N ö N eee 2— eue Mannheimer Zeitung 1 cheinnugsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreise: Fre. Paus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 150 Mk., durch die Poſt 180 Mk. einſchl. Poſthef.⸗Gebühr. Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. ſtraße ſtraße 1, Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 6. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien- und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. .50 RM. im Monat + 30 Pfg. Trägerlohn wöchentlich 7 Ausgaben Ausgabe 85 Mittwoch, 20. April 1936 —— Der Aufmarſch Frankreichs Die Linke hofft auf einen neuen Sieg Gemeinſamer Aufruf der Volksfrontparteien— Die Kommuniſten als patriotiſche Biedermänner (Funkmeldung der NM.) + Paris, 29. April. Am Dienstagabend tagten die verſchiedenen Wahl⸗ ausſchüſſe der Links⸗ und Rechtsparteien, ebenſo die gemeinſamen Wahlausſchüſſe der in der Volksfront zuſammengeſchloſſenen Parteigruppen, um über die Kandidaturen für den zweiten Wahlgang Beſchluß zu faſſen. Wie aus den in der franzöſiſchen Preſſe veröf⸗ ſentlichten Berichten der drei großen in der Volks⸗ front zuſammengeſchloſſenen Parteien hervorgeht, ſcheint die Wahldiſziplin der Marxiſten in vollem Umfange geſichert zu ſein; unter anderem heißt es: Die Radikalſozialiſtiſche, die Sozialiſtiſche und die Kommuniſtiſche Partei hofften gemeinſam, daß der Sieg der Parteien der Volksſammlung nach dem zweiten Wahlgang noch bedeutender ſein werde. Ueberall dort, wo die Stimmen der Linkswähler auf die Namen verſchiedener Kandidaten der Volksſamm⸗ lungsfront verteilt geweſen ſind, müßten ſie ſich für die Stichwahl auf denjenigen der Kandidaten vereini⸗ gen, der im erſten Wahlgang die meiſten Stimmen erzielte. Außerdem haben aber die Kommuniſten und die Sozialiſten noch einen geſonderten Aufruf ihres ge⸗ meinſamen Wahlausſchuſſes an die Wählerſchaft er⸗ laſſen, in dem zunächſt der Freude Ausdruck gegeben wird über den„großartigen Erfolg der beiden Par⸗ teien und damit der Gemeinſchaft der Kräfte des Friedens und der Freiheit“. Der Aufruf ſchließt: werden die Hoff⸗ nungen des Volkes dieſes Landes ſich verwirklichen, das ſich von der Kriſe und dem Elend und den Ge⸗ fahren befreien will, die die Reaktion dem Frieden und der Freiheit bringt.“ Der Kommuniſtenführer Cachin erklärte:„Wir ſind ſicher, daß die Volksfront die Faſchiſten nächſten Sonntag heimſchicken wird. Im Hinblick auf dieses „So Ziel wird allen Parteien der antifaſchiſtiſchen Front ſchärfſte Diſziplin auferlegt werden. Die Kommuniſten werden ihren Verpflich⸗ tungen treu bleiben und ein Beiſpiel gewiſſen⸗ hafteſter Loyalität geben, um die Wahl der Sozialiſten und Radikalſozialen, die in ihren Wahlbezirken die meiſten Stimmen erhalten haben, ſicherzuſtellen.“ Befürchtungen der Rechten (Funkmeldung der N M.) . Paris, 29. April. Die Tatſache, daß bei der kommenden Stichwahl die Abmachungen der Volksfront, d. h. ſämtlicher Parteien der Linken, endgültig in Kraft treten ſollen, und daß in jedem Wahlbezirk die weniger ausſichts⸗ reichen Kandidaten der Volksfront verzichten oder von ihren Parteien ſelbſt zurückgezogen werden, be⸗ ſchäftigt am Mittwochmorgen die Pariſer Frühpreſſe. Der vechtsſtehende„Jour“ iſt der Anſicht, daß es außerordentlich zu bedauern ſei, daß der im erſten Wahlgang nicht durchgekommene Bürgermeiſter von Lyon und Ehrenvorſitzende der Radikalſozialiſtiſchen Partei, Herriot, doch den Entſchluß gefaßt habe, ſich mit Hilfe der Sozialiſten und Kommuniſten in die neue Kammer wählen zu laſſen. Mit dieſem Ent⸗ ſchluß mache er alle Hoffnungen auf eine nationale Gruppe innerhalb der Radikalſozialiſtiſchen Partei zunichte, die im Verlaufe der letzten Wochen auf⸗ gekommen ſeien, da Herriot ſcharf gegen eine Reihe von Grundſätzen der Volksfront vor dem erſten Wahlgang aufgetreten ſei. Der„Petit Pariſien“ ſtellt mit Bedauern feſt, daß das Inkrafttreten der Volksfrontbeſtim⸗ mungen für den zweiten Wahlgang ein außer⸗ ordentliches Anwachſen der Vertreter der Zweiten und Dritten Internationale in der neuen Kammer zur Folge haben werde. Die Blätter der Zweiten und Dritten Inter⸗ nationale, der„Populaire“ und die„Humanite“, unterſtreichen beide bereits den nach ihrer Anſicht ſeſtſtehenden Sieg der Linksparteien am kommen⸗ den Sonntag. Wie ein Mann würden die Soziali⸗ ſten und Kommuniſten der Wahlparole der Volks⸗ front Folge leiſten und über die reaktionäre und faſchiſtiſche Rechte der Kammer einen Sieg davon⸗ tragen, der ihnen eine Mehrheit von 70 Sitzen brin⸗ gen werde. Der Wolf im Schafspelz — Paris, 28. April. Die rechtsſtehenden Zeitungen nutzen die wenigen Tage, die bis zur entſcheidenden Stichwahl bleiben, aus, um die Gefahren einer etwaigen Linksmehrheit für Frankreich aufzuzeigen, die dadurch entſtehen könnte, daß die Kommuniſten als einflußreiſche Partei dieſer Gruppe ſich von internationalen und nicht von franzöſiſchen Geſichtspunkten leiten ließen. Die Volksfront, ſo ſchreibt das„Journal des De⸗ bats“, werde nicht mehr von den Radikalſozialiſten oder den Sozialiſten geleitet, ſondern von den Kommuniſten, die ihrerſeits vom Willen und von der Organiſation der Dritten Internationale beherrſcht würden. Die kommuniſtiſchen Kandidaten, die heute Frankreich das Glück verſprächen. würden morgen Moskau gehorchen. Der„Temps“ erklärt ebenfalls, die Gefahr für Frankreich beſtehe öͤarin, daß es eigentliche aus⸗ ländiſchen Einflüſſen ausgeliefert werde. Die Kom⸗ muniſtiſche Partei führe die Befehle Moskaus aus. Wenn die Kommuniſten ſich jetzt vaterländiſch und ſogar militäriſch gebärdeten, und wenn ſie die Trikolore grüßten, ſo ſei das nur ein Grund zum Müßtrauen. Die nationalen Republikaner Frankreichs müßten daher am Sonntag nur für franzöſiſche Patrioten ſtimmen und ſich gegen die internationaliſtiſchen So⸗ zialiſten und Kommuniſten ausſprechen. Der natio⸗ nale Franzoſe werde ſein Land unter ausländiſchem Einfluß niemals einem Außenkrieg ausſetzen, eben⸗ ſowenig einem Bürgerkrieg. der den Außenkrieg un⸗ vermeidbar machen würde. Skandal in Oeſterreich Die Veſtechungsgelder der Phoenix-Geſellſchaft an Beamte und politiſche Leiter — Wien, 28. April. Die Amtliche Nachrichtenſtelle in Wien beginnt jetzt mit der Ausgabe der vielbeſprochenen Liſten der von der Lebensverſicherungsgeſellſchaft Phönix be⸗ ſtochenen Perſonen. In der amtlichen Mit⸗ teilung heißt es: „Die in der Oeffentlichkeit vielgenannte Liſte wurde bei der Direktion der Lebensverſicherungs⸗ geſellſchaft Phönix vorgefunden und befindet ſich in den Händen der Behörden. Es handelt ſich hierbei um eine Liſte, beſtehend aus 24 Blättern, die lücken⸗ los vom Januar 1931 bis zum 17. Februar 1936 ge⸗ führt wurde. Die Geſamtſumme der darin verzeichneten Be⸗ träge beläuft ſich auf 2814000 Schilling und 7000 tſchechiſche Kronen. Von dem in der Liſte enthaltenen Geſamtbetrag entfallen 600 000 Schilling auf Renumerationen, Aus⸗ hilfen und Zuwendungen für Wohlfahrtszwecke an Angeſtellte der Lebensverſicherungsgeſellſchaften. Für Preſſezwecke wurden ausgegeben 1098 000 Schil⸗ ling. Ein Betrag von 15 495 Schilling wurde als Darlehen an vier öffentliche Beamte ausgewieſen. Das Diſziplinarverfahren wurde gegen dieſe Beam⸗ ten eingeleitet. Ein Betrag von 94 329 Schilling iſt auf die Buchſtabenchiffre„0“ eingetragen. Hierbei liegt der Verdacht vor, daß es ſich um eine Summe handelt, die dem Leiter der ſtaatlichen Aufſichts⸗ behörde über das Verſicherungsweſen, Sektionschef Ochsner, zugekommen iſt. Der jüdiſche National⸗ fonds erhielt 500 000 Schilling. Die erwähnte Liſte weiſt einen weiteren Betrag von 3500 Schilling für jüdiſch⸗nationale Zwecke auf. In der amtlichen Verlautbarung wird dann be⸗ hauptet, daß auch an einen angeblichen Nationalſozia⸗ liſten namens Willi Bachmann über 400 000 Schil⸗ ling gegeben worden ſeien. Die Liſte fährt dann fort: Dr. Pfrimer⸗Heimwehr (Dr. Pfrimer war ſeinerzeit zweiter Bundesleiter der öſterreichiſchen Heimwehren und hat ſpäter die ſogenannte Steyeriſche Heimwehr gegründet) er⸗ ſcheine unter den Geldempfängern in der Zeit vom 3. April 1931 bis 27. Juli 1932 mit 18 000 Schilling. Der Landbund erſcheint in der Liſte mit dem Betrag von 192 800 Schilling. Die ſozialdemokratiſche Tech⸗ niſche Union erhielt ein Darlehen von 300 000 Schil⸗ BFPFCCCCTCbTGTVGTCTGTGTGTGTGTGTVTGTCTCTGTGTGTCTCTVTGTVTCTCTCTCTTTT Chamberlain und ſein Wiener Beſuch Optimiſtiſche Beurteilung der Lage Oeſterreichs (Funkmeldung der N M.) London, 29. April. Zum Abſchluß der Beſuche Sir Auſten Chamber⸗ lains in Wien, Prag und Budapeſt ſchreibt der Wiener Reuter⸗Korreſpondent, Chamberlain habe während ſeines Aufenthaltes in Mitteleuropa den Eindruck gewonnen, daß die Lage Oeſterreichs beſſer ſei, als er vorher geglaubt habe. Er ſei mehr als je von der Notwendigkeit überzeugt, die Unab⸗ hängigkeit Oeſterreichs aufrecht zu erhalten. Wie verlautet, ſtehe Chamberlain grundſätzlich dem Gedanken einer Wiederherſtellung der öſterreichi⸗ ſchen Monarchie freundlich gegenüber, ohne dieſe Frage im gegenwärtigen Augenblick als dringend zu betrachten. ling. Zu Händen Dr. Rintelens iſt ausgewieſen ein Betrag von 13 000 Schilling ſowie ein weiterer Betrag von 95 000 Schilling, der ihm im Jahre 1982 von der Kompaß⸗Bant zugegangen iſt. Ein Betrag von 45 000 000 Schilling, der ſich nach den bisheri⸗ gen Erhebungen etwas erhöhen dürfte, wurde nach den vorgefundenen Belegen für außerordentliche Ausgaben in Prag verwendet. In der amtlichen Verlautbarung folgen dann die Namen von Perſonen, die öffentliche Aem⸗ ter bekleiden. Es wird feſtgeſtellt, daß in Zu⸗ ſammenhang mit der Phönix⸗Angelegenheit der Präſident der Bundesbahnen, General der In⸗ fanterie, Karl Vaugoin, der bekaunte Heimat⸗ ſchutzführer Staatsrat Coreth, der Staatsrat und ehemalige Landesverteidigungsminiſter Ge⸗ neraloberſt Fürſt Schönburg⸗Hartenſtein, der Landesleiter der Vaterländiſchen Front in Wien, Oberſtleutnant a. D. Seifert, und ſchließlich der Präſident der Oeſterreichiſchen Verkehrswerbung, Mitglied des Wirtſchaftsrats, Dr. Strafella, ihre öffentlichen Aemtex niedergelegt haben. Wer iſt Herr Bachmann? — Wien, 28. April. Der Eindruck der nunmehr veröffentlichten amt⸗ lichen Liſte der öͤurch den Phönix⸗Skandal belaſteten Perſönlichkeiten iſt in hieſigen ausländiſchen Kreiſen unbefriedigend. Man glaubt, daß nicht alles mitge⸗ teilt wurde, was zur völligen Aufklärung hätte ge⸗ ſagt weroͤen können. Als ganz bedenklich betrachtet man den angeblichen Poſten für die„National⸗ ſozialiſte“. Ueber 400 000 Schilling ſoll ein Herr Bachmann bekommen haben, der nach dem amtlichen Bericht Deviſen⸗ und Häuſeragent war. Was dazu führte, dieſen Mann als Nationalſozia⸗ liſten zu bezeichnen, iſt nicht bekannt. Selbſt die F Mitteilung deutet übrigens an, daß es ſich hier möglicherweiſe um rechtmäßige Proviſionen handelte. n Ein Nationalſozialiſt Bachmann iſt jedenfalls hier nirgends bekannt. Bei den„National⸗ ſozialiſten“, die darüber hinaus 64 000 Schilling be⸗ kommen haben ſollen, ſind ſeltſamerweiſe die Namen verſchwiegen. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Herald“ meldet, daß Chamberlain nach ſeiner Rück⸗ kehr nach London ſowohl dem Miniſterpräſidenten Baldwin wie dem Außenminiſter Eden einen aus⸗ führlichen Bericht über ſeine Eindrücke in Mittel⸗ europa erſtatten werde. Generalſtreik in Cordoba Proteſt wegen Nichteinſtellung von Arbeitern . Madrid, 28. April. Die marxiſtiſchen und ſyndikaliſtiſchen Arbeiter⸗ gewerkſchaften haben in Cordoba als Proteſt gegen die Weigerung der Betriebsleitung einer größeren Fabrik, die anläßlich der Oktober revolution 1934 ent⸗ laſſenen Arbeiter wieder einzuſtellen, den General⸗ ſtreik„bis auf weiteres“ erklärt. Der Verkehr ruht vollſtändig. Auch die Kraftdroſchken ſind von der Straße verſchwunden. Sämtliche Läden einſchließlich der Bäckereien ſowie die Zeitungsbetriebe ſind ge⸗ ſchloſſen. Zu Zwiſchenfällen war es bis Dienstag mittag noch nicht gekommen. erſetzt Denkens durch eine wirkliche moderne Ideenwelt, 147. Jahrgang— Nr. 195/196 zur Stichwahl Auflockerung * Mannheim, 29. April. Franzöſiſche Wahlen pflegen ſelten Ueberraſchun⸗ gen zu bringen. Das franzöſiſche Volk iſt zu feſt⸗ gefügt in ſeiner traditionellen politiſchen und ſozig⸗ len Ordnung und hat andererſeits bei gelegentlichen Ausbrüchen aus dieſer Oroͤnung zu ſchlechte Erfah⸗ rungen geſammelt, als daß es in politiſchen Dingen recht neuerungsſüchtig wäre. Außerdem ſieht es mit Recht in der politiſchen Betriebſamkeit von Par⸗ teien und Parlament nicht das Weſentliche ſeines nationalen Lebens. So ſehr es in Formeln denkt, hat es ſich im Grunde doch ein feines Gefühl dafür bewahrt, daß nicht die Form das Entſchei⸗ dende iſt,‚ſondern der Mann, der dahinter ſte ht. Daher berühren intereſſanterweiſe die parlamentariſchen Wahlen, bei denen es um die Or⸗ ganiſation geht, viel weniger als die Staatspräſi⸗ dentenwahlen, bei denen die Perſon zur Entſcheidung ſteht. So wach und unberechenbar, eiferſüchtig und ſelbſtbewußt ſich hier der politiſche Charakter der Franzoſen zeigt— haben es nicht die drei größten Franzoſen der Nachkriegszeit, Clemenceau, Poincare und Briand, ſpüren müſſen, als ſie alle drei als Be⸗ werber um den höchſten Poſten der Republik vor dem eiferſüchtigen vepublikaniſchen Mißtrauen gegen das politiſche Gewicht ihrer Perſönlichkeit zurück⸗ weichen mußten?— ſo gleichgültig und überlegen ſtehen im allgemeinen die Franzoſen dem Mandats⸗ kampf ihrer Parteien gegenüber. Er iſt für ſie nur mehr ooͤer weniger eine Gelegenheit, politiſche oder auch private Geſchäfte zu machen, wie er für die De⸗ putes ſelbſt eine ſolche Gelegenheit iſt, wieder ins Geſchäft zu kommen. Daneben verhindert ſchon das ſranzöſiſche Wahl⸗ ſyſtem, das im Gegenſatz zum engliſchen das Haupt⸗ gewicht auf die Einzelauswertung der Stimmen und nicht auf der Herausarbeitung einer klaren Mehr⸗ heit legt, daß ein allmählicher Umbruch der öffent⸗ lichen Meinung ſich in zu kraſſen Einbrüchen in die beſtehende parlamentariſche Ordnung auswirkt. In dieſem Lande, das, in ſeltſamen Gegenſatz zu ſei⸗ nem außenpolitiſchen Denken, ſein innenpolitiſches Handeln auf das doppelte Geſetz der Mäßigung und des Leben und leben Laſſens geſtellt hat, liebt man es es auch auf dem Schlachtfeld der Parteien nur mit Maßen zu ſtiegen. Schließlich iſt es auch, nach der Meinung, die der franzöſiſche Durchſchnitts⸗ wähler vom politiſchen Getriebe, und nach der ge⸗ ringen Achtung, die er vor dem parlamentariſchen Amte hat, gar nicht ſo wichtig, wer nun gerade im Palais Bourbon die Mehrheit hat, zumal nach fran⸗ zöſiſcher Tradition die tatſächlichen Wahlſtärken für die Bildung ſolcher Mehrheiten gar nicht ausſchlag⸗ gebend ſind. Es war bisher auch nicht ſo wichtig, aber es ſcheint, als ob es jetzt wichtig werden könnte. Denn bisher war die politiſche und ſo⸗ ziale Oroͤnung, ganz gleichgültig, in welcher Par⸗ teiſchattierung ſie ſich dem Wähler präſentierte, in drei feſten Grundſätzen verankert: Demokratie, Parlamentarismus und Kapitalismus hießen die feſten Säulen, die den Tempel trugen, der ſich über die Gläubigen vieler politiſchen Sekten ge⸗ meinſam wölbte. Innerhalb dieſes Domes zankte man ſich, nach außen ſtellte man ſich vor ihn als die gemeinſamen Bekenner ſeines alten und echten Glau⸗ bens. In dieſe Gemeinſchaftsfront im Grunodſätzlichen, iſt nun zum erſtenmal durch dieſe Wahl ſichtbar Breſche geſchlagen worden. Von zwei Sei⸗ ten her, von rechts und von links. Von rechts brach und bricht die faſchiſtiſche Bewegung in dieſe Gemeinſchaftsfront der tradi⸗ tionellen Gruppen ein. Ihr Vorſtoß hat viel weniger parteipolitiſche als grundſätzliche Bedeutung. Er bringt weniger die politiſchen Organiſatonen der Parteien als das politiſche Denken der Maſſen in Bewegung. Er lockert den ſehr trocken und ſpröde gewordenen Boden der politiſchen Vorſtellungswelt, vertreibt die alte Müdigkeit und Gleichgültigkeit und den alten Schematismus des politiſchen Dieſe ideelle Wirkung iſt viel wichtiger als die prak⸗ tiſche Forderung. Sehr wenig wahrſcheinlich, daß das franzöſiſche Volk faſchiſtiſch oder nationalſozia⸗ liſtiſch wird— beide Ideen kann man ſich nicht einfach zulegen, ſondern beide ſind nur die Summe von Erlebnis und Erfahrung— aber Jas iſt auch gar nicht entſcheidend, entſcheidend iſt, daß das franzöſiſche Volk überhaupt ſein altes Geſetz 2. Seite/ Nummer 196 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 29. April 1993 an den Notwendigkeiten ſeines neuen Lebens mißt. Und in der Führung auf diele Beſinnung leiſtet zweifellos die außerparlamen⸗ tariſche Bewegung der Feuerkreuzler und der ver⸗ wandten Organiſationen Erhebliches. Mehr praktiſche Bedeutung haben aber zunächſt zweifellos die Auflöſungserſcheinungen auf der linken Seite. Zum erſtenmal haben dieſe Wah⸗ len gezeigt, daß Frankreich gegenüber dem Kommu⸗ nismus nicht immun iſt. Zum erſtenmal zieht in das Pariſer Parlament eine Gruppe, die anti⸗ demokratiſch, antiparlamentariſch und antikapita⸗ liſtiſch iſt. Zum erſtenmal ſind die wirklichen Wahl⸗ ſteger der franzöſiſchen Demokratie die grundſätz⸗ lichen Gegner dieſer Demokratie. Es ſteht noch nicht feſt, wieviel Mandate die Kommuniſten erhalten werden. Sie ſelbſt rechnen mit 70; unvoreingenommene Beurteiler erwarten 40 bis 50. Auf jeden Fall aber werden es ſoviel ſein, daß ſie die Gemeinſchaft der Kammer ſprengen, d. h. das Parlament hört auf, in grund⸗ ſätzlichen Dingen unter ſich zu ein. Grunddſätzliche Fragen ſtanden bisher in der franzöſiſchen Politik nicht zur Debatte, die Kommuniſten werden ſorgen, daß ſie jetzt zur Debatte kommen. Unmittelbarer wirkſam wird der neue Einfluß der Kommuniſten werden in der Führung der neuen Regierungspolitik. Der Wahlkampf der Linken iſt geführt worden unter dem Schlagwort: „Gegen den Faſchismus!“ Dieſes Schlagwort hat zuſammen mit der raffinierten Tarnung der Kom⸗ muniſten, die ſich vor den Wählern als nationale Biedermänner drapierten, ſeine Wirkung getan. Aber es war ein Schlagwort für den Wahlkampf, nicht für die Bildung und die Führung einer Regie⸗ rung. Dieſe Aufgabe aber iſt durch das antifaſchi⸗ ſtiſche Schlagwort und ſeinen Erfolg weſentlich er⸗ ſchwert worden. Denn die Wähler ſagten ſich mit Recht: Wenn ſchon gegen den Faſchismus, dann gleich für ſeinen erbittertſten und entſchloſſenſten Gegner, und ſie gingen zu den Kommuniſten. Und es entſpricht nur der Logik der Dinge, daß das vor allem die Wähler taten, die für dieſes Schlagwort ſchon am aufgeſchloſſenſten waren: Die Wähler der ſozialiſtiſchen und der bürgerlichen Linken. Es be⸗ ſteht alſo durchaus die Wahrſcheinlichkeit, daß die Parteien, die für die Bildung einer Regierung der Linken in Frage kommen, geſchwächt in das neue Parlament zurückkehren, während die Partei, die den eigentlichen Erfolg der Linksparole davongetragen hat, nämlich die der Kommuniſten, wie ſie bereits erklärt hat, außerhalb jeder Regierungskombination bleiben wird. Die regierungsfähige Linke wird dadurch in ungleich ſtärkerem Maße von den Kom⸗ muniſten abhängig werden, als ſie es durch das ſelt⸗ ſame Volksfrontbündnis ohnehin ſchon geworden iſt. Unter dieſer Perſpektive gewinnt plötzlich der parlamentariſche Betrieb in Frankreich ein ganz an⸗ deres Gewicht. Was bisher unwichtig war: wie ſtark je einzelnen Fraktionen waren und wie ſie die ehrheiten unter ſich aushandelten, das kann nun in der Tat entſcheidend für das Schickſal Frankreichs werden. Das Parlament tritt plötzlich in den Mit⸗ telpunkt des nationalen franzöſiſchen Schickſals. Da⸗ mit werden aber auch die Fehler und die Schwächen des Parlaments, bisher wohl regiſtriert, aber kaum ſonderlich ernſt genommen, wichtig; damit kann die Parlamentskriſe, bisher eine Angelegenheit der politiſchen Theoretiker und Kritiker, leicht zu einer Staatskriſe werden; damit wird das franzöſiſche Volk, bisher mehr neben als mit dem Parlamente dahinlebend, gezwungen, ſich ernſtlich mit ihm, ſei⸗ nem Charakter und ſeiner Aufgabe auseinanderzu⸗ ſetzen. In dieſer Richtung wird vielleicht die weſent⸗ liche Bedeutung der franzöſiſchen Wahlen geſucht werden müſſen, ganz gleich, welche Einzelergebniſſe die Schlußentſcheidung des nächſten Sonntags noch bringen mag. Dr. A. W. weſtlichen Sinne regierte unter Der Tod König Juads und d — König Fuads Kämpfe und Verdienste Seine Stellung zwiſchen England und Italien Londoner Beſorgniſſ⸗ — Kairo, 29. April.(U..) König Fuad J. von Aegypten iſt tot. Mit ihm iſt ein Nachfolger der Pharaonen auf einem der älteſten Throne der Welt und ein Herrſcher über eines der jüngſten Königreiche der modernen Zeit dahingegangen, ein Souverän, der den Wunſch hatte, abſoluter Herrſcher zu ſein. Seine Regierung von der Thronbeſteigung am 15. März 1922 bis zu ſeinem Tode war ein an⸗ dauernder harter Kampf um dieſe Stel⸗ lung. Wohl hat es eine Zeit gegeben, wo auch Köng Fuad als halbkonſtitutioneller Monarch im einer Verfaſſung, die er freilich nur widerwillig gewährt hatte. Der letzte Abſchnitt ſeiner Regierungszeit war jedoch nichts anderes als eine ſchwach drapierte Palaſt⸗ Diktatur. So ſehr ſich Fuad bemühte, mit Großbritannien gute Beziehungen aufrechtzuerhalten, ſo ſehr be⸗ deuerte er die engliſche Kontrolle über Aegypten, und er vergaß nie den Druck, den Großbritannien auf ihn ausübte, um ihm die Verfaſſung von 1923 auf⸗ zuzwingen. Sein Kampf gegen die Wafd⸗ Partei geugte von unbeugſamer Erbitterung. Zwiſchen 1922 und 1927 äußerte ſich dies in einem offenen Streit zwiſchen Fuad und dem Wafd⸗Führer Zaghloul Paſcha, dem Abgott der ägyptiſchen Maſſen. Nach Zaghlouls Tod im Jahre 1927 gelang es König Fuad nach einer Reihe von Verfaſſungskriſen, die Macht wieder ſtärker in ſeiner Hand zuſammenzufaſſen. Trotz dieſer Auffaſſung vom Weſen des Königtums war Fuad in vieler Hinſicht einer der fortſchrittlichſten Monarchen moder⸗ ner Zeiten. a Seine Privatintereſſen galten vielen Gebieten; er liebte die Wiſſenſchaften und den Sport. Lange vor ſeiner Thronbeſteigung ſchon arbeitete er an der Entwicklung des kulturellen, wirtſchaftlichen und ge⸗ ſellſchaftlichen Lebens ſeines Landes. Ihm iſt vor allem die Gründung der Univerſität von Aegypten, die 1906 erfolgte, zu danken; er war auch ihr erſter Präſident und Rektor bis 1913. König Fuad J. iſt etwas über 68 Jahre alt ge⸗ worden. Er wurde am 26. März 1868 in Kairo ge⸗ boren als jüngſter Sohn des Kheoͤiven Jsmail Pa⸗ ſcha, des„Prächtigen“, der Aegypten mit läſſiger Hand von 1863 bis 1879 regierte und an den ſich die Muſik⸗ freunde der ganzen Welt als den Mann erinnern, der Verdi aufforderte,„Alida“ zu Ehren der Feier⸗ lichkeiten bei der Eröffnung des Sues⸗Kanals zu komponieren. Als jüngſter Sohn des Khediven hatte Fuad wenig Hoffnung, Herrſcher von Aegypten zu werden. Und auch dieſe geringen Ausſichten ſchienen völlig zunichte gemacht, als ſein Vater Ismail Paſcha im Jahre 1879 auf Grund einer gemeinſamen Aktion Frankreichs und Englands gezwungen wurde, ſeinen Thron wegen„extravaganter Ausgaben“ aufzugeben. Ismail Paſcha floh aus Aegypten, um ſein Leben in Italien im Exil zu beſchließen. Prinz Fuad, 11 Jahre alt, begleitete ihn. Als vertriebener junger Prinz empfing Fuad ſeine Erziehung in Europa. Zuerſt beſuchte er das Tudieum⸗Inſtitut in Genf, beendete dann ſein Schul⸗ ſtudium im Internationalen Inſtitut von Turin. Seine militäriſche Ausbildung genoß und beendete er in der Turiner Schule für praktiſches Artillerie-, Militär⸗ und Ingenieurweſen, die er mit dem Range eines Leutnants der italieniſchen Armee ver⸗ ließ. Er diente dann im 13. Feldartillerieregiment, das in Rom ſtand. Aus dieſen Jahren des Exils ſtammt die freundliche Einſtellung Fuads zu Italien. Im Jahre 1890 trat Fuad in die diplomatiſche Als Lazareitleiter in Abeſſinien Erfahrungen eines holländiſchen Rot⸗Kreuz⸗Arztes während der Kämpfe um Deſſie — Djibouti, 29. April.(U..) In einer Unterredung mit der United Preß ſchil⸗ derte Dr. Winckel, der Leiter der holländiſchen Roten⸗ Kreuz⸗Einheit, die vier Monate lang dicht hinter den abeſſiniſchen Kampffronten aufopferungsvoll Hun⸗ derte und aber Hunderte von verwundeten Abeſſi⸗ niern behandelte und pflegte, die mühſelige und ge⸗ fährliche Reiſe ſeiner Roten⸗Kreuz⸗Einheit von Quo⸗ ram nach Deſſie. Dr. Winckel erzählte, wie er und ſeine Mitarbeiter von abeſſiniſchen Banden an⸗ gegriffen und ausgeplündert wurden. „Als wir unterwegs zwiſchen Deſſie und Quoram, unſerem Lazarettplatz in den Tagen der großen Kämpfe an der Nordfront, waren, wurden wir plötz⸗ lich aus dem Hinterhalt von Shiftas, wie die abeſſi⸗ niſchen Banditen genannt werden, überfallen. Die Räuber plünderten die Karawane und ſtahlen alles, 1 was zum Beſitz der holländiſchen Roten⸗Kreuz⸗Miſ⸗ ſton gehörte. Die Banditen verwundeten auch ein Mitglied unſerer Abteilung, Dr. van Schelven, und zwar ſo ſchwer, daß wir ihn, ohne ſein Leben zu ge⸗ fährden, erſt nach 13 Tagen nach Deſſie, dem Haupt⸗ quartier des Negus, weitertransportieren konnten.“ Dr. Winckel gab dann eine kurze Schilderung über die Arbeit ſeiner Roten⸗Kreuz⸗Einheit an der Nord⸗ front.„Vor etwa vier Monaten kamen wir in Deſſie an. Dort ſtellte uns der Lazariſten⸗Pater zwei Schulen und eine Kirche zur Verfügung, die wir in Lazarette umwandelten. Während unſeres Auf⸗ enthaltes haben wir tagtäglich etwa 100 Verwundete behandelt.“ 1 5 Dr. Winckel äußerte ſich dann dem United Preß⸗ Vertreter über ſeine Erfahrungen bei italieni⸗ ſchen Luftangriffen. Die italſeniſchen Bom⸗ benflugzeuge, ſo erklärte er, N 8 hätten das holländiſche Rote Kreuz immer i reſpektiert. Auch während des großen Luftbombardements auf Deſſie habe er beobachtet, wie die italieniſchen Flie⸗ ger ſich offensichtlich bemühten, nicht die durch das Zeichen der Genfer Konvention kenntlich gemachten Lazarette zu treffen. Die Bomben ſeien um ſtie herum, in einer durchſchnittlichen Entfernung von etwa 500 Meter, niedergegangen. Dr. Winckel erzählte dann weiter, daß das hol⸗ ländiſche Rote⸗Kreuz⸗Perſonal Deſſie erſt am 13. April verlaſſen hätte, nachdem von ſeiten der abeſſi⸗ niſchen Kommandoſtellen erklärt worden war, der 13. April ſei angeſichts des raſch vorwärtsſchreiten⸗ den italieniſchen Vormarſches gegen Deſſie der letzte Termin zum Vexlaſſen der bedrohten Stadt. Bezugnehmend auf die von verſchiedenen Seiten gegen die italieniſche Kriegführung erhobenen Be⸗ ſchuldigungen, die Italiener verwendeten auch Gift⸗ gas gegen die Abeſſinier, erklärte Dr. Winckel, daß er außer einem einzigen Fall keine Gift⸗ gasfälle behandelt habe. „Der einzige Abeſſinier, der mit Gasvergiftung in unſerem Lazarett lag, wurde uns von der britiſchen Feldlazarett⸗Station in unſerer Nähe überwieſen.“ Dr. Winckel betonte, 5 ö daß kein Abeſſinier jemals auf dem Gelände der holländiſchen Station Schutz vor Luftangriffen geſucht habe. Die in Deſſie zurückgebliebenen Ausrüſtungsgegen⸗ ſtände der Roten⸗Kreuz⸗Einheit ſind der Obhut des Paters Marbey anvertraut worden, der auch nach der Beſetzung Deſſies durch die Italiener dort verblieb. Winckel und ſeine Mitarbeiter werden ſich am 1. Mai hier zur Rückreiſe nach Holland einſchiffen. Strafmaßnahmen gegen das„Memeler Dampf⸗ boot“ Das„Memeler Dampfboot“ und die im glei⸗ chen Verlag in litauiſcher Sprache erſcheinende„Lie⸗ tuviſchka Zeitunga“ ſind auf Befehl des Memeler Kriegskommandanten zu je 5000 Lit Strafe oder bei Nichteintreibung Verurteilung der verantwortlichen Redakteure zu entſprechender Gefängnishaft beſtraft worden. Die Beſtrafung wird damit begründet, daß die Blätter hetzeriſche Artikel verbreitet hätten. Laufbahn ein. Der türkiſche Sultan Abdul Hamid ernannte ihn im Jahre 1890 zum Militär⸗ attach der ottomaniſchen Botſchaft in Wien. Zwei Jahre ſpäter bot ihm der neue Khedive Aegyptens, Abbas Hilmy II., den Poſten eines Generals in der ägyptiſchen Armee an und beförderte ihn bald zu ſeinem perſönlichen Adjutanten. Dieſe militäriſche Karriere ſchien aber dem Prinzen nicht zuzuſagen. Er ſchied aus dem Heeresdienſt aus, um ſich ganz ſeinen perſönlichen Intereſſen, ſeiner geiſtigen und ſozialen Arbeit zu widmen. Vor der Univerſitätsgründung 1906 gab es in Aegypten keine höheren Erziehungsinſtitute im weſt⸗ lichen Sinne. Daß es heute ein modernes Er⸗ ziehungsweſen in Aegypten gibt, verdankt die Be⸗ völkerung des Nillandes hauptſächlich der Tatkraft und dem reformatoriſchen Streben Fuads. 1917 wurde dem Prinzen unerwartet der ägyptiſche Thron angeboten, der bisher in ſeiner Exilzeit ſo unerreichbar fern ſchien. Nach der Abdankung Abbas Hilmys II. im Jahre 1914 hatte Großbritannien den Thron Fuads älterem Bruder Huffein zuſammen mit dem neuen Titel Sultan an Stelle des bisherigen Khedive oder Vizekönig über⸗ tragen. Huſſein ſtarb im Oktober 1917 und ſein Sohn Prinz Kemal Eddine verzichtete auf ſein Thronfolge⸗ recht, worauf England dem Prinzen Fuad die Thronfolge anbot, der am 9. Oktober 1917 zum Sul⸗ tan von Aegypten erhoben wurde. Am 15. März 1922 hob Großbritannien ſein Pro⸗ tektorat über Aegypten auf, Sultan Fuad prokla⸗ mierte ſich aus eigener Machtvollkommenheit zum König. Sein voller Titel lautete: Fuad JI, König von Aegypten, Herrſcher über Nubien, den Sudan, Kordofan und Darfur. König Fuad war zweimal verheiratet. Seine erſte Frau, die Prinzeſſin Chivekiar, heiratete er 1896. Dieſer Ehe entſproß eine Tochter. 1919 heiratete Fuad zum zweiten Male. Aus dieſer Ehe entſproſſen der Thronfolger, Prinz Farouk, der 1920 geboren wurde, und vier Töchter, die Prinzeſſinnen Fewzieh, Faiza, Failka und Fathia. Da der Thronfolger noch nicht volljährig iſt, mird das Land in den nächſten Jahren durch einen Regenten regiert werden. Unterrichtete Kreiſe nennen für dieſen Poſten bereits den Präſidenten des ägyptiſchen Senates Yehia Ibrahim Paſcha. Beſorgte engliſche Stimmen (Funkmeldung der NM.) T London, 29. April. Nach dem Tode König Fuads ſieht man in Lon⸗ don der politiſchen Zukunft Aegyptens mit einiger Beſorgnis entgegen. Die der Regierung naheſtehen⸗ den Blätter ſind der Anſicht, daß es König Fuad Der italieniſche Heeresbericht Nr. 197 gibt be⸗ kannt: Marſchall Badoglio telegraphiert:„An der Nord⸗ front ſind unſere motoriſierten Kolonnen von Deſſie aus 140 Kilometer weit auf der Autoſtraße nach Addis Abeba vorgedrungen, ohne Widerſtand zu fin⸗ den. Eine andere Abteilung, die von Worrailu auf⸗ gebrochen war, hat nach 50 Kilometer den Fluß Waoit erreicht. Der Sultan von Aouſſa, Mohammed Jahio, hat ſich in unſeren Reihen eingefunden und ſich unter unſere Militärhoheit geſtellt. An der Somalifront macht unſer ſiegreicher Vor⸗ marſch weitere Fortſchritte. Auf dem linken Flügel dieſer Front haben libyſche Abteilungen, die von Da⸗ gamedo kamen, feindliche Gruppen im Tal des Faf geſchlagen. In der Mitte hat die Kolonne Frusei die Gegend von Done Hamanlei geſäubert. Dabei wurden drei Kampfwagen wieder in Beſttz genommen, die am 11. November vorigen Jahres im Faf⸗Tal bei einer Erkundung zurückgelaſſen werden mußten, ferner ein Flugzeugmaſchinengewehr und die Goldmedaille des Leutnants Minetti.“ Erſtes Vorhutgefecht — Asmara, 27. April. Eine Askari⸗Abteilung, die ſüdlich von Deſſie 120 Km. vorgeſtoßen war, hatte bei ihrem weiteren Vormarſch einen Zuſammenſtoß mit irregulären abeſſiniſchen Verbänden. Nach einem blutigen Ge⸗ fecht wurden die letzteren in die Flucht geſchlagen. Sie verloren viele Tote, während ſich die Verluſte der Askari auf nur drei Tote und 10 Verwundete bezifferten. Der Sultan von Auſſa, Muhamed Lajo Anfari, der vom Negus in Deſſie gefangengehalten worden war, hat ſich der fitalieniſchen Regierung unter⸗ worfen. Italien beſchwert ſich über Dumdum-Geſchoſſe — Rom, 27. April. Wie im italieniſchen Kolonſalminiſterium erklärt wird, iſt ein Telegramm von Marſchall Badoglio eingegangen, in dem mitgeteilt werde, daß über 2000 Hülſen von Dum⸗Dum⸗Geſchoſſen, die von der abeſſiniſchen Armee verwandt worden ſeien, aufge⸗ funden worden ſeien. Es ſei feſtgeſtellt, daß faſt ſämtliche abeſſiniſchen Bewaffneten mit Dum⸗Dum⸗ Geſchoſſen verſehen ſeien. In einem Telegramm des Gouverneurs von Somaliland heiße es, daß von 160 italieniſchen Verwundeten 120 von ſolchen Ge⸗ ſchoſſen getroffen worden ſeien. Das entſprechende Beweismaterial, ſo erklärt man, werde gemeinſam mit den beiden Telegrammen dem Völkerbund zu⸗ geleitet werden. N 85 Das„Giornale'Italia“ knüpft daran einen ſehr ſcharfen Leitartikel, in dem Abeſſinien der Grau⸗ — borgen halte. dank ſeiner ſtarken diplomatiſchen Fähigkeiten gelun⸗ gen ſei, die innenpolitiſche Stabilität Aegyptens auf⸗ recht zu erhalten und die nationaliſtiſche england⸗ feindliche Wafdpartei an der Machtergreifung zu hindern, obwohl er keineswegs ein Freund Eng⸗ lands geweſen ſei. „Daily Telegraph“ weiſt auf die bevorſtehenden ägyptiſchen Parlamentswahlen hin, in denen eine Mehrheit für die Wafdpartei geſichert ſei, bevor der Regentſchaftsrat überhaupt Gelegenheit haben werde, ſich umzusehen. Angeſichts der zur Zeit in Gang befindlichen Verhandlungen für ein neues engliſch⸗ ägyptiſches Abkommen ſei dieſe Ausſicht beun⸗ ruhigend. Man wiſſe, daß der ägyptiſche Natio⸗ nalismus nicht zu Kompromiſſen bereit ſei. Kom⸗ promiſſe ſeien jedoch in der gegenwärtigen Lage un⸗ bedingt erforderlich. Der gute Wille Englands ſei vorhanden, wenn das ägyptiſche Kabinett davon Ge⸗ brauch machen wolle. Die„Morningpoſt“ ermahnt den fungen König Faruk, daß den Intereſſen Aegyptens auf ſeinem Thron am beſten durch eine enge und freundſchaft⸗ liche Verſtändigung mit England gedient würde. Nach Preſſemeldungen ſoll König Faruk beab⸗ ſichtigen, nach ſeinem Aufenthalt in Aegypten und nach der Einſetzung des Regentſchaftsrates wie⸗ der nach London zurückzukehren, um ſeine militäriſchen Studien zu vollenden. Das Beileid des Führers — Berlin, 28. April. Nach Bekanntwerden des Ablebens Seiner Maſe⸗ ſtät König Fuad I. von Aegypten hat der Führer und Reichskanzler dem jungen König von Aegypten folgendes Beileidstelegramm geſandt: f „Die Nachricht vom Ableben Eurer Mafeſtät er⸗ lauchten Herrn Vater, Seiner Majeſtät des Königs Fuad J. von Aegypten, hat mich aufrichtig be⸗ trübt. Zugleich im Namen des deutſchen Volkes bitte ich Eure Majeſtät anläßlich des ſchweren Ver⸗ luſtes, den das königliche Haus und das ägyptiſche Volk erlitten haben, meine herzliche Anteilnahme entgegenzunehmen. Adolf Hitler, Deutſcher Reichskanzler.“ Außerdem ſtattete im perſönlichen Auftrag des Führers und Reichskanzlers heute nachmittag der Staatsſekretär und Chef der Präſtdialkanzlei, Dr. Meißner, dem hieſigen königlich⸗ägyptiſchen Geſand⸗ ten, Nachat Paſcha, einen Beileidsbeſuch ab. Als Zeichen der Trauer um den verſtorbenen Herrſcher haben die Präſidialkanzlei, die Reichs⸗ kanzlei, das Auswärtige Amt und der Reichstag ihre Dienſtflaggen für heute und morgen auf halb⸗ maſt geſetzt. S anee Die Hälfte des Weges 2 Die Italiener 140 km über Deſſie hinaus gegen Addis Abeba vorgerückt — Rom, 28. April. ſamkeiten angeklagt wird; gleichzeitig wird die mehr⸗ fach erhobene Beſchuldigung wiederholt, daß eng⸗ liſche Munitionsfabriken dieſe Dumdum⸗Geſchoſſe bis in die letzten Monate nach Abeſſinien geliefert hätten. Dieſe unerhörte Zuſammenarbeit zwiſchen Elementen einer ziviliſierten Nation und dem Ueberbleibſel eines Sklavenſtaates, ſo Blatt fort, könne für die Sicherheit der menſchlichen und politiſchen Zukunft aller Länder ernſte Präze⸗ denzfälle ſchaffen. In Genf habe Eden mit dem „Hirngeſpinſt der nicht bewieſenen Verwen⸗ dung von Giftgaſen auf italieniſcher Seite“ Eindruck machen wollen. Italien habe daher das Recht, einmal auf die bewieſene Tatſache der Grau⸗ ſamkeiten der abeſſiniſchen Kriegsführung hinzuwei⸗ ſen, der England die Kriegsmittel liefere. s Tragiſches Fliegerpech Notlandung des franzöſiſchen Abeſſinienfliegers in Italien (Funkmeldung der N M3.) 1 + Paris, 29. April, Ein peinliches Mißgeſchick hat den franzöſiſchen Flieger Drouillet ereilt. Bekanntlich war es ihm am vorigen Samstag gelungen, die Aufmerk⸗ ſamkeit der franzöſiſchen Luftpolizei irrezuführen und mit ſeinem für den Negus beſtimmten, aber von den franzöſiſchen Behörden aus formalen Gründen beſchlagnahmten Flugzeug von einem Pariſer Flug⸗ platz zu entwiſchen. Seit dieſem kühnen Streich war man ohne Nachricht von Drouillet geblieben. Nun ſoll, wie Havas aus Rom meldet, Drouillet in Italien zur Notlandung gezwungen worden ſein. Das Flugzeug ſei ſofort mit Be⸗ ſchlag belegt worden, während ſich der Flieger ver⸗ Jedenfalls hat der Abeſſinienſlug Drouillets damit ein vorzeitiges und programm⸗ widriges Ende gefunden. Wie der römiſche Vertreter des„Petit Pariſien“ hierzu ergänzend mitteilt, ſoll Drouillet zunächſt die Abſicht gehabt haben, nach Griechenland durchzuflie⸗ gen. Er habe aber Schwierigkeiten mit der Oelzufuhr gehabt und hätte deshalb auf dem erſten erreichbaren Flugplatz landen müſſen. Das ſei ausgerechnet der italieniſche Militärflugplatz Montecelio geweſen. Die Tatſache, daß der Luftberater des Negus gerade auf italieniſchem Boden landen mußte, entbehrt nich eines gewiſſen Reizes. 5 . 3— 8 und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Wind auer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und un ene für Theater Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Elſenbart⸗ Handelsteil: Dr⸗Fritz Bode Lokaler Teil Dr. Frig. ammes Sport: Willy Müller» Sid⸗ weſtdeutſche Umſchau. Gericht und Bilderdienſt: Furt Fennel- Anzeigen und ge 9 0 10 Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. 5 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, F J,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer. Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 5 1 2 70 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: . Abendauffage der Ausgabe A 5 Ausgabe B: 20700 5 N Baur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückvotts * ie Weltpolitit fährt das 7 7 3 . Mittwoch, 29. April 1986 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 3. Sekte Nummer 199 eee Die Stad Mannheim, den 29. April. Hochbetrieb im Quartierbüro 3000 Zimmer für die Bäckertagung vermittelt Dem Quartierbüro für die Bäckertagung iſt es in den Räumen des Verkehrsvereins viel zu eng ge⸗ worden, als die Hauptarbeit einſetzte. Man zog daher in die weſtliche Schalterhalle des Mannheimer Hauptbahnhofs um, wo nun alle Fäden der Unter⸗ bringung der zu erwartenden Gäſte zuſammenlau⸗ ſen. Unter der Leitung von Auguſt Schmitt arbeiten in dieſem Quartierbüro gegenwärtig 16 Mann, die nichts anderes zu tun haben, als die einlaufenden Zimmerbeſtellungen zu erledigen. Stöße von Brie⸗ ſen laufen täglich ein und es heißt hier tüchtig zu⸗ gegriffen, um alles ſofort erledigen zu können. Bis jetzt ſind ſchon über 3000 Zimmer feſt vermittelt worden. Die Beſucher der Bäcker⸗ tagung, die dem Quartierbüro ihre Beſtellung zu⸗ kommen ließen, erhielten einen Quartierſchein zu⸗ geſandt, aus dem ſte Name und Wohnung ihres Quartiergebers erſehen können und der auch die Angabe enthält, mit welcher Straßenbahnlinie man das Quartier erreichen kann. Auch die Quartier⸗ geber wiſſen bereits, wen ſie erwarten dürfen. Zur Verfügung ſtehen insgeſamt rund 5000 Privatzimmer. Auf Grund der jetzt erledig⸗ ten feſten Beſtellungen und der täglich neu einlaufen⸗ den Aufgaben muß damit gerechnet werden, daß dieſe Zimmer nicht ausreichen. Es wird daher erwartet, daß die Mannheimer noch Zimmer zur Verfügung ſtellen, da man auch ſchon ſämtliche Hotelzimmer in Mannheim und in der Umgebung mit Beſchlag belegt hat. Da viele Kraftwagenbeſitzer mit dem eigenen Fahrzeug nach Mannheim kommen werden, müſſen auch Unterbringungs möglichkeiten für Kraftwagen geſchafſen werden. Bei dem an ſich ſchon bekannten Mangel an Kraftwagen⸗Unterſtell⸗ räumen in Mannheim werden wohl nicht alle Wagen eine Garage bekommen können, ſo daß man nicht darum herumkommt, entſprechende Parkplätze herzurichten. Wenn dann am 8. Mai der Hauptanſturm einſetzt und die Beſucher der Bäckertagung nach Mannheim ſtrömen, ſtehen dem Quartierbüro vier Schalter in der Bahnhofshalle zur Verfügung. Ein weiterer Schalter für Wohnungsnachweis wird in den Rhein⸗ Peckar⸗Hallen errichtet werden. Um die ankommen⸗ den Fremden raſch die Quartiere finden zu laſſen, wurden zwanzig Hitlerjungen, die jetzt die Schule verlaſſen haben und die noch auf eine Lehr⸗ ſtelle warten, verpflichtet, die Gäſte in ihre Quartiere zu führen. Die Jungen werden ſich auch vom 8. Mai ab in der Bahnhofshalle zur Ver⸗ fügung halten und werden jedem Beſucher der Häckertagung zu Dienſten ſein. Die Führung in die Dugrtiere erfolgt koſtenlos, da die Jungen vom Wohnungsbüro aus eine Vergütung erhalten. Beſonders hervorgehoben zu werden verdient, daß Zimmer nicht nur an Tagungsteilnehmer aus dem Reich vermittelt wurden, ſondern daß auch vom Ausland zahlreiche Zimmerbeſtellungen eingin⸗ gen. So dürfen wir Engländer, Norweger, Schwe⸗ den, Ungarn und Tſchechoſlowaken erwarten. A0 * Sountagskarten zur Reichstagung des deut⸗ ſchen Bäckerhaundwerks. Vom 9. bis 18. Mai ſteht Mannheim im Zeichen der Reichstagung des deut⸗ ſchen Bäckerhandwerks. Um recht vielen Bäckern und ihren Angehörigen die Teilnahme an dieſer Peranſtaltung zu erleichtern, geben alle Bahnhöfe in nem Umkreis von 150 Km. um Mannheim ſowie Trier Hbf. Sonntagskarten aus. Die Karten gelten für die Hin⸗ und Rückfahrt 3 Tage. Die Rückfahrt muß jeweils am 3. Gültigkeitstage ſpäte⸗ ſtens um 24 Uhr angetreten werden; bei den am 17. und 18. Mai gelöſten Karten iſt der ſpäteſte Zeit⸗ punkt für den Antritt der Rückfahrt Montag, 18. Mai, 24 Uhr. Zur Rückfahrt gelten die Karten nur dann, wenn ſie auf der Rückſeite den Stempel der Ausſtellung tragen. Siegerehrung in Sandhofen. Nach dem ſchönen Sieg der„Spielvereinigung“ in Hockenheim, wurde dem neugebackenen Bezirksmeiſter der Gruppe Unterbaden⸗Weſt nach ſeiner Rückkehr in Sandhofen von der großen Fußballgemeinde ein begeiſterter Empfang bereitet. Ein ſportlicher Feſtzug bewegte ſich unter Vorantritt einer Muſikkapelle durch die Straßen Sandhofens. Dann wurde im Klubhaus der nach jahrelangem Kampfe errungene Sieg gebüh⸗ rend gefeiert. Brandwolken über dem Marktplatz iroßſeuer im Brandbekämpfung mit 6 Schlauchleitungen und Schaumlöſchgerät— Kaum hatten die Markthändler ihre Stände ab⸗ erkannten aber ſofort, daß es hier eine har te Nu ß zu knacken geben würde. da man in dem ſtark nach gebaut und den Ueberſtand ihrer Waren abbefördert, und ſich zwiſchen Abfall und Wegwurf auf dem Pflaſter öͤie Tauben gierig pickend niedergelaſſen, um jene Leckerbiſſen zu erhaſchen, die eine halbe Stunde die Kehrmaſchinen wegfegen, als die Aufmerkſam⸗ keit der Vorübergehenden auf dicke Rauchwol⸗ ken gelenkt wurde, die an der Weſtſeite des Markt⸗ platzes aufſtiegen. Raſch wurden ſie dichter und wälzten ſich, von einem leichten Wind getrieben, über die Michaelis⸗Drogerie und das Seifenhaus am Markt, hinter deren Gebäuden ſie emporquollen, auf das alte Rathaus zu. Nach kurzer Zeit war alles Beträchtliche Werte vernichtet Schwefel riechenden Qualm mit den gewöhnlichen Gasmasken nicht an den Brandherd herankommen konnte. Alſo hieß es, mit ſchwerem Gasſchutz⸗ gerät arbeiten. Ober⸗Brandingenieur Kargl gab Alarmſtufe „Mittel“ durch, die aber, noch bevor ſie ausgeführt werden konnte, durch Alarmſtufe„Großfeuer“ erſetzt wurde. Auf dieſen Großfeueralarxm hin eilte noch der zweite Löſchzug an die Brandſtelle, ſowie der Löſchzug der Neckarauer Wache II. Gleich⸗ zeitig wurden die dienſtfreien Mannſchaften und die Hunderte umlagern die Brandſtätte am Marktplatz wie vernebelt, und ein ſcharf riechender, beizender Qualm ſenkte ſich über dem Marktplatz nieder, auf dem ſich Hunderte von Men ſchen zu ſammeln begannen. Da hörte man auch ſchon die Alarmſirene an der Hauptwache der Berufsfeuerwehr, und bald erklang das bekannte Signal: der erſte Löſchzug rollte an, dem bald ein zweiter folgte. Eifrig war die Polizei bemüht, die Maſſe der Neugierigen zurückzuhalten, was einen verſtärrk⸗ ten Einſatz der Beamten erforderlich machte. Die Polizei mußte auch den Perſonen⸗ und Fuhr⸗ verkehr der angrenzenden Straßen zum Stillſtand bringen. Auf dem Marktplatz gingen inzwiſchen die üblichen Reinigungsarbeiten unter erſchwerten Umſtänden fort, denn die Schauluſtigen gaben nur widerwillig den Platz für den Sprengwagen und die „Kehrtanks“ frei. Man war aufs äußerſte geſpannt, wie ſich die Dinge am Brandherd entwickeln würden: aber man ſah nichts, als den braunen, dicken, ſtechen⸗ den Rauch, der allmählich weiß wurde, je mehr Waſſer die Feuerwehr gab, die den Brand, der ſich vom dritten Stockwerk in den Dachſt ock durch⸗ fraß, ohne daß man Flammen ſah, mit ſechs Schlauchleitungen und dem Kohlenſäuregerät be⸗ kämpfte, nachdem ſie ihre hohe, graue Leiter aufge⸗ fahren hatte. Lange ſtanden die Meunſchen, bis gegen fünf Uhr nur noch dünne Rauchfähnchen über dem Gebäude wehten. Mit ſchwerem Gasgerät Als um 14.24 Uhr durch Fernſprecher der Be⸗ rufs feuerwehr von dem im Hauſe G 2, 3/4 wohnenden Gaſtwirt Stahl mitgeteilt wurde, daß nebenan in der Michaelis⸗Drogerie Becker ein Brand ausgebrochen ſei, ahnte man bei der Feuerwehr nicht, welches Ausmaß dieſer Brand ſchon beſaß. Die mit dem erſten Löſchzug anrollenden Feuerwehrleute (Photo: C. W. Fennel) Freiwillige Feuerwehr alarmiert, um bei Ausdehnung des Brandes die nötige Bereitſchaft zu haben. Der erſte Löſchaugriff wurde vom Marktplatz aus vorgetragen und zwar legte man in den Zugang des Hauſes G 2, 2 zwei Schlauchleitungen; zwei weitere Schlauchleitungen führten durch den Hausgang des Hauſes G 2, 3/4, und eine fünfte Leitung ging über die aufgerichtete große Leiter des erſten Löſchzuges über das Dach des Hauſes G 2, 3/4 hinweg. Ein weiterer Löſchzug ver⸗ legte eine Leitung von der Straße zwiwſchen G 2 und 3 aus, während von der Straße zwiſchen F 2 und G 2 über das Eckhaus hinweg eine Leitung in Bereitſchaft kam. Zu den ſechs Schlauchleitungen kam noch eine Kohlenſäureleitung, deren Kohlenſäureſchnee ſich als beſonders wirkungsvoll bei den Chemikalien erwies. Der Brandherd lag in dem parallel zum Vorderhaus führenden Hintergebäude, das ſich von dem Haus G 2, 2 bis zum daneben befindlichen Doppelhaus G 2, 3/4 erſtreckt. Die Flammen wüteten zunächſt in dem dort lagernden Schwefel. Von dieſem Lager der chemiſchen Drogen fraßen ſich die Flammen durch die Decke nach oben durch, wo Kräuter uſw. lagerten. Von hier aus war es zum Dachgebälk nicht mehr weit, ſo daß die Flammen hier Luft fanden. An⸗ dererſeits beſtand eine große Gefahr dadurch, daß von dem brennenden zweiten Obergeſchoß die Flam⸗ men nach unten durchbrechen würden. Hier konnte aber rechtzeitig eingedämmt werden. Schwer gefährdet war vor allem das an⸗ grenzende Haus G 2,—4. Man mußte damit rech⸗ nen, daß hier die Flammen überſpringen würden, und es iſt nur dem zähen Einſatz der Wehr⸗ enlager Faſt eine Stunde ſchwerer Arbeit leute zu verdanken, daß hier in letzter Mi⸗ nute die Flammen abgeriegelt werden konnten. Nach der anderen Seite war die Gefahr nicht ganz ſo groß, zumal in dem oberen Stockwerk eine eiſerne Türe die Flammen zunächſt zurückgehalten hatte. Nachdem die Feuerwehrleute ſich an öͤen Brand⸗ herd herangearbeitet hatten, war es nicht mehr allzu ſchwierig, die letzte Gefahr zu beſeitigen. Ehe man jedoch die Ausbreitungsgefahr als beſeitigt bezeich⸗ nen konnte, waren dreiviertel Stunden ver gangen. Die Wehrleute wußten, was ſie geſchafft hatten. Sehr großer Schaden Ein Gang durch das von dem Brand heimgeſuch⸗ ten Haus zeigte, welche ungeheuren Werte vernichtet worden waren. Im erſten Ober⸗ geſchoß iſt vor allem der Waſſerſchaden ſehr groß, da hier große, von oben gekommene Waſſer⸗ maſſen das Lager überſchwemmten. In Sturzbächen ſchoß ſelbſt auf den Treppen das Waſſer in die Tiefe! ähne mit dieſer Redensart abzu⸗ tun, ihn als unvermeidlich hinzuſtellen. In den weitaus meiſten Fällen ſind wir ſelber ſchuld daran, wenn unſere Zähne erkranken und mit der Zeit unbrauchbar werden. Wie viele Menſchen z. B. verſäumen es noch, abends ihre Zähne mit Chlorodont zu putzen! Dabei ſind die Zähne doch gerade des Nachts durch die Zerſetzung der Speiſereſte am meiſten gefährdet. Wer alſo ſeine Zähne bis ins hohe Alter geſund erhalten will, pflegt ſte vor allem abends mit Chlorodont! „Man wird eben alt!“ bn eta der Jahn mi Schlimm wüteten die Flammen im zweiten Obergeſchoß rund um den eigent⸗ lichen Brandherd. In die Zehntauſende geht der Wert der hier vernichteten chemiſchen, teils ſehr wertvollen Drogen. Im nächſten Geſchoß wurde auch alles ein Raub der Flammen oder zum mindeſten ſo angeſengt und beſchädigt, oͤaß öͤie Wa⸗ ren wertlos geworden ſind. Manche Packung Tee vboͤer andere Kräuter waren in Flammen gera⸗ ten und bildeten nur noch Aſchenreſte oder ſchwam⸗ men im Löſchwaſſer. Pfefferminzkraut wurde ſäcke⸗ weiſe weggeſchafft. In großer Länge iſt oͤas Dach⸗ gebälk verkohlt, ſo daß es abgeriſſen werden muß, und unter dem Einfluß der Hitze ſind zahlreiche Fenſterſcheiben zerſprungen. Wenn auch gegen vier Uhr die Alarmſtufe„Groß⸗ feuer“ aufgehoben werden konnte und zwei Löſchzüge abrückten, ſo gab es doch noch allerlei zu tun. Mit einem Spezialbrauſerohr beſeitigte man die Brandneſter, die immer wieder aufflammten. Als man ſpäter an die Aufräumungsarbeiten heranging, trafen auch Mannſchaften der Freiwilligen Feuerwehr an der Brandſtelle ein, die zunächſt halfen, die verbrannten Waren auf einen Laſtwagen zu ſchaffen. f Der auch auf dem Marktplatz aufgefahrene San i⸗ tätswagen der Berufsfeuerwehr ließ die Ver⸗ mutung wach werden, daß es bei dem Brand Ver⸗ letzte gegeben habe. Glücklicherweiſe wurden Per⸗ ſonen nicht verletzt, ſo daß der Krankenwagen leer zurückfahren konnte, der bei Großfeueralarm ſtets mit ausrückt. Ueber die Brandurſache iſt nichts mit Beſtimmtheit zu ſagen, wenn auch feſt⸗ ſteht, daß die Flammen in der Gegend, in der der Schwefel lagerte, ihren Ausgang nahmen. Als ein großes Glück muß es bezeichnet werden, daß der Brand nicht bei Nacht ausbrach, da er ſicherlich dann nicht ſo raſch bemerkt worden wäre. 70 Jahre alt wurde der Buchdrucker⸗Invalide Nik. Gerberich, S 4, 1, in beſter Rüſtigkeit. Herr Gerberich war auch außerhalb ſeines Beruſes für die Allgemeinheit tätig. In den neunziger Jahren er⸗ nannte ihn das Gewerkſchaftskartell Mannheim zu ſeinem Kaſſier, welches Amt er lange Jahre inne hatte. Beim Oberverſicherungsamt, bei dem Ge⸗ werbegericht und bei dem Tarifſchiedsgericht der Buchdrucker war er viele Jahre hindurch als Bei⸗ ſitzer tätig; ebenſo gehörte er dem Ausſchuß der All⸗ gemeinen Ortskrankenkaſſe an. Bei dem Buchdrucker⸗ Verband bekleidete er 18 Jahre hindurch das Amt eies Bezirkskaſſiers. Herrn Gerberich, der auch in Sängerkreiſen bekannt iſt, wünſchen wir ein ſorgen⸗ freies Alter. 0 35, 9/71 11, 5 weiterer Beſchluß des Ausſchuſſes ſpricht aus, daß 4. Seite/ Nummer 196 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 29. Aprft 1588 Hund und Katze im Geſetz Für die Beſitzer unſerer beliebteſten Haustiere, der Hunde und Katzen, ſind die neuen geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen von Bedeutung, die ſich mit ihren Lieb⸗ lingen befaſſen. Das Reichstierſchutzgeſetz mimmt ſich der Hunde und Katzen im beſonderen an. So iſt z. B. das ſogenannte Katzenwürgen, O. h. das Abrichten und Prüfen von Hunden auf ihre Schärfe an lebenden Katzen verboten. Weiter iſt es unte r⸗ ſagt, einemüber zwei Wochen alten Hund die Ohren oder den Schwanz zu kürzen, es ſei denn, daß es unter Betäubung geſchieht. Die Zucht von Gebrauchshunden und die Veranſtaltung von Hundeausſtellungen iſt Sache des Reichsverban⸗ des für das deutſche Hundeweſen. Die Prüfung, ob ein Hund„jagoͤlich brauchbar“ iſt, ſchreibt der Gau⸗ jägermeiſter vor. Es iſt ein Stück Jagdſchutz, das Wild vor wildernden Hunden und Katzen zu ſchützen. Hunde, die im Jagdbezirk außerhalb der Einwirkung ihres Herrn, und Katzen, die in einer Entfernung von mehr als 200 Meter vom nächſten bewohnten Haus getroffen werden, dürfen von der zur Ausübung des Jagdſchutzes berechtigten Per⸗ ſonen getötet werden, auch wenn ſich ſolche Hunde oder Katzen etwa in Fallen gefangen haben. Dieſe Erlaubnis iſt ſtark eingeſchränkt für Hirten⸗, Jagd⸗ und Blindenhunde, Polizei⸗, Sanitäts⸗ und Melde⸗ hunde der Wehrmacht. Schadenerſatzpflicht beſteht bei Einhalten der geſetzlichen Vorſchrift nicht. Mit Geld⸗ ſtrafe bis zu 150 Mk. kann beſtraft werden, wer Hunde oder Katzen unbeaufſichtigt in einem Jagdoͤbezirk lau⸗ fen läßt. In der Naturſchutzverordnung wurde über unbeaufſichtigte Katzen folgendes be⸗ ſtimmt: Den Grundſtückseigentümern, den Nutzungs⸗ berechtigten oder deren Beauftragten iſt geſtattet, fremde unbeauſſichtigte Katzen, die während der Zeit vom 15. März bis 15. Auguſt, und ſo lange der Schnee den Boden bedeckt, in Gärten, Obſtgärten, Fried⸗ höfen, Parken und ähnlichen Anlagen betroffen wer⸗ den, unverſehrt zu fangen und in Verwahr zu neh⸗ men. In Verwahr genommene Katzen ſind pfleglich zu behandeln. Der Fang iſt der zuſtändigen Orts⸗ polizei und, wenn der Gigentümer oder Halter der Katze bekannt iſt, auch dieſem binnen 24 Stunden anzuzeigen. Holt der Eigentümer oder Halter die Katze nicht innerhalb drei Tagen gegen Zahlung eines Aufbewahrungsgeldes von 1 Mk. für jeden an⸗ gefangenen Tag ab, ſo iſt die gefangene Katze an die Ortspolizeibehörde abzuliefern, die ſie auf Koſten des Eigentümers oder Halters tötet oder ſonſt un⸗ ſchädlich macht; einer vorherigen Mitteilung an den Betroffenen bedarf es nicht. Wird eine Katze, deren Eigentümer oder Halter bekannt iſt, innerhalb eines Kalenderjahres mehr als zweimal in Verwahr ge⸗ nommen, ſo iſt ſie unſchädlich zu machen. In Haus⸗ gärten und in unmittelbarer Nachbarſchaft bewohn⸗ ter Gebäude iſt das Anlocken der Katzen durch Köder verboten. e Militärdienſtjahr und ſportliche Grundaus⸗ f ildung. Ein Erlaß des Reichserziehungsminiſters bestimmt, daß das freiwillig abgeleiſtete Militär⸗ dienſtfahr ſolchen Studenten auf die ſportliche Grund⸗ ausbildung angerechnet wird, die von der Hochſchule zwecks Ableiſtung des Heeresdienſtes beurlaubt waren. Eine Anrechnung findet nicht ſtatt, wenn der Stu⸗ dent während ſeiner Militärdienſtzeit Exmatrikel nehmen mußte. n Männliche und weibliche Kaſſenärzte gleich⸗ berechtigt. Der Reichszulaſſungsausſchuß hat für alle Krankenverſicherten entſchieden, daß männliche Verſicherte ebenſowenig Anſpruch auf Behandlung durch einen männlichen Arzt, wie die weiblichen auf Behandlung durch eine Aerztin haben. das Geſchlecht eines Arztes für ſich Daher ſoll allein kein Grund ſein, ihn von der Zulaſſung für einen be⸗ ſtimmten Ort oder Ortsteil auszuſchließen. Ein männliche und weibliche Aerzte bei der Zulaſſung zur Kaſſenpraxis grundſätzlich als gleichberechtigt anzuſehen ſind. Der nationale Feiertag des deutſchen Volkes Aufruf zum 1. Mai Am 1. Mai werden wieder wie im Vorjahr in den einzelnen Stadtteilen beſondere Feiern veran⸗ ſtaltet. Die Einteilung iſt wie folgt getroffen: Die Ortsgruppen Deutſches Eck, Strohmarkt, Friedrichspark und Jungbuſch haben eine gemein⸗ ſame Feier im Schloßhof. Die übrigen Ortsgruppen halten ihre Feiern auf folgenden Plätzen ab: Ortsgruppe Humboldt: Auf dem Sportplatz am Erlenhof. Ortsgruppe Neckarſtadt⸗Oſt: Auf dem Eiſenlohr⸗ platz. Ortsgruppe Waldhof: Auf dem Platz vor der Sporthalle am Speckweg. Ortsgruppe Sandhofen: Auf dem Sportplatz der Spielvereinigung. Ortsgruppe Käfertal: Turnplatz an der Turnhalle Wormſer Straße. Ortsgruppe Feudenheim: Badenia, Schützenhaus. Ortsgruppe Wallſtadt: Rathausplatz. Ortsgruppe Seckenheim: Garten der Schloßwirt⸗ ſchaft. Ortsgruppe Friedrichsfeld: Platz heren Vereinshaus. Ortsgruppe Neckarau: Paul⸗Billet⸗Platz. Ortsgruppe Rheinau: Sportplatz der NSDAP. Ortsgruppe Schwetzingerſtadt, Oſtſtadt und Neu⸗ oſtheim: Stadion Ortsgruppe Lindenhof: Pfalzplatz. Jeder Werktätige, gleichgültig ob Arbeiter, An⸗ geſtellter, Beamter, Einzelhändler, Handwerker oder Angehöriger eines freien Berufs, nimmt in der Feier teil, die im Gebiet ſeiner Arbeitsſtätte veran⸗ ſtaltet wird. Die Angehörigen der freien Berufe nehmen in ihrem Wohnbezirk au der Feier teil. Die näheren Anordnungen über die Antrete⸗ zeiten und die Antreteplätze ergehen durch die Ortsgruppen der NSDAP über die Ortswalter der DAß oder die örtlichen Führer der Gliederungen der Partei. Die werktätigen Frauen und Mädchen werden gebeten, ſich einzeln rechtzeitig auf den Feier⸗ plätzen einzufinden. 5 Deutſche Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Helft alle mit, den nationalen Feiertag der Arbeit zu einem Höhepunkt im Leben aller Schafſenden der Stirn und der Fauſt werden zu laſſen. Heil Hitler! Die Kreisleitung. vor dem frit⸗ Programm für die Feier im Schloßhof 10 Uhr: Abmarſch des Zuges am Friedrichsplatz. Weg: Ring, Planken, Paradeplatz, Breite Straße, Schloßhof. 11.45 Uhr: Beginn der Feier. Die Vortragsfolge: 1. Aufmarſch 2. Fanfaren 3. Einmarſch des Fahnenblocks 4. Fanfaren 5. Flaggenſpruch 6. Dichtungen und Sprechchöre 7. Gemeinſames Lied:„Brüder in Zechen und Gruben“ g. Führerrede 9. Deutſchlaud⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Am Nachmittag werden überall Volksfeſte veran⸗ ſtaltet, zu denen die geſamte Bevölkerung hiermit eingeladen wird. Das Volksſeſt der Innenſtadt wird auf dem Sportplatz im Schloßhof(hinter dem Schloß abgehalten. Vorher findet ein Feſtzug ſtatt mit Feſt⸗ wagen von Induſtrie, Handel, Handwerk,„Kraft durch Freude“ uſw. 5 5 Die Aufſtellung des Feſtzuges erfolgt am Luiſen⸗ ring, Spitze an der Friedrichsbrücke. Nähere Anwei⸗ ſungen über die Beteiligung der Formationen er⸗ gehen durch die Ortsgruppen. Die Kreisleitung. Das Lied des 1. Mai das gemeinſam auf jedem Maifeld bei den Feiern geſungen wird Brüder in Zechen und Gruben, Brüder, ihr hinter dem Pflug, aus den Fabriken und Stuben: Folgt unſers Banners Zug! Hitler iſt unſer Führer, ihn lohnt nicht gold'ner Sold, der von den jüdiſchen Thronen vor ſeine Füße rollt! (Ausſchneiden und aufheben) Geſtern vor dem Mannheimer Schöffengericht Der Diebstahl bei der Friedhofsverwaltung Wenn eine Braut zu teuer kommt-Ein hartnäckiger Angeklagter ⸗ Die verdächtige Eiſenröhre: Sie enthielt Geld zur Bezahlung von Seltgelggen 20 5 4 Das Mannheimer Schöffengericht verurteilte geſtern in ſpäter Abendſtunde den 32 Jahre alten ſtädtiſchen Angeſtellten Franz Rudolf Geibel wegen ſchweren Diebſtahls und Untreue zu einer Gefängnisſtrafe von insgeſamt 1 Jahr und 6 Monaten, ſowie zu 60 Mk. Geldſtrafe, die mit 10 Tagen Gefäng⸗ nis als verbüßt angerechnet werden. Die ſeit 8. Januar dauernde Unterſuchungshaft wurde dem Angeklagten infolge ſeines Leugnens nicht angerechnet. Der Angeklagte war einige Zeit ehrenamtlich tätig, wurde dann von Mannheim aus infolge eines Uebergriffs nach Villingen verſetzt, ww er im März 1934 ſeine heute 17 Jahre alte Braut, eine trotz ihrer unvermögenden Eltern äußerſt anſpruchs⸗ volle Dame, kennenlernte, mit der er ſeit Pfing⸗ ſten vorigen Jahres verlobt iſt. Vom 21. Auguſt 1934 bis 27. April 1935 war er bei der ſtädtiſchen err Im Aniverſum lacht man über A. Hinrichs: „Wenn der 0 Aus dem deftigen, ſaftigen Bauernſpaß des Oldenburger Tiſchlermeiſters Auguſt Hinrichs, der vor einiger Zeit auch im Nationaltheater der Anlaß ſehr vergnüglicher Stunden war, hat der Spielleiter Carl Froelich mit Schmiß und Laune einen Film gemacht, deſſen Vorgängen man ſchmunzelnd und hellauf lachend folgt. lich eng an das Bühnenſtück, nutzt aber mit Geſchick die Möglichketten des raſchen und vielfachen Szenen⸗ durchſchlagen d umgeſetzt, eine .̃ Es geht derb und natürlich in ir kung erzielt. Uebereifer ſich wieder zurückziehen darf. einfachen, nur durch die Vertuſchungsverſuche on dem Schwein Jolanthe, auch in dieſem die geſehen, aber ohne jede Verzerrung. Das Drehbuch hält ſich ziem⸗ wechſels aus. Kein Wunder, daß vieles, was auf der Bühne nur erzählt wird, hier, in Handlung und Bild ko miſche dieſem ländlichen Schwank zu, aber ohne muffige Lüſternheit. Und es tut nichts, daß ein ſo klaſſiſches Stück wie der Kleiſtſche„Zerbrochene Krug“ ebenſo Pate geſtanden hat wie der„Fröhliche Weinberg“. Es dreht ſich gar viel um Liebe und um kleine Seiten⸗ prünge auf ihre Nebenpfade: aber das eine wird itimiert— und das andere führt zu ekligen Ver⸗ vicklungen, die den alten Sünder weidlich ſchwisen ichen, bis das für einander beſtimmte Paar zu⸗ nmenkommt und auch der neue Herr Amtshaupt⸗ mann mit dem blauen Auge einer Blamage aus Die niederdeutſch⸗ländliſche Umwelt der an ſich o Aus chlechtem Gewiſſen verwickelten Vorgänge hat ſchon eiſter Hinrichs, wie in ſeiner köſtlichen Komödie ö Spaß zortrefflich geſchildert und mit köſtlichen Typen be⸗ bvölkert. Der Spielleiter des Films gibt ihm hierin Rhichts nach, und ſo entſteht ein Stück unzimperliches Dorfleben, wohl aus dem Geſichtswinkel der Komö⸗ Hahn kräht“ die Fülle ſeiner Leiblichkeit, ſondern auch die Fülle ſeiner urwüchſigen Geſtaltungskraft, ſeiner überzeu⸗ genden Vitalität und ſeiner beträchtlichen Fähigkeit, Menſchliches durch Humor zu verklären. Prall von Leben, ſteht dieſer Schulze mitten im Stück. Und gleich neben ihm die hübſche Marie, bei der er erfolg⸗ los gefenſterlt hat, weil in ihrem Zimmer der mickrige Onkel Schneider lag. Marianne Hoppe weiß den alten Gockel Kreienborg mit einer beſtrik⸗ kenden Selbſtverſtändlichkeit an der Naſe herumzu⸗ führen, um ſich den reichen, ein wenig linkiſchen Bauernſohn Guſtav als Verlobten ebenſo ſelbſtver⸗ ſtändlich zu kapern. Sie macht es auf eine ent⸗ zückende Art. Eine Prachtfigur iſt auch der Knecht Willem, ein ſchlitzöhriger Geſell, den Fritz Hpopts mit einem trockenen Humor auf ſtakeligen Beinen pomadig, hilfreich und„einnehmend“ durchs Stück gehen läßt. Carſta Loeck hat eine beſondere Art, animaliſche Dorftrampel hart an der Grenze der Karikatur entlangzuführen, ohne jemals dieſe Grenze zu verletzen. Hans Brauſewekter iſt der flotte Tierarzt und erfolgreiche Liebhaber der Schulzen⸗ tochter, die Hildegard Barckow faſt zu ſchlicht ſpielt. Auch die Nebenfiguren haben ihr feſtumriſ⸗ ſenes Geſicht, und die Ballſzene oder die Szenen auf dem Jahrmarkt ſind ſo lebendig geformt, daß man geradewegs mittenmang ſpringen möchte, um mitzu⸗ machen. Man man noch ſagen, daß ſtürmiſche Heiterkeit dieſen volksnahen Film begleitete? Voran geht ihm ein Kulturfilm von der Erde im Bilder vom Geburtstag des Führers bringt. Für Mannheim von beſonderem Reiz iſt aber der Bildoͤſtreifen, den der Kamerameiſter Rottenwall⸗ ner vom Einzug der Truppen in Mannheim am 20. April aufgenommen hat. Er führt uns von der Paradeaufſtellung auf dem Exerzierplatz durch die Straßen der Stadt, die ihre Soldaten umjubelt, zum Vorbeimarſch am Waſſertum 5 Weltall und die Wochenſchau, die eindrucksvolle Fürſorge Kis käln daun zur ſtädtiſchen Fried⸗ hof verwaltung mit einem zuletzt bezogenen Gehalt von 184 Mk. monatlich. In ſeine neue Stel⸗ lung kam er ſchon mit Schulden. Ständig hing er mit Vorſchüſſen bei der Stadtkaſſe, aber bei ſeinen und ſeiner Braut weit über ihre Verhältniſſe hin⸗ ausgehenden Anſprüchen war er dennoch 8 kleinere Darlehen aufzu⸗ nehmen, ſogar ſeine Bürokameraden wurden gewöhnlich ge⸗ gen Ende jeden Monats angepumpt. Die Braut war nur Fahrten im 2. Klaſſenabteil gewöhnt. Man machte ſehr vergnügliche Reiſen, ſtieg in den teuer⸗ ſten Hotels in Karlsruhe, Frankfurt und Mann⸗ heim oft mehrere Tage ab. Zwiſchendurch weilte er auch in Heidelberg mit einer früheren Gelieb⸗ ten. Die Reiſe des Brautpaares nach Nürnberg wurde mit dem Motorrad bei vier Uebernachtungen unterwegs zurückgelegt. Feſttage wurden ge⸗ wöhnlich mit Sekt begoſſen, beſonders die Weihnachtsfeiertage vorigen Jahres, die der Ange⸗ klagte bis über Silveſter hinaus in Villingen und in Schwenningen mit ſeiner Braut verbrachte. Von Villingen aus meldete er ſich abends ſpät telephoniſch bei dem Kaſſierer der Fried⸗ hofverwaltung krank und wurde am 8. April i dort verhaftet. Seine unſinnigen Geldausgaben auch für Kleider für ſich und ſeine Braut, ſeine ganze Lebensführung ließ den Schluß zu, daß nur er den Diebſtahl in der Zeit vom 7, bis 9. Dezember 1935(zwiſchen Samstag und Montag) in dem Kaſſenraum der ſtädtiſchen Friedhofverwaltung verübt haben konnte. Der Kaſſierer fand am Montag beim Betreten des Kaſſenraumes den Treſor einer Kaſſette mit 822 Mark In⸗ halt beraubt, 5 deſſen Schloß mit einer beſonderen Konſtruktion verſehen war, die nur dem Büroperſonal bekannt war. Der Dieb hatte die Friedhofsmauer überſtiegen und iſt wahrſcheinlich durch die Hintertür eingedrun⸗ gen, von der vor einiger Zeit ein Schlüſſel abhanden gekommen war. Der Angeklagte war mit dem Kaſ⸗ ſierer am Samstagnachmittag aus oͤem Büro ge⸗ gangen und unterwegs ſprach man vom Kamerad⸗ ſchaftsabend im Roſengarten, an dem man zuſam⸗ menkommen wolle. Dort kam er erſt abends nach 10 Uhr an in einem ſichtlich ſehr aufgeregten Zu⸗ ſtande; obgleich er ſonſt nur wenig Zigaretten rauchte, wurde er zum Kettenraucher; ſein ganzes Weſen war unruhig verändert. Hierüber befragt, gab er auch heute wieder wie bei ſeiner erſten Vernehmung Unſtimmigkeiten mit ſeiner Braut an, die ihr Kom⸗ men abgeſagt haben ſoll. Am Montag war er bei Arbeitsbeginn noch zu Hauſe, und der Kaſſierer teilte ihm ſeine Beſtürzung über das Fehlen der Kaſſette mit.„Ein Schuft, der ſo etwas macht“, antwortete er und gab dann bei ſeinem Kommen Ratſchläge zur Ermittlung des Diebes uſw., fragte auch, ob Schecks in der Kaſſette geweſen ſeien. Er brachte es ſogar fertig, Arbeitskameraden zu verdächtigen und ſeine engeren Mitarbeiter wurden ſogar in genötigt, dauernd A Sichtlich ſuchte der Angeklagte in der Verhandlung durch ein äußerſt ſelbſtbewußtes dreiſtes Auftreten zu bluffen, nachdem er auch ſchon vorher die Polizei, welche mit ihm zu tun hatte, in ironiſcher Weiſe be⸗ handelt hatte. Er wagte zu behaupten, daß er immer äußerſt ſparſam geweſen und ſich in fünfviertel Jah⸗ ren bis Weihnachten 600 Mark geſpart habe. Dabei ſteckte er tief in Schulden. Nicht etwa, daß ihm die Braut beiſpringen konnte, das geſchah hier und da, wenn ihm das Geld wieder einmal ausgegangen war. Sie hatte aber mit ihrem ärmlichen Gehalt von elwa 40 Mark 15 Mark monatlich an ihre Mutter abzu⸗ geben. In netter Selbſterkeuntnis ſagt ſie in einem Briefe nach dem Kameradſchaftsabend im Roſen⸗ garten am 26. Oktober:„Du wirſt froh ſein, daß Dir Dein Baby los biſt. Ich gebe zu, ich bin für Dich ein teurer Spaß“. Als Zeugin mit ihrer Mutter auf nachmittags geladen, ſchlug ſie anfänglich denſelben hochfahrenden Ton an wie ihr Bräutigam, bis ſie eine ſcharfe Zurechtweiſung des Vorſitzenden etwas manierlicher machte. Ihr Bräutigam habe ihr bei einer Heirat 200 Mk. monatliches Wirtſchaftsgeld verſprochen, er habe 1000 Mk. zu Hauſe liegen. Dann war auch die Rede von 3000 Mk. Aktien. 1 Merkwürdig: der Mann, er nie aus ſeinen Schulden herauskam, war nach dem von ihm geleug⸗ neten Diebſtahl äußerſt zahlungswillig. Er beſchenkte ſeine Braut zu Weihnachten wie ein Fürſt und da man mit den gekauften Schianzügen nichts anzufangen wußte, ging man nach Schwenningen ins Kuvhaus, wo man in kulinariſchen Genüſſen ſchwelgte. Aber ſchließlich hatte der ſplendide Bräu⸗ tigam nur noch 10 Mark. Am 30. Dezember, mitten in dem Dalles, kam plötzlich in Bilbingen ein Paket in einer eigenartigen Form an: Ein hochler Eiſenſtab EEEͥ Beſucht die Lehrgänge und Vorleſungen der Ar⸗ beitsſchule der Deutſchen Arbeitsfront; der An⸗ meldetermin iſt bis 30. April 1936 verlängert. . war es. Und der Angeklagte will doch nach Mann⸗ heim um ein Paar Handſchuhe telephoniert haben, weil die Farbe ſeiner neu gekauften der Braut nicht paßte. Und die dumme Frau, die das Telephon⸗ geſpräch den Eltern übermittelte, verſtand ein eiſer⸗ nes Rohr... Mit dieſer Behauptung kam er aber bei der Zeugin heute übel an. Es genügt zu ſagen, daß die Braut plötzlich wieder vier Zwanziger bei ihm ſah, die hohle Eiſenſtange war ein Füllhorn geweſen! Nun konnten die Sektpfropfen in Schwen⸗ ningen wieder knallen. Aber ſchließlich mußte man dennoch nach Mannheim um Geld telephonieren. Die zu verpulvern. Der Bräutigam wurde von der Seit Babys weg verhaftet. Charakteriſtiſch für den Charakter des Angeklag⸗ ten ſelbſt ſind zwei Briefe, in denen es heißt: Ich verſichere Sie auf Ehre, daß ich mit der Schweinerei nichts zu tun habe uſw. In einem anderen Schrei⸗ ben beſitzt er die Unverfrorenheit, zu ſagen, daß er unſchuldigerweiſe in Unterſuchungshaft ſitze— man ſolle nun doch wenigſtens ſeiner Braut eine Anſtel⸗ bei der Stadt beſchaffen. e ee 8 Veen eng der Belegſchaft der Friedhafs⸗ verwaltung, insbeſondere der gute Eindruck der Ausſagen des Kaſſierers, ließen keinen Zweifel über die Schuld des Mannes auf der Anklagebank. Wenn noch ein Zweifel an der Unlauterkeit ſeiner Geſinnung vorgelegen hätte, der zweite Teil der An⸗ klage über die Unterſchlagung von 60 geſammel⸗ ter Gelder für den Kamerasöſchaftsabend am 26. Ok⸗ tober gab noch einen Beweis ſeiner Unredlichkeit, Er ſuchte auch hier zu leugnen. Der Mann, der an⸗ gab, 600 // Gelder geſpart zu haben, antwortete auf die Einforderung des Geldes, er habe keines. f 40/ wollte er aus der Brieftaſche verloren haben. Der Vertreter der Anklage riß dem Angeklagten herab, billigte ihm aber in bezug auf ſeine frühere Tätigkeit und ſeine bisherige gute Führung mil⸗ dernde Umſtände zu, aber keine Anrechnung der Unterſuchungshaft, höchſtens für die zu erkennende Geloſtrafe. i- Hinweis Volksbildungsſtätte: Arbeitskreiſe der Woche: Mittwoch, 29. April: NS⸗Weltanſchauung(Fiſcher) Völkiſche Erziehung(Keitel); Foto⸗Arbeitskreiz (Gruppe); Donnerstag, 30. April: Geopolitik (Fuhrmann); Neues Schrifttum(Mall).— Am Frei⸗ tag, 1. Mai, finden keine Arbeitskreiſe ſtatt. a Aussicht des über England liegenden Hochdruckgebietes wird immer noch verhältnismäßig kühle Meeresluft auf dag Feſtland verfrachtet. Sie bedingt vor allem in Weſt⸗ und Süddeutſchland noch leicht unbeſtän⸗ diges Wetter, wenn auch irgendwie erhebliche Niederſchläge nicht mehr eingetreten und vorerſt auch nicht wahrſcheinlich ſind. Vorausſage für Donnerstag, 30. April Veränderlich mit häufiger Aufheiterung, doch nicht ganz unbeſtändig, bei Winden um Nord Mittagstemperaturen zwiſchen 10 und 15 Grad. Höchſttemperatur in Mannheim am 28. April + 12,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5 April 1 9,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr 4 94 rad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April gröblicher Weiſe beſchimpft, als man ihn in Haft ge⸗ nommen hatte. V 25 Hakan. 72 61[[ Heilbronn Mannheim 4. 24 4. 04[ Plochingen.—— Kaub(. 5 5 Aöln 858 080 zuletzt geſandten 20 Mark vermochten ſie nicht mehr in eineinhälbſtündigen Ausführungen die Maske Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 29. April. An der Oſtſeite Man Di Pfalz Begin ſchwel gung reich dem auch über leitun pund die je ſchluß nehm gasge ſchaft Gebie rechne lioner des R ertzeut einem meter das 8 liefer! menge ßung wird. 92 1 6 5 4 1 7 00 4 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe e eee Ferngas von Saar und Ruhr? ſoll Hauptſtützpunkt ſpäterer Fern⸗ gasverſorgung werden Die Saarhüttenwerke haben die Verſorgung der mit Saarferngas Mannheim Pfalz Beginn des Baues ſchwebte auch gung über des auf aufgenommen. pfälziſchen einen Schon zu Leitungsnetzes der Gedanke vor, die Ferngasverſor⸗ den Rhein reich Süddeutſchlands auszudehnen. größeren Nahe liegt hahn. geben. hofer Be⸗ mit 2: Die rüttete Familienverhältniſſe Warenhausdiebin wohnende extappt. jüngere Frau, die mehreren Warenhäuſern ausgelegte Gegenſtände ent⸗ wendete, wurde vorläufig feſtgenommen. besgut konnte wieder beigebracht werden, Anlagenfrepler werden beſtraft. wurden in ⸗guch use bunugagz ner schu tog ur n vn L squgu 5 5 beiden Lebensmüßden Krankenhaus gebracht. ein In beiden Fällen haben zer⸗ Eine die Veranlaſſung ge⸗ Sa n d⸗ geſtern in in Das Die⸗ Geſtern wurden dem weiteren Ausbau der Saarferngasverſorgung auch der Gedanke, eine Ferngasleitung üher den Rhein zu führen. Für dieſe Haupt⸗ leitung käme Mannheim als Hauptſtüs⸗ punkt in Betracht, da von Ludwigshafen aus, wo die jetzige Hauptleitung ausläuft, der weitere An⸗ ſchluß am praktiſchſten erfolgen könnte. Dem Ver⸗ nehmen nach iſt auf Grund eines Vertrages der Fern⸗ ellſchaft„Saar“ mit der Ruhrgas⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft Süddeutſchland als gemeinſam zu belieferndes Gebiet für Saar und Ruhr vorgeſehen. Man 10 net mit einem Geſamtabſatz von rund 360 Mil⸗ lionen Kubikmeter im Jahr. Großgaswerke rechts des Rheins, und zwar oͤie der Städte Man n eim, Mainz, Frankfurt, ſollen als Stützpunkte für die Gasfernverſorgung ausgebaut werden. Zur Anlieferung von Ferngas aus dem Ruhr⸗ gebiet iſt auch eine Leitung von Siegen bis Mannheim geplant. Von Mannheim ab ſoll ſo⸗ dann eine Leitung ſüdlich verlegt werden. Im Laufe der Zeit ſollen zur Erhöhung der Sicherheit auch Parallelleitungen in Nordſüd⸗ und Oſtweſtrichtung ausgeführt werden. Die Geſamtbaukoſten einer erweiterten Ferngasanlage nach Süddeutſchland ſind mit etwa 35 Millionen Mk. veranſchlagt. Man rechnet aber mit Rentabilität, da trotz Beibehaltung der Eigen⸗ erzeugung der genannten Gaswerke immerhin mit einem Geſamtabſatz von rund 240 Millionen Kubik⸗ meter zu rechnen ſein dürfte, von welcher Menge das Saarland rund 110 Millionen Kubikmeter zu liefern hätte. Es wird erwartet, daß ſich die Abſatz⸗ menge nach Sübdeutſchland durch weitere Erſchlie⸗ ßung induſtrieller Werke noch weſentlich erhöhen wird. gasgeſ Polizeibericht vom 28. April Fahrraddieb feſtgenommen. Geſtern wurde ein in der Neckarſtadt⸗Nord wohnender junger Mann wegen Fahrradddiebſtahls feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Ein von dem Langfinger bereits weiterveräußertes Fahrrad wurde dem unvorſichtigen Käufer abgenommen und dem Beſtohlenen wieder ausgehändigt. Selbſttötungsverſuche. Durch Einnehmen von Tabletten verſuchte geſtern vormittag eine in der Altſtadt wohnende junge Frau ſich das Leben zu nehmen.— In der gleichen Abſicht öffnete in ver⸗ gangener Nacht eine in der Schwetzingerſtadt woh⸗ öwei junge Burſchen vorläufig feſtgenommen, weil ſie in un vernünftiger und verwerflicher Weiſe in den ſtädtiſchen Anlagen Flieder pflückten. Die bei⸗ den Anlagefrevler haben ſtrenge Beſtrafung zu gewärtigen. Die täglichen Verkehrsſünder. 42 Kraftfahrer und Radfahrer wurden bei einer geſtern vorge⸗ nommenen Verkehrsüberwachung wegen Zuwider⸗ handlungen gegen die Straßenverkehrsvorſchriften gebührenpflichtig verwarnt und 33 Kraftfahrzeuge wegen techniſcher Mängel beanſtandet. Mülterſchule Mütterkurſe des Reichsmütterdienſtes im deutſchen Frauenwerk Im Monat Mai beginnt der erſte neue Kur⸗ ſus am Donnerstag, dem 7. Mai, nachmittags halb 4 Uhr, in L 9,—8. Die Kurſe erfreuen ſich immer größerer Beliebt⸗ heit. Sie haben ſchon vielen Müttern Segen gebracht. Und doch gibt es noch viele Frauen, Müt⸗ ter und Großmütter, die an unſerer Arbeit achtlos vorübergehen. Sie wiſſen nicht, daß gerade auf dem Gebiet der Pflege des Säuglings in geſunden und kranken Tagen ſo viele Neuerungen hinzugekommen ſind. Der Kurſus gibt der Frau Ratſchläge während der Schwangerſchaft und hilft ihr über manche ſeeliſche Not hinweg. Er macht die Frau mit ihren Pflichten und Aufgaben als deutſche Mutter bekannt, gibt Gelegenheit zur Beſprechung über die Vorbereitungen für das zu erwartende Kind. Er behandelt das geſunde Wohnen, das Säuglings⸗ bett, die zweckmäßige Kleidung des Kleinkindes. Schnittmuſter werden zur Selbſtherſtellung der Säuglingsausſtattung geſchnitten. In einer andern Stunde wird über die Pflege der werdenden Mutter und ihr Verhalten im Wo⸗ chenbett geſprochen. Dann komamnt das Neugeborene und ſeine Pflege. Ein weiterer Vortrag führt die Frau in die körperliche und geiſtige Ent⸗ wicklung des Säuglings und Kleinkindes. Des weiteren wird die Haut⸗ und Körperpflege im Säuglings⸗ und Kindesalter behandelt. Es folgen praktiſche Unterweiſungen im Baden, Wickeln uſw. Eine der wichtigſten Stunden iſt die Stunde, in er die Frauen über die Ernährung des Säuglings und des Kleinkindes unter⸗ richtet weröoen: 1. über die natürliche Ernährung, 2. über die künſtliche Ernährung des Säuglings, 3. über die Ernährung des Kleinkindes, ebenfalls mit praktiſchen Vorführungen verbunden. Die wei⸗ teren Vorträge behandeln die Entwicklungs⸗ und Ernährungsſtörungen; Vorbeugung und Verhütung der Rachitis; Kampf gegen die akuten Infektions⸗ und Schmutzkrankheiten; Tuberkuloſe und Ge⸗ ſchlechts krankheiten; Erziehungsfragen; Beſchäftigung des Kindes; das Selenleben des Kindes. Der Kurſus wird nur von ſtaatlich aner⸗ kannten Lehrkräften durchgeführt(Säug⸗ lingspflegerin, Volkspflegerin, Jugendleiterin u..). Die Kurſusgebühr beträgt 5 Mk. Damit jede Frau unſere Kurſe beſuchen kann, tragen wir der finan⸗ ziellen Lage öͤer Frau weitgehendſt Rechnung. Auskunft und Anmeldung: Mütterſchnle Mannheim, L 9,—8, Fernuruf 24998. Badiſche Sendung im Reichsſender Stuttgart Mittwoch, den 29. April 1936: Aus Karlsruhe von 15.30— 16.00 Uhr„Kamerad Schweſter“. Helene Mieriſch lieſt in einem Heimabend des Bo M k aus ihrem Kriegsbuch. Seit Sommer 1934 erſcheint auf oͤem Büchermarkt „Kamerad Schweſter“, das Tagebuch einer Rotkreuz⸗ ſchweſter, die an der Front tätig war. Für das, was uns dieſes Buch zu ſagen hat, iſt es noch viel zu wenig bekannt. So wird in dieſer Sendung Helene Mieriſch zu BoͤM⸗Mädeln über ihr Buch ſprechen, daraus vorleſen und aus ihrem Leben als Rot⸗ kreuzſchweſter erzählen. Im der Sendung ſprechen zunächſt Mädel das aus, was ſie ſich unter dem Beruf einer Krankenſchweſter vorſtellen. Helene Mieriſch wird ihnen dann in ſchlichten Worten erzählen, was ſie an die Front gehen hieß: es war der Wille zum Helfen. Und die⸗ ſer Wille war ſo ſtark, daß er die größten Wider⸗ ſtände, die ſich in den Weg ſtellten, mit der Un⸗ bekümmertheit tatfroher Jugend beſeitigte. Wenn ſie Stellen aus ihrem Buch vortragen wird, ſo wird dabei die ſchlichte, herbe Haltung und die bedingungs⸗ loſe Hingabe an die Arbeit, die dieſe Frau unter den ſchwierigſten Umſtänden vier Jahre lang an der Weſt⸗ und Oſtfront ausharren ließ, beiſpielgebend für uns zum Ausdruck kommen. zee Der neue Plankendurchbruch kündigt ſich in weiteren Maßnahmen an. Man hat damit begonnen, die Lagenſchilder und Lichtreklamen an den Häuſern zu beſeitigen. Der Neuaufhau im Apollo⸗Quadrat wird auch nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Die Vergebung von Arbeiten iſt unlängſt ausge⸗ ſchrieben worden. za Die ſtädtiſchen Flußbadeanſtalten ſind vom 1. Mai an wieder geöffnet. Karl Elmendorff Mannheims Generalmuſikdir neuer ze Ueber das„Lied als Ausdruck des Volkstums“ ſprach in der Volksbildungsgruppe Mannheim Chor⸗ meiſter Forth. Das deutſche Wort„Lied“ iſt in keine fremde Sprache überſetzbar. Im Lied äußert ſich die Seele des deutſchen Volkes, ſeine beſten Kräfte, ſeine tiefſten Gefühle finden im Volkslied ſchlichten Ausdruck. Dabei nimmt das Volk Wort und Weiſe, wo es ſie findet, und formt ſie um, ſeinem Empfinden entſprechend. Eine Hochblüte er⸗ lebte das Volkslied im ſpäten Mittelalter. In einem kleinen literargeſchichtlichen Rückblick erinnerte Forth an Herder, Goethe, des Knaben Wunderhorn u.., ſo wir erſte Sammlungen der Volkslied⸗ dichtungen finden. Die Weiſen wurden erſt ſpäter aufgezeichnet, neue fanden Reichard, Nägeli, André und andere. Mit Recht betonte Forth, daß das Volk immer wieder Unechtes nach kurzer Zeit ausſcheide, dagegen Echtes über Jahrhunderte bewahre. Muſi⸗ kaliſche Illuſtrationen belebten dieſen ſchönen Vor⸗ trag, der die winterliche Vortragsreihe der Volks⸗ bildungsgruppe abſchloß. Elnspaltige Klelnanzelgen bis zu elner Höhe von 100 mm je mm pig. Stellengesuche e mm4pig. 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Jahrgang/ Nr. 196 uc ι¹π ur dis ganæ junger 2 nahme, e geſamten National Ein Spitzenweſichen belebt ie am beſten angezogene Frau in reiferen Jahren wird Laufmantel mit Rücken⸗ in e 1. diejenige ſein, die es verſteht, zwiſchen den W ene e 8 Ullſtein⸗ Schnitt K 7001 der neuen Mode und dem Nichtbeachten jeder modiſchen Unſtein⸗Schnitt M 2448 den Neuheit die goldene Mittelſtraße zu wählen. Denn eins iſt ſo ſtung 9 wenig richtig für ſie wie das andere. Extravaganzen laſſe man a 7 In Erfu fort, allzu keſſe Hütchen, allzuſehr auf ſchmale Taille berechnete Kleider, allzu grelle Farben tun nicht gut. Aber immer nur das Frauenkleid aus dunklem Tupfenſtoff mit Weſtchen. Ullſtein⸗ Schnitt K 7003 Alte tragen, das, was ſchon jeder bis zum Überdruß geſehen hat, 0 Schoßbluſe. Für alle nicht langweilt uns und unſere Umgebung nicht minder. umfaſſen daft. ue 5 5 Was eignet ſich alſo von den Moden dieſes Frühjahrs für die deutſchen Frau jenſeits der erſten Jugend? Von den Kleidern zunächſt in allen Jack alle vorn ohne Gürtelunterbrechung gearbeiteten. Sie können die Reit Jackenkleid in ſtrenger 1 2 2— 5 die Schneiderform. Ulſſtem⸗ in den neuen neutralen grauen und ſandigen Farben ſein, und neue Schnittmuſter 8 1601 ſchlanker machen jedoch dunkelblau und ſchwarz. Sehr beliebt gen de iſt neuerdings ein ſanftes Blau, das wunderſchön zu einem wie ſie Nachmittagsmante!n aus jung gebliebenen Geſicht unter ſſilbrigem Haar ſteht. Nament⸗ allein a Wollgeorgette mit Sutaſch. lich, wenn die Trägerin eigentlich zu frühzeitig grau geworden ſchaftlich F iſt. Außerdem bringt die Mode aber auch eine Fülle von ge ⸗ 5 muſterten Stoffen für die Frau in den beſten Jahren. Hier 155 ol ſind wieder die dunkelgrundigen und die kleingemuſterten die 0 ratſamſten, weil die ſehr großen und die ſehr bunten Muſter Im leicht ſtark erſcheinen laſſen. Und das haben wir ja nun nicht Ide gerade nötig, nicht wahr? Gute Frauenkleider aus getupften, kleingeblümten oder anderweitig bedruckten Kunſtſeiden ſind Ihr Har immer garniert. Dadurch verdeckt man geſchickt kleine Un⸗ ſozialiſti vollkommenheiten der Figur. Auch die loſen, offen hängenden Augen Jäckchen, die viele Kleider in ein Straßenkomplet ver⸗ Ausblick wandeln, erfüllen dieſen Zweck. Wenn die Jäckchen nicht aus geben. dem Stoff des Kleides ſind, ſtimmen ſie in der Farbe mit dem ihren b dunklen Grund des gemuſterten Stoffes überein. fragen Die gleichfalls ſo modernen kleinen Smokingjäckchen über⸗ auern. laſſen Damen von ſtärkerer Statur dagegen lieber der ſchlanken deſen Jugend. Hier heißt es neidlos verzichten. nd Bi Aber eine andere Jackenform für Koſtüme bleibt ihnen, bäuerlic und zwar die Schneiderfacke mit hem Zweiknopfſchluß. In furter 2 dunkelblauem oder in ſchwarzem Kammgarn und anderen„Haus k Herrenſtoffen ſieht die Stärkere darin ebenſo tadellos an⸗ Verbind gezogen aus, wie die Gertenſchlanke. Daß man derartige durch ei ſtrenge Koſtüme für warme Tage auch in ſchwarzem, kunſt⸗ lichen& ſeidenem Cloquee und in ſchwarzer Glanzſeide trägt, kann ſich gen wie die nicht mehr ganz junge Frau gleichfalls zunutze machen. dargetar Unter den Mänteln ſind zwei verſchiedene Richtungen ver⸗ Erfurter treten. Der Laufmantel in Herrenform, mit oder ohne Rücken⸗ dischen ürtel aus Sportſtoffen oder feinen grauen Herrenſtoffen und babiſche des ſchöne elegante Nachmittagsmantel aus Wollgeorgette. 225 Das ist ſo recht die Domäne der gutangezbgenen Frau, die in 8 einem weichgearbeiteten Nachmittagsmantel ihren 2 5 3 entſprechend repräſentiert. Mit weiten Armeln, oft von bau⸗ 19351 5 ſchiger Machart, und weichen faltigen Aufſchlägen haben die 4 har ver neuzeitlichen Nachmittagsmäntel ein faſt kleidartiges Aus⸗ Kleid und Jäckchen ars 2 5 heſter E E ſehen. Sie ſind meiſtens ſchwarz, manchmal aber auch marine⸗ ſommerliches Kom⸗ 1 ſtadt, di Druckſebenlleid. Das Muſter blau. Zu ihnen gehört der elegante Hut mit Schleier, wenn 1 8 80 5. e bindend iſt dunkelgrundig. Ullſtein⸗ die auf ihr Außeres mit Würde bedachte Frau am Nachmittag 2 Kleibmuſters 2 war die Schnittmuſter K 7063 ausgehen will. M. CI. Ullſtein⸗Schnitt K 7059 5 Als i zuſchaut, und was der Mann mit der Dienſtmütze(Zweifarbig ſind die Hüte Hrachte 4 wohl dazu denkt. Der denkt aber offenſichtlich gar und ausgeſprochen bunt.) Erzeug. Lob des 0 Ete 0 tens nichts, und ſchnell ſchiebt es den Brief noch gerade chen vor dem Zuſchließen in den Sack, ein winziges Es kommt für Feld und Heide um die Rot leuchtet er uns von der Hauswand entgegen, Da kommt ein kleiner Bub angetrottet, er hat zu Eckchen von dem himmelblauen Umſchlag ſchaut oben die wunderbare Zeit im„Ha vielmals gehen wir achtlos an ihm vorüber und Hauſe behauptet„ich kaun dran, als man ihm die heraus. Iſt ja auch keine Kleinigkeit, die lang über⸗(Man krägt z 1 8910 für der ſchauen nicht groß nach ihm hin, denn ſein Daſein iſt Poſtkarte nicht anvertrauen wollte. Und er behält legte Zuſage zum erſten Stelldichein! Ach Gott, 1 rägt bedruckte Sei 5 nalſozie dem Alltag einverleibt. Niemand denkt darüber recht; hoch reckt er ſich auf die Zehenſpitzen, wahr⸗ wenns nur am Sonntag auch klappft und Aexmel lang und weit.) dargeſte tern birgt Gutem und baftig, die Karte— etwas zerdrückt und nicht mehr Gertrüle e eb bil nach, was er in ſeinem Innern birgt an Gi em und ſehr ſauber— erreicht die Schlitz. 8 Schon tanzt den Liebesreigen des Re Böſen, an Freude und an bitterem Leid. Wer iſt e de e een e ee e e der Star mf hellem Schall und auf verſchwiegener als er, wer zuverläſſiger,— wer aber] Es geht dem A e ich. 5 a* 5 e auch kelaſteter mit Menſchenſchickſslene Glaubt nur 1 e 1 19 1 5 5 8 e Der holden Fraue Lenz(Die Jackenkleider zeigen 1 1 nicht, daß er kein Herz hätte; wie könnte er ſonſt das 5e ee 1 115 5 5 Der Lenz ſprüht Lichtergarben viel Knöpfe aus Metall.) wicklun; alles in ſich aufnehmen, was ihm anvertraut wird? muß das Mariele auf dem Schwarzwaldhof wiſſen, i e Es klingt und ſingt auf Erde b Ein paar Minuten nur darf er aufatmen, wenn die daß der Vater krank iſt und daß ſie über Sonntag(Die Frühlingsmodefarben 8 75 35 ling 7. Hier Stunde ſeiner Leerung geſchlagen hat und der große] heimkommen ſoll; morgen in der Frühe muß der ſind Grün und Himmelblau.) s Welt iſt neu beglückt. Reichsn Sack, den man ihm unterſchiebt, ſich füllt. Ein paar] ſchöne Auftrag in der Fabrik ſein. Klapp klapp:(Die Abendkleider werden Ser Minuten nur iſt er befreit von ſeinen Pflichten, fällt das Schutzblech über den Schlitz,— klapp, klapp. Die Herzen ſtehen offen mit Blumentuff geſchmückt.) dann kommt ſchon wieder der erſte Einwurf. Schickſale nehmen ihren Lauf. Schon naht der Mann nach Leid und Winterweh. 1 Klapp, fällt ein dicker Brief auf den leeren Bo- auf dem gelben Rad, da ſpringt noch ein fröhliches(Man trägt an Modeſtoffei Das iſt ein Blühn und Sproſſen, den; die blaſſe Frau bleibt einen Augenblick vor[ blondes Ding daher und wirft einen ganzen Pack. l wo alles jauchzt und ſtrahlt dem Kaſten ſtehen, zögert hat ſie recht getan? Hat Druckſachen in den ſchon geöffneten Sack; ins Aus⸗ een, e e(Nur einer iſt veroͤroſſen: ö ſie nicht vielleicht ihr Glück von ſich geſtoßen? Hätte land ſollen die Zeitungen zu unſeren deutſchen Brü⸗ 1 8 5 1 if i oſſen: ö ſie nicht doch Ja ſagen ſollen? Langſam geht ſie den dern drüben. Ein Brieflein hält es noch in der Es füllen Glanz und Blüte Der Mann, der alles zahlt!) Weg zurück in ihreiſ ames Heim. Hand, ſchaut ſich ganz verſtohlen um, ob auch keiner den fernſten Talesgrund. Puck. Fan eden. e e h- und Zuschneide- schule rungswerte begründet werden, un⸗ ſalfer rien ge ile 85 2 rie Ku E Nxer 5 zuläſſig ſind. 426 fiige finden be Tages- und Abendkurse Tel. 233 24 815 D 1,-8 A vu bia ac, dul, guuuord ue. Ein Zeichen, dah Ste wie olle klugen frauen jeh ce Ftũhiehtskur mil Or Richters Frühstũckslkrdutenlee beg müssen. Sie s0ſen ein- mel sehen, wie vefjüngt Sie sich dereuſhin fühlen. Den Grüöbcden, folſchen, dem Doppeſkinn tuen wit ru Leibe, Dos Blul zirkuliert beszet, det Stoffwechsel wird gefördert, es wird ſhnen ſtöhſings- leicht werden. Beginben Sie seh die Früöhlehrskur mit dem echten Or, Ernst Richters Frühstückskräufertee 22 erogene aeltere 10 1 Leriiidg z einer duelle Wegen des Kreiſes der zur Ab⸗ gäbe einer Gewerbeſteuererklärung e verpflichteten Perſonen uſw. ſowie 5 5 wegen der für die Gewerbeſteuer⸗ erklärung bedeutſamen Vorſchriften des bad. Grund⸗ u. Gewerbeſteuer⸗ geſetzes wird im übrigen auf die öffentlichen Anſchläge an den TZerrissene fhnerapgen] Ornhduf beseifigf sichet nr Eigenheimwunsch ist zu erfüllen! * 1055 beraten Sie kostenlos und unverbindlich 2 er in 8507 Eigenheim- Schau der Bausparkasse Mainz Aktien-Gesellschaft— 8 EHannheim. N, 7 Telefon 432 43 f H b J„ — Durchgshend v..19 Ohr geöffnet. Eintritt frei FT Lest lie MZ heiten müssen entfernt werden. Ge- i 8 Verlangen Sie dle Wichtige Baumappe mit Bel 0 Schmerzſos radikal ee N Amtstafeln der 5 der ztrũ 8 Kaſſenhilfsſtellen und der Bürger⸗ mpfe 5 Amtl. Bekanntmachungen meiſterämter verwieſen. 69 30 788 i Mannheim, Schwetzingen. Wein⸗ Leiden bel mir fut 70 Pig. argetußt; auch. 216 Pechung so ll ni oun Bd 18. IAA SorMHE KEN ον,]uzef 0 heim, den 28. April 1996. über die Friſt für die Abgabe vou Finanzamt Mannheim⸗Stadt, Gewerbeſteuererklärungen. Mannheim⸗Neckarſtadt, 8 Die Erklärungen über das er Schwetzingen und Weinheim. badiſchen Gewerbeſtener 1936 unter⸗ Bekauntmachnug 5 5 E 5 7 3 2 50 Eigenheimen für.— RM. orein- Acht chied. Pack 5 1. e 08 Arbeitsvergebung. Sehwetzinger 0 sendung durch die Post.40 RM. 5 eise Ae lnis mes ien ee rie i ö it Strabe 25 b wirkung Handpflege— Unuerbind unter Benutzung der worgeſchrie- af Schreinerarbeiten[Türen, Wand⸗ Rahe i 825 e 1 fig i 9(eli Rosmensches instiiut. 0 2. 3 Soweit nicht den Steuerpflich h) desgl. e a diiteltedd d. N. E. e. V. Sprecht. p. 10-1 u. tigen Vordrucke gleichzeitig mit o) Schloſſerarbeiten(Wäſche⸗ aan Schlachtho Donnerstag früh, 5 8 825 3⸗6 Uhr. Samstags b. 91 Uhr. Tel. 25324 einer beſonderen Aufforderung] Geſtelle) für Neu⸗ und Umbau On 7 Uhr, auf der Frei- Schützen Sie Ihre Pelze im Sommer vo zur Abgabe einer Steuererklärung] Leihamt. bank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 2000. Motten durch parfümerien zugeſandt werden, können ſie un⸗ Nähere Auskunft beim ſtädt. Hoch⸗ 5 Wie kann man wiſſen entgeltlich von den Finanzämtern batamt, Baubüro Schwetzinger Str. Pe 8 f 1 5 en Kerzen und den Kaſſenhilfsſtellen bezogen Nr. 118, III, wo Ausſchreibungs⸗ Z U EV /G rung b vie Stricker. öde/ 85 Lis gun alblanf er Crtlätungs- bälle ed d die Beicenagen Schöhgein-Deſgt bepfleptzeln 324 Becher e, Putzartikef Bis zum er Erklärungs⸗ hältlich ſind und die Zeichnungen 1 G 6 F F( 1 8 n neo friſt können auch Anträge in Be⸗ aufliegen.— Einreichüngsterwin: 7 IL EL 225 Er. 1. bead en Selten-Haus zug auf das der badiſchen Grund⸗ Donnerstag, den 7. Mai 1936, für arma Jpobrer e ee enen ler. 0 1 1 o. ſteuer unterliegende Grundvermö⸗ a).00 Uhr, für b).15 Uhr, für Losmet. institut] fobler, selbst tlefsten 1 5 N zen, dann urfellen. brtihge 0 ab A Nag 1 9 95 0 uhr, el b Breite Str. j I, G Falten ini-2 Sitzungen Inserieren bringt Gewinn! E.& P. Stricker, Fohrrodfobrlł E 2, 7 8 aber darauf hingewieſen, daß An⸗ Zimmer 51.— Zuſchlagsfriſt: bis lf 5 0 „träge, die mit dem allgemeinen I8. Mai 1956. eee eee 1 Brackwede. Bielefeld Fernsprecber 229 Mittwoch, 29. April 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Seite Nummer 196 —— Vor dem Deut uerntreffen Gedanken zur 3. Reichsnährſtandsausftellung in Frankfurt a. M. vom 17.24. Mai 19341 Schon im erſten Jahr nach der Machtüber⸗ nahme, zum erſten Male, nach der Neuordnung der geſamten Landwirtſchaft und Agrarpolitik durch den Notionalſozialismus, gelang das große Wagnis: in einer umfaſſenden Schau Zeugnis und Kunde zu geben von dem neuen Wollen, von den großen Ideen und den gewaltigen Lei⸗ stungen, welche dem deutſchen Bauerntum ein 40 neues Geſicht gaben. In Erfurt war es, im Mittelpunkt Deutſchlands, wo 4 51 die 300 000 Bauern zuſammenkamen, wo auf einem Gelände mit einem Umfang von 25 Hektar in umfaſſender Schau alles gezeigt wurd 5 deutſchen Bauerntum, zur deutſchen Landwirtſe in allen ihren Zweigen gehört. Schon damals hatte die Reichsnährſtandsausſtellung ihr völlig eigenes und neues Gepräge. Waren die früheren Ausſtellun⸗ gen der Deutſchen Landwirtſchafts ⸗Geſellſchaft, wie ſie ſeit dem Jahr 1887 ſtattfanden, mehr und allein auf die Förderung und Herausſtellung wirt⸗ ſchaftlicher, techniſcher und praktiſcher Fragen bedacht, ſo iſt eine Reichsnährſtandsausſtellung ſtaats⸗ und volkspolitiſch ausgerichtet. Im Mittelpunkt ſtehen Weltanſchauung und Idee, ſteht der Bauer als Menſch und Glied der deutſchen Volksgemeinſchaft. Ihr Hauptinhalt iſt es, die Leiſtungen der national⸗ ſozialiſtiſchen Agrarpolitik höchſt anſchaulich vor Augen zu führen und zugleich richtungweiſende Ausblicke für ihre künftigen Wege und Ziele zu geben. Deshalb ſtand die bäuerliche Kultur mit allen ihren brennenden Fragen im Vordergrund, Bluts⸗ fragen des Bauerntums, Neubildung deutſchen „ Bauerntums, deutſches Bauerntum im Ausland, peſen und Wirken des Reichsnährſtandes, Preſſe⸗ nd Bücherſchau, Arbeit und Kulturaufgaben der hbhäuerlichen Frau waren wichtige Stationen der Er⸗ furter Ausſtellung. Neu waren das Milchdorf, das „Haus der Pflanzenzucht“ und dazu wurde die enge Verbindung der Landwirtſchaft mit der Induſtrie durch eine erſchöpfende Schau von land wirtſchaft⸗ lichen Geräten und Maſchinen oder durch Ausſtellun⸗ gen wie den„Bau der Düngerinduſtrie“ eindringlich härgetan. Badens Bauernſchaft war auf der erſten Erfurter Reichsnährſtandsausſtellung durch die ba⸗ dchen Fleckviehzuchtverbände und die vielbeachtete babiſche Tabakkoſthalle beſtens vertreten. Nach Erfurt, Hamburg 1995! Noch vielen wird die großartig und frucht⸗ bar verlaufene 2. Reichsnährſtandsausſtellung in heſter Erinnerung ſein! Hamburg, die ſchöne Elbe⸗ ſtadt, die Stadt der Schiffahrt, nahe dem völkerver⸗ bindenden Meer, Deutſchlands zweitgrößte Stadt, war diesmal der Schauplatz. Als großzügiger Rechenſchaftsbericht über die deutſche Erzeugungsſchlacht brachte die Hamburger Ausſtellung im„Haus der g Erzeugungsſchlacht“ alle die praktiſch⸗landwirtſchaft⸗ 1 lichen Dinge, welche im Rahmen der großen Schlacht um die deutſche Nahrungsfreiheit liegen, während im„Haus der Marktordnung“ die Vorausſetzungen für den Erfolg der Erzeugungsſchlacht, die natio⸗ nalſozialiſtiſchen Agrargeſetze zur Marktordnung, dargeſtellt wurden. Aber auch die kulturellen Fra⸗ gen bildeten wieder wichtige Stationen. Im„Haus des Reichsnährſtandes“ wurde in eindrucksvoller und aufſchlußreicher Schau alles veranſchaulicht, was vom altgermaniſchen Bodenrecht über die Zeit der Merowinger und Karolinger in geſchichtlicher Ent⸗ wicklung bis hin zum heutigen Reichserbhofgeſetz führte. Hier in Hamburg wurde es offenbar, daß dieſe Reichsnährſtandsausſtellung nicht bloß eine Ange⸗ legenheit für Fachleute oder Intereſſenten aus landwirtſchaftlichen Kreiſen iſt, ſondern daß ſie Eg E thei eine Lehr⸗ und deutſchen B in die Ernährung und der trotz ein umfaſſend wirt⸗ ſch R 5, d e ing ſeiner Vielfalt blar und überſichtlich geordnet war. Daneben zeigten die großen Pflauzen⸗ und Tier⸗ ſchauen ein erſchöpfendes und gen Bild deut⸗ ſchen Bauern 8, die Lank ö duſtrie bot in größter Fü re neueſten e und war die denkbar 2 chau für ſchinenverwen⸗ dung in dwirtſchaft Reiterwettkämpfe und ſportliche Veranſtaltungen ry das Bild nach der Seite der ſo wichtigen Leib bungen auf dem Lande ab. haft des Auch in Hamburg war das Land Baden wie⸗ der mit all ſeinen Erzeugniſſen an hervor⸗ ragender Stelle vertreten. Baden, das ja im Tabakbau in Deutſchland bei wei⸗ tem an der Spitze ſteht, bekam den Reichsſiegerpreis für den beſten Zigarrenguttabak aus ganz Deutſch⸗ land, von den 159 am allgemeinen Wettbewerb be⸗ teiligten Tabakmuſtern wurden 117 mit dem erſten und 41 mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Im Haus der deutſchen Pflanzenzucht war die Landes⸗ bauernſchaft Baden an der Reichsweizenſchau mit 17 badiſchen Weizenherkünften beteiligt. Ganz beſondere Beachtung fanden der chadiſche Hanf ſowie die badiſche Schafzucht, und an ganz hervorragender Stelle ſtand der Milchwirtſchaftsverband Baden⸗Pfalz mit ſeinen Erzeugniſſen: von 90 eingeſandten Milchproben er⸗ hielten 73 Preisauszeichnungen; ſämtliche von den Milchzentralen eingeſandten erhitzten Milchproben wurden prämiiert. Schließlich dürfen auch das Schwarzwaldhaus mit ſeinen Trachtenmädchen und die überall beliebten Erzeugniſſe der badiſchen Bren⸗ nereien auf der Hamburger Ausſtellung nicht un⸗ erwähnt bleiben. 1936: Treffpunkt Frankfurt 1936! Wieder rüſtet der Reichsnährſtand zu ſeiner großen Ausſtellung. Sie kommt dieſesmal in unſere nächſte deutſchen Südweſten, nach Frankfurt, der alten Kaiſerſtadt am Main, und dieſe Tat⸗ ſache wird für uns der Anlaß ſein, daß wir Badener ganz beſonders zahlreich dort ver⸗ treten ſein werden. Nähe, in den Vom 17. bis 24. Mai wird die Ausſtellung dauern, und dieſesmal ein Gelände von faſt 400 000 Quadrat⸗ meter umfaſſen, das ſind rund 120000 Quadratmeter mehr als in Hamburg 1935. Neben den bereits tra⸗ ditionell gewordenen Teilen wird die Frankfurter Austellung wieder etwas ganz neues bringen: Einen neuartigen Ausſtellungsſtil, nämlich derjenige, wel⸗ cher an Stelle der toten Materie die Wirklichkeit des Lebens ſelbſt ſtellt, d. h. den Arbeitsablauf, ſo wie er ſich in der Landwirtſchaft, auf dem Bauernhof ab⸗ ſpielt, ſe In der Lehrſchau„Der Bauernhof in nachgel Bauernhof mit Garten, Acker. Wieſe uſw. gezeigt, welche Verbeſſerungen möglich ſind, um Programm der Erzeugungsſchlacht reittos durch⸗ tführen. In ähnlicher Weiſe zeigt eine Weinbau⸗ lehrſchau einen Winzerbetrieb in der Wirklichkeit. Es ſind alſo alle Vorausſetzungen gegeben, daß der Be⸗ ſuchex der Reichsnährſtandsausſtellung eine wahre Fülle des neuen und des wicht zen zu ſehen bekommt, und daß auch die Frankfurter Ausſtellung ſich ihren Vorgängen würdig anſchließt. Da kann kein Bo⸗ dener zurückſtehen, der ſich mit ſeinem Bauernberuf verbunden fühlt. Badens Landvolk wird auch dies⸗ mal beweiſen, daß es mit der Zeit geht und ſeine Aufgaben verſtanden hat. Die unerhört billigen Sonderzüge erleichtern den Beſuch erheblich. Jeder melde ſich daher ſofort bei dem z U ſtän digen Ortsbauernführer. Nur noch rauchende Trümmerhaufen Ein Bild der Brandkataſtrophe in Tunau Das Dörichen Tunau im ſüdlichen Schwarzwald wurde durch ein Großfeuer völlig vernichtet. 80 Menſchen wurden obdachlos. 400 000 RM Schaden in Tunau * Tunau, 29. April. Der Geſamtſchaden des ſchweren Brandunglücks wird auf etwa 400000 Mark geſchätzt. Am Montagnachmittag weilte Erz⸗ (Preſſephoto,.) biſchof Dr. Gröber au der Brandſtätte und ſprach dem Bürgermeiſter ſowie den Branoͤgeſchädigten ſeine herzliche Teilnahme aus. Zur Linderung der größten Not ſpendete er einen größeren Geldbetras⸗ Geheimer Oberkirchenrat D. Mayer 1 * Karlsruhe, 29. April. Geheimer Oberkir⸗ chen rat i. R. D. Theodor Friedrich Mayer, eine bekannte Perſönlichkeit, iſt nach kurzer Krankheit im 78. Lebensjahre verſchieden. Der Verſtorbene gehörte lange Jahre dem früheren Landtag an und hat dort die deutſchnationale Fraktion geführt. Ein gefährlicher Verbrecher Er ſtahl und ſcheute auch vor einem Mord an ſeiner Geliebten nicht zurück * Waldshut, 29. April. Vor dem Waldshuter Schwurgericht hatte ſich Lorenz Ebner aus Unter⸗ alpfen wegen Mordverſuchs, Abtreibung und Dieb⸗ ſtahl zu verantworten. Der Angeklagte war im Frühjahr 1935 aus der Strafanſtalt entlaſſen wor⸗ den. Er begab ſich nach Unteralpfen und begann dort ein Verhältnis mit einer Frau, deren Mann eine Strafe verbüßte. Ebner hielt ſich im Hauſe der Frau verborgen; nachts ging er auf Dieb⸗ ſtahl aus. Das Verhältnis mit der Frau blieb nicht ohne Folgen. Ein Abtreibungsverſuch ſchlug fehl. Im Oktober letzten Jahres faßte der Ange⸗ klagte den Plan, die Frau aus dem Leben zu ſchaffen. Unter einem Vorwand lockte er die Frau abends auf die Heubühne, wo er ſie mit einem Hammer niederſchlug. Der Täter flüchtete und konnte ſchließlich am 27. Ok⸗ tober in Dogern verhaftet werden. In der Haupt⸗ verhandlung geſtand der Angeklagte ſeine Tat ein. Das Schwurgericht verurteilte Ebner wegen Mord⸗ verſuchs, Abtreibung und erſchwerten Diebſtahls im Rückfall zu einer Zuchthausſtrafe von 15 Jahren, Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf 10 Jahre, Stellung unter Polizeiauſſicht und Sicherungsverwahrung. ea Hohenſachſen, 29. April. Durch das Regen⸗ wetter der letzten Tage ſind die Arbeiten an der hieſigen Zuſatzwaſſerleitung nur langſam vor ſich gegangen. Die Gräben ſtehen vollkom⸗ men unter Waſſer, auch die Wieſen und Aecker unterhalb der Main⸗Neckar⸗Bahn ſind überflutet. Beim Pumpwerk ſind die Entwäfſerungsgräben voll mit Waſſer und Tag und Nacht ſind die Pumpen in Tätigkeit, um die Waſſermengen dem Landgraben zuzuführen.— Frau Stefan Kiſt Witwe feierte ihren 73. Geburtstag. Wir gratulieren! Autofahrer ſchwer vernnglückt * Pirmaſens, 29. April. Am Spätabend des Montags ereignete ſich am Rande der Stadt, in der Zweibrücker Straße, ein ſchwerer Verkehrsunfall. Der Vertreter einer badiſchen Seifen⸗ fabrik namens Edelmann mußte, als er in die Stadt einfuhr, einen in der Zweibrücker Straße parkenden Möbellaſtzug paſſieren, den im gleichen Augenblick ein zweiter Laſtzug mit zwei Anhängern überholen wollte. Edelmann prallte, da er keinen anderen Ausweg mehr hatte, auf den parkenden Laſt⸗ ſo fürchterlich auf, daß ſein Perſonenauto buch⸗ äblich total zertrümmert wurde. Edelmann, der am Steuer eingeklemmt war, mußte mit ſehr ſchweren Verletzungen in das Krankenhaus eingeliefert werden. Die Contwiger Mordaffäre Weitere Verhaftungen notwendig * Zweibrücken, 29. April. Die Juſtizpreſſe⸗ ſtelle beim Oberlandesgericht Zweibrücken teilt mit: Im Hinblick auf verſchiedene in den letzten Tagen veröffentlichte Preſſenotizen wird folgendes bekannt⸗ gegeben: Unter dem dringenden Verdacht, den ſeit 18. Ok⸗ tober 1935 verſchwundenen 33 Jahre alten Schlächter Adam Bis bort von Contwig gemeinſchaftlich er⸗ mordet zu haben, wurden am 10. Februar 1936 der Chriſtian Rieſchmann und die Ehefrau Anna Bisbort geb. Veith, beide von Contwig, verhaf⸗ tet. Din weiteren Ermittlungen haben den Tatver⸗ dacht gegen die beiden Verhafteten verdichtet und zu⸗ gleich die Notwendigkeit ergeben, weitere Ver⸗ haftungen vorzunehmen. Im Intereſſe einer ungeſtörten Weiterführung der Vorunterſuchung kaun vorerſt in der Angelegenheit Näheres nicht mit⸗ geteilt werden. .. daß der eigene Wagen Ihnen das Le- ben erleichtert, Sie beneidenswert frei macht, das Wertvollste schenkt, was es für tätige Menschen überhaupt gibt, näm- lich Zeit, kurz Ihr Leben von Grund aus auf das Glücklichste beeinflußt- ist millionen- tach praktisch bewiesen. Das der OPEL„Tx UIympiat der Wa- gen ist, der Ihnen alle praktisch Wert- vollen Vorteile eines Groß- Automobils zum Kleinwagen- Preis zugänglich macht, ist eine ebenso unbestrittene Tatsache. Einige seiner bewährten Vorzüge: 6 Starker, äußerst sparsamer geschmei- diger 4 Zyl. Motor e Geräuscharmes Ge- triebe e OPEL Synchron-Federungd e Genzstahl- Karosserie„ h Zugfreie Ent- lüftunge e Breite, bequeme Sitze im best- gefederten Raum„ Große Scheiben treie Sicht e Besonders grober, diebes sicherer Kofferraum. Rufen Sie Ihren Händler an- er holt Sie zu einer unverbindlichen Probefahrt ab N ER KOSTET WENIG. ER VER BRAUCHT WENIG Preis M 2500 ab Werk Rüsselsheim., M. als Limousine und Cabriolet- Limousine, Auto G. m. b.., Mannheim, 0 7, 5 Fernsprecher 267 26 Autohaus Schmoll G. m. B.., Mannheim, I 6, 31/32 Friiz Hartmann, Mannheim, Seckenheimer Straße 68 a Fernsprecher 40316 4 Fernsprecher 215 55/56 Mittwoch, 29. April 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite Nummer 199 — Deutſche Handball-Meiſterſchaft Die letzten Kämpfe der erſten Runde Die erſte Runde der Gruppen⸗Enoſpiele um die deutſche Handball meiſterſchaft der Männer wird am erſten Mai⸗ Sonntag abgeſchloſſen. Der Spielplan lautet wie ſolgt: Gruppe 1 Berlin: Berliner S 92 Poſt⸗SV Oppeln Biſchofsburg: Hindenburg Biſchofsburg— MSA Leipzig Gruppe 2 Magdeburg: MSW Magdeburg— TW Oberalſter⸗Hamburg Hannover: Poſt⸗SV Hannover— KTW Stettin Gruppe 3 Minden: Hindenburg Minden— SpVg Fürth Niedermendig: TVg Obermendig— TW Altenſtadt Gruppe 4 Mülheim: Raſenſport Mülheim— MS Darmſtadt Kaſſel: Kurheſſen Kaſſel— SW Waldhof Nach zwei Spieltagen werden die Gruppen von den ſtarken Militärmannſchaften angeführt, die Gruppe 1 von MSA Leipzig, die Gruppe 2 von MSV Magdeburg, Hie Gruppe 8 von Hindenburg Minden und die Gruppe 4 von MeV Darmſtadt. In der Gruppel werden die Leipziger Soldaten auch am kommenden Sonntag ühre führende Stellung behaupten, denn es iſt nicht anzunehmen, daß ſie in Biſchofsburg gegen den Oſtpreußenmeiſter unterliegen. Auch der Berliner SW 92, der alle Hoffnungen auf das Rückſpiel gegen Deipzig ſetzt, wird gegen den Schleſienmeiſter zu einem glatten Erfolg kommen. Die Jugend braucht Hunderttauſende ſind in dieſen Tagen wieder aus der Schule gekommen, um„ins Leben zu treten“. Sie ſtehen nun an Schraubſtöcken, Schreibpulten und hinterm Laden⸗ tiſch, ihre jungen Arme hämmern und feilen und ſchleppen ſchwere Laſten. Der eine ſteht in Fabrikräumen, der Kauf⸗ mannslehrling klettert in Magazinen umher, und alle ſind von der wunderbaren Freiheit ihrer Jungenjahre plötzlich abgeſchnitten und in feſte Bezirke geſpannt. Die wilden Nachmittage ihres unbeſchwerten Lebens ſind verſchwunden. Von den freiheitstrunkenen Weideplätzen ihres Jungen⸗ lebens ſind ſie wie die Pferde in Dreſſur genommen wor⸗ den. Sie alle wollen und ſollen lernen, um einſt Meiſter ihres Fachs zu werden. Die Sehnſucht ihrer Gedanken umſpannt die Kontinente, ſie träumen von großen Taten ihres Lebens, und jeder will einſt ein Werk ſchaffen, wie keines zuvor getan wurde. Soll all das verwirklicht werden und in Erfüllung gehen, dann darf die Leibesübung nicht vergeſſen werden! Gerade jetzt kommen all dieſe Jungen ja auch in die eigentlichen Jahre ihrer Entwicklung, in denen auch Kraft und Geſundheit des Leibes größeren Schwankungen unterworfen ſind. Krankheiten aller Art greifen in dieſen Jahren leichter an, weil alles im Wachſen, alles wie lockere Erde iſt, weil nirgends feſtes Holz vorhanden iſt, das här⸗ Aſteſten Widerſtand leiſten könnte. Zu dieſer ſchwankenden Wefundheitslage treten die vielen ungünſtig wirkenden Ein⸗ flüſſe vieler Berufe hinzu: das viele Sitzen der Büro⸗ jungen, die lichtloſen Räume vieler Fabriken und Werk⸗ ſtätten und der Staub und Schmutz vieler Arbeiten. Sie alle ſtitrmen auf die„labile“ Geſundheit der Jugend ein. Da arbeitet der Handwerkerlehrling faſt nur mit einer Hand, der Kaufmannslehrling ſitzt, vornübergebeugt, am Schreibtiſch— kurzum: überall ſind„Spezialiſierungen“ auf mehr oder minder einſeitige Tätigkeiten gefordert. So entſtehen leicht einſeitige Typen, Verbildungen und Ver⸗ härtungen, und faſt jeder Beruf prägt ſeine Menſchen nach beſtimmten Richtungen hin. In ſchwereren Fällen kommt es dann ſpäter zu den regelrechten„Berufskrankheiten“. Hier iſt Leibesübung die beſte Gegenmedizin. Sie iſt der vorbeugende, ausgleichende, heilende und nugtürlichſte Arzt. Die berufstätige Jugend muß alſo Zeit zu Sport und Spiel haben. In ihnen muß ſie ihre wachſenden Kräfte reifen, härten und ſtählen können. Im körperlichen Aus⸗ toben auf den grünen Raſenbahnen oder in den kühlen Fluten, im Spiel mit Bällen muß der Junge— und das ädel— die tagsüber brach gelegenen Glieder recken, ſtrecken und dehnen und ſo zu vollem Wachstum bringen. können. Im Spiel der Glieder, im Laufen, Rennen und Jagen pumpen ſich die Lungen voll neuer, friſcher Kraft, während ſie tagsüber in der engen Werkſtatt ſauerſtoffarm nach Freiheit und reinen Winden hungern mußten. Im Spiel löſt ſich die Starrheit aller Glieder, allſeitige Ge⸗ wandtheit wächſt in Sprung und Lauf. So härtet ſich die wachſende Kraft und macht den Leib widerſtandsfähiger ge⸗ en alle Gefahren des Berufes. Sportlich durchgeſtählte en werden dann auch im Beruf zu ganz anderen Lei⸗ ſtungen fähig ſein, denn alle Fähigkeiten und Kenntniſſe ſind an die Geſundheit des Leibes gebunden. Geſunde, kraft⸗ volle, lebenſprühende Jugend wird immer der kränklichen, bleichen und ungeübten weitaus überlegen ſein. ltern und Lehrherren müſſen deshalb freie Zeit zu Sport und Spiel gewähren. Welcher Sport es iſt, den der einzelne wählt, ſpielt nur eine geringe Rolle. Wichtig iſt: daß die Jugend in ihren Lernfahren ihre Glieder bewegen kann. Der eine will Fußball, der zweite Handball, der dritte Leichtathletik betreiben, wieder andere lieben dieſen, noch andere jenen Sport mehr. In jedem Sport, in jedem Spiel kann ſich die Kraft und Geſundheit des Leibes ent⸗ wickeln, wenn die Jugend eben nur die Zeit hat, irgend⸗ eine Leibesübung noch nach Feierabend treiben zu können. Wer aber erſt abends um 7 Uhr oder 8 Uhr aus der Werk⸗ ſtatt kommt, hat keine Zeit mehr dazu. Er iſt außerdem ſchon zu erſchöpft, ſo daß ihm die innere Spannkraft und Friſche fehlt, noch zum Spiel zu ziehen. Dieſer Raubbau an der Geſundheit der Jugend iſt vor Volk und Vaterland nicht zu verantworten. Er rächt ſich darin, daß die Jugend in ihrer Entwicklung zu voller Kraft und Geſundheit zu⸗ rückbleibt und verkümmert. Das aber drückt auch wieder auf die Leiſtungshöhe im Berufe ſelber. Die kraftvollen und lebendigen, die geſtählten und geſundheitlich auf der Höhe ſtehenden Menſchen leiſten auch beruflich das Höchſte. So ſollten alle Lehrherren darauf dringen, daß ihre Lehrjungen regelmäßige Leibesübungen betreiben. Wo eine körperlich kraftvolle Jugend iſt, da lebt auch viel größere Freude der Seele, Härte des Willens und damit auch Be⸗ reitſchaft und Fähigkeit, im Berufe ſelbſt das Höchſte zu leiſten. Die freien Stunden, die der Lehrherr ſeiner Jugend abends ſchenkt, machen ſich vielfach bezahlt; ſie ſtrömen zurück in der Form erhöhter Leiſtungsfähigkeit. Es bewahrheitet ſich auch die große Lebenstatſache, daß der⸗ ſenige, der in Freiheit opfert, den größten Gewinn zurück⸗ erhält. So gebt der Jugend Freizeit, ſie wird es dankbar lohnen. 1. Holland und das olympiſche Jußballturnier Die Amſterdamer Zeitung„De Telegraaf“ gibt eine Unterredung mit dem holländiſchen Oberſt Scharroo, Mit⸗ glied des Holländiſchen Olympiſchen Comitees, über die Frage der Teilnahme Hollands an dem dlympiſchen Fuß⸗ ballturnier wieder, eine Frage, die, wie die Zeitung ſelbſt ſagt, immer dringender wird. Es gibt z. Z. in Holland zwei Gruppen, die Peſſimiſten und die Optimiſten, die den Brennpunkt der ganzen Angelegenheit, die Lohnver⸗ gütung der Spieler während der Zeit des Turniers, aus ganz verſchiedenen Blickwinkeln ſehen. Die Peſſimiſten weiſen auf den Beſchluß des Exekutiv⸗Comitees des JOc nach den Olympiſchen Spielen in Amſterdam hin, wodurch die Ausnohmeregel, daß Lohnvergütungen geſtattet ſeien, die für das olympiſche Fußballturnier in Amſterdam galt, Die Gruppe 2 verzeichnet das wichtige Treffen zwi⸗ ſchen Magdeburg und Oberalſter, in dem es ſich entſcheiden wird, wer vorläufig allein die Tabelle anführen darf, Der deutſche Meiſter hat den Vorteil des eigenen Platzes, was in dieſer Begegnung von ausſchlaggebender Bedeutund ſein kann. In Hannover erworten wir den Niederſachſenmei⸗ ſter gegen den Pommernmeiſter in Front. In der Gruppe 3 hat der Weſtfalenmeiſter Hinden⸗ burg Minden die beſte Gelegenheit, ſeine Spitzenſtellung weiter auszubauen. Die Euf der SpVg Fürth ſollte nicht ſtark genug ſein den Soldaten den Sieg ſtreitig zu machen. Die Fürther haben ihre Mannſchaft ſtark verjüngt und die alte, gefürchtete Schlagkraft noch nicht wieder erreicht. Minden wird ſich, wie geſagt, einen weiteren Sieg nicht entgehen laſſen. Zwei junge, kampfkräſtige Mannſchaften ſtehen ſich in Niedermendig gegenüber und man darf wirk⸗ lich geſpannt ſein, wer da das beſſere Ende für ſich hat. Der We Obermen kämpft zwar in heimiſcher Umgebung, aber der TV Altenſtodt hat erſt am vergangenen Sonntag in Fürth gezeigt, daß er auch auswärts viel zu leiſten im Stande iſt. In der Gruppe 4 wird im Treſſen zwiſchen Raſen⸗ ſport Mülheim und MSW Darmſtadt die Vorentſcheidung fallen. Die Niederrheiner haben durchaus das Zeug dazu, den deutſchen Altmeiſter zu ſchlagen, andererſeits muß man aber auch den Soldaten die Möglichkeit eines Erfolges zugeſtehen. Glück und Tagesſorm werden von großer Be⸗ deutung ſein. Der SW 2 hof, der bisher noch ohne Sieg iſt, muß beim ebenfalls ſiegloſen Nordheſſenmeiſter Kur⸗ heſſen Kaſſel antreten. Wir nehmen an, daß der Baden⸗ meiſter, der ſeine erſten Kämpfe gegen ſtarke Gegner nur knapp verlor, zu den erſten Punkten kommen wird. Freizeit zum Sport ſofort wieder aufgehoben und die Amateurbeſtimmungen des JOc auch für den Fußballſport wieder in Kraft geſetzt wurden. Die Anſicht des Oberſten Schorroo geht dahin, daß man für das olympiſche Fußballturnier in Berlin nicht öͤamit rechnen könnte, daß von den geltenden Ama⸗ teurbeſtimmungen abgewichen würde, da das für die ande⸗ ren Sportarten das Stichwort ſein würde, um die ſtren⸗ gen Amateurbeſtimmungen auch für dieſe Sportarten zu durchbrechen. Schorroo glaubt nicht, daß für die Fuß⸗ ballſpieler vom JOc für Berlin eine Ausnahme gemacht wird. Auch tritt er dem Gerücht entgegen, daß dieſe An⸗ gelegenheit in Kürze noch einmal beſprochen werden ſoll. Natürlich hält Oberſt Scharroo es nicht für ausgeſchloſſen, daß für künftige Olympiſche Spiele die Amateurbeſtim⸗ mung eine Angleichung an jetzige Verhältniſſe erfahre, für Berlin ſind aber die jetzt geltenden Beſtimmungen in Kraft. Die Zeitung zieht aus dieſer Unterredung die Schlußfolgerung, doß die Entſendung holländiſcher Fuß⸗ ballſpieler nach Berlin immer noch ſehr fraglich iſt, gibt aber die Hoffnung noch nicht auf, vor allem im Intereſſe der ſpielſtarken holländiſchen Mannſchaft, für die ſie die Möglichkeit, den olympiſchen Ehrentitel zu erringen, ſehr naheliegen ſieht. Basketball im Aufbau Entwicklung auf breiter Baſis Basketball iſt der jüngſte Sport in Deutſchland und hat es daher aus verſtändlichen Gründen ſchwer. Es muß ein gewiſſes Trägheitsmoment bei den noch Fernſtehenden überwunden werden, dazu kommen ganz natürliche An⸗ fangsſchwierigkeiten, die ſich der Organiſation und dem Aufbau einer Sportart immer in den Weg ſtellen. Aber die ſo junge Basketballſchar in Deutſchland hat den Willen, das geſteckte Ziel zu erreichen, d. h. Basketball in Deutſchland zu einem volkstümlichen Sport auf breiter Grundlage zu machen. Ueber die Wege, die beſchritten werden ſollen, um dieſes Ziel zu erreichen, ſprach der Fachamtsleiter für Handball, Brigadeführer Herrmann, auf einer Tagung vor ſeinen Mitarbeitern im Bosketball in Berlin. Die einzelnen Sachbearbeiter leg⸗ ten Bericht ab über ihr Arbeitsgebiet, woraus hervorging, daß überall ein kräftiger Mut und Wille vorhanden iſt, um Hinderniſſe aus dem Weg zu räumen, um zu werben, zu lehren und zu ſpielen. Die beiden ſchwerſten Hemm⸗ ſchuhe für die Ausbreitung des Spiels ſind die Beſchaffung eines Spielplatzes und die Anſchaffung der Geräte. Die Raumfrage iſt verhältnismäßig leicht zu löſen, der Basketball braucht nur einen Platz von 26:14 Meter Größe und eignet ſich ebenſo gut als Freiluftſpiel wie ür die Halle. Bei der Beſchaffung des Geräts, das in erſtklaſſiger Ausführung etwa 300/ koſtet, aber natürlich auch mit einfachen Mitteln brauchbar zu errichten iſt, will der Fachamtsleiter dadurch helfen, daß er jedem Gau ein richtiges, vorſchriftsmäßiges Spiel⸗ gerät beſchafft. Was die Organiſation des Spiel ⸗ betriebes betrifft, ſo kann ſich der neue Sport all der Einrichtungen bedienen, die das Fachamt Handball geſchaf⸗ en hat. Bis zum Spieljahr 1937 ſoll die Grundlage für den Beginn von Reihenſpielen geſchaffen werden. Man denkt ſich alſo die Entwicklung in ruhigem Tempo, man will nicht kopflos vorwärtsſchreiten, ſondern zunächſt eine breite Baſis ſchaffen, die das Fundament für die Spitzen⸗ leiſtung geben ſoll. Eine erſte Probe über ihre Spielſtärke ſollen unſere Bas ketballſpieler auf dem Internationalen Städteturnier in Genf auf dem bis auf Italien alle europäiſchen Basketballänder vertreten ſind und das in der Zeit vom 7. bis 9. Mai ſtattfindet, ablegen. Wir werden eine Mannſchaft aus Spielern der Heeresſport⸗ ſchule Wünsdorf, der Luftwaffenſportſchule Wünsdorf, der Luftwaffenſportſchule Spandau und der Berliner Studen⸗ ten nach Genf ſchicken, die dort lernen und Erfahrungen ſammeln ſoll. Von einer Beteiligung am Oly mpiſchen Basketbalhturnier will der Fachamtsleiter —, wenn die internationalen Begegnungen der nächſten Zeit nicht ein überraſchend günſtiges Bild von der Lei⸗ ſtungsfähigkeit unſerer Mannſchaften ergeben— ab⸗ ſehen. Selbſtverſtändlich ſoll die Anweſenheit ſo vieler erprobter Mannſchaften in Deutſchland zu Lehrſpie⸗ len benützt werden. Die Ziele des Basketballs wurden, wie im amtlichen Organ des Fachomtes Handball aus⸗ geführt wird, dahin formuliert, daß man Baskethall⸗ Abteilungen in Vereinen aufſtellen will, ferner in allen Gauen und Kreiſen mit der Organiſation des Aufbaues beginnen und die Entwicklung eines Spielbetriebs bis zu den Reihenſpielen fördern ſowie auch der Entwicklung Kleine Sport-Nachrichten 2 5 eee Der Stuttgarter Rugby⸗Club wird am kommenden Sonntag, 3. Mai, in Mailand gegen eine italieniſche Aus⸗ wahlelf ſpielen. Die Italiener betrachten dieſes Spiel als Generalprobe zum Berliner Vierländerturnier, bei dem hr erſter Gegner bekanntlich Deutſchland iſt. Mercedes⸗Benz wird ſich am 7. Juni mit ſeinen Renn⸗ wagen am Penya⸗Preis in Barcelona beteiligen. Eine Beſchickung des„Großen Preiſes von Ungarn“(21. Juni) und des Belgiens(12. Juli) iſt ebenfalls in Auſicht ge⸗ nommen. Polizei Chemnitz, Sachſens Fußballmeiſter, wird an den Pfingſttagen zwei Spiele gegen den Teplitzer Fa be⸗ ſtreiten. Das erſte Spiel findet am 30. Mai in Chemnitz ſtatt, das zweite am 1. Juni in Teplitz. Am Waldlauf der Truppenteile des Standortes Mün⸗ chen, der am Dienstag durchgeführt wurde, beteiligten ſich 56 Mannſchaften mit rund 8000 Läufern. Auf der 5000 Meter langen Strecke gab es nur wenige Ausfälle, bei der Stärke der einzelnen Formationen(130 Mann) eine ganz ausgezeichnete Leiſtung. Die deutſchen Reiter haben ſich recht ſorgfältig auf die Olympiſchen Spiele vorbereitet. Nachdem bisher im Jahre 1936 nur nationale Turniere beſchickt worden ſind, erfolgt die letzte Probe vor den Spielen beim Internationalen Turnier in Warſchau vom 30. Mai bis 8. Juni. Unter Führung von Oberſtltn. v. Waldenfels werden die beſten deutſchen Reiter und 25 Pferde die Reiſe nach Polen an⸗ treten. Stuttgarts Amateurboxer, die in den letzten Wochen überaus erfolgreich kämpften, beſtreiten am 15. Mai einen weiteren Städtekampf, und zwar gegen Ludwigshafen. Der Kampf findet in Stuttgart ſtatt. Fußball in Südͤheſſen Noch immer ſind die Verbandsſpiele nicht abgeſchloſſen und werden hierzu noch 2 weitere Sonntage benötigt. Nachdem die Meiſterſchaft ſchon lange entſchieden iſt, und auch die beiden Ybſteigenden ermittelt wurden, haben die reſblichen Spiele verſtändlicherweiſe keinen Reiz mehr. Nicht nur, daß die Zuſchauer ausbleiben, haben auch die Vereine ſelbſt kein allzu großes Intereſſe mehr. Stark erſatzgeſchwächte Mannſchaften treten auf den Plan. Die meiſten Spieler beſuchen die großen Spiele der umliegen⸗ den Gaumeiſter. Das Tollſte leiſteten ſich aber diesmal die Lampertheimer Olympen, welche in Pfiff ⸗ ligheim zum rückſtändigen Verbandsſpiel anzutreten hatten. Man ſchickte nämlich die Reſervemannſchaft nach Pfiffligheim, die natürlich niemals einen Gegner abgeben konnte. Die Pfiffligheimer waren dieſer Garnitur haus⸗ hoch überlegen und rächten ſich ob dieſer Unſportlichkeit gonz gewaltig. 15(1) Tore bekam der Gegner Lampertheim aufgebrummt eine Zahl, die man noch beliebig hätte erhöhen können. Damit die Höflichkeit gewahrt blieb, kam Lampertheim zum Ehrentor. m anderen Nachhutgefecht ſtanden ſich Schwarz⸗ Weiß Worms und der Abſteigende Pfungſtade gegenüber. Für die Gäſte wor in dieſem Spiel nichts drin, denn die Wormſer ſind im Auenblick in großer Form. Mit einem:1⸗Sieg gaben ſich die Wormſer zuletzt zufrieden. Olympia Lorſſch verpflichtete zu einem Freund⸗ ſchaftsſpiel öͤie Firmen mannſchaft der Dun lop⸗ Werke von Hanau. Die Gäſte entpuppten ſich als eine ſehr ſtarke und eifrige Mannſchaft, was dieſelben durch einen 514⸗ Sieg dokumentierten. Am kommenden Sonntag geht es um den Vereinsvokal weiter. Unſere beiden Vertreter bekamen zwei fette Biſſen 5 weiche ſie nicht gut verdauen können. Schwarz⸗ Weiß Worms muß zu Eintracht Frankfurt gehen und wird es dort ſehr ſchwer haben. Ein klein wenig leichter hat es Lampertheim, welches zu Hauſe gegen die Offenbacher Kickers antreten muß. Wir glauben kaum, daß unſere Ver⸗ treter dieſe Hürden nehmen können, aber das Spiel iſt ja erſt mit dem Schlußpfiff verloren.. Geländeſport- Arbeits- gemeinſchaften für Studenten Auf einen Vorſchlag des Reichserziehungsminiſters hin hat ſich die Oberſte SA⸗Führung damit einverſtanden er⸗ klärt, daß an den Hochſchul⸗Inſtituten für Leibesübungen Geländeſport⸗Arbeitsgemeinſchakten für Studenten unter CCCP der Leitung von Lehrkräften der Hochſchul⸗Inſtitute ge⸗ bildet werden. Dieſe Arbeitsgemeinſchaften ſtehen auch den örtlichen SA⸗Formationen offen. Studenten, die dar⸗ an erfolgreich teilgenommen und das SA⸗Sportobzeichen erworben haben, können auf Vorſchlog des Leiters des Hochſchul⸗Inſtituts für Leibesübungen in die SA auf⸗ genommen werden. Der Reichserziehungsminiſter hat, nachdem die Leiter, Aſſiſtenten und Sportleiter der Hoch⸗ ſchulinſtitute f. L. wiederholt in Lehrgängen an der Füh⸗ rerſchule Neuſtrelitz weltanſchaulich und geländeſportlich vorgeſchult worden ſind, die Hochſchulinſtitute erſucht, nun⸗ mehr im Einvernehmen mit der zuſtändigen S A⸗Sport⸗ ahzeichen⸗Dienſtſtelle derartige Arbeitsgemeinſchaften ein⸗ zurichten. Die Teilnahme der Studenten daran iſt frei⸗ willig. 162 000 Mk. opferten deutſche Schützen für das WH W 162 000% für das Winterhilfswerk, dazu 28 000 l als Sportgroſchen für die deutſche Sporthilfe, das iſt dos über⸗ wältigende Ergebnis des Opferſchießens des Deutſchen Schützenverbandes im DR, der ſich mit ſeinen Fachämtern Und Verbänden in den Dienſt des Winterhilfswerks ſtellte. Die Leiſtung der deutſchen Schützen, die im Rahmen die⸗ ſes Hilfswerkes am 15. März ein Opferſchießen durchführ⸗ ten, legt von der Opferfreudigkeit und dem Willen, armen Volksgenoſſen zu helfen, ein ſchönes Zeugnis ab. Die aufgebrachten Summen ſtammen faßt ausſchließlich aus per⸗ ſönlichen Opfern der Schützen, die domit ein Beiſpiel wah⸗ rer nationalſozialiſtiſcher Geſinnung gegeben haben. NSDAD-Miffeilungen tmackhungen ennommen Anus partetamtlichen Bel NS⸗Frauenſchaft Rheinau. Am 29. April, 20 Uhr, Schulungsabend im „Badiſchen Hof“. 5 Feudenheim. Am 29. April, 20 Uhr, Fiſchſilmvortrag im Heim. Achtung, Sing⸗, Turn⸗ und Baſtelſchar der NS⸗Fr. Sämtliche Scharleiterinnen rechnen am Donnerstag, 30. April, zwiſchen 16 und 19 Uhr in L 14, 4, ab. Berichte mitbringen. Achtung, Ortsgruppen!. mit Pg. Kreisſchulungsleiter Pg. Fiſcher am 4. Mai, 20 Uhr, im Friedrichspark. Die verkouften Karten behalten ihre Gültigkeit. BDM Untergan 171. Betr. 1. Mai. Sämtliche Gruppen treten am 1. Mai,.30 Uhr, auf dem Platz vor der Heilig⸗Geiſt⸗ Kirche in Kluft an. Der Untergau⸗Stab tritt ebenfalls dort an. Spielſchar und die dafür beſtimmten Schaften der Oſt⸗ ſtadt. Am 29. April, 19.30 Uhr, Heimabend in N 2, 4. Lindenhof. Am 30. April tritt die Gruppe mit Sport um 19.90 Uhr am Heim an.— Am 1. Mai treten beide Lindenhofgruppen um 7 Uhr am Gontardplatz an. Neckarau. Am 30. April, 17 Uhr, am Marktplatz an⸗ treten. Am 1. Mai,.45 Uhr, am Marktplatz antreten. 10.30 Uhr an der Kirchgartenſchule, um 14 Uhr am Markt⸗ platz antreten. Oſtſtadt. Am 1. Mai,.15 Uhr, tritt die Gruppe am Platz vor der Heilig⸗Geiſt⸗Kirche an. Schwetzingerſtabt. Am 1. Mai treten ſämtliche Mädel um.15 Uhr in Kluft auf dem Gabelsbergerplatz an. Frauenamt der DA NB Holz. Sprechſtunden der weiblichen Gefolgſchafts⸗ mitglieder ſind Mittwochs von 17—19 Uhr in P 4, 45, (Zimmer 26). RBG Metall. Sprechſtunden der weiblichen Gefolg⸗ ſchafts mitglieder ſind Mittwochs von 18—19 Uhr in J 5, 12 (Hinterhaus). Feudenheim. Sprechſtunden der Frauen und Mädchen der DAß finden Mittwochs von 20—21 Uhr im alten Schützenhaus ſtatt. der Leiſtung durch Lehrgänge und internationale Begeh, nungen die Wege ebnen will. N Das Reichsſportamt geſchaffen Der Reichsſportführer 9 (Zeichnung Hanſen) Durch eine Verfügung des Führers und Reich kanzlers, die in der nächſten Nummer des Reichsgeſeg⸗ blattes veröffentlicht wird, wurde ein Reichsſportamt geſchaffen. Die Ausführungsbeſtimmungen über alle Einzelheiten der Organiſation dieſes Reichs ſportamles ſind dem Reichsinnenminiſterium übertragen worden, Damit erhält die Arbeit des Reichsſportführers aß dem Tage, an dem er ſein Amt drei Jahre führt, die ſtaatliche Sanktion und die endgültige Form. Der Reichsſportführer in Hohenlychen Der Reichsſportführer weilt zur Zeit in den Sportheil⸗ ſtätten in Hohenlychen, um ſich hier einer Venenentzün, dung wegen einer Operation zu unterziehen. Aus d Grunde iſt auch die Bulgarienreiſe des Reichsſportf verſchoben worden. Es iſt geplant, die eiſe noch mit der Warſchauer Reiſe zu verbinden, die für 14. Mai vorgeſehen iſt. Amorganiſation des kürkiſchen Sports Ein nach Ankara einberufener Organiſationsausſchuß dem die Vertreter aller in der Türkei betpiebenen Spor arten angehörten, beſchloß nach fünftägiger Sitzung den lie bau des geſamten türkiſchen Sports. Sämtliche Spo verbände haben ſich der Volkspartei angeſchloſſen, und hie türkiſche Sportorganiſation ähnelt in ihrem Aufhau uz mehr ſtark dem deutſchen Sport. Der bisherige Leiter ö Türkiſchen Sportunion, der Abgeordnete von Erzurne Aziz, iſt von ſeinem Amte zurückgetreten und durch eine der beſten und erfahrenſten Sportführer der Türkei, dez General Ali Hikmet erſetzt worden. Auch die Zuſammem ſetzung des Türkiſchen Olympiſchen Komitees hat eine nei Ordnung erfahren, ſteht allerdings in allen ihren Einzel heiten zur Zeit noch nicht feſt. Die Stelle des Genergl⸗ ſekretärs wird on Stelle von Ekrem Rueſtue einer des Sportreferenten der Volkspartei,, vermutlich Nizamelig, übernehmen. Geſtützt auf dieſe Neuorganiſation können munmehr aut die zuſtändigen Miniſterien, das Unterrichts miniſterium das Miniſterium für Volkswohlfahrt und das Minis rium des Innern zahbreiche Aufgaben in Angrißf nehmen, die bisher infolge der ungeklärten Lage unerledigt ge bteben ſind. Auch mit der Armee wird durch den neues Sportführer eine engere Fühlung hergeſtellt werden. Rheinau. Sprechſtunden der Frauen und Mädchen bet Daß ſind Mittwochs von 18—19 Uhr in der Relaisſtr. 14. Neckarau. Sprechſtunden der Frauen und Mäsdchen de DA ſind Mittwochs von 16.30—19 Uhr auf der Geſchäft⸗ ſtelle der DA. Straßenverkauf am 1. Mai Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß am 1. Nn nur ſolche Perſonen Brezeln, Drops, Rauchwaren, Eis ue, abgeſtempelt iſt. Die Ausweiſe ſind ſichtbar zu trage. Wer ohne Beſitz eines ſolchen Ausweiſes beim Verkauf angetroffen wird, hat Beſtrafung zu erwarten. Was hören wir? Donnerstag, 30. April Reichsſender Stuttgart 1 .30: Frühkonzert.—.80: Blasmuſtk.— 10.00: Volk“ liedſingen.— 10.90: Bunte Schallplatten.— 11.30: Bauer! funk.— 12.00: Mittags konzert.— 14.00: Allerlei vun zwei bis drei.— 15.30: Frauenfunk.— 16.00: Muſik an Nachmittag.— 17.45: Dichtungen der Arbeit.— il Konzert. 18.55: Olympia der Arbeit. Schlußkun gebung des Reichsberufswettkompfes.— 20.00: Nach richtet, — 20.10: Mozort⸗Zyklus. 25. Abend. Mozort und der 1 — 21.20: Raſche Wendung— neue Sendung.— 2200 Nachrichten.— 22.20: Empfang der Arbeiterdelegatione durch Reichsleiter Dr. Ley, Reichsminiſter Dr. Goebbe!“ und Reichsjugendzührer Baldur von Schirach.— 220 Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Von der Ouvertüre zu Finale. Deutſchlandſender. .10: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— in Volksliedſingen.— 11.05: Eine Mütze schule im Moor“ gebiet.— 11.90: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mitte — 14.00: Allerlei.— 15.15: Frauenfunk.— 19.00: Muß om Nachmittag.— 17.50: Frühling in Vers und Musik. 18.30: Island— heute.— 18.45: Sportfunk.— 100 Feierabendunterhaltung.— 19.30: Empfang der Arbeit delegationen.— 20.10: Volksmuſik— Volksinſtrumele — 21.10: Knecht Jan. Hörſpiel.— 22.20: Weltpolitiſcher Monatsbericht.— 23.00: Motetten des Bukareſt(Aufnahmen aus Bukareſt). f 00 Bachvereins Geuof Haftu! veuſchi ſen, d der de ſenſcha erträg friedig kaſſen wickelt lagen und d. Geſam kaſſen (i. 50 lieder 936 v weiſt! ſchaſte⸗ 700 41 Winze ſchafbe! hältnif lich re haben Preiſe Locker! ſchaftli ſamme hatte einen erhöht. uf 2, Mill. im W. 0%(0, ſatz vr 4 796 ſtoffun 928 92 Weiter Getrei 708 289 Einna teiligu träge Mark Mark Vortre eine 7 teilt u Salzde leben, abſchli lin ei ſchafte ſchreib dender egeln Maſch ſen, d ſchüttu gen. vorha. Beſchö tenſiv garne dem f beſtan ſich d ſeien, kurre⸗ komm 4½%8. ½ Ber * * 1 geg, HANDELS- WIRTSCHAFTS- ETTUNG MHittwoch, 29. April 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 1 96 Die badischen land wirischafilichen Genossenschaffen berichien Dem Verband landw. Genoſſenſchaften in Baden e. V. Karlsruhe waren am 3. Dezember 1935 insgeſamt 2490 Genoſſenſchaften und zwei Geſellſchaften nrit beschränkter Haftung angeſchloſſen. In der Berichtserſtattung über die verſchiedenen Genoſſenſchaftsarten wird darauf hingewie⸗ ſen, daß ſich die allgemeine Steigerung in den Umſätzen der deutſchen Wirtſchaft auch im Geſchäft der Warengenoſ⸗ ſenſchaften im Jahre 1935 auswirkte. Die Geſchäfts⸗ erträgniſſe der Warengenoſenf aten können als recht be⸗ friedigend bezeichnet werden. Die Spar⸗ und Darlehens⸗ kaſſen haben ſich im Jahre 1935 recht erhebbich weiter ent⸗ wickelt, und zwar ſowohl was die Steigerung der Sparein⸗ lagen betrifft, als auch woas den Abbau der Zinsrückſtände[ Beſchaffenheit, 0 0 7 2 155 der feſtgefrorenen Darrehen und Kredite angeht. Die H 11 10,70, 814 5 een e 32 9 0750; 15 Geſamteinlagen bei den ländlichen Spor⸗ und Darlehens⸗ Kleeheu 7258,50; Stroh, drahtgepreßt, 12 3,60—4 4 11 5 zum 11. 1935 betragen insgeſamt 63,4 Wikttengen im Gebiet des Gekreidewirtſchaftsverbande (. B. 57) Mi Die Geſamtforderungen an die Mit⸗ W Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50% Fracht⸗ glieder der Faigen Spar⸗ und Darlehenskaſſen betragen 726(74,8) Mill. J. Eine watürliche Folge dieſer allgemei⸗ nen Entwicklung war, daß ſich die Zinsſätze weiterhin ſen⸗ ken ließen. Auf dem Gebiete der Mi lcherfaſſung wird das Berichtsjahr, als ein Bild gedeihlicher Fortentwicklung be⸗ zeichnet. Die Getreidevagerhausgenoſſenſchaften ſowie die Weizenmehl 1) per April W 7 27 W 10 28,107'̃ 14 90 eigenen Lager der Zentralgenoſſenſchaften hatten im 28,70; 1 8,70; 99930 9 5 type 997 bis 15 Aug 1935 die Aufgabe, die Getreideernte reibungslos zu 1936 R 14 22,70; R 18 23,30; R 19 Weizenkleie bis 15. 8. ſen und auf den Markt zu bringen. Der Bericht ver⸗ 10930 W 7 9,05, W 10 10,10, W. 141 30% W 17 10,45: Roggen⸗ iſt weiter auf die erfolgreiche Arbeit der Winzergenoſſen⸗ 5 en bei der 1 0 5 der 1935er Rekordernte] Weizen⸗ und Ro f i 5 zen⸗ ggen⸗Futtermehl jeweils bis zu 2,50/ (700 411 Hl. gegen 703 596 Hl. i..). Der Abſatz bei den per 100 Kilo teurer als Kleie.— Für alle Geſchäf fte ſind Senate n war 117 0 Die Dreſchgenoſſen⸗ die Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend. holten konnten im Berichtsjahr unter günſtigeren Ber⸗] Marktverlauf: Die Angebots⸗ und Abſatzverhält⸗ häliniſſen arbeiten als i.., da der Strohertrag weſent⸗ niſſe in Brotgetreide find ziemlich unverändert. Futter⸗ lich reichlicher war. Die Obſt⸗ und Gemüſegenoſſenſchaften haben im Berichts jahr gute Umſätze erzielt und günſtige Preiſe für ihre Mitglieder ſichern können. Durch die Lockerung in der Eievbewirtſchaftung trat in der genoſſen⸗ ſchaftlichen Giererfaſſung ein kleiner Rückgang ein. Zu⸗ ſammen mit den Umſätzen ihrer Bezirksgenoſſenſchaften hatte die Badiſch⸗Pfälziſche Eierverwertungsgenoſſenſchaft 1 7 5 1 einen wertmäßigen Umſatz von 2,1 Mill./ zu verzeichnen. Serin 214 58 Aan N 5 2585 f 5 Erdengbr.. 5 85 butter 0 55 5 48 Die Badiſch laudwirtſchaftliche Zentralgenoſſenſchaft eugpr⸗ 470 5 Gmb, Karlsruhe i.., erreichte 1995 ihren bisher höch⸗ 5 55 87 51 2 2255 ſten Umfatz. Es ſtellt ſich der Geſamtumſotz auf 5,32(8,42) WI0I 205 G 80 175 18 225 Mill. Ztr. im Verkaufswerte von 29,12(28,28) Milk./ und WI 288 1755 9 178 weizenkleie 2 11.5 bat ſich damit gegenüber dem Vorjohre um 0,84 Mill Wie 210 Mühltenverk..29 erhoht. Im einzelnen ſtellt ſich der Düngemittelumſatz A 89 auf 2,03(1,81) Mill. Ztr. im Verkaufswerte von 6,97(6,67 e 5 9 1145 Mill. /, der Futtermittelumſatz auf 0,55(0,67) Mill. Ztr. 9 R 6 165 80 11.50 im Werte von 5,4(6,27) Mill.„, der Saatgutumſatz auf R 7 170 99.50 93(0,22) Mill. Zr. im Werte von 2,02(1,7) Mill., der Um⸗ R 80 4 472 10 14669 dat von Bekämpfungsmitteln und ſonſtigem auf 82 781 RI 171 Weizenmehl 2 27,35 12 11.75 4 706 Ztr. im Werte von 1,68(4,46) Mill. /, der Brenn⸗ Ni, e Un ſatz ouf 896 914 916 905 Ztr. im Werte von 924 5 Braugerste 5 27.80 Müßtenverk. 5 10.15 028 920) /, der Maſchinenumſatz auf 628 538(636 270 neu frei Berl. 29.85 10.0 Weiter wurden erfaßt und verwertet 844 446(808 998) 98 mürk. Stat. 8 28.20 5.5 Getreide im Verkaufswerte von 9,55(8,84) Mill./ und wee 10. 5 185 708 289(909 426) Ztr ſonſtige Landesprodukte im Verkaufs⸗ 1 28 35 werte von 1,94(1,78) Mill. J. Aus den Umſatzzahlen von ael en 14 2 5 1 1030 üngemitteln und Saatgut geht hervor, daß ſich die Hadi⸗ märk. Stat. Roggenmehl 1 21.10 2 1040 ſchen Bauern im letzten Jahre wieder ganz beſonders in 4zeil. fr Berl. Erzeugerpr. 2 21,50 13. 10,45 den Dienſt der Erzeugungsſchbacht geſtellt haben. Der Wärk Stat. 2.2 Viktoria⸗Erbſen Warenrohgewimn beläuft ſich auf 1749 732(1 678 790) l. Einnahmen aus Zinſen erbrochten 101 442(118 533), Be⸗ telligungserträge 24 601(17 120), außerordentliche Er⸗ träge 35 862(55 630)„. Nach einer Zuweiſung von 7 000 Mark an den Bau⸗ und Erneuerungsfonds fl. V. 200 000 Wien Bffe⸗ 525 90 Sepadoh nc aßbg 355 Mark an das Rückſtellungskonto) ergibt ſich einſchließlich ruſſiſch. ab Stetiin 15.90 Vortrag ein Reingewinn von 161 632(59 967) /, woraus Lupinen blau Kartoffelflocken Stolpſ 19,101 eine Dividende von 6 v. H. auf die Geſchäſtsanteile ver⸗ gelb ab Berlin 20.30 teilt wird. Salzdeihfurf-Konzern Berlin, 28. April. In den AR.⸗Sitzungen der zum Salzdethfurt⸗Konzern gehörenden Geſellſchaften Aſchers⸗ leben, Weſteregeln und Salzdethfurt wurden die Jahres⸗ abſchlüſſe für 1935 genehmigt. Den zum 27. Mai nach Ber⸗ Löhne und Gehälter mit 5,6(5,26) Mill.„ zu Buch, wei⸗ lin einberufenen Hauptverſammlungen der drei Geſell⸗[ter erforderten Zinſen 0,37(0,56), Steuern 10%(.00), ſchaften ſoll vorgeſchlagen werden, nach angemeſſenen Ab- ſoziale Abgaben einſchließlich 0,20(0,21) Mill.„ frei⸗ williger 0,68(0,58), ſonſtige Aufwendungen 1,25(1,38). Der schreibungen und Rückſtellungen wieder die gleichen Divi⸗ denden wie i. V. zu verteilen(Aſchersleben und Weſter⸗ egeln je 5, Salzdethfurt 77 v..). Hallesche Maschinenfabrik und Eisengießerei Wieder 4 WH. Dividende Halle, 28. April. In der Aht.⸗Sitzung der Halleſchen Maſchinenfabrik 9 7 Eiſengießerei, Halle, wurde beſchloſ⸗ ſen, der am 20. Mai 1936 ſtattfindenden v. HV. die Aus⸗ ſchüttung einer Dividende von wieder 4 v. H. vorzuſchla⸗ gen. Der Auftragsbeſtand iſt befriedigend und bietet der vorhandenen Belegſchaft für die nächſte Zeit ausreichende Beſchäftigung. Kammgarnspinnerei Stöhr& Co. AG. Leipzig Die Kammgarnſpinnerei Stöhr u. Co.., Leipzig, die für 19935 7(6) v. H. Dividende verteilt, erzielte nach 0,76 054) Mill.„ Abschreibungen auf Anlagen und 0,22 05 zerns. Dieſer mit 1,13 Mill.“ auf beiden Seiten der Mill.“ anderen Abſchreibungen einſchließlich 28762 Bilanz erſcheinende Poſten wird mit Rückſicht auf die 10 747) Vortrag einen Reingewinn von 916 808(871 802) Mark. Von der Dividende werden 6,3 v. H. ausgezahlt und 0,7 v. H. an die Golddiskontbank abgeführt, 29 765 2 gehen auf neue Rechnung. Der Verlauf des Geſchäftsjahres geſtaltete ſich im all⸗ gemeinen zufriedenſtellend, die Verſorgung an Rohſtoffen ermöglichte faſt die gleiche Produktion wie 1934. Die Be⸗ legſchaft arbeitete bis gegen Ende 1935 mit 42 Wochenſtun⸗ den, da ſich die Geſellſchaft neben dem Inlandsgeſchäft in⸗ tenſiv mit dem Export und der Herſtellung von Miſch⸗ garnen beſchäftigte. Der Exportanteil wurde gegenüber dem früherer Jahre auf etwas über 20 v. H. des Auftrags⸗ beſtandes geſteigert. Zur Herſtellung der Zellwolle äußert ſich die Geſellſchaft dahin, daß die Probleme ſoweit gelbſt ſeien, daß die Zellwolle für Wollwaren auch bei freier Kon⸗ kurrenz ein wertvoller neuer Textilrohſtoff bleiben wird; komme ſie doch heute bereits für Exportware in Betracht. Waren und Märkie * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart 25 28. April. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, würtktembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ Ichaffenhelt 76/77 Kilo, April⸗Erzeugerfeſtpreis W 7 20,30; 'ᷓ10 20,60; W 14 21,00 W᷑ 17 21,80; durchſchn. Beſchaffenheit, 71/8 Kilo, April⸗ Erzeugerſeſtpreis R 14 17,40; R 18 17,90; Rü 19 18,10; Braugerſte nicht notiert; Ausſtichware üb. Notiz; Winterfuttergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 61/2 Kilo, April⸗Erzeuger⸗Feſtpreis G 7 17,30; G 8 17,60; Sommerf uttergerſte, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit 59.—60 Kilo. Es können 50 Pfg. per 100 Kilo Aufſchlag berechnet werden. Futterhafer. FOurchſchnittliche Roggen per April ausgleich frei Empfangsſtation. Beimiſchung von 25 bis 30 v. H. Kernen Aufſchlag 1. für die 100 Kilo. Reines Kernenmehl 3„ Auiſchlag.) Weizenmehl mit einer Beimiſ chung von 20 v. H. amtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25/ Aufſchlag per 100 Kilo. Weizenmehl: Baſis⸗Type Inlandsmahlung(bisher Weizenmehl mit einer 790 ö kleie bis 15. Juli 1936 R 14 10,10; R 18 10,40 R 10 10,50. getreide aller Art bleibt geſucht. Infolge der unveränder⸗ ten Vermahlungsquote für Mai kann die Nachfrage noch Mehl nur ſchwer befriedigt werden. Auch Mühlennach⸗ produkte ſind begehrt. Berliner amfliche Noflerungen Seradella 8, Leinkuchen ab Su 7 460 Erdnußkuchen ab Nel.30 Erdnußkuchenmehl Kleine Erbſen Jutter⸗Erbſen Peluſchken Baümwollinduſtrie, ſo auch noch in der Wollinduſtrie, auf Grund ihrer Qualität und Preiswüroöigkeit überwinden wird. In der Erfolgsrechnung ſtehen die Aufwendungen für Geſamterlös ſtieg auf 9,81(9,49) Mill. /, Beteiligungen brachten 0,53(0,57), außerordentliche Erträge 0,27(i. V. 0,07 zuzüglich 0,08 aus Reichszuſchüſſen und Zinsver⸗ gütungsſcheinen). Wie bereits gemeldet, ſchlägt die Ge⸗ ſellſchaft der o. HV. am 13. Mai vor, das Stammaktien⸗ kapital auf 12,6(14,0) Mill./ dͤurch Einziehung eigener Aktien herabzuſetzen. Der Buchgewinn hieraus iſt mit 0,64 Mill./ verzeichnet, er ſoll mit 0,50 Mill./ zur Bil⸗ dung einer Rücklage für einen beſonderen Zweck verwandt, mit 84000/ der ordentlichen Reſerve und mit 52 000% dem Delkreoͤerekonto zugewieſen werden. Schon im Bilanzſitzungsbericht hatte die Stöhr AG. mitgeteilt, daß ſie die einzuziehenden nom. 1 Mill.% Stammaktien aus holländiſchem Konzernbeſitz im Austauſch erhalten habe. Im Bericht wird nun ausgeführt, daß Stöhr dafür nom. 1,25 Mill. hfl. hingegeben hat. Für dieſe Aktien erhielt Stöhr außerdem einen nicht unerheblichen goſten anderer deutſcher Aktien(von denen die konzern⸗ fremden verkauft, die reſtlichen als dauernde Beteiligungen verbucht wurden) ſowie einen Betrag von Forderungen der Mavotex nach Deutſchland. Unter dieſen Forderungen befindet ſich auch eine an eine Geſellſchaft des Stöhrkon⸗ Deviſenbeſtimmungen aufgeführt und ſtellt einerſeits den Kaufpreisreſt aus dem Aktientauſch, andererſeits den He⸗ genwert der von Stöhr übernommenen deutſchen For⸗ derungen der Mavotex dar. Beide Kredite ſind bis Ende 1945 unkündbar. Die Mavotex hat die von Stöhr erhal⸗ tenen Aktien zuzüglich nom. 0,25 Mill. hfl. von anderer Seite überlaſſenen Aktien zur Herabſetzung ihres Stamm⸗ kapitals auf 1,50(3,0) Mill. hfl. benutzt. Dieſe Geſellſchaft arbeitete auch 1935 befriedigend. * Vereinsbank elzmbß, Maunheim⸗Jendenheim Be⸗ achtlicher Auſſchwung. Das zweite Aufſbaujohr 1935 brachte dieſer Volksbank, wie in der GW Bankvorſtand Fuchs berichtete, eine Einlagen Steigerung auf 344 000„ 60 v. H. mehr als im Vorjahre. Dieſer Prozentſatz he⸗ trägt ungefähr das Siebenfache des Reichsdurchſchnitte⸗ bezüglich der allgemeinen Einlagenbewegung! Auch der Fe Getreidekurſe vom 28. April.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Mai 4,85 K; Sept. 4,75; Nov. 4,75.— Mais lin Hfl. per Kilo) Mai 59,25; Juli 58; Sept. 58,50; Nov. Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung lür weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. Tebmin 28 April 10 Uhr 30] 28. April 2 Uhr 15 Lermine Brief Geld bez.] Brief Geld bez 3% O„ e S 360.50 05 .70[360 370.50 8 .80 3,70 380.70 5 3,900 380 890 380— .—.90 8 .05] 395 408 3885„ .104..10 4.— „„„ e.15 405 Januar 4, 49.20 4100 Februar 425 4,15.25 4,15 März 4,30.20 85.30 420 Tendenz ruhig Liverpooler Baumwollkurſe vom 28. April.(Eig. Dr.) Amerikan. 1 Stand. Middl. Schluß: April(86) 620; Mai 614 Juni 604; Juli 596; Auguſt 583. Sept. 571; 5627 Nov. 556, Dez, Jon,(37), Febr., Mürz je 555 5 Mai je 554; Juli 552; Okt. 599; Jan.(38), März je Tendenz kaum ſtetig. 535 Geld- und Devisenmarki Paris, 28. pril Gchluß zmilit. London 74.99 Jpenſen 5295— epo! 15.19— ſfeſſen belglen 256,52 l Schwei 494 52 London, 28. yr Gcbluß amtlich) deuhoßn 493.78 Kopenbegen 22.40 fonte 495,12 Stocchom 19,89% ümsfertam 727,75 bel 19.90ʃ/ batis 98— Lissabon rüste! 29.21 ¼ Helsingfers llalſen 62.68— Prag berlin. 12.28½ bude! 2895.— bdenos Schwe: 15.15— Peg! 215— io de ad. 42. ff lenden 18.05 400.— Hongkong ö 1881 Kopenhagen 384.50 Hos! 19,3040, Stockholm 386 75 Mien gerſin Warschau 55 285,50 372³0 1 12 Sthenhal Lokchzma Aunlralien Mexiko 18.— Monterides 22,50 Lalperzss 106.3 Resta f 570,75 dumsni en 674.— Konstantin. 616,— Alden ö— 20881 E guengs Airs 15, dpanſen 36.18— Solf So dalrfs 100.12 Meialle Hamburger Meiallnofierungen vom danes- u. Straits-Zinn 18385 U 28. April brief 681 29.—20.— 42.25 39 25 284.79 .10.90 3,850.60 Loco Able Antimon Fegulns dlpes.( fu.) 52.— 48.50 Jueckstirer(& per flasche) 13,— 13. Wolframer: chines.(in Sb.)... 4. HKupjer brief beld 8 90 beld 8 8 722 füttenrohzinz keinsilber(RM. p. lh) Feingold(N. p. gr. Ai-Blatin(Ab falle) Cirtapr.(NM. p. gr.) Techn, reines Pfefin Detallpr,(f. p. gr. Januar Februar Marz Apr Hai Juni 47,50 47.504750 47.50 Juli 48.— Augus! 49.5048, depfemd. 50.49.28 4 Oktober ovemb. Vetemb. Berliner Metallnotierungen vom 28. April.(Eig. Dr.] Amtlich notierten in, je 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebars) prompt 53,00; Standardkupfer loko 47,50; Origi⸗ nalhüttenweichblei und Standardblei per April je 21,50; Originolhüttenrohzink ab norddeutſche Stotionen und Standardzink je 20; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99⸗ proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel 98—99proz. 269; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 38,75—41,75. Dieſe Entwick⸗ Zunahme um 42 v. H. benen lung darf als Ausdruck des großen Vertrauens bewertet was eine Geſchäftsleitung entgegengebracht Die in Feudenheim und Wallſtadt ausgeliehenen Kredite leinſchließlich Wechſelkredite) betragen rund 77 Mill. /, darunter ſind für die Arbeitsbeſchaffſung an⸗ nähernd 100 000% Neukredite. Als weitere Bilonzziffern ſind zu nennen die Summe der Rückſtellungen(Reſerve⸗ Konto und Wertberichtigungspoſten), welche noch Vor⸗ nahme der Gewinnverrechnung insgeſamt 97 000/ beträgt. Die Geſamt⸗Garantiemittel belaufen ſich auf etwas mehr als 1 Million Reichsmark.— Die GV ſond am Sonntag unter dem Vorſitz von Joh. Fink(AR⸗Vorſitzender) ſtatt. Nach Bekanntgabe des Reviſionsberichtes wurde dem Vor⸗ ſtand und AR Entlaſtung erteilt. Der Vorſitzende gab bekannt, daß Herr Ed. Bohrmann aus Geſundheits⸗ rückſichten ols Vorſtandsmitglied ausgeſchieden iſt. Die Gefolgſchaft konnte verdoppelt werden. Der Geſchäftsleiter berichtete, daß auch im neuen Geſchäftsjahre die beſten e vorhanden ſeien. Spiegelmanufaktur Waldhof AG, Mannheim. Durch 1 verſammlungsbeſchluß vom 27. März 1938 iſt die Geſellſchaft auf Grund des Reichsgeſetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr Vermögen unter Ausſchluß der Liquidation auf die einzige Aktionärin übertragen wurde, nämlich die Aktiengeſellſchaft der Spie⸗ gelmanufakturen und chemiſchen Fabriken von St. Gobain, Chauny u. Cirey in Poris, und zwar auf deren im Inland belegenes Betriebsvermögen. Dies iſt die Aktiengeſell⸗ ſchaft Vereinigte Glaswerke Aachen, Zweigniederlaſſung der Aktiengeſellſchaft der Spiegelmanufakturen und chemi⸗ ſchan Fabriken von St. Gobhain, Chauny u. Cirey. Aufnahme der een bei der Baumwoll⸗ Spinnerei Speyer. Das Geſchäftsjahr 1935 dieſer Geſell⸗ ſchaft, die Ende Maf 1994 nach eineinhalbjährigem Still⸗ ſtand den Betrieb wieder aufnahm, ſchloß abzüglich des aus dem Vorjahre übernommenen Verluſtes von 6677 // mit einem Reingewinn von 42 107 Mark ab. Daraus werden 10000„/ dem zu bildenden geſetzlichen Reſervefonds zuge⸗ führt, 15000/ dienen zur Ausſchüttung einer Dividende von 3 v. H. auf 500 000% AK, der Reſt von 17 107, wird vorgetragen. Bei lebhafter Nachfroge nach Garnen und Zwirnen und genügenden Rohſtoffzufuhren konnten aus⸗ reichende Preiſe erzielt werden. Die weitere Entwicklung wird nicht ungünſtig beurteilt. * Aachen⸗Leipziger Verſicherungs⸗Acß, Aachen.— Wie⸗ der 8 v. H. Dividende und 5(i. V. 6) v. H. Kapitalein⸗ zahlung. Der AR beſchloß, für 1935 aus einem Rein⸗ gewinn von 444 845(483 743)/ leinſchl. Vortrag) die Aus⸗ ſchüttung einer Dividende von wieder 8 v. H. an die Ak⸗ tionäre vorzuſchlagen. Außerdem ſollen dem Konto„For⸗ derungen an die Aktionäre“ 200 000%= 5 v. H.(i. V. 6 v..) des Aktienkapitals überwieſen werden. Der Rück⸗ lage für Ruhegehaltszwecke werden wiederum 50 000/ zu⸗ werden, welches der wird. NRhein-Mainische Abendbörse Weifer nachgebend Abendbörſe beſtand das Glattſtellungsbedürfnis fort, und da auch vom Publikum einige Abgaben nen wurden, denen nur geringe Aufnahe gegen⸗ Am der der Kuliſſe vorgenom überſtand, bröckelten die rſe an den Aktienmärkten wef⸗ ter etwas ab. Das Ge ft hatte nur kleinen Umfang. Ic Farben kamen mit 165,50(166) und Verein. Stahl⸗ werke mit 8856(8876) zunächst zur Notiz. Auf den übrigen Marktgebieten war die Entwicklung gegen den Berliner Schluß ähnlich. Aku 51,50 Brief G Höſch etwa 100,25 100,500 Am Rentenmarkt lagen Deutſche Anleihen ſtill, zertif. Dollarbonds fanden etwas Intereſſe, 6proz. Preußen und Spargiro ſchwankten zwiſchen 67,75 und 68. Bei weiterhin kleinen Umſätzen erfuhren die Kurſe im Verlaufe keine weitere Abſchwächung, zumal da kaum noch Angebot vorlag und auch die Kuliſſe nicht weiter realiſierte. Verein. Stohlwerke waren in orößeren Beträgen zum An⸗ fangskurs von 8876 gefragt. Im allgemeinen überwogen jedoch Abſchwächungen von A bis N v. H. Eine Ausnahme waren wie ſchon heute mittag Lechwerke Augsburg, die weiter feſt lagen, und auf 110 17 geſchätzt wurden(108). Am Kaſſamarkt kamen Verein. Strohſtoff Dresden nach mehrtägiger Pauſe mit 83(84,25) Zur Notiz. Am Renten⸗ markt braten keine Veränderungen ein. Zertif. Dollar⸗ bonds lagen mit 67,75 bis 68 für Preußen und Spargiro je 1 v. H. feſter. Nachbörſe: Verein. Stahlwerke Geld, JI Farben 165,50. 8896 Geld, Höſch 190 Erhöhie Auslasfungsmöglichkeif in der Rheinschiffahri O Mannheim, 28. April. Die Niederſchläge der letzten Woche brachten dem Rhein einen ungewöhnlichen Waſſer⸗ zuwas; der Kauber Pegel erreichte am 24. d. M. einen Höchſtſtand von 4,09 Metern. Er iſt ſeitdem wieder keicht rückgängig und notiert heute 3,39 Meter Es kann daher für die nächſten Wochen mit günſtigen Fahrverhältniſſen gerechnet werden, zumal vom Hochrhein ein ganz langſames Fallen des Waſſerſtandes zu beobachten iſt. Bet dieſer Waſſerführung wird mit voller Auslaſtung bis Kehl⸗Straß⸗ burg gefahren, während auf dem offenen Rhein nach Baſel die Abladetieſe 1,80 Meter beträgt.— Die Frachten und Schiffsmieten werden unverändert auf der bisherigen Baſis notiert. Die Kahnfrachten der Meldeſtelle Rotterdam betragen ab Rotterdam nach Ruhrort 20 Cents, nach Krefeld 22 Cents, nach Düſſeldorf⸗Neuß 24 Cents, nach Reisholz 26 Cents und nach Köln 28 Cents; diefe Frachten beziehen ſich auf volle Schiffsgröße. Die Frachten nach Mannheim⸗ üudwigshafen mit 42% Cents, nach Karlsruhe mit 45 Cents und nach Kehl mit 67 Cents ſind zahlbar für die Trag⸗ fähigkeit bei 2 Meter Abladetiefe. Auch die Notierungen der Schiſſsmeldeſtelle Duisburg⸗Ruhrort haben keine we⸗ ſentliche Aenderungen erfahren; die Forderungen für Kahnfrachten ausſchließlich Schlepplohn lauten: von Ruhr⸗ ort nach Mannheim⸗Ludwigshafen 0,90 /, nach Karlsruße 1,10 /, nach Kehl⸗Straßburg 11 5 A, nach Frankfurt 1,05% und nach ba 1,45 Die Schlepplohnforderun⸗ gen Doroͤrecht Ruhrort 19 nach dem 20—22%½ Cents, Tarif N Schlepplohn ab Ruhrort nach Mainz be⸗ trägt 0,80/ und nach Mannheim⸗Ludwigshafen 0,90% je Tonne, ab Mannheim nach Karlsruhe 0,30/ und nach Kehl 0,60% je To.— Im Einklang mit dieſen Notierun⸗ gen haben ſich auch die Frachtforderungen für Maſſengüter, insbeſondere Getreide, nur mäßig verändert. Auf der Baſis Rotterdam Mannheim⸗Ludwigshafen werden an Kahnfrachten einſchließlich Schlepplohn je To. gefordert: bei ganzen Kahnladungen 0,90 hfl., bei 600 To, und darkkber 0,95 hl., bei 400599 To. 0,97% hfl., bei 2004999 To. 1,00 fl. und bei 100199 To. 1,05 hfl. Bei Verladungen ab Antwerpen werden, je nach Größe der Partie,—10 Cents je To, mehr gefordert. Die Feſtſetzung der Frachten für die Strecke Antwerpen— Frankfurt erfolgt von Fall zu Fall. Die vorübergehende Belebung der Ankünfte in den Seehäfen, hauptſächlich in Rotterdam, hat der Rheinſchiff⸗ fahrt noch nicht die gewünſchte Entlaſtung bringen können. Die volle Auslaſtungsmöglichkeit der Fahrzeuge und der ſchnellere Schiffsumlauf, der durch die Jahreszeit bedingt iſt ſowie die jetzt möglichen längeren Fahrzeiten haben verſchiedentlich größere Wartezeiten in der Wiederbeladung der Fahrzeuge an den Hauptbeladeplätzen zur Folge. Die Beſchäftigungslage der Rheinſchiffahrt kann daher im all⸗ gemeinen noch nicht als befriedigend angeſprochen werden. * Teigwaren⸗ und Zwiebackfabriken Bad Homburg vor der Höhe AG. In der unter dem Vorſitz von Direktor Karl Schneider⸗Wiesboden in Mannheim abgehaltenen GV wa⸗ ren 186 600% Aktien vertreten. Bericht und Abſchluß wurden einſtimmig genehmigt. Bei einem Waxen⸗Brutto⸗ gewinn von 552 164/ ergibt ſich nach Abzug der Unkoſten und von 20 703/ Abſchreibungen ein Reingewinn von 7024 /, der ſich um den Verluſtvortrag auf 2459„ ver⸗ ringert. An Stelle der aus dem Abt ausſcheiden Herren Generaldirektor Louis Rühl⸗Worms U ee Brauereien) und Dr. Heinz Berkel⸗Ludwigshafen(Pfäl⸗ ziſche Preßhefe AG) wurden Herr Fritz Gille⸗Mann⸗ heim und Herr Ernſt Guyer⸗Zürich neugewählt. Im Bericht erklärt der Vorſtand, daß die Kontingentierung der Teigwarenproduktion durch die Hauptvereinigung der deutſchen Getreidewirtſchaft ols ſanuierende Maßnahme für das ganze Gewerbe hinſichtlich der Preisbildung die erwarteten Auswirkungen gezeigtigt und die Möglichkeit zu einem befriedigenden Arbeiten gegeben habe. Das mit der Kontingentierung zukünftig ein Stillſtand im Umſaotz oder gegenüber den letzten Johren ein leichter Rückgang verbunden ſeinwürde, müſſe notwendigerweiſe in Kauf genommen werden. Die Auswirkungen bei der Hartgrieß⸗ zuteilung, die durch die Deviſenlage bedingt iſt, beruhen ausſchließlich auf der Qualität der Teigwaren und können nur mit Blick auf die geſamte Teigwareninduſtrie gewür⸗ digt werden. Bei der Geſellſchaft ſelbſt war die Nachfrage nach Teigwaren ſehr groß und hat im neuen Rechnungs⸗ jahre unvermindert angehalten. Die Pamiermehlabtei⸗ lung hat ſich befriedigend entwickelt, dagegen wurde die Zwiebackabteilung, die für die Geſellſchaft weniger ins Gewicht fällt, durch eine allgemeine Kriſe in der ein⸗ ſchlägigen Induſtrie nachteilig beeinflußt. O O Bei der Portland Cementwerke Heidelberg— Mann⸗ heim— Stuttgart Ac wurden die Herren Boppel, Dr. Gramespacher und Pfeiffer zu Abteilungsdirektoren mit Die Geſellſchaft nimmt an, daß die Zellwolle eine noch ver⸗ Umſatz— ein Gradmeſſer der Geſchäftsbelebung— 5 gewieſen. Auf neue„Rechnung ſollen 42 197(43 163) 4 dem Titel Direktor und Herr H. Peters Heidelberg bliebene Abneigung der Käufer ſchließlich, wie in der! weſenklich höher als 1934; er beträgt insgeſamt 19 Mill. vorgetragen werden. HV am 11. Mai. zum Prokuriſten ernannt. i 27. 25 27. S. 27. 25 55 2. 28 27. 25 7 2 7 2 27. 2. f„ 0 2 5 1 2— L. . 0 de s 9005 55 e 1 50 85. 0525,25 e NTTETCTTTTTTTTVTET 1000 42 bo, un ee Ainsliche Werte 4 anan 28. 99.— 96.75 von 5 Aas r 25 5 5 kransporthm 103, 1030 otsch 4 dae 20 80 458 9250 94.50 1 Hs BE 95.50 96.50 4% Wut. Fs 101.2 B 5 Hanauer Hofpr. 142.5 5 a ne 116,5 116,0 15 Bap. Memel 47.— 48.— t. Reichs. Ven 125.5 12.7 seh. Staatsanleihen 4½ fudwigeg 25 8 2 4½½ Darmſt. Kom,. pfbr. 98.— 98.25 DSremer el. anfwerke Füſſen 85.50 68.7 05. Pr bien 138.0 148.0 Bank- Aktien eidelb Straßen 1986 2. 26(4% Manmhein se 880 8259 Wbank Geld 9875 0 19. r 101g 10 44% 0 Etbtn l 4d 067 0h 6 Sone Schlen si. Si: Herden 1 br. 780 7580 nn 5 19 1 N Cen 85 1 Süd. Eiſenbab“ 77.— 7750 unheim ö ö 5 255 A g in. Braun Com. u t 1 1 97,59 97.50 4%„ do. 27 9250.— 9505 92.50 1„Gold Rom. 93.75, 98.25 5 er 9 0 1428 141.5 Henninger rauer 950 1 Metelen e f F 2755 7 05 5.5 952 4½ dz. f 9 85 85% 4 bo Piber. Bl. Schuldverschreibung. f arlſtabt e Saber aſſ. 98 50 80, a e 1200 12⁴.0 Sean 170 5 Versicherungen . 8 86˙ 5. 80 5 5 N 508 8 G. Chem. Baſel 205, N 3 1701138 5 Frankfurter Bank Gad. Aſſekuranz⸗ 0 r 1 850 d benen ab. 170 118 8832 3780 de. Hon ⸗Jant 959 A. hn 41. 44 ö 4% bo. R 11 8275 827 4% do. Nahr k 3825 8828 b Sindnerhrean 20 1980 1980 Seen Aver 1 5 bens. Wocden web 95.50 81,— pfalz. Hpp.⸗Bank 54, Mannheim. Berg, 1% wür 8878 8845 Pfandbriefe u. Schuld- 4% aeg s e g ercgen 18 2057 J. See 8 en 950 Passer br 1055 10 Reichsbann 83 82 Württ Fransvor, 37— 8.— 80 8880 verschreibungen 8 1 9005 96.75 n dg rer., 101.0 101.) 8 bo. Wer81.28 1030 1087 Ei. Verlagen. J 5. e 2050 2050 Lale„ö 105.5 1080 Wielt en 155 3 1055 5 4 erlagsanſt.—— 5. 9* 55 g. 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Gold VII, dt, Gebrüder. 4 75 1 4 5 5 2 75 8¹.50 7507 eker 9 99.— 0 Nh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 102 1882 84.50 115 1 2. 3 3 5..— 1855„— 2 berheff. Br.⸗Anl. 140.0 K 12 8 97 5 Soldhyp.- Pfandbriefe 4b 1 1 A Unie 329 3508 Fronkfurter f 51.— 910 Mae nenden. 91.52 607 f de. Ginge 1270 4%„1930 1085 9480 Stadtenlelh 2 5 25 9750 97.50 v. Hypothekenbanken Manny. N24 Alam. Ind. N. 365,0[Friedrichsbütte 102.0 102.0 Mes.-.. 65.— e, 75 Strohſtofff7fß%% Ruhrwohnungsbau 5 1958 94.75 %½ B.-Baden 28 9 50 90.50%é 9 9 8. 2½ Bahr Bodener. 3¼ bo. R 35,86,89 Andreae-Noris E gowſchmidt.. 1180 1120 Moenus.. 93, 915 Ultramar. 140,0 139,2 99 Ver. Stahlwerke(Reinelbe Union) 1946 99.75 Wedeln held 24 8 85 Kent 25 KE 9. 80 0% 0 Würzb. 3 Uli 9775 9775 l% bo, Lia. Bfbr. Aſchaff. Buntpap 46,50.0 Uritzner ⸗Kayſer 30.8 //... Motoren Darmſt. 100.0 100,5 void& Sacffae„„ ee.*. 11951 5 Fritz Müller- Partenkirchen erzählt: Von einex, die qetlie niclit kannte Das war damals, als ich mich der Eltern ſchämte. Ein Junge ſchämt ſich einmal ſeiner Eltern. Schuld daran ſind nicht die Eltern. Vielleicht nicht mal der Junge. Eher noch das Blut der Flegel⸗ jahre. Meine Mutter küßte mich. Bei offenem Fenſter, ebenerdig. Ich fand das ungehörig. Geſetzt den Fall, mein Klaſſenfreund, der Wigger, hätte es ge⸗ ſehen. Der Wigger ſagt, Gefühle ſeien Mumpitz, Gefühl blamiere. Auf Sonntag hatte mich der Wigger eingeladen. jeder Bummel durch den Engliſchen Garten. Treffpunkt Chineſiſcher Turm.„Ich begleite dich ein Stück“, ſagte Mutter. Sie habe den gleichen Weg. Ich log, ich ginge nicht, ich hätte Kopfweh. Ich ging dann doch. Allein. Beim Chineſiſchen Turm ſagte Wig⸗ ger, örüben warte eine alte Dame. Ich ſagte:„Ver⸗ flucht!“ Einmal war Unterhaltung. Der Wigger ſprach von Hermann und Dorothea. Sehr geſcheit und ver⸗ ächtlich natürlich. Meine Mutter ſagte auch etwas. Was, weiß ich nicht mehr. Aber eins ging daraus hervor, ſte kannte dieſes Epos nicht. Ich dachte, jetzt wird der Wigger ſich erheben:„Bei Böotiern be⸗ daure ich nicht mehr verkehren zu können.“ Er erhob ſich nicht. Aber ich ging noch am ſelben Tage in die Buchhandlung. Am Abend legte ich das Reclamheftchen Hermann und Dorothea meiner Mutter auf den Nachttiſch. Wortlos.— Es lag auch am nächſten Tag noch da. Eine ganze Woche lang. Immer wortlos. Dann verſchwand es. Fünfund⸗ dreißig Jahre lang blieb es verſchwunden. Geſtern kramte ich in einer alten Bücherkiſte. Da lag es. Ich hätte nicht gedacht, daß man vor einem Reclamheft zu zwanzig Pfennig davonlaufen könnte. Ich hätte nicht gedacht, daß einen dasſelbe Reelam⸗ heft im Laufe eines Tages dreimal auf den Speicher hinaufziehen könnte. Wortlos. Endlich getraute ich mich, es anzurühren: Unauf⸗ geſchnitten! Da ward's in meinem Kopfe plötzlich wieder kühl und ſachlich— vielleicht ein Reſt der Flegeljahre: Meine Mutter alſo war geſtorben, ohne Hermann und Dorothea geleſen zu haben. Möglich, daß ſie Goethe überhaupt nicht kannte. Hm, mein Nachbar, der Gyethe auch nicht. Ich hatte einen Hund, dem ich alles war, Goethe nichts. Von einem kleinen Laden⸗ fräulein weiß ich, das Hermann und Dorothea für ein Theaterſtück hielt. Auch der Maſchinenmeiſter der„Columbia“ hat es nicht gekannt.. Der Maſchinenmeiſter der„Columbia“ hat mich in ſein Schiff geſchmuggelt, als es mir ſchlecht ging, hunbsſchlecht, in Amerika. Das kleine Fräulein hat mir den erſten Kuß gegeben. Der Hund hat mir das Leben gerettet. Der Feichtenbauer hat in einem Wirbelſturm erſt mein Haus geſtützt und dann das feine. Feichtenbauer, kennt Mein Vormund war ein Goethekenner. Mein Freund, der Wigger, wurde ſpäter Rechtsanwalt, derſelbe Wigger, der in den acht Aufſfätzen, die wir damals aus dem Götterleib von Hermann und Do⸗ rothega herausſchneiden mußten, durchgehends eine Eins bekommen hatte. Profeſſor Binswanger hatte in ſeinem Bücherſchrank die Sophienausgabe von Goethe ſtehen. Daß dem Verleger Kalbuſch Hermann und Dorothea nicht ungeläufig war, darf angenom⸗ men werden. Nun die Gegenrechnung. Mein Vormund hat mein väterliches Haus verſchleudert. Profeſſor Binswanger hat mich im Examen mit Behagen durchgeſchmiſſen, weil ich bei dreiundzwanzig Jahres⸗ zahlen, die er mich in der Literatur abfragte, nur mit elfen dienen konnte. Mein Freund Wigger hat wich hon dem Tage an geſchnitten, wo mein Einkommen unter 2000 Mark geſunken war. Das iſt alles nicht welterſchütternd. Aber die Er⸗ innerung daran hat doch an mir gerüttelt, als ich das unaufgeſchnittene Reclambüchlein in der Hand hielt. Jetzt klappte es in der Mitte auf: Hermann und ſeine Mutter im Garten hinterm Hauſe. Hm, ob Hermanns Mutter Hermann und Doro⸗ thea gekannt hätte, wenn ſie gleichzeitig mit meiner Mutter auf die Welt gekommen wäre? Ich glaube nicht. Da hätte alſo meine Mutter ihr die Hände reichen und ihr ſagen können— nein, meine Mutter hätte ihr wohl nichts geſagt Meine Mutter hatte nicht nur keine Bildung, ſondern auch nur wenig Zeit. Wenn man keine Zeit hat, kann man keinen Aufſatz über Hermanns Mutter machen. Da kann man höchſtens Hermanns Mutter ſein, glaube ich. Da klappte die letzte leere Seite in dem Reclam⸗ büchlein auf.„Lieber Fritz! Ich bin—“ ſtand da, ſonſt nichts. Der Bleiſtift muß ihr wohl hinter„bin“ abgebrochen ſein, der Mutter. „Ja, Mutter“, rief's in mir,„du biſt, du biſt, du biſt!“ „Warſt!“ heulte es auf einmal durch die Speicher⸗ luft, und ein zerkrampftes Büchlein fiel aus meinen Händen. Unaufgeſchnitten. Gefängniszellen für Verleumder Im Nürnberger Polizeigefängnis wurden zwei Zellen hergerichtet, die ausſchließlich zur Auf⸗ nahme von Verleumdern und Ehrabſchnei⸗ dern beſtimmt ſind. Dieſe Zellen tragen an allen Wänden und an der Decke Wandſprüche, die den Verleumder zwangs⸗ läufig immer an ſein ſchändliches Tun erinnern und ihm die Gemeinheit ſeiner Geſinnung eindringlich. vör Augen halten. Einige dieſer Wandſprüche lauten: „Ich rieche gern in fremde Sachen und ſchnüffle, was die andern machen. Dann ſetz' ich meinen Dreck hinein und trag' es weiter. Pfui, ich Schwein!“ E „Verleumderbrut und Ehrabſchneider, Gerüchtemacher und ſo weiter. In dieſer Zunft bin ich fürwahr ein ganz beſonderes Exemplar!“ An der Decke ſteht geſchrieben:„Ich bin ein ganz gemeiner Verleumder und Ehrabſchneider.“ Der Krebs als Kannibale Gewalttat iſt die Hochzeit des Krebſes. Er packt die Erwählte mit den Zangen und zwingt ihr ſtür⸗ miſch ſein Begehren auf. Jedenfalls ergreift die Neuvermählte, ſobald es nur angeht, eilends die Flucht. Sie weiß oder fühlt, daß der Gatte alles daranſetzt, ihr zu zeigen, wie er ſie wirklich„zum Freſſen lieb“ habe. Gelingt es dem Krebs, die künf⸗ tige Mutter ſeiner Kinder, bevor ſie ſich in ein ſchüt⸗ zendes Verſteck zu flüchten vermochte, nochmals in die Zangen zu bekommen, ſo tötet und verſpeiſt er ſie ohne Gnade und Barmherzigkeit. In kleineren Krebsgewäſſern, die nicht genügend ſchnell erreich⸗ bare Schlupfröhren bieten, werden die Weibchen faſt ſtets Schlachtopfer der kannibaliſchen Gelüſte ihrer rauhen Ehehälften. Ja, ein Kannibale iſt der Krebs, und zumal der friſchgehäutete Butterkrebs darf ſich, wie Dr. G. A. H. Körbitz im Maiheft von Vel⸗ Der„Luftkrieg“ fand im Stadion von Filmgeſellſchaften ſich des Stadions verlangt Vor 95000 Zuſchauern ballpokal ſtatt. Da die rechte, den der Beſitzer verboten. Wind mühlenflugzeu gen auſſteigen, um Die Filmgeſellſchaften aber ließen während des über Wembley Wembley der Endkampf um den engliſchen Fuß⸗ geweigert hatten, den hohen Preis für die Film⸗ 5 hatte, zu zohlen, hatte man ihnen die Verfilmung Kampfes ein ganzes Geſchwader von a ſo aus der Luft das Spiel zu filmen.(Weltbild, W. Italiens Kronprinzeſſin als Krankenſchweſter Die italieniſche Kronprir iſt nunmehr in einem italieniſchen Maſſau g Kranken⸗ eingetroffen, wo ſie als (Preſſephoto,.) Feldlazarett vorſtehen wird. rr r rr/ e rere hagen& Klaſings Monatsheften erzählt, nirgends des Lebens weniger ſicher fühlen, als unter ſeines⸗ gleichen. So verzehren denn ihrerſeits auch die Weibchen, falls ſie ſtärker ſind, mit ſichtlichem Be⸗ hagen die Männchen, und der glücklich mit dem Le⸗ ben davongekommene, wiederum im Harniſch ſtek⸗ kende Butterkrebs kehrt ohne jede Sentimentalitit den Spieß um gegen die Feinde von damals, die die Rüſtung nach natürlichem Geſetze für einige Zeit ab⸗ legen müſſen. Professor Dr. Georg Schünemann: Mozarts Figaro/ Der bekannte Muſikhiſtoriker Prof. Schüne⸗ mann iſt in ſeiner Eigenſchaft als Direktor der Muſikabteilung der Preußiſchen Staatsbibliothek Hüter des köoſtbaren Kleinods der Originalportitur von„Figaros Hochzeit“. Am 1. Mai jährt ſich zum 150. Male der Tag der Uraufführung dieſes Meiſterwerks Mozarts. Gleich nach dem Erfolg der„Entführung aus dem Serail“ hatte ſich Mozart um neue Opernſtoffe be⸗ müht. Er wollte eine große Oper ſchreiben und am liebſten die günſtige Situation der italieniſchen Oper, die über ausgezeichnete Kräfte verfügte, ausnutzen. Mehr als 100 Textbücher, ſo ſchreibt er am 7. Mai 1783 dem Vater, habe er ſchon durchgeſehen, aber keines gefalle ihm, überall ſei etwas zu beſſern oder zu ändern. So verſuchte er einen Entwurf„Die Gaus von Kairo“ von Varesco zu komponieren, hörte aber mitten im Schreiben auf, da ihm der Stoff doch zu fad erſchien. Auch der„Gefoppte Bräutigam“, der ihn anfangs als Stoff intereſſierte und für den er mehrere Nummern fertigſtellte, blieb liegen. Schließlich kam ihm der gefeierte, mit Anträgen überhäufte Da Ponte entgegen Da Ponte arbeitete für alle gefeierten Operngrößen, ſuchte ſich aber, ſchon ſeines Geſchäfts wegen, die beſten heraus. Nun hatte er gerade mit Gazzaniga und Righini weniger Erfolg gehabt und nahm einen alten Plan, einmal für Mozart zu ſchreiben, wieder auf. Mozart, der hergeblich auf einen Opernauftrag wartete, griff mit Begeiſterung zu und der Stoff, Beaumarchais' Luſt⸗ ſpiel„Le Mariage de Figaro“, gefiel gleich beim erſten Entwurf. f Da Ponte war als gewiegter Kenner ſeines Publikums auf dieſen Stoff gekommen, weil man überall in der Welt von den großen Fragen und Ereigniſſen hörte, die ſich um dieſe Aufführung wie ein Ring geſchloſſen hatten. Ludwig XVI. hatte das Stück 1781 gleich nach der erſten Lektüre ver⸗ boten, dann war es in geſchloſſenen Zirkeln verbrei⸗ tet, 1783 bei einer geplanten privaten Vorſtellung wieder unterſagt und ſchließlich nach langen Ver⸗ handlungen 1784 zum erſten Male geſpielt worden. Von nun an ging dem Stoff eine mit Heimlichkeiten, Auslegungen und Nutzanwendungen überreich ge⸗ Zur 130. Wiederkehr des Jahrestages der Erſtaufführung füllte Literatur voraus, und es bedeutete ſchon ein Wagnis, einen ſo gefährlichen Stoff für die Oper zu bearbeiten. Joſef II. hatte das Luſtſpiel gleichfalls für das Wiener Nationaltheater verboten, und nur Da Ponte, dem beliebten und in allen Sät⸗ täeln erfahrenen Librettiſten, gelang es, den Kaiſer umzuſtimmen. Wie immer, ging die Arbeit bei bei⸗ den Meiſtern, bei Da Ponte und Mozart, ſchnell won der Hand. Dichtung und Muſik entſtanden beinahe gleichzeitig; Szene für Szene arbeiteten ſie mit⸗ und ineinander. Mozart hat auch hier nicht etwa nur die ſertigen Bogen, ſo wie er ſie bekam, in Muſik geſetzt, ſondern beim Entwurf mitgeholfen und geändert.„Das wird ihm eben vieles Lauffen und Disputieren koſten“, ſchreibt der Vater Mozart,„bis er das Buch ſo ein⸗ gerichtet bekommt, wie ers zu ſeiner Abſicht zu haben wünſchet.“ Und dieſe Mitarbeit, die wir nicht mit Einzelheiten belegen, wohl aber aus der Murſik be⸗ Urteilen können, wird ſich auf die muſikaliſche Situa⸗ tion, auf die Herausarbeitung der Gegeuſätze und Anlage großer Enſemble⸗ und Finalſätze erſtreckt haben. Man ſpürt es an jeder Szene, vor allem aber im Finale des zweiten und dritten Aktes, daß hier ein Muſiker am Werke war, der die Szenen geſtaltet und zu immer neuen Steigerungen geſtrafft hat. Ueber Da Pontes Stellung zu ſeiner Vorlage iſt viel geſchrieben und geſtritten worden. Sie läßt ſich kurz dahin zuſammenfaſſen, daß Da Ponte alles Zeitgebundene, Aktuelle und Politiſche geſtrichen und den Stoff mit neuen Buffofiguren und kleinen In⸗ trigen zu einer komiſchen Oper mit allen Forderun⸗ gen der Gattung gemacht hat. Da gibt es bei ihm eine richtige Rache⸗Awrie, eine Arie gegen die Frauen, Chöre der Landleute und Tänze und große Enſem⸗ bleſätze. Aus dem gefährlichen Luſtſpiel iſt eine richtige luſtige, mit Verwechſlungen und Intrigen reich bedachte Oper geworden, die die Menſchen in die bedrohlichſten und auch eine der luſtigſten und metteſten Situationen bringt. Nicht einen Augenblick läßt die Spannung nach: alles iſt in Bewegung, im Planen, Ueberliſten, Bekehren und Verzeihen. Mozart hat in herrlichſter, glücklichſter Schaffens⸗ freude an der Muſik gearbeitet. In ſechs Wochen war die Partitur vollendet. Er trägt ſie in ſein Werkverzeichnis am 29. April 1786 ein, an dem Tag, wo er die Ouvertüre noch kurz vor der Aufführung in einem Zuge niedergeſchrieben hatte. Hat Beau⸗ marchais den modernen Stoff und Da Ponte die opernmäßige Umkleidung geſchaffen, ſo hat Mozart überhaupt erſt oͤas Menſchliche, Eigene, über alle Zeit hinausreichende innere Leben dem Ganzen gegeben. Bei ihm gibt es keine ſtehenden Opern⸗ figuren, keinen Baßbuffo, keine Koloraturſoubrette und Naive— alle Figuren ſind Menſchen, wir k⸗ liche Menſchen mit allen ihren Schwä⸗ chen, großen und kleinen Fehlern. Wie köſtlich iſt die Gräfin gezeichnet mit ihrem kleinen Anflug zum Tändeln und Scherzen, wie lebenswahr der herrſchſüchtige Graf, der ſo gern auf Abenteuer Perſonen charakteriſieren, wollte man ein kleines Bild von dem Zuſammenprall dieſer verſchiedenen Lebenswelten und Lebensgewohnheiten geben. Eine wunderſame Eingebung aber bleibt Mozarts Cheru⸗ bim, deſſen zarte kindliche Schwärmereien, deſſen „Freuden und Schmerzen“, Augſt und Pein, Glück und Liebe in Mozarts Melodien unvergänglichen Klang gefunden haben. Am 1. Mai 1786 erklang die Oper in Wien zum erſtenmal. Sie wurde begeiſtert aufgenommen, Viele Stellen mußten wiederholt werden, ſo daß die Aufführung auf die doppelte Zeitdauer kam. Später ſtel ſie einer Zeitgröße, Martins„Coſa rara“, zum Opfer, bis ſie 1789 wiederkam und von nun an auf dem Spielplan blieb. Groß iſt die Zahl der Auf⸗ führungen auf der ganzen Welt, erſtaunlich die immer neue Geſtalt, die Zeiten und Kunſtanſchauun⸗ gen dem Werk abgewinnen, unerſchöpflich aber bleibt die Muſik, die, jung wie am erſten Tage, jeden aus iſt, und das liebe Suſannchen mit ihrem luſtigen Menſchen erfreut und erhebt, begeift 5 und verſchmitzt⸗geſcheiten Figaro! Man müßte alle] beglückt. 55 eee——.— Nationaltheater Manuheim. Heute Mittwoch im Nationaltheater„Eine Frau ohne Bedeu⸗ tung“ von Oscar Wilde. Beginn: 20 Uhr.— Mor⸗ gen Donnerstag„Götterdämmerung“ von Richard Wagner, als Abſchluß der zweiten geſchloſ⸗ ſenen Ringaufführung dieſer Spielzeit. Dirigent: Generalmuſikdirektor Karl Elmendorff. Juſze⸗ nierung: Intendant Brandenburg. Beginn: 18 Uhr. — In dem heiteren Ludwig⸗Thoma⸗ Abend, der am Samstag unter der Regie von Friedrich Hölz lin im Nationaltheater erſcheint, ſind folgende Damen und Herren beſchäftigt: In„Lottchens Ge⸗ burtstag“: Lene Blankenfeld, Marta Langs, Hermine Ziegler, Gabi Banſchenbach, Joſef Offenbach und Heini Handſchumacher, in„Die kleinen Verwandten“: Hermine Ziegler, Annemarie Schradiek, Lucie Rena, Ernſt Langheinz, Klaus W. Krauſe und Joſef Offen⸗ bach, in„Erſter Klaſſe“: Hermine Ziegler, Lucie Rena, Ernſt Langheinz, Erwin Linder, Heini Hand⸗ ſchu macher, Karl Hartmann, Joſef Renkert, Kark Marx und A. S. Fühler. 5 Gertrud Storm f. In Huſſu m ſtarb im Alter von 73 Jahren Gertrud Sto vm, die letzte Toch⸗ ter aus Theodor Storms erſter Ehe mit Kon⸗ ſtanze v. Esmarch, die kurz nach der Geburt Gertruds ſtarb. Gertrud Storm, die unverheiratet blieb, hat ſich als Hüterin des literariſchen Nachlaſſes Theodor Storms einen Namen gemacht. Ihre Erinnerungs⸗ und Briefbücher über Theodor Storm und ſeinen Kreis haben viele Leſer gefunden. Fünfundzwanzig Jahre Amerika ⸗ Inſtitut. Das ſtaatliche Amerika⸗Inſtitut in Berlin konnte dieſer Tage auf ſein fünſundzwanzigjähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken. In einer ſchlichten Feier, an der Malcolm W. Davis, der auf Beſuch weilende Leiter der europäiſchen Zentrale der Carnegie⸗Stif⸗ tung, als Ehrengaſt teilnahm, konnte auf das bis⸗ her Geleiſtete verwieſen werden. Als Vermittlungs⸗ ſtelle, einer Art„elearing house“, nach dem Willen des Kultusminiſteriums, dient das Inſtitut mit ſei⸗ ner in Europa einzig daſtehenden Amerika⸗Biblio⸗ thek ſowie einem nach den verſchiedenſten Geſichts⸗ punkten aufgebauten Orientierungsapparat der Ver⸗ tiefung des gegenſeitigen Wiſſens, zu deſſen Quel⸗ len hinzuführen, es von Fall zu Fall ſowohl in . wie in den Vereinigten Staaten bemüht iſt. ſich im men u jeden kommt aus ke fangen funder nung Selbſt nämlie ligen Grund lich ſel iſt ihn Avory Worte Gentl. von e trachte aus u! die U Er iſt entgeg wünſck dert lands wachſe alls, u Gener Lord aus: belieb Richti⸗ den. geben. dem 2 aus d Gentle als ei ſein k wahre her, d einen der be nige waren ben. 7 gen N durchh nigen gab, u „Es k ſich ge Witwe leiden inzwi und v ten e lich, n kam zu de iht A Brille ee 2 2 gieru 2 Mittwoch, 29. April 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 190. Unter dem Begriff eines Gentleman ſtellt man en einen Mann vor, deſſen Beneh⸗ oͤlig und deſſen Werdegang ohne jeden dunklen Punkt iſt. Nicht jedem Angelſachſen kommt dieſer Fhrentitel zu. Man braucht aber durch⸗ in Lord oder Plutokrat zu ſein, um ſich für ff des Gentleman zu qualifizieren. Drei Richter fanden es an der Zeit, genau den Sinn feſtzuſtellen, der hinter dem Worte ſteht, um io genaue Richtſchnur zu finden, die ein Maß ermöglicht. Lord Hewaſt, Richter Avory und Rich⸗ ter Sherman ſannen mehrere Wochen eifrig nach, um ein möglichſt umfaſſendes und prägnantes Ur⸗ teil abzugeben. Es war ausgemacht, daß die Defini⸗ lion in einem Satze ausgeſprochen werden mußte und auch ganz ullgemein verſtändlich dargeſtellt ſein ſollte: Langwieriger Schriftwechſel über einige mit der Materie zuſammenhängende Fragen klärte noch verſchiedene Zweifel, dann ſandten die drei„Be⸗ richterſtatter“ ihr endgültiges Urteil einem unbe⸗ ſangenen Schiedsrichter zu. Der Richter Avory hatte ge⸗ funden, daß einem wahren Gentleman die Bezeich⸗ nung fremd ſein müſſe, weil ihm der Begriff eine Selbſtverſtänd lichkeit ſei. Ein ö Gentleman ne wahrer mlich ſieht in jedem anderen einen ebenſo untad⸗ ligen Charakter, wie er ſelbſt einer iſt. Aus dieſem Grunde fällt es ihm gar nicht auf, daß er ſich eigent⸗ lich ſelbſt als Gentleman bezeichnen muß ſo ſehr iſt ihm ſeine Art in Fleiſch und Blut übergegangen. Avory kleidete dieſe Ideengänge in die wenigen Worte:„Ein Gentleman iſt ein Mann, der das Wort Gentleman nie ausſpricht.“ Lord Hewaſt urteilte von einem ganz anderen Standpunkte aus. Er be⸗ trachtet den Gentleman aus ſeiner Umgebung her⸗ aus und kommt endlich zu der Feſtſtellung, daß nicht die Umgebung ihn, ſondern er die Umgebung bildet. iſt verantwortlich für die Stimmung, die ihm gengebracht wird und wie er dieſe Stimmung wünſcht, ſo entwickelt ſie ſich auch. Lord Hewaſt ſchil⸗ dert aus der Geſchichte Beiſpiele dafür, wie Eng⸗ lands große Gentlemen immer jeder Situation ge⸗ wachſen waren, aus ihrer großen Perſönlichkeit her⸗ aus, und wie ſie ſich, ganz nach ihrem Willen, ganze Generationen von Feinden und Freunden ſchufen. Lord Hewaſt drückt das in einem lapidaren Satze aus:„Ein Gentleman iſt ein Mann, der nicht un⸗ beliebt iſt, wenn er nicht unbeliebt ſein will.“ Das Richtige aber hat jedenfalls Richter Sherman gefun⸗ den. Er hat eine ſehr einleuchtende Erklärung ge⸗ geben. Das Wort Gentleman, ſo ſagt er, beſteht aus dem Wort gentle, das ſoviel wie ſanft bedeutet, und gus dem Wort Mann, das Mann bedeutet. Und ein Gentleman iſt eben ein Mann, der ſowohl ſanfter als eine Frau wie auch männlicher als ein Mann ſein kann.— Nun wiſſen wir es ganz genau. J 3 — Ein Leſer berichtet dem„Frkf. Gen.“ folgende wahre Begebenheit: Es iſt jetzt faſt dreißig Jahre her, da lernte eine Metzgersfrau in Sachſenhauſen einen blutjungen, beſcheidenen Studenten kennen, der bei ihr oft in verlegenem Ton für einige Pfeu⸗ nige Fleiſchabfälle erbat. Während des Studiums waren dem jungen Mann beide Eltern weggeſtor⸗ ben. Die Metzgersfrau hatte Mitleid mit dem jun⸗ gen Mann, der ſich durch ſein Studium regelrecht durchhungerte. Und ſo kam es, daß ſie ihm die we⸗ nigen Pfennige nicht mehr abnahm, ſondern ihm gab, was er erbat, ohne anderes Fordern als das: „Es koſtet das Wiederkommen!“ Die Zeiten haben ſich geändert. Die einſt wohlhabende Frau, längſt Witwe, iſt in der Inflationszeit völlig verarmt und leidend geworden. Und der einſtige Notleidende iſt inzwiſchen ein guter Arzt geworden. Die heute alte und verarmte Frau, die bei auswärtigen Verwand⸗ ten ein Unterkommen gefunden hatte, mußte kürz⸗ lich notgedrungen einen Arzt auſſuchen. Schüchtern kam das Frauchen, von den Verwandten geleitet, zu dem Arzt. Der funkelte die Frau, als ſie kaum ihr Anliegen vorgebracht hatte, durch ſeine große Brille an und fragte zu aller Ueberraſchung, ob er Flugzeug 13.10 Uhr aufgegeben Schiff iſt unverſichert. vor ſich habe. Als ſie mit großen Augen ja ſagte, wandte ſich der Arzt ab, ohne ein Wort zu ſagen. Dann begann er mit der Unter⸗ ſuchung. Er ließ ſich die Lebens⸗ und Leidensge⸗ ſchichte des Mütterchens gründlich erzählen und ver⸗ ſchrieb ein Rezept. Auf einmal griff er in die Börſe, legte das Geld neben das Rezept, ging ins Neben⸗ zimmer, kam mit einer Flaſche Wein zurück, die er der alten Frau in die Hand drückte. Heute füllt das Frauchen im Haushalt des Arztes eifrig einen Po⸗ ſten aus. Und die Frau des Doktors und ſeine zwei Buben haben die alte Wohltäterin des Vaters dank⸗ bar in ihr Herz geſchloſſen. d nicht Frau NN. — Es gibt für jedes Jahr eine Zahl, die die eigentümliche Eigenſchaft hat, allen Eheleuten der ganzen Welt gemeinſam zu ſein. Um dieſe Zahl zu erhalten, braucht man nur die Angaben der einzel⸗ nen Ehegatten über Geburts⸗ und Heiratsalter zu⸗ ſammenzuzählen. Seltſamerweiſe erhält man dann immer die gleiche Zahl, obwohl doch die Daten bei jedem Menſchen verſchieden ſind. Im Jahr 1936 heißt dieſe Zahl 3872! Jeder kann ſich davon ſelbſt überzeugen. Man nehme das Alter, das Geburts⸗ jahr, das Heiratsjahr und die Zahl der Ehejahre irgendeines Ehepaares und zähle ſie zuſammen. Dann wird man immer die oben angegebene Zahl 3872 erhalten. Und mit welchen Daten man es auch verſucht, oͤas Ergebnis wird immer das gleiche ſein. Hier iſt oͤſe genaue Rechnung. Angenommen, es wäre jemand 1901 geboren und hätte ſich 1930 ver⸗ heiratet. Dann ſieht die Rechnung ſo aus: Jetziges Alter 35 Jahre CCC 6 Geburtsjahr iſt 1991 Heiratsjahr iſt 1930 Zuſammen: 3872 Wie iſt das zu erklären? Nun, die Sache iſt ganz einfach. 3872, die geheimnisvolle Ehezahl, iſt näm⸗ lich nichts anderes als zweimal 1936! Geburtsjahr und jetziges Alter ſowie Heiratsjahr und die Zahl der Ehejahre müſſen zuſammen natürlich immer 1936 ergeben. Im nächſten Jahr wird 3874 die„Ehezahl“ ſein. 7 * — Eine Fraukfurterin hatte ſeit der Welthunde⸗ ausſtellung in Frankfurt einen brennenden Wunſch: einen der Bedlington⸗Terriers zu beſitzen, die wie kleine Lämmer ausſehen. Früh morgens am Ge⸗ burtstag ſelbſt entſchloß ſich der Gatte, dieſen Wunſch zu erfüllen. Aber— der nächſte käufliche Bedling⸗ ton⸗Terrier bellte in London! Nun, heutzutage ſind ja Entfernungen kein Hindernis mehr. Unſer Freund jagte ein Telegramm nach London, morgens um 7 Uhr, und hatte fünf Minuten ſpäter ein Ant⸗ wort⸗ Telegramm in der Hand:„Hündin wird mit und kommt 17.15 Uhr in Frankfurt an“. Um 17.15 Uhr ſtand das Ehe⸗ paar— ſie wußte immer noch nicht, weshalb— auf dem Flugplatz. Und ein paar Minuten ſpäter hatte Bie Hundefreundin ihr Geburtstagsgeſchenk an der Leine. * Der Segler„Cäcilie“ lief bei Saleombe an der engliſchen Küſte auf einen Felſen auf, Es han⸗ delt ſich um die berühmte im Jahre 1902 in Deutſch⸗ land erbaute Viermaſterbark„Herzogin Cäcilie“, die als größtes Segelſchiff der Erde gilt. Da die Lage des Schiffes als hoffnungslos angeſehen wird, wurde ein Teil der 27 Mann ſtarken Beſatzung be⸗ reits an Land geſetzt. Die„Herzogin Cäcilie“, die heute unter finniſcher Flagge ſegelt, diente ſeit einer Reihe von Jahren zur Beförderung von Getreide von Auſtralien nach Europa. Sie hatte kurz vor ihrem Unglücksfall zum achten Male das Wettren⸗ nen der Getreideſchiffe für die Strecke Auſtralien — England gewonnen. Das 3111 Tonnen große — Wie ein Blatt in Detroit(USA) berichtet, hat jemand, der etwas von der Sache verſtehen will, ausgerechnet, daß ſeit dem Jahre 1830— alſo ſeit rund 100 Jahren— insgeſamt auf der ganzen Welt an 2 Millionen Billardkugeln hergeſtellt worden ſind. Dieſe Billardkugeln beſtehen— wie bekannt 3 Fahre Zuchthaus für Heinrich Sklarz — Berlin, 28. April. Aus dem Dunkel der Vergeſſenheit taucht anläß⸗ lich einer Verhandlung vor der 24. Moabiter Straf⸗ kammer noch einmal der Name der berüchtigten Nach⸗ kriegsſchieber Gebrüder Sklarz auf. Diesmal handelte es ſich um den 54jährigen Heinrich Sklarz, der im Jahre 1932 Deviſenſchiebungen begangen hatte, indem er Verbindlichkeiten ſeines Sohnes Leonhard bezahlte. Leonhard Sklarz betrieb ein Geſchäft in Paris. Sein Vater ſuchte ſich damit herauszureden, daß ſein Sohn für ihn die Geſchäfte in ſeiner Pariſer Niederlaſſung wahrgenommen hatte. Die Gerichte dagegen kamen zu dem Ergebnis, daß es ſich um zwei völlig ſelbſtändige, getrennte Geſchäftsbetriebe handelt, ſo daß ein Verſtoß gegen die Deviſengeſetze vorlag. Im ganzen ſollen der deutſchen Deviſen⸗ wirtſchaft durch die Schiebung des Angeklagten mehr als 17000 Mk. entzogen worden ſein. Sklurz war im Jahre 1934 in erſter Inſtanz zu oͤrei Jahren Zuchthaus und 15000/ Geldſtrafe, in zweiter Inſtanz dagegen nur zu zwei Jahren fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Reichs⸗ gericht hob dieſes Urteil auf und verwies die Sache nach Berlin zurück. Nunmehr erkannte die 24. Ber⸗ liner Strafkammer auf drei Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt und 15000/ Geloͤſtrafe. Seinen Schulkameraden erſchoſſen — Berlin, 28. April. Wieder einmal hat öͤas Spielen mit dem Revolver ein Todesopfer gefordert. Als ein IAjähriger Schüler die Wohnung ſeines Schulkame⸗ raden betrat, um mit ihm zuſammen die Schularbei⸗ ten zu machen, trat ihm d ieſer auf dem Korridor mit vorgehaltener Piſtole entgegen. Im gleichen Augen⸗ blick krachte ein Schuß und traf den Eintretenden, ſo daß er tot nie derſank. Der Junge hatte die Piſtole in Abweſenheit der Eltern aus einem verſchloſſenen Kaſten im Wäſche⸗ ſchrank genommen. Er hatte, wie er bei der Ver⸗ nehmung angab, ſeinem Klaſſenkameraden„nur einen Schreck einfagen“ wollen, in der Meinung, die Waffe ſei nicht geladen. Ausſchreitungen von Senegalſoldaten — Paris, 28. April. In der tuneſiſchen Stadt Suſa haben etwa 100 Senegalſoldaten ſchwere Unruhen ver⸗ Sie durchzogen die Stadt und beläſtigten urſacht. und verprügelten zahlreiche tuneſiſche Eingeborene, von denen viele ſchwer verletzt wurden. In den Hauptſtraßen der Stadt zerſtörten ſie die Schau⸗ fenſterauslagen. Gendarmerie, Polizei und Truppen⸗ abteflungen mußten eingeſetzt werden, um die Ord⸗ nung wiederherzuſtellen. Die Urſache zu den Zwi⸗ ſchenfällen ſoll in einem vor wenigen Tagen erfolg⸗ ten Zuſammenſtoß von Senegalſoldaten mit Ein⸗ geborenen zu ſuchen ſein, wobei ein Senegalſoldak ſchwer verletzt worden war. Geheimnisvolle Bluttat in Irland A London, 28. April. In Dungarvan im iriſchen Freiſtaat wurde, wie erſt jetzt bekannt wird, am Sonntagabend eine ge⸗ heimnisvolle Bluttat verübt Ein junger Mann, der von einem Ball zurückkehrte, wurde von den Juſaſſen eines Kraftwagens angehalten und auf offener Straße durch mehrere Schüſſe getötet. Die Hintergründe des Mordes ſind völlig ungeklärt. Bisher iſt es auch trotz ausgedehnter Polizeimaß⸗ nahmen nicht gelungen, der Mörder habhaft zu werden. Wolkenbrüche in Argentinien + Buenos Aires, 28. April, Die Stadt Mendoza und Umgegend iſt von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht worden, das großen Schaden anrichtete. Wolkenbruchartige Regengüſſe verurſachten weithin Ueberſchwemmun⸗ gen. In einigen Straßen ſteht das Waſſer über einen Meter hoch. Die Weinberge der Umgebung ſind vollſtändig verwüſtet. Da die Zugangsſtraßen zerſtört ſind, iſt die Stadt völlig abgeſchnitten. Das Unwetter hat eine Reihe von Häuſern demoliert und damit viele Familien obdachlos gemacht. Ein drei⸗ jähriges Mädchen iſt ertrunken. Richter Lynch d— Neuyork, 28. April. In Royſton in Georgia wurde ein 45jährigen Neger, der angeklagt war, verſucht zu haben, zwe weiße Mädchen zu ſchänden, gegen Mitternacht von etwa 40 Männern gewaltſam aus dem Ge⸗ fängnis geholt. Sie ſchleppten den Neger zum Tatort und knüpften ihn dort an einem Baum auf. 4 b y ⁰⁰VVVVVVVVVVCCCbCbCbCbCTGTGTGbGTGbGbGTGTbGTbGTbTGbVTVbVbbVTbTbGTbGbTbwbTbGbTbTGbbTbwbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbbb ö ſein dürfte— aus Elfenbein, und als Lieferanten dieſes Elfenbeins kommen nur Elefanten in Frage. Nimmt man nun einen Durchſchnitt von 7 Billard⸗ kugeln an, die aus einem Paar Elefantenzähnen fabriziert werden können, dann würde man demnach zu dem Ergebnis kommen, daß in, dieſem Jahrhun⸗ dert allein für die Zwecke des Billardſpiels an 300 000 Dickhäuter aus den Dſchungeln Afrikas und Indiens ihr Leben laſſen mußten * — In Port Talbot hat man jetzt in einer Blech⸗ doſe die letzte Botſchaft von jenem Dampfer Saxilby gefunden, der im November 1933 mit einer Maun⸗ ſchaft von 26 Köpfen unterging. Jene Botſchaft wurde bei Port Talbot durch eine Welle hoch auf den Strand geworfen. Ein Strandgänger hob die Blechbüchſe auf und unterſuchte ſie, da ſie anders klang als andere, leere Büchſen. Jetzt entdeckte er auch einen verwaſchenen Brief, der folgenden Wort⸗ laut hatte:„S. S. Saxilby ſinkt irgendwo an der iriſchen Küſte. Liebe Grüße an meine Schweſtern, meine Brüder und an Dinah— Joe Okane.“— Das Schreiben wurde durch die noch lebenden An⸗ gehörigen jenes Joe Okane identifiziert. R O M AN ON RO LF BRAND T 11 „Mein Onkel hat außerdem erklärt.. der Re⸗ gierungsrat würgte ſich das Wort heraus,„daß der Krieg faſt nicht zu gewinnen ſei. Er hielt zuviel von den Engländern.“ „Daß er es ſagte, war nicht richtig; daß er es wußte, dafür konnte er ja nichts. Er wird die Eng⸗ länder ſchon gekannt haben, er hat ja ſeine Jugend in den Kolonien verlebt.“ „Eine ſehr merkwürdige Jugend! Aber das ge⸗ hört ja nicht hierher! Gibt es kein Sanatorium?“ „Sicher. Aber eines, das wirklich helfen würde, wäre ein Schieberſanatorium. Ich glaube, die Luft wäre dort für Ihr Fräulein Tochter doch noch er⸗ heblich ſchädlicher.“ Der Arzt machte eine Pauſe:„Wo leben Sie eigentlich, verehrter Herr Oberregierungsrat?“ In meinem Amt. Ich tue manchmal zwölf Stunden Dienſt, und außerdem betätige ich mich noch politiſch. Man muß doch dazu beitragen, daß die Stimmung nicht ſinkt.“ Der Arzt ſenkte wieder den Kopf:„Herr Ober⸗ regierungsrat, wenn Sie ſo denken, appelliere ich an Ihr Pflichtgefühl. Sie müſſen den Brief ſchrei⸗ hen, und Ihre Tochter muß auf das Gut!“ Ich werde den Brief ſchreiben“, ſagte Rucktaſch. „Ich werde den Brief ſchreiben— weil er mir ſo ſchwer fällt.“ * Auf dem Gut waren noch ein alter Knecht und die Großmagd. Im Stall ſtanden drei Kühe. Auch die Schimmelſtute Himmeldreck war längſt an der Front. Irgendein Rittmeiſter ritt ſie vielleicht oder Major, und er wird ihren Namen ſofort verſtanden haben. Wenn es nichts mehr zu freſſen gab für die arme Stute neben den Kolonnen, dann wird er ihren Namen verſtanden haben:„Himmel⸗Dreck und Zwirn!“ ſo, wie der erſte Beſitzer geflucht hatte. Für die Frühjahrsbeſtellung bekam der Onkel zwei Sibiriaken zugewieſen. Die waren ſtill und fleißig und verſtanden ſogar etwas von der Milch⸗ wirtſchaft. Auf dem fröhlichen Gutshof war es lautlos manchmal. Es ſchien ſo, als ob ſelbſt öie Enten und Hühner ſtiller in der jungen Frühlingsſonne wären. Der Onkel war uralt geworden. Er war für nie⸗ mand zu ſprechen, aber er gab, was er geben konnte, für die Lazarette in Hamburg. Die jungen Mägde waren alle in den Kriegsfabriken und füllten Pa⸗ tronenhülſen oder ſaßen an den mächtigen Näh⸗ maſchinen für die Torniſter und Brotbeutel. Chriſtine bekam ihr Liter Milch täglich, ſie bekam Eier und ſehr bald den jungen, grünen Salat aus den Glasbeeten, den Salat, den man in der Großſtadt auch nicht mehr kannte. Sobald die Sonne wärmer wurde, lag ſie draußen im Liegeſtuhl. Sie ſah müde und ſehnfüchtig in die Kirſchbäume, die plötzlich über Nacht mit weißen und roſa Blüten wie überſtickt waren. Egentlich war Chriſtine glücklich dabei. Sie war ganz angefüllt mit einer fremden Traurigkeit, ſie war ganz leicht und wunſchlos. Ihre Augen ſahen unnatürlich groß aus in dem blaſſen Geſicht. Eines Tages fühlte ſie ſich ein wenig friſcher. Sie nahm einen Block von Zeichenpapier, der noch ſeit der Zeit des Großvaters in dem Dachzimmer, das nach der Elbe ging, ſtand. Sie trug den Block in den Garten und zeichnete einen Kirſchenzweig. Dann arbeitete ſie jeden Tag ein paar Stunden; ſie zeich⸗ nete das Haus und die Ställe, ſie zeichnete ein Stück des Gartens mit dem Blick in die weite Ferne, ſie ging langſam und ſchlakſig zur Elbe und zeichnete einen braunen Ewer, der dort wieder zu Anker lag. Ach, es lagen viele Ewer zu Anker, niemand brauchte ſie. Der Hafen war ja leer. Im Spätſommer fuhr ſie nach Berlin zurück und machte vor einer Kommiſſion die Abſchlußprüfung. Zur Ueberraſchung ihres Direktors ſprach ſie dabet ziemlich fließend Engliſch. „Lernt man das jetzt an der Elbe?“ fragte der Direktor. „Nein, dort lernt man Ruſſiſch“, ſagte ſie,„von den Sibiriaken. Aber mein Onkel meinte, ich ſollte nur Engliſch lernen, und ich meinte es auch.“ 0 „Und die Ausſprache?“ fragte der Direktor. „Die hat der Onkel verbeſſert. Es machte ihm Spaß. Er ſprach ſonſt nicht mehr viel.“ Chriſtine kam mit der Beſcheinigung der Ab⸗ ſchlußprüfung nach Hauſe und eröffnete ihrem Vater ſofort, daß ſie nun ein Atelier beſuchen würde. „Es wäre mein einziger Wunſch geweſen, Vater, als Schweſter ins Feld zu gehen. Du hatteſt von vornherein recht; ich weiß jetzt, daß ich es nicht aus⸗ halten würde, und das man dann nur Ballaſt iſt. Aber ich möchte jetzt zeichnen und malen. Warum, kann ich dir nicht ſagen. Aber ich möchte nach meiner Art arbeiten. Im übrigen beſttze ich ja ein kleines Vermögen.“ 5 „Ueber das du erſt nach dem einundzwanzigſten Lebensjahr die Verfügung haſt, mein Kind.“ „Soll das heißen, Vater, daß du mir die Erlaub⸗ nis nicht geben willſt?“ „Chriſtine, es handelt ſich hter nicht um die Er⸗ launis, auf die Malſchule zu gehen, es handelt ſich ja darum, daß du in eine Geſellſchaft kommſt und mit Menſchen zuſammen biſt, die ich ſeit meiner früheſten Jugend haſſe! Ich verſpreche dir, einmal ausführlich darüber zu reden, wenn du noch reifer geworden biſt, um die Zuſammenhänge ganz zu ſehen. Dein Großvater war ein ſehr großer Künſt⸗ ler— aber ich in meiner Jugend, ach, wir alle, die um ihn waren damals, auch deine Großmutter, wir haben dies Künſtlertum mitbezahlen müſſen!“ „Ihr habt doch auch den Erfolg miterlebt! Wir tragen doch ſeinen Namen! Noch heute ſind unbe⸗ kannte Menſchen gütig zu mir und großartig, wenn ſte wiſſen, daß ich die Enkelin bin. Es iſt doch keine Schande, zu malen, Vater!“ „Du gebrauchſt ſo wilde Worte, Chriſtine! Es iſt keine Schande, ſelbſtverſtändlich, es kann eine Ehre ſein, aber für mich iſt es ein ſehr ſchwerer Ge⸗ danke, daß meine Tochter Malerin werden will! Du haſt doch ſo viele Begabungen. Es iſt ja nicht ein⸗ mal ſicher, ob du eine ſehr große Begabung für Ma⸗ lexei haſt!“ 5 „Es läge aber nahe“, ſagte Chriſtine. „Es iſt möglich. Immerhin, ich bin der Sohn und ich kann nicht einmal ein viereckiges Haus zeich⸗ nen. Chriſtine, glaubſt du mir, daß ich es gut mit dir meine?“ Chriſtine ſah ihren Vater ernſthaft und lange an. „Wenn ich das nicht glaubte, wäre ich auch nicht mehr hier!“ Sie ſtand auf. Ihre Stimme war ſpröde und hart. Aber ſie ſagte:„Vater, wir verſtehen uns nicht. Aber du tuſt mir leid!“ 1 Der Regierungsrat erhob ſich:„Mein Kind, ſolche Bemerkungen ſtehen dir nicht zu! Ich wollte — Auch im Altertum gab es Hochhäuſer. Bereits im alten Karthago gab es Häuſer, die eine Höhe von acht bis zehn Stockwerken erreichten. In Rom waren ſchon richtige Großſtadt⸗Mietshäuſer vor⸗ handen) und es beſtand die Neigung, dieſe Ark ot Gebäuden immer höher aufzubauen, ſo daß ſich der Senat veranlaßt ſah, die höchſte Höhe auf 20 Meter zu beſchränken. Auch im alten Byzanz ſollen in den Zeit von 300 bis 400 n. Chr. Gebäude von 14 und 16 Stock Höhe nicht ſelten geweſen ſein. 1 ** — Im vergangenen Frühling bezog ein Meiſen⸗ paar den Schulbriefkaſten des Lyzeums in Bad Hom⸗ burg v. d. H. und richtete dort ſeine Brutſtätte ein. Sorgfältig wurde das Neſt von den Schülern ge⸗ hütet, damit keine rohe Hand dieſes Tieridyll ſtörte⸗ Infolgedeſſen ſcheint ſich Familie Meiſe ſo wohl gefühlt zu haben, daß ſie in dieſem Jahre von neuem das alte Quartier bezogen hat. Ohne ſich durch den regen Schulbetrieb hindern zu laſſen, geht Frau Meiſe ihrem Brutgeſchäft nach, und es wird nicht lange dauern, bis neues Familienglück in den Brieffkaſten einkehrt. verſuchen, mich menſchlich mit dir auszuſprechen, ich merke, du biſt unreif und überheblich! Ich bin da⸗ gegen, daß du in ein Atelier gehſt! Auf jeden Fall halte ich es im Augenblick für gänzlich inopportun, für ſolche Dinge Geld auszugeben. Ich finde es überhaupt unerhört von dir, in dieſem Moment mik ſolchen perſönlichen Dingen zu kommen! Du weißt, an der Weſtfront brennt die Entſcheidung, oͤu weißt, unſer aller Schickſal ſteht auf des Meſſers Schneide! Noch, noch können wir den Sieg erringen! Bekom⸗ men wir Amiens, ſind die Engländer und Franzoſen getrennt, bekommen wir Amiens, hat Ludendorff es geſchafft! Noch ſterben täglich Tauſende, und du ſprichſt von deiner dreckigen Malerei!“ 8 „Malerei iſt nicht dreckig, Vater. Ich weiß, daß Tauſende ſterben, auch Peter iſt ja ſchwer verwun⸗ det! Ich bin ja kein Junge, ſonſt ſtünbe ich auch, ich ſtürbe gern!“ „Was ſoll das heißen?“ fragte der Oberregie⸗ rungsrat, der ſich zum ſiebten Male vergeblich bei einem Regiment gemeldet hatte. i „Wenn es nichts koſtet, Vater“, anwortete Ehri⸗ ſtine, ohne auf die Frage eigentlich einzugehen, „dann darf ich ein Atelier beſuchen?“ Der Oberregierungsrat zuckte die Achſeln:„Mein armes Kind! Du haſt leider kein Herz geerbt! Tue, was du nicht laſſen kannſt, aber verlange nicht, daß ich noch Geld dafür ausgebe!“ * Der Kunſthändler ſah die kleinen Zeichnungen prüfend an. Es war die Studie zu der alten Eiche am Waſſer, die der Großvater einmal der kleinen Chriſtine geſchenkt hatte. „Wer gibt mir aber Garantie für die Echtheit?“ fragte der Kunſthändler. „Ich“, ſagte Chriſtine.„Ich bin die Enkelin des alten Rucktaſch“, und ſie zog ihr Abgangszeugnis aus der Handtaſche.„Genügt das?“ „Ja, mein Fräulein, haben Sie denn die Berech⸗ tigung?“ „Selbſtverſtändlich, die Zeichnung iſt mein Eigen⸗ tum.“ „Es iſt jetzt kein rechter Markt dafür, aber hun⸗ dert Mark will ich Ihnen ſchon geben.“ „Das genügt“, ſagte Chriſtine. Sie zog eines ihrer eigenen Blätter aus der Mappe.„Was wür⸗ den Sie hierfür geben?“ 5 (Jortſetzung folgt) 935 Nene 5 Rig 5 April fur fa ben dh Preiswerte Angebotel. f geſchritt monatlich auf je 100 Mark Kauf⸗ Furſus ſumme ab. Kein Einkaſſieren, keine. Wechſel. Bei einer für Sie trag⸗ Ju baren Anzahlung erhalten Sie, Rechen frei Verpackung, frei Bahnſtation: Shan Schal Huben. Schiel. 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