Sinzelpreis 10 M. ei Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezusspreiſe 2 1 A Pfennig, 7 mm Frei Haus monatlich.08 Mek. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren K 5⁴ Famil! en ⸗ und Geſchäftsſtellen abgebolt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. KD reiſe. Allgemein gültig 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ iſt d Bei Zwangsvergleichen oder bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfelsdſtr. 18, 3. N 85 8 8 5 l 5 Konk aß gewährt. Keine Gewähr für Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr.. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Anzeig Lasgaben, an beſonderen Plätzen und Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fer ute Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗ Ausgabe Au. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. General Metaxas ſein Nachfolger Das übrige Kabinett bleibt unverändert (Funkmeldung der NM.) + Athen, 13. April. Der griechiſche Miniſterpräſident und Außenmini⸗ ſter Konſtantin Demerdzis iſt in der Nacht zum Oſtermontag plötzlich geſtorben. niſterpräſident und Außenminiſter. Die übrigen Poſten des Kabinetts bleiben un verändert. Der Miniſterrat trat ſofort unter dem Vorſitz von Metaxas zuſammen. Nach Beendigung des Miniſter⸗ rates wurde bekanntgegeben, daß die Trauer⸗ feierlichkeiten am Dienstag um 17 Uhr ſtattfinden werden. Die innerpolitiſchen Folgen — Athen, 13. April. Dienstag, 14. April 1956 147. Jahrgang Nr. 170 „Krieg bis zur Vernichtung“ Der Tod des Miniſterpräſidenten Demerdzis wird ſich nach Anſicht der maßgebenden politiſchen 1 Kreiſe unmittelbar auf die innerpolitiſche Lage Grie⸗ chenlands auswirken. Man erwartet, daß es zur Bildung einer parlamentariſchen Regie⸗ rung kommen wird, die von Sophulis, Tſaldaris oder General Metaxas geführt und in der Kammer von den Liberalen unterſtützt wird. Der griechiſche Geſandte in Paris, Politis, traf in Athen ein, um auf Veranlaſſung der Regierung von einigen Berichten, die den Balkanpakt betreffen, e e. italien iche An bel feiner dee Sun d ee (Graphiſche Werkſtätten, M. 5 55 nehmen. ene. er b ie 52 Fp lichen A Une en 110 lebt war den g 9 f Jul ten an epa mit Offteieren 1 885 2 25 ie Vertretung Griechenlands auf der Balkankonfe⸗ Regimenter für Abeſſinien.(Preſſephoto,.) Miniſterpräſident Demerdzis renz in Belgrad übernehmen. ea Profeſſor des Zivilrechts an der 1 5 Ugiverſität Athen war, wurde Ende November 1935 a. f. 3 3 8 als ral Kondylis wegen ſeiner Meinungsver⸗ Die Italiener am Tanag-See Die nationale Bedeutung ſchiedenheiten mit dem König in der Amneſtiefrage 5 der Reichsautobahnen zurückgetreten war, mit der Bildung eines Ueber⸗ a 5 5 85 gangskabinetts beauftragt, in dem er die Poſten des Neue Erfolge des Marſchalls Badoglio in Abeſſinien von Dr.-Ing. Fritz Todt, Miniſterpräſidenten, des Außenminiſters und des 5 118 1 1 e 1 Generalinſpekteur für das deutſche Straßenweſen Kriegsminiſters übernahm. Nach den Wahlen vom(Funkmeldung der 3„Nach einem mehr als fünfwöchigen Warten be⸗ 8 1 e g l 5 26. ar 1936 die e politische Entſcheidung, + Nom, 13. April. ſchäftigt ſich der Dreizehner⸗Ausſchuß noch immer Ne ee e 281 925 mie erinnerlich, nicht brachten reichte Demerdgis dem Der italieniſche Heeresberi cr t folgen⸗, Römerſtraßen die Straßen Napoleons die Inka⸗ König das Rücktrittsgeſuch ſeines Kabinetts ein, um Der italieniſche Heeresbericht Nr. 183 hat folgen⸗ neuer Sanktionen iſt ſeit Anfang März hinausge⸗ ſtraßen oder die Straßen der chineſiſchen Kalſer die Bildung einer der politiſchen Willensbildung des den Wortlaut: ſchoben worden. In der Zwiſchenzeit bat Italien ſo werden auch die Straßen Adolf Hitlers mit dem Volkes entſprechenden Regierung zu ermöglichen.„Marſchall Badoglio telegraphiert: Der ſiegreiche einen ſchrecklichen Krieg energiſch weitergeführt und Lebe des deutſchen Volks in den nächſten Jahr⸗ Als jedoch infolge der ſchwierigen Mehrheits⸗ Vormarſch unſerer Truppen an den verſchiedenen e ee e e da erde hunderten ſchickſalhaft verbunden ſein. Ja, ſelbſt verhältniſſe in der griechiſchen Kammer weder die Volkspartei noch die Venizeliſten imſtande waren, ein tragfähiges Kabinett zu bilden, übernahm De⸗ merdzis am 14. März erneut den Vorſtitz der griechi⸗ ſchen Regierung. Einem Schlaganfall erlegen (Funkmeldung der NM) Athen, 13. April. Ueber den unerwarteten Tod des griechiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Demerdzis veröffentlicht die Athe⸗ ner Nachrichtenagentur jetzt Einzelheiten. Danach hat Demerdzis die Oſterferien im Kreiſe ſeiner Fa⸗ milie verlebt. Am Oſterſonntag begab er ſich zur gewöhnlichen Zeit zur Ruhe. Am Montagmor⸗ gen fand ihn ſein Kammerdiener gegen 9 Uhr tot auf Die Aerzte äußerten die Anſicht, Abſchnitten der Nordfront wird fortgeſetzt. Eine unſerer Abteilungen, die von Gondar aus vorgerückt war, beſetzte am geſtrigen 12. April die Hal b⸗ inſel Gorgora im Tana⸗See und hißte dort die Trikolore. Unſere Truppen wurden von der Bevölkerung freudig begrüßt. Der Tana⸗ See wurde mit Gondar mit einer Kraftwagenſtraße verbunden, die gleich während des Vormarſches un⸗ ſerer Truppen gebaut wurde. Eine andere Abteilung, die ſich aus motoriſierten Truppen, Kamelreitern und ſchnellen Kampfwagen zuſammenſetzte, beſetzte den abeſſiniſchen Zollpoſten von Gallabat(einer Grenzſtadt im engliſch⸗ ägyptiſchen Sudan. Die Schriftleitung) weſtlich von Gondar. Feindliche Armeegrupen ergriffen vor unſerem Vormarſch die Flucht. An der Südfront ſtieß eine kleine Abteilung der Aoſta⸗Lanzenreiter bei einem Erkundungsritt in der Proteſt und verlangen, daß ſofortige Maßnahmen in die Wege geleitet werden, um dieſe unmenſchlichen Handlungen zu unterbinden.“ In der Zwiſchenzeit haben nach inoffiziellen Mel⸗ dungen die Kämpfe an beiden Fronten wieder mit erhöhter Schärfe eingeſetzt. Nördlich von Waldia ſollen Streitkräfte des Kaiſers unter Ras Kaſſa und Ras Seyvum mit der Vorhut der italieniſchen Streit⸗ kräfte in heftige Gefechte verwickelt ſein. Wieder italieniſche Flugzeuge über Adois Abeba — Addis Abeba, Die abeſſiniſche Hauptſtadt wurde am Oſtermon⸗ tag erneut von italieniſchen Flugzeugen überflogen. Gegen.30 Uhr erſchienen drei Staffeln mit 3. April wenn ſie einmal keinen materiellen Wert mehr be⸗ ſitzen ſollten, werden ſie gleich den Römerſtraßen ihren geſchichtlichen Wert behalten als Denkmäler unſerer Zeit. Mit dem Bau der Reichsautobahnen ſind aber vor allem auch große und weitreichende nationale Aufgaben in Angriff genommen worden. Die erſte nationale Aufgabe, die noch nicht durch die Straße ſelbſt, ſondern durch ihren Bau zu löſen war, war eine arbeitspolitiſſſch ee. Es galt, durch eine ganz große Arbeit von längerer Dauer ein Werk in Angriff zu nehmen, das direkt boͤer indirekt in ganz Deutſchland eine große Anzahl früherer Arbeitsloſer in Brot und Verdienſt ſetzt. Dieſe Arbeit mußte im Gegenſatz zu den früher ſtrohfeuerartig aufflackernden Arbeitsbeſchaffungs⸗ programmen auf eine lange Reihe von Jahren in gleichem Umfange beſtehen bleiben, ſo daß nicht nur daß der Miniſterpräſident gegen 5 Uhr morgens Näh 5 W F überl feindliche i 1 e reiten die Stad d 9 0 geg 8 e von Wadara auf überlegene fei ch insgeſamt 9 Flugzeugen, umkreiſten die Stadt und 58 1 Arbeiter 0 5 5 5 einem Sch f er iſt. Der König, der Streitkräf 1 bf Nei f und f 1 e 3 urde der einzelne Arbeiter, ſondern auch die damit be⸗ hlaganfall erlegen i 9 Streitkräfte. Sie griff den Feind tapfer an un flogen in ſüdlicher Richtung ab. Um 10.30 Uhr wurde faßte Industrie und Wirtſchaft Furch eine lange ſofort vom ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten Metaxas benachrichtigt worden war, drückte der Fa⸗ milie des Verſtorbenen ſein Beileid aus und be⸗ gab ſich dann in das Sterbe haus, um dem Toten die letzte Ehre zu erweiſen. 6 F Ein Kabinett Metaras General Metaxas hat dem König den Rücktritt des Kabinetts angeboten. Er wurde jedoch ſofort mit der Neubildung der Regierung beauftragt. Um 17 Uhr leiſtete Metaxas bereits ſeinen Eid als Mi⸗ (Graphiſche Werkſtätten,.) Metauas, der neue Miniſterpräſident zwang ihn nach erbittertem Kampf zu m Rück ⸗ zug. Auf unſerer Seite waren 46 Tote und Ver⸗ wundete zu beklagen. Der Gegner hatte erhebliche Verluſte.“ Die Abeſſinier werden nervös Addis Abeba, 11. April Das ſtändige Vorrücken der italieniſchen Truppen an der Nordfront beginnt die abeſſiniſche Be⸗ pöl kerung ſtark zu beun ruhigen. Man verfolgt hier fieberhaft die Beſprechungen in Genf in der Hoffnung auf einen baldigen Kriegsſchluß. Eine in abeſſiniſcher Sprache erſcheinende Zeitung ironiſiert die Machtloſigkeit des Völkerbundes und verlangt, daß Genf vom Wort zur Tat ſchreitet. Das Oberhaupt der koptiſchen Kirche hat an alle chriſtlichen Biſchöfe im Auslande eine Oſterbot⸗ ſchaft gerichtet, die gleichzeitig einen flammenden Proteſt gegen die„unmenſchliche Kriegsführung Italiens“ enthält. Abeſſiniens Proteſt gegen die Genfer Verzögerungen i Addis Abeba, 11. April Die abeſſiniſche Regierung hat an den Völker⸗ bund ein Telegramm gerichtet, in dem ſie ſich über die ſtändigen Verſchiebungen der Behand⸗ den Völkerbund beſchwert. ü Das Proteſttelegramm des abeſſiniſchen Kaiſers hat folgenden Wortlaut: lung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfalles durch ein Caproni⸗Bombenflugzeug über Addis Abeba ge⸗ ſichtet. Am Oſterſonntag belegten drei italieniſche Bom⸗ benflugzeuge die Stadt Worra Ilu, die auf der Straße von Deſſie nach Addis Abeba liegt, mit zahl⸗ reichen Bomben. Der Luftangriff auf die Stadt, die nach abeſſiniſchen Angaben unbefeſtigt iſt, forderte drei Todesopfer und 5 Verwundete. Nach einem Bericht des Generals Ras Naſſibu ſollen 5 italieniſche Bombenflugzeuge am 10. April nochmals Bomben mit Giftgas auf Saſſa⸗ baneh abgeworfen haben. Frankreich rüſtet weiter auf Neue Grenzregimenter — Paris, 13. April. Der„Matin“ läßt ſich aus Nancy melden, daß die Militärbehörden neue Maßnahmen ergriffen hätten, um die Verteidigung der Grenzbefeſtigungen zu ver⸗ ſtärken. Das 42. Infanterie⸗Regiment, das 1914 in Belfort in Garniſon lag, nach dem Krieg aber auf⸗ gelöſt wurde, werde in den nächſten Tagen neu zuſammengeſtellt und in Neubreiſach Garniſon nehmen, um die Befeſtigungsanlagen in der Ge⸗ gend von Colmar zu beſetzen. Aber auch andere Feſtungs⸗Infanterie⸗ Einheiten ſollen neugebildet werden. Das 511. Kampfwagen⸗Regiment, das nach dem Kriege ebenfalls aufgelöſt worden war, wird in Verdun neu zuſammengeſtellt und erhält als Kern das 51. Schwere Kampfwagen⸗Bataillon. Beſchäftigung geſunden konnten. Dieſe arbeitspoli⸗ tiſche Aufgabe der Reichsautobahnen kann ſeit der Bauſaiſon 1935 als gelöſt bezeichnet werden. Ueber „ Million Arbeiter ſind ſeit 1935 direkt und in⸗ direkt beim Bau der Straßen Adolf Hitlers be⸗ ſchäftigt und bleiben in den nächſten—7 Jahren in Arbeit. Rechnet man die beim Bau der Reichs⸗ und Landſtraßen beſchäftigten Arbeiter dazu, ſo fin⸗ den jährlich 400 000500 000 Arbeiter ihren Ver⸗ dienſt durch Straßenbau. Dieſe arbeitspolitiſche Aufgabe wurde aber nicht mehr rein materiell ge⸗ löſt, ſie mußte nationalſozialiſtiſch gelöſt werden. Die muſtergültige Unterbringung von an⸗ nähernd 30.000 Arbeitern in Lagern, für die der Führer ſelbſt die erſten Entwürfe ſkizziert hat, iſt heute auch allgemein bekannt. Ein Autobahnarbeiter antwortete einmal auf die Frage, was nun an ſei⸗ nem Lager nationalſozialiſtiſch ſei:„Unſere Fahne und unſer Bad.“ Er hat damit ganz treffend auf ideellem und materiellem Gebiet das Weſentliche eines heutigen Reichsautobahnlagers gegenüber der windigen Bauarbeiterunterbringung früherer Zeiten gekennzeichnet. In einer Reihe weiterer Einzelheiten war die Reichsautobahn auf arbeitspolitiſchem Gebiet vor⸗ bildlich. Es ſei hier an die Einführung der Gemein⸗ ſchaftsverpflegung an Stelle der früher üblichen, meiſt nicht einwandfreien Kantinenbetriebe erinnert. Zu einem Tagesſatz von.101.830/ erhält der Arbeiter heute in reichhaltiger und guter Weiſe Frühſtück, Mittag⸗ und Abendbrot. Ich erinnere ferner an die bezahlte Wochenendheimfahrt für ver⸗ 2. Sette Nummer 170 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Dienstag, 14. April 1936 heiratete Arbeiter und vor allem an die muſtergül⸗ tige Verſorgung von Unfallverletzten. Wir wollen, daß in allen Einzelheiten der Name Adolf Hitlers verpflichtet, daß in ſeinem Geiſte ge⸗ handelt wird, daß der deutſche Arbeiter den Glauben an den Nationalſozialismus behalten und feſtigen kann. Einſt wurden Eiſenbahnen und Straßen ohne jede kulturelle Rückſicht, rein materiell entworfen und gebaut. Der Verkehrsweg wurde dadurch zu häßlichen Fremdkörpern in der Landſchaft, und das einzelne Bauwerk, z. B. eine Brücke, war ein Beton⸗ ſtück, dem jeder höhere Ausdruck fehlte. Die Straße Adolf Hitlers mußte auf dem Gebiet der Technik zum Ausdruck unſerer neuen Zeit werden. Deutſchland mußte ſchöner werden. Straßen ziehen durch ganz Deutſchland. Jeder ſteht, wie an der Straße gebaut wird. Wenn wir beim Straßenbau, nicht nur bei den Reichsauto⸗ bahnen, ſondern bei allen Straßen, wieder eine an⸗ ſtändige Baugeſinnung erhalten, ſo muß ſich dieſes Vorbild der Straße auf das geſamte Bau⸗ weſen auswirken. Dieſe Aufgabe erfordert eine un⸗ endliche Kleinarbeit. Nicht nur die ganz großen Brücken, jeder kleine Durchlaß, jede Stützmauer muß werkmäßig anſtändig ausgeführt werden. Ge⸗ rade das kleine Mauerwerk erzieht den Maurer zu guter Arbeit. Es iſt in Europa kein Vorbild bekannt für un⸗ ſere Einrichtung der Landſchaftsanwälte, die jeden techniſchen Straßenbau als Gewiſſen der deutſchen Landſchaft betreuen. Dieſe Gegenwarts⸗ aufgabe der Erziehung zu anſtändiger Baugeſinnung iſt wohl die ſchwierigſte, aber, wenn ſie gelöſt wird, auch die dankbarſte. Schwere materielle Vorurteile ſind hier zu überwinden; es ſei hier an den Kampf um die Wiedereinſetzung des Naturſteines in ſeine Rechte erinnert. Die älteſte Eiſenbetonbrücke iſt 60 Jahre alt und hat in dieſen 60 Jahren bereits viel Nacharbeit verlangt. Die älteſten Brücken aus Naturſtein ſtehen ſchon weit über tauſend Jahre und heute noch tragen ſie ohne nennenswerte Un⸗ terhaltungskoſten den ſchwerſten Verkehr von Stra⸗ ßenbahnen und Laſtzügen. Unter den Gegenwartsaufgaben der Reichsauto⸗ bahnen iſt neben der arbeitspolitiſchen, neben der baukulturellen, als dritte, die verkehrspoli⸗ tiſche Aufgabe der Reichsautobahnen zu löſen. Dieſe Aufgaben werden ſchon in dieſem Jahre mit der Vollendung der erſten tau⸗ ſend Kilometer fertiger Autobahnen immer brennendere. Die Löſung dieſer Aufgaben liegt zwar nicht in der Hand des bauenden Ingenieurs, ſon⸗ dern ſie muß in erſter Linie von den Verkehrs⸗ pylitikern, den Verkehrswirtſchaftlern und von der Verkehrswiſſenſchaft gelöſt werden. Aber es iſt ſelbſtverſtändlich, daß wir, die wir an dieſen Straßen jahrelang gearbeitet haben und weiterhin arbeiten werden, auch die Verkehrsentwicklung auf dieſen Straßen miemals aus den Augen laſſen können. Die Straßen Adolf Hitlers holen ſich ihren Verkehr von ſelbſt, wie auch die Straßen Roms und Napo⸗ leons ihre Bedeutung eroberten, wie auch die Eiſen⸗ bahnen vor hundert Jahren ihren Verkehr geholt haben, als die Zeit ihres techniſchen Aufſchwunges gegeben war. Heute ſchon ſind die fertigen Teilſtrecken der Reichsautobahnen die am ſtärkſten befahre⸗ nen Straßen Europas, und wenn erſt ein⸗ mal die Verlängerungen auf Hunderte von Kilo⸗ metern angeſchloſſen ſind, werden die Reichsauto⸗ bahnen auch die am ſtärkſten befahrenen Straßen der Welt ſein. In immer ſtärkerem Maße wird ſich der private Perſonenverkehr des Kraftwagens bedienen. Hierfür nur ein Beiſpiel: 1935 waren 26 Millionen Ausländer in Deutſchland und weit über 500 000 fremde Kraftwagen. Rechnen wir, daß dieſe Kraftwagen durchſchnittlich mit drei Perſonen beſetzt ind, ſo kamen ſchon mehr als die Hälfte aller Gäſte 5 1935 im Kraftwagen nach Deutſch⸗ and. Im Güterverkehr wird immer wieder behauptet, daß der Kraftwagen auf der Straße über gewiſſe Transporte und Güter hinaus unwirtſchaftlich ſei. Aber dieſer Behauptung ſteht die Tatſache gegen⸗ über, daß in der ganzen Welt die Güter auf den Kraftwagen abwandern, und zwar in einem Um⸗ fang, der nicht möglich wäre, wenn die Bedienung durch den Kraftwagen nicht ganz gewaltige Vor⸗ teile brächte. Die jahrzehntelang gehemmte und gehinderte Entwicklung des Kraftverkehrs hat nun einen Sprung getan, ſo daß allen anderen nichts übrig bleibt, als dieſen Sprung mitzumachen, wenn ſie nicht Gefahr laufen wollen, den Anſchluß zu ver⸗ lieren. Es bleibt zu wünſchen, daß der deutſche Vorſprung auf dem Gebiete der Straßenbautechnik Anlaß gibt, auch die viel größere Aufgabe zu löſen, die darin beſteht, das geſamte Verkehrsweſen aus ſeinem in allen Ländern unbefriedigenden Zuſtand zu einer für Volk und Nation erfreulichen Geſun⸗ dung zu führen. In der Löſung dieſer nationalen Aufgabe kann Deutſchland zugleich anderen Län⸗ dern vorangehen. Präſidentenwechſel in Lettland 5 a— Riga, 11. April. Am Samstag übergab der bisherige Staatspräſi⸗ dent Albert Kwieſis dem Miniſterpräſidenten und Außenminiſter Dr. Karl Ulmanis das Amt des Staatspräſtdenten. Nach dem Geſetz vom 19. März wird Dr. Ulmanis die Aemter des Staats⸗ und Miniſterpräſtöenten in einer Perſon vereinigen. Feierliche Sitzung des Miniſterrats ö— Riga, 11. April Nach Uebernahme ſeines Amtes als Staatspräſi⸗ dent rief Miniſterpräſident Ulmanis den Mini⸗ ſterrat zu einer feierlichen Sitzung zuſammen und hielt eine Anſprache, in der er auf die Steige⸗ rung der nationalen Kräfte ſeit der Errichtung der neuen Regierungsform am 18. Mai 1934 hinwies. Die Stadt Riga, die reichen Flaggenſchmuck angelegt hatte, erlebte am Samstagnachmittag eine großartige Kundgebung zu Ehren des neuen Präsidenten. Zehntauſende von Studenten, Schülern, Bauern, Arbeitern, Handwerkern, Mitgliedern der verſchiedenſten Organiſationen zogen am Präſiden⸗ tenpalaſt vorbei und brachten dem Staatschef leb⸗ hafte Huldigungen dar. Staatspräſident Ulmanis empfing eine Abordnung der an den Kundgebungen beteiligten Bevölkerungskreiſe und hielt vor ihnen eine kurze Anſprache, in der er erklärte:„Ich ſehe bald die Zeit kommen, wo ich meine Aufgabe als er⸗ füllt betrachten kann und in der ich die Vollmachten, die mir anvertraut ſind, in die ſicheren und ſtarken Hände des Volkes zurücklegen kann.“ zum Tode des Volſchafters von Hoeſch Beiſetzung in Dresden — London, 11. April. Die Leiche des deutſchen Botſchafters von Hoeſch wird vorausſichtlich Mitte nächſter Woche nach Deutſchland übergeführt werden. Die Beiſetzung er⸗ folgt in der Familiengruft in Dresden. In der deutſchen Botſchaft in London trafen am Samstag zahlreiche Beileidskundgebun⸗ gen ein. Königin Mary ließ ihr Beileid fern⸗ mündlich übermitteln. Auch der Herzog und die Her⸗ zogin von York ſandten Beileidsbezeugungen. Beileid des Königs von England — Berlin, 11. April. Seine Majeſtät König Eduard VIII. von Enug⸗ land hat dem Führer und Reichskanzler zum Ab⸗ leben des deutſchen Botſchafters in London, Dr. Leo⸗ pold von Hoeſch, durch den königlich⸗britiſchen Bot⸗ ſchafter in Berlin ſein perſönliches Beileid übermitteln laſſen. Der Führer und Reichskanzler hat dem König von England für dieſen Beweis ſeiner Teilnahme au dem ſchweren Verluſt, den das Deutſche Reich burch den Tod des Botſchafters von Hoeſch erlitten hat, ſei⸗ nen aufrichtigen Dank zum Ausdruck gebracht. Waſſereinbruch in alte Kalischächte Gdens Beileid zum Tode von Hoeſch — Genf, 11. April. Der engliſche Außen miniſter hat durch den engliſchen Botſchafter in Berlin der deutſchen Regierung ſein aufrichtiges Beileid zu dem ſchweren Verluſt übermitteln laſſen, den ſie durch den Tod des Herrn von Hoeſch erlitten habe. Die britiſche Re⸗ gierung ſei ſich dankbar der großen Ver⸗ dienſte bewußt, die der Verſtorbene beiden Län⸗ dern erwieſen habe. Beileidstelegramm des Botſchafters v. Ribben⸗ trop an die Hinterbliebenen Hoeſchs — Berlin, 11. April Botſchafter von Ribbentrop hat an die Hin⸗ terbliebenen des verſtorbenen deutſchen Botſchafters in London, von Hoeſch, folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „Frau und Fräulein von Hoeſch, London, Deutſche Botſchaft. Zu dem ſchweren Verluſt, den Sie oͤurch das plötz⸗ liche Hinſcheiden ihres Herrn Bruders, des Botſchaf⸗ ters von Hyeſch, erlitten haben, ſpreche ich Ihnen, auch im Namen meiner Frau, meine aufrichtigſte Teilnahme aus. Jbachim Ribbentrop.“ Die Häuſer der gefährdeten Gebiete bei Heoͤwigsburg geräumt — Wolfenbüttel, 11. April Die alten, ſeit 1922 ſtilliegenden Kaliſchächte in der Nähe von Hedwigsburg im Kreiſe Wolfenbüttel wurden in der Nacht zum Samstag wieder von einem Waſſereinbruch heimgeſucht. Infolge von Erdbewegungen bildete ſich ein 80 mal 80 Meter großer Trichter mit einer Tiefe von ungefähr 145 Meter. Durch den Einſturz der Erdmaſſen wurde das Waſſer aus den im Jahre 1922 erſoffenen Schäch⸗ ten herausgepreßt und überflutete die Umgegend des Einſturzgeländes. In weiterem Umkreiſe entſtanden kleinere Trichter. Man fürchtet, da am Haupttrich⸗ ter immer neue Erdmaſſen nachſtürzen, daß die alten Werkgebäude und auch der letzte noch ſtehende Schornſtein mit hinabgezogen werden. Die an der Straße liegenden Wohnhäuſer mußten aus Sicherheitsgründen geräumt werden, ſo daß 12 Familien vorläufig anderswo notdürftig untergebracht werden mußten. Die Feuerwehr ſperrte das gefährdete Gebiet ſofort ab. Die Strecke Wolfenbüttel-Bad Harzburg iſt durch den Waſſer⸗ einbruch nicht gefährdet. Die Kaliſchächte ſind bereits mehrfach von Waſſer⸗ einbrüchen betroffen worden. Der letzte im Jahre 1922 führte ſeinerzeit zur endgültigen Skillegung der Schächte. Großfeuer in Kanton Hunderte von Toten und Verletzten — Schanghai, 11. April. In Kauton iſt ein rieſiger Brand ausgebrochen, dem ungezählte Menſchenleben und Hunderte von Häuſern zum Opfer gefallen ſind.. Das Feuer iſt in den Regierungsſpeichern zum Ausbruch gekommen, wo die dort lagernden Sprengſtofſe bald explodierten, ſo daß eine all⸗ gemeine Panik entſtand. Der Brand griff im Nu auf die umliegenden Häuſerblocks über. Viele Bewohner kamen in den Flammen um, mehrere hundert wurden verletzt und mußten in die Krankenhäuſer eingeliefert werden. An den Brand⸗ ſtätten ſpielten ſich herzzerreißende Szenen ab. Kin⸗ der ſuchten verzweifelt nach ihren Eltern und um⸗ gekehrt. Der Feuerwehr iſt es noch nicht gelungen, den Brand einzudämmen. Die Flammen bedro⸗ hen den ganzen weſtlichen Stadtteil, wo ſich der Bahnhof der Kanton⸗Hankau⸗Bahn und das Schlachthaus befinden. Mehrere Feuerwehrleute ſind bei den Löſcharbeiten verunglückt. Motorboot im Sturm geſunken — Kopenhagen, 11. April. Wie aus Thorshayn gemeldet wird, iſt am Kar⸗ freitag bei den Farörn ein mit drei Perſonen beſetztes Motorboot im Sturm gekentert. Von Land aus konnte beobachtet werden, wie ſich zunächſt zwei der Inſaſſen auf dem Kiel des Bootes in Sicherheit bringen konnten. Wenige Minuten ſpäter wurde jedoch einer der beiden Männer von den Wellen fort⸗ geſpült. Der andere klammerte ſich etwa eine halbe Stunde an dem Boot feſt, bis auch er den Kampf gegen die See aufgeben mußte. Ein Inſpektions⸗ ſchiff und mehrere andere Fahrzeuge, die den Schiff⸗ brüchigen Hilfe bringen wollten, kamen zu ſpät. Sie fanden nur noch das gekenterte Boot. Ein neuer Eiſenbahnanſchlag in Mexiko — Mexiko, 13. April. Die hieſige Zeitung„Ultimas Noticias“ meldet einen neuen Eiſenbahnanſchlag, der glücklicherweiſe ohne ernſtere Folgen blieb. Am Freitagabend wurde zer Perſonenzug AtliscoMexiko von bisher un⸗ bekannt gebliebenen Tätern beſchoſſen. Der Zug ſetzte ſeine Fahrt fort, entgleiſte dann aber in der Nähe der Hauptſtadt, weil die Weichen beſchädigt worden waren. Obwohl mehrere Wagen umſtürzten, wurde niemand ernſtlich verletzt. Zuchthaus für Durchſtechereien 8 Urteil di Direktion d Hinder S ach hang Gee„Maiſlas⸗ — Kowno, 11. April. In dem großen, von der litauiſchen Oeffentlichkeit mit größter Spannung verfolgten Proteſt der hal b⸗ staatlichen Schlachthaus„ Geſellſchaft „Maiſtas“ verkündete das Bezirksgericht in Schaulen am Samstagvormittag das Urteil. Es erhielten wegen Durchſtechereien der frühere Generaldirektor Jonas Lapenas und der frühere Direktor des Tauroggener Schlachthauſes, Pran⸗ zulis, je acht Jahre Zuchthaus, der ehemalige Direktor des Tauroggener Schlachthauſes, Kubil⸗ Ius, vier Jahre Zuchthaus, der Bruder des Gene⸗ raldirektors, Pepas Lapenas, und deſſen Frau je zwei Jahre Zuchthaus. Ferner wurde die Zivilforderung der Schlacht⸗ hausgeſellſchaft in Höhe von 500 000 Lit beſtätigt. Alle Angeklagten haften gemeinſam für dieſe Summe. Das Vermögen aller Angeklagten wird zugunſten des Staates eingezogen. Die Arbeitsloſenzahl in Amerika Keine Beſſerung ſeit dem April 1935 — Waſhington, 11. April.(U..) In einer heute veröffentlichten Schätzung wird die Zahl der Arbeitsloſen, die in den Vereinigten Staa⸗ ten gegenwärtig von der Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung erfaßt werden, auf etwa 20 Millionen (einſchließlich der Familien) geſchätzt. Dieſe Zahl bedeutet, daß ſeit dem 1. April vorigen Jahres. als im Rahmen des New Deal umfangreiche Arbeits⸗ beſchaffungsmaßnahmen eingeleitet wurden, keine Beſſerung zu verzeichnen iſt. Die Tatſache, daß Präſident Rooſevelt zu den vier Milliarden Dollar, die er im vergangenen Jahr für die Arbeitsloſenhilfe verwendete, für das nächſte Fiskaljahr weitere 1,5 Milliarden Dollar angefor⸗ dert hat, betrachtet man hier als Zeichen dafür, daß die Bundesverwaltung in den nächſten 12 Monaten keine weſentliche Verminderung der Arbeitsloſen⸗ ziffern erwartet. Die Statiſtiken der Arbeitsbeſchaf⸗ fung(Works progreß administration) zeigen, daß gegenwärtig 14 137 502 Arbeitsloſe jetzt von der Bundesregierung unterſtützt werden, weitere 3 750 000 werden von den örtlichen Behörden unter⸗ ſtützt. Türkiſcher Vorſtoß in der Dardanellenfrage — Genf, 11. April. Im Völkerbundsſekretariat iſt eine Note der tür⸗ kiſchen Regierung eingegangen, in der beantragt wird, die Frage der Aufhebung der Entmili⸗ tariſierung der Meerengen auf der Mai⸗ tagung des Völkerbundsrates zu erörtern. — London, 11. April.(U..) Der Schritt der türkiſchen Regierung hat in Lon⸗ don keine Ueberraſchung hervorgerufen, da man in offiziellen Kreiſen während der kürzlichen Völkerbundsſitzungen in London vom türkiſchen Außenminiſter Ruſchdi Aras auf eine ſolche Aktion von ſeiten der Türkei vorbereitet worden war. In politiſchen Kreiſen glaubt man nicht, daß die engliſche Regierung gegen den türkiſchen Schritt und die eventuelle Befeſtigung der Dardanel⸗ len Widerſpruch erheben wird, insbeſondere angeſichts der Tatſache daß die Türkei ſich vor einiger Zeit bereit erklärt hat, England im Falle eines un⸗ provozierten Angriffes auf die engliſche Flotte im Mittelmeer zu unterſtützen. He-Plan für Körperſchulung — Berlin, 8. April. Die körperliche Ertüchtigung unſerer Jugend, die in der HJ betrieben wird, iſt für den Sommer 1936 durch einen beſonderen Sommerplan feſtgelegt wor⸗ den, der vom 15. April bis 15. Oktober gilt. Er ſieht, wie der Reichsjugendpreſſedienſt meldet, wöchentlich zwei Stunden für Leibesübungen und zweimal monatlich den Samstag und Sonntag für Geländeſport, Fahrten uſw. vor. In der Leichtathle⸗ tik werden die Anfangsgründe für Laufſchulung geübt. Beim Schwimmen ſteht an erſter Stelle der Anfängerunterricht im Bruſtſchwimmen, während bei den Spielen die dem kämpferiſchen Charakter der HJ entſprechenden Kampfſpiele, wie Handball und Fußball, vor allem betrieben werden ſollen. Die Schulung für das Stadtgebiet„Uebungen mit und ohne Gerät“ umfaßt außer Gymnaſtik u. a. auch Bau m ſt am mwerf en; die Gelände⸗ ſpiele werden ſich hauptſächlich mit Ordnungsübun⸗ gen, wie Antreten und Melden, Marſchieren und Schwenken, praktiſcher Kartenkunde und Entſer⸗ nungsſchätzen, beſchäftigen. Wer ſind die Täter? Die Sabotagefälle in der engliſchen Marine + Loudon, 11. April. Der Geheimdienſt in Plymouth iſt damit beauf⸗ tragt worden, einen Sabotagefall zu unterſuchen, der ſich auf dem U⸗Boot L 54 zutrug. Das Unterſee⸗ boot befand ſich zur Reparatur im Dock in Devon⸗ port und bei der Prüfung der Schiffsmotoren wurde entdeckt, daß ein Mutterſchlüſſel ſich in den Maſchi⸗ nen befand, ſo daß es nicht möglich war, den Mo⸗ tor zu ſtarten. Bei ſechs Fällen von Sabotagen, die in der ver⸗ gangenen Zeit bei der engliſchen Kriegsmarine feſt⸗ geſtellt wurden, handelt es ſich nach offizieller Ver⸗ lautbarung mindeſtens in vier Fällen um Sabotagen, die ſich ereigneten, als die Schiffe im Dock lʒa⸗ gen. Zwei Fälle beziehen ſich auf den Schlachtkreu⸗ zer„Repulſe“ und das Unterſeeboot E 28. Aehnliche Vorkommniſſe wurden von dem Unterſeeboot„Obe⸗ ron“ und dem Schlachtſchiff„Royal Oak“ in Devon⸗ port bekannt, und von dem Kreuzer„Cumberland“ und dem Zerſtörer„Velox“ in Chatham. Obwohl in den letzten Wochen eine ganze Reihe von ähnlichen Sabotageakten bekanntgeworden iſt, wurden bisher, wie auf Anfragen im Parlament der Finanzſekretär der Admiralität mitteilte, keine Ver⸗ haftungen vorgenommen. Auch wurde niemand di⸗ ſaiplinariſch beſtraft. 7 dd èͤdyꝓddddddꝙꝓdſãõͥõ.ꝓ: d Ein Aufruf zur Mitarbeit am Neichsinſtitut für Geſchichte des neuen Deutſchland Vervpielfachter Etat— vervielfachtes Arbeitsprogramm — Berlin, 11. April. Der Präſident des Reichsinſtituts für Geſchichte des neuen Deutſchland, Profeſſor Dr. Walter Frank, hat an die deutſche Oeffentlichkeit einen Aufruf gerichtet, in dem er ankündigt, daß mit Wir⸗ kung ab 1. April innerhalb des Reichsinſtituts 5 drei neue Forſchungsabteilungen errichtet worden ſind: 5 Eine Forſchungs abteilung Juden⸗ frage, die die Aufgabe hat, die Grundlage zu ſchaf⸗ fen für eine Geſchichtsſchreibung der deutſchen und europäiſchen Judenfrage. Der Sitz dieſer Abteilung iſt München. Zum Leiter der Abteilung wird der Präſident der Bayeriſchen Akademie der Wiſſenſchaf⸗ ten Prof. Karl Alexander von Müller ernannt. Eine Forſchungsabteilung„Politi⸗ ſche Führung im Weltkrieg“, die durch Sich⸗ tung und Sammlung des Materials über die poli⸗ tiſche Kriegsführung im weiteſten Sinne die ſpätere Geſchichtsſchreibung des Großen Krieges vorzuberei⸗ ten hat. Der Sitz der Abteilung iſt Berlin. Leiter iſt der ehemalige Abteilungschef im Stabe des Chefs des Generalſtabs des Feldheeres Oberſt a. D. Wal⸗ ter Nicolai. Eine Forſchungsabteilung Nach⸗ krieg, insbeſondere Geſchichte der nationalfozia⸗ liſtiſchen Bewegung, die durch Materialſichtung und Befragung von Perſönlichkeiten die Grundlage für eine ſpätere Geſchichtsſchreibung der nationalſozia⸗ liſtiſchen Revolution zu ſchaffen hat. Die Leitung dieſer Abteilung übernimmt Walter Frank ſelbſt. „Indem ich dieſe Reichsforſchungsabteilungen ins Leben rufe“, ſo heißt es in dem Aufruf dann weiter, richte ich an die deutſche Oeffentlichkeit die Aufforderung, unſere Arbeitspläne durch tätige Mitarbeit zu unterſtützen. f Es iſt unſer beſonderes Beſtreben, nicht nur aus den Akten, ſondern auch durch perſönliche Fühlung⸗ nahme mit den Miterlebenden und Mitgeſtaltern der jüngſten Vergangenheit einen Schatz an Kenntniſſen und Erfahrungen ſicherzuſtellen, der ſonſt mit ſeinen Für unverlangte Beiträge keine Wewüähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto Trägern zu Grabe gehen würde. Ich bin gewiß, daß dieſer Ruf Gehör finden wird. Bereits in den ſechs Monaten ſeines Beſtehens hat das Reichsinſtitut für Geſchichte des neuen Deutſchlands erfahren, wie ſeine Arbeit auf einer breiten Grundlage öffentlichen Intereſſes und öffentlicher Sympathie ruht. Unſere Arbeit rechnet in langen Zeiträumen. Nicht eine falſche, konjunktur bedingte„Popula⸗ riſierung“ der Wiſſenſchaft iſt unſer Ziel. Wohl aber ſtellen wir unſere ganze Arbeit unter den Glauben, daß die wiſſenſchaftliche For⸗ ſchung Waffendienſt an der geſamten Nation zu lei⸗ ſten hat. Und ſo grüßen wir dankbaren Herzens all die Zeichen, die uns beweiſen, daß die Arbeit der Geſchichtsforſchung heute wieder begonnen hat, den Weg zur Seele der Nation zu finden. Neuer Leiter des Reichsinſtituts für ältere deutſche Geſchichtskunde N— Berlin, 11. April. Der bisherige Leiter der„Monumenta Ger⸗ maniae“, Geheimrat Prof. Paul Fridolin Kehr, hat den Reichswiſſenſchaftsminiſter mit Rückſicht auf ſein Alter um Enthebung von ſeinem Amt gebeten. Reichsminiſter Ruſt hat dieſem Wunſche ſtatt⸗ gegeben und mit der kommiſſariſchen Leitung des neuen„Reichsinſtituts für ältere deutſche Geſchichts⸗ kunde“ den Staatsarchivrat und Privatdozenten Dr. Wilhelm Engel betraut. rr= Kr—— ir eee und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win baner tellvertreter des Hauntſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelsteil Dr. Fritz Bode Lokaler Teil Dr. ig Hammes Sport Müller— Süd⸗ Bilderdienſt: 2 2. weſtdeutſche Umſchau, ericht und Furt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude⸗ ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Ka, Mandeln R J,—5 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. 2 Sentaſtraße ⸗ D. A. n 1888: Mittagauflage der Ausgade A u Ausgabe 8 2800 Abendauftage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20700 gur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig. e nen e * * Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 170 Dienstag, 14. April 1938 13 1 Die Stadtseite Mannheim, den 14. April. Oſterbeſcherung im Regen 9000 Eier verſchenkt. Seit zehn Jahren kommt alljährlich am Oſter⸗ ſonntag der Oſterhaſe zu den Waiſenhauskindern und zu den Kindern bedürftiger Familien, die auf einer Wieſe bei der Herzogenriedſtraße zu einem fröhlichen Oſterfeſt vereinigt werden. Seit neun Jahren war das Wetter dieſer Oſterbeſcherung ſtets gut geſinnt. Im zehnten Jahr hatte aber der Wet⸗ termacher offenbar keine Kenntnis davon genommen, daß wiederum ein Oſterfeſt im Freien ſtattfinden ſollte, denn am Vormittag war Frau Holle an der Arbeit und ließ die Schneeflocken wirbeln, während am Nachmittag, als ſich die faſt tauſend Kinder auf den Weg zur Oſterfeier machten, es in Strömen goß. Geſchloſſen rückten die Waiſenkinder auf der Feſt⸗ wieſe an, wo man alles ſchön vorbereitet hatte. Das rieſige Oſterneſt war gebaut worden, die Sänger waren da und auch der Kreismuſtkzug der Politi⸗ ſchen Leiter fehlte nicht. An eine Durchführung des aufgeſtellten Programms, bei dem die Kinder ſelbſt mitwirken ſollten, war wegen des ununterbrochen herabſtrömenden Regens nicht zu denken, zumal in der Nähe eine gedeckte Halle nicht zur Verfügung ſtand. Man führte deshalb die Kinder an einen Aufenthaltsraum auf dem Zuchtgelände der an der Herzogenriedſtraße beheimateten Geflügelzüchter, wo man jedem Kind die zugedachte Tüte in die Hand drückte. Kleintierzüchter hatten dieſe Arbeit dem durch den Regen am Erſcheinen verhinderten Oſter⸗ hafen abgenommen. Inzwiſchen hatten ſich auf dem Meßplatz die aus⸗ gewählten bedürftigen Kinder aus den ver⸗ ſchiedenen NSDAP Ortsgruppen verſammelt, die über die NS ebenfalls an dieſer Oſterfreude teil⸗ nehmen ſollten. Im ſtrömenden Regen ging es zur Herzogenriedſtraße. Man bewunderte die Volks⸗ dienſtkapelle, die trotz des Regens fleißig ſpielte. Auf dem Feſtplatz angekommen, ſpielte die Volks⸗ dienſtkapelle fleißig weiter. Erſt als die Ausgabe der Oſtergeſchenke in vollem Gang war, ſuchten die wackeren Muſiker einen trockenen Raum auf. Die Abfertigung beſchleunigte man, denn manches Kind war vollkommen durchnäßt. Aber dennoch war bei allen Kindern die Freude recht groß, beſonders wenn ſte einen Blick in die Tüte warfen. Enthielt doch jede Tüte acht buntgefärbte Oſtereier und einen Oſterhaſen aus Schokolade. Die Oſterbeſchenkung war in ſolch großem Um⸗ fange durch die Opferfreudigkeit der Vereinig⸗ ten Kleintier züchter von Groß⸗Mann⸗ heim möglich. Insgeſamt waren von den Mitglie⸗ dern dieſer Kleintierzüchtervereine 9000 Hühnereier zur Verfügung geſtellt worden, die man auch noch färbte. Durch das Entgegenkommen einer hieſigen Schokoladenfabrik konnte jedem Kind auch noch ein Schokoladenhaſe überreicht werden. die Waiſenhauskinder und die bedürftigen aus den NSV⸗ Ortsgruppen wurden bedacht, ſondern auch die Inſaſſen des Blindenheims, die Lun⸗ genkranken und die Körper behinderten. Dieſen Volksgenoſſen waren am Vorabend des Oſter⸗ feſtes bereits die Eier überbracht worden. Insgeſamt konnte ſomit 1100 Volksgenoſſen eine Oſterfreude bereitet werden. Es iſt ſchade, daß das Oſterfeſt für die Kinder, das im vorigen Jahre bei wolkenloſem Himmel durchgeführt wurde, ſo verwäſſert wurde. Das ſoll aber nicht wieder vorkommen, denn im nächſten Jahr wird man einen Platz wählen, auf dem man bei plötzlichem Wetterumſchlag einen gedeckten Raum aufſuchen kann. Polizeibericht vom 12. April Zuſammenſtöße. Am Samstag ſtieß in den Vor⸗ mittagsſtunden in der Neckarauer Straße ein Laſt⸗ zug auf einen vor ihm fahrenden Laſtkraftwagen in dem Augenblick von hinten auf, als dieſer im Be⸗ griff war, in eine Toreinfahrt einzubiegen. Der Lastkraftwagen wurde leicht beſchädigt. Perſonen kamen nicht zu Schaden.— Ebenfalls in den Vor⸗ mittagsſtunden des Samstag ſtieß auf der Straßen⸗ kreuzung zwiſchen P und 2 7 ein Perſonen⸗ kraftwagen auf einen Radfahrer auf. Der Rad⸗ fahrer hat ſich bei dem Sturz von ſeinem Rad leichte Verletzungen zugezogen. Beide Fahrzeuge wurden leicht beſchädigt. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden in der Nacht zum Oſterſountag 5 Perſonen angezeigt. — ab 8h Jahre alt. In guter körperlicher und gei⸗ ſtiger Friſche wird heute Frau Emma Na ſt Witwe, 3, 11, 80 Jahre alt. Der Jubilarin, die ſeit 20 Jahren treue Leſerin unſerer Zeitung iſt, ſprechen wir unſere Glückwünſche aus. Möge ihr ein weiterer heiterer Lebensabend beſchieden ſein! 5 e Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierte Oſtern Rentner Alexander Lechleiter mit ſeiner Ehefrau Maria geb. Mohr, Wartburgſtraße in Feu⸗ denheim. Die Tochter feierte die grüne Hochzeit. * Beſtattung. Unter großer Anteilnahme der Feudenheimer Einwohner wurden am Samstag die irdiſchen Ueberreſte des im Alter von 53 Jahren an einem Herzſchlag verſchiedenen Bier⸗ und Mineral⸗ waſſer⸗Großhändlers Hermann Wagner zu Grabe getragen. Der Verſtorbene war eine beliebte und geachtete, in weiten Kreiſen bekannte Perſönlichkeit. Die Beſtattung nahm Stadtpfarrer Heiler vor. Die Geſangvereine„Germania“,„Frohſinn“ und „Deutſche Einheit“ ſangen Abſchiedschöre. Kränze mit warmen Nachrufen legten nieder: Soldaten⸗ Kameradſchaft, Turnverein Badenia, die Geſang⸗ vereine„Frohſinn“,„Germania“ und„Deutſche Ein⸗ heit“, der Verein der Mineralwaſſerfabrikanten und Sparverein Deutſcher Michel. Acher nicht nur Kinder Nach herrlichen Frühlingstagen Kälterückfall Oſtern 1936: Halb Winter, halb Frühling Schneegeſtöber am erſten Feiertag— Froſt in der Nacht zum zweiten— Sonnenſchein als Feſtabſchluß Als man am Karfreitag unter den blühenden Obſtbäumen ſpazieren ging, hatte man ſeine helle Freude an dem Frühling, der ſich von ſeiner ſchön⸗ ſten Seite zeigte. Draußen im Strandbad ſonn⸗ ten ſich die Mannheimer zu Hunderten. Es war ſogar ſo warm, daß etliche ein Bad in dem allerdings noch recht kalten Rhein nahmen. Schon am Sams⸗ tag wurde die Wetterlage bedenklicher. Ein derart eiſiger Wind fegte durch die Straßen, daß ſich gar manche Frau überlegte, ob ſie ſich an Stelle des neuen Frühjahrshutes doch nicht lieber einen Pelz⸗ mantel als Oſterhaſen wünſchen ſollte. Immerhin war das Wetter am Oſterſamstag noch annehmbar. Die Regenſchauer waren örtlich ſo eng begrenzt, daß man ſich die gute Laune nicht verderben ließ. Leider wurde das Wetter immer ſchlechter. Da am Oſterſonntag ſchon in der Frühe der Himmel grau verhängt war, wußten die Ausflügler nicht recht, zu was ſie ſich entſchließen ſollten: den Weg zum Bahnhof anzutreten oder zu Hauſe zu bleiben. Wer ſich längere Zeit zum Ueberlegen ließ, blieb end⸗ gültig öͤaheim, denn es fing bald zu regnen an. Dazu ſtand das Queckſilber im Thermometer nur auf zwei Grad über Null. Als der Regen in einen Landregen überging, ſtrich man für dieſen Tag alle Ausflugs⸗ pläne. Das Wetter hatte eine Ueberraſchung auf⸗ geſpart, an die niemand gedacht hatte. Zuerſt merkte man es im Waldpark, wo es um die neunte Morgenſtunde in ſolch großen Flocken zu ſchneien anfing, daß gar bald der Wald weiß ſchimmerte. Im Garten des Waldparkreſtaurants lagen auf den Tiſchen, die für die Feiertagsgäſte ge⸗ richtet waren, anſtelle der Tiſchdecken weiße Schnee⸗ polſter, die ſchnell an Mächtigkeit gewannen. Als es im Waldpark eine halbe Stunde tüchtig geſchneit hatte, ging in der Innenſtadt der Regen eben⸗ falls in Schnee über. Auf den Dächern blieben die Schneeflocken ſogar liegen, da ſie mit einer für Mannheim ungewohnten Beſtändigkeit fielen. Die Schmuckanlagen ſchimmerten auch bald in winter⸗ licher Pracht. Noch vollkommener war das Winter⸗ bild in den Außen bezirken. Hier waren Straßen und Wege mit den Gärten voll⸗ kommen eingeſchneit. Wie im tiefſten Win⸗ ter ſah es aus. Verſchiedentlich mußte man von den Gehwegen den Schnee mit der Schneeſchippe beſeiti⸗ gen. Auf den Dächern der parkenden Kraftwagen lagen dichte Schneepolſter. Die vorderen Richtungs⸗ ſchilder der Straßenbahnwagen waren unleſerlich. Faſt eine Stunde dauerte das ſtarke Schneegeſtö⸗ ber. Später ging der Schnee in feine Grau⸗ peln über, um dann wieder zu Regen zu werden. Zur Mittagsſtunde, in der die höchſte Wärme mit vier Grad über Null gemeſſen wurde, hörte es kurz zu regnen auf. Aber um zwei Uhr goß es wieder wie aus Kübeln. Dieſer eiſige Regen war erneut mit Schnee vermiſcht. Um die vierte Nachmittagsſtunde trat langſam Aufheiterung ein und ſchließlich ver⸗ goldete noch die Sonne den erſten Oſterfeiertag, den die meiſten Mannheimer zu Hauſe verbrachten. Außerordentlich groß ſind die wirtſchaft⸗ lichen Schäden, die durch das ſchlechte Wetter zahlreichen Berufsgruppen zugefügt wurden und die in keiner Weiſe wieder aufgeholt werden können. Gewinn aus dem ſchlechten Wetter zogen die Mann⸗ heimer Gaſtſtätten, weil viele Ausflügler, die ſchon morgens Mannheim verlaſſen wollten, das Mittageſſen nicht daheim einnahmen, weil ſich die Hausfrau nicht darauf eingerichtet hatte. So waren ſchon mittags die Gaſtſtätten ſtark beſetzt, zumal auch zahlreiche Ausflügler, die im Kraftwagen oder auf dem Kraftrad von weither kamen, hier Aufenthalt nahmen, u. a. Münchener, die ins Rheinland woll⸗ ten, und Rheinländer, die ſich den Schwarzwald als Ziel auserſehen hatten. Das ſchlechte Wetter hatte ſte zur Umkehr gezwungen. Um ſo ſchöner der Oſtermontag. Die Aufheiterung, die am Abend des Oſterſonn⸗ tags ſchon faſt vollkommen war, ſetzte ſich in der Nacht zum Montag noch weiter durch. Strahlender Sonnenſchein weckte die Langſchläfer. Das Queck⸗ ſilber war im Wärmemeſſer auf ä ein Grad unter den Gefrierpunktgeſunken aber die Sonne verbreitete eine ſolch angenehme Wärme, daß man nunmehr die am Vortage zu Waſſer gewordenen Spa⸗ ziergänge und Ausflüge antrat. Groß war die Freude, als man feſtſtellte, daß bei uns der Kälte⸗ rückſchlag den Blüten keinen Schaden zu⸗ gefügt hatte. Waldpark, Käfertaler Wald und Luiſenpark belebten ſich ſehr raſch und am Nachmit⸗ tag ſtrömte man auch zu den übrigen Ausflugszie⸗ len der näheren und weiteren Umgebung. Gar herr⸗ lich war ein Blick auf den Odenwald, der am Morgen mit verſchneiten Kuppen herüber⸗ ſchimmerte. Gegen Mittag verſchwanden aber die Schneeflecken von den Lichtungen auf der Höhe und Blütenbäume im Schnee Vom Odenwald zur Hardt— Schneehöhe 25 em— Winterliche Wälder Im Schueegeſtöber zum Odenwald Eine Frühlingsfahrt bei tiefblauem Himmel und ſtrahlender Sonne hatte man ſich für den Oſterſona⸗ tag erträumt. Man dachte an blühende Bäume und an ein Sonnenbad auf irgend einer ſtillen Wals⸗ wieſe. Aber all dieſe Träume waren mit einem Schlag zunichte, als es am Oſterſonntagvormittag zu ſchneien anfing.„Grüne Weihnachten— weiße Oſtern“— ſo lautet ein Sprichwort, das in vollem Umfange diesmal für unſere Gegend zutrifft. Trotz Schneegeſtöber tritt man die Oſterfahrt an. Aber ſtatt das Verdeck niederzuſchlagen und die Jacke auszuziehen, ſchlüpft man in den Wintermantel! In raſcher Fahrt geht es hinaus vor die Tore der Stadt. Der Scheibenwiſcher kann kaum die Schneeflocken be⸗ wältigen, die auf die Scheibe klatſchen. Bei Käfer⸗ tal hat ſich ein Junge ſeinen kleinen Schneerutſcher hervorgeholt und treibt am Morgen des Oſterſonn⸗ tags Winterſport! Rechts und links der Fahrſtraße liegen tiefverſchneite Felder. Nur hier und da ragen die grünen Spitzen des ſprießenden Getreides aus der Schneedecke hervor. Weh wird es einem ums Herz, wenn man auf die blühenden Bäume blickt. Dicht liegt der Schnee auf den Blü⸗ ten, die faſt grau erſcheinen. Dazwiſchen leuchten wieder unter ſchneebeladenen Zweigen die roſa Blü⸗ ten der Pfirſichbäume. Weiter geht die Fahrt durch den Viernheimer Wald. Faſt brechen die Föhren unter der Schnee⸗ laſt, die in dicken Polſtern auf den Zweigen liegt. Die am Rande der Straße ſtehenden Stämme ſind vom Boden bis zur Krone mit einer dicken Schnee⸗ ſchicht in der Windrichtung überzogen. Tief im Schnee liegt auch die Reichsautobahn. Nur der Hauptfahrſtreifen auf beiden Seiten glänzt vor Näſſe. Hier haben die ſtändig dahinbrauſenden Fahrzeuge nicht geſtattet, daß der Schnee ſich feſtſetzen konnte. Als wir das große Dreieck hinter uns haben, kommt bei Friedrichsfeld die große Ueberraſchung: dort iſt es mit dem Schnee zu Ende. Zwiſchen Friedrichsfeld und Heidelberg hat es überhaupt nicht geſchneit. In Heidelberg ſind die Straßen vollkommen abgetrocknet. Droben am Schloß herrſcht Hochbetrieb. Man weiß ſchon gar nicht mehr, wo man ſeinen Wagen parken ſoll. Auf trockener Straße geht es hinauf zum Schloß⸗Hotel. Nirgends eine Spur von Schnee. Als man ſpäter auf der Scheffel⸗Terraſſe ſteht, durch⸗ bricht die Sonne die Wolken. Im Sonnenglanz liegt Heidelberg, umkränzt von einem bunten Blütenmeer. Im Frühlingsſchmuck bietet ſich das Neckartal mit ſeinen hellgrünen Höhen den Blicken dar. Es war wirklich ein Ausflug vom Winter in den Frühling, denn auf der Rückfahrt kommt man bei Friedrichs⸗ feld wieder in das Schlechtwettergebiet. In Mann⸗ heim liegt auf dem Raſen noch der Schnee und ſelbſt das Dach des Waſſerturms trägt noch Schneereſte. Neue Ueberraſchungen in der Pfalz Als am Nachmittag die Sonne langſam das Ge⸗ wölk zerteilt, machen wir uns auf den Weg, um zu ſehen, wie ſich der Beſuch des Winters in der Pfalz ausgewirkt hat. An den Schneereſten längs des We⸗ ges erkennt man deutlich, daß auch hier Frau Holle tüchtig geſchafft hatte, und als bei Maxdorf der Blick auf die Hardt frei wird, leuchten die Höhen in rein⸗ ſtem Weiß. Zunächſt aber feſſelt die Baumblüte den Blick. Bei ſtrahlendem Sonnenſchein geht es durch das Freinsheimer Obſtparadies, an den tauſenden von blühenden Obſtbäumen vorbei. Hier regiert wirklich der Frühling, wenn man auch bei der Fahrt dem Gebirge zu gleichzeitig die ſchneebedeckten Berge im Blickfeld hat. Bei Leiſtadt geht es hinauf nach dem herrlichen Forſthaus Lindemannsruh'. Kaum hat die Steigung begonnen, da findet man auch ſchon Schnee⸗ flecken an den Wegrändern und auf halber Höhe iſt bereits eine geſchloſſene Schneedecke vorhanden, in der blühende Kirſchbäume ſtehen. Wenige Minuten ſpäter iſt das winterliche Bild voll⸗ kommen. Selbſt auf der Fahrſtraße liegt der Schnee und die Holzſtapel am Wegrand tragen dichte Schnee⸗ polſter, wie man ſie nur im tiefſten Winter kennt. Zehn Zentimeter hoch liegt rund um das Forſthaus Lindemannsruh' der Schnee. Die Tiſche im Garten, an denen man letztes Jahr an Oſtern ſo behaglich in der Sonne ſaß, ſind vollkommen verſchneit. Von den tiefverſchneiten Zweigen der Tannen fallen im⸗ mer wieder Schneeklumpen herab und ſchlagen klat⸗ ſchend auf den Boden auf. In Lindemannsruh' fühlt man ſich am warmen Ofen geborgen. Dort erzählen Wanderer, die höher ohen und tiefer im Pfälzer Wald gewandert ſind, wie mit Zunahme der Höhe auch der Schnee zunimmt. Bis zu 25 Zentimeter Schnee hat man auf den höchſten Höhen angetroffen und das Gehen iſt recht beſchwerlich geweſen. Die Schneemenge war in wenigen Stunden am frühen Morgen„hingeworfen“ wopden und dabei iſt der Schnee ſo pulverig geweſen, daß man den ſchönſten Winterſport hätte ausüben können. * Dämmerung liegt über dem winterlichen Pfälzer Wald, als wir zur Heimfahrt rüſten. Der Schnee knirſcht unter den Füßen, denn es hat bereits leicht gefroren. Nun geht es ins Tal hinaus und im letzten Abendlicht grüßen im Tal die blühenden Bäume. Man iſt zwiſchen Winter und Frühling und erlebt den Zauber dieſes Gegenſatzes in einer Gegend und in einer Jahreszeit, die ſonſt nicht dieſe Gegenſätze aufzuweiſen haben. Funkelnder Sternen⸗ himmel wölbt ſich über der Landſchaft. Als man ſpäter anhält und noch einen Blick zurückwirft, leuch⸗ ten fahl die Schneefelder der Hardt durch die Nacht und über uns duftet ein blühender Baum hj. 2 2 E die Bergſtraße, an Bäume erkennen in wunderbarer Klarheit grüßte der man ſogar die blühenden konnte. 8 Es bleibt noch zu erwähnen, daß am Samstag ein ſtarker Verkehr in der Stadt herrſchte. In erſter Linie war die Urſache darin zu ſuchen, daß nicht nur die Behörden, ſondern auch viele Privat⸗ betriebe geſchloſſen hatten. Zeitweiſe war es ſchwer, in den Hauptverkehrsſtraßen raſch oͤurchzukommen. Starker Oſterreiſeverkehr Wie nicht anders zu erwarten war, hielt der ſtarke Reiſeverkehr über die Feſttage in vollem Um⸗ fange an. An das Bahnperſonal wurden die aller⸗ größten Anforderungen geſtellt. Es zeugt von höch⸗ ſtem Einſatz, daß ſich der geſamte Reiſeverkehr rei⸗ bungslos abwickelte. Die Reichsbahn kann vor allem ſehr ſtolz darauf ſein, daß der geſamte Ver⸗ kehr— ſoweit es den Mannheimer Bahnhofbezirk betrifft— keinerlei Zugverſpätungen aufzuweiſen hatte. Das will ſchon etwas heißen, wenn man hört, daß außer den zahlreichen Verſtärkungen von Kurszügen in der Zeit vom 9. bis 13. April nicht weniger als 57 Sonderzüge im Mann⸗ heimer Hauptbahnhof abgefertigt werden mußten. Die Hauptreiſetage waren der Gründonnerstag, der Karfreitag und der Karſamstag. An dieſen Tagen ſtiegen je 17000 Reiſende im Mannheimer Haupt⸗ bahnhof den verſchiedenen Zügen zu. Mit dem Geſamtbetrieb iſt man ſehr zufrieden, zumal der Betrieb an den Oſterfeiertagen etwa den gleichen Umfang annahm, wie an den Oſtertagen des vergangenen Jahres. Lediglich der A usflugs⸗ betrieb am erſten Feiertag hatte ſehr unter der ungünſtigen Witterung zu leiden. Die beiden Verwaltungsſonderzüge mit 60 v. H. Fahrpreisermä⸗ ßigung ins Neckartal waren noch einigermaßen mit Ausflüglern beſetzt, doch brauchten die vorgeſehenen Ergänzungszüge nicht gefahren zu werden, wie über⸗ haupt über die beiden Verwaltungsſonderzüge hin⸗ aus jeglicher Ausflugsverkehr vollkommen ausblieb. Anders hingegen war es am Oſtermontag, an dem ein ſehr lebhafter Ausflugsverkehr einſetzte, der vor allem eine Doppelführung der bei⸗ den Verwaltungsſonderzüge ins Neckartal notwen⸗ dig machte. Der Ausflugsverkehr verſtärkte ſich be⸗ ſonders in den Mittagsſtunden, in denen es in der Bahnhofshalle zeitweiſe ſo lebhaft zuging, öͤaß man nur unter Schwierigkeiten durchkommen konnte. Ganz gering war der Winterſportverkehr. Wenn man ſchon einige Schiläufer ſah, dann waren Heimkehrer, die, braunverbrannt, von den Schnee⸗ a Abſchied genommen hatten. An⸗ Hererſeits tauchten im Bahnverkehr die erſten Waſſerſportler auf. Dieſem Umſtand hatte die Bahnverwaltung dadurch Rechnung getragen, daß ſie beſondere Packwagen für die Paddelboote den in Frage kommenden Zügen beiſtellte. Verſchiedene Züge mit„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗ Fahrern waren auch unterwegs. Zunächſt brauchten die tau⸗ ſend Mannheimer einen Sonderzug, der ſie nach Miltenberg brachte. Weitere kauſend Kd ⸗Reiſende kamen in einem Sonderzug des Gaues Franken von Nürnberg nach Grünſtadt, und ſchließlich ließ mit tauſend Volksgenoſſen der Gau Württemberg der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ einen Son⸗ derzug von Stuttgart nach Koblenz verkehren. Ein Sonderzug einer holländiſchen Reiſe⸗ geſellſchaft berührte auf ſeiner Fahrt nach Rom ebenfalls den Mannheimer Hauptbahnhof. Der Stadtbeſuchsverkehr war vor und während der Feiertage recht lebhaft. Erwähnung ver⸗ dient noch, daß auch die Och und die Rhein⸗Haardt⸗ Bahn mit dem Verkehr am Oſtermontag recht zu⸗ frieden waren, nachdem der Oſterſonntag enttäuſcht hatte. Oſterfahrten im Großkraftwagen Für die Befriedigung der Reiſeluſt der Mann⸗ heimer war an den Oſterfeiertagen allerbeſtens ge⸗ ſorgt. Nicht nur die Reichsbahn, die OEch und die Rhein⸗Haardt⸗Bahn hatten ſich gerüſtet und die Züge ſo verſtärkt, daß ſie allen Anſprüchen gerecht wurden. Größten Anklang fanden vor allem auch die Oſter⸗ fahrten mit den Kurpfalz⸗Großkraftwagen. Voll⸗ beſetzt wurde bereits am Karfreitag die große Fahrt durch den Schwarzwald nach dem Boddenſee an⸗ getreten, bei der man Standquartier in Ueberlingen nahm. Ausverkauft waren dann auch die beiden zweitägigen Oſterfahrten, von denen die eine über gipfeln des Allgäus „Saarbrücken und durch das Saargebiet an die Mo⸗ ſel führte. Am Oſterſonntag wurde in Traben⸗ Trarbach übernachtet und am Oſtermontag ging es dann durch den Hunsrück an den Rhein. Die zweite Fahrt war eine„Romantiſche Burgenfahrt durch Hohenlohe und Franken“, die über Wimpfen, Heilbronn, Löwenſtein, Schwäbiſch⸗Hall, Rothenburg bis Weikersheim führte. Die Weiter⸗ fahrt erfolgte am zweiten Tag über Mergentheim, Stubbach, Kloſter Schöntal, Möckmühl und Eberbach. Die ebenfalls am Oſterſonntag angetretene Fehrt nachdem nördlichen und dem mittleren Schwarzwald fand ſolchen Anklang, daß zwei große Wagen gefahren werden mußten. Uebernach⸗ tet wurde bei dieſer Fahrt in Bad Freyersbach. Außer dieſen Fahrten gab es noch Eintagsfahrten und Halbtagsfahrten durch den Odenwald und den Speſſart ſowie nach der Pfalz. 4. Seite/ Nummer 170 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Dienstag, 14. April 1936 Rund um den neuen Waſſerturmplatz Das ſchöne Wetter am zweiten Oſterfeiertag gab den Mannheimern Gelegenheit, ſich den umgeſtal⸗ teten Waſſerturmplatz etwas näher anzu⸗ ſehen. Da mußten ſie zunächſt zu ihrer großen Freude feſtſtellen, daß nicht nur vor dem Quadrat F 7 in den Amlagen weißgeſtrichene Bänke aufgeſtellt wurden, ſondern auch in den gegenüberliegenden Anlagen vor O 7. Hier ſind es auf jeder Seite acht Bänke, ſo daß in den beiden Anlagen insgeſamt dreißig Bänke Aufſtellung gefunden haben. Vor den Feiertagen wurde auch noch die unter⸗ irdiſche Bedürfnisanſtalt in den Anlagen vor dem P⸗7⸗Quadrat fertiggeſtellt. Der Zugang für Männer erfolgt von der Ringſeite aus, während ſich der Zugang für Frauen gegenüber den Häuſern befindet. Außer dem Einfaßgitter weiſen lediglich zwei Maſten mit elektriſchen Lampen auf die Zu⸗ gänge hin, ſo daß die Bedürfnisanſtalt in keiner Weiſe in Erſcheinung tritt. Im Zuge der Umgeſtal⸗ tung wurde auch eine Verſetzung des Fern⸗ ſprechhäuschens vorgenommen, das ſich jetzt unmittelbar neben dem Zugang zu der Bebürfnis⸗ anſtalt an der Ringſeite befindet. Freier Plankenverkehr vor P 6 Die Eröffnung der neuen Plankenläden in P 6 und die Beendigung der Bauarbeiten an dieſem Qua⸗ drat brachten es mit ſich, daß eine weitere Verkehrs⸗ einſchränkung aufgehoben werden konnte, zumal der noch fertigzuſtellende Innenausbau des Eckhauſes in P 6, gegenüber von P 7, in keiner Weiſe den Verkehr behindert. So wurde für den Richtungsverkehr vom Waſſerturm zum Paradeplatz die Strecke vor dem P⸗6⸗Quadrat freigegeben, ſo daß jetzt lediglich noch die Sperre in dieſer Richtung vor dem-5- Quadrat beſteht. Aber auch hier kann es nicht mehr allzulange dauern, bis die letzten Schranken fallen und der Verkehr durch die Planken in beiden Rich⸗ tungen fluten kann. Die Freigabe des beiderſeitigen Verkehrs vor P 6 bedeutet eine fühlbare Entlaſtung der Freßgaſſe. Vierlägige Sonntagskarten zum 1. Mai Von Donnerstag mittag bis Montag mittag. Im laufenden Jahre fällt der 1. Mai als Feiertag auf einen Freitag. Die Reichsbahn hat aus dieſem Anlaß die Ausgabe von verlängerten Sonntagskar⸗ ten verfügt, die vom 30. April bis 4. Mai Gil⸗ tigkeit haben. Sie gelten alſo über den halben Donnerstag, den vollen Freitag, Sams⸗ tag und Sonntag, ſowie für den Montag der⸗ geſtalt, daß die Rückfahrt um 12 Uhr angetreten ſein muß, Am Donnerstag beginnt die Giltigkeit wie an Samstagen und Tagen vor Feiertagen mit 12 Uhr. Arbeit für alte Kämpfer Eine Anordnung der Reichsanſtalt Eine Anordnung des Präſidenten der Reichs⸗ anſtalt über die Einſchaltung der Kämpfer für die nationalſozialiſtiſche Revolution in den Wirtſchafts⸗ 155 ſezeichnet es als Ehrenpflicht, dieſe Kämpfer als erſte wieder in den Wirtſchaftsprozeß einzu⸗ ſchalten und ihnen möglichſt eine dauernde Beſchäf⸗ tigung bei auskömmlicher Entlohnung zu ſichern. Zu dieſer Sonderaktion gehört in Zukunft fol⸗ gender Perſonenkreis: 1. Mitglieder der NSDAP, die bis zum 14. September 1930 Mitglied wurden(Mitgliednummer bis 340 000), 2. Mitglie⸗ der der NSDAp und ihrer Gliederungen wie Stahlhelm, die bis zum 30. Januar 1033 Mitglied geworden ſind und nachweisbar vor der Machtüber⸗ nahme aktiv tätig waren. Handelt es ſich um die Beſetzung höherwertiger Arbeitsplätze, ſo iſt das Arbeitsamt angewieſen, um Zuweiſung von po⸗ litiſchen Leitern der NSDAp, SA⸗ und SS⸗Füh⸗ rern ausdrücklich zu erſuchen. Geſellſchaftsreiſen zu Pfingſten eingeſchränkt Mit Rückſicht auf den zu erwartenden ſtarken Reiſe⸗ und Ausflugsverkehr zu Pfingſten werden— wie die Reichsbahn mitteilt— die Fahrpreis⸗ ermäßigungen für Verwaltungs⸗Sonderzüge, Geſellſchafts⸗Sonderzüge und Geſellſchaftsfahrten in der Zeit von Samstag, dem 30. Mai, 0 Uhr, bis Montag, 1. Juni, 24 Uhr, ausgeſchloſſen. Le⸗ diglich die Geſellſchaftsfahrten von und nach dem Ausland ſowie die Fahrpreisermäßigungen für Schul⸗ und Jugendpflegefahrten ſind von dieſer Sperre ausgenommen. Auch bei der Fahr⸗ preisermäßigung für die SA, SSS uſw. treten Be⸗ ſchränkungen ein. In der Zeit vom 29. Mai, 0 Uhr. bis 3. Juni, 24 Uhr, dürfen Eil⸗, D⸗ und FD⸗Züge durch Mitglieder der Su und SS uſw. zum er⸗ mäßigten Tarif auf Entfernungen bis 300 Kilometer nicht benutzt werden. un Warnung vor einem Schwindler! In Süd⸗ weſtdeutſchland tritt ein Schwindler mit beſonderem Trick auf. Er ſucht Handwerker auf ihren Ar⸗ beitsplätzen auf und läßt ſich ihre Anſchriften auf einen Zettel ſchreiben unter dem Vorwand, daß er ihnen eine lohnende Beſchäftigung verſchaffen könne. Er fälſcht dann die Zettel in eine Quittung um, ſucht die Familienangehörigen auf und läßt ſich einen Geldbetrag auszahlen. Das Publikum wird gebe⸗ ten, bei Auftauchen dieſes Schwindlers oder Be⸗ kanntwerden ähnlicher Fälle ſofort die nächſte Poli⸗ geidienſtſtelle zu benachrichtigen. e Für Volkswohnungen weitere 7 Millionen aus Reichsmitteln bereitgeſtellt. Im Jahre 1935 hat der Reichsarbeitsminiſter zur Förderung des Baues von Volkswohnungen zunächſt 35 Mill. Mark aus Reichsmitteln bereitgeſtellt. Da der Bedarf an ſol⸗ chen Volkswohnungen ſehr groß iſt, hat der Reichs⸗ arbeitsminiſter jetzt nochmals 7 Millionen Mark aus Reichsmitteln bereitgeſtellt. n Unterſtützung für begabte Kriegerwaiſen. Der Reichsarbeitsminiſter hat die Verſorgungsämter er⸗ mächtigt, begabten und fleißigen Kriegerwaiſen, die nach Vollendung des 21. Lebensjahres und dem Wegfall der Waiſenrente im Sommerſemeſter 1936 eine Hochſchule oder hochſchulähnliche Fachſchule be⸗ ſuchen oder nach Abſchluß dieſer Ausbildung ſich im Examen befinden, im Falle des Bedürfniſſes eine einmalige Unterſtützung in Höhe von 125 Mk. zu gewähren. Auch Waiſen, die am 1. April das 24. Lebensjahr bereits vollendet hatten, können in Ausnahmefällen berückſichtigt werden. „Savoy-Hotel 21“ Ein intereſſanter Film mit Hans Albers im Aniverſum-Theater Der Mode, das alte zariſtiſche Rußland mit ſeinen feierlichen Glockenklängen, ſeinen ſchneebedeckten Straßen und ſeinen leidenſchaftlichen Menſchen als intereſſante Folie für eine auf mehr oder minder ſtark doſtierten Senſationen aufgebaute filmtiche Handlung zu verwenden, iſt jetzt auch Guſtavr Ueicky verfallen. Sein„Savoy⸗Hotel“ ſteht im alten Mos⸗ kau mit ſeinen ſchauerlichen Kontraſten von Reich⸗ tum und tiefſtem Elend, mit ſeinen verwöhnten Frauen, ſeinen eleganten Kavalieren und ſeinen verwahrloſten Bettlern, die eine gefährliche Unter⸗ welt bilden. Aber der große Könner Ueicky entwickelt hier keinen Kriminalreißer, der lediglich von überkur⸗ belten Senſationen lebt, ſondern er konſtruiert neben dem düſteren„Fall“ des Mordes eine entzückende Lisbesgeſchichte, in der die beiden Helden mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu agieren haben. Und dieſe beiden„Helden“ ſind ein flotter Oberkellner und ein niedliches, herziges Zimmer⸗ mädel, das friſch aus der Provinz ins großſtädtiſche Hotel geſchneit iſt. Doch ehe es zu dieſem Liebesduett kommt, hat ſich allerhand ereignet, was geeignet iſt, allen kri⸗ minaliſtiſchen Wünſchen Rechnung zu tragen. Eine ebenſo ſchöne wie launiſche Frau, die bereits das Vermögen und die Nervenkraft zweier Männer ruiniert hat, iſt in ihrem Zimmer„Nr. 217“ erſchoſſen worden. Daß der Verdacht nun auf den Kellner fällt, der mit ihr ein Verhältnis gehabt haben ſoll und der in der Zeit, als die mörderiſchen Schüſſe krachten, ſich in ihrem Zimmer aufhielt, ſcheint durchaus logtſch und in Ordnung zu ſein. Aber wir, die wir im Par⸗ kett ſitzen, wiſſen es beſſer als der Unterſuchungs⸗ richter auf der Leinwand, der auf der falſchen Fährte herumtappt, wobei ihm die Regie getreu den erprob⸗ ten Rezepten Meiſter Edgar Wallaces weiteſtgehend entgegenkommt. Aber es kommt wieder anders. Der Film, der vorher ſich noch ſehr angelegentlich mit dein Hotel und einem kleinen Nachtlokal beſchäftigt hatte, befindet ſich bald, von einem bleinen Intermezzo im Vorort⸗Tingeltangel geſchickt unterbrochen, auf dem richtigen Wege, der durch ſchwieriges Terrain und durch allerlei nervenkitzelnde Gefahren endlich zur Entdeckung des Mörders führt. Die Szene der Entlarvung des Mannes, der im Savoy⸗Hotel den Mord beging, gehört zu den auf⸗ wühlendſten und packendſten, die ein deutſcher Film⸗ regiſſeur geſtaltete. Die unheimlichen Geſtalten des Nachtaſyls, Menſchenwracks, die das Verbrechen an⸗ einanderſchmiedete und die nur einen einzigen Feind kennen: die Polizei, ſind meiſterlich grauſig getzeich⸗ net. Nach dieſem Höhepunkt fällt das Finale etwas ſeltſam aus; die Drolerie, die hier Hans Albers ent⸗ wickeln zu müſſen glaubt, erſcheint fehl am Platze. Aber in ſeiner Geſamtheit iſt dieſer neue Ueicky⸗ Film, der am Oſterſamstag zugleich mit Mannheim auch in Berlin uraufgeführt wurde, eine wunder⸗ volle Leiſtung unſeres deutſchen Filmſchaffens, die auch im Ausland ihren Erfolg finden wird. Neben Hans Albers, der als Oberkellner im „Savoy“ wieder ſeine bewährten ebenſo kräftigen wie humorigen Mittel einſetzt, ſteht die junge be⸗ gabte Wienerin Guſti Huber, die mit ſchöner Ver⸗ innerlichung und mit jener bezaubernden weichen Zärtlichkeit, die bereits einer Annabella alle Herzen gewann, ihre Rolle als das kleine Aushilfsmädel, in das ſich der blonde Schwerenöter Albers zu ver⸗ lieben hat, ſpielt. Brigitte Horney leiht ihren eigenartigen Charme der Darſtellung der Frau Da⸗ ſchenko, deren Geſchick es iſt, von einem Mann, der ſeine Rache will, erſchoſſen zu werden. Die vom Teufel der Eiferſucht beſeſſene Hausverwalterin gibt Käthe Dorſch, eine Betrogene, die eine Fu⸗ rie wird. Alexander Engel, der im Film der Ufa„Einer zuviel an Bord“ als Malariakranker eine Probe ſeines erſtaunlichen Könnens bot, zeich⸗ net hier mit großartigen Strichen das Bild des ſeeliſch zerfallenen, von ſeiner Frau verlaſſenen Kaufmannes Daſchenko. Auch den übrigen Darſtel⸗ lern muß man das Prädikat„vorzüglich“ ausſtellen. Das Beiprogramm iſt diesmal von erfreu⸗ licher Reichhaltigkeit und ſeine Zuſammenſtellung zeugt von beachtlichem Geſchick. Da iſt zuerſt ein ſehr feiner Bildſtreifen von der alten, prächtigen polniſchen Königsſtadt Krakau, dann läuft ein Film aus der maleriſchen Heimat Widu⸗ kinds, des großen Sachſenherzogs, der das male⸗ riſche lippiſche Land auf die Leinwand bannt und an den Freuden eines niederſächſiſchen Erntefeſtes teil⸗ nehmen läßt, und zum Schluß feſſelt die Ufa⸗ Wochenſchau mit vielen intereſſanten Bildern, die die Kamera in allen Kontinenten eingefangen hat. ewf. * Alhambra:„Stjenka Raſin“ Dieſer neue Stjenka Raſin iſt ein Ausſtattungs⸗ film mit Donkoſakenchor, an dem zu Anfang ge⸗ legentlich etwas operettenhaft⸗plötzliche Uebergänge von der Ballade zur Burleske ſtören, im übrigen aber in Geiſt und Technik von hohem künſtleriſchen Gefühl beſeelt. Von dem hiſtoriſchen Aufrührer gegen den Zaren iſt freilich nicht viel übrig geblieben. Es iſt diesmal ein Koſaken⸗Vaſall, der in Treue und Ehr⸗ furcht den Zaren um Gerechtigkeit für ſich und ſeine Kameraden anfleht, dieſe ſofort gewährt bekommt, und nun, in der Heimat angekommen, alsbald den Kampf gegen verräteriſche und wortbrüchige Nach⸗ barfürſten aufnehmen muß. Dabei hat er dem einen noch auf der Reiſe die Tochter gerettet! Es gibt lebendig Hargeſtellte Kampfſzenen von einem Ueberfall durch Tatarenhorden, eine ebenfalls recht ſpannende und gut gelungene Ueberrumpelung der großen Barke, gewaltige Prachtaufzüge und zum Schluß eine Seeſchlacht, die voll ſchöner Einzelheiten iſt. Den Stjenka ſtellt Schlettow mit gewohntem Schmiß und kräftigen Reden an Freund und Feind dar; ſeine Partnerin iſt die bezaubernd ſchöne Wera Engels, die ſeit einiger Zeit von Hollywood heim⸗ gekehrt iſt und die man hoffentlich noch öfter zu ſehen bekommt. Heinrich George gibt einen autokrati⸗ ſchen Großfürſten, der ſich in herriſcher Wut und Wandlung zur Treue ſehen laſſen kann, und auch den Zaren von Manning wird man nicht leicht vergeſſen, ſo kurz er auch zu ſehen iſt. Die Don⸗ koſaken ſingen ihre bekannten Lieder beim Schleppen und Leiden, beim Rudern und Kämpfen, und ſo darf man dem Film ziemlichen Zuſpruch weisſagen. Dr. Hr. E Capitol:„Das Einmaleins der Liebe.“ Das Einmaleins der Liebe ſtellt die reizende Sophie Bruninger auf, die den ihr unbekannten Alois Weinberl heiraten ſoll. Anſehen kann man ihn ſich ja— ſo ſagt Sophie, aber der Mann, den ſie liebt, muß liebenswürdig und romantiſch ſein, muß gut tanzen und gut küſſen können. Darum prüft ſie den ahnungsloſen Alois, der vor lauter Sehn⸗ ſucht nach einem romantiſchen Abenteuer in der Re⸗ ſidenz allerlei gefährliche Dinge erlebt. der aber, ohne daß er es weiß, ſeine Prüfung beſteht und zeigt, daß er das Einmaleins der Liebe beherrſcht. Ein heiteres Spiel aus alter Zeit iſt dieſer Film betitelt, deſſen Handlung wirklich wie ein Märchen anmutet. Getragen wird das Spiel in erſter Linie von der liebreizenden Luiſe Ullrich, die ſich inſo⸗ fern von einer neuen Seite zeigt, als ſie ſich in Männerkleider ſteckt und ſich als Kaufmannslehr⸗ ling ausgibt. Man hat ſeine helle Freude an dem flotten und neckiſchen Spiel der Ullrich, die trotz aller Widerſtände mit Paul Hörbiger fertig wird, der den jugendlichen Liebhaber mit der ihm eigenen Liebenswürdigkeit geſtaltet. Lee Parry, Paul Henckels und Theo Lingen tragen nicht weniger mit zu dem Erfolg des Filmes bei, wie der prächtige Waldau, der ſich vorgenommen hat, die Sophie und den Alois zuſammenzubringen und ſein Ziel ſchließ⸗ lich erreicht. Eine nette Muſik von Theo Mackeben rundet dieſen unterhaltſamen Film. 1 ..õõãĩͤvbdbdßbbGbGT0ä6ä(wbwbTbwbGbWbWb(õbGbwbbõbbbwbbbwGwGwã/wGꝙꝓĩeye.... Buchoͤrucker werden umgeſchult Im Umſchulungslager in Frankenthal * Frankenthal, 14. April. Das erſte Buch⸗ drucker⸗Umſchulungslager für den Gau Saarpfalz wurde in Frankenthal eröffnet. Die Gruppe 6, Eiſen und Metall, wurde mit der Durchführung der Arbeiten beauf⸗ tragt. In Frankenthal trafen 14 Arbeitskamera⸗ den aus dem ganzen Gaugebiet ein; ſie fanden ſo⸗ fort in den drei größten Maſchinenfabriken Ar⸗ beitsplätze, auf denen ſie umgeſchult, d. h. als Ar⸗ beitskräfte für die Eiſeninduſtrie ausgebildet werden. Nach beſonderen Richtlinien werden ſie eine Entwicklung durchmachen, die ſie ſpäter befähi⸗ gen ſoll, in dieſem neuen Beruf ihr Brot zu ver⸗ dienen. Auch die Stadtverwaltung Frankenthal und die Induſtrie haben ſich bereit erklärt, dieſem Plan ihre volle Unterſtützung zu gewähren, damit die 14 Volksgenoſſen bald wieder in den Arbeitsprozeß eingereiht werden können. Blick auf Landau * Landau, 11. April. Wenn die Gelder für ben geplanten Turnhallenbau auch in Zukunft ſo fließen wie bisher, wird wohl in nächſter Zeit ſchon mit dem Bau begonnen werden können. Die Halle wird auf dem großen Gelände des bisherigen„Süd⸗ pfälziſchen Sportfeldes“ erſtellt werden. In einem Preisausſchreiben wird den Architekten Gelegen⸗ heit gegeben, in Anlehnung an Skizzen der Landes⸗ turnanſtalt das modernſte zu ſchaffen, was die Pfalz auf dieſem Gebiet aufzuweiſen hat. Die Geſamt⸗ koſten des Turnhallenneubaues werden auf 150 000 Mark veranſchlagt. Der Neubau der Stadt⸗ und Bezirks⸗ ſparkaſſe Landau macht erfreuliche Fortſchritte. Der Verbindungsbau zwiſchen dem früheren Lan⸗ dauer„Kaufhaus“, heute Corona⸗Theater, und dem ſog. Boecking'ſchen Hauſe iſt bereits unter Dach und gegenwärtig wird auch das Byecking'ſche Haus mit einem neuen Dach verſehen. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis der Neubau ſeiner Beſtim⸗ mung übergeben werden kann. Die Stadtverwaltung Landau ſetzt ihre Bemü⸗ hungen, Landau mehr als bisher in den Frem⸗ den verkehr einzugliedern, unermüdlich fort. Der in den erſten Maitagen ſtattfindende traditio⸗ nelle Landauer Maimarkt wird eine weitere Aus⸗ geſtaltung erfahren. Wenige Tage ſpäter werden 500 Münchener Volksgenoſſen in einem Sonder⸗ zug nach Landau kommen. Zu ihren Ehren wird in der ſtädtiſchen Feſthalle ein Pfälzer Heimatabend veranſtaltet werden. Im Juni oder Juli werden dann die Münchener in einem weiteren Sonderzug nochmals die gleiche Zahl von Pfalzbeſuchern nach Landau bringen. Dieſe Beſuche und Gegenbeſuche ſollen zur ſtändigen Einrichtung zwiſchen Landau und der Hauptſtadt der Bewegung werden. „Wolkenbotſchaft im Rundfunk * Speyer, 14. April. Der Reichsſender Saar⸗ brücken hat bei der Deutſchen Luftfahrzeugbau⸗Ge⸗ ſellſchaft Otto Brinkmann u. Co. in Speyer eine Funkreportage aufgenommen, die unter dem Kenn⸗ wort„Wolkenbotſchaft“ am Dienstag, dem 14. April, von 21.30 bis 22 Uhr geſendet wird. In dieſer Sendung kommen der Betriebsführer, die Konſtrukteure und Arbeiter des Werkes zu Wort. Sie erzählen, wie der Gedanke, Luftſchiffe mit Leuchtreklame zu bauen, aufkam und wie er durch⸗ geführt wird. Eine für einen ſpäteren Zeitpunkt in Ausſicht genommene zweite Reportage wird dann über den Fortſchritt im Reklameluftſchiffbau be⸗ richten. * Riunthal, 14. April. Förſter Bretz hat am Zwieſel einen Wegweiſer aufgeſtellt, der durch ſeine künſtleriſch aufgefaßte Ausführung angenehm ins Auge fällt. Auf einer Holztafel iſt ein Lan d⸗ ſchaftsbild aufgemalt, in deſſen Hintergrund das Annweiler Forſthaus naturgetreu nachgeſtaltet iſt. Im ſchwarzen Vordergrund lieſt man die In⸗ ſchrift„Zum Annweiler Forſthaus“. Das idylliſche Landſchaftsbild als Wegweiſer erinnert an die im Schwarzwald, beſonders in der Gegend von Lahr, häufig zu findenden ähnlichen Wegweiſe⸗Bilder. Lampertheim rüſtet ſchon für ſein Spargelfeſt Am 7. Juni: Das Ereignis des ſüdlichen Rieds a Lampertheim, 14. April. Nicht nur der Lam⸗ pertheimer Jungſpargel hat ſich den Weltmarkt er⸗ obert, ſondern auch Lampertheims traditionelles Spargel⸗Volksfeſt erfreut ſich allgemeiner Beliebtheit in unſerer näheren und weiten Umge⸗ bung. Um aber in dieſem Jahre etwas ganz Beſon⸗ deres bieten zu können, wurde bereits vor Wochen mit der Vorbereitung eines Feſtzuges begonnen, der alles bisher Gezeigte in den Schatten ſtellen ſoll. Ein Zug mit ſyſtematiſchem Aufbau, deſſen Idee von unſerem bewährten Rektor Schreiber ſtammt und der auch die Regie der Veranſtaltung führen wird. Der 7. Juni iſt für dieſes Ereignis, das nicht nur Lampertheim, ſondern die ganze Umge⸗ bung angeht, feſtgelegt. Feſtplätze mit Zelten und allerlei Zeitvertreib, und nicht zuletzt das traditio⸗ nelle große Spargeleſſen, ſorgen für angenehme Stunden im ſchönen Lampertheim. Der keuſche Foſef Kein Küßchen— nicht einmal eins in Ehren — Paris, 14. April Mit einem recht ſchwierigen Eheſcheidungsprozeß hat ſich augenblicklich ein Pariſer Zivilgericht zu befaſſen. Eine junge Frau reichte die Klage auf Scheidung ihrer Ehe ein, weil ihr Mann ihren An⸗ gaben zufolge„einfach ein Ungeheuer“ ſei. In den zwei Jahren, die ſie jetzt mit ihm verheiratet iſt, ſoll ſie ihr Mann noch nicht ein einzigesmal geküßt haben. Das ſei doch wohl eine tolle Sache, ſo er⸗ klärte oͤie Dame, die im übrigen geſtand, daß ſie ſehr an ihrem Mann hänge. Eine ſolche liebloſe Be⸗ handlung müſſe jedoch jedes Glück zerſtören, ſo ſetzte ſie gleichzeitig hinzu. Der beklagte Ehemann, dieſer keuſche Joſef, war zu der Verhandlung nicht perſönlich erſchienen. Er hatte ſeinen Anwalt geſchickt, den er die Erklärung abgeben ließ, er habe ſeit ſeiner Jugend einen un⸗ überwindlichen Abſcheu vor dem Küſſen, und da ſei eben nichts zu machen. Der Vorſitzende des Gerichts meinte auf dieſe Erklärung des Anwalts hin wohl ganz folgerichtig, wozu denn dann der junge Mann überhaupt gehei⸗ ratet habe. Da der Vertreter des Beklagten auf dieſe Frage jedoch keine Antwort zu geben vermochte und erklärte, er müſſe von ſeinem Mandanten dies⸗ bezüglich erſt neue Informationen einholen, wurde die Verhandlung vorläufig vertagt. Den Herren ſcheint dieſer Beſchluß nicht unangenehm geweſen zu ſein, denn man merkte ihnen während der gan⸗ zen Verhandlung eine gewiſſe peinliche Verlegen⸗ heit an. Tage hal eacles Dienstag, 14. April Nationaltheater:„Eine Frau ohne Bedeutung“, Schauſpiel von Oscar Wilde, Miete A, 20 Uhr. Roſengarten:„Drei alte Schachteln“, Operette von W. Kollo, Gaſtſpiel Claire Waldoff mit Enſemble, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Clou Kaffee Vaterland Lichtſpiele: Aniverſum:„Savoy⸗Hotel 217%— Al hambra:„Stenka Raſin“. Schauburg:„Der Held von Texas“.— Palaſt und Gloria:„Der Ku⸗ rier des Zaren“.— Sca ha:„Eva“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Ausſtellung: Ehr. Rohlfs und Joachim Utech. Muſenm für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L. 2, 9: Geöffnet von 11 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Was hören wir? Mittwoch, 15. April 5 Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Muſtikoliſche Frühſtücks pauſe. — 11.00: Schallplatten.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Mittagskonzert. 14.20: Allerlei bis drei. 15.30: Pimpfe als Altertumsforſcher.— 16.00: Mufik am Nach⸗ mittag.— 17.40: Eroica. Beethoven⸗Erzählung.— 18.00: Hochmuſikaliſches Kunterbunt.— 19.40: Die Frau im Pfohlbaudorf. Hörbild. 20.00: Nachrichten. N eichsſen dung: Stunde der jungen Nation. Ritter, Tod und Teufel.— 20.43: Unterhaltende Muſik.— 22.00: Nachrichten. 23.15: Tanzmuſik. 24.00: Nachtmuſik: Beethoven— Brahms— Haydn. Aus Mannheim über Stuttgart 22.30— 23.15: Max Fühler. Aus eigenen Werken. Mit⸗ wirkende: Max Jühler(Flöte und Klapter), Ellen Pfeil (Sopran), Julius Frank(Horn), Dr. Ernſt Cremer(Kla⸗ vier). f Deutſchlandſender .10; Fröhliche Morgenmuſik. 10.00: Ringſendung zum Schulbeginn. 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Frühlingswanderung durch den Garten.— 11.40: Bauernſunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allex⸗ lei von zwei bis drei.— 15.15: Braſilianiſche Volkslieder. — 16.90: Muſik am Nachmittag.— 16.50: Erwachſene gehen zur Schule.— 18.00: Kammermuſik.— 18.25: Porzellan — das weiße Wunder.— 18.45: Sportfunk.— 19.00: Feier⸗ obend⸗Unterhaltung.— 20.10: Schollplotten.— 21.15: Un⸗ terhaltende Muſik.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann Mittwoch, 15. April Frohe Morgenſtunde(Frauen und Männer):.15 bis 1 8 75 Stodion, Gymnaſtikhalle. 10 bis 11 Uhr wie vor⸗ ehend. Allgemeine Körperſchule(Frauen und Mädchen]: 17.80 bis 19.80 Uhr Schulhofanlage Albrecht⸗Dürerſchule, Käſer⸗ tal. Jeweils 19.30 bis 21.30 Uhr Sand hofenſchule, Krieger⸗ ſtraße und Kirchgartenſchule Neckarau. 18.30 bis 20 Ithr und 20 bis 21.30 Uhr Turnhalle U⸗Schule. röhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäd⸗ chen): 18.30 bis 19.30 Uhr und 19.90 bis 21.30 Uhr Liſelotte⸗ chule, Colliniſtraße. Jeweils 19.30 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗ ürerſchule Käfertal, Wohlgelegenſchule, Wilhelm⸗Wundt⸗ Schule Neckarau. Kleinkindergymnaſtik: 15 bis 16 und 16 bis 17 Uhr Gym⸗ naſtikſchule, theſtraße 8. 15 pis 16 und 16 bis 17 Uhr Feudenheimſchule. Reichsſportabzeichen(Frauen und Männer): 18 bis 20 Uhr Stadion, Spielſeld 2. 6 ee e 21.30 bis 23 Uhr, Städtiſches Hallenbad, alle 1. Reiten: 20 bis 21 Uhr in der SS⸗Reithalle Schlachthof, Frauen und Männer. Geöffnet von 10 bis 18 und von 20.15: CCCCVCCCCCCCCC . 1 EFF ˙ AA S iel on bis or. 80 er⸗ ex- ihr äd⸗ tte⸗ cht⸗ dt⸗ m⸗ ihr Ihr 05 jof, 5 1 48 12 6* Ein seltsamer Beruf in Westaustralien Kalgoorlie, Weſtauſtralien, im März Außer dem Regenſchirmverleih kann man ſich eigentlich keinen Beruf denken, der ausſchließlich in Verbindung mit Regentagen ausgeübt werden kann. Und doch gibt es einen ſolchen Beruf: den Beruf der „Goldflecken⸗Sucher“ im weſtlichen Auſtra⸗ lien! Regentropfen bedeuten Goldſtaub für die wet⸗ terharten, einſamen Abenteurer, die man dort zu⸗ weilen trifft, und ſo ſelten auch der weſtauſtraliſche Himmel Regenwolken ſieht, ſo genügen doch die wenigen Regentage im Jahr, um ihnen ein bedürf⸗ nisloſes, arbeitsloſes Wanderleben in allen übrigen Tagen des Jahres möglich zu machen. Dabei braucht der Goldflecken⸗Sucher ſich auch nicht mit Handwerkszeug zu beladen. Eine Nadel und ein Fläſchchen mit Glyzerin ſind ſeine Berufs⸗ ausſtattung. Sein Zelt ſchlägt er bald hier, bald dort auf dem herrenloſen Wüſtenboden Weſtauſtra⸗ liens auf. Die meiſten dieſer ſeltſamen Geſellen findet man in einem Umkreis von 200 Kilometer Entfernung von der Stadt Kalgoorlie, aber noch 400 bis 500 Km. von Kalgoorlie entfernt liegen lohnende Gebiete für die Fleckenſucher. 5 Stellen wir uns vor, daß ein ſolcher Sucher, nach langen Tagen und Wochen des Dahindöſens in der Sonnenglut, eines Morgens aus dem Zelt tritt und steht, daß in der Nacht ein Regenſchauer gefallen iſt, Alle Läſſigkeit und Trägheit fällt ſofort von ihm ab, unſer Fleckenſucher Jim oder Mack oder Harry wird ein Mann der Tat. Das Frühſtück iſt ſchnell ver⸗ zehrt, alles Nötige verſtaut, das Zelt kann unbewacht ſtehen bleiben, denn in Wochen und Monaten iſt hier kein anderes menſchliches Weſen zu erwarten und alle zufällig auftauchenden Hirten und Jäger würden fremdes Eigentum nie berühren. Freund Jim nimmt den Kompaß zur Hand und geht auf einer möglichſt geraden Linie, um den Rückweg nicht zu verfehlen, in die Wüſte hinaus. Durch den Sand, durch vereinzelte Fetzen Buſch⸗ land, über Felſen und Geröll führt ihn ſein Weg im⸗ mer geradeaus. Meiſt dauert es gar nicht lange, bis Jim in dem feuchten Sand vor ſich oder zu ſeiner Rechten oder Linken etwas glänzen ſieht. Dieſes „Etwas“ mag ſeit Jahrhunderten oder Jahrtauſen⸗ den unbeobachtet hier liegen, es mag auch erſt im letzten Sandſturm angeweht ſein— jedenfalls war es dem Auge zufällig vorbeikommenden Menſchen un⸗ ſichtbar, ſolange es als unſcheinbares Sandkorn unter Millionen anderen Sandkörnern lag. Jetzt aber hat der Regen es abgeſpült, und ein paar Stunden hindurch, bis zum nächſten Winoͤſtoß, glänzt und fun⸗ kelt es in der Sonne— Gold! Jim hat einen Goldfleck“ gefunden, der allerdings meiſt nur aus „Mein Gott, Thomas, ich wußte gar nicht, daß es dir ſo ſchlecht geht.“ „O nein. Meine Frau will mich nicht zu Haufe üben lafſen.“(Humoriſt.) einem einzigen Goldkörnchen bis zu Stecknadelkopf⸗ größe beſteht. Mit ſeinem Meſſer oder einer vorher in Glyzerin getauchten Nadel fiſcht er das Gold aus dem Sand und Staub heraus, um es dann ſorgfältig in einer zweiten Flaſche unterzubringen, die er dann wieder irgendwo in ſeiner ſehr dürftigen Bekleidung verſtaut. Weiter geht die Wanderung, früher oder ſpäter ſieht der„Fleckenſucher“ ein zweites, dann ein drittes Goldkorn, und bis zur Mittagszeit wird er ſich kaum noch erinnern können, wie oft er ſich gebückt hat, um ein bißchen goldflimmerndes Metall in ſein Goldfläſchchen zu übertragen. Wenn er großes Glück hatte, ſo hat er mehrere Körner von der Größe eines Ameiſenkopfes gefunden. Meiſt wird er ſich aber mit ſogenannten„Farben“ zufrieden geben müſſen, wie er hauchdünne Goldfleckchen von kaum wahrnehm⸗ barer Größe nennt. Um die Mittagszeit iſt der Boden ſchon wieder ſo trocken, daß aller Goldglanz im Staub verſchwindet. Die Erntezeit des Goldfleck⸗Suchers iſt vorbei. Er kehrt zu ſeinem Zelt zurück, legt ſeinen Schatz auf die Waage, die meiſt 10 bis 12 Gram m, in Glückstagen vielleicht das Zwei⸗ oder Dreifache, au⸗ zeigt, und wartet auf den nächſten Regen. Das iſt der gewöhnliche Verlauf eines Arbeits⸗ tages der Goldſucher Weſtauſtraliens. Er iſt nicht ohne Gefahr, denn nicht wenige Goldfleckenſpäher haben den Rückweg zu ihrem Zelt verfehlt. Gold glänzt nach einem Regen über die Ebene hin, und wenn der Sucher von einem„Fleck“, der ſchon ab⸗ ſeits von ſeinem geraden Wege liegt, einen anderen ſieht, der ihn noch weiter abſeits führt, ſo kann er ſich allmählich immer weiter verlaufen wie Rot⸗ käppchen im Wald— und hier gibt es keine guten Jäger, welche die böſen Wölfe töten, der Goldflecken⸗ Sucher muß ganz allein den Weg zu ſeinen Vor⸗ räten zurückfinden oder er verkommt vor Hunger und vor Durſt, vor allem vor Durſt in der Hitze des düürrſten Auſtraliens. Es gibt Fleckenſpäher, die alt und grau werden, bis ſte eines Tages dieſes Schick⸗ ſal trotz aller Erfahrung doch erreicht. Der Wahldurchfall Alexander Dumas Alexander Dumas der Aeltere, der durch ſeine ſpannenden Romane, vor allem durch ſeinen„Graf von Monte Chriſto“ und ſeine„Drei Musketiere“, weltberühmt wurde, hat einmal den Ehrgeiz gehabt, als Volksvertreter in das Parlament in Paris ein⸗ zuziehen. Er erließ zu dieſem Zweck einen offe⸗ nen Brief an die Wähler, und zwar wandte er ſich in der Hauptſache an die einfachen Leute und Arbeiter. Das Rundſchreiben hatte folgenden Wort⸗ laut:„Kameraden von der Fauſt! Ich bewerbe mich um das Mandat auf Grund meiner Arbeitsleiſtung. Zehn Jahre lang bin ich als Lehrer tätig geweſen, vier Fahre als Notar, ſtieben Jahre als Beamter, und kann infolgedeſſen behaupten, daß ich bisher 73 000 Stunden gearbeitet habe(genaue Aufſtellung in der Anlage). Ich ſchrieb an 400 Werke. Jedes davon wurde in mindeſtens 4000 Exemplaren verkauft, wo⸗ oͤurch 11 853 437 Franken in den Verkehr gebracht wurden. Ferner ſchrieb ich 35 Dramen, die an ſechs Millionen einbrachten. Nach vorſichtiger Schätzung haben durch meine ſchriftſtelleriſchen Arbeiten an 800 Arbeiter— Setzer, Buchbinder, Kolporteure, Buch⸗ händler uſw.— Lohn und Verdienſt gefunden, des⸗ gleichen durch meine Dramen an 500 Direktoren, Schau⸗ ſpieler, Muſtker, Bühnenſchneider uſw. Alles in allem habe ich demnach einer großen Zahl von Ar⸗ beitern das Leben materiell erleichtert und gleich⸗ zeitig vielen Hunderttauſenden durch meine Bücher, Claire Waldoff ſingt Operette Gaſtſpiel in Kollos„Drei alte Schachteln“ Das Nationaltheater hat ſich ein Operetten⸗ enſemble der Hamburger Volksoper zu einer Auffüh⸗ rungsſerie von Walter Kollos ſanft ſäuſelndem Biedermeier⸗Operettchen„Drei alte Schach⸗ teln“ verſchrieben. Wohl nicht ſo ſehr deshalb, um das belangloſe Produkt Kollos erneut unter die Leute zu bringen, ſondern vielmehr, um Claire Waldoff, der bekannten Berliner Humoriſtin und Chanſon⸗Sängerin— ſoweit bei der Waldoff über⸗ haupt von„Geſang“ geſprochen werden kann— eine Gelegenheit zu verſchaffen, einmal zwiſchen richtigen Kuliſſen als„Star“ aufzutreten und nicht immer bloß vom Kabarettpodium herab Meckereien zu ver⸗ ſchießen. In dieſe dünnblütige, ſchokoladig⸗ſüße, mit Potsdamer Garniſonkirchen⸗Glockenſpiel ebenſo treu und redlich wie peinlich verzierte Herzensgeſchichte zwiſchen einem jungen Referendar(ſo unter die Sol⸗ daten muß) und einem empfindſamen Biedermeier⸗ mägdelein, das zehn Jahre auf den Liebſten wartet — in dieſe zuckerige Angelegenheit alſo bringt Claire Waldoff als Altberliner Köchin„Juſte“ kompenſierend einen rauhen aber herzlichen Ton hinein, einen Ton, der, wie wir alle wiſſen, zum Stiefelausziehen iſt, hier jedoch der ganzen Sache inſofern dienlich ſcheint, als er in Idealkonkurrenz mit der unwider⸗ ſtehlichen mimiſchen Ausdruckskunſt der Waldoff die Urſache wird für das große Gelächter, das dieſe„Drei alte Schachteln“ ohne Claire Waldoff gewiß nicht hät⸗ ten entzünden können. Was die Waldoff mit ihrem Partner, dem Sergeanten Haſenpfeffer(Karl Wa⸗ terſtradt), an Tanz⸗ und Singe⸗Duos von der Rampe herunterſendet, ob ſie nun im Marſchtempo Reflexionen darttber anſtellt,„was dem Mädchen die Liebe nützt“, ob ſie ſich nach langer Pauſe wieder im Küſſen übt und feſtſtellt,„dat et ja ſchon'n dißken wieder jeht“, ob ſie ihr Haupt⸗Couplet„Jott, wat ſind de Männer dumm!“ mit Kulleraugenſchmiß in die Gegend pfeffert und ſchließlich den Klatſchern noch ihren berühmten Song von der„Annemarie“ drein⸗ gibt— man kann ſagen, was man will: ſie rettet die Situation in jedem Fall, und auf ihre Art iſt das, was ſie gibt, auch Kunſt, vielleicht die einzige Kunſt in dieſer bläßlichen Kollo⸗Atmoſphäre, in der neben Claire Waldoff und Karl Waterſtradt noch jenes ſchon erwähnte ſentimentale Liebespaar(Dely Drex⸗ ler und Waldemar Frahm) mit Anſtand ſich be⸗ wegt. Beide haben ſchwärmeriſche Sachen zu ſingen von Märchenglück und Sommertraum im Park von Sansſouci, vom Soldaten, der„hinaus muß in die weite Welt“ und was dergleichen Gefühlswallungen im Biedermeier mehr geweſen ſein mögen. Luete Bromby, Richard Roiko, Eliſabeth Krohn und Elly Krauſe vervollſtändigen das Enſemble, dem Die erſte öſterreichiſche Flugſtaffel Ein Bild von der neuen bſterreichiſchen Flugſtaffel. Die Staffel vor dem Start. (Weltbild,.) wie ich hoffe, eine Freude bereitet. Darum wählt nur Alexander Dumas, den Aelteren!“ Trotz dieſer geſchickten Wahlpropaganda iſt der ältere Dumas bei der Wahl doch mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Es wurde ihm ein völlig unbedeutender, minderwertiger Kandidat vor⸗ gezogen. Geſchlechts hübſche tänzeriſche Hilfsdienſte leiſtete. Hans Baars zeichnete für die Regie verantwortlich. Das Zuſammenſpiel hatte Zug, was aber fehlte und auf der Roſengartenbühne wohl auch kaum zu er⸗ reichen iſt, war der Augenreiz einer glanzvollen ſze⸗ niſchen Einkleidung, die gerade bei ſolchem ſchwach⸗ brüſtigen Werk wie dieſem als ausgleichender Faktor faſt unerläßlich iſt. Die erſte Aufführung war ſehr gut beſucht und das Publikum unterhielt ſich. 557 5 im Ballett einiges einheimiſche Jungvolk beidertei! zeichnet. ee eee. daran. Aber: Ein Mann bummelt über den Kohl⸗ Ein Mann Von Richard Gerlach. Wenn Hamlet zu Horatio ſagt:„Er war ein Mann, nehmt alles nur in allem“, ſo iſt das ein wackeres Wort über ſeinen Vater, den toten König. Das Ideal der Mannhaftigkeit, der ſtattliche Ernſt, die feſte Hand, die furchtloſe Pflichterfüllung iſt groß und der Nacheiferung wert. Jedoch fragt ſich, ob ein echter Mann täglich von ſich ſagen muß daß er einer iſt. Ich meine, die Mode der Buchtitel und Bericht⸗Ueberſchriften: Ein Mann erlebt. den Dümmerſee. Ein Mann auf der Ochſen⸗Alpe. Ein Mann bummelt über den Kohlmarkt Wenn ich nicht irre, war Heinrich Hauſer der erſte. Das Buch hieß: Ein Mann lernt fliegen. Da⸗ gegen iſt nichts einzuwenden, es iſt ein guter Titel für den Bericht von einer Tätigkeit, die männlichen Mut erfordert. Ein Mann, ja, wenn er ſich mit wachen Sinnen und geſunden Nerven der erfahrbaren Welt bemäch⸗ tigt, da hören wir gern zu, ein ganzer Kerl, das iſt ſchon etwas. Aber es iſt doch zweifelhaft, ob die Nachſprecher dieſer beſtechenden Formel wirklich alle ſo ſtarke Männer ſind, daß ſie wie der Rodrigo Quaſt in Wedekinds Erdgeiſt immerzu darauf hinweiſen müſſen. Ich jedenfalls muß dann zuweilen darar denken, wie der Athlet ſeinen Oberarm ſpannt un Anerkennung heiſchend ſich erkundigt, ob man ſcho einmal einen ſolchen Bizeps geſehen habe. Jeder Titel läßt ſich nämlich leicht auf die Ein Männer⸗Melodie umſtimmen und wird dann zum Schlager. Der Kohlmarkt... was wäre weiter markt. Da müßte man doch neugierig werden. Wenn man eben nicht ſchon hundertmal etwas Aehn⸗ liches geleſen hätte. Es wird mit dieſer Redensart genau ſo gehen wie mit den unzähligen Abwandlungen von„Tiere ſehen dich an“. Eine Zeitlang„ſahen uns“ alle Ueber⸗ ſchriften„an“, der Kohlmarkt ſah einen an, und die Gegenſtände, die gar keine Augen haben, wurden ſchnell ſehend gemacht, weil es ſo nett klang. Wazu unterſtreichen, daß wir Männer ſind? Ich denke, man wird es uns ohnehin glauben. Nationaltheater Mannheim. Heute Dienstag im Nationaltheater Oscar Wildes Schauſpiel„Gine Frau ohne Bedeutung“. Inſzenierung: Fried⸗ rich Hölzlin.— Im Neuen Theater: Claire Waldoff in„Drei alte Schachteln“, ebenſo morgen. Beginn: je 20 Uhr.— Morgen Mittwoch „Arabella“, Oper von Richard Strauß. Inten⸗ dant Friedrich Brandenburg inſseniert Friedrich Bethges auf vielen Bühnen erfolgreiches Sol aten⸗ drama„Der Marſch der Veteranen“, das zum Geburtstag des Führers im Mannheimer Nationaltheater erſcheint. O Auslaudskundleche Ferienkurſe an der Uni⸗ verſität Heidelberg. In der Zeit vom 13. bis 31. Juli veranſtaltet die Univerſität Heidelberg(Aus⸗ andsabteilung) auslandskundliche Ferienkurſe in zranzöſiſcher und englischer Sprache. In einer Reihe gon Vorträgen und in anſchließenden fremdſprach⸗ lichen Seminarien behandeln engliſche, franzöſiſche und amerikaniſche Wiſſenſchaftler und Praktiker fol⸗ gende Themen: (England, Frankreich und Amerika, die Erziehungs⸗ Der Vater des franzöſiſchen Pauzerwagens geſtor ben In Val⸗de⸗Graze bei Paris fand unter großer Beteiligung des Heeres die Beiſetzung des Generals Gſtien ne ſtatt, der als der Vater des franzöſtſchen Panzerwagens gilt. Auf feiner Gebenkrede. unſerem Bild ſieht man Marſchall Pétain bet (Weltbild, M. Franz Ferdinands Sohn heiratet eine Engländerin Der Socn des am 28. Juni 1914 in Seraßewo ermordeten öſterreichiſchen Thronfolgerpagres, Fürſt v. Hohenberg, hat ſich mit Miß Wood. der einzigen Tochter eines in Wien lebenden Kapitäms, verlobt. Ihre Mutter iſt eine geborene Gräfin Lenyay. Auffallend iſt die Aehnlichteit des fungen Fürſten mit ſeinem Vater, deſſen Tod der Auftakt zu dem gewaltigſten und furchtbarſten Völkerringen aller Zeiten war.(Weltbild,.) Preſſe und öffentliche Meinung in 1 ſyſteme in dieſen Ländern, Wirtſchafts⸗ und Sozial⸗ probleme und moderne Literatur. Daneben finden ergänzende Sprachkurſe in mehreren Abteilungen ſtatt. Durch die gleichzeitigen Fertenkurſe für Aus⸗ länder, iſt Gelegenheit zu perſönlicher Fühlung⸗ nahme und fremdoſprachlicher Unterhaltung mit den ausländiſchen Teilnehmern der Kurſe gegeben. O Unbekannte Napoleon⸗Briefe. Im Schloſſe des Fürſten Feſtetices in Keszthety, am Plattenſee, ſind ſechsunddreißig bisher unbekannte Privat⸗ briefe Napoleons gefunden worden. Die Briefe, die mit den Daten vom 12. Januar 1806 bis 29. Dezember 1812 verſehen ſind, ſchrieb Napoleon an die Urgroßmutter der heutigen Fürſtin von Feſteti⸗ ces, der Herzogin Stephanie Napoleon⸗Beauharnais, die eine Adoptivtochter Napoleons und die Nichte der Kaiſerin Joſephine war. Die Briefe befaſſen ſich zumeiſt mit den Intrigen, die am Hofe Napoleons ebenſo wucherten wie unter der Herrſchaft der Bourbonen und die dem Korſen ſehr viel Aerger bereiteten. Im Gegenſatz zu dieſen eher hiſtoriſch als menſchlich intereſſanten Briefen ſteht ein Schreiben aus dem Jahre 1806, in dem Napoleon aus St. Cloud im Stile der franzöſiſchen Revolution ſchreibt:„Behan⸗ deln Sie Ihre Völker gut, denn die Herrſcher ſind nur zu deren Glücke dar.“— In einem andern Brief gibt Napoleon ausführlich Bericht über die Geburt ſeines Sohnes. Aus dem Schreiben geht hervor, daß der langerſehnte Kaiſer von Rom eine Zeitlang in ernſter Lebensgefahr ſchwebte.— Zuſammen mit den 36 Napoleon⸗Briefen wurde auch noch eine ganze Reihe von Briefen gefunden, die von der Hand der Kaiſerin Joſephine ſtammen und die an ihre Nichte e e Beauharnais und an deren Mutter gerich⸗ tet ſind. Peter Dörfler: Das Geſicht im Nebel. Erzählung. Mit einem Nachwort von Joſef Magnus Wehner.(Karto⸗ niert 85 Pig., geb. 1. J. Philipp Reclam jun., Ver⸗ lag, Leipe ig.) Dörfler erzählt hier ganz ſchlicht die Geſchichte eines bayeriſchen Bauernburſchen, in dem plötzlich die Sehnſucht erwacht, ſeinen unbekannten Vater kennenzulernen. Die Begegnung zwiſchen Vater und Sohn iſt eine tief erſchüt⸗ ternde Szene, in die olle Herzenswärme und Güte des Dichters zuſammenſtrömt. Nicht weniger dichteriſch das Erwachen des Burſchen aus Jugenddumpſheit, das Auf⸗ brechen ſeiner erſten Liebe. Und der Gegenſtand dieſer Liebe, die leine Brigitt, iſt eine Geſtalt von ſo beer Eigenheit, daß ſie wie eine reine Melodie im Herzen des Leſers weiterſchwingt. 6. Seite Nummer 170 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Dienstag, 14. April 1936 VHeumlschtes — Die Behörden von Amſterdam haben eine heim⸗ liche Lotterie aufgedeckt, die in ihrer Art wohl einzig daſteht. Die Unternehmer waren zwei junge Leute, die kaum etwas beſaßen und durch ſie zu Geld kom⸗ men wollten. Sie ließen ſich in einer Druckerei Losbriefe drucken, die ſie dann mit entſprechenden Proſpekten unter die Leute brachten. Sie hofften, daß ſie genügend Abnehmer für ihr Loſe finden wür⸗ den, denn der Preis betrug nur 5 Cent, während ſieben Loſe nur fünfundzwanzig Cent koſteten. Daraus iſt ſchon zu erſehen, daß es den beiden fin⸗ digen Unternehmern nur darauf ankam, möglichſt viel Loſe umzuſetzen. Im übrigen hatten ſie keines⸗ wegs mehr verſprochen, als ſie zu halten gewillt waren, ſo daß ihnen die Abſich! eines Betruges nicht nachgewieſen werden konnte. In den Proſpekten verſprachen ſie dem Gewinner neben einem Geld⸗ betrage von zehn Gulden noch eine Anzahl Eier, Hühner und dergleichen. Die Nachfrage nach den billigen Loſen war ſo groß, daß immer mehr Loſe gedruckt und vertrieben wurden. Der geringe Preis tat Wunder, denn für die Kleinigkeit an Einſatz winkte im Verhältnis ein immerhin erheblicher Ge⸗ winn. Tüchtige Vermittler bekamen für den Ver⸗ trieb Propiſton, und ſchließlich hatten die beiden Lotterieunternehmer bereits einen ganz ſchönen Poſten auf ihrem Konto. Sie wollten es jedoch ver⸗ meiden, ſelbſt die Ausſpielung vorzunehmen und arbeiteten daher einen„Gewinnplan“ von verblüf⸗ fender Einfachheit aus. Sie ſchloſſen ſich einfach der Staatslotterie an und erklärten, daß dasjenige Los gewonnen habe, auf deſſen Nummer der Zwanzig⸗ tauſendguldenpreis dieſer großen Lotterie falle. Schon aus dieſer Bedingung kann man erſehen, welch große Anzahl von Loſen vertrieben ſein mußte. Die Amſterdamer Hausfrauen warteten mit Spannung auf das Ergebnis der großen Lotterie. Die Kinder hatten ihre Sparbüchſen entleert und ſich dafür Fünf⸗ Cent⸗Loſe gekauft, um auch eine Chance zu haben. Aber alle Hoffnungen wurden enttäuſcht, denn noch bevor es möglich war, den Ausgang zu erfahren, holte die Polizei die beiden Unternehmer wegen Ver⸗ gehens gegen das Lotteriegeſetz ab und unterbreitete den Fall dem Staatsanwalt, der Anklage erhob. Der Staatsanwalt ſteht nämlich auf dem Standpunkt, daß zwar nichts verſprochen worden ſei, was nicht im Gewinnfalle auch gehalten worden wäre. Aber er erklärte gleichzeitig, daß eine Ausſpielung ſo vieler Loſe mit nur einer Gewinnchance doch die Grenze des Betruges ſtreife. Außerdem ſeien den Teilneh⸗ mern die Anzahl der Loſe nicht genügend vor Augen geführt worden, damit ſie die Sinnloſigkeit des an ſich geringen Einſatzes einſehen konnten. Damit wahm die eigenartigſte Lotterie der Zeit ein wenig rühmliches Ende. * — Sechzig Kilometer weſtlich von Warſchau führt bei Kutno eine ſchmale eiſerne Brücke über die Oödͤnia. Die zahlreichen Kraftfahrer, die dieſe Brücke überqueren, waren ſeit langem gewohnt, an ihrem Ausgang einen Mann mit einer Amtsmütze vorzu⸗ finden, der die Wagen anhielt und einen kleinen Brückenzoll kaſſierte. Man grüßte den Mann ſchon non weitem freundlich und hielt oͤie Gebühr bereit. Wenn er einmal nicht zur Stelle war, ſo durfte man beſtimmt darauf rechnen, die Frau des Zollbeamten vorzufinden, die in dieſem Fall die Mütze ihres Mannes trug. Nun wollte es das Schickſal, daß vor kurzem ein höherer Regierungsbeamter mit ſeinem Wagen über die Brücke fuhr und den Brückenwär⸗ ter erſtaunt fragte, warum denn dieſer Zoll erhoben werde und wem er zufalle. Dieſe Frage brachte den Kaſſterer in Verlegenheit, er errötete und lief plötz⸗ lich ſo ſchnell wie möglich davon. Man ſtellte feſt, daß ſich der Mann kurzerhand ſelbſt zum Brücken⸗ wärter ernannt hatte und ſich auf dieſe Weiſe im Laufe der Zeit ein ſchönes Stückchen Geld verdient hatte. Man nahm das ſeltſame Ehepaar feſt und wird es für ſeinen merkwürdigen Broterwerb ſtreng beſtrafen. — Frau Arlette Staniſky, die bildſchöne Frau des verſtorbenen größten Gauners Frankreichs, iſt gleich nach Abſchluß des Skandalprozeſſes nach Neuyork abgereiſt. Dort tritt ſie im French Caſino als Mannequin auf und, wie es ſcheint, mit Erfolg. Das ſoll der Beginn einer Theaterlaufbahn ſein. Die Pariſer Boulevard⸗Preſſe nimmt ſich der Sache ſehr an. Sie berichtet, und berichtet nicht nur in Worten, ſondern auch mit Bildern. Von ihrem Erſcheinen auf den Brettern wurde bisher aber erſt ein Bild gezeigt: wie Frau Staviſky in einem gewöhnlichen Kleidchen auftritt und dabei auf dem Kopf ein wirres Bündel trägt. Man wagt dieſes Etwas nicht Hut zu nennen. Iſt es ein gen Himmel ſtrebender Voll⸗ bart oder etwa ein zerzauſter Endivienſalat? Man kann es nicht genau ſagen. Ob Amerika das nun als Pariſer Mode übernehmen wird? Es wäre ihnen faſt zu gönnen, zumal da zu derſelben Zeit, in der dieſe Frau ſich wieder ins Licht der Oeffentlichkeit ſtellt, noch Tauſende und aber Tauſende kleiner Sparer und Werktätigen den Verluſt ihrer letzten Habe betrauern, um die ſie der einſt reiche Staviſky betrogen hat. Wäre nicht etwas mehr Zurückhaltung nicht nur von Frau Arlette Staviſky, ſondern auch von der Pariſer Preſſe am Platze? * — In einer kleineren ungariſchen Provinzſtadt fanden dieſer Tage Varietédarbietungen ſtatt, bei denen ſich vor allem ein Hypnotiſeur die Gunſt des Publikums zu erringen verſtand. Die Leiſtungen des Hypnotiſeurs ſollen in der Tat an das Unwahr⸗ ſcheinliche gegrenzt haben. Immer und immer wie⸗ der vor den Vorhang gerufen, entſchloß ſich der Künſtler zu einer letzten Zugabe. Er ließ einen Bauern aus der Gegend zu ſich auf die Bühne her⸗ aufkommen, verſetzte den Mann in Trance und drückte ihm einen Dolch in die Fauſt. Dann ſugge⸗ rierte er dem Medium, daß gleich ein Rivale erſchei⸗ nen werde, der ihm die Braut rauben wolle. Das Medium, ein gewiſſer Carlos Szany, führte nun auch unter dem hypnotiſchen Blick des Künſtlers ſo⸗ fort einen wahren Indianertanz gegen ſeinen un⸗ ſichtbaren Feind auf, während drunten in den Bän⸗ ken das Publikum vor Begeiſterung jauchzte und gröhlte.„Los Szany, los“, ſo hetzte der Hypnotiſeur das Medium auf,„jetzt kommt er und wird ſich auf dich ſtürzen.“ Bei dieſen Worten blieb das Medium einen Augenblick wie verdutzt ſtehen. Dann aber machte es ein paar raſche Schritte nach vorn und jagte den Dolch dem Hypuotiſeur mitten in die Bruſt. Dieſe Wendung kam ſo überraſchend, daß der Hypnotiſeur nicht einmal mehr die Zeit gefunden hat, noch raſch zur Seite zu ſpringen. Der Getroffene brach wie von einem Blitz gerührt, zuſammen. Das Publikum, das immer noch wähnte, es handle ſich um ein harmloſes Spiel, raſte vor Beifall. Erſt ganz allmählich dämmerte es den Zuſchauern, daß ſich hier eben eine Tragödie abgeſpielt hatte. Als man dem Hypnotiſeur endlich zu Hilfe eilen wollte, war es bereits zu ſpät. Der verhängnisvolle Dolch hatte das Herz geſtreift, ſo daß oer Tod unmittelbar eingetreten war. * — Auf dem Wochenmarkt von Dordrecht herrſchte große Aufregung. Einer der Obſtverkäufer hatte einen rieſengroßen Zulauf von Kunden, während die anderen Händler ihre gute Ware nicht an den Mann bringen konnten. Naturgemäß forſchte man nach, Schließlich ſtellte man feſt, daß der Händler die beſondere Gunſt des Markt⸗ publikums ſich dadurch zuzulenken verſtanden hatte, daß er ſtets, für alle ſichtbar, mehr Obſt einwog, als die Waage anzeigte. Seine Konkurrenten wußten, daß dies nicht mit rechten Dingen zugehen konnte, und daß keiner von ihnen in der Lage war, im Laufe eines Markttages wie dieſer Kollege etwa einen Zentner zugeben zu können. Man benachrichtigte die Polizei, deren Unterſuchung ein überraſchendes Er⸗ gebnis hatte. Es ſtellte ſich heraus, daß der ſcheinbar ſo großzügige Händler an der Waagſchale ein Stück Blei befeſtigt hatte, wodurch trotz ſeiner Zugabe ein gewaltiges Untergewicht entſtand, das keiner der Käufer bemerkt hatte. Im Laufe der vier letzten Jahre war es dem Händler auf dieſe Weiſe gelungen, die Käufer in erheblichem Maße zu ſchädigen. Das wie das zugehen konnte, denn die Ware war keines⸗ wegs außergewöhnlich gut. Zwei Tote, drei Schwerverletzte — Berlin, 11. April. Im Grunewald ereignete ſich ein entſetzliches Autounglück, bei dem zwei Perſonen den Tod fanden und weitere drei ſchwer verletzt wurden. Ein Privatwagen geriet bei erheblicher Geſchwin⸗ digkeit aus der Bahn und ſtürzteeine 7 Meter tiefe Böſchung hinunter. Der Wagen über⸗ ſchlug ſich mehrmals und ging beim Aufprall auf dem Waldboden vollſtändig in Trümmer. Sämtliche fünf Inſaſſen wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. Auf die Hilferufe hinzueilende Spaziergänger be⸗ mühten ſich um die Bergung der Verunglückten, von denen drei im Wagen eingeſchloſſen waren. Die bei⸗ den anderen ſind bei dem Sturz offenbar herausge⸗ ſchleudert und vom Wagen, deſſen Fallgeſchwindig⸗ keit durch einen Stacheldrahtzaun zunächſt etwas be⸗ einträchtigt wurde, begraben worden. Erſt die Feuer⸗ wehr war in der Lage, ſie aus ihrer qualvollen Lage zu befreien. Die Verletzten wurden in das Kranken⸗ haus geſchafft. Zwei von ihnen ſind dort alsbald geſtor ben. Ein Mörder in Schwerin feſtigenommen — Schwerin, 11. April. In den frühen Morgenſtunden des Karfreitag wurde in Schwerin der Hermann Fiſcher von Polizeibeamten feſtgenommen, der am 1. April d. J. in einem Wald bei Berndorf(Regierungsbezirk Kaſſel) ein 23jähriges Mädchen ermordet hat. Fiſcher hat nach einem Kreuzverhör ein Geſtändnis ab⸗ gelegt und wurde dem Schweriner Juſtisgefäng⸗ nis zugeführt. Weiße Oſtern in Frankreich — Paris, 13. April. Ganz Frankreich ſtand in den Oſterfeiertagen im Zeichen des Winters. Ueberall iſt das Thermometer plötzlich ſtark gefallen und zeigt teilweiſe 3 Grad Kälte. Die Folgeerſcheinungen waren Hagel und Schneefälle, die den Obſtbäumen großen Schaden zu⸗ gefügt haben.— Aus Calais, Nancy, Remiremont, Beſancon, Anneey und dem übrigen Lofre⸗Gebiet werden ſtärkere Schneefälle gemeldet.— In Parts und Umgebung, wo das Thermometer im Laufe des Sonntags bis auf minus ein Grad gefallen war, waren Bäume und Anlagen am Oſtermontag mit dickem Rauhreif bedeckt. Gericht verurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe. Der Schuldige verſuchte ſich damit herauszureden, daß ihm das Vorhandenſein des Bleigewichtes nicht be⸗ kannt geweſen ſei, was im Gerichtsſaale einige Heiterkeit verurſachte. — In der Jahresansſtellung des Oxforder Uni⸗ verſitätsmuſeums wird eine elektriſche Klingel ge⸗ zeigt, die faſt ſeit einem Jahrhundert ohne Erneue⸗ rung ihrer Kraft läutet. Die Klingel wurde im Jahre 1840 hergeſtellt, es iſt nicht bekannt, von wem, und ſie kam nach etwa 20 Jahren nach Oxford; ſeit⸗ dem iſt ſie nicht mehr von Ort und Stelle gebracht worden. Sie iſt im Glas eingeſchloſſen und beſteht aus zwei Kupferzylindern und 5000 mit Schwefel ge⸗ ſtrichenen Papierſcheiben. Die Batterie lädt ſich ſelbſt. Sie kommt jedenfalls von allen bisher gemachten Verſuchen dem Perpetuum mobile am nächſten, und niemand kann ſagen, wie lange ſie noch klingeln wird, ohne neu geladen werden zu müſſen. — Die Bevölkerung von Bueons Aires wird ſeit Tagen durch Anſchläge auf das Leben bekannter Perſönlichkeiten der Stadt in Schrecken und Auf⸗ Aeberfüllte Kirchen— in Moskau! — Moskan, 13. April Auch in dieſem Jahre drängten ſich am Samstag⸗ ahend große Maſſen der Moskauer Bevölkerung zum Oſtergottesdienſt in die wenigen noch geöffneten Kirchen. Während man in Moskau vor der Revolution über 800 Kirchen zählte, ſind heute ungefähr zwei Drittel davon verſchwunden und von den übrig gebliebenen auch nur noch 36 den Leuten zugänglich. In allen noch geöffneten Gotteshäuſern war das Gedränge faſt lebensgefährlich. Nur ganz wenig Gläubige konnten überhaupt. zum Altar und zu den Heiligenbildern vordringen. Gegen Mitternacht, wo nach orthodoxem Ritus die Auf⸗ erſtehung Chriſti gefeiert wird, ſchwollen die Men⸗ ſchenmaſſen vor den Gotteshäuſern immer mehr an. Hunderte ſtanden vor den Kirchen auf der Straße, da der Zugang gänzlich unmöglich geworden war. Nach übereinſtimmenden Beobachtungen war der Andrang der Gläubigen zum Oſtergottesdienſt dies⸗ mal noch ſtärker als in den vorhergehen⸗ den Jahren. Vor allem fiel die große Zahl von Männern und Jugendlichen beim Kirch⸗ gang auf. Wirbelſtürme über Uruguay Sechs Tote, über 100 Verletzte — Montevideo, 13. April. Ein ungewöhnlich heftiger Wirbelſturm, der merk⸗ würdigerweiſe nur 90 Sekunden dauerte, ſuchte die Ortſchaft Arroyo Grande im Bezirk Soriano in der Nähe des Uruguay⸗Fluſſes heim und zerſtörte ein Hotel ſowie 20 weitere Gebäude. Aus den Trüm⸗ mern wurden bisher 12 zum Teil ſchwer verletzte Perſonen geborgen. Eine weitere Orkan⸗Kataſtrophe brach über die Ortſchaft Melo im Bezirk Cerro Largo an der braſi⸗ lianiſchen Grenze herein, wo ſechs Perſonen getötet und rund 100 verletzt wurden. Der Sachſchaden iſt ebenfalls ſehr groß. 200 Familien, meiſt Arbeiter, wurden obdachlos. Sie wurden vorläufig im Ge⸗ meindeſaal untergebracht. Der Innenminiſter hat ſofortige Hilfsmaßnahmen eingeleitet. Italieniſcher Fliegergeneral abgeſtürzt — Rom, 11. April. Bei einem nächtlichen Uebungs⸗ flug der von General Marivy Beltrami befehlig⸗ ten Brigade ſtürzte das Flugzeug des Flieger⸗ generals über dem Flugfeld bei Lonate Pozzolo ab. Der General wurde getötet. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht bekannt. EEE ðVwwu(çò äè regung verſetzt. Dieſe Anſchläge erfolgen nicht mit Höllenmaſchinen, ſondern durch Zuſtellung ſcheinbar harmloſer Pakete, in denen ſich dann aber als In⸗ halt gefährliche Giftſchlangen ergeben. Bisher iſt es wie durch ein Wunder noch zu keinem Unglück ge⸗ kommen. Wer die geheimnisvollen Abſender dieſer Liebespakete mit Giftſchlangen ſind, konnte trotz der eifrigen Nachforſchungen von ſeiten der Polizeibehör⸗ den einſtweilen nicht herausgebracht werden. Ver⸗ mutlich handelt es ſich um politiſche Racheakte. — Einen tollen Erpreſſerſtreich hat in Wien ein Ehepaar an einem jungen Dienſtmädchen verübt, as in der Lotterie 62000 Mark gewonnen, das Los aber dieſem Ehepaar zur Aufbewabrung übergeben hatte. Das Ehepaar erklärte dem Mädchen telephoniſch, es werde das Los unverzüglich vernichten, falls es nicht zwölftauſend Mark von dem Gewinn erhalte. Das Mädchen ließ ſich aber nicht einſchüchtern, ſondern zog einen Rechtsanwalt ins Vertrauen. Es wurde feſtgeſtellt, daß das Ehepaar den Gewinn bereits ab⸗ geholt und ſich zur Flucht ins Ausland bereit ge⸗ macht hatte. Die Polizei griff rechtzeitig ein, ver⸗ haftete das Ehepaar und konnte den größten Teil des unterſchlagenen Geldes ſicherſtellen. Ls rBxronr Ui Fi O MAN VON JAN DIS ENB ERG 2 O' Murphy wandte ſich Hauſer zu, der ſtumm und bewegungslos ſtand und ſeinen Tod erwartet hatte. O' Murphy rüttelte ihn. „Eine Kugel wäre jetzt Verſchwendung. Rauf auf den Turm mit dir, los! Dort haſt du alle Gelegen⸗ heit, dir die Gewiſſensbiſſe vom Halſe zu ſchaffen. Ich komme mit!“ Hauſer blickte erwachend in'Murphys Geſicht, das ſich ihm geſpannt zuneigte. Eine Flamme ſtieg in ſeiner Bruſt empor. „Ich darf kämpfen die Hand des Rieſen. ich auf dem Turm..!“ „Komm ſchnell!“ O' Murphys Augen ſtrahlten in einem gütigen Feuer.„Schnell..“ Hauſers Herz jubelte: „Freund. Kamerad..“ 21“ flüſterte er und ergriff „O' Murphy, du erlaubſt, daß II Zwiſchen den Zeiten. Unter dem Zeltdach des Kaffees„Papillon d' Amour“ in Ben Schiorſch lagen blauer Schatten und Schwüle. Der Duft des in winzigen Mengen ge⸗ reichten Kaffees miſchte ſich mit den Dünſten von Lederzeug, Staub, Schweiß der Soldaten, die kurz vor dem Aufbruch eilig und aufgeregt hin und her liefen. Zwei Kampfformationen waren ſchon aus⸗ gerückt. Die dritte, Nachhut und Reſerve, ſtand vor dem Abmarſch. Vor dem kleinen Kaffee im Schatten des Zelt⸗ dachs ſaß Dot, wie ſie vor wenigen Stunden ſich's noch ausgemalt hatte: die Poſt und Zeitungen vor ſich den munteren, ununterbrochen auf ſie einreden⸗ den Leutnant Devilliers und Hauptmann Berrier, den ſchweigſamen, peſſimiſtiſchen, zur Seite. „Ich bewundere Sie maßlos, Mademoiſelle“, flö⸗ tete Devilliers.„Sie ſind eine Heldin!“ „Es iſt unbegreiflich, was Sie geleiſtet haben“, meinte der trockene, ſehnige Berrier.„Man kann ſich ſolch eine Tochter als alter Offizier nur wün⸗ ſchen „Solch eine Frau...“ verbeſſerte Devilliers. „Wenn ich bedenke, welche Frauen mir bisher im Leben begegneten— und ich muß geſtehen, es iſt eine ganz hübſche Anzahl—, ſo kann ich nur ſagen, daß ich vor keiner tiefere Achtung habe, von keiner hin⸗ geriſſener bin, zu keiner mit mehr Anbetung auf⸗ blicke als zu Ihnen, YPſot de Bottberg, Heldin unſe⸗ rer Zeit, Heilige dieſes unheiligen Jahrhunderts!“ Hauptmann Berrier verlieh ſeiner Bewunderung gemäßigteren Ausdruck. „Wagt ſich dieſes Kücken ſo mir nichts, dir nichts ins Innere Marokkos...“, ſagte er kopfſchüttelnd. „Man kann heute gemütlich durch das Kongogebiet bummeln und bei den ehemals wildeſten Negerſtäm⸗ men allein kampieren, aber ins Innere Marokkos darf man ſich nicht ohne ſtarke Bedeckung wagen. Das wiſſen die kühnſten Globetrotter. Es iſt faſt ein Witz, ein zyniſcher Scherz der Weltgeſchichte, daß die Macht des weißen Mannes unmittelbar vor den Toren Europas zunächſt einmal gründlich aufhört. In derſelben Gegend, wo einſt zu Römerzeiten ſein Siegeszug begann „Ihre Tat iſt von antiker Größe“, erklärte Devil⸗ liers, der ſich durch Berriers Exkurſe nicht aufhalten ließ.„Die Tochter, die den Vater errettet unter Einſatz ihres eigenen Lebens... Wie geht es übri⸗ gens Ihrem Herrn Vater? Befindet er ſich auf dem Wege der Beſſerung?“ „Danke...“ Qöoot ſagte es faſt unintereſſiert, konventionell; ihre Gedanken waren fern.„Ich war vorhin bei ihm“, ſetzte ſie etwas lebhafter hinzu.„Er ruht noch. Aber er hofft, heute abend zu ſeiner Truppe ſtoßen zu können.“ „Ein Vorbild für uns alle!“ rief Depilliers „Jeder andere hätte nach dem, was Oberſt de Bott⸗ berg durchgemacht hat, einen Nervenzuſammenbruch bekommen. Bedenken Sie doch: gemartert von die⸗ ſen Beſtien, zu allen Schrecken auch noch die eigene Tochter in den Händen dieſer Unmenſchen ſehend..“ Und Dewilliers zählte noch einmal alle Greuel auf, die der Oberſt bei den Aufſtändiſchen hatte er⸗ leiden müſſen, und in ſtets neuen, ſich überſtürzen⸗ den Worten kam er auf die Tat Mots zurück. „Natürlich nur eine Franzöſin vermochte ſo tap⸗ fer zu ſein, erklärte er pathetiſch. Ich bin ja gar keine Franzöſin..„ dachte Mot. Wenigſtens nicht in dem Sinne wie dieſer eitle und bombaſtiſche kleine Leutnant. Ich bin aus dem Zipfel Europas deſſen Bewohner er und ſeinesglei⸗ chen mit plumpen Spitznamen belegen und eigent⸗ lich etwas verächtlich anſehen und um den ſie doch ſeit Menſchengedenken kämpfen, ihn nie reſtlos ge⸗ winnend, dieſen grünen Zipfel Land mit den blauen Bergen der Vogeſen... Da ſtammte mein Vater her, und daher ſtammte meine Mutter. Auf den Exerzierplätzen von Toulon, Nantes und Lyon kom⸗ mandierte er franzöſiſch, und zu Hauſe ſprachen wir deutſch und in der Sommerfriſche unter den Oliven der Cöte'Azur lehrte mich die Mutter das kleine Gedicht:„Ich ging im Walde— ſo für mich hin— und nichts zu ſuchen— das war mein Sinn Ich bin ſo wenig Franzöſin, wie der junge Komman⸗ dant des feindlichen Forts Franzoſe iſt, gegen das ſie jetzt marſchieren... Was habe ich eigentlich mit ihnen zu ſchaffen?... So wenig faſt wie der arme Junge auf dem Wüſtenfort da drüben mit den Ara⸗ bern und Berbern und finſteren Scheichs... Clai⸗ rons ſchmetterten durch die träge, ſonnenflirrende Luft. Leutnant Devilliers zuckte zuſammen. Der lange Hauptmann Berrier erhob ſich. „Mademoiſelle...“ Berrier neigte ſich über ihre Hand.„Empfehlen Sie mich dem Oberſt!“ „Mademoiſelle...“ Der kleine Devilliers hatte ſich ebenfalls erhoben.„Sie ſehen mich als Sieger wieder— oder gar nicht!“ ſagte er ſchneidig; und zu Hauptmann Berrier gewendet, fügte er hinzu:„Es iſt doch ein beſeligendes Gefühl, von einer ſchönen Frau fort in die Schlacht zu ziehen..“ Berrier überhörte es. Und Mot wendete ſich ein wenig widerwillig ab. Welche Schlacht? dachte ſie. Eine tauſendfache Uebermacht zieht gegen ein paar ſchlecht bewaffnete, ſchlecht verteidigte Halbwilde zu Feld... Und gegen einen armen. irregegangenen Jungen Und plötzlich betete ſie: „Lieber Gott, beſchütze ihn..“ Ganz kindlich und hemmungslos, törichte, unge⸗ kannte Tränen in den Augen, betete ſie. Auf dem Platz vorm Kaffee und in den angren⸗ zenden Gaſſen und noch draußen vor den Mauern ſammelte ſich der Reſt der Truppen. Clairons ſchmet⸗ terten abermals. Trommeln klangen. Einige lang⸗ gezogene heiſere Kommandos, nicht anders als auf den Exerzierplätzen der Kindheit, erklangen. Und dann ſetzten ſich die Truppen in Bewegung. Endlos zogen die Marſchkolonnen an Bſots teil⸗ nahmsloſem Blick vorüber... Die Trommeln ver⸗ Hallten. Der Marſchſchritt und das Trappeln der Pferde verebbte. Fern, ganz fern ſchwirrten noch einige helle, aufpeitſchende Klänge der Clairons. Bis auch ſie nicht mehr hörbar waren und Ben Schiorſch in die unendliche Stille der Wüſte zurückſank Yſot kramte in den Briefen, die ſie auf der Poſt⸗ ſtation erhalten hatte. Ein Modeſalon in Paris ſchickte eine kokette An⸗ preiſung der neueſten Modelle. Eine Freunden ſchrieb vom Strand in Oſtende. Und da war ein Brief von Léon! Richtig, den netten, hübſchen, ele⸗ ganten Léon gab es ja auch noch... Sie hatte ihn ſchon ganz vergeſſen... Was ſchrieb er wohl? Von ſeinem Auto? Seinen Tennisſiegen? Würde er ſchmachten oder ſie eiferſüchtig zu machen ſuchen? Yſot war nicht fähig, einen dieſer Briefe zu leſen. Noch fand ſie nicht zurück in ihr alltägliches Leben. Noch lag ihr die Erregung der letzten Tage zu ſtark und ſchmerzlich im Blut. Es war ein Augenblick zwiſchen den Zeiten. Es bedurfte einer kleinen Pauſe. Ruhe.. Ruhe vorerſt Sie ſchlug die Zeitungen auf. Das Leben ging weiter. Die Welt da oben im Noröen war die alte geblieben. Havas meldete di⸗ plomatiſche Verwicklungen in Ungarn. Reuter berich⸗ tete von Veränderungen in Genf. Paris⸗Midi, Paris⸗Spoir, Temps, Matin— es war immer das gleiche: Skandal bei einer Propinzbank, Beſtechung bei der Steuerbehörde, Autounglück einer Sängerin, Heirat in der Hochfinanz Nur die Meldungen aus Deutſchland lauteten ſeit einiger Zeit anders. Yſot begriff ſie nicht recht. Irgend etwas Großes und Unerklärliches ging dort vor. Ein Anbruch und ein Aufbruch ſchien es, von magiſcher Gewalt... Seltſames Land!... Reiches und ſtarkes Land!... Es hatte Männer wie dieſen Hauſer und brauchte ſie nicht. Sie verbluteten ſich hier unten in dieſer Oede, dieſer Hoffnungsloſigkeit. Warum? Warum war Hauſer nicht in Deutſchland geblieben? Er hatte einmal geſagt, man wolle ihn nicht... Aber jetzt, wo alles ganz anders war, ob man jetzt nicht ſeiner bedurfte? Ob er wußte, was ſich in Deutſchland ereignet hatte? „Lieber Gott, beſchütze ihn!“ hörte ſie ſich ſagen. Ihre Gedanken kehrten immer aufs neue zu Hau⸗ ſer zurück. (Fortſetzung folgt.) 5 S 2 e Die Austragung der Deutſchen Meiſterſchaften im Rin⸗ gen der Bantam⸗ und Schwergewichtsklaſſe war während den Feiertagen Mittelpunkt des ſportlichen Geſchehens in Mannheim. Der Nibelungenſaal im Roſengarten wies bereits am Sonntagabend bei den Vorrundenkämpfen einen überr id guten Beſuch auf. Ueber 2000 Zuſchauer der Kämpfe, die auf der vorgeſchriebenen Olympic atte(8 mal 8 Meter) inmitten des Saales auf einem Podium durchgeführt wurden. Man muß offen ge⸗ ſtehen, daß die Kämpfe nicht immer befriedigen konnten. Vielleicht hatte man auch die Erwartungen zu hoch ge⸗ schraubt. In punkto Organiſation war alles beſtens vor⸗ bereitet, jedoch ſchlichen ſich im Laufe des Abends einige Regtiefehler ein. Schon der verſpätete Beginn bei einer ſo groß aufgezogenen Veranſtaltung hätte nicht in Erſcheinung treten dürfen. Das Kampfgericht arbeitete in einigen Treffen ſehr unglücklich. Ein feierliches Bild bot der Aufmarſch ſämtlicher Teil⸗ nehmer. Gaufachamtsleiter Schopf⸗ Mannheim hieß die Ehrengäſte, unter denen ſich der Gaubeauftragte des Reichs⸗ ſportführers, Miniſterialrat Kraft, der Bezirksbeauf⸗ tragte des Reichsſportführers, Karl Crezeli, und der Führer der Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Reichs⸗ bundes für Leibesübungen, Ludwig Stalf, befanden, herzlich willkommen. Im Laufe des Abends erſchien auch noch der Schirmherr der Veranſtaltung, Oberbürgermeiſter Renninger und der Dezernent für Leibesübungen, Dr. Zeiler, welche mit herzlichem Beifall begrüßt wur⸗ den. Zwiſchen den Kämpfen, gegen Ende der Veranſtaltung, zeigke die Rundgewichtsriege des Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportvereins unter der Leitung des Riegenführers J. Kiß, prächtige und ſehr beifällig aufgenommene Leiſtungen. Dieſe exakten und muſterhaften Vorführungen hätten weit mehr Intereſſe gefunden, wenn ſie zeitlich beſſer eingelegt worden wären. Die Kämpfe am Samskagabend Bantamgewicht: Der deutſche Exmeiſter Oſter mann ⸗Saarbrücken be⸗ itzt immer noch überragendes Können. Was er im erſten Kampfe des Abends mit dem Titelverteidiger Möchel⸗ Köln zeigte, muß als die beſte Leiſtung bewertet werden. ider nahm dieſes Treffen einen irregulären Ausgang. Ostermann drückte in der erſten Halbzeit ſtark auf eine voxzgiti Eutſcheidung, er riskierte dabei ſogar ſehr viel. Mit Selbſtfaller, Schulterdrehgriffen und Armſchlüſſel er⸗ vang er ſich mehrere Wertungen. Nach der erſten Halbzeit wird der Kölner etwas aggreſſiver, er führte am Matten⸗ rande einen wuchtigen Hüftſchwung aus und wirft Oſter⸗ mann unfair außer die Matte, was ihn eine Verwarnung koſtete. Oſtermann zog ſich dabei eine Verletzung zu, die ihn für die weiteren Kämpfe, laut ärztlichem Befund, un⸗ fü machte. Möchel wurde disqualifiziert. Mit einer Ruhe und ſeltener Sicherheit kämpfte Schrader ⸗ Dortmund gegen Hoffmann⸗Ludwigs⸗ hafen. Von der erſten Sekunde ab beherrſchte der ſtarke Dortmunder ſeinen Gegner in jeder Lage. Hoffmann kam aus der Verteidigung überhaupt nicht heraus. Nach meh⸗ reren Armſchlüſſelgriffen und Aufreißer ſiegte Schrader in der 11. Minute entſcheidend. Irmler ⸗ Berlin enttäuſchte. Monken⸗ Bamberg zeigte auch nicht viel, iſt aber durch ſeinen dauernden An⸗ griff bemüht, einen Kampf hinzulegen, dem der Reichs⸗ hauptſtädter immer wieder aus dem Wege ging, was ihn ſogar eine Verwarnung koſtete. Monken erzielte durch Schulterſchwung und Aufreißer klare Vorteile und wurde verdienter Punktſieger. Der 16jährige Schmitz Köln brachte das Haus in Stimmung. Seine Angriffe gegen den weit ſtärkeren Rößler⸗ Hohenlimburg wurden von ſtarkem Beifall be⸗ gleitet. Anfänglich hatte der Kölner mehr vom Kampf, dann mußte er aber in mehreren Situationen ſeinem Geg⸗ ner Punkte abgeben. Mit der:1⸗Entſcheidung für Schmitz wurde ein klares Fehlurteil gefällt. Schuchmann⸗Alsfeld gegen Steglich⸗ Dresden. Dieſe Beeggnung wurde erſt in der zweiten Hälfte inter⸗ eſſant. Der Dresdner führte kurz vor Schluß einen Ueberwurf am Boden aus, wodurch er ſich eine verdien⸗ ten Punktſieg ſicherte. Müller⸗Lamperlheim kommt zu einem billigen Schul⸗ lerſteg. Herber t⸗Stuttgart übernohm den Angriff, was ihm in der zweiten Minute zum Verhängnis wurde. Bei Au führung eines Schleudergrifſes berührte er mit den Schultern baum ſichtbar die Matte. Der Mattenrichler Maas⸗Düſſeldorf ließ den Kampf einige Sekunden wei⸗ ergehen, dann erſt fällt die Entſcheidung, die für den Stuttgarter ſehr hart ausfiel: Sieger Müller. Ein wechſelvolles Treffen lieferten Dechoant⸗Bamberg und Seifrfed⸗Hochemmerich. Nach der erſten Halbzeit lag Seifried durch Aufreißer in Führung. Dechant holte durch verſchränkten Ausheber auf, muß aber auf Armzug einen weiteren Punkt abgeben und unterlag nach Punkten. Der Olympiaſieger Brendel ⸗ Nürnberg enttäuſchte, aber ſein Punktſieg war gerecht. er bodiſche Meiſter Uhrig (Oftersheim) zeigte vor dem großen Namen herzlich wenig Respekt. Durch ſein gewohnt forſches Kämpfen errang er ſich die Sympathie der Zuſchauer. Leider verfiel Uhrig auch in dieſem Treſſen in ſeinen alten Fehler. obwohl die Matte Zmal 8 Meter im Umfang mißt, ſeine Griſſe am Rande der Motte auszuführen, wofür ihm natürlich keine Wertung gutgeſchrieben werden bann. Brendel ver⸗ ſtand es, in ſeiner Bedenrunde Uhrig durch Armſchlüſſel mit Aufreißer zu gefährden, dem der Oſtersheimer nichts entgegenzuſetzen vermochte. Die Punktentſcheidung für Bren⸗ del müßte ſogar 310 lauten und nicht:1. Der Proteſt der Zuſchauer war unberechtigt. Gehräng⸗Frieſenheim in ausgezeichneter Verfaſ⸗ ſung. Richter ⸗ Bitterfeld, ein ſehr ſtarker Ringer, wurde ſofort in Defenſive gedrängt. Die erſte Soubleſſe des Abends führte Gehring aus, mit der Richter der Nie⸗ derlage ſehr nahe kam. Gehring nützte dieſe Chance aus, läßt ſofort doppelten Armſchlüſſel folgen und ſiegte nach 3,90 Minuten durch Eindrücken der Brücke unter ſtarkem Beifall. Das letzte Treffen in dieſer Klaſſe brachte ein ſehr un⸗ verſtändliches Urteil. Kaum hatten ſich Schramm⸗ Heidenheim und Berger⸗ Königsberg die Hände gereicht, ſpielte ſich in der Bodenlage ein Geplänkel ab. Der Mattenrichter ſtoppte den Kampf, erſt ſah er in Schramm den Sieger, dann wurde aber Berger„offiziell“ zum Sie⸗ ger erklärt, weshalb dieſe Entſcheidung gefällt wurde, wiſſen wir leider nicht zu berichten. Den Reigen der Schwergwichtskämpfe eröffnete der dreimalige Europameiſter Hornfiſcher⸗Rürnberg. waren che Alhletil Die Favoriten ſetzen ſich durch— Ausgezeichnete Haltung Kraft wohnen den Mit ſeinem Gegner, dem kleinen unterſetzten Voigt⸗ Stettin, machte er kurzen Prozeß. Nach klar überlegtem Standkampf, in dem der Stettiner nie eine Chance wahr⸗ nehmen konnte, folgte in 1,15 Minuten ein verſchränkter Hüftzug, bei dem Voigt über beide Schultern rollte. enſpies⸗ Nürnberg hat man mehr er⸗ gegen Both⸗ Saarbrücken, körper⸗ Von Reit wartet, trotzdem er liche Vorteile hatte, zeigte er wenig Kämpferherz. in zu paſſives Ringen koſtete ihn 2 Verwarnungen und da⸗ mit den Punktſieg. Beu⸗ Köln ſiegte nach 3 Minuten über Rößler⸗ Leipzig durch Armſchlüſſel. Der Leipziger ſetzte den An⸗ griffen ſeines Gegners wenig Widerſtand entgegen. Erfen⸗Remſcheid, der beſſere Ringer, verlor, dem er gegen Staiger ⸗Stuttgart ſchon klar in rung lag, in der erſten Halbzeit durch Armzug. Der badiſche Meiſter Jäg le⸗Kuhbach überraſcht ſeinen Angriffsgeiſt. Huber⸗München verſtond e von Jägle angeſetzten Untergriffe rechtzeitig abzuwehren. Der Münchener ging dann in der zweiten Minute 0 zum Angriff über, ſetzte einen Schleugergriff an, den aber der Badener überſpringt, ſo daß der Münchener auf beiden Schultern landete. Ein erbittertes Treffen lieferten ſich Hartmann ⸗ Leuna⸗Merſeburg(früher Fortung Edingen) und Schu⸗ mache r⸗Remſcheid. Dieſer Kampf ſtand in der 12. Man. noch vollkommen ausgeglichen, als Hartmann ein Armzug glückte, mit dem der Remſcheider Schumacher auf beide Schultern bam. nach⸗ Füh⸗ Kämpfen bei er⸗Unterbürkheim beſiegt den bayeriſchen Mei⸗ Freiſing. Der Bayer entfaltete wenig Kampf⸗ ieß Lägeler den Angriff und gab ſich nach kinute durch Schleudergriff geſchlagen. „f 83 Mannheim hatte Pech, durch Los⸗ st ung ſchon mit dem Exeuropameiſter zuſammenzukommen. Schon in Gehring, in beſter Verfaſſung zu Lägel ſter Falter leiſt, er üb der neunten Rudolf entſcheid, tern. Veſſerer Sport bei den Zwiſchenrunden Am Montag vormittag um 9 Uhr wurde mit den Kämpfen in der Bantam⸗ und Schwergewichtsklaſſe he⸗ gonnen. In raſcher Reihenfolge wurden die 1, 2. und. Zwiſchenrunde durchgerungen. Der gezeigte Sport konnte weitaus mehr intereſſieren als der am Vorabend. Auch iſt gegen die Entſcheidungen des Kampfgerichts nichts einzu⸗ wenden. Erſt gegen 2 Uhr wurden die Kämpfe beendet. Fortſetzung derſelben heute abend 7 Uhr. Die Kämpfe im Bautamgewicht Oſtermann Saarbrücken war gegen Schrader ⸗ Dortmund nicht vorſichtig genug, was ihn ſchon nach weni⸗ gen Minuten eine entſcheidende Niederlage koſtete.— Der Kölner Schmitz zeigte ſich ſeinem ſtärkeren Gegner Aeberraſchungen in Main Am Oſterſonntag begannen in der Mainzer Stadthalle die Kämpfe um die deutſche Meiſterſchaft im Feder-, Leicht⸗ und Weltergewichtsringen. 62 Ringer der deutſchen Spit⸗ zenklaſſe, unter ihnen bis auf drei Athleten die geſamte Olympiakernmannſchaft. Der deutſche Meiſter im Welter⸗ gewicht, Schäfer ⸗Schifferſtadt, erhielt mit Rückſicht auf ſeine noch nicht ausgeheilte Knieverletzung vom Fachamt Schwerathletik Startverbot. Außerdem fehlten Wittwer⸗ Dresden und Abler⸗Freiſing. Schon die erſte Runde brachte Ueberraſchungen. So erhielt das Mitglied der Olympiakernmannſchaft, Vondung⸗ Ludwigshafen, durch Hirſch⸗München eine entſcheidende Niederlage. Brohl⸗ Duisburg⸗ Hochfeld und Freund⸗Ludwigshafen wurden einwandfrei nach Punkten beſiegt. Im übrigen ſetzten ſich die Favoriten am erſten Tage erfolgreich durch. Die Ergebniſſe: Federgewicht: 1. Runde: Ohl(Groß⸗Zimmern) ſchlägt Jäger(Jena) in:28 Min.; Klein(Oberſtein) ſchlügt Herrmann(Leipzig) in 14:30 Min.; Biſchoff(Dortmund) ſchlägt Liebner(Duisburg) in 5130 Min.; Scherer(Koll⸗ nau) ſchlägt Lecke(Kaſſel) in:48 Min.; Hering(Nen⸗ bamberg) ſchlägt Glaubitz(Breslau) in:20 Minuten; Schmidt(Waldböckelheim) und Reul(Feuerbach) wurden wegen Paſſivität für beſiegt erklärt; Wendemuth(Kirch⸗ linde) ſchlägt Heuckeroth(Mainz) in:45 Min.; Sperling (Dortmund) ſchlägt Oehmel(Leipzig) n..; Hirſch(Mün⸗ chen) ſchlägt Vondung(Ludwigshafen) in 15 Min.; Weid⸗ ner(Stuttgart) ſchlägt Kolb(Schifferſtadt) n..; Brunner (Feudenheim) ſchlägt Pulheim(Köln) n. P. Leichtgewicht: 1. Runde: Guthmann(Mainz ſchlägt Pfeil(Schorndorf) durch Aufgabe(Verletzung); Mund⸗ ſchenk(Mainz) ſchlägt Brohl(Duisburg⸗Hochfeld) n..; Schwartzkopf(Koblenz) ſchlägt Archimowitz(Danzig) in :15 Min.; Nettesheim(Köln) ſchlägt Schlee(Feucht) in :40 Min.; Oanſe(Jena) ſchlägt Forſch(Köln) in 4 Min.; Weichardt(Hörde) ſchlägt Staub(Duisburg) n..; Hor⸗ nung(Mühlhauſen) und Steinbach(Alsfeld) wegen Paſſi⸗ vität für beſiegt erklärt; Kreitlein(Fürth) ſchlägt Freund hafen) n..; Ehrl(München) ſchlägt Strauch slau) in:39 Min.; Reinhardt(Hohenlimburg) ſchlägt Laut(Heidelberg) in 5 Min. Weltergewicht: 1. Runde: Echterhoff⸗Dortmund ſcheägt 5ppel⸗ 255 Min., Wicke⸗Dortmund ſchlägt Flick⸗ Melzer⸗Breslau ſchl. Oſter⸗Gelenau ler⸗Bingen⸗Büdesheim ſchlägt Perbandt⸗ Hörde 7 Min., Märker⸗Oberſtein ſchl. Stottmeier⸗ Gera in 115 Min., Schneider⸗Stuttgart ſchl. Meißner⸗ Stektin in 19:90 Min., Hagen⸗Amburo ſchl. Schwalm⸗Als⸗ feld in 2 Min., Gavenda⸗Mainz ſchl. Lehner⸗Nüruberg P. lpert⸗Stuttagart ſchl. Hüsgen⸗Düſſeldorf in 16 Min., Finf⸗Göppingen ſchlägt Billmeier⸗Degoendorf in:24 Min. Federgewicht: 2. Runde: Klein(Oberſtein] ſchl. Jäger (Jena] in:10 Min.: Ohl(Groß⸗ Zimmern) ſchl. Herrmann (Leipzig) in:10 Min.; Biſchoff(Dortmund) ſchl. Scherer (Gollnau) in 7 Min.; Liekner(Duisburqa) ſchl Lecke(Kaſ⸗ ſel) in 10:10 Min.; ring(München) ſchl. Schmidt(Wald⸗ höckelheim) in 6 Minut.; Glaubitz(Breslauf ſchl. Reuk (Feuerbach) in 4 Min.; Euckenroſh(Mainz) trat gegen Sperling(Dortmund) nicht an; Wendemuth(Kirchlinde ſchl. Vondung(Ludwigshafen) entſch. Weidner(Stuttgart) ſchl. Dehmel(Leipzig) d. Aufg.(Verletzung): Pulheim (Köln) ſchl. Kolb(Schifſerſtadt)! n..; Brunner(Feuden⸗ heim) ſchl Hirſch(Münchert) n. P. Ausgeſchieden ſind: Jäger(Jena), Herrmann(Leipzig) Lecke(Kaſſel), Schmidt (Waldböckelheim) Reul(Feuerbach), Euckenroth(Mainz), Vondung(Ludwigshafen), Pulheim(Köln). Der Große Preis von Monato Carattiola auf Mertedes⸗Venz ſiegt vor Varzi und Stuck auf Auto-Anion Aeberraſchender Auftakt Das Rennen um den Fürſten⸗Pokal Die internationale Automobil⸗Rennzeit hat begonnen. Nach dem La Turbie⸗Bergrennen murde am Oſterſamstag der„Große Preis von Monaco“ mit dem Rennen der „kleinen“ Wagen, bis 1500 cem Zylinderinhalt, um den Pokal des Fürſten Rainer von Monaco eingeleitet. Auf der 3,18 Km. langen Rundſtrecke waren 50 Runden, alſo 159 Km., zu fahren. Der Deutſche Koh lkrauſch konnte nicht teilnehmen, da ſein Mechaniker auf der Fahrt nach Monte Carlo einen Zuſammenſtoß hatte, bei dem der Rennwagen beſchädigt wurde. Das Rennen endete mit einer großen Ueberraſchung, denn der ſiameſiſche Prinz Birabong ſtegte auf dem eng⸗ liſchen Rennwagen ERal in 1251:51,5 Std. gleich 85,286 Km. ⸗ Std. vor ſeinen Markengeführten Lehoux und Embiriko. Zunächſt hatte Garl Howe mit ſeinem ER A⸗Wagen die Spitze übernommen, aber ſchon nach fünf Runden wurde er von dem Italiener Tenni abgelöſt, der ſich einen gro⸗ ßen Vorſprung herausarbeitete. Der Italiener fuhr aber in der 36. Runde in der ſüdlichen Kurve gegen eine Mauer. Nachdem er den Wagen notdürftig zuſammengeſlickt hatte, mußte er in der 43. Runde aufgeben. Damit war der Weg zum Siege„Biras““ frei. Um den 2. Platz lieferten ſich ker Franzoſe Lehoux und der Grieche Embiriko einen ſcharfen Kampf, den der Franzoſe ſchließlich dank größerer Rennerfahrung für ſich entſchied. Embiriko wurde ſogar noch über rundet. Das Endergebnis Fürſtenpokal, 159 Rilometer: 1. Prinz Birabong von Siam auf Ege:81:51,5 Std. gleich 85,286 Km.⸗Std., 2. Lehoux⸗Frankreich ERA:53:55,3, 1 Runde zurück, 8. Embirio⸗ Griechenland ERA, 4. Kautz⸗Zütrich Maſerati, 2 Runden zurück, 5. Earl Howe⸗England ERA.. E. von Delius geſtürzt Schlußtraining in Monte Carlo Das Abſchlußtraining zum„Großen Preis von Monaco“ wurde in den Mittagsſtunden des Oſterſamstags durchge⸗ führt. Dabei ereignete ſich ein Unfall, von dem die deutſche Mannſchaft betroffen wurde. Der Erſatzfahrer Ernſt von Delius, der beim erſten Training erſtmalig auf Auto⸗ Union gefahren war und recht gute Anlagen verraten hatte, fuhr am Hafen auf ein Hindernis. Sein Wagen geriet ins Schleudern, überſchlug ſich und begrub den Fahrer unter ſich. Herbeigeeilte Sanitätsperſonen konnten von Delius ſchnell aus ſeiner unglücklichen Lage befreien. Zum Glück ſtellte es ſich heraus, daß er nur leichte Kopfverletzungen Man lieferte den deutſchen Fahrer ins erlitten hatte. wo er von dem deutſchen Rennarzt betreut Hoſpital ein, wird. Das Training ſelbſt verlief wieder äußerſt ſpannend. Die beſtehenden Rundenrekorde wurden wieder mehrfach unterboten, wobei ſich erneut herausſtellte, daß die neuen Alfa ſehr ſchnell ſind. Auch der neue Bugatti von Wimtlle erwies ſich überraſchend als ein ſchnelles Fahrzeug, ſo daß der Große Preis wohl ſehr hart umkämpft ſein wird. Die beſſere Taktik, die beſſeren Steuereigenſchaften und ſchließ⸗ lich die ausgereifteſten Wagen werden den Ausſchlag geben. Die Startfolge wurde wie folgt nach den Trainingszeiten feſtgelegt 1. Reihe: Chiron, Caraccſola, Nuvolari; 2. Reihe: Stuck, Roſemeyer; 3. Reihe: Varzi, von Brauchitſch, Wi⸗ mille. Schnellſter Fahrer am Samstag war Chiron mit einer Rundenzeit von:53,2; er kam damit erſtmalig unter die 100⸗Km.⸗Grenze. Sein Durchſchnitt war 101,3 Km.⸗ Stunden. Nur wenig langſamer waren Nuvolari(:58,7) und Caracciola(:54) ſowie Stuck mit 154,3. Deutſche in Monato in Front Beim Großen Preis von Monaco ſiegte nach einem an Zwiſchenfällen reichen Rennen Caracciola auf Mer⸗ eedes⸗Benz vor Varzi(Auto⸗Union), Stuck(Auto⸗ Union) und Nuvolari(Alfa Romeo]. Roſemeyer Auto⸗ Union), Chiron. v. Brauchitſch und Fagioli(alle auf Mer⸗ e ſchieden nach verſchiedenen Zwiſchenfällen aus. Fußball an Oſtern Auswahlſpiele Sonntag: in Halle: Mitte— Nordheſſen:0; in Neu⸗ ſtadt: Oſtpfaſz— Rheinheſſen 25. Aufſtiegſpiele zur Gauliga Württemberg: VfR Gaisbura— S Göppingen(Sa.) :1: Union Böckingen— Fc Mengen(So.) 63. Bayern: Poſt Würzburg— Schwaben Augsburg:2. Berliner Turnier Hertha⸗ BSc Berlin— Fortuna Düſſeldorf(So.] 01: Minerva 98 Berlin— SW Waldhof(So.]:2; Minerva 98 Berlin— Fortung Düſſeldorf:2; Hertha⸗BSc Berlin gegen S Waldhof 21. Freundſchaftsſpiele Bayern München— Fc Schalke 04:5; Se 05 Kaſſel — Bf Neckarau:3; Fc Hechingen— Sportfreunde Stutt⸗ gart:5; Pfed Neu⸗Iſenburg— Bor. Neunkirchen:2; „Groß ⸗Auheim— Kickers Offenbach:2: V Wetz⸗ (ar/ anheim— Sportfr. Eßlingen:3; SW Bad Nau⸗ heum— Sportfr Eßlingen:1; N— S Schwenningen bed; Poſt⸗Merkur Frankfurt— Bfs Neckor⸗ au:8. Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen Turn Düſſeldorf— Eintracht Frankfurt:2; SCE Köthen gegen SpVg Fürth:4; Spyg 115— Phönix Karlsruhe 42; Scé Erfurt— Bf Mannheim:0: Komet Bremen gegen Karlsruher FV:4; FVa Sangershauſen— Union Niederrad:6. unſeres Ringernachwuchſes— Oberbürgermeiſter Renninger und Miniſterialrat Monken⸗ Bamberg in jeder Lage gewachſen. Monken glückte ein Selbſtfaller von Schmitz zu kontern und ſiegte vor Ablauf der Diſtanz.— Irmler ⸗ Berlin wurde von Rößler ⸗ Hohenlimburg nach.30 Minuten durch Hüftzug beſiegt.— Der Titelverteidiger Möchel⸗Köln, der in ſeinem erſten Kampf gegen Oſtermann disqualifiziert wurde, trat gegen Allraum Sandhofen nicht an. All raum kommt dadurch ohne Fehlerpunkte in die nächſte Runde.— Herbert ⸗Stuttgart kann über Schuch⸗ manns Alsfeld einen Blitzſieg ſeiern. Der Alsfelder kam nach 40 Sekunden durch Ueberſtürzer auf beide Schultern.— Müller Lampertheim ſiegt weiter. Steg lich⸗Dresden gab nach einem zweiten Ueberſtürzer, der von dem Lampert⸗ heimer unſanft ausgeführt wurde, inſolge Verletzung auf. Auch Uhrig⸗Oftersheim kommt eine Runde weiter. Gegen Dechant⸗ Bamberg lag er von der erſten Sekunde ab im Angriff und ſammelte ſich durch mehrere Armſchlüſſel⸗ griffe reichlich Punkte. Er kam ſogarx in der 15. Minute zu einem entſcheidenden Sieg durch Hammerlock und Ein⸗ drücken der Brücke.— Olympiaſieger Brendel zeigte ſein Können gegen Richter ⸗ Bitterfeld, den er in der 3. Min. durch wiederholten Hüftzug entſcheidend ſchlug.— Eine feine Leiſtung von Gehring⸗ Frieſenheim. Der gewiß nicht ſchlechte Seifried⸗ Hochemmerich wurde be⸗ reits nach.15 Minuten mit einer prächtigen Soubleſſe auf beide Schultern geworfen.— Allraum⸗Sandhofen ſiegte nach 30 Sekunden über Schramm Heidenheim. 3. Runde: Schrade r⸗Dortmund kann nur nach Punkten ſiegen. Er war Mon ken⸗Bamberg in jeder Beziehung über⸗ legen, Sein Punktſieg war eindeutig, Müller⸗Lampert⸗ heim erhält von Röß le r⸗ Hohenlimburg die erſte Nieder⸗ lage. Der Laanpertheimer kam auf einen verſchränkten Ausheber flüchtig auf beide Schultern. Her bert⸗Stutt⸗ gart wird von Kampf zu Kampf beſſer. Der ſympathiſche Sch mi tz⸗Köln mußte bereits in der zweiten Minute durch Ueberſtürzer eine entſcheidende Niederlage hinneh⸗ amen. Ein hochintereſſantes Treffen zwiſchen Brendel⸗ Nürnberg und Seifried⸗Hochemmerich, das der Olym⸗ piaſieger erſt nach ſehr großen Anſtrengungen in der 10. Minute für ſich entſcheſden konnte. Gehring⸗Frieſen⸗ heim und Uhrig⸗Oftersheim führen in der erſten Halb⸗ zeit einen vorſichtigen Stand kampf. Uhrig hat in dieſer Hälfte mehr vom Kampf, er konnte ſich durch blitzſchnellen Schulterſchwung eine kleine Wertung buchen. In den wech⸗ ſelſeitigen Bodenrunden kommt dos größere Können von dem Pfälzer klar zum Ausdruck. Ührig kann es nicht unterlaſſen, zu einigen unfairen Mitteln zu greifen, die ihm Verwarungen und den Sieg koſteten. Allraum⸗Sandhofen kommt überraſchend zu einem zweiten Sieg. Berge r⸗ Königsberg ham durch Gegenzug in der zweiten Minute auf beide Schultern. 4. Runde: Oſter mann wirft Monken noch in der erſten Mi⸗ nute durch guten Kontergriff auf die Schultern. Mül⸗ ler⸗ Lampertheim ſiegt über Schrader ⸗ Dortmund mehr als überraſchend in der 1. Minute. Uhrig⸗Ofters⸗ heim kann gegen Rößler⸗ Hohenlimburg, der ſeine Lei⸗ ſtungen von Runde zu Runde verbeſſert, nichts ausrichten. Der Punktſieg an Rößler war verdient. Einen ungemein harten und erbitterten Kampf lieferten ſich Brendel ⸗ Nürnberg und Herbert⸗ Stuttgart. Der Schwabe iſt techniſch ganz ausgezeichnet und beherrſcht jede Situation. Herbert kam durch Hüftzug und Aufreißer klar in Punkt⸗ führung und wurde verdienter Sieger n. P. Gehring⸗ Frieſenheim kann über Allraum⸗Sandhofen nur nach Punkten gewinnen. Auch hier war die beſſere Arbeit in den Bodenrunden von Gehring ausſchlaggebend. Runde: Oſtermann⸗ Saarbrücken, auf den man viel ſetzte, verlor gegen Rößler ⸗ Hohenlimburg nach Punkten und muß ausſcheiden. Die Kämpfe der Schwergewichts⸗ klaſſe 2. Runde: Beu⸗ Köln wirft ſich gegen Both⸗ Saarbrücken bei Ausführung eines kurzen Aufreißers ſelbſt in der 6. Mi⸗ nute. Jägle⸗Kuhbach wirft Erſen⸗ Köln durch Un⸗ tergriff in 50 Sekunden. Reitenſpieß⸗ Nürnberg hat gegen Rößlers⸗Leipzig anfänglich mehr vom Kampf, der Nürnberger fiel aber in der 2. Minute einem Armzug zum Opfer. Huber ⸗ München hat körperlich alle Vor⸗ teile für ſich, aber vom Ringkampf hat er noch wenig Ahnung. Der körperlich weit unterlegene Staiger⸗ Stuttgart ſiegt verdient durch Untergriff. Auch Läge⸗ ler⸗Stuttgart konnte nicht überzeugen. Schu mache r⸗ Remſcheid gab ſich erſt nach der 10. Minute geſchlagen. Gehring Ludwigshafen benötigte nur 2 Minuten, um 8 artmann⸗Leuna⸗Merſeburg durch Hammerlock ent⸗ ſcheidend beſiegen zu können. Falter Freiſing wirft Voigt ⸗Stettin in der 2. Minute durch Untergriff, Hatte Rudolf ⸗ Bf 86 Mannheim ſchon in der Vorrunde das Pech, gleich mit Gehring⸗Ludwigshafen zuſammenzukom⸗ men, ſo ging es ihm am Montag nicht beſſer. Sein zwei⸗ ter Gegner war kein geringerer als Europame üſter Hornfiſcher. Rudolf konnte natürlich nur 3 Minuten ſtandhalten. 3. Runde: Lägeler⸗ Stuttgart enttäuſchte weiter. Both ⸗ Saarbrücken kämpfte ſehr tapfer, wenn man den hohen Gewichtsunterſchied berückſichtigt. Die Punktentſchefdung an Lägeler war äußerſt knapp. Gehring Ludwigshafen beſiegt den ſchweren Rößler⸗ Leipzig in der 3. Minute durch doppelten Armdurchzug und Eindrücken der Brücke. Hartmann ⸗Leuna wird von Beu⸗ Köln bei Ausfüh⸗ rung eines Untergriffes überſprungen und auf beide Schultern geworfen. Staiger ⸗ Stuttgart gab ſich gegen Hornfiſcher⸗ Nürnberg nicht ſo ohne weiteres geſchla⸗ gen. Hornfiſcher mußte um ſeinen Schulterſieg 2,30 Min. kämpfen. Auch Falter zeigt beſſere Leiſtungen als am Vortage. Mit Jäg le ging er ſehr ſorſch um. Der Bayer lag ſchon klar in Führung, als er in der 4. Minute durch Ueberwurf entſcheidend ſiegte. 4. Runde: 2. Hornſiſcher eröffnet dieſe Runde mit einem Blitz⸗ ſieg über Both. Dieſe Begegnung dauerte nur 10 Sek. Die erſten Paarungen für Montagabend: Bantamgewicht: Schrader⸗Dortmund gegen Gehring⸗ Frieſenheim; Herbert⸗Stuttgart gegen Allraum⸗Sandhoſen; Müller⸗Lampertheim gegen Brendel⸗Nürnberg. Schwergewicht: Beu⸗Köln gegen Statger⸗Stuttgart; Jägle⸗Kuhbach gegen Lägeler⸗Stuttgart; Falter⸗Freiſing gegen Gehring⸗Ludwigshafen; Hornfiſcher hat Freilos. * Die Kämpfe am Montagabend nahmen um 7 Uhr bei ausgezeichnetem Beſuch ihren Anfang. Sie dauerten bei Redaktionsſchluß noch an.(Ausführlicher Schlußbericht folgt.) 8. Seite Nummer 170 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗ Ausgabe Dienstag, 14. April 1938 —————— Von der Kroll-Oper zur Deulſchlandhalle Der Weg der deulſchen Leibesübungen Im Vordergrund allen ſportlichen Geſchehens die⸗ ſer Tage ſteht augenblicklich in Deutſchland die erſte große Kundgebung, in der die im Deutſchen Reichs⸗ bund für Leibes gen zuſammengeſchloſſene Front aller 6 Millionen Turner und Sportler ſich am 19. April zum erſten Male der Oeffentlichkeit vorſtellt. Es war ein weiter und beſchwerlicher Weg bis zur jetzt vollzogenen Einhei s deutſchen Sportes und darum kann der DR mit beſonderem Stolz die neue Flagge hiſſen, im Morgenrot einer hoffnungsvollen Zukunft. des Abſchluß und neuer Beginn Am Vortag des 19. April, der nach außen kaum ſonderlich in Erſcheinung treten, deshalb aber doch in der Geſchichte unſerer Leibesübungen einen be⸗ ſonderen Platz einnehmen wird, kommen alle Führer der deutſchen Sportverbände zu abſchließenden Tagungen zuſammen, um ihr Aufgehen in den ge⸗ meinſamen Bund zu beſchließen. Der größte dieſer Verbände iſt die Deutſche Turnerſchaft, die jetzt 1324 816 aktive Männer und Frauen in das Fachamt Turnen überführt und die von ſich aus den erſten Schritt zur großen Einigung tat. Die Turner wer⸗ den nun am 18. April ihren letzten Turntag in der Berliner Kroll⸗Oper durchführen, der Stätte, die ſonſt den Sitzungen des Deutſchen Reichstages vor⸗ behalten iſt. Wenn man vporausſetzt, daß in der großen Deutſchen Turnerſchaft die Wurzeln der deutſchen Leibesübungen liegen, kann man den Weg von der Kroll⸗Oper zur Deutſchlandhalle in den Tagen des 18. und 19. April ſymboliſch verbinden mit dem Weg der deutſchen Leibesübungen überhaupt. Eine geſchichtliche Stätte. Beſuchen wir einmal die Stätte, die die großen Reden des Führers ſah und nun auch in der Ge⸗ ſchichte unſerer Leibesübungen verzeichnet ſein wird. Wenn man, faſt im Herzen der Reichshauptſtadͤt, Auguſt dieſes Jahres die Olympiateilnehmer zum Reichsſportfeld ziehen werden. Hier wird der große Fackelſtaffellauf, der in Athen ſeinen Anfang nimmt, die letzte Strecke zurücklegen. Berlins Olympiaſtraße kann ſich ſehen laſſen und emſig wird überall ge⸗ baut, um ſie auch in jeder Hinſicht zu vervollkomm⸗ nen. Mitten durch das Grün des Tiergartens führt der Weg, das breite Band ſpiegelnden Aſphalts. Am Knie, wo ſich in leichtem Knick die Bismarckſtraße anſchließt, ſteht das erſte Hochhaus Berlins, in dem das Hauptquartier der deutſchen Leibesübungen un⸗ tergebracht iſt und der Reichsſportführer ſeinen Sitz hat. Von hier laufen die Fäden hinaus in alle Gaue und Kreiſe, bis in die entfernteſten Winkel unſeres Vaterlandes und erfaſſen auch den kleinſten Verein, der ſich in den Dienſt der Sache geſtellt hat. In leuchtenden Lettern ſteht an der Hausfront:„11. Olympiade 1936 Berlin“, denn auch dieſes große Werk wird in dieſem Hauſe geplant und geſtaltet. Die Deutſchland⸗Halle, ein ſtolzer Bau Weiter führt der Weg, ſchnurgeradeaus. Auf der alten Heerſtraße, ein Glanzſtück ihrer Zeit, wird auch der deutſche Sport hinausmarſchieren zur Deutſch⸗ landhalle, dem jüngſten Bau der Reichshauptſtadt. Es geht vorbei an den großen Hallen des Meſſe⸗ geländes, an der weltbekannten Berliner Autoſtraße „Avus“ und an den Sportſtätten vieler Berliner Vereine. Alles überragt der hohe Funkturm des Senders Witzleben. Gewaltiges iſt gerade in dieſem Viertel der Stadt während der letzten Jahre geleiſtet worden, und als beſondere Krönung ſteht wuchtig und ſchlicht die Deutſchlandhalle auf dem weißen märkiſchen Sand. Ein wirklich großartiger Bau, der allein ſchon durch ſeine Einfachheit zum Ausdruck ringt, daß die in ihm zum Ausdruck kommenden Werte nicht nur für Tage beſtimmt ſind. Hier wer⸗ den die deutſchen Leibesübungen nun am 19. April Kroll⸗Oper Berlin(Turntag der DT) durch die ſchönen Anlagen des Tiergartens geht, findet man am nördlichen Rande das einfache graue Gebäude der Kroll⸗Oper, deſſen Gemäuer zu dieſer Zeit ſchon von weit ſichtbar zwiſchen den ſchwarzen Baumſtämmen hindurch lugt. Im Sommer iſt in dem herrlichen Garten viel Betrieb, doch jetzt findet man nur die emſig beſchäftigten Arbeiter, um alles zu rüſten. Die Vorderfront des Hauſes mit den ſchmalen Eingängen zum Sitzungsſaal hat nichts Be⸗ deutendes an ſich und der Unwiſſende ahnt kaum, welche großen Stunden deutſcher Geſchichte ſich ge⸗ rade in den vergangenen Tagen hinter dieſen Mauern abgeſpielt haben. Hier alſo werden die deutſchen Turner ihren ſchon Ende vergangenen Jahres ge⸗ faßten Beſchluß noch einmal bekräftigen, ihr ehren⸗ volles Eigenleben aufzugeben zum Wohle des Ganzen und das Erbe der Väter hinüberzutragen in den neuen Bund. Wie in der Kroll⸗Oper, ſo werden in allen anderen Stadtteilen die übrigen Verbände zu⸗ ſammentreten, um auch ihrerſeits mit dem gleichen Ziel ihre Beſchlüſſe zu faſſen. Das Hauptquartier der Leibesübungen Von der Kroll⸗Oper zur Deutſchlandͤhalle iſt eine der ſchönſten Wegſtrecken der Reichshauptſtadt. Es ſind nur ein paar Schritte bis zu dem ſtolzen Bau des Brandenburger Tores, dem alten Wahrzeichen dieſer Stadt. In ſtrahlendem Sonnenſchein glänzt der Siegeswagen und hoch wölben ſich die Tore. Ein altes, hehres Zeichen deutſcher Vergangenheit, durch das nun der Verkehr unſerer Zeit pulſt. Weit öffnet ſich der Blick über die ſchnurgerade Straße gen We⸗ ſten, der ſchönſten Straße Berlins, auf der im der deutſchen Leibesübungen Hauptquartier ihre erſte Kundgebung veranſtalten und den erſten Beweis ihrer Geſchloſſenheit dbarbringen. Ein Rah⸗ men, wie man ihn ſich nicht beſſer wünſchen kann und wie er ſich beſſer nicht finden ließe. In großen Zu⸗ gen wird die Veranſtaltung in einprägſamen Bei⸗ ſpielen die Möglichkeiten im Dae aufzeigen, und über allem wird zum erſtenmal die Flagge des Reichsbundes am Maſt emporſteigen, als leuchtendes Symbol der Einheit unſerer Leibesübungen. Spannender Enoͤkampf auf dem Phönixplaz Phönir Mannheim Turnierſieger— BfR verliert:3 nach Verlängerung Mannheimer Schüler⸗Turnker iſt jetzt gefallen. Phönir Mannheim konnte am Sams⸗ tagnachmittag im Wiederholungsſwiel den letztjährigen Sieger, VfR, knapp:2 ſchlagen, jedoch war wiederum eine Verlängerung notwendig. um die Entſcheidung zu brin⸗ gen, denn nach Ablauf der normalen Spielzeit ſtand der Kampf erneut unentſchieden:2 nachdem das erſte End⸗ ſpiel bereits mit:1 keine Entſcheidung gebracht hatte. Mit Phönir hat unbedingt die beſte Schülermannſchaft den Turnierſieg errungen. Techniſch wurde die Elf zwar von Waldhof und VfR übertroffen, an Kampfeseifer über⸗ traf ſie jedoch ſämtliche Gegner klar. zudem hatte ſie neben einer ganz Jorzüglichen Hintermannſchaft in dem Halb⸗ rechten einen erſtklaſſigen Stürmer, der ſich auch gegen gute Verteidigungen immer wieder durchzuſetzen verſtand. Es iſt eigentlich verwunderlich, daß der junge Phönix⸗ nachwuchs die Nervenbelaſtung der beiden Endſpiele durch⸗ ſtand, denn nicht weniger als dreimal wurde die Führung in den beiden Endſpielen erzielt und jedesmal gelang im entſcheidenden Augenblick dem VfR der Ausgleich. Daß die Jungens trotzdem nie den Mut verloren und immer wieder tapfer durchſtanden, verdient allein ſchon den End⸗ ſieg. VR konnte am Samstagnachmittag nicht mehr das ausgezeichnete Spiel liefern, mit dem ſie im erſten Ent⸗ ſcheidungsſpiel überragten. Mit wenigen Ausnahmen ſpielten ſämtliche Spieler ſchwächer, lediglich der Mittel⸗ läufer ſowie die beiden Außenſtürmer, die mit gefähr⸗ lichen Flankenbällen aufwarteten, übertrafen ihre letzte Leiſtung. Ausgeſprochen ſchwach bei den Raſenſpielern war der Torwart und dieſe Schwäche koſtete der Mann⸗ ſchaft auch den Sieg, zumal Phönix auf dieſem Platze einen ganz ausgezeichneten Spieler ſtehen hatte, der mit größter Ruhe die gefährlichſten Schüſſe hielt. Daß ihm hierbei mitunter das Glück eimas zur Seite ſtand iſt nur eine durchaus verdiente Belohnung, denn Fortuna hilft ge⸗ wöhnlich nur dem Tüchtigen. Dem Schiedsrichter Schmetzer(Waldhof), der beide Endſpiele ſicher leitete, ſtellten ſich die Gegner in folgender Aufſtellung: 75 5 Phönix: Betz; Reiſchenbacher, Brüchle; Thirion, Neuer, Graßmann: Vignoli, Danner, Luhmann, Glaſer, Müller. Die Entſcheidung im 3. VfR: Sturm; Mühle, Jakob; Küſtner, Uhrig. Streib⸗ Baus, Rudolf. Ronzheimer, Schwarz, Hook.. Die erſte Halbzeit finden ſich beide Manuſchaften nicht zuſammen. VfR arbeitet zwar im Feld ſchön zuſammen, kaun aber dem Phönixtor nicht gefährlich werden, wäh⸗ rend bei Phönix der rechte Flügel einige Male ſchön durchkommt. Ein Fehler des VfR⸗Torwarts, der einen gefangenen Ball abprallen läßt, ſo daß der gegneriſche Mittelſtürmer nur noch einzuſchieben braucht, bringt Phö⸗ n Führung, aber noch vor der Pauſe gleicht VfR durch Mittelläufer aus, der einen ſcharfen Schuß, bei wel⸗ ein⸗ den chem dem Phönixtorwart die Ausſicht verſperrt iſt, ſendet. In der zweiten Halbzeit wird VfR findet ſich nur periodenweiſe zu ſtarken Angrifſen zuſammen. Die Spieler erſcheinen infolge der Anſtren⸗ gungen der letzten Tage ermüdet und Phönix kann das Spiel überraſchend offen halten. Eine Muſterkombination bringt Phönix erneut in Front. Der Rechtsaußen geht mit einer Vorlage durch und ſeine Flanke köpft der Halb⸗ rechte unter Mithilfe des verdatterten rechten Verteidi⸗ gers ein. Erſt gegen Schluß reißt ſich Vfg noch einmal zuſammen und wiederum fällt 3 Minuten vor Schluß der Ausgleich durch einen von dem Halblinken ſchön ein⸗ geköpften Eckball. Die dadurch erzwungene Verlängerung ſieht VfR überlegen im Angriff. Phönix muß ſtark ver⸗ teidigen und kann oft nur mit letztem Einſatz einen geg⸗ neriſchen Erfolg verhüten, wobei ſich der Torwart beſon⸗ ders auszeichnet. Eine Glanzleiſtung des Phönix⸗Halb⸗ rechten bringt die Entſcheidung. Von links holt er ſich den Ball, überſpielt 4 Gegner und ſendet aus nächſter Nähe überlegen ein. Damit iſt die Entſcheidung gefallen und Phönix zum erſten Male Turnierſieger. Der Vereinsfüh⸗ rer von Phönix Mannheim, Herr Heft, überreicht der glücklichen Mannſchaft den Wanderpreis, während der VfR Plaketten erhält. das Spiel beſſer, aber Handball-Oſtergüſte beim By Am Karſamstag: Spielvereinigung Leipzig ſiegt 14:10 Die Oſterfeiertage ſind wie kaum andere zu Sport⸗ reiſen geeignet. Stehen doch den meiſten Werktätigen vier volle Tage zur Verfügung. Bei uns in Mannheim hat man zwar wenig von dieſer öſterlichen Reiſeluſt verſpürt. Der Sp. V. Walohof wollte urſprünglich in die Schweiz fahren, doch mußte dieſe Reiſe verlegt werden. Die anderen Klubs blieben zu Hauſe. Der TV Seckenheim iſt weg⸗ gefahren und wird beſonders beim T. Sp. V. Herrnsheim ſich mächtig ſtrecken müſſen. Rühriger iſt die Jugend ver⸗ ſchiedener Vereine, die in die nähere und weiter Umgebung ausgeflogen iſt. Bekannt iſt ja auch, daß unſer Frauen⸗ meiſter gen Köln gefahren iſt, aber ſonſt war wenig Reiſe⸗ luſt vorhanden. Wenn Oſterreiſen zuſtande kommen ſollen, iſt natürlich auch notwendig, daß einheimiſche Vereine, ſelbſt unter Eingehung eines finanziellen Riſikos, fremde Mannſchaf⸗ ten als Gäſte aufnehmen. So ſind wir dem VfR zu Dank verpflichtet, daß er uns mit den Leipziger Handballern eine repräſentable Elf vorſtellte. Wenn dieſes Samstag⸗ ſpiel aber in ſeinen finanziellem Erfolg weit hinter den Erwartungen zurückblieb, ſo liegt das Verſchulden ntit beim gaſtgebenden Verein ſelbſt, der zugab, daß das Wie⸗ derholungsſpiel ſeiner Fußballſchüler auf den Samstag⸗ abend angeſetzt wurde. So waren über 1000 Zuſchauer beim Mic Phönix, dem dieſer Erfolg durchaus zu gön⸗ nen iſt, während die Ränge draußen an den Brauereien leer blieben. 8 Die Stärke der Gäſte war ihr reſtloſer Einſatz. Es wurde meiſt mit ſechs Mann geſtürmt, aber auch, wenn es nottat, mit ſieben verteidigt. Der linke Läufer der Sachſen zeigte ſich hier nicht nur ſehr ſchnell, ſondern auch ſehr aus⸗ dauernd. Der beſte Mannſchaftsteil war der Sturm, der nicht nur wendig, ſondern auch ſchußfreudig und gewaltig war. Schade, daß der linke Verbinder zu eigennützig ſpielte, ſonſt hätte dieſes Quintett nicht nur einen noch beſſeren Eindruck hinterlaſſen, ſondern auch noch beſſer ab⸗ geſchnitten. Der Sieg Leipzigs war auf Grund der beider⸗ ſeitigen Leiſtungen vollauf verdient. Unſere Mannen konnten nur vorübergehend befriedi⸗ gen. Sornberger war erſetzt, ſonſt war alles da. Gut fügte ſich anfangs der Erſatz ein, aber mit zunehmender Spieldauer ließen die Kräfte nach. Ausſchlaggebend für Deutſchlandhalle Ofter⸗Jußballturnier in Berlin Waldhof und Fortuna ſiegen am erſten Tag Das zweitägige Berliner Oſter⸗ Fußballturnier brachte am erſten Feiertag vor 10 000 Zuſchauern die Treffen Hertha⸗ Berliner SE— Fortuna Düſſel⸗ dorf und Minerva 93 Berlin— SV Waldhof im Berliner Poſtſtadion. In beiden Spielen ſiegten die Gäſte, Fortuna mit:0(:0) gegen Hertha, Waldhof mit :1(:0) gegen Minerva. Fortuna— Hertha⸗BSC:0(:0) Ein Spiel mit wenigen Höhepunkten, zumal Fortuna etwas enttäuſchte, was kaum auf das Fehlen von Breuer (durch Czaika erſetzt) und Mehl(für den Janes Läufer ſpielte, während Kluth als Verteidiger fungierte) zurück⸗ zuführen ſein dürfte. Beide Mannſchaften hatten in der erſten Hälfte eine Menge Torgelegenheiten, aber verſchoß auf der einen Seite Heibach, ſo ſtanden ihm darin Schulz und der als Aktiver ſchon mehrfach„totgeſagte“ Hanne Sobek kaum nach. Der einzige Treffer fiel nach der Pauſe, als Heibach geſchickt einen Fehler Bileks ausnutzte. Die Berliner kamen jetzt groß in Fahrt, vermochten aber nicht, ihre Ueberlegenheit in Tore umzuwandeln. Krauſe mußte verletzt ausſcheiden. Die Düſſeldorfer hatten bange Mi⸗ nuten zu überſtehen, aber Peſch bannte, mit dem Glück zur Seite, immer wieder die ärgſte Gefahr. Ein:1 wäre gerechter geweſen. SWV Waldhof— Minerva:1(:0) Ein Treffen, das bereits in der erſten Hälfte und in⸗ nerhalb von zwei Minuten entſchteden wurde. In der 25. Minute brachte Pennig die Mannheimer in Front, (M. H. Ehlert, DRe⸗Preſſedienſt) und ſchon nach 60 Sekunden hieß es:0 für Waldhof, als Bielmeier den gutſtehenden Linksaußen Walz 1 bediente, der einſchoß. Minerva kämpfte unverdroſſen weiter und verſuchte nach der Pauſe immer wieder, den Vorſprung der Gäſte aufzuholen. Aber es reichte durch Iwankowſki 2 nur zu einem Gegentreffer, zumal Minervas Sturm im Strafraum für Waldhof beine große Gefahr bedeutete. Alles in allem ein ſchönes Spiel, in dem die Gäſte dank guter Technik und Leiſtung tonangebend waren. Ueber⸗ raſchenderweiſe fiel der Nationale Siffling kaum auf. Mit etwas Glück hätte die gutſpielende Minerva auch noch ein Unentſchieden erreichen können. — SC 03 Kaſſel— Bf Neckarau 128(:9) Ohne Heſſenauer und ſeine„etatmäßigen“ Verteidiger errang der Vfs Neckarau am erſten Oſterfeiertag vor 600 Zuſchauern in Kaſſel einen ſchönen 31(:0) ⸗Sieg über den SC 03. Trotz der Erſatzeinſtellung waren die Gäſte in bezug auf die Technik und das Zuſammenſpiel beſſer als ihre Gaſtgeber. Nurmi Olumpia-Ehrengaſt Der Deutſche Olympiſche Ausſchuß hat den mehrfachen Olympiaſteger Paavo Nurmi den wohl unbeſtritten größten Läufer aller Zeiten, als Ehrengaſt zu den Olym⸗ piſchen Spielen nach Berlin eingeladen. Nurmi wird dieſſe Eimladung ſelbſtverſtändlich annehmen. Seinem Lande verhalf er bei den Olympiſchen Spielen in Ant⸗ werpen, Paris und Amſterdem zu nicht weniger als acht Goldmedaillen. die Niederlage war das ſchlechte Spiel des Sturmes, der auf einer Breite von oft nicht einmal fünf Meter kom⸗ binierte, beſſer geſagt: herumwurſtelte. Die Läuferreihe war dadurch, daß der Sturm zu viele Bälle verlor, über⸗ laſtet. Mäntele konnte kaum einen der 14 Treffer verhüten. Die Verteidigung ließ heute eine konſtante Linie vermiſſen. Das Spielgeſchehen unter Heinz Schuhmacher verltef durchweg intereſſant. Einer:0⸗Führung der Weißen folgte bald der Ausgleich der Blauen, die ſelbſt mit 2 Toren in Front kamen. Nachdem Leipzig ein Tor aufgeholt hatte, war der Gaſtgeber ſogar einmal mit:6 in Front, aber beim Wechſel hieß es ſchon 616. Nach der Pauſe blieb wohl das Spiel verteilt, aber es war doch ein kraſſer Unter⸗ ſchied, ob die Blauen oder die im weißen Dreß ſpielenden Sachſen in Strafraumnähe waren. Nacheinander mußte Mäntele hinter ſich greifen. Der Gaſt war vorübergehend mit fünf Treffern im Vorteil. Als der Schlußpfiff er⸗ tönte, war die Differenz vier Tore. Betont ſei zum Schluſſe noch, daß das Spiel in ſportkameradſchaftlicher Weiſe durchgeführt wurde. Turnerbund Bad Cannſtatt ſiegt:10 Auch das zweite Oſterſpiel brachte den Raſenſpielern bei weſentlich beſſerem Beſuch eine einwandfreie Nieder⸗ bage. Die Schwaben aus Bad Cannſtatt, die der Bezirks⸗ liga angehören, gaben dem Bſdt eine Lehre. Wenn man auch berückſichtigt, daß der Gaftgeber gleich vier Mann, Morgen, Sornberger Oberweger und Buſch, erſetzen mußte, ſo iſt dieſe Niederlage doch blamabel. Während die Cannſtatter einen friſch⸗fröhlichen Hand⸗ ball ſpielten, ſchon im Mittelfeld den Gegner im Aufbau ſtörten, war die blaue Läuferreihe gar nicht bei der Sache. Kläglich aber war, was der Sturm zeigte. Da haperte es aber auch überall und an allem. Das war keine Gau⸗ ligareife.:10 woren die Platzherren ſchon im Nachteil, bis dieſe Reihe endlich ein kleines bißchen aus ſich heraus⸗ ging. Schwach war das Wurſvermögen und Abſpiel. Vom Stellungsſpiel im Angriff ſchenken wir es uns, etwas zu ſchreiben, denn es wäre eine Wiederholung des gegen Leipzig Geſagten. Nein, nein ſo wirbt mam weder für den Verein noch für den badiſchen Handball. Die ſchwäbiſche Elf, die ſchon am Oſterſamstag gegen die Ludwigshafener Turner haben, kamen ſo auch in ihrem zweiten Spiel zu einem ſchönen Erfolg, der verdient iſt, weil die Leute mehr Eifer an den Tag legten, mehr dachten und beſſer ſpielten als unſere Handballer. Gut war der Torwart, wurſſicher ie Innenſpieler. Führten die Gäſte auch keinen Klaſſehand⸗ ball vor, ſo zeigten ſie doch ein eifriges und auch faires Spiel. Die Läuferreihe entſchied dabei das Spiel, da ſie ſchon frühzeitig die gegneriſchen Angriffe unterband und weſentlichen Anteil am Sieg hatte, weil der Sturm ſo reichlich mit Bällen verſorgt wurde, daß eben Tore fallen mußten. Unſere einheimiſche Elf will zu ihrem Jubiläum im Herbſt einige große Mannſchaften verpflichten; bis dahin muß aber noch viel gearbeitet werden, denn ſonſt können die Spiele kaum intereſſieren. Hoffen wir, daß mit kompletter Mannſchaft beſſere Arbeit geleiſtet wird. Die Scharten der Oſtertage müſſen ausgewetzt werden, denn zu⸗ letzt geht es auch um das Anſehen des badiſchen Handballs. Die Spielleitung hatte Egner ⸗ Käfertal inne, dem die Leitung nicht allzu ſchwer gemacht wurde. Vorher war die zweite Garnitur der Schwaben gegen die Franz⸗ Freff⸗Gedächtnismannſchaft des Gaſtgebers angetreten und mußte eine eindeutige:-Niederlage hinnehmen, ſo daß wenigſtens ein Sieg errungen wurde. Handball: Kölner Bc— VfR Mannheim 22 Die Frauen⸗Handballmeiſter der Gaue Mittelrhein und Baden, Kölner BC und VfR Mannheim, lieferten ſich am erſten Oſtertag in der Domſtadt einen ſchönen Kampf, den die Kölner Frauen mit etwas Glück unentſchieden geſtal⸗ ten konnten. Die Mannheimerinnen waren bis weit in die zweite Hälfe hinein ſpieleriſch überlegen, mußten dann aber zum Schluß gegen die mit großer Hingabe kämpfem⸗ den Kölnerinnen ſtark Herteidigen. Mannheim ging zwei⸗ mal durch Mittelſtürmerin und Rechtsinnen in Führung, aber jedesmal konnte Köln durch Frl. Stang zum Aus⸗ gleich kommen. Bei der Pauſe ſtaond das Spiel:1. Bayern München— Schalke 04 4·5(:3) Ein an Aufregung reiches Spiel lieferten ſich am Oſter⸗ ſonntag der deutſche Fußballmeiſter Schalke 04 und Bayern München in der Iſarſtadt. Trotz Schneetreibens und ſtar⸗ ker Kälte hatten ſich 12000 Zuſchauer eingefunden, die vom erſten bis zum letzten Augenblick in Bann gezogen wur⸗ den. Die Weſtdeutſchen ſiegten mit 514(:1) dank einem Schlußſpurt, der der Höhepunkt des immer bewegten Spieles war. Daß nicht weniger als neun Tore fielen, iſt auf den glatten Raſen zurückzuführen. Vor der Pauſe war Schalke klar überlegen und drückte dies durch Treffer von Gelleſch, Kuzorra und Kalwitzki aus, nachdem die Bayern durch Krumm in Front gegangen waren. Nach Wiederanpfiff bekamen die Bayern Oberwaſſer und er⸗ zwangen durch Gäßler und Simetsreiter(2) eine:8⸗Füh⸗ rung. Dann verſchuldete Bergmaier einen Strafſtoß, den Urban direkt ins Tor ſchoß, und örei Minuten vor Schluß ſchaffte Szepan durch Kopfball im Anſchluß an eine Ecke das 514 für Schalke, das alles in allem eine großartige Manunſchaftsleiſtung zeigte. einen klaren Sieg erfochten * N 9 geht Halb⸗ teidi⸗ nmal der ein⸗ rung ver⸗ geg⸗ eſon⸗ Halb⸗ den Nähe und füh⸗ der VfR lern eder⸗ irks⸗ man ann, etzen t im dahin nnen mit Die n zu⸗ balls. dem orher ranz⸗ und daß dſter⸗ wyern ſtar⸗ vom wur⸗ inem egten n, iſt zauſe effer t die 1 7 N N eee Dienstag, 14. April 1938 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗ Ausgabe Nummer 170 Sandhofen vor dem Ziel Spög Sandhofen — Seckenheim:0 Spel Käfertal— Fortuna Heddesheim:1 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Spa Sandhofen 20 13 5 2 3179 SC Käfertal. 20 12 3 5 27:13 Germ. Friedrichsfeld 20 9 5 6 23:17 OlympiaReulußheim 18 10 2 6 22:14 VfTug Feudenheim 19 8 6 5 22:16 Alemann. glvesheim 19 8 4 15 20:18 08 Hockenheim 18 6 7 5 19.17 Phönix Mannheim 19 8 3 8 19:19 8 Mannheim 17 6 2 9 14.20 Heddesheim 19 4 5 10 13:25 Sp. Seckenheim. 19 2 5 12 929 ie 2 4 1 15.31 Ein überlegener Sieg SpVg Sandhofen— 98 Seckenheim:0 Für die im Vorſpiel erlittene Punkteteilung nahm Sandhoſen auf eigener Scholle an der nach dieſer Nieder⸗ lage wohl kaum noch zu rettenden JG Seckenheim eine aus⸗ giebige Revanche. In allen Belangen war die zur Mei⸗ ſterſchaft drängende SpVg ihrem Gegner überlegen, aber dennoch dürfte ſie mit ihren Leiſtungen wohl ſelbſt nicht zufrieden geweſen ſein, denn es offenbarten ſich einige Schwächen, die unbedingt abgeſtellt werden müſſen, ſollte nicht in letzter Minute das ſich geſetzte große Ziel doch noch zum Scheitern kommen. So verſtand der Sturm trotz des fraglos verdienten hohen Sieges nicht reſtlos zu genügen: mann griff wohl lebendig und mit ganzem Einſatz an, ver⸗ ſtand auch die Deckung des Gegners vollauf zu binden, aber im geſamten Innentrio vermißte man neben einer großen Durchſchlagskraft einen herzhaften, befreienden Schuß. Auch in der Läuferreihe offenbarten ſich einige Mängel. Müller, Matyſek und Wehe leiſteten wohl einen aan zen Aufbau, aber in ihrem Drang nach vorn gingen ſie doch etwas zu weit, ſo daß ſie mitunter eine volle Markierung des Gegners ſtark vernachläſſigten ſo daß dieſer, da auch die Verteidiger Michel und Schenkel in ſorgloſer Art zu weit aufgerückt waren, einige Durchbrüche landen konnte, an denen auch die Kunſt eines Wittemanns vergeblich ge⸗ wesen wäre, hätten die Seckenheimer Stürmer ſich in ent⸗ ſcheidenden Momenten an Harmloſigkeit nicht überboten. 98 Seckenheim war wohl ein eifriger Gegner, aber ſeine Mittel waren nicht dazu angetan, den Enderfolg des Gegners jemals zu gefährden. Der Sturm kämpfte ohne Zuſammenhang und blieb durchwea ſchwach, während die Läuferreihe in der aufgezwungenen Defenſive zu gefallen wußte. Alg Verteidiger taten Fliegeusdörfer und Volz das Möglichſte, um das Verhängnis aufzuhalten, aber ſie mußten eberſo kapitulieren, wie der tapfere Bauder im Tor, der einige prächtige Paraden bot. Nach einer Flanke von Fluder, die Vogel einlenkte, be⸗ gann bereits in der 6. Minute der Torreigen für Sand⸗ hofen. Dann aber hielt ſich Seckenheim bis zur 27. Mi⸗ nute ſehr achtbar um ſchließlich bis zum Wechſel noch drei⸗ mal geschlagen zu werden. Einen Straſball von Vogel köpfte Fluder ein und erhöhte nach einem feinen Eckball von Vogel zum 3. Treffer, dem wiederum Vogel mit ei⸗ nem wuchtigen Strafſtoß den 4. Erfolg anreihte. Nach der Pauſe war der Widerſtand der Seckenheimer noch ſtärker und verbäſſener geworden ſo daß nur noch in der 64. Minute ein Treffer durch Ehrbächer gelang. als dem Hüter eine Flanke aus den Händen gefallen war. Infolge der ſorgloſen Spielweiſe Sandhofens hatte Secken⸗ heim noch einige große Chancen, das Ergelnis erträg⸗ licher zu geſtalten, doch den Stürmern gelang alles da⸗ neben. Als Schiedsrichter verſtand Mol z ⸗ Heidelberg, von we⸗ migen Feblern abgeſehen, vollauf zu genügen. Rwim un Wie ſchon in den vergangenen Jahren, ſo hatte auch heute nachmittag der Phönixkampf an der Uhlandſchule einen großen Tag. Die Radrennen, die der Radfahrer⸗ Verein 1897 Mannheim⸗Waldhof ausgeſchrieben hatte, brachten über 3000 Zuſchauer auf die Bahn, die denn auch nicht enttäuſcht wurden. Denn der Veranſtalter hatte alles aufgeboten, um ſtarke Fahrer für ſeine Rennen zu ver⸗ pflichten. Als erſter muß der Liebling der Mannheimer Radſportanhänger, Weimer⸗Stuttgart genannt werden, der ſchon ſo manchen Sieg auf dieſer Bahn erringen konnte. Auch Mühr⸗Dortmund iſt den Mannheimern in guter Er⸗ iunerung; oft der härteſte Gegner des Stuttgarters und heute ſein Partner im Mannuſchaftsfahren. Aus Köln kamen Küſter und Kleinſorg; aus München Schmid und Werner, aus Frankfurt Uhlig und Möller, um mit den einheimiſchen Fahrern Berner, Gräſer, Leichert, Rößler um den Sieg zu kämpfen. Pünktlich wurde zum erſten Rennen geſtartet, und zwar zum Fliegerhauptfahren, das in 5 Vor⸗, 1 Hoffnungs⸗ und einem Endlauf ausgetragen wurde. Sieger im erſten Vorlauf wurde Weimer, der Uhlig ſicher auf den zweiten Platz verweiſen konnte. Schwerer hatte es Küſter im zweiten Lauf, um Rößler abwehren zu können, Mühr hieß der Erſte des dritten Vorlaufes, vor Gräſer. Einen zweiten Kölner Erfolg brachte der vierte Lauf, in dem Kleinſorg den Stuttgarter Kröhner ſicher niederhalten konnte. Den letzten Vorlauf gewann Berner⸗Mannheim im Spurt vor Kurz⸗Stuttgart. Im nun folgenden Hoffnungslauf trafen die Zweiten der Vorläufe zuſammen. In der Spurtrunde lieferten ſich die Fahrer einen ſcharfen Kampf, den Rößler⸗ Mannheim knapp für ſich entſcheiden konnte und damit in den Endlauf kam. Hier ſetzte ſich Weimer⸗Stuttgart bei Beginn der letzten Runde an die Spitze des Feldes und gab dieſen Platz, nach hartnäckigem Kampf auf den letzten 100 Metern, auch nicht mehr ab. Nur um Reifenſtärke nach dem Sieger kam Küſter ein, während Kleinſorg und Berner die nächſten Plätze belegten. Mühr kam durch einen ſchlimmen Sturz in der Zielkurve um ſeine Ausſichten. Die Jugendfahrer trugen ein Vorgabefahren aus, das 7 Fahrer beſtritten. Ueberraſchungsſieger wurde der Jugendfahrer Höflich, der mit 20 Meter Vorgabe geſtartet war, vor Heger⸗Maunheim und Buchholz⸗Waldhof, die beide das Rennen am Mal begannen. Mit 20 Fahrern ſtartete dann ein Ausſcheidungsfahren der nichtplacierten Fahrer des Fliegerhauptfahrens. Pa⸗ luda⸗Wiesbaden holte ſich den Sieg in der Schlußrunde vor Nalter⸗Berghaus. Leichert⸗Mannheim und Kröhner⸗Stutt⸗ gart kamen auf die nächſten Plätze. Im Altersfahren über 10 Runden wurden drei Wertungen gefahren, die ſich alle Hafſert⸗Mutterſtadt ſicherte. Auf dem zweiten Platz lan⸗ dete, ebenfalls in allen drei Wertungen, Spreng⸗Mann⸗ heim vor Meixner⸗Waldhof, ſo daß Haſſert mit 9 Punkten ſicherer Sieger blieb. Weimer⸗Muhr gewinnen das Mannſchaftsfahren Das Hauptereignis der Oſter⸗Radrennen auf dem Phönix⸗Platze bildete das 2⸗Stunden⸗Mannſchaftsfahren, das eine ſehr gute Beſetzung aufzuweiſen hatte. Die Paare lieferten ſich durchweg äußerſt harte Kämpfe, wenn auch infolge der Länge und Schwere der Bahn Ueberrundun⸗ gen bei den Spitzenmannſchaften ſelten vorkamen. Ledig⸗ lich die ſchwächeren Paare konnten hierbei nicht ganz mit⸗ halten und mußten ſich von den Favoriten überrunden laſſen. Eine dominierende Rolle bei dem Mannſchafts⸗ rennen bildeten Weimer⸗Muhr, die das Rennen ſchließ⸗ lich auch ſicher gewannen. Vor allem Weimer, ſchon ſeit langem infolge ſeiner prächtigen Fahrweiſe einer der Lieblinge der Mannheimer Radſportgemeinde, war den übrigen Fahrern erheblich überlegen und hat daher den Hauptanteil an dem Sieg des favoriſierten Paares. Wei⸗ mer gewann nicht weniger als 4 von 5 Wertungen, die er mitſuhr, während er einmal hinter dem Mannheimer Berner den 2. Platz belegte. Die Schlußwertung, bei welcher Weimer infolge Kettenſchadens ausfiel, holte ſich Käfertal verliert einen koſtbaren Punkt Sc Käfertal— Fortuna Heddesheim:1 Ein gang beſonders wichtiges Spiel unſerer Bezirks⸗ klaſſe, getragen von Meiſterſchaftshoffen und Abſtiegs⸗ bangen, kam in Käfertal in einem tempo⸗ und energie⸗ geladenen Kampf zum Austrag. Mit aller Macht rangen die Mannſchaften des Sportklubs und der Fortuna um die Wahrung ihrer Belange; dabei erwies ſich aber Heddes⸗ heim überraſchenderweiſe als flott im Zug, ſo daß es ſich dapauf Herſtend. Käfertal härteſten Widerſtand entgegen⸗ zuſetzen. Die gaſtgebende Mannſchaft durch die Erſatz⸗ geſtellung von drei Leuten in der Hintermannſchaft ſtark geſchwächt, kam nach dem Wechſel wohl fein in Fahrt, aber alle Demühungen ſcheiterten an dem großen Können der Gäſtedeckung die ſich in heroiſcher Gegenwehr tapfer ſchlug. Nach einigen ſchneidigen Angriffen Heddesheims zu Beginn des Spiels, bei denen ſich beſonders„Zappe Schmitt und Vierling am rechten Flügel aus zeichneten, kam Käfertal mehr in Schwung, ſo daß ſich die Fortuna Hintermannſchaft mächtig ſtrecken mußte, um wirbelnde An⸗ griffe abzuwehren. Mit arößtem Eifer ſpielend, erzwang aber Heddesheim wieder ein völlig ausgeglichenes Spiel, bei dem es dank eines großen Einſatzes ſeiner Spieler oft recht heiß vor dem Käfertaler Kaſten zuging, und Vet⸗ ter ſchwere Bälle zu meiſtern bekam. Bei der durchaus modernen Spielanlage der Heddesheimer, deren Deckungs⸗ reihen ſauber geſtaffelt ſtanden hatte es Käfertal rieſig ſchwer, entſcheidend zum Zug zu kommen;: immer wieder war ein Verteidigerbein zur Stelle und funkte befreiend dazwiſchen, ſo daß mit:0 die Seiten getauſcht wurden, nachdem Heddesheim in letzter Minute mit zwei auf⸗ einander folgenden Lattenſchüſſen größtes Pech gehabt hatte. Zwei Bleſſterte, die vorher ausgeſchieden waren, waren nach dem Wechſel wieder dabei. Käfertal zog nun ſtärker ins Gefecht, aber es glückte nichts, obwohl man oft minutenlang drückte. In der 55. Minute ging jedoch Hed⸗ desheim überraſchend in Front; Vierling Hans war frei durchgekommen und hatte überlegt eingeſchoben. Ein in⸗ direkter Freiſtoß vor dem Heddesheimer Tor, der inner⸗ und außerhalb des Spielfeldes hitzige Gemüter ſchuf, ver⸗ half Käfertal nach Wiederholung zum Ausgleich durch Singler. Käfertal warf in letzter Viertelſtunde alles nach vorn, aber mit ſchneidigen Durchbrüchen blieb auch Heddes⸗ heim gefährlich. Die letzten Minuten verſtrichen unter unerhörten Anſtrengungen der Mannſchaften: Käfertal zog dabei alle Regiſter ſeines großen Könnens, aber Heddes⸗ heim hielt den errungenen koſtbaren Punkt mit höchſter Energie. Mit ganzem Siegeswillen hat der immer noch hoffende SC Käfertal das Spiel beſtritten. Der Sturm der Spiels, kleinen Leute war mitunter prächtig auf Draht; man landete ſaubere Angriffe, ſchoß aber erſt im 2. Spiel⸗ abſchnitt. In etwas mäßiger Verfaſſung war aber die geſamte Läuferreihe, in der die Außenläufer Jene und Kühn erſetzt waren, ſo daß begreiflicherweiſe Aufbau und Deckung nicht den Grad ſonſtiger Wirkſamkeit erreichten. In der Verteidigung machte ſich das Fehlen des verletzten Rulz bemerkbar, deſſen Erſatzmann erſt nach der Pauſe einigermaßen in Form kam. Rihm ſchlug ſich aber, wie auch Vetter im Tor, ganz ausgezeichnet. Fortuna Heddesheim hat mit Fleiß und Hin⸗ gabe gekämpft, Schmitt im Tor zeigte in ſchneidigen Pa⸗ raden großes Können, aber auch das Spiel der mitunter itberlaſteten Verteidiger atmete ganze Sicherheit und volle, einſatzbepeite Schlagkraft. Unermüdlich tätig war die ge⸗ ſamte Läuferreihe, in der Kober etwas über den Kame⸗ raden ſtand. Der Sturm griff wohl unermüdlich an, ver⸗ fügte aber nicht über einen ſo ſtarken Zuſammenhalt wie die gegneriſche Fünferreihe, ſo daß die vielen Angriffe ſchon vorzeitig zum Stehen kamen. Schiedsrichter Bingler⸗Heidelbera hat man ſchon um vieles beſſer geſehen; diesmal rief ſeine allzu große Ge⸗ laſſenheit lebhaften Widerſpruch hervor. Oſterradrennen auf der Phöniebahn Weimer-Stuttgart Sieger im Fliegerhaupifahren gleichfalls Berner. Berner kam mit 22 erreichten Punkten in der Punktzahl der Siegermannſchaft am nächſten, mußte ſich jedoch mit ſeinem Partner Gräſſer zufſammen hinter Küſter⸗Kleinſorg mit dem 3. Platz begnügen, da Weimer⸗ Muhr und Küſter⸗Kleinſorg zwiſchen der 2. und 3. Wer⸗ tung dem Felde auf und davon gegangen waren und den übrigen Paaren eine Runde abgenommen hatten. Eine Ueberrundungsprämie entfachte gegen Schluß des Ren⸗ nens noch einmal zahlreiche Verſuche, das Feld ſtehenzu⸗ laſſen; die ſtärkſten Fahrer waren jedoch auf der Hut, ſo daß ſchließlich die Prämie an die 5 erſten Mann⸗ ſchaften in der Geſamtwertung fiel, die kurz vor Schluß gegen die reſtlichen Paare noch eine Runde herausgeholt hatten. Den 4. Platz belegte Paluda⸗Wiesbaden mit dem Mannheimer Hamm zuſammen vor dem Paaxe Gröhner⸗ Rinderknecht, die auf den 5. Platz kamen. Die Ergebniſſe: 1, Weimer⸗Muhr 24 Punkte; 2. Kleinſorg⸗Küſter 11.; 3. Berner⸗Gräſſer 20., 1 Runde zurück; 4. Paluda⸗ Hamm 15., 1 Runde zurück; 5. Gröhner⸗Rinderknecht 1., 1 Runde zurück. Oſterhockey in Mannheim Harveſtehude-Tb. Germania:1— Red Sog Zürich-Tb. Germania:0 Germania(Damen):2 BG AM Vordeauz-b. Auch in Mannheim fanden an Oſtern Hockeykämpfe ſtatt,, und zwar hatte ſich der TB Germania drei Mann⸗ ſchaften verpflichtet, die am Jubiläums⸗Turnier in Heidel⸗ berg teilnahmen. Das erſte Spiel am Oſterſonntag wurde unter den denkbar ungünſtigſten Witterungsverhältniſſen gegen eine Reiſemannſchaft von Harveſtehude Hamburg durchgeführt. Die Platzanlage des VfR am Flughafen, wo ſfämtliche Spiele ſtattfanden, bildete eine Rutſchbahn, auf der ſich die Spieler mehr oder weniger ſchlecht zurecht⸗ fanden. Eine genaue Ballkontrolle war unmöglich und es wäre beſſer geweſen, das Spiel ausfallen zu laſſen, denn auch ſportlich wurde naturgemäß wenig gezeigt. Schon bald kommen die Mannheimer in Führung, als Herberth einen ſchönen Schlenzball ins Tor des erſten Gegners, des Harveſtehuder Tc Hamburg, ſetzen kann. Im weiteren Verlauf ſind die Turner überlegen, ohne erfolgreich ſein zu können. Nach der Pauſe ſind die Hamburger beſſer und können Mitte der zweiten Halbzeit durch ihren Mittel⸗ ſtitrmer den Ausgleich holen. Bei den Gäſten ſind der rechte Verteidiger und der linke Läufer hervorzuheben, während Germania in Wöber, Herberth und Kenngott ſeine beſten Spieler hatte. Am Oſter montag traten die Germania⸗Damen in Aktion. Ihr Gegner war eine Damenelf des VGA M Bordeaux, die ſich mit einem:2 begnügen mußte. Die Gäſte, die öͤurch Spielerinnen aus Paris verſtärkt waren, zeigten ſich von ihrer beſten Seite und waren ihrem Geg⸗ ner überlegen. Um ſo mehr iſt die Leiſtung der Mann⸗ heimer Turnerinnen anzuerkennen, die trotzdem ein Un⸗ entſchieden herausholen konnten. Die Gäſte können bei einem Durchbruch durch ihre Halblinke in Führung gehen, jedoch holt ſich Germania den Ausgleich noch vor der Pauſe mit einer guten Leiſtung der Mittelſtürmerin. Ein ſchöner Alleingang der Mannheimer Halblinken bringt über⸗ raſchend das zweite Tor für Mannheim und lange muß der Gegner anſtürmen, um den Ausgleich zu holen, der durch eine ſchön geſchoſſene Strafecke erzielt wird. Bei den Gäſten gefielen die beiden ſchnellen Halbſtürmerinnen, die rechte Verteidigerin ſehr gut, während Mannheim ſeine Hauptſtärke in der Mittelreihe und der rechten Ver⸗ teidigerin hatte. Im Anſchluß an das Damenſpiel ſtanden ſich die erſte Herrenmannſchaft des TB Germania und Red So x Zürich gegenüber. Die Schweizer Gäſte bewieſen ihr Können in einem harten Kampf; zu bedauern iſt, daß Mannheimer nicht vollſtändig antraten und ſich in ſehr ſchlechter Form befanden. Das Spiel hätte dann be⸗ ſtimmt einen anderen Verlauf genommen, mindeſtens hätten die Gäſte mehr zeigen müſſen, um zu gewinnen. Die Mannheimer können das Spiel lange ausgeglichen geſtalten, aber der Angriff iſt zu weich, um Tore gegen den ausgezeichneten Gäſtehüter zu ſchießen. Dagegen kommt der Gäſtemittelſtürmer am Schußkreis zum Schuß und ſchon heißt es:1. Eine Bombenſtrafecke von Hoch⸗ adel und zwei Nachſchüſſe macht der Schweizer Torwart ganz groß unſchädlich, damit ſind die Chancen der erſten Halbzeit dahin. Nach Wiederbeginn bekommt Huber meh⸗ rere Schüſſe aufs Tor, die er gut abwehrt. Erſt im An⸗ ſchluß an eine Strafecke, muß er einen Scharfſchuß des gegneriſchen Mittelſtürmers paſſieren laſſen. Ein weiteres Tor der Gäſte wird wegen Abſeitsſtellung des Torſchützen nicht gegeben. Eine klare Chance vergibt Windirſch, als der Gäſtetorhüter auf einem ſeiner Ausflüge ins Feld iſt. die Oſter-Hockeyturnier in Heidelberg To 46 Heidelberg und Aniverſität feiern Jubiläum— Franzoͤſiſche, engliſche und ſchweizeriſche Mannſchaften als Teilnehmer Das Turnier in Heidelberg wies eine ſehr gute Be⸗ fetzung auf. Zahlreiche Herren⸗, Damen⸗, Jugend⸗ und Knabenmannſchaften waren erſchienen, darunter aus Eng⸗ land die beſtbekannte Elf der HC Beckenham, eine Mann⸗ ſchaft der Univerſität London ſowie eine hervorragende Ju⸗ gendelf der Seaford College, aus Frankreich der Fos tball⸗ elub Lyon mit ſeiner Hockeyelf und BGA M. Bordeaux mit einer Damen⸗ u, einer Jugendmannſchaft und ſchließ⸗ lich aus der Schweiz Red⸗Sox HC Zürich. An deutſchen Mannſchaften bemerkte mam Stemens Berlin, HC Han⸗ nowver, Gelſentürchen, HE Mainz, Harveſtehude Hamburg, Reiſeelf, bei den Damen Kickers Würzburg und Ger⸗ mania Mannheim und bei dem Nachwuchsturnter Würz⸗ burg, T 60 Koblenz, Frankenthal, TV Speyer, Heil⸗ bronn und Blauweiß Speyer. Dazu kamen noch die Mann⸗ ſchaften des HC Heidelberg und der Veranſtalter TV 46 Heidelberg umd Univerſität. Den Anlaß zu dieſem großzügigen Turnier gab das Jubiläum der Univerſität Heidelberg, die in dieſem Fahre auf ein 550 jähriges Beſtehen zurückblicken kann und deren Hockeyabteilung in dieſem Jahre ihr 15. Jubiläum feiert. Da auch der T 48 Heidelberg ſein 90jähriges und deſſen Hockeyabteilung ihr 10 jähriges Beſtehen feiert, war die Möglichkeit gegeben, neben den zahlreichen Jubiläums⸗ veranſtoltungen, die im Laufe des Jahres in Heidelberg ſtattfinden, auch den Hockeyſport zu Worte kommen zu laſſen. Daß SJabet ausgerechnet der Oſterſonntag vollkom⸗ men verregnete, war zwar unprogrammgemäß, aber leider nicht zu vermeiden. 1. Tag: Karfreiigg Univerſität Heidelberg— London 58— Die eng⸗ liſchen Maunſchaften gefallen ſehr Die Eröffnungsſpiele am Karfreitag brachten bereits ſehr intereſſante Begegnungen. Vor allem das Spiel der Univerſität Heidelberg gegen die Univerſität London bot ausgezeichnete Leiſtungen. London, deſſen Mannſchaft ſich über Erwarten gut ſchlug, verlor:5 gegen die Heidelber⸗ ger, deren Mannſchaft mit zu den ſpielſtärkſten zu rechnen iſt. Rackl(Ulm) ſtürmte wieder einmal als Hockeyſtürmer und bewies durch ſeine 5 Tore, daß er durch ſein Fußball⸗ ſpielen das Hockey noch nicht verlernt hat. Weihrauch und Heiler hielten ſich in der Verteidigung ſehr gut. Den zweiten Hauptkampf lieferten ſich Red⸗Sox HC Zürich und H Beckenham. Die Engländer lieferten hier ein überragendes Spiel, ſcheiterten aber immer wieder an dem glänzenden Können des internationalen Schweizer Torwarts Tüſcher, der ſich ſelbſt übertraf und feiner Mannſchaft das:0 rettete.— Mainz trennte ſich von Han⸗ noper:2, während der TW 46 Heidelberg gegen Siemens Berlin überraſchend hoch unterlag. Auch die Damen des Veranſtalters unterlagen 18 gegen Bordeaux, während ſich Mainz und Germania Mannheim Damen 910 trennten. Bei der Jugend fielen zwei Mannſchaften durch hohe Reſultate und gutes Können auf, Seaford College, die eng⸗ Pferderennen im Reich Mülheim⸗Duisburg(12. April) 1. Preis von Mintard(Klaſſe). 800, 1200 Meter. 1. Standlaut(E. Maeſſig); 2. Flauſe(H. Wiedemann): 3. Florian Geyer(A. Peſchges). Ferner: Gamin, Bergland, Stolz des Hofes. Tot.: 12:10; Platz: 10, 11, 12:10. 2. Preis non Humboldt. 1600% 1400 Mtr. 1. Preis⸗ fechter(H. Wenzel) und Sagius(H. Nickel); 3. Oſtgote (M. Schmidt). Ferner: Freiherr. Tot.: 874. Pl.: 14 24, 20 3. Hans⸗Stadte⸗Jagdreunen. 1700, 8000 Mtr. 1. Sunion (H. Weber): 2. Rückwechſel(H. Glitſch); 3. Feſte up(W. Rößler). Ferner: Flaute, Jan van Werth, Feuerland. Tot.: 16:10; Platz: 11, 11, 11:10. 4. Ruhrtal⸗Hürdenrennen. 1700 /, 2800 Mtr. 1. Graf Moltke(E Maeſſig) und Athenerin(F. Schlegel): 3. Löſe⸗ eld(L. Sauer); 4. Landesfreund(K. Broda). Ferner: Napoleon, Tänzerin, Gängerin, Carna, Gratiola, Angele, Ex Abrupto. Tot.: 1758; Platz: 11713, 12, 11. 5. Preis von Borbeck. 1850 J, 1400 Mtr. 1. Chorherr (K. Buge);: 2. Reichsherold(St. Varga); 3. Charelus(J. Pinter). Ferner: Aſti, Römerfahrt, Irmgard, Xerxes, Seydlitz, Amalaswintha. Tot.: 28:10; Platz: 16, 21, 25:10. 9. Haus⸗Kron⸗Ausgleich. 1850 /, 2000 Mtr. 1. Angora (H. Knoche); 2. Mogul(H. Wenzel); 3. Kolbenhirſch(Steck); 8. Cornet(K. Buge). Ferner: Mount Lavinia, Mario, In⸗ fant, Mixer, Natango, Sarafan, Selim, Rudolf, Argliſt, Szegeban. Tot.: 454:10; Platz: 55, 16, 48, 3010. 7. Preis vom Weißen Turm. 1600 /, 1400 Mtr. 1. Helm⸗ wiege(Weſthoff); 2. Nuri(J. v. d. Vlugt): 3. Hausmarke (H. Knoche); 4. Jlona(F. Schramm). Ferner: Preisträger, Huſar, Alpha, Paulchen, Spielhahn, Monarchiſt, Laſſo, Silberfee, Garga, Ingemat. Tot. 57:10, Pl. 16, 14, 50, 59:10. Magdeburg(12. April) 1. Eröffnungs⸗Flachrennen. 800. 1850 Meter. 1. Stie⸗ felchen(v. Ritter), 2. Balatre(Lt. v. d. Groeben), 3. Wild⸗ ente(W. Witzke). Tot.: 40; Platz: 1. 10, 14. Ferner: Waſſerball, Urfehde, Nullouvert. 2. Offiziers⸗Jagdrennen. 1900 /, 3100 Meter. 1. Le⸗ wall(Ot. v. Boßh, 2. Dennoch(Lt. H. Nette), 3. Im (St. S. v. Mitzlaff). Tot.: 23; Pl.: 18, 17, 24. Ferner: Harun, Brabant, Sieſta 3. Amateur⸗Ausgleich⸗Reunen. 1800 /, 1600 Meter. J. Bambus(Rittm. v. Holtey): 2. Oſaka(Rittm E. Merk); 3. Feuerwarte(Rittm. v. Mellent). Tot.: 50; Platz: 90, 16. 16, 26. Ferner: Livius, Jubel, Kameradin, Mannteufel, Santini 4. Flachrennen für Rennreiterinnen. 1200 J, 1850 Mtr. 1. Matador(Frau L. Hellenbrandt): 2. Go ahead(Frl. J. 5 3. Dominibaner(Frau E. Blume). Tot.: 118 Platz: 5 13, 11. Ferner: Ming, Rio, Venda, Freilaſſing. Athletik. 5. Magdeburger Ausgleich 2100, 1800 Meter. 1. Bla⸗ ſon(A. Ebert); 2. Patroklus(Ohrmann]: 3. Darius(F. Schönfiſch). Tot. 58; Platz: 2, 20, 30. Ferner: Paul Feminis, Schwadroneur, Monte Chriſto, Fanal, Jagd⸗ prung. 8. Oſter⸗FJagdreunen. 1900 ,, 3650 Meter. 1. Schwert⸗ knauf(Et. H. Nette): 2. Dalfin(Rittm. v. Holtey). Tot.: 80: Platz 32, 24. Ferner: Sieſta, Harrſetta, Jungritter, Bangali, Mahadöh, Mika, Dennoch. 7. Herrenkruger Ausgleich. 1600 /, 1600 Meter. 1. Cen⸗ turio(W. Ludorf); 2. Tannengrün(A. Petzelt). Tot.: 50: Platz: 18, 18. Ferner: Honorius, Arabba. Dresden(12. April) Dresden ſetzte am Oſterſonntag ſein vor einer Woche ſo erfolgreich begonnenes Rennfahr fort. Das Wetter war nicht gevade einladend, der Beſuch aber immerhin zufrie⸗ denſtellend. Im Mittelpunkt ſtand der Ehrenpreisausgleich, der ein ſtarkes Feld recht guter Pferde ann Meilenſtart ſchh. Ideolog führte über den größten Teil des Weges, war aber in der Geraden bald geschlagen. Perienſchnur pſückte hier ſchnell auf und gewann nach Gegenwehr ſicher gegen den vergeblich angreifenden San Michels und Raſpu⸗ kin. Nachſtehend die Ergebniſſe. 1. Preis non Gottleube. 2500 A. 1200 Meter. 1. Elf⸗ meter(Narr), 2. Maikäfer(Fritzſch), 3. Dauerlauf(Schu⸗ mann). Ferner liefen: Ala, Petrarca, Höllenfahrt. Tot: 1710, Pl. 186, 27:10. 2. Tolkewitzer Ausgleich. 2200 /. 1000 Meter,. 1. Cor⸗ nelia(Genz), 2. Loyal(Piwotz), 3. Machiavel(Oswald Müller). Ferner liefen: Varro, Cobra, Loe, Feengrotte, Friedana, Wunſchlos. Tot. 29:10, Pl. 14, 15, 16:40. 3. Preis vom Freitod. 3500. 1400 Meter. 1. Märchen⸗ (W. Printen), 2. Lord Tullus(Vinzenz), 3. Hofoper Mitller), Ferner liefen: Limperich, Balilla. Tot. 18:10. J. 18, 14:10. 4. Schandauer Ausgleich. Ehryr. u. 2000. 2000 Meter. 1. Taifun(Berndt), 2. Feiſterhieb(Raſtenberger), 3. Lyſtas (Zehmiſch), 4. Pontifex(Cooter jr.). Ferner liefen: Mai⸗ flieder, Kampf, Peloponnes, Sekuritas, Rückert, Walthari. Tot.:10, Pl. 13, 16, 16, 34:10. 5. Ehrenpreis⸗Ausgleich. Ehrenpr. u. 550. 1600 Meter. 1. Geſt. Mydlinghovens Perlenſchnur(Vinzenz), 2. San Michels(Printen), 8. Raſputin(Viſek), 4. Immerſort Starrſta). Ferner lieſen: Jdeolog, Goldtaler, Ti, Cobbler, „ Moorau, Ertiſpin. Tot. 50:10, Pl. 16, 16, 8. 19:10. 6. Maiden⸗Reunen. 2500. 1200 Meter. 1. Gleichklang 2. Med iola(Printen), 3. Kanzliſt(Viſek). Graf Tucky, Norman, Frauenode. Tot. 210, Pl. 19, 19:10. 5 ausgleich. 200. 1400 Meter. 1. Inſhallah (Bernötj, 2. Grasſittich(O. Schmidt), 3. Narrh la(Zeh⸗ miſch!l. Ferner liefen: Fauſt, Atlas, Allpreuße, Whiſt, Fünfbampf, Saraſtro. Tot. 44:10, Pl. 20, 2, 88:10. Doppelwette: Märchenprinz— Daifun 4010. liſche Jugendelf, die den HCch 52: ſchlug umd der TB 40 Heidelberg, der gegen Bordeaux 11:0 ſiegte. 2. Tag: Oſterſamstag Beckenham wieder:0— HT ſchlägt Lyon 410 Am 2. Turniertag kamen die Züricher nach überlegenem Kampf zu einem klaren 510⸗Siege gegen Gelſenkirchen. das keine beſonderen Leiſtungen bot. Der HC Beckenbam konnte auch Siemens Berlin nicht bezwingen und mußte ſich wiederum mit einem:0 Unentſchieden begnügen, ob⸗ wohl die Engländer im Feldſpiel teilweiſe etwas über⸗ legen waren. Das erſte Spiel der franzöſiſchen Elf aus Lyon brachte dem TV 46 Heidelberg einen ſicheren Sieg. Die Franzoſen erreichten ſpieltechniſch nicht das Können der Heidelberger, die diesmal weitaus beſſere Leiſtungen boten wie gegen Sien ens Berlin am Vortage. Eine komb. Elf des Sc lieferte Horveſtehude eine durchaus gleichwertige Partie und unterlag dem alückticheren Gegner nur knapp:3. Die engliſche Jugend aus Seaford konnte auch das 2. Spiel gegen den TV Frankenthal ſicher für ſich entſcheiden. 5 3. Tag: Oſterſonntag Im der Nacht zum Oſterſonntag kehrte im Badner Land noch einmal der Winter ein und ſo gab es beim Heidel⸗ ferger Hockeyturnier einige Spiele auf ſchneebedecktem und ſpäter moraſtigem Boden. Das bedeutendſte Trefſen des Sonntags war die Begegnung zwiſchen dem H Heidel⸗ berg und dem Hé Beckenham. Die Heidelberger ſpielten in ſtärbſter Beſetzung und ihre gute Zuſammenarbeit trug ihnen einen überlegenen:2⸗Sieg ein, an dem beſonders die Britder Peter als Stürmer großen Anteil hatten. Die Engländer hielten das Spiel immer offen, aber ihr Sturm war im gegneriſchen Schußkreis nicht durchſchlagskräftig genug. Torlos trennten ſich die HC Hannover und die Uni⸗ verſttät London, während die Bordeaux⸗Frauen über die HCcH⸗Frauen zu einem eindeutigen 510⸗Sieg kamen. Die Ergebniſſe: FC Lyon— Mainzer HC:3, Medoc Bordeaux— HE Heidelberg(Frauen):0, HC Heſdelberg— HC Beckencham :2; HCE Hannover— Univerſität London:0, Te Gelſen⸗ kirchen— Mainzer HC(Frauen):0 abg., TV Speyer— TV 1860 Koblenz(Jugend):0, HCE Speyer— WV Fran⸗ kenthal(Jugend):2, HE Bad Dürcheim— Heilhronn 96 (Knacbhen):17, Kickers Würzburg— Bordeaux Jugewe) :1, Heidelberger TV 46— Dürßheim/ HCß/ Koblenz komb. (Jugend!):2. 4. Tag: Oſtermontag Zwei Siege der Univerſität Heidelberg Hannover— HC:2 Nach der infolge des ſtarken Regens und der auf⸗ geweichten Plätze erzwungenen Untätigkeit der Spieler. bvachte der Oſtermontaa noch einmal ein volles Programm. Den Vogel ſchoß erneut die Univerſität Heidelberg ab. die gegen zwei der beſten ausländiſchen Mannſchaften Siege erringen konnte. Am Vormittag war die Elf des H C Becken ham der Gegner, der bisher trotz guten Spfels noch ohne Sieg geblieben war. Auch gegen die Univerſttät reichte es nicht zu einem Erfolg, denn die Heidelberger blieben mit 613 ſicherer Sieger. Das am Oſterſenntag ausgefallene Spiel gegen Red Sor HC Zürich holte die Univerſität dann am Nach⸗ mittag nach und auch hier gelang ihnen ein, wenn auch nur knapper:0⸗Sieg. Zürich lieſerte kein ſchlechtes Spiel, war ſedoch nicht durchſchlagskräftig genug, um ſich gegen die prächtige Heidelberger Hintermannſchaft durchſetzen zu können. Der Univerſitäts⸗Sturm fand in dem Züricher Torwart ein ſchweres Hindernis und konnte diesmal nur ein einziges Tor erzielen, das allerdinas zum Siege ge⸗ nügte. HCcb konnte am Oſtermontag nicht an die über⸗ ragende Form des Sonmtags, der mit dem:2⸗Siege über Beckenham das höchſte Ergebnis bei den Herren gebracht hatte, anknüpfen. Der HC Hannover wehrte ſtch tapfer und unterlag nur:2, wobei allerdings der Sieg des HGH kaum gefährdet erſchien. Einen ausgezeichneten Kawpf lieferten ſich Siemens Berlin und Mainz. Bis zur Pauſe führten die Süddeutſchen:1, nach Seitenwechſel mußten ſte jedoch den Ausgleich der Berliner zulaſſen, ein Ergebnis, das beiden Mannſchaften gerecht wird. Auf beiden Seiten ſah man ein techniſch ſehr ſchönes Spiel, wobei die Stockſicherheit faſt ſämtlicher Spieler angenehm auffiel. Einen ſicheren:0⸗Sieg errangen die Damen des TW 46 Heidelberg über Gelſenkirchen, dagegen mußte die Jugend des Veranſtalters ſich knapp:5 der ausgezeich⸗ neten engliſchen Mannſchaft der Seaford College beugen. Das Spiel dieſer beiden beſten Mannſchaften des Jugend⸗ Turnters war wirklich eine beſondere Leiſtung, wobei der 1 Mannſchaft, als der glücklicheren Elf, der Sleg zufiel. Von den teilnehmenden Mannſchaften gefielen am beſten der HE und die Elf der Univerſität, die beide auch fämt⸗ liche Spiele ſiegreich geſtalten konnten. Red⸗Soxy H Zürich hatte ſeine beſten Spieler in dem Torwart ſowie dem Mittelläufer. Einige Spieler waren jedoch ſchwächer, wo⸗ runter die Geſamtleiſtung der Mannſchaft, die ſich übrigens ſehr hart einſetzte, etwas litt. Die Londoner Univerſität zeigte, ebenſo wie der HE Beckenham, rechniſch ſehr ſchöne Leiſtungen, das Zuſammenſpiel klappte jedoch nur teilweiſe, zudem waren bei beiden engliſchen Mannſchaften die An⸗ griffsaktionen meiſtens zu weich und verſpielt, um erfolg⸗ reich ſein zu können. Schwächer war die franzöſiſche Elf aus Lyon, die in ihren Leiſtungen von den deutſchen Ver⸗ einen Hannover, Siemens Berlin und Mainz glatt über⸗ troffen wurden. Sehr gut hielt ſich der Veranſtalter TW 46 Heidelberg, der lediglich im erſten Spiel gegen die Berliner überraſchend ſchwach war. Unterbaben⸗Oſt 05 Heidelberg— Plankſtabt Sandhanſen— Schwetzingen 2 —— 10. Seite/ Nummer 170 Dienstag, 14. April 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe ſparasn 5 LICHT SEIELE 5 esiogla? IEilensiel Lie letzten Spleltagel) Adolf Wohlbrüde Derkurier des Laren 1 Großes Vorprogramm! enen tel don. begleitet Sie bei jedem Wetter und Chem felnſgung Reparatur- und Bügel- Anstalt Haumüller 5 N 1, 14 Telefon 230 82 Sachgemäge APRITI ES u Samstag 18 mbelungenssel— Nos engeften. 20 Uhr Einziges Konxert in Südwestdeutschland Der Welt- Tenor B ENIAMINO immer haben Sie die Gewißheit, gut und modisch gekleidet zu sein. Klelderpſlege Anf..00,.10, 8. 20 Uhr Damen- Cabardin · Mäntel N 5 5 8 75 1 LI Umzüge Mk. 41. 48. 35. ö die schönste Stimme der Weit Ferntransvorte Damen- Cummi-Mäntel m. geſchloſſ. Mö⸗ 276 bel⸗Auto billig. und Pelerinen arten Rü.50 bis.50 In allen Vorverkaufsstellen. NMational⸗Theateruantem Dienstag, den 14. April 1936 Vorstellung Nr. 27/2 ö Miete A Nr. 21 Sondermiete A Nr. 115 Ene Frau ohne Bodeutun Ein Schauspiel aus der Gesellschaft von Oscar Wilde Neubearbeitet von Karl Lerbs Anf. 20 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Nous Theater fiosongarten Dlenstag. den 14. 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Grund- u. Hauptſchule Mannheim. Wie in den Schulen bereits be⸗ kanntgegeben, finden ſich auf Schul⸗ jahrsbeginn in den ihnen bezeich⸗ neten Schulräumen ein: a) Die Schulpflichtigen des 2. bis 8. Jahrgangs am Mittwoch, dem 15. April, vormittags 10 Uhr; b) die S am Donners⸗ tag, dem 16. April 1936, vor⸗ mittags 9 Uhr. Fortbildungsſchule. Gemäߧ 9 des Geſetzes vom 19. Juli 1918, die allgemeine Fort⸗ bildungsſchule betr., ſind Knaben drei Jahre und Mädchen zwei Jahre nach ihrer Entlaſſung aus der Volksſchule zum Beſuche der Fort⸗ bildungsſchule verpflichtet. Durch ortsſtatutariſche Beſtimmung iſt die Fortbildungsſchulpflicht der Mädchen in Mannheim ſeit Oſtern 1923 auf drei Jahre ausgedehnt. Eltern oder deren Stellvertreter, Arbeits- oder Lehrherren haben die in ihrer Obhut ſtehenden Fort⸗ bildungsſchulpflichtigen zur Teil⸗ nahme am Fortbildungsſchulunter⸗ richt anzumelden und die zum Be⸗ ſuch desſelben erforderliche Zeit zn gewähren.— Zuwiderhandlungen werden beſtraft. Fortbildungsſchulpflichtige Haus⸗ angeſtellte uſw., die von auswärts kommen, ſind ſofort anzumelden, ohne Rückſicht darauf, ob ſie ſchon in ein feſtes Dienſtverhältnis ge⸗ treten oder nur verſuchs⸗ 1525 probeweiſe aufgenommen ſind. 1 Stabtſchnlamt. 6 5