Neue Mannhel Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen. 00 b. H. haben dem Führer 9 — 2— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 6. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich Einzelpreis 1 0 Pf. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe K Montag, 30. März 1036 147. Jahrgang— Nr. 150 3— ae gegeben Das Weltecho der geſtrigen Wahlentſcheioͤung: Hitler hat reſtloſe Vollmacht! Keiner fehlte am gestrigen Tag — Verl in, 30. März. Nach den bis.20 Ahr morgens beim Reichswahlleiter vor liegenden vorläufigen Endergebniſſen aus den 35 Wahlkreiſen haben von 45 431 102 Stimmberechtigten 44 954 937, das ſind 99 v.., an der Wahl teilgenommen. Von den 44 954 937 Stimmen wurden abgegeben: Jür die Liſte und damit für den Führer Gegen die Liſte und ungült.igg 44411911 343 026 Es ſind ſomit 99 v. H. aller Stimmen für die Liſte und damit für den Jührer ab⸗ gegeben worden. Paris und der 29. März Frankreichs Sorgen: Was wird Hitler mit den 44 Millionen tun? — Paris, 30. März. Das faſt einſtimmige Bekenntnis des deutſchen Volkes zu ſeinem Führer und ſeiner Politik bildet in der Pariſer Montagspreſſe das Hauptthema. Die Berliner Sonderberichterſtatter der großen Infor⸗ mationsblätter beſchreiben in langen Aufſätzen die Begeiſterung des deutſchen Volkes, das„mit ſeinem Führer einen feſt zuſammengeſchweißten Block bdil⸗ det“. Das Wahlergebnis hat hier jedoch nicht überraſcht. Das„Echo de Paris“ erklärt, daß der Wahlver⸗ lauf abſolut korrekt geweſen ſei. Die einzige Frage, die nunmehr auftauche, ſei die, was die Reichsregierung nun mit dieſen 44 Millionen Anhängern machen werde. Der„Jour“ ſtellt feſt, daß das deutſche Volk faſt einſtimmig den„Gewaltſt reich“ vom 7. März gebilligt habe. Der Führer habe ein unbegrenztes Mandat erhalten, aber niemand wiſſe, wie er es anwenden werde. Der Berliner Sonderberichterſtatter des„Matin“ ſagt:„Der Führer hat ſeinem Volk bewieſen, daß er Deutſchland und Deutſchland er iſt.“ Das deutſche Volk, ſo fährt das Blatt fort, habe ſei⸗ nen Aufruf verſtanden, und eine bisher noch nie da⸗ geweſene Mehrheit habe geantwortet:„Wir ſind mit dir.“ Hieraus könne man vielleicht auch franzöſiſcher⸗ ſeits eine Lehre ziehen. Mit abſoluten Vollmachten ausgeſtattet, habe der Führer jetzt auch eine in den Augen ſeines Volkes und darüber hinaus in den Augen der ganzen Welt noch nie dageweſene Verantwortung übernommen. Am kom⸗ menden Dienstag werde er der Welt ſeine Antwort zu geben haben. Die Frage, die ihm geſtellt ſei, laute: Deutſches Volk und Führer des deutſchen Volkes, werdet ihr der Welt einen Beitrag liefern, der es ihr erlaubt, nusbringende Verhandlungen über die Neuorganiſierung des europäiſchen Frie⸗ deus aufnehmen zu können? Das linksſtehende„Oeuvre“ zeigt ſich über das Wahlergebnis naturgemäß nicht beſonders begeiſtert, Adolf Hitler erfüllte ſeine Wahlpflicht, von Köln kommend, im Wahllokal des Potsdamer Bahnhofs. (Heinrich Hoffmann,.) muß aber zugeben, daß„die geiſtige Abſtimmung eine einzige Dankeshymne an die Adreſſe des Führers geweſen iſt.“ 7 Polniſche Stimmen zur Reichstagswahl — Warſchan, 30. März. Zum Ergebnis der deutſchen Wahlen ſagt„Ga⸗ zeta Polſka“ man könne den Sieg Hitlers nicht durch irgendwelche Druckmittel oder Kunſtſtückchen erklären, ſondern aus dem deut⸗ ſchen Charakter und aus der Stimmung des deutſchen Staatsbürgers, deſſen Vaterlandsliebe, nationalen Stolz und Glauben an die inneren Kräfte Deutſch⸗ lands ein Adolf Hitler zu entfachen wußte, wie nie⸗ mand vor ihm. Durch die Stimmabgabe für Hitler hätten die deutſchen Staatsbürger alle Schritte des Kanzlers in den öͤrei Jahren ſeiner Regierung be⸗ Schon in den frühen Vormittagsſtunden bildeten ſich vor den Wahllokalen lange„Schlangen“ von Wählern. An die Kranken wurde wie immer gedacht. brechliche Volksgenoſſen dem Führer ihre Treue bekun Wahlhelfer engen dafür, daß alte und ge⸗ en konnten. (Weltbild 2, Atlantic, Scherl Bilderdienſt,.) ſtätigt und gebilligt und ihm völlig freie Hand für die nächſten Jahre gegeben. Auch die Blätter der Oppoſition heben hervor, daß Hitler einen„unglaublichen Sieg“ errungen habe, der zweifellos dazu beitragen würde, ſeine Au⸗ torität noch zu verſtärken. Das Wahlergebnis be⸗ deute letzten Endes die Billigung ſeiner Politik im Laufe der letzten drei Jahre durch das ganze Volk. „Ganz Deulſchland ſteht hinter Hitler“ Der gewaltige Eindruck der geſtrigen Wahl in der engliſchen Preſſe — London, 30. März. Das überwältigende Bekenntnis des deutſchen Volkes für den Führer hat nicht verfehlt, ſtarken Eindruck auf die engliſche Oeffentlichkeit zu machen. Die Morgenblätter verſuchen allerdings, dieſen Ein⸗ druck etwas abzuſchwächen, indem ſie erklären, daß man das ſo gut wie einſtimmige Ergebnis von vorn⸗ herein für ſelbſtverſtändlich gehalten habe. Das Wohlergebnis habe aber die Tatſache unterſtrichen, daß das deutſche Volk voll und ganz die Politik Hitlers für Freiheit und Frieden unterſtütze. Die Blätter bringen ausführliche Meldungen über den Verlauf der Wahlen und beſonders über den Begeiſterungsſtuſm am Sonntagabend vor der Reichskanzlei. Die„Times“ ſchreibt: Niemand, der die deutſchen Gefühle kennt, kann daran zweifeln, daß Hitler ſelbſtverſtändlich die begeiſterte Unterſtützung der großen Maſſen ſeiner Landsleute für die Wieder⸗ beſetzung des Rheinlandes und für ſein Angebot einer Dauerregelung beſitzt. „Daily Mail“ ſagt: Niemals in der Geſchichte iſt die Handlung eines Führers mit ſolcher Einſtimmig⸗ keit ratifiziert worden wie bei der geſtrigen Reichs⸗ tagswahl. „Daily Expreß“ erklärt: Hitler habe einen nie erwarteten Triumph erzielt. Noch nie habe irgendein Mann in Deutſchland eine ſo große Stimmenzahl erhalten. Die fünf Millionen, die vor 18 Monaten noch gegen Hitler geſtimmt hätten, ſeien jetzt auf eine halbe Million herabgeſunken. Im übrigen legen die Blätter allgemein das Hauptgewicht darauf, daß der Führer, nachdem das deutſche Volk ſeine Politik einſtimmig beſtätigt habe, nunmehr in der Lage ſein ſollte, einen „Beitrag“ in Form eines Gegenvorſchlages an die Locarnomächte zu leiſten, ohne daß ſich die Preſſe aber im klaren darüber iſt, worin dieſer Beitrag beſtehen ſolle. Ueber den Eindruck des Wahlſteges ſchreibt der Berliner Reuterberichterſtatter: Die Parole„Hitler iſt Deutſchland“ ſei durch die Abſtimmung beſtätigt 0 worden. Mit 98,8 v. H. habe Hitler den höchſten Prozentſatz in allen Wahlen ſeit der Machtergrei⸗ fung erzielt. Das Wahlergebnis bedeute ein über⸗ wältigendes Ja für die Kündigung des Locarnover⸗ trages, die Wiederbeſetzung des Rheinlandes und das Angebot eines 25jährigen Friedens für Weſt⸗ europa. Hitlers perſönlicher Erfolg ſei mehr als ein Triumph. Den Beweis dafür hätten die Begeiſte⸗ rungsſtürme am Sonntagabend geliefert, als der Führer mehrere Male auf dem Balkon der Reichs⸗ kanzlei erſchien. Auch die Schweiz rüſtet auf 40 neue ſchweizeriſche Militärflugzenge (Funkmelöung der N M.) Der ſchweizeriſche Bundesrat hat in ſeiner Sit⸗ zung am Montag beſchloſſen, für die Beſchaffung von 40 neuen Militärflugzeugen dem Erneuerungsfonds für Flugzeuge einen Betrag von 5,1 Millionen zu entnehmen. Es handelt ſich um Flugzeuge, für die keine fremde Lizenz erforderlich iſt und die in der Schweiz ſelbſt hergeſtellt werden. Auch die Motoren werden ſchweizeriſches Fabrikat ſein. Hauptmann⸗Prozeß— eine Jarte Wiederaufrollung des Falles gefordert — Trenton 30. März.(U..) Im Hauptmann⸗Fall iſt noch einmal eine über⸗ raſchende Wendung dadurch eingetreten, daß der be⸗ rühmte amerikaniſche Strafverteidiger Clarence Darrow ſich ganz entſchieden für eine Wiederauf⸗ nahme des Hauptmann⸗Prozeſſes einſetzte. Darrow gab ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, daß Hauptmann einen Anſpruch darauf habe, noch einmal gehört zu werden, da der Schwurgerichtsprozeß in Flemington eine„Farce“ geweſen ſei. Hauptmann habe „noch keine Verhandlung im Sinne der amerikani⸗ ſchen Jurisprudenz“ gehabt. Die tägliche Anweſen⸗ heit Linoͤberghs bei dem Flemingtoner Prozeß ſei dafür verantwortlich, daß dieſe Verhandlung eine „Komödie“ geworden ſei. Soziale Ehre In drei Abſchnitten zum Thema„Gemeinſchaft der Arbeit“ wurden an dieſer Stellen) kürzlich einige wichtige Fragen des neuen Arbeitsrechtes dargelegt und hierbei beſtimmte Begriffe, die eine völlig neuartige Definition erfahren haben, herausgeſtellt. Eine der wichtigſten Grundlagen des durch die voll⸗ kommene Betriebsgemeinſchaft garantierten Arbeits⸗ friedens iſt der Begriff der„ſozialen Ehre. Soziale Ehre iſt ein Attribut, das jeder einzelne Betriebsangehörige ohne weiteres für ſich bean⸗ ſpruchen kann, der ſeine Pflicht in der Gemeinſchaſt der Arbeit erfüllt. Sowohl der Betriebsführer wie Unternehmer, wie auch der Gefolgſchaftsangehörige unterliegen in völlig gleicher Weiſe dem Geſetz der ſozialen Ehre, für das der Staat als oberſtes Auf⸗ ſichtsorgan der Arbeit eine beſondere Ehrengerichts⸗ barkeit eingeſetzt hat. Dabei iſt es bedeutſam, daß ſich dieſer Begriff nicht nur auf den Menſchen, alſo den einzelnen Arbeiter oder Unternehmer erſtreckt, ſondern ebenſo ſehr auf die Gemeinſchaft, in welcher beide ſtehen, und nicht zuletzt auf die Arbeit ſelbſt, der beide dienen. 5 Der Schutz des einzelnen vor Ehrenkränkungen war in gewiſſem Sinn ſchon immer durch die ge⸗ wöhnliche Gerichtsbarkeit gewährleiſtet; Beleidigun⸗ gen konnten zur Anzeige gebracht und beſtraſt wer⸗ den. Aber die Geſetze des Arbeitslebens, wie ſie in früherer Zeit beſtanden, haben hier oft genug die Grenzen verwiſcht, und perſönliche Ehrenkränkun⸗ gen wurden häufig in Kauf genommen, wenn das reine Machtverhältnis im Betrieb zur Geltung ge⸗ bracht oder auch nur angeoͤroht wurde. Die Abhän⸗ gigkeit vom einzelnen Höhergeſtellten, die Furcht vor dem Vorgeſetzten, trieb vielfach dazu, daß ein Mißbrauch der höheren Gewalt mit perſönlichen Schickſalen vorkam, der in völlig unzuläſſiger Weiſe die Intereſſen des Betriebes mit den privaten Wün⸗ ſchen einzelner Menſchen vermiſchte. Im neuen Recht empfängt dieſer perſönliche Schutz oer ſozialen Ehre ſein Geſetz von der Ver⸗ pflichtung des einzelnen dem Ganzen gegenüber. Heute hat jeder einzelne Gefolg⸗ ſchaſtsangehörige die Möglichkeit, derartige Ueber⸗ griffe vorgeſetzter Perſonen nicht nur vor den Straf⸗ richter zu bringen, ſondern auch vor die öffentlichen Inſtanzen, die über den Betriebsfrieden zu wachen haben. Denn die Betriebsgemeinſchaft als ſolche wird ja geſchädigt, wenn derartige Zuſtände einreißen. Aus der Bilanz, die kürzlich über die Tätigkeit der ſozialen Ehrengerichte im letzten Jahre erſtattet worden iſt, ging hervor, daß immerhin 95 Fälle wegen Kränkung der Ehre zur Verhandlung geſtan⸗ den haben, wobei eine ſolche Kränkung am häufigſten durch Beſchimpfung oder durch Mißhandlung vorlag. In allen dieſen Fällen, die zu Verurteilungen ge⸗ führt haben, handelt es ſich um Menſchen, die den ) Vgl. Nr. 89, 96, 9s der NM. 2. Seite/ Nummer 150 Nene Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 30. März 1988 Geiſt des neuen Arbeitsrechtes noch nicht in ſich auf⸗ genommen haben, die insbeſondere ihre eigene Machtpoſition falſch einſchätzten und darüber ver⸗ gaßen, daß ſie nur als Exponenten und Beauftragte der Betriebsgemeinſchaft für das Wohl des Betrie⸗ bes auf ihre Stelle geſetzt worden waren. Vielleicht mag der eine oder andere von ihnen ein hartes Wort nicht ſo gemeint haben, wie es ſchien, vielleicht auch im Drange der Geſchäfte und unter dem Zwang der Verantwortung für den Betriebserfolg ſchneller geurteilt haben, als es erlaubt war. Das alles darf nicht als Rechtfertigung angenommen werden, kaum ſchon als mildernder Umſtand: Denn im Betriebe ſoll nach dem Willen des Geſetzgebers zunächſt ein⸗ mal der Menſch in allem, was auch vorgehen mag, berückſichtigt und beachtet werden. Denn der Betrieb wird nur lebendig, wenn Menſchen ihn be⸗ wegen, und der Betriebserfolg nur erreicht, wenn er von Menſchen erſtrebt wird, die nicht aus Zwang und aus Furcht, ſondern aus freiem Willen ihre Ar⸗ beit tun. So iſt der Schutz der ſozialen Ehre des einzelnen wie auch der Gemeinſchaft zugleich ein Schutz der Arbeit, die ſie leiſten. Der Geſetzgeber hat die vie⸗ len ſtrengen Vorſchriften über die Wahrung des ſozia⸗ len Friedens gewiß nicht erlaſſen, um andere, etwa ſtrafpechtliche Paragraphen damit zu übertrumpfen oder zu erſetzen. Er hat es getan, um die Arbeit ſelbſt voranzutragen, Leiſtung und Erfolg zu ſtei⸗ gern und ſomit dem Dienſt, den jeder Betrieb über die engere Gemeinſchaft hinaus der Volksgemein⸗ ſchaft mit ſeiner Leiſtung zollt, die ſicherſte Grund⸗ lage zu geben. Das Gegenſtück und die faſt ſelbſtverſtändliche Er⸗ gänzung zum Begriff der„ſozialen Ehre“ iſt der Be⸗ griff der„ſozialen Treue“. Sie ſetzt vor⸗ aus, daß der einzelne die ihm übertragene Aufgabe nach beſten Kräften zu löſen verſucht; ſie ſetzt aber auch voraus, daß er dafür die Vorteile genießt, die ihm materiell und im allgemeinen ſozialen Sinne ſein Arbeitsverhältnis gewährt; ſie ſetzt weiterhin voraus, daß der einzelne jenes Maß von Be⸗ triebstreue offenbart, das die Betriebsgemein⸗ ſchaft mit Fug und Recht von ihm verlangen kann. Alle dieſe Forderungen entſpringen aus dem Geiſt, der ſchon das„Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit“ erfüllt. Sie in rechtliche Formeln zu klei⸗ den, iſt das kommende Geſetz über das neue Arbeits verhältnis berufen, das z. Z. die maßgebenden Inſtanzen beſchäftigt. Es wäre ver⸗ früht, darauf bereits jetzt näher einzugehen; wohl aber kann ohne weiteres geſagt werden, daß dieſes kommende Geſetz alle Fragen, die das Arbeitsver⸗ hältnis berühren, erſchöpfend beantworten wird, und daß es ſeine geiſtigen und moraliſchen Quellen aus jenen Grundſätzen ſchöpft, die auch dem erſten großen Arbeitsordnungsgeſetz des neuen Staates unter den Begriffen„Soziale Ehre und ſoziale Treue“ zugrundegelegt worden ſind. 1575 Flandin greift des Führers Friedensn illen Eine gereizle Rundfunkrede— Fragen, die ihre Antwort längſt gefunden haben — Paris, 90. März. Der außenpolitiſche Teil der Rede, die Außen⸗ miniſter Flandin im franzöſiſchen Rundfunk von ſeinem Wahlkreis Vezelay aus am Sonntagabend hielt, enthält ſcharfe Ausfälle gegen Deutſchland, die ſich ſtellenweiſe zu Gehäſſig⸗ keiten ſteigern und in denen die Friedens liebe des Führers angezweifelt wird. Seitdem Deutſchland den Locarno⸗Pakt verleug⸗ nete, ſo führte Flandin u. a. aus, habe Reichskanzler Hitler ſeine Anſprachen und Aufrufe für den neuen Frieden immer wiederholt, den er der Welt zum Ausgleich bieten wolle. Er, Flandin, habe im Na⸗ men der Regierung erklärt, daß Frankreich nach Wiederherſtellung der Achtung des internationalen Geſetzes zu jeder Verhandlung bereit ſei, die geeig⸗ net wäre, den Frieden zu feſtigen. Aber die Grund⸗ lage dieſer Regelung müßte natürlich beſtimmt und ernſt zu nehmen ſein. Man hätte hoffen können, daß Reichskanzler Hitler durch ſeine Kommentare das Unbeſtimmte in ſeinen anfänglichen Vorſchlägen verbeſſern würde. Der Führer habe dies aber lei⸗ der nicht getan. Welchen Wert werde morgen ein Vertrag haben, ſo frage er ſich, wenn Deutſch⸗ land ſich das Recht vorbehalte, ihn im Namen der „ewigen Moral und des Lebensrechts“ des deutſchen Volkes zu verleugnen? Weiterhin müſſe man die Frage ſtellen: ſolle morgen hinſichtlich eines neuen Vertrages mit Deutſchland unabhängiger und unparteiiſcher Richter ſein, den Deutſchland anerkenne, deſſen Entſchei⸗ dungen es ſich unterwerfe? Wenn Reichskanzler Hitler es mit ſeinen Friedensbeteuerungen aufrichtig meine, ſo müſſe er unbedingt ſeine Gedanken hinſichtlich der Beſtimmung des Lebensrechtes des deut⸗ ſchen Volkes und der Gleichberechtigung näher beſtimmen. Dieſen Ausführungen, die augenſcheinlich von dem Wunſche getragen wurden, propagandiſtiſch auf die franzöſiſchen Wählermaſſen zu wirken, fügte Flan⸗ din einige Schlußbetrachtungen über die Frie⸗ densliebe des franzöſiſchen Volkes an, das ebenſo wie das deutſche Volk von der Notwendig⸗ keit überzeugt ſei, für Europa den Frieden auf feſten und dauerhaften Grundlagen zu organiſieren. Er ſei ſogar davon überzeugt, daß die Franzoſen ſich nicht einen zeitlich und räumlich begrenzten Frieden vorſtellten, der da und dort und zeitweiſe die Kriegs⸗ Wer Treuckundgebungen ra Auslandsdeutſchen Begeiſterte Zuſtimmung zur Politik des Führers aus allen Teilen der Erde — Berlin, 29. März. Nach einer Mitteilung des Preſſeamtes der Aus⸗ landsorganiſation der NSDAP war es wegen der kurzen Zeit der Wahlvorbereitung nicht möglich, allen Reichsdeutſchen in der Welt Gelegenheit zu ſchaffen, an der Wahl teilzunehmen. Bekanntlich kann eine ſolche Abſtimmung zur Reichstagswahl nur Auf reichsdeutſchem Boden erfolgen. Für die Aus⸗ landsdeutſchen in Ueberſee mußte daher die Ge⸗ legenheit geſchaffen werden, auf deutſchen Schiffen abzuſtimmen, die jenſeits der Hoheitszone der be⸗ treffenden Länder reichsdeutſchen Boden darſtellen. In den Häfen, in denen ſich am Tage der Reichstags⸗ wahl reichsdeutſche Schiffe befanden, konnte abge⸗ ſtimmt werden. In zahlreichen Häfen aber waren am Wahltag keine deutſchen Schiffe anweſend. Aber auch die Reichsdeutſchen, die nicht wählen konnten, ſtehen in gleicher Geſchloſſenheit und Einmütigkeit hinter dem Führer. Sie wollten hinter den übrigen Reichsdeutſchen nicht zurückſtehen und gaben deshalb in Treuekundgebungen ihrer Meinung Ausdruck. Wie in Rom, verſammelten ſich in Neapel zahlreiche deutſche Volksgenoſſen, denen die techni⸗ ſchen Vorausſetzungen zur Wahl fehlten. Sie erneu⸗ erten feierlich ihr Treuegelöbnis zu Führer und Reich. Auch in Liſſabon verſammelte ſich die deutſche Kolonie, die bedauerte, nicht mitwählen zu können. Sie telegraphierte, daß ſie in unverbrüchlicher Treue und aufrichtiger Dankbarkeit zu ihrem Führer ſtehe. Aus Havanna wurde von den Reichsdeutſchen an die Auslandsorganiſation der NSDaAp kurz und bündig telegraphiert:„Dem Führer begeiſtertes Fal“ s Die Reichsdeutſchen in Hankau(China) tele⸗ graphierten, daß die vollſtändig verſammelte deutſche Gemeinde einmütig für den Führer und ſeine Po⸗ litik ſtimme. Auch den Reichsdeutſchen in Argentinien war die Beteiligung an der Wahl unmöglich. In Buenos Atres wie im ganzen Lande wurden von der Lan⸗ desgruppe der NSDAP Verſammlungen abgehalten, in denen die deutſchen Volksgenoſſen dem Führer treue Geſolgſchaft ausdrückten. Auch die Reichsdeutſchen in Paraguay gaben in einem Treuetelegramm ihre Zuſtimmung zur Po⸗ litik des Führers. Wie die Meriko-Deulſchen wählten 5— Veracruz, 30. März. Am Sonntagvormittag wählten 259 in Mexiko wohnende Deutſche auf dem Hapagdampfer„Iberia“ außerhalb der mexikaniſchen Hoheitsgewäſſer zuſam⸗ men mit 168 Mann Schiffsbeſatzung. Von den ins⸗ geſamt abgegebenen 427 Stimmen waren 420 für die Liſte und damit für den Führer. Unter großer Be⸗ geiſterung wurde am Sonntagnachmittag das Ergeb⸗ nis bekanntgegeben, worauf die Wähler das Deutſch⸗ land⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied anſtimmten. Die „Iberia“ kehrte gegen 16 Uhr nach Veracruz zurück. Die Wahl der Frak-Deutſchen — An Bord des„Altenſels“, 30. März. Die Jrak⸗Deutſchen wählten an Bord des Damp⸗ ſers„Altenfels“ im Perſiſchen Golf. Alle 90 Stimm⸗ berechtigten mit Einſchluß der Schiffsbeſatzung ſpra⸗ chen ſich für die Liſte und damit für den Führer aus. Die Wahl wurde ermöglicht durch das Entgegenkom⸗ men der Bremer Hanſalinie, der irakiſchen Bahn⸗ verwaltung und der Hafenbehörden von Basra. Daß die Auslandsdeutſchen keine Anſtrengungen geſcheut haben, ihre Pflicht gegenüber der Heimat zu erfüllen, geht daraus hervor, daß die Reichsdeutſchen aus Bagdad drei und die aus Moſſul ſogar vier Tage unterwegs waren. Unter den 55 Irak⸗Deut⸗ ſchen befanden ſich 16 Frauen. Die deutſche Kolonie in Japan wählt 5(Oſtaſiendienſt des DRB) — Tokio, 30. März. Die Mitglieder der reichsdeutſchen Kolonien von Tokio, Yokohama, Kobe und Oſaka verließen auf den Hapagdampfern„Scheer“ und„Ramſes“ die Häfen von Yokohama und Kobe, um außerhalb der Dreimeilenzone ihrer Wahlpflicht zu genügen. Von 389 Auslandsdeutſchen aus Tokio und Yokohama ſtimmten 386 für den Führer und ein freies Deutſch⸗ land. Von den aus Kobe und Oſaka kommenden Reichsdeutſchen gaben 260 ihre Stimme dem Füh⸗ rer. Das glänzende Ergebnis wurde ſtürmiſch ge⸗ feiert. drohung wieder aufkommen laſſen würde. Wenn Reichskanzler Hitler zu einer allgemeinen vorbehalt⸗ loſen und rückhaltloſen Auseinanderſetzung bereit ſei, möge er auf dieſe Fragen antworten und ſich im Angeſicht ſeines Volkes nicht durch unbeſtimmte Reden, ſondern durch kategoriſche und be⸗ ſtimmte Erklärungen ausſprechen. Frank⸗ reichs Ziel ſei die Vermehrung der kollektiven Kräfte, die in den Dienſt des Rechts und der internationalen Gerechtigkeit geſtellt werden und die Verminderung der Kräfte, die zum Nutzen dieſes oder jenes Im⸗ perialismus verwendet werden könnten. Die Generalſtabsbeſprechungen — London, 30. März.(U..) Das engliſche Kabinett wird vorausſichtlich in ſei⸗ ner heutigen Sitzung beſchließen, die geplanten fran⸗ zöſiſch⸗engliſch⸗belgiſchen Generalſtabs⸗Be⸗ ſprechungen in der Woche, die mit dem 6. April beginnt, aufzunehmen. Als Tagungsort iſt aller Wahrſcheinlichkeit nach Brüſſel vorgeſehen. Die Beſprechungen werden ſich, wie ver⸗ lautet, über alle Einzelheiten eines Defenſiv⸗Kriegsplanes erſtrecken, eines Plaues jedoch, der nur im Falle eines unprovozierten Angriffes auf eine oder mehr dieſer drei Mächte in Kraft treten ſoll. Die engliſchen Stabsoffiziere werden in weitgehen⸗ dem Maße freie Hand haben, um alle ſtrategiſchen Fragen ſelbſtändig zu klären und vorzubereiten. Bei den Generalſtabs⸗Beſprechungen wird die Frage oer Zuſammenarbeit der drei Luftſtreit⸗ kräfte die erſte Stelle einnehmen, während Flof⸗ tenbeſprechungen an zweiter Stelle rangieren wer⸗ den. Die Zuſammenarbeit der engliſchen Armee mit der franzöſiſchen und belgiſchen wird nach allgemef⸗ ner Annahme für die nächſten zwei oder drei Jahre wohl weſentlich nur ſymboliſchen Charak⸗ ter haben und weniger ſtrategiſche Bedeutung. Auch die Frage des Ausſchiffungshafens wird von den Stabsoffizieren beſprochen werden. Calais oder Dünkirchen ſind dafür vorgeſehen. Weiter wer⸗ den die Abſchnitte beſprochen werden, in denen die engliſchen Truppen im Ernſtfalle eingeſetzt würden. Die engliſchen Expeditions⸗Streitkräfte umfaſſen zur Zeit fünf Diviſtonen von zuſammen 75 000 Mann. Miniſterbeſprechung in London (Funkmeldung der NM.) London, 30. März. Entgegen den allgemeinen Erwartungen fand am Montag keine Sonderſitzung des Kabinetts ſtatt; in⸗ deſſen hielt Miniſterpräſident Baldwin eine Miniſterbeſprechung ab, in der die in Ausſicht ge⸗ nommenen Generalſtabsbeſprechungen behandelt wurden. Da endgültige Entſcheidungen nur in einer Voll⸗ ſitzung des Kabinetts getroffen werden können, iſt anzunehmen, daß in der Miniſterbeſprechung ledig⸗ lich Empfehlungen ausgearbeitet wurden, die zu Zeitpunkt dem Kabinett vorgelegt einem ſpäteren werden dürften. Der Eindruck der „Das deutſche Volk hat in Maſſen (Funkmeldung der NM — Rom, 30. März. erſt Die Montags mittags erſcheinende hieſige Preſſe berichtet in größter Aufmachung über das Ergebnis der deutſchen Wahlen. Unter der Ueber⸗ ſchrift„Die einmütige Billigung des deutſchen Vol⸗ kes“ hebt„Popolo di Roma“ hervor, daß nach einem Wahlkampf von größtem Ausmaß und Stil einen Appell an die lebendigſten Gefühle eines Volkes, Vaterlandsliebe, Nationalſtolz, Wunſch nach Frieden und Streben nach einer höheren Gerech⸗ tigkeit, das deutſche Volk mit einem Ja geantwortet habe, das zweifellos den ſtärkſten Ausdruck der Zuſtimmung eines Volkes darſtelle, den die Weltgeſchichte je geſehen habe. Der„Meſſagero“ betont, daß mit der geſtrigen Abſtimmung der Entſchluß vom 7. März beſtätigt worden ſei. Das Blatt verweiſt, wie auch die übri⸗ gen Blätter, beſonders auf das Abſtimmungsergeb⸗ nis im Rheinland und im Saargebiet und auf die Haltung des katholiſchen Klerus, der ſich ebenſo wie bei der Saarabſtimmung vollſtändig für die deutſche Sache eingeſetzt habe. In rieſiger Schlagzeile ſchreibt der„Tevere“: „Das deutſche Volk hat geſtern in Maſſen für die Freiheit und die Ehre Deutſchlands ge ſtimmt.“ Stärkſten Eindruck machten auf den Berliner Be⸗ richterſtatter des„Piccolo“ die Freuden⸗ und Jubel⸗ kundgebungen, mit denen im ganzen Reich das Wahl⸗ ergebnis aufgenommen worden iſt. Angeſichts des aufrichtigen Wunſches des deutſchen Volkes und beſonders auf die feierlichen Erklärungen des Kanzlers, ſo ſchreibt das Blatt, wäre auch der leiſeſte Hinweis auf die Mög⸗ lichkeit einer Bedrohung des Friedens durch das Reich bereits eine ſchwere Beleidigung, die die deutſche Nation mit Entrüſtung zu⸗ rückweiſe. Auch die norditalieniſche Preſſe bringt in großer Aufmachung den gewaltigen Wahlſieg Hitlers und Harrar bombardiert Als Auftakt eines großangelegten italieniſchen Angriffs? — Addis Abeba, 30. März. Ueber einen italienſſchen Luftangriff auf Har⸗ rar liegen abeſſiniſche Meldungen vor. Danach ſollen an dem Angriff 35 Flugzeuge betei⸗ ligt geweſen ſein, die auf die Stadt Bomben ab⸗ geworfen und ein heftiges Maſchinengewehr⸗ feuer abgegeben haben. Von abeſſiniſcher Seite wird gemeldet, daß neben der Funkſtation auch die Agentur des franzöſiſchen Konſulats zerſtört worden ſei. 15 Bomben ſeien in der Nähe der ägyptiſchen Feldambulanz niedergegangen. Die abeſſiniſchen Feldlazarette ſol⸗ len von mehreren Bomben getroffen worden ſein. Zwei Bombeneinſchläge ſeien in unmittelbarer Nähe der ſchwediſchen Roten⸗Kreuzſtation feſtgeſtellt wor⸗ den. Ueber die Zahl der Opfer an Toten und Ver⸗ wundeten liegen bisher keine Meldungen vor. Die Stadt in Trümmer — Addis Abeba, 30. März.(U..) Obwohl hier noch keine amtlichen Berichte über das Bombardement auf Harrar vorliegen, verlautet zuverläſſig, daß das Geſchäftsviertel der Stadt völlig zerſtört wurde und daß andere Stadtviertel nmochimmer brennen. Die Verluſte ſollen noch erheblich höher ſein, als es in den erſten Schätzungen hieß. Außer den Kirchen ſollen auch das Rote⸗Kreuz⸗ Krankenhaus, die Miſſionsſtationen in Trümmer⸗ haufen verwandelt worden ſein. Die Italiener rücken vor Mit den italieniſchen Streitkräften auf dem Vor marſch 30. März. (Von dem Sonderkorreſpondenten der United Preß) Italieniſche Truppen haben am Samstag zwei wichtige abeſſiniſche Städte ohne einen Schuß ein⸗ genommen. Es handelt ſich um die Stadt Sokota, die etwa 70 Kilometer weſtlich des Aſchangi⸗Sees gelegen iſt, und um Debareh, einen wichtigen Handelsplatz im ſüdlichen Teil der Semien⸗Provinz. Durch die Beſetzung dieſer beiden wichtigen ſtrate⸗ giſchen Punkte, die etwa 140 Kilometer auseinander⸗ liegen, haben ſich die Italiener die Kontrolle über dieſen Teil des nördlichen Frontabſchnittes geſichert. Die Italiener können jetzt alle Karawanenwege, die von hier aus nach Addis Abeba, nach dem Tana⸗See und in die Provinz Godjam führen, kontrollieren. Debareh iſt das wichtigſte Handelszentrum in Se⸗ mien und liegt dicht unterhalb des Gipfels eines faſt 3000 Meter hohen Bergmaſſivs. Debareh wurde von Kolonnen des 2. Armeekorps nach einem beſchwerlichen Marſch durch gebirgiges Gelände mit tiefen Schluchten beſetzt. Sokota, das in 2100 Meter Höhe liegt, wurde von Abteilungen des 3. Armeekorps beſetzt; dieſe Stadt iſt eine der fünf großen bedeutenden Handelszentren Abeſſiniens. Gleichzeitig mit der Beſetzung von Sokota und Debareh drangen Regimenter der Eingeborenen⸗ Diviſion, die in den weſtlichen Ebenen des Landes operieren, weit in die Birkuta⸗Ebene vor und be⸗ zogen Stellungen weit ſüdweſtlich des Takazzefluſ⸗ ſes. Wahl in Italien für Ehre und Freiheit geſtimmt!“ ſtellt übereinſtimmend feſt, daß das ganze deutſche Volk hinter ſeinem Führer ſtehe. Der halbamtliche Mailänder„Popolo'Italia“ ſchreibt, der 29. März habe den Beweis erbracht, daß alle Deutſchen in der wichtigſten Frage für das Leben und die Zukunft des Reiches einer Meinung ſeien. Für das deutſche Volk ſei Verſailles tot. Das Rheinland und das Saarland hätten ſich Hitler ganz beſonders dankbar gezeigt. „Corriere della Sera“ nennt das Wahlergebnis imponierend. Auf die Tat vom 7. März habe das deutſche Volk mit Begeiſterung, Diſziplin und wahr⸗ hafter Ueberzeugung geantwortet. Die Zuſtimmung ſei vollſtädig, nicht nur von den im Reiche lebenden Bürgern, ſondern auch von den in entfernteſten Ge⸗ bieten verſtreut lebenden Deutſchen. Die„Stampa“ erklärt, das„Ja“ vom 29. Matz ſei eines der gewaltigſten Volksbekenntniſſe, deren ſich die Weltgeſchichte zu erinnern vermöge. Kronprinzeſſin als Krankenſchweſter Die italieniſche Kronprinzeſſin hat ſich nach ihrer erfolgten Ausbildung als Krankenſchweſter an Bord eines Hoſpitalſchiffes begeben, das die Fahrt nach Eritrea angetreten hat.(Preſſephoto,.) Der Krieg der Proteſte Die äußere Mongolei beſchwert ſich — Moskau, 30. März.(IU..) Die Regierung der äußeren Mongolei hat an die Regierung Mandſchukuos ein Proteſttelegramm wegen der letzten Grenzzwiſchenfälle im Grenzgebiet der äußeren Mongolei geſandt. In dieſer Proteſt⸗ note wird die energiſche Forderung nach ſofortiger Einſtellung der Uebergriffe mandſchuriſcher und japaniſcher Truppen auf fremdes Gebiet geſtellt; außerdem gibt die mongoliſche Regierung ihrem Er⸗ ſtaunen darüber Ausdruck, daß es zu dieſen letzten Zwiſchenfällen hat kommen können in einem Augen⸗ blick, da Verhandlungen mit dem Ziel, die Spannung im Grenzgebiet zu beſeitigen, im Gange ſind. — TT ̃ ͤ ꝗ! Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alots Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Giſenbart⸗Handelsteil: Dr. Fritz ode Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller- Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt; Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faüde, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim, ke 1. 4— Schriftleitung in Verlin: Joſepg Bretz, W 85, Viktoriaſtraße 48 .⸗A. I 1936: 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 228 Abendauftage der Ausgabe K u. Ausgabe 8: 20/8 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für unverlangte Belträge keine Wewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückvorks — K — 1 2 CCC An —& 2 2 2 n r. r —— r einsvorſitzende Kuklinſki LgRechtsanwalt Dr. Neumann hob in beredten Wor⸗ Montag, 30. März 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 150 Mannheim, den 30. März. (Brandt,.) Die Haſelkätzchen ſtäuben Zeitig im Vorfrühling ſtäuben die Haſelkätzchen und ſorgen ſo für die Befruchtung der weiblichen Blüten. Im Schmucke der Kätzchen bietet der Haſel⸗ nußſtrauch ein anziehendes Bild, das wir uns kaum aus der Frühlingslandſchaft wegdenken kön⸗ men. Schüttelt der Wind die Zweige, oder ſetzt ſich ein Vogel darauf, ſo werden die Kätzchen erſchüttert, und bald kleine, bald rieſige Wolken gelben Blüten⸗ ſtaubes werden davongetragen und ſorgen für die Fortpflanzung und Erzeugung der Früchte. Den Haſelnußkätzchen ergeht es glücklicherweiſe nicht ſo wie den Weidenkätzchen, die immer wieder abgepflückt werden, denn ihr Blütenſtaub, der unentfernbare Flecken macht, iſt von den Menſchen gefürchtet. Die Weidenkätzchen müſſen auf einen ſolchen Schutz ver⸗ zichten. Das wird ihnen leider oft zum Schickſal. Polizeibericht vom 30. März Kraftrad gegen Kraftwagen. Auf der Kreuzung Mittel⸗ und Draisſtraße ſtieß geſtern mittag ein Kraftrad mit einem Perſonenkraftwagen zuſaꝛ men. Der Kraftradfahrer erlitt hierbei Kopfverletzungen und wurde nach einem Krankenhaus gebracht. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. Die Sud an dem Zuſammenſtoß dürfte beide Fahrer treffen. Wenn man zu ſchnell fährt! Durch zu ſchnelles Fahren ſtieß in vergangener Nacht am öſtlichen Brückenzugang zur Adolf⸗Hitler⸗Brücke ein Perſo⸗ nenkraftwagen mit einem Straßenbahnzug zuſam⸗ men, wobei das Kraftfahrzeug ſo ſtark beſchädigt wurde, daß es abgeſchleppt werden mußte. Scheuendes Pferd raſt durch die Straßen. Geſtern nachmittag ſcheute auf dem Luzenberg ein vor einen Wagen geſpanntes Pferd vor einem vorbeifahren⸗ den Zug und raſte führerlos durch die Straßen, auf denen zu dieſer Zeit lebhafter Verkehr herrſchte. Einem dort vorbeifahrenden Polizeibeamten gelang es durch raſches Handeln, das Geſpann an⸗ zuhalten und dadurch Schaden zu verhüten. Keine Strafe ſtreng genung. In vergangener Nacht wurde der am Hauſe G 3, 10 angebrachte Feuermelder mwutwilligerweiſe einge⸗ ſchlagen und die Feuerwehr alarmiert. Durch tat⸗ kräftige Unterſtützung eines Augenzeugen konnte der Täter ermittelt und feſtgenommen wer⸗ den. Der Frevler hat nunmehr Gelegenheit, im Gefängnis über ſein verwerfliches Handeln nachzudenken. Selbſttötungsverſuch. In der Abſicht, ſich das Le⸗ ben zu nehmen, öffnete geſtern abend eine im Jungbuſch wohnende Frau in der Küche ihrer Wohnung den Gashahn. Sie wurde bewußtlos aufgefunden und nach einem Krankenhaus gebracht. Es beſteht Lebensgefahr. Grund zur Tat: Fami⸗ lienſtreitigkeiten. Wegen Ruheſtörung und groben Unſugs wurden in den beiden letzten Tagen 2 Perſonen angezeigt. Hauptverſammlung des Schwarzwald vereins Die ordentliche Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Schwars⸗ waldvereins fand im blauen Saal des Palaſthotels „Mannheimer Hof“ in Mannheim ſtatt. Der Ver⸗ konnte nach der Be⸗ grüßung darauf hinweiſen, daß die Ortsgruppe am 16. Dezember ihr 40 jähriges Beſtehen fei⸗ ern kann. Zu gegebener Zeit wird eine Feier ſtatt⸗ finden. 5 Aus dem ebenfalls vom Vorſitzenden erſtatteten Geſchäftsbericht iſt hervorzuheben, daß im Jahre 1935 insgeſamt 14 Wanderungen und Ausflüge unternommen wurden. 5 Herr Apfel erſtattete den Kaſſenbericht und gab Kenntnis von der Mitgliederbewegung. Dieſe bietet ein erfreuliches Bild, weil es nicht nur ge⸗ lungen iſt, den letztjährigen Stand zu halten, ſon⸗ dern darüber hinaus eine beträchtliche Anzahl neuer Mitglieder zu gewinnen. Auch im Jahre 1936 ſind bereits zahlreiche Beitritte erfolgt. Jahres⸗ und Rechenſchaftsbericht wurden zur Kenntnis genommen; der Vorſtand erhielt einſtim⸗ mig Entlaſtung. Der Vereinsvorſitzende ſchloß die Mitgliederverſammlung mit herzlichen Worten des Dankes an alle ſeine Mitarbeiter und an die Mit⸗ glieder. In den Dank wurde auch die Preſſe von Mannheim und Ludwigshafen einbezogen, deren Bedeutung für die Entwicklung der Wandervereine nochmals unterſtrichen wurde. 5 Für 25 jährige Mitgliedſchaft erhiel⸗ ten das ſilberne Ehrenzeichen die Herren Louis Göhring, Mannheim, Karl Thomae, Mannheim, und Dr. Ernſt Eberhardt, Ludwigshafen. Aus dem Wanderkreis konnten für Beteiligung an minde⸗ ſtens 10 Veranſtaltungen des Jahres 1935 ausge⸗ zeichnet wevden die Herren Auguſt Apfel, Fritz Leb⸗ kuchen, Ludwig Klein, Julius Kuklinſki, Karl Stolz und Frau Lieſel Kuklinſki. Der ſtellvertretende Vorſitzende Hauptlehrer Karl Ott, Mannheim ⸗Seckenheim, hielt hierauf einen feſſelnden Lichtbilder⸗Vortrag über„Hornberg, die Perle des mittleren Schwarzwaldes“. Der als Gaſt der Verſammlung anwohnende Das muß im heutigen Deutſchland aufhören: Fehlgeleitete Berufswünſche der Jugendlichen Es gibt keinen modernen“ Veruf— Der Nachwuchs muß ſich in den Aufbauplan eingliedern Seitdem das öffentliche Intereſſe an der Berufs⸗ wahl ſo angewachſen iſt, daß in größerem Umfange Feſtſtellungen auf dieſem Gebiete getroffen worden ſind, zeigte ſich ſtets die Tatſache, daß die Berufs⸗ wünſche der Jugend mit dem Nachwuchsbedarf der einzelnen Berufe nicht übereinſtimmten. Die Berufswünſche konzentrierten ſich meiſtens ein⸗ ſeitig auf einzelne Berufe, ſtatt ſich der vielfältigen Gliederung der Wirtſchaft anzupaſſen. Z. B. waren in Zeiten wirtſchaftlicher Not die Nahrungsmittelberufe Bäcker und Fleiſcher ſehr be⸗ liebt und wurden von den Kindern der unter der Not beſonders leidenden Volksſchichten zahlreich er⸗ griffen. Das Ergebnis war eine zeitweilige gute Verſorgung und eine um ſo größere Berufsnot in den folgenden Jahren. Als ſich vor ungefähr 10 Jahren die Bubikopf⸗ mode bei den Frauen durchſetzte und ein Mehrbedarf an Friſeuren und Friſeuſen auftrat, wuchs ſofort in außerordentlichem Umfang der Zudrang der Jugend zu dem Friſeurberuf an. Das Ergebnis war eine erhebliche Ueberfüllung des Berufes. Die Mißachtung der körperlichen Arbeit führte häufig dazu, daß in einzelnen Schulklaſſen faſt alle Schüler und Schülerinnen den kaufmänni⸗ ſchen Beruf ergreifen wollten. Sehr viele wurden auf dieſe Weiſe für ihr Leben ungelernte Arbeiter, da ſie für den erlernten kaufmänniſchen Beruf zu wenig Eignung beſaßen. Am meiſten und umfangreichſten haben bisher die Metallberufe im Vordergrund des Inter⸗ eſſes der Jungen geſtanden. Seit 1933 iſt der An⸗ drang zu den Metallberufen zu einer bedrohlichen Erſcheinung für unſer zukünftiges Berufsleben ge⸗ worden. Ungefähr 30 v. H. aller männlichen Schul⸗ abgänger wünſchten in den letzten Jahren einen modernen Metallberuf: Schloſſer, Mechaniker, Elek⸗ triker uſw. zu erlernen. Bei den Schulabgängern des Jahres 1936 zeigt ſich ſogar noch ein Anwachſen dieſer Berufswünſche. Selbſt unter Berückſichtigung eines gewiſſen Anwachſens des Anteils der gelern⸗ Die Berufswünſche der münnlithen Enklaßſchüler aus dem Sladtbezirk . ̃ ͤ..:::., ß ß—————fT—TTfTTfT—TT————TT————TTT————TT—TT——TT—7T7ꝓ—————TTTTTTT———pꝓ——ů— Berufsgruppe Berufswünſche 1936 in 9% zum Vergleich der letzten Jahre 1931 1932 1933 1934 1935 1936 Gärtnerei und insgeſamt 124 Landwirtſchaft u. a. Gärtner 61 4,4 6,3 6,2 4. 3,6 6,2 u. a. Landwirte 56 insgeſamt 921 u. a.'Schloſſer 104 Metallgewerbe„„ MeSchloſſer 32 „ Autoſchloſſer 263 28,7 30,2 25,5 32,3 44, 46,4 „„Elektro⸗Inſtallat. 121 „„ Dreber 61 „„Techniker 97 „„Mechaniker 62 N insgeſamt 21 26 19 153 12 16.0 Tapezter Holzgewerbe insgeſamt 117 7.7 5 9 u. a. Bau- u. Möbelſchr. 98 05 45 674 40* 5 Nahrungsmittel- insgeſamt 156 gewerbe u. a. Bäcker 97 14,7 20,8 21,4 17,8 11,6 7,9 u. a. Metzger 41 Bekleidungsgewerbe insgeſamt 47 u. a. Schneider 9 4,7 5,7 5,8„1 3,7 2,4 u. a. Schuhmacher 36 Geſundheitsweſen insgeſamt 34 39 8 0 925 7 1 8. Friſenr 20 10,.2 5,8 3,2 2,5 1,7 Baugewerbe insgeſamt 68 85 8 8 u. a. Maler 5¹ 25 955 85 05 5 5 Buchdruckgewerbe insgeſamt 27 5.8 2 u. a. Buchdrucker 14 56 254 8 209 5 5 Kaufm. Berufe insgeſamt 429 8 9 7 9 9 u. a. Kaufmann 376 13,% 11.5 18,0 14⸗2 17, 21.6 Sonſtige insgeſamt 42 2,0 8,1 85 10,2 4,7 2,1 Klündigungswiderruf mit Erfolg Entſcheidungen des Mannheimer Arbeitsgerichts Die Klägerin war annähernd 20 Jahre in der Firma, zuletzt als Bürovorſteherin in dem außerhalb Mannheims liegenden Geſchäftsbetrieb. Es gab Differenzen wegen Gehaltsabbaus; ſie wurde mit einer Friſt von ſechs Monaten gekündigt. Sie ſtrengte Kündigungswiderrufsklage an mit der Begründung, daß die Kündigung unbillig hart ſei. Der Vertrauensrat hatte dies ebenfalls an⸗ erkannt, zumal die beruflichen Leiſtungen der Klä⸗ gerin als muſtergültig von der Geſchäftsleitung ge⸗ wertet wurden. Das Arbeitsgericht unterſuchte den Fall gründ⸗ lich und verurteilte die Firma zum Wider⸗ ruf der Kündigung. Wenn dies abgelehnt wird, ſoll ſie 1440 Mark bezahlen. Auf Grund der Beweisaufnahme kam das Gericht zum Ergebnis, daß das Verhalten der Klägerin nicht derart geweſen ſei, um eine Kündigung gegenüber einer langjähri⸗ gen Angeſtellten zu rechtfertigen. Eine Zurechtwei⸗ ſung hätte vollauf genügt. Die Beweisaufnahme ſei auch in Richtung etwaiger politiſcher Unzuverläſſig⸗ keit ausgedehnt worden, habe aber nichts Nachteili⸗ ges gegen die Klägerin ergeben. Welcher Vertrag iſt gültig? Eine intereſſante Rechtsentſcheidung fällte das Arbeitsgericht in dem Prozeß eines Ge⸗ ſchäftsführers. Dieſer war mehrere Jahre im Be⸗ trieb und wurde zum 1. Januar gekündigt. Die Firma hatte zweimal die Rechtsform gewechſelt, er hatte einen längeren Vertrag mit der erſten Firma. Als dieſe in eine GmbH. umgewandelt und ihm, wie den anderen Angeſtellten, eine veränderte Form des Anſtellungsvertrages vorgelegt wurde, gab er dieſen zurück mit dem Bemerken, daß er für ihn keine Geltung habe, da ſein Vertrag gelte. Die Firma wunde wieder in die erſte Form zurückverwandelt, der Kläger glaubte, daß damit auch ſein erſter Ver⸗ trag— der noch eine längere Laufzeit hat— Gel⸗ tung habe und ihm nicht gekündigt werden könne. Das Arbeitsgericht hat anders entſchieden, die Klage wurde abgewieſen. Die Urteils⸗ begründung ſtellt feſt, daß die Rechtsauffaſſungen des Klägers fehlgehen. Bei der Veränderung der beklagten Firma ſei an die Stelle einer phyſiſchen Perſon eine juriſtiſche Perſon getreten, es lag keine Rechtsnachfolge im ſtreng juriſtiſchen Sinne vor. Der Kläger habe nicht beweiſen können, daß die Gem. b. H. ihn mit dem alten Vertrag übernommen habe. Auch von einem ſtillſchweigenden Eintreten der Beklagten in den alten Vertrag könne keine Rede ſein, viel⸗ mehr ſei jeder Teil damals auf ſeinem Standpunkt ſtehengeblieben. In dem Verhalten des Klägers lag ein ſtillſchweigendes Einverſtändnis mit den Be⸗ lich zurückgewieſen habe. dingungen der Beklagten, wenn er ſie auch anfäng⸗ Die Kündigung ſei daher auf 31. Dezember wirkſam. —::!!!; p,. rd ten die Bedeutung des Schwarzwaldvereins hervor, ſchließlich dankte noch Direktor Karl Thomae für die Auszeichnungen und zugleich im Namen der Mitglieder dem Vorſtand für die umſichtige Füh⸗ rung der Ortsgruppe. Ein gemütliches Beiſammenſein gab neue An⸗ regungen und brachte die Mitglieder, insbeſondere den alten Stamm und die in letzter Zeit Neuein⸗ getretenen, einander näher. Jahresverſammlung des„Aska“ Allgemeiner Schutzverband der Kraftfahrzeugbeſitzer In den Siechenbräu⸗Gaſtſtätten Mannheim fand die Hauptverſammlung des Aska ſtatt, die ſehr gut beſucht war. Der Vereinsführer, Dr. Krämer, er⸗ ſtattete den Geſchäftsbericht für das Jahr 1935. Die Finanzlage des Verbandes hat ſich weiterhin er⸗ heblich verbeſſert. Damit iſt der Beſtand des Aska und die Erhaltung ſeiner bisherigen Leiſtungen ge⸗ ſichert. Das Verhältnis zu den übrigen Kraftfahrer⸗ verbänden hat ſich reibungslos geſtaltet. Der Mit⸗ gliederbeſtand hat ſich nicht weſentlich verändert, doch ſind die Neuzugänge zahlreicher als die Aus⸗ tritte, ſo daß mit einem weiteren Anſteigen der Mitgliederzahl gerechnet werden kann. Die Arbeit der Vereinsführung hat ſich erheblich vereinfacht. Das Führerprinzip bewährte ſich dadurch, daß die laufenden Geſchäfte jeweils zwiſchen Geſchäfts⸗ und Vereinsführung unmittelbar abgewickelt werden konnten und nur wenige Beiratsſitzungen zur Be⸗ ſprechung wichtiger Fragen erforderlich waren. Dr. Krämer konnte wieder aus der Fülle der Vereinsarbeit einige Fälle herausgreifen, die be⸗ ſonders klar zeigen, daß der Verband für die Mit⸗ glieder nützliche Arbeit leiſtet. Es ſei nur auf den einen Fall hingewieſen, in dem durch die Schadens⸗ bearbeitung des Aska für das nicht haftpflichtver⸗ ſicherte Mitglied durchgeſetzt werden konnte, daß es nicht nur ſeinen eigenen Schaden voll erſetzt bekam, ſondern auch der Gegner auf ſeine eigene Forde⸗ rung verzichten mußte, obwohl beide an dem Scha⸗ bensfall Beteiligten Polizeiſtrafen erhalten hatten. Aus dem Bericht über Kaſſeprüfung und Bilanz war zu entnehmen, daß die Führung von Kaſſe und Buchhaltung einwandfrei gehandhabt worden iſt. Nachdem die Jahresberichte erſtattet waren, wurde auf Antrag des Mitglieds Wirth dem Vorſtand Ent⸗ laſtung erteilt und ihm ſowohl als auch der Ge⸗ ſchäftsführung der Dank für die gewiſſenhafte Tätig⸗ keit ausgeſprochen. ten Metallberufe an der Wirtſchaft in den nächſten Jahrzehnten liegt nur ein Nachwuchsbedarf von un⸗ gefähr 6 v. H. aller männlichen Schulabgängeer vor. Es wollen alſo fünfmal ſoviel Jungen in einen Metallberuf eintreten, als tatſächlich benötigt werden. Bezeichnend iſt, daß die große Maſſe der Anwärter für die Autoſchloſſer⸗, Elektriker⸗, Flugzeugſchloſſer⸗ und ähnliche Berufe aus Familien kommt, in denen keine Facharbeitertraditionen vorliegen. Am meiſten verfallen die Kinder ungelernter Ar⸗ beiter und die Landjugend, die ſich von der Scholle und aus den Bindungen des Landlebens gelöſt hat und dem ſtädtiſchen Leben noch hilflos gegenüber⸗ ſteht, den Modeberufswünſchen. Tradition und Inſtinkt bei der Berufswahl fehlen dieſer Jugend. In ihre Stelle tritt allein die von dem Fortſchrittsglauben durchſetzte intellektuelle Ueberlegung nach den wirtſchaftlichen Ausſichten der Berufe. Es trifft zu, daß ſeit 1933 die Arbeitsmöglich⸗ keiten in der Metallinduſtrie außerordentlich geſtie⸗ gen ſind; ſie haben ſich verdoppelt und ſind nun auf dem Stande der Hochkonjunktur der Jahre 1927/8 angelangt. Trotzdem iſt die Arbeitsloſigkeit unter den Metallfacharbeitern im Verhältnis zu den Er⸗ werbstätigen noch doppelt ſo groß als in ſämtlichen anderen Wirtſchaftszweigen. Bis zum Jahre 1947 vermindert ſich jährlich die Zahl der Schulabgänger, denn von 1921—1933 hat ein ſtändiger Geburtenrückgang ſtattgefunden. Sie ſinkt von 1935 bis 1947 um 40 v. H. Da jetzt für die große Zahl der Schulabgänger genügend Lehr⸗ und Arbeitsſtellen zur Verfügung ſtehen, braucht niemand zu befürchten, in den kommenden Jahren der Nachwuchsverknappung nach der Schulentlaſſung ohne Arbeit zu ſein. In einzelnen Berufen war bisher ſchon zuweilen ein Nachwuchsmangel aufge⸗ treten. Es würde in den nächſten zehn Jahren zu einem Verfall unſeres Wirtſchaftsorganismus füh⸗ ren, wenn bei der Verringerung der Schulabgänger⸗ zahlen die Metallberufe gar noch übermäßig Nach⸗ wuchs erhielten. Die Arbeitsloſigkeit kaun nur beſeitigt wer⸗ den, wenn ſich jeder bemüht, den Beruf zu ergreifen, in dem er nach ſeinen Anlagen die beſten Leiſtungen hervorbringen kaun und in dem ein tatſächlicher Bedarf an Arbeits⸗ kräften vorhanden iſt. Die Anlagen der Menſchen ändern ſich wenig und höchſtens im Verlauf mehrerer Generationen, eben⸗ ſo der Bedarf an Arbeitskräften in den einzelnen Berufsgruppen, wenn man von dem rhythmiſchen Auf und Ab der Konfunkturſchwankungen abſteht, mur in größeren Zeiträumen. Jene Tauſende von Jungen, welche die Zahl der Metallarbeiter in eini⸗ gen Jahren um das Fünffache ſteigern wollen, ob⸗ gleich eine Ueberfüllung bereits vorhanden iſt und ſte auch gar nicht die Anlagen für den Beruf be⸗ ſitzen— denn in ſo vielen Jungen können dieſe nicht plötzlich entſtehen— zerſtören das Auf bau⸗ werk des Führers. Wenn ihren Berufs⸗ wünſchen nachgegeben würde, käme es zu einer Ver⸗ ewigung der Arbeitsloſigkeit. Der Kampf gegen die Modeberufswünſche iſt ein Abſchnitt in dem Kampf um eine organiſche Wirtſchafts⸗ und Berufsordnung unſeres Volkes. ae Bezirk 23 voran! Der Wahlvorſtand vom Be⸗ zirk 23(R 1 bis R 6) teilt folgendes mit: Es iſt nicht richtig, daß der Bezirk 81 als erſter das Wahl⸗ ergebnis abgegeben hat. Erſter war Bezirk 23, der bereits um 18.25 Uhr das Ergebnis abgeben konnte. Bezirk 23 war ſchon immer der erſte und auch dieſes Mal wieder. ** Die Magnolien blühen. Schon ſeit einigen Tagen zeigten die geſchwellten Blütenknoſpen, daß die Magnolienblüte am Waſſerturm und am Schloß nicht mehr lange auf ſich warten läßt. Der Regen und das verhältnismäßig warme Wetter ha⸗ ben jetzt das Wachstum der Blüten weſentlich ge⸗ fördert und ſo ſtehen ſchon verſchiedene der Magno⸗ lienbäume in voller Blüte. * Gärtner am Paradeplatz. Die erſten Früh⸗ fahrsarbeiten ſind nun auch am Paradeplatz vorge⸗ nommen worden, der ſeit einigen Tagen in dem Schmuck der gelben Forſythien leuchtet. In den runden Beeten wurden Tulpen angepflanzt, die an abſehbarer Zeit ihre Blütenknoſpen treiben werden. ö ** Ein neuer Wegweiſer am Waſſerturm. Von den nach Mannheim über die Reichsautobahn und die Auguſta⸗ Anlage hereinkommenden Fremden wurde ſehr geklagt, daß bei der Einmündung der Straße am Friedrichsplatz auf den Friedrichsring jeglicher Wegweiſer fehlte. Faſt jeder fremde Fah⸗ rer mußte am Friedrichsring erſt Erkundigungen einziehen. Dieſem Mangel iſt jetzt dadurch abgehol⸗ fen worden, daß an dem am Eingang zur Freß⸗ gaſſe ſtehenden Lichtmaſt ein Richtungsſchild an⸗ gebracht worden iſt, das den Weg nach Ludwigs⸗ hafen weiſt. Dieſer Wegweiſer wird bei Eintritt der Dunkelheit von Innen erleuchtet, ſo daß er auch am Abend ſeine Dienſte erfüllt. *„Plankenhof“. Für den neugeſchaffenen Durch⸗ gang in den Plankenhäuſern des Quadrats P 6 ſind ſchon die verſchiedenſten Namen im Volksmunde aufgetaucht. Am meiſten hörte man von einem Plankendurchgang ſprechen.„Plankenpaſſage“ iſt ein überflüſſiges, unſchönes Fremdwort. Die Zweifel über die Benennung dieſes Plankendurchgangs von den Planken zur ſogenannten Freßgaſſe, die amtlich Pfälzer Straße heißt, ſind nunmehr behoben worden. Amtlicherſeits wurde feſtgelegt, daß der Planken⸗ durchgang mit„Plankenhof“ zu bezeichnen ift. 5 In Sandhofen, wo an dem Gemeinſchafts⸗ empfang in der Turnhalle des Turnvereins von 1887, der mit einem großen Fackelzug abſchloß, auch der SA⸗Sturm 56/R 250 teilnahm, hatten um 11 Uhr bereits 65 v. H. aller Wahlberechtigten gewählt und nachmittags 3 Uhr waren es bereits 94 v. H. Es haben 99,6 v. H, ihre Stimme abgegeben. Davon für den Führer 98,7 v. H. Die große Bauerngemeinde auf dem Scharhof, gab einſtimmig dem Führer ihre Stimme. 4. Seite Nummer 150 e Aus Baden Im Brunnenſchacht erſtickt! * Elzach(Amt Waldkirch), 30. März. Beim Gra⸗ ben eines Brunnenſchachtes wurde der 35 Jahre alte Mechaniker Joſeph Kaltenbach von den Erd⸗ maſſen verſchüttet. Trotz ſofort eingeleiteter Rettungsarbeiten konnte der herbeigerufene Arzt nur noch den Tod infolge Erſtickens feſtſtellen. Blutbad in einer Schafherde 50 Schafe von einem Hund angefallen * Meßkirch, 30. März. In eine Schafherde des Schafhalters Reiſchmann vom Grünfleckerhof bei Boll, die in der Nähe von Radolfzell Weide bezogen hatte, brach ein Hund ein und richtete unter den Schafen ein fürchterliches Blutbad an. Er riß etwa 50 Schafe an, von denen die Hälfte ſofort notgeſchlachtet werden mußte. Man beziffert den Schaden auf etwa 4000 Mk. Der wütende Hund ge⸗ hört einer Metzgerei in Singen. Brief aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 30. März. Zu einem ſchönen Er⸗ folg wurbe der Elternabend, zu dem die hieſige Realſchule eingeladen hatte. Ein klangvoller Blockflötenchor grüßte die erwartungsvolle Schar von Eltern und Freunden der Anſtalt, die den Mu⸗ ſikſaal bis auf den letzten Platz füllte. Den Will⸗ kommgruß bot der Leiter der Schule, Direktor Prof. Schwarz, in einer gedankentiefen Anſprache. Er hieß den mitwirkenden Kollegen von der Leſſing⸗ ſchule Mannheim, Muſiklehrer Althardt, den Bür⸗ immer noch junge Frau Doktor Benz, Frl. Trippmacher, germeiſter der Stadt, öͤie greiſe und als Ehrengäſte und Freunde der Schule willkom⸗ men. Der Muſiklehrer der Schule, Herr Heid lauf, brachte mit kultivierter Stimme aus dem köſtlichen deutſchen Liederſchatz— Brahms, Schubert, Wolf uſw.—, feinfühlig von Frau E. Schwarz am Flügel begleitet, mehrere Lieder zu Gehör. Die Ge⸗ dicht⸗Vorträge der Schüler, um deren wirkſame Wie⸗ dergabe ſich Prof. Dr. Dalitſch beſonders verdient gemacht hat, fanden viel Beifall. Auch die Schüler⸗ chöre, unter Muſiklehrer Heidlaufs Leitung, boten reiſe Leiſtungen. Ein Melodrama von F. Dahn wurde von Annemarie Serr in ſeelenvoller Art geſtaltet und am Flügel von Muſiklehrer Heidlauf charakte⸗ riſtiſch geleitet. In einem Ehrenabend im„Würzburger Hof“, der ſämtliche Ladenburger Metzgermeiſter einte, konnte der Obermeiſter Hermann Müller neben dem Jubilar Ludwig Münz auch den badiſchen Lan⸗ Hesvorſitzenden Obermeiſter Weſch(Mannheim) und Tierarzt Dr. Hirt begrüßen, und dem Jubilar ein anſehnliches Geſchenk nebſt den Glückwünſchen der Innung überreichen. Obermeiſter Weſch, der namens der Mannheimer Innung und der Fettſchmelze gra⸗ tulierte, feierte die Verdienſte des beliebten Jubi⸗ lars und überreichte gleichfalls unter Beifall dem noch ſehr rüſtigen Meiſter ein ſchönes Angebinde. Poſtdirektor Mathias Krieg * Heidelberg, 30. März. Im Alter von 68 Jah⸗ ren iſt der hier ſeit einigen Jahren im Ruheſtand lebende Poſt direktor Matthias Krieg ge⸗ ſtorben. Mit dem Heimgang des vorbildlichen deut⸗ ſchen Beamten wird die Erinnerung wach an die Leidenszeit des weſtlichen Grenzlandes. Als die Franzoſen 1922 Offenburg beſetzten, weigerte ſich Krieg, der damals als Poſtamtsvorſteher dort wirkte, den Befehlen der franzöſiſchen Machthaber zu ge⸗ horchen. Er wurde verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, das er in Mainz abbüßen mußte. Das Herzleiden, das er ſich während dieſer Zeit zuzog, dürfte die Urſache ſeines verhältnis⸗ mäßig frühen Ablebens geweſen ſein. er Plankſtadt, 30. März. Sein 60. Lebensjahr ſeterte der Arbeiter Johann Philipp Staſſen in der Hildaſtraße. * Brühl, 30. März. Das 60. Lebensjahr vollende⸗ ten geſtern zwei Einwohnerinnen, und zwar Frau Berta Wolf, geb. Eiſenhauer, Witwe und Hebamme, Hindenburgſtr. 2, ſowie Frau Magdalena Deutſch, geb. Limbeck, Werderſtr. 3. Wir gratulieren! ers Schwetzingen, 30. März. Ausgezeichnet wurde mit Genehmigung des Führers und Präſidenten des Roten Kreuzes die ehemalige Vorſitzende des hieſigen Frauenvereins vom Roten Kreuz, Frau Marie Wittman n, mit dem Damenkreuz— einem Ehrenzeichen des Deutſchen Roten Kreuzes— und einer Ehrenurkunde für 26jährige verdienſtyolle Tä⸗ tigkeit im Dienſte der Organiſation. za Weinheim, 30. März. Am Vorabend der Wahl wurde auf den dafür beſtimmten Plätzen der betzte Appell des Führers angehört. Von den Ber⸗ gen krachten Böllerſchüſſe und mahnten die Zuhörer an ihre Pflicht. Am Sonntagvormittag ſetzte eine wahre Völkerwanderung zu den Wahl⸗ lokalen ein. Gegen die Mittagsſtunde hatte ſchon der größte Teil der Bevölkerung ſeiner Wahlpflicht genügt. Der Schleppdienſt arbeitete vorzüglich und manches alte Mütterchen entſtieg einem Auto, um ſich zur Urne zu begeben. * Philippsburg, 30. März. Der Gemeinde⸗ haushalt für 1936 iſt ausgeglichen. Die von 98 auf 81,6 Pfennig ermäßigte Umlage bleibt auch 1936 beſtehen. Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm ſteht den Bau einer neuen Bezirksgewerbeſchule vor, außerdem Arbeiten zur Waſſerleitung. unhei 2 Nene Ma Ein Nachtrag: mer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 2 Ergebniſſe der Reichstagswahl N* In Baden: Schwetzingen Abgegebene Stimmen 6786. 6628. Gegen die Liſte 158. den Führer Ilvesheim: Für den Führer 1713. Gegen die Liſte 58. Ladenburg Stimmberechtigte 3300. Abgegebene Stimmen 3279. Für den Führer 3143. Gegen die Liſte 136. Edingen Abgegebene Stimmen 2244. Für den Führer 5997 Gegen die Liſte 17. Bezirk Heidelberg⸗Land 2220. Abgegebene Stimmen 37004. Für den Führer 36667. Gegen die Liſte 337. Bezirk Heidelberg(Geſamtergebnis) Abgegebene Stimmen 59085. Für den Führer 58 499. Gegen die Liſte 586. Plankſtadt Für den Führer 3566. Gegen die Liſte 65. Heddesheim Für den Führer 2535. Gegen die Liſte 50. Sulzbach Für den Führer 740. Gegen die Liſte 28. Tauberbiſchofsheim⸗Stadt Für den Führer 2269. Gegen die Liſte 10. Bruchſal. Abgegebene Stimmen 10 697. 10 429. Gegen die Liſte 268. Raſtatt. Abgegebne Stimmen 9578. Gegen die Liſte 141. Baden⸗Baden Abgegebene Stimmen 22 904. 22 636. Gegen die Liſte 268. Kehl. Abgegebene Stimmen 7799. Für den Führer 7046. Gegen die Liſte 53. Für den Führer Für den Führer 9437. Für den Führer Pfalz und Heſſen: Altrip: Wahlberechtigt 2136. Für den Führer 2133. Gegen die Liſte 6. Frankenthal 17 223. Abgegebene Für den Führer 17194. Gegen Stimmberechtigte 17217 23. Stimmen die Liſte Neuſtadt a. d. H. Endergebnis. Stimmberechtigte 48873. Abgegebene Stimmen 48 788. Für den Führer 48 817. Gegen die Liſte 70. Landau. Abgegebene Stimmen 11584. Für den Führer 11 564. Gegen die Liſte 20. Zweibrücken. Abgegebene Stimmen 13 714. Für den Führer 13 708. Gegen die Liſte 6. Kaiſerslautern Abgegebene Stimmen 44621. Für den Führer 44 592. Gegen die Liſte 29. Lampertheim Abgegebene Stimmen 8497. Für den Führer 8400. Gegen die Liſte 97. Mainz: Endergebnis. 5 Stimmen 102 845. Für die Liſte und Führer 99 974. Gegen die Liſte und Abgegebene damit für den ungültig 2871. Saar: a Homburg(Saar). Abgegebene Stimmen 7242. Für den Führer 7242. St. Wendel. Abgegebene Stimmen 5507. Für den Führer 5502. Gegen die Liſte 5. ö Ottweiler. Abgegebene Stimmen 4935. Für den Führer 4935. a St. Ingbert Stimmberechtigte 21556. Abgegebene Stimmen 21552. Für den Führer 21551. Gegen die Liſte 1. Plick in Heidelberger Gerichtsſäle Sicherungsverwahrung für einen ſchweren Jungen * Heidelberg, 30. März. Am 13. Februar d. J. war der 35jährige Friedrich Kern aus Heidelberg in einem Fremdenzimmer unter dem Bett lie⸗ gend aufgefunden worden, nachdem er zuvor Schränke und Schubladen einer genauen Kontrolle unterzogen hatte. Der Angeklagte, der damals einen völlig normalen Eindruck machte, wollte nun in der heutigen Gerichtsverhandlung ſeine Tat auf ſinnloſe Trunkenheit zurückführen. Im übrigen kennzeichnet aber die Strafliſte ſeine Perſönlichkeit zur Genüge. Seit 1917 iſt er bereits 13mal beſtraft worden, davon ſiebenmal wegen ſchweren Diebſtahls. Am 26. März 1934 wurde bereits einmal die Sicherungsverwahrung gegen ihn ausgeſprochen, weil er als früherer Frem⸗ denlegionär und gefährlicher Einbrecher ohne jeden ſittlichen Halt und Willen zum Guteet galt, körperlich und ſeeliſch völlig zermürbt war und das Gericht auf dem Standpunkt ſtand, daß er auch durch eine hohe Strafe nicht mehr abgeſchreckt wer⸗ den kann. Auf die Berufung des Angeklagten hatte ihm die Strafkammer damals noch einmal eine Chance gegeben, aber zugleich ausgeführt, daß K. bei einem weiteren Rückfall keine Nachſicht mehr finden könne. Der Angeklagte wurde in Erwägung dieſer Um⸗ ſtände zu einer Geſamtſtrafe von einem Jahr drei Monaten Gefängnis und Sicherungsverwahrung verurteilt. * Pfleger und Pflegling auf der Anklagebank Es mutet ſehr ſeltſam an, wenn der Erzieher und der Zögling am gleichen Tag auf der gleichen Anklagebank ſitzen, weil ſie ſich an dem gleichen Mädchen vergangen haben. Dieſer ſonderbare Fall trug ſich in Waldhilsbach zu, wo ein gei⸗ ſtesſchwacher junger Mann ein ebenfalls geiſtesſchwaches Mädchen mißbraucht hatte und kurze Zeit ſpäter ſein Pfleger ſich an dem gleichen Mäd⸗ chen, und zwar in ſeinem Dienſtzimmer(), vergan⸗ gen hatte. Beiden Angeklagten wurde zur Laſt ge⸗ legt, daß ſie um die Geiſteskrankheit des Mädchens gewußt haben. Der Erzieher des jungen Mannes hatte urſprünglich ein Geſtändnis abgelegt, leugnete aber während der Verhandlung alles. Durch die Zeugenausſagen wurde aber ein lückenloſer Beweis geführt. Das Gericht verurteilte ihn wegen Sitt⸗ lichkeitsverbrechens an einer Geiſtes⸗ kranken unter Zubilligung mildernder Umſtän de zu 10 Monaten Gefängnis. Das Verfahren gegen den anderen Angeklagten mußte ausgeſetzt werden, weil er während der Ver⸗ handlung in einen Zuſtand völliger Unzurechnungs⸗ fähigkeit verfiel. * Neckargemünd, W. März. findet hier wieder der Auch dieſes Jahr traditionelle Sommer⸗ tagszug ſtatt, der mit einer Preisverteilung an die ſchönſten Figuren abgeſchloſſen wird.— Das Auftreten der Wühlmäufe iſt hier ſo ſtark erfolgt, daß ſich die Stadtverwaltung zu energiſchen Bekämpfungsmaßnahmen veranlaßt ſah. Es wird Unterweiſung im Fangen der Mäuſe geleiſtet und für jedes gefangene Tier eine Prämie von 15 Pf. gezahlt.— In der Hauptverſammlung der Schützengeſellſchaft 1871 wurde Ober⸗ ſchützenmeiſter Hermann Welker zum Vereinsführer gewählt. Ihm ſtehen zur Seite: Bäckermeiſter Al⸗ bert Schmidt als Stellvertreter, Otto Sulzmann als Schriftführer, A. Zutavern als Kaſſier, W. Doßler als Zugmeiſter, H. König als Haus⸗ und Sachver⸗ walter, Fr. Roth und Ludwig Scheid als Beigeord⸗ nete.— In der Hauptverſammlung der Spielver⸗ einigung wurde Ernſt Kühnle zum Vereinsführer gewählt. Nach den Berichten hat der Verein eine rege Tätigkeit entfaltet. Montag, 30. März 1936 See- Aus der Pfalz Kraftrad gegen Auto Ein Todesopfer eines Zuſammenſtoßes * Lan dan(Pf.), 30. März. An der Einmün⸗ dung der Insheimer Straße in die Staatsſtraße Landau Kandel ereignete ſich ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Ein Motorradfahrer ſtieß mit einem Perſonenkra ftwagen zuſammen. Der Schneider Wilhelm Müller aus Klingenmünſter wurde dabei getötet, ſein Begleiter kam mit einem Beinbruch davon. Elſäſſiſche Gäſte in Pirmaſens Sie beſichtigten ſtädtiſche Einrichtiungen * Pirmaſens, 30. März. Mehrere Herren aus Zabern im Elſaß, darunter der Beigeordnete und der Direktor der ſtädtiſchen Werke in Zabern, tra⸗ fen am Samstagvormittag in Pirmaſens ein, um hier die als muſtergültig bekannte ſtädtiſche Badeanlage zu beſichtigen. Zabern beabſichtigt, eine gleiche Anlage zu errichten. Die Gäſte wurden von Oberbürgermeiſter Dr. Ramm im Rathaus willkommen geheißen. Nachdem man ſich über alle Einzelheiten der Pirmaſenſer Anlage unterrichtet hatte, folgte eine Beſichtigung, die auch auf andere Neubauten, wie die Fachſchule für die deutſche Schuhinduſtrie und die großzügigen Siedlungsbau⸗ ten, ausgedehnt wurde. Mit ſichtlicher Zufrieden⸗ heit über das Geſehene verließen die Gäſte nach⸗ mittags wieder die Stadt. Arbeitsbeſchaffung in Frankenthal Neue Straßen— Städtiſche Siedlungen * Frankenthal, 30. März. In Verhandlungen mit den maßgebenden Stellen in Berlin und Mün⸗ chen ſind der Stadtverwaltung Frankenthal grö⸗ ßere Mittel zur Durchführung von Ar⸗ beitsbeſchaffungs maßnahmen zur Ver⸗ fügung geſtellt worden. Das größte Projekt ſtellt die Errichtung eines Sammelbeckens am ſtädti⸗ ſchen Strandbad mit einer Geſamtfläche von 15 000 Quadratmeter dar. 140 Arbeiter erhalten hier auf ein Jahr Beſchäftigung. 40 Mann werden mit der Schaffung neuer Straßen im Stadttell Lauterecken eingeſetzt, wobei gleichzeitig neues Baugelände erſchloſſen wird. Am Oſtpark werden 42 ſtädtiſche Siedlungen errichtet. Endlich werden 300 Frankenthaler Erwerbsloſe beim Bau der Reichsautobahn in der Saarpfalz auf die Dauer eines Jahres untergebracht. Durch dieſe umfaſſen⸗ den Maßnahmen wird es möglich gemacht, daß die Stadt in Bälde keinen Erwerbsloſen mehr in ſtädti⸗ ſcher Fürſorge haben wird. —— 4 * Ludwigshafen a. Rh., 30. März. Der ver⸗ heiratete Arbeiter Jakob Hauck aus Iggelheim er⸗ litt im Betrieb der JG Farbeninduſtrie einen Un⸗ fall, vermutlich durch eine Gas vergiftung, an deſſen Folgen er geſtorben iſt. nd. Oggersheim, 30. März. Ein achtbarer Bürger unſerer Stadtgemeinde, Kohlenhändler David Reiß II, feierte in erfreulicher Rüſtigkeit ſein 85. Wiegenfeſt.— Eine in der Brucknerſtraße wohnhafte Witwe wurde auf Grund eines Haftbefehls der Staatsanwaltſchaft jetzt durch die Polizei feſtgenom⸗ men und in das Ludwigshafener Amtsgerichtsge⸗ fängnis in Unterſuchungshaft eingeliefert. Die Ver⸗ haftete hat ſich ſchwerer Verfehlungen der Kuppelei ſchuldig gemacht. eee eee heidelberger Zuberkuloje-Krankenhaus wird erweitert Ein weſentlicher Beitrag zum Arbeitsbeſchaffungsprogramm in Baden * Karlsruhe, 30. März. Die Landesverſicherungs⸗ anſtalt Baden teilt mit, daß durch den weiteren Ausbau des Tubenkuloſe⸗Kranken⸗ hauſes Heidelberg⸗ Rohrbach, das Eigen⸗ tum der Landesverſicherungsanſtalt Baden iſt und von den Landesverſicherungsanſtalten Badens, der Pfalz und des Saarlandes, dem Staat Baden, den Städten Heidelberg und Mannheim, dem Kreis Hei⸗ delberg, der Betriebskrankenkaſſe der JG Farben⸗ induſtrie Ludwigshafen und dem Badiſchen Landes⸗ verband zur Bekämpfung der Tuberkuloſe als Gmb. betrieben wird, erfreulicherweiſe im Jahre 1936 ein weſentlicher Beitrag zur Ar⸗ beitsbeſchaffung der badiſchen Regierung geleiſtet werden kann. Durch den Ausbau der Organiſation zur Be⸗ kämpfung der Tuberkuloſe im Lande Baden durch Früherfaſſung und Frühbehandlung der friſchen Krankheitsfälle, durch die Seuchenbekämpfungsmaß⸗ nahmen der badiſchen Regierung— die in einer reſtloſen Verſorgung auch der nichtverſicherten min⸗ derbemittelten Bevölkerung durch den Landesfür⸗ ſorgeverband ihren Ausdruck findet— und durch den Ausbau der operativen Behandlungsmethoden iſt das Tuberkuloſe⸗Krankenhaus in den letzten Jahren in zunehmendem Maße beanſprucht worden und ſeit 2 Jahren ſtark überbelegt. Nach den Gut⸗ achten der zugezogenen Sachverſtändigen und der zuſtändigen amtsärztlichen Stellen ſowie nach Ent⸗ ſcheidung der Medizinalaufſichtsbehörde beim In⸗ nenminiſterium war Abhilfe dringend erforderlich. Die Landesverſicherungsanſtalt hat ſich daher ent⸗ ſchloſſen, das Tuberkuloſe⸗Krankenhaus zu erwei⸗ tern und vor allem der zu dichten Belegung da⸗ durch zu ſteuern, daß die jetzt bereits vorhandenen Kranken auf einem größeren Raum untergebracht werden können. Gleichzeitig ſoll auch durch die Er⸗ richtung einer Operationsabteilung die Möglichkeit zur reibungsloſen Durchführung der notwendigen, zahlreichen lungenchirurgiſchen Eingriffe gewährlei⸗ ſtet werden. Für dieſe Zwecke und für die Durchführung kleinerer Bauvorhaben und Korrekturen(Exweite⸗ rung der Liegehalle, Aufſtockung der Terraſſe, Um⸗ f bau von Perſonalhäuſern, Errichtung eines Direk⸗ tor⸗Wohnhauſes) iſt die Summe von rund 800 000 Mark vorgeſehen. Die Reichsverſicherungsauſtalt hat in Anbe⸗ tracht der Bedeutung des Tuberkulvſe⸗Kran⸗ kenhauſes Heidelberg⸗Rohrbach und der Not⸗ lage des Grenzlandes Baden grundſätzlich dem Bauvorhaben zugeſtimmt. Mit dem Bauvorhaben, für das das notwendige Ge⸗ lände bereits im vorigen Jahre angekauft wurde, wird vorausſichtlich im Laufe des Monats Mai begonnen werden. Außerdem wird die Landesverſicherungsanſtalt Ba⸗ den in ihrer Lungenheilſtätte Friedrichsheim⸗Luf⸗ ſenheim Bauvorhaben mit einem Aufwand von 220 000 Mk. durchführen. Die Landesverſicherungsanſtalt Baden gibt ihrer Freude Ausdruck, daß ſie neben den Erweiterungen und Umbauten in ihren Heilſtätten auf dieſe Weiſe den Baumarkt eindeutig beleben und ſo, dem Willen des Führers entſprechend, deutſchen Volksgenoſſen Arbeit und Brot vermitteln kann, indem ſie die Mittel der Sozialverſicherung einſetzt im Kampf 8 gegen die Tuberkuloſe, für die Volksgeſundheit. 2 S Montag, 30. März 1936 f Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 150 — Die Olympiſchen Spiele 1936 Olympia-Werbung in ASA In den Vereinigten Staaten hat die Werbung für die Olympiſchen Spiele in den letzten Wochen erfreuliche Fortſchritte gemacht. Eine Neuyorker Zeitung rüſtete ſchon im Februar neun Zeitungs verkäufer mit Plakathinweiſen aus, daß die neueſten Olympiaſiege zuerſt in ihren Blät⸗ tern zu finden ſeien. In entſprechender Form gab ein Lichtſpieltheater am Broadway bekannt, daß hier die neueſten Olympiafilme geſpielt würden. Noch vor weni⸗ gen Monaten wären derartige offene Bekenntniſſe zur Olympiſchen Idee in Neuyork unmöglich geweſen. Guten Erfolg hat auch eine Rundfunkwerbung, die ſeit dem Fe⸗ bruar in Form von Unterredungen mit namhaften Olym⸗ piakämpfern durchgeführt wird. Vier derartige Geſpräche, die bisher geſendet wurden, hatten nach Angabe der Rund⸗ funkgeſellſchaft eine Zahl von etwa 200 000 Hörern. Baillet⸗Latour beim Mikado Graf Baillet⸗Latour, der Präſident des Internationalen Olympiſchen Komitees, wurde am Freitag vom Kaiſer von Japan, dem Mikado, in Audienz empfangen. Baillet⸗ Latour ſprach ſeine höchſte Anerkennung aus über die großartigen ſportlichen Einrichtungen Japans, vor allem über das Meiji⸗Schrein⸗Stadion, das als Austragungs⸗ ſtätte der 12. Olympiſchen Spiele in Frage kommt. Olympia⸗Staffellauf Berlin—iel Ein Staffellauf von Berlin nach Kiel wird die Segel⸗ regatten anläßlich der Olympiſchen Spiele am 8. Auguſt einleiten. Der letzte Läufer wird am Eröffnungstage um 20.30 Uhr in Kiel eintreffen und dort das Olympiſche Feuer entzünden. Afghaniſtan ſchickt 17 Mann Afghaniſtan wird zu den Olympiſchen Spielen eine aus 17 Mann beſtehende Gruppe von Aktiven entſenden. Als Begleiter der Mannſchaft wird der afghaniſche Kriegsmini⸗ ſter bereits im April in Berlin eintreffen, um ſich— wie verlautet— vorher noch einer Operation zu unterziehen. Poleus Fechter bei der Arbeit Den ſiebten vorolympiſchen Lehrgang der polniſchen Fechter hatte der Polniſche Fechtverband nach Lemberg an⸗ geſetzt. Als weitaus beſter Mann erwies ſich der zur Na⸗ tionalmannſchaft gehörende Segda, der auch im Länder⸗ kampf gegen Deutſchland oͤrei Einzelſiege errang. Die Polen bereiten ſich auch weiterhin ſehr eifrig auf die Olym⸗ piſchen Spiele vor und werden bis zum Auguſt noch vier Lehrgänge mit anſchließenden Ausſcheidungen abhalten. Auch El Salvador in Berlin Der Vertreter des mittelamerikaniſchen Staates El Salvador beim Internationalen Olympiſchen Komitee, Dr. Zelaya, hat ſoeben die Reiſe nach Berlin angetreten, um ſich an Ort und Stelle über die im Auguſt ſtattfinden⸗ den Olympiſchen Spiele zu unterrichten. Salvador wird bei den Weltſpielen wahrſcheinlich vertreten ſein. Kundgebung des De in der Dentſchland halle Die Preſſeſtelle des Reichsſportführers teilt mit: Nach⸗ dem die organiſatoriſchen Vorbereitungen beendet ſind, wird die Einheit des Dae am 18. und 19. April d. J. in feierlicher und feſtlicher Form dem deutſchen Volke kund⸗ getan werden. Am 18. April ſind in Berlin abſchließende Tagungen ſämtlicher früherer Verbände des Das, die feierlich die vollzogene Einheit und den Zuſammenſchluß zum großen Bund feſtſtellen. Am 19. April findet in der Deutſchlandhalle eine große feſtliche Kundgebung vor der Oeffentlichkeit und allen Abgeordneten des Bundes ſtatt, bet der die Arbeit, die Ziele und die Möglichkeiten des Ds durch weit über 3000 Turner und Sportler aus dem Reich und aus Berlin, von der Schulung des Kindes bis zur Höchſtleiſtung unſerer Vertreter im internationalen Wettkampf vorgeführt werden. Bei dieſer Gelegenheit wird in einem großen Schlußbild die Fahne des Reichs⸗ Puldes für Leibesübungen zum erſten Male auf Befehl des Reichsſportführers aufſteigen. Einzelheiten über die beiden Tage werden im Laufe der kommenden Woche be⸗ kanntgegeben. Eilenriede-Rennen ſtark beſetzt Bereits vor Ablauf des Nennungsſchluſſes iſt dem dies⸗ jährigen Eilenriede⸗Kennen, das am 5. April auf der bekannten Rennſtrecke in Hannover veranſtaltet wird, eine ausgezeichnete Beteiligung geſichert. Bisher liegen 105 Meldungen vor, die ſich auf die einzelnen Klaſſen wie folgt verteilen: Soloräder bis 250 cem: 18 Fahrer; bis 350 cem: 35; bis 500 cem: 27; Seitenwagen bis 600 cem: 167 bis 1000 cem: 9 Fahrer. Das Ausland vertreten die oͤrei Engländer Mel⸗ lors, Anderſon(beide auf Velocette) und Stanley Woods(New Imperial), ferner die drei Schweden Lambert⸗Meuler, Sunnqviſt und Ström⸗ perg(alle auf Husqwarna) ſowie der Schweizer Bei⸗ wagenmeiſter Särkle(Baſel). Selbſtverſtändlich geht bei der Eröffnung der Motorradrennzeit die deutſche Spitzenklaſſe geſchloſſen an den Start. Von bekannten Fahrern ſind zu nennen Soenius(Köln), Rüttchen (Erkelenz), Fleiſchmann(Nürnberg), H. Schu⸗ mann(Nürnberg) alle auf NSU; Mansfeld(Bres⸗ lau), O. Steinbach(Mannheim), Geiß(Zſchoppau), Winkler(Zſchoppau), Kluge(Zſchoppau), Kahr⸗ mann(Fulda) und Toni Bab!(Miesbach) alle auf DW, ſowie Gall und Ley auf BMW. Fred Perry kam beim Tennisturnier in Cannes zu weiteren Siegen. Mit Franz Matefka als Partner er⸗ reichte er bereits die Schlußrunde im Männerdoppel und im Gemiſchten Doppel kam er mit der Franzöſin Mathien als Partnerin, genau wie im Einzel, zu leichten Vor⸗ rundenſiegen. Das Endſpiel um Schottlauds Fußballpokal wird wie⸗ der von dem letztjährigen Sieger, Glasgow Rangers, be⸗ ſtritten, der in der Vorſchlußrunde gegen Clyde:0 ge⸗ wann. Enöſpielgegner iſt Third Lanark, das mit:1 über Falkirk erfolgreich blieb. Deutſche Leichtathletikſiege gab es beim Hallenſportfeſt in Reichenberg in Böhmen. Eu ropameiſter Wöllke(Ber⸗ lin) gewann das Kugelſtoßen mit 16,17 Meter und der Berliner Gehmert ſiegte im Hochſprung mit 1,785 Me⸗ ter. Den 10 000⸗Meter⸗Lauf holte ſich der argentiniſche Olympiaſieger Juan Zabala in 31:05, Minuten. Zwei nene Schwimm⸗Welthöchſtleiſtungen ſtellte der amerikaniſche Student Jack Kasley bei den US A⸗Hochſchul⸗ meiſterſchaften in Newhaven auf. 200 Yards Bruſt ſchwamm er in:22,5 und 200 Meter Bruſt in:87,2 Minuten. Die erſte Beſtleiſtung hielt er ſelbſt mit:24,1 und die zweite hatte bisher der Fronzoſe Cartonnet mit:39,6 im Beſitz. Zur Pariſer„Nacht“, einem Achtſtunden⸗Mannſchafts⸗ rennen für Berufsfahrer am 4. und 5. April wurden 15 Mannſchaften verpflichtet, darunter auch das deutſche Paar Zims⸗Küſter, das ſich in Paris großer Beliebtheit erfreut. Graf Wolff⸗Metternich, der ſtellv. Leiter der Oberſten Behörde für Vollblutzucht und Rennen weilt zur Zeit in England und er wohnte dem Lincolnſhire⸗Rennen und der„Großen Liverpooler“ bei. Von den maßgebenden Männern des engliſchen Rennſports wurde Graf Wolff⸗ Metternich ſehr liehenswürdig empfangen. 7 4 45 — 2 7 7 .— g——. — 4. 9 7 Ein neuer deutſcher Vierer Was der franzöſiſche Waſſerſport dazu meint Der Vierer von Würzburg, Europameiſter 1935, der in Berlin unſere Vandernotte mit einer außerordentlichen Genauigkeit geſchlagen hat, beſteht nicht mehr. Zwei Ru⸗ derer ſind am Blinddarm operiert worden. Man kann alſo auf ihn nicht mehr rechnen, um die Farben des Reiches auf der Olympiade zu verteidigen. a Aber, um das auszugleichen, iſt ein neuer Vierer bei der Amicitia Mannheim in Bildung begriffen. Gebildet durch Maier, Bender, Gaber und Dr. Aletter ſtellt dieſe Beſatzung die Olympia⸗Anwärter der Amieitta dar. Sie haben ihr Training am 1. März begonnen. Dieſe Beſetzung verdient eine außerordentliche Beachtung, denn wir ſehen ſie zuſammengeſetzt aus Leuten von ganz erſter Klaſſe, Hans Maier, geboren am 13. Juni 1908, 1,80 Meter, 76 Kilo. Erſtmals im Wettbewerb 1926, hat lange Jahre mit Aletter und Gabber als(„bow“) Bugmann gerudert. Er iſt ein bemerkenswerter Techniker, hat an den olympiſchen Spielen 1932 in Lomg Beach teilgenommen. Er hatte bis 1932 114 Siege und 7 Meiſterſchaften Deutſchlands auf ſeiner Aktiv ⸗Seite. Heinrich Bender, geboren am 2. Dezember 1902, 1,86 Meter, 86 Kilo, rudert ſeit 1922, erſter Wettbewerb 1924 Er hat ſich bebanntgemacht als Ruderer inn Zweier und iſt bemerkenswert durch ſeine außerordentliche phyſiſche Kraft vor ſeinem Eintritt in die Amicitia 1931. Er hat teil⸗ genommen an den olympiſchen Spielen 1932 und hatte vor 102 95 Siege und 1 Deubſche Meiſterſchaft auf ſeinem Homto Eruſt Gaben, geboren am 6. Juni 1907, 1,84 Meter, 84 Kilo, rudert ſeit 1926 und iſt beinahe ſofort in Wett⸗ bewerb getreten, hat eine Beſatzung gebildet mit Maier und Aletter während langer Jacre, hat teilgenommen an den olympiſchen Spielen 1932, hatte den 2. Platz in der Würzburger Mannſchaft bei der Europameiſterſchaft 1985. Vor 1932 hatte er 114 Siege und 7 Heutſche Meiſterſchaften errungen. Gaber iſt der Autor der ſo gerechten Worte, ſo voll Sympathie, die mir bei dem Unfall Offredi⸗Saurin in Ber⸗ lin geſagt wurden:„Der Unfall unſeres italieniſchen Ka⸗ meraden berührt uns ebenſo peinlich, wie wenn eim Deut⸗ ſcher, ein Franzose, oder ein anderer das Opfer geweſen wäre, hier ſind wir vor allem Sportler und Kameraden.“ Dr. Karl Aletter, geboren am 3. Juli 1906, 1,80 Meter, 77 Kilo. Doktor der Medizin, rudert ſeit 1925 mit den 2 vorgenannten zuſammen. Schlagmann des beſten Vierers Deutſchlands ſeit 1026; Schlagmann bei 4 Meiſterſchaften im Achter und 3 Meiſterſchaſten im Vierer ohne. Hat teil⸗ genommen an den olympiſchen Spielen 1992, hatte bis 1932 114 Siege und 7 Meiſterſchaften auf ſeinem Konto, beſitzt Dochnik, Taktik und Energie bis zum höchſten Grad. Das iſt die Zuſammenſetzung, die die Zuſtinmmung des Leiters des Deutſchen Ruderverbandes gefunden hat und die ähre Verſuche unter Leitung von Gwinner, dem Trainer der Amicitia ſeit 1927, macht. 100 Fahre deutſcher Ruderſport Das Programm für den 5. April Wenn vom Sport immer als einem Kind der Neuzeit geſprochen wird, dann denkt oft niemand daran, daß es be⸗ reits 100 Jahre her ſind, ſeit ſich in Deutſchland lebens⸗ frohe Männer zuſammentaten und aus Freude an der körperlichen Betätigung„Sport“ trieben. Wohl hat ſich in dieſem langen Zeitraum die Idee und auch das äußere Bild des ſportlichen Treibens weſentlich 1 geblieben aber iſt der Gedanke, das im Zeitalter des Humanismus faſt ee Wort vom„mens ſana in corpore ſano“ wieder wahr werden zu laſſen. Wenn man in der Geſchichte des Ruderſports blättert, denn der Ruderſporb iſt es, der jetzt am 5. April eine Ju⸗ belfeier begehen kann, findet man ſchon bei den Alen Hin⸗ weiſe auf Wettkämpfe, die mit Einbäumen und Galeeren ausgetragen wurden. Als ſportlicher Wetthampf wird es zum erſten Male 1768 erwähnt, wo zwiſchen Achtevbooten der engliſchen Univerſitäten Oxford und Cambridge ein Wettrudern ſtatigefunden hab 1814 wurde das Rennrudern in Opford eingeführt, zehn Nahre ſpäter folgte Cambridge. Schon in den erſten Jahren errang ſich der Ruderſport eine ſo große Volkstümlichkeit, daß um 1830 bereits 20 000 Zu⸗ ſchauer ben Henley⸗Rennen beigewohnt haben. Und Engländer waren es auch. die 1836 in der Hanſe⸗ ſtadt Hamburg den„Engliſch Mowing⸗Cbulb“ gpündeten. Mit bis an den Hals zugeknöpften Bluſen, einem etwas klein geratenen Strohhut auf dem Kopfe, einer mit weißen, andere mit bangen dunklen Hoſen bekleidet— ſo ſtiegen unſere Urgroßväter in die hochbordigen Boote, die mehr Aechn lichkeit mit einem alten Schüfferkahn denn einem Sportboot hatten. Fünfzig Jahre ſpäter iſt äußerlich ſchon ein großer Wandel eingetreten: Die aus den Vorkriegs⸗ jahhrem noch behannten zebrageſtreiften Sweater, die aber doch ſchom Luft und etwas Sonne an den Körper ließen und leichte Beinkleider. Geblieben aber iſt der Strohhut umd als weitere Zeichen männlicher Würde bei dieſem und enen ein rauſchender Vollbart, Siegermedaillen und Er⸗ erungsplaketten. Ba, wir haben es heute leicht, darüber zu lächeln und zu ſpöbbelm, die wir die Früchte Lieſer jahrzehntelangen Pionierarbeib ſo mühelos ernten. Aus diefen beſcheidenen Anfängen iſt in Deurſchland der größte Ruderverband der Welb entſtanden, in dem Zehntaufende Jahr für Jahr in Zahlen baum umgurechnende Werte und Kräſte für den Le⸗ benskampf erwerben, äußerlich ausgedrückt on 600 Boots⸗ häuſern und Millionenwerten, die in dem Bootsmaterial und den Grunoſtücken der Vereine ſtecken. So wird im Olympiſchen Jahr der Tag des Ruderſports nicht eine Vereins⸗ oder Verbandsveranſtaltung gewöhn⸗ licher Art ſondern eine Feierſtunde der ganzen Nation. Der Heuiſche Rundfunk übernimmt am 5. April ab 11 Uhr die Feier aus Hamburg als Reichsſendung. Vom Boots ⸗ haus des Hamburger und Germania RC wird Fachamtsleiter Pauli einen kurzen Ueberblick über die 100 Jahre beutſchen Ruderſports geben, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ſpricht über die Auf⸗ gaben des Ruderſports im Olympia⸗Jahr. Im ganzen Reich werden auf allen Bootshäuſern um 11.05 Uhr auf ein Kommando die Flaggen gehißt werden und um 11.25 Uhr erfolgt das Startlommando für das Dauerrudern über 10 Kilometer, an dem ſich alle deutſchen Ruderer und Ru⸗ derinnen beteiligen werden. Da dieſer Vierer, von außerordentlichen Kräften gebil⸗ det, vor allem eine ſtarke Geſamteinheit beſitzt umd durch mehre Jahre hindurch ſtark geworden iſt, ſo wird dies ein harter Gegner werden. Tag des Deutſchen Ruderſports In den Bootshäuſern der Rudervereine ſind die Vor⸗ bereitungen zu dem am 5. April ſtattfindenden Tag des deutſchen Ruderſports in vollem Gange. Ueberall iſt man beſtrebt, die Bootsflotten reſtlos zu Waſſer zu bringen, um am Ehrentag der Ruderer mit ſtattlichen Formationen vor die Oeffentlichkeit treten zu können und damit dem 100. Jahre des deutſchen Ruderſports würdigen Auftakt zu geben. Am Vormittag des 5. April treten ſämtliche Ruderer in ihren Bootshäuſern an, um auf das über alle Reichsſender von Hamburg aus erfolgende Kommando die Flaggen zu hiſſen. Im Anſchluß an eine kurze Feier aus Anlaß des 100 jährigen Beſtehens deutſcher Ruderei wird in den Sporthäuſern ein Eintopfgericht eingenommen, deſſen Erlös dem Winterhilfswerk zugeführt wird. Der Nachmittag wird mit einer großen gemeinſamen Auffahrt aller Mannheim⸗Ludwigshafener Rudervereine ausgefüllt, die folgenden Verlauf nimmt: 10.45 Uhr: Antreten der Mitglieder in den Bootshäuſern. 11.00 Uhr: Feierliche Flaggenhiſſung. fang der Jubiläumsfeierlichkeiten des Hamburg. 12.00 Uhr: Eintopfgericht in den einzelnen Bootshäuſern zugunſten des Winterhilfswerks. 15.00 Uhr: Große gemeinſchaftliche Auffahrt der Rhein⸗ vereine auf dem Rhein, der Neckar⸗Vereine auf dem Neckar. Nach Beendigung dieſer Auffahrt ſind alle Bootshäuſer dem öffentlichen Verkehr freigegeben, d. h. alle Freunde und Intereſſenten des Ruderſports ſind herzlich eingela⸗ den, ſich den Betrieb in den Ruderhäuſern einmal aus allernächſter Nähe anzuſchauen. Einige Programmänderungen Deutſche Amateurbox⸗Meiſterſchaften Bei den Vorrunden um die Deutſche Amateurbox⸗Mei⸗ ſterſchaften mußten in Bielefeld, Münſter, Duisburg und Hagen in einigen Gewichten noch in letzter Minute Aen⸗ derungen vorgenommen werden. In Bielefeld kämpft im Fliegengewicht Friedrich(Spremberg) gegen Strahl (Danzig), im Weltergewicht Neu(Mülheim) gegen Knoth (Düſſeldorf), Campe(Berlin) gegen Weiße(Chemnitz), Radomſki(Schalke) gegen Mutſch(Trier). In Münſter kämpft im Weltergewicht Ulderich(Köln) gegen Lupar (Allenſtein), im Halbſchwergewicht Lenzen(Göttingen) gegen Krumm(Köln). In Duisburg trifft im Schwer⸗ gewicht Fiſcher(Nürnberg) auf Kleinholdermann(Hom⸗ berg). In Hagen ſteht im Leichtgewicht Schmedes(Dort⸗ mund) Biemer(Köln) und im Mittelgewicht Strathmann (Herne) Knödl(Straubing) gegenüber. einen einzelnen Gemeinſchaftsemp⸗ DRV aus Strausberg 1. Lieberoſer Jagdrennen. 2200 Mark, 3500 Meter: 1. Lobenswert(Kreienbring); 2. Wolke; 9. Koman voram. Fer⸗ ner lief: Mary. Toto: 61, 15, 13:10. 2. Karlshorſter Jagdreunen. 2200 Mark, 3500 Meter: 1. Maat(Derſchug); 2. Paſſatwind; 3. Wendelgard. Ferner lief: Meine Freundin. Toto: 35, 14, 12:10. 3. Bieſower Hürdenrennen: 2200 Mark, 2800 Meter: 1. Treuer Huſar(Oblt. Kapert); 2. Lebensweg; 3. Sicambria und Fräulein. Ferner lieſen: Famor, Marſo. Toto: 48, 18, 21:10. 4. Rüdersdorfer Ausgleich. 2200 Mark, 1500 Meter: 1. Lapſus(Sudwig); 2. Gilt; 3. Seydlitz⸗Küraſſier. Ferner lief: Narrhalla. Toto: W. 19, 26:10. 5. Rehfelder Jagdreunen. 2200 Mark, 3000 Meter:. Mahadöh(R. Flieth); 2. Gemma; 3. Erwin von Steinbach. Ferner liefen: Marius, Galanterie. Toto: 16, 22, 15:10. 6 Ahreusfelder Flachrennen. 2200 Mark, 1800 Meter: 1. Buxus(J. Staroſta); 2. Liedervater; 3. Regierungsrat. Fepner liefen: Metternich, Adebar, Wilderich, Mattigeum. Toto: 21, 11, 17, 12210. 7. Seefelder Ausgleich. 2000 Mark, 1250 Meter: 1, Ala (O. Müller); 2. Walktre; 3. Harmonie; 4. Ypſilanti. Ferner liefen: Marna Manteufel, Humor, Leony, Pfaedra, Trom⸗ pete. Toto: 65, 15, 24, 12, 14210. Doppelwette: Lapſus— Buxus 60:10. Das Wappen der Thurneyßen/ von ese Obe. Die bürgerliche Familie, die hier Thurneyßen genannt ſei, führt, wie ſo viele andere, ihren Stamm⸗ baum bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurück; alle früheren Nachrichten und Schriftſtücke ſind in jahrzehntelangem Kriegselend verloren gegangen. Seit 1750 etwa findet ſich auf einzelnen Briefen und Familienpapieren der Thurneyßen ein Wappen auf⸗ gedruckt, deſſen Herkunft und Entſtehung ungeklärt iſt; auch läßt das Wappenbild keinerlei Beziehung auf den wirklichen Familiennamen oder auf den Beruf eines Vorfahren erkennen, ſcheint vielmehr nur der ſymboliſche Ausdruck einer Meinung oder Lebensanſicht, vielleicht auch nur einer Leidenſchaft des Entwerfers zu ſein, nur dieſem verſtändlich und für die Nachfahren von geringem Intereſſe. Dieſer Beziehungsloſigkeit wegen war es auch nur ſelten verwendet worden, obwohl ein ziemlich großes, tief und ſauber geſchnittenes Petſchaft vorhanden war, das ſich vom Vater auf den älteſten Sohn vererbte, eine Kette, die bisher nicht unterbrochen worden war. Beim letzten Beſitzwechſel kam es an den vor⸗ läufig letzten Namensträger, der ſich ſchon den mitt⸗ leren Jahren näherte, bald darauf aber doch noch heiratete und ein weit vor der Stadt gelegenes Haus⸗ und Gartengrundſtück erwarb, das er mit Frau und rüſtiger Magd ſelbſt bewirtſchaftete, eine Tätigkeit, nach der er ſich von früh auf geſehnt hatte. Im übrigen war er vielfach mit gelehrten Schreibereien beſchäftigt, die ſich einigen Rufes erfreuten in den Kreiſen, an die ſie ſich wandten. Wenige Tage nach dem Einzug in das Beſitztum, als die Unordnung ſich gelichtet hatte, war er in ſeinem Schreibzimmer damit beſchäftigt, einen Sta⸗ pel Papiere zu einem Briefpaket zu verſchnüren, dabei in heiterer und gehobener Stimmung vor ſich hinſummend, denn das im erſten Stockwerk gelegene Zimmer war ganz erfüllt vom Lichte eines war⸗ men Frühlingstages, da die beiden Fenſter, zwi⸗ ſchen denen der Schreibtiſch ſtand, unmittelbar auf weite Aecker hinausſahen. Nur ab und zu, wenn eine langſamziehende, weißgeballte Schönwetter⸗ wolke ſich vor die Sonne ſchob, verloſch der Glanz zögernd, um bald darauf wieder freudig aufzu⸗ leuchten. Als er mit ſeiner Arbeit fertig war, fiel ſein Blick auf das alte Petſchaft, das ihm beim Aus⸗ packen wieder in die Hände gekommen war und vorläufig ſeinen Platz auf denn Schreibtiſch gefun⸗ den hatte. Einem plötzlichen Einfall nachgebend, beſchloß er, dieſe erſte Sendung aus dem neuen Heim mit dem unerklärlichen Siegelbild zu ver⸗ ſchließen. Der Reſt einer Stange Siegellack fand ſich vor, war aber zu kurz, um ihn auf gewohnte Weiſe zu handhaben; er ging daher in die Küche hinunter und kam zurück mit Kerze und Blech⸗ löffel, in dem er den Lackreſt ſchmolz; dann goß er ihn ſorglich auf die Verſchlußſtelle und drückte das angehauchte Petſchaft feſt darauf. Als er es aufhob, ſtand das erhabene Bild aufs ſchönſte geprägt, wie eine aus korallenrotem Stein geſchnittene Kamee, daß er es erſtaunt betrachtete. Das Bildrund zeigte die Figur eines Monnes, halb jägermäßig, halb ländlich gekleidet, der in hohen Stiefeln auf furchigem Boden ſtand und die Büchſe auf einen fliegenden Vogel gerichtet hielt. Unter der Lupe zeigte ſich die erſtaunliche Feinheit der Arbeit: jede Feder in den gebreiteten Schwingen des Vogels, unverkennbar einer Taube, jede Falte in der Kleidung des Schützen, die Ackerfurchen, die Wolken am Himmel, das alles war mit gewiſſen⸗ hafteſter Geduld und Kunſt eingegraben. Das Pro⸗ fil der Wappenfigur zeigte ſo deutlich die dem Ge⸗ ſchlecht eigentümliche Kinn⸗ und Naſenlinie, daß kein Zweifel daran war, der Vorfahr, der ſich das Petſchaft hatte ſtechen laſſen, habe bei dem Entwurf an ſich ſelbſt gedacht. Vergnügt über den wohlgelungenen Abdruck, legte der Beſchauer den Brief beiſeite, das Ver⸗ größerungsglas in den Schreibtiſch zurück und trug Kerze und Löffel wieder in die Küche hinunter. Als er in das Zimmer zurückkehrte, überſchattete ſich eben wieder die Sonne. Noch mit dem Inhalt der ſchön geſiegelten Sendung beſchäftigt, ging er einige Male auf und ab, blieb dann vor dem Schreibtiſch ſtehen und ſah nachdenklich auf den Brief nieder, beugte ſich dann aber erſchrocken vor, denn das er⸗ habene Siegelbild war wieder verſchwunden, war zuſammengefloſſen, und nichts mehr war zu er⸗ kennen als ein verſchwommenes Rund. In dieſem Augenblick gab die Wolke die Sonne wieder frei, und auf dem runden, roten Lackfleck erſchien ein heller Brennpunkt, deſſen Wärme hin⸗ gereicht hatte, das Siegelwachs zum Schmelzen zu bringen. Bald hatte er die Urſache dieſer ſonder⸗ baren Erſcheinung entdeckt: eine talergroße flache Blaſe in der Fenſterſcheibe hatte wie ein Brenn⸗ glas gewirkt und die Sonnenſtrahlen berade auf dem Siegel geſammelt. Den Brief in der Hand, trat er dicht an oͤie Scheibe heran, die Fehlſtelle im Glaſe unterſuchend. Man wird ſie vorläufig überkleben müſſen, dachte er, die erſtarkte Sommerſonne könnte ſonſt einmal Unheil anrichten. Mag der Brief nun ſo bleiben wie er iſt. Da flatterte es draußen zackig ſchattend auf; ein Schwarm feldernder Tauben erhob ſich und ſtrich erſchreckt über das Haus hin. Eine Nachzüglerin folgte in weitem Abſtand, und auf dieſe hielt ein funger Menſch, der fünfzig Schritte vom Hauſe ent⸗ fernt in hohen Stiefeln auf dem Acker ſtand, die Flinte gerichtet. Ein eiſiger Schreck durchfuhr den letzten Thur⸗ neyßen— der geſtiefelte Schütze in der Ackerfurche die Taube die Wolken das ver⸗ ſchwundene Siegelbild Im ſelben Augenblick hatte der junge Menſch draußen den Mann am Fenſter bemerkt und wollte unbedacht abſetzen, obwohl die Kugel hoch über das Haus hätte hinausgehen müſſen. Thurneyßen ſah, wie aus dem ſich ſenkenden Flintenlauf ein kurzer roter Strahl fuhr, durch die Fenſterſcheibe zuckten ſilbrige Strahlen, ein harter Schlag traf ihn aufs Herz, der Brief entfiel ſeiner Hand, neben dem Schreibtiſch ſank er zuſammen. Die Magd, die Schuß und Fall gehört hatte, kam heraufgelaufen, ihrem Jammergeſchrei folgte die Frau; verzweifelt ſuchten ſie beide den Getroffenen aufzurichten. Da begann er ſich ſelbſt zu regen, ſtand taumelnd auf den Füßen, riß Weſte und Hemd auf, ein blau⸗ſchwarz unterlaufener Fleck zeigte ſich auf ſeiner Bruſt, oͤͤie Kugel, ein Spitzgeſchoß von ſechs Millimetern, fiel zu Boden. Sie hatte den Fenſter⸗ rahmen dicht am Rand in der Glasfuge durchſchla⸗ gen, den dicken Brief durchbohrt und war, platt⸗ geſchlagen, auf der mittleren Herzrippe ermattet. Der unvorſichtige Schütze war im erſten Schreck geflüchtet, meldete ſich aber bald, bleich und ver⸗ zweifelt— ein Land wirtſchaftsſchüler vom nahen Gut, den es geärgert hatte daß ein Taubenſchwarm aus der Staoͤt ſich an den eben gelegten Gemüſe⸗ ſämereien gütlich tat. Jetzt, nachdem die Frauen ihn hart angelaſſen hatten und die derbe Magd beinahe tätlich gegen ihn geworden war, ſtrömte er über von Dankbarkeit, daß ihm nichts weiter geſchehen ſollte, und ſolange er in der Nähe blieb, fand ihn jede freie Stunde im Garten, unermüdlich grabend, hackend, pflanzend und jätend, und ſelbſt an den Sonntagnachmittagen mußte er faſt mit Gewalt von der Arbeit weg an den Kaffeetiſch gezwungen wer⸗ den.— Am Abend des verhänignisvollen Tages ging Thurneyßen, ein Pflaſter auf der Prellwunde, mit ſeiner Frau durch den Garten. Zu der ſtrahlig geſprungenen Scheibe hinaufſehend, ſagte er, das Petſchaft wolle er nicht mehr benützen, denn wenn der Schütze noch einmal abdrücke, man könne ja nicht wiſſen. 5 Zuſammenſchaudernd antwortete ſie:„Ich habe es fortgenommen und verborgen, wo niemand es finden wird.“ 5 Nationaltheater Mannheim. Heute findet im Nationaltheater die Premiere von Oscar Wildes Schauspiel„Eine Frau ohne Bedeutu nig in der neuen Bearbeitung von Karl Lerbs ſtatt. Be⸗ ſchäftigt ſind: Die Damen Stieler, Langs, Schradiek Blankenfeld, Hermine Ziegler, Sharland und Jan⸗ ſchenbach, und die Herren Klix, Haſelbach, Kraſſe Finohr, Lauffen, Renkert und Fühler. Inſzenierung! Friedrich Hölzlin. Beginn: 20 Uhr.— Bernhard Lobe 1 tz, der Komponiſt der Operette„Diplom a⸗ tie und Liebe“ leitet die letzten Proben ſeines Werkes. Die Premiere findet am Samstag dem 4. April, ſtatt, die oͤer Komponiſt ebenfalls dirigiert Inſzenierung: Hans Becker. 1 Nummer 150 Neue Mannheimer Zeitung 1 Abend⸗ Ausgabe Kunſt ins Volk Zur Ausſtellung im Schloß. In den Räumen des Schloßmuſeums wird z. Z. eine Ausſtellung von Gemälden Mannheimer Künſt⸗ lex ſowie einiger Plaſtiken gezeigt, die ſich eines aus⸗ nahmsweiſe großen Beſuchs erfreut. Beſonderen Charakter hat die Ausſtellung dadurch, daß die Bil⸗ der auf dem Weg über die„Kameradſchaft der Bildenden Kunſt“ zu erwerben ſind, einem Weg, der es auch weniger bemittelten Volksgenoſſen möglich macht, ein Werk der Bildenden Kunſt erwerben. Partei und Staat, Städte und private Geldgeber haben dieſe Einrichtung geſchaffen, die praktiſche Wege weiſt, um tatſächlich breiten Volksſchichten den Kauf von Bildern und Plaſtiken zu ermöglichen. An einem Beiſpiel erwähnt, ſtellt ſich die Wirkung der Kameradſchaft folgendermaßen dar: Ein Volksgenoſſe wird mit einem Mindeſtjahres⸗ beitrag von 1 Mk. Mitglied der Kameradſchaft. Er er⸗ hält außer dem Ausweis ein Kunſtblatt und nimmt an den alljährlich ſtattfindenden Verloſungen von Wer⸗ ken der bildenden Kunſt teil. Das Mitglied hat das Recht, Bilder oder Plaſtiken zu den Vergünſtigungen, die die Kameraoͤſchaft gewährt, zu kaufen. Wird ein Bild zum Preis von 100 Mk. gekauft, ſo bedarf es zu nur einer Anzahlung von 20 v. H. des Kaufpreiſes, in dieſem Falle 20 Mk. 30 v. H. des Kaufpreiſes, gleich 30 Mk. bekommt der Käufer des Bildes als verlorenen Zuſchuß aus dem Fonds der Kame⸗ radſchaft geſchenkt. Die verbleibenden 50 v. H. des Kaufpreiſes, in dieſem Falle 50 Mk., können in be⸗ guemen Raten innerhalb eines Jahres abbezahlt werden 5 Der Künſtler aber erhält beim Verkauf des Bildes ſofort die 100 Mark durch die Kamerasoſchaft ausbezahlt abzüglich eines ganz geringen Betrages für Verwaltungsgebühren. Um zu verhindern, daß ſchlechte Arbeiten angebo⸗ ten werden, entſcheidet eine Jury über die Zulaſſung des Bildes im Rahmen des Verkaufs durch die Ka⸗ meradſchaft. Der Kaufpreis ſoll bei ſchon vorhan⸗ denen Werken 1000 Mark nicht überſteigen, die untere Grenze iſt 20 Mark. Bei Aufträgen von neu zu ſchaffenden Werken kann bis zu 2000 Mark gegangen werden. Der Kaufvertrag wird mit dem Künſtler, der jeweiligen Ausſtellungsleitung oder dem als Vermittler tätigen Kunſthändler abge⸗ ſchloſſen. Bilder und Plaſtiken können von allen badiſchen Künſtlern nicht nur den ortsanſäſſigen, erworben werden. Die Einrichtung der Kameradſchaſt iſt derart, daß ſie ſtärkſten Zuſpruch aus allen Kreiſen der Mannheimer Bepölkerung erhoffen Harf. Darüber hinaus aber ſteht die Erwartung offen, daß die Einrichtung der Kameradſchaft einen Weg dar⸗ ſtellt, die dem abgegriffen ſcheinenden Wort„Die Kunſt dem Volke“ Erfüllung zu werden verſpricht. Den Künſtlern iſt in praktiſcher Weiſe geholfen und damit auch der Kunſt. Das Volk aber hat zum erſten Male die Möglichkeit, auch in ſeinen weniger bemit⸗ telten Schichten, an den Kauf von Originalkunſt⸗ werken zu denken, und es braucht ſich nicht damit zu begnügen, vervielfältigten Kitſch oder beſtenfalls den Druck eines guten Werkes anzuſchaffen. Montag, Wurz 1939 Schul- Schluß feiern Schlußfeiern der Eliſabeihſchule Die beiden Schlußfeiern der Eliſabethſchule am 26. März für die kleinen und am 27. März für die großen Schülerinnen, Eltern und Freunde der Schule ſtanden unter dem Gedanken der olympi⸗ ſchen Spiele 1936. Turnvorführungen und Volbks⸗ tänze der Kleinen ſowie der Tonfilm über die Vor⸗ bereitungen der olympiſchen Spiele gaben dieſen beiden Feiern ihre Prägung. Die unter Leitung des Studienrats Boeres vom Chor geſungenen Lieder brachten die Freude am Jungſein zum Aus⸗ druck. Die Vorträge aber über die olympiſchen Strophen, die olympiſche Hymne und die Worte Solons, Pindars, Jahns und Hitlers über Spiel, Sport und Olympia zeigten, wie die Olympia des Körpers und des Geiſtes in harmoniſcher Verbin⸗ dung höchſte Forderungen an Können, Wiſſen, Mut und Ausdauer der Jugend eines Volkes ſtellt. Die Abiturientin Rackmann ſprach von dem zwei⸗ fachen Zweck der olympiſchen Spiele, dem nationalen, der darin beſteht, daß das Volk ſein eigenes beſtes Können zeigt, und dem internationalen, daß es in friedlichem Wettſtreit mit den anderen Nationen um den Sieg kämpfen will. In ſeiner Schlußrede unterſtrich Direktor Bühn beſonders den Gedan⸗ ken, daß das deutſche Volk auf der Olympia 1936 die anderen Völker dazu anregen wolle, die an⸗ ſtändige Geſinnung auf der ſportlichen Kampfbahn auch auf die Beziehungen der Völker zueinander zu übertragen. Er betonte weiter, daß Deutſchland in der Olympia des Geiſtes immer mit an erſter Stelle geſtanden hätte und daß das deutſche Mäd⸗ chen für ſeine ſpätere Aufgabe als Gattin und Mutter außer körperlicher Ertüchtigung und Cha⸗ rakterformung auch nicht der nötigen Bildungs⸗ grundlagen entbehren könnte, da ja ſie neben ihren natürlichen Pflichten ihre Kinder in den großen religibſen und ſittlichen Problemen zut beraten hätte. Er erinnerte an die Worte Wächtlers, des Führers des NSeB.: Nicht Lernſchule, nicht nur Charakterſchule; Charakterſchule und Lernſchule. Direktor Bühn ermahnte die Kinder, mit Dank und Liebe an all das zu denken, was der Führer uns in oͤieſen drei Jahren geſchenkt hat. Dr. Gd. Schuljahrsſchlußfeier am Inſtitut Sigmund Am Freitag hielt die höhere Privatlehranſtalt igmund ihre Schuljahresſchlußfeier im oberen Saale des Ballhauſes ab. Eine beträchtliche Anzahl von Eltern hatten ſich zur Feier eingefunden. Das Programm wies Lieder auf, die der Schülerchor der Anftalt unter der Leitung von Hauptlehrer Schübelin wirkungsvoll und diſzipliniert darbot. Ihnen ſchloſſen ſich mit guter Betonung vorgetra⸗ gene Gedichte über Deutſchland und den Führer an. Sie leiteten über zu der Anſprache des Leiters der Anſtalt, Profeſſor Metzger. Wie die großartigen Leiſtungen nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands ohne Diſziplin und äußerſte Pflichterfüllung nicht zu denken ſeien, ſo könnten Erfolge im kleinen Or⸗ ganismus der Schule ohne ſie auch nicht erzielt wer⸗ den. Dieſe Erfolge ſind der Anſtalt im vergangenen Schuljahr nicht verſagt Aehnteben⸗ 45 Schüler und Schülerinnen haben ſich e erfolgreich verſchiedenen Prüfungen unterzogen, wobei hervorzuheben iſt, daß alle Schüler der Oberprima und, von einem Schüler abgeſehen, auch alle Unterſekundaner, die ſich um die ſtaatliche mittlere Reife bewarben, ihr Examen beſtanden. Mit eindringlichen Worten, ſtets ihrer Pflichten als Deutſche eingedenk zu ſein, hän⸗ digte Direktor Metzger den Schülern der Abſchluß⸗ klaſſe die Abgangszeugniſſe aus. Ferner übergab er elf Inſtitutsſchülern, die bei den Fußballwett⸗ kämpfen der Mannheimer Schulen die Meiſterſchaft in der zweiten Abteilung der Klaſſe B errungen hatten, die nom Sportamt ausgeſtellten, ſchön aus⸗ geführten Diplome in Anerkennung ihrer Leiſtung. Mit einem e„Sieg Heil!“ auf unſeren Füh⸗ rer und dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ſchloß die eindrucksvolle Schulfeier. 2 S — des — oͤen Nadeln der Südpfalz und in den Battertfelſen im Schwarzwald geweſen und hat dort die Jungen langſam angelernt. 1934 ging es ſchon auf das Ried⸗ berger Horn im Allgäu und für den Sommer 1935 hatte man ſich das Bergell und das Fornotal aus⸗ geſucht. Man hat mit der Schweizer Reiſe allerhand Pech gehabt. Schwerbeladen mit Säcken zwiſchen 60 und 78 Pfund zog man los, aber ſchon bei der Benzin⸗ beſchaffung für den Kocher gab es Schwierigkeiten; die noblen Tankſtellen in St. Moritz oder Maloja gaben unter 10 Liter nichts her. Auch die Mobili⸗ ſterung des Reiſekredits war in einſamer Gegend nicht einfach. Und das Wetter war ganz miſerabel: i der alles durchweichte, und tüchtige Kälte. Die Zelte wurden überhaupt nie trocken, und bald mußte man in die Forner Hütte überſiedeln, wo allerdings der Hüttenwart,„Das alte Murmel⸗ tier“, mit ſeinem in der ganzen Bergſteigerwelt be⸗ erſtaunliche en Sammlung hervorging, die Schütt vor⸗ zeigte. Luſtige Epiſoden gibt es immer genug, wie jener Schrei in der erſten Nacht, als der Regen gegen die Zeltwand trommelte und einer der vier Genoſ⸗ ſen plötzlich im Traum gellend ruft:„Achtung, Stein⸗ ſchlag!“ Und nette Kameraden traf man auich, wie jenen Martin Maier, der letzthin hier ſprach. Am letzten Tag hat man es doch noch gewagt, die Cima de Lago bei ſchlechtem Wetter und Nebel zu beſteigen. Natürlich gelang es auch, obwohl es ſchon ein ſchwe⸗ res Stück iſt, und die Jungmannſchaft hat ſich alſo bewähren können. Zwiſchendurch berichtete Schütt noch von ſeinem langjährigen Kameraden Walter Stößer, der im ſel⸗ ben Sommer beim Verſuch, die Nordwand des Mor⸗ genhorns in den Berner Alpen erſtmalig zu erſtei⸗ gen, tödlich abſtürzte. Die Leichen der beiden Berg⸗ ſteiger ſind bis heute nicht geborgen. Aussicht Frankfurt a. M. Wetterkarte des Luftamts 29. 1 5 8 hr 25. Seicbenerkltung, Zur Wetterkarte Halter Mu Front vor dringender Kaltluft A Wermer Mind] S front vordtingencer Waäarmluf, * Stachel.%, 2 front mit Wermioft in der Höhe FN S NO Us O wolkenlos Y wolkig gegengebief f. 1 Schdeefelſgebief Diheiter O bededdſg g Scheberfäfghei gebe. ſã Gewifter Ohalbbedecket 3 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe- ort Frankfurt a.., vom 30. März: Im Bereich ſubtropiſcher Warmluft ſtellte ſich geſtern Aufheite⸗ rung, aber mit ſtärkerer Erwärmung auch Druckfall ein, der bei der gegebenen Druckverteilung das Vordringen kühlerer Meeresluft begünſtigte. Unter ihrem Einfluß ſetzten in der vergangenen Nacht Re⸗ genfälle ein. Mit dieſer Entwicklung hat ſich eine Weſtwindwetterlage durchgeſetzt, die für die nächſte Zeit unbeſtändigere, wenn auch nicht durchweg regneriſche, Witterung bedingt. Vorausſage für Dienstag, 31. März Veränderlich, doch überwiegend bewölkt und zeitweiſe auch Regen, mild, lebhafte ſüd⸗ weſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 29. März — 185 18,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 30. März. 11,9 Grad; heute früh 4 8 Uhr 4 120 1 4 8 5 9 0 5 2 576 Mit der Klelterer-Jungmannſchaft kannten Humor für manches entſchädigte. Schütt Dr. Vogel richtete noch einen Appell an We Er⸗ J Grad. im Vergell ſelber ſchließlich ſtürzte obendrein noch in eine ſchienenen, für die Jungmannſchaft zu werben. ee 0 a 5 A155 . i Spalte, verſtauchte ſich den Knöchel und blieb für Dr. Hr, Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Fritz Schütt erzählt im Alpenverein einige Tage kampfunfähig. 2 Mdein⸗ Pegel 25 27 28. 29. N.— 27. 28 29 0 Seit drei Jahren beſteht in der hieſigen Sektion Trotz all dieſer Widrigkeit und dauernder Ueber⸗ 5 5 5 e 90585 5 1799 700%L des Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpenvereins auch eine müdung hat man doch die Klettererlaune Nach Kenya und Uganda ſowie nach dem geht. 26072000 2007 25 0 eit Schütt, unſerem[nicht verloren, man iſt allerhand in der Gegend Tanganfika⸗Gebiet(früheres deutſches Schutzgebiet 50.88.48 84 85 8 10— Jungmannſchaft, die von Fritz Schütt, ö 5 2 5.— 5 VV 1 r Mannheim.47.3.44.52.80 Sl ue——— vorzüglichen Mannheimer Bergſteiger, geführt wird. herumgeſtiefelt, erhielt auch einen Tag Sonne und Oſtafrika unter britiſcher Verwaltung ſind fortan 118115.70.68.681,58 1— 1 5 Er iſt mit ihnen am Hohenſtein im Odenwald, in hat eifrig und glücklich photographiert, wie aus der Warenproben mit Handelswert nicht mehr zuläſſig. I Köln.47 1,51 1,84.58 1,48 28. 30. 2 J. 28 80 28. 30. 28 30 0 1 2 Frankfurt e egen Gern.„gg.-Jgd. ge,. n e e ee en e 4 7 10 kf. 26 5 i„„ bank R 832 0 8 e 5 2 2 8 Bod. AG. f. Rhein deutsche festver- 1 0 aa 28 0. 75 91.75. Gltoverb 4% erl. Hr. b* e ee 80 820 ſlelenmugte 85 3 Hartſtein 3 106.0 Hef ae 127 15 124.0 ſchiff. 1155— 1030105 5 7 25 8 g, J. B. 5 2 e e. 7 257 030 zinsliche Werte 4 Pelßelber 1 90 5 80 90.50 Mannh. 28 he.25 1 5*— 1 50 98 und U o. A.. 101.2 101 2 Julius Berger 175.0 1% Panade Hose arteu Burgerbr. 138.5 148,5 1 do. Pap Memet 48. 48.— 2 elch. Berg 286 1285 Otsch. Staatsanlelhen 4“ 18319 75 120 4% do, Goldsd, A1 94,50 8 9 96.500 98,50% Württ. Hyp Brauer. Kleinlein 84.30 S500 Hanfwerte Füſſen fäl. Mühlen. 185,0 185,0 Bank- Aktien Heidelb Steaßenb 81 5 4% Main 20 K 9862 985 4% darmſt. Kom. 1 95 Pf. Gofer. i,. 9 50 98.37 Sremer Del. ene 8 bf. Breſb.⸗Spri! 144 143.0 f dd. Eiienbabn 75.50 7559 1886 2 b. e Magde 880 8 Sant Sd 6. U. K 9.., 101 1 1036, Cite, Jö 88. 88.— Pronee Schlenf. 9950 Dartmann 4 Br. dem erguntehl 2280., Some ervacß 2 980 (Ot..⸗Anl. 5. 9787 97.50 4½ do. 27 45 20 82.50 95 4 5 9212 32.12 6„Gold Rom. 93.25 93.25 1 1 Sede 1 13/2 Henninger grauer heinelektra St.“ 5 42 Dd⸗Bank. 5 81.50 versicherungen 4% Baden 27. 97 95.. 135 98/0 ½ do. F 9 9575 88.75 i 1 Schuldverschreibung. 0 do. Karlſtad! 131,0 131,0 Seien ⸗Naſſ. Gas do. Vorz. 18, 4289 Dresdner Bank 3 7 Hg 4% aher 2 97 Al 20 58. 4½ darmſt. Spsbk. Gpför koi i. 1 98.59 96 50 fe Datmler denz 27 108.6 108.5 J. G. Chem. Basel 180... uber. 5 ee ee 2 E 40 3 1% 00/8 Manndeim. 106 rb Grog Hef. 8 10 88. 885 5% bo. gig. f Ji) 1012 S ainoenn v 1020 10260 Clo. 208. eindez J 481 Pagan. ub. Raeder, deb. 280 820 i 885 e eee 1 Pr. St.⸗ 5 N 5 10*. 92, 50 f p. Ban 5 annhei 4% Tobe iagen 48 89 80 950 pfandbriefe u. Schuld- 4½ gaze 0 5 2% de Kon. 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März 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 150 Scharfe Diskonſerhöhung in Frankreich Die Bank von Frankreich hat aus dem in der letzten Zeit zu beobachtenden Druck auf den franzöſiſchen Franken der u. a. in großen Kapitalbewegungen von Paris nach London und beſonders Neuyork zum Ausdvuck kam, die Folgerungen gezogen und die Diskontſchraube ſtark angezogen. 5 Es wunde beſchloſſen, den Diskontſatz der am 6. Februar d. J. durch Hevabſetzung um 5 v. H. auf 97 v. H. das letzte⸗ mal verändert worden war, wachdem er bis 1935 noch 6 v. H. betragen hatte, von 3% um 144 v. H. auf 5 v. H. zu erhöhen Ferner wurde der Zinsfatz für Vorſchüſſe auf Werbpapiere don 5 v. H. auf 6 v. H. und der Satz für Vorſchüſſe auf 30 Tage von 3½ auf 5 v. H. erhöht. Die neue Unruhe um den französischen Franken Die franzöſiſche Währung ſteht ſeit der erſten März⸗ hälfte wieder im Brennpunkt des internationalen Inter⸗ eſſes. Auf den Franken wird ein neuer Druck aus⸗ geübt, der ſich mehr und mehr verſtärkte, in der letzten Woche wieder heftige Ausmaße annahm, und am Sams⸗ tagnachmittag überraſchend zu der vorgenommenen Dis⸗ konterhöhung führte. Neben der geſpannten europäiſchen Lage iſt es die innere Zerfahrenheit des Finanzſyſtems, die immer wieder das Mißtrauen gegen die franzöſiſche Währung nährt. Hier und da hört man die Auffaſſung vertreten, daß die Frankenkriſe ſich jetzt ihrem Höhepunkt nähert. Ruhigere Elemente ſind allerdings der Meinung, daß die gegenwärtige franzöſiſche Regierung, die ja in Anapp 6 Wochen Neuwahlen für die Kammer durchzufüh⸗ ren beabſichtigt, nicht daran denken kann, den Goldgehalt des Franken zu verändern. Was freilich ſpäter kommt, darüber iſt man ſich wohl an keiner Stelle in Paris im klaren. Drei Merkzeichen ſind es, die den Druck auf die franzöſiſche Währung anzeigen. Das ſtarke Eingreifen des engliſchen Währungsausgleichsfonds, das periodiſche Eingreifen des amerikaniſchen Manipulierungsfonds zu⸗ gunſten des Franken und das Anſteigen des Deportſatzes auf, 22 v. H. p. a. für Terminfvanken. Dieſe drei Fakten genügen, um die Lage der Stunde zu kennzeichnen. Selbſtverſtändlich läßt ſich die bisherige Parität der franzöſiſchen Währung weiterhin mit den Mitteln der No⸗ tenbonk in jeder Weiſe verteidigen, zumal die gegenwär⸗ tige Kriſe bisher wenigſtens nur mit den Reſerven ver⸗ teidigt werden konnte, die die Banque de France in Lon⸗ don und Neuyork unterhielt. Es handelt ſich dabei aller⸗ dings um ſehr erhebliche Beträge, die entſtanden waren durch die füngſte engliſch⸗franzöſiſche Anleihetrausaktion, oͤie dem Pariſer Schatzamt das, wenn auch beſchränkte Ver⸗ fügungsrecht über eine hohe Millionenſumme verſchaffte. Darüber hinaus befinden ſich rd. 65 Mrd. Fr. Gold in den Gewölben der Bonk von Frankreich, die weiterhin einſatz⸗ bereit bleiben, und ſo ließe ſich auch diesmal die Kriſe überwinden, wenn der Wille der Regierung vorhanden iſt, oder wenn die Unruhe ſich nicht überſchlägt. Freilich iſt die wirtſchaftliche und finanzielle Lage des Landes ſehr ge⸗ ſpannt, und mit den bisherigen Methoden dürfte kein Ka⸗ binett vorwärtskommen. Die Kreditausweitung ſcheint, wie nachſtehende Ueberlegung des Inſtituts für Konjunk⸗ türforſchung zeigt unumgänglich:. In einer Unterſuchung über die Wirtſchaftslage Frank⸗ reichs wird u. a. darauf hingewieſen, daß ſeit mehr als anderthalb Jahren Entwicklungen im Gange ſind, die als ein Umſchwung in der Konjunktur gedeutet werden kön⸗ nen. Die Erzeugung iſt ſeit Jahresfriſt nicht mehr ge⸗ ſunekn, ja im letzten Halbjahr 1935 ſogar leicht geſtiegen. Ein Beleg dafür, doß die konfunkturelle Schrumpfung wenigſtens vorläufig zum Stillſtand gekommen iſt. Zwei Foktoren ſind es, die dieſen Wandel bewirkten: einmal die zunehmenden Rüſtungen, zum andern die private Inviſtitionstätigkeit. Was heute der franzöſi⸗ ſchen Konjunktur Hawe iſt im Grunde nur eine b Erhöhung der wirkſamen Kaufkraft, durch die der Hor⸗ tungsdrang der Unternehmungen und anderer Einkom⸗ mensbezieher kompenſtert und überkompenſiert wird. Die bisher von der Regierung verfolgte Merhode der Defezit⸗ deckung vermochte dieſe Kompenſotion nicht zu bieten, denn ſie beſtand weſentlich in der Inanſpruchnahme des freien Geld⸗ und Kaiptalmarktes, einer Inanſpruchnahme, die die Kreditmärkte dauernd belaſttete, der Wirtſchaft alſo teil⸗ weiſe Kreditmittel entzog oder ihr den Kredit verteuerte und dennoch die private Steriliſierung von Gelbdkapital (Kapitalflucht, Erhöhung der Liquiditätsreſerve bei den Banken und Stückgeloͤhortung) nicht aufzuwiegen ver⸗ mochte. 5 Nun aber ſcheint der Augenblick gekommen zu ſein, wo dieſe Finanzierungsmethode verſagt. Der freie Kapital⸗ „der trotz wachſender Zerrüttung Jahre hindurch bereitwillig Regierungsemiſſionen aufnahm, beginnt ſich hiergegen zu ſperren, ſo daß die Regierung bereits ſich im Auslande um Zwiſchenkredit bemühen mußte. Auf die Dauer iſt dieſer Zuſtand nicht ertragbar. Auf der anderen Seite ſchwellen die Staatsausgaben offenbar von neuem an. Sy entſteht allmählich ein Dilemma, in dem die ortho⸗ doxe Kreditpolitik Frankreichs nicht beſtehen kann. Die Entwicklung treibt alſo in beſchleunigtem Maße auf die Kreditexpanſion hin. Mit ihr wäre aber ein wichtiger Auſtoß für einen ſtärkeren Konjunkturanſtieg wenigſtens auf dem Binnenmarkt gegeben. 5 In Paris ſagt man u.., wie uns unſer Pariſer Vertreter ſchreibt, daß die Diskonterhöhung erfolgen mußte, weil ſeit Don⸗ nerstag ſtarke Angriffe auf den franzöſiſchen Franken er⸗ ſolgt waren. Man ſucht in den Pariſer politiſchen Kreiſen dieſe Tatſache nach Möglichkeit zu verheimlichen. Man muß aber zugeben, daß dieſer neue Angriff auf den Fran⸗ ken ſowohl von Frankreich ſelbſt als aber auch vom Aus⸗ land, und hier namentlich von London, Zürich, Brüſſel und Amſterdam, ausgegangen iſt. Die Goldabflüſſe nach dem Ausland ſeien ſehr ſtark geweſen in den letzten drei Tagen, ſo daß die Brank von Frankreich ſich gezwungen geſehen habe, dem ſoſort einen Riegel vorzuſchieben. Natſtrlich betont man in Paris, daß der neue Schwäche⸗ anfall des Franken keineswegs auf die internationale pülitiſche Lage zurückzuführen ſei, ſondern eher auf die Beunruhigung über das künftige Schickſal des Franken nach den bevorſtehenden Kammerwahlen. Man betont vor⸗ läufig, daß Frankreich, wie ja die Bank von Frankreich mit ihrer neuen Maßnahme zeige, ein Embargo auf das Hold unter allen Umſtänden verhindern wolle, weil dies nämlich praktiſch zur ſofortigen Frankenentwertung füh⸗ ren müſſe. Eine Frankenentwertung aber ſei für Frank⸗ reich augenblicklich untragbar. In einigen politiſchen Krei⸗ ſeu, die der Linken naheſtehen, erklärt man allerdings, es gebe eine einzige Möglichkeit, die für Frankreich für eine etwaige Entwertung des Franken tragbar wäre, und zwar eine internativnale Einigung über die Stabiliſierung aller Währungen. In dieſem Falle könnte ſich Frankreich etwa hereitfinden, im Stabiliſierungsabkommen ſelbſt ſeinen Franken um einige Prozentſätze herabzuſetzen. N Die Pariſer Sountagspreſſe zur Lage 5 Die dritte Frankenkriſe innerhalb eines Jahres veranlaßt die Pariſer Preſſe zu eingehenden Betrachtun⸗ gen über Urſachen und etwaige Auswirkungen. Zunächſt wird ein weiterer ſtarker Goldabfluß erwartet, der aller⸗ dings in dem nächſten Ausweis der Bank von Frankreich noch nicht erſcheinen wird, da der Abſchluß acht Tage zu⸗ rückliegt. In den letzten Tagen der vergangenen Woche ſcheint der Goldverluſt jedoch ſehr beträchtlich geweſen zu ſein, wenn auch über die Höhe der Verluſte einſtweilen keine Zahlen genannt werden. Die Entſcheidung für die Diskonterhöhung, ſo ſchreibt der„Petit Pariſien“, ſei be⸗ reits am Donnerstag von der Bank von Frankreich gefaßt worden. Man habe den Beſchluß in dem Augenblick durch⸗ geführt, als die Goldabflüſſe in den letzten Tagen„ziemlich bedeutend“ geworden ſeien.—„Excelſior“ ſchreibt, die Spekulation gegen den Franken erfolge hauptſächlich in bauzuſchläge 4 v. H. höher notiert. Zuversichiliche Grundsfimmung Akiien nichi ganz einheiſlich/ Renien freundlich Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe uneinheitlich 5 855 Frankfurt, 30. März Das überwältigende Bekenntnis des deutſchen Volkes zum Führer machte auch an der Börſe einen ausgezeich⸗ neten Eindruck. Indes ſetzten ſich die Kursſteigerungen an den Aktienmärkten nicht mehr einheitlich fort. In Erwar⸗ tung der weiteren Entwicklung war die Unternehmungs⸗ luſt nach den letzttägigen Steigerungen etwas geringer, wobei auch der Ultimo mitſprach. Vereinzelt erfolgten kleine Gewinnmitnahmen. Von Montanwerten gingen Harpener um 1½ v.., Mannesmann um 7 v. H. und Buderus um A v. H. zurück. J Farben erhöhten ſich bei etwas größerem Geſchäft auf 160,75—161(160,25), ferner Scheideonſtalt um 17 v. H. auf 225,50. Am Elektromarkt kamen die erſten Kurſe überwiegend 494 v. H. niedriger zur Notiz, RW gaben 1% v. H. und Gesfürel 1 v. H. nach. Etwas leichter logen außerdem Deutſche Linoleum mit minus 2 v.., Weſtdeutſche Kaufhof um 72, Kunſt⸗ ſeide Aku um 76, Hanfwerke Füſſen um 1 v.., Muag um 96 v. H. und Schiſſahrtswerte um 7 v. H. Bank⸗ aktien lagen bis 1 v. H. feſter, Feldmühle Papier zogen 176 v. H. an. Von Auslondsaktien ſtiegen Chade 4A—C auf 341(337) an. Der Rentenmarkt lag ſehr ruhig. Etwas feſter notierten. Albbeſitzanleihe mit 11076(110,70), Zins⸗ vergütungsſcheine mit 94(93,95). Späte Schulödbuchforde⸗ rungen und Kommunal⸗Umſchuldung blieben behauptet. Auch im Verlaufe blieb die Kursentwicklung am Ak⸗ tienmorkt uneinheitlich und das Geſchäft beſchränkte ſich faſt nur noch auf wenige Spezialwerte. Forben⸗Induſtrie erhöhten ſich unter Schwankungen auß 161,50 nach 16t, Reichsbank auf 180,50 nach 180, AC auf 37 nach 36,75, Harpener auf 122,50 nach 122,25, andererſeits ergaben ſich verſchiedentlich Rückgänge um 47 v. H. Am Rentenmarkt hatten Altbeſitz zu 111 nach 1107 etwas Umſatz, ſonſt war auch hier das Geſchäft äußerſt klein. Berliner Börſe: Aktien freundlich, aber nicht ganz einheitlich * Berlin, 30. März. Das alle Erwartungen übertreffende Ergebnis der Wahl, das nach dem zuletzt vorliegenden vorläufigen End⸗ ergebnis genau 99 v. H. aller Stimmen für den Führer verzeichnet, hat an der Börſe einen ſtarken Eindruck her⸗ vorgerufen. Die Zuverſicht auf einen vollen Erfolg hatte ſich bekanntlich ſchon im Laufe der letzten Woche in einer ſtärkeren Beteiligung des Publikums mit Kaufaufträgen gezeigt, ſo daß nach den dadurch ausgelöſten anhaltenden Kursſteigerungen heute eine nennenswerte Erhöhung nicht mehr eintrat. Der berufsmäßige Börſenhandel hatte vom Samstag vielfach noch Material übrig behalten, das er nunmehr glattſtellte, wodurch vereinzelt auch leichte Rückgänge zu beobachten waren. Bemerkenswert feſt lagen indeſſen die ſogenannten ſchweren Werte, insbeſondere Farben, die um 7 v. H. auf 161 anzogen, ferner Siemens mit einer ebenſolchen Steigerung auf 178. Von Montanen gaben Harpener um 7, Mannesmann um 7 und Klöckner um 1 v. H. nach. Rheinſtahl gewannen dagegen 7 v. H. Am Braunkohlenmarkt wurden Eintracht, die erſtmals ausſchließlich Dividende zur Notiz kamen, 0,20 höher be⸗ wertet. Von Kali⸗Aktien gewannen Kali⸗Chemie 195 v. H. Gummi⸗ und Linoleum⸗Werte lagen nicht ganz einheitlich; Conti⸗Gummi plus, Harburger Gummi minus 1½, Conti⸗Linoleum plus 137, Deutſche Linoleum minus 1 v, H. Am Rentenmarkt war ein freundlicher Grundton feſt⸗ zuſtellen, indeſſen lagen die erſten Notierungen meiſt auf Samstag⸗Schlußbaſis. Reichsaltbeſitz eröffneten mit un⸗ verändert 11076, Kommunal⸗Umſchuldungsanleihe mit unv. 87,05. Zinsvergütungsſcheine wurden 5 Pfg., Wiederauf⸗ Im Verlauf ſetzte ſich, ausgehend von der ſehr feſten Farbenaktie, die bis auf 161,75 ſtieg, eine allgemein an⸗ ziehende Tendenz durch. Siemens erhöhten ihren Anfangs⸗ gewinn erneut um 2 v. H. Schubert u. Salzer kamen 1, Weſteregeln, Schultheiß und Mansfeld je 4 v. H. höher zur Notiz. Am Rentenmarkt herrſchte nach wie vor Geſchäftsſtille. Hypothekenpfandbriefe und Liquidationspfandbrieſe blieben malhezu unverändert. Bei den Kommunalobligationen waren vereinzelt Rückgänge zu beobachten, insbeſondere bei Rheiniſche Hypotheken um 7 y. H. bei allen drei Serien. Sdadtanleihen blieben mangels Unnſätzen zum großen Teil geſtrichen. Feſter lagen lanoſchafüliche Goldpfandbriefe. Am Markb der Induſtrieobligationen wurden Harpener 74 v. H. höher bewertet. Im variablen Verkehr zogen Reichs⸗ altbeſitz auf 111 an. 5 Am Kaſſamarkt war heute eine lebhaftere Geſchäfts⸗ tätigkeit als an den Vortagen zu beobachten. Eine ein⸗ heitliche Haltung konnte ſich allerdings nicht herausbilden. An Verbeſſerungen ſind Magdeburger Allgemeine Gas mit plus 394, Vereinigte Deutſche Nickel mit plus 2 und Zucker Radtenburg mit plus 2½, ſowie gegen letzte Notiz Roſtocker Straßenbahn mit plus 6 v. H. erwähnenswert. Auf der anderen Seite gaben Siemens Glas 37, Steingut Kolditz, Buſch Optik je 3 her. Gegen letzte Notiz waren Schüchtermann um 4, Zucker Wanzleben um 3, Stader Leder um 2½ v. H. abgeſchwächt. Daneben waren zahl⸗ reiche—2 v..⸗Veränderungen nach oben oder unten zu verzeichnen. Von Großbanken ſind Handelsgeſellſchaft mit plus 1 und Adea mit plus, andererſeits Commerzbank mit minus 2, DD⸗Bank und Dresdner Bank mit je minus 1 v. H. erwähnenswert. Von Hypothekenbanken waren Rheiniſche Hypotheken mit plus 2, Hamburger Hypotheken mit plus 1½ und Weſtboden mit minus 7 v. H. ſtärker verändert. Steuergutſcheine blieben unverändert. 1938 mußte repartiert werden. Reichsſchulöbuchforderungen, G; 1988er 99,87 G; 1989er 99,5 G 100,37 B; 194ber 99,37 G; 1941er 98,25 G; 1942er 97,75 G 98,62 B; 194ger 97,7 G 98,62 B; 1944er und 1945er je 97,62 G 98,5;: 1946er bis 1948er je 97,37 G 98,25 B. Ausgabe 2: 1938er 99,75 G 100,62 B; 19g9er 99,62 G 100,37 B; 19 ger 97,75 G; 1944er 97,2 G; loser 97,62 G 98,5 B; 1946er 97,37 G 98,2 B. Wiederaufbauanleihe: 1944/45er 69,87 G 70,62 B; 1946/ 48er 69,5 G 70,87 B. proz. Umſchuld.⸗Verband 86,675 G 87,425 B. Die Aktienmärkte ſchloſſen in freundlicher, aber ſehr ſtiller Verfaſſung. Farben gaben um 7 v. H. auf 161,50 nach, auch AG ermäßigten ſich gegen den Verlauf um 6 v.., dagegen wurden Schultheiß„1 und Chemiſche von Heyden ½ v. H. höher bewertet. Im allgemeinen komen aber Kurs veränderungen von Belang kaum noch zuſtande. Nachbörslich galten Reichsbahn⸗Vorzugsoktien 12396, Farben 161,50 G. Geld- und Devisenmarkf Engliſches Pfund kräftig befeſtigt * Berlin, 30. März. Auf dem Geldmarkt laſtete heute naturgemäß der übliche ſtarke Ultimodruck, ſo daß Blanko⸗ Tagesgeld eine Verteuerung auf 336 bis 37 v. H. er⸗ fuhr. Der kurzfriſtige Bedarf wurde auf dem erhöhten Maße durch Wechſel gedeckt, die in größeren Poſten an⸗ geboten waren. In den ſonſtigen Anlagen ruhte das Ge⸗ ſchäft faſt völlig. Privatdiskontſatz unverändert 3 v. H. Am Valutenmarkt war den Frühkurſen gegenüber eine weitere kräftige Befeſtigung des engliſchen Pfundes zu beobachten, das in Zütrich auf 15,18%(15,17% und in Paris auf 75,11(75,08) anzog. Pfunde⸗Kabel ſtellten ſich auf 4,941¼ nach 4,9476. Die am Samstag erfolgte ſcharfe Herauſſetzung des franzöſiſchen Diskontſatzes von 3,5 auf 5 v. H. vermochte, ſoweit ſich aus den bisher vorliegenden Notierungen im internationalen Deviſenverkehr erſehen läßt, ſich noch nicht nennenswert auszuwirken. Die Tauſch⸗ operationen von franzöſiſchen Franken in Pfunde haben anſcheinend noch angehalten. Der Dollar zeichnete ſich ebenfalls durch feſtere Haltung aus. Von den Goldvalu⸗ ten wurde beſonders der holländiſche Gulden unter ſtarken Die Fälligkeit Ausgabe 1: 1937er 101,5 Abgabedruck geſetzt. Er gab in Zürich auf 207,50 nach 208,27 am Samstag nach. Diskontsatz: fleichsbank 4, Lombard 5, privat 3 v. fl. i Dis⸗] Parität 28. März 30. März Lemtlückurn Am. kon! M. deild Brief Geld Brief f 5⁰ 5 12.645 negopten 1 Agppt Bf. 2095, 12.85 12818 12837 15 Argentinien 15.⸗Peſo 2535 1872.591 9585.884 49.888 Belgien. 100 Belga, 2 89,87 4202 42.10 42.100] 42,180 Sraſilien 0 1 Milxeis 8 802.189 0·T4¹.189.L41 Bulgarien 100 Leva 6.3 30027 3058 3047.055 Canada an. Dollar 7 4498 2% 25 2%.81 Dänemark 100 Kronen 3½ 112503 54.88 56 548 5,10 Danzig„100 Gulden 3 81.72 46.80 46,80.80. 46,90 England“„ 1 ung: 90 12 1 1 12855 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 4% 112.09 67,93 68.07.97 68.07 Finnland 100füunl. M. 4 105³7.410 340 5,225 8,85 Frankreich 100 Fres. 5 16.44. 16,855 16.405 16.895 16,485 Griechenland 100 Dr. 589 28580.35 2852.85 Holland 100 Gulden 3 68. 168.88 19,9% 168,500 169,840 Iran(Teheran) able 20.439 15,23 15.27 18.25 15,29 Island. 100 fsl. Kr. 88. 55,09 521 3828 58.85 Italien.. 100 8ire 3 22094 19,70, 19%.8 19% Japan.. Iden.65 2092 07160.718.718 9/770 Jugoflapien too Dinar 3 81.00.58. 5,688 5868“ 5,68 Vetlland.. 100 Lotts 6 3 80,92 81.08 80,92 81,08 Eitauen. 100 Litas 6 41.98 41.84 41.92 44.90 4195 Norwegen 100 fcronen 31 10 6s 58 88 6200 Oeſterreich 100 Schill. 872 159.07 48,95 49,05 48.95 29.05 Polen... 100 Zloty 5.47 45,80 90 38.80 45.90 Portugal 100 E Scudo 5 53,57 11,140 11.180 11,179 11,190 Rumänien 100 Lei 85 28110.88 22 288 2492 Schweden„ 100 Kr. 2½ 112.24 63.32 63.44 68.48 63.60 Schweiz 100 franken 22 81,00 81.03 8719 30% 81-17 Spanien 100Peſeien 2 800 88.93 99 3387 93 Tſchechoſlowakeii oo 3 12438 10,255 10.285 10,280 10,800 Türkei.. Itürk. Pfd. 2 7 79425.974.978 9780.882 1 100 5 842 257 8 755 27 Heng ag 5 Ielbee 5 44ů 43 1,1690 1,171.169.171 Ver Staaten[Dollar 152.98.4951.489.489.493 * Frankfurt, 30. März. Tagesgeld unv. 2,75 v. H. 000 ͥ Vydydßdßdßã DFxꝓꝶlLILLILIæ Dollar und Sterling.— Das„Journal“ führt die Ent⸗ wicklung hauptſächlich auf Gerüchte zurück, die ſeit einer Woche über ein angebliches franzöſiſches Goldausfuhr⸗ verbot in Umlauf geſetzt worden ſeien. Dieſe abſurden Gerüchte haben die Börſe in Erregung verſetzt. Sie ſeien nur eine neue Art der Propaganda für eine Franken⸗ abwertung und durch nichts begründet.— Das„Echo de Paris“ ſieht öͤie Urſachen für die neue Kriſe mehr in den außenpolitiſchen Schwierigkeiten als in der Lage des Schatzamtes.— Die kommuniſtiſche„Humanité“ ſchließlich will in dem Spekulationsmanöver nicht anderes ſehen als einen Verſuch der franzöſiſchen„Faſchiſten“, die von Flan⸗ din in London verfolgte Politik zu durchkreuzen. Siemens Glas Wieder 4% Dividende Berlin, 90. März. Die Verwaltung der AG für Glas⸗ induſtrie vorm. Friedrich Siemens Dresden, ſchlägt der auf den 4. Mai einzuberufenden o. HV die Verteilung einer Dividende von 4 v. H. für das Geſchäftsjahr 1935 vor. Während im vorangegangenen Johr die 4 v. H. Di⸗ vidende einen erheblichen Teil des Gewinnvortrages bean⸗ ſpruchte, entſtammt die Dividende für das Geſchäftsjahr 1935 ausſchließlich dem Jahresgewinn nach Abſchreibun⸗ gen von 677 200(i. V. 658 582)/ auf Anlogen und Betei⸗ ligungen. Als Gewinnvortrag verbleiben 121882(i. B. 114 452). Neue Augsburger Kattunfabrik, Augsburg.— Kleine Belebung im neuen Jahre. Bei einem Fabrifationserlös von 2,40(3,09) Mill./ ſchließt das Geſchäftsjahr 1935 nach Abiſchreibungen in Höhe von 0,31(0,60) Mill.„ und nach Abzug aller Unkoſten mit einem Verluſt von 102 478/ ab, der ſich nach Verrechnung des Gewinnvortrags aus 1934 von 34 286% auf 68 193/ verringert(i. V. konnten bei einem Geſamtgewinn von 179 633/ 6 p. H. Dividende ver⸗ teült werden). Hierzu wind im Geſchäftsbericht ausgeführt, daß das Berichtsjahr unter den Auswirkungen der im Vorfahr getätigten ſtarken Eindeckungen ſtand, was den weiteren Abſatz der Produktion im Berichts fahr behinderte. Beeinflußt wurde das Ergebnis auch durch die Ver⸗ ringerung der Veredelungsmargen. Das Exportgeſchäft konnte brotz aller Hemmungen weiter entwickelt werden, wo⸗ durch es möglich war, den Inlondsausfall wenigſtens einigermaßen auszugleichen.( 17. April.) i Reichels Metallſchrauben Ac, Finſterwalde— Wie⸗ der 8 v. H. Dividende. Der AR der Reichels Metallſchrau⸗ ben Ach Fiuſterwalde ſchlägt der HB am 5. Mai nach angemeſſenen Abſchreibungen und Rückſtellungen die Aus⸗ ſchüttung einer Dividende von wieder 8 v. H. auf die Stammaktien vor. Umfatz und e zeigten im verfloſſenen Geſchäftsjahr eine weitere Steigerung. * Bergwerks⸗Geſellſchaft Dahlbuſch, Gelſenkirchen Wiederaufnahme der Dividendenzahlung auf Stammaktien. Der vor einigen Tagen abgehaltenen Aufſichts ratsſitzung wurde der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1935 vorgelegt. Auf Grund des Ergebniſſes wurde beſchloſſen, der v. HV vorzuſchlagen, auf die 12 Mill.„ Stammaktien erſtmalſg wieder eine Dividende von 5(0) v. H. auszuſchütten, während die 3 Mill./ Vorzugsaktien ebenfalls 5 v. H. (wie für die Vorjahre) erhalten ſollen. Ac Sächſiſche Werke, Dreden.— Günſtige Weiterent⸗ wicklung. Der in der Bilanzſitzung vorgelegte Abſchluß ſitr das Geſchäftsjachr 1934 weiſt einſchließlich 2 753 088, (181297 /) Gewinnvortrag einen Reingewinn von 7 987 204 3 004 088)/ aus. Nach Zuweiſung von 349 000(151 000) Mark an den geſetzlichen Reſerveſonds und einer Sonder⸗ zu weiſung vom wieder 100 000% an den Wohlfahrtsfonds wird auf das 100 Mill./ betragende Aktienkapital, das ſich in Händen des Sächſiſchen Staates befindet, die Divi⸗ dendenzahlung mit 5 v. H. wieder aufgenommen. 2538 204 4 verbleiben zum Vortrag. Das Geſchäftsjahr 1995 hat mit Ausnahme der Steinkohlenausbringung, der für das Ge⸗ ſamtergebnis nur eine geringere Bedeubung zukommt. eine weitere Aufwärtsbewegung gebracht. Die Braunkohlen⸗ förderung konnte um rund 7 v. H. auf 4 796 000 Tonnen ge⸗ ſteigert werden, die Brikettherſtellung liegt mit 618 500 Tonnen um rund 8 v. H. über der des Vorjahres, während die Steinkohlenausbringung mit 211 000 Tonnen um rund 7 v. H. hinter der Vorjahrsausbringung zu rückblieb. Die Stromerzeugung ſtellte ſich auf„1,097 Millbarden Woh gegen 1,060 Milliarden kWh. i. V. Die Verwaltung hofft für das Geſſchäftsjahr 1995 wiederum ein günſtiges Ergebnis er⸗ zielen zu können. Die Abſchlußarbeiten ſind zur Zeit noch im Gange. * Zahlungseinſtellung in der Thüringer Möbelinduſtrie. Die Kunſimöbelſſabrik Theodor Wieduwilt in Zeulenroda⸗ Thüringen, die zu den bekannteſten Unternehmungen der mitteldeutſchen Möbelinduſtrie gehört, hat ihre Zahlungen eingeſtellt und die Eröffnung des gerichtlichen Vergleichs⸗ verfahrens beantragt. Da der Status nicht nur keine Ueberſchuldung, ſondern ſogar einen Ueberſchuß von reich⸗ lich 5 v. H. ausweiſt, beſteht bei ruhiger Abwicklung die Möglichkeit einer vollen Befriedigung ſämtlicher Gläubiger. Das Unternehmen ſoll in Form einer Kommanditgeſell⸗ ſchaft weitergeführt werden. * Tientſin⸗Pukow⸗Eiſenbahn⸗Anleihe. Für die von 1936 bis 1838 fälligen Zinſen für die Tientſin⸗Pukow⸗GEiſenbahn⸗ Anleihe, die mit 2% p. H. füßrlich zahlbar ſind, wird, wie die Chineſiſche Botſchaft mitteilt, ein Kupon für jede Obligation der Britiſchen Ausgabe der Anleihe⸗ ſcheine von 1908 und 1910 jährlich am 1. April oder 1. Mai und in gleicher Weiſe für die Deutſche Ausgabe om 1. Okt. und J. November ausgezahlt. Nach 1938 werden die Zin⸗ ſen zweimal jährlich an den üblichen Daten ausgezahlt. Inhaber von Obligationen müſſen dieſelben an die Aus⸗ zachlungs bevollmächtigten(The Hongkong and Shanghai Banking Corporation, London, und die Deutſch⸗Aſiotiſche Bank, Berlin)] ausliefern; die am 1. April und nach dieſem Tage nicht bezahlten Kupons und ſolche, die in der Zeit von 1936 bis 1988 nicht fällig ſind, werden gemäß der in der„Times“ vom 25. Februar d. J. veröffentlichten An⸗ kündigung gegen vorläufige Empfangsſcheine umgetauſcht, die gegen Anleiheſcheine, welche ſich zur Zeit in Vorberei⸗ tung befinden, umgetauſcht werden können. Stahlwerk Mannheim A6. Mannheim- Rheinau Gule Beschäfligung/ Verlustvorfrag geillg! Die Geſellſchaft war auch im Geſchäftsjahr 1935 durch⸗ weg gut beſchäftigt, ſo daß es gelang, den aus 1934 über⸗ nommenen Verluſtvortrag von 62 714,(1934: 96 186 10 Reingewinn, um den ſich der Verluſtvortrag von 158 900% verminderte] vollkommen zu tilgen. Es wird außerdent vorausſichtlich ein kleiner Gewinnvortrag auf neue Rech⸗ nung verbleiben. Wie der SW hört, iſt das Werk auch gegenwärtig mit Aufträgen noch verſehen, die eine längere Beſchäftigung gewährleiſten. Vereinigie Siahlwerke Düsseldorf Günsfige Vorausseßungen für das neue Jahr Düſſeldorf, 30. März. Die Hauptverſammlung der Vereinigten Stahlwerke Ac genehmigte den Abſchluß für 1934/35 und beſchloß die Wiederaufnahme der Dividenden⸗ zahlung mit 3½ v. H. gegen die Stimme eines Kleinaktio⸗ närs. Der Aht⸗Vorſitzende Dr. Fritz Thyſſen wandte ſich gegen die Behauptung, daß das Jahresergebnis auf Sonderkonjunkturgewinne zurüzuführen ſei. Die Geſell⸗ ſchaft habe im Gegenteil ganz erhebliche Mittel inveſtieren müſſen. Der Vorſitzende des Vorſtandes Dr. Ernſt Poens⸗ gleichen Vorjahresmonats. Der Auftragsbeſtand Zeit 15 v. H. höher als zu Beginn des neuen Geſchäf res. Neben dem Fortgang der Belebung de Inlandsmork⸗ tes hat ſich aber auch die Eiſenausfuhr trotz aller Schwie⸗ rigkeiten günſtig entwickelt. Der Anteil der Gußeiſen⸗ produktion am deutſchen Geſamtexport ſei 1935 auf 7 v. H. gegenüber 4,5 v. H. des Vorjahres geſtiegen. Der Monat Fanuor habe ſogar ein Anwachſen auf 8 v. H. gebracht. Die in Gang befindlichen Verhandlungen über die weite⸗ ren Anteile an der internationalen Eiſenerzeugung wür⸗ den zu einer weiteren Feſtigung des Auslandsgeſchäftes beitragen. Auch in der zweiten Hälfte des Geſchäftsjahres könne ein günſtiges Ergebnis in Ausſicht geſtellt werden. * Regelung des dentſch⸗ſchweizeriſchen Reiſeverkehrs. Zwiſchen der deutſchen und der ſchweizeriſchen Regierung iſt eine Regelung des Reiſeverkehrs für das zweite Viertel⸗ jahr 1936 getroffen worden. Die zuſtändigen deutſchen Stellen werden angewieſen werden, im Rahmen verein⸗ barter Momatsbeträge für Kranke und Studierende ſoavſe für Erholungsreiſende Reiſezahlungsmittel zur Verfügung zu ſtellen. * Klagen der elſäſſiſchen Wollinduſtrie. Auf einer Sitzung des Comits Central de la Laine in Straßburg betonte der Vorſitzende Fr. König aus Markirch, daß im Intereſſe der beſonders durch die Sanktionen gegen Italien in ganz große Not geratenen elſäſſiſchen Textilinduſtrie eine Be⸗ ſchleunigung der deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsver⸗ handlungen notwendig ſei. Die Aufrechterhaltung des Ab⸗ ſatzes nach Deutſchland wäre für viele Betriebe geradezu eine Lebensnotwendigkeit. Die franzöſiſche Wollaus fuhr nach Deutſchland hätte in den letzten Jahren 15 v. H. der geſamten Ausfuhr nach dieſem Lande erreicht. Eine Unter⸗ brechung der Fühlung mit der deutſchen Kundſchaft bringe die elſäſſiſche Textilinduſtrie in eine beſonders gefahrvolle Loge. Waren und Märkſe Mannheimer Grofviehmarki Amtlicher Preis für je 50 ug Lebendgewicht 209 Kühe 672 Kälber 2068 Schweine junge vollfl. 42& Sonderklaſſe z 85 8 ſonſtige, Sh beſte Maſt 0 e 28 Oehsen ausgemäſtet 45 vollfleiſchig 41 ſonſtige fleiſchige„80/83 f Andere Kälber 240270, 55 25 Bullen 48 Fürsen beſte Maſt 70/½4 200240, 53 junge vollf! 43 ausgemäſtet 44 mittlere. 65/69 180 200, 51 onſtige„ vollfteiſchig 40 geringe„58,64 120 160„ eie eich, 40/551 Sauen Der heutige Mannheimer Großviehmarkt eröffnete mit einem Angebot von 25 Farren, 28 Ochſen, 48 Rindern, 209 Kühen, zuſammen 310 Stück Großvieh. Angeſichts dieſes geringen Auftriebs war das Geſchäft natürlich ſehr leb⸗ haft, wobei die Tiere der Qualitätsklaſſe A und B zu⸗ geteilt werden mußten. Höchſtnotiz für Bullen 43 Pfg., Ochſen 45 Pfg., Rinder 44 Pfg. und Kühe 42 Pfg. Am Kälbermarkt führte die gute Beſchickung der Kälber von 672 Tieren zu einem mittelmäßigen Geſchäft bei anziehen⸗ den Preiſen. Der Aufſchlag beträgt 2 Pfg. gegenüber der Vorwoche. Höchſtnotiz 70 bis 74 Pfg. Am Schweinemarkt war die Zufuhr mit 2068 Tieren reichlich. Das Geſchäft verlief mittelmäßig, indem die Marktkommiſſion im Rah⸗ men der Kontingentierung zum Höchſtpreis von 57 Pfg. die Zuteilung vornahm. geringſte . 0* Hamburger Schmalzuotierungen vom 30. März.(Eig. Dr.] Tendenz ruhig: American Stegmlard tranſito ab Kai 29 Dollar; American Purelard raff. per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchiedene Standardmarken, trau, ab Kal 29,5— 29,75 Dollar. 5 * * Berliner Getreidegroßmarkt vom 30. März. Wie zu⸗ meiſt um die Monatswende blieb die Unternehmungsluſt im Getreideverkehr ziemlich gering. Die Angebotsver⸗ hältniſſe ſind weiter unterſchiedlich. Zu den April⸗Feſt⸗ preiſen wird Weizen nach wie vor ausreichend zum Ver⸗ kauf geſtellt, die Nachfrage der Großmühlen bleibt aber auf ſpätere Lieferung beſchränkt; auch Kleberweizen findet nur vereinzelt Beachtung, zumal der Mehlabſatz vor den Feiertagen noch keine Belebung erkennen läßt. Roggen iſt allgemein gut gefragt, ſo daß weiterhin, mit Ausnahme des Berliner Platzes, erhöhte Handelsſpannen bewilligt werden. Die Zufuhren ſind an faſt allen Plätzen nicht ſtärker geworden. Umſätze in kontingentsfreier Ware kom⸗ men daher kaum zuſtande. Das Roggenmehlgeſchäft wird von den hieſigen Mühlen als unbefriedigend bezeichnet. Hafer und Gerſte zu Futterzwecken liegen ſtetſg; der Ab⸗ ſatz an die hieſigen Verbraucher geſtaltete ſich nicht immer H. a. notierten: Lupinen gelbe 14,25 15,25; alles an⸗ dere unverändert. * Magdeburger Zuckernotjerungen vom 30. März.(Eig. Dr.) März, April ſe 3,00 B 3,60 G; Mat 3,90 B 3,70 G Auguſt 4,00 B 3,90 G; Okt. 4,10 B 4,00 G; Dez. 4,0 5 4,15. G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Meh per März 31,777,877; April 81,85— 31/95— 32,00; Tendenz ſtetig: Wetter warm, regneriſch. Bremer Baumwolle vom 30. März.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß loko 10 7. 8. Berliner Metallnotierungen vom 30. März.(Eig. Dr.] Amtlich notterten je 100 Kilo: Elektrolytlupſer(wireborsſ prompt 51,50 Standarökupfer lolo 45,75.; Originalhütten⸗ meichblei und Standaröblei per März ſe 21,50 nom.; Origi⸗ nalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen 20.75; Ston⸗ dordzink 20,75; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98⸗ bis gg prog in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ eder Drohtbarren las Reinnickel 98 goproz 209; Silber in Barren ca. 1000 feln per Kilo 37,50 40,50. 5 Der Londoner Goldpreis betrug am 28. März 1936 ür eine Unze Feingolld 141 ſh 0% d 86,7406 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,4151 pence 8877. — Regelung der Wollwirtschaff ab 1. April 3 Berlin, 30. März, Die Ueberwachungsſtelle für Wolle 905 durch Anordnung W 20, die im Deutſchen Reichs⸗ und Preußiſchen Stoatsanzeiger veröffentlicht wird, den Ein⸗ kauf wollener Spinnſtoffe für die Zeit vom 1. April 103 bis zum 30. September 1938 geregelt. Die Regelung 2 ſchließt ſich an das bis zum 31, März 1930 gültige Ver⸗ fahren an, ohne weſentliche⸗ Aenderungen zu bringen. 8 Seite Nummer 150 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Montag, 30. März 1936 1 5 5 W 255— ee eee 3 22 e 8 5 55 5 5 Belak, Hertha Glatt, Max M airich, Hans; mer, der bisher am Opernhaus Hannover ver⸗ griffe ſind, werden gl leichfal ag ſtellt. Intereſſante Operetten-Araufführung n Heidelberg Ney und viele andere ſorgten für eine ſchwung⸗ pflichtet war, wurde nach erfolgreichem Probeſpiel Bildreportagen geben wiederum einen klaren und 8. 5 a volle, heitere Wiedergabe, wobei die von Tatjana von Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm als 1. verſtändnisvollen Einblick in das Leben und Schaf⸗ Das 8 Theater in Heidelberg hob mit e e 5 Mat des deutſchen Volk 5 9 der Operett ebe ua u m Hann bal“ Sawiskaja einſtudierten Tänze das Ganze ſehr Solo⸗Celliſt an die Dresdner Staats⸗ fen des deutſchen Volkes und ſeiner kachbarn. 325 5 127 5 1155 g 10 der Taufe, das belebten. Es gab viele Vorhänge. Sie waren ver⸗ oper berufen. Fritz Sommer erhielt ſeine muſi⸗ 85 das 1 11 f 1 8 10 e 1 17 0 5557 5 dient und dürften eine gute Vorbedeutung für den kaliſche Ausbildung an der Städtiſchen Hochſchule für E Leidmann: Hoppla!(Verl beinen Weg machen dufte. Sllbe neten delten weiteren Weg dieſer wirklich außerordentlich gefäl' Muſtk und Theater und war Meiſterſchüler von Eva e e eee erlagsbuchhandlung ſeinen Weg machen dürfte. Selbſt wenn man ſich 8 5 ö 2 N 1 Ane rin e ſter iler Ane der der Sb Broſchek, Hamburg. 3,50 Mark.) 5 5 1 L 1 5 ligen und vor allem wirkungsvollen Operetten⸗Neu⸗ Konzertmeiſter Müller. Auch der ander Solo 85 3 5 5 b von jedem(an ſich begreiflichen) Lokalpatriotismus heit ein Dr. W S Celliſt der Dresdner Staatsoper, Konzertmeiſter Ja, was war denn jetzt dös? Die Eva, die in frei macht, muß man geſtehen, daß hier ein Werk 7 entſtanden iſt, das ſowohl textlich als auch liſch weit übe 1 0 Zeit vir mengeſetzt, luſtüg. Und di klänge haben, nes, iſt haben die bei tiſchen haben die Ha nach ihren Möglichkeiten das Ganze herausbringen kann. Die Auffü lebendig und alle die allerlei bewährten tänzeriſch beſchw Orcheſter dem, was das Publikum gern ſieht und hört. hrung, heiter geſtaltete, ren muſikaliſchen L r dem ſteht, orgeſetzt bekam. e Muſik, den Autoren ſitzt— ſehr ſo noͤlung geſo die Hans Die Handlung i Operetten⸗Ingredenzien zu⸗ iſt aber ſehr nett und vor allem mag ſie auch mancherlei An⸗ zeigt viel Geſchmackvolles und Eige⸗ hingt und zugleich melodiös, dabei farbig und geſchickt inſtrumentiert. Hermann Hanns Hübſch— von denen erſterer im Städ⸗ Kenntnis von Me genaue rmt, daß jede Ney muſika⸗ was man von bisher un⸗ bekannten Größen auf dem Gebiet der Operette in Jedenfalls ſzeniſch ſtand unter der ſiche⸗ eitung von Richard Heime, der flotten Tanzrhythmen und hübſchen prächtig zum Erklingen brachte. Ly Brühl, 5 ſchule. ſt zwar ſehr tz und bach, Sie Bühne 8 heime ſehr Lieder Paul Hochſchule Hölzlin, ſowie Eliſabeth Stieler vorzügliche Unterrichts Prüfung Kommiſſion der Reichstheaterkammer folgende Schülerinnen der Schauſpielſchule mit vor⸗ züglichem Erfolg abgeſchnitten: Neue Unterrichtserfolge an der Schauſpiel⸗ Die Abteilung Schauſpielſchule an der Städt. für Muſik 1 Finohr, D des Leiſt! Gerda Bunde * . und Theater, Burkart und unterrichten, erfolge aufzuw ingsnachweiſes an Gaby Banſchen s mann und Toni May. wurden für bühnenreif erklärt und ſind berechtigt, im kommenden Herbſt ein Engagement anzutreten. Maunheimer Künſtler auswärts. Sopraniſtin Eliſabeth Brunner wieder mit dem Leipziger Philharmoniſchen O in Leipzig, und zwar Arien von Mozart und Lieder⸗ gruppen von Brahms. haft gefeiert. Anſchließend trat Eliſabeth eine Konzertreiſe nach Italien an, Mailand mit großem Erfolg ſang.— Fritz Die Künſtlerin 0 der Friedrich Pierenkämper hat wiederum eiſen. Bei der der amtlicher Berlin haben Sie Die Mann⸗ ſang Orcheſter wurde leb⸗ Brunner ſie u. a. in So m⸗ Einspaltige Klein anzelgen bls zu einer Höhe von 100 mm je mm 5g. Stellengesuche je mm 4p ig. meif ſter 12 alljährlich, wi dieſem Frühj in Heidelb genten wird Orcheſter in Furtwängler hervorgeht, verbunden. Werke von 2 Richard Wagr und ſeine in dem Verwur modernen rd Wilhelm ahr Ende erg leiten. auch das die füſt, wie aus mit Heidelberg ſeit Das Programm Zeethoven, ter. April ein Mit Berli Neckarſtadt Händel, Heſſe, iſt aus der Meiſterklaſſe für Cello von Konzeri⸗ Müller hervorgegangen. Furtwängler dirigiert in Heidelberg. Furtwängler auch in Sinfoniekonzert dem berühmten Diri⸗ Philharmoniſche Staatsrat dieſer Gaſtſpieltradition vielen Jahren iner kommen. des Konzertes Pfitzner, 26 9. lung in der deutſchen Volksge⸗ meinſchaſt. Die Probleme Krieg und Wirtſchaft, die Zukunftskrieg untrennbare Ravel und Wie hand 5 eng Wort bringt 2 Be⸗ folg— das Robert Walter: Hamburg 36) ſteht die geſchichtliche Geſtalt der ſchönen Eva ein paar handfeſten Büchern— das l Mädchen geht an Land“ und hatte einen großen Er⸗ Loblied der bayeriſchen Madel geſungen hat, kommt jetzt mit einer Schnadahüpferl⸗Tournee. Diesmal iſt es ein bayeriſcher Bua, der ſich reich durch das lüſtenreiche Hamburg windet, aller⸗ erlebt und froh ſeiner heimatlichen Emerenz landet. Buch, bei dem man ſich gleichermaßen über Bild und freut! .80 Mk. Die bie mit Spannung verf folgt man 315 Jen en weg, der dem Edelfräulein zu gehen Eva von 2 etzte hieß„Ein liſten⸗ iſt, wenn er endlich wieder bei Ein luſtiges AW. *. — rott(Broſchek* Co., Im Mittelpunkt dieſes Romans 0 288 28 382 235 4 Beli n Heinrichs s Jünge 90 ein Jahr Wehrlnecheit beißt der eeitaufſas in Leeni ziehe, de geben den den bes der neueſten Ausgabe der Illuſtrierten„Arbeit grund und in der Verborgenheit abſpielte und Wehr“(Verlag Arbeit und Wehr, Berlin mae ne klar, ſind leine. lückenloſen A SNN off an Sir 28 Hof 818 Pf Dar 0 hande t, und wenn der Verf aſſer ſich tro . 115 ane 8 38. Heftpreis 20 Pfg.).. Se era und ihn in g Form ein Verſaſſer gibt darin einen anſchaulichen Ueberblick die ſich wie ein Roman lieſt, bearbeitete und ſeiner Ar über die Notwendigkeit des deutſchen Volksheeres] vollauf gerecht wurde, ſo iſt ih 1 92 dos um ſo Zeit des Ka 180 en Lebens⸗ beſtimmt war. 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