e Prelse. ö * ten, Ster., inen ung aufen Sie reis wett ioher 5. Etage elgenbsu aratur c Erſcheinungsweiſe: Täglich Geſchäftsſtellen abgeholt 5 Mk., durch die Poſt Ne Fiſcherſtr. 1, zal außer Sonntag. Bezugspreiſe rei Haus monatlich 2 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unferen ) Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſeuſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer Genetab Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim An Pfennig, 79 mm by Familien⸗ und K Preiſe. Allgemein gültig iſt Bel Zwangsvergleichen oder Kon aß gewährt. Keine Gewähr für Anzeiß Asgaben, an beſonderen Plätzen und für fei ie Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. — .50 RM. im Monat + 30 Pfg. Trägerlohn wöchentlich Ausg abe 25 7 Ausgaben Freitag, 8. Mai 1936 208/209 — Sanktionen werden nicht auf „Ganz und unteilbar Vor einer neuen Erklärung Muſſolinis über Abeſſiniens Schickſal 5— Rom, 7. Mai. Der Faſchiſtiſche Große Rat iſt für Samstag abend zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen worden. Sofort im Anſchluß wird der Miniſterrat zuſammentreten. Nach der amtlichen Mitteilung werden die Beſchlüſſe der beiden Körperſchaften dem italieniſchen Volk unmittelbar nachher vom Palazzo Venetia herab verkündet werden. Dieſen beiden unerwartet einberufenen Sitzun⸗ gen wird in ganz Italien mit allergrößter Span⸗ nung entgegengeſehen. Man erwartet, daß der Duce hierbei eine endgültige Entſcheidung über das künftige Schickſal Abeſſiniens treffen wird. Beſonders bemerkt wird, daß die Sitzungen des Großen Rates und des Miniſterrates am Vor⸗ abend von Genf erfolgen. „Total, dauernd und endgültig“ — Rom, 7. Mai. Unter der Ueberſchrift„Das abeſſiniſche Italien und fremde Schritte“ tritt das halbamtliche„Gior⸗ nale'Italia“ den Ratſchlägen Sauerweins an Ita⸗ lien, durch gemäßigte Forderungen eine wilde Op⸗ position Englands zu vermeiden und die Genfer Aufgabe Flandins und Paul⸗Boncours zu erleich⸗ tern, entſchieden entgegen. Es könnte heute keine Rede von Tauſchge⸗ ſchäften, Kompromiſſen und Winkelzügen ſein. Der Sieg Italiens ſei total, die Beſet⸗ zung Abeſſiniens werde ebenſo total, dauernd und endgültig ſein. London wartet Roms Erklärung ab — London, 7. Mai. Außenminiſter Eden wird am Samstag oder Sonntag ſich nach Genf begeben, um dort als Ver⸗ treter Englands an den Beratungen über den Abeſ⸗ ſinienkonflikt und die übrigen auf der Tagesordnung ſtehenden Fragen teilzunehmen. In engliſchen Krei⸗ ſen vertrete man den Standpunkt, daß der erſte Schritt zur Löſung der verſchiedenen ſchwierigen Probleme, die durch die Beſetzung von Addis Abeba entſtanden ſeien, von Italien getan werden müſſe. Frankreich will Vertagung + London, 8. Mai. Nach Mitteilungen, die der politiſche Bericht⸗ erſtatter des„Daily Telegraph“ empfing, wird Frankreich vor Mitte nächſten Monats noch keine Entſcheidung in der Sanktionsfrage fällen. Der bri⸗ tiſche Botſchafter ſei in Paris dahin unterrichtet worden, daß Frankreich die Vertagung der Sank⸗ tionsfragen bis nach der Bildung eines neuen Ka⸗ binetts beantragen werde, was nicht vor dem erſten Juni erfolgen könne. Die beſtehenden Sanktionen würden infolgedeſſen in den kommenden Wochen in Kraft bleiben. In franzöſiſchen Kreiſen werde der 13. Juni für eine neue Ratsſitzung genannt. Siegesjubel in Italien Glocken und Sirenen riefen am Tage der Beſetzung von 2 0 Hier ſehen wir die von einer unüberſehbaren Venezia in Rom während der Rede Muſſolinis. ſammlungsplätze der Städte. Piazza England läßt die Dinge treiben Keine Initiative zur Aufhebung der Sanktionen!— Londoner Regierungskriſe wegen der Sanktionsfrage? (Funkmeldung der NM.) London, 8. Mai. Die Morgenblätter bringen übereinſtimmend, anſcheinend offiziös beeinflußt, zum Ausdruck, daß von England nichts zur ſofortigen Auf⸗ hebung der Sühnemaßnahmen gegen Italien unternommen werde. Wie der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ erfährt, dürften die vom Völkerbund verhängten Sühnemaßnahmen gegen Italien augen⸗ blicklich in Kraft bleiben, obwohl zugegeben werde, daß ſie ihren Hauptzweck verfehlt haben. Großbritannien werde wahrſcheinlich nicht die Ini⸗ tiative zu dem Vorſchlag ergreifen, die Sanktionen aufzuheben. In italieniſchen Kreiſen in London habe man geſtern den Eindruck gehabt, daß Muſſolini zur Be⸗ ratung und Ausarbeitung ſeiner Pläne mit Kolo⸗ nialfachleuten anderer Großmächte bereit ſei. In dieſem Falle werde ſich ein Weg finden, um die Be⸗ ziehungen zwiſchen Italien und dem Völkerbund zu verbeſſern und die Sühnemaßnahmen aufzuheben. Die liberale Oppoſitionspartei wird in bezug auf den italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt und die Sank⸗ tionspolitik einen Antrag im Parlament einbringen, wonach das Haus der Anſicht ſei, daß jede Regelung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streites, die den Triumph des Angreifers beſtätige, für das kollektive Frie⸗ densſyſtem verhängnisvoll ſei und zu nicht heraus⸗ geforderten Angriffshandlungen in der Welt ermu⸗ tigen würde. Das Parlament wünſche daher, daß die Regierung ſich in Genf dafür einſetze, daß die Sühnemaßnahmen aufrecht erhalten und verſtärkt werden, bis eine Regelung, die mit den Grundſätzen der Völkerbundsſatzungen in Einklang ſteht, erreicht worden ſei. Der liberale ſanktionsfreundliche„Star“ fordert ein ſcharfes Vorgehen des Völkerbundes gegen Ita⸗ lien.„Der Raub Abeſſiniens“ dürfe in Genf nicht gefeiert und verziehen werden. Im Notfall ſolle Großbritannien die Ausſtoßung Italiens aus dem Völkerbund beantragen. „Evening Standard“ ſetzt ſich für die Aufhebung der Sühnemaßnahmen ein und meint, daß dieſe Auf⸗ faſſung von der Mehrheit des Kabinetts und von dem Außenpolitiſchen Ausſchuß der konſervativen Abgeordneten geteilt werde. Es ſei auffallend, daß Sir Auſten Chamberlain ſeit ſeiner Rückkehr aus Wien die Aufhebung der Sanktionspolitik befürworte. Der Grund für ſein Verhalten ſei wahrſcheinlich darin zu ſuchen, daß er die Streitigkeiten mit Italien bei⸗ legen wolle, um ſo die Unterſtützung Italiens für den Schutz Oeſterreichs gegen Deutſchland ſicherzuſtellen. „Stürzt Baldwin über die Sanktionsfrage? — London, 8. Mai. Der„News Chroniele“ glaubt in der Spaltung der Konſervativen in die für und gegen die Sank⸗ tionen eingeſtellten Gruppen eine wachſende Auf⸗ lehnung gegen den Miniſterpräſidenten zu ſehen, und der politiſche Berichterſtatter dieſes liberalen Oppo⸗ ſitionsblattes, Keyer, ſchreibt, daß das ſchließliche Er⸗ gebnis der Meinungsverſchiedenheiten nicht nur den Rücktritt Bald wins, ſondern auch derjenigen Kabinettsmitglieder notwendig machen könne, Die die Völkerbundspolitik weiter begünſtigten. Hierzu gehöre auch der Außenminiſter Eden; man könne nicht im Zweifel ſein, daß die Stärke der⸗ jenigen, die hinter Chamberlain, Churchill, Winter⸗ ton und anderer Konſervativer ſtehe, ſehr bedeutſam ſei. Die Bewegung, eine neue Regierung durch⸗ zuſetzen, gehe weit über das hinaus, was aus den Reden der genannten konſervativen Politiker er⸗ kennbar ſei. Baldwin, der die Gefahr für ſein Kabinett ſehe, habe wiſſen laſſen, daß er den Wunſch habe, Sir Samuel Hoare wieder ins Kabinett hineinzunehmen. Der Berichterſtatter des„Daily Chroniele“ meint aber, daß es kaum genügen dürfte, um die wach⸗ ſende Auflehnung gegen Baldwin auszuhalten. Am 31. Mai Marineehrenwache im Tannenberg⸗ Denkmal. Der Reichskriegsminiſter hat verfügt, daß die ſtändige Ehrenwache an der Gruft des General⸗ feldmarſchalls v. Hindenburg im Tannenberg⸗Natio⸗ naldenkmal in Zukunft am 21. April(Tag der Luft⸗ waffe) durch Soldaten der Luftwaffe und am 31. Mai (Skagerrak⸗Tag) durch Soldaten der Kriegsmarine geſtellt wird. Mie ſieht es in Abeſſinien aus? Der Kampf der Italiener gegen die Plünderer Das Schickſal der Oſchibuti-VBahn — Addis Abeba, 8. Mai.(U..) Die italieniſchen Truppen haben nach ihrem Ein⸗ marſch in die abeſſiniſche Hauptſtadt keine leichte Ar⸗ beit gehabt, bis es ihnen gelungen war, der plün⸗ dernden abeſſiniſchen Kriegerbanden völlig Herr zu werden und in allen Stadtteilen Ordnung zu ſchaf⸗ fen. Tag und Nacht hatten die Carabinieri damit zu tun, die abeſſiniſchen Scharfſchützen und Brand⸗ ſchatzer aus ihren Verſtecken hervorzuholen. Immer wieder flackerte an verſchiedenen Punkten der Stadt vereinzeltes Gewehrfeuer auf, ohne freilich nennens⸗ werten Schaden anzurichten. Schließlich führten die energiſch durchgeführten Maßnahmen zum Erfolg, und gegenwärtig befindet ſich die Polizeigewalt in Aoͤdis Abeba und ſeiner nächſten Umgebung feſt in den Händen der Ita⸗ liener. Die Angehörigen der Ausländerkolonien ſuchten größtenteils ſchon geſtern ihre Wohnungen wieder auf, fanden ſie aber in den meiſten Fällen nur als rauchgeſchwärzte Trümmer haufen oder völlig aus geplündert vor. Der Schaden der Ausländer iſt außerordentlich groß. Die Diplomaten können bleiben! — London, 8. Mai.(U..) Der engliſche Geſandte in Addis Abeba, Sir Sid⸗ ney Barton, ſetzte das Foreign Office davon in Kenntnis, daß Marſchall Badoglio dem diplomati⸗ ſchen Korps die Verſicherung abgegeben habe, daß die diplomatiſchen Vertreter der ausländiſchen Mächte nach wie vor ungehindert ihre Tätigkeit, ſoweit ſie ſich auf den Schutz der nationalen Intereſſen und die Sicherheit der ausländiſchen Staatsangehörigen er⸗ ſtrecke, ausüben könnten. Sie hätten dieſe Möglich⸗ keit bis zur endgültigen Entſcheidung über den Sta⸗ tus von Abeſſinien. Was geſchieht mit der Eiſenbahn? — Paris, 7. Mai. Zu den im Auslande verbreiteten Nachrichten, wo⸗ nach die italieniſchen Truppen den Endbahnhof der Eiſenbahnlinie Dſchibuti Addis Abeba beſetzt und beſchlagnahmt hätten, wird in franzöſiſchen politiſchen Kreiſen bemerkt, daß es ſich nicht einſach um eine Beſchlagnahme der Eiſenbahneinrichtungen von Ad⸗ bis Abeba, geſchweige denn der Eiſenbahnlinie ſelbſt handeln dürfte. Eine derartige Uebertragung an die italieniſchen Behörden könnte nur dann stattfinden, wenn nach Abſchluß eines juriſtiſchen Statuts für Abeſſinien eine frei verhandelte Abmachung unter⸗ zeichnet werde zwiſchen der franzöſiſch⸗abeſſiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft und der italieniſchen Geſellſchaft, die zur Nachfolgeſchaft beſtimmt werde. Dieſe würde übrigens nur in dem Maße möglich ſein, wie Frank⸗ reich geneigt ſein werde, ſeine in Abeſſinien erwor⸗ benen Rechte aufzugeben, die Italien ja ſtets habe achten wollen. a Addis talieniſche Volk auf die Ver⸗ Menſchenmenge gefüllte (Weltbild,.) Abeba das Völkerbundskriſe in England (Von unſerem Londoner Vertreter) — London, 7, Mai. In keinem Land der eüropäiſchen Welt hat der Weltkrieg mit ſeinen ſchweren und traurigen Erleb⸗ niſſen für das Volk und für jeden einzelnen ſo tiefgehende und nachhaltende Wirkungen auf die Menſchen in ihrer Einſtellung zum Krieg über⸗ haupt gehabt wie in England. Der Grund dafür iſt wohl, daß es der erſte Krieg Englands war, der jeden einzelnen erfaßte, in jedes Einzelleben ein⸗ griff, nicht nur, weil er zum erſtenmal die all⸗ gemeine Wehrpflicht brachte, ſondern weil er jeder Familie, jedem Erwachſenen und jedem Kind zum vierjährigen Schickſal wurde.„Nie wieder“, das war und iſt auch heute noch der aus ſchaudernder Erinnerung erwachſene Wunſch und Entſchluß. Der Krieg als Barbarei, unwürdig dem hohen Stand europäiſcher Kultur und Ziviliſation, das war der Glaube, zu dem nach Kriegsende die Er⸗ wachſenen ſich durchgerungen hatten, und der Glaube, in dem die Heranwachſenden aufwuchſen. Und des⸗ wegen hat in keinem Lande Europas der Völker⸗ bundsgedanke, die Idee, daß man durch die Geufer Inſtitution Kriege verhindern könnte, ſo willige Jünger gefunden und in den Maſſen, auch der Ge⸗ bildeten, ſo tiefe Wurzeln geſchlagen. Die „League of Nations Union“, der engliſche Zweig der internationalen Liga für Völkerbund, der ſogar heute noch ſaſt 400 000 eingeſchriebene Mit⸗ glieder in England allein zählt, wurde ein wich⸗ tiger politiſcher Faktor im Land. Die Kirche tat das ihre. In den alten Kathedralen des Landes konnten Gläubige und Touriſten Tafeln leſen, auf denen zum Gebet für den Völkerbund und ſein Wirken aufgefordert wird. Einer ſolchen allgemeinen und tiefgehenden Volksſtimmung konnte ſich kein Politiker und keine Partei entziehen. Und in den ganzen Jahren ſeit Kriegsende iſt in England kein Politiker und keine Partei auch nur mit einer Kritik des Völkerbundes hervorgetreten. Im Gegenteil: jede britiſche Regie⸗ rung ſeit Kriegsende, ganz gleich ob die Konſervati⸗ ven, die Arbeiterpartei, oder wie jetzt, eine Koalition der nationalen Sammlung das Kabinett bildeten, hat den Völkerbund zur Grundlage und vor allem zum Mittel der britiſchen Außenpolitik gemacht. Noch im vergangenen Dezember hat die jetzige Regierung Baldwin erleben müſſen, wie empfindlich und wie mächtig die engliſche öffentliche Meinung in dieſem Punkte iſt. Damals hat nur der Rücktritt des Außenminiſters Sir Samuel Hoare das Kabinett davor bewahrt, von dem Entrüſtungsſturm über den Friedensvorſchlag im abeſſiniſch⸗italieniſchen Konflikt hinweggefegt zu werden. Seitdem hat ſich die Weltlage für den Völkerbund und vor allem auch für England unheimlich ſchneſl und ungemütlich verändert. Am Quellſee des Nils weht die italieniſche Trieolore und an den Grenzen des engliſchen Sudan ſteht eine italieniſche Armee, Der Völkerbund und die engliſche Völkerbundspoli⸗ tik hat dies nicht verhindern können. Was das für 2. Seite“ Nummer 209 Freitag, 8. Mai 1938 die Stellung Englands im Mittelmeer, in Aegypten und im Nahen und Fernen Oſten bedeuten kann, darüber ſind ſich das engliſche Kabinett und die eng⸗ liſchen Staatsmänner und Politiker klar. Und ſie wiſſen, daß das Inſtrument, mit dem ſie die außen⸗ politiſchen Probleme Europas und ihres Weltreichs in der Nachkriegsepoche meiſtern zu können glaubten, verſagt hat. Zweifel an der Unfehlbarkeit dieſes Inſtruments Hatten ſie längſt beſchlichen: die Pläne für die Auf⸗ rüſtung und Verſtärkung der engliſchen Wehrkräfte ſtammen nicht erſt aus der Zeit der erſten Sieges⸗ nachrichten Marſchall Badoglios, aber ſolche Zweifel hatten den Glauben der engliſchen Maſſen noch nicht erſchüttert, ſonſt wäre der erſtaunliche Stimmungs⸗ ausbruch gegen den Hoare⸗Lawval⸗Plan nicht denkbar geweſen. Auch heute noch iſt es nicht die außenpoli⸗ tiſche Konſequenz für England und das britiſche Reich, die die engliſchen Maſſen dazu gebracht hat, ſich zum erſtenmal Gedanken über die Nützlichkeit und die Tauglichkeit des Völkerbunds zu machen, Was die Maſſen bewegt und ehrlich bewegt, i ſt das Schickſal Abeſſiniens, eines Völkerbunds⸗ Mitgliedsſtaats, der ſich auf den Völkerbund ver⸗ laſſen hat. Zum erſten Male machen ſich alle Engländer Ge⸗ danken. In der Preſſe häufen ſich die Briefe, Zu⸗ ſchriften und Artikel mit Kritiken und Vorſchlä⸗ gen zur Reform des Völkerbundes. Häufen ſich die Stimmen, die Englands völlige Abkehr vom Genfer Pakt fordern. Das Auf⸗ rüſtungsbudget, das der Schatzkanzler dem Parla⸗ ment und dem Volk vorgelegt hat, und das mit ſeiner Steuer auf Tee, dem täglichen Getränk auch der Aermſten, jedem Engländer zum Bewußtſein bringt, daß Aufrüſten Geld und zwar ſein Geld koſtet, hätte noch im Dezember zur Zeit des Sturms um Hoare eine weniger reſignjerte Aufnahme ge⸗ funden wie heute. Das Schickſal Abeſſiniens hal einen jetzt ſchon Heutlichen Stimmungsumſchwung gebracht. Der fromme Kinderglaube an die Macht des Völkerbun⸗ des, Böſes von der Welt abzuhalten, iſt erſchüttert. Weil er erſchüttert iſt und die Gemüter ängſtlich ge⸗ worden ſind, hat es die engliſche Regierung jetzt leicht, durch Stärkung der britiſchen Wehr⸗ und An⸗ griffsmacht ſich ein neues außenpolitiſches Werkzeug zu ſchaffen und ſich in Zukunft nicht mehr allein auf den guten Willen und auf die Aufrichtigkeit ſtark ge⸗ rüſteter Völkerbundsſtaaten zu verlaſſen. Aber ein Glaube, der ſo tief gewurzelt war, wie der Glaube des engliſchen Menſchen an den Völker⸗ bund, ſtirbt nicht ſo leicht und ſo ſchnell. Selbſt im konſervativen Lager, ſelbſt in der konſervativen Unterhausfraktion gibt es einen ſtarken Flügel, der nichts vom Abfall von dieſem Glauben hören will, ſondern ſeine Hoffnung auf eine Reform des Völkerbunds ſetzt. Die Liga für Völkerbund hat all ihre Anhänger und Freunde mobiliſiert. Am 8. Mai veranſtaltet ſie in der Albert⸗Halle eine Rieſenverſammlung unter dem Motto:„Schluß mit dem abeſſiniſchen Krieg, damit an⸗ dere Kriege verhütet werden!“ Von neuem erhebt ſich auf dieſer Seite die Forderung wach ſtrenger Durchführung der alten und Auf⸗ Erlegung neuer Sanktionen gegen Italien. Noch vor ein paar Monaten hätte ein ſolcher Appell einen weiten Widerhall in der engliſchen Oeffentlichkeit gefunden, hätte die Regierung viel⸗ leicht zu noch energiſcheren Schritten in Genf ver⸗ anlaßt. Heute, wie geſagt, iſt der Glaube erſchüttert und damit die Begeiſterung für den Völkerbund geſchwunden. Für dieſen Völkerbund. Wohl aber iſt im engliſchen Volk noch genug Glauben an die Möglichkeit menſchlichen Fortſchritts durch Verhand⸗ lung und genug tiefer Abſcheu vor jedem Krieg vor⸗ handen, um bei der Reſorm des Völkerbundsorganis⸗ mus wirkſame Mitarbeit zu leiſten. Die Staaten, die im Völkerbund bisher nur ein praktiſches Werkzeug für ihre eigene egoiſtiſche Poli⸗ tik ſahen und denen mehr an einer Niederhaltung ihre„Feinde“ als an einer wirklichen und dauern⸗ den Friedensbaſis für Europa gelegen war, werden es vielleicht noch einmal bereuen, daß ſie den from⸗ men Glauben der engliſchen Maſſen an die Aufrichtig⸗ keit ihres Lippenbekenntniſſes zum Völkerbundsge⸗ danken ſo ſchwer enttäuſcht haben. Kein Reformator iſt fanatiſcher als der, dem der Kinderglaube zer⸗ ſtört wurde. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Warum der Negus außer Landes ging Die innere Lage des Reiches war unhallbar geworden— Eine Erklärung Wehib Paſchas: Abeſſinien iſt nicht militäriſch beſiegt worden“ — Dſchibuti, 8. Mai.(U..) In einer Unterredung mit der United Preß er⸗ klärte der Bruder des mehrfach genannten abeſſi⸗ niſchen Heerführers Ras Deſtas, General Damptu, daß der Negus gar keine andere Möglichkeit gehabt habe, als aus ſeiner Hauptſtadt zu fliehen. Wäre er läuger im Lande ge⸗ blieben, wäre er unweigerlich von den eigenen meuternden Truppen ermordet worden. Die Armee habe ſich ſchon in den letzten Tagen vor der Flucht geweigert, den Befehlen des Kaiſers zu gehorchen; und auch die Generäle hätten vielfach be⸗ gonnen, auf eigene Fauſt zu handeln, ohne ſich um die Anweiſungen aus dem kaiſerlichen Hauptquartier zu kümmern. Auf ſeine eigenen Erfahrungen übergehend, er⸗ klärte der General:„Meine Truppen mußten unter den allerſchwierigſten Verhältniſſen gegen der überlegenen Feind kämpfen. Wir hatten wenig Munition, kein Geld und keine Medikamente. Fünf Tage haben wir an der Ogadenfront uns gegen die Italiener verteidigt, ohne irgendwelche Zufuhr von Nahrungsmitteln. Wir wußten nicht, daß der Negus bereits Addis Abeba verlaſſen hatte.“ Ueber das Schickſal der übrigen Feldherren des Negus konnte General Damptu einige intereſſante Einzelheiten berichten. Ras Aya lu, der vorüber⸗ gehend in Ungnade gefallen war, ſei vom Kaiſer be⸗ gnadigt worden und habe verſucht, mit den letzten zuverläſſigen Mannſchaften die Revolte in der Hauptſtadt niederzuſchlagen. Nach allem, was man ſeither erfahren habe, müſſe man annehmen, daß er bei dieſem Verſuch umgekommen ſei. Ueber ſei⸗ nen Bruder, Ras Deſta, von dem zunächſt be⸗ hauptet wurde, er ſei zuſammen mit dem Negus in Dſchibuti eingetroffen, wußte der General nur ſo⸗ viel, daß er zuletzt in der Provinz Sidamo geweſen ſei und daß er die Abſicht gehabt habe, ſich auf bri⸗ iſches Gebiet nach Cenya zu geben. Ras Seyou m ſei immer noch in der Provinz Tigre, während Ras Im ru ſich in ſeine Heimat, Godjam, begeben habe. Ausländiſche Offiziere, die in Dſchibuti eintrafen, beſtätigten, daß die Lage für den Negus unhaltbar geworden ſei, nachdem in drei Provinzen ſei⸗ nes Landes offene Revolten ausgebrochen waren. Außerdem habe ſich bei den Abeſſiniern der Mangel an Munition und an Geld immer deutlicher fühlbar gemacht, je länger der Krieg dauerte. Die United Preß befragte auch den türkiſchen Ge⸗ neral Wahib Paſcha über die Umſtände, die zum Zuſammenbruch der abeſſiniſchen Front führten. Wahib Paſcha erklärte: „Die Welt ſoll wiſſen, daß die Abeſſinier militäriſch nicht beſiegt wurden, trotz der Ueberlegenheit der gegneriſchen Waffen. Unſer ſchließlicher Rückzug an der Südfrout war eine Folge der allgemeinen Lage im Lande. Obwohl die italieniſchen Armeen, die uns gegenüberſtanden, nicht mit denen Garibaldis zu vergleichen waren, muß ich zugeben, daß ihre Kriegstaktik alle Bewunderung verdient.“ — Königsſalut für den Negus! — Kairo, 7. Mar, Der Negus paſſierte am Donnerstag den Susz⸗ Kanal. In Sues verſuchte die Preſſe vergeblich, eine Unterredung mit dem Negus zu bekommen. Ein engliſcher Journaliſt hatte ſogar aus London tele⸗ graphiert und für eine Unterredung 59090 Pfund geboten. Aber auch dieſes Angebot wurde abgelehnt. Am Donnerstagabend paſſierte der britiſche Kreuzer mit dem Negus an Bord Port Said, ohne anzulegen. Der Negus wird bei ſeiner Ankunft in Haifa am Freitag von einer britiſchen Ehrenwache empfangen werden Die aus dem 1. Batail⸗ lon des North⸗Lancaſhire⸗Regiments beſtehende Wache wird den abeſſiniſchen Kaiſer mit dem Königsſalut begrüßen. Anſchließend wird ſt der Negus in Begleitung ſeiner britiſchen Militär⸗ wache ſofort in einem Sonderzug nach Jeruſalem begeben. Die Behörden von Haifa erklären, daß es dem Negus nicht geſtattet werde, mit Fremdoͤen in Ver⸗ bindung zu treten, ſolange er ſich unter dem Schutz der britiſchen Regierung befindet. Bei ſeinem Ein⸗ treffen in Jeruſalem werde man ihm jedoch freie Hand gegenüber Preſſevertretern geben. Am Camstagabend in Lakehurſt? Gute Fahrt des„Hindenburg“ nach Paſſieren eines Wetterwirbels (Funkmeldung der N M3.) + Neuyork, 8. Mai. Der Kommandant der Marineluftſtation Lake⸗ hurſt, Roſendahl, teilte mit, daß das Luftſchiff„Hin⸗ denburg“ unter Zugrundelegung ſeiner bisherigen Geſchwindigkeit am Samstagabend vor Sonnenuntergang in Lakehurſt erwartet wird. Da die Wetterverhältniſſe an der atlantiſchen Küſte ungewiß ſind, ſind Vorbereitungen getroffen wor⸗ den, das Luftſchiff an den Ankermaſt zu legen, um es nicht der ſchwierigen Aufgabe des Einbringens in die Luftſchiffhalle auszuſetzen. Dr. James Kimball von der Neuyorker Wetter⸗ warte hat die Ausſendung ſeiner Wetterberichte fort⸗ Mit ſoll die Völkerbundsreform ausſehen? Der unhaltbare Artikel 16-Die große Gelegenheit des deulſchen Friedensangebots — Loudon, 7. Mai. Im engliſchen Oberhaus ſand am Donnerstag eine Ausſprache über die Frage der Völkerbunds⸗ reform ſtatt. Der die Ausſprache einleitende Arbeitervertreter Lord Pouſonby fragte die Regierung, ob ſie dem Völkerbund eine grundſätzliche Reviſion des kol⸗ lektiven Sicherheitsſyſtems vorſchlagen wolle. Die gegenwärtige Auffaſſung der kollektiven Sicherheit ſei vollkommen überlebt. Sie ſei weder kollektiv, noch ſei es eine Sicherheit. Der Artikel 16 müſſe aus den Völkerbundsſatzungen entfernt werden. Bemerkenswerterweiſe ſorderte Lord Ponſonby die Aufhebung der Sanktionsmaßnahmen, die keine wren, und ſtellte ſich damit in Widerſpruch zu der Auffaſſung der arbeiterparteilichen Unterhausfrak⸗ tion. Er erklärte, daß die Sanktionen keinen Sinn mehr hätten, nachdem der Krieg gegen Abeſſinien zu Ende ſei. Lord Lothian ſchloß ſich dem Einwand Lord Pon⸗ ſonbys gegen den Begriff der kollektiven Sicherheit an. Er ſei ſtets der Auffaſſung geweſen, daß die lollektive Sicherheit die Völkerbundsgrundſätze ge⸗ fährde. Nach ſeiner Anſicht ſei der Völkerbund als Idee nicht zuſammengebrochen, zuſammengebrochen ſei vielmehr der in den Artikeln 10 und 16 enthaltene Grundſatz, daß die Völkerbundsmitglieder eine allge⸗ meine automatiſche Verpflichtung übernehmen, jeder Die Führertagung in München Mationalſozialiſtiſche Frauenarbeit-Die Gemeinſchaft zwiſchen Heer und Partei i— Berlin, 8. Mai. Ueber die Münchener Führertagung der NSDAP veröffentlicht der„Völkiſche Beobachter“ folgenden Bericht der NS: e Im alten Münchener Rathausſaal fand heute Unter dem Vorſitz des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß, und in Anweſenheit der Reichsleiter eine Tagung der geſamten Führerſchaft der NS DA P ſtatt, an der die Führer aller Gliederungen teil⸗ nahmen. JIn eindrucksvoller Weiſe erſtattete am Vormittag die Leiterin der NS⸗Frauenſchaft, Frau Scholtz⸗ Klinck, Bericht über Aufbau und Arbeit der natio⸗ nalſozaliſtiſchen Frauenorganiſation. Die Reichsfrauenführerin gab einen umfaſſenden Ueberblick über die geleiſtete Arbeit der NS⸗Frauen⸗ ſchaft und des deutſchen Frauenwerks auf dem Ge⸗ iete der Sozialpolitik, der Wohlfahrtspflege, der Ge⸗ ſundheitsführung, der Hauswirtſchaft und Müttter⸗ ſchulungsarbeit. Was hier bisher geleiſtet wurde, eigt ein Beiſpiel aus einem einzigen Arbeitsgebiet: Bei der Machtübernahme durch den Nationalſozia⸗ lismus gab es in ganz Deutſchland zwei Mütter⸗ ulen, eine katholiſche und eine evangeliſche. Heute ſind bereits 136 nationalſozialiſtiſche Mütterſchulen n den Großſtädten errichtet. Dazu kommen noch die zahlreichen Wanderlehrkurſe für die Kleinſtädte und auf dem Lande. s Beſonders eingehend befaßte ſich die Reichsfrauen⸗ führerin mit der geiſtigen Mitarbeit der Frau im nationalſozialiſtiſchen Staat und dem Arbeits⸗ ethos, mit dem der Nationalſozialismus die ſchaf⸗ fende deutſche Frau zu erfüllen beſtrebt iſt. Wir er⸗ ſtreben eine hervorragende Arbeitsleiſtung der Frau, prozentig Frau bleibt. i Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, ſprach den Dank und die Anerkennung der Partei aber wir wollen, daß ſie dabei immer hundert⸗ 1 aus und unterſtrich den Willen und die Notwendig⸗ keit zur Mitarbeit und Mithilfe ſozialiſten an dem großen Werk Frauenarbeit. In der Nachmittagsſitzung fand die enge Verbundenheit der deutſchen Wehr⸗ macht mit der NS DA und ihrer Führer⸗ ſchaft ihren Ausdruck in einem Vortrag, den der Chef des Allgemeinen Heeresamtes des Reichskriegs⸗ miniſteriums, General Fromm, im Auftrage des Reichskriegsminiſters, Genevalfeldmarſchalls von Blomberg, über Probleme des Heeres hielt. Dem Vortrag wohnte auch der Kommandierende General des 7. Armeekorps, Generalleutnant von Reichenau, bei. Die außerordentlich inſtruktiven und inter⸗ eſſanten militäriſchen Ausführungen fanden ſtärkſten Widerhall bei der Führerſchaft der NS Del P. Das Gelöbnis des Vertreters des Heeres, die deutſche Jugend, die das Heer aus der Hand der nationalſozialiſtiſchen Bewegung empfängt, zu Sol⸗ daten und harten wehrtüchtigen Männern auszubil⸗ den, erwiderte der Stellvertreter des Führers im Namen der anweſenden nationalſozialiſtiſchen Füh⸗ rerſchaft mit der Verſicherung, in treuer Kamerad⸗ ſchaft mit der Wehrmacht zuſammenzuarbeiten. Rudolf Heß gedachte in dieſer Stunde des Führers als des Mannes, der durch die Umwandlung des deutſchen Menſchen, der deutſchen Jugend und der deutſchen Arbeiterſchaft die größte und gigantiſchſte Vorarbeit für das deutſche Heer geleiſtet habe, und ſchloß mit den Worten: Wir politiſchen Soldaten grüßen die Soldaten der neuen deutſchen Wehrmacht,. Wir grüßen den Mann, der an der Spitze der poli⸗ tiſchen Soldaten und zugleich an der Spitze der Wehrmacht als ihr oberſter Befehlshaber ſteht. Der Führer Adolf Hitler„Sieg Heil!“ 5 * aller National⸗ der deutſchen hatte, iſt von dem Baſeler Gericht gewaltſamen Aenderung des Status quo Hurch Methoden Widerſtand zu leiſten, die nur durch Mittel des Krieges wirkſam gemacht werden könnten. Je früher es ſich England klar mache, daß es dieſe unbegrenzte Verpflichtung nicht einhalten wolle, um ſo eher könnte ſich die Diplomatie den wirklichen Friedensproblemen in der Welt zu⸗ wenden. Der Konſervative Lord Ren nell erklärte eben⸗ falls, daß der kollektive Sicherheitsbegriff in ſeiner jetzigen Form erledigt ſei und daß der Völkerbund reorganiſtert werden müſſe. Das Haupthindernis, das der europäiſchen Einigkeit und in großem Maße der Wirkſamkeit des Völkerbundes im Wege geſtan⸗ den habe, ſei das beinahe unüberwindbare Miß⸗ trauen zwiſchen Frankreich und Deutſch⸗ land. Wenn Frankreich und Deutſchland auf eine Linie gebracht und das gegenſeitige Vertrauen wie⸗ derhergeſtellt werden könnte, dann würde jene ſtarke Solidarität in Europa zuſtande kommen, die die weſtliche Ziviliſation und den wirtſchaftlichen Wieder⸗ aufſchwung ſichern würde. Das engliſche Volk habe ſich endgültig dafür entſchieden, daß die vom deutſchen Kanzler als Grundlage eines 25jährigen Friedens und einer freundſchaftlichen Zuſammenarbeit vorgebrachten Vorſchläge eine große Gelegenheit bieten, deren Ablehnung beklagenswert wäre. Er glaube, daß das engliſche Volk bereit ſei, die ausgeſtreckte Hand zu ergreifen. Auch in Frankreich gäbe es eine große und wachſende Anzahl von Leuten, die in freundſchaftlichen Beziehungen zu Deutſchland leben wollen. In Deutſchland ſei kaum ein Menſch vorhanden, der dies nicht auch wünſche. Die engliſche Garantie für Frankreich ſei unver⸗ letzbar und erwecke keine Befürchtungen in Deutſch⸗ land. England, ſo ſchloß Lord Rennell, habe eine große Rolle als Vermittler zu ſpielen und verſuche, eine Verſöhnung herbeizuführen. Paris und die Rückfragen Beſorgnis wegen der„lauen Haltung“ En, — Parbs, 8, Mai.(U..) Madame Tabouis will wiſſen, daß die Fragen an Deutſchland im britiſchen Kabinett auf recht wenig Intereſſe geſtoßen ſeien. Frankreich habe nicht viel von der engliſchen Politik in die⸗ ſer Angelegenheit zu erwarten. Zum Teil ſei das darauf zurückzuführen, daß das engliſche Volk und die engliſche Regierung Frankreich für den Mißerfolg der Abeſſinienpolitik lands verantwortlich mache. Pertinax im Echo de Paris entnimmt der Er⸗ klärung Edens im Unterhaus, daß die Fragen an Deutſchland„ungebührlich abgeſchwächt“ worden ſeien, und daß Deutſchland ſtatt einer deutlichen Warnung in dem Fragebogen eine gewiſſe Beloh⸗ nung für ſeine„Methode des kait gecompli“ finden werde. Drei Jahre Zuchthaus im Prozeß Weſemann. Das„Deutſche Nachrichtenbüro“ meldet:„Der deutſche Emigrant Dr. Weſemann, der im vorigen Jahre den wegen Landesverrats verfolgten jüdiſchen Emigran⸗ ten Jacob Salomon zu entführen unternommen su drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden.“ a N Eng⸗ Für unverlangte Belträge keine Gewähr Rückſendung nur bei geſetzt, wofür ihm die Offiziere der„Hindenburg“ ihren Dank funkten. Dr. Kimball ſtellte feſt, daß der Tiefoͤruckwirbel mit Regen und wechſelnden Winden, der am Donnerstag die Fahrtſtrecke der „Hindenburg“ gekreuzt hat, das Luftſchiff anſchei⸗ nend für einige Stunden zur Verminderung ſeiner Geſchwindigkeit gezwungen hat, Gegen 19 Uhr Neuyorker Zeit hatte das Luftſchiff jedoch den Wirbel paſſtert und traf von dort ab auf ſtändig an Stärke zunehmende Rücken winde und günſtigere Wetterbedingungen. Ueber den Neu⸗ fundlandbänken dürfte die„Hindenburg“ ziemſich tief heruntergehen, um die dort herrſchenden Ober⸗ flächenwinde auszunutzen. Auf halbem Wege über dem Atlantik (Funkmeldoͤung der NM.) + Nenyork, 8. Mai. Nach einer um 5 Uhr MGEz eingelaufenen Funk⸗ meldung des L3„Hindenburg“ befand ſich das Luft⸗ ſchiff zu dieſem Zeitpunkt auf 47,53 Grad nördlicher Breite und 37 Grad weſtlicher Länge, alſo etwa auf der Hälfte ſeines Weges. Seine Geſchwindigkeit betrug etwa 110 Stun⸗ den kilometer. Für Rückfahrt ausverkauft (Funkmeldung der NM 3) * Neuyork, 8. Mai. Wie die Hapag und der Norddeutſche Lloyd be, 51 Kabtinenplätze des die Rückfahrt am kanntgeben, ſind ſämtliche Luftſchiffes„Hindenburg“ für Montag ausverkauft. Unter den Paſſagieren befindet ſich eine 86 Jahre alte Frau. 11 Paſſagiere der Hin⸗ fahrt machen auch die Rückreiſe wieder mit. Im Luftſchiffhafen Lakehurſt wurden 1% Mil⸗ lionen Gallonen Waſſerſtoffgas und 15 000 Gallonen Betriebsſtoff bereitgeſtellt. Die Luftſchiffhalle wird für das Publikum mit Ausnahme der Stunden, in denen die Auffüllung vorgenommen wird, geöffnet 9 jedoch iſt das Betreten des Luftſchiffſes ver⸗ boten. Engliſch: Erſte Fremoͤſprache Eine Anordnung des Reichserziehungsminiſters — Berlin, 7. Mai. Reichserziehungsminiſter Dr. Ruſt hat angeord⸗ net, daß mit Beginn des Schuljahres 1937 an ſämt⸗ lichen höheren Schulen— mit Ausnahme der Gym⸗ naſien für Jungen— die engliſche Sprache als erſte Fremdſprache einzuführen ſei. Das gilt auch für diejenigen Gymnaſien, die die einzigen grundſtändigen höheren Schulen eines Ortes ſind, ſowie für die Realgymnaſien. Nur ausnahmsweiſe dürfen Alleinſchulen eines Ortes als Gymnaſium beſtehen bleiben, wenn dieſe Anſtalten von beſonde⸗ rer Bedeutung ſind und wenn gegen ihre Umwand⸗ lung mit Rückſicht auf eine ehrwürdige Ueberliefe⸗ rung begründete Bedenken beſtehen. Politik in Kürze Vor der großen Strafkammer in Erfurt wurde ein 3“ jähriger Angeklagter, der einem füdiſchen Arat mit der Drohung, er würde ihn wegen Ra⸗ ſenſchande anzeigen, 8600 Mark erpreßt hatte, zun 4 Jahren Zuchth aus verurteilt. Der An⸗ geklagte hatte ſeine Erpreſſungsmanöver als angeb⸗ 1 5„Rechtsberater“ der Sprechſtundenhilfe des rates ousgeführt, obwohl von einer ſolchen Beauf⸗ tragung nicht die Rede ſein konnte. * Das Hanſeatiſche Oberlandesgericht in Bremen verurteilte zwei Ehepaare und einen weiteren An⸗ geklagten, die gemeinſam den Moskauer Sen⸗ der abgehört hatten, wegen Vorbereitung verrat zu Geſängnisſtrafen. Zwei Angeklagte er⸗ hielten zwei Jahre Gefängnis, ein weiterer An⸗ geklagter ein Jahr neun Monate, die beiden Ehe⸗ frauen wurden zu einem Jahr ſechs Monaten und einem Jahr drei Monaten Gefängnis verurteilt. tellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortli r The 95 Lell Veiter. Carl Onno Elſengart⸗ Pane ge de Bode „Dr. Fritz Hammes Sport. Wiſly Müller- Sud⸗ weſtdeutſche umſchau, Gericht und Bilderdlenſt: Curt Wilheln Jennel: Anzeigen und geſchäftliche Mitteſtungen: Jakob Faude, 5 ſämtlich in Mannheim. 55 Herausgeber Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeltung Dr. Fritz Bode& Ev., Mannheim R 1, 6 Schriftleitung in Verlin 285 E. F. Schaffer, Verlin⸗Friedenau, D. A.. entaſtraße 2. 7 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 214 Abendauſlage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 61 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig 85 Hoch⸗ ai. zusz⸗ eine Ein tele⸗ 900 Jebot ierte Port am ache tail⸗ ende dem ſich itär⸗ em dem Ver⸗ chutz Ein⸗ freie urg“ daß rden der chei⸗ ing hat, chiff auf nde teu⸗ wlich ber⸗ tik ai. unk⸗ zuft⸗ icher auf u nN. gi. ber des am det Hin⸗ Mil⸗ nen vird „in fnet ver⸗ 8 a Adiseiſe Mannheim, den 8. Mai. Wieder Muſterung in Mannheim en Plakatſäulen, mit denen zur Muſterung in Mannheim aufgerufen wird, zur zweiten Muſte⸗ rung ſeit der Wiederherſtellung der Wehrhoheit durch den Führer. Geſtern war nun der erſte Muſte⸗ rungstag. Für den erſten Tag hatte man die im Vorort Mannheim⸗Jeudenheim wohnenden jungen Leute aus dem Jahrgang 1913 aufgerufen, denen heute der Jahrgang 1916 aus dem gleichen Vorort folgen wird. Ein ganz anderes Bild als bei der erſten Muſte⸗ rung bot ſich geſtern früh im Schlageterhaus. Waren es bei der Muſterung vor einem Jahre Zivilbeamte der Unteren Erſatzbel e, die mit der Durchfüh⸗ rung der Muſterung betraut waren, ſo ſah man jetzt Soldaten und Offiziere unſerer Wehrmacht, die die ihnen zuſtehenden Aufgaben übernommen hatten. In der Eingangshalle des Schlageterhauſes waren die jungen Leute angetreten und mit dem Glockenſchlag halb 8 Uhr begann mit militäriſcher Pünktlichkeit die Verleſung der Namen, nachdem den Geſtellungspflichtigen zuerſt einige Verhaltungs⸗ maßregeln gegeben worden waren. Ein Nachzügler, der verſuchte, ſich heimlich ins Glied zu ſchmuggeln, wurde entdeckt und bekam ſeinen erſten Anpfiff. Nach dem Namensaufruf nahm dann die eigent⸗ liche Muſterung ihren Anfang. Zunächſt wurden das Wehrſtammblatt und die Wehrſtammkarte nachge⸗ tragen oder ergänzt. Im Nebenraum waren dann die Unteroffiziere tätig, die den für jeden Geſtellungs⸗ pflichtigen vorbereiteten Wehrpaß fertigſtellten. Mit der Durchführung der Vorunterſuchung hatte man einige Leute von der Freiwilligen Sani⸗ tätskolonne des Roten Kreuzes betraut, während die wichtigſten Unterſuchungen einem Arzt überlaſſen blieben. Der Harn wurde unterſucht, die Größe, das Gewicht und der Bruſtumfang feſtgeſtellt, und ſchließ⸗ lich die Augenprüfung und die Ohrunterſuchung vorgenommen. Zum Schluß kam der Geſtellungspflichtige in die bon einem Oberſtabsarzt durchgeführte Haupt⸗ unterſuchung und zugleich vor die Muſterungs⸗ kommiſſion. Der Arzt ſetzte das Höhrrohr an, prüfte das Gebiß, ließ ſich Beine und Arme zeigen, eine Rumpfbeuge vorführen und dann wußte er Beſcheid. Ein kurzer Vermerk auf der Stammkarte, die zur Muſterungskommiſſion hinüberwanderte. Die Ein⸗ teilung in die Waffengattungen ging bei der erſten Muſterung ziemlich glatt, da es ſich ausſchließlich um Angehörige des Jahrganges 1913 handelte, die ihre acht Wochen abzudienen haben. Wer gute Beine hatte, kam zur Infanterie, die anderen zur Artillerie, und wer ganz beſonders gut gebaut war, wurde den Pionieren zugeteilt. An der Türe warteten bereits die Verkäufer mit gen bunten Bändern und den Sträußchen, die man ſich gerne anſteckte, um vor der Oeffentlichkeit zu zei⸗ gen, daß man als wehrfähig befunden wurde. Arbeitsjubiläum bei den Süddeulſchen Kabelwerken Alter Ueberlieferung folgend, ſand am Tage der Nationalen Arbeit auch die Ehrung der Jubilare für 25jährige Zugehörigkeit zur Betriebsgemeinſchaft ſtatt. Es handelt ſich um folgende Gefolgſchafts⸗ mitglieder: Georg Aberle, Georg Georgi, Georg Giesler, Albert Heißler, Phflipp Helf⸗ bich, Margarethe Machauer, Franz Mühl⸗ bauer, Ferdinand Widmann, Jakob Schleich. Betriebsführer Dr. Raymond richtete Worte des Dankes an die Jubilare, wobei er betonte, daß über allen Wechſel hinweg die Treue das einigende Band für alle im Betriebe Tätigen darſtelle. Als Ausdruck des Dankes der Firma wurden Diplome, Ehrengaben und Geldgeſchenke überreicht. — und bei der Karl Schweyer.⸗G. In dieſen Tagen konnten 7 Gefolgſchaftsmitglieder, Zugehörige der Firma, ihr Arbeitsjubiläum feiern: Heinrich Orth, Sortierer, 40 Jahre, Karl Bür⸗ ger, Sortierer, 30 Jahre, Eugen Künzig, Sor⸗ tierer, 30 Jahre, Jak. Häfele, Hobler, 25 Jahre, Karl Künzig, Vorarbeiter, 85 Jahre, Karl Lehr, Schleifer, 25 Jahre, Joſef Neumaier, Vertreter, 25 Jahre. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe er Reichsinnungsmeiſter zur Reichsbäckertagung 55 Mannheim 1936 Dies war die Loſung, die nun Wirklichkeit den Der Reichsinnungs verband des Bäckerhandwerks kommt mit der großen deutſchen Bäckerfamilie ins ſchöne badiſche Land, um über viele ſchwebende Wirtſchafts⸗ und Berufsfra⸗ gen zu beraten und in einer Reichsfachausſtellung ſeine Bedeutung zu zeigen. Bewußt hat der Reichsinnungsverband gewor⸗ iſt. dieſen Tagungsort gewählt, weil es ihm ernſt damit iſt, allen ſeine enge Verbundenheit mit Gauen unſeres Reichsinnungmeister Karl Grüsser ſchönen deutſchen Vaterlandes zu beweiſen. Alle drei Jahre findet die Reichstagung des geſamten deutſchen Bäckerhandwerks ſtatt und jede dieſer Zu⸗ ſammenkünfte wird in eine andere Gegend unſeres Deutſchen Reiches einberufen. Die Jubilare wurden in einer ſchlichten Betriebs⸗ die neugeordneten Säle im Weſtflügel zu beſichtigen. feier durch Ueberreichung von Diplomen und eines Geldgeſchenks geehrt. Zwei der Jubilare außerdem an der Kd ⸗ Fahrt nach wegen auf Geſchäftskoſten teilnehmen. Achtung, Kyffhäuſer-⸗Kameraden! Gemeinſame Zeichnung des Dankopfers der SA durften Nor⸗ Der Bezirksverband des D Reichskriegerbundes Spende des Kyffhäuſerbundes treten bei ihren Kameradſchaf⸗ ten an am Samstag, dem 9. Mai, nachmittags.45 Uhr, in der Colliniſtraße, Spitze Colliniſtraße. Von hier aus erfolgt der gemeinſame Marſch zum Schla⸗ geterhaus zur Einzeichnung des Spendenbetrages. Die Kameradͤſchaften führen die Kyffhäuſerfahne mit. Anzug: möglichſt Kyffhäuſeranzug mit Mütze, beide Armbinden, Orden und Ehrenzeichen, andernfalls dunkler Anzug mit Mütze oder ohne Hut. Ich erwarte, daß die Kameraden ſich an dem ge⸗ meinſamen Marſch und an der Spendenzeichnung reſtlos beteiligen. Der Bezirks⸗ und Kreisführer Mannheim Dr. Hieke. eutſchen S A Mannheim ſi 1 neraden 1 beteiligt ſich an der 1 für unſeren Die Ke Führe e Daß Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am Samstag, dem 9. Mai, Kaufmann Karl Ehrmann, Werderſtraße 8, mit ſeiner Gattin Alice, geb. Klein. ek Kein HJ ⸗Dienſt am Muttertag. Der Mutter⸗ tag findet wie üblich am zweiten Sonntag im Mai, alſo am 10. Mai, ſtatt. Da das Deutſche Frauenwerk den Muttertag mit ſtarker Betonung des Cha⸗ rakters eines Familienfeſtes vorbereitet und durch⸗ führt, iſt der 10. Mai als Muttertag für alle Glie⸗ derungen der H dienſtfrei. a Uneutgeltlicher Sonutag im Schloßmuſeum. Aus Anlaß der Reichsfachſchafts⸗Tagung des Bäcker⸗ handwerkes in Mannheim iſt der Beſuch im Schloß⸗ muſeum Sonntag, den 10. Mai, in der Zeit von 11 bis 17 Uhr unentgeltlich. Die Beſucher haben Gelegenheit, ſämtliche Räume des Muſeums, auch An einigen Ständen war man ſchon vollſtändig mit Zeugnis ablegen ſollen von der Schaf⸗ igsfähigkeit ebenſo wie von unſeres deutſchen beſchäftigt, die fensfreude und Leiſti der Volksverbunde handwerks. Bäcker⸗ theit Wie alle Erwerbszweige, hat auch das Bäcker⸗ handwerk mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, die im Intereſſe des Volksganzen überwunden wer⸗ den müſſen. Volksernährung und damit Volksgeſundheit liegen zu einem großen Teil in unſeren Händen, die wir verantwortungs⸗ bewußt an der Arbeit ſind, um unſere ganze Kraft in den Dieuſt des Volkes und damit unſeres Füh⸗ rers zu ſtellen. Arbeit unſerer Organiſation, die eine Be⸗ treuung aller Belange des deutſchen Bäckerhand⸗ werks in ſich ſchließt, erfordert den Einſatz aller Kräfte für ein gemeinſames Ziel. In den einzelnen Veranſtaltungen unſerer Reichstagung wird Zeugnis abgelegt von der Betätigung auf den verſchieden⸗ ſten Gebieten der Wirtſchaft und Verwaltung. 5 Die Ganz beſondere Beachtung verdient die Reichs ⸗ fachausſtellung, die als Spiegel unſeres Ge⸗ werbes ſeine Leiſtungen, ſeine enge Verbundenheit mit ſo vielen anderen Berufszweigen und nicht zu⸗ letzt ſeine große wirtſchaftliche Bedeutung eindeutig und anſchaulich vor Augen führt. Alle Fäden, die unſer Handwerk mit der geſamten Volk etſchaft verbinden, finden ſichtbaren Ausdruck. W ſehen das Bäckerhandwerk in Beziehung zu Landwirtſchaft, Kohlenbergbau, Handel im In⸗ und Ausland, zahl⸗ reichen Induſtriezweigen, insbeſondere auch ſämt⸗ lichen Handwerken. Hier iſt das Bäckerhandwerk Abnehmer und da tritt es als ſelbſtändiger Produ⸗ zent im Wirtſchaftsprozeß auf, ein lebendiges Glied 1 60 U e. im Kreislauf deutſchen Wirtſchaftsgeſe J Mit Stolz blickt das Bäckerhandwerk auf dieſe Tatſache und iſt ſich ihrer auch bei der Erziehung ſeines Nach⸗ 1 wuchſes in vollem Umfange bewußt. In der Gemeinſchaft eines deutſchen Meiſterhauſes wachſen die Lehrlinge und Geſellen zu leiſtungsfähigen zu⸗ verläſſigen Menſchen heran. Hier in Mannheim ſollen uns nun im ſchö⸗ nen badiſchen Land ernſte Tage verantwortungs bewußter Arbeit im Sinne unſeres Führers und 75 frohe Stunden gemeinſamen Erlebens vereinigen. Glück auf, Mannheim 1936! Karl Grüßer, Reichsinnungsmeiſter. Vor Eröffnung der Väckerausſtellung Endſpurt in den Rhein-Neckarhallen Nachtarbeit im Quartierbüro Seit Monaten iſt die Leitung mit den Vorberei⸗ tungen für Reichstagung und Reichsfachausſtellung Fieberhaft arbeitet man an unzähligen Stellen, um die Fachausſtellung des Bäckerh andwerks zu voll⸗ enden und die mit der Bäckertagung zuſammen⸗ hängenden Fragen ſo zu löſen, daß die ganzen Ver⸗ anſtaltungen einen Verlauf nehmen, der unſerer Vaterſtadt Mannheim Ehre macht. In den Rhein⸗Neckar⸗Hallen hat man inzwiſchen die Anſtrengungen noch verſtärkt, und es fiel einem geſtern nachmittag noch wirklich ſchwer, ſich einen Weg durch das aufgeſtellte Ausſtellungsgut und durch pielen herumſtehenden Frachtſtücke zu bahnen. die Im erſten Ausſtellungsraum iſt die Sonderſchau „Alt⸗-⸗ Mannheimer Bürgerhäuſer zu ſehen. Das dem Schloßmuſeum angegliederte Theatermuſeum in der Reißvilla, E 7, 20, iſt an dem genannten Tage bei freiem Eintritt in der Zeit von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr geöffnet. zee Auch die Straßenbahn wirbt. Nachdem an ver⸗ ſchiedenen Stellen der Stadt, vor allem aber an den Einfallſtraßen, große Schilder aufgeſtellt worden ſind, die die Reichs⸗Fachausſtellung des Bäckerhandwerks hinweiſen, tritt nun auch Straßenbahn mit einer Werbung hervor: längs der Straßenbahnwagen iſt damit begonnen worden, lange Schilder anzubringen, die über dis ganze Wagenlänge verlaufen. In den bekannten Farben Blau und Gold ſind die Schilder gehalten, die neben dem Hinweis auf die Reichsfachausſtellung das Wahrzeichen des Bäckerhandwerks tragen. ze Nun kann gebadet werden. In den lezten Tagen wurden auch die letzten noch ausſtehenden Badeanſtalten an ihre alten Liegeplätze am Rhein⸗ ufer angeſchleppft. Auf der Mannheimer wie auch auf der Ludwigshafener eSite iſt nun die Reihe der Flußbadeanſtalten vollzählig und nachdem die letzte Hand an die Erneuerungsarbeiten gelegt wurde, ſteht der Wiederaufnahme des Badebetriebs nichts mehr im Wege. Auch das Wetter hat jetzt eine günſtige Wendung genommen, ſo daß die Abgehärteten nach der monatelangen Unterbrechung ſchon recht bald zu einem Flußbad kommen werden. * Zucht⸗ und Schutzhunde⸗Prüfung in Feuden⸗ heim. Die Gruppe Mannheim⸗Feudenheim der Fach⸗ ſchaft für das Schutz⸗ und Dienſtgebrauchshundeweſen im RD hält am kommenden Sonntag, dem 10. Mai, vor⸗ und nachmittags ihre erſte diesjährige Zucht⸗ und Schutzhunde⸗Prüfung auf ihrem Uebungsplatz, an der Straße Feudenheim— Käfertal, ab. Da ſchon heute eine gute Meldezahl vorliegt, iſt mit erſtklaſſigen Leiſtungen der Führer und Hunde zu rechnen. Dieſe Prüfung iſt gleichzeitig von propa⸗ gandiſtiſchem Wert, weshalb auch kein Eintrittsgeld erhoben wird. Alle Freunde des Vierfüßlers, auch ſolche, die es werden wollen, ſind willkommen. guf Auf die dem Aufbau fertig, während anderwärts noch fieber⸗ haft gearbeitet wurde. In der Nähe Backöfen merkte man ſofort, daß ſie bereits in Betrieb ge⸗ nommen worden waren, denn ſie verbreiteten eine ganz anſehnliche Wärme. Die letzte Hand legte man auch an die Muſter bäckerei, in der man in der vergangenen Nacht mit dem Backen begann. Vor der Ausſtellungshalle hat man in der im Innenhof aufgeſtellten Verkaufsbude den Betrieb aufgenommen, um die Ausſteller mit ihrem Helfer⸗ ſtab und die Handwerker an Ort und Stelle verköſti⸗ gen zu können. Das ſich an den Wurſtverkaufsſtaud anſchließende Erfriſchungszelt iſt inzwiſchen ebenfalls erſtellt worden und nicht weit davon ent⸗ deckt man neben der Zugangstüre zur Ausſtellungs⸗ der leitung einen eigenen Ausſtellungsbrief⸗ kaſten der Reichspoſt, der die Gewähr für eine raſche Beförderung der Ausſtellungspoſt trägt. Vor der Vollendung ſtand geſtern die rieſige Eingangs⸗ pforte, die mit den Symbolen des Bäckerhandwerks gekrönt werden wird. * Alle Kräfte ſind augenblicklich im QOuartier⸗ büro angeſpannt, das dafür verantwortlich iſt, daß alle nach Mannheim kommenden Fremden auch gut untergebracht werden. Bis jetzt ſind bereits 4000 Zimmer feſt vermittelt und den Beſtellern die Quartierſcheine zugeſandt. Dank der Gaſtfreund⸗ lichkeit der Mannheimer kann man noch über wei⸗ tere Zimmer verfügen, ſo daß auch noch Zimmer denjenigen Beſuchern der Bäckertagung gegeben werden können, die unangemeldet nach Mannheim kommen. Allerdings hat man Hotelzimmer und Gaſthofzimmer nicht nur in Mannheim, ſondern auch in Heidelberg, Ludwigshafen, Weinheim, La⸗ denburg, Bad Dürkheim uſw. reſtlos mit Beſchlag belegt. f Für die Bewältigung der Arbeit war es notwen⸗ oͤig, das Perſonal des Quartierbüros auf 25 zu er⸗ höhen. Hiervon ſind allein zehn Mann im Schalter⸗ dienſt tätig. Von den ſechs zur Verfügung ſtehenden Schaltern vermittelt der eine die Hotelzimmer, drei Schalter dienen der Vermittlung von Privatzim⸗ mern, ein weiterer Schalter nimmt Vorbeſtellungen entgegen und der ſechſte Schalter iſt als Auskunfts⸗ ſchalter und zur Ausgabe von Proſpekten uſw. ein⸗ gerichtet. Die Lage erfordert es, daß nun ein Tag⸗ und Nacht betrieb an den Quartierſchaltern eingerichtet wird und ſo ſind ſeit der vergangenen Nacht die Schalter des Quartierbüros Tag und Nacht geöffnet. Außerdem ſtehen die jugendlichen Quartierführer bereits zur Verfügung. Mannheim wird alſo zeigen, daß es eine freudige Bevölkerung beſitzt! gaſt⸗ Beilagen-Hinweis (Außer Verantwortung der Schriftleitung) Dieſer Ausgabe liegt ein Proſpekt der Firma Mey&: Edlich, Mannheim, P 6, 21, bei.(V106 Parken an der Reichsautobahn Sine Erklärung des Geueralinſpektors für das deutſche Straßenweſen Parkmöglichkeiten an Reichsautobahnen Heneralinſpektor für das deutſche Stra⸗ eltlichen Benutzung ſind ſeitlich der nbeſondere Parkplätze ein⸗ irch ein blauumrandetes„P“ Zeichen ˖ 5 01 ſind und auf denen das Parken für insbeſondere auch zur Vornahme von geſtattet iſt. Ferner ſind ſeitlich der hnen Raſtplätze errichtet worden, die d Bänke kenntlich ſind und die für von kürzerer Dauer beſtimmt ſind. Seit⸗ Aufenthalt auch da parken, wo eine Böſchung oder breite Raſenſchultern dies ge⸗ Fahrbahn dürfen Kraftfahr⸗ in Notfällen aufgeſtellt wer⸗ i rzeuge nach Möglichkeit unter ug der befeſtigten Randſtreifen am äußerſten, un Rande der Fahrbahn ſtehen müſſen. Da auf en, die neu für den Verkehr freigegeben ſchungen und Raſenſchultern noch nicht d gefeſtigt ſind, dürfen ſie zum Aufſtellen von fahrzeugen vorerſt nicht benutzt werden. Die auf denen die Böſchungen und Raſenſchul⸗ chont werden müſſen, werden durch Taſeln h gemacht. Von der Verkehrsdiſziplin der Kraftfah⸗ rer wird es abhängen, ob die zunächſt verſuchsweiſe vorgeſehenen Park⸗ und Raſtmöglichkeiten beibehal⸗ te en können, oder ob das Parken an den chsautobahnen durch beſondere Beſtimmungen geſchränkt werden muß.“ Tödlicher Verkehrsunfall Polizeibericht vom 7. Mai Als am 6. Mai, abends.45 Uhr, ein 19 Jahre alter Ausläufer mit ſeinem Fahrrad die Secken⸗ heimer Straße bei dem Haus Nr. 118 überqueren wollte, wurde er von einem aus Richtung Tatter⸗ ſall kommenden Straßenbahnwagen erfaßt und zur Seite geſchlendert. Der Radfahrer erlitt ſchwere Verletzungen und iſt bald nach ſeiner Einlieferung ins ſtädt. Krankenhaus geſtor ben. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Betriebe fliegen ins Blaue aus Der 1. Mai in der Seilinduſtrie Neckaran Die Maifeier wurde in Werk 2 durchgeführt und war durch Darbietungen der friſch ins Leben geru⸗ fenen Werkſchar umrahmt. Der Betriebsführer ge⸗ dachte des Mannes, dem wir es zu verdanken haben, daß dieſer Tag nunmehr in Deutſchland ein wirk⸗ licher Feiertag der Arbeit geworden iſt. Alsdann ehrte er ſechs Arbeitskameraden und Arbeitskameradinnen, die auf eine 40⸗ und 25jährige Tätigkeit zurückblicken können. Auch der Betriebsführer, Direktor Friedrich Kirchert, war unter den Jubilaren des Werkes. Er kann auf eine 40jährige Tätigkeit zurückblicken. Der Betriebszellen⸗ obmann überreichte ihm als Geſchenk der Gefolg⸗ ſchaft eine Mappe, die außer einer Wioͤmung ſämt⸗ liche perſönlich ausgefertigte Namen der Gefolgſchaft enthält. Betriebszellenobmann Schmid wies noch⸗ mals darauf hin, was es den Führer an Kraft, Ein⸗ ſatz und Energie koſtete, dieſen 1. Mai, den Feiertag der nationalen Arbeit, dem deutſchen Volke ſchenken. Und zwei Tage ſpäter, am Sonntag, dem 3. Mai, ſtieg dann eine Fahrt ins Blaue! Die Fahrt ging nach Schlierbach—Ziegelhaufen; dort wurden wir bereits von zwei Männern in ihrer ſchmucken Heimattracht empfangen, die zugleich unſere Führer waren auf dem Weg zu dem Endziel.— Die Wanderung von Schlierbach oͤurch den Lerchen⸗ garten nach Schönau war für alle Gefolgſchaftsmit⸗ glieder ein Genuß. Betriebsführung wie Gefolg⸗ ſchaft marſchierten luſtig drauflos; ein Lied löſte das andere ab. In Schönau nahm uns ſofort die dor⸗ tige Trachtenkapelle in Empfang und unter den Klängen zünftiger Marſchweiſen ging es in ſtram⸗ mem Schritt zum Marktplatz. Dort fand ein beſon⸗ derer Empfang durch die Stadtgemeinde Schönau 1 ſtatt. Da wir mit 700 Perſonen angezogen kamen, wurden die Gefolgſchaftsmitglieder auf drei Lokale verteilt. Nach dem Mittageſſen machte ein Teil der Gefolgſchaft Spaziergänge in die nähere Umgebung, während der andere Teil ſich mit Eier⸗ laufen, Blinde Kuh uſw. beluſtigte. Das Lachen nahm auch hier kein Ende. Am Schluſſe ſoll noch die Werkſchar erwähnt wer⸗ den. Was unſere Jungens den Schönauern zeigten, das machte ſie erſtaunen. Unter der Loſung:„Wir ſind des Werktags Soldaten“, zeigten ſie den Schön⸗ auern, wie ſchön es iſt, eine Betriebsgemeinſchaft zu haben und wie wertvoll, ſie zu pflegen. * „und bei Bopp& Reuther Die Firma Bopp& Reuther unternahm am Samstag, dem 2. Mai, einen Betriebsausflug nach Eberbach. Mit einem Sonderzug erreichten die 1500 Gefolgſchafts angehörigen in raſcher Fahrt das Ziel. Einem Marſch durch die Stadt folgte die Begrüßung durch Bürgermeiſter Dr. Schmeißer. Bei dieſer Gelegenheit ließ die Stadtverwaltung Eberbach aus Anlaß des zweiten Beſuches der Firma Bopp& Reuther jedem Gefolgſchaſtsangehörigen das Wahrzeichen der Stadt Eberbach, einen Kuckuck, als Abzeichen überreichen. Nach einer kurzen Anſprache des Betriebsführers Dr. Reuther teilten ſich die Gefolgſchaftsangehörigen zu Führungen in die ſchöne Umgebung und zu einem Beſuch des Fußballwettſpieles zwiſchen dem Turn⸗ verein Eberbach und der Werkmannſchaft der Firma Bopp& Reuther. Um.30 Uhr verſammelte ſich alles in 10 Lokalen zum Abendeſſen. Nur zu ſchnell verflogen die Stun⸗ den bis zur Abfahrt, die kurz vor 10 Uhr angetreten wurde. ( ͤ dd dd ðͤĩâ1uww ß ͤðͤAVdddpdppcpcc/ ð 0000 ͤ ccc Unvorſichtiger Fußgänger. Beim Ueberqueren der Neckarauer Straße geriet in vergangener Nacht ein Fußgänger in die Fahrbahn eines Perſonenkraftwagens, von dem er angefah⸗ ren und zu Boden geſchleudert wurde. Er erlitt hierbei vermutlich innere Verletzungen und wurde nach dem ſtädt. Krankenhaus gebracht. Ob auch den Kraftfahrer die Schuld trifft, müſſen die weiteren eee. „Sehnſucht, Ein Marlene-Dietrich-Film im Alhambra Der Parxamount⸗Regiſſeur Frank Borcage ſer⸗ viert eine Komödie, die uns in ihrem Vorwurf ſtark an den vor zwei Jahren hier gezeigten Ufa⸗Film letzten Tage von Aranjuez“ erinnert. Auch hebt das Spiel der Irrungen und Wirrungen in Paris an, wird mit Grafen⸗ und Herzogstiteln hochgeſtapelt, gibt es wilde Hetzjagden, iſt man be⸗ ht, das Heitere mit dem Senſationellen zu ver⸗ binden. Paris und Spanien ſind die Schauplätze der Handlung, welche von einer eleganten Frau beſtimmt wird, die mit raffiniertem Trick einen Juwelier in der Rue de la Paix und einen berühmten Nerven⸗ ſpezialiſten zugleich ödupiert und als Beute eine koſt⸗ are 9 davonträgt, um damit über die Grenze nach Spanien zu entwiſchen. ſie ſich dabei in einen jungen Amerikaner ſterblich verliebt Und trotz der Drohungen ihrer Komplizen bei dieſem wackeren Sonniboy bleibt, ja ſogar auf den Weg zur Tugend zurückfindet, iſt oe Moral von der Geſchichte. Aber bis es ſoweit iſt, hat die Regie ein kleines Feuerwerk von Einfällen abgebrannt, um deren Luſtigkeit und Originalität ſie mancher deutſche Filmmann beneiden dürfte, Situationskomik, wie man ſie heute ſo gern in Amerika erſinnt, gibt es da in Hülle und Fülle. Schon allein die Sache mit der konſtant brüllenden Hupe am Luxuswagen der Juwelendiebin, die einzig der ſmarte Junge aus Detroft zu reparieren verſteht, iſt ſo reizend, daß bare Perlenkette Daß man darob faſt die Längen vergißt, öͤie dem Film leider nicht erſpart blieben. Marlene Dietrich bereitet uns allerdings eine Enttäuſchung. Sie iſt der ewige Vamp, der ſich nur für Momente von der alten Schablone befreien kann. Daß ſie ihre Extravaganz im„make up“ wieder erneut unterſtreicht, iſt nicht weiter erſtaunlich. Am liebſten macht ſie aus jeder Szene eine kleine Mo⸗ denſchau. Aber dafür wirkt ihr Partner um ſo er⸗ freulicher. Ja, das iſt ein Schauſpieler von ganz großer Klaſſe. Dieſer Gary Cooper präſentiert ſich als der hundertprozentig amerikaniſche junge Mann, deſſen ſchöne Natürlichkeit alles entwaffnet und begeiſtert. Wie er das Herz der gefährlichen Frau gewinnt, ohne ſelbſt Herzklopfen zu bekommen, wie er den Häuptling des Hochſtapler⸗ und Diebes⸗ trios ſchachmatt ſetzt und dabei eine gezückte Piſtole in das Hühnerfrikaſſee befördert, ohne ſein„keep smiling“ zu verlieren, das iſt einfach köſtlich und er⸗ friſchend. Auch John Halliday als Gauner von Format, Effie Tilbury als„Tante Olaga“, Ernem Coſſart als geprellter Juwelier und Alan Mo w⸗ brie als Arzt bieten ausgezeichnete Leiſtungen. Im Beiprogramm gibt es einen intereſſan⸗ ten Bildſtreifen vom bunten Getriebe einer Hafen⸗ ſtadt am Amazonas zu ſehen. Dazu die Bavaria⸗ Wochenſchau mit prächtigen Bildern von den grandioſen Veranſtaltungen des 1. Mai im neuen Deutſchland. ewf. Erhebungen ergeben. Mehr Rückſicht beim Oeffnen der Kraftwagen⸗ türen. Geſtern ſind hier zwei Unfälle dadurch ent⸗ ſtanden, daß Kraftfahrer die Türe nach der Fahrbahn zu unvorſichtig öffneten, wodurch zwei Radfahrer ſtürzten und ſich verletzten. Beide Unfälle hät⸗ ten ſich vermeiden laſſen, wenn die Kraftfahrzeug⸗ fahrer die nötige Vorſicht nicht außer acht gelaſſen hätten. Fahrraddieb ſeſtgenommen. Wegen Fahrraddieb⸗ ſtahls wurde geſtern ein junger Mann aus dem Saargebiet hier feſtgenommen und in das Bezirks⸗ gefängnis eingeliefert. Anerkaunte Leiche. Die am 3. Mai beim Krafk⸗ werk in Feudenheim geländete Leiche wurde nun⸗ mehr anerkannt. Es handelt ſich um einen 55 Jahre alten Mann aus dem Odenwald, der ſich ſchon einige Tage zuvor von zu Hauſe entfernt hatte. Verloren ging am 19. April in hieſiger Stadt ein goldenes Armband aus viereckigen, ziſelierten Gliedern, etwa 5 Millimeter breit, mit Verſchlußring und einem Bonzo als Anhänger. Der Kurszeitel der Hausfrau „Und ſchwer und zart und billig“ ſo wurde heute der, Kopfſalat angeprieſen, der wirklich von pracht⸗ voller Beſchaffenheit war. Die liebe Sonne hat in wenigen Tagen ein Wunder vollbracht; Kopfſalat 10 Pfg. billiger, Rhabarber 15 Pfg. billiger und Spargel, Spargel viel, viel billiger. Heute koſtete erſte Sorte 45 und 50 Pfg., aber auch zweite Sorte war friſch und anſehnlich, wenn auch nicht ganz ſoo dick wie die erſte. Schwetzinger Spargel gibt es kaum noch, die gehen alltäglich mit dem Flug⸗ zeug am frühen Morgen nach Berlin und erfreuen bereits dort die erſten Olympiagäſte. Wir haben aber durch unſere jungen Kulturen in nächſter Nach⸗ barſchaft(Seckenheim, Sandhofen, Käfertal und Lampertheim) ein großes und vorzügliches Ange⸗ bot. Dazu kommen noch Reilinger und Hocken⸗ heimer Spargel und ſolche aus Pfälzer Orten, zum An alle, die es Stockwerken elne große Auswahl nocl eiue Mel Dle große NHöbel- Ausstellung in Nannheim, Qu 7, 29, zelgt in 6 Doppel- in den neuesten Nodellen und in nur guten Quelitͤten zu anerkanni niederen Preisen bei entgegen kommender Zohlwelse.- Dle Besichtigung ist ohne Kaufzweng und jedem zu empfehlen. 3447 opcnaus Iungch 4 Balzdori Beiſpiel — Spa 15 a. Sand, berühmt du gel und Ki 8 hat ſich noch gibt es bereits das Pfund eis. Deutſche Kohlräbchen aus dem Miſtbeet koſten 15—25 Pfg. doch iſt das Angebot noch entſprechend klein. Gut beſchickt war der Markt mit Mangold und Spinat. Wer das Stielgemüſe nicht liebt, kann die weißen Mangoldſtiele mit Mayonnaiſe anmachen oder als einfachen Salat; vorher Stiele in Salzwaſſer weich⸗ kochen. i Halloh, Mayonnaiſe braucht man doch Eier, und die ſind in der Brütezeit doch rar! Richtig, aber dieſer eierloſe Zuſtand iſt vorüber⸗ gehend. Die Schuld tragen natürlich wieder die ü ber eifrigen Hausfrauen. Gewiß iſt es notwendig rechtzeitig Vorſorge zu treffen und niemand iſt zu tadeln, wenn er die günſtigſte Eierzeit benützt. Aber es darf dabei das Wohl minderbemittelter Volkzs⸗ genoſſen nicht aus dem Auge gelaſſen werden, die nicht in der Lage ſind, Hunderte von Eiern ein⸗ 3 var), — da zulegen, oder gar halbkiſtenweiſe. So ſah man heute wieder um die paar Eierſtände eine Menge Leute ſtehen und Schutzleute mußten ihres undankbaren Dienſtes walten, da das Gedränge manchmal lebensgefährlich war. Bis die Eierknapp⸗ heit behoben iſt, empfiehlt es ſich, die Pfannkuchen mit Soja zuzubereiten oder die Spargel kalt mit Kräuterſoße zu Salzkartoffeln zu geben. Beides ſchmeckt vorzüglich. Das Angebot in Geflügel, Zicklein und Fiſchen jeder Art war genügend, ebenſo reichlich die Butter⸗ anfuhr und die„lieblich“ duftenden Käſe. Aus ihrem Bereich flüchtete man gerne ins Land der Blumen, die in überwältigender Pracht das Marktbild be⸗ lebten. Neben Geranien konnte man für Garten und Balkon prächtige Salvien erſtehen, deren leuch⸗ tendes Rot den ganzen Sommer über das Auge er⸗ freut. In Gemüſeſetzlingen war kein Mangel, auch die erſten kräftigen Tomatenpflanzen wurden ange⸗ boten. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für ein% Kilo in Pfg. ermittelt: Kartoffeln, alte —6; Kartoffeln, neue ausl. 16—22; Salatkartoffeln 157 Wirſing 15—20; Weißkraut 24—25; Rotkraut 2228 Gelbe Rüben—12: Spinat—15; Mangold 715; Zwiebeln 14. Erbſen 30 Spargeln 2550; Kopfſalat, Stück.45 Lottich, 2040 Oberkohlraben, Stück 1022; Rhabarber 0, Tomaten 5060; Radieschen, Bſchl.—5, Reltich, Stück 1015; Meerrettich, Stück 10—50; Schl.⸗Gurken (groß) Stück 1550; Suppengrünes, Bſchl.—5; Peter⸗ ſilie, Bſchl.—5; Schnittlauch. Bſchl.—5; Aepfel 180 Zitronen, Stück 35, Orangen 1730; Bananen, Stück bis 12, Markenbutter 160; Landbutter 140442; Weißer Käſe 25—30; Eier, Stück—11; Hechte 100120; Barben 6080; Karpfen 80—100; Schleien 120: Breſem 5080 Backfiſche 35—40; Kabeljau 30—40; Schellfiſche 5060 Goloͤbarſch 35; Seelachs 35; Seehecht 60; Stockfiſche; Hahn, geſchlachtet, Stück 12000; Huhn, geſchlachtet, Stück 200—400; Tauben, geſchlachtet, Stück 6080; Rindfletſch 87; Halbfleiſch 120; Schweinefleiſch 87. Gegen geſchloſſene Bahnſchranke geraſt Zwei Verletzte Ludwigshafen a. Rh., 7. Mai. Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen a. Rh. teilt mit: Am Mittwoch, kurz nach 18.30 Uhr rannte ein von Lindenberg kommender Kraftradfahrer gegen die ge⸗ ſchloſſene Schranke des Ortsverbindungswegs Po⸗ ſten 103 zwiſchen Lambrecht und Neuſtadt a. d. 6. Der Kraftradfahrer wurde zu Boden geſchley⸗ dert und erlitt einen Schädelbruch. Er wurde in das Städtiſche Krankenhaus Neuſtadt übergeführt Der Beifahrer wurde leicht verletzt. Kraftrad und Schranke wurden beſchädigt. Die Schranke war für den von Neuſtadt nach Kaiſerslautern fahrenden Perſonenzug 266 rechtzeitig geſchloſſen worden. * Plankſtadt, 6. Mai. Seinen 70. Geburtstag feiert heute Mittwoch in geiſtiger und körperlicher Friſche Landwirt Johann Seitz V, Eppelheimer Weg 27.— Am gleichen Tage begehen Landwirk Georg Heinrich Berlinghof, Schwetzinger Str, 13, ſeinen 68. Geburtstag, und Frau Eva Rö ſch, geb. Gaa, Schwetzinger Str. 40, ihren 67. Geburts⸗ tag. ** F Berückſichtigt unſere Inſerenten! interessiertl Staff Karien und Tante, Frau geb. Neu Vollendung ihres 72. Lebensjahres. den 7. Mai 1936 In tiefer Trauer: Jacob Schmeidler Hans Schmeidler Meine innigstgeliebte Frau, unsere herzensgute, treu- sorgende Mutter und Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin Franziska Schmeidler entschlief heute nach schwerem Krankenlager kurz vor der Mannheim OD 3, 12), Offenburg, Zürich, Köln, Walfer Schmeidler u. Frau Loſſe geb. weismann Dr. med. Kuri Schmeidler u. 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An⸗ n und zen die eſchrit⸗ Creme friſche, ange, ſtolz 0 Pfg. — ů 2 1 1 . ö + 2255 A T T E R Der Kommandeur der Panzerabwehrabteilung 38, Oberstleutnant Leuze n Nachmittag bei der Panzerabwehrabteilung 38 ne junge Truppe, deren Losung„Tempo und Schneid“ ist Die„N. M..“ hat sich die Aufgabe gestellt, ihre Leser mit der jungen Wehrmacht, die in Mannheim in Garnison steht, bekanntzumachen. und das Leben Sie wird in Wort und Bild über den Dienst den einzelnen Truppenteilen ausführlich be- richten, und beginnt heute mit einer Schilderung ihres Besuchs bei der Panzer-Abwehr-Abteilung 38. Weitere Berichte werden in Kürze folgen. Draußen in Käfertal, in dem mächtigen Gebäudekomplex, deſſen braunrote Quaderſteine efügt und martialiſch aus dem weiten Feld herauswachſen und auf deſſen ächern die Flaggen unſerer jungen Wehrmacht luſtig im Wi knattern, iſt eine Truppe untergebracht, die kürzlich bei der großen Pa rade am Waſſerturm neben den röhnenden Ungeheuern der Fliegerabwehrgeſchütze das beſondere Intereſſe der Mannheimer erregte. D iſt die Panzerabwehr⸗ Abteilung, die am 7. März vom Truppenübungsplatz Ohrdruf im ſchönen Thüringen Hach nheim in Marſch geſetzt wurde und die ſich heute bei uns zwiſchen Rhein und Neckar bereits ſo wohl fühlt, wie im Land des edlen Frankenweines und der prächtigen zwiebel⸗ ö Kirchtürme, wo die meiſten ihrer Soldaten zu Hauſe d Der Poſten, der im wuchtigen Stahlhelm vor ſeinem Schil⸗ derhaus ſteht, iſt etwas erſtaunt, als ich ihn nach der abwehr⸗-Abteilung 38 frage. Und es bedarf erſt eines kun feldgrauen Thebaners, der den neugierigen Pre ann, d Kamera immer die Urſache eines gelinden Verdachtes bei allen Nichteingeweihten zu ſein ſcheint, durch das Labyrinth der Käfer taler Kaſerne an einem rieſigen Park von Motorfahrzeugen vor⸗ bei zu dem Gebäudeflügel laviert, der einſtweilen noch das etwas ſehr behelfsmäßige Domizil der Panzerjäger bildet. Oberſtleutnant Leuze iſt der Kommandeur dieſer Truppe. Ein Führer, zu dem Offiziere wie Mannſchaften mit Hochachtung blicken, der ſeine jungen Soldaten betreut, wie ein Vater ſeine ö Söhne, und der außerdem als alter Kavalleriſt für ſeine Ab teilung die Deviſe geprägt hat:„Der ganze Dienſt der Panzer⸗ Abwehr muß abſolut kavalleriſtiſch ſein!“ Unter Führung geht es nun kreuz und guer durch das Haus, de ſoviel ſeldgraue Gäſte nicht eingerichtet war und das heute Erdgeſchoß bis unter das Dach mit Soldaten angefüllt if Treppen widerhallen vom wuchtigen Tritt kerni; und deſſen Gänge erfüllt ſind vom Klang junger abends, wenn der Dienſt vorbei iſt, vom fröhl den Mannſchafts 0 gu ſtube 11 Drei Kompa! 1 ſind die hier liegen, Jrel lien, a die der tägliche Dienſt harte Anforderungen ſtellt, denn nicht nur der Körper muß ſich in dem einen Dienſtjahr einem eiſernen Training unterziehen, ſondern auch der Geiſt bezieht hier einen militäriſch⸗ſportlichen Schliff, der geeignet iſt, aus jedem Ange hörigen der Truppe einen Kraftfahrzeug⸗ und Geſchützkenner par excellence zu machen. Kompan 1 Morgens um 6 Uhr, kaum, daß in den benachbarten Sied lungshöfen die Hähne gekräht haben, vibriert das Hornſignel durch das Haus, werden alle Schläfer jäh aus Morpheus Armen geriſſen. Es folgt oͤas Frühſtück in den Stuben, das nahrhaft und kräftig zugleich iſt, bei dem alle zwei Tage pro Mann ein Kommißbrot verabreicht wird und es anſonſten Kaffee und Butter gibt. Mindeſtens acht Mann ſind heute auf jeder Stube unter gebracht. Und wenn es zwar noch etwas eng und gedrängt in den Räumen hergeht, die ſo plötzlich wieder nach 17 Jahren ihrer alten Beſtimmung zugeführt wurden, ſo ſiegt doch der Humor der jungen Rekruten über alle Platzſchwierigkeiten und über manchen Verdruß, oͤen die Unterbringung der Uniformen einſtweilen noch bereitet. Aber ſchon rücken neue Spinde heran, funkelnagelneue. Dafür hat der Oberſtleutnant geſorgt, dem es zu danken iſt, daß es überall in dieſen alten verwohnten Räumen wieder ſo blitz⸗ ſauber ausſieht, daß Mobiliar angeſchafft worden iſt, kurzum, daß man ſich hier bereits wieder„wie zu Hauſe“ fühlt. Aber kehren wir wieder zurück zu unſerer Betrachtung vom Tageslauf eines jungen Mannheimer Panzerjägers. Um 7 Uhr iſt Dienſtbeginn. Die Stunde der eiſernen ſoldatiſchen Pflicht hat da geſchlagen. Es folgt dann Exerzieren im Hof, Dienſt am Fahrzeug und am Geſchütz im weiten Gelände des Exerzierplatzes und in dem zer klüfteten, unwegſamen und verdammt ſchwierigen Terrain, das jenſeits der Straße liegt. Nachmittags ſteht Sportunterricht auf dem Programm und mit Schießdienſt wird der Tag offiziell be⸗ endet. Um 18 Uhr iſt dienſtfrei und jetzt hat die Stadt Mann⸗ heim und nicht zuletzt ihre elde Weiblichkeit die ſchönſte Gelegen heit, ſich öden Soloͤaten in der graugrünen Uniform mit dem roten bierlichen„P“ auf der Achſelklappe von der netteſten Seite zu zeigen. Der Soldat muß immer und überall lernen und das Wiſſen um ſeinen Beruf, der einer der ſchönſten der Welt iſt, be⸗ D E NM E N 9— 7 Anſere Bilder: Nr. 1: Ein Zug Panzerjäger ſteht ausgerichtet.— Nr. 2: Am Gefechts⸗ tand. Hauptmann Wildhagen bei den Soldaten mit Schereufernrohr, Entfernungsmeſſer und Fliegerabwehr⸗MGG.— Nr. 3: Die fahrbare Werlſtatt des Truppeningenieurs.— Nr. 4: Das Geſchütz wird herau⸗ gebracht.— Nr. 5: Parole: Eſſenfaſſon! Die motoriſierte Feldküche begleitet die Truppe zur Uebung.— Nr. 6: Der Herr Unteroffizier hält Putz ſtunde im Freien ab.— Nr. 7: Ein Funk wagen in Gefechts⸗ (ätigkeit.— Nr. 8: Geſchützmannſchaft mit Gas mas le. Nr, 9: Abwehr angreifender Panzerwagen⸗Atrappen.— Nr. 10: Das ſind die alten Tan katrappen, die uns das Verſailler Friedensdiktat ge⸗ ſltete. Heute ſind ſie Muſenmsſtücke geworden. Die Mannſchaft trägt die neue ſchwarze Uniform der Panzerwagen⸗Veſeßung— Nr. 11: Die Panzerjäger fahren eich jedes Gelände. Photos: Fennel(11), Franck(). dreifache Schicht iſt leichter vorzuſchlagen als durch⸗ N enn ſich genug Facharbeiter dazu fin⸗ Rohre der Panzerabwehr Tod und Verderben ſpeien leiten zu können. 8 über Stock und Stein. 6. Seite/ Nummer 209 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Wie andere länder einen künftigen Krieg sehen: Englische Ueberlegung zum Luft Freitag, 8. Mai 1936 lrieg Von Wing- commander G. W. Williamson Verbrauch im Kriege Unſere Verluſte mögen 10 Flugzeuge am Tage betragen. Das klingt wenig im Vergleich zu 1000 Toten und 4000 Verwundeten, wie es der Tages⸗ durchſchnitt im letzten Kriege war. Wir konnten 1000 Tote erſetzen, aber augenblicklich iſt der Erſatz von 10 Flugzeugen oder 10 ähnlich kunſt vollen Waf⸗ fen unmöglich. Der tägliche Abgang von 10 Flugzeugen ent⸗ ſpricht etwa der Kriegserfahrung. Der Luftkampf wird zu Beginn eines großen Krieges nicht weni⸗ ger erbittert geführt werden als gegen Ende des letzten Jahres. Es iſt ſogar das Gegenteil wahr⸗ ſcheinlich. Selbſt wenn wir unſere Flugzeuge im Schuppen behalten, können ſie dort durch Bomben vernichtet werden. Erhöhte Fliegertätigkeit bei Nacht bedeutet mehr Bruchlandungen. Luftkämpfe in geſchloſſenen Verbänden führen zu ſchwereren Verluſten als Einzelkämpfe. Der Abgang im Kriege wird durch Neuanferti⸗ gung, Vorräte und Inſtandſetzungen erſetzt. Wie lann nun die Induſtrie in einem Ma⸗ lexrjialkriege dem Verbrauch gerecht werden? Nehmen wir wieder eine Friedensſtärke von 500 Flugzeugen und einen Erſatz im Frieden von monatlich 50 Maſchinen an. Nehmen wir fer⸗ ner an, daß ſich die Lieferung im Frieden auf 10 Flugzeugfabriken verteilt. Dann werden monatlich von jeder Fabrik—6 Kriegsflugzeuge geliefert. Dazu kommen vielleicht noch weitere Beſtellungen für—6 Zivilflugzeuge. Nun bricht der Krieg aus und verlangt die Herſtellung von monatlich 25 Flug⸗ zeugen in jeder Fabrik. Dadurch kommt es zu Schwierigkeiten auf dem Gebiet der Facharbeiter, der Unterbringung der Arbeiter, der Maſchinenaus⸗ ſtattung, des Materials und des Zubehörs, endlich der Gewinnung weiterer Arbeitskräfte. 1. Facharbeiter.— Einige Flugzeugfabriken haben noch etwa denſelben Umfang wie im letzten Kriege. Die damals beſchaffte Maſchinerie ſteht für vermehrte Fertigung zur Verfügung. Dieſe Ver⸗ mehrung iſt aber nur ein Bruchteil des Bedarfs in einem künftigen Kriege. Die Fabrikanten müſſen daher nach anderen Mitteln und Wegen ſuchen. Das Gebräuchlichſte iſt die Anwendung von zwei oder mehr Arbeitsſchichten, ſo daß die Maſchinen faſt ſtän⸗ dig laufen. Bei drei Schichten arbeiten die Maſchi⸗ nen 24 Stunden. Es müſſen in dieſem Falle beſon⸗ dere Vorkehrungen für die Erhaltung und Ueber⸗ holung der Maſchinen getroffen werden. Dieſes Verfahren ergibt bei Vorhandenſein gelernter Ar⸗ beiter eine dreifache Vergrößerung der Erzeugung. 2. Unterbringung der Arbeiter.— Eine zuführen. ü den, iſt die nächſte Frage, für das Wohlergehen die⸗ ſer Leute zu ſorgen. Gelernte Facharbeiter haben Jahre gebraucht, um es ſo weit zu bringen. Man kann von ihnen nicht erwarten, daß ſie ihr Beſtes leiſten, wenn ſie nicht entſprechend untergebracht werden. Man kann ſte nicht beliebig im Lande her⸗ umſchicken und auf unbegrenzte Zeit von ihren Fa⸗ milien trennen. Man muß Vorbereitungen dafür trefſen, daß im Ernſtfalle Wohngelegenheiten in der Nähe der Arbeitsſtätten geſchaffen werden. Die Wohnungen dürfen nur ſo weit vom Werk entſernt ſein, daß man noch zu Fuß gehen kann. Bei drei Schichten kommen und gehen die Leute auch zu Stun⸗ den, zu denen die gewöhnlichen Verkehrsmittel nicht im Betriebe ſind. Es wird wohl notwendig ſein, daß der Staat in der Nähe der großen Flugzeugfabri⸗ ken Arbeiterkaſernen oder Wohnungen für Verhei⸗ ratete vorſieht, vielleicht auch ſchon im Frieden baut. Während des Krieges konnten Fach⸗ und Hilfs⸗ arbeiter nicht nahe genug bei den Fabriken unter⸗ gebracht werden. Man war mehrfach gezwungen, geplante Erweiterungen von Betrieben aufzuſchie⸗ ben, bis genügend Wohnſtätten gebaut waren. 3. Maſchinenausſtattung.— Seit dem Kriege ſind viele Arbeitsmaſchinen im Lande her⸗ geſtellt oder von auswärts eingeführt worden. Die meiſten ſind aber für die Maſſenherſtellung von nm Teilen für kleinere Kraftwagen beſtimmt. Sie eig⸗ nen ſich darum nicht für die Herſtellung ſtarker Flugmotoren. Eine Ausnahme bilden die Schleif⸗ maſchinen, deren Mangel im Kriege ein Hindernis für die Erzeugung von Flugmotoren war. Heute beſitzen wahrſcheinlich die meiſten Werke genügend Schleifmaſchinen. Eine Neuregelung der Arbeitsmaſchinen-Frage muß in einer Fabrik, die Hunderte ſolcher Maſchinen verwendet, in die Hand genommen werden, ſobald die geforderte Erzeugung feſtſteht. Jede Abteilung der Fabrik muß daraufhin geprüft werden, ſonſt ſtockt der Arbeitsgang irgendwo. Es kann 3. B. vor⸗ kommen, daß eine Gießerei 100 Stück im Tage gie⸗ ßen kann. Die Leiſtung der Fabrik kann jedoch be⸗ deutend geringer ſein, wenn die vorhandenen Schleif⸗ maſchinen nur die Hälfte davon bewältigen kön⸗ nen. Leider laſſen ſich Arbeitsmaſchinen von Kraft⸗ wagenſabriken meiſt nicht für die Herſtellung von Flugmotoren verwenden. Solche Firmen werden wohl mit der Herſtellung von Kraftwagen für die Wehrmacht voll beſchäftigt werden können. Man darf aber nicht annehmen, daß man Kraftwagen⸗ fabriken ohne weiteres auf Flugzeugfabrikation um⸗ ſtellen kann. 4. Material und Zubehör.— Hier hat es im Kriege viele Schwierigkeiten gegeben. Eine be⸗ kannte Firma hatte z. B. ein Monopol auf roſtfreien Stahl für Ventile und verarbeitete ihre geſamte Erzeugung. Als ſich andere Fabrikate als unbrauch⸗ bar erwieſen, wurde es nötig, die geſamte Erzeu⸗ gung der genannten Fabrik aufzukaufen und ſie an⸗ deren Flugzeugfabriken zu überweiſen. Aber die Erzeugung, die für eine Firma genügt hatte, war für eine größere Zahl gänzlich ungenügend. Es dauerte viele Monate, bis die Stahlfirma hinläng⸗ lich erweitert werden konnte, um genug Metall für ſolche Ventile zu liefern. Aluminium, das jetzt bei uns in viel größeren Mengen hergeſtellt wird, mußte im Weltkriege ſcharf rationiert werden. Ferner waren früher die Magnete auf dem Feſt⸗ lande hergeſtellt worden. Es mußte alſo eine neue Induſtrie bei uns ins Leben gerufen werden. Zwei Firmen im Lande ſtellten Kugellager her. Ihre Geſamterzeugung genügte den Anforderungen nicht, beſonders weil die Flugzeugkonſtrukteure die Ausmaße nach Belieben wählten. Sie nahmen keine Rückſicht darauf, welche Arten von Lagern anders⸗ wo verwendet wurden. Es ſtellte ſich die Notwen⸗ digkeit heraus, in weitem Umfange zu normen. Welche Folg 8 8 7 5 8 5 9 8 5 425 2 0 8. Die Luftwaffe muß eine genügende Friedens⸗ ſtärke und entſprechende Reſerven haben. Es muß für genügende Neuanfertigung geſorgt ſein, um die Verluſte bei Kriegsbeginn zu erſetzen. Die Luft⸗ waffe muß ferner vermehrt werden, und es muß auch für die laufenden Verluſte dieſer erhöhten Zahl von Flugzeugen Erſatz geſchaffen werden. Bei Kriegsende beſaß die Luftwaffe etwa 20 000 Flugzeuge. 3000 neue Flugzeuge wurden monatlich aus den Fabriken geliefert. Es dürfte möglich ſein, über die Hälfte dieſer Erzeugung gegen Ende des 2. Jahres eines künftigen Krieges zu erreichen. Wenn feindliche Mächte raſcher rüſten, wird unſere Lage gefährdet. So gut man nun auch die Induſtrie organiſie⸗ ren mag, ſo kann ſie doch nicht raſch genug zur vol⸗ len Kriegserzeugung übergehen. Es werden etwa 6 Monate vergehen, bevor die Fabriken nur die Kriegsverluſte erſetzen können. Dabei ſind noch gar keine Flugzeuge für ein Erweiterungsprogramm geliefert. Wenn in dieſer Zeit die Fabriken die ein⸗ zige Nachſchubquelle wären, hätten wir in 2 Mo⸗ naten keine Luftwaffe erſter Linie mehr. Wir müſſen daher Reſervebeſtände haben; ferner müſſen die Inſtandſetzungsdepots leiſtungs⸗ fähig ſein. Man kann die Flugzeugfabrikation im Ernſtfall dadurch vereinfachen, daß man die Motoren und die Flugzeuge etwas ſchwerer hält, auf gewiſſe Ver⸗ vollkommnungen verzichtet und mit weniger kunſt⸗ vollen Inſtrumenten vorlieb nimmt. Geringeres Gewicht wird durch Verwendung hochwertiger Me⸗ talle erreicht. In den Vereinigten Staaten ſind alle Flugzeugſabriken an handelsübliche Metalle gebun⸗ den. Dies bürgt dafür, daß keine Fabrik einen be⸗ rer Metalle herausbringt. Im Kriege ſind dann be⸗ deutende Vorräte an genormtem Metall verfügbar. 5. Vermehrung der Arbeitskräfte. Selbſt wenn die Flugzeugfabrikanten über genug gelernte Arbeiter verfügen, um in drei Schichten zu arbeiten, wenn ſie genügend Wohnungen für ihre Leute und eine Maſchinerie, die der verſtärk⸗ ten Erzeugung entſpricht, beſitzen, und wenn ſie die erforderlichen hochwertigen Metalle zuſammenbrin⸗ gen, iſt die Erzeugung immer erſt verdreifacht. Es iſt aber eine Verſechsfachung nötig. Dieſe Vermeh⸗ rung erreicht man durch Erweiterung beſtehender Flugzeugſabriken und durch Umſtellung anderwei⸗ tiger Fabriken. Dies nimmt Monate in Anſpruch, muß aber in einem jahrelangen Krieg vorgeſehen werden. Wenn die Erweiterung durchgeführt iſt, wird es ſchwerlich genug Facharbeiter geben. Die Zahl der vielſeitig ausgebildeten Arbeiter in Kraftwagenfabriken iſt heute verhältnismäßig ge⸗ ring. Man verwendet neben ihnen viele halbaus⸗ gebildete Männer und ſelbſt Frauen; ſie verrichten nur beſtimmte mechaniſche Arbeiten. Dieſe letztere Sorte von Arbeitern kann nicht ohne vorangehende Ausbildung von Flugzeug- und Flugmotoren-⸗Fabri⸗ ken übernommen werden. Selbſt eine Erweiterung, die nur weniger ausgebildete Arbeitskräfte verlangt, wird vorausſichtlich auf Schwierigkeiten ſtoßen, weil in dieſem Augenblick auch alle großen Induſtrien und die Wehrmacht vermehrtes Perſonal benötigen. Es ergibt ſich daraus das Bedürfnis nach einer Zentralbehörde, die Facharbeiter und Hilfsarbeiter planmäßig verteilt. Dies bedeutet in Wirklichkeit eine Aushebung zur Arbeit. Wenn nicht fertige Pläne ſchon lange vor Ausbruch des Krieges auf⸗ geſtellt ſind, muß unweigerlich mit unzweckmäßiger Verteilung der Arbeitskräfte, mit unnötigen Ver⸗ ſchiebungen von Perſonal und mit allgemeiner Un⸗ zufriedenheit gerechnet werden. Keine aus dem Stegreif geſchaffene Organiſation kann eine ſo ge⸗ waltige Aufgabe, wie ſie auf dem Arbeitsmarkt vor⸗ rungen ergeben liegt, bewältigen. sich!: Nun werden aber dieſe Flugzeuge im Frieden viel langſamer aufgebraucht. Man kann berechnen, daß ſie 5 Jahre auf Lager ſein werden. Es iſt natür⸗ lich nicht günſtig, ſo viele Flugzeuge, die verderben und veralten können, vorrätig zu halten. Es iſt aber der einzige Weg, um einen ununterbrochenen Erſatz während der erſten Kriegsmonate zu ſichern. Je vollkommener die Organiſation für eine un⸗ mittelbar nach Kriegsausbruch einſetzende Maſſen⸗ erzeugung iſt, deſto geringere Vorratsbeſtände ſind nötig. Schluß betrachtungen Wir haben eine Reihe von Fragen betrachtet, die beſonders die Luftwaffe berühren. In geringerem Maße ſind ſie auch für andere techniſche Waffen ein⸗ ſchlägig. Die vorgeſchlagenen Abhilfemaßregeln gelten für alle drei Teile der Wehrmacht, beſonders für die Konſtruktion und Nachſchaffung von Kampf⸗ wagen und ihrer Motoren. Die eine Löſung iſt Bereitſchaft im Frieden. Sie koſtet im Frieden mehr Geld, führt aber zu bedeutend geringeren Ausgaben im Kriege. Maßnahmen, die man ſchon im Frieden hätte treffen müſſen, und die man dann im Ernſtfalle unter dem „Dining fs reichern. Der Kommandeur hat daher auch dafür geſorgt, daß in den Gängen ſeines Kaſernenflügels gleichſam ein lebendiger Anſchauungsunterricht durch große Wandtafeln gegeben wird. Auf dieſen Tafeln ſpiegelt ſich nämlich der Rüſtungsſtand der großen europäiſchen Militärmächte wider, und zwar ſieht der Rekrut darauf, mit welchen Schikanen die fran⸗ zöſiſchen Panzerwagen ausgerüſtet ſind, welche Kraft⸗ fahrzeugtypen das Sowjetheer führt, wie die Ge⸗ ſchütze bei den Tommies ausſehen und wieweit heute die italieniſchen Kameraden von der gleichen Fakul⸗ tät ſind. Denn: Panzerabwehr, das iſt heute eine beſonders wichtige Waffe geworden, eine Waffe, die größte Entſcheioͤungen herbeiführen kann, die in einem Krieg in der vorderſten Front eingeſetzt wird, um den Anſturm der feindlichen Tankgeſchwader zu brechen und damit Kräfte niederzuringen, die im letzten großen Ringen oft das Schickſal einer Schlacht heſtimmten. Tempo und Schneid, das iſt die Loſung dieſer Truppe, die in raſender Geſchwindig⸗ let in die Gefechtshandlung eingreift und deren wichtigſter Apparat die Nachrichtenzüge ſind, die jeder Kompanie beigegeben ſind. Denn nicht zu früh, da⸗ mit ſie ſich nicht verrät, aber auch keine Minute zu ſpät, damit der Durchbruchsverſuch der feindlichen Kampfwagen noch abgewehrt und zum Halten ge⸗ bracht werden kann, müſſen die ſchlanken, kurzen und den Hagel ihrer Geſchoſſe auf die Stahlwände der Motorenmammuts des Feindes trommeln laſſen. Der Stab der Truppe beſitzt ſeinen eigenen Nach⸗ richtenzug, der mit ganz beſonderen Empfangs⸗ und Sendeapparaten ausgerüſtet iſt, um ſo die Gefechts⸗ handlung mit größter Schnelligkeit und Sicherheit Kaum iſt das Funkzeichen aus dem Morſekaſten hinausgeflogen und im Empfangs⸗ gerät der Kompanie gelandet, ſo ſpritzen bereits die Motorwagen, dieſe bulligen, luftgekühlten Autos, über das Feld, jagen heran an den Gegner, fahren Die Fahrer, die ſämt⸗ lich den Teufel im Leib haben müſſen und ganze Kerle ſind, denen der Bravourgeiſt aus den Augen leuchtet und deren nervige Fäuſte Lenkrad und Bremſen ſpielend meiſtern, ſcheuen auch ein Gelände nicht, deſſen Gefälle jeden anderen Automobiliſten mit Grauſen erfüllen würde, das mit einer Neigung von 50 Grad in die Tiefe ſtürzt und doch nicht dieſe maſſiven Fahrzeuge, deren Reſerveräder da und dort wie Ruder auf ſtürmiſcher See eingreifen, zum Ken⸗ tern bringen kann. Auf meine Frage nach der Mu⸗ nition lächelt Hauptmann Wildhagen, der für den wißbegierigen Mann von der Preſſe einen prächtigen lebendigen militäriſchen Bilderbogen auf⸗ blättert, und weiſt auf die Käſten hin, die auf der Protze montiert ſind. Ein Fahrer und vier Mann, dazu der Geſchützführer, ſo ſitzen ſie wie Standbil⸗ der aus Erz auf ihren Wagen, raſen den Berg hin⸗ auf, raſen den Berg hinab, daß ſich uns, die wir zuſchauen, leicht die Haare ſträuben.. Aber gemach, es paſſiert nichts! Zu ſicher ſind Auto und Wagen⸗ führer. Die Utenſilien des Soldaten werden in be⸗ ſonderen Behältern des Wagens untergebracht, und das zierliche Geſchütz, das ſo unheilvoll bellen kann, wenn es in Aktion geſetzt wird, ſauſt immer hinterdrein, folgſam und treu wie ein Hund, und ſeine Herren wiſſen, daß ſie ſich auf ihren ſtählernen gehorſamen Begleiter jederzeit verlaſſen können. Neben den Nachrichtenfahrzeugen, die ein hoch⸗ empfindliches Funkgerät in ihrem Innern bergen, gehören auch Kraftradfahrer, kurz„Krafahrer“ ge⸗ nannt, die als Melder verwandt werden, zur Ab⸗ teilung. Amerikaniſche ausgekochte, hartgeſottene Dirt⸗Track⸗Fahrer, die doch weiß Gott über jede Bodenwelle hinwegſauſen, als ſei es eine blanke Kegelbahn, würden ſtaunen, wenn ſie ſähen, was dieſe Jungen in den ſchweren Gummiſchutzmänteln auf ihren dröhnenden Rädern leiſten. Virtuoſen ſind das, die ihre Beiwagenmaſchine wundervoll in der Hand haben. Fahrer, die mit Leidenſchaft ihrer Aufgabe dienen. 7 Alles iſt fahrbar bei dieſer Waffe, alles motoriſtert, ſelbſt der zur Abteilung gehörende Trup⸗ peningenieur beſitzt eine rollende Werkſtatt, die mit allen Werkzeugen ausgeſtattet iſt und die bis in die vorderſte Linie fahren kann, wenn es not tut. Daß auch die Feldküche motoriſiert iſt, ie öie Truppe treu begleitet, und daß der Küchenhäuptling in ſchickem ſchneeweißem Dreß ſteckt, ſei noch erwähnt. Die jungen Panzerjäger, die unter Oberſtleut⸗ nant Leuzes Kommando ſtehen, ſind ganze Kerle und während ihrer kurzen Dienſtzeit bereits zu Soldaten von echtem Schrot und Korn geworden. Aber ſie haben nicht nur Diſsiplin in den Knochen, ſondern auch der Griesgrämigſte von ihnen hat hier draußen das Lachen gelernt.„Lachende Ge⸗ ſichter, frohe Mienen, luſtige Kerls will ich ſehen! ſagt ihr Führer, und er iſt ſelber einer von dem Schlag, die dem Humor hold ſind. Im badiſchen Ländle gefällt es ſeinen Jungen be⸗ reits ausgezeichnet, und als ſie kürzlich in einer kleinen Garniſon ſüdlich von Mannheim einquar⸗ tiert wurden, da dauerte es nicht lange, da waren bereits zarte Bande geknüpft und die Beweiſe für die neuen Freundſchaften fliegen jetzt täglich in duf⸗ tigen Brieſchen ins Haus. Auch in Mannheim fühlt ſich die Truppe wohl und beſonders herzlich hat ſie ſich kürzlich über den Empfang gefreut, der ihr von unſerer Stadtverwaltung beim großen Bankett im Roſengarten bereitet wurde. Aber auch der Jubel der Tauſende, die die Straßen des Durchmarſches am Geburtstag des Führers umſäumten, iſt noch nicht aus den Ohren der Soldaten verklungen und viele haben liebevoll das Sträußchen aufbewahrt, das ihnen von ſchöner Hand auf ihrer Fahrt durch die Stadt zugeworfen wurde. So dient die Truppe mit Liebe und Luſt ihrem ſoldatiſchen Handwerk, treu dem Führer und getreu der großen ſoldatiſchen Tradition des deutſchen Volksheeres.(C. W. Fennel. ſonders leichten Motor nur durch Verwendung teue⸗ e— Paradeflug amerikaniſcher Flugzeuge Ein eindrucksvolles Bild von einem Uebungs flug einer amerikaniſchen Flugſtaffel,(Weltbild,.) * Zwange der Not doch nachholen muß, koſten Geld und Menſchenleben. Ein hoher Friedensſtand unſerer Luftwaffe hätte folgende techniſchen Vorteile: 1. Die Fabriken wären im Frieden größer. Gs würden mehr gelernte Arbeiter verwendet. Es gäbe mehr Arbeiterwohnungen, mehr Maſchinen und mehr Material. Man müßte im Ernſtfalle nur verzehnfachen ſtatt zu verzwanzigfachen. 2. Die Wahrſcheinlichkeit großer Verwüſtungen würde in weitere Ferne rücken, d. h. ein Gegner würde mit geringerer Wahrſcheinlichkeit London bombardieren. Wenn dagegen unſere Luftwaffe nur halb ſo ſtark iſt wie jene des Gegners, dann wird dieſer geradezu zu Bombenangriffen her⸗ ausgefordert. Die Flugzeugfabriken müſſen ſo organiſiert wer⸗ den, daß ſie die Kriegsverluſte decken können. Eine Erhöhung der Friedensſtärke der Luftwaffe iſt gleich⸗ zeitig ein Mittel, um die Vermehrung der Fabriken zu begünſtigen. Das Verkehrsflugweſen iſt ein zwei⸗ tes Mittel, auch wenn es der ſtaatlichen Unterſtützung bedarf. Die Schaffung einer angemeſſenen Reſerve im Laufe der Jahre iſt ein drittes Mittel, Sie alle führen dazu, mehr ausgebildete Facharbeiter in Be⸗ ſchäftigung zu erhalten D um die Maſſener zeugung ſicherzu⸗ ſtellen. Der erſte Schritt dazu iſt eine Verrin⸗ gerung der Typen. Bei Kriegsende waren zwiſchen 12 und 20 verſchiedene Flugzeugtypen und Motoren⸗ typen im Gebrauch. Dieſe Mannigfaltigkeit brachte eine unnötige Verwirrung mit ſich. Die Wehrmacht muß die Typen ſchwierig herzuſtellender Waffen auf das techniſch tragbare Mindeſtmaß beſchränken. Wenn die Zahl der Typen entſchieden iſt, müſſen die einzelnen Modelle ſelbſt, ſo weit es die Leiſtung zuläßt, vereinfacht werden. Dies bedeutet die Ver⸗ wendung handelsüblichen Materials. Jeder einzelne Beſtandteil muß ferner ſo konſtruiert werden, daß er ſich in Maſſen herſtellen läßt. Endlich muß auf jedes Inſtrument, das im Vergleich zur Notwendig⸗ keit der Maſſenerzeugung minder wichtig iſt, ver⸗ zichtet werden. Der Staat muß ſich grundſätzlich dafür entſcheiden, lieber viele Flugzeuge als ſolche von derallerbeſten Art zu haben. Es wird alſo die Maſſe der Güte vorgezogen. Eine Gewichts⸗ erleichterung des Motors um ein paar Unzen und ſelbſt eine Erhöhung der Geſchwindigkeit um 3 Kilo⸗ meter in der Stunde iſt weniger wichtig als die Gewähr der größtmöglichen Lieferung unter den Be⸗ dingungen, wie ſie bei Maſſenerzeugung gegeben ſind. Es iſt hohe Zeit, daß auf kleine aber unweſentliche Verbeſſerung zugunſten einer Anpaſſung an die im Kriege nötige Anfertigung verzichtet wird. Dazu gehört z. B. eine Beſchränkung jener Arbeitsvor⸗ dienen. Derartige Feinheiten erreicht man nur durch einen Aufwand an Arbeit, der zuveckmäßiger⸗ weiſe anderswo verwendet wird. Alle Fabriken müſſen auf Koſten des Luftmink⸗ ſteriums die Konſtruktionszeichnungen der Motoren, ſern müſſen, in der Hand haben. Daneben müſſen die nötigen Schablonen, Leeren und Werkzeuge ent⸗ worfen und ſchon vor dem Kriege in Mengen geliefert werden. Nun kann aber bis zum nächſten Kriege erhebliche Zeit vergehen. Das be⸗ typen die Konſtruktionszeichnungen und das ſonſtige Material veralten. Aber wenn der Friede auch lange anhält, ſind die geringen Koſten für die Er⸗ neuerung ſolcher Zeichnungen und anderer wichtiger Geräte verſchwindend gegen die Erſparnis, die im Kriege durch eine derartige Vorſichtsmaßregel erzielt werden kann. Es müſſen Vorräte einſchließlich Erſatzteile geſchaffen werden. Die Inſtandſetzungsdepots müſſen im Verhältnis zur Stärke der Luftwaffe vermehrt werden. Das Perſonal zur Pflege des Geräts muß auch ſo aus⸗ gebildet ſein, daß es im Kriege zu den Depots ver⸗ ſetzt werden kann. . Die Induſtrie hat ihre Abteilungen für Auf⸗ ſtellung von Zukunftsplänen. Dieſe betrachten nicht nur beſondere Lagen, die eintreten können, ſondern ſie unterſuchen, wie man ihnen gerecht werden kann. Wenn die techniſchen Waffen nicht ein gleiches tun, wird uns der nächſte Krieg die Niederlage bringen. ſolcher für Unſer einziger Troſt wird dann ſein, daß wir im Frieden Geld eingeſpart haben. 5 deutet, daß bei einer Veränderung der Flugzeug⸗ und die Kluft gzwiſchen Kriegs⸗ und Friedenserzeugung zu verringern 17905 5 Die Luftwaffe muß ferner ihrerſeits alles un, gänge, die nur beſondere Feinheiten erzielen ſollen, oder die einer Gewichtserſparnis von ein paar Unzen Flugzeuge oder Flugzeugteile, die ſie im Kriege lie⸗ genügenden c O S 9 hätte Gs Es inen Halle ngen gner don vaffe dann her⸗ wer⸗ Eine ſeich⸗ ken wei⸗ zung erve alle Be⸗ chem tun, zu⸗ rin⸗ chen ren⸗ ichte dacht auf iſſen ung Ber⸗ elne daß auf dig⸗ ver⸗ den, on alſo hts⸗ und ilo⸗ die Be⸗ ind. iche im azu b r⸗ len, zen nur er⸗ uk⸗ en, lie⸗ ſen nk⸗ hen um be⸗ ug⸗ ige uch 5r⸗ zer im elt r J 1 ö . 1 Ein dramatischer Bericht Jie Letzten Jage uc Oschiliuti Eine bittere Erkenntnis- Abschied von Addis Abeba„Die Garde stirbt, aber sie ergibt sich nicht“ Eine bange Nacht- Ankunft des Negus- Ein Herrschertraum ist ausgetràumt — Paris, im Mai. Der Negus hat ſein Land verlaſſen; nicht zuletzt aus der für ihn beſonders bitteren Erkenntnis her⸗ aus, daß ein Teil ſeines Volkes nicht mehr zu ihm ſtand. Es ſteht ſchon heute feſt, daß die Niederlagen der abeſſiniſchen Armeen im Norden, vor allem auch die überraſchend ſchnelle Eroberung Deſſies durch die Italiener, teilweiſe auf den Verrat der Gallas zu⸗ rückzuführen ſind. Trotzdem hat Haile Selaſſie noch bis in die letzten Tage ſeiner Herrſchaft hinein ge⸗ hofft, wenigſtens Addis Abeba halten zu können. Er hatte bereits neue Operationspläne entworfen und eilte, auf einer kühnen Flucht ſich tagsüber vor den Verrätern und Häſchern in italieniſchem Sold ver⸗ bergend, in die Hauptſtadt. Aber auch hier ging der Verrat um. Gleichzeitig ſtrömten die Trümmer ſeiner Armeen nach Addis Abeba. Das waren keine Soldaten mehr, das waren ausgemergelte, kranke, halbnerhungerte Geſtalten, die ſich müde und hoff⸗ nungslos dahinſchleppten. Mit ihnen ließ ſich ein Widerſtand jedenfalls nicht mehr organiſieren, ſelbſt für kurze Zeit nicht. Mit wenigen Getreuen Die gleiche Niedergeſchlagenheit hatte die geſamte Umgebung des Herrſchers erfaßt. Der Kaiſer ſelbſt bot ſeine ganze Beredſamkeit auf, um ſeine Miniſter zu einem letzten, herviſchen Widerſtand anzufeuern, aber es war alles vergebens. Schweren Herzens mußte ſich daher der Negus entſchließen, die Abreiſe vorzubereiten. Dieſe war urſprünglich nur für die kaiſerliche Familie gedacht. Es erforderte wieder⸗ holter inſtändiger Bitten von ſeiten der Kaiſerin Menen, bis ſich endlich auch der Negus bereit er⸗ klärte, außer Landes zu gehen. Die Abfahrt des Zuges aus Addis Abeba wurde auf Sonnabend, den 2. Mai, in aller Frühe, feſt⸗ geſetzt. In Begleitung des Königs der Könige be⸗ fanden ſich nur noch wenige Getreue. Unter ihnen der Dedjaſch Igazu, der Fitaurari Berru, der Kriegsminiſter, der Miniſter für Auswärtiges, Ras Kaſſa, der geſchlagene Feldherr, Ras Guetatſchu, der Dedjaſch Haile Selaſſie, ein Onkel des Negus, ſowie Ras Hailu, der ſeit dem Jahre 1930 in Addis Abeba gefangen gehaltene Herrſcher der Provins Godſcham. Der Kaiſer, der die ganze Nacht gewacht hatte, achte einen müden und abgeſpannten Eindruck, aber er ſchien dennoch gefaßt zu ſein. Der letzte Gnadenakt Die Reiſe bis Diredaua verlief ohne Zwiſchen⸗ fälle. Dort nahm der kaiſerliche Hofzug einen län⸗ geren, nicht vorgeſehenen Aufenthalt. Das Rumpf⸗ kabinett trat unter dem Vorſitz des Kaiſers zuſam⸗ men. Es handelte ſich um die letzte Regierungsakte — die Begnadigung des Ras Hailu, der ſomit nach ſechsjähriger Gefangenſchaft ſeine Frei⸗ heit wieder erhielt. Hailu und Haile Selaſſie ſollen umperſöhnt geſchieden ſein. Die erhebendſte Epiſode auf dieſer letzten Fahrt des geſtürzten Herrſchers von Abeſſinien ereignete ſich kurz vor der Ankunft des Zuges an der Grenze von Franzöſiſch⸗Somaliland, auf der Station Aicha. Dort hatte eine Abteilung der kaiſerlichen Garde Aufſtellung genommen, um ſich von ihrem Oberſten Kriegsherrn zu verabſchieden. Die Soldaten ſtanden da, ſtill, ſchweigend, die Leiden und Strapazen der letzten Wochen und Monate auf den eingefallenen Geſichtern, zum Teil mit abgeriſſenen Uniformen, aber in ihren Augen lag ein Leuchten, als ihr Kai⸗ ſer die Front zum letzten Male abſchritt. Dieſe Gardiſten ſtammten von der Armee des Ras Raſibu, der in dieſem Augenblick mit Graziani noch um die Entſcheidung im Süden rang. Dorthin würden ſie auch zurückkehren, wenn ſie ihrem Kaiſer die letzten Ehren erwieſen hatten, um auf dem Schlachtfeld zu ſterben, weil ſie dieſe Schmach des Vaterlandes nicht überleben wollten. ur Münchener Reichsthegterwoche(10. bis Dieſer Todesmut ſeiner Garde mag dem Negus der einzige Lichtblick in jenen Tagen und Stunden geweſen ſein, da das Schickſal ihn mit unerbittlichen Schlägen traf. Das Telephon raſſelt mitten in der Nacht Inzwiſchen hatte ſich die Nachricht von der An⸗ kunft des Negus in Dſchibuti wie ein Lauffeuer ver⸗ breitet. Der Gouverneur und die übrigen fransöſi⸗ ſchen Inſtanzen hüllten ſich zwar in Schweigen und dementierten die Nachricht, aber die halbe Stadt machte ſich zu dem Bahnhof auf. Es wurde langſam Abend, ohſte daß etwas geſchah. In dem Hauſe der abeſſiniſchen Geſandtſchaft in Dſchibuti flammten die Lichter auf und hinter den Oſt Perſianervorhängen ſah man Schatten ge⸗ äſtig hin und her eilen. Auch die Garniſon der franzöſiſchen Senegalſchützen war inzwiſchen in Alarmzuſtand verſetzt worden. Die Truppen zogen mit ihren Offizieren an der Spitze in die Wüſte hin⸗ aus, um den Schutz der Bahnlinie zu übernehmen. Die Wagen des franzöſiſchen Gouverneurs und ſeine Ordonnanzen raſten durch die Stadt. Alle Augen⸗ blicke zuckten die hellen Scheinwerfer dieſer Wagen auf. Stunde um Stunde verrann. Enoͤlich, gegen 3 Uhr nachts, raſſelte das Telephon in dem Arbeitszimmer des Gouverneurs:„Diredaua... Negus Addis Abeba Revolution ausgebrochen.. 140 Tote Direktor der Funkſtation von Aoͤdis Abeba mit geſamtem Perſonal gefangengeſetzt...“ So verging die Nacht. Von dem Negus war wei⸗ ter keine Nachricht eingelaufen. Zuerſt die Kaiſerin Der Morgen dämmerte langſam herauf. Endlich lief ein Telegramm ein. Es erklärte die Verzöge⸗ rung, die in Diredaua eingetreten war und kündete gleichzeitig die Ankunft des Zuges mit dem abeſſi⸗ niſchen Herrſcher um die Mittagszeit an. Die ver⸗ bliebenen Truppen wurden zur Abſperrung heran⸗ gezogen, aber dieſe Maßnahme erwies ſich als ziem⸗ lich überflüſſig, denn im Unterſchied zu dem vorigen Abend war die Stadt ruhig. Nur wenige Neugie⸗ rige hielten es noch immer auf dem Bahnhof aus. Zum Teil mag allerdings auch die brütende Hitze daran ſchuld geweſen ſein, die die Leute veranlaßte, in ihren Häuſern zu bleiben. Mit 45 Minuten Verſpätung endlich der erwartete Hofzug langſam in die Halle des Bahnhofs von Dſchibuti ein. Auf dem Bahnſteig hatten in⸗ zwiſchen die Notabeln der Stadt in großer Uniform Aufſtellung genommen. Die Kaiſerin Menen war die erſte, die aus dem Wagen ſtieg. Gleich hinter ihr folgte der Kaiſer. Er war ohne Kopfbedeckung und trug die einfache weiße Kleidung eines abeſſiniſchen Edelmannes. In kurzem Abſtand entſtiegen dem Hofwagen außerdem der Kronprinz und ſein jünge⸗ rer Bruder, der Herzog von Haxrar. Der Kaiſer weigerte ſich, den ihn beſtürmenden Journaliſten irgendwelche Auskünfte zu erteilen. Eilenden Schrittes durchmaß er hierauf an der Seite des franzöſiſchen Gouverneurs von Dſchibuti die Bahnhofshalle und nahm in dem Wagen des Gouver⸗ neurs Platz. Wenige Minuten ſpäter ging der eng⸗ liſche Kreuzer„Enterpriſe“ draußen im Haſen vor Anker.: Ein träumeriſcher Blick Während die kafſerliche Familie zur abeſſiniſchen Geſandtſchaft fuhr, begab ſich der Kaiſer perſönlich in das prachtvolle Palais des franzöſtſchen Gouver⸗ neurs, als deſſen Gaſt er ſich während ſeines Auf⸗ enthalts in Dſchibuti zu betrachten hatte. Es wur⸗ den dem Kaiſer einige Zimmer im erſten Stock des Gebäudes angewieſen. e Niemand hat den Negus nach ſeiner Ankunft im Gouverneurspalais zu Geſicht bekommen. Nur ein rollte Und jetzt mal umgekehrt idemon Taxen, die mit Pre König Eduards VIII. indiſche Adjutanten König Eduard VIII. von England empfing im Buckingham⸗Palaſt die mehr al f Geſandten zur Entgegennahme ihrer neuen Be⸗ glaubigungsſchreiben. Des Königs indiſche Adjutanten begeben ſich zum großen Diplomaten⸗ empfang. (Weltbild,.) einziges Mal, nach Anbruch der Nacht, einer wun⸗ dervollen, klaren Nacht der afrikaniſchen Tropen, öff⸗ nete ſich die weite Flügeltür, die auf den Balkon vor dem Zimmer des geſtürzten Herrſchers hinaus⸗ führte. In tiefe Gedanken verſunken ſtand Haile Se⸗ laſſie oben. Sein Blick ſchweifte hinüber zu der be⸗ nachbarten abeſſiniſchen Geſandtſchaft, von deren Dach die abeſſiniſche Flagge grüßte. Sie hing dort, ſchlaff und regungslos, kein Windhauch ſtraffte das Tuch: es war wie ein Symbol des Untergangs. in Warſchau ſah man dieſes zetteln beklebt ſind, durch die Straßen von Warſchau.(Preſſepho ungewöhnliche Bild: Chaufſeure Die Venus von Milo dreht ſich Das weltbekannte Muſeum im Louvre zu 5 iſt moderniſiert worden. D wurde die berühmte Originalſtatue der Venus von Milo, eine der Haupt⸗ ſehenswürdigkeiten des Muſeums, mit ihrem Sockel auf eine rotierende Scheibe geſetzt.(Weltbild,.) deutlich die Silhouette des engliſchen Kriegsſchifſes wahrzuneh⸗ Drüben im Hafen vermochte man men. Seine Scheinwerfer ſpielten geſpenſtiſch über den nächtlichen Himmel Afrikas. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Was würde ſie dem geſtürzten Kaiſer bringen? Welche Gefühle mögen in jenem Augenblick die Seele des Mannes beſtürmt haben, der dort oben, einſam und verlaſſen, auf ſeinem Balkon ſtand und in die Ferne träumte? Darſteller und Bekenner Die zwei Typen des Schauſpielers— Ein neue Deutung Die Diskuſſion der Frage, wie der heutige Schau⸗ ſpieler dem Weſen ſeiner Kunſt und damit auch gleichzeitig ſeiner kulturellen Miſſion gerecht wer⸗ den kann und ſoll, iſt in der letzten Zeit vielfältig vorangetrieben worden. Beſonders bemerkenswert ſind die Gedanken, die kürzlich ein führender Theaterfachmann des Weſtens, nämlich der Inten⸗ dant des durch die Shakeſpeare⸗ und Goethe⸗Zyklen bekauntgewordenen Stadttheaters Bochum,* r. Schmidt, äußerte. Man darf die Meinung dieſes Fachmannes um ſo höher werten, als er ſich ſeit Jahren wiſſenſchaftlich und praktiſch mit den Grund problemen der Schauſpielkunſt eingehend beſchäftigt hat. Er ſieht den entſcheidenden Punkt, an dem die Kunſt des Schauspielers wirkſam wird, in der Fähigkeit zur Autoſuggeſtion. Die innere Erlebniskraft iſt es allein, durch die der Schauſpieler den Empfindungsgehalt einer Dichtung herausſpüren und zum Klingen bringen kann. Der Schauspieler muß ſich mit dem vom Dichter Ge⸗ ſagten identifizieren können. Daher auch das Ver⸗ beißen des Schauſpielers auf eine beſtimmte Rolle, es kommt ihm nicht darauf an, in dieſer Rolle zu glänzen, ſondern es iſt in Wahrheit ſeine Rolle, er findet dort ſein eigenes Empfinden wieder. Mit dieſer Erfühlung des Empfindungsgehaltes iſt aber zunächſt nur die erſte Stuſe erreicht. Noch iſt dieſes Empfinden zu allgemein, als daß es Er⸗ lebnis für andere ſein könnte. Erſt in der zweiten Stufe der Arbeit vollzieht ſich die Verdichtung der Empfindungswelt ſo, daß der fremde Empfindungs⸗ inhalt in eigener Sinnfälligkeit neues Daſein ge⸗ winnt. Und hier ſcheiden ſich die Wege, in der ſich die Kunſt des Schauſpielers vollendet. Es gibt da zwei Gattungen von Schauſpielern. Der eine wird auf Grund einer Einſicht die Rolle wiedergeben, der andere auf Grund einer Vermitt⸗ lung. Der erſte ſagt z. B.„Hamlet bin ich“, während der andere ſagen würde„Ich bedeute Hamlet“. Der erſte iſt ein Bekenner, der andere ein Darſteller. Der Schauspieler als Bekenner geht von der Rolle aus und entdeckt ſie in ſich. Er fühlt in der darzuſtellenden Perſon eine tiefe innere Verwandtſchaft, die Ueberzeugung des Einsſeins. Solche Künſtler ſpielen immer ihre Rolle, als ſprächen ſie ein eigenes Schickſal aus. Schauſpieler dieſer Art haben nichts Artiſtiſches an ſich, ſte verbreiten eine religiöſe Inbrunſt, weil ſie ſich in der Rolle ſcheinbar ſelbſt erlöſen. Sie offen⸗ baren in jeder Rolle einen hohen Grad von Menſch⸗ lichkeit und ihre Kunſt iſt ſtets von tiefer Eindring⸗ lichkeit. Zu ſolchen Schauſpielern gehören Ludwig Wüllner, Friedrich Kayßler, Matthias Wie⸗ man. ö Der andere Typ bes Schauſpielers, der Darſteller, nimmt hingegen gewiſſermaßen eine andere Form an, eine neue Weſenheit, er verwandelt ſich z. B. in Ham⸗ i let und deutet die darzuſtellende Figur. Ein ſol⸗ cher Darſteller hat ohne Zweifel reichere Möglich⸗ keiten der Entfaltung, er kann ſich in mehreren Fä⸗ chern bewegen. Während die Darſtellung des Be⸗ kenners immer an ein religiöſes Erleben erinnert, liegt im reinen Darſteller in erſter Linie der Nach⸗ ahmungstrieb. Solchen verſchiedenen Ausgangspunkten entſpre⸗ chen auch die verſchiedenen Werdegänge der Dar⸗ ſtellung. Der Bekenner geht vom Wort aus, führt es zurück auf den Laut, durch den er erſt den gedank⸗ lichen Inhalt des Wortes erfaſſen will. Der Darſtel⸗ ler wird von der Gebärde ausgehen, er kann im Gegenſatz zum Bekenner nicht ſprechen, ohne zu ſpie⸗ len und ſelbſt das Sprechen iſt für ihn eine Art der Gebärde, er iſt der„Schau“„Spieler“. Deswegen braucht er in der Wirkung dem Bekenner nicht nach⸗ zuſtehen, er wirkt berauſchender, größer und weiter. Unterſcheidungen dieſer Art tragen nicht den Stempel des Werturteils, ſie ſollen nur pfychologiſch deuten. Beide Typen finden ſich in aller Reinheit ſelten und ſtets wird die Größe der Wirkung davon abhängen, in welcher Weiſe ſich das Publikum an⸗ ſprechen läßt. Wir kennen in der Geſchichte des Theaters Perioden, wo der eine oder andere Typ bevorzugt war. Der heutige Schauſpieler trägt im Zeichen der Wandlung vielfach den Stempel der Zweiheit. Das iſt nicht ver⸗ hängnisvoll, aber es wäre verhängnisvoll, wenn man auf die Suche nach Surrogaten ausginge. Wie jede Kunſt muß auch die Schauſpielkunſt den Mut haben, ſich durch ſich ſelbſt zu wecken, um ſich durch ſich ſelbſt zu reinigen. Und in dieſer Hinſicht ver⸗ langt das neue deutſche Theater den Bekenner wie den Darſteller. Entſcheidend bleibt der Ernſt, mit dem die Aufgabe in Angriff genommen wird. Dr. Eickhoff. Abolf Schmitt konzertiert Mozart, Beethoven, Chopin und Liszt In einem ſehr anregenden Abend legte Adolf Schmitt, der bekannte Pianiſt und Klavierpäda⸗ goge, neuerdings ein Zeugnis ſeiner hochſtehenden künſtleriſchen Auffaſſung und zugleich ein Bekennt⸗ nis zu den großen Meiſtern der Klavierkompoſition ab. Er begann mit der A⸗Dur⸗Sonate(mit den bei⸗ den Variationen) von Mozart, die er flüſſig, und, wie auch die folgenden Werke, aus dem Gedächtnis bot. In der Sonate pathélique von Beethoven feſſelte Schmitt durch ſeine männliche, jeder Senti⸗ mentalität abholde Auffaſſung und die liebevolle Ausarbeitung jeder Einzelheit. Wie er das Seiten⸗ thema des erſten Satzes, auf deſſen Bedeutung im Vortrag ſchon der erſte Beethoven⸗Biograph Anton Schindler hingewieſen hat, klar herausmeißelte, ſo ließ er auch die geſangvollen Linien des getragenen Satzes in aller Deutlichkeit erſtehen. Seiner künſtleriſchen Weſenheit entſpricht viel⸗ leicht ganz beſonders die glanzvolle Klaviermuſik von C. M. von Weber und in der Aufforderung zum Tanz ſowie in dem reizvollen Rondo brillante Es-Dur fand Schmitt willkommene Gelegenheit, ſo⸗ wohl ſeine durchgebildete Technik, an der er uner⸗ müdlich feilt, als auch ſein ausgeprägtes rhythmi⸗ ſches Empfinden in beſtes Licht zu rücken. Eine willkommene Darbietung waren ferner die ſeltener geſpielten„Liebesträume“ pon Liszt, ſowie unter den Kompoſitionen von Chopin ein Mazurka, der ſich durch beſondere Verve auszeichnet. Adolf Schmitt, der auch als guter Begleiter vorteilhaft bekannt iſt, quittierte den lebhaften, wohlverdienten Beifall mit einer Zugabe, dem ſchönen Es⸗Dur⸗ Notturno von Chopin. cl. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 8. Mak 1839 — Große Erregung herrſcht nern von Oſteuropa. Zigeuner“, ſoll abgeſetzt werden, denn ſeine Unter⸗ unter den Zigen⸗ Baſil Kwiek, der„König der tanen ſind mit dem luxuriöſen Leben, das er leiſtet, nicht einverſtanden. Stammesgericht ſtellen, das ihn zur Rechenſchaft zieht und das ſchließlich einen würdigeren Nach⸗ folger für ihn beſtimmen ſoll. Die Mitglieder des Gerichtshofes und die vielen Zigeuner, die als Zu⸗ ſchauer der Zeremonie beiwohnen wollen, ſtrömen aus allen Richtungen in hellen Scharen herbei. Ge⸗ genwärtig bewegt ſich eine Karawane von mehr als vierhundert Zigeunerwagen von Lodz nach War⸗ ſchau. Sie wird angeführt von einer prächtigen Luxuslimouſine, in der ebenfalls ein Zigeuner ſitzt, nämlich Michael Kwiek, der große Rivale des Kö⸗ nigs Baſil Kwiek, in dem man allgemein den neuen König ſieht. Auch er ſcheint ſich in ſeinem Lebens⸗ ſtil weit über den Durchſchnitt ſeiner Stammesge⸗ noſſen zu erheben, aber ihm verargt man das offen⸗ bar nicht, und ſo dürften die Vorwürfe, die man gegen Baſil Kwiek erhebt, wohl nur ein Vorwand für Dinge ſein, die der Außenſtehende nicht zu durch⸗ ſchauen vermag. Die feierliche Gerichtsſitzung wird in der Warſchauer Vorſtadt Praga am linken Ufer der Weichſel ſtattfinden. Vorher aber wird man noch einen Konvent abhalten, auf dem alle Einzel⸗ heiten der Gerichtsſitzung beſprochen werden ſollen. Die Vorgänge um den Zigeunerkönig haben übri⸗ gens das lebhafte Mißfallen der Zigeuner Rumä⸗ niens hervorgerufen. Dieſe laſſen nichts unverſucht, in aller Welt zu zeigen, daß ſie mit dem Gericht auch nicht das geringſte zu tun haben. Sie nennen ſich bekanntlich auch nicht Zigeuner, ſondern Romis und haben ſich zu einem„Allgemeinen Verband der Romis aus Rumänien“ zuſammengeſchloſſen. Sie erklären ausdrücklich, daß ſie ſich völlig als Rumä⸗ nen betrachten und es deshalb ablehnen, mit Zigeu⸗ nerorganiſationen internationalen oder minderheit⸗ lichen Charakters zuſammenzuarbeiten. Ihr König ſei einzig und allein der König von Rumänien und deshalb ginge ſie die Wahl des Zigeunerkönigs in Warſchau nicht das geringſte an. E — Die franzöſiſchen Blätter berichten über den erſchütternden Tod des Abbé Briche, des erſten Kaplans der Gedächtniskirche, die ſich auf dem Hü⸗ gel von Notre⸗Dame de Lorette bei Arras in Nord⸗ frankreich erhebt. Abbe Briche hatte den ganzen Krieg in vorderſter Linie mitgemacht, und u. a. eine ſchwere Gasvergiftung davongetragen. Wegen ſei⸗ nes Leidens hatte er erſt vor kurzem das ihm an⸗ vertraute Beinhaus, das von 40 000 weißen Kreu⸗ zen umgeben iſt, verlaſſen müſſen; er wollte ſich an der Riviera erholen. Vor einigen Tagen indeſſen fühlte er, daß ſeine letzte Stunde nahte. Abbé Briche kannte jetzt keine andere Sehnſucht mehr, als bei ſeinen Toten von Notre-Dame de Lorette zu ſter⸗ ben. Jeder Mitkämpfer des großen Krieges kennt dieſen Namen und weiß, was an Erinnerungen da⸗ mit verbunden iſt, und er wird mit dem tapferen Abbe mitfühlen können. Er ließ ſich die Sterbe⸗ ſakramente geben und ſetzte ſich ſelbſt an das Steuer ſeines Wagens, um, ſo gut es ging, den Tod im Herzen, die 1200 Kilometer von der Riviera nach den blutgetränkten Hügeln des Artois zu fahren. Dort kam er an, gerade noch rechtzeitig genug, um ſeinen letzten Seufzer in dem Lande zu tun, das durch das Blut vieler Zehntauſende geheiligt iſt. * ſich Man will ihn vor ein — Senator Meunier, der Beſitzer einer bekann⸗ ten franzöſiſchen Schokoladenfabrik, hatte ſich bei⸗ leibe nicht deshalb bei ſeiner Steuerbehörde unbe⸗ liebt gemacht, weil er vielleicht mit ſeinen Zahlun⸗ gen in Rückſtand geblieben iſt— nein, er entrichtete ſeine fälligen Steuern in Höhe von 2 Millionen Franken ſehr pünktlich. Aber er brachte den ganzen Beamtenapparat nicht wenig in Verwirrung, als er dieſen Betrag in lauter 25⸗Centimes⸗Stücken her⸗ beiſchaffte. Dieſe Zahlungsweiſe erſchien ihm am „bequemſten“, da er ſolche Münzen haufenweiſe aus ſeinen Schokoladenautomaten herausholt. So fuh⸗ ren denn eines Tages vor einem Pariſer Finanz⸗ amt einige ſchwere Laſtautos vor. Der Fiskus wei⸗ gerte ſich zuerſt, dieſe Zahlungsweiſe anzuerkennen, aber Senator Meunie ir ſprach beim Finanzmini⸗ ſter vor und erklärte:„Wenn der Staat ſich wei⸗ gert, ſeine eigenen Münzen als Steuer anzuneh⸗ men, dann zahle ich überhaupt nicht!“ blieb da den bedauernswerten Finanzbeamten anderes übrig, als der ausdrücklichen Weiſung ihres Mini⸗ ſters zu folgen und die Säcke anzunehmen, in die Herr Meunier die Münzen verpackt hatte. Da es ſich aber als unmöglich erwies, ſämtliche Münzen nachzuzählen, begnügte man ſich damit, die Säcke abzu wiegen. Was — Ein junger Kadett der Marinefliegerſchule in Hamilton Field(Kalifornien) namens Philpot hatte ein Erlebnis, das er nicht ſo leicht vergeſſen wird. Während ſein Geſchwader im Bombenabwurf übte, lehnte ſich Philpot zu weit aus dem hinteren Sitz ſeiner Maſchine, um die Flugbahn der abgeworfenen Bombe beſſer verfolgen zu können. Er fiel heraus und ſauſte kopfüber hinter der Bombe her. Unfall geſchah in 700 Meter Höhe. Auf 400 Meter Höhe hatte der Kadett ſich ſoweit von ſeinem Schrecken erholt, daß er den Ring ſeines Fallſchirmes zog, der ſich auch ſofort entfaltete. Die Bombe explodierte wenige Sekunden, ehe Philpot landete, und warf ihm noch etliche Dreckklumpen gegen die Schubſohlen. Als er ſich auf dem Flugplatz entdecken, daß der Pilot ſeiner Maſchine ſein Ver⸗ ſchwinden nicht einmal bemerkt hatte. * — Aus Zlin(Mähren) wird ein unerhörter Bu⸗ beuſtreich mit furchtbaren Folgen gemeldet. Dort überfielen zwei Männer aus Scherz einen Sechzehn⸗ jährigen, ſtellten ihn an die Wand und ſteckten ihm den Schlauch eines Kompreſſors, der zum Reinigen der Maſchinen verwendet wird, in den Mund. Sie ſetzten den Apparat darauf in Betrieb, ſo daß dem Jungen unter einem Druck von ſechs Atmoſphären Luft in den Magen gepumpt wurde. Die Folgen waren furchtbar. Der Junge brach ſofort bewußtlos zuſammen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden, wo feſtgeſtellt wurde, daß ihm die einge- drungenen Luftmaſſen den Magen und den Darm an mehreren Stellen zerriſſen hatten. Die beiden Männer wurden verhaftet. d. * Der Eine Entenmutter mit elf Kleinen wollte in Berlin über eine der verkehrsreichſten Straßen. Verſchiedenemal hatte ſie verſucht, den Damm zu be⸗ treten, aber immer wieder mußte ſie zurück, weil die Autos und Wagen einfach keine Möglichkeit zur Ueberquerung des Dammes ließen. Da nahm ſich oer Schupo ihrer an. Er hob die weißbehandſchuhte Rechte, der Verkehr kam zum Stehen. Auf beiden Seiten ſtauten ſich ie Autos. Aus den Straßen- bahnen ſtreckten neugierige Menſchen die Köpfe, be⸗ gierig zu erfahren, durch was der Aufenthalt verur⸗ ſacht würde. Und dann bot ſich ihnen ein ungewöhn⸗ liches Schauſpiel. Durch die vom Poliziſten freige⸗ haltene Gaſſe watſchelte die Entenmutter, gefolgt von ihren elf Jungen. Alles ſtrahlte. Niemand nahm die Verkehrsſtörung übel. Die Entenmutter wollte von einem Teich zu einem anderen, der eine Vier⸗ telſtunde entfernt liegt. A4 — Ein buckliger alter Mann wurde in Bukareſt von einem Kraftwagen überfahren und ſtarb eine Stunde ſpäter, ohne das Bewußtſein erlangt zu haben, im Krankenhaus. Die Aerzte machten eine ſonderbare Feſtſtellung: der Buckel war nicht echt, ſondern künſtlich. Er enthielt Dokumente und Pa⸗ piere, die für die Polizei von höchſtem Intereſſe waren. Man fand in dieſem hohlen Höcker auch einen Paß des rumäniſchen Majors von., den die Polizei vor vielen Jahren ſuchte, ohne ihn zu finden. Dieſer Major, der einer hochadeligen Familie angehörte, bewohnte in demſelben Hauſe, in dem der Bucklige in einer Dachkammer lebte, eine elegante Etagen⸗ wohnung. Man fahndete nach ihm, als in Bukareſt meldete, mußte er, Vom Mühlengetriebe gerädert — Paderborn, 8. Mai. Ein gräßlicher Unfall ereignete ſich am Donners⸗ tag in der Getreidemühle im benachbarten Brenken. Der Müllergeſelle, der allein im Mühlenraum war, wurde auf bisher unbekannte Weiſe von dem Ma⸗ ſchinengetriebe erfaßt und mehrere Male mit herumgeſchleudert. Durch den Lärm auf⸗ merkſam geworden, eilte der Mühlenbeſitzer herbei und ſtellte den Motor ab. Seine Hilfe kam aber zu ſpät. Der Bedauernswerte, der noch ſchwache Lebens⸗ zeichen von ſich gab, mußte aus dem Räderwerk her⸗ aus geſchnitten werden. Der junge Müllergeſelle hatte erſt vor kurzem ſeine Stelle angetreten. Am Donnerstagmittag ſtartete Elly Bein⸗ horn vom Rigaer Flugplatz zum Heimflug nach Deutſchland. Ihre drei Vorträge in Riga und Li⸗ bau brachten der deutſchen Fliegerin einen vollen Erfolg. Jedesmal gelang es ihr, die Zuhörer zu begeiſtern und ſtarken Beifall zu erringen. Mittwoch veranſtaltete aus Anlaß der Anweſenheit Elly Bein⸗ horns und des Dichters Jakob Schaffner der deutſche Geſandte Dr. von Schack in den Räumen der Ge⸗ ſandtſchaft einen Empfang, an dem Vertreter der deutſchen Kolonie und des Rigaer Baltendeutſch⸗ tums teilnahmen. eine ganze Anzahl von jungen Mädchen, zumeiſt aus dem Hausgehilfinnenſtand, ſpurlos verſchwand. Man hielt eine Hausſuchung in ſeiner Wohnung und entdeckte nicht nur in ſeinem Badezimmer zahlreiche Blutſpuren, ſondern in einem Schrank auch 15 Paar Damenſchuhe und weibliche Kleidungsſtücke. Keiner der Hauseinwohner, auch nicht der Bucklige, der im Dachgeſchoß wohnte, konnte über den Aufenthalt des Majors Auskunft geben. Und doch hatte der Ge⸗ ſuchte nicht einmal ſein Haus verlaſſen— der Major und der Bucklige waren, wie man nun nach Ja! en feſtgeſtellt hatte, eine Perſon. . — Den Stolz des Tiergartens von Durban, einer Hafenſtadt an der ſüdafrikaniſchen Oſtküſte, bildete bislang der„ſchläfrige Samuel“, ein Salamander, der angeblich das reſpektable Alter von 200 Jahren beſitzen ſoll. Dieſer Salamander iſt vor vielen Jahr⸗ zehnten dem Zob in Durban von den Japanern zum Geſchenk gemacht worden. Seinen Spitznamen hat dieſes Tier davon, daß es mindeſtens ſeit ſeiner An⸗ kunft in Afrika eigentlich ununterbrochen ſchlief und dahindöſte. Scheinbar iſt dem Salamander das heiße Klima im ſchwarzen Erdteil nicht bekommen. Viel zu ſehen war alſo an dieſem älteſten und berühm⸗ teſten Salamander der Welt nicht. Trotzdem ſtauten ſich die Beſucher des Durbaner Zoos jahrein, jahraus vor dem Aquarium, in dem der„ſchläfrige Samuel“, mit ſich und der Welt verfallen, ſein Leben verſchlief. Nun iſt aber in dieſes Salamanderleben doch noch die Senſation eingekehrt— der„ſchläfrige Samuel“ wurde geſtohlen und entführt. In ganz Durban herrſcht darob nicht nur Aufregung, ſondern zugleich helle Empörung. Dem Drängen des Publikums nachgebend, hat die Polizeiverwaltung der Stadt inzwiſchen eine hohe Belohnung auf die Ergreifung der Täter ausgeſetzt. Man hofft auf dieſe Weiſe wieder in den Beſitz des berühmten Salamanders zu kommen, der allerſeits ſchwer vermißt wird. Aur⸗ geſichts dieſer allgemeinen Aufregung iſt nur zu hoffen, daß wenigſtens der„ſchläfrige Samuel“ ſeine Ruhe bewahrt hat. Dies kann man nach den Erfah⸗ rungen in der Vergangenheit ſogar als ziemlich ſicher annehmen e 5 a — Ein amer Vaniſcher Statiſtiker hat ſich der Mühe unterzogen, die Entwicklung der Lebensver⸗ ſicherung in den verſchiedenen Ländern während des Weltkrieges zu verfolgen. Dabei iſt er zu über⸗ raſchenden Reſultaten gekommen. Es ſtellte ſich nämlich heraus, daß ſich zum Beiſpiel in Deutſchland während der vier Jahre des Krieges die Verſiche⸗ rungsſumme von 15,5 auf 16,5 Milliarden erhöht hat, und daß auch die unerhört hohen Auszahlungen von ſechshundert Millionen Mark im Jahre 1918 noch weit hinter den Beitragseinnahmen zurück⸗ blieben, die neunhundertdreißig Millionen betrugen. Noch verblüffender aber iſt die zweite Feſtſtellung des gleichen Statiſtikers, daß die Opfer einer Grippeepidemie größer ſein können als die Ver⸗ luſte in einem modernen Krieg. So ſind der Grippe⸗ epidemie im letzten Vierteljahr 1918 genau ſoviel Menſchen zum Opfer gefallen als die Zahl der Ge⸗ fallenen und an Krankheit Verſtorbenen im ganzen Weltkrieg betrug„Trotzdem“, ſo fährt der praktiſche Amerikaner fort,„ſehen die meiſten die Gefahren für ihre Hinterbliebenen erſt dann, wenn der Tod in kriegeriſcher Rüſtung vor ſie hintritt. Das he⸗ weiſt beſſer als alles andere die Hochflut von An⸗ trägen, die in Kriegszeiten in den Büros der Le⸗ bensverſicherungsgeſellſchaften einlaufen. Dagegen werden die hundertfältigen Gefahren des Alltags, die das Leben bedrohen, meiſt erſt dann erblickt, wenn es zu ſpät iſt, ſich gegen ihre Wirkungen zu ſchützen— ein Mangel an Phantaſie, der ſchon vie⸗ len teuer zu ſtehen kam!“ * — Profeſſor Piccard, der berühmte Slratoſphären⸗ forſcher, hat bekanntlich vor einiger Zeit ein Inſerat veröffentlicht, in dem er mitteilt, daß er zur Finan⸗ zierung ſeines nächſten Stratoſphärenfluges einen Paſſagier mitzunehmen beabſichtige, der dafür 150 000 Mark bezahlen müſſe. Dieſes Inſerat hat einen un⸗ erwarteten Erfolg gehabt. Nicht weniger als 22 reiche Leute, 19 Männer und 3 Frauen, haben ſich bei Profeſſor Piccard um die Mitfahrt beworben, Zwei japaniſche Millionäre bieten ſogar noch erheb⸗ lich größere Summen an, für den Fall, daß ſich der Forſcher entſchließen würde, ſeinen Stratoſphären⸗ flug in Japan auszuführen. Die finanziellen Schwierigkeiten, mit denen Profeſſor Piccard immer wieder zu kämpfen hatte, ſcheinen damit endgültig behoben zu ſein. Der große Ballon, der in den pol⸗ niſchen Militärballonwerken in Legiowo angefertigt wurde, kann wahrſcheinlich ſchon in den nächſten Wo⸗ chen übernommen werden. Bis dahin muß aller⸗ dings noch die Wahl unter den Bewerbern enoͤgültig getroffen ſein. Dieſe Wahl iſt natürlich nicht allzu ſchwer, denn bei ſämtlichen Bewerbern handelt es ſich wirklich um zahlungsfähige Perſönlichkeiten. Bemerkenswert ſind übrigens die Gründe, dis von den drei Frauen für ihr Geldangebot angegeben werden. Da iſt zuerſt die Gattin eines ſüdameri⸗ kaniſchen Geſchäftsmannes, die Profeſſor Piccard dringend bittet, ſie doch ja mit hinauf in die Stratoſphäre zu nehmen, damit ſie endlich einhel einen intereſſanten Tag in ihrem ſonſt ſo langweſ⸗ ligen und eintönigen Leben haben werde. Die zweite Bewerberin iſt eine 55 Jahre alte Witwe, die ſich angeblich ernſtlich mit der Stratoſphären⸗Jor⸗ ſchung beſchäftigt und die nur die eine Bedingung ſtellt, daß man ihr im Falle eines Unglücks ein Denkmal ſetze. Die dritte Frau ſchließlich iſt eine ſchwediſche Pilotin, die Beſitzerin einer großen Fahrradfabrik in Amerika. In ihrer Freizeit kom⸗ poniert ſie Muſikſtücke und ſo hofft ſie, nach ihrem Stratoſphärenflug genügend Inſpiration für eine J „Stratoſphären⸗Symphonie“ zu haben. Profeſſon Piccard ſoll jedoch kategoriſch erklärt haben, daß ez unter keinen Umſtänden eine Frau als Paſſagier mit ſich nehmen wolle. Chriſtine von Milolfi R OMAN VON ROLF BR AN O 18 Jetzt mußte Chriſtine lächeln. In demſelben Augenblick ſagte Milotti:„Sie ſind eigentlich nett! Ich heiße übrigens Milotti, der Enkel von dem Ge⸗ ne ral.“ „Vater hatten Sie nicht?“ fragte Chriſtine. „Doch, Vater hatte ich ſchon, der iſt gefallen, weni⸗ ger Mutter, die iſt durchgegangen. Aber Familien⸗ verhältniſſe ſind immer unintereſſant.“ „Ich bin auch nur eine Enkelin“, ſagte Chriſtine. Milotti ſah ſie aufmerkſam an:„Von wem?“ „Von Chriſtoph von Rucktaſch.“ 5 „Donnerwetter!“ ſagte Milotti. Er packte langſam ſeine Malſachen ein.„Schade!“ ſagte er und gab ihr die Hand:„Es fing ſo nett an.“ „Was iſt ſchade?“ „Sie ſind doch ein reiches Mädel. Das iſt ja alles lächerlich. Ich finde es einfach komiſch von Ihnen, daß Sie ſich da mit armen Malern hinſtellen und ſo tun“ „Wie tue ich?“ „Iſt ſchon gut“, ſagte Milotti. Seine warme/ Stimme nahm einen geſellſchaftlichen, liebenswür⸗ digen und ganz unperſönlichen Klang an:„Liebes, verehrtes, gnädiges Fräulein, es war reizend von Ihnen, daß Sie einem unbekannten Kollegen ſo viel Zeit und Freundlichkeit geſchenkt haben.“ „Quatſch!“ ſagte Chriſtine. Sie wiederholte noch einmal:„Quatſch! Ich bin ſoeben meinem Vater, einem vertrockneten Regierungsrat, fortgelaufen. So ſteht es.“ „Kann ich mir nicht recht vorſtellen“, meinte Mi⸗ lotti,„kann ich mir nicht recht vorſtellen, ſoeben fort⸗ gelaufen, dann ſtellen Sie ſich hier an den Neuen See und gucken zu, wie ich male! Ich brauchte nicht fortzulaufen, denn mir lief alles weg, aber ich ſtelle mir vor, wenn ich fortgelaufen wäre, hätte ich mir zunächſt ein Zimmer geſucht, möglichſt billig, mit einer dicken, gutmütigen Wirtin und garantiert wanzenfrei.“ „Wollte ich auch“, ſagte Chriſtine.„Aber es kam ſo!“ Milotti ſah ſie aufmerkſam an:„Sie ſind ein merkwürdiges Baby!“ Sie traten jetzt zuſammen über das eiſerne Git⸗ ter, und Milotti merkte, daß ſich Chriſtine Mühe gab, gleichzeitig mit ihm den linken Fuß über das Gitter zu ſetzen. Sie ſah ſeinen fragenden Blick:„Muß man“, ſagte ſie,„gleichzeitig linken Fuß bedeutet Glück.“ Sie ſchritten den Weg entlang, der Himmel be⸗ gann ſich ganz hellrot zu färben. Dann kam eine Wolkenwand, die Dunkelheit kroch durch den Park heran. Milottt fröſtelte. „Sie waren ſehr leichtſinnig ohne Mantel!“ „Leichtſinnig iſt gut“, ſagte Milotti.„Sie ſind noch leichtſinniger ohne Pappi! Sie werden ſich mundern, Fräulein von Rucktaſch, o Gott, wie Sie ſich wundern werden!“ Sie bogen in die Hauptallee ein. Milotti ſagte, indem er plötzlich ihre linke Hand faßte:„Kommen Sie, ſehen Sie ſich meine Bilder an! Sie brauchen ſoweit keine Angſt vor mir zu haben, ich bin ein. ganz harmloſer Burſche. Oder wollen Sie in ein Hotel gehen? Sie können doch jetzt kein vernünf⸗ tiges Zimmer mehr finden. Warum ſind Sie nur um's Himmels willen von Hauſe fortgelaufen?“ „Weil es nicht mehr ging“, ſagte Chriſtine.„Angſt habe ich übrigens nicht.“ Sie ſah ihn langſam und prüfend an:„Schön ich werde mir Ihre Bilder an⸗ ſehen. Kann man bei Ihnen ſchlafen?“ „Es iſt ein Feloͤbett da und ein Sofa. Natürlich können Sie da ſchlafen. Aber ich glaube, es iſt heſ⸗ ſer für Sie, Sie nehmen ein Hotel.“ Nach einer Pauſe fügte er hinzu:„Der Herr Vater wird Sie ſchon auslöſen. Mit dem Namen können Sie außer⸗ dem wochenlang wohnen.“ „Danke“, ſagte Chriſtine. Hochſtaplerin?“ „Nein, Sie ſehen aus Sie ſehen ganz merk⸗ würdig aus. Sie haben recht, Sie ſehen gar nicht ſo aus, als ob Sie in ein Hotel gehen würden, nach⸗ dem Sie durchgebrannt ſind!“ Sie bogen in die Friedrich⸗Wilhelm⸗Straße ein und überſchritten die Herkulesbrücke. Ueber dem Waſſer lag immer noch ein Abglanz des hellen Him⸗ melſcheins. Vor ihnen lag der große Platz mit den mächtigen neuen Häuſern dahinter. Die Abendluft iſt ganz dunkelblau“, ſagte Chriſtine.„Es iſt ein ſchöner Tag.“ Milotti anwortete nicht. Er hielt ſie an der Hand feſt:„Bleiben wir ſtehen!“ „Sehe ich aus wie eine 3 der Lützow⸗ Im Hintergrund des Platzes nach ſtraße zu zog eine Menſchenmenge. Man ſah rote Fahnen wehen und weiße Transparente leuchten. In einem wilden Rhythmus klang ein Ruf, immer wiederholt:„Nieder! Nieder! Nieder mit Eberten!“ „Was wollen die?“ fragte Chriſtine. „Wenn ſie das wüßten!“ ſagte Milotti.„Ich weiß nicht, wer augenblicklich gerade ſtreikt. Sehen Sie, Fräulein von Rucktaſch, daran darf man ſchon gar nicht denken, dann malt man überhaupt nicht mehr. Vielleicht ſollte man es auch laſſen! Aber wiſſen Sie, mit dem Schießen, da war ich auch nicht ſo furchtbar gut.“ Sie ſah ſein weiches Geſicht mit den viel zu ſchön⸗ nen Lippen, dieſes faſt klaſſiſche Profil, das ſich gegen den Abendhimmel abhob. Sie kam ſich plötzlich älter vor als er. Wenn man ein Junge wäre, müßte man bei der Kavallerie-⸗Schützendiviſion ſein, dachte ſie. Aber es muß auch andere geben. Vielleicht iſt er ſehr begabt! Endlos ſchien der Zug, ein paar Hochs klangen jetzt auf, eine einzelne Fackel brannte mit glutroter Farbe über der dunklen, ſtrömenden Maſſe. „Das ſollte man malen“, ſagte Milotti. Sie nickte ihm zu. Vielleicht hatte er doch recht! Sie gingen über den Platz:„Sehen Sie, in die⸗ ſem großen Haus da unter dem Dach iſt mein Atelier. Sie werden ſchon ſehen, was es damit für eine Be⸗ wandtnis hat. Sagen Sie, Fräulein von Rucktaſch, haben Sie eigentlich Gepäck?“ „Ja, eine Handtaſche, eine Staffelei und noch ein Paket. Das liegt alles am Wannſeebahnhof.“ „Schön! Jetzt ſehen wir uns zuerſt das Atelier an, dann hole ich Ihre Sachen, und dann eſſen wir Abendbrot.“ „Halt“, ſagte Chriſtine,„Sie holen meine Sachen, und wir eſſen zuſammen Abendbrot, nachdem ich Ihre Bilder geſehen habe!“ „Warum?“ fragte er. „Sie brauchen jemanden, der auf Sie achtet“, er⸗ klärte Chriſtine.„So geht das ja nicht mit Ihnen. Ich aber habe nur die Abſicht, auf einen Menſchen zu achten, oͤer gute Bilder malt.“ „Sie ſind drollig!“ ſagte Milotti. „Warum finden Sie es drollig, wenn man der Meinung iſt, daß nur das Malen von ſehr guten Bildern einem überhaupt das Recht gibt. zu malen?“ „Alſo fahren wir hinauf“, ſagte Milotti kurz. „Ich habe mir gleich gedacht, daß die Enkelin von Chriſtoph von Rucktaſch etwas hochnäſig ſein würde!“ „Das bin ich nicht“, ſagte Chriſtine im Fahrſtuhl „das bin ich gar nicht!“ Sie lächelte ihn plötzlich al denn ſie ſah ein trotziges, etwas leidvolles Jungen; eſicht vor ſich. 5 Sofoez kam in ſeine Augen ein warmer Scheint „Sie können ja ſogar lächeln! Ach, wenn Sie wüß⸗ ten, wie einſam man in dieſer Miſtſtadt iſt, ſo eim ſam wie ein Hund!“ 5 Sie legte ihm die Hand auf die Schulter:„dh doch auch, ich bin es doch auch!“ g Sie ſahen ſich an und vergaßen, den Fahrſtuhl z öffnen. Er faßte ſich zuerſt und murmelte vor ſic hin:„Sie hat ganz hölliſch merkwürdige Augen! Ji weiß nicht. „Was wiſſen Sie nicht?“ „Ob ich Ihnen meine Bilder oll!“ .„Das iſt nun zu ſpät“, ſagte Chriſtine,„junge Mädchen vier Treppen hinauflotſen und dann Furcht haben, das gibt es nicht!“ 1 Sie nahm zwei Stufen auf einmal, als ſie die Treppe, die nun ohne Läufer zu den Bodenräumen führt, emporſprang. Er öffnete die Tür vor Chriſtine, dann trat er al ihr vorbei in den Dielenraum und drehte das Licht an. 2 „Oh“, ſagte Chriſtine,„Sie ſind ein Lügner, Sie ſind... Aber ſchön, Furcht habe ich noch nie in meinem Leben gehabt! Aber warum haben Sie Ko⸗ mödie geſpielt?“ a „Ach, ich habe ja gar keine Komödie geſpielt, Sie werden ja noch ſehen oder, richtiger, hören!“ Chriſtine ſah ſich in einer ziemlich großen Diele prüfend um. Der Raum war bis zur Dreiviertel höhe der Wand mit großblumiger bunter Kretonne beſpannt. Man ſah auf zwei Türen, die im matten Grün gebeizt waren. Zwiſchen den Türen ſtand eine mächtige altfrieſiſche Truhe, über der ein geü⸗ ßer venezianiſcher Spiegel hing. Den Bodenbelag überhaupt zeigen bildete ein alter perſiſcher, dunkelblau und rot ge!. muſterter Teppich. Das Licht von der Decke fiel ge⸗ dämpft aus einer mächtigen Marmorſchale, deren ſchwarze und rötliche Adern ſeltſam aufleuchteten. Die ganze Schmalwand nahm ein Holdzgeſtell nach Art der engliſchen Garderobenſtänder ein, viele flache Fächer waren übereinandergelagert und bolen Raum für Mäntel und Hüte. In der Ecke ſtand ein rieſiger Barockleuchter, der einmal das Prunkſtüc einer italteniſchen oder franzöſiſchen Kirche geweſen ſein mochte. Vortſetzung folgt ſi 8 1 7 vollen er zu ittwoch Bein⸗ eutſche er Ge⸗ der eutſch⸗ Brippe⸗ ſo viel er Ge⸗ ganzen aktiſche fahren er Tod as bhe⸗ n An⸗ ber Le⸗ „ „ gen zu on vie⸗ phären⸗ Inſerat Finan⸗ einen 150 000 ten un⸗ als 22 hen ſich vorben. erheb⸗ ſich der phären⸗ ziellen immer dgültig en pol⸗ efertigt en Wo⸗ aller⸗ oͤgültig t allzu delt es ten. de, die gegeben dameri⸗ Piccard in die einmal rügwei⸗ Die we, die en⸗For⸗ ingung cks ein iſt eine großen t kom⸗ ihrem ir eine rofeſſor daß eb aſſagier hrſtuhl, lich an, ungen! Scheint e wüß⸗ ſo eim . tuhl zk zor ſich n! Ich zeigen „jungs Furcht ſie die bäumen t er an e das er, Sie tie in zie Ko⸗ Diele viertel, etonne matten ſtand n gro⸗ belag rot ge⸗ fiel ge deren teten. 1 nach viele boten ind ein inkſtüc eweſen Igt.) Freitag, 8. Mai 1936 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —— Deutſche Wagen kaum zu ſchlagen Großer Preis von Tripolis des Jahres 1936 einen ſieg gebracht hat, haben ſich die hrer erneut zu einem großen Sonntag wird auf der bekannten Tripolis der„Große Preis von Tripo 0 f Deutſchland iſt durch ſieben Renn⸗ wagen, vier von Mercedes-Benz und drei von Auto⸗Union, Nachdem der erſte„Große Preis“ der große Salzſee, um den die 13,1 Km. gelegt wurde, gab dieſer wohl neuzeit⸗ lichſten nſtrecke mit den großartigen Tribünen ihren Namen. e Bahn ähnelt mit ihren überhöhten Kurven und großen Bogen, die ein langes Stück an der herrlichen Küſte des Mittelmeeres entlang führen, der Berliner Avus. Nur die Mellaha„frißt“ noch mehr Reifen. Bei dem faſt immer herrſchenden Wüſtenwind bedecken kleine und kleinſte Sandkörner die Rennſtrecke, ſo daß das Rei⸗ bungsmoment noch geſteigert wird. Die Reifenfrage ſpielt alſo in Tripolis immer eine ſehr große Rolle. Ungeheuerliche Anforderungen aber werden an Fahrer an Maſchinen geſtellt. Die Tropenhitze kann ſelbſt en Fahrer ſchließlich mürbe machen, die und ſiegte in dem neuen Rekord⸗ Km.⸗Std.— tun ein übriges. In der gleich natürlich auch die Maſchinen enommen, die ſich außerdem noch der feinen Sandkör⸗ ner zu erwehren hoben. Was in Tripolis durchhält, iſt beſtes Material. Man hört wieder von neuen Maſchinen. Nun, die deut⸗ ſchen Marken, 0 und Auto⸗ Mercedes ⸗ Benz Unſon, werden ihre bewährten Fahrzeuge an den Start bringen. Die vielfach erprobten und ebenſo oft bewährten deutſchen Wagen ſind nach den Rennerfahrungen noch ir einigen Einzelheiten verbeſſert. Sie ſind ſchon ſeit Be der Woche in Tripolis, gehen alſo beſtens vorbereitet in den großen Kampf. Aber endlich will die Seuderia Ferrari den Deutſchen die Erfolgsſerie abſchneiden. Der „neue“ Wagen iſt auf der Monzabahn in Mailand mehrfach erprobt worden. Einzelheiten wurden ſelbſtverſtändlich nicht bekannt, aber man weiß, es iſt ein zwölfzylindriger %, Liter-Wagen, der nur 360 980 PS von Mereedes⸗Benz und 5 Auto⸗Union. In der Geſchwindigkeit wird er den Wagen kaum nach⸗ ſtehen, ſo daß die beſte Gewähr dafür geboten iſt, daß es wieder einen chen Dreikampf Mercedes-Benz— Auto⸗Union— Romeo geben wird. Wir nehmen natürlich an, daß die deutſchen Wagen auch diesmal noch nicht zu ſchlogen ſind— wenn nicht ganz beſondere un⸗ glückl he Zufälle eintreten, mögen unſere Fahrer nun Caracciola, von Brauchitſch, Fagiolt, Chiron oder Stuck, Roſemeyer, Varzi heißen. Das Te jmerfe 17 5 8 K 7 3 0* 5 Das Teilnehmerfeld iſt auf 30 Fahrer beſchränkt wor⸗ den, da in der mit dem Rennen verbundenen Lotterie nur 30 Gewinne ausgeſpielt werden. Immerhin iſt damit zu gb 0 werden. n u iſt bei der Probefahrt geſtürz den, die Maſerati-Werkmannſchaft zog Gr N Zehender zurück und Farina(A liegt noch im Mailänder Kronkenhaus. t und 0 Nuvolari ha Alfa zur nur Brivio, Tadini und Pintacuda m Seite ſtehen. ancel Baleſtrero, Tarufſi, Battag⸗ a, rſi, Barbieri uſw., die z. T. Alfe 5 5 aſerati ſteuern, kommen für den Sieg ernſt⸗ haft kaum in Frage. im die deutſche Hand ballmeiſterſchaft Bringt der Sonntag die Entſcheidung? Nachdem der letzte Sonntag in allen drei Gruppen das letzte Spiel der Vorrunde gebracht hat, wobei ſich feweils ein Klub allein an die Spitze ſetzen konnte, geht es ſchon am kommenden Sonntag ohne Pauſe in die Rückrunde. Wenn auch ſo direkt weitergeſpielt wird, ſo iſt doch in den Gruppen inſofern eine Atempauſe eingelegt, als überall die Tabellenführer und Zweiten mit den ſchwäche⸗ ren Vereinen gepaart ſind. Vor den entſcheidenden Spie⸗ len können alſo die Führenden beinahe noch einen Probe⸗ galopp einlegen bevor der entſcheidende zweite Gang um die endgültige Führung und damit um den Gruppenſieg ſteigt. Bekcuntlich haben in der Vorrunde die Platz⸗ herren, dazu mit knappſtem Torvorſprung, die Oberhand behalten. Es wäre daher gar keine Ueberraſchung, wenn Berlin mit Leipzig und Hamburg mit Magdebura totes Rennen machen würden. Im Reich treffen am Sonntag aufeinander: Oberalſter Hamburg— KTW Stettin Poſt Oppeln— Berliner SV MS Leipzig— Hindenburg Biſchofsburg MS Magdeburg— Poſt Hannover TV Obermendig— Hindenburg Minden TV Altenſtadt— SpVga Fürth Anders ſieht es in unſerer Gruppe aus. ſich gegenüber: MS Darmſtadt— Raſenſportverein Mülheim SV Waldhof— Kurheſſen Kaſſel. Hier treffen alſo die beiden erſten und beiden letzten zuſeinander. In Darmſtadt wird es ein ganz großes Spiel geben, das die ganze Darmſtädter Handballgemeinde in ihren Bgun ziehen wird. Raſenſport Mülheim, der Tabellenführer, kommb. Am Vorſonntag mußten die Militärſporkler in Mülheim eine nicht un verdiente Nie⸗ berlage hinnehmen. Die Heſſen ſpielten am Niederrhein nicht gerade überzeugend. Der Sturm war nicht in beſſer Verfaffung, ſo daß die Niederlage verſtändlich wird. Auf eigenem Platz und vor dem eigenen Publikum wird es aber am Sonntag anders ausſehen. Darmſtadt muß ge⸗ winnen, wenn nicht der ſchon in ſo greiſbare Nähe gerückte Gruppenſieg öͤagvonſchwimmen ſoll. Darmſtadt muß aber guch gewinnen, wenn für Mannheim noch etwas zu ge⸗ wirmen ſein ſoll. Wohl kann auch Mülheim etwas. das haben wir in Mannheim geſehen, aber dennoch erwarten wir, nicht nur weil wir es wünſchen, den Südweſtmeiſter in Front. Wohl muß Rothermel beim MS erſetzt wer⸗ den, der am Sonntag wegen Reklamierens Platzverweis erhielt, aber bei dem Material der Südweſtler wird dieſe Lücke leicht zu ſchließen ſein. Mülheim ſteht in der Höhle des Löwen vor einer kaum zu löſenden Aufgabe. In Mannheim liegen die Dinge anders. Da hat Waldhof Kurheſſen Kaſſel zu Gaſt und ſollte den Vorſpielſieg wiederholen können. Die Kurheſſen kön⸗ nen mehr als ſie am letzten Sonntag gegen Waldhof gezeigt haben. Der badiſche Meiſter muß ſich ſchon in Acht nehmen und darf ſich nicht durch den ſrmutäglichen Sieg in Sicherheit wiegen. Die Nordheſſen müſſen auch in Mann⸗ heim ernſt genommen werden, wenn nicht die letzte Chance dahingehen ſoll. Der zweite Maiſonntag wird ent⸗ scheiden, ob der Gruppenſieg in unſerer Ecke ſchon vergeben iſt oder ob das Ringen nochmals von vorne beginnen wird. SV Waldhof iſt gewarnt. Zu ſchön wäre es geweſen, wenn dieſes Spiel wegen der Rennen ſchon am Vor⸗ mittag geweſen wäre, aber auch ſo werden die Handball⸗ ſreunde den Weg zu den Schießſtänden finden, um ſo mehr als unſer Meiſter ja wieder dabei iſt. Das Vorſpiel be⸗ ſtreiten zwei Jugendauswahlmannſchaften des Mann⸗ heimer Kreiſes. Am die deutſche Frauenmeiſterſchaft Die Paarungen für die Zwiſchenrunde um die deutſche Frauenmeiſterſchaft ſund bekannt geworden. Man hat auch hier wieder verſucht, die ſtärkeren Mannſchaften mit den ſchwächeren zuſammenzubringen. Inwieweit die Spiele dies beſtätigen, wird ſich zeigen. Der Reichsſpielwart hat folgende Spiele angeſetzt: Eimsbüttel Hamburg— Vis Leer Eintracht Frankfurt— FS Magdeburg Sc Charlottenbura— PS Dresden Bf Mannheim— Spvgg Fürth 5 Wenn wir in unſerem Archiv nachblättern, dann finden Hier ſtehen wir 1934 in der Zwiſchenrunde ebenfalls die Paarung Vit— SpVag Fürth. Damals mußte VfR in Fürth antreten und gewann:4. Wenn wir obige Paarungen betrachten, möchte man zu dem Schluſſe kommen, daß in allen Spielen die Heimmannſchaften ſiegen ſollten. Offen muß aber das Spiel in Frankfurt bezeichnet werden Wohl ſind die Eintrachtmädels blendend in Schuß aber auch Magdeburg iſt nicht von Pappe. Auch Charlottenburg hat Dresden noch nicht geſchlogen, doch iſt dieſer Sieg eher zu erwarten als der Frankfurts über Magdeburg. Marnheim 11 Eimsbüttel ſollten mit ihren Gegnern fertig werden önnen. Die Spiele der Bezirksklaſſe In Umterboden⸗Weſt ſpielen: Feudenheim— Hockenheim 8 Mannheim— Heddesheim Seckenheim— Neulußheim Feudenheim tritt im letzten Spiel gegen Hpcken⸗ heim an. Zu Hauſe könnte Feudenheim einen knappen Sieg landen. 08 Mannheim kann gegen letzten noch nötigen Punkt holen. knapp:1. Secken heim hat gegen Neulußheim keine Ge⸗ winn möglichkeiten. In Unter baden⸗Oſt ſpielen: Kirchheim— Union Heidelberg Eberbach— Eppelheim Haudſchuhsheim— Walldürn Kirchheim wird auch dos Rückſpiel gegen Union Heidelberg gewinnen, allerdings nicht 910. Eberbach, das ſchon das Vorſpiel gegen Eppel⸗ heim 114 verlor, hat auch im Rückſpiel keine Ausſichten zu Punktgewinn zu kommen. Der Tabellenletzte Handſchuhs heim konnte ſ. 3. überraſchend in Walldürn:1 gewinnen. Diesmal wird Walldürn Revanche nehmen. Heddesheim Hen Das Vorſpiel verlor 08 Nummer 209 Süd oͤeutſchland im Olympiſchen Herrlicher Sonnenſchein lag er der Landſchaft, ſüddeutſche Schriftleiter am Mittwochnachmittag zu Beſichtigung des Olympiſchen Dorfes in Berlin⸗Dö eintrafen. Hatten die Gäſte ſchon vorher beim Beſuch d Reichsſportfeldes und der Deutſchlandhalle die Ueberz gung gewonnen, daß dort tſtätten geſchaffen wer wie man ſie bisher in Deutſchl ja man kann ſogar ſagen, nirge in der Welt, in derartiger Vollkommenheit und Zweckmäßigkeit noch u geſehen hat, ſo wurde der glänzende Eindruck durch die in großzügiger Weiſe durch die deutſche Wehrmacht gebaute rieſige Anlage des Olym⸗ piſchen Dorfes noch weiter verſtärkt. In genialer We hat unſer Führer Adolf Hitler dort einen Bau des dens durch die Wehrmacht ſchaffen laſſen, der ſein Teil dazu beitragen wird, ß die Völker ſich in friedlichem Wett⸗ kampf und in ſportlicher Kameradͤſchaft verſtehen lernen. Hauptmann Fürſtner, der Kommandant des Olym⸗ piſchen Dopfes, ließ es ſich nicht nehmen, ſeine Gäſte trotz der großen Arbeit zu begrüß Gleich der erſte Eindruck war ge ezu begeiſternd. ich nach Durchſchreiten des Hauptportals leuchtete den Gäſten in friſchem, ſaftigem Spor Grün eine rieſige, gut gepflegte Raſenfläche entgegen, junge Birken prangten in ihrem Frühlingsſchmuck und links und rechts ſah man die einzelnen Olympiahäuſer durch das Laub hervorguck ganze Anblick war ſchon eine Erholung, wohl jeder wünſchte ſich, hier an dieſer herr⸗ lichen Stätte ein paar Tage Urlaub verbringen zu dürfen. Doch die Zeit drängte, die Beſichtigung nahm ihren An⸗ fang. Gewaltig war der maſſive Bau de zuptgebäudes, wo unter einem Glasdach die Halle der ationen unter⸗ gebracht iſt. Daran ſchloſſen ſi rieſige Reſtaurations⸗ räume, wo etwa 2000 Beſucher ihren Aufenthalt finden können; während der Olympiſchen Spiele iſt der Beſuch der Mannſchaften nur für ganz kurze Zeit in Begleitung von Führern geſtattet, da im Olympiſchen Dorf abſolute Ruhe herrſchen ſoll, um den Vertretern der einzelnen Na⸗ tionen auch die Gewähr geben zu können, ſich abſeits des Großſtadtgetriebes auf ihre ſchweren Kämpfe vorbereiten oder ſich davon erholen zu können. Es iſt wirklich alles getan worden, um den Olympiakämpfern den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich zu geſtalten. Weiter ſind im Hauptgebäude noch die Büros der Attachees der einzelnen Länder untergebracht, die Poſt und eine Bank werden dort Räume iehen und zum Teil auch noch Führer, die den einzelnen Nationen jederzeit zur Verfügung ſtehen, ihren Aufenthalt haben. In den ein⸗ zelnen Olympiahäuſern iſt wirklich alles aufs beſte Ze⸗ ſtellt. Kleine Zimmer werden je zwei Perſonen beher⸗ bergen, gekachelte, mit den modernſten hygieniſchen Ein⸗ richtungen verſehene Waſchräume ſtehen zur Verfügung, ſelbſt ein Telephon iſt in jedem Hauſe vorzufinden. E Gemeinſchaftsraum ſorgt weiterhin für kameraodſchaftliches Beiſammenſein. Große Glastüren führen direkt ins Freie, wo vor jedem Hauſe noch eine Terraſſe zum Verweilen einlädt. Für jedes Olympiahaus hat nun eine Stadt Deutſchlands die Patenſchaft übernommen. Selbſtver⸗ ſtändlich erweckten die Patenhäuſer der ſüddeutſchen Stäs oͤas beſondere Intereſſe. Gleich vornean ſah man Wappen von Friedrichshafen Weiter folgten Lindau, Garmiſch⸗Partenkirchen, einige zu nennen. Deutſche Kunſtſchüler D m bez das in das Geſtein gemeißelt. um haben den nur Ge⸗ Kleine Sport-Nachrichten Beim Rot⸗Weiß⸗Tennisturnier in Berlin konnten om ͤͤrttten Tage, wieder bei ausgezeichnetem Wetter, Hie letz⸗ ten Acht bei den Frauen in Sperling, Ullrich, Manzutto, Schneider Peitz, Adamſon. Zehdon, Rollin⸗Couquerque und Sander ermittelt werden. Im Viertelfinale der Männer ſind Malfroy, Henkel, G. von Cramm, Göpfert, Sted⸗ man und Merl da es am Donnerstag faſt durchweg Ausländerſiege g Eric Ny, der bekannte ſchwediſche Mittelſtreckler, wird am 21. Mai mit ſeinem Verein, Mode Stockholm, an der Holmenkol⸗Staffel in Oslo teilnehmen. Auch hört nran von dem ſo unbeſtändigen däniſchen 3000⸗Meter⸗Welt⸗ rekordläufer Henry Nielſen wieder etwas. Nielſen iſt wieder im Training und will ſich für Berlin auf die 10 000 Meter vorbereiten. Seine erſte große Prüßfung iſt für den 12. Juni vorgeſehen, an welchem Tage Juan Zabala in Kopenhagen ſtartet. Mit dem goldenen deutſchen Reiter⸗Abzeichen wurde SS⸗Sturmbannführer H. Fegelein(München) aus⸗ gezeichnet, nachdem er die vorgeſchriebenen Leiſtungen in öffentlichen Turnierprüfungen erfüllt hat. Die Südweſt⸗Fußballelf, die am kommenden Sonntag, 10. Mai, in Landau gegen die württembergiſche Nachwuchs⸗ mannſchaft antreten wird, hat im Sturm eine Aenderung erfahren. An Stelle von Flohr(Pirmaſens) wird Gärtner (Olympia Lorſch) Mittelſtürmer ſpielen. 14 japaniſche Basketballſpieler werden zum Olympfa⸗ turnier nach Berlin kommen. Die Mannſchaft ſteht unter Führung von Mokichi und Trainer Mitſuhaſhi und wird im Juni die Reiſe nach Berlin antreten. Abſchluß der Kö-Reichstagung in Leipzig Die erſte gemeinſame Reichstagung der Köcß⸗Gau⸗ Sportreferenten und Gau⸗Sportlehrer in Leipzig wurde am Mittwoch abgeſchloſſen. Nach einem aufſchlußreichen Vortrag des Amtsleiters Geiger vom Propagandgamb ſprach der Stellvertreter des Reichsſportführers, Arno Breitmeyer. Er regte an, die Gau⸗Sportreferenten der NSch„Kraft durch Freude“ zu einer gemeinſamen Tagung mit den Gauführern des Reichsbundes für Leibesübungen zuſammenzubringen, denn alle hätten die eine große Auf⸗ gabe, die Leibesübungen dem deulſchen Volke zu vermitteln und die Grundlage zu ſchaffen für die innere Feſtigkeit und Kraft des Reiches. Die Oſtpreußenfahrt begann Zum 11. Male begann am Donnerstag, diesmal bei ſchönem Frühlingswetter, die Oſtpreußenfahrt, eine der ſchwerſten Geländefahrten des deutſchen Kraſtfahrſports, mit der Orientierungsfohrt. In Minutenabſtänden wurden ſchon am frühen Morgen die Wagenfahrer auf die Reiſe geſchickt, nachdem ihnen 17 Stunden vorher die Gelände⸗ karte mit den eingezeichneten Kontrollpunkten ausgehän⸗ digt worden war. Die Kontrollſtellen waren raffiniert on⸗ gelegt und lagen abſeits von den großen Straßen. Den Fahrern kom das gute Wetter ſehr zuſtatten, foſt reſtlos erreichten ſie alle Kontrollpunkte, für deren Anfahren je⸗ weils 20 Punkte gutgeſchrieben wurden. Während auf dem Kurs der Wagenfohrer 24 ſolcher Kontrollpunkte an⸗ zufahren und eine Höchſtpunktzahl von 480 zu erreichen war, konnten die Motorradfahrer an jeder Kontrollſtelle ſogar zu 35 Punkten kommen. Die Streckenlänge betrug je nach Findigkeit der Fohrer 300 bis 500 Km. Die Mehr⸗ zahl der Teilnehmer ging mit viel Mut an ihre Aufgobe heran. Teilweiſe ging man mit ungeheurer Schnelligkeit ouf die Strecke, daß aber einige Vorſicht angebrocht war, das mußten verſchiedene am eigenen Leibe erfahren. So ſah man Wachtmeiſter Kolowſki(Königsberg) mit ſeinem Horch⸗Kübelwaren mit ungeheurem Tempo um die Ecken ſauſen, bis der Wagen ſchließlich in einem Straßengraben landete. Bold war das Fahrzeug aber zur Weiterfahrt bereit und zum Schluß hatta Kolowſki ſogar alle 24 Kon⸗ trollpunkte herausgefunden. Eine Bravourleiſtung voll⸗ (Golldap), der ſich blutende Kopfwunden Maſchine und otzdem die F fortſetzte. Im nächſten ſich 1 Dreh nähen und Ko noch vor Ablauf der Sollz Ein Klaſſe. ten ſie in 7 Stunden 10 Kontrollpunkte anzufahren, die ſonderes Lob verdienen die Fghrer der leichteſten Mit ihren g8⸗cem⸗Fichtel⸗und⸗Sachs⸗Motoren hat⸗ alle herausgefunden wurden. Natürlich gab es bei der Schwierigkeit der Aufgaben auch genügend Pannen. Zum größten Teil konnten die Reparaturen ſo beſchleunigt werden, daß die Fahrer alle Kontrollſtellen anfahren konn⸗ ten. Auf der Straße von Waldenburg nach Königsberg gab es durch zu hohe Geſchwindigkeiten mehrere Stürze, die nicht immer glimpflich verliefen. Rekord Veſetzung Drittes Wachenburg⸗Bergrennen Der große Epfolg der beiden erſten Wachenburg⸗Berg⸗ rennen auf der prächtigen badiſchen Bergſtraße Weinheim⸗ Wachenburg dürfte am Sonntag noch übertroffen werden, denn die Meldeliſte enthält insgeſamt genau 100 Namen. Das Rennen wird ſeinen Charakter als wichtige Prü⸗ fung des Nachwuchſes auch in dieſem Jahre beibehalten, denn allein für die Solo⸗ und Beiwagenklaſſen der Aus⸗ weisfahrer wurden rund 100 Meldungen abgegeben. Die Lizenz⸗Kraftradfahrer ſind dagegen mit 25 Bewerbern ver⸗ treten. Unter ihnen befinden ſich zahlreiche gutbekannte Fahrer: Kläger(Freiburg) mit Hercules und Ardie, Port (Saarbrücken) mit Rudge, Faiſtenhammer(München) mit Rudge, Anderl(München) mit Rudge, Metzmeier(Oß⸗ weil) mit NSU, Gimbert(Mudau) mit Ardie und Hof⸗ mann(Würzburg) mit Victoria, die Beiwagenfahrer Braun(Karlsruhe) mit Horex, Nagl(Frankfurt) mit NSuf, Stoll(Breinig) mit Harley und Schmitt(Mmann⸗ hei m) mit Norton. 20 Sportwagen der Ausweisfahrer nehmen den Kampf auf. Unter ihnen befindet ſich auch Frau M. Schütz(Mann⸗ heim) auf Mercedes-Benz. Zu den Favoriten zählen Dr. Guhl(Karlsruhe) auf Mercedes-Benz und Dr. Noll(Gie⸗ ßen) auf BMW. 10 Lizenzfahrer ſteuern ebenfalls Sport⸗ wagen. Bekannte Namen ſind hier: Hummel(Freiburg) auf Fiat, Zinn(Meiningen) auf Fiat, Vorſter(Rheydt) auf Mö, Schweder(München) auf Adler, Benger(Stutt⸗ gart) auf BMW und Berg(Altena) auf Alfa Romeo. Vier Rennwagen werden wohl vergeblich verſuchen, den Strecken⸗ rekord zu verbeſſern. Es ſtarten Schlicht(München) auf Amilcar, Seibel(Diez), Wimmer(Kappelrodeck) und Troeltſch(Wilogutach) auf Bugatti. Förderungdes Mannheimer Tennis Um den Ruf Mannheims als Tennisſtadt zu erhalten, hat der Ehrenvorſitzende des Tennis⸗Klubs Mannheim, Direktor Stich, zwei wertvolle Stiftungen gemacht. Es wurde von ihm zur weiteren Pflege des Herren⸗ doppelſpiels ein Wonderpreis geſtiſtet, der zwiſchen den Mannheimer und Ludwigshafener Tennis⸗Klubs all⸗ jährlich ausgeſpielt werden ſoll und von einem Verein dreimal gewonnen werden muß. Jeder Verein meldet fünf Doppelpaare. Um die internationalen Tennisturniere in Mannheim in ihrer traditionellen Bedeutung zu erhalten und auszugeſtalten, wurde für dos diesjährige internationole Tennisturnier in Mannheim, das auf den Plätzen am Fried richsring vom 16. bis 19. Juli ſtattfindet, ein wertvoller dreimal zu gewinnender Wanderpokal für die Herren⸗Einzelmeiſterſchaft von Mannheim zur Ver⸗ fügung geſtellt. Damit wird das diesjährige Mannheimer Tennisturnier eine beſondere Zugkraft erhalten. .— 8 Dor — nſchaftsraum it markanten rn verſehen, durch im Olympiſchen Dorf ganz land mit ſeinen der verar cht theiten ver So ſah man u. a. der Frauenkirche Seite tat man einen war im Haus Nürnberg er he mit dem Brunnen Dargeſtellt das Aufmarſchgelän 11 der an⸗ Geradezu vor deren r die einzelner ten Originalzei f gung Andenken elten auf d werden. Aber dort iſt nich baden, ein modern eingerichte hwimm⸗ noch einer Sauna zweckmäßig ſind baut, in chiedenſten ſonſtige etſchafts⸗ heraus leb⸗ keineswegs Dorffeuerwehr, k noch zu Lienen Werner Jürgenſen 5 artige Enten len noch aus Gelegenheit zu bad mit Sprung ſteht weiterhin zur?. auch am äußerſten Ende Wirtſchafts denen nicht weniger als 48 Küchen den Wünſchen gerecht werden. Alle Lebensmittel und Materialien werden von der Straße dir us? üͤde gefahren, ſo daß durch dieſen, wo i Betrieb die Ruhe im Ol iſch gefährdet wird. Eine Garage, vervollſtändigen das Ganze, da übertreffen iſt. Die Architekte March mit dem Garte hier eine Anlage gef legen wird Olympia-Kommiſſion empfängt ſüddeutſche Journaliſten ie einzige Ueber ver 100 ſüddeutſche und ausländiſche mit dem„ 705 dt einen Beſuch am Mitt⸗ R Bauten ˖e 3 1. beſichtigen. In der Deutſchle le iS komitee für die Olympiſchen n Gäſten gab Spiele 10 einen Empfang. Der Generalſekretär mpiſchen Spiele. Dr n des Organiſation 5 9 Halt erklärte, daß die Reichshauptſtadk Ritter Kar . 7 d der Welt Deut nd einen bereiten. Er ſchloß mit dem Wun⸗ die Gäſte nach der Schlußfeier der Sommer⸗ chen Spiele genau ſo wie in Garmiſch⸗Par kirchen ſagen mögen, nicht nur ein olympiſches Er gehabt zu haben, ſondern einem Gottesdienſt beigew zu haben. Die auswärtigen Gelegen die vorzüglichen Einrichtungen der größten Halle Eur der Deutſchland halle, eingehend zu beſichtigen. Hoppegarten(7. Mai) 1. Preis von Ebbesloh, 2200 /, 1600 Meter: 1. aus(H. Schmidt), 2. Meldereiter, 3. Martini. Glücksvogel, Atulla. Toto: 15, 10, 10210. 2. Preis von Tetſchendorf, J, 1800 Meter: 1. Whiſt (G. Zuber), 2. Buxus, 3. Meiſterhieb. Ferner: Pan, Der Wind, Mardonius. Toto: 176, 56, 37210. 3. Hardenberg⸗Rennen, 3800 /, 1400 Meter (Staroſta), 2. Märchenprinz, 3. Muskat. Fer deich, Norman. Toto: 54, 18, 18:10. Empfang zu Gäſte hatten auch noch Gerade⸗ Ferner: ſonit Staroſta),? log, Schloßherr, H 14210 5. Preis von Frehna, 23 16, 1350 Meter: 1. Gleisne (Zehmiſch), 2, Glücksgöttin, 3. Winkelried. Ferner: Nebel⸗ horn) Lapſus, Import, Themis, Wedͤdegäſt, Eythera. Toto: 73, 22, 18, 27210. 6. Aſche⸗Rennen, 3000 /, 1600 Meter: 1. Groſſularia (Staroſta), 2. Anthyllis, 3. Treudeutſch. Ferner: Teechen, ylophon, Unverzagt, Winde, Heidekind, Moorhexe. Toto: 34, 22, 66, 4410. 7. Preis von Görlsdorf, 2300 //, 1 Sinir 2, 3. adelle, Fortuna, 55, 2010. Varus. Ferner: Schneemärchen, (Eichler), 2. Mithra, Ci Toto: 140, Vogelfänger. Freitag, 8. Mai Nationaltheater: L Thoma⸗ Abend„Lottchens Geburtstag“, „Die kleinen Verwandten“, „Erſter Klaſſe“, Miete F, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorfüh⸗ rung des Sternprojektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Weinſtraße— Pfalz — Weiſenheim— Herxheim allſtabt— Bad Dürkheim — Wachenheim— Forſt— Mannheim. 8 Meßplatz: Große Frühfahrs⸗ meſſe(Schau⸗ und Verkaufs⸗ buden). Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 20.15 Uhr Kabarett⸗ Programm. Kaffee Odeon: Konzert (Verlängerung). Lichtſpiele Univerſum:„Konfetti“.— Alhambra:„Sehn⸗ ſucht“. Schauburg:„Savoy⸗Hotel 217“.— Capi⸗ tol:„Mädchenjahre einer Königin“.— Scalo:„Der Kurier des Zaren“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Gebſinet von von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum, EK 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung: Die Ausſteuer. Mannheimer Kunſtverein. L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 19 und von 14 bis 16 Uhr. 10 bis 13 und Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 17 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, I. 2, 9: Geöffnet von 11 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.80 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. 1 der en 2 Iltung der tzi und ät bringen. „Splange .5 gung ür die Höchſtwerti bedingt r Teil ſeiner leitungen d Verwendung f Die von e ſtoffverlager bei erſe ung Indi 91 1 1 1af nicht durchführen. der geſamten Laſten zu tragen Indi weſtfäli ſch Dey den Zerl ar tſtrie die ng i nen Zechen liarden Kubikmeter Kokereig heute anfallen, Induſtrie ſieht, Parteigenoſſen zt ſich ohne Gefährdung des Bergbaues we! It ſter noch che i Wert entſprechend noch keine paſſende Verwendung können, andere zur Vervollkommr Materi daß der aben darin in zu bringen, rden kann. empfohlene Verbund wirischafi Zwischen Siadigas und Ferngas Auf der abf Deutſchlands mit G wurden, Di vo g hte darin gr Aeußerungen zu dem Problem Stadt die wir unſeren Leſern im Auszug zur Kenntr Schriftleitung. jährlich bei der Kokserzeu⸗ inneren hrem im Inland di ihrer Wärmeprozeſſe zur Herſtellung preiswert verlangt, iſt Bergbau einen bedeutungsvollen dieſe Gaſe durch wo das Gas wirtſchaft lI[gardt, nöſätzli Ferng etwa un⸗ es Fern⸗ Brenn⸗ Der Bergbau, welcher etwa ein Drittel iſen aufbringen muß und viele ſonſtige hat, bildet die Grundlage der rheiniſch⸗ umd muß geſund erhalten bleiben. Es iſt auch ſein Vorrecht, die Veredlung ſeiner Kohle ſelbſt vorzunehmen und nicht nur als Kohlenverkäufer aufzutre⸗ ten Es wü 3 ünſ⸗ ˖ 0 in d Be a1 8 a 2 5 55 E 19 0 gemäß Anordnungen der? Weizenmehl mit einer Bei⸗ 8 5. 1 8. g miſchung von 10 v.., A Wz. Aufſchlag 1,50/ je 100 . Kilogramm.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Die Ferngasfrage iſt bis heute heiß umſtritten und wird Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizen⸗ nicht immer mit fachlichen Gründen bekämpft. Perſonelle i Fragen öͤürfen dabei gar keine Rolle ſpielen, ſondern ledig⸗ lich eine ſachliche Prüfung. Das neue Energiegeſetz ſagt in kurzen Worten: Wer die Energie am preiswerteſten Itefern kann, dem iſt der Vortritt zu laſſen. Es kann auch von der Gegenſeite nicht geleugnet werden, daß durch die Ferngasleitungen eine ganz neue Preispolitik zur Belie⸗ ſerung der Induſtrie mit dem Gdelbrennſtoff Gas ein⸗ geſetzt hat. Ich weiß mich in Uebereinſtimmung mit der Reichs⸗ leitung des Amtes für Technik und gebe im Namen der Gauämter für Technik des Weſtens der Hoffnung Ausdruck, daß meine Ausführungen von den anderen Gauen, welche vor der Eutſcheidung über die Ferngasfrage ſtehen, zur Kenntnis genommen werden, damit ſie die Gründe erfah⸗ ren, welche meine Stellungnahme veranlaßt haben. ringen hier im Induſtriegebiet ſchwer um die Unterbrin⸗ gung unſerer arbeitsloſen Bergarbeiter und können trotz Umſchuldung der Not nicht Herr werden. N Wir Die ganzen theoretiſchen Erörterungen über Renkabili⸗ lät der Ferngasleitungen ſind zwecklos. Der Bergbau muß auf lange cht bauen und der Verbundwirtſchaft auch beim Gas ne reben, nachdem ſie ſich bei der Elektrizität ſchon ſo vort aft auswirkt. Eine Zuſammenarbeit mit den kommunalen Behörden mit dem Endziel der Ver⸗ bundwirtſchaft iſt anzuſtreben und kann nur dem Gemein⸗ wohl dienen. Ohne Löſung dieſer Frage wird das Gas ſich ſelbſt das Todesurteil ſprechen. Die Energietagung hat den klaren Beweis erbracht, welchen Nutzen das Gas Hen⸗ jenigen Werken bringt, die es einzuführen in der Lage waren, und ich kann mir nicht denken, daß irgendeine ver⸗ antwortliche Stelle verhindern will, das Gas ſeiner In⸗ duſtrie zuzuführen, wenn die Induſtrie ſich für die Um⸗ ſtellung auf Gas entſchieden hat. Gegen 1913 verdreifachie Oelförderung in Deuischland Die Bemühungen, die heimiſche Rohſtoffbaſis breitern, haben, wie das J in ſeinem zu ver⸗ nſtitut für Konjunkturforſchung neueſten Wochenbericht ausführt, die deutſche Erdölinduſtrie auch im letzten Jahre weiter ſtark belebt. Produktion und Beſchäftigung der Erdölbergwerke und der Raffinerien ſind gegenüber 1934 um ein gutes Drittel ge⸗ ſtiegen. Die Zahl der im Erdölbergbau Beſchäftigten, die im Dezember 1934 rund 3000 Mann betragen hatte, erhöhte ſich auf 4100 Mann Ende des vergangenen Jahres und weiter auf 4400 Mann Ende März 1936. Die Rohöl⸗ gewinnung erreichte im abgelaufenen Jahre 430 000 To., das ſind rund 110 000 To. mehr als 19 4. Im Vergleich zu den höchſten Produktionsergebniſſen der Vorkriegszeit(1908 bis 1913) konnte die Oelförderung im Deutſchen Reich verdreifacht werden. Wie im Vorjahr wurde auch 1935 die Erſchließung neuer Oellagerſtätten durch Reichsdarlehen unterſtützt. Die Bohr⸗ leiſtungen nahmen um 42 000 Meter auf 175 000 Meter zu. Im Rahmen des„Reichsbohrprogramms“ wurden im ver⸗ gangenen Jahre über 55 000 Meter niedergebracht, das ſind 20 000 Meter mehr als 1934. Die neu erſchloſſenen Oel⸗ ſelder— Mölme⸗Hoheneggelſen und Gifhorn(Hannover), Heide(Holſtein), Forſt(Baden) und am Fallſtein(bei Hal⸗ Herſtadt)— lieferten bis Dezember 1935 röd. 12 000 Tonnen rohes Oel. Der deutſche Erdölbergbau vermag allerdings noch immer nur einen geringen Teil des heimiſchen Oel⸗ hedarfs zu decken: Von den in Deutſchland insgeſamt ver⸗ brguchten Erdölerzeugniſſen(alſo ohne Teeröle und Treib⸗ ſprit) waren 1934 ungefähr ein Neuntel und 1935 ein Achtel inländiſchen Urſprungs. Da infolge der Ausdeh⸗ nung des Kraftverkehrs die Nachfrage nach Treibſtoffen ſtändig zugenommen hat, mußte auch die Einfuhr von Erdöl geſteigert werden. Beſonders ſtark erhöhte ſich die Zufuhr ausländiſchen Gasöls und Schmieröls, und zwar im Zuſammenhang mit den am 1. Dezember 1935 wirkſam gewordenen Zolländerungen. * Mimoſa Ach, Dresden.— 8(10) v. H. Dividende. Nach Abſchreibungen von 182 000(188 591)/ ergibt ſich bei der Geſellſchoft für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1935 einſchl. des Vortrags von 23 832/ ein Reingewinn von 317 000(395 320) /. Die Verwaltung ſchlägt der auf den 6. Juni einzuberufenden v. HV vor, eine Dividende von wieder 7 v. H. auf die Vorzugsaktien und von 8(10) v. H. guf die Stammaktien zu verteilen. Mannheimer Mehlnoflerungen Pfalz⸗Saar Wei bl 14 28,80 1 1 2 15 ö 16 17 19 29,15 2 20 29,15 60 24,— — Mittag-Ausgabe Nr. 209 Waren und Märkfe Mannheimer Geireidegroßmarkl Gerste 0 21 Weizen 76% r. Höchſtpr. 14.— Sonstige Futterartikel 2 Zuzüglich 50 Pfg. Frachtaus ch frei Empfangsſtation mühlen und der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. 5(in 15 per Laſt 2000 Kilo) Mai 60,50; Juli 59; Sept. 59,50; Nov. 60,50 36) . Univerſal Stand. Middl. Schl 6; Juni 607; Juli 599; Auguſt 586; Okt. Nov. 55 ez., Jan.(37), Febr., Mä Mai je 556; Juli 553; Okt. 541; Jan.(38), März, April je 538; Tendenz ſtetig. R. Flotter Betrieb am Zwingenberger Spargelmarkt. Durch das plötzliche Einſetzen des warmen Wetters hat L 9 37,0. Vom mmer Pfa voll⸗Oel ägypt. Neuyork: ware en Güte RN 1 nb loch 50 1. Regierungsforſt⸗ werden. urchſchnitt wur⸗ de Pr Zentner vor, Nach⸗ e bezahlt: Sorte 20 und oll⸗St. ägypt. a van nah: blz zu nor⸗ Nhein-Mainische Abendbörse Frankfurt, 7. Mai Die Abendbörſe war bei teilweiſe lebhofteren Umſätzen weiter befeſtigt, da die Ku und in kleinem Umfange auch die Kundſchaft als Käufer auftrat Stärker beachtet wurden Autowerte, Daimler 109,50(108,75), ſpäter mehr⸗ fach mit 110 gehande Adlerwerke Kleyer 1 gen Marktgebieten beſt der Berliner Schluß⸗ 5 Nolierungen vom 7..) Lon ⸗ kurſe Nachfrage. Von Montanwerten blieben Hoeſch mit zl. per Mai 10,75 per Mai⸗ 10076(101) allerdings nur knapp gehalten, Mannes, uſgatöl 2 Auguſt mann 94,25(94). fürel 136(135, Rentenmarkt das Geſchäft etwas kleiner und auch die in den meiſten Fällen nicht weiter er⸗ blieb aber bis zum Schluß der Abend⸗ s Intereſſe erhielt ſich für Daimler Zwar wurde Kurſe haben ſich höht, die Tend börſe feſt. 1 60,9 v.., fe bedarf. Mäßig befeſtigt waren noch Ic Farben mit 1687 haftes Kiefern j g der Landes⸗Grpr. f nach 168 und Vereinigte Stahlwerke mit 91. nach 9075 Normalholz, 290 Fm Kiefra ellen 1. Kl 15/ je Fm,(90,75). Ziemlich lebhaft waren Mannesmann mit 94,25 100 Fm Kiefernſchwellen 2 je Fm, 1200 Im Fich⸗(94). Etwas ſchwächer lagen Zellſtoff Aſchaffenburg mit ten lan 13 er trindet Land.⸗Grr., 740 97 3 610.75 Varscheu 285,75 5870.75[ chanhe: 4/50 674— bokobane 1/07 5. 615.— 125.— 520.— 118. 2 belsipgfors 5 25,81 Honferied 22.50 8. Prag 19, Varschan 2,21 J Valperalse 106.3 2. Budapes! 28,75 Buenos Aires 15,— Buenos 5 30½ J Belgrag 215— bio de Jan. 412.—] auf Lon con 18,05 35.43— oli 400.— fongkan s.881 J Södafrkes 100,12 Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe vom 7. Mai. E rößere Objekte(Fabrik⸗ und Lager⸗Grund⸗ ſbtücke, Geſch uſer uſw.) waren heute auf der Börſe angeboten. Angebote in Bauplätzen, Landſitzen im Schwarz⸗ wald, Bäckereien, Geſchäften und Hofgütern liegen vor. * Badiſche Viehmärkte. Has lach. Zufuhren: 40 Ochſen, 13 Kühe, 19 Kalbinnen, 4 Rinder, 2 Kälber, 317 Ferkel, 9 Läufer. Preiſe: Ochſen das Paar 930—1100 /, Kühe das Stück 290—600 /, Kalbinnen das Stück 360—500 /, qtin⸗ der das Stück 160—195 /, Ferkel das Paar 30—54 /, Läu⸗ der Spargelmarkt der Bergſträßer Obſt⸗ und Gemüſezen⸗ trale in Zwingenberg endlich Hochbetrieb zu verzeichnen, nachdem es die letzten Wochen nicht recht vorwärts gehen 5 Luftamts Frankfurt a. M. Wetterkarte de 57 Mal 1936 19 chr 1%%%. 1 7 5 henerkScung. Zur. Welerkarte ö Kater MWg front vordtingender Nalfluft A ermer wind e Front vordrin gender Warmluft ASU f, AM,. e from mit Warmluft in der Kiste FN% Us 0 ö Ovoltenos G weg„ Schneefeſſgebist O heiter G be dec Scheuertsfigheit, S Nebel. 1 Ohalbbedeckt Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 8. Mai: Begünſtigt durch die Entwicklung eines Tiefdruckgebietes über Süd⸗ europa, wurden feuchtwarme aus dem Mittelmeer⸗ gebiet ſtammende Luftmaſſen über den Balkan hin⸗ weg nach Deutſchland verfrachtet. In ihrem Bereich herrſchte am Donnerstag warmſchwüles Wetter, das Anlaß zu verbreiteten gewittrigen Nieder⸗ ſchlägen gab. Da das ſkandinaviſche Hochdruck⸗ 6 fer 70—410 /. Marktverlauf: gut, Schweine mäßig. Walfach. Zufuhren: 27 Ferkel, Preis 28—52 1 das Paar, 94(94,75) und AEch bei kleinem Umſatz nur knapp gehalten mit 36,25(3696). Der Rentenmarkt lag ruhi Von Stadt⸗ aͤnleihen 4½ proz. Darmſtadt von 192). Von Va⸗ lutawerten proz. Schweizer Bund ö Nachbörſe: Daimler 110,50—110,75; Farben 168,25; Auto⸗Union 113,25. * Weitere Erhöhung des Schlacht⸗ und Umſatzkontin⸗ gents für Schweine und Schweinefleiſch. Die Hauptver⸗ einigung der deutſchen Viehwirtſchaft hat mit einer am 5. Mai 1036 erlaſſenen Anordnung Nr. 50 in Abänderung des 8 1 der Anordnung Nr. 46 vom 25. März d. J. be⸗ ſtimmt, daß der Prozentſatz der Schweineſchlachtungen und Schweinefleiſchumſätze auf 90 v. H.(bisher 80 v..) der zugrundegelegten Zeitſpanne heraufgeſetzt wird. Die neue Anoröͤnung tritt am 11. Mai 1936 in Kraft. * Der Londoner Goldpreis betrug am 7. Mai für eine Unze Feingold 140 ſh 8 d= 86,7818, für ein Gramm Feingold demnach 54,2865 Pence= 2,7900 J. Frachienmarkf Duisburg-Ruhrort Die Nachfrage nach Kahnraum für Reiſen talwärts war heute geringer. Dagegen konnte für bergwärts noch ziem⸗ lich Raum in mittlerer Größe untergebracht werden. Die Frochten blieben mit 90 Pfg. ab Ruhrort und 1,10% ab Kanal Baſis Mannheim nach Rotterdam einſchl. Schleppen unverändert. Der Zuſchlag für Antwerpen⸗Gent beträgt nach wie vor 30 Pfg. mehr als die Rotterdamer Fracht. Der Bergſchlepplohn notierte 70 bzw. 80 Pfg. nach Mainz und 80 bzw. 90 Pfg. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt nach wie vor 8 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. gebiet ſich im Abbau befindet und die Zufuhr feucht⸗ warmer Luftmaſſen ſich fortſetzt, bleibt oͤie Neigung zu gewittrigen Niederſchlägen erhalten. Vorausſage für Samstag, 9. Mai Zeitweilig aufheiternd und ziemlich ſchwül, Auftreten gewittriger Niederſchläge, öſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 7. Mai + 25,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 8. Mai. 12,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr 15,1 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,7 Millimeter = 0,7 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April Wedel. 5. 6 7. 8. Lega Bengel 5 5 8 N.994.580 4 255 Mannheim 3,98 3,80 8,65 3,58 Kehl.99 2..88 78 28 Jagüfed.——- Maxau...82.64 458.4 840][ Heilbronn.——— Mannheim..8.95 8,78.88.58,[ Plochingen.———— Kaub 352830 f.80 5 3. Köln 8,28 3,0 8,112,92 279 NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Behanntmachungen eninommen Anordnungen der Kreisleitung An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Ich erſuche um ſofortige reſtloſe Abrechnung der .⸗Mai⸗ Plaketten. Letzter Termin? 11. Mai 193 6. Kreiskaſſenleiter. Politiſche Leiter Deutſches Eck. Am 9. Mai, ab 14 Uhr, Schießen auf dem Diana ⸗Schießſtand. Anſchließend Formalsdienſt. Oſtſtadt. Am 9. Mai, 15 Uhr, Antreten der Politiſchen Leiter beim Karl⸗Benz⸗Denkmal. Anſchließend Schießen auf dem Schießſtand„Diana“ Waldhof. Humboldt. Am 8. Mai, 20.30 Uhr, ſämtlicher Hausleiter im„Kaiſergarten“. Schwetzingervorſtadt. Parteigenoſſen mit den Anfangs⸗ buchſtaben G, H, J, K und L, die den Buchantrag recht⸗ zeitig geſtellt hatten, können ſofort ihre Mitgliedsbücher auf der Ortsgruppengeſchäftsſtelle abholen. Luftſportgefolgſchaft Am Freitag, 8. Mai, tritt die Gefolgſchaft um 19.45 Uhr am Roſengarten an. Es treten auch diejenigen an, die ſich zur Luftſportgefolg⸗ ſchaſt gemeldet haben oder noch dazu wollen(Mitglieder der Modell⸗Arbeitsgemeinſchaften über 14 Jahre). Sämtliche Mitwirkenden am Elternabend kommen nach Möglichkeit früher. JM Jungmädelgruppe 7/171. Alle Führerinnen kommen am Freitag, 19.30 Uhr, in die Dammſtraße zu einer Beſpre⸗ chung. Papier und Bleiſtift mitbringen. Jungmädelgruppe 16/171 Feudenheim Am 9. Mai, An⸗ treten um 8 Uhr am Schulhaus zum Staatsjugendtag. Zuſammenkunft 6 7 7. DA Friedrichspark. Antreten zum Formaldienſt 10. Mai, 7 Uhr, am Ballhaus. Anzug: Dienſtanzug oder Zivil mit Armbinde und DA ⸗Mütze,. Kreisbetriebsgemeinſchaft„Druck“. Für Handſetzer und Maſchinenſetzer findet am 9. Mai, im Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4,—5, ein Lichtbildervortrag„Neuzeitliche Typographie“ ſtatt, verbunden mit einer kleinen Ausſtel⸗ lung. Anſchließend techniſche Ausſprache. Kreisbetriebsgemeinſchaft„Druck“ und„Papier“ Für die Betriebswalter findet eine Zuſammenkunft am Frei⸗ tag, 8. Mai, 20 Uhr, im„Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4, 45, ſtatt. Soldatenbund Für die Kameraden des Reichstreubundes im Standort Mannheim findet am 9. Mai um 20 Uhr der Jahresappelf im großen Saale der Liedertafel, K 2, ſtatt. Der Standork⸗ leiter des Reichstreubundes, gez. Knobelſpies. Arbeitsſchule der DA Am Freitag, dem 8. Mai 1936, beginnen nachſtehende Kurſe: In L 7, 1 um 19 Uhr: Kurſus Nr. 143: Deutſche Kurz⸗ ſchrift für Fortgeſchrittene; Nr. 144: Deutſche Kurzſchrift für Fortgeſchrittene; Nr. 140b: Deutſche Kurzſchrift für Anfänger; Nr. 120: Doppelte Buchhaltung ſütr Fortge⸗ ſchrittene, Stufe 2 Nr. 168: Franzöſiſch für Anfänger; Nr. 169: Spaniſch für Fortgeſchrittene, Stufe 3; Nr. 138: Schönſchreiben; Nr. 115: Einführung in das Verſiche⸗ rungsweſen; Nr. 201: Kaufmänniſches Rechnen für Ein⸗ zelhändler; Nr. 108: Grundlegendes aus der Betriebs⸗ wirtſchaft. In L 7, 1 um 20.30 Uhr: Kurſus Nr. 158: Uebungen im freien Vortrag; Nr. 140: Deutſche Kurzſchrift für Anfänger; Nr. 117: Buchhaltung für Anfänger; Nr. 110: Die Organiſation des Betriebes; Nr. 159: Engliſch für e Nr. 190; Textilwarenprüfung für den Einzel⸗ andel. In O 1, 10 beginnen folgende Kurſe: Nr. 1490: Ma⸗ ſchinenſchreiben für Anfänger, 17.30 Uhr; Nr. 150: Ma⸗ ſchinenſchreiben für Anfänger, 19.00 Uhr; Nr. 1933: Ein⸗ führung in das induſtrfelle Rechnungsweſen, 19.00 Uhr, Was hören wir? Samstag, 9. Mai 5 Reichsſender Stuttgart .30: Bunte Morgenmuſik..30: Froher Klang zur Arbeitspauſe.— 10.00: Das Jahr des deutſchen Jungvol⸗ kes.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Buntes Wochenende. — 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.00: He Funk, 2 46.00: Freut euch des Lebens. Bunter Nachmittag. 18.00: Tonbericht der Woche.— 18.30: Friſche Briſe. Kon⸗ zert.— 19.00: Operettenklänge(Schallpl.).— 20.00: Nach⸗ richten.— 20.10: Maimond. Bunte volkstümliche Stunde. 21.15: Austanz.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: und morgen iſt Sonntag. Frohes Wochenende.— 24.00: Nacht⸗ musik. Luſtiger Bayeriſcher Abend und Blasmuſik. Deutſchlandſender .10: Schallplatten..30: Bunte Morgenmuſik. 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Wiſſenſchaft mel⸗ det.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſte zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei. 15.10: Jungmädel ſingen. 15.30: Wirtſchaftswochenſchau.— 15.45: Von deutſcher Arbeit.— 16.00: Schallplatten.— 18.00: Volks⸗ lieder— Volkstänze.— 18.45: Sportwochenſchau.— 19.00: Ilja Livſchakoff ſpielt.— 20.10: Heitere Maibowle. Bunter Abend.— 22.30: Kleine Nachtmusik.— 23.00: Tanz muſik, Frankfurt Deuiseche festver⸗ AInsliche Warte Otsch. Staatsanlelhen 1988 6. 4 Dt..⸗Ank. 34 4%)Baden 22 % Dauern 27 4% Heſſen 29 A. U %½ Pr. St.⸗Anl. 28 „Thüringen 26 % do. 27 A- 4% DR. ahnschah 3 Rpoſt 84 F 1 2 1034. *. S 8 88 2 1888. „ 1 8 S 9 Altbeſitz dt, Relch 113.5 nleihen d. Kom.-Verb. Oberheſſeß e. Anl.. Stadtanlelben: 4——ẽ 45208 47 —* 4 4 M do. 28 A= 12 aſen 5⁰ 4 Pirm ſens 28 92. 4% Darmſtadt 2691.75 6 Fran. 20 9 0 anau 26.. 00, eidelberg 20 89.60 99.— Mannheim. Ausl. Schuldt 5½ Heſſ..⸗Hypbk. Lig. 9. Ant.-24 4% Pr. Od.⸗Pfbrf, Anſt..⸗Kom. R 12 do. do. R 23 4½B.⸗Baben 26 90.50 90.50 %½ Berlin deldnd 95,52 84.87 R 19 97 4¼ Württ. Wohn⸗ Kr.⸗Anſt. 26 KE Pfandbriefe u. Schuld- verschrelbunge Kreditanstalten der Länder 3% Heſſ dsok. 26, 8 u. 95.52 98.75 101,0 94.75 97.50 * 96.62 94,— 101.2 9675 97.50 97.50 90 594 Ido. Golds0, A1 Landes- und provinz. banken, kom. Giroverb. 4% Bad..⸗Odbk. Mannh. 20 K 2 99,78 9975 94,50 94,50 ½ Darmſt. Kom. Odbank Gold⸗ n. R 2 4% do. R 5 92, 4% do. R9 % Darmſt. Odsbk. Glroz. Heſſ. K 10 4½% do. N11 3% Kaſſelgsdkr. 20 E % Naſſaugdsbk. ſbr. 28, A 1 4% do. 26, A 3 o. Rom. 26 81 Dt. Nom. S. Abl. 3 4 do. 82 Landschaften 415 1 Eh bu.-F 127 91, 91. Goldhyp. Pfandbriefe v. Hypothekenbanken „ Bayrodener. Würzb. 5-n 97.75 97,5 92.25 90.75 92 25 92.— 96.75 97.75 95,75 93.25 116,5 1165, % Bayr. Sandw⸗ 4% Berl 32 er. Bk. 5285 198 5 5 Irkftr. Hyp. B 975 e. 5½ do. Lig. Pf. 8, V. N 5. e. eldom. 4½ do. Pfbr.⸗Gk. Gpfbr. kn i u. 1 98 5½ do. Lig. k 1 ½ do. Kom. k 4 Grer.⸗ 4½ Mein. Hyp. Bk. . A, AG. % do. Goldgrom. *1 U. 8 8 Mannh. R 2—4 4½ bo. K 35,88,39 5% Da. Lig. Pfbr. 50 98 101.4 93.25 98,25 10¹.0 96,50 97.50 10¹.b8 95.— 05.— 1010 1013 8580 90,50 98550 88.50 1016 101.6 506 Daimler Benz 27 9⁴.25 Sig. Gpfbr. S 8 b... 1 ürtt. Hyp.⸗ Gpfbr. 1. 98 ½½do. Erdtv.!.6 101.5 0 98.50 98,— Schuldverschreibung. 5 Linoleum v. 28. 108.5 5 Lindner Brau 28 103,0 103.0 5 Neckar stuttg. 28 100,2 100,2 8 du. Werkcßl. 28 103.7 108,7 in Aktien umwandelbar Jh Farben RM⸗ Anl. v. 28 134.2 134,2 ahne Zinsberechnung Neckars tuttg. 2199,50] 99,50 Industrie-Aktien llt, Sebrüder 8589 lg. Kunſt. Unie 30,52 A. G. G. 34,50 Alum. Ing... Andreae-Noris Aſchaff. Buntpap 81,.— 52. 22 82³25 30.— 3 5 7 5 7 5 N adiſche Maſch..... Großkraft. Mhm. 14,0 144,0 Miederrh.„„ Volthom, Seil 88. 1 Hay Ar ert 527 27 Grün& Bilfinger e e 28 58 iger 8 8 Aktien Bande 8.. 2 e elbe: 0 L000 pen. geriteln 1008 dds fie deer 1289 59 ſchiſt und Een 1 Z in deen 8 aldhof 5 5 4 0 8 1* 129.0 Hanse Pofdr 9250 3250 beate u erbr. 116,5 116,50 L do. Pap. Memel! 48.50 2e heb. Borg 1285 1985 .. anfwerke Füſſen 82,„fäl Mühlen. Akcti i. 7 Grone Selen. Larener 479 J 220 bf. Bees. Ei 1500 1500 Seuchen 1180 4140 Sf ronce 1 enk... Hartmann& Br. 7782 78. hein. Braunkohl: 285.5 236,0 Com u. Privatb. 80.2 87.— 5 enenk Heibelbg. 1890 2280 Sefeiagerpraner ii 0 dh d getrennt 0 Sd Saur„ 88.0 8850 Lebe. Karta! 14304380 Hilbert all. Gas 90.. do. Borg. 1272 1242 Dresdner Baht: 88.80 8875 Versſcherungen 84 509 eine, 320 Solmann. Bb. 118 1150 f.. F... 1280 2300 F d. b an i e . Junghans.... Roeder, Gebr...50 81.80 55 b. op. Bank g 50.25 Manner. Ber.. I e 2880 28l g tem, Schanzlün 88. 585 155.8 Aheln. Hp Bau 1287 1259 e Zi deten. 8h.— gd folg. Soll 79 2950 Segen Stenpe, 28 89, Wies. Noten 205 1885 Santner een e ee Se Amtlich nicht nutierte Werte ichbaum-⸗Werger 94.87 94,500 Fraſtw. Alwü 93.8 5 5 2 3 5 Tunger Unten. 50 lech, Gerrit 108 0 1090„ Umtauschobpligatjonen Eßlinger Maſch. 88,50 88,50 kindes Eismaſch..., Gebr. Stolkwerd 98.— 97.25 älligg 7. Mal aper ag, schleich 61.25 60.— Pepe 2k. 107 0, 183.5 Sinner. Grünw! 88. 88. 4%% Berliner Städtiſche Elettr.⸗Werke fällig 2. Wel 55 Sr. dis ea 1020 108.0 Sad. 2080 207 Anl. von 1926.. 40 85 ,, e Jelbmüßle Papier 1227 122.5 Hainer Art Br. 20. 89.75 perein. di. Oelfab... 4% N„1928 1883 94. Frankfurter Hof 83.50 53,50 1„89, 9025 do. Glanzſto.* 4½70% 15„1930 1955 84. Griedrichshütte 10291080 Mes AG.... do. Strohſtoff 85.50 85,50 4,%% Ruhrwohnungs baun 1858 39425 eser ge 105,8 109,0 Moenus.. 9 do. Ultramar. 188.0 185,5 5¼ Ver. Stahlwerke(Reinelde untön) 1848 99.75 iner ⸗ Kayſe!. Notoren Darmft 104,0 104 51 Voigt& Haeffnen. 4 8 85„ 11951 75 -LETTUNG . 7 6 eine ein Rob am Die pfar Div wire den lion 5 die dan! Die Vor in ung rück 0 Sch! Habe im Jah ſer ein Gäf ſik In Fre Gäß ten ten. dem ken gen. zer ruh, der ſich Für die stihee D. Mai nſätzen nſange eachtet mehr⸗ ) und übri⸗ schluß⸗ ch mit Annes „Geſ⸗ . Der bonds bis ich die er er⸗ Ubend⸗ aimler 9 mit halten Staoͤt⸗ n Va⸗ „ J n ontin⸗ ptver⸗ er am erung J. be⸗ n und .) der neue r eine ramm 8 war ziem⸗ . Die A ab eppen etpägt Fracht. Mainz plohn kähne Mai, il mit r und tſchen ktliche 18ſtel⸗ Für Frei⸗ heit“ ind ort appell Adork⸗ Kurz⸗ ſchrift t für ortge⸗ nger; 138: rſiche⸗ Ein⸗ riebs⸗ ingen für 110: ) für inzel⸗ Ma⸗ Ma⸗ Ein⸗ ihr. J zur gvol⸗ ende. Funk. 9 Kon⸗ Nach⸗ unde. und Tacht⸗ 2 mel⸗ 9. rädel Von olks⸗ .00: iuter ſiuſik. nan ie! 1 8. . De Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe n! r Freitag, Vom 9. bis 11. Mai: 2 ruhe im Zeichen der alten Soldaten Der Garniſontag 1936 in der Landeshauptſtadt * Karlsruhe, 8. Mai. Noch ſind die herrlichen Stunden des nationa⸗ len Feiertages des deutſchen Volkes kaum ver⸗ klungen, da rüſtet ſich Badens Landeshauptſtadt ernent zu einem großen Freudentag. Die Män⸗ ner, die in Friedenszeiten und während 15 Krieges einſt in Karlsruhe gedient haben, treffer ſich in den Tagen vom 9. bis 11. Maj bei 85 Karlsruher Garniſontag. Feſtprogramm iſt nunmehr in Form Druckſchrift erſchienen. Es enthält ein Geleitwort des Gauleiters und Reichsſtatthalters Robert Wagner, der die Schirmherrſchaft über dieſen erſten Garniſontag übernommen hat. Auch der e General des 5. Ar⸗ rps und Befehlshaber Wehrkreiſes V, Generalleutnant 9 ſowie der Oberbürger⸗ meiſter der Stadt Karlsruhe, Jäger, haben für das Feſtprogramm Geleitworte geſchrieben. Am Samstagabend vereinigen ſich alle Teil⸗ nehmer am Garniſontag zu einer ſchlichten Gefallenenehrung am Leibgrenadier⸗Denkmal auf dem Loretto⸗Platz. Die Gedächtnisrede hält der ehemalige Dipiſions⸗ f Meier, der draußen im Felde bei der 28. Diviſion ſtand. Als Abſchluß der Gefallenenehrung wird der Große Zapfenſtreich geſpielt. Darnach fin⸗ den die Begrüßungsfeiern der einzelnen Jorma⸗ tionen in den verſchiedenen Lokalen der Stadt ſtatt. Am Sonntag, dem 10. Mai, beginnen um 8 Uhr die Feſtgottesdienſte in den Kirchen der Stadt. So⸗ dann erfolgt die einer 32ſeitigen mee des Aufſtellung zum Feſtzug, der ſich pünktlich 10.30 Uhr aus in Bewegung ſetzt. Er die Kaiſerſtraße nehmen, marſchiert wird. Am vom Mühlburger Tor wird ſeinen Weg durch wobei in zwei Kolonnen Adolf⸗Hitler⸗Platz findet ein Vorbeimarſch vor Reichsſtatthalter ſtatt. Die Robert Wagner Felozeichen der Fele alten eee finden dieſes während Vorbeimarſches bei der Tribüne 9 Fr. el Aufſt tellung. Um 12 Uhr beginnt ſodann als große Treuekundgebung die„Stunde des alten Soldaten“ vor dem Schloß. Nach der Begrüßung durch den Vorſitzenden des Feſtausſchuſſes, Herrn Ficht, werden der kommandierende General des 5. Armee⸗ korps und Kommandeur im Wehrkreis 5 General- leutnant Geyer und Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ ner Anſprachen halten. 5 Der Nachmittag iſt dem kameradſchaftlichen Bei⸗ ſammenſein gewidmet, und am Sonntagabend findet bei günſtiger Witterung ein großes Stadtgartenfeſt mit Feuerwerk und Militärkonzert ſtatt. Der Mon⸗ tag iſt der Beſichtigung des Armee⸗ und Landes⸗ muſeums gewidmet, und in den Nachmittagsſtunden werden die Sonderzüge Karlsruhe wieder ver⸗ laſſen. Zut ritt zu ſämtlichen Veranſtaltungen iſt nur 891175 Löſung eines Feſtabzeichens s möglich. Mit dem Feſtabzeichen wird gleichzeitig das Feſtpro⸗ gramm koſtenlos an die Teilnehmer abgegeben. Schwetzingen als Fremdenſtadt Schwetzingen, 8. Mai. Mit der zunehmenden Beſſerung der Wetterlage und der anſteigenden Wärme hat Schwetzingen in dieſen Tagen ihr naturprächtiges Gewand angelegt, das alljährlich viele Tauſende von Fremden anlockt. Schon beim Verlaſſen des Bahnhofs wird das Auge den wundervoll blühenden Kerzen der den Bahn⸗ platz ſchmückenden Kaſtanienbäume gefangen⸗ Den Haͤuptanziehungspunkt aber bildet heuer wieder der Schloßgarten, der als Deutſch⸗ lands ſchönſter Schloßgarten bezeichnet wird und bekannt iſt. Gerade in dieſen Tagen ſteht der Flie⸗ der in voller Blüte und ein würziger Duft ſtrömt den Beſuchern entgegen. Erfreulich iſt es, daß die fortgeſetzten Bemühun⸗ gen des Verkehrsvereins ſpürbare Erfolge zeitigen. So beſuchten im April nahezu 18 000 Fremde den Schloßgarten. Dies bedeutet gegenüber dem gleichen Vorjahres eine Zunahme von 2500, ein Erfolg, der in ſeiner Bedeutung noch gewinnt, wenn man die ungünſtige Wetterlage des vergangenen Monats be⸗ rückſichtigt. Gerade im Wonnemonat Schwetzingen wieder mit einem außergewöhnlichen Fremdenbeſuch zu rechnen haben. Dabei werden auch wieder die Koͤ⸗Fahrten im Vordergrund ſtehen, die ſchon im vergangenen Jahre einen großen Teil der Beſucher ſtellten. Die⸗ ſer Tage war durch die Reichseiſenbahn Karlsruhe ein Sonderzug mit etwa 400 Gäſten gekommen. Die äſte aus der badiſchen Hauptſtadt wurden mit Mu⸗ ſik empfangen und nach dem Schloßgarten geleitet. In dankenswerter Weiſe hatte der Verkehrsverein Fremdenführer zur Verfügung geſtellt, welche die Gäſte gruppenweiſe durch den rieſigen Garten führ⸗ ien und ihnen alles Wiſſenswerte geſchickt erklär⸗ len. Unterdeſſen konzertierte der Muſikverein in dem Schloßgarten, wurde aber bald durch einen ſtar⸗ ken Regen zur Unterbrechung des Konzerts gezwun⸗ gen, Erfreulicherweiſe war der Regen nur von kur⸗ der Dauer, ſo daß die gute Stimmung der Karls⸗ kuher Gäſte keine Bee einträchtigung erfuhr. Und Monat des aber wird man in der ſchöne Tag wurde noch vervollſtändigt, als man ) ſpäter in den gaſtfreundlichen Schwetzinger Lo⸗ ſic Spargel und Flieder locken Vier⸗Städte⸗Schachwellkampf und Sommertagszug kalen einfand, um an Ort und Stelle Schwetzinger Spargel zu koſten. Am Dienstag war u. a. rer Prinz Auguſt auch Obergruppenfüh⸗ Wilhelm im Schwetzinger Schloßgarten. Ein BdM⸗Mädel überreichte ihm einen prachtvollen Fliederſtrauß. Im Laufe des Monats den verſchiedene Veranſtaltun beitragen, den de 11 So fi 1 1 Städte⸗Schachwettla mp; ſtatt, an dem ſich etwa 150 Spieler aus Mannheim, Heidel berg, Karls⸗ ruhe und Pforzheim beteiligen. Am ſelben Tag wird nachmittags der traditionelle Sommertagszug gen durchgeführt, die Fremdenverkehr noch mit dan mehr zu för⸗ en Sonntag ein am ko abgehalten, wobei mit einer Teilnahme von über 2000 Kindern gerechnet wird.— Eines der Haupt⸗ feſte in dieſem Jahre dürfte wieder das traditionelle Spargelfeſt ſein, das in den Tagen des 23., 24. und 25. Mai ſtattfindet. Schwere Bluttat bei Bruchſal Die Nachbarsfrau mit der Axt erſchlagen Kronau bei Bruchſal, 7. Mai. Die Kunde von einer ſchweren Bluttat durcheilte am Donners⸗ tag gegen Mittag unſeren Ort. In dem Hauſe Adolf⸗Hitler⸗Straße 16 wohnen zwei Familien, und zwar die Familien Moch 2 und Ehrbrecht, die auch gemeinſam den Hofraum benützen. Ohne jede Veranlaſſung hat nun um halb 12 Uhr der 52 Jahre alte Friedrich Moch 2 im Hofe die 54 Jahre alte Ehe⸗ frau Roſa Ehrbrecht durch drei Beilhiebe ſo ſchwer verletzt, daß die Frau ſofort tot zuſammenbrach. Der Täter verſuchte zu flüchten, konnte aber, nach⸗ dem er ſich der Verhaftung vergeblich widerſetzte, feſtgenommen und in den Ortsarreſt gebracht wer⸗ den. Die Unterſuchungsbehörde weilt bereits am Tatort. Schweres Brandunglück in Lambsheim Ein oͤreijähriger Knabe kommt in den Flammen um 8. Mai. ereignete * Frankenthal, Brandunglück vormittag im nahen Lam bs⸗ Anweſen des Eiſenbahners Hermaun In Abweſenheit der Eltern— der Vater war im Dienſt, die Mutter weilte auf dem Felde machte ſich das dreijährige Söhnchen Alfred im Strohſchober zu ſchaffen, während die 16jährige Tochter mit Hausarbeiten beſchüftigt war. Plötzlich hörte das Mädchen deu Jungen ſchreien und als es vor die Türe trat, Ein ſchweres ſich Donnerstag heim im Freiſing. ſtand der Heuſchober in Flammen. Trotz ſofortigen Eingreifens der Feuerwehr konnte der Knabe nur noch als Leiche ge⸗ borgen werden. Offenbar hatte der Junge mit Streichholz hantiert und ein„Feuerchen“ machen wollen, das dann aber raſch um ſich griff und zu dem ſchweren Unglück führte. Giftmörder Manderſcheiot zum Tode verurteilt Zwei Jahre Gefängnis für die Mitwiſſerin * Landau, 8. Mai. Nach viertägiger Verhand⸗ lungsdauer hat heute das Schwurgericht in der Gift⸗ Uußſtrich den mordſache Manderſcheidt⸗Eſſingen 6 gezogen. Der des Mordes an ſeiner Ehefrau an⸗ geklagte Manderſcheidt leugnete auch weiterhin Sein letztes Wort war:„Ich habe meine Frau nicht getötet, ich habe ſie gern gehabt.“ Unter gewaltigem Publikumsandrang Gericht nach mehrſtündiger Beratung we ſprach das gen eine Verbrechens des vor Mordes gegen den Angeklagten Manderſcheidt die odesſtrafe aus und een ihm die bü en Ehren⸗ rechte auf Lebensdauer. Die Mittag, ige einer einer Haft⸗ anze dig war, wurde zu verurteil Vergehens nach 8 139 ihr bekannten Straftat) ſchu Gefängnisſtrafe von 2 Jahren befehl gegen ſie erlaſſen. die eines und Im Auto vom Tod ereilt * Kirchheimbolanden, 7. Mai. Eine Kauf⸗ mannsehefrau aus Mainz befand ſich mit ihrem Manne und einem anderen Ehepaar im Auto auf der Fahrt von Rockenhauſen nach Mainz. Un⸗ terwegs brach die Kaufmannsehefrau plötzlich das Geſpräch ab und gab auf Anruf ne Antwort mehr, ſo daß man zunächſt an eine Ohnmacht glaubte. Im Krankenhaus Kirchheimbolanden konnte nur noch der infolge Herzſchlags eingetretene Tod feſt⸗ geſtellt werden. Geſtern vor dem Mannheimer Schwurgericht: Das Drama einer zerrülteten he Der Ehemann wird wegen Totſchlagsverſuchs zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt Die erſte diesjährige Tagung des Schwurgerichts nahm ihren Anfang mit der Verhandlung gegen den Jahre alten verheirateten Erich Peterk aus Heidelberg, wohnhaft in Schwetzingen, wegen Mor d⸗ verſuchs. Der Angeklagte brachte am 4. Januar dieſes Jahres, vormittags 9 Uhr, in ſeiner ehelichen Wohnung nach vorausgegangenem kurzen Wortſtreit ſeiner Frau mehrere ſchwere Stiche bei, von denen ſie drei in den Rücken erhielt, als ſie ſich auf der Flucht der Türe zuwandte. Der Angeklagte genoß eine ſehr mangelhafte Er⸗ ziehung, er befand ſich als Kind bei einer Pflege⸗ mutter und war nach ſeiner Schulentlaſſung einige Zeit in Flehingen. Seine Strafliſte enthält eine S 1 55 Körperverletzung und eine wegen bſtahls. Auf dem Gerichtstiſch lag das lange, 15 0 S Meſſer, mit dem er die Tat aus⸗ führte. 115 Ungs Der Angekla ſitzenden, ob er abſicht. beſtritt auf Befragen des ich ſch ker bekenne, eine Töt nicht, wie er in der Erregung zu der Tat gekommen ſei. Umſtändlich, in ͤͤreiſtündigen Ausführungen, erzählt der Angeklagte ſein Eheleben. Die 1924 geſchloſſene Ehe war ſchon von Anfang an eine unglückliche. Als junges Mädchen von 16 Jahren kannte er be⸗ reits ſeine Frau und heiratete ſie nach kaum vollen⸗ detem 20. Lebensjahr. Seine Lebensanſprüche— Zigaretten, Kino und das weibliche Element— gin⸗ gen über ſeine finanziellen Verhältniſſe hinaus und es gab öfters Streitigkeiten dadurch. Während ſei⸗ ner Erwerbsloſigkeit gegen Ende des vorigen Jah⸗ res ging oͤie Frau ſervieren. Damit ſetzten die ſtän⸗ digen Eiferſüchteleien des Ehemannes ein, ob⸗ ſchon hierzu keine Veranlaſſung vorlag, denn der Frau wird polizeilich ein durchaus guter Leumund ausgeſtellt. Es kam zu öfteren Mißhandlungen der Frau, der das Leben an der Seite ihres Mannes auch oͤurch eine Krankheit, zu deren Heilung er das Krankenhaus aufſuchen mußte, und durch unanſtän⸗ Er wiſſe dige Forderungen des Ehegatten immer unerträg⸗ licher wurde. Sie hatte ſich ſchon während des Verlöbniſſes einige Zeit von ihm getrennt, ſich dann aber wieder mit ihm ausgeſöhnt. 1927 ſchon erfolgte der erſte Antrag auf Eheſcheidung, dann noch ein zweites und drittes Mal, immer brachte ſie der Ehemann wieder dazu, ſich mit ihm auszuſöhnen. Einmal verſchwand auch der Ehemann einige Tage nach Frankfurt, ein andermal ging die Ehefrau von ihm weg zu einer Freundin. Im Dezember erreichten die Streitigkeiten ihren Höhepunkt, als der Angeklagte eine 28jährige geſchiedene Frau, eine hübſche und gebildete Frau, auf dem Tanzboden in Hockenheim kennen lernte, der er ſich unter falſchem Namen vorſtellte und ihr das Hei⸗ raten verſprach. Um ſein Fernbleiben von ihr zu erklären, log er ihr vor, er müſſe vier Wochen auf Montage, während er ſich in Schwetzingen aufhielt, und wußte ihr eine Karte aus Frankreich von ſeiner Hand zuzuleiten. Jedoch beging er die Dummheit, diesmal ſeinen Namen preiszugeben. Die Liebſchaft hatte ihn aber ſchon bald über. Als er am 31. De⸗ zember in betrunkenem Zuſtande zu ihr kam, er⸗ klärte ſie ihm and Neujahr, daß ſie das Verhältnis als gelöſt betrachte.. Am 12. Dezember verließ ſeine Gattin die gemein⸗ ſame Wohnung. Sie hatte wieder die Scheidungs⸗ klage eingereicht. Und nun häuften ſich die Drohungen gegenüber der Frau und gegenüber Nachbarn und Bekannten, daß noch etwas geſchehen werde. Ständig trug er das Dolchmeſſer offen in der Taſche. Am Tage des Sühnetermins, 24. Dezember, drang er mit einem Taſchenmeſſer auf die Frau ein und wollte ſie erſtechen. Drohungen, ſie zu töten, wieder⸗ holten ſich am nacht als er ſeiner Frau an der Wirtſcha bediente. Weiter äußerte er tr ſiert, dafür uns noch einmal unden ich nicht garantieren.“ Die Tat Als am 4. Dezember die Frau in der Wohnung kann erſchien, um die Möbel auszuräumen, kam gerade der Ehemann dazu. Die Frau gab ihm kund, daß ſie feſt geſonnen ſei, Schluß zu machen. Einige Worte flogen herüber und hinüber in Gegenwart eines beim Auszug behilflichen Bekannten— da blitzt ſchon das Meſſer und die Frau erhält von ihrem Manne mehrere Stiche von vorne, dann, als ſie nach der Türe flieht, noch drei in den Rücken. Ruhig ſagt der Täter:„Das iſt das“ und dann: „Jetzt komm ich!“ Etwas theatraliſch ſetzt er ſich den Dolch auf die Bruſt, tut ſich aber nicht weh. Die Verletzung war ganz unbedeutend. Er läßt ſich auf den Boden fallen, während die Frau draußen auf dem Gange zuſammengebrochen iſt. Die Kunſt der Aerzte erhielt ſie am Leben. Als der katholiſche Geiſtliche kommt zur letzten Oelung, ſpielt er den Toten und läßt ſich im Kranken⸗ wagen forttransportieren. Die Zeugen— es waren insgeſamt 14 geladen — beſtätigten die äußerſt trüben Eheverhältniſſe. Die Frau des Angeklagten machte bei ihren Ausſagen einen durchaus guten Eindruck. Es war ein Mar⸗ tyrium, das ſie auszuſtehen hatte. Das Urteil: Der Staatsanwalt beantragte wegen Mordyer⸗ ſuchs acht Jahre Zuchthaus. Das Gericht ſah in der Handlungsweiſe des Angeklagten die Tat eines cha⸗ rakter⸗ und willenloſen, unentſchloſſenen Menſchen, der in plötzlicher Zornesaufwallung unüberlegt und blindlings losſtach. Das Schwurgericht verurteilte ihn wegen Totſchlagsverſuchs zu einer Zuchthaus⸗ ſtrafe von ſechs Jahren und fünf Jahren Ehrenrechtsverluſt. . Für Schlafzimmer. die ö 8 5 Speiſezimmer. 0 dlelnenderung Vene Herrenzimmer, Vile reionne- Küchen, Und 5 Kleider Spie⸗ N 9 gel⸗, Küchen⸗ u. 5⁰⁰ Fliegenſchr., 0 8 Vaſch⸗ 50 bon Von an 1,7 f Peradeplatz 2 ben 8 tiko, Schreibt., Zimmerbüfett, Nachtt., Flurg., Diw., Chaiſel., Couch Kapok⸗ u. Wollmatr., Anreigplatte aas 110 em, zu verkaufen. Damm& Cv., Gr. 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Klöſter und Ratshäuſer haben Jahre des großen Konſtanzer Kon⸗ „haben die Leidensgeſchichte des Hus und hauſpie Papſtkrönung Martins Der 5 der Poſaunen beim tende Aufbruch der Wa⸗ des fernen Südens, der ungen iſt über ſie hinweg⸗ en und verhallt. Und ſie ſtehen wart ſeltſam wie Kinder verſunken iſt et der Dot gefſehen feſtliche V. mit da 7 Himmel wölbt ſich über den tſendjährigen Bodenſeeſtadt. Die hes Bodanrücks und die grünen Hö⸗ bückens herein auf ihre alten ggang der Gaſſen ſteht der weite be⸗ inkelnde Firn der Berge und das 1 Ufer wie in d weht durch die Seelands in die le⸗ ſchauen Herz des Bodenſee⸗ t Konſtanz eiſ her den Häfen mit ſeinen 1 ül blanke ch ehende Segeljachten kreu⸗ zen in der Bucht. Vom See ſchallt der Kommando⸗ ruf der Rennruderboote und das Dröhnen des Waſſerflugzeugs zum grünen Ufer herüber, zum Stadtpark, wo eine bunte Menge ſich bei den Klän⸗ 17 Die Seelandſchaft. räumige grüne choliſchen Dinge ſammenklingt. Duft Mannheimer Zeitung odenſeeſtadt gen einer einſchmeiche ſchattigen Uferſtraßen mit ihren Bänken, auf denen es ſich ſo ſchön träumen läßt angeſichts der herrlichen überſchäumende Badebetriebs im Strandbad, der Kampf der inter⸗ nationalen Regatten vor den Ufern und die weit⸗ Stille des Golfplatzes am See flie⸗ ßen zuſammen zu einer Atmoſphäre bewegter Leben⸗ digkeit, die himmelweit verſchieden iſt vom melan⸗ der Vergangenheit und doch wieder lnden Muſik bewegt, um die wundervoll mit Heiterkeit ihm zu⸗ Köſtlich, das alles auszuſchöpfen und dann der Lockung des Seelandes zu folgen: hinaus in den Oberſee, hinüber in den Ueberlinger See. hinab in den Unterſee, wo die Inſeln Mainau und Reichenau ſtill im Waſſer die Sommertage verträumen. Denn was wäre Konſtanz ohne das Seeland, das wie ein herr⸗ licher Kranz die Stadt umſchließt, und wer wollte den Bodenſee ganz begreifen, ohne ſeine ſchönſte und älteſte Stadt. E. Höll. Fünf„Olympig-Reiſen⸗“ durch Deutſchland Quer durch Deutſchland im Anſchluß an die Olympiſchen Spiele Um den vielen deutſchen und ausländiſchen Be⸗ ſuchern der Olympiſchen Spiele auch andere deutſche zur den des alten Reiſegebiete zu zeigen, haben fünf große internatio⸗ nale Reiſebüros gemeinſam fünf Geſellſchaftsreiſen durch Deutſchland ausgeſchrieben, die alle am 17. Auguſt in Berlin beginnen. Reiſe Nr. 1 führt durch den Harz und das Ruhrgebiet an den Rhein, ins Saarland und in die Pfalz, und endet am 28. Auguſt in Speyer. Reiſe Nr. 2 führt durch Thüringen und Heſſen an den Rhein und weiter an den Neckar und durch den Schwarzwald nach Freiburg i. Br., wo ſie am 26. Auguſt endet. Reiſe Nr. 3 iſt eine große Rundreiſe durch Oſt⸗, Mittel⸗, Süd⸗ und Weſtdeutſchland; ſie führt über Schleſien und Sachſen(u. a. Rieſengebirge und Säch⸗ ſiſche Schweiz), Franken und Oberbayern an den Bodenſee und weiter über den Schwarzwald an den Rhein, wo ſie am 5. September in Köln beendet wird. Reiſe Nr. 4 führt über Stettin an die Oſtſee (Dampferfahrt nach Rügen und nach Zoppot⸗Danzig und endet nach einer Rundfahrt durch Oſtpreußen am 26. Auguſt in Königsberg. Reiſe Nr. 5 führt nach den Hanſeſtädten Hamburg, Lübeck, Bremen und ſieht auch den Beſuch der Kieler Woche, der Holſtei⸗ niſchen Schweiz ſowie einen Dampferausflug nach Helgoland wor; ſie endet am 23. Auguſt in Bremen. Für dieſe Reiſen iſt neben dem Pauſchalpreis, der Fahrpreiſe, Uebernachtung und Verpflegung umfaßt, auch ein Pauſchalpreis ohne Bahnfahrten feſtgeſetzt, der von Ausländern und Auslandsdeutſchen mit Regiſtermark bezahlt werden kann. Die für die ein⸗ zelnen Reiſen in Frage kommenden Fahrausweiſe ſind in dieſem Falle in das im Ausland zu kaufende, um 60 v. H. ermäßigte MGR⸗Fahrſcheinheft einzu⸗ beziehen. Anmeldungen zu dieſen Reiſen nehmen Konſtanz: Münſter (Archiv NM) alle Vertretungen und Agenturen des„Mitteleuro⸗ päiſchen Reiſebüros“(MER), der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie, des Norddeutſchen Lloyd, der American Ex⸗ preß Cp. und der Firma Wagons⸗Lits Cook entgegen. Eröffnung des Hauſes der Rheiniſchen Heimgf Am 16. Mai 1936 wird in Köln das an der Deutzer Uferpromenade gelegene Haus der Rheiniſchen Heimat 3 Anweſenheit prominenter Perſönlichkeiten von Partei eröffnet. Seine Aufgabe iſt es, die innere Einheit von Menſch, Boden und Geſchichte im Rheinland zur leben. digen, blutvollen Anſchauung zu bringen. Auf der Grundlage geſamtdeutſchen Selbſtbewußtſei Staat und und echter tiefer Heimatliebe werden Bedeutung und Lei⸗ ſtung des Rheinlandes für das geſamte Deutſchland beſon⸗ ders hervorgehoben. Das Haus der Rheiniſchen Heimat bedient ſich zur Erreichung ſeines Zieles aller modernen techniſchen Mittel und ſtellt ſo methodiſch einen vollkom⸗ men neuen Muſeumstyp dar, der in weiten Kreiſen des In⸗ und Auslandes Beachtung und Anerkennung gefunde hat. Auf den Fremdenverkehr wird die neue Bildungz ſtätte gewiß eine ſtarke Anziehungskraft ausüben, vor all auf den Reiſenden, der eine vertiefte Kenntnis des Rheig⸗ landes, ſeiner Menſchen und Lebensbedingungen erſtreht 8 Neues Sandsee-Strandbad. Hension ab Mk..—. Prosp * Eine Fibel für den deutſchen Reiſeverkehr—„Gaſt⸗ lichkeit auf allen Wegen“—(zur Willenskundgebung des badiſchen Fremdenverkehrs am 9. Mai in Baden ⸗ Baden. In der Erkenntnis, daß die großzügigſte Werbung und die beſten Verkehrsmittel den Fremdenverkehr nicht füt dauernd an eine Erholungslandſchaft, wie ſie das badiſche Land darſtellt, zu feſſeln imſtande find, wenn nicht die Vorausſetzungen für eine wahre Gaſtlichkeit bei Land und Leuten ſelbſt ſind, hat den Landesfremdenver⸗ kehrs verband Baden veranlaßt, eine illuſtrierte Schrift herauszugeben, welche die„Gaſtlichkeit auf allen Wegen“ zum Gegenſtand hat. Jodokus Vydt ſchrieb den Text, und man muß ihm zugeſtehen, daß er in ſeinen, von gewinnendem Humor und reicher Sachkenntnis dikkierten Worten den rechten Ton gefunden hat, um bei den Be⸗ wohnern einer deutſchen Erholungslandſchaft jene Erkennt niſſe und Vorſätze zu wecken, welche eine herzliche Gaſtlich⸗ keit dem Fremden gegenüber gewährleiſten. Die Zeich⸗ nungen, welche in ebenſo launiger und treffſicherer t zeigen, wie mans nicht machen ſoll und wie man es recht macht, ſchuf Albert Roſe, Freiburg i. Br. Dieſe Schrift iſt dazu beſtimmt, denen, die als Einwohner einer Er⸗ holungslandſchaft mit dem Fremdenverkehr mittelbar oder unmittelbar verbunden ſind, weiſe Ermahnungen in froher, gemütvoller Art zu geben, und da kommt ſie zur Woche der Gaſtlichreit, welche die Gaupropagandaleitung Baden der NS DA in Zuſammenarbeit mit dem Londesfremdenver⸗ kehrsverband Baden veranſtaltet, gerade recht. * Das ſchöne Konſtanz, die alten Bodenſeeſtadt und ihre herrliche Seeumgebung iſt auf den 16 Bildſeiten des neuen Konſtanzer Bildführers beſchrieben. Ein neuer Rund⸗ gangsführer mit Stadtplan und Erklärung der alten Bauten und der Ausflugsführer für das Bodenſeegebiet mit Bodenſeekarte ergänzen das Biloöfaltblatt. Das kehrsamt Konſtanz gibt mit dieſen neuen Druckſchriften jedem Bodenſeefahrer geſchmackvoll geſtaltete und ſachlich wertvolle Hilfsmittel für die Planung und Ausführung ſeiner Reiſe in die Hand. Serge und Wälder æ uncf mitten drin die schöne Kampfbohn ab Elef Ex- NEU MAE. 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Nummer 209 en, lebensnahen Gaſtlichkeit. eb Alles, ſchaft idlich geübter Gaſtlichkeit Die gandaſtelle Baden ungemein glücklichen Gedanken auf, als f die Vorbereitung einer Großkundgebung gaſt lich!“ ging, die nunmehr in der auf 9. Mai folgenden Woche vor ſich gehen wird. ſtät umgeben. ewige Reiſeluſt, die Jean Werkzeug zur Bekämpfung ſpießbürger 5 n in des Menſchen Bruſt bezeichnete e Urkraft, auf die aller Fremdenverkeh ſo ſtellt die Gaſtlichkeit das zur Befriedigung der Wünſche dar, die Reiſeluſt in unſerem Herzen weckt und u Paul ei hält. 5 ter die hochgemute Hingabe an die Gaſtlichkeit fehlt, wird immer mehr gaben weniger einer dauerhaften Blüte kommen. fr wende am eid gaſtlich!“ wirtſchaftlich Fremdenve i ſſierten Kreiſe der badiſchen Bevölke ganz im Gegenteil: Die Parole„Seid gaſtlich!“ en, aber auch jeden einzelnen Volksgenoſſer dweſtmark an. Wer ſich ausſchließen möchte, gen die Pflichten der Gemeinſchaft. F man ſich die Geſamtheit landſchaft einem brachte, ma geſehen hat, als uns eine Freude zu bereiten? Freundlichkeit dem Gedächtnis am tiefſten ein zur Empfindung gewiſſermaßen um ihrer ſelbſt willen ſich äußert, für die wir nicht„zahlen“, die es auf nichts andere geſehen hat, als uns eine Freude zu bereiten! tlich zu ſein trachtet, der muß Fremdenve wie eine Liebhaberei treiben, der muß Gäſten ſo begegnen, wie er ſelbſt als Gaſt aufge men ſein, behandelt, ja verwöhnt ſein möchte. Als im Sommer 1933 die Neuordnung Hes ſchen Fremdenverkehrs in einer großen matiſchen Rede angekündigt wurde, ſagte der R propagandaminiſter Dr. Goebbels, der Fremde lehr berge die größte Ausſicht auf Erfolg in ſich unter dem Geſichtspunkt gefördert werde, dieſer eben lung der Kräfte ſuchten, an allen Schätzen der mit der Atmoſphäre wahrer, ſelbſtver⸗ der NSDAP griff desh „Seid glückhafte Fremdenverkehr, dem auf der Seite der im Zufälligen ſtecken bleiben, wird nie zu verkehrter, als zu meinen, die Groß⸗ ſich lediglich an nicht immer dort am wohlſten, wo ſozuſagen it der Bewohner der Reiſe⸗ und Ferien⸗ program⸗ daß es die Bewohner einer Reiſelandſchaft ein unſchätz⸗ Glück bedeute, andere Volksgenoſſen, die in Reiſelandſchaft Erholung und Samm⸗ auf⸗ſen Was Gau⸗ bb An ie den nmal licher „die 1 zu⸗ eben uter⸗ Auf⸗ oder N Im rkelſ nen Heimat teilt Gedanken kehr als 1 2 0 „Baden Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Fremdenverlehrspflege als angewandte geimatliebe undgebot der Fremdenverkehrspflege im gipfelt im ſeſten Vorſatz zur g ahmen zu laſſen. Spinnt man die⸗ fort, ſo kann man vom Fremdenver⸗ n„angewandter Heimatliebe“ ſprechen. an ſichtbaren Vorausſetzungen Und erkennt man von dieſer Warte aus die Auf⸗ einen gedeihlichen Fremdenverkehr beſitzt, ge⸗ gaben der Fremdenverkehrspflege, ſo ſieht man int erſt dann vollſte Wirkungsmöglichkeit, erreicht[darin ſorglichen Schutz der Landſchaft vor zu unbe⸗ un ſeinen Zweck, wenn gaſtliche Menſchen dieſe] kümmerten Eingriffen der Menſchen, liebevoll ge⸗ hegte Gärten und geſchützte Anlagen, Blumenkäſten an den Fenſtern, freundlich ertei kommen und liche Eigenſchaften ſaubere Straßen und Raſtplätze, lte Auskünfte, hilfsbereites Entgegen⸗ viele andere Dinge und menſch⸗ Sie alle ſind Wertmeſſer für die viele, ten. Abſchätzung der Gaſtlichkeit einer Reiſelandſchaft, eines Reiſeortes. Die Gaſtlichkeit aber wird ſich um ſo ſtärker bemerkbar machen, je mehr der geiz ſich regt, den„Fremoͤen“, die ja gar keine Fremden ſind, ſondern eben Gäſte, die Heimat im beſten Lichte zu zeigen. Daß gerade in Baden zum erſten Male das Ge⸗ bot der Gaſtlichkeit zum Gegenſtand einer alle Kreiſe der Bevölkerung erfaſſenden Kundgebung gemacht wird, erklärt ſich aus der Erkenntnis, daß für die Südweſtmark des Reichs der Fremdenverkehr zu einer entſcheidenden, unentbehrlichen Stütze der Wirt⸗ ſchaft und des Erwerbslebens wurde. Für Baden, das den klaſſiſchen Reiſe⸗ und Ferienländern zuge⸗ zählt werden muß, iſt aufgeſchloſſene, natürliche Gaſt lichkeit der Schlüſſel zum wirtſchaftlichen Wohlſtand. eee ee Dampfer Vadͤen und ſein Kapitän Seit dem heldenmütigen „Baden“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie im Weltkrieg hat der Namen unſerer Heimat auch auf dem Meer einen guten Klang. kanntli Marinedienſt„eingezogen“ und diente als Begleit⸗ ſchiff deutſcher Kriegsſchiffe. begegnete ſie bei den Falklands⸗Inſeln dem Feind; von ei die Beſatzung das Schiff verlaſſen, dann ſank die 1“ in das Einſatz des Dampſers 5 Die alte„Baden“ wurde be⸗ ch ſchon in der erſten Zeit des Krieges zum Am 8. Dezember 1914 nem engliſchen Hilfskreuzer bedrängt, mußte naſſe Grab. Jahre 1922 erhielt ein neues Schiff der rung. geht t der ver⸗ ühlte n ſei Wer „ die S ab⸗ Wer rkehr den nom⸗ deut⸗ eichs⸗ uver⸗ , der eige⸗ Katarrh erz 0 Tinlkus, Bader Zulaalatorien. Heidelberg Haarlass“ Cas, Konditorei, Hotel⸗Penſion. Penſionspreis v. .d au.— Geſellſchaftstanz. Neckarterraſſe. Neckar 1 1. Hotel u, Pension 8 Slelnae„Schit“!“? Direkt am Neckar gelegen. Herrliche Ausſicht auf An Dilsberg und die 4 Burgen. Großer und kl. Saal. Terraſſe u. Garage. Inh.: Rudolf Loos. Weinheim Wachenburse 40 m üb, d. Meer. Herrlicher Rundblick über die ganze Rheinebene Neue Autoſtraße. Cas A. Wer ner. Fernſprecher 2225. —— desuchen 8e Weschnitz des Odenwaldes Schatzkästlein! Am Erbacher Hof finden Sie ſreundl. Aufnahme 29 u. beſte Verpflegung. Penſ.⸗Pr. 350%% Mahlzeiten). Tel. Fürth 427. A. Müller. Zwingenberg in de Gasthaus Pension„Schiff- Post“ Gegr. 1767. ſeith. Fam.⸗Beſitz. 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Mexiko, die Oſt⸗ und die Weſtküſte Nordamerfkas, Kanada, Weſt⸗ indien, Irland und das Schwarze Meer hat er auf zahlreichen Schiffen— ſeit dem 3. Dezember 1925 als Kapitän— beſucht. Während des Weltkrieges war der Führer unſeres Patenſchiffes in Nordamerika interniert; erſt im Juli 1919 konnte er nach Deutſch⸗ land zurückkehren, um die Große Fahrt wieder anzu⸗ treten. *„Der Fremdenverkehr“, Reichsorgan für den deuk⸗ ſchen Fremdenverkehr, Amtliches Organ des Reichsaus⸗ ſchuſſes für Fremdenverkehr und des Reichsverkehrsver⸗ bandes. Die erſte Nummer des„Fremdenverkehr“ iſt am 2. Mai erſchienen. Der Präſident des Reichsfremdenver⸗ kehrsverbandes, Staatsminiſter a. D. Hermann Eſſer, weiſt einleitend auf die Bedeutung dieſer neuen Zeitſchrift hin. Reichsminiſter Dr. Goebbels und Dr. Frick ſowie eine Reihe führender Perſönlichkeiten haben kurze Geleitworte geſchrieben. Hermann Eſſer gab in einem Vortrag Aufſchluß über die politiſchen, kulturellen und wirtſchaftlichen Aufgaben des Fremdenverkehrs. Dieſer Vortrag, der für den Fremdenverkehr grundlegende Ge⸗ danken enthält, iſt wörtlich wiedergegeben. Ritter O. G. ., Heilingbrunner behandelt die Selbſtändigkeit der Landesfremdenverkehrsverbände. Dem Aufbau der Frem⸗ denverkehrswerbung iſt ein beſonderer Abſchnitt gewidmet. Ueberhaupt haben alle Gebiete, die mit dem Fremdenver⸗ kehr iroendwie in Verbindung ſtehen, eingehende Witr digung gefunden. Die Zeitſchrift iſt eine Fundgrube f den geſamten Fremdenverkehr. 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