4 2 innen Schul⸗ i ver⸗ ſchulen hr en au⸗ enban, orrab⸗ Reſſel⸗ wandte 8 technik erbe, J mittel- werbe, ſtellten haben jenigen ag, den nderen zen ſich 5 Schüler vierte ſe. igender tduſtrie ſchulen Weiter⸗ m ſoll le mit terricht; 62 interr. Te * * 4 4 2 Erſcheinungsweiſe: Täglich Z2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pig Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr 1. Fe Hauptſtr 63, W Oppauer Str. 8 Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 Pf. 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April 1936 in Geuf zu einem Meinungsaustauſch zuſammengetreten. Sie nahmen Kenntnis von der Abſicht, die die deutſche Regierung in Punkt 3, 4, 5, 6 und 7 ihres Memorandums vom 31. März 1936 zum Ausdruck gebracht hat. Sie ſtellten feſt, daß die deutſche Regierung zur Wiederherſtellung des für die Verhandlun⸗ gen über neue Verträge unerläßlichen Vertrau⸗ ens keinen Beitrag geliefert hat, der ſofortige allgemeine Verhandlungen und die Anwendung von Artikel 7 der ſogenaunten Londoner Vor⸗ ſchläge vom 19. März ermöglicht hätte. Sie ſind jedoch der Auffaſſung, daß es erwünſcht iſt, alle Schlichtungsgelegenheiten völ⸗ lig auszuſchöpfen; zu dieſem Zweck iſt die Aufklärung einer Anzahl von Punkten des deutſchen Memorandums in erſter Linie notwendig, insbeſon⸗ betjenigen, die im franzöſiſchen Membrandu m erwähnt ſind. Die Vertreter Englands werden zu Neſem Zweck mit der deutſchen Regierung in Füh⸗ lung treten. Insbeſondere werden ſie ſich erkundi⸗ gen, welche Bedeutung die deutſche Regierung den von ihr vorgeſchlagenen zweiſeitigen Verträgen gibt und wie dieſe Verträge ſich im Rahmen der kollek⸗ tiven Sicherheit oder des gegenſeitigen Beiſtands, wie er in der Völkerbundsſatzung vorgeſehen iſt, ein⸗ fügen würden. Die Vertreter Frankreichs machten alle Vor⸗ behalte für den Fall des Eintritts irgendwelcher materieller Veränderungen in der Lage der Rhein⸗ Zone während der in Frage ſtehenden Erörterungen. Für den Fall irgendwelcher derartiger Ver⸗ änderungen beſchloſſen die Vertreter der vier Regierungen, ſich ſofort zu verſammeln. Sie nahmen Kenntnis von der Tatſache, daß die Fühlungnahme zwiſchen den Generalſtäben, wie ſie in Abſchuitt 3 der Londoner Vorſchläge vorgeſehen iſt, am 15. April beginnen ſoll. Sie beſchloſſen, dem Völkerbund den franzöſiſchen Friedensplan für eine eingehende Prüfung vorzulegen. Die Zuſtimmung der deutſchen Regierung ſoll eingeholt werden für eine gleiche Vorlegung des deutſchen Memoraudums an den Völkerbundsrat, vorbehaltlich der Bemer⸗ kungen in Abſatz 3 oben. Sie werden auf jeden Fall wieder in Genf während der nächſten Tagung des Völkerbundsrats zuſammen⸗ treten. Der Vertreter Ftaliens hat ſeine Stellung⸗ nahme namens ſeiner Regierung vorbehalten. Geteilte Stimmung in Paris (Funkmeldung der N MZ.) = Paris, 11. April. Da die Sitzung der Vertreter der Reſtlocarno⸗ mächte in Genf am Freitag ziemlich ſpät abends zu Ende ging, ſind nur die großen Pariſer Morgenblät⸗ ter in der Lage, einige Mitteilungen über den Aus⸗ gang dieſer Beratungen zu geben, die in gewiſſen Punkten die amtliche Verlautbarung und die halb⸗ amtliche Stellungnahme dazu ergänzen. Man ſcheint in franzöſiſchen Kreiſen der Anſicht zu ſein, daß in Genf eine für Paris annehmbare Ver⸗ gleichslöſung gefunden worden ſei. Der Genfer Sonderberichterſtatter des„Petit Pa⸗ riſten“ erklärt, die franzöſiſchen Unterhändler hät⸗ ten gewünſcht, daß bereits jetzt das„völlige Verſagen“(]) Deutſchlands feſtgeſtellt worden wäre und man infolgedeſſen zu einer ſtändigen mili⸗ täriſchen Verſtändigung der reſtlichen Locarnomächte ſchreiten müſſe. Die drei anderen Locarnomächte hätten ſich dagegen begnügt, die von Flandin an Eden gerichteten Forderungen zur Kenntnis zu neh⸗ men. Der Genfer Berichterſtatter des„Petit Journal“ ſchreibt, Frankreich habe in Genf gehofft, die Feſt⸗ ſtellung zu erreichen, daß die in London begonnene Ausgleichsbemühung infolge der deutſchen Haltung nicht zum Ziele führen könne. Ihm gegenüber habe ſich aber die britiſche Auffaſſung durch⸗ geſetzt. Die Verhandlungen würden unter eng⸗ liſcher Leitung fortgeſetzt. In britiſchen Kreiſen laſſe man ſogar durchblicken, daß das Foreign Office für die Zuſammenkunft der Reſt⸗Locarnomächte im Mai die Anweſenheit eines deutſchen Beobachters zu er⸗ reichen ſich bemühen werde. Der Genfer Sonderberichterſtatter der„Journse induſtrielle“ berichtet, der franzöſiſche Sieg ſei nicht gerade hervorragend, aber man müſſe ſich mit dem mageren Ergebnis zufriedengeben, denn die Ange⸗ legenheit hätte für Frankreich noch ſchlechter aus⸗ gehen können. Die franzöſiſchen Vertreter hätten viel guten Willen beweiſen müſſen, um noch größere Mei⸗ nungsverſchiedenheiten mit der britiſchen Regierung zu vermeiden und trotz allem die Fühlung aufrecht zu erhalten. „Figaro“ meldet aus Genf, die Reſt⸗Locarno⸗ mächte hätten ſich dahin geeinigt, nichts zu beſchlie⸗ ßen. Frankreich habe trotz aller Bemühungen ſeiner Vertreter hinſichtlich der Wiederherſtellung des in⸗ ternationalen Geſetzes keine Genugtuung erhalten. Eine Verwahrung Italiens — Genf, 11. April. Der italieniſche Vertreter hat bei Beginn der Locarno⸗Beſprechungen am Karfrei⸗ tag im Auftrag ſeiner Regierung folgende Erklä⸗ rung abgegeben: „Als Unterzeichner des Locarno⸗Pakts und in ſeiner Eigenſchaft als Garant hat ſich It 11 langen Jahren ſtets zu ſeiner Unterſchrift bekannt. Nachdem eine Kriſe in der Rheinlandfrage eingetre⸗ ten war, hat Italien an den Konferenzen in Paris alien in und London teilgenommen, wobei es die Zurückhal⸗ tung bewahrt hat, die ihm durch die beſonderen Be⸗ dingungen, in denen es ſich augenblicklich befindet, auferlegt wird. Italien ſteht ſich nunmehr gezwun⸗ gen, darauf hinzuweiſen, daß bei allen kürzlich er⸗ gangenen offiziellen Verlautbarungen der britiſchen Regierung Italien offenſichtlich igno⸗ riert, worden iſt. Meine Regierung hat mich daher beauftragt, an jede der hier vertretenen Mächte die Frage zu rich⸗ ten, ob die Anweſenheit Italiens erwünſcht erſcheint und ob ſeine Mitarbeit an dem Werk des europäi⸗ ſchen Wiederaufbaus auf der Grundlage eines neuen Locarno erwünſcht wird. Sollte dies nicht der Fall ſein, ſo hat Italien keinerlei Grund, irgendwelche Gefahren und Verantwortlichkeiten zu übernehmen, und es müßte ſich vorbehalten, ſein wei⸗ teres Verhalten entſprechend einzu⸗ richten.“ Flandin dementiert — Geuf, 9. April. Flandin hat vor der Preſſe die ihm im„Daily 7. 2 orion 8* 79 71 75 E zugeſchriebene Aeußerung, daß Frank⸗ Telegraph“ reich im Falle der Anlegung von Befeſtigungen im Rheinland an eine Beſetzung des Saarge⸗ biet denke, entſchieden in Abrede geſtellt. England bucht Ergebnis als jeinen Sieg Der aufgegebene Demarche⸗Plan— Velgien an Seite Großbritanniens (Funkmeldung der NM.) London, 11. April. Die Ergebniſſe der Genfer Beſprechungen werden in der geſamten engliſchen Preſſe in großer Auf⸗ machung und ohne Ausnahme mit Befriedt⸗ gung verzeichnet. Beſonders gilt dies für oͤas Er⸗ gebnis der Beratungen der vier Locarnomächte, bei denen allgemein hervorgehoben wird, daß es Eng⸗ lands Vertretern gelungen ſei, ein weiteres Aus⸗ ſöhnungs verfahren durchzuſetzen, im Gegenſatz zu an⸗ ders gearteten franzöſiſchen Vorſchlägen. Allgemein begrüßt wird ferner, daß die Verhandlungen voraus⸗ ſichtlich erſt Mitte Mai wieder aufgenom⸗ men werden ſollen. Der„Daily Telegraph“ wendet ſich in ſeinem Leitaufſatz dann noch einmal ſcharf gegen die franzöſiſche Note. Die britiſche Regierung, ſchreibt das Blatt, habe durch ihre Zuſtimmung zu den Generalſtabsbeſprechungen Belgien und Frankreich Zuſicherungen gegeben, daß jede von England eingegangene Verpflich⸗ tung eingehalten werde, England habe aber da⸗ mit weder das Recht aufgegeben, ſelbſt zu beur⸗ teilen, was für eine Politik verfolgt werden ſolle, noch ſeine Ueberzeugung, daß der Frieden in Europa beſſer geſichert ſein würde, weun mau Deutſchland in den Kreis der Nationen zurück⸗ bringe. Der Genfer Berichterſtatter der„Times“ weiſt darauf hin, daß jeder Gedauke an eine gemeinſame Demarche in Berlin aufgegeben worden ſei. Die franzöſi⸗ ſche Abordnung habe Sanktionen verlangt, ohne hierfür aber Unterſtützung zu finden. Während der geſamten Beſprechungen hätten ſich die bel⸗ giſchen Vertreter an der Seite Großbritanniens befunden. Der Beſchluß, die Verhandlungen fortzuſetzen, werde als Sieg der engliſchen Auf⸗ faſſung betrachtet. Deutschland hat nichts Neues zu ſagen Es hält an ſeinem Vorſchlag feſt, lehnt aber neue Konzeſſionen ab (Von unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 11. April. Ueber den Inhalt des franzöſiſchen Memoran⸗ dums und über ſeine Bewertung durch Deutſchland iſt bereits an anderer Stelle eingehend berichtet wor⸗ den. Der Eindruck in den amtlichen Kreiſen Berlins iſt der einer ruhigen Sachlichkeit— nirgends Nervoſi⸗ tät, nirgends Unruhe. Denn nach der bisherigen Haltung Frankreichs, nach der friedloſen Sonntags⸗ rede Flandins war kaum viel anderes zu erwarten. In Berlin ſieht man den Hauptzweck der umfang⸗ reichen Erwiderung aus Paris auf einem ganz ande⸗ ren Gebiet liegen. Frankreich will bewußt den deutſchen Frie⸗ densvorſchlag bagatelliſieren. Frankreich will durch ſeinen eigenen Plan die Erörterungen in der Welt, die faſt ausnahmslos dem Hitler⸗ ſchen Plan günſtig waren, abbiegen und den franzöſiſchen Plan in den Vordergrund rücken laſſen. Wenn man dieſe Abſicht und dieſe Tendenz er⸗ kennt, dann iſt man auch befugt zu ſagen, daß nie⸗ mals ſchärfer und zielſicherer gegen den Frieden ge⸗ arbeitet worden iſt, als es jetzt Frankreich mit ſeinem Memorandum getan hat. Denn auf dieſer von Frankreich vorgeſchlagenen ſicher aber die kommenden Wochen entſcheiden. Baſis kann es niemals eine deutſch⸗franzöſiſche Ver⸗ ſtändigung geben. Die Zeit iſt vorbei, da man zweier⸗ lei Recht gegen Deutſchland anwenden konnte. Den Anregungen der Auslandspreſſe, die fran⸗ zöſiſchen Vorſchläge mit denen des deutſchen Füh⸗ rers zu verbinden, wird kein Erſolg beſchie⸗ den ſein. Denn die Gegenſätze ſind zu kraß. Des Führers Schritt galt dem Aufbau eines neuen Europas, der Aechtung des Krieges in den nächſten 25 Jahren, der Gleichberechtigung aller Völker und Staaten. Frankreichs Memorandum bedeutet die Ver⸗ ewigung der ſeit 1919 beſtehenden Gegenſätze, die Niederhaltung Deutſchlands, die Inanſpruchnahme von Rechten und Sicherheiten, die man Deutſchland nicht zuerkennen will. Man wird in dieſen Tagen auch in Deutſchland die Frage hören:„Was kommt nun?“ Für Deutſchland iſt die Antwort leicht zu geben. Deutſchland hält an ſeinem Friedenswil⸗ len, an ſeinem großen Friedensangebot feſt. Darüber hinaus gibt es für Deutſchland keine Konzeſſionen, ſofern ſie Vorrechte für andere Staaten— in dieſem Falle Fraukreich— be⸗ deuten. Ob ſich die Barrieren wieder wegräumen laſſen, die Frankreich vor das deutſche Befriedungswerk gelegt hat, werden kaum ſchon die nächſten Tage, Das Recht auf Oſtern * Mannheim, 11. April. Der Oſterſonntag ſteht unmittelbar nach dem Kar⸗ freitag. Nach dem tiefſten Fall der höchſte Triumph. Nach dem ſchmerzvollſten Sterben die glücklichſte Wie⸗ dergeburt. Das Kreuz, zu dem der Spott empor⸗ ſchlug, ſteigt auf zum glorreichen Siegeszeichen über die ganze Welt. Oſtern iſt ſo die höchſte Erfüllung der chriſtlichen Religion, es iſt aber auch zugleich höchſtes Sym⸗ bol menſchlicher Beſtimmung. Es iſt die große Myſtik des Lebens überhaupt, das immer beſtimmt iſt, aus Tod und Verfall neu zu er⸗ ſtehen und aus Niederlage und Schmerzen in neue Verklärung zu gehen. Es gibt kein wirkliches Leben, indem nicht beides nebeneinanderſteht: Auferſtehung und Tod, Triumph und Niederlage, und dieſes Le⸗ ben iſt nichts wert, innerlich nichts wert und auch äußerlich nur morſch und leer, das nicht ſeine Bewäh⸗ rung im Kampf mit dem Böſen gefunden und nicht dieſes Böſe aus den großen Urtugenden der Kraft und des Glaubens heraus überwunden hat. Was Menſchen und Nationen Schweres trifft in ihrem Daſein und in ihrer Geſchichte, iſt ja nicht bloß ſchlecht und ſchwer und ſchmerzlich: iſt ja vor allem auch notwendig. Notwendig zur Bewäh⸗ rung, zur Sonderung von Spreu und Weizen, zur Feſtigung des Lebenswerten und zur Vernichtung bes Lebensuntüchtigen. Dieſe Bejahung des Leidens iſt nicht paſſive chriſtliche Dulderphiloſophie, nicht mehr paſſend in eine Zeit neuerwachter heroiſcher Haltung: iſt viel⸗ mehr das lebendige Verlangen jeder Kreatur, tief in ihr ſteckend und unbewußt in ihr wirkend, ſich zu bewähren und in der Ueberwindung des Leidens ſich das Anrecht auf den Triumph des Lebens zu holen. Der männlichſte der deutſchen Philoſophen, Nietzſche, hat ſo das Lob des Leides nicht anders geſungen als der demütigſte der chriſtlichen Predi⸗ ger, Franziskus von Aſſiſi. Es kommt ja nicht döͤarauf an, was für ein Schick⸗ ſal einen trifft, es kommt nur darauf an, wie man es erlebt: welche Stärke man daraus gewinnt, wel⸗ chen Glauben man dagegen einzuſetzen hat, welche größeren Werte man als Erſatz zu ſtellen vermag für die, die einem das Schickſal genommen und zer⸗ ſchlagen hat. Das iſt das Entſcheidende im Leben der Men⸗ ſchen wie im Leben der Nationen. Wir feiern heute auch ein Oſtern der deutſchen Aufer⸗ ſtehung. Könnten wir es feiern, wenn wir nicht aus der Tiefe unſeres Zuſammenbruches heraus neue Kräfte geholt hätten, die ſtärker und entſcheidender waren als die, die in dieſem Zuſammenbruch ver⸗ ſunken waren? Könnten wir es feiern, wenn wir 3. B. nicht gelernt hätten, was die Kamerasoſchaftlich⸗ keit der Nation für das Schickſal der Nation bedeu⸗ tet? Könnten wir es feiern, wenn uns nicht die Niederlage aus den alten Lagern der nationalen Un⸗ einigkeit heraus in die Hürde eines einigen Reiches getrieben hätte? Könnten wir es feiern, wenn uns nicht der Verluſt all des äußeren Reichtums und Glanzes den Blick nach innen gekehrt und uns nicht gezwungen hätte, nach inneren Schätzen zu graben: nach den weſentlichen Dingen unſeres Seins und nach den weſentlichen Aufgaben unſerer Beſtim⸗ mung? Als im Jahre 1919 ſich die Kerkertür des Ver⸗ ſailler Friedens hinter Deutſchland ſchloß, ſtand auf dieſer Tür das Danteſche Wort:„Ihr, die ihr ein⸗ tretet, laßt alle Hoffnung fahren“. Und eine Zeit⸗ lang ſchien es, als ob Deutſchland in der Hoffnungsloſigkeit ſeiner Situation ſich in der Tat der gefährlichen Verführung müder Reſi⸗ gnation rgeben hätte. Bis es allmählich dahinter⸗ kam, daß gerade aus ſeinem Leid und ſeiner Nieder⸗ lage ihm die Kräfte zuwuchſen, dieſes Leid und dieſe Niederlage zu überwinden. Heute iſt das Tor des Verſailler Friedens wie⸗ der weit aufgeſtoßen: Deutſchland ſchreitet wieder frei in den freien Raum der Welt. Aber es iſt ein anderes Deutſchland, das jetzt der Feſſeln ledig iſt. Es iſt nicht mehr das Deutſchland, das geweſen war, ehe das Schickſal des Krieges und die Bitternis der Niederlage kam. Seine Züge ſind härter geworden, ſeine Haltung ernſter, ſein Wille beſtimmter, ſeine Einſicht klarer. Es iſt nach außen und nach innen umgeprägt worden in dieſem Feuerofen der Geſchichte, in den es mehr als alle anderen Völker— das ruſſiſche Grenzvolk in Eu⸗ * 2. Seite/ Nummer 169 Oſter⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung Samstag, 11. April/ Sonntag, 12. April 1936 ropas öſtlichem Raum ausgenommen— geworfen morden war. In dieſem Feuerofen iſt von ihm ab⸗ gefallen, was den anderen Völkern in der ruhigen Sicherheit ihres Schickſals geblieben iſt: der glückliche, aber auch gefährliche Sinn, das Leben mehr als Spiel denn als Aufgabe zu nehmen; die glückliche aber auch gefährliche Neigung, über die Grenzen zu ſtrömen und damit Aufgabe und Sinn des eigenen Schickſals zu verwiſchen; das glückliche und aber ge⸗ fährliche Wollen, in der Bequemlichkeit der Einzel⸗ ſchickſale das Beſte für das Schickſal der Nation zu ſehen. Wir verſtehen das alles ſehr gut bei den anderen: ſie waren ja nicht gezwungen, auf all das zu verzich⸗ ten, um das Leben, das nackte Leben, ganz einfach die Exiſtenz des nationalen Schickſals zu retten. Das Leben hat es ihnen ja viel bequemer gemacht als uns. Sie froren nicht und ſie hungerten nicht, und ihre Freiheit war nicht genommen und ihre Sicher⸗ heit war nicht bedroht und ihre Wirtſchaft verdorrte nicht und ihre nationale Gemeinſchaft wurde nicht zerſtört von Kräften, die nur da wirkſam werden können, wo die Not ihnen den Zugang zum Mark des nationalen Lebens öffnet. Ihre alten Formen waren nicht einer Bewährung ausgeſetzt, die ſie zerbrochen hätte. Aber die Formen unſeres Lebens waren es, und ſie ſind daran zerbrochen. Und wir haben uns neue ſuchen müſſen, und wir haben nun dafür aber auch das Gefühl, das kein anderes Volk der Welt haben kann: das aufatmende Gefühl der Befreiung und das erhebende Gefühl des Stolzes, jetzt wirklich Auferſtehung feiern zu können, und wirklich ſagen zu können, daß nach der Laſt der Lei⸗ den der Triumph des Sieges ſtand. Oſterfreude iſt nur dort vorhanden, wo wirklich das Karfreitagsleid geſpürt wurde. Wir Deutſche haben unſeren Kar⸗ freitag geſpürt wie kein anderes Volk den ſeinen! Sollten wir uns da jetzt des neuen Oſtern nicht freuen dürfen? Wie ſollte dieſe Freude, ſo ſelbſtverſtändlich und ſo natürlich, eine bedro⸗ hung der anderen Völker ſein? Wie ſollte eine ſolche Freude gleichzuſetzen ſein mit der Luſt, ſie mit dem Karfreitag eines neuen Krieges zu vertauſchen? Deutſchland iſt immer beſtimmt geweſen, müh⸗ beladener Wegbereiter europäiſchen Schickſals zu ſein. Es iſt auch jetzt am längſten über den europäiſchen Golgathaweg geſchickt worden. Wenn es jetzt alls erſtes Europa das Oſterneines wah⸗ ven Friedens zeigen dürfte, wäre ihm ſelbſt das der ſchönſte Lohn für ſeine Leiden! Dr. K. W. Durchhalten im Abeſſinienkonflikt oder nicht? Eden und Flandin ſind geteilter Meinung Beratungen des 13er⸗Ausſchuſſes: Neuer Verhandlungsauftrag an Madariaga-Inzwiſchen ſetzt Italien ſeinen Vormarſch fort — Genf, 10. April. Der 13er⸗ Aus ſchuß des Völkerbundsrats hat be⸗ ſchloſſen, ſich auf Donnerstag nächſter Woche zu ver⸗ tagen, um dann den Bericht ſeines Vorſitzenden über die Verhandlungen entgegenzunehmen, die inzwi⸗ ſchen mit den Vertretern Italiens und Abeſſiniens hier in Genf geführt wurden. Dem Beſchluß des 13er⸗Ausſchuſſes ging, wie verlautet, eine lebhafte engliſch⸗franzöſiſche Aus⸗ einanderſetzung über das weitere Verfahren vor⸗ aus. Eden machte geltend, daß nach Anſicht der britiſchen Regierung auch nicht ein Tag un⸗ nötig gezögert werden dürfe, um die Einſtellung der Feindſeligkeiten zu erreichen. Er ſprach ſich gegen jede Vertagung des 13er⸗Ausſchuſſes aus, während der franzüſiſche Außenminiſter eine un⸗ befriſtete Vertagung vorſchlug. Ferner beantragte Eden, daß nächſte Woche eine Sitzung des 18er⸗Ausſchuſſes ſtattfinden ſolle; denn abgeſehen von der Sanktionsverſchärfung im Falle des Scheiterns der Schlichtungsverhandlungen habe der Ausſchuß noch andere Arbeiten zu erledigen. Man einigte ſich ſchließlich dahin, daß der Vorſitzende des 18er⸗Ausſchuſſes die Mitglieder über die letzten Vorgänge unterrichten und ſie auffordern ſolle, ſich für eine baldige Tagung bereitzuhalten. Madariaga wird ſeine Beſprechung mit Aloiſi am Dienstag aufnehmen mit der Erwartung, daß der italieniſche Delegierte bis dahin von ſeiner Regie⸗ rung die entſprechenden Vollmachten erhält. . 2 2 7 Italien hofft auf Zeitgewinn — Rom. 11. April.(U..) Wie von zuſtändiger Stelle verlautet, wird Ita⸗ lien es ablehnen, ſich vor dem Dreizehner⸗Aus⸗ ſchuß wegen der Verwendung von Giftgas im abeſ⸗ ſiniſchen Krieg zu verantworten. Dagegen iſt es be⸗ reit, dieſe Frage dem internationalen Roten Kreuz Baron Aloiſi zu unterbreiten. Muſſolini hat in⸗ Mekikos früherer Diktator berhaftet Calles wegen, ſtaats feindlicher Amtriebe! nach den Vereinigten Staaten abgeſchoben — Mexiko, 10. April. Extrablätter melden, daß der frühere mexi⸗ kaniſche Staatspräſident Calles mit mehreren feiner Anhänger verhaftet und nach den Ver⸗ einigten Staaten abgeſchoben worden ſei. Wie in den Sonderausgaben gemeldet wird, befinden ſich unter den mit dem frü⸗ heren Staatspräſidenten Calles gemeinſam Verhaf⸗ teten auch der frühere Landwirtſchaftsminiſter Luis Leon, der Führer des„Chrom“ genannten Arbeiter⸗ verbands Luis Morones und der frühere Gouver⸗ neur des Staats Guanajuato, Raffael Melchior Or⸗ tega. Alle vier ſind im Flugzeug am Freitagfrüh über die Grenze nach Texas geſchafft worden. Die Verhaftung erfolgte unter größtem Stillſchweigen. Mehrere Armeeoffiziere und Polizeibeamte umſtell⸗ ten kurz vor Mitternacht die Häuſer der betreffen⸗ den Politiker. Nach der Verhaftung wurden ſie zum Flugplatz geſchafft, von wo aus ſie um.11 Uhr mit einem Flugzeug der Compania Mexicana de Avia⸗ tion nach Brownsville befördert wurden. Calles wurde vom Garniſonschef General Navaro, der mit Truppen und acht Polizeibeamten erſchienen war, auf ſeinem Landſitz Santa Barbara verhaftet. Auf die Frage Calles, warum er verhaftet werde, antwortete Navaro, die Bedingungen des Landes erforderten dies. Die Verhaftung hängt mit Gerüchten über angebliche umſtürzleriſche Tätigkeit Calles und ſeiner Anhänger zuſammen. Außerdem wird Calles die geiſtige Urheberſchaft des Eiſenbahn⸗ anſchlags, der als politiſche Tat bewertet wird, vor⸗ geworfen. Das Blatt„Ultimas Noticias“ veröffentlicht eine Unterredung mit Calles, in der der frühere Staatspräſident erklärt, er habe ſich ſeit ſeiner Rück⸗ kehr im Dezember v. J. nicht in die Politik einge⸗ miſcht und in Cardenas ſtets einen aufrichtigen, ehr⸗ lichen Menſchen geſehen. Er glaube, wie die ganze Welt an die Notwendigkeit einer gerechteren Ver⸗ teilung der Reichtümer, um die Ausbeutung der Armen durch die Reichen zu vermeiden und um die Maſſen in ſozialer, wirtſchaftlicher und moraliſcher Hinſicht zu heben. Seine einzigen Beanſtandungen des jetzigen Syſtems ſeien die Methoden, mit welchen man das Volk ſchädige. Calles wies die Beſchuldigung, er ſei für den Bahnanſchlag verantwortlich, entſchieden zurück. Er ſei immun gegen jene Verleumdung, die ihn nicht verletzen könne. Am Freitagvormittag fand im Kriegsminiſterium eine mehrſtündige Beratung ſtatt, über die jedoch Stillſchweigen bewahrt wird. Gerüchtweiſe verlautet, daß ſich die Zahl der Verhaftungen bereits auf 70 erhöht habe. übereinſtimmend Ealles über ſeine Ausweiſung „ Browusville(Texas), 11. April. Der frühere Staatspräſident Calles gab, nachdem ſich die mexikaniſchen Begleitoffiziore zurückgezogen hatten, eine Erklärung ab, in der er auf die Hinter⸗ grüi ide ſeiner Ausweiſung einging. Er erklärte u.., der wahre Grund für ſeine Verbannung ſei ber anarchiſche Zuſtand, in dem ſich Mexiko gegenwärtig befinde. Die Regierung verſuche den Kommu⸗ nismus einzuführen. Sie ſei beſtrebt, den Erzeugungsapparat zu ſozialiſieren und in der Land⸗ wirtſchaft ein Kollektivſyſtem einzurichten, wie es in Sowjetrußland beſtehe. Das mexikaniſche Volk, ſo ſchloß Calles, lehne jedoch den Kommunismus ab und betrachte ihn als ein Syſtem, das für Mexiko völlig ungeeignet ſei. ſtruiert, ſich nicht auf eine Diskuſſion der abeſſini⸗ ſchen Frage in Genf einzulaſſen. Muſſolini verharrt auf ſeinem urſprünglichen Standpunkt, über die Möglichkeiten eines Waffenſtillſtandes nicht vor Oſtern zu verhandeln. An unterrichteter Stelle er⸗ klärt man dies damit, daß Rom ſpäteſtens Oſter⸗ montag mit dem Fall Deſſies rechnet. In dieſem Fall wird man eher geneigt ſein, auf die Vorſchläge einzugehen, die eine ſofortige Einſtel⸗ lung der FJeindſeligkeiten bei gleichzeitiger Auf⸗ hebung der Sanktionen vorſehen. Eine allerdings noch nicht beſtätigte vom afrikaniſchen Kriegsſchauplatz beſagt, daß Ge⸗ neral Graziani ſeine Offenſive gegen Djid⸗ jiga und Harrar nun allen Ernſtes begonnen habe. Es ſei bereits zu heftigen Kämpfen in der Provinz Ogaden gekommen, über die jedoch noch keine Einzelheiten vorliegen. Angriff auch an der Süofront? — Addis Abeba, 10. April. Wie in Addis Abeba mitgeteilt wird, hat General Maſſigli von der Südfront gemeldet, daß die Italie⸗ ner ſeit dem 8. April Aſphyxantgas über Saſſabaneh und Dagabur abgelaſſen haben. 80 Einwohner hät⸗ ten dadurch ſchwere Brandwunden davongetragen. In Aoͤdis Abeba betont man, daß die abeſſiniſche Re⸗ gierung erneut in Genf gegen den Gasangriff prote⸗ ſtieren werde. Meldung Nach weiteren Meldungen ſollen die Italiener nun auch an verſchiedenen Stellen der Südfroit zum Angriff übergegangen ſein. Auch än der Nordfront entwickeln ſich heftige Kämpfe nördlich von Waldia auf der Straße nach Deſſie. Der Vormarſch auf Deſſie — London, 11. April.(U..) Nach hier aus dem italieniſchen Hauptquartier in Nordabeſſinien einlaufenden Berichten hat die italieniſche Armee, die ſich längs der„Straße des Negus“ im Vormarſch auf Deſſie befindet, die Ort⸗ ſchaft Kobbo 35 Kilometer ſüdlich von Quoram er⸗ reicht. Nach der widerſtandsloſen Beſetzung von Kobbo bewegten ſich die italieniſchen Stoßtrupps in Richtung auf Waldia, das wiederum etwa 35 Kilo⸗ meter ſüdlich von Kobbo gelegen iſt. Außerdem heißt es, daß das erſte Armeekorps raſche Fortſchritte längs der Karawanenſtraße mache, die nach Magdalo führt. Sämtliche Truppenbewe⸗ gungen würden fortwährend durch Beobachtungs⸗ flugzeuge überwacht. Der Vormarſch des erſten Ar⸗ meeborps, ebenſo wie die Operationen des eritreiſchen und des dritten regulären Armeekorps ſollen zu⸗ ſammen mit der Aktion der„geheimnisvollen Ar⸗ mee“ bei Sardo in der Provinz Auſſa Teile eines großangelegten konzentri ſchen An⸗ griffs auf Deſſie ſein. Abbau der Diktatfrieden Türkei wünſcht Abänderung des Meerengen⸗ abkommens — Ankara, 11. April. Die anatoliſche Telegraphen⸗Agentur meldet: Da das Abkommen über die Meerengen nicht mehr den Erforderniſſen der Sicherheit und der Verteidigung der Türkei entſpricht, hat die türkiſche Regierung beſchloſſen, eine Note an die Unterzeichnerſtaaten wegen einer Abänderung des Abkommens zu richten. Die Note wird am heutigen Samstag den Beteiligten zugeſtellt werden. Palete mit Bomben Geheimnisvolle Anſchläge in Pennſylvanien ldung der NM.) —Neuyork, 11. April. Wie aus Wilkesbarre im pennſylvaniſchen An⸗ thrazitkohlenrevier berichtet wird, kam es dort zu Un⸗ (Funkme ruhen unter der Arbeiterſchaft, bei denen ein Ar⸗ beiter getötet wurde, Durch geheimnisvolle Poſt⸗ pakete, die Bomben enthielten, und deren Urſprung nicht feſtgeſtellt werden konnte, wurden vier Per⸗ ſonen, denen derartige Pakete zugeſandt worden waren, ſchwer verletzt. Den Poſtbehörden gelang es, weitere Anſchläge zu verhindern, da die anderen Bombenpakete unſchädlich gemacht werden konnten. Auf die römiſch⸗katholiſche Kirche in St. Mary wurde während des Kayfreitag⸗Gottesdienſtes eben⸗ falls ein Bombenanſchlag verübt. Das Pfarrhaus wurde durch Feuer zerſtört. Der deutſche Bolſchafter in London 7 Ein Herzſchlag machte dem Leben des verdienten deulſchen Staatsmanns ein Ende — London, 10. April. Der deutſche Botſchafter in London, Leo⸗ pold von Hoeſch, iſt am Karfreitagvor⸗ mittag 10 Uhr plötzlich an einem Herzſchlag verſchieden. von Hoeſch Im Alter von 54 Jahren iſt am Vormittag des 10. April der deutſche Botſchafter in London, Dr. Leopold von Hoeſch, einem Herzſchlage erlegen. Das Deutſche Reich verliert in ihm einen ſeiner fä⸗ higſten Diplomaten, der bei allen großen außenpolitiſchen Entſcheidungen der Nachkriegszeit an hervorragender Stelle als Botſchafter in Paris und ſpäter in London beteiligt war. Botſchafter von Hoeſch trat im Jahre 1907 in den Auswärtigen Dienſt ein und war an den deutſchen diplomatiſchen Vertretungen in Peiping, Paris und London tätig. Bei Ausbruch des Weltkrieges ſtellte er ſich als Reſerveoffizier ſeinem Regiment zur Ver⸗ fügung. Von 1915 ab wurde er wieder für den diplomatiſchen Dienſt angefordert und der Geſandt⸗ ſchaft in Sofia, ſpäter der Botſchaft in Konſtantinopel zugeteilt, Ende 1918 kam er als Legationsrat nach Oslo und im Jahre 1920 nach Madrid. Im Jahre 1921 wurde er als Botſchaftsrat an die Botſchaft in Paris verſetzt, wo er bis zum Jahre 1932 blieb, von 1924 ab als deutſcher Botſchafter. 1932 b Seit September war Herr von Hoeſch Botſchafter in London. Tiefes Bedauern in London — London, 10. April. Die Nachricht von dem plötzlichen und völlig un⸗ erwarteten Tod des Botſchafters v. Hoeſch hat hier tiefſtes Bedauern ausgelöſt. König Eduard, der ſich zur Zeit auf Schloß Windſor befindet, war einer der erſten, die von dem Hinſcheiden des deutſchen Botſchafters unterrichtet wurden. Er drückte ſogleich ſein tiefſtes Bedauern aus und übermittelte perſönlich dem deutſchen Bot⸗ ſchaftsrat, Fürſt Bismarck, auf telephoniſchem Weg ſein Beileid. Infolge der Karfreitagsruhe erſchienen keine Zei⸗ tungen; jedoch veröffentlichen die engliſchen Nach⸗ richtenagenturen lange Nachrufe. Das halbamtliche Nachrichtenbüro Reuter meldet, daß die vielen Freunde, die Botſchafter v. Hoeſch in London be⸗ ſeſſen habe, durch die Todesnachricht tief erſchüttert ſeien. Die Nachrichtenagentur Preß Aſſociation ſchreibt: Botſchafter v. Hveſch gehörte zu der langen Reihe hervorragender deutſcher Diplomaten, die ihr Land am Hof von St. James vertreten haben. Der Präſident des engliſchen Staatsrats, Ramſay Maedonald, erklärte u..: Botſchafter v. Hoeſch ſei einer der hervorragendſten Vertreter der alten Diplomatenſchule geweſen. Das di⸗ plomatiſche Korps in London erleide durch ſeinen Tod einen großen Verluſt. Lordkanzler Lord Heilsham äußerte ſich u.., daß man den deutſchen Botſchafter ſehr vermiſ⸗ ſen werde. Er habe das engliſche Volk gut gekannt und verſtanden. Der frühere engliche Außenminiſter, Sir Samuel Hoare, gab ſeiner tiefen Betrübnis Ausdruck und ſagte: Ich bedauere es, daß wir in London einen Freund verloren haben, und daß Deutſchland einen ſo fähigen Vertreter verloren hat. Der frühere Luftminiſter, Lord Londonderry, er⸗ klärte: Sein Tod iſt mehr als ein perſönlicher Ver⸗ luſt für ſeine Freunde: Er iſt ein Verluſt für die Oeffentlichkeit. Sowohl Deutſchland wie England ſind ſchmerzlich betroffen. Botſchafter von Hoeſch hat viel dazu beigetragen, eine beſſere Grund⸗ lage der Verſtändigung zwiſchen den beiden Natio⸗ nen zu. . bar. Belträge keine Gewühr Rlückſendung nur 1 nue Verbände⸗Politik in Oeſterreich „Entmilitariſterung“ der Sturmſcharen — Wien, 10. April. Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg gibt als Führer der Oſtmärkiſchen Sturmſcharen in einem Aufruf an dieſe Organiſation bekannt, daß die Bewegung ent⸗ militariſiert werde. Die Oſtmärkiſchen Sturmſcharen blieben jedoch als katholiſche Kulturorganiſation be⸗ ſtehen. Gleichzeitig mit dem Aufruf hat der Bundeskanz⸗ ler die Militanten⸗Dienſtſtellen aufgelöſt, ihre Kom⸗ mandanten ihrer Funktion enthoben und die Funk⸗ tionäre der kulturpolitiſchen Organiſation und deren Wirkungskreis in einer eigenen Verordnung be⸗ ſtimmt. Im Augenblick iſt es noch nicht klar, was mit den Militantenmitgliedern der Oſtmärkiſchen Sturmſcha⸗ ren, deren Zahl man auf etwa 20 000 in ganz Oeſter⸗ reich ſchätzt, geſchehen wird. Da ein Ausführungs⸗ geſetz über die, ſeinerzeit geſchaffene„Frei e Mi⸗ L Oeſterreichiſcher Heimatſchutz“ noch 0 che erlaf⸗ ſen würde, weiß man nicht, ob dieſe Militantenmiten glieder einzeln oder als Ganzes öder bkelleicht überhaupt nicht in die Miliz eintreten werden Die innerpolitiſche Bedeutung des Schrittes des Bundeskanzlers liegt darin, daß man hierin eine Aufforderung an den Heimatſchutz ſehen kann, das gleiche zu tun; denn die Freiwillige Miliz— Oeſter⸗ reichiſcher Heimatſchutz darf mit dem Heimatſchutz als ſolchen nicht verwechſelt werden. Die Freiwillige Miliz— Oeſterreichiſcher Heimatſchutz iſt ein ſtaat⸗ liches Korps, das unter der Leitung des Bundeshee⸗ res ſteht und vorderhand nur die aktiven Mannſchaf⸗ ten des ſeinerzeitigen Freiwilligen Schutzkorps um⸗ Neuer Zwiſchenfall — Tokio, 11. April.(U..) Eine japaniſche Agentur meldet aus Swen⸗fen⸗ho einen Zwiſchenfall an der mandſchuriſch⸗ruſſiſchen Grenze, bei dem auf beiden Seiten etwa 30 regu⸗ läre Soldaten beteiligt waren. Die ſowjetruſſiſchen Soldaten eröffneten, wie es in der Mitteilung heißt, ohne jeden Grund das Feuer auf die japaniſch⸗ mandſchuriſche Abteilung, die ſich auf einem Er⸗ kundungszug diesſeits der Grenze befand. Schließ⸗ lich hätten auch die japaniſch⸗mandſchuriſchen Solda⸗ ten auf die Angreifer gefeuert, die ſich daraufhin zurückgezogen hätten. Ein japaniſcher Offizier ſei getötet worden. faßt. Schweres Gasunglück in Heidelberg Der Küchenchef eines Gaſthofes ums Leben gekommen * Heidelberg, 11. April.(Eig. Drahtb.) Im bekannten Heidelberger Gaſthof„Zum Ritter“. in dem gegenwärtig Umbauarbeiten vorgenommen werden, geſchah in den Nachtſtunden ein Gasunglück, das ein Menſchenleben forderte. Im dicken Gemäuer müſſen bei den Arbeiten alte Gasröhren angeſchlagen worden ſein, ſo daß während der Nacht Gas ausſtrömte und in ein oberes Zimmer eindraug, in dem der jungverheiratete 38⸗ jährige Küchenchef Meißgeier aus Mannheim mit ſeiner Frau ſchlief. Die beiden wurden erſt am nächſten Tag, nachdem ſie im Laufe des Vormittags nicht erſchienen waren, entdeckt. Das Zimmer mußte gewaltſam geöffnet werden. Dabei wurden die jungen Eheleute bewußtlos vorgefunden. Der Küchenchef ſtarb heute morgen in der medi⸗ ziniſchen Klinik, während bei ſeiner 1 keine Le⸗ bensgefahr mehr beſteht. —— See und verantwortlich für Politik: Dr. Alols Winbauer tellvertreter des Hauptſchriftletters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ chaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗-Handelsteilt Dr. Fritz Bode Lokaler Teil- Dr. Fritz Hammes- Sport: Wily Müller- Süd⸗ weſtbeutſch⸗ unſchen ſericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen 5 7 geſchäftl Mitteilungen. Jakob Fau de, ſämtlich Nannheim. Heraus 1 Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitu 8 Dr. Fritz Bode& Cn, Mannheim, N R 1.—6 25 Schriftleitung in Berlin: Dr. E, fr. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. U 1938: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 2800 Abendauflagze der Ausgob A u. Ausgabe 8: 0700 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. 4 * ener —. D. geſchit Grab. Sonn dem verbu ſucht Erfül nenar tiefin. geſän, gens aufer und L Johan Zeitge renz, die S Nicol Oſter! all, w dieſen ſonne ſchöne er de unter ßen,, Es jene Dort Chore die di fällt. chenre dämpf * ſer 95 heim Bad im 8 Dam auch ſeiner einige verze verkel und t von? unſer Kraft! blüt ſich ir im 5 zurüd autob geuge aus aus la W. in die ſtarke beſuch dien De frühen Macht merkl von Der den z menen ausge — ort ner oft der von Samstag, 11. April /Sonntog, 12. April 1938 — Oſter⸗Ausgabe der Neuen Maunheimer Zeitung 3. Selte/ Nummer 109 Mannheim, den 11. April. Oſterſonne Markusevangelium beginnt die Oſter⸗ geſchichte mit den Worten:„Die Frauen kamen zum Grabe ſehr frühe, da die Sonne aufging.“ Und dieſe Sonne leuchtet über unſerem Oſterfeſt, das ſich mit dem nordiſchen Frühlingsſonnenglauben wunderſam verbunden hat. Die Lichtgläubigkeit, die Lichtſehn⸗ ſucht findet hier ſchönſten Ausdruck und überirdiſche 2 Das Erfüllung. Das chriſtliche Oſterfeſt iſt ſelbſt der Son⸗ nenaufgang über einer neuen, reineren Welt. Dieſe tiefinnere Beſeligung durchklingt auch ſo viele Oſter geſänge unſerer Kirchenliederdichter.„Frühmor⸗ gens da die Sonn' aufgeht, mein Heiland Chriſtus auferſteht, vertrieben iſt der Sünde Nacht, Licht, Heil und Leben wiederbracht“— ſo ſingt der Liederdichter Johann Heermann, und der Bremer Domkantor und Zeitgenoſſe von Bach und Händel, Laurentius Lo⸗ renz, ruft:„Wach auf, mein Herz, die Nacht iſt hin, die Sonn' iſt aufgegangen“, und der Deutſchböhme Nicolaus Hermann, Luthers Freund, weiß von Oſtern zu ſagen:„Die Sonn', die Erd', all Kreatur, all, was betrübet war zuvor, das freut ſich heut' an dieſem Tag“, und Philipp Spitta grüßt die Oſter⸗ ſonne mit den Worten:„Wandle leuchtender und ſchöner, Oſterſonne, deinen Lauf..“ und dann ruft er der Erde zu, ſie ſolle ſich in Frieden ausbreiten unter Gottes Himmel und den Auferſtandenen grü⸗ ßen,„wonnevoll in Licht getaucht!“ Es gibt keine eindringlichere Oſterpredigt als jene ſtumme in der Kloſterkirche zu Maulbronn. Dort hat der Baumeiſter im Deckengewölbe des Chores über dem Altar eine Oeffnung gelaſſen, durch die die Morgenſonne gerade auf das Chriſtusbild fällt. Dämmeriges Dunkel herrſcht im weiten Kir⸗ chenraum, durch deſſen buntbemalte Fenſter ein ge⸗ dämpftes Licht eingeht, aber der Kruzifixus iſt von Licht umfloſſen und grüßt im Glortenſchein. Das iſt es: der Sieg über das Dunkel, der Sieg über alle dunkeln Mächte, auch über den Tod. Die Auferſtehung zum Licht der ewigen Wahr⸗ heit. Darum wollen wir den Oſtertag hell und ſonnig haben, darum gehen wir hinaus in die friſchbegrün⸗ ten Fluren, weil wir Kinder des Lichtes geworden ſind durch den Tod und die Auferſtehung des Hei⸗ lands. Es mag im Glauben auferſtanden ſind vermag nichts Irdi⸗ ſches mehr etwas wider uns. Denn: „Deß ſoll'n wir alle froh ſein, Chriſte will unſer Troſt ſein.“ Der Führer war in Mannheim Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler traf pon einer Rheinſahrt auf dem Regierungsdamp⸗ ſer„Preußen“ kommend am Freitagabend in Mann⸗ heim ein. Die Fahrt ging vom Rheinhotel Dreeſen Bad Godesberg bis nach Geiſenheim und von dort im Kraftwagen nach Mannheim. An Bord des Dampfers befand ſich neben dem Stab des Führers auch Botſchafter von Ribbentrop mit einigen ſeiner Mitarbeiter ſowie Gauleiter Grohé⸗Köln und einige höhere SA⸗Führer. Der Führer, der einen kurzen Oſterurlaub ver⸗ bringt, trat die Weiterfahrt am Samstagfrüh von Mannheim aus an. Sonniger Karfreitag Der ſonnenhelle Karfreitag war ein Tag, wie man ihn ſich nicht ſchöner hätte denken können. Vom frühen Morgen bis zum Abend ſchien die Sonne vom wolkenloſen Himmel, und mit Behagen genoß man die wärmenden Strahlen, die raſch mit der Morgen⸗ kühle aufräumten. Schon früh wurde es in den Straßen lebendig, denn viele Mannheimer nützten dieſen ſchönen Früh⸗ lingstag zu einer Wanderung. Die Bahn, die nicht nur einen ſtarken Reiſeverkehr zu bewältigen hatte, verzeichnete auch noch einen ſehr lebhaften Ausflugs⸗ verkehr, bei dem begreiflicherweiſe die Bergſtraße und das Neckartal die Hauptziele waren. Scharen von Radfahrern ſah man auf den Ausfallſtraßen unſerer Stadt, und nicht weniger zahlreich waren die Kraftwagen und Krafträder unterwegs. Die Bau m⸗ blüte lockte mit unwiderſtehlicher Gewalt, und wer ſich in der Natur umſah, ſei es zu Fuß, zu Rad oder im Fahrzeug, der kehrte mit reichſten Eindrücken zurück. Sehr lebhaft war der Betrieb auf der Reichs⸗ autobahn, wo in ununterbrochener Folge die Fahr⸗ zeuge dahinflitzten und wo man nicht nur Fahrzeuge aus allen deutſchen Gauen, ſondern auch ſehr viele ausländiſche Kraftwagen ſah. Während auf der einen Seite ein ſtarker Zug in bie Ferne zu verzeichnen war, beſtand ein ſehr ſtarkes Bedürfnis zu religiöſer Einkehr. Die gut beſuchten und teilweiſe überfüllten Gottes⸗ dienſte waren ein Beweis dafür. Der Betrieb innerhalb der Stadt nahm in den frühen Nachmittagsſtunden gewaltige Ausmaße an. Machte ſich doch das Fußballtreffen im Stadion be⸗ merkbar, zu dem tauſende von Fußballbegeiſterten von auswärts nach Mannheim gekommen waren. Der Hochbetrieb in den Lokalen in den Abendſtun⸗ den zeigte, daß viele dieſer nach Mannheim gekom⸗ menen Gäſte den Aufenthalt in unſerer Stadt etwas ausgedehnt hatten. uns gehen, wie es will, wenn wir Kaktus einerlei ſind. Ein Mannheimer Kakteenfachmann gibt Auskunft— 10000 Wüstenkinder sehen dich an vom Slühen und Veredeln— Winterschlaf in Zeitungspapier Draußen in Wallſtadt, im Schatten des roten Waſſerturmes, hat ein Mannheimer Kakteen⸗ fachmann ſeine Gewächshäuſer. Aus Liebhaberei iſt er ſeinerzeit dazu gekommen, und dann wurde in fünf, ſechs Jahren ein regelrechter Großbetrieb im kleinen daraus, deſſen wirtſchaftliche Grundlage noch heute nicht zuletzt in lebhaften Handelsbeziehungen zum Ausland zu ſuchen iſt. Wahrhaftig: unſer noch in jungen Jahren ſtehender Freund der ſelt⸗ ſamen Stachelgewächſe, den man während der wär⸗ meren Jahreszeit allwöchentlich auch mit vielen Dutzenden kleiner Töpfchen auf dem Mannheimer Markte treffen kann, hat ſeine dickhäutigen Lieblinge in fleißiger Arbeit zu einem begehrten Aus⸗ fuhrartikel gemacht, der nicht nur im eigenen Auto bis Frankenthal, Lampertheim oder Speyer geliefert, ſondern auch nach Holland, in die Schweiz und die ſkandinaviſchen Länder verſchickt wird. Der Unkundige wird denken, daß Kaktus und Aber wenn wir zunächſt auch ich gar nicht von dem in die Tauſende gehenden er der verſchiedenſten Kakteenarten ſprechen wol⸗ en, ſo gibt es ſchon innerhalb der gleichen Sorte ganz weſentliche Unterſchiede, von denen die Dauer⸗ haftigkeit und vor allem auch die Blühſreu⸗ digkeit der einzelnen Pflanze abhängt. Es geht hier ganz ähnlich wie mit den Zierfiſchen, die dem Aquarienfreund nicht ſelten durch ihre Empfindlich⸗ keit das Leben ſchwer machen, während andere Exemplare der gleichen Gattung jahrelang in beſter Geſundheit ihren„Garten im Glas“ bevölkern. Des Rätſels Löſung?— Sie ſind bereits„eurvppafeſt“! Sie ſind durch zielbewußte Behandlung— manch⸗ Echinopsis Fiebrigi. Im Juni bringen bereits laust- große Pflanzen am Abend eine 18 com lange Trom- petenblüte von strahlendstem Weiß mit einem tief- grünen Schlund hervor. (2 Photos: Weßner.) Willkommgruß! Ich gebe meiner Freude darüber Ausdruck, daß die Deutſchen Meiſterſchaften im Ringen in dieſem Jahre wieder in Mannheim ausgetragen werden, und heiße die 40 beſten deutſchen Ringer und Gäſte, die zu dieſem Wettſtreit aus allen Teilen des Reiches hierher geeilt ſind, aufs herzlichſte will⸗ kommen. Mannheim, 9. April 1936. Heil Hitler! Carl Renn ninger, Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim. mal in Generationen— richtiggehend akklimatiſiert worden, ſo daß ihnen niedrigere Durchſchnittstem⸗ peraturen, eine weniger kräftige Beſonnung und ähnliche Abweichungen von ihren natürlichen Le⸗ bensbedingungen nichts mehr anhaben können. Bei den meiſt aus tropiſchem und ſubtropiſchem Wüſten⸗ klima kommenden Kakteen ſpielt natürlich die Zu⸗ ſammenſetzung der Erde und die Frage der Bewäſ⸗ ſerung eine beſonders große Rolle,— zwei Dinge, die der Laie mit ein paar kümmerlichen, grünen Hutzelmännchen im Fenſterbrett gewöhnlich grund⸗ legend falſch macht. Aber auch oͤem Fachmann kann es mal vorkom⸗ men, daß ſo ein ſchönes, ſchon beinahe armlanges Greiſenhaupt mit langwallender weißer Be⸗ haarung im Herbſt plötzlich nicht mehr mittut, weil es ein wenig zu viel Feuchtigkeit abbekommen hat. Was geſchieht? Ein ſcharfer Schnitt entfernt auch den kleinſten Reſt des von Fäulnis in Mitleidenſchaft gezogenen Pflanzenteiles, und dann wird das ge⸗ ſunde Stück einfach in Zeitungspapier gewickelt, um in einer leidlich warmen Ecke des Gewächshauſes ſeinen Winterſchlaf abzuhalten. Weniger wertvolle kakteen liegen gleich haufenweiſe in ein paar Papp⸗ ſchachteln.„Abfall!“ denkt der Beſucher in ſeiner Harmloſigkeit, um ſogleich darüber belehrt zu wer⸗ den, daß ſelbſt in dieſen vertrockneten Reſten noch geheimnisvoll die lebendige Kraft der Natur waltet und ſie zu neuem Leben erwachen läßt, ſobald ſie jetzt im Frühjahr wieder Erde unter ihrer lederharten Schnittfläche ſpüren. Aber nicht nur zur Erhaltung der einzelnen Pflanze wird dieſe Methode des Abſchneidens und monatelangen Beiſeitelegens geübt. Auch für die erwähnte Akklimatiſation iſt es von großem Vorteil, was unſer Wallſtadter Gebieter über mehr als zehn⸗ tauſend Kakteen in jahrelanger Arbeit ja ſchließlich genügſam erprobt haben kann. Keinem anderen Zwecke als einer ſorgfältigen Angleichung an das Leben hinter nordiſchen Zimmerfenſtern dient auch die Veredelung, da viele Kakteen aller Mühe zunn Trotz in unſeren Verhältniſſen ſonſt nicht wach⸗ ſen würden. So wird ihnen eine ſogenannte Amme geſchaffen, die dem aufgepfropften Exoten ſeine Nah⸗ vung aus deutſcher Erde bereits„umgekocht“ bei⸗ bringt. Geeignet zu ſolcher„Pflanzenehe“ ſind vor allem die ſäulig wachſenden, auf Grund ihrer Härte unſerem Klima beſonders entſprechenden Cereen. Alle Kugelformen, Hahnenkammformen bis zum bizarren Negerfinger gedeihen auf dieſer Unterlage ohne Schwierigkeit und laſſen bei manchen verebelten Pflanzen ſogar ein zehnmal ſchnelleres Wachstum gegenüber der wurzelechten Geſchwiſterpflunze be⸗ obachten. Der beliebte Weihnachtskaktus aus dem Geſchlecht der Gliederkakteen dagegen wird auf bler⸗ ſtiftſtarke Schößlinge der roſenartigen Laubkakteen⸗ art Peireskia aufgepfropft, wodurch er nicht nur die gefälligere Form des Kronenbäumchens er⸗ Oſterſonntagnachmittag kommt der Oſterhaſe! Oſterſountag nachmittag 14 Uhr: Treff⸗ punkt aller Oſterhaſenfreunde auf dem Platz des Kleintierzuchtvereins Neckarſtaoͤt Herzogenriedſtruße (beim Landesgefängnis), woſelbſt die NS⸗Volks⸗ wohlfahrt mit Unterſtützung der Vereinigten Mannheimer Kleintierzüchter Kindern hilfsbedürf⸗ tiger Volksgenoſſen inmitten lenzesgrüner Gärten ein Oſterfeſt bereiten wird. Der Oſterhaſe hat ſein Erſcheinen zu⸗ geſagt. Er wird unter Geſang, Muſik und Tänzen ſeinen Einzug halten und die Kinder reichlich be⸗ ſchenken. (Graphiſche Werkſtätten,.) ODOL L 83 wirkt vorbeugend gegen inf Kugelkakteen und die langen Glieder der Peitſchen⸗ Sechsrippige Bischofsmütze(Astrophytum myrio- stigma), blüht bei guter Bewurzelung und hellem Standort zu jeder Jahreszeit. hält, ſondern gleichfalls viel ſtärkeren Wuchs und größere Blühwilligkeit entwickelt. Eine Gruppe für ſich, jedoch oͤurch beſonders ſeltſame Formen und wunderliche Blüten ausge⸗ zeichnet, iſt die etwa 5000 Arten umfaſſende Fa⸗ milie der Fettpflanzen oder Sukkulenten, von denen wir in Wallſtadt vor allem den abſonderlich kugelrunden und mit richtigen Nähten ausgeſtatte⸗ ten Fußballkaktus, den ſchauerlich gezähnten Tigerrachen, die im Volksmunde auch als Hottentotten,popos“ bekannten lebenden Steine und die während der Blüte nicht gerade wohl⸗ riechende, oͤoch unheimlich prächtige Aas blume (Stapelia oder Ordensſtern) bewundern. Auch die Agaven und die Aloe gehören hierher, wobei unſer Gewährsmann berichtet, daß er nicht ſelten gerade dieſe letztere, ſchön grün und weiß geſtreifte Siue auiehlige agel Was ſchenke ich dem Kinde zur Ko m⸗ munion?— wird leicht gelöſt durch unverbindlichen Beſuch bei S 125 9 sas Jesenmengen-. 3 Das große Fachgeſchäft für Uhren und Schmuck Fettpflanze zu Heilzwecken an Kranke verkaufe. Uebrigens werden auch die Triebe der Königin der Nacht zu mediziniſchen Zwecken benützt, ſo daß neben den auf Blüten erpichten Kakteenfreunden vor allem die Krankenhäuſer als ſtändige Abneh⸗ mer in Frage kommen. Einen Blick werfen wir raſch noch in die Kin⸗ derſtube der Kakteen, wo größere Mengen von Pflanzen und beſondere Seltenheiten in flachen Schalen aus Samen gezogen werden. Es ſei, ſo hören wir, das größte Vergnügen für den Blumenlieb⸗ haber, ſolche keineswegs umſtändliche Aufzucht aus feuchtem ſandigen Grund ſelbſt zu verſuchen und ſo das Wachstum dieſer gewiß eigenartigſten Pflanzen⸗ gattung unſerer Erde wirklich einmal von Kindes⸗ beinen an zu verfolgen. Selbſtverſtändlich ſind die aus eigenen, bereits in unſerem Klima gewonnenen Samen erlangten Pflänzchen— noch dazu, wenn ſie nicht in Gewächshausluft zur Welt kommen— in noch viel höherem Maße widerſtandsfähig und wach⸗ ſen mit ihrer beſcheidenen Unermüdlichkeit dem Züchter im wahrſten Sinne des Wortes von Jahr zu Jahr mehr ans Herz. Kein Wunder iſt es deshalb, daß der Kakteen⸗ freund wie alle Beſitzer irgend eines wohlgezäumten Steckenpferdes den Wunſch zu immer tiefſerem Ein⸗ dringen in ſeine Liebhaberei beſitzt und ſich deshalb gern mit Gleichgeſinnten zuſammenſchließt. So haben wir auch hier in Mannheim nicht nur Hundezüchter⸗ verbände, Taubenfreunde, Aquarianer und Brief⸗ markenſammlervereine, ſondern auch eine ſtattliche Ortsgruppe der Deutſchen Kakteengeſell⸗ ſchaft, in der durch regen Meinungsaustauſch, Lichtbildervorträge und ſonſtige Schulung das inter⸗ eſſante Gebiet der Kakteenpflege ſtändig kenntnis⸗ reich beackert wird. M. 7* kKtionen, also gegen Schnupfen, Halsschmerzen, Grippe und ähnliche Gefahren. ODOL LSS beseitigt peinlichen Mundgeruch, erfrischt, belebt. 2 L 83 ist das Kennzeichen für ein weiter vervollkomm⸗ netes Odol mit erhöhter bakterientstender Wirkung, N 4. Seite/ Nummer 169 Oſtern zu Hauſe Was ſoll man anfangen, wenn man Oſtern in Mannheim bleiben muß, wofür es ja mannigfache Gründe geben kann: fehlendes Geld und zuſätzliches Rheuma, ſtille Liebe und lauter Beſuch, geſchäftliche Hoffnungen und ausgebliebene Verſprechungen. Es iſt nicht ſo einfach. Man kann zum Beiſpiel länger ſchlafen, aber bei dem Wetter iſt es nicht ſo einfach und dürfte herausfordernd wirken. Wer bei dieſem klaren Frühlingshimmel in den Vormittag hinein⸗ döſt, der kann nicht recht bei Troſte ſein, der iſt mit ſich und der Welt nicht zu Rande gekommen, der verliert Anſehen und Kredit. Ein naſſes Tuch gehört ihm den Nacken hinunter geſchoben, daß er mit Ge⸗ heul aus der Falle ſpringt. Aber aufgeſtanden und gut gefrühſtückt— ſchon melden ſich die Beſchäftigungsprobleme wie zuvor. Man kann durch die Straßen gehen, aber es gibt keine Menſchen, und die paar Kinder ſehen auch nicht ganz glücklich aus; denn ſie trauen ſich nicht recht. in ihrem Sonntagsſtaat was anzufangen. Und wenn man im Stammkaffee einige Leidensgenoſſen zu tref⸗ fen hofft, ja natürlich, da iſt ja geſchloſſen. So will man in höchſter Not auf dem Altar der Kunſt opfern und ſich richtig, einer alten Mannheimer Gewohnheit folgend, in herrliche Bildwerke vertiefen, wodurch die Seele geläutert wird— Eſſig, Kunſthalle iſt auch zu. Im Walodpark trifft man ja Leute, aber es iſt eine halbe Sache, eine Halbnatur, und außerhalb der vorgeſchriebenen Wege darf man ſchon gar nicht gehen. Verſuchen Sie mal, den Waldͤboden zu betreten,— was ja das ſchönſte aller Gefühle iſt— wie da die Leute gucken und die Wärter gelaufen kommen. Nun ja, wo kämen wir auch hin, von der ſchönen Seilla würde bald überhaupt nichts mehr übrig ſein. Außerdem ſind mir zuviel Leute im Waldpark. Nee, bleiben wir bei geiſtiger Beſchäftigung in den altgewohnten vier Wänden. Da haben wir z. B. vor Jahresfriſt eine Mappe angelegt, da ſteht oͤrauf „Unerledigt“. Dick und prall iſt ſie geworden, ein richtiges Bieſt, Briefe aus aller Welt. Mal heran und alle Welt glücklich gemacht mit liebevollen Zeilen und Meinungen über Vettern und Verwandtſchaft nebſt einigen geſchäftlichen Anknüpfungen. Da har ſich auch eine ganze Zigarrenkiſte voll Lichtbildchen angeſammelt. Wo iſt Leim, wo iſt Runoſchriftfeder, daß man alles ſäuberlich aufkleben und mit fein⸗ witzigen Texten verſehen bann? Sollte man nicht guch die Bücher mal ordentlich aufſtellen und die zerriſſenen Notenblätter ausſortieren? Lange hat es uns alle geärgert, daß kein Menſch weiß, wie die abeſſiniſchen Namen ausgeſprochen werden, man ſollte ſich mal dahinterklemmen, oder vielleicht gleich eine Fremoͤſprache lernen. Es iſt ſowieſo langweilig genug, immer nur Schlager auf dem Grammophon zu hören, man ſollte mal ſo einen Satz Sprachplatten fahren laſſen, in 60 Stunden kann man ſchon Spaniſch ausreichend für drei Mittelmeerreiſen und einen Aufenthalt auf Mallorka. Aber das ſchönſte iſt doch das Konverſa⸗ tionslezikon, ſo richtig ſich hineinknien und nichts altslaſſen, und dauernd die übrige Familie unter⸗ Aglten mit neuen Tatſachen. Wißt ihr ſchon, wie kalt es um dieſe Zeit in Patagonien iſt, und wieviel Tee Ceylon im Jahre ausführt, gegen wieviel Per⸗ ſer Alexander der Große gefochten hat, lächerlich wenig nebenbei, und wo nach neueren Forſchungen Karl der Große ſeine roten Haare her hat? O ja, ſich bilden iſt immer noch die beſte Beſchäftigung in der Freizeit, man ſollte auch die größeren Ab⸗ ſchnitte leſen, und jetzt, wo jeder ſo ſchöne Porzellan⸗ ſchmetterlinge am Buſen trägt, macht es einen gu⸗ ten Eindruck, wenn man wirklich mit ein paar hundert Sorten Beſcheid weiß. Auch neuere Geſchich⸗ te, Außenbordmotoren, Schutzraumbau und The⸗ gatergeſchichte ſeit 500 v. Chr. haben viel für ſich: alles kann einem im täglichen Dienſt und abend⸗ lichen Geſprächen wohl zugute kommen. Und alſo brauchen wir in keiner Weiſe den beiden Oſtertagen ängſtlich ins Auge zu ſehen, ſelbſt wenn wir das Pech haben, zu Hauſe bleiben zu müſſen. Dr. Hr. Zwei Stanokonzerte am Waſſerturm Am Oſterſonntag, dem 12. April, in der Zeit von 11.30 bis 12.30 Uhr veranſtaltet der Muſikzug der S. A⸗Standarte 171 unter Leitung von Muſik⸗ zugführer Otto Homann⸗Webau am Waſſer⸗ turm ein Standkonzert mit folgendem Programm: Kampflieder der SA; Kontrapunkt 5 a. Kuryſt der Fuge, Bach⸗Homann⸗Webau; Ouvertüre zur Oper „Günther von Schwarzburg“, J. Holzbauer; Rondo, . Sterkel; Marſch alla franka, Mozart; Baden⸗ wetler Marſch, Fürſt.. Die 110er ſpielen Am Oſterſonntag, dem 12. April, iſt von 11.30 bis 12.30 Uhr am Waſſerturm Standmuſik vom Infanterie⸗Regiment 110. Die Vortragsfolge lautet: 1. Treue Waffengefährten, Marſch von Blankenburg. 2. Ouvertüre zu der Oper„Wilhelm Tell“ von Roſ⸗ ſini. 3. Ungariſche Tänze Nr. 5 und 6 von Brahms. 4. Florentiner Marſch von Fucik. 5. Wiener Madeln, Walzer von Ziehrer. 6. Marſchpotpourri von Franzen. 7. Zum Städtle hinaus. Marſch von Meißner. Glückliche Oſterferjen durch die NS Am Donnerstag, dem 9. April, hat die Ne⸗Volkswohlfahrt 33 ſchulentlaſſene Jun⸗ gen in ein NSV⸗Freizeitlager nach Immendingen vepbracht, woſelbſt ſie vierzehn Tage lang in land⸗ ſchaftlich ſchönſter Umgebung eine Naturverbunden⸗ heit erleben werden, die für den Großſtädter eine Köſtlichkeit mit ungeahnten Reizen darſtellt. Vor ihrer Abreiſe wurden die Jungen von der Ne mit den ihnen fehlenden Bekleidungs⸗ und Ausrüſtungsſtücken ausgeſtattet, ſo daß ſie dieſer tatſozialiſtiſchen Einrichtung des Dritten Reiches gewiß ſtets mit herzlicher Zuneigung gedenken wer⸗ den. Sicher aber werden ſie einmal ſpäter, wenn ſte auf eigenen Füßen ſtehen, der NS⸗Volkswohlfahrt ihre Dankbarkeit durch treueſte Mitarbeit und Förderung zum Ausdruck bringen. a In Sandhofen iſt in Luftſchifferſtraße der Wein⸗ heimer Weg, die Straße, die auf den einſtigen Luft⸗ ſchiffhafen führt, umbenannt worden. Der auf den Beeten ausgeſäte Tabakſamen iſt bereits aufgegan⸗ gen und die Pflänzchen ſind im Werden. Oſter⸗Ausgabe der Neuen Maunheimer Zeitung Samstag, 11. April/ Sonntag, 12. April 1936 Mannheimer Steinbrüche an Wo die Steine für unſere neuen Plankenhäuſer herkamen— Das ehrſame Steinmetzhandwerk ſoll wieder blühen Wenn wir unſere Schritte durch Mannheims großſtadtiſchſte Straße, die breitgewordenen früheren Engen Planken, lenken und unſere Blicke über die glatte Front der Häuſerblocks ſchweiſen laſſen, dann werden wir feſtſtellen, daß alle Häuſer aus hellem Sandſtein erbaut ſind. Es iſt das erſtemal wieder, daß man zu einem größeren Bau den Sandͤſtein ver⸗ wendet, der in den beiden letzten Jahrzehnten faſt unbeachtet geblieben war. Man wählte lieber den Kunſtſtein und anderes Baumaterial, da man glaubte, hiermit billiger bauen zu können. Bei dieſer Ein⸗ ſtellung war eines der älteſten Handwerke dem Un⸗ tergang geweiht: das Steinmetzhandwerk. Noch vor dem Kriege wußte man die Arbeit des Steinmetzen zu ſchätzen und die vielen in Sandſtein ausgeführten Bauten in Mannheim zeigen, daß man auch hier die Bedeutung des Sandſteins als Baumaterial kannte. Daß man heute wieder den Sandſtein als Bau⸗ material zu ſchätzen weiß, geht auf den Wunſch des Führers zurück, daß Naturſtein in ausgiebigem Maße bei Bauten wieder Verwendung findet. Mit gutem Beiſpiel wird ja bei den großen Reichs⸗ und Parteibauten vorangegangen! Pfälzer Saudſtein für die Plankenhänſer Es dürfte kaum bekannt ſein, daß faſt ſämtlicher Sandſtein, der an den neuen Plankenhäuſern Verwen⸗ dung gefunden hat, aus der Pfalz ſtammt, wo er in einem Steinbruch bei Haardt, dem idylliſchen Ort bei Neuſtadt, gebrochen wurde. Mit Genugtuung dürfen wir feſtſtellen, daß durch den Plankenneubau das Steinmetzgewerbe eine recht erfreuliche Bele⸗ bung erfahren hat und es bleibt nur zu wünſchen, daß dieſe Belebung anhält. Gab es doch früher in der Pfalz ganze Steinmetzdörſer, in denen der überwiegende Teil der Bevölkerung ſich durch die Steinbrucharbeiten und durch die Steinhauerar⸗ beiten ernährte. Von Geſchlecht zu Geſchlecht wurde dieſes uralte Handwerk fortgepflanzt. In den bei⸗ den letzten Jahrzehnten war durch die Nichtverwen⸗ dung des Sandſteines das Steinmetzhandwerk im Ausſterben begriffen, und es iſt heute ſchon ummög⸗ lich, für einen größeren Steinbruchbetrieb die erfor⸗ derlichen Handwerker aus dem zum Steinbruch ge⸗ hörigen Dorf zuſammenzubringen, da es an Nach⸗ wuchs fehlte. Wer durch den kleinen Ort Haardt nach Norden wandert, gelangt zu einem Steinbruch, an dem ein Schild davon Kenntnis gibt, daß hier eine Mann⸗ heimer Baufirma ihren Betrieb hat, der einer der bedeutendſten Steinbruchbetriebe der Hardt iſt. Die Güte des bei Haardt gewonnenen Sandſteins iſt ſo hervorragend, daß dieſe Steine jetzt auch bei dem neuen Turmhaus der Plankenecke am Strohmarkt verwendet werden, wo eine große Beanſpruchung auf Druck erfolgt. Wenn auch ganze Haroͤtgebirge mit Aus⸗ nahme einer kleinen Lücke bei Forſt aus dem hellen Sandſtein beſteht, ſo iſt die Güte des Sandſteins das doch nicht überall der gleiche. Gar manche Stein⸗ brüche wurden längs der Hardt ſchon begonnen, aber viele ſtellte man wieder ein, weil der Stein a 80 Jahre alt wird am Oſterſonntag Frau Chri⸗ ſtine Stier, Mannheim, U 6, 9. Frau Stier iſt die Witwe des Reallehrers Otto Stier, der ſeinerzeit durch ſeine jahrelange Tätigkeit als 1. Vorſitzender des Turnvereins Mannheim v. 1846 und ehrenamt⸗ liche Tätigkeit in andern Organiſationen, ſowie Staat und Gemeinde Mannheim ſehr bekannt war. Frau Stier, die ſchon ſeit über 50 Jahren die„Neue Mannheimer Zeitung“ lieſt, wünſchen wir noch lange Jahre eines geſegneten und ſorgenfreien Alters. zun Ihre ſilberne Hochzeit feiern Auguſt Keilbach, IJ 4a, 1. Jakobshagen. u 25jähriges Berufsjubiläum. Als Anlagen⸗ aufſeher im Luiſenpark begeht heute Georg Ernſt, Luiſenring 11, ſein jähriges Jubiläum. Mit einer vorherigen 7jährigen Tätigkeit bei der Berufsfeuer⸗ wehr kann der Jubilar ſomit auf eine 32jährige Dienſtzeit bei der Stadtgemeinde zurückblicken. Herr Ernſt erfreut ſich oͤurch ſeine Pflichttreue, ſeinen auf⸗ richtigen Charakter und ſein freundliches Entgegen⸗ kommen großer Beliebtheit bei ſeinen Vorgeſetzten wie bei ſeinen Berufskameraden und den Beſuchern heute Händler und Frau Dora geb. des Luiſenparks. Unſeren Glückwunſch! * Marktausfall. Wegen der Oſterfeiertage fällt der Großmarkt und der Markt an den kleinen Planken jeweils aus, desgleichen der Markt am Altersheim Lindenhof. Der Neu⸗ markt wird auf Dienstag, den 14. April, verlegt. a Der Karfreitag⸗Fiſchmarkt auf dem Marktplatz iſt zu einer ſtändigen Einrichtung geworden, obgleich an Karfreitag ſonſt jede Arbeit ruht. Die Verkaufs⸗ ſtunden in der Frühe von 6 bis 8 Uhr können aber dem Ernſt des Tages keinen Abbruch tun. 25 Händler aus Mannheim und Ludwigshafen hatten ſich in Erwartung einer zahlreichen Käuferſchaft ein⸗ „Vom Eiſe befreit ſind Strom und Bäche gefunden. Allerdings blieben die Umſätze etwas hin⸗ ter den Erwartungen zurück, vor allem bei den See⸗ fiſchen. Pünktlich um acht Uhr wurde der Verkauf eingeſtellt und eine ſtarke Viertelſtunde ſpäter ſah ant auf dem Marktplatz nichts mehr von dem Fiſch⸗ markt. kei Die Neugeſtaltung der Ringanlage bei P 7 iſt nahezu vollendet. haben gleichlaufend mit der Straße P 7 über ein Dutzend Bänke in zwei Reihen Aufſtellung gefunden, die am geſtrigen Karfreitag bereits eifrig benutzt wurden. Es ſind nicht die bekannten braunen An⸗ lagenbänke, ſondern bequeme, weißgeſtrichene Sitz⸗ gelegenheiten, die man hier aufgeſtellt hat. Auch die Blumenbeete ſind teilweiſe ſchon bepflanzt. Wenn jetzt an ſchönen warmen Tagen wieder der Spriag⸗ brunnen ſeine Waſſerſtrahlen in die Höhe ſteigen läßt, werden die Mannheimer dieſes idylliſche Plätzchen wieder gern aufſuchen, das im Zuge der Friedrichs⸗ platz⸗Umgeſtaltung eine zeitlang„ſtillgelegt“ war. un Der Friedrichspark wird, wie in jedem Jahr, auch heute wieder zu Oſtern ſeine Pforten öffnen. Er iſt gerüſtet, die Gäſte zu empfangen und den Dauerbeſuchern, die ihre Karten zu den gleichen Be⸗ dingungen wie bisher erhalten, den Aufenthalt in den gepflegten Anlagen möglichſt angenehm zu machen. Ueberall ſproßt zartes Grün, die Bäume tragen Blütenſchmuck, die Blumenrobatten leuchten in bunten Farben und die vielen Singvögel jubilie⸗ ren ihre Frühlingslieder. Es iſt eine köſtliche Stätte der Ruhe und Erholung für alt und jung. zen Das neue Schuljahr der Grund⸗ und Berufs⸗ ſchulen in Mannheim beginnt für die Schulpflichti⸗ gen des 2. bis 8. Jahrganges am Mittwoch, dem 15. April, vormittags 10 Uhr, für die Schulanfän⸗ ger am Donnerstag, dem 16. April, um 9 Uhr vor⸗ mittags. (Archiv NM) An den Längsſeiten der Anlage J der Haardt nicht beſonders gut war, weil die Gleichmäßigkeit zu wünſchen übrig ließ oder weil ſich eine zu ſehr zerworfene Schichtung herausſtellte. Der bei Haardt gelegene Steinbruch weiſt eine ſehr gute Ablagerung auf, ſo daß dort Schichten von drei bis vier Meter Mächtigkeit anzutreffen ſind. Wie der Stein gewonnen wird des Sandſteines iſt durchaus keine leichte Arbeit. Vor allem erfordert ſte ſehr große Sachkenntnis und Geſchicklich⸗ keit. In die Geſteinsmaſſe werden entſprechend der Schichtung, vor allem aber entſprechend der Größe der benötigten Steine, mit Treibbohrer die Sprenglöcher gebohrt, die dann mit Schwarzpulver gefüllt werden. Sind die Blöcke abgeſprengt, geht es an das Herauskeilen, wodurch die Blöcke ungefähr die Form bekommen, die ſie haben ſollen. Auf Vorrat wird im Steinbruchbetrieb niemals ge⸗ arbeitet, da man ja nicht weiß, welche Größe ver⸗ langt werden. Nachdem der Stein mit dem Boſſierhammer und dem Zweiſpitz zuboſſiert iſt, wandert er aus den Händen des Steinbrechers auf die Werkbank, wo der Steinhauer die weitere Bearbeitung übernimmt. Gar manches Werkzeug iſt erforderlich, ehe der Stein ſo bearbeitet iſt, daß er an die Bauſtelle über⸗ Die Gewinnung führt werden kann Schlageiſen, Spitzeiſen, Krö⸗ nel, Halbeiſen, Breiteiſen, Knüpfel und Winkel, das ſind die hauptſächlichſten Werkzeuge, die ein .. Und als besondere Ostergabe daes neue Hildebrend- Album „Deutschen Volkes Art und Tun“ für lhre Kinder. Sle beteſten innen mit diesem Sammelwerk eine große und bleibende Freude. Des Album ist in 12 Abschnitte eingeteilt, deren interessenten Texte über die einzelnen deut- schen Gaue von den Schönheiten unseres groben Vaterlandes erzählen. Neben prächtigen Bild- selten zeigen 150 wundervolle Sammelbilder Arbeit und EIgenaft der deutschen Nenschen. Des Album„Deutschen Volkes Art und Tun“ ist dener füt unsete Jugend eine Quelle feſcher Fteude und Belehrung. Sie erheſten es del hrem Bäcker zum Preise von .- ENA, Die schònen Sammelbilder dazu bekommen Sie beim Kauf des guten Hildebrend-Hehles, Ver- langen Sie jedoch àus drücklich die plombierte Original- Hühlen- pöckung mit der toten Haube, denn nur diese frägt die Sammel- bilde, Deutschen Volkes Art u. Tun“ freude für die Nutter und Freude für des Kind biingt das gute Hildebfend- Hehl! 5 5 Steinhauer benötigt. Der Verbrauch an Werkzeu⸗ gen, die ſtets eine beſondere Schärfe haben müſſen, iſt ungeheuer groß und kein Steinbruchbetrieb kommt ohne eine eigene Schmiede aus, in der ſtändig ein tüchtiger Schmiedemeiſteer beſchäftigt iſt. Genau ſo fachgemäß, wie die Abſprengung und die Bearbeitung zu erfolgen hat, muß auch die Ver⸗ ladung vorgenommen werden. Auf die an die Rampe vorfahrenden Laſtkraftwagen und Anhänger werden die behauenen Steine gebracht und mit Strohbäuſchen gegen eine Beſchädigung auf dem Transport verſehen. Steinhauer kein leichter Beruf Die als Steinhauer tätigen Volksgenoſſen haben keinen leichten Beruf. Daß man die Schädlichkeit des beim Bearbeiten ſich ergebenden Staubes er⸗ kannt hat, geht daraus hervor, daß die Steinhauer in offenen Hütten arbeiten, die lediglich eine Rück⸗ wand und ein Dach haben. Von weſentlicher Be⸗ deutung iſt das Anfeuchten des Steines während der Bearbeitung und ſo wird das Grund⸗ waſſer ſehr geſchätzt, das in einem Teil des Stein⸗ bruchs ſich angeſammelt hat, der ſchon ſehr weit in die Tiefe vorgetrieben iſt. Sehr groß iſt der Ab⸗ fall, der ſich in einem ſolchen Steinbruch ergibt. Ein Teil der Steine findet als Mauerſteine Verwendung, andere wieder werden als Stück⸗ ſteine beim Straßenbau uſw. benötigt und die ganz kleinen Stücke ergeben den Schutt, der bei einem Steinbruch auf großen Halden immer an⸗ zutreffen iſt. Auf einem idylliſchen Plätzchen beim Steinbruch haben die Arbeiter des Haardter Steinbruchs ihre Wohnhütte. Man lebt hier während der Woche in Gemeinſchaft, da es ſich nicht lohnt, täglich nach Hauſe zu fahren, zumal einige der Arbeiter nicht aus nächſter Nähe ſtammen. So iſt man zu einer richtigen Gemeinſchaft zuſammengeſchweißt und ver⸗ bringt ſo auch die Feierſtunden in ſchöner Kamerad⸗ ſchaft. Daß alle hygieniſchen Einrichtungen ebenso wenig fehlen, wie ein Rundfunkgerät, ſoll nur neben⸗ bei erwähnt werden. Wirft man einen Blick auf den Steinbruch und ſieht man die vielen Volksgenoſſen, die dort Arbeit und Brot finden, dann darf man ſich aufrichtig dar⸗ über freuen, daß durch den Führer dem ehrwürdi⸗ gen Steinmetzhandwerk wieder der Platz eingeräumt wurde, der ihm gebührt. 9j. 9 eee, — ee„ae e reren 3 18 Samstag, 11. April/ Sonntag, 12. April 1936 Oſter⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung 5. Seite/ Nummer 169 Die nächſte Ausgabe der Neuen Maunheimer Zeitung erſcheint der Oſterfeiertage wegen am Dienstag vormittag 6 Uhr. Die Sportausgabe erſcheint am Oſtermontagabend 718 Uhr. J d „Vier Fahre im Zeppelin gegen den Jeind“ Wie ſchon mitgeteilt, veranſtaltet die Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Deutſchem Luftſport⸗ verbandes am kommenden Donnerstag, den 16. April, im„Friedrichspark“ einen großen öffentlichen Vor⸗ tragsabend mit Lichtbildern. Es wird der berühmteſte der Zeppelin⸗Komman⸗ zanten des Weltkrieges, Freiherr Treuſch von Buttlar⸗Brandenfels, ſprechen, der als ein⸗ ziger von Anfang bis Ende des Krieges mit immer gleicher Beſatzung im Luftſchiffkampf gegen den Feind ſtand und nach ſeiner 15. Angriffsfahrt die höchſte Auszeichnung, den Orden„Pour le msrite“, dafür erhielt, daß ihm die Heimführung ſeines ſchwer hava⸗ rierten Schiffes gelang. 26 Angriffsfahrten und hun⸗ derte von Aufklärungsflügen zeugen von der eiſer⸗ nen Entſchloſſenheit und dem vor nichts zurück⸗ ſchreckenden Siegeswillen dieſes tapferen Offiziers. Ein tollkühner„Wikinger der Lüfte“, der„Zeppelin⸗ ſchreck“ der Feinde, kreuzte Freiherr von Batttlar, von unermüdlichem Angriffsgeiſte beſeelt, nicht weni⸗ ger als neunzehnmal über London, Man⸗ cheſter und vielen anderen engliſchen Städten unter dem Höllenfeuer von Tauſenden von Abwehrgeſchützen und Maſchinengewehren und unter dem Angriff un⸗ zähliger feindlicher Kampfflugzeuge. Selbſt aus einem furchtbaren Maſſenangriff von 17 Zeppelinen auf das Induſtriegebiet von Mancheſter fand der furchtloſe Kämpe unbeſiegt den Rückweg in die Hei⸗ mat. Freiherr von Buttlar⸗Brandenfels war der Kommandant der Kriegszeppeline, I 54 und I. 72. Unzählige Male warf dieſer heroiſche Mann ſein Leben für des Vaterlandes Wohl und Ehre in die Waagſchale, ohne Wimperzucken ſtellte er ſich freudig dem ritterlichen Opfertode, damit Deutſchland lebe! Der Vortrag wird zu einem beſonderen Ereignis für unſere beiden Schweſterſtädte werden, nicht allein wegen der markanten Perſönlichkeit des Redners, der als überlebender Mitſtreiter aus Deutſchlands größtem Heldenkampf zu uns ſpricht, ſondern auch weil gerade dieſe Seite der Kriegsluftfahrt hier bisher viel zu wenig zu ihrem Rechte gekommen iſt. Dazu kommt noch die packende, wirkungsvolle, mit herzhaft vornehmem Humor gewürzte Rednergabe des Vortragenden, ſo daß dieſe Veranſtaltung aller⸗ größtem Intereſſe begegnen dürfte um ſo mehr, als die Eintrittspreiſe in den niedrigſten Grenzen ge⸗ halten werden. Eintrittskarten ſind im Vorverkauf hei der DeV⸗Ortsgruppe, Parkring 31, oder an der Abendkaſſe erhältlich. Geſellenprüfung in der Bauinduſtrie Wenn die Bauinduſtrie und das Baugewerbe über einen fehlenden Facharbeiternachwuchs zu klagen haben, dann iſt das begreiflich, da in den Jahren nach dem Krieg auf die Heranbildung eines tüchtigen Facharbeiternachwuchſes auf dieſem wie auf anderem Gebiete nicht der geringſte Wert gelegt wurde. Im neuen Reich kam dann der mit allen Mitteln geför⸗ derte Aufſchwung der Bautätigkeit, bei dem ſich bald der Facharbeitermangel bemerkbar machte. Es war daher für die zuſtändigen Stellen erſte Pflicht, alles zu tun, um den Nachwuchs auf den Stand zu brin⸗ gen, der unbedingt notwendig iſt. In Mannheim brachten die Bauinduſtrie und die Baugewerbeinnung große Opfer und richteten im Einvernehmen mit der Deutſchen Arbeitsfront auf einem Gelände zwiſchen Waldhof und Käfertal eine Lehrwerkſtätte ein, in der dem Berufsnach⸗ wuchs eine zuſätzliche Berufsſchulung zuteil werden ſoll. Es iſt geplant, hier die Lehrlinge aller Lehr⸗ jahre jeweils in Achtwochen⸗Kurſen zu ſchulen. Dieſes Mal waren es die Lehrlinge des letzten Lehr⸗ jahres. Die künftigen Geſellen lernen in dieſem Kurſus alle möglichen Arbeiten und ſie mußten ſelbſt Stollen und Silos anlegen. Für die eigentliche Geſellen⸗ prüfung wurden ihnen am Schluß des Kurſus Auf⸗ gaben geſtellt, für die Aufgaben aus dem Reichs⸗ berufswettkampf richtungweiſend waren. Den Be⸗ ſchluß bildete eine Gemeinſchaftsarbeit, das Einſcha⸗ len und Verlegen von Eiſen in eine Decke, wie es bei Eiſenbetonarbeiten ausgeführt werden muß. Schließlich wurden auch noch Arbeiten mit Backſteinen ausgeführt. Ein rieſiger ſteinerner Löwe und ein künſtleriſch ausgeführter Brunnen ſind die bleiben⸗ den Zeugen des hohen Könnens der jungen Leute. Bei einer kleinen Schlußfeier verkündete im Namen der Bauinduſtrie Hans Han buch, daß ſämtliche Teilnehmer die Prüfung beſtanden haben. In ſeinen weiteren Ausführungen wies Herr Han⸗ buch auf die Wichtigkeit der Lehrwerkſtätte hin. Daß die von der Bauinduſtrie für die Lehrwerkſtätte gebrachten Opfer nicht vergeblich waren, habe ſich jetzt ſchon dadurch bewieſen, daß ein Teilnehmer des erſten Lehrkurſus beim Reichsberufswett⸗ kampf Gauſieger wurde und jetzt die Ausſicht hat, zur Endentſcheidung nach Königsberg zu kommen. Dr. Bilfinger dankte in ſeiner Rede vor allem den Lehrern des Kurſus und ſprach den Wunſch aus, daß alle Teilnehmer die geſammelten Kenntniſſe ver⸗ werten mögen. Schließlich ſprach noch Gewerbe⸗ lehrer Holzmann, der betonte, daß die heutige Zeit tüchtige Facharbeiter verlange. Mit einem Treue⸗ gelöbnis auf den Fühver klang die Feier aus. Die Durchführung der„hitler⸗Frelplatz⸗ Spende“ im Jahre 1936 iſt der AS⸗volkswohlfahrt übertragen. Wieder ſollen viele Tauſende aus den Reihen der draunen Kämpfer des Führers Sn · SS- Sf-Männer, Mitglieder der Partei und hitler⸗Jugend ſowie erholungsbedürſtige volksgenoſſen in Freiplätze verſchickt werden, damit ihnen Schaffenskraft und Lebensfreude erhalten und wiedergegeben werden können. die„hitler⸗Freiplatz⸗Spende“ iſt ein Bekenntnis zum Ruf bauwerk Aoͤolf hitlers; durch ſie ſtattet das Deutſche volk den treueſten Gefolgsmännern des Führers einen kleinen Teil ſeiner Dankesſchuld ab für die Opfer⸗ und Einſatzbereitſchaft, Reiches bekundet haben. die dieſe im Kampfe um die Errichtung des Dritten Die„hitler ⸗Freiplatz Spende“ iſt die Reubelebung des alten Deulſchen Gaſtrechtsgedankens; überall, wo die Schönheiten der Natur in den in Kur⸗ und Badeorten Entſpannung gewährleiſten, Bergen, an der See, ſollen erholungs⸗ bedürftige volksgenoſſen dieſes Gaſtrecht genießen. die„hitler⸗Freiplatz⸗Spende“ iſt ein Zeichen ſozialiſtiſchen Tatwillens; ihr Fundament iſt der Opfermut des Deutſchen Volkes, ihr Zweck dient der Seſunderhaltung der Nation, ihr Fiel der vertiefung der volksgemeinſchaſt. Es ergeht daher der Nuf 7 hilfsbereiten Tat. die Parole lautet: helft mit an der Geſunderhaltung der Nation! Spendet Freiplätze! In den nächſten Tagen wird die Werbung für die genommen werden. Keiner verſchließe ſich ſeiner Pflicht der gegenüber Führer und volk. Jeder, der dazu in der Lage iſt, lade einen Urlauber“ zu Gaſt und fördere „Hitler⸗Freiplatz Spende“ auf ſteten Dankbarkeit „Hitler⸗ in volksverbundenheit die Volksgemeinſchaft! N Hauptamtsleiter des Bauptamtes für Volkswohlfahrt. die Schirmhereſchaft der„hitler ⸗Freiplatz⸗Spende“ haben übernommen:, Stellvertreter des Führers Rudolf Heß, Reichsſchatzmeiſter der Hs bp schwarz, Reichsminiſtet Dr. Frick, Reichsminiſter Göring, Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichsbauernführer Reichsminiſter Dattré, Stabschef der Stil Cube. Reichsführer det 88 himmler, Korpsfühter des sg hühnlein. Reichsjugendführer d. Schiltach, Reichsfrauenfühtrerin Deutſchen Gemeindetages Oberbürgermeiſter Flehles⸗ Gertrud Scholtz⸗Klink, Vorſitzencker des Reichsäczteführer Dr. Wagner. Generalverſammlung der Großen Karneval⸗Geſellſchaft Lindenhof Die„Große Karneval⸗Geſellſchaft Lindenhof“ hielt ihre Generalverſammlung im Lokal zum Ren⸗ nershof ab. Vereinsführer Becken bach gab einen ausführlichen Bericht über ſeine Tätigkeit im Amt und das abgelaufene Jahr. Dieſer Bericht war günftig. Als gar der Säckelmeiſter Studienrat i. R. Steiert ſeinen Bericht abgab, konnte man von allen Geſich⸗ tern tiefſte Befriedigung ableſen. Herr Beckenbach ſtellte die Vertrauensfrage und wurde unter allge⸗ meinem Uahl wieder zum Vereinsführer beſtimmt. Zu ſeiner Unterſtützung berief er die Herren Steiert und Hoffmann als Säckelmeiſter und Herrn Born als Kritzelminiſter und die übrigen Mitglieder des Elfer⸗Rats, die ſich ſchon jahrelang uneigennützig in den Dienſt der Sache geſtellt haben. Zum Schluß wurde noch die betrübliche Mittei⸗ lung gemacht, daß es der Geſellſchaft leider nicht möglich iſt, in dieſem Jahre einen Sommertagszug abzuhalten, da ſie allein die immerhin beträchtlichen Koſten für dieſen Zug nicht aufbringen kann, an⸗ dererſeits von den dazu eingeladenen Lindenhöfer Vereinen nur eine geringe Beteiligung zugeſagt wurde und ſich im Hinblick auf die ſozialen Samm⸗ lungen der WHW e und der NS eine Haus⸗ u. Stra⸗ ßenſammlung von ſelbſt verbot. Jedoch wurde all⸗ gemein der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß dafür im nächſten Jahre ein umſo ſchönerer Zug zuſtande kommt, in der Hoffnung, daß ſich inzwiſchen noch viele Lindenhöfer Volksgenoſſen bei der unter neuer 9 5 5 aufblühenden Geſellſchaft als Mitglieder an⸗ melden. Veſchaffung von gierreis für den 1. Mai Die Kreisleitung der NSDAP teilt mit: Die Erfahrungen der vergangenen Maifeiern haben gezeigt, daß die Anforderung von Zierreis ſeitens der Bevölkerung ſich auf die letzten Tage vor dem 1. Mai zuſammengedrängt hat. Dadurch war es den Forſtverwaltungen nicht möglich, geeignete Stellen in den Waldungen für das Schlagen des Grünſchmuckes auszuſuchen, wodurch z. T. erhebliche Schädigungen des Waldbeſtandes und Beeinträchtigungen des Waldbildes entſtanden ſind. Der Wald iſt aber Volksgut und muß unbedingt in ſeiner Schönheit erhalten bleiben. Die Bevölkerung wird daher gebeten, ihren Bedarf rechtzeitig, bis ſpäteſtens 20. April, bei den Gärtnereien, Blumengeſchäften und den Forſtverwaltungen auf⸗ zugeben, damit ein Ueberblick über die zu beſchaf⸗ fenden Mengen gegeben iſt. Es wird von allen Volksgenoſſen erwartet, daß ſie ihre Auforderung auf ein notwendiges und vernünftiges Maß beſchränken. Es bleibt beim„Preßkopf“ Keine einheitlichen Bezeichnungen für Fleiſch⸗ und Wurſtwaren Der Große Beirat des Reichsinnungsverbandes des Fleiſcherhandwerks hat ſich auf einer Tagung in Köln mit der Frage einer einheitlichen Bezeich⸗ nung der Fleiſch⸗ und Wurſtwaren im ganzen Reiche beſchäftigt. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks legt auf eine gewiſſe Einheitlichkeit Wert, weil die Prüfungsvorſchriften für die Geſel⸗ len entſprechend abgefaßt werden ſollen. Die Mit⸗ glieder des Beirats ſtellten ſich mit dem Reichs⸗ innungsmeiſter auf den Standpunkt, daß eine ſolche Einheitlichkeit nie zu erreichen ſei. An Hand von vielen Beiſpielen wurde dargelegt, daß ſich die Be⸗ zeichnungen von Fleiſch⸗ und Wurſtwaren, wie ſie etwa in Schleſien üblich ſeien, nie in Bayern ein⸗ führen laſſen würden, und ebenſo würde die Wurſt⸗ bezeichnung in Schleswig⸗Holſtein oder im Rhein⸗ land nie in Sachſen oder Baden volkstümlich wer⸗ den. Es bleibt alſo bei den oft— für den Fremden — ſo ſeltſam klingenden regionalen Bezeichnungen, es bleibt bei der„Polniſchen Brühwurſt“, den „Landjägern“, dem„Leberkäs“, dem„Preßkopf“ dem „Schwartenmagen“— und wie ſie alle heißen. Von Werk zu Werk Studienfahrten der DA als berufliches Erziehungsmittel Die Berufserziehung der deutſchen Arbeitsmen⸗ ſchen wäre unvollkommen, wenn ſie nur ausſchließ⸗ lich auf eine theoretiſche Wiſſensvermittlung be⸗ ſchränkt bliebe. Die Wege, die Schulung vielſeitig zu geſtalten, ſind ſehr verſchieden; als Krönung der Berufserziehungsmaßnahmen kann aber die wirt⸗ ſchaftskundliche Studienfahrt bezeich⸗ net werden. Das deutſche Werk ſteht im Mittel⸗ punkt ſolcher Fahrten. Der Werker, der Kaufmann, der Techniker und Werkmeiſter ſehen das Werden deutſcher Erzeugniſſe und erleben plaſtiſch damit die großen volkswirtſchaftlichen Zuſammenhänge. Der Geſelle hatte früher während ſeiner Wan⸗ derzeit Gelegenheit, andere Betriebe und andere Arbeitsweiſen kennen zu lernen. Auch den jungen Kaufmann trieb der Wanderdrang in die weite Welt hinaus, um andere Länder und andere Men⸗ ſchen kennen zu lernen. Das iſt anders geworden. Ein vermehrtes Schulwiſſen mußte in letzter Zeit das perſönliche Erleben recht und ſchlecht erſetzen. Trotz der lebendigen Form der Studienfahrten ſte⸗ hen ſie im Dienſt ernſter Arbeit am ſchaffenden Menſchen. Sie ſind keine Vergnügungs⸗ und Erholungsreiſen, auch nicht der Neu⸗ gierde wegen werden dieſe Fahrten unternommen. Ihr Ziel iſt, den Teilnehmern neue Anregungen zu geben und ihren Geſichtskreis zu weiten. Die Gau fahrten in Baden haben den Vorzug, daß ſie durch die ſchönſten Landſchaften führen und vielleicht auch manchem den Blick für die engere Heimat öffnen werden. Auskunft über die wirtſchaftskundlichen Stu⸗ dienfahrten Badens erteilen alle Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeitsfront, Abteilung für Arbeitsführung und Berufserziehung. Die Fahrtenpläne ſind bei den Verwaltungsſtellen der DAF erhältlich. Jedes Jahr zweimal Lehrlingszählung im Handwerk Im Hinblick auf eine ordnungsmäßige Ausbil⸗ dung des Nachwuchſes im deutſchen Handwerk und einer wirkſamen Bekämpfung des Unweſens der Lehrlingszüchterei hat der Reichsſtand des deutſchen Handwerks die Handwerks⸗ und Gewerbekammern beauftragt, auf der Grundlage ihrer Lehrlingsrollen und nach den Feſtſtellungen der Innungen mit dem Stichtag vom 31. Dezember 1935 die Zahl der Lehr⸗ linge in den einzelnen Handwerkszweigen feſtzu⸗ ſtellen. Es ſollen dabei lediglich die in den Han d⸗ werks betrieben beſchäftigten Lehrlinge erfaßt werden. Dieſe Aufnahme ſoll halbjährlich, und zwar jeweils zum 30. Juni und 31. Dezember wiederholt werden. Bei dieſer Ueberprüfung durch die Kammern iſt ferner eine Feſtſtellung darüber vorzunehmen, wie groß die Zahl der Betriebe iſt, deren Beſitzer im Beſitz der Lehrlingsanleitungs⸗ berechtigung ſind. Der Vertrauensarzt in der Krankenverſicherung Eine wichtige Neuregelung Durch das Aufbaugeſetz vom 5. 7. 1934 ſind ſolche Aufgaben der Krankenkaſſen, die zweckmäßig nicht von der einzelnen Kaſſe erledigt werden, zu Ge⸗ meinſchaftsaufgaben erklärt worden. Dieſe werden durch die Landesverſicherungsanſtalt für den Bereich einer Provinz oder eines Landes durchgeführt. Der vertrauensärztliche Dienſt iſt durch einen Erlaß des Reichsarbeitsminiſters vom 30. März grundſätzlich neu geregelt worden. Der Vertrauensarzt wird in Die neueste geruchfr. Oelvergasung, 4 Pfg die Stunde. Blaue Flamme, starke Helzkraft. J. Kernhauser, Mannheim, P 4. 10 Koche ntROhOII Zukunft nicht mehr für die einzelne Krankenkaſſe beſtellt, ſondern die Abteilung Krankenverſicherung der Landesverſicherungsanſtalt ſtellt für das ge⸗ ſamte Anſtaltsgebiet Vertrauensärzte in hinreichen⸗ der Zahl bereit, die den Dienſt beſorgen. Dieſe Löſung des vertrauensärztlichen Dienſtes von der Einzelkaſſe ermöglicht ſeine zweckmäßigere Geſtal⸗ tung, die beſſere Ausnutzung vorhandener diagnoſti⸗ ſcher Einrichtungen und eine leichte Verbindung mit den Verſicherten. Sie ſchützt vor einer miß⸗ bräuchlichen Anwendung des vertrauensärztlichen Dienſtes, indem ſie die Unabhängigkeit des Vertrauensarztes, der nur ſeinem ärztlichen Ge⸗ wiſſen verantwortlich iſt, ſichert und unmittelbare Einflußnahme der Krankenkaſſen auf die Unter⸗ ſuchung ausſchließt. Der ſo neugeordͤnete vertrauens⸗ ärztliche Dienſt wird die Verſicherungsgemeinſchaft gegen unberechtigte und geſetzwidrige Ausnutzung der Verſicherungsleiſtungen ſchützen und die Plan⸗ mäßigkeit und die Einheitlichkeit der geſundheitlichen Betreuung ſichern. Hinweiſe Muſikaliſche Abendfeier in der Konkordienkirche. Am heutigen Samstagabend.30 Uhr findet in der Konkordienkirche eine liturgiſch⸗ muſikaliſche Feier⸗ ſtunde ſtatt. Das Programm bringt Werke von Buxtehude, Bach und Heinrich Schütz. Ausführende: Brund Penzien, Leitung und Orgel; Ellen Pfeil, Sopran, Mannheim; Chor: Verein für klaſſiſche Kirchenmusik; Inſtrumentalgruppe, gebildet aus Freunden der Abendmuſiken. * Volksbildungsſtätte Maunheim. Für die Arbeits⸗ kreiſe gilt ab 15. April folgender Plant Mittwoch, 15. April: Arbeitskreis 1(Fiſcher); Ar⸗ beitskreis 4(Keitel); Arbeitskreis 15(Dolle/ Schulz). Arbeitskreis 15 wird in 3 Gruppen geteilt und be⸗ ginnt mit der Arbeit in der Dunkelkammer.— Don⸗ nerstag, 16. April: Arbeitskreis 5(Fuhrmann); Ar⸗ beitskreis 8(Mall).— Freitag, 17. April: Arbeits⸗ kreis 11(Dr. Brinkmann); Arbeitskreis 12(Rum⸗ ler); Arbeitskreis 13(Nagel).— Mittwoch, 22. April: Arbeitskreis 2(Dr. Boslet).— Donnerstag, 23. April: Arbeitskreis 9(Singer).— Freitag, 24. April: Arbeitskreis 7(Dr. Zeller); Arbeitskreis 10(Dr. Schäfer); Arbeitskreis 3(Dr. Baumgart). Oſter⸗Ausgabe ber Neuen Maunheimer Zeitung Samstag, 11. April/ Sonntag, 12. April 1988 Der Deutſche Doppelmeiſter in Mannheim Rekoròdbeſuch— 30 000 im Stadion Se Mauunheim⸗Waldhof— Schalke 04:1(:0) Wenn eine private Veranſtaltung wie das dies malige Zuſammentreffen des Badiſchen und des Deutſchen Meiſters es fertig bringt, den Beſucherrekord nicht nur eines Sptel⸗ jahrs aufzuſtellen, dann läßt ſich ermeſſen, welche faſzinie⸗ rende Kraft von dem Titel eines Deutſchen Fußballmei⸗ ſters ausgeht. Einen brodelnden Rieſenkeſſel bildete am Karfreitag das Mannheimer Stadion. Einzelheiten des Maſſenverkehrs zu bringen, dürfte ſich erübrigen. Bedauert wurde nur allgemein, daß beide Mannſchaften nicht in vollſtändiger Aufſtellung erſcheinen konnten, da Pörtgen, der Nationalmittelſtürmer von Schalke, ſowie Heer mann auf Mannheimer Seite infolge Verletzung ſehlten, was der ganzen Sache den eigentlichen Maß⸗ ſtab nahm; denn wenn auch beiderſeits eine überlegte Um⸗ stellung erfolgte, ſo mußte eben doch ihre Auswirkung bei dem intereſſanten Strauß ſelbſt erſt abgewartet werden. Die Stimmung wurde dadurch aber keineswegs gebrochen, was am ſchlagendſten der orkanartige Beifall beim Er⸗ ſcheinen der beiden ſympathiſchen Mannſchaften zeigte. Das Spiel, dem Miniſterpräſident Köhler, Gauleiter Bürckel, zahlreiche Vertreter ſtaatlicher, ſtädtiſcher, ſportlicher Be⸗ hörden ſowie der Bewegung und Wehrmacht beiwohnten, beginnt bei herrlichſtem Frühlingswetter und idealem Bo⸗ den bei Rückenſonne wie halbſeitigem Rückenwind für Waldhof, nach herzlicher Begrüßung ſowie Austauſch von Blumen und Wimpel mit einer ausgeprägt ruhigen Hal⸗ tung des Deutſchen Meiſters, die ſich auch auf den Baden⸗ meiſter überträgt. Die beiderſeitige Abwehr und Deckung läßt keine vorzeitigen Gelegenheiten aufkommen. Den erſten Schuß gibt Kuzorra ab, den Drays meiſtert; auch eine weitere, noch klarer herauswachſende Sache, die Kuzorra mit Kurz⸗Hochſchuß abſchießt, kann der kleine Walöhofhüter im Strecken noch bändigen. Daun vergibt Günderoth in unbehinderter Stellung durch übereilten Schuß. Unter Herausgehen Mellages kommt der drang⸗ polle, aber wenig konzentrierte Schneider wiederum nicht zum Schuß, doch reicht es zur 1. Ecke Waldhofs, die unmit⸗ telbar verlängert wird. Mellage ſteht jedoch wie eine Säule. Geiſtig hervorragend arbeitend, verhindert Siff⸗ ling die Ausgleichsecke für Schalke, aber dann holt ſich Waldhof in einzigerartiger Zuſammenarbeit Pennig⸗ Bielmeier, die Mellage herauslocken, durch Biel⸗ meier den toſend begrüßten Führungstreffer,:0 nach 20 Minuten, und gerade die ſeltene Art dieſes vereinſamt pleibenden Waldhoftrefſers zeugt für das hohe Können der geſamten Gäſtetordeckung— aber auch für die ſpäter zutage tretende Lückenhaftigkeit des geſchwächten heimiſchen Sturmes. Bald darauf wird Drays mit unplaciertem Ball Kuzorras angeſchoſſen und dem Hüter gelingt es, in gewag⸗ tem, aber auch entſchloſſenem Herauslaufen dem ungemein aktiven Kuzorra das Leder vom Fuß zu fiſchen. Auch einen famos getretenen Strafball Urbans zieht Drays an ſich. Nun ſteigt die 1. Ecke für Schalke, die gut abläuft, während Waldhof ſchrittweiſe zum dritten Eckball kommt. Knapp vor der Pauſe kann der queckſilberige heimiſche Tor⸗ wart den drohenden Ausgleich verhindern, 8 5 5 Die zweite Hälfte Mit Rückenſonne und halbſeitigem Rückenwind für die Gäſte, ſetzen dieſe ſofort ſchärſer ein, doch Waldhof nimmt die Gangart ſofort auf; Drays geht dann doch zu gewagt heraus und hat Glück, daß Gelleſch an dle Netzſeite ſchießt. Die Knappen treten die zweite Ecke; Szepan hilft wider Erwarten mehr hinten aus, derweil 4 Stürmer, mitunter auch 3, vorne ihr Heil verſuchen. Nun ſetzt eine Periode der Schalker ein, die billardgleiche Kombinationszüge zei⸗ gen und Waldhof mehr und mehr einſchnüren. Wieder iſt Drays die letzte Rettung im typiſchen Herausgehen. Schalke ſchraubt zur 4. Gcke, lockert die Zange nur vor⸗ übergehend. Mit über die Latte geörehtem Ball von Drays ſteigt die 5. Ecke. Endlich erſaßt Ur ban, der National⸗ linksaußen, aus dem lange anhaltenden Druck heraus die Lage: Molenda läßt ihn frei und noch ehe der ſonſt ganz ausgezeichnete Mayer im Bilde iſt, heißt es mit prächtig gezogenem, aber bei ſeiner klaren Richtung doch haltbaren Schrägſchuß:1. Waldhof bekommt wieder Luft, kommt zur 4. Ecke; dieſe ſtreift von der Latte und Siffling ver⸗ ſehlt, köpfen wollend, das Leder, Schalke kommt glücklich um den bereits totſicher erwarteten Siegestreffer Waldhofs herum. Die reſtlichen Minuten ändern an dem unentſchie⸗ denen Stand nichts mehr, zumal Drays ſeine außerordent⸗ lich erfolgreiche Tätigkeit mit Abſtoppen einer Bombe von Gelleſch unmittelbar vor dem Schlußpfiff krönt. Die Mannſchaften Ohne Zweifel wirkte ſich beim Deutſchen Meiſter das Fehlen des Nationalmittelſtürmers Pörtgen und die daraus folgernde Umſtellung ungünſtig aus. Der Sturm war durch die vielſeitige Abwehr⸗ und Aufbauarbeit des überragenden geiſtigen Dirigenten Szepan zu ſehr ge⸗ lockert. Kalwitzki rechtsaußen zeigte keine Sonderleiſtung, Gelleſch iſt kein Führer, ſondern eben Läufer. Einzig Kuzorra und in lichteren Momenten Urban ſorgten für Aktivität im Strafraum. Groß arbeiteten die Läufer Nattkämper(der allerdings doch zu ſehr mit Schnei⸗ der beſchüftigt war, um im gleichen Maße aufbauen wie abdecken zu können. Das zwang Szepan vielfach in die Defenſive) und Tibulſki rechts, dem gegenüber Günderoth in Verbindung mit dem herben Borne⸗ mann einen ſehr ſchweren Stand hatte. Valentin als linker Erſatzläufer an Gelleſchs Stelle, wie Schweiß⸗ furt hinter ihm als linker Verteidiger, bildeten die weit ſchwächere Seite. Mellage im Tor hat das Format eines Deutſchmeiſterhüters, ein Hauptrepräſentant von deſſen Ruhe. Allerdings hatte er weit nicht die Aufgabe wie ſein Gegenüber zu löſen. Ueber das Geſamtſpiel des Meiſters kann man nur ſagen, daß es in ſeiner techniſchen Vollendung ſicher bei vollſtändiger Aufſtellung noch ge⸗ ſteigert worden wäre. Da ſah man Kurz⸗ und Lang⸗, Weich⸗ und Hartpaß, dazwiſchen elegantes Schieben des Leders in meiſterlicher Form; dazu ein Freiſtellen und Freiſpielen, eine Kopfballakrobatik, wie ſie eine wirkliche Standardmannſchafſt eben beſitzen muß. Wie an der Schnur lief der Ball Aber die geſamte Meiſterarbeit entbehrte jener Note, jenes ſchlagartigen Einſatzes des Kampfwillens, die ſchließlich im Strafraum ihre abſchlie⸗ ßenden Triumphe feiern. Schalke ſpielte— Waldhof kämpfte und damit war das Hinauſwachſen zur letzten, geſammelten Höhe dahin. In der Geſamtdarbietung waren aber die Zehntauſende ſo weit ins Bild gekommen, daß die Knappen„können“— wenn auch nicht alle Träume er⸗ füllt wurden. Der Badeumeiſter kann mit dem Herauspauken dieſes Ergebniſſes vollauf zufrieden ſein, wenn man bedenkt, daß Heer mann, dieſe unheimliche zentrale Triebkraft, fehlte und Siff⸗ ling dem Angriff, der hier allein entſcheiden ſollte, ge⸗ nommen war. Was dieſer letztere, beſonders in der Dek⸗ kung und Abwehr, leiſtete, muß anerkannt werden; aber größeren Nutzen hätte er vorne gebracht, wo die geiſtige Beherrſchung der Situation, wie die eigentliche Direktive fehlte. Schneider, wie üblich ſcharf bewacht, fehlte der RNebenmann, der in raffinigrtem Spiel ihm freieren Lauf verſchafft, ihn eben„führt“ und vor vorbereitete tigte aber dafür wieder konſequent die gegneriſche Deckung. Günderoth bleibt nun einmal gegen körperlich harte Gegner zu ſchwach. Bielmeier litt ebenfalls unter dem Fehlen Sifflings, war aber gut; auch Pennig. Weldinger hatte den meiſten Zug, verdient aber nach längerer Strecke die Ruhe. Die Läuferreihe hatte in Molenda diesmal wider Erwarten den ſchwächeren Punkt. Das Ausgleichstor kommt mit auf ſeine Rechnung. Kiefer füllte ſeinen Platz und behielt ſolange Szepan vorne, dieſen im Auge. In der Verteidigung überragte Mayer, ohne daß Model aber ausfiel. Den Haupt⸗ anteil an dem Ergebnis hat wohl unſtreitig Drays im Tor, deſſen manchmal allzugroße Waghalſigkeit vom Glück begünſtigt war. Er wartete mit einer wahren Serie im Fauſten auf. Seine Kleinheit brachte ihm ſchwierige Mo⸗ mente, aber es reichte noch. War die Geſamtleiſtung des Gaumeiſters unter den gegebenen Umſtänden gleichfalls keine abgerundete, ſo hat er als Ganzes ſeinen Mann ge⸗ ſtellt und ehrenvoll den Gau vertreten. Keller⸗Karls⸗ ruhe leitete, im ganzen betrachtet, ſehr gut, A. M. * Der Maſſenandvang im Stadion bewies wieder einmal zu deutlich, wie unzulänglich die Verhältniſſe auf der klei⸗ nen Tribüne ſind. Wenn Mannheim wirkliche Großveran⸗ ſtaltungen erhalten ſoll, wird auf die Dauer ein Ausbau kaum zu umgehen ſein. 0 Das Handballspiel Sp. V. Waldhof— Sp. V. Darmſtadt 16:6(:4) Als vor über eienm Jahrzehut in Mannheim und Ba⸗ den der Handball noch in den Kinderſchuhen ſteckte, da war die Heſſenreſtdenz ſchon Hochburg. Kamen einmal de Heſſen zu uns oder wir zu ihnen, dann gab es immer eindeutige Siege für die Darmſtädter. Sp. V. 98 Darm⸗ ſtadt war einſt die Mannſchaft! Wo die Lilienträger ſich ſehen ließen, wurden ſie begeiſtert empfangen und nahmen auch bald durch ihre Spielkunſt die Zuſchauer für ſich in Anſpruch. So nahm es auch nicht wunder, daß in Darm⸗ ſtadt am Böllenfalltor ſchon längſt die Zuſchauer in die Tauſende gingen, bis wir in Mannheim endlich Hunderte auf die Beine brachten. Unterdeſſen hat ſich dies aber ge⸗ ändert. In Mannheim hat man zwiſchenzeitlich gewaltige Fortſchritte gemacht, während in Darmſtadt zunächſt die Konkurrenz groß wurde, dann aber auch die Spielſtärke der Lilienträger ſtark zurückging. Das Spiel zwar läßt keinen eindeutigen Schluß über die Spielſtärke der beiden ſpielenden Klubs zu, weil betde auf ihre Beſten verzichten mußten. Der Fachamtsleiter Herrmann hat verfügt, daß ſeine Olympiakandidaten in Privatſpielen nicht verwendet werden dürfen. So mußten bei Darmſtadt Freund und bei Waldhof Spengler und Müller zuſehen. Wenn nun auch Waldhof dg eines guten Materkals dieſe beiden Lücken glänzend ausfülken konnte, ſo war das Fehlen Freunds für die 98er in ihrer derzeiti⸗ gen Verfaſſung nicht zu überbrücken. Freund fehlte dem Angriff an allen Ecken und Enden. Daher wollen wir auch unſeren Darmſtädter Lehrmeiſter nicht zu ſehr unter die Lupe nehmen. Geſagt muß aber doch werden, daß dieſe Vertretung, Hie ſich im Stadion den Mannheimer Zuſchauern vorſtellte, nicht mehr viel kann. Da war es einſt um das Können dieſes Vereins ſchon in der Jugend beſſer beſtellt. Heute mangelte es überall. Fangen und Zuſpiel. Decken und Freiſtellen, alles ließ zu wünſchen übrig. Gefallen konnte eigentlich nur der Rechtsaußen Fendt, Merz und Fuchs. Henns im Tor iſt ſehr unſicher geworden. Dittmar und Delp mußten dem Alter Tribut zahlen und ſind nicht mehr, was ſie einſt waren. Verdienter Voruſſen-Sieg Boruſſia Fulda BfR Mannheim:0(:0) Der Vfk Mannheim begann ſeine Oſterreiſe nach Mitteldeutſchland mit einem Gaſtſpiel bei Boruſſia Bulda. Die 1000 Beſucher ſahen gerade kein überragendes Spiel, was auf die beiderſeits eingeſtellten Erſatzkräfte zurückzu⸗ führen war. Auf Mannheimer Seite vermißte man Ka⸗ menzin und Langenbein, während Fulda ebenfalls Mittel⸗ läufer und Mittelſtürmer, Maintz und Schmidt, erſetzt hatte. Die Boruſſen waren im Feld ſtets leicht tonange⸗ bend, im übrigen ſtand das Spiel im Zeichen zweier guten Hintermannſchaften. Auf die Abwehr wurde überhaupt der größte Wert gelegt. Den einzigen Treffer des Tages erzielte der Fuldaer Linksaußen Melchior ſchon wenige Minuten nach Spielbeginn. Schiedsrichter war Schneider⸗ Petersbergs. Neckarau war beſſer Spvg Erfurt— Ve Neckarau:0(:0) Das erſte Oſterſpiel des Vfs Neckarau bei der Spog Erfurt brachte den Mannheimern einen ſchönen Erfolg. Wenn das Treſſen auch mit:0(:0) Toren verloren ging, ſo hinterließen die Süddeutſchen in Epfurt doch einen guten Eindruck und bei größerer Entſchloſſenheit im Sturm hätte es ſogar zu einem eindeutigen Siege reichen können. Die Mannheimer zeigten ein ſchnelles und im Zuſammen⸗ ſpiel weitaus beſſeres Spiel. Trotz eifriger Bemühungen, wach dem in 20. Minute der erſten Hälfte durch den Erfurter Haulhlinken Amlin⸗ erzielten Erfurter Führungs⸗ treſfer, vermochten die Güſte kein Gegentor zu erzielen. Die lenten Spielminuten ſtanden ganz groß im Zeichen von Neckarau, aber ebenſo groß verhinderte Erfurts Tor⸗ hüter den Ehrentreffer. Corinthiaus Niederlage in Hamburg Die Oſterſpiele in Hamburg leitete der HSW mit ſeinem Treffen gegen die weltbekannten engliſchen Amatemre Co⸗ rinthians ein. Bei ſtrömendem Regen gewannen die Ham⸗ burger knapp:1(:0) vor 8000 Zuſchauern. Die Leiſtungen ſind unter den erſchwerten Bedingungen nicht allzu kritiſch zu bewerten. Schüler-Jußball-Turnier ohne Entſcheidung Phönix Mannheim— Bf:1 u. Verl. Der Donners tagnachmittag hätte eigentlich programm⸗ gemäß die Entſcheidung im Schüler⸗ Fußballturnier auf dem Phönixpbatze brängen ſollen. Es kam aber anders, denn der Hampf mußte trotz Verlängerung unentſchieden abgebrochen werden und wind nun am Sams tagnachmittag wiederholt werden. Das Spiel ſelbſt war ein Kampf zweier giemlich gleichwertiger Mannſchaften. Techniſch etwas beſſer war wohl Bfk, Phönix brachte jedoch wiederum einen unerhörten Eifer mit, der die Mannſchaft als voll⸗ kommen gleichwertigen, oft ſogar eine Kleinigkeit gefähr⸗ licheren Partner in Erſcheinung treten ließ. Der Auf⸗ regung, die das Endſpiel mit ſich brachte, waren allerdings beide Mannſchaften nicht ganz gewachſen, und dieſe Tat⸗ ſache iſt es zuzuſchreiben, daß nicht weniger als drei Elf⸗ meter gegeben werden mußten; aber alle drei auch prompt ausgelaſſen wurden. Zweimal vergod Phönix die große Aufgaben ſtellt, ſo kämpfte er ſich nutzlos ab und beſchäf⸗ Gelegenheit, während der Vic zwiſchendurch das gleiche am Oſterſonnlag 7 Deulſche Meiſterſchaften, letzte Olympigausleſe der Ringer und Oſtermontag in Mannheim im Nibelungenſaal— Aus 13 Gauen Deutlſchlands kämpfen die 40 beſien Vertreier Vor 30 Jahren, im Jahre 1906, wurden in Mannheims Mauern erſtmals deutſche Krafbſportmeiſterſchaften durch⸗ gefüührt. Unſere Mannheimer Kraftſportler errangen ſich in den Vorkriegsfahren unter den ſtarken Männern Deutſchlands eine Vormachtſtellung. Wir wollen nur einige Namen nennen, die die Mannheimer Farben im In⸗ und Auslande würdevoll vertreten haben. Dies waren Philipp Heß, Heinr. Stiefel, Ldam König u. a. Der Runogewichts⸗ miege der Sportvereinigung 1884 Mannheim gelang eß ſogar, den Wanderpreis, die Kajiſerkette, nach Mannheim zu bringen. Nach dem Kriege waren es vorwiegend unſere Gewichtheber Reinfrank und Mühlberger, ſowie die Deutſche Meiſtermannſchaft vom Bf 88, die weſentlich dazu beitrugen, den Kraftſport in Mannheim wieder auf⸗ blühen zu laſſen und unſerer Vaterſtadt Mannheim weit über Deutſchloands Grenzen einen guten Namen zu geben. So kam es auch, daß im Jahre 1921 Mannheim zum zwei⸗ ten Male die Durchführung der Deutſchen Kraftſportmei⸗ ſterſchaften übertragen wurde. Der damals neuerſtandene Sportplatz des Turnvereins von 1846 war die üdeal ge⸗ fegene Kampfſtätte. Wer es damals nicht verſäumte, Zeuge kiefer Titelkämpfe zu ſein, wird zwei Entſcheidungstreffen in ſeinem ganzen Leben nie vergeſſen können. Mit welchem Nerv und mit welcher Erbitterung, über dem aber immer eine ſportliche Fairnes ſtand, kämpften Straßberger⸗Mün⸗ chen, der ſpätere Olympiaſieger, und Trappen⸗Trier um die Meiſterſchaft im Gewichtheben der Schweroewichtsklaſſe, dem der ſympathiſche Trappen erſt mit dem letzten Verſuch unterlag. Auf der Matte waren es der Berliner Stuwe und der ſtarke Schwarzwälder Fimpel⸗Hornberg, die um den Titel im Leichtgewicht kämpften. Erſt nach mehr als 40 Min. konnte der Berliner den Kampf zu ſeinen Gun⸗ ſten entſcheiden. Bantamgewicht(bis 56 Kilo Körpergewicht) Gau 1 G. Berger⸗Königsberg 5 2 F. Walter⸗Stettin 5 W. Irmler⸗Berlin 55 Fr. Steglich⸗Dresden 7 8 H. Richter⸗Bitterfeld 55 9 F. Schrader⸗Dormund J. Rößler⸗ Hohenlimburg K. Schönleben⸗Dortmund „ 10 L. Seifried⸗Hochemmerich 11 W. Möchel⸗Köln F. Schmitz⸗Köln * 42 G. Schuchmann⸗Alsſeld 5 13 J. Gehring⸗Frieſenheim A. Müller⸗Lampertheim H. Hoffmann⸗Ludwigshafen * 1 O. Uhrig⸗Oftersheim Ph. Allraum⸗Sondhofen 55. 15 H. Herbert⸗Stuttgart H. Schramm⸗Heidenheim 5 0 J. Brendel⸗Nürnberg F. Dechant⸗Bamberg A. Monken⸗Bamberg Und wie ſind die Ausſichten? In der Bantamklaſſe iſt der Kölner Möchel Titelver⸗ Möchel iſt ein ausgeſprochener Pumßberinger, wenn er für dieſe Konkurrenz nicht mehr Angriffsgeiſt gehören dieſe beiden nicht Stuttsart, die Bamberger Monken, S Dortmund, Müller⸗Lam⸗ pertheim Uhrig⸗Oftersheim verfügen noch nicht jüber die großen Erfahrungen der Vorgenannten, dafür haben ſie die Jugend für ſich, bringen einen unbeugſamen Kampfgeiſt mit auf die Matte, ſo daß einer von ihnen zu Meiſterehren kommen dann. Auf jeden Fall erwarten wir diefe in der Spitzengruppe. In der Konkurrenz der Schwergewichtsklaſſe ragt der dreimalige Eu ropameiſter und und O. Dechant Kurt Hornfiſcher⸗Nürnbera hervor. Seine in Oftersheim Freund ſchaftsſpiele Kunſtſtück fertiggebracht hatte. Aber iſt das zu verwundern, wenn oft Ligoſpieler Elfmeterbälle nicht verwandeln kön⸗ nen? Heporragend waren dagegen faſt ſämtliche Eckbälle getreten, die immer wieder gonz brenzliche Situationen vor den Toren entſtehen ließen, ſo daß es nicht verwunder⸗ lich iſt, daß zwei Eckbälle auch zu den beiden Toren führ⸗ ten. Zwei Spieler ragten auf beiden Seiten hervor, der rechte Verteidiger bei Phönix und der linke Verteidiger bei dem VfR, die immer wieder die gegneriſchen Angriffe iunterbanden, wobei der VfRler noch einen ſo gefährlichen Mann, wie den Phönix⸗Halbrechten, gegen ſich hatte. Bei Bf war der Angriff ausgeglichener als beim Gegmer, auch hatte er im Mittelläufer der Elf eine ausgezeichnete Stlittze. Dafür beſaß Phönix im Torwart einen der beſten Spieler auf dem Platze, deſſen Kaltblütigkeit und Sicher⸗ heit im Fangen mit entſcheidend für den Erfolg der Phömix⸗ mannſchaft war. Das Enoſpiel hatte, wie ſchon die Kämpfe dex letzten Dage einen prächtigen Rahmen gefunden, denn über 1000 Zuſchauer verfolgten mit Spannung den intereſſanten Kampf. Fußball am Karfreitag Auswahlſpiele Stettin: Pommern— Noroͤheſſen 428(:). Allenſtein: Allenſtein— Saarelf:4(:1) Sübddeutſche Aufſtiegsſpiele Gan Südweſt: Mil. SV Darmſtadt— S Wiesbaden :1; Teutonia Hauſen— Germania 04 Ludwigshafen 11. Gau Württemberg: FV Nürtingen— SpVg Troſſin⸗ gen 113. Freundſchaftsſpiele SV Waldhof— 5 Schalke 04:1 Kickers Offenbach— Vis Benrath:2; Boruſſia Fulda— Bf Mannheim:0; Stuttgarter S— Ufpeſt Budapeſt:5; Wacker München — 1. S Jena:2; Bayern Hof— Guts Muts Dresden :5: SpVg Baden⸗Baden— Freiburger J 925. Süddeutſche Vereine auf Reiſen Berliner SV 92— Stuttgarter Kickers 211; JV Bres⸗ lau 06— AS Nürnberg:0; Dresdner SC— 1. Fc Nürnberg:37 VfB Leipzig— Phönix Karlsruhe:0; BC Hartha— Wormatia Worms:4; Chemnitzer BC— Jahn n 318 SpVg Erfurt— Be Neckarau:0; Werder Bremen— SpVg Fürth:1; Eintracht Braun⸗ ſchweig— Eintracht Frankfurt:5; Schwarz⸗Weiß Eſſen— Vi Ingolſtadt⸗Ringſee 41; VfB Kkurheſſen Marburg— Viktoria Aſchaffenburg:2. 1 Gau Brandenburg: Viktoria 89 Berlin— Holſtein Kiel 81. Gan Sachſen: Tura Leipzig— Eimsbüttel Hamburg:0. Gan Mitte: Sportfreunde Halle— Ruch Bismarchütte 22 Cricket⸗Viktorig Magdeburg— Polizei Chemnitz 24. Gau Nordmark: Hamburger SV— Corinthians London 271. Gau Niederſachſen: Arminia Hannover— Viktoria Hamburg:1. Gau Niederrhein: Preußen Krefeld— RV Rotterdam 43; Boruſſia Gladbach— 7. Jäger Bückeburg:8; Ale⸗ mannia Aachen— Weſtfalia Herne:4; Rhenania Wür⸗ ſelen— Turn Düſſeldorf:8. 5 Gau Weſtfalen: S ie 8.— Kölner EfR:1. Gau Nieberſachſen: Vs Osnabrück— Sus Hüten 09 218 5 Gan Mitte: Burger Be— Boyern⸗Kickers Nürnberg 1 18 9 Baden(Bezirksklaſſe): SC Freiburg— F Lör⸗ ra. 5 Die Mannheimer Sportwelt kann nun ſtoltz ſein, ſelbſt im Olympiajahr 1936 wieder Kämpfe um die deutſche Meiſterſchaftz die zugleich als letzte Ausleſe für die Teil⸗ nahme bei den olympiſchen Spielen gewertet wird, in ſei⸗ nen Mauern zu ſehen. Wos es heißt, deutſcher Meiſter im Olympiajahr 1936 zu werden, kann nur der ermeſſen, der ſchon einmal in ſeinem Leben in der Lage war, ſeine Nation bei den olympiſchen Spielen würdig zu vertreten und die in ihn geſetzten Hoffnungen erfüllte. Dieſe Kämpfe zu ſehen und in ihren Phaſen gu verfolgen, muß für jeden Mannheimer eine Ehre ſein, Zeuge di großen und ſel⸗ tenen Sportereigniſſes geweſen zu ſein. Nicht weniger ols 40 Ringer, die ſich aus 18 Gauen Deutſchlands zufſammen⸗ ſetzen, marſchieren am Sonntag um 19 Uhr im Nibelungen⸗ faul auf, um öte höchſte Ehre, die der Deutſche Reichsbund fr Leibesübungen, Fachamt Schwerathletik, die größte Kraftſportorganiſation der Welt, zu vergeben hat, kämpfen. Neben der Olympiakernmannſchaft ſind es durchweg Ringer, ö ie in ihrem Gau als Meiſter in ihrer Klaſſe her⸗ vorgegangen ſind, während die Olympiakernmannſchaft, die ſich in Kurſen in Benneckenſtein eingehender Schulung und in Kurſen in Benneckenſtein eingehender Schulung und intenſivem Training hingab mußden ſich die Gauſieger in harten Kämpfen im Kreis, Bezirk und Gau durchkämpfen, um die Berechtigung zur Teilnahme an den Deutſchen Meiſterſchaften zu erlangen. Noch in keinem Jahr zuvor wies die Teilnehmerliſte eine ſo ſtarke Konkurrenz au“, wie es dieſes Jahr bei der letzten Olympiaausleſe der Fall iſt, will doch jeder Sportler das Ziel erſtreben, Vertreter ſeiner Nation zu ſein. ES wird deshalb für jeden von Intereſſe ſein, die Namen der 40 Teilnehmer zu erfahren. Es kämpfen: Schwergewicht(über 87 Kilo Körpergewicht) M. Voigt⸗Stettin H. Rößler⸗Leipzig F. Muß⸗Dortmund A. Schumacher⸗Remſcheid H. Beu⸗Köln E. Erfen⸗Köln⸗Mülheim H. Hartmann⸗Leuna⸗Merſeburg Georg Gehring⸗Ludwigshaſen L Booth⸗Saarbrücken A. Ditt⸗Mainz E. Jägle⸗Kuhbach H. Rudolf⸗Mannheim E. Lägeler⸗Stuttgart⸗Untertürkheim R. Staiger⸗Stuttgart⸗Jeuerbach Kurt Hornfiſcher⸗Nürnberg J. Fakter⸗Freiſing A. Huber⸗München H. Reitenſpies⸗Nürnbera erlübtene Verletzung hat ſich gut ausgeheilt. H. repräſen⸗ tiert ſich wieder in beſter Form. was er ſchon in ſeinen Kämpfen bewies. Will man für Hornfiſcher einen ernſt⸗ haften Gegner herousgreifen, dann kann es nur Georg Gehring⸗ Ludwigshafen ſein. Der Exeuropameiſter Gehring zählt heute immer noch zu den beſten Schwergewichtlern Europas, der, wenn er gegen Hornffſcher ſein volles Kön⸗ nen und ſeinen alten Kampfeiſt entfaltet, nicht ahne cen iſt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der eine oder andere Schwergewichtler aus Bayern, Weſtdeutſchlon), Weſtfalen, Mitteldeutſchland oder Württemberg mit Ueberraſchungen aufwartet. Unſere badiſchen Vertreter Jägle⸗Kuhbach und Rudolf⸗ Mannheim können, wenn ſie nicht gerade ungünſtig loſen, in den Vor⸗ und Zwiſchenrunden ein Wort mitreden. Es würde eine Ueberraſchung bedeuten, wenn ſie ſich bis in die Endrunden durchſetzen würden. Dem deutſchen Kraftſport und damit ſeinen Vertretern ſind wir es ſchuldig, ſie durch unſeren Beſuch zu erfreuen, ſind ſie doch die Männer, die bei den Olympiaden 1928 in Amſterdam und 1992 in Los Angeles für Deutſchland die meiſten Medaillen erringen konnten und damit an der Spitze aller deutſchen Sportarten marſchierten. Sie wiſſen aber auch, daß Erfolge verpflichten und werden auch bei den Weltſpielen in Berlin ihr Beſtes hergeben, um die bis jetzt erzielten Erfolge noch weit zu überbieten. Darum nochmals die Parole: jeder Mannheimer Sportler iſt an den Oſterfeiertagen bei den Meiſterſchafts⸗Ringkämpfen im Nibelungenſaal. Der Mannheimer kann damit beweiſen, daß er auch für eine andere Sportart Intereſſe hat und ein Freund der Kraftſportbewegung iſt. Die Eintritts⸗ preiſe ſind ſo gehalten, daß auch der Minderbemittelte Zeuge dieſer Großveranſtaltung ſein kann. Meiſter der Matte beſuchten uns Heute früh beſuchten uns die beiden Nürnberger Welt⸗ und Europameiſter Jakob Brendel und Kurt Hornfiſcher. Beide befinden ſich, wie ſie uns auf unſere Frage erklärten, in ausgezeichneter Form und gehen mit Zuverſicht in den Kampf um die Teilnahme⸗ berechtigung bei der Olympiade. Hornfiſchers Armver⸗ letzung iſt völlig ausgeheilt. Er ſagt, daß er weiß, daß er in Mannheim vor einer ungemein ſchweren Aufgabe ſteht und noch keine ſolche Gegnerſchaft bei Deutſchen Mei⸗ ſterſchaften angetroffen habe, wie in Mannheim. Als ſei⸗ nen ſchwerſten Gegner bezeichnete Hornfiſcher den Exeuropameiſter Georg Gehring ⸗ Ludwigshafen, wäh⸗ rend Brendel meint, daß in ſeiner Klaſſe mehrere ganz hervorragende Könner, vor allen Juſt. Gehring⸗Frieſen⸗ heim, Möchel⸗Köln, Schraber⸗Dortmund u. a. ſind. Er⸗ ſtaunt waren ſie über die ſchöne Aufmachung im Nibe⸗ lungenſaal mit dem rieſigen Kampfpodium in der Mitte des Saales und die umfangreichen Vorbereitungen. Un⸗ ſere beſten Wünſche begleiteten die beiden ſympathiſchen Sportleute beim Abſchied. Erſtes Training in Monte Carlo Stuck und Roſemeyer die Schnellſten Wenig verheißungsvoll geſtaltete ſich das erſte Training zum„Großen Preis von Monacv“ in den Morgenſtunden des Gründonnerstag, hatte es doch die ganze Nacht hindurch in Strömen geregnet. Wohl zogen die Leutſchen Wagen die neuen, feinprofilierten Conti⸗Reifen auf, aber die Straßen waren ſo glott, daß doch vorſichtig gefahren werden mußte. Die beſten Rundenzeiten erzielten die Auto⸗Union⸗Fahrer Hans Stuck und Bernd Roſemeyer mit:09 Minu⸗ ten für die 3,18 Km., was einem Stundendurchſchnitt von 88,7 Km. eniſpprach. Als nur wenig langſamer erwieſen ſich die Merecedes⸗Benz von Caracciola und Chi⸗ ron, die wie der beſte Alfa⸗Fahrer Farina:10 Minu⸗ ten benötigten. Alle anderen Teilnehmer waren langſamer. Manfred von Brauchttſch(Mergedes⸗Benz]; und Varzi(Auto⸗Union), der zum erſtenmal in Monte Carly fuhr, kamen auf:18 Minuten. Fagioli(Mercedes⸗ Benz) auf 217 Minuten. Zuvor gingen die Teilnehmer des„Rainier⸗Pokalren⸗ nens“, die Wagen bis 1500 cem, eine Stunde lang über den Kurs. Der einzige deutſche Vertreter, Bobby Kohl⸗ rau ſch, konnte am Training nicht teilnehmen, da ſein Mc vom La⸗Turbie⸗Training am Vortag noch nicht wie⸗ derhergeſtellt war. So blieb Kohlrauſch nur noch am Kar⸗ freitag eine einzige Trainingsſtunde für das ſchwere Ren⸗ nen. Die beſte Zeit erzielte Zehender(Maſerati) mit :16 Minuten(84 Kmſtd.) für eine Runde. l Clou 1 — 8e 1 0 2 I 5 0 90 4 * 9 1 1 8 ä 1 eee 2 45 5 1 6 2 Samstag, 11. April/ Sonntag, 12. April 1986 Oſter⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeituntz Hockeyſpiele am Karfreitag Deutſche Elf überlegen Berliner Frauen⸗Länderturnier Das größte Ereignis im deutſchen Hockeyſport dürfte wohl das Länderturnier der Frauenmannſchaften in Ber⸗ lin ſein, an dem ſechs Nationen beteiligt ſind. Schon am Karfreitag gab es einen verheißungsvollen Auftakt. Ueber 1000 Zuſchauer ſahen recht ſpannende und ſchöne Spiele. Die deutſche Mannſchaft ſtellt ohne Ueberhebung die beſte und techniſch ausgereifteſte Einheit dar. Mit:2(:1) wurde der erſte Gegner, Spanien, durch ein techniſch und taktiſch kluges Spiel ausgeſchaltet. Der ſpaniſche Eifer und ſüdländiſches Temperament konnten den deutſchen Sieg nicht aufhalten. Frau Keller und M. Trede mit je drei Treffern, J. Trede und gus mit je zwei, ſowie Mauritz mit einem Torerfolge forgten für das eindeutige Ergebnis. Beim Stande von:0 kamen die Spanier durch del Rio und 10:1 durch Chavarri zu den Gegentreffern. Dank einer ſicheren Abwehr und ausgezeichneten Angriffs⸗ reihe ſiegten die Holländerinnen verdient mit:0(6810) über Ungarn. Dänemark verriet engliſche Schule und ſchlug Oeſterreich ſicher:0(:). Nach einer Ruhepauſe am Samstag finden Oſterſonntag folgende Spiele ſtatt: Dänemark— Deutſchland, Holland— O Spa⸗ nien und Ungarn tragen ein Freundſcha iel aus. Die Ergebniſſe am Karfreitag waren: Deutſchland Spanien 11:2(44); Holland— Ungarn:0(:); Däne⸗ mark— Oeſterreich 40(:). 2 1 7 Heidelberger Oſter-Hockeylurnier Das viertägige internationale turnter brachte ſchon am erſten ſchönen und ſpannenden Begegnungen auf den Plätzen des HE Heidelberg. Das ſchöne Wetter tat ein übriges, um dem erſten Turniertag zu einem vollen Erfolg zu verhel⸗ ſen. Im Mittelpunkt des Nachmittags ſtand das Tref'ien zwiſchen den Univerſitätsmannſchaften von Heidelberg und London. Die Heidelberger ſiegten mit 513(:1) Toren, was in erſter Linie ein Verdienſt des durchſchlags⸗ kräftigen Stürmers Rackl vom Ulmer JV 94 war, der ſämtliche fünf Treffer auf ſein Konto bringen konnte. Die drei Gegentreffer ſchoß der Mittelſtürmer Gamon.— Im Treffen zwiſchen HCE Beckenham und Red⸗So x Zürich ſah man den bekannten Zürcher Torhüter Tüſcher an der Arbeit und wieder einmal ſtellte er unter Beweis, daß er einer der beſten europäiſchen Torhüter iſt. Die Heidelberger Hockey⸗ Tag eine ganze Reihe von Engländer lagen faſt ſtändig im Angriff, aber an Tüſcher ſcheiterten die beſtgemeinten Schüſſe, und ſo endete das Spiel torlos.— Siemens Berlin kam gegen den delberger TW 46 zu ſeinem glatten:2(:0) ⸗ Sieg, wobei ſich auf Berliner Seite beſonders Grunewald und Lange auszeichneten.— Gute Leiſtungen ſah man auch im Jugendſpiel zwiſchen Seaford College und HC Heidel⸗ berg, das die engliſchen Schüler:2 gewannen.— Die ge⸗ nauen Ergebniſſe der Karfreitagsſpiele: Univerſität Heidelberg— Univerſität London 513(:); Heidelberger TV 46— VGA M Bordeaux(Frauen) 113 (:); Heidelberger TV 46— Siemens Berlin 014(:); HC Mainz— Tbd. Germania Mannheim(Frauen) 010, L Beckenham— Red⸗Sox Zürich:0? HC Hannover— Mainz:2(:); VGAM Bordeaux— Heidelberger TW 46(Jugend):11; Seaford College— HC Heidelberg (Jugend):2; HE Mainz— TW 46 Frankenthal(Jugend) 0 Uhlenhorſter Hockeyturnier Uhlenhorſter H— Old Lawrencian HC:2 an der Alſter— Moonxrakers 021(:); i politans Police London:1(:): 3 tiding Wanderers:1(:); Altonc⸗ ketropolitans Police 2:0(:). (:); Club 8 Metro⸗ Frankfurt— Bahrenfelder HC— Oſterhockey⸗Turnier in Nürnberg Repton Münchner SC:0(:); Stuttgarter Kickers— Nürnberger ToC RV Mainz:0( 7 5 7 Nürnbd 55 2 berg— Gladbach Leeipöiger SC burg— St. Bartholomen Old Felſtedians London 11; ſeldorf 211. Frauen: Gladbacher 5 Fklottbeck— Oberhauſener To:0(:): Medoc Borde— Kreuznacher HCE:5(:); Rheydter SV TV 48 Kreuznach 110(:); Du burg 1b:2(:); Hannover 98 SC 1880 Frankfurt:1 (01) Grünrot Magdeburg— Eintracht Dortmund:0 (:); SC 80 Frankfurt— Kreuznacher HC Ib:0 VfB Jena— Meidericher SV:0; Sc 1880 Frankfurt— Han⸗ nover 98(Frauen) 12. irg 99— Alſter Ham⸗ Der Sport an den Oſterfeiertagen Die diesjährigen Oſterfeiertoge werden in traditioneller Weiſe von allen Sportlern mit einem Programm, das in Bezug auf Reichhaltigkeit und Qualität nichts zu wünſchen übrig läßt, gefeiert. Überall werden die beliebten Sport⸗ reiſen veranſtaltet, die in dieſem Jahr beſonders im Fußball einen ungeheuren Umfang annehmen. Die Mehrzahl der ſüdoeutſchen Vereine befindet ſich auf Reiſen. Der badiſche Meiſter SV Waldhof nimmt am Berliner Oſter⸗ turnier teil und trifft dort auf Minerva 93 Berlin und Hertha⸗Berliner SC. Auch Fortuna Düſſeldorf gilt bei dieſem Turnier als Teilnehmer. Zu einer Begegnung zwiſchen Waldhof und den Weſtdeutſchen kommt es aus be⸗ greilichen Gründen nicht. In Mitteldeutſchland gaſtieren auch VfR Manu heim, Union Niederrad, Wormatia Worms und 1. SS V Ulm. Die Mann⸗ heimer ſpielen gegen den Sc Erfurt und 1. FC Lauſcha. Der Bf Mannheim Neckarau ſpielt beim SC 03 Kaſſel. Süddeutſche Vereine ſind auch im Ausland gern geſehewe Gäſtkt. Dos beweiſt die Tatſache, daß mehrere Mannſchaften über die O in Frankrei Lu xemburg und nemark w Intereſſante Bes n⸗ gen find im Reich in Stettin und Halle zu exwarten. Hier. trägt die Nordheſſen⸗Gauelf Spiele gegen Po m' mern und Mitte aus.— Im Handball iſt der Spielverkehr mit Rückſicht auf die finanzielle Stärke der Vereine nicht ganz ſo umfangreich wie im Fußball. Der S988 Darmſtadt ſetzt ſeine am Karfreitag in Mannheim begonnene Wettſpielreiſe nach Eßlingen(Tod) und Süßen(TS) fort. Schließlich iſt noch das Zu⸗ ſammentreffen der beiden Frauenmeiſter von Baden und Mittelrhein in Köln, VfR Mannheim und Be Köln, zu erwähnen.— Der Hyckeyſport ſetert über die Oſterfeiertoge ſein„Hochſ len des Reichs finden große Turniere ſtatt, die gerode in dieſem Jahr eine ſtarke Beteiligung ausländiſcher Mannſchaften erfahren haben. Aus der übergroßen Fülle ragt beſonders das Frauen⸗Länderturnter in Berlin her⸗ bor. Ungarn, Holland, Dänemark, Spanien und Oeſterreich gelten neben zwei deutſchen Nationalmannſchaften als Teil⸗ nehmer. Für Süddeutſchland haben die Turniere in Hei⸗ delberg und Wiesbaden beſondere Bedeutung.— Große Toge ſtehen an beiden Feiertagen den Ningern bevor, die in Mannheim und Mainz ihre Meiſter im griechiſch⸗römiſchen Stil ermitteln. In Mannheim geben ſich die Bantam⸗ und Schwergewichtler ein Stelldichein. Die Mainzer Titelkämpfe ſind für die Feder⸗, Leicht⸗ und Weltergewichtler ausgeſchrieben.— Im Motorſport wird der Reigen der„Großen Autopreiſe“ auch diesmal mit dem„Großen Preis von Monaco“ in Monte Carlo eröffnet. Das Rennen, dem am Karſamstag die Entſcheidung um den Fürſtenpokol mit der Teilnahme von Bobby Kohkrauſch, den Engländern Lord Howe und May und Veyron(Frankreich) voraufgeht, wird auf deutſcher Seite von dem Vorfjahrsſieger Luigi Fagioli, Rudolf Caxoc⸗ eiola, Manfred von Brauchitſch, Louis Chiron(Mercedes) und Hans Stuck, Achille Varzi und Bernd Roſemeyer (Auto⸗Union] beſtritten. Natürlich ſind auch die Reun⸗ ſtälle des Auslandes bei dieſem erſten„Großen Preis“ zahlreich und beſtens vertreten.— Der internationale Radſport bringt eine Hochflut von Veranſtoltungen. Die meiſten Bahnen eröffnen an den Oſterfeiertagen ihre Rennzeit. Im Auslond ſtarten Zims⸗Küſter(Charleroi) und Richter(Den Haag).— Der 7 eſt“. In allen Tei⸗ Pferdesport bringt Golopprennen in Dresden, Magdeburg, Duisburg, München⸗Riem ſowie Karlshorſt, Bielefeld, Duisburg und München⸗Riem an beiden Feiertagen. Das hervorſtechendſte Ereignis iſt wohl der„Karlshorſter Oſterpreis“, der am Oſtermontag als erſtes größeres deutſches Hindernisrennen entſchieden wird. Der Olympiazug kommt auch nach Mannheim Der Olympiazug, der ſich zur Zeit in Saarbrücken be⸗ findet, wird auch unſerer Heimatſtadt einen Beſuch abſtat⸗ ten. Von Kafſerskautern kommend, wo er ebenfalls Sta⸗ tion machen wird wird er am Samstag, 18. April, in un⸗ ſerer Nachbarſtabt Ludwigshafen eintreffen, wo er an der Stadtgrenze von einem Muſikkorps der Wehrmacht und vom NS in Empfang genommen wird. Der Dlympiazug begibt ſich daun, nachdem ihn Mannheimer NSg⸗Mäuner in Empfang genommen haben, zum Meßplatz, wo er um 19.30 Ahr Aufſtellung nimmt Hier findet eine offizielle Begrüßung durch das Stadtoberhaupt, Oberbürgermeiſter Reuninger, ſtatt. Dem Feſtakt wohnen ſämtliche Glie⸗ derungen der NSDAP, der I die Techniſche Nothilfe und der Sängerbund bei.. 5 Die intereſſante Schan, die die geſchich liche Entwicklung der Olymmpiade von ihrer Entſtehung bis 51 Gegenwart zeigt, iſt täglich von 8 Uhr morgens bis 9 Uhr abends geöffnet. Tennislehrer Mogendorf nach Mannheim verpflichtet isſatſ hat der Tennisklub lands und mehrfachen ſüddeutſchen Meiſter, Herrn Joſef Mogendorf, verpflichtet. 0 Mogendorf trainierte lange Jahre den Tennisklub Rot⸗ Weiß Köln und anſchließend den Tennisklub Turin(Ita⸗ lien). Namhafte Spieler und Spielerinnen von Weltklaſſe waren ſeine Schüler, und es iſt mit Beſtimmtheit anzuneb⸗ men, daß durch die Tätigkeit Mogendorfs in Mannheim Has ſpieleriſche Niveau bedeutend gehoben wird. Mrdendorf wird es als ſeine beſondere Aufgabe betrach⸗ ten, umeren Tennisnachwuchs zu fördern. Der Tennis⸗ klub Mannheim am Friedrichsring fordert deshalb alle Jugendlichen auf, dieſe Gelegenheit auszunützen. Der Tennisklub bietet einer beſchränkten Anzahl Ju⸗ gendlicher, Mädels und Buben, die Möglichkeit, zu ganz beſonders günſtigen Bedingungen an dieſem Training teilzunehmen. Jeder, auch der Minderbemittelte, ſoll ſich auf ſeine Fähigkeiten prüfen und mithelfen, dem deutſchen Tennis⸗ ſport die dauernde Geltung zu verſchaffen, die er heute, leider nur dank einiger Talente, inne hat. 6 Millionen in 44978 Vereinen Zahlen aus dem Reichsbund für Leibesübungen Die in dieſem Jahre erſtmals durchgeführte genaue Be⸗ ſtandserhebung des Deutſchen Reichsbundes für Leibes⸗ übungen hat ein äußerſt intereſſantes und auch für die Be⸗ wertung des deutſchen Sports recht bedeutſames Material geliefert. Hiernach gehören dem DR insgeſamt 44 978 Ver⸗ eine mit 4199 095 Aktiven und rund zwei Millionen för⸗ dernden Mitgliedern an, die ſich bei den Aktiven auf die einzelnen Fachämter und Verbände wie folgt verteilen: Fachämter: Turnen: 1324816 Fußball: 598 943 (dazu Rugby 80 und Kricket: 172); Leichtathletik: 366 928; Schwimmen: 264 253; Handball: 200 300; Schilauf: 122 325; Tennis: 78 977; Rudern: 53 349; Ringen: 25 135(dazu Ge⸗ wichtheben: 18 409 und Jiu ⸗Jitſu: 5693); Kanu: 48 878; Hockey: 22 653; Eisſport: 19 232(dazu Rollſchuh: 2167); Boxen: 19 527; Fechten: 6249. Verbände: Schießen: 455 889; Bergſteigen/ Wandern: 340 186; Radfahren: 100 925; Kegeln: 57 564; Segeln: 23 091, Tiſchtennts: 18 203; Billard: 6039; Golf: 4093, Schlitten⸗ ſport: 3651; Motorfacht: 2395; Bob: 401. Ueber 200 Holländer kommen Den letzten Mitteilungen des Holländiſchen Olympiſchen Komitees iſt zu entnehmen, daß Holland mändeſtens 200 Mann zu den II. Olympiſchen Spielen noch Berlin ent⸗ ſenden wird. Dieſe Zahl wird ſich noch um rund 20 er⸗ höhem, wenn erſt einmal der offizielle Beſchlurß des Kgl. Niederländiſchen Fußball⸗Verbandes vorliegt, ſich am Olym⸗ piſchen Fußball⸗Turnier zu beteiligen. Von den 200 vor⸗ läufig feſtgeſtellten Berlin⸗ Fahrern werden 150 Aktive ſein, die ſich auf die zwölf folgenden Sportarten verteilen: Leichtathletik(Männer und Frauen), Schwimmen(Män⸗ ner und Frauen), Fechten, Hockey, Segeln, Schießen, Rad⸗ rennen, Kanu, Rudern, Boxen, Reiten und Fünſtampf. Der größte Teil von ihnen, nämlich rund 100, wird im Olympiſchen Dorf einquartiert werden, wo die Häuſer „Haiſerslautern“,„Neuſtadt“,„Konſtanz“, und„Bacen⸗Ba⸗ den“ für Holband bereitgeſtellt ſind. Bemerkenswerterweiſe ſpricht man in der holländiſchen Preſſe in dieſem Fall nie von„Häuſern“, ſondern ſtets von„Villen“. Die hollän⸗ diſchen Reiter werden in Gatow, die Ruderer und Kanu⸗ ſportler in Grünau und die Fußballſpieler in einem Hotel im weſtlichen Berlin wohnen. Die Schwimmerinnen und Leichtathleblnnen werden unter Betreuung von Frau Braun und Frau von Wuyckhuyſen im Olympiſchen Frauenheim zuſammengezogen. Hollands„Olympiſcher Tag“ findet dies⸗ mal am 7. Juni im Amſterdamer Olympiſchen Stadion ſtatt. Er dient dazu, eine Generalprobe abzuhalten über das, was Hellands Sportler in den letzten Jahren gelernt haben und was ſie olympioreif gemacht hat. Er hab ferner den Zweck, dem holländiſchen Sport weitere finanzielle Mittel zuzuführen. Einer der Hauptanziehungspunkte des„Olym⸗ piſchen Tages“ wird das Spiel der wohrfcheinlichen Olym⸗ pa⸗Fußballelf gegen Spanten ſebn. Oſtern! „Vom Eiſe befreit ſind Strom und Bäche durch des Frühlings holden belebenden Blick.... Dieſe ewigen Worte des Dichters führen uns mitten hinein in die Oſterſtümmung, wecken auch in uns neue Lebensfreude und Schaffensdrang. Und wahrlich! Von allen jahreszeitlichen Feſten iſt das, das unſere Vorfahren der Göttin Oſtara ge⸗ weiht habten, das lieblichſte und ſchönſte. Es iſt nicht nur ein Feſt, mit dem unzählige Sitten und Gebräuche ver⸗ bunden ſind, ſondern es weckt in jedem von uns ein Froh⸗ locken und Jubeln über den Durchbruch des Lebens, die urewige Freude über den Sieg des Lichts. Beſonders die Turner und Sportler ſehen das Oſterfeſt beſonders gern, bedeutet es für ſie doch in wahrſtem Sinne des Wortes eine Befreiung von der winterlichen Starre, die fröhliche Verheißung, daß man die Glieder jetzt wieder draußen in der freien Natur tummeln kann. Auch im Sport haben ſich im Laufe der Jahre gewiſſe Oſtergebräuche eingeführt, wie das Anrudern bei den Waſſerſportlern, die Wander⸗ fahrten bei den Turnern, die traditionellen Oſterwettſpiele im Hockey und Fußball uſw. Ihnen und den vielen onderen, die die Leibesübungen auf ihre Fahnen geſchrie⸗ ben haben, iſt jenes ſchöne und große Gefühl gemeinſam, das mit dem Oſterfeſt eine Zeit des neuen Schaffens be⸗ ginnt. Die Gebräuche haben ſich im Laufe der Jahrtauſende gewandelt, aber geblieben iſt der ewige Gedanke, daß die 7. Seite/ Nummer 1609 Mannheimer Mai- Pferderennen Starkes Aufgebot der Zentrale und des Weſtens— Die führenden Ställe machen mit Der erſte Nennungsſchluß für die Hauptentſcheidungen und die Ausgleiche der Manheimer Maiwoche kann in feder Hinſicht befriedigen, ſowohl an Zahl der Unterſchrif⸗ ten— 158 in ſieben Rennen— wie insbeſondere hinſicht⸗ lich der Qualität, haben doch die führenden Ställe ihr In⸗ tereſſe ſehr zahlreich kundgegeben. Eine ſehr gute Be⸗ ſetzung hat zunächſt der„Große Saarpfalz Preis“ aufzuweiſen, für den ſogar ein Pferd ſolcher Klaſſe wie Blinzen, der 1934er Derbyfavorit, genannt worden iſt. Der Schlenderhaner, der damals kurz vor dem deutſchen Derby geſtrichen wurde, nachdem er die voran⸗ gegangenen drei großen Zuchtprüfungen in Serie als Sie⸗ ger beſtanden hatte und der im letzten Sommer bekanntlich eine Feſſelfiſour erlitt, aber wieder völlig in Ordnung iſt, kann hier auf 5 letztjährige Derbypferde, darunter den Zweiten des Derbys, Glaukos, Elanus, Goldtaler, Lampe, ſeinen früheren Stallgefährten Manzanares, ferner auf Craſſus, den vorjährigen Sieger Ti, dann auf Renvers, Palaſtherold, Marienfels, Auſonius, Mardonius, Polar⸗ ſtern uſw. ſtoßen. Im ganzen wurden 24 Pferde genannt. Ganz hervorragend iſt auch das Nennungsergebnis fiütr die„Badenia“, die 32 Unterſchriften erhalten hat. An Laus und Greolin können die beiden Erſten von 1935 wie⸗ der antreten. Dazu kommen ſo ausgezeichnete Steepler wie Melnitz, Salam, Prévoyant, Jubel, Horos, Salur, Oceanus, Ventre à terre, Paſſatwind, Fix, Feldpoſt, Paſſy, Gemma, Tenor und Schwerthieb. Wie man ſieht, iſt das Ausland hier ſehr ſtark vertreten; insbeſondere vertritt der Franzoſe Melnitz des Stalles Muſy, der Gewinner des vorjährigen Preiſes der Nationen zu Hannover, ſehr gute Klaſſe. Zahlenmäßig etwas ſchwächer iſt der„Früh⸗ jahrs⸗ Preis“, der Ausgleich II des Eröffnungstages, beſetzt. Immerhin wurden hier 17 Pferde genannt, zu denen Goldtaler, Manzanares, Renvers, Palaſtherold, Wolkenflug, Novalis, Sonnenfalter, On Top und Pontifex gehören. Im„Preis der Stadt Maunheim'“, dem wertvollen Jagdrennen des gleichen Tages, finden ſich natürlich zahlreiche Badenia⸗Kandidaten, ſo Laus, Paſſat⸗ wind, Prévoyant, Ventre à terre, Paſſy, Gemma, Salam, Melnitz und Oceanus. Daneben ſind der Franzoſe Stimi⸗ lor, Eiſack, Roſenkrieg und Robinſon hervorzuheben. Die kleineren Rennen ſind ebenfalls gut beſetzt, hinſichtlich Qualität ſogar hervorragend, begegnet man doch im „Maimarkt⸗ Preis“ beiſpielsweiſe Reichsherold, Du Top, Emeraudo, Mogul und Groll. Strausberg(10. April) 1. Fredersdorfer Jagdreunen, 2200 /, 1. Rigoletto(R. Flieth), 2 elgard, 3. Meine Freun⸗ din. Ferner: Lorenz, Ancona, Roſen,. Toto: 234, 59, 14240. 2. Preis von Zinndorf, 800 /, 1800 Meter: 1. Irri⸗ goyen(Derſchuk), 2. Harald, 3. Rheinfels. Ferner: Garde⸗ kommandeur, Magyar, Ilſha, Hykſos. Toto: 14, 10, 14. 11:10. 3. Marzahner Jagdrennen, 2200, 3000 Meter: 1. Schwarzwaldreiſe(Lt. v. Both), 2. Elm, 3. Lohma. Ferner: Altai, Mare-Antonius, Zarenkind, Ophioch. Toto: 19, 11, 12, 16:10. 4. Dreijährigen⸗Rennen, 2200 J, 1250 Meter: 1. Heros (E. Huguenin), 2. Falieri, 3. Vogelfänger. Ferner: Front⸗ kämpfer, Rücklauf, Meldereiter. Toto: 47, 15, 12:10. 5. Quaſt⸗Flachrennen, 2200 /, 1800 Meter: 1. Oceanus (P. Ludwig), 2. Sehydlitz⸗Küraſſier, 3. Ausſchreibung. Ferner: Liedervater, Sicambria, Horridͤb, Liguſtrum, Kriegsflamme. Toto: 48, 18, 30, 31:10. 6. Vogelsdorfer Ausgleich, 2000 ,, 1500 Meter: 1. Leyny (H. Schmidt), 2. Clary, 3. Marſo. Ferner: Marna, Cobra, Goldammer, Friedana. Toto: 49, 12, 13, 15710. 7. Radebrücker Ausgleich, 2200 /, 2000 Meter: 1. Met⸗ ternich(O. Müller), 2. Mangobaum, 3. Willeburg. Ferner: Fra Diavolo, Schwadroneur, Metullus, Laus. Toto: 20, 16, 22, 22:10. Doppelwette: 4. und 6. Rennen: 26210. 3400 Meter: Wende Kleine Sport-Nachrichten Das Fußball⸗Länderſpiel Deutſchland— Holland, das für den 6. Dezember vorgeſehen war, wird wahrſcheinlich verlegt werden müſſen, da die Holländer eine Einladung Englands erwarten und in dieſem Falle käme der 5. De⸗ zember als Spieltag für England in Frage. Die Hockeyelf des Junior Fc Barcelona ſpielte am Donnerstag in Heidelberg gegen die Mannſchaft der Unt⸗ verſität Heidelberg und mußte ſich nach ſchönem Spiel mit :2(:1) geſchlagen bekennen. Ungarns Hockeyfranen, die Oſtern am Länderturnier in Berlin teilnehmen, traten in Breslau gegen eine Mann⸗ ſchaft Sachſen⸗Schleſten an und wurden verdient mit:0 (:0) geſchlagen. Hans Stuck gewann auf Auto⸗Union das La Turbie⸗ Bergrennen, das am Donnerstag in der Nähe von Nizza auf einer 6,3 Km. langen Strecke ausgetragen wurde. Stuck ſiegte in der neuen Rekordzeit von:39,2 Minuten gleich 103 Km.⸗Std. vor dem Vorjahrsſieger Vimille auf Bugatti. In der Klaſſe bis 750 cem belegten die beiden Deutſchen W. Bäumer auf Auſtin und Robert Kohlrauſch auf MG die erſten Plätze. Der BMW-Fahrer Gall, der beim Eilenriedrennen zweimal geſtürzt war, hat Gründonnerstag das Kranken⸗ haus wieder verlaſſen. Auch der NSU⸗Fahrer Roth, der bei einer Trainingsfahrt in Neckarſulm geſtürzt war, wird bald wieder dabei ſein. Bryan Graut, der funge amerikaniſche Tennisſpieler mit der oft wechſelnden Form, hat ſich wieder einmal als Favoritenſchreck betätigt. Er ſchlug den Rangliſtenerſten Wilmer Alliſon verhältnismäßig leicht 621,:6,:4,:0, Pijnenburg⸗Slaats gewannen das Dreiſtundenmann⸗ ſchaftsrennen in der Berliner Deutſchlandhalle, das am Donnerstagabend mit 4500 Zuſchauern nicht gerade her⸗ vorragend beſucht war, mit Rundenvorſprung von Schön⸗ Dekuysſcher und einer weiteren Runde vor Charlier⸗De⸗ neef und Zims⸗Küſter. Der Davispokalkampf Kuba— Auſtralien wirb nicht ſtattfinden, da Kuba verzichtet hat. Auſtralien ſteht alſo bereits in der Schlußrunde der Amerikazone und wird hier an den Pfingſttagen in Philadelphia auf die USA⸗ Mannſchaft treffen, die vorher wohl Mexiko ſicher ſchla⸗ gen wird. Finniſcher Gerätturumeiſter wurde bei den in Tam⸗ mersfors ausgetragenen Kämpfen der bekannte Haikki Savpplainen. Er erzbelte 281,4 Punkte und ſiegte damit vor Teröſtvirta(278,9), Saarvala(273,1) und Noroma 272,7). Eine Olympia⸗Turnprobe wird am 5. Jult in der Dietrich⸗Eckart⸗Freilichtbühne auf dem Reichsſportfeld in Berlin veranſtaltet werden. Drei deutſche Mannſchaften werden an dieſem Tage das geſamte turneriſche Olympia⸗ programm vorführen. Heinz Sandrock, einer der beſten deutſchen Gerätturner, hat eine Berufung als Turn⸗ und Sportlehrer an dte Sportſchule der deutſchen Luftwaffe in Berlin⸗Spomdau erhalten. Sandrock, der im 26. Lebensjahr ſteht, wird ſeine Stellung nach Oſtern antreten. Dem Olympiakampfgericht für das Gerätturnen gehören Frei Deutſche an, und zwar Gebhardt⸗Frankfurt a.., Eichünger⸗Bayern und Kopp⸗Villingen.— Gebhardt und Eichinger werden auch beim Länderkampf Italien—Deutſch⸗ land in Mailand als Kampfrichter tätig ſein. Der deutſche Meiſterruderer Hubert Remagen vom Ber⸗ liner RC beteiligte ſich an der argentiniſchen Meiſterſchafts⸗ regatta in Buenos⸗Aires, wurde aber im Einerendlauf von ſeinem argentiniſchen Gegner geſchlagen. Die FJS⸗Rennen 1937, die vom Franzöſiſchen Schi⸗ verband in Chamonix ausgerichtet werden, finden in der Zeit vom 17.24. Februar ſtatt. Sunderland hat in der engliſchen Ligameiſterſchaft ſeine Spitzenpoſition durch einen:1⸗Sieg über Birmingham und die gleichzeitigen Punktverluſte der drei nachfolgenden Mannſchaften weiter befeſtigt und ſteht kurz vor der Mei⸗ ſterſchaft, zu der aus fünf Spielen noch zwei Punkte benö⸗ tigt werden. Europameiſter Ferenc Eſik ſtellte bei einem Schwimm⸗ feſt in Budapeſt einen neuen Europarekord auf. Der Un⸗ gar verbeſſerte ſeine eigene Beſtleiſtung über 100 Meter Freiſtil von 57,8 Sekunden auf 57, Sekunden. Oſtenzeit nicht nur alle Zeichen des äußeren Aufbruchs, ſondern auch der inneren Wende trägt. 5 Für uns hat das Oſterfeſt in dieſem Jahre eine be⸗ ſonders ſchöne und hohe Bedeutung. Beginnt doch mit ihm der Zeitpunkt der letzten Freiluft⸗Vorbereitungen für das große Friedensfeſt aller Völker, die Olympiſchen Spiele in Berlin. Und wie in dem christlichen Oſterfeſt ſinnfällig die untrennbare Ganzheit von Körper und Geiſt, von ſeeliſchem Erleben und der Wille zur Tat zum Aus⸗ druck dommt, ſo ſteht auch die im Reichsbund ſibr Letbes⸗ übungen geſchloſſene Front der deutſchen Leibesübungen in dieſem Jahr unter dem Zeichen des oſterlichen Geiſtes, der hinüberſtrahltb zum Olympio, wo die Einheit der ſee⸗ liſchen, geiſtigen und körperlichen Kräfte des Menſchen in der vollemde Weiſe Tat werden ſoll. Darum enthält das Oſterfeſt 1036, neben aller Freude und allem Frohſinn itber die wiederbekebte Natur die Verpflichtung, den deut⸗ ſchen Sport unter dem Grunoſatz der Einheit von Körper und Geiſt zum Vorbild für alle werden zu laſſen, die in diefem Jahre zu uns kommen, um die Olympiſchen Spiele zu erleben Daß unfere Turner und Sportler Hieſe ihnen geſtellte Aufgabe verwirklichen werden, darum iſt uns nach dem mit dem nationalen Umbruch begonnenen Aufbauwerk heute nicht mehr bange, fa, ſie iſt zum größten Teil ſchon erfüllt. Toni Merkens beteiligte ſich mit großem Erfolg an den internationalen Amateurradrennen in Herne⸗Hill bei London. Vor 12 000 Zuſchauern wurde er dreifacher Sie⸗ ger, indem er das 100⸗Meter⸗Zeitfahren, die 550 Pard und das 1000⸗Meter⸗Hauptfahren gegen van Vliet(Holland) und den Engländer Horn gewann. Willi Müller, der ausgezeichnete Düſſeldorfer Schwer⸗ gewichtsboxer, erlitt nach ſeinem ſchönen Sieg über den Tſchechen Ruda Ambroß am Gründonnerstag in Prag eine entſcheidende Niederlage. Gegen den Tſchechen Ham⸗ pacher mußte Müller nach einem Nierenſchlag in der ſechſten Runde für die Zeit auf die Bretter. Bei den Auffſtiegsſpielen zu den ſüddeutſchen Gauligen gab es am Karfreitag im Gau Südweſt zwei:1⸗Unent⸗ ſchteden der beiden Spitzenreiter. In Württemberg ſiegte die SpVg Troſſingen über den JV Nürtingen mit 34. Der TV Krefeld⸗Oppum gewann am Karfreitag die Niederrheingaumeiſterſchaft im Frauenhandball durch einen :2⸗Endͤſpielſteg über den MTV Hamborn. Erſt in ber Verlängerung fiel die Entſcheidung. Ungarn und Italien haben nun noch für dieſen Monat einen Fußballänderkampf nach Budapeſt vereinbart. Das Spiel ſteigt am Sonntag, 26. April, nachdem das für dieſen Tag vorgeſehene Punktetreffen zwiſchen Ferenevaros und Hungaria auf den 10. Mai verlegt wurde. Die Saar⸗Fußballelf, die an den Oſtertagen in Oſtpren⸗ ßen ſpielt, wird auf der Rückreiſe om Mittwoch, 15. April, noch ein Treffen in Apolda gegen eine dortige Auswahlelf austragen. Die Frankreichreiſe des FSV Frankfurt hat ſich in letz⸗ ter Stunde zerſchlagen. Auch die Fuldaer Germanen, bie die Oſtertage 15 Frankreich verbringen wollen, find zu Haufe geblteben. Polens Vorbereitung für das Olympia Die polniſchen Rudermeiſter Verey und Oeſtupfi Verey iſt ich⸗ trainieren jetzt ſchon fleißig auf dem Waſſer. zum beſten polniſchen Sportler erklärt und auch ausg⸗ net worden.(Swiatowid, M. Heinrich Henkel, der deutſche Dapispokalſpieler, kom in Alexandria beim dortigen internationalen Tennisturnier doch noch zu einem Sieg. Mit dem Neuſeeländer Malfroy als Partner gewann er das Männerdoppel mit 624, 624, :6 gegen die Engländer Hughes⸗Butlher. Union Niederrad hat für den 10. Mat ein Freund⸗ ſchaftsſptel mit Arminia Hannover nach Hannover verein⸗ bart. In Hannover wird auch der Niederrheinmeiſter Fortuna Düſſeldorf gaſtieren, und zwar gleichfalls bei Arminia am 24. Mai, Willi Tiefel, der Frankfurter Nationalſpieler, iſt fetzt endgültig nach Berlin übergeſtedelt. Er wird, wie ſchon gemeldet, dem Berliner SW 92, Brandenburgs Meiſter, beitreten. Im ſchottiſchen Fußball gab es am Mittwoch drei Met⸗ ſterſchaftsſpiele mit folgenden Ergebniſſen: Albion Rovers gegen Clyde:4, Kilmarnock— Hibernians:1, Glasgow Rangers— Queen of South 211. 0 Anerkannte Schwimm- beſtleiſtungen Der Deutſche Schwimm⸗Verband hat eine Reihe von Beſtleiſtungen, die von deutſchen Schwimmern und Schwim⸗ merinnen in den letzten Wochen aufgeſtellt worden ſind, als deutſche Höchſtkeiſtungen anerkannt und in die Beſtlei⸗ ſtungsliſte eingetragen. U. a. finden wir darunter fünf Staffelbeſtleiſtungen des Bremiſchen Schwimmverbandes, die dieſer auf ſeiner Bahn in Bremen aufgeſtellt hat. Es ſind dies folgende Höchſtleiſtungen: 10 mal 50 m Rücken in:49,2 Min. am 10 mal 100 m Rücken in 13:14,2 Min. am 4 mal 100 m Rücken in:01 Min. am 4 mal 50 m Kraul in 146,8 Min. am 10 mal 50 m Kraul in:88,6 Min. am 10. März 1936. Ferner ſchwamm Erwin Sietas(Hamburg) am 21. März 1936 bei den Olympiſchen Prüfungswettküämpfen die 200 Meter Bruſt in der neuen Rekordzeit von 2241½ Min. und Martha Genenger(Krefeld) ſtellte am glei⸗ chen Tage und Ort über ebenfalls 200 Meter Bruſt mit :00,5 Min, eine neue Höchſtleiſtung für Frauen auf. 5. März 1936, 5. März 1936, 18. März 1996, 10. März 1986, Vor 20 Jahren: Zulilin in Flammen Der irische Osteraufstand des Jahres 1916 Dublin, Anfang April. Alljährlich ſchwirren zur Oſterzeit in den Straßen der iriſchen Hauptſtabt Dublin wilde Gerüchte auf. Auch 1936 macht davon keine Ausnahme. Die iriſchen Republikaner gedenken in dieſer Zeit des Aufſtandes zu Dublin im Jahre 1916, und obwohl nunmehr ſchon zwanzig Jahre ſeit dem Tage vergangen ſind, an dem 1000 Irländer Beſitz von ganz Dublin ergrif⸗ ſen, ſo lebt doch die Erinnerung daran noch in jedem Irländer fort. Der Aufſtand von Dublin war von vornherein zum Mißlingen verurteilt. Kein Engländer verſagt heute dem Mut der Leute ſeine Anerkennung, die aus rein vaterländiſchen Beweggründen ihr Leben für ihre Sache in die Schanze ſchlugen. Aber ſchon von ber Sitzung des Oberſten Rates der Iriſchen Republikaniſchen Brüderſchaft im Auguſt 1914 an, auf welcher der Aufſtand zuerſt beſprochen wurde, bis zur Hinrichtung der 15 Rädelsführer im Mai 1916 ſchien über dem Unternehmen ein Unſtern zu walten, der alle Tollkühnheit der Jren ſcheitern ließ. Geheimſchriftliche Botſchaften der iriſchen Repu⸗ blikanerführer in den USA an ihre Freunde in Dublin wurden von den engliſchen Behörden auf⸗ gefangen und entziffert. Sir Roger Caſement wurde bei der Landung an der iriſchen Küſte feſt⸗ genommen. Am Karfreitag noch gelang es einem engliſchen Küſtenwachſchiff, ein Schiff mit 20 000 Ge⸗ wehren, Maſchinengewehren und Munition der triſchen republikaniſchen Armee zu kapern— aber bei der Einfahrt in den Hafen ſprengte die Mannſchaft des gefangenen Schiffes ſich ſelbſtſamt dem ganzen Kriegsgerät in die Luft! Sir Roger Caſement war gekommen, um den Republikanern dringend von einem Aufſtand zu die⸗ ſem ungünſtigen Zeitpunkt abzuraten. In der Tat wurde auch eine Rieſenparade englandfeindlicher Sinnfeiner⸗Freiwilliger, die für Oſterſonntag 1916 angeſetzt war, noch am Oſterſamstag abgeſagt. Der Kommandeur der engliſchen und englandtreuen Truppen in Irland, General Friend, ging auf Ur⸗ Laub, als er die Nachricht von der Verſchiebung der Parade bekam. Erſt am ſpäten Abend des Oſterſonntags beſchloſſen die Rebellenführer, dem Aufſtand dennoch ſeinen Lauf zu laſſen. Am Oſtermontag, dem 24. April 1916, ging eine Art „Mobilmachungsbefehl“ an die Republikaner. Kurz nach 12 Uhr mittags betraten einige Aufſtändiſche in der dunkelgrünen Uniform der iriſchen Republikaner die Hauptpoſt in der'Connell⸗Straße, nahmen die militäriſche Bewachung gefangen und hielten die wenigen Angeſtellten mit Revolvern und Gewehren in Schach. Inzwiſchen beſetzten andere Rebellen⸗ truppen die wichtigſten ſtrategiſchen Punkte der Stadt. Um 1 Uhr mittag dieſes ſonnigen, ſtrahlend heiteren Oſtermontags war Dublin in der Hand der Aufſtändiſchen. Nur das Dubliner Schloß, den Sitz der engliſchen Behörden, hatten ſie nicht beſetzen können, denn der geiſtesgegenwärtige Poſten hatte beim Nahen der Iren ſchnell die großen eiſernen Tore geſchloſſen. So wurde das Hauptpoſtamt zum Generalſtabsquartier des Aufſtandes gemacht. Von hier aus wurde auch in einem Manifeſt an die Bevölkerung die Iriſche Republik ausgerufen. „Irländerinnen, Irländer,“ ſo begann der Aufruf, „im Namen Gottes und der Toten, die unſere Na⸗ tion zur Einheit mahnten, ruft Irland euch zu ſeinen Fahnen, zum Kampf um ſeine Freiheit. Die Proklamation ſchloß:„Wir ſtellen die Sache der Iri⸗ ſchen Republik unter den Schutz Gottes, deſſen Segen wir auf unſere Waffen herabflehen, und wir bitten inſtändig darum, daß niemand, der dieſer Sache die⸗ nen will, ſie durch Feigheit, Unmenſchlichkeit oder Gier entweihe.“ Sieben Unterſchriften ſtanden dar⸗ unter, Namen von Männern, die ſpäter ſämtlich hin⸗ gerichtet wurden. Unter den Unterführern des Aufſtandes befand ſich übrigens auch De Valera, der jetzige Präſi⸗ dent des Iriſchen Freiſtaates, der das 3. Bataillon befehligte; er hielt damit den Weſtland⸗Rom⸗Bahn⸗ hof, eine Mühle und eine Brauerei beſetzt, ſeine Leute fügten den mit der Eiſenbahn herangeſchaff⸗ ten engliſchen Truppen ſchweren Schaden zu. Cos⸗ grave, der gleichfalls ſpäter lange Jahre hindurch Irlands Staatspräſident war, führte das 4. Batail⸗ lon in Süd⸗Dublin. Zu den intereſſanteſten Perſön⸗ lichkeiten unter den Rebellenführern gehört die Gräfin Markievicz, die iriſche Gemahlin eines ruſſiſchen Malers, die ſchon vorher ein iriſches Pfadfinderkorps gegründet hatte und jetzt zahl⸗ reiche Aufſtändiſchentruppen kommandierte ſowie einen Revolver mit großem, allzugroßem Geſchick handhabte. Alles in allem waren noch nicht 2000 Ir⸗ länder an dem Aufſtand unmittelbar beteiligt, darunter viele Jungen von 16 Jahren an. Ihnen ſtanden ſchon nach kurzer Zeit reguläre Truppen in einer Stärke von 20 000 Mann gegen⸗ über. Trotz der ungleichen Stärke hielten die Iren ſich vier Tage hindurch— vier Tage, in denen niemand auf die Straße ging, in denen Maſchinengewehr⸗ knattern vor und in den Häuſern gellte, in denen Hunderte auf beiden Seiten ihr Leben verloren. Schließlich ließ der engliſche Befehlshaber Sir John Maxwell Artillerie, auffahren und bombar⸗ dierte ſämtliche Stützpunkte der Republikaner. 'Connell Street ging in Flammen auf, der Einſchlag der Granaten zündete überall in den dichtbewohnten Baulichkeiten. Beſonders am Don⸗ nerstagabend ſchien der Untergang ganz Dublin nahe, überall leckten Feuerzungen zum Himmel, kein Haus ſchien verſchont..„aber ſo und nur ſo konnte die Kraft des Aufſtandes gebrochen werden. Das Hauptpoſtamt wurde am Freitag von den Sinn⸗ feinern geräumt, ihr Befehlshaber James Con⸗ nolly wurde verwundet auf einer Bahre heraus⸗ getragen. Am Sonnabend unterwarfen ſich die Auf⸗ ſtändiſchen bedingungslos dem engliſchen Komman⸗ danten, und am Montag, eine Woche nach dem Aus⸗ bruch des Aufſtandes, war die Ruhe wiederherge⸗ ſtellt. Dreitauſend Verhaftungen in Dublin bilbeten das Nachſpiel dieſer ſo plötzlich entflammten und ſo plötzlich zuſammengebrochenen Rebellion. Trotz zahl⸗ reicher Proteſte gerade von engliſcher Seite, wurden nicht weniger als 15 Rädelsführer nach kriegs⸗ gerichtlicher Verhandlung in den erſten Tagen des Mai erſchoſſen, bis der damalige Mini⸗ ſterpräſtdent Aſquith nach Dublin kam und den weiteren Hinrichtungen Einhalt gebot. Aſquith ſelbſt erkannte an, daß die Iren„ehrlich und ſauber“ ge⸗ fochten hätten. Die iriſche Bevölkerung, die dem Aufſtand zuerſt kühl, ja ablehnend gegenübergeſtan⸗ den hatte, war gerade durch die Hinrichtungen in ihrem typiſch iriſchen Widerſpruchsgeiſt getroffen worden, der das Land auf Jahre hinaus nicht mehr Deutſchlands erſte zweiſtöckige Eiſenbahn Auf der Strecke zwiſchen Hamburg und Lübeck wird demnächſt eine neuer Stromlinien⸗Dampfzug ein⸗ geſetzt, deſſen Wagen aus zwei Geſchoſſen beſtehen. Der Zug hat ohne die Henſchel⸗Stromlinien⸗ Dampflokomotive eine Länge von 46 Meter und bietet Platz für 300 Perſonen. Seine Geſchwindigkeit beträgt 190 Kilometer in der Stunde. (Weltbild,.) Das Denkmal der Balilla Aus Anlaß des 10 jährigen Beſtehens der faſchiſtiſchen Muſſolini zu Rom dieſe gewaltige Statue eines Balilla⸗Jungen enthüllt. zur Ruhe kommen ließ. Und noch lange danach er⸗ innerten rauchgeſchwärzte Trümmer in den Stra⸗ ßen Dublins an den Oſteraufſtand des Jahres 1916. Th. Br. Jugendorganiſation wurde im Forum (Atlantie,.) Foto Film Schleussner mit Seranfieschein Berliner Brief Das neue Geſicht Berlins.—Ernſte Tage in Moabit. — Die Berliner Reichsautobahn.— Verpuffte„Sen⸗ ſation“,— Ein 80 jähriger. Berlin, im April. Das neue Geſicht, das ſich Berlin gibt, prägt ſeine Züge immer deutlicher aus. Jetzt wird der Wilhelmplatz umgeformt. Es iſt die Stätte im Regierungsviertel, die vom Reichskanzlerpalais, vom Propagandaminiſterium und vom Hotel Kaiſer⸗ hof umgrenzt wird. Der Kaiſerhof war der erſte weltſtädtiſche Hotelbau, den Berlin nach dem Kriege von 1870—71 erhielt. Kurz nach ſeiner Errichtung brannte er vollſtändig ab und mußte ein zweites Mal erneuert werden. Später kam das Haus etwas außer Mode, verdrängt von moderneren Hotelbauten Unter den Linden und im Berliner Weſten. Aber es erlebte eine neue hiſtoriſche Gpoche, als Adolf Hit⸗ ler in den letzten Kampfjahren den Kaiſerhof wäh⸗ rend ſeiner Berliner Beſuche zum Aufenthalt nahm. Von hier aus wurde die Machtergreifung vorberet⸗ tet, bis hinüber zur Reichskanzlei war nur noch ein Schritt. Das Propagandaminiſterium an der Nordſeite des Wilhelmplatzes war früher das Preußiſche Innenminiſterium, ein ſchöner, klaſſiſcher Schinkel⸗ bau, dem die neue Reichskanzlei in ihren klaren, ſchlichten Linien jetzt eine würdige Nachbarſchaft bietet. Zwiſchen den Bauten liegen faſt bieder⸗ meieriſche gärtneriſche Anlagen. Bäume verſtellen die Ausſicht und biegen die Architektur dieſes wich⸗ tigen Platzes ins Altväteriſche um. Die Berliner hatten ſich daran gewöhnt, ſie ſind von einer unend⸗ lichen Pietät beſeſſen, die ungern das Traditionelle beſeitigt. Aber jetzt hat dieſer Romantik die letzte Stunde geſchlagen. Der Wilhelmplatz wird ſeiner gärtneriſchen Zierlichkeit entkleidet, die Bäume wer⸗ den gefällt, die Wieſenanlagen mit ihren Gänſe⸗ blümchen verſchwinden, der Platz wird ein großes, klarliniges Geviert, das Würde und Monumentalität atmet. Bald wird man auch in ſeiner Architektur fühlen: hier wird Deutſchland regiert. Und an den großen Tagen der Gegenwart werden dier die Maſſen Platz haben, um vor den Fenſtern der Reichs⸗ kanzlei aufzumarſchteren und dem Führer zu hul⸗ digen. Nun haben auch die Berliner ihre Reichs⸗ Autobahnſtrecke. Es handelt ſich um das erſte fertiggeſtellte Stück der Reichsautobahnſtrecke zwi⸗ ſchen Berlin und Stettin. Es beginnt hinter Oranien⸗ burg und reicht bis zur Schorfheide. Eine ſaſt ſchnur⸗ gerade Bahn rollt in die märkiſche Landſchaft hin⸗ aus, mitten durch die märkiſche Heide zum Werbel⸗ linſee, an dem einſt auch Hindenburg ſein kleines Jagoͤhaus hatte. Die Elche in der Schorfheide kön⸗ nen wir jetzt in anderthalb Stunden Fahrt vom Potsdamer Platz aus beſuchen. Die urtümlichſte deutſche Waldromantik wird von der flotteſten Tech⸗ nik erobert. Es iſt, als ob der Urwald näher an Berlin heranrücke. In einem oder zwei Jahren wird man ebenſo ſchnell auf dieſer ſchnurgeraden Straße der Oſtſee nahe ſein. Da liegt Berlin dicht am Meere. Aus Grünhörnern werden Waſſerratten. Unſer Wannſee, der ſonntags kaum mehr die bade⸗ luſtigen Berliner erfaßt, wird entlaſtet durch die Oſtſee. Da werden ſich die Flundern wundern, wenn wir lept jeden Samstag und Sonntag in ihren Wellenbezirken tun, als ob wir da zu Hauſe wären. . Da ſind ſchönere Senſationen als die, die ſich das vorgeſtrige Berlin heute noch einmal zu ſchaffen ver⸗ ſucht. Im Kabarett der Komiker hat es wie⸗ der zwei Durchfälle gegeben. Den erſten hat ſich leider Aſta Nielſen zugezogen. Die„Mutter des nordiſchen Films“, die ſich Berlin zur zweiten Hei⸗ mat erkoren hat, kann ſich immer noch nicht von der Bühne trennen. Sie ließ ſich aus dem Franzöſiſchen einen Kriminalſketch überſetzen und ſetzte ihn mit einem ſchwerfüßigen Tempo in Szene, das nichts von Stundenkilometer zu wiſſen ſchien. So hat man vor dreißig Jahren Theater geſpielt. Die Berliner, die ſonſt für Aſta Nielſen ſo viel Sympathien haben, gingen diesmal nicht mit. Aus anfänglichem Wohl⸗ wollen wurde Verſteinerung des Publikums, wurde kalte Ablehnung, wurden ſchrille Pfiffe. Am näch⸗ ſten Tage ſtand Aſta Nielſen nicht mehr auf dem Theaterzettel des Hauſes. Die große Künſtlerin hätte ſich die Niederlage ſparen können, wenn ſie erfühlt hätte, daß die Zeit ſich doch geändert hat. Zwei Tage ſpäter wollte das Kabarett der Komiker das Publi⸗ kum mit einer neuen Senſation erobern. Es hat Werner Finck engagiert, den Direktor der eh⸗⸗ maligen„Katakombe“, die im vorigen Frühiahr von der Geheimen Staatspolizei geſchloſſen wurde. Nun kommt Werner Finck wieder in der Maske des Spaßmachers, der ein bißchen als Märtyrer gefeiert werden möchte. Aber ſiehe da, es iſt kaum ein Pu⸗ blikum noch da, das ſeine kleinen Biſſe in den Fuß der zukunftswärts ſtampfenden Zeit bewundern möchte. Dafür ehrt Berlin um ſo begeiſterter unverlier⸗ bare Werte. In allen Blättern gibt es ehrfürchtige Monologe zum 80. Geburtstag von Artur Kraus⸗ neck, der von 1884 bis 1934 der vollkommenſte Ver⸗ treter des klaſſiſchen Sprechſpieles auf der Berliner Bühne war. Er war der Schauſpieler, von dem zwei Menſchenalter lang auch auf dem letzten Galerieplatz noch jede Silbe verſtanden wurde. Im Alter von 76 Jahren verließ er die Bühne. Jetzt ſagt er:„Ich könnte wohl noch einige Rollen ſpielen, aber der Weg von meiner Wohnung in Tempelhof bis zum Gendarmenmarkt zweimal am Tage hin und zurück, zur Probe und zur Aufführung, würde mir zuviel. Ich könnte es nicht über mich bringen, auf der Probe be⸗ ſondere Rückſicht zu verlangen und ſie früher zu ver⸗ laſſen. Dann gehe ich lieber ganz, als daß ich nur halb arbeite.“ Nicht alle Schauspieler ſind ſo gewiſſenhaft Der Berliner Bär⸗ eee Richard Wagners„Parſifal“ Karfreitagsvorſtellung im Nationaltheater Von der bisherigen Gepflogenheit abweichend, des Karfreitags mit einer Konzertaufführung zu geden⸗ ken, wurde diesmal Wagners„Parſtifal“ würdig aufgeführt. Beſonderes Intereſſe gewann die Neuaufnahme des Bühnenweihfeſtſpieles durch die„Kundry“ Paula Buchners, die der doppelten Aufgabe des rätſel⸗ haften Weſens vollauf gerecht wurde. Im erſten und dritten Akt ergebene und hilfsbereite Dienerin des Gral, verſtand ſie es im zweiten Aufzug vor⸗ trefflich, das Werkzeug Klingſors, das zur Betörung des„reinen Toren“ auserſehen iſt, zur Geltung zu bringen. Sowohl ſtimmlich wie auch ſchauſpieleriſch, wurde ſie dieſer Doppelrolle durchaus gerecht. An Erik Hallſtroem, der die Wandlung vom un⸗ wiſſenden Knaben zum Erlöſer glaubhaft verkör⸗ perte, ſowie an Heinrich Hölzlin als Ehrfurcht ge⸗ bietendem Gurnemanz fand ſie vollwertige Partner. Den ſiechen König Amfortas gab Dr. Schlott⸗ mann, der eine durchdachte Leiſtung bot und vor allem in den Ausbrüchen der Verzweiflung ergrei⸗ ſende Momente fand. Von den ſonſtigen Trägern der Handlung erwähnen wir Wilhelm Trieloff, den herrſchſüchtigen Klingſor, dann Werner Wu⸗ thinor als greiſen Titurel. Auch die übrigen Mitwirkenden gaben ihr Beſtes: Die Herren Bart⸗ ling und VBoiſin als Gralsritter, die Damen Gillardon und Landerich ſowie die Herren von Küäßwetler und Karaſek als Knappen. Im Reigen der Blumenmädchen ſah und hörte man die Damen Gelly, Heiken, Irene Ziegler, dieſe auch als„Stimme aus der Höhe“, Erika M it L= ler, Müller⸗Hampe und Landexrich. An der Spitze des mit gewohnter Zuverläſſigkeit muſizierenden Orcheſters entfaltete Philipp Wü ſt die Schönheiten der weihevollen Muſik, wirkungsvoll unterſtützt von Karl Klauß, der die anſpruchsvol⸗ len Chöre betreute. Für die Spielleitung zeichnete Heinrich Köhler⸗Helffrich verantwortlich.—!. Claire⸗Waldoff⸗Gaſtſpiel im Neuen Theater. Im Neuen Theater gaſtiert Sonntag, Montag nach⸗ mittag und Montag abend Claire Waldoff in Walter Kollos Operette„Drei alte Schachteln“. Die Künſtlerin kommt mit dem Enſemble der Ham⸗ burger Volksoper, in dem unter der Leitung von Direktor Syguda folgende Darſteller mitwirken: Die Damen Claire Waldoff, Lueie Bromby, Dely Drexler, Eliſabeth Krohn, und die Herren Waldemar Frahm, Richard Roiko und Karl Waterſtradt. A. von Schell:„Kampf gegen Panzerwagen“. Stallt Verlag, Oldenburg, Preis 3,20.. 5 Der Panzerwagen iſt eine der wichtigſten kriegstec niſchen Neuerungen, die der Weltkrieg gezeitigt hat. E gültige Erfahrungen über ſeinen Wert liegen ni vor, da er im Weltkrieg faſt nur auf einer Seite verwendet wurde und die Abwehrmittel noch nicht genügend ent⸗ wickelt waren. Darum iſt das vorliegende Werk eines Offiziers im Generalſtab für jeden militäriſch Intereſ⸗ ſierten ſo außerordentläch wertvoll, weil es Einblick ge⸗ währt in die Art der Bekämpfung der Panzerwagen und jeder Waffengattung die ihr eigenen Grenzen zieht. Die knappe ſachliche Darſtellung vermag auch den Nichtfachmaun zu feſſeln. br. rpg er rd e 0 ea e April/ Sonntag, 12. April 1938 Oſter⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung 9. Seite Nummer Monſieur Louis Leplée, der„König des Pa⸗ riſer Nachtlebens“ iſt in ſeiner Wohnung von vier jungen Menſchen, vermutlich Angehörigen der Pa⸗ riſer Unterwelt, überfallen und erſchoſſen worden. Es handelt ſich tm einen Racheakt, eine Bluttat, die ſorgfältig vorbereitet und nach dem Mu⸗ ſter amerikaniſcher Gangſter verübt worden iſt. Eine ganze Reihe der eleganteſten Kabaretts im Champs⸗ Elyſees⸗Viertel gehörte dem Erſchoſſenen, der eine bekannte Erſcheinung im Pariſer Nachtleben war. Am Moroͤtage hatte er ſich bis vier Uhr morgens in den Büros eines ſeiner Unternehmens aufgehalten und ſich dann in ſeiner Wohnung zu Bett begeben. Vormittags gegen 10 Uhr wurde energiſch gegen die Wohnungstür geklopft. Die Wirtſchafterin, eine ältere Dame, öffnete, und ſah ſich vier jungen Män⸗ nern gegenüber, die ſie nach Monſieur Leplée frag⸗ ten. Auf die Auskunft, daß er noch ſchlafe, und jetzt für niemanden zu ſprechen ſei, zog einer der jungen Leute eine Piſtole und forderte ſie auf, nicht zu ſchreien und ſich widerſtandslos feſſeln zu laſſen. Die Frau wurde dann geknebelt und gefeſſelt auf ein Ruhebett gelegt. Man beruhigte ſie und erklärte ihr, es werde ihr nichts geſchehen. Danach drangen die vier Männer in das Schlafzimmer Leplées ein. Es entſtand ein heftiger Wortwechſel, in deſſen Ver⸗ lauf ein Schuß fiel. Als ſei nichts geſchehen, durch⸗ ſuchten die Banditen die ganze Wohnung und ver⸗ ließen dann in aller Ruhe das Haus. Der Wirtſchaf⸗ terin gelang es erſt nach geraumer Zeit, ſich ihrer Feſſeln zu entledigen. Sie alarmierte unverzüglich die Polizei, die Leplée mit einer Schußwunde im Kopf in ſeinem Bette tot auffand. Die Verfolgung der Täter iſt mit aller Energie aufgenommen wor⸗ den und dürfte auch bald zu Verhaftungen führen, denn man iſt im Beſitz wichtiger Fingerzeige. Mon⸗ ſieur Leplée iſt vermutlich von einer Verbrecher⸗ bande erpreßt worden, und hat ſich ihre Rache zuge⸗ zogen, als er ſich weigerte, eine von ihnen geforderte Summe in Höhe von fünftauſend Mark zu er⸗ legen. z weiſe * — Ueber die kluge Rettungstat eines Hundes wird aus Hannover berichtet: In Hannover lief ein zweijähriger Knabe, der ſich mit ſeinen nur wenige Jahre älteren Geſchwiſtern ſchlecht beaufſichtigt auf einem Kinderſpielplatz befand, unbemerkt davon und ſchickte ſich gerade an, über die ſtark belebte Straße zu laufen. Das Kind wäre überfahren worden, wenn es nicht einen unerwarteten Beſchützer in Geſtalt eines Hundes gefunden hätte, der dort herumlief. Der Hund faßte das Kind mit den Zähnen an der Kleidung und zerrte es vom Fahrdamm zurück, wo⸗ bei das Kind aus Furcht vor dem großen Hund mörderiſch ſchrie. Wie ſich herausſtellte, hatte das Tier vor mehreren Jahren einem Blinden als Füh⸗ rerhund gedient und ſoll ſchon wiederholt Beweiſe ſeiner Klugheit abgegeben Erwähnenswert iſt noch, daß das Kind völlig fremd war. Als ſich Erwachſente ur s Kind kümmerten, lief ſein vierbeiniger Beſchützer weiter. 5 — Ein gräßlicher Unfall ereignete ſich dieſer Tage bei einer Theaterprobe in der Gemeinde Nekmir bei Pilſen. Dort explodierte plötzlich eine Granate, die einen der Darſteller auf der Stelle zerriß und meh⸗ rere Umherſtehende ſchwer verletzte. An zehn Per⸗ ſonen hatten ſich zu einer Theaterprobe auf der Bühne eingefunden und waren gerade dabei, die Rollen zu einer Wohltätigkeitsaufführung einzu⸗ ſtudieren. Einer der Mitwirkenden, ein 19jähriger Tiſchlergehilfe, hatte auf dem Weg zur Theaterprobe eine Granate gefunden, die er bei der Probe ge⸗ nauer zu unterſuchen ſich anſchickte. Aus purer Neu⸗ gierde nahm der unerfahrene Burſche einen Nagel und verſuchte, mit dieſem eine kleine Feder an der Granate zu löſen. In dieſem Augenblick erfolgte eine gewaltige Detonation. Ein Teil der Darſteller wälzte ſich unter furchtbaren Schmerzensſchreien am Boden. Die Granate war in der Hand des Tiſchler⸗ gehilfen explodiert und hatte dieſem die ganze Bruſt aufgeriſſen. Schon wenige Minuten danach ſtarb der junge Menſch. Drei weitere Perſonen, die dicht ne⸗ ben dem Burſchen geſtanden hatten, erlitten eben⸗ falls ſehr ſchwere Verletzungen. Einem Mädchen wurde durch einen Granatſplitter die rechte Hand abgeriſſen. Die übrigen Darſteller kamen bei dem entſetzlichen Unglück mit dem Schrecken davon. Die Polizei hat ſofort eine genaue Unterſuchung einge⸗ leitet. Man will zunächſt feſtſtellen, ob der Tiſchler⸗ gehilfe die verhängnisvolle Granate wirklich auf dem Wege zum Theater gefunden hat, oder ob dieſe ſchon früher in ſeinem Beſitz war. 5 i —— Die Abeſſinier ſind bekanntlich weder römiſche noch griechiſche, ſondern koptiſche Chriſten. Ihre Zeitrechnung beginnt nicht mit Chriſti Geburt, ſon⸗ dern mit der„Zeit der Märtyrer“. Der erſte Tag ihrer Zeitrechnung iſt der 10. September 284 nach Chriſti Geburt. Die zwölf Monate ihres Jahres ha⸗ ben gleichmäßig 30 Tage. Da aber daß aſtronomiſche Jahr 365 Tage und einige Stunden hat, müſſen ſie nach dem 12. Monat immer noch einige Tage an⸗ hängen, außerdem müſſen ſie noch Schaltjahre zu 366 Tagen einſchieben, um die„Ueberſtunden“ jedes Jahr auszugleichen. Weihnachten fällt bei der abeſ⸗ ſiniſchen Zeitrechnung auf den 29. Tag des zweiten Monats; außerdem feiern ſie am 29. jedes Monats das Gedächtnis der Geburt des Herrn. Die abeſſi⸗ niſchen Chriſten verehren als Hauptheilige Johan⸗ nes den Täufer(ſein Feſt iſt der erſte Tag des neuen Jahres), Maria, die Mutter des Herrn, die am 1. und 21. Tage jedes Monats, die heilige Anna, die am 11., und den heiligen Michael, der am 12. Tage jedes Monats gefeiert wird. * — In einem kleinen Dorfe in der Nähe von Wetzlar ſollte ein Kater getötet werden, der wegen ſeines hohen Alters nur noch Scherereien machte. Bei dem Verſuch, das Tier einzufangen, kam es je⸗ doch zu bedenklichen Zwiſchenfällen. Der Bauers⸗ frau, der dieſer hochbetagte Kater gehörte, war es nach einer wilden Jagd über die Felder endlich ge⸗ glückt, den Kater ins Haus zu treiben, wo er ſich dann hinter einem Schrank verſteckte. Anſcheinend fühlte das Tier inſtinktiv die drohende Gefahr und verſuchte nun mit allen Mitteln ſich zu wehren. Die Bäuerin trieb den Kater immer mehr in die Enge, bis ſie ihn ſchließlich zu faſſen bekam. Wenn die Frau nun aber geglaubt hatte, gewonnenes Spiel zu haben, ſo ſollte ſie bald eines Beſſeren belehrt werden. Mit allen Kräften ſetzte ſich der ſchwarze Geſelle zur Wehr und biß und kratzte nur ſo um ſich. Trotzdem die Bauersfrau verſuchte, den wilden Kater zu bändigen, konnte ſie doch nicht verhindern, daß das Tier ihr eine Schlagader zerriß und ſie außerdem auch an den Beinen erheblich verletzte. Dann ſprang der Kater gegen ein geſchloſſenes Fen⸗ ſter, zertrümmerte die Scheibe, und gewann das Weite. . Japan vorzuführen. Weitere 6000 Meter, die Ver⸗ brechen und andere wilde Szenen Harſtellen, muß⸗ ten auch der Schere des Zenſors zum Opfer fallen, der anſcheinend befürchtete, daß der Anblick all die⸗ ſer gefährlichen Dinge den Moralbegriffen des Pu⸗ blikums ſchaden könne. Der ganze Haufen ausge⸗ ſchnittener verbotener Stellen ſoll ſeit 1925 etwa 15 000 Kilo ausmachen. * — Die engliſchen Zeitungen unterſtreichen die Tatſache, daß in England der Bierverbrauch in den letzten Jahren ſehr entſchieden zugenommen hat. Sie rechnen aus, daß jedermann im Lande im Durch⸗ ſchnitt etwa 145 Mk. für Bier ausgibt. Die Menge Bier, die in Großbritannien in einem Jahre genoſ⸗ ſen wurde, wird auf faſt 2588 Millionen Liter an⸗ gegeben, genug Flüſſigkeit, um 76 ſtattliche Kriegs⸗ IüsrzA Tank Un f OMAN VON IAN OISENS ERG 25 Er wies plötzlich auf den leeren Hof und ſchob den zitternden Unterkiefer vor. Seine Zähne mahlten. Seine Hand fiel herab. Die Augen traten aus den Höhlen. Er begann zu zittern. Er hatte eine Viſton: das Tor wurde aufgeriſſen und Hauſer ritt herein „Hauſer!“ röchelte er. Er taumelte und wich zurück, wandte ſich um und verſchwand wie Rauch aus dem Zimmer. Seine eili⸗ gen Schritte praſſelten die Treppe hinab. Hauſer, kein Traumbild, ſondern der Fleiſch⸗ und Beinerne, ſprang vom Pferde und warf einem der exſtaunten Araber die Zügel zu. Er ſtreichelte mit einer kurzen zärtlichen Bewegung das Tier, das zitternd, ſchnaubend und naß von dem ſchnellen Ritt ihm den Kopf zuſenkte. Einen Augenblick ſah Hauſer tief in die dunklen Tieraugen, die ſanft und ſtill in erhabener Ruhe ſein Geſicht widerſpiegelten. Dann richtete er ſich auf und ſchritt klirrend durch den Hof. b Achilles lief neben ihm her. „Hauſer“, flüſterte er,„Hauſer!“ Krächzend und falſch, wie er dieſen Namen auszuſprechen pflegte. Er umklammerte ſein Meſſer. Hauſer hörte nicht. Achilles warf ſeinen geſchmeidigen Körper vor und ſtellte ſich Hauſer entgegen. Er hob ſein verzerrtes Geſicht zu ihm empor. „Da biſt du ja“, ſchnurrte er,„da biſt du ja Er ſuchte nach Worten, die er Hauſer entgegen⸗ ſchleudern konnte, Worte, verletzend wie Pfeile mor⸗ dend wie Angſt, ätzend wie Gift. Nichts fiel ihm ein, er rollte die Zunge im Munde. Hauſer ſchob ihn mit einer kleinen Bewegung beiſeite und ſtieg die Treppen zu ſeinem Zimmer Hinauf. Achilles blickte ihm nach wie Tier Schnell drehte er den Kopf. „Wache!“ kreiſchte er und lief zurück zum Tor. 7. ein verhungertes Langſam ſtieg Hauſer die Stufen hinan. Sein Blut ſang, ſein Herz ſchwirrte. Yſot! Dieſen Stein hatte ſie betreten, dieſes Holz hatte ſie berührt. Hier mußte noch ihr zarter Duft ſchweben Hauſer riß ſich zuſammen. Er atmete tief und trat in ſein Zimmer. Hier wohnte nur noch die Leere, die Trauer, der Tod „Hauſer!“ O' Murphy... Er taumelte Hauſer entgegen. Er deckte die Hand auf ſeinen klaffenden Mund, blieb ſtehen und überlegte mit zuſammengezogenen Brauen. Der Rieſe blickte auf Hauſer hinab, der bleich vor ihm ſtand, mit eingefallenem Geſicht und lebloſen Augen. „Deſerteur..!“ Hauſer las das Wort in den Augen des Kameraden und duckte ſich ſtumm. Sein Blick erſtarb. Ein toter Mann, dachte O' Murphy. Was iſt ge⸗ ſchehen? Er iſt geſtorben O' Murphys Schultern zuckten. Er wandte ſein Geſicht dem Fenſter zu. Die Zähne malmten und knirſchten. Er ſchob den Unterkiefer wie einen Wall vor. „Kameradſchaft und Pflicht“, ſagte er langſam, „gehen vor Weibergeſchichten! Das iſt dein berühm⸗ ter Satz, Hauſer, he, Kameradſchaft und Pflicht!“ Er drehte ſich ſchnell auf dem Abſatz. Deſerteur! ſchrien ſeine Augen, ſein Mund blieb ſtumm. „Laß mich ſterben, O' Murphy“, flüſterte Hauſer. Er ließ ſich auf einen Stuhl fallen, ſein Körper ſank zuſammen. Das Leben war vorüber. Sterben, natürlich. Es gab ja keinen Ausweg mehr. Pflicht O' Murphy ſah jene Stunde zwiſchen Tag und Abend vor ſich, das fahle Nachmittagslicht auf Hau⸗ ſers Lager, den Kopf des Kameraden verſunken in todähnlichem Schlaf. Seine Lippen hatten damals gemurmelt, genau wie jetzt:„Laß mich ſterben, O' Murphy.“ Und als er erwacht war, hatte er ſich an nichts mehr erinnern können O' Murphy ſtöhnte ſchmerzlich auf wie ein Bär, der weidwund, in eiſerne Ketten geſchnürt, abge⸗ ſchleppt wird. Er konnte ſich nicht wehren gegen die Dinge, die hier geſchahen. Was war aus Hauſer ge⸗ worden Da kamen Schritte im Gang. Starke Schneefälle in Nordſchleswig — Kopenhagen, 9 April. An der Weſtküſte von Nordſchleswig fielen größere Mengen Schnee, der trotz der vorgerückten Jahreszeit liegen blieb. Die Schneemaſſen waren teilweiſe ſo umfangreich, daß ſie den Verkehr behin⸗ derten. Der Triebwagenzug zwiſchen Tondern und Rothenkrug blieb im Schnee ſtecken und konnte erſt nach einer halben Stunde ſeine Fahrt ſortſetzen. Amoniaktank in die Luft geflogen + Paris, 10. April. Ein Tankkraftwagen, deſſen Behälter mit Amo⸗ niak gefüllt war, iſt in einer Fabrik in Escaut⸗ ſchiffe von der Größe einer„Nelſon“ flott zu machen. Im Durchſchnitt trinkt jeder Engländer 7 Liter am Tag. Die Geſamtausgabe, die dafür gemacht wird, betrug 1935 84 Millionen mehr als im Jahre vor⸗ her. Die große Freude an der Entwicklung hat nur der Finanzminiſter, der auf 840 Millionen Mark Bierſteuer im Jahr rechnet. — — In London wird gegenwärtig fieberhaft daran gearbeitet, alle Gegenſtände des zukünftigen briti⸗ ſchen Kriegsmuſeums aus dem South⸗Kenſington⸗ Muſeum, wo ſie bisher aufbewahrt wurden, in ihr neues Haus, das frühere Bethlem Royal Hoſpital, zu überführen, damit es im Juli feierlich eröffnet werden kann. Tauſende von Dokumenten, Photo⸗ graphien und Kunſtwerken waren leicht zu trans⸗ portieren, verglichen mit den fünf großen Kriegs⸗ flugzeugen, die als berühmte Reliquien des Welt⸗ krieges zur Aufſtellung gelangen. Ebenſo war es keine Kleinigkeit, ſchwere 30⸗Zentimeter⸗Geſchütze, Tanks und Schlachtfeldreliquien aus allen Ländern, in denen der Krieg getobt hat, hier zuſammenzu⸗ bringen. Wie der Kurator des Muſeums, L. R. Bradley, erklärte, beſteht die Abſicht, in großem Um⸗ fange auch Gemälde auszuſtellen.„Auf dieſe Weiſe werden wir beſſer ins rechte Licht ſetzen können, was der Krieg bedeutete, als durch das Gerät, das für den Krieg gebraucht wurde. Der neuen Generation ſoll ein umfaſſendes Kriegsbild dargeboten werden.“ * — Der Herzog von Covadonga, der Sohn des Exkönigs von Spanien, befindet ſich auf der Reiſe nach Paris, um ſich mit ſeinem Vater, den er ſeit Jahren nicht geſehen hat, auszuſöhnen. Exkönig Alfons konnte es ſeinem älteſten Sohn nicht ver⸗ zeihen, daß er durch ſeine Heirat mit einer ſchönen bürgerlichen Kubanerin, der Senorita Oeejo, ſich ſeiner Rechte auf den ſpaniſchen Königsthron be⸗ geben hat. Der Kronprinz ließ ſich jedoch durch den Widerſpruch des Vaters nicht abhalten, die Ehe ein⸗ zugehen, und nahm den Titel eines Herzogs vun Covadonga an. Eben erſt iſt er von einer ſchweren Erkrankung geneſen— der Herzog von Covadonga leidet an einer gefährlichen Blutkrankheit und konnte vor wenigen Wochen nur durch fünf Blut⸗ übertragungen vor dem ſicheren Tode bewahrt wer⸗ den— und nun ſolgt er der Einladung ſeines Va⸗ ters, der ſich nach dieſer ſchweren Krankheit mit dem Sohn ausſöhnen will. Allerdings hat Exkönig Al⸗ fons zur Bedingung gemacht, daß die Frau ſeines Sohnes an dieſer Reiſe nicht teilnimmt. Daraufhin wollte der Herzog von Covadonga die geplante Reiſe in letzter Minute aufgeben, hat ſie aber dann doch auf Bitten ſeiner Frau hin unternommen. 1 — Ein unangenehmes Abenteuer hatte dieſer Tage die Gattin des engliſchen Kr begsminiſters, Lady Diana Duff Cooper. zu beſtehen. Lady Cooper nungstür geflogen. Die i geſchleu⸗ Stelle in die Luft Metallteile wurden teilweiſe 80 Meter weit pont bei Lille dert. Drei Arbeiter wurden auf der getötet, mehrere andere verletzt. Schneeſtürme im Kaſpiſchen Meer + Moskau, 10. Auf dem Kaſpiſchen Meer herrſchte eir res Sturmwetter. Auf der Halbinſel ron wütete ein Orkan mit Windſtärke 12. Die Erd⸗ ölſtadt Baku hat ebenfalls unter ſchwerem Sturm zu leiden. An der Weſtküſte des Kaſpiſchen Meeres f. Stürme von ſtarken Schneefällen begleitet. Die Dampfer und Fiſcherfahrzeuge, die von dem Un⸗ wetter auf dem offenen Meer überraſcht wurden, ſuchen eiligſt Nothäfen auf. ne April. ſch we⸗ Apſfche⸗ d die te 7 d einiger Zeit mit ihrem Gatten in Gi weilte ſeit tar. Von einem Beſuch bei dem Gouverneur dieſer engliſchen Feſte am Eingang des Mittel 8 kommend, wünſchte ſie auf der Rückfahrt auf eine det Baſtionen hinauszutreten, ſei es, um den herr⸗ lichen Rundblick zu genießen, ſei es, um ſich ein B von den von ihren Landsleuten getroffenen M nahmen zur Sicherung Gibraltars zu machen. Sie hatte noch kaum ein paar Schritte nach der Zitadelle hin getan, als ihr ein Soldat der Marineinfanterie mit aufgepflanztem Bajonett den Weg verſperrte. „Aber ich bin doch die Frau Ihres Miniſters“, meinte Lady Cooper.„Und wenn Sie der Miniſter ſelbſt wären“, gab der pflichteifrige Soldat zurück, „hier kommt keiner durch. Folgen Sie mir!“ N wurde denn die Gattin des engliſchen Krieg ſters von dem Soldaten abgeführt und als„Spio⸗ nin“ bei dem Kommando abgeliefert. Dort ſtellte ſich dann der Irrtum ſehr raſch heraus, und Lady Cooper wurde alsbald wieder freigelaſſen. James Colby— ſo hieß der Soldat— erhielt jedoch keinen Rüffel, ſondern wurde im Gegenteil von ſeinem Vorgeſetzten für ſeinen Pflichteifer gelobt. ** — Ein Unglücksfall, der einzigartig daſtehen dürfte, hat ſich in Berlin⸗Dahlem zugetragen. Beim Reinmachen hatte die Ehefrau Hildegard Matthies im Schlafzimmer ihrer Wohnung eine Nachttiſch⸗ lampe auf eine metallene Sprungfedermatratze ge⸗ legt. Unglücklicherweiſe befand ſich an der Lampe eine ſchadhafte Stelle, ſo daß elektriſcher Strom in die Metallfedern ging. Als Frau M. nun mit einem feuchten Tuch die Matratze zu reinigen be⸗ gann, erhielt ſie einen elektriſchen Schlag und brach bewußtlos auf der Matratze zuſammen. Einige Zeit darauf kehrte der Ehemann heim und fand keinen Einlaß, da der Schlüſſel von innen in der Woßh⸗ ſteckte. Nichts Gutes ahnend, öffnete gewaltſam die Tür und fand ſeine Frau mit je⸗ ren Brandwunden leblos auf der noch immer unter „Strom ſtehenden Matratze liegend auf! Er kief ſo⸗ fort einen Arzt herbei, der jedoch nur noch den Tod der Bedauernswerten feſtſtellen konnte. aß⸗ wok hilft dobei! Ausgiebig, deshafb billig. —— 2 lung onhaltender Glum, deshalb sporsum! KRwak Das que Bohner wachs Achilles ſtand plötzlich in der Tür, ſteif, mit vor⸗ gereckter Bruſt, in hachgeſchloſſener Uniform. So⸗ viel Feierlichkeit hatte nichts Gutes zu bedeuten. Er zog einen Säbel aus der Scheide, der Stahl blitzte. „Exekutipkommando, ein Offizier, vier Mann“, krähte er. f O' Murphy ſah, wie ſein Hals ſich blähte. Gleich würde er platzen. Achilles hob den Säbel. Kolben ſtießen, Hände fuhren klatſchend um Gewehrläufe, eins zwei: das Exekutivkommando Langſam erhob ſich Hauſer, er blickte in die Augen des Griechen, die flammend in verzehrendem Haß und einem teufliſchen Hohn auf ihn gerichtet waren. Vorbei... Das Leben war zu Ende, ſeit Stunden ſchon, ſeit Yſot davongeritten war Als er faſt die Tür erreicht hatte, vor der Achil⸗ les ſtand, ſprang'Murphy vor. Schmetternd warf O' Murphy die Tür dem Griechen vor der Naſe zu. Er fluchte, daß das Zimmer widergellte. Dann ergriff er Hauſer an den Schultern und zog Hauſers Geſicht ganz nahe an ſeinen großen weißleuchtenden Kopf. a „Warum biſt du zurückgekommen?“ ſchrie er. Seine Stimme bebte vor Schmerz, ſein gewaltiger Bruſtkaſten hob ſich, als ob eine Tränenwelle gegen ihn brandete. Hauſer ſah in die treuen Augen des Rieſen, die voll Verzweiflung in ſeinem Geſicht forſchten, „Kameradſchaft und Pflicht gehen vor Weiberge⸗ ſchichten..., antwortete Hauſer und verzog ſchmerz⸗ lich den Mund. O' Murphy preßte Hauſers Hand, als wollte er ſie zermalmen. Dann brach er in ein leiſes gluckſendes Lachen aus und ſtieß dem Kameraden freundſchaft⸗ lich den Ellbogen in die Rippen. „Du meinſt, ich verſtände dich nicht“, ſprachen ſeine Augen, in denen ein helles Feuer hüpfte,„ich verſtehe dich wie ein Bruder. Dich hat die Sehnſucht nach dem Leben fortgeriſſen. Doch deine Treue war ſtärker“ Er richtete ſich plötzlich auf. Die Muskeln ſeines Geſichts erſtarrten. Sein Mund hatte nichts von alledem geſprochen, was ſeine flackernden Augen verrieten. „Warte hier“, ſagte er rauh. Er ging aus dem Zimmer. Die Tür flog krachend ins Schloß. Hauſer ſah in den hellen kochenden Himmel. War⸗ um ſchlich die Zeit ſo langſam?... Man war tot, ſeit Ewigkeiten ſchon, und die Zeit fraß trotzdem ſo langſam, wie eine Schlange einen Körper frißt, der noch im Leben zuckt. Der Vorhang war läugſt ge⸗ fallen. Warum ſaßen die Menſchen noch im Theater und warteten? Nichts kam mehr Da begann ein Maſchinengewehr zu ſpritzen. Rufe ſchollen dumpf vom Turm. Hauſer ſah auf. Er ſah einen winzigen Punkt am Himmel, einen Vogel. Ein anderer Punkt raſte her⸗ ab, er wuchs, die Luft ziſchte. Flammenmeere ſpran⸗ gen aus dem Wüſtenſand, hundert Meter vor der Mauer. Ein Flieger hatte eine Bombe geworfen. Das Fort begann zu zittern. Plötzlich barſt der Hof vor Menſchen. Die Brüſtungen der Mauer füllten ſich mit einer Schlange bewegter Leiber. Hoch und ſchrill ſchrie eine Stimme: „Die Franzoſen!“ „Die Franzoſen!“ Ohren. Er fühlte ſich jäh gepackt und herumgeriſſen. Achilles ſtand vor ihm, einen Revolver in der Hand. „Du haſt ſie uns auf den Hals gehetzt, du haſt unſe⸗ rem Gefangenen die Freiheit gegeben, ſo großmütig, ſo edel und ohne einen einzigen dreckigen Araber als Gegenleiſtung.. Was haben ſie dir denn gezahlt? Du Lump!“ Seine Hand hob ſich zum Schlage; er ließ die Hand ſinken und hob den Revolver.„Dret Kugeln in den Leib, damit dir die Freude am Le⸗ ben vergeht, und eine in dein Läſtermaul, damit du nicht mehr Verrat begehen kannſt. He! Es iſt zu Ende mit dir!“ 5 Achilles ſetzte die Revolvermündung an Hauſers Leib. In dieſem Augenblick kehrte'Murphy zurück. Er riß den Griechen mit mächtiger Hand beiſeite. „Auf die Mauer“, ſchrie er ihn an,„du über⸗ nimmſt die Verteidigung der Südfront, ich die Weſt⸗ front. Los, ſie kommen, ſie ſind ſchon da!“ Langſam wich der kleine Grieche zurück. Er ſog ſeine Augen an Hauſers Geſicht feſt. Seine Zähne mahlten. Schade, der Schuß wäre die Krönung ge⸗ weſen, es wäre eine Erlöſung geweſen, wenn man dieſen Schuß getan hätte.—„Ein andermal“, mur⸗ melte er. Er drehte ſich ſchroff um und raſte die Treppe hin⸗ Der Schrei gellte in Hauſers ab. Seine ſchrille Stimme ertönte im Hof. (Fortſetzung folgt) 10. Seite Nummer 169 Oſter⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung Kleine 1 Samstag, 11. April/ Sonntag, 12. April 1936 Elnspaltige Kleinanzelgen bis zu einer Höhe von joo mm je mm Pf. Stellengesuche je mm 4 Pf. Annahmeschluf für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Offene Stelen zum möglichſt ſo⸗ 2588 erste f Fellerwehrgeräte- Fabrik 5213 den Dorgug. Angeb. u. O B sucht General-Vertreter für Puſtschutsgeräte, für den Besirk Mann- heim. lngenſeure Offlatere, ehem. Branddir., dte sowohl bei den Feuerwehren als auch beim Puftschuts eingeführt sind, erhalten Deutschlands 200 a. d. 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Sonderzug mit 800 Villin⸗ gern nach Saarbrü cken kommen. Abend iſt ein Heimatabend in Ausſicht genommen. Das Programm werden die Villinger und die Saar⸗ länder gemeinſam beſtreiten. Außerdem werden die Villinger eine Rundfahrt durch das ganze Saar⸗ land machen. Straßenbauprojekt Rothenberg Eberbach Rothenberg b. Hirſchhorn, 8. April. Wie wir erfahren, wird das Straßenbauprojekt zwiſchen hier und Eberbach weiter gefördert. Es fanden in der letzten Zeit wiederholt Beſichtigungen der Strecke ſtatt, ſo daß das Projekt eine raſche Förderung er⸗ fahren dürfte. Nach den bis jetzt vorliegenden Plä⸗ nen wird die Straße eine Steigung von—8 Pro⸗ zent erhalten; bevorzugt wird natürlich eine gleich⸗ mäßige Steigung werden. Es wäre erfreulich, wenn mit dem Bau bald begonnen werden könnte, damit wieder eine Anzahl Volksgenoſſen zu Arbeit und Brot kommen. Eine hundertjährige Vadenerin * Feldberg(A. Müllheim), 11. April. Frau Ma⸗ ria Barbara Kapp, Witwe, in Feldberg, Amt Müllheim, konnte dieſer Tage ihren 100. Geburts⸗ tag feiern. Vor wenigen Tagen konnten wir be⸗ richten, daß die hochbetagte Frau am 29. März zur Wahlurne geſchritten iſt. Die Jubilarin iſt trotz Die No- Je⸗ ihres hohen Alters noch ziemlich rege; leider iſt ſie i ſeit acht Jahren vollſtändig erblindet. Ihren Le⸗ bensabend verbringt ſie im Hauſe ihres Großenkels, des Altbürgermeiſters Georg Baumann. Feſiſpiele im deutſchen Süden * Konſtanz, 11. April. Reichsſtatthalter Robert Wagner hat für die Feſtſpiele im deutſchen Süden die Schirmherrſchaft übernommen. Die Eröffnung der Spielzeit beginnt am Sonntag, dem 7. Juni, mit Hebbels„Nibelungen“ auf der Karlsbaſtion des Hohentwiel. * Buchen, 9. April. Nach einer Verlautbarung des Bürgermeiſteramts Buchen iſt der Haushalt der Stadt Buchen ausgeglichen. Dieſe Tatſache iſt ein erfreuliches Zeichen der Planwirtſchaft und des Auſſtiegs unſerer Stadt ſeit der Machtergreifung durch Adolf Hitler.— Auch der nahen Gemeinde Hettingen iſt es nach dreijähriger nationalſozia⸗ liſtiſcher Wirtſchaft gelungen, eine Syſtemſchulden⸗ laſt von 70 000 Mk. abzutragen und dadurch die Bürgerſteuer von 500 Prozent auf 200 Prozent her⸗ abzud rücken. * Freiburg i. Br., 11. April. Dem Schriftſteller Franz Schneider in Littenweiler wurde mit päpſtlichen Dekret vom 27. Oktober 1935 das Kreuz Bene Merenti II. Klaſſe in Silber verliehen. Der Führer und Reichskanzler hat mit Urkunde vom 2. April 1936 Herrn Schneider das Tragen der ver⸗ liehenen Auszeichnung geſtattet. 1 Lahr, 9. April. In ſelbſtmörderiſcher Abſicht hat ein 20 Jahre alter Radiotechniker aus Mannheim, der aus Freiburg nach hier zureiſte, ein größeres Quantum Lyſol getrunken, ſo daß er in der Friedrichſtraße plötzlich umfiel und im bedenklichen Zuſtand in das Bezirkskrankenhaus gebracht werden mußte. Man hofft, ihn am Leben erhalten zu können. Die Rache des Verſchmähten Mordverſuch und Selbſtmord aus Eiferſucht * Schaffhauſen, 11. April. Ein 42jähriger Arbeitsloſer, der von ſeiner Frau getrennt lebte, drang in der Mittwochnacht in das Haus ſeines ehe⸗ maligen Hauswirtes in Langenwieſen ein und ſchoß mit einem Revolver auf die Frau des Haus⸗ wirtes. Daraufhin flüchtete das Ehepaar, worauf ſich der Schütze einen Schuß in die Schläfe beibrachte. In hoffnungsloſem Zuſtand wurde er in das Spital übergeführt Der Grund zur Tat dürfte in Eiferſucht zu ſuchen ſein, da der Mann ſeine ehemalige Haus⸗ wirtin mit Liebesanträgen verfolgte, doch von der Fran ſtets abgewieſen wurde. UI Reichenbach i.., 9. April. Um die notwendige Breite für die Pflaſterung der Nibelun⸗ genſtraße zu erzielen, mußten die ſchönen, alten Lindenbäume umgelegt werden. Wenn auch die Straße mit dem ſchäumenden Bachbett dadurch an Romantik ſtark verloren hat, ſo war eine andere Möglichkeit nicht vorhanden. Ebenſo mußte die Ge⸗ meindewaage an einen anderen Platz verlegt wer⸗ den und zwar wird ſie jetzt am weſtlichen Ortsaus⸗ gang wieder aufgebaut. Für den flligkermäſſen mitgebracht. Oſter⸗Ausg uen M annheimer 2 8 Phot. Gersbach Ausflügler-Karawanen in Heidelberg Die Verlockung des Blütenmeers im Neckartal Heidelberg, 11. April. Der Karfreitag führte ſchier unüberſehbare Kara wanen von Fremden, die in wuchtigen Omnibuſſen oder funkelnden Automobilen ſaßen, nach Heidelberg, das jetzt vom jungen Frühling in ſchönſte hezauberndſte Farben gehüllt iſt. Selbſtver⸗ ſtändlich hatten auch die Eiſenbahnzüge rieſige Aus⸗ Die Berge links rechts des Neckars ſind überſchäumt von üppigen Blütenkaskaden, die jubelnd ins Tal ſtürzen. Auf jedem Fleckchen Erde hat die große Zauberin Natur ſchönſte Farbkleckſe aufgetupft und ſo dafür geſorgt, daß eine wahre Sinfonie von Rot und Roſa und Grün und Weiß die ganze Stadt erfüllt und dazu das weite Land, das der Bergſtraße vorgelagert iſt, Während auf dem Neckar bereits zahlreiche Kauu⸗ fahrer ſich vergnügten, ſchob ſich Auto um Auto durch die enggeſchnittenen ſteilen Kurven der zum Königſtuhl hinaufführenden Straße. Allerdings: oben auf dem Kamm des Gebirges iſt der Winter noch nicht völlig aus dem Feld geſchlagen. Die Bäume ſtehen noch kahl und veſigniert in der leuchtenden Sonne und erſt 200 Meter tiefer beginnt die Zone des friſchen Grüns. Am Abend glichen die Straßen der Stadt rieſigen Parkplätzen, allwo man die Nummernſchilder aus allen deutſchen Ländern ſtudieren konnte. Auch viele Ausländer, Schweizer, Holländer, Dänen und Engländer haben die jetzt be⸗ ginnenden Feiertage benutzt, um in Heidelberg Aus⸗ ſpannung zu ſuchen und ſich an den Schönheiten der alten Univerſitätsſtadt und den Reizen des Neckar⸗ tales zu laben. Heidelberg hat mit dieſem Karfrei⸗ tag erneut bewieſen, daß es über eine geradezu ma⸗ gnetiſche Anziehungskraft für alle reiſeluſtigen Ge⸗ müter verfügt. cw. Oſtern: Burgenbeleuchtung in Weinheim * Weinheim, 11. April. Wie am Donnerstag werden unſere beiden Burgen Windeck und Wachen⸗ burg auch am Samstag und Sonntag, und zwar in der Zeit von 20.30 Uhr bis 21 Uhr, beleuch⸗ tet. Die Burgenbeleuchtung wird auf die zahlreichen auswärtigen Gäſte, die hier über Oſtern weilen, ihre Anziehungskraft nicht verfehlen. In den Lüften über dem Bodenſee Konſtanzer Waſſerflugbetrieb wieder eröffnet * Konſtanz, 8. April. Das Konſtanzer Waſſer⸗ flugzeug, das regelmäßig über die Wintermonate in der Dornier⸗Flugzeugwerft Manzell überholt wird, iſt jetzt in den Heimathafen zurückgekehrt. Mit dröhnendem Sang zieht der große ſilbergraue Vogel wieder ſeine Kreiſe über dem See, für den „Seehaſen“ ein untrüglicher Frühlingsbote. Der tägliche Rundflugbetrieb wird im Konſtanzer Waſ⸗ ſerflughafen zu Oſtern wieder aufgenommen. Gar mancher Bodenſeefahrer, der über die Feiertage dem Frühling im Seeland entgegenwandert, wird dort im Blick aus blauen Höhen über weite Waſſer und blühende Ufer das große Oſtererlebnis finden, von dem er einen langen Winter über geträumt hat. Eine ſchöne alte Volksſitte Winterausgaugsfeſt in Bensheim * Bensheim, 9. April. Eine alte Volksſitte, die Austreibung des Winters, wurde vom hieſigen und Bo M wieder aufgenommen. Eine große Stroh⸗ puppe, den Winter darſtellend, wurde durch die Straßen der Stadt nach dem Sportplatz geführt, wo der Frühling den Winter in Brand ſetzte und über der Aſche des geſtrengen Herrn ein Frühlingsbaum mit bunten Bändern aufgerichtet wurde. Zu dem Volksfeſt hatten ſich zahlreiche Volksgenoſſen einge⸗ funden, die der Wiederbelebung des alten Volks⸗ brauchs mit lebhafter Freude bewohnten 5 ——* ED 1 7 7„ Aidnnggd rd. Ludwigshafen, 9. April. eſſe erweckt ein Werkpreisausſchreiben, das die JG Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft für ſämt⸗ liche Gefolgſchaftsmitglieder aller angeſchloſſenen Werke, d. h. für dichteriſch Begabte, jetzt zur Durchführung bringt. Es können ſich an dieſem Wettbewerb alle dichteriſch Begabten Werkangehöri⸗ gen beteiligen. Zu dieſem Wettbewerb werden alle Arbeiten zugelaſſen, die in gebundener Form anläß⸗ lich großer Feſttage der Nation ſowie beſonderer Gedenktage der einzelnen Werke entſtanden ſind. Für die beſten dichteriſchen Arbeiten ſind ſchöne Preiſe ausgeſetzt. Neben Wertpreiſen werden den beſten Preisträgern auch namhafte Geldbeträge zu⸗ erkannt. * Frankenthal, 9. April. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat für das zwölfte lebende Kind, den neunten Sohn der Eheleute Valentin Mül⸗ ler und Frau Katharina, geb. Schorz, die Ehren⸗ Beſonderes Inter⸗ Aus der Pfalz Pfälzer Tageszeitungen ſchließen ſich zuſammen es. Ludwigshafen, 8. April. Zum 2. April hak die hieſige„Neue Pfälziſche Landeszei⸗ tung“, das frühere Organ der Zentrumspartei, ihr Erſcheinen endgültig eingeſtellt. Zum Ende des Mo⸗ hat ſich bei mehreren anderen pfälziſchen ingen eine geſchäftstechniſche Wandlung „Der Rheinpfälser“ in Landau, der r Anzeiger“, Landau, das„Pfäl⸗ ks blatt“, Kaiſerslautern, und die Zeitung“(früher„Rheiniſches Volks⸗ eher haben zum 1. April ebenfalls ihr 0 n eingeſtellt. Alle Verlage haben ſich zu einem Gemeinſchaftsunternehmen zuſammengeſchlof⸗ ſen, das als neue Heimatzeitung den„Pfälzer An⸗ zeiger“ herausgibt. Unter dieſem Titel werden jedoch in den einzelnen Zeitungsverlagen die verſchiedenen Heimatausgaben(Bezirksausgaben) getrennt zum Druck gebracht. Mit eingeſchloſſen ſind in dieſes neue Unternehmen auch die einzelnen Kopfblätter„Ger⸗ mersheimer Tageblatt“, ein Ableger der„Pfälzer Zeitung“, ferner noch die„Edenkobener Zeitung“. Man hofft nunmehr ſo eine wirtſchaftlich ſtarke, den Anforderungen beſſer gewachſene Heimatzeitung ge⸗ ſchaffen zu haben. Das„Pfälzer Volksblatt“ erſcheint nun mit der„Pfälziſchen Preſſe“ gemeinſam als Kaiſerslauterer Bezirksausgabe,„Der Rheinpfälzer“ und„Landauer Anzeiger“ als Bezirksausgabe für die Südpfalz und die ehemalige„Pfälzer Zeitung“ als Bezirksausgabe für Speyer. zogen. Brahms' dͤeutſches Reguiem Aufführung im Ludwigshafener Beethoveuchor F. H. Ludwigshafen, 11. April. Unter den„Meſſen“ der römiſchen Kirche ſind die Totenmeſſen,„missae pro defunctis“, im Volksmund „Requiems“(nach dem Anfangswort), die hervor⸗ ragendſten. Von älteren„Deutſchen Meſſen“(ſiehe die„Exequien“ Schützens und die Arbeit Ferdinand Schuberts, Franz Schuberts Bruder) unterſcheidet ſich. Brahms geht in ſeinem Requiem dadurch, daß er erſtmalig auf den liturgiſchen Wortlaut verzichtet, Er verwendet ſelbſt ausgeſuchte Worte der heiligen Schrift. Als das Werk in Zürich und 1868 im Bremer Dom aus der Taufe gehoben war verbreitete es Brahms' Ruhm in allen Landeff. Der Beethovenchor, ganz groß beſetzt, namentlich in den Frauenſtimmen, offenbarte die unendlichen Schönheiten des Werks. Dirigent Fritz Schmidt, hingebend unterſtützt vom Pfalzorcheſter(und Dr. Waſſermann an der ad libitum mitwirkenden Orgel), feilte überzeugend den Gegenſatz heraus zwi⸗ ſchen oͤem Bewußtſein menſchlicher Ohnmacht und dem Jauchzen von der Erlöſung. Glaubensſtark und überzeugt antwortet dem Baritonſolo das Bekennt⸗ nis des Chors. In Abteilung 6 ſtellt Schmidt, klug ausgewogen, dem geflüſterten Geheimnis des Bari⸗ tonſolos den Ausbruch des Triumphes der Chöre über Tod und Hölle gegenüber. Entzückend ſchließlich die Tonmalerei des Ausruhens mit den gemächlichen Halbton⸗Schritten abwärts. Das Bariton⸗Solo führte Philipp KUimgel, ein Schüler des Dirigenten, würdig und angemeſſen durch. Für das Sopran⸗Solo ſetzte Suſanna Horn⸗ Stoll aus Darmſtadt großes und gut entwickeltes patenſchaft übernommen und ein anſehnliches Stimmaterial erfolgreich ein. Die Aufführung war Geld geſchenk überweiſen laſſen. ein tiefes Karfreitags⸗Erlebnis. eee Erie a Verkehrsunheil lauert am Bahnübergang Perſonenaulo von Lokomolibe erfaßt Der Kraftfahrer, ein Ludwigshafener, lebensgefährlich verletzt * Speyer, 11. April. Am Donnerstagvormittag um 11.15 Uhr ereignete ſich an dem unbeſchrankten und mit Warnlichtanlage verſehenen Bahnübergang der Wormſer Landſtraße ein ſchweres Ver⸗ kehrsunglück. Ein Perſonenkraftwagen wurde von der Lokomotive des aus Heidelberg kommenden Zuges erfaßt und etwa 20 Meter weit ge⸗ ſchleift. Mit völlig zerdrücktem Vorder⸗ und Seitenteil blieb der Wagen, ein Opel⸗Vierſitzer, neben dem Bahn⸗ körper liegen. Der Zug wurde ſofort zum Halten gebracht. Zwei Mitreiſende leiſteten dem mit der Bruſt hinter dem Steuerrad eingeklemmten Auto⸗ fahrer, der allein im Wagen war, die erſte Hilfe. Mit einem Perſonenomnibus wurde der Schwerverletzte ins Diakoniſſen⸗Krankenhaus gebracht. Es handelt ſich um den 38 Jahre alten verheirate⸗ ten Radiboingenieur Willi Ihrig aus Ludwigs⸗ hafen. Die erlittenen Verletzungen, ein ſchwerer Schädelbruch und zahlreiche Geſichtsverlet⸗ zungen, ſind lebensgefährlich. Der Verun⸗ glückte hatte kurz vor dem Bahnübergang ein Fuhr⸗ werk überholt, durch das ihm vermutlich die Sicht auf das rote Blinklicht der Warnanlage verſperrt war. f III richla II 5 Die Duplizität der Ereigniſſe * Ludwigshafen, 11. April. Die Reichsbahndirek⸗ tion teilt mit: Am Donnerstag ſtieß um 19.26 Uhr Lokalbahnzug 1812 bei der Einfahrt in Dann⸗ ſtadt mit einem Laſtkraftwagen zuſammen. Der Anhänger des Laſtkraftwagens wurde ſtark beſchä⸗ digt. Die Lokomotive des Lokalzuges entgleiſte mit einer Achſe. Verletzt wurde niemand. Die Schuld⸗ rage iſt noch nicht geklärt. Was Ludwigshaſens Polizei notiert h. Ludwigshafen, 11. April. Auf doppelte Weiſe verſuchte ſich im Stadtteil Nord ein dort wohnhafter 37 Jahre alter Mann aus dieſem Daſein davonzu⸗ machen. Er nahm nicht nur eine größere Doſis Schlaftabletten zu ſich, ſondern brachte ſich auch am linken Handgelenk Schnittwunden bei. Die Unfallwache brachte den Lebensmüden in das Städ⸗ tiſche Krankenhaus. Der Bedauernswerte iſt außer Lebensgefahr. Durch die Hemshofſtraße fuhr ein ſieben Jahre alter Knabe auf ſeinem Fahrrad. Als er einer Zugmaſchine begegnete, wurde er unſicher und ſtürzte vom Rad. Er wurde vom Anhänger der Zugmaſchine am linken Fuß überfahren. Ein Auto⸗ lenker brachte den Verletzten in das Krankenhaus. Hir, 14. Seite/ Nummer 169 Oſter⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung Samstag, 11. April Sonntag, 12. April 19³⁰ Briefkasten der NM Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünfte nur die preßgeſetzliche Verantwortung. Allgemeines Handel.„Was ſind Skrips und war ſind Dollar⸗ bonds?“—— Die ſogenannten Skrips ſind eine neue Markſorte, die mit der dritten Markſorte, der Konverſtonsſperrmark, indentiſch ſind und auf Grund des Transfermoratoriums vom 1. Juli 1933 zu⸗ ſtande kamen. Nach dieſem Moratorium— das zu⸗ nüchſt bis zum 31. Dezember 1933 befriſtet war und ſeitdem verſchiedentlich in„Stillhalteabkommen“ verlängert wurde— wurden die Zinſen auf lang⸗ friſtige Anleihen nur zur Hälfte übertragen,„trans⸗ feriert“. Die andere Hälfte blieb in Reichsmark bei der„Konverſionskaſſe für deutſche Auslandsſchul⸗ den.“ Die Verwertung dieſer Skrips erfolgt aus⸗ ſchließlich im Dienſt der Zuſatzausfuhr. Ihr Handel wird bei der Golddiskontbank zentraliſiert. Die Dollarbonds ſind Schuldverſchreibungen, die aus der Zeit der großen Kreditnahme der deutſchen Ge⸗ meindeverbände und Unternehmunden ſtammen. Ihre Verwendung im Ausfuhrgeſchäft geſchieht dergeſtalt, daß dem deutſchen Exporteur erlaubt wird, unter gewiſſen Vorausſetzungen einen be⸗ ſtimmten Teil der aus dem verluſtreichen Ausfuhr⸗ geſchäft ſtammenden Deviſen dazu zu benutzen, im Auslande ſolche Dollarbonds zu den, wegen der deutſchen Deviſenbewirtſchaftung, erheblich niedri⸗ geren Kurſen zu kaufen. Dieſe kann er dann in Deutſchland zu den höheren Inlandskurſen verwer⸗ ten und ſich aus dem Gewinn aus dieſem Geſchäft für ſeine Veyluſtausfuhr entſchädigen O. M.„Gibt es auch bei den Eskimos Rachitis?“ —— Die Tatſache, daß es bei den Eskimos keine Rachitis gibt, hat den Forſchern von je Kopfzerbre⸗ chen gemacht. Denn der Mangel an ultravioletten Strahlen, die als Heil⸗ und Vorbeugemittel gegen dieſe Krankheit dienen, iſt in polaren Gegenden bei den langen ſonnenloſen Wintern ſo fühlbar, daß man an ein beſonders häufiges Vorkommen dieſer Seuche glauben ſollte. Ihr völliges Fehlen hat nun allerdings manche Erklärung gefunden: durch die Wirkung der Zentrifugalkraft ſei die Luft an den Polen beſonders dunſtfrei und daher durchläſſiger für die Einwirkung ultravioletten Lichts; auch ſei die Trannahrung der Eskimos durch ihren Vitamin⸗ gehalt ein wirkſames Gegenmittel gegen Rachitis. Wie nun aber Profeſſor Pfaundler⸗München feſtge⸗ ſtellt hat, nehmen Mutter und Kind bei den Eskimos gar keinen Tran zu ſich. Nach dieſen neuen For⸗ ſchungsergebniſſen bleibt nun die im ganzen ſehr einleuchtende Erklärung übrig, daß das Nichtvoe⸗ kommen von Rachitis auf eine natürliche Ausleſe der Raſſe bei den Eskimos zurückgeht. Das ſchwere 5 55 917 Leben hat dafür geſorgt, daß alle diejeni⸗ gen ältsgemerzt wurden, dſe Neigung zeigten, an nchitiſchen Erſcheinungen zu erkranken. 5 a Wette,„Wann wurde der Ortsausſchuß für Lei⸗ besübungen Mannheim ins Leben gerufen und wann aufgelöſt? Welches waren die beiden letz⸗ ten Vorſitzenden und der Geſchäftsführer? War der Geſchäftsführer eine hauptamtlich angeſtellte Perſon oder erhielt derſelbe nur eine monatliche oder jähr⸗ liche Entſchädigung?“—— Der Ortsausſchuß für Leibesübungen in Mannheim wurde im April 1922 gegründet und am 1. Januar 1936 als Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen weitergeführt. Die beiden letzten Vorſitzenden waren die Herren Herzog und Sturmföchrer Körbel. Der langjährige und letzte Geſchäftsführer war Carl Crezeli. Die Tätigkeit des Geſchäftsführers war ehrenamtlich. Berlin.„Können Sie mir die Anſchriften eini⸗ ger diplomatiſchen Korps in Berlin mitteilen?“— Die Diplomatiſchen Korps haben folgende Anſchrif⸗ ten: Jugoſlawien in Berlin W' 10, Regentenſtr. 17; Rumänien in Berlin W' 10, Rauchſtr. 26; Bulgarien in Berlin'ö 62, Budapeſter Str. 28; Türkei in Berlin W' 10, Tiergartenſtr. 19; Ungarn in Berlin 'ß10, Corneliusſtr. 8 Polen in Berlin W' 35, Kur⸗ fürſtenſtr. 136; Griechenland in Berlin W' 10, Hohen⸗ zollernſtr. 22; Tſchechoſlowakei in Berlin Wᷣ᷑ 10, Rauchſtr. 27; Niederlande in Berlin Wü 10, Rauchſtr. Nr. 10; Großbritannien in Berlin W' 10, Wilhelm⸗ ſtraße 70; Schweden in Berlin W' 10, Tiergarten⸗ ſtraße 36; Japan in Berlin W' 62; Ahornſtr. 1; Ver⸗ einigte Staaten von Nordamerika, Berlin Wöᷓ 10, Bendlerſtr. 39. Fr. M. K.„Was iſt bei Durchfall von Hühnern zu tun?“—— Der unter Hühnern auftretende Durchfall kann verſchiedene Urſachen haben. Es kommen ſtark abführendes Futter, Darmwürmer ver⸗ ſchiedener Art und Darmbakterien in Frage. Han⸗ delt es ſich um eine der letzten Urſachen, ſo müſſen Sie Anſteckungsgefahr gewärtigen, da der ausge⸗ ſchiedene Kot erkrankter Tiere, der gelegentlich von den geſunden gepickt wird, die Erreger meiſt in großer Menge enthält. Vorbeugend wirken folgende Maßnahmen: Runkelrüben und zu fette Küchenab⸗ fälle dürfen nicht verfüttert werden. In das Weich⸗ futter kommt täglich auf je 20 Hühner je ein Eß⸗ löffel Schlemmkreide und phosphorſaurer Kalk. Holzkohle und Kalkſteinchen, ſog. Grit, ſtellen Sie den Tieren zur beliebigen Aufnahme hin, um die Darmtätigkeit der Tiere günſtig zu beeinfluſſen. Das Weichfutter darf nie kalt oder ſauer werden, Futter- und Trinkgefäße müſſen immer rein ſein. Wenn trotzdem wieder Erkrankungsfälle auftreten, ſo müſſen die kranken von den geſunden Tieren ſo⸗ fort abgeſondert werden. Dann iſt auch eine bak⸗ teriologiſche Unterſuchung anzuraten. ckar.„Der Angeſtellte X iſt ſeinerzeit bei einer Firma A. eingetreten. Die Firma A. iſt in eine Firma B. aufgegangen und die Firma B. ſchließlich in die Firma C. Bis hierher beſteht bei mir keine Unklarheit, daß die Dienſtjahre durchgehend zählen. Der Angeſtellte X iſt nun bei der Firma C. von ſich aus durch Kündigung ausgeſchieden und in die Firma D. eingetreten. Der Zufall hat es nun ge⸗ bracht, daß C. und D. heute im gleichen Konzern ver⸗ LeKeinigt ſind, allerdings iſt jede Firma für ſich ſelbſtän⸗ dig. Der Angeſtellte X iſt heute aber genau ſo gut für C. wie für D. tätig. Es iſt nun die Frage auf⸗ getaucht, zählen die Dienſtjahre ab Eintritt bei Firma A. oder ab Neueintritt bei Firma., nach⸗ dem der Uebertritt zu D. aus eigenem Willen er⸗ folgt iſt.“—— Da die Firma D. eine Neugründung iſt, zählt die Dienſtzeit erſt vom Eintritt bei dieſer Firma an. Die Firma D. kann dem Angeſtellten die Dienſtzeit bei ihren Vorgängerinnen anrechnen. Wette.„Wie groß iſt Abeſſinien im Verhältnis zu Deutſchland? Wieviel Straßen hat ungefähr Mannheim? Auf welchen Tag fiel der 1. Juli 19192 Gibt es in Mannheim eine Verleihanſtalt für Mo⸗ torräder und wie heißt die Anſchrift?“—— Abeſ⸗ ſinien umfaßt eine Fläche von 800 000 Quadrat⸗ kilometer und Deutſchland eine ſolle von 540 000 Quadratkilometer. Mannheim hat ungefähr 1100 Straßen. Der 1. Juli 1919 war ein Dienstag. Die Anſchrift für ſolche Verleihgeſchäfte finden Sie im Mannheimer Einwohnerbuch. M. J.„Haben die Fiſche ein Gehör? Wieviel Linkshänder gibt es im Reich? Welches Alter er⸗ reichen unſere Waldbäume? Wieviel Einwohner hatte Berlin vor 150 Jahren?“—— Ein Gehör haben die Fiſche nicht. Luftdruckſchwankungen uſw. werden durch die Schwimmhlaſe wahrgenommen. Linkshändig ſind nach ſtatiſtiſchen Beobachtungen —4 v. H. der Bevölkerung. In einem Garten in Hennersdorf, einem ſchleſiſchen Dorf bei Görlitz, ſteht eine Eibe, die auf ein Alter von 1400 Jahren geſchätzt wird. Dies dürfte wohl der älteſte Baum Deutſchlands ſein. Berlin hatte 1602 8000 Einwoh⸗ ner, 1700: 55 000, 1800: 172 132, 1830: 247 500, 1850: 418 733, 1871: 826 341, 1880: 1 123 749, 1890: 1 578 516, 1900: 1888 313, 1910: 2071 907, 1920: 3 879 409, 1930: 4 333 000. Ch. R.„Was iſt mit dem Luftſchiff Zeppelin 128“ geſchehen?“—— In unſerem letzten Brief⸗ kaſten haben wir dieſe Frage ausführlich behandelt. Sie haben die Antwort ſicher nach Abſendung Ihrer Anfrage geleſen. Wette.„Welche Höhe wurde bis jetzt bei Stratos⸗ phärenflügen erreicht?“—— Piccard⸗ Belgien er⸗ reichte bei ſeinem Aufſtieg 1931 15 800 m und ein Jahr ſpäter 16800 Meter. Die Amerikaner Stevens und Anderſon ſtiegen am 11. November 1935 mit einem Freiballon 20060 Meter hoch. Mit unbemannten Pilotballonen ſind ſchon Höhen von 36 000 Meter erreicht worden. K. 183. Die Poſt kann und wird über die An⸗ ſchrift von nach auswärts verzogenen Perſonen keine Auskunft geben, Anſchriften können Sie nur durch das Meldeamt beim Bezirksamt erfahren. Sozialrentner ſind ſolche Leute, die aus der Reichs⸗ verſicherung Angeſtelltenrente bzw. Ruhegeld, In⸗ validenrente und Unfallrente erhalten. Kleinrent⸗ ner ſind Perſonen, deren Hilfsbedürftigkeit eine Folge der Geldentwertung(Inflation) iſt. Ihre dritte Anfrage wurde im letzten Briefkaſten unter „Gebäudeſchaden“ behandelt. 18 R. W.„Welche Schreibweiſe iſt richtig? Senden Sie mir bitte eine Preisliſte über die von Ihnen führenden Wurſt⸗ und Räucherwaren oder: Senden Sie mir bitte eine Preisliſte über die von Ihnen geführten Wurſt⸗ und Räucherwaren. Sagen Sie mir auch bitte, wie das Wort Magnetiſeur richtig getrennt wird.“—— Die zweite Schreibweiſe iſt richtig. Die Trennung lautet: Ma⸗gne⸗ti⸗ſeur. O. E.„Weshalb wird in der Riedfeldſtraße nicht gebaut, da doch in allen Stadtteilen zur Zeit Neu⸗ bauten entſtehen?“—— Die Gründe ſind uns nicht bekannt. Vielleicht ſetzen Sie ſich einmal mit der Stadtverwaltung in Verbindung. K. K.„Ich bin Spezialiſt der Sauerkraut⸗ und Gurken⸗Konſerven⸗Branche und arbeite zur Zeit als Hilfsarbeiter in einer Maſchinenfabrik. Ich möchte mich wieder in meinem Spezialfach betätigen, und zwar außerhalb Mannheims. Können Sie mir eine Fachzeitſchrift benennen, in der ich entſprechend inſerieren, oder eine Stelle, an die ich mich ſonſt noch hinwenden könnte?“—— Die Anſchriften von Fachzeitſchriften können Sie durch das Sekretariat unſerer Schriftleitung erhalten. H. K.„Was iſt Mate?“—— Mate ſtammt von beſonderen Arten von Stechpalmen, hat alſo mit echtem Tee nichts zu tun. Man ſchlägt die Zweige ab, erhitzt ſie über hellem Feuer, läßt ſie einige Tage gären, trocknet ſte dann vollſtändig und zer⸗ ſtampft oder zermahlt die Blätter. Der Aufguß wird ähnlich wie Tee hergeſtellt. H. O.„Wie groß waren die Spareinlagen bei den deutſchen Sparkaſſen im Januar 1933 und wie groß im Januar 19352“—— Im Januar 1933 betrugen die Spareinlagen 10,2 Milliarden 1 und im Januar 1935 13,8 Milliarden I. Jrafrtische Natsgliläüge Fraun M.„Wie kann ich Sporflecken, die durch Waſſer verurſacht wurden, aus einem Stores ent⸗ fernen?“—— Man ſpannt die fleckige Stelle des Stores über einen Topf, gießt eine heiße Löſung von 9 Teilen Pottaſche und 1 Teil Kleeſalz darüber und wäſcht die Stelle dann mit klarem Waſſer aus. Frau B.„Wie muß ich meinen Gummibaum be⸗ handeln, deſſen junge Blätter ſchwächer werden und deſſen alte Blätter abfallen?“—— Der Gummi⸗ baum trägt im warmen Zimmer ſeine Blätter mei⸗ ſtens nicht waagrecht, ſondern läßt ſie ſchlaff herab⸗ hängen, weil man ihn zu warm hält. Das Ver⸗ pflanzen iſt erſt notwendig, ſobald die Wurzeln die Erde vollſtändig durchzogen haben. Er muß jähr⸗ lich in gute, ſandige Miſtbeeterde verpflanzt werden und im Sommer möglichſt Kuhdungwaſſer oder Hakaphos(zwei Gramm auf einen Liter Waſſer) er⸗ halten. Auch muß er im Sommer oft beſprengt werden, und im Winter müſſen die Blätter durch wöchentliche Waſchungen rein gehalten werden. Auf der Oberſeite der Blätter ſetzt ſich leicht Staub feſt und auf der Unterſeite ſtedelt ſich meiſt Ungeziefer an. Werden die jungen Blätter ſchwächer und klei⸗ ner, hängen die alten Blätter ſchlaff herab ode gilben ſie gar übermäßig ſchnell und fallen ab, ſo leidet die Pflanze an Nahrungs⸗ und Luftmangel oder an zu hoher trockener Wärme. Gedüngt darf erſt werden, wenn die verpflanzte Pflanze durch⸗ wurzelt iſt, ſonſt verbrennen die Wurzeln und die Pflanze geht ein. Thomasmehl und Kaliſalz dür⸗ fen dem Gummibaum nicht gegeben werden. Kuchen.„Wie kann ich einen Napfkuchen gut von ſeiner irdenen Form löſen?“—— Wenn ſich der Napfkuchen ſchwer von der irdenen Form löſt, ſo ſtelle man die Form eine Minute in kochendes Waſſer. Mieler umd Daſmumng K. M.„Wenn ein Mieter auszieht und der Tün⸗ cher kommt in die Wohnung, wer hat dann die Woh⸗ nung zu reinigen: der alte oder der neue Mieter oder der Hausherr?“—— Die Reinigung der Woh⸗ nung iſt in dieſem Falle Sache des Hauseigen⸗ tümers, da der neue Mieter verlangen kann, daß die zu beziehende Wohnung beſenrein iſt. Erſbschiaſtsangelegenſieiten K. 100.„Meine Eltern hatten früher eine Land⸗ wirtſchaft in einem kleinen Dorf. Infolge Krankheit wurde dieſe 1911 verkauft. Mein Vater erwarb ſich ein kleines Wohnhaus, er ſtarb jedoch 1921, meine Mutter vor einigen Wochen; das Haus ſteht auf dem Namen meines Vaters. Nun kommt mein Bruder und ſchreibt mir, er hätte zu dieſem Kauf 700 Mk. gegeben unter der Bedingung, daß das Haus auf ſei⸗ nen Namen eingetragen wird. Ich ſowie meine Schweſter haben von der Sache nie etwas gehört, zumal ich, meine gefallenen Brüder und meine Schweſter, immer Geld nach Hauſe geſchickt haben. Er ſchreibt mir außerdem, daß der Vater einen Ver⸗ merk in das Grundbuch eintragen ließ, daß nach dem Tod der Eltern das Haus meinem Bruder gehört; meine Schweſter und ich gingen in dieſem Fall leer aus. Mein Bruder war damals aktiv beim Militär, ich nehme an, er hat gar nicht über das Geld ver⸗ fügt. Meine Mutter hat ſich auch noch überreden laſſen, daß nach ihrem Tode das Haus ihm gehören ſoll. Kann ich vom Bürgermeiſteramt einen Auszug aus dem Grundbuch verlangen? Was ſollen wir weiter unternehmen, um zu unſerem Recht zu kom⸗ men?“—— Sie können ſich von dem zuſtändigen Grundbuchamt einen Grundbuchauszug ſchicken laſ⸗ ſen. Aus dieſem muß hervorgehen, ob tatſächlich eine Vormerkung der erwähnten Art eingetragen iſt. Wenn Ihre Mutter durch letztwillige Verfügung das Haus Ihrem Bruder übertragen hat, können Sie, falls eine Enterbung in dieſer letztwilligen Ver⸗ fügung bezüglich Ihrer Perſon und Ihrer Schweſter ausgeſprochen iſt, zum mindeſten das Pflichtteil ver⸗ langen. Iſt eine Enterbung nicht erfolgt und durch die letztwillige Verfügung lediglich beſtimmt, daß das Haus in das Eigentum Ihres Bruders über⸗ gehen ſoll, können Sie die Auseinanderſetzung des Nachlaſſes verlangen, Offenbar lag doch ſchon ſeit dem Tode des Vaters eine ungeteilte Erbengemein⸗ ſchaft vor, ſo daß Ihre Mutter, wenn das Haus noch auf den Namen des Ehemannes lautete, evtl. gar nicht zu Verfügungen hierüber berechtigt war. Liegt der Sachverhalt ſo, wie wir vermuten, konnte Ihre Mutter lediglich über ihren Erbteil verfügen und müßte jetzt auf jeden Fall die Auseinanderſetzung des Nachlaſſes erfolgen Dabei kann die Frage über die Beteiligung Ihres Bruders an dem Kaufpreis geklärt werden. Auf jeden Fall empfehlen wir die Nachlaßauseinanderſetzung bei dem zuſtändigen Nachlaßgericht zu beantragen und die letztwillige Verfügung Ihrer Mutter auf ihre Rechtsgültigkeit hin nachprüfen zu laſſen. HMenerfragen M. 1000.„Wenn ich ein Haus kaufe um den Preis von angenommen 12000 Mk.(Drei⸗ Familienhaus), was würden da für Abgaben darauf ruhen für jähr⸗ liche Steuer, für Gebäude⸗Verſicherung, Feuer uſw., für ſonſtige Abgaben uſw.? Wenn ich eine Hypothek aufnehmen würde, wie wäre ungefähr der heutige Zinsſatz?“—— Ihre Frage läßt ſich zahlenmäßig auf Grund Ihrer Angaben nicht beantworten. Der Erwerbspreis eines Hauſes iſt für die auf ihm ruhenden Steuern und Laſten ohne Bedeutung. Die Grundſteuer für Staat und Gemeinde richtet ſich nach dem badiſchen Steuerwert und beträgt zur Zeit für den Staat 0,56 v.., für die Gemeinde Mann⸗ heim 1,041 v. H. aus 70 v. H. des badiſchen Steuer⸗ werts. Die Gebäudeverſicherung berechnet ſich aus dem beſonders für dieſen Zweck ermittelten Brand⸗ kaſſenwert. Als ſonſtige Abgaben kommen für Haus⸗ grundſtücke, die vor dem Jahre 1919 bereits beſtan⸗ den haben, die Gebäudeſonderſteuer in Betracht, die ebenfalls aus dem badiſchen Steuerwert berechnet wird, deren Sätze aber von Fall zu Fall ganz ver⸗ ſchieden ſein können. Den ſicherſten Aufſchluß über die Laſten können Sie immer von dem Eigentümer ſelbſt erhalten. Der Zins für eine 1. Hypothek auf ein Grundſtück der von Ihnen offenbar gedachten Art iſt zur Zeit etwa 5 v H. Junxistiseſie ragen H. H.„Sind meine Eltern verpflichtet, mir eine vollſtändige Ausſteuer mitzugeben, wenn ich ſeit 1928 bis jetzt mein ganzes Gehalt bis auf ein kleines Taſchengeld abgegeben habe? Fernerhin bin ich in einer Verſicherung, welche am 1. Juli 1936 abläuft. Ich bin allerdings am 1. April ausgezogen, bezahle aber ſelbſt meine Verſicherung weiter. Können meine Eltern nach rechtlichem Standpunkt dieſelbe an ſich ziehen? Meine Wäſche, die mir meine Eltern ge⸗ ſchenkt haben, wollen ſie mir erſt herausgeben, wenn ſie die Belege meiner Eheſchließung haben. Ich zweifle jedoch, ob ich dieſe erhalte. Weiter möchte ich noch erwähnen, daß mein Vater immer in Arbeit geſtanden hat.“—— Ihr Vater iſt verpflichtet, Ihnen im Falle Ihrer Verheiratung zur Einrichtung des Haushalts eine angemeſſene Ausſteuer zu ge⸗ währen, ſoweit er bei Berückſichtigung ſeiner ſonſti⸗ gen Verpflichtungen ohne Gefährdung ſeines ſtandes⸗ gemäßen Unterhaltes hierzu imſtande iſt. Ob Ihre Eltern die Verſicherung für ſich beanſpruchen können, hängt davon ab, wer als Berechtigter in dem Ver⸗ ſicherungsvertrag bezeichnet iſt. Sind Sie als Ver⸗ ſicherte in dem Vertrag aufgeführt und auch als Empfangsberechtigte bezeichnet, können, falls Sie bereits volljährig ſind, Ihre Eltern darauf keinen Anſpruch erheben. Wenn Sie volljährig ſind, können Ihnen Ihre Eltern die geſchenkten Sachen und ins⸗ beſondere die Wäſche, nicht vorenthalten. Nr. 100.„Muß eine Frau, die in Scheidung lebt, Matratzen, Schoner. Federbetten und die nötigen Bettbezüge herausgeben, welche die Frau mit in die Ehe gebracht hat? Gütertrennung beſteht nicht. Iſt der Mann geſetzlich verpflichtet, die Frau zu unter⸗ halten, bis die Scheidung ausgeſprochen iſt, da der Mann in Arbeit ſteht?“—— Da bis zur Rechts⸗ kraft des Scheidungsurteils dem Ehemann das Recht der Verwaltung und Nutznießung an dem einge⸗ brachten Gut ſeiner Frau zuſteht, kann er die Her⸗ ausgabe des eingebrachten Gutes an ſeine Ehefrau bis zu dieſem Zeitpunkt verweigern und die Herſtel⸗ lung dieſes Verwaltungs⸗ und Nutznießungsrechtes von der Ehefrau verlangen. Nach 8 1361 BGB hat der Mann, wenn die Ehegatten getrennt leben, je⸗ doch der Frau die zur Führung eines abgeſonderten Haushalts erforderlichen Sachen aus dem gemein⸗ ſchaftlichen Haushalt herauszugeben, es ſei denn, daß die Sachen für ihn unentbehrlich ſind. Bis zur Rechtskraft des Scheidungsurteils hat der Ehemann ſeiner Ehefrau den Unterhalt durch Entrichtung einer Geldrente zu gewähren. K. M. 1936.„Im Jahre 1925 ſtarb die erſte Frau meines Mannes; 1928 heiratete er die zweite Frau und teilte das geſamte Möbel unter ſeine 4 Kinder. Die zweite Frau hatte ihren eigenen Haushalt; ſie beging aber Ehebruch und iſt ohne Wiſſen ihres Mannes mit ihrem geſamten Haushalt ausgezogen und hat dem Manne die leere Wohnung hinterlaſſen. Die älteſte Tochter meines Mannes ließ ihrem Vater ſofort untergeſtelltes Möbel herfahren, um die Wohnung nicht zu verlieren. Im September 1929 heiratete ich meinen jetzigen Mann. Mein Mann erzählte mir den Sachverhalt. 1933 wurde mein Mann krank; ich bat um ein Teſtament. Es wurde aber kein Teſtament gemacht. Als es mit meinem Manne ſehr ſchlecht ſtand, fragte ich die Tochter, ob man mir die Sachen nach dem Tode des Vaters wegnimmt. Die Tochter erklärte, daß ich die Sachen bis zu meinem Tode behalten könne. Mein Mann ſtarb 1934. Können bei meiner Wieder⸗ verheiratung die Möbelſtücke weggenommen wer⸗ den?“—— Die Möbel ſtehen im Eigentum der Tochter. Sie ſind dem Vater und auch Ihnen nur leihweiſe überlaſſen worden. Wenn die Tochter beim Ableben des Vaters Ihnen das Nutzungsrecht an den Möbeln bis zu Ihrem Ableben eingeräumt und hieran keine beſonderen Bedingungen geknüpft hat, kann ſie ſie heute auch nicht zurückfordern. Quälen Benutzen Sie Sle slch Schnellbinder miei mau mrer Krawalle Schneffplade, Ruck- Zuct Nos in Läden Sb sf K.„Mein Mann iſt als Artiſt in Dänemark ver⸗ unglückt. Die Hauptbehandlung der Unfallverletzun⸗ gen wurde in Deutſchland vorgenommen. Die Arzt⸗ rechnng habe ich an die Verſicherungsgeſellſchaft „Hand in Hand“, Kopenhagen, geleitet. Dieſe hat mir lediglich die Röntgenkoſten mit 21 Mark ver⸗ gütet, aber die übrigen Koſten mit 212 Mark abge⸗ lehnt, mit dem Hinweis, daß nach dem däniſchen Unfallverſicherungsgeſetz nur Röntgenkoſten zut be⸗ zahlen ſind. Was muß ich unternehmen, um auch die Bezahlung der Reſtkoſten zu erreichen, denn ſchließ⸗ lich kann ich dieſen Betrag nicht aus meiner Taſche bezahlen?“—— Sie müſſen die aus dem Unfall Ihres Mannes erwachſenen Verſicherungsanſprüche gegenüber denjenigen Verſicherungen bzw. Berufs⸗ genoſſenſchaften geltend machen, bei denen Ihr Mann verſichert iſt. Eventuell muß die Krankenverſicherung für die Behandlungskoſten Ihres Mannes aufkom⸗ men. Lehnen die Verſicherungen die Vergütung einzelner Behandlungskoſten ab, bleibt Ihnen die Möglichkeit, Ihr Recht im Klageweg geltend zu machen. Zuvor müſſen Sie jedoch prüfen, ob die Verſicherung auf Grund ihrer Statuten zum Erſatz dieſer Koſten verpflichtet iſt. G. K.„Wie lange muß ich ein Pfand aufheben, wenn ich Geld darauf geliehen habe? Das Pfand ſollte innerhalb acht Tagen wieder abgeholt wer⸗ den.“—— Wenn Ihre Forderung, für die as Pfand gegeben worden iſt, fällig iſt, können Sie ſich aus dem Pfand durch Verſteigerung befriedigen. Sie mitſſen dies oͤem Eigentümer des Pfandes jedoch zu⸗ vor androhen und dabei den Geldbetrag bezeichnen, wegen deſſen die Verſteigerung des Pfandes ſtatt⸗ finden ſoll. Am zweckmäßigſten fordern Sie alſo nochmals den Schuldner auf, binnen einer Friſt von 2 Wochen das Pfand einzulöſen und teilen ihm mit, daß Sie im Falle der Nichteinlöſung nach Umfluß dieſer Friſt das Pfand zur Verſteigerung bringen und ſich auß dem Erlös befriedigen werden. . H. P.„Meine Frau hatte in den Jahren 1912 bis 1930 ein Photo⸗Geſchäft, ſie war damals noch nicht verheiratet, ich lernte ſie im Jahre 1934 kennen, ge⸗ heiratet haben wir im März 1935. Das Geſchäft mußte ſie infolge des ſchlechten Geſchäftsganges 1930 ſchließen. Dem Städt. Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werk iſt ſie 304 Mark ſchuldig geblieben, da ſie einfach zahlungsunfähig war. Ich wollte mir nun einen Volksempfänger(Radio) kaufen, und zwar über das Gaswerk. Das Werk teilte mir aber mit, daß es mir dieſen Kredit nicht bewilligen könne, ich ſchulde ihm noch 304 Mark; erſt müſſe ich dieſe Schuld bezahlen. Ich ſelbſt bin ſeit 1930 arbeitslos, dem Gaswerk ſchulde ich perſönlich nichts, meine Rechnungen ſind bezahlt. Bin ich verpflichtet, die Schulden meiner Frau, welche ſie ledig gemacht hat, zu bezahlen? Was ſoll ich tun?“—— Die Frage läßt ſich nur beant⸗ worten, wenn feſtſteht, ob Sie in den beſtehenden Vertrag Ihrer Frau mit dem Gaswerk, auf dem die Schuld Ihrer Frau baſtert, eingetveten ſind. Iſt dies nicht der Fall, dann kann das Gaswerk Sie auch nicht für die Schuld Ihrer Frau in Anſpruch wehmen⸗ In dieſem Falle müſſen Sie dem Gaswerk mitteilen, daß Sie die Schuld Ihrer Frau weder übernom⸗ men, noch anerkannt haben und hierfür nicht aufkom⸗ men. N e, J7JJJͥõãͤĩ—yAſ“— ß. 0 ˙ 0 10 1 * 18 2 1 eee Samstag, 11. April/ Sonntag, 12. April 1936 Oſter⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung —— 1 I Mare ſfaeur Noulioual fa lar 5 1 Woran xiul zl— vom 12. bis 20. April 1986 im Nationaltheater Oſterſonntag, 12. April: Außer Miete„Parſifal“, von Richard Wagner, Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfang 18 Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr. Oſtermontag, 13. April: Miete H 20, Sondermiete H 11. „Hamlet“— mit Willy Birgel—, Tragödie von Wilhelm Shakeſpeare, Anſang 19 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Dienstag, 14. April: Miete A 21, Sondermiete A 11,„Eine Frau ohne Bedeutung“. Schauſpiel von Oscar Wilde, Anfang 20 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Mittwoch, 15. April: Für die NS⸗Kulturgemeinde Lud⸗ wigshaſen, Abt. 46—49, 101—103, 111, 405—409, 416—419, 431, 482494, 451452, 905909, Gruppe F, Nr. 815 bis 817 und Gruppe B„Arabella“, Oper von Richard Strauß, Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Donnerstag, 16. April: Miete D 23, Sondermiete D 12 und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 41—42, „Diener zweier Herren“, komiſche Oper von Arthur Kuſterer, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.90 Uhr. Freitag, 17. April: Miete F 22, Sondermiete F 12 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 261—263, „Warbeck“, Schauſpiel von Hermann Burte, Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 18. April: Miete E 20 und für die NS⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 281282, 201,„Diplomatie und Liebe“, Operette von Bernhard Lobertz, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Sonntag, 19. April: Nachmittags⸗Vorſtellung für die NS⸗ Kriegsopferverſorgung— ohne Kartenverkauf—„Char⸗ leus Tante“, Schwank von Brandon Thomas, Anfang 14 Uhr, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete B 20,„Die Meiſterſinger von Nürnberg“, von Richord Wagner, Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfang 18.90 Uhr, Ende gegen 23.80 Uhr. Montag, 20. April: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 142—144, 221—229, 356, 359, 390, 504—510, 514 520, 529530, 554560, 564—570, Gruppe D, Nr. 1 bis 400, Gruppe E, Nr. 1— 300,„Warbeck“, Schauspiel von Hermann Burte, Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.80 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten Oſterſonntag, 12. April: Freier Verkauf, Eintrittspreiſe 0,0 bis 4, Gaſtſpiel Claire Waldoff mit Enſemöble, „Drei alte Schachteln“, Operette von Walter Kollo, An⸗ fang 20 Uhr, Ende etwa.30 Uhr. Oſtermontag, 13. April: Nachmittags⸗Vorſtellung, Gaſtſpiel Claire Waldoff mit Enſemble,„Drei alte Schachteln“, Operette von Walter Kollo, Anfang 16 Uhr, Ende nach 18.80 Uhr. Abends: Gaſtſpiel Cl. Waldoff mit Enſemble, „Drei alte Schachteln“, Operette von Walter Kollo, An⸗ fang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Dienstag, 14. April: Gaſtſpiel Claire Waldoff mit Enſemble, „Drei alte Schachteln“, Operette von Walter Kollo, An⸗ fang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Mittwoch, 15. April: Gaſtſpiel Claire Waldoff mit Enſemble, „Drei alte Schachteln“, Operette von Walter Kollo, An⸗ fong 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Claire Waldoff gaſtiert bis einſchließlich Sonntag, 19. April, jewei“s 20 Uhr. Jagen Karſamstag, 11. April Nationaltheater:„Hamlet“, Miete C, 19.30 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Kaffee Loebn Konzert(Verlangerung, Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 Uhr. Maunheimer Kunſtverein. L 1, 1: Gebünet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: 11 bis 13 Uhr Auslethe; 9 bis 183 Uhr Leſeſäle. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Tragödie von Shakeſpeare 10 bis 13 und Leſehalle Neckarſtadt: Buchausgabe von 15 bis 19 Uhr; Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Oſterſonntag, 12. April Nationaltheater:„Parſifal“, Oper von Richard Wagner, 18 Uhr. a Roſengarten:„Drei alte Schachteln“, Operette von W. Kollo, Gaſtſpiel Claire Waldoff mit Enſemble, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Im Flug um die Welt; 17 Uhr Vor⸗ führung des Sternprofektors. Friedrichspark: 20 Uhr Frühlingsſeſt mit Tanz. Kleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Kabarett. Tanz: Ballhaus Clou Kafiee Vaterland. Roſengarten: 19 Uhr Meiſterſchaſtsringlämpfe. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 15 bis 17 Uhr. Waldparkreſtaurant: 15 bis 24 Uhr Militärkonzert des In⸗ fanterieregiments 110(und Tanz). Lichtſpiele: Univerſum:„Savoy⸗Hotel 217“.— 3 und von Al ⸗ hambra:„Stenka Raſin“.— Schauburg:„Der Held von Texas“.— Palaſt und Gloria:„Der Ku⸗ ier des Zaren“.— Copitol:„Das Einmaleins der Liebe“.— Scala:„Epiſode“. Oſtermontag, 13. April Nationaltheater:„Hamlet“, Tragödie von W. Miete H, 19 Uhr. Roſengarten:„Drei alte Schachteln“, Operette von W. 5 Gaſtſpiel Claire Waldoff mit Enſemble, 16 und 2 r. Planetarium: 16 Uhr Eine Reiſe nach den Planeten(mit Lichtbildern und Sternprojektor); 17 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Friebrichspark: 20 Uhr Frühlingsfeſt mit Tanz. Kleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Kabarett. Tanz: Clou, Ballhaus, Kaffee Vaterland. Shakeſpeare, Roſengarten: 10 Uhr Meiſterſchaftsringkämpfe; 19 Uhr Meiſterſchaftsringkämpfe(Entſcheidung). Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 11 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 13.30 und von 15 bis 17 Uhr Mannheimer Kunſtverein, L I, 1: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Ausſtellung: Chr. Rohlfs und Joachim Utech. Muſeum für Natur, und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Was hören wir? Sonntag, 12. April Reichsſender Stuttgart .00: Hafenkonzert.—.05: Frohes Oſtern(Schallpl.). —.45: Orgel⸗Choräle.—.00: Kath. Morgenfeier.— .45: Bekenntnis zur Zeit.— 10.00: Mit Hammer und Pflug.— 10.30: Chorgeſang.— 11.15: Alemanniſche Heimat. — 11.30: Die Sinne tönt nach alter Weiſe. Funkfolge.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Kinderfunk.— 14.45: Das Volk erzählt.— 15.00: Deutſche Scholle.— 16.00: Nette Sachen aus Köln.— 18.00: Einkehr und Wandlung. — 18.30: Heitere Opernſzenen.— 19.00: Oſterſpaziergang. — 20.00: Oberon. Oper von Weber.— 22.00: Nachrichten. — 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik: Lenz und Liebe. Deutſchlandſender .00: Bauernfunk.— 10.00: Morgenfeier.— 10.45: Orgelfantaſien.— 11.00: Neue Gedichte.— 11.30: Fauſt. Oſterſzenen.— 12.15: Allerlei bis zwei.— 14.00: Kinder⸗ funkſpiel.— 14.30: Oſterlieder aus Polen, Italien, Ungarn. — 15.30: Orgelfantaſien 16.00: Muſik am Nachmittag. 17.30: Tod und Auferſtehung. Funk⸗Kantate.— 18.15: Melodie und Rhythmus.— 19.40: Deutſchlond⸗Sportecho.— 20.00: Volkstümlicher Opernabend.— 22.30: Kleine Nacht⸗ muſik.— 23.00: Heiterkeit und Fröhlichkeit(Schallplatten). Montag, 13. April Reichsſender Stuttgart .00: Hafenkonzert.—.25: Bauernfunk.—.00: Evang. Morgenfeier.—.30: Franz Liſzt als Orgelvirtuoſe.— 10.00: Morgenfeier.— 10.30: Bach— Beethoven— Reger: Klaviermuſik.— 11.00: Aus der Welt der Oper.— 11.30: Fröhliche Weiſen.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Muſik am Mittag.— 13.50: Erzeugungsſchlacht.— 14.00: Kinderſtunde.— 14.45: Aus Loden und Werkſtatt.— 15.00: Muſik am Hofe Friedrichs des Großen. 15.30: Ritter vom hohen„C“(Schallpl.).— 16.00: Buntes Kon⸗ zert.— 18.00: Eierwerſen. Oeſterlicher Volksbrauch.— 18.15: Die Königin der Inſtrumente.— 19.00: Melodie und Rhythmus.— 19.40: Turnen und Sport.— 20.00: Spiel⸗ bälle der Fröhlichkeit. Buntes Funkfeſt.— 22.00: Nachrich⸗ ten.— 22.15: Großer Preis von Monaco. Funkberichte.— 1 Sportberichte— 23.00: Tanzmuſik.— 24.00: Nacht⸗ muſik. Deutſchlandſender 10.00: Kammermuſik.— 11.00: Oſtergrüße deutſcher Dich⸗ ter.— 11.30: Und es ward Licht. Kantate.— 12.00: Stand⸗ muſik.— 13.10: Muſik zum Mittag.— 13.30: Unterhal⸗ tungskonzert. Dazwiſchen Funkberichte vom Großen Preis von Monaco.— 17.00: Schallplatten.— 18.00: Melodie und Rhythmus.— 19.40: Deutſchland⸗Sportecho.— 20.00: Bunte Oſtereier.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. — 24.00: Unterhaltungskonzert. Dienstag, 14. April Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Unterhaltungsmuſik.— 11.00: Schallplatten.— 11.30: Bäuernſunk.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Von Blumen und Tieren.— 16.00: Bunte Muſik am Nach⸗ mittag.— 18.00: Muſik am Feierabend.— 19.00: Furioſo (Schallpl.).— 19.45: HJ⸗Funk.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Zauber der Stimm Nachrichten.— 22.30: Aus 0 Navy⸗Band.— 23.00: Unterhaltungs⸗ 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .10: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.45: Fröhlicher Kin⸗ dergarten.— 11.30: Frauenfunk.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Frauenfunk.— 15.45: Ewiges Deutſchland. — 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.00: Schallplatten.— 17.50: Sport der Jugend.— 18.00: Muſikaliſches Zwiſchen⸗ ſpiel.— 18.20: Politiſche Zeitungsſchau.— 18.40: Zwiſchen⸗ progromm.— 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung.— 20.10: Muſik zur Unterhaltung.— 21.00: Tanzmuſik.— 22.80: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. „Kraft durch Freude“ Wanderfahrt am 12. April(Oſterſonntag) ach Weinheim— Buchklingen— Löhrbach— Unterabt⸗ einach(Mittagsraſt)— Waldmichelbach. Wanderzeit 5 Stunden. Abfahrt.15 Uhr Oõech Neckarſtadt. Rückfahrt 18.40 Uhr ab Waldmichelbach. Fahrpreis.60 Mk. Fahrt Nr. 7 vom 28. April bis 6. Mai 1936. Erſte Seefahrt nach Norwegen Meldungen für dieſe Fahrt ſind umgehend bei den Kö F ⸗Geſchäftsſtellen abzugeben. Geſamtkoſten 62,50. Für bedürftige und verdiente Arbeitskameraden wird ein Zuſchuß von 15„ gewährt. Anträge ſind ſofort an die Betriebs⸗ oder Ortswarte zu richten. Fahrt nach Wertheim am 12. und 13. April 1936 Hinfahrt am 12. April ab Mannheim Hbf..04 Uhr, an Wertheim 11.08 Uhr. Rückfahrt am 13. April ab Wertheim 18.20 Uhr, an Mannheim Hbf. 23.32 Uhr. Da die Verpflegung mit dem Mittageſſen am 13. April endigt, bitten wir alle Teilnehmer entſprechend Vorſorge zu treffen. Konzert der US A⸗ und Volksmuſik. a ch n F It Sport für jedermann Dienstag, 14. April Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 18 bis 20 Uhr Städtiſche Spielplatzanlage am Planetarium. 19.80 bis 21.30 Uhr Turnhalle Seckenheimſchule. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(für Frauen und Mädchen): 19.30 bis 21 und 21.30 bis 22.30 Uhr Turnhalle Liſelotteſchule, Colliniſtraße. Jeweils 19.30 bis 21.30 Uhr Turnhalle Waldhofſchule; Turnhalle Humboldtſchule, Gar⸗ tenfelöſtraße; Mädchenberufsſchule, Weberſtraße. Deutſche Gymnaſtik(Frauen und Näschen]: 19.45 bis 20.45 Uhr Mädchenberufsſchule, Weberſtraße. Chortanz(Frauen und Männer]: 19.30 bis 20.30 Uhr Peſtalozziſchule, Eingang Karl⸗Ludwig⸗Straße. Volkstanz(Burſchen und Mädels): 19.80 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule, Eingang Otto⸗Beck⸗Straße. Kleinkindergymnaſtik: 16 bis 17 Uhr Gymnaſtikhalle Stadion. Schwimmen für Hausfrauen(Vormittagskurſus): 9 bis 10.80 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 2. Schwimmen: 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad Halle 3. nur Männer. Reiten(Frauen und Männer): 20 bis 21 Uhr SS⸗Reit⸗ halle Schlachthof. Verkündete: März/ April 1986 Elektromonteur Albert Haas— Margarete Klein Friſeur karl Schöpfer— Paula Sauer Bäcker Johann Wolf— Wilhelmine Bartruff Monteur Franz Weick— Johanna Seibert Kraftfahrer Hermann Scholl— Waltraud Schleicher Modellſchreiner Max Becker— Luiſe Buſter Arbeiter Artur Diefenbach— Barbara Pfiſterer Bautechniker Adam Diehl— Katharing Kuhn Kraftwagenführer Karl Köhnlein— Helena Streib Elektrotechniker Karl Sammet— Irene Hörner Schloſſer Karl Bobs— Berta Zweidinger Arbeiter Wilhelm Herrwerth— Helene Bauer Schloſſer Karl Buſch— Chriſtine Herbinger Zeichner Friedrich Schiefele— Klara Koch Kaufm. Angeſtellter Adolf Dahms— Marie Spinner Elektro⸗Inſt. Erwin Hoog— Eliſabeth Dechant Kaufmann Karl Pfeiffer— Paula Wettges Kraftfahrer Heinrich Brandes— Johanna Nonnenmache⸗ Kernmacher Robert Kerna— Paula Mörmann Schiffer Daniel Bierweiler— Margarete Kettner Reiſender Robert Bux— Bertha Bühl Kraftwagenführer Kurt Levyn— Katharina Oppold Gärtner Kurt Abele— Katharina Ziegler Kraftfahrer Friedrich Schmitt— Margarete Burke Eiſendreher Willi Walther— Elſa Wetzel Lokomotivheizer Hans Schranz— Maria Zeller Packer Eugen Hopf— Emma Bretzler Schiffer Emil Krauth— Margareta Maus Elektromonteur Franz Schumacher— Marie Wohlfart Arbeiter Emil Weber— Antonie Fiſcher Wagner Hans Münch— Emma Dalforne geb. Weßbecher Maler Wilhelm Brüggemann— Hedwig Rühle Geſchäftsführer Wilhelm Endres— Erna Rödel Expedient Karl Layer— Karolina Plommer Schloſſer Max Banzer— Maria Behrens Dipl.⸗Ing. Citel Nold— Hedwig Heil Kraftfahrer Ludwig Merz— Johanna Bohnet Ingenieur Karl Leipoldt— Mariechen Lührs Kaufmann Erwin Wöhrle— Katharina Meiſter Lehramtsaſſ. Karl Ditzenbach— Gertrud Kiefer Former Adolf Höfemann— Erna Bardelang Kaufmann Joſeph Scholtes— Leonore Seidel Malermeiſter Johann Biundo— Elſa Purſchke Autoſchloſſer Karl Knapp— Roſa Menz Schreiner Eugen Sulz— Mina Wohlgemuth Schloſſer Karl Fiſcher— Lina Acker Monteur Wilhelm Stein— Lilli Bohl Kaufmann Otto Keller— Barbara Kühn Edmund Manninger— Ella Setzer Schloſſer Friedrich Bär— Monika Beckert Dipl.⸗Ing. Walter Müller— Emilie Walther Unteroffizier Erwin Grätz— Marie Butzbach Koch Erich Reeſe— Gerda Kühl Fuhrmann Vinzenz Rögner— Lydia Schäfer Autoſchloſſer Reinhard Kraus— Gertrud Frießling Laborant Johannes Wagemann— Charlotte Müller Reichsb.⸗Bedienſteter Philipp Günther— Johanna Bullinger Kaufm. Angeſtellter Walter Bracht— Hilda Schludecker Aſſiſtenzarzkt Dr. med. Kurt v. Fumetti— Ruth Scheel Kaufm. Angeſtellter Wilhelm Hofen— Anna Horn Sparkaſſenangeſtellter Arthur Fritz— Karolina Bluſt Bauarbeiter Friedrich Frantz— Roſa Mairon geb. Hering Transportarbeiter Rich. Moeske— Kath. Kühner geb. Brodgfak Kaufmann Heinrich Schneider— Hildegard Partes Kraftwagenführer Joſeph Bruckert— Eliſabeth Brunn März April 1988 Eiſendreher Karl Holl e. S. Hang Adolf Muſiker Georg Reinhart el T. Agnes Kaufmann Hans Krug e. T. Anna Luiſe Gärtner Emil Röck e. T. Gertrud rbeiter Friedrich Frohn e. T. Renate Ingenieur Adam CEyermann e. Arbeiter Otto Klein e. S. Otto Arbeiter Emil Emmering e. T. Schloſſer Ludwi Geborene: Regierungsrat Dr. luris Rudolf Leiber e. T. Giſela Margarete Werkzeugſchloſſer Karl Brand e. T. Hannelore Städt. Angeſtellter Hans Georg Maudanz e. S. Dieter Magazinier Wilhelm Mahl e. S. Wolfgang Adolf Kaufmann Ludwig Theis e. S. Hans Wilhelm Diplom⸗Kaufmann Wilhelm Hormes e. S. Willi Arbeiter Nikolaus Ebert e. S. Heinz Manfred Arbeiter Walter Kurt Ackermann e. S. Horſt Heinz Schloſſer Karl Joh. Scherer e. S. Hans Joachim Landwirt Reinhard Eiſenmann e. T. Sieglinde Helene Maurer Guſtav Adolf Walter e. S. Kurt Adolf Kaufmann Max Joſeph Kerſchenſteiner e. S. Max Albert Verwaltungsinſp. Otto Ernſt Laufer e. T. Luitgard Doris Kaufmann Heinrich Fäßle e. T. Urſula Alwine Lehrer Hellmut Karl Stetter e. S. Klaus Walter Friſeur Anton Caſpari e. S. Klaus Hubert Peter Kaufmann Willi Kellner e. S. Heinz Manfred Telegr.⸗Bauhandw. Karl Wilhelm Dörner e. S. Karl Wilhelm Ing. Adolf Hans Schmidt e. T. Margareta Gertrud Chriſtina Bäcker Chriſt. Karl Sauter e. T. Ruth Frieda Eva Schloſſer Karl Friedrich Epting e. T. Inge Hermine Kaufmann Ernſt Friedrich Scherzinger e. T. Ilſe Urſula dite Otto Herm. Ludwig Kögel e. T. Eliſabeth Rosmarie Taglöhner Friedrich Greiner e. S. Lade arg T. Hildegard Margarete rene Chriſtina Schmitt e. T. Helga Liſelotte Trlkot-Untew/äsche Strümpfe Sochen Odefhemden Spotthemden Daut. Optiker Ley& Tham Lieferant aller Krankenkassen Spe ab Gesch für Aügengf80 MANNHEIM, C 1, 7 Telefon 23887(Kunststraße) 100 bl am billigsten bei Stangs, P 2, 8 gegendd. 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Metzler Dipl.⸗Ing. Karl Bloch— Johanna Bihlmater geb. May Bäcker Wilhelm Hoſt— Amanda Jäger Glasſchleifer Julius Diochon— Elſa Vogel Eiſendreher Franz Mitſch— Helene Menath geb. Huber Elektrowickler Alfred Moſe— Pauline Karle Lehrer Walther Schmidt— Elſe Kaiſer Bankbeamter Friedrich Heupel— Franziska Häfele Ingenieur Erich Buchholz— Ida Zilſe 5 Bäckermeiſter Guſtav Galm— Eliſabeth Heiler Kaufmann Werner Spörry— Annelieſe Frey Schiffer Job van Lopik— Elſa Faigle geb. Löffel Kaufmann Kurt Straub— Marianne Autz Fürſorger Karl Bernhard Burges— Maria Laier Kaufmann Alfred Cahn— Margarete Köſter Unteroffizier Andreas Doll— Maria Kögel Diplom⸗Volkswirt Dr. rer. pol. Ernſt Raue— Annelieſe Maas Metzgermeiſter Karl Süß— Meta Krinke Schloſſer Richard Seiter— Roſa Kuch Kaufm. Angeſtellter Karl Beierle— Edith Nübel Kraftwagenführer Karl Striffler— Maria Keith Former Hans Scheerer— Thereſia Bauer geb. Ringenwald Kaufmann Johann Häring— Mathilde von Zaſtrom Zahnarzt Dr. med. Guſtar Bundſchuh— Luiſe Stelzer Kaufmann Hermann Langenbach— Hilda Weinhardt Kraftwagenführer Fr. Hoffmann— Charl. Bachmann geb. Zipperich Kaufmann Wilhelm Kretzer— Amanda Bacher Werkzeugmacher Rudolf Tanſz— Anna Miſchon Arbeiter Auguſt Sommer— Eliſe Hild geb. Weckeſſer Töpfer Otto Müller— Elsbeth Gramlich Kaufmann Karl Metzger— Lina Quendt Elektromonteur Wilhelm Dick— Berta Volkert Spengler Siegfried Siefert— Maria Wolfart Kaufmann Alfred Schönig— Charlotte Beyer Metzger Eduard Schneider— Regina Kohl Inſtallateur Heinrich Ries— Irmgard Strubel Kaufmann Arthur Boos— Maria Hölle Maurerpolier Oskar Rudolph— Anna Schuſter geb. Lang Maurer Karl Eberts— Hedwig Binder a Maler und Tüncher Erich Seppich— Emma Heilmann Buchdruckereibeſitzer Richard Mayr— Anna Ortmayer Dipl.⸗Ing. Walter Witſchakowſki— Emilie George Drogiſt Friedrich Kieſer— Katharina Biedermann Arbeiter Willi Bonnet— Gertrud Keil Fleiner-Hüte Firma seit 210 Jahren 8 5 712 2 in Familienbesitz 172⁴ i. 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Alfred Kaufmann Heinrich Hermann Kolb e. T. Eliſabeth Urſula Steuerberater Viktor Karl Martin Joſ. Kuntz e. T. Irmgard Alice Reiſevertreter Ernſt Gottl. Chriſt e. T. Sigrid Magda Ingenieur Gerhard Joh. Eckſtein e. T. Sigrid Erna Maſchinenſchloſſer Anton Kratzer e. S. Helmut Betriebsleiter Hugo Schmidt e. T. Helga Käte Kaufmann Karl Jung e. S. Helmut Jakob Karl Geſtorbene: März 1986 Angela Eliſabetha Ludwig geb. Riedel, Ehefrau des Schloſſers Fr. Ludwig, 23 J. 5 M. 0 5 Eliſabeth Carolus geb. Weingärtner, Witwe d. Amtsdieners a. D. Chriſtian Joh Carolus, 82 J. 7 M. Elſa Charlotte Thereſe Clothilde Wirth, Wwe. des Kammermuſikers G. Th. Wirth, 73 J. 7 M. Arbeiter Joſeph Bundſtädter, 64 J. 4 M. Maurer Jakob Alles, 61 J. 7 M. Wagner Jakob Hermann Runzer, 29 J. 11 M. Eliſabetha Franziska Stecha geb. Chalbupechy, Ehefr. d. Schneiders Joſeph Stech, 70 J. 6 M. Sophie Pauline Höhnle geb. Gerlach, Witwe des Werkmeiſters Eduard Höhnle, 68 J. 6 M. Chriſtina Caſper geb. Heilig, Ehefrau des Schloſſers Jakob Caſper, 57 J. 5 M. Eliſabeth Agnes Roeck Friedrich Roeck, 80 8 Maria Raubinger geb. Würfel, Ehefrau des Buchbindermeiſters Berthold Werner Raubinger, 48 J. 1 M. Gerhard Kaiſer, 5 Monate Karoline Marie Müller geb. Beißwenger, Ehefrau des Schneider⸗ meiſters Andreas Müller, 66 J. 4 M. Regiſtrator Wilhelm Schuwer, 47 J. 6 M. Rentenempfänger Quirin Weick, 70 J. 2 M. Muſiklehrer Georg Wilhelm Dahms, 69 J. 9 M. Wagenführer a. D. Karl Joſeph Rhein, 67 J. 1 M. Erneſtine Friederike Schönwalter geb. Jüngſt, Witwe des Fräſers J. G. Schönwalter, 73 J. 11 M. Helene Johanna Geier geb. Reuther, Ehefrau d. Rentenempfängers Philipp Geier, 69 J. 9 M. 155 1 Witwe des Schauſpielers Karl 5 Pyramiden- Kaflee Sollten Sie auch einmal brot Inserieren bringt Gewinn! Neuer Medlzinalverein Maundelm R 1,-3 Gegr. 1890 R 1, 28 Diese Krankenkasse für Famillen- und Einzel- Versſcherung leistet volle Vergütung für Arxt(einschl. Operation), Arznei. Zahnbhehandl. 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Die verhältnismäßig ſehr hohen Koſten der An⸗ lagen, die nicht nur die Erzeugung, ſondern noch weit mehr die Verteilung betreffen, laſſen die Koſten und damit auch die Tarife weitgehend vom Material un⸗ abhängig werden, denn die Koſten der einzuſetzenden Materialien ſind verhältnismäßig gering, ja bei den Waſſerkraftwerken ſinken ſie faſt bis auf den Null⸗ punkt herab. Eine Umſatzſteigerung bringt alſo eine entſprechende Senkung der Durchſchnittskoſten, aber dieſe Umſatzſteigerung iſt nicht einfach zu er⸗ zielen, weil die Vorausſetzung hierfür eine Ver⸗ brauchsvermehrung iſt, die aber nur durch zu⸗ ſätzlichen Verbrauch erreicht werden kann, d. h. indem man neue Anwendung m öglich⸗ keiten ſchafft. In der Elektrizitätswirtſchaft haben wir ſchon ſeit einigen Jahren eine Zunahme der ſog. Staffeltarife feſtzuſtellen, die bekanntlich für jede Wohnung entſprechend ihrer Größe einen Regel⸗ verbrauch vorſehen, der ungefähr dem entſprechen ſoll, was die Familie an Licht verbraucht. Der Mehrver⸗ hrauch erhält eine mehr oder weniger ſtarke Preis⸗ verbilligung. Dieſe Staffeltarife haben ſich ſehr gut bewährt, denn ſie führten zu einer weſentlichen Vermehrung der elektriſchen Geräte und damit zu einem Mehrverbrauch an Elektrizität. Wie ſich dieſe Staffeltarife auswirken, zeigt als Beiſpiel die fol⸗ gende Ueberſtcht der Elektrizitäts⸗Aktiengeſel. chaft Mitteldeutſchland, Kaſſel, über die prozentuale Stei⸗ gerung des Verbrauches bei den einzelnen Abnehmer⸗ grunven im Jahre 1934. Der Zugang betrug bei⸗ induſtriellen Großab⸗ nehmern 30 v.., Gemeinden und privaten Wieder⸗ verkäufern 12 v.., öffentlichem Licht⸗ und Kraft⸗ bedarf 28 v.., Kleinabnehmern, Licht⸗ und Kraft⸗ bedarf 12 v.., landwirtſchaftlichem Kraftbedarf— Koch⸗ und Heizſtrom 72 v. H. Wie ſtark ſich die Sondertarife des letzten Jahrzehnts in den Erträg⸗ niſſen der Elektrizitätswerke ausgewirkt haben, zeigt eine Mitteilung der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elek⸗ trizitätswerk AG., Eſſen, die beſagt, daß der Durch⸗ ſchnittserlös je verkaufte KWh für den Oktober 1934 gegenüber dem Oktober 1924 um 48 v. H. zurück⸗ gegangen iſt. In der Gaswirtſchaft haben wir demgegen⸗ über während der letzten Jahre kaum eine Ver⸗ mehrung des Haushaltsverbrauches, vielmehr liegt die Zunahme des Gasabſatzes faſt ausſchließlich in der erhöhten Gas verwendung der gewerb⸗ lichen Betriebe begründet. Wenn von dem Kriſenverluſt, der für Haushaltsgas etwa 30 v. H. ausmachen dürfte, kaum etwas wiedergewonnen wurde, ſo wird man dies nicht zuletzt dem Wekt⸗ bewerb der Elektrizität zuſchreiben dürfen, weil die billigen Sätze für den Mehrverbrauch, insbeſondere die Warmwaſſerbereitung, aber auch das Kochen mit Elektrizität weſentlich begünſtigte. Nunmehr teilen die Main⸗Gaswerke Ac. in Frankfurt a. M. mit, daß ſie ab 15. April ebenfalls zu eine m Staffeltaxif übergehen werden. An Stelle des bisherigen Einheitspreiſes von 19 Pfennig für den Kubikmeter ſoll ein Regelverbrauchstarif treten, nachdem eine beſtimmte Menge Gas je Monat zu dem bisherigen Preis von 19 Pfennig und die dar⸗ über hinausgehenden Mengen zu einem ermäßigten Preis von 12 Pfennig für den Kubikmeter berechnet werden. Die Feſtſetzung der monatlichen Regelver⸗ brauchsmenge ſoll nach der Wohnungsgröße, und zwar nach der Zimmerzahl des Abnehmers erfolgen, wobei die Feſtſetzung der Zimmerzahl ſich nach den für den Elektrizitätstarif feſtgelegten Grundſätzen richtet, die für die kleineren Wohnungen einen ver⸗ hältnismäßig geringeren Regelverbrauch vorſehen als für die größeren Wohnungen, wodurch dem ſo⸗ zialen Gedanken einer Schonung der Minderbemit⸗ telten Rechnung getragen wird. Die monatlichen Regelverbrauchsmengen ſind wie folgt geſtaffelt: 1⸗Zimmer⸗Wohnung 10 Kubikmeter, 2Zimmer⸗Wohnung 15 Kubikmeter, 3⸗Zimmer⸗ Wohnung 20 Kubikmeter, 4⸗Zimmer⸗Wohnung 30 Kubikmeter, 5⸗Zimmer⸗Wohnung 45 Kubikmeter, 6⸗Zimmer⸗Wohnung 60 Kubikmeter, 7⸗Zimmer⸗ Wohnung 70 Kubikmeter, 8⸗ und Mehrzimmer⸗ Wohnungen 80 Kubikmeter. Zum Unterſchied gegenüber dem Elektrizitätstarif wird der Regeltarif aber nicht den einzelnen Mo⸗ naten angepaßt, da ſich der Gasperbrauch den jahres⸗ zeitlichen Schwankungen nicht ſo ſtark anpaßt wie die Elektrizität. Auch iſt die Spanne zwiſchen den beiden Tarifſätzen erheblich geringer, weil bei den Gas⸗ werken die Koſtendegreſſion weſentlich geringer iſt. Der Frankfurter Elektrizitätstarif ſieht z. B. einen Kilowattſtundenpreis von 45 Pfennig für den Regel⸗ verbrauch vor, und einen Preis von 10 Pfennig für den Mehrverbrauch, ſofern elektriſche Großgeräte, wie Kühlſchrank uſw. benutzt werden, wird der Mehr⸗ verbrauch ſogar nur mit 8 Pfennig berechnet. Der neue Tarif wirkt ſich wie folgt aus: Beträgt 3. B. der Gasverbrauch in einer 3⸗Zimmer⸗Wohnung 40 Kubikmeter, ſo werden die erſten 20 Kubikmeter mit 19 Pfennig je Kubikmeter, alſo insgeſamt.80 Mark, berechnet, während die über dieſen Regel⸗ verbrauch hinausgehende Menge von 20 Kubikmeter nur 20 mal 12 Pfennig, alſo 2,40 Mark, koſtet. Der Abnehmer hat alſo insgeſamt 6,20 Mark zu bezahlen, während er nach dem ſeither gültigen Einheitstarif 40 mal 19 Pfennig, gleich 7,60 Mark, bezahlen mußte. Die Tarifverbilligung kommt alſo in erſter Linie den Haushaltungen zugute, die auf Gas kochen und die Gas zu allen anderen Zwecken, wie zur Warmwaſſer⸗ bereitung, zum Waſchen, Bügeln uſw. verwenden. Nach den Berechnungen der Main⸗Gaswerke wird die Einführung des neuen Tarifs eine durchſchnitt⸗ liche Ermäßigung des Gaspreiſes um 2 Pfennig je Kubikmeter bewirken, was einer Preisermäßigung von etwa 10 Pfennig entſpräche. Etwa 50 v. H. der Verbraucher ſollen auf Grund der ſtatiſtiſchen Er⸗ hebungen ſofort in den Genuß des verbilligten Gas⸗ preiſes kommen, wobei man aus ſozialen Rückſichten die Kleinabnehmer durch einen entſprechenden niedri⸗ gen Regelverbrauch bevorzugt. Neuen Mannheimer Zeitung Oster-Ausgabe N Stille Broigefreidemärkfe * Maunheim, 9. April. An den Getreideweltmärkten war die Stimmung für Weizen uneinheitlich und ſchwankend; insbeſondere ließen die Nachrichten über den amerikani⸗ ſchen Saatenſtand eine klare Beurteilung nicht zu. Die aus den europäiſchen Erzeugerländern vorliegenden Meldun⸗ gen waren meiſt günſtig, ſo daß die Ausfuhrausſichten in Amerika nicht gut ſchienen und die Preiſe nachgaben. Im Wochenverlauf verſtärkte ſich jedoch die europäiſche Nach⸗ frage; die Notierungen lagen daher ſchließlich noch etwas über denen der Vorwoche. An Cif⸗Offerten hörte man: für Manitoba I, hard, At⸗ lantie, Abladung erſte Hälfte April, 5,40 hfl., Mai 5,32% hfl., Juni 5,35 hfl., Juli 5,40 hfl.; für Manitoba I, Atlantic, erſte Hälfte April 5,15 hfl., Mai 5,17% hfl., Juni 5,30 hfl., Juli 5,25 hfl.; für Manitoba II, Atlatnic, ſee⸗ ſchwimmend, 5,02% hfl., transbordé Antwerpen, Mai 4,92% hfl., Juni 4,95 hfl., Juli 5,00 hfl.; für Amber Du⸗ rum I, Canada Weſtern, Mai 4,90 hfl., Juni 4,927 hfl., Juli 497 hfl.; für Amber Durum II, die gleichen Ter⸗ mine, 4,62%, 4,05 und 4,70 hfl.; für Amber Durum III 4,20, 4,22% und 4,27% hfl. Vom Laplata war Uruguay⸗ Weizen, 80 Kg., neue Ernte, April⸗Abladung, für 135 Sh. zu haben ſowie Bahia Blanca, 79 Kg., loko Antwerpen, für 104 belg. Franken, transbords Antwerpen. Ruſſen⸗Weizen, 79/80 Kg., koſtete loko Antwerpen 104 belg. Franken und abgehender Dampfer 105 belg. Franken. Sämtliche Preiſe verſtehen ſich, ſoweit nicht anders vermerkt, eif Antwerpen. Am Markt für Inlandsweizen war das Angebot im Vergleich zu den Vorwochen ziemlich gering. Aus Süd⸗ deutſchland waren nur vereinzelt bayeriſche Herkünfte zum Feſtpreis und unterfränkiſche meiſt mit 4,50% Handels⸗ ſpanne zu haben. Das Angebot von mitteldeutſchem, Sachſen/ Saale⸗, reinem Saale⸗, Thüringer und Braun⸗ ſchweiger Weizen hat ſich weſentlich verringert. Verhält⸗ nismäßig reichlich waren dagegen norddeutſche Herkünfte für April und Mai zu haben. Kleinere Partien ſchleſiſcher Weizen, 78% Kg., waren loko Hamburg, zum April mit 5„ Spanne angeboten. Für den Handel waren nord⸗ deutſche Weizen vielfach unter den Feſtpreiſen erhältlich, ſo Mecklenburger um 15 Pfg., Pommern/ Mecklenburger um 15 bis 20 Pfg., reiner Pommern um 10 Pfg., Pommern/ Mecklenburger/ Holſteiner und Oſtholſteiner um 20 Pfg. unter den April⸗ und Maifeſtpreiſen; gegen Wochenſchluß beſchränkte ſich jedoch diefes Angebot faſt ganz auf die pommeriſchen, mecklenburgiſchen und oſtholſteiniſchen Her⸗ künfte.— Die Kaufneigung der Mühlen blieb klein, da ſie meiſt noch bis Juni oder Juli verſorgt ſind und vielfach bereits Fremdläger haben in Anſpruch nehmen müſſen. Es wurden daher zum Wochenbeginn nur in Ausnahmefällen und nur beſonders gute Partien, meiſt Sachſen/ Saale⸗ oder Pommern⸗Weizen, nach unterſuchtem Muſter gekauft. Ge⸗ gen Wochenende hörte das Geſchäft völlig auf. Nach dem Saarland und den frachtlich ungünſtig gelegenen Gebieten Badens und Württembergs lieferte die Ritz verſchiedent⸗ lich Weizen mit Frachtvergünſtigung. Der Handel hielt ſich mit Rückſicht auf die reichliche Verſorgung der Mühlen zurück.— Futterweizen war nur in geringem Maße er⸗ hältlich, nachdem die Angebote von oſtpreußiſcher Ware, 76/77 Kg., für die man für April/Mai 21,90 bis 22,10 A, cif Mannheim, geſordert hatte, aus dem Markt verſchwun⸗ den waren. Einige Partien Pommern⸗Weizen waren zu 22,00/ erhältlich; nach dem Niederrhein ſollen verſchie⸗ dentlich Umſätze zuſtande gekommen ſein, wobei die For⸗ derungen um 10 Pfg. unter denen, die am Oberrhein er⸗ hoben wurden, lagen. Roggen war ſo gut wie nicht mehr angeboten; das gün⸗ ſtige Wetter hat die Bauern veranlaßt, ſich ſtärker den Feldarbeiten zu wioͤmen, ſo daß ihnen für die Marktbelie⸗ ferung nicht mehr viel Zeit bleibt. Nur ganz vereinzelt kamen einige Partien Pommern⸗Märker Roggen an den Markt, für den man 6/ Spanne verlangte; dieſe reich⸗ ten jedoch nicht aus, den vorhandenen Bedarf zu befrie⸗ digen. Zumal die Kleinmühlen, die aus Geld⸗ und Platz⸗ mangel keine großzügige Vorratspolitik treiben konnten, bekunden lebhafte Kaufneigung.— Futterroggen und kon⸗ tingentsfreier Roggen waren gleichfalls nicht am Markt. Braugerſte wurde nicht mehr gehandelt; vereinzelt tauchten zwar noch pfälziſche Partien auf, die ſich auf 24% ab Station ſtellten; auch pommerſche Braugerſte war noch in geringen Mengen zu 23/ eif Mannheim zu haben, aber Käufer fanden ſich für dieſe nicht. Auch für Indu⸗ ſtriegerſte beſtand keine Kaufluſt. Kleinere Partien wur⸗ den zu 2,70/ eif Mannheim vergeblich angeboten. Futtergerſte blieb geſucht. Die wenigen an den Markt kommenden norddeutſchen Futtergerſten hatten ein vecht hohes Naturalgewicht, für das man entſprechende Zuſchläge forderte. Es wurden daher nur kleine Mengen zu 2,60 4 eif Ludwigshafen an Schrotfabriken abgeſetzt. Für oſtpreußiſchen Induſtriehafer verlangte man für prompte und für Mai⸗Lieferung 20,50/ eif Mannheim, Kaſſa Ankunft; Verkäufe ſind nicht bekannt geworden. Futterhafer war nicht am Markt, bis auf belangloſe ſüd⸗ deutſche Mengen, die ſich auf 21,10 l ſtellten. Weizenmehl war zum Wochenbeginn etwas ſtärker be⸗ gehrt, die Abrufe haben ſich leicht gebeſſert und vereinzelt kam es auch zu neuen Abſchlüffen. Bei Roggenmehl ſcheint das Angebot nachzulaſſen, da ſich die verringerte Einkaufs⸗ möglichkeit auswirkt, außerdem aber bei den Forderungen von erhöhten Handelsſpannen und unveränderten Roggen⸗ mehlpreiſen die Gewinnſpanne geſchmälert iſt. Am Futtermittelmarkt blieben Angebot und Nachfrage ſehr ruhig. Die beſonders begehrten Artikel wie Oel⸗ kuchen und Kleie waren weiter gefragt, ohne daß von einer Dringlichkeit geſprochen werden könnte. Vereinzelt wurde Futterroggen⸗Schrot zu 19,15 J, eif Oberrhein, brutto für netto, einſchl. Sack angeboten; nach dem Nieder⸗ rhein ſollen Umſätze zu 18,90% vorgekommen ſein. Rauhfutter wurde wenig gefragt. Die amtliche Notie⸗ rung für Wieſenheu wurde auf 7,75%(vorher 7,758, 00) und die für Luzernekleehen auf 8,(88,30) ermäßigt. Grüne rumäniſche Erbſen, als Handelsſaatgut freige⸗ geben, wurden zu 37,50, loko Hamburg, brutto für netto, einſchl. Sack, angeboten. Georg Haller. CCãã èͤyVudubbããã ͤ ͤãwddddbGbGbGbGbGßGGbGGwGbGäↄ¼ͤyVVbVVdwVGwdwVwbVbGTGTGTVTGTGTVFVbVTGTPTVbVbTbVTbTFVbVTVUVPVPUVFVUVUbVUVVCVCVCVCVVV— Dieſe Neugeſtaltung des Gastarifs kann richtung⸗ weiſend für die Weiterentwicklung der Gastarife überhaupt werden, denn ſie wertet zum erſtenmal die Koſtendegreſſion der Gaserzeugung auch für die Haushaltstarife aus, wovon man ſich eine beachtliche Jünahme des Gasverbrauches verſprechen kann, wie döte Erfahrungen der Elektrizitätstarife bewieſen haben. Güunſtigere Verkehrsentwicklung bei der Hapag. Wie die Hapag mitteilt, rechnet man auch in dieſem Jahr wieder mit einer günſtigen Entwicklung des Nordatlantil Fahrgaſt⸗ verkehrs. Nach dem jetzigen Stand der Verbuchungen dürf⸗ ten die Saiſonabfahrten ausverkauft werden. Auch macht ſich der Einfluß der Olympiade fördernd bemerkbar. Günſtig habe ſich auch der Touriſten⸗ und der Studienreiſeverkehr von und nach den Ver. Staaten entwickelt. Aehnliches gilt von dem Studienreiſeverkehr nach Mittelamerika und Weſt⸗ indien. Einen günſtigen Stand zeige auch die Entwicklung des Verkehrs nach der Weſtküſte Südamerikas. Auch die Vergnügungsreiſen zeigen im allgemeinen befriedigende Ergebniſſe. * Coutinental Gummi⸗Werke AG., Hannover. Zu der am 7. April in Hannover abgehaltenen General verſamm⸗ lung waren 24 Aktionäre erſchienen, die 272 296 Stimmen nit einem Aktienkapital von 27,22 Mill./ vertraten. Die auf der Tagesordnung ſtehenden Punkte fanden einſtimmig Erledigung. Es kommt ſomit eine Dividende von 8 v. H. zur Ausſchüttung an die Aktionäre während weitere 3 v. H. an die Deutſche Golddiskontbank auf Grund der Beſtim⸗ mungen des Anleiheſtockgeſetzes überwieſen werden. Ueber die Geſchäftslage teilte Direktor Gehrke mit, daß die Um⸗ ſätze im Inlande ſich auch im laufenden Jahre gegenüber dem Vorfahre in den erſten drei Monaten weiter erhöht haben. Der Inlandsumſatz ſtieg um mehr als 15 v. 905 der Auslandsabſatz der Continental Cavutchoue⸗Export⸗AG in den erſten fünf Monaten des Geſchäftsjahres— alſo ab 1. Oktober v. J.— um mehr als 10 v. H. gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres. * Ach der Eiſen⸗ und Stahlwerke vorm. G. Fiſcher, Schaffhauſen Schweiz.— Wieder dividendenlos. Die Ge⸗ ſellſchaft erzielte für das abgelaufene Geſchäftsjahr einen Rechnungsüberſchuß von 2,647 Mill. ftr. Hiervon ſollen 817 052 ffr. für Abſchreibungen auf Anlagen, 989 000 ſfr. für außerordentliche Rückſtellungen auf Warenlager im Auslande und auf Guthaben, welche beſonderen Deviſen⸗ und Transferbeſtimmungen unterliegen, verwendet wer⸗ den(i. V. 1678 682 ſfr.). 892 796(816 123) fr. werden auf neue Rechnung vorgetragen. Eine Dividende wird alſo auch in dieſem Jahre nicht verteilt. * Stahlwerk Weſtig Ac, Unna i. W. nahme der e mit 6 v. H. Die Geſell⸗ ſchaft erzielte im Geſchäftsfahr 1935 bei einem erhöhten Rohertrag von 0,89(0,68) Mill. /, nach 137 437(121 681) Mark Anlogegbſchreibungen und 11 128(11 938)„ anderen Abſchreibungen einen Reingewinn von 134 969(75 235) J, aus dem erſtmalig ſett der Gründung der Geſellſchaft (1929) eine Dividende von 6 v. H. auf 350 000/ verteilt wird. Der geſetzlichen Reſerve werden 20 000/ zugeführt und 65 000/ zur Neubildung eines weiteren Reſerve⸗ fonds verwandt(i. V. dienten 46877, zur Tilgung des Verluſtvortrages und 15 000„ zur Neubildung der geſetz⸗ lichen Reſerveſ. Das Werk wor— laut Bericht— 1935 ſowohl mit Inlands⸗ als auch mit Auslandsaufträgen ſtets gut verſehen. Der Geſamtumſatz ſtieg um 27 v..;: dabei konnte im Auslansdsgeſchäft eine Erhöhung um 30 vH. erzielt werden. Die Gefolgſchaftsziffer ſtieg um 20 vH. Auch im neuen Jahre war das Unternehmen bisher ſehr gut beſchäftigt; die Geſchäſtsausſichten für die nächſte Zukunft werden aünſtig beurteilt. * Halleſche Röhrenwerke AG, Halle(Saale). Der Am beſchloß, der am 26. Mai ſtattfindenden HW die Vertei⸗ lung einer Dividende von wieder 4 v. H. vorzuſchlagen. * Weſtfäliſche Ferngas AG, Dortmund.— 44 v. H. Stei⸗ gerung des Ferngasabſatzes. Die Weſtfäliſche Ferngas Ach in Dortmund konnte in ihrem Verſorgungsgebiet(Süd⸗ und Oſtweſtſalen, Lippe) im abgeloufenen Jahr eine wei⸗ tere Steigerung des Ferngasabſatzes erzielen. Während bereits in den früheren Jahren eine ſtetige Steigerung des Gasabſatzes zu verzeichnen war, hat das Jahr 1938 mit einer Gasobgabe von über 70 Mill. ebm(d. h. mit einer Steigerung um 44 v. H. gegenüber dem Vorfahre) die Erwartungen ſtark übertroffen. 0 8 Wiederauf⸗ n Dürener Dampfſtraßenbahn Ach, Düren.— Wieder 4 v. H. Dividende. Das Unternehmen berichtet für 1985 von einer geringen Verkehrszunahme im Güterverkehr. Es wurden 209 646(200 897) To. über 756 608(718 383) Tonnen⸗ Kilometer befördert. Im Perſonenverkehr iſt ein kleiner Rückgang zu verzeichnen. Die Zahl der beförderten e auf 705 473(767 159) zurück.— Nach 20 725 25 812) Abſchreibungen ergibt ſich einſchl. 4499(1922) Mark Vortrag ein Reingewinn von 34 812(34 409) /, wor⸗ gus der o. HW am 28. April die Verteilung von wieder 4 v. H. Dividende auf 9,75 Mill./ Act vorgeſchlagen wird. * Kunſtmühle Tivoli Ach, München. Die o. H geneh⸗ migte den bekannten Abſchluß mit wieder 8 v. H. Divi⸗ 1 1 0 und 1 0 die„ e e 79 Mitglieder wieder, Wos das neue Geſchäftsſohr betriff 0 1 Ergehnls der ersten bei N Aas hinter dem des Vorfahres zurück, eber die wefteren Aus⸗ ſichten laſſe ſich noch nichts Beſtimmtes ſagen. * Günſtige Geſchäftsausſichten in der weſtfäliſchen Zi⸗ garreninduſtrie. Der im Februar ſchwächer gewordene Auf⸗ tragseingang in der weſtſäliſchen Zigorreninduſtrie nahm im März wieder zu, ſo daß von geringen Ausnahmen ab⸗ geſehen die Kontingent: ohne nennenswerte Herſtellung fürs Lager ausgenutzt werden konnten. Der Geldeingang war im allgemeinen befriedigend. Die Zahl der mit Skonto regulierenden Kunden nimmt zu. Die kommende Morkt⸗ lage wird zuverſichtlich beurteilt. Infolge reichlichen An⸗ gebots gingen die Ferligwarenpreiſe ſtellenweiſe etwas zu⸗ rück. i 5 l * Aluminium⸗Induſtrie⸗Ach, Neuhauſen. Wieder 6 v. H. Dividende. Das 47. Geſchäftsjahr ſchließt auf Ende 1935 mit einem Betriebsgewinn von 6,24 Mill. ſfr.(5,5) ab. Der Ertrag gus Wertſchriften und Zinſen beträgt 1,09 Mill. ffr.(101) und der Ertrag aus Betefligungen 3,4(3,42) Mill. ſfr. Allgemeine Unkoſten, Steuern, Paſſipzinſen und Amortiſotionen ergeben zuſammen 6,83(6,37) Mill. ffr., ſo daß ein Reingewinn von 3,99(3,63) Mill. ffr. ver⸗ bleibt. Die Dipidende wird wiederum auf 6 v. H. feſt⸗ geſetzt. Das abgelaufene Jahr brachte eine kräftige Ver⸗ mehrung der Nachfrage. * Umſatzerhöhung in Seifen und Kosmetika. Die Fach⸗ gruppe Kosmetika und Seifen der Wirtſchaftsgruppe Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhandel hat in einer Tagung ihrer Ob⸗ leute vom 5. bis 7. April zu Frankfurt a. M. zu der gegen⸗ wärtigen Lage im kosmetiſchen und Seifen⸗ Großhandel eingehend Stellung genommen. Es wurde dankbar an⸗ erkannt, daß auch der kosmetiſche und Seifengroßhandel an der allgemeinen Wirtſchaftsbelebung Anteil nehmen konnte. Gleichzeitig wurde aber feſtgeſtellt, daß die von dem kosmetiſchen und Seifen⸗ Großhandel ſeit Jahren an⸗ geſtrebte Marktordnung immer noch nicht erreicht werden konnte. Einſtimmig wurde der Erwartung Ausdruck ge⸗ geben, daß dies baldmöglich gelingen möge. 5 a * Baſler Rheinhafenverkehr im März.— Kleiner Um⸗ ſchlagsrückgang. Zum erſten Male ſeit vielen Monaten iſt ein kleiner Umſchlagsrückgang zu verzeichnen, es wurden insgeſamt 18786 Tonnen umgeſchlagen gegen 145 201 Tonnen im Februar 1936. Hiervon entfallen 131 421 Ton⸗ nen auf Berggüter und 5969 Tonnen auf Talgüter. Im März kamen 583 Schiffe in Baſel an, und zwar 17 Rhein⸗ kähne, 59 Güterboote und 507 Kanalkähne. * Bank für Induſtrie⸗ und Aulagewerte in Zürich.— Wieder 5 v. H. Dividende. Wie der Geſchäftsbericht dieſes Unternehmens mitteilt, iſt es der Bank krotz der ungün⸗ ſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe gelungen, ihren Umſatz zu ſteigern. Da aber den erhöhten Einnahmen auch er⸗ höhte Unkoſten gegenüberſtehen, ſo ſtieg der Gewinnſaldo von 303 421 Schw. Fr. im Vorjahre auf 313 228 Schw. Fr. an, woraus eine unveränderte Dividende von 5 v. H. auf das AK. von 5 Mill. Schw. Fr, ausgezahlt wird. * Alpine Montangeſellſchaft, Wien. Abſchreibungen verdient. In der am Montag abgehaltenen Verwaltungs⸗ ratsſitzung wurde der Abſchluß für 1935 vorgelegt. Der o, HW wird vorgeſchlagen werden, den nach Deckung der Zinſen, Generalunkoſten, Steuern und Soziallaſten verblet⸗ benden Betrag von 6,12 Mill. S voll abzuſchreiben(1984 betrugen die Abſchreibungen unter Heranziehung eines Betrages von 2,17 aus der Kapitabrückloge 5,85 Mill.). Der im Jahre 1935 verzeichnete allgemeine Wirtſchaftsauf⸗ ſchwung zeigte ſich in einer weiteren Steigerung der Pro⸗ duktion und des Umſatzes der Geſellſchaft. Der Auftrags⸗ eingang der Hüttenwerke erhöhte ſich im Jahre 1935 gegen⸗ über 1934 um rund 20, v. H. Die Nettoverkaufsfakturen⸗ ſumme, die im Jahre 1934 rund 63 Mill. S betragen hatte, ſtieg auf 70,35 Mill. Der Export hat ſich um 79 v. H. er⸗ höht. * Italieniſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſche Wirtſchaftsbeſpre⸗ chungen in Rom. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, findet auf Grund der guf der Rom⸗Konferenz ge⸗ troffenen Vereinbarung regelmäßiger Zuſommenkünfte 85 reits kurz nach Oſtern eine Beratung von Vertretern Ita⸗ liens, Oeſterreichs und Ungarns in Rom ſtatt. Die N riſche Regierung entſendet zu den Verhandlungen, die einen wirtſchaftlichen Charakter traben werden, den Leiter der handelspolitiſchen Abteilung des Außenminiſterkums, den Geſandten Nickel. In den Beratungen, die voraus⸗ ſichtlich drei bis vier Wechen in Anſpruch nehmen wer⸗ den, wird insbeſondere auch die Frage des Abſatzes des ungariſchen Weizenüberſchuſſes erörtert werden. 5 5 Schütfe-Lanz Holzwerke AG. Mannheim-Nheinau Die Geſellſchaft weiſt für das Geſchäſts jahr 1984 Bruttoerträgnis ohne Vortrag von 1,58 Mill. 1 gegenüber 1,36 Mill. 4 i. V. aus. ne, Gehälter und ſoziale gaben erforderten 844 000(723 000) J, Abſchreibungen auf Anlagen und ſonſtige Abſchreibungen 182 300(157 800 955 Steuern und ſonſtige Aufwendungen 461 000(412 600) 1. Der Gewinn des laufenden Jahres beläuft ſich daher auf 93 400(67 600), wozu noch 41 600(88 210) Vortrag treten. Die Geſellſchaft hat im letzten Jahr nicht ungünſtig gearbeitet, doch können Angaben über den vorausſichtlichen Verlauf des neuen Jahres noch nicht gemacht werden. Die Gefolgſchaft konnte gegenüber dem Vorjahr um 20 v. H. erhöht werden. In der Bilanz erſcheinen die An⸗ lagewerte niedrig bewertet mit 82 000(132 000), Waren mit 706 600(476 300) /, Wertpapiere mit 94 000(64 700), Forderungen einſchl. eigene Zahlungen mit 511 900(404 400) Mark, die flüſſigen Mittel mit 671 400(703 600] A, anderer⸗ ſeits bei unverändert 600 000% AK. und Reſerven Rück⸗ stellungen und Wertberichtigungen mit 47 200(442 000) /, Warenſchulden einſchl. Nbſchlüſſe mit 854 100(505 200 1, Rembourskredite und ſonſtige Verbindlichkeiten mit 57 600 (127 900) /. Waren und Märkie Rotterdamer Getreidekurſe vom 9. April.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Mai 4,827 Juli 4,82%; Sept. 4,70; Nov. 4,677.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Mai, Juli je 57,50 Sept. 58,25; Nov. 88,75. . Liverpobler Baumwollkurſe vom 9. April.(Eig. Dr.)] Amerikan. Univerſal Stand. Middl. Schluß: April(36) 626; Mai 611; Juni 601; Juli 594; Auguſt 582; Sept. 571: Okt. 563; Nov. 558; Dez., Jan.(37), Febr., März, April, Mai, Juli je 557; Okt. 545; Jan.(38), März je 541; Ten⸗ denz ruhig, ſtetig. Leinöl⸗Notierungen vom 9. April.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per April 1075: Leinſagt Klk, per April⸗ Mai 124½¼; Leinſaatöl loko 27,3; April 26,3; Mai⸗Auguſt 26,6: Baumwollöl ägypt. 25,0: Baumwoll⸗St. ägypt. per April 7,0.— Neuyork: Terp. 43,25.— Savannah: Terp. 38,25. a Geld- und Devisenmarkif Paris, 9. April(Schluß ⸗milich). Lende 74.98] Spanlen 207.25 Kopenkagen 334.75] Wien 9 un 15.12ʃ¼. alen 120.12 Hollan! 10.30 ¼ J Zeri 610,25 gelglen 256.75 Schwen 495,37] Stodchom 3873—[ Varschen 285,50 London. 3. en Gchlus amſlich) tro 494.18 Fopenbagen 22,0 f Nets 570.75 chens ½80 Fuulten 488.62 Sudden 19,39% Fumznis: 674.—okohan- 1207 emed 727.02 belo 19.901 Ronsfantin. 618.— Antraien bars 7404(ſssson 110,12 Alden 520.— Kerſto 18,.— Irbsse 29.20 ½ J feſsingfors 227,05 Wien 2, ones 22.80 ſtaſen 62.52 prag I/ Wass 20,21 J Lelparabe 405.3 bern, 12.28. Hudzwes 28.75 Burns Aires 15,— gens F:.16% belgra 213 io ce ld. 22. zul Lon con 18,05 dpabien 35.19 Solf 400,— fongkong.881 Sbdefrike 100,12 Mejfalle Hamburger Mefalinoflerungen vom 9. April Hupſer 1 1 rief ö bed brief bel bezahl brief] eld bezahl. Ib.„. Hüttenrebein.... 20.252925 febrüi...... kalnsfiber(H. p. A0)„ 41, 88 Merz„„ eee e ,,, e Apr 46.7546. 282.282. All-Plalin(Abfall) 0 1 40.754675 282.5782. rap.(l. p. gt.).40.90 gun 46.754675. 282.5 25 lechn. relnes Plefin Jul 48,— 47.2 282.282. eteilpr.(l. b. gr.. 385 3,60 Leplemb. 49, 948,„9282, ot. 11 Ollober eee emen ferclg ming.(8 l 88, 48.80 orend.. Juecksi iter(2 per flasche) 18,— 18, gettms.. 4 Wolkremerz dünes,(in.“.. 84. * Weinverſteigerung in Bad⸗Dürkheim. Am Dienstag verſteigerten die Vereinigten Weinbergbeſitzer Weiſenheim am Berg im Saale der Genoſſenſchaft zu Bad Dürkheim 24.000 Liter 4935er Naturweißweine aus Lagg von, Weſſen heim am Berg und Weiſenheim am Sand. Obwohl Jer, Beſuch nichts zu wünſchen übrig ließ, blieb die Steigluſt bei der erſten Hälfte des Ausgebots hinter den Erwartan⸗ gen zurück. Vier Nummern erhielten keinen Zuſchlag, weil die Gebote nicht befriedigten, dagegen wurden in der zweiten Hälfte gute Preiſe erzielt, die der heutigen Markt⸗ lage angepaßt ſind. Im einzelnen erlöſten die 1000 Liter: 1935er Weißweine: Herxheimer Felſenberg Spätleſe 470 bis 480, Feinerde mit Riesling 470, Kallſtadter Weg 420 zurück, Trift 440, Herxheimer Dörling 450, Kallſtadter Weg Spätleſe 500, Leiſtadter Höhe 440, Steinfeld 430 zurück, Steinfeld 450, Herxheimer Stiegel 460, Herxheimer Lei⸗ ſtadter Weg 460, Leiſtadter Höhe 450, Herxheimer Graß 520, Kallſtadter Weg Riesling 540, Mittelgewann 460. * Weinverſteigerung in Kallſtadt. Am 8. April verſtei⸗ gerte die Kallſtadter Winzergenoſſenſchaft im eigenen Hauſe 21 Stück, 10/2 Stück, 4½ Stück 1935er Naturweißweine aus nur beſten und beſſeren Kallſtadter Lagen. Der Beſuch war zufriedenſtellend, auf flotte Gebote erfolgte ein kulanter Zuſchlag. Sowohl der Verlauf als auch die erzielten Preiſe ſind als glänzend zu bezeichnen. Es erlöſten die 1000 Liter: 1935er Kallſtadter Weißweine: Heſſel 660, Gau⸗ berg 670, Herrenacker 680, Rudelſtein 680720, Vordere Heſſel 690— 720, Im Kreuz 700790, Almen 730, Kronen⸗ berg 820, Kallſtaoöter Berg 770, Kobnert 790—820—960, Kreiökeller 870, Steinacker 800—820—890, Hübbaum 800960, Nill 920—940, Nill Riesling 850, Kobnert Riesling 900, Kirchenſtück 950, Horn 1010, Nill Spätleſe 1000, Steinacker Spätleſe 1020, Horn Spätleſe 1020, Saumagen Spätleſe 1410, Horn Riesling Spätleſe 1860, 1400. Wochenberichſe Nürnberger Hopfenmarkt In der Berichtswoche, die nur fünf Markttage umfaßt, hat die Nachfrage infolge der bevorſtehenden Oſterfeiertage ganz weſentlich nachgelaſſen. Dies gilt vor allem vom In⸗ landsgeſchäft, bei welchem Hallertauer von 200230 l, Gebirgshopfen von 175-190 ,, Tettnanger von 227259 l, Rheinpfälzer zu 190„ und badiſche Bodenſeehopfen von 210220„ ttbernommen wurden. Dagegen blieben die Entnahmen für Exportzwecke faſt unverändert; ſie betrafen durchwegs Hallertauer von 100120% je Ztr. Der Ge⸗ ſamtwochenumſatz erreichte 255 Ballen mit 500 Ztr,; neu zugefahren wurden 150 Ballen(310 Zentner). Die Preite haben ſich gehalten. Von Hopfen der Ernten 1934 und 1938 brachten kleinere Poſten 28—40/ je Ztr. Die Stimmung war bei Wochenſchluß ruhig bei unveränderten Preiſen. Die aufgedeckten Hopfenſtöcke haben durchwegs gut über⸗ wintert. Mit dem Hopfenſchnitt wird allgemein erſt nach den Feiertagen begonnen werden. Am Saazer Markte hat die gute Nachfrage weiter an⸗ gehalten, ſowohl für den Inlandsbedarf als auch für den Export. Notierungen 1050—1250 Kronen.— In Belgien war die Tendenz der letzten Brüſſeler Börſe weiterhin ruhig und in Frankreich bewegte ſich oͤie Marktlage zuletzt in ſehr ruhigen Bahnen. Die Umſätze ſind äußerſt gering. Kaffee Die ruhige Stimmung am Kaffeemarkt hielt auch in der Oſterwoche an. Es erhält ſich immer noch gute Nach⸗ frage nach ungewaſchenen mittelamerikaniſchen Kaffees in niedrigerer Preislage. Das Angebot hierin iſt ziemlich klein geworden, ſo daß das Inland gezwungen ſein wird, auf die etwas höhere Preislage zurückzugreifen. In qua⸗ litativ gut gewaſchenen Columbias beſteht noch immer reichliches Angebot zu relativ billigen Preiſen. Santos⸗ Kaffees ſind nicht angeboten.(Heßkaffee, Hamburg 28). Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe 5 Börſe vom 9. April 1986 8 Kauf⸗ und Verkaufsangebote, hauptfächlich von aus⸗ wärtigen Plätzen, lagen der heutigen Immobilien⸗ und 1 5 zur Bearbeitung vor. Der Geſche iſt z. Z. gut un merkbar machenden Belebung des Grundſtiücksmarktes in Zuſommenhang zu bringen. 5 Saumagen Spätleſe mit der um dieſe Jahreszeit ſich ſtets 2285 N . f ö b 5 7 f 1 0 ö 725 550 1 * Das alte Mannheimer Stadtwappen nach einem Holzschnitt von 1785 8 Oſterfeſt 1936 macht die Stadt Mannheim ihrer Bürgerſchaft ein ebenſo reizvolles wie koſt⸗ bares Geſchenk: in den Räumen der Reiß villa, 7, 20, die als ſtädtiſches Gebäude ſchon ſeit einer ganzen Reihe von Jahren verſchiedenen kulturellen Zwecken gedient hat, iſt während der letzten Monate das„Theatermuſeum der Stadt Mann⸗ heim“ entſtanden. Wenn es der Stadt aber ſchon perſagt bleiben mußte, dieſe für Mannheims geiſtiges Schickſal wie für die ganze deutſche Theatergeſchichte ſo bedeutungsvolle Sammlung in einem, ihren kul⸗ Das Nationaltheater vor dem Mühldorferschen Um. bau, so wie Schiller es gesehen hat. (Zeichnung von Pozzi), kurhiſtoriſchen Bindungen entſprechenden Rahmen unterzubringen, ſo erweiſt ſich das großzügig ange⸗ legte Haus in der Rheinſtraße dank einer ſehr ge⸗ ſchickten räumlichen Ausgeſtaltung nun doch auch als ein durchaus würdiger Ort, um mit ſeinen neuen Inhalten zu bekunden, welche Schätze der Ueberlie⸗ ferung,— welche Zeugniſſe einer großen Vergangen⸗ heit und bemerkenswerten Entwicklung bisher in Archiven und Magazinen der ob ihrer Kunſtfreudig⸗ keit gerühmten Mannheimer Oeffentlichkeit vorent⸗ halten blieben. Nirgends mehr als im Theater prägen ſich Kul⸗ tur und Seele eines Volkes aus. Und wie Schil⸗ ler einſt unter dem Eindruck erwachenden Kultur⸗ hewußtſeins vielleicht überhaupt zum erſtenmal ſich zu der Erkenntnis durchfand, daß die Schaubühne 15.— Sonntag, den 155 Juli, 1855. Lum ersten Male: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. ele wwaptſſche Oper in bel Aten, wen Klchard Wager. Hermann, Landgraf ven Thüringen Taunbäufer, 2 Wolfram von Eſchtnbach,„ Walter von der Vogekweide, ler Mitter und Sänger Heinrich ber Schreiber, 5 Meinmar von Zweter,. Allſabetb, Nichte des Landgrafen Venus 25 Em junger Hirt.*„ 5 5 Mute, Grafen und Edelleute. Sbdelſtauen. Gbelknaben. Aeltere und jängete „„„ 4* 5 4 1 0 *„ „ 7 kit Pie Handlung polen in Troringen, Sertterg, bel Bufantzt ves detluthntes Jerdardnrts. Die Ort kurt 4e/ tet sta Sete, des dit beaiſche Obtels der Liebe, ren Banz. la Janka W Sintetergen, gate der Wettterg n Tbattsgss, fert ur fert ciera Gefzelt der Utvesgie fibre] dai wen of den erben kaefcebr. läbclndt Preft erm übev, it ben Ia fralichet Laßt Gente vrrtedt un u. vn Genes. dee ga. en Nie een Stege, Oda der Tenaztrstt. dt en Heſt det kette wen Trauer wellergeſchen grace, er ie Gcuten ren den Stcgrs. tit ſic ven kaftemtufe ds. che een al, bete dis geape gatr e Braetbetg- ſetehrsct Tab did en der Keſſt un 12 tr. zu babe. Anfang halb 6 ußr, Ende nach 9 uhr.— Kaſſenerbffnung à 2 Ubr. Alle Frelbillette ohne Ausnahme find für heute aufgehoben. Erhöhte Ginteittspreiſe: 5 2 fl.— Parker 5 18.— Kale,— 36 kr. J Gade. Steel Legen im erſten Ronge za je 6 Plögen, pr. piles b 1 fl. 30 fr., den Spettſihen im Parauet und in der Reſerot- Legt des erſten Nangte, ſiod dem Hoftheater-Burtau zu haben. E Eiſenbahnfahrten: Abende 10 Uhr 10 Mingten von hier nach Heidelberg. „ 10 5„ von„ sech Welubelm, Darmſiadt, Frankfurt. 10— von Ludwigshafen sach Frankenthal, Worms, Malul. 3 nach Speyer, Reufayt. Theaterzettel der Mannheimer Erstaufführung des„Tannhäuser“ 12. Ap RITI 1936 Mannheims Thealermuseum VERMACHTNIS, BEDEUTUNG UND AUFGABE „alle Gebiete menſchlichen Wiſſens durchwandere“, ſo kann und ſoll auch ein Theatermuſeum— will es dem Anſpruch auf lebendige Erfüllung ſeiner Auf⸗ gaben Genüge tun— aus der Vielfalt aller jener Er⸗ ſcheinungen ſchöpfen, die dem Weſen des Theaters entſpringen. Die Totalität der Künſte alſo, die wir ſeit der Romantik und ſeit Richard Wagner auf der Bühne anſtreben, wird Gegenſtand der Betrachtung ſein, um gleichſam in einem Abriß aus der Geſamt⸗ kunſtgeſchichte ebenſoſehr das Wirken des einzelnen Schauſpielers, wie Koſtümkunde, Architektur, Malerei und Dichtung darzuſtellen,— aus überlieferten Be⸗ ſtandteilen dem Beſchauer vor Augen zu führen, was in der Vergangenheit vollendet wurde, und im Flie⸗ ßenden gerade dieſes Geſchehens das Unwandelbare feſtzuhalten. Als im Jahre 1929 das Mannheimer Na⸗ tionaltheater ſeine 150jährige Jubelfeier be⸗ ging, da gehörte zu den Veranſtaltungen der Feſt⸗ wochen auch eine große und ſchöne Theaterausſtel⸗ lung, mit der das Schloßmuſeum den Reigen ſeiner Sonderſchauen in den Räumen des Oſtflügels eröffnete. Vieles, was man dort an Urkunden zur Geſchichte des Nationaltheaters erſtmalig bewun⸗ derte, hat nun in der Reißvilla ſein Heim gefunden; die Beſonderheit und liebevolle Sorgfalt der Anord⸗ nung in den mit größtem Geſchmack muſeumsmäßig verwandelten neun Sälen und Kabinetten einer luxuriöſen Privatwohnung aus der Zeit des Ju⸗ gendſtils ſpricht nicht nur für das Feingefühl des Schöpfers dieſer füngſten Mannheimer Kunſtſtätte, ſondern läßt ſofort auch den grundlegenden Unter⸗ ſchied zwiſchen der kürzer befriſteten Ausſtellung von damals und der jetzigen, auf Dauer berechneten Aus⸗ weitung zum Muſeum erkennen. So wird der Beſucher unter Vermeidung allen ſtatiſtiſchen Materials, ge⸗ wiſſermaßen von Bild zu Bild, von Zimmer zu Zim⸗ mer weitergelockt. So nimmt ihn die bunte Welt Galli da Bibiena, der Erbauer des Kurfürstlichen Opernhauses im Mannheimer Schloß(eingeweiht 1742), zugleich Erbauer der Jesuitenkirche und hervorragender Bühnenbildner. des Theaters mit tauſend reizenden Einzelheiten mehr und mehr gefangen,— vermag mit Hilfe klei⸗ ner Zauberkunſtſtücke der Raumwirkung, des Lichtes und der Farbe eben jene Atmoſphäre zu ſchaffen, von der letzten Endes die Zugkraft einer ſolchen Anlage abhängt. Die großen Stationen des Mannheimer Theater⸗ ruhmes, der mit Karl Theodors Hofoper und den Großen der Mannheimer Kompo⸗ niſtenſchule beginnt, werden in ſchöner Eindring⸗ lichkeit herausgeſtellt. Mozart und Weber führen die muſikaliſche Linie weiter, während anſchließend auf dramatiſchem Gebiet die Pflege des deutſchen Schauſpiels bis zur Gründung des National⸗ theaters und ſeine klaſſiſche Zeit unter Dalberg ge⸗ zeigt werden. Daß dem leuchtenden Geſtirn des jungen Schiller ein ganzer Saal gewidmet wurde, iſt für die Uraufführungsſtadt der„Räuber“ Ehrenſache. Aber auch die techniſche Einrich⸗ tung der Barockbühne nebſt ihren Baumeiſtern findet durch Bilder, Schnitte und ein paar ent⸗ zückende alte Modelle gebührende Würdigung. Da⸗ „Das Menschenblut erfror und die Nexven erstarrten“ — 50 erschütternd spielte Iffland den Franz Moor Während des Schloßbrandes im V. Akt der„Räuber“ (Oelgemälde von H. Melchior) mit haben wir gewiſſermaßen den eiſernen Beſtand des Muſeums, der in höchſt gefälligem Aufbau, zu⸗ ſammen mit alten Muſikinſtrumenten, Kleinmöbeln, ſtofflich entſprechenden Porzellanen das Erdgeſchoß der Reiß⸗Villa ausfüllt. Mit Darſtellungen aus den großen Prunkopern und Feſtzugen am kurfürſtlichen Hofe beginnt dann in den oberen Räumen die Schilderung des Man n⸗ heimer Bühnenbildes vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, während zwiſchenhinein der Wagnerſaal mit ſeinen zahlreichen perſönlichen Erinnerungen an die Freundſchaft zu Emil Hek⸗ kel jenen Zeitabſchnitt umſchreibt, da bislang zum letzten Male große Taten im Reiche der Kunſt ihren Ausgang von Mannheim nahmen und wie der Umbruch von der italieniſchen zur deutſchen Oper, wie Schillers„In tyrannos“ und die Durch⸗ ſetzung des Bayreuther Gedankens weit über Deutſch⸗ lands Grenzen hinaus ihre Kreiſe zogen. Wenn Dr⸗ Jacob, deſſen eigenſtes Werk dieſes Theater⸗ muſeum iſt, und deſſen Leitung es als eine Zweig⸗ niederlaſſung des Schloßmuſeums auch weiterhin unterſtehen wird, für die oberen Räume einen ge⸗ legentlichen Wechſel der Darbietungen plant, ſo wollen wir dieſe Tatſache einſtweilen nur als Beweis für die Unerſchöpflichkeit unſerer Archive zur Kenntnis nehmen. Denn auch was hier gezeigt Der Schillersaal des Mannheimer Theatermuseums Links die Uraufführungsdekoration der Räuber, V. Akt in der Nachbildung von Lübenau, rechts im Vordergrund die Büste Andreas Streichers, der 1782 seinem jungen Freunde Schiller zur Flucht nach Mannheim verhalf. Mppaimmunmampmmaanannmmmmmnnnnammanaunnpummumannmgunnnnumnammnnagggmmhmammun nn anannnamngmmgngnnognagannannnnginnnnggmmnn glu gun ahnnununnpnngpsponmunamnmaamnmdamnn ü gm pnsendenn nennen Wolfgang Heribert, Freiherr von Dalberg, der erste Intendant des Mannheimer Nationaltheaters wird, macht in ſeiner trefflich abgewogenen Aus⸗ wahl und denkbar ſorgfältigen muſealen Durcharbei⸗ tung nicht minder als die unteren Räume den Ein⸗ druck, als ob es zum„eiſernen Beſtand“ gehöre. Die großen Entwicklungslinien des Mannheimer Nationaltheaters und fein Anteil am Werden .„ . Mee— . L 2 e d 70 12 Handschriftlicher Widmungsvers Richard Wagners an seinen Freund Emil Heckel in Mannheim ſchöpferiſcher deutſcher Kunſt haben end⸗ lich auf einprägſame Art ihren Niederſchlag gefun⸗ den. Die Tore des jungen Muſeums ſtehen offen. Es wartet ſeiner Gäſte, die als geiſtigen Beſitz er⸗ werben mögen, was ſte an künſtleriſchem Gut von Vätern und Vorvätern her ererbt haben. M. S. (Sämtliche Böldwiedergaben nach Photos des Städt. Schloß mu ſeums.) ee 2 Der erste Papageno des Mannheimer Nationaltheaters bei der Erstaufführung von Mozarts Zauberflöte im Jahre 1794 A N N H EI M ER 2 E DE SONNTAG S B EIL AGE DER NEUEN Die Orange von Segovia Eine romanlischèe Geschichte Don Adolf v. d. Denne Bei einem Ratsherrn, Tuchfabrikanten und Woll⸗ züchter in Segovia meldete ſich ein junger Deutſcher, den ſein Vater, ſelbſt ein Tuchinduſtrieller, zu dem Geſchäftsfreund geſandt hatte, weil der Sohn den Wunſch geäußert hatte, ehe er in die Leitung bes väterlichen Unternehmens eintrete, Zucht und Ge⸗ winnung des koſtbaren Rohſtoffes, den man verar⸗ beitete, der edlen Segoviawolle, aus eigener An⸗ ſchauung kennenzulernen. Der Ratsherr mochte in ſeiner Jugend ein feiner, ſchlanker Geſelle geweſen ſein, jetzt aber ſtand er ſchwärzlich und beleibt vor dem jungen Gaſt, ihn mit einem ſchnellen Blick muſternd: er ſah Das energiſch modellierte kluge Geſicht, den hellen Blitz der blaugrauen Augen, die unbewußte Anmut in der Haltung des ſehnig⸗gelenkigen Körpers, und das alles machte einen ſolchen Eindruck auf ihn, daß er den Gaſt nur kurz in ſeinem harten, aber fehlerfreien Deutſch begrüßte und ihm dann, ohne ihn in ſein Haus oder an ſeinen Tiſch zu bitten, einen Begleiter mitgab, der ihn in die Berge zu einem ſeiner Schaf⸗ züchter geleiten ſollte, wo der Gaſt die nächſte Zeit verbringen wollte. Dies Verhalten verdroß den Ankömmling nicht wenig, da er wußte, daß der Rats⸗ herr, der in ſeiner Jugend eine ſüchſiſche Textilſchule beſucht und dann noch lange im Land gelebt hatte, eine Deutſche zur Frau hatte; auf dieſe Landsmän⸗ nin hatte er ſich gefreut. Unmutig ritt er auf ſeinem Maultier das bergige Gelände hinan, ohne auf das lebhafte Geſpräch ſeines Führers, von dem er doch nichts verſtand, zu achten. Nur ſoviel begriff er, daß der Begleiter von dem ungaſtlichen Ratsherrn be⸗ richtete, denn er nannte mehrmals deſſen Namen, und erſt, als der Erzähler die Worte„Senora“ und „Senorita“ häufig und mit bewunderndem Klang einflocht, wurde er aufmerkſam und begann zu ahnen, was es mit dem ungaſtlichen Verhalten des Fabrikanten auf ſich habe. Alsbald war ſeine üble Laune verſchwunden; unternehmungsluſtig ſetzte er ſich im Sattel zurecht und lächelte auf die ſchon tief zurückliegende ſonnenweiße Stadt nieder, in heiterer Erwartung deſſen, was die Zukunft etwa bringen werde. Vorläufig freilich galt es, ſich in einer fremden Umwelt einzuleben, was ihm bald gelang; er legte die gewohnte Kleidung ab, ging einher wie jeder⸗ mann hier, und als er gelernt hatte, die Wolle auf dem lebenden Schaf ſchneeweiß zu waſchen und ein makelloſes Bließ zu ſcheren, da war er auch ſoweit, ſicht mit dem alten Oberſchäfer, bei dem er unter⸗ gebracht war, in den Abendſtunden notdürftig eu unterhalten, freilich nur in dem rauhen Bergdialekt. der hier geſprochen wurde. Der Alte erzählte immer wieder von dem Brot⸗ und Ratsherrn, ſeinem Reichtum und Einfluß und von dem Aufſehen, das es gemacht habe, als er vor langer Zeit aus der Fremde mit einer Frau heimgekehrt ſei, die heute noch die ſchönſte in der Stadt ſein würde, wenn nicht die Tochter wäre, die ſo ſchön ſei, daß man ſie kaum an⸗ ſehen könne, denn ſie leuchte wie die liebe Sonne. Nach einem ſolchen Geſpräch erklärte der Gaſt, daß er am nächſten Morgen einmal in die Stadt hinunter wolle, die er noch kaum geſehen habe. Früh brach er auf, in der Kleidung, die er jeden Tag trug, wozu ihm der Alte ein ſchönes Schaffell geliehen und wie ein Mäntelchen an die Schultern geheftet Hatte. So ſchritt er wohlgemut bergnieder, die Jell⸗ taſche am Gurt, die Haare unter der Kappe ver⸗ borgen, tief gebräunt von der Höhenluft und nur wegen des verräteriſchen hellen Lichtes ſeiner Augen Nur eine kleine Lüge LIS BET DIL ROMAN VON Die Fürſtin ſchimpfte:„So eine Sauerei. Dein heſter Hut, Darling! Du gibſt nicht acht auf deine Sachen!“ Von weitem ſahen wir ſchon die erhellte Fenſter⸗ reihe von Lilians Wohnung, die im dritten Stock eines großen Eckhauſes lag. Die Büros im erſten Stockwerk und auch im zweiten waren ſchon ge⸗ ſchloſſen. Im Unterſtock wurde eben der Zigarren⸗ laden geſchloſſen, die chemiſche Reinigungsanſtalt war schon dunkel. Wir kamen in einen unbeleuchteten Hausflur und kappten nun eine dunkle Treppe hinauf, denn nie⸗ mand konnte den Lichtſchalter finden. „Auch eine Idee, in den dritten Stock zu ziehen!“ meinte die Fürſtin, die ſchweratmend die Treppe hinaufkeuchte.„In ſo eine Mietskaſerne!“ ſagte ſie, auf der Treppe ſtehenbleibend.„Kein Lift, kein Licht, und alles finſter!“ Otlian öffnete uns ſelbſt die Tür im ſchwarzen. eleganten Abendkleid von glänzendem Atlas. Sie jubelte, als ſte mich ſah...„Meine Liebe, daß Sie mitgekommen ſind, ſich die Mühe gemacht haben. Und der Lift geht nicht! Er iſt in Reparatur! Legt ab, Kinder! Hier iſt meine Garderobe!“ Sie half uns aus den Mänteln.„Ich muß alles ſelbſt machen, bin mein eigener Diener, mein Koch, mein Zimmer⸗ mädchen, meine Jungfer, kurz, alles.“ „Haben Sie denn gar keinen Menſchen, der Ihnen hilft?“ fragte ich. „Doch, eine Frau kommt zuweilen morgens zwei Stunden. Und das iſt mir ſchon zuviel. Ich bin froh, wenn ich die Tür hinter ihr zumachen kann. Kommt herein, Kinder, hier iſt's warm und gemüt⸗ lich.“ Sie führte uns voll Stolz durch ihre Zimmer. „Die Beſichtigung kann beginnen, ich bin der Kaſtellan. Hier, meine Herrſchaften, bitte, ziehen Sie dieſe Filzſchuhe an, und nun folgen Sie mir Es war keine kleine Whonung. Eine große,' iſtig und bunttapezierte Garderobe mit weißen Schränken, das Eßzimmer nahm den größten Raum der Etage ein, es hatte vier Fenſter und ſie hatte ihre ge⸗ ſchnitzten Möbel darin gut unterbringen können, ſchwere Möbel, mit rotem Leder bezogene Seſſel, von geſchnitzten Wappen gekrönt, dicke Teppiche, viel ein wenig beſorgt. Gegen zehn Uhr langte er an, fand bald die oft beſchriebene Behauſung des Rats⸗ herrn und vor dem Hauſe einen Kraftwagen, deſſen bunte Lackierung beſtimmt ſchien, den Beſitzer ſchon von ferne kenntlich zu machen. Dies Farbenwunder gab ihm Gelegenheit, ſich in der Rolle eines erſtaunten Tölpels dabei aufzuſtel⸗ len, als habe er, aus einem einſamen Bergneſt kom⸗ mend, dergleichen noch nie geſehen. Lange brauchte er nicht zu warten; zwei junge Damen traten aus dem Haus, von denen die eine ſo hell von Geſicht, Haar und Augen, von Kleidung und Weſen war, daß es licht um ſie zu ſchimmern ſchien und er ſo⸗ gleich der Worte des Alten gedachte:„wie die liebe Sonne“. Eben noch hatte er ſich bemüht, einen töricht Verwunderten zu ſpielen, jetzt ſtand er wirklich als ein ſolcher da, und als die beiden Damen an ihm vorbeigingen, um in den Wagen zu ſteigen und die licht Umſchimmerte zu ihrer Begleiterin auf deutſch ſagte:„Sieh den hübſchen Jungen!“— da gab ihm das einen ſolchen Stoß, daß er ſich faſt verraten hätte, und in der Verwirrung brachte er ein rauh⸗ klingendes„Caramba!“ hervor, denn zwei oder drei hüllte er ſie wieder ein, ſo geſchickt, als ſei ſie eben ihrem Behältnis entnommen, verſenkte' ſie in die Taſche und ging hinaus, ſah aber jetzt ſo wenig wie zuvor, da er unaufhörlich überlegte, wie die be⸗ ſchriebene Frucht dahin zu bringen ſei, wo er ſie am liebſten geſehen hätte. Eine plötzliche Unruhe ſchreckte ihn auf, viele Menſchen liefen nach einer Richtung, in der Ferne ließ ſich zorniges Geſchrei vernehmen, dazwiſchen Schüſſe und dumpfes Krachen zertrümmerter Schei⸗ ben, Flüchtende drängten entgegen, dann ſperrte eine Menſchenmauer die Straße. Wohl zuckte ſeit langem das Land in immer wieder geſchürter Unruhe, aber hier hatte man bisher nichts davon verſpürt. Jetzt war ein kleiner, aber geübter Trupp auswärtiger Marodeure eingetroffen und hatte ſogleich ſei te Ar⸗ beit begonnen: rechts und links zerſchlagene Schau⸗ fenſter mit verwüſteten Auslagen, ein Omnibus lag umgeworfen mitten auf der Straße und eben war man dabei, einen angehaltenen Kraftwagen in Brand zu ſtecken, deſſen Lenker verſchwunden war. während die beiden Inſaſſinnen zitternd aus dem dichten Menſchenring zu entkommen ſuchten, der ſie Annpumnann mmm unmhunmmnmmmmmanmgmgnunſpn p nupmnnmmummunnmmnmmmnmmnmdſam Ofler morgen] Mon Aurt Rolſc Sieh, wie hab ich euch lange oft in Zweifeln erſehnt, Frſhlingsſonne und Wind, die ihr die Glieder mir dehnt. Dumpf mit gebrochenen Schwingen lag ich, von Nacht bedeckt, hell mit ſchmetternden Tuben habt ihr mich aufgeweckt. Jubelnd, mit tanzenden Füßen, eh noch der Morgen genaht, ſchreit ich euch lachend entgegen lange gemiedenen Pfad. Fröhlicher trag ich mein Herze, leichter bei jedem Schritt, Hoffnung, fühl ich, und claube, wandern aufs neue mit. Und ich weiß: auf dem Gipfel, eh noch der Oſten flammt, halt ich, ein heiliger Prieſter, wieder mein Opferamt. Zündet vom Himmel hernieder ſtrahlend ein göttlicher Blitz, nehm ich von meiner Erde, von meinen Landen Beſitz. Neugeboren, Erſtandener, der ſchon im Grabe lag, breit ich die zitternden Arme weit in den ſeligen Tag. Cäuten die Oſterglocken dann in das Land hinein, geh ich mit leuchtenden Augen hell in den Himmel ein. Aus:„Lob der Heimat.“ Hauſen Verlagsgeſellſchaft m. b.., Saarlautern nmmnmmpppnnnnpnppnm amm mnnpmmgnmamnmmmndmnmnmnmpnmmm unk rnaumnmnmmnn nm mnunennn der landesüblichen Flüche waren das erſte, was er gelernt hatte und zugleich das einzige bisher, was er ſich ganz echtklingend auszuſprechen getraute. Die beiden nickten ihm lachend ein wenig zu und fuh⸗ ren davon. Betroffen ging er weiter durch ſtille und belebte Straßen, ſtieg auch hinauf zur Kathedrale und wie⸗ der zur Stadt und kaufte ſchließlich an einem Obſt⸗ ſtand eine ſchöne Orange, keine von denen, die hül⸗ lenlos aufgehäuft waren, ſondern eine eingehüllte aus einem zierlichen Kiſtchen. Dann ſuchte er eine geringe Schenke auf ſetzte ſich in einen Winkel, wik⸗ kekte die Orange vorſichtig aus ihrer Umhüllung, brachte aus der Felltaſche ein Endͤchen Kopierſtift hervor, ſpitzte es ſorgfältig zu, befeuchtete die Schale der Frucht aus dem Weinbecher und verfiel einige Augenblicke in Nachdenken. Erſt dabei wurde er inne, daß er bei ſeinem ſtundenlangen Stadtgang, ſelbſt beim Umwandern des Wunderbaues der Ka⸗ thedrale, wie ein Schlafwandelnder einhergegangen ſein müſſe, denn er konnte ſich an nichts erinnern. So ſetzte er den Stift an und ſchrieb in zierlichen deutſchen Lettern den Anfang eines Verſes, den er ein wenig umgeſtaltete, und als die Frucht wieder trocken war, ſtand die blaue Schrift wie tief ein⸗ graviert auf der leuchtenden Schale. Sorgſam Silber auf den zwei großen Anrichten, ſchwere Truhen, und ein Salon, der viel zu voll war von Seſſeln, Sofas und unzähligen Bildern. Als wir ihr Schlafzimmer betraten, das groß, hell und kokett in Silbergrau und Seegrün eingerichtet war, mit weißen Möbeln, ſie hatte alle alten Sachen ütberſtreichen laſſen, ſagte ich:„Ah, da iſt ja doch eine Tapetentür.“ „Ja, ſte ließ ſich nicht ver⸗ Und Lilian meinte: meiden.“ Sie hatte dieſe Tür gar nicht geſehn, als ſie die Wohnung nahm. Es war eine Kofferkammer da⸗ hinter.„Neulich war eine Maus drinnen. Ich habe mich ſo erſchrocken, ich konnte nicht wieder ein⸗ ſchlafen.“ Das Himmelbett ſtand in der Mitte, ein Betſtuhl in der Ecke. „Genau wie im Schloß der Diana de Poitiers“, ſagte ich. „Wie kommen Sie darauf?“ ſagte Lilian und ſah mich an. „Ich war kürzlich in ihrem Schloß.“ „In Chenenceau?“ „Nein, in Chaumont, auf dem Schloß, wohin ſie Katharina de Mediet verbannt hat. In Chenenceau hat ſie Heinrich geliebt und Katharina mit ihm be⸗ trogen, in Chaumont wurde ſie fromm.“ 5 „Das iſt die richtige Reihenfolge“, bemerkte die Fürſtin und ſchaute durch ihre Lorgnette die Bilder an...„Bei manchen iſt's auch umgekehrt.“ Lilian öffnete die Tür zum Badezimmer. Da⸗ hinter lag die Kofferkammer, die mit einer Tapeten⸗ tür verſchloſſen war.„Ich kann Tapetentüren nicht leiden“, ſagte Frau Lilian.„Sie haben ſo etwas Verſtecktes. Ich erſchrecke immer, wenn ſich eine un⸗ vermutet öffnet. Ich hatte das, als ich die Wohnung mietete, überſehen. Es ging ſo raſch, ich war die Sucherei ſatt.“ Und ſie zeigte uns voller Stolz ihr ſchönes Bad, das wie ein Schmuckkäſtchen blinkte. Das Wirtſchaften machte ihr offenſichtlich unge⸗ heuren Spaß. N „Ja, ja, vier Wochen“, meinte Frau von Bauer, „dann werden Sie genug haben.“ nirgends durchlaſſen wollte. Von einem Geſims, auf das er ſich geſchwungen hatte, erkannte der Erregre den bunten Kraftwagen und bebte ſekundenlang vor Empörung und ſtürmiſchem Entſchluß. Dann ſprang er herab, durchbrach den Ring und warf ſich mit einem laut gebrüllten„Mil truenos!“ auf einen der am Wagen beſchäftigten Kerle und hieb dem Ueber⸗ raſchten mit aller Kraft die Fauſt ins Geſicht, gleich⸗ zeitig einen zweiten anrennend und dem Taumelnden mit ſchnellem Unterſchenkelſchwung die Füße weg⸗ ſchlagend, daß er ſchwer zu Boden ſtürzte. Sofort ſchlug die Stimmung in der Menſchen⸗ menge um, von allen Seiten begann man plötzlich auf das Geſindel einzuſchlagen, während der Bergſchäfer ſich und den entſetzten Damen mit rückſichtsloſen Fäuſten einen Weg durch das raſende Gewirbel bahnte. Bald folgte ihnen nur noch ein Trüpplein Neugieriger, das ſich aber ſchnell verlief, und wenig ſpäter erkannte er die Straße, in der er die Damen zuerſt geſehen hatte. Da blieb er ſtehen, hörte kopf⸗ ſchüttelnd unverſtändliche Dankesworte, nahm aber ohne Zögern das prall gefüllte Geldtäſchchen, das ihm hingereicht wurde, verſenkte es in die Felltaſche, holte mit dem gleichen Griff die Orange hervor und bot ſde einer der Damen dar, abſichtlich breit und töricht lachend, als wolle er ein Kind über ein zerbrochenes Spielzeug tröſten. Ueber die beiden blaſſen und er⸗ regten Geſichter huſchte etwas wie ein Lächeln, gut⸗ willig und mit freundlichem Dank wurde die Frucht angenommen. Dann ging er davon. Zwei Wochen verhielt er ſich ſtill bei dem alten Schafmeiſter; als dann ein Bote des Ratsherrn eintraf, der eine Beſtellung auszurichten hatte, hörte er das Geſpräch mit an und ſagte gleich darauf dem Alten, daß er morgen wieder in die Stadt gehen und nun nicht zurückkehren werde, mietete zwei Maultiere für ſich und ſein Gepäck, brach früh am Morgen in ſeiner Schäferkleidung auf, ließ ſich drunten in der Stadt in einer kleinen Herberge eine Kammer geben und hatte, als er wieder daraus hervorging, die Genugtuung, daß der Wirt ihn nicht wiedererkannte und durchaus nicht begriff, wie es möglich ſei, daß ein Bergſchäfer bei ihm eingekehrt war und ein anſehnlicher Herr aus der Fremde wie⸗ der hinausging. Im Hauſe des Ratsherrn gab er ſeine Karte ab; ein deutſchſprechendes Mädchen bedauerte, daß der Herr auf einige Wochen verreiſt ſei— das war es, war er aus dem Geſpräch mit dem Boten vernom⸗ men hatte— aber die gnädige Frau laſſe bitten. Er wurde herzlich empfangen und mit Vorwürfen über⸗ häuft, daß er beim erſtenmal gleich durchgereiſt ſei und ſich inzwiſchen nicht einmal habe ſehen laſſen, worauf er freilich nicht viel zu erwidern wußte.„So⸗ lange Sie in der Stadt ſind“, ſagte die ſchöne Frau, „ſind Sie unſer täglicher Gaſt; meine Tochter muß bald heimkommen, wir haben eine deutſche Geſell⸗ ſchafterin, bei uns darf nur Deutſch geſprochen wer⸗ den, dem hat ſich auch mein Mann zu fügen“— und der Gaſt begann zu ahnen, daß es mit Anſehen, Würde und Einfluß des Ratsherrn zu Ende ſei, ſo⸗ bald er ſein eigenes Haus betreten hatte. Die jungen Damen kamen und begrüßten froh und ahnungslos den Gaſt, der die erſten bangen Minuten mit unbefangenem Geſicht überſtand. Von nun an ſprach er allabendlich eine Stunde vor, und beim dritten oder vierten Male, als er allein mit dem Fräulein auf der Veranda ſaß, be⸗ kam er das ſchlimme Abenteuer zu hören, das er ſo gut kannte. Die unbegreifliche Orange hatte dem Fräulein eine ſchlafloſe Nacht bereitet. „Darf man wiſſen“, fragte der Gaſt,„wie die In⸗ ſchrift lautete?“ „Ach“, verſetzte ſie ein wenig errötend,„es war dummes Zeug, aber es klang ſo ſonderbar.. deut⸗ ſche Schrift... ein deutſcher Vers... es iſt nicht gu verſtehen.“ „Es wird ein Irrgänger geweſen ſein, der den rechten Weg verfehlt hat, aber der Einfall ſelbſt iſt nicht übel, ich will ihn mir merken. Was ſchriebe man wohl in einem ſolchen Fall? Nun, vielleicht und jetzt begann er halblaut zu rezitieren:„Seit ich dich geſehen, glaub' ich blind zu ſein, wo ich hin nur blicke, ſeh' ich dich allein. Wie im wachen Traume ſchwebt dein Bild mir vor.. und gleichzeitig griff er in die Taſche und legte das gefüllte Geldbörschen auf den Tiſch. „Großer Gott!“ Faſſungslos ſchaute ſie ihn an, ſprang auf, floh in das Zimmer hinein und kam nicht wieder. 11 Statt ihrer erſchien die Mutter:„Was iſt vor⸗ gefallen, lieber Freund? Sie weint und iſt außer ſich.“ „Es war nichts Beſonderes“, verſetzte er, ein we⸗ nig betreten,„ich habe nur zufällig erraten, was auf der Orange geſchrieben ſtand.“ 5„Erraten?“ Dann begriff ſie plötzlich und faßte ſeine Hände:„O Himmel, lieber Freund...!“ Die Tochter kehrte dann doch auf die Veranda zurück, ſah aber verändert aus, denn ſie hatte in⸗ zwiſchen das Kleid gewechſelt und trug jetzt das helle Gewand, in dem ſie der verwandelte junge Bergſchäfer bei der erſten Begegnung hatte aus dem Hauſe treten ſehen. „Daß ich ausgezogen bin, bereue ich nie. Ich hätte es nur ſchon vor zehn Jahren tun ſollen, gar nicht erſt einziehen in dieſe Penſion.“ „Was haben Sie gegen die brave„Miramar“?“ fragte ich. f „Es iſt mir dort mein Türkisarmband wegge⸗ kommen“, ſagte ſte. Sie war eine echte Frau. konnte ſie zu Tränen rühren. Die Einrichtung, von der ich ſo viel gehört hatte, und für die ſie ſo viel Geld zum Aufbewahren und Auffriſchen ausgegeben hatte, enttäuſchte mich. Die Möbel waren weder antik noch modern, ſie waren einfach ſchlechter Geſchmack, veralteter Stil einer Zeit, als es gar keinen„Stil“ gab und man die Möbel mit Verzierungen und Schnitzereien über⸗ lud. Die Zimmer waren viel zu voll, die Teppiche zu bunt, und das meiſte, was auf Kommoden und Spiegeltiſchen herumſtand, hätte verdient, in der Rumpelkammer zu verſchwinden. Frau Lilian ſchien das nicht zu finden, denn ſte Hatte alle dieſe ſchrecklichen ſilbernen und Cuivrepolt⸗ teller und Vaſen und Krüge eigenhändig blank ge⸗ putzt. Sie blitzten und taten mir ordentlich weh. Am ſchlimmſten waren ihre Bilder. Dieſe großen, goldgerahmten Gemälde, meiſt Landſchaften, waren flach und nichtsſagend, die Damen bewunderten ſie anſtandshalber und Octavie ſchwieg. Die Fürſtin, die nicht viel von Bildern verſtand, betrachtete ſie mit ihrer Lorgnette und meinte:„Sie haben ein bißchen viel an den Wänden, mein Kind.“ „Jeder nach ſeinem Geſchmack“, bemerkte Lilian. Sie war eine Frau, die keine Kritik vertrug. „Wie finden Sie denn meine Bilder?“ wandte ſich an mich. Ich hütete mich, zu ſagen, was ich dachte, und meinte, jeder richte ſich ein nach ſeinem Behagen. „Ja“, ſagte ſie erfreut.„Hier fühle ich mich wohl. Ich brauche keinem neugierigen Portier den Hof zu. machen, damit er meine Briefe nicht lieſt, brauche nicht Frau Lilienfelds ſchlechtes Eſſen zu loben, und habe Platz.“ Sie ſpannte ihre weißen Arme weit aus. Schlanker war ſie nicht geworden, ſie glich einer Juno im ſchwarzen Atlasgewand. Sie trug wieder ihre Türkiſen. Das Armband war durch einen einfachen Goldreif erſetzt. Aber niemand wagte an dieſem Abend, von den Türkiſen anzufangen. „Und die Ausſicht, ſo weit!“ Sie führte uns au die Fenſter und wir ſchauten auf die belebte Brücke und den ſchwarzen Strom, in dem ſich die Lichter der Uferreihen ſpiegelten. Es war ein unaufhörliches Rollen und Fahren, Knirſchen und Rauſchen da unten. Verlorener Schmuck ſie „Es iſt wie am Meer“, ſagte Lilian geheimnis⸗ voll...„Wenn ich die Augen ſchließe un) im Dunkeln am Fenſter ſitze, denke ich, ich wäre am Meer.“ Wie man dieſe Geräuſche mit dem Rauſchen des ewigen Meeres vergleichen konnte, verſtand ich nicht recht, aber ſte ſchien irgend etwas Beruhigendes darin zu finden, ſie zu hören. „Am Schillerplatz war mir es zu ſtill, und das Zimmer zu eng“, ſagte Lilian.„Man konnte nicht den Lautſprecher andrehen, wenn man wollte, mußte pünktlich zu Tiſch zu Hauſe ſein.“ Jetzt aß ſie mal hier, mal dort, und abends ließ ſie den Lautſprecher ſpielen, ſolange ſie Luſt hatte. „Wer war denn das, mit dem Sie neulich im Eſplanade waren?“ fragte die Fürſtin. „Wahrſcheinlich mein Inder“, ſagte Frau Lilian und zündete ſich die Zigarette an. „Nein, der war es nicht, den kenne ich, es war ein anderer junger Mann.“ Frau Lilian warf das Streichholz fort. war es der Eintänzer aus der Yeniabar.“ „Eine bofte?“ ſagte die Fürſtin. „Nein, was Ruſſiſches.“ „Na ja, was ſich jetzt alles„ruſſiſch“ nennt!“ meinte ſte verächtlich. Wir ſetzten uns an die ſchön gedeckte Tafel, auf der rote Roſen in Silberjardinieren blühten. Zu decken verſtand Frau Lilian und auch ein Diner zu bereiten, denn ſie hatte alles ſelbſt gekocht, den Faſan, die Paſtete, die ſüße Speiſe und das Gebäck. Es wurde ein ſehr vergnügter Abend, der ſich bis e er Inder war nicht da,„er ſei verreiſt“, Frau Lilian. 5 1 „Was treibt er eigentlich?“ fragte ich.„Und wohtn iſt er gezogen?“ „In eine Seitenſtraße vom Kurfürſtendamm“, „Dann ſagte Lillian.„Und getan hat er ja nie etwas, er will Deutſch lernen, Unterricht..“ Oetavie machte mir Augen, daß ich dieſes Thema nicht verfolgen ſollte. 0 dazu iſt er hier. Er nimmt jetzt Frau Lilian trug das Eſſen ſelbſt herein und die ü leeren Platten heraus, und litt nicht, daß ihr jemand Half. Sie ſtrahlte und hatte friſche, rote Wangen. „Sie ſind ſchlanker geworden, mein Kind“, be⸗ merkte die Fürſtin gnädig. „Die Bewegung, die Treppen, das glaube ich“, ſagte Lilian erfreut. Die zunehmende Aeppigkeit ihrer Formen war ihr Alpdruck. Die Oberſtin in einer einfachen weißen Sport⸗ bluſe, in der ſie wie eine Lehrerin ausſah, gab ein e 5 Glaube an qͤas Leben Eine qͤsterlicſie Betrachtung, Von Vilhelm Michel Die Begriffe Geburt und Tod ſtreifen faſt täg⸗ lich durch unſer Denken hin. Aber ſie werden ge⸗ rade vom Alltagsdenken durchgehends zu eng ver⸗ ſtanden. Wir reden von„Tod“ im Allgemeinen nur da, wo ein ganzes Gefüge, ein Menſch, ein Tier, eine Pflanze zu leben aufhört. Aber der Tod hat in Wirklichkeit zahlreiche verteilte Erſcheinungen unter uns. Er iſt da als eine„tote Stunde“ in unſerem Taglauf, wo der Geiſt matt und zweifleriſch iſt und mit keinem feurigen Liebesgedanken ſich zu Sonne und Erde, Frühling und Himmelsbläue bekennt. Er iſt da als ein„toter Punkt“ im Leben eines Volkes, wo plötzlich alle Säfte ſtocken, Haß die Blutsbrüder trennt und kein Gedanke des Ganzen mehr die Kräfte zu geordneter Auswirkung bringt. Tod iſt überall da, wo ein Herz ſich bitter verſchließt, wo kalte Kritik die Liebe erwürgt. Nicht nur am Ende unſeres Daſeins iſt Tod. Er zieht ſchon weithin durch unſer gelebtes Leben ſeine dunkle Spur. Das Kind in uns muß ſterben. Jeder von uns hat ein⸗ mal einen Glauben, eine Liebe zu Grabe tragen müſſen. Zuſtände und Menſchen verbindungen, die unlösbar mit unſerem Daſein verſchweißt ſchienen, ſind wie Nebelgebilde zerſtoben. Vieles erleben, heißt vieles überleben; der Tod geht ſtändig mit uns einher. Es iſt nicht anders mit dem Begriff Geburt. Wir reden von Geburt, wo etwas beginnt und anhebt, alſo wo ein Menſch zur Welt kommt oder wo ein Samenkorn den erſten grünen Strahl aus der Erde in das Sonnenlicht entſendet. Aber in Wirklichkeit . e e bene ee, ram ehen dir dreß ten e n nd e eee, %% TTT Ein Oſtergeſchenk aus der Barockzeit hat das Leben in einem Menſchen nicht nur einen einmaligen Anfang, ſondern es fängt hundertmal, tauſendmal neu in ihm an. Die„tote Stunde“ nimmt ihn in eine finſtere Verzagtheit hinunter, in der alle Werte erlöſchen. Aber die Stunde darauf, der nächſte Morgen über⸗ ſtrömt ſein Herz mit Kraft und Glauben aus unbe⸗ kannten Tiefen. Gealtert, verdroſſen, höhniſch und kalt ſchleppte ſich geſtern das Leben durch uns hin. Heute ſtrahlt es von Liebe und Feuer! Als ein Feſt⸗ ſaal liegt draußen der Frühling um das Haus, die Morgenſonne über dem Wald hat Verſprechungen wie in goldenen Kindertagen, das Herz ſtimmt in jeden Vogelruf ein: Es fängt wieder an! Das Le⸗ ben fängt wieder an! Geburt ereignet ſich nicht nur am Beginn un⸗ ſeres Daſeins. Sie ereignet ſich vielemal in ihm, als Wiedergeburt, als Auferſtehung aus den tau⸗ ſend Gräbern, die uns von eigener Torheit und Herzensdürre gegraben ſind. Alte törichte Gedanken ſterben in uns ab, neue jugendliche Gedanken wer⸗ den in uns geboren. Hätten wir mit unſern klei⸗ nen armen Hilfsmitteln, mit unſerer eigenen Klug⸗ heit das Leben allein zu beſtreiten, wir wären bald am Ende. Wir machen Augenblicke im Leben durch, wo wir mit geheimer Angſt fühlen: wir ſind mit bisherigen Denkbahnen und bisherigen Verfahrungsweiſen an ein Ende genommen; wie wird es weitergehen? Und unverhofft brechen dann, mitten aus dem Geheimnis unſerer Bruſt, gänzlich neue Quellen auf, die eine durchgreifende Erneuerung unſeres Daſeins bringen. Das Kind, ſo ſagten wir, muß in jedem von ums einmal ſterben. Aber was wäre unſer Leben, wenn das Kind in uns nicht im dreißigſten, im fünfzigſten Lebensjahre wiedergeboren würde? Eine Liebe kommt und macht uns jung. Eine Begeiſterung am Vaterland, eine neue tiefe Freude an der Natur kommt und ſetzt unſer ganzes Weſen auf Jahrzehnte wieder in Schwung. Nichts iſt unſer Leben, wenn es nicht eine Folge ſtändig wiederholter Wiedergeburten iſt. An das Leben glauben, heißt an die immerwäh⸗ rende Auferſtehung glaubem. Dieſen Glauben bringt die Oſterbotſchaft wieder an uns heran. Sie ſtellt unſerm Herzen, unſerm Geiſt keine Zumutung, oͤie ihm fremd wäre. Sie ent⸗ ſpricht unſerm tiefſten Weſen, unſerer ſicherſten und älteſten Erfahrung. Der Oſterbotſchaft widerſtrebt nur das in uns, was tot iſt. Aber alles, was in uns ans Leben glaubt, auf Leben hofft, jubelt ihr Jahr für Jahr, Tag für Tag ſein Ja entgegen. Kaktus das Opfer der Lebe von Günther Gablenz Man weiß, was ein Kaktus iſt: Eine ſtachlige Tropenpflanze, die aber wundervolle Blüten treibt. Der Kaktus freilich, den ich meine und von dem ich jetzt erzählen will, war keine Pflanze. Oder doch— er war eine! Eine Pflanze ganz beſonderer Art war er! Als er zu uns kam, war er ein kläglich jaulendes Etwas. Wir fanden ihn am Gartenzaun, völlig ent⸗ kräftet und mit japſender Zunge. Eine Pfote war verletzt, er hatte ſich etwas hineingetreten. Einen Dorn, einen Glasſcherben, was wußte er? Daß es ihn ſchmerzte, das wußte er! Nachdem der„Stein des Anſtoßes“ aus der Wunde entfernt, nachdem ſie verbunden worden war, legten wir unſeren armen Lazarus in ein weichge⸗ polſtertes Körbchen, in dem er ſich ſehr wohl fühlte. Als der Patient wieder geneſen war, ſahen wir erſt ganz genau. was für ein Wundertier wir uns an den Hals gehängt hatten. Gefühl⸗ und Verſtändnisloſe würden geſagt haben, es ſei ein Köter allgemeinſter Sorte geweſen. Tat⸗ ſächlich war der Hund— denn man weiß ja nun, daß es ſich bei dem Findling um einen Vertreter der Gattung„canis“ handelte— von einer derart draht⸗ borſtigen Struppigkeit, daß wir ihn uniſono„Kak⸗ tus“ tauften. Mein Großvater war ein Kaktusliebhaber. Daher kannten wir die Stachelpflanzen und freuten uns weniger an ihren Dornen, als vielmehr an den gro⸗ ßen gelben Blüten, die ſie ſchön zur Schau trugen. „Kaktus“ glich ihnen auf das Haar. Jedes ſeiner Haare war ein Kaktusſtachel. Das Stummelſchwänz⸗ chen ſteilte, wenn ihn irgend etwas ſehr erregte, nicht ſo ſehr bedrohlich als ͤͤrollig in die Höhe. Dies hatte zur Folge, daß in ſolchen Augenblicken ſein Beſitzer wie ein kleiner Teufel ausſah. Zwei Blüten aber hatte er, das waren ſeine Augen. Wenn Kak⸗ tus irgend etwas ausgefreſſen hatte, und das kam oft, ſo eigentlich immer vor, wenn man ihn dabei ertappt hatte und bei den Ohren nehmen wollte, dann konnte er Augen machen, ſo goldtreu und her⸗ Rezept zum Schlankbleiben zum beſten.„Man muß ſich die Kalorien, die man zu ſich nimmt, ausrechnen.“ „Entſetzlich“, ſagte die Fürſtin.„Immer an ſeinen Bauch denken zu müſſen. Ich bleibe lieber wie ich bin.“ „Geſchmackſache“, bemerkte Octavie. „Ja, mein Kind. ich finde, daß eine gewiſſe Fülle gewiſſen Frauen ſteht.“ „Gewiſſen Frauen??! Meinen Sie mich damit?“ lachte Lilian. „Allerdings.“ „Danke.“ „Wenn Sie ſchlank wären, würde ich Sie gar nicht mehr erkennen!“ „Ich war es einmal. Vor zehn Jahren trug ich 42 und bekam nie die paſſende Rocknummer“, ſagte Lilian wehmütig...„Kinder, greift zu! Die Käſe⸗ torte iſt ganz friſch und heiß, eben aus dem Backofen geſchlüpft.“ Die Damen beſtaunten ihre Backkunſt, ihr Porzel⸗ lan, ihr Kriſtall und ihr ſchweres Silber. „Vor einem Jahr haben wir von demſelben Por⸗ zellan gegeſſen“, meinte jemand. „Ja, an dem Unglücksabend.“ Ueber Lillans Ge⸗ ſicht fiel es wie ein Schatten. „Wieſo? Es war doch Ihr Geburtstag, und wir waren ſehr vergnügt.“ „Ich war es nicht“, ſagte ſie, und ihre Augen ver⸗ dunkelten ſich.„Das heißt, an dem Abend riß ich mich zuſammen. Aber morgens war mir das Zigeunerweib über den. Weg gelaufen—“ „Was hat ſie Ihnen eigentlich damals geſagt?“ rief die Fürſtin und nahm von der duftenden Käſe⸗ torte. „Ich mag's nicht wiederholen, es war nichts Schönes und hat mich ſo beeindruckt, daß ich an dem Abend immer daran denken mußte.“ „Verrückt“, ſagte die Fürſtin.„Gehen Sie nicht zu Ihrem Caglioſtro?“ s „Ich habe neulich ein„Totenſouper“ mitgemacht“, ſagte Lilian.„Es war ſehr aufregend.“ „Erzählen!“ rief mit ihrer Fiſtelſtimme die ver⸗ gnügte Frau von Bauer, die keinen Wein vertrug. „Wer war denn alles da?“ „Um Gottes willen!“ warnte Octavie.„Hört auf, ſonſt kann man nicht einſchlafen, heute Nacht.“ Alles war mit der Käſetorte beſchäftigt, die köſt⸗ lich ſchmeckte. Und man ſprach von Rezepten. Im Salon braute Lilian einen ſtarken Kaffee. „Da ihr ja doch vorausſichtlich nicht vor morgen früh in eure Betten kommt.“ „Hoffentlich bekommt man keinen Hersſchlag da⸗ von“, ſagte Miſter Bill. „Herzſchlag iſt ein ſehr angenehmer Schluß“, fand Lilian. „Ich möchte nicht ſo raſch ſterben“, ſagte Frau on Bauer.„Das iſt ſo, wenn man aus dem Hauſe geht und hat die Schlüſſel an ſeinen Schränken ſtecken gelaſſen.“ g „Na, die können Sie nachher doch nicht mehr zu⸗ ſchließen“, ſagte die Fürſtin.„Einmal muß man ſeine Schlüſſel abgeben.“ „Bill, iß nicht ſo viel, es bekommt dir nicht!“ ſagte die Fürſtin zu ihrem Mann. Es gab zum Kaffee wieder friſches Gebäck aus Frau Lilians„Zauberkaſten“, einem kleinen Gas⸗ herdchen, das ſie uns nachher zeigte, es war ein neues Syſtem, ein„Amour“ von einem Ofen, den ſich die Fürſtin ſofort verſchaffen wollte. Wenn ihre faule engliſche Köchin ſich weigerte, einen Kuchen zu backen, würde ſie es künftig ſelbſt tun. „Darf ich einmal auf etwas aufmerkſam machen, meine Beſte?“ ſagte die Fürſtin.„Tragen Sie Ihre ſchöne Perlenkette immer ſo öffentlich zur Schau, in dieſer Wohnung, in der Sie allein ſind?“ „Ja, denn dazu habe ich ſie ja angeſchafft“, ſagte Etlian. „Außerdem ſterben Perlen, wenn man ſie nicht auf dem Körper trägt.“ „Das iſt eine Sage,“ meinte Frau von Bauer. „Mein Vetter iſt in der Perlenbranche, er weiß da⸗ mit Beſcheid. Sie dürfen nur nicht mit ölhaltigen Parfümerien oder Puder in Berührung kommen. Seine Frau läßt ihre Perlen immer bei ihrem Bankier im Safe.“ „Das iſt Geſchmacksſache“, meinte Lilian, und legte ihr Notizbuch, das mit einer großen, ſilbernen Krone verziert war, mit den Bridgekarten auf den Tiſch neben ſich...„Fangen wir an. ich freue mich ſchon, mal wieder mitzuspielen, ich hab die ganzen Wochen nichts geſehen, als abgebrochene Stuhlbeine, mottenbenagte Seſſelbezüge und Anſtreicher in Kitteln. Ich bin aus meiner Wohnung nur herausgekommen, wenn ich zu meinem Anwalt mußte.. Das hat ein ſchönes Geld gekoſtet, dieſer Umzug.“ „Um wieder auf Ihre Perlen zurückzukommen, liebe Lilian“, meinte die Fürſtin.„So warne ich Sie doch. Sie leben jetzt allein. Und wer Sie ſieht, mit dieſen Perlen, vermutet auch anderes bei Ihnen.“ „Ich habe eiſerne Rolläden und ein Guckloch an der Tür. Ich mache niemand auf“, ſagte Lilian. „Und wenn Sie ausgehen, und die Kerls ſpionieren das aus?“ „Ich weiß gar nicht, weshalb ihr mit einemmal ſo beſorgt um meine Perlen ſeid!“ ſagte Lilian, und zig, ſo voll Unſchuld und Ahnungsloſigkeit, daß man ihn ungeſtraft entwiſchen ließ. Man konnte nicht grollen. Es war unmöglich, Kaktus etwas anzutun. Viel⸗ leicht war das nicht gut. Man hätte ihn erziehen ſollen. Daß das nicht geſchah, wurde Kaktus zum Verderben. Je mehr man ihm durchgehen ließ, deſto ſtärker ſteigerte ſich Kaktus' Frechheit. Sie ging ins Maßloſe. Als er allen Ernſtes daran dachte, der ſchönen Terrierhündin„Lady“ ganz energiſch den Hof zu machen, hatte es geſchnappt. Nicht, daß man es dem Kaktus hätte verdenken können, daß er an„Lady“ Gefallen fand! Ganz im Gegenteil— dieſe Tatſache bewies, daß er ſich wenigſtens einen ausgezeichneten Geſchmack bewahrt hatte.„Lady“ hatte ein Sammet⸗ fell. Diamantklar blitzten die ſchwarzbraunen Augen dieſer Hundedame, die ſehr wohl wußte, daß der ſchwarze Fleck auf ihrer ſonſt makelloſen Naſe die kühlen Männerherzen ihrer Gattung in Aufruhr verſetzte. Auch Kaktus geriet in Wallung. Sein Hundeherzchen brannte lichterloh.„Dieſe oder keine!“ bellte er ſich zu. Er hätte ſich ſagen müſſen, daß er nur ein armſeliger Hund war, irgendwo durch Zu⸗ fall, wer weiß von wem, geworfen, während Lady alle Merkmale einer edlen Raſſe zur Schau trug. Kaktus ſteuerte auf Lady zu. Dabei kam er aber dem Wolfshund Rolf in das Gehege. Rolf, ſeiner⸗ ſeits hatte ein blendendes Gebiß. Es glänzte nicht nur vor Sauberkeit, ſondern ſtand durchaus in dem Ruf, ſcharf zupacken zu können. Das wurde Kaktus zum Verhängnis. Als es wegen Lady zwiſchen den Nebenbuhlern zu einem regelrechten Zweikampf „auf Gebiß“ kam, fuhr Kaktus nach Kläfferart Rolf zunächſt unangenehm gegen die Beine. Der faulte ſchmerzhaft, aber er fackelte nicht lange. Er durfte ſich doch vor Lady nicht blamieren! Ein Biß in das Genick machte dem Leben des Stromers Kaktus ein vorzeitiges Ende. Triumphierend ſah ſich Rolf nach Lady um.„Huldige dem Sieger!“ ſagte ſein Blick. Sie dachte gar nicht daran. Lady liebte keine Auf⸗ regung. Beißereien ging die Dame tunlichſt aus dem Wege. 1 Sie hatte ſich getrollt und, während Rolf für ſie ſiegte, einem dritten Bewerber den Vorzug gegeben. Rolf zog den Schwanz ein und trollte ſich ſeiner⸗ ſeits. Nur Kaktus blieb liegen, der arme, tote Kaktus! Wir beweinten ihn bitterlich. Im Garten haben wir ihn beigeſetzt.„Hier ruht der Kaktus“, ſteht auf ſeinem Grabſtein.„Ex war ein Opfer der Liebe.“ Der känigliche Frühlingsmankel Max II. von Bayern, der ſchlichte Bürgerkönig zwiſchen den glänzenden Geſtalten Ludwigs I. und Ludwigs II., liebte es zuweilen, in unauffälligem Zivil, unerkannt durch ſeine damals noch ſehr bie⸗ dermeieriſche Reſidenzſtadt München zu ſpazieren. Eines ſchönen Frühlingstages gelangte er ſo bis in die Vorſtadt Au hinaus; die Sonne brannte un⸗ vermutet verfrüht herab, wie das in München um dieſe Jahreszeit nichts Seltenes iſt, ſo daß oer Kö⸗ nig ſchließlich ſeinen neuen, hellen Frühlingsmantel auszog und über den Arm nahm. Nun muß man wiſſen, daß in der Au früher das Münchener Ver⸗ ſatzamt lag, und weiterhin, daß auch damals ſchon manche Geldbedürftigen der Weg hierher nicht leicht fiel. Daher pflegten ſich in der Nähe des hilfreichen Inſtituts immer alte Frauen aufzuhalten, die ohne⸗ hin nichts Nützliches mehr zu tun hatten, und gegen ein paar Groſchen Honorar gern bereit waren, für Schamhaftere die Verſatz⸗Formalitäten zu erledigen. Eine dieſer Frauen nahte an jenem ſchönen Frühlingstag alſo auch dem ahnungsloſen König Max, deutete auf den Mantel, der ſein herrliches, helles Seidenfutter nach außen kehrte, und wiſperte mit vorſichtigem, ſchrägem Blick empor:„A gut's Stück, lieber Herr, a ſchön's Stück. Jammerſchad', daß S' ihn verſetzen müſſen. Soll's Eahna viel⸗ leicht beſorgen?“ Der König ſtutzte vielleicht einen Augenblick, ging aber dann, ſchon vor lauter Freude, daß die Frau ihn nicht erkannte, auf das Abenteuer ein und be⸗ gann auch ſeinerſeits geheimnisvoll zu raunen:„Ja, ja, Frau; Sie haben's getroffen; pfeilgrad' getroffen haben Sie'.“ „Schön“, nickte der Alte, oer nun ſofort ernſt und wichtig zumute wurde,„alſo kommen S' in einer Viertelſtund' wieder vorbei; ſo um zehn Gulden herum wer'n mir ſchon herausſchlag'“, und ver⸗ ſchwand mit dem königlichen Frühlingsmantel.— Pünktlich nach einer Viertelſtunde zurückgekehrt, fand König Max die Frau ſchon wieder vor und alsbald hob neues Geflüſter an:„Da is's Geld, Herr, zwölf Gulden ham ma kriegt.“ „Prächtig, prächtig“, meinte der König,„ſo viel hätte ich gar nicht erwartet.“ „Gelt, da ſchauen'“, ſtrahlte die Alte.„Hier haben S' auch den Verſatzſchein; und beim Aus⸗ löſen halt i mi wieder empfohlen.“ 5 Worauf der König„Ich danke Ihnen aufrichtig“ ſagte, den Verſatzſchein in den Handſchuh ſteckte, höf⸗ lich, den Hut lüftete und die verblüffte Frau mit den zwölf Gulden ſtehen ließ. 17 70 Den Schluß der Geſchichte pflegte Königin Maria, die ſchöne, brünette Preußin, derart zu erzählen, daß König Max II. an dieſem Frühlingstag ver⸗ ſpätet, ein wenig erhitzt und ein wenig verlegen bei der Mittagstafel in der Reſidenz erſchien und, ein ſchäbiges Papier zwiſchen Silber und Kriſtall auf den Tiſch legend, erklärte:„Ich habe meinen neuen Mantel verſetzt, Maria, den mußt du mir let wieder auslöſen. Aber wie macht man das nur?“ N (Nacherzählt von Werner Richter, München.) drückte ihre Zigarette aus.„Ihr habt doch früher nie etwas dabei gefunden.“ „In der„Miramar“, das war etwas anderes. Da waren Zimmernachbarn, Perſonal, ein Nachtportier, die Polizei zwei Häuſer weit, aber in dieſer abge⸗ legenen Wohnung—— und Sie ſchlafen allein „Natürlich ſchlaf ich allein. Und nun laßt uns endlich anfangen, damit ihr auf andere Gedanken kommt. Du biſt an der Reihe, Octavie.“ Frau Lilian ſpielte nicht ſo gut wie ſonſt. Ste war eine ſehr gute und gefürchtete Bridgeſpielerin, aber heute ſchien ſie zerſtreut. Vielleicht abgelenkt von ihren Pflichten als Wirtin, vielleicht auch, weil ihr die Fürſtin das von den Perlen geſagt hatte. Ich ſah, daß ſie mehrmals an ihren Hals griff, um ſich zu vergewiſſern, ob ſie noch da ſeien. Ich hatte über⸗ haupt den Eindruck, als ob ſeit dieſer hingeworfenen Bemerkung der Leaven, die überall Spione und Dießh⸗ ſtähle witterte, ein Schatten über ihre ſtrahlende Er⸗ ſcheinung gefallen ſei. Als wir heimgingen, machte Lilian ſich fertig, mit⸗ zugehen. Sie ließ alles ſtehen und liegen.„Das räume ich morgen früh auf“, ſagte ſie.„Ich war den ganzen Tag noch nicht an der Luft.“ Und wir gingen alle zuſammen die Treppen herunter, die mit giftgrünen, ziemlich ſtaubigen Kokosläufern belegt waren. Das Treppenhaus machte einen unfreund⸗ lichen, vernachläſſigten Eindruck. Der Hauswirt wohnte in Amſterdam und kümmerte ſich nicht um dieſes Haus, außer daß er die Miete einziehen ließ. Wir gingen zuſammen über die Brücke. Plötzlich drehte ſich Lilian um und rief:„Seht doch, da oben iſt ja noch Licht!“ Und ſie wies auf das letzte Fenſter, das hell geblieben war.„Soll ich das vergeſſen haben? Ich habe doch alle Lichter ausgedreht!“ ſagte ſie ganz verſtört. „Was iſt denn das für ein Zimmer?“ fragte ich. „Die Kofferkammer. Ich weiß ganz genau, daß ich dort das Licht ausgedreht habe.“ Die anderen Fenſter waren dunkel, aber dieſes letzte Fenſter ſtrahlte hell in die Nacht hinaus Lilian ſtand auf der windigen Brücke ſtill, als wiſſe ſie nicht, ob ſte zurückkehren ſollte oder mit uns weiterztehen. „Na, los, Lilian, man holt ſich noch eine Lungen⸗ entzündung auf dieſer verdammten Wind brücke“, ſagte die Fürſtin. 5 Lilian drückte ihr Hütchen feſter auf die Locken. „Ich geh gar nicht mehr heim, ich gehe ins Eſplanade und ſchlafe dort“, ſagte ſie entſchloſſen. Damit verab⸗ ſchiedete ſie ſich von uns und winkte eine Taxe herbei. Und fort war ſie Ich ging mit Octavie unter einem Schiſim „Sonderbar“, ſagte ich.„Sie iſt doch ſehr beein⸗ druckbar.“ „Ja. Man hätte ihr das nicht ſagen ſollen von der Tapetentüre und den Perlen“, meinte Octavie. „Sie hätte in der Penſion wohnen bleiben ſollen“, meinte ich.„Dort war ſie beſchützt.“ Auch mir ban dieſes eine helle Zimmer ſonderbar vor. Ich hatte geglaubt, daß wir überall das Licht ausgedͤreht hätten. Ich hätte um keinen Preis in die leere Wohnung zurückkehren mögen, in das große, dunkle Haus am Waſſer, in dem ich abends die einzige Bewohnerin war, und ich fand, daß Frau Lilian ganz rocht habe, im Hotel zu ſchlafen.. Auf dem Heimweg tauſchten die Damen im Ommi⸗ bus ihre Meinungen über Frau Lilians neue Woh⸗ nung aus. Sie fanden ſte ſchön und gut gelegen, aber ultheimlich. „Denkt nur, wenn man da am Abend ſpät aus dem Theater heimkommt und kommt allein in das dunkle Haus, wie leicht kann ſich da einer ein⸗ geſchlichen haben: wenn man dann die Türe hinter ſich zuſchließt, iſt man wieder in einer Falle.“ Dasſelbe hatte ich auch gedacht, ich wollte es nur nicht ſagen. „Haben Sie ihr dieſe Wohnung ausgeſucht?“ fragten ſie Octavie. „Ich nicht. Ein Bekannter hat ſie ihr beſorgt“, ſagte ſie. „Und dieſe Einrichtung“, ſagte Frau von Bauer. „In dieſer Wohnung iſt nicht eine Spur von Kul⸗ tur.. Es iſt ein Durcheinander von Stilen und Farbentönen, und die Bilder ſind einſach gräß⸗ lich... Ich möchte nicht eins davon haben.“ „Sie kann ſich nie von etwas trennen“, meinte Octavie, die ihre Freundin in Schutz nahm, obwohl ſie ſicher unſerer Meinung war. „Im Grunde iſt ſie geizig“, ſagte die Fürſtin. „Und die große Geſte mit den Bettlern iſt nur für die Zuſchauer Die Möbel und die Bilder ließen allerdings nicht auf eine hohe Herkunft der Beſitzerin ſchließen. Die⸗ ſen ſtämmigen, ſoliden, aber plumpen Nußbaum⸗ ſachen ſah man die kleine Stadt an, die prunkvollen, falſchen Renaiſſancemöbel waren anſcheinend ſpäter dazugekauft, die Stühle mit den Kronen waren aus einem Nachlaß erſteigert, und wenn, wie ſie be⸗ hauptete, die vielen Bilder„Hochzeitsgeſchenke ihrer Freunde“ waren, mußte ſie merkwürdige Freunde gehabt haben. (Fortſetzung folgt) 11 Aue Nui M ui Juli chute muſibollili Vuozoble Faſt immer wird der Graphologe bei einer münd⸗ lichen Beratung gefragt: Bin ich muſikaliſch? Und das Erſtaunen, wenn er darauf eine ganz klare und eindeutige Antwort geben kann, iſt jedesmal gleich groß. Wir können hier nicht den ganzen Merk⸗ malkomplex, der auf muſikaliſche Begabung hinweiſt, eingehend erörtern. Wir werden uns bloß mit einem Schriftphänomen beſchäftigen, das immer und immer wieder in der Schrift eines muſikaliſch Begabten eindeutig vorkommt. Solche Schriften zeigen ein rhythmiſches Größer⸗ und Kleinerwerden einzelner Buchſtabengruppen. Hier ſehen Sie die Schrift eines jungen Opern⸗ talentes. erde age. W M Au Vor. Beſonders gut tritt die Abſtufung bei den gro⸗ ßen M heraus, aber auch ſonſt iſt an vielen Stel⸗ len ein geradezu unerhörtes Auf⸗ und Abſteigen innerhalb der Buchſtabengruppen vorhanden. Dieſe große Begabung gepaart mit der ebenfalls in ſtar⸗ kem Maße vorhandenen Energie(Druck in dieſer Maria Andergaſt in dem Film„Kurier des Zaren“, der über Oſtern wieder in Mannheim läuft. Schrift) laſſen hoffen, daß die junge Dame ſehr bald ihr Ziel erreicht und Großes leiſten wird. Prägte ſich in dieſer Schriſt die Muſikalität vor allen Dingen in dem rhythmiſchen Auf und Ab der Kleinbuchſtaben aus, ſo finden wir bei Richard Wag⸗ ner, deſſen Schrift wir nachſtehend veröffentlichen, .„%% Ce. 5%.. %%% . dieſe Rhythmik in noch erhöhtem Maße in Mittel⸗ buchſtaben l, d, t uſw., während die Kleinbuchſtaben zu einem fadenförmigen Gebilde geworden ſind, was in dieſem Fall das Merkmal der Muſikalität noch erhöht. Auch hier läßt ſich ganz mühelos verfolgen, daß es ſich tatſächlich um ein Auf⸗ und Abſteigen ganzer Buchſtabengruppen handelt. Nehmen Sie die Schrift irgendeines wirklich muſtkaliſch Begabten, Sie werden unſere Beobachtung beſtätigt finden. 5 . ee eee Frühlingsreigen von Ludwig Richter, dessen gemütvolle Zeichenkunst mit besonderer Vorliebe die Kinderwelt anmutig geschildert hat. Unſere Ratſelecke e Nr. 11 Kreuzworträtsel wel ſe ſen et auch auch zer mich im mehr 5 5 7 hand ne ke in weſ wer a und ſtiebt ge ro nau] ich nicht] ich weiß nicht bald] ach mehr 0 ſie el und mehr mehr weiß bend liebt mein 12 N che fand] le welk dann drückt den pflückt rung weht — 85 18 5 8 ſe a nem mich eo hauch er er von ö 23 ternd bu für ian zer los ge ni ver inn 5 Bedeutung der einzelnen Wörter ) vöfnlinks nach rechts: 1 Zufluchtsſtätte, 4. Stadt in Oberitalien, 8 Eßgerät, 9 Königreich in Hinterindien, 10 Spielkarte, 12 Sinnesorgan, 14 Schreibgerät, 16 Geſangſtück, 19 ſeeliſcher Schmerz, 22 Baumfrucht, 24 Werkzeug, 26 altes Längenmaß, 27 Spielkarte, 28 Teil der Schiffs ⸗ ausrüſtung, 29 Weinlandſchaft in Weſtfrankreich, 30 Körperorgan; b) von oben nach unten: 1 Vermittler, 2 ſüdarabiſche Landſchaft, 3 gegerbte Tierhaut, 5 Bergzug im e 6 Handwerker, 7 Lie⸗ besgott, 11 Waſſergrenze, 13 Nebenfluß der Moſel, 15 Brettſpiel, 17 Säugetier, 18 weibliche Geſtalt aus der e Sage, 20 Tagesabſchnitt, 21 plötzlicher Aufruf, 22 chemiſcher Grundſtoff, 23 iömiſcher Herrſcher, 25 Nebenfluß der Elbe. Scherzrätſel Mein Schneider heut Adverbium rief: „Wann zahlen Sie für's Subſtantiv?“ Silbenrätſel a— ad— au— bob— chi— cho— do — dschun— ec— el— eu— gel— gust— ki— lar— le— ma— me— na— na— ne ne— ne— net— noy— o— on— phro po— ra— rei— ri— ri— ster— sy— ta te— the— träu— ui— ze „Aus vorſtehenden 41 Silben ſind 13 Wörter zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben von oben nach unten, und deren Endbuchſtaben von unten nach oben geleſen, ein Sprichwort ergeben(oh ein Buchſtabe). 5 Bedeutung der einzelnen Wörter: 1. Gliederpuppe, 2 Name eines Monats, 3 franzöſi⸗ ſcher Herrſcher, 4 Berliner Maler und Kupfer ⸗ ſtecher, 5 eine der drei Grazien, 6 Stadt an der Havel, 7 Amtstracht, 8 griechiſche Sagengeſtalt, reicher Mann, 10 alte Goldmünze, 11 Tondich⸗ tung von Schumann, 12 indiſche Begetationsform. 13 Rabenvogel. Kapfſelrätſel Lübeck— Derwisch— Händel— Judas Böschung— Chemie— FPrachtgut Tempel Jedem Wort ſind drei zuſammenhängende Buch⸗ ſtaben zu entnehmen. Dieſe Buchſtaben ergeben, fortlaufend geleſen, ein Bibelwork. Magiſche Zahlenfigur . N In die Felder der Figur ſind die Zahlen von 717 derart einzuſetzen, daß die Summe der Zahlen auf jeder Geraden 43 beträgt. Auflöſung der Rätſel aus voriger Nummer: Kreuzworträtſel: a) 1 Rheinland, 7 Moers, 9 Ines, 11 Eton, 13 Goa, 15 Erato, 16 Marne, 17 Roman, 18 Organ, 19 Gas, 21 Cent, 24 Kuba, 26 Aarau, 27 Aſtra⸗ chan;— b) 1 Run, 2 Ems, 3 Nero, 4 Aſe, 5 Duo, 6 Bi⸗ berach, 8 Inventar, 10 Examen, 12 Torgau, 13 Gong, 14 Amos, 20 Aera, 22 Eva, 23 Tat, 24 Kuh, 25 Bon. Zweierlei: Skalp— Skala. Kreuzſpruchrätſel: Lerne verlieren, willſt du gewinnen!——2 Lotte,—4 Ode,—6 Deſſau,—8 Auge,—9 Gera,—11 Alge, 10—12 Genie, 1213 Eller, 13—14 Reis, 14—15 Siwa, 15—16 Ave, 16—17 Ewe, 1719 Eiſen, 18—21 Ende, 20—22 Denar, 22—23 Rhein, 23—24 Nil, 24—26 Lore, 25—28 Remiſe, 2729 Seine. Der gebildete Schloß ver walter: Kaſtellan. Süddeutſch: Ganghofer. Kleiner Ritter, Von Diemar Moering Er war kaum mehr als zwei Jahre alt und ſaß auf dem Schoß ſeiner Mutter. Seine hellen und wachen Augen beobachteten aufmerkſam die Men⸗ ſchen, die den Raum durch die ſchwingende Tür be⸗ traten und verließen, am Schaltertiſch mit den Be⸗ amten verhandelten oder wartend die Bänke und Stühle beſetzt hielten. Es herrſchte große Geſchäftig⸗ keit. Keiner dieſer Plätze war frei, und manche der Wartenden mußten ſtehen. Es war im Geſchäfts⸗ raum einer Krankenkaſſe. Der Name der Frau wurde aufgerufen. Sie ließ den Kleinen auf ſeine Füße gleiten, erhob ſich und ſchob ihn, mit der Hand lenkend, vor ſich her an den Schaltertiſch. Der Tiſch war hoch, zu hoch für den Kleinen, um ihm einen Blick auf das, was hinter und auf ihm geſchah, zu geſtatten. Eine Mauer, die einem ſo kleinen Burſchen die Ausſicht vollkommen ver⸗ ſperrte. Blieb nichts anderes übrig, als ſich an das zu halten, was diesſeits ihrer Grenzen vorging. Die vielen fremden Menſchen intereſſierten den Kleinen. Aber ſiehe da: dort hatte ſich jemand auf den Stuhl geſetzt, von dem die Mutter ſoeben mit ihm aufgeſtanden war! Eine fremde Dame! Wie kam die dazu? Hatte ſie ein Recht, ſich dieſen Stuhl zu nehmen? Gehörte der Stuhl nicht der Mama? Wo ſollte die Mama ſitzen, wenn die fremde Dame ihr den Platz nahm? Der Kleine zupfte an Mamas Rock und wies auf den Stuhl. „Mama!“ ſagte er. Viel größer war ſein Wort⸗ ſchatz wohl kaum! Aber die Mama hatte wichtigere Dinge zu tun, als ſich um jenen Stuhl zu kümmern. Sie blickte einen Augenblick zu ihm hinunter und ſtrich flüch⸗ tig über die Haare:„Still doch, Bübchen! Gleich!“ Sie hatte wohl gar nicht bemerkt, um was es ſich handelte. So, dann mußte man alſo auf eigene Fauſt han⸗ deln! Und der Kleine trippelte auf den Stuhl zu. Er pflanzte ſich vor der fremden Dame auf und blickde ihr ſtreng in die Augen. Sie lachte ihn an. Oh, ſie hatte ihn ſchon lange beobachtet, den kleinen Burſchen! Ihm war nicht recht geheuerlich zumute. Warum lachte dieſe fremde Frau? Er hatte ſie noch nie ge⸗ ſehen. Da ſaß ſie auf Mamas Stuhl und lachte! Warum konnte er ihr nicht ſagen, daß ſie ſofort dieſen Platz zu räumen hätte? Auf der Stelle, damit Mama ſtitzen konnte! Oh, es war ſchlimm, daß man nicht das Geheimnis der Sprache verſtand, mit dem die Großen ſich ſo leicht verſtändigten. Man konnte nur mit den Augen ſprechen. Aber begriff ihn denn dieſe fremde Frau nicht? Wenn er Mama anblickte, ſo wußte ſie gleich, was er wollte. Dieſe Fremde aber— ſie lachte! Lachte ihm mitten in ſeine ernſten, befehlenden Augen! Gut, ſo mußte man wohl zur Gebärde greifen, um ſich verſtändlich zu machen. Und der Kleine begann, erregt trippelnd, den Seſſel zu umkreiſen. Er ſtieß drollige, dumpfe und ungeformte Laute dabei aus, Laute, die an das Knurren eines geärgerten kleinen Löwen erinnern. Und er belauerte die Fremde mit finſteren Blicken. Und ſtehe da: ſie erhob ſich! Sie erhob ſich und trat an den Schaltertiſch. Nein, er machte ſich nicht die Mühe, ihr lange nach⸗ zuſehen. So viel war ihm dieſe Gegnerin nicht wert. Er hatte ſie in die Flucht geſchlagen, jetzt aber galt es, zu verhindern, daß ſich wieder einer dieſer Frem⸗ den, die hier herumſtanden, des Platzes bemächtigte! Und ſchnell erkletterte der Kleine den Sitz und ließ ſich auf ihm nieder. Er ſaß ſehr gerade und ſtolz und blickte drohend um ſich. Es ſollte nur niemand wagen „Mama!“ rief er Es war vielleicht doch beſſer, ſte bei ſich zu haben. Man war ja ſo klein. Sie ſah ſich einen Augenblick lächelnd nach ihm um.„Gleich, mein Junge!“ erwiderte ſie. Aber da bemerkte ſie den alten Herrn, der an einem Pfeiler lehnte und den Kleinen beluſtigt betrachtede, und trat einen Schritt herzu. „Verzeihung!“ begann ſte.„Aber Bübchen, wirſt du wohl gleich—“ N 1 Doch der alte Herr, er mochte zwiſchen ſechzig und ſiebzig ſein, hielt ſie zurück:„Nicht doch! Nicht! Er tut es ja nicht für ſich!“ Sie errötete. Es ging aber ein großes Lächeln über die Geſich⸗ ter der Wartenden. Und inmitten dieſes Lächelns ſaß, wie auf einer von Sonnenglanz umſpielten Burg, der Kleine auf ſeinem Stuhl. Er blickte trotzig um ſich, und ſchließlich verfingen ſich ſeine Augen in denen des alten Herrn. Der nickte ihm lächelnd zu. Und da lächelte auch der Kleine zurück. O ja, ſie verſtanden einander! Denn: waren ſie nicht beide Männer?! Vrouw Johanna. Roman. Von Hans Dittmer. (G. Grotes Verlagsbuchhandlung, Berlin.) Dieſer Roman ſpielt in Oſtfriesland, der äußer⸗ ſten Nordweſtecke des Reiches. In ſich gekehrte Men⸗ ſchen ſchweren Blutes und mit harten Köpfen bevöl⸗ kern dieſen niederdeutſchen Landstrich. Mit dichteri⸗ ſcher Geſtaltungskraft erzählt Hans Dittmer von die⸗ ſen Menſchen und ihrem Leben. Es iſt der uralte Kampf zwiſchen Vater und Sohn, der Kampf der Ju⸗ gend gegen das Alter, der hier in dem höchſt reizvol⸗ len Milieu der kleinen norddeutſchen Seehandels⸗ ſtadt zwiſchen zwei ſtolzen und unbeugſamen Frie⸗ ſennaturen ausgefochten wird. Dittmer iſt Theologe, und es iſt ihm jener eigentümliche Sinn für die tie⸗ feren Schönheiten der Sprache eigen, den man gerade beim Geiſtlichen nicht ſelten beobachtet und deſſen Entwicklung anſcheinend durch die intenſive Beſchäf⸗ tigung mit dem Buch der Bücher begünſtigt wird. Dittmer offenbart in dieſer Arbeit feinſtes Gefühl für die ſeltſame Stimmung der oſtfrieſiſchen Land⸗ ſchaft. Er beſitzt darüber hinaus die Fähigkeit, mit friſchem, geſundem Zugriff Menſchen in dieſe Land⸗ ſchaft hineinzuſtellen, an deren Lebensechtheit der Leſer nie in Zweifel gerät, ſelbſt wenn er keine Kenntnis davon hat, daß die Urbilder der handeln⸗ den Hauptfiguren leibhaftig auf Erden wandelten. Da zudem ein gutes Stück Volkskunde in dem Ro⸗ man ſteckt, ſo dürfte das überlegen geſtaltete Schickfal dieſer alten oſtfrieſiſchen Patrizierfamilie als wert⸗ volle Heimatdichtung auch über Frieslands Grenzen hinaus den Leſevn reine und echte Freude bereiten. —— Käthe Dorſch ſpielt eine der drei weiblichen Hauptrollen in dem Albers⸗Ueicky⸗Film der Ufa„Savoy⸗Hotel 217% (Photo Ufa) Eim gewinnbringendes, tüchtiges und aufbauendes Buch! 0. O.&. Von der Univerſttät Heidelberg. Der Privat⸗ dozent der neueren Geſchichte an der Univerſität Bonn, Dr. An rich, wurde für das Sommerſeme⸗ ſter 1936 zur Vertretung des erkrankten Ordinarius Prof. Andreas nach Heidelberg verſetzt. 8 1 1 . — Sonntag, 12. April 1986 Oſter⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung 21. Seite/ 9 3„Hindenburg“ wieder daheim! Nach glücklicher Fahrt geſtern nachmittag in Friedrichshafen gelandet 16 68 33 — Friedrichshafen, 10. April. „Hindenburg“ iſt heute nach glücklich beendeter Das neue Luftſchiff nachmittag um 18 Uhr Südamerikafahrt nach Friedrichshafen zurück⸗ gekehrt und iſt auf dem Flugplatz Loewenthal bel günſtigen Windverhältniſſen glatt gelandet. Um 17 Uhr riefen Böllerſchüſſe die Haltemann⸗ ſchaften auf den Platz. Den ganzen Nachmittag über ſtrömten Menſchenmengen zu Flugplatz Loewen⸗ thal. 300 Mann der Gebirgsjäger aus Lindau ver⸗ fahen den ſchweren Abſperrdienſt. Nach einem ele⸗ ganten Kreis über dem Flugplatz ſetzte das Luft⸗ ſchiff„Hindenburg“ zu einer exakten Landung an. Um 18.40 Uhr lag das Schiff in ſicherer Hand Haltemannſchaften. Elf Tage war es unterwegs, neun Tage iſt es mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 100 Kiko⸗ meter bei Sturm und Wind, bei Sonnenſchein Regen gefahren. In 216 Stunden hat es 21280 8 lometer in Höhe von 200 bis 2000 Meter zurück gelegt; zehn Länder hat er überflogen oder ißre Küſten berührt, und drei Weltmeere rauſchten unter ihm hinweg. 73 Paſſagiere von faſt zehn Nationen, hat es ſicher und ruhig über drei Erdteile getragen, 115 53 Mann Beſatzung haben es geleitet und be⸗ tet. Der letzte Fahrbericht — An Bord des„LZ Hindenburg“, 10. April. (Funkſpruch des DN B⸗Sonderberichterſtatters) Es iſt der Donnerstagnachmittag. Wir fahren entlang der afrikaniſchen Küſte in einer Höhe von 1800 bis 1500 Meter. Die Gegenwinde ſind unvermindert ſtark. Unter uns zeichnet ſich, eine goldgelbe Linie, der Sandſtrand der Küſte ab, gegen die der weiße Giſcht einer hohen Brandung ſchäumt. Nur wenig landeinwärts machen wir Städte aus. Unwirklich weit blenden die Dächer. Kuppeln wölben ſich über Moſcheen. Dann tauchen unter uns in der afrikaniſchen Ebene Kamele auf, Schafherden. Wir ſehen gute Straßen. Irgendwo da unten fliegt ein Schwarm Flamingos auf und zieht wie eine roſa⸗ farbene Wolke dahin. Ein Förderbrunnen ſteht am Weg, von einem Kamel betrieben. Jetzt ſind wir bei Aſemmur, wo die roten Waſſer des Um⸗er⸗Rebia ſich in das Meer ergießen und das Waſſer an der Küſte rot färben. Hier begegnen wir dem Stuttgarter Zubringerflugzeug der Deutſchen Lufthanſa für öͤie Südamerikapoſt„D⸗A GAV Zephir“. Es kommt über Marſeille, Sevilla, Las Palmas und geht nach Bathurſt, wo die Poſt, von einem Katapult⸗ flugzeug übernommen, ſeine Weiterreiſe nach Rio de Janeiro, Buenos⸗Aires und Santiago de Chile an⸗ tritt. Das Stuttgarter Flugzeug umkreiſt uns. Et⸗ was ſpäter umfliegt uns ein franzöſiſcher Hochdecker. In weiter Ferne ſehen wir Caſablanca liegen, eine langgeſtreckte Stadt. Nun ſind wir über Larache. Einige Meilen da⸗ hinter ändern wir den Kurs und fahren auf Tanger 8 tdant Lehmann ſagt, daß die Wetter⸗ ke Gegenwinde aus der Richtung der dem Kanal melden. Es geſchieht auch Rückſicht auf einen Motorſchaden an Motor. nerden den Weg über das Rhöne⸗Tal Die franzöſiſche Regierung hat auf eſonderen Antrag für dieſen Ausnahmefall das Ueberfliegen Frankreichs geſtattet. Unter uns Gibraltar Mit 100 Std.⸗Km. nähern wir uns in 1500 Meter Höhe dem Mittelmeer und überqueren die Meerenge von Gibraltar mit Kurs auf die ſpaniſche Oſtküſte. Im Abenddämmern liegt die auf einem Felſen vor⸗ gebaute Feſtung Gibraltar unter uns. Von Afrika herüber grüßen die Lichter von Ceuta noch deutlich ſichtbar. Zur Ueberquerung der Meerenge brauch⸗ ten wir 20 Minuten. Wir paſſieren noch einen be⸗ leuchteten Dampfer, vermutlich ein deutſches Tou⸗ riſtenſchiff, das ſich herrlich auf dem mattblauen Meer ausnimmt. Gibraltar funkt uns herauf„Gute Reiſe“. Dann iſt die Nacht da. Um 8 Uhr morgens ſind wir über Cartagena. Dann ſehen wir Alicante liegen. Nun ſind wir ſchon über dem Cap de la Nao. Die Inſel Mallorca kommt in Sicht. Jetzt haben wir etwa die Höhe von Bar⸗ celona erreicht und damit ſeit Rio de Janeiro 4745 Seemeilen zurückgelegt bei einem Brennſtoffver⸗ brauch von 33 730 Liter. Anterreoͤung mit Kommandant Lehmann Unter den Paſſagieren wird dann der Wunſch laut, die Alpen zu überfliegen. Kommandant Leh⸗ mann hält dieſen Wunſch aus Gründen der Be⸗ triebsſicherheit für ſchlecht ausführbar. erklärt freimütig, Er Goltesdbienſt- Ordnung Evangeliſche Gemeinde Oſterſonutag, den 12. April 1936 Trinitatiskirche: 8 Uhr Oſterfei Vikar Bodemer; 10.00 H Eirchench hl. Abe. Neckaeſpitze: 10.00 sdienſt, Vikar Schulze; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Schulze. b Konkordienkirche: Oſterſamstag abend.30 Litürg.⸗muſikal. Abendfeier. Oſterſonntag: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dr. Schütz(Kirchenchor, hl. Abendmahl); 6 Abendgottes⸗ dienſt, Pfarrer Horch(hl. Abendmahl). Christuskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Mayer(heil. Abendmahl); 6 Abendgottesdienſt, Pfarrer Rupp⸗Ludwigs⸗ hafen(hl. Abendmahl). Neuoſtteim: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrpikar Staubitz: .80 Kindergottesdienſt, Pfarrvoikar Staubitz. Friedenskirche: Oſterſamstag abend 8 Andacht. Oſterſonntag vorm. 8 Uhr Frühgottesdienſt, Pfarrer Zahn;.30 Haupt⸗ gottesdienſt, Pfarrer Bach(hl. Abendmahl). Johanniskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Schoener; 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Emlein(Kirchenchor, hl. Abend⸗ mahl); 6 Abendgottesdienſt, Dekan Joeft(hl. Abendmahl). Lutherkirche: 10.00 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Frantzmann (Kirchenchor, heiliges Abendmahl); 6 Abendgottesdienſt, Vikar Höfer. Melanchthonkirche: 10.00 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Heſſig (Kirchenchor, hl. Abendmahl); 6 Abendgottesdienſt, Vikar Schleſinger(hl. Abendmahl). Gemeindehaus Zellerſtraße 34:.30 Gottesdienſt, Pfarrer Hahn(hl. Abendmahl). Städtiſches Krankenhaus: 10.30 Feſtgottesdienſt, Pfr. Haas (Stadtpoſaunenchor), bei gutem Wetter im Park. Diakoniſſenhaus: 10.30 Uhr Gottesdtenſt, Pfarrer Scheel (Schweſternchor). Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfr. Zahn. Feudenheim:.30 Hauptgotlesdienſt, Pfr. Kammerer(Feier des hl. Abendmahls und Kirchenchor). Friedrichsfeld:.30 Feſtgortesdienſt(Kirchenchor) mit Feier des hl. Abendmahls, Pfarrer Schönthal; 8 Abendandacht. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt(Kirchenchor) mit anſchl. hl. Abendmahl, Pfarrer Schäfer; nachm. 1 Kindergottesdienſt, Vikar Adelmann; 8 Abendgottesdienſt, Vikar Troſt. Käfertal⸗Süd: 10 Hauptgottesdienſt mit anſchl. hl. Abend⸗ mahl, Vikar Troſt. Neckaran:.15 Frühgottesdienſt, Pfr. Gänger;.45 Haupt⸗ gyttesdienſt, Pfarrer Gänger(Kirchenchor); 11 Feier des bl. Abendmahls, Pfarter Gänger; nachm. 1 Kindergottes⸗ dienſt der beiden Pfarreien, Vikar Schmitt;.00 Abend⸗ gottesdienſt, Vikar Schmitt. Gemeindehaus Speyerer Straße 28:.0 Hauptgottesdienſt, Pfarrvikar Müller(Kirchenchor): 11 Kindergottesdienſt, Pfarrvikar Müller. Rheinau: 10 Hauptgottesdienſt, anſchl. bl. Abendmahl mit Vorbereitung, Pfarrer Vath; 11.30 Kindergottesdienſt, Vikar Lau; 7 Abendgottesdienſt, Vikar Lau. Pfingſtberg! 9 Haußptgotesdienſt, Pfarrer Vath; 10 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Lau; 8 Abendgottes dienſt, anſchließend pl. Abendmahl mit Vorbereitung, Pfarrer Vath. 5 Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Bartholomd (Eirchenchor, hl. Abendmahl):.30 Gottesdienſt in den Behelfsbauten, Vikar Glitſcher(hl. Abendmahl); nachm. 3 Liturgiſcher Gottesdienſt, Vikar Glitſcher. a Seckenheim:.80 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Fichtl(heiliges Abendmahl);.30 Uhr Abendgottesdienſt, Vikar Enderle (hetliges Abendmahl]. Panluskirche Waldhof:.30 Feſtgottesdienſt. Pfr. Lemme (Kirchenchor); 11 Feier des hl. Abendmahls, Pfr. Lemme; 6 Abendgottesdienſt, Vikar Zug(hl. Abendmahl). Wallſtadt:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Münzel(Kirchen⸗ chor, hl. Abendmahl); nachm. 2 Gottesdienſt, Pfr. Münzel. Oſtermontag, den 13. April 1936 Trinitatiskirche: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Schulze. Konkordienkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Würthwein; 11.15 Oſterfeier d. Kindergottesdienſtes, Vik. Würthwein. Christuskirche: 10.00 Hauptgottesdienſt, Vikar Hauck; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Hauck. Friedenskirche:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Rupp: 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Rupp.. Johanniskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Brenner: 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Brenner. Iutherkirche: 10.00. Hauptgottesdlenſt, Pfarrer Walter: 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Höfer. Melanchthonkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Wallenwein; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Wallenwein. Fendenheim:.80 Hauptgottesdienſt, Vikar Vogel: 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Vogel. 5 Friedrichsfeld:.30 Feſtgottesdienſt, Pfr. Schönthal: 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schönthal. Käfertal: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Abelmann: 11.15 Schulanfängergottesdienſt, Pfarrer Schäfer. Käfertal⸗Süd: 9 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Adelmann. Neckarau:.45 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kühn. er des Kindergottesdienſtes, 'ttesdienſt, Pfarrer Kiefer Gemeindehaus Speyerer Straße 28:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrvikar Müller. Rheinau: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Lau. Pfingſtberg: 9 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Lau. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Conradi: Kindergottesdienſt, Vikar Conradi. Seckenheim:.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Enderle. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Zug; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Zug. Waldſchule Gartenſtadt:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Zug, Wallſtadt;.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Münzele⸗ Wochen gottes dien ne: Friedenskirche: Dienstag bis Samstag.20 Frühandacht. Käfertal: Freitag abend 8 Bibelſtunde, Pfarrer Schäfer. Sandhofen: Mittwoch vorm..00 Schukanfängergottesdienſt, Vikar Conradi. 11.30 18 1 Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evang. Verein für Innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 13 (Inſp. Stöckle) Sonntag.00 und Donnerstag.15 Ver⸗ ſammlung.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag 8 und Donnerstag 8 Verſammlung. Freitag 8 Bibelſtunde für jg. Männer.— Schwetzinger Str. 90(Stadtmiffionar Wild): Sonntag.00 und Dienstag.00 Verſammlung. Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonn⸗ tag 8 u. Dienstag.15 Verſamml.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 u. Mittwoch.15 Verſamml.— Pfingſt⸗ berg, Herrenſand 42: Alle 14 Tage Donnerstags.15 Ver⸗ ſammlung.— Lindenhof, Bellenſtraße 52: Sonntag 8 und Freitag.15 Verſammlung.— Seckenheim, Kinderſchule: Donnerstag 8 Verſammlung.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag 3 und Mittwoch 8 Verſammlung.— Waldhof: Freitag 8 Verſammlung.— Feudenheim, Untere Kinder⸗ ſchule: Sonntag 8 und Dienstag 8 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda Heim“, L. 11. 4. Oſterſonntag nachm. 2 Kinderſtunde; 4 Oſterfeſt i. Jugend⸗ verein; abends 8 Oſterfeier(Herr Hauptlehrer Biſchoff]. Oſtermontag keine Verſammlung. Dienstag abend 8 Uhr Vortrag(Herr Hauptlehrer Biſchoff und Herr Pfarrer Weiſerſ. Mittwoch abend 8 Gebetsſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenbibelſtunde.— Käfertal⸗Sttd. Dürkheimer Straße 92: Oſtermontag abend 8 Evongeliſationsvortrag. Scharhof⸗Sandhofen: Dienstag abend 8 Evangeliſations⸗ vortrag.— Pfingſtberg, Oſterſtraße 30: Donnerstag abd. 8 Evangeliſationsvortrag.— Neckarau, Kirchgartenſchule: Freitag abend 8 Evangeliſationsvortrag. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag nachm. 2 Sonntagsſchule; abends.00 Evangeli⸗ ſationsvortrag, Thema:„Oſterſteg— Oſterfreude— Oſter⸗ kraft.“ Dienstag abend 8 Gebetsſtunde. Mittwoch nachm. 5 Mädchenſtunde; abends 8 Jugendbund für ige. Mädchen; .00 Männerſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 7 Freundeskreis für ſunge Mädchen; 8 Blaukreuz⸗ ſtunde. Freitag nachm..00 Uhr Jungfreundeskreis für Knaben.— Käfertal, Sonnenſchein 25 bei Habermeier: Oſtermontag nachm. 2 Sonntagsſchule; 3 Verſammlung. An den Kaſernen 12 bei Schepper: Mittwoch abend 8 Uhr Verſammlung.— Pfingſtberg, Strahlenburgſtraße Nr. 13: Donnerstag abend.15 Uhr Verſammlung.— Sandhofen, Sandhofer Straße 297 bei Niebel: Freitag abend 8 Ver⸗ ſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhof⸗ ſtraße 34: Sonntag abend 8 Wortverkündigung(Miſſionar H. Witte, Bad Liebenzell). Dienstag abend.15 Bibel⸗ ſtunde Fahrlachſtraße 13 bei Dörr. Mittwoch abend.00 Bibelſtunde. Samstag abend.15 Männerbibelſtunde.— Ingendbund für E: Sonntag nachm. 4 und Donners⸗ tag abend 8.— Neckarſtadt, Uhlandſtraße 41, part.: Mitt⸗ woch nachm. 3 Frauenbibelſtunde. Donnerstag abend.00 Bibelſtunde.— Feudenheim Schwanenſtr. 30, Hinterhs.: Sonntag abend 8 Wortverkündiaung. Mittwoch abend 8 Frauenbibelſtunde.— Maunh.⸗Waldſiof, Trommlerwea 38 bei Gülting: Donnerstag abend 8 Bibelſtunde.— Wall⸗ ſtadt. Atzelbuckelſtraße 4: Sonntag abend 8 und Dienstag abend 8 Bibelſtunde. Evang. ⸗luth. Gemeinde [Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29): Montag(Hl. Oſterfeſt), vorm. 10.80 Konfirmation und hl. Abendmahl, Pfarrer Fritze. Anmeldung von 10 Uhr an. e GEvpangeliſche Freikirchen Methodiſten⸗ Gemeinde, Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 28. Oſterſonntag vorm..45 Predigt; 11.00 Sonntagsſchule: abends.30 Predigt. Mittwoch abend 8 Uhr Bibelſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 28. Oſterfeſt vorm. 7 Uhr Gebetsſtunde;.30 Uhr Predigt, Prediger Sautter; nach⸗ mittags 4 Uhr Predigt. Blaukreuzaruppe Mannheim I. Meerfeldſtraße 44, Hth. II: Montag abend 8 Uhr Oſterfeier. Mittwoch abend 8 Uhr Blaukreuzſtunde. wegen des Motorſchadens ſei ein Ueber⸗ fliegen der Alpen nicht ratſam, zumal dort vorausſichtlich mit böigem Wetter zu rechnen iſt. Der Schaden ſei zwar mit Bordmitteln ausgebeſſert worden. Aber die Ausbeſſerung laſſe doch nur eine Verwendung des Motors im äußerſten Notfall zu. Der Motorſchaden laſſe freilich keine Zweifel an der grundſätzlichen Brauchbarkeit der Motoren zu. Ein ſolcher Schaden gehöre vielmehr zu den im An⸗ fang der Erprobung normalerweiſe zu erwartenden Erſcheinungen. Der Schaden reſultiere nicht aus einem Konſtruktionsfehler. Er ſei in kurzer Zeit zu beheben. Bei Berückſichtigung der faſt ununter⸗ brochenen Inanſpruchnahme der Motoren während über 330 Betriebsſtunden müſſe die Leiſtung der neuen Rohöl⸗Dieſel⸗Motoren an ſich als durch⸗ aus zufriedenſtellend, ja ſogar als aus⸗ gezeichnet angeſprochen werden. Ganz ausge⸗ zeichnet hätten ſich Steuerung, die Ventile, die Gas⸗ zellen, das Gerippe und die Außenhülle bewährt. Auch der Brennſtoffverbrauch ſei überraſchend gün⸗ ſtig geweſen. Sonntagsdienſt der Mannheimer Aerzte und Apotheken am Oſterſonntag, 12. April Aerzte. Bei den jeweils angerufenen Aerzten wird Auskunft erteilt, welcher Arzt Sonntagsdienſt hat. Zahnärzte: Dr. Berberich, Rheinvillenſtraße 20. Dentiſten: Frieda Häffner⸗Gräf, Q 7, 11, Tei. 286 82. Apotheken: Bahnhof⸗Apotheke, L 12, 6, Tels 21121, Engel⸗Apotheke, Mittelſtraße 1, Tel. 520 88, Hirſch⸗ Apotheke, Seckenheimer Straße 41, Tel. 428 kan⸗Apotheke, Q 1, 3, Tel. 217 64, Schwan⸗Apotheke, E 3, 14, Tel. 206 25, Stephanien⸗Apotheke, Linden⸗ hof, Tel. 262 32, Marien⸗Apotheke, Neckarau, Markt⸗ platz, Tel. 484 03, Waldhof⸗Apotheke, Waldhof, Op⸗ pauer Straße 6, Tel. 594 79. am Oſtermontag, 13. April. Aerzte. Bei den jeweils angerufenen Aerzten wird Auskunft erteilt, welcher Arzt Sonntagsdienſt hat. Zahnärzte: Frl. Dr. Hoffmann, Große Mer⸗ zelſtraße 2, Tel. 439 84. Dentiſten: Arthur Heininger, T 1, 4, Tel. 249 39. Apotheken: Humboldt⸗Apotheke, Waldhofſtraße 83/35, Tel. 50601, Kronen⸗Apotheke, Tatterſallſtraße 26, Tel. 401 64, Löwen⸗Apotheke, E 2, 16, Tel. 206 10, Stern⸗Apotheke, 8 1, 10, Tel. 223 87, Friedrichs⸗ Apotheke, Lameyſtraße 21, Tel. 406 12, Lindenhoſ⸗ Apotheke, Gontardplatz, Tel. 224 44, Storchen⸗Apo⸗ theke, Neckarau, Neue Schulſtraße 17, Tel. 485 70, Luzenberg⸗Apotheke, Waldhof, S Tel. 531 74. Sonntagsdienſt der Heilpraktiker Oſterſonntag Heilpraktiker Aug. Königs, P 4, 13, Tel. 212 08. Oſtermontag Frau Käthe Moritz, Kaiſerring 16, T 15 — *. 15 21 0 Weller. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 11. April. Durch einen von Skandinavien zur deutſchen Nordſee vorge⸗ ſtoßenen Tieſdruckwirbel wurde Deutſchland erneut von friſchen polar⸗maritimen Luftmaſſen überflutet. Dabei fallen vor allem in den nord⸗ und mittel⸗ deutſchen Gebieten Schauerniederſchläge, die teilweiſe aus Schnee beſtehen. Die Kaltluft wird erneut zum Aufbau eines Zwiſchenhochs führen, in deſſen Bereich zunächſt wieder mit Aufheiterung ge⸗ rechnet werden kann. Die Temperaturen werden jedoch nur langſam anſteigen, und vor allem in der Nacht zum Sonntag kann wieder mit Froſtgefahr ge⸗ rechnet werden. Vorausſage für Oſterſonntag, 12. April Häufig aufheiternd und nur noch geringe Schauer⸗ neigung, Tagestemperaturen nur mäßig an⸗ ſteigend, Nachtfroſtgefahr, Winde um Nord. Vorausſage für Oſtermontag, 13. April Zunächſt noch vielfach heiter und Tagestempera⸗ turen etwas höher anſteigend, ſpäter wieder auf⸗ kommende Unbeſtändigkeit. Höchſttemperatur in Mannheim am 10. April + 16,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 11. April + 4,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr* 4,4 Grad. Wafferſtandsbeobachtungen im Monat April Adein⸗ Pegel 7. 8. 9. 10 Aera: Bee 8. 9 10 n. Seelen 5 58 e dee, 8, h ss 5 e Die Heilsarmee, O 1. 15. Oſterſonntag vorm..00 Oſter⸗ gruß; abends.30 Oſterfeier.— Oſtermontag abend.30 Lob⸗ und Dankverſammlung.— Freitag abend.00 Uhr Heiligungsverſammlung. Advent⸗Gemeinde Mannheim, J 1. 14. Sonntag abend.00 Vortrag. Dienstag abend 8 Uhr Bibelſtunde. Freitag abend 8 Jugendſtunde. Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Uhr Predigt.— Käfertal Siedlung, Lampertheimer Straße 120: Donnerstag abend.00 Bibelſtunde. Frei⸗ tag abend 7 Jugendſtunde. Samstag vorm. 9 Sabbat⸗ ſchule und Predigt.— Gaxtenſtadt, Eichwald Siedlung. Hainbuchenweg 11: Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Sonntag vorm. 10 Sonntagsſchule; abends 7 Abendmahls⸗ verſammlung. Dienstag abend.30 G. F. V. 1. 3. 5. Diens⸗ tag Genealogie. Mittwoch nachm. 5 Primarklaſſe f. Kinder. Freitag abend.30 Frauenverein;.30 Chorſtunde. Neu⸗Apoſtoliſche Kirche Mannheim⸗Stadt, Kirche Ecke Langerötter⸗ u. Mofelſtraße. Sonntag vorm..30 u. nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abd. 8 Gottesdlenſt.— Mhm.⸗Sandhofen, Zwerchgaſſe 16: Sonntag vorm..30 u. nachm. 3 Gottesdtenſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Mannh.⸗Neckarau, Gießenſtr. 1: Sonntag nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abend.45 Gottesdienſt.— Mannh.⸗ Friedrichsfeld, Neudorfſtr. 68: Sonntag nachm. 8 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottes⸗ dienſt. Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11. Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Oſterſonntag vorm. 10 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11 Sonntagsfeier für Kinder. Oſtermontag vorm. 10 Uhr Menſchenweihehandlung. Mittwoch vorm..00 Menſchen⸗ weihehandlung. Katholiſche Gemeinde Hochheiliges Oſterfeſt Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche): Oſterſonntag von 6 an öſter⸗ liche Beichte; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Singmeſſe;.30 Feſtpredigt und levit. Hochamt mit Segen; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm..30 feierliche Veſper mit Segen; v.—7 öſterliche Beichte.— Oſtermontag von 6 an öſterl. Beichte; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Singmeſſe; .30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und levit. Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm..30 Oſterandacht. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei: Oſterſountog.00 Frühmeſſe u. Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Feſtpredigt feierlich levit. Hochamt mit Segen; 11.15 Kindergottesdienſt m. Predigt; nachm..30 feierliche Veſper mit Segen.— Oſtermontag: 6 Frühmeſſe u. Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Quartalsſeſt der Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaft mit Prozeſſion, levit. Hochamt und Segen; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm..30 Oſterandacht. Heiliggeiſtkirche Mannheim: Oſterſonntag: 6 bſterl. Beichte, Hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Feſtpredigt und levit. Hochamt mit Tedeum und Segen; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; nachm..30 levit. feierliche Veſper 2 2 Segen.— Oſtermontag: 6 öſterliche Beichte, hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und lepitiertes Hochamt; 11.15 Singmeſſe; nach⸗ mittags.30 feierliche Veſper. Liebfrauenkirche: Oſterſonntag von 6 an Beichtgelegenheit; .30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe;.30 Predigt und Amt vor ausgeſetztem Allerheiligſten; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm..30 Veſper, darnach bis.30 Beichtgelegenheit.— Oſtermontag von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt, levit. Hochamt; 11 Singmeſſe; nachm..30 Veſper. Kath. Bürgerſpital: Oſterſonntag vorm..30 Amt.— Oſter⸗ montag vorm..30 Amt. St. Joſeph, Lindenhof: Oſterſonntag: 6 Beichtgelegenheit, hl. Meſſe; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt; 9 Kinder⸗ gottesdfenſt; 10 Predigt, feierl. levit. Hochamt m. Tedeum u. Segen: 11.45 Singmeſſe mit Predigt; nachm..30 feier⸗ lich levit. Veſper: abends 7 feierlich levit. Komplet.— Oſtermontag: 6 Beichtgelegenheit, hl. Meſſe; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe; 9 Kindergottesdienſt; 10 Hauptgottesdienſt; 11.30 Singmeſſe; abends 7 feierliche Veſper. 5 St. Peter, Mannheim: Oſterſonntag; 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 levit. Hoch⸗ amt mit kurzer Predigt, Ausſetzung und Segen; 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt; abends.30 levitterte Oſterveſper.— Oſtermontag: 6 Beichtgelegenheit: 7 Frühmeſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Hochamt; 11 Singmeſſe mit Pre⸗ digt; abends.80 feierliche Oſterveſper.. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: Oſterſonntag: 6 Früh⸗ meſſe und öſterliche Beichte; 7 hl. Meſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Feſtpredigt und feierl. levit. Hochamt mit Segen; 11.15 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm..30 feierliche Veſper mit Segen; bis 4 Beichtgelegenheit.— Oſtermontag: 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegenh.; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt; nachm..30 Oſterandacht. St. Bonifatiuskirche: Oſterſonntag: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 levit. Hochamt mit Feſtpredigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. Jegfeterkiche Veſper;—6 Boeichtgelegenhelt.— Oſtermomt Frühmeſſe u. Beichtgelegenh.) 7 hl. Meſſe: 8 Singgzs mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm..30 Oſterandacht. St. Nikolaus, Mannheim: Oſterrſonntag:.30 Uhr Beicht⸗ gelegenheit: 7 Frühmeſſe;.30 Kindergottesdienſt; 10 Feſt⸗ predigt u. levit. Hochamt mit Segen; nachm..30 ſeierl. Veſper mit Segen.— Oſtermontag:.30 Beichtgelegenh.; 7 Frühmeſſe.30 Kindergottesdienſt; 10 Hauptgottesdienſt mit Predigt; abends.30 Andacht mit Segen. St. Jakobus, Neckaran: Oſterſonntag: 6 hl. Meſſe:.45 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 feierl. levitiertes Hochamt mit Predigt u. Segen; 11 Singmeſſe m. Predigt; abends.80 feierl. Veſper.— Oſtermontag: 6 hl. Meſſe; .45 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe;.30 Hochamt; 11 Singmeſſe; abends.30 Oſterandacht. 5 St. Franziskuskirche Waldhof: Oſterſonntag:.00 Beichte; 7 Kommunionmeſſe mit Frühpredigt; 8 Predigt u. Sing⸗ meſſe in der Waldkapelle;.15 Hochamt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Feſtpredigt mit levit. Hochamt in der Pfarrkirche; 11.15 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe in der Pfarrkirche: 11 Singmeſſe u. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 hl. Meſſe in der Waldkapelle; nachm. 2 feierliche Veſper; abends.30 Oſterſonntagandacht mit Segen. Oſtermontag: Der Gottesdienſt iſt zur ſelben Stunde wie an Sonn⸗ und Feiertagen. St. Laurentiuskirche, Käfertal: Oſterſonntag: 6 hl. Meſſe; .30 Beichte;.15 hl. Meſſe mit Anſprache;.00 Predigt, feierlich levit. Hochamt mit Ausſetzung und Segen; 11.00 Schülergottesdienſt: nachm. 2 feierliche Veſper mit Aus⸗ ſetzung.— Oſtermontag: Gottesdienſt wie an Sonntagen; nachm. 2 Andacht für dite hl. Oſterzeit. St. Peter u. Paul, Feudenheim: Oſterſonntag: vorm..80 hl. Beichte;.30 Frühmeſſe;.30 Singmeſſe;.30 feierlich levitiertes Hochamt mit Predigt, Tedeum u. Segen; 11.15 Schülergottesdienſt; nachm..00 feierliche Oſterveſper mit ſakrament. Segen.— Oſtermontag:.30 Frühmeſſe;.30 Singmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt; nachm. 2 Oſterveſper. 5 St. Bartholomäuskirche, Sandhofen: Oſterſonntag:.80 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt, levit. Hochamt u. Segen; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe; abends.30 feierl. Oſterveſper mit Segen.— Oſtermontag: Gottesdienſt wie an Sonn⸗ tagen; abends.30 Oſterandacht. St. Anton, Rheinau: Oſterſonntag: 7 Frühmeſſe als liturg. Gemeinſchaftsmeſſe;.30 Schülergottesdienſt; 10.10 Feſt⸗ gottesdienſt mit Hochamt, Predigt, Tedeum und Segen: nachm..00 feierliche Oſterveſper mit Segen; abends.30 feierl. Komplet.— Oſtermontag: 6 Uhr hl. Beichte. Die ſonſtigen Gottesdienſte ſind vormittags wie Sonntags; abends.15 Oſterandacht mit Segen. 5 St. Aegidiuskirche, Seckenheim: Oſterſonntag: 7 Frühmeſſe; .30 Kindergottesdienſt;.40 Feſtgottesdienſt; nachm..00 feterl. Veſper.— Oſtermontag: 7 Frühmeſſe;.30 Kinder⸗ gottesdienſt;.40 Hauptgottesdienſt;.30 Oſterandacht. St. Bonifatinskirche, Friedrichsfeld: Oſterſonntag: 6 Uhr Beichtgelegenheit;.80 Oſterkommunion und Frühmeſſe; .30 Predigt, Hochamt; nachm..30 Oſterveſper.— Oſter⸗ montag: 6 Beichtgelegenheit;.30 hl. Kommunion und Frühmeſſe;.30 Predigt, Amt; nachm..30 Oſterandacht. St. Thereſia vom Kinde Jeſu. Pfingſtberg: Oſterſonntag: —.30 Beichte;.30 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Amt vor ausgeſetztem Allerheiligſten, Tedeum u. Segen; nachm. 2 feierliche Veſper, hernach Beichtgelegenheit;.30 Abend⸗ andacht.— Oſtermontag:—.30 Beichte;.30 Frühmeſfe; .30 Amt mit Predigt; nachm..30 Veſper. St. Hildegard, Käfertal: Oſterſonntag:.30 Beichte;.89 Frühmeſſe mit Predigt u. Oſterkommunion;.90 Hochamt mit Predigt und Segen; nachm..30 feierliche Veſper.— Oſtermontag:.30 Beichte;.30 Frühmeſſe mit Predigt; .30 Amt mit Predigt; nachm..30 Oſterandacht. Neues Thereſten⸗Krankenhans: Oſterſonntag:.80 hl. Meſſe; 8 Amt mit Segen.— Oſtermontag:.30 hl. Meſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt. Ilvesheim: Oſterſonntag:.00 Frühmeſſe mit Predigt,.80 feierl. Hochamt mit Ausſetzung und Predigt; nachm..80 feierliche Veſper mit Segen.— Oſtermontag:.00 Früh⸗ meſſe;.30 Hochamt; nachm..30 Oſterandacht. Alt⸗Katholiſche Gemeinde[Schloßkirche) Oſterſonntag früh 8 Uhr 91. Meſſe in deutſcher Sprache mit Kommunion; 10 levftiertes Hochamt in deutſcher Sprache mit Predigt u. Kommunion. Oſtermontag vorm. 10 Hoch⸗ amt in deutſcher Sprache mit Predigt und Kommunion. 2 8 22. Seite Nummer 108 Oſter⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung Samstag, 11. April“ Sonnrag, 12. April 1936 III Wir zeigen ab heute einen lim, der sichere Anwartscheit darau hat, zum schönsten und größten der Salson erklärt zu werden: 0. Für den 2 5— 5 2 i Ostern im& Universum 1 2 15 25 9 und die 5 Wel 2-Wel ga neue ö Slegi wieder Ii Ttenlsed des streben Frelfelfsde dal. Senta bel.! Wohnuns In den Hauptrollen: 5 b — Stenka Rasin. H. A. von Schleſſow 1 H 1 E 1 ch 5 N Anna Dolgoruky. Were Engels U 5 Fürst Dolgoruky.. Helnrich George M.& H. Heute Ostersamstag:.00, 5. 30,.30 Schüreck a Fosfpremiere unter Leitung seines Dirigenien Serge Jaroff F 2. 9 am Harkt des neuen rohfüms der Uta 42 Drehbuch: Gerhard Menzel Musik: Walter Gronostay Herstellungsgruppe: Fritz Podehl Spielleitung: Gustav Ucicky Wer kennt nicht dle schwermütigen Welsen, das ergreifende aus tlefstem russischem Volkstum herausströmende Lied, das sich die ganze Welt erobert hat? Ein Film, der eln solches Lied zum Herold hat, ist vorausbestimmt e In Welterfolg zu werden! Dem Tonfum„Wolga- Wolga“ geht noch keine Hritik voraus, Von der Zensur ohne Ausschnitte freigegeben, erlebt der im neute in den wichtigsten Großstädten Deutschlands seine mit größter Spannung erwarteten Erstaufführungen. Daß Mannheim mit seinen Pichtspieltheatern mit teihaben hann an dtesem jUümkünstlerischen Theaterereignis, erfüllt uns mit besonderem Stols Ait„wolga- Wolga“ überantworten mir dte künstlerischen Geschicke eines jraglos den Durchschniu weit überragenden deutschen Fllmproduhtes den Publikum und der presse von Mannheim, jedoch nicht ohne daß wir der sicheren Ueber- zeugung sind. daß„Wolga- wolga“ den überwältigenden Stwmmnftülm-Briolg von vor 10 jahren als Fonilm bei weitem noch übertreffen wird. im Vorprogramm: Kleine Kunst— Große Kunst Dazu: Die neueste Bavarla-Tonwochs Imnibus für 8⸗Tagesfahrt um 1. Mai gest Preisangeb an „Hör mit mir“ Heinr.⸗Lanz⸗Str. Nr 19. 2714 Aalbne luntelap; Votstellung Nr. 209 Miete C Nr. 21 S ondermiete C Nr. 11 Hamlet * 3 00.30.30.30 :.00 4 00.18.20 FON. Mi per nfeldvonferas e eben nett bas Ist etwas fr unsers Jungen! fleht nur für g e 0 U Fade e e 28 Ur de Kleinen- auch für die Sroßen, die sich eln Augen dntün beben National⸗Theater Name 3 sitzt im Sattel seines N 5 Ostersonntag. den 12. April 1936 7 0* 74 1 X Wunder- Pferdes, Tong Vorstellung Nr. 270 Außer Miete und reitet wie der Leibhaftige. Staub wallt auf und Pulverdampf, auf und hinaus in die Parsifal Steppe. Rinder- und Pferdedlebstahl. bis 5 „Tom Mix“ die mehr als dutzendköpfige Bande Ein Bühnenweihfestspiel von allein zur Strecke bringt... dann wird man Richard Wagner sein Vergnügen haben an den unübertreff. Anfang 18 Uhr Ende 22.45 Uhr lichen Reiterkunststückchen, an der Atmo- 5 4„ bi Ostermontag, den 13. April 1986. g 4 N e der sonderbaren, bizarren f Vorstellung Nr., 27 Ein hinreißender Film von außergewöhnl. Format, dessen be- 1 Dieser neueste, Tom- Mix- Flim“ ist deutsch 5 Miete H Nr. 20 Sondermiete HNr. 11 zwingende Handlung HAAS ABEBHS mit blutvollem Leben erfüllt! 5 gesprochen und wird auch Ihre Begeiste- rung und Anerkennung finden. f Hamlet 0 77. 2 Ab heute in Erstaufführung. i prinz von Dänemark 220 Hades b. 2 Im Vorprogramm„Volk an der Front“! Tragödie von William Shakespeare und Die neueste Deullg-Ton woche, Uebertragung von A. W. Schlegel jede ein Typ für sich: Anfangszeiten: Anl. 19 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Samstag:.45.05.20.40 1. u. 2. Osterfelertag. 200.40 60.20 Noues Theater Sossngartn Brigitte Horney bebe Sbiune i, Schauburg e Käthe Dorsch d Che iert Sete,. Gastspiel der Hamburger Volksoper ihr Glück ringende Geliebte 75 das unschulds voll demütige aufrishiig N N Gust Nudber fedende Geschöpf N 0 „% P mit Claire Waldoff 1——— Drei alte Schachteln Operette in einem Vorspiel und drei Akten von Hermann Haller Musik von Walter Kollo Anfang 20 Uhr Ende etwa 22.30 Uhr Ostermontag, den 13. April 1936 Vorstellung Nr. 58 Nachmittags-Vorstellung In weiteren Hauptrollen: René Deltgen- Alexander Engel- Hans Leibelt Aribert Wascher- Paul Westermeier- J. Tiedtke Das festliche Vorprogramm: Gastspiel der Hamburger Volksoper N f Im Lande Widukinds, Ufe kuſturfim- Ufa- Ton- Woche mit Claire Waldoff Drei alte Schachteln Operette in einem Vorspiel und drei Akten von Hermann Haller 7 Musik von Walter Kollo Anfang 106 Uhr Ende etwa 18. 30 Uhr 1 Ostermontag, den 18. April 1936 Vorstellung Nr. 8 Beginn an beiden Gastspiel der Hamburger Volksoper ei 5 0 4 00 00 8 30 mit Claire Waldotf Oster- Feiertagen:.0 2 6. 8 Ostern n den Seststenen des Mannheimer Hof „ Ausgewafilte Festlags- Menus— Cehflegte Weine— Im Holel. Restaurant: S nge der Hauskapelle Das Feiertagsziel der erholungsbedũiſtigen Haustrau— denn es m Welhensſephan: bielet neben angeneſimstem Aufenthalt die anergannt gute Küche im Silbersaal: An beiden Feiertagen Nacſimitiags- Tanztee und abends Ball Im Kaffee: Nachmütags-Nonrert 5 In der Bar: 4% o Unt abends TANZ an beiden Festtagen. Der Mannheimer Not ist Ausgengspunkt und Ziel der Ostereusfſüge ** 2 V kauf für alle V 211 5 ür di 5 Drei alte Schachteln Verkauf für alle Vorstellungen, ebenso für die i am Ostermontag(Auf großer Fahrt) tägl. 14.80 2 Uhr. Fernruf 2321 Operette in einem Vorspiel und drei Akten von Hermann Haller Musik von Walter Kollo Anfang 20]ùhr Hnde etwa 22.30 Ur . 18. 222 Nibelungenssel— Nosengeiten, 20 Unt Einzlges Konzert in Sudwestdeutschland— das große Ereignis c FRE UE Mien D 5 Der Weli-Tener auf den Frühling* und auf die feschen LASER Pfalzbau- Des behegllche 364 E ID ER u KOMelETS Konditorei. Kaffee 5 nter kao Nennbeme O Für Maler- und] 2e ge ef ng: von e PA Rolchholtige Auswahl in Tüncherarbeit f N 0 E NIX Osei 2 Geschenken Schleiſ- u. Möbel.[BIELEFELD bos Frohlebe und 8— diache Bilger. lachend Sonne- wels)ühsche vu. L und 2. Ostepteiertag F A N 2 Steuer 0 feen . Sli Die schönste Summe ger Weit Karten Ru.80 bie.50 In allen Vorverk.-Stellen und der Nannbelmer Konzertdirektion MONATS RATE N 2 reaeeeee, Hehlt slch phoenh- 888 n Rähmaschinenhaus N A4, 13. Rechtzeitig Karten kaufen! Polizeistunden verlängerung f FranzLederle 10 rer. dieschöft: Langstr. 11 2166 am Meßplats. 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Ste f Das Mannheimer Oster- Festprogramm Caf E- Restaurant „Reue Krone“ in Heldelberg ihnester 0 Jeden Abend ab 8 Uhr leute..00 6 00,.45,.20. a S 5 g dum an den Feiertagen ab.00 Uhr im Capitol e Frühlingsfest Ab heute Samsiag bis in beiden knee ö Lis urigen mit herrlienem Ausblick 0 einschl. Oster- Voniag: T Nichar i Eirhber 8 empflehlt sich bestens in mit Ball ö 1 Anf Hüche und keller. 8 8 F ein Spitsenfiim d. Buropa 2 0.30 Inh. Ernst Ochs 5 2 1— D 775 le 115 S A R 0 15 n 0 10 Sonst 1 ſvüher Ring- Case Mannheim Hldten Dekoration Künstler oer i 8 Oster Montag 8 8 dletungen/ Niedere Preise/ Frit 55 Fegbeutel u. Lene kanmuf 1 5 5 aehrvormiitag; 1885 Sonderaufführun g e ſ nes wundervollen Films, der auf Veranlassung des Ober velehishabers der iegsmarine gedreht wurde: 8 Famille Knorzebaoh Osterausflügler 5 Der Restaurationsbetrieb ist 5 Kari Tudwulg Biehl Otte Fressler in: ernpfehle unser Oslern 60 wieder regelmäßig geöffnet! 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OCVNMPIA-LA DEN Oster- Montag: 16 Uhr: Sig leere, Julke 280, de .00.10.20 8888 Miael Strogoſf Nach dem bekannten Roman von? JULESVERNE dramatisches Geschehen, herrllehe Schauspiel kunst machen diesen Film zu einem Erlebnis Spannung, Sensationen, 1 8 Schneiderel- Herten Mode-Artikel 1 13.. ö Lucſe Höfllen/ Theo Lingen/ Kurt Vespermann 5 AML Tanz- Kabarett, Eintritt frei! e ee e 2035.25 5 An beiden Ta gen nach der Abend- nochpr..25, allerfeinste.25, la Voll- 15 Vorprogramm: Tempel-Masken Märchen Vorstellung Kapelle Weigelschmidt 7. die Venn g 500 vf 155 Ein Füm 0 3 0 N „ Das Pferd im Heer- Ufa-Woche 2 2 Frse. E 4, 12 spielt zum TANZ bei freiem Eintritt! rtofrel. Pa. Iniette mit Garantie billigsten Kriegsmarine u N 9 i lichtgefall. auf meine Kosten zurck. auslandsdeutschtum i 72 85 9 N Samstag) Verlängerung mit Für Tischbestellungen: Fernruf 220 00, Win Manteuffel. Gänsemästerel, Sonntag K e.* 2 ERT Ka pe 11e Faht 550 Steen 5(Oderbr.). 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April 1936, um 8 Uhr in den unten näher bezeichneten Schulhäuſern an⸗ zumelden, und zwar: in der Carl⸗Benz⸗Gewerbeſchule. O 6 ſämtliche Schüler der Fachgruppen für Maſchinenbau, Gießereiweſen, Modellſchreinerei, Auto⸗, Motorrad⸗ und Feinmechaniker, Uhrmacher, Optiker, Keſſel⸗, Kupfer⸗, Huf⸗ und Wagenſchmiede ſowie verwandte Berufe, in der Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule, O 6 ſämtliche Schüler der Fachgruppen für Elektrotechnik und das geſamte Bauhandwerk und Kunſtgewerbe, in der Nebenius⸗Gewerbeſchule, N 6. 4 ſämtl. Schüler der Fachgruppen für Nahrungsmittel- u. Bekleidungsgewerbe, Kunſt⸗ und graph. Gewerbe, Gärtner und Friſeure ſowie Dentiſten, im Schulhaus Wohlgelegen ſämtliche der Nebenius⸗Gewerbeſchule unterſtellten Mädchenberufe. Die Schüler der bisherigen erſten Klaſſen haben am Donnerstag, den 16. April, um 8 Uhr, diejenigen der bisherigen zweiten Klaſſen am Donnerstag, den 16. April, um 10 Uhr zu erſcheinen. Falls von den Klaſſenlehrern keine beſonderen Säle für die Aufnahme beſtimmt ſind, begeben ſich die Schüler in ihre ehemaligen Klaſſenzimmer. In der gleichen Zeit melden ſich auch die Schüler der ehemaligen dritten Klaſſen, die noch eine vierte Klaſſe beſuchen wollen, zum Schulbeſuch an. Fachſchulen und Weiterbildungskurſe. Im Sommerhalbiahr 1936 werden bei genügender alle Berufsgruppen in Induſtrie obengenannten Fachſchulen techniſche, wirtſchaftliche und kunſtgewerbliche Weiter⸗ Beteiligung für und Handwerk an den bildungskurſe eingerichtet. Auf 5 ganz beſonders hingewieſen werden: 1. bei der Carl⸗Benz⸗Gewerbeſchule, O 6: a) Werkführerſchufe(Höhere Gewerbeſchule mit Ganztagunterricht); b) Maſchinentechn. Fachſchule mit Abendunterricht; bei der Weruer⸗Siemens⸗Gewerbeſchule. O 8: 2) Fachſchule für Elektrotechnik mit Abendunterr.; b) Kunſtgewerbliche Weiterbildungskurſe. Die Anmeldungen zu den oben angegebenen Fach⸗ ſchulen und Weiterbildungskurſen haben am Montag, den 20. April, 18 Uhr, auf der Kanzlei der in Be⸗ tracht kommenden Gewerbeſchute zu erfolgen, wo⸗ ſelbſt auch jede weitere Auskunſt erteilt wird. Ein Drittel der Teiinehmergebühr iſt bei der Au⸗ meldung fällig, der Reſt bei Kursbeginn. 89 * 2 Handelsregiſtereinträge a) vom 7. April 1936: Beamten Wohnungsgeſellſchaft mit beſchränlter Haftung, heim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt m 1. Febr. 1936 errichtet. [Grund- u. Hauptſchule Maunheim. Wie in den Schulen bereits be⸗ kanntgegeben, finden ſich auf Schul⸗ jahrsbeginn in den ihnen bezeich⸗ neten Schulräumen ein: 2) Die Schulpflichtigen des 2. bis Mann⸗ Gegen⸗ Lohn- Drescherei ſofort günſtig zu vertaufen. Vor⸗ 4 folgende Weiterbildungsmöglichkeiten ſollftungsberechtigt ſind. ſtand des Unternehmens iſt die Er⸗ richtung und Verwaltung von Woh⸗ nungen, insbeſondere von Woh⸗ nungen für Beamte, ſowie der Er⸗ werb, die Verwertung und Ver⸗ äußerung von bebauten und unbe⸗ bauten Grundſtücken. Die Geſell⸗ ſchaft iſt zur Führung von Ge⸗ ſchäften aller Art, welche zur För⸗ derung dieſes Zweckes geeignet ſind, berechtigt u. kann ſich an anderen Unternehmungen beteiligen. Das Stammkapital beträgt 40 000.,. Carl Theurer, Architekt, Lörrach, iſt Geſchäftsführer. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäfts⸗ führer gemeinſam oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen nur durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Ge⸗ ſchäftslokal: L 4. 4. b) vom 8. April 1936: Pektin⸗Aktiengeſellſchaft, Mann⸗ heim. Durch Beſchluß der General⸗ verſammlung vom 8. März 1936 wurde der Geſellſchaftsvertrag in 8 9 Abſatz 4(Vergütung des Auf⸗ ſichtsxats) geändert und nougefaßt. Mannheimer Dampfſeilerei vorm. Louis Wolff Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Großhandel mit mann Fritz K. H. Kirchert, Mann⸗ heim ⸗ Neckarau, iſt zum weiteren Geſchäftsfſthrer beſtellt. H. F. Müller& Rode Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Mann⸗ heim. Friedrich Otto und Arthur Hülsberg, beide in Mannheim, haben derart Prokura, daß ſie ge⸗ meinſam zeichnungs⸗ und vertre⸗ E. Friedenberger& Co., Mann⸗ heim. Die Firma iſt erloſchen. o) vom 9. April 1936: Bierbrauerei Durlacher Hof Ak⸗ tiengeſellſchaft vorm. Hagen, Mann⸗ heim Joſef Meyringer iſt als Vor⸗ ſtandsmitglied ausgeſchieden. Bingert& Co. beſchränkter Haftung, erloſchen. Mannheim. Die Prokura des Joſe Mannheim, den e. April 1936 Die Direktoren. Hanferzeugniſſen, Mannheim. Kauf⸗ Geſellſchaft mit Mannheim. Die Prokura des Joſef Jünger iſt Chriſtoph Herrmann& Sohn Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Jünger iſt erloſchen. 7 8. Jahrgangs am Mittwoch, dem 15. April, vormittags 10 Uhr; p) die Schulanfänger am Dounners⸗ tag, dem 16. April 1986, vor⸗ mittags 9 Uhr. Fortbildungsſchule. Gemäß 8 9 des Geſetzes vom 19. Juli 1918, die allgemeine Fort⸗ bildungsſchule betr., ſind Knaben drei Jahre und Mädchen zwei Jahre nach threr Entlaſſung aus der Volksſchule zum Beſuche der Fort⸗ bildungsſchule verpflichtet. Durch ortsſtatutariſche Beſtimmung iſt die Fortbildungsſchulpflicht der Mädchen in Mannheim ſeit Oſtern 1923 auf drei Jahre ausgedehnt. Eltern oder deren Stellvertreter, Arbeits⸗ oder Lehrherren haben die in ihrer Obhut ſtehenden Fort⸗ bildungsſchulpflichtigen zur Teil⸗ nahme am Fortbildungsſchulunter⸗ richt anzumelden und die zum Be⸗ ſuch desſelben erforderliche Zeit zu gewähren.— Zuwiderhandlungen werden beſtraft. Fortbildungsſchulpflichtige Haus⸗ angeſtellte uſw., die von auswärts kommen, ſind ſofort anzumelden, ohne Rückſicht darauf, ob ſie ſchon in ein feſtes Dienſtverhältuis ge⸗ treten oder nur verſuchs⸗ oder probeweiſe aufgenommen ſind. 1 Stadtſchulamt. sie suchen finden sie 1 durch eine kleine 48 Anzeige in der NM Zz Die blaue feurid mausnatks kirk Amtsgericht F. 36 Mannheim. 6 Kompl. 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Die neue Leitung des Un- ternehmens dankt allen Mannheimèr Damen gleichzef- ſig für des Vertrau- en, das dem Hause Fischer- Riegel schon in den ersten Wochen nach der Neverôffnung in so großem Ausmaß entgegengebracht wurde u. versſcheff, daſʒ mit jedem a- ge immer Wieder erneut das Stre- ben zum Ausdruck gebracht werden wird nach vorbiſdlichem Ge- schmack vollendeter pos- form in allen Weiten erlesenen Stoff. qualitdten und überzeugender Freiswördigkeit im Saalbau der ſakobslust zu Grünstadt versteigern unsere Mitglieder ea. 852¹ A b Liter 98 der u. 0 30 Weig- u. Rotweine aus den besseren u. besten bagen ger Unterhaardt. Probe mit Listenabgabe vor der Versteigerung um.30 Uhr. Geschäftsjahr 1935 gelangt von heufe ab gegen Einreichung des Dividendenscheines Nr. 37 mit WI.30 für die Aktien über RMH 100.—, mit NM 22.30 für die Aktien über RM. 300. und mit RVM 45.— fur die Aktien über RGI 1000. abzügl. Kapitalertragsteuer zur Auszahlung. Berlin, den 8. April 1936. 214 Der Vorsiand Deutsche Hypothekenbank(Actten-Goselsoh) Die auf 4½% festgesetzte Dividende fur das 1 43 777771. ra S8 1 2„. 2 2— 12