4 Reue Mannheimer Zeit Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim dung hriſt ung aus Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Heſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerkeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 69. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 6. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 30. März 1036 Berlin, 30. März Funkmeldung der N Mg) Das vom Reichswahlleiter errechnete vorläufige Geſamtergebnis lamet: Jür die Liſte und damit für den Führer 44 389 140 Gegen die Liſte und ungültig Abgegebene Stimmen Das ergibt in Prozenten ausgezählt: 0 9*** Für die Liſte und damit für den Führer Die Wahlbeteiligung beträgt * **** 542 898 44 932 038 98,74 vH. „98, 45 vH. Vorläufiges Mannheimer Ergebnis Für die LEiſte und damit für den Führer Gegen die Liſte und ungültig Abgegebene Stimmen Das ergibt in Prozenten ausgezählt: 2 9 8* 2 0 Für die Liſte und damit für den Führer Gegen die Liſte und ungültig 8 Ziffer links: Ziffer rechts: Für die Liſte Gegen die Liſte Wahlbezirk 1: L 1⸗Schule 1157 20 Wahlbezirk 2: Handelsſchule, C 6 1099 38 Wahlbezirk 3: Handelsſchule, C 6 5 1038 Wahlbezirk 4: Handelsſchule, C 6 8 1034 35 Wahlbezirk 5: Gewerbeſchule, C 6 94¹ 35 Wahlbezirk 6: Gewerbeſchule, C 6 1021 53 Wahlbezirk 7: K 5⸗Schule 936 22 Wahlbezirk 8: K 5⸗Schule 5 995 37 Wahlbezirk 9: K 5⸗Schule 1146 11 Wahlbezirk 10: K 5⸗Schule e 1086 N 30 Wahlbezirk 11: K 5⸗Schule 1097 f 28 Wahlbezirk 12: K 5⸗ Schule 970 4 ö Wahlbezirk 13: K 5⸗Schule 995 26 Wahlbezirk 14: K 5⸗Schule 1137 24 Wahlbezirk 15: K 5⸗Schule 1231 87 N Wahlbezirk 16: L 1⸗Schule 1094 16 Wahlbezirk 17: Luiſenſchule 1086 19 Wahlbezirk 18: L 1⸗Schule Wahlbezirk 19: L 1⸗Schule 10²² 10 . Wahlbezirk 20: Lniſenſchule 192⁵ 17 Wahlbezirk 21: R 2⸗Schule 5 1088 38 8 0 Wahlbezirk 22: R 2⸗Schule f 1085 32 Wahlbezirk 23: R 2⸗Schule * Wahlbezirk 24: Wahlbezirk 25: Wahlbezirk 26: Wahlbezirk 27: Wahlbezirk 28: Wahlbezirk 29: Wahlbezirk 30: Wahlbezirk 31: Wahlbezirk 32: 186 498 4463 190 961 . 97,66 H. 2,34 vH. R 2⸗Schule U 2⸗Schule UA2⸗Schule U 2⸗Schule UA2⸗Schule U 2⸗Schule U O2⸗Schule U2⸗Schule U2⸗Schule Wahlbezirk 33: Luiſeuſchule Wahlbezirk 34: Luiſenſchule Wahlbezirk 35: Peſtalozziſchule Wahlbezirk 36: Peſtalozziſchule Wahlbezirk 37: Peſtalozziſchule Wahlbezirk 38: Wahlbezirk 39: Mollſchule Mollſchule Wahlbezirk 40: Peſtalozziſchule Wahlbezirk 41: Wahlbezirk 42: Luiſenſchule Luiſenſchule Wahlbezirk 43: Peſtalozziſchule Wahlbezirk 44: Peſtalozziſchule Wahlbezirk 45: Wahlbezirk 46: Wahlbezirk 47: Wahlbezirk 48: Mollſchule Mollſchule Mollſchule Mollſchule Wahlbezirk 49: Wahlbezirk 50: Wahlbezirk 51: Wahlbezirk 52: Wahlbezirk 53: Wahlbezirk 54: Wahlbezirk 55 * Wahlbezirk 56: Wahlbezirk 57: Wahlbezirk 58: Wahlbezirk 59: Wahlbezirk 60: Wahlbezirk 61: Wahlbezirk 62: Wahlbezirk 68: Wahlbezirk 64: Wahlbezirk 64a: Wahlbezirk 64b: Wahlbezirk 65: Wahlbezirk 66: Wahlbezirk 67: Gewerbeſchule, C 6 Wahlbezirk 68: Wahlbezirk 69: Wahlbezirk 70: Wahlbezirk 71: Wahlbezirk 72: Wahlbezirk 73: Wahlbezirk 74: Wahlbezirk 75: Wahlbezirk 76: Wahlbezirk 77: Wahlbezirk 77a: Wahlbezirk 78: Wahlbezirk 79: Wahlbezirk 80: Wahlbezirk 81: Mollſchule Mollſchule Mollſchule Mollſchule Mollſchule Mollſchule Lindenhofſchule Lindenhofſchule Lindenhofſchule Dieſterwegſchule Dieſterwegſchule Lindenhofſchule Lindenhofſchule Lindenhofſchule Dieſterwegſchule Dieſterwegſchule Dieſterwegſchule Dieſterwegſchule Schillerſchule Schillerſchule K 5 Schule K 5⸗Schule K 5⸗Schule Neckarſchule Neckarſchule Neckarſchule Neckarſchule Humboldtſchule Humboldtſchule Humboldtſchule Humboldtſchule Humboldtſchule Wahlbezirk 82. Wahlbezirk 83: Wahlbezirk 83a: Wahlbezirk 84: Humboldtſchule Humboldtſchule Humboldtſchule Humboldtſchule Wahlbezirk 85: Hildaſchule (Fortſetzung auf Seite 7 147. Jahrgang- VNr. 49 41 43 10 10 S 8 88 . ner politiſchen Laufbahn errungen. Eine hiſtoriſche Wahl Mannheim, 30. März. Noch ſind die Enddzahlen dieſer hiſtoriſchen Pahl nicht errechnet, noch wird die volle Summe des Ver⸗ trauens, die das Volk mit dieſer Wahl als Dank⸗ erweis an den Führer ausbezahlte, feſtzuſtellen ver⸗ ſucht, aber ſchon läßt ſich eines mit aller Deutlichkeit ſagen: Die Wahl des 29. März hat auch die optimiſtiſchſten Vorausſagen übe r⸗ troffen. Es war nach dem Aufruf, der an das Volk ergangen war, nach der großartigen Organiſa⸗ tion der Wahlpropaganda, und vor allem nach dem gewaltigen Widerhall, den die Reden des Führers in der letzten Hütte im letzten deutſchen Dorf fanden, von vornherein klar, daß das deutſche Volk ſich in überwältigender Einmütigkeit hinter ſeinen Führer ſtellen werde. Auch die Späher des Auslandes, die witternd durch die deutſchen Lande zogen, mußten feſtſtellen, daß an der Geſchloſſenheit des deutſchen Volkes in der Gefolgſchaft gegenüber ſeiner Regie⸗ rung kein Zweifel beſtehen konnte. Aber ein Ergebnis von derart eindringlicher Ein⸗ deutigkeit hätte weder das Inland noch beſonders das Ausland erwartet: es iſt ein Bekenntnis von einer einmaligen geſchichtlichen Bedeutung: 99 Prozent eines Volkes haben ſich hinter den Mann geſtellt, der vom Schickſal zum Führer ſeines Reiches auserſehen worden iſt. Damit hat Adolf Hitler den größten Erfolg ſei⸗ Er hat das er⸗ reicht, was ihm als großes Ziel vorgeſchwebt hat: er hat das deutſche Volk unter ſeiner Führung geeint, wie es niemals in der Geſchichte ſo geeint und ſo ge⸗ ſchloſſen war. 5 Und damit umgekehrt das deutſche Volk, jenes Volk, dem die Geſchichte nachſagte, daß es niemals ſich zuſammenfinden könnte und immer gegenein⸗ anderſtehe, den größten Vertrauenserweis ſeiner Geſchichte erbracht: es hat ſich mit einer rückhaltloſen Vollkommenheit dem Manne zur Verfügung geſtellt, der ihm geſchwoven hat, es zur Freiheit und zur Ehre, zum Frieden und zum Wohlſtand zu führen. Beide, Nation und Führer, ſind in dieſer Wahl⸗ ſchlacht und in dieſem Wahlergebnis zu einer Ein⸗ heit verſchmolzen, die kein Gegenſatz von innen und keine Drohung von außen, die nur mehr das Schick⸗ ſal ſelbſt auseinanderreißen könnte. Vertrauen und Verantwortung ſind in eins ver⸗ ſchmolzen. Es gibt beine Nahtſtelle mehr, in die ſich Gegner dazwiſchendrängen könnten. Das iſt das weſentlichſte Ergebnis die⸗ ſer Wahl. So weſentlich, weil dieſe Wahl unter einem beſonderen Vorzeichen ſtand. Weil ihre erſte und größte Bedeutung darin lag, dem Ausland die Einheit der Nation zu zeigen. Gewiß: ſie ſollte auch eine Wahl der Rechenſchafts⸗ wahl über die Aufbauarbeit der letzten drei Jahre ſein. Sie war auch eine innenpolitiſche Entſcheidung. Aber das kam doch alles erſt in zweiter Linie. In erſter Linie und vor allem war ſie ein Appell an die Nation mit Blickrichtung nach außen. Die Außen⸗ politik hat dieſe Wahlentſcheidung ausgelöſt und die Außenpolitik gab dieſer Entſcheidung ihren Sinn. Und wenn in den Reden des Führers ſich eines im⸗ mer wiederholte, dann war es der Hinweis, daß er die geſchloſſene Gefolgſchaft der Nation gebrauche, um ſie den anderen Mächten vorweiſen zu können, wenn er mit ihnen zum Kampfe um die deutſche und die europäiſche Zukunft antritt. Der geſtrige Tag hat dem Führer dieſen Gefolg⸗ ſchaftbeweis in einer Größe und einer Stärke er⸗ bracht, wie er wohl ſelbſt nicht gedacht hat. Er hat ihm Verfügungsgewalt über das deutſche Schickſal gegeben, ſo reſtlos, wie überhaupt nur ein Menſch über ein Schickſal verfügen kann. Und er hat dem Ausland gezeigt, daß alle die Drohungen, die von außen aufſtiegen, das deutſche Volk nur zuſammen⸗ trieben. Die Stimme des Führers hat fetzt ein Gewicht von 67 Millionen Das muß das Ausland aus dieſer Wahl erkennen und es wird das bald erkennen. Morgen ſollen die neuen deutſchen Vorſchläge an die Reſt⸗ Locarnomächte hinausgehen. Der Führer hat ſich für dieſe Vorſchläge Vollmachten vom deutſchen Volk erbeten. Das Volk hat ſie ihm gegeben. Wir ſind ſicher, daß dieſe Vorſchläge im gleichen Geiſte gehalten ſein werden, in dem die alten ge⸗ halten waren. Im gleichen Geiſte: d. h. im 2. Seite Nummer 149 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ansgabe Montag, 30. März 1936 gleichen Geiſte gleichen Friedens, aber auch im Geiſte gleicher Entſchloſſenheit, Damit hat dieſe Wahl auch Klarheit für die ganze Welt gebracht. Wir erwarten nicht, daß ſte ſich in plötzlicher Gemütsbewegung bekehren läßt. Wir wiſſen, daß man vor dem gewaltigen Eindruck dieſer Wahl ſich hinter kleinliche Mäkelei zu flüchten verſuchen wird. Aber es kommt uns weder auf eine plötzliche Bekehrung noch auf ein Wohlverhaltungs⸗ zeugnis des Auslandes an. Es kommt nur darauf an, daß die Folgen dieſer Wahl richtig und vernünftig geſehen werden. Daß erkannt wird, daß mit dieſer Wahl das deutſche Volk dem Führer be⸗ dingungsloſe Vollmacht erteilt hat. Und daß da⸗ mit der Schwerpunkt des Handelns von dem Verhandeln der anderen Mächte wieder zum Entſchluß und zur Entſcher⸗ dung des Führers zurückgekehrt iſt. Der Führer kann verhandeln und er wird verhandeln, wenn die Vorſchläge der anderen— bisher taten ſie es nicht— den Grundſätzen der Ehre und des wirk⸗ lichen Friedens entſprechen, die er für ſeine Politik aufgeſtellt hat. Er braucht nicht verhandeln und er wird es nicht tun, wenn die Methoden der anderen —————;ñ dieſen Grundſätzen nicht Rechnung tragen. Er iſt geſtern ſouveräner Herr ſeiner Entſcheidung worden. 92 1 18 5 Das muß die Welt bedenken, wenn ſie morgen die neue Antwort des Führers entgegennimmt. Und wenn ſie es richtig bedenkt, wird ſie zugleich ſich freuen müſſen, daß dieſe ſouveräne Frei⸗ heit beherrſcht wird von einem ſo hohen Gefühl der Verantwortung. Denn der Führer hat ſich die Freiheit des Handelns von ſei⸗ nem Volke nur erbeten zur Sicherung des Friedens. Er hat von Köln aus noch einmal den großen Ruf des Friedens an die ganze Welt ge⸗ richtet. Mit unerhörter Begeiſterung und in über⸗ wältigender Einmütigkeit hat das deutſche Volk die⸗ ſen Ruf aufgenommen und ihn umgewandelt in das großartige Vertrauensbekenntnis des geſtrigen Tages. Nun iſt es an der Welt, ihn ebenfalls aufzuneh⸗ men und ihn umzuwandeln in den großen Re⸗ ſpekt vor der deutſchen Ehre, den ein ſolches Bekenntnis nicht nur veröient, ſondern ſich einfach von der Logik er⸗ zwingt. Dr. A. W. Weitere Mannheimer Reſultate (Fortſetzung von Seite 1) Ziffer links: Ziffer rechts: Für die Eiſte Gegen die Liſte Wahlbezirk 86: Hildaſchule 1035 76 Wahlbezirk 87: Hildaſchule 1167 45 Wahlbezirk 88: Hildaſchule 1265 44 Wahlbezirk 89: Hildaſchule 1254 79 Wahlbezirk 90: Humboldtſchule 810 18 Wahlbezirk 91: Uhlandſchule 1220 27 Wahlbezirk 92: Uhlandſchule 1119 12 Wahlbezirk 93: Uhlandſchule 1120 46 Wahlbezirk 94: Uhlandſchule 1817 43 Wahlbezirk 95: Uhlandſchule 1908 44 Wahlbezirk 96: Uhlandſchule 1355 30 N Wahlbezirk 97: Wohlgelegenſchule 1276 42 Wahlbezirk 98: Wohlgelegenſchule 5 1001 N 93 N 85 f Wahlbezirk 99: Wohlgelegenſchule 5 Wahlbezirk 99a: Wohlgelegenſchnle 1892 81 Wahlbezirk 100: Wohlgelegenſchule 678 Wahlbezirk 101: F. Fendenheimſchule 1356 Wahlbezirk 101a: F. Feudenheimſchule 1360 62 Wahlbezirk 102: F. Feudenheimſchnle 627 71 Wahlbezirk 103: Fendenheimſchule 1450 5 Wahlbezirk 104: F. 1486 Wahlbezirk 105: K. Albrecht⸗Dürerſchule 1200 Feudenheimſchule 47 Wahlbezirk 105a: K. Albrecht⸗Dürerſchule 999 Wahlbezirk 106: K. Albrecht⸗Dürerſchule 1158 37 Wahlbezirk 107: K. Albrecht⸗Dürerſchule 1049 Wahlbezirk 107a: 1256 Wahlbezirk 108: K. Albrecht⸗Dürerſchule 5 122¹ 1 Wahlbezirk 109: K. Altes Schulhaus 1046 12 Wahlbezirk 109a: K. Albrecht⸗Dü rerſchule 1068 22 Wahlbezirk 110: N. Kirchgartenſchule 9008 24 Wahlbezirk 110: N. Kirchgartenſchule 983 38 Wahlbezirk 111: N. Kirchgartenſchule 1280 9 Wahlbezirk 112: N. Kirchgartenſchule. 85 9 Wahlbezirk 113: N. Kirchgartenſchule 1115 Wahlbezirk 114: N. Germaniaſchule 11⁵7 24 5 Wahlbezirk 120a: Rh. Wirtſch. Geißler 142 36 Wahlbezirk 121: Rh. Hildaſchule 870 15 Wahlbezirk 122: Rx. Hildaſchule 1150 20 Wahlbezirk 123: 8. Friedrichſchule 1318 16 Wahlbezirk 124: 8. Friedrichſchule 1381 5 Wahlbezirk 125: S. Friedrichſchule 1260 19 Wahlbezirk 126: S. Altes Schulhaus 1313 15 Wahlbezirk 127: 8. Altes Schulhaus Wahlbezirk 127a: 403 2 Wahlbezirk 128: W. Luzenbergſchule 1274 2¹ Wahlbezirk 129: W. Luzenbergſchule 1485 18 Wahlbezirk 130: W. Luzenbergſchule 1255 23 Wahlbezirk 131: V. Luzenbergſchule 858 9 So hat Baden gewählt: Wahlbezirk 132: Wahlbezirk 145: Se. Wirt 289 Wahlbezirk 151: Heinri 118 Für die Liſte und damit für den Führer Gegen die Liſte und ungült ggg Abgegebene Stimmen Wahlberechtigte Das ergibt in Prozenten ausgezählt: * 9 0** 9 * * Für die Liſte und damit für den Führer Gegen die Liſte und ungültig Bez. Karlsruhe(ohne Bahnhof) Abgegebene Stimmen 162 176. Für den Führer 160 048. Gegen die Liſte 2128. 5 Bez. Weinheim. Abgegebene Stimmen 23 355. Für den Führer 22 942. Gegen die Liſte 413. Bez. Wiesloch. Abgegebene Stimmen 18680. Für den Führer 18 148. Gegen die Liſte 532. Bez. Mosbach. i 5 Abgegebene Stimmen 25 434. Für den Führer 25 298. Gegen die Liſte 136. Bez. Buchen. e 8 Abgegebene Stimmen 16788. Für den Führer 16 602 Gegen die Liſte 186. Bez. Adelsheim. 0 Abgegebene Stimmen 11877. Für den Führer 11815. Gegen die Liſte 62. Bez. Kehl(ohne Bahnhof) Abgegebene Stimmen 22179. Für den 22047. Gegen die Liſte 132. Bahnhof Kehl Abgegebene Stimmen 275. Für den Führer 273. Gegen die Liſte 2. Bez. Offenburg. Führer Wahlbezirk 115: N. Germaniaſchule 1247 5 12 . Wahlbezirk 116: N. Germaniaſchule 1272 10 Wahlbezirk 117: N. Wilhelm⸗Wundtſchule 1279 16 Wahlbezirk 118: N. Wilhelm⸗Wundtſchule 1471 72 Wahlbezirk 119: N. Wilhelm⸗Wundtſchule 1767 62 Wahlbezirk 120: Rh. Hildaſchule 1287 2¹ Abgegebene Stimmen 47195. Für den Führer 46 053. Gegen die Liſte 1142. Bez. Sinsheim. ö Abgegebene Stimmen 29 326. Für den Führer 29 122. Gegen die Liſte 204. Bez. Ettlingen. Abgegebene Stimmen 22 545. Für den Führer 22 140. Gegen die Liſte 405. Bez. Lahr 5 Abgegebene Stimmen 41027. Für den Führer 40 333. Gegen die Liſte 694. Bez. Raſtatt. Abgegebene Stimmen 77 108. Für den Führer 76 300. Gegen die Liſte 808. Bez. Bruchſal 5 Abgegebene Stimmen 53 643. Für den Führer 52 738. Gegen die Liſte 905. 8 Bez. Villingen. 5 Abgegebene Stimmen 33 677. Für den Führer 33 337. Gegen die Liſte 340. Bez. Donaueſchingen. i Abgegebene Stimmen 25 097. Für den Führer 24638. Gegen die Liſte 459. * 0* 0* Bez. Konſtauz(ohne Bahnhof) Abgegebene Stimmen 59 58 159. Gegen die Liſte 1341. Bez. Säcki Abgegebene Stimmen 18 17923. Gegen die Liſte 303. Bez. Waldshut Abgegebene Stimmen 34 34 684. Gegen die Liſte 264. Bez. Lörrach Abgegebene Stimmen 45 44 101. Gegen die Liſte 1074. Pfälzer Reſultate Ludwigshafen: Abgegebene Stimmen 74 74 385. Gegen die Liſte 443. Neuſtadt a..: Abgegebene Stimmen 15 15 719. Gegen die Liſte 44. Speyer: Abgegebene Stimmen 18 473. 18 301. Gegen die Liſte 172. Zweibrück Abgegebene Stimmen 137 13 708. Gegen die Liſte 6. Kaiſerslautern: Abgegebene Stimmen 44 44592. Gegen die Liſte 29. Pirmaſens: Abgegebene Stimmen 31 732. 31723. Gegen die Liſte 9. Bez. Zweibrücken: Abgegebene Stimmen 21 607. 21 606. Gegen die Liſte 1. Bez. Speyer: Abgegebene Stimmen 16 001. 15 970. Gegen die Liſte 31. Bez. Pirmaſens: Abgegebene Stimmen 38 170. 38 152. Gegen die Liſte 18. Bez. Kaiſerslautern. Abgegebene Stimmen 23 975. 25 969. Gegen die Liſte 6. Bez. Saarbr Abgegebene Stimmen 196 136 122. Gegen die Liſte 12. W. Waldhofſchule 1020 18 Wahlbezirk 133: W. Waldhofſchule 956 37 Wahlbezirk 133a: W. Waldhofſchule 889, 83 Wahlbezirk 134: W. Waldhofſchule 1392 37 Wahlbezirk 135: W. Waldhofſchule 960 24 Wahlbezirk 136: W. Gartenſtadtſchule 1133 29 Wahlbezirk 136a: W. Gartenſtadtſchule 1153 38 Wahlbezirk 136b: Gartenſtadtſchule 1614 65 Wahlbezirk 137: Neuoſtheim, Schulbaracke 1565 25 Wahlbezirk 138: Städtiſches Krankenhaus 92² 4 Wahlbezirk 139: Wallſtadt, Schulhaus 908 8 Wahlbezirk 140: Wallſtadt, Schulhaus 821 7 Wahlbezirk 141: Se. Rathaus 1130 23 Wahlbezirk 142: Se. Schulhaus 937 1 Wahlbezirk 143: Se. Schulhaus 1065 7 Wahlbezirk 144: Se. Schulhaus 1398 41 „Wahlbezirk 146: Fr. Vorderes Schulhaus i 752 a 15 147: Fr. Vorderes Schulhaus 5 „ahbe 148: Fr. Vorderes Schulhaus 1 „ wellbesne 149: Fr. Vorderes Schulhaus 11 27 Wahlbezirk 150: Thereſtenkrankenhaus 4 Wahlbezirk 152: Diakoniſſenkrankenhaus 228— Wahlbezirk 153: Luiſenheim 137 Wahlbezirk 154: Hedwigsklinik, A 2 g 64 1604 338 1630 395 ſch.„Z. Felöſchlößchen, ch⸗Lanz⸗Krankenhaus 1578 128 26 410 98, 36 vH. .64 vH. 500. Für den Führer ngen 226. Für den Führer 948. Führer Für den 175. Für den Führer 828. Führer Für den 763. Für den Führer Gegen den Führer en: 714. Für den Führer 621. Für den Führer Für den Führer Für den Führer Für den Führer Für den Führer Für den Führer ücken. 184. Für den Führer 6 080 e Wahlkreisreſultate aus dem Reiche Wahlkreis 1: Oſtpreußen. Vorläufiges amtliches Endergebnis. Stimmberechtigte 1 453 803. Abgegebene Stimmen 1442 104. Für den Führer 1 430 438. Gegen die Liſte 3666. — Wahlkreig 3: Potsdam II Vorläufiges nichtamtl. Geſamtergebnis, 1328 Bezirkg Wahlberechtigte 1684978. Abgegebene Stimmen 1 656 574. Für die Liſte und damit für den Führer 1626 868. Gegen die Liſte und ungültig 29 706. 5. Wahlkreis: Frankfurt/Oder Vorläufiges amtl. Ergebnis Abgegebene Stimmen 1108 641. Für den Führer 1102 303. Gegen die Liſte 6339. a Wahlkreis 6: Pommern Vorläufiges amtliches Endergebnis Wahlberechtigte 1 266 125. Abgegebene Stimmen 1254 095. Für die Liſte und damit für den Führer 1244980. Gegen die Liſte und ungültig 91135. Wahlkreis 7: Breslau Amtliches Endergebnis. Stimmberechtigte 1 292 831. Abgegebene Stimmen 1272 740. Für die Liſte und damit für den Führer 1249 710. Gegen die Liſte und ungültig 23 030. Wahlkreis 8: Liegnitz Vorläufiges amtliches Geſamtergebnis. Stimmberechtigte 838 157. Abgegebene 829 670 Für den Führer 819 073. 10 727. Wahlkreis 9: Oppeln. Vorläufiges amtliches Ergebnis Stimmberechtigte 916 485. Abgegebene Stimmen 901237. Für den Führer 890 670. Gegen die Liſte 10 567. Wahlkreis 10: Magdeburg Endergebnis. Stimmberechtigte 1 185 124. Abgegebene Stimmen 1177 282. Für den Führer 1164 038. Gegen die Liſte 13 244. Wahlkreis 11: Merſeburg. Vorläufiges amtliches Endergebnis. Stimmberechtigte 1013 251. Abgegebene Stimmen 1004 530. Für den Führer 991054. Gegen die Liſte 13 476. Wahlkreis 12: Thüringen Amtliches Geſamtergebnis. Stimmberechtigte 1 602 728. Abgegebene Stimmen 1005 094. Für den Führer 1579 088. Gegen die Liſte 6 006. Wahlkreis 13: Schleswig⸗Holſtein Vorläufiges amtliches Endergebnis. Stimmberechtigte 1158 005. Abgegebene Stimmen 1135 569. Für den Führer 1112 489 Gegen die Liſte WII UH tan it Wahlkreis 14: Weſer⸗Ems Amtliches Endergebnis. Wahlberechtigte 1087 511. Abgegebene Stimmen 1071366. Für die Liſte und damit für den Führer 1055 704. Gegen die Liſte und ungültig 15 662. Wahlkreis 15: Hannover⸗Oſt Vorläufiges amtliches Endergebnis. Stimmberechtigte 732 966. Abgegebene Stimmen 25 104. Für den Führer 729 388. Gegen die Lite 6. Wahlkreis 16: Südhannover⸗Braunſchweig. Vorläufiges amtliches Geſamtergebnis. Stimmberechtigte 1 436 513. Abgegebene Stimmen 1 1 8 Für den Führer 1410 593. Gegen die Liſte Wahlkreis 17: Weſtfalen⸗Nord Vorläufiges amtliches Endergebnis. Wahlberechtigte 1724 287. Abgegebene Stimmen. 1706 265. Für die Liſte und damit für den Führer 1680 673. Gegen die Liſte und ungültig 26 192. Wahlkreis 10%: Weſtfalen⸗Süd. 5 Amtliches Endergebnis. Stimmberechtigte 1 776 580. Abgegebene Stimmen 1749 722. Für den Führer 1729 928. Gegen den Führer 20 394. Wahlkreis 10: Heſſen⸗Naſſau. 5 Amtliches Geſamtergebnis. a Stimmberechtigte 1 766 791. Abgegebene Stimmen 1746 636. Für den Führer 1729 769. Gegen die Liſte 16 867. Wahlkreis 20: Köln⸗Aachen. f Amtliches Endergebnis. Stimmberechtigte 1 592 782. Abgegebene Stimmen 8 85 Für den Führer 1563 581. Gegen die Liſte 21. Wahlkreis: Koblenz⸗Trier Eigene Zählung. Geſamtergebnts Abgegebene Stimmen 852 582. Für den Führer 846 693. Gegen die Liſte 5889. Wahlkreis 22. Düſſeldorf Amtliches Geſamtergebnis Abgegebene Stimmen 1533 308. Für den Führer 1527 550. Gegen die Liſte 7758. Wahlkreis 23: Düſſeldorj⸗Weſt Vorläufiges amtliches Endergebnis. Stimmberechtigte 1 298 139. Abgegebene Stimmen 1287 777. Für den Führer 1281 245. Gegen die Liſte 6532. a 8 und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer tellnertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ 6175 u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil; Dr. Fritz Bode okaler Teil: Dr. Frig Hammes- Sport: Willy Müller— Susd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Blilderdienſt: Furt Wilhelm Fennel Anzeigen und 9 Mitteilungen: Jakob Faude, ſän ich in Mannheinr. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim, R I, 485 Schriftleitung in Berlin: Foſepg Bretz, V. 35, Piktoriaſtraße za .⸗A. 1 1988: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 21283 Abendauffags der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20673 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig, Die unverlangt Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rücvorts Stimmen Gegen die Liſte — rer ten ien ker en ſte en ſte e Wahlkreis 24: Oberbayern ⸗Schwaden Eigene Zählung. Vorläufiges Endergebnis. Abgegebene Stimmen 1760 364. Für die Liſte und damit für den Führer 1743 680. Gegen die Liſte unb ungültig 16 784. Wahlkreis 25: Niederbayern 48 von 50 Bezirken Abgegebene Stimmen 802 964. Für den Führer 796 314. Gegen die Liſte 6650. Wahlkreis 26: Franken 5 Vorläufiges Endergebnis. Stimmberechtigte 1 759 459. Abgegebene Stimmen 1750 725. Für die Liſte und damit für den Führer 1741 121. Gegen die Liſte und ungültig 9599. SBahlkreis 27: Saarland ohne Bahnhof Saarbrücken Vorläufiges amtliches Geſamtergebnis Abgegebene Stimmen 1375 213. Für den Führer 1173 779. Gegen die Liſte 1434. Wahlkreis 28: Dresden⸗Beuthen 5 Amtliches Endergebnis. Stimmberechtigte 1367 248. Abgegebene Stimmen 1357098. Für die Liſte und damit für den Führer 1891073. Gegen die Liſte und ungültig 26 020. Wahlkreis 29: Leipzig Vorläufiges amtliches Endergebnis Abgegebene Stimmen 953 311. Für den Führer 964 608. Gegen die Liſte 24 708. Wahlkreis 30: Chemnitz⸗Zwickau. Amtliches Endergebnis. Stimmberechtigte 1354 610. Abgegebene Stimmen 1336 440. Für die Liſte und damit für den Führer 1307 781. Gegen die Liſte und ungültig 28 679. Wahlkreis 31: Württemberg⸗Hohenzollern Vorläufiges amtliches Endergebnis. Stimmberechtigte 1905 375. Abgegebene Stimmen 1897 774. Für den Führer 1881 606. Gegen die Liſte 16 168. Wahlkreis 38: Heſſen⸗Darmſtadt. Vorläufiges amtliches Endergebnis. Wahlberechtigte 982 373. Abgegebene Stimmen 971104. Für die Liſte und damit für den Führer 955 217. Gegen die Liſte und ungültig 15 887. Wahlkreis 34: Hamburg Vorläufiges amtliches Endergebnis Wahlberechtigte 899 897. Abgegebene Stimmen 878 487. Für die Liſte und damit für den Führer 841 310. Gegen die Liſte und ungültig 37 177. Wahlkreis 35: Mecklenburg⸗Lübeck Amtliches Endergebnis Wahlberechtigte 665557. Abgegebene Stimmen 660 726. Für die Liſte und damit für den Führer 655 046. Gegen die Liſte und ungültig 5680. Die Reichshauptſtadt huldigt dem Führer Die Berliner Bevölkerung feiert den hiſtoriſchen Wahlſieg (Funkmelöung der NM.) + Berlin, 29. März. Schon am Nachmittag des Wahltages ſammelten ſich auf dem Wilhelmsplatz viele Tauſende, um nach ihrer einmütigen Stimmabgabe für den Führer ihm auch perſönlich ihre Treue und Liebe kund zu tun. Als die 6. Stunde vorüber und damit die Wahl ge⸗ ſchloſſen war, wurde das Gedränge geradezu be⸗ ängſtigend. Der ganze Wilhelmsplatz bis tief in die anliegenden Straßen hinein war ſchwarz von Menſchen. Wie am Nachmittag mußte ſich der Füh⸗ rer immer wieder zeigen. Wenn er dann den Bal⸗ kon betrat, begleitet von ſeinen Mitarbeitern, den Reichsminiſtern, brach ein Orkan des Jubels los, wie er in der Geſchichte dieſes Platzes nur an weni⸗ gen Tagen erlebt wurde. Bald waren alle Sperren durchbrochen und jeder Verkehr mußte ſchon kurze Zeit nach Wahlſchluß umgeleitet werden. Auf dem Wilhelmsplatz ſelbſt waren Lautſprecher aufgeſtellt, die Muſik und die Wahlergebniſſe übertrugen. So⸗ bald ein Wahlergebnis angekündigt wurde, ver⸗ ſtummte der fröhliche Lärm, um nach jeder größeren Zahl eine Stärke anzunehmen, daß einem faſt die Ohren ſchmerzten. Nur mit Mühe konnten die Ab⸗ ſperrmannſchaften einen ſchmalen Weg vom Propa⸗ gandaminiſterium zur Reichskanzlei freihalten. Jedesmal, wenn der Reichspropagandaminiſter zum Führer oder zurück in das Miniſterium fuhr, wur⸗ den dem Eroberer Berlins minutenlange Kund⸗ gebungen dargebracht. Die Stimmung der Maſſen ſteigerte ſich zu einem unbeſchreiblichen Jubel, als die erſte Teilzählung verkündet wurde, aus der man erkannte, daß in der Tat das ganze deutſche Volk ſich einmütig hinter den Führer geſtellt hatte. Der Dank des Führers (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 30. März. Am Sountag, um Mitternacht, als an Hand der letzten Zuſammenzählung endgültig zu überblicken war, daß der Führer am 29. März einen Wahlſieg errungen hat, wie er in der Geſchichte einzigartig da⸗ ſteht, empfing der Führer im Kabinettsſaal der Reichskanzlei die Mitglieder der Reichswahlkampf⸗ leitung der NS DAP, die ihm vom Reichsminiſter Dr. Goebbels vorgeſtellt wurden. Jene Män⸗ ner, die drei Wochen lang Tag und Nacht unermüd⸗ lich mit nur wenigen Stunden Schlaf gearbeitet haben, um dieſes ſo gewaltige und einmütige Be⸗ kenntnis der deutſchen Nation zu ihrem Führer or⸗ ganiſatoriſch und propagandiſtiſch vorzubereiten. Der Führer begrüßte jeden dieſer Männer mit feſtem Händedruck und dankte ihnen für dieſen ſo grandioſen, in der Geſchichte wohl einmalig daſtehen⸗ den Aufklärungsfeldzug mit einer herzlichen An⸗ ſprache für ihre große Leiſtung. Er wies darauf hin, daß der ſchönſte Dank das erhebende Bewußtſein jedes einzelnen ſei, daß er mit dabei ſein durfte. Flaggen heraus! (Funkmeldung der NM.) +E Berlin, 29. März. Aus Anlaß des überwältigenden geſchichtlichen Sieges vom 29. März bittet der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda die geſamte deutſche Bevölkerung, am Montag, dem 30. März, zu flaggen. Der Reichspropagandaleiter der NS DA ordnet für die Geſamtpartei mit allen angeſchloſſenen Glie⸗ derungen für dieſen Tag zu flaggen an. Der Reichsminiſter des Innern hat folgende Au⸗ ordnung an alle Behörden des Deutſchen Reiches gehen laſſen: „Aus Aulaß des überwältigenden Treuebekennt⸗ niſſes des deutſchen Volkes zu ſeinem Führer Adolf Hitler flaggen die Gebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden, der Körperſchaften des öffentlichen Rechts und der öffentlichen Schulen auch am Montag. Wahlgang Friedensgang Begeiſterte Wahlſtimmung Außerordentliche Wahlbeteiligung (Funkmeldung der NM.) — Berlin, 29. März. Ein prachtvoller Frühlingshimmel lockt über er Reichshauptſtadt. Wahltag— Feſttag! Die Berliner wupden ſchon frühzeitig aus den Betten getrieben. Seit ſieben Uhr klingt Marſchmuſtk durch die in vollem Fahnenſchmuck ſtehenden Straßen. Heller Liederſang ſchallt, Trommelwirbel tönt auf, Fanfaren ſchmettern und rufen. Ueberall ſind die Gliederungen der SA, SS, des NS, der politi⸗ ſchen Organiſationen, der HJ und anderer NS⸗ Gliederungen unterwegs, appellieren noch einmal an Pflicht und Gewiſſen, rütteln auch den letzten Saumſeligen wach. Bald ſetzt zu den mehr als 2000 Wahllokalen eine wahre Völkerwanderung ein. Bereits lange vor neun Uhr haben ſich die gewiſſenhaften Frühaufſteher eingefunden. Bei Wahlbeginn ſtehen lange Men⸗ ſchenſchlangen vor den Wahllokalen bis weit auf die Straße hinaus. Der Wahlvorgang wickelt ſich mit erſtaunlicher Schnelligkeit ab. Innerhalb einer knappen Viertelſtunde werden rund 30 Perſonen ab⸗ gefertigt. Bis 12 Uhr mittags dürften ſchon viele Hunderttauſende Berliner gewählt haben. Die Miniſter wählen: Zahlreiche Wähler aus dem Reiche hatten ſich Stimmſcheine beſorgt, um in der Reichshauptſtadt wählen zu können und dabei die ſeltene Möglichkeit zu haben, die engſten Mitarbeiter des Führers aus nächſter Nähe zu begrüßen. Zu beiden Seiten des liebevoll ausgeſchmückten Aufganges des Reſtaurants „Fürſt Bismarck“ in der Jägerſtraße, dem zuſtändi⸗ gen Wahllokal für die Miniſter, ſtaute ſich ſchon gegen acht Uhr eine große Menge. Als einer der erſten erſchien kurz nach neun Uhr Reichsminiſter des Aeußern Freiherr v. Neurath mit ſeiner Gattin, herzlich von der Menge begrüßt. Im Schein der Jupiterlampen ſprach der Reichsaußenminiſter einige Worte für den Tonfilm: „Ich bin überzeugt, daß das deutſche Volk hundertprozentig mit einſtimmigem Ja für Deutſchland und für den Führer eintreten wird.“ Einige Minuten ſpäter wählten Reichsminiſter Dr. Gürtner und ſeine Gattin. Um zehn Uhr gibt eine 86jährige Frau ihre Stimme ab. Sie wird von einem Polizeibeamten und einem politiſchen Leiter hinaufgeführt in dem Augenblick, als Reichsminiſter Dr. Goebbels mit ſeiner Gattin, jubelnd begrüßt, vor dem Wahllokal eintrifft. Er war vom Potsdamer Bahnhof, aus Köln eintreffend, nach ſeinem zuſtändigen Wahllokal gefah⸗ ren. Stumm drückt er der alten Frau, die trotz ihres Gebrechens ihrer Pflicht Genüge leiſtet, dan⸗ kend die Hand, als er das Wahlzimmer betritt. Der Vorſitzende verkündet mit lauter Stimme:„Es wäh⸗ len jetzt Reichsminiſter Dr. Goebbels und Frau auf Nr. 646 und 647.“ Wieder flammen Jupiterlampen auf. Auf die Bitte des Tonfilmoperateurs, einige Worte für die Wochenſchau zu ſprechen, antwortet der Miniſter: „Der Führer hat geſtern alles geſagt; ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen. Aber ich bin der feſten Ueberzeugung, daß das deutſche Volk einmütig hinter dem Führer ſteht.“ Heilrufe begleiten den Eroberer von Berlin auf die Straße hinaus, wo ihm wieder die Menſchenmauern zujubeln. Kurz nach 711 Uhr erſchien Reichsinnenminiſter Dr. Frick mit ſeiner Gattin zu Fuß im Fürſt Bismarck, um die Wahlpflicht abzuleiſten. Wieder rollte der Filmſtreifen für die Wochenſchau ab und hielt Miniſterworte feſt:„Jeder deutſche Mann und jede deutſche Frau ſetzen ſich heute für Deutſch⸗ lands Ehre und Deutſchlands Frieden ein“ Um die gleiche Zeit erfüllten auch die Staats⸗ ſekretäre Lammers und Meißner ihre Wahl⸗ pflicht. Eine halbe Stunde ſpäter wählt der perſön⸗ liche Adjutant des Führers, Obergruppenführer Brückner. Der Geſandte des Reiches für Oeſter⸗ reich, von Papen, und ſeine Gattin wählten in der Reichshauptſtadt. Um 13 Uhr gaben ſie im „Miniſterwahllokal“ ihre Stimme ab. Punkt 12 Uhr übergibt der Stellvertreter des Führers, Reichsmini⸗ ſter Rudolf Heß, dem die Menſchenmenge herzlich zufubelt, ſeinen Wahlſchein dem Wahlvorſteher. Viele Hände ſtrecken ſich ihm voll Dankbarkeit entgegen. Reichsminiſter Kerrl wählte im zuſtändigen Wahl⸗ 1212 5 22 2 1 7 N 2225 25 1 7 + 21 * 8 128 A III 885 7 N 1 H 225 A 83271 2 15 . 2 IP 0 827 1 221 N20 N 2 B. A 2. 255 221 T II 1 N S 22 722 1 2255 rr 22222 1. * 2 N 8 2 2* N 2222515 222228 yr 2221 2251 32 SRNTEN 31 B15 83 MUSTERCIGARETTEN IT MISCHUNESS NUMMER RG H Diese Cigstetten werden in den fa achagen unseres techaischen Muster- betriebes in Aſtoga- Bahrenfeld dec, döllig geuen Methoden hergestellt. Der ungewöhnlich zarte und teine Cheer dieser Mischung beruht darauf, daß sämtliche Jabake. t SNN egen ohne Mundstück hergestellt. D SERNN N. ˖ us folgenden Distrikten: ja NSN o 1. 7 4— O., Die Cigaretten s ter tio d gguer fabrſzations- methoden. die 2⁊u 8 n S de enk r Heggigllugg auf en 8 AKbah H. f. PH. E REE NMH MA CIGARETTENFABRIKENYATTOWA-SAHREN FELD m 2 * 2 DIe n r s 1 222 + 88888 TC s⁰ι lz: 1 * n 4 1 225 5 4. Seite/ Nummer 149 Neue Mannheimer Zeitung/ Mortzen⸗Ausgabe Montag, 30. März 1086 lokal ſeines Wohnbezirkes in Spandau, während Reichsminiſter Eltz⸗Rübenach und ſeine Gattin in der Taubenſtraße abſtimmten. Einige der engſten Mitarbeiter des Führers weilten noch von ihren großen Wahlreiſen im Reich. Miniſterpräſident, Reichsminiſter, General der Flie⸗ ger Göring wählte auf Stimmſchein in Weimar, Reichsarbeitsminiſter Selote in Magdeburg, Reichsernährungsminiſter Dar rs in Schleſten. Da der Reichserziehungsminiſter Ruſt am Sonntag in Hannover weilt, erfüllte er dort auf Stimmſchein ſeine Pflicht. Reichsminiſter von Schwerin⸗Kroſigk gab ſeine Stimme in der Thiel⸗Allee in Zehlendorf ab, während Reichsmintſter Reichsbankpräſtdent Dr. Schacht in Dahlem zur Wahlurne ging. Stabschef Lutze ging in Dahlem zur Wahlurne. Reichsführer der SS Himmler und Korpsführer Hühnlein, die erſt heute früh mit dem Führer von Köln aus in der Reichshauptſtaoͤt eingetroffen waren, wählten hier auf Stimmſchein. Reichsleiter Roſenberg wurde bei ſeiner Wahl in der Tiergartenſtraße ſchnell er⸗ kannt und gefeiert. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley wählte im Reich, der Erbauer der Reichsauto⸗ bahnen Generalinſpektor Dr. Todt in München. Der Biſchof von Berlin, Graf von Preyſing, wählte gegen Mittag in der Franzöſiſchen Straße im Lokal „Zum Rochus“. Aeberall im Reiche das gleiche Bild Wahlſtimmungsbilder aus den deutſchen Städten und Gauen (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 29. März. Der Wahltag iſt im ganzen Reich in der gleichen Weiſe verlaufen. Die Meldungen aus allen Teilen beſagen übereinſtimmend, daß bei ſchönſtem Früh⸗ lingswetter der Wahltag unter regſter Teil⸗ nahme der Bevölkerung vor ſich ging. Der Andrang zur Wahlurne ſetzte bei Oeffnung der Wahllokale ſchlagartig ein. Ueberall bildeten ſich Schlangen, aber das Wahlgeſchäft vollzog ſich rei⸗ bungslos und ohne Stockungen. Die Stimmabgabe auf dem Lande war in vielen Fällen bereits um die Mittagszeit beendet. Aus den Städten wird berichtet, daß um 12 Uhr weit mehr als die Hälfte der Wähler ihre Wahlpflicht erfüllt hatten. Die Haupiſtadt der Bewegung: In der Hauptſtadt der Bewegung wurde der Wahltag, ein ſchöner, ſonniger Frühlingstag, mit einem dröhnenden Salutſchießen und einem großen Wecken eingeleitet. Der Wahlakt begann zum erſten⸗ mal in München ſchon um 7 Uhr, um auch alle Ausflügler zu erfaſſen, und es zeigte ſich in der Tat, daß zwiſchen 7 und 8 Uhr früh ſchon eine erſtaunlich große Zahl von Wählern an die Urne ging. Um die Mittagsſtunde trug die weitaus größte Zahl der Straßenpaſſanten bereits das Abſtimmungsabzeichen. In der Gauſtadt Augsburg war die Wahl⸗ beteiligung heute ſchon am Vormittag ſo ſtark, daß man um 11 Uhr kaum noch einen Volksgenoſſen ohne das Wahlabzeichen ſah; der Wahlakt begann in Re⸗ gensburg um 8 Uhr, aber ſchon lange vor dieſer Stunde ſtanden die Wähler Schlange. In kleineren Orten der Umgebung ging die Bevölkerung nach dem Gottesdienſt geſchloſſen zur Wahl. f In der Grenzſtadt Paſſau erhielt der Wahltag ſeine beſondere Note durch die Ankunft von g 600 Reichsdeutſchen in vier Sonderzügen aus Oeſterreich. Sie wurden am Samstag mit klingendem Spiel empfangen und von der Einwohnerſchaft herzlich begrüßt. In der Nibelungenhalle fand am Abend eine von freudiger Begeiſterung erfüllte Wieder⸗ ſehensfeier ſtatt. Die Nibelungenhalle war für die Abſtimmung der Reichsdeutſchen aus Oeſterreich be⸗ reitgeſtellt. Schon um 10 Uhr vormittags trug faſt leder ſein Abzeichen. Um 11 Uhr kam noch ein Son⸗ derzug mit reichsdeutſchen Wählern in Paſſau an. Jeſtliche Wahl in Hamburg: Strahlender Sonnenſchein liegt über Hamburg und der ganzen Waſſerkante und erhöht die feſtliche Stimmung, die jeden einzelnen an dieſem Tag der Freude und des Dankes beſeelt. Schlag neun beginnt die Wahlhandlung und trotz des großen Andranges, der überall gerade in den erſten Morgenſtunden ein⸗ ſetzt, wickelt ſich die Wahl mit bemerkenswerter Schnelligkeit ab. An den Türen großer Wohnhäuſer konnte man vielfach ſchon um 10 und um 11 Uhr die ſtolze Kunde leſen:„In dieſem Hauſe hat alles ge⸗ wählt.“ Stark iſt auch der Zuſtrom der Seeleute zu den im Hafen eingerichteten beſonderen Wahl⸗ lokalen. Viele, deren Schiffe im Laufe der letzten Woche den Hafen verlaſſen haben, konnten ſchon an den Vortagen ihre Stimme abgeben, und zu 100 v. H. haben die deutſchen Schiffsbeſatzungen freudig ihre Pflicht erfüllt. Wie in Hamburg, ſo iſt es auch in allen Städten der Nordmark und Nordhannover. Das deutſche Saarvolk wählt: Das deutſche Saarvolk hat heute ſeinen ganz be⸗ ſonderen Ehrentag. Zum erſten Mal ſeit mehr als 17 Jahren durften die Saardeutſchen wieder ihre Stimme für eine deutſche Volksvertretung abgeben. Im vorigen Jahr erkämpfte ſich das Saarvolk ſeine Befreiung von der internationalen Völkerbunds⸗ herrſchaft. Mit der gleichen Begeiſterung und Ent⸗ ſchloſſenheit gibt das Saarvolk heute der Politik ſeines Führers die Zuſtimmung, der das große Be⸗ freiungswerk erfolgreich ſortgeſetzt hat, indem er da⸗ für ſorgte, daß die Saar wirklich wieder frei iſt, da deutſche Soldaten Deutſchlands Grenzen ſchützen dürfen. Am frühen Morgen fand heute im feſtlich geſchmücken Saarbrücken in allen Stadtteilen ein großes Wecken durch Signalbomben ſtatt. Dann ſetzten ſich die Muſikzüge der einzelnen Gliederungen der Partei in Bewegung. Es ſchloſſen ſich Stand⸗ konzerte auf allen Plätzen der Stadt an. Schon vor acht Uhr ſammelten ſich die Menſchen in dichten Scharen vor den Wahllokalen. Jeder will der Erſte ſein, wenn es heißt, dem Führer die Stimme zu geben. Gegen 12.30 Uhr erſchien das Luftſchiff Hindenburg über der Stadt. In kurzem Ab⸗ ſtand folgte Graf Zeppelin. Von den Luftſchif⸗ fen wurden Fallſchirme mit langen Hakenkreuz⸗ fahnen abgeworfen. Ueberall ſtanden die Menſchen auf den Straßen und jubelten den Luftſchiffen zu. Die badiſche Grenzmark: Wie alle deutſchen Gaue, ſteht auch die ſeit dem 7. März völlig befreite badiſche Greuzmark im Banne eines großen vaterländiſchen Erlebens. Mit den überwält genden Eindrücken der Kölner Kund⸗ gebung am Vorabend, zog faſt Ruhe in den Wahl⸗ ſonntag ein. Ueber Stadt und Land bis zur letzten Dorfgemeinde liegt eine würdevolle feierliche Stim⸗ mung. Schon zu Beginn der Wahlhandlung um 9 Uhr morgens, ſetzte ein ſtarker Anſturm zu den Wahllokalen ein, der bis zu den erſten Nachmittags⸗ ſtunden unvermöadert anhielt. Oſtpreußens Stimme: Königsberg wurde am Wahlſonntag durch Fan⸗ farenklänge und Trommelwirbel geweckt. Strah⸗ lender Sonnenſchein liegt über der Stadt. Das Thermometer zeigt Frühlingstemperaturen. Von allen Häuſern wehen die Fahnen, an Türen und Fenſtern mahnen Wahlplakate zum Einſatz des ganzen Volkes für den Führer, für Deutſchland. Schon lange, ehe die Wahllokale geöffnet werden, ſammeln ſich die Wähler vor den Türen und ſtehen Schlange. Der Wahlgang iſt außerordentlich flott. Gauleiter Koch iſt der Erſte, der an der Spitze ſeiner Parteigenoſſen ſeine Stimme für den Führer abgibt. Ein BDM ⸗Mädel überreicht ihm einen Nelkenſtrauß. Fanfaren rufen in Dresden zur Wahl: Fanfaren des Jungvolks und der Hitler⸗Jugend riefen vom Turm der Kreuzkirche und vom Balkon des alten Rathauſes die Bevölkerung Dresdens zur Pflichterfüllung für Führer und Reich auf. Und der Ruf wurde von ganz Dresden mit freudiger Begeiſterung aufgenommen. Ueberall ſah man in den Straßen der Stadt ſich größere und kleinere Gruppen ſammeln, um geſchloſſen zu ihren Wahl⸗ lokalen zu marſchieren und als dieſe pünktlich um 9 Uhr ihre Pforten öffneten, mußten ſie einen An⸗ ſturm über ſich ergehen laſſen, wie man ihn bisher noch bei keiner Wahl erlebt hat. Schon lange vor der Mittagsſtunde hatten überall weit über die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimme abgege⸗ ben. Es herrſchte eine Stimmung, wie man ſie nur bei dem letzten Beſuch des Führers in Dresden im Jahre 1934 erlebt hat. Heſſen-Naſſau an der Wahlurne: Die alte Kaiſerſtadt am Main, die durch die hiſto⸗ riſche Tat des Führers vom 7. März von den letz⸗ ten Feſſeln des Verſailler Diktates gelöſt wurde, und die das Glück hatte, dem Führer vor wenigen Tagen in ihren Mauern zujubeln zu können, pilger⸗ ten in einer einzigartigen Geſchloſſenheit zu den Wahllokalen, um den Glauben des Führers an ſein Volk zu rechtfertigen. Bei prächtigem Früh⸗ lingswetter ſetzte gleich zu Beginn der Wahlhand⸗ lung ein ſtarker Zuſtrom der Wahlberechtigten zu den Wahllokalen ein und dann brach die Kette der Menſchen überhaupt nicht mehr ab. Bis 12 Uhr hat⸗ ten in den meiſten Wahlbezirken durchweg vier Fünftel der Wahlberechtigten ihre Stimme abgege⸗ ben. In den frühen Nachmittagsſtunden ſetzte die zweite große Welle des Wählerzuſtromes ein. Das Schleſierland wählt: Bei herrlichſtem Frühlingswetter ſetzte am Sonn⸗ tag, kaum, daß die Wahllokale geöffnet wurden, der Anſturm der Wähler ein, ſo daß es bald zu Stockun⸗ gen kam und Schlange geſtanden werden mußte. Von Stunde zu Stunde ſteigerte ſich der Andrang, und mittags um 1 Uhr hatten in vielen Stimmbezirken in Bveslau bereits vier Fünftel der Wähler ihrer Wahlpflicht genügt. In Oberſchleſien hatten ſich ſchon lange vor Be⸗ ginn des Wahlaktes zahlreiche Volksgenoſſen vor den Wahllokalen eingefunden. Von 9 Uhr bis zur Mittagszeit drängten ſich überall die Wähler zur Urne, um dem Führer ihre Stimme zu geben. Ueber⸗ all ſah man am Sonntagsrock der Männer oder am Umſchlagstuch der oberſchleſiſchen Frauentracht das Abſtimmungsabzeichen. Im Mannheimer Wahlamt Wo das Ergebnis unſerer Stadt zuſammengeſtellt wurde— Es hat geklappt Das Wahlamt hatte in den beiden letzten Tagen noch einen Anſturm auszuhalten, der alle Erwar⸗ tungen übertraf. Vor allem ſtrömten die Mann⸗ heimer herbei, die das Verlangen nach einem Stimm⸗ ſchein hatten, um außerhalb ihres Stimmbezirks wählen zu können. Es ſcheint, daß ſich am Samstag noch zahlreiche Mannheimer überlegt haben, das ſchöne Wetter zu einer Wanderung zu benützen. So mußten am Samstag noch ſehr viele Stimmſcheine ausgeſchrieben werden, und die mutete Zahl von 6000 Stimmſcheinen wurde um faſt 4000 überſchritten, ſo daß rund 10000 Mann⸗ heimer außerhalb der Stadt ihre Stimme abgegeben haben. Das Verlangen nach Stimmſcheinen flaute auch am Sonntag nicht ab. Scharenweiſe kamen die Schif⸗ fer herbeigeſtrömt, die auf Grund ihres Ausweiſes in der Stadt wählen durften, in der ihr Schiff am Wahltag vor Anker lag. Natürlich erhielten ſie das verlangte Dokument, mit dem ſie ihrer Wahlpflicht nachkommen konnten. Außerdem ſprachen viele Wäh⸗ ler vor, die im letzten Augenblick entdeckt hatten, daß ſie nicht wählen konnten, weil ſie irgendeine Unter⸗ laſſungsſünde begangen hatten, als ſie umgezogen waren. Gar manchem vermochte nicht mehr geholfen zu werden, während andere wieder zu ihrem Recht kommen konnten. Wenige Minuten vor Schluß der Wahlzeit erſchien ein Wähler, dem man nach der Prüfung der Angele⸗ genheit einen Stimmſchein aushändigen konnte. In⸗ zwiſchen war es vier Minuten vor ſechs Uhr gewor⸗ den. Mit wenigen Schritten war der Wähler an ſeinem bereitſtehenden Fahrrad, um mit höchſter Ge⸗ ſchwindigkeit dem nächſten Stimmlokal zuzuſtre⸗ n Mit dem Glockenſchlag ſechs Uhr änderte ſich das Bild im Wahlamt. Galt es doch, die letzten Vorbe⸗ reitungen für die Hereinnahme der Ergebniſſe aus den einzelnen Stimmbezirken zu treffen. 14 Beamte, die mit allen Einzelheiten der Prüfung der herein⸗ kommenden Wahlergebniſſe vertraut waren, ſtanden bereit, während weitere zahlreiche Beamte ſo ein⸗ geteilt waren, daß ſämtliche von den Stimmbezirken urſprünglich ver⸗ hereinkommenden Akten und Liſten ohne Aufent⸗ halt die verſchiedenen Stellen durchlaufen konnten. Es war wie eine Stille vor dem Sturm, die zwiſchen ſechs und halb ſteben Uhr im Wahllokal herrſchte. Die zuerſt hereinkommenden Ergebniſſe verur⸗ ſachten nicht allzuviele Arbeit, denn es waren die Zahlen aus den Krankenhäuſern, 18.35 Uhr traf das Ergebnis des erſten regulären Bezirks 81 aus der Neckgrſtadt ein. 5 Faſt gleichzeitig lieferten die Stimmbezirke von der Blumenau und der Bezirk 1274 von Sandhofen ab. Es war wirklich erſtaunlich, wie raſch die Leute, die doch an der äußerſten Nordweſtecke unſeres Stadtgebietes wohnen, eine ſtarke halbe Stunde nach Beendigung der Wahlzeit ſich im Wahllokal im Zentrum der Stadt befanden. Bereits um 18.40 Uhr hieß es„Alle Mann an die Plätze“. Setzte doch jetzt ein Anſturm von Schriftführern ein, die ſtolz dar⸗ auf waren, zu den erſten zu zählen, die ihre Ergeb⸗ niſſe zur Ablieferung bringen konnten. Aus den erſten Zuſammenſtellungen ſah man auch ohne wei⸗ teres, daß Mannheim in Treue hinter dem Führer ſteht. Mehr als viele Worte zu ſagen vermögen, beweiſt die nüchterne Aufſtellung, daß z. B. in dem Stimmbezirk, zu dem die Gärtnereiſiedlung Blu⸗ menau gehört, nicht eine einzige ungültige Stimme abgegeben worden iſt. Dieſes erfreuliche Ergebnis darf nebem dem Diakoniſſenhaus und dem Heinrich⸗ Lanz⸗Krankenhaus nur noch der Stimmbezirk 143 in Anſpruch nehmen, der in Neckarau die Straßen Katharinenſtraße, Geierſtraße, Hangſtraße, Neugaſſe, Mallauweg, Traubenſtraße, Rheintalbahnſtraße und Gewann Blättl umfaßt. Kurz nach ſieben Uhr trat die Wahlkommiſſion unter dem Vorſitz von Landgerichtsdirektor Dr. Müller zuſammen, ſo daß offiziell die Zahlen aus den einzelnen Stimmbezirken verkündet werden konnten. Schlag auf Schlag wurden dieſe Zahlen verleſen, denn ſtändig kamen die Ergebniſſe von wei⸗ teren Stimmbezirken herein, die nach dem Durch⸗ laufen der vorgeſchriebenen Prüfung zur Wahlkom⸗ miſſion wanderten. Die mit den Liſten überein⸗ ſtimmenden Zählliſten wanderten gleichzeitig an eine andere Stelle weiter, wo die Ergebniſſe zuſam⸗ „Hitler hat ganz Deutschland erobert“ Die heutige Wahl im Arteil der franzöſiſchen Preſſe (Funkmeldung der NM.) * Paris, 29. März. „Deutſchland ſtimmt für ſeinen Führer“, über⸗ ſchreibt der Berliner Berichterſtatter des„Paris Soir“ ſeinen Bericht über den Wahltag in Berlin. Die Abendpreſſe veröffentlicht auf der erſten Seite ſpaltenlange Berichte über den Wahltag in Deutſchland und zahlreiche funkentelegraphiſch über⸗ mittelte Bilder von einzelnen Szenen. Die Bericht⸗ erſtatter können ſich des ungeheueren Eindrucks der freudigen Geſchloſſenheit und der Diſziplin des deut⸗ ſchen Volkes nicht erwehren.„Niemals iſt eine Wahl von einer ſo ausgezeichneten Organiſation unterſtützt worden“, meldet Havas in ſeinem bis ins einzelne gehenden Bericht. Die Sonderberichterſtatter des„Intranſigeant“ ſchreihen, der Wahltag habe die Formen eines Volksfeſtes angenommen. Eine Tatſache müſſe man feſtſtellen und immer wiederholen:„Hitler hat Deutſchland erobert, ganz Deutſchland.“ 8 Es muß aber geſagt werden, daß die Pariſer Heimatredakteure zahlreiche Verſuche machen, in ihren Kommentaren die ſachlichen und objektiven Berichte ihrer Berliner Vertreter zu verdrehen beider abzuſchwächen. Schwedische Stimmen zur Reichstagswahl (Funkmeldung der NM.) + Stockholm, 29. März. Die Sonntag ⸗Abendpreſſe ſteht völlig im Zeichen der deutſchen Wahl für Freiheit und Frieden. Ueberſchriften wie„Hundert Prozent für Hitler“ und „Hitler gewinnt ſeinen größten Sieg“ zeigen, wie hier der Wahlausgang bereits vorweg genommen wird. Allgemein unterſtreichen die Blätter, daß es ſich bei der heutigen Reichstagswahl um ein Ver⸗ trauensvotum des ganzen Volkes für den Führer oder, wie„Aftonbladet“ z. B. erklärt, um eine Botſchaft des deutſchen Volkes an die übrige Welt handelt. Es ſollte ferner, wie das Blatt wei⸗ ter hervorhebt, durch die Wahl dartun, daß der letzte Reſt des künſtlichen Friedens von Verſailles nun⸗ mehr beſeitigt ſei. Der 29. März werde in der Ge⸗ ſchichte Europas eine Epoche darſtellen und dem Ge⸗ ſchehen vielleicht auch eine neue Richtung geben. 8 mengezählt und die Addition maſchinell kontrolliert wurde. Man kam bei dem Tempo überhaupt nicht dazu, Ergebniſſe aus einem Teil der Stimmbezirke zuſammenzufaſſen. Lief doch die Arbeit pauſenlos weiter. Gerade ruhig ging es im Wahllokal nicht zu, wo zeitweiſe etwa hundert Menſchen beiſammen waren, von denen jeder ſeine ihm zugewieſene Tätigkeit aus⸗ übte oder darauf wartete, zweifelhafte Einzelheiten zu klären. Um auch die entlegenſten Stimmbezirke, wie Frieb⸗ richsfeld und Rheinau, rechtzeitig im Wahlamt zu haben, wurde frühzeitig ein Kraftwagen auf die Reiſe geſchickt, der die Ergebniſſe einzuſammeln hatte. Um 20.30 Uhr fehlten nur noch ſieben Stimmbezirke und die Bezirke, die der Beamte mit dem Kraftwagen zu bringen hatte. Mit dem Glockenſchlag neun Uhr kam auch die letzte noch fehlende Zahl herein. Da die Wahlkommiſſtion ohne Atempauſe durchgearbeitet hatte, und auch die Kontrollſtelle nichts von einer Pauſe wiſſen wollte, dauerte es nur noch zehn Minu⸗ ten, bis das amtliche Ergebnis für Mannheim feſt⸗ lag. Wir dürfen auf dieſes frühzeitige Fertigwer⸗ oͤen ganz beſonders ſtolz ſein, da wir Mannheimer dadurch eine bei den letzten Wahlen entſtandene Scharte auszuwetzen hatten. Die Schriftführer waren ſich diesmal ihrer Pflicht voll und ganz bewußt und ſetzten alles daran, möglichſt frühzeitig abgeliefert zu haben. Kreisleiter Dr. Roth und Kreis⸗Propagandaleiter Fiſcher trafen kurz vor Verkündigung des endgülti⸗ gen Mannheimer Wahlergebniſſes im Wahlamt ein und konnten ſich gleich davon überzeugen, wie gut Mannheim gewählt hat und wie überzeugend die Mannheimer ihre Treue zum Führer bekundeten. Um halb 10 Uhr kehrte bereits Ruhe im Wahlamt ein. Die große Schlacht war geſchlagen und gewon⸗ nen worden. Mit dem beglückenden Bewußtſein, daß alles bis in die letzte Einzelheit geklappt hat, durften die an der Wahl beteiligten Helfer von ihrer Arbeitsſtätte ſcheiden. Auf der Straße aber herrſchte nach wie vor ein reger Betrieb, genau ſo wie in den Lokalen, wo man die durch den Rundfunk verbreiteten Wahl⸗ ergebniſſe aus dem Reich verkündete. Vor den Radiogeſchäften ſtauten ſich die Mannheimer, die ſelbſt der einſetzende leichte Regen nicht vertreiben konnte Die Auslandsdeutſchen wählen (Funkmeldung der NM.) 5 + Berlin, 29. März. Die Reichsdeutſchen im Ausland haben ſich mit der gleichen Begeiſterung an der heutigen Wahl be⸗ teüligt wie die Heimat. Aus allen Teilen der Welt ſind Nachrichten eingelaufen, die von der einmüti⸗ gen Stimmung der Auslandsdeutſchen Kunde geben. Vielfach ſind unter großen Opfern an Geld und Zeit weite Reiſen von vielen hundert Kilometern gemacht worden, um den Stimmzettel für Adolf Hitler ab⸗ zugeben. Aus anderen Orten, wo eine Wahl nicht ermöglicht werden konnte, ſind telegraphiſche Treue⸗ kundgebungen eingelaufen, ſo von den Deutſchen aus Tientſin und aus Singapur. Auch die Deutſchen in Moskau mußten ihre Abſicht der Teilnahme an der Reichstagswahl aufgeben, da die Schiffahrt in Le⸗ ningrad, wöhin ſie ſich begeben ſollten, noch nicht er⸗ öffnet iſt. ff T8 Die Deutſchen aus der ganzen Mandſchurei verſammelten ſich auf einem Rikmers⸗Damp⸗ fer in Dairen und ſtimmten mit 100 v. H. für Adolf Hitler. Bei der Bekanntgabe des Reſul⸗ tats wurde ſpontan die„Wacht am Rhein“ geſungen, was auf die zahlreich vertretenen japaniſchen Jour⸗ naliſten einen tiefen Eindruck machte. Die Deut⸗ ſchen in Griechenland und aus einigen benachbarten Ländern, etwa 800 an der Zahl, ſtimmten auf dem Levante⸗Dampfer„Arta“ ab. Noch am Abend vor⸗ her hatten ſie die Führerrede aus Köln gehört und das Niederländiſche Dankgebet ergriffen mitgeſun⸗ gen. Der Dampfer, der um 10 Uhr den Pyräus verlaſſen hatte, iſt im Laufe des Nachmittags wieder zurückgekehrt. Die Deutſchen aus Mexiko und eini⸗ gen angrenzenden Staaten ſuchten die nächſtgelege⸗ nen Häfen auf, um auf deutſchen Dampfern ihre Stimme abzugeben. Aus Guatemala war allein ein Sonderzug mit 250 Deutſchen Wählern in Bewe⸗ gung geſetzt worden. Die in der Tſchechoflowakei anſäſſigen Deutſchen, un⸗ ter ihnen die Mitglieder der deutſchen Geſandtſchaft, begaben ſich geſchloſſen über die Grenze, um ihrer Wahlpflicht zu genügen. Die reichsdeutſchen Wähler aus Warſchau waren bereits am Samstag an der Grenze des Kreiſes Neidenburg eingetroffen. Sie fuhren von dort mit dem Kraftwagen weiter nach Allenſtein, wo ſie ihrer Wahlpflicht genügten. Am Reichsehrenmal in Hohenſtein legten ſie einen Kranz nieder. Die deutſchen Staatsangehörigen aus Poſen und Pommerellen beteiligten ſich an der Wahl in einer bisher nie erreichten Zahl. Die Wahlhand⸗ lung der in Danzig wohnenden Reichsdeutſchen an Bord des Seedienſtſchiffes„Preußen“ begann be⸗ reits um 8 Uhr morgens. Bei dem ungeheuren An⸗ drang der Wähler mußte das Schiff 6 Fahrten in See unternehmen. Das deutſche Generalkonſulat in Danzig hatte insgeſamt 8450 Stimmſcheine aus⸗ geſtellt. Das dürſte einer Beteiligung von 100 v. H. entſprechen.. Die Deutſchen in Braſilien hatten keine Gelegen⸗ heit, ihre Stimme abzugeben. Sie verſammelten ſich am Vorabend zu Tauſenden in den deutſchen Ver⸗ einshäuſern und veranſtalteten eine Unterſchriften⸗ ſammlung, an der ſich 4200 deutſche Volksgenoſſen beteiligten. Auch bei den Schriftleitungen der deut⸗ ſchen Zeitungen trafen aus dem Innern des Landes ſpontane Kundgebungen mit Unterſchriftenſammlun⸗ gen ein. Auf dem Dampfer„Steuben“ ſtimmten 1190 Reichsdeutſche aus Aegypten ab. 38 Stimmen waren ungültig. 3000 Volksgenoſſen aus der Schweiz und aus Oeſterreich gaben ihre Stimme in Lindau ab. Zwei große Kundgebungen am Spätnachmittag brachten im Lindauer Stadttheater die Vorführung des Wehr⸗ machtfilms. Auch in Lörrach ſtimmten über 1000 Volksgenoſſen aus der Schweiz, darunter auch die Angehörigen des Konſulats und der Geſandtſchaft in Bern. In Konſtanz wählten auch Leni Riefenſtahl und der Olympiaſieger Guſti Lantſchner. In der der holländiſchen Grenze naheliegenden Stadt Leer kamen in vier großen, mit Hakenkreuz⸗ fahnen geſchmückten Kraftwagen, etwa 100 Holland⸗ deutſche aus Groningen, um ihre Treue zum Führer zu beweiſen. t„ n 0 An SSS — 2 „- 5 * n Montag, 30. März 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 148 Flandins Forderungen an Deutschland Die heutige Rede des Außenminiſters- Franzöſiſche Gleichberechtigungsſorgen“ — Paris, 29. März. Außenminiſter Flandin wird heute in ſeinem Wahlkreis eine große außenpolitiſche Rede halten. Wenn man den Vorankündigungen der Preſſe glau⸗ ben darf, will Flandin zunächſt darlegen, daß, wenn man ſchließlich„die bisherigen Vertragsverletzungen Deutſchlands gegenüber dem Diktat von Verſailles vielleicht noch notdürftig begründen könnte, das⸗ ſelbe bei der Verletzung des Locarnopaktes nicht mehr der Fall ſein könne, denn der Lacarnopakt ſei doch wirklich kein Diktat geweſen.“ Weiter werde Flandin betonen, daß Deutſchland jetzt„ſchon zweimal einen wichtigen internationalen Vertrag zu Ungunſten Belgiens zerriſſen hat.“ Er werde dann fordern, daß Deutſchland„konkrete Garantien gegen jede Wiederholung des Verſtoßes vom 7. März“ gebe. Schließlich werde Flandin eine genaue Definition der deutſchen Forderung nach Gleichberechtigung verlangen. Was wolle Deutſchland eigentlich darun⸗ ter verſtehen? Wolle Deutſchland die Gleichberech⸗ tigung vielleicht ſo weit treiben, bis zu der Forde⸗ rung, daß es unter der Berufung auf dieſe Gleich⸗ berechtigung ein gleich großes Kolonialreich wie England oder Frankreich fordere? Der Abgeordnete Gaſton Martin veröffentlicht im „Oeuvre“ einen Artikel, worin er„eine neue Or⸗ ganiſation des Friedens unter neuem Geiſte“ fordert. Er macht dabei darauf aufmerk⸗ ſam, daß die ganze Nachkriegspolitik Frankreichs gegenüber Denutſchland falſch geweſen ſei. Frankreich habe geglaubt, daß ein Vertrag wie der von Verſailles unabänderlich hätte ſein müſſen, ob⸗ wohl er die Souveränität Deutſchlands zu einem großen Teil aufhob und doch gleichzeitig Deutſchland die materiellen Mittel ließ, um dieſe Souveränität wiederherzuſtellen. Gleichzeitig aber habe Frankreich poll Gehäſſigkeit und ohne die geringſte Diskuſſion über etwaige Kompromiſſe zuzulſſen, jeden Ver⸗ ſtoß gegen die Verträge angeprangert, ohne jemals in der Lage geweſen zu ſein, oder ohne es über⸗ haupt jemals gewollt zu haben, die Achtung vor den Verträgen gewaltſam wiederherzuſtellen. Dadurch habe Frankreich alles verloren. Die Aggreſſtpität der diplomatiſchen Haltung Frankreichs und die Untätigkeit in der praktiſchen Tat hätten die franzöſtſche Politik gegenüber Deutſchland im weſent⸗ lichen charakteriſiert. Das habe natürlich Deutſch⸗ land nicht gehindert, über die franzöſiſche Oppo⸗ ſitton hinwegzuſchreiten, aber das habe Deutſchland vor allen Dingen daran gehindert, Frankreich irgendwie dankbar zu ſein für die zwangs⸗ mäßig ihm abgerungenen Kompromiſſe. Kritiſche engliſche Stimmen — London, 29. März. In der engliſchen Sonntagspreſſe, die ſich im weſentlichen damit beſchäftigt, Vermutungen über die kommende deutſche Antwort anzuſtellen und hierbei gewiſſe Wünſche anzumelden, kommt wie⸗ derum ſtarke Kritik an den Vorſchlägen der Rumpf⸗Locarno⸗Mächte zum Aus⸗ druck. In der„Sunday Times“ ſchreibt Scrutator zu den Vorſchlägen, engliſche und italieniſche Truppen ins Rheinland zu ſchicken und darüber hinaus in militäriſche Beſprechungen mit Frankreich einzutre⸗ ten. Dieſe Vorſchläge hätten nicht nur ſtarken Widerſpruch hervorgerufen, ſondern England mit echter Beunruhigung erfüllt. Man be⸗ fürchte in England, daß man die Freiheit der ei⸗ genen auswärtigen Politik aufgebe, und daß man unter dem Namen kollektive Sicherheit ſich in ein Syſtem europäiſcher Bündniſſe verſtricke. Mau gehe nicht zu weit, wenn man behaupte, daß die Vorſchläge beſonders unter der Maſſe der Bevölkerung ein tiefes Maß Trauer und Beſorgnis ausgelöſt hätten. Im„Obſerver“ tritt Garvin erneut für ſchleu⸗ nige Verſtändigung mit Deutſchland ein. Es müſſe jetzt eine ehrliche Grundlage für die ganze Außen⸗ politik Englands gefunden werden. In ſeiner kürz⸗ lichen Rede habe Außenminiſter Eden wieder ein⸗ mal lang und breit Deutſchland vom furiſtiſchen Standpunkt aus verurteilt, und er habe dies getan, ohne die ernſten Veranlaſſungen in Betracht zu ziehen, die ſich inzwiſchen für Deutſchland aus dem franzöſiſch⸗ruſſiſchen Bündnis ergeben hätten. Die Methode, einſeitig Zenſur zu üben, könne nur aufreizend wirken und es Hitler noch ſchwie⸗ riger machen die Art Vorſchläge zu machen, die Eden wünſche. „Sunday Dispatch“ faßt im Leitartikel die Auf⸗ faſſung Englands zur politiſchen Lage dahin zuſam⸗ men, daß für Deutſchland der Verſailler Vertrag und das ehemalige Locarno⸗Abkommen tot und er⸗ ledigt ſeien und England weder profranzöſiſch noch pro⸗ deutſch zu ſein wünſche, ſondern lediglich für den Frieden eintrete. Die beabſichtigten Generalſtabsbeſprechungen ſeien aber entſchieden eine für den Krieg eintretende Maßnahme. Schwerer Verkehrsunfall in Ludwigshafen Vier Juſaſſen eines Perſonenautos verletzt * Ludwigshafen a. Rh., 29. März. Am Sonntagnachmittag 13.45 Uhr ereignete ſich auf der Kreuzung der Kanal⸗ und Seilerſtraße ein folgen⸗ ſchwerer Verkehrsunfall. Ein mit Selters waſſerflaſchen beladener Lieferkraftwagen von hier erfaßte einen Perſonenkraftwagen von der linken Seite und drückte ihn gegen eine Hausecke. Sämtliche vier Inſaſſen des Per⸗ ſonenkraftwagens, deſſen Lenker aus Zweibrücken ſtammt, wurden verletzt, zwei von ihnen lebens⸗ gefährlich. Die Verletzten wurden in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. Beide Fahr⸗ zeuge wurden ſtark beſchädigt. Ermittlungen über die Schuldfrage ſind im Gange. Heftige Bombenangriffe Italien ſetzt ſeine Hoffnung auf die Luftflotte — Addis Abeba, 29. März.(U..) Von beiden Fronten werden heftige Bombarde⸗ ments abeſſiniſcher Ortſchaften durch italieniſche Flugzeuge gemeldet. Ueber dreißig Menſchen ſollen dabei getötet worden ſein. Im Süden ſei die Ge⸗ gend von Goba in der Provinz Bale insbeſondere das Ziel der italieniſchen Bomber geweſen. Die Bombenabwürfe hätten dort ein Eingeborenendorf völlig zerſtört. Man hegt hier auch ſchwere Befürch⸗ tungen um das Schickſal der ſchwediſchen Rot⸗Kreuz⸗Station bei Goba, die mitten in dem bombardierten Bezirk zu liegen ſcheint. In Nordabeſſinien iſt Gondar den Meldungen zufolge erneut mit zahlreichen Bomben belegt wor⸗ den, wobei die franzöſiſche Miſſionsſta⸗ tion zerſtört worden ſein ſoll. Harrar mit Bomben belegt (Funkmeldung der N MZ.) + Addis Abeba, 29. März. Am Sonntag, 8 Uhr, belegten nach abeſſiniſchen Meldungen italieniſche Bombengeſchwader die ſeit dem 2. Dezember zur offenen Stadt erklärte alte Reſidenz Harrar mit Bomben. Schon vor Tagen gingen nicht nachzuprüfende Gerüchte um, die das Bombardement für den 29. März vorausſagten. Einzelheiten fehlen noch. Der Regus ſchießt ein Flugzeug ab — Addis Abeba, 20, März.(U..) Von der abeſſiniſchen Regierung iſt heute eine amtliche Darſtellung über das italieniſche Luftbom⸗ bardement auf Quoram herausgegeben worden. Dieſem Bericht zufolge haben die italieniſchen Ge⸗ ſchwader bei ihren wiederholten Luftangriffen auf Quoram, die offenſichtlich dem Hauptquartier des Negus gegolten haben, mehr als 4000 Bomben abgeworfen. Zwei der angreifenden italieniſchen Bombenflugzeuge ſeien in der Umgebung des A ſchangiſees abgeſchoſſen worden: eines davon, ſo heißt es im amtlichen Be⸗ richt daun weiter, ſei vermutlich vom Kaiſer Haile Selaſſie perſönlich heruntergeholt worden. Die Beſatzungsmitglieder beider italieniſcher Flugzeuge ſeien ums Leben gekommen, da die Ma⸗ ſchinen mitten in der Luft in Flammen aufgegangen ſeien.. Der abeſſiniſche Außenminiſter Heroue hat heute ein Proteſttelegramm gegen Bombenangriffe italieniſcher Flieger auf das Gelände der engliſchen Roten⸗Kreuz⸗Station in der Nähe von Gondar nach Genf abgeſandt. In einem amtlichen Kommuniqué dementiert die abeſſiniſche Regierung folgende im Ausland ver⸗ breiteten Behauptungen: 1. daß Djidjiga und Saſſabaneh gefallen ſeien; 2. daß die holländiſchen und ägyptiſchen Roten⸗ Kreuz⸗Einheiten Abeſſinien verlaſſen hätten, und g. daß Harrar befeſtigt worden ſei. Dieſe letzte falſche Behauptung, ſo meint die abeſſi⸗ niſche Regierung, ſei in Umlauf geſetzt worden, um den Italienern einen Vorwand zu geben, Harrar zu bombardieren. Wie ſtark iſt der italieniſche Einſatz? — Port Said, 29. März(U..) Italien hat gegenwärtig, nach den Durchfahrts⸗ ſtatiſtiken der Suez⸗Kanal⸗Behörde zu urteilen, 309 000 Mann Truppen und 52 000 Arbeiter aus dem Mutterland auf dem abeſſiniſchen Kriegsſchauplatz eingeſetzt. Auch der italieniſche Materialeinſatz läßt ſich an Hand der Kanalſtatiſtiken ziemlich genau be⸗ rechnen. Die Kanalbehörden ſchätzen, daß Italien gegenwärtig in Abeſſinien über 22000 Kraft⸗ fahrzeuge(vom Perſonenwagen bis zum Laſt⸗ kraftwagen und Traktor) und 510 Flugzeuge verfügt; außerdem wurden 30 000 Mauleſel und 9000 Kamele auf italieniſchen Schiffen durch den Suez⸗ Kanal nach Oſtafrika gebracht. Die Entwicklung der Munitionstrans⸗ porte zeigt deutlich, daß die Italiener ihre Vor⸗ bereitungen für die weiteren Kriegsoperationen immer intenſiver betreiben. In den erſten zwölf Wochen von 1936 wurden 37 000 Tonnen Munition Furch den Kanal befördert gegen nur 40 343 Tonnen in der mehrfach größeren Verſchiffungsperiode von ganz 1935; ähnlich liegt das Verhältnis bei der allge⸗ meinen Ladung mit 300 000 Tonnen(1936) gegen 503 479(1935). Manöver an der Eritreaküſte — Maſſaua, 29. März. Geſtern früh bei Morgengrauen liefen aus den verſchiedenen Häfen der Eritreaküſte drei Geſchwa⸗ der der italieniſchen Roten⸗Meer⸗Flotte aus und hiel⸗ ten 24 Stunden lang kriegsmäßige Manöver ab. Eine beſonders intereſſante Note erhielten dieſe Flottenübungen durch die erſtmalige Verwendung der neuen italieniſchen Miniatur⸗Torpedo⸗ boote, die man auf den Namen„Waſſerſchlitten“ getauft hat. Dieſe Waſſerſchlitten ſind im Grunde nichts weiter als bemannte Torpedoträger— die Beſatzung beſteht nur aus zwei oder drei Mann—, die mit unheimlicher Geſchwindigkeit, von extraſtar⸗ ken Motoren angetrieben, durch das Waſſer ſchießen, und aus unmittelbarer Nähe ihre Torpedos den großen Schiffen in die Flanke jagen. Dieſe neu⸗ artige Waffe zeigte vor allem während des Nacht⸗ gefechtes, mit dem die Flottenübungen abſchloſſen, ihre Gefähvlichkeit und Wirkſamkeit. Faſt die Hälfte der großen Schiffe, die be⸗ teiligt waren, wurde durch ſie„vernichtet“. Außer den Waſſerſchlitten wurde auch eine neue Granate erprobt, doch wird über das Ergebnis dieſer Verſuche von der Admiralität Stillſchweigen ge⸗ wahrt. Im ganzen nahmen an den Flottenübungen außer den erwähnten Kleinfahrzeugen Kreuzer, Zerſtörer und Unterſeeboote teil. Zweck des Manövers war es vor allem, den Kampfwert der kleinen Einheiten gegenüber den größeren Kampfſchiffen auf die Probe zu ſtellen. Das Ergebnis zeigte, jedenfalls bei den nächtlichen Kämpfen, eine einwandfreie Ueberlegenheit der Klein⸗ kampfſchiffe. Wien verbietet Wahl-Autofahrt — Wien, 28. März. Die Reichsdeutſchen Oeſterreichs fanden ſich trotzdem ein Etwa 800 Reichsdeutſche aus der Steiermark be⸗ abſichtigten, in 24 Autobuſſen und Privatwagen zur Wahl ins Reich zu fahren. Sie hatten ſich am Sams⸗ tag, gegen 11 Uhr vormittags, in Graz eingefunden, von wo aus die Fahrt angetreten werden ſollte. Plötzlich erſchien Polizei, die den Führern der Kraft⸗ wagen verbot, die Reichsdentſchen zur Grenze zu befördern. Das Verbot rief nicht nur bei den Reichsdeutſchen, ſondern auch bei der Bevölkerung der ſteiriſchen Landeshauptſtadt große Erregung hervor. Trotz ſofortiger energiſcher Schritte des deutſchen Konſuls in Graz wurde das Verbot aufrechterhal⸗ ten. Die Menſchenanſammlungen wurden immer größer und die Ervegung ſteigerte ſich. Schließlich ſah ſich die Behörde bewogen, einen Eiſenbahn⸗ ſonderzug von Graz nach Salzburg zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Samstag mittag gingen vom Wiener Weſtbahnhof vier Sonderzüge mit etwa 2500 Reichsdeutſchen nach Paſſau ab, wo dieſe ihrer Wahlpflicht genügen wer⸗ den. Ein weiterer Sonderzug ging von Linz nach Paſſau. Auch aus Innsbruck wird ein Sonderzug zur Wahl nach Scharnitz geführt. Gruß. an die Reichsdeutſchen Oeſterreichs (Funkmeldung der NM) + Bayreuth, 29. März. Der Gauleiter der Bayeriſchen Oſtmark, Fritz Wächtler, ſandte zur Begrüßung der zur Stimm⸗ abgabe nach Paſſau gekommenen Reichsdeutſchen in Oeſterreich an Kreisleiter Moosbauer⸗Paſſau fol⸗ gendes Telegramm: „Euch deutſchen Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen, die Ihr über die Grenze herüber in die deutſche Hei⸗ mat kamt, um durch Eure Stimmabgabe unſerem einzigen und genialen Führer Eure Treue zu be⸗ kunden, rufe ich im Namen der Bayeriſchen Oſtmark ein herzliches Willkommen zu. Laßt Eure Herzen erheben und erfüllen von der ungeheuren Begeiſte⸗ rung, die unſer Volk durchwebt. Ihr ſeid Reprä⸗ ſentanten eines Volkes geworden, das durch den Führer ſich wieder ſeine nationale Ehre und Frei⸗ heit erkämpft hat. Kraft und Stärke der Heimat find Eure Kraft und Stärke. Setzt Euch mit uns ein für den Frieden und die Wohlfahrt der Welt, Es lebe der Führer und unſer deutſches Volk.“ gez. Fritz Wächtler, Gauleiter. „Kraft durch Freude“ Der Mittwochskurſus in Allgemeiner Körperſchule wird ab kommenden Mittwoch wieder in der U⸗Schule durch⸗ geführt. Die Kurſe in Menſendieck⸗Gymnaſtik werden tber die Oſterferien nur Donnerstags von 19.30 bis 20.30 und 20.80 bis 21.30 Uhr in der Liſelotte⸗Schule, Eingang Colljniſte durchgeführt. Neue Box⸗Kurſe. Um den Anforderungen gerecht zu werden, beginnt das Sportamt Mannheim⸗Ludwigshafen am Donnerstag, 2. April 1936, mit neuen Kurſen im Boxen für Schüler, Anfänger und Fortgeſchrittene. Die Kurſe werden jeweils in der Gymnaſtikhalle im Stadion durchgeführt, und zwar von 19.00—20.00 Uhr für Schüler, für Anfänger und Fortgeſchrittene jeweils von 20.00— 21.30 Uhr. Anmeldungen hierzu nimmt der Sportlehrer vor Beginn des Unterrichts entgegen. 5 Was hören wir? Dienstag, 31. März Reichsſender Stuttgart .380: Frühkonzert.—.30: Unterhaltungsmuſik. 10.30: Schallplatten.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 14.00: Schallplatten.— 14.20: Muſtkallſche Kurzweil.— 15.15: Von Blumen und Dieren.— 16.00: Bunte Muſik am Nachmittag.— 17.40: Der Burghügel von Pergamon.— 18.00: Muſik am Feierabend.— 19.00: Die Oedhoferglocke.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Großer muſikaliſcher Unterhaltungsabend.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Symphoniekonzert.— 24.00: Nachtkonzert: Deutſche Volkslieder und Singſang und Klingklang. Deutſchlaudſender .10: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.45: Fröhlicher Kin⸗ dergarten.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Muſtk zum Mit⸗ tag.— 14.00: Allerlei von zwei bis ͤͤrei.— 15.15: Frouen⸗ funk.— 15.45: Begegnung mit einem Dichter.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.50: Sport der Jugend.— 18.00: Feuchtfröhliche Lieder.— 18.20: Politiſche Zeitungs⸗ ſchau.— 19.40: Zwiſchenprogramm.— 19.00: Feterabend⸗ Unterhaltung.— 19.55: Die Ahnentafel.— 20.10: Bunter Reigen.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. 0 5, 9% M ANNNR EIN J 6. Seite/ Nummer 149 Nene Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe Montag, 30. März 1930 Mannheim, den 30. Mürz. Der unpolitiſche Sonntag Wie ſehr das deutſche Volk politiſch erzogen iſt und wie ſehr es den wichtigen politiſchen Ereigniſſen volle Beachtung ſchenkt, geht daraus hervor, daß man von dem geſtrigen Sonntag ohne weiteres ſagen kann, daß er keine unpolitiſche Seite hatte. Alles war auf die Wahl eingeſtellt. Die Privatintereſſen kamen höchſtens dann etwas auf, wenn man ſeiner Wahlpflicht genügt hatte. Der Stadtbetrieb nahm ganz großen Um⸗ fang an. Vor allem herrſchte in den ſpäten Nachmittagsſtunden in den Hauptverkehrsſtraßen ein Geoͤränge, wie man es nur an den Verkaufsſonntagen vor Weihnachten gewöhnt iſt. Eine ſehr ſtarke Anziehungskraft übten die erweiterten engen Planken aus, wo man den Fortſchritt der letzten Wochen beſtaunte und feſtſtellte, daß man bereits an die Einrichtung der Lä⸗ den ging und daß ſogar die Firmen ihre Namen zum größten Teil ſchon angebracht haben. Zur Mittagsſtunde gab es zwei Stanödkon⸗ zerte. Am Waſſerturm ſpielte die Kapelle der Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Reichs⸗ bundes ehemaliger Militärmuſiker. Es war eine Freude, den ſchneidigen Weiſen zu lauſchen. Der geſpendete ſtarke Beifall war nur allzu berechtigt. Es zeigte ſich wieder, wie ſehr der betagte Ober⸗ muſikmeiſter Vollmer, der ſelbſt den Taktſtock ſchwang, ſeine Leute in der Hand hat. Das zweite Der Volkstag fuͤr Ehre, Freiheit und Frieden in Mannheim Abendliche Maſſenkundgebung im Ehrenhof des Schloſſes Viele Tauſende füllten den Schloßhof und hielten die Amgebung beſetzt Aufmarſch zur Kundgebung Allein ſchon der rege Straßenverkehr, der wäh⸗ rend des Samstags in den Straßen der Stadt herrſchte, ließ erkennen, welch große Dinge in Vor⸗ bereitung waren. In den ſpäten Nachmittagsſtun⸗ den ſteigerte ſich der Verkehr immer mehr, zumal auch noch die Angehörigen der Formationen und der Verbände zu ihren Sammelpunkten ſtrömten. Pünkt⸗ lichkeit war bei allen Beteiligten oberſter Grundſatz und ſo konnte überall auch pünktlich der Abmarſch zum Schloßhof erfolgen, der für den Aufmarſch ab⸗ geſperrt war. Unterdeſſen machten ſich Tauſende von Mann⸗ heimern auf den Weg, um ebenfalls an dem Gemein⸗ ſchaftsempfang teilzunehmen. Hierzu war reichlich Gelegenheit gegeben, da wiederum zahlreiche Radio⸗ geſchäfte Großlautſprecher aufgeſtellt hatten und außerdem in den Gaſtſtätten die Uebertragung durch⸗ geführt wurde. Die Volksgenoſſen aus den Vor⸗ orten führten eigene Feiern durch, in deren Mittelpunkt ebenfalls die Uebertragung aus Köln ——————— Standkonzert fand auf dem Marktplatz ſtatt, wo der Kreismuſikzug der Politiſchen Leiter Mannheims unter Leitung von Muſikzugführer Brecht ſpielte. Auch hier erzielte die ſehr geſchickt zuſammengeſtellte Vortragsfolge, die zeigte, daß die Kapelle größeren Anforderungen gerecht werden kann, ſtarken Beifall. Der Bahnverkehr war über das Wochenende teilweiſe recht gut. Vor allem befriedigte der Ausf lu gs verkehr am Samstag und am Sountag. billigen Verwaltungsſonderzüge ins Neckartal waren ſogar ſehr gut beſetzt. Fernverkehr und Stadtbeſuchsverkehr ließen zu wünſchen übrig, was im Hinblick auf den Wahlſonntag weiter nicht ver⸗ wunderlich war. Wegen des Ferienbegians im Rheinland mußten am Samstag und Sonn⸗ tag die Schnellzüge D 269 und D 270 doppelt gefah⸗ ren werden, wobei der Vorzug des D 270 von 400 Die Das Luftereignis des Wahlſonntags „Hindenburg“ und Graf Zeppelin“ fiber „E38 129 überflog um 3 Ahr die Innenſtadt,„3 127“ folgte eine Viertelſtunde ſpäter in geringer Höhe Werden die beiden Zeppelin⸗Luftſchiffe auf ihrer triumphalen Deutſchlandfahrt über Mannheim er⸗ ſcheinen? So fragten ſich immer wieder die Mann⸗ heimer. Wer ein Rundfunkgerät beſaß, der„fiſchte“ am Sonntagvormittag den Aether ab, um auf dem Laufenden zu ſein. Auf der Langenberger Welle hatte man dann das große Vergnügen, zwiſchen neun und zehn Uhr dem Wechſelgeſpräch zu lauſchen, das zwi⸗ ſchen der Bodenſtation und den beiden Sprechern im Luftſchiff„Hindenburg“ geführt wurde. Man ſtaunte dabei wieder über ein techniſches Wunder, denn die oͤrei Sprecher unterhielten ſich, daß man glauben konnte, ſie ſeien in einem Zimmer verſam⸗ melt. Dabei ſaß der eine auf dem Turm des Köl⸗ ner Meſſegeländes, der andere in der Führerkabine und der dritte in den Paſſa⸗ gierräumen des Luftſchiffes. Bei dieſem ſpannenden Geſpräch hörte man viele Einzelheiten von der Fahrt der beiden Luftſchiffe, u.., daß an Bord der Luftſchiffe gewählt wurde. Nach der Kölner Uebertragung wurde es ruhig um die beiden Zepps. Man war wirklich im Un⸗ gewiſſen, wann man die Luftſchiffe in Mannheim er⸗ warten oͤurfte. Die Hoffnung, daß der Reichsſender Stuttgart bei ſeinen Nachrichten um 13 Uhr etwas über den Standort bringen würde, erwies ſich als falſch. Man ſtellte deshalb ſein Empfangsgerät für⸗ ſorglich auf Frankfurt um. Um 2,30 Uhr hörte man von dort, daß die Luftſchiſſe ſoeben die Rich⸗ tung nach Mannheim genommen hätten. Wie ein Lauffeuer verbreitete ſich dieſe Nachricht in der Stadt, zumal auch viele Radiogeſchäfte Uebertra⸗ gungen auf die Straße vornahmen. Man reckte die Hälſe und ſtrömte auf freie Plätze. Vor allem aber belebten ſich die Dächer. Ueberall wurden in den Dachluken Köpfe ſichtbar. Wo es die flachen Dächer geſtatteten, kamen die Hausbewohner zuſammen. Die ganze Stadt war in Aufregung geraten! Genan zwanzig Miunten nach der Nundfunk⸗ durchſage tauchte der ſilberglänzende Leib des L3 129(Hindenburg) im Norden auf. Das Luftſchiff nahm unmittelbar Kurs auf die Stadt, wobei man ſich nicht wenig über den ruhigen Lauf der Motoren wunderte. Nun ging erſt Recht ein Rennen und Haſten los, denn jeder wollte das Luft⸗ ſchiff ſehen, das einen wundervollen Anblick bot. Jubel brach los, wie man es von den luftfahrtbe⸗ geiſterten Mannheimern gar nicht anders erwartet hatte. Als von Bord des Luftſchiffes die Wahlauf⸗ rufe flatterten, entſtand eine wil de Jagd nach den mit Boröſtempel verſehenen Zetteln. Das Ren⸗ nen nach dem abgeworfenen Fallſchirm, an dem eine rieſige Hakenkreuzflagge befeſtigt war, mußten viele als erfolglos aufgeben, denn der Wind trieb den Fallſchirm nach Norden ab. Wie uns mitgeteilt wird, ging der Fallſchirm im Hafen⸗ gebiet in der Nähe der Schiffswerft auf dem Dache eines zweiſtöckigen Hauſes nieder, von wo die Fahne von klettergeübten Buben geborgen wurde. „Hindenburg“ nahm nach dem Beſchreiben eines Bogens über Mannheim Kurs nach Südoſten und ſteuerte Heidelberg an, um ſich dann etwas ott⸗ wärts zu wenden. Nach einer Viertelſtunde tauchte auch„Graf Zeppelin“ über Mannheim auf, der etwas mehr aus Nordweſten hereinkam. Ob⸗ gleich man„Hindenburg“ bereits aus den Augen vor⸗ loxen hatte, merkte man deutlich, daß„Graf Zep⸗ pelin“ eine weſentlich ſchlankere Form hat, als ſein neuer Bruder. Viel raſcher als„Hindenburg“ ent⸗ ſchwand der Südamerikaflieger den Blicken, zumal er auf die Schleife verzichtete und geradewegs Kurs auf die Bergſtraße nahm. Es war ein wundervolles Bild, als„Hindenburg“ ganz klein über dem Odenwald wieder auftauchte und längs der Berge flog, während„Graf Zeppelin“ auf ihn zuſteuerte und dabei an Höhe gewann. Sch en längſt waren die Luftſchiffe den Blicken entſchwunden, als die Mannheimer immer noch in Gruppen bei⸗ ſammenſtanden und das große Ereignis beſprachen. e Reiſenden in Anſpruch genommen wurde Soweit man feſtſtellen konnte, traten die Sonntagsreiſenden, ſo⸗ fern ſie nicht im Beſitze eines Stimmſcheines waren, erſt die Fahrt an, nachdem ſie ihrer Wahlpflicht ge⸗ nügt hatten. Damit dies niemand vergeſſen ſollte, hatte die Reichsbahn über den Sperrezugängen ein Schild angebracht, auf dem„Halt! Haſt Du ſchon gewählt? Wenn nicht, dann erfülle ſofort Deine Pflicht!“ zu leſen war. Durch einen Lautſprecher im Bahnhofsgebäude konnte man am Samstag und am Sonntag an den politiſchen Geſchehniſſen teil⸗ nehmen. Zum Schluß noch eine erfreuliche Feſtſtellung von der Diſziplin der Mannheimer: Die Polizei brauchte keinen Polizeibericht heraus⸗ zugeben, weil die Mannheimer brav waren und weil ſich auch keine nennenswerten Verkehrsunfälle er⸗ eigneten. Auf der Jagd nach dem Murfzeltel Als wir unſerer Wahlpflicht genügt haben, verlockt der ſchöne Nachmittag zu einem Spaziergang durch 'en Schloßgarten, in dem Baum und Strauch in der Entwicklung des Blattwerkes in den letzten Tagen erſtaunliche Fortſchritte gemacht haben. Im Ball⸗ hausgarten zeigen die Kaſtanien zwiſchen den die Knoſpen ſprengenden Blättern bereits winzig kleine Blüten, die als weiße und rote Kerzen bald das Auge erfreuen werden. Wir ſitzen bei einer Taſſe Kaffee, als uns mitgeteilt wird, daß nach einer eben annheim der. Er kommt aus der gleichen Richtung und fliegt noch niedriger über das Schloß nach Oſten. Ebenſo wunderpoll wie„LZ 129“ glänzt der ſilberne Leib am bewölkten Frühlingshimmel. Als wir in die Straße zwiſchen A 1 und 2 einbiegen, ſpringt jung und alt von neuem in der Richtung nach dem Amts⸗ gericht. Neugierig, wie Zeitungsmänner nun ein⸗ mal berufsmäßig ſind, kehren wir in dem Beſtreben um, die Urſache dieſer Rennerei zu ergründen, und ſehen nun an der Ecke, wie eine förmliche Wolke von Flugzetteln herniederflat⸗ ert. Das iſt auch für uns das Zeichen, an dem „L. Z. 129“(Hindenburg) im Flug über Maunheim age hörten Rundfunknachricht die beiden Zeppeline in einigen Minuten über Mannheim eintreſſen wer⸗ den. Unmittelbar darauf beginnen Sirenen zu heu⸗ len. Offenbar haben Rheinſchiffe dieſes Signal ab⸗ gegeben, denn aus dieſer Richtung kommen die Töne, die wir von der Kriegszeit her noch in unangeneh⸗ mer Erinnerung haben. Diesmal ſind ſie eine Freu⸗ denhotſchaft. Aber es vergehen noch einige Minuten, bis der Luftbeſuch in unſer Blickfeld rückt. Ein gar nicht mal ſo ſtarkes Brummen kommt aus nordöſtlicher Richtung. Wir ſpringen an das nörd⸗ liche Ende des Ballhausgartens und ſehen nun auch ſchon den Koloß des„LZ 129“ ſchräg über uns. Er hält unmittelbar auf uns zu. Aber ehe er genau über unſeren Köpfen ſich dem Schloß zuwendet, wird der Fallſchirm mit der Hakenkreuzfahne abgeworfen, die leider nach Norden ſegelt. Wie bereits erwähnt, iſt der Fallſchirm mit dem ſeltenen Andenken in der Nähe der Schiffswerft niedergegan⸗ gen. Wir ſtreiten uns, als das Luftſchiff über dem Schloß unſeren Blicken entſchwunden iſt, über die Höhe, die es über uns innehatte. Die einen ſagen: 300 Meter. Wir behaupten: es können nicht mehr als 200 Meter geweſen ſein. Aber das iſt ſchließlich Nebenſache. Soviel ſteht feſt, daß wir deutlich mit unbewaffneten Auge ſahen, wie die Fahrgäſte aus den Fenſtern ſchauten und unſere Grüße er⸗ widerten. Wir hörten auch Muſikklänge, aber keiner kann nachher ſagen, was geſpielt worden iſt, weil wir völlig von dem Anblick des Luftrieſen gefeſſelt waren.„I. Z 129“ kommt uns diesmal bedertend klei⸗ ner vor, als im vorigen Sommer bei dem Beſuch der Zeppelinwerft. Aber da ſchwebte das Heck nur wenige Meter über uns. Als wir uns eine Viertelſtunde ſpäter auf den Heimweg begeben, weil der Dienſt ruft, ſehen wir nach dem Paſſieren des Schloßdurchganges plötzlich die Menſchen nach den A⸗Quadraten zu ſpringen. Und nun hören wir wieder Motorengeräuſch. „Graf Zeppelin“ folgt ſeinem beleihteren Bru⸗ Wettrennen teilzunehmen. Aber die Jugend iſt ſchneller. Es ſind zu viele Andenkenjäger vor uns. Aber ſchließlich erwiſchen wir doch noch am Amts⸗ gericht einen der letzten Zettel, der folgenden Wort⸗ laut hat: 37 Parleien zerſtörten das Reich in 15 Jahren! Ein Mann Adolf Hitler baute es in 3 Jahren beſſer und ſchöner wieder auf. Noch iſt das Werk nicht vollendet, darum hilf mit, denn die Voraus⸗ ſetzung iſt da. Das Baterland e iſt frei! Der Jührer braucht Dich! Am 29. März gibſt Du ihm Deine Stimme! Deutſchlandfahrt „LZ. Hindenburg“, „LZ. Graf Zeppelin“ 26.—29. März 196. Wir müſſen zwar ſchwer ſchnaufen und der Schweiß ſteht auf der Stirne, aber wir ſind denn doch recht ſtolz, daß wir das Andenken an den Zeppe⸗ linbeſuch an einem der denkwürdigſten Tage der deutſchen Geſchichte nach Hauſe tragen dürfen. Wir werden den Zettel zu dem Fahrſchein legen, der uns an den Flug im„Do X“ von Mainz nach Mann⸗ heim erinnert. Sch. ſtand. Während der Kölner Uebertragung belebte ſich die Breite Straße immer mehr, da ſich hier zahl reiche Mannheimer zuſammenfanden, um den Fackel zug zu ſehen. Vor allem war zwiſchen dem Schloß und dem Marktplatz der Andrang in der Breiten Straße außerordentlich ſtark. Erhebende Feierſtunde im Ehrenhof des Schloſſes Im feierlichen Halbdunkel liegt der Ehrenhof des Schloſſes, als die Parteigliederungen mit klingen⸗ dem Spiel einmarſchieren und im Vordergrund Aufſtellung nehmen, zu beiden Seiten des Mittel- ganges die Fahnen. Dahinter reihen ſich die Mit, glieder der Soldatenverbände, die Handwerker, Hausbeſitzer, der VDA, die Reichsbünde der Kinder⸗ reichen und Kleingärtner, Sänger und Sportler, Als der Aufmarſch kurz nach halb 8 Uhr vollzogen iſt, bietet ſich vom Mittelbalkon des Schloſſes aus ein überaus einorucksvolles Bild. Ungezählte Tauſende füllen den Ehrenhof, da ſich auch viele eingefunden haben, die nicht am Einmarſch beteiligt waren. Haken⸗ kreuzfahnen ſchmücken den Mittelteil und die beiden Seitenteile des Schloſſes, die den Ehrenhof um⸗ ſchließen. Spruchbänder verkünden die Wahlparolen, die in ganz Mannheim über die Straße geſpannt ſind. Um 745 Uhr wird der Befehl zum Anzünden der roten Kacheln gegeben, die auf den drei Seiten in zwei Reihen auf den Fenſterbrüſtungen aufge⸗ ſtellt ſind und ſich mit den grellen Strahlenbändern der Scheinwerfer zu eigenartiger Lichtwirkung vereini⸗ gen. Auf dem Mittelbalkon haben ſich inzwiſchen die Leiter der Parteigliederungen mit Staatsrat Luken an der Spitze, Oberbürgermeiſter Ren⸗ ninger und Polizeipräſident Dr. Ram ſperger eingefunden. Kreisleiter Dr. Roth eröffnet nach Fanfarenklängen um.45 Uhr die Kundgebung mit einem flammenden Schlußappell. Zum letzten Male, ſo führt er u. a. aus, wird Adolf Hitler von Köln aus ſeinen Appell an das deutſche Volk und die Welt richten. Es iſt unnötig, das deutſche Volk zu bitten, ſich hinter den Führer zu ſtellen. Das deutſche Volk wird heute von ſelbſt und ſpontan dem Führer die gewaltigſte Willens, kundgebung geben. Aber wir wiſſen, daß es in der Welt noch da und dort Stimmen gibt, die Adolf Hitler als Mahner und Künder des Friedens nicht ernſt nehmen. Demgegenüber Hürfen wir ſagen, daß ein Staatsmann, der während des Weltkrieges in den Schützengräben Not und Elend am eigenen Leibe erlebt hat, der beſte Vertreter der Intereſſen ſeines Volkes iſt, und daß wir den Wunſch haben, daß die Staatsmänner der anderen Länder weniger aus dem gräben ihres Volkes gewählt würden.(Lebhafte Zu⸗ ſtömmung der Rieſenverſammlung.) Und Deshalb ſſt Adolf Hitler nicht nur als Kämpfer für den Frieden des eigenen Volkes, ſondern insbeſondere auch als Kämpfer für den Weltfrieden ernſt zu nehmen. Das Schickſal unſeres Volkes wird nicht in Genf, Paxvis, London oder ſonſtwo an einem Konferenzort ent⸗ ſchieden, ſondern allein in Deutſchland ſelbſt.(Stür⸗ miſche Zuſtimmung.) Das deutſche Volk hat den Weckruf gehört und wird ſich eine glückliche Zukunft zu ſchmieden wiſſen. Wir ſind bereit, den letzten Appell des Führers nicht nur in uns aufzu⸗ nehmen, ſondern ſelbſt morgen Prediger und Vor⸗ kämpfer zu werden und auch den letzten Volks⸗ genoſſen zum aktiven Eintritt für das deutſche Volk, für den deutſchen Staat, für ſeinen Führer und den Frieden der Welt zu gewinnen. Die Kundgebung beginnt! Und nun wird nach Köln umgeſchaltet. In feier⸗ lichem Schweigen hören die Kundgebungsteilnehmer die Domglocken, die Begrüßungsworte, die an den Führer durch den Gauleiter gerichtet werden, und dann den Führer ſelbſt und ſtimmen im Gedanken in den Jußel der Maſſen ein, die in der großen Meſſehalle verſammelt ſind. Als um 9,15 Uhr wieder abgeschaltet wird, ſtimmt öde Maſſenverſammlung, während die Mannheimer Glocken zu läuten beginnen, das Altniedenländiſche Dankgebet an, das ſo recht der Beſonderheit der Stunde angepaßt iſt. Als Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Lied gefolgt ſind, ergreift Kreisleiter Dr. Roth nochmals das Wort, um zu rufen: Unſern Schwur, Adolf Hitler zu folgen, wollen wir morgen zur Tat werden laſſen und mit dem Läuten der Glok⸗ len dieſen Schwur dadurch bekräftigen, daß wir rufen: Unſer Volk und unſer Führer:„Sieg Heil!“ Sch. Rieſiger Fackelzug Und nun flammten die Fackeln auf. Als Kreis⸗ leiter⸗Stellvertreter Schner r noch einmal bekannt⸗ gegeben hatte, wer an dem Fackelzug teilnahm, ſetzte ſich die glitzernde Rieſenſchlange in Bewegung. Es war ein wundervoller Anblick, als die langen Reihen der Fackeln in der Breiten Straße aufleuchteten und ſich zu einer ununterbrochenen lodernden Feuerlinie vom Schloß bis zur Friedrichsbrücke vereinigten. Dauerte der Vorbeimarſch des Fackelzuges doch über eine halbe Stunde, ſo daß die Spitze des Zuges nach dem Durchmarſch der Neckarſtadt ſchon wieder die Hindenburg⸗Brücke erreicht hatte, als die letzten Teilnehmer des Fackelzuges im Schloßhof abmar⸗ ſchierten. Der Spielmannszug und der Muſikzug der SA⸗ Standarte 171 bildeten die Spitze des Zuges, an der Kreisleiter Dr. Roth und Gruppenführer Luyken mit den Angehörigen der SA⸗Gruppe„Kurpfalz“ ſchritten. Es folgten die Stürme der SA, der Ma⸗ rine⸗SA, der Standarte R 250, des NSsdcd, die Po⸗ litiſchen Leiter, die Hitler⸗Jugend, das Jungvolk, der Deutſche Luftſportverband, der Reichs luftſchutz⸗ bund, die Techniſche Nothilfe, das Deutſche Rote Kreuz und ſchließlich die SS. Hinter der SS folgten noch die Angehörigen der Kolonial⸗Militärkamerad⸗ ſchaft in Uniform mit einem Askari⸗Spielmannszug. Der Fackelzug nahm nach dem Marſch Hurch die Breite Straße und die Mittelſtraße ſeinen Weg über e 3 Advokatenberuf, ſondern mehr aus den Schützen⸗ A me w 1 ed r. er. en in „ * ſeit 25 Jahren die„Neue Montag, 30. März 1936 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 149 bie Hindenburgbrücke und die Jungbuſchſtraße zum Marktplatz. Am Paradeplatz ſchwenkte er in die Planken ein, um geradewegs zum Waſſerturm zu E marschieren. Beim Parkhotel wurden die Fackeln abge⸗ worfen. Nachdem noch der Friedrichsplatz umrundet worden war, erfolgte die Auflöſung am Roſengarten. Der Japfenſtreich der Wehrmacht Es war nicht weiter verwunderlich, daß die An⸗ kündigung des Großen Zapfenſtreichs für den Sams⸗ tag Abend nach Schluß des Fackelzuges größte Freude auslöſte. Aber nicht nur bei den ehemaligen Eoldaten, ſondern auch bei denen, die noch nie 25 Zapfenſtreich der Wehrmacht miterleben ten. Schon frühzeitig hatte die Polizei die Abſper⸗ rung vor dem Waſſerturm vorgenommen. Schon während der Kölner Uebertragung rückte eine Ab⸗ teilung Soldaten an, die den für den Großen Zapfenſtreich vorgeſehenen Platz umſäumte. Ge⸗ wehr bei Fuß ſtanden die Soldaten. Hinter dem Brunnenrondell hatte man für die Gäſte eine Tri⸗ büne aufgebaut, die mit Tannengewinden und Lorbeerbäumen geſchmückt war. Das Offizierkorps des Standortes Mannheim⸗Ludwigshafen verſam⸗ melte ſich auf dem freien Platz neben dem Rondell. Nach und nach kamen die Vertreter von Partei, Staat und Stadt an. Man ſah ſehr viele führende Männer aus Mannheim und aus der Pfalz, dar⸗ unter die Stadtoberhäupter von Mannheim und Ludwigshafen. Noch hatten die Schlußgruppen des Fackelzuges den Friedrichsplatz nicht erreicht, als 1 5 Rich⸗ tung Tennisplatz die Wehrmacht anrückte. Voraus ſechs Offiziere zu Pferde, dann der Spielmannszug und die Muſikkorps des Standorts Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen. In ſtrammem Schritt folgte eine Abtet⸗ lung Soldaten. Sechs Reiter beſchloſſen den Zug. Kommandos ertönten, die Soldaten hielten an und die Fackelträger traten hinter das Glied. Der kom⸗ mandierende Offizier erſtattete Meldung dem Stand⸗ ortälteſten, Oberſt Demolll und dann begannen die Muſtkkorps unter der Stabführung von Muſik⸗ meiſter Schuſter mit einem ſchneidigen Marſch den Zapfenſtreich. Die außerordentlich beſchwingt wie⸗ dergegebene Rienzi⸗Ouvertüre ſchloß ſich an und ein zackiger Fanfarenmarſch, mit dem unſere Mili⸗ tärmuſtker alle Ehre einlegten, beendete das den Zapfenſtreich einleitende Konzert. Reicher Beifall dankte den Muſtkern für ihre hervorragenden Lei⸗ ſtungen. Wieder ertönten Kommandos und dann begann mit dem Locken des Spielmannszuges der eigentliche Zapfenſtreich. Mächtig fielen die Muſikkorps ein und gebannt ſtanden die Mannheimer. Man fühlte unwillkürlich, daß mit dieſer Veranſtaltung der geſchichtliche Abend einen unvergeßlichen Abſchluß fand. Das Kommando„Helm ab zum Gebet“ zerriß die Stille der Pauſe und feierlich ertönte der Choral „Wir treten zum Beten“. Schweigen herrſchte rings⸗ um, als das Kommando„Präſentiert das Gewehr“ gegeben wurde und das Deutſchlandlied erklang, das mit dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied den machtvollen Abſchluß des Zapfenſtreichs bildete, des erſten der wieder⸗ erſtandenen Garniſon. Noch war die Meldung„Zapfenſtreich beendet“ an den Standortälteſten nicht erſtattet, als die Menge in jütbelnden Beifall ausbrach, der zeigte, welcher Wertſchätzung ſich unſere Soldaten bei der Bepölke⸗ rung erfreuen. Noch einmal ertönten Kommandos, die Fackelträger reihten ſich ein und mit klingendem Spiel rückten die Soldaten ab. Die Mannheimer aber gingen um ein Erlebnis reicher nach Hauf Prächtige Beleuchtung der Vororte Wer das prächtig illuminierte Schloß geſehen hatte, hielt Ausſchau nach weiteren derart beleuch⸗ teten Gebäuden. Dabei durfte man feſtſtellen, daß das Rathaus am Paradeplatz den gleichen Schmuck angelegt hatte. Im übrigen vermißte man im engeren Stadtgebiet die Beleuchtung der Häuſer. Nur hier und da ſah man Fenſter beleuchtet. Anders war es in den Vororten, wo man ſich gegenſeitig zu überbieten ver⸗ ſuchte. Reizvolle Bilder ſah man in Alt⸗Käfer⸗ tal und in Käfertal⸗Süd, wo in einigen Stra⸗ ßen kaum ein Fenſter ohne die roten Kacheln anzu⸗ treffen war. Der Eindruck wurde erſt vollkommen, als ſich durch dieſe Straßen die Fackelzüge bewegten, die wie in der Innenſtadt auch in ſämtlichen Vor⸗ orten durchgeführt wurden. * Nach dem Zapfenſtreich gab es Hochbetrieb in der Stadt. Viele Lokale waren überfüllt. Es war nur gut, daß man durchweg die Polizeiſtunde ver⸗ längert hatte. Gab es doch noch ſo viel zu erzäh⸗ len, daß man nicht ſo raſch an den Aufbruch dachte. J. eee am Kranzniederlegung. Am heutigen Todestag des Oberbürgermeiſters Dr. Beck wurde durch die Stadt ein Kranz am Grabe niedergelegt. un Ein dreifaches Feſt feiern heute die Eheleute Johann Metzler, Weinhändler, und Frau Katha⸗ ring, geb. Hagelſtein, Große Merzelſtraße 25. Mit dem Feſt der ſilbernen Hochzeit und der Verlobung ihrer Tochter können ſie gleichzeitig das 25jährige Geſchäftsjubiläum feiern. Das Jubelpaar bezieht Mannheimer Zeitung“. Unſeren Glückwunſch! 8 i Anch das Jungvolk war dabei. Ein Jungvolk⸗ fähnlein hatte es ſich nicht nehmen laſſen, ſeinen Teil zur Wahlwerbung beizutragen. Alle radfah⸗ renden Kameraden mußten antreten und durch die Straßen fahren, wobei man jedem einzelnen Kame⸗ raden Werbeplakate auf Bruſt und Rücken gebunden hatte. Die Werbeworte hatte man ſelbſt angefertigt, ſo daß die Jungen mit Recht ſtolz auf ihre Leiſtun⸗ gen ſein konnten. Daß ſie unter ſtändiger Abgabe von Hornſignalen durch die Straßen fuhren und in weiteſtem Umfange die Aufmerkſamkeit weckten, braucht nicht beſonders betont zu werden. Fageolalencleꝝ Montag, 90. März Nationaltheater:„Eine Frau ohne Bedeutung“, Schauſpiel von Oscar Wilde, Miete E, 20 Uhr. Roſengarten: 20 Uhr Volksſymphonie⸗Konsert. a 5 Harmonie, D 2, 6: 20.15 Uhr Volksbildungsſtätte: Dr. Otto Wacker, Miniſter des Kultus und Unterrichts, Karlsruhe, ſpricht über„Ahnentafeln und Sippentafeln“. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Clou, Kaſſee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Mädchenfahre einer Könk⸗ ain“— Alhambra:„Der Kurier des Zaren“.— Schaun burg:„Die öffentliche Meinung“.— Mannheim an der Wahlurne Der Wahltag ein Feiertag der ganzen Stadt— Rieſiger Andrang zu den Wahllokalen am Sonntagvormittag Das Zeppelin-Paar grüßt die Doppelſtäbte am Rhein * Mannheim, 20. März. Dieſer Sonntag, über den eine prächtige Früh⸗ lingſonne ihren ganzen güldenen Zauber ausgegoſ⸗ ſen hatte, bildete eine prächtige und weihevolle Folie für das gewaltige Geſchehen der Abſtimmung des deutſchen Volkes, die ſich zu einem einmütigen be⸗ geiſterten Treuebekenntnis zum Führer und Reichs- kanzler geſtaltete. Bereits am frühen Morgen, um .30 Uhr, als noch dünne ſilberne Wölkchen über den Himmel ſegelten, zerriſſen dumpfe Böllerſchüſſe die Stille und leiteten ſo öröhnend, weithin hallend, die⸗ ſen großen nationalen Tag ein. Es war wohl das erſte Signal für alle Mannheimer, ſich aus Mor⸗ pheus Banden zu befreien, in die Kleider zu ſchlüp⸗ fen und dann gegen 9 Uhr ſich auf den Weg zum Wahllokal zu machen. Kaum, daß die Tore der Gebäude, in denen ſich die verſchiedenen Stimmlokale befanden, geöffnet waren, ſtrömte bereits eine feſttäglich geſtimmte Menge von Alten und Jungen, von Männern und Frauen in die Räume, wo die Urnen aufgeſtellt waren. Die Großſtadt hatte ſich, wie bei der letz⸗ ten Wahl, die bereits zu einem überwältigenden Sieg des Nationalſozialismus geworden war, wie⸗ der in prächtige Farben gehüllt. Von allen Faſſaden wehten mächtige Haken⸗ kreuzfahnen, über die Straßen, ſpannten ſich hier und da rieſige Bänder mit den Parolen der geeinten, tren zum Führer ſtehenden Nation. Girlanden legten ſich wie grüne Geſchmeide um Balkone und Fenſterbrüſtungen, der Waſſerturm, Mannheims wuchtiges Symbol war umwogt von den Fahnen des neuen Deutſchland und den Ban⸗ nern der Stadt, die luſtig im Morgenwinde flat⸗ terten. Immer ſtärker, immer machtvoller ſetzte dann der Sturm der Bevölkerung auf die Wahllokale ein. Die Mannheimer wollten durch ihr frühes Erſcheinen an der Wahlurne bekunden, daß ſie kein Mahnruf, kein Schleppauto an die Stätte der nationalen Pflicht⸗ erfüllung geleiten mußte. Spontan erſchienen ſie, bevölkerten zu Hunderten die Plätze vor den Eingängen der Schulgebäude, die an dieſem Tag in den Dienſt des Wahlkampfes geſtellt worden waren. Mit leuchtenden Augen, mit glücklichen Geſichtern, mit freudig bereiten Herzen kamen ſie, um in den Stimmzettel das Kreuz für Adolf Hitler einzuſetzen. Durch die geöffneten Fenſter der Wahllokale drangen von außen hin und wieder die dump⸗ fen Klänge der Trommeln, das helle Klin⸗ gen von Pfeifen und das Schmettern von Trompeten. Es waren ganze Züge von Männern der NSK O, Männern, die im ehernen Gewitter des Weltkrieges vier Jahre lang für Deutſchland ihren Mann geſtan⸗ den hatten) die geblutet hatten für die Heimat und den Sieg unſerer Waffen, Menſchen eines Sinnes und eines Wollens, die ſich jetzt mit ihren Angehöri⸗ gen zur Urne begaben. Straße auf, Straße ab klang Muſik durch die Stadt und wurde ſo zu einem werbenden Appell für die große Sache des neuen Deutſchlands. dem man gerne Folge leiſtete. So begeiſtert, wie wir am Sonntag, dem 12. No⸗ vember 1933 beim Volksentſcheid für das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland waren, ſo freudig wie am 19. Auguſt 1934 die Mannheimer mit dem Stimm⸗ zettel für die Politik des Führers eintraten, ſo glück⸗ lich und friedvoll wie nie in Syſtemzeiten, unter⸗ nahm man auch diesmal wieder den Gang zur Stätte ſtaatsbürgerlicher Pflichterfüllung. Manch⸗ mal mußten wir noch daran denken, wie vor Jahren der Wahlkampf das Geſicht der Großſtadt zerriſſen hat Manchmal, wenn wir durch die Stra⸗ ßen fuhren, dachten wir an die Zeit, in der der Ter⸗ ror der Linksradikalen ſein Unweſen trieb, in der der Anhang der KPD ſich breit machte, in der es Demonſtrationszüge der Eiſernen Front und anderer gottlob von der politiſchen Bildfläche verjagten Par⸗ teiorganiſationen gab. Gottlob iſt dieſer Spuk heute aus Deutſchland verſcheucht! Der Wahltag war, wie im ganzen Reich, ſo auch in Mannheim, ein wahrhaf⸗ ter Feiertag, der alle Herzen mitſchwingen ließ. Bei einer Fahrt durch die einzelnen Bezirke unſerer Stadt gab es viele ſchöne Bilder der poli⸗ tiſchen Geſchloſſenheit und Einmütigkeit von Zehn⸗ tauſenden zu ſehen. Gegen 10 Uhr ſtauten ſich noch immer die Schlangen der Wähler vor den Türen der Wahllokale. Noch immer war der Sturm nicht ge⸗ brochen, noch immer brandete Menſchenwelle auf Menſchenwelle heran. In manchen Gebäuden, die in ſtark bevölkerten Bezirken lagen, ſo in der Dieſter⸗ weg⸗Schule, auf dem Lindenhof, hatten politiſche Leiter und Luftſchutzmänner alle Hände voll zu tun, um den Strom der Wähler zu den verſchiedenen Abſtimmungszimmern zu leiten. Hilfsbereite SA⸗ Männer ſprangen ſchnell hinzu, wenn es galt, einen Kriegsverletzten oder ein altes ſchwaches Mütter⸗ chen zur Wahlurne zu führen. Und ſtolz verließen dann die Hunderte, die ihrer Wahlpflicht genügt hat⸗ ten, mit dem dünnen Metallzeichen am Rock das Wahllokal, um dann durch die Straßen zu bummeln und dem Schlepperdienſt zuzuſehen, der in den Mit⸗ tagsſtunden in Aktion zu treten begann. Ueberall in der Stadt das gleiche Bild. An der J. Schule am Schloß, wo Angehörige der NS-⸗Frauen⸗ ſchaft neben SA⸗Männern und politiſchen Leitern den Weg zu den einzelnen Zimmern wieſen, in der Neckarſtadt, in der vor dem monumentalen Ge⸗ bäude der Humboldtſchule bereits zahlreiche Autos anfuhren, die Kranke und Gebrechliche mitführten, in der Uhlandſchule, im Wahllokal der Kronprinzen⸗ ſtraße, auf dem Waldhof, in Neckarau und in Rheinau überall begeiſterte Menſchen, überall die gleiche Sinfonie der Farben, die beſonders in der Breiten Straße in vollen Akkor⸗ den erklang und in den Vororten, in den ſchmucken Siedlungen freudigen Widerhall ſand. Als die Glocken die Mittagsſtunde einläuteten, war auch in den Wahllokalen eine Pauſe des Be⸗ triebes eingekehrt und erſt am frühen Nachmittag erſchtenen neue Wählertruppen, allerdings weit weniger zahlreich als vorhin, da gewaltige Men⸗ ſchenwogen die Wahllokale umgeben hatten. Die Schlepperwagen, die von Männern des NSͤck und der DDs geſteuert wurden, brachten auch noch Wäh⸗ ler heran, diesmal waren auch ganz Gebrechliche und müde, kranke Menſchen herbei, die von den wackeren Helfern im Braunhemd auf Stühlen oder auf den Schultern und Armen aus den Häuſern ge⸗ tragen worden waren und glücklich lächelnd im Automobil den Schulhäuſern entgegenfuhren. Aber nicht nur in Mannheim ſpannten ſich Trans⸗ parente mit anfeuernden Parolen und weißleuchtende Spruchbänder über die Straßen, nicht nur in Mann⸗ heim wehte Flagge neben Flagge, ſondern auch in Heidelberg wogte es erhebend farbig in den Straßen. Es war eine beglückende Atmoſphäre, die in dem von Sonnenſchein überfunkelnden Mittagsſtunden überall zu verſpüren war, Radfahrer ſchlängelten ſich in Kolonnen durch die engen Gaſſen und die gewun⸗ denen Straßen der kleinen Städte und Dörfer. Sie kamen alle von der Wahl und gaben jetzt frohen Mu⸗ tes ihren Stahlröſſern die Spuren und grüßten laut und begeiſtert mit„Heil Hitler!“, wenn man an ihnen vorbeiſpritzte. Wir fuhren von Heidelberg, das voll feſtlich geſtimmter Menſchen war, durch Schawet⸗ zingen, deſſen kleines, mit Girlanden, Fahnen und Bändern wundervoll geſchmücktes Barockrathaus im Brennpunkt des Wahlgeſchehens lag, hinüber zur alten vieltürmigen Kaiſerſtadt Speyer, die heute, wie das benachbarte verträumte Germersheim wie⸗ der Garniſon unſerer jungen Wehrmacht gewor⸗ den iſt. Auch hier in den alten Straßen, die noch ganz im Banne der Vergangenheit ſtehen leuchteten weit⸗ hin Hakenkreuzfahnen. Auch vom Pörtel, dem alten Stadtturm im Herzen Speyers, grüßten Fah⸗ nen und Spruchbänder. In Neuſtadt und in den kleinen Weinorten der Pfalz, die fetzt vom Blü⸗ tenzauber des Frühlings erfüllt ſind, überall Fahnen und Muſik, überall frohe Menſchen. Wie in Mannheim und Heidelberg auch hier kein Kraft- wagen, der nicht ein Plakat trug, das aufforderte, ſich zur Politik des Führers zu bekennen. Als wir durch Ludwigshafen fuhren, da hatten wir eine große Freude, ein Erlebnis, auf das wir ſchon ſeit Stunden mit klopfenden Herzen gewartet hatten: Unſere beiden ſtolzen Zeppeline zu ſehen, wie ſie K» majeſtätiſch, die in das Grün von Tannen und das Bunt der Fahnen⸗ tüicher getauchte Rheinbrücke überflogen. Bei einem neuen Rundgang durch die Mannhei⸗ mer Wahllokale konnte man feſtſtellen, daß es über⸗ all wahrhaft ſtill geworden war. Die Urnen warte⸗ ten vergeblich, es war nicht mehr wie in den ver⸗ floſſenen, gottlob überwundenen Jahren des Par⸗ teienhaders, wo gerade die letzten Stunden einen letzten Andrang des Publikums brachten. Die Wahlbeteiligung in Mannheim iſt ge⸗ waltig geweſen, ein Zeichen der Entſchloſſenheit unſerer Bevölkerung für den Führer und den Na⸗ tionalſozialtsmus und damit für das Wohl von Na⸗ tion und Reich einzutreten. wf. Die großen Tage in der Pfalz Großappelle mit Lautſprecherwagen— Anſturm auf die Wahllokale Letzter Propagandamarſch am Samstagabend II., Ludwigshafen a. Rh., 29. März. In hoher Begeiſterung beteiligten ſich alle Formationen der Bewegung am Samstagabend geſchloſſen an dem großen letzten Propagandamarſch für die Wahl des 29 März. Kurz vor Einbruch der Dunkel⸗ heit ſtellten ſie ſich dann als ein gewaltiger brauner Block einheitlichen Willens auf dem Luswigsplatz auf. Die Fahnenträger ſammelten ſich vor den Lautſprechern rings um das Denkmal. Noch wäh⸗ rend des Aufmarſches, den SA⸗Oberſturmbannfüh⸗ rer Schleichert leitete, flammten Tauſende von Illuminationslampen auf, die ſeit dem Beſuch des Führers den weiten Platz in langen Girlanden um⸗ ranken. Dieſer Wahlappell vollzog ſich zwiſchen den Geſchäftsgebäuden der Kreisleitung der NSDAP (im Mittelpunkt des an den Strom grenzenden „Rheinblocks“) und dem Haus der Deutſchen Arbeits⸗ front. In allen Häuſern hielten zahlloſe Zuſchauer die Fenſter beſetzt, die reihenweiſe geſchmückt mit roten Illuminationslämpchen und ſilberbetreßten Hakenkreuztüchern waren. Der herrlichen Veranſtaltung vorausgegangen waren noch die Wahl⸗Appelle ſämtlicher Schulen der Stadt. Bemerkenswert iſt hiervon die Feier der Gartenſtadt⸗Schule, die wohl als erſte überhaupt ſich ſeinerzeit bei Beginn des großen Erweiterungsbaus den Ehrennamen„Hans⸗Schemm⸗Schule“ beilegte. * Der Gau Saarpfalz ſteht treu zum Führer! Man wußte ja ſchon längſt, daß dies keine leeren Worte ſind. Dieſe Treue der Saarpfälzer erlebte man, als der Führer am Mittwoch in Ludwigshafen ſprach, und das zeigte ſich noch ſtärker durch die Beflag⸗ gung, die am Freitag einſetzte. Nicht nur die Stadt Ludwigshafen zeigte ſich im ſchönſten Flaggenſchmuck, ſondern auch die Außenbezzirke, die ſich gegenſeitig zu überbieten verſuchten. In Ludwigshafen ergab ſich von der Rheinbrücke bis zum Hindenburg⸗Park ein beſonders ſchönes Bild, weil man die für den Führerbeſuch hergeſtellte Ausſchmückung belaſſen hatte. Hinzu kamen dann noch die vielen Spruch⸗ bänder, die zur Treue dem Führer gegenüber er⸗ mahnten und die bekundeten, wie ſehr man die Lei⸗ ſtungen des Führers würdigt. Eine ganz großzügige Wahlpropaganda wurde in dem ganzen Gan Saarpfalz dadurch ent⸗ faltet, daß man fünf Lautſprecherwagen auf die Reiſe ſchickte. Jeder dieſer Wagen beſuchte an einem Tage min⸗ deſtens 15 Orte, wobei die Kundgebungen von mor⸗ gens 9 Uhr bis abends 7 Uhr ſtändig wiederholt wurden. Vier Lautſprecherwagen waren die ganze Woche, mit Ausnahme eines Ruhetages, unterwegs, ſo daß rund vierhundert Kundgebungen abgehalten wurden, bei denen außer Gauleiter Bürckel und zahlreichen führenden Männern des Gaues Saarpfalz viele Gauredner ſprachen. Außer⸗ dem übertrugen die Wagen an dem Ort, an dem ſie ſich am Freitag um 15 Uhr aufhielten, auch noch die große Kundgebung aus Eſſen, um anſchließend pro⸗ grammgemäß ihre Arbeit weiterzumachen. Auch die Reichsbahn ſtellte ihre Fahrzeuge in den Dienſt der Wahlwerbung. Drei Triebwagen wurden in Fahrt geſetzt, die durch Lautſprecher auf den einzelnen Stationen die Durchführung der Appelle ermöglichten. Durch dieſe Lautſprecher⸗ Triebwagen konnten nochmals rund hundert Orte in der Pfalz und im Saargebiet erfaßt werden. E Am Wahltag ſelbſt war man in Ludwigsha⸗ fen ſchon frühzeitig auf den Beinen. Schon ehe die Wahllokale geöffnet wurden, ſtanden rieſige Wählerſchlangen vor einzel⸗ nen Wahllokalen. In den erſten zwei Stunden war der Anſtur m direkt beängſtigend. Dank der guten Orga⸗ niſation und vor allem dank des reſtloſen Einſatzes aller Wahlhelfer klappte die Wahlhandlung. In den meiſten Wahllokalen hielt der Andrang bis kurz vor der Mittagsſtunde an, um dann nachzulaſſen und ſchließlich ganz abzuflauen. Es waren nur Nach⸗ zügler, die in den Nachmittagsſtunden ihrer Wahl⸗ pflicht genügten, und vor allem auch ſolche Wäßler die oͤen Andrang am Vormittag geſcheut hatten. Als es drei Uhr geworden war,„tröpfelte“ es nur noch, Zwiſchen den in den Wahllokalen erſcheinenden Wäh⸗ lern gab es große Pauſen, die benützt wurden, die⸗ jenigen in den Liſten feſtzuſtellen, die ihrer Wahl⸗ pflicht noch nicht nachgekommen waren. In umfangreichem Maße war ein Schlepper⸗ dijenſt organiſiert worden, der die Aufgabe hatte, die Säumigen zur Wahlurne zu holen, der aber piel⸗ fach auch damit beſchäftigt war, die am Gehen behinderten Wähler in das Wahllokal zu bringen. Gar manches alte Mütterlein, das nur mühſam an den Stöcken gehen konnte, wurde von eifrigen Helfern in einen Kraftwagen geleitet und zur Wahlurne geführt, um mit hilfreicher Unter⸗ ſtützung auch wieder in die Wohnung zurückgebracht zu werden.* Selbſt Schwerkranke wollten nicht zurückſtehen Und ſo mußte ſogar oer Sanitätswagen in An⸗ ſpruch genommen werden, um einen im Sterben lie⸗ genden Wähler auf der Tragbahre zur Wahlurne zu bringen. Könnte die Treue zum Führer beſſer zum Ausdruck gebracht werden, als durch eine ſolche Handlung? Die Ludwigshafener Kraftfahrer ſtell⸗ ten ſich und ihre Fahrzeuge am Sonntagvormittag nochmals in den Dienſt der Werbung. Die Rundfahrten durch die Stadt vom NSbicd und vom DDaAc waren vorzüglich organiſiert. In kleineren Gruppen durchbrauſten die Fahrzeuge die Straßen. Meiſt befand ſich in der Mitte der Kolonne ein mit einem Sprechchor beſetzter Laſtkraftwagen. Auf ein vereinbartes Zeichen ſetzten die Sprechchöre ein, worauf ſämtliche Fahrzeuge ihre Hupen und Signalhörner betätigten, bis der Sprechchor von neuem begann. Am Sountagnachmittag herrſchte in den Straßen von Ludwigshafen Hochbetrieb, aber man konnte mit Genugtuung feſtſtellen, daß alle Spaziergänger die Plakette trugen, und die zeigte, daß ſie ihrer Wahlpflicht genügt hatten, ehe ſie ihrer Erholung nachgingen. f. — * Ludwigshafen a. Rh., 29. März. Zwei 17 jährige Mädchen, die in verſchiedenen Wa⸗ renhäuſern Diebſtähle ausführten, wurden in der Ludwigſtraße feſtgenommen. Die in ihrem Beſitz befindlichen Waren, wie Handſchuhe, Damen⸗ ſtrümpfe, eine Damenbluſe uſw., wurden ihnen ab⸗ genommen und ſichergeſtellt. NSDAP-Miffeilungen Aus parteiemtlichen Behanntmachungen enmommen Politiſche Leiter Neckarſtadt⸗Oſt. Am 30. März, 20.80 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher Politiſchen Leiter vor ber Geſchäflaſtelle. Dient anzug. Neckarſtadt⸗Oſt. Am 31. März, 20.15 Uhr, Beſprech der Amts⸗ und Zellenleiter in der Renſch⸗Berage 9 5 BDM Jungmädelgruppe 33 Almenhof. Die Jung mä i . 1. ne mädel, die mit ins Landheim nach Waldwimmersbach 5 1 115 am 30. März in Uniform und mit Foh Zutz 4 e 2 Fohrtenausrüſtung um 6 Uhr an der Schillerſchule an. 5 DA Fraucnamt der DA ff. Die RoB⸗ Referentinnen und Ortsgruppenfrauenwalterinnen werden erinnert, ſofort den Tätigkeitsbericht für März einzuſenden.— Die Beſpre⸗ chung der Ortsgruppenfrauenwalterinnen am 1. April fi i 1 85 1. April fin⸗ det nicht ſtatt. 5 pril fin Morgen- Ausgabe Ehrenvolles Anentſchieden in Eoͤgbaſton Hockeyländerkampf England— Deutſchland:2(:)— Ein ſchnelles, faires Spiel Der mit großer Spannung erwartete Länderkampf zwl⸗ ſchen den führenden Hockey⸗Nationen Europas, das Spiel zwiſchen Englaud und Deutſchlaund, nahm am Samstag⸗ nachmittag in Edgbaſton bei Birmingham einen unent⸗ ſchiedenen Verlauf. Bei der Pauſe führten die Engländer mit:1, aher in der zweiten Hälfte gelang der mit großer Hingabe kämpfenden deutſchen Mannſchaft der verdiente Ausgleich. Deutſchland und England treunten ſich alſo nach dem Kriege zum dritten Male unentſchieden. Auf das:2 von Folkeſtone folgte ein:1 in Hamburg und nun wieder ein:2. Dieſes Ergebnis entſpricht dem Stärkeverhältnis beider Mannſchaften, von denen die deutſche den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen kann, auf fremdem Boden geſpielt zu haben. Die Frage nach der Führung im europäiſchen Hockeyſport wird wohl für einige Jahre noch offen bleiben. 25 Der Kampf in Eögbaſton fand auf einem herrlichen Raſenplatz ſtatt, aber durch ſeine Federung war er für die deutſchen Spieler ein ganz gewaltiges Hindernis, denn die Ballkontrolle iſt auf einem ſolchen Gelände überaus ſchwierig, da der Raſen die laufende Kugel allzu ſchnell bremſt. Es war ein ſchönes Spiel, deſſen Fairneß vor allem hervorſtach. Beide Mannſchaften kämpften bis zur letzten Sekunde mit größter Hingabe und Entſchloſſenheit. „Euglands Preſtige ſteht auf dem Spiell“ Während in Deutſchland Hunderttauſende und abermals Hunderttauſende Hakenkreuzflaggen flattern und Millionen und Abermillionen deutſcher Volksgenoſſen ſich wach den letzten Worten des Führers auf das Wahlbekenntnis für dite Freiheit vorbereiten, traten im Herzen Englands, auf dem Warwickſhire⸗Cricket⸗ Ground bei Birmingham elf deutſche Hockeyſpieler unter dem Hakenkreuzbanner zum dritten offiziellen Länderkampf gegen England an. Solch ein Hockeyländerſpiel iſt gewiß kein welterſchütterndes Er⸗ eignis. England und Deutſchland ſind groß, nur ein kleiner Teil des Sportvolkes fühlt ſich unmittelbar mit dieſem Ereignis verbunden, aber hier foielten zwei Stoß⸗ krupps zweier Nationen in jenem Geiſt des Friedens, um den der Führer umd das Volk kämpfen. Selbſt den in Sportdingen ſo kühlen Engländer packte ein ſtarker natio⸗ naler Ehrgeiz:„Unſer wichtigſtes Länderſpiel in der Hockengeſchichte!“ und„Englands Preſtige ſteht auf dem Spiel!“, ſo und ähnlich ſchrieben die Zeitungen, die ſich mit dem Kampf ſeit einigen Tagen beſchäftigten. Der Kampf ſelbſt lehrte uns mit ſeinen über 4000 Zuſchauern Und dem wunderbaren kämpferiſchen Einſatz unſerer Geg⸗ ner, daß die Engländer, ob jung ob alt, die durch ihre Schulerziehung alle nahe Beziehungen zum Hockeyſport haben, mit reſtloſer ſportlichen und nationalbewußter An⸗ teilnahme ſich mit dieſem Ereignis verbunden fühlten. Gute Reiſe mit„Ju 52“ Die deutſche Mannſchaft war ſchon am Mittwoch mit einer„Ju 52“ nach England geflogen; wohlbehalten lang⸗ ten Spieler und Begleiter im Londoner Flughafem Croy⸗ don an. In Highbury ſahen ſie ſich gleich den Fußball⸗ Meiſterſchaftskampf zwiſchen Englands Meiſter Arſenal und Everton FC Liverpool an, bei dem ſie vor allem die taktiſche Haltung der engliſchen Berufsſpieler beeindruckte. Am gleichen Tage noch ging es durch die mittelengliſche Landſchaft nach Birmüngham. wo unſere Vertretung durch den deutſchen Konſul Baedecker, Vertreter der deutſchen Kolonie und der Engliſchen Hockey⸗Aſſociation empfangen wurde. Einzig ſtörend war der ſcheinbar„ewige engliſche Regen“, der auch noch am Donnerstag herniederrieſelt. Trotzdem wurde am Donnerstag auf einem der Neben⸗ plätze trainiert und abends war die deutſche Mannſchaft beim deutſchen Konſul zu Gaſte. Am Freitag folgte ein Empfang beim Oberbürgermeiſter von Birmingham, nach⸗ her machten die Deutſchen einen Autoausflug in die herr⸗ liche Landſchaft, wobei u. a. Strabford, der Geburtsort Shakeſpeares, beſucht wurde. Freitag und Samstag Herrſchte ſchönes und mildes Frühlingswetter. Deutſchland: Warnholtz; Kemmer— Zander; Gerdes — Keller— Schmalix; Huffſmonn— Mehlitz— Kubitzki — Weiß Meßner. England: Evaus; Wyatt— Block; Harvey— Hoare— Stuart; Slade— Penn— Whitlock— Milford— Read. Schiedsrichter waren Pritchard(England) und VSincke(Deutſchland). Was unſer Sonderberichterſtatter ſchreibt: 1 ſo lauten die Ergebniſſe ſpiele zwiſchen England und Deutſchland in neun Jahren. 22: der Länder⸗ den letzten Kein Sieg und keine Niederlage— alſo eine ſehr friedliche Angelegenheit! Nach dem erſten Unentſchieden in Folkeſtone haben ſich beide Ländermannſchaften bemüht, die Frage zu klären, wer die beſte Hockeynation auf dem Kontinent iſt: auch dieſes Mal fiel keine Entſcheidung. Allerdings wiegen die Unentſchieden für Deutſchland etwas ſchwerer: denn zweimal ſtanden ſich die Ländermannſchaften in England gegenüber, und wer die Verhältniſſe kennt, der weiß, daß ein unentſchiedenes Ergebnis, drüben erzielt, ein Erfolg bedeutet. Das iſt auch dieſes Mal der Fall. Und doch hätte die deutſche Mannſchaft gerade in dieſer Begegnung eine Ent⸗ ſcheidung zu ihren Gunſten herbeiführen können. Den Ruhm, die beſte Hockeynation Europas zu ſein, konnte ſie wieder nicht erwerben, ſie kam aus der Stellung neben England nicht heraus. Daran ändert alles„Wenn“ und „Aber“ nichts: in der erſten Viertelſtunde verſchenkte Deutſchland den Sieg, als ſeine Stürmerreihe unter beſter Unterſtützung der Läuferreihe unaufhörlich das engliſche Tor beſtürmte, das in Evans einen ausgezeichneten Hüter hatte. Drei ſcharfe Strafecken von K. Weiß hält er fabel⸗ haft unter dem großen Beifall der Zuſchauer, die in einer für engliſche Hockeyverhältniſſe ungewöhnlich hohen Zahl eirſchienen waren. Erſt ein guter Angriff auf der rechten Seite mit einer ſcharfen Flanke von Huffmann findet durch K. Weiß gegen Ende dieſer Drangperiode das engliſche Tor: es ſteht:0 für Deutſchland. Man hätte annehmen ſollen, daß dieſes Tor nur den Auftakt zu neuen Angriffen bilden und daß unſere Stür⸗ merreihe geſchickt die offenſichtlichen Schwächen der eng⸗ liſchen Hintermannſchaft ausnützen würde. Aber dieſe Folgen blieben aus. Die Engländer behielten die Nerven und glichen allmählich das Spiel aus. Der rechte Läufer Harvey, der zuerſt nicht berückſichtigt werden ſollte, erwies ſich bald als die treibende Kraft und fütterte den engliſchen Sturm mit Bällen. Zunächſt führt das ungenaue, ſchlechte Zuſpiel der engliſchen Fünferreihe zu keinem Erfolg, um ſo mehr, als ſich Keller, der deutſche Mittelläufer, und Zander in der Verteidigung in ausgezeichneter Form be⸗ finden. Kemmer rettet mehrſach in ſicherer Weiſe, und ein⸗ mal hat Warnholtz viel Glück, als Whytlock, ein typiſcher Einzelſpieler, genau auf den Poſten ſchießt. Aber in der 24. Minute kann er einen Schuß dieſes engliſchen Mittel⸗ ſtürmers nicht halten: das Spiel ſteht 11. Mit dieſem Erfolg wächſt die Spannung. Die Zuſchauer feuern ihre Landsleute an. In die deutſchen Reihen kommt einige Unruhe. Der Sturm kann den Ball nicht halten, vor allem dank des ſehr ſchwachen Spiels von Mehlitz und Kubitzkt. Unglücklicherweiſe wird auch in dieſen Augen⸗ blicken Schmalix verletzt und braucht einige Zeit, um wieder zu ſich zu kommen. In dieſen Minuten ſchießt Whytlock das Führungstor und ſcheint damit dem Spiel eine ent⸗ ſcheidende Wendung zu geben. Denn in der zweiten Halb⸗ zeit ſpielte England mit der Sonne: ein Vorteil, der ſich für die deutſche Elf nicht günſtig auswirken konnte. Tatſächlich ſtürmt nach der Pauſe England zunächſt un⸗ aufhörlich gegen das deutſche Tor an. Es iſt ein Glück, daß das Schlußdreieck Ruhe behält und Keller geſchickt aus⸗ hilſt. Erſt nach etwa 10 Minuten wird das Spiel aus⸗ geglichener und dann wieder bis zum Spielende überlegen von Deutſchland durchgeführt. Vor allem Kellex als Mittel⸗ läufer wirft den deutſchen Sturm immer wieder vor, aber dieſer kann den Ball nicht halten. Vor allem Mehlitz er⸗ weiſt ſich immer mehr als der ſchwächſte Punkt der Fünfer⸗ reihe, ſo daß auch Huffmann, der in ausgezeichneter Form war, nicht zur Entfaltung kam. Dazu verteidigten die Engländer, die von Anfang an mit einem zurückgezogenen Läufer geſpielt hatten, ſehr geſchickt, waren allerdings im Schußkreis mit ihren Abwehrmethoden durchaus nicht wähleriſch. Leider blieben die gerechten Strafecken aus, der engliſche Schiedsrichter überſah dieſe Fehler. Erſt vier Minuten vor Schluß, als Huffmann einen Ball auf der Mittellinie erhielt, fiel der Ausgleich: der Eſſener bricht durch, umſpielt Block und kann trotz Behinderung durch den zweiten engliſchen Verteidiger Wyatt ſeinen Durchbruch mit einem Erfolg krönen. Gegen ſeinen ſcharfen Schuß war Evans machtlos. In den letzten Minuten verſuchen die Deutſchen nochmals mit Macht, das Siegestor zu ſchießen, aber die Engländer ſind auf der Hut und halten das un⸗ entſchiedene Ergebnis. Der Schlußpfiff beendet einen Kampf, der in der erſten Halbzeit auf ſehr hoher Stufe ſtand und in der zweiten Hälfte einen außerordentlich ſpannenden Charakter trug, ohne allerdings die ſpieleriſche Höhe der erſten Hälfte zu erreichen. Eine kurze Kritik Das Ueberraſchende an dieſem Länderſpiel war, daß die deutſche Läuferreihe nicht nur der beſte Mannſchaftsteil der deutſchen Elf war, ſondern auch weitaus beſſer als ihr Gegenüber. Keller lieferte ein ganz großes Spiel und war infolge ſeiner gleichmäßig guten Form der beſte Mann der deutſchen Mannſchaft. Gerdes und Schmalix taten vollauf ihre Pflicht, wenn ſie auch etwas im Schatten der Leiſtung Kellers ſtanden. Am die Deutſche Meiſterſchaft Der Spielplan für die Fußball⸗Gruppenkämpfe Fachamt Fußball im Deutſchem ngen hat die Anſetzung der Gruppenſpiele um Deutſche Meiſterſchaft im Olympiajahr vorgenommen. in den vier Gruppen zu je vier Mannſchaften auf⸗ geteilten 16 Gaumeiſter tragen in der Zeit von 5. April Mai, alſo an ſechs Spieltagen, eine Doppelrunde nach Punktwertung aus. Die vier Gruppenbeſten treten am 24. Mai in den beiden Spielen der Vorſchlußrunmde gegeneinander an. Der Unterlegene ſcheidet aus und die Sieger tragen am 14. Juni das Endſpiel aus. Die Spielleitung in den einzelnen Gruppen wurde fol⸗ genden Sportwarten übertragen: Wolz ⸗Berlin für die Gruppe 1, Rave⸗Hambura für die Gruppe 2 Dr. Hag⸗ genmiller⸗Nürnbera für die Gruppe 3 und Knehe⸗ Duisburg für die Gruppe 4.— Die Termine: 5. April: Gruppe 1: Schabke 04— Berliner SW 92(Gelſenkirchen, Schalke⸗ Platz]; Polizei Chemmitz— Hindenburg Allenſtein (Chemnitz, Pol.⸗Platzj). Gruppe 2: Tod Eimsbüttel— Vorw.⸗RSV Gleiwitz (Hamburg. Viktoria⸗Platz!; SV Werder Bremen— Vik⸗ torig Stolp(Bremen, Stadion). Reichsbund für bis 17. Gruppe 3: 1. FC Nürnberg— Stuttgarter Kickers (Nürnberg, Stadion]; Wormatia Worms— 1. SV Jena (Worms, Wormatia Platz). Gruppe 4: Fortuna Düſſeldorf— Hanau 93(Duis⸗ huürg, Stadion: SV Waldhof— Kölner Cs(Karls⸗ ruhe, Phönix⸗Pbatz). 19. April: Gruppe 1: Berliner SW 92— Polizei Chemnitz(Ber⸗ lin, SCC⸗Platz]; Hindenburg (Königsberg, Stadion). 5 Gruppe 2: Vorw.⸗RSV Gleiwitz— SV Werder Bremen Allenſtein— Schalke 04 (Gleiwitz, Stadion]; Viktoria Stolpy— Tod Eimsbüttel (Stold Germania, Platz) 5 Gruppe 3: Stuttgarter Kickers— Wormatig Worms (Stuttgart, Kickers ⸗ Platz): 1. berg(Jena, 1. SV⸗Platz). Grupe 1: Hanau 93 Platz); Kölner EfR— SV Jena— 1. Fe Nürn⸗ SV Waldhof(Hanau 9⸗ Fort. Düſſeldorf(Köln, Stadion). 26. April: Gruppe 1: Schalke 04— Polfzei Chemnitz(Dortmund, Stadion); Berliner SW 92— Hindenburg Allenſtein(Ber⸗ lin, Hertßa⸗Platz). Gruppe 2: Tpd Eimsbüttel— S Werder Bremen (Altona, Stadion]; Vorw.⸗R SW Gleiwitz— Viktoria Stolp (Hindenburg, Stadion). Gruppe 3: Wormatia Worms— 1. FC. Nürnberg (Frankfurt a.., Stadion); Stuttgarter Kickers— 1. SV Jena(Eßlingen, SV⸗Platz). Gruppe 4: SV Waldhof— Fortuna Düſſeldorf (Mannheim, Stadion); Hanau 93— Kölner Efdt(Hanau, 93⸗Platz). a. Mai: Gruppe 1: Polizei Chemnitz— Berliner SW 92(Chem⸗ mitz, Stadion): Schalke 04— Hindenb. Allenſtein(Bochum, TuS⸗Platz). Gruppe 2: SV Werder Bremen— Vorw.⸗RSW Glei⸗ witz(Bremen. Stadion); Tod Eimsbüttel— Vikt. Stolp (Hamburg, Eimsbüttel⸗Platz]. Gruppe 3: Wormatia Worms— Stuttgarter Kickers Worms, Wormatia⸗Platz); 1. Fc Nüraberg— 1. SW Jena (Nürnberg, Zabo). Gruppe 4: SV Waldhof— Hanau 93(Mannheim, Stadion]: Fortuna Düſſeldorf— Kölner Ef(Düſſeldorf, Stadion). 10. Mai: Gruppe 1: Berliner SW 92— Schalke 04(Berbin, Poſt⸗ Stadion); Hindenburg Allenſtein— Polizei Chemnitz (Allenſtein. Stadion). Gruppe 2: Vorw.⸗RSWV Gleiwitz— Tyd Eimsbüttel (Gleiwitz, Stadion); Viktoria Stoly— SV Werder Bre⸗ men(Stolp, Germania⸗ Platz]. Gruppe 3: Stuttgarter Kickers— 1. Fc Nürnberg (Stuttgart, Stadion); 1. SV Jena— Wormatia Worms (Jena, 1. SV. ⸗Platz). Gruppe 4: Hanau 93— Fortuna Düſſeldorf(Kaſſel, Kurheſſen⸗Platz); Köbner Ct— SV Waldhof(Bonn, ton). 26. Mai: Gruppe 1: Polizei Chemnitz— Schalke 04(Leipzig, VſB⸗Platz); Hindenburg Allenſtein— Berliner SW 92 (Allenſtein, Stadion).. Gruppe 2: Werder Bremen— Tud Eimsbüttel(Brar⸗ ſchweig, Eintracht⸗Platz); Viktoria Stold— Vorw.⸗R S Gleiwitz(Stettin. SScc⸗ Platz). a Gruppe 3: 1. FC Nürnberg— Worm. Worms(Augs⸗ burg, Schwaben⸗Platz): 1. SV Jena— Stuttgarter Kickers (Weimar, Stadion). 2 Gruppe 4: Fortuna Düſſeldorf— S V Waldhof (Düfſeldorf. Stadion): Kölner CfR— Hanau 98(Köln, EfR⸗Platz). Unſer Sturm entpuppte ſich nicht als die durchſchlags⸗ kräftige Fünferreihe, als die man ihn erwartet hatte. Da⸗ rüber kann auch nicht die erſte Viertelſtunde hinweg⸗ täuſchen, in der unſere Stürmer großartig zuſammenſpiel⸗ ten. Als aber in dieſer Zeit nur ein Tor fiel und Mehlitz eigenſinng und unüberlegt ſpielte, fiel dieſer Mannſchafts⸗ teil auseinander. In beſter Form waren Weiß und Huff⸗ mann; nach ihnen wäre Meßner zu nennen, Kubitzki konnte den Mittelſtürmerpoſten nicht ausfüllen, obwohl er uner⸗ müdlich arbeitete. Dagegen war wieder die Verteidigung, vor allem Zander, überraſchend gut. Man hatte nach ſeinen ſchwachen Leiſtun⸗ gen in den Uebungsſpielen nicht mit dieſer guten Form gerechnet. Er wurde tatkräftig von Kemmer unterſtützt. Die beiden Tore ſind auf Fehler der Verteidiger zurück⸗ zuführen, die immer wieder unterlaufen— und ſie be⸗ deuten in einem ſo wichtigen Spiel, wie man ſieht, Tore. Das ändert aber nichts an dem Geſamturteil über die Ver⸗ teidigung, in das auch der nur manches Mal etwas nervöſe Warnholtz einzuſchließen iſt. Bei England überragten der Torwart, der Außen⸗ läufer Harvey und die beiden Stürmer Whytlock und Mil⸗ ford. Insgeſamt iſt aber feſtzuſtellen, daß das engliſche Hockey nicht mehr die frühere Höhe hat und eigentlich, wie dieſer Kampf bewies, von Deutſchland geſchlagen werden kann. Vorerſt wird ſich allerdings dazu keine Möglichkeit mehr geben, da nach dem engliſchen Turnus Deutſchland erſt in vier Jahren mit dem Rückſpiel auf deutſchem Boden beehrt wird. Der Rahmen Die Engländer verſtanden es ausgezeichnet, dem Spiel einen feſtlichen Rahmen zu geben: eine herrliche Platz⸗ anlage mit Tribünen, eine farbenprächtige Militärkapelle, über 5500 Zuſchauer(was für engliſche Hockeyverhältniſſe beinahe ein Rekord iſt), viele Fahnen, offizielle Begrüßung durch den Lordmayor von Birmingham, ſchönes Wetter— alles wirkte zuſammen und gab bei der fairen Spielweiſe der Mannſchaften und dem ausgezeichneten Kampf der ganzen Begegnung einen Rahmen, wie man ihn ſich beſſer nicht wünſchen konnte. So ſehr die engliſchen Zuſchauer ihre Mannſchaft anfeuerten, ſo ſehr pendeten ſie den guten deutſchen Leiſtungen Beifall. Auch die deutſchen Spieler ſtanden auf dem Platz nicht ohne Unterſtützung: die deutſche Gemeinde Birminghams, die ſich in fürſorglicher Weiſe um die Spieler angenommen hatte, war faſt vollzählig vertreten und das„Hinein“, das die zufällig auf einer Englandfahrt befindlichen Wiesbadener Hockeyſpieler erſchallen ließen, ließ erkennen, daß der kleinen Schar der Mut zur An⸗ feuerung nicht fehlte. Mit dem Schlußpfiff wurden beide Mannſchaften mit großem Beifall für das ausgezeichnete Spiel belohnt. :2 bedeutet keine Entſcheidung. Aber England weiß — und das haben die engliſchen Fachleute nach dieſem Spiel mehrfach ausgeſprochen—, daß trotz des„gerechten“ Er⸗ gebniſſes Deutſchlands Hockeyſport es in der Hand hat, Sunderland vernichtend geſchlagen Englands Vormachtſtellung nicht nur durch ein Unentſchie⸗ den zu erſchüttern, ſondern endgültig zu beſeitigen. Möge es das nächſte Mal gelingen! Sticks. Stimmen zum Hockey ⸗Länderkampf Der Berichterſtatter des DNB hatte nach dem deutſch⸗ engliſchen Hockey⸗Länderſpiel in Edͤgbaſton Gelegenheit, einige führende Perſönlichkeiten des Hockeyſports um ihre Meinung zu befragen. Thompſon, Herausgeber der„Hockey⸗World“: Es war ein ſchönes und faires Spiel. Das Ergebnis iſt gerecht. In der erſten Hälfte waren die Leiſtungen beider Mann⸗ ſchaften beſſer. Zander, der deutſche Spielführer: Ein herrliches, ſchwe⸗ res Spiel. Meine Kameraden waren körperlich ſtärker und das gab zum Schluß den Ausſchlag. In der zweiten Halbzeit klappte es in der Hintermannſchaft ausgezeichnet. Hpare, Kapitän der engliſchen Elf: Ein wundervolles Spiel. Die Fairneß beider Mannſchaften war herpor⸗ ſtechend. Das Ergebnis iſt gerecht. Dr. Hirn, vom Fachamt Hockey: Nach dieſem Unent⸗ ſchieden werden wir wohl mit Streichhölzern loſen müſſen. Dr. Lauer, Jugendwart im Fachamt Hockey: Ueberzeugt hat die deutſche Mannſchaft nur in den erſten zehn Minu⸗ ten. Unſere Leute waren reichlich nervös. Fachamtsleiter Evers: Nach dem Spielverlauf können wir alle zufrieden ſein, und die Engländer ſind ſehr glück⸗ lich. Wir haben erkannt, daß unſer Hockeyſport in Deutſch⸗ land heute techniſch und taktiſch dem engliſchen Hockeyſport wohl etwas überlegen iſt und wären wir glücklicher ge⸗ weſen, hätten wir gewonnen. Hockeykampf Holland B Weſtdeutſchland:1 Während die deutſche Hockeyelf in Edgbaſton gegen England ſpielte, trug die weſtdeutſche Hockeymannſchgſt, zuſammengeſetzt aus Spielern der Gaue Mittelrhein und Niederrhein, in Deventer das traditionelle Spiel gegen Hollands B⸗Mannſchaft aus. Das Spiel endete mit einem für die junge holländiſche Mannſchaft recht ſchmeichelhaſ ten Unentſchieden von:1 Toren, nachdem die weſtdeutſche Elf bei der Pauſe:0 geführt hatte. Im Feld waren die Rheinländer klar tonangebend, aber ihr Sturm ſcheiterte immer wieder an der aufmerkſamen holländiſchen Deckung. So gelang nur ein Tor, das Dr. Kortheuer(Raffelberg) ſchon nach zehn Minuten erzielte. Fünf Minuten nach der Pauſe gelang den Holländern durch ihren Halblinken Hey⸗ broek der Ausgleichstreffer. In der weſtdeutſchen Mann⸗ ſchaft waren der Duisburger Weber und der Gladbacher Menke die beſten Spieler. Paffenholz im Tor brauchte nur wenig einzugreifen, hätte aber bei etwas mehr Ent⸗ ſchloſſenheit den holländiſchen Treffer verhindern können. Bei den Holländern gefiel vor allem die Hintermannſchaſt. Im Sturm war der Rechtsaußen Guning der Beſte.— 500 Zuſchauer wohnten bei gutem Wetter dem Treffen bei l Britiſcher Fußball Sunderland, dem Spitzenreiter in der erſten engliſchen Fußboll⸗Liga, iſt im letzten Viertel der Meiſterſchafts⸗ kümpfe die Luft ausgegangen und ganz England iſt ge⸗ ſpannt, ob es ihm gelingt, von ſeinem großen Vorſprung bis ins rettende Ziel zu„leben“. Seit dem 22. Februar hat Sunderland kein Spiel gewonnen, ſelbſt auf eigenem Gelände gab es Niederlagen, aber die ſamstägliche 0it⸗ Schlappe in Middlesbrough wirkte doch wie eine Senſa⸗ tion. Ein Glück für Sunderland, daß der Meiſter Arfenal ſein Hauptaugenmerk auf den Pokal richtet und daß die nächſtplacierten Mannſchaften, Derby County und Hud⸗ dersfield, auch nicht ganz kapitelfeſt ſind und dauernd Punkte einbüßen. Immerhin iſt Derby County, jene Elf, die im Mai wieder nach Deutſchland kommen ſoll, dem Spitzenreiter bis auf fünf Punkte nahe gekommen und für Sunderland wird nun die Lage langſam kritiſch. Bemer⸗ kenswert ſind die rieſigen Anſtrengungen der vom Abſtieg bedrohten Mannſchaften. Mit Ausnahme von Blackburn Rovers und Grimsby Town blieben ſie alle erfolgreich. Selbſt Aſton Villa landete wieder einen Sieg und hat nun wieder Hoffnungen. In der 2. Liga haben ſich für den Pokalfinoliſt Sheffield United die Aufſtiegsausſichten ſtark vermindert, denn er verlor in der letzten Woche das nachzuholende Treffen gegen Fulham mit 01 und am Samstag wurde er in Port Vale mit:2 beſiegt. Da auch Weſtham United in Bradford geſchlagen wurde, ſteht jetzt wieder der andere Londoner Klub, Charlton Athletie, obenan. Relativ am günſtigſten ſteht aber Mancheſter United. Die Ergebniſſe: England: 1. Liga: Aſton Villo— Birmingham:1; Bol⸗ ton Wanderers— Leeds United:0; Brentford— Chelſea :1; Derby County— Liverpool:2; Everton— Grimsby Town:0, Huddersfield— Weſtbromwich Albion:8; Middlesbrough— Sunderland:0; Portsmouth— Stoke City:0; Preſton Northend— Blackburn Rovers 210: Sheffield Wednesday— Mancheſter Eity:1; Wolverhamp⸗ ton— Arſenal:2. 2. Liga: Barnsley— Doncaſter 010: Bradford Eity— Weſtham United:1; Burnley— Norwich :1; Charlton— Nottingham:2; Fulhom— Southampton :2; Hull— Blackpool:3; Mancheſter United— Swanſea Town:0; Plymouth— Bury:1; Port Vale— Sheffield United:0; Tottenham Hotſpurs— Leieceſter City 80. Schottland: Pokal⸗Vorſchlußrunde: Falkirk— Third Danark:3; Clyde— Rangers 01:3. 1. Liga: Aberdeen St. Johnſtone:0; Arbroath— Motherwell:1; Ayr— Airdrieonions:1; Celtic— Hibernians:1; Dunfermline — Dundee:2; Hamilton— Queens Park Rangers 411. Schwediſcher Fechterſieg Deutſchland verlor mit 20.:15.5 Punkte Im Berliner Studentenhaus der Univerſität wurde am Samstag der Länderbkampf im Degenfechten zwiſchen Deutſchland und Schweden ausgetragen, der mit dem Siege der ſchwediſchen Gäſte mit 20.:18.5 Punkten endete. Unter den zahlreichen Zuſchauern ſah man viele Ange⸗ hörige des Militärs, der SA und SS. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ſowie der ſchwediſche Geſandte waren gleichfalls erſchienen. Die Gefechte wurden zunächſt recht vorſichtig und zögernd ausgetragen, ſpäter gab es dann aber überaus temperamentvolle Auseinanderſetzun⸗ gen. Beſter Einzelfechter war dennoch der Deutſche Ler⸗ don, der mit fünf Siegen den erſten Platz belegte. Er verlor nur ein Gefecht gegen den Schweden Almgreen, der zuſammen mit ſeinem Landsmann Dyrſſen den zwei⸗ ten Platz belegte. Auch die nächſten beiden Plätze ftelen an Schweden, die mit Granfelt und Thofelt den dritten Platz beſetzten. Die einzelnen Kämpfe: Röthig(D) beſiegte Thofelt(S):3; Granfelt(S] beſ. Hödicke(D):3: Dyrſſen(S) beſ. Roſenbauer(D) 129: Schröder(D) beſ. Cervell(S):3; Uggla(S) und Geiwitz (D) kämpfen unentſchieden:2; Almgreen(S) bef. Lerdon (D):8: Thofelt(S) beſ. Hödicke(]):3; Dyrſſen(S) beſ. Schröder(D):3; Geiwitz(D) beſ. Cervell(S):8; Lerdon(D) beſ. ÜUggla(S]:3; Röthig(D) beſ. Almgreen (S):8; Thofelt(S) beſ. Roſenbauer(D):3; Schröder (D) beſ. Granfelt(S):3; Geiwitz(D) beſ. Dyrſſen(S) 078; Lerdon(D) beſ. Cervell(S) 18, Röthig(D) bef. Uggla(S):3; Almgreen(S) beſ. Hödicke(Dy:8; Gran⸗ felt(S) beſ. Roſenbauer(D):3; Schröder(D) be Tho⸗ felt(Sy:3; Granfelt(S] beſ. Geiwitz(D):8. Lerdon (D) beſ. Dyrſſen(S):3: Cerrell(S) beſ. Röthig(D) 0g: Uggla(S] beſ. Hödicke(D):3; Rofenbauer(D) bef. Alm⸗ green(S):3; Thofelt(S) beſ. Geiwitz(D) 028; Lerdon (D) beſ. Granfelt(S):3; Dyrſſen(S) beſ. Röthig(D :3; Cervell(S) beſ. Hödicke(D):3; Uagla(S] bej. Roſenbauer(D):3; Almgreen(S) beſ. Schröder(D) 078, Lerdon(D] beſ. Thofelt(S):3: Granfelt(S) beſ. Röthig (D):3: Dyrſſen()] beſ. Hödäcke(D):3; Cervell(S) bes. Roſenbauer(D):3; Schröder(D) beſ Ugala(]) 28: Almgreen(S] beſ. Geiwitz(D):3.— Von den Deutſchen befand ſich lediglich Oblt. Lerdon in beſtechender Form, er gewann ſeine Gefechte alle ſehr ſicher. Die übrigen deutſchen Vertreter enttäuſchten, hatten aber zum Teil auch viel Pech. 5 Einzelwertung: 1. Lerdon(Deutſchland) 5 Siege, 8 erhaltene Treffer; 2. Almgreen(Schweden) und Dyrſſen (Schweden) ie 4., 9 Tr.; 3. Granfelt(Schweden) und Thofelt Schweden) je 4., 11 Tr.; 4. Schröder(Deutſch⸗ Land) 4 S. 18 Tr.; 5. Cervell(Schweden) 3 S. 13 Tr.: 6. Röthig(Deutſchland) 3., 14 Tr.: 7. ÜUggla(Schweden) und Geiwitz(Deutſchland) je 2., 18 Tr.; 8. Roſenbauer (Deutſchland) 1., 17 Tr.; 9. Hödicke(Deutſchland 0., 18 T.— Geſamtwertung: 1. Schweden 20%.; 2. Deutſchland 15% P. Ein Vombenſieg Fußballkampf Holland Belgien 80(:00 Hollands Amateurfußballer gaben am Sonntag im Amſterdamer Stadion einen neuen Beweis ihres großen Könnens und ihrer außerordentlichen Spielſtärke. Der traditionelle Länderkampf gegen Belgien wurde nämlich ganz überlegen mit:0(:0) Treffern gewonnen, ein Er⸗ gebnis, das man bisher in den zahlreichen belgiſch⸗hollän⸗ diſchen Fußballkämpfen noch nicht verzeichnete. Die 40 000 Zuſchauer konnten ſchon in der erſten Spielminute den holländiſchen Führungstreffer bejubeln, den der Rechts⸗ außen Wels erzielte. Eine halbe Stunde lang hielten ſich die Belgier dann ausgezeichnet, ja ſie hatten ſogar wiederohtl Ausgleichsgelegenheiten, da die holländiſche Ab⸗ wehr nicht ganz im Bilde war. Als aber dann der hol⸗ ländiſche Linksinnen Smit den zweiten Treffer anb vachte, lief Hollands Elf zur Hochform auf und Belgien wurde ganz in die Verteidigung zurückgedrängt. Mittelſtürmer Bakhuys ſchoß bis zur Pauſe noch zwei Tore und nach dem Wechſel gab es vier weitere Treffer durch van Nellen, Drok, Bakhuys und van Nellen. Den Belgiern blieb der Ehrentreffer verſagt. Nach dem ſechſten Tor verließ Bel⸗ giens Torhüter Chriſtiagens verletzt den Platz; ſeine Stelle nahm der bekannte Badjou ein, der aber auch noch zwe Bälle paſſieren laſſen mußte. Neuer engliſcher Sieg Querfeldeinlauf der Nationen In Blackpool ſtand am Samstag das berühmte Quer⸗ feldeinlaufen der Nationen zur Entſcheidung. England, Schottland, Wales, Irland, Frankreich und Belgien waren wieder mit vollzähligen, aus je neun Läufern beſtehenden, Mannſchaften vertreten. Die hervorragenden engliſchen Langſtreckenläufer feierten ihren 22. und 7. Sieg in un⸗ unterbrochener Reihenfolge. Mit 41 Punkten belegte Eng⸗ lands Mannſchaft nicht nur in der Länderwertung vor Frankreich den erſten Platz, ſondern ſtellte auch in W. Eaton, der die 14,5 Km. lange Strecke in 47:88, Min. zurücklegte, den Sieger in der Einzelwertung. Der zweite Platz wurde von dem Vorjahrsſieger J. Holden(Eng⸗ land) belegt. Die Ergebniſſe: a Einzelwertung: 1. W. Eaton⸗England 47:38,2 Min.; 2. J. Holden⸗England 48:08; 3. A. Dow⸗Schottland 48:14 4. A. Lonlas⸗Frankpeich; 5. Burnus⸗England; 6. Rorolle⸗ Frankreich; 7. van Rumſt⸗Belgien; 8. Amrypuche⸗Frank⸗ reich; 9. Baudonin⸗Frankreich; 10. Potts⸗England. 5 Läuderwertung: 1. England 41 Punkte; 2. Frankreich 667 3. Schottland 112, 4. Wales 188; 5. Belgien 163; Ir⸗ land 191. 2 21 . 1— Montag, 30. März 1986 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 149 —— DöLEA Tonk Nn R O MAN VON JAN DIS EN SER 16 Er drückte die Hand O' Murphys, der wie ver⸗ ſteinert war, und verließ die Kaſematte. O' Murphy ſah ihm nach. Er hätte für Hauſer die Sterne vom Himmel geholt, wenn der Verlangen danach gehabt hätte Dann trat er an den Spiegel und verſuchte ſich das ſtrohige, weißblonde Haar auf dem Rieſenſchä⸗ del zu glätten. XII. Diner. „Ich muß mir einen Hund anſchaffen oder einen Kanarienvogel ooͤer eine Katze“, überlegte Hauſer ingrimmig. Er dorrte aus, er ſtarb vor Verlaſſenheit. Jeden Stein des verwünſchten Forts kannte er. Er drehte ſich im Kreiſe wie ein gehirnkrankes Tier. Ein Wurm ſaß in ſeinem Kopf und fraß ſeine Gedanken. Europa war aufgetaucht: ein ſchillernder milder Kon⸗ tinent. Das Leben pochte wieder an das Herz des Verſtoßenen... Die Frau hätte das Fort niemals betreten ſollen! Hauſer ging in den Hof hinunter. In die bren⸗ nende Sonne. Seine Beine liefen automatiſch. Eigentlich wollte er im Zimmer bleiben, es gab ge⸗ nügend Arbeit. Eigentlich wollte er den Raum nicht verlaſſen, aber ſeine Gelenke hoben ſich wie von Fä⸗ den gezogen, er ging— eine Marionette. War er ſchon ſo weit, daß der Wunſch den Körper dirigierte und nicht oer Wille?— Es wäre der erſte handgreif⸗ liche Beweis des Tropenkollers. Hauſers Herz er⸗ ſtarrte in einer namenloſen Angſt. Sein Körper gehorchte nicht mehr ſeinem Verſtand Als er die Augen öffnete, ſtand er vor dem Auto Mots. Was wollte er hier? Er verſuchte krampf⸗ haft, ſeine Gedanken zu ordnen. Der Kühler des ſchweren Wagens wölbte ſich ihm entgegen, funkelnd im Licht der afrikaniſchen Sonne. Gedrungen und ſtark preßten ſich die breiten Räder auf den Boden. Die ruhende Maſchine atmete verhaltene Gewalt. Europa war es, das vor ihm ſtand. Europa, elegant in der Form, ſpieleriſch in verſteckter Kraft, bequem und behäbig und luxuriös und nichts anderes ken⸗ nend, nichts Beſſeres heiſchend als die Garantie ſei⸗ nes Luxus, ſeiner Behäbigkeit. Europa, das trotz allem in ſeinen Gedanken ſaß und ſeine Ruhe zer⸗ ſtörte. Hauſers Blick ſenkte ſich und blieb auf dem Num⸗ mernſchild haften:„Qu 13452.“ J Frankreich! Departement Parts... Dort hatte er töricht und ſinnlos zuerſt Zuflucht geſucht, damals auf der eilt⸗ gen Reiſe aus Deutſchland, als die Gerichte ihn ſuchten, weil er getan hatte, was er und ſeine Kame⸗ raden für Recht befanden: Verrat mit Blut geſühnt; und als die Einzige, die Geliebte, das Licht in dieſer Finſternis, ihn verſtieß, weil auch ſie, wie er ſchmerz⸗ lich erkannte, mit ihrem Denken zu jener Welt ge⸗ hörte, gegen die er kämpfte, und durch die er nun fiel... Er hatte ſich in Berlin in einem Zug ge⸗ ſetzt und war fortgefahren, irgendwohin, und in Paris gelandet, wohin ihn nichts zog. Er war untergetaucht, aber nicht untergegangen. Er wußte nicht recht, was er dort ſollte und wollte. Was hatte er da zu ſuchen? Sollte er nach Kolmar, in die franzöſiſch gewordene Heimatſtadt gehen, er, der für Deutſchland optiert und ſein Leben auf dieſe Karte geſetzt und nun alles verloren hatte? Nur eines hatte er mit Beſtimmtheit geglaubt: in Paris Maria Maihofen vergeſſen zu können. Im Trubel, im Vergnügen. Solange ſein Geld reichte. Aber wie bitter war das Leben geworden in dieſer großen mitleidloſen Stadt! Ueberall verfolgte ihn in der erſten Zeit das Bild Maria Maihofens. Er wagte nicht mehr, auf der Straße die Augen zu erheben, denn ſie ſchritt vor ihm, hinter ihm, dort kam ſte um eine Ecke ihm ent⸗ gegen; ſie ſaß in allen Automobilen, an jedem Tiſch der ſummenden Reſtaurants. Nicht einmal in ſeinem billigen Hotelzimmer, oben auf dem Montmartre, war er allein Die Gelder gingen zu Ende. Er wußte nicht wei⸗ ter, Er hatte gelernt, ſeine Ehre zu verteidigen, aber nicht ſein Brot zu verdienen, war, ſiebzehnjährig, von der Schule herunter in den Krieg gezogen. Der Fähnrich von 1918 war deklaſſiert und entwurzelt durch die Jahre, die folgten, und in denen er gleich⸗ wohl das Seine getan hatte, um ſein Land zu erhal⸗ ten, zu beſchützen, zu erretten vor den Feinden von innen und außen, vor Gleichgültigkeit, Lauheit, Ver⸗ 9 Beim Freikorps von Pfeil, bei Kapitän Gerhardt und in den oberſchleſiſchen Kampfverbänden hatte man nicht gefragt: wie verdienſt du deinen Lebens⸗ unterhalt? Da galt nur: wie ſtelle ich die Ehre des erniedrigten Vaterlandes wieder her? Hier, in Paris, trat die Frage der Exiſtenz mit der ganzen Nüchternheit einer entgötterten, glau⸗ bensloſen Welt an Hans Hauſer heran. Nach allerlei kläglichen Verſuchen, ſich als Ge⸗ legenheitsarbeiter durchzuſchlagen, nachdem er als Vertreter lum nicht zu ſagen Hauſierer) von Haus zu Haus gegangen und noch anderes getan, was ihm alle zwei Tage ein warmes Mittagbrot eintrug und wobei ihm die Seele im Leibe gefror, hatte er eines Tages, kurz entſchloſſen, Schiffsdienſte in Boulogne genommen und ſich in das Abenteuer der Ferne ge⸗ ſtürzzt. Er hoffte, daß ihm das Bild Marias nicht folgen würde, wenn er Europa verließ. Er glaubte, ihr Leben und ihre Seele ſei nur an dieſen Kontinent gebunden, ſie könne nur unter Breitengraden atmen, die zwiſchen Rom und dem Nordkap lägen. So irrte er, lieb⸗ und heimatlos, in der Welt um⸗ her, ohne Zweck und ohne Ziel, zweifelnd, ſuchend, ſo oft der Schiffsdienſt ihm Zeit dazu ließ, und doch nicht vergeſſend, Maria nicht und nicht das Land zwi⸗ ſchen Polen und dem Rhein, das Land der blauen Waldͤberge und ſtillen Aecker da irgendwo auf dieſem gleichförmig rotierenden Ball, um den er auf ſchmut⸗ zigen Frachtern langſam und träge und ſinnlos kreiſte Und dann kam die Begegnung in Caſablanca. In einem der ſtickigen kleinen brientaliſchen Kaffees war es geweſen, wo es von den Ausdünſtungen der Einheimiſchen und dem ſtarken Kaffeegeruch würzig und ätzend in die Naſe ſtieg. Mit einem dieſer ſtatuenſtarren braunen Muſelmanen im weißen Burnus, der ein auffallend gutes Franzöſiſch ſprach, war er ins Geſpräch gekommen. deutſche Der Marokkaner kannte Deutſchland, Maſchinen, deutſche Häfen, deutſche Sauberkeit. Von der Politik wußte er nicht allzupiel. Daß Deutſch⸗ land den Krieg verloren hatte, ja. Und daß Deutſche in Marokko nichts zu ſuchen hatten und auf Grund irgendwelcher Verträge von allen Handels⸗ und ſonſtigen Intereſſen hier unten ausgeſchloſſen waren. Das war ihm gerade recht. Einen Deutſchen hatte er gerade geſucht Der Unbekannte im weißen Burnus beſtellte ihn am Abend vor die Stadt. Zu einem längeren Ge⸗ ſpräch. Man könne dort beſſer und freier reden. Vorausgeſetzt, daß kein franzöſiſcher Wachtpoſten in der Nähe ſei. Hauſer, der damals mit einem lecken portugieſi⸗ ſchen Frachter im Hafen lag, ſagte zu. An Boörd hatte er ſowieſg die Hölle. Das Leben unter dem Abhub aus allen ſüdweſtlichen Hafenplätzen, der auf dem Portugieſen fuhr, war ſchlimmer als die troſt⸗ loſe Zeit in Paris. Und ſo fielen die Worte des Arabers, der ſich als Haushofmeiſter eines der reichen Scheichs im Inneren des Landes herausſtellte, auf guten Boden, und das Angebot kam gelegen. Der Araber bot an jenem Abend dem herunter⸗ gekommenen Deutſchen nichts weniger als eine Stel⸗ lung als Unterführer bei der Privatarmee ſeines Herrn an. Und ſeinen Partner richtig einſchätzend, ließ er ſogleich allerlei von Aufſtand und Kampf und großen Gedanken der Freiheit durchblicken.. Was es mit dieſer Freiheit war, das wußte man jetzt! Doch Hans Hauſer hatte damals angenommen und ſogar mit einem Male wieder ſo etwas wie einen Lebensinhalt verſpürt. Er war noch am ſelben Abend an Bord gegangen, hatte zwiſchen der ſchnar⸗ chenden Crew ſeine Sachen hervorgeſucht und ſich nach einer billigen Verſtändigung mit der Bordwache, die ihn zwei Päckchen Maryland jaune koſtete, aus dem Staube gemacht. Hatte ihn nicht eine neue, frohe Hoffnung beſeelt, als er, ſein Bündel über der Schulter, durch die nächtlichen Gaſſen ſchlich? Freilich, die Heimat war es nicht, für die er kämpfen durfte. Die Heimat verſchmähte ſeinen Arm. Aber es war beſſer und ſinnvoller, als auf den Meeren herumzutreiben und ſeine Tage an das Nichts zu verſchwenden. Beſſer ein falſches Ziel als gar keines. Die Enttäuſchung kam früh genug.. Sie kam beinahe ſchon, als er Waſſilij Iwanowitſch Bogda⸗ noff kennenlernte, den Oberbefehlshaber. Und ſie war endgültig da, als er, ſelber Kommandant ge⸗ worden, die ſelbſtſüchtigen Zwecke dieſes Unterneh⸗ mens durchſchaute, die darin heſtanden, daß nicht Frankreich, ſondern die mächtigen Scheichs dieſes Volk knechten wollten In dieſer Wüſte hatte er ſich verſteckt. Vor Maria und der Welt. Und hatte vergeſſen. Die Heimat und das Schickſal des eigenen Volkes. Berlin, das er mit dreiundzwanzig, Kolmar, das er mit ſiebzehn Jahren verließ. Und am Ende ſich ſelber Und Maria Maihofen Zwei lange Jahre war es ihm geglückt. Doch da war ſie Da war wieder ihr Duft, ihre Stimme, ihr Gang, ihr Blick. Sie hatte ihn entdeckt, jetzt wird er ihr wieder verfallen. „Du glaubſt, du ſeiſt ſtärker als andere Men⸗ ſchen?“ fragte er ſich höhnend.„Du meinſt, du könn⸗ teſt dich verkriechen, die Liebe hinter dich werfen wie ein zerleſenes Buch, ohne Schmerzen, ohne Erin⸗ nerung?“ Da war es wieder! Es ſprang aus dem Kühler des Automobils, das Liebliche dieſer bitteren Welt; es ſchlich aus den ſchwarzen Lackkoffern, aus dem Raſcheln des ſeidenen Kleides, aus dem Klang der weichen Frauenſtimme, aus ihrem Stolz, den jeder ihrer Blicke beſtätigte. Hauſer ſchlug die Hände vors Geſicht. Sein Ohr dürſtete plötzlich nach dem Donner der Granaten, dem ſpitzen Rattern der Maſchinengewehre, dem Brüllen der Angreifer und dem Schreien der Ver⸗ wundeten. Er wendete den Blick ah, ließ den eleganten Wa⸗ gen ſtehen, wie er ſtand— die Lockung einer ande⸗ ren Welt— und ſchlich die Stufen zu ſeinem Zim⸗ mer hinauf. Er öffnete langſam die Tür. Da ſtand die Frau: Europa.. Maria Mafhofen die rätelhafte Miß Brown. (Fortſetzung folgt.) der Anteilnahme an unserem schweren unseren tiefempfundenen Dank. Für die zahlreichen, uns sehr zu Herzen gehenden Zeichen Mannheim, Worms, Jena, Rosario de Sta Fe, Bonn, Anni Gsoffschneider geb. Vornehm f Dr. Karl Gsofischneider und Frau Liesel Anny Serr geb. Gsofischneider Walfer Gsoffschneider und Frau Angela Use Curiius geb. Gsolfschnelder Prof. Dr. Hermann Serr Prof. Dr. Ernsi R. Curſius Leid sagen wir hiermit den 28. März 1936. 571 Bekanntmachung! 1 Vom 1. April 1936 ab werden unsere Schalter- stunden geändert und wie folgt festgesetzt: Montag bis Freitag Samstag Aligem. Oriskrankenkasze Mannheim 80 pis 12 140 pis 180 830 Bis 12˙⁰ Der Leiter: Büchner Bevor Sie bauen, kaufen, entschulden 2400 8 1 7.„erlangen Sie die wiehtige Saumappe mit befragen Sie uns. Sje sthalten kostenlos Auskunft in der 9 EIGEN HEIN ScHAU 1 Mannheim. R 1, 7. 8507 Todes-Anzeige Nach schweren Leiden entschlief am 28. 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März 1996. —— Der Oberbürgermeiſter. SlEBSERT bleibt SIEBERT SI EBERT Siebert sagt: „Es lst besser, im Nonet 100 An- züge anzufertigen, selbst wenn mon am Stück nur etw'e Hk. 10. veidlent, als 10 oder 15 Anzüge um hierdel Hk. 50.- am Stück zu verdlenen.“ Dles ist ein fichtiger Strundsetz. denn er geielcht nicht nur dem Schneſde und seinen Kunden zum Vortell, sondem er llegt such im nteresse det Atbeitsbescheffung An dlesem Geschöftspfnzlp wird nicht gerüttelt weiden, denn Und Sle meln Herr, haben Sie schon ang hren neuen Fühjehfs- anzug gedacht? Soll es etws Hodefnes und Gedlegenes sein, dann zu dem Hefenschneldet Nannheims 7 Damen- 5 2— Rhein bod Matt-Aurstsside 5 un 2 5 n E N u. Gummizug 3 2 11 1 8 ſtheinisch- Westfälische Boden- Credit Bank Söaofteb lage Köln, Unter Sachsenhausen 2 n Zweigniederlassung: Berlin W 3, Französische Str. 15 Or. 24 205 Flotte unn. 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