8 w Morgen⸗Ausgabe Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pig Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ boſſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Frei Geſchäftsſtellen abgeholt .25 Mk., Ne Fiſcherſtr. 1. 4 2 An Pfennig, 70 mm 2 bz Familien und KR reiſe. Allgemein gültig iſt Bei Zwangsvergleichen oder Scheittlei 5 8 K 5 ährt. Keine Gewähr für Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 2 115 R 511 und Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fer Alke Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. A u. Montag, 27. April 1936 147. Fahrgang Nr. 92 Der letzte Aufmarſch der Parteien: Revolution- dafür aber an ein Bündnis mit Deutſchland!!“ — Paris, 26. April(U..) Geſtern abend trugen die Führer der politiſchen Parteien Frankreichs über die franzöſiſchen Rund⸗ ſunkſender ihren Anhängern und denen, die ſie zu ihren Anhängern machen wollen, ihre Programme und Wahlparolen vor. Das hervorſtechendſte Kenn⸗ zeichen dieſer Schluß⸗Wahlreden iſt wohl geweſen, Sarraut vor dem Mikrophon (Atlantie,.) daß ſich alle Redner mehr an ihre Gegner als an ihre Anhänger wandten. So verurteilte der Kommuniſtenführer Sena⸗ tor Marcel Eachin die Revolution und legte den Ton auf das Nationalgefühl, während ſein extremer Gegenſpieler Oberſt de la Rocque ent⸗ ſchieden in Abrede ſtellte, daß er und ſeine Feuer⸗ kreuz⸗Organiſation in Fraukreich eine Diktatur zu errichten wünſchten. Neben beiden ſprachen Exminiſterpräſident Da⸗ Iudierx für die Radikalſozialiſten, Franklin Bouillon für die Nationaliſten und eine Reihe weniger bedeutender Parteireöner. In Lyon hielt Herriot eine allerdings nicht über den Rundfunk verbreitete Rede, in der er ſeine bekannten Theſen über den Völkerbund und über die internationale Zuſammenarbeit wiederholte. Die intereffanteſte Rede unter den vielen Hun⸗ derten, die geſtern gehalten wurden, dürfte wohl die des Führers der franzöſiſchen Kommuniſten Mar⸗ del Cachin geweſen ſein. Er erzählte ſeinen kom⸗ muniſtiſchen Wählern unter anderem folgendes: „Ste täuſchen ſich, wenn Sie glauben, daß wir die Revolution gegen den Willen des Volkes wollen. Nur das Volk allein kann über ſein Schickſal ent⸗ ſcheiden. Wir haben uns der Aufgabe geweiht, die T dition umſerer ruhmreichen Ver⸗ gangenheit aufrechtzuerhalten. Die Kommuniſten werden nicht in die neue Re⸗ gierung hineingehen. Wir ſagen, daß ein Bündnis mit Deutſch⸗ land, auch mit dem Deutſchland Hitlers, wün⸗ ſchenswert iſt.“ Franklin Bouillon, der nach Cachin vor das Mikrophon trat, warnte ſeine Zuhörer jedoch ſofort nor den„milden Worten“, die ſie vor wenigen Minuten vernommen hätten. Sie ſollten ſich nicht durch den verſöhnlichen Ton verleiten laſſen und ſich daran erinnern, daß die gleiche Taktik den Zuſam⸗ meubruch der freiheitlisbenden Kräfte in Spanien bewirkt habe. Auch Miniſterpräſtdent Sarraut hielt am Vor⸗ abend der Wahlen eine Rundfunkrede. = Frankreich ſich entf. Kommuniſtenführer Cachin als Rattenfänger:„Die Kommuniſten denken nicht an —Sarrauts Schlußappell zur innenpolltiſchen Beſinnung innere Frieden, der Hierzu gehöre der äußere und der deſſen Aufrechterhaltung die oberſte Aufgabe kommenden Volksvertretung ſein werde. Der Miniſterpräſident ſprach dann die Hoffnung aus, daß in Frankreich endlich die Agitation der Unruheſtifter aufhören möge, von welcher Seite dieſe Agitation auch immer komme. Das republikaniſche Geſetz garantiere jedem die Freiheit zu denken, zu leben und zu handeln, wie auch zu kritiſieren, zu proteſtieren und zu zenſieren, aber ſtets im Sinne der öffentlichen Ordnung und zum Wohl und zum Schutze aller Bürger. Ruhiger Wahltag in Paris — Paris, 26. April. In Paris herrſcht trockenes, nicht kaltes Wetter, aber kein Sonnenſchein, ſo daß die Ausflugsſehnſucht die Wahlenthaltung nicht beſonders begünſtigen kann. Der Andrang zu den einzelnen Wahllokalen Auch — Madrid, 26. April.(..) Die Frage nach der Perſönlichkeit des nächſten ſpaniſchen Präſidenten wird heute einen wichtigen Schritt der Entſcheidung nähergebracht werden. In ganz Spanien werden die 473 Wahlmänner be⸗ ſtimmt, die zuſammen mit der gleichen Zahl von Cortesabgeordneten die Wahl des Präſidenten vor⸗ zunehmen haben. Die Nominierung der Wahlmän⸗ ner erfolgte teils durch die Kommunalbehörden, teils gleichfalls auf dem Wege einer Abſtimmung, die am vergangenen Sonntag ſtattfand. Diejenigen Kan⸗ didaten, die aus der heutigen Wahl ſiegreich hervor⸗ gehen, werden am 9. Mai ſich geminſam mit den Cortes als Wahlkörper für die Präſidentſchaftswahl konſtituſeren. Wenn auch bei dieſem geteilten Wahlakt ein Wahlkampf im eigentlichen Sinne fortfällt, verfolgt man die Entſcheidung mit großem Intereſſe, da der Ausfall dieſer Wahlen intereſſante Schlüſſe über die gegenwärtige politiſche Stimmung zuläßt. Es kann immerhin mit der Möglichkeit ge⸗ rechnet werden, daß die Welle von Unruhen, die ſofort nach der Machtübernahme durch die Linke einem leichten Ruck nach rechts bei den Wahlen auswirkt. Die Chancen ſprechen allerdings für einen Sieg der Linken. Es gibt auch bei den Führern der Oppo⸗ ſition wenige, die der Volksfront eine Niederlage prophezeien, nachdem ſie erſt ſeit zwei Monaten die Macht übernommen hat. — Graz, 25. April. In den letzten Tagen iſt es hier wiederholt zu Zwiſchenfällen in den Straßen gekommen. Dieſe begannen in der Vorſtadt St. Peter, wo Heimwehr⸗ männer nationalgeſinnte Leute mißhandelten. Am Geburtstag des deutſchen Reichskanzlers murden von Mitgliedern der Heimatwehr und der Sturmſcharen, die Häuſerwände ſowie die Schaufen⸗ ſter der Geſchäfte mit Flugzetteln beklebt, die hef⸗ tige Ausfälle gegen den Nationalſozia⸗ lis mu's enthielten. Im Verlauf dieſer Aktion kam es am Ring zu heftigen Tumulten, in deren Verlauf eine Reihe wehrloſer Paſſanten von den de⸗ monſtrierenden Angehörigen der Wehrformationen niedergeſchlagen wurde. Die Polizei griff nicht ein. Heimwehrführerberatung in Wien — Wien, 25. April. Sarraut umriß das vorausſichtliche Arbeitspro⸗ ganum, das ſeimer Anſicht nach von der künftigen Kammer zu löſen ſein werde. Die Hauptſorge Frank⸗ reichs ſei, daß alle für das Wohlergehen und für die Größe und Sicherheit Frankreichs arbeiteten. Man wolle ein glücklicheres und ſtärkeres Frankreich. Am Samstagnachmittag trat in Wien eine Ver⸗ ſammlung der Heimwehrflührer zuſammen. Es ſind nur die erſten und verläßlichſten Führerkreiſe der Heimwehr zuſammengerufen worden. Die Sicher⸗ heitsmaßnahmen waren außerordentlich ſtark. Vor Spanien hat Vorbereitungswahlen zur Wahl des Staatspräſidenten- Blutige Zwiſchenfälſe über das ganze Land hereingebrochen iſt, ſich in 9 iſt verſchieden. Soweit bisher zu erkennen iſt, ver⸗ läuft die Wahl ruhig. Präſident Lebrun hat ſich um.10 Uhr zu Fuß in das für ihn zuſtändige Wahllokal begeben und von ſeinem Wahlrecht Gebrauch gemacht. In politiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß am heutigen erſten Wahlſonntag nur die endgültige Entſcheidung über 250 Kammerſitze fallen wird. Der größere Teil der Abgeordnetenanwärter wird am nächſten Sonntag zur Stichwahl antreten müſſen, nachdem in der Zwiſchenwoche die örtlichen Bündniſſe der einzelnen Bewerber geſchloſſen wor⸗ den ſind. Parlamentsauflöſung in Belgien. Durch eine am geſtrigen Tage im„Staatsanzeiger“ erſchienene Ver⸗ ordnung des Königs ſind Kammer und Senat auf⸗ gelöſt worden. Die Neuwahlen wurden endgültig auf den 24. Mai feſtgeſetzt. Das neue Parlament tritt am 23. Juni in Brüſſel zuſammen. zahltag Damals bei den Wahlen zu den Cortes wurden 271 Abgeordnete der Volksfront gewählt. Wenn ſie heute ebenſo viele Kandidaten durchbringt, iſt die Erhebung eines Vertreters der Linken zum ſpani⸗ ſchen Präſidenten ſo gut wie ſicher. Gelingt es aber der vereinigten Linken auch noch, den Präſident⸗ ſchaftsſtuhl mit einem ihr genehmen Kandidaten zu beſetzen, ſo würde das naturgemäß eine weitere wichtige Stärkung ihrer Stellung bedeuten. Blutiger Auftakt— Drei Tote — Madrid, 26. April. In der Nacht zum heutigen Sonntag, an dem die Vertrauensleute für die Präſidentenwahl gewählt werden, verübten marxiſtiſche Elemente in verſchie⸗ denen Orten Spaniens blutige Anſchläge. Im Sitzungsſaal des Rathauſes von Arganda explodierte eine Bombe, kurz nachdem der Gemeinderat zu einer Beſprechung zuſammengetre⸗ ten war. Im Innern des Hauſes wurde großer Schaden angerichtet. Ein Stadtrat wurde auf der Stelle getötet, zwei andere ſchwer und zwei weitere leichter verletzt. In Madrid wurde ein Bäcker, als er ſeine Woh⸗ nung verließ, aus dem Hinterhalt niedergeſchoſſen. Der Ermordete war ein Portugieſe und Mitglied der Katholiſchen Volksaktion. Sein Begleiter, ein Kubaner, erlitt ſchwere Schußverletzungen. In Sevilla wurde ein Lehrer der dortigen Han⸗ delsſchule überfallen und erſchoſſen. Ausſchreitungen in Graz Schutzkorpsleute hetzen gegen den deutſchen Nalionalſozialismus der Verſammlung durchſuchten Kriminalbeamte den ganzen Saal, um das Anbringen geheimer Mikro⸗ phone zu verhindern. Vor dem Konzerthausſaal wurde eine ſtarke Abteilung der Polizei poſtiert. Die Verlautbarung, die über den Verlauf der Führertagung ausgegeben wurde, gibt— wie er⸗ wartet— wenig Aufſchluß. In dem Kommuniqus wird einleitend feſtgeſtellt, daß auf der Führertagung die Landesführer, Gau⸗ führer und die dem Heimatſchutz angehörenden Mi⸗ niſter erſchienen waren. Mit rückſichtsloſeſter Offen⸗ heit, ſo heißt es darin, habe der Führer Starhemberg über die außen⸗ und innenpolitiſche Lage Bericht erſtattet. Seine Ausführungen ſeien wiederholt durch ſtarken Beifall unterbrochen worden. Der Heimatſchutz werde durch ſeinen Führer auch wei⸗ terhin das Aufbauwerk des neuen Oeſterreich unter⸗ ſtützen. Der Heimatſchutz werde bedingungslos zur Verfügung geſtellt werden, wenn es ſich darum han⸗ dele,„die neu aufgebaute Ordnung gegenüber den Saboteuren des Erneuerungswerkes in Oeſterreich aufrecht zu erhalten.“ Die Tagung habe gezeigt, daß die Heimatſchutz⸗ führer voller Geſchloſſenheit hinter ihrem Führer ſtünden. einer Fahrt durch die Ringſtraßen Die Dardanellen Gef von 5 Hum-Ksle Die aus dem Weltkrieg bekannten Dardanellen⸗Forts, die auf Grund des Vertrages von Lauſanne einſt ent⸗ militariſiert werden mußten, wurden jetzt von den Türken unter Hinweis auf die komplizierten politiſchen Vorgänge im Mittelmeer wieder beſetzt. Unſer Bild iſt eine Zeichnung der Dardonellen⸗Meerenge aus der Vogelſchau.(Atlantie,.) — ů— Wieder 27 km geſchafft! Reichsautobahn Halle Leipzig eröffnet 5— Halle, 25. April, Die Reichsautobahn Halle Leipzig wurde am Samstagnachmittag durch Generalinſpektor Dr. Todt für den Verkehr freigegeben. Der Gauleiter Halle⸗Merſeburg, Staatsrat Jor⸗ dan, würdigte zunächſt die Bahn als eine Brücke, die zwei Gaue miteinander verbinde, und erinnerte dann an die Wandlungen, die ſich in den zwei Jah⸗ ren ſeit dem erſten Spatenſtich zur Reichsautobahn in Deutſchland vollzogen haben. Nachdem das Horſt⸗Weſſel⸗Lied und das Deutſch⸗ land⸗Lied verklungen waren, eröffnete General⸗ inſpektor Dr. Todt die Strecke, indem er mit ſeinem Wagen das über die Fahrbahn geſpannte Band zer⸗ riß. Sodann ſetzte ſich die endloſe Kolonne in Be⸗ wegung. Ueberall ſtand auf der 27 Km. langen Strecke die Bevölkerung an den Böſchungen und Wegüberführungen und jubelte den Wagen zu. Am dem vorläufigen Endpunkt der Strecke Halle—Leip⸗ zig in Wiederitzſch wurde die Wagenkolonne von Oberbürgermeiſter Dr. Gördeler im Namen der Stadt Leipzig und dem Leipziger Kreisleiter Dönicke namens des Reichsſtatthalters empfangen. Nach im Leipziger Stadtzentrum löſte ſich die Wagenkolonne auf. Am Abend vereinte ein Kamerasdſchaftsabend alle am Bau beteiligten Arbeiter und Angeſtellten. Chamberlain in Bubapeſt Der„informative Charkter“ deas Beſuchs — Bubdapeſt, 25. April. Der frühere engliſche Außenminiſter Sir Auſten Chamberlain iſt Samstag nachmittag aus Wien kom⸗ mend in Budapeſt eingetroffen. Er iſt hier Gaſt des engliſchen Geſandten Knox. 5 Von engliſcher Seite wird wieder erklärt, daß der Budapeſter Beſuch Chamberlains lediglich einen informativen Charakter trage. Chamber⸗ lain, der noch nie in Ungarn geweſen ſei, wolle ſich jetzt über die Stellungnahme maßgebender ungari⸗ ſcher Perfönlichketten zu den aktueelln ſüdoſteuro⸗ päiſchen Fragen unterrichten, jedoch trage ſeine Retſe in keiner Weiſe einen offiziellen Charakter. Chamberlain wird am Montagvormittag Buda⸗ peſt wieder verlaſſen. Rudolf Heß 12 Jahre alt. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, vollendet heute ſein 42. Lebensjahr. 2. Seite/ Nummer 192 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 27. April 1988 Fall von Safjanabeh- Vormarſch auf Addis Abebn Grazianis Armee bahnt ſich unter ſchweren Verluſten und Kämpfen den Weg Hoffnungen der Italiener — Rom, 26. April.(U..) Von der Südfront iſt die Nachricht einge⸗ troffen, daß Grazianis Truppen Saffabaneh nach ſchwerem Kampf eingenommen haben. i Amtliche Berichte aus Gorahai melden die Ein⸗ nahme des befeſtigten abeſſiniſchen Tr u p penlagers von Dagabur und damit einen ſehr entſcheidenden Erfolg Graztanis in ſeiner Offenſive, deren Ziel die Vereinigung ſeiner Trup⸗ pen mit den Diviſionen Badoglios im Norden dar⸗ ſtellt. Die Beſetzung der durch ein gutangelegtes Stellungsſyſtem befeſtigten Kampfzone um Dagabur iſt, wie die italieniſchen Berichte beſagen, nach leb⸗ hafter Feuervorbereitung durch Feldgeſchütze und Bombenflugzeuge von einer motoriſierten Kolonne der Tevere⸗Diviſion unter General Vittoria Venns durchgeführt worden. Durch 25 Infanterieflugzeuge ſeien die abeſ⸗ ſiniſchen Maſchinengewehrneſter im Vorfeld der Grabenlinie um Dagabur niedergekämpft und über die Hauptſtellungen etwa 12 Tonnen Bomben abge⸗ worfen worden. Ein direkter Sturmangriff auf die abeſſiniſchen Stellungen habe nach erbitterten 1 zur Einnahme dieſer Stellung ge⸗ führt. Vorbereitungen zum Marſch auf Addis Abeba — Asmara, 26. April. (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB) Im italieniſchen Hauptquartier in Deſſie werden gegenwärtig alle Vorbereitungen für den Marſch auf Addis Abeba getroffen. Das Erskorps, das Eingeborenenkorps ſowie die Luftſtreitkräfte werden in der Gegend von Deſſie zuſammengezogen. Auf der Straße Makalle— Deſſie, die bisher nur ein wilder Gebirgspfad, jetzt aber für den Autoverkehr hergerichtet worden iſt, regeln Laſtautokolonnen den Nachſchub und die Lebensmittelverſorgung. In Deſſie ſelbſt ſind inzwiſchen 3000 mit allen Materialien und ſelbſt für eine Offenſive aus⸗ reichenden Vorrichtungen verſehene Kraftwagen eingetroffen, die ſich auf Befehl in Richtung auf die abeſſiniſche Hauptſtadt in Bewegung ſetzen werden. Es wird von ſeiten des italieniſchen Hauptquar⸗ tiers darauf hingewieſen, daß ſich der Marſch auf Gondar und die Beſetzung der Tana⸗See⸗Gegend unter ähnlichen Bedingungen und mit gleichen Mit⸗ teln abgewickelt habe. Die Witterung auf der Strecke ſüdlich von Deſſie war bisher freundlich. Außer der Askari⸗Kolonne, die, wie wir bereits meldeten, am Donnerstag die Ortſchaft Worrailu, 70 Kilometer ſüdlich von Deſſie, beſetzte, rückt augen⸗ blicklich eine zweite Abteilung Askaris parallel nach a und wird, wie italieniſcherſeits erklärt, al von der Bevölkerung freundlich aufge⸗ Mömmen. 8 Ueber das Verbleiben des Negus liegen immer noch keine ſicheren Angaben vor. Wie von italieniſcher Seite verlautet, ſoll der Thronfolger zu Zugeſtändniſſen an Italien bereit ſein. Man glaubt mit dem Abſchluß der Feind⸗ ſeligkeiten auf beiden Fronten zweifellos ſpä⸗ teſteus Mitte Mai rechnen zu können. General Graziani rückt mit ſeinen Truppen wei⸗ ker in Richtung auf Harrar vor. Warum das Rote Kreuz Auskünfte . verweigerte 15 5— Genf, 25. April. Der Präſident des Internationalen Komitees num Roten Kreuz hat am Samstag das Schreiben des 18er⸗Ausſchuſſes beantwortet, in dem dieſer ſein Erxſtaunen ausdrückt, daß das Rote Kreuz es unter Berufung auf ſeine Neutralität abgelehnt hatte, ſein In dem Antwortſchreiben des Roten Kreuzes wird u. a. daran erinnert, daß das Internationale Komitee vom Roten Kreuz zur Aufgabe habe, ein neutraler Mittler, beſonders im Falle von Krieg, Bürgerkrieg oder inneren Unruhen zu ſein und alle Beſchwerden über angebliche Verſtöße gegen die in⸗ ternationalen Abkommen entgegenzunehmen ſowie überhaupt alle Fragen zu prüfen, deren Behandlung durch ein ausgeſprochen neutrales Organ erforderlich ſei. Es ſei ihm dabei ausdrücklich zur Pflicht ge⸗ macht, auf Unparteilichkeit und Unabhängigkeit zu achten. Es ſei demgemäß verpflichtet, ſich von jeder Aktion fernzuhalten, die einen politiſchen Charakter tragen könnte. Darauf habe das Internationale Komitee hinweiſen wollen, wenn es gegenüber dem Völkerbund erklärt habe, daß ſeine Neutralität ihm eine ſehr große Zurückhaltung auferlege. Deshalb habe es ſich auch nicht in der Lage geſehen, dem Wunſch des 13er⸗Ausſchuſſes zu entſprechen, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß ſeine Haltung zu einer ir⸗ rigen Auffaſſung Anlaß gäbe. — Berlin, 26. April. Unweit des Alexanderplatzes, in der Georgen⸗ kirchſtraße, ereignete ſich in der Nacht zum Sounn⸗ tag in einem Wohnhaus eine ſchwere Exploſion. Das ganze Gebäude wurde auf das ſchwerſte be⸗ ſchädigt. Sämtliche Wohnungen und Läden boten den Anblick eines Trümmerfeldes. Beſonders ſtark haben die Quergebäude und der Seitenflügel des Grundſtücks gelitten, in denen alle Fenſterkreuze und Türen durch die Auswirkungen der Exploſton eingedrückt wurden. In der Haus⸗ einfahrt klafft unmittelbar unter dem Treppenauf⸗ gang, unter dem nach den erſten Feſtſtellungen der Exploſionsherd liegen dürfte, ein Loch von 2 Meter Durchmeſſer. Der Unterlauf der Treppe bis zum 1. Stock wurde vollkommen zerſtört. 13 Perſonen wurden durch herabfallende Wandverkleidung und durch Glasſulitter verletzt. Glücklicherweiſe ſind ſämtliche Verletzungen nicht ernſtlicher Natur. Die Feuerwehr leiſtete, bei 6. Alarmſtufe„Menſchenleben in Gefahr“, die erſte Hilfe. Auf Anordnung der Baupolizei mußte das Haus wegen Einſturzgefahr vollſtändig geräumt werden. Die ſofort mit aller Energie durchgeführ⸗ ten Ermittlungen der Kriminalpolizei über die Ur⸗ ſachen der Exploſion führten zu der Feſtſtellung, daß der Verwalter des Hauſes, der(1jährige Franz Hänel, aus Rache gegen den Eigentümer und an⸗ dere Mieter nach einem Plan in der Waſchküche, im Keller ausſtrömendes Leuchtgas zur Exploſion gebracht hat. Hänel wurde im Laufe des Sonntagvormittags verhaftet. Durch die Exploſion ſchwebten annähernd 100 Perſonen— das Haus beherbergte 27 Miets⸗ parteien mit 10 Untermietern— in größter Le⸗ bensgefahr. Dank des raſchen Eingreiſens der Feuerwehr ge⸗ lang es jedoch, alle Bewohner zu retten, die ſo grauenvoll aus dem Schlaf geriſſen worden waren. Ueber ein Trümmerfeld von umgefallenen Möbeln, zerſchlagenen Einrichtungsgegenſtänden, zerſplitter⸗ ten Scheiben, Putz und Mörtel mußten die auf⸗ geſchreckten Hausbewohner geborgen werden. Glück⸗ licherweiſe ſtellte ſich heraus, daß die Exploſion keine Todesopfer gefordert hat, Lediglich 13 Perſonen er⸗ litten, wie gemeldet, Verletzungen. Die Polizei brachte die aus ihrem Hauſe Vertriebenen, ſpweit ſie nicht bereits bei Bekannten oder Verwandten Auf⸗ nahme gefunden hatten, im Städtiſchen Obdach unter. Material über die Verletzung der internationalen Abkommen dem Völkerbund mitzuteilen. Luftkrieg“ über dem Fußballfeld Angewöhnliche Szenen im„Wembley⸗Spiel“ Kameraleute gegen Stadionbeſitzer — London, 25. pril. Bei dem Endſpiel um den Pokal des engliſchen Fußballbundes im Stadion zu Wembley am Sams⸗ tag ſpielten ſich ungewöhnliche Szenen ab. Dies war darauf zurückzuführen, daß die Ver⸗ waltung des Stadions 2000 Pfund von den großen engliſchen und amerikaniſchen Filmgeſellſchaften für die Berechtigung, das Spiel zu filmen, gefoydert hatte. Die Geſellſchaften wollten aber nur 500 Pfand bezahlen. Sie entſchloſſen ſich daher zu außerordent⸗ lichen Gegeumaßnahmen. Sie mieteten vier Autogiroflugzeuge und zehn weitere Maſchinen, um von der Luft aus ihre bereits in allen Lichtſpielhäuſern angekündigten Aufnahmen für ihre Wochenſchau herzuſtellen. Deer von der Leitung des Stadions angerufene Luftfahrtminiſter Lord Swinton hatte es einige Stunden vorher abgelehnt, ſich in dieſen„Filmkrieg“ einzumengen und beſchränkte ſich auf den Erlaß be⸗ ſtimmter Sicherheitsvorſchriften für das Ueberfliegen des Spielfeldes. Aber auch die Leitung des Wembley⸗Stadions war inzwiſchen nicht untätig geblieben. Um die Aufnahmen aus der Luft ſo ſchwierig wie möglich 15 machen, wurden 20 Scheinwerfer aufgeſtellt, ie jedem Flugzeug, das ſich der Kampfſtätte näherte, ihre Lichtkegel entgegenwerſen ſollten. Außerdem erhielten 200 Mann den Auftrag, ſich unter die gewaltigen Zuſchauermengen zu verteilen, um zu verhindern, daß ſich Kameraleute der Film⸗ geſellſchaften trotz des Verbotes mit ihren Apparaten in das Stadion ſchmuggelten. Darüber hinaus be⸗ mühten ſich weitere 100 Perſonen mit Feloſtechern, der breiten Maſſen, die ſicher ſehr mangelhaften Luft⸗ etwaige Uebertreter des Filmverbotes ausfindig zu machen. 5 Die ſofort einſetzenden Unterſuchungen der Kri⸗ minalpolizei gingen von der durch Augenzeugen Daß die Abwehrmaßnahmen der Stadionbehörden an Gründlichkett nichts zu wünſchen übrig ließen, geht aus dem Appell an die Zuſchauermaſſen hervor, ſich an dieſer Kollektippolitik zu beteiligen und jeden Kameramann gegen Auszahlung von einem Pfund Sterling zur Strecke zu bringen. Wahrſcheinlich wer⸗ den trotz alledem die Filmgeſellſchaften das Rennen machen, wenn ihre Spekulation auf die Neugierde aufnahmen in der Wochenſchan zu ſehen, richtig iſt. Jlieger narrt die Luftpolizei — Paris, 25. April. Der Berater des Negus für flugtechniſche Fragen, der franzöſiſche Flieger Drouillet, hat der Luftpolitzei einen Streich geſpielt, der in Paris allgemeines Auf⸗ ſehen erregt. Drouillet hatte im Auftrage abeſſiniſcher Kreiſe ein Flugzeug in Amerika gekauft. Es wurde in einem franzöſiſchen Kanalhafen gelandet, von Drouil⸗ let dort zuſammengebaut und nach dem bei Paris gelegenen Flughafen Villacbublay geflogen. Unter der Begründung, daß die Einfuhr nicht rechtmäßig erfolgt ſei, wurde es von den franzöſiſchen Behörden zunächſt unter Verſchluß genommen. Der Flieger Drouillet erhob hiergegen gerichtlichen Einſpruch, der noch nicht erledigt iſt. Auf ſeine dringenden Bitten hin erteilte nun am Samstag die Polizei dem Flieger die Erlaubnis zu einem kurzen Probeflug über dem Flugplatz. Von dieſem Probeflug iſt Droufillet aber nicht zurück⸗ gekehrt. Run iſt die Luftpolizei alarmiert worden. Das entkommene Flugzeug iſt ein gelber Doppeldecker Aus Rache ein Haus in die Luft geſprengt Schwere Exploſion in Berliner Wohnhaus 13 Verletzte Italiens„Notwehrrecht — Rom, 25. April. Das halbamtliche„Giornale'Italia“ verlangt vom Völkerbund, er ſolle den Urteilsſpruch, mit dem Italien zum Angreifer erklärt wurde, einer Reviſton unterziehen. Italien habe niemals etwas unternommen, was dem Anſehen des Völkerbundes zuwidergelaufen wäre, ja, es habe ſogar mit der im September v. J. unterbreiteten Denkſchrift und ihrem Nachweis, daß Abeſſinien wegen Nichterfüllung ſeiner Völker⸗ bundspflichten des Völkerbundes unwürdig gewor⸗ den ſei, alles getan, um das Anſehen der Genfer Einrichtung zu retten. Ohne auf die Gründe Italiens zu hören, ſei es zum Angreifer erklärt worden. Unbekümmert um die Gründe Ita⸗ liens, habe man Italiens Notwehrrecht außer acht gelaſſen. beobachteten Tatſache aus, daß in dem Augenblick der Exploſion aus dem zur Waſchküche gehörenden Schornſtein eine mehrere Meter hohe Stich⸗ flamme geſchlagen war. Außerdem kurſierten un⸗ mittelbar nach der Exploſion Gerüchte, daß der Ver⸗ walter Hänel mit der Tat in Zuſammenhang ſtehe. Hänel war zunächſt auch der einzige Bewohner des Hauſes, der nicht aufzufinden war, ſo daß man ver⸗ mutete, er ſei bei der Exploſion umgekommen. Im Laufe des Sonntags hörten aber Bewohner des Nachbarhauſes ſeltſame Klopfgeräuſche, die aus der Wand zu kommen ſchienen. Die Nachforſchungen ergaben, daß ſich dort Häuel in einem Schornſtein verborgen hatte, wo er hilflos eingeklemmt war. Die Feuerwehr konnte ihn erſt nach großen Mühen bergen. Bei einem ſofort vorgenommenen Verhör geſtand dann Hänel nach kurzem Leugnen das Ver⸗ brechen ein. Hänel war an dem Hauſe, das ſeiner in Kopen⸗ hagen wohnenden Schweſter und deren Tochter ge⸗ hört, mit 15000 Mark beteiligt. Da ſeine Abſicht, gegen den Willen ſeiner Verwandten, das Haus zu verkaufen, nicht auszuführen war, kam er auf den verbrecheriſchen Gedanken, das Haus durch eine Gas⸗ exploſion zu vernichten. Dabei leitete ihn auch die Nebenabſicht, raffiniert ausgeklügelten e sſeine eigene Frau und ſeinen Sohn und einige ihm verhaßte Master zu beſeitigen. Bei der Tat ſelbſt ging der Verbrecher mit raffinier⸗ ter Ueberlegung zu Werke. Er öffnete in ſeiner Wohnung die Gashähne und ſchraubte in der Waſch⸗ küche die Kappe von der Gasleitung ab. Dann kroch er auf das Dach, entzündete einen mit Benzin ge⸗ tränkten Lappen und warf ihn in den Schornſtein der Waſchküche. Der Lappen fiel tatſächlich bis unten durch und brachte das Gas zur Exploſion. Angeblich wollte Hänel nach der Tat ſich erſchießen. Er will aber da⸗ zu nicht mehr den Mut gefunden haben und ſprang dann in einen Schornſtein des Nachbarhauſes, um ſich zu verſtecken. Etwa in der Höhe des erſten Stock⸗ werkes blieb er hängen, ſo daß er nur noch die Wahl hatte, zu verhungern oder um Hilfe zu rufen. Gegen Mittag gab er dann die Klopfzeichen, die zu ſeiner Auffindung führten. Hänel, der bei dem Sprung in den Schornſtein Verletzungen erlitten hatte, wurde als Gefangener in das Staatskranken⸗ haus gebracht. Der Reichsberufswellkampf Die praktiſchen Prüfungen beendet. 0.— Königsberg, 25 April. Nach einem Appell am Samstagvormittag mar⸗ ſchierten die Reichsberufswettkämpfer in Königsber⸗ ger Werkſtätten und Kampfſchulen, ihre Kampfſtät⸗ ten. Die Land⸗ und Forſtarbeiter werden in den Betrieben am Rande der Großſtadt geprüft, die Fiſcher ſogar in der Fiſchereiſchule in Lötzen. Der Kampf um die 70 Punkte, die es als höchſte Leiſtung zu erreichen gilt, iſt nicht einfach. Faſt jeder Berufs⸗ zweig iſt vertreten: Haudwerker, Fabrikarbeiter, Bauern, Landarbeiter, Kaufleute und viele andere. Auch ungelernte Jungarbeiter und arbeiterinnen nom laufenden Band ſitzen dabei. Sie bekommen Aufgaben, die ihnen die Möglichkeit zu eigener Ideenentwicklung geben ſollen. Ein Beſuch der Kampfſtätten zeigt, öͤaß die Jun⸗ gen und Mädel wirkliche Spitzenkönner ſind in ihrem Fach. Die Leiter der Königsberger Dienſtſtellen und Behörden zeigten großes Intereſſe am Berufswett⸗ kampf. So ſah man in verſchiedenen Betrieben den Befehlshaber des 1. Armeekorps, General der Ar⸗ tillerie von Brauchitſch. Der Landesbauernführer Spickſchen verfolgte die Leiſtungen der Prüflinge der Landwirtſchaft. Die praktiſchen Prüfungen waren gegen 17 Uhr abgeſchloſſen. Vom 11. Jahr an! Perſonalausweiſe für alle Italiener vom 11. Jahre an — Rom, 26. April.(U..) Ein königliches Dekret, das geſtern abend ver⸗ öffentlicht wurde, enthält Beſtimmungen über die militäriſche Erfaſſung aller männlichen Italiener, die über 11 Jahre alt ſind. Es wird verfügt, daß neue Perſonalpapiere eingeführt werden ſollen, in denen Eintragungen über die körperliche Verfaſſung, die ſoziale Stellung jeder männlichen Perſon, die das 11. Lebensjahr überſchritten hat, ſowie Bemer⸗ kungen über frühere Militärausbildung enthalten ſein werden. Jeder männliche Italiener muß in Zukunft im Beſitz eines ſolchen Perſonalausweiſes ſein, mit deren Ausſtellung am 24. Mai begonnen und trägt als Kennzeichen ein Kleeblatt an der Seitenſteuerfläche. s f werden ſoll. A Noch größer als Hindenburg“ Amerikaniſche Luftſchiffbaupläne — Akron, 25. April.(U..) Der Präſident der Goodyear Zeppelin⸗Geſellſchaft Litchfield machte davon Mitteilung, daß der Plan beſtehe, ein amerikaniſches Rieſenluftſchiff von noch größeren Ausmaßen als das neue deutſche Luftſchiff „Hindenburg“ zu bauen. Die Ingenieure ſeiner Ge⸗ ſellſchaft hätten die theoretiſchen Vorarbeiten für dieſes Rieſenluftſchiff ſchon faſt beendet, die Pläne und Zeichnungen ſeien faſt fertig. Litchfield fügte hinzu, daß man mit dem Bau des Luftſchiſfes beginnen würde, ſobald die Bundes⸗ regierung die endgültige Entſcheidung über ihre Teilnahme an dem in Verbindung mit Deutſchland geplanten Luftſchiffsdienſt über den Nordatlantik ge⸗ troffen habe. Auch England will Luftſchiffe bauen L London, 25. April. Lord Amulree, ein früherer engliſcher Luftfahrt⸗ miniſter, ſetzte ſich in einer Verſammlung in London land ein. Es ſei bedauerlich, ſo erklärte er, daß die engliſche Regierung nach der Kataſtrophe des„R 101⸗ die Weiterentwicklung der Luftſchiffahrt eingeſtellt habe. Die Wiſſenſchaft ſei inzwiſchen ſoweit fort⸗ geſchritten, daß eine Wiederholung dieſer Kataſtrophe heutzutage unmöglich wäre. Das beſetzte Kapitol Arbeitsloſen⸗Demonſtration in New Jerſen — Trenton, 25. April.(U..) Nachdem bereits vor ein paar Tagen Arbeits loſe in das Kapitol von New Jerſey eingedrun⸗ gen waren, mußte heute die außerordentliche Sitzung des Parlaments von New Jerſey über⸗ raſchenderweiſe verſchoben werden, weil eruent Arbeitsloſe in den Sitzungsſaal eingedrungen waren und ſich dort häuslich niedergelaſſen hat⸗ ten. Die Staatspolizei, bewaffnet mit Tränen⸗ gasbomben, bewacht das Gebäude, um Zufam⸗ menſtöße zu vermeiden. Die Parlamentsſitzung war einberufen worden, um über Nothilfemaßnahmen für die Arbeitsloſen des Staates zu beraten. 200 Männer und Frauen, die ſogenannte„Hunger⸗Armee“, waren am Diens⸗ tag in das Kapitol eingedrungen und hatten ſich ge⸗ weigert, den Sitzungsſaal zu verlaſſen, bevor nicht die notwendigen Maßnahmen von der Legislative er⸗ griffen worden ſeien. Nach drei Tagen und zwei Nächten, in welchen oͤie Arbeitsloſen ſich ähnlich wie vor einiger Zeit die Arbeitsloſen Madiſons, der Hauptſtadt von Wiscon⸗ ſin, im großen Sitzungsſaal aufgehalten hatten, lie⸗ ßen ſie ſich überreden, in die Senatskammer über⸗ zuſtedeln, da der große Saal von der Verwaltung oͤringend benötigt wurde. Heute aber erhielten ſie Zuzug und beſetzten daraufhin den Sitzungsſaal von neuem. Es ſcheint nicht, daß ſie vorläufig ihre, Stel⸗ lung aufgeben werden. Wie in ähnlichen Fällen in anderen Staaten, werden ſie von ihren Freunden und Angehörigen mit Nahrungsmitteln verforgt. Wolfgang Nowack beigeſetzt (Funkmeldung der NM) + Berlin, 26. April. Auf dem Luiſen⸗Friedhof in Weſtend erfolgte am Samstagnachmittag die Beiſetzung des ſiebenjähri⸗ gen Wolfgang Nowack, der nach der Truppenparabe vom 20. April auf der Berliner Straße in Charlot⸗ tenburg, mitten in ſeiner Begeiſterung für die para⸗ dierenden Fahrzeuge unſerer ſtolzen Wehrmacht, das Opfer eines unſeligen Unglücksfalles geworden war. Die kleine Friedhofskapelle konnte kaum alle die aufnehmen, die Anteil nahmen an dem tragiſchen Tode dieſes Jungen. Neben den ſchmerzgebeugten Eltern, die ihr einziges Kind zu Grabe trugen, und den weiteren Anverwandten, ſah man führende Ver⸗ treter der einzelnen Parteigliederungen, des Staa⸗ tes und der Wehrmacht. Ein weißer Sarg, an dem Fahnenabordnungen der Jugend die Ehrenwache hielten, barg die Hülle des Jungen; er verſchwand faſt unter den zahllosen Kranz⸗ und Blumenſpenden. Eine Abordnung der Reichsjugendführung, für die ein Obergebietsführer erſchienen war, trug den aus Heckenroſen und Lor⸗ beer zuſammengeſetzten herrlichen Krauz des Füh⸗ rers. Nach der Trauerrede von Oberpfarrer Rich⸗ ter⸗Reichhelm wurde der Sarg durch ein langes Spalier von Abordnungen des Jungvolks und der H und des Bom zu der unweit des Gefallenen⸗ denkmals der Luiſengemeinde gelegenen Gruft ge⸗ tragen, wo nach den Segensworten des Geiſtlichen die Eltern und die vielen Mittrauernden Abſchied nahmen von Wolfgang Nowack. a Beſuch des eſtländiſchen Generalſtabschefs in Mos⸗ kau. Der Chef des Stabes der eſtländiſchen Wehr⸗ macht, General Reek, hat ſich auf Einladung des ſow⸗ fetruſſiſchen Generalſtabes mit einem höheren Ge⸗ neralſtabsoffizier und dem ſowjetruſſiſchen Militär⸗ attache in Eſtland nach Moskau begeben, wo er ſich eine Woche aufhalten wird. An der Grenze erwartet ihn ein Salonwagen. Höhere ſowjetruſſiſche Offiziere begleiten General Reek nach Moskau, wo er u. a. an den Maifeiern teilnehmen wird. f Franzöſiſche Truppenverſtärkungen für Syrien. Die franzöſiſchen Truppen in Syrien werden weſent⸗ lich verſtärkt. In den nächſten Tagen wird ein Transportdampfer in Beirut einlaufen, der aus Toulon ein kriegsſtarkes Bataillon Senegalſchützen, zwei Maſchinengewehrabteilungen und zwei Minen⸗ werferabteilungen heranführt. DS T T— ne. 8 und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer r des Haupiſchriftleiters und verantwortlich für Theater Wiſſen⸗ chaft u. Unterhaltung: Carl Onno Elſenbart⸗ Handelsteit? Pr. Frig Bode Lokaler Teil“ Dr. Frig Hammes Sport: Willy Müller Süd weſtbeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und 90 f. Mitteilungen: Jakob Faude, fümtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode e Co., Mannheim R 1, 8 Schriftleitung in Betlin: 8 E. F. Schaffer, Verlin⸗Friedenan; .⸗A. I 1836: e Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgade 8. 180 Abendauftage der Ausgabe A u. Ausgabe B. 27⁰⁰ Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. ke anwerlangte Seiträge keine Gewähr: Piückſendung kur bel Ruder für die Wiederaufnahme des Luftſchiffbaues in Eng⸗ „ —— Montag, 27. April 1936 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Sette Nummer 192 Die Stadiseife Mannheim, den 27. Apeil. Schöner Aprilabſchied 21 Grab Wärme am letzten Aprilſonntag Irgend etwas fehlte noch in der ſehr bunten Wetterfolge des Monats April, der uns Schnee⸗ ſtürme, Hagelſchauer, Froſt und Gewitter beſcherte. Zum Schluß kam das Gute, auf das wir ſo lange gewartet haben: die Frühlingswärme. Am Samstag noch ſah es recht bedenklich aus, als es in den Nachmittagsſtunden zu regnen begann. Der grauverhangene Himmel deutete darauf hin, daß wir mit einem verregneten Sonntag rechnen mußten. Allerdings wollte der hohe Stand des Barometers wenig zu den ſchlechten Wetterausſichten paſſen. Am Sonntagmorgen kam die große Ueberraſchung: die grauen Wolken, die bisher den Himmel bedeckt hat⸗ ten, löſten ſich in der neunten Stunde auf, und hell brach die Sonne durch. Man ſpürte ſo recht die Kraft, die das Tagesgeſtirn bereits beſitzt. Immer höher kletterte das Queckſilber im Wärmemeſſer. In der Mittagsſtunde wurden im Schatten 21 Grad ab⸗ geleſen, und um vier Uhr waren es noch 20 Grad. Daß bei ſolch herrlichem Wetter die Wander⸗ luſt bei den Mannheimern erwachte, war nicht ver⸗ wunderlich, zumal man ſich in den langen Wochen des unbeſtändigen Wetters danach ſehnte, endlich einmal den Frühling erleben zu dürfen. In den Morgenſtunden nahm der Spaziergängerverkehr noch leinen allzugroßen Umfang an, da man offenbar dem Wetter nicht ganz traute. Als ſich aber in den Mittagsſtunden die Beſtändigkeit herausſtellte, da ſetzte eine Maſſenwanderung nach allen Aus⸗ flugszielen der näheren und weiteren Um⸗ gebung ebn. Es war auch wirklich ein Hochgenuß, durch die reine Luft des Käfertaler Waldes und des Waldparks zu wandern, zumal man bei der Raſt ſich im Freien niederlaſſen konnte, ohne einen Schnupfen befürch⸗ ten zu müſſen. In der Innenſtadt war es in den Nachmittags⸗ ſtunden ſommerlich leer. Die Lokale ohne Garten füllten ſich erſt am Abend, während ſich in den Gar⸗ tenlokalen die Mannheimer drängten, die keinen größeren Spaziergang unternehmen wollten. Daß bei dem herrlichen Wetter auch die Bänke in den Anlagen bis auf den letzten Platz beſetzt waren, iſt ſelbſtverſtändlich. Starker Ausflugsverkehr Am Samstag noch ging der geſamte Bahnverkehr nicht über ſeinen normalen Umfang hinaus und auch am Sonntagvormittag war der Ausflugsverkehr ziemlich ſchwach. Aber am Nachmittag gab es reges Leben. Der Andrang zu dem billigen Verwaltungs⸗ ſonderzug ins Neckartal war ſo ſtark, daß der Zug mit vier Wagen verſtärkt werden mußte. Der übrige Ausflugsverkehr konzentrierte ſich begreiflicherweiſe auf Heidelberg und das Neckartal. Der Sradt⸗ beſuchs verkehr blieb ſchwach. Es kann kein Zweifel darüber herrſchen, daß man ſich allerſeits etwas Zurückhaltung auferlegte, da am kommenden Sonntag Mannheim das Ziel der ganzen Umgebung bilden wird. Im Durchlauf berührte ein Sonder⸗ zug des Eiſenbahnervereins Kaiſerslautern den Mannheimer Hauptbahnhof auf der Fahrt nach Weinheim. Am Montag, dem 27. April, 20.15 Uhr, ſpricht im Harmonieſaal Gau⸗ ſchulungsleiter Baumann über„Das Führer⸗ prinzip im Vergleich mit Parlamentarismus, Bol⸗ ſchewismus und Faſchismus“. * Volksbildungsſtätte. Gefolgſchaftstreue bringt Erfolg! Stimmungsreicher Kameradſchaftsabend der Firma Eug.& Herm. Herbſt, G. m. b.., Mannheim, im Wenn man einen Kameradſchaftsabend in dem Be⸗ wußtſein abhalten kann, daß der Betrieb im ver⸗ gangenen Jahr vorwärts gekommen iſt, dann er⸗ gibt ſich die Stimmung, die man zu dieſem geſelligen Beiſammenſein mitbringen muß, ganz von ſelbſt. Auch die Firma Eug. u. Herm. Herbſt G. m. b.., Mannheim, die ihre Gefolgſchaft am Samstag im Friedrichsparkſaal verſammelte, kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Dem Cha⸗ rekter des Betriebes entſprechend war die Weiblich⸗ keit der Gefolgſchaft, 1400 an der Zahl, weitaus in der Mehrheit. Man ſah Tiſche, an denen überhaupt keine männliche Perſon ſaß. Bei dem Tanz, der der Unterhaltung folgte, werden infolgedeſſen die„Her⸗ ren der Schöpfung“ das„Geriß“ gehabt haben. Im Mittelpunkt des fröhlichen Beiſammen⸗ ſeins ſtand die Anſprache des Betriebsführers Dr. Gaber, der einleitend betonte, daß man zum dritten Male am Samstag vor dem 1. Mai zuſammengekommen ſei, um fern von der Arbeit einen ſchönen Abend zu verleben. Dieſer Samstag ſei als Lichtpunkt im Werkjahr nun ſchon Tradition geworden, berechtige aber auch, rückwärts und vorwärts zu ſchauen. Im Vorjahre habe er im Nibelungenſaale ausgeführt, daß Tage kommen würden, in denen die Betriebs⸗ gemeinſchaft auf die Probe geſtellt wer⸗ den würde. Mit Stolz könne er feſtſtellen, daß die ſchweren Tage, die die Abſatzriſe brachte, ſiegreich überwunden worden ſeien. Dieſer Erfolg ſei der Einſicht der Gefolgſchaft zu verdanken, die Kurzarbeit und andere Nöte auf ſich genommen habe in der Zuverſicht, daß wieder beſſere Tage kommen würden. Und dieſe beſſeren Tage ſeien Gott ſei Dank wieder da. Das Aus harren ſei belohnt wor⸗ den. Der Betrieb habe wieder Arbeit, daß die Räder rauchen. Hoffentlich halte dieſer Arbeitsſtand noch recht lange an und ſteigere ſich ſo, daß man die Räume vergrößern müſſe.(Starker Beifall.) Ein zweites Ereignis von entſcheidender Bedeu⸗ tung für die Firma ſei im vergangenen Jahr die Umſtellung geweſen. Er ſei überzeugt, daß die Gefolgſchaft in der Perſon des Generalkonſuls Greiling einen Chef bekommen habe, der in Her Lage ſei, die Firma nicht nur auf ihrem heutigen Stande zu erhalten, ſondern noch weiter auszu deh⸗ nen.(Starker Beifall.) Man wolle in dieſer Stunde Generalkonſul Greiling, der nach einer ſchweren Operation ans Bett gefeſſelt ſei, unbedingte Treue geloben und wünſchen, daß er von ſeinem Leiden möglichſt ſchnell geneſen möge. In ſeinen weiteren Ausführungen wies Dr. Gaber auf den Zweck des kameradſchaftlichen Beiſammenſeins hin. Man wolle Vertrauen und gegenſeitiges Verſtehen wecken. Jeder Arbeiter müſſe von dem beglückenden Gefühl durch⸗ drungen werden, daß er für den Betrieb wichtig iſt und daß ſeine Arbeit anerkannt werde. Denn nur der von Hemmungen befreite Arbeiter könne das leiſten, was in der heutigen Zeit von ihm verlangt werden müſſe. Es würden auch fernerhin Zeiten kommen, in denen es hart auf hart gehen müſſe, und da ſei ihm ein freies Wort lieber als das Katz⸗ buckeln nach oben und das Treten nach unten. (Stürmiſcher Beifall). Wenn alle geſchloſſen in einer Front ſtünden, dann könne kommen was wolle: die Firma ſtehe! Ehrung von Jubilaren und Mitarbeitern für beſondere Leiſtungen. Dr. Gaber würdigte dann die Verdienſte von drei Jubilaren, die 25 Jahre der Firma treu ge⸗ dient haben, und überreichte ihnen die Medaille und das Diplom des Südweſtdeutſchen Induſtriellen⸗ verbandes, und zwar dem Meiſter Chriſtian Gra m⸗ lich, dem Aufzugführer Karl Gärtner und der Näherin Berta Dold. Der im Ruheſtand lebende ehemalige Prokuriſt Rapp erhielt einen Korb mit Wein, Betriebsleiter Robert Rittmann und Ge⸗ dee eee Jäger werden geprüft Zweite Prüfung des Kreisjägermeiſterbezirks Mannheim Es iſt heute gar nicht mehr ſo einfach, ſich in den Beſitz eines Jagdſcheines zu ſetzen, der die Aus⸗ übung einer Jagd ermöglicht. Wurde doch früher auf dieſem Gebiete ſehr viel geſündigt, denn jeder, der über Zeit und Geld verfügte, ließ ſich einen Jagdpaß ausſtellen, kaufte ſich eine Büchſe und zog auf ſeine eigene Jagd oder ließ ſich von einem Be⸗ kannten einladen. Ob der ohne Vorkenntniſſe zur Jagd gehende„Jäger“ mit der Büchſe umgehen konnte oder ob er das Wild zu unterſcheiden ver⸗ mochte, danach fragte niemand. Ungeheurer Schaden iſt dadurch angerichtet worden, denn es entſtanden nicht nur durch Leichtſinn Unglücksfälle, ſondern es wurden im Wildbeſtand Schäden angerichtet, die oft nicht wieder gutzumachen waren. Durch die neuen Geſetze iſt das alles ganz anders geworden. Wer heute einen Jagdſchein haben will, muß zunächſt ſich einer praktiſchen und theoretiſchen Prüfung unterziehen, bei der er nachzuweiſen hat, daß er über die Kenntniſſe verfügt, die von einem Jäger verlangt werden. Wer gar eine eigene Jagd haben will, muß den Nachweis führen, daß er ſich drei Jahre lang als weidgerechter Jäger betätigt hat. Die Prüfungen zur Erlangung des Jagoͤſcheines ſind aber keineswegs nur eine Formſache. Im vergan⸗ genen Jahr bei der erſten Jägerprüfung im Kreis⸗ jägermeiſterbezirk Mannheim verſagte man einem Prüfling die Ausſtellung des Jagdſcheines, weil ſeine jagdlichen Kenntniſſe zu gering waren. Die zweite Prüfung im Kreisjägermeiſter⸗ bezirk Mannheim wurde unter dem Vorſitz von Kreisjägermeiſter Hofmann abgenom⸗ men. Hierzu hatten ſich 13 Prüflinge gemeldet, darunter zwei Damen, die ſämtlich die Prüfung beſtanden. Der Hauptprüfung voraus ging auf den Schieß⸗ ſtänden die Prüfung über den praktiſchen Umgang mit der Waffe. Es galt beim Schei⸗ benſchießen die Treffſicherheit unter Beweis zu ſtel⸗ len und dabei gleichzeitig zu zeigen, ob man auch richtig mit dem Gewehr umzugehen verſteht Fort⸗ geſetzt wurde die Schießprüfung am Samstag auf den Schießſtänden der Frieſenheimer Inſel, wo neben dem Dehusſchen Anweſen auf Tontauben geſchoſſen wurde, die mit einer Vorrichtung in die Höhe geſchleudert worden waren. Auch hierbei wurde ſehr ſtreng über den Umgang mit der Waffe gewacht. Für die theoretiſche Prüfung wurden zwei Gruppen gebildet, ſo daß die Prüfer ſich nur mit einem kleinen Kreis von Prüflingen zu befaſſen brauchten und ſomit Gelegenheit hatten, ſich ſehr ein⸗ gehend von dem Wiſſen eines jeden zu überzeugen. Daß bei dieſer theoretiſchen Prüfung Fragen geſtellt wurden, die nur dann beantwortet werden konnten, wenn man ſich die entſprechenden Vorkenntniſſe er⸗ worben hatte, braucht nicht beſonders betont zu werden. Da galt es Fragen zu beantworten, die ſich mit den Grundregeln für die Handhabung der Jagd⸗ waffe und den Vorſichtsmaßnahmen im praktiſchen Jagdbetrieb befaßten; dann galt es Beſcheid zu wiſſen über die Grundregeln der Wildhege und des Naturſchutzes, über die Erkennungsmerkmale des wichtigſten heimiſchen Nutz⸗ und Raubwildes, über die Grundzüge der Jagdͤgeſetze, über die Grundlehre der Jagdhundehaltung und Jagdhundeführung ſowie über Wildverwertung. Zum Schluß ging es nochmals hinaus auf das Feld, wo die Prüflinge ſich zu einer Treibjagd aufzuſtellen hatten, und wo ſie ſich bei Ertönen der verſchiedenen Si⸗ gnale ſo verhalten mußten, wie ſie das bei einer wirk⸗ lichen Jagd auch getan haben würden. Wenn jetzt den Teilnehmern an der Prüfung die Urkunde über die beſtandene Prüfung ausgehändigt wird, dann ſteht nichts mehr im Wege, ihnen den Jagdſchein zu geben, der die Ausübung der Jagd geſtattet. Weiß man doch, daß ſie mit den nötigen Vorkenntniſſen ausgerüſtet ſich dem edlen Weioͤwerk hingeben wer⸗ den. 1. iedrichspark folgſchaftsmitglied Karl Rieſterer für beſondere Betriebsleiſtungen Anerkennungsprämien. Proku⸗ riſt Karl Freudenberger wurde durch die Ueberreichung eines Buches geehrt. Es ſtellt die Prämie für die Teilnahme an einem Wettbewerb dar, den die Reichsbetriebsgemeinſchaft Bekleidung unter dem Titel„Rat bringt Tat“ ausgeſchrieben hatte. Dr. Gaber betonte, daß er von der Reichs⸗ betriebsgemeinſchaft angewieſen ſei, darauf hinzu⸗ weiſen, wie wertvoll Anregungen aus dem Kreiſe der Mitarbeiter ſeien. Dr. Gaber ließ ſeine von ſtarkem Gemeinſchaftsgeiſt getragenen Ausführun⸗ gen mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer aus⸗ klingen, dem die Nationallieder folgten. Eine Unterhaltung, die faſt durchweg von Gefolgſchaftsangehörigen beſtritten wurde Die einen ſtarken Eindruck hinterlaſſende An⸗ ſprache des Betriebsführers wurde durch Darbietun⸗ gen umrahmt, die nahezu vier Stunden in Anſpruch nahmen. Als die Betriebszellen⸗Obmännin, Frau Schneider, die Erſchienenen herzlich begrüßt hatte, folgten in bunter Reihe muſikaliſche und tän⸗ zeriſche Darbietungen, die von Opernſänger Hugo Voiſin mit gewohntem Schmiß und echtem Man⸗ nemer Humor geleitet wurden. Er führte ſich mit dem Ruf: Frohen Samstag nachmittag! ein, ent⸗ ſchuldigte ſich aber ſofort, indem er bemerkte, er habe „Frohen Kamerasdſchaftsabend!l ſagen wollen. Als er auf die Beſonderheit des diesjährigen Frühlings durch die Uniformen, die das Straßenbild beleben, hingewieſen hatte, feierte er ſelbſt den Leuz mit dem Vortrag des Liedes„Frühling am Rhein“. Gefolg⸗ ſchaftsmitglied Otto Ott zeigte ſeine Fertigkeit als Violiniſt, wobei er von der Kapelle Seezer be⸗ gleitet wurde, die die Unterhaltung durch klangſchöne Muſikſtücke bereicherte. Gefolgſchaftsmitglied Frl. Gyſer trug ausdrucksvoll den Vorſpruch„Fackeln der Arbeit“ vor. Einen außergewöhnlichen Erfolg erzielte das Quintett der Sängerrun de (am Flügel Dr. Riehl mit drei Vorträgen, von denen das Lied„Einſame Glöckchen“ mit dem pracht⸗ vollen Tenorſolo ſo ſtürmiſchen Beifall fand, daß eine Zugabe nicht zu umgehen war. Als die„Luſti⸗ gen Fünf“ zu ſehr vorgeſchrittener Zeit noch ein⸗ mal die Bühne betraten, reichte es nur noch zu einem Vortrag, weil die Stimmung die notwendige Stille nicht mehr zuließ. Der Tanz erfreut ſich bei der Gefolgſchaft begreif⸗ licherweiſe beſonderer Vorliebe. Das zeigte ſich bei den Darbietungen von Frl. Steller und Frau Wannewitz(am Flügel Herr Morwieſer), die viel Anmut entfalteten, ebenſo bei Frl. Fin d⸗ eiſen, die nicht nur entzückend ausſah, ſondern auch im Steptanz eine große Geſchicklichkeit bekun⸗ dete. Frl. Ofenloch und Frl. Gebhardt weck⸗ ten derartige Beifallsſtürme mit einem Cbardas, daß er wiederholt werden mußte. Acht Damen in duftigem Weiß beſchloſſen die tänzeriſchen Dar⸗ bietungen mit einem leichtbeſchwingten Straußwal⸗ zer. Wie ein Püppchen ſah Frl. Franzier(Be⸗ gleitung Frl. Kohl) beim Vortrag von„Meißner Porzellan“ aus und auch Frl Greſſer, eine der ſchönſten Jugendblüten der Gefolgſchaft, gefiel mit einem Lied. Heiterkeitsſtürme entfeſſelten Frl. Ro⸗ ſel Hodap und Frl. Hilda Häffner mit einem humoriſtiſchen Vortrag, der eine Anzahl Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder durch den Kakao zog, aber in einer Weiſe, daß ſelbſt die Veräppelten herzlich lachten. Mit dem Schifferklavier begleitete Frl. Kilthau. Und ſchließlich ſind noch Frl. Pfiſter und Frl. Ganß mit dem Zwiegeſpräch„Dorf⸗ und Stadt⸗ mädel“ lobend zu erwähnen. Opernlänger Voiſin beſchloß den Reigen der Darbietungen mit ſeinem Schlager als Dienſtmann Wünſchich. Er war aber nur noch für die ganz vorn Sitzenden einigermaßen zu verſtehen. Zu erwähnen bleibt noch, daß der Abend mit einem einfachen Eſſen eingeleitet und, wie bemerkt, mit dem ſehnlichſt erwarteten Tanz beendet wurde, zu dem die Kapelle See zer unter Leitung des Kapellmeiſters Friedrich Seezer dem Jüngeren fleißig aufſpielte. Sch. 5 eber 2 Minuten 55er 75 Au Bett, als einen Abend onne Chlorodont /? ae Verſuche mit elektriſchen Großkraftwagen wer⸗ den gegenwärtig durch die Firma Brown, Zoverk & Cie. in der Scheibenſtraße durchgeführt. In den letzten Wochen wurde eine Oberleitung erſtellt, die ſich von der Mannheimer Straße beim Bahnübergang des Bahnhofs Mannheim Käfertal Reichsbahn bis zum Bahnübergang beim Ulmenweg erſtreckt. Da dieſe Oberleitung nur mit einem Doppeldraht ver⸗ ſehen wurde, mußte zum Umwenden an den End⸗ ſtellen je eine große Schleife erbaut werden. Dieſe Leitung dient zur Erprobung von neuen Ober⸗ leitungs⸗Großkraftwagen, die ihren Strom von der Oberleitung zum Antrieb ihrer elektriſchen Moto cen erhalten, die auf Gummirädern kaufen und kefne Schienen benötigen. Am Samstagmittag wu roͤen mit einem Fahrzeug die Verſuche und die techniſchen Meſſungen unternommen. Selbſtverſtändlich ging man ſehr vorſichtig zu Werke, da für ein Gelingen unbedingt notwendig iſt, daß die Neuerung ſorgfältig nach allen Richtungen durchprobiert wird. Als bei einer Fahrt der Leitungsbügel einer Verbindungs⸗ ſtelle die Oberleitung beſchädigte, entſtand ein längerer Aufenthalt. Bis zum Abend war aber der Schaden behoben, ſo daß jetzt die Verſuche in vollem Umfang weitergeführt werden können. Deutſchland! 2 227285 glülcklie en NSVGSAUBH DAN ro πτ]π J S inv Uenthenn usblät alfDashiſtorſche Uertheln. uſende erholungsbedllrftier kinder werden ar bene 1 der IIs-Dolksmof le kennen e Schonhelt der de lernen. ae. 1 W fünges lebensglück mit nach fjauſe ringen. wohl Speride 1 5 Du eltie Furmllenfreiſtelle der I- Polf⸗ . Seite/ Nummer 192 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 7. April 1885 Autohof für den Fernlaſtperkehr Vor einigen Tagen übernahmen wir, wie die anderen Zeitungen, einen vom Oberrheiniſchen Lan⸗ desdienſt verbreiteten Aufſatz, der von der Notwen⸗ digkeit handelte, endlich für Mannheim mit ſeinem ungewöhnlich großen Fernlaſtperkehr Parkplätze zu ſchaffen, damit die Beläſtigung der Anwohner vieler Straßen durch dort parkende Laſtzüge ein Ende findet. In dem Aufſatz ſtand folgender Satz: „Stuttgart hat durch pripatwirtſchaftliche Initiative einen Autohof erhalten. Es wäre begrüßenswert, wenn auch in Mannheim ſich eine ſolche Löſung fin⸗ den würde, die Initiative wird jedoch von der Stadt⸗ vepwaltung zu ergreifen ſein.“ Dazu ſchreiht uns nun der Oberhürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim, daß„bereits eine Beſprechung mit dem Reichslaſtkraftwagenbetriebsverband in Mannheim ſtattgefunden hat, ebenſo eine Beſichti⸗ gung verſchiedener in Ausſicht genommener Plätze, die für die Errichtung eines Autobahnhofes unter Umſtänden in Frage kommen ſollten. Das Projekt r eee Haſt du deine Maiplakeite ſchon? Jeder ſchaffende Deutſche trägt ſie zum 1. Mai! wurde aber zurückgeſtellt, weil die Finan⸗ sterung Schwierigkeiten machte, und es wurde von der Stabt eindeutig feſtgeſtellt, daß es nicht Aufgabe der Stadtverwaltung ſei, Mittel für den Bau eines ſolchen Bahnhofes aufzuwenden. Es muß vielmehr den privaten Kreiſen, öͤͤie an der Er⸗ richtung intereſſtert ſind, überlaſſen bleiben, die Ini⸗ tlative von ſich aus zu ergreifen und die Mittel für dieſen Zweck aufzubringen.“ Mannheim wirbt! An ſehr ſchönes Werbeplakat hat Mann⸗ heim herausgebracht. Beherrſcht wird das in ſehr ſchmucken Farben gehaltene Plakat vom Waſſerturm, der ſich ſo darbietet, wie er abends im Flutlicht der Scheinwerfer liegt. Unter dem Waſſerturm ſieht man eine Stadtſilhouette, in deren Vordergrund ſich die Reichsautobahn befindet. Dieſe Reichsautobahn⸗ ſtrecke, die die Einfahrt bei den Rhein⸗Neckar⸗Hallen darſtellt und die etwas frei geſtaltet iſt, feſſelt un⸗ gemein den Blick. Obgleich die Stadtſilhouette mit der Reichsautobahn und der Waſſerturm vollkom⸗ men getrennt ſind, ergibt ſich beim Betrachten des Plakates aus einiger Entfernung ein geſchloſſenes Bild. Die Reichsautobahn führt mitten auf den Waſſerturm zu und damit in das Herz der Stadt. Ueber dem Plakat iſt der Text angebracht„Auf der Reichs autobahn nach Mannheim“. Wir Mannheimer dürfen uns darüber freuen, daß auf die Majtage hin, die für Mannheim von großer Be⸗ deutung ſind, die Stadt mit einer ſolchen Werbung hervortritt, die ſicherlich manchen Volksgenoſſen ver⸗ ankeſten wird, auf der Reichsautobahn nach Mann⸗ heim zu kommen. Die Moſſe rückt an Verkaufsmeſſe größer denn je Die Wagen des Olympia⸗Zuges ſtanden am Frei⸗ tag noch auf dem Meßplatz, als bereits die erſten Meſſewagen auf den Platz geſchafft wurden. Im Laufe des Samstags wurde dieſer Wagenpark noch epheblich vergrößert. Dieſes frühzeitige An⸗ rücken der Meſſe mußte auffallen, da früher die erſten Wagen erſt nach Schluß der Ludwigshafener Früh⸗ jahrsmeſſe auftauchten. Man hätte die erſten Wagen früßheſtens im Laufe des heutigen Montags erwarten dürfen. Dieſe Neuordnung hatte darin ihre Urſache, daß der 1. Mai in dieſem Jahre auf einen Freitag fällt und der Aufbau der Meſſe bis zum Donnerstag beendet ſein muß. Früher konnte man am Samstagvormittag noch aufbauen und hatte ſogar die Möglichkeit, die Nachmittags⸗ ſtunden bis zur polizeilichen Abnahme auszunützen. Ob allerdings die Meſſe am Nachmittag des 1. Mat in Betrieb ſein wird, ſteht noch nicht feſt. Zu wün⸗ ſchen wäre es ſchon im Intereſſe der Meſſeleute, aber auch die Allgemeinheit hätte eine weitere Mög⸗ lichkeit, ſich zu vergnügen. Eine ganz beſondere Rolle wird in dieſem Jahre die Verkaufsmeſſe am Adolf⸗Hitler⸗Ufer ſpie⸗ len. Stellte es ſich doch bei der Verſteigerung der Plätze heraus, daß ein großes Intereſſe für die Var⸗ kaufsſtände beſteht. Somit wird die Verkauſsmeſſe eine Größe wie noch nie aufzuweiſen haben. Von der Hauptfeuerwache bis zu dem Verkaufshäuschen Ländlich— ſittlich So derb, urwüchſig, humorvoll und verliebt wie im „Krach um Jolanthe“ geht es auch in dem neuen ECarl⸗Froelich⸗Film„Wenn der Hahn kräht“ zu. Dafür ſorgen ſchon Heinrich George, Ma⸗ rianne Hoppe, Carſto Löck, Fritz Hoopts, P. W. tptrollen ſpielen. Die Mannheimer Erſtauf⸗ führung erfolgt in den nächſten Tagen.. Mater: Tobis⸗Europa⸗Film Der Stolz oer Mannheimer Hundezüchter: Der erfolgreiche Nieſenſchnauzer In unſerer Artikelfolge über die beliebteſten Raſſehunde bringen wir heute als Fortſetzung als weiteren Vertreter der ſechs Polizeihunderaſſen den„Rieſenſchnauzer“. Nach Prof. Tſchudy iſt das Blut des ruſſiſchen „Aftſcharka“, des alten orientaliſchen Hirten⸗ hundes, das eigentlichſte des Rieſenſchnauzers. Er wurde durchkreuzt mit Schäferhundblut und in nehenſächlicher Einwirkung mit Pinſcherblut. Wohl in Erinnerung an den Urtypus nennt ihn der Volks⸗ mund„Ruſſerl“. Der von den Mongolen in den Weſten getragene Hirtenhund findet ſich in den zottigen Schäſerhunden wieder; als Kreuzungsergebnis erhält ſich in Süd⸗ deutſchland der Rieſenſchnauzer, in Belgien der„Bouver des Flandres“. Seitdem der Rieſen⸗ ſchnauzer die Dienſthundkarriere aufnahm, wozu ihn Intekligenz und Kraft beſonders empfehlen, ſehen wir ihn in ſeinem beſtechenden Ausſehen auch in Norodeutſchland auftauchen. Die Hunde verbinden große Kraft und Gutmütigkeit, haben obendrein alle Tugenden des Pinſchers. Mannheim ſelbſt, als die bedeutendſte Zucht⸗ ſtätte des Rieſenſchnanzers, ſteht faſt auf ſämtlichen Ausſtellungen mit ſeinen Rieſenſchnauzern an erſter Stelle. Wenn man den Namen Rieſenſchnauzer nennt, muß man in Mann⸗ heim unwillkſtrlich an einen der erſten und hervor⸗ ragendſten Züchter auf dieſem Gebiete denken Franz Schips⸗ Mannheim. Dieſem Manne war es vergönnt, ſchon viele erſte Preiſe mit ſeinen„Rie⸗ ſen“ zu holen. Eine Reihe von Siegern iſt aus ſeiner Zucht hervorgegangen. Den Höhepunkt ſeiner Zucht dürfte aber zweifellos„Ruß von der Glücksburg“ ſein, der auf der Weltausſtellung 1985 in Frankfurt a. M. den ſtolzen Titel eines „Weltſiegers“ nach Mannheim holte. Daß er der Liebling ſeines Herrn iſt, brauchen wir nicht he⸗ ſonders zu betonen. Daß aber gerade auch dieſer Weltſteger ein vorzüglicher Polizeihund itt, hat er 1934 bewieſen, wo er auf der Reichsſieger⸗ prüfung als Poltzeihund Dritter wurde. Die Raſſenkeunzeichen des Rieſenſchnanzers: Möglichſt genaues, vergrößertes und verſtärktes Abbild des Schnauzers; maſſig, kräftig, ſehnig, ge⸗ drungen, nicht plump, voll Adel und Schneid. Mög⸗ lichſt quadratiſch. Ruhe und Beſonnenheit, gepaart mit Temperament, unerſchrockenem Draufgänger⸗ tum, Schnelligkeit, Ausdauer und Treue. Wider⸗ ſtandsfähig gegen Witterung. Zäher Gebrauchs⸗ hund. Größe keinesfalls unter 55 Zentimeter Schul⸗ terhöhe, möglichſt nicht über 65 Zentimeter. Farbe: Alle pfeffer⸗ und ſalzfarbigen oder ähnlich geſtichelten Miſchungen ſowie alle ſatten Farben; ſchwarz bevor⸗ zugt. Behaarung ſtraff, hart, drahtig und dicht. An der Schnauze charakteriſtiſchen Schnurr⸗ und Knebel⸗ bart; ſtruppige Brauen. Ha. .... ũ ñõd/ ðͤâyyydß/ã dc( an der Adolf⸗Hitler⸗Brücke ſind ſämtliche Plätze vergeben worden, ſo daß eine lückenloſe Buden⸗ reihe entſteht, die lediglich durch den Straßenzug der Kobellſtraße unterbrochen wird. Dieſe Vergrößerung der Verkaufsmeſſe bezieht ſich nicht nur auf die all⸗ gemeinen Verkaufsbuden, bei denen man erſtmals zwei VBerkaufsſtände für Fiſchbrötchen neu zugelaſſen hat, ſondern auch auf die Geſchirrmeſſe, die früher ungefähr 70 Meter Front beanſpruchte, und die diesmal ſich auf eine Länge von 180 Meter er⸗ ſtrecken wird. Die Anordnung hat man ſo getroffen, daß von der Hauptfeuerwache aus zuerſt die ariſchen Geſchäfte kommen, denen ſich die Geſchirrplätze an⸗ ſchließen, und den Beſchluß an der Adolf⸗Hitler⸗ Brücke bilden dann die Geſchäfte, deren Beſitzer Juden ſind. Die Verſteigerung der Plätze brachte keine größeren Aufregungen, da ſie durchweg zum Anſchlagspreis zugeſchlagen werden konnten. Hier und da wurde um eine oder zwei Mark hinaufgeboten, was aber kaum notwendig geweſen wäre, da ja ge⸗ nügend Plätze zur Verfügung ſtanden. Da faſt alle Plätze zum Anſchlagspreis abgingen, wird man wohl auch bei den allgemeinen Verkaufsplätzen mit der Zeit zu einer Vergebung aus der freien Hand übergehen müſſen, wie das bei den Geſchirr⸗ plätzen ſchon längſt der Fall iſt. Auf dieſe Weiſe ſparen die Geſchirrhändler die Speſen, die ſtets ent⸗ ſtamden ſind, wenn ſie zum Verſteigerungstermin nach Mannheim kommen mußten. Werbekonzert des Handharmonika-Klubs Waldhof Der Siegeszug der Handharmonika dehnt ſich nun auch auf die Vororte aus; man ſieht ſich auch dort vor die dankbare Aufgabe geſtellt, dieſem leicht erlern⸗ baren Inſtrument die Freunde der Volksmuſik zuzu⸗ führen. Das am Samstagabend vom Handharmo⸗ nika⸗Klub Mannheim⸗Waldhof unter Leitung von Handharmonika⸗Lehrer Joſef Diehl ausgeführte Werbe⸗Konzert fand im überfüllten„Rhein⸗ gold“⸗Saal ſtatt. Die große Schar der Zuhörer, meiſt Arbeiter aus dem Induſtrieſtadtteil Waldhof und von den angrenzenden Siedlungen, folgte mit wachſender Begeiſterung den Vorträgen des ſchon recht gut geſchulten Orcheſters. Man hielt ſich in der Ausgeſtaltung der Vortragsfolge durchweg an Muſik⸗ ſtücke, die der Handharmonika entſprechen. Das iſt anzuerkennen, wenn man weiß, daß da und dort noch mangelhafte Bearbeitungen von Opernauszügen und gar klaſſiſche Stücke geſpielt werden. Das iſt nun einmal nicht die Aufgabe dieſes In⸗ ſtrumentes. Joſef Diehl hat ſich eine Gruppe fort⸗ geſchrittener Schüler und Schülerinnen zuſammen⸗ geſtellt, die in der Hauptſache Tonſchöpfungen und Bearbeitungen von M. Thöni zum Vortrag brachte. Walzer, Schuhplattler und Rheinländer, aber auch flotte Märſche ließen neben der guten techniſchen Schulung auch Hiſzipliniertes Zuſammenſpiel und Pflege des Ausdrucks erkennen. Ein Quartett ſpielte Volkslieder, ein Jugendorcheſter einen ſtei⸗ viſchen Ländler und einen Marſch. Die Jugend war mit großem Eifer bei der Sache und bot anſprechende Leiſtungen. Lehrer und Dirigent Joſef Diehl be⸗ wies mit einem großen Tongemälde von Thöni ſein reifes Können. Er wird ohne Zweifel auf dem Wald⸗ hof noch viele Anhänger finden. n. Steuerfreiheit von Sonderzu wendungen zum Tag der nationalen Arbeit Viele Betriebsführer werden ihren Gefolgſchafts⸗ mitgliedern zum nationalen Feiertag des deutſchen Volkes am 1. Mai 1936, ebenſo wie in den Vor⸗ jahren, wieder Zuwendungen machen. Soweit dieſe Sonderzuwendungen in Sachleiſtungen, z. B. Beköſtigung, beſtehen, ergibt ſich die Einkommens⸗ und Lohnſteuerfreiheit ſchon aus früheren Anord⸗ nungen des Reichsminiſters der Finanzen. Wegen der beſonderen Bedeutung des 1. Mai hat der Reichsfinanzminiſter außerdem entſchieden, daß auch Geldzu wendungen zu dieſem Tag ein⸗ kommenſteuerllohnſteuer⸗ frei bleiben dürfen, wenn ſie drei Mark nicht überſteigen. Ueberſchreiten die Gelözuwendungen dieſen Betrag, ſo ſind ſie in voller Höhe einkommenſteuerllohnſteuer⸗ pflichtig. 3. Reichsſiegerausſtellung der Hunde aller Raſſen Die 3. Reichsſiegerausſtellung der Hunde aller Raſſen in Köln hatte in Anweſenheit der Regie⸗ rungsvertreter der Länder und ſonſtiger maßgeb⸗ licher Stellen bereits am erſten Tage einen außer⸗ gewöhnlichen Erfolg aufzuweiſen. Der Kreis Mannheim konnte ganz hervorragende Ergebniſſe dels⸗Seminar, II. Semeſter. erzielen. So fielen zwei Reichsſiegertitel in den Kreis Mannheim. Der Rottweilerrüde„Droll vom Landhaus“, Beſitzer Karl Neupert in Edingen bei Mannheim, und der Rieſenſchnauzer„Arri Wuſt im Heim“, Beſitzer Heinrich Held, erhielten den Titel„Reichsſieger 1936“. Der Mannheimer Rieſen⸗ ſchnauzer„Roland von der Glücksburg“, Züchter Franz Schips, G 2, 17, Beſitzer Wilhelm Becker, Rheinvillenſtraße 2, wurde mit der Note„Vorzüg⸗ lich“ bewertet. Erfolgreich wer auch der Mannhei⸗ mer Drahthaar⸗Foxterrier⸗Züchter Adam Heiß, Werſtſtraße 9. Zweimal konnte er die Note„Vor⸗ züglich“ mit nach Hauſe nehmen. Ha. Aus der NS Erholungspflege Die Erholungspflege der NS⸗Volkswohlfahrt Mannheim nimmt trotz aller Launen des wetter⸗ wendiſchen Aprils ihren Fortgang. So ſind am 21. April die Sachſenkinder bei uns eingetroffen, die bis zum 26. Mai Gelegenheit haben werden, ſich öͤavon zu überzeugen, daß der Pfälzer Volksſchlag trotz aller Derbheit und allem Aufbrauſen ein goldenes Herz hat. Mögen ſie bei uns nur Gutes erleben und ſich während der Er⸗ holungszeit die Kräfte holen, um deretwillen ſie zu uns kamen. Zwei Frauen aus unſerem Kreisgebiet haben am 28. April ihren Weg nach Mingolsheim genommen, um im dortigen Schwefelbad eine vierwöchige Kur mitzumachen. Am 25. April kamen die 33 Jungarbeiter zurück, die nor Oſtern zu einer 14tägigen Erholungs⸗ zeit in ein Freizeitlager der NSW gefahren waren. Man ſieht, die NS⸗Volkswohlfahrt iſt unermüd⸗ lich in Erfüllung ihrer volkspflegeriſchen Arbeiten, und jeder Volksgenoſſe kann hieran tätigen Anteil nehmen, wenn er ſich zur ſtändigen Mitgliedſchaft bei der NS⸗Volkswohlfahrt verpflichtet. Jede NSV⸗ Ortsgruppe oder die Kreisamtsleitung der NSW in I. 5, 6 nimmt Neuanmeldungen entgegen. R. B. a Was Menſchen vergeſſen! Im Monat März wurden von Wachmännern der Süddeutſchen Be⸗ wachungsgeſellſchaft 4093 Haus⸗, 15 Kirchen⸗, 84 Ga⸗ ragen⸗, 66 Geſchäfts⸗, 4 Stall⸗ 15 Werkſtatt⸗, 28 La⸗ ger⸗, 18 Keller⸗, 17 Büro⸗, 11 Waſchküchentüren, 9 Tankſtellen, 63 Schutzgitter, 7 Schaukäſten, 90 Schau⸗ fenſter⸗Rolläden mit 57 Fenſter offen angetroffen und geſchloſſen. Gelöſcht wurden 775 brennende Lichter. Nachſtehende Gegenſtände konnten den Eigentümern wiedergegeben werden: 41 Schlüſſel⸗ bunde, 6 Preistafeln, 1 Fahne, 2 Fahrräder und 1 Fahrradanhänger. An die Polizei⸗Reviere konnten 4 Fahrräder abgeliefert werden. 4 Waſſerleitungen konnten abgeſtellt werden. Ein Brand wurde der Jeuerwehr gemeldet. Ein Waſſerrohrbruch wurde bemerkt und ein elektriſcher Schweißapparat ausge⸗ ſchaltet. Ein Motorrad wurde ſtchergeſtellt. Hinweiſe Furtwängler ſpielt. Auf das heutige große Kon dert der Berliner Philharmoniker mit Dr. Wilhelm Furtwängler im Vereinshaus der JG Farben ſei an dieſer Stelle noch einmal Fin⸗ gewieſen. Dr. Furtwängler dirigiert das Concerto grosso-Dur von Händel für zwei Soloviolinen, Solovioloncello und Streichorcheſter(Solopiolinen: Konzertmeiſter Hugo Kolberg und Siegfried Borries, Solo⸗Cello: Arthur Troeſter).— In dem Mozart⸗ ſchen Klavierkonzert A Dur mit Orcheſter lernt man den großen Dirigenten als Soliſten kennen. Als Hauptwerk des Abends gelangt Beethovens Siebente Sinfonie gur Aufführung. * Volkstümlicher Abend in Ludwigshafen. Die NS, „Kraft durch Freude“ Ludwigshafen und der Pfälzer Waldperein, Ortsgruppe Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen, veranſtalten am Dienstag, dem 28. April, im Großen Saal des JG⸗Vereinshauſes einen Volkstümlichen Abend unter Mitwir⸗ kung der Mannheimer Fliegerkapelle. NSDAP-Miffeilungen 1 Aus partelamtilichen Behauntmachungen entnommen Politiſche Leiter Neckarau. Am 27. April, 20.80 Uhr, im Gaſthaus„Zur Krone“ Sitzung ſämtlicher Politiſchen Leiter, Pol. Leiter⸗ Anwärter und Betriebszellenobmänner. NS⸗Frauenſchaft Am 28. April, 15.30 Uhr, Beſprechung der Ortsgruppen⸗ frauenſchaftsleiterinnen in L 14, 4. Sandhofen. Am 28. April, 19.30 Uhr, Heim.— 20 Uhr, Heimabend im Heim. Humboldt. Am 28. April, 20 Uhr, Heimabend Konkordia, Langſtraße 36. Deutſches Eck. Am 28. April, 20.15 Uhr, Singſtunde bei Theobald, U 5, 1. 5 Stelle Kultur(Muſikgruppe). Der nächſte Dienſt findet am 28. April, 19.45 Uhr, in der Hochſchule für Muſik ſtatt. Uniform! Inſtrumente ſind mitzubringen. DA Oſtſtadt Mittwoch, 29. April, 20.15 Uhr, im Silberſaal des Palaſthotels Mannheimer Hof Sitzung ſämtlicher Be⸗ triebswalter, Kö F⸗Warte und Mitarbeiter der Ortswal⸗ tung. Stimmungsberichte ſind umgehend abzuliefern. Kreiswaltung, Abtlg. Werkſcharen. Beſprechung der Werkſcharführer am 27. April, um 19 Uhr, im Fahnen⸗ zimmer der Kreiswaltung. Banken und Verſicherungen, Fachgruppe Verſicherungen: Montag, 27. April, 20.15 Uhr, Vortrag Pg. Rechtsanwalt Meyer, Deutſches Haus, C 1, 1011, Großer Saal. Arbeitsſchule der Daß Engliſh Club. Zum Beginn des Sommerſemeſters ſpricht am Montag, 27. April, in L. 7, 1, der Leiter des Engliſh Club, Pg. Barth, über„Die induſtrielle Entwicklung in England“ in engliſcher Sprache. Eintritt frei! Gäſte ſind willkommen. Chorprobe im Frauenamt der DA RBG Druck: Sprechſtunden der weiblichen DAß⸗Mit⸗ glieder ſind Montags und Donnerstags von 17 bis 19 Uhr in P 4,—5, Zimmer 24 Humboldt: Sprechſtunden für Frauen und Mädchen der DA ſind Montags von 18—20 Uhr, Lortzingſtraße 15. Jungbuſch: Sprechſtunden für Frauen und Mädchen der DA ſind Montags und Mittwochs von 19—20 Uhr in P 4,—5, Zimmer 18. BNS D— Deutſche Rechtsfront Ortsgruppe 1. Am 290. April, 20.30 Uhr, im Haus der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim, IL t, 2, Mit⸗ gliederverſammlung. Es ſpricht der Gauführer. Ortsgruppe 2. Mitgliederverſammlung am 28. April, 20.15 Uhr, im Nebenzimmer der Roſengartenwirtſchaft in Mannheim, Friedrichsplatz 7a. Erſcheinen iſt Pflicht. „Kraft oͤurch Freude“ Neue Lehrgänge 1 Am Montag, dem 27. April 1936, beginnen folgende Kurſe: Um 19 Uhr in L 7, 1. Kurſus Nr. 143: Kurzſchrift für Fortgeſchrittene; Kurſus Nr. 139: Kurzſchrift für Anfün⸗ ger; Kurſus Nr. 116: Buchhaltung für Anfänger; Kurſus Nr. 160: Engliſch für Fo zeſchrittene, Stufe II: Kurſus Nr. 153: Die deutſche Rechtſchreibung; Kurſus Nr. 136: Schönſchreiben; Kurſus Nr. 190: Kaufmänniſches Rechnen; Kurſus Nr. 167: Spaniſch für Anfänger. Um 20.30 Uhr in I. 7, 1. Kurſus Nr. 197: Plakatſchrift für ſortgeſchrittene; Kurſus Nr. 107/09: Zwiſchen den Zei⸗ len der Zeitung; Kurſus Nr. 132/02: Kalkulation im Handel; Kurſus Nr. 162: English Club; Kurſus Nr. 168: Spaniſch für Fortgeſchrittene, Stufe II. Um 19 Uhr in C 1, 10. Kurſus Nr. 128: Bilanzbuch⸗ halter⸗Seminar, III. Semeſter; Kurſus Nr. 148: Arbeits⸗ gemeinſchaft für Kurzſchrift. Um 20.30 Uhr in C 1, 10. Kurſus Nr. 205: Einzelhan⸗ Kurſe für Werker. Kurſus Nr. 1: Deutſche Rechtſchrei⸗ burg für Teilnehmer bis zu 20 Jahren, um 19.15 Uhr in I. 7, 1 Kurſus Nr. 3: um 19.15 Uhr in J 7, 1. Sport für jedermann Dienstag, 28. April Schwimmen für Hausfrauen(Vormittagskurſus): 9 bis 10.30 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 2. Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 18 bis 20 Uhr Spielplatz am Planetarium, nur für Männer, 19.30 bis 21.30 Uhr Turnhalle Seckenheimſchulen. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(für Frauen und Mädchen): 19.30 bis 21 und 21 bis 22.30 Uhr Turnhalle Liſelotteſchule, Colliniſtraße. Jeweils 19.30 bis 21.30 Uhr Turnhalle Waldhofſchule; Turnhalle Humboldtſchule, Gor⸗ kenfeldſtraße; Mäsdchenberufsſchule 1, Weberſtraße. Deutſche Gymnaſtik(Frauen und Mädchen): 19.45 bis 20.45 und 20.45 bis 21.45 Uhr, jeweils Mädchenberufs⸗ ſchule 2, Weberſtraße. Chortauz(Frauen und Männer): 19.30 bis 21.80 Uhr Peſtalozziſchule, Eingang Karl⸗Ludwig⸗Straße. Volkstanz(Burſchen und Mädels]: 19.30 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule, Eingang Otto⸗Beck⸗Straße. Kleinkindergymnaſtik: 16 bis 17 Uhr Gymnaſtikhalle Stadion. Schwimmen: 20 bis 21.90 Uhr Städtiſches Hallenbad Halle 2, nur Männer. Reiten(Frauen und Männer): 20 bis 21 Uhr SS⸗Reit⸗ halle Schlachthof. —— Was hören wir? Dienstag, 28. April Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert..30: Unterhaltungsmuſik. 10.00: Deutſches Volkstum.— 10.30: Franzöſiſch.— 11.30: Bauernſunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Von Blumen und Tieren. 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.00 Bunte Schallplatten. — 17.40: Ein Beſuch in Olympia.— 18.00: Blasmuſik. 19.00: Brummbär und Nachtigall(Schallplatten).— 19.45: H J⸗Funk.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Serenaden, Ro⸗ manzen, Tänze und Märſche.— 22.00: Nachrichten.— 22.90: Unterhaltungs⸗ und Volksmuſtk.— 24.00: Szenen aus R. Wagners„Parſifal“. Deutſchlandſender .10: Schallplatten..30: Frühkonzert. 10.00: Hier ruft Deutſchland.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten. i 11.90: Frauenfunk.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.18: Nordiſche Volksmusik.— 15.45: Das Pfänderſpiel.— 16.00: Muſil am Nachmittag.— 17.00: Schallplatten.— 17.30: Sort der Jugend.— 18.00: Zeitgenöſſiſche Chormuſik.— 18.20: Po⸗ litiſche Zeitungsſchau. 18.40: Zwiſchen programm. 19.00 Feierabend⸗Unterhaltung.— 19.45: Deutſchlandecho. 19.55: Die Ahnentafel.— 20.10: Tanzmuſtk.— 22.0 Kleine Nochtmuſik.— 29.00: Beliebte Melodien(Schallpl.). r Tages haleucles 1 Montag, 27. April ationaltheater:„Warbeck“, S 1„ Burte. 2 Sch, 4080. ut Schauſpiel von H. Burte, Städtiſche Kunſthalle Maunheimer Altertumsverein: von Univerſitätsprofeſſor 20.30 Uhr Lichtbildervortrag ans Dragendorff, Freiburg, über„Olympia und Dr. H die olympiſchen Spiele“. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Clou. Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Ständige Darbietungen Stäbtiſches Schloßmuſeum: b N 1 95 1 Gebffnet von 10 dis 18 und Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet 0 His nd 8 Geöffnet von 10 bis 18 u Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 une 17 bis 19 Uhr. Leſefäle von 9 bis 18 und von 15 bis 19 Uhr. Rechnen für alle Berufsgruppen, KN 200 5VVVVV““ 7 2 2 Kampf den„weigen Giganten des Meeres“ Flegenliomlien auf Clalenge Wachtdienst in den Nebelschwaden Neufundlands Neuyork, im April. Atemlos kommt der Funker auf die Kommando⸗ brücke des großen Ozeanrieſen geſtürzt:„Ich erhalte eben die Nachricht von einem Mitglied der Eis⸗ berg⸗ Patrouille, daß in dem Gewäſſer vor uns, fafſt genau auf unſerem Kurs, ein mächtiger Eisberg treibt“, ruft er und zeigt einen Zettel por.„Hier iſt die genaue Poſttionsangabe des Eis⸗ berges und ſeine vermutliche Treibrichtung und Treibgeſchwindigkeit.“ Der Steuermann nimmt den Zettel und begibt ſich zuſammen mit dem Kapitän ins Kartenhaus, und wenige Minuten ſpäter wird das Kommando zu einer geringfügigen Kursände⸗ rung gegeben, wodurch alle Gefahr eines Zuſammen⸗ ſtoßes mit dem„Giganten des Meeres“ behoben wird. Ruhig und unbeirrt ſetzt der große Dampfer ſeine Fahrt fort. Daß ihn nicht das gleiche Schickſal ereilte, wie vor nunmehr vierundzwanzig Jahren die„Titanic“ und daß ſein Kapitän ſicher ſein kann, vor jedem anderen Eisberg auf ſeinem Kurs recht⸗ zeitig gewarnt zu werden, iſt der zwiſchenſtaatlichen Institution der Eisbergpatrouille zu verdanken. Jahraus, jahrein kreuzen kleine, außerordentlich wendige und ſchnelle Schiffe im Nordatlantik in den Meeresgebieten, in denen zahlloſe Eisberge, von Grönland kommend, ſüdwärts treiben und bemühen, ſich mit denkbar größtem Erfolg, die Eiskoloſſe un⸗ schädlich zut machen. Wettfahrt um eine Sprengung. Ein Zuſammenſtoß mit einem Eisberg bedeutet für jedes Schiff eine Kataſtrophe, deshalb hat man nach dem Untergang der„Titanic“ die Organiſation der Eisbergpatrouille geſchaffen, an der vornehm⸗ lich die Vereinigten Staaten, England. Kanada und Dänemark beteiligt ſind. Von den Schiffen dieſer Patrouille hat fedes einen eigenen Bezirk, in dem es jeden Eisberg ſorgfältig regiſtriert und genaue Angaben über ihn auf telegraphiſchem Wege an die Schiffahrtsbehörden und die in der Nähe befind⸗ lichen Schiffe weitergibt. Eine ſtille Heldenarbeit wird von der auf das Beſte ausgebildeten Beſatzung verlangt; denn oft genug gerät ein ſolcher Patrouil⸗ lendampfer in den undurchdringlichen Nebelſchwaden Neufundlands ſelbſt in Eisberggefahr. Beſonders große Eisberge, von denen zu erwarten iſt, daß ſie auf ihrem Weg nach dem Süden nicht rechtzeitig ge⸗ nug ſchgmelzen werden, müſſen geſprengt werden. Ein Sprengkommando fährt in einer Barkaſſe her⸗ au, ſchlägt ſich mit Eispickeln Stufen in den Koloß, um ihn beſteigen zu können und bringt dann eine große Dynamitladung an. Und dann gilt es für das Sprengkommandso, ſich ſchleunigſt in Sicherheit zu bringen, ehe der Koloß zerſpringt. Treibt ein Eisberg über einen beſtimmten Brei⸗ tengrad hinaus, dann ergeben ſich oft regelrechte Wettfahrten zwiſchen den einzelnen Pa⸗ brhutllenbooten, denn jedes einzelne Schiff hat den Ehrgeiz, im Kampf gegen die Eisberggefahr das Aeußerſte zu leiſten. In den letzten Jahren hat die Eisbergpatrouille einen großen Bundes⸗ genoſſen in dem Flug'zeug erhalten, wodurch ihr Dienſtplan abgeändert werden konnte. Die Schiffe können ihre Aufmerkſamkeit ganz dem offe⸗ nen Meere widmen und die Bewachung der Küſten⸗ gebiete den Flugzeugen überlaſſen. Dies gilt aller⸗ dings nur für die nebelfreien Tage, denn im Nebel iſt das Flugzeug ſelbſtverſtändlich für die Suche und etwaige Unſchädlichmachung der Eisberge unbrauch⸗ bar. Die zuſtändigen kanadiſchen und amerikani⸗ ſchen Behörden haben ſich entſchloſſen, in dieſem Jahre die Zahl der„Eisbergflugzeuge“ ganz be⸗ trächtlich zu erhöhen. In der Hauptſache findet das Flugzeug zur Fahndung nach Eisbergen Verwen⸗ dung. Hierbei iſt es dem Schiff infolge ſeiner hohen Geſchwindigkeit und ſeines weiten Geſichtsfeldes er⸗ heblich überlegen. Aber es darf ſich nicht allzu weit in das offene Meer hinauswagen. In beſonderen Fällen zieht man jetzt auch das Flugzeug zur Zer⸗ ſtörung großer Eisberge durch Bombenabwürfe heran. Die Bombardierung von Eisbergen iſt zwar recht koſtſpielig, dafür aber für den Menſchen weni⸗ ger gefährlich. Bisher jedenfalls hat man mit dieſem Verfahren durchaus befriedigende Ergebniſſe er⸗ zielt. — Münchener Anekooten Das Jubiläum. 0 Im Nebenzimmer der anſpruchsloſen Bierwirt⸗ ſchaft drunten im Haus hat ſeit langem ein kleiner Schachklub ſeine Zuſammenkünfte. Dieſer Tage nun entſann man ſich, daß der Klub gerade fünfundzwan⸗ zig Jahre exiſtiere und beſchloß, dieſes Jubiläum gebührend zu feiern. Auch der Wirt, dankbar für die treue Kundſchaft wollte ſich nicht lumpen laſſen. Er dekorierte das Nebenzimmer aufs feſtlichſte mit Girlanden, Fähnchen und allem, was in ſolchen Fäl⸗ len angemeſſen iſt. Ueber der Tür aber befeſtigte er ein von ihm ſelbſt, ſeiner Frau und der Kellne⸗ rin in langer emſiger Malarbeit hergeſtelltes Trans⸗ parent mit der Inſchrift:„Willkommen, ihr lieben Schächerl“ Der Einkauf Der Metzger drüben an der Ecke iſt ein reicher und gewaltiger Mann; man begegnet ihm mit Ehr⸗ furcht, iſt aber auch nicht gerade betrübt, wenn ihm einmal etwas nicht ganz nach Wunſch gerät. So etwa verlangte neulich in ſeinem Laden ein fremder, ziemlich armſelig ausſehender Menſch für zehn Pfennig Griebenwurſt. Der Meiſter, der ſeinen Laden voll ſah und dem darum das Geſchäft offenbar nicht lohnte erwiderte barſch:„'s wenigſt' koſt' fünf⸗ zehn Pfennig.“ „Alsdann geben S' mir“, ſagte der Fremde,„um a Zehnerl a Leonner Wurſt.“ „Die is grad ausganga.“ „So ſo, aba a Zung' haben S' doch wohl?!“ „Freilich, freilich“, erwidert nun erfreut der Mei ſter und greift ſchon nach dem Meſſer. „So ſo“, meint aber nun der Kunde,„wann S' a Zung' haben, nacha da können S' mi ja gut..“ und verläßt raſch unter brauſendem Ge⸗ lächter des Publikums den Laden. Der Hundefrieoͤhof von Liſſabon Der Direktor des Zoologiſchen Gartens von Liſſa⸗ bon iſt ſtolz auf ſeine Idee und ſehr erfreut über die gute Einnahmequelle, die er ſich mit der Schaffung eines Hundefriedhofes erſchloſſen hat Er hat näm⸗ lich einen großen Teil des Zoologiſchen Gartens abgeteilt und als Hundefriedhof Die Shakeſpeare-Geſellſchaſt tagt Vorträge von Ernſt Leopold Stohl und Profeſſor Kindermann Weimar, im April. Die Jahrestagung der Deutſchen Shake⸗ ſpeare⸗Geſellſchaft, die, wie üblich, am To⸗ destage des Dichters und an ihrem Sitz Weimar abgehalten wurde, begann mit einem Vortrag von Dr. Ernſt Leopold Stahl⸗ München über „Shakeſpeare auf der engliſchen Bühne des 19. und 20. Jahrhunderts“. Redner ging von der Feſtſtellung aus, daß das engliſche Theater im Anfang des 19. Jahrhunderts die Büh⸗ nengeſtaltung eines Dramas in der gegenwärtig geläwigen Dreiteilung: Schauſpielkunſt, Regie und Bühnenbild überhaupt noch nicht kannte. Es ging nur um die große Schauſpielkunſt. Dieſe begann bei ihrem Stammvater, dem berühmten Garrick. Der Vortragende ging im einzelnen ein auf die Leiſtun⸗ gen der hervorragendſten Darſteller John Kemble, Mrs. Siddons, Miß'Neill, Englands herrlichſte Julia, Charles Kemble, Edmund Kean, Cooke, Henry Irving und Macready. Durch dieſen wurde Shake⸗ ſpeare von fremdem Ballaſt gereinigt; aber mit Charles Kean, dem Sohn Edmund Keans, begann erſt das hiſtoriſch und realiſtiſch getreue Shakeſpeare⸗ Drama, das dann in Deutſchland mit verfeinerten Mitteln von Herzog Georg von Meiningen weiter⸗ geführt wurde. Währenddeſſen gedieh in England die Darſtellung durch Ellen Terry und Beerbohm⸗ Tree zur Blüte. Dem mit einer Anzahl feſſelnder Lichtbilder ausgeſtattetem geiſtvollen Vortrag des Dramaturgen der Bayeriſchen Staatstheater brachte die ſehr ſtarke Zuhörerſchaft begeiſterten Beifall dar. Am Haupttage begrüßte der Vorſitzende der Ge⸗ ſellſchaft, Prof. Dr. Werner Deetjen(Weimar), die Vertreter der Staatsregierung und zahlreicher anderer hoher Behörden, die Studierenden einer Reihe deutſcher und engliſcher Univerſitäten und die ſonſt in ſehr großer Anzahl erſchienenen Zuhörer, gedachte der Toten der Geſellſchaft und dankte dem anweſenden Intendanten Dr. Saladin Schmidt(Bo⸗ 5 für eine Einladung nach Bochum in 1937, wo ſämtliche Römerdramen des Dichters und vielleicht zum Schluß noch der Sommernachtstraum gegeben werden ſollen. Nach einer Feſtſtellung in der eng⸗ liſchen Preſſe, nur deutſche Schauſpieler ſeien be⸗ fähigt, Shakeſpeare wahrhaft zu ſpielen, berührte der Redner den Ueberſetzerſtreit Rothe Schlegel/ Tieck und teilte mit, daß nach reif⸗ licher Erwägung des Vorſtandes Rothe abzulehnen ſei, was dem Propagandaminiſter Dr. Goebbels, der das Gutachten eingeholt habe, mitgeteilt worden ſei. Der Vorſitzende warf dann noch intereſſante Stretf⸗ lichter auf die Shakeſpeare⸗Pflege in manchen Kul⸗ turländern; nur in Rußland werde er aus politi⸗ ſchen Gründen umgeſtaltet. Den Feſtvortrag hielt Prof. Dr. Kindermann (Danzig) über„Shakeſpeare und das deut⸗ ſche Volkstheater“. Er ging davon aus, daß die Zuſammenhänge zwiſchen Shakeſpeare und dem deutſchen Volke ſeit dreihundert Jahren unvermin⸗ Moe Anleifablunggeie d N BILDER VOM TAGE Ein vierzehnſtöckiger„Ozeanrieſe“ aus Stein An der Strandpromenade des Seebades Haſtings an der engliſchen Südküſte ſoll dieſes vierzehn⸗ ſtöckige ultramoderne Wohnhaus erbaut werden, zu dem die Ozeanrieſen architektoniſch das Vorbild geliefert haben. Der Prinz aus dem Lande der aufgehenden Sonne Das erſte offizielle Bild des zweiten japanischen Kaiſerſohnes. (Weltbild,.) verpachtet. Jedes Hundegrab koſtet 50 Escudos auf die Dauer von drei Jahren. Außerdem haben die Hundefriedhofsinhaber eine Ermäßigung auf die Eintrittspreiſe in den Zoo der lebenden Tiere. Der Architekt hot dieſe Bauweiſe gewählt, um die Bewohner recht viel Sonnenlicht zu ſetzen. in den Genuß von (Weltbild,.) Shakeſpeare⸗Feiern in Stratford Kurtur⸗ Dichters Geburts⸗ und und 320. Todestag Das Bild zeigt den Feſt⸗ (Weltbild,.) In Anweſenheit von Vertretern aller nationen wurde in des Sterbeſtadt der 372. Geburts⸗ Shakeſpeares begangen. zug än der Hauptſtraße der Sdbadt. dert andauerten; dies ſei nicht nur eine Frage des Geiſtes, ſondern des Bluts und des raſſiſchen Ver⸗ ſtehens, wenn kultiſche und mimiſche Elemente in eins wachſen. Dies habe Shakeſpeare für den gan⸗ zen germaniſchen Raum geleiſtet. Starker Beiſall lohnte auch dieſen Redner. In der geſchäftlichen Sitzung wurde mitgeteilt, daß der hochverdiente 80jährige Geheimrat Alois Brandl zum Ehrenmitglied des Vorſtands er⸗ nannt, daß Dr. Saladin Schmidt, Prof. Dr. Deutſch⸗ bein und Dr. Stahl in den Vorſtand wiedergewählt und Prof. Dr. Meißner(Breslau), ſowie der Raſſe⸗ forſcher Prof. Dr. Günther(Berlin) neu hinzuge⸗ wählt ſeien. Das beim Verlag Hermann Böhlau Nachf., Weimar, erſcheinende Jahrbuch werde dem⸗ nächſt herauskommen. Den Beſchluß der Tagung bildete auf Wunſch der Geſellſchaft die Aufführung von„König Richard III.“ im Deutſchen Nationaltheater. . eee eee Neue Inſtrumental- und Vokalplatten Die Ouvertüre zu Werner Egks auch in Mannheim geſpielter Oper„Die Zaubergeige“ liegt in einer klangſchönen Aufnahme(Grammophon) vor. Die ſchwungvolle Wiedergabe durch Mitglieder der Berliner Staatskapelle unter Hans Swa rowſky vermittelt ein ausgezeichnetes Bild der rhythmiſchen und melodiſchen Eigenwilligkeit der Muſik Werner Egks, die allerdings trotz ihrer eminenten„Gekonnt⸗ heit“ nicht recht überzeugen will. Generalmuſikdirek⸗ tor Karl Böhm ſpielt mit den Berliner Phil⸗ harmomtkern auf Electrola das gedankentiefe und poeſtevolle Vorſpiel zum dritten Meiſterſinger⸗ akt. Eine Platte von hohem künſtleriſchen Wert! Dvoraks bekanntes Scher zo capriceioso (op. 66) wird in einer ſauberen und exakten Wieder⸗ gabe durch das Minneapolis⸗Sinfonie⸗Orcheſter auf Electrola geboten, und Henry J. Wood trägt mit ſeinem Queen's⸗Hall⸗Orcheſter Jean Sibelius, des feinſinnigen Finnen, ſchwermütige Kompoſition „Valse triste“(op. 44) nach Tempo und Ausdruck ſtimmungsvoll vor(Grammophon). Eine bemerkens⸗ werte Violinplatte bringt, von Vaſa Prihoda beſpielt, Schumanus„Träumerei“ und Hän⸗ dels„Largo“(Grammophon), eine andere der Co⸗ lumbia⸗Produktion vermittelt Debuſſys lyriſche Impreſſion„En bateau“ und Paganinis Caprice in à⸗Moll(op. 1 Nr.), beides meiſterhaft vorgetra⸗ gen von Guila Buſt abo An künſtleriſchen Geſangsplatten iſt kein Mangel. Gigli, den die Mannheimer jüngſt im Konzertſaal bewunderten, ſingt wiederum auf Electrola ſein be⸗ rühmtes Wiegenlied und das„Vergiß mein nicht“ aus ſeinem Tonfilm, ferner auf einer zweiten Platte Leoncavallos„Mattinata“ und das neapo⸗ litaniſche Lied„Torna a Surriento“. Das Maflän⸗ der Scala⸗Orcheſter begleitet den Sänger. Der Ber⸗ liner Bariton Karl Schmitt⸗Walter ſingt auf Telefunken Schumannlieder(„Mondnacht“ und „Stille Tränen“), ferner von Verdi die Arie des Lung aus dem Troubadour und Roſſinis halsbreche⸗ riſche Figaro⸗Kavatine„Ich bin das Faktotum“ die er virtuos meiſtert, während jene liedhafte Lyrik ihm anſcheinend weniger liegt. Zwei herrliche Frauenſtimmen erklingen von Grammophon und Electrola: Viorica Urſuleac ſingt die lallzu häufig auf Platten wiederkehrende) Tosca⸗Arie„Nur der Schönheit weiht' ich mein Leben“ und eine Arie aus Puccinis Turandot, während Urſula van Diemens wundervoll kultivierter Sopran als ſoliſtiſches Moment Mozarts„Laudate Dominum“ und Mendelsſohns„Ave Marta“(beides vom Ber⸗ liner Philharmoniſchen Chor mit großem Orcheſter vorgetragen) feinſte künſtleriſche Weihe gibt. Die Don⸗Koſaken hört man auf Telefunken in zwei religiöſen Geſängen(„Herr, öffne mir dir Türen“ und ein von Gretſchaninoff bearbeitetes Credo). Aus der Fülle leichter Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik noch ein paar Stichworte: eine Serie ſchöner Reſerviſtenlieder„Reſerve hat Ruh“(Blas⸗ orcheſter und Chor auf Telefunken). ein ſehr hübſch gemachter Militär⸗Foxtrott„Heut' fällt die Parade aus“(Grammophon), ein ungemein ſchmiſſiges „Pfeifkonzert in Spaß⸗Dur“(„Wenn ein junger Mann gut pfeifen kann“ auf Telefunken), der ſchnell populär gewordene Schlager„Du ſollſt mein Glücks⸗ ſtern ſein“ aus dem Tonfilm„Broadway⸗Melodie“ (Electrola), wieder ein flotter Fox„The lady in red“ mit dem Saxophonvirtuboſen Raymond Baird(Tele⸗ funken) und der langſame Walzer„Ich ſpür' in mir“ aus dem Mazurka⸗Film ebenfalls auf Telefunken. Barnabas von Geezy wartet auf Electrola wie⸗ der mit neuen Tanzweiſen auf und das Londoner Rundfunk⸗Tanzorcheſter läßt engliſche Tanzmuftk auf Columbia hören. Marita Gründgens und Hilde Hildebrand komwenen auf Electrola mit ſtumpf⸗ und tiefſinnigen Chanſons daher(„Das Leben iſt nichts als ein Schauſpiel“ und„Warum nimmt jedes Glück ein Ende?“). Man hat von bei⸗ den ſchon Beſſeres gehört. GO. E. Freiburg erhält ein Kammerſpiel⸗Haus. Das Freiburger Stadttheater befindet ſich bekanntlich im Stadium einer Umſtellung. Der Intendant hat die umfaſſende perſonelle Umbeſetzung des Schauſpiels beendet. Im Zuſammenhang damit ſteht das Neue Kammerſpie lhaus, deſſen Pläne nunmehr fertig ſind, ſo daß der Umbau des dafür von der Stadt erworbenen Gebäudes beginnen kann. Das nach den Entwürfen von Oberbaurat Schlipp und Architekt Fohr entſtehende Haus wird ſicher zu den reizendſten Kammerſpielhäuſern gehören, die es in Deutſchland gibt. Künſtleriſche Einfühlung und fein⸗ ſinniges Verſtändnis für die Beſonderheiten einer ſolchen kleinen Bühne werden hier Räume ſchaffen, die etwa 250 Zuhörern Platz bieten und ſchon rein äußerlich dem Kammerſpiel den nötigen intimen Rahmen geben werden. Die Eröffnung iſt für etwa 15. Auguſt vorgeſehen und wird im Bei⸗ ſein des Reichsdramaturgen Dr. Schlöſſer erfolgen, wodurch dem neuen Abſchnitt im Freiburger Theater⸗ leben die gebührende Betonung gegeben iſt. 6. Seite/ Nummer 192 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 27. April 1938 — Es iſt bekannt, daß die Vorliebe für die Kak⸗ teen, in Deutſchland ihren Urſprung genommen hat, wo man zuerſt den Reiz dieſer ſeltſamen Pflanzen⸗ geſbalten und ihrer außerordentlich ſchönen Blüte ſchätzen gelernt hat. Deutſchland hat aber auch in der, Züchtung neuer Formen, die aus den urſprüng⸗ lichen Arten gewonnen wurden und die namentlich den Reiz der Blüte aufs höchſte ſteigerte, von An⸗ fang an die Führung gehabt, und ſo iſt es verſtänd⸗ lich, daß von hier aus jetzt die Kakteen in faſt alle Länder der Erde und ſogar nach Mexiko, in ihr Heimatland, verſchickt werden. Von dieſer deutſchen Exportware wird in„Reclams Univerſum“ einiges Bemerkenswertes erzählt. Wenn der Beſucher im Park von Sidney, der Hauptſtadt Auſtraliens, die Kakteen bewundert, ſo kann ihm der Wärter erzäh⸗ len, daß die ſeltenſten Exemplare aus Biesdorf bei Berlin ſtammen! In Rio de Janeiro, in Kapſtadt, in Texas, in Japan, in Java, in Honolulu, über⸗ all ſind die Kakteen aus deutſchen Treibhäuſern ge⸗ ſucht, wie man ſie natürlich auch in Frankreich, in Rumänien, in Skandinavien findet. Einer der beſten Kunden iſt aber doch Mexiko, das überall als das Heimatland der Kakteen gilt. Selbſtverſtändlich ſin⸗ det auch ein Austauſch ſtatt, der ſchon zum Ausbau des Sortiments notwendig iſt. Findet man irgend⸗ wo eine neue, ſeltene Kaktee, ſo wird ein Exemplar davon ſofort nach Deutſchland geſchickt, wo eine ge⸗ nauere Beſtimmung der Art ſtattfindet und eine Weiterzüchtung und Veredlung vorgenommen wird. Nach einigen Jahren reiſen dann die neugewonne⸗ nen Formen aus dem deutſchen Treibhaus in ihre urſprüngliche Heimat zurück. Die„Teufelskralle“, die„Biſchofsmütze“, die„Negerhand“, das„Schlan⸗ genhaupt“ und das„Tigerhaupt“ ſind alle gärtne⸗ riſche Veredlungen, die von Deutſchland aus die Herzen der Kakteenfreunde erobern. Wenn aus Au⸗ ſtralien Säulenkakteen beſtellt werden, die die Höhe von 18 Metern und ein Gewicht von ein paar Ton⸗ nen erreichen, oder wenn aus Mexiko gerade jetzt die Kugelkakteen, die ſich bis zu einem Meter Durch⸗ meſſer auswachſen, verlangt werden, dann geht aller⸗ dings nicht ein ſolches Rieſenexemplar über das Meer, ſondern es genügt ein Verſandkorb oder gar nur ein dicker Brief, um Sämlinge und Samen zu verſchicken. * — Im Wietzer Erdülgebiet(Hannover) wurden dieſer Tage Kinder beobachtet, die in einer Sand⸗ kuhle bei einem Erdölſchacht mit blinkenden Mün⸗ zen ſpielten Bei näherer Unterſuchung dieſes eigen⸗ artigen Spielzeuges erkannte man es als Goldmünzen der Vorkriegszeit. Die Kinder hatten die 10⸗ und 20⸗ ÜStücke ausgegraben. Der ſeltſame Jund reizte zum weiteren Suchen. 25—30 Volksgenoſſen durch⸗ mühlten die Stelle als Goldgräber mit dem ver⸗ blüffenden Erfolge, daß insgeſamt 320/ an Gold⸗ ſtücken aufgefunden wurden. Ein 11jähriger Junge machte den größten Fund, 280 J. Das Goldgeld wurde dem Gemeindevorſteher einſtweilen in Ver⸗ wahr 1 An der Fundſtelle ſtand vor Jahren eine ohnbaracke von Erdölarbeitern. Wahrſchein⸗ lich hat einer der damaligen Inſaſſen ſein im Oel⸗ ſchacht verdientes Geld gewohnheitsgemäß vergra⸗ Hen und iſt dann viellicht darüber geſtorben oder im Weltkrieg gefallen. 4 — Wie die Londoner Zeitung„Daily Expreß“ berichtet, wird man in England vermutlich noch in dieſem Jahr verſuchen, einen regelrechten Strato⸗ ſphärenflug mit einem Flugzeug zu unternehmen. Zu dieſem Zweck läßt das britiſche Luftfahrtminiſte⸗ rium auf dem Filton⸗Flugplatz in Briſtol ein Spe⸗ gialflugzeug bauen, deſſen Pläne ſtreng geheimge⸗ halten werden. In knapp hundert Meter Entfernung von der Werkſtätte arbeiten dreitauſend Arbeiter mit Hochdruck an der Herſtellung von Flugzeug⸗ motoren, aber kaum einer von ihnen dürfte den ge⸗ heimnisvollen Eindecker, von dem man ſich ſoviel verſpricht, zu Geſicht bekommen haben. Das Spe⸗ ztalflugzeug ſoll mit einem ganz neuartigen Motor ausgerüſtet werden, von dem man erwartet, daß er das Flugzeug in eine Höhe tragen wird, die bisher noch von keinem anderen Flugzeug erreicht werden konnte. Der augenblickliche abſolute Höhenrekord für Flugzeuge wurde im Jahre 1934 von dem Ita⸗ liener Donati aufgeſtellt und liegt etwas über 14000 Meter. Bei fünfzehntauſend Meter beginnt die Stratoſphäre. Im Flugzeug konnte der Menſch alſo bisher nur in die Subſtratoſphäre vorſtoßen. Das Britiſche Luftfahrtminiſterium ſoll nun aber nach Angabe des genannten Blattes davon überzeugt ſein, daß die neue Spezialmaſchine eine Höhe von faſt 18 000 Meter erreichen kann. Sollte dies wirk⸗ lich gelingen, dann dürfte die Maſchine in dieſer Höhe eine unerhörte Geſchwindigkeit entwickeln. 5 — In England iſt ſoeben ein heftiger Kampf ge⸗ gen die„aufgeſchlagenen“ Herrenhoſen entbrannt, und jede Nummer der„Times“ enthält Briefe, die mit ſchweren Argumenten gegen den Unſinn des„Hoſen⸗ Aufſchlags“ gefüllt ſind. Der merkwürdigſte Brief enthielt folgende Geſchichte:„Bei einer der ſeltenen Gelegenheiten, an denen ich zu einer Tee⸗Einladung gebeten war, ließ ich mich bedächtig auf ein ſteifes Rokokoſtühlchen nieder und zog die Falten meiner Hofe herauf, wie das üblich iſt. In dieſem Moment rollte ein großer Backenzahn auf den eleganten Tep⸗ pich herunter und kam vor den Füßen der Gaſt⸗ geberin zur Ruhe. Es bedurfte eines unerhörten Aufwandes von Takt, ihr begreiflich zu machen, daß der anſtößige Gegenſtand ſich nicht normalerweiſe in meinem Mund befand, ſondern das Produkt einer Zahnklinik war, wo ich meinen Lebensunterhalt ver⸗ diente. Ich bin nie wieder zum Tee gebeten wor⸗ den.“ Gezeichnet: Ein Zahnarzt. Dieſe Geſchichte, deren Glaubwürdigkeit von Männern, die Schillinge, Diamantringe und ganze Sammlungen von Gräſer⸗ ſamen in ihren Hoſenaufſchlägen gefunden haben, unterſtützt wird, wird ſehr wahrſcheinlich dem Auf⸗ ſchlag der Hoſe bald den Garaus machen. Revolution in der Männerkleidung. *. —„Der fliegende Narr“, wie die Amerikaner da⸗ mals voll Stolz Charles Lindbergh nach ſeinem erſten Ozeanflug genannt haben, lebt bekanntlich ſeit eini⸗ ger Zeit in England. Seit ſeiner Flucht aus Ame⸗ rika ſoll er kein Flugzeug beſtiegen haben. Nun hat Oberſt Lindbergh vor einiger Zeit aber doch wieder einmal Luſt bekommen, eine Maſchine zu beſteigen und ein bißchen herumzufliegen. Das war aber nicht ſo ohne weiteres zu machen, denn nach den ſtrengen geſetzlichen Beſtimmungen, darf in England nur der⸗ jenige ein Flugzeug ſelbſt ſteuern, der das engliſche Pilotenexamen in der Taſche hat. Auch den berühm⸗ ten Lindbergh, der doch— weiß Gott— vor der Welt längſt ein Zeugnis für ſein hervorragendes fliegeriſches Können abgelegt hat, verſchonte dieſe Geſetzesbeſtimmung nicht. Er mußte ſich wohl oder übel dazu entſchließen, in England noch einmal „fliegen zu lernen“. Die Prüfung iſt dann aller⸗ dings eine reine Formſache geweſen. Selbſt die Kommiſſion konnte ſich des Lachens nicht erwehren, als dem berühmten Flieger ein paar von den üblichen Examensfragen zur Beantwortung vorgelegt wur⸗ den. Nach kaum 10 Minuten war die Prüfung vor⸗ bei. Die Herren tauſchten auf echt engliſche Art ein herzliches„ſhake⸗hands“ aus, woraufhin Lindbergh in ſein Flugzeug ſtieg und mit elegantem Start da⸗ vonbrauſte. Nun kaun Oberſt Lindbergh alſo auch in England ſo viel fliegen 5 er will. — Ein eigenartiger Zufall machte aus dem Probe⸗ alarm einer Feuerwehr einen überaus ſchwierigen Ernſtfall. Bei einer Feuerwehr⸗Uebung in Oſtfries⸗ land war angenommem worden, daß in dem großen Elektrizitätswerk der Ueberlandzentrale Wiesmoor ein Brand ausgebrochen war. Von der örtlichen Feuerwehr waren die motoriſierten Feuerwehren von Aurich, Wittmumd, Wilhelmshaven und Leer zur Hilfeleiſtung gerufen worden. Als die auswär⸗ tigen Wehren bereits wieder zur Abfahrt nach ihren Standorten bereit ſtamden, erfolgte plötzlich in dem Kraftwerk ein gewaltiger Knall. Einer der großen Transformatoren des Werkes flog in die Luft. Ein Vatermord nach 16 Jahren aufgeklärt — Berlin, 2. April. Nach nahezu 16 Jahren kounte die Berliner Kri⸗ minalpolizei jetzt einen Vatermord, der in Mahls⸗ dorf bei Berlin verübt wurde, aufklären. Der Tä⸗ ter, der jetzt 35 Jahre alte Erwin Röder. wurde feſt⸗ genommen. Am 4. Mai 1920 war in Mahlsdorf in einer Laube der 46jährige Max Röder tot aufgefunden worden. Die Leiche wies einen Kopfſchuß und eine ſchwere Schnittverletzung am Halſe auf. Der Schädel des Toten war außerdem mit einem Hammer vollkom⸗ men eingeſchlagen worden. Der Sohn des Ermor⸗ deten, der nunmehr verhaftete Erwin Röder, war damals unter dem Verdacht der Täterſchaft vernom⸗ men worden. Die Beweiſe reichten aber zu einer Ueberführung nicht aus. Eine gelegentliche Aeuße⸗ F ꝙ e ę. e* Schwere Eiſenträger zerbrachen wie Streichhölzer und wurden bis zu 100 Meter weit aus der Halle geſchleudert, die im gleichen Augenblick in hellen Flammen ſtand. Dem ſoſortigen Einſatz aller Weh⸗ ren iſt es zu danken, daß die Gefahr einer Ausdeh⸗ nung des Brandes beſeitigt werden konnte. Der Brand hätte ſchwere Folgen haben können, hätte nicht eine eigenartige Vorſehung die modern aus⸗ gerüſteten Feuerwehren aus einem Umkreis von 25 Kilometer ſchon vorher an die Unglücksſtätte geführt. A* — Ein Katzenkrieg iſt in der alten Univerſitäts⸗ und Biſchofsſtadt Upſala ausgebrochen. Man hat dort eine Unterſuchung über die Haustiere ange⸗ ſtellt und daraufhin den Beſchluß gefaßt, der Katzen⸗ plage ein Ende zu machen. Es handelt ſich jedoch nur um die wilden Katzen, die— damit wird der Schritt in erſter Linie begründet— den Singvögeln nachſtellen und ſie an manchen Stellen ſchon beinahe ausgerottet haben ſollen. Die Behörden von Upſala haben daraufhin folgende Verordnung exlaſſen: Jede Hauskatze muß ſofort mit einem farbigen Bändchen um den Hals verſehen werden. Katzen, die ein ſol⸗ ches Bändchen nicht tragen, werden erbarmungslos erſchoſſen, und zwar von eigens dazu angeſtellten Hütern des Geſetzes. Die Zahl der bisher erlegten Tiere wird als Beweis dafür angeſehen, daß in Up⸗ ſala tatſächlich eine Katzenplage herrſchte. Bis zum 20. Mai ſollte die Verordnung durchgeführt ſein; die hohe Geſundheitsbehörde erwartet, daß es bis zu dieſem Tage innerhalb der Mauern der Univerſitäts⸗ ſtadk keine einzige Feld⸗, Wald⸗ und Wieſenkatze mehr gab. 3 — Zehn Vollblutindianer, die in einem Schutz⸗ gebiet in Nord⸗Queeber in Amerika leben, hatten kürzlich zum erſten Male Gelegenheit, mit der weſt⸗ lichen Kultur in Berührung zu kommen, indem ſie in ein Krankenhaus gebracht wurden, und hier ge⸗ fiel es ihnen ſo gut, daß ſie gar keine Luſt verſpür⸗ ten, wieder nach Hauſe zurückzukehren. Die India⸗ ner wurden in die Stadt gebracht, weil ſie an ver⸗ ſchiedenen Krankheiten, von Zahnſchmerzen bis zur Mandelentzündung, behandelt werden ſollten. Zum erſten Male machten ſie eine Fahrt auf der Eiſen⸗ bahn und ſogar in einem Automobil, zum erſten Male ſahen ſie eine große Stadt und ſturrten ent⸗ geiſtert zu den Wolkenkratzern empor, zum erſten Male ſchliefen ſie wie der weiße Mann im Kranken⸗ haus in einem richtigen Bett. Das wollten die roten Männer nun immer ſo haben, und man mußte ihnen lange gut zureden, man mußte ſie vor allem damit locken, daß ſie wieder im Auto und im Zuge fahren würden, bis ſie ſich endlich dazu bringen ließen, die Heimfahrt zu ihren trübſeligen Hütten anzutreten. rung des Erwin Röder führte zur Wiederaufnahme der Ermittelungen, von denen Erwin Röder keine Kenntnis hatte. Er wurde überraſchend feſtgenom⸗ men. Als man ihm das Beweismaterial vorhielt, legte er ein Geſtändnis ab. Er behauptet, daß er ſeinen Vater im Streit umgebracht habe. Finniſcher Weizenſegler geſcheitert — London, 26. April. Eines der berühmten Segelſchiffe, das alljährlich an dem Weizenrennen von Auſtralien nach England teilnimmt, die finniſche Bark„Herzogin Cäcilie“, it am Samstag in den frühen Morgenſtunden auf einen Felſen zwiſchen Bolt Head und Tail an der Küſte von Süd⸗Devon aufgelaufen. Das Rettungsboot von Salcombo nahm den Kapitän und ſeine Frau ſowie 30 Mitglieder der Beſatzung auf. Die Bark iſt faſt gänzlich zertrümmert. — Engliſche Blätter berichten von einem einzig⸗ artigen Vorfall, der ſich dieſer Tage ba Kapſtadt er⸗ eignet hat. Vor einer Prüfungskommiſſion legte der ehemalige engliſche Juſtizminiſter, Sir Patrick Ha⸗ ſtings, ein Examen ab, das für die Advokaten von Südafrika vorgeſchrieben iſt. Dabei hatte der Mi⸗ niſter nun das Pech, daß ſeine Arbeit zurückgewieſen wurde und es nur noch die Möglichkeit gab, eine Ergänzungsprüfung zu machen. Als Rechtsanwalt beabſichtigte Sir Haſtings einen Klienten vor dem Transvaaler Gericht zu vertreten und benötigte da⸗ zu das ſüdafrikaniſche Advokatendiplom. Dieſes Di⸗ plom hat der ehemalige Juſtizminiſter nun durch die beſtandene Ergänzungsprüſung erhalten.. Zwiſchenzeit iſt aber ein Vergleich der klageführen⸗ den Parteien zuſtande gekommen. * — Die Kalkhöhlen im Staate Kanſas ſind von jeher ein Dorado für die prähiſtoriſche Forſchung geweſen. Es wimmelt dort ſozuſagen von Foyſſilien und Verſteinerungen aller Art. Eben in dieſen un⸗ terirdiſchen Kalkhöhlen von Kanſas iſt nun einem amerikaniſchen Gelehrten, dem Dr. Frank Carpen⸗ ter, der ſich als Mitarbeiter des Muſeums ſür ver⸗ gleichende Zoologie an der Univerſität von Harvard bereits früher einen Namen gemacht hat, eine be⸗ deutſame vorgeſchichtliche Entdeckung geglückt. Es handelt ſich um die Auffindung eines Exemplars des größten Inſekts, das die Entwicklungsgeſchichte der Erde bisher kennt. Dieſe jetzt in Kanſas ent⸗ deckte ſogenannte Drachenfliege muß ein wahres Ungetüm geweſen ſein. Ihre Länge wird mit 75 Zentimeter angegeben. Sie lebte zu einer Epoche der erdgeſchichtlichen Entwicklung, da es noch keine Vb⸗ gel und Säugetiere gab. 5 — Der älteſte Baum der Erde iſt die Zypreſſe auf dem Friedhof zu Santa Maria del Tule in Oaxakg in Mexiko, die bereits Alexander von Humboldt im Jahre 1803 entdeckt hat. Der Baum wurde jetzt wieder, wie die Frankfurter Wochenſchrift„Die Um⸗ ſchau“ mitteilt, von Dr. von Schrenk genau unterſucht. Der Rieſe hat einen Durchmeſſer von faſt 11 Meter und einen Umfang von 33 Meter. Eine Probe⸗ bohrung zur Zählung des Jahresringe wurde zwar nicht geſtattet, aber von Schrenk beſtätigt doch die Altersſchätzung früherer Botaniker, die mit 5000 bis 6000 Jahren rechnen. Der Baum, der in der Gegend für heilig gehalten und ſtändig durch einen Doppel⸗ poſten bewacht wird, trägt noch eine Inſchrift aus der Hand Humboldts, jedoch faſt vollkommen überwallt. Auf 4500 Jahre wird der Drachenbaum von Orotawa auf Teneriffa geſchätzt, kaliforniſche Mammutbäume und ebenſo ein Baobab vom Senegal ſollen 4000 Jahre alt ſein. Chriſtine von Milo kli ROMAN VON ROLF BRANDOT 9 „Es wäre wirklich ein Verbrechen, Herr Regie⸗ rungsrat. Das Herz iſt nicht in Ordnung, und die Augen ſind ſchlecht. Sie würden es nicht aushalten. Glauben Sie, außerdem braucht unſer Vaterland jetzt Beamte, die auch zu Hauſe für Ordnung ſorgen.“ Der Regierungsrat ſprach noch weniger. Als die erſten Kriegsverordnungen kamen, gab er ſeiner Meinung in Worten Ausdruck, die wie eine Prokla⸗ mation für das kleine Haus wirkten. „Es wird unter keinen Umſtänden Hauſe etwas Beſonderes beſorgt. Ich wünſche nur das zu eſſen, was alle anderen bekommen. Ich wünſche nicht, daß Vorräte angeſchafft werden.“ Von ſeinem Gehalt beſtimmte er den kleineren Teil zur Beſtreitung der Wirtſchaftsausgaben, der größere Teil war dazu da denen, die das Glück hat⸗ ten, draußen zu ſein, Liebesgabenpakete zu ſchicken oder dem Roten Kreuz Geldſummen zu überweiſen. Im Wohnzimmer hing eine große Karte des Kriegsſchauplatzes an der Wand. Der Regierungs⸗ rat las die letzte Meldung aus dem Großen Haupt⸗ guaxtier vor und ſteckte Fähnchen, blaue und rote Fähnchen, in die weit geſpannte Leinwand. Chri⸗ ſtine verſchloß ſich. Sie konnte den Vater verſtehen, aher ſie verſtand nicht, warum er darauf beſtand, daß ſte auf der Schule blieb. „Es iſt das Beſte, was du tun kannſt, mein Kind, das einzige. Wenn die Generation, deren Väter im Kriege ſind, verludert, wird es ſchlecht um Deutſch⸗ land ſtehen. Arbeiten iſt das einzige, was deine Pflicht iſt.“ Schon nach einem halben Jahr machte Peter ſein Notabitur. Er war lang aufgeſchoſſen, ſeine hellen Augen brannten. Ehe er ins Feld ging, machte er einen feierlichen Abſchiedsbeſuch. Er kam an die Weſtfront. Chriſtine gab ihm die Hand, drückte ſie mit harter Kameradſchaftlichkeit und wollte die Treppe hinauf⸗ raſen nach ihrem Zimmer. Schon kuarrte unten die ſchwere Haustür, da wandte ſie ſich auf dem Abſatz um, es war die ſchnelle Bewegung, die ſie ſonſt im⸗ in dieſem mer gehabt hatte, und ſtürmte die Treppe wieder herunter. „Peter!“ ſagte ſie, und ſie hatte alle ihre Befan⸗ genheit von ſich geſchleudert.„Peter, komm, wir gehen noch einmal in den Garten.“ Der zweite Kriegswinter ſtand vor der Tür. Die Dämmerung floß über die kahlen Aeſte. Sie ſaß dunkelgrau und ſchwer an der Mauer. Chriſtine führte Peter den Weg zu den Himbeerbüſchen, an deren Rand verwildertes Gras wuchs. Der Gärt⸗ ner war im Feld, und die alte Henriette kümmerte ſich nicht um den Garten. „Peter“, ſagte Chriſtine,„das war unſer Park. Peter, ich weiß nicht, ob ich es kann, aber ich will verſuchen, für dich zu beten. Peterle, wie ich dich beneide!“ Peter, in der Uniform des Dritten Garderegi⸗ ments, die ihm zu weit ſchien, preßte ihre Hände und ſagte immer wieder:„Chriſtine, dann leb alſo wohl!“ Am Hauſe flammte Lichtſchein auf über der Ein⸗ fahrt. Peter ſah ſie an. „Da, nimm das mit“, ſagte Chriſtine, und ſie beugte ſich vor und küßte ihn feſt und ſtark auf den Mund. Dann wandte ſie ſich um, winkte noch ein⸗ mal mit der Hamd und rannte in das graue Dunkel, das vor ihr ſtand. Das war nun auch vorbei In der letzten Klaſſe, ſie mußte nun in einem Vierteljahr, zu Oſtern, das Reifezeugnis erhalten, wurde Chriſtine in der deutſchen Stunde ohnmächtig. Man las den„Taſſo“, den vierten Auftritt im vier⸗ ten Akt. Monaton las Lotte von Delius, die Toch⸗ ter des Generals, die Antwort des Taſſo an An⸗ tonio: „Was härter treffe, Kränkung oder Schimpf, Will ich nicht unterſuchen; jene dringt Ins tieſe Mark, und dieſer ritzt die Haut.“ Angela Mohwinkel, luſtig, rotbäckig— ſie bekam vom Gut albes geſchickt, was ſie brauchte—, präpa⸗ rierte kleine weiße Löſchblattkügelchen, die ſie mit einem Strohhalm kunſtvoll gegen die Decke blieb. Sie unterbrach dieſe Arbeit und ſagte zu Chriſtine mit Ueberzeugung:„Dieſer Goethe iſt Quatſch!“ Da⸗ bei zog ſie aus der hellbraunen Aktentaſche, die ſie alle längſt ſtatt einer Schulmappe trugen, einen prachtvollen Apfel. Chriſtine wollte antworten. Die Stimme von Lotte von Delius klang monoton weiter: „. die Meinung andrer Befriedigt leicht das wohl geführte Schwert; Doch ein gekränktes Herz erholt ſich ſchwer.“ Chriſtine ſah auf den rotbäckigen Apfel. Sie wußte, daß es heute wieder dieſe verhaßten Rüben geben würde mit Bratkartoffeln dazu, die ohne Fett mit altem Kaffeegrund aufgeröſtet waren. Sie riß ihren Blick mit Anſtrengung von dem Apfel fort. Die Buchſtaben tanzten. „Wie war das. leicht mit dem wohl geführten Schwert?“ Sie verſuchte, nachzudenken. Die Buch⸗ ſtaben tanzten ſtärker. Sie fiel zur Seite. Die Mitſchülerinnen ſprangen hinzu und legten den ſchmalen, dünnen Körper mit dem tooͤblaſſen Kopf auf die letzte Bankreihe. Der Profeſſor kam mit langſamen und zitterigen Schritten, er war ſieb⸗ zig Jahre alt, vom Katheder. „Meine Damen, meine Damen! für Sachen!“ ſagte er. „Das ſind gar keine Sachen“, antwortete Angela. „Die Chriſtine iſt ohnmächtig geworden, weil ihr Vater doof iſt!“ Der alte Herr ſtand ratlos:„Was hat das mit ihrem Vater zu tun?“ fragte er. „Der Kerl iſt doch verrückt! Sie haben einen Onkel mit einem Gut und nehmen keine Pakete. Nun liegt ſie da. Sie wiegt noch keine hundert Pfund!“ Lotte von Delius nahm ihr Taſchentuch und tauchte es in das Waſſerglas, das auf dem Katheder ſtand. Sie legte es auf die Stirn von Chriſtine und rieb ihr die Schläfen. „Man muß den Arzt holen“, ſagte der Profeſſor und ſah hilflos auf daß blaſſe Geſicht ſeiner Schü⸗ lerin. Eines von den Mädchen hatte die Frau des Schul⸗ dieners geholt. Die nahm Chriſtine, ohne ein Wort mit dem Profeſſor oder den Mädchen zu ſprechen, auf ihre Arme und trug ſie die Treppe hinunter in ihre Wohnung. „Ihr ſeid blöde Gänſe“, ſagte ſie.„Hat jemand ſchon den Schularzt angerufen?“ „Es gibt doch gar keinen“, erklärte Angela.„Der iſt im Feld bei dem Sechſten Armeekorps,“ „Wir haben doch den alten Sanitätsrat!“ „Der iſt um dieſe Zeit in der Reſerxveklinik. Wo leben Sie eigentlich, Frau Riemann? Es iſt näm⸗ lich Krieg.“ 8 „Das weiß Gott!“ ſagte Frau Riemann. Was ſind das „Sie haben es nötig, davon zu reden, Fräulein, wo mein 1 Mann bei Verdun war!“ Chriſtine lag auf dem alten Plüſchſofa, den Kopf hochgebettet. Sie war zu ſich gekommen, aber ſie hielt die Augen geſchloſſen. Sie hatte ein ſchmerz⸗ haftes Gefühl in den Knien und raſende Kopfſchmer⸗ zen. Sie dachte plötzlich: Gott ſei Dank, die Mathe⸗ matikarbeit werde ich ja nun nicht mitzuſchreiben brauchen! Es herrſchte in dem Zimmer, deſſen FJenſter zur ebenen Erde lagen, Halbdunkel, denn die gelben Vor⸗ hänge waren bis auf einen kleinen Spalt zugezogen. Durch den Spalt ſah man auf dem Hof einen ſchma⸗ len Streifen von Februarſchnee. Zwiſchen den bei⸗ den Fenſtern hing ein großer Oeldruck des alten Kaiſers. f Chriſtine öffnete ganz wenig die Augen. Da ſagte die alte Frau Riemann:„Bleiben Se man janz ruhig, Fräulein. Bleiben Se man janz ruhig ſo liegen und denken Se an jar niſcht. In eener halhen Stunde kommt der alte Sanitätsrat. Ex is ja man auch bloß een Duſſel. Aber er wird Ihnen ſchon wat ſagen, So, nun bleiben Se ruhig, ick laſſe Ihnen janz alleene.“ Sie verließ das Zimmer, um in die Küche zu gehen, denn ſie hatte friſche Eier und Butter von ihrer Schweſter vom Lande bekommen und wollte ſich ein gutes Mittageſſen machen. Chriſtine ſah ſich in dem Zimmer um. Vor ein paar Jahren war ſie häufig hier geweſen. Sie hatte abſichtlich das gute Frühſtücksbrot— mein Gott, warum man immer an ſolche Sachen dachte!— es mar mit gekochtem Schinken belegt geweſen oder mit dicken Scheiben Leberwurſt oder mit Kalbsbraten Ja, damals hatte ſie all dieſe ſchönen Brote oft mit Abſicht zu Hauſe vergeſſen, um bei Frau Riemann „für'nen Jroſchen“, wie ſie ſagte, einen Schuſter⸗ jungen mit Schmalz zu kaufen oder eine Bulette für fünfzehn Pfennig. Solche Buletten gab es über⸗ haupt auf der ganzen Welt nicht, braun und knuſprig, und dazu einen Schuſterjungen. Ja, damals war ſie in der Woche ein paarmal in der Stube mit dem grünen Plüſchſofa geweſen. Aber dann hatts ſie bei dem kleinen Taſchengeld die Groſchen nötiger zu anderen Dingen Sie ſah ſich um. Nun, die Stube war fremd. Aber — wie hatte ſie das damals nicht ſehen können?- über dem Stummen Diener hing ein großer 0 der Garde“. vater. (Fortſetzung folgt.) In der Das Bild war vom Groß⸗ Fortun⸗ Hanan SV Wa Kölner Gen Worm Stutte 1. FC Stüttga Worma 1. S Gru Tud BR 6 1 PVerder n Tyb. Eli 13 Alktort. f Gru Pol. Berli Polizei Schalke Berlin Hinden 28. e Die ſchen J ſtaud, meiſter erſten bei ein andran Wieder ven M mehr: der Be Wal zu m ü geſchalt heimer auf re Fuß ba Das der Be Begrüf tretene ſofort verſchi kommt Flachle raſchur Fortun 4 überm 5 läufer 1 nötige dem 8 Haltun laſſen Düſſel 3 w o haltha Der 9 1. Eck Glück Pfoſte lenda nicht Korrf. liche! dann ſchlägt Torlit zu üb Henütz ſter 9 Wald! ligkei Geſan ken T Ende, nötig ſteht gleich Begit überr Weni einzi, bring geiſti, Siffl. ſchaft Morgen-Ausgabe Montes 27. Apr 136 147. Jahrgang Nr. 192 Waldhof hoch geſchlagen Waldhof gegen Fortuna-Düſſeldorf— Worms und Nürnberg ſpielen 18000 Zuſchauer ſehen im Stadion die:4 (:2) Niederlage des S unentſchieden:2— Chemnitz beſiegt Schalke Gruppe 4 8 Waldhof— Fortuna Düſſeldorſ:0 Hanan 93— EfR Köln:0 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte na Düſſelborf 3 3 0 0 9˙1 6¹0 9 5 888 3 1 1 1•8 3¹ S Waldhof. 3 1 1 1 24 3·98 Kölner ER. 3 0 0 3 0¹⁷ 0¹6 Gruppe 3 Wormatia Worms— 1. FC Nürnberg:2 Stuttgarter Kickers— 1. SB Jena:0 Vereine Spiele gew unentſch verl. Tore Punkte 1. 664 Nürnberg.. 8 2 1 0 9˙9 5˙1 Stüttgarter Kickers 3 2 0 1 4˙4 422 Vormatia Worms. 3 1 1 1 756 318 J. S Jena 0 0 3 29 0¹5 Tud Eimsbüttel— Werder Bremen:6 BR Gleiwitz— Viktoria Stolp:0 Vereive Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Verber Bremen. 3 2 0 1 4·˙2 Ine Gleiwitz. 3 2 0 1 1055 4¹² Töb. Eimsbüttel. 3 1 0 2 4˙7 2˙4 Alktorla Stool 3 1 0 2-11 204 Gruppe 1 Pol. Chemnitz— Schalke 04 32 Berliner SB Hindenburg Allenſtein 31 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Polizei Chemnitz 3 3 0. 6¹⁰ Sgalte 3 3 2 0 1 1024 42 erliner SB 92. 3 1 0 2 519 2˙4 Hindenbg. Allenſtein 3 0 0 3 211 0¹6 + 1 Waldhof fällt zurück . Rannheim⸗Waldhof— Fortuna Düſſeldorf r tcchcrclnte: 04(:2) 831 Die eigenartige Entwicklung der Vorrunde der Deut⸗ ſchen Meiſterſchaft in Gruppe 4 brachte den ſeltenen Um⸗ ſtand, daß, bevor Mannheim überhaupt einen der Gau⸗ meiſter zu ſehen bekam, die Vorentſcheidung bei dem erſten Heimſpiel bereits vor der Tür ſtand. Das mußte bei einigermaßen günſtigem Wetter abermals einen Maſſen⸗ andrang ins Werk ſetzen, der denn auch prompt eintraf. Wieder türmten ſich die Menſchenmauern zu jener ſuggeſti⸗ ven Macht, ohne die Großveronſtaltungen im Fußball nicht mehr zu denken ſind. Mannheim ſteht mit an der Spitze der Beſucherzahlen. Walöhof ſtand vor dem Zwang, dieſes Spiel gewinnen zu müſſe n, ſollte es nicht ſchon auf halbem Wege aus⸗ geſchaltet werden. Ein Unentſchieden konnte den Mann⸗ heimern wohl noch eine gewiſſe Ausſicht laſſen, die aber ooch auf recht unwahrſcheinliche Kombinationen des berühmten Fußballglücks geſtellt war. Der Spielverlauf: Das Spiel, dem wiederum Vertreter der Behörden und der Bewegung beiwohnten, beginnt nach temperamentvoller Begrüßung der Düſſeldorfer durch ihren beträchtlich ver⸗ lretenen Anhang, mit praller Gegenſonne für Fortung die ſofort mit guten Angriffen einſetzt, doch Nachtigall(Mitte), verſchießt. Nach zwei ergebnisloſen Strafſtößen Walohofs kommt Wigols auf kurzen Paß Albrechts zu einem Flachlangſchuß, den Drays, ſich zu ſpät bei der Ueber⸗ taſchung werfend, paſſieren läßt. Mit haltbarem Ball hat Fortuna nach 5 Minuten bereits die Führung,:1. Das übermäßig betonte defenſive Spiel Sifflings als Mittel⸗ läufer läßt vor allem den Waldhofinnenſturm ohne den ubtigen Druck und Rückhalt. Ein Prachtball Kobierſkis aus dem Lauf zieht Drays hervorragend an ſich. Die Zurück⸗ Haltung Sifflings wie die taktiſche Fehlarbeit Schneiders laſſen Bender ſehr freien Spielraum zum Aufbau des Düſſeldorfer Spiels, das zur 1. Ecke der Gäſte führt, Hie Zwolanowſdi kurz ſtoppend flach, und diesmal un⸗ haltbar aus 5 Meter Entfernung verwandeln kann, 022. Der Platzwechſel Heermann⸗Siffling ſcheint verfehlt. Der 1. Eckball Walöhofs wird von Schneider knapp geköpft. Glück hat Drays bei einem Schuß Nachtigalls, der vom Pfoſten prallt und Drays fanggerecht kommt. Auch Mo⸗ lenda kommt bei den Angriffen Albrechts(rechtsaußen) nicht mit, ſo daß bei dem verworrenen Stil Waldhof ohne Korrigierung der Aufſtellung keine Ausſicht auf weſent⸗ liche Aenderung des Spielgeſchehens beſteht. Knapp kann daun Peſch einen Ball am Pfoſten wehren und Janes ſchlägt einen gefährlichen Kopfball Weidingers auf der Torlinie ab. Fortuna hat wider Erwarten ſchwere Lagen zu überſtehen, wobei auch unerlaubte Mittel zur Abwehr benützt werden. Einen Kopfball von Nachtigall aus näch⸗ ſter Rähe holt Drays. Auf der andern Seite läßt ſich Walöhof vorne viel zu ſehr abdecken. Auch in der Schnel⸗ ligkeit iſt die Tordeckung der Gäſte voraus; desgleichen die Geſamtelf in punkto Ruhe auf der Baſis der früh erreich⸗ ten Treffer. So geht die erſte Hälfte ohne Aenderung zu Ende, den Badenmeiſter für die Fortſetzung vor eine un⸗ nötig erſchwerte Aufgabe ſtellend. Nach Seitenwechſel ſteht Waldhof, die Lage immer noch nicht erfaſſend, in der gleichen fehlerhaften Formation wie vorher und kurz nach Beginn kann der unbewachte Albrecht, Drays glakt überrumpelnd, 078 ſtellen. Die Sache ſteht ausſichts los. Wenig nützt es, daß Mayer auf verlorenem Poſten als fſaſt einziges Bollwerk immer wieder Großleiſtungen voll⸗ bringt; dem Waldhofſturm fehlt jede Bindung durch einen geiſtigen Führer und wohl zu ſpät wechſeln nun endlich Siffling und Heermann die Plätze. Gegen eine Mann⸗ ſchaft mit Janes und Bender in der Abwehr drei Tore und den Siegestreffer zu holen, grenzt ſchon an ein Wun⸗ der, das niemand erwartete. Wohl iſt Walöhofs Arbeit jetzt offenſtver und ſpielgerechter, die Abwehr der Gäſte be⸗ kommt mehr Arbeit, aber dieſe ſind im gegebenen Moment vor ihrem Heiligtum verſammelt und verrammeln jede Möglichkeit. Albrecht, der ſtets unbehelligte Rechtsaußen, gibt bei einem ſetner zohlreichen Läufe herein und Na ch⸗ tigall ſchießt kurz und unhaltbar:4. Die Angelegen⸗ heit droht zur Kataſtrophe auszuwachſen, mit der beſtimmt niemand gerechnet hatte. Infolge Geſichtsverletzung ver⸗ läßt Siffling das Feld, was die Ausſicht auf wenigſtens einen Treffer vollends ſchwinden läßt. Es bleibt auch bei dem vorhandenen Stand und der Badenmeiſter geht mit einer ſeiner ſchwerſten Niederlagen vom Platz, deren wei⸗ tere Verſchärfung Drays durch Halten eines ſcharfen Kurz⸗ Flachſchuſſes von Nachtigall verhindert. Die Mannſchaftsleiſtungen Fortuna Düſſeldorf gewann das entſcheidende Treſſen in einem ganz hervorragenden Stil, der auf den alten Grundſatz paßt: daß eine Mannſchaſt ſo ſpielt, wie es der Gegner eben zuläßt. Die Niederrheiner ſtießen auf einen rabenſchwarzen Tag Waldhofs und nützten die Lage konſequent aus. Aber auch im übrigen zeigten die Gäſte hohes ſpieleriſches Können und wirkten die fünf Inter⸗ nationalen Albrecht Bender, Janes, Wigold und Kobierski, non den Kameraden nahezu ebenbürtig geſtützt, wie vielleicht ſelten zuſammen. Einen wirklich ſchwachen Punkt zeigte die Elf nicht, obwohl die etatmäßigen Spieler Hei⸗ bach(Sturmmitte; und Breuer(linker Läufer) fehlten. Nachtigall als Sturmführer entwickelte ſehr gute Qualitäten. Ganz aroß. wie man ſaat, arbeitete der Internationale Albrecht rechtsaußen, der ſelbſt Tore ſchotz und vor allem dieſe mit vorbereitete. Allerdings war die linke Deckungsſeite Waldhofs Pennig— Model(nicht Molenda. der verſehentlich im Verlauf der erſten Hälfte genannt wurde] außerordentlich ſchwach, was damit zu⸗ ſammenhängen mochte, daß Wigold als Nebenmann Albrechts zu ſuggeſtiv auf die gegneriſche Deckung wirkte, was dem letzteren ungewöhnlich Luft ſchaffte. Ausgezeich⸗ net verſah Bender den Mittelläuferpoſten, der„ſeine Orientierung nach hinten wie nach vorn gleichmäßig be⸗ wies. Das iſt Schulung.“ Auch Mehl auf dem rechten Läuferpoſten ſehr aut, beſonders auch im zeitweiligen Schuß. Janes brauchte bei der ausgezeichneten Stützung durch die Läufer nicht ſo in Erſcheinung zu treten. Peſch im Tor hatte bei ſeinen brillanten Vorderleuten keine ſchwere Arbeit. Auch der linke Sturmflügel Kobierski — 3Zwolanowski hatte Faſſon und da die Mannſchaft mit reſtloſem Einſatz kämpfte, im übrigen auch durchweg ſchneller als Woldhof war, konnte bei dem verſteiften Be⸗ harren des Badenmeiſters in ſeiner verfehlten Aufſtellung der Nachmittag auch ſchließlich keinen anderen Abſchluß finden. Der Sieg der Niederrheiner war voll verdient. S V W alöſßhof hielt man vollen guten Geiſtern ver⸗ laſſen als er ſich im Feld mit Sifflina als Mittelläufer und Heermann auf halbrechts formierte. Wenn man von dem Geſichtspunkt ausgeht, daß der Meiſter ſa nicht nur im V ſe, ſondenn in erſter Linie als Repräſentant trat, war das Umſtellen doppelt 1 t. Nachdem Bie lmeier fehlte konnte doch unmöglich auch noch Siffling aus dem Angriff genommen werden. Sein ausgeſprochenes Verteidigerſpiel, das einen Aufbau von hinten heraus unwirkſam laſſen mußte, konnte die Treffer ja auch nicht verhüten helfen. Vorne war Schneider aanz von jeder Direktive verlaſſen und Verlauf wie Ausgang zeigte nur zu deutlich wie es an allen Ecken und Enden haperte. Wie oft ſchon wurde dagegen moniert. Siffling zurückzuziehen. Die ſchließlich kommende Umſtellung erfolgte erſt, als die Karre gänzlich verfahren war. Jedem Einſichtigen mußte das Herz bluten, zu ſehen, wie ſich dieſe Formation vergeblich abmühte und Schlag um Schlag den Boden wegezogen bekam. Immer bleibt es gewagt und ein gerantwortunggeladenes Experi⸗ ment, ausgerechnet zu Entſcheidungsſpielen umzuſtellen. Eine Einzelkritik erübrigt ſich unter der Belaſtung dieſes mißglückten Verſuchs. Hervorgehoben muß aber Mayer in der Verteidigung werden, der ungeachtet der ausſichts⸗ loſen Lage ſeinen Wann ſtellte und von ſeiner gewohnten Leiſtung keinen Zentimeter abwich. Hut ab! Hoffentlich wird dem Meiſter dieſer Tag auf weite Sicht einen wert⸗ vollen Fingerzeig geben. Roſenkranz⸗Gelſenkirchen im großen ganzen vor rund 18 000 Zuſchauern korrekt. A. M. Hanau überlegen Fc Hanau 93— Kölner EfR:0(:0 Der nordͤheſſiſche Meiſter landete in ſeinem zweiten Heimſpiel, das ihn gegen den Meiſter vom Mittelrhein führte, einen glatten und verdienten Sieg. Die 4000 Zu⸗ ſchauer ſahen beiderſeits keine überragenden Leiſtungen, aber es war doch ein ſchnelles und ſpannendes Spiel, in dem lediglich die teilweiſe übertriebene Härte einiger Gäſteſpeeler unangenehm auffiel. Hanau verdankte den Sieg in erſter Linie ſeiner ganz ausgezeichneten Hinter⸗ mannſchaft, die den gegneriſchen Stürmern keine Glegen⸗ :2— Eimsbüttel verliert gegen heit zu erfolgreichen Torſchüſſen gab. In der Läuferreihe war Mittelläufer Weißenborn der Beſte, während im Sturm wieder der alte Kämpe Philippi, allerdings nur als Rechtsinnen, den beſten Eindruck hinterließ. Willführ tat viel für den Aufbau und Mondorf trat als erſolg⸗ reicher Torſchütze in Erſcheinung. Auch die Kölner hatten eine ſtarke Abwehr zur Stelle, in der ſich Torhüter Ber⸗ trand und Verteidiger Schmitz beſonders auszeichneten. In der Läuferreihe kam kein Spieler über ben Durch⸗ ſchnitt hinaus und im Sturm genügte nur Dahmen den Anſprüchen. Schlawitzki wäre nach ihm zu nennen, wäh⸗ rend Rehkeſſel durch überhartes Spiel ſich bemerkbar machte. Die erſte Halbzeit brachte ziemlich verteiltes Spiel. Beide Hintermannſchaften ſpielten ſehr aufmerkſam, ſicher und erfolgreich. Zehn Minuten vor der Pauſe glückte daun den Einheimiſchen der vielbejubelte Führungstreffer, und zwar war es Mondorf, der nach guter Vorarbeit von Philippi einſchoß. Sofort nach dem Seitenwechſel kam Hanau zu ſeinem zweiten Tor. Willführ köpfte den Ball genau zu Philippi, der das Schwarze dann nicht verfehlte. Köln bemühte ſich in der Folge vergebens um eine Ver⸗ beſſerung des Ergebniſſes. Zum Schluß beherrſchte Hanau klar die Lage, aber erſt in der 88. Minute fiel das dritte Tor. Kölns Torhüter konnte einen von Philippi ſcharf geſchoſſenen Ball nur abſchlagen, Mondorf war zur Stelle und ſtellte das Endergebnis her. Schiedsrichter Müller (Frankfurt⸗Griesheim)] leitete das Spiel ganz ausgezeichnet. Punktverluſt des Klubs 1. FC Nürnberg— Wormatia Worms:2(:1 Im Frankfurter Sportfeld erlebten die 20 000 Zu⸗ ſchauer eine von den wenigſten erwartete Ueberraſchung, denn der Südweſtmeiſter Wormatia Worms, der in den bisherigen Endſpielen nicht gerade mit überzeugenden Leiſtungen aufgewartet hatte, konnte dem Favoriten der Gruppe, dem 1. FC Nürnberg, einen Punkt abnehmen, denn das Treffen endete:2(121). Bei herrlichſtem Frühlingswetter, es war dazu noch windſtill, entwickelte ſich ſofort ein ſchönes und faires Spiel. Der„Club“ war anfänglich klar überlegen und lieferte dem Südweſtmeiſter ein Lehrſpiel. Nach 25 Mi⸗ nuten aber kamen die Wormſer beſſer ins Spiel und gli⸗ chen das ſpieleriſche Können der Nürnberger durch grö⸗ ßeren Kampfgeiſt aus. Jeder Spieler ſetzte ſich voll ein und in dem kraftvollen Kampf waren ſie dem großen Gegner nun ebenbürtig. Der„Club“ hatte ſich ſchon ſehr ſchnell gefunden und bereits nach fünf Minuten ſah es por dem Wormſer Tor überaus brenzlig aus. Ebert hatte den Ball verloren, der zu Schmitt kam, aber deſſen Schuß konnte Ebert abwehren, ebenſo verfehlte der Nach⸗ ſchuß von Gußner ſein Ziel. Die Wormſer hatten ſich noch immer nicht gefunden, ihr Spiel wirkte noch recht zuſammenhanglos. 5 Erſt nach einer Viertelſtunde erzwangen ſie den erſten Eckball, der auch gleich eine ſehr gute Torgelegenhett brachte. Gölz hatte den Ball aut hereingegeben. Köhl hatte den Ball wohl gefangen. ließ ihm aber wieder fallen. Buſam ſtand frei vor dem Tore, aber er verſchoß. An⸗ ſchließend ſtießen die Nürnberger energiſch vor. Nach einer ſchönen Kombination kam das Leder zu Schmitt. der eine ſchöne Vorlage an Eiberger gibt. Uneigennützig verlän⸗ gerte dieſer zu Friedel, deſſen kraftvoller Schuß nicht zu halten war. Die Bayern behielten auch weiterhin die Spielführung in der Hand. Die kampfesfreudigen Worm⸗ ſer aber gewannen allmählich immer mehr an Boden, ſo daß das Spiel bald ausgeglichener wurde. Zehn Minuten vor der Halbzeit haben die Bemühungen der Wormſer endlich Erfolg. Ein halbhoher Schuß von Eckert ſand ſein Ziel. Nach der Pauſe änderte ſich das Bild noch mehr. Wormatia war bedeutend kampfkräftiger und energiſcher, während die Nürnberger jetzt ſogar langſam wirkten und im Sturm ſehr ſchlecht zuſammenſpielten. Dreimal hatte Wormatia Gelegenheit, ſogar eine Vorverbeſſerung herbeizuführen, aber Gölz ſchoß die drei Strafſtöße ſedes⸗ mal über die Latte. Ein Strafſtoß für Nürnberg Kiefer hatte an der Strafraumgrenze Hand gemacht— führte durch Oehm mit meiſterhaftem Schuß zum Führungstreffer der Nürn⸗ berger. Der„Club“ ſpielte nun wieder, aber der Kampf verlor an Farbe. Als unſer Nationalſpieler Fath mit einer ſchönen Vorlage bedient wurde, gab es in der Nürn⸗ berger Verteidigung ein Mißverſtändnis und ſchon ſtand das Ergebnis auf:2. Bis zum Schluß gab es dann noch um den Bereinspokal fg Mannheim verliert gegen Phönir-Eudwigshafen:3(:3) Mam muß weit zurückgreifen, um die Spannungen, die dieſem hinter der Brauerei am Samstag nachgeholten Strauß der beiden vorjährigen Meiſter innewohnten, zu entdecken. Unter ſeltenem Mißgeſchick mußte der Badiſche Meiſter von dem damals in Hochform ſtehenden Südweſtvertreter zwei herbe Niederlagen im Stadion hinnehmen. Da die Links⸗ rheiner noch immer ohne Klett, Lindemann und Degen ſtehen, lag die Vermutung nahe, daß Bfgk diesmal den Spieß umzukehren in der Lage ſein werde. Um ſo größer war die Ueberraſchung und Enttäuſchung, den vollſtändig angetretenen Exgaumeiſter auf eigenem Platz gleich im erſten Pokalgang unterliegen zu ſehen. Geht man der Sache im weſentlichen auf den Grund, kommt man zu dem Ergebnis, daß BfR zweifellos die nun der Bezirksliga verfallenen Ludwigshafener unterſchätzte, denn anders iſt die ohne jeden kämpferiſchen Elan durchgeführte erſte Spielhälfte nicht zu verſtehen. Erſt nach dem 08 des Phönix, das heißt nach Seitenwechſel, als es bereits zu ſpät war, legten ſich die Mannheimer in die Riemen, um dann natürlich auf einen abwehrbereiten Gegner zu ſtoßen, dem es in der Hauptſache darum zu tun war, den Sieg über die Strecke zu bringen. Für die Ludwigshafener zeigt aber das knappe Schlußergebnis, daß es gewagt war ſich durch den ein⸗ ſetzenden Druck des VfR in Verteidigungsſtellung zurück⸗ zuziehen, denn viel hätte nicht gefehlt, und das Unentſchie⸗ den wäre fertig geweſen, was durch den Einbruch der Däm⸗ merung aber keine Verlängerung erlaubt, und ſomit eine Nachholung ſpäter notwendig gemacht hätte. Das zweite⸗ mal wäre aber nach der erlangten Erkenntnis des VfR der Ausgang doch wohl zweifelhaft geweſen. Im übrigen hat Phönix den Sieg verdient, ſchon durch feinen weit größeren Kampfeinſatz. Das Hentertrio mit Zettl und den beiden Neumüller ſchlug ſich ſehr gut: des⸗ gleichen die Läuferreihe, die kaktiſch richtig arbeitete, nur vermißte man bei Hörnle auf dem Mittelläuferpoſten nach Seitenwechſel die machhalligere Stützung des Sturms. In dieſem ſelbſt ſtach der wendige Rihm am rechten Flügel hervor, der ſeine Aktionen auch ſinngemäß abſchloß: er ſchoß ausgezeichnet. Die Verbinder traten weniger in Ex⸗ ſcheinung und halfen hinten viel aus. Dattinger als Sturmführer zirkelte reichlich mit dem Leder, auch wenn ſeine Leute gut ſtanden. Statter am linken Flügel hatte gute Momente, aber nicht mehr den früheren Schlag. Was Phönix an eigentlicher Kombination infolge des Fehlens erprobter Spieler eingebüßt. erſetzte er durch Energie und Siegeswillen. g Bei VfR, der wie geſagt vollſtäudig antrat und ſomit gewiſſen Gerüchten den Boden entzog, fiel das etwas lahme Spiel vor Halbzeit auf. Das Schlußtrio hielt ſich aut, nur wäre der dritte und entſcheidende Treffer(Statter) von Bartak bei voller Konzentration zu meiſtern gewefen, aller⸗ dinas wurde vor ihm ſchon Schalk von dem Anareifer ge⸗ ſchlagen. Das zweite Tor war ein typiſcher Fall, wie eine Tordeckung bei Strafſtoß ſich nicht ſtellen ſoll. Dem Hüter war jede Ausſicht genommen. Am erſten Treffer war kaum etwas zu ändern. Die Läuferreihe kam nicht immer mit und belaſtete ſo die eigentliche Abwehr. Der Sturm hatte in Simon, Spindler und Striebinger die beſſeren Leute. Adam arbeitete nicht ſo zügig wie ſonſt auch Langenbein kam wenig zur Geltung. Daß aber trotzdem bei recht⸗ zeitigem vollen Einſatz ein anderes Ergebwis heraus⸗ gekommen wäre, zeigte der ſchließliche knappe Ausgang. Auf guten Flankenwechſel Statten Rihm kommt Phönix durch tadelloſen Schuß des letzteren in Führung. Ein raffiniert getretener Strafball desſelben Stürmers er⸗ höht auf:2 und unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff ſtellt Statter der den vergeblich angreifenden Schalk ſtehen läßt, aus 20 Meter Entfernung:3. Ohne Pauſe geht es weiter und ſetzt Bſek num endlich Druck. Doch Phönix verteidigt maſſiert, wird aber ſchließ⸗ lich unſicher. Durch Eindrücken eines Striebingerſchuſſes von ſeiten Langen bein heißt es 123 und ſchließlich unter dramatiſchen Schlußſzenen durch Adam 223. Strößner⸗Heidelberg konnte als Spielleiter dies⸗ mal nicht ganz überzeugen. Beſuch gut. A. M. Bremen:6 einen packenden Kampf, jede Mannſchaft wollte noch den Siegestreffer anbringen. Köhl wehrte einen Strafſtoß durch Fauſten ab, auf der anderen Seite waren Torhüter Ebert und die Verteidiger Winkler Fröhlich auch nicht mehr zu überwinden.— Der Club war techniſch zwar beſſer, der Innenſturm jedoch zu langſam, Köhl zeitwetiſe unſicher, Worms war überaus kampfkräftig, die Hintermannſahaft und Mittelläufer Kiefer ſehr gut.— Schiedsrichter Graf (Bonn). Stuttgart ſiegt knapp Stuttgarter Kickers— 1. SV Jena:0(lech D Meiſterſchaſtsendſpiel zwiſchen den Stuttgarter Kicke und dem 1. SV Jena, das auf den Si mauer Wieſen in Eßlingen zum Austrog kam, erfüllte wicht die hohen Erwartungen der 7000 Zuſchauer. Beide Marmiſchaf⸗ ten lieferten ein klaſſenarmes Spiel und kamen nie richtig auf Touren, woran aber vielleicht auch der etwas enge Platz Schuld trägt. Im allgemeinen hatten die Schwaben in der erſten Halbzeit ein kleines Plus, was auch ihren knappen:0(110) Sieg rechtfertigt. Ausſchlaggebend hier⸗ für war das größere Können der Kickersläuferreſßße, die auch den Hauptonteil an der zeitweiſe leichten Feldüber⸗ legenheit der Stuttgarter hat. Das einzige Tor des Tages fiel in der 37. Minute durch Merz. Die Kickers hatten wohl die von Pöttinger trainierten Mitteldeutſchen etwas unterſchätzt, Die Mannſchaft er⸗ reichte nie ihr ſonſt ſo zügiges Spiel, es machte ſich aller ⸗ dings auch der etwas enge Raum des Eßlinger Platzes nachteilig bemerkbar. In der Angriffsreihe kamen die Innenſtürmer nicht richtig zum Zug, ſie konnten ſich gegen die maſſive Abwehr der Mitteldeutſchen nicht durchſetzen. Nur Merz ließ einige ſchöne Schüſſe los. Die Flügelſtür⸗ mer vollbrachten noch die beſten Leiſtungen. Glänzend in Fahrt war die Kickersläuſerreihe. Sowohl die Seitenläufer Link und Handte als auch Ribke als Stopper für den Gäſteinnenſturm erfüllten ihre Aufgabe beſtens. Die Hin⸗ termannſchaft wirkte dagegen etwas unſicher. Die Mitteldeutſchen ſpielten in körperlich guter Ver⸗ ſaſſung. Durch Schnelligkeit und Einſatz glichen ſie das techniſch überlegene Spiel der Kickers aus. Die Verteidi⸗ gung mußte erſetzt werden. Dafür gingen die ſonſt Läufer ſpielenden Kleinſteuber und Paul zurück. Mit Torwart Günther waren ſie der beſte Mannſchaftsteil. Mittelläufer Werner hielt das Ganze famos zuſammen und erwies ſich in Aufbau und Abwehr als ein Klaſſenſpieler.: Recht ö ſchwach wirkte der Angriff, obwohl die Flügelſtürmer Symon und Schipphorſt zeitweiſe recht gut durchkamen. edsrichter Unverfehrt⸗Pſorzheim leitete gut. Shleſienmeiſter in Schußlaune Vorwärts⸗Raſen Gleiwitz— Viktoria Stolp:0 Viktoria Stolp hatte nach dem beachtlichen Unentſchie⸗ den gegen Eimsbüttel das Pech, in Hindenburg auf einen in großer Form ſpielenden Vorwärts⸗Raſenſportperein Gleiwitz zu treffen. Rund 12 000 Zuſchawer mögen es ge⸗ weſen ſein, die den:0(:0) ⸗Erfolg des Schleſienmeiſters miterlebten. Vor allem war es der Gleiwitzer Angriff, der endlich einmal wieder ein zügiges Kombinationsſpiel und den lange vermißten Torhunger zeigte. Bereits bei der Pauſe ſtand Stolps Niederlage feſt. In der 22. Mi⸗ nute brachte der Halblinke Piſchzek die Schleſier in Füh⸗ rung. 4 Minuten ſpäter hieß es bereits durch den Halb⸗ rechten Breitkopf:0 und in der 36. Minute verwandelte Piſchzek auf genaues Zuſpiel von Morys zum 30. Nach dem Wechſel dauerte es erſt einige Zeit, ehe Gleiwitz ins Spiel kam. Breitkopf erhöhte in der 63. Minute auf 470 und in der 77. Minute ſchließlich fiel das letzte, aber zu⸗ gleich ſchönſte Tor des“ Tages durch Piſchzek, der einen Ball ſofort aus der Luft einſchoß. Gleiwitz war in techniſcher Beziehung leicht überlegen, zeigte vor allem aber das er⸗ folgreichere Angriffsſpiel. Bis auf den Rechtsaußen Win⸗ ſchek gab es keinen Verſager. Stolp hatte in dem Nach⸗ wuchstorwart Dettlaff, dem linken Verteidiger Albrecht und dem Mittelſtürmer Habermann ſeine beſten Spieler. Erſter Sieg von Verlin Berliner SW 92— Hindenburg Allenſtein 31(:0) In der Gruppe 1 konnte nun auch Brandenburgs Mei⸗ ſter BSW 92 ſeinen erſten Sieg in den Gruppenendſpielen feiern. Hindenburg Allenſtein wurde zwar:1(:0) ge⸗ ſchlagen, dem Spielverlauf nach jedoch iſt das Ergebmis um ein Tor zu hoch ausgefallen. Die Soldaten hatten in dem Mittelſtürmer einen glatten Verſager, der die beſten Tor⸗ gelegenheiten ausließ und das Zufammenſpiel mehr ſtörte als nützte. Außeddem war auch der Rechtsaußen Lützow nicht auf voller Höhe. In der Läuferreihe übervagte Göde, die Verteidigung war gut, der Torwart war an den en Treffern der Reichshauptſtädter nicht ganz ſchuldlos. Die Berliner traten wieder ohne die noch verletzten Reitz, He⸗ werer 2 und Morokutte an. Sie waren techniſch über⸗ legen und gewann ſchließlich dadurch den Kampf. Schon in der dritten Minute ſchoß Simon 2 nach einem Fehler des Allenſteiner Torhüters das erſte Tor. Dann kamen die Sordaten zu einer Ecke. Anſchließend mußte der Allenſteiner Hüter einige ſcharfe Schüſſe halten. Nuf beiden Seiten brachten mehrere Ecken nichts ein. Nach der Pauſe verſtärkten die Soldaten das Tempo, das Spiel war ſchnell und lebhaft. In der uu. Minute war der Tor⸗ hüter der Oſtpreußen wieder weit herausgelauſen, ſo daß Simon 2 auf:0 erhöhen konnte. In der 18. Minute konnten dann die Soldaten das Ergebnis verbeſſern, als Holzhaus den Linksaußen Kopitzke im Strafraum regel⸗ widrig geſtoppt hatte. Der Elfmeterball wurde zwar ab⸗ gewehrt aber im Nachſchuß verwandelte Mohr ſicher. Die Hoffnungen der Oſtpreußen wurden aber endriltig zunichte gemacht, als Berner in der 38. Minute ein drittes Tor für die Reichshauptſtädter erzielte. Deutſche Billardmeiſterſchaſt Am dritten Tag der Deutſchen Meiſterſchaften im Bil⸗ Jard auf Cadre 35/2 in Oberhauſen war der Beſuch aus⸗ gezeichnet. Bei den Spielen am Freitag ſchlugen ſich Halbach⸗Wuppertal und Kaiſer⸗Plauen hervorragend. Zwi⸗ face beiden wird am Samstag auch die Entſcheid ung fallen. Die Ergebniſſe: Halbach⸗Wuppertal. 1 Bolz⸗Köln 300287(Durch⸗ ſchuitt 20/Höchſtferie 68), Halbach— Egnor⸗Berlin 300:24 (20/128) Kafſer⸗Plauen— Bolz 300:182(14.29/54), Kaiſer gegen Klever⸗Berg. Gladbach 300237. Koch⸗Köln gegen Böcker⸗Wuppertal 300:247(.00%), Mauelshagen⸗ Wuppertal— Klever 990:178(16.67%), Mauelshagen Koch 300:186(10.71/45). 8. Seite/ Nummer 192 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 27. April 1936 um die deutſche Handballmeiſterſchaft Gruppe 1: Poſt Oppeln— Hindenburg Biſchofsburg 10:8 Me TA Leipzig— Berliner SV 92:7 Gruppe 2: Poſt Haunover— MS Magdeburg:14 KTV Stettin— Oberalſter Hamburg 6115 Gruppe 3: Spög Fürth— TW Altenſtabt:5 Hindenburg Minden— TVa Obermendig 10:4 Gruppe 4: Kurheſſen Kaſſel— Raſ. Mülheim 9114 Darmſtabt— SW Waldhof:6 Gruppe 1: Me Leipzig führt Die Leipziger Soldaten haben ſich in ihrer Gruppe einen wertvollen Vorſprung geholt. Nach hartem, wechſel⸗ vollem Kampf ſchafften ſich die Soldaten einen knappen, aber wertvollen:8⸗Sieg, der ihnen die Führung und da⸗ mit auch wohl den Sieg in dieſer Gruppe ſicherte. Oppelns Elf ſchlug Biſchofsburg ſicher mit 10:5 Toren. Gruppe 2: Der deutſche Meiſter ſiegt ſicher Die beiden Favoriten Oberalſter und WSW Magdeburg haben auch an dieſem Sonntag ihre Spiele ſicher gewon⸗ nem. Die Hamburger hatten in Stettin nicht allzuviel zu ſchlagen. Mit 15:6 blieb die Theilig ſicher in Front. Die Oſtpreußen ſind doch ſchwächer, als man erwartete. Der Deutſche Meiſter gaſtierte in Hannover. Der 7114⸗Sieg gibt Zeugnis von dem ernſten Willen des Meiſters, ſeinen Titel mit Epfolg zu verteidigen. Gruppe 3: Hindenburg⸗Minden an erſter Stelle. Der Ueberraſchungsſieger des Vorſonntags TV Ober⸗ mendig konnte in Minden bei der Soldatenelf nicht die erwartete Rolle ſpielen. Der Neuling war dem Zweiten der letzten Meiſterſchaftsſpiele in keiner Phaſe des Spiels gewachſen. Mit 10:4 ſiegten die Weſtdeutſchen ſicher und haben damit ihre Anwartſchaft auf den Gruppenſieg be⸗ hauptet. Fürth mußte gegen Württemberg alle Reſerven einſetzen, um mit viel Glück einen äußerſt knappen Sieg landen zu können. Gruppe 4: MSW Darmſtadt und Mülheim behaupten ſich In unſerer Gruppe kämpft Waldhof mit Pech. Die Er⸗ ſatzgeſtellung zweier etatmäßiger Spieler konnte trotz er⸗ höhten Eifers nicht ausgeglichen werden. Mülheim be⸗ zwang Faſſel ſicher und ſteht nun mit den Darmſtädtern im Endkampf. MS Darmſtadt— Sportverein Waldhof:6 Nach dem unglücklichen Start des badiſchen Meiſters war man auf das zweite Spiel des Meiſters ſehr geſpannt. Einmal war es für die Waldhöfer die wohl letzte Gelegen⸗ heit die Mülheimer Scharte auszuwetzen, und dann ſollte auch gezeigt werden, daß das mäßige Spiel gegen Mülheim im Sturm eine vorübergehende Erſcheinung war. War man im badiſchen Ländl noch immer voller Vertrauen zu den Blauſchwarzen, ſo ſahh es im eigenen Lager nicht gar ſo voſig aus. Die Verletzung, die ſich Weigold in der erſten Halbzeit am Vorſonntag zugezogen hatte, hatte einen Blut⸗ erguß zur Folge. Zu allem Ueberfluß meldete ſich auch noch Zimmermann, der gute Außenſtürmer verletzt, ſo daß man wenig Ausſichten hatte, dieſes Spiel in der ehe⸗ maligen Hochburg gut durchzuſtehen. Noch am Vortag war nicht bekannt, ob Weigold und auch Zimmermann mit von der Partie ſein können. Ganz im Gegenſatz hierzu war im Lager der Militärſportler die Lage bedeutend roſiger, A8 die Mannſchaft auf die Mitwirkung Sommers rechnen urfte. Die Befürchtungen im Waldhoflager trafen feider ein. Als wir nach einer herrlichen Fahrt über die Autobahn in der ſchönen Reſidenzſtadt ankamen, war eine der erſten, die wir begrüßen konnten, die kleine Waldhofkplonne mit ihrem Begleiter Schüfer. Zimmermann und Weigold konnten nicht mitmachen. Das war eine ſtärke Belaſtung für die Elf. Rutſchmann ſpielte im Sturm auf Halb, eck A und Zimmermann 2 Läufer. Auf der Tri⸗ hüne war alles vertreten, was im Sport einen Namen hat und ſich mit ihm verbunden fühlt. Viele Soldaten be⸗ finden ſich unter den—4000 Zuſchauern. Eine Muſik⸗ kapelle— wir ſind ja Gäſte des Militärſportvereins In⸗ fanterieregiment 93— ſorgt für die Unterhaltung. Spannung liegt über dem in ſtrahlendem Sonnenſchein ſich präſentierenden Gelände der Soldaten, als Schieds⸗ richter Schlund⸗Hannover die Mannſchaften ins Feld führt. Das Militär kommt bis auf Pfeifer komplett, alſo mit einem Sturm Rotermerb, Spalt, Sommer, Leonhardt, Huber. Lauter Beifall begrüßt die Elf bei Beginn des Spiels, der zum Orkan anſchwillt, als ſchon noch wenigen Minuten Leowhardt an die Latte knallt und man im Felde ſchon Tor geſehen hatte. Aber auch unſere Blau⸗ Schwarzen ſind heute da. Meſſel wehrt zur Ecke, Lang wirft ſcharf, aber Keimig kann holten. Ein Strafball wird unſerer Mannſchaft zum Verhängnis. Leonhardt wirft ſcharf ein. Bedrohlich ſieht es aus, als eine Minute ſpäter eine typiſche Darmſtädter Kombination von Hemſelben Spieler mit Erfolg abgeſchloſſen wird.:0 ſteht es ſchon noch fünf Minuten. Das Darmſtädter Publikum jubelt. Aber dennoch ſieht man, daß die Mannen des badiſchen Meiſters ſich etwas vorgenommen haben. Immer wieder rennen ſie gegen die Darmſtädter Verteidigung cha, die im Gegenſatz zu den Mannheimern ſich ſtets auf Halten ver⸗ legt. Spengler wirft zum:2 ein. Wieder iſt Spengler am Ball. aber Kelmig, der Held des Tages, hält. In der 14. Minute kann Sommer zum 311 durch Strafwurf ein⸗ werfen, nachdem unſere Deckung nicht ſchnell genug ge⸗ ſtanden hat. Spengler trifft dann nur die Latte. Würfe von Heiſeck und Lang werden eine Beute des vorzügliche Darmſtädter Hüters. Als Waldhofs Hintermannſchaft, in der heute Henninger ſehr langſam wirkt, wieder einmal Überſpielt iſt, heißt es durch Rotermel:1. Herzog kann durch Strafwurf dieſes Tor aufholen. Spengler trifft wie⸗ der nur die Latte. Inzwiſchen läuft ſich der Sturm, der itbrigens der beſte Mannſchaftsteil der Darmſtädter war, geitweiſe tot. Leonhart, der erfolgreichſte Stürmer kann nach Kombination auf:2 erhöhen, aber eine Pracht⸗ leiſtung Spenglers, der heute bedeutend beſſer in Fahrt iſt, kann kurz vor dem Wechſel auf 573 ſtellen. In der Pauſe hat die Waldhofmannſchaft mit Erfolg umgeſtellt. Zimmermonn 2 ſpielt Rechtsaußen, Rutſchmann iſt in die Läuferreihe zurückgegangen. Mit dem Anpfiff ſetzt ſich Waldho' in des Gegners Hälfte feſt und iſt in der zweiten Spielhälfte immer leicht überlegen, aber die unreiſe Abwehr Darmſtadts, die immer und immer wie⸗ der ihr Heil im Halten ſucht, läßt keine Erfolge zu. Son⸗ derbarerweiſe läßt der wenig gefallende Schiedsrichter die⸗ ſos Halten zu und verwarnt lediglich faſt alle Spieler. Mitten aus einem Waldhofangriff heraus kommt der Mili⸗ tärſportverein durch Leonhardt zum 6. Treffer. Auf der Gegenſeite hat Waldhof Pech. Keimig iſt auf dem Poſten und kann zur Ecke wehren. Leonhardt konn von Henninger nicht gehalten werden und 718 ſteht die Partie. Derſelbe Spieler kann auf:3 erhöhen. Leonhardt, wohl der Schwerſte im Sturm ber Militärſportler, befand ſich heute in glänzender Verfaſſung. Er verſtond es immer wieder, ſich freizuſpielen und ſtellte die wirklich hervorragende Waldhofverteidigung Müller⸗Schmidt auf harte Proben. Beim Stand von:3 ſcheint Waldhof geſchlagen. Aber nun ſetzt unſer Meiſter die letzten Reſerven ein. Immer und immer wieder verſucht man, durchzukommen. Spengler kann einen Strafwurf zum 4. Gegentreffer verwandeln. Dann iſt Zimmermann 2 freigeſpielt, und den 5. Gegen⸗ treffer kann Keimig nicht verhindern. Als nun Heiſeck nach überlegtem Durchſpiel gar noch ein weiteres Tor aufholen kann, kehrt bei den Platzherren eine leichte Beſorgnis ein. Das Spiel wird bangſam härter. Leider werden auch nun in den letzten Minuten die Wald⸗ Ufer, die gerade durch ihre Foirneß und anſtändige Spiel⸗ weiſe angenehm von der Gegenſeite abſtachen, etwas härter. Mitten in der Drangperiode der Wal er geringt den auf Zeit ſpielenden Militärſportlern durch Sommer noch ein 9. Tor und mit:6 iſt unſer Meiſter geſchlagen. Unglücklicherweiſe läßt ſich Schmidt auch noch zur Reklama⸗ tion hinreißen, die den Schiedsrichter zu ſeiner Heraus⸗ ſtellung veranlaßt. Die Darmſtädter hatten einen hervorragenden Sturm zur Stelle. Er allein entſchied das Spiel zu ſeinen Gun⸗ ſten. Neben ihm muß aber im gleichen Atemzug der tüch⸗ tige Torhüter Keimig genannt werden. Bei Waldhof war heute der Sturm beſſer als vor acht Tagen, aber dennoch machte ſich dos Fehlen von Zimmer⸗ mann ſtark bemerbbar. J BfR— TV 46 14:8(:4) Als Vorſpiel des Fußballpokalſpieles der Raſenſpieler gegen den Ludwigshafener Phönix ſtieg die Begegnung gwiſchen obigen beiden Vereinen. Die Turner hatten in ihren letzten Verbandsſpielen eine achtbare Leiſtung ge⸗ zeigt, waren bis auf den zweiten Tabellenplatz vorgerückt, nachdem ſie vorübergehend in der zweiten Hälfte rangiert hatten. Man war alſo ſchon geſpannt auf ſes Zuſam⸗ mentreffen; zudem die Turner im Januar die Raſenſpie⸗ ler ſo ſang⸗ und klanglos bei dem Hallenturnier ausge⸗ ſchaltet hatten. Die 46er kamen zwar nicht in ihrer beſten Beſetzung, aber was einen Namen hatte, war dabei. VfR mußte Mäntele erſetzen, erſchien aber ſonſt in beſter Auf⸗ ſtellung. Als Unparteiiſcher war Soldner⸗MFC 08 zur Stelle. Vom Spielgeſchehen ſei kurz geſagt, die Raſenſpieler begannen mit einem prächtigen Spurt.:1 waren die Turner bald geſchlagen. Bis zum Wechſel hieß es nur noch 624. Wenige Minuten nach Wiederbeginn gelang den eifrigen 46ern ſogar der Ausgleich,:7. Dann aber be⸗ herrſchten wieder die Platzherren eindeutig das Feld und ſiegten ſchließlich 14:8. Man darf dabei ſagen, daß auch die Höhe des Reſultates dem Spielverlauf gerecht wird. Die Mannſchaften boten zeitweiſe ſehr guten Handball. Nur ſchade, daß ſoviel Schatten bei all der vielen Sonne war. Da wurde eben ſchön zugeſpielt und ſchon im näch⸗ ſten Gegenzug wollte man mit dem Kopf durch die Wand. Ueberraſchend ſchwach muß der Sturm der Turner be⸗ zeichnet werden. Nicht ſpieleriſch, aber geiſtig. Da ſind einige tüchtige Könner belſammen, aber dennoch verſucht man innen oder gar allein durchzukommen. Da zeigte der blaue Sturm doch weſentlich beſſere Leiſtungen im Angriff. Aber auch hier ſind große Mängel zeitweiſe aufgetreten. Die Mannſchaften ſuchen noch, ſind im Aufbau noch nicht fertig. Man hat wohl etwas gelernt, aber das ſitzt noch nicht; im Augenblick der Gefahr oder wenn nicht lange Zeit zum Nachdenken iſt, verſagte man noch. Unſchön wirkt das Halten, auf das ſich beide Teile verlegten. Warum denn immer erſt den Gegner angreifen, wenn er im Beſitz des Balles iſt? Das gilt beſonders für die blaue Hintermannſchaft, die ſich immer im Rückzug befand und erſt im Strafraum angriff und da eben manchen Freiwurf verſchuldete. Die beiden Torwarts waren gut, der der Turner etwas beſſer. Wenn man aber einen 13⸗Meter⸗ Ball gehalten hat, dürfte es nicht vorkommen, daß man beim Abwurf dem Gegner den Ball in die Hand wirft, wie es Schneider vom VfR tat. Als Fazit darf man ſagen, daß die Raſenſpieler im Kommen ſind, beſonders ſchlägt die Jugend gut ein. 46 konnte heute nicht überzeugen. Im geſamten hat das Spiel ſehr gut gefallen und der Beifall am Schluß galt nicht nur dem Sieger, ſondern auch dem Unterlegenen. Die Spiele der badiſchen Gauliga Phönix Karlsruhe— Bfd Neckarau:0 Karlsruher FB— Germania Brötzingen 111 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Sp Waldhof 9 12 1 4 25:9 I. FC Pforzheim. 18 11 2 5 2412 Vfk Mannheim 18 7 6 5 20.16 Karlsruher FV 18 8 4 6 20.16 Germania Brötzingenl7 6 4 0 16:18 Vis Neckarau 16 6 3 7 15˙17 Amicitia Viernheim 17 5 5 7 15.19 VfB Mühlburg 18 4 7 7 15:21 FC Freiburg 18 6 3 9 15:21 Phönix Karlsruhe 17 2 5 10.25 Karlsruher FV— Germania Brötzingen:1(:0) Das letzte Punktetreffen des Kc hatte 1200 Zuſchauer angezogen, die ein äußerſt flottes und großenteils ſehr ſchönes Spiel ſahen. Brötzingen verlegte ſich von Anfang an auf eine ſtarke Abwehr. So hatten es die Einheimi⸗ ſchen auch ohne Damminger und Wünſch leicht, faſt immer im Angriff zu liegen, was auch ſchon im Eckenverhältnis von 11:4 für den K ſich ausdrückt. Durch geſchickte Ver⸗ teidigung konnten die Brötzinger ihr Tor bis zur Pauſe rein halten. Vier Minuten nach Seitenwechſel kamen aber die Platzbeſitzer durch einen Hände⸗Strafſtoß von der Strafraum⸗Grenze aus durch Rapp zur Führung. Der Gäſteſturm, in dem ſich Hörrmanns Fehlen doch auswirkte, fand ſich dann beſſer zuſammen. Ein überraſchender Vor⸗ ſtoß ergab durch den Rechtsaußen Birkenmaier denn auch den Ausgleich. Schiedsrichter Lang(Mannheim) amtierte gut. Phönix Karlsruhe— VfL Neckarau:0(:0) Die wenigen Zuſchauer, die bei herrlichem Wetter das Phönixſtodion aufgeſucht hatten, erlebten eine angenehme Ueberraſchung. Die Einheimiſchen lieferten ein hervor⸗ ragendes Spiel. Abgeſehen vom Linksaußen Joram be⸗ fanden ſich alle Spieler in einer geradezu glänzenden Ver⸗ faſſung. Neckarau enttäuſchte ſtark, gut war nur Torwart Dieringer, der eine höhere Niederlage verhinderte. Phönix war techniſch weitaus beſſer und hatte das Spiel jederzeit in der Hand, nur zu Beginn der zweiten Hälfte war Neckarau leicht überlegen. Die Tore ſchoſſen in der dritten Minute Graß, in der 30. Minute Föhry, in der 64. Min. wieder Graß und ſchließlich(88. Min.) Noe.— Bräuti⸗ gam⸗Freiburg leitete gut. Das letzte Spiel in Bayern ASW Nürnberg— Fc München 210(:0) Zum letzten bayeriſchen Gauligaſpiel hatten ſich in Nürn⸗ berg nur etwa 400 Zuſchauer eingefunden. Beide Mann⸗ ſchaften boten nur ſchwache Leiſtungen. Der ASV war im Feldſpiel überlegen. Münchens Sturm wirkte vor dem gegneriſchen Tor direkt hilflos. Die Nürnberger hätten eher noch höher gewinnen können. Durch Hübſchmann gingen ſie in der 7. Minute in Führung; der gleiche Spieler erhöhte zehn Minuten nach der Pauſe auf:0. Eine weitere Ausſicht in Geſtalt eines Faulelfmeters wurde von Hirſchmann vergeben. Blätte(Würzburg) war ein guter Leiter. ſt eee Sandhofen Hockenheim— Sandhofen:4 Neulußheim— Käfertal:4 Heddesheim— Ilvesheim 32:5 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte SpVg Sandhofen 21 14 5 2 33:9 SC Käfertal. 22 14 3 5 31:13 Germ. Friedrichsfeld! 9 5 75 23.19 VfTug fFeudenheim 20 8 41 5 7 Olympia Neulußheim 19 11 2 6 Alemann. glvesheim 20 9 4 7 08 Hockenheim 19 6 7 6 Phönix Mannheim 20 8 3 9 Heddesheim 21 5 5 11 08 Mannheim 18 6 3 9 Sp. Seckenheim.. 19 2 5 12 Rheinau 20 1 15 Hockenheim— Spyogg. Sandhofen:4(:0) Es hat heuer lange genug gedauert, bis daß auch in der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt der diesjährige Meiſter er⸗ mittelt war. An dieſem letzten Aprilſonntag ſind endlich die Würfel gefallen und kein anderer und kein geringerer als die Spogg Sondhofen hat dieſe Schlacht gewonnen. Mit der Spogg Sandhofen iſt die Mannſchaft Meiſter geworden, die das einheitliche Können an den Tag legte, und wenn die Leute aus Mannheims Norden auch wirklich einmal einen ſchwachen Tag dazwiſchengeſchaltet hatten, ſo woren ſte doch bereits ſchon acht Tage ſpäter wieder in beſter Spiellaune und überbrückten vereinzeltes ſchwächeres Kön⸗ nen durch um ſo überzeugendere Leiſtungen. Die kleinen Formſchwankungen verſtand man eben entſchieden beſſer zu überſtehen, als dies beiſpielsweiſe die liebe Konkurrenz aus Käfertal und Feudenheim kertigbrachte. Wie ſehr die Sandhöfer den Meiſtertitel verdient haben, das haben ſie nicht zuletzt aber auch durch ihren glänzenden Start in der Vereinspokalrunde bewieſen. Ein Sieg in Schwetzin⸗ gen wollte genau ſo geſchafft ſein wie der jüngſte eindeu⸗ tige Erfolg gegenüber der Gauklaſſenelf von Amieitia Viernheim. Und wenn ſolche Arbeit gelingt zu einer Zeit, wo man, gewiſſermaßen abgerackert, die letzten Verbands⸗ ſpielrunden noch durchzuſtehen hat, dann darf man reſt⸗ los und neidlos dieſer tapferen Elf Sandhofens den Mei⸗ ſtertitel zuerkennen. Sandhofen hat in dieſem Jahre tüch⸗ tig auf die Zähne gebiſſen, hat ſich zähe gehalten gegen⸗ über einem Troß von Mannſchaften, die ſozuſagen nur um einen Bruchteil zurück blieben. Die Rolle des ewigen Zwei⸗ ten wollte man nicht noch ein weiteres Mal ſpielen, man hat gekämpft, iſt Meiſter geworden und iſt damit zugleich in die nächſte Nähe des Platzes an der Sonne gekom⸗ men. Schon die nächſten Sonntage werden die Sandhöfer vor noch ſchwerere Aufgaben ſtellen und man darf Heſſen gewiß ſein, daß die Leute aus Mannheims Norden auch in den Aufſtiegskämpfen eine gute Figur machen werden. Die Sand höfer haben einſt unter der Aera Staatsmann dem Mannheimer Fußball Ehre gemacht, und früher oder ſpäter, als die Elf mit Baier, Weickel, Berberich, Witte⸗ mann 1, Kiechle uſw. beſetzt war, da hatte man es gleich⸗ falls zu anſprechenden Leiſtungen gebracht. Möge der Geiſt von einſt für die Sandhöfer Schrittmacher ſein für eine neue Epoche in deren heimiſchem Fußball und für den Mannheimer Fußball im beſonderen. Dieſes letzte Spiel in Hockenheim ſah den neuen Meiſter nicht in beſter Fahrt. Eine ſtarke Nervoſität in der erſten Halbzeit befiel ſaſt die ganze Mannſchaft, und wäre man hinten nicht gar ſo eiſern geweſen, ſo hätten die Sandhöfer gar leicht ein blaues Wunder erleben können. Hockenheim erreichte in der erſten Halbzeit nicht nur die 110⸗Führung, man hatte Gelegenheiten zu einem zählbaren Abſtand in Fülle. Erſt im zweiten Teil des pieles, mit dem be⸗ greiflichen Nachlaſſen der verausgabten Hockenheimer, denen diesmal die ſtärkſten Stützen, nämlich ihre beiden Außenſtürmer, fehlten, kam Sandhofen beſſer in das Spiel. Mit dem Ausgleich von Er bächer war die Nervoſität gefallen, von der insbeſondere der gute Matka ſo ſtark ergriffen war, und als bald darauf Vogel kür Sandhofen die Führung holte, da waren die Leute um Klumpp für den Reſt in ihrem Element. Noch einmal zeichnete ſich Vogel in die Torſchützenliſte ein, und dem ſtämmigen Dörr war es vorbehalten, im Anſchluß an eine Ecke:1 zu mar⸗ kieren. Das Spiel ſelbſt bewegte ſich trotz der ſommerlichen Wärme in flotten Bahnen. Es wurde beiderſeits mit vollem Einſatz ans Werk gegangen, und wenn man ſtellen⸗ weiſe mitunter auch recht hart kam, ſo war dies mehr ein Zeichen der allgemeinen Nervoſität, die in der erſten Halb⸗ zeit das Spiel ſtork beeinflußte. Etwa 600 Zuſchauer gingen lebhaft mit dem Spiel⸗ geſchehen und ſpendeten am Ende des Spieles dem neuen Meiſter freudigen Beifall, der nicht zuletzt auch dem auf⸗ merkſamen Schiedsrichter Selz a m⸗Heidelberg galt. Käfertal an zweiter Stelle gelandet Olympia Neulußheim— SC Käfertal:4 Einen ſelten ſchweren Gang hatte der SC Käfertal in ſeinem letzten Spiel der diesfährigen Verbandsrunde nach Neulußheim zur Olympia zu tun, die ihn ſeinerzeit an einem ſchwachen Tag bereits zu ſchlagen vermocht hatte. Es galt für die aufwärtsſtrebenden Käfertaler, eine ge⸗ Bezirksmeißter 1 ringe, allerletzte Chance zu wahren, denn auf Grund des beſſeren Torverhällniſſes hätte die Möglichkeit immerhin noch beſtehen können. ein Wörtchen in der Vergebung der Meiſterſchaft mitreden zu dürfen. Aber alle die diez⸗ maligen Auſtrengungen ſollten doch umſonſt geweſen ſein nachdem ſich der glückliche Mitkonkurrent Sandhofen o ſchneidig in Hockenheim ſeine„Sporen“ verdient hat Aber dennoch darf man im Käfertaler Lager mit dem dies jährigen Abſchneiden ſeiner tapferen Mannſchaft zufrieden ſein. denn jetzt am Ende der Saiſon noch einen Sieg jn Neulußheim gelandet zu haben, ſpricht eindeutig für zie gute körperliche und geiſtige Verfaſſung der Elf. Neuluß⸗ heim wehrte ſich mit verzweifelten Kräften und vermochte ſich lange zu halten, aber gegen das geſchliffene Spiel des Käfertaler Sturms, der von einer brillanten Läuferreihe ſauber unterſtützt wurde, wehrte man ſich letzten Endes doch vergebens. Die Olympia Neulußheim hat, obwohl ſeit dem Vorſpiel ſich das Geſicht dieſer Mannſchaft durch das Aus⸗ ſcheiden bewährter Kräfte verändert hat, aut und achtbar geſchlagen. Die Angriffe des Sturmes waren wohl nicht ſo genau wie beim Gegner angelegt, aber ſie zeugten von Wucht und Energie, ſo daß ſie ſtets gefährlich blieben. Sehr tatluſtig war die geſamte Läuferreihe umd die Tor⸗ deckung zeigte in vielen brenzligen Momenten ein recht ſolides Können. Der SC Käfertal hat alles hergegeben und dem Gegner einen Kampf auf Biegen und Brechen geliefert. Im Sturm lief die Angriffsmaſchine. die in den Verbin⸗ dern Fuchs und Meier ühre bewährten Dirigenten hatte, in forſchen und flotten Kombinationszügen. Die Läufer⸗ reihe kämpfte erſtmals wieder komplett mit Jene, Kilian und Kuhn. Dieſe Linie ſpielte ebenſo unverdroſſen wie Rihm und Watzel in der Verteidigung. Vetter im Tor ge⸗ bührt ein Sonderlob. Der Junge hat bray gehalten. Klarer Sieg von Ilvesheim Fortuna Heddesheim— Alemannia Ilvesheim.3 Als einer jener glücklichen Neulinge, die trotz anfäng⸗ licher Mißerfolge durch Kameradſchaft und Beharrlichkelt zuſtandegebracht haben, ſich in der höheren Klaſſe zu halten, verſucht Fortuna Heddesheim unter eine erfolgreiche Ver⸗ bands runde nun in den letzten Spielen einen guten Schluß, ſtrich zu ſetzen. Die Chancen auf einen Spielgewinn waren daher für Alemannia Ilvesheim nicht ſonderlich groß. Aber gegen alles Erwarten lieferten die Mannen vom Neckarphatt der Fortung einen ſcharfen, von großem Eifer getragenen Kampf, ſo daß aus deren Revanche⸗ abſichten nichts wurde und man Ilvesheim auch im Rück⸗ ſpiel beide Punkte überlaſſen mußte. Zwei Ueberraſchungs⸗ treffer zu Beginn des Treſſens hatten die Fortungelf e aus dem Konzeyt gebracht, daß man erſt nach der Paufe zu der gewohnten Mannſchaftsleiſtung kam. Ilvesheim begann dieſes Treffen mit ſchnellen, energiſch durchgeführten Angriffen, die ſchon in den erſten Minuten, noch ehe ſich Heddesheims Hintermannſchaft gefunden, zu zwei überraſchenden Toren durch Zeh führten. Wohl kam Heddesheim in der Folge ſtark auf und beſtürmte un⸗ unterbrochen das Gäſtetor, aber Ilvesheim verſtärkte die Abwehr ſo daß die Fortunen erſt in der 35. Minute zu einem Gegentreffer durch H. Vierling kamen. In der Folge ſtellte Ilvesheim durch ſchnelle Vorſtöße die au ſich ſelbſt angewieſene Tordeckung vor ſchwere Aufgaben, denen ſte nicht gewachſen war; durch zwei weitere Tore von Zeh und Stein führten die Gäſte bis zur Pauſe mit 41. Die zweite Hälfte brachte zu Beginn eine ſtarke Ueber⸗ legenheit der gaſtgebenden Mannſchaft, und in der 5. Min den zweiten Gegentreffer durch Vierring knapp unter die Latte. Auch ſpäter wurde das Gäſtetor des öfteren ganz gefährlich bedroht, aber Lembach hielt die ſchwerſten Bälle, und erſt in der 75. Minute brachte V. Vierling durch ent⸗ ſchloſſenen Schuß ſeine Mannſchaft auf:4 heran. Schon hing der Ausgleichtreffer in der Luft, als Zeh in aus⸗ ſichtsreicher Stellung in Beſitz des Balles kam und mit einem fünften Erfolge ſeiner Mannſchaft Sieg und Punkte brachte. Die Kampfelf der Alemannia Ilvesheim fand nicht immer den härteſten Widerſtand, ſo daß es der Sturm der nicht mehr ganz über die Glanzform vergangener Jahre verfügt, es nicht zu ſchwer hotte, entſcheidend zum Zuge zt kommen. In der Läuferreihe überragte nach wie vor der ſtämmige Mittelläufer Kraft, der von Weber und Ham⸗ mann ſehr aut unterſtützt wurde. Als Verteidiger ſchlugen Sauer und Hennestal eine gewichtige Klinge und Torwart Lembach hielt ausgezeichnet wie immer. Ohne Zweifel verdankt die Fortuna Heddesheim ihrem Sturmführer Schmitt fehr viel, aber diesmal gelang ihm vor der Pauſe rein alles daneben. Später war er durch ſeine aufopfernde Spielweiſe ſtets ein Vorbild, ſo daß die Aktionen des Sturmes an Wucht und Gefährlichkeit gewinnen konnten. Unermüdlich und eifrig ſpielte die geſamte Läuferreihe, die aber hauptſächlich in der Dek⸗ kung nicht reſtlos gefallen konnte. In der Verteidigung ſchlugen ſich Kettner und Schmitt O. nicht immer mit der nötigen Kaltblütigkeit und auch Torhüter Schmitt ließ an Fangſicherheit zu wünſchen übrig. Sehr gut war die Leitung des Treſſens durch Schieds⸗ richter Gaa⸗Plankſtadt. Walker Federgewichtsmeiſter Glanzleiſtungen der Gewichtheber in Möhringen Die Meiſterſchaften der deutſchen Gewichtheber nahmen am Samstag in Möhringen mit den Titelkämpfen der Federgewichtsblaſſe einen glanzvollen Auftakt. Die vom TSV Möhringen aufs beſte vorbereiteten Kämofe konnten muſtergültig durchgeführt werden. Die mit Kraft und Energie in Angriff genommenen Wettkämpfe hielten die zahlreichen Zuſchauer ſtets in Spannung. Immer wieder wurden die Glanzleiſtungen der Gewichtheber durch Bei⸗ fallsſtürme der begeiſterten Zuſchauer unterbrochen. Jede neue Leiſtumg gab der Rangliſte ein neues Geſicht. Lange Zeit ſah der Düſſeldorfer Liebſch ſchon als neuer Meiſter aus, als der 34jährige Eugen Mühlberger⸗Frankfurt den Rheinländer noch um fünf Pfund übertraf. Nun wurde Mühlberger ſchon als Meiſter gefeiert. aber noch hatte Europameiſter Walter micht ſeinen letzten Verſuch gemacht. Mit 245 Pfund mußte er mehr als das Doppelte ſeines Am die Gaumeiſterſchaft im Ringen Vorentſcheidung: Bf 86 von„Eiche“ Sandhofen:12 geſchlagen Wohl kein Treffen um die diesjährige Gaumeiſterſchaft im Ringen wurde mit größerer Spannung erwartet, als der geſtrige entſcheidungsvolle Kampf zwiſchen Vi 86 und „Eiche“ Sandhofen, was ſchon allein der überaus ſtarke Beſuch bewies. Aus dieſem ſehr harten, aber immer fairen Mannſchaftstreffſen ging die mit größerer Erfahrung aus⸗ geſtattete und man kann ſagen mit mehr Glück fämpfenden „Eiche“⸗Staffel als Sieger hervor. Die Ueberlegenheit des Titelverteidigers war jedoch nicht ſo ſtark, wie das Ergeb⸗ nis vermuten läßt. Erſt das Schwergewichtstreſſen zwi⸗ ſchen dem Exeuropameiſter Robert Rupp und Rudolf⸗Vſck 86 mußte die Entſcheidung bringen, die der immer noch ganz hervorrogend kämpfende Sandhöfer für ſich und ſomit für ſeinen Verein entſcheiden konnte. Die Entſcheidungen dieſes Treffens lag in Händen des bewährten Kampfrichters Siebig⸗Ladenburg, der aber an dieſem Tag nicht immer reſtlos überzeugen konnte. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Lehman n⸗Vfek 86 gegen Allran m⸗ Sandhofen. Lehmann hatte ſich für dieſes Treffen ſehr viel vorgenommen. Er kämpfte beherzt, überließ Allraum bis zur erſten Halbzeit nur eine kleine Wertung. Mehrere Minuten Bodenkampf werden ſehr erbittert geführt, ohne etwas Nennenswertes erringen zu können. Im Stand⸗ kampf greift Allraum mit Untergriff an, den der flinke Lehmann mit doppelter Armfeſſel mit Selbſtfaller keuterte. Allraum zog ſich dabei eine Armverletzung zu und mußte aufgeben. edergewicht: Klefenz⸗Bfaͤ 86 gegen Steuer⸗ nage l- Sandhofen. Beide kämpfen bis zur erſten Halb⸗ zeit ſehr erbittert. Der körperlich leichtere Kleſenz hielt ſehr gut. Erſt in der Bodenrunde kam Steuernagel durch Nackenhebel zu einer Wertung, die ihm den Sieg brachte. Leichtgewicht: Münch⸗VfK 86 gegen Somme r⸗Sand⸗ hofen. Auch in dieſem Treffen verlief die erſte Halbzeit ergebnislos. Selbſt die angeſetzten Bodenrunden bringen kein anderes Ergebnis. Bei einem Hüftzug wird Sommer abgefangen und kam der Niederlage ſehr nahe. Münch wurde als Punktſieger erwartet. Siebig gab aber ein mit geteilter Meinung aufgenommenes Unentſchieden bekannt. Weltergewicht: Meu re r⸗Vfe 86 gegen Hahl 2⸗Sand⸗ hofen. Beide lieferten ſich einen ſehr harten Kampf. Hahl enttäuſcht ſeine Anhänger angenehm. Er gab ſich gegen Meurer nur nach Punkten geſchlagen. Mittelgewicht: Den u⸗Vfg 86 gegen Hahl 1⸗Sand⸗ hofen. Hier ſtanden ſich zwei Ringer gegenüber, die über großes Können verfügen. Nach ausgeglichener erſter Halb⸗ zeit kann der VfKler leicht in Führung gehen. Nach dem Wechſel ſteigert Hahl das Tempo, ihm gelang ein Kopf⸗ griff, der Denu in die Brücke zwang. Der Kampfrichter entſcheidet Schulterſieg für Hahl, obwohl der VfKler noch nicht auf beiden Schultern lag. Halbſchwergewicht: Wal z⸗Vfckt 88 gegen Herm. Ru pp⸗ Sandhofen. Walz verteidigte ſich gegen den in ausgezeich⸗ neter Form ringenden Rupp ſehr verbiſſen, er kam aber nach 2,15 Minuten mit Hammerlock auf beide Schultern. Schwergewicht: Rudo l f⸗ Vi 86 gegen Robert Ru pp⸗ Sandhofen. Der Standkampf, der über die volle erſte Halbzeit geführt wurde, endet vollkommen ausgeglichen. Rudolf wurde nach 7,5 Minuten durch Nackenhebel auf beide Schultern gedreht. Körpergewichts zur Hochſtrecke bringen, um Meiſter zu werden. Im Drücken vollbrachte Liebſch mit 185 Pfund die beſte Leiſtung, gefolgt von Wagner⸗Stuttgart mit 165. Walter und Mühlberger mit je 155 Pfund. Der Weltrekordmann Walter hatte im Reißen zunächſt Pech, beim erſten und zweiten Verſuch verſagte er jedesmal bei 175 Pfund, um dann aber im dritten Verſuch 180 Pfund einwandfrei zu reißen. Europameiſter von 1930, Mühlberger, aber brachte 190 Pfd. hoch, Wagner und Liebſch je 170 Pfund. Das beidarmige Stoßen mußte daun die Entſcheidung bringen. Liebſch lag anfänglich mit 220 Pfund an der Spitze, dann kam Mühlberger auf 235 Pfund. Der Saarländer mußte nun ſchon die Glanzleiſtung von 245 Pfund ſtoßen, um noch den Titel zu erobern und er ſchaffte den Gleichſtand. Das geringere Körpergewicht entſchied nun die Meiſterſchaft zu⸗ gunſten von Walter. Auch in den Alersklaſſen gab es recht gute Leiſtungen. Die Ergebniſſe: Federgewicht: 1. und Meiſter Walte r⸗Saarbrücken Drücken: 130, Reißen: 180, beidarmig Stoßen: 245 Pfund, Geſamt 580 Pfund; 2. Mühlberger⸗Frankfurt 160 u. 190 u. 235— 580 Pfund; 3. Liebſch⸗Düſſeldorf 190 u. 180 u. 225 575 Pfund; 5. Wagner⸗Stuttgart 170 u. 170 u. 215 550 Pfund; 5. Schäfer⸗Stuttgart 155 u. 170 u. 240 540 Pfund; 6. Dürrbecker⸗Dortmund 535 Pfund; 7. Schmit Köln 530 Pfund. Altersklaſſe: Leichtgewicht: 14. Stefan⸗Magdeburg 107.; 2. Kahl⸗Zittau 141.; 3. Haage⸗Holzweiſing 128 P. Mittelgewicht: 1. Li ſt⸗Neu⸗Iſenburg 180 P. 2. Dietrich⸗ Heilbronn 150.; 3. Paff⸗Kuhbach 147 P. Schwergewicht: 1. Straßberger⸗ München 251.; 2. Kehr⸗Berlin 219.; 3. Neßler⸗Leipzig 207 P. Aelteſtenklaſſe(über 50 Jahre):(Zweikampf): Oeſterling⸗Karlsruhe 150., 2. Wagner⸗Hamburg 132.; 3. Scheuffele⸗Stuttgort 128 P. Schufter-München wieder Meiſter Meiſterſchaften der Gewichtsheber Die deutſchen Meiſterſchaften der Gewichtheber in Möhringen wurden am Sonnbag mit der Enlſcheidung der Bantomgewichtstlaſſe in der ausgezeichnete Leiſtungen ge⸗ boten wurden, fortgeſetzt. Sieger wurde zum vierten Male Schuſter⸗München. Im beidarmigen Drücken damen neue Meiſter und Bumberger⸗Freiſing) auf je 170 Pfund, im beidarmigen Reißen gefiel beſonders der Berliner Schmaleit mit 160 Pfund. Bantamgewicht: 1. und Meiſter Sch ſter⸗München Drücken 170 Pfund, Reißen 155 Pfund, Stoßen 205 Pfund, insgeſamt 530 Pfund; 2. Bumberger⸗Freiſing 170 u. 155 u. 200 S 525 Pfund; 3. Schmaheib⸗Berlin 145 u. 100 u. 200 15 Pfund: 5. Schuſter⸗Augsburg 145 u. 150 u. 205= 500 Pfd. nd⸗ rde 305 u. 155 u. 105— 405 Pfund be * Fort in fr heute Trai Flies fand nicht ner. raum og Gegt Schm ſtark der ſchwe auffi zeigt griff, D Miß Nei wohl war der ihn deckt we rach der 2 beſſe Kam verſt eng de gn 8 D.= * „ . n S — P ² r re r * 1 . — weite Platz mit ſechs Punkten angerechnet wurde. Montag, 77. April 1986 g. Seite/ Nummer 192 — Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Dabispokal Deutſchland-Spanien.0 Erfolge Mannheimer Boxer in Würzburg Techniſches Können und Ausdauer führten die Mannheimer zu einem:5⸗Sieg Die Mannheimer Boxer vollbpachten am Samstagabend zn Würzburg ausgezeichnete Leiſtungen. Sie verſtanden es kurch ihr technisch hervorragendes und faires Boxen die Sympathien der Zuſchauer zu gewinnen. Wenn auch die Badenſer in 2 Treffen mehr oder weniger ſtark benachtei⸗ ligt wurden, ſo damen ſie aber doch zu einem überzeugen⸗ den und Heifüllig aufgenommenen Geſamtſieg. Das ſtreng ubjektive Verhalten der Zuſchauer t man nicht in jeder Stadt an. Mit überaus ſtarkem Proteſt wurde die mehr wie ungerechte Punktniederlage von Köhler⸗Vfckk Mann⸗ heim entgegengenommen, auch wurde das an Baiker⸗Poſt⸗ Sportverein Mannheim gegebene Unentſchieden einer ſtar⸗ ten Kritik unterworfen. f Bei der Mannheimer Staffel iſt durchweg ein ſichtbarer Foriſchritt zu verzeichnen. Die ſchwache orttte Runde, die in früheren Kämpfen nur zu oft in Erſcheinung trat, liegt heute nach einem intenſiven und fachmänniſch aufgebauten Training, in umgekehrtem Verhältnis. Der verhältnismäßig ſehr vaſch nach vorn gekommene Fliegengewichtler Stetter ⸗Poſt⸗Sportverein Mannheim fand in dem Bezirksmeiſter Seubert⸗Würzburg einen nicht minder ausgezeichneten und temperamentvollen Geg⸗ ner. In den erſten 2 Runden vermochte der Mannheimer kaum ſichtbare Vorteile zu erzielen. Erſt in der Schlußrunde zog Stetter in einem Höllentempo los und deckte ſeinen Gegner mit harten Kopfhaben ein. Punktſieger Stetter. Bafker⸗Poſt⸗Sportverein traf auf Duſe l⸗FC 05 Der Bayer war dem Mannheimer körperlich Anfänglich diktierte Duſel den Angriff, — ſeiner Linken bedienen, und den Kampf dennoch oſſen ha Baiker wurde als Punkt⸗ ſieger erwartet, aber der Punktröchter entſchied ſich zu einem Unentſchieden. Auch Hoff man n⸗Vſgt Mannheim traf auf einen weit ſchwereren Gegner der aber trotz dieſes Pluß vor der Schlaghärte des Mannheimers ganz gewaltigen Reſpekt zeigte. Der VfR⸗Mann ſicherte ſich durch dauernden An⸗ griff, wirkungsvolle Treffer, einen überlegenen Punktſieg. Die Entſcheidung im Leichtgewicht brachte eine ſtarke Mißſtimmung. Köhle r⸗VfgR Mannheim hatte gegen Neugebauer ⸗ Würzburg in den erſten 2 Runden wohl alle Hände voll zu tun, aber in der Schlußrunde war nur noch ein Mann im Ring und das war Köhler der ſeinen Gegner nicht mehr zu Wort kommen ließ und ihn immer und immer wieder mit ganzen Schlaaſerien ein⸗ deckt. Für den Punktrichter dürfte es deshalb nicht ſchwer geweſen ſein, den richtigen Sieger zu ermitteln und doch brachte er es fertig, Neugebauer den Punktſieg zu geben, der wie bereits oben erwähnt. ſtarken Proteſt hervorrief Wurth⸗Poſtſportverein wird von Kampf zu Kampf beſſer. Obwohl Schneider ⸗Würzburg einen beſonderen Kampfſtil zeigte, dem man ſich ſehr ſchlecht anpaſſen kann, verſtand es Wurth durch ſeine flüſſige Beinarbeit und ſehr ſchnell und genau geſchbagenen Linken immer wieder, das beſſere Ende zu ziehen. Die Ueberlegenheit von Wurth wurde in der Schlußrunde deutlicher, ſo daß ſein Punktſieg unvermeidlich war. Auch im Halbſchwergewicht war Würzburg durch Schrauter⸗Schweinfurt verſtärkt. Der Bayer greift den Mannheimer Meyer ſofort an, ohne aber gefährlich werden zu können. Von Runde zu Runde wurde die Ueberlegenheit des Mannheimers größer. In der Schluß⸗ runde hätte der Kampf wegen zu großer Ueberlegenheit ge⸗ ſtoppt werden müſſen. Der Punktſieg an Meyer war ſehr eindeutig. Im dem Schlußtreffen ſtanden ſich die Gaumeiſter Franz ⸗Würzburg und Keller ⸗Vfn Mannheim gegen⸗ über. Keller nahm einen ſehr guten Start, verſtand es aber nicht, ſeinen Kampfſtil über die volle Zeit zu halten. Die Mittelrunde gewann der Würzburger, während der VfRler in der Schlußrunde ſehr gute Momente zu ver⸗ een hathe. Der Punktſieg an Franz war knapp abber verdient. Berufsboxen in Verlin Es war zwar nur ein gutes Durchſchnittsprogramm, das der Berliner Spichernring am Freitagabend zur Ab⸗ wicklung brachte, trotzdem ließ der Beſuch keinen Wunſch offen. Im einleitenden Kampf ſchlug der Berliner Zeſchke den Pommern Wergin bereits in der erſten Runde entſcheidend. Im Weltergewicht machten Alfred Radtke(Danzig) und der Dortmunder Spohrer zum zweitenmal unentſchieden. Radtke mußte wegen Schlagens mit der Innenhandkante zweimal verwarnt werden und verſcherzte ſich ſo über ſechs Runden den Sieg. In famo⸗ ſer Form ſtellte ſich der Berliner Willi Pürſch gegen den feiner Schlagkraft wegen ſtets gefährlichen Nico Drovg(Krefeld) vor. Pürſch als der beſſere Techniker hielt den Weſtdeutſchen immer auf Diſtanz und ſiegte über acht Runden verdient nach Punkten. Im Hauptkampf des Abends ſtanden ſich Arno Kölblin(Plauen) und der deutſche Ex⸗Schwergewichtsmeiſter Hans Schönrath (Krefeld) bereits zum viertenmal gegenüber. Der faſt 35jährige Rheinländer verſuchte in der erſten Runde, ſei⸗ nen Gegner zu überrumpeln, hatte damit aber keinen Er⸗ folg. Kölblin boxte klarer und ſtegte über zehn Runden ſicher nach Punkten, ohne reſtlos überzeugt zu haben. Im abſchließenden Mittelgewichtskampf trafen Erwin Bruch (Berlin) und der wegen ſeiner ſchnellen Linken ſchwer zu boxende Walter Müller(Gera) aufeinander. Der Berliner ſuchte eine ſchnelle Entſcheidung herbeizuführen, konnte aber den härter gewordenen Thüringer nicht er⸗ wiſchen. Auf Grund einer großen zweiten Kampfhälfte bekam Bruch über acht Runden den Punktſieg. SchwimmkampfHeidelberg-Darmſtaödt-Nürnberg Heidelberg Geſamtſieger Der Zwek⸗Fronten⸗KHampf des Schwimmvereins Nikar Helbelberg gegen die Darmſtädter Turn⸗ und Sport⸗ gemeinde ſowie die Nürnberger Stadtmannſchift am Samstagabend im vollbeſetzten Heidelberger Hallenbad (Bahnlänge 23,75 Meter) endete mit einem Geſamtſieg des Veranſtalters, der gegen Darmſtadt mit 48:32 Punkten und gegen Nürnberg mit 49:83 Punkten. Gewertet wurde in den einzelnen Rennen der Sieg mit fünf Punkten, die Plätze mit drei, zwei und einem Punkt, während der Sieg in den Staffelwettbewerben mit zehn Punkten und der Wie kiartet, waren die Heidelberger in den Frauenwettbe⸗ werben den tüchtigen Darmſtädtern mit 18130 Punkten und im Waſſerballſpiel der kampferprobten Nürnberger Mannſchaft, in der Dr. Schürger aus beruflichen Grün⸗ den fehlte, mit:6 Toren unterlegen. In der eröffnenden Kraulſtaffel 10 mal 2 Bahnen war Nikar Heidelberg in Führung und ſiegte auch überlegen mit 7 Sekunden Vorſppung vor Nürnberg und Dacmſtadt. In der Kraulſtaffel 6 mal 4 Bahnen betrug der Vorſprung der Heidelberger ſogar faſt 10 Sekunden vor Nürnberg, während die Bruſtſtaffel über 6 mal 4 Bahnen die Hei⸗ bdelberger nur knapp mit 2 Sekunden im Vorſprung ſah. Die Einzelrennen wurden jeweils in zwei Läufen, nach Städten getrennt, durchgeführt. Hier teilte ſich der Gaſt⸗ geber zur Hälfte in den Erfolg. Das Waſſerballſpiel un⸗ ter ber Leitung von Blank(Mannheim) wurde nicht ge⸗ wertet; hier blieben die ſpielgewandten Nürnberger, nach⸗ dem die Heidelberger überraſchend 120 in Führung ge⸗ gangen waren, Sieger mit:2 Toren; bis zur Pauſe waren die Gäſte aber bereits:1 in Vorteil. Intereſſante Einlagen der Frauen⸗ und Jugendabteilung des Gaſt⸗ gebers verſchönten den ausgezeichnet verlaufenen Abend. Die Ergebniſſe: Kraulſtaffel, 10 mal 2 Bahnen: 1. Heidelberg 434 Min.; 2, Pütrnberg:41 Min.; 3. Darmſtadt:45 Min.— Frauen⸗ bruſtſtaffel, 6 mal 2 Bahnen: 1. Darmſtadt:05, Min.; 2. Heidelberg 444,4 Mim.— Bruſtſchwimmen. 8 Bahnen: 1 Weißbrod⸗Heidelberg:52.8 Min.; 2. Sachs⸗Darmſtadt 258,7 Min.; 2. Lauf: Geyer⸗Heidelberg:40,83 Min.; 2, H. Kohler⸗Heidelberg:54,4 Min.: 3. Maier⸗Nürnberg 2258.0 Min.— Rückenſchwimmen, 4 Bahnen: 1. Lauf: 1. Milller⸗Heidelbera:15 Min.; 2. L. Kohler⸗Heidelberg 1715, Min.; 2. Lauf: 1. Schulz⸗Nürnberg:11, Min.; 2. Jan Hufen⸗Heidelberg 113,6 Min.— Frauen⸗Kraul⸗ 2 575 ömaf 4 Bahnen: 1. Darmſtadt:58,4 Min.; 2. Hei⸗ delberg:09 Min.— Bruſtſtaffel, 6 mal 4 Bahnen: 1. Hei⸗ delberg 7248,90 Min.; 2. Nürnberg.500 Min.— Kraul⸗ ſchwimmen. 4 Bahnen: 1. Lauf: 1. Greim⸗Darmſtadt:02,7 Min.; 2. Heyne⸗Darmſtadt:03,83 Min; 3. Bergmann⸗ Heidelberg:04,2 Min.; 2. Lauf: 1. Compteſſe⸗Heidelberg 578 Sek. 2. Schmiödtmer⸗Nürnberg 58,7 Sek.; 9. Veith⸗ Nürußerg 104,8 Min.— Frauenlagenſtaffel, 6 mal 4 Bay⸗ wen: 1. Darmſtadt:42, Min.; 2. Heidelberg 848,7 Min. — Kraulſtaffel, 6 mal 4 Bahnen: 1. Heidelberg:17 2 Min.: 2. Nitraberg 6726,60 Min— Waſſerball: Nürnberg.—-Heidel⸗ berg(Nikar und Univerſttät komb.) 672(:). Turnwellkampf Eßlingen⸗ Mannheim Eßlingen gewinnt mit 514,7 511, Punkten Am Vorabend des großen Fußballkampfes fand in Eßlingen ein Kunſtturnwettbhampf zwiſchen dem TW 46 Mannheim und dem Eßlinger Turn⸗ und Sportverein ſtatt. Die Veranſbaltung hakte ſich eines außerordentlich; guten Befuches zu erfeuen. Unter den zahlreichen Zuschauern 0 ſuh man u. a. auch Oberbürgermeiſter Kleiber, Vertreter 5 Ne Dab, und deren Untergliederungen, wie SA, SS uſw. Mit 514% Punkten ſiel das Ergebnis nur recht knapp für Eßlingen aus. Ausſchlaggebend für den Sieg der Eßlinger war in erſter Linie das ausgezeichnete Turnen von Erich Ppulemar(Hohenſtein⸗Ernſttal). Pullmar war schen 1981 2. Deutſcher Meiſter hinter Krötzſch; von 90 zu erreichenden Punkten ſicherte er ſich 77,5. Die Eßlinger hatten ſowohl om Barren wie auch am Pferd einen Vor⸗ ſprung vor 66 Punkten, den die Mannheimer in den Frei⸗ übungen nicht mehr aufholen konnten. Die Entſcheidung fiel erſt beim örittletzten Mann am Reck. Die Ergebniſſe: Mannheim: Barren 127,4, Pferd 118,4, Freiſbbungen 195,4, Reck 129,9 Punkte. Geſamtwertung: 5, Punkte. Eßlingen: Barren 130,7, Pferd 121,7, Freiübungen 128,3, Reck 134,0 Punkte. Geſamtwertung: 514,7 Punkte. Pokalſpiele Vſiſt Mannheim zhönix Ludwigshafen(Sa) 223; SpVg Freudenſtadt— BB Stuttgart:2; Fe Tailfingen gegen Stuttgarter SC.:2; Würzburger Kickers— Be Kugsburg 278; Bayern München— MV Ingolſtadt:1 Viktoria Augsburg— Augsburg⸗Pferſee 91; Freiburger FC— Sportfr. Freiburg 30. Freundſchaftsſpiele Bic Stuttgart— Eintracht Frankfurt(Sa]:5, Ami⸗ eitia Viernheim— FW Zuffenhauſen:0; V Friedberg gegen Opel Rüſſersheim 22. ——z Die engliſchen Teunismeiſterſchaften auf Hartplätzen nehmen am Montag in Bournemouth ihren Anfang. 176 Meldungen wurden für die fünf Titel wettbewerbe ange⸗ nommen Neben den bekannten engliſchen Spielern ſind auch italieniſche, franzöüſche, amerikaniſche, ſüdafrikaniſche und auſtraliſche zur Stelle. Stuttgarts Amateurboxer trugen in Leipzig einen Städtekampf aus, den ſie mit 10:6 Punkten für ſich ent⸗ scheiden konnten. Der Tag des Deutjchen Kanuſporles Mannheim-Ludwigshafſens Kanuten fahren auf Deutſchland iſt eines der Länder, die im Kanuſport in der Welt mit an der Spitze marſchieren. Die Entwicklung, die der Kanuſport im Lauf knapp eines Jahrzehnts ge⸗ nommen hat, iſt beiſpiellos. Aus einer nur von wenigen Anhängern betriebenen Sommererfriſchung iſt innerhalb weniger Jahre eine machtvolle Sportbewegung geworden, deren Aufblühen vor allem durch günſtige Vorbedingun⸗ gen, dann aber auch den großen Eifer, mit dem ſich die Führer dieſer Bewegung einſetzten, erreicht wurde. Seine volle Gleichberechtigung auch nach außen bin erlangte der Kanuſport durch ſeine Aufnahme in den Kreis der olym⸗ piſchen Sportarten, eine Tarſache, die ſehr zu begrüßen war, da Deutſchland gerade im Kanuſport ein gewichtiges Wort mitreden wird. Wenn in wenigen Monaten in Ber⸗ lin die beſten Sportler der Welt zum Kampfe antreten, werden auch Deutſchlands Kanuten zur Stelle ſein, und daß ſie dabei eine gute Rolle ſpielen werden, darf heute ſchon beſtimmt angenommen werden. Zum erſtenmal wurde in dieſem Jahre in Deutſchland auch für die Kanuſportler ein Tag feſtgeſetzt, an welchem ſie in ganz Deutſchland ihre Auffahrten beginnen und durch die Einheitlichkeit ihres Handelns eine beſonders durchſchlagende Propagandawirkung zu erreichen. Als „Dag des Deutſchen Kanuſportes“ war der geſtrige Sonn⸗ tag auserkoren worden, der überall, wo Kanuten herr⸗ ſchen, feierlich begangen wurde. Daß hierbei Mannheim, eine der ſſtoweſtdeutſchen Hochburgen des Kanuſportes, nicht zurückſtand, war eine Selbſtverſtändlichkeit, zumal herrliches Wetter zu einer Waſſerfahrt geradezu heraus⸗ forderte. Der Erfolg war unter den günſtigen Voraus⸗ ſetzungen ausgezeichnet, denn überall, wo die Kanuten auftauchen, fanden ſie zahlreiche intereſſierte Zuſchauer, die die Auffahrt mit Aufmerkſamkeit verfolgten. Die Mannheimer Neckarvereine hatten ſich um 2 Uhr vor dem Bootshaus der Mannheimer Kann Gefelkſchaft verſammelt von wo aus die Auffahrt vor ſich gehen ſollte. Mannhejmer Kanuſport⸗Oſt, Waſſer⸗ ſportverein Sandhofen, Reichs bahn⸗Turn⸗ und Sportverein und Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft traten hier mit einer ſtattlichen Anzahl von Booten und Mannſchaften zur ſeier⸗ Glatte Dreiſatzſiege v. Cramms und Henkels Das erſte Spiel bes diesjährigen Davispokal⸗Wett⸗ bewerbs in der europäiſchen Zone wurde am Samstag in Barcelona zwiſchen Spanien und Deutſchland begonnen. In den beiden Einzelſpielen des erſten Tages waren Gott⸗ fried von Cramm und Heinrich Henkel, unſere beiden Spitzenſpieler, nicht zu ſchlagen. Bei wundervoll klarem Wetter war die Platzanlage des Te Del Turo in Barcelona mit 3000 Zuſchauern faſt reſt⸗ los ausverkauft. Unter den Zuſchauern befand ſich ouch der deutſche Generalkonſul Dr. Köcher. Daß Gottfried von Cramm Spaniens Altmeiſter Manuel Alon ſo ſchlagen würde, mußte man annehmen, daß Heinrich Hen⸗ kel aber Enrico Maier, Spaniens langjährigen Spitzen⸗ ſpieler, bezwang, war nach den ſchwachen Ergebniſſen an der Riviera nicht zu erwarten. Gottfried von Cramm ſchlug Alonſo 618,:4,:4 und Heinrich Henkel benbtigte ebenfalls nur drei Sätze, um Enrico Maier:4,:5,:6 niederzuhalten. Deutſchland führte am erſten Tage damit bereits:0 und ſteuert einem ſicheren Siege zu. Gottfried von Cramm nie gefährdet Mit etwas Verſpätung begann der erſte Kampf zwiſchen dem deutſchen Weltrangliſtenſpieler Gottfried v. Cra mm und Spaniens Altmeiſter Manuel Alon ſo. Der Berliner ging gleich in Führung, mußte aber die nächſten drei Spiele an den Spanier abtreten. Von dem Augenblick an, wo von Cramm auf das Tempo drückte und angriff, war für den bereits 41jährigen Alonſo nicht mehr viel zu machen. Der Deutſche machte Spiel um Spiel und ge⸗ wann den Satz ſchließlich:3. Hart und erbittert wurde im zweiten Satz gekämpft. Unter dem Beifall der ſpani⸗ ſchen Zuſchauer erlief ſich Alonſo die genau geſetzten Bälle von Cramms, mußte ſich aber bei:3 den Ausgleich gefal⸗ len laſſen. Mit Flugbällen und wunderbarem Spiel am Netz holte ſich von Tramm auch dieſen Satz mit:4. Die letzten Zweifler wurden eines anderen belehrt, als von Cramm im letzten Satz mit:2 und:3 davonzog, um ſchließlich mit 68 den erſten Punkt für Deutſchland zu machen. Die Ueberraſchung: Heinrich Henkel Mit unbeugſamem Siegeswillen ging der junge Heinrich Henkel in den Kampf mit Spaniens Spitzenſpieler Enrico Mater. Von Beginn an ſpielte der Deutſche auf Sieg. Im erſten Satz ging er gleich mit:0 in Führung und gab dieſe nicht mehr ab. Maier machte einen nervöſen Eindruck, er wurde an der Grundlinie durch das famoſe Flugballſpiel des Berliners feſtgehalten und überließ mit :4 Henkel den erſten Satz. Unter den ſpaniſchen Zu⸗ ſchauern begann wieder ein großes Hoffen, als Maier im zweiten Satz überaus aggreſſiv wurde. Er hatte etwas Glück und lag bald mit:2 in Führung, doch Henkel er⸗ zielte den Ausgleich, ließ ſich nicht aus der Faſſung bringen und machte Spiel auf Spiel, um ſchließlich auch dieſen Satz mit:5 zu gewinnen. Hart auf hart wurde im letzten Satz gekämpft. Maier führte:0, Henkel glich aus und ging ſogar in:1⸗Führung. Bis:5 blieb Maier immer gleichauf, dann erreichte der Kampf ſeinen Höhepunkt. Unter dem Jubel der 3000 Zuſchauer griff Maier ſtark an und kämpfte um jeden Ball, aber Henkel hatte ſtärkere Nerven. Maier glich noch einmal aus, daun aber machte Henkel mit wuchtig placierten Schlägen weitere Spiele. Ueber:4,:5 kam er ſchließlich zum 816 Deutſchland führt am zweiten Tage 30 Am Sonntag gab es im Doppel einen neuen deutſchen Sieg. Cramm⸗Lund ſchlugen Meyer⸗Blank:8, 618, :7. Arſenal englischer Pokalmeiſter Sheffield Anited in Wembley:1 beſiegt Zum 61. Male wurde om Samstag der Endkampf um den engliſchen Fußballpokal ausgetragen. In der von 93 000 Zuſchauern vollbeſetzten Wembleyareng bei London ſiegte die Mannſchaft des FE Arſenal London mit dem denkbar knappen Ergebnis von:0(:0) über die zweitklaſſige Elf von Sheffield United. Arſenal hat damit ſeinem erſten Pokalerfolg aus dem Jahre 1930 einen zweiten angereiht. zwei Meiſtermannſchaften ſpielten Es war rechtes Fußballwetter, und die Stimmung der faſt Hunderttauſend war ſchon lange vor Beginn des Kampfes aufs höchſte geſtiegen. Wie immer, vertrieb man ſich öie Zeit bis zum Spielbeginn mit dem Singen von volkstümlichen Liedern. In geradezu glänzender Ver⸗ faſſung befand ſich das Spielfeld. Schiedsrichter Nutraß ſtellten ſich folgende Mannſchaften: Arſenal: Wilſon; Male—Hapgood; Crayſton—Roberts —Copping; Hulme—Bowden—Drake.—Jomes—Baſtin. Sheffield: Smith; Hooper—Wilkinſon; Jackſon—John⸗ ſon—Me Pherſon; Barton—Barelay— Dodds— Pickering Williams. Kapitän Hapgvod gewann für Arſenal das Los, und pünktlich zur feſtgeſetzten Stunde konnte der Mittelſtür⸗ mer der Stahlſtädter den Anſtoß ausführen. Der Kampf Hatte begonnen. Sheffield eröffnete das Spiel mit famo⸗ ſem flachen Paßſpiel, das ihnen geraume Zeit ein leichtes Uebergewicht brachte. Die ſtets gefährlich ff ten der Hintermannſchaft der„Gunners“ zu ſchaffen. Wilſon im Tor und die beiden andard⸗Ver⸗ teidiger Male und Hapgood hatten„alle Hände voll zu tun“, um einen Erfolg der Stahlſtädter zu verhindern Trotzdem verlief nun das Spiel keineswegs einſeitig, denn auf der anderen Seite war man ebenfalls nicht un⸗ tätig. Arſenals Rechtsaußen Hulme und der Halblinke James befanden ſich in prächtiger Spiellaune. Sie diri⸗ gierten— ganz unauffällig— den Sturm der Londoner und ſetzten ihre Nebenſpieler immer wieder wirkungsvoll ein. Dadurch kam auch die ſehr maſſive Verteidigung Sheffields niemals aus der Arbeit heraus. Taktiſch kluger war der Spielaufbau auf Seiten Arſenals, bei der Gegner⸗ mannſchaft aber ſetzte ſich jeder Spieler voll und reſtlos her und nicht eine Sekunde lang wurde der Ball am Fuße gehalten. In den Vorſtößen der Vereinigten lag ſtets große Wucht und Schnelligkeit, immer wechſelte der Ball von einem Flügel zum andern. Man ſah packende Spielſzeuen in einem großen Fußballkampf. Noch vor der Pauſe boten einige gute Torgelegenheiten, iffsfü als auch lichen Flaggenhiſſung an. Eine völkiſche Anſprache wer⸗ ſammelte die einzelnen Vereine um die Dietwarte, um vor der körperlichen. eine kurze geiſtige Schulung vor⸗ zunehmen. Dawn begann die Auffahrt, die als Abſchluß des Wintertrainings zugleich Beginn der Sommerſaiſon darſtellte. Vom Bootshaus der Kanu⸗Geſellſchaft ging die Fahrt neckaraufwärts bis vor Neuoſtheim, wobei überall zahlreiche Zuſchauer die Ufer des Neckars umſäunnten. Es war wirklich ein herrliches Bild; die große Zahl der Boote nach Bootsgattungen und Vereinen geordnet, machten ei⸗ nen tadelloſen Eindruck und der erwartete Erfolg dürfte daher auch erreicht ſein. Auf jeden Fall ein auter Beginn des neuen Sportfahres. Die Ludwigshafener Vereine und die Mann⸗ heimer Klubs, die ihre Bootshäuſer am Rhein haben, verſammelten ſich vor dem Klubhaus der Paddler⸗ gilde Ludwigshafen, wo ſich eine ſtattliche Anzahl Waſſer⸗ ſportler mit über 100 Booten eingefunden hatten. Der reisleiter Meſſerſchmidt eröffnete den Tag mit einer Anſprache, in der er auf die Bedeutung des Tages hinwies und dann nahm er die Taufe zweier Mannſchaftsboote vor. Und zwar ein 10er Kanadier der Paddlergilde Lu und ein Vierer⸗Rennkojak des Mannheimer Klubs, die 99 0 getauft und ihrer Beſtimmung übergeben wurden. ach der feierlichen Flaggenhiſſung, bei ⸗der zum erſtenmol bei den Kanuten die neue Reichsbundflagge am Maſt emporſtieg, gab der Kreisdietwart einen Ueberblick über die Dietarbeit; ſeine Worte wurden in der folgenden völ⸗ kiſchen Ausſprache ſofort in die Tat umgeſetzt. Als Abſchluß des Tages fand nun die Auffahrt der Teilnehmer ſtatt, die bei dem herrlichen Wetter ein voller Erfolg wurde. An der Spitze fuhren die 10er Kano⸗ dier, ihnen folgten die Vereine, die ihrerſeits geſchloſſen an der Auffahrt teilnahmen. Aus der Nachbarſtadt Lud⸗ wigshafen waren die Padölergilde 1933, der Kanuklub Lu und der Turn⸗ und Fechtklub zur Stelle, während gus unſerer Vaterſtadt die Pabdelgeſellſchaft Mannheim, die Kanugeſellſchaft Neckarau, der Kanu⸗Sportklub Neckarau, der Mannheimer Kanuklub und der Lindenhöfer Klub mit von der Partie waren. Den propagandiſtiſchen Wert der Auffahrt erſah man aus der großen Anzahl der Zuſchauer, die ſich beſonders beim Mannheimer Strandbad einge⸗ funden hatten. Ein Kameradſchaftsabend im Deutſchen Haus ließ den für die Kanuten ſo bedeutungsvollen Tag ausklingen. Rraffwagen sind sehr unferschiedlich. Die einen groß, die andren niedlich! Ontinenfal Reifen von ſeinen Nebenſpielern Bowden und James ausgelaſſen jebaſſ wurden. In den letzten Minuten der erſten Hälfte dräng⸗ ten die Londoner, aber nicht Zählbares konnte erreicht werden. So geht es torlos:0 in die Pauſe. Gleich nach Wiederbeginn verdoppelte Sheffield ſeine Anſtrengungen. Der Halbrechte Pickering, der Mit⸗ telſtürmer Dodds und der Rechtsaußen Barton verſehlten aber mit ihren gutgemeinten Schüſſen knapp das Ziel. Dann war Arſenal vollſtändig da. Die„Gunners“ diktier⸗ ten nun das Spielgeſchehen. Der Angriff der Meiſterelf arbeitete mit der Genauigkeit eines Uhrwerkes, ein Vor⸗ ſtoß löſte den anderen ab. Die Sheffiernder Hintermann⸗ ſchaft wußte nicht mehr, wie ſie am wirkungsvollſten ver⸗ teidigen ſollte. Ein Glück, daß Smith im Tor vorläufig noch allen von den fünf Arſenalſtürmern abgegebenen Schüſſen Herr wurde. Aber lange konnte ein Erſolg der Londoner nicht mehr ausbleiben. Die vielen— lange Zeit vergeblichen Bemühungen Arſenals, den zähen Gegner zu überwinden, wurden endlich in der 74. Minute belohnt. Ein feines Zuſammenſpiel hatte den Arſenalſturm wieder in Tornähe gebracht, als Mitbelſtübrmer Drake das Leder vorgelegt bekam und mit einem unhaltbaren Schuß von bekannter Qualität den Sieg ſicherſtellte. Mit dieſem Treffer, der ſtürmiſch bejubelt wurde, hatte Arſenal den Pokal bereits gewonnen. Auch in der Folgezeit blieben die Londoner weiter im Vorteil. Erſt ganz gegen Schluß Spielzeit konnten ſich die Stahlſtädter aus der läſtigen mmerung befreſen. Gelegentlich kamen die Ver⸗ ten auch noch nrit wuchtigen Vorſtößen durch, aber die Weitſchüſſe, die Pickering und der rechte Läufer Jachſon anbrachten, richteten keinen Schaden mehr an. 3 204 i 5 Gate Nach dem Spiel nahmen die Mannſchaften vor der Ghrentribüne Aufſtellung. Sir Charles Clegg, der Prä⸗ ſident der Football Aſſociation vertetite die Pokal⸗Medatl⸗ len, und damit hatte ein weiterer Pokalkompf ſein Ende erreicht. Zweimal Baden-Südweſt im Hockey Ein Sieg der badiſchen Frauen— Sübweſtſteg im Männerſpiel In Frankfurt am Main fanden am Sonntagvormittag zwei Hockey⸗Gaukämpfe zwiſchen Baden und Süd weſt ſtatt. Einleitend ſiegte Baden im Spiel der Frauen mit 320 (:), während das Männerſpiel mit einem 370⸗[(0:) ⸗Sieg der Südweſtelf endete, die damit die ſeinerzeit in Mann⸗ heim erlittene Niederlage wettmachen konnte. Das Spiel der Frauen endete mit einem eindeutigen Sieg der gut zuſammenarbeitenden badiſchen Vertretung. In der Hintermannſchaft wurde faſt fehlerlos geſpielt und Frl. Klein als Mittelläuferin beherrſchte das Mittelfeld ganz überlegen. Sehr gut konnte auch der Sturm unter der ausgezeichneten Führung von Frl. Stürmer gefallen. Das Schwergewicht der Angriſſe lag auf der rechten Seite, die von Frl. Klus und Frl. W. Bäurle gebildet wurde.— In der Südweſtelf machte ſich das Fehlen der bewährten Spielerinnen des Wiesbadener Tc doch ſtark bemerkbar. Die Mannſchaft konnte wirklich nicht überzeugen, ſelbſt Frl. Genſert und Frl. Weiß blieben weit unter ihren ſonſtigen Leiſtungen. Einzig Frl. Frings im Sturm konnte gefallen, aber ſie fand bei ihren Nebenſpielern zu wenig Verſtändnis.— Die Gäſte kamen ſchon in der erſten Hälfte durch Frl. W. Bäurle und Frl. Stürmer zu zwei Treffern und Frl. Stürmer fügte nach dem Wechſel noch einen dritten an. Die Begegnung der Männer endete mit einem zahlen⸗ mäßig viel zu hohen Südweſtſieg. In der erſten Hälfte war die badiſche Elf im Feld zeitweiſe klar überlegen, aber im Sturm machte ſich das Fehlen von Peter 2, an deſſen Stelle Heiler ſpielte, doch ſtark bemerkbar. An⸗ dererſeits war auch die Südweſtabwehr mit Dröſe, Auf der Heide 2 und Grieſinger vorzüglich auf dem Poſten. Auch in der zweiten Hälfte war das Spiel durchweg aus⸗ geglichen, Baden hatte ſogar eine ganze Reihe klarer Tor⸗ gelegenheiten, aber der hilfloſe Sturm konnte nicht ein einziges Mal den guten Sachſenhäuſer Hüter Dröſe über⸗ winden. Der Sſdweſtſturm war glücklicher, obwohl der Nationalſpieler Erich Cuntz diesmal nicht auf der Höhe war und Ullrich durch eine Verletzung an der Entfaltung ſeines Könnens behindert wurde. Ruck, Heidenhaus und F. Cuntz waren aber dafür um ſo beſſer aufgelegt und nützten in der zweiten Hälfte die gebotenen Torgelegen⸗ heiten geſchickt aus. Heidenhauß erzielte im Anſchluß an eine Ecke das erſte Tor und F. Cuntz erhöhte auf 270. Kurz vor Schluß lenkte dann E. Cuntz die Kugel zum :0 in das Tor der Badener, die in Peter 1, Kerzinger 1 11 Kerzinger 2 ſowie Torhüter Benkert ihre beſten Krüfke hatten. 2 2 2 N 10. Seite/ Nummer 192 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 27. April 1996 Tpalasr LICHT SPIELE 1 Sronia 5 8 5 u Heute letztmals.29 Gae! das herrliche Fülmwerk: Nödchenjehte einer Knigin mit Jenny Jugo. * zugelassen. Frau Ulle 1 Freitag 3½7½ Jaußerh. Anmeldg. e sgl. Beratung— b Montag NANSEI hr— Sprechzeſt rb. L 12. 9 part. Amtl. gekann tma chungen Die Pfänder vom Monat Oktober 1935, und zwar Gruppe A Nr. 95 452 bis 98 752, Gruppe B Nr. 58 252 bis 58 230, 50 376 bis 55 407 müſſen bis ſpäteſtens Ende April Gruppe C Nr. 1936 ausgelöſt we ſte Anfang Mai werden. Städt. Lethamt. rden, nei 1936 verſteiger 10 Plissee Hohlsäume, und Knopflöcher, Wäsche; u. 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