8 Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreife Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18. Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W. Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General Anzeiger; Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim — Pfennig, 79 n „ Familien- und „reiſe. Allgemein gültig Bei Zwangsvergleichen oder Kon„raß gewährt. Keine Gewähr für Anzeig zasgaben, an beſonderen Plätzen und für fer ite Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 20. April 1936 14. Jahrgang Nr. 80 —— England nicht mehr für milltäriſche Sanktionen Baldwin zum Abeſſinienſtreit Völkerbundsſatzungen ſollen zum Geſetz der Welt werden England arbeitet für die kollektive Sicherheit — London, 19. April. Miniſterpräſident Baldwin hielt am Samstag⸗ nachmittag vor der Unioniſtiſchen Vereinigung in Worceſter eine Rede. Baldwin kam dabei u. a. auch auf ſeine angeblichen Rücktrittsabſichten zu ſprechen. Er erklärte, daß er ſich dieſen Zeitpunkt ſelbſt aus⸗ ſuchen werde. Er habe aber nicht die Abſicht, im Amt zu bleiben, wenn er fühlen ſollte, daß er der Auf⸗ gabe nicht mehr gewachſen ſei. Im übrigen glaube er, ſo erklärte er unter Gelächter, er könne an den fünf Fingern ſeiner Hand die Namen derjenigen herzählen, die bereit ſeien, ſein Amt zu übernehmen und ſich außerhalb einer Irrenanſtalt befänden. Der Miniſterpräſident wies darauf hin, daß es in den letzten Jahren zwei Ereigniſſe von Weltbedeu⸗ tung gegeben habe: die Wiederbewaffnung Deutſchlands und den Verſuch, die Völ⸗ kerbundsſatzung durchzuführen. Das Zuſammenwirken dieſer beiden Ereig⸗ niſſe habe es ihm klargemacht, daß er die Rüſtung Englands vermehren müſſe, wenn dieſes Land ſeinen Verpflichtungen unter dem Völkerbund nachkommen wollte. Ei freies Land befände ſich in gewiſſer Hinſicht gegenüber einer Diktatur im Nachteil, es ſei mit⸗ unter zwei Jahre hinter der Diktatur zurück. Die britiſche Regierung habe die Vollmacht zur Wieder⸗ aufrüſtung bei den Wahlen erhalten, die zur rech⸗ ten Zeit erfolgt ſeien. Er bedauere, daß der Völkerbund niemals die ge⸗ ſamten Völker der Welt umfaßt habe und insbeſon⸗ dere, daß die Vereinigten Staaten, Deutſchland und Japan, oͤrei der größten Mächte, außerhalb ſtünden. Ihr Fehlen gebe der Auferlegung von Sanktionen ein geringeres Gewicht, als wenn ſie ebenfalls an ihnen teilnähmen, jedoch ſei ſeſtzuſtellen, daß die dem Völkerbund angehörenden Völker, obwohl ſie nicht in der Lage geweſen ſeien, den Kriegsbeginn zwiſchen Italien und Abeſſinien zu verhindern, alle vorge⸗ ſchriebenen kollektiven Maßnahmen ergriffen hätten, indem ſie den Angreifer beſtimmt und ihm gewiſſe Sanktionen auferlegt hätten. Die Erfahrung hätte gezeigt, daß ſich zwei Dinge herausgebildet hätten: 1. Es gäbe keinerlei wirk⸗ ſame Maſchinerie, einen Krieg zu verhindern, bevor er begonnen habe, wenn eine Partei entſchloſſen ſei, zum Kriege zu ſchreiten und die Streitfragen keiner Erörterung und keinem Schiedsverfahren zu u iter⸗ werfen. 2. Es habe ſich ergeben, daß Sanktionen nur langſam wirkten, und daß ſie einen großen Teil ihrer Macht verlören, wenn ſie nicht unterſtützt wür⸗ den durch jene letzte Maßnahme, die in einer Blockade oder der Gewaltanwendung beſtünde. Bei der gegenwärtigen Zuſammenſetzung des Völkerbundes ſei es aber ſchwierig, zu ſehen, wie man zu einer Uebereinſtimmung über die Herbeiführung einer Blockade kommen könne. Baldwin erinnerte daran, daß er Genf erklärt habe, Großbritannien werde, ſomweit eine kollektive Aktion geſichert ſei, dieſe mitmachen, aber nicht ſchneller und nicht langſamer als andere Länder, und nur mit allen zuſammen. ö In ſeinen weiteren Ausführungen wandte ſich Baldwin dagegen, daß man einzelne Perſönlichkeiten, wie zum Beiſpiel Eden, für die Völkerbunds politik verantwortlich mache. Eden werde von der italieni⸗ ſchen Preſſe mit einem Mangel an Mäßigung ange⸗ griffen, wegen einer angeblichen antiitalieniſchen Politik, was tief zu bedauern ſei. Dieſen Angriffen lägen anſcheinend Mißverſtändniſſe zugrunde. Er wünſche daher klarzustellen, daß der Außenminiſter in dieſer Frage nicht eine perſönliche Politik führe, ſondern daß es ſich um die Politik der ge⸗ ſamten britiſchen Regierung handle. Er ſei überzeugt, daß dieſe Politik von einer über⸗ wältigenden Mehrheit des engliſchen Volkes unter⸗ ſtützt werde. Hier handele es ſich nicht um eine anti⸗ italieniſche Politik. Dieſe Politik erſtrebe weder die Beſiegung noch die Erniedrigung Italiens, ſondern 1 55 lediglich die Befolgung der Völkerbundsſatzung 1. Großbritaun en wünſche, daß die Völkerbunds⸗ ſiatzung zum Geſetz der Welt werde. Wenn man die Hoffnung hierauf nicht aufgeben wolle, ſei man verpflichtet, den Völkerbund zu unter⸗ ſtützen, ſobald die Völkerbundsſatzung gebrochen werde. Das verſtehe die Welt, und es ſei ein ſchwerer Fehler von Itakien, daß es das nicht verſtehe. Baldwin erklärte, daß er einige wichtige Worte über die kollektive Sicherheit ſagen wolle. Es ſei leicht, alle Schwierigkeiten damit abzutun, daß man exkläre, die kollektive Sicherheit werde ſchon alles in Ordnung bringen. Das ſei der Fall, wenn ſie durchgeführt werden könne. Er wünſche jeoͤoch, ganz offen zu ſagen: „Wir arbeiten für die kollektive Scecherheit und werden für ſie arbeiten. Wir haben ſie aber nicht erreicht, und wir haben noch einen beträchtlichen Weg zurückzulegen, bevor wir ſie erreichen werden. Die kollekt oe Sicher⸗ heit wird niemals funktionieren, weun nicht alle Nationen, die an ihr beteiligt ſind, gleich⸗ zellig und gemeinſam einen Angreifer mit Sanktionen bedrohen und ihn bekriegen, wenn das notwendig iſt. Aber das heißt, daß die Nationen, die an der kollektiven Sicherheit beteiligt ſind, hierzu bereit ſein müſſen!“ Daher habe er bei den Wahlen erklärt, daß er künf⸗ tig niemals wieder die Zuſtimmung zu Sanktionen geben werde, wenn ihm das engliſche Volk nicht die Vollmacht für eine Wiederbewaffnung und Wieder⸗ aufrüſtung gebe. Er bedauere die Art und Weiſe, in der einige Leute, ſelbſt ſolche mit pazifiſtiſchen Neigungen, leichtfertig von der kollektiven Sicherheit und der Rolle Englands in ihr ſprächen. Dieſe Leute täten ſo, als ob man feſtſetzen könne, wieviel und wie wenig die verſchiedenen Nationen des Völ⸗ kerbundes zu ihr beitragen ſollten. Wenn der Schrecken eines neuen Krieges über dieſe Welt komme, werde es aber keine„begrenzten“ Verpflichtungen mehr geben. Jeder Mann, jede Frau und jedes Kind werde eingeſetzt werden müſ⸗ ſen. Das ſei der Grund, warum man alle Energien, alle Hoffnungen dafür einſetzen müſſe, daß der Krieg nicht komme. Er habe oft genug darauf hiungewieſen, daß der nächſte Krieg das Ende der Ziviliſation in Europa bedeute. Das wäre um ſo ſicherer, wenn die Völker Europas ihr Wort brächen und ihre Unterſchrift ver⸗ leugneten und wieder Giftgas in Europa verwende⸗ ten. Wenn das geſchähe, ſo würde dieſer Krieg alle Völker in Europa vernichten und nur noch eine Anarchie von einem Ende zum anderen Ende übrig⸗ laſſen. Er wolle jedoch nichts Endgültiges über die An⸗ wendung von Giftgaſen in Abeſſinten ſagen. Wenn die Behauptungen über die Anwendung von Gift⸗ gaſen wahr wären— und er habe allen Grund, an⸗ zunehmen, daß das der Fall ſei—, ſo ſehe er fol⸗ gende Gefahr? Wenn eine große Nation in Europa trotz ihrer Unterſchrift unter das Genfer Protokoll ſolche Gaſe in Afrika verwende, was für eine Garantie gäbe es dafür, daß ſie nicht auch in Europa verwendet würden? Dies ſei ein Grund mehr, um den Weg des Friedens weiter zu verfolgen. Wenn der Völkerbund nicht alles erreicht habe, was man erhofft habe, ſo müſſe man beſtrebt bleiben, die kol⸗ lektive Sicherheit doch zu erreichen, indem man ſuche, feſtzuſtellen, was für eine weitere Europa notwendig ſei, damit dieſe Gaſe nicht ver⸗ wendet würden. Er könne aber nicht ſagen, was für Ausſichten dafür vorhanden ſeien. Mniſterpräſident Baldwin ſchloß nach einem Hin⸗ weis auf die deutſchen Friedensvorſchläge mit der Feſtſtellung, daß der Führer n der Lage ſei, den Frieden in Europa zu garantieren. (Weltbild,.) Garantie in Der Führer Zum 20. April von Fritz Hirſchner. Das Haus, in dem er geboren iſt, ſteht jenſeits der Grenze. Das Werk, das er errichtete, aber ruht mitten in unſer aller Herzen. Das ſind die beiden Tatſachen, die das Leben des Mannes begrenzen, der am 20. April ſeinen 47. Geburtstag feiert. Still, wie es ſeine Art iſt. hat er den Tag ſtets verlebt. Der wahre Glückwunſch liegt darum auch in der Tat, die der einzelne für die Gemeinſchaft vollbringt, in der Geſinnung, mit der er den Sinn für die Volksgemeinſchaft beweiſt, und in dem Glau⸗ ben, mit dem er an des Volkes Zukunft baut. Es iſt ein gerader Weg, der aus dem einfachen Haus in Braunau hineinführt mitten ins deutſche Herz. Ihn begrenzen Hingabe und Pflicht, Treue und Selbſt⸗ verleugnung um des Volkes willen. Ihn zeichnete Not und Glaube, Entſagung und Vertrauen in glei⸗ cher Weiſe. Und ihn meiſterte eine Perſönlichkeit, die zu allen Zeiten ſagen konnte, ſie habe nichts anderes als Leitſtern gehabt denn das eine Unver⸗ gängliche: Deutſchland. * Männer machen die Geſchichte; nicht Mäuler und nicht ſchwankende Rohre; nicht Klaſſen und nicht Stände; ſondern Charaktere, die auch in trüben Ta⸗ gen den Mut behalten, aufrecht zu ſtehen. Nicht Pöſt⸗ chenjäger, die ihr Amt gern drangeben, um ein beſ⸗ ſeres einzutauſchen, ſondern Führer, die ihr Leben freudig hingeben für die Gewißheit, dem Volke ge⸗ dient zu haben. Und nicht Mehrheiten, die wechſeln und verfliegen wie die Spreu vor dem Wind, ſon⸗ dern Kämpfer, die den Glauben an ihre Sendung im Herzen tragen. Führer und Pöſtchenjäger— an beiden iſt die deutſche Geſchichte reich. Nur, daß von den einen noch in Jahrhunderten geredet wird, während der Name der anderen längſt vergeſſen iſt. Denn die Geſchichte iſt gerecht. Sie mißt den Mann nach ſei⸗ nem Herzen und wertet nicht die ſchönen Worte, ſondern die dem Volk gebrachte Tat. Daß ſie trotz⸗ dem eine Kette opfervoller Hingabe iſt, erfüllt uns Deutſche mit ſtolzer Freude, iſt es doch das Volk und ſeine Sehnſucht, das ſich in den Großen der Vergan⸗ genheit ſpiegelt. * Die politiſche Geſchichte des erſten Deutſchen Rei⸗ ches iſt nicht eine Geſchichte der Einheit, ſondern der Zerſplitterung geweſen. Während Frankreich in ſei⸗ nem Königtum zugleich die erſte nationalpolitiſche Formung des Volkes fand, und während England in Oliver Cromwell der nationale Geſtalter erſtand, ſank das Deutſche Reich durch die innere Zerriſſen⸗ heit zu einer Ohnmacht herab, die ihren tiefſten Stand in jener Stunde erreichte, da die Rheinbund⸗ fürſten ihre Pflicht aufſagten und die Niederlegung der Kaiſerkrone 1806 das erſte Reich beendete. Es iſt das Meiſterwerk Bismarcks geweſen, aus dieſem politiſchen Chaos das zweite Reich zu errichten. Ihen die große politiſche Führung zu ſichern, mußte er denen überlaſſen, die ſein Erbe antraten. Daß ſie es nicht vermochten, wiſſen wir. Warum ſie es nichk vermochten, ſpüren wir nun, da wir im Rückblick auf das Einſt und im Vergleich mit der Gegenwart ab⸗ ſchätzen können, was echtes Führertum vom Amt und Führung von Regierung unterſcheidet. l Oft hat unſer Volk in der Geſchichte durch tiefe Täler gehen müſſen. Selbſt das Genie des großen Königs konnte es davor nicht bewahren. Aber wo der Funke glüht, da reißt ein Mann ſein Volk aus der Not zu neuer Zukunft. Und wo ein Führer ſteht, bricht neuer Glaube aus der Volksſeele. Wo er fehlt jedoch, ſcheitert das an Kräften reichſte Volk. Dent das Volk gleicht dem Heer: das Heer iſt an ſich eine Kraft, es wird aber eine Macht erſt durch die Jüh⸗ rung, die dieſer Kraft die Richtung gibt. Und das Volk wird eine Macht erſt durch den Führer, der ſei⸗ nem Wollen ein Ziel, ſeiner Sehnſucht eine Erfül⸗ lung gibt. Das aber unterſcheidet ihn gerade von dem Parlamentarier, daß jener ſich von einer Maſſe führen laſſen will, während ſich der Führer das Volk in dem Sinn ſchmiedet, daß er Urkräfte freimacht, aus denen er ſelbſt ſeine Berufung empfangen hat. Parlamentariſche Zeiten ſind darum zwar ein gutes Feld für Demagogen, den wahren Erfolg aber haben für ihre Völker immer nur die Männer erſtritten, die das Mandat nicht aus irgendwelchen Koalitionen nahmen, ſondern ihre Sendung in der eigenen Bruſt trugen. . Die Geſchichte mißt ein Zeitalter nicht nach dem Namen und dem Syſtem, ſondern nach der Leiſtung. Und ſie wertet nicht den Einzelvorgang, ſondern die ganze Lebenserſcheinung eines Volkes. In ihrem Mittelpunkt ſteht der politiſche Wille. Ihr Geſtalter iſt der Charakter. Beſteht doch ein Volk nicht nur aus einer Reihe politiſcher Erſcheinungen, wie es der Parlamentarismus ſo gern ſehen will, ſondern es umfaßt in Höhe und Tiefe alles, was an Lebensäußerung in den Menſchen ruht. Weshalb auch der in die Irre gehen muß, der eine Reform Deutſchland durch das Tal der Maas unmöglich machen. 2. Seite/ Nummer 180 Neue Maunheimer Zeitung! Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. April 19386 der Zuſtände etwa von einem politiſchen Umſchwung allein erhofft. Parlamentarier mögen ſich damit ge⸗ kügen laſſen, durch ihre Koalitionsarithmetik ein politiſches Syſtem wieder um einige Wochen„ge⸗ rettet“ zu haben. Der wahre Führer weiß, daß die Entſcheidung über ſein Werk nicht in Parlamenten geſprochen wird, und auch nicht auf dem Felde der politiſchen Einzelerſcheinung liegt, ſondern ſteht und fällt mit der Frage, ob es ihm gelingt, in den Her⸗ zen aller den Brand zu entzünden, daß ſie Ideen⸗ träger werden und Bekenner ſeines Willens. *. Oftmals verlor ſich im Laufe der Jahrhunderte das deutſche Volk in die Irre. Die Zwietracht über⸗ ſchattete jede große Idee; die Kämpfe um Einheit und Freiheit, wie das Ringen um die wahre Füh⸗ rung, den Zuſammenklang von Volk und Staat. Aber wiederum erſtand nach Weltkrieg, Umſturz, Inflation und geiſtigem Chaos den Deutſchen der Mann, der das Werk Bismarcks vollenden ſollte, indem er Volk und Staat zu einer Einheit ſchweißte und aus dem Gären und Brodeln der Meinungen das geſtaltete, was Sehnſucht der Deutſchen durch die Jahrhunderte war— das einige deutſche Volk. Durch die Kreide der Champagne und die Schlamm⸗ löcher Flanderns trug Adolf Hitler ſeinen Glauben an Deutſchland, bewies er ihn durch die Tat. Und aus dieſem Glauben an Deutſchland pflanzte ein Mann mitten in all der Not und dem Elend der erſten Nachkriegszeit ſein Banner auf, griff einer die deutſche Aufgabe an, ſo wie ſie der Ruf der Ge⸗ ſchichte an ihn richtete. Ueber drei Jahre lenkt Adolf Hitler bereits die Geſchicke des Deutſchen Reiches. Sie haben ein neues erſtehen laſſen, das herausgeboren wurde aus der Grabengemeinſchaft des Weltkrieges und getragen wird von jenem Geiſte ſoldatiſcher Pflicht, der ſtets„das wahre Weſen deutſch“ aus⸗ machte. Wenn wir alle in dieſer Stunde einen Blick zurückwerfen auf die Spanne, die Deutſchland ſeit⸗ dem durcheilte und an die großen Entſcheidungen denken, die ſie brachten, dann dürfen wir am Ge⸗ burtstag des Führers und Reichskanzler dankerfüllt und gläubig ſagen: Deutſchland iſt auferſtanden! Und es iſt auferſtanden unter der Führung und im Geiſte des Mannes, von dem ein ſchwediſcher Uni⸗ verſitätsprofeſſor ſchrieb:„Alle Nationen, die im Weltkrieg gekämpft haben, huldigen dem unbekann⸗ ten Soldaten. In Paris ruht der unbekannte Sol⸗ dat unter dem„Are de triomphe“. In London ſchläft er ſeinen letzten Schlaf unter dem ſchwrazen Mar⸗ mor der Weſtminſter⸗Abtei. In Berlin aber reſi⸗ diert er im Reichskanzlerpalais iw der Wilhelm⸗ ſtraße. Deutſchland iſt das einzige Land, in dem der unbekannte Soldat nicht tot iſt, ſondern lebt!“ Die Beiſetzung des Votſchafters von Hoeſch — Dresden, 19. April. Kurz vor 12 Uhr erreicht der Trauerzug die Kirche. Hier ſtehen wiederum Ehrenſtürme der SA und SS, der Marine⸗SA, der Politiſchen Leiter, des Nock und eine Ehrengefolgſchaft der HJ. Hun⸗ derte von Trauergäſten füllen das Kirchenſchiff. Die Geiſtlichen der Trinitatiskirche geleiten den nun⸗ mehr auch mit dem Kranz des Führers geſchmückten Sarg zum Katafalk am Altar. Rechts vom Sarge des koten Botſchafters nehmen Reichsaußenminiſter von Neurath und der engliſche Botſchafter in Ber⸗ lin, Sir Erie Phipps, links die Angehörigen des Verſtorbenen Platz. Dann ſpricht Pfarrer Grün⸗ nagel⸗Aachen, ein Freund des Verſtorbenen. Unter leiſen Orgelklängen erfolgt dann die Kranznieder⸗ legung. Dann wird der Sarg zum Erbbegräbnis der Familie Hoeſch auf den Trinitatis⸗Friedhof ge⸗ leitet. Hier widmet Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath dem Verſtorbenen den letzten Gruß. Bolſchafter von Hoeſch, ſo ſagte er, habe in nie ver⸗ ſagender Arbeitskraft auf verantwortungsvollſtem Pyſten und voller Hingabe in ſchwerſter Zeit dem Vaterlande gedient. Unter den Klängen des Parademarſches der Garde⸗ reiter traten dann die Trauergäſte an das Grab, um dem Toten die letzte Ehre zu erweiſen. „Geſchwader Hindenburg“ 0 Ein Vefehl des Führers — Berlin, 19. April. Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt nachſtehen⸗ den vom Führer und Reichskanzler aus Anlaß ſei⸗ nes Geburtstages erlaſſenen Befehl bekannt: Die mir vom Deutſchen Reichskriegerbund Kyff⸗ häuſer geſtifteten Flugzeuge habe ich auf Vorſchlag des Reichsminiſters der Luftfahrt und Oberbefehls⸗ habers der Luftwaffe in einem Fliegergeſchwader vereinigt. Dazu befehle ich: Das Fliegergeſchwader Greifswald führt fortan die Bezeichnung „Geſchwader Hindenburg“. Die Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften tragen am Rock ein Erinnerungsband mit dem Na⸗ men:„Geſchwader Hindenburg“. Nähere Beſtimmungen darüber erläßt der Reichs⸗ miniſter der Luftfahrt. 22 det richt des Her, Ausſchufte Es iſt mein Wille, mit der Verleihung dieſes Na⸗ mens an ein Fliegergeſchwader der überragenden Perſönlichkeit unſeres verewigten Generalfelömar⸗ ſchalls auch in der Luftwaffe den gebührenden Ehren⸗ platz zu ſichern und in der Geſtalt des großen Feld⸗ herrn aus dem Weltkrieg der ſtarken Verbundenheit des jungen Wehrmachtsteiles mit dem alten ruhm⸗ vollen Heer Ausdruck zu verleihen. Der Name„Hindenburg“ ſchließt eine ganz beſon⸗ dere Verpflichtung in ſich. Ich vollziehe dieſen Erlaß in der Gewißheit, daß das Geſchwader„Hindenburg“ durchdrungen von der hohen Bedeutung der ihm übertragenen Ueber⸗ lieferung— ſich in Geiſt und Leiſtung dieſer beſon⸗ deren Verpflichtung ſtets gewachſen zeigen wird. gez. Adolf Hitler.“ Außergewöhnlich gemäßigt — Genf, 19. April. Am Samstag hat der Dreizehner⸗Ausſchuß den Schlußakt der Genſer Tagung vollzogen und den von Madariaga vorbereiteten Bericht genehmigt, in dem das Scheitern der Schlichtungsverſuche feſt⸗ geſtellt wird. Der Bericht des Ausſchuſſes über die Beſprechungen, die zwiſchen Madariaga und Avenol einerſeits und den italieniſchen und abeſſiniſchen Vertretern andererſeits ſtattgehabt haben, iſt in Inhalt und Ton außergewöhnlich gemäßigt. In ihm wird einzig und allein die Tatſache feſtgeſtellt, daß die Friedensbemühungen des Dreizehner⸗Ausſchuſſes ge⸗ ſcheitert ſeien, ohne daß Italien oder Abeſſinien mit der Schuld an dieſem Mißerfolg belegt werden. Der aus zwei Teilen beſtehende Bericht, der am Montag dem Rat vorgelegt werden wird, beſchäftigt ſich in ſeinem zweiten Abſchnitt mit den Anſchuldi⸗ gungen über„grauſame Kriegsführung und die Verwendung von Giftgaſen während der oſtafrika⸗ niſchen Kämpfe“. Auch in dieſem Fall ſieht der Aus⸗ ſchuß davon ab, gegen einen der Kriegführenden ein Urteil auszuſprechen, ſondern beſchränkt ſich viel⸗ mehr nur darauf, den beiden kriegführenden Mäch⸗ ten die Berichte des juriſtiſchen Ausſchuſſes abſchrift⸗ lich zuzuleiten, die eine Zuſammenfaſſung des von Abeſſinien, England und Italien vorgelegten Be⸗ weismaterials darſtellt. Mittlerweile iſt im Völkerbundsſekretariat auch ein Telegramm des Negus eingegangen, in dem Kaiſer Haile Selaſſie betont, daß„Abeſſinien mehr als je entſchloſſen iſt, den unwürdigen Ein⸗ dringling aus ſeinem Hoheitsgebiet hinauszuwerfen“. Der Negus gibt weiterhin ſeiner Enttäuſchung über die Arbeit des Dreizehner⸗Ausſchuſſes Ausdruck: „Nach einer Zeit langen Wartens iſt Abeſſinien be⸗ rechtigt, ſich zu fragen, ob der Grundſatz der kollek⸗ tiven Sicherheit nicht nur ein toter Buchſtabe ſei.“ Im Anſchluß hieran ſpricht der Negus die Hoffnung aus, es möge dem Völkerbund doch noch gelingen, den Krieg zu einem Ende zu bringen. Befriedigung in Paris über die Wendung in Genf — Paris, 19. April.(U..) Während der Völkerbundsrat ſich vorbereitet, am Montag zuſammenzutreten, um formell das Miß⸗ lingen der Friedensbemühungen feſtzuſtellen, geben franzöſiſche offizielle Kreiſe am Samstag ihrer Be⸗ friedigung über den wichtigen, wenn auch nur mit⸗ Belgien- das ſtühlerne Tor Frankreichs Die belgiſche Maginotlinie— Zu wenig Soldaten um die Linie zu bemannen? — Paris, 18. April.(U..) Gleichzeitig mit dem Abſchluß der Generalſtabs⸗ beſprechungen in London verlautet in Paris, daß Belgien nicht über genügend Soldaten verfüge, um ſeine Grenzbefeſtigungen aus⸗ reichend zu bemannen. Dieſe belgiſche Verteidigungslinie, die ſich in dem kleinen Lande mit nur 8 Millionen Einwohnern über eine Länge von etwa 300 Kilometer ausdehnt, nähert ſich ſchnell ihrer Vollendung und ſtellt in Wirklichkeit eine Fortſetzung der Maginot⸗Linie dar, die ſie nach der Meinung mancher franzöſiſcher Sach⸗ verſtändiger an Verteidigungsſtärke ſogar über⸗ trifft. Sowohl die Grenze gegen Deutſchland als auch die gegen Holland iſt befeſtigt und damit iſt Belgien Frankreichs ſtählernes Tor geworden. Sachverſtändige ſind der Meinung, daß das beſtehende Mißverhältnis zwiſchen ſeinem Verteidigungsſyſtem und ſeiner militäriſchen Stärke der Anlaß war, warum Belgien bei den General⸗ ſtabsbeſprechungen darauf beſtanden haben ſoll, daß Frankreich und England die Zuſage geben, im Kriegsfalle eine genügende Zahl Soldaten zur Be⸗ mannung der belgiſchen Befeſtigungswerke zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Das Maas⸗Tal ſtellt heute wie in der Vergan⸗ f genheit das Nervenzentrum Belgiens dar und das ſoll einen Durchmarſch Die Belgier ſind bei der Anlegung der Werke nicht dem Beiſpiel der Maginot⸗Linie gefolgt, ſondern haben mehrere hintereinanderliegende Li⸗ nien angelegt, die mitunter bis zu ſechs Stu⸗ ſen anſteigen. Die erſte Linie beſteht aus einer Reihe ſtark betonierter Panzertürme, die nahe an der Grenze verteilt ſind und alle Zugänge zum Lande beherrſchen. Sollte es einem Feinde gelin⸗ gen, dieſe Linie zu durchbrechen, ſo würde er auf ein Verteidigungsſyſtem ſtoßen, das der Maginot⸗ Linie ähnelt. Dieſe Linie wurde von einem belgi⸗ ſchen Offizier beſchrieben als gebildet aus zahl⸗ neue Verteidigungsſyſtem reichen ultramodernen Forts ähnlich denjenigen in Elſaß⸗Lothringen. Aeußerlich kann man nichts er⸗ kennen. Unterirdiſch jedoch nehmen die Befeſtigungs⸗ werke Räume von 10—20 Hektar ein, die aus Un⸗ terſtänden, Lagern, Forts, Batterien uſw. beſtehen. Das Artilleriefeuer aus dieſen Forts kann außer⸗ ordentlich wirkungsvoll ſein, obwohl nur wenige Mann notwendig ſind, um einen ſolchen Punkt zu halten. 5 „Unſer ganzes Verteidigungsſyſtem beſteht aus anfeinanderfolgenden Linien, die durch verſchieden⸗ artige Maßnahmen verſtärkt ſind, wie minierte Brük⸗ ken, getarnte Unterſtände und völlig unſichtbare kleine Panzertürme, die wichtige Punkte beherrſchen. Namur und Lüttich ſind von zahlreichen Forts um⸗ geben. Tatſächlich beſteht die ganze Verteidigung aus ſechs Linien.“ Eines der größten belgiſchen Forts iſt das von Eben⸗Emael in der Nähe des Zuſammenfluſſes der Maas und des Albert⸗Kanals. Es handelt ſich eigentlich nicht um ein Fort, ſondern um 120 Mor⸗ gen befeſtigtes Gebiet, das gegen ſtarke Artillerie⸗ angriffe weniger empfindlich iſt, als dies bei einer auf kleinem Raum zuſammengedrängten Anlage der Fall wäre. Der Albert ⸗Kanal, der an der holländiſchen Grenze entlangläuft, bildet dort die Hauptverteidi⸗ gungslinie. Der Kanal durchſchneidet die Hügel⸗ kette, die befeſtigt worden iſt. Den ganzen Kanal entlang ſind Beton⸗Unterſtände, kleine Panzertürme und andere Verteidigungsanlagen zur Beherrſchung des Tales errichtet worden. Der Kanal verläuft von Antwerpen nach Lüttich und bildet mit den Linien ſüdlich von Lüttich einen rechten Winkel, ſo daß dort eine eventuelle Flanken⸗Bewegung abgewehrt wer⸗ den kann. Um dieſe umfangreichen Befeſtigungsanlagen be⸗ mannen zu können, benötigt Belgien aktive militä⸗ riſche Unterſtützung von ſeinen Bundesgenoſſen. Das iſt der Grund, warum die Forderung nach techniſch ausgebildeten franzöſiſchen und engliſchen Truppen von den belgiſchen Delegierten bei den Generalſtabs⸗ beſprechungen geſtellt wurde. telbaren diplomatiſchen Sieg Ausdruck. Die Atem⸗ pauſe in der italieniſch⸗abeſſiniſchen Kriſe, während der nicht nur eine Verſchärfung der Sanktionen hinausgeſchoben, ſondern auch die allgemeine Span⸗ nung etwas gelöſt wird, wird in Frankreich will⸗ kommen geheißen, da man nunmehr die ganze Auf⸗ merkſamkeit auf die Wahl richten kann, deren letzte Woche ſich durch beſondere Konzentration der Be⸗ mühungen um die Wähler auszeichnet. Vier Haupt⸗ gründe bedingen die Befriedigung der franzöſiſchen Oeffentlichkeit über die Genfer Entwicklung: 1. Die Befürchtungen über eine Ausdehnung der Sanktionen, die in der franzöſiſchen öffentlichen Mei⸗ nung auf heftige Kritik hätte ſtoßen müſſen, ſind nunmehr ſo gut wie völlig beſeitigt. 2. Die politiſche Atmoſphäre für die Wahlen iſt jetzt geklärt, und die Regierung ſieht ſich nicht in der unangenehmen Lage, Entſcheidungen von weittragen⸗ der Bedeutung am Vorabend einer Wahl treffen zu müſſen. 3. Vielleicht das wichtigſte Ergebnis für Frank⸗ reich iſt die Tatſache, daß es durch die Verſchiebung der Sitzung des Achtzehner⸗Ausſchuſſes bis nach den franzöſiſchen Wahlen den Franzoſen gelungen iſt, die Rheinlandfrage mit dem oſtafrikaniſchen Konflikt in Verbindung zu bringen, ſo daß es mit ſeiner dauernd vertretenen Anſicht, dieſe beiden Angelegenheiten müßten als Parallel⸗Fragen behandelt werden, durch⸗ gedrungen iſt. 4. Eine ſichtliche Beſſerung der Beziehungen zu England konnte erzielt werden, ohne daß das fran⸗ zöſiſche Verhältnis zu Italien auf eine zu große Kraftprobe geſtellt werden mußte. ** Paul⸗Boncvur vertritt Frankreich allein im Rat In amtlichen franzöſiſchen Kreiſen erklärt man am Samstag, daß Staatsminiſter⸗Haul⸗Bon⸗ cvur am Montag in Genf Frankreich allein ver⸗ treten werde. Außenminiſter Flandin werde nur dann nach Genf reiſen, wenn dort wichtige Aende⸗ rungen in der politiſchen Stimmung eintreten ſoll⸗ ten. Doppelpoſten für die Geſandtſchaften in Addis Abeba — Addis Abeba, 13. April.(U..) Die Geſandtſchaften in Addis Abeba, die nicht, wie oͤie engliſche, einen eigenen militäriſchen Schutz haben, bekamen für die Nachtzeit von der ſtädtiſchen Poltzei, zwei Doppelpoſten geſtellt. Die Straße von Deſſie nach Addis Abeba, die die italieniſchen Truppen zum Vormarſch benutzen, ver⸗ läuft in der Stadt zuerſt im Geſandtſchaftsviertel. Sie ſtößt zuerſt auf die engliſche Geſandtſchaft, führt dann kurz an der belgiſchen Geſandtſchaft und in etwa 400 Meter Entfernung an der deutſchen Ge⸗ ſandtſchaft vorbei in das Stadtinnere. Im Falle eines Einrückens der Italiener müßten dieſe alſo zuerſt in das Geſandtſchaftsviertel einrücken. Die belgiſchen militäriſchen Berater verlaſſen Abeſſinien — Addis Abeba, 19. April.(U..) Die belgiſchen Offiziere in Addis Abeba, die früher abeſſiniſche Soldaten ausbildeten und neuer⸗ dings wichtige Polizei⸗Poſten innehatten, haben mittlerweile die abeſſiniſche Hauptſtadt verlaſſen und ſi chheute mit der Bahn auf die Reiſe nach Dſchibutt begeben. Auch der ſchwediſche Graf Roſen, der Füh⸗ rer eines Rot⸗Kreuz⸗ Flugzeuges iſt, hat heute eben⸗ falls Addis Abeba verlaſſen, um ſich nach Aegypten zu begeben, von wo aus er— wie er erklärt— mit einem neuen engliſchen Rot⸗Kreuz⸗Flugzeug wieder in Abeſſiniens Hauptſtadt zurückkehren wolle. Scharfe Sprache des, Giornale d Italia“ gegen England — Rom, 19. April. Unter Berufung auf einen von Winſton Churchill im„Evening Standard“ veröffentlichten Muſſatz ſpricht das halbamtliche„Giornale'Italia“ unter ſchärfſten Anklagen gegen England von einem italieniſch⸗engliſchen Konflikt, der gegen alle Abſich⸗ ten Italiens von einigen engliſchen Kreiſen, ſo beſonders„von einigen Exponenten des engliſchen Kolonialminiſteriums, ſeit langem unter Mißachtung der vertraglichen Beſtimmungen und Rechte Italiens geradezu gewollt werde.“ Angefangen mit dem Zwiſchenfall von Ual Ual, der in dem Geſamtbild mehr als geheimnisvoll bleibe, ſei die Haltung Englands ſchroff italien⸗ feindlich geweſen, während London gleichzeitig zu⸗ gunſten Abeſſiniens eine geheimnisvolle Schutzherr⸗ rolle geſpielt habe. In dem ganzen Konflikt ſei die Rolle Englands immer wieder die einer gewollten Herausforderung Italiens und einer hartnäckigen Unterſtützung Abeſſiniens geweſen. Während Eden Italien das lächerliche Linſengericht unwirtlichen Wüſtengeländes angeboten habe, habe England Waffen und Munition nach Addis Abeba geſandt und damit den Kriegsgeiſt Abeſſiniens geſchürt. „Ohne die Anregungen, Verſprechungen und For⸗ derungen der engliſchen Berater hätte Abeſſinſen“, ſo ſchreibt das Blatt,„nicht in ſeiner gefährlichen und herausfordernden Haltung verharrt. Man kann daher heute mit aller Ruhe behaupten, daß der Ur⸗ ſprung des bewaffneten italieniſch⸗abeſſiniſchen Kon⸗ fliktes zu einem guten Teil in der engliſchen Ini⸗ tiative liegt, die mit den typiſchen Eigenſchaften des agent provocateur ans Werk ging. Das unabwend⸗ bare Schickſal Abeſſiniens iſt durch dieſen grenzen⸗ loſen Fehler Englands beſiegelt worden. Ja zum Troſt für den Negus kann man hinzufügen, daß Abeſſinien den bewaffneten Konflikt für Rechnung Englands geführt hat, das dabei nichts als ſeinen Ruf aufs Spiel geſetzt hat, wie auch 49 Völkerbunds⸗ ſtaaten unter Milliardenverluſten den Wirtſchafts⸗ krieg gegen Italien für Rechnung Englands fort⸗ ſetzen, das unter den Sanktionsländern der Staat iſt, der am wenigſten verliert.“ Unter dieſen Umſtänden, fährt„Giornale'Ita⸗ lia“ fort, ſei es ſelbſtverſtändlich, daß das engliſche Manöver, das bisher den Krieg habe fördern ſollen, heute auf die Verhinderung des Friedens gerichtek ſondern mit England ſei.„Nicht mit Abeſſinien, ſollte Italien die Friedensbedingungen erörtern, ein typiſches Problem des engliſchen Manövers, bei dem ſich jedoch Italien nicht aufhalten wird.“ Heute, ſo ſchließt das halbamtliche Blatt, handele es ſich noch darum, zu wiſſen, bis zu welchem Zeit⸗ punkt der Völkerbund bei ſeiner Unterwerfung unter die Politik Englands, das neue Stürme, allerdings nicht mehr zur Rettung Abeſſiniens und des Völker⸗ bundspaktes, ſondern zur Wahrung ſeines„nicht mehr übermäßig ſpottluſtigen Geſichts“ herauf⸗ beſchwören wolle, ſich ſelbſt aufzugeben bereit ſei. Flalieniſche Offenſive an der Südfront + Rom, 19. April. Der von Marſchall Badoglio gedrahtete Heeres⸗ bericht Nr. 189 lautet:„An der Somalifront haben unſere Truppen unter dem Kommando von Ge⸗ neral Graziani in den frühen Morgenſtunden des 14. April eine Offenſivbewegung begonnen. Am linken Flügel unſerer Front hat ſich eine Schlacht entwickelt. Im nächſten Heeresbericht werden wei⸗ tere Einzelheiten bekanntgegeben werden. Die Dardanellenfrage Die Türkei ſetzt die diplomatiſchen Verhandlungen fort Es iſt keine militäriſche Beſetzung erfolgt —Iſtanbul, 18. April. Nach den hier bei maßgebenden Stellen ange⸗ ſtellten Ermittlungen iſt vorläufig nicht damit zu rechnen, daß die Türkei in der Meerengenfrage den bereits beſchrittenen Boden der diplomatiſchen Ver⸗ ehandlungen in dieſer Angelegenheit verlaſſen wird. Insbeſondere liegen keinerlei Anzeichen dafür vor, daß die Türkei die ihr ſchon immer zugebilligt ge⸗ weſenen Gendarmerie⸗Truppen in den entmilitari⸗ ſterten Meerengenzone unterbringen wird. Die inzwiſchen auch von der Anatoliſchen Tele⸗ graphenagentur als unwahr bezeichneten Meldungen über einen bereits vollzogenen Einmarſch türkiſcher Truppen in die Zone werden von zuſtändiger eite als„aus der Luft gegriffen“ bezeichnet. Die Türkei unterhält ſchon ſeit langem in der Nähe der 15⸗Kilo⸗ meter⸗Zone ausreichende Truppen in feſten Garni⸗ ſonen. Es beſtehe für ſie, ſo wird erklärt, im Augen⸗ blick kein Anlaß, die entmilitariſierten Zonen zu beſetzen, um ſo weniger, als der Eindruck vorherr⸗ ſchend iſt, daß die Türkei auf wohlwollende Behand⸗ lung ihrer Forderungen rechnen könne. Für die ſofortige Entſendung von Truppen in die Zonen liege weder ein politiſcher noch ein militäriſcher Grund vor. Das Fehlen von Befeſtigungen und auch von geeigneten Unterkünften für eine größere Trup⸗ penmacht würde einer ſolchen Entſendung einen rein demonſtrativen Charakter verleihen, der ſich in keiner Weiſe der bisher von der Türkei in dieſer Angele⸗ genheit befolgten Taktik anpaſſen würde. Die Meldung, die fälſchlicherweiſe der Welt die Beſetzung der Dardanellen bekannt gab, lautete: „Türkiſche Truppen haben Freitag früh die ent⸗ militariſierte Zone längs der Dardanellen beſetzt. Die Beſetzung erfolgte auf Grund eines kurz zu⸗ vor gefaßten Kabinettsbeſchluſſes.“ Moskau für Befeſtigung oͤer Meerengen — Moskau, 19. April.(U..) Außenkommiſſar Litwinom ſetzte den türki⸗ ſchen Botſchafter davon in Kenntnis, daß die Sow⸗ jetregierung die Beſeſtigung der Dardanellen ange⸗ ſichts der beſtehenden Kriegsgefahr für gerechtfertigt halte, und daß Sowjetrußland bereit ſei, an Ver⸗ handlungen hierüber teilzunehmen. Entlaſſung niederländiſcher Heeresangehöriger. Die niederländiſche Regierung hat beſchloſſen, die Wehrmachtsangehörigen, deren Dienſtzeit wegen der politiſchen Lage verlängert worden war, am 18. April nach Hauſe zu entlaſſen. DDS Y YxYYT———————————— 1 und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Ste eter des Hauptſchriftletters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ chaft u. e Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil Dr. 5 Hammes Sport: Willy Müller- Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, ericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und 218 f 85 Mitteilungen: Jakob Fau de, ſämtlich annheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Se, Dine n R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. G. F. Schaffer, Berlin⸗Frkedenau; Sentaſtraße .⸗A. Ill—— 5 5 b 8 280 Mittagauflage der Ausgabe Ausgabe 8: Abendauflage der Ausgabe A 55 Ausgabe B: 20700 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für unverlangle Beſträge keine Gewähr Rückſendung nur bei gückvorts 8 52 — — 2 2 E — Montag, 20. April 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe 77 Die Stadtseite Mannheim, den 20. April. Windige Anzuverläſſigkeit Wind iſt gut auf dem Waſſer hinter prall ſich blähenden Segeln und macht auch keinen Kummer hinter einer Windſchutzſcheibe(ſplitterſicher) mit ⸗zig PS unter den Fußballen und großen Benzinvor⸗ räten. Aber der Wind, der ſich heuer am dritten Sonn⸗ tag des April in den Straßen der Innenſtadt her⸗ umtreibt, iſt ohne Zweifel unwillkommen. Er geht mit Sand vereint in das Auge, und die Leute ſehen mißtrauiſch verſchlafen aus, die ſo mit zuſammen⸗ gekniffenen Augenlidern ſich über den Paradeplatz kämpfen. Er ſchleudert Hüte vom Kopf, und ein Mann mag es hingehen laſſen, er rennt lachend hinterher, bekommt Unterſtützung und klopft den beinahe Entwiſchten fröhlich lachend am Schenkel aus, ihm noch wohlwollend zuredend und dankend, daß er jedenfalls in Richtung der Halte⸗ ſtelle rollte. Herren mögen ſowieſo keine neuen Hüte, fühlen ſich unwohl darunter und betrachten ein paar naturechte Flecken mit ſtolzer Gelaſſenheit, endlich ſieht er etwas gebraucht aus. Aber wind⸗ enthütete Damen lamentieren und ſind durch beſten Doppelmokka nicht mehr zur Ruhe zu bringen; denn das war kein Hut, das war eine Hutidee, Form und Umriß mit Schleierwolken, und wenn da der Wind durchfährt und es ein bißchen zwiſchen zwei Schienen hin und her führt, da iſt die Idee hin und nur die Rechnung iſt übriggeblieben. Ja, der Wind, mag er dreimal nur ein ſchäbiger Nachwind, ein Nachweher vom großen Freitagsſturm ſein, er kann viel Unheil anrichten und Aerger und Erniedrigung über die Menſchen bringen. Da liegt unſere Fontäne ganz krumm und unanſehnlich da, vergebens jedweder Verſuch, ſich aufzurichten, nur Schrecken und Gekreiſch dort bewirkend, wo gerade J y Sperre der Reichsautobahn zwiſchen Frankfurt und Viernheim Die Reichsautobahnſtrecke Frankfurt a. M. Viernheim wird Montag, 20. April. morgens 5 Uhr bis Mittwoch, 22. April, morgens 6 Uhr, zur Durchführung von Fahrverſuchen ge⸗ ſperrt. Der öffentliche Verkehr muß während dieſer Zeit über die Reichs⸗ und Landſtraßen ge⸗ leitet werden. mal wieder der Strahl hingeht. Es keuchen die Rqghrer und winken vom Fenſter hinunter die einzig Fröhlichen, die ſo klug waren, daheimzubleiben. Wenn man noch wüßte, wo er herkäme, aber er hat keinen Ordnungsſinn, keine Diſsiplin, keinen Anſtand. Auf dem Lande und in der höheren Me⸗ tebrologie mag er ja einigermaßen ehrlich geradeaus blaſen; aber ſo, wie er auch nur in die Nähe von ein paar Vorſtädten, Schrebergärten, Tankſtellen, Schorn⸗ ſteinen kommt, fängt er an, um die Ecke zu fauchen; und dann kann mans glatt aufgeben, ihm mit gefaß⸗ ter Miene und geſchloſſenen Augen entgegenzugehen. Denn er kommt, woher es ihm Spaß macht, von der Seite, von unten, durchs Knopfloch, am Schlips her⸗ ein und unter der Schulter wieder heraus, oh, es wird manches Rheuma, mancher Schnupfen aus den Nachwehen des großen Sturmes entſpringen. Dieſe ganze windige Unzuverläſſigkeit des heuri⸗ gen Frühlingsſonntagswetters kommt aber in ganz beſonderem Maße zum Ausdruck in den Wettermel⸗ dungen für unſere Gegend, die der Laie als land⸗ ſchaftliche Einheit Pfalz benennt. Dem iſt nicht ſo, vermöge der Fahrigkeit des Windes. Er bläſt meteorologiſch geſehen in Ludwigshafen ganz anders als in Mannheim. Der Frankfurter Reichswetterdienſt giht nämlich für denſelben Sonn⸗ tag den Ludwigshafenern folgendes Wetter:„Fort⸗ ſchreitende Beſſerung, auch ſchon vielfach aufgeheitert, tagsüber wieder milder.“— Die Mannheimer dage⸗ gen müſſen ſich mit einem recht gewöhnlichen April⸗ wetter begnügen, nämlich:„Wechſelnd bewölkt, mit weiter nachlaſſender Schauerneigung, bei lebhaften weſtlichen Winden noch kühl.“ Iſt das nicht intereſſant? Wir haben es durch zwei Abgeſandte und Wetterfingerſpitzenfühler er⸗ proben laſſen, und nach ihrem letzten telephoniſchen Sonderbericht ſoll es ſich genau umgekehrt verhalten. Aber auch das iſt verwirrend genug, und es beſteht im übrigen dringender Verdacht, daß ſie zur künſt⸗ lichen inneren Erwärmung und Klärung der Ge⸗ fühle geſchritten ſind. Mögen ſie gut über die Brücke zurückkommen. Dr. Ihr. Stiller Weißer Sonntag Wenn auch der Weiße Sonntag nicht ein ideales Wetter brachte, ſo hatte man doch die große Genua⸗ tuung, daß die Sonne ſchien und daß es nicht reg⸗ nete. Dabei konnte man ſchon die Kühle ertragen, die dadurch beſonders empfunden wurde, weil ein heftiger Wind wehte, der ſich zeitweiſe zum Sturm ſteigerte. Im Mittelpunkt des Sonntags ſtanden die Ko m⸗ munionen und in allen Straßen ſah man die Erſtkommunikanten mit ihren Kerzen. Vielfach zogen von den Pfarrhäuſern zu den Kirchen kleine Prozeſſionen, die den feierlichen Auftakt zu der hei⸗ ligen Handlung der Erſtkommunion bildeten. Die Sportler bekundeten lebhaftes Intereſſe für den am Samstag eingetroffenen Olympia⸗Zug, der auf dem Meßplatz aufgeſtellt wurde und den man bereits am Sonntagnachmittag beſichtigen konnte. Im übrigen war der Straßenverkehr nicht über⸗ mäßig ſtark und es ſcheint, daß man am liebſten den Sonntag zu Hauſe verbrachte. Die Ausflügler be⸗ ſchränkten ſich höchſtens auf kleinere Spaziergänge in die nähere Umgebung, um bald wieder heimwärts zu wandern und einen größeren Ausflug für die wär⸗ mere Jahreszeit aufzuheben. Eine Folge des Anwetters 3. Seite/ Nummer 180 Die Flüſſe ſteigen- aber keine Hochwaſſergefahr! Der Rhein wieder ſtark angeſchwollen— An der Adolf⸗Hitler⸗Brücke trat der Neckar über die Afer— Starke Sturm⸗ ſchäden im Waldpark— Zahlreiche Bäume wurden umgelegt— Mannheimer Autofahrer vom Schnee abgeſchnitten Rekord des Regenfalls Durch die anhaltenden Niederſchläge der letz⸗ ten Tage ſtieg vom Freitag zum Samstag der Neckar um 1,26 Meter, und der Rhein vom Samstag zum Sonntag um nahezu einen Meter. Der Neckar iſt bei der Adolf⸗Hitler⸗Brücke über die Ufer getreten. Obgleich die Flüſſe weiter ſteigen, iſt mit keiner Hochwaſſergefahr zu rechnen. Vierzig Stunden lang regnete und ſchneite es in Mannheim ohne Unterbrechung. Ungeheure Waſſer⸗ maſſen gingen vom Donnerstagabend bis zum Sams⸗ tagmittag nicht nur in Mannheim nieder. Vor allem fielen weſentlich mehr Niederſchläge in den Bergen, und ſo war es ganz klar, daß die Flüſſe eine über⸗ aus ſtarke Waſſerzufuhr erhielten. Von dem Umfang des Niederſchlags kann man ſich ein Bild machen, wenn man hört, daß am Freitag 37,1 Millimeter Niederſchlag gemeſſen wurden. Das bedeutet, daß auf jeden Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden über 37 Liter Waſſer kamen! Für Mannheim beträgt der Monatsdurch⸗ ſchnitt nur 45,8 Millimeter, ſo daß in alſo faſt ſo viel Regen niederging, wie normalerweiſe in einem ganzen Monat. Eine Rekordzahl wurde bei einer am Freitag in Mann⸗ heim vorgenommenen Sondermeſſung feſtgeſtellt, wo man in der Zeit von morgens 8 bis mittags 4 Uhr 25 Millimeter Niederſchlag ermittelte. Es muß immerhin als ein großes Glück bezeichnet werden, daß die Niederſchläge in den höheren Lagen nicht ſogleich zu Waſſer wurden. Dadurch konnten die Flüſſe verhältnismäßig gut die aus den mittleren und tieferen Lagen kommenden Waſſermengen auf⸗ fangen. Sehr gut war es auch, daß Rhein und Neckar nur wenig Waſſer führten und daher die Flußbette ſehr aufnahmefähig waren. Am Freitag noch ſtand der Neckarpegel auf 2,78 Me⸗ ter. Dann kam die erſte Waſſerwelle, die in einem Tag 1,26 Meter Zuwachs brachte, ſo daß der Neckar am Samstag einen Stand von 4,04 Meter hatte. Am Samstag ſtieg der Fluß um 84 Zentimeter, ſo daß am Sonntag ein Pegelſtand von 4,86 Meter verzeichnet wurde. Lediglich oberhalb des Straßenbahndepots iſt Neckar etwas über die Ufer getreten, ſonſt iſt alles in Ordnung, obgleich im Laufe des Sonntags ein weiteres Steigen erkennbar war. Anders war es beim Rhein, der vom Freitag einem Tag der zum Samstag nur um 62 Zentimeter von 2,77 Meter auf 3,39 Meter geſtiegen iſt. Durch den großen Niveauunterſchied hatte der Neckar einen flotten Abfluß, was weſentlich dazu beitrug, daß die Waſ⸗ ſermaſſen ſchnell verſchwanden. Vom Samstag zum Sonntag machte der Waſſerſtand des Rheins dann einen größeren Sprung, denn er ſtieg um 99 Zenti⸗ meter auf 4,38 Meter an. Immerhin iſt er noch niedriger als der Neckar, der weiterhin einen ſchönen Abfluß hat. Das Steigen des Rheins wird noch anhalten, da in Marau das Waſſer ebenfalls um einen Meter angeſtiegen iſt. Weiter oberhalb ſind kaum Veränderungen einge⸗ treten und Breiſach meldete am Sonntag früh ſogar fallenden Waſſerſtand. Zunächſt iſt anzunehmen, daß das jetzt vorhandene Waſſer angefloſſen iſt, ehe die Schneemengen in den Bergen abtauen. Von einer Hochwaſſergefahr kann überhaupt nicht die Rede ſein, denn wir können erſt bei einem Pegel⸗ ſtand von acht Meter von Hochwaſſer ſprechen. Bis es ſo weit kommt, muß noch viel Waſſer heran⸗ rauſchen! Böſe Aeberraſchungen, die der Winterüberfall brachte Als es nach vierzigſtündigem Regen und Schnee⸗ fall am Samstag langſam aufklarte, hatte man raſch die Sorgen um Blüte und Spargelernte vergeſſen, die bei dem winterlichen Wetter aufgetaucht waren und die faſt zwei Tage unſer Daſein erfüllten. Wir in der Großſtadt ſetzten uns raſch über die gegebenen Tatſachen hinweg und wir waren vor allem froh, daß der Schnee nicht liegengeblieben war, ſondern reſtlos vom Regenwaſſer weggeſpült wurde. Der weiterhin wehende Wind und die zeitweilig die Wol⸗ ken zerteilende Sonne hatten die Straßen raſch aufge⸗ trocknet. Als dann gar die Sicht nach den Bergen ſich einſtellte, ſah man, wie der Odenwald bis zum Fuße der Bergſtraße eingeſchneit war. Bedenklich ſtimmte es einen nur, daß es am Abend aufklarte und damit die Nachtfroſt⸗ gefahr groß wurde. Glücklicherweiſe ſank aber trotz der ſternen⸗ hellen Nacht das Thermometer nicht unter den Gefrierpunkt, ſondern erreichte bei +1 Grad ſeinen tieſſten Stand. Wer dann bei dem hellen Wetter ſeine Schritte außerhalb der Stadt lenkte, der merkte bald, daß das zweitägige Unwetter doch nicht ſo ſpurlos vorbei⸗ gegangen war, wie es zuerſt oͤen Anſchein hatte und wie man es von dem bebauten Gebiet aus ein⸗ ſchätzte. In den Gärten zeugten die umgelegten Pflanzen und die geknickten Blumen von den Schäden, die der Schnee zugefügt hatte. Wo kein ausgeſprochener Bruch im Stengel vorhanden war, darf damit gerechnet werden, daß ſich die Pflanzen wieder erholen, doch ſind große Kulturen reſt⸗ los vernichtet. Die Freunde des Waldparks mußten zu ihrem Schrecken feſtſtellen, daß auch in die⸗ ſem Waldrevier der Schnee und der Sturm gehauſt hatten. Zahlreiche Bäume lagen vor allem in der Nähe der Schleife des Bellen⸗ krappens auf dem Boden. Die dickſten Stämme waren glatt über dem Erdboden ab⸗ geknickt, ſo daß ein unerſetzlicher Schaden ent⸗ ſtanden iſt. Außerdem bedeckten die Raſen⸗ flächen unzählige Baumkronen und Aeſte, die von der Schneelaſt abgeknickt waren. Aufruf an die Bevölkerung Mannheims! Am Montagvormittag feierlicher Einzug der Truppen des Standorts Mannheim Am Geburtstag des Führers und oberſten Befehlshabers der Wehrmacht findet der feier⸗ liche Einzug der in Mannheim⸗Ludwigshafen ſtehenden Truppen der Wehrmacht ſtatt. Abmarſch: Marſchweg: —BismarckſtraßeKaiſerring. Vorbeimarſch: Die motoriſterten Truppen— hinter der Artillerie 11.20 Uhr vom kleinen Exerzierplatz nördlich der Grenadierkaſerne. Kronprinzenſtraße—Langerötterſtraße Meßplatz—Friedrichsbrücke Breite Straße Am Waſſerturm zwiſchen 12 und 18 Uhr. folgend rücken auf der Marſchſtraße abſchnittsweiſe vor, ſo daß während des Anmarſches gelegentlich Lücken zwiſchen ihnen und den vorausmarſchierenden Truppen entſtehen werden. Ich bitte die Bevölkerung, durch rege Beteiligung ihrer Freude über den Einzug der Truppen Ausdruck zu verleihen. Heil Hitler! Reuninger, Oberbürgermeiſter. Anordnung des Polizeipräſidenten Straßenſperre am Montag Aus Anlaß des feierlichen Einzugs der Truppen⸗ teile unſerer Garniſon in die Stadt werden am Mon⸗ tag, dem 20. April, von 11.30 Uhr ab bis vorausſicht⸗ lich 13.20 Uhr nachſtehende Straßen für jeg⸗ lichen Längs⸗ und Querverkehr ge⸗ ſperrt: Kronprinzen⸗, Lange Rötterſtraße, Brückenſtraße, Friedrichsbrücke, Breite⸗, Bismarckſtraße(füdliche Fahrbahn), Kaiſerring, Fiedrichsring löſtliche Fahr⸗ bahn). Das Aufſtellen von Fahrzeugen in den ge⸗ nannten Straßenzügen iſt von 11.15 Uhr ab nicht mehr erlaubt. 5 An einzelnen Querſtraßen werden durch Polizei⸗ beamte Fahrzeuge und einzelne Fußgänger nach Möglichkeit im Querverkehr durch die abgeſperrten Straßen durchgelaſſen werden; dies kaun jedoch vor⸗ ausſichtlich nur zu Beginn der Abſperrung erfolgen. Von 110 bis 1350 fein Straßenbahn- verkehr in der Innenſtadt Mit Rückſicht auf den am Montag, dem 20. April, von der Wehrmacht in Mannheim durchgeführten Aufmarſch der Truppen des Standortes Mannheim⸗ Ludwigshafen wird der Straßen bahn betrieb im Innern der Stadt Mannheim in der Zeit von 11.40 bis 13.30 Uhr ſtillgelegt. Die Vorortlinien enden während dieſer Zeit: von Waldhof⸗Sandhofen⸗Elektrizitätswerk am Meßplatz, von Käfertal am Exerzierplatz und Kron⸗ prinzenſtraße, von Feudenheim an der Kronprinzen⸗ ſtraße, vom Flugplatz an der Peſtalozziſchule, von Neckarau an der Viehhofſtraße, vom Lindenhof am Hauptbahnhof Mannheim und von Ludwigshafen an der Rheinluſt und am Hauptbahnhof Mannheim. Auf den Strecken zwiſchen Viehhofſtraße und Peſtalozziſchule und Tatterſall wird ein Pendel⸗ betrieb eingerichtet. Ab 13 Uhr wird vorausſicht⸗ lich die Breite Straße wieder befahren werden kön⸗ nen. Nach Möglichkeit wird auch innerhalb der Sperrzeit ein beſchränkter Betrieb auf einigen Strecken innerhalb der Stadt durchgeführt werden. Werft Blumen! Die Mannheimer, die am 7. März ſo ſehr ent⸗ täuſcht waren, weil ſie nicht wie in anderen Städten der früheren entmilitariſterten Zone den einrücken⸗ den Truppen zujubeln konnten, haben nunmehr Ge⸗ legenheit, das Verſäumte nachzuholen. Wie ſchon oͤurch Aufruf bekanntgegeben, findet heute vormittag der offizielle Einzug der Truppen des Standorts Maunheim⸗Lud⸗ wigshafen ſtatt. Am Waſſerturmplatz iſt daun die Parade zwiſchen 12 und 1 Uhr. Es ſollte ſich eigentlich erübrigen, darauf hinzu⸗ weiſen, daß von der Mannheimer Bevölkerung er⸗ wartet wird, daß ſie den Truppen zujubelt. Wir ſind davon überzeugt, daß das ohne weiteres geſchieht und wir ſprechen gleichzeitig die Hoffnung aus, daß ſich die Mannheimer ſehr reich mit Blumen eindecken und dieſe den Truppen zuwerfen. Wir wollen doch zeigen, wie ſehr wir mit unſeren Soldaten verbun⸗ den ſind, die unſere Garanten des Friedens bilden. Die Vorbereitungen für den Truppeneinmavſch ſind am Samstag bereits durchgeführt worden. In den Straßen, durch die der Aufmarſch erfolgt, wur⸗ den Fahnen maſten aufgerichtet, an denen dann in der Frühe des Montags die Fahnen zu Ehren des Führers und der einziehenden Truppen hoch⸗ gehen werden. Für die Gäſte der Wehrmacht wurde am Waſſerturmplatz eine zweiteilige Tribüne zwiſchen dem Brunnenbecken erſtellt. Hoffen wir, daß das Wetter ein Einſehen hat und daß uns ſchön⸗ ſter Sonnenſchein für den Tag beſchieden wird, auf den wir uns ſchon ſo lange freuen. Nicht viel anders war es im Käfertaler Wald, wo ebenfalls durch den Sturm und unter der Schneelaſt ganze Föhren abgeknickt wurden. Sehr groß iſt der Schaden im Käfertaler Wald vor allem durch abgebrochene Aeſte und Wipfel. Am Samstag herrſchte im Wald bereits Hochbetrieb, da die Holzſammler eifrig an der Arbeit waren, um die vom Sturm geknickten Aeſte einzuſammeln. Verſchiedene Rundfunkhörer dürften ziemlich überraſcht geweſen ſein, als ſie die Feſtſtellung machen mußten, daß ihr Gerät mit ſehr verminder⸗ ter oder gar keiner Leiſtung arbeitete. Beim Nach⸗ ſchauen entdeckte man, daß die Autenne geriſſen war, weil ſie dem Druck des darauf laſtenden Schnees nicht ausgehalten oder weil der Sturm ſie herunter⸗ gezerrt hatte. In den nächſten Tagen wird man allenthalben ſehen können, wie man in Mannheim mit dem Aufziehen von Antennen beſchäftigt iſt. Es geſchah im Ooenwald Maunheimer blieben im Schnee ſtecken Vielen Mannheimern Krafhahrern, die im Odenwald unterwegs waren, wurde der Schnee zum Verhängnis, da ſtellenweiſe die Straßen ſo verweht waren, daß ein Vorwärtskommen unmöglich wurde. Blieb dann ein Wagen im Schnee ſtecken, dann ſam⸗ melte ſich bald eine Wagenkolonne an, weil die nach⸗ folgenden Fahrzeuge nicht vorbeikamen. Hier und da gelang es durch gemeinſamen Einſatz aller Fah⸗ rer, einige Fahrzeuge wieder flott zu bekommen, doch mußten in den meiſten Fällen die Verſuche als ergebnislos eingeſtellt werden. Gar mancher Mann⸗ heimer, der am Freitagabend zu Hauſe ſein wollte, war gezwungen, in einem kleinen Odenwalddorf zu übernachten und eine Beſſerung der Verhältniſſe ab⸗ zuwarten. Ganz groß war das Geſchäft in verſchie⸗ denen Dörfern in Schaufeln. Gab es doch Strecken, wo man ohne Schaufel gar nicht weiterkam und wo man ſein Fahrzeug hin und wieder aus den Schnee⸗ wehen ausſchaufeln mußte. Da hieß es alſo: Schau⸗ feln gekauft! Daß über ſolche Verhältniſſe die Kraftfahrer alles andere als erfreut waren, kann man ſich lebhaft vorſtellen, zumal ſie auch noch ſehen mußten, welche ungeheuren Schäden in den Wäl⸗ dern angerichtet worden waren. Rezeptbei Erkältung, Grippe! Man rühre je einen Eßlöffel voll„Kloſterfrau⸗ Meliſſengeiſt“ und Zucker in einer Kaffeetaſſe gut um. Dann gieße man kochendes Waſſer hinzu und trinke möglichſt heiß. Zwei Taſſen dieſes wohl⸗ ſchmeckenden Geſundheits⸗Grogs(Kinder die Hälfte) vor dem Schlafengehen einnehmen. Darauf ſchläft man wunderbar, wacht wie neugeboren auf und freut ſich: Erkältung und Grippe verſchwinden raſch. Holen Sie deshalb ſofort bei Ihrem Apotheker oder Drogiſten den echten„Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt“. Große Flaſche Mk..95, mittlere Flaſche Mk..75, kleine Flaſche Mk..95. V. 29 (Bitte ausſchneiden!) Wie durch ein Wunder keine Verletzten Schwerer Autozuſammenſtoß in der Käfertaler Straße Zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen einem in der Käfertaler Straße fah⸗ renden Perſonenkraftwagen und einem von der Adolf⸗Hitler⸗Brücke kommenden Fahr⸗ zeug der Wehrmacht kam eg an der Straßenkreuzung Käfertaler Straße und Kron⸗ prinzenſtraße. Wie durch ein Wunder blieben Perſonen bei dieſem Zuſammenſtoß un ver⸗ Letzt. Der Wagen der Wehrmacht prallte auf den in der Hauptverkehrsſtraße befindlichen Perſonenkraftwagen mit ſolcher Wucht auf, daß das Vorderteil des Per⸗ ſonenkraftwagens ſchwer beſchädigt wurde. Vorder⸗ achſe, Scheinwerfer, Kühler, Kotflügel, die Räder und der Motor bildeten ein Gewirr von Eiſen und Blech und es dürfte mit ziemlicher Beſtimmtheit auzu⸗ nehmen ſein, daß auch das Fahrgeſtell unbrauchbar geworden iſt. Das Fahrzeug der Wehrmacht kam weſentlich beſſer davon, denn dort gab es nur einige Beulen. Verwunderlich iſt bei dieſem Zuſammen⸗ ſtoß vor allem, daß bei dem ſchwerbeſchädigten Per⸗ ſonenwagen die Scheiben nicht in Trümmer gingen. Hätte es Scherben gegeben, dann wäre es nicht beim Sachſchaden geblieben. Wehrmacht und Winterhilfe 1935/36 Ergebnis im Bereich des Generalkommandos. Die Preſſeſtelle des Generalkoommandos V, zu deſſen Bereich ſeit dem 7. März auch der Standort Mannheim gehört, teilt mit: Das Endergebnis des Winterhilfswerks 1935/36, ſoweit es die zum Bereich des Wehrkreiſes zählenden Standorte und Truppenteile betrifft, liegt nunmehr vor. Das Ergebnis iſt im einzelnen: 1. Summe der Abzüge(von Gehalt und Löhnung) 104 820 Mark, an Eintopf⸗Sammlungen 28 362 Mark, an Konzerten, beſonderen Sammlungen und Spen⸗ den(65 Konzerte!) 28077 Mark, zuſammen 161 259 Mark. 2. Koſtenlos ausgegebene Eſſensportionen 112 185 Mark, koſtenlos abgegebene Lebensmittel(Konſer⸗ ven, Brote, Kartoffeln uſw.) 8620 Kilo. 3. Zahl der zur Verfügung geſtellten Feldküchen: 45, Zahl der Fahrzeuge(für Transport von Kohlen, Kartoffeln, Sammlung von Kleidungsſtücken uſw.): 542, Zahl der abgeſtellten Mannſchaften: 1040. 1 Aus dieſen Zahlen ſpricht der Geiſt der neuen Wehrmacht, die ſich ihrer nationalſozialiſtiſchen Ge⸗ meinſchaftsverpflichtung bewußt iſt. Der Wille, Volksgenoſſen zu helſen, ſpricht vor allem auch aus den bedeutenden freiwilligen Opfern von der Löhnung, die unſere Soldaten brachten. Dieſes neue deutſche Heer iſt in der Tat ein Volksheer. 4. Seite 6 Nummer 180 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. April 1938 Polizeibericht vom 19. April Verkehrsunfälle am laufenden Band. Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Radfahrer am Samstagnachmittag in der Schanzenſtraße wurde letzterer vom Rad geworfen und von dem Laſtkraftwagen überfahren. Der Ver⸗ letzte mußte in das Städtiſche Krankenhaus einge⸗ liefert werden.— Geſichts verletzungen zog ſich ein ſtieben Jahre alter Volksſchüler zu, als er am glei⸗ chen Tage die Breite Straße überqueren wollte und infolge ſeiner Unachtſamkeit von einem Radfahrer zu Boden geworfen wurde.— Bei weiteren in hieſi⸗ ger Stadt erfolgten Zuſammenſtößen zwiſchen Fahr⸗ zeugen verſchiedener Art entſtand nur geringer Sach⸗ ſchad en, Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden in der Nacht zum Sonntag ſieben Perſonen zur An⸗ zeige gebracht. Aprilausklang in der Libelle Ein unterhaltſames, leichtes Programm Max Wendeler, der Anſager aus der erſten Monatshälfte, iſt auch diesmal geblieben und be⸗ müht ſich mit fröhlichem Zungenſchlag,„Leben in die Bude“ zu bringen. Dank ſeiner humorigen Quali⸗ täten gelingt es ihm ſchnell, zwiſchen Bühne und Publikum den nötigen fidelen Kontakt herzuſtellen. Und das Spiel kann beginnen! Da wäre zuerſt Lu⸗ ciana zu nennen, ein graziöſes, ſchwarzgelocktes Mägdelein, das tanzend vor die Rampe ſchwebt und mit ſeiner leichtbeſchwingten Kunſt recht freundlichen Beifall findet. Später kommt ſie noch einmal auf hohem Einrad heraus, und wieder rühren ſich viele Hände zum Applaus. Beſucht die Lehrgänge und Vorleſungen der Arbeitsſchule der Dü.— Letzter An⸗ meldetag 25. April. Ein famoſer Artiſt, der es darauf abgeſehen hat, auf den Kopf zu fallen, pardon, mit dem Kopf über eine Reihe von kurzen Ständern zu ſpringen und dann, während er auf dieſer Antipode ſeiner Füße ſteht, ſich an Speis und Trank nach Herzensluſt güt⸗ lich zu tun, iſt Reinecke.— Von gleicher Gewandt⸗ heit und mit gleichen akrobatiſchen Talenten ausge⸗ rüſtet ſind die Tombellys, ein Vater mit ſeinen jugendlichen Söhnen, die alle drei mächtig viel Tempo im Bauch haben und denen es die Parterreakrobatik angetan hat. Hamilton nennt ſich der Mann, der binnen weniger Sekunden Rieſengemälde hinfetzt und ſich zum Schluß ſelbſt mit Pinſel und Palette in Boheme⸗ kluft in den Rahmen ſtellt.— Der Clou des Abends aber iſt diesmal ein Künſtler, der mit Mannemer Rhein⸗ und Neckarwaſſer getauft iſt, und den ſehr angelſächſtſchen Künſtlernamen Ben Benett trägt. Als Pechvogel erregt er wahre Stürme des Geläch⸗ ters. Sein Kampf mit der Tücke des Objektes iſt von wundervoller Komik. Hinter der Schnapsflaſche schleicht ex her wie ein feuerwaſſerſüchtiger Sivux⸗ Indianer, langen Boxerarmen gilt es dann zu enk⸗ rinnen, und zum Schluß heißt es für ihn noch, einen Handſtand auf übereinandergeſtellten Zigarrenkiſten zu bauen, und dabei mit Virtuoſität ſämtliche Tricks ſo zu verpatzen, daß unten im Parkett alles vor Wonne quietſcht. Das Orcheſter Weigelſchmict, das dem Haus auch im Finale des Aprils treu geblieben iſt, gefällt mit einer ſehr melodiöſen Paraphraſe auf das be⸗ liebte„La⸗Paloma“⸗Lied und feuert zum Schluß mit Pauke und geſtopften Trompeten, mit Geigen und Saxophonen ein tanzluſtiges Völkchen zu Marſch⸗ fox und Tango an. f. er Der Bahnverkehr hatte am vergangenen Wochenende in jeder Hinſicht unter dem Wetter zu leiden, und zwar waren ſowohl der Fern⸗ und Nah⸗ verkehr wenig lebhaft, wie auch der Ausflugsverkehr als mäßig bezeichnet werden mußte. Lediglich die beiden billigen Verwaltungsſonderzüge ins Neckar⸗ tal hatten eine einigermaßen gute Beſetzung aufzu⸗ weiſen. Auch der Stadtbeſuchsverkehr ging über ſei⸗ nen gewöhnlichen Umfang nicht hinaus. Der Arbeitsausſchuß für Fenſter⸗ und Balkon⸗ ſchmuck ſchreibt uns: Der Deutſche liebt die Blumen. Er hat dieſe Liebe von ſeinen Vorfahren ererbt, ſie erwächſt aus der Sehnſucht nach Scholle und Boden. Dieſe Liebe läßt auch den Großſtadtmenſchen nicht los. Das ge⸗ waltige Anſteigen der Kleingarten⸗ und Siedlungs- bewegung iſt nichts anderes als der ſichtbare Aus⸗ druck der Schollenſehnſucht des Großſtädters. Wo der Garten fehlt, muß der Balkon oder das Blumenfenſt er den Erſatz hierfür bieten. Dies iſt deshalb nichts anderes als der beſcheidene aber heredte Ausdruck der Heimat⸗ und Blumenliebe des Großſtädters. Für ihn iſt die grünende und blü⸗ hende Topfpflanze ein friſcher und lebendiger Kame⸗ rad, der ihn ein Stück Lebensweg begleitet. Ihn er⸗ füllt das Werden ihrer Schönheit täglich mit neuer bewundernder Zufriedenheit. So iſt denn die Pflanze Hausgenoſſin geworden und ſo findet ſie ihren Platz im Zimmer und vor dem Fenſter. Soll uns aber die Pflanze als Fenſterſchmuck ungetrübte Freude bereiten, ſoll ſie dem Beſchauer all ihre Schönheit offenbaren, ſo müſſen wir bei ihrer Verwendung als Blumenſchmuck am Hauſe manches beachten, was ſonſt uns nebenſächlich erſcheint. Ja gerade in einem guten Zuſammenwirken zwiſchen Pflanze und Umgebung kommt die volle Blumen⸗ ſchönheit erſt zum Ausdruck. Um einen guten Geſamteindruck zu erreichen, iſt es notwendig, den Blumenſchmuck der Hausfront anzupaſſen. Helle Blumenfarben heben ſich beſonders vorteilhaft vor dunklen und düſteren Häuſerfronten ab; jeder⸗ mann leuchtet es auch ein, daß vor voten Häuſer⸗ fronten rotblühende Blumen nicht zur Wirkung kommen, ſondern daß hier eine Gegenfarbe, z. B. Blau mit Weiß oder nur Weiß am beſten zur Gel⸗ tung kommt. Vor hellen Häuſerfronten heben ſich alle Farbtöne, mit Ausnahme von Weiß, am beſten ab, alſo beſtümmt als erſtes der Farbton der Haus⸗ front die Wahl der Blütenfarbe der Balkonpflanzen. Wie der Anſtrich der Hausfront, ſo ſpielt natur⸗ gemäß auch der Blumenkaſten eine Rolle. Vorweg ſei geſagt, daß Blumen am beſten in Holzkäſten gedeihen. Tongefäße und namentlich Käſten aus Zinkblech und ähnlichem Ma⸗ terial ſind nicht beſonders zu empfehlen. Der Hol z⸗ kaſten muß vor allem groß genug ſein, um den Pflanzenwurzeln Raum und Nahrung zu geben. Er muß mit gutem Abzug(Topfſcherben) verſehen ſein, ſonſt wird die Erde ſauer und endlich muß er auch einen Anſtrich erhalten, denn dieſer konſerviert das Holz und gibt dem Fenſter ein entſprechendes Aus⸗ ſehen. Schöne und zweckmäßige Kaſtenanſtriche ſind 3. B. cremefarben, holzbraun und blivfarben. Un⸗ zweckmäßig und wenig harmoniſch ſind giftgrüne Farbanſtriche, denn grün ſind ja ſchon die Pflanzen. Die zu verwendenden Pflanzen müſſen ebenfalls gut zueigander paſſen, denn in der richtigen Zu⸗ ſammenſtellung der Blütenfarben liegt die Wirkung der Blu men ſchmückun g. Am vorteilhafteſten ſtehen natürlich immer die beiden Gegenfarben zueinander wie rot und grün, blau und orange und gelb und. violett. Eine weſentliche Rolle ſpielen hierbei die weißen Blüten. Weiß macht rot und blau leuchtender, ſteht aber ſehr ſchlecht zu gelb und macht roſa und hellblau ſtumpf. Beſonders ſchön und empfehlenswert ſind Geranien, die in Verbindung mit roſa⸗blühenden Hänge⸗ geranien außerordentlich günſtige Wirkungen er⸗ geben. Es gibt wohl ſelten eine Pflanze, die in ihrer Verwendung für den Fenſter⸗ und Balkonſchmuck ſo viele Möglichkeiten bietet, wie die Geranien. Wir finden hier die verſchiedenſten Nuancen von Rot, Purpur, Roſa und Weiß; wir haben auch ebenſoviel Auswahl in den Hängegeranien. Ebenſo bekannt ſind Petunien, die in den Farben Blau, Rot und Weiß ungeahnte Farbenzuſammenſtellungen ermöglichen. Sehr be⸗ Nach dem Anglück am Schauinsland Die engliſche Schülergruppe in Freiburg eingetroffen Sie hatte ihre Wanderung ohne deutſche Begleitung unternommen i * Freiburg, 18. April. Die Gruppe der eugliſchen Schüler, die am Frei⸗ tag auf dem Schauinsland von einem ſo ſchrecklichen Unglück betroffen wurde, wurde am Samstagnach⸗ mittag mit einem Omnibus nach Freiburg gebracht. wo ſie vorläufig in der Mediziniſchen Klinik zur körperlichen Unterſuchung Unterkunft fand. Der Ab⸗ transport geſtaltete ſich infolge der rieſigen Schnee⸗ maſſen außerordentlich ſchwierig und mußte teil⸗ weiſe mit Schlitten bewerkſtelligt werden. Die Leichen der tödlich verunglückten Schüler wurden ebenfalls zu Tal ge⸗ bracht. In Freiburg wurden die toten Jungen in der Altkatholiſchen Kirche aufgebahrt. Hitlerjungen halten dort dien Ehrenwache. Dabei ſei feſtgeſtellt, daß dieſe engliſche Jugend⸗ gruppe keine Fühlung mit der 5J oder anderen zuſtändigen deutſchen Stellen aufgenommen hatte. Auf der Wanderung durch den Schwarzwald war ſie daher auch ohne dentſche Begleitführung. Dieſe Feſtſtellung iſt notwendig, weil ein auslän⸗ diſcher Rundfunkſender auch dieſes ſo bedauerliche Unglück zum Aulaß nimmt, um auf die ſchäudlichſte Weiſe unwahre Behauptungen gegen Deutſchland zu verbreiten. Die Namen 5 der fünf verunglückten Schüler Die Namen der fünf bei dem ſchweren Unglück am Schauinsland ums Leben gekommenen Schüler ſind: Francis Bourdillon(geboren 25. Mai 1923), Alexander M. Jack Eaton(geboren 16. Juli 19200, Peter Harald Ellercamp(geboren 8. Mai 1922), Staner Michael Lyons(geboren 30. April 1922), Roy * Martin Witham(geboren 15. November 1921). Sämt⸗ liche tödlich verunglückten Schüler ſtammen aus London. Das Beileid des Reichsjugendführers Ein Telegramm an den engliſchen Botſchafter. — Berlin, 18. April. Der Reichsjugendführer hat an den engliſchen Botſchafter in Berlin folgendes Telegramm ge⸗ richtet: „Soeben erhalte ich die Nachricht von dem ſchweren Unglücksfall im Schwarzwald, der fünf engliſchen Jungen auf einer Wanderung durch Deutſchland oͤas Leben koſtete. Tieferſchüttert bringe ich Ew. Ex⸗ zellenz das herzliche und tiefgefühlte Beileid der ge⸗ ſamten deutſchen Jugend zum Ausdruck. Ich habe den Leiter des Auslandsamtes der Reichsjugendführung, Gebietsführer Schultze, beauf⸗ tragt, in meinem Namen und im Namen der deut⸗ ſchen Jugend einen Kranz am Orte der Aufbahrung niederzulegen und angeordnet, daß Hitlerjugend des Gebietes Baden an den Bahren der Toten eine Ehrenwache bis zur Ueberführung in die Heimat ſtellt. gez. Baldur von Schirach.“ 85 N i— Dresden, 18. April. Der Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath nahm während der Trauerfeier für Botſchafter von Hoeſch Gelegenheit, dem engliſchen Botſchafter Sir Erie Phipps ſein Beileid zu dem bedauerlichen Un⸗ glück auszudrücken, dem fünf junge Engländer im Schauinslandgebiet zum Opfer gefallen ſind. g — Schmücke dich, Mannheim! Ratſchläge zur Valkon- und Fenſterbeyflanzung liebt ſind auch die Hängenelken als Fenſter⸗ ſchmuck, wobei beſonders die Gebirgshängenelken zu empfehlen ſind. Knollenbegonien, nament⸗ lich die großblumigen Sorten eignen ſich vorzüglich. An manchen Fenſtern blühen prächtige Horten⸗ ſien oder leuchtend rot blühende Salvien. Für halbſchattige Stellen geben die Fuchſien als Glockenblume eine ſehr große Abwechſlungsmög⸗ licheit. Sie ſind überhaupt ſehr anſpruchslos und können auch ſehr leicht im Keller überwintert wer⸗ den. Kapuzßinerkreſſe, namentlich die ſehr wertvollen Goldglanzkapuziner, erfreut ſich großer Beliebtheit. Auch das fleißige Lieschen(Impa⸗ tiens Holſtii) gedeiht ſehr gut. Es gibt natürlich noch ſehr viele andere Blüher, die ebenfalls beſtens empfohlen werden können, aber die erwähnten Pflan⸗ zen ſind nicht nur die bekannteſten, ſondern auch die zuverläſſigſten Blüher. Es gibt auch eine Anzahl von Pflanzen, die zur Umrahmung der Fenſter verwendet werden können. So ſchön dieſe Fenſterumrahmungen ſind, ſo laſſen ſie ſich leider nicht überall verwenden, weil ſie ein Hindernis für Markiſen und Rolladen ſind. Dankbare Pflanzen für Fenſterumrahmungen ſind Efeu, die Glockenrebe, die Trichterwinde, der wilde Hopfen, Kapuzinerkreſſe und Edelwinde. Nun auf zur Tat! Jeder Volksgenoſſe muß mithelfen. Die hier angeführten Pflanzen laſſen eine reiche und große Auswahl zu. Jedermann kann ſich brauchbare und billige Pflanzen ausſuchen. Es ergeht daher der dringende Appell an alle Einwoh⸗ ner, Mannheim im B umenſchmuck erſtehen zu laſſen. N Schach der Hutloſigkeit Hutfachleute tagten in Mannheim Im kleinen Siechen⸗Saal kamen am Sonntag⸗ vormittag etwa hundert Hutgeſchäftsinhaber aus Baden und der Saarpfalz zuſammen, um ſich über die geplanten neuen Werbemaßnahmen zu unterrichten. Die Wirtſchaftsſtelle deutſcher Herren⸗ hut⸗Fachgeſchäfte im Reichsverband deutſcher Hut⸗ geſchäfte e. V. hat eine Reihe von Leitſätzen aufge⸗ ſtellt, deren einer beſagt, daß 2 bis 3 v. H. des Um⸗ ſatzes laufend für klug durchdachte und ſyſtematiſch aufgebaute Werbearbeit aufzuwenden iſt. Wie der Hutfachmann werben ſoll, das wird gegenwärtig in Fachverſammlungen bekanntgegeben und beſprochen, die in allen größeren Städten des Reiches ſtattfin⸗ den, vor Mannheim in Stuttgart und München, an⸗ ſchließend in Frankfurt und Köln. Eine der Hauptfragen iſt dabei, wie der Hut⸗ loſigkeit beizukommen iſt. Es gibt keine „hutloſe Mode“, ſondern nur Herren, die einen Hut tragen, und ſolche, die es nicht tun. Den„Unbehüteten“ ſoll klargemacht werden, daß der Hut ein Beſtandteil der Kleidung iſt 5 Ueber die Notwendigkeit ſprach ein Mannheimer Werbefachmann, Walter Ph. Kruſt(NSR), der es an Beiſpielen aus ſeiner Tätigkeit als Betriebs⸗ werber nicht fehlen ließ und beſonders betonte, daß Zeitungsanzeigen, die ohne Erfolg bleiben, eben nicht richtig geſtaltet ſind. Gerade beim Einzelhändler fehlt meiſt jede Variation in der Werbung; er muß ſich den Bedürfniſſen anpaſſen oder ſie erwecken. Ortsfachgruppenleiter Buſch ſprach dann über Schaufenſtergeſtaltung für den Herrenhut und die Mütze. Er hat nicht ganz unrecht, wenn er ſagt, daß die Schaufenſterwerbung des Huterers ſehr oft die⸗ ſelbe geblieben iſt wie vor zwanzig Jahren. Für die zielbewußte Schaufenſterwerbung führte er eine Reihe von Vorſchlägen an, die er zum Teil mit Bil⸗ dern belegte. Den beiden Vorträgen ſchloß ſich die eigentliche Tagung des Reichsverbandes der Hutgeſchäfte an. Reichsfachſchaftsleiter Guſtav Kaeſe⸗ Hamburg gab programmatiſche Erklärungen zur Facharbeit, während Geſchäftsführer Dr. Saſſe⸗Berlin über das Thema„Der Herrenhut⸗Einzelhandel auf neuen Wegen““ ſprach. Im Rahmen der Tagesordnung wurden noch beſonders die Marktordnung für die Mützen des Soldatenbundes und des Marinebundes, die Vorbereitungen für die Sommerhutpropaganda 1936 und die Umſätze von 1935 im Herrenſommerhut beſprochen, weiter die Ausgeſtaltung einer Hoch⸗ ſommerſaiſon des Herrenhut⸗Einzelhandels und die Arbeiten für die künftige Kopfbedeckung der Jugend mit Rückſicht auf den Rückgang der Schülermützen. Für die Beſucher der Tagung war in einem Nebenraum eine Spezialausſtellung für die Gewinnung der Jugend aufgebaut, in der etwa 50 Modelle nur für die Kopf⸗ bedeckung der Jugend zu ſehen waren, des weiteren eine Propaganda für die Sommerhüte 1936 mit Werbeplakaten und ein neuer Hochſommerartikel— eine Modeſchöpfung des Herrenhut⸗Einzelhandels. Wir werden ja ſehen! G ERICHTS BERICHTE Das Sanatorium der geſunden Aulos Hohe Rechnungen für„eingebildete Kranke.— Das „dicke Ende“ por Gericht Düſſeldorf, 19. April. Ewig neu bleibt doch die Betrügerei. Manchmal tut es zwar auch ein jahrzehntealter Trick, aber mit einer neuen„Erfindung“ kommt man doch müheloſer weiter. Das läßt ſich wieder einmal an einem„er⸗ baulichen“ Beiſpiel beweiſen, für das die Aufmerk⸗ ſamkeit der Herren Kraftfahrer in ihrem eigenen Intereſſe im voraus erbeten ſei. Zwei ſtrebſame Automechaniker hatten ſich mit einer Reparaturwerkſtätte ſelbſtändig gemacht, die leider etwas abſeits vom breiten Fahrwege lag und die darum den Nachteil hatte, von den hilfeſuchenden Kraftfahrern leicht überſehen zu werden. Da aber die Werkſtatt mit allen modernen Einrichtungen ver⸗ ſehen war, war es doch jammerſchade, daß der Be⸗ trieb nicht ſo klappte, wie die beiden Inhaber es ſich wünſchten. Nach langen Beratungen entſchloß man ſich, einen Werber einzuſtellen, der Aufträge herbei⸗ ſchleppen ſollte. Da war eine Schraube los Mit dem ehrenvollen Amte des Werbers wurde Franz, ein gemeinſamer Bekannter, betraut, ein Junge, der die Sache ſchon zu fingern verſprach. Franz war im Beſitze eines Motorrades und über⸗ aus fleißig, den ganzen Tag ſah man ihn durch die Straßen ſauſen auf der Jagd nach Aufträgen. Da aber nun leider die kranken und reparaturbedürf⸗ tigen Autos nicht an jeder Straßenecke zu ſtehen pflegen, Franz aber den Ehrgeiz beſaß, Kundſchaft auf jeden Fall zu bringen, legte er ſich eine geradezu geniale, wenn auch verwerfliche Werbemethode zu⸗ recht. Wenn er auf Tour ging, ſteckte er ſich zu Hauſe eine kleine Schraube in die Taſche. Hatte er dann unterwegs einen Wagen aufs Korn genommen, deſſen Fahrer dem Ausſehen nach über die tech⸗ niſchen Beſchaffenheiten ſeines Kraftwagens wenig Beſcheid wußte, machte er dieſen während der Vor⸗ beifahrt darauf aufmerkſam, daß ſein Wagen ſoeben eine Schraube verloren habe, wobei er dann die vor⸗ ſorglich zu Hauſe ſchon eingeſteckte Schraube vorwies. Die Folge war, daß der verdutzte Herrenfahrer in techniſche Verlegenheit geriet und Franz jedesmal mit fachmänniſchem Rat beiſpringen konnte. Franz hatte dann gleich heraus, daß zum mindeſten das Diſ⸗ ferenzial ſchwer beſchädigt ſei(unter dem tat er es nicht) und daß der Wagen unbedingt abgeſchleppt und überholt werden müſſe, was dann auch meiſtens prompt auf Anruf hin durch die Werkſtatt ſeiner bei⸗ den„Chefs“ geſchah. Wenn der Oeltank leckt i Noch beſſer gelang aber der Trick mit der Oel⸗ kanne. Zu dieſem Experiment nahm Franz von Hauſe aus eine Oelkanne mit, mit der er hinter AUS NAH UND FEERN einem vorfahrenden„erkürten“ Auto ſehr geſchickt eine verdächtige Oelſpur zeichnete. Das„lecke“ Auto wurde natürlich dann wieder von ihm angehalten und der Fahrer war froh, einen ſo hilfsbereiten Menſchen gefunden zu haben. Auch auf Parkplätzen ließ ſich dieſer Oeltrick ſehr gut anwenden. Der„Er⸗ folg“ für die Reparaturwerkſtatt blieb nicht aus. Hier hatte man jetzt Tag und Nacht zu tun, die ein⸗ gelieferten kerngeſunden Patienten zu behandeln, wobei man ſich kein Gewiſſen daraus machte, durch einen„verbotenen Eingriff“ die Wagen überhaupt erſt reparaturbedürftig zu machen. Man kann ſich die erſchrockenen Geſichter der Herren Automobi⸗ liſten vorſtellen, wenn ſie am andern Tage ahnungs⸗ los wiederkamen und den zu einer leichten Repa⸗ ratur eingelieferten Wagen vollſtändig auseinander⸗ genommen vorfanden. Abgeſehen davon, daß die Rechnungen dementſprechend ausfielen. wurden in den meiſten Fällen die geſunden Wagen durch die „gründliche Ueberholung“ ſtark entwertet. Das„re⸗ paraturſüchtige Konſortium“ wurde jetzt für ein Jahr lang ins Gefängnis geſteckt. Sachverſtändige vor Gericht Anordnung des Reichsjuſtizminiſters Auf Mißverſtändnis beruht die Auffaſſung, es ſeien nur die von der Reichsfachſchaft zugelaſſenen Sachverſtändigen künftig berechtigt, bei Gerichten und anderen Behörden als Sachverſtändige tätig zu werden. Der Reichsminiſter der Juſtiz hat einen Erlaß an den Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertag herausgegeben, der für die Be⸗ lange der von den Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mern beſtellten Sachverſtändigen in gleicher Weiſe maßgebend iſt. Er lautet: „Anordnungen dahin, daß nur ſolche Sach⸗ verſtändige von den Gerichten oder Staats⸗ anwaltſchaften zuzuziehen ſeien, die der Reichs⸗ fachſchaft für das Sachverſtändigenweſen ange⸗ hören, ſind hier nicht ergangen. Die Heran⸗ ziehung der von den Handwerkskammern im Rahmen ihrer Zuſtändigkeit öffentlich beſtellten Sachverſtändigen regelt ſich nach den einſchlägi⸗ gen Beſtimmungen und iſt daher nicht davon abhängig, ob der betreffende Sachverſtändige der Reichsfachſchaft angehört.“ Mit aller Deutlichkeit iſt damit der wichtige Satz in den Vordergrund gerückt, daß der Richter in der Auswahl der Sachverſtändigen un⸗ beſchränkt iſt, daß er alſo nicht etwa gebunden iſt, ſich z. B. lediglich an die Reichsfachſchaft für das Sachverſtändigenweſen in dieſer Beziehung zu wen⸗ den. Es beſteht alſo kein Zwang für die Sachver⸗ ſtändigen, ſich bei der Reichsfachſchaft für das Sach⸗ verſtändigenweſen die Zulaſſung zu erwerben, um überhaupt als Sachverſtändiger tätig werden zu können. Für die öffentlich beſtellten Sachverſtändi⸗ gen iſt dies noch beſonders betont, denn es heißt, „daß dieſe Sachverſtändigen zuſätzlich die Zulaſſung durch die Deutſche Rechtsfront erwerben können“ 3 S2J27;* 0 0 EC 1 cd MA t Die Lebenstragödie eines Erfindergenies- Kontoauszüge ins Zuchthaus Wird der Doppelmörder begnadigt? Neuyork, im April. Als Coquimbo wanderte, um dort ſein Glück zu verſuchen, war er ein armer Teufel. Aber er hatte den brennenden Ehrgeiz, ſich hochzuarbeiten. Er entwarf Pläne zu einer modernen Waſchmaſchine, hoffte, mit dieſer Erfindung ein reicher Mann zu werden und dann die Tochter ſeines Chefs zu heiraten. Das Mädchen aber wollte nichts von dem fleißi⸗ gen und ſtrebſamen Juan wiſſen und heiratete eines Tages einen anderen. Juan Coquimbo war nicht umſonſt ein Spanier. In wilder Leidenſchaft e r⸗ ſchoß er die treuloſe Geliebte und deren Mann. So wurde er, der Tag und Nacht nur ſeine Arbeit gekannt hatte, ein Doppelmörder, der auf keine Gnade mehr zu rechnen hatte. Das Gericht hat dieſen modernen Othello dann einige Wochen ſpäter auch ohne weiteres zum Tode verurteilt. Dieſes Todesurteil wurde bald darauf allerdings in lebenslängliches Zuchthaus umgewandelt, wor⸗ über übrigens niemand erſtaunter geweſen iſt als der Mörder ſelbſt. Zuchthaus zelle als Laboratorium Der Verurteilte wurde in das Zuchthaus von Parkersburg übergeführt. Dort verbrachte Coquimbo in den erſten Monaten ſeine Zeit in völliger Gei⸗ ſtesabweſenheit. Er grübelte den ganzen Tag und ſtierte vor ſich hin. Mit einemmal erwachten jedoch die Lebensgeiſter wieder in ihm. Er bat um die Erlaubnis, ſeine Pläne weiter ausarbeiten zu dür⸗ fen. Die Genehmigung von ſeiten der Zuchthaus⸗ direktion ließ nicht lange auf ſich warten, und ſo kam es, daß die kleine, düſtere Zelle im Zuchthaus von Parkersburg ſich alsbald in eine Art Laborato⸗ rium verwandelte, in der Juan Coquimbo an ſei⸗ nen Konſtruktionen arbeitete. Bald fand ſich auch ein Intereſſent für die Er⸗ findung Coquimbos, der mit 50 v. H. an dem Ver⸗ trieb ſeiner Waſchmaſchine beteiligt wurde. Die Erfindung erwies ſich als ein Schlager. In kurzer geit wurden Tauſende und aber Tauſende von Modellen abgeſetzt. Gleichzeitig entſtanden in allen Teilen der Vereinigten Staaten neue Niederlaſſun⸗ gen und Filialen. So wurde dieſer Doppelmörder aus Eiferſucht raſche in ſchwerreicher Mann. Seine Bankabrechnungen und Kontbauszüge wur⸗ den ihm ins Zuchthaus geſchickt, und von ſeiner Zelle ä aus wird dieſer Millionär wohl auch in Zu⸗ kunft ſeinen Reichtum zu verwalten haben. Anderen Menſchen helfen Es laſtet zweifellos eine furchtbare Tragik über dem Leben dieſes Mannes. Statt als Millionär leben zu können, iſt eine graue Zuchthauszelle ſeine Heimat, und ſtatt mit ſeinem vielen Geld alle Freu⸗ vor Jahren nach Amerika aus⸗ den der Welt genießen zu können, muß er ſich als Sträfling alles verſagen. Er hat, von dieſem Be⸗ wußtſein gequält, bereits zwei Selbſtmordverſuche begangen; aber jedesmal wurde er gerettet. In⸗ zwiſchen hat ſich dieſer Millionär in Sträflingsklei⸗ dung ein neues Leben und einen neuen Sinn für dieſes Leben aufzubauen verſucht— es iſt ſein Wille, anderen Menſchen zu helfen. Daher bat er den Direktor der Strafanſtalt ſchon vor längerer Zeit, ihm junge Leute namhaft zu machen, die hilfe⸗ bedürftig ſeien und denen er vorwärts helfen könne. Es ſoll heute bereits eine ganze Reihe von jungen Künſtlern geben, die von dem Mörder und Millionär Juan Coquimbo aus dem Zuchthaus von Parkers⸗ burg die Mittel zum Unterricht und zu ihrem Stu⸗ dium erhalten. Und beinahe täglich laufen neue Bittgeſuche ein. Man ſpricht übrigens davon, daß Iuan Coquimbo vielleicht doch noch einmal begna⸗ digt wird. Angeſichts des Todes Anekdoten von kaltblütigen Männern 5 Der franzöſiſche General Peliſſier war ſehr ſtreng im Dienſt. Einſt ſtellte er einen Spahi zur Rede, der darauf eine freche Antwort gab. Das er⸗ zürnte den General dermaßen, daß er den Soldaten ohne weiteres mit der Reitpeitſche über das Geſicht ſchlug. . Der Spahi zog nun, außer ſich vor Wut, das Piſtol, und drückte es auf Peliſſier ab; es verſagte jedoch. 5„Drei Tage Arreſt wegen Nichtinſtandhaltung der Waffe“, ſagte der General kaltblütig. Damit war für dieſen Stoiker die Angelegenheit erledigt. 3. Als der Kaiſer Maximilian von Mexiko zur Stätte der Exekution des über ihn verhängten To⸗ desurteils geführt wurde, war ein recht ſonniger Morgen, als er ſeine Zelle verließ, worüber er ſich ſehr freute und meinte, der Tag ſei ſo ſchön, als habe er ſich denſelben zu ſeiner Hinrichtung beſonders ausgewählt. Plötzlich hörte er helle Glockentöne und fragte Miramon, den zweiten Todeskandidaten:„Sind das die Totenglocken?“ Und jener antwortete achſelzuckend mit gelaſſenem Lächeln:„Darüber kann ich Ihnen leider keine Aus⸗ kunft geben, Sire; denn es iſt das erſtemal, daß ich „ Fingerichtel werde! e ieee eee ee Sophismus Ein ausgezeichnetes Beiſpiel für einen logiſchen Zirkel gibt der griechiſche Philoſoph Eubulides: „Epimenides hat geſagt: alle Leute aus Kreta ſind Lügner. Nun war aber Epimenides ſelbſt aus Kreta. Alſo hat er gelogen. Alſo ſind die Leute aus Kreta keine Lügner. Wenn aber die Kreter keine Lügner ſind, ſo hat Epimenides nicht gelogen. Das heißt, die Leute aus Kreta ſind doch Lügner. Wenn aber die Kreter Lügner ſind, ſo hat Epime⸗ nides, da er ja aus Kreta ſtammt, gelogen, und die Kreter ſind keine Lügner. Und ſo weiter.“ Ein Denkmal für Jum/ don Mariae Scheer Sie war die größte der ſechs Kröten, die der Gärtner zur Vertilgung des Ungeziefers im Treib⸗ haus ausgeſetzt hatte. Ueberfluß an Schönheit und Grazie beſaß Jum gerade nicht; ſie war fauſtgroß, ebenſo breit wie lang, beſpickt mit Warzen, aber dafür von einer ungeheuren Gefräßigkeit, was in Anbetracht des Zweckes ihrer Beſcherfung nur als Tugend gewertet werden konnte. Außer dieſer gu⸗ ten Eigenſchaft war ſie— es wird höflichſt gebeten, nicht zu lachen— anhänglich, treu und mutig! Es unterliegt keinem Zweifel, daß ſie ihr Leben ein⸗ ſetzte, um ein anderes zu retten, und darum ſoll ihr ein Denkmal werden. Bevor Jum mit ihren fünf Gefährten im Treib⸗ haus Quartier erhielt, wimmelte es dort von Re⸗ genwürmern, Schnecken und anderen Kriechtieren, die ein Nagel zum Sarge des Gärtners waren. Nach Einſatz dieſes Tankgeſchwaders mit Jum als Kom⸗ mandeur an der Spitze wurde der Feind langſam und ſicher aufgerieben. Während die fünf kleinen Tanks ſich an die Vernichtung der Schnecken und Inſekten machten, nahm Jum den Kampf mit den Regenwürmern auf. Ein ſchwerfällig rollendes Ungetüm ſchob ſich über das Schlachtfeld, feuerfar⸗ ben leuchtete die Iris ihrer Augen. Erſpähte ſte einen Feind, ſo pürſchte ſie ſich wie ein Tiger vor⸗ lichtig näher, machte dann einen kleinen verwegenen Hupſer— und ſchwapp! hatte ſie den Regenwurm gepackt. Dann wurde er langſam kürzer, während Jum im gleichen Tempo an Breite zunahm. Jum ergriff den Feind ſtets am Kopf, nicht etwa am Schwanz, was zu betonen in Hinblick auf die Be⸗ weisführung ihrer Rettungstat wichtig iſt. Jums Faſſungsvermögen ſchien unbegrenzt und ſo nahm das Ungeziefer bald ab. Ja, es kamen Zeiten, zu denen des Gärtners kleine Tochter im Garten Regenwürmer ſammelte, damit Jum mit Anhang nicht Hunger litt. So hatte ſich mit der Zeit eine Freundſchaft zwiſchen den beiden gebildet. Die Kleine liebte Jum wie andere Kinder Hunde oder Katzen.„Jum hat ſo treue Augen, die leuch⸗ den wie der rote Stein in Muttis Ring, wenn die Sonne darauf ſcheint. Vielleicht iſt Jum eine ver⸗ zauberte Prinzeſſin wie die Kröte in meinem Mär⸗ chenbuch,“ ſagte die Kleine und lief zu ihrer gelieb⸗ ten Jum ins Treibhaus. Wenn ſie dort mit den Holzpantoffeln klapperte, an den Blecheimer klopfte und„Jum, Jum!“ rief, ſo dauerte es zwar ſeine Zeit, doch Jum kam aus irgendeiner dunklen Ecke auf den Weg gekrochen. So rief die Kleine eines Morgens wieder nach Jum, doch dieſe ließ ſich Zeit, und das Mädelchen machte ſich auf die Suche. An ihrem Lieblingsplatz in der Nähe des Waſſerhahnes war Jum nicht, auch nicht unter den Tomaten, doch bei dem Rharbarber unter der zerbrochenen Fenſterſcheibe ſah ſie Jum ſich langſam pürſchend vorbewegen und geſpannt unter ein großes Blatt ſtarren. Die Kleine bückte ſich, um das Blatt aufzuheben, da— in den er⸗ ſchreckten Schrei des Kindes, das wie gelähmt da⸗ ſtand, in das Vorſchnellen des platten dreieckigen 1 Das Olympiſche Dorf jetzt fertiggeſtellt Das Olympiſche Dorf bei Berlin, das, nur u Km. vom Reichsſportfeld entſernt, den Sportlern von mehr abs 50 Nationen eine ideale Wohnſtätte bieten wird, iſt nunmehr ſertiggeſtellt. Wir geben eine der erſten Luftaufnahmen des Dorfes mit Mittelpunkt wieder. Verwaltungsgebäwde im (Freigegeben durch RSM.) Heinrich Hoffmann,.) dem ringförmigen „Queen Mary“ auf Probefahrt Der neue engliſche Ozeandampfer„Queen Mary“ unternahm am Samstag in der Nähe der Inſel Aran weitere Probefahrten. Nach privaten Mitteilungen hat das Schiff eine Geſchwindigkeit von 32,84 Kno⸗ ten erreicht. (Preſſephoto,.) Schwapp, hatte ſie die ringelnde Schwanzſpitze gepackt und hielt eiſern feſt, bis der ziſchende böſe Kopf der Kreuzotter ſich nach dem Angreifer zurückbog. Da ſpuckte Jum das bittere Ende blitzſchnell aus, rich⸗ Schlangenkopfes fiel der Hupſer Jums. tete ſich hoch und blähte ſich ſos dick und furcht⸗ erregend auf, wie ſie nur konnte. In dieſer Ab⸗ wehrhaltung verharrte ſie, bis der Gärtnergehilfe das Kind zurückgeriſſen und der Otter mit dem Spaten den Garaus gemacht hatte.— Böſe und dumme Menſchen behaupten nun, Jum habe nur in ihrer Uebergefräßigkeit und Verken⸗ nung eßbarer mit ungenießbaren Dingen nach der ſich ringelnden Schwanzſpitze geſchnappt, während die guten und klugen Menſchen feſt daran glauben, daß ſie bewußt ihr Leben einſetzte, um das ihrer kleinen Pflegerin zu retten. Und ſo wird es ge⸗ weſen ſein. Denn daß eine Kröte eine Schlange nicht von einem Regenwurm unterſcheiden kann, iſt undenkbar. So etwas kommt höchſtens bei den Men⸗ ſchen vor. eee eee Gigli ſingt Neuer Konzerttriumph des Italieners in Mannheim Gigli, neben Lauri Volpi heute der Hauptreprä⸗ ſentant italieniſcher Singkunſt, hat ſich in Deutſch⸗ land eine Volkstümlichkeit erworben, die dem ein⸗ ſtigen Ruhm ſeines großen Vorgängers Caruſo kaum nachſteht. Der vielgeſpielte Gigli⸗Film„Ver⸗ gißmeinnicht“ hat ganz augenſcheinlich erheblich dazu beigetragen, den Sänger und ſeine Kunſt auch in breiteſten Volksſchichten bekannt werden zu laſſen. Er iſt, wie Kiepura, den er an ſtimmlicher Kultiviert⸗ heit übertrifft, ein Liebling der großen Maſſe ge⸗ worden, und die bekannten Stücke aus dem Tonfilm wurden auch am Samstag bei ſeinem Mannheimer Konzert im Roſengarten ſtürmiſch verlangt und be⸗ geiſtert beklatſcht. Die eminente Technik dieſer dun⸗ kel grundierten Tenorſtimme, die wohltuende Gleich⸗ mäßigkeit ihres Timbres in allen Lagen, dann aber auch der künſtleriſche Geſchmack Giglis, der nur ganz gelegentlich einmal der Verſuchung einer ins„Ge⸗ machte“ abgleitenden Ueberpointierung unterliegt, laſſen ihn als eine der intereſſanteſten Sängerperſön⸗ lichkeiten der Gegenwart erſcheinen. Weichheit und Rundung des Stimmklanges, edles Ebenmaß der Kantilene, die Kunſt, in der mezza voce faſzinierende Wirkungen zu erzielen und breite Aufſchwünge hin⸗ reißend mit Leuchtkraft zu laden, ſind die Kenn⸗ zeichen einer ſehr disziplinierten Künſtlernatur, die vergeſſen laſſen, daß Gigli hinter der monumentalen Stimmwucht eines Caruſo immerhin zurückbleibr, wie er denn überhaupt in ſeiner künſtleriſchen Ge⸗ ſtaltung mehr bewußt als triebhaft erſcheint. Sein Programm trug ähnlichen Charakter wie im letzten Konzert vor zwei Jahren. Der ehemalige Typ des konzertierenden Sängers, der ſich auf die Liedinterpretation zu beſchränken pflegte, iſt heute ſo gut wie ausgeſtorben. Es hat ſich ſeit Richard Wagner im Konzertſaal ein aus Bühne und Podium gemiſchter Vortragsſtil entwickelt, und ſo findet man auch bei Gigli, der den Bühnenſänger nicht verleug⸗ net, neben dem Liedhaften das in die Breite wirkende Opernmäßige ſtark vertreten. Und wenngleich Gigli, der für die freundliche Lyrik in Mozarts„Veilchen“ einen ſehr graziöſen Ton fand und die Empfindungs⸗ tiefe des Schubertſchen Wiegenliedes eindrucksvoll und echt vermittelte, ſo entzündete ſich doch die lodernde Publikumsbegeiſterung recht eigentlich erſt an den mit dem ganzen Einſatz ſchwelgeriſcher ita⸗ lieniſcher Muſikbeſeſſenheit vorgetragenen arioſen Neues Flugzeugſchleuderſchiff lief vom Stapel Der Stapellauf des neuen Speziolſchleuderſchiffes für den Südatlantik⸗Dienſt der Deutſchen Luſthanſa auf der Howaldtswerft in Kiel. Das S„ die „Oſtmark“, iſt im Gegenſatz zu ſeinen bei einer Länge von 74 Meter nur 2 2 groß und ſtellt als erſtes ſeiner Art eine Spez konſtruktion dar. (Weltbild,.) Stücken aus Verdis Aida und Rigoletto(Donna e mobile“) und aus Puccinis Boheme und Tosca. Nicht minder aber auch an den mit viel heiterem Scharm gegebenen kleinen volksliedartigen Gebil⸗ den, wie ſie im ſangesluſtigen Italien auf Markt und Straße erklingen. Am Schluß das übliche Bild: Zuſammenſtrömen der entfeſſelten Zuhörer vor dem Podium, Hervor⸗ rufe ohne Ende, und in unermüblicher Gebelaune ſingt der von Autogrammjägern in Scharen be⸗ drängte Künſtler noch eins und immer noch eins, bis die Lichter gelöſcht werden. C. O. E. Hans Finohr geht nach Leipzig. Wie wir er⸗ fahren, wird Hans Finohr mit Ende der lauſen⸗ den Spielzeit das Nationaltheater verlaſſen. Der Künſtler hat unter beſonders günſtigen Bedingun⸗ gen einen mehrjährigen Vertrag nach Leipzig ab⸗ geſchloſſen. Sein Mannheimer Vertrag, der ſich noch auf die nächſte Spielzeit erſtreckte, iſt durch gütliche Vereinbarung mit Intendant Brandenburg gelöſt worden. Die Mannheimer Theaterfreunde werden den ausgezeichneten Schauſpieler mit großem Be⸗ dauern ſcheiden ſehen. 1 Reiſekonzert der Anilin⸗Sänger. Der Geſang⸗ verein der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik in Ludwigshafen veranſtaltete ein Weappeilla⸗ Konzert mit einem Programm, das der Verein im Mai auf einer Konzertreiſe durch Weſt⸗ und Mit⸗ teldeutſchland vortragen wird. Der Chorleiter Dr. Waſſermann⸗Mannheim hat außer Volks⸗ und Sol⸗ datenliedern und einer eigenen Kompoſition„Hei⸗ mat am Rheine“ nach der Dichtung des Vereins⸗ mitglieds Friedrich Hauer wertvolle Neueiuſtu⸗ dierungen ausgewählt: Orlando di Laſſos Motette nach dem 111. Pſalm, die kleine Hymne„Pfingſt⸗ feier“ von Armin Knab und einige heitere Volks⸗ lieder in Varationenform, darunter ein Pfälzer Lied im Chorſatz des heimiſchen Hans Petſch. Der Tenor Anton Helbig brachte erwünſchte Abwechſlung in die lange Reihe der-cappella-Darbietungen mit dem Nachtlied von Othmar Schoeck und Johannes Brahms„Keinen hat es noch gereut.. Iſolde Waſſermann rundete als Pianiſtin die feſſelnde Vortragsfolge ab mit dem 3. Satz aus Franz Schu⸗ berts Im, proomptu“, Op. 90, und Fr. Chopins Wal⸗ zer in As- Dur. fu. Der bekannte italieniſche Komponiſt Ottorino Reſpighi iſt an den Folgen einer Blutvergiftung geſtorben. — —— 6. Seite/ Nummer 180 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. April 1986 VHeumlschtæs — Es gibt bekanntlich Verſicherungen gegen Krankheit, Feuersbrunſt, Einbruch und mancherlei andere Unannehmlichkeiten. Aber, daß es auch Ver⸗ ſicherungen gegen eheliche Untreue gibt, das hat erſt ein in dieſen Tagen in Turin begonnener Prozeß gezeigt. Ein Kaufmann mußte ſich Geſchäfte halber auf anderthalb Jahre von Turin entfernen. Eine lange Zeit, und die Italiener ſind eiferſüchtig! Der Kaufmann ſagte alſo zu ſeiner Frau warnend, ſie möge ihm treu bleiben; er werde alles erfahren und ſie unnachſichtig beſtrafen, wenn— Man könne ihn nicht täuſchen, denn er habe ſichere Ahnungen von allen Gefahren, die ihm drohen. In Wahrheit ver⸗ ließ ſich der gute Mann nicht im mindeſten auf Hell⸗ ſeherei oder Telepathie, ſondern beſchritt einen ſehr viel einfacheren Weg, um ſich ſtändig der Treue ſei⸗ ner Frau zu verſichern. Er beauftragte nämlich einen guten Freund, die einſame Gattin zu überwachen. Der Freund ſagte zu und erklärte, daß er außer⸗ ordentliche, detektiviſtiſche Fähigkeiten beſitze, daß er nicht Mühen und Koſten ſcheuen würde, kurzum, daß die heikle Angelegenheit bei ihm in den ſicher⸗ ſten Händen ſei. Eben deswegen ſei es nicht mehr als gerecht, ihm eine kleine Aufwandsentſchädigung von 100 Lire im Monat zu gewähren. Der Kauf⸗ mann wollte die Summe ein wenig herabhandeln, aber der Freund blieb feſt. 100 Lire, nicht mehr und nicht weniger, und der Kaufmann ſagte ſich ſchließ⸗ lich, daß die Treue der Frau und ſeine eigene See⸗ lenruhe damit nicht zu teuer erkauft ſeien. Er reiſte alſo ab und der Freund erhielt pünktlich am Ende jeden Monats durch eine Poſtanweiſung 100 Lire. Dafür ſchrieb er getreulich einen Bericht über den Lebenswandel der Frau. Die Berichte waren ein⸗ mal länger, einmal kürzer, aber immer durchaus befriedigend. Die Frau ging aus, beſuchte Onkel, Tanten, Neffen, Nichten, ging wohl auch mit ein oder zwei Freundinnen nachmittags ins Kind, ver⸗ brachte Feiertage im Schoße der Familie, führte alſo einen beiſpielhaften Lebenswandel, und der Kaufmann freute ſich. Als aber die anderthalb Jahre herum waren und er wieder nach Turin zurück⸗ kehrte, mußte er erfahren, daß ſeine Frau keines⸗ wegs ſo treu gelebt hatte, wie der Freund berich⸗ tete, daß ſie vielmehr auch durchaus unerlaubten Vergnügungen nachgegangen war und zwar— eben mit dem Freund. Die Beweiſe dafür waren un⸗ widerleglich, und ſo ſtrengte der doppelt betrogene Ehemann eine Klage mit dem Ziel der Trennung an. * — Wie aus London berichtet wird, fand kürzlich das prunkvolle Begräbnis des reichſten Mannes an der Goldküſte, in Weſtafrika, ſtatt. Es handelt ſich um den Negerhäuptling Mantſe Otu Ahiakwa An⸗ krah, der im Alter von 75 Jahren geſtorben iſt. Der verſtorbene Häuptling, der bei ſeinen zahlreichen Stammesangehörigen hohes Anſehen genoß, er⸗ hielt ein Begräbnis, wie es wohl noch keinem Neger⸗ fürſten zuteil geworden iſt. Man bahrte den toten Häuptling auf einem reich geſchmückten Gerüſt auf und hüllte den Leichnam in ein rieſiges, koſtbares Tuch, das die Frauen ſeines Harems in jahrelanger, mühevoller Arbeit geſponnen hatten. Zu beiden Seiten des toten Häuptlings türmte man außerdem alle Zeichen ſeiner Würde und viele Koſtbarkeiten auf. Goldene Gefäße, Schalen, herrlichen Schmuck, überhaupt alles, was der verſtorbene Negerfürſt zu Lebzeiten geſchätzt hatte. Auf ein Podium zu Füßen des Toten waren die goldenen Waffen, Schwerter und Lanzen gelegt worden und darüber ruhte die ſchwere, aus maſſivem Gold beſtehende Krone, das Symbol ſeiner Herrſchaft. Um die Pracht und den Glanz dieſes Leichenbegängniſſes noch zu erhöhen, hatten die Stammesangehörigen das Geſicht ihres verſtorbenen Herrſchers mit einer Schicht dicken Goloſtaubes überzogen. Alle Frauen ſeines Harems, 60 an der Zahl, hielten im Sterbehaus die Toten⸗ wache. Während die Frauen, in tiefe Gebete ver⸗ ſunken, neben der Bahre knieten, hatten ſich draußen, vor der Reſidenz. Tauſende und aber Tauſende ver⸗ ſammelt, die dem Toten die letzten Ehren bezeugten. Die Kriegstrommeln wirbelten und die ſchweren Gongs ödröhnten bis in die entfernteſten Gebiete, nur von den lauten Klageſchreien der Untertanen unterbrochen. punkt angelangt war, beſchleunigte ſich der Rhyth⸗ mus der Trommeln immer mehr. Die Trauernden führten einen exaltierten Rundtanz auf. Während ein Teil der Eingeborenen Chöre vortrug, ſteigerte ſich die verſammelte Menge in religiöſe Delirien, die erſt beim Morgengrauen ihren Abſchluß fanden. Erſt dann wurde der Leichnam des Negerhäuptlings Mantſe Otu Ahiakwa Ankrah mitten im Urwald zu Grabe getragen. 5 — Je näher die für 1937 geplante Pariſer Welt⸗ ousſtellung kommt, deſto mehr geht Paris,„die Stadt des Lichts“, daran, ihr äußeres Anſehen ſo herzurichten daß ſie den Gäſten mit Ehren gegen⸗ übertreten kann. Beamte der Stadtverwaltung ſind augenblicklich dabei, Umſchau zu halten und den Schmutz und unſchöne Erſcheinungen des Straßen⸗ bildes zunächſt einmal ſchriftlich feſtzuhalten. Der nächſte Schritt wird dann ſein, daß man an die Be⸗ ſeitigung dieſer Schandflecke herangeht. Paris ſteht alſo vor einer großen Reinigung. Die„Reinigungs⸗ brigade“ hat das Verwaltungsgebäude der Ehren⸗ legion am Quai d' Orſay eines der bemerkenswerte⸗ ſten Bauwerke von Paris, bereits in Angriff ge⸗ nommen. Es ſoll wieder in ſeinem einſtigen Glanze erſtrahlen. In den Parks gehen die Gärtner daran, alte und nicht mehr lebenskräftige Gewächſe zu ent⸗ fernen, Neupflanzungen vorzunehmen und das Lanoſchaftsbild zu verſchönern. Am Invalidendom wird ſeit ſieben Jahrzehnten zum erſten Male wie⸗ der die Kuppel neu vergoldet. Acht Pfund reines Blattgold werden dazu gebraucht. Am 1. Oktober d. J. wird dann eine zweite Offenſtye gegen den Schmutz von Paris beginnen. Alle Gebäude im 5. und 6. Arrondiſſement werden eine gründliche Faſ⸗ ſadenreinigung durchzumachen haben. So hat es der Seinepräfekt verfügt. Die anderen Stadtviertel von Paris kommen nach und nach dann auch daran. Wenn die Ausſtellungsbeſucher das Quartier Latin oder den Montparnaſſe aufſuchen, in der Erwartung dort das alte behagliche, halb von Schmutz, halb von der Patina des Alters veredelte Paris zu finden, dann werden ſie enttäuſcht ſein. Friſch abgewaſchen, werden die Faſſaden der Häuſer ihnen entgegen⸗ leuchten. Uebrigens iſt es nichts Neues, daß jetzt eine ſolche Generalreinigung der Stadt unter be⸗ hördlichem Druck vorgenommen wird. Im Jahre 1952 wurde vom Gemeindevat ein Ortsgeſetz verab⸗ ſchiedet, nach dem jedes Gebäude wenigſtens einmal in zehn Jahren gründlich abgewaſchen werden müſſe, und zwar nicht nur an der Straßenfront, ſondern auch an den Hofſeiten. Bis 1914 iſt dieſe Reinigungs⸗ vorſchrift auch in den zehnjährigen Zwiſchenräumen immer getreulich erfüllt worden, aber durch den Weltkrieg iſt ſie in Vergeſſenheit geraten. Die äußere Schönheit oͤer Stadt ſchien nicht ſo wichtig, und als im Jahre 1920 die neue Steuergeſetzgebung ein erhebliches Loch in den Säckel der Grundeigen⸗ tümer riß, wurde das alte Reinigungsgeſetz wider⸗ rufen. * — In Bukareſt ereignete ſich ein aufregender Vor⸗ fall. In der Familie eines höheren Poſtbeamten entdeckte man plötzlich, daß die Erzieherin, die vor zwei Wochen für die beiden Kinder des Hauſes ver⸗ pflichtet wurde, leprakrauk war. Der Familienmit⸗ glieder bemächtigte ſich darauf eine verſtändliche Pa⸗ nik. Die Unterſuchung der Angelegenheit ergab, daß es ſich bei der Erzieherin um ein junges Mädchen handelte, das an den erſten Anfängen der fürchter⸗ lichen Krankheit litt und dem es gelungen war, aus dem Lepralager von Titileſti, wohin man es gebracht hatte, zu flüchten. Es hatte ſich nach der Hauptſtadt gewendet und hier als Erzieherin eine Anſtellung gefunden. Die Erzieherin wurde nun umgehend in das Lepralager zurückgebracht, während man die Be⸗ wohner des Hauſes vorläufig ſtreng abgeſperrt hat. 1. — Britiſche Rundfumkhörer werden demnächſt die Stimme wilder Tiere aus dem Krüger ⸗National⸗ park in Oſt⸗Transvaal hören. Dort werden im Dſchungel Mikrophone aufgeſtellt. Im Krüger⸗Na⸗ tionalpark, einem rieſigen Naturſchutzgebiet, leben Als die Zeremonie auf dem Höhe⸗ f Der Schneefall in Württemberg 1% Meter Schnee bei Kniebis Die unerwarteten und andauernden Schneefälle der letzten Tage, die neben dem Allgäu beſonders den württembergiſchen Schwarzwald heimgeſucht haben, waren, wie ſich jetzt überſehen läßt, von einer Heftigkeit, wie ſie im tiefſten Winter nicht zu ver⸗ zeichnen geweſen iſt. Mächtige Schneeſtürme brauſten ununterbrochen über die Höhen, die am Samstagmorgen mit meter⸗ hohem Schnee bedeckt waren. So meldet Kniebis, der bekannte württembergiſche Schwarzwaldkurort, eine Schneehöhe von durchſchnittlich nicht weniger als 17 Meter. Die Häuſer des Ortes ſind teilweiſe regelrecht eingeſchneit und von der Außenwelt ab⸗ geſchnitten. Der Verkehr iſt vollkommen lahmgelegt, da in⸗ folge der bis zu 3 Meter hohen Schneeverwehungen ein Durchkommen einfach unmöglich iſt. Ueberall ſind Arbeitskolonnen und Schneeſchipper eingeſetzt worden, um die nötigſten Zugänge zu den Häuſern zu ſchaffen. Zahlreiche Schneebrüche haben in den Waldkulturen erheblichen Schaden angerichtet. Wie aus dem württembergiſchen Oberland noch ergänzend zu berichten iſt, wurde die Stromverſor⸗ gung der Städte Ravensburg und Friedrichshafen teilweiſe unterbrochen, da durch den anhaltenden heftigen Schneefall mehr als 30 Leitungsbrüche er⸗ folgten. Aus verſchiedenen Teilen des Landes liegen Meldungen über empfindliche Störungen des Eiſen⸗ bahn⸗, Poſt⸗ und Telephonverkehrs vor. Auf der Strecke Gmünd— Göppingen wurden durch den Schneeſturm mehrere Bäume entwurzelt. Zwiſchen Crailsheim und Aalen wurden nicht weniger als 40 Fernſprechmaſten umgeriſſen und im Welzheimer Wald eine Reihe von Telephonleitungen zerſtört. Die Folgen des Schneewetters machen ſich be⸗ reits in einem raſchen Anſchwellen verſchiedener Flüſſe unliebſam bemerkbar. Bei Großheppach trat die Rems über ihre Ufer und überſchwemmte die Wieſen. Auch der Neckar iſt teilweiſe ufervoll. Sein Waſſerſtand iſt jedoch im Laufe des Tages bereits wieder zurückgegangen. Schneeſtürme auch im Erzgebirge — Dresden, 19. April. In zunehmendem Maße tobte ſeit den Mittags⸗ ſtunden des Samstags ein gewaltiger Schneeſturm über dem Erzgebirge. Die Straßen über die Kämme ſind ſchon verweht. Im Autoverkehr ſind bei ein⸗ tretender Dunkelheit Stockungen eingetreten. Um Annaberg iſt die Schneehöhe im Freien 20 bis 25 Zentimeter, in höheren Lagen wurden abends gegen 7 Uhr rund 40 Zentimeter Neuſchnee gemeldet. Die Schäden ſind bedeutend. Es werden im Laufe des Abends noch Schneepflüge zum Freihalten der Hauptverkehrsſtraßen eingeſetzt. Opfer einer Lawine — München, 19. April. Am Samstagmorgen geriet der Wirt der Fichtl⸗ hütte am Edelsberg unweit von Neſſelwang im Allgäu mit ſeiner Tochter auf dem Weg zum Sportheim Böck in eine Lawine. Während ſich der Vater auf den Schneemaſſen halten konnte, wurde das Mädchen verſchüttet. Rettungsexpeditionen aus Neſſelwang und vom Sportheim Böck konnten es erſt nach mehreren Stunden als Leiche bergen. Sturm an der Noroͤſeeküſte Ein Dampfer in Seenot — Emden, 19. April. In der Nacht zum Samstag herrſchte auf den Oſt⸗ frieſtſchen Inſeln und an der Küſte ſchwerer Sturm, der nachts Windſtärke 12 erreichte und ſich während des Samstags nur bis auf Windſtärke 11 vermin⸗ derte. Die Schiffahrt zu den Inſeln war bis auf die Verbindung mit Norderney lahmgelegt. Vor Borkum geriet der Frachtdampfer„Hans Carl“ in Seenot. Der Dampfer iſt 462 Bruttoregiſter⸗ tonnen groß und gehört der Reederei L. F. Mathies in Hamburg. Das Schiff hat 11 Mann Beſatzung. Nach den letzten Meldungen liegt es vor der Weſter⸗ Ems in der Brandung vor Anker Der Bergungs⸗ dampfer„Pollux“ bemüht ſich um ihn, kann aber nicht an ihn herankommen. Das Rettungsboot „Auguſt Nebeltau“ von Borkum iſt ebenfalls aus⸗ gelaufen. Mit knapper Not dem Lawinentod entronnen — Mailand, 19. April. Eine gewaltige Lawine ging am Samstagnach⸗ mittag in etwa 400 Meter Entfernung von dem Zollwächterhaus am Großen Sankt Bern⸗ hard von den Abhängen des Monte Mort nieder und verſchüttete eine Schi⸗Geſellſchaft von ſieben Perſonen, die ſich auf dem Wege zu dem berühm⸗ ten St.⸗Bernhard⸗Hoſpiz befanden. Dank der ſofor⸗ tigen Hilfeleiſtung der Zollwächter und der Mönche des Hoſpizes konnten alle Teilnehmer der verſchüt⸗ teten Gruppe nach mehrſtündigen Bemühungen geborgen werden. Drei von ihnen erlitten ſchwere Verletzungen, ſind jedoch außer Lebensgefahr. Neuyork-London in 24 Stunden? — Waſhbagton, 19. April.(U..) Wie die United Preß erfährt, haben die amerika⸗ niſchen Sikorſki⸗ Flugzeugwerke Pläne eines kom⸗ binierten Waſſer⸗ und Landflugzeuges für den Transozeanverkehr ausgearbeitet. Die achtmotorige Maſchine iſt für 35 Fahrgäſte berechnet und ſoll den Verkehr zwiſchen Neuyork und London in 24 Stun⸗ den bewältigen. Das Flugzeug ſoll mit allen Be⸗ quemlichkeiten ausgeſtattet werden. ſogar einen Tanzraum hat man vorgeſehen. Wie mitgeteilt wird, will man mit dem Bau der Maſchine, die das größte Flugzeug der Welt werden dürfte, nur noch warten, bis die Verhandlungen über einen regelmäßigen Transatlantikverkehr beendet ſind. Flugzeugunglück bei Buenos Aires — Buenos Aires, 19. April. In der Nähe von Buenos Aires ereignete ſich am Oſterſonntag ein ſchweres Flugzeugunglück, das vier Todesopfer forderte. Zwei von je einem Flieger und einem Begleiter beſetzte Privatkleinflug⸗ zeuge ſtießen über dem Flugplatz Moron unweit von Buenos Aires in einer Höhe von wenigen hundert Metern zuſammen und ſtürzten ab. Die Beſatzun⸗ gen waren auf der Stelle tot. Löwen, Elefanten, Nilpferde, Paviane, Hyänen, Scha⸗ kale, Tauſende von Urwaldvögeln und allerhand andere Tiere in Freiheit. Es wird Sache der Inge⸗ nieure ſein, die Mikrophone ſo aufzuſtellen, daß ſie die Stimmen des Dſchungels aufzunehmen in der Lage ſind. Sie haben Erfahrung darin, denn vor einiger Zeit gelang es ihnen, in England die Nach⸗ tigall mit ͤem Mikrophon zu belauſchen. Vom Krü⸗ ger⸗Nationalpark werden Kabel auf eine Entfernung von über 1500 Meilen nach Kapſtadt gelegt, und von dort wird dann oͤie Rundfunkübertragung nach Groß⸗ britannien und in das ganze Gebiet des brittſchen Weltreiches erfolgen. Die Aufnahmen ſollen im Spätſommer oder Herbſt vor ſich gehen. Chriſtine von Milo kli NR OM AN VON ROLFS RAN OT 3 „Du biſt ein Affe! Ich muß beide Strümpfe aus⸗ ziehen, und wir müſſen ſie hier vergraben, dann ſind ſie eben weg.“ Vorſichtig löſte ſie den zweiten Strumpf. Sie ſtöhnte ein wenig. 5 „Tut es weh?“ „Unſinn, es tut gar nicht weh! ein bißchen ziehen helfen.“ Vorſichtig zog er an dem Strumpf und hielt einen Herzſchlag lang das dünne, ſchlanke Mädchenbein in ſeiner Hand. Sie ſprachen beide kein Wort. Er grub mit der Hand— es war nicht leicht— in der Gartenerde eine kleine Vertiefung, und dann tat er die blutigen Strümpfe in die kleine Grube, die er wieder bedeckte. „Verdammt!“ ſagte er.„Das hätte ich nachher machen müſſen, jetzt wird das Waſſer doch ſchwarz, wenn ich das Kleid zum zweitenmal waſche!“ „Laß ſein, ich werde es tun“, ſagte Chriſtine. Sie erhob ſich ganz unbefangen, nahm das Kleid und wuſch es zum zweitenmal und hängte es dann in die ſchon ſchräg fallenden Strahlen der Sonne. Dann ging ſie ein paar Schritte bis zur Mauer, lehnte ſich mit dem Rücken dagegen, und Peter ſetzte ſich neben ſie. „Du biſt eigentlich ein großartiges Mädchen, Chriſtine!“ ſagte er. „Ach, mir geht es ſchlecht, Peter, da nützt alles Großartige nichts! Ich halte es nicht aus da!“ Sie zeigte nach der Villa.„Manchmal denke ich ja, er meint es ganz gut, aber dann kommt die Wut. Er iſt ein Pedant, er iſt ein Pfennigfuchſer, er verſteht mich auch keinen Augenblick! Weißt du, nach wem ich mich manchmal ſehne?“ „Nein“, ſagte Peter.„Ich ſehne mich überhaupt nicht, wie ſehnt man ſich?“ „Nach Großvater. Er hat mich einmal mitgenom⸗ men nach ſeiner Weinſtube in der Potsdamer Straße, weißt du! Da ſaßen lauter alte Herren ich glaube, es waren alles Exzellenzen. Großvater ſetzte mich auf einen Stuhl und ließ zwei Kiſſen unterlegen, und ich bekam Eis, ſoviel ich haben wollte, weißt du, Aber du könnteſt Eis mit Früchten und Schlagſahne! Papa hätte vor Angſt Magendrücken bekommen, wenn er geſehen hätte, was ich alles gegeſſen habe. Papa hat ja im⸗ mer Angſt. Großvater aber ließ ſich ein halbes Dutzend Speiſekarten geben, und auf der Rückſeite malte er jeden von den komiſchen alten Männern mit ein paar Strichen, weißt du. Aber ſie ſahen nun alle aus wie die Tiere. Der eine wie ein Panther, der andere wie eine Katze, der nächſte wie ein alter Hirſch, es war zum Totlachen, denn die alten Leute riſſen ſich um die Speiſekarten. Und Großvater ſagte dazu:„Hier haſt du die Exzellenz Uhu“, und ſchenkte ſte mir, und dann ſagte er:„Wenn ſie jemand haben will, meine Freunde, ſo müſſen Sie ſie von meiner Enkelin Chriſtine abkaufen.“ Und dann kamen ſie und kauften mir die Karten ab, und Großvater ſchmunzelte und ſagte:„Verkaufe ſie teuer, mein Kind! Malen gibt Gott, Verkaufen iſt Verſtandes⸗ ſache! Unter fünf Tafeln Schokolade keine Karte!“ „Das ſagte dein Großvater?“ „Ich weiß es, was er ſagte, denn er hat es mir auch in ein Buch geſchrieben: Malen gibt Gott, Ver⸗ kaufen iſt Verſtandesſache! Unter fünf Tafeln Scho- kolade keine Karte!“ „Dein Großvater war ulkig!“ ſagte Peter. „Er war ganz groß!“ ſagte Chriſtine ernſthaft. „Er war ſehr groß, und ich will werden wie er, Peter!“ „Kannſt du denn malen?“ fragte Peter gering⸗ ſchätzig.„Ueberhaupt, Frauen.“ „Ich werde malen, Peter, und ich will ein Leben leben, wie es Großvater gelebt hat und nicht wie Vater! Ein Leben zwiſchen Menſchen, ſchönen Män⸗ nern und tollen Frauen, mit Equipagen und ſchönen Gärten— ach, Peter! Großvaters Haus am See iſt auch verkauft!“ 5 Der Junge ſah faſt erſchrocken, wie das kleine, ſchmale Geſicht ſich rötete, wie die Augen blitzten und die kleinen Fäuſte ſich ballten. Er ſagte gutmütig:„Chriſtine, ich glaube, du haſt Fieber! Schmerzt denn das Knie?“ „Quatſch“, ſagte Chriſtine,„es ſchmerzt überhaupt nicht mehr, und der Rock iſt trocken! Ach, mit dir kann man auch nicht reden, Peter!“ Ohne überhaupt darauf zu achten, wie ſeine Blicke ihre Geſtalt umſchmeichelten, ſtand ſie auf, zog das noch etwas feuchte Cheviotkleid an und ging zum Hof zurück. Niemand ſtand am Hinteraufgang. Sie ſchloß die Tür von außen auf und legte dann von innen den Riegel vor. Sie wuſch das Knie, hängte den Rock in den Schrank, zog ſich um. Um acht Uhr öffnete der Vater. „So, Chriſtine, ich hoffe, du biſt nun vernünftig geworden, komm jetzt zum Abendbrot!“ Chriſtine hatte den letzten Tag ihrer Kindheit er⸗ lebt. In einem Monat war ihr fünfzehnter Ge⸗ burtstag. Erſt mit ſechzehn Jahren wurde Chriſtine einge⸗ ſegnet. Sie kam auf Wunſch des Vaters zu einem beliebten Geiſtlichen, einem berühmten Kanzelred⸗ ner, der in einer Kirche im Zentrum der Stadt wirkte. Wenn er Gottesdienſt hielt, war die Kirche überfüllt. Seine dunkle Stimme drang in die Her⸗ zen der Gemeinde, die Frauen weinten, wenn er von der Seelennot ſprach und den einzigen Weg der Hoffnung und des Glaubens zeigte. Das rührte Chriſtine gar nicht. Aber in den Kon⸗ firmationsſtunden war ſie aufmerkſam. Sie fragte den Pfarrer plötzlich, indem ſie ihn ernſthaft anſah, ob er wirklich an die Unſterblichkeit der Seele glaube. „Aber Kind“, ſagte der Pfarrer,„ich habe dir doch den Weg zum Glauben gezeigt! Ich habe mit euch geſprochen, ich habe es mich Mühe koſten laſſen, und nun ſtellſt du eine ſo ungläubige Frage!“ „Ich bin nicht ungläubig“, ſagte Chriſtine.„Ich weiß ſogar, früher hat Gott mit mir geſprochen; wenn ich die Hände faltete und ganz ernſt und heftig betete, ſprach er mit mir. Aber nun ſchweigt er.“ Der Pfarrer fuhr ihr mit ſeiner ſchönen Hand über die dünnen blonden Haare und ſagte:„Gott iſt immer da, Gott wird wieder zu dir kommen, denn er iſt in dir, mein Kind. So wahr Chriſtus gelebt hat, ſo wahr gibt es die Unſterblichkeit der Seele!“ Sobald der Pfarrer nun anfing, ein paaar Stel⸗ len der Bibel in dem Ton zu zitieren, den er ſich als Kanzelredner hatte angewöhnen müſſen, preßte Chri⸗ ſtine die Lippen zuſammen, ſie ſtellte keine Fragen mehr, ſie ſenkte die Augen und ſchwieg. Aber es war angenehm, die kühle Hand des geiſtlichen Herrn auf der Stirn zu ſpüren. Der Konfirmationsunterricht hatte ſie eine Zeit⸗ lang ſtiller gemacht, aber die Wirkung ließ nach, ſehr ſchnell. Sie merkte, daß ſie viel mehr Freiheit ge⸗ wonnen hatte als vorher, Freiheit der Zeit. Denn der Weg zu der Kirche von dem Vorort war weit, die Kontrolle des Vaters konnte ſich nicht mehr auf die Minute erſtrecken. Sie erfand außerdem immer neue Entſchuldigungen, mindeſtens einmal in der Woche die Konfirmationsſtunde zu ſchwänzen. Dann ging ſie durch die engen Gaſſen, die ſich bis zur Spree hinunterzogen. Hier war die Armut zu Hauſe, hier war aber auch eine Fülle von Dingen, die es ſonſt nicht gab. Toreinfahrten, hinter denen alte Höfe lagen, ein Stück Stadtmauer, alte Kneipen, in die man hineinſehen konnte, in denen Geſtalten ſaßen voll Verkommenheit und merkwürdigem Ausdruck. Sie hatte es ſehr bald heraus, daß man ſein älte⸗ ſtes Kleid anziehen müſſe, um hier nicht aufzufal⸗ len. Sie öffnete ein paar Bluſenknöpfe, ſie ließ den großen Florentinerhut zu Hauſe, ſie beſtaubte vor⸗ ſichtig die Schuhe, und dann begann ſie mit den Bur⸗ ſchen zu ſprechen, die mit ſchmutzigen, weiten grauen Leinenhoſen und blau und weiß geſtreiften Hemden bekleidet waren. Himmel, was ſprachen dieſe Burſchen! Was hat⸗ ten ſie für Ausdrücke! Wie war das Leben anders, wenn ſie von ihm redeten! Kräftig waren dieſe Burſchen und bis zu einem gewiſſen Grad gutmütig. Sie lernte ſehr ſchnell ihre Sprache ſie wußte, ſie mußte ſich nur in acht nehmen, keines dieſer Worte, die den Schein der Verkommenheit und einer glück⸗ lichen Gewalt trugen, zu Hauſe zu benutzen:„Dufte“ und„keß“, und jeder Satz begann mit„wat“ und endete oft mit Worten, deren Sinn ſie nur dunkel fühlte. Wenn die Kerls frecher wurden oder ſie einer um die Schultern nehmen wollte,„Puppe, jib mal eenen!“ dann lief ſie mit erſtaunlicher Geſchwindigkeit fort. Das war aufregend, wenn die Lümmels dann ein paar Sätze machten, um ſie zu bekommen, das war aufregender, als im weißen Kleid Tennis zu ſpielen oder ſich beim Krocket mit Peter zu zanken. Das war viel aufregender, als mit kleinen weißen Pa⸗ pierſtückchen, die man ſorgfältig gerollt und umge⸗ bogen hatte, nach dem Tintenfaß des Ordinarius zu ſchießen. Es war beinahe gefährlich, denn in den Augen dieſer Burſchen, da war das Leben da war der Hunger, da war nicht das, was ſie immer wie⸗ der entſetzte, die nüchterne Geborgenheit, der vorge⸗ ſchriebene Weg, das brave Geſpräch. Einmal ging es ſchlecht. Sie war frech geworden und hatte den Fiſcher⸗Karl gereizt. geſagt, er ſei feige. (Fortſetzung folgt) Sie hatte ihm e — en 822 . 2 5 8 April 1036 Waldhof ſpielt in Hanau:0— Düſſeldorf beſiegt Köln:0— Stuttgarter Kickers ſchlagen Worms:2— Chemnitz klar überlegen Gruppe 4 Hauau 935 Waldhof:0 EfR Köln— Fortuna Düſſeldorſ:2 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Fortuna Düſſeldorf 2 2 9 0 5˙1 4˙0 SV Waldhof 2 1 1 0 2˙0:1 Hanau 9g 2 0 1 1 125 1·8 Kölner Cf. 2 0 0 2 0¹4 04 Gruppe 3 Stuttgarter Kickers— Wormatia Worms:2 1. S Jena 1. FC Nürnberg:5 Vereine Spiele gew unentſch verl. Tore Punkte 1. 0 Nürnberg. 2 2 0 0.1 4˙0 Wormatia Worms. 2 1 0 1 574 22 Stuttgarter Kickers 2 1 0 1 3¹⁴ 22 1. SB Jena 2 0 0 2 2·˙8 0˙4 VR Gleiwitz— Werder Bremen:2 Viktoria Stolp— Tod Eimsbüttel:0 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Werder Bremen. 2 1 0 1 8ꝛ5 2˙2 Tod. Eimsbüttel. 2 1 0 1 3·1 272 VR Gleiwitz. 2 1 0 5:5 222 Viktorta Stolr. 2 1 0 1 116 2˙2 Berliner SV— Pol. Chemnitz:4 Hindenburg Allenſtein— Schalke 04:4 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Schalke 042 2 0 0 8¹1 4˙0 Polizei Chemnitz 2— 0 0 8¹2 4˙0 Berliner SW 92 2 0 0 2 2·8 0˙4 Hindenbg. Allenſtein 2 0 0 2 1·8 0˙4 Anentſchieden in Hanau Hauan— Waldhof:0 Daß das Spiel in Hamau für die Waldhöfer ſehr ſchwer werden würde, hatte man im voraus erwartet. Man hatte aber nicht geglaubt, daß Waldhof einen ſolchen Widerſtand finden würde, wie ihn die Hanauer tatſächlich entgegen⸗ setzten. Die Waldhöfer kamen erfreulicherweiſe mit dem wieder geneſenen Mittelläufer Heermann. Das beeinflußte die Spiellaune der Waldhöfer beſtimmt im voraus. Jedoch waren die nachfolgenden Umſtände derart, daß die Wald⸗ höfer Mannſchaft keineswegs zu der von ihr erwarteten Leiſtung kam. Kaum hatte das Spiel begonnen, da öffnete der Himmel ſeine Schleuſen und es regnete eine halbe Stunde lang ſehr heftig, ſo daß fämtliche Spieler voll⸗ kommen durchnäßt auf dem Platz waren. Zu dem kam, daß Waldhof die erſte Halbzeit gegen einen ſcharſen Wind ſpielen mußte, was die Ballberechnung ſtark beeinflußte. Dennoch hatten die Waldhöfer in der erſten Halbzeit eine kleine Ueberlegenheit, ohne aber zu eimem Erfolg zu kommen. Bei den Waldhöfern waren die Hintermannſchaft und die Läuferreihe große Klaſſe, aber der Sturm war ein großes Sorgenkind. Siffling vor allem ſpielte ſehr zurück⸗ haltend. Bielmeier war die erſte Halbzeit ſehr eifrig, wurde dann aber verletzt und konnte den Reſt des Spiels nur noch als Statiſt mitwirken. Sehr gut war Weidinger auf Rechtsaußen und auch Walz, der anſtelle von Günter⸗ roth auf Linksaußen ſtand, konnte ſehr gut gefallen. Der Mittelſtürmer Schneider ließ ſich allzu ſtark abdecken und hatte auch nicht die Entſchlußkraft, die Bälle, die ihm oft in ausſichtsreicher Lage zugeſpielt wurden, entſcheidend zu ver⸗ werten. Die Hauptlaſt des Spiels bei Waldhof⸗Seite trug die Läufereihe und die Hintermannſchaft. Heermann mußte eine ſehr große Zeit hindurch Drittverteidiger ſpielen, hatte jedoch in Pennig und Molenda zwei außergewöhnlich gute Leute, die für den Aufbau beſorgt waren. Ganz überragend hielten ſich Meier und Model in der Verteidigung, und Drays hatte reichlich Gelegenheit, ſein gutes Können zu beweiſen, das ihm verſchiedentlich auch den Beifall der Hanauer Zuſchauer eintrug. Die Hanauer waren im Sturm wendiger als die Wald⸗ höfer Sehr gefährlich war vor allem der Rechtsaußen Philippi, der in Kerz einen ſehr guten Verbinder neben ſich hatte. Auch der linke Flügel Schmidt Willführ konnte ſich gut durchſetzen und Mondorf als Sturmführer leitete ſeine Mannſchaft recht ideenreich. Im geſamten geſehen, war der Hanauer Sturm gefährlicher als der Waldhöfer. Er ſcheiterte aber an der ausgezeichneten Arbeit der Walödhöfer Hintermannſchaft. Die Hanauer Hintermann ſchaft Eufinger— Schramm und Sonnrein im Tor war der des Gegners gleichwertig, während die Läuferreihe mit Weißenborn in der Mitte und Klingler und Reinhardt als Außenläufer nicht ganz das Niveau der gegneriſchen Elf erreichte. Beide Mannſchaften hatten im Verlauf der 90 Minuten reichlich Gelegenheit, zu Torerfolgen zu kommen. Die Walödhöfer vor allem hätten ſehr wohl das Spiel für ſich entſcheiden können, aber die beſagte Unbeholfenheit man⸗ cher Stürmer ließ den Erfolg nicht reifen. So kam es, daß die zwei Spielzeiten torlos verliefen, und wenn man be⸗ rückſichtigt, daß die Hanauer die eine Spielzeit ſpieleriſch für ſich buchen konnten, ſo muß man das unentſchiedene Ergebnis insgeſamt als gerecht bezeichnen. In der zweiten Minute köpfte Schneider, aber der Ball ging daneben. Kurz darauf ſetzte Walz zum Schuß an, aher der Ball wurde gehalten. Dann wurde Eufinger bei einem Zuſammenprall mit Schneider verletzt, was vor⸗ übergehend ſein Ausſcheiden bedingte. Biehlmeier ſetzte in der neunten Minute einen ſcharfen Schuß neben den Torpfoſten. Dann hatte Drays einen ſcharfen Ball von Kerz zu halten. Der Waldhöfer Drays hatte in der Foige mehrmals Gelegenheit, ſein vorzügliches Fauſtſpiel zu be⸗ weiſen. Hanau kam am Ende der erſten Viertelſtunde zu zwei Eckbällen, die beide abgewehrt wurden. Dann gab es auch für Waldhof zwei Eckbälle, die nichts einbrachten. Die dritte Ecke für Hanau endete mit einem Schuß von Willführ, den der Waldhöfer Torhüter wieder hielt. In der 28. Minute ſchoß Philippi knapp daneben und kurz darauf war es derſelbe Spieker, der das Waldhöfer Tor auf gleiche Weiſe in große Gefahr brachte. In der 34. Minute ging Biehlmeier allein durch. Es ſchien, als ſollte es zum Tor kommen aber der Hanauer Torhüter nahm Schneider, als ihm der Ball zugeſpielt wurde, das Leder vom Fuß weg. Kurz vor Halbzeit ſetzte Wals in direkter Aufnahme eine ſchöne Flanke Weidingers darüber. Wenig ſpäter ſah man eine gleiche Lage auf der Gegenſeite, bei der Philippi der unglückliche Torſchütze war. Biehlmeier konnte noch einen Kopfball anbringen, der aber gehalten wurde. Dann war Halbzeit. der Regen und Wind auf, ſo daß, In der zweiten Halbzeit hörten im Geſamten geſehen, die Hanauer vom Wetter etwas begünſtigt waren. Die Waldhöfer ſtrengten ſich mächtiger an als vorher. Biehl⸗ meier verſuchte es mit einem Rollball, aber erfolglos. Dann hatte Weidinger inſofern Pech, als er, allein vor dem Tor ſtehend, vorbeiſchoß. In der 14. Minute wäre den Hanauern faſt ein Tor geglückt, aber Heermann konnte, noch auf der Torlinie ſtehend, retten. Dann hatte Hanau wieder große Mühe, bei einem Gedränge den Ball vom Tor wegzubringen. Ein Flankenſchuß von Walz wurde gehalten. Eine Vier⸗ telſtunde vor Schluß hätte Waldhof das Siegestor erringen können. Es kam zu einem langdauernden Gedränge vor dem Hanauer Tor, aber das Glück wollte nicht, daß öte Waldhöfer den Ball über die Linie ſchieben konnten. Nach⸗ dem alſo Hanau dieſe Situation mit Glück überſtanden, hatte Drays wieder einen ſcharfen Ball von Mondorf zu halten. In der 32. Min der zweiten Halbzeit köpfte Wei⸗ dinger eine Flanke von Walz knapp darüber, und auf der Gegenſeite ſchoß kurz darauf Philippi ſcharf neben das Waldhöfer Tor. Kurz vor Schhuß trug Hanau einen ſehr ſchönen Angriff vor, der von der linken Seite aus ging. Schmioͤt gab den Ball an Mondorf und Mondorf ſchoß mlaciert ein, aber der ſehr gute Schiedsrichter Becke aus Ludwigshafen hatte kurz zuwor ganz zu Recht„ab ſeits“ entſchieden. Während noch die Hanauer Zuſchouer— die etwa 5000 Mann ſtark waren— dieſen vermeintlichen Erfolg feierten, verſuchte Waldhof zum letzten Male das Blatt zu wenden, aber es ging nicht mehr. Es ſollte bei dieſem Unentſchieden bleiben, Has, wie geſagt, im Geſamten als gerecht bezeichnet werden muß. Der„Kraft durch Freude⸗Zug“ fiel aus. —5— Düſſeldorf ſiegt mit Glück Kölner Ef— Fortuna Düſſeldorf:2(:1) Die beiden rheiniſchen Gaumeiſter ſtanden ſich am Sonntag bei regneriſchem Wetter im Kölner Stadion gegen⸗ über. Obwohl Fortuna Düſſeldorf nicht ganz den Erwar⸗ tungen entſprach und rein ſpieleriſch viel zu wünſchen übrig ließ, gelang gegen den Kölner Est ein:001:)⸗ Sieg. Köln hätte mit etwas weniger Pech ein anderes Ergebnis herausholen können, aber die Fünferreihe ſchei⸗ terte immer wieder an der guten Fortuna⸗Abwehr. Schon die erſte Halbzeit war ohne beſondere Höhepunkte. Köln hatte viele gute Torgeleg iten, konnte aber nicht eine einzige verwerten, während die Düſſeldorfer ſchon nach drei Minuten zum glücklichen Führungstreffer kamen. Kölns Verteidiger Frank hatte den Ball verfehlt und Zwolanowſki ſchoß aus wenigen Meter Entfernung ein. Köln war im Feld durchaus gleichwertig, brachte aber im gegneriſchen Strafraum nichts zuwege. Die Fortung⸗Angriffe, meiſt von Albrecht und Kobierſki vorgetragen, waren an ſich gefährlicher, aber Kölns Ab⸗ wehr war in der Folge recht aufmerkſam. In der 20. Minute zog ſich Düſſeldorfs ausgezeichneter Sturmführer Heibach bei einem Zuſammenſtoß mit Kölns Hüter eine Verletzung zu, die ihn wiederholt zum Ausſcheiden zwang. In der zweiten Hälfte ſpielte Düſſeldorf nur noch mit zehn Mann, da Heibach nicht mehr kampffähig war. Köln konnte eine leichte Feldüberlegenheit herausorbeiten, erzielte innerhalb weniger Minuten auch drei Ecken, aber zu zählbaren Erfolgen reichte es nicht. Nach einer Viertel⸗ ſtunde wurde das Treffen endgültig zugunſten der For⸗ tuna entſchieden, ols Wigold den Ball aus 16 Meter Ent⸗ fernung zum 20 einſchoß. Köln hatte auch bis zum Schluß mehr vom Spiel, konnte aber das Ergebnis nicht günſtiger eſtalten. 8 Bei Fortuna war die Abwehr ſehr gut, vor allem Peſch und Janes waren überragend. Die Läuferreihe kam dies⸗ mals über guten Durchſchnitt nicht hinaus, während im Sturm Wigold der Beſte war. Kobierſki und Albrecht konnten ebenfalls gefallen, aber nach dem Ausſcheiden Hei⸗ bachs büßte die Fünferreihe viel an Gefährlichkeit ein.— Köln bot eine gute Geſamtleiſtung, hatte aber viel Pech. Die Abwehr war nicht immer im Bilde und auch im Sturm gab es ſchwache Punkte. Die Läufer und Dahmen im Sturm konnten noch am beſten gefallen.— 8000 Zuſchauer wohnten dem von Happ⸗Hanau geleiteten Spiel bei. Knapp, aber verdient Stuttgarter Kickers— Wormatia Worms:2(:0) Rund 3 000 Zuſchauer wohnten in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn dem Treffen zwiſchen den Meiſter⸗ mannſchaften von Württemberg und Südweſt bei. Die kamen zu einem knappen, aber doch verdienten Sieg. Ihre Geſamtleiſtung war beſſer als die der erſatz⸗ geſchwächten Heſſen und dann hatten ſie in Merz einen ganz überragenden Stürmer zur Stelle, der alle drei Tore ſchoß. Die Wormſer kamen in einer Zeit zu ihren beiden Gegentoren, als die Stuttgarter das Spielgeſchehen dik⸗ tierten. Beim Stand von:2 drängten dann die Heſſen ſehr ſtark und in den Schlußminuten mußten die Kickers und ihr Anhang tatſächlich um den Sieg bangen. Der Schlußpfiff des ausgezeichneten Schiedsrichters Höchner Augsburg) wurde unter dieſen Umſtänden von dem Kickers⸗Anhang als eine Erlöſung empfunden. Die Kickers mußten neben dem in Berlin verletzten Euchenhoſer auch auf Voſſeler verzichten, aber Strickrodt war ein ſehr brauchbarer Erſatzmann. Immerhin gab es im Sturm einige Umbeſetzungen und einige Stürmer fühlten ſich auf ungewohntem Poſten gar nicht wohl. Aber der Schwabenmeiſter zeigte doch, alles in allem, eine gute Geſamtleiſtung. Die Verteidiger wurden in der zweiten Hälfte etwas ſorglos, aber Mittelläufer Ribke und Mit⸗ telſtürmer Merz waren ooch überragende Kräfte. Die Wormſer entſprachen nicht ganz den in ſie geſetzten Er⸗ wartungen, kein Wunder, mußten ſie doch mit zahlreichen Erſatzkräften antreten. Cloſet, Zimmermann und Lehr fehlten, dafür ſpielten Gölz, Alter und Leiſt. Da kein geeigneter Erſotz für Cloſet vorhanden war, mußte Wink⸗ ker nach hinten und der alte Internationale machte auch hier ſeine Sache recht ordentlich. Außer Winkler gefielen noch Torhüter Ebert, Mittelläufer Kiefer(aber viel zu hart!) und zeitweiſe auch Linksaußen Fath, der ſich liebe⸗ vollſter Bewachung erfreute. Die Kickers kamen nach habbſtündigem Spiel durch Merz zum Führungstreifer und drei Minuten ſpäter erhöhte der gleiche Spieler auf 210. Die Anſtrengungen der Wormſer wurden eine Viertelſtunde nach dem Wechſel durch ein Tor, das Leiſt erzielte, belohnt, aber die Kickers, die jetzt das Spiel leicht überlegen geſtalteten, zogen durch Merz ſofort wieder auf 311 davon. Sechs Minuten vor Schluß kam Worms durch Alter zu einem zweiten Gegentor und mit :2 für die Kickers ſchloß auch das kampfreiche Treffen. Klarer Sieg 1. SV Jena— 1. FC Nürnberg:5(:2) Ein ſchwerer Platzregen, der etwa eine Stunde vor Be⸗ ginn des Kampfes 1. SW Jena gegen 1. FC Nürnberg nie⸗ derging, wirkte ſich nicht allein ungünſtig auf den Beſuch aus— nur 10 000 Zuſchauer wohnten dem Treffen bei—, ſondern brachte auch die Platzverhältniſſe nicht gerade in ideale Verſaſſung. Der Nürnberger„Club“ hatte von Be⸗ ginn ein leichtes Spiel, da die mitteldeutſche Abwehr zu⸗ ſammen mit dem ſtark zurückgezogenen Mittelläufer Wer⸗ ner in den Vordergrund des Jenaer Spiels geſtellt wurde. Ohne im Feld irgendwelchen Widerſtand zu finden, be⸗ gann das Nürnberger Kombinationsſpiel gleich zu laufen, Dennoch dauerte es 28 Minuten, bis ein wunderbares Zu⸗ ſammenſpiel zwiſchen Gußner, Friedel und Spieß durch den ſchußgewaltigen Spieß zum:0 für die Bayern führte. Schon 10 Minuten ſpäter wurde eine Bombe von Gußner zu ſchwach abgewehrt, Spieß war zur Stelle und erzielte die 210-Führung. Bei weiterhin überlegenem Spiel der Nürnberger blieb es bis zur Pauſe bei dieſem Stande. Nach der Pauſe, als die Einheimiſchen nichts mehr zu ver⸗ lieren hatten, fanden die Nürnberger mehr Widerſtand vor. Der vorzügliche mitteldeutſche Mittelläufer Werner ſetzte jetzt ſeine Außen gefährlich ein und ſo führte in der 54. Minute ein Vorſtoß der linken Jenger Seite durch den Halblinken Schipphorſt zum erſten Gegentreffer, der aber der letzte bleiben ſollte. Die Nürnberger hatten ſich von dieſem Schlag bald erholt. In der 61. Minute bediente Spieß Gußner ausgezeichnet und dieſer erzielte mit hartem Schuß das:1. Eine Kombination Spieß—Eiberger führte in der 73. Minute zum:1 und bereits drei Minuten ſpäter Kickers war Schmitt nach großartiger Einzelleiſtung der Schütze des fünften Tores für die Bayern. Der„Club“ hatte in Oehm, Gußner, dem torhungrigen Spieß und Köhl, der jedoch nicht allzu oft eingreifen mußte, ſeine beſten Spieler. Stützen der Jenger Mannſchaft waren Rechtsaußen König, Mittelläufer Werner und Torhüter Günther. Schiedsrichter Röhrbein leitete den fairen Kampf in zufriedenſtellender Weiſe. Chemnitz ſiegt klar Berliner SW 92— Polizei Chemnitz 124(:0) Das Gruppenendſpiel zwiſchen dem Berliner SV 92 und Polizei Chemnitz vor 10 000 Zuſchauern auf dem SSE⸗ Platz in Eichkampf endete mit einem überlegenen:1(079) Sieg des Sachſenmeiſters. Der Kampf bot zwei voneinan⸗ der verſchiedene Spielhälften. Im erſten Abſchnitt zeigten die Berliner das beſſere Spiel, ſo daß die 120⸗Führung als verdient angeſehen werden mußte. Nach der Pauſe änderte ſich das Bild. Die Poliziſten wurden beſſer, beſonders wurde der ſchwache Eindruck der Abwehr verwiſcht. Mit einiger Energie gelang ſchließlich noch ein zahlenmäßig nicht zu hoher Sieg. Der Brandenburgiſche Meiſter ließ nach der ſchon errungenen:0⸗Führung die Gelegenheit aus, zu Hauſe einen Sieg zu erringen. Bei ſtürmiſchem Wetter und trügeriſchem Sonnenſchein begann das Spiel gleich mit einer Offenſive der Berliner. Mit viel Glück wehrte Weggel im Sachſen⸗Tor gleich zu Beginn erfolgreich ab. Obwohl die Einheimiſchen weiter⸗ hin überlegen ſpielten, erreichten die Gäſte bis zur Pauſe ein Eckenverhältnis von:1 zu ihren Gunſten, das eine nicht vorhandene Feldüberlegenheit vortäuſchte. Das ein⸗ zige Tor der erſten Hälfte fiel in der 20. Minute nach einem ſchnellen Vorſtoß des rechten Berliner Flügels. Ballendat lenkte den Ball zu Simon, der unhaltbar ein⸗ ſchoß. Nach der Pauſe fielen die Berliner unaufhaltſam zurück und, obwohl Mädler bei den Sachſen vorübergehend ausſcheiden mußte, erzielten die Gäſte mit zehn Leuten durch einen aus 30 Meter verwandelten Strafſtoß Schnei⸗ ders den Ausgleich. In der 11. Minute ſetzte Helmchen einer langen Vorlage nach und ſchoß unhaltbar zum 221 ein. In der 25. Minute erzielte Mädler im Anſchluß an einen Eckball das:1 und den Reigen beſchloß Schneider, der durch Mittelläufer Reichert gut bedient wurde, in der 39. Minute mit einem vierten Treffer. Allenſtein wehrt ſich Hindenburg Allenſtein— Schalke 04:4(:2 Schalke 04 gewann ſeinen zweiten Kampf in der Gruppe 1 in Königsberg gegen Hindenburg Allenſtein mit :1(:1) bei weitem nicht ſo ſicher wie es das Ergebnis wiedergibt. Rund 15 000 Zuſchauer, ganz Oſtpreußen waren auf den Beinen, bewunderten wohl das herrliche Zu⸗ ſammenſpiel der„Knappen“, waren aber manchmal ent⸗ täuſcht von der mäßigen Gangart des Scholker Spiels. Die Allenſteiner, die keineswegs an die Wand geſpielt wurden, hatten ſich eine famoſe Abwehrtaktik als Richtſchnur gelegt, und ſie kamen damit auch zu dem gewünſchten Ziel, denn bis zehn Minuten vor Spielſchluß ſtand es für Schalke nur:1, obwohl der ausgezeichnete rechte Allenſteiner Ver⸗ teidiger Kaminſki kurz nach dem Wechſel ausgeſchieden war. Kritiſch betrachtet, kam Schalke verſtändlicher Weiſe beſſer weg. Die Weſtfalen zeigten das ihnen eigene Spiel, aber die Einheimiſchen fanden neben der zahlreichen Ver⸗ teidigung zuweilen noch Zeit zu ſchön angelegten Angrif⸗ fen. Die Tore erzielten: Gelleſch(20. Mänute):); Michal⸗ czyk(80. Minute):1; Urban(42. Minute):27 Kalwftzki (80. Minute):3; Kuzorra(87. Minute):4. um die deutſche Rugby-Meiſterſchaf Sc Neuenheim und Schwalbe Hannover die Gegner im Enoͤſpiel Die Zwiſchenrunde der deutſchen Rugby⸗Meiſterſchaft am Sonntag brachte die erwarteten Siege der Favoriten. Im Heidelberg blieb der badiſche Meiſter SC Neuenheim über den deutſchen Altmeiſter SC Frankfurt 1880 nach einem ſchönen Spiel mit:3 erfolgreich. Etwas knapp be⸗ hauptete ſich in Hannover der Niederſachſenmeiſter Schwalbe Hannover gegen Tennisboruſſia Berlin. Die Reichshaupt⸗ ſtädter, die über einen ſtarken Sturm verfügen, gaben ſich nur anit:6 geſchlagen. Damit beſtreiten nunmehr der Sc Neuenheim und Schwalbe Hannower das Endſwiel um die deutſche Rugby⸗Meiſterſchaft, das am 3. Mai in Frank⸗ furt m Main ausgetragen wird. Jabala läuft 20 Mm⸗Welthöchſtleiſtung Stunden Welthöchſtleiſtung—5 erreicht Bertiſch läuft deutſche 15 km-Höchſtleiſtung m Münchener 1860er Stadion Ein leichtauhletiſches Ereignis beſonderer Art wurde am Sonntagvormittag im Münchener 1860er Stadion ab⸗ gewickelt. Die Veranſtaltung wurde durch leichtes Schnee⸗ treiben und ziemliche Kälte etwas beeinträchtigt. Unter den 3000 Zuſchauern bemerkte man auch Geweralleutnant von Reichenau, Vertreter der Regierung und der Sport⸗ führung. Im Mittelpunkt des Programms ſband ein Stundenlaufen mit dem Olympiaſieger Juan Zabala, der einen Angriff auf Nurmis Weltrekord unternahm. Ferner gingen auch Mitglieder der deutſchen Olympia⸗Kernmonn⸗ ſchaft an den Start. Neben Zabala, der zwar den Stun⸗ den⸗Weltrekord Nurmis um nahezu 500 Meter verfehlte, befand ſich auch der Stuttgarter Bertſch in ausgezeichneter Form. Mit 48:45 Minuten ſtellte Bertſch über 15 Km. eine neue deutſche Höchſtleiſtung, Zabola mit 47:36,4 Minuten eine neue füdamerikaniſche Höchſtleiſtung auf. Dafür allerdings konnte der kleine Südamerikaner den Weltrekord über 20 Km. aul:04:00, Stunden verbeſſern. Nurmis Rekord ſtand ſeit 1930 auf:04:38 Std. Den bisherigen deutſchen Rekord über 15 Km. hielt der Hamburger Huſen mit 4850,56 Minuten. Ueber eine Stunde hatte Berüſch 18 001,05 Meter zurückgelegt und den deutſchen Rekord Huſens um 210 Meter verfehlt. Olympiaſtarter Müller hatte insgeſamt elf Läufer auf die Strecke geſchickt. Zabala übernahm ſofort die Füh⸗ rung, die er bis zum Schluß nicht wieder abgab. Schon nach 2000 Meter, die Zabala in:00 Min. bewältigte, hatte ſich das Feld in die Länge gezogen. In leichtem und flüſſigem Stil zog der kleine Südamerikaner um die Bahn und hatte nach 5000 Meter ſchon einige Teilnehmer über⸗ rundet. Für dieſe Strecke benötigte er 15720. Bertſch folgte in 15:59 Min. Nach einer halben Stunde hatte Zabala 9200 Meter zurückgelegt, die 40 Km. ſchaffte er in 31:20, Bertſch in 32140 Min. Der Stuttgarter wird ſtark angefeuert und läuft über 15 Km. mit 48,45 Min. einen neuen deutſchen Rekord, nachdem Zabala dieſe Strecke in der neuen ſüdamerikaniſchen Rekordzeit von 47:86,4 Min. erledigt hatte. Die 10 engliſchen Meilen wurden von Za⸗ bala auf der ſchweren Bahn in 51:14,8 Min. zurückgelegt. Ueber eine Stunde ſchaffte er 18 753,55 Meter und blieb damit nicht ganz 500 Meter hinter Nurmis Weltrekord zurück, während Bertſch den deutſchen Rekord ebenfalls knapp verfehlte. Einige Teilnehmer gaben das Rennen jetzt auf, darunter auch Bertſch. Der rauhe kalte Wind konnte der großartigen Leiſtung des Olympiaſtegers aber keinen Abbruch mehr tun, über 20 Km. ſtellte er eine neue Welthöchſtleiſtung mit:04:00,2 Stunden auf. Von den deutſchen Teilnehmern war der Berliner Siegers der ſchnellſte, der als Zweiter:08:22,3 Stunden benßtigte. Die Ergebniſſe: Eine Stunde: 1. Zobala(Argentinien) 18 753,35 Me⸗ ter; 2. Bertſch(VfB Stuttgart) 18 001,05; 3. Siegers(go⸗ met Berlin) 17 664; 4. Helber(Reichsbahn⸗ und Poſt⸗S Stuttgart) 17 497,90; 5. Kohn(Polizei Berlin) 17 478,407 6. Oſtertag(München) 1860) 17 286; 7. Borgſen(Polizei Ber⸗ lin) 16 887,50: 8. Wiedemann(Tſchft München) 16 667; 9. Jahn(Hota Stuttgort) 16 360,90; 10. Zeilnhofer(Eiſen⸗ bahn München) 15 930,20 Meter. Zoller(München) bei 15 Km. aufgegeben. 20 Km.: 1. Zabala:04:00,2 Std.(neuer Weltrekord); 2. Siegers:08:22,3: 3. Kohn:08:52; 4. Oſtertag:10:14 5. Zeilnhofer:15:40,2 Std. SC Neuenheim— SC Frankfurt 1880:3(:3) Auf dem Platz des Heidelberger T hatten ſich zu die⸗ ſem Zwiſchenrundenſpiel zur deutſchen Rugby⸗Meſſterſchaft an die 1000 Zuſchauer eingefunden, die bei einwanöſreien Bodenwerhältniſſe einen ſehr ſpannenden und offenen Kampf erlebten, der von beiden Seiten trotz begreiflicher Härte ritterlich durchgeführt wurde. Neueheim gewann das Spiel dank ſeines größeren Stehvermögens verdient. Die Frankfurter gingen nach 20 Minuten durch einen Strafbritt Metzgers in Front. Zehn Minuten ſpäter brochte ein Straftritt aus 40 Meter Entfernung den Ein⸗ heümiſchen durch K. Ehalt den Ausgleich. Nach dem Wechſel griff 1880 immer wieder an, die Gäſte ließen dann aber immer mehr nach, da ſie ſich in der erſten Hälfte zu ſehr verausgabt hatten. Neuenheim ſtellte ſeinen Sieg durch einen ſchönen Paß⸗Verſuch der Dreiviertelreihe— Dr. Vogel machte an den Stangen Handauf, ohne daß der Ver⸗ ſuch erhöht wurde— in der 55. Minute ſicher. Beide Mannſchaften hatten wiederholt noch Chancen, es blieb aber bei dem 673 für Neuenheim, das die geſchloſſenere Zu⸗ ſammenarbeit zeigte und auch meiſt feldüberlegen war. 1880 zeigte ein ſchönſes Spiel, das allerdings zu seehr auf die Hintermannſchaft zugeſchnitten war. Das Handͤſpiel wirkt etwas ſchulmäßig. Offenbach⸗ Heidelberg leitete korrekt. i Schwalbe Hannover— TBB Berlin 613(:3) Toni Bader Dritter Rieſen⸗Torlauf in der Marmolata Der wegen heftigen Schneetreibens vom Freitag auf den Samstag verlegte Rieſentorlauf in der Marmolata⸗ gruppe in den Dolomiten wurde bei verhältnismäßig guter Witterung und einer Beteiligung von 100 Läufern am Samstag zur Durchführung gebracht. Die Teilnehmer hatten bei einem Hühenunterſchied von 900 Meter 40 Tore zu paſſieren. Als Sieger ging der bekannte Oeſterreicher E. Kneis 1 mit der Beſtzeit von:13,4 Minuten vor dem Italiener Vietor Chieronni hervor. Als beſter Deutſcher belegte der Partenkirchener Toni Bader in :30 Minuten einen ehrenvollen dit Bei den Frauen, die die gleiche Strecke zu bewältigen hatten, war die Beteiligung nicht ſo groß. Hier ſiegte die Schweitzer in Elvira Ofirnig in:40 Minuten vor der talfenerin Paula Wieſinger. Die Ergebniſſe: Männer: 1. Kneiß 1⸗Oeſterreich:13,4; 2. Chieronnt⸗ Itallien:25,35 3. Bader⸗Deubſchland 330,3; 4. Sertorelli⸗Italien:31½; 5. Schneider⸗Oeſterreich; 6. Zin⸗ gerbe⸗Oeſterreich) 7. Durrance⸗Amerifa; 8. Gaſperl⸗ Oeſterreich. Frauen: 1. Oſirnig⸗Schweiz:40; 2. Wieſinger⸗Italien 6551 8. Anſpacher⸗Italien:41, 4. Undine Hilde⸗Oeſterreich; 5. Ingried⸗ talen; 6. Glorita Heart⸗Amerißa. knapp am Heddesheimer Tor vorbei. 8. Seite/ Nummer 180 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. April 1936 Sandhofen beſiegt Viernheim SpVg Sandhofen— Amicitia Viernheim:0 In einer ſehr intereſſanten Paarung ſtanden ſich im Kampf um den Vereinspokal im Mannheimer Norden die SpVg Sandhofen, die ſich gerade anſchickt, nach dem Mei⸗ ſterlorbeer der Bezirksklaſſe zu greifen, und die Amicitia Viernheim, als letztjähriger Pokalmeiſter glanzvoll emp⸗ fohlen, gegenüber. Das Spiel brachte von der erſten bis dur letzten Minute einen ſpannenden Kampf, in dem trotz ſtörendem, ſtarkem Wind beachtliche Leiſtungen geboten wurden. Sandhofen ſpielte dabei mit großem Eifer und Siegeswillen, aber auch Viernheim warf ſein ganzes Kön⸗ nen in die Waagſchale. Aber die Heſſen, die man ſchon weit beſſer geſehen hat, kämpften mitunter ſichtlich unter Form, ſo daß ſie trotz aller Bemühungen den Sieg an die ſtrahlenden Sandhöfer abtreten mußten. Mit dem Wind als Bundesgenoſſen hotte die Amieitia, die für ihre etatsmäßigen Faltermann, Müller und Kiß 2 Erſatz eingeſtellt hatte, vom Start weg mehr vom Spiel. Nachdem ſich aber die erſte Ueberraſchung in den Sandhofer Reihen gelegt hatte, wurde dieſe eifrige Mannſchabt ein durchaus gleichwertiger Gegner, der vor dem Tore ſogar noch gefährlicher als Viernheim operierte. Fluder ſchoß aber den Torwart an und nach zwei Eckbällen erwies ſich Dörr als zu unentſchloſſen, den dem Hüter entfallenen Ball aufzunehmen. In der 35. Minute ging aber Sand⸗ hofen doch noch verdient in Führung. Nach einem Gewalt⸗ ſchuß von Fluder ſtieg eine Ecke von Vogel, die Torwart Krug, in tauſend Nöten, ins eigene Netz ſchlug. Schon eine Minute nach Wiederbeginn war Viernheim 270 geſchlagen. Fluder hatte hereingegeben und ein Zö⸗ gern in der Verteidigung genügte Ehrbächer, den zweiten Treffer zu markieren. Wenig ſpäter ſchoß Vogel dem die Aus ſicht verſtellten Krug das 3. Tor ins Netz. Viernheim ſuchte noch zu retten, was zu retten war, für den kaum genügenden Erſatzlinksaußen wechſelte Fetſch in den Sturm, aber es ging nichts zuſammen, und als gar Dörr in prächtiger Art das 4. Tor ſchoß, do wollte lange nichts mehr klappen. Die SpVg Sandhofen hat eine gute und achtbare Partie geliefert und vom Gegner einen ganzen Einſatz verlangt. Im Sturm, in dem der Linksaußen Vogel zug⸗ und drangvoll ſpielte, haperte es zunächſt mitunter, aber die Leute verrieten Kampfgeiſt und Angriffswillen, ſo daß ſie ſpäter über ihre gewohnten Leiſtungen hinauswuchſen. Unerhört tatenluſtig waren die Kämpen der Läuferreihe, in der Matyſek und Müller großortige Momente hatten. In der Verteidigung ſchlugen ſich Michel und Schenkel in unermüdlicher Ausdauer und Wittemann hütete ſeinen Kaſten mit Routine und Schneid. Die Amicitia Viernheim hat zeitweiſe ihr ſchnelles und gefährliches Spiel geboten, ohne aber je die Klaſſe heimiſcher Verbandsſpiele zu erreichen. In dem ohne Durchſchlagskraft angreifenden Sturm waren Koob und Schmitt die treibenden Kräfte und in der Läuferreihe gefielen Bauersfeld, Fetſch und Martin gleichermaßen. Eine etwas ſchwächere Leiſtung als ſonſt vollbrachte die Tordeckung. Kiß war nicht der altbewährte, prächtige Ver⸗ teidiger und der ſchlanke Krug hütete ſein Tor umſichtig und gewandt, aber Hook kam als Erſatzmaun nur ſchwer in Fahrt. Schiedsrichter Delank⸗ Vin Spiel ausgezeichnet. Mannheim leitete das Karlsruher FV— Germania Karlsdorf 51(:1) Der Platzbeſitzer bam in dieſem erſten Pokalſpied gegen den früheren Gauligiſten zu einem erwarteten Sieg, der bereits in der erſten Halbzeit feſtſtand. Die Gäſte waren zwar in dieſer Zeit noch einigermaßen ebenbürtig und hatten auch reichlich Gelegenheit zu Toren zu kommen, wenn nicht ihr Sturm ſo verſagt hätte U. a. wurde ein Strafſtoß vom Elfmeterpunkt verſchoſſen. Die zweite Halb⸗ zeit ſtand faſt ganz im Zeichen des KV, der aber ſeine Ueberlegenheit erſt in den beiden letzten Minuten durch zwei Treffer wirklich auszudrücken vermochte. Im ganzen genommen ſtand das Spiel auf keiner allzu hohen Stufe. Die Tore für den KV fielen in der erſten Halbzeit durch Rapp(12 Min.), Brecht(34. Min.) und Wünſch (40. Möa.). Beim Stand von:0 für den KFV konnte Karlsdorfs Halbrechter durch einen Strafſtoß ausgleichen. Nach der Pauſe waren Wünſch und Götter für den KF noch zweimal erfolgreich. Schiedsrichter Schweiger⸗Pforz⸗ heim, Zuſchauer 1000. Die Spiele der Vezirksklaſſe Spiel Käfertal— Germauia Friedrichsfeld:1 Fortuna Heddesheim— Phönix Mannheim 220 8 Mannheim— VfTud Feudenheim 111 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkie Spog Sandhofen 20 13 5 2 48.25 31:9 Sc Käfertal. 21 13 3 6 Germ. Friedrichsfelde! 9 5 7 32:34 23.19 Vf Trudi Feudenheim 20 8 7 5 44:43 2317 OlympiaNeulußheim!8 10 2 6 47288 22:14 Alemann. Jlvesheim 19 8 4 7 3818 20˙18 08 Hockenheim 18 6 7 5 5 19-17 Phönix Mannheim 20 8 3 9 34-30 1921 8 Mannheim 18 6 5 9 30137 15˙21 Heddesheim 20 5 5 10 32˙42 15225 Sp. Seckenheim 19 2 5 12 22:52:29 inn 20 1 8.31 Hoher Sieg von Käfertal Sp. Cl. Käfertal— Germania Friedrichsfeld 611 Im Käfertaler Lager hat man das Verfolgungsrennen nach dem Spitzenreiter Sandhofen trotz der überraſchenden Punktteilung gegen Heddesheim immer noch nicht ganz aufgegeben und der ehrgeizige Sp. Cl. iſt noch lange nicht gewillt, die zu erreichenden Punkte ohne weiteres abzu⸗ geben. Dies mußten die Germanen, die bereits an der Steinzeugfabrik auf die Zähler verzichten mußten, ſehr zu ihrem Leidweſen in Erfahrung bringen, denn obwohl ſie alle Regiſter zogen und eine achtbare Leiſtung vollbrachten, vermochten ſie es nicht, im Rückſpiel eine weitere Nieder⸗ lage abzuwenden. Käfertal hatte einen guten Start erwiſcht. Man ver⸗ ſtand es gut, ſich in flacher Kombination trotz des Gegen⸗ mindes durchzuſetzen, und ſchon in der 5. Minute fiel ber unhaltbar placierte Führungstreffer durch Köhler, dem ſich in der 10. Minute ein weiterer, etwas glücklicher Erfolg durch Hering anreihte. Der Wind hatte den weiten Schuß ſo abgedreht, daß es für Hollenbach keine Möglichkeit zum Eingreifen mehr gab. Lange Zeit drängte nun Käfertal ſtark, ohne jedoch vorerſt zu weiteren Erfolgen zu kommen. In der 35. Minute fiel der einzige Gegentreffer durch Ehret, der einen von Vetter abgewehrten Ball im Nachſchuß zwiſchen die Pfoſten brachte, aber wenig ſpäter ſtellte Fuchs durch Elfmeter die alte Torſpanne wieder her. Nach der Pauſe kamen auch die Germanen verſchiedent⸗ lich ſchön zum Zuge, aber man vermochte ſich im Sturme nicht recht durchzuſetzen, während Käfertal durch Fuchs und Köhler noch zwei weitere Tore vorlegte. Mit einem ſechſten Treffer von Fuchs beendete der Gaſtgeber den Torreigen. Die Spel Käfertal war mit reſtloſem Einſatz bei der Sache, und wenn auch hin und wieder nicht alles wie am Schnürchen klappte, ſo hat die Mannſchaftsleiſtung doch ſehr gut gefallen. Vetter im Tor hat ſich brav gehalten und ſtand Hollerbach nie nach. In der Verteidigung überragte Rihm ſeinen Erſatzpartner erwartungsgemäß und in der Läuferreihe kom der Erſatzmann für Jenn verſtändlicher⸗ weiſe an die Leiſtung von Kuhn und Mittelläufer Kilian nicht ganz heran. Der Sturm war wie ſtets müchtig an⸗ grifisluſtig und verſtond es ausgezeichnet, ſich gegen die gewürfelte Abwehr des Gegners durchzuſetzen. Die Friedrichsfelder Germanen waren ein fleißiger und ſtarker Gegner, der, wenn auch für ihn nichts mehr auf dem Spiele ſtand, in ehrgeiziger Weiſe kämpfte. Der Sturm, in dem der Halbrechte Jung etwas über den Ko⸗ meraden ſtand, griff unermüdlich an und die Läuferreihe, die in Deckung und Aufbau gleichermaßen gefallen konnte, hielt gut durch. Stark beſchäftigt war die Tordeckung. Hollerbach hielt aber ausgezeichnet und ſeine Verteidiger Kögel und Baumgärtner ſchlugen hart und ſicher ab; gegen den techniſch ſehr guten und ſchußgewaltigen Sturm des Gegners hatten ſie allerdings einen ſehr ſchweren Stand. Als Schiedsrichter hatte Duchardt⸗Heidelberg das Spiel feſt in der Hand. Phönir verliert in Heoͤdesheim Heddesheim— Phönix Mannheim:0 Einen für die Seckenheimer verhängnisvollen Sieg brachte das Heimſpiel in Heddesheim gegen Phönix, damit iſt das Schickſal der Seckenheimer endgültig beſiegelt. Heddesheim mußte in einem wenig ſchönen Spiel hart um den Sieg kämpfen, wenn es auch mehr von dem Kampf hatte. Gleich nach Beginn eine große Chance für den Platzbeſitzer, aber Schuß und Nachſchuß verfehlen ihr Ziel. Einen gefährlichen Strafſtoß fauſtet Rößling ſehr gut weg. Ueberraſchend iſt das Aufkommen der Heddesheimer, die trotz ſtarkem Gegenwind leicht im Vorteil ſind. Auch Phö⸗ nix hat eine gute Gelegenheit, als Seel ſchön vors Tor gibt, jedoch kann Rasmus nur daneben köpfen. Nach der Pauſe zieht eine ſchöne Flanke von Rößler ungenutzt Nun drängt der Platzbeſitzer, der ſeinen Sturm umgeſtellt hat, ſtark, die Gäſte müſſen ſtark verteidigen und laſſen ſich in ihrer Hälfte zurückhalten. Ein Eckball und ein Strafſtoß wer⸗ den verſchoſſen. Ein ſcharfer Schuß des Linksaußen rollt über die Querlatte und eine ſchöne Flanke des linken Außenſtürmers hebt der kleine Halbrechte über das Phö⸗ nixtor. Ein Angriff nach dem andern bringt das Gäſte⸗ tor in Gefahr, aber lange wird, oft mit viel Glück, ein Erſolg der Heddesheimer vereitelt. Erſt eine Viertelſtunde nor Schluß bricht der Bann. Der Hedͤdesheimer Halbrechte kommt ſchön zum Schuß, er ergreift die Gelegenheit und ſchießt kurz ein. Und ſchon wenige Minuten ſpäter fällt der zweite Treffer. Bei einer Weitvorlage läuft Rößling heraus und klärt durch entſchloſſene Fußabwehr. Der ab⸗ geſchlagene Ball kommt zum Heddesheimer Rechtsaußen, der einen ſcharfen Flachſchuß ins rechte Toreck ſetzt. Da⸗ mit iſt die Partie entſchieden. Den Hedͤdesheimern wurde der Sieg nicht leicht ge⸗ macht, er iſt aber verdient. Sehr ſicher ſtand die Verteidi⸗ gung mit Kettner und O. Schmitt. Gut gefiel noch der Mittelläufer und im Angriff der kleine Halbrechte, Die Gäſte zeigten vor der Pauſe eine gleichwertige Partie, um nach der zweiten Hälfte, nun gegen den Wind ſpielend, nicht mehr mitzukommen. Ganz ausgezeichnet hielt ſich Rößling im Tor. Gut waren auch beide Verteidiger Kaiſer und Neck. Als Mittelläufer konnte Greiner nur vor der Pauſe genügen ſein linker Nebenmann Heinz übertraf ihn ſpäter. Vorne ſtand Rasmus allein auf wei⸗ ter Flur, und ſo war der Angriff der ſchwächſte Teil der Mannſchaft. Als Unparteiiſcher amtierte Lauer⸗Plankſtadt, der ein leichtes Amt hatte. Zwei ſchußarme Stürmerreihen 8 Mannheim— Feudenheim:1(:0) Wenn man ſich bisher auch noch nicht ſo nahe am Ende der Bezivksblaſſenverbandsſpiele fühlte, ſo lag dies daran, daß Meiſterſchafts⸗ und Abſtiegsfrage immer noch eine ge⸗ wichtige Rolle ſpielten. Je klarer aber, daß dieſe Fragen in ührer Entſcheidung werden, deſto mehr läßt das Inter⸗ eſſe an den reſtlichen Spielen nach und um ſo ſchwächer werden die ſpieleriſchen Leiſtungen in den letzten Kämpfen.“ Dies war ſchon immer ſo geweſen und auch dieſe Saiſon ſcheint damit keine Ausnahme machen zu wollen. Die Mannſchaften ſind durchweg am Ende ihrer Kräfte an⸗ gelangt, was am Ende auch verſtändlich wird, wenn man berückſichtigt, daß jede Elf 20—25 Spielſonntage hinter ſich hat. Kein Wunder alſo, wenn die Mannſchaften ermüdet wirken, und wenn ſie keine beſondere Form mehr zu erreichen vermögen. Wohl zeigten im Spiele 08— Feudenheim die beiden Mannſchaften einen impulſiven Kämpfergeiſt, es wurde fieberhaft gearbeitet, aber dem Ganzen fehlte eben doch jeglicher Druck. Es fehlte in erſter Linie in den beiden Angriffsreihen, und hauptſächlich die 8er konnten mit ihren Leiſtungen auf keinen grünen Zweig kommen. Trotz heſter und allerbeſter Gelegenheiten konnte man ſich in den entſcheidenden Momenten nicht finden und ſo blieb die gute Abwehrarbeit und die energiſche Läufertätigkeit ohne nachhaltige Wirkung im Nngriff. Der 08⸗Sturm hat wohl eines ſeiner ſchlechteſten Spiele geliefert und man geht wohl wicht fehl, wenn man behauptet, daß die Mannſchaft ohne jegliche Führung iſt. Die Elf braucht zunächſt etwas Ruhe, dann in zweiter Linie Auſbauſpieler, wie ſie 08 einſt in ſo großer Auswahl beſeſſen hat. Ein Führertalent wird ſich dann letzten Endes auch noch finden laſſen, um der Mann⸗ ſchaft die nötige Bindung zu geben. Das iſt das einzige Rezept, mit dem man die 68⸗Elf aus dem gegenwärtigen Zuſtand typiſchen Kräfteverfalls wieder auf die Höhe bringen kann. Auch Feudenheims Angriff ließ viele Wünſche offen, wobei gebührend berückſichtigt iſt, daß man zu dieſem Spiele mit Erſatz antreten mußte. Auch dieſer Sturm wirkte ſtreckenweiſe wie ein laues Windchen u nd manche Parade war ſo ſaft⸗ und kraftlos, wie ſie eben nur beim Kehraus ſein kann. Gemeint iſt nur der Angriff, denn Läuſerreihe und Abwehr ſpielten abſolut nicht ſchlecht. Hier lag die Stärke Feudenheims, und wenn Müller im Tor beſonders erwähnt ſein ſoll, ſo deshalb, weil er mit einigen ganz prächtigen Paraden ungeteilten Beifoll ernten konnte. Deulſche Handball⸗Meiſterſchaft TSA Leipzig— Poſt Oppeln 10:5. Gruppe 3: TV Obermendig— SpVg Fürth:2; Altenſtadbt— Hindenburg Minden 719. Gruppe 4: MSV Dormſtadt— Kurheſſen Kaſſel 1711; SV Waldhof— Raſenſport Mülheim 57. Das erſte Spiel eine Niederlage SpV. Waldhof— e Mülheim Trotz dem guten Ruf, den die Mülheimer Elf mit⸗ brachte, war man aber doch enttäuſcht, als ſich draußen, während das Pokalzwiſchenſpiel zwiſchen Turnerſchaft Kä⸗ fſertal und Waldhofs Reſerven ſich abwickelte, nur knapp 1500 Zuſchauer eingefunden hatten. Das ſtürmiſche Wetter und auch die Erſtkommunion wird doch manchen abgehalten haben, der eben mit einem ſicheren Sieg unſerer Mann⸗ ſchaft rechnete. Aber wieder einmal, wie oft wurde dies zitiert, kam es anders als erwartet. Als Unparteiiſcher war Lanz ⸗ München erſchienen. Bleiben wir gleich bei dem Unparteiiſchen. Er genügte nicht. Er pfiff zu langſam, wenn raſch am Platze geweſen wäre und umgekehrt. Gefallen konnte er weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Gruppe:3 3 Nun die Gäſte. Sie kamen mit einem Plus; ihre Mannſchaft war mit dem Olympiaanwärter Keiter, früher Polizei Mülheim, verſtärkt. Er war die Seele des An⸗ griffes und ſpielte vorübergehend auch in der Läuferreihe ein großes Spiel. Hervorragend war gleichfalls der Rechts⸗ außen Reinhardt, dem nicht nur ſchnelles Laufvermögen, ſondern auch ein ungemein ſcharfer Wurf eigen iſt. Die Läuferreihe ſtand wie eine Mauer. Sie hatte es aber auch leicht, denn der Sturm, nicht nur die Halbſtürmer, unter⸗ ſtützten wirkungsvoll. Einige glänzende Paraden zeigte die Verteidigung. Sie verdarb aber ſpäter dieſe gute Note durch das Halten und unbedingte Mann⸗Nehmen. Das war nicht nötig und verdarb viel. Sehr gut, beſſer wie bei Mannheim, war die Ballbehandlung der Gäſte. Die Ball⸗ aufnahme war ganz hervorragend. Desgleichen ſah man wirklich erſtklaſſiges Stellungsſpiel. Da konnten unſere Mannheimer lernen, wie man ſeinen Nebenmann freiſpielt, ohne totzulaufſen. Taktiſch und techniſch waren uns die vom Niederrhein an dieſem ſtürmiſchen Weißen Sonntag eindeutig überlegen. Da auch ihr Torwächter nicht von Pappe war, iſt das Geſamtbild der Weſtdeutſchen als ſehr gut zu bezeichnen, ſelbſt unter Berückſichtigung des Mau⸗ erns in der zweiten Hälfte. Mülheim war klar die beſſere Mannſchaft und gewann verdient. 0 Unſer Meiſter hatte einen rabenſchwarzen Tag erwiſcht. Da haperte es überall. Ohne Grund begann die Elf mehr als nervös. Da gab es ſchon in den erſten Minuten ſchlechte Abgaben und ſehr ſchlechtes Ballfaugen, das dann über die ganze Spielzeit nicht abreißen wollte. Woran es lag, daß heute alles ſchief ging, iſt leicht zu beantworten. Der Sturm, das Pavadeſtück des Meiſters, war nicht Ha, verſagte faſt ganz. Selbſt Zimmermann wurde mit in dieſe unnötige Nervoſität hineingezogen. Keiner konnte ſich freimachen, und ſo kam es, wie es ſchon in Landau ge⸗ kommen iſt, daß der Angriff der Blauſchwarzen eine Schlacht verlor. Wir wollen mit den einzelnen nicht ſo ſehr hadern, ihnen nicht das in den Endſpielen ſo unbe⸗ dingt notwendige Selbſtvertrauen nehmen, aber ſeſtgeſtellt muß werden. daß der Angriff dieſe erſte Schlacht verlor, ſchon in einem Zeitpunkt, als zur Reſignakion kein Grund vorlag. Die Läuferreihe hatte in Rulſchmann unbedingt ihren beſten Mann, wenn es ihm auch einmal paſſierte, Haß ſein Flügel durchging, ſo war Henninger, der ſonſt Mühe hatte, den ſchnellen Reinhardt am Entfabten ſeines Könnens zu ſtören, in dieſem Augenblick groß da. Schmidt und Müller machten wenige Fehler und haben den gering⸗ ſten Anteil an dieſer Niederlage; desgleichen Weigold, der trotz einer ſchmerzhaften Zerrung ſich gamz einſetzte und baum einen der Treffer verhüten konnte. Im geſamten betrachtet fehlte unſerem Meiſter heute das Selbſtvertrouen und vor allem die Friſche im Spiel. Das war nicht der baddiſche Meiſter, der in großem Zuge die Gaumeiſterſchaft gewann, das war eine Elf, die ſehr abgekämpft ausſah. Doch laſſen wir es genug ſein. Auf Regen folgt Sonnen⸗ ſchein. Deshalb auf ein Beſſeres lieber Spengler und Kameraden! Mannheim empfüngt den Olympia⸗zug Begrüßung durch die Stadt— Der Arbeitsdienst baut auf Nicht nur in Sportkreiſen bildete die bevorſtehende An⸗ kunft des Olympia⸗Zuges ein reges Geſprächsthema und ſo war es ganz ſelbſtverſtändlich, daß ſich die Mannheimer ſehr zahlreich auf den Weg machten, um dabei zu ſein, wenn die Wagenkolonne in Mannheim ihren Einzug hält, über die man ſchon ſo viel geſprochen und geſchrieben hat. Allerdings wurde die Geduld auf eine harte Probe geſtellt und Enttäuſchungen blieben auch nicht aus: der Olympia⸗ Zug traf mit Verſpätung in Ludwigshafen ein und wurde nur auf kurzen Umwegen zum Meßplatz geleitet, um we⸗ nigſtens dort pünktlich anzufahren. Die Urſache der Ver⸗ ſpätung war darin zu erblicken, daß man mit den Anhän⸗ gern der rieſigen Fahrzeuge in Bad Dürkheim nicht durch die Enge der Straßen kam. Man mußte rangieren und jeweils einen Anhänger abhängen. Das gab erhebliche Verzögerungen. Zur erſten Begrüßung hatten ſich die Kraftradſahrer des NS an der Rheinbrückenauffahrt eingefunden, denn ſie waren es, die dem Olympia⸗Zug durch Mannheim das Ge⸗ leite geben wollten. Die zahlreichen Mannheimer, die am Brückenkopf der Rheinbrücke und längs der Rheinbrücken⸗ auffahrt ſtanden, reckten vergeblich die Hälſe und erſt we⸗ nige Minuten nach 7 Uhr tauchte am Samstagabend der ſtromlinienförmige Wagen des Reichsſportblattes auf. Nun verging die Wartezeit ſehr raſch, denn der Reichs⸗ ſportblatt⸗Wagen hatte auf dem Dache rieſige Lautſprecher aufgebaut, die mit Schallplattenmuſik die Wartenden un⸗ terhielten. Kurz vor.15 Uhr kam dann der ſilberglänzende Wagen des Zugleiters über die Brücke und ihm folgten dann die Fahrzeuge des Olympia⸗Zuges. Man ſtaunte über die vier rieſigen Mercedes⸗Benz⸗Dieſelwagen, die je zwei hochgebaute Anhänger zogen. Verſchiedentlich lag auf den Dächern der Fahrzeuge noch Schnee. Ohne Aufenthalt ging es dann weiter. Der Laut⸗ ſprecherwagen ſetzte ſich vor die Kolonne des N Sack und dann ging es in flotter Fahrt die Lindenhofüberführung hinauf. Vergeblich wartete man auf dem Lindenhof, im Almengebiet und in Neckarau zu dieſer Stunde auf die Vorüberfahrt des Olympia⸗Zuges, denn die Wagen⸗ kolonne fuhr nach dem Bahnhof, machte einen kurzen Ab⸗ ſtecher durch die Schwetzingerſtadt und nahm dann durch die Innenſtadt direkten Kurs zum Meßplatz, wo die An⸗ kunft pünktlich um 19.30 Uhr erfolgte. Auf dem Meßplatz hatten ſich die Abordnungen der ver⸗ ſchiedenen Formationen wie Sͤa, SS, Luftſchutz, Arbeits⸗ dienſt, Politiſche Leiter uſw. mit Ehrenſtürmen eingefun⸗ den. Daneben ſtanden die Fahnenabordnungen der ver⸗ ſchiedenen Sportvereine und ſchließlich waren auch die Geſangvereine mit Fahnen und der Ehrenſturm des Reichskriegerbundes vertreten. Zahlreiche Zuſchauer waren daneben auf dem Meßplatz anweſend, die ſich zunächſt von flotten Weiſen der 110er⸗Regimentskapelle unterhalten ließen. Muſikmeiſter Kraus hatte die Stabführung und ſpielte dann einen ſchneidigen Marſch, als die Wagen⸗ kolonne über die Friedrichsbrücke anrückte. Die Begrüßung nahm in Vertretung von Oberbürger⸗ meiſter Renninger Stadtrat Hofmann vor, der Be⸗ ſactzung und Führung des Olympia⸗Zuges im Nauen der Stadtverwaltung und des Oberbürgermeiſters willkoanmmen hieß. Mannheim freue ſich, in den Kreis der Städte ein⸗ bezogen zu ſein, zu denen der Weg des Olympia⸗Zuges führe, zumal Mannheim als ſporltbegeiſtent und ſportlich weit über die Grenzen Deutſchlands einen guten Ruf habe. Die Mannheimer Sportler hätten ſich fyſther ſchon in olympiſchen Wettkämpfen bewährt und man hoffe, daß das auch diesmal wieder der Fall ſein werde. Wenn es ſich um den Sport handeln würde, dann könne man auf eine gute Reſonanz bei den Mannheimer vechnen, denn auch die Nichtſportler würden regſten Anteil am Sport nehmen. Stadtrat Hofmann wünſchte dem Olympia⸗Zug in Mannheim einen guten Erfolg und nahm den Zug für die Dauer ſeines Aufenthaltes in Mannheim in die Obhut der Stadt. In ähnlichem Sinne ſprach der ſtellvertretende Kreis⸗ leiter Schnerr, der im Namen der Kreisleitung Mann⸗ heim die Begrüßungsworte an die Beſatzung des Olympia⸗ Zuges richtete und der darlegte, daß man ſich im neuen Deutſchland freue die Kräfte im friedlichen Wettſtreit mit anderen Nationen meſſen zu können. Die zu den olym⸗ piſchen Spielen nach Deutſchland kommenden Ausländer ſollen die Kunde mit nach Hauſe nehmen, daß in Deubſch⸗ land ein friedliebendes und arbeitſomes Volk lebt. Der Leiter des Olympi i⸗Zuges, Keutenführer Herr⸗ mann dankte mit herzlichen Worten für den Emrfang und ſtellte feſt, daß ſich der Olympia⸗Zug auf ſeiner Fehrt, die bereits über 7000 Kilometer durch deutſche Gaue führte, noch niemals verſpätet habe. Daß mam etwas unpünktlich an das Stodtgebiet kam, habe mit den engen Gaſſen von Dürkheim zuſammengehängt. Kettenführer Herrmann um⸗ riß dann in kurzen Zügen den Verlauf der Fahrt des Olympia⸗Zuges durch Deutſchland und ſprach dann über den olympiſchen Gedanken. Beſonders betonte er, daß nach dem Willen des Führers die Welt den wahren Friedens⸗ gedanken Deutſchlands erkennen ſolle und daß die Welt einſehen müſſe, daß ein tüchtiges Volk wie das Deutſche einen Platz an der Sonne beanſpruchen darf. Schließlich gelte es, den Ausländern bei der Olympiade zu zeigen, wie es in Deutſchland ausſieht. Man könne immer nur wieder ſagen: Kommt her und ſeht, was deutſches Können und deutſches Weſen iſt. Mit einem Treuegelöbnis auf den Führer, mit dem Deutſchlandlied und dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied klang dann die Begrüßungsfeier aus. Anſchließend fuhren die Wagen des Olympia⸗Zuges auf den durch Fahnenmaſten begrenz⸗ ten Aufſtellungsplatz. Scheinwerfer erhellten die Stelle, an der allerdings am Samstag nichts mehr gearbeitet wurde, außer daß man die Fahrzeuge richtig verſorgte. Am Sonntag früh trat der Arbeitsdienſt an, der unter Anleitung der ſtändigen Zugbegleiter den Aufßau vor⸗ nahmen. Kurz nach zwölf Uhr war alles ſchon hergerichtet worden und um drei Uhr konnte der Olympia⸗Zug den Mannheimern zur Beſichtigung freigegeben werden. Von Anfang an ſetzte ein ſtarker Zuſtrom von Sportbegeiſterten ein, die die Ausſtellung im Zug eingehend beſichtigten. Auf nähere Einzelheiten kommen wir noch zurück. Vom Spielgeſchehen ſei kurz geſagt, daß das Spiel ſehr matt begann. Hüben wie drüben war noch weniger als nur ein Abtaſten feſtzuſtellen. Dies wurde mit zuneh⸗ mender Spieldauer beſſer, allerdings nur bei den Gäſten. Die erſten Angriffe führt Mülheim durch. Weigold hat ſchon mehrmals rettend eingreifen müſſen, bis endlich der in ganz rotem Dreß ſpielende Bonhagen erſtmals eingrvei⸗ fen mußte. Den erſten Treffer erzielt Zimmermann. Aber auch dieſes Tor bringt keine Ruhe in die Waldhöfer. Nach einem Lattenwurf Spenglers kann Reinhardt aus⸗ gleichen. Keiter, der beſte Mülheimer, holt die Führung. Nun ſcheidet der Mittelläufer der Niederrheinſpieler kurz aus. Keiter geht zurück und zeigt in dieſen Minuten ein überlegtes Spiel in der Läuferreihe. Honke bekommt von ihm einen Straſwurf zugeſpielt und 1 zu 3 führen die vom Niederrhein trotz 10 Mann. Von den Waldhöfern kann lediglich Zimmermann den gegneriſchen Torwart be⸗ ſchäftigen. Eben hat Zimmermann ſcharf geworfen, Bon⸗ hagen zur Ecke abgelenkt, da zeigt ſchon Weigold eine feine Parade. Aber die Blauſchwarzen kommen und kommen nicht ins Rollen. Wohl holt Zimmermann den zweiten und bald Lang durch gute Einzelleiſtung den dritten Tref⸗ fer auf, aber man wird dabei nicht warm, das Vertrauen zum Meiſter kann nicht ſteigen, weil die Elf ſich ſelbſt aufgegeben hat. Kurz vor Halbzeit tut ſich Weigold noch an der Latte weh, aber der zähe Spieler ſteht doch gut durch. Wenig Hoffnung hatte man für die zweite Hälfte, die Wind und Sonne als Bundesgenoſſen der Gäſte ſah. Schon bald erhöht Radien auf 324 und Keiter gar auf:5. Jetzt endlich kommt mehr Druck hinter die Waldhofangriffe, aber es fehlt dieſen Angriffen das zwingende Mitreißende. Niederrhein verteidigt zeitweiſe mit 9 Mann. Aber unſer Sturm iſt auch in dieſer Zeit nicht auf der Höhe und will auf app zehn Meter kombinieren, wirft die Strafwürfe auf die Mauer und bleibt eben ſchwach. Lang verwan⸗ delt einen Strafwurf. Die Rotweißen ſtürmen nur noch mit vier Mann und kommen doch zum Erfolg. Keiter wirft ruhig und ſicher zum 6 Tor, dann trifft er Rur die Latte. Mitte der zweiten Hälfte kommt endlich Zim⸗ mermann wieder durch und ein Tor iſt aufgeholt. Aber was hilft es, es bringt unſeren Mannen nicht die un⸗ bedingt notwendige Ruhe und Ueberlegung. Honke ſtellt auf:7 und damit iſt Waldhof geſchlagen. Geſchlagen von einem Gegner, der in dieſem Spiel um faſt eine Klaſſe beſſer war. Allerdings muß dabei betont werden, daß unſer Gaumeiſter einen rabenſchwarzen Tag hatte. Erwarteter Sieg MS Darmſtadt— Kurheſſen Kaſſel 17:11(10:5) Im erſten Gruppenendſpiel holte ſich der Südweſtmeiſter MSV Darmſtadt gegen den nordheſſiſchen Meiſter Kur⸗ heſſen Kaſſel durch einen verdienten und klaren 17214 (10:5) Sieg die erſten Punkte. Die Darmſtädter ſtürmten mit 7 Mann, ſo daß die Läuferreihe ſtark entblößt war. Wohl erzielten die Soldaten dadurch eine hohe Torziffer, aber auch die Kurheſſen kamen dadurch mehrfach zu Er⸗ folgen, wenn dieſe auch zumeiſt aus Strafwürfen und Schüſſen aus ungedeckter Stellung erzielt wurden. Keimig im Darmſtädter Tor zeigte außerdem nicht die„Augs⸗ burger“ Form. Mit 10:5 lagen die Gaſtgeber ſchon bei der Pauſe klar it Front. In der zweiten Halbzeit waren die Soldaten noch ſiebenmal erfolgreich, während die Gäſte das Ergebnis auf 1711 verbeſſerten. Die Kaſſeler Hinter⸗ maunnſchaft war dem ſtarken Druck nicht ganz gewachſen, ſo daß der Sturm ziemlich in der Luft hing. Die Tore ſchoſſen für Darmſtadt Sommer(), Rothermel und Spalt je 3, Daſcher und Stahl je 2, Leonhardt(), für Kaſſel Pilgermann(), Thiel, Triener und Fiſcher je 2. van Velle führt Billard⸗Weltmeiſterſchaft in Köln Bei den Amateur⸗Billardmeiſterſchaft auf Cadre 7½ in Köln hat ſich nach den bisherigen Kämpfen der Belgier van Belle eine klare Führung erobert. Mit vier Sie⸗ gen liegt er ohne Niederlage an der Spitze des Feldes; nach ſeiner bisherigen Form zu urteilen, dürfte ihm der Sieg nicht zu nehmen ſein. van Belle erzielte mit 12,37 den bisher beſten Geſamtdurchſchnitt(Weltrekord ſteht auf 14,58). Mit 16,07 erreichte er auch den beſten Einzeldurch⸗ ſchnitt. Die Höchſtſerien bei den bisherigen Spielen ſtell⸗ ten Pönsgen und Doncker mit je 88 auf. Der Franzoſe Cote holte ſich durch einen Sieg über Beſſeleers den zwei⸗ ten Platz vor Pönsgen und Förſter. Die Ergebniſſe: van Belle— Thielens 300:155(18 Aufnahmen, Durch⸗ ſchnitt 16,07); Pönsgen— de Doncker 300:272(27 Aufnah⸗ men, Durchſchnitt 11,11); Cote— Beſſeleers 300:81(20 Aufnahmen, Durchſchn. 16); de Gaſparin— Förſter 300299 (27 Aufnahmen, 11,11 Durchſchnitt). Am vorletzten Tag der Billard⸗Weltmeiſterſchaft(Cadre %) in Köln hätte es beinahe eine große Ueberraſchung gegeben, denn der frühere deutſche Meiſter Pönsgen hatte gegen den belgiſchen Weltmeiſter van Belle in zehn Aufnahmen über 100 Punkte Vorſprung herausgeholt und war dem Endſieg und einem Weltrekord(300 Punkte in 11 Aufnahmen hätten Weltrekord bedeutet!), ſehr nahe. Aber nun hatte der Deutſche Pech und der ohne Nerven ſpie⸗ lende Weltmeiſter holte nicht nur den Rückſtand auf, ſon⸗ dern ſiegte auch noch mit 300:275 Punkten. Van Belles größter Gegner, der Franzoſe Coté, konnte ſeine beiden Partien gegen Förſter und de Doncker überzeugend gewinnen, ſo daß die letzte Entſcheidung zwiſchen vau Belle und Coté liegt. Am Abend ſiegten von den drei deutſchen Teilnehmern Pönsgen(gegen Beſſeleer) und Thielens (gegen de Caſparin), während Förſter von van Belle mit 292:300 beſiegt wurde. Der Weltmeicher lag anfangs im Rückſtand, ſchaffte dann aber eine Serie von 117 Bällen und ſiegte zum Schluß recht überzeugend. Die wichtigſten Ergebniſſe vom Samstag: Van Belle— Pönsgen 300275, (15 Aufnahmen, 20 Durchſchnitt, 79 Höchſtſerie); de Caſparin gegen Beſſeleer 300:232(18/16, 67/63); de Doncker— Thie⸗ lens 300:252(28/10, 71); Coté Förſter 300:171(18/16, 67/66); Pönsgen— Beſſeleer 3002208(21/14, 29/49); Thie⸗ lens— de Caſparin 300:280(41/7, 31/35); Coté— de Doncker 300:156 16/18, 75/66); van Belle— Förſter 300:282 17/17, 65/117). Lee(USA) Dreibanden⸗Weltmeiſter Bei der Billard⸗Weltmeiſterſchaft in Neuyork iſt bereits die Entſcheidung gefallen. Der Ame⸗ rikaner Eoͤdie Lee ſchlug in der ſechſten Runde den Hol⸗ länder Robifns mit 50:35, wobei ihm eine Höchſtſerie von 8 gelang. Lee iſt nun nicht mehr einzuholen und ſteht als neuer Weltmeiſter feſt Der deutſche Meiſter Tiedtke wurde in der vorletzten Partie von dem Negypter Souſſa in 57 Aufnahmen mit 50:41 geſchlagen. f. im Dreibandenſpiel ee ren enen n Montag, 20. April 19 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 180 23. Deulſcher Turntag in Berlin Getreu der Ueberlieferung wurde der 23. Deutſche Turntag in Berlin zu einer wahren Feierſtunde geſtaltet. Nach dem Einmarſch der rund 100 Fahnenträger mit ihren alten Bannern au allen Gauen wurde gemei n von Lied„Getreu alle Zeit“ geſungen. grüßte die Verſammelten in ſei⸗ der Deutſchen Turnerſchaft des geſchäftlichen Teiles vor. 3. Deutſchen Turntages ſtand die tſchen Turnerſchaft, Reichs⸗ ſch a mme d Oſte n. he Entwick⸗ 8 nzvollen in Stuttgart im Jahre in ſeiner Anſprache den allen Teiln Der Reichs im national⸗ hren Geſchichte ch ein ück Geſchichte letzt Geſchichte der deut⸗ 8 Friedrich Ludwig Jahn gerungen, die Einheit zwiſchen Volkstum und n wieder herzuſtellen, gleichzeitig damit an rmaniſche Tradition anknüpfend. Unverſtänd⸗ Hilfloſigke iterdrückten die weitgeſteckten rſt dem Nationalſozialismus 120 Jahren von Jahn geſteckte te zu bringen. Die Leibesübungen eiten an die Kräfte gewandt, die das icht an diejenigen, die das Volk Turner Deutſchen 1 8 deutſchen Vol 2 u allen 5 und 3er⸗ ſtören. In der Einheit des Reichsbundes für Leibesübungen wird es nunmehr möglich ſein, alle Kräfte an entſchei⸗ dender Stelle einzuſetzen, um das große Ziel, Deutſch⸗ laud zu einem Sportvolk zu zu erreichen. Jeder Deutſche wird nunmehr d Möglichkeit haben, in der Gemeinſch im Rahmen der Gliederungen des DR Spo t treiben. Damit werden die deutſchen Leibesübungen ihrer viel⸗ vielfachen Forderung gerecht, d.., die allgemeine Durchbil dung des Leibes wird ſich in Pflege des kämchferiſchen Geiſtes bewähren, und aus dem Kampf wird immer Lei⸗ ſtung geboren.„Niemals werden wir“, ſagte der Reichs⸗ ſportſührer,„die Leiſtung an ſich zum Erziehungsziel der deutſchen Leibesübungen werden laſſen, weil wir niemals einen Menſchen für ſich allein oder ſeinen Körper allein machen, leiter Alfred Roſenberg an der gleichen Stelle vor zwei Jahren ſeine große Rede als Beauftragter b des Führers für die Ueberwachung der geſamten geiſtigen umd weltanſchaulichen Erziehung und Schulung der NSDAP gehalten hat, gab er die Richtſchnur für eine nationalſozialiſtiſche Leibeserziehung. Er ſagte daß die Rückkehr zu den natürlichen Fähigkeiten des deutſchen Volkes auch die Anerkenntnis einer Fähigkeit des Leibes in ſich trage. Nach der Aufforderung, dem Geſetz öie rechtliche Form zu geben, teilte der Reichsſportführer mit: Das Vermögen der Deutſchen Turnerſchaft wird dem Hilfswerk Deutſche Turnerſchaft erhalten bleiben. Die allen Turnern heiligen Stätten, wie der Jahnplatz in der Haſenheide und die Jahnſtätten in Freyburg a. d. II., ſollen zu Deukmälern der ganzen Nation ausgebaut und Wallfahrtsplätze für das deutſche Volk werden. Die Auflöfung der Deutſchen Turnerſchaft wurde ein⸗ tritt am 30. September 1996 in Kraft. Mit dem Abſingen der Nationallieder, dem Aufmarſch der Fahnenträger und dem alten Kampflied„Turner auf zum Streite“ ſchloß der 28. Deutſche Turntag. Der Marſch in die Einheit Abſchlußtagungen der deutſchen Sportverbände Die deutſchen Turn⸗ und Sportverbände haben am Samstag in Berlin das Werk der Einigung vollzogen und ſich nach der beſchloſſenen Auflöſung in den Deutſchen Reichs⸗ bund für Leibesübungeen eingegliedert. In allen Ver⸗ ſammlungen, bei der Deutſchen Turnerſchaft, beim Deut⸗ ſchen Fußball⸗Bund, Deutſchen Leichtathletik⸗Verband, Deutſchen Hockey⸗Bund, Deutſchen Tennis⸗Bund, Deutſchen Schwimm⸗Verband, Deutſchen Schi⸗Verband, Deutſchen Eislauf⸗Verband, Deutſchen Kanu⸗Verband, Deutſchen Athletikſport⸗Verband, Deutſchen Fechterbund und Reichs⸗ verband für Amateurboxen kam der einmütige Wille zum Ausdruck, mitzuarbeiten am großen Gemeinſchaftswerk des deutſchen Sportes. Ueberall wurde die Auflöſung der alten Verbände einſtimmig beſchloſſen. Der Deutſche Ruder⸗Verband führt ſeine Abſchlußtagung erſt im Juli bei ſeiner Hundertjahrfeier in Hamburg durch. Die noch junge Handballbewegung iſt organiſatoriſch bereits in den Reichsbund eingegliedert und hatte aus dieſem Grunde keine Beſchlüſſe herbeizuführen. Sauturniere im Freiſtil⸗Ningen Nubolf⸗BfK 86 beſiegt Jägle⸗Kuhbach entſcheidend Denn⸗AfK 86 Sieger im Weltergewicht Am Samstagabend wurden in Lahr die Gauſieger im Freiſtil⸗Ringen in der Bantam⸗, Leicht⸗, Mittel⸗ und Schwergewichtsklaſſe ermittelt. Zur gleichen Zeit trafen ſich in Karlsruhe⸗Daxlanden die Feder⸗, Welter⸗ und Halbſchwergewichtler. Dieſe Turniere brachten dem Pfad 1886 einen guten Erfolg. Gelang es doch dem Schwer⸗ gewichtler Rudolf, ſeinen Rivalen Jägle⸗Kuhbach in der 5. Minute entſcheidend zu beſiegen. Einen weiteren Schul⸗ texſieg erfocht er gegen Stub⸗Lahr und wurde ſomit Gau⸗ turnier Durch dieſen Erſolg ſicherte ſich Rudolf die 7 eberechtigung an den Endkämpfen um die deutſche haft. In Daxlanden war es Denu⸗Vſck 86, der im Weltergewicht überlegener Turnierſieger wurde. Sein Vereinskamerad Meurer belegte vor dem ſtarken Rebſcher⸗ Heidelberg den 2. Platz. Walz⸗Vig 86 hatte im Mittel⸗ gewicht wohl einen guten Start, er nahm aber dann ſeine Gegner zu leicht, was ihm ſogar 2 Niederlagen koſteten. Im Bantamgewicht ſicherte ſich der Urloffer Walz durch einen Endkampfſieg über Eßlinger⸗Kuhbach den erſten Maß, während im Leichtgewicht Wieber⸗Lahr als erſter Sieger hervorgehen konnte. Die Ergebniſſe: Neichigewicht: Kaſper⸗Hornberg derlor gegen Wi e⸗ der⸗tahr nach Punkten; Schell⸗Lahr unterlag gegen Rothmann⸗Kuhbach n..; Appel ⸗ Freiburg beſiegte Fäßler⸗Lahr entſcheidond 2. Runde: Kaſper⸗Horn⸗ berg wurde von Schell⸗Lahr auf beide Schultern ge⸗ zwungen: Wie ber⸗Lahr erfocht ſich gegen Appel⸗Frei⸗ burg einen Punktſieg; Aothmann⸗Kuhbach wurde Punktſieger über Fäß le r⸗Lahr. Z. Runde: Wieber⸗Lahr wurde Punktſieger über Rothman n⸗Kuhbach, Schell⸗ Lahr über Appel⸗Freiburg. Entſcheidungskampf: Wie⸗ be r⸗Lahr beſiegte ſeinen Vereinskamerad Schell ent⸗ ſcheidend. Mittelgewicht: Wal z⸗BfK 86 Mannheim wirft Rück l⸗ Lahr ſchon nach wenigen Minuten auf die Schultern; Mater ⸗Wieſental wurde über Berne ⸗Lahr Schulter⸗ ſteger; Ender s⸗Kuhbach ſchlug Kniers⸗Hornberg ent⸗ ſcheidend. 2. Runde: Wal z⸗Vfek 86 gab gegen Maier⸗ Wieſental in der Bodenrunde eine Wertung ab, die ihm den Sieg koſtete; Ender s⸗Kuhbach zwang Bern e⸗Lahr auf beide Schultern; Kirchmaier Freiburg beſiegte Rück l⸗Lahr in der 6. Minute. 3. Runde: Kniers⸗ Hornberg unterlag gegen Kirchmaier⸗Freiburg; Wal z⸗ Bc 86 Mannheim gab ſich gegen Enders⸗Kuhbach eine Blöße, die der Schwarzwälder prompt ausnützte umd den Mannheimer auf beide Schultern warf; Maier ⸗Wieſental konnte gegen Kirchmaier⸗Freiburg nur einen Punkt⸗ ſteg erringen. 4. Runde: Enders⸗Kuhbach überraſchte urch ſeine forſche Kampfesweiſe; Mae r⸗Wieſental konnte dem Tempo nicht mehr folgen und mußte eine entſchei⸗ dende Niederlage hinnehmen. Durch dieſen Sieg wurde Enders im Geſamtergebnis Sieger, obwohl er im letz⸗ ten Kampf gegen Kirchmaier⸗Freiburg n. P. unterlag. Schwergewicht: Rud ol f⸗Vſckh 86 gegen Stu b⸗Lahr. Der Lahrer vermochte dem technisch beſſeren Rudolf in der erſten Halltzeit tapferen Widerſtand zu leiſten. Der Mann⸗ heimer wurde aber in der erſten Bodenrunde hoch über⸗ legen und ſtegte in der 8. Minute durch Hammerlock. Jag le⸗Nuhbach gegen Stu b⸗Lachr. Schon nach wenigen Sekunden wurde Stub mit Untergriff gefaßt und rettungs⸗ los auf beide Schultern geworfen. Eutſcheidunskampf: Jägle⸗Kuhbach gegen Rudolf⸗ Mannheim. Jägle übernahm von der erſten Sekunde an den Ang Seine Verſuche mit Untergriff oder Schleu⸗ derer zu einem Erfolg zu kommen, verliefen gegen den Mannheimer ergebnislos. Schließlich gelang es Jügle einen Gegner in der 3. Minute zu Boden zu zwingen, was ihn aber eine vorzeitige Niederlage boſtete, denn Rudolf faßte blitzſchnell mit Armzug zu, wobei Jägle über beide Schultern mußte. Gauturnierſieger: Rudd ol f⸗VfK 86 Mannheim. Federgewicht: 1. Jenn e⸗Karlsruhe. 2 Ührig⸗Ofters⸗ heim, 3. Bollz⸗Durlach. Hier iſt der eulſcheidende Sieg don Jenne⸗Karlsruhe über den Oftersheimer Uhrig zu bemerken. Halbſchwergewicht: 1. Sieger: gusgezeichnete H. Rupp⸗Sandhofen war fand ſüch aber nicht ein. 25 Ringer in Venneckenſtein Im Trainingslager Benneckenſtein im Harz iſt augen⸗ blicklich wieder Hochbetrieb. Vor wenigen Tagen— nach⸗ dem die Meiſterſchaftskämpfe der Ringer im griechiſch⸗ römiſchen Stil in Monnheim und Mainz entſchieden wur⸗ den— haben B der beſten deutſchen Ringer verſchiedener Gewichtsklaſſen das Trainingslager bezogen, um einen Lehrgang im Freiſtilringen, das bei uns noch mächtig gefördert werden muß, zu abſolvieren. Leiter des Lehr⸗ ganges iſt Reichsſportwart W. Steputat(Berlin), dem der Gro ß⸗Wieſental, Der wohl gemeldet, Schweizer Dändliker zur Seite ſteht. Einige typiſche Frei⸗ ſtilgriffe müſſen noch deſonders geübt werden, außerdem aber gilt öͤieſer Lehrgang aber in erſter Linie der körper⸗ lichen Verfaſſung. Wenn dann die Mitte Mai beginnenden und im Juni abſchließenden Meiſterſchaftskämpfe im freien Stil ausgetragen werden, haben die Ringer Gelegenheit, das Gelernte zu zeigen. In der Hauptſache haben ſich in Benneckenſtein wieder die alten bewährten und bekannten Leute eingefunden, aber auch einige„Neulinge“ ſind zu finden. Ein neuer Mann iſt der Freiſinger Falter, der in Mannheim gegen Hornfiſcher(Nürnberg) und den in guter Form befind⸗ lichen Gehring(Ludwigshafen) ſein Können vorführte. Jedenfalls wird in allen Klaſſen noch nach dem Mann geſucht, der Deutſchlaud bei der Olympiade vertreten ſoll. Außer den bekannten Ringern ſind noch Müller(Lampert⸗ heim) im Bantamgewicht, Reinhardt(Hohenlimburg) im Leichtgewicht und Gawenda(Mainz) im Weltergewicht nach Benneckenſtein einberufen worden. Ein zweiter Lehrgang im Freiſtilringen für die Vertreter der Mittel⸗ und Halb⸗ ſchwergewichtsklaſſe beginnt am 25. April in dem kleinen dtchen. Die Teilnehmer werden nach den Leiſtun⸗ den Meiſterſchaftskämpfen im griechiſch⸗römiſchen gen bei Stil am 21. und 22. April in Berlin ausgewählt. Aufſtiegsſpiele zur Gauliga Gau Südweſt: Reichsbahn⸗RW Frankfurt— Mil Darmſtadt 471; 1. Fc Kaiſerslautern— Teutonia 571) Germania 04 Ludwigshafen Sportfr. Saar⸗ brücken:1. Gau Württemberg: Spög Troſſingen— VfR Gaisburg ausgef,? FE Mengen— FW Nürtingen 114. Gau Bayern: TW 1860 Fürth— Jahn Regensburg ausgef.; Poſt⸗SVB Würzburg— Vi Coburg:1, Schwaben Augsburg— VfB Ingolſtadt⸗Ringſee 10. Pokalſpiele Gau Südweſt: Kickers Offenbach— SV 02, Offenbach ; FS Frankfurt— FS Bergen 218 n..; Vis Neu⸗ Isenburg— Union Niederrad 213 u..; FC Egelsbach— Eintracht Frankfurt:2; Jahn⸗Schw.⸗᷑Zm Worms— Pf Neckarau:3; S Friedrichstal— FV Saarbrücken 228; VfB Theley— Boruſſia Neunkirchen:8; Vfes Neuſtadt FV Homburg(Saar):0; Fc Pirmaſens— MV Pir⸗ maſens ausgef. Gau Baden: VfR Mannheim— Phönix Ludwigshafen ausgef.; SpVg Sandhoſen— Amicitia Viernheim:0; 1. Fe Pforzheim— Vic Pforzheim:0; SpVg Söllingen gegen Germania Brötzingen 110; Karlsruher FB— Ger⸗ mano Karlsdorf:1; FV 04 Raſtatt— VB Mühlburg :2; Freiburger Fc— Sportfr. Freiburg 111 u..; FC Villingen— SpVg Oberndorf 10:4; Bic Konſtanz— F Langenargen 770; Fc Eutingen— 7 Zuffenhauſen 128. Gau Württemberg: JW Kornweſtheim Eintracht Stuttgart:0: SpVg Freudenſtadt— VB Stuttgart agus⸗ gefallen; SpVg Tübingen— SV Feuerbach:4; SV Reut⸗ S lingen— JV Untertürkheim:4; Fc Tailfingen— Se Stuttgart ausgef.; Ulmer FV 94— FV Senden 324; Olyum⸗ pia Laupheim— SSW Ulm:4; Sportfreunde Eßlingen SpVg Heilbronn:2; TS Fellbach— SpVg Cannſtatt :2; FV Neckargartach Sportfreunde Stuttgart:2; Union Böckingen— Union Heidelberg 811. Gau Bayern: 1. FC Bamberg SpVg Fürth:8: Bayern Hof— Fc Bayreuth:2; Poſt München— Wacker München:1 n..: Union Augsburg— Wacker Augsburg :0. Uunterbaden⸗Oſt F 09 Weinheim— 05 1:8 SV 9s Schwetzingen— JVag Eppelheim 22 SpVg Plankſtadt— Kickers Walldürn:0 Britiſcher Fußball England. 1. Liga: Arſenal— Aſton Villa:0; Bir⸗ mingham— Middlesbrough:0; Blackburn Rovers gegen Portsmouth:1; Chelſea— Preſton Northend:2; Grimsby Town— Derby County:1; Leeds United— Everton 311; Liverpool— Brentford:0; Mancheſter City— Wolver⸗ hampton Wanderers:1; Stocke City— Sheffield Weoͤ⸗ nesday:3; Sunderland— Huddersfield Town:3; Weſt⸗ bromwich Albion— Bolton Wanderers:2.— 2. Liga: l korbetriebes, jedoch darf dieſer nicht einzig das Inmtereſſe Mannheimer Mai-Pferderennen Auch dir Altergewichtsrennen vorzüglich beſetzt Wenn es an einem Rennplatz keine eigene Trainings⸗ sentrale gibt, ein Verein alſo ausſchließlich auf auswär⸗ tige Nennungen angewieſen iſt, kann man im allgemeinen die Erwartungen nicht allzuhoch ſchrauben. Im Gegenſatz zu dieſer Regel ſind jedoch die Nennungen auch für das abwechflungsreiche Rahmenprogramm der Mann⸗ heimer Rennen ſehr gut ausgefallen. Die Ställe aus dem Reich haben großes Intereſſe gezeigt, wie der vor einigen Tagen ſtattgefundene Nennungsſchluß für die Alters⸗ gewichtsrennen erkennen läßt, bei dem für 16 Rennen 281 Unterſchriften abgegeben wurden. In mehreren Flach⸗ rennen des Rahmenprogramms wird vorausſichtlich ſehr guter Sport geboten werden. Das gilt vor allem vom St. Ingbert⸗Rennen über 1200 Meter, am Saar⸗ pfalgtag, für den einige große Ställe, ſich wohl am Großen Saarpfalz⸗ Preis beteiligen werden, Unterſchriften abgegeben haben. Hier erſcheinen z. B. Der Wind, Immer weiter, Gratianus, Kaſtroper Huſar, Limperich, Norman, Elfmeter, Bekas, Famaldina, Frauenode, Hofoper, Meiſter und Azolin, alſo auffallend gute Klaſſe. Die übrigen kleineren Ereigniſſe auf der Flachen laſſen ſich mit dieſem Rennen nicht vergleichen. Immerhin wurden für den Eröffnungstag im Roſen⸗ garten⸗ Rennen Reichsherold, Groll, Mogul, Kohi⸗ noor und Stobno, im Walöpark⸗Rennen Azolin, Famaldina, Sagius, Oberhaupt, Xerxes, Freiherr und Imperator, im Lin deu hof Rennen am Dienstag Aurel, Azolin, Fenſterparade, Stauffen und Sagius en⸗ gagiert. Zahlenmäßig ſehr gut ſchnitt mit 22 Unterſchriſten das Flachrennen der Rennreiterinnen am Saarpfalztag ab. Da in Mannheim der Hindernisſport immer beſonders gepflegt wurde, fanden die Rennen zwiſchen den Flaggen bei den Ställen viel Anklang. So erhielt das Oden ⸗ wald⸗Jagdrennen am Eröffnungstag 22 Anmel⸗ dungen, u. a. für Roſenkrieg, Aſſagai, Mahadöh, Elm; Lohma, Stahlhelm, Harietta, den Münchner Ueber⸗ raſchungsſieger Feuerheld, Jidutta und Memlinck. Beſon⸗ ders hat ſich alſo der Stall Mitzlaff ins Zeug gelegt. Der zweite Tag iſt mit der Badenia ein Tag der Amateure. Im Rieſe⸗Gedächtnis⸗Jagdrennen bringt er ein weiteres Amateurreiten, das mit 28 Unterſchriften glänzend abſchnitt. An beſſeren Steeplern ſind Champagner, Steinbruch, Mika, Mahadöh, Jungritter, Stahlhelm, Elm d Barcelona zu erwähnen. Ein Teil dieſer Pferde er⸗ ſcheint auch im Graf Holck⸗Jagdrennen am glei⸗ chen Tage, einem Offiszilersrennen. Noch beſſere Klaſſe iſt für das Saarbrücken⸗Jagdrennen am Schlußtag in Betracht gezogen worden, denn unter feinen 23 Pferden befinden ſich Gemma, Goal, Roſenkrieg, Haus⸗ hein, Stora, Lohma, Stahlhelm, Harietta, Ordensritter, Enthuſiaſt und Memlinck, Das SS⸗ und SA⸗Dienſtpferd⸗ Rennen, die am erſten und zweiten Renntag die Namen deutſcher Freiheitshelden tragen, nämlich das Horſt⸗ Weſſel⸗Hürden⸗ Rennen und das Schlageter⸗ Hürden⸗ Rennen wie auch das Schlußrennen des Meetings, der Preis der 13. SS⸗Reiterſtanöͤdarte, erhielten je 9 Unterſchriften, deren Träger wohl alle am Ablauf erſcheinen werden. Im ganzen kann man alſo mit dem Nennungsſchluß für Maunheim ſehr zufrieden ſein; es wird guter Sport in Ausſicht geſtellt. Pferdezucht und Rennſport müſſen wieder zum Allgemeingut werden Das Ende Januar 1933 ſich vollzogene hiſtoriſche Er⸗ eignis der Machtübernahme durch den Nationaſozialis⸗ wirs ließ auch im Lager des Rennſports neue Hoff⸗ nungen emporſchlagen, war es doch bekannt, daß ihm die Partei wohlwollend gegenüberſtand Freilich handelte es ſich auch hier um ein ſchweres Erbe, und man durfte nicht erwarten, daß eine Beſſerung ſich ſozuſagen von heute auf morgen vollziehen würde. Das Gedeihen des Ronnſports iſt in hohem Maße abhängig von dem der allgemeinen Wirtſchaftsbage— und um die ſah es An⸗ ſerng 1998, wie man weiß ziemlich troſtlos aus. So waren die weitgehendſten Maßnahmen notwendig, um dem Renn⸗ ſport wieder auf die Beine zu helfen. Es galt, den Blick nach allen Seiten hinzuwenden, um zum mindeſten erſt einmal das geſamte Gebilde mit neuem Blut zu erfüllen. Durch raſtloſe Arbeit kann heute feſtgeſtellt werden daß der deutſche Rennſport und die deutſche Vollblutzucht zat Beginn der neuen Saiſon wieder mit berechtigter Er⸗ wartung in die Zukunft ſchauen dürfen. Wenn das bisher Neugeſchaffene ſich zu der einſtigen Blüte während der Vorkriegszeit erheben ſoll, ſo bedarf es dazu aber nicht nur der Mitarbeit aller im Rennſport unmittelbar Stehen⸗ den, ſobdern auch des allgemeinen Intereſſes für ſeime Betätigung. Dieſe Auffaſſung läuft in letzter Folge darauf hinaus, den Rennuſport wieder zu einem wahren Volksſport zu machen. Allendings nicht nur in dem Sinne, daß die klappernde Wettmaſchine für die große Menge den Me ten darſtellt, —— die Renmpreiſe, die mit den Erträgn Tata⸗ liſators großenteils befriedigt werden ſollen, und die das Mittel für die Erhaltung und Weiterzüchtung des terials Harſtellen, bedürfen natürlich eines regen Total ae n des Jußball in Süddeutſchland Blackpool— Port Vale:1; Bradford— Plymouth Argyle :2; Bury— Burnley:4; Doncaſter Rovers— Fulham :0; Leiceſter City— Barsley:0; Norwich City— Totten⸗ ham Hotſpurs:0; Nottingham Foreſt— Mancheſter Unt⸗ ted:1; Sheffield United— Bradford City:0; Southamp⸗ ton— Newceaſtle United:3; Swanſea Town— Hull City :1; Weſtham United— Charlton Athletic 123. Schottland: Pokal⸗Endſpiel: Glasgow Rangers— Thirds Lanark:0— 1. Liga: Airdrieonians— Partick Thiſtle:0; Celtie— Ayr United:0; Dundee— Arbroath:1; Mother⸗ well— Hibernians:0; Queen of South— Queens Park :3; Aberdeen— Albion Rovers 30. Schmeling iſt zuverſichtlich Max Schmeling erklärte im Cherbvurg auf der Durch⸗ reiſe nach Amerika zu Preſſevertretern, er erwarte mit Sicherheit ſeinen Siea in ſeinem bevorſtehenden Kampf gegen den Negerboxer Joe Louis.„Ich bin ſicher, daß ich Joe Louis ſchlagen werde. Iſt mir das gelungen, ſo werde ich gegen Braddock kämpfen, um meinem Lande den Weltmeiſtergürtel zurückzuberobern, den ich von 1930 bis 1932 ſchon einmal trug.“ Schmeling begründete ſeine Siegeserwartungen mit der von ihm bei der Betrachtung von Jve⸗Louis⸗Filmen gemachten Beobachtung daß Louis ein ſehr ſchlechter Verteidiger ſet.„Er iſt tapfer und ein wundervoller Angreifer, aber er weiß ſich nicht zu ver⸗ teidigen. Ich werde ihn kräftig angreifen und ihn ſchlagen. Wenn ich des Sieges nicht ſo ſicher wäre“, ſchloß der deutſche Exweltmeiſter,„ſo hätte ich den Kampf gar nicht ange⸗ nommen.“ Veſſelmann k. o. Sieger in Neuyork Von den beiden in den Vereinigten Staaten weflenden deutſchen Boxmeiſtern beſtritt unſer Mittelgewichtsmeiſter Jupp Beſſelmann(Köln) am Samstogabend in Neuyork ſeinen erſten Kampf. Der Kölner bam dabei zu einem recht eindrucksvollen Sieg, ſchlug er doch ſeinen Geg⸗ ner, den Italiener Tony Marinucci in der dritten Runde k. o. Der ſchon bange in den Staaten lebende Ita⸗ liener htte gegen Beſſelmann wirklich nicht viel zu be⸗ ſtellen. Vom Gongſchlag an ſtürmte Beſſelmann auf ſeinen Gegner ein und deckte ihn mit einem Hagel von Schlägen ein. Marinucei mußte ſofort in Doppeldeckung gehen und kamm im Verlauf der erſten Runde kaum zum Schlag. Die zweite Runde bot kein andeves Bild und in der dritten Runde bam ſchon das Ende. Beſſelmann, der einen ganz ausgezeichneten Eindruck machte, wurde nach ſeinem Sieg vom Publikum ſtark gefeiert. Auf die weiteren Kämpfe des deutſchen Meiſters, die nach dieſem Sieg wohl nicht lange auf ſich warten laſſen werden, darf mam geſpannt ſein. begrenzen. Das Ziel geht vielmehr dahin, weſteſte Kreiſc des Volkes für Rennſport und Zucht wieder zu gewinnen, und ihnen tieſſtes Weſen der Materie zu offenbaren. Man darf dieſes darin erblicken, daß Vollblutzucht md Renn⸗ ſport auch für den Laien die augenfälligſten Beweiſe für die in Blut und Boden enthaltenen Werte liefern und somit in hervorragendem Maße geeignet ſind, epſte Ver⸗ mittler der aktuellſten und für das Gedeihen künftiger Generationen entſcheidenſten Fragen zu ſein. Zwar darf man, wenn man dem Blute des Rennpferdes und dem Boden, auf dem es aufgezogen eine ſolche Bedeutung bei⸗ mißt, gewiß nicht überſehen, daß noch andere Momente, wie die Haltung im Rennſtall, das Training und der Reiter von grundſätzlicher Wichtigkeit ſind.— Zunächſt eimmal aber kommen für das Lebeweſen Abſtammung und Scholle in ſtärhſtem Grade in Betracht. Wer die Vollblutzucht und den Rennſport unter bie⸗ ſe m Geſichtswinkel betrachtet, dem werden ſich ideolere Perſpektiven ergeben, wie ſie das nüchterne Ausrechnen der „Chance“ eines Pferdes für den bloßen Wetter allerdings nicht hervorzaubern kann. Dieſem wird die eoͤle Kreatur des Vollblutpferdes lediglich ein Rechenobjekt bleihen, und er wird nicht den tiefen Sinn und das letzte Ziel erfaſſen, das den Kampf der Vollblüter zu einer Aus leſe des beſten Bluts geſtaltet. In einer Zeitenwende aber, die dem heroiſchen Empfinden das Primat ſichern und im Verfolg deſſen im ſtärkſten Maße an die Begriffe des Blutes und des Bodens appellieren will, kann das Nüchterne wohl Mittel zum Zweck ſein, ſtets wird es aber der wahrhaften Leiſtung die Vorderſtellung überlaſſen müſſen. Auch muß mit dem Vorurteil Vieler aufgeräumt wer⸗ den, die da meinen, es iſt gleich, welches der Pferde als erſtes durchs Ziel geht, denn irgend eines muß es jg fein. Man muß ferner gehört haben, welche Vorſtellun⸗ gen in der breiten Maſſe über den Rennſport oftmals herrſchen. Nach ſolcher Anſicht iſt alles Schiebung— das Pferd bekommt vor dem Rennen„eine Flaſche Sekt“ uſw. uſw. Solange nicht mit ſolchem Irrwahn durch wirkliche Aufklärung aufgeräumt wird, werden noch viele dem Rennſport fernbleiben, und es ergibt ſich hieraus, wie dringend notwendig eine Orientierung der Oefſentlichkeit iſt über das wirkliche Weſen des Rennſports, worüber wir in einer Reihenfolge demnächſt unſeren Leſern berichten werden. Probegalopp der Raſenſpielerinnen Dieſes Jahr iſt es nun geglückt, dem Franenmeiſter kombinierte Mannſchaften zum Einſpielen gegenüberzu⸗ ſtellen, nachdem im letzten Jahr der Wettergott dieſem Vor⸗ haben hinderlich geweſen war. Am Sonntagvormittag fan⸗ den ſich die vollſtändigen Mannſchaften der MT und des Kreismeiſters, Sp. V. Waldhof, ein. Jeweils eine Hälfte ſpielte der Meiſter gegen Waldhof und MTG. Wie wert⸗ voll gerade ſolche Probeſpiele ſind, bewies dieſer Spieltag eindeutig. Klar wurden einige Mängel hervorgehoben, die unbedingt bis zum Beginn der Endſpiele beſeitigt wer⸗ den müſſen. Dieſe Spiele ſind aber nicht nur für den Meiſter, ſon⸗ dern auch für die Beteiligten von großem Nutzen. Inter⸗ eſſant war übrigens, daß VfR gegen die kompletten Ver⸗ einsmannſchaften beſſer beſtand, als gegen die Kombinatſo⸗ nen. Das beſte gegneriſche Gebilde gab dabei die Kom⸗ bination mit der Waldhofhintermannſchaft und dem MTG⸗ Sturm ab. Die Reſultate dieſer Spiele ſpielen keine Rolle, Dankbar aber ſei regiſtriert, daß die Mannſchaften ſich hierfür zur Verfügung ſtellten und damit bewieſen, daß die Gemeinſchaſt im Sport doch ſchon weiter vorgeſchritten iſt, als man nach manchem Geſchehen auf dem grünen Ra⸗ ſen wahrhaben will. Bekannt iſt noch nicht, gegen werk unſere Mädels das erſtemal antreten müſſen. Feſt aber ſteht, daß ſie auch in dieſem Jahr wieder ihren„Mann“ ſtellen werden. Es ſind ſchwache Punkte in der Elf vor⸗ handen, aber dafür ſind andere Stellen ſo gut beſetzt, daß man einen Ausgleich erhoffen darf. Deutſche Tennisſiege in Neapel Ohne Niederlage blieben bisher die deutſchen Nach⸗ wuchsſpieler, die ſich augenblicklich am Internationalen Tennisturnier in Neapel beteiligen. Lund u. Göpfert ſtehen neben Palmieri und Rado in der Vorſchlußrunde zum Männer⸗Einzel. Frl. Zehden und Frau Beutter⸗Hammer ſind unter den„letzten Vier“ im Frauen ⸗Einzel. Im Männer⸗Doppel haben Lund⸗Göpfert, Palmieri⸗Radv, de Stefani⸗Ceſura und della Vida⸗ Quintavalle das Halb⸗ finale erreicht. Fran Beutter⸗Hammer⸗Göpfert und Frl. Zehden⸗Lund ſtehen im gemiſchten Doppel, Zehden⸗Beuter⸗ ammer im Frauen⸗Doppel in der Vorſchlußrunde. Die Ergebniſſe: 5 Männer⸗Einzel: Lund— Ceſura 678, 326, 6; Göpfert — Quintavalle 614,:0. Frauen⸗Einzel: Frau Beutter⸗ Hammer— Manzutto 316, 876, 876 lle Ein Motorrad., zu zweit bestiegen, Mach sicher doppelfes herq nigen 5., abbole cogulucc, de Nadel., 10. Seite/ Nummer 180 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. April 1936 NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen entnommen Betr. Buchanträge Die Parteigenoſſen mit den Anfangsbarchſtabſen S, Sch. und St. haben ſofort die Mitgliedslarten, zwei vom Be⸗ rufsfotograſen hergeſtellte Lichtbilder und 1,20 Mark für Ausfertigungsgebühren bei den zuſtändigen Ortsgruppen⸗ koſſenleitern vorzulegen. Letzber Termin: 5. Mai 1936. Kreiskartei. Politiſche Leiter Oſtſtadt. Am 20. April, 21.45 Uhr(nach der Vereidigung) Beſprechung des Stabes und der Zellenleiter bm Geſchäfts⸗ zinumer(Parbhotel) Neckarſtadt⸗Oſt. Am 21. April, 19.30 Uhr, Appell ſämt⸗ licher Politiſchen Leiter. Antreten vor der Geſchäſttsſtelle. Dienſtanzug. NS⸗Frauenſchaft Achtung! Am 21. April, 15.30 Uhr, Beſprechung der Ortsgruppenfrauenſchaftsleiterinnen von Stadt und Land in L 14, 4. Achtung! Kultur⸗ und Propagandareferentinnen! Am 21. April, 20 Uhr, Beſprechung der Referentinnen der Sbadt in IL 14, 4.— Am 22. April, 15.30 Uhr, Beſprechung der Referentinnen der Landortsgruppen in L 14, 4. Achtung! Preſſereferentinnen! Am 22. April 20 Uhr, Beſprechung in L 14, 4. rohmarkt. Am 2. April, 20 Uhr, Heimabend im „Kintzzinger Hof“. Feudenheim. Am 20. April treffen ſich bie gur Ver⸗ eüdigung beſtimmten Frauen um.18 Uhr im Frauen⸗ ſchafts heim. BDM Am 22. April(nicht 20. April) tre⸗ ten ſämtliche Mädel um 20 Uhr auf dem Gabelsbergerplatz in Kluft an. Turnſchuhe mitbringen. Gruppe 7, Humboldt. Am 20. April, 20 Uhr, Antreten der geſamten Gruppe auf dem Marktplatz in Kluft. Untergauärztin. Die Unterſuchungen finden von fetzt ab Mittwochs von 17— 20.30 Uhr in N 2, 4 ſtatt. Neckarau. Am 20. April, 19.30 Uhr, Antreten mit Wim⸗ pel auf dem Marktplatz Neckarau.— Am 21. April, 20 Uhr, Turnen in der Germantaſchule. Frauenamt der DA RBG„Druck“. Sprechſtunden der Frauen und Mäd⸗ chen finden montags und donnerstags von 17 bis 19 Uhr in P 4, 4½, Zimmer 24, ſtatt. Jungbuſch. Sprechſtunden der weiblichen DA ⸗Mit⸗ glieder ſind montags und mittwochs von 19—20 Uhr in P 4, 4½, Zimmer 18. Reilingen. Sprechſtunden der Frauen und Mädchen der DA finden montags und donnerstags von 20 bis 21 Uhr in der Neugaſſe ſtatt. „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann Dienstag, 21. April Schwetzingerſtadt. S S 10.30 chwimmen für Hausfrauen(Vormittagskurſus): 9 bis Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 2. Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 10 bs 20 Uhr Stadion, Spielfeld 2, nur für Männer. 19.80 bis 21.30 Uhr Turnhalle Seckenheimſchule. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(für Frauen und Mädchen): 19.50 bis 21 und 21 bis 22.30 Uhr Turnhalle Liſelotteſchule, Colliniſtraße. Jeweils 19.30 bis 21.30 Uhr Turnhalle Waldhofſchule; Turnhalle Humboldtſchule, Gor⸗ teufelöſtraße; Mädchenberufsſchule, Weberſtraße. 5 Deutſche Gymnaſtik(Frauen und Mädchen]: 19.45 bis 20.45 und 20.45 bis 21.45 Uhr, jeweils Mädchenberufs⸗ ſchule Weberſtraße. Chortanz(Frauen und Männer): 19.80 bis 21.80 Uhr Peſtalozziſchule, Eingang Karl⸗Ludwig⸗Straße. Volkstanz(Burſchen und Mädels]: 19.80 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule, Eingang Otto⸗Beck⸗Straße. Kleinkindergymnaſtik: 16 bis 17 Uhr Gymnaſtikhalle Stadion. Schwimmen: 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad Halle 2, nur Männer.. Reiten(Frauen und Männer): 20 bis 21 Uhr SS⸗Reit⸗ halle Schlachthof. vageslalencles Montag, 20. April Nationaltheater:„Warbeck“, Schauſpiel von 5. Burte, NSG, 19.30 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Clou. Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Savoy⸗Hotel 217“.— Al⸗ hamb ra:„Broadway⸗Melodie“. Schauburg: „Kater Lampe“.— Palaſt und Glor to:„Gold nach Singapore“. Was hören wir? Dienstag, 21. April Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert..30: Unterhaltungsmuſtk. 10.00: Manfred von Richthofen, der deutſche Fltegerheld. — 11.00: Bunte Schallplatten.— 11.30: Bauerafunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis dret. — 15.153: Von Blumen und Tieren.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.45: Vorſicht mit Raſſediagnoſen.— 18.001 Unterhaltungskonzert.— 19.00: Unſere Soldaten erzählen. — 19.80: Nun will der Tag ſich neigen. Abendlieder.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Kleine Frühlingsreiſe(Schall⸗ platten).— 21.00: Beſchwingter Rhythmus.— 22.00: Nach⸗ richten.— 22.30: Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik.— 24.00: Nachtmuſik(Schallplatten). Deutſchlandſender .10: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.30: Fröhlicher Kin⸗ dergarten.— 11.30: Wir entrümpeln.— 11.40: Bauern⸗ funk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Nordiſche Volksmuſik.— 15.45: Handwerkliche Kunſt. — 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.50: Sport der Ju⸗ gend.— 18.00: Schallplatten.— 18.20: Politiſche Zeitungs⸗ ſchau.— 18.40: Zwiſchenprogramm.— 19.00: Feierabend⸗ Unterhaltung.— 19.55: Die Ahnentafel. 20.00: Zum Todestag des Kampifliegers Manfred von Richthofen.— 20.45: Alte Märſche(Schallpl.). 21.30: Prinz Eugen. Hörſzenen.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanz⸗ mufik. 50 Eigenheimen für.— RM. Durchgehend von-19 Uhr geöffnet. Eintritt frei! Verlangen Sie die Whtige Bel Voreinsendung durch die Post.40 RM. Telefon 432 43 Baumappe mit f TMaional⸗Theathrnaen Montag, den 20. 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