belag. Und damit iſt der neue Verkehrszug zur Entlaſtung der König⸗ ſtraße— früher an dieſer Stelle ſchon angedeutet— dann fertig. An der Einmündung der Charlotten⸗ ſtraße in die Danziger Freiheit wurde vom Gar⸗ ten des einſtigen Wilhelmspalaſtes ein Stück abgeſchnitten, Bäume gefällt, um den Verkehr hier verbeſſern zu können. Auf Hunderte von Metern ſieht man hier eine einzige große Bauſtelle. Ein halbes Dutzend Straßenwalzen leiſtet die Vor⸗ arbeit für die Aſphaltierung. Rings um den Wil⸗ helmsplatz ſelbſt lagern mächtige Quaderſteine. Sie ſtammen von dem Umbau des Hauſes des letzten württ. Königs, der in vollem Gange iſt. Anläßlich der Jahrestagung des Deutſchen Auslands⸗Inſtituts Ende Auguſt d. J. ſoll hier das „Ehrenmal der deutſchen Leiſtung im Auslande“ eingeweiht werden. Aeußerlich wird ſich das klaſ⸗ ſiziſtiſche Gebäude— 1834 vorwiegend nach Plänen des Florentiners Giovanni Salucci erbaut— nicht verändern. Um ſo gründlicher iſt die innere Er⸗ neuerung. Im Mittelpunkt des Hauſes ſteht die Ehrenhalle, die dem Kampf des Auslands⸗ deutſchtums um ſeinen völkiſchen Beſtand geweiht ſein wird. Hier wird ſymboliſch in Erſcheinung tre⸗ ten, was geſondert die übrigen Ausſtellungsräume bildhaft zeigen. Im Erdgeſchoß iſt neben der Ehren⸗ halle eine Ueberſicht über die einzelnen deutſchen Volksgruppen im Ausland zu ſehen. Der erſte Stock wird die deutſchen Leiſtungen im Ausland in Querſchnitten zeigen, der zweite Stock beleuchtet mit ſeinem Anſchauungsmaterial das auslandsdeutſche Leben von der volks⸗ kundlichen Seite her. Neben der umfaſſenden Arbeit des deutſchen Siedlers in aller Welt wird vor allem auch die Bedeutung deutſchen Schaffens für die techniſche und rein geiſtige Entwicklung der Völker in die Erſcheinung treten. Dabei wird inter⸗ eſſant ſein, zu unterſuchen, wie weit die Leiſtungs⸗ fähigkeit des deutſchen Menſchen draußen abhängt von ſeinem völkiſchen Bewußtſein und ſei⸗ nem Behauptungswillen. In dieſem Rah⸗ men kommt der Abteilung, die die auslandsdeutſchen Organiſationen zeigt(Schulen, Kirchen, Ver⸗ bände), beſondere Bedeutung zu.— Hinter der um⸗ gebauten Eberhardskirche, gegenüber dem Kunſtge⸗ bäude iſt in den letzten Tagen auch eine Anzahl Bäume gefallen und auch ein Hintergebäude abge⸗ brochen worden. Hier wird die Städtiſche Giro⸗ kaſſe bereits wieder einen Erweiterungs⸗ bau erſtellen. * Bei einem Vortragsabend des DDA über den Alkoholeinfluß auf den Kraftfahrer machte der Red⸗ ner, Dr. med. Keim, einige intereſſante Ausfüh⸗ rungen. U. a. teilte er mit, daß Unterſuchungen der Pſychologiſchen Prüfungsſtellen beim General⸗ kommando in Stuttgart beſtätigt hätten, daß ſchlanke Menſchen— auch weibliche— ſich ſchlechter zum Autofahrer eignen als die robn⸗ ſteren, zur Fülle neigenden Naturen. Der Redner erläuterte an allerlei Beiſpielen, wie unterſchiedlich der Alkoholeinfluß auf den einzelnen Fahrer je nach ſeiner körperlichen Konſtitution iſt. Aber zweiſellos werde bei allen das Verantwortungsgefühl durch den Alkohol her⸗ abgeſetzt. Der Redner ſprach die Meinung aus, daß Skelette, Münzen, Tongefäße Ein Branoͤgräberfeld bei Grünſtadt aufgeſunden * Grünſtadt, 19. März. Auf einem zwiſchen Tiefenthal und Ebertsheim, Gewann„Im Lindenpfuhl“, gelegenen Grundſtück ſtieß man beim Ausbrechen von nahe unter der Oberfläche liegenden Steinen auf zwei Brand⸗ gräber, die der Zeit der Römerherrſchaft ange⸗ hören. An Beigaben enthielten ſie mehrere Ton⸗ gefäße, darunter eine aus Südfransreich eingeführte Bilderſchüſſel aus Terra Sigillata, eine Bronze⸗ fiebel und ein eiſernes Beil. Durch das Hiſtoriſche Muſeum der Pfalz wurden an der Fundſtelle Nachgrabungen vorgenommen. Dabei konnte neben bereits zerſtörten Gräbern noch ein Dutzend beſſer erhaltener Gräber angetvoffen werden. Die verbrannten Skelettreſte lagen teils in Ton⸗ urnen, teils frei in der Erde. Einzelne Gräber waren mit ſenkrecht aufgerichteten Steinplatten Aumſtellt. Eine Steinplatte zeigt ſcharfe, vom Pflug herrüh⸗ rende Einritzungen, ein Beweis, daß hier ſchon in römiſcher Zeit Ackerland war. An Beigaben fanden ſich zahlreiche Tongefäße, einige leider ſehr beſchä⸗ digte Glasgefäße, einige Münzen und eine runde Bronzefibel mit gut erhaltener dreifarbiger Email⸗ einlage. Das jüngſte Grab enthielt eine Bronzemünze aus der Zeit Kaiſer Konſtantins des Großen. eee eee Eine ſoziale Tat des Treuhänders der Arbeit Erhöhte Zulagen für Familienväter, die in der badiſchen Zigarreninduſtrie beſchäftigt ſind Karlsruhe, 19. März. Der Tiefſtand der Löhne in der Zigarrenindu⸗ ſtrie, die in Baden mehrere tauſend Arbeiter be⸗ ſchäftigt, hat ſchon ſeit längerer Zeit Abhilfe ver⸗ langt. Am dringendſten wurde dies bei den verhei⸗ rateten Zigarrenmachern empfunden. Der badiſche Reichsſtatthalter, der ſich auf ſeinen Informations⸗ reiſen über die Verhältniſſe unterrichten ließ, und andere verantwortliche Männer der Regierung ſetz⸗ ten ſich wiederholt für eine Linderung der durch ein früheres Lohnſyſtem geſchaffenen Notlage ein. Die⸗ ſer ſtand aber die ſchwierige Lage der Zigarren⸗ induſtrie, die in ihrem Exiſtenzkampf alle ihre Be⸗ triebsmittel zuſammenhalten muß, in Wege. Da wurde am 1. Januer 1936 der erſte Schritt zur Beſſerung mit dern Schaffung einer Lohnausgleichskaſſe für die deutſche Zigarrenherſtellung durch den Son⸗ dertreunhänder für die deutſche Zigarrenherſtellung, den Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsge⸗ biet Südweſtdeutſchland, getan. An alle Haushaltungsvorſtände, vor allem alſo an die Familienväter, die im Akkordlohn in der Zigarrenherſtellung beſchäftigt waren, wurden So⸗ ztalzulagen aus dieſer Lohnausgleichskaſſe bezahlt. Die Zigarreninduſtrie bat ſich verpflichtet, eine Umlage an die Lohnausgleichskaſſe zu zahlen, aus der die etwa 13000 Haushaltungsvorſtände eine wöchentliche Zulage in Höhe von 1,50 bzw. 2,50 Mk. erhalten haben, je nach der Kinderzahl. Ab 1. März dieſes Jahres hat nun der Sonder⸗ treuhänder 5 dieſe Beträge weſentlich erhöht. Die Haushaltungsvorſtände erhalten demnach folgende wöchentliche Zulagen: 2 Mk. bis zu 2 Kindern unter 15 Jahren 3 Mk. mit 3 und 4 Kindern unter 15 Jahren 4 Mk. mit 5 und 6 Kindern unter 15 Jahren 5 Mk. mit mehr als 6 Kindern unter 15 Jahren. Mit dieſer Regelung wurde in nationalſozialiſti⸗ ſchem Geiſt eine Frage gelöſt, die ſchon lange vor der Machtübernahme beſtand und jahrelang vergeb⸗ lich erwartet worden war. Wenn auch nicht alle Not in dieſer Induſtrie mit einem Schlag beſeitigt wer⸗ den konnte, ſo iſt doch der eingeführte Wochenzu⸗ ſchlag von 2 bis 5 Mk. für Haushaltungsvorſtände ein großer Schritt auf das letzte Ziel hin: Schaffung von Betriebsgemeinſchaften, in denen der Führer des Betriebs für ſeine Gefolgſchaft, dieſe aber für ihren Führer Opfer auf ſich nimmt. holder Begleitung zerrann. Das Gräberfeld ergab ſomit Gräber des.,., 3. und 4. Jahrhunderts n. Chr. Es umfaßt eine Zeit⸗ ſpanne von etwa 300 Jahren. Bemerkenswert iſt, daß auch das jüngſte Grab noch ein Brandgrab war, während man ſonſt in dieſer Zeit meiſt ſchon zur Skelettbeſtattung übergegangen war. Selbſt wenn man annimmt, daß ein großer Teil der Gräber bereits zerſtört iſt und daß die auf⸗ gefundenen Gräber nur den kleineren Teil der einſt vorhandenen bilden, ſo können ſie doch nur zu einer verhältnismäßig kleinen Siedlung, vielleicht zu einem Gutshof, gehören, der in der Nähe des Grä⸗ berfeldes gelegen haben dürfte. Rundfunkempfangsanlagen in Frankenthals Volks⸗ hauptſchulen * Frankenthal, 20. März. In den Gebäuden aller Frankenthaler Volkshauptſchulen ſind Rundfunk⸗ empfangsanlagen eingerichtet worden. Insbeſondere für den Schulfunk ſind beſondere Vorkehrungen ge⸗ troffen worden, die einwandfreie Uebertragungen gewährleiſten. In allen Klaſſenzimmern der Schul⸗ häuſer ſind Lautſprecher angebracht, während das Empfangsgerät vom Lehrerzimmer aus bedient wird. Es iſt kombiniert gehalten und für Schall⸗ plattenſendungen wie für Anſprachen durch das Mikrophon verwendbar. Die vorbildliche Einrich⸗ tung hat großen Anklang gefunden. Der Griff in den Schmuckſachenſchrank Dieb und Hehler vom Mannheimer Schöffen⸗ gericht verurteilt In den Monaten Dezember vorigen und Januar dieſes Jahres wurden in einem Lud wigshafe⸗ ner Goldwarengeſchäft fortgeſetzt Die b⸗ ſtähle von Ringen, Hals⸗ und Ührketten, gol⸗ denen Uhren und ſonſtigen Wertſachen im Betrage von 2000 Mk. ausgeführt. Der Abſatz der Stücke bei Uhrmachern und Juwelieren durch die Hehler in Mannheim führte zur Aufdeckung der Diebereien, die durch den 20 Jahre alten Ausläufer der beſtoh⸗ lenen Firma Joſef Schulz von Ludwigshafen aus⸗ geführt wurden, der von Zeit zu Zeit Griffe in den Kaſſenſchrank tat, in dem die Sachen aufbewahrt wurden. Er wohnte im Hauſe und der Nachbar, der neben ihm auf der Anklagebank ſitzende 38jährige verheiratete Anton Knab, ſorgte für wei⸗ tere Hehler, um die Sachen in Ludwigshafen und Mannheim zu verkaufen. Sie wurden zu Schleuder⸗ preiſen abgeſetzt. Der Dieb hatte nur einen„Ge⸗ winn“ von etwa 300 Mk., der bei einer Autofahrt in Neben 40 Mk. Miete hatte er nämlich für das zuſammengefahrene Auto 180 Mk. Reparaturkoſten zu zahlen. Das Schöffengericht fällte folgendes Urteil: Schulz 1 Jahr Gefängnis, Knab und der 32 Jahre alte Alois Moſer je 6 Monate Gefängnis, die 28 Jahre alte Ehefrau M. und der 25 Jahre alte Helmuth Hahl je 4 Monate Gefängnis, der 36 Jahre alte Friedrich Wittemann 6 Monate Ge⸗ fängnis. Sämtliche Angeklagten ſtammten aus Ludwigshafen. Nur die Ehefrau M. wurde aus der Haft entlaſſen. kommend, gelandet. Freitag, 20. März 1936 Alkoholgenuß mit der Lenkung eines Kraftfahrzeugs unvereinbar ſei, ſchon mit Rückſicht auf den ſich un⸗ gemein ſteigernden Kraftfahrzeugverkehr. In dleſer ſeiner Anſicht wurde der Arzt durch den Sprecher der Polizei beſtärkt, während der Präſident des DDA, Dr. Bla ich, ein Juriſt, die Meinung per⸗ trat, daß dem Kraftfahrer nicht jeder Genuß von Alkohol verboten ſein könne, weil das ſonſt der Ge⸗ ſetzgeber in der Reichsſtraßenverkehrsordnung aus⸗ drücklich ausgeſprochen haben würde. * In dieſem Jahre feiert die Robert⸗ 8 ihr 50 jähriges Beſtehen und der e Dr. Robert Boſch, ſeinen 75. Geburtstag. Der in dieſen Tagen erſchienene Geſchäftsbericht gibt wie⸗ der Anlaß zu allerlei aufſchlußreichen Betrachtungen. Ganz abgeſehen davon, daß das Unternehmen der deutſchen Wirtſchaft ſeit Beſtehen der Deviſenbewirt⸗ ſchaftung rund 105 Mill. Mark Deviſen zugeführt hat, ſind auch die ſozialen Leiſt ungen wieder beachtenswert. Die„Boſch⸗Hilfe“ hat jetzt einen Grundſtock von 10,6 Mill. Mark. Daraus erhalten heute 235 Arbeiter und 56 Angeſtellte eine entſpre⸗ chende Rente. Daneben gab es zweimal im Jahre „Arbeits⸗ und Erfolgsprämien“ nach Dienſtalter und Zahl der Familienangehörigen(nicht nach Stel⸗ lung) und es kam auf den Kopf im Durchſchnitt der Betrag von 83,60 Mark. Wer durch einen im Be⸗ trieb erlittenen Unfall längere Zeit arbeitsun⸗ fähig wird, erhält neben dem Krankengeld einen Zu⸗ ſchuß, ſo daß er mindeſtens 80 v. H. ſeines Ver⸗ dienſtes erreicht. Wer über 30 Jahre alt iſt, bekommt ſeinen Urlaub nach den Berufsjahren berechnet. Bis jetzt haben in den verfloſſenen 7 Jahren 359 Gefolgſchaftsmitglieder über eine Mil⸗ lion als Baudarlehen erhalten. Das schönste Geschenk Die Konfirmandenuhr von J. Koltes Ros, J 15 5(Ecke) Schon im Jahre 1912 war der Verdienſt der Arbei ter bei Boſch um 60 v. H. höher als bei den übrigen Firmen der Branche, heute liegen die Bezüge dez Angeſtellten 28 v. H. über Tarif, die Akkordverdienſt der Facharbeiter etwa 30 v.., der Angelernten 90 v. H. über den Akkorddoͤurchſchnittsverdienſten. Do⸗ bei gibt es bei Mehrleiſtungen, verwertbaren Wr⸗ ſchlägen zur Betriebsverbeſſerung, Betriebserfindun⸗ gen uſw. Leiſtungszulagen und Belohnungen Beſonders abgearbeitete Gefolgſchaftsangehörige be⸗ kommen einen zweiwöchigen Erholungsurlaub in einem Kurort.— Boſch, der heute noch mit ſeinem Unternehmen auf engſte verbunden iſt, ſtand ſchon früher auf dem Standpunkt:„Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, ſon⸗ dern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne zahle.“ Boſch war es auch, der ſchon 1910 den freien Samstagnachmittag einführte. Die Firma darf man als praktiſche Werksfür⸗ ſorge bezeichnen, die noch viel Nachahmung finden könnte! * Die elektriſchen Züge der Reichsbahn haben auf der Strecke Stuttgart München im Fahrplan Zeiteinſparungen gebracht, die Stunden betragen. Das waren dann allerdings keine ſchwerbelaſteten Züge. Nun iſt es in den letzten Wochen einer neuen Maſchine gelungen, einen Zug mit einer An⸗ hängelaſt von 680 Tonnen, das ſind 14 D⸗Zugwa⸗ gen, mit einer Geſchwindigkeit von 120 Stunden⸗ Kilometer über die Geislinger Steige ou ſchleppen. Das iſt geradezu phantaſtiſch, wenn man ſich daran erinnert, mit welchen Schwierigkeiten ge⸗ rade auf dieſer Strecke noch vor kurzer Zeit die Dampfzüge zu kämpfen hatten. Die Maſchine hatte längere Zeit über die Gebirgsſtrecke bis zu 5400, zeitweiſe ſogar bis zu 6200 PS zu leiſten. Die Ma⸗ ſchine, mit der die Rekordfahrt gemacht wurde, dürfte die leiſtungsfähigſte der ganzen Welt ſein. Sie iſt natürlich deutſches Erzeugnis (E 18) und wird von der AGE gebaut.—.— Rudolf Heß auf dem Mege nach Trier Landung in Saarbrücken. Saarbrücken, 20. März. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, iſt geſtern mittag kurz vor 3 Uhr auf dem St. Arnualer Flugplatz, von Mannheim Er hatte am Vormittag einem der größten Mannheimer Induſtriebetriebe, der Heinrich Lanz A.., einen Beſuch abgeſtattet, wo⸗ bei er in den einzelnen Abteilungen des Betriebs von den Arbeitern überaus herzlich und freudig be⸗ grüßt wurde. a Bei ſeinem Eintreffen wurde der Stellvertreter des Führers auf dem Flugplatz von einer großen Menſchenmenge mit ſtürmiſchen Heilrufen begrüßt, Oberbürgermeiſter Dürrfeld hieß den Reichs⸗ miniſter im Namen der Stadtverwaltung herzlich willkommen. Auch der Reichsſender Saarbrücken war ſchnell mit ſeinem Mikrophon zur Stelle und bat den Miniſter, für den Reichsſender Saarbrücken eine kurze Wahlparole zu geben. Der Stellvertre⸗ ter des Führers ſagte dann etwa folgendes: „Das deutſche Volk wird in dieſen Tagen be⸗ weiſen, daß es den Frieben liebt, daß es aber auch bereit iſt, ſeine Ehre zu wahren.“ Auf der Fahrt durch die Stadt wurde Rudolf Heß immer wieder ſtürmiſch begrüßt. Nach kurzem Aufenthalt in Saarbrücken begab ſich der Stellver⸗ treter des Führers nach Trier, wo er in einer großen Wahlkundgebung ſprechen wird. 1 Mann eines ga darf geſa tragene e Deutſcher ringung Jahre u: Auguſt d Ehre wer und Schu Matte ge bei ber Deutſchla Energie wähnung Gerad beſonders ausſichts r einige de genannt meiſter u berg) zu letzung m Verbands wird dar chren zu den Endf nig mache zweimalie hafen), h. liegt eine lands ir und Ron Schwerge Lägele Voigt then ſy Dort mit In det Los Ange ſchwer ho Schwerge! befindet, nattonale vor einig ſchen Me der wiede oͤiger M ler(Hol (Hochemm pertheim) Die Kan muß als großes K lichtet, ſo der große nen. Au ſtehen, da den Stan auf dem Die 4 Durch heimer 8 uf dem lie Hot Nannſcha Flalbatte⸗ Was u Ballbehan Extraklafſ batterie n in Nürndb nicht mit Training war eine die Bälle bie Füße, gäuger. d Kalb, um hatte eige Torwart, Verteidig; wendig u teile wur ann a würde ſich E Freitag, 20. März 19 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 134 eee ienſtalter ach Stel⸗ irchſchnitt n im Be⸗ rbeitsun⸗ inen Zu⸗ es Ver⸗ einen chnet. ihren Mil⸗ 1 enk uhr (Ecke) r Arbei übrigen züge bes z erdienſtt ernten 99 en. Da⸗ gen Vor⸗ erfindun⸗ hnungen örige be⸗ rlaub in it ſeinem no ſchon e nicht e, ſon⸗ ch gute hon 1910 Die zelaſteten neuen ner An⸗ Zug wa⸗ Stunden⸗ ige ou nun man eiten ge⸗ Zeit die ne hatte zu 5400, Die Ma⸗ wurde, anzen rzeugnis —2— Trier März. miniſter Uhr auf nheim hrmittag betriebe, ttet, wo⸗ Betriebs udig be⸗ ertreter großen begrüßt. Reichs⸗ herzlich pbrücken lle und rbrücken (vertre⸗ olf Heß kurzem tellver⸗ 1 einer 0 No Deutſchen Meiſterjchaften im Ringen in Mannheim Wor wird Deutſchlands Farben bei den Olympiſchen Spielen vertreten? Mannheim iſt über die Oſterfeiertage der Schauplatz eines ganz großen ſportlichen Ereigniſſes. Schon heute darf geſagt werden, daß ſich dieſe dem Gau Baden über⸗ tragene Veranſtaltung weit über den Rahmen der üblichen Deutſchen Titelkämpfe hinausheben wird. Neben der Er⸗ zingung des deutſchen Meiſtertitels geht es in dieſem gahre um die Ehre, Deutſchland bei den Weltſpielen im Auguſt dieſes Jahres vertreten zu dürfen. Um dieſe hohe Ehre werden ſich die beſten deutſchen Ringer der Bantam⸗ und Schwergewichtsklaſſe an Oſtern in Mannheim auf der Matte gegenüberſtehen. Daß ſich dieſe auserwählte Schar bei ber letzten ſich bietenden Gelegenheit, Repräſentant Deutſchlands zu werden, mit ganzem Können und letzter Energie einſetzen wird, bedarf keiner beſonderen Er⸗ wähnung. Gerade dieſe beiden Klaſſen dürfen in Deutſchland als beſonders kampfſtark und bei den Olympiſchen Spielen als ausſichtsreich angeſprochen werden. Heute ſollen nur einige der Teilnahmeberechtigten und bereits Gemeldeten genannt werden. Da iſt vor allem der dreifache Europa⸗ meiſter und Titelverteidiger Kurt Hornfiſcher(Nürn⸗ berg) zu nennen, der nach ſeiner kürzlich erlittenen Ver⸗ letzung wieder völlig hergeſtellt iſt und ſich bei den letzten Berbandskämpfen ſchon wieder in Hochform zeigte. Er wird darauf brennen, nun in ſeiner Beſtzeit zu Olympia⸗ ehren zu kommen. Hornfiſcher hat aber Gegner, die ihm den Endſieg ungemein ſchwer, wenn nicht überhaupt ſtrei⸗ nig machen werden. Der ſechs malige deutſche Meiſter und zweimalige Europameiſter Georg Gehring(Ludwigs⸗ hafen), hat ſich noch einmal viel vorgenommen. Er unter⸗ liegt einem harten Training und will Vertreter Deutſch⸗ lands in Berlin werden. Bei ſeiner großen Erfahrung und Routine iſt er immer noch zu den beſten Ringern der Schwergewichtsklaſſe zu zählen. Aber auch Ringer wie Lägeler(ASV Wangen), Beu(Köln ⸗ Mülheim), Boigt(Stettin), Luhrenberg(Düſſeldorf), Rei⸗ thenſpieß(Nürnberg) u. a. werden an Oſtern ein ort mitſprechen und vielleicht für Ueberraſchungen ſorgen. In der leichteſten Klaſſe wird es der Olympiaſieger von Los Angeles, Jakob Brendel(Nürnberg), nicht weniger ſchwer haben wie ſein Landsmann Hornfiſcher in der Schwergewichtsklaſſe. Daß er ſich in ganz großer Form befindet, haben ſeine letzten Kämpfe gegen beſte inter⸗ nationale Klaſſe, ganz beſonders beim Dreiländerkampf vor einigen Wochen in Berlin, bewieſen. In dem deut⸗ ſchen Meiſter von 1933 Juſtin Gehring(Frieſenheim), der wieder Bantamgewicht bringt, und dem Titelvertei⸗ diger Möchel(Köln), Schrader(Dortmund), Röß⸗ ler(Hohenlimburg), Uhrig(Oftersheim), Seifried (Hochemmerich), Fiſcher(Zweibrücken), Müller(Lam⸗ pertheim) hat Brendel Gegner, die ihm kaum nachſtehen.— Die Kampfſtätte, der Nibelungenſaal im Roſengarten, muß als ideal bezeichnet werden. Ein 12 mal 12 Meter großes Kampfpodium wird in der Mitte des Saales er⸗ lichtet, ſo daß die Kämpfe auf der olympiſchen 8 mal 8 Me⸗ der großen Matte von allen Plätzen geſehen werden kön⸗ nen. Auch der Laie wird den Verlauf der Kämpfe ver⸗ ſtehen, da er bei jedem Kampf auf zwei großen Tafeln über den Stand unterrichtet, und außerdem durch Lautſprecher auf dem Laufenden gehalten wird. Die Wehrmacht ſpielt Fußball Hota Mannheim— Flakbatterie:4 Durch Vermittlung eines früberen Mitglieds des Manm⸗ heimer Fußballclubs Phönix kam am Mittwochnachmittag zuf dem Phönixplatz ein Spiel zuſtande, in welchem ſich lle Hota⸗Mannſchaft des Platzbeſitzers und eine Naunſchaft der in den Rhein⸗Neckarballen ſtationierten Flalbatterie gegenüberſtanden. Was uns die Soldaten in Bezug auf Schnelligkeit und Hallbehandlung zeigten, erinnerte an Nürnberg⸗Fürther Ertrakbaſſe, was uns ja nicht wundert, denn dieſe Flak⸗ batterie war bis zun Einzug in die entmilitariſierte Zone in Nürnberg⸗Fürih zu Hauſe. Da die Wehrmacht das Spiel nicht mit Fußballſchuhen austrug, ſondern mit leichten Trainingsſchuhen, verlegten ſie ſich auf hohes Spiel. Es war eine Ppacht, zuzuſehen, wie dieſe Leute mit dem Kopf die Bälle weiterleiteten, haargenau ihrem Mitſpieler vor die Füße, oder wie ſie 150 zurpaßten wie ihre Vor⸗ gäuger, die Nürnberg⸗Fitriher„Kanonen“ Seiderer, Franz, Kalb, um nur einige hiervon zu nennen. Die Mannſchaft hatte eigentlich nur einen ſchwächeren Punkt, dies war der Torwart, der die knappe:5⸗Niederlage verſchuldete. Die Verteidigung ſowie die geſamte Läuferreihe war ſtabil, wendig und vor allem flink. Dieſe beiden Mannſchafts⸗ teile wurden aber überragt von der Fünferreihe wo jeder Mann auf dem richtigen Poſten ſtand. Mancher Verein würde ſich glücklich preiſen, einen ſolchen Sturm zu beſttzen. Die Hotamannſchaft war in Bezug auf Technik und Schnellögkeit ihrem Gegner unterlegen. Sie glich dies aber durch ihren Eifer und unbeugfamen Siegeswillen wie⸗ der aus. Die Mannſchaft machte anfangs den Fehler, auch hoch zu ſpielen, wobei ſie natürlich immer den kürzeren zog. Erſt nach Halbzeit, als ſie nieder ſpielte kam ſie etwas beſſer auf und konnte dann auch den jeweiligen Vorſprung der Soldaten aufholen und kurz vor Schluß das Siegestor buchen. Der Sieg der Hotamannſchaft war glücklich, ein Siea der beſſeren Soldaten wäre hier am Platze geweſen. Nach einer kurzen Ansprache des Herrn Klaus vom Platzverein und Ueberreichung eines Blumenſtraußes an die Wehrmacht ging das Spiel vom Stapel. Bereits die zuveitbe Minute brachte ſchon den erſten Erfolg der Wehr⸗ macht. Eine ſchöne Kombination durch den ganzen Sturm beendete der Rechtsaußen mit dem erfolgreichen Torſchuß. Durch einen Straſſtoß erzielte die Hota den Ausgleich,:1. Schon kurze Zeit darauf mußte der Torwart der Hota wieder hinter ſich greiſen, denn der Habblinke der Sol⸗ daten traf ins Schwarze. Noch vor Halbzeit war das Spiel wieder unentſchieden durch einen Durchbruch des Mittelſtürmers der Hota. Ein Eckball kurz nach Halbzeit köpfte der Halbrechte ins Hota⸗ tor. Ein Prachttöor. Die Hota glich durch den Halblinken wieder aus. Aber lange währte die Freude nicht, denn kurz darauf war die Wehrmacht durch den linken Läufer wieder erfolgreich. Die Hotg ſtellte die Partie wieder pari durch einen ſchönen Durchbruch des Habbrechten, um noch kurz nor Schluß den Siegestreffer durch den Mittelſtürmer zu erzielen. Das Spiel war jedenfalls eine Propaganda für den Sport und wir hoffen und wünſchen, daß es nicht das letzte war. 128 wollen Meiſter werden Deutſche Amateurboz-Meiſterſchaften Nachdem müb den Meiſtern aus Niederſachſen am Diens⸗ tagabend ſämtliche Gaue ihre Titelträger im Amateurboxen feſtgeſtelle hattem, loſte das Fachamt Boxen die Vorrunden aus und ſetzte endgültig die Austragungsorte feſt. Es ſind: Hamm, Münſter, Bielefeld(31..), Duisburg, Gerſenkirchen und Hagen(am 1. April). Am 3. April wird in Düſſeldorf und Eſſen die Zwiſchenrunde, am 4. April in Köln die Vorſchlußrunde durchgeführt. Die Vorrunde bringt fol⸗ gende Paarungen: In Bicleſeld(31. März): Fliegengewicht: Tietzſch⸗ Bernau— Strahl⸗Danzig, Rieder⸗Macdeburg— Mertens⸗ Köln, Priesnitz⸗Breslau— Scheid⸗Duisburg. Federgewicht: Miner⸗Breslau— Kaſtl⸗Landshut, Bialas⸗Hannover— Gau witz⸗Leipzig, Büttner 2⸗Breslau— Ruſtemeter⸗Köln. Weltergewicht: Mutſſch⸗Trier— Weiſe⸗Chemnitz, E. Campe⸗ Wünsdor!— Knoth⸗Düſſeldorf, Radomſei⸗Schalke— Waibl⸗ Augsburg. Halbſchwergewicht: Pietſch⸗Leipzig— Kauf⸗ mann ⸗ Magdcburg, Roſenkranz⸗ Barmen— Brunkow⸗ Weißenſee. In Hamm 181. März): Fliegengewicht: Schlöpke⸗Köln gegen Schild⸗München, Brofazi⸗Hannover.— Stetter⸗ Mannheim. Bantamgewicht: Wagener⸗Hamm— Schil⸗ ler⸗Berlin. Federgewicht: Arenz⸗Berlin— Hoffmann⸗ Mannheim, Völker⸗Berlin— Schäfer 2⸗Magdeburg. Leichtgewicht: Dickes⸗ Hamm— Liebelt⸗Forſt. Welter⸗ gewicht: Pufffay⸗Saarbrücken— Biewald⸗ Hindenburg, David⸗Haunover— Lennert⸗ Mannheim. Halb⸗ ſchwergewicht: Moſer⸗München Künzel⸗Berlin, Feis⸗ Vierſen— Sikora⸗Hnwover, Joſt⸗Frankfurt a. M.— Richter⸗Herne. In Münſter 81. März: Fliegengewicht: Graaf⸗Ham⸗ burg— Kaiſer⸗Aachen, Katſer⸗Gladbeck— Häußler⸗Stutt⸗ gart. Federgewicht: Burger⸗Münſter— Bandel⸗Stuttgart, Schöneberg⸗Fronkſurt a. M.— Wrona⸗Hamburg, Oſtlän⸗ der⸗Aachen— Studenroth⸗Kaſſel. Weltergewicht: Nen— Preuß(Königsberg), Selphin⸗ Hamburg— Leitner⸗Stutt⸗ gart. Halbſchwergewicht: Vogt⸗Hamburg— Thill⸗Kaſſel, Jaſper⸗Stettin— Feller⸗ Mannheim, Bernlöhr⸗ Stuttgart— Krumm⸗Köln. Kleine Sport-Nachrichten Adoolf Heuſer und Erwin Klein beſtretten bei den am 28. März in Berlin zu veranſtaltenden Berufsboxkämpfen den Hauptkampf des Abends. In einem weiteren Treffen ſteht der Berliner Halbſchwergewichtler Marohn dem Ita⸗ liener Teccarellt gegenüber. Die Hockeyſtudenten der Univerſität Cambridge wurden in ihrem dritten Spiel auf deutſchem Boden am Donners⸗ tag in der Reichshauptſtabt von der Elf des Berliner HC :1 geſchlagen Graf de Baillet⸗Latour, der Präſtdent des Internatio⸗ nalen Olympiſchen Komitees, iſt am Donnerstag in Japan angekommen. Er wird ſich etwa 14 Tage im„Land der aufgehenden Sonne“ aufhalten und dort die japaniſchen Sportverhältniſſe, beſonders aber die Sportplatzanlogen, ſtudieren bzw. beſichtigen. Eine Reichstagung der Gan⸗Dietwarte ſoll vom 4. bis 8. Aprib in Oberſchleſten durchgeführt werden. Die Haupt⸗ tagung findet in der Sportſchule Stübendorf ſtatt. Zwei Hockey⸗Gaukämpfe haben Südweſt und Baden zum 28. April vereinbart. Au dieſem Tage treffen ſich die Männer⸗ und Frauen⸗Mannſchaften beider Gaue in Frank⸗ furt auf dem Platz des Sc 1880. Die deutſchen Hockey⸗Jngendmaunſchaften, die in Eng⸗ land weilten, trugen im„Mutterland des Sports“ 48 Spiele aus, von denen— wie die D. H. 3. meldet— 24 ge⸗ wonnen wurden, 15 Begegnungen gingen verloren und vier endeten unentſchieden. Das iſt ein ſehr gutes Er⸗ gebnis! Der Fuldaer Sprinter Pontow iſt beruflich nach Nürn⸗ berg übergeſiedelt und wird, wie der„Leichtathlet“ berichtet, in Zukunft für den 1. Fc Nürnberg ſtarten. Wie man hört, ſoll auch der Krefelder Hendrix nach Nürnberg kommen. Tiſchtennis⸗Weltmeiſterſchaften beendet Int Prager Lucerneſaal fielen in den ſpäten Nachtſtun⸗ den— die vierte Stunde des neuen Tages war bereits an⸗ gebrochen— die letzten Entſcheidungen bei den Tiſchtennis⸗ Weltmeiſterſchaften. Neben der Amerikanerin Aarons als Weltmeiſterin im Fraueneinzel, die bekanntlich im End⸗ ſpiel Frl. Krebsbach knapp beſiegte, wurden folgende Welt⸗ meiſter feſtgeſtellt: Männer⸗Einzel: Kolar(Tſchechoflowakei), Männer⸗Doppel: Blottner⸗Me. Clure(SA), Frauen⸗Doppel: Kettner⸗Schmid(Tſchechoſlowakei). Im Männer⸗Einzel hatten ſich der Tſchechoſlowake Kolar und der Pole Ehrlich für die Entſcheidung qualiftziert. Es gab dann einen harten Fünfſatztampf, in dem der Pole zunüchſt ſogar führte. Im vierten Satz erzwang Kolar Satzausgleich und ſicherte ſich in einem erbittert durch⸗ geführten fünften Satz den Sieg und damit den Weltmeiſter⸗ titel. Er gewann mit 19:21, 21:14, 10:21, 21:12, 21:19. Die Amerikaner Blattner⸗Me. Clure hatten im Enoſpiel des Männerdoppels leichteres Spiel, da Kolar durch das vor⸗ aufgegangene Spiel noch mitgenommen war. Blattner⸗Me. Clure ſchlugen Kolar⸗Petrichek 21:11, 21:17, 21:9. Ein tſchechoſlowakiſches Endſpiel gab es mit Kettner⸗Schmid und Votrubec⸗Depetris im Frauen⸗Doppel. Kettner⸗ Schmid entſchieden die Meiſterſchaft mit 21:14, 21:18, 19:21, :11 gegen 3 Uhr morgens für ſich. Nachdem auch noch das Endſpiel im gemiſchten Doppel begonnen worden war, veranlaßte die Polizei um 74 Uhr die Saalſchließung und den Abbruch des Kampfes. Der Titeb im gemiſchten Dop⸗ pel wird in dieſem Jahre nicht vergeben. Die deutſche Tiſchtennis⸗Mannſchaft der Männer trug in Kladno einen Mannſchaftskampf gegen den böhmiſchen Mittelgau aus und ſiegte überlegen mit 13:0 Punkten. Wieder zwei Höchſtleiſtungen Amerikaniſche Hallenſportfeſte Im Mittelpunkt des letzten im Neuyorker Madiſon Square Garden veranſtalteten Hallenſportfeſtes ſtand ein Meilenlauf, der jedoch wenig zur Zufriedenheit der an⸗ weſenden 17 000 Zuſchauer verlief. Mangan führte Runde itber Runde in einem Schneckentempo. Etwa 250 Meter vor dem Ziel trat Cunningham blitzſchnell an und gewann ſicher mit 8 Meter Vorſprung vor Venzke und Mangan. Als die mäßige Zett von:40,83 Min. bekannt⸗ gegeben wurde, erhob ſich von ſeiten der Zuſchauer ein ſtürmiſcher Proteſt. Auf der 60⸗Yaroſtrecke ſiegte Ben Johnſon in 6,3 Sekunden vor dem Hallenmeiſter Ralph Metcalfe. Ein 600⸗DYardlaufen gewann'Brien in:11,9 vor Charles Hornboſtel. Im Hochſprung ſchraubte ſich der ſiegreiche Neger Cornelius Johnſon über eine Höhe von.03,5 Meter. Burke und Spitz erreichten je.006 Meter. Den erſten Preis im Stabhoch⸗ ſpringen holte ſich Harding mit.10,5 Meter. Zwei neue Hallenbeſtleiſtungen wurden in Chikago auf⸗ geſtellt. Im 60 ⸗Dard⸗ Hürdenlaufen erzielte der Hoch⸗ ſchüler Hartmann mit 7 Sekunden eine neue Beſt⸗ zeit; eine zweite Höchſtleiſtung ſtellte Ellin wood über 440 Pard mit 49,9 Sekunden auf. Ben Eastman kommt wieder Der Zweite aus dem Olympiſchen 400⸗Meter⸗Lauf von Los Angeles, Ben Eaſtman, der bereits vom Schauplatz ſportlicher Wettkämpfe abgetreten war, will noch einmal mit dem Training beginnen. Sein Ziel iſt, an den Olym⸗ piſchen Spielen in Berlin teilnehmen zu können. Auch am 28. März kein Sport Der Reichsſportführer teilt mit: „Am Sonntag, dem 29. März b.., finden die Neu⸗ wahlen zum deutſchen Reichstag ſtatt. Es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß bie große deuiſche Turn⸗ und Sportgemeinde ſich an bieſem Tage nicht nur geſchloſſen an der Wahl betei⸗ ligt, ſondern, ſoweit irgend möglich, aktiv im Dienſte der Wahlarbeit ſtehen will. Um dies zu ermöglichen, müſſen am Vortage der Wahl und am Wahltage ſelbſt die ſport⸗ lichen Veranſtaltungen ausfallen.“ In Duisburg(1. April): Bautamgewicht: Schmitz⸗ Dortmund Birg⸗Karlsruhe, Weſthoff⸗Elber ed— Schmidt⸗Stuttgart, Färber⸗LNugsburg— Virnich⸗ Köln. Leichtgewicht: Bieſelt⸗Berlin— Köhler Mannheim, Fluß⸗Köln— Hemauer⸗München. Mittelgewicht: Stein⸗ Bonn— Utſch⸗Magdeburg, Held⸗Stultgart— Renard⸗Duis⸗ burg, Hornemann⸗Berlim— Stiegler⸗ Ludwigshafen. Schwergewicht: Schöne⸗Eſſen— Holz⸗Berlin, Runge⸗Elber⸗ feld— Schäfer 1⸗Magdeburg, Fiſcher⸗Nürnberg— Winne⸗ kens⸗Koblenz. In Gelſenkirchen(1. Npril): Bantamgewicht: Hannover— Pfeifer⸗Erfurt, Stolz⸗Köln— Kaſche burg. Leichtgewicht: K. Käſtner⸗Erfurt— Zllchner⸗Ham⸗ burg, Jakubowfſki⸗Bochum— Lukat⸗Hildesheüm. Welter⸗ gewicht: Murach⸗Schalke— Thormann⸗Bochum. Mittel⸗ gewicht: Ruſt⸗Bremerhaven— Bauer⸗daſſel, Pries⸗Wanne⸗ Eickel— Loßbl⸗Ulm, Baumgarten⸗Hamburg— Mayer⸗ Mannheim. Schwergewicht: Babſtlſ⸗Caſt vop— Otte⸗ Hamburg, Knorr⸗Gladbeck— Huſſer⸗Karlsruhe, Schnarre⸗ Recklinghauſen— Schedler⸗Heibbronn. In Hagen(1. April): Fliegengewicht: Sancdhofßf⸗Dort⸗ mund— Heß⸗ Saarbrücken. Bantamgewicht: Rappftbber⸗ Franlfurt a. M.— Günther⸗Lübben, Bartels⸗Eſſen— Bater⸗Planitz. Leichtgewicht: Schmedes⸗Dortmund— Belz⸗Frankfurt a.., Büttner 1⸗Breslau— Paul- KRaſſel. Herchenbach⸗Elberfend— Seifert⸗Dresden. Mittelgewicht: Blum⸗Altena— Knödel⸗Straubing, Schmittinger⸗Würzburg gegen Koß⸗Danzig. Schwergewicht: Leis⸗Kaiſerslautern— Ortihmanns⸗Köln, Kyfuß⸗Wünsdorf— Siepmann⸗Wil⸗ helmshaven. Heinz Lazek— Adolf Witt Um die Halbſchwergewichts⸗Weltmeiſterſchaft Auf Anregung des öſterreichiſchen Europameiſters i Halbſchwergewichtsboxen, Heinz Lazek(Wien), hat die J. B. U. die Weltmeiſterſchaft dieſer Gewichtsklaſſe ausge⸗ ſchrieben. Bis zum 20. April müſſen die Bewerber ihre Nennungen abgegeben haben. Neben Lazek hat auch der deutſche Meiſter Adolf Witt(Kiel) über den Verband Deutſcher Fauſtkämpfer eine Bewerbung um den Titel offt⸗ ziell eingereicht. Es iſt mit einiger Sicherheit anzunehmen, daß der Dringlichkeits⸗Ausſchuß der J..U. einen Titel⸗ kampf Lazek— Witt gutheißen wird. Bekanntlich ſchlug der Wiener den deutſchen Meiſter im vergangenen Jahr in München im Kampfe um die Europameiſterſchaft äußerſt knapp nach Punkten. Deutſchlanoͤs Spitzenklaſſe am Start Juternationale Eilenriede⸗Rennen Noch iſt die Nennungsfriſt für das vom 29. März auf den 5. April verlegte Internationale Eilenriederennen nicht abgelaufen, das die deutſche Motorradrennzeit eröff⸗ net und als erſter Lauf für die Meiſterſchaft gilt. Bisher liegen die Nennungen von insgeſamt 37 Solo⸗ und 15 Bei⸗ wagenfahrern vor, die nach der Verlegung allerdings einer neuerlichen Beſtätigung bedürfen. In der 250 cem⸗Klaſſe hat der deutſche Meiſter A. Ge mit ſeinen D W⸗Kameraden W. Winkler und E. Kluge, den Gewinnern der Sechstage⸗Silbervaſe, Lohmann, H. Winkler und Wünſche gemeldet. Aus England kommt Ginger Wood mit einer New Imperial. O. Steinbach, der Doppelmeiſter von 1935 fehlt noch in der 350 cem⸗Klaſſe. H. Fleiſchmann und Roth ſind bis jetzt die einzigen NSU⸗ Fahrer. Mellors, der NSu verlaſſen hat, ſtartet auf Velocette. Eine engliſche Norton fährt Gert in der Ekſt. BMW tritt in der Klaſſe nicht über 500 cem mit Gall und O. Ley als neuer Bewerber auf. Die Auto⸗Union ſchickt den vorjährigen Eilenrtedeſteger Mansfeld, H. Müller, H. Winkler und Bodmer. Spenius, Rüttchen und H. Fleiſch⸗ mann ſtarten für NS. Bei den Seitenwagen ſind in der Klaſſe bis 600 cem der deutſche Meiſter Schumann, Detert⸗Fauſt und A. Schneider für NSu gemeldet. Stelzer geht mit einer BMW ins Rennen, Kahrmann und Babl ſteuern Da W⸗ Geſpanne. Schumann hat auch für die Klaſſe nicht über 1000 cem auf NSu gemeldet und trifft zuſammen mit ſei⸗ nem Markengefährten Nagel auf Weyres(Harley⸗David⸗ ſon) und Goes(Tornax⸗Columbus). Auf dem Wege nach Berlin „Scharnhorst“ bringt die japaniſchen Reiter Die japaniſche Reitermannſchaft für die Olympiſchen Spiele in Berlin, die ſich in Deutſchland auf die Spiele vorbereiten und in genügender Zeit mit dem Klima ver⸗ traut machen will, hat am Mittwoch am Bord des deutſchen Dampfers„Scharnhorſt“ von Yokohama aus Japan ver⸗ laſſen. Rittm. Baron Niſhi, der Sieger im großen Jagd⸗ ſpringen von Los Angeles 1992, iſt Fithrer der ſtebenköpfi⸗ gen Mannſchaft. Die Abfahrt der Equipe geſtaltete ſich zu einer deutſch⸗fapaniſchen Freudenkundgebung, bei der die „Scharnhorſt“ unter den Klängen der Nationalhymnen aus⸗ lief und allmählich den Blicken einer rieſigen Menſchen⸗ menge entſchwand. Die Ankunft in Bremen wird am 27. April erwartet. Freitag, 20. März 1936 IANDELS- uu WIR TSC AFrs-zZMrUNd der Jeuen Mannheimer Zeitung MHittag-Ausgabe Nr. 134 Haupiversammlung der Reichsbank Abschluß genehmigt 8% kommen zur Auszahlung In der ordentlichen Hauptverſammlung der Reichsbank unter Leitung ihres Präſidenten Dr. Schacht waren 82 Anteilseigner mit 13 995 Stimmen anweſend, die 17,799 Millionen von dem 150 Mill./ betragenden Grundkapttal vertraten. Verwaltungsbericht nebſt Bilanz und Gewinn⸗ berechnung, wonach von dem 40 Mill./ betragenden Rein⸗ gewinn nach Zuweiſung von 4 Mill.„ an den geſetzlichen Reſervef 8 je 18 Mill./ das Reich und die Anteils⸗ eigner lten, wurden einſtimmig und ohne Ausſprache geneh gt. Von der an die Anteilseigner zur Aus⸗ ſchüttung gelangenden 12proz. Dividende kommen 8 v. 5. zur Auszahlung, während die reſtlichen 4 v. H. an den An⸗ leiheſtock gehen. Ebenfalls einſtimmig erfolgten die Wahlen zum Zentralar chu ß. Aus dieſem iſt Geheimrat Klei⸗ ner ausgeſchieden. Weitere turnusmäßig ausſcheidende 11. Mitglieder wurden wiedergewählt. Außerdem wurden neu gewählt der Präſident des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes, Dr. Heintze, der Generaldirektor der Deut⸗ ſchen Girozentrale— Deutſchen Kommunalbank, Max Entz und Geheimer Finanzrat Dr. Hermann Kiler, Vorſtands⸗ mitglied der RA. Abſchließend wies Reichsbankpräſident Dr. Schacht in ganz kurzen Ausführungen darauf hin, daß die Reichsbank drittes Geſchäftsjahr unter der nationalſozialiſtiſchen ihrung beendet habe, und zwar in einem Augen blick, in dem der Führer erneut um das Vertrauen bes deutſchen Volkes werbe. bank auf ihre Tätigkeit und ihre Mitwirkung an dem nationalſozialiſtiſchen Aufbauwerk des Führers könne fol⸗ gendes feſtgeſtellt werden: Das Aufbauprogramm konnte nicht nur ohne Störung des Geld⸗ und Kapitalmarktes finanziert werden, vielmehr hat ſich dieſer in fortſchreiten⸗ dem Maße aufnahmefähig erwieſen. Der Zahlungsmittel⸗ umlauf iſt trotz der erfolgten Kreditausweitung nicht weſentlich geſtiegen. Die an den Kreditmarkt geſtellten er⸗ ichen Anſprüche haben nicht nur keine Erhöhung des Zinsniveaus bewirkt, dieſes konnte im Gegenteil erheblich geſenkt werden. Die Auslandsſchulden haben ſich nicht unbeträchtlich verringert und gleichzeitig hat ſich ihre Zin⸗ ſenlaſt weſentlich ermäßigt. Bei allem wurde der Wert der Reichsmark ſtabil erhalten und dem Arbeiter und Spa⸗ rer die Aufrechterhaltung ſeiner Lebenshaltung gewähr⸗ leiſtet. Deuische Hypoſhekenbank Berlin Wieder 4½% Dividende Die Deutſche Hypothekenbank(Ach), Berlin, weiſt für dos Geſchäftsſohr 1935 Zinseinnahmen aus Hypotheken und Darlehen in Höhe von 7,33(8,64), Eingänge auf abgeſchrie⸗ bene Hypothekenzinſen von 0,50(0,50) und ſonſtige Zins⸗ erträge von 0,13(0,18) Mill. 4 aus. Die geſamten weite⸗ ren Erträge werden mit 0,58(0,64) Mill./ angegeben, zu denen Einnahmen von 2,53 Mill./ auf Konvertierungs⸗ koſtenkonto kommen, denen gleichzeitig Ausgaben von 2,40 und eine Rückſtellung von 0,13 Mill. 4 gegenüberſtehen. Für Löhne, Gehälter und ſoziale Leiſtungen wurden 0,525 (0,477), für Aufwandszinſen 6,14(7,40), Beſitzſteuern 0,26 ) und ſonſtige Auſwendungen 0,30(0,22) Mill.„ ver⸗ ausgobt. Für Abſchreibungen ſind insgeſamt 0,89(1,18) Mill.„ verwandt worden, ſo daß einſchließlich 120 426 (99 125) // Gewinnvortrag ein Reingewinn von 346 186 (844 593)/ zur Verfügung der HV am 8. April ſteht. Es wird beantragt, eine Dividende von unverändert 4 v. H. auf das 8 Mill./ betragende AK auszuſchütten, dem Penſionsfonds wieder 50 000„ zuzuweiſen und 136 186 ¼ vorzutragen. Vat Geſchäftsbericht iſt bei dem Inſtitut nur für etwa „ oh der in Betracht kommenden Schuböverſchreibung Ein⸗ ſpruch gehen die Zinskonverſion eingelegt worden. Um die eigenen Mittel zur Erfüllung der Bonusverpflichtungen nicht übermäßig in Anſpruch zu nehmen, hat die Bank von einem Bankenkonſortium einen Kredit aufgenommen, der in den Verpflichtungen noch in Höhe von 800 000& erſcheint Die für die Schuldner ſich aus der Zinskonverſion er⸗ gebende Zinserleichterung hat ſich zwar erſt ab 1. Oktober 1935 auswirken können, ſie hat jedoch bereits im Jahre 1985 zuſammen mit der allgemeinen Wirtſchaftsbelebung dazu beigetragen, daß die Schuldner ihre Zinsverpflichtungen befriedigender als in den Vorjahren erfüllten. Die Hypothekenzinsrückſtände betrugen Ende 1935 nur noch 0,52 Mill.„ gegenüber 0,68 Mill./ am Schluß des Vorjahres, 0,89 Mill./ Ende 1933 und 1,13 Mill. 4 am Jahresſchluß 1932. Bei den ſtädtiſchen Hypotheken hat ſich eine gewiſſe Geſundung bemerkbar gemacht. Die durch das Geſetz zur Förderung des Wohnungsbaues den Eigen⸗ tümern gewährte Erſtattung von 1 der Hauszinsſteuer ſo⸗ wie die Zinsſenkung haben anregend auf die Preisgeſtal⸗ tung der Grundſtücke gewirkt. Die wenn auch nur lang⸗ ſame Beſſerung der Lage des ſtädtiſchen Grundbeſttzes iſt auch darin zum Ausdruck gekommen, daß die Zahlen der Zwangsverſteigerungen und Zwangsverwaltungen in den letzten Jahren zurückgegangen ſind. Während ſich im Jahre 1933 noch 103 von dem Inſtitut heliehene ſtädtiſche und ländliche Grundſtücke in der Zwongsverwaltung befanden, verminderte ſich dieſe Zahl Ende 1934 auf 87 und Ende 1935 auf 72 Grundſtücke. An Zwangsverſteigerungen war das Inſtitut im Jahre 198g noch an 93 Fällen beteiligt, in den Jahren 1934 und 195 an je 66 Fällen. An durchgeführten Zwangsverſteigerungen war die Bank beteiligt im Fahre 1933 in 8, 1934 in 26 und 1985 in 12 Fällen. Bezüglich der landwirtſchaftlichen Hypotheken wird im Bericht bemerkt, daß, nachdem Ende 1934 ſich noch etwa 5,9 Mill. Goldmark der ländlichen Hypotheken des Inſtituts im Umſchuldungs⸗ oder Oſthilſe⸗Entſchuldungsverſahren be⸗ ſanden, ſich dieſe Zahl am 31. Dezember 1935 auf etwa 3,2 Mill. vermindert hat und bis Ende Februar 1936 weiter auf etwa 2,2 Mill. Goldmark zurückgegangen iſt. In der Bilanz weiſt der Umlauf an Goldhypotheken⸗ pfandbrieſen eine Erhöhung auf 104,68(103,15) Mill. auf, wührend der an Kommunalobligationen auf 17.25 (18,38) Mill./ zurückgegangen iſt. Die Ausleihungen zeigen die gleiche Bewegung: Golohypotheken belaufen ſich auf 110,08(109,47), Kommunaldarlehen auf 21,75(22.33) Mill.„4. An eigenen Hypothekenpfandbriefen und Obli⸗ gationen beſitzt das Inſtitut nom. rund 1,20(0,68) Mill.& im Bilanzwert von 1,16(0,58) Mill. /. Das Zinſenkonto zeigt auf der Paſſtpſeine einen Betrag von 2,63(3,08) Mill. Mark, denen auf der Aktivſeite rückſtändige Beträge von 9,91(1,24) Mill. 4 gegenüberſtehen. Deuisch- polnische Wirischafisverhandlungen Am 16., 17. und 18. d. M. fand in Warſchau die vierte gemeinſame Tagung der von der deutſchen und der polni⸗ ſchen Regierung mit der Durchführung des deutſch⸗polni⸗ ſchen Wirtſchaftsvertrages vom 4. November 1935 betraa⸗ ten Regierungsausſchüſſe ſtatt. Gegenſtand der Verhand⸗ lungen war in erſter Linie die Feſtſetzung des Planes für die polniſche und Danziger Ausfuhr nach Deutſchland im April d. J. Die weiterhin günſtige Entwicklung der deut⸗ ſchen Ausfuhr nach Polen ermöglichte es, den Umfang des polniſchen Exportes nach Dentſchland gegenüber dem rz um 50 v. H. zu erhöhen. Ferner wurde eine vorläufige Regelung für langfriſti⸗ gere Geſchäfte getroffen, die es ermöglicht, deutſcherſeits Abſchlüſſe nach Polen zu tätigen, deren Zahlungsfriſten ſich über die Dauer des Abkommens(81. Oktober 1936) hinaus bis zum 1. Februar 1937 erſtrecken.. Die Beſprechungen 0 ergeben, daß das im Wirt⸗ ſchaftsvertrag geregelte Verfahren, das in der Anlaufszeit ſeiner Anwendung gewiſſe Schwierigkeiten bereitete, ſich nunmehr in befriedigender Weiſe 7 hat, ſo daß urit einer weiteren gedetihlichen Entwicklung des gegen⸗ ſeitigen Warenaustauſches zu rechnen iſt. —— * Für verſtärkte Lehrlingshaltung im — Eine Anordnung des Reichshandwerkmeiſters. Im Bau⸗ handwerk fehlt es an Nachwuchs. Lehrmeiſter und Eltern Bei einem Rückblick der Reichs⸗ Deufsche Zeniral-Genossenschafiskasse 653 371 Rm. Reingewinn werden vorgeiragen 34% Selbsifinanzierung des Genossenschefiskrediis Die Entwicklung der Deutſchen Zentralgenoſſenſchafts⸗ kaſſe im Jahre 1935 ſpiegelt den Aufſtieg wider, den Bauerntum und Lanswirtſchaft, Handwerk, Kleingewerbe und Einzelhandel im dritten Jahr nationalſozialiſtiſcher Reichsführung genommen haben. Die Geſamtverkaufs⸗ erlöſe der Landwirtſchaft ſind von 6,4 Mr./ im Ernte⸗ jahr 1932/33 auf 7,5 Mrd. 1 1933/34 und 8,2 Mrd. 1 im Jahre 1934/35 geſtiegen, worin vor allem die Maßnahmen der Marktordnung mit der Schaffung feſter Preisverhält⸗ niſſe bei den meiſten land wirtſchaftlichen Erzeugniſſen zum Ausöruck kommen. Dieſe Entwicklung hat zu einer wei⸗ teren Steigerung der Einlagen bei den ländlichen Spar⸗ und Darlehenskaſſen weſentlich beigetragen. Bei 1874 Mill. Mark Einlagenbeſtand Anfang 1935 brachte das erſte Halb⸗ jahr eine Steigerung um 109 Mill.„ und das zweite Halb⸗ jahr eine ſolche um etwa 100 Mill.. Die ländlichen Zentralkaſſen wurden daher für Aus⸗ leihungen an die ländlichen Kreditgenoſſenſchaften anſtatt in Höhe von 377,9 Mill. J nur mit 201,3 Mill.„ in An⸗ ſpruch genommen und konnten daher in ſteigendem Maße den Geldausgleich in ſich bewerkſtelligen ohne kreditmäßi⸗ gen Rückgriff auf die Anſtalt. Die Geſamtheit der ländlichen Genoſſenſchaften iſt durch die günſtige Einlagenentwicklung inſtandgeſetzt worden, Bauern und Landwirte bei der Schaffung einer möglichſt weitgehenden Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes und einer weſentlich Verbreiterung ſeiner Rohſtoffgrundlagen im Rahmen der Erzeugungsſchlacht maßgeblich und nach⸗ drücklichſt zu unterſtützen. Die ländlichen Kreditgenoſſen⸗ ſchaften konnten in beſchränktem Umfange zur Gewährung längerfriſtiger Kredite übergehen und haben ſich gemein⸗ ſam mit den Warengenoſſenſchaften in beſonderem Maße der Finanzierung des Bezugs⸗ und Abſatzgeſchäftes an⸗ genommen, weiterhin der Finanzierung des Neubaues und Ausbaues von Verwertungsbetrieben, insbeſondere von Molkereien, Brennereien ſowie von Flachs⸗ und Hanfröſten. Die ſtarke Verflüſſigung, die bei den Kreditgenoſſen⸗ ſchaften mehr und mehr Platz griff, hat die geſchäftliche Tätigkeit der ntralgenoſſenſchaftskaſſe entſcheidend beein⸗ flußt und insbeſondere die Form der Refinanzierung grund⸗ legend verändert. Der Anteil der Verpflichtungen aus ge⸗ noſſenſchaftlichen Einlagen am geſamten Fremdkapital— mit Ausnahme der Verpflichtungen gegenüber der Renten⸗ bank⸗Kreditanſtalt und gegenüber Reichs⸗ und Staatskaſſen — betrug Ende 1924 nur 2 v.., Ende 1934 12 v. H. und Ende 1935 ſogar 50 v. H. Während alſo die Anſtalt früher in beträchtlichem Maße auf den Reichsbankkredit und Ein⸗ lagen nicht genoſſenſchaftlicher Stellen zur Finanzierung der Ausleihungen an die Genoſſenſchaften zurückgegriffen hat, iſt es ihr im Berichtsfahr möglich geweſen, ihre Ge⸗ ſchäftstätigkeit in maßgeblichem Umfange auf ihrem Eigen⸗ kapital und auf den genoſſenſchaftlichen Einlagen aufzu⸗ bauen. Die Geſamtforderungen der Zentrargenoſſenſchafts⸗ kaſſe aus dem Kreditverkehr beliefen ſich Ende 1935 auf 270,52(i. V. 401,52) Mill.„ urd die Kundenguthaben und Einlagen betrugen zu den gleichen Zeitpunkten 202,19 und 187,07 Mill.]. Danach war es zum Schluß des Jahres 1935 erſtmalig möglich, rund 54 v. H. der Geſamtforderungen an ländliche und gewerbliche Zentralkaſſen zuzüglich der Verbrauchergenoſſenſchaften allein mit genoſſenſchaft⸗ lichen Einlagen zu finanzieren. Der verbleibende Reingewinn einſchl. Vortrag von 6558 571 (596 130)/ ſoll wie i. V. vorgetragen werden. Der größte Teil der Erträgniſſe wurde wieder zur weiteren inneren Stärkung der Anſtalt verwendet. Die Flüfſigkeit der Anſtolt hat im Berichtsjahr weiter zugenommen. Die Liquidität gemäߧ 16 Abſatz 2 des Kreditgeſetzes beträgt rund 77 v. H. gegenüber einem im Geſetz vorgeſehenen Höchſtſatz von 30 v. H. hatten ſich in den Kriſenjahren an den Glauben gewöhnt, das Bauhandwerk habe keine Zukunſt mehr und der große Auſfſchwung nach der nationalſozialiſtiſchen Machtergrei⸗ fung dauert noch nicht lange genug, um dieſen Irrglauben auszurotten. Reichs handwerksmeiſter Schmidt hat daher eine Anordnung erlaſſen, die Abhilfe ſchaffen ſoll. Er weiſt darauf hin, daß nach der Verdingungsord⸗ nung für Bauleiſtungen Bauhandwerker mit Lehrli nn bei der Vergebung von Aufträgen bevorzugt werden ſollen. Ferner ſollen tüchtige Führer von guten ausreichend be⸗ ſchäftigten Betrieben des Bauhandwerks auch dann die Be⸗ fugnis zum Anleiten von Lehrlingen erhalten, wenn ge⸗ wiſſe formale Vorſchriften dem enigegenſtehen. Die Aus⸗ ſichten für das Bauhandwerk für die nächſten 4 bis 5 Jahre ſeien ſo, daß feder Lehrmeiſter mit gutem Gewiſſen Lehr⸗ linge einſtellen könne. s Die Lage des Bekleibungsgewerbes im Februar.— Belebung im Exportgeſchäft. Soweit einige Fachgruppen nicht außerhalb der Saiſon lagen, ſind faſt durchweg in den einzelnen Spezialgebieten der Bekleidungsinduſtrie höhere Umſätze als in den Vergleichsmonaten der vergangenen Jahre erzielt worden. Aber ſelbſt in den Gruppen, für die der Februar bereits das Ende der Saiſon bedeutet oder der Februar außerhalb der Saiſon lag, war die Be⸗ ſchäftigung größer als in den vergleichsweiſe ſtillen Saſ⸗ ſonzeiten der vergangenen Jahre. Das trifft beiſpiels⸗ weiſe auch zum großen Teil für die Pelzinduſtrie zu. In der Herren⸗Oberbekleidungsinduſtrie lieferte die Herren⸗ und Knabenbekleidungsinduſtrie die früher erteilten Auf⸗ träge aus. Der Inlandsabſatz lag vereinzelt um 100 v. H. höher als in den Vergleichsmonaten 1934 und 1935 und zum Teil faſt 200 v. H. höher als 1932. Gut lagen auch die Umſätze in der Lederbekleidungsinduſtrie und in der Gummibekleidungsinduſtrie, in der faſt alle Artikel für die Frühjahrsſaiſon von mittlerer bis beſter Ware gefragt waren. Die Zurückhaltung der Abnehmer im Spätherbſt des vergangenen Jahres hat jetzt in einzelnen Spezial⸗ zweigen der Bekleidungsinduſtrie eine Maſſierung der Aufträge gebracht. Die Damen⸗Oberkleidungsinduſtrie berichtet für beide Gruppen, für die Mäntel⸗ und die Klet⸗ dergruppe, von guten Februarumſätzen. In der Wäſche⸗ induſtrie iſt gegenüber Januar eine Belebung der Umſätze eingetreten. Eine beſondere Anregung erhielt das Geſchäft in der Schürzeninduſtrie durch die ſtark gelichteten Läger im Einzelhandel. Der Auftragseingang lag gegenüber den Vergleichsmonaten 1984/5 um 20 bis 25 v. H. höher. Die Korſettinduſtrie konnte Auslandsaufträge nach Holland, Dänemark, Schweden, Finnland, der Schweiz und Por⸗ tugal ausführen. Beſonders ſtark kaufte das Ausland Spezialartikel. Schirme aus Kunſtſeide und Baumwolle konnten nach England, Schweden und Belgien, Perſten, Südafrika, Mittelamerika und Kanada ausgeführt werden. Die Erweiterung des Käuferkreiſes durch die fortſchrei⸗ tende Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit, durch die För⸗ derungen der Eheſchließungen, durch ſtaatliche Maßnahmen und durch Zuwendungen an Kinderreiche, brachten der Bettfederninduſtrie eine Steigerung des Umſatzes. Men⸗ gen⸗ und wertmäßig wurden die Umſätze der Vergleichs⸗ monate in den vergangenen Jahren überſchritten. * Verarbeitungsquoten der Mühlen für April. Der Vorſtand der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen als Kontingentsſtelle gibt bekannt: Die Verarheitungsqucte für den Monat April wird auf 8 v. H. (7 v. H. im März) des Roggengrundkontingentes und 7 v. H.(7 v..) des Weizengrundkontingentes feſtgeſetzt. Für die Mühlen mit einer Tageshöchſtleiſtungsfähigkeit von mehr als 2 Tonnen, denen nur Naturkraſt zur Verfügung ſteht und die ein Fab een von nicht mehr als insgeſamt 3000 Tonwen Roggen und Weizen haben, ſo⸗ wie für die Mühlen von mehr als 2 Tonnen Tageshöchſt⸗ leiſtungsfähigkeit, deren Jahresgrundkontingent nicht höher als insgeſamt 750 Tonnen Roggen und Weizen iſt und die überwiegend Lohn⸗ und Umtauſchmällerei betreiben, wur⸗ den für die drei Monate März, April und Mai 1936 21 v. H. des Roggengrundkontingentes und B v. H. des Wei⸗ zengrundkontingentes zur Vermählung freigegeben, ohne Feſtſetzung einer beſtimmten Menge für einen Monat. Allen Mühlen, die eine Tagesleiſtungsfähigkeit von nicht mehr als 2 Tonnen haben, wurden für die Monate März, April und Mai 1086 insgeſamt 25 v. H. des Roggengrund⸗ kontingentes und W v. H. des Weizengrundkontingentes zur Vermahlung freigegeben ohne Feſtſetzung einer be⸗ ſtimmten Menge für einen Monat. H. E. Steel⸗Abſchluß 1935. Nach dem Jahresbericht der United States Steel Corporation betrugen die Brutto⸗ betriebseinnahmen des Konzerns im Geſchäftsjahr 1935: 758 893 000 Dollar. Die Nettobetriebseinnahmen werden mit 60 537 000 Dollar angegeben. Es verbleibt ein Be⸗ triebsverluſt von 6 059 000 Dollar. Die Vorzugsaktien Dividenden erforderten 7206 000 Dollar. Eine Stamm⸗ aktien⸗Dividende wurde nicht verteilt. Im Vorfahre belie⸗ fen ſich die Bruttobetriebseinnahmen auf 524 969 000 Doll., während der Betriebsverluſt mit 43 707 000 Dollar an⸗ gegeben wurde. Die Durchſchnittsbeſchäftigung ſtellte ſich auf 88,8 v. H. und ſank niemals unter 33,5 v. H. gegen⸗ über einem tiefſten Stande von 19,1 v. H. im Vorfahre. Die Erzeugung au Fertigſtahlprodukten umfaßte 7474 000 Tonnen gegen 6 005 000 To. im Vorjahre Der Durch⸗ ſchnittserlös war um annähernd 1,7 v. H. höher für den hetmiſchen Berſand und um rund 2 v. H. höher für den Export. Die Belegſchaftsziffer ſtieg um 4935 auf 104 820 Köpfe, wobei ſich die Geſamtlohnſumme auf 281 877 000 Doll. gegen 210 504 000 Dollar im Vorfahre erhöhte. Um dte Anlagen auf den höchſtmöglichen Stand moderner Technik zu bringen, wurde ein umfaugreiches Exmeiternugs⸗ und Ernenerungsprogramm eingeleitet. Zudem erfolgte durch verſchiedene Verſchmelzungen eine engere Zuſammenſaſ⸗ ſung des Geſchäftsbetriebes der Tochtergeſellſchaften. Krediisicherheif heuſe günstiger als in der Hochkonjunkflur 1927-29 Die Zahb der Inſolvenzen, die Zahl der Wechſelproteſte und der Geſamtbetrag der proteſtierten Wechſel war 1934, 1935 und Anfang 1936 niedriger als jemals in der Nach⸗ kriegszeit, alſo auch niedriger als 1927, dem bisher günſtig⸗ ſten Johr. Die Zahlen ſind ſeit den Jahren 1931 und 1932 ungewöhnlich ſtark geſunken. Konkurſe und Wechſelpro⸗ teſte ſind zunächſt ein Ausdruck für die Zahlungsfähigkeit in der Wirtſchaft. Man iſt deshalb gewohnt, ſie allgemein als Maßſtab für die Kreditſicherheit zu betrachten. Indes wird man der Entwicklung der Kreditſicherheit nicht gerecht, wenn man folgende Tatſachen außer acht läßt: Die deutſche Wirt⸗ ſchaft ging in die Zeit des Auſſchwungs und der Hochkon⸗ junktur der Jahre 1927 bis 1929 mit einer großen Zahl finanziell ſchwach fundierter Unternehmungen, die in der Inflationszeit gegründet worden waren. Es iſt klar, daß dieſe Unternehmungen in Schwierigkeiten kommen mußten, Heute: Ein Führer Ein Volk Ein Wille. Dank es dem Führer mit Deiner Stimme! als Preiſe und Umſätze zu ſinken begannen. Schon ſeit 1928 nahmen daher die Geſchäftszuſammenbrüche unverhält⸗ nismäßig ſtark zu. Dieſe einmalige Bereinigung der Wirt⸗ ſchaft von den Inflationsgründungen läßt die Zahl der In⸗ ſolvenzen in den Jahren 1928 bis 1932 gegenüber der heuti⸗ gen Zeit als überhöht erſcheinen. Der gegenwärtige Tief⸗ ſtand der Inſolvenzen rührt alſo zunächſt daher, daß die Wirtſchaft bereits von allen ſchwachen Gründungen berei⸗ nigt in den neuen Konjunkturaufſchwung hineinging. Aber auch die beſonderen Züge des gegenwärtigen Auſſchwungs bringen es mit ſich, daß die geſchäftlichen Zufammenbrüche und Zahlumgsſchwierigkeiten geringer bleiben als ſie früher geweſen ſind. Da die heutige Wirtſchaftsbelebung in er⸗ heblichem Umfange von ſtaatlichen Aufträgen getragen wird, können die Betriebe mit ſicheren Zahlungseingängen rech⸗ nen. Ferner hat die ſtraffe Wirtſchaftslenfung Kapital⸗ fehlleitungen erhindert. Außerdem haben ſicher auch rein pſychologiſche Gründe dazu geführt, daß die Zahlen der Inſolvenzen weiter zurückgegangen ſind. Das Vertrauen auf den Erfolg der nationalſozialiſtiſchen Wir t oftsfüß⸗ rung hat zweifellos manchen Gläubiger veranlaßt, Anträge auf die Einleitung von Konkurſen aufzuſchieben, weil er von der anhaltenden Wirtſchaftsbelebung eine Beſſerung der finanziellen Lage ſeines Schuldners erwarteteeſſ Dafür ſpricht auch, daß ſich das Verhältnis zwiſchen eröffneten und abgelehnten Konkursanträgen— bet außerordentlich ſtarker Abnahme der geſamten Anträge— verſchlechtert hat, ., daß nur in wirklich hoffnungsloſen Fällen Anträge auf Konkursverfahren geſtellt werden. Die mangels Maſſe abgelehnten Konkursanträge haben ſeit 1933 mehr als die Hälfte der in den einzelnen Jahren überhaupt geſtellten Anträge ausgemacht. 8 Zuſammenfaſſend kann man ſagen, daß die Kreditſicher⸗ heit heute günſtiger iſt ols in den Hachkorfunkturfahren 1927 bis 1929. Die ungeſunden Gründungen ſind zum —— Nhein-Mainische Abendbörse Ruhig Frankfurt, 20. Mi An der Abendbörſe herrſchte auf 59 105 le Mund gebieten weitgehende Zurückhaltung und dem zufolge Ge⸗ ſchäftsſtille. Kundenaufträge lagen nicht vor, auch de berufsmäßige Börſenhondel zeigte mangels Anregungen keine Unternehmungsluſt. Bei freundlicher Haltung 0 man vorerſt völlig unveränderte Kurſe. Am Aktienmarkt fanden Farbeninduſtrie noch einiges Interene zu 15596 (455,25). Am Rentenmarkt herrſchte Geſchäftsſtille, age mein wurden die letzten Mittagsturſe genannt, Kommunal. umſchuldung mit 87,10, ſpäte Schuldbücher mit 9756 und Zinsvergütung mit 93,40. Die Geſchäftstätigkeit beſchränkte ſich auch im Verlauf oͤer Abendbörſe auf ein Minimum, da die abwartende Hal. tung anhielt. Die Stimmung blieb indes unvermindert freundlich und zuverſichtlich. Am Aktienmarkt wichen die Kurſe im Vergleich zum Berliner Schluß nur um ein ge⸗ ringes nach beiden Seiten ab. Von lokalen Werten notler⸗ ten Scheideanſtalt um 1 v. H. und Metallgeſellſchaft v. H. beſter. Kunſtſeide Aku kamen mit 49,25(4958) zum Kurs. Am Rentenmarkt waren Kommunalumſchuldung zu 8715 gefragt, auch ſpäte Schuldbuchforderungen wurden zu 7 geſucht. Fremde Werte lagen ruhig. Nachbörſe: Vereinigte Stahlwerke 83,75—84; Ich Farben 155,25—155,50. — größten Teil beſeitigt oder in beſſer fundierten Unterneß⸗ mungen aufgegangen. Die beſtehenden Unternehmungen zeigen einen hohen Liquiditätsgrad: die Schulden ſind in großem Umfang abgebaut worden, neue Reſerven konnten gebildet werden. Auch darf nicht überſehen werden, daß ein Teil der Kreditverſchuldung der deutſchen Wirtſchaft ſtaatlich garantiert iſt. 8 4 Die Vereinsbank Raſtatt eSmbch verteilt für 1998 wie. der 4 v. H. Diyidende. * Die Vereinsbank Markdorf ſchüttet für 1985 wieder 5 v. H. Dividende auf die Geſchäftsguthaben aus * 4%(8) v. H. Anlehen der Stadt Pirmaſens von 1926. Gemäß Ziffer 5 der Bedingungen der unterm 15. Septem⸗ ber 1926 ausgegebenen Schuldverſchreibungen des Anlehens 1926 unterbleibt eine Ausloſung im April 1996, da für den fälligen Tilgungsbetrag(144 500%) Schuldurkunden gekauft und vernichtet wurden. Frachienmarki Duisburg- Ruhrort Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe gegen geſtern keine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. Liferaſur * Exportberatung. Band 1: Fob⸗, Cif⸗ und Frei⸗Haus⸗ Berzollt⸗Klauſeln und Kalkulationen. Band 2: Seefracht und Transportverſicherung beim Ueberſee⸗Geſchäft. Be⸗ arbeitet vom Export⸗Dienſt der Ueberſee⸗Poſt, Verlag g. J. Arnd, Leipzig C 1. Jedes Heft 56—62 Seiten, broſchlert 1,60 K.— Dieſe Exportberatungsbändchen ſind eine Fund⸗ grube geſchäftlich wertvoller Exporterfahrungen. Kurz und ſachlich, legen Männer der Praxis an praktiſchen Beiſple⸗ len dar, was bei der Abgabe einer Exportofferte zu be⸗ achten iſt und wie ſie erfolgverſprechend aufgeſtellt werden muß. Die„Exportberatungs⸗Hefte“ ſind für die Praxis geſchrieben, leicht verſtändlich und durch die angeführten praktiſchen Beiſpiele für den Geſchäftsmann ſehr in⸗ tereſſant. 2 *„Deyuiſenarchir“ Zeitſchriſt für das geſamte Deviſen⸗ recht. Herausgeber: Miniſterialrat i R. Wilhelm Ke⸗ ding. Verlag: Joachim Berger Verlag, Berlin W. 9. Vierteljährlich 9,—. Das Deviſenrecht iſt zu einem maß⸗ gebenden Faktor für das geſamte Wirtſchaftsleben gewer⸗ den. Bisher war eine fortlaufende Information außer⸗ ordenttich erſchwert. Dieſem Mangel hilſt das in wöchent licher Folge erſcheinende„Deviſen⸗Archivr“ ab. Die Zeit⸗ ſchvüft bringt neben grundlegenden Fachartikeln aus der Feder maßgebender Wirtſchaftler und Deviſenrechtler alle deviſen rechtlichen Aenderungen und Runderlaſſe einen Ueberblick über das ausländiſche Deviſenrecht, ſrapeit es den Verkehr mit Deutſchland betrifft, und die Sammlung aller grundſätzlichen Entſcheidungen der Gerichte und Be⸗ hörden. In einem Sachwortregiſter wird das geſamte Ma⸗ terbal handbuchartig geordnet. * Wie habe ich meine Einkommenſtener⸗Erklärung abzu⸗ geben? Von Dieter Merk. Preis 1 Mk. Verlag W. Stoll⸗ fuß, Bonn. Poſtſcheckkonto Köln 76 188.— Die Schriſt beantwortet klar und in leichtverſtändlicher Weiſe alle Fra⸗ gen, die ſich bei der Vorbereitung und Ausführung der Einkommenſteuererklärung ergeben. Alles Wichtige findet man hier zuſammengeſtellt; was ſteuerpflichtig iſt und was nicht; unter welche Einkommensgruppe die verſchiedenen Einkünfte fallen oder endlich, welche Abzüge zuläſſig und unzuläſſig ſind, wenn Bücher geführt werden oder nicht. In den letzten Kapiteln behandelt das Bändchen die Be⸗ wertung der Vermögensgegenſtände, die Gewinnermittlung u. a. 58 5 Wie habe ich meine Voranmeldungen und meine Um⸗ ſatzſtener⸗Erklärung abzugeben? Von Dieter Merk. Preis 1 Mk. Verlag W. Stollfuß, Bonn. Poſtſcheckkonto Köln Nr. 70 188.— Unter Berückſichtigung der Beſtimmungen des Umſatzſteuer⸗Geſetzes hat der Verfaſſer in 10 Abſchnit⸗ ten alles dargelegt, was ſteuerpflichtig und was ſteuerſrei iſt; wer die Steuer ſchuldet, wonach der Umſatz bemeſſen wird und wie hoch der Steuerſatz iſt. Sodann ſind die wichtigen Vorſchriften über den Binnengroßhandel über⸗ ſichtlich dargeſtellt. a Waren und Märkie Rotterdamer Getreidekurſe vom 19. März.(Gig. Dr.) uß: Weizen(in Hl. per 100 Kilo) März 5,05; Mai Juli 4,90 Verk.; Sept. 4,80.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilb) März 57,25; Mai 56,50; Juli 56,50 Verk.; Sept. 57,50. Liverpooler Baumwollkurſe nom 19. März.(Eig. Dr.) Amerikan. Univerſal Stand. Middl. Schluß: März(836) 600; April 598; Mai 587; Juni 581; Juli 575: Auguſt 585: Sept. 557; Okt. 549; Nor 544; Dez. 543; Jan.(87) 543; Febr. 542; März 542; Mai 540; Juli 539; Okt. 581; Jan. (88) 529; März 529; Tendenz ſtetig. * Sinsheimer Schweinemarkt. Zufuhren: 44 Läufer, 10 850 0 Preiſe: Läufer 58—64, Milchſchweine 98—4 Ork. Hamburger Schmalznotierungen vom 19. März.(Eig. Dr.] Tendenz ruhig: American Steamlard tranſito ab Kol 27,5 Dollar; American Purelard roff. per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchtedene Standardmarken, tranſ. ab Kai 288,25 Dollar. Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung lür weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter hol Stand, 25, frei Seeſchiffsf Hamburg, für 50 kg einſchl Sack. 19 März 10 Uhr 30 19. März 2 Uhr 15 Termine Deief] Geld] bez. brief] Geld] ben 2 5„ 385— April 395 888„388 388 Mal. 4. 30 S Juni S.05 388 Juli VVV Auguſt 45 4185 S Sept. 280 4%„„0 Okt. 4„% 36.20 5 8 5 8 181 auuar 440 80— 0 4 bruar 45.85* 1 455* Tendenz ruhig Leiußl⸗Notierungen nom 19. März.(Eig. 1 Lon ⸗ dan: Leinſgat Pl. per März 110; Leinſaat Klk. ver März⸗April 121/15; Leinſaatöl loko 27,0; April 26,83: Mai⸗ Auguſt 26,3 Baumwoll⸗Oel ägnpt. 240; Baumwoll⸗St. ägypt. per März 7,0. Neu york: Terp. 4,80. Savan⸗ nah: Terp. 57,50. Geld- und Devisenmarki Zürich, id hn Sthi) anſlich) Jomtanffu. 245 peng 20,22% Sn.90— fore 1288 drk 280 len 184% feen? 208% Tas 3770 bf. L. 5 992 a 5—5 70 e 5 en 2. K. 82 3 5 2. 0— et 66.2— lden 280— Janes 8 London. 18. un Gchln amtlch 497.05 22% fn 52075 n 55 ahn 4702 den 18.8, Fg 88 e, J erte 7258. ble 19.90/ Renstaniin. 615,— dees 125.— i e e „ 2 uedes. anne ü 8,15% A e— auf Lane 18,05 — 8 E e eee Melalle Hamburger Neiallnofierungen vom 19. März Rupßſer antes u. st- Ann Ale belt Mitt Gl Iberzhil rief belt b 5 55. Aten. 25 77 70 185 2 kalgslibe(. p. A).. 40, 28 227 f(An. p... 284 27% 55 25, C 200 955 r.(f. p..). 8410 5 ee *. betslipr.(MM. g. fr. 3 3³⁵ 3⁰⁰ 280 705 4450 0 e 0 4 c 2 Flasche) 18, 50 N(in.)., * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 20. März. (Mitgetellt von der Deutſchen Bonk und Diskonto-Geſel, schaft. Filiale Piorzheim]: Platin techniſch rein.60 4 Gramm: dio, 4 v. Palladium.55 ſe Gramm; dto. v. H. Kupfer 3,45 f Dramm; Feingold 2840 ſe Allo, alt ſilber 42,.90—44,70 ſe Kilo: ſe nach Abnahme von 50 Ki bzw. 1 bis 9 Kilo * Milchanlieferung, Nach Mittetlung des Statiſtiſchen Reichsamts war die kägliche Mlichanlieferung an die 13 Berichtsmolkereien entſprechend der Feen ner Bent. aung(16681098 im Durchschnitt plus 6, v..) im Janna 1986 um 6,1 v. H. größer als im Vormonat. *„ * ** 2 5 2— r—— 9 Freit rde Ehre, haben 3 aber ge wechſlun tritt la anfang⸗ renkle nämlich dieſes 2 nünftige heſonde wollen. Jahr ſo große rer vi lickchen, dicker w für eine Watteei! davon im Son kurzärm wegen gelten. Die bequem aktuelle Wäſche, werk— porös u die ach mehr G keinesw vvorneh rehfrom wollen ſchulden liche Ru Ende ar der beſe trieb de kannten gegenzu ——— R 8e März Markt⸗ olge Ge⸗ auch der egungen d nannte tenmarkt u 15598 e, allge⸗ mmunal⸗ 796 und Verlauf nde Hal⸗ rmindert chen die ein ge⸗ d notler⸗ ſchaft 5 96) zum dung zu irden zu Farben ee nterneh⸗ ymungen ſind in konnten den, daß Zirtſchaft 995 wle. wieder on 1926. Septem⸗ Inlehens für den gekauft 1 i geſtern blieben ei⸗Haug⸗ Seefracht ft. Be⸗ erlag J. vroſchlert e Fund⸗ urz und Beiſpie⸗ e zu be⸗ werden Praxis ſeführten ſehr in⸗ Deviſen⸗ Im Ke⸗ in W. 9. em naß, e gewet⸗ 1 außer⸗ wöchent⸗ ie Zeit⸗ aus der tler alle einen weit es mmlung und Be⸗ nte Ma⸗ ia abgu⸗ 5. Stoll⸗ Schrift le Fra⸗ ung der e findet ind was hiedenen ſſig und er nicht. die Be⸗ mittlung ne Um⸗ k. Preis to Köln mungen Abſchnit⸗ euerſrei hemeſſen ind die el über⸗ 385 3050 Aike! 3— 60 33 7 Freitag, 20. März 1936 e eee Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 134 praeludlum masculinum Ehre, wem Ehre gebührt! Im Reiche der Mode haben zwar heutzutage die Frauen das Hausrecht; aber gerade deshalb wollen wir diesmal der Ab⸗ wechſlung halber dem ſtärkeren Geſchlechte den Vor⸗ tritt laſſen und den Reigen unſerer Frühlings⸗ anfang⸗Betrachtungen mit einem Blick auf die Her⸗ renkleidung eröffnen. Die Männer haben es nämlich verdient. Sie werden— wenigſtens was dieſes Teilgebiet angeht— offenſichtlich immer ver⸗ nünftiger, wofür wir gern im folgenden ein paar heſonders einleuchtende Wahrheitsbeweiſe antreten wollen. Zahre⸗ und jahrzehntelang ſeufzten ſie bei noch ſo großer Sommerhitze heldenhaft unter der Laſt ihrer vier⸗ bis ſechsfachen Außenhülle. Unterzieh⸗ lickchen, Oberhemd, Weſte aus doppeltem Stoff, dicker wollener Rock mit Futter, Steifleinen und die für eine apolliniſch vollendete Figur unerläßlichen Watteeinlagen.. Der Zahn der Zeit hat vieles davon aufgezehrt. Und ſelbſt in Mannheim wird im Sommer 1936 Jüngling, Mann und Greis ein kurzärmliges Sporthemd tragen dürfen, ohne des⸗ wegen als mitleidig belächelter Naturapoſtel zu gelten. Die Herrenwelt iſt alſo von Kopf bis Fuß auf „bequem und durchläſſig“ eingeſtellt. Der bald nieder aktuelle leichte Strohhut, die Anzugſtoffe, die Wäſche, die flotten Sportſchlipſe, ja, ſelbſt das Schuh⸗ werk— alles, alles ſoll für die wärmere Jahreszeit porös und noch poröſer ſein. Dazu aber kommt, daß bie ach ſo ernsthaften Männer allmählich auch immer mehr Geſchmack an farbiger Gewandung finden und keineswegs nur mehr beim„dezenten Grau“, beim „vornehmen Dunkelblau“ und dem ſanften Braun rehfrommer Denkungsart verharren mögen. Wir wollen uns ja keine böswilligen Unterſtellungen zu⸗ ſchulden kommen laſſen,— aber ſollte dieſer merk⸗ liche Ruck in farbenfreudigere Gefilde nicht doch am Ende aus der weiſen Erkenntnis kommen, daß auch der beſcheidene Ziviliſt ſchon aus Selbſterhaltungs⸗ trieb das ſeine tun muß, um der hinreichend be⸗ kannten weiblichen Schwäche für„buntes Tuch“ ent⸗ gegenzukommen? men. Allegro matutino Sie iſt wirklich vorhanden, dieſe Vorliebe für buntes Tuch, und muß ſchon gleich bei der ſport⸗ lich⸗praktiſchen Vormittagskleidung der Frau angekündigt werden. Denn auch Koſtüme, Wollkomplets und ſelbſt die„kleinſten“ Kleidchen zeigen neben ihrer ausgewählt ſorgfältigen Verarbeitung eine ſo überquellende Farbigkeit, wie ſie nur je einer auch ihren Formen nach beſchwingten und reizend jugendlichen Mode entſpringen konnte. So kann man zum glatten blauen Rock, der wie alle ſeine Gefährten von ſchlichteſter Machart mit Geh⸗ falte oder ſeitlichen Schlitzen zu ſein hat, ohne wei⸗ teres eine ſchwarz⸗weiße Jacke im Hahnentrittmuſter tragen. Dennoch ſind die Farbenzuſammenſtellungen durchweg ſo geſchickt ausgewählt, daß immer noch genug Spielraum bleibt, um den Nachdruck auf reiz⸗ vollſte Einzelheiten der Verarbeitung legen zu kön⸗ Wenn auch gerade beim morgendlichen Anzug der Grundgedanke einer vornehmen Geſchloſſenheit überall gewahrt bleibt und dieſe ſportliche Strenge der durchgeknöpften Verſchlüſſe, der geraden Taſchen und Revers ſogar auf die eleganteſten Seiden⸗ komplets und Nachmittagskleider übertragen wird, ſo feiert der Einfallsreichtum unſerer deutſchen Modeſchöpfer in der Auswertung und Abwandlung ſolcher ſelbſtgewählten Geſetzmäßigkeit ſeine ſchönſten Triumphe. Die Mode bleibt nämlich trotzdem durchaus weiblich,— ja, indem ſie der ſchlichten Form allerlei krauſes Beiwerk geſellt und beides durch Farbigkeit unterſtreicht, ſchafft ſie von vornherein eine wohltuend frau⸗ liche Atmoſphäre, der alles „Modiſche“ im übeln Sinne fernbleibt. Wie hübſch und ge⸗ mütlich ſind die großen, auf⸗ geſetzten Taſchen, an denen ſich die ſchicke Bieſenſtepperei der Kragen, Aermel und Säume wiederholt. Wie feſch wirken die runden Paſſen, denen der loſe fallende, häufig capeartige Rückenteil des Kompletmantels in Falten angeſetzt iſt. Und wie überzeugend kleidſam ſind die neuen Rundjabots bei der hochgeſchloſſenen Dretivierteljacke oder auch am eleganten Uebergangsmantel, zumal wenn ein mo⸗ diſcher Keulenärmel oder ein Raglanſchnitt mit Tonnenärmel die intereſſante Linienführung er⸗ gänzt! Die lieben„kleinen“ Kleidchen in Jerſey, Angora⸗ kaſha oder einem der vielen andern neuen Wollſtoffe zeigen dasſelbe Bild: reiche geſteppte Stoffgarnie⸗ rungen oder ganze aufgeſteppte Partien, Paſpel, erſt⸗ klaſſig ausgeführte„echte“ Knopflöcher weiſen überall mit Nachdruck auf die ausgezeichnete hand⸗ werkliche Durcharbeitung, die dem Modeſchaffen erſt ſeinen wahren Rückhalt gibt, und die an Stelle bil⸗ liger Aufmachung wieder geſchmackliche Werte zu vermitteln weiß. Andante eon moto In würdevollerem Schritt als am fröhlichen Morgen kommt Frau Mode des Nachmittags daher. Das atemraubend elegante ein⸗ oder zwet⸗ farbige ſeidene Kleidkomplet aus Cloqus, Taft⸗ eloqué, Borkenkrepp oder Erspe Romain verpflichtet auch zu entſprechender Haltung. Streng, von oft geradezu raffinierter Schlichtheit ſind auch hier die Formen. Aber ſo ein Modell wie das einfarbig blaufließende Kleid mit der durchgeknöpften, quer⸗ geſtreiften Jacke aus blauweißem Taft, das wir ſa⸗ hen, hat in der Tat ſchon großen Stil. Auch ein Gedicht in Mais mit Scho⸗ kolade(beides lei⸗ der nicht eßbarl!) mit der als bieſen⸗ geſteppte Schleife weitergeführten Paſſe am Kleid u. breiten Bieſenſäu⸗ men iſt ſchwer zu vergeſſen. Und gehen wir zu den eigentlichen Nachmittags⸗ kleidern über, ſo bleibt überhaupt nur noch frei nach Leſſing die klaſſiſche Wendung:„Lauter Bewunde⸗ rung, Marinelli!“ Da gibt es paſtellblauen Cloqus in Verbindung mit einer großen, ſchalartig ge⸗ ſchlungenen Samtſchleife; oder ein fabelhaftes flaſchengrünes Gewand aus Georgette Romain, deſſen Aermel und Vorderteil ganz in feinen Legpliſſees gearbeitet ſind; oder ſilbergrauer Cloqus mit ge⸗ ſmokter Paſſe, geſmokten aufgeſetzten Täſchchen und ſchweren, durchgeknöpften Kugelknöpfen. Als un⸗ beſtrittener Höhepunkt aber lebt ein Kleid aus weiß⸗ ſchwarz meliertem Cloqus mit Stichelhaareffekten in unſerer Erinnerung, zu dem man einen breiten, ſchwarzen Lackgürtel und eine capeartige Paſſenjacke trägt Das ſind die auch für den Abend gelte den „ganz großen Sachen“, neben denen natürlich noch unzählige allerliebſte Sächelchen in gepunktetem, ge⸗ tupftem oder faſſoniertem Taft, in Seidendrucken mit Blumen und Kringeln oder ſchräg verarbeiteten Streifen einhergehen. Mehr braucht hier nicht geſagt zu werden, denn Nocturno mit großen Abendkleidern flüſſig! iſt im Frühling über⸗ 5 l 1 0 + 16 A NN N 4 ae 75 0 EN. Hale — gobauer 8. Seite Nummer 134 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 20. März 1988 Kleine Ursachen- große Wirkungen Neerschau ö der modischen Kleinigkeiten Es iſt wie jedes halbe Jahr beim Modewechſel! Du denkſt:„Na, diesmal werden ſie ſicher nichts Neues mehr wifſen... Und wenn du dann in das Fachgeſchäft kommſt, biegen ſich die Tiſche unter der Rieſenauswahl gänzlich umgeſtalteter modiſcher Kleinigkeiten, die deshalb ſicher mindeſtens ebenſo wie Schnitt und Stoffart das Modebild zu beſtim⸗ men vermögen. Wie ſehr aber dieſes Modebild— man muß ſchon ſagen: erfreulicherweiſe— dabei von einer einheitlichen Linie beherrſcht wird, zeigt ſich übri⸗ gens auch in der Welt der Gürtel, Schließen und Knöpfe, wo genau wie bei den Hüten und den Schuhen der von Garmiſch diktierte„olympiſche“ Einſchlag unverkennbar iſt. Wenn Wildleder, Flechtwerk und dicke Goldkor deln in allen Spielarten bisher des Kleides Mitte beherrſchten— jetzt iſt das mehr oder weniger oberbayeriſch derbe Gurtband in Grau, mit Edelweiß, Enzianen oder gar Herochen in Rot und Grün beſtickt, in hef⸗ tigſten Wettbewerb mit ihnen getreten. Wem aber das„Oadelwoaß“ um die Taille zu ſehr nach fünde⸗ loſen Almen ausſteht, der nimmt wenigſtens Gurt⸗ band mit Lederbeſatz oder farbigen Weſtreifen, was in der Tat ſehr hübſch wirkt, und der allgemeinen ſportlichen Note durchaus ent⸗ ſpricht. Was nun die Knöpfe angeht, ſo kann man ſein Dirnölkleid in dieſem Sommer nicht nur mit den bereits bekannten Herzchen, ſondern ſogar mit Tirolerhütchen oder Marienkäferchen beſetzen. Ob das noch ſchön und geſchmackvoll iſt, bleibt allerdings eine andere Frage. Wir möchten auf jeden Fall den ſehr feſchen, aufſteppbaren Lederver⸗ ſchlüſſen aller Art, mit Dorn, Schnürung oder Quäſtchen den Vorzug geben. Für den Pullover und das ſportliche Wollkleid ſind ſie ganz beſonders gut geeignet, und wenn erſt die Flut der waſchbaren Sommerkleider über uns hereinbricht, dann bleibt der in ſeiner weißen Schlichtheit werkgerechte Perlmutterknopf, der farbige Galalith⸗ knopf, der durchſichtige, oft zweifarbig gehaltene 2 ö N — 228288 Zierknopf aus Pryſtall und endlich der ſchön geſchnittene Steinnußknopf doch das Beſte. Für elegante Kleider hat man neuerdings rieſengroße, broſchenartige Verſchlüſſe und entſpre⸗ chende Gürtelſchließen aus Metall in Durchbrucharbeit, mit dicken bunten Steinen beſetzt. Auch die Roſenform als Knopf und Clips ſetzt ſich erneut durch. Beides iſt oͤurchaus Groß⸗ mutters Schmuckkaſten entnommen und entſpricht ungefähr dem Modeideal der achtziger Jahre. Dieſer teils ſportlichen, teils etwas altväterlich⸗ würdigen weiblichen Richtung kommen auch die Kragen mit ihren Pliſſeeteilen und getollten Rändern, die Weſtenblüschen aus Valenei⸗ ennerüſchen fürs Jackenkleid und die großen Kragen aus Plauener Spitze für das frühjahrsmäßige Samtkleid entgegen. Die ſportliche Seite wird von dem großen Heer geſtärkter Leinen⸗ und Pikeegar⸗ nituren vertreten, die in Weiß, Hellblau, Roſa, ge⸗ tupft oder ganz fein geſtreift auftreten und damit ihren gleichfalls getollten Rändern, in Pagen⸗ oder Weſtenform einer neuen Kindlichkeit der Geſichts⸗ umrahmung dienen. N 74 e Taschenwünsche gehören ebenſo zum Frühling wie ein ſtrahlend blauer Himmel und blühende Blumen Und da ſte in ganz beſonderem Maße ein Ausdruck des per⸗ ſönlichen Geſchmacks ſind, ſo wartet die deutſche Lederwareninduſtrie unter Berückſichtigung gewiſſer modiſcher Forderungen hier ſtets mit einer Unzahl verſchiedenartigſter Neuheiten auf. Merklich in den Vordergrund des allgemeinen Intereſſes gerückt iſt das Hochformat in Kodakform, obwohl auch in altbewährten Ueberſchlag⸗ und Bügeltaſchen mit Querformat entzückende Neuheiten auftauchen. Dem großen Zug der Mode folgend, wird geſteiger⸗ ter Wert auf handwerkliche Verzierung gelegt. Man ſieht viel hübſche Stepparbeit, daneben aber auch allerlei kunſtvoll behandelte neue Leder⸗ preſſungen, die oft mit glattem Boxcalf von gleicher oder auch abſtechender Farbe verarbeitet ſind. Neu iſt eine in ſich zweifarbige Preſſung mit Karocharak⸗ ter und antikem Einſchlag. Biberkalb, Hoch⸗ landſaffian, Antilopenlamm ſind ein paar der intereſſanten Lederarten, die man wiſſen muß, um im Bilde zu ſein. Strauß, Krokodil, Froſch und Eidechſe finden ſich zu ausgewähl⸗ ten Modelltaſchen verarbeitet. Schwarz, Braun, Grau, Grün und Blau ſind zur Zeit noch die vor⸗ herrſchenden Farben, während Rot im Augenblick etwas weniger gefragt ſein dürfte, aber zugleich mit den hellen Sommerſachen gewiß auch wieder auf dem Plan erſcheinen wird. 5 Morgens im Raus Die beſonders von hausbackenen alten Tanten gern erörterte Frage nach den ſittlichen Voraus⸗ ſetzungen des Hausanzuges dürfte durch ſeine praktiſchen Qualitäten längſt überholt ſein. Richtig getragen, iſt er in der Tat das netteſte und zweck⸗ mäßigſte Kleidungsſtück, deſſen ſich ſelbſt die auf eigene Arbeit angewieſene junge Hausfrau verſehen kann. Nicht nur, daß ſie in der raſch übergeſtreiften, appetitlichen Morgengewandung dem Manne beim Frühſtück Geſellſchaft leiſten kann; auch zur Scho⸗ nung ihres ſonſtigen Garderobenbeſtandes vermag ein richtig gewählter Hausanzug viel beizutragen. 9 * 2 jeder dann lichſten machen. mode mit einfarbig gehaltene tweed. ſehen. ein it ihren farb weben beſtens entgegenkommt. So ſchätzt man in 1 Modehalbjahr die in zarten Paſtel lt ne Oder Ergänzung zum dunkleren Rock aus dem überall auftauchenden Noppen⸗ Zuſammenſtellungen von Maisgelb und Marineblau, vom Grau zu Grün, von Beige zu Rot oder von Braun zu Blau ſind beſonders gern ge⸗ Steppnähte gehören auch nach wie vor zum Aufputz, und ſofern man ſich zur ſchlankeren, anliegenden Mantelform bekennt, darf auch feſcher, ziemlich breiter Wildledergürtel nebſt Lederblume für den Aufſchlag nicht fehlen, während als Verſchluß ſehr gern große Leder⸗ oder Filzblätter verwendet werden. —— Asieht sowas relzend aus! Die bequem gearbeitete Hoſe wird meiſt in ein⸗ farbig blauem oder ſchwarzem Stoff gewählt, wes⸗ halb nun dieſes Jahr die Frühjahrsmode mit einer Fülle allerliebſter Blüschen und Kaſaks auf dem Plan erſcheint, die mit ihren Karos oder Tup⸗ fen in flottem Weſtenſchnitt ſehr jugendlich wirken. Daneben werben natürlich, wie ſtets, Morgenröcke aller Art und Farbe um die Gunſt der Frauenwelt, die übrigens neuerdings in immer zunehmender „Verweiblichung“ auch ihr Herz für— das Fri⸗ ſierjäckchen neu entdeckt hat. und für die Straße wie stets das Komplet Oder das Jackenkleid,— wie wir gleich ergänzend hinzuſetzen wol⸗ len; denn jedes von ihnen hat nun ſchon ſeit Jahren eine große Schar uner⸗ ſchütterlicher Anhängerinnen, ſo daß ein edler Wettſtreit zwiſchen dieſen bei⸗ den Grundpfeilern aller Uebergangsmode ſicher„remis“ ausgehen würde. Fragt man ſich nach den Urſachen ſolcher den Strom der Zeit überdauernden Beliebtheit, ſo läßt ſich das ſchon allein mit einem Blick auf die vielſei⸗ tigen Verwendungs möglichkeiten einwandfrei beantworten. Das Schneiderkoſtüm, in dieſem Frühling im Schnitt wieder ſo ſchlank und flott wie nur je, iſt in ſeiner ſtilvollen Sachlichkeit nicht nur für die berufstätige Frau ſtets der gegebene Anzug, ſondern es kann durch die Wahl von Hut oder Mütze, Schal, Schuhwerk und Bluſe nach Belieben einen mehr ſportlichen oder aber auch nachmittäglich⸗eleganten Anſtrich erhalten. Wer klug iſt, läßt es ſich übrigens gleich mit zwei Röcken arbeiten, deren immer genug Geheimnis aller erfolgreichen Kleiderpflege iſt. Das Komplet hat über alles Erwarten hinaus reizende Abwandkun⸗ gen erfahren, die es gerade bei beſcheidenem Nadelgeld am allerunentbehr⸗ Zu ſeiner zweiteiligen, aus Rock und meiſt loſe getra⸗ gener Dreivierteljacke beſtehenden Form geſellt Kleidkomplet mit kragenloſem Dreiviertel⸗Mantel, der farblich ſo 11 halten ſein ſoll, daß man ihn zu mehreren Kleidern und verſchiedenen Röcken tragen und bei Kälterückfällen ſogar noch über das Koſtüm ziehen kann. Alſo ein Untverſal⸗Kleidungsſtück, deſſen großer Verwendbarkeit die neue Stoff⸗ gemuſterten und deshalb durchaus neutralen Gee Zeit zum„Ausruhen“ hat, was bekanntlich das ſich das dreiteilige auch kräftig karierte Jacke als reizvolle 22 Wer bei Fuchs kauft— Keuuff quf eee ee Wer AS l lief U. QelifS fern SchSfzft- Kauff e BEI Pe Lassen Sie sich unsere Frühjahrs- Aus Wahl Ohne Verpflichtung zeigen 4 85 4 — L— LLL N— r nnen . Ae, l E — ali alas · Neũſielten ia genen · Stoſſeu- finden Sie in den bekannt guten Qualitäten und größter Auswahl. Meine Maßschneiderei bietet Ihnen Gewähr für guten Sitz und gute Verarbeitung. 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Modernste der Leipziger Messe in 8200 Well,, Striek- u. * Dane! bart, die Jor me gottergeb es ſchein laubt. W ganz ſpo⸗ mit den ſtens ein die Krem kuyfigen Aber nicht her immer u mal eine anmuten! his zu ſe Legi ſchen Beſ Käppi geſetzt, ſt darine abſchließt das Geſi Schleiert. auch ein öͤabet ein Der 9 ommer gemäßigte —ſiehe v Kopf, vo gener Kr Kopf und wirken. enröcke enwelt, mender Fri⸗ n wol⸗ Uner⸗ en bei⸗ würde. ernden vielſei⸗ jeder ſo ur fſtr ich die n einen Halten. „deren lich das ste 82⁰9 1 — Freitag, 20. März 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 184 gand und Blüten Daneben aber thronen Spielhahn und Gams⸗ bart, die auf einer verwegen⸗modiſchen Seppl⸗ Jorm olympiſche Triumphe feiern. Man kann nur gottergeben ſeufzen:„Erlaubt iſt, was gefällt!“ Und es ſcheint, als wäre diesmal wirklich alles er⸗ laubt. Wie geſagt: der Uebergang kommt uns noch ganz ſportlich⸗winterolympiſch, denn wer nur irgend mit den fünf Ringen zu tun hat, wird ſich minde⸗ ſteus ein buntgeſticktes bayeriſches Trachtenband um die Krempe ſchlingen, wenn es mit dem echten, hoch⸗ kopfigen„Hütaterl“ irgendwie hapern ſollte. Aber auch ſonſt kommt anan um die Sportformen nicht herum. Matelot und Breton— noch immer nicht angemeſſen verdeutſcht— haben wieder mal eine große Zukunft. Der Käppchen und flämiſch anmutenden Häubchen von flotten Bubiformen bis zu ſehr reizvollen, weiblich wirkenden Modellen Legion, wobei ſich die Mode an allerhand necki⸗ ſchen Beſonderheiten förmlich überbietet. Das kleine Käppi in Zuckerhutfor m, rechts in die Stirn geſetzt, ſteht in ſcharfem Wettbewerb zum Man⸗ darinenkäppchen, deſſen Rand mit der Stirn abſchließt und ſp eine kleidſame Umrahmung für das Geſicht bildet. Garniturſchleier und hauchzarte Schleiertuffs, Blumenſträuße aus Schleierſtoff, aber auch ein Pompon oder eine kecke Hahnenfeder ſind dabei ein beliebter Ausputz. Der Randhut, deſſen„große“ Zeit für feden ommer vorausgeſagt wird, iſt vorerſt noch in ſehr gemäßigten Exemplaren zu ſehen. Sofern er nicht —ſtehe oben— die typiſche Trachtenform mit hohem Kopf, vorn tief gezogener und hinten aufgeſchla⸗ gener Krempe hat, wird er auch mit niedrigerem Kopf und herrenmäßig geradem Rand geduldet. auf allen Frühlahrshüten Als Werkſtoff kommt neben den ſtets vorhan⸗ denen echten Exoten der ſogenannte„deutſche Exote“ Wuppertaler Herkunft immer ſtärker in Betracht. Aus Barmen ſtammt das ſehr vielſeitig verwend⸗ bare„künſtliche Roßhaar“, zu dem ſich noch ein neuartiges Geflecht aus Crinol, Celltagal und Cellophan geſellt. Nicht zu vergeſſen die prachtvollen Erzeugniſſe des babiſchen Schwarzwaldes, wo man die für große ſommerliche„Bildhüte“ be⸗ ſtimmten Stumpen in„deutſchem Manila“ herſtellt. Endlich öͤie Farben: Grün in allen Tönungen ſcheint führend zu ſein. Daneben ſieht man viel braune Töne und als Neuheit Ozean, ein zwi⸗ ſchen Gletſcherblau und Türkis ſchwankendes, ſehr kleidſames Meergrün. 4 Was den Köpfen recht ist, ist den Füßen billig Neues von der Schuh- und Strumpfmode Nur oberflächliche Beſchauer werden behaupten, der Blickfang im modiſchen Straßenbild ſeien allein die Hüte, wo doch ein ſchlechtgewählter Strumpf und vernachläſſigtes Schuhwerk den Geſamtein⸗ druck des Menſchen noch weit ungünſtiger beeinfluſ⸗ ſen kann, als eine ungenügende Kopfbedeckung. Be⸗ reits ſeit geraumer Zeit ließ ſich beobachten, daß die deutſche Schuhinduſtrie mit allem Nachdruck bemüht iſt, durch handwerklich gediegene Wert⸗ arbeit hier allen Anſprüchen zu genügen. Die kommende Mode nun baut mit beſonderm Glück und Geſchick auf dieſer Grundlage weiter, indem ſie eine Fülle reizendſter Einfälle, wahrer Gedichte in farbigem Leder, auf den Markt bringt. Sportbegeiſterung und Freude am Trachtenmäßi⸗ gen ſiegen auch hier auf der ganzen Linie. Die meiſten der ſchwarz und roten, blau und grauen, rot und braunen, grau und grünen Damen⸗ Halbſchuhe zeigen bei all ihrer tatſächlichen Leichtigkeit äußerlich ſo derbe Formen, daß man geradezu von einer Bauernmode ſprechen möchte. Bäuerlich iſt die gern verwendete Sattelform; bäuerlich ſind die aufgeſetzten Schnüragraffen, die luſtigen großen Laſchen mit verziertem Rand. Dem geſunden Landleben entſpricht ſchließlich auch die immer breitere Kreiſe ergreifende Abkehr vom Stöckelſchuh. Man lebt Gott ſei Dank wieder auf breitem Fuße und findet ſelbſt am eleganteſten Straßenſchuh heute den dreiviertelhohen oder auch den ganz flachen Abſatz vernünftigſter Form. Gelochte, ausgeſtanzte oder nur aus Riemchen gebildete Blätter werden zum Sommer wieder große Mode ſein, ebenſo ſteht uns eine wahre Hochflut an farbigen Leinenſchuhen oder ſolchen aus naturfarbigem Bauernleinen bevor, während für den Uebergang Angora⸗Calf, ein ſtark aufgerauh⸗ tes, mit der Fleiſchſeite nach außen getragenes Kalbleder mit zartgrauer Flaumdecke, eine aparte Neuheit bildet. Daß neben den zweifarbigen Zuſammenſtellungen vor allem grüne und blaue Schuhe große Mode ſind, lehrt ein Blick in die Schaufenſter der Fach⸗ geſchäfte. Wo ſoviel Buntheit an den Füßen herrſcht, wird man ſich übrigens auch„beinlich“ etwas mehr auf Farbe einſtellen. Außer den üblichen Tönungen von Sonnenbraun bis Roſenholz, die vor allem als Knieſtrümpfe mit Gummirand und einem Muſter aus Bäumchen oder Strahlen getragen wer⸗ den, ſtehen uns wahr und wahrhaftig diesmal auch grüne, blaue, rote Strümpfe meiſt öͤurch⸗ läſſiger Webart bevor. Blauſtrümpfe und Storchen⸗ beine dürften alſo demnächſt in Lebensgröße auf den Planken zu ſehen ſein! Ob ſie Erfolg haben? Werfen wir raſch noch einen Blick auf die Her⸗ renſchuhmode, wo man abgeſehen von einer ſtarken Hinneigung zum ſommerlich leichten Lei⸗ nenſchuh mit und ohne Lederbeſatz im großen und ganzen bei den bewährten Formen des Sportſchuhs mit Flügelkappe oder des Derby⸗ BrTauehs ft Du Strümpfe, gehn .——̃̃— EUBFO-S Hrn 6% MD e IfM r XK e Immer gul immer billig Nannheſm, O 3, 4c— budwigs hafen, Bismardtstr. 48 ſchnittes mit Sattelnaht ausharrt. Für ſchlechtes und ſchlechteſtes Wetter iſt der zwiegenähte Halbſchuh in naturfarbigem Fahlleder mit Gummiſohle zu empfehlen. Für warme Tage bleibt nach wie vor der gelochte braune oder ſchwarze Boxcalfſchuh wegen ſeiner Durchläſſigkeit beliebt. Auch das praktiſche Hunting⸗Calf in Beige oder Grau iſt noch immer in Gunſt bei den Männern, die eben⸗ ſo wie die Frauen mehr und mehr dahinter kom⸗ men, wieviel ein gutſitzender und vor allen Dingen ein leichter Schuh zur Erhöhung der Lebens⸗ freude beiträgt. 2 Ir biflen um æwanglose Besidiſſgung unserer neuen schonen S geben de E OFF NUN de. Umerbeſten nach neuesten Maodelſpur-Ausstellung 2¹⁵⁶² Modellen und von ersten Fachkräften ausgeführt bitten wr schon jetzt zu bringen er. — Hauen 8 5 2 Breſte Straße ˖ i K 1. 7 Straßenbahnheltest. Fnedrichsbrücke ö 0 0 9„ 5 5 M oeefl Mandbschuule, else Hu. FHatode plot 5 8.2. 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Noch im⸗ mer iſt der Gabardine⸗Mantel— vor allem in eleganter Slipon⸗Form— das gefragteſte Beklei⸗ dungsſtück für den täglichen Gebrauch. Man ſieht ihn vox allem in mautefarbenen bis grünen Tönen. Vereinzelt taucht auch wieder der Zweireiher mit Ringsgürtel auf. Um der nun ſchon jahrelang anhaltenden Vorliebe für den Gabardine⸗ Mantel aber doch immerhin auch etwas anderes entgegen⸗ zuſetzen, haben nicht wenige Männer wieder einmal ihr Herz für den flotten Cheviot⸗Slipon ent⸗ Heckt, für den man Homeſpun ſowie alle aufgewor⸗ fenen Stoffe von ausgeſprochen engliſcher Art be⸗ vopzugt. Auch hier ſieht man ſehr viel Grün, daneben alle Tönungen zwiſchen Beige und Braun. Was die Anzüge angeht, ſo iſt der Sakko um ein weniges länger geworden, neben dem Ein⸗ reiher wird vorausſichtlich der Zweireiher wieder etwas mehr gefragt ſein, und die Beinkleider haben ihre bisherige Form ziemlich unverändert beibehalten. Mengenmäßig betrachtet, wird natür⸗ lich un Jahre der Olympiade wie bei der Damen⸗ welt auch hier der ſportliche Anzug überwie⸗ gen. Sein Jackett iſt ſo bequem und loſe wie möglich, man ſieht es mit Sattel und rückwärtiger tiefer Golf⸗ falte, daneben aber auch ſehr häufig mit rückwär⸗ tigem Gummizug in der allgemein wieder gern etwas betonten Taille. Die geſamte deutſche Beklei⸗ dungs⸗Induſtrie hat ſich ſelbſtverſtändlich auf dieſe Beſonderheit der Lage eingeſtellt und auch in Stof⸗ fen eine Fülle ſchöner Sportmuſter herausgebracht. Die Flanellhoſe dürfte gegenüber Fresko⸗ oder Cheviot⸗Hoſen ein wenig in den Hintergrund treten. Im übrigen iſt gerade bezüglich der Beinkleider eine recht intereſſante Beobachtung zu machen: die bisher ſo beliebte Golfhoſe iſt etwas in den Hintergrund getreten, und man bevorzugt den zweiteiligen Anzug mit langer Hoſe. Beſonders gefragt ſind bei der allgemeinen Hin⸗ neigung zur Farbigkeit natürlich Kombinationen. Die Anſchauungen darüber, ob es dem guten Ge⸗ ſchmack des Herrn entſpricht, mehr als zwei Farben an ſich zu tragen, haben ſich durchweg ganz erheblich gewandelt und dabei vom Sport her ſogar auf den korrekten Sakko übergegriffen. Das ſoll nun aber keineswegs ein Freibrief dafür ſein, von der bun⸗ ten Mode bei jeder Gelegenheit Gebrauch zu machen. Man darf ſeine Farbenbegeiſterung ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht übertreiben; denn was bei ſportlicher Klei⸗ dung wirklich hübſch ſein kann und den Alltag ver⸗ Büro wenn nicht gerade häßlich, ſo doch zum minde⸗ ſten fehl am Ort. Bei den ſportlichen Kleidungsſtücken ſteht Grün an erſter Stelle. Man ſieht es in ganz ſatten Far⸗ ben, wie bei den Pullovern, die ſich dazu ſogar noch oft kräftige Ueberkaros leiſten. Dicht hinter Grün kommt Braun in vielerlei Abſtufungen. Da auch Blau ſehr bevorzugt wird und beim modiſchen Zu⸗ behör des Herrn, wie Schlips, Schal und Handſchuhe, eine große Vorliebe für Rot und Gelb beſteht, ſo ſind in der heutigen Mode tatſächlich alle Töne vertreten, die ein Herr überhaupt verantworten kann. Welchen großen Einfluß nicht nur in Deutſch⸗ land, ſondern faſt in der ganzen Welt die Olym⸗ piade auf die Mode ausübt, läßt ſich auch bei den Männerhüten feſtſtellenn. Die im Gau der Winter⸗Olympiade beheimateten alpinen Trachten⸗ hüte finden überall das größte Intereſſe. Man wird ſte künftig nicht nur zur Trachtenjoppe und der kniefreien Sommerhoſe ſehen, zu denen die„Ein⸗ heimiſchen“ ſie tragen, ſondern auch zum Norfolk, zur Knickerbocker⸗Kombination und ſelbſt zum ſport⸗ lichen Ulſter. Wer es bisher nicht wußte, wird da⸗ bei die Erfahrung machen, daß der kommende ſportliche Hochlandhut einen ganz unge⸗ wöhnlichen Formenreichtum aufweiſt und vom nied⸗ rigen Kopf mit runder Tellerbeule und ſchmalem Rand bis zum breitkrempigen Velours mit nach hinten abfallendem Scheitelkniff reicht. Auch die Garnievung bietet viele Möglichkeiten, die zwiſchen ſchlichter Kordel und Gamsbart oder kühner Feder⸗ poſe reichen. Der Herr von heute bekennt ſich glücklicherweiſe wieder zur Maß ⸗ ſchneiderei. Mancherlei Erwägungen und Erfahrungen haben ihn dazu geführt. Vor allem jener Standpunkt eines praktiſchen, aber führen⸗ den Schneiders, der da ſagt: Wir ſind nicht reich genug, Jawohl, ſowas gibt es, ſeitdem die Herren der Schöpfung mehr und mehr zu vernünftigen Wäſche⸗ moden übergehen und keinerlei witzblattfähigen Bal⸗ laſt mehr an ſich herumtragen. Dieſes Jahr ſind ſie zudem noch beinahe ebenſo bunt angezogen wie das ſchöne Geſchlecht. Die Hemden flirren einem vor den Augen mit ihrem leuchtenden Grün, ihren zahlloſen Blaus, ihren kräftig bunten Streifen und netten Karos, denen ſich der Tupfen als Dritter im Bunde der Muſter zugeſellt. auflage, die — um billig zu kaufen. Heute ſpielt es wieder eing Rolle, ob die Güte des Stoffes, des Zubehörs der pünktlichen Arbeit lange anhält. 5 Das Geld iſt zu wertvoll in dieſer armen Zeit, deshalb wird nicht mehr ſchnell ein Dutzendſtück gekauft, es wird wieder geprüft, erwogen und geprobt. Es heißt wieder, für wenig Geld das Beſte und meiſte erzielen. und dieſer Forderung Genüge tun kann vor allem ein wirklich guter Maßſchneider. Auch bei ihm it die Auswahl an modernſten Stoffen erſtklaſſig⸗ ſter Fabrikate unbeſchränkt. Schnitt und Ver⸗ arbeitung aber vermögen die verwöhnteſten An⸗ ſprüche zu befriedigen. Endlich aber erfährt der perſönliche Geſchmack eines jeden Herrn jene Rückſicht und aufmerkſame Würdigung, die aus dem gutſitzenden Maßanzug ein kleines Kunſtwerk individueller Handwerksarbeit zu ſchaffen vermag. Männerstolz im Wäscheschrank Für die wenigen Anläſſe, die man beim beſten Willen nicht in die Sparte„Sport“ einreihen kann, gibt es ſehr elegante Sachen in ziemlich gedeckten Farben, die ſich durch einen„angewachſenen“ ſtei⸗ ſen Kragen auszeichnen und womöglich noch eine halbſteife Bruſt nebſt ebenſolchen Manſchetten beſitzen. Aber wie geſagt: im allgemeinen ſtegt auch hier die Sportbegeiſterung, von der ſogar die Kra⸗ watten ihr Teil abbekommen haben. Wer ſelbſt bei„Kraft durch Freude“ turnt, kann natürlich nicht ohne einen Schlips mit den ö5olympiſchen Ringen auskommen. Auch das Monogramm machen die ſonſt ſo eigenwilligen Männer ihren „beſſeren Hälften“ ſchon nach. Wer beſcheidene Zu⸗ rückhaltung übt, wird aber außer den hübſchen Sei⸗ denfrottékrawatten mit Streifen oder Tup⸗ fen auch ſeine lieben, altangeſtammten Muſter wie⸗ derfinden. Wer ſich aber dementſprechend immer noch nicht zum geflochtenen, farbigen Gummigürtel durch⸗ gerungen hat, ſondern immer noch dem Hoſen⸗ träger treu bleibt, der nehme wenigſtens ſtatt des ſchweren, ledergeſteppten Geſchirrs in Weiß oder Grau aus Großvaters Zeiten eine ſchmale Neu⸗ farbig zum Hemd paßt. Da Weſten heutzutage wirklich außer Kurs ſind, muß man wenigſtens dieſes kleine Zugeſtändnis machen, um nicht ganz rückſtändig zu ſein! —. Verantwortlich für die Modebeilage: Margot Schubert, Mannheim. Zeichnungen: Sigrid Rothmann(12), Friedrichs⸗Ullſtein(), Conrad Detert(2) 8 go 8 55 2255 5 2 5 S 8 8e Bahar dine-Theviot Mäntel in modefhen Noglen- u. Kugelschſüpfet- Weshalb Wird eme hepdgemechſe Zigerefſe bevorzugi? Weshalb lregl nicht elle Velf Pa pierkragen? Weshelb Denz men lieber Aufos staff Straßenbahnen? Ebenso verhält es sich mif dem nandgemachten Anzug oder Manfſel im Velgleich zu Kontek for, NMeHKROneKIHon oder „NMeherselz“ Maß kleidung Wird Tradiſfion bleiben, her gesfellf in solider Handerbeif des Mannheimer Herrenschneiders J. G. 8I EBERT e 2 5 S Formen 32.—- 38. 43. 35. 653. 2 275 3 e Sport- und Strafen Anzüge in feschen Fotmen und Feiben 26. 33.— 42. 49. 38. 88 25 8 8 Drucksachen jeder Art liefert billigst Druckerei Dr. Haas, R l.-6 Der Kluge Ceschäaftsmann weiß darüber Bescheid, daß er seine Insertion dadurch verbilligen einen Mengen- Abschluß nach Staffel B tätigt, dann bat er tolgende Vergünstigungen: Bei 1000 MAtiumeter-Zeilen 9 v. H. 30⁰0⁰0 5 2 5 v. H. „ 5000 5 el „10000 1.„ 158 v. H. „20000 55„ 20 v. kl. Verlangen Ste Dertreterbesuch Neue Mannhelmer Zeitung kann, daß er „Sportlich“ Ihre Frühjahrs- und Die Menſchen ſind vergeßlich Kein Wunder, es ſtrömt heute viel⸗ zuviel auf ſie ein. Es iſt unmög⸗ lich, alle Ereigniſſe und Begeben⸗ heiten im Kopf zu behalten Die⸗ ſem Geſetz iſt auch Ihre Werbung unterworfen. Deshalb müſſen Sie dem Publikum immer wieder ſagen, welche Vorteile es hat, wenn es bei Ihnen kauft, und was Sie alles anzubieten haben. Es braucht nicht immer„viel Geld“ zu koſten, die Hauptſache iſt, regelmäßig und gutdurchdachte Werbemaßnahmen zu ergreifen.— Wünſchen Sie un⸗ ſeren Rat, ſo ſtehen wir gern zu Ihrer Verfügung. NM AAN NE s Raufen Sle im Fachgeschafil Sommerkleidung WASSE TU Abel und geschäffliches Leben haben ihren Ursprung immer in der Enffalfung einer regen Verbunq, Sei sie mm mündlich, schiff oder oplisch. Die beelntlussende Kreff der Werbung in der modernen Tageszelfung Stehf jedem ſorischrifflichen Geschäftsmann zur Verfügung. Mi den geringsfen Miffeln erlaubf sie ihm, seie Posifion Sfelig auszubauen. Lassen Sie sich einmal von uns berafen. Mannheim dec etu/as vorstellt braucht noch löngit kein Ver-. mögen tur zeine Kleidung aus- zugeben.. 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Rh., Ludwigstraße 26 1 gegen Fr den Webr Ewigkeit da der g 0 wüſtliche 2 5 Begeichnu drücklich z für das S ſportliche Hahnentri dort mal kommen b pb Ja, die Wer ſie he na, der m helfen und Wenn jede Haut, bleil der Mode äußerte 1 darum kan mollige S: loſen Trik und hinder ein gutſitz ſchlankere Für de. mehr tai zu verber⸗ Schnürfach 9 zendſtück zen und Geld d dieſer em ein ihm iſt ſtklaſſig⸗ td Ver⸗ ten An⸗ ährt der rn jene die aus eller er ſelbſt natürlich hiſchen ra mm r ihren ene Zu⸗ en Sei⸗ her Tup⸗ ter wie⸗ och nicht e durch⸗ Hoſen⸗ ſtatt des eiß oder le Neu⸗ 1 Weſten ß man chen, um hubert, 0 a . lehr taillierte Formen; und wer Freitag, 20. März 1936 1 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 134 vom Frühling zum Sommer Was die Stoffmod'e bringt —.— in klaſſiſcher Seufzer:„Wer zählt die Völker, nennt die Namen“, die in ſo einem . Stofflager beim Modewechſel zu finden ſind! Es hat keinen Zweck gegen Fremdwörter zu wettern. Sie bleiben mit den Webwaren— ſo ſcheint es— auf Zeit und Ewigkeit verſchwiſtert. Ein Wunder ſeiner Art iſt du der gute brave Hahnentritt, dieſes unver⸗ wüſtliche Karomuſter, das ſich zwiſchen all den feinen Begeichnungen mit und ohne„Akßang“ ſehr nach⸗ drücklich zu behaupten weiß. Hahnentritt in Wolle für das Sportkomplet, Hahnentritt in Seide für das ſportliche Nachmittagskleid oder die kleine Jacke,— Hahnentritt, wohin du blickſt, kaum daß hier und dort mal ein Pepitamüſterchen daneben auf⸗ kommen kann. 1 Natürlich gibt es auch genug anderes, das Be⸗ achtung verdient. So etwa ein feſcher Wollgeor⸗ gette mit Bieſen oder der entzückend anſchmieg⸗ ſame Wollelogusé für elegante Kleider, An⸗ go ra⸗Bonels für elegantere Sporkkleider, Nop⸗ penſtoffe in einfarbig mit paſſender karierter Er⸗ gänzung für Komplets und Mäntel. Sehr ſchick für das ſportliche Jackenkleid iſt ein Shetland ſt rei zen, marinegrund mit hellgrau; als beliebteſte Zu⸗ ſammenſtellungen nennen wir ferner Kornblau mit Mais. Tinte mit Roſé, Havanna mit Bernſtein, Terra mit Blau oder Braun. Bei den Seidenſtoffen macht noch immer der Cloquéè in allen möglichen Abwandlungen das Rennen. 8 In ſich gemuſterte oder zweifarbige Blumeneffekte herrſchen hier vor. Daneben ſieht man wieder zahlloſe Seidendrucks vom kleinſten, zarteſten Streublümchen bis zu dicken, bunten Sträußen. Bedruckter Borkenkrepp wird zur Zeit gern für Nachmittagskleider verwendet; im Hochſommer ſoll Organdy die große Mode wer⸗ den. Taftſchotten bleibt der beliebte Bluſen⸗ ſtoff, während für Schals große Karos oder fehr breite, meiſt dreifarbige Streifen verwendet werden. Wie immer hört man Schwarz Wei ß, daneben aber auch Marine⸗Weiß als vornehmſte Mode⸗ neuheit preiſen. Jedenfalls gibt es ſchöne Stoffe Jie Sand am Meer, und auch genug gute Mannheimer e die ſie geſchmackvoll zu verarbeiten wiſſen. Die schwere Kunst Einen Damenhut aufzusetzen Erſtens mußt zu dich einmal prüfend vor den Spiegel stellen, denn das Hütchen eng und ſchmal, quetſcht dir deine Dauerwellen. Zieh den Hut dann auf den Kopf, aber feſt, in kühnem Bogen! Prüfe dann den blonden Schopf, ob die Haarpracht ſich verbogen. Schaut ein Löckchen ſchief hervor, ſtopf es mit dem Finger drunter! Achtung! Auch das eine Ohr muß noch gleichfalls mit hinunter! Zieh noch einmal von der Stirn dann das Hütchen ſchief und tiefer,- bis zum Rand vom Kleingehirn; ſo,— jetzt geht es nicht mehr ſchiefer! Ob der Hut dich drückt und preßt, ſei dir weiter gar nicht wichtig. Eins jedoch ſteht bombenfeſt: Wenn er ſchief ſitzt, ſitzt er richtig! Geheime Mächte, von denen d 0 8 Ja, die Linie— da liegt der Haſe im Pfeffer! Ver ſie hat, ſoll froh ſein, und wer ſie nicht hat— na, der muß halt ſeinem Schickſal ein wenig nach⸗ helfen und die Maſſen bändigen, ſo gut es geht. Venn jedes Kleid und jeder Rock anſitzt wie eine Haut, bleibt nur das hilfreiche Mieder, um mit der Mode Schritt zu halten. Zwar iſt nicht mehr äußerſte Magerkeit ihr letzter Schrei; aber gerade darum kann ſelbſt die gut trainierte, doch etwas mollige Sportsfrau ruhig den Weg zum ſtangen⸗ loſen Trikot⸗Korſelett einſchlagen. Es iſt federleicht und hindert ebenſowenig die Bewegungsfreiheit wie ein gutſitzender Gummiſchlupfer für die etwas ſhlankere Erſcheinung. Für den Nachmittag und Abend gibt es natürlich 5 ſehr viel u verbergen hat, greift zu den immer praktischen ürfachen, um Büſten halter mit VSeib⸗ Puck. je„Linie“ abhängt chen, der jeder Figur einen ausgezeichneten Halt gibt. Ein ſchwieriges Problem iſt übrigens gelöſt: man wird dieſen Sommer wiſſen, wie man es„oben herum“ macht, wenn man Knieſtrümpfe trägt. Es kommt das ſtrumpfhalterloſe Gummi⸗ mieder mit einknöpfbarem Höschenteil. Ein wahres Ei des Kolumbus für alle Vollſchlanken, die doch bei Hitze auch gern leicht und bequem gekleidet ſein wollen, ohne allzuviel Verluſt an„Linte“ mit in Kauf nehmen zu müſſen Aber nicht nur den ſtrengen Hütern der Form gilt unſere Aufmerkſamkeit. Wenn der Frühling ins Land zieht, und das Wollene nebſt dem Halb⸗ wollenen immer endgültiger in den Schränken ver⸗ ſchwindet, gibt es auch ſonſt noch eine Fülle duftiger Zierlichkeiten, die der kommenden Mode gewiſſer⸗ maßen von innen her ſchmeicheln. Die hauchzarten, auf knappſten Sitz berechneten Sächelchen meinen wir, von denen man ein halbes Dutzend bequem in die Handtaſche ſtecken kann, und die— ob Kunſtſeide, ſchimmernder Crépe Lavable, Charmeuſe oder matter Seidenwirkſtoff—, immer neue Wünſche in Frauenherzen wecken. Um es gleich vorweg zu nehmen: außer den ſtets gefragten Paſtelltönungen in Roſa, Lachs und Hell⸗ blau iſt eine neue Modeſarbe auf dem Plan erſchie⸗ nen, die das ſatte Hellgelb der Banane beigt. Hemdͤchen, Hemoͤhoſen und Unterziehhöschen ſind nach wie vor aus ſtark geripptem Gewebe, das ſich ob ſeiner großen Anſchmiegſamkeit und Dehnbar⸗ keit im Gebrauch beſonders gut bewährt hat. Neu iſt auch an dieſen Wäſcheſtücken die häufige Verwen⸗ dung von Spitzen und ganzen Spitzenteilen. Für nachmittags und abends ſoll ſich das„rau⸗ ſchende“ ſchwarze Taftunterkleid mit wei⸗ teefarbener Spitzenpaſſe oder ßen Applikationen weiter durchſetzen. Die entzückend eleganten Nachtgewänder mit ihrem häufig geſmokten viereckigen Halsaus⸗ ſchnitt, ihren weit überfallenden, gebauſchten Aer⸗ meln und ihrem ſonſtigen Einfallsreichtum an For- men als„Hemden“ zu bezeichnen, iſt allmählich ſchon ein Unding. Auch die Schlafanzüge ſind wie⸗ der„ganz groß“ ee e meuſe in kräftigen Farben, ſtreng ertenmäßig ver⸗ arbeitet, ſich beſonderer Beliebtheit erfreut. CCC ana eeedunmmman nnn snsnnmnunmunnumnbnusnnnuninmmmninmsnmummmum in größter Aus wanl bei cioliue,& Habt Neues brief SPFEZIAlH AUS FU DANHEN STOFFE NMANNNEINM, M 1, 4, Rathaus 2¹³⁴ gut angezogene Die ö Dame trãgt gerne Mabarbeit W. Alles pach Fachwaunſſein Damen-Magarbeit tleiurich-Pana-Str-11 Emmy Berlinghof Dawmenschneiderei Bil Heckel-Sty 16 Tel. 373 79 Hans Bingert FetneDemen- u. 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Sie finden solche für Kleider und Mäntel auch seidene Stoffe schon jetzt bei Fellen,& Hend GBreitestra ße dn J. 56 84⁴¹⁸ 0 ee, 12. Seite Nummer 134 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Swiſchen Elektriſche und Lastwagen Geſtern nachmittag wurde in der Breiten Straße vor dem Kaufhaus Rothſchild eine Radfahrerin von einem Triebwagen der Linie 16 mitgeriſſen und kam zu Fall. Das 19jährige Mädchen aus Waldhof verſuchte unvorſichtigerweiſe an einem Laſtwagen, der vor dem Kaufhaus parkte, vorüberzufahren, ohne genügend Vorſicht gegenüber der Straßenbahn zt beobachten. Das Mädchen zog ſich leichtere Hautabſchürfungen im Geſicht, an Händen und Bei⸗ nen zu. Es wurde ſofort von Augenzeugen in den Hof des Kaufhauſes gebracht und konnte anſchlie⸗ ßend ohne fremde Hilfe einen Arzt aufſuchen. Das Fahrrad wurde nur unbedeutend beſchädigt. Es kann nicht genug darauf hingewieſen werden, beim Paſſieren von parkenden Fahrzeugen mehr Vorſicht walten zu laſſen. Man kommt immer noch früh ge⸗ ung— zu ſpät, wie es im Volksmund heißt. Filmrundſchau Alhambra:„Du kannſt nicht tren ſein“ Starke Grade der Luſtigkeit erzielt Lueie Eng⸗ liſch wieder in dieſem Film, zu deſſen Schauplatz man die bayeriſche Gebirgswelt gewählt hat, die in ihrem Winterkleid eine prachtvolle Kuliſſe für das humorvolle Geſchehen abgibt. Als Gaſtwirtstochter führt Lucie Engliſch ein überaus ſtrenges Regiment, von dem ſogar ihr Vater, ein auf Freiersfüßen wan⸗ delnder Witwer, nicht verſchont wird. Der neue Oberkellner Max bildet bei ihr auch leine Ausnahme, aber er erkennt gleich, daß unter der rauhen Schale dennoch ein goldenes, liebebedürf⸗ tiges Herz ſchlägt, das er ſich zu erobern gedenkt. Mit welch liſtigen Mitteln ihm die Zähmung der Widerſpenſtigen gelingt, das erzählt der Film in ſehr erheiternden Bildern. Gewiß, die Fabel iſt nicht neu, aber trotzdem gibt es nur eine Stimme des Lobes für dieſen Streifen, bei dem jeder Lachluſtige auf ſeine Rechnung kommt. Daß dem ſo iſt, iſt das Verdienſt der Darſtel⸗ lex. Allen voran die Engliſch, der hier eine Bom⸗ benrolle zugewieſen wurde. Hermann Speelmans als Oberkellner Max iſt wieder der forſche, un⸗ widerſtehliche Draufgänger in ſeiner friſchen Unbe⸗ kümmertheit, als den wir ihn gern ſehen, der da⸗ neben ausgezeichnet tanzt und auch einer zünftigen Rauferei nicht aus dem Wege geht. Joe Stöckel ſpielt ganz ausgezeichnet den heiratsluſtigen Gaſt⸗ wirt im Ruheſtand, der es mit der bayeriſchen Ge⸗ mittlichkeit hält, und die Verwirklichung ſeiner Hei⸗ ratspläne, trotz des anfänglichen Einſpruchs ſeiner Tochter, doch noch erreicht. Auch die übrigen Mit⸗ ſpieler warten mit guten Leiſtungen auf. Im Beiprogramm gefällt beſonders der Kultur⸗ film, der mit dem geheimnisvollen Tibet bekannt macht. 5 Y. —— e Vom Planetarium. Am Samstag, dem 21. März, findet wieder ein Planetariumsabend für die vom Winterhilfswerk betreuten Volksgenoſſen ſtatt. Für den muſikaliſchen Teil des Abends haben ſich Wilfriede Scheidt und Studierende der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater zur Verfügung geſtellt. Die Veranſtaltung wird am Montag und Donnerstag nächſter Woche wiederholt. Mittlere Reife. Am vergangenen Mittwoch unterzogen ſich 25 Schüler der höheren Privatlehr⸗ anſtalt Inſtitut und Penſionat Sigmund, der staatlichen mittleren Reifeprüfung, die von Direktor R. Vulpius als Vertreter des Unterrichtsminiſte⸗ riums am Inſtitut ſelbſt, geleitet wurde, Von einem Schüler abgeſehen, konnte allen Prüflingen die mittlere Reife zuerkannt werden. NSDAP-fiffeilungen Aus parietamtlicen Beheannimadiungen en nommen Politiſche Leiter Oſtſtadt. Am 21. März, abb 15 Uhr, Piſtolenſchießen der Politiſchen Leiter auf dem Schießſtand der Mannheimer Schützengeſellſchaft, Straßenbahnmhanteſtelle Neckarplatt. Uebung 3, Nachzügler 2. Schwotzingerſtadt. Achtung! Am 29. März, 20.30 Uhr, finden innerhalb der Ortsgruppe Schwetzingerſtadt tol⸗ gende Verſammlungen der Hausleiter einſchließläch der Politiſchen Leiter ſtlatt: Im Gaſihof„Zur Oſtſtaddt“, Wel⸗ denſtraße 1 für die Zellen 1, 2, 3 und 4.— Im Schlachthof Reſtaurant, Seckenheimer Nulage, für die Zellen 6, 7, 8, 9, A, 1 und 13.— In der NSV⸗Wärmehalle, Augartenſtraße Nr. 36,(2. Stock), für die Zelle 5.— In der NSV⸗Wäyme⸗ halle, Augartenſtraße 36(3. Stock), für die Zelle 10. Sämt⸗ liche Polltiſchen Leiter und Hausleiter müſſen unbedingt zur Stelle ſein, da für die Vobksabſtimmung wichtige Be⸗ kanmangſchungen erfolgen. Die ber angeſagte Geſamt⸗ ſitzung der Politiſchen Leiter fällt aus Seckenheim. Am 20. März, 20.30 Uhr, Hausleiter⸗ Appell in der Schulturnhalle. Seckenheim. Am 22. März, 8 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter an der Geſchäftsſtelle.— Am gleichen Tage um 20.30 uhr Wahlkundgebung im Schloßſaal. Redner: Dr. Reuter, Kehl. Neckarau. Sämtliche Politiſchen Leiter und Anwärter treten am 22. März, 7 Uhr, im Hofe des Ortsgruppen⸗ heimes zum Formaldienſt an.(Marſchanzug.) Neckarhauſen. Am 22. März, 15 Uhr, im Gaſthaus „Zum Badiſchen Hof“ Wahlverſammlung. Redner: Kreis⸗ leiter Pg. Engelhardt(Konſtanz). Neckarſtadt⸗Oft. Die Geſchäftsſtelle bleibt bis zum 20. März einſchl. für den Publikumsverkehr geſchloſſen. Wegen Wahlangelegenheiten kann jedoch jeden Abend um 19 Uhr norgeſprochen werden. NS⸗Frauenſchaft Strohmarkt. Am 20. März, 20.15 Uhr, Zellenabend der Zellen 8, 4, 5 im„Kinzinger Hof“. Neuoſtheim. Am 20. März, 20 Uhr, Heimabend im ev. Gemeindehaus. Friebrichspark. Am 21. März findet keine Beſich⸗ tung im Krankenhaus ſtatt. Neuer Termin wird bekanut⸗ gegeben. Jungbuſch. Am 21. März, vorm. 11 Uhr, beteiligen ſich die Frauen an der Beerdigung von Frau Hambach. Achtung, Ortsgruppen! Die Verſammlung am 23. März mit Maria de Smeth und Kreisleiter Dr. Roth wird auf einen anderen Termin verlegt. Die Karten behalten ihre Gültigkeit. Fendevheim. Am M. März treffen ſich die Frauen um iin bn an der Halteſtelle Endſtation zur Beſichtigung der Ausſtellung der Hausfrauenſchule. BDM Gruppe 8. Am 20. März Heimabend im Konſirmanden⸗ ſgal ür Schar 2 und 3 DA Kreiswaltung, Abt. Propaganda. Die Ortspropagando⸗ wolter holen ſofort bei uns Plakate für die Reichstags⸗ wahl as Kreiswaltung Mannheim. Arbeitsſchule der Daß Arbe meinſchaft für Exportkauflente. Am 20 März um 10 Uh in C 1, 10, Saal 1, ſpricht Direktor Dr. Sturm Akrobatik und Tauben Neues Programm im Pfalzbau ch. Ludwigshafen, 20. März. Durchweg gute Kräfte hat ſich diesmal das Pfalzbau⸗Kaffee zur Unterhaltung ſeiner Gäſte verpflichtet. Gern unter⸗ bricht man ſeine Tanzluſt, um ſich von ihnen aller⸗ hand Sehenswertes vorführen zu laſſen. Da iſt zunächſt Frl. Evelling, die als Tanz⸗ akrobatin durch Anmut und ſicheres Können zu ge⸗ fallen weiß. Eine beſonders nette Nummer bietet „Reſom mit ſeinen gefiederten Künſt⸗ lern“. Es ſind Tauben, die er zu famoſen Künſt⸗ lern auf Rollen, Trapez, Bällen und Leitern dreſſtert hat. Zweifellos hervorragend iſt die„Plaſtiſche Akro⸗ batik“, die die zwei Weſterguards zum beſten geben. Gute Körperbeherrſchung bis in die Zehen⸗ ſpitzen. Den Beſchluß des Abends macht der moderne Zauberer Berot, der„mit langſamer Geſchwindig⸗ keit“ alle an der Naſe herumführt.— Die Kapelle Walter Otto trägt mit ihren ſchmiſſigen Tanz⸗ weiſen und einer geſchickten Begleitung der ver⸗ ſchiedenen Nummern weſentlich zum Gelingen des Programms bei. 2 2 2 5 Was hören wir? Smstag, 21. März Reichsſender Stuttgart .30: Bunte Morgenmuſik.—.30: Bunte Schallplatten. — 10.15: HJ⸗Feierſtunde.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Buntes Wochenende.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.00: Hu muſiziert.— 16.00: Der frohe Samstag⸗Nach⸗ mittag.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 18.30: Melodie des Frühlings. Bunte Muſik.— 19.15: Gute Geiſter. Frohe Einkehr.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: 1000 muntere Noten. Großer bunter Abend. 22.00: Nachrichten.— 28.30: Das frohe Wochenende.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .10: Fröhliche Morgenmuſik.—.10: Morgenſtändchen. — 10.15: Volk und Staat.— 10.45: Fröhlicher Kindergarten. — 11.30: Mittagsſtändchen.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 13.00: Glückwünſche.— 14.00: Allerlei.— 15.10: Schall⸗ platten.— 16.00: Froher Samstog⸗Nachmittag.— 18.00: Fröhlicher Reigen(Schallpl.).— 19.00: Bumbum— trara — der Lenz iſt da.— 20.10: 1000 muntere Noten.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. Fageohabeucles Freitag, 20. März Nationaltheater:„Der Troubadour“ Miete F, 20 Uhr. Planetarium: h Uhr Vorführung des Sternprofektors. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Clou. Kaſſee Vaterland Kaffee denn Konzer: i Nerlangerung Wartburg⸗Hoſpiz: 20.30 Uhr HV des Odenwald⸗Klubs, Lichtſpiele: univerſum:„Die ſetzten Vier von Santa Oper von Verdi, Cruz“.— Alhambra:„Du kannſt nicht treu ſein“. 5 Schauburg:„Paul und Pauline“.— Scala:„Vik⸗ toria“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Mannheimer Kunſtverein. L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr Muſeum für Natur und Völkerknude im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 17 bis 19 Uhr Städtiſche Schloßbücherei: Ausleiht von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr Leſefäle non 9 bis 13 und von 15 his 19 Uhr Städtiſche Mufikbücherei, I. 2, 9: Geöffnet von 11 bis 13 und von iß bis 19 Uhr Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.80 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Aussichl Wetterbericht des Reichswetterdieuſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 20. März. Durch lebhafte über dem Oſtatlantik aufgekommene Wirbeltätig⸗ keit wird das europäiſche Hochdruckgebiet langſam oſtwärts abgedrängt. Es bleibt jedoch vorerſt für unſer Wetter noch immer mitbeſtimmend, ſo daß im ganzen mit der Fortdauer freundlichen Wetterßgs gerechnet werden kann. Vorausſage für Samstag. 28. März Wolkigeres, aber im ganzen noch freundliches Wetter, tagsüber recht mild, überwiegend ſüd⸗ öſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 19. März + 15,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 20. März. 1,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 1, Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Abe Wenel, 16 17 g. 10. 20. Neckar⸗begel] 17 18 19** f 5 2 20 S 1 Geige 5 5 150 7 10 995 Maunbeim.68.65.1.59 Kehl 182 J.0.00 2 67J/ Jagſtfeld„55 Maxau. 38. 3 387 62 3 90][ Heilbronn—— 8 Maunhein.75282 282.59 259] blochingen.——— taub 2011.98 18015.62 e 3 Röln 1,98] L, 88 1,80 4,73 1,6 1 Schn⸗ e hericht vom Freitag, 20. März Schwarzwald: Sport gut. Schauinsland: heiter, + 4 Grad, Schneereſte, Nord⸗ hänge Spord beſchränkt. Todtnauberg: heiter,. 5 Grad, kein Sport. Im übrigen Schwarzwald keine Winterſport⸗ möglichkeiten. Alpen: Garmiſch⸗Partenkirchen: heiter, 0 Grad, keine Sport⸗ möglichkeiten. ank⸗Kreuzeck: heiter,— 2 Grad, Schneehöhe 35 Zentt⸗ meter, Pulverſchnee, Schi gut, Rodel mäßig. Oberſtdorf: heiter,— 4 Grad, keine Spe rtmöglichkeiten. Predigtſtuhl bei Bad Reichenhall: heiter,. 2 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, verharſcht. Schi und Rodel gut. Schneefernerhaus⸗Zugſpitze: heiter.— 5 Grad, Schnee⸗ Eehe 20 Zentimeter, Firnſchnee, Schi gut. Schleſiſche Gebirge: Nene ſchleſ. Bande: heiter,— 4 Grad, Schneehöhe 113 Zentimeter Firnſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Hampelbande: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 55 Zenti⸗ über„Die Handelsbeziehungen nach Holland“. meter, Pulverſchnee. Schi und Rodel ſehr gut. Feldberg: heiter,— 2 Grad, Schneehöhe 25 Zentimeter, F Neuer Unternehmungsgeist is: in deis Hus Fischer und Riegel F in Mannheim eingezogen- ein Seist der Arbeitsfreudle, bewußt der großen Ver- eint Wortung am Aufbau deutschen Wirtschaftslebens! leder Angestellte wird in krföllung der Aufgabe eine große Absatzstäfte für 4 die ddeutsche Mode- Industrie vorbildlich zu föhren! Gudlität selbst in niedersten Preisleigen und eine vorbild- liche und umfassende Aus- Wahl zu bieten, ist oberster Geschäftsgrundsgatz,— kurz alle Mannheimer frauen sollen ihre Freude haben am größten; Mennheimer Spezidolgeschäft för kroven- u. Kinderkleidung und sind herzlichst ein- geladen zur Besichtigong der neuen und so sehr kleid semen Frühlingsmoden bei Freitag, 20. März 1936 — als Mitarbeiter gewertet ö ö (Vormitta Waſchhilfe 1. Einfſam Ang..! a, d. Geſc zunges, ö Häde aum 1. 9 Feel Wilhelm, parterre. Curl, fl ad zum 1. 4. ſchäſts haus geſucht. Luiſenrin, Fort mit deschwe 7 Iilit auch Allelnve Shunt st NI. — 1 8 20. Mär 8 5 5 1 — 55 Freitag, Närs 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 18. Seite“ Nummer 183 1 2 in 8 5 5 Kochschule 5 Zur Blutreinigung D. Jelzt 1 Benauntmachung N Vetter leleldet ae dee, 1 m i ö f Die Dividende für das Geſchäftsjahr 1935 4 des Frauenverein s vom fioten Kreue achen Ste eine Kur mit meinem f De ts f 8 N auf Reichsbankanteile iſt auf 12% feſtgeſetzt N J St.⸗Joh annis⸗Tee i worden. Nach dem Beſchluß der Generalver⸗. Zweigverein Mannheim, L 3, 1 einen ſammlung vom 19. März 1936 und den 88 3 5 Stoffe werden unter Mitwirkung der Darm⸗ und Blaſentätigkeit ausgeſchteden.— Paket 90 Pfg. Geöndliches Briernen der bürgerlichen u. jenen sowie der vegetarischen Hüche und des Backens ſu zweimonatl Hursen. 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Kleid 1 W ee ones Selbfaßdokg.] Hegen bar zu kaufen geſucht: b Der Abſchlagsdividendenſchein Nr. 11 iſt in⸗. prog. Ludwig& Schütthelm A Br f; 0 N folge Nichtzahlung einer Abſchlagsdividende 57 Jackenkleid ele chaus ain Mart, G 5. arfsangabe Tenalzante-Nerenzmmer deecenſtendntes geworden und daher nicht zn ff Complet 4 kart. H. Welt, Meereldstr. 30 Gesch. Mayer 1 Dabd- gelimm 1 8 erlin den 19. März 1936 5 7 D of. Kratoch vil, Augartenstr. 2 Geflügelfarm 5 2 0 3 2„ für einen Mantel ——— Greiveldinger, Angebote unter W T 78 an die abr 8 5 Reich 8 ankdirektorium 2 4 8 5 sfertak. Geſchaftstene d. Bl. 205 Frühjahrs Anzüge 36.- 48. 34. Dr. Hjalmar Schacht Dreyſe. 0 ur ene Bluse ene eddie Fan, s Lampertheimer ih Ma—. e ee Weg. 5: AE. Frühjahrs-Mäante! 42.- 48.— 36. P05 für enen Rock f 82 Langer Scheg, Dfigmen Alas Fisen, r 5 5 ö a. Wald. Weg⸗ richtg. z. Tier⸗ park Karlſtern F alte Aulo- Hotprodukte bunten gelen gur, reg 7 Zei 5* 25 Bleichwachs 2„ an kauf. geſucht. 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Die rotteten ſich zuſammen, entführten den Unternehmer, der das Grundſtück, auf dem das Denkmal ſteht, ge⸗ kauft hatte, und bewieſen damit, daß der alte Geiſt des Wilden Weſtens noch nicht ausgeſtorben iſt. Nenyork, im März. Auf einem Hügel, in der Nähe der Stadt Denver in Colorado, inmitten einer herrlichen Landſchaft, ſteht ein großes Reiterſtandbild. Es zeigt einen Cowboy, der ſein Laſſo ſchwingend dahergaloppiert. Es iſt das Denkmal des Buffalo Bill, des berühmteſten aller Büffeljäger, des tollkühnen Rei⸗ ters der Prärie, des unübertrefflichen Kunſtſchützen, deſſen legendäre Taten im Kampf gegen Räuber⸗ banden und Rothäute die Jugend der ganzen Welt begeiſterten und deſſen Namen aus der Geſchichte des„Wilden Weſtens“ nicht wegzudenken iſt. Buffalo Bill war das verkörperte Heldenideal ſeiner beweg⸗ ten und romantiſchen Zeit und gilt noch heute unter den Cowboys als Vorbild. Als er im Jahre 1917 im Alter von 71 Jahren ſtarb, wurden große Samm⸗ lungen veranſtaltet, damit ihm hier dieſes Denkmal geſetzt werden konnte. In dieſem Jahr kann nun der neunzigſte Ge⸗ burtstag des berühmten Helden der Prärie gefeiert werden, und gerade in dieſem Jubiläumsjahr wäre um ein Haar das Denkmal einem ſchmählichen Un⸗ tergang geweiht gewörden, hätten die Cowboys nicht zur Selbſthilfe gegriffen. Ein geeigneter Platz für ein Luxushotel Vor einigen Wochen traf ein Geldmann aus Kalifornien in Denver ein, um einen günſtigen Platz für ein neues Luxushotel auszuwählen. Es war kein Wunder, daß der Hügel mit dem Denkmal Buffalo Bills dem Geldmann beſonders zuſagte. Das Gelände gehörte der Stadt Denver, und ſo wurden dann auch alsbald Verhandlungen mit den ſtädtiſchen Behörden eingeleitet. Da der unterneh⸗ mungsluſtige Kalifornier über große Geldmittel verfügte, hatten die Verhandlungen ſehr bald ein poſitives Ergebnis. Das geſamte Gelände rings um das Denkmal ging in den Beſitz des Geldmannes über, der unverzüglich mit Planierungsarbeiten beginnen ließ. Eines Tages fuhren Arbeiterkolon⸗ nen vor dem Hügel vor und machten ſich daran, das große Denkmal abzutragen. b Inzwiſchen aber hatten ſchon die Cowboys der Umgegend von der geplanten Vernichtung des Denkmals Kunde erhalten. Es herrſchte unter ihnen große Erregung, denn ſie faßten den Anſchlag auf Has Denkmal als einen Angriff auf ihren geſamten Berufsſtand auf. Die Cowboys ſind in großen Or⸗ ganiſationen zuſammengeſchloſſen, die ihre Intereſſen wertreten und die alten Traditionen pflegen. Die Organiſationen ſetzten alle Hebel in Bewegung, um die Abtragung des Denkmals zu verhindern. Sie ſetzten ſich mit der Stadtverwaltung in Verbindung, ſie verhandelten mit dem Geldmann und wurden bei allen Behörden vorſtellig, die irgendwelchen Einfluß auf den Lauf der Dinge haben konnten. Aber über⸗ all drangen ſie mit ihren Wünſchen nicht durch. Der Verkauf des Geländes war rechtmäßig abgeſchloſſen worden, das Denkmal war ſomit Eigentum des Unternehmers, der mit ihm machen konnte, was ihm beliebte. Als der Abbruch des Denkmals begann, erreichte die Erregung unter den Cowboys ihren Höhepunkt. Boten jagten in allen Richtungen durch das Land und riefen die Cowboys zur Verteidigung der Ehre Buffalo Bills nach Denver. Gerichtsſitzung in der Prärie Vor den Toren der Stadt ſammelten ſich un⸗ überſehbare Heerſcharen berittener Laſſoträger und auf ein Kommando ſetzte ſich die Reiterei in Bewe⸗ gung. Im geſtreckten Galopp ging es hinein in die Stadt. Im Handumdrehen waren die Straßen ver⸗ ſtopft. Der Verkehr ſtockte und der Boden erbebte von den Hufen der vielen Pferde. Vor dem Hotel, in dem der kaliforniſche Geldmann abgeſtiegen war, hielt die Kavalkade. Die Cowboys ſaßen ab, ſtürm⸗ ten ins Haus und ehe man ſich verſah, war der Kalifornier herausgeholt und auf ein Pferd gebunden. Gleich danach hatten die wil⸗ den Reiter die Stadt weit hinter ſich. Die Polizei, die ſich auf ihre Verfolgung machte, ſah nur noch in der Ferne am Horizont eine dicke Staubwolke. Erſt als die Cowboys viele Meilen in die Prärie hineingeritten waren, gab einer der Anführer ein Signal. Wieder wurde abgeſeſſen. Man ſetzte ſich in einen großen Kreis zuſammen und führte den zitternden Unternehmer, den der Ritt ſichtlich mit⸗ genommen hatte, in die Mitte. „Aus welchem Grunde wir Sie hierher gebracht haben, wird Ihnen wohl inzwiſchen klar geworden ſein“, begann ein älterer Cowboy ſeine Rede.„Es geht uns um das Denkmal des Buffalo Bill. Sie haben es gewagt, mit den Abbrucharbeiten zu be⸗ ginnen, obwohl Sie wußten, daß Sie uns damit herausforderten. Wir werden Sie daher nach den Gebräuchen der Prärie beſtrafen!“ Mehrere Cow⸗ boys traten mit finſterer Miene an den Kalifornier heran und machten ſich vielſagend mit ihren Laſſos und Piſtolen zu ſchaffen. 5„Es gibt allerdings noch eine Rettung für Sie“, fuhr der Sprecher fort.„Wir werden Sie auf der Stelle in Ihr Hotel zurückbringen, wenn Sie ſich verpflichten, von dem Kaufvertrag zurückzutreten und das Denkmal in ſeinen urſprünglichen Zuſtand zurückzuverſetzen!“ Was blieb dem Unternehmer übrig, als einzuwilligen? Er wurde Haraufhin tat⸗ ſächlich nach Denver zurückgebracht. Sein Verſpre⸗ chen hat er redlich gehalten. Das Denkmal des Buf⸗ falb Bill prangt jetzt im Feſtſchmuck und ununter⸗ brochen halten Cowboys zu den Füßen des Prärie⸗ helden die Ehrenwache. Wilſon als Karokönig Seit der Zeit, da Karl VII. von Frankreich die Spielkarten in ſeinem Lad eingeführt hat, ha⸗ ben ſich eigentlich die Figuren der Karten nicht ge⸗ ändert. Wir haben zwar in Deutſchland auch unſere eigenen Karten und Bezeichnungen, aber daneben ſpielt doch die franzöſiſche Spielkarte immer noch eine große Rolle. In den Vereinigten Staa⸗ ten ſollen jetzt jedoch neue Karten in Umlauf ge⸗ bracht werden, deren Figuren durch berühmte ame⸗ rikaniſche Staatsmänner erſetzt ſind. Für die vier Könige hat man die Bilder von vier amerikani⸗ ſchen Präſidenten gewählt: Theodor Rooſe⸗ velt iſt der Treffkönig, Waſhington der Herz⸗ könig, Lincoln der Pikkönig und Wilſon— der Karokönig! Was ſind Gefühl und Geſchmack wert? Vor ein paar Monaten wurde in Vancouver Mrs. Thomas Downie von einem Auto überfahren. Als ſie einige Zeit ſpäter das Krankenhaus wieder BILDER VOH TAGE 5 25 7 Schon wieder ein engliſches Filmatelier niebergebraunt Ein eben erſt vollendetes Großatelier einer Filmgeſellſchaft in Den ham bei London brannte völlig aus.(Weltbild,.) Die erſten eugliſchen Luftſchutzoffiziere Eine Beſprechung bei den eben ernannten vier Leitern des Londoner Luftſchutzes. Dieſe vier Offiziere ſind für alle Maßnahmen im Falle von Luftangriffen verantwortlich. (Weltbild,.) verließ, ſtellte ſich heraus, daß ſie ſowohl den Taſt⸗ ſinn wie den Geſchmackſinn verloren hatte. In einem umſtändlichen Gerichtsverfahren, zu dem Pſychologen aus nah und fern herangezogen wurden, erhielt die„Geſchmackloſe“ einen Schadenserſatz von 6000 Dollar zugebilligt. Was aber noch viel intereſ⸗ ſanter iſt: Auch der Gatte der Mrs. Downie bekam einen Schadenserſatz von 1700 Dollar, weil ſeine Gattin nicht mehr in der Lage iſt, das Mittageſſen richtig abzuſchmecken. Geſalzen oder ungeſalzen, gepfeffert oder ungepfeffert, Mrs. Downie iſt alles gleich. Der ſchönſte Kuchen kann ſie nicht mehr locken. — Wenn man ehrlich ſein will: ſind 6000 Dollar für dieſe entſchwundenen irdiſchen Genüſſe ein Erſatz? ———[—.—. K—... Von der Arbeit des Nationaltheaters Die bisherigen Neuverpflichtungen für die nächſte Spielzeit. Aus dem Nationaltheater wird uns geſchrieben: Das Ende der laufenden Spielzeit wird im Be⸗ ſtand des Soloperſonals des Mannheimer Nationaltheaters eine Reihe von Verände⸗ rungen bringen. Dieſe ſind im Augenblick maturgemäß noch nicht abgeſchloſſen, doch kann heute bereits mitgeteilt werden, daß folgende bis⸗ herige Mitglieder für die kommende Spiel⸗ geit im Verband des Nationaltheaters bleiben: In der Oper: die Damen Paula Buchner, Gertrud Gelly, Guſſa Heiken, Nora Lan⸗ erich, Erika Müller, Marlene Müller⸗ Hampe, Irene Ziegler, und die Herren Fritz Bartling, Erich Hallſtroem, Heinrich Hölz⸗ Lin, Chriſtian Könker, Max Reichart, Wil⸗ helm Trieloff. Im Schauſpiel: die Damen Lene Blanken⸗ ted, Alice Decarli, Marta Langs, Lucie Rena, Beryll Sharland, Eliſabeth Stieler, Hermine Ziegler, und die Herren Hans Becker, Willy Birgel, Hans Finohr, Heini Handſchu macher, Friedrich Hölzlin, Klaus W. Krauſe, Ernſt Langheinz, Erwin Lin⸗ der, Karl Marx, Joſef Offenbach, Joſef Renkert, Armas Sten Fühler, Georg Zim⸗ mermann. Neuverpflichtet wurden bis jetzt von auswärtigen Bühnen in der Oper: Friedrich Kempf vom Stadttheater Mainz als Tenorbuffo; Franz Koblitz vom Stadttheater in Zürich als lyriſcher Tenor; Hans Scherer vom Stadttheater Stettin als Baßbuffo und Peter Schä⸗ fer(Darmſtadt) als 2. Baß und Charakterbaß.— Im Schauſpiel: Herbert Bleckmann vom Thalia⸗Theater in Hamburg als 1. jugendlicher Lieb⸗ haber und jugendlicher Held; Hans Brackebuſch vom Stadttheater Koblenz als 1. Charakterſpieler; Gduard Marks vom Stadttheater in Augsburg als Charakterſpieler; Hermann Ullmer vom Landes⸗ theater Schwerin als 2. jugendlicher Liebhaber; Kon⸗ rab Klemm von den Städt. Bühnen Breslau als Inſpizient und Chargenſpieler. In der Oper laufen zur Zeit die letzten Proben ir die Uraufführung der neuen Oper von Arthur Kuſterer. Der badiſche Komponiſt, der ſich mit ſeinem Werk„Was ihr wollt“ auf den deutſchen Opernbühnen durchgeſetzt hat und der auch in Mann⸗ heim beſtens bekannt iſt, hat das Textbuch ſeiner neuen Arbeit ſelbſt nach dem berühmten Luſtſpiel von Goldoni„Diener zweier Herren“ ge⸗ ſchrieben. Dieſes Luſtſpiel hat bekanntlich vor eini⸗ gen Jahren mit Hermann Thimig in der Titelrolle einen Siegeszug durch alle deutſchen Städte gemacht. Arthur Kuſterer ſelbſt wird, wie ſchon mitgeteilt, der Mannheimer Uraufführung beiwohnen, die von Ernſt Cremer muſikaliſch und von Heinrich Köhler⸗Helffrich ſzeniſch geleitet wird. Nach dieſer Uraufführung wendet ſich die Arbeit wieder dem Werk eines einheimiſchen Komponiſten zu: Am 4. April erſcheint zum erſtenmal im Na⸗ tionaltheater die Operette von Bernhard Lobertz„Diplomatie und Liebe“. Die In⸗ ſzenterung liegt in den Händen von Hans Becker. Die muſikaliſche Leitung der Erſtaufführung hat der Komponiſt perſönlich übernommen. Der Karfreitag bringt Richard Wagners Büh⸗ nenweihfeſtſpiel„Parſifal“, neueinſtudiert. Die muſikaliſche Leitung hat Generalmuſikdirektor Ph i⸗ lipp Wüſt. Regie führt Heinrich Köhler⸗ Helffrich. Dieſe Aufführung des„Parſifal“ iſt die erſte Vorſtellung, die im Mannheimer National⸗ theater am Karfreitag ſtattfindet. Neben dieſer eigenen Arbeit der Oper werden programmgemäß die Gaſtſpiele weſentlicher auswär⸗ tiger Bühnenkünſtler gefördert. Am 27. März ſingt Jean Stern vom Opernhaus Frankfurt a. M. die Titelpartie in Verdis„Rigoletto“. Für den 5. April wurde Margarete Teſche macher nach dem ungewöhnlichen Erfolg ihres erſten Abends zu einem zweiten Gaſtſpiel als Amelia in Verdis „Maskenball“ verpflichtet. Für den April ſind zwei Gaſtſpiele von Eyvind Laholm vom Deut⸗ ſchen Opernhaus in Berlin als Stolzing in„Mei⸗ ſterſinger“ und als Tannhäuſer vorgeſehen. Das Schauſpiel bereitet für den 28. März die Erſtaufführung von Oscar Wildes Komödie „Eine Frau ohne Bedeutung“ in der neuen deutſchen Bearbeitung von Karl Lerbs vor. Die Inſzenierung der Mannheimer Erſtaufführung be⸗ ſorgt Friedrich Hölzlin. Zum Geburtstag des Führers bringt das Natio⸗ naltheater die Erſtaufführung von Friedrich Bethges vielgeſpieltem Soldatendrama„Der Marſch der Veteranen“. Inſzenierung: Intendant Friedrich Brandenburg. Slille Stunde der Muſik Frühlingsweiſen der J..⸗Werksgemeinſchaft Ludwigshafen, im März. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ der JG⸗Farben, Werk Oberrhein, fand auch mit ihrer letzten„Stillen Stunde der Muſik“, die rechte Auf⸗ nahmebereitſchaft bei ihren Angehörigen. Dr. Al⸗ fred Waſſermann, Mannheim, hatte die Vor⸗ tragsfolge auf den Frühlingsanfang eingeſtellt. An der Spitze ſtand die H. Spittaſche Kantate über das Volkslied„So treiben wir den Winter aus“, für Chor und Streichorcheſter. Der Chor umfaßt Arbeiter, Angeſtellte, Akademiker und Frauen leitender Ange⸗ ſtellter, iſt alſo für ſich ſchon ein Vorbild echter, rech⸗ ter Werkskameradſchaft. Das Streichorcheſter beſteht zu zwei Dritteln bis drei Vierteln gleichfalls aus Geſolgſchaftsmitgliedern. Dr. Waſſermann trug zu⸗ nächſt den Wortlaut der Kantate vor, um der Hörer⸗ ſchaft das Verſtehen zu erleichtern. Lotte Hofmann⸗Semerau führte mit ihrem wohlgebildeten Sopran den frohen Klang weiter in zwei Schubert⸗Liedern(„Frühlingsglaube“ und„Ganymed“). Dieſen vokalen Frühlings⸗ ſtimmen folgte nun eine inſtrumentale in Geſtalt der Beethovenſchen„Frühlingsſonate“(Op. 24) in Fe Dur für Violine und Klavier. Hans Geckler ſpielte ſauber und verinnerlicht ſein Inſtrument, und Iſolde Waſſermann, Mannheim, er⸗ gänzte das Duo mit der wünſchenswerten vorneh⸗ men Zurückhaltung. In zwei Geſängen für Kam⸗ merchor(„Die Bauern“ von W. Rein und„Jubi⸗ late“ von H. Grabner) offenbarte ſich beſonders die Volk und Kunſt „Wir brauchen eine Reform auf dem Gebiete der Kunſt, Literatur und des Theaters. Die Regierung hat dafür zu ſorgen, daß ihr Volk nicht vergiſtet wird. Es gibt ein höheres Recht, das ſich auf die Erkenntnis gründet, was einem Volk zum Schaden gereicht. Und was einem Volk ſchadet, muß be⸗ ſeitigt werden.“(Adolf Hitler 1928) Was der Führer damals forderte, das führte er mit ſeiner großen kulturellen Geſetzgebung ziel⸗ bewußt durch. Darum am 29. März Deine Stimme für den Führer! „„„—————————§ꝛ ů A2 828 gute Schulung durch den Chorleiter Dr. Waſſer⸗ mann und die Diſziplin in den einzelnen Stimm⸗ gattungen. H. Langs„Heitere Muſik“(Op. 4c) in 4 Sätzen für Kammerorcheſter und Klavier ſchloß den Abend. Tonmalerei iſt im ſchlichten Kammer⸗ muſikſatz undurchführbar, einfach aus Mangel an Farben, aber das heitere Element bringt H. Lang ſehr hübſch heraus, namentlich durch den einſamen Bläſer, den er im Anfangs⸗ und Schlußſatz den Streichern gegenüberſtellt..-d. Rohlfs-Ausſtellung im Kunſtverein Der Mannheimer Kunſtverein eröffnet am Sonn: tag, dem 22. März, vormittags 12 Uhr, eine neue Ausſtellung: Neue Arbeiten von Chriſtian Rohlſs und Plaſtiken von Joachim Ut ech. Dr. Hoff, Duis⸗ burg, wird einführend über Werk und Perſönlich⸗ keit von Chriſtian Rohlfs ſprechen. Auch Nichtmit⸗ glieder ſind hierzu herzlich eingeladen. Wir freuen uns, in Mannheim erſtmals eine größere Schal von Chriſtian Rohlfs, dem großen weſtfäliſchen Meiſter, der noch immer— heute 8sjährig— mit unverminderter Schaffenskraft am Werk iſt, zeigen zu können. — 8 Jahrhut von Mi wurde, dieſes haben, des lol glaubt, finden hindurch lig ſind ten wie Ein kle und wie geblich ſtells ge war die exiſtiere funden Kunde Bauern ten und Schweiß 7 ganzen f den Ru gerieten, ten nur ſein, der reren T gängen. Zeit, de. zu völlig ſuchern. paar Hi zu wide den. 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Lang einſamen ſatz den herein im Sonn⸗ ine neue Rohlfs ff, Duis⸗ erſönlich⸗ Nichtmit⸗ ir freuen re Schalt ali, t fü 1 10 g— m ſt, zeigen Täter bald habhaft zu werden, die ſich jetzt in Sura⸗ mter Donnern dahin, wuchs rieſenhaft, faſt erreichte er den Boden; ein Maſchinengewehr ſpie ſpitze Pro⸗ Freitag, 20. März 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — In portugieſiſchen Landen geht ſeit vielen Jahrhunderten die Mär, daß in dem uralten Schloß gon Monſanto, das noch von den Sarazenen gebaut wurde, ein Goldſchatz vergraben liege. Angeblich ſoll dieſes Gold dort ein arabiſcher König verborgen haben, als er vor den fremden Eroberern des Lan⸗ des floh. Dieſe Legende wird auch heute noch ge⸗ glaubt, obgleich bisher alle Verſuche, den Schatz zu finden oder gar zu heben, durch die Jahrhunderte hindurch ohne Ergebnis geblieben ſind. Gegenwär⸗ lig ſind die Bauern aus den umliegenden Ortſchaf⸗ ten wieder einmal vom Goldfieber erfaßt worden. Ein kleiner Hütejunge erſchien kürzlich im Dorf und wies ein blinkendes Goldſtück vor, das er an⸗ geblich in den Ruinen des alten ſarazeniſchen Ka⸗ ſtells gefunden haben wollte. Für die biederen Leute war dieſer Fund ein Beweis dafür, daß der Schatz exiſtiere und daß der Junge die richtige Spur ge⸗ funden hatte. Mit Windeseile verbreitete ſich die Kunde auch in den umliegenden Ortſchaften. Die Bauern bewalfneten ſich daher mit Hacke und Spa⸗ ten und zogen zur Burg von Monſanto hinauf. Im Schweiße ihres Angeſichtes wühlten ſie dort den ganzen Boden um. Daß dabei die letzten, noch ſtehen⸗ den Ruinen des Kaſtells in ſchwere Einſturzgefahr gerieten, ſchien ihnen gleichgültig zu ſein. Sie kann⸗ ten nur ihre Habgier, und jeder wollte der erſte ſein, der den ſagenhaften Schatz barg. Erſt nach meh⸗ reren Tagen bekam die Polizei Wind von den Vor⸗ gängen. Als ſie einſchritt, war es in der Tat höchſte Zeit, denn die Mauern der Burg waren ſchon nahe⸗ zu völlig abgetragen worden von den eifrigen Gold⸗ ſuchern. Man mußte mit Gewalt vorgehen, und ein paar Hitzköpfe, die ſogar mit der Waffe in der Hand zu widerſtehen verſuchten, mußten verhaftet wer⸗ den. Es war doch wieder einmal alles nur ein Traum geweſen. Die blinkende Goldmünze, die der Hüte⸗ junge gefunden hatte, entpuppte ſich nämlich als ein gewöhnliches engliſches Geldſtück, das ein Touriſt verloren haben mochte, als er zwiſchen dem efeu⸗ umſponnenen Gemäuer der alten Burg herumklet⸗ terte. 5 de — In den indiſchen Kolonien Hollands ſpielt der Aberglaube bei den Eingeborenen immer noch eine große Rolle. Sie ſind noch ſo mit den Geiſterlehren ihrer Vorfahren verwachſen, daß ſie alle Schickſals⸗ ſchläge, von denen ſie betroffen werden, auf die Miß⸗ gunſt der Geiſter zurückführen. Dabei kommt es häufig vor, daß ſie beſtimmten anderen Eingebore⸗ nen vorwerfen, ſie wären von böſen Geiſtern be⸗ fallen und darum eine Gefahr für die anderen. Ein ſolcher Fall ereignete ſich in der Nähe von Blim⸗ bing. Hier war durch eine Seuche das Vieh erkrankt. Von den Kolonialbehörden wurde zur Vermeidung der Ausbreitung der Seuche der Befehl gegeben, einen Teil der Tiere zu ſchlachten oder zu töten. Das bedeutete für einen Teil der Leute einen erheblichen Vermögensverluſt. In der Nähe der betroffenen Ortſchaften ließ ſich des öſteren eine alte Eingeborene ſehen, die bettelnd einherzog und allen bekannt war. Ihr wurde vorgeworfen, daß ſie als Heze mit den böſen Geiſtern im Bunde ſtände und dieſe gegen die Bevölkerung mobil ge⸗ macht habe, weil ſie in der letzten Zeit nicht mehr enügend Almoſen empfangen habe und ſich auf bieſe Weiſe rächen wolle. Die Bevölkerung nahm gegen die Alte eine bedrohliche Stellung ein, und als dieſe merkte, daß die Stimmung ſo gegen ſie war, hielt ſie ſich verborgen. Ein Fanatiker jedoch warb einen Eingeborenen zur Jagd auf die Hexe, wie man nun die Alte allgemein nannte. Sie zogen los und ſuchten ſie in allen Verſtecken. Die Folge der Hexenjagd war, daß man die Frau eines Tages erſchlagen in einem Straßengraben fand. Es ge⸗ lang den Unkerſuchungen der Kolonialbehörden, der bay zu verantworten hatten. Der Rädelsführer verteidigte ſich damit, daß er ein gutes Werk habe tun wollen, während der Mithilfer nur unzuſam⸗ menhängende Worte ſtotterte, aus denen hervor⸗ ging, daß er ſeiner Sinne nicht mächtig war. Das Gericht verurteilte den einen zu fünfzehn Jahren Gefängnis, während der andere wegen geiſtiger Un⸗ zurechnungsfähigkeit außer Verfolgung geſtellt wurde. * — Die Sprechmaſchine iſt zum Erlernen fremder Sprachen eine große Hilfskraft. Sie wiederholt un⸗ ermüdlich in dem gleichen Tonfall Wort für Wort und erklärt dem Sprachkundigen die Vortragsweiſe eines fremoͤſprachlichen Poeſie⸗ oder Profaſtückes. Als Schulunterrichtsmittel zeigt ſie oͤen Kindern langſam und ſchnell, leiſe und laut und immer wie⸗ der die genaue Art der Ausſprache der einzelnen Wörter. Wie Univerſitätsprofeſſor Panconcelli⸗ Calzia in der„Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“ (Frankfurt a..) berichtet, iſt der Vorwurf, den man gegen die Sprechmaſchine erhebt, meiſt nicht be⸗ rechtigt. Die Wiedergabe der Laute iſt bis auf F und 8 gut. Von ganz beſonderem Wert iſt die Sprechmaſchine für alle, die ohne Lehrer eine Sprache erlernen wollen. Unterſchiedliche Stärke und Länge eines Vokals(im Deutſchen z. B. Gebet und gebet) enthält für viele Worte vollkommen andere Bedeu⸗ tung. Das Erlernen der chineſiſchen ooͤer anderer exotiſcher Sprachen für Miſſionare und Forſchungs⸗ reiſende iſt ohne„tönendes Vorbild“ überhaupt un⸗ denkbar. Wechſelt doch hier die Bedeutung der ein⸗ zelnen Wörter allein durch die Tonhöhe. Beſſer als jeder Eingeborene, der beim mehrmaligen Wie⸗ derholen eines Wortes ermüdet und die Tonhöhe verändert, wird die Sprechmaſchine beim Erlernen dieſer Sprachen behilflich ſein. * Die amerikauiſchen Neger haben von Anbe⸗ ginn mit ihrer Sympathie ganz auf ſeiten der kämpfenden Abeſſinier geſtanden. Zum Teil haben ſie die abeſſiniſche Sache ſogar zu ihrer eigenen ge⸗ macht. Sie ſammelten Geld, ſchickten Lebensmittel und Rekruten und machten Propaganda. Umgekehrt haben dann die Ereigniſſe auf dem abeſſiniſchen Kriegsſchauplatz wieder manche Rückwirkung auf die Neger in Amepika gehabt. In Harlem, in dem Ne⸗ gerviertel von Neuyork, war es beiſpielsweiſe ſeit Monaten üblich geworden, die männlichen Kinder auf den Namen der bekannteſten abeſſiniſchen Heer⸗ führer und Würdenträger zu taufen. Es wimmelte in Harlem förmlich nur noch von„Haile Selaſſie“, „Ras Kaſſa“ und„Ras Seyoum“. Die Namen „Deſta“ und„Naſibu“ kamen zwar ſeltener vor, aber dennoch waren ſie nicht vergeſſen worden. Dem Stadtrat von Harlem ſcheint die Sache nun aber auf die Dauer doch nicht gepaßt zu haben. Jedenfalls iſt inzwiſchen eine Anweiſung an die Standesämter von Harlem ergangen, die Regiſtrierung ſolcher abeſ⸗ ſiniſcher Vornamen für Neugeborene nicht mehr vor⸗ nehmen zu wollen. * — Ein in Valparaiſo in einem Hotel wohnender Bergwerksingenteur Georg Philipps begann in einem Zuſtand des Wahnſinnes vom Balkon ſeines Hotelzimmers eine Anſprache in deutſcher Sprache an eine große Menge von Arbeitern, die ſich auf der Straße verſammelten und ein regelrechtes Verkehrs⸗ hindernis bildeten. Philipps verteilte während ſei⸗ ner Rede 5000 Peſeten unter die Menge, um die ſich bald eine allgemeine Balgerei ergab. Dann ging er in ſein Zimmer zurück, kam mit ſeiner Frau auf den Balkon zurück und warf ſie über das Geländer auf die Straße. Sie war ſofort tot. Die entſetzte Menge rief nach der Polizei, aber nach wenigen Augenblicken kam der Wahnſinnige mit feiner klei⸗ nen ſiebenfährigen Tochter auf den Hotelbalkon zu⸗ rück. Auch oͤas Kind warf er auf die Straße. Glück⸗ licherweiſe konnte es ein Arbeiter auffangen und ihm ſo das Leben retten. Allerdings trug es doch kleinere Verletzungen davon und mußte ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden. Schließlich ſtürzte ſich Philipps ſelbſt vom Balkon. Er ſtarb auf der Ret⸗ tungsſtation. . 1 — Ein eigenartiges Unglück, das aber glücklicher⸗ weiſe keine Menſchenleben forderte, obwohl es ver⸗ heerende Wirkung hatte, ereignete ſich in einer chemiſchen Fabrik in Grindſted auf Jütland. Dort war in einem ſchweren Mörſer eine Schlafmittel⸗ miſchung hergeſtellt worden, die ſich plötzlich entzün⸗ balgten. Es g Har uill du dun lll Furchtbare Wahnſinnstat — Paderborn, 19. März. In einem Anfall geiſtiger Umnachtung hat eine Einwohnerin des Dorfes Altengeſeke ihre vier Kinder im Alter von zwei bis elf Jahren in den Dorfteich geworfen. Nur dem Umſtand, daß gerade Leute vorüberkamen und auf die ſchreckliche Tat aufmerkſam wurden, iſt es zu danken, daß die beiden jüngſten Kinder gerettet werden konnten. Die Wiederbelebungsverſuche bei dem neunjährigen Kinde, das ebenfalls bald gebor⸗ gen wurde, blieben ergebnislos. Die Leiche des älteſten Knaben konnte noch nicht geborgen werden. Die Frau wurde in eine Heilanſtalt gebracht. 0 3 7 2 0 Dreifacher Mord bei Graudenz — Bromberg, 18. März. Im Dorf Blieſen im Kreiſe Graudenz überfielen am Dienstag Banditen das Gehöft des Land⸗ wirts Rudolf Dickmann. Sie ermordeten den Beſitzer, ſeine Ehefrau und eine Magd. Um die Spuren ihres Verbrechens zu verwiſchen, zündeten ſie das Gehöft an. —— 2 2 8 Scharfe Kälte in Schleſien — Breslau, 18. März. Nachdem es vorher in den ſchleſiſchen Bergen zum Teil ſtärker geſchneit hatte, kam es in der Nacht zum Mittwoch zu Aufheiterung und ſtärkerem Tempera⸗ turrückgang. Während das Flachland bis 5 Grad Kälte meldet, wurden, wie der Reichswetterdienſt Breslau meldet, im Gebirge bis zu 10 Grad Kälte gemeſſen. Groß⸗Iſer im Iſergebirge hatte am Mitt⸗ wochmorgen noch 17 Grad Kälte. Bis über der Schneedecke wurden ſogar 21, Grad Kälte feſt⸗ geſteollt. In den ſchleſiſchen Bergen in Höhen⸗ lagen über 900 Meter wuchs die Schneedecke auf einen Meter Höhe an. Bei Pulverſchnee ſind die Spork⸗ verhältniſſe für Schi und Rodel ſehr gut. Schnellzug Trieſt— Rom verunglück — Malland, 19. März. k Der Schnellzug Trieſt— Rom fuhr in der Nähe des Bahnhofes Santa Maria Maddalena bei Ferrara auf einen Güterzug. Vier Wagen dieſes Zuges wurden beſchädigt, während die Loko⸗ motive des Schnellzuges mit den Vopderrädern aus den Gleiſen ſprang. Mehrere Perſonen tru⸗ gen leichte Verletzungen davon. Die Eiſenbaßhn⸗ linie Bologna— Venedig wurde auf mehr als zwei Stunden unterbrochen. Hochwaſſer in Bulgarien — Sofia, 19. März. Infolge der ſtarken Regengüſſe, die in den letzten Tagen über Bulgarien niedergingen, führen die meiſten Flüſſe Hochwaſſer und ſind bereits viel⸗ fach über die Ufer getreten. In Philippopel iſt der Maritza⸗Fluß in dieſem Jahre ſchon zum zweiten⸗ mal in einen tiefergelegenen Stadtteil eingedrungen, wo er große Verheerungen anrichtete. 150 Häu⸗ ſer ſtehen vollkommen unter Waſſer, weitere 300 teilweiſe. Das ganze Viertel mußte von den Einwohnern geräumt werden, die in Kasernen, Krankenhäuſern und Schulen untergebracht wurden. Ebenſo iſt ein Teil der Eiſenbahnlinie an der Ma⸗ ritza weggeſchwemmt worden. Militär und Arbefts⸗ dienſt ſind aufgeboten, um weitere Verwüſtungen des noch immer ſteigenden Waſſers zu verhindern. Bisher werden ſechs Perſonen vermißt. 7 õpDfCßCFCCCfcccTCfGGGGcßcßcßcCGßcßcccCCCcGCGcCfPGPVGGVGVcGcVccccccccccccccccccccccccccccccccrcccpccccccccccccccc ccc dete. Die Chemikalien hatten ſich nämlich durch eine Unachtſamkeit in Nitroglyzerin verwandelt. Der Mörſer flog bei der Exploſion wie ein Geſchoß in die Höhe und durchſchlug die ſchwere Betondecke des Raumes. Die Türen und Fenſter wurden oͤurch den Luftdruck vollkommen zerſtört und auch die Wände des Raumes gingen zum Teil in Trümmer. * — In einem Privatzoo in Marburg kam es im Löwenkäfig zu einem bedenklichen Zwiſchenfall. Der erſt 17fährige Wärter der beiden Löwen wurde von dem jüngeren Löwen plötzlich angefallen, zu Boden geriſſen und ſchwer verletzt. Der andere Löwe, der ſeinem Wärter offenſichtlich ſehr zugetan war, warf ſich zwar dazwiſchen und verſuchte, den füngeren Lö⸗ wen immer wieder von ſeinem Opfer abzubringen, aber nur mit dem Erfolg, daß nun eine wilde Beißerei zwiſchen den beiden Tieren entſtand, die auf dem ſchwer verletzt am Boden Liegenden aus⸗ getragen wurde. Auf die Hilferufe des Wärters eilte ſchließlich ein junges Mädchen herbei. Es griff nach einer Miſtgabel und draug mutig und entſchloſſen in den Käfig 9 5 in dem ſich die beiden Wüſtenkönige ö elang ihm zupar nicht, die Beſtien, die ſich ineinander verbiſſen hatten, zu trennen, aber es vermochte oͤvbch oͤen Wärter allmählich aus dem Käfig herauszuziehen. Leider iſt die Aufopferung dieſes tapferen jungen Mädchens letzten Endes doch zweck⸗ los geweſen, denn der 17jährige Burſche iſt noch in der gleichen Nacht an den ſchweren Verletzungen, die ihm die heimtückiſche Beſtie zugefügt hatte, geſtorben. * — In der Stadt Waupaca im Staate Wisconſin iſt im Alter von 92 Jahren der deutſchſtämmige Martin Jakob Luther geſtorben, der ein direkter Nachkomme des Reformators Dr. Martin Luther war!. Er kam mit ſeinen Eltern nach Amerika, als er vier Jahre alt war. Er hat am amerikaniſchen Bürgerkrieg teilgenommen und war Beſitzer einer größeren Farm. Man beſtattete ihn mit allen milt⸗ täriſchen Ehren. * — Vor kurzem hatte der Pariſer Stadtrat die Erhebung einer beſonderen Verbrauchsſteuer auf Auſtern beſchloſſen. Dagegen hat ein Mitglied der Minderheit des Stadtrats beim Präfekten des Seine⸗ departements geharniſchten Einſpruch erhoben, und dwar mit der folgenden ſinnreichen Begründung. Die Auſter ſei ein Gegenſtand täglichen Bedarfs ge⸗ worden und werde von der Pariſer Bepölkerung wegen ihres Wohlgeſchmacks ebenſo wie wegen ihres hohen Nährwertes ungemein geſchätzt. Abgeſehen von einigen ſeltenen Arten ſtelle die Auſter keinen Luxusartikel dar. 5 6 — Was ein Zahnkranker früher aushalten mußte. Im Jahre 1798— man ſtelle ſich vor, zur Zeit Na⸗ poleons I. un) Goethes— wurde ein an Zahnfäule Erkrankter nach einem Bericht von Percy wie folgt behandelt:„Mon füllt zuvor das Loch des angefroſ⸗ ſenen Zahnes mit Wachs oder in Oel getauchter Baumwolle aus, damit das Feuer nicht den blößen⸗ Zahnnerv berührt. Dann wird der Zahn gebrannt mit einem glühenden Eiſen. Am beſten nimmt man Maſtix, Colophonium oder ſchwarzes Pech, das mit dem heißen Eiſen in der Zahnhöhle flüſſig gemacht wird und dann den Nerv mit einer Kruſte überzieht. Es iſt nicht gerade nötig, dem Kranken das Einatmen zu verbieten, aber bei allen Brennungen im Mund muß man mit dem Kranken ein Zeichen verabreden, das er mit dem Knie oder dem Fuß gibt, ſobald er den Schmerz nicht mehr ertragen kann oder atmen muß.“ Soweit Perey. Wir haben es heute wirklich beſſer, und der Schmerz der Zahnbehandlung iſt in den meiſten Fällen ganz zu vermeiden, immer aber auf ein ſo geringes Maß zurückzuführen, daß auch empfindliche Menſchen ihn ertragen können. NIS TEMHTonT Vill N 8 Fort II im Feuer?— Leiſe ſtieg der Donner an, vereinigte ſich mit einer fernen praſſelnden Ka⸗ nonade. Dann ſchluckte ihn die träge Luft. Fort VIII Still ritt der Mann unter dem weiten Himmel hin, das Gewehr quer überm Sattel. Das Pferd wiegt ſich in gleichmäßigem Rhyth⸗ mus. Wenn ſein Reiter die Zügel nicht anzieht, ſo wird es galoppieren, ohne ſeine Schnelligkeit zu min⸗ dern, bis es im Sande zuſammenbricht. Seine Ahnen ſtammen aus den Märchen der Tauſendund⸗ einen Nacht; ihre Hufe waren ehemals mit Gold be⸗ ſchlagen und ihre Krippen aus Silber. Sie hatten eine alte Kultur, einen Stammbaum, lang wie der der Wähabitenfürſten, bis in das fünfzehnte Glied. Sie ſind edel und klug und leben mit den Gläubigen im ſiebenten Himmel. Sie haben eine Seele, im Gegenſatz zur Frau, der, da ſie nach des Propheten ewiger Meinung ſeelenlos iſt, der Eintritt ins Pa⸗ radies verwehrt bleibt. Sanft galoppierte der Hengſt. Der Retter zügelte ſeinen Lauf; er kannte den Stolz des Pferdes, das eher ſtirbt, als daß es ſeine Geſchwindigkeit verringert.. Er wußte, ſein Land ſtarb... Ueber die gelben Hügel marſchierte eine neue Zeit mit eiſernen Wagen. Der Tod wan⸗ derte ihr voraus. Er kroch in die Zelte und vergiftete das Blut. Seine Ahnen hatten gekämpft, jeder Fußbreit Boden hatte ſeine blutige Geſchichte, denn das Leben des Mannes iſt Kampf. Er verſtand die Zeit, ahnungsvoll und verzweifelnd, in dumpfen Träumen. Er fühlte, das Blut der Geſchlechter war alt, allzu alt. Dann ſollten ſie auch in Ehren ſter⸗ ben, den Dolch in der Bruſt, im giftigen Atem der ranaten i 5 5 ROMAN VON IAN DIS ENB E Das Pferd hob den Kopf, wieherte unruhig und beſchleunſate erſchreckt ſeinen Schritt. Ein Raubvogel ſtürzte aus der Luft, ſegelte ſchnell lektile, die unſichtbar zum Horizont ſummten. Dann knallte der Propeller, und der Flieger verſchwand in ſteilem Aufſtieg im nachtblauen Himmel. Der Hengſt blieb ſtehen, er wandte ſeinen Kopf zum leeren Sattel hin. Langſam trabte er zurück und ſtand ſchnobernd über dem braunen Mann, der am Boden lag, die Hände im heißen Sand vergra⸗ ben, der ſeit Jahrhunderten das Grab ſeiner Väter war. * Ein leiſer Wind wehte von Süden ſtand auf und ſenkte ſich müde, um ſich wiederum träge zu erheben. Dumpf begann die Trommel zu klingen. Sie ſchlich um das Fort, tönte hell an den Mauern, verwiſchte mit einem Murmeln an der kleinen Oaſe, ſprang auf mit kurzem Schlage und wanderte im Kreiſe 5 Bogdanoff preßte die Hände auf die Ohren. Sein Haar klebte von Schweiß, die Muskeln ſeines mage⸗ ren Geſichtes zuckten. 5 Plötzlich ſah er Feuer. Die Wüſte braunte. Er faßte ſich an die Bruſt; es war ihm, als verbrenne er ſelber. Hell und heiß ſchlugen„Flammen über den Sand, Rauchwolken krochen träge in den Him⸗ mel, kniſternd wälzte ſich die Feuerwoge heran, vor ihren Füßen donnerte der Sand; er ſchmolz und ſtrömte als reißender, kochender Fluß auf ihn zu. Bogdanoff taumelte. Er riß die Schublade ſeines Schreibtiſches auf: das weiße Pulver war verron⸗ nen, die Sanduhr abgelaufen.. Er verſuchte, tief zu atmen. Sengend kroch die Luft in ſeine Lungen brannte. 5 5 und Haferl röchelte er, ſtürzte zu ſeinem Waſchtiſch und verſenkte den Kopf in das Becken. f Plötzlich ſah er Hauſer vor ſich. Hauſer hatte ein blaſſes, pergamentenes Geſicht und wippte mit einer Reitpeitſche. N f 0 wegnehmen!“ ſchrie Hauſer und ſtieß ihm a imer vor die Knie. 5 e Mund öffnete ſich, er beugte ſich tief hinab auf den Waſſerſpiegel im Becken. Nie konnte er ihn erreichen, denn das Waſſer ſenkte ſich, der Bo⸗ luckte es auf. e. Süden!“ kreiſchte das Ge⸗ ſpenſt an ſeiner Seite. Bogdanoff umklammerte in⸗ brünſtig das Waſchbecken. Jetzt ſah er klar: es war leer! g Er brehte den Kopf. Die Erſcheinung war ver⸗ wunden. 5 5 15 Seine Schienbeine brannten wie von Schram⸗ men. Torkelnd richtete er ſich auf und trat an den Schreibtiſch. Er riß die Schublade heraus und durch⸗ wühlte ſie mit zitternden Fingern. Zu Ende Er nahm ein kleines. Päckchen, mit einem dun⸗ keln Band umbunden, und ſtellte es vorſichtig auf den Schreibtiſch, zog ſeine vergilbte Zeitung hervor, legte ſie zu dem Paket und betrachtete ſeine Schätze. Vorſichtig öffnete er das Band und wühlte in den Briefen. Braune, blaue grüne, weiße Bogen, ver⸗ gilbte Bilder Frauen Frauen auf Pfer⸗ den, in Autos, Frauen in Abendkleidern, im Sport⸗ dreß, zarte und freche Bilder, herausfordernd luſtige und melancholiſch ſchwärmeriſche Bogdanoff krallte ſeine Finger in den Haufen. Dann betaſtete er ihn zärtlich und oroͤnete die Bil⸗ der. Er reihte ſie nebeneinander— hier die Brau⸗ nen, da die Blondinen, dort die Schwarzen. Er über⸗ legte mit zuſammengezogenen Augenbrauen, die Farben tanzten vor ſeinem Blick. Er faßte nach ſeinem mageren Körper, zog die enge Uniform glatt, ſtrich ſich über das Haar... Dann verſank er in Brüten. f Zu Ende... Das feine weiße Pulver zu Ende. Das Lebenselixier, das die Hoffnung gab und die Haltung, das den noch ſo geſunkenen Mut ſtets von neuem befeuerte Er ſchrak zuſammen. Schritte Sie kamen von allen Seiten, ſchnell liefen ſte, ſie rannten, ſte raſten, ſie klapperten ſteigend, brauſend in ſeinem Ohr. Das Zimmer dröhnte, es ſchwankte. Sie jagten herbei, die Toten, erſchoſſen in den wei⸗ ten Feldern Rußlands, in Gräben zerfetzt, in Betten vergiftet, hingerichtet an Wänden und Bäumen, ver⸗ ſchmachtet in der Wüſte.. Da waren ſte! Das Zim⸗ mer ſchwankte, es ſchaukelte, langſam, ſchneller und ſchneller, es kreiſelte „Wachell!“ f Bogdanoff verſuchte ſich zu erheben. Er ſchrie und ſchrie— doch kein Schall traf ſein Ohr. Sein Körper barſt vor Lärm, Wellen durchbrauſten ihn, weit riß er den Mund auf— doch er wußte, kein Ton kam aus ſeiner Kehle. Er ſtarrte zur Tür. Wenn man die Klinke hinab⸗ drückte... Doch der Weg zur Schwelle war ſo weit. Zitternd klammerte er ſich an die Lehne des Seſſels. Er fühlte, wie ſein Körper erſtarb. Die Beine ge⸗ froren, langſam ſchlich Eis in ſein Herz Er deckte die Zeitung über die Bilder. 3 Da ſpringt mit einem Knall die Tür auf. Ein Araber ſteht da, ſein Atem pfeift, der Burnus iſt zer⸗ riſſen, er hebt die Hand— es iſt keine Täuſchung: „Fort VII hat kapituliert!“ Immer noch ſteht der Mann mit erhobener Hand, dann ſinkt er langſam zur Seite und ſchlägt auf den Boden hin, der ſich dunkel färbt. „Wachel!!“ Bogdanoff ſchreit. deutlich. „Weg mit dem Mann! Hauſer ſoll kommen!“ Zwei Männer packen den Hingeſunkenen, die Tür ſchließt ſich. Fort VII hat kapituliert. Bogdanoff raſt zur Tür. Er erträgt ſeine Ein⸗ ſamkeit nicht mehr—:„Hauſer.“. Der Gang hallte hohl. Bogdanoff raſte zur Karte. ort ö Er riß drei Fahnen aus dem Papier und zer⸗ knüllte ſie in der Hand, ſeine Augen flackerten. Vor⸗ ſichtig wandte er den Kopf. 5 In der Tür ſtand Hauſer— diesmal leibhaftkg und nicht nur Gebilde kranker Phantaſie. Er ſalu⸗ tierte. 5 Bogdanoff ſtierte ihn an, er öffnete den Mund. langſam richtete er ſich auf. Mit wankenden Knien ſchlich er zu Hauſer und klammerte ſich an ſeins Bruſt. Er öffnete die Hand, in der die zerdrückten Fähnchen lagen. „Wir ſind das letzte Fort..“ flüſterte er. 5 Er torkelte und klammerte ſich an Hauſers Schul⸗ tern, der unbeweglich wie eine Mauer ſtand. Er wandte den Kopf zu ihm hin, ſeine Augen verglaſten. „Wir ſind— das letzte— Fort!“ ſchrie er, brüllte es mit überſchnappender Stimme. Starr richtete er ſich auf und blickte entſetzt auf Hauſers Kopf, den er in den Schultern kreiſeln ſah. Er fuhr ſich mit der Hand über die Augen. Maxiovnettenhaft ſchritt er zu ſeinem Schreibtiſch, zog mit einer eckigen Bewegung den Revolver und ſetzte ihn an die Schläfe. Als Hauſer vorſtürzte, ihm die Waffe veißen, fiel der Schuß. 5 Bogdanoff ſchlug hart auf die Schreibtiſchplatte, ſeine Hände krallten ſich in die Zeitung 5 Diesmal hört er ſich rufen, zu ent⸗ „Vorauszuſehen!“ ſagte eine leiſe Stimme neben Hauſer: O' Murphy. 0 (Fortſetzung folgt) 16. Seite/ Nummer 134 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 20. März 1985 „da hammersch!. Sanz Mannheim lacht über Lclooig Ilanbecdd Tome 5 den beliebten Rundfunk- und Volkskomiker in dem.-.-Lustspiel der Terra paul Henckels . PREMIERE des sensatons programms: Heufe Freitag: Dieser großartige neue UEA- FILM ist ein E drlebnis unerhörter Wirklichke msnähe, ein Spiegelbild jüngster Zeitereignisse, ein Film abenteuerlicher Geschehnisse. Spielleitung: Werner Klingler. Im hervorragenden UFA-Belpreeramm: Musik: Walfer Gronosiay. Auf blinkenden Pfaden, Kulturfilm und die stets aktuelle. neueste Ufa-Ton- Woche mit den letzten Zeitereignissen. „„„ und auf der Bühne: 1 eee, Paul Westermeier Hubert. Meyerinck Millionen Deutschen im In- und Auslande hat der bekannte Volkskomiker mit seinem einfachen aber hinreißenden Humor unzählige vergnügte Stunden verschafft. Groß und Flein lauscht begeistert, wenn uns er„Paul!“ und seine vortreffliche „Fauline“ ihre Stimme ertönen lassen,. Ueber seinen Film wird niehts verraten. Das sollen Sie und das müssen Sie erleben! f Es ist ei mus Einmaliges! Hierzu die schönsten alten und neuen Melodien von Paul Lincke: „Auf der Liebesinsel ist es schin“- „Hinte im Ofen sitzt ne Maus“ „Das ist die Berliner Lufti- „Nunrendorfer Mat sc“ e erprogramm, fus dem Leben des Grollstadthundes heueste Deulig-Tonwochs': Der Frledensappell des Führers in Karlsruhe Beginn:.10.45.20 Die bean mt en auer en tiinkt man such in der Badeniaſ cz Gleichzeltig empfehle lch meinen vorzüg- llehen Mittag- und Abendtisch. ICH FREUE MicH auf den Frühling und auf die feschen KLEIDEH u. KOMpLETS von J itte en eg MONATS RATEN 1 Sie vermei- den damit im eig. Interesse Irrtümer 2168 In jeder Vorstellupg: Casksplel des weltberühmlen Eine Scher rassiger Soloſsnzerinnen und Solotanzer Beginn Wochentags: .00.30.30 Sonntags: .00.00.00.30 Das herrliche Fllmerlebnis: Miktoria Nach dem ffoman von Knut Hamsun, Nit Luise Unrich Hatmhlas Wiemann „Hunstlerism wertvoll .00.10 8 20 SEF ss erzielt täglich e Lachsalven 1 Manana Malralzen. in Preis und Qualität einzig! Aufarbeiten billigst! Matratzen-Braner, H 3. 2 Großes lager Tel. 223 98 2 Anzüge Mäntel 28. 38.- 45.- 58.- 65. Hosenmüller Ein berauschendes Fest von Lieht, Farben, Musik! zeigen in 18 pausenlosen Bildern, Schlag auf Schlag: 12. Bäurisch. 0 Choreographie: Ballettmeister Apada Beleuchtungseffekte: Szymonial Alles für die 1. Tingel-Tangel. 2. Varieſè Nummer. 3. Exofica. 4. Buni und lusfig. Spielmannslied. 7. Siehauimännchen. 8. Max und Moriiz. 9. Bolero. 13. Wiener Frühlingszauber. Kostüme: Fulſer& Heßler 3. Herrenwalzer. 6. Alfes 10. Exzenirik. 11. Reklame. 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