— Neue Ma Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Fre. Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk, einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Walldhofſtr. 12, Kronprinzen ⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: breite Textmillin Kleinanzeigen iſt die Anzeigen⸗ Konkurſen wird kee Anzeigen in beſtimm für fernmündlich erte“ .50 RM. im Monat N 0 wöchentlich Ausga e 85 7 Ausgaben. 30 Pfg. Trägerlohn Hindenburg! die große Sensation für Am Samstag, 9. Mai 1930 Vor der Landung in Lakehurſt Maſſenandrang der Neunorker Bevölkerung zum Landungsplatz (Funkmeldung der NM.) + Lakehurſt, 9. Mai. Die Marinefunkſtation Lakehurſt nahm gegen 7 Uhr MéEz die direkte Funkverbindung mit dem Luftſchiff„Hindenburg“ auf, das ſich um dieſe Zeit auf 40,41 Grad nördlicher Breite und 68,49 Grad weſt⸗ licher Länge, querab vom Nantucket⸗Feuerſchiff und etwa 200 Kilometer von Lakehurſt entfernt befand. Ganz Lakehurſt auf den Beinen (Funkmeldung der NM.) A Lakehurſt, 9. Mai. Ueber Lakehurſt liegt eine warme Sommernacht. Der Himmel iſt klar, ſo daß das Luftſchiff„Hinden⸗ burg“ im Morgengrauen ideale Landeverhältniſſe vorfinden dürfte. Lakehurſt gleicht einem Ameiſen⸗ haufen. Die Marineverwaltung hat ſtrengſte Kon⸗ krollmaßnahmen getroffen. Der Flugplatz iſt für jeglichen Flugverkehr und für Neugierige geſperrt. Am Abend war die Landemannſchaft im Licht der Scheinwerfer damit beſchäftigt, das in der Halle lie⸗ gende Luftſchiff„Los Angeles“ auszuſchleppen, um Platz für den LZ„Hindenburg“ zu ſchaffen. Man urg“ keinen Abſtecher nach Waſhington, Phila⸗ belphia uſw machen werde, ſondern die Kühle am Morgen zur Landung ausnutzen werde. Außer⸗ ordentliche Beachtung findet die ſchnelle Ueberfahrt des„Hindenburg“. Um 10 Uhr abends richtete die American Air Li⸗ nes einen Flugzeugpendelverkehr zwiſchen Neuyork und Lakehurſt ein. Die Geſellſchaft läßt von 14 Flug⸗ zeugen den Dienſt durchführen. Der Fahrkarten⸗ verkauf mußte bald wegen Ueberfüllung eingeſtellt werden, da 300 Fluggäſte bereits Plätze belegt hatten. Nach Anſicht amerikaniſcher Journaliſten iſt der Beſuch des Luftſchiffes„Hindenburg“ eine der größten Senſationen in dieſem Jahre in Amerika. In den frühen Nachtſtunden beginnen ſich bereits die Warteräume der Hapag und des Nordlloyd mit Freunden und Angehörigen der„Hindenburg“ ⸗Fahr⸗ gäſte zu füllen, die ſich mehr oder weniger bequem für das Uebernachten einrichten, da die Gaſt⸗ räume in der Stadt Lakehurſt völlig dus verkauft ſind. Empfangsgrüße der Preſſe (Funkmeldung der NM.) ö E Neuyork, 9. Mai. Die amerikaniſche Preſſe ſteht völlig im Zeichen der Ozeanüberquerung des LZ„Hindenburg“. Die Morgenblätter vom Samstag widmen der bevor⸗ ſtehenden Ankunft des Luftſchiffes zahlreiche mit Ab⸗ bildungen verſehene Artikel mit drei⸗ bis ſechsſpal⸗ tigen Ueberſchriften und berichten ausführlich alle Einzelheiten der Ueberfahrt. Der bekannte amerikaniſche Journaliſt Arthur Brisbane ſchreibt in ſeiner täglichen Spalte in den Hearſt⸗Blättern, das große Ereignis des heuti⸗ gen Tages ſei die Ankunft des 23„Hindenburg“, der den wirklichen Luftverkehr über den Atlantik einleite. Die erſte Ueberfahrt des Luftſchiffes Hindenburg werde noch eine große Nachricht ſein, wenn der diesjährige Präſidentſchaftswahlkampf und der Krieg in Abeſſinien in den Hintergrund der Ge⸗ ſchichte gedrängt worden ſind, denn der erſte wirkliche Paſſagierluftverkehr über den Atlantik ſei ein großer Schritt auf dem Wege des menſch⸗ lichen Fortſchrittes, etwas, das unvergeßlich ſei. Kommandant Roſendahl von der Marineluft⸗ ſtation Lakehurſt befürwortete in einer im ganzen Lande verbreiteten Rundfunkrede öͤringend die wei⸗ tere Entwicklung des Luftſchiffbaues in den Vereinig⸗ ten Staaten und erklärte, Deutſchland ſei öte einzige Nation, die ſich bisher ernſthaft mit dem Luftſchiffbau befaßt habe und auf dieſem Gebiete große Leiſtungen aufweiſen könne. Die National Broadeaſting Company verbreitete am Freitagabend einen habbſtündigen Funkbericht vom Luftſchiff„Hindenburg“, der von Anſprachen und muſikaliſchen Vorträgen umrahmt war und der von allen Sendern in den Vereinigten Staaten und in Kanada übernommen wurde. Das Luftſchiff befand ſich zur Zeit dieſer Rundfunkſendung etwa 180 Kilometer ſüdlich von St. Jochns(Neufundland) in etwa 300 Meter Höhe. Das Luftſchiff ſichtete am Freitagmorgen etwa 5 5 0 5 75 a 147. Jahrgang— Nr. 210/211 Kirchen brennen in Madrid In den letzten Tagen ſind wiederholt in der ſpaniſchen Hauptſtadt Madrid 5 Wir zeigen die in Flommen ſtehende Kirche Los Ange in den letzten 14 Togen von Kommuniſten 52 Gebäude niedergebrannt und 47 Per worden. Brand geſteckt worden. berge, von denen der eine ſchätzungsweiſe eine Höhe von faſt 50 Meter hatte. f 8 052 Reſerpiſten ſingen die Internationale Frankreich erntet die Früchte ſeiner Sowjetfreundſchaft und der Volksfrontpolitik (Funkmeldung der NM.) + Paris, 9. Mai. „Der„Matin“ berichtet über— wie das Blatt ſich ſelbſt ausdrückt— ſchwere Zwiſchenfälle, die franzöſiſche Reſerviſten unter dem Geſang der Internationale in einem Bahnhof in der Bre⸗ tagne hervorgerufen haben. Etwa 100 Reſerviſten aus Paris, die nach dem Truppenübungsplatz Coetquidam befördert wurden, hatten ſich ſchon in Rennes Mut angetrunken, ſo daß bei der Abfahrt des Zuges eine Meldung über die Stimmung dieſer Reſerviſten an die folgenden Bahn⸗ höfe telephoniert wurde. Auf dem Bahnhof von Meſſac waren deshalb Gendarmerieſtreitkräfte und eine Abteilung des 11. Kolonial⸗Artillerieregiments aus Lorient zuſammengezogen worden. Beim Halten des Zuges ſtiegen die Pariſer Reſerviſten unter dem Geſang der Internationale aus, und mehrere von ihnen(im„Matin“ heißt es:„Die Nervöſeſten der Bande“) ſtellten Unteroffiziere des Kolonial- Artillerieregiments zur Rede und beleidigten ſte. Mit erhobener geballter Fauſt, dem Zeichen der Neuer englischer Europa-Plan Englands Garantie am Rhein— Bildung von Gruppen-Paktſyſtemen — Paris, 9. Mat.(U..) Der„Oeuvre“ berichtet heute morgen über einen detaillierten„Friedensplan“, der angeblich von dem engliſchen Unterſtaatsſekretär im Foreign Office, Vanſittart, ausgearbeitet worden ſei. Der Plan ſieht, dem„Oeuvre“ zufolge, die Ausmerzung der „Gewaltklauſeln“ des Verſailler Vertrags(Artikel 10, 11, 16 und 14) vor und verſpricht die engliſche Garantie des Status quo am Rhein und im Mittelmeer. Für die übrigen Teile Europas lehne England jedoch eine ſolche Garantie ab. Der Plan teile Europa in fünf Regionen ein, die in ſich ſelbſtändige kollektive Sicherheitsſyſteme dar⸗ ſtellen ſollen. Die 5 Regionen ſind: Weſteuropa (Frankreich, England, Holland, Belgien und Deutſch⸗ land); Zentraleuropa(Italien, die Kleine Entente, Oeſterreich und Ungarn); Oſt europa (Rußland, Polen und die baltiſchen Staaten); Bal⸗ kaneuropa(Jugoflawien, Bulgarien, Griechen⸗ land und die Tſchechoſlowakei); Sit deuropa (Frankreich, England und ſämtliche Mittelmeer⸗ länder) Die Verpflichtung zur gegenſeitigen Unterſtützung ſoll grundſätzlich nur innerhalb jeder dieſer Regfo⸗ nen gelten. Im Falle einer kriegeriſchen Verwick⸗ lung am Rhein würde das z. B. bedeuten, daß Ruß⸗ land, wenn es in Polen einmarſchieren würde, um ſeinem franzöſiſchen Bundesgenoſſen zu Hilfe zu kommen, damit Hen öſtlichen Sicherheitspakt ver⸗ letzen und ſich dem Angriff der übrigen Mitglieder der Oſteuroparegion ausſetzen würde. Der„Oeuvre“ meint allerdings, daß der engliſche Plan gewiſſe Ausnahmen zulaſſe, und daß beiſpielsweiſe die Kleine Entente berechtigt ſein werde, Frankreich zu Hilfe zu kommen, falls ſie das ſelbſt wünſche. Eine Ver⸗ pflichtung zur Beiſtandsleiſtung würde jedoch nach dem britiſchen Plan nicht beſtehen. Was endlich die Status⸗quo⸗Garantien Englands betreffe, ſo erſtreckten ſich dieſe nur auf ſolche Re⸗ gionen, in denen England eigene Intereſſen zu ver⸗ teidigen habe. Das heißt alſo in der weſtlichen und in der mittelländiſchen Region. Die Verfaſſerin des„Oeuvre“ ⸗Artikels, Madame Tabouis, deutet allerdings an, daß England dieſen angeblich ſchon im Foreign Office vorliegenden Plan. unter Umſtänden zurückziehen werde, wenn Frank⸗ reich in Genf ſtärker als bisher für die kollektive Sicherheit eintreten würde. Volksfront, riefen ſie:„Hoch lebe die Volks⸗ front! Wir wollen überall Sowjets!“ Ein Unteroffizier does Kolonial⸗Artillerie⸗Regi⸗ mentes wollte die Leute zur Ruhe bringen, und ſtieg auf das Trittbrett eines Eiſenbahnwagens, worauf es, zu einem Zuſammenſtoß kam. Zwei der gewalttätigſten Unruheſtifter wurden darauf feſt⸗ genommen und unter militäriſcher Bewachung in ein beſonderes Abteil gebracht. Als der Zug von Meſſac weiterfahren ſollte, verlangten die Reſerviſten lärmend, daß ihre beiden feſtgenommenen Kameraden wieder zu ihnen kommen ſollten, und weigerten ſich, den Zug zu beſteigen. Der Zug fuhr ſchließlich trotz⸗ dem mit ihnen ab, aber ſie zogen ſofort die Not⸗ bremſe und brachten ihn ſo wieder zum Halten. Die Offiziere verhandelten darauf mit den Leuten und erklärten ſich ſchließlich dazu bereit, daß die bei⸗ den Feſtgenommenen wieder ihren alten Platz unter ihren Kameraden einnehmen. Als der Zug dann wieder abfuhr, zogen die Reſerviſten 50 Meter weiter nochmals die Notbremſe und ſangen wieder die Internationale. Schließlich konnte der Zug ohne weiteren Zwiſchenfall ſeine Fahrt fortſetzen. Das rote Paris e a 8 res 8 In vielen Pariſer Wahlbezirken wurden bei der letzten ranzöſiſchen Kommerwahl Abgeordnete der kommuniſtiſchen Partei und unabhängige Kommu⸗ niſten gewählt. Ueber Nacht iſt die franzöſiſche Hauptſtadt, die bisher als eine Hochburg der Rechten galt, rot geworden. (Graphiſche Werkſtätten,.) lreiche Kirchen in nsgeſamt ſind J 0 (Preſſe⸗Bild England und Italiens Sieg (Von un. Londoner Korreſpondenten) a 8 1 f— London, 7. Maf. Abeffinien iſt heute eine Land ohne Herrſcher und ohne Regierung. Es iſt nicht als ob, wie etwa im Jahre 1870 in Frankreich, wo nach dem Sturz der kaiſerlichen Regierung ſofort eine neue ſich konſti⸗ tuierte, eine neue abeſſiniſche Regierung beſtände, die die Autorität oder auch nur den Anſpruch hätte, für das Land zu ſprechen und zu handeln. Abeſſinien iſt heute„Niemandsland“ Allerdings, die Italiener haben es, jedenfalls den größten Teil, militäriſch be⸗ ſetzt. Staatsrechtlich iſt die Lage, in der ſich Abeſ⸗ ſintien zur Zeit befindet, ein völliges Novum. Italien hat offiziell nie an Abeſſinien den Krieg er⸗ klärt. Der Völkerbund, dem Italien ja noch ange⸗ hört, bzw. die Regierungen der Völkerbundsſtaaten haben daher auch weder Italien noch Abeſſinien bis⸗ her als kriegsführende Staaten betrachtet. Die im Völkerbund vereinigten Regierungen haben im Gegenteil das Vorgehen Italiens als geſetzwidrigen Angriff öffentlich gebrandmarkt. Theoretiſch ist es daher jedenfalls nicht angängig, daß eine im Zuge einer Geſetzwidrigkeit erlangte Beſttzergreifung ge⸗ ſetzmäßig ſein könnte. Juriſtiſch iſt Italien alſo Beſitzer, aber nicht Eigentümer. Aus dieſer juriſtiſchen Tatſache, daß Abeſſinien heute„Niemandsland“ iſt, wird ſich wohl die Politik ergeben, die England jetzt in der abeſſiniſchen Frage ergreifen muß. Realpolitiſch— und trotz des jetzt zuſammengebrochenen Traums einer Politik mit und durch den Völkerbund ſind die Engländer Realpolitiker— geſehen alſo ſind die Italiener im Beſitz eines Landes, in dem die Engländer, und auch die Franzoſen, wichtige Intereſſen haben, die in früheren Verträgen von den drei Regierungen in Rom, Paris und London auch gegenſeitig anerkannt worden ſind. Um die Lage deutlich und vielleicht ewas grob auszudrücken: den Italienern wird man nicht geſtatten, die Beute ganz für ſich zu behalten. Es wird ein Hadern los⸗ gehen, aber man wird ſich einigen. Denn man nimmt hier nicht an, daß Italien ſich wirklich ernſthaft die Freundſchaft Englands lund Frankreichs) verſcher⸗ zen will. Schon aus wirtſchaftlichen Grün⸗ den. Mit der militäriſchen Eroberung und Be⸗ ſetzung Abeſſiniens iſt es ja nicht getan. Der Krieg hat enorme Summen verſchlungen, der Friede, näm⸗ lich die Koloniſierung und Nutzbarmachung des ge⸗ waltigen nordafrikaniſchen Landes, verlangt neue Summen. Der italieniſche Staatsſäckel iſt leer, der Staatskredit denkbar ſchlecht. Ohne fremde An⸗ leihen kann Italien weder im Inneren die Kriegsausgaben liquidfleren noch das neue Kolonialreich produktions⸗ fähig machen. Anleihen gibt es aber in Europa nur in Paris und in London. Rom wird ſich mit Paris und London verſtändigen. Und der Völkerbund? Premierminiſter Baldwin hat am Montag, in Gegenwart des Außen⸗ miniſters Eden, eine von Lord Robert Ceeil und dem berühmten Oxforder Profeſſor Gilbert Murray geführte Aboroͤnung der engliſchen Völkerbundsliga empfangen. Der Zweck der Abordnung war, vom Kabinett„jetzt erſt recht“ Sanktionen gegen Italien zu verlangen. In ſeiner Antwort hat Baldwin ſeine 2. Seite Nummer Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe große Enttäuſchung über den Mißerfolg der Völker⸗ bundsaktion ausgedrückt, hat ſogar von einer„bit⸗ teren Demütigung“ geſprochen und hat hinzugefügt, daß angeſichts des völligen Verſagens„kollektiver Maßregeln“„England den ganzen Völkerbunds⸗ komplex neu überdenken“ müſſe. Er ſprach von einer Reviſion des Völkerbundspakts, die allerdings „genau überlegt“ werden müſſe. Das iſt die zweite große Aufgabe für die britiſche Regierung. Das Problem wird angepackt werden müſſen, die Frage iſt nur, ob die jetzige bri⸗ tiſche Regierung, das Kabinett Bald wins, deſſen Völ⸗ kerbundspolitik in einer ſo„bitteren Demütigung“ endete, dieſe Aufgabe noch ſelbſt wird übernehmen dürfen. Das wird zum großen Teil von der Art und dem Ausgang der Verhandlungen mit Italien und Frankreich über Abeſſiniens Schickſal abhängen, die fetzt beginnen werden. Genf läßt ſich geit! Abeſſinienfrage erſt Mitte Juni vor dem Völkerbundsrat? (Funkmeldung der NM.) * London, 9. Mai. Der politiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ teilt mit, es ſei unwahrſcheinlich, daß der Völkerbundsrat in der kommenden Woche ſeine Ein⸗ ſtellung zu den militäriſchen Erfolgen Italiens in Abeſſinien feſtlegen werde. Eine Ausſprache dar⸗ über werde wahrſcheinlich bis Mitte Juni vertagt werden. An die Aoͤreſſe Roms — London, 8. Mat. Großadͤmiral Sir Roger Keyſes, der mehrere Jahre lang Oberbefehlshaber der engliſchen Mittel⸗ meerflotte war, erklärte auf einer Veranſtaltung in Malta, daß die britiſche Flotte immer„noch die Frei⸗ heit der Meere aufrechterhalte“. Wenn Italten auch das Gegenteil glauben möge, ſo ſei doch die britiſche Flotte immer noch un⸗ beſiegbar. Sie ſei bereit, jede Streitkraft anzu⸗ greifen, die es wage, ſie herauszufordern, ganz gleich, welches ihre Rüſtungen ſeien. Malta werde trotz aller Drohungen ſicherlich der britiſche Flottenſtützvunkt im Mittelmeer bleiben. Engliſche Manöver in Malta (Funkmeldung der N M3.) London, 9. Mai. Vom Dienstag bis Donnerstag früh werden an allen Küſten Maltas Verteidigungsmanöver großen Stils beginnen, an denen die dortigen Landtruppen, die britiſche Flotte und die Luftſtreitkräfte teilneh⸗ men werden. Keine ſchwarze Armee für Abeſſinien London, 8. Mai. Eine in den letzten Tagen in London verbreitete Meldung, wonach Italien beabſichtige, in Abeſſinien eine ſchwarze Armee aufzuſtellen, wurde, wie der diplomatiſche Korreſpondent der„Morningpoſt“ mitteilt, durch eine formelle Erklärung dementiert, die der italieniſche Botſchafter in London der briti⸗ ſchen Regierung übermittelte. Die britiſche Regie⸗ rung ſei offiziell davon verſtändigt worden, daß die Garniſonen in Abeſſinien ſo beſchränkt werden wür⸗ den, daß ſie lediglich zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung ausreichten. Es würde vielleicht zu dieſem Zwecke eine Anzahl Eingeborener eingeſtellt, werden. Eine Aushebung von Eingeborenen zur Verſtär⸗ kung des italieniſchen Heeres komme nicht in Frage. Hinſichtlich der Belange Großbritanniens am Tanaſee und an den abeſſiniſchen Zuflüſſen zum Nil ſei Italien bereit, freundſchaftliche Vereinba⸗ rungen auszuhandeln. Die Frage des Staudammes am Tanaſee, die ſeit Jahren zwiſchen dem Negus und der ägyptiſchen Regierung verhandelt worden ſei, betrachten die Italiener vom rein geſchäftlichen Standpunkt. Sie ſeien überzeugt, daß ein Abkom⸗ men erreicht werden könne, das die engliſch⸗ägypti⸗ ſchen Belange befriedigen würde. Wahrſcheinlich würde der Bau des Dammes italieniſchen Ingenieu⸗ ven ütberlaſſen werden. Kommsuniſtiſche Unruhen in Salonik!, 6000 ſtrei⸗ kende Tabakarbeiter in Saloniki, die Mehrzahl Kommuniſten, haben Poliziſten angegriffen, die durch Kapallerie verſtärkt wurden. Bei einem Ge⸗ genangriff kam es zu erbitterten Zuſammenſtößen, wobei 40 Streikende zum Teil ſchwer verletzt wur⸗ den. Samstag, 9. Mal — je Greuel der Verwiſtung in Addis Abeba Aufräumungsarbeiten der italieniſchen Truppen— Harrar erlebt — Addis Abeba, 9. Mai. [(Von der Sonderkorreſpondentin der United Preß.) Ein grauenhaftes Bild von Tod und Zerſtörung bieten die Straßen von Addis Abeba noch heute, Tage nach dem Einmarſch der Italiener und nach dem Beginn der Aufräumungsarbeiten. Die Verwüſtun⸗ gen, die die wilden Plündererſcharen in viertägigem Wüten vor der Ankunft der Truppen Badoglios an⸗ gerichtet haben, ſind von ſchrecklichem Ausmaß. An manchen Stellen der Stadt, wo die Plünderer am ſchlimmſten gehauſt hatten, ſieht man unter und zwi⸗ ſchen den Bergen rauchgeſchwärzter Trümmer die Leichname von Pferden, Mauleſeln und Menſchen wirr durcheinander liegen. Die Füße mancher Toten ſind noch mit den Seilen zuſammengebunden, an denen die Mordbrenner die Leichname ihrer Opfer im wilden Rauſch ihrer Orgien durch den Schmutz der Straßen gezerrt haben. Hunderte von zerbroche⸗ nen Champagner⸗ und Whisky⸗Flaſchen liegen auf den Straßen herum als Ueberreſte zügelloſer Sauf⸗ gelage. Die Italiener ſuchen in aller Eile die Leich⸗ name zuſammen, laden ſie auf Laſtwagen und brin⸗ gen ſie zu den von Soldaten vorbereiteten Begräb⸗ nisſtätten außerhalb der Stadt. Bei den Plünderungen ſind die Araber und die Inder in Addis Abeba noch am glimpflichſten da⸗ vongekommen; ihre Läden blieben faſt unbeſchädigt, während die Geſchäfte der Armenier, der Griechen und der abeſſteniſchen Kaufleute rückſühtslos ver⸗ wüſtet wurden. Die ſchlimmſten Zerſtörungen weiſt merkwürdigerweiſe das Rathaus auf, vor dem eben⸗ falls Leichname lagen, darunter eine Frau, von der man ſagt, ſie ſei eine Armenierin geweſen. Die verſchont gebliebenen Geſchäfte haben ſchon wieder geöffnet und machen an den warenhungrigen ita⸗ lieniſchen Soldaten, die ſich ſeit vielen Wochen nicht das geringſte haben kaufen können, rieſige Geſchäfte. Bei aller Haſt und Schnelligkeit, mit der die Auf⸗ räumungsarbeiten durchgeführt werden, dürfte es doch 14 Tage dauern, bis ſämtliche Toten, die teil⸗ weiſe im buſchigen Unterholz verborgen liegen, auf⸗ gefunden ſind und die Stadt von den Trümmern geſäubert iſt. Auch in Harrar wird geplündert — London, 8. Mai. Nach einem im Foreign Office eingegangenen Bericht des britiſchen Geſandten in Addis Abeba herrſchen in Harrar zur Zeit die gleichen Zuſtände wie wenige Tage vor der Beſetzung durch die Ita⸗ liener in Addis Abeba. In allen Teilen der Stadt wird wahllos geſchoſſen, geplündert und gebrandſchatzt. Das britiſche Konſulat wird von einer 40 Mann ſtarken Polizeimacht aus So⸗ maliland bewacht. Hier haben zahlreiche Ausländer Zuflucht gefunden. Angriffen waren bisher weder das Konſulat noch das benachbarte Krankenhaus aus⸗ geſetzt, wo Schweden und Finnen ſich um die Pflege der Verwundeten kümmern, die unausgeſetzt herein⸗ getragen werden. Lebensmittelmangel in Aodis Abeba — Addis Abeba, 9. Mai.(U..) Eine akute Nahrungsmittelknappheit hat die ita⸗ lieniſchen Behörden zur Einführung einer Ratio⸗ nierung der Lebensmittel veranlaßt, die ſowohl für die Eingeborenen wie für die Ausländer Gültigkeit hat. Gleichzeitig ſind die Lebensmittelpreiſe auf das Doppelte und Dreifache geſtiegen. Abgeſehen hier⸗ von nehmen die Verhältniſſe in der Hauptſtadt lang⸗ ſam wieder normalen Charakter an. Die Eiſenbahn hat ebenfalls den Betrieb wieder aufgenommen, und zwar unter Leitung der italieni⸗ ſchen Militärbehörden. Der erſte von den Italienern abgeſchickte Sonderzug wurde von Soldaten mit Maſchinengewehren ſcharf bewacht. Vorläufig iſt angeordnet, daß die Züge nachts auf keiner Station halten, da es erfahrungsgemäß hierbei beſonders leicht zu Ueberfällen kommt. Von den bewaldeten Hügeln rings um die Stadt kehren die eingeborenen irregulären Krieger nach und nach zurück und unterwerfen ſich den Italienern. Eine große Anzahl zieht es aber vor, in ihren Verſtecken zu bleiben und den„Krieg“ auf eigene Fauſt weiterzuführen. Dieſe Freiſchärler dürften noch längere Zeit eine ernſte Gefahr für die Sicherheit im Lande und auch in der Hauptſtadt darſtellen. Aegypten und der ikalieniſche Sieg Am phpten iſt für uns eine der Hauptmächte geworden“ — London, 8. Mai.(U..) „Der große Erfolg der italieniſchen Waffen im oſtafrikaniſchen Krieg hat das Anſehen Italiens in den Ländern des öſtlichen Mittelmeerbeckens ganz gewaltig erhöht. Italien gilt ung jetzt als eine der Haupt⸗ michte dieſes Teiles der Erde, mit dem ein von britiſcher Kontrolle unabhängiges Aegyp⸗ ten ſehr wohl ein Freundſchaftsbündnis ab⸗ ſchließen könnte,“ ſo erklärte einer der Führer der zur Einheitsfront gehörenden jungägyptiſchen Bewegung, A. E. El Wakil, im Geſpräch mit einem Vertreter der United Preß.„Aegypten ſieht nicht ein, aus welchem Grunde es ihm nicht möglich ſein ſoll, zu England und zu Italien gleichzeitig freundſchaftliche Bezie⸗ hungen zu unterhalten. Auch fürchtet es keine feindſeligen Abſichten Jaliens, denn unſer Miniſter⸗ präſtdent, Ali Maher, hat von Muſſolini die Zu⸗ ſicherung erhalten, daß Italien keinerlei derartige Abſichten hege und auch keinen Angriff gegen die ägyptiſchen Intereſſen im Tana⸗See⸗Gebiet plane.“ Auf die engliſch⸗ägyptiſchen Verhandlungen über⸗ gehend, gab El Wakil zu verſtehen, daß weder das Erſtarken Italiens noch die engliſch⸗italieniſche Kriegsgefahr die Aegypter von der Forderung nach Garniſonen aus Aegypten abbringen könne. Im Gegenteil, gerade die Spannung zwiſchen den beiden Mittelmeermächten mache dieſes Verlangen nur um ſo dringlicher, denn Aegypten habe keine Luſt,„ein zweites Belgien zu werden“. Allerdings ſei Aegypten jetzt im Gegenſatz zu ſeiner Haltung in den früheren Verhandlungen bereit, britiſchen Truppen im Kriege oder bei unmittelbar drohendem Krieg die Beſetzung ägyptiſchen Gebiets zu geſtatten. Im übrigen aber wolle man die eng⸗ liſchen Garniſonen ſo früh als irgend möglich los⸗ werden. Obwohl England einſehen mütſe, daß ein ſich auf eigene Verteidigungskräfte ſtützendes Aegypten ihm nützlicher ſei als ein über die fremdländiſche Beſat⸗ zung unwilliges und möglicherweiſe ſogar nach eng⸗ landfeindlicher Unterſtützung ausſchauendes Aegyp⸗ ten, mache in den engliſch⸗ägyptiſchen Verhandlun⸗ gen nach wie vor dieſer Punkt die größten Schwierig⸗ keiten, da England gerade angeſichts des Erſtarkens Italiens ſeine militäriſche Poſttion in Aegypten auf keinen Fall aufgeben wolle. Vielleicht aber werde man ſich doch ſchließlich auf ein Abkommen einigen, das eine allmähliche Zurückziehung der engliſchen Truppen bei gleichzeitigem entſprechenden Aufbau ſchnellſter Zurückziehung der britiſchen der ägyptiſchen Wehrmacht vorſehe. Aeberfall auf die Sſchibuti⸗Bahn (Funkmeldung der NM.) + Paris, 9. Mai. Auf den Perſonenzug, der am Freitagabend in Dſchibuti eintraf, iſt kurz nach Verlaſſen der abeſſi⸗ niſchen Hauptſtadt von Räubern ein Ueberfall ver⸗ übt worden, der aber durch die mit dieſem Zuge nach Diwedaua zurückkehrenden franzöſiſchen Senegal⸗ truppen raſch abgewehrt wurde. In Diredaua herrſchte, als der Zug einfuhr, einige Aufregung, weil Eingeborene verſuchten, das dortige Zollager zu plündern. Die franzöſiſchen Truppen konnten jedoch durch Maſchinengewehrfeuer die Ordnung raſch wiederherſtellen. Italieniſche Truppen ſind in einem zweiten Zuge bis Diredaura gefahren und haben an allen wichtigen Punkten der Eiſenbahnſtrecke ſtarke Beſatzungen zurückgelaſſen. Die Einreiſe nach Abeſ⸗ ſinien mit der Eiſenbahn iſt zur Zeit unterſagt. Nur jetzt das gleiche Schickſal oͤas Eiſenbahnperſonal darf die Züge, mit einem Sichtvermerk des italieniſchen Konſuls in Dſchihnti verſehen, benutzen. Die Schattenregierung — London, 9. Mai.(U. pP.) Der abeſſiniſche Geſandte Martin verſtcherte, daß eine Gruppe von Miniſtern im Weſten Abeſſiniens ihren Sitz aufgeſchlagen habe und von dort aus die Regierungsgewalt über drei Fünftel des Lan⸗ des weiter ausübe. Auch die Regierungsarchive hät⸗ ten die Miniſter aus Addis Abeba gerettet und in ihrem neuen Aufenthaltsort untergebracht. „Dieſe Miniſter ſind die legale und tatſächliche Re⸗ gierung über drei Fünftel des Landes. Den Auf⸗ enthalt der Regierung mitzuteilen, würde ſich nicht empfehlen, da das nur eine Einladung für die Ita⸗ liener zum erneuten Gebrauch von Bomben und Giftgaſen bedeuten würde.“ Cie haben hier nichts mehr zu ſuchen. Badoglio teilt den Diplomaten mit, daß ihr Aufenthalt zwecklos geworden ſei — Ro m, 8. Mai. Wie von zuſtändiger italieniſcher Seite verlautet, hat Marſchall Badoglio den ausländiſchen Geſandten und Geſchäftsträgern in Addis Abeba mitgeteilt, daß ihre diplomatiſche Tätigkeit zwecklos geworden ſei, da die Regierung, bei der ſie akkreditiert waren, nicht mehr beſtehe. Aus Höflichkeit ſtelle jedoch das italieniſche Ober⸗ kommando den ausländiſchen Geſandten frei, den Schutz ihrer Staatsbürger weiter wahrzunehmen. Italiens Abſichten in Abeſſinien (Funkſpruch des Berichterſtatters der DNB.) * Asmara, 8. Mai. Ueber die italieniſchen Abſichten hinſichtlich der künftigen Stellung und Verwaltung Abeſſiniens herrſcht vorläufig noch keine Klarheit. Gerüchte wol⸗ len davon wiſſen, daß Asmara den bisher innegehab⸗ ten Rang als Hauptſtadt verlieren werde, und daß dafür die Städte Addis Abeba und Dſchibuti die wichtigſten Verwaltungsmittelpunkte der geſam⸗ ten oſtafrikaniſchen Kolonie werden ſollen. Weiter wird davon geſprochen, daß Aſſab am Roten Meer der günſtigſte Hafen für das abeſſiniſche Hinterland wäre und daher als Hauptumſchlagsplatz in Frage käme. Hingegen ſei angeblich geplant, Maſſaua zu einem mächtigen Kriegshafen auszu⸗ bauen. Verſtärkung der britiſchen Grenztruppen — Nairobi, 9. Maf.(U..) Die Grenzpoſten längs der Grenze von Kenya und Abeſſinien ſind überraſchend verſtärkt worden. Die zur Verſtärkung der Grenzgarniſonen beſtimm⸗ ten Truppen wurden in Flugzeugen an ihre Beſtim⸗ mungsorte befördert. Dieſe Maßnahme der briti⸗ ſchen Behörden von Kenya wird mit der Befürch⸗ tung begründet, es ſtünde oͤer Grenzübertritt flüch⸗ tender abeſſiniſcher Truppenverbände zu erwarten, Der Negus in Jeruſalem — Jeruſalem, 9. Mai.(U..) Der Negus iſt im Sonderzug in Jeruſalem ein⸗ getroffen. Kaiſer Haile Selaſſie, die Mitglieder der königlichen Familie und die abeſſiniſchen Würden⸗ träger, die den Negus auf ſeiner Flucht aus Abeſ⸗ ſinien begleiten, ſind im Hotel„König David“ ab⸗ geſtiegen. Am Bahnhof wurde der Negus von dem Diſtriktskommiſſar Campbell, dem Adjutanten des Hohen Kommiſſars für Paläſtina, dem äthiopischen Generalkonſul Ilma Walda Gabriel und Vertretern der griechiſchen und ruſſiſchen Orthodoxen Kirche empfangen. Unter den Vertretern der kirchlichen und zivilen Behörden, die auf dem Bahnhofsvorplatz den Negus begrüßten, ſah man auch die Vorſteher des koptiſchen Kloſters von Jeruſalem und den Bürger⸗ meiſter der Stadt. Der Negus an Gasvergiſtung erkrankt? (Funkmeldung der NM.) London, 9. Mai. Wie ein Sonderberichterſtatter des„Daily Expreß“ aus Jeruſalem berichtet, teilte der Kaiſer von Abeſ⸗ ſinien ihm mit, daß er in der Nähe von Magdalg eine Gasvergiftung erlitten habe, unter deren Nach⸗ wirkungen er jetzt noch zu leiden habe. Der Kaiſer habe einen kranken Eindruck gemacht. —. k————.—..ßä————̃ Oswald Spengler geſtorben — München, 8. Mai. Der Kulturphiloſoph Oswald Spengler iſt am Freitag im Alter von 56 Jahren geſtorben. Oswald Spengler wurde am 29. Mai 1880 in Blankenburg(Harz) geboren. Nach dem Studium der Mathematik und Naturwiſſenſchaft wandte ſich Spengler zunächſt dem höheren Schuldienſt zu, gab ſein Amt ſehr bald auf, um ſich dann ſchriftſtelleriſchen Arbeiten widmen zu können. Er iſt der Verfaſſer mehrerer geſchichtsphiloſophiſcher Werke, unter denen der„Untergang des Abendlandes“ am weiteſten bekannt wurde. Dieſes zweibändige Werk erſchien in den erſten Nachkriegsjahren, die für die Untergangs⸗ und Auflöſungsprophezeiungen einer ſolchen Geſchichtsbetrachtung beſonders empfänglich waren und das Spengleriſche Werk eine ungewöhn⸗ lich große Verbreitung finden ließen. Von den weiteren Schriften Oswald Spenglers ſind noch zu nennen:„Preußentum und Sozialis⸗ mus“, Neubau des Deutſchen Reiches“ und„Poli⸗ tiſche Pflichten der deutſchen Jugend“, die ſämtlich in den Jahren nach dem Zuſammenbruch des November 1918 entſtanden ſind. Armierie Dampfer Bewaffnung der britiſchen Poſtſchiffe (Funkmeldung der NM 3) — I London, 9. Mai. In einem am Freitag veröffentlichten Weißbuch, das die Vereinbarung zwiſchen dem Poſtminiſterium und der Cunard⸗White⸗Star⸗Line enthält, finden ſich nung der britiſchen Poſtdampfer. Es iſt vorgeſehen, daß dieſe Dampfer, die hauptſächlich den Poſt verkehr zwiſchen Southampton und Neuyork durchführen, je nach Größe mehrere 15/24⸗Ztm.⸗Schnellfeuergeſchütze haben werden, die auf Koſten der Admiralität auf den Dampfern eingebaut werden ſollen. England und die Anruhen in Paläſtina Keine Sperrung der jüdiſchen Einwanderung (Funkmeldung der NM.) London, 9. Mai. Die Anſicht der britiſchen Regierung über den Streit zwiſchen Arabern und Juden in Paläſtina wurde vom Kolonialminiſter Thomas dahin wieder⸗ gegeben, daß Großbritannien ſeine Politik nicht durch Ausſchreitungen und Drohungen beeinfluſſen laſſen werde. Es könne keine Rede davon ſein, daß die Ein⸗ wanderung der Inden geſperrt würde. Engliſche Gegenmaßnahmen (Funkmeldung der NM 3) . Jeruſalem, 8. Mal Im Amtsblatt der Mandatsregierung iſt eine Veroronung erſchienen, nach der in Zukunft die Auf⸗ forderung zum Steuerſtreik mit ſechs Monaten Ge⸗ fängnis und 50 Pfund Geloſtrafe beſtraft werden wird. Mit dieſer Anordnung will die Mandats⸗ regierung den Steuerſtreikdrohungen der Araber begegnen. Die arabiſche Preſſe erklärt einmütig, daß die Löſung der Paläſtinafrage in Paläſtina und nicht in London erfolgen müſſe. Von verſchiedenen Seiten werden Sympathie⸗ ſtreiks für die Araber in Paläſtina gemeldet. Am Sonntag ſoll in ganz Syrien ein all⸗ gemeiner Sympathieſtreik abgehalten wer⸗ den, der den ganzen Tag andauern ſoll. Syriſche Nationaliſten haben dem britiſchen Oberkommiſſar in Paläſtina Proteſttelegramme geſandt Aus Bagdad wird gemeldet, daß irakiſche Abgeordnete dem briti⸗ ſchen Geſandten eine Denkſchrift überreicht haben, in der gegen die Maßnahmen der Mandatsregierung in Paläſtina proteſtiert wird. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Polltik: Dr. Alois Winbauer tellvertreter des chriftleiters und verantwortlich für Theater. 1 u. Unterhaltung Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Dr. Fris Bode okaler Teil: Dr. s Hammes Sport: Willy Müller„ Süb⸗ weſtbeutſche Umſchau, ericht und Bilderdienſt: Curt W. Jennel„ Anzeigen und ie e Mitteilungen: Jakob Faube, fſämtlich in Mannheim. Heraus geber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1, 45 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friebenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. IV. 1988: Mittagauflage der Ausgabe A u, Ausgabe B: Abensauflags der Ausgabe A u. Ausgabe 8: Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig. 2284 2 60¹ intereſſante Einzelheiten über die zukünftige Bewaff⸗ Für unverlangt Betträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückports 4 185 n f e eo e — 11 — e — -„ eos — A 225. 2 522 — E S S So S Se e 20 einem chibuti L..) e, daß iniens t aus Lan. e hät⸗ erettet bracht. be Re⸗ Auf⸗ ) nicht e Ita⸗ und 9 4 n ſei ſtimm⸗ jeſtim⸗ briti⸗ efürch⸗ flüch⸗ harten. LP.) n ein⸗ er der ürden⸗ Abej⸗ * ab⸗ n dem n des iſchen retern Kirche n und ich den r des ürger⸗ kt? ſehen, erkehr en, je ſchütze 1f den —— * 5 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgave ———— Geiſt und Inhalt * Mannheim, 8. Mai. Entgegen der urſprünglichen Annahme ſind die engliſchen Rückfragen an Berlin nun doch veröffent⸗ licht worden. Es iſt gut ſo: bei Fragen, bei denen es um das Schickſal der Völker ſelbſt geht, ſollen auch die Völker klar ſehen. Es iſt um ſo beſſer, als der Wortlaut der engliſchen Rückfragen und vor allem der ſpürbare Geiſt, in dem ſie geſtellt ſind, eine Veröffentlichung gerade unter dem Geſichtspunkt der notwendigen Entſpannung rechtfertigen: deen in dem Ton, in dem dieſe Fragen an Deutſchland gerichtet werden, wird man gern verhandeln und über die Pro⸗ bleme, die ſie aufwerfen, wird man ſich verhältnismäßig Leicht verſtändigemn können. Es ſind augenſcheinlich drei Sorgen, die die engliſche Regierung, die dabei wohl im weſentlichen unter dem Eindruck der Pariſer Vorſtellungen ſpre⸗ chen und handeln mag, bewegen: die Sorge um die künftige Vertragstreue Deutſchlands, die Sorge um die Erhaltung des europäiſchen Status, die Sorge um die Erhaltung, heute muß man ſchon ſagen: um die Wledergeburt des Völkerbundes. Was die erſte Sorge anlangt, ſo wirft England zie Frage auf, wieweit Deutſchland Verträge, die es künftig au unter zeichnen ge⸗ denkt, ohne irgend eine reservatio mentalis, ohne Vorbehalte für die Zukunft anzuerkennen bereit iſt. Die Frage erſcheint müſſig und könnte uns ſonar böſe machen, wenn wir hinter dieſer Frage nicht den franzöſiſchen Formalismus entdeckten, der aus voll⸗ kommen entgegengeſetzten Verhältniſſen der Vergan⸗ genheit, nämlich aus dem Schickſal des aufgezwun⸗ genen Diktat⸗„Vertrags“ von Verſailles gleichlau⸗ ende Schlüſſe auf bie vollkommen neuen Verhältniſſe in der Gegenwart und der Zukunft: nämlich auf das Schickſal von frei und unbeeinflußt geſchloſſenen Verträgen ziehen möchte. Die Antwort auf dieſe Frage wird daher ebenſo einfach wie eindeutig ſein: Der Führer hat ſie bereits gegeben und das deutſche Volk ſteht zu ſeiner Erklärung: Verträge, die das neue Deutſchland ſchließt, ſind Verträge, die es in ſeiner Ehre binden. Nicht viel mehr Schwierigkeiten wird die zweite engliſche Frage nach dem Schickſal der noch übrigen Verſailler Vertrags reſte machen. Auch hier hat der Führer bereits die Antwort gegeben mit der Feſtſtellung, daß Deutſchland an der Weſtgrenze mit der Rückkehr des Saargebietes keinerlei territoriale Forderungen mehr ſtellen wolle und ſtellen werde, daß andere ſtrittige Fragen, die immer auftauchen werden, nur auf dem Wege gütlicher Verſtändigung gelöſt werden ſollen und daß Deutſchland eine ent⸗ ſprechende Berückſichtigung ſeines kolonialen Rechts erwartet. Was ſonſt auf dieſem Gebiet in den Vor⸗ ſellungen der franzöſiſchen und engliſchen Diplo⸗ unten noch als„Reſtfragen“ umherſchwimmen mag, ltd genauer ſubſtanziiert werden müſſen, wird aber nicht mehr ſo ſchlimm ſein können, daß es, wenn die weſenklichſten Fragen im guten gelöſt ſind, das Eini⸗ gungswerk noch ernſthaft gefährden könnte. Die weſentlichſte Sorge, die vor allem die Sorge Frankreichs iſt, enthält die Frage nach der Aner⸗ kennung des augenblicklichen europäi⸗ ſchen Status.„Iſt Deutſchland bereit, dieſen augenblicklichen Status Europas als dauernd anzu⸗ erkennen und zu achten?“ wünſcht: iſt Deutſchland bereit, dieſen Status als gerecht anzuerkennen und als gültig zu achten? Bei der engliſchen Regierung ſcheint ſich ſelbſt dieſe Doppelfrage geregk zu haben: wenigſtens läßt die Ergänzung der Frage durch den Zuſatz„ſoweit nicht Aenderungen auf dem Wege freiwilliger Vereinba⸗ rungen erfolgen“ ſolche Deutung, ſagen wir: ſolche Hoffnung zu. Unter dieſer Vorausſetzung wird Deutſchland eine Unterhaltung über dieſe Frage weſentlich leichter. Der Führer hat in ſeinem gro⸗ ßen Friedensangebot von vornherein erklärt, daß er und das Reich bereit ſei, für 25 Jahre Frieden an den Grenzen zu halten, daß Deutſchland bereit ſei, ſeinen Nachbarn dieſe Garantie des jährigen Friedens zu geben. Schließt das nicht Deutſchlands Willen zu einer mindeſtens 25fährigen Anerkennung des augenblicklichen europäiſchen Status unter der allein entſcheidenden Maßgabe ein, daß Deutſchland bewußt darauf verzichtet, zu einer Aenderung die⸗ ſes Status kriegeriſche Mittel anzuwenden? Unter dieſer grundſätzlichen Perſpektive der deut⸗ ſchen Friebenswilligkeit betrachtet, verliert auch die andere Frage nach dem von der deutſchen Regie ⸗ rung möglicherweiſe gemachten Unterſchied zwi⸗ ſchen Reich und Volk ihr Intereſſe. Ge⸗ wiß ſind wir der Auffaſſung, daß deutſche Reichs⸗ und deutſche Volksgrenzen ſich nicht decken. Gewiß ſind wir der Auffaſſung, daß es nicht nur unſer gutes Recht, von keiner anderen Nation geleugnet und von jeder geübt, ſondern unſere Pflicht iſt, mit den deut⸗ ſchen Brüdern jenſeits der Grenzen enge Beziehun⸗ gen zu unterhalten, und ſie an dem Schickſal des neuen Reiches und an der Neuwerdung der deutſchen Nation Anteil nehmen zu laſſen. Aber dieſer volksdeutſche Gedanke iſt kein imperia⸗ liſtiſcher Gedanke. Das Reich der Deutſchen iſt ein Reich geistiger, nicht politiſcher Gemenſchaft. Wir halten es für wichtiger, daß die Deutſchen außerhalb unſeres Landes in unſeren Herzen als in unſeren Grenzen wohnen. f Die engliſche Denſchrift geht dann zu den prak⸗ tiſch⸗politiſchen Fragen über: Nichtangriffs⸗ pakt, Nichteinmiſchung und Luftpakt. Sie begrüßt, daß Deutſchland bereit iſt, mit ſeinen Nach⸗ barn auch im Oſten Nichtangriffspakte abzuſchließen, möchte aber gerne ſehen, daß dieſe Bereitſchaft auch auf Sowjetrußland ausgedehnt wird. Die Anregung 1 Paris übernommen und weitergegeben wor⸗ en. Die vorſichtige Art, in der dieſe Weitergabe er⸗ ſolgt iſt, läßt die Annahme gerechtfertigt erſcheinen, daß man auch in England die Schwierigkeiten, die einer Regelung dieſer Frage in augeregtem Sinne Was England von Deutſchland wiſſen will „Richtige Verträge“-Nichtangriffspakt und Einmiſchung Völkerbund und Schiedsgericht-Rußlandproblem und Luftpaktfrage — Berlin, 8. Mai. Die Inſtruktion der britiſchen Regierung an ihren Botſchafter Sir Erie Phipps, die die Rück⸗ fragen zu den deutſchen Friedensvorſchlägen enthält und die er bei ſeinem Geſpräch mit dem Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen übergab, hat folgenden Wortlaut: Herr Botſchafter! f 1. Ew. Exzellenz dürfte bekannt ſein, daß die Re⸗ gierung Seiner Majeſtät im Vereinigten Königreich ſeit einiger Zeit die Denkſchriften über die Wieder⸗ beſetzung der entmilitariſterten Zone und die Frie⸗ densvorſchläge der deutſchen Regierung ſorgfältig erwogen hat, die mir von dem verſtorbenen Herrn von Hoeſch am 7. März 1936 und von Herrn von Ribbentrop am 24. März und 2. April 1936 über⸗ mittelt worden ſind. 2. Eine ſolche Erwägung war natürlich unerläß⸗ lich angeſichts der Bedeutung, die Seiner Majeſtät Regierung, wie Ew. Exzellenz bekannt iſt, der Auf⸗ richtung eines wahren und dauernden Friedens in Europa beimißt, der ſich auf die Anerkennung der Gleich⸗ berechtigung und Unabhängigkeit eines jeden Staats wie auch darauf grün⸗ det, daß jeder Staat die von ihm eingegangenen Verpflichtungen beachtet. Es iſt der Wunſch der Regierung Seiner Majeſtät, jegliche in ihrer Macht liegende Anſtrengung zu machen, um an der Förderung des Ziels mitzuarbei⸗ ten, das die deutſche Regierung in der Denkſchrift vom 31. März als„das große Werk der Sicherung des europäiſchen Friedens“ bezeichnet. In Verfol⸗ gung dieſes Ziels und um den Weg zu ergebnis⸗ reichen Verhandlungen freizumachen, richte ich dieſe Weiſung an Sie mit der Bitte, eine Rückſprache mit dem Herrn Reichskanzler herbeizuführen. Ihren Ausführungen wollen Sie eine Erklärung in dieſem Sinne vorausſchicken. 3 Eine Reihe der Vorſchläge der deutſchen Re⸗ gierung behandeln, wie Ew. Exzellenz wiſſen, vor ⸗ läufige Maßnahmen in der entmilita⸗ riſierten Zone, die bis zur Beendigung des erſten Abſchnitts der allgemeinen Verhandlungen für den europäiſchen Frieden in Kraft bleiben ſol⸗ len, die die deutſche Regierung vorgeſchlagen hat. In dieſer Weiſung beabſichtige ich nicht, auf dieſe vorläufigen Maßnahmen einzugehen, wenn Ew. Exzellenz ja auch darüber im Bilde ſind, daß Seiner Majeſtät Regierung bedauert, daß die deutſche Regierung nicht imſtande geweſen iſt, einen greif⸗ baren Beitrag zur Wiederherſtellung des Vertrauens zu leiſten, das eine ſo weſentliche Vorbedingung für die umfaſſenden Verhandlungen iſt, die ſie beide ins Auge gefaßt haben. 4. Im Laufe meiner Beſprechung mit Herrn von Ribbentrop am 1. April habe ich Seiner Exzellenz mitgeteilt, öͤaß Seiner Majeſtät Regierung die in der deutſchen Denkſchrift vom 31. März (die mir am 1. April übermittelt worden war) im Hinblick auf die Zukunft gemachten Vorſchläge für ſehr wichtig und einer ernſt⸗ haften Prüfung würdig erachtet. Dieſe Prüfung iſt nun bereits weit vorgeſchritten, aber Seiner Majeſtät Regierung ſtößt bei ihrer Fort⸗ ſetzung auf Schwierigkeiten, ſolange ſie nicht mit der deutſchen Regierung(wie bereits in dem Genfer Kommuniqué vom 10. April angedeutet worden iſt) eine Reihe von Punkten der drei Denkſchriften ein⸗ gehender erörtern kann, vor allem der Denkſchriften vom 24. und 31. März. Seiner Mafeſtät Regierung iſt davon überzeugt, daß die deutſche Regierung ihre Anſicht teil, daß die größtmögliche Klarheit er⸗ wünſcht iſt, ehe allgemeine Verhandlungen beginnen können, damit nicht ſpäter etwa Mißverſtändniſſe das vertrauensvolle Zuſammenarbeiten der europäiſchen Mächte beeinträchtigen. Denn es iſt die aufrichtigſte Hoffnung Seiner Majeſtät Regierung, daß das ver⸗ trauensvolle Zuſammenwirken durch die vorgeſchla⸗ genen Verhandlungen gefördert werden möge, und ſie iſt davon überzeugt, daß die deutſche Regierung dieſe Hoffnung teilt. 5. In den deutſchen Denkſchriften vom 24. und 31. März kommt eine Reihe von Stellen vor, oͤie Seiner Majeſtät Regierung in einen gewiſſen Zweifel darüber laſſen, wie ſich die deutſche Regierung die Grundlage denkt, auf der die zukünftige Regelung fußen ſoll. Die Fragen: 1.„wirkliche Verträge“ 6. Der erſte Punkt, deſſen Klarſtellung wünſchens⸗ wert iſt, iſt die Frage, ob ſich das Deutſche Reich nunmehr in der Lage ſteht,„wirkliche Verträge“ ab⸗ zuſchließen. In Abſchnitt 1, 2 der Denkſchrift der deutſchen Regierung vom 24. März 1936 ſind Stel⸗ len enthalten, die offenbar andeuten, daß die deutſche Regierung der Anſicht iſt, durch ihr Vorgehen im Rheinland dieſe Lage geſchaffen zu haben. Anderer⸗ ſeits ſind in Abſchnitt 2 der Denkſchrift vom 24. März Stellen enthalten, die anders ausgelegt werden dürf⸗ ten, was die Regierung Seiner Majeſtät von ſich aus aber nicht tun möchte. Es iſt ſelbſtverſtändlich klar, daß Verhand⸗ lungen über einen Vertrag zwecklos wären, wenn eine der Parteien ſpäter die Freiheit für ſich in Anſpruch nähme, die von ihr eingegangene Verpflichtung mit der Begründung zu verleug⸗ nen, ſie ſei damals nicht in der Lage geweſen, einen bindenden Vertrag abzuſchließen. Die Regierung Seiner Majeſtät wird eine klare Stellungnahme der deutſchen Regierung begrüßen, die jede Ungewißheit über dieſen Punkt ausräumt. 2. Wie weit gilt noch Verſailles? 7. Wenn die in Abſchnitt 6 der Denkſchrift der deut⸗ ſchen Regierung vom 31. März angeführte Folgerung allgemein gelten ſoll, ſo könnte dies zu Zweifeln dar⸗ über Anlaß geben, wie die deutſche Regierung über das weitere Inkraftbleiben der übrigen noch gelten⸗ den Beſtimmungen des Vertrags von Ver⸗ ſailles und ſchließlich auch aller Vereinbarungen denkt, von denen geſagt werden könnte, daß ſie auf die Beſtimmungen des Vertrages von Verſailles zu⸗ rückgehen. Die Regierung Seiner Majeſtät möchte über die in dieſem Abſchnitt enthaltene hiſtoriſche Auslegung der Ereigniſſe nicht ſtreiten und will deshalb ihre eigenen Anſichten hier nicht ausſprechen. Sie muß aber natürlich klar zum Ausdruck bringen, daß es ihr nicht möglich iſt, den von der deutſchen Regierung in dem erwähnten Abſchnitt ausgeſprochenen Anſichten zuzu⸗ ſtimmen. 3. Wieweit wird die gegenwärtige europäiſche Oroͤnung anerkannt? 38. Abſchnitt 4 der Denkſchrift vom 31. März bietet einen weiteren Anlaß zu Zweifeln. Es heißt in dieſem Abſchnitt,„die deutſche Regierung habe vom deutſchen Volk ein feierliches Generalmandat er⸗ halten zur Vertretung des Reichs und der deutſchen Nation“ zur Durchführung einer Politik, die unter allen Umſtänden„ſeine Freiheit, ſeine Selbſtändig⸗ keit und damit ſeine Gleichberechtigung“ wahrt. An⸗ ſcheinend wird zwiſchen Reich und deutſchem Volk ein Unterſchied gemacht. 8 Die Frage iſt in Wirklichkeit die, ob Deutſch⸗ land der Anſicht iſt, daß nunmehr ein Abſchnitt erreicht iſt, an dem es erklären kann, daß es die beſtehende gebietsmäßige und politiſche Ordnung Europas anerkennt und zu achten beabſichtigt, ſoweit dieſe nicht ſpäter im Wege freier Ver⸗ handlung und Uebereinkunft abgeändert werden ſollte. 4. Luftpakt— ohne Rückſicht auf Rußland? 9. Ich gehe nunmehr zu anderen Dingen über. Die Denkſchrift vom 31. März erwähnt in Abſchnitt 22, 13„den Abſchluß eines Luftpaktes als Er⸗ gänzung und Verſtärkung dieſer(weſteuropäiſchen) Sicherheitsabmachungen“. Im Frühjahr 1935 glaubte man, die deutſche Regierung vertrete die Anſicht, daß die Verhandlungen über einen Luftpakt nicht durch den Verſuch erſchwert werde ſollten, gleichzeitig ein Abkommen zur Begrenzung der Luftſtreitkräfte abzu⸗ ſchließen. Seitdem ſcheint ſich eine etwas wider⸗ ſpruchsvolle Lage ergeben zu haben. In der Reichs⸗ tagsſitzung vom 21. Mai 1935 erwähnte Herr Hitler die Möglichkeit eines Abkommens zur Begrenzung der Luftwaffe auf der Grundlage einer Parität der Großmächte im Weſten, unter der Vorausſetzung, wie wir annahmen, daß die Entwicklung der Luft⸗ waffe Sowjetrußlands keine Aenderung nötig machen wird. Die Rede des Herrn Reichskanzlers vom 21. Mai 1935 wurde nach der Unterzeichnung des franzöſiſch⸗ n p tp ß entgegenſtehen, wohl beachtet und ſicherlich auch zu berückſichtigen geneigt ſein wird. Zu einem ſolchen Nichtangriffspakt beſteht weder ein tatſäch⸗ liches noch ein politiſches Bedürfnis — von der moraliſchen Seite der Frage, der gegen⸗ ſeitigen Schutzgarantie zweier Syſteme, die ſich tod⸗ ſend find, ganz zu ſchweigen. Kein ſachliches Bedürf⸗ nis: denn Deutſchland und Rußland haben keine ge⸗ meinſame Grenze, die die erſte Vorausſetzung doch für einen Angriff ſein müßte. Kein politiſches Be⸗ dürfnis: denn die Sicherheit Rußlands iſt, ſoweit ſie nicht durch die Lage Rußlands und ſeine militärische Stärke ſelbſt garantiert iſt, auf alle Fälle garantiert durch den franzöſiſch⸗ruſſiſchen Sowfetpakt. Wozu alſo eine Frage unnötig komplizieren, wenn ſie durch die einfache Lage der Dinge ohnehin ſchon gelöſt iſt? Aehnliche Anmerkungen müſſen zu der engliſchen Anfrage wegen des Abſchluſſes eines regionalen Luftpaktes im Weſten gemacht werden. Auch hier hat ſich die Lage durch den Abſchluß des Sow⸗ jetspaktes grundſätzlich geändert. Vor dem Abſchluß des Sowjetpates konnten in der Tat, wenn auch nur unter ſtarken Vorbehalten, die franzöſiſche und die ruſſiſche Luftflotte als zwei getrennte Einheiten be⸗ trachtet werden. Auch England wird zugeben müſſen, daß das heute nicht mehr erlaubt iſt. Die Militärkraft Rußlands und Frankreichs bilden heute eine ſtrategiſche Einheit; dieſe Einheit iſt ent⸗ ſchieden und ohne Zweifel gegen Deutſchland gerichtet. Ein Luftpakt, bei oem für die deutſche Luftſtärke nur die Stärke der fran⸗ zöſiſchen Luftwaffe als maßgebend anerkannt werden würde, müßte Deutſchland hoffnungslos ins Hinter⸗ treffen führen und geradezu ein Anreiz für die an⸗ deren: nicht den Frieden zu halten, ſondern den Frie⸗ den zu brechen! ſein. Das ſind die zwei diskuſſionsſchwierigſten Pro⸗ bleme, die die engliſche Denkſchrift aufwirft. Ueber alle anderen, vor allem auch über das Problem der Nichteinmiſchung, an dem Deutſchland min⸗ deſtens ein ebenſo ſtarkes aktives Intereſſe hat wie die anderen Natinnen, über die Frage der Ein⸗ fügung der neuen Pakte in den Völker bun ds⸗ pakt, die eine Frage der Neuorganiſation des Völ⸗ kerbundes iſt, über die Frage Haager Schieds⸗ gericht oder neuer internationaler Schiedshof, die eine Frage des mehr politiſchen oder mehr juriſti⸗ ſchen Denkens iſt, wird man ſich ſicher unſchwer ver⸗ ſtändigen können. Wie man ſich überhaupt über alles verſtändigen kann, wenn nur wirklich der Wille zu einer Ver⸗ ſtändigung gegeben iſt. Wir ſind optimiſtiſch genug, aus der engliſchen Denkſchrift, aus dem Ton und aus dem Inhalt der Rückfragen, zu ſchließen, daß Eng⸗ lands Regierung wirklich dieſen Willen hat. Er iſt bei der deutſchen ſicherlich nicht weniger groß. Und wenn beide ſich ſo vereinen— ſollte es dann wirklich nicht möglich ſein, über Europa endlich jenen Frieden zu bauen, nach dem die Nationen Europas eine ſo tiefe und ſchmerzliche Sehn ſucht tragen? Dr. A. W. ſowjetruſſiſchen Vertrages gehalten, und doch teilte er Ew. Exzellenz im Dezember 1935 mit, daß dieſer Vertrag eine Begrenzung der Luftwaffe unmöglich gemacht habe. Eine Eutſcheidung, die dahin goͤnge, eine re⸗ gionale Begrenzung der Luftſtreitkräfte nicht gleichzeitig mit dem Abſchluß eines Luftpakts im Weſten zu verſuchen, würde von Seiner Majeſtät Regierung ſehr bedauert werden. Die im Abſchnitt 2 der deutſchen Denkſchrift enthal⸗ tene Erklärung, daß die Ergebniſſe des unlängſt auf dem engeren Gebiet der Seerüſtung abgeſchloſſenen Vertrags die deutſche Regierung beeindruckt haben, ermutigt Seiner Majeſtät Regierung zu der Hoff⸗ nung, daß die deutſche Regierung ihr in dieſem Punkt beipflichten wird. 5. Nichtangriffspakt auch mit Rußland? 10. Seiner Majeſtät Regierung begrüßt es, daß die deutſche Regierung in der Denkſchrift vom 31. März Abſchnitt 22, 10 und 14 den A bſchluß von Nichtangriffspakten zwiſchen Deutſchland einerſeits und Frankreich, Belgien und möglicher⸗ weiſe Holland andererſeits vorſchlägt. Seiner Maje⸗ ſtät Regierung nimmt Kenntnis davon, daß die deutſche Regierung damit einverſtanden iſt, daß dieſe Pakte von Garantieverträgen begleitet werden. Die genaue Faſſung dieſer Verträge muß den Ver⸗ handlungen über die Einzelheiten vorbehalten bleiben. Seiner Majeſtät Regierung nimmt auch Kennt⸗ nis von den in Abſchnitt 22, 17 gemachten Vorſchlä⸗ gen von Nichtangriffsverträgen zwiſchen Deutſch⸗ land und den an der deutſchen Süd oſt⸗ un d Nordoſtgrenze gelegenen Staaten. Seiner Ma⸗ jeſtät Regierung erlaubt ſich, an die allgemeine Grundlinie für ſolche Verträge zu erinnern, wie ſte von Frhr. v. Neurath am 26. März 1935 in Beplin Sir John Simon dargelegt worden iſt. Sie würde es begrüßen, zu erfahren, ob nach Anſicht der deut⸗ ſchen Regierung die erwähnten Pakte ſich im allge⸗ meinen an dieſe Grundlinie halten ſollen und ob ſte damit einverſtanden iſt, daß dieſe Pakte ebenfalls durch Abmachungen über gegenſeitige Unterſtützung garantiert werden können. Die Erklärung, die die deutſche Regierung hin⸗ ſichtlich der Bereitſchaft Deutſchlands zum Wieder⸗ eintritt in den Völkerbund abzugeben in der Lage war, ermöglicht der Regierung Seiner Majeſtät die Annahme, daß die Frage der Ueberein⸗ ſtimmung der vorgeſchlagenen Nichtangriffspakte mit den Verpflichtungen als Völkerbunds mitglieder kei⸗ nen Anlaß zu Schwierigkeiten bieten wird und daß die Durchführung dieſer Verträge ſich im Rahmen der Völkerbundsſatzung vollziehen wird. Noch zwei weitere Punkte erfordern Aufmerk⸗ ſamkeit. Der erſte betrifft die Bedeutung der Worte „Staaten an Deutſchlands Südoſt⸗ und Nordoſtgrenze“. Die Regierung Seiner Majeſtät kaun ſich dem Eindruck nicht verſchließen daß die allgemeine Regelung ſehr erheblich erleichtert werden wifrde, wenn es der deutſchen Regierung möglich wäre, dieſe Worte ſo auszulegen, daß ſie neben den un⸗ mittelbar an Deutſchland angrenzenden Staaten mindeſtens auch die Sowjetunion, Lettland und Eſtland einſchließen. Seiner Majeſtät Regierung geſtattet ſich, in dieſem Zuſammenhang daran zu erinnern, daß die deutſche Regierung ſich in ihrer Denkſchrift vom 26. März 1935 bereiterklärt hat, mit den„an den oſteuro⸗ päiſchen Fragen intereſſierten Mächten“ Nichtang riffs⸗ pakte zu ſchließen. 8 Der zweite Punkt betrifft Nichteinmiſchung in die Angelegenheiten anderer Staaten im Gegen⸗ ſatz zum Nichtangriff. Seiner Mafeſtät Regierung erinnert ſich mit Befriedigung der Erklärung des Herrn Reichskanzlers im Reichstag am 21. Mai 1935, daß die deutſche Regierung„jederzeit bereit ſei, einer internationalen Vereinbarung zuzuſtimmen, die in einer wirkſamen Weiſe alle Verſuche einer Ein⸗ miſchung von außen in andere Staaten unterbindet und unmöglich macht.“ 6. Neues Schiedsgericht oder Haag? 11. In Abſatz 22, 19„ſchlägt Deutſchland vor, ein internationales Schiedsgericht zu bilden, das für die Einhaltung dieſes Vertragswerks zuſtändig ſein ſoll“. Vermutlich ſind hiermit die in Abſchnitt 22, 9, 10, 11, 12, 13, 14 und 17 erwähnten Vereinbarungen gemeint. Es wäre wünſchenswert, zu erfahren, welches ganz allgemein die Aufgaben und die Zuſammenſetzung des vorgeſchlagenen Schiednsgerichts ſein ſollen und in welcher Beziehung ſeine Aufgaben zu denen des Völkerbundsrats und des Ständigen Internationalen Gerichtshofs ſtehen ſollen. Angeſichts der Ankündigung von Deutſchlands Bereitſchaft zur Rückkehr in den Völkerbund wird die deutſche Regierung gewiß bereit ſein, anzugeben, wie ihre künftige Einſtellung gegenüber dem Stän⸗ digen Internationalen Gerichtshof ſein wird(beſonders in bezug auf die Fakultatipklauſel) und gegenüber den verſchiedenen Beſtrebungen über Schiedsgerichtsbarkeit, Schlichtungsverſahren oder gerichtliche Regelung, die in Verträgen enthalten ſind, an denen Deutſchland beteiligt iſt. 12. Ich bitte Ew. Exzellenz, wenn Sie mit dem Herrn Reichskanzler ſprechen, die in dieſer Weiſung aufgeworfenen Fragen mit ihm zu erörtern, und ihm einen Abdruck davon zu übergeben. Ew. Exzel⸗ lenz wollen dabei bemerken, daß dieſe Ausführun⸗ gen nicht erſchöpfend ſind. Es liegen noch andere Fragen vor, die zu einem ſpäleren Zeitpunkt zur Sprache ge⸗ bracht werden müſſen; und bevor Deutſchlands Rückkehr in den Völkerbund zur Erörterung kommt, wird die deutſche Regierung es gewiß auch für wünſchenswert halten, die Worte „Trennung des Völkerbundsſtatuts von ſeiner Ber⸗ ſailler Grundlage“ in Abſchnitt 22, 18 näher zu er⸗ läutern. Für den Augenblick hält Seiner Majeſtät Regierung es für beſſer, nur die Punkte zu behan⸗ deln, die unbedingt geklärt werden müſſen, bevor die allgemeinen Verhandlungen eröffnet werden, die ſie, wie oben dargelegt worden iſt, aufrichtig zu för⸗ dern wünſcht. ö 5 Samstag, 9. Mai 1936 —— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite Nummer 211 Die Stadiseife Mannheim, den 9. Mai. Herzlich willkommen! Dem deutſchen Bäckerhandwerk gilt der Feſtgruß Zweiunddreißig Jahre ſind ſeit der Ausſtellung verfloſſen, die in Mannheim beredtes Zeugnis von der Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Bäckerhand⸗ werks ablegte. Damals war dieſe Ausſtellung wie heute der Mittelpunkt von geſchäftlichen Verhand⸗ lungen von weittragender Bedeutung. Bildete doch den wichtigſten Punkt des 8. Verbandstages des Freien Deutſchen Bäckerverbandes in den Tagen vom 24. bis 23. Juni 1904 die Frage der Wieder⸗ vereinigung der ſüddeutſchen Innungen mit dem Germaniaverband. Im Jahre 1889 hatte der Bäcker⸗ verband Germania auf dem Verbandstage in Karls⸗ ruhe beſchloſſen, Beiträge nur noch von organiſierten Innungen anzunehmen und die freien Innungen auszuſchließen. Der Innungsgedanke konnte damals in Süddeutſchland nur ſchwer Fuß faſſen. Wieder⸗ holt wurden in Frankfurt mühevolle Verhandlungen geführt, bis es endlich im Jahre 1904 gelang, den Zuſammenſchluß von Nord und Süd zuſtande zu bringen. Es war ein großer Erfolg, denn damals umfaßte der Verband etwa 1100 Innungen mit über 50000 Mitgliedern, alſo etwa die Hälfte des heu⸗ tigen Reichs verbandes, und wurde ſo eine der ſtärkſten Handwerkerorganiſationen in Deutſchland. Mit dem Verbandstag war eine Ausſtellung von Erzeugniſſen und Bedarfsartikeln der Bäckerei, Konditorei und verwandter Gewerbe in den Tagen vom 18. bis 28. Juni 1904 verbunden, die eine große Zugkraft auf die Bäckermeiſter des In⸗ und Aus⸗ landes ausübte. 50 Genoſſenſchaften und Innungen waren durch Abgeſandte vertreten. Selbſt aus Bel⸗ gien, Holland, England und den ſkandinaviſchen Län⸗ dern kamen Beſucher. Der Reingewinn der Aus⸗ ſtellung, die im Zeughaus, auf dem Zeughausplatz und im Hof abgehalten wurde, betrug 11000 Mark. Tagung und Ausſtellung waren der eindrucksvollſte Abſchluß der Freien Innung, die im nächſten Jahre in eine Zwangsinnung umgewandelt wurde. Wir rufen die Erinnerung an dieſe Zuſammen⸗ kunft deutſcher Bäckermeiſter in Mannheim vor 32 Jahren wach, weil ſie ſich mit der bevorſtehenden Reichstagung des deutſchen Bäckerhandwerks ver⸗ gleichen läßt. Auch diesmal erwarten wir den Be⸗ ſuch vieler Tauſende deutſcher Bäckermeiſter, die ver⸗ ſichert ſein dürfen, daß ſie die gaſtfreu ndlichſte Aufnahme finden. Wenn der Bäckermeiſter als Herſteller des täglichen Brotes einem Berufsſtand angehört, der ſich in Mannheim der größten Wert⸗ ſchätzung erfreut, ſo iſt über dieſe Einſtellung hinaus zu ſagenidaß die Mannheimer Bevölkerung, die ſeit eine vielen Jahren nicht mehr die Freude hatte, Tagung und Ausſtellung von der Bedeutung der Zu⸗ ſammenkunft und Schau des Reichsinnungs verbandes Bäckerhandwerks in ihren Mauern zu beher⸗ bergen, alles aufbieten wird, die Tage, die die lieb⸗ werten Gäſte hier verleben, zu unvergeßlichen zu geſtalten. Eine Bundesgenoſſin in dieſem Bemühen iſt die Natur. Gar mancher, der von Mannheim eine falſche Vorſtellung hat, wird erſtaunt ſein über das farbenprächtige Feſtkleid, das die Rhein⸗Neckarſtadt angelegt hat. Gewinnt ſo der Fremde, wenn er den Hauptbahnhof verläßt oder im Kraftwagen auf der Reichsautobahn ſich unſerer Stadt nähert, den erſten günſtigen Eindruck, ſo wird er ſchnell fühlen, daß der Mannheimer ſtolz darauf iſt, als gaſtfreundlich zu zu gelten. Alle Gäſte, die in dieſen Tagen bei uns Einkehr halten, werden ſich wohlfühlen. In dieſer Gewißheit begrüßen wir die deutſchen Bäckermeiſter und die Ausländer, die ihren Beſuch zugeſagt haben, auf das herzlichſte. Die Perſönlichkeiten, die die monatelangen mühevollen Vorbereitungen der Reichstagung und Ausſtellung willig auf ſich ge⸗ nommen haben, werden ſich reich belohnt fühlen, wenn ſie auf einen erfolgreichen Verlauf der Tage vom 9. bis 18. Mai zurückblicken können. In dieſem Sinne rufen wir allen liebwerten Gäſten zu: Herzlich willkommen in Mannheim! Die Feſtſchrift oͤer Bäckertagung Zu der 9. Reichstagung des deutſchen Bäckerhand⸗ werks iſt eine 48ſeitige„Feſtſchrift zur Reichstagung des Bäckerhandwerks“ herausgekommen, die auf der Vorderſeite das Wahrzeichen. des Bäckerhandwerks über den Umriſſen der Stadt Mannheim zeigt. Dieſe Feſtſchrift, die zwei Mark koſtet, enthält eine Karte mit 14 Abſchnitten. Von dieſen Abſchnitten gelten neun Stück als Eintrittskarten zu den ver⸗ ſchiedenen Veranſtaltungen: zwei Eintrittskarten zur Reichsfachausſtellung des Bäckerhandwerks, je eine Eintrittskarte zum Kameradſchaftsabend des Bäcker⸗Sängerbundes, zur Sitzung der Penſionskaſſe, zur Genoſſenſchaftskundgebung, zum Bundesſingen des Bäckerſängerbundes, zum Begrüßungsabend des Mannheimer Bäckerhandwerkes, zur Arbeitstagung des Reichsinnungsverbandes und zum Bunten Abend im Nibelungenſaal. Außerdem ſind der Karte fünf Gutſcheine angehängt, die zum ermäßigten Ein⸗ tritt bei den Pferde⸗Rennen, im National⸗Theater, im Neuen Theater, im Schloßmuſeum und im Plane⸗ tarium berechtigen. Die Feſtſchrift ſelbſt enthält zunächſt eine Ab⸗ handlung über Mannheim, wobei die Ge⸗ ſchichte der Stadt geſtreift und auf ihre heutige Bedeutung hingewieſen wird. Ein weiterer Ar⸗ tikel behandelt die Geſchichte des Mannheimer Bäckerhandwerks, anſchließend wird über den Mannheimer Silcherbund und über die Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft der Bäcker meiſter Mannheims geſprochen. Ein genauer Tagungsplan der Reichstagung, ein Stadtplan, eine Zuſammenſtellung der während der Reichstagung in Mannheim ſtattfindenden Veran⸗ ſtaltungen und verſchiedene Hinweiſe ergänzen den Inhalt der Feſtſchrift, die außerdem noch mit ver⸗ ſchiedenen Bildern von Mannheim geſchmückt iſt. Neckar⸗ Der Dobermannpinſcher Das Ergebnis einer gewollten Kreuzung— Vom biſſigen Wachhund zum Kriegskameraden und Polizeihund Die Hundeſportkreiswaltung ſetzt ihre Artikel⸗ folge mit dieſem Aufſatz fort: Ein Hundefänger und Abdecker namens Dober⸗ mann aus Apolda hat bewieſen, daß auch aus einem üblen Metier Erfahrungen zu ziehen ſind, die ſchöp⸗ feriſche Leiſtung ermöglichen. Sein Beruf hat ihn augenſcheinlich gelehrt, was den Hunden Wertvolles zwiſchen Fell und Fleiſch ſitzt. Aus dem Material ſeiner unglücklichen Klienten ſuchte er mit ſeinen Freunden, einem Turmwärter und einem Flurauf⸗ ſeher, um 1860 diejenigen Raſſen heraus, deren Kreu⸗ zung den beſten, mutigen und mannfeſten Wach- und Hoſhund ergeben ſollte. Der Ver⸗ ſuch gelang. Wer alles zu dieſer Miſchung beige⸗ tragen hat? Genannt werden Pinſcher, Schäferhund, Jagdhund, blaue Dogge, Black and Tan, Beauceron! Die Abſichtlichkeit dieſer Schöpfung des Hauſes Dobermann ließ erſt alle neunmal Weiſen gegen den Dobermann Gift und Galle ſpritzen. Aber in der ſachverſtändigen Hand von Otto Göller, Apolda, ent⸗ wickelte ſich aus dem derben, biſſigen Wachhund mit dem dicken Kopf eine Form, die ſchließlich allgemein anerkannt wurde. Goswin Tiſchlers erſtklaſſiger Rüde„Graf Belling“, von Göller erworben, brachte durch ſeine ſtarke Vererbungskraft Einheitlichkeit in den Typus. Die Zahl der Züchter mehrte ſich— zu⸗ nächſt auch die der Fehlgriffe! Doch nach 10 Jahren Erfahrung ſtand der korrekte Typus feſt. Der braune„Hellgraf“ wird zu einer Berühmt⸗ heit. Das Jahr 1910 bringt„Prinz Modern“, der zum führenden Zuchtrüden wird. Wir finden jetzt den ziemlich großen, eleganten, drahtigen, wohl⸗ ppoportionierten Hund mit langem, edlem Kopf, von größtem Schneid, hoher Intelligenz, gutem Charak⸗ ter, einen idealen Schutz⸗, Wach⸗ und Begleithund. Als die Dobermannfreunde, die im Kriege wun⸗ derbare Erfahrungen mit der Tüchtigkeit dieſes Kriegskameraden gemacht hatten, ihr verblie⸗ benes Material für die Zucht überſahen, fand ſich noch ein gutes Hündinnenmaterial und in„Edelblut Aulo-Lotſen für die Bäckertagung Die Bäckertagung und die Reichsfachausſtellung des Bäckerhandwerks werden viele Kraftfahrer nach Mannheim bringen. Um nun den nach Mannheim hereinkommenden fremden Kraftfahrern möglichſt Irrfahrten zu erſparen, wurden verſchiedene Vor⸗ kehrungen getroffen. So werden an der Einmün⸗ dung der Reichsautobahn Auto⸗Lotſen auf⸗ geſtellt. Dieſe ſtadtkundigen Leute ſind mit Plänen uſw. ausgerüſtet und haben die Aufgabe, die ankom⸗ menden fremden Kraftfahrer an die von ihnen ge⸗ wünſchte Stelle zu„lotſen“. In Erwartung eines regen Kraftfahrzeugverkehrs hat man zuſätzliche Parkplätze geſchaffen. So beſteht im Schlachthof am 10. Mai eine Parkgelegen⸗ heit, dann an allen Tagen während der Reichsfach⸗ altsſtellung des Bäckerhandwerks vor den Rhein⸗ Hallen, auf oͤem Karl-Reiß⸗ Platz, am Waſſerturm, am Gockelsmarkt, am Schloß, am Zeug⸗ haus, am Marktplatz, ferner am linken Neckarufer zwiſchen Friedrichsbrücke und Adolf⸗Hitler⸗Brücke, ſowie auf der rechten Seite des Neckars hinter der Hauptfeuerwache. Der Parkplatz auf dem linken Neckarvorland iſt in erſter Linie für Omnibuſſe be⸗ ſtimmt, während hinter der Hauptfeuerwache die Per⸗ ſonenkraftwagen parken können, die für längere Zeit abgeſtellt werden. Die Parkplätze vor der Rhein⸗Neckar⸗Halle, im Schlachthof, am Gockelsmarkt und an den beiden Neckarufern ſind unter Bewachung, an den übrigen Plätzen können die Fahrzeuge ohne Gebühr abgeſtellt werden. ... fällt aus Da freute man ſich geſtern darauf, endlich wieder einmal eine Mannheimer Sendung zu hören, zumal ſie ſich mit der Bäckerausſtellung beſchäftigen ſollte. Nach Schluß der vorangegangenen Sendung wurde bekanntgegeben, daß bis zum Beginn der Mann⸗ heimer Sendung eine Schallplatteneinlage geſendet werde. Als dieſe Mozart⸗Platte abgeſpielt war, hörte man einige Zeit das Stuttgarter Pauſenzeichen und dann meldete ſich wieder der Sprecher, um kurz und bündig zu erklären„Die Mannheimer Sendung fällt aus. Sie hören jetzt programmgemä ß Daß man ohne Begründung die Sendung abſagte und nicht bekanntgab, wann ſie nachgeholt wird, ent⸗ täuſchte die Mannheimer bitter! Die neue Reichsautobahn⸗Gaſtſtätte in der Rhein⸗Neckarhalle wurde geſtern bei einer Vorbeſichtigung der Reichsfachausſtellung des Bäcker⸗ handwerks inoffiziell ebenfalls einer Beſichtigung un⸗ terzogen. Im Hinblick auf die Bäckertagung erfolgt die Inbetriebnahme der neuen Reichsautobahngaſt⸗ ſtätte bereits heute, die offizielle Eröffnung jedoch iſt erſt nach der Bäckertagung. Schon heute kann geſagt werden, daß an der Einmündung der Reichs⸗ autobahn eine Gaſtſtätte entſtanden iſt, mit der wir Mannheimer Ehre einlegen können. Nach der offi⸗ ziellen Eröffnung wird über die geſchmackvolle Aus⸗ geſtaltung der Räume, die einheimiſche Handwerker geſchaffen haben, noch einiges zu ſagen ſein. *„Lanzknecht“ Karl Auguſt Laſch 80 Jahre alt. Seinen achtzigſten Geburtstag feiert am heutigen Samstag in voller körperlicher und geiſtiger Friſche der in weiteſten Kreiſen bekannte Karl Auguſt Laſch, der als der alte„Lanzknecht“ in weiteſten Kreiſen bekannt iſt. Der Jubilar gehörte einſt mit zu den Pionieren der Firma Heinrich Lanz und wurde für langjährige treue Dienſte vom alten Lanz und vom badiſchen Großherzog ausgezeichnet. 48 Jahre lang war der alte„Lanzknecht“ bei der Firma Heinrich Lanz tätig, davon 40 Jahre als Reiſemonteur in allen Gauen Deutſchlands, in Frankreich, Polen, Galizien und Ungarn. ai Offenhalten der Friſeurgeſchäfte. Aus Anlaß der Reichsbäckertagung iſt die Genehmigung zum Offenhalten der Friſeurgeſchäfte in Mannheim ein⸗ ſchließlich der Vororte an den Sonntagen, 10. und 17. Mai, von—11 Uhr vormittags erteilt worden. von Jägerhof“ der wertvolle Vererber. 1925 trat„Alto von Sigalsburg“ hervor. Mit Alto hat die Dober⸗ mannzucht eine Höhe erreicht, die ſich nicht mehr gut überbieten läßt. Man nannte den Dobermann in der erſten Zeit den Gendarmen⸗Hund, da er die Thüringer Gendarmen begleitete. So war der Weg zum Polizeihund kurz. Er liefert heute ein großes Kontingent der Polizeihunde in Deutſchland und in Amerika. Auch in ſüdlichen Ländern bewährt ſich die Raſſe vorzüglich. Sympathiſch iſt die Liebe des Dober manns zu Kindern, die in ihren vielſeitigen Anſprüchen ſeinem beweglichen Tempe⸗ rament entſprechen. Er tollt mit ihnen, paßt aber im Notfall ſchützend auf ſie auf. Raſſekennzeichen: Ein Hund mittlerer Größe mit elegantem, kraft⸗ voll geſchmeidigem Körperbau und vollkommener Harmonie der Formen. Der Kopf ähnelt einem ſtumpfen Keil, geſtreckt und trocken. Oberkopf mög⸗ lichſt flach, geht mit einem leicht angedeuteten Ab⸗ ſatz in Naſenrücken über. Naſenxücken gerade oder ganz wenig gebogen. Faug voll und kräftig, unter den Augen gut ausgefüllt. Lippen ſtraff. Auge mittelgroß, mit klugem energiſchem Ausdruck. Bei ſchwarzen Hunden Auge ſtets dunkel. Naſe ſchwarz. Bei braunen und blauen Hunden Auge und Naſe heller, dunkle aber angeſtrebt. Ohren hoch angeſetzt und immer geſtutzt. Hals guter Länge, trocken und muskulös, aufrecht getragen. Rücken kurz und ſtraff. „ den Widerriſt betont. Bruſt gut breit und muskulös. Bruſtkorb geräumig. Bauch gut aufgezogen. Rute kurz geſtutzt. Läufe völlig gerade. Klare, runde Knochen, ſehnig; Schulter lang. Keule lang, kräftig gemuskelt. Pfoten kurz, gewölbt, geſchloſſen. Schul⸗ terhöhe: Rüden 62—68 Ztm. Haar: kurz, dicht, feſt anliegend. Farbe: ſchwarz, braun und blau mit roſt⸗ roten, ſcharf abgegrenzten und reinen Abzeichen. Bei brauen und blauen Hunden muß die Farbe beſtimmt ausgeprägt ſein. Weißer Bruſtfleck und N a. kleiner Streifen an der Bruſt ſind ſtatthaft. Mutkterehrung im Sinne der NS Alles, was die NS⸗Volkswohlfahrt unter⸗ nimmt, entſpringt der Betätigung im Sinne natio⸗ nalſozialiſtiſcher Weltanſchauung. So auch die Er⸗ holungspflege, die ſie betreibt. Dieſe bedeutet volle Hingabe im Kampf für die Erhaltung und Er⸗ neuerung des deutſchen Volkes. Mit dieſer Aktion arbeitet die NSWVan den Wurzeln unſeres Volks⸗ tums, um ſo die Vorausſetzungen für ein blühen⸗ des Deutſchland zu ſchaffen. Wenn wir am Sonntag, 10. Mai, den Mut⸗ tertag feiern, ſo geſchieht dies, um der deut⸗ ſchen Mutter als der ewigen Trägerin unſeres Volkstums zu danken und zu huldigen. Wie wir dies tun, kennzeichnet unſere Grund⸗ So ſorgt der Nationalſozialismus für die deutſche Mutter: In der Zeit vom 1. Oktober 1934 bis zum 1. April 1935 ſind in 7653 Mütterſchulungs⸗ kurſen über 210 000 Frauen erfaßt worden. haltung im Geſchehen dieſer großen Zeit, die wir das Glück haben, miterleben zu dürfen. Eine Ehrung der deutſchen Mutter, wie ſie im Denken und Wollen unſerer Zeit nicht beſſer und würdiger vorgenommen werden kann, iſt aber ohne Zweifel die Bereitſtellung eines Ferienfrei⸗ platzes für eine hilfs⸗ und erholungs⸗ bedürftige Mutter oder eines ihrer Kinder, den man der NS⸗Volkswohlfahrt zukommen läßt. Volksgenoſſen, ehrt alſo auf dieſe Weiſe die deutſche Mutter am Muttertag! Jeder Freiſtellenwerber der NSW nimmt ſolche Freiplätze entgegen. Auch alle Ortsgruppen und die Kreisamtsleitung der NS, L 5, 6, ſind hierfür — Der Kreishandwerksmeiſter grüßt das Bäckerhandwerk Der große Aufmarſch des ſelbſtändigen Bäcker, haudwerks Deutſchlands in unſerer ſchönen, auf⸗ wärtsſtrebenden und gaſtfreudigen Stadt vollzieht ſich im Zeichen unſeres wieder nach innen und außen erſtarkten herrlichen Vaterlandes. Das ge⸗ ſamte Mannheimer Handwerk nimmt an dieſem Ereignis freudigen Anteil und heißt auch ſeinerſeits die Vertreter des ehrſamen Bäckerhandwerks, die aus allen deutſchen Gauen zu⸗ ſammentreffen, herzlich willkommen. Nicht nur das Handwerk, ſondern auch die ge⸗ ſamte Bevölkerung wird mit großem Inter⸗ eſſe die Arbeitstagungen des Reichsinnungsverbandez des Bäckerhandwerks verfolgen und recht zahlreich die Reichsfachausſtellung beſuchen. Die Allgemein⸗ heit iſt ſich bewußt, daß„unſer tägliches Brot“ nur geſichert iſt, wenn neben dem deutſchen Bauer ein verantwortungsbewußtes und volksverbundenes Bäckerhandwerk unter einer tatkräſtigen und ziel⸗ ſicheren Führung ſeine nicht immer leichten Berufs⸗ aufgaben erfüllt. Heil Hitler! Friedrich Stark, Kreishandwerksmeiſter, Die Reichs⸗Bäckertagung iſt auf Anregung der Stadtverwaltung in Verbindung mit dem Saar⸗ Pfalz⸗Renntag gebracht worden. Es ſind deshalb die Feſtteilnehmer auch an dieſer Stelle eingeladen, die ſpannenden Pferderennen des 10. Mai zu beſuchen und ſich zwiſchen die verſchiedenen Verhandlungen und Sitzungen hinein in der herrlichen Natur einen Nachmittag ſchönſter Erholung und Freude beim hippiſchen Feſt auf Mannheims ideal gelegener Rennbahn zu verſchaffen. Der„Feſtſchrift ber Reichs⸗ tagung des Deutſchen Bäckerhandwerks“ iſt zu dieſem Zweck ein Gutſchein von 1 Mark für den Rennbahn⸗ beſuch beigegeben, der in Verbindung mit dem Feſt⸗ buch an den Rennbahnkaſſen des erſten und zweiten Zuſchauerplatzes in Zahlung genommen wird. Auch ein vom Verkehrsverein arrangierter Son⸗ derzug aus der Saarpfalz dürfte viele Intereſſen⸗ ten hierherführen, die gleichfalls bedeutende Ein⸗ trittsermäßigung genießen. Der Neckardamm bleibt am Schlußtag ein⸗ trittsgeldfrei, um auch weiteſten Bevölke⸗ rungsſchichten den Genuß der Rennen zu ermög⸗ lichen. Hoffentlich hat bei all dieſen Bemühungen auch das Wetter freundliche Einſicht! Sroßhändler .07.5 ſel 26726 Am Sonntag, dem 10. Mai, in der Zeit von 11 bis 12 Uhr, veranſtaltet oͤer Muſtkzug der S A⸗ Standarte 171 unter Leitung von Muſikzugfüh⸗ rer Otto Homann⸗Webau am Waſſerturm ein Stand⸗ konzert mit folgendem Programm: SA⸗Kampflieder; Rondo, X. Sterkel; 2. Slapiſche Rhapſodie, C. Friede⸗ mann; Vorſpiel und Chor a. d.„SA⸗Kantate“, O. Homann⸗Webau; Hoch deutſches Lied, Potp., O. Ho⸗ mann⸗Webau; Badenweiler Marſch, Fürſt. * Am Bahnhofsplatz wurden die weißen Striche, die die Einteilung des Parkplatzes vor dem Weſt⸗ flügel des Hauptbahnhofs anzeigen, erneuert. Die Witterungseinflüſſe und der Verkehr hatten in den letzten Monaten den weißen Farbanſtrich verblaſſen laſſen, ſo daß die Einteilung kaum noch erkennbar war. Nun iſt alles wieder in beſter Ordnung. e Aus dem Stadtteil Seckenheim. Der Ehren⸗ Zeichnungsſtellen, bei denen außerdem auch Bei⸗ kommandant und Mitgründer der Freiwilligen trittserklärungen zur NSW jederzeit entgegenge⸗ Feuerwehr Seckenheim, Kirchendiener Leonhard nommen werden. R. B. Rudolph, iſt nach ſchwerer Krankheit geſtorben. rs „Konfetti“ Konfetti— das iſt jenes fröhlich⸗farbige Durch⸗ einander, das den Alltag und ſeine Ordnung um⸗ einanderwirbelt, das ſeriöſe Schwarz der Smokings und Fracks mit bunter Laune heiter überweht, von Friedl Czepa in„Konfetti“ im Aniverſum Frauenſchultern lockend glitzert und, von Kobolbd⸗ händen ausgeſtreut, mancherlei Verwirrung ſtiftet Ein Faſchingsfilm alſo, verſpätet kommt er zwar, doch keinem unwillkommen, der Luſt und Laune hat zu einer kleinen Nachfeier. Inhaltlich ein Leicht⸗ gewicht abſeits aller kritiſchen Maßſtäbe, nirgends ſonderlich originell, aber den alten, treuen Freunden begegnet jeder wieder gern: dem ſchrulligen Pro⸗ feſſor, dem großtönenden Pantoffelhelden, der klei⸗ nen Verkäuferin, die ihre ſüße Unſchuld um manche fährliche Klippe mit guter Haltung zum glückhaften Ende ſteuert, dem edelherzigen Faktotum, dem kecken jungen Mann von Adel, der das arme Kind zu ſich emporzieht. Als ſolcher bewährt ſich Hans Holt, elegant be⸗ frackt, guten Gewiſſens munter lächelnd, treibt er die junge Dame tückiſch in die Enge. Friedl Czepa, die dieſe Rolle geſtaltet, zwingt Bewunderung ab, ihre Leiſtung verſöhnt mit mancher ſonſtigen Unzu⸗ länglichkeit des Films. Dieſe junge Kraft— erſt⸗ mals durch die Weſſely für die„Epiſode“ angefordert — verfügt über. eine innerliche Subſtanz, die ihr ſchon jetzt einen Platz im Vordergrund der Filmwelt garantiert. Die Rolle des ſchrulligen Profeſſors meiſtert Richard Romanowſky mit genialiſchem Können. Wie er ſein hypochondriſches Talent aus⸗ einanderfächert, iſt ein Erlebnis für ſich, ſein Kampf um das Alibi auf der Polizeiſtation hat tragikomiſche Größe. Ihn dazu noch in Idealkonkurrenz mit Hans Moſer zu erleben, führt zu einer heftigen Zwerch⸗ fellgymnaſtik. Der unvermeidliche Leo Slezak be⸗ müht ſich als Konſektionär redlich um das Ziel: das männliche Pendant für die unſterbliche Adele Sand⸗ rock zu werden. Die Geſamtregie iſt bei Hubert Mariſchka in bewährten Händen. Das pompöſe Beiprogramm zeigt außer der Wo⸗ chenſchau und dem Einzug der Truppen in Mann: heim eine farbige Kleeographie:„Winters Herold und einen amüſanten Expeditionsfilm zu den Bantu⸗ Negertt g l 155 Der Mannheimer Saarpfalz-Renntag Stanokonzert am Waſſerturm werd wenge. —— 4 21 — ster erk Bäcker⸗ t, auf⸗ ollzteht n und is ge Der k il und rſamen ten zu⸗ ie ge⸗ Inter⸗ bandes ihlreich jemein⸗ t“ nur ter ein ndenes d ziel⸗ zerufs⸗ iſter. . intag regung Saar⸗ alb die en, die eſuchen lungen einen beim ſegener Reichs⸗ dieſem nbahn⸗ r Feſt⸗ weiten Son⸗ reſſen⸗ Ein⸗ e in⸗ »völke⸗ e rmög⸗ u auch 1 4 1 7 wieviel oder ö 4 2 — Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe ——————— Die Ausſprache Der grüne Mercedes kam vom Kaiſerring und wollte gerade auf der Moltkeſtraße ein wenig Gas geben, und der ſchwarze Opel ſah eine ſchöne lange Tatterſallſtraße vor ſich mit freiem Ausblick nach der linken Seite, warum alſo nicht auch Genau in der Mitte trafen ſie ſich zu einer kreiſchenden Be⸗ gegnung. Die Stoßſtange des Mercedes gewann dabei die Form eines Fragezeichens, der Opel aber drehte ſich wie ein Kreiſel und zog mit hüpfender Gangart ab in Richtung des eiſernen Fahnenmaſtes, der mit anderen ſeiner Art die Grünflächen der Kunſthalle ziert. Das davorſtehende Gitter wirkte wie eine Bremſe, und der heftige Knall, der der gan⸗ zen Affäre ein vorläufiges Ende ſetzte, war doch nicht 9 ernſt zu nehmen, wie einige Damen befürchteten, die meinten, daß hier gebrochene Knochen und blu⸗ tige Köpfe herumliegen müßten. Es war eben nur ein effektvoller Schlußknall oder Schlußknalleffekt, wie man will. Freilich war das Gitter ſtark beſchä⸗ digt, die Stoßſtange fiel zur Erde und verzichtete auf weitere Dienſtleiſtung, und als man erſt das Wägelchen wieder heruntergeſchoben hatte, da war denn doch auch die Achſe durch. Längſt waren die beiden Führer herausgetreten und erklärten friedlich, wie ſie gefahren ſeien, und beſſer wie wenig ſie drauf gehabt, wie ſie ſchon lange gebremſt hätten.„Hier geht die Spur und genau in der Mitt hot'r mich'ſchnappt Inzwiſchen hatten ſich von ſämtlichen benachbarten Straßenvierteln Neugierige in ſchnellem Lauf zur Stelle begeben, und auch ein Schutzmann entfaltete ſein Notizbuch, entrollte einen Meßſtab und nahm vorſchriftsmäßig den Tatbeſtand auf. Die beiden Zuſammenſtößler hätten ſich vielleicht lieber verzogen, aber das blieb ihnen verſagt angeſichts des beſchädig⸗ ten Stadteigentums und der gebrochenen Achſe, und jo entwickelte ſich hier ein langwieriges Frage⸗ und Antwortſpiel, an dem das Publikum bald kein Inter⸗ eſſe wehr nahm. g 5 Um ſo mehr an der Ausſprache über die Möglichkeiten, wenn. und das rechte Fahren, wenn ich am Steuer., über die Technik des Brem⸗ ſens nicht minder wie über die des wirkungsvollen Gasgebens, über geſchicktes Herumreißen des Steu⸗ ers und nicht zuletzt über rechtzeitiges Signalgeben mit Horn und Licht. War das ein Durcheinander. III mit Sstranfieschein Im Denn je weniger man weiß und geſehen hat, deſto größer und vielſeitiger ſind die Möglichkeiten, dar⸗ aus in ſchlagkräftiger Handhabung des Wortes, des Gebärdenſpiels und der ſogenannten Fachkenntnis etwas daraus zu machen. Es waren endlich zwei Gruppen, die die größte Hörerſchaft um ſich ver⸗ ſammelten: Die Bremſer und die Signalgeber. In beiden ein Vortragender und Bekenner, und um ihn herum einige beſtallte Opponenten, wie bei einer Doktordisputation alten Schlages. Rund herum Hörer⸗ und Guckerſchaft.„Menſch, Karl, des is' doch klar wie Neckarwaſſer, wann ich ſo'n neier Wache gan wie der Mercedes do hinne, dann drick ich doch dul, do werd nix gebremſt. Ich kumm doch vun ke und nit der Hewwel do mit ſeinerer kaputtne Achs!“ Schon packte er ſeinen Gegner am Revers: „Des muſch buch vaſtehe, Kaffer blöder!“ Der hob ſchon die Hand und verbat ſich dieſe Ton⸗ art, er war offenbar aus dem Norddeutſchen. Aber der Tſchako des Schupos leuchtete noch von ferne, und ſo begnügte er ſich zu bemerken, daß ein Wort von all dieſem Blödſinn, von dem Schupo aufnotiert, für einen dicken Strafzettel nebſt Führerſcheinent⸗ zug genügen würde,„wenn Se denn überhaupt eenen hamm, Sie vorlauter Jüngling!“ Schon hoben ſich wieder die Hände. 5 8 Die Gruppe vom Signalgebeproblem war fried⸗ licher, aber im großen ganzen war hier eine Schlä⸗ gerei im Anzug. Doch ich hatte jemand vom Gloria⸗ kino abzuholen Nach dreiviertel Stunden ſtand noch immer ein großer Haufen Leute da; es hatte zwiſchen zwei Paaren heftigen Schlagwechſel mit Naſenbluten ge⸗ geben, und nun ſtritt man ſich drum, wer ange⸗ fangen hätte. Jedenfalls endete die ganze Aus⸗ ſprache blutiger als der Zuſammenſtoß ſelber! 0 Dr. H. Polizeibericht vom 8. Mai Skark beſchädigt mußte geſtern mittag auf dem Kreisweg 3 zwiſchen Wallſtadt und Käfertal eine Zug maſchine abgeſchleppt werden, die beim Ueberholen durch einen Transportwagen angefah⸗ ren wurde und hierdurch gegen einen Baum fuhr. Der Zuſammenſtoß wird darauf zurückzuführen ſein, daß der Führer des Transportwagens ſein Fahr⸗ 1. zeug nach dem Ueberholen zu früh nach rechts lenkte. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Kraftrad gegen Laſtkraftwagen. Auf der Krer⸗ zung Lang⸗ und Stockhornſtraße ſtieß geſtern abend durch Verſchulden beider Fahrer ein Kraftrad mit einem Laſtkraftwagen zuſammen, wo⸗ hei der Kraftradfahrer den linken Unterſchenkel brach. Der Verletzte wurde nach dem Städt. Kran⸗ kenhaus gebracht. Frau durch herabfallenden Stein verletzt. Geſtern nachmittag löſte ſich von einem Balkon eines Hau⸗ ſes in der Seckenheimer Straße ein fauſtgroßer Stein und fiel einer in dieſem Augenblick vorüber⸗ gehenden älteren Frau in das Geſicht, wodurch ſie eine ſtarkblutende Wunde erlitt. Die Haus be⸗ ſitzer ſollten mehr als bisher darauf ſehen, daß ſich ihre Häuſer in einem ſolchen baulichen Zuſtande be⸗ finden, daß Unglücksfälle dieſer Art vermieden wer⸗ den. Die Vornahme kleinerer Reparaturen zur rechten Zeit kommt billiger, als der Schadenerſatz bei derartigen Unfällen, die ſehr leicht auch einen ſchlimmen Ausgang nehmen können. Luftſwort-Jugendwoche in Mannheim Alljährlich im Mai treten die im Deutſchen Luft⸗ ſportverband zuſammengeſchloſſenen Luftſportbegei⸗ ſterten an die Oeffentlichkeit, um für den Luftſport⸗ gedanken und für die Luftfahrt zu werben. Dieſe Luftfahrt⸗Werbewoche kommt in Zukunft in der bis⸗ herigen Form in Wegfall, da ſich der Deutſche Luft⸗ ſportverband ſtärker mit der Heranführung der Ju⸗ gend beſchäftigen wird und es daher angebracht er⸗ ſchien, eine Luftſport⸗Jugendwoche durchzuführen. Hat doch der Deutſche Luftſportverband neben der fliegeriſchen Ausbildung des Nachwuchſes und der Schulung der ihm anvertrauten Kräfte die Aufgabe zu erfüllen, den Gedanken der deutſchen Luftgeltung Bauauflagen müſſen raſcher erledigt werden Aus den Entſcheidungen des Vezirksrates Gar manchen Kummer hat die zuſtändige Behörde mit den von ihr erlaſſenen Auflagen über notwendig gewordene Umbauten in Wirtſchaften. Meiſt handelt es ſich um Umbauten von Aborten, die den heute geltenden hygieniſchen Anforderungen in keiner Weiſe mehr entſprechen. Nicht alle Wirte bringen das erforderliche Verſtändnis für ſolche Notwendig⸗ keiten auf und ſo wird ſehr häufig die Erfüllung einer Auflage hinausgeſchoben, ſolange es ſich irgendwie machen läßt. So ſtand auch jetzt wieder ein Wirt vor dem Bezirksrat, der den Abort ſeiner Wirtſchaft umbauen ſollte. Der ebenfalls erſchienene Hauseigentümer machte geltend, daß er nicht in der Lage ſei, die erforderlichen Mittel für den Umbau aufzubringen. Als ihm entgegengehalten wurde, daß er jetzt erſt ein weiteres Haus erworben habe, meinte er, das ſei„ſeine perſönliche Sache“. Der Bezirksrat war jedoch ganz anderer Anſicht und be⸗ friſtete die von ihm erlaſſene Auflage auf den 1. Au⸗ guſt. Wenn an dieſem Tage der Umbau nicht vol⸗ lendet iſt, wird am gleichen Abend noch die Wirt⸗ ſchaft geſchloſſen. a. Um die Erfüllung notwendiger Auflagen raſcher erledigt zu wiſſen, ſchlug der Bezirksrat einem Ge⸗ ſuchſteller gegenüber einen vollkommen neuen Weg ein. Bei dieſer Konzeſſion dreht es ſich um ein kleines Kaffee, deſſen Kloſettanlagen ebenfalls nicht in Ordnung waren. Dem Geſuchſteller ſagte der Bezirksrat feſt zu, aß er die Konzeſſion erhalte, ſobald der Umbau erledigt ſei. So darf der Betrieb vorher nicht eröffnet werden, ſo daß für die Zukunft jegliche Scherereien wegen Erfüllung der Auflage in Wegfall kommen. * Wie ſehr man für Oroͤn ung in den Loka⸗ len ſorgt, geht aus einem Konzeſſionsentziehungs⸗ verfahren hervor, das gegen eine Wirtin eingeleitet worden war. Die Wirtin konnte nicht zur Verhand⸗ Jung kommen, weil ſie wegen der in ihrem Lokal beanſtandeten Vorkommniſſe in Haft ſaß. Der Be⸗ zirksrat beſtätigte die vom Polizeipräſidium angeord⸗ nete Schließung der Wirtſchaft, ſo daß es bei der Schließung der Wirtſchaft verbleibt. * Sehr intereſſant war eine Verwaltungs ſtreitſache, in der eine Frau aus Heilsberg wegen Feſtſtellung Klage angeſtrengt hatte. Die klagende Frau hatte von einer in Mannheim ver⸗ ſtorbenen entfernten Verwandten eine Hypothek in Höhe von 5000 Mark geerbt. Auf dieſe Hypothek war von der Stadt Mannheim Beſchlag gelegt wor⸗ den, da die Erblaſſerin als Fürſorgeempfän⸗ gerin in den Jahren 1924 bis zu ihrem Tode im Jahre 1935 eine Unterſtützungsſumme von über 5000 Mark bezogen hatte. Die Erbin machte geltend, daß ſie nur 1600 Mark anerkenne, während der dar⸗ über hinausgehende Betrag verjährt ſei. Der Be⸗ zirksrat kam zu einer Abweiſung der Klage und ſtellte feſt, daß Verjährung nicht anwend⸗ bar ſei. Im übrigen habe jemand, der ſich bei Leb⸗ zeiten nicht um eine Verwandte kümmerte, auch nicht das Recht, nach dem Tode auf den Nachlaß zurückzugreifen. Genehmigte Wirtſchaftsgeſuche: Jakob Bürgermeiſter für die Schankwirtſchaft „Zum alten Schützenhaus“ in Mannheim⸗Feuden⸗ heim, Hauptſtraße 150 Frau Eva Krämer für die Schankwirtſchaft„Zum Löwen“ in Mannheim⸗ Wallſtadt, Mosbacher Straße 2; Ludwig Ludwig für die Schankwirtſchaft„Zur Linde“ in Mannheim⸗ Wallſtadt, Wallſtädter Straße 170(vorläufige Erlaubnis); Lorenz Schröckenſchlager für die Schank⸗ wirtſchaft„Zum Bernhardushof“ in Mannheim⸗ Friedrichsfeld, Kolmarer Straße 80; Heinrich Dörſam für die Schankwirtſchaft„Zum Prinz Max“ in Mannheim⸗Wallſtadt, Schützenſtraße 25; Her⸗ mann Schmidbaur für die Schankwirtſchaft in dem neu zu errichtenden Flughafen verwaltungsgebäude auf dem Flugplatz Mannheim; Adam Groppe] für die Schankwirtſchaft„Zum Kaiſerhof“, Meersburger Straße 24; Georg Brunner für die Wirtſchaft im Hauſe Spiegelfabrik 314 in Mannheim⸗Waldhof (vorläufige Erlaubnis); Alfred Frenzel für die Schankwirtſchaft„Zur Stadt Augsburg“, Q 5, 12; Alfred Dorfmeiſter für die Schankwirtſchaft im Hauſe K 3, 16; Vinzenz Held für die Schankwirtſchaft in der Kantine der Firma Stahlwerk A.., Mann⸗ heim⸗Rheinau, Rhenaniaſtraße; Willi Zeuner für den Kleinhandel mit Flaſchenbier im Hauſe Lamey⸗ ſtraße 22; Wilhelm Ziegler für den Kleinhandel mit Flaſchenbier im Hauſe Dürerſtraße 21; Emil Lenz für den Kleinhandel mit Flaſchenbier im Hauſe Dürerſtraße 6; Suſanna Röſch für die Schankwirt⸗ ſchaft„Zum Löwen“ in Oftersheim, Heidel⸗ berger Straße 86; Wilhelm Karolus für die Schank⸗ wirtſchaft„Zum Scheffeleck“ in Schwetzingen, Scheffelſtraße 11. „ beſonders bei der Jugend wachzuhalten. Aus den beſten jungen Kräſten ſoll eine Schar von begeiſter⸗ ten Sportsleuten herangebildet werden, die geeignet erſcheinen, dereinſt in der Luftwaffe entſprechenden Dienſt zu tun. Um das Ziel zu erreichen, führt die Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Deutſchen Luftſport⸗ verbandes in der Zeit vom 16. bis 24. Mai eine Luftſport⸗Jugendwoche durch, die mit einem 8 * Propagandamarſch der HJ⸗Luftſportgefolgſchaft und mit einem Standkonzert des Muſikzuges der Flieger⸗ ortsgruppe eingeleitet wird. Auf dem Flugplatz fin⸗ det ein großer Jugend⸗Segelflugwett⸗ bewerb ſtatt. Außerdem tauft man ein von den Mannheimer Schulen geſtiftetes Segelflugzeug und einen von der Badiſch⸗Pfälziſchen Lufthanſa ge⸗ ſchenkten Freiballon, der den Namen„Baden⸗ Pfalz“ erhalten wird. Ein Volksfeſt auf den Renn⸗ wieſen und ein Feuerwerk bilden den Beſchluß der Veranſtaltungen, in die ſich ein Elternabend der HJ⸗ Luftſportgefolgſchaft eingliedern wird. 5 Während der Luftſport⸗Jugendwoche wird eine Rundflug maſchine der Deutſchen Lufthanſa Muttertag 1936 „Es gab eine Zeit, da kämpfte der Liberalismus für die„Gleichberechtigungen“ der Frauen. Aber das Geſicht der deutſchen Frau war hoffnungslos, trübe und traurig. Und heute? Heute ſehen wir unzählige ſtrahlende und leuchtende Geſichter. Und auch hier iſt es wieder der Inſtinkt der Fran, der mit Recht ſagt, man kann jetzt wieder lachen, denn die Zukunft des Volkes iſt gewährleiſtet.“ Adolf Hitler auf dem Reichsparteitag 1985. FFFFFFFFCCCCCCCCCTTTTTTTbTCT(TbT(TTTT auf dem Flugplatz untergebracht ſein, die Platz bei jedem Rundflug für zwanzig Kinder bietet. Zu dieſen Rundflügen werden auch Freiflüge verloſt und die Fliegerortsgruppe erwartet von Gönnern und Förderern des Luftſportes eine finanzielle Un⸗ terſtützung, damit in weiteſtem Umfange auch min⸗ derbemittelte Kinder an den Rundflügen teilnehmen können. Innerhalb der Luftſport⸗Jugendwoche fin⸗ det, wie alljährlich, auch wieder eine Haus⸗ un Straßenſammlung ſtatt, die Mittel für die Erfüllung der allgemeinen Aufgaben des Deutſchen Luftſportverbandes bringen ſoll. Mit Koͤß an den Rhein Kameradſchaftsausflug der Stahlwerk Mannheim AG. Den Tag nach dem Nationalfeiertage benutzte die Gefolgſchaft der Stahlwerk A G. zu einem Kameradſchaftsausflug nach Rüdesheim a. Rh. Den Gefolgsleuten, welche tagaus, tagein in der Glut der Schmelzöfen, vor dröhnenden Hämmern, an ſauſen⸗ den Maſchinen, am Zeichenbrett und im Büro ihre Pflicht tun, wurde ermöglicht, den deutſchen Rhein in ſeinem ſchönſten Teile zu ſchauen. Wer die Arbeits⸗ kameraden beobachtet hat, wie ſie von der Höhe des Niederwald ⸗Denkmals mit Staunen das herr⸗ liche Landſchaftsbild in ſich aufnahmen, dem kam wieder einmal ſo recht zum Bewußtſein, welch gro⸗ ßen Dank wir unſerem Führer ſchulden, der die Vor⸗ ausſetzungen für ſolches Gemeinſchaftserleben ſchuf. Den Höhepunkt bildete, begünſtigt von gutem Wetter, die Rheinfahrt von Rüdesheim nach der Loreley und zurück mit Zwiſchen⸗ landung in St. Goarshauſen. Die herrliche, ſtändig wechſelnde Rheinlandſchaft mit ihren Burgen, Ka⸗ pellen und ihren mittelalterlichen Städtchen, der lebhafte Schiffsverkehr, verſchiedene Begegnungen mit anderen„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Schiffen, die be⸗ ſonders freudig begrüßt wurden, und nicht zuletzt der Wein vom Rhein brachten die Fahrtgenoſſen bald in froheſte Stimmung. Zur Unterhaltung krugen beſonders die flotten Weiſen der Werkskapelle bet, die unermüdlich wirkte. Der ſpät abends wieder in Mannheim eintref⸗ fende Sonderzug brachte frohe Menſchen nach einem großen Erlebnis an die Stätte ihres Schaffens zu⸗ rück. Wer ſich ſo des Lebens freuen kann, wird auch bei der Arbeit ſeinen Mann ſtellen. „Reichsausſtellung des Bäckerhandwerks“ i im Rundfunk In der Zeit vom.—18. Maf findek die Reichs⸗ tagung des deutſchen Bäckerhandwerks in Mannheim ſtatt. Die Reichstagung, die regelmäßig alle drei Jahre abgehalten wird, war 1933 in Breslau und iſt für dieſes Jahr nach Baden gelegt woroͤen. Es iſt kein Zufall, daß für dieſe überaus wichtige, einem der größten Gebiete der Volksernährung dienende Reichstagung gerade die Grenzgebiete des deutſchen Reiches auserſehen werden. Die Tagung iſt ver⸗ bunden mit einer Reichsfachausſtellung des deutſchen Bäckerhandwerkes. Zu dem Zweck der Reichsaus⸗ ſtellung gehört es, die enge wirtſchaftliche Verbun⸗ denheit des Handwerks mit den verſchiedenen Be⸗ rufszweigen darzuſtellen. Der Reichsſender Stuttgart bingt zu bdieſer Reichstagung und der Reichsfachausſtellung am Freitag, dem 8. Mai, um 19.50 Uhr eine Plan ⸗ derei mit der Ausſtellungsleitung, und am Mon⸗ tag, dem 11. Mai, 17.40—18.00 Uhr Stimmungs⸗ berichte von der Ausſtellung. Mufik im Schloß/ Von Joſeph Haydn wird erzählt, er habe einſt, als er noch in Dienſten des Fürſten Eſterhazy ſtand, ſeinen Muſikern auf recht draſtiſche Weiſe zum er⸗ betenen Urlaub verholfen, den der Fürſt lange nicht gewähren wollte. Während des Schlußſatzes einer ſeiner Symphonien löſchte ein Muſiker nach dem anderen ſeine Kerze aus, nahm ſein Inſtrument und verließ geräuſchlos ſeinen Platz. Der Fürſt, tief er⸗ griffen, habe daraufhin Haydn wegen des ſeltſamen Gebarens der Kapelle zur Rede geſtellt und als Haydn ihm die nötige Aufklärung gegeben, dem Wunſch der Muſiker willfahrt. Was damals im Schloſſe zu Eiſenſtadt(Ungarn) bitterer Ernſt war, wurde bei der geſtrigen Aufführung im Ritterſaal vom Publikum als Scherz aufgenommen. Zwar wurden keine Kerzen ausgelöſcht, aber es wirkte immerhin erheiternd genug, als nach Haydns Abſicht zuerſt ein Bläſer, dann ein Streicher, nach und nach faſt alle Muſiker zu ſpielen aufhörten, auch General⸗ muſikdirektor Wüſt vorzeitig ſeien Platz verließ und zuletzt nur noch Kergl und ein junger Muſiker zu zweit die Sinfonie zu Ende ſpielten. Die Sinfonie, die von einem ungewöhnlichen Ernſt erfüllt iſt, ja ſtellenweiſe durch ihre leiden⸗ ſchaftliche Tonſprache zu tiefſt erregt und ſchneidende Diſſonanzwirkungen aufweiſt, gehört gleichwohl zu Haydns wertvollſten Schöpfungen. Sie bildete den Abſchluß eines ſehr anregenden Abends, der an die Mozart⸗ und Hayon⸗Abende früherer Jahre, die gleichfalls im Ritterſaal ſtattfanden, anknüpfte und diesmal erleſene Koſtbarkeiten brachte. Hatten wir vor Jahresfriſt im ſelben Raum die Serenade für 13 Blasinſtrumente von Mozart gehört, ſo vernah⸗ men wir diesmal die ſogenannte Haffner⸗Serenade, die Mozart gelegentlich einer Hochzeit in Salzburg 1776 aufgeführt hat. So heiter der Anlaß— man ſpricht von einem Polterabend und kann nur an⸗ nehmen, daß Jungfer Eliſabeth Haffner, der die Serenade zugedacht war, für Muſtk ſehr empfäng⸗ lich war, ſo liebevoll iſt die Muſik ausgeführt. Mit ihren ſieben Sätzen und dem außerordentlich an⸗ Aus Sandhofen Die Gefolgſchaftsmitglieder Florentine GI und Franz Schweidler konnten auf eine 25fäh⸗ rige Tätigkeit im Betrieb der Vereinigten Jute⸗ Spinnereien und Webereien zurückblicken. Von der Belegſchaft und der Betriebsführung wurden den Ju⸗ bilaren Glückwünſche und Geſchenke überbracht. Na⸗ mens der Betriebsführung ſprach Betriebsführer Direktor Gulden anerkennende Worte. Für die Ge⸗ folgſchaftsmitglieder ſprach Betriebszellenobmann Hans Schenkel. Ein beſonderer Erfolg für das hieſige Baupro⸗ gramm war die Fertigſtellung der im letzten Jahre in Angriff genommenen Volks wohnungen. In den letzten Tagen wurden von den insgeſamt 32 Volkswohnungen 17 Wohnungen ihren Beziehern übergeben. Die veſtlichen gehen ihrer Vollendung entgegen. Die offizielle Meiſterſchaftsfeſer der Spielvereinigung hat im Morgenſternſaal ſtattgefunden. Bei der Feier wurde der Mannſchaft für ihren ſportlichen Erfolg in der Uebergabe eines Erinnerungsgeſchenkes eine beſondere Ehrung zu⸗ teil. Beſondere Erwähnung verdient dabei, der tele⸗ phoniſche Glückwunſch des in Sportkreiſen bekannten Sportmannes Karl Staatsmann aus Valencia. * Ernannt wurden: Rechnungsrat Albert Fuk⸗ terer beim Polizeipräſidium Mannheim zum Ober⸗ rechnungsrat; Verwaltungsinſpektor Erwin Wol⸗ ber beim Polizeipräſidium Mannheim zum Ver⸗ waltungsoberinſpektor; Kriminalſekretär Friedrich Schäfflein in Mannheim zum Kriminalkommiſ⸗ ſar; Kriminalaſſiſtent Karl Joos in Mannheim zum Kriminalſekretär; die Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei Heinrich Seitz und Hermann Gut⸗ jahr in Mannheim zu Oberwachtmeiſtern der Schutzpolizei? Wachtmeiſter der Schutzpolizei Joſef Merkel in Mannheim zum Verwaltungsaſſiſtent. Planmäßig angeſtellt wurde Verwaltungsprktikant Emil Weis beim Bezirksamt Mannheim als Re⸗ viſionsinſpektor. de Die Parkgelegenheit auf dem Gockelsmarkt war immer ſchon eine etwas ungeklärte Angelegen⸗ heit. Zwar beſtand die Möglichkeit, Kraftfahrzeuge abzuſtellen und zwar in dem Quadrat O 5 unter Bewachung und im Quadrat O 6 ohne Gebühr. Dieſe Parkgelegenheit erſtreckte ſich jedoch lediglich auf die Straße zwiſchen den Häuſern und dem eigent⸗ lichen Gockelsmarkt. Bei großem Andrang ſtellten die Kraftfahrer ihre Fahrzeuge auch auf dem Gockels⸗ markt ſelbſt ab, ohne jedoch davon überzeugta zu ſein, daß ſie hierdurch keine Geſetze übertraten. Die be⸗ ſtehenden Zweifel ſind nun dadurch beſeitigt wor den, daß man den Gockels markt im Quadrat O6 als Parkplatz erklärt hat. Ein Pfeil an der Straße zwiſchen O 5 und O 6 zeigt die Ein⸗ fahrt an, während ſich die Ausfahrt an der Straße zwiſchen O 6 und O 7 links neben der Bedürfnis⸗ anſtalt befindet. * Aus dem Stadtteil Käfertal. In der Haupt⸗ verſammlung der Krieger⸗ und Militärkameradſchaft gedachte Kameradſchaftsführer Heinrich Annemaier der zwölf im vergangenen Jahr Verſtorbenen. Tätigkeitsbericht und Rechnungsablage wurden in Ordnung befunden und Entlaſtung erteilt. Aus dem Bericht über den Schießbetrieb der KK S⸗Abteilung geht hervor, daß von den Schützen in der B⸗Klaſſe unter 43 Bewerbern mit 1543 Ringen der vierte Preis, beim Wanderpreisſchießen unter 62 Anwär⸗ tern der 16. Preis errungen wurde, Das WSHW⸗ Schießen ergab im Verhältnis der Mitgliederzahl die beſte Opferſumme. Die Ehrung der Kameraden für 40⸗ und 25jährige Mitgliedſchaft erſolgt in einem beſonderen Appell. Das Kammerorcheſter des Nationaltheaters ſpielt ſpruchsvollen Violin⸗Solo, für das Konzerkmeiſter Max Kergl ſeine techniſche Meiſterſchaft, vor allem in den Kadenzen, und ſeine Vertrautheit mit dem Mozart⸗Stil in die Waagſchale warf, ſtellt ſie ſich als verkapptes Violin⸗Konzert dar, das ſehr in die Breite geraten iſt. Auch hier gab Mozart ſein Beſtes und man bewundert die Fülle der klang⸗ lichen Ueberraſchungen, die Mozart mit einem klei⸗ nen Orcheſter erzielte. Hayoͤn war außerdem vertreten mit einem Not⸗ turno, das man, Mozart folgend, am beſten als „kleine Nachtmuſik“ betrachtet. Bietet es doch in ſei⸗ ner Beſetzung, die Holzbläſer und tiefe Saiten⸗In⸗ ſtrumente zuſammenfügt und in den Eckſätzen durch überſchäumende Heiterkeit feſſelt, den Typus der Serenade, oͤie zur Aufführung im Freien beſtimmt und als Ständchen gedacht war. Für viele Muſik⸗ freunde beoͤeutete es wohl eine Ueberraſchung, Haydn in dieſer Nachtmuſik, die zum erſtenmal in Mann⸗ heim aufgeführt wurde, von einer beſonders liebens⸗ würdigen Seite kennenzulernen. Der unverſiegliche Reichtum der melodiſchen Er⸗ findung Schuberts trat in fünf Menuetten und ſechs Trios für Streich⸗Orcheſter zu Tage. Eine Fülle von Kontraſten tut ſich hier auf und man gewahrt neben ſtiller Heiterkeit verſonnene Trauer, ja mit⸗ unter energiſche Akzente und ſtaunt, welcher Reich⸗ tum ſich in den enggefügten Rahmen der knappen Menuette einſpannen ließ. Sie dürften ſchwerlich einem praktiſchen Zweck gedient haben, dazu iſt die Haltung zu ernſt. Für alle dieſe Köſtlichkeiten hatte ſich ein Kam⸗ mer⸗Orcheſter, gebildet aus Mitgliedern des Na⸗ tionaltheater⸗Orcheſters unter der über⸗ legenen Führung von Generalmuſikdirektor Wü ſt, eingeſetzt, der die verſteckten Reize dieſer intimen Muſik liebevoll zur Geltung brachte und ſich ſo von den Konzertbeſuchern Mannheims verabſchiedete. Leider bot der Ritterſaal nicht das feſtliche Bild, das wir von ähnlichen Anläſſen gewohnt ſind und viele Reihen von Stühlen ſtanden leer. ch. — 5 ‚ 4 5 27 N Ae 7 e 211 Aus Baden Die Tragödie von Zuzenhauſen Die Todesopfer des Autounglücks beerdigt L. Zuzenhauſen(Kreis Heidelberg), 9. Mai. Eine Überaus zahlreiche Trauergemeinde gab den auf ſo tragiſche Weiſe aus dem Leben geriſſenen Opfern des Verkehrsunfalls in Zuzenhauſen das Geleit zur letzten Ruheſtätte. In der evangeliſchen Kirche waren die drei Verunglückten, Julius Ro⸗ man und ſeine beiden Töchter Erna und Irmgard, aufgebahrt bis zur feierlichen Beſtattung. Am Grabe legten u. a. Kränze nieder: Die Ortsgruppe der NSDAP Zuzenhauſen, der BM, die DA, die Reichsbahndirektion, der Bund ehemaliger Kriegs⸗ kameraden, der Deutſche Schützenbund, die Schüt⸗ zengilde, die Schulkameraden und die Magdeburger Feuerverſicherungsgeſellſchaft. Einen Tag ſpäter fand die Beiſetzung des vierten Opfers, des Bahn⸗ vorſtehers Georg Zimmermann, ſtatt, der, nach ſei⸗ nem letzten Wunſch, neben den Verunglückten beſtat⸗ tet wurde. Auch ihm gab eine große Trauergemeinde das letzte Geleit und nahm herzlichen Anteil an dem tragiſchen Geſchick oͤes Toten. Er halte nach oͤem Rezept der Gangſter gehandelt Ein Erpreſſer wandert ins Zuchthaus * Freiburg i. Br., 7. Mai. Der 20 Jahre alte Karl Gölzer aus St. Georgen bei Freiburg i. Br. hatte wegen Fahrraddiebſtähle und anderer Dinge bereits acht Monate Gefängnis hinter ſich. Wieder ins Elternhaus aufgenommen, entwickelte er ſich zu einer fragwürdigen Perſönlichkeit. Er erwies ſich als ein verlogener, arbeitsſcheuer Menſch. In der Lehre lief er weg und zog ein lockeres, wildes Le⸗ ben feder nützlichen Arbeit vor. Geſtern ſtand er wegen ſechs Betrugsfälle, fünf Fahrraddiebſtähle und ſchweren Erpreſſungsver⸗ ſuchs, erneut vor den Richtern. An einen Fabri⸗ kanten im Breisgau ſchrieb der Angeklagte einen ſchamloſen Er⸗ preſſerbrief, in dem er unter Androhung der Entführung von Frau und Kind, Ausrottung der ganzen Familie, Vernichtung der Fabrik. bis zu einem beſtimmten Zeitpunkt 5000 Mk. forderte. Den Brief überbrachte er dem Portier der Fabrik ſelbſt, wobei er angab, er müſſe auf Antwort warten, und er erhalte für die Ueberbringung 10 Mark ausgehändigt. Auf die Frage des Vorſitzenden, wie er zu ſolchen„Heldentaten“ komme, blieb der An⸗ geklagte ſtumm. Wegen ſeiner Gemeingefährlichkeit verurteilte ihn das Große Schöffengericht zu einem Jahr und dret Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. Gleichzeitig wurde ihm eröffnet, daß er bei etwaigem Rückfall mit der dauernden Sicherungsverwahrung zut rechnen habe. Oberbibliothekar Dr. Hintzelmann 7 * Heidelberg, 8. Mai. Am Donnerstag iſt hier im Alter von 77 Jahren Oberbibliothekar Profeſſor Dr. Paul Hintzelmann geſtorben, früherer erſter Bibliothekar der Heidelberger Univerſitätsbibliothek, bei der er 1882 als Kuſtos zu wirken begann. Von wiſſenſchaftlichen Arbeiten hat der Verſtorbene u. a. den Jubiläums Almanach der Heidelberger Univerſität herausgegeben. Vom Internationalen Club Baden-Baden „ Baden⸗Baden, 8. Mai. Kürzlich fand die Ge⸗ neralverſammlung des Internationa⸗ len Clubs ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit konnte den erſchienenen Mitgliedern mitgeteilt werden, daß die Finanzierung der diesjährigen Rennen durch das Entgegenkommen der Bäder⸗ und Kurverwal⸗ tung geſichert ſei. Die Preiſe werden ſich im vorjährigen Rahmen halten, jedoch werden entſprechend der Verfügung der Oberſten Behörde für Vollblutzucht und Ren⸗ nen die Platzgelder aller Rennen— bis zu einem Siegerpreis von 8000 Mk.— auf 50 v. H. des Sie⸗ gerpreiſes erhöht, das Klaſſe⸗B⸗ Rennen wird durch ein Klaſſe⸗A⸗ Rennen erſetzt und entſprechend auf⸗ gebeſſert. * Karlsruhe, 6. Mai. Direktor Dr. Karl Häuß⸗ ner beim Oberverſicherungsamt Konſtanz zum Oberverwaltungsgerichtsrat beim Verwal⸗ tungsgerichtshof ernannt, Regierungsaſſeſſor Dr. Max Scherenberg im Miniſterium des Innern zum Regierungsrat.— Der Konſervator am ſtaatlichen Münzkabinett, Otto Konrad Roller, iſt im 65. Lebensjahr völlig unerwartet geſtorben. U Weinheim, 10. Mai. Schuhmachermeiſter Adam Gölz ſeierte hier in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 82. Geburtstag, ebenſo feierte der Rentner Heinrich Reinecke ſeinen 76. Ge⸗ burtstag. In den Mittagsſtunden fuhr ein Le⸗ derarbeiter aus Sulzbach mit ſeinem Motorrad zur Wachen burg. Beim Ueberholen eines Per⸗ ſonenkraftwagens geriet er von der Straße ab und ſtürzte eine Böſchung hinunter. Er wurde erheblich verletzt und mußte dem Krankenhaus zu⸗ geführt werden. Das Fahrzeug iſt beſchädigt.— Ein Motorradfahrer aus Birkenau fuhr auf der Wachenbergſtraße beim Odenwaldſtein in eine A b⸗ teilung des BdM. Zwei Mädchen wurden zu Boden geworfen und trugen leichte Gehirn⸗ erſchütterungen und einige Verletzungen davon. Aerztliche Hilfe mußte in Anſpruch genommen wer⸗ den. wurde Südwe 2 Ide Neue Mannheimer Zeitung U Mittag⸗Ausgabe Zur Ausſtellung in der Landeshauptſtadt Querſchnitt durch eine Stadt „Leben und Schaffen der Gau- und Grenzlandhauptſtadt Karlsruhe * Karlsruhe, 8. Mai. Die feierliche Eröffnung der Ausſtellung fin⸗ det am heutigen Samstag um 11.30 Uhr ſtatt. Dabei werden ſprechen Oberbürgermeiſter Jä⸗ ger zur Begrüßung der Gäſte, Staatsminiſter Pflaumer, Miniſter des Innern, namens der Regierung ler eröffnet die Ausſtellung), und ein Vertreter des Präſidiums des Deutſchen Ge⸗ meindetages in Berlin. Umrahmt wird die Feier von zwei Muſikvorträgen des Kammerorcheſters der Badiſchen Hochſchule für Muſik(Leitung Profeſſor Philipp). Die Stadt Karlsruhe hat es jetzt unternommen, zum erſtenmal in einer Ausſtellung ſozuſagen plaſtiſch darzuſtellen, in welcher Weiſe ſich die außer⸗ ordentlich vielſeitige Arbeit einer ſtädtiſchen Ver⸗ waltung vollzieht, und darüber hinaus einen Aus⸗ ſchnitt aus dem kulturellen Leben der Stadt zu geben, der gleichfalls das nachhaltigſte Intereſſe aller Kreiſe erwecken wird. Es entſprach der Bedeutung dieſes Unternehmens, daß die Landespreſſekonferentß vom 7. Mai der Vorbeſichtigung der Ausſtellung gelten ſollte, die jetzt ſchon durch die Fülle des intereſſanten Materials überraſcht. Wir bemerkten außer zahlreichen Ver⸗ tretern der Preſſe Badens ſolche außerbadiſcher Zeitungen ſowie Vertreter der Landesſtellen Stutt⸗ gart und Neuſtadt des Reichsminiſteriums für Volks⸗ aufklärung und Propaganda. Preſſereferent pg. Voßler von der Landes⸗ ſtelle Baden würdigte in ſeinen Begrüßungsworten das lobenswerte Vorgehen der Stadt Karlsruhe und ſtellte feſt, daß in der früheren Zeit, wo zwi⸗ ſchen Stadtverwaltung und Bevölkerung faſt keine innere Beziehung mehr beſtand, eine Ausſtel⸗ lung in dieſem Maße nie möglich geweſen wäre. Auch hierin zeigen ſich die Früchte der nationalſozia⸗ liſtiſchen Weltanſchauung.— Beigeordneter Pg. [Riedner hieß die Gäſte namens der Stadtver⸗ 1 waltung herzlich willkommen, worauf der ſtädtiſche Baudirektor von der Vorgeſchichte der Ausſtellung und ihrem Werden berichtete. Vom Empfangsraum aus, den die Büſte des Führers und Gemälde aus dem ſtädtiſchen Beſitze ſchmücken, wurde öͤann der Rundgang durch die ver⸗ ſchiedenen Abteilungen der ſtädtiſchen Ausſtellungs⸗ halle angetreten. Man gewann dabei den Eindruck, (gen gehen 8 Sentence stadt 5 daß man den Männern nur dankbar ſein muß, die unermüdlich Tag und Nacht in ſo einzigartiger ori⸗ gineller Weiſe eine Schau zuſammenſtellten, die nicht nur bei der Karlsruher Bepölkerung, ſondern im ganzen Gau Baden, ja ſogar im weiten deutſchen Reich dem lebhafteſten Intereſſe begegnen und vor⸗ bildlich ſein wird für ähnliche Unternehmungen. Die Ausſtellung zeugt zugleich durch die Beteiligung aller öffentlichen Einrichtungen des Staates von der erfolgreichen Aufbauarbeit des Dritten Reiches. Wir gehen mit Oberbürgermeiſter Jäger, der zum Schluß ſprach, darin einig, daß ſich die auf die Aus⸗ ſtellung geſetzten Erwartungen voll erfüllen werden. eee, Was gibt es Neues in Lampertheim? 140 Zentner Spargel an einem Tage! In unſerer Spargelſtadt hat die Spargel⸗ ernte in vollem Umfange eingeſetzt. Mehr als 1000 Menſchen ſind zur Zeit mit dem Hereinbringen der Ernte beſchäftigt. Der ganze Anfall wird in der Halle der Obſt⸗ und Gemüſe⸗Verwertungsgenoſſen⸗ ſchaft ſortiert, verpackt und verſandt. Der Prozeß geht ſo ſchnell vor ſich, daß Spargel, der heute geſto⸗ chen wird, ſchon am andern Tage in allen Himmels⸗ richtungen in den Großſtädten auf dem Mittagstiſch erſcheint. Als höchſte Leiſtung in dieſem Jahre wurden geſtern 140 Zentner als Tagesernte zum Verſand gebracht. Das dürfte etwa 50 v. H. des höchſten Tagesanfalles aus vorigem Jahre ſein. Es liegen derart viele Be⸗ ſtellungen für Lampertheimer Jungſpargel täglich vor, daß man nicht in der Lage iſt, allen Anſprüchen gerecht zu werden. Wer noch an der Qualität des Lampertheimer Jungſpargel zweifelt, der kann ſich am 7. Juni beim Spargelfeſt in Lampertheim per⸗ ſönlich von ſeiner Qualität überzeugen. * Unter großem Trauergefolge wurde Herr Adam Boxheimer zu Grabe getragen. Nach ehrenden Gedächtnisworten des Kriegervereinsvorſitzenden Gg. Hexweck ſprach nach dem Geiſtlichen als Vertreter der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof Werkmeiſter Stolze Worte der Wertſchätzung für den veroͤjenten Arbeits⸗ mann, der 40 Jahre in dem Werk tätig war.— In der kath. Kirche fand eine Kirchenfeier zu Ehren der 50jährigen Wiederkehr der ſeiner Zeit ſchulentlaſſe⸗ nen Erſtkommunikanten ſtatt. Damals waren es 73, 5 heute ſind es kaum die Hälfte. Am Sonntagmorgen fand eine Abendmahlsfeier ſtatt. Hierauf zog man in geſchloſſenem Zuge zum„Schwanen“, wo Kaffee und Kuchen gereicht wurde. * Die höchſte Auszeichnung, die einem Züchter verliehen werden kann, wurde Herrn Johann Weidenauer von hier zuteil. In der letzten Verſammlung des Geflügelzuchtvereins „Phönix“ wurde Genanntem durch den Vorſitzen⸗ den unter Würdigung ſeiner beſonderen Erfolge auf dem Gebiete der Raſſegeflügelzucht die höchſte Siegerehrung, der Reichsſiegerpokal, über⸗ reicht, und zwar im Auftrage der Reichsfachſchaft 2 im Reichsverband der deutſchen Kleintierzüchter. Züchter Weidenauer hat damit den erſten Reichs⸗ ſiegertitel nach hier gebracht. In der Gemeinde Hüttenfeld hat ſich auf dem unbenutzten Schornſtein des Gutshofes Renn⸗ hof ein zweites Storchenpaar häuslich nie⸗ dergelaſſen. Das Neſt iſt ausgebaut und nun brütet das Paar. Dabei iſt es intereſſant, zu beobachten, wie ſich die beiden in ihrem Brutgeſchäft abwechſeln. Die Krieger⸗ und Soldatenkamerad⸗ ſchaft„Haſſia“ hielt im„Tannhäuſer“ ihre außerordentliche Generalverſammlung ab. Der Ka⸗ meradſchaftsführer, Pg. Herweck, gab die vom Kyffhäuſerbund vorgeſchriebenen Satzungen bekannt, dig von der Verſammlung einſtimmig gebilligt wur⸗ dan. Die Verſammlung beſchloß die ſchon vor eini⸗ gen Jahren grundſätzlich beſchloſſene Errichtung eines Schießſt andes, ſowie die Annahme des mit der Eigentümerin des betr. Grundͤſtückes ab⸗ geſchloſſenen Pachtvertrages. Das Pachtverhältnis wird durch Grundbucheintrag geſichert. Durch einſtimmigen Beſchluß wurde die Vorſtand⸗ ſchaft beauftragt, die Eintragung der Kameradſchaft ins Vereinsregiſter bewirken zu laſſen. C ũp⁵DDVDddwdwdwddddGdꝙdßãõõãõã ͤͥ dbb ͤͤõãydã yyy d ͤ Schießſtandsweihe in Groſfachſen a, Großſachſen, 7ꝗ Maj. Im maleriſchen Groß⸗ ſachſen am öſtlichen Ortseingang iſt ein Schieß⸗ ſtand erſtanden, der von den Kameraden alter Sol⸗ daten feierlich eingeweiht wurde. Kameradſchafts⸗ führer Böhler hielt die Anſprache. Der Kreis⸗ führer Kamerad Zinkgräf wie auch der Stütz⸗ punktleiter Blas auf nahmen an dieſem feſtlichen Akt teil. Was der Wieslocher Bezirksrat beſchloß a Wiesloch, 8. Mai. Die Bezirksrats⸗ ſitzung befaßte ſich in der Hauptſache mit Geſuchen um Erteilung einer Ausnahmebewilligung nach 8 3 Abſatz 2 der dritten Handwerkerverordnung vom 18. Januar 1935. Unter der Vorausſetzung, daß die Geſuchſteller bis ſpäteſtens Frühjahr 1937 die Mei⸗ ſterprüfung ablegen, wurden genehmigt die dies⸗ bezüglichen Geſuche der Schneiderin Maria Schmitt in Rot, des Müllers Friedrich Zahn in Baiertal, der Damenſchneiderin Roſa Stroh in Baiertal, des Bäckers Stefan Röſch in Malſch, des Bäckers Jo⸗ hann Knab in Malſch und der Schneiderin Karo⸗ lina Herold in Walldorf. Eine Beſchwerde der Anna Hotz in Wiesloch gegen den die Eintragung ihres Ehemannes in ihren Wandergewerbeſchein ver⸗ ſagenden Beſcheid des Bezirksamts vom 4. April 1996 wurde zurückgewieſen. Des weiteren wurde noch der Ladenſchluß an Werktagen in Gemein⸗ den mit vorwiegend landwirtſchaftlicher Bevölkerung einer grundſätzlichen Regelung unterzogen und ein Geſuch der Friſeurinnung des Bezirks Wiesloch, das Offenhalten der Friſeurgeſchäfte an Feiertagen und Sonntagen vor Weihnachten ſowie an Werktagen vor Feiertagen betreffend, verbeſchieden. a Gernsbach, 8. Mai. Ertrunken iſt der ſechs Jahre alte Karl Merz, Enkelſohn des Malermeiſters Zirkler von hier, am Donnerstagmittag. Der Junge war mit anderen Kindern auf der Murginſel beim Reifenſpielen und wollte ſeinen Reifen aus der Murg herausholen, wobei er in das Waſſer ab⸗ rutſchte und von den reißenden Wellen fortgetragen wurde. Seine Spielgefährten holten wohl gleich Hilfe herbei, doch war der Knabe bereits durch die ſtarke Strömung über das Wehr geſpült. Wiederbelebungs⸗ verſuche blieben ohne Erfolg. * Grötzingen, 9. Mai. Tot auf dem Bahn⸗ körper aufgefunden wurde morgens die 17jährige Dorothea Schulz von hier. Wie das Unglück ge⸗ ſchah, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. r Samstag, 9. Mai 1986 Aus der Pfalz Reichstagung der Lokomotivführer in Ludwigshafen * Ludwigshafen a. Rh., 9. Mai. Am 12. Novem⸗ ber findet hier die Tagung der Lokomotiy⸗ führer aus dem ganzen Deutſchen Reich ſtatt, zu der ſich bis jetzt 5000 Teilnehmer gemeldet haben. Zur beſſeren Verkehrsſicherheit Straßenausbau zwiſchen Altrip und Rheingönheim * Altrip, 7. Mai. Der Straßenzug swiſchen hier und Rheingönheim, auf dem ſich erſt kürzlich ein tödliches Verkehrsunglück abſpielte, wird nunmehr von dem Bezirksbauamt des Bezirksamts Ludwigs⸗ hafen weiter ausgebaut. Die Straße wird etwas verbreitert. Sie iſt als Straße zweiter Ordnung erklärt. Und mit der Verbreiterung macht ſich nun auch der Umbau der Rehbachbrücke erforderlich. Dieſe Brücke wird jetzt zur beſſeren Paſſierbarkeit ebenfalls verbreitert. Das alte Steinmauerwerk der Brücke wird vollſtändig niedergeriſſen und durch Eiſenbeton⸗ bauwerk erſetzt, das ſodann auch mit einem maſſſven eiſernen Geländer verſehen wird. * Ludwigshafen, 8. Mai. Vertreter des Ames „Schönheit der Arbeit“, Gau Saarpfalz, beſichtigten dieſer Dage verſchiedene Rheinſchiffe im Ludwigs⸗ hafener Hafengebiet. Die Arbeits⸗ und Aufenthalts⸗ räume des Schiffsperſonals wurden eingehend unter⸗ ſucht und Vorſchläge für Verbeſſerungen gemacht. Es ſoll auch auf den Rheinſchiffen erreicht werden, daß die Arbeitsſtätten und die Räume zum Aufenthalt den nationalſozialiſtiſchen Anforderungen entſprechen. * Kirchheimbolanden, 8. Mai. Bei den Aufränu⸗ mungsarbeiten in den Wäldern des Donnersberg war am 27. April der 36jährige Emil Schneider aus Dannenfels verunglückt, wobei er am rech⸗ ten Arm ſchwer verletzt wurde. Im Städtiſchen Krankenhaus Ludwigshafen iſt er inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen. Eine Witwe und zwei Kinder trauern um den Ernährer. Sete des Luftamtg ee a. M. 5 221198019 N ——— E Warmluft 0 — fe 21 1 22 32 2— Zelchenetklstung Zul, Welterkarte Helfer Waꝗ front vordtingender HKöffloft r Wermer Mind S front vordtingencer Warmſcft AW̃Sçde. G2. e floct nit Warmluft Frder HMS FN N04 Gs ee. O wolkenlos O wolkig ab aegengebief 50 Schnesfẽſſgebief O heuer S bedechtf p D Scheberfsfigkeſt, S Nebel, N Gewiſer O Habbececht Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 9. Mai: Mit dem Abbau des ſkandinaviſchen Hochdruckgebietes hat ſich über Zentraleuropa eine beſonders gleichförmige Luft⸗ druckverteilung eingeſtellt. Sie begünſtigt die Aus⸗ bildung flacher Tiefdruckſtörungen, ſo daß noch im⸗ mer mit der Ausbildung von Gewittern zu rechnen iſt. Von Weſten her ſtrömt gleichzeitig feuchtere und auch etwas kühlere Luft ein. Vorausſage für Sonntag, 10. Mai Zeitweiſe dunſtig oder neblig, ſonſt wolkig bis auf⸗ heiternd und vereinzeltes Auftreten gewiltriger Störungen, nicht mehr ganz ſo warm, aber noch ziemlich ſchwül. Höchſttemperatur in Mannheim am 8. Mai + 24,3 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 9. Mai 12, Grad; heute früh halb 8 Uhr 123 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April We 10 6 7. 8. 9. Negar:megelf 6 7188. Sein 5855 90 2 92 Mannbeim 50.55.58.80 Kehl.98.88 7,85 265.92 Jagſtfeld 8 Maran. 84 8 840 4 Heilbronn— 2 Mannheim.888,70.88 2050% ngen— 2 Raub.07.2832, 99200 25 Diedesheiimn. 9 75 155 Röln 3,08,14292.279.88 9 * f raſſiwen Amkes chtigten towigs⸗ halts. unter⸗ icht. Es en, oͤaß enthalt prechen lufräu⸗ ersberg eider m rech⸗ dtiſchen ſeinen d zwei Aus⸗ ch im⸗ echnen re und i 8 auf⸗ triger noch 7* W Melifftrendorf Alt⸗Kellbonken zu überwinden. Samstag, 9. Mai 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 21 ——— Geländeprüfung in Staubwolken Zweiter Tag der Oſtpreußenfahrt Mit dem erſten Teil der Geländefahrt wurde am Frei⸗ tag die 11. Oſtpreußenfahrt fortgeſetzt. Noch 396 Fahrer traten zu dieſer neuen Prüfung an, einer verzichtete auf die Weiterfahrt, von den Mannſchaften gingen noch 52 ins Rennen, In der Geländefahrt haben die Wagen 700 Km., die Krafträder 550 Km. zu bewältigen. Der größte Teil der Strecken wurde bereits am Freitag erledigt. Die Geländeprüfung geſtaltete ſich nun doch etwas ſchwieriger als die Orientierungsfahrt am Vortage. Wohl schien wieder die Sonne, das hatte aber eine ſtarbe Staub⸗ plage zur Folge, von der beſonders die Kraftradfahrer und Fahrer der offenen Wagen ſtark beläſtigt wurden. Die Fahrer nahmen aber dieſe Ungemach immerhin noch lieber auf ſich, als die Regenfahrt durch Schlamm und Moraſt des Vorjahres wiederholen zu müſſen. Eine kurze Strecke hatten beide Gruppen die gleichen Wege zu fahren. Die 450⸗Km.⸗Fahrt der Wagen ging zunächſt ſüdlich von Königsberg nach Ortelsburg, von dort wandte man ſich oſtwärts nach Johannisburg und in einer großen Schleife über Goldap kehrte man wieder nach Königsberg zurück. Das Gelände bis Johannisburg brachte den Fahrern manche unliebſame Ueberraſchung, ausgefahrene Wege, verſandete Steigungen und movaſtiger Untergrund zwan⸗ gen die Teilnehmer mehr denn einmal, mit Schaufel und Unterlage die Wagen wieder flottzumachen. Im zweiten Teil der Strecke ging es dann immer über Feld⸗ und Waldwege, ſo daß die Fahrzeuge ſtändig in dichten Staub⸗ wolken zu fahren hatten. Die Motorradfahrer hatten nur zu Beginn, bis Schippenbeil, den gleichen Weg zurückzu⸗ legen. Der ſchwierigſte Abſchnitt folgte dann von Mens⸗ guth in ſüdlicher Richtung bis nach Angerburg, von wo er⸗ neut Schippenbeil angeſteuert wurde. Auf einer Parallel⸗ ſtrecke kam man wieder nach Königsberg zurück. Die Fahrer ſtatteten alſo zunächſt dem Ermland und ſpäter den Maſuren einen Beſuch ab. Ueberall, wo ſie hinkamen, wurden ſie mit größter Begeiſterung empfangen und über⸗ aus herzlich begrüßt. Beſonders die Jugend folgte den Ereigniſſen mit lebhafter Anteilnahme. Die Schulen hat⸗ ten frei, ſo fanden ſich die Klaſſen mit ihren Lehrern an allen Teilen der Strecke ein. Die Verluſtliſte iſt natürlich weiter angewachſen. Meh⸗ rere Einzelfahrer ſind ausgeſchieden, einige Mannſchaften geſprengt. Mangelnde Erfahrung war oft oer Grund des Ausſcheidens, viele aber hatten auch Pech. Einige Fahrer waren auf den Landwegen zu ängſtlich, durch den zu nied⸗ rigen Durchſchnitt gerieten ſie in Gefahr, die Sollzeit zu überſchreiten. Auf den feſten Straßen verſuchten ſie dann, aus ihren Maſchinen das Letzte herauszuholen, was dieſe dann nicht immer mittaten. Beſondere Aufmerkſamkeit ſchenkt man jenen Fahrern, denen es am erſten Tag bei der Orientterungsfahrt gelun⸗ gen war, die meiſten Punkte zu ſammeln. Sie konnten erneut beweiſen, daß ſie ihre Leiſtungen keineswegs dem Zufall zu verdanken hatten, denn es waren durchweg Teil⸗ nehmer mit großem fahrtechniſchen Können, die ſich auch in der Geländefahrt behaupten konnten. Die Errechnung der Ergebniſſe wird natürlich wieder einige Arbeit ver⸗ urſgchen, zumal die Geländeprüfung auch erſt zur Hälfte erledigt iſt. Eine ganz gefährliche Stelle hatten die Motorräder beim Ein ſchma⸗ Odſtpreußen⸗Fahrer unterwegs Eben noch feſter Boden. Urplötzlich Kurve, tiefer Sand. Om Schleudern ſpritzt eine Woge. (Photo: Dr. P. Wolff& Tritſchler.) ler Fußweg, auf dem die Motorräder in hohem Tempo an⸗ gebranſt kamen, war plötzlich durch eine tiefe Furche unter⸗ brochen. Die Folge war: Stürze über Stürze, die jedoch uhne nennenswerte Schäden verliefen. Die Mannſchaft der NSckg⸗Motorgruppe Schleſien auf Wanderer fiel aus, da Sturmführer Kuben mit Motorſchaden liegen blieb. Die Hanomag⸗Mannſchaft der Reichsführung der SS Berlin wurde von einem beſonderen Mißgeſchick betroffen. Der Beiwagenfahrer, Unterſturmführer Erhardts, wurde 50 Meter vor dem Ziel von einem Wagenfahrer angefahren und zog ſich einen Unterſchenkelbruch zu. Viele Fahrer, die am erſten Tage bei der Orientierungs⸗ fahrt gut abgeschnitten hatten, hielten ſich trotz der hohen Anforderungen gut. Sowohl Wachtmeiſter Kotowſki(Kö⸗ nigsberg) auf Horch⸗Kübelwagen und Hauptmann Meffert (Hanau) auf Opel bei den Wagen als auch die Motorrad⸗ fahrer It. Weicke(Kornweſtheim)) auf NSu, Wiegand (Berlin) und Gröbert(Allenſtein) auf BMW eentledigten ſich ihrer Aufgaben hervorragend. In Müſtenſand und Hitze Erſtes Training in Tripolis „Am Freitag begann in Trfpolis das erſte offizielle Training auf der 13,100 Km. langen Mellaha⸗Rundſtrecke, auf der am Sonntag, 10. Mai, der Große Preis von Tri⸗ polis für Rennwagen über 40 Runden(524 Km.) entſchie⸗ den wird. Lange vor Beginn des Trainings nahmen die 2 zum Rennen gemeldeten Wagen vor der langen weißen Tribüne Auſſtellung, die durch einen breiten Grünſtreifen von der Rennbahn getrennt iſt. Gegenüber ſteht der von einer deutſchen Fivma errichtete Zeitnehmerturm, von dem man einen herrlichen Rundblick über die Rennſtrecke und die Umgebung genießt. Ein ſchorfer Wüſtenwind wehte und erfüllte Lie Luft mit vielen, kleinen und feinen Sandkörnern, die zuſam⸗ men mit 33 Grad Hitze den Fahrern, Helfern und Ma⸗ ſchinen ſchwer, ſehr ſchwer zu ſchaffen machten. Man iſt ſchon jetzt der Anſicht, daß das Rennen noch ſpannender verlaufen wird als im Vorfahre. Der Vorfjahrs⸗Rundenrekord von 384,2 gleich 220,167 Stom., von Rudolf Caracciola auf Mercedes⸗Benz auf⸗ gestellt, wurde allerdings nicht ganz erreicht Schnellſter Fahrer im erſten Training war Bernd Roſemeyer, der mit ſeinem Auto⸗Union⸗Wagen die Runde in:97% be⸗ wältigte. Caracciola ſtand ihm mit ſeinem Mercedes⸗ Benz in 3241 nicht viel nach. Brivio war auf Alfa Romeo mit 3743 der beſte Italiener. Leider gab es auch noch einen Unfall. Italiens Meiſterfohrer Tazio Nuvpolari wunde mit ſeinem Wagen vom Winde aus der Bahn ge⸗ drückt. Beim Zuſammenprall mit einer Mauer hatte der Italiener eine Reifenpanne, ſo daß ſein Wagen auch noch umſchlug. Nuvolori wurde ſofort ins Krankenhaus ge⸗ bracht, wo ſich zum Glück herausſtellte, daß er keine ernſt⸗ hafte Verletzung erlitten hatte. Oſtpreußenfahrt 1936 Rezept für Sandwege: Anlauf— Vollgas— durch! Herr und Frau von Guilleaume auf Opel. (Photo: Dr. P. Wolff& Tritſchler.) Deutſcher Rudertag Anläßlich des hundertjährigen Beſtehens des Hambur⸗ ger RC und des RC Germania, der beiden älteſten deut⸗ ſchen Ruderelubs, hat der Fachamtsleiter für Rudern, Pauli, für Freitag, den 3. Juli 1936, einen Rudertag nach Hamburg einberufen, der„nach ſtolzem Gedenken der Ver⸗ gangenheit mit frohem Ausblick auf die Zukunft die Ein⸗ gliederung des Ruderſports in den DR feierlich beſt gen wird“ Alle deutſchen Rudervereine werden gebeten, zu dieſem Ehrentag des deutſchen Ruderſports ihre Vertre⸗ ter zu entſenden. Bei der Hamburger Jubiläums regatta am 4. u. 5. Juli werden außer den großen Seniorenrenner beſondere Rennen für Junioren und Jungmannen unter dem Namen„Hundertjahrrennen“ ausgefahren, an denen zu beteiligen die Junior⸗ und Jungmannſchaften aus allen Teilen des Reiches, die ſich bis dahin auf den voraus⸗ gegangenen Regatten dieſes Jahres beſonders ausgezeich⸗ net haben, aufgerufen werden ſollen. Tennisturnier bei Rot-Weiß Am dritten Tage des Internationalen Rot⸗Weiß⸗Ten⸗ nisturniers in Berlin konnten auch die Doppelſpiele wie⸗ der ſtark gefördert werden. Ueberraſchungen blieben da⸗ bei aus. 8 5 Die Ergebniſſe: Ränner⸗Doppel: W. Menzel⸗Hartz— Zander⸗Droſt :4; Palmieri⸗de Stefani— F. Henkel⸗Pac 611, 624; Dr. Kleinſchroth⸗Bieber— Göpfert⸗Ellmer 674, 577, 620, Rado⸗Gaslini— Gerſtel⸗Schwenker:4,:6, wegen Dunkelheit abgebrochen.— Frauen⸗Doppel: Sperling⸗ Schneider⸗Peitz— Buja⸗Buderus:0,:1; Horn⸗Ullſtein— Bartels⸗Hamel 611, 64; Reimann⸗Haſe— Fabton⸗Hiller 678,:4; Käppel⸗Roſt— Peters⸗Schumann:2, 64.— Gemiſchtes Doppel: Manzutto⸗Rado— Peters⸗Droſt:2, :2; Ullſtein⸗Pachaly— Fabian⸗Bartkowiok 316,:1,:0 Hiller⸗Hartz— Hamel⸗Hendewerk:6,:3, 674. Ausländer⸗Siege in Berlin Bei ausgezeichnetem Wetter und gutem Beſuch konnten am Donnerstag beim Internationalen Tennisturnter des Berliner Rot⸗Weiß⸗Klubs die Spiele ſtark gefördert wer⸗ den. Zum erſtenmal ſtanden die franzöſiſchen Teilnehmer auf dem Spielplan, ſie gewannen ühre ſämtlichen Treffen. Im Männereinzel ſchaltete Heinrich Henkel den eſtniſchen Meiſter Roſenblatt 62:4,:0 aus, dagegen verlor der Ellmer⸗Bezwinger Hartz gegen den Neuſee⸗ länder Sbed man 26,:6. Auch der Italiener Rado wurde durch den Neuſeeländer Malfroy mit:7, 612, :6 ausgeſcholtet. Göpfeyt hatte im erſten Satz gegen den Italiener Palmberi oͤrei Satzbälle, verlor aber dennoch mit:7, 216, Bei den Frauen gab es ein ſchönes Spiel zwiſchen der Italienerin Manzutto und der deutſchen Meiſterin Käppel, die mit:3,:9, 63 ge⸗ ſchlagen wurde. Im Gemiſchten Doppel kam Frb. Käppel zuſammen mit dem Italiener Gaslini über Irmgord Roſt⸗ Roſenblatt mit:6,:2, 674 eine Runde weiter. Die Ergebniſſe: Männereinzel: Malfroy— Rado:5,:6,:4; H. Hen⸗ kel— Roſenblatt:4,:0; Merlin— Dr. Rau 621, 614: Göpfert— Bieſer:2,:4; Stedman— Hartz:2, 6727 Feret— Dektmer 68,:1; Merlin— Gerſtel:2,:17 Palmieri— Göpfert:5,:2.. Franeneinzel: Sperling— Fabian:1,:0; Ullſtein— Bortels:1,:5; Ullſtein— Wedekind 611,:3; Manzutto gegen Käppel:3,:9, 68; Schneider⸗Peitz— Enger 613, :3 Haſe— Hamel:6,:1,:2; Adamſon— Haſe:0,:3. Frauendoppel: Reimann⸗Haſe— Fabian⸗Hiller:3, 614. Gemiſchtes Doppel: Käppel⸗Gaslini— Roſt⸗Roſenblatt :6,:2,:4. Ein Hockeykampf Oſtpfalz— Mannheim wird am kom⸗ menden Sonntag, 10. Mai, in Ludwigshafen ausgetragen. In Nürnberg ſtehen ſich die Auswahlmannſchaften von Südbayern und Nordbayern gegenüber. 7. Seite 7 72 E 7 1 286 8 Der Sport am Sonntag Das zweite Mai⸗Wochenende bringt wieder ein Sport⸗ programm, das den verwöhnteſten Anſprüchen gerecht wer⸗ den kann. Im Fußball und Handball werden die Grup⸗ penſpiele um die Deutſche Meiſterſchaft fortgeſetzt, in Eſſen kommen die Deutſchen Meiſterſchaften der Gewichtheber zum Austrag, in Hannover trägt das Fachamt Hockey ſeinen zweiten vorolympiſchen Länderkampf gegen Holland aus und in Afrika wollen Deutſchlands Rennwagen im „Großen Preis von Tripolis“ ihren Vorjahrsſieg wieder⸗ holen. Fußball Diesmal intereſſieren hier weniger die kurz vor dem Abſchluß ſtehenden Gruppen⸗Endſpiele um die Deutſche Meiſterſchaft, als das erſte Gaſtſpiel der engliſchen Be⸗ rufsſpielerelf von Everton in Hamburg. In den erſten i, in Hamburg, Duisburg und Frankfurt ſtattfinden⸗ hielen werden Deutſchlands talentierte Nachwuchs⸗ ingeſetzt, da die an den Endſpielen beteiligten kottonalſpieler nicht zur Verfügung ſtehen. Spiel am Samstag in Hamburg wollen Kath⸗ Bender⸗Geisweid— Tiefel⸗Berlin; Bernard⸗ Schweinfurt— Roſe⸗Leipzig— Kitzinger⸗Schweinfurt; Malecki⸗Hannover— Kurzke⸗Hamburg— Gauchel⸗Neuen⸗ dorf— Conen-Saarbrücken— Simetsreiter⸗München ihr ſpieler e bewährten Im erſten Hamburg; Können beweiſen. Die Gruppen⸗Endſpiele Gruppe 1 Berlin: Berliner SV 92— Schalke 904 Hindenburg Allenſtein— Pol. Chemnitz Gruppe 2 Gleiwitz: Vs Gleiwitz— Tod Eimsbüttel Stolp: Viktoria Stolp— Werder Bremen Gruppe 3 Stuttgart: Stuttgarter Kickers— 1. FC Nürnberg Jena: 1. SV Jena— Wormatia Worms Gruppe 4 Kaſſel: Hanau 93— Fortuna Düſſeldorf Bonn: Kölner Ef— S Waldhof Neben dieſen Spielen bringt man in Süddeutſchland den Aufſtiegsſpielen zur Gauliga großes Intereſſe ent⸗ gegen. Im Handball wird die zweite Runde der Gruppen⸗Endſpiele in Angriff genommen. In den einzelnen Gruppen haben ſich nach Ab⸗ ſchl der erſten drei Spiele einer jeden Mannſchaft MTS Leipzig. MSV Magdeburg, Hindenburg Minden und Raſenſport Mülheim ohne Niederlagen behauptet. In den nun beginnenden Spielen haben dieſe Vereine ihre Poſition zu verteidigen. Schon am Sonntag wird es erbitterte Kämpfe geben, das zeigt der folgende Spielplan: Gruppe 1 Poſt Oppeln— Berliner SV 92 MTA Leipzig— Hindenburg Biſchofsburg Gruppe 2 TV Oberalſter— KT Stettin MS Magdeburg— Poſt Hannover Gruppe 3 Tg Obermendig— Hindenburg Minden TV Altenſtadt— SpVg Fürth Gruppe 4 Darmſtadt: MS Darmſtadt— Raſeuſport Mülheim Mannheim: SV Waldhof— Kurheſſen Kaſſel Der vorlbetzte Länderkampf im Hockey vor dem großen e in eee 5 Sonntag in Hannoper gegen Holland ausgetragen. ie Nfeberlander nd eine der wenigen Nationen, die Deutſch⸗ land im Hockey ſchon beſiegt haben. In den bisher 12 ausgetragenen Länderkämpfen ſiegte Deutſchland ſiebenmah, zwei Spiele gewannen die Holländer und drei weitere Treſſen endeten unentſchieden In der nun ſtattfindenden 13. Begegnung beider Länder ſollte die deutſche Elf Warn⸗ holtz; Kemmer— Zander; Peter 1— Keller— Schmalix; Huffmann— Mehlitz— Welß— Hamel— Meßner zu einem neuen Siege kommen. 64 Mannſchaften mit rund 700 Hockeyſpielern und ⸗ſpielerinnen bilden den Rahmen zum Länderkampf, der zu einer großen Werbung werden wird. Im Tennis beſtreitet Frankreich bereits ſeinen zweiten diesjährigen Davispokalkampf in der Europazome. Nach einem glatten :0⸗Siege über China treffen die Franzoſen gouf Hob⸗ band, das in der erſten Runde Monaco mit 32 beſiegte. Den im holländiſchen Seebad Scheveningen ſtattfin⸗ denden Kampf ſollten die Franzoſen gewinnen. In Athen treffen ſich Griechen land und Argen⸗ tinien in einem zur erſten Runde zählenden Davis⸗ pokalkampf. In der 8 Leichtathletik iſt es noch ruhig. Mit Beteiligung von Syring, Haag, Holthuis, Zabalg und Schaumburg u. a. führt der K Wittenberg in Wittenberg einen„Tag der Langſtreckler“ durch. Der Pferdeſport bringt mit der Entſcheidbung des„Henckelrennens“ eine Vorprüfung zum Deutſchen Derby. Auf der Bahn in Hoppegarten werden annähernd 20 Dreijährige in dem hochdotierten Rennen am Ablauf erſcheinen. Die Mann⸗ heimer Mairennen werden am Sonntag mit der Entſchei⸗ dung des„Großen Saarpfalz⸗Preiſes“, das auch den großen Derbyſavoriten von 1034, Blinzen am Start ſieht, den Abſchluß gebracht. Weitere Rennen ſind für Karlshorſt, Magdeburg, Krefeld und Königsberg vorgeſehen. Im Boxen Solingen Titelholter Werner Riethdopf⸗ Berlin und Hermann Remſcheis⸗Solingen um die deutſche Bantamgewichts⸗Meiſterſchaft. Der deutſche Mit⸗ telgewichtsmeiſter Jupp Beſſelmann beſtreitet ſeinen zwei⸗ ten Kampf in den Stooten am Samsbag in Neuyork gegen den Amerikaner Finnegan. In der Allenſtein: Oppeln: Leipzig: Hamburg: Magdeburg: Obermendig: Altenſtadt: kämpfen in Mannheimer Mai- Pferderennen Das große ſportliche Fragezeichen um„Blinzen“ im Großen Saarpfalz-Preis Als Dreijähriger und damit Anwärter für das Deutſche Derby, unſerer entſcheidenſten Zuchtprüfung, hat der Schlenderhaner den„Großen Preis von Berlin“ mit 20 000 Mark, das„Deutſche Saint Leger“ mit 15 000 Mk., den „Großen Hanſa⸗Preis“ mit 14000 Mk. heimgetragen, außer⸗ dem war er Sieger in zwei kleineren Berliner Flachren⸗ nen von 1400 und 1800 Meter und Zweiter im 1934er Derby, wo er von Athanaſius nach Kampf mit halber Länge geſchlagen wurde. In der„Union“ und im Frankfurter „Wälochens⸗Rennen“ war er nur Vierter, im 1934er„Gro⸗ ßen Preis von Baden“ ſogar Fünfter. Als Vierjähriger kam er im Vorjahre wegen ſeiner Indispoſitionen nur wenige Male heraus und vermochte ſich im„Großen Hanſa⸗ Preis“ und im„Großen Preis von Berlin“ nur für den dritten Plätz, im Hoppegartener„Jubiläums⸗Preis“ nur als Fünfter zu placieren. Seine 1986er Form iſt vollſtändig ungeklärt, aber ſein Eingreifen in den Mannheimer„Großen Saarpfalz⸗Preis“ wird von den konkurrierenden Rennſtällen gerade wegen ſeiner 1934er Form gefürchtet, er bleibt für dieſe eben— der Blinzen. Da nun verſchiedene Kandidaten, für die bisher die StartberechtigQung in Mannheim gewahrt war, die zugleich, einſchließlich Blinzen, aber auch ſtartberechtigt waren im Hoppegartener„Chamant⸗Rennen“ gleichen Tags, das dortige Ausſcheiden des Schlenderhaners recht⸗ zeitig ermittelten, ließen ſie für Mannheim ſtreichen und laufen nunmehr ohne die Geſellſchaft von Blinzen in Ber⸗ lin, ſo Lampe, Glaukos, Auſonius und Elanus. Obwohl durch dieſe Streichung im Mannheimer Pro⸗ gramm das Feld im„Großen Saarpfalz⸗Preis“ auf vier Bewerber zuſammenſchrumpft, werden die Beſucher der Mannheimer Rennen doch zu einem hohen ſportlichen Ge⸗ nuß kommen, denn ein Pferd von Blinzens beiſpielloſer Laufbahn, die lediglich durch ſeinen vorfährigen Unfall gehemmt wurde, und hoffentlich nicht abgebrochen iſt, was das erſte Laufen in der neuen Saiſon ergeben ſoll, haben ſie auf Mannheims grünem Raſen noch nicht zu ſehen be⸗ kommen. Des Hengſtes Gegner: der Mülhensſche„Marien⸗ fe ls“, konnte letztes Jahr bei neun Placierungen fünfmal als Sieger hervorgehen und dreimal als Zweiter,„Pa⸗ laſtherold“ hatte zehn Placierungen, davon örei Siege, zweimal Zweiter und viermal Dritter, der Pergoleſe⸗Sohn „Renvers“ war viermal Sieger. Sollte ſich alſo die diesjährige noch unbekannte Form von Blinzen auch nur einigermaßen an ſein früheres Kön⸗ nen anlehnen, ſo wird der 2000 Meter lange Saarpfalz⸗ Preis dennoch kein Spaziergang für ihn werden, zumal ſich noch nicht beurteilen läßt, ob er ſich von ſeinem letzt⸗ jährigen Unfall ganz erholt hat, außerdem war er bekannt⸗ lich niemals ein Pferd der frühen Saiſon, ſondern hat ſich erſt ſpäter in ſeinem Können entwickelt und ſchließlich muß berückſichtigt werden, daß ſein ſchärfſter Gegner,„Marien⸗ fels“, vom Altmeiſter der Jockeis, Raſten berger, ge⸗ ſteuert wird. Schwerathletik wird, nachdem in Möhringen bereits der erſte Teil der Deutſchen Meiſterſchaften im Gewie en entſchieden wor⸗ den iſt, der zweite Teil, die Titelkämpfe im Leichte Mitteh⸗ und Halcſchwergewicht, in Eſſen aus⸗ getragen Alle drei Gewichtsklaſſen ſind ausgezeichnet beſetzt. Der Motorſport hat als wichtigſtes Ereignis den„Großen Preis von Tripolis“ auf dem Programm. 28 der beſten enropä⸗ iſchen Rennfahrer auf den ſtärkſten Wagen der Welt, darunter auch vier Mercedes⸗ und drei Auto⸗Union⸗ Wagen, nehmen das Rennen auf. Die deutſchen Inter⸗ eſſen vertreten Europameiſter Rudolf Caracciola, Man⸗ fred von Brauchitſch, Luigi Fagioli und Louis hiron (Mercedes) ſowie Hons Stuck, Bernd Roſemeyer und Achille Varzi(Auto⸗Union). Deut rteidigt ſeinen im Vorjahre mit drei Runden Vorſprung durch Carac⸗ ciola, Varzi und Fagioli errungenen Erfolg. titrlich iſt Ftalien, das veranſtaltende Land, mit 10 VN ſtärkſten vertreten. Ein nationales Rennen wi 3. Wachen burg⸗Rennen bei Weir Die beſten deutſchen Sportwagen⸗ und fahrer ſind bei dieſem Bergrennen vertroten. Radſport bringt das jetzt ſchon gewohnt umfangr Hannover eröffnet ſeine Bahn mit S Elberfeld gehen Metze, Hille, Sever und Gilgen u. a. in Dauerrennen an den Ablouf und in Dres den meſſen ebenfalls in Dauerrennen Suter, Prieto und v. K. Wulp ihr Können. Motorrad Der iche Programm. ennen. In Verſchiedenes In Berlin tragen die Univerſitäbsſchwimmer von Ber⸗ lin und Warſchau einen Städtekompf aus In Franffurt wird das Wettrudern„Quer durch Frankfurt“ ausgetra⸗ gen und in Mainz geht die erſte Kanu⸗Regatta vor ſich. 2 Anfere Turner heimgekehrt Begeiſterter Empfang in Singen Mit dem fahrplanmäßigen Züricher Schnellzug traf am Freitag um 17.21 Uhr die ſiegreiche deutſche Nationalmann⸗ ſchaft der Kunſtturner in Singen a. H. ein. Die Turner, die Deutſchland im Länderkampf gegen die ſtarken Ita⸗ liener in Mailand ſo erfolgreich vertraten, wurden von der Singener Sportgemeinde und einer großen Menſchen⸗ menge ſtürmiſch begrüßt. Einige der Teilnehmer fuhren mit dem Berliner Schnellzug ihrer Heimat zu, während Beckert und Stadel nach Neuſtadt i. S. und Konſtanz an⸗ dere Züge benutzten. Der Ländermannſchaft wurde vom Stadt⸗TV Singen ein ſchönes Photo⸗Album als Ehren⸗ gabe überreicht. * U 5 0 0 35 N 12 8 50 8055 Samstag, 9. Mai Nationaltheater:„Don Gio⸗ vanni“, Oper von W. A. Mo⸗ zart, Miete C, 19.30 Uhr. Nhein⸗Neckar⸗ Hallen: Reichs⸗ fachausſtellung des deutſchen Bickerhandwerks, Eröffnung f 11 Uhr. Neichs⸗Bäckertagung: 16 Uhr 2 Geſamtvorſtands⸗Sitzung des Reichsinnungsverbandes im Germaniagſaal des Innungs⸗ hauſes, S 6, 40. 20 Uhr Ka⸗ meradſchaftsabend des Deutk⸗ ſchen Bäckerſängerbundes im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens. Flugplatz: Rundflüge über Mannheim von 12 bis 15 Uhr. 4 Stadtrundfahrten: 8 und N 9 10 Uhr ab Paradeplatz. Hafenrundfahrten: Von 7 bis 20 Uhr ſtündlich. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Heiligenberg Neckartal. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗ Kabarett: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Waldparkreſtaurant: 20 bis 24 Uhr Tanz. Lichtſpiele Univerſum:„Konfetti“.— Alhambra:„Sehn⸗ ſucht“.— Schauburg:„Savoy⸗Hotel 27“— Pa⸗ aſt und Gloria:„Mutterſchaft“,— Scala:„Der Kurier des Zaren“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Alt⸗Mannheimer Bür⸗ gerhäuſer. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 15 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung: 16.30 Uhr Vortragsveranſtaltung„Die heute— die Ausſteuer“. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 18 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt: Buchausgabe von 15 bis 19 Uhr; Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Was hören wir? Sonntag, 10. Mai Reichsſender Stuttgart 10 bis 13 und von „Die Ausſteuer“. Wohnung von .00: Hafenkonzert.—.25: Evang. Morgenfeier.— .00: Reichsſendung: Ehret die Mutter, Morgen⸗ feier.— 10.00: Den Müttern.— 10.30: Bunte Schallplat⸗ ten.— 11.30: Boch⸗Kantate.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit,— 13.15: Konzert⸗Fort⸗ ſetzung.— 13.50: Erzeugungsſchlocht. 14.00: Kinder⸗ ſtunde.— 14.45: Aus Laden und Werkſtatt. 15.00: Mozart⸗Konzert.— 15.30: Frauenfunk.— 16.00: Nette Sachen aus Köln.— 18.600: Muſik aus Liechtenſtein.— 19.00: Abendͤtanz.— 19.40: Turnen und Sport.“— 20409 Carmen. Oper von Bizet.— 22.00: Nachrichten.— W802 Tanzmuſik.— 24.00: Nachtkonzert.. Deutſchlandſender .00: Bauerufunk.— 10.00: Feſtverſammlung im Leip⸗ ziger Buchhändlerhaus. Rede Dr. Goebbels. 10.45: Fantaſien auf der Orgel.— 11.00: Das Lied von der Mut⸗ ter.— 11.30: Klaviertrio.— 12.00: Stand muſik.— 13.10: Muſik zum Mittag.— 14.00: Kinderfunkſpiel.— 14.30: Klang von der Pußta.— 15.00: Nord und Süd im Bauern⸗ lied.— 16.00: Muſik om Nachmittag.— 17.30: Mutter und Kind.— 18.00: Melodie und Rhythmus.— 19.50: Deutſch⸗ land⸗Sportecho.— 20.15: Deutſchland grüßt ſeine Raſſen⸗ verwandten.— 21.35: Alles für das Kind.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmusik.— 90.30: Unterhaltungs⸗ muſik(Schallpl.). Künstliches Klima aller Breitengrade gefällig? Zi&lima-&ammen Ihre Bedeutung für die Behandlung von Krankheiten Seit Beginn des 19. Jahrhunderts hat man die Bedeutung des Höhenklimas in ſeiner günſtigen Einwirkung auf den Menſchen erkannt. Praktiſch⸗ mebiziniſche Forſchung hat der Heilung von Krank⸗ heiten im Hochgebirge eine wiſſenſchaftliche Grund⸗ lage gegeben. Die erſten Erwägungen des Frank⸗ furter Artzes Dr. Homberger, die ſchließlich zur Klimakammer führten, gingen von der Tatſache aus, daß verſchiedene Heilmittel, miteinander gemiſcht, eine intenſtvere Wirkung ausüben, als einzeln für ſich angewandt. In der Uebertragung dieſes Prin⸗ gips auf phyſikaliſche Heilmethoden unternahm Dr. Homberger bereits vor 10 Jahren die erſten Ver⸗ ſuche, verſchiedene Strahlen und Lufteinwirkungen, die Ultraviolettſtrahlen der Quarzlampe, die Wärmeſtrahlen der Solluxlampe ſowie Luftverdün⸗ nung und Verdichtung nicht für ſich anzuwenden, ſondern, der Natur folgend, zuſammenzufaſſen. Die Nachahmung des Höhenklimas durch Evakuation erforderte einen geſchloſſenen Raum. Damit began⸗ nen die erſten Verſuche, eine„Klim akammer“ zu konſtruieren. Die erſten Experimente miß⸗ glückten. Eine Zelle aus Holz und auch eine aus Drahtglas konſtruierte brachen unter dem erhöhten Luftdruck ſchon bei den erſten Verſuchen zuſammen. Die nächſten Verſuche wurden dann mit Eiſen und Stahl angeſtellt. Die rundförmig konſtruierte Kam⸗ mer aus Stahl erwies ſich am zweckmäßigſten und erfüllte alle die Forderungen, die an eine Klima⸗ kammer zu ſtellen ſind. Um das Höhenklima als Heilfaktor in der Klima⸗ kammer in Anwendung bringen zu können, mußten ſeine charakteriſtiſchſten Eigenſchaften nachgeahmt werden, das iſt der verminderte Luftoͤruck, die zu⸗ nehmende Sonnenſtrahlung und die Luftelektrizität. Die völlig luftdicht verſchließbare Kam⸗ mer iſt zur Evakuierung an einen Kompreſ⸗ ſor angeſchloſſen, der die Luft nach Wunſch mehr oder minder verdünnt. Auf dieſe Weiſe kann ein Höhenklima von 4000 Meter und mehr erzeugt werden, was für die Heilbehandlung praktiſch ſo gut wie niemals in Gebrauch kommt. Mit der Zufuhr ſtaubfreier Luft können gleichzeitig ätheriſche Oele zur Inhalation in die Kammer geleitet werden, die nach ihren Zuſammenſetzungen beſtimmten klima⸗ tiſchen Vorausſetzungen entſprechen. Die Wände der Kammer ſind mit Aluminiumblech bekleidet, das die Ultraviolettſtrahlung am beſten reflektiert. Das Kabinett iſt mit Lampen der verſchiedenſten Art aus⸗ geſtattet. Die Hochfrequenzeinrichtung zur Joniſation der Luft iſt ſo eingebaut, daß ein Seſſel mit einer Kon⸗ taktplatte verſehen iſt. Dadurch wird der Körper des nackten Menſchen mit Hochfrequenz geladen und zugleich die Luft ioniſiert. Für die Luftbewegung in der Kammer ſorgt ein Ventilator, eine beſondere Einrichtung geſtattet die Reinigung der Luft und Regulierung der Luftfeuchtigkeit. Durch ein kleines Fenſter in der Tür können alle Vorgänge in der Kammer kontrolliert und alle Apparate wie Thermometer, Barometer und Luftfeuchtigkeits⸗ meſſer überwacht werden. Ein⸗ und Abſtellungen aller Apparaturen in der Kammer erfolgen von einer außerhalb befindlichen Schalttafel. Zur Verſtändi⸗ gung mit dem Patienten dient ein Telephon. In der Klimakammer ſind Krankheiten verſchiedenſter Art behandelt worden. Die heilende Wirkung beruht unter anderem auf einer geſteigerten Durchblutung des ganzen Körpers und auf geſteigerten chemiſchen Umſätzen, die mit einer Zu⸗ Berliner Brief Vorexamen für die Olympigde— Das Jubiläum der Markthalle— Brunnenkuren zu Hauſe— Adele und das Bild des Duce— Eine Sängerin ohne Stimme — Die deutſche Nachtigall Berlin, im Mai. Dieſe Woche hatten wir in Berlin die Ländiſchen Hotel⸗ Fachleute zu Gaſt. Siebzig Großmeiſter der Beherbergungskunſt aus allen Ländern der Welt gingen prüfenden Auges durch Berlin— es war wie ein kleines Vorexamen für die Olympiade. Sie ſahen ſich ſcharfen Auges an, wie unſere Olympia⸗Gäſte wohnen werden, was ſtie zu eſſen bekommen und mit welcher Hurtigkeit ihnen der Hotelpage die Abendzeitung bringt. Die Herren gaſtronomiſchen Fachleute ſchienen recht zu⸗ frieden zu ſein. Es geſchieht auch wirklich in unſeren Hotels alles, was dem Gaſt vom Auge abgeleſen werden kann. Ob er auf vielen oder auf wenig Kiſſen ſchlafen will, ob er Rohköſtler oder ſalzloſer Eſſer iſt, ob er den mondänen Betrieb liebt oder idylliſche Stille— er braucht nur auf den Knopf zu drücken, es wird ihm alles geliefert. aus ⸗ Die ausländiſchen Hoteliers haben auch etwas bei ihrer Anweſenheit beſchloſſen: ſie wollen nun endlich den internationalen Hotelgutſchein ſchaffen. Man kann dann in Berlin zahlen, was man in Madeira ausgeben will und der Olympia⸗ beſucher aus Athen wird in ſeiner Heimat einen Gut⸗ ſchein erwerben können, den er nur vorzuzeigen hraucht, um ohne weiteres bares Geld in Berlin ſein Zimmer mit Bad, Reichstelephon und Rund⸗ funkanlage beziehen zu können. Das iſt ein Schritt heraus aus den Deviſen⸗Schwierigkeiten, die heute dem reiſenden Publikum ſo viel Zeit und gute Laune nehmen. Und nun iſt auch der„Fliegende Münch⸗ mer“ Wahrheit geworden, der in 675 Stunden unſere Dayeriſchen Freunde von der Iſar zur Spree bringt. Wir haben in dieſen Jahren mächtige Fortſchritte in der Kunſt und Technik des Reiſens gemacht,— das war auch der entſcheidende Eindruck der ausländi⸗ ſchen Hotel⸗Fachleute. nahme des Hämoglobins und der Zahl der roten Blutkörperchen einhergehen. Mit der Nach⸗ ahmung des ägyptiſchen Klimas(Heluan, Aſſuan) konnten überraſchende Heilerfolge bei chroniſchen Nieren krankheiten erzielt werden. Auch bei akuten Affektionen der oberen Luftwege und des Ohres konnten die beſten Erfah⸗ rungen gemacht werden, aſthmatiſche Beſchwerden wurden ebenfalls mit Erfolg behandelt. Akute Er⸗ krankungen wie Schnupfen(auch Heuſchnup⸗ fen), Grippe und Nervenentzündungen wurden nach wenigen Sitzungen gebeſſert oder geheilt, Herz ⸗ kranke empfanden in der Klimakammer große Er⸗ leichterung, auch Lungenerkrankungen wur⸗ den mit Erfolg behandelt. Die Behandlung iſt un⸗ abhängig vom Wetter und geſchieht ohne die An⸗ ſtrengung einer Reiſe, ohne Berufsunterbrechung und allzu hohe Koſten. Selbſtverſtändlich muß die Klimabehandlung in der Kammer vorſichtig gehand⸗ habt werden. Erſt allmählich nach mehreren Sitzun⸗ gen, die auch in der Zeitdauer langſam anſteigen, ſteigt der Patient zu dem eigentlichen Höhenklima auf. Nach dem Aufenthalt im„Hochgebirge“ kehrt er ebenſy allmählich durch langſame Druckerhöhung in der Kammer aus dem Höhenklima wieder zurück. Die erſte größere Klimakammer wurde im Uni⸗ verſttäts⸗Ohren⸗ und Halsinſtitut aufgeſtellt. Prof. Voß, der Direktor der Univerſitäts⸗Hals⸗, Ohren⸗ und Naſenklinik in Frankfurt äußert ſich ungewöhn⸗ lich günſtig über die Heilerfolge der Klimakammer und betont, daß ſich das Anwendungsgebiet der Kammer noch ſehr erweitern ließe. Mittlerweile wurde die größte Klimakammer, die bisher gebaut wurde, auch im Kerckhoff⸗Inſtitut in Bad Nauheim aufgeſtellt. Selbſtverſtändlich kann die Klimakammer eine ganz beliebige Größe haben, ja für Krankenanſtalten empfiehlt es ſich aus praktiſchen Gründen, die Kammer recht groß anfertigen zu laſſen, damit es möglich iſt, gleichzeitig mehrere Patien⸗ ten in der Kammer zu behandeln. Auch in einer großen Heilanſtalt bei Dresden wird die Klimakam⸗ mer mit größtem Erfolg angewandt. mr. Der Spargel als Heilpflanze Es dürfte nur wenig bekannt ſein, daß der Spar⸗ gel, der König unter den Gemüſen, deſſen Genuß im friſchen Zuſtande uns nur wenige Wochen im Jahre beſchieden iſt, ehemals als Heilpflanze eine große Rolle geſpielt hat.— Von den Griechen des klaſſiſchen Altertums wiſſen wir, daß ſie den Spargel, bevor er Genußmittel wurde, ausſchließlich als Heilmittel verwendet haben. Der berühmte grie⸗ chiſche Arzt Pedanius Dioskurides, der im erſten Jahrhundert unſerer Zeitrechnung lebte, im Gefolge römiſcher Kriegsheere viele Länder kennenlernte, dabei reiche Erfahrungen auf dem Gebiet der Kräu⸗ terkunde ſammelte und faſt 17 Jahrhunderte hindurch als ziemlich unbeſtrittene Autorität auf dem Gebiete der Botanik und Arzneimittellehre gegolten hat, berichtet über die Wirkung des Spargels auf die Geſundheit. Er empfiehlt ihn u. a. als nervenſtär⸗ kendes, harntreibendes Mittel. Serenus Sammoniecus, der Leibarzt Kaiſer Cara⸗ callas, verordnete bei Nierenleiden Spargalköpfe in Wein. Auf Dioskurides fußend, beſpricht der im 14. Jahrhundert lebende arabiſche Arzt Serapion den Spargel in ſeiner Arzneimittellehre und gibt be⸗ ſtimmte Regeln dafür an, wie er am beſten anzu⸗ wenden ſei. Der ungefähr zu derſelben Zeit lebende Arzt Simeon Seth folgt ihm darin. Er ſtellte auch Polarforſcher Wilkins als Zeppelingaſt An der Nordamerikafahrt des„Hindenburg“ nimmt auch der bekannte Polarforſcher Wilkins teil, der hier vor dem Start des Luftſch Das iſt Frankreichs jüngſter Abgeordneter Bei den letzten franzöſiſchen Kammerwahlen wurde auch der 25 Jahre alte Sohn des früheren Miniſters Albert, Francois, gewählt. Er iſt der jüngſte Abgeordnete des franzöſiſchen Parlaments. 2(Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale,.) als erſter den Uebergang der Ruchſtoffe unſeres Ge⸗ müſes in die wäſſerigen Ausſcheidungen des menſch⸗ lichen Körpers feſt. Einer der erſten deutſchen Botaniker, Hieronymus Bock, nach damaliger Sitte latiniſiert Tragus ge⸗ nannt, der gleichzeitig als Arzt tätig war, gedenkt in ſeinem„New Kreuterbuch von Unterſcheidt, Wür⸗ kung und Namen der Kreuter, ſo in teutſchen Landen wachſen“(1551 erſchienen) auch der Heilwirkung des Spargels. Ein begeiſterter Anhänger des Spargels als Heilmittel war auch der Arzt Becher; in Nach⸗ ahmung der alten Lehrgedichte ſchildert er in ſeinem 1663 geſchriebenen„Parnaſſus⸗medieinae“ die wun⸗ derbaren Eigenſchaften der Pflanze folgender⸗ maßen: „Von Spargel nutzet man die Wurtzel, denn ſie treibet * Den Harn. Der Leber, Miltz ſie ſtätig nützlich bleibet. Wir hatten auch wieder einmal ein Jubiläum zu feiern: die erſten Berliner Markthallen feierten das Daſein ihrer fünfzigjährigen Exiſtenz, Und wie immer bei Jubiläen zeigte es ſich: die Ju⸗ bilare ſind eigentlich überlebt. Die exiſtierenden Berliner Markthallen reichen für den Bauch non Berlin ſchon lange nicht mehr aus. Endlich ſind wir nun ſoweit, daß wir eine neue Groß⸗Markt⸗ halle bekommen. Sie wird im Norden von Berlin, am Stadtbahnhof Beußelſtraße, ſtehen und ins⸗ geſamt 44000 Quadratmeter faſſen. Intereſſant iſt die Einteilung dieſer Fläche, weil ſie gleich einen Ueberblick über die Verpflegungsbedürfniſſe Berlins gibt. Allein zwei Drittel der Markthalle ſind für Früchte und landwirtſchaftliche Produkte beſtimmt. Ein Drittel genügt für den Großhandel mit Fiſchen, Räucherwaren und Fetten. Für die Bananen werden beſondere Bananen⸗Reif⸗ räume geſchaffen. Die Kühl⸗ und Gefrierräume wer⸗ den nicht mehr unter der Erde liegen, ſondern unmit⸗ telbar dort eingebaut werden, wo die Ware ſpäter verkauft wird. Man hat der Technik der Kühlräume ein beſonderes Ausmaß des Intereſſes gewidmet, da⸗ mit man die heimiſchen Erzeugniſſe möglichſt lange friſch hält und die Ernte⸗Ueberſchüſſe ſo lange genuß⸗ fähig halten kann, damit in der Zeit des Bedarfs ein ſaiſonmäßiges Anziehen der Lebensmittelpreiſe ver⸗ hindert werden kann. Die Großmarkthalle erhält eine eigene Bahn mit einer Gleisanlage, die das gleichzeitige Ausladen von 120 bis 130 Güterwagen geſtattet. Mit dem Bau der Halle wird noch in dieſem Jahre begonnen. * Wenn der Berliner nicht verreiſt, macht er ſeine Kur zu Hauſe. Statt nach Karlsbad fährt man in den Zoo, wo man 133 Heilwäſſer aus der ganzen Welt ab 6 Uhr früh ſchlürfen und dann die Affen beſichtigen kann, die derlei nicht nötig haben. Aber man kann auch bei Kroll und am Kreuzberg und im Tiergarten ſolche Brunnenkuren machen. Wenn der Herr Chef ins Büro kommt, hat er ſchon zwei Stun⸗ den ſeiner Geſundheit mit Jodwaſſer oder Reichen⸗ haller Gurgelſalz gelebt. Eine ſehr berühmte Berlinerin, die ſonſt alljähr⸗ lich zu den kureifrigen Gäſten des Zob gehörte, fehlt in dieſem Jahre, weil ſie wider Willen im Kranken⸗ haus liegt. Es iſt Adele Sandrock, die ohne zu verreiſen in ihrer Wohnung ein Bein brach. Man ſieht, daß man auch zu Hauſe gefährlich leben kann. Nun iſt ſie in der Charite. Die Preſſe berichtet täg⸗ lich über ihr Befinden und in ihrer Wohnung iſt ein berühmtes Bild ganz einſam geworden, über das die große Schauſpielerin im vorigen Herbſt einen Vorhang gehängt hat. Es iſt das Bild Muſſo⸗ linis, das er ihr bei einer Anweſenheit in Rom mit einer perſönlichen Widmung ſchickte.„Aber er hat einem wehrloſen Negervolk den Krieg erklärt, und deshalb will ich ihn eine Zeitlang nicht ſehen“, ſagte Adele Sandrock bei Beginn des abeſſiniſchen Krieges und verhängte den Duce. Frauen brauchen ja nichts von Politik zu verſtehen. Man gleitet ſo leicht auf ihrem hohen Teppich aus. Als die große Adele nachts in ihrer Wohnung über einen echten Perſer ſtürzte, griff ſie im Fallen, um ſich zu retten, nach jenem Vorhang, der das Bild des Siegers von 1936 verhüllte. Im Sinken riß ſie den Vorhang mit ab. Muſſolinis Antlitz war wieder frei— am ſelben Tage, als dann die Mittagsblätter das Unglück der Adele kündeten, berichteten ſie auch, daß Italiens Sieg über das Negervolk nunmehr endgültig und un⸗ erſchütterlich ſei. 4 Im Lenz werden auch die nüchternen Berliner lèiriſch, und das erklärt den Erfolg, den zur Zeit eine Sängerin in Berlin hat. Sie heißt Greta Keller, war vor ein paar Jahren noch ein be⸗ ſcheidenes Reyue⸗Girl und reißt jetzt jeden Abend zweitauſend Varietébeſucher zu minutenlangem Bei⸗ fall hin, wenn ſie ein paar ſentimentale Liederchen ſingt. Dabei hat ſie eigentlich gar keine Stimme. Wenn ſie ſingt, ſingt ſie in einen kleinen Handſpie⸗ gel, der allerdings ein getarntes Mikrophon iſt. Durch dieſe Verbindung mit der Technik vollzieht ſich aber ein ſphärenhaftes Wunder. Die kleine Stimme der Frau erwacht zu einer unerhörten Ein⸗ dringlichkeit und Süße. Es wird in dieſem großen Saal ganz ſtill, man kann beinah die Herzen ſchlagen hören. Das andere große deutſche Stimmwunder hören wir zur Zeit im Theater des Volkes, wo eine richtige Revue unter dem Titel„Freut euch des Lebens“ eine etwas dürftige Handlung durch brauſende Aus⸗ ſtattungseffekte zu brauſendem Leben erweckt. Und inmitten dieſer Reyue ſingt Erna Sack, die deutſche Nachtigall. Wir haben ſie von der Dresdener Hof⸗ oper geliehen bekommen und ſtehen mit Staunen vor fes ins Mikrophon ſpricht. Noro polfahrt im Unterſeeboot verſucht. Wilkins hat bekanntlich (Heinrich Hoffmann,.) ſeinerzeit eine * König Eduard beſichtigt ſeine Iriſche Garde König Eduard VIII. bei der Beſichtigung des 1. Bataillons der Jriſchen Garde im Hofe der Kaſerne von Chelſea London. (Weltbild,.) Die Nieren ſtärket ſie und öffnet ſtark dabey. Zum Gurgelwaſſer man ſie nutzet vielerley.“— Schließlich kam der Spargel als Arzneipflanze aber doch aus der Mode, namentlich ſeitdem man entdeckt hatte, daß die zweifellos ebenſo alte Eibiſch⸗ wurzel deuſelben heilkräftigen Stoff enthält.—— Heutzutage iſt die unleugbare Heilkraft des Spar⸗ gels in Vergeſſenheit geraten, höchſtens daß man ſeinen reichlichen Genuß bei Rheumatismus empfiehlt und ihn als Diät bei gewiſſen Krankheiten verordnet. R. dem Koloraturzauber dieſer Stimme, die in Höhen⸗ lagen, von denen ſich niemand etwas träumen ließ, ihren ſchönſten Zauber entfaltet. Ja, man kann jetzt auch in Kunſtgenüſſen ſchwel⸗ gen im Blütenmai von Berlin. Der Berliner Bär. Heute„Don Giovanni“ im Nationaltheater. Heute Samstag wird„Don Giovanni“(Don Juan) von Mozart in neuer Einſtudierung gegeben. Die Oper wird in Mannheim zum erſten Male in der neuen Uebertragung von Siegfried Anheißer geſpielt. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Wü ſt, Regie: Heinrich Köhler⸗Helffrich. Die Donna Anna ſingt Paula Buchner, die Elvira Erika Müller, die Zerline Gertrud Gelly. Don Giovanni: Heinz Daniel, Leporello: Heinrich Hölzlin, Komthur: Werner Wuthinor, Don Oktavio: Heinrich Kuppin⸗ ger, Maſetto: Chriſtian Könker. Beginn 19.30 Uhr. Morgen, Sonntag, wird 14,30 Uhr„Der Bet⸗ telſtudent“, die Operette von Carl Millöcker, zu kleinen Preiſen gegeben. 19 Uhr:„Tannhäuſer“ Muſtkaliſche Leitung: Dr. Cremer, Inszenierung: Heinrich Köhler⸗Helffrich.— Im Neuen Theater wird um 20 Uhr„Krach im Hinterhaus“, das beliebte Volksſtück, geſpielt. Regie: Friedrich Hölz⸗ lin. Am Montag und Dienstag findet im Neuen Theater anläßlich der Reichstagung der Bäcker je eine Vorſtellung von„Charleys Tante“ ſtatt, Das in einigen früheren Anzeigen angekündigte Gaſtſpiel von Franz Völker als„Radames“ in„Aida“ am Dienstag, den 12. Mai, mußte wegen Erkrankung des Künſtlers auf einen ſpäteren Zeit⸗ punkt verſchoben werden. Sandor Marai:. doch blieb er ein Fremder. Roman. Verlag Holle und Co., Berlin. Aus dem Ungariſchen übertragen von Mirza von Schüching. Ein Ungar legt uns hier einen Roman vor, der in Frank⸗ reich ſpielt. Wir lernen hier vor allem Paris kennen, das Leben des Alltagsfranzoſen und der vielen Ausländer, die ſich mit ſüßem Nichtstun oder mit Hungerverdienſt als vermeintliche oder echte Künſtler und Philoſophen durchs Leben ſchlagen. Man blickt hinter den romantiſchen Glanz, der ſich um dieſe materiell anſpruchsloſe, aber geiſtig und künſtleriſch ſo anſpruchsvolle Welt gewoben hat und kann Beobachtungen machen über ein Menſchentum, das wir als ſchwächlich empfinden mögen. Der Dichter hat dieſe Men⸗ ſchen begriffen, weil er in ihrer Mitte gelebt hat, er ſchil⸗ dert ſie mit eindringender Seelenkenninis in einer ſi long hinziehenden, ereignisarmen Handlung. ra. Seite Nummer 211 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —— — Die geriſſenſte Ladendiebin von Paris ſtand por den Richtern. Im Zuſchauerraum ſaß alle Welt, denn es gibt in Paris viele geriſſene Ladendiebin⸗ nen, und dieſe hier, der ihr Rekord amtlich beſchei⸗ nigt wurde, mußte ſchon ein ganz beſonderes Exem⸗ plar ſein. Die Leute hatten auch ihre Senſation, aber es war nicht die, die man erwartet hatte. Als der Juſtizwachtmeiſter mit der Angeklagten eintrat, ging ein verwundertes„Ah!“ durch den Raum, denn dieſe geriſſenſte aller Ladendiebinnen war ein hüb⸗ ſches kleines Mädel, zierlich, mit blondem Wuſchel⸗ kopf und einem ſüßen, roten Mund— ſogar die würdigen Geſchworenen nahmen ſie mehr als un⸗ hedingt nötig in genauen Augenſchein. Von drei⸗ hundert Leidtragenden waren achtzig als Zeugen geladen, von ihnen wurden fünf vernommen. Es war immer die gleiche Geſchichte. Die Ladendiebin hatte nämlich nur einen einzigen Trick, nach dem ſie arbeitete. Sie ſuchte grundſätzlich nur Läden auf, in denen ein einziger Herr bediente. Das übrige ergab ſich von ſelbſt. Sie war nämlich wirklich ſo hübſch, daß der Herr ihr in kurzer Zeit, wenn der Laden leer war, einen Kuß geben mußte. Meiſtens wurden es auch mehr. War es ein älterer Herr, dann ließ ſie es ruhig geſchehen. Bei einem fünge⸗ ren Verkäufer gab ſie die Küſſe zurück. ſie ſagte, mit vielem Vergnügen. Zwiſchendurch ſtahl ſie ein wenig. Es waren niemals große Summen. Aber da ſie an einem Tage oft bis zu zehn Beſuche machte, langte es zum auskömmlichen Leben. Der Porſitzende hielt den verſammelten Zeugen eine große Strafpredigt. Es geſchehe ihnen ſchon ganz recht. Er meinte außerdem, die Küſſe wären den Verluſt ſchon wert geweſen, denn man ſehe es dem Mädel an, daß es küſſen könne. Sie hätten ſich eigentlich ſchämen ſollen, hinterher noch Anzeige zu erſtatten.. Die kleine Diebin kam mit einer ge⸗ ringen Strafe davon,„weil man es ihr gar ſo leicht gemacht hat“ f Wie * — Bereits in der Blütezeit des klaſſiſchen Al⸗ tertums gab es ausgebildete Kurzſchriften, eine alt⸗ griechiſche und eine altrömiſche, die vor allem aus den Beoͤürfniſſen des Staatslebens erwachſen wa⸗ ren. Zahlreiche Urkunden ſind uns erhalten, doch war ihre Entzifferung bisher unmöglich. Aus Lon⸗ don kommt nun die überraſchende Nachricht, daß zwei Papyrusurkunden gefunden wurden, die wohl eine Löſung des Problems geben werden. Wie G. Mayer in der„Umſchau in Wiſſenſchaft und Tech⸗ nik“(Frankfurt a..) berichtet, enthält der eine Papyrus die Aufzählung von 800 ſtenographiſchen Abkürzungen mit den Bedeutungen.— Wie verbrei⸗ tet übrigens die Kurzſchrift bei Griechen und Rö⸗ mern war, ſpricht aus folgenden Zeilen, die aus der Schlußrede eines Lehrers vor Ferienbeginn er⸗ halten ſind.„All das, was ihr gelernt habt, ſollt ihr mir nach den Ferien wieder vortragen können. Ver⸗ geßt während derſelben weder Rechnen noch Kurz⸗ ſchrift. Sonſt wehe euch! Der Rohrſtock ſoll euch ann auf dem Rücken tanzen.“ Wurde bei einem Junges zie vollſtändige Ausbildung geſehen, o ſchickte man ihn in die Stadt, um Stenographie zu lernen. Vöfodem Kirchenvater Origenes wiſſen wir, daß er 7 Stenographen beſaß und nach ſeiner Ver⸗ bannung darüber klagte, nicht genug arbeiten zu können, weil ihm ſeine Stenographen fehlten. Viele ſeiner Predigten ſind nur durch Stenographen er⸗ halten. Das Verzeichnis der 800 Zeichen iſt deshalb von größter Bedeutung. Gelingt es, die altgriechi⸗ ſche Kurzſchrift zu entziffern, ſo ſtehen uns neue wertvolle Erkenntniſſe und Einblicke in die alt⸗ griechiſche Kultur bevor. * — Von der Ceylon⸗Geſellſchaft in London iſt die⸗ ſer Tage eine intereſſante Ausſtellung eröffnet wor⸗ den. Es handelt ſich um eine Kokospalmen⸗Schau. Nun wird ſich gewiß mancher fragen, wie man mit Kokospalmen eine ganze Ausſtellung aufziehen Kokospalme in der Tat der Baum ſein dürfte, deſ⸗ ſen Beſtandteile der vielſeitigſten Verwendung zu⸗ geführt werden können. Man denke in dieſer Be⸗ ziehung zunächſt nur einmal an die Kopra, das in Streifen geſchnittene und gedörrte Kernfleiſch der Kokosnuß, aus der nicht nur Margarine, ſondern auch Kerzen und Seife hergeſtellt werden. Aus der Kokosnuß kann man aber auch noch andere Dinge gewinnen. Man braucht die Nüſſe nur zu raſpeln und erhält auf dieſe Weiſe ein Oel, das Kokosnuß⸗ öl, das in vielen Gegenden der Welt ſehr geſchätzt iſt. Bei den Eingeborenen in der Südſee iſt außer⸗ dem die Milch ſehr beliebt, die ſich in dem großen Hohlraum im Innern der Nuß befindet. Das junge Mark der Endknoſpe ſowie die jungen Blätter kön⸗ nen gegeſſen werden; die ausgewachſenen Blätter dagegen werden zum Abdecken der Dächer verwen⸗ det, ooer zu Körben, Beſen und ſogar Teppichen verarbeitet. Aus den Faſern der Fruchthülle wer⸗ den Taue, Bürſten und Polſtermaterial hergeſtellt. Die ſehr geſchickt darauf, aus den Schalen der Kokos⸗ nuß allerlei hübſche Trinkgefäße, Taſſen und Be⸗ hälter, zu ſchnitzen. Der Stamm der Kokospalme liefert überdies ein beſonders hartes Holz, das ſich für Stöcke und Knöpfe vorzüglich eignet. Alles in allem genommen iſt demnach die Kokospalme wirk⸗ lich ein höchſt vielſeitiger Baum, und die Beſucher der jetzt in London eröffneten Ausſtellung werden beſtimmt auf ihre Koſten kommen. Während ihres Rundgangs durch die Schau können ſie dann Todo y und Arrak zu ſich nehmen, beides ſchmackhafte Ge⸗ tränke, die auch ein Produkt der Kokospalme ſind, und zwar entſtehen ſie durch Gärung aus dem Saft der jungen Blütenſcheiden. * — Wie anſchaulich man Tiere in ihrer Lebens⸗ weiſe, ihren natürlichen Bewegungen und freiem Verhalten durch den Film kennen lernt, wird wohl jedem aus Kulturfilmen bekannt ſein. Daß darüber hinaus für den Wiſſenſchaftler der Film das beſte Protokoll ſeiner Verſuche iſt, zeigt ein Aufſatz der „Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“(Frankfurt am Main). Unter anderem wird von einer Unter⸗ ſuchung berichtet, welche die Fragen, ob Tauben zählen können, behandelte. Auf einem Pappſtreifen wurden 5, 6, 7 und 8 und ſchließlich 9 Körner aus⸗ gelegt. Von dieſen durfte die Taube nur 4 Körner freſſen. Verſuchte ſte, nach einem weiteren Korn zu picken, ſo trat eine Scheuchevorrichtung in Tätig⸗ keit, welche den Pappſtreifen plötzlich hochwirbelte und die Taube verjagte. Bald hatte die Taube be⸗ griffen, daß ihr 4 Körner erlaubt waren. Dieſe pickte ſte ganz ruhig auf. Mitunter machte ſie auch den Verſuch, ſich eines„verbotenen“ Kornes zu be⸗ mächtigen. Wie verſchieden ſie ſich in beiden Fällen verhielt, zeigt ein Film bedeutend beſſer als Steh⸗ bilder.„Erlaubte“ Körner wurden in vollkommen ruhiger Haltung aufgepickt. Wendete ſich jedoch die Taube, oft nach einigem Zögern, einem„verbote⸗ nen“ Korn zu, ſo war die Haltung ängſtlich, der Hals wurde lang vorgeſtreckt, oͤie Flügel ſchon leicht angehoben, um ein raſches Wegfliegen zu ermög⸗ lichen. Das tat ſie auch dann, wenn der Scheucher gar nicht in Tätigkeit trat. Die Taube war ſich eben bewußt, ein„verbotenes“ Korn genommen zu haben. — Schon aus dieſem Beiſpiel kann man ſich eine Vorſtellung von dem Wert des Films als wiſſen⸗ ſchaftlichen Hilfsmittels machen. Beſſer als jede lang⸗ wierige Beſchreibung zeigen die Photographien die anfängliche Sorgloſigkeit der Taube, ihre wachſende Unruhe und ihr ſchlechtes Gewiſſen beim Picken des„verbotenen“ Korns. 1. — In der Gemeinde Frontenhauſen bei Strau⸗ bing iſt vor einiger Zeit die Rentnerin Antonie Riedmeier im Alter von 75 Jahren geſtorben. All⸗ gemein war man der Anſicht, daß die Greiſin eine anſehnliche Erbſchaft hinterlaſſen haben müßte, wes⸗ halb auch ein eigener Pfleger zur Regelung der Erbſchaftsfrage eingeſetzt wurde. Umſo größer war nachher das Erſtaunen, als man weder ein Teſta⸗ ment noch eine anderweitige Hinterlaſſenſchaft vor⸗ fand. Da man aber weiß, daß alte Leute auch heute noch oft die Gewohnheit haben, ihr Bargeld und kann. Solche Skeptiker vergeſſen jedoch, daß die Thriſline von Milolli R O MAN VON ROLF BRAND T 19 „Ich hatte geglaubt“, ſagte Chriſtine,„daß Sie arm ſeien, deshalb war ich mit hierhergekommen, um mir Ihre Bilder anzuſehen! Zu einem ver⸗ wöhnten Jungen wäre ich nicht gegangen!“ Milotti pfiff außerordentlich rein und klar das Motiv aus dem„Lohengrin“: „Nie ſollſt du mich befragen Noch Wiſſens Sorge tragen..“ Dann ſagte er:„Wollen Sie nicht ablegen?“ „Nein! Zuerſt möchte ich einmal die andexen Räume Eurer Erhabenheit ſehen! Wie heißen Sie eigentlich, mein Prinz?“ „Milotti, ich ſagte es doch ſchon, Fräulein von Rucktaſch, Hans von Milotti.“ ii„Vielleicht ſtimmt das wenigſtens!“ ſagte Chri⸗ ine. i Er öffnete die Tür zu einem mittelgroßen Raum, der abgeſchrägte Wände und tief eingeſchnittene 1 95 hatte.„Es iſt eben unter dem Dach“, ſagte ilotti. In der Mitte des Raumes ſtand ein mächtiger Re⸗ nafſſancetiſch, die Wände waren bis faſt zur Decke mit ſchweren geſchnitzten Bücherregalen bedeckt. Vor einer der Fenſterniſchen ſtand ein großer Schreib⸗ tiſch mit einem breiten, tiefen Seſſel davor. Vor dem anderen Fenſter war ein Pult hingeſtellt, auf dem man zeichnen konnte. Eingebaut zwiſchen den Bücherregalen war ein breites, ſchweres Lederſofa, über deſſen Kopfende eine Leſelampe an einem Wandarm hing. Neben dem Sofa ſtand ein Rauch⸗ tiſch, deſſen Fläche aus koſtbaren Delfter Porzellan⸗ kacheln beſtand. Der Boden war mit ſchwerem dunkelblauem Velours ausgelegt. In der einen Ecke gab es einen Kamin. Auf ſei⸗ nem Geſims ſtanden ein paar bronzene Mädchen⸗ ſiguren. Ein großer ſchmiedeeiferner Ofenvorſatz war vor dem Kamin, eine rieſige Waſſerflaſche war 15 Lampe eingerichtet und gab gedämpftes, zartes Licht neben den tiefen Seſſeln vor der Feuerſtelle. Schmuckgegenſtände keiner Bank oder Sparkaſſe zu Tor F* u Siisſag 1 77* 1 1 Bewohner der Südſee verſtehen ſich außerdem Mai 1936 — Samstag, 9. — Görlitz, 8. Mai. Das Görlitzer Schwurgericht verurteilte am Freitag den 41 Jahre alten Georg Bay aus Kodersdorf(Kreis Görlitz) entſprechend dem An⸗ trag des Staatsanwalts wegen Ermordung ſei⸗ ner Ehefrau Frieda zum Tode und wegen Vergehens gegen 8 175 zu fünf Jahren Gefängnis. Außerdem wurden dem Verurteil⸗ ten die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit ab⸗ erkannt. Bay hatte im April 1935 ſeine zweite Ehefrau hoch verſichert, und ſie, um die Verſicherungsſumme von 24000 Mark zu erhalten, am 28. Auguſt 1935 im Bade durch einen wuchtigen Schlag betäubt und dann im Badewaſſer ertränkt. Bemerkenswert iſt, daß ſeine erſte Frau unter eigenartigen Vergiftungs⸗ erſcheinungen geſtorben iſt. Man vermutete, daß Bay auch in dieſem Fall den Tod ſeiner Frau ge⸗ waltſam herbeigeführt hat. Ein Beweis für die Schuld des Angeklagten hat ſich jedoch nicht erbrin⸗ gen laſſen. Jurchtbare Branodkataſtrophe Spielende Kinder als Urheber — Warſchau, 8. Mai. Nachdem erſt vor zwei Tagen ein rieſiges Scha⸗ denfener Hunderte von Häuſern in der galiziſchen Stadt Zamoſo vernichtet hat, iſt am Donnerstag das Städtchen Dawidgrodek, das 11000 Einwohner zählt, von einer gewaltigen Brandkataſtrophe heimgeſucht worden. Das Feuer entſtand durch ſpielende Kinder, die mit einem Breunglas einen Strohhau⸗ fen in Brand geſteckt hatten. Der ſtarke Wind übertrug das Feuer auf die umliegenden Holz⸗ häuſer und Stallungen. Im Laufe weniger Stunden wurden die Gebände und Stallungen von 250 Wirt⸗ ſchaften und eine berühmte Holzkirche ein Raub der Flammen. Rund 1000 Wirtſchafts⸗ und Wohngebäude ſind dem Feuer zum Opfer gefallen, darunter auch die Kaſernen des Grenzſchutzkorps. Nach den bisherigen Meldungen ſind eine Frau und zwei Kinder in den Flammen umgekommen. Eine Reihe von Perſonen wird vermißt. Drei Flugzeuge zuſammengeſtoßen — Warſchau, 8. Mai. Während eines Uebungsfluges ſtießen in der Nähe von Poſen drei Flugzeuge des 3. polniſchen Fliegerregiments zuſammen. Der Pilot und der Beobachter des einen Flugzeuges, das ſofort ab⸗ ſtürzte, wurden getötet, ebenſo der Beobachter des zweiten Flugzeuges, der mit einem Fallſchirm ab⸗ zuſpringen verſuchte. Der Pilot des zweiten Flug⸗ zeuges wurde bei der Landung ſchwer verletzt. Nur dem dritten Flugzeug gelaug es, troß erheblicher Beſchädigungen glücklich zu landen. — London, 8. Mai. Im engliſchen Kanal haben ſich infolge ſtarken Nebels zwei Schiffszuſammenſtöße ereignet, bei denen Menſchenleben glücklicherweiſe nicht in Ge⸗ fahr geraten ſind. Der Schnelldampfer„Neuyork“ der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie ſtieß in der Nähe des Sandetti⸗ Feuerſchiffes mit dem holländiſchen 3 500⸗Ton⸗ nen⸗Dampfer„Alphard“ zuſammen. Der hol⸗ ländiſche Dampfer erlitt dabei ſo ſchwere Beſchä⸗ digungen, daß er innerhalb von zwei Stunden ſank. Die 26köpfige Beſatzung des Schiffes konnte mit ihren Rettungsbooten die„Neuyork erreichen, die die Mannſchaft an Bord nahm. Die Beſchädigung der„Neuyork“, die ihre 700 Fahrgäſte am Samstagmorgen in Hamburg lan⸗ den wird, iſt nach den drahtloſen Meldungen unerheblich. Nach den bisherigen Feſtſtellungen war der hol⸗ ländiſche Dampfer infolge des ſtarken Nebels außer Kurs geraten und direkt in die„Neuyork“ hinein⸗ gelaufen. Der zweite Zuſammenſtoß ereignete ſich eben⸗ falls am Donnerstagabend in der Nähe des Feuer⸗ ſchiffes„South Goodwin“, wo der auf der Reiſe vom Neuyork nach Bremerhaven befindliche Schnell⸗ dampfer„Columbus“ mit dem 5428 To. großen ita⸗ lieniſchen Dampfer„Antoinetta Laura“ zuſammen⸗ ſtieß. Während der Dampfer„Columbus“ die Reiſe ohne Schaden fortſetzen konnte und am Freitag gegen 17 Uhr in Bremerhaven eintreffen wird, lief der italieniſche Dampfer mit beſchädigtem Vorderſteven in den Hafen von Dover ein. Ein Rekoroflug Amy Molliſons — Kapſtadt, 8. Mak. Die bekannte engliſche Fliegerin Amy Mollf⸗ ſo n iſt nach einem Rekordflug von England nach Kapſtadt auf dem Flugplatz in Kapſtadt wohlbehalten gelandet. Amy Molliſon benötigte für die 6300 Meilen lange Strecke England— Kapſtadt 3 Tage, 6 Stunden und 25 Minuten und verbeſſerte mit dieſer glänzenden fliegeriſchen Lei⸗ ſtung den Rekord des britiſchen Fliegerleutnants Tommy Roſe, der für die Strecke 11 Stunden und 13 Minuten mehr brauchte. Die engliſche Fliegerin wurde bei ihrer Landung von einer großen Menſchenmenge jubelnd begrüßt. In einer kurzen Erklärung ſchilderte ſie die Be⸗ ſchwerlichkeiten ihres Fluges. Ueber die Sahara ſei ſie blind geflogen.„Ich war froh, als ich einen Blick vom Niger erhaſchen und mich brientieren konnte.“ Sie erzählte weiter, daß ſie bei der Lan⸗ dung in Niamey beinahe einen Unglücksfall erlitten hätte, der ihrem Fluge ein jähes Ende bereitet haben würde. Das Rollfeld des Flugplatzes ſei ſo uneben geweſen, daß ihre Maſchine ſich beinahe kopfgeſtellt hätte. Im letz Aug die Maſchine noch in ihre Gewalt bekommen können. Zum Schluß ihrer Erklärung deutete die Fliegerin an, daß ſie wahrſcheinlich nach einem Aufenthalt von zwei Tagen wieder nach England ſtarten werde. blick habe ſie übergeben, ſondern dieſe lieber ſelbſt an den un⸗ möglichſten Stellen zu verſtecken, ließ man ſich durch dies wenig ermutigende Ergebnis nicht davon ab⸗ halten, aunmehr eine ganz gründliche Unterſuchung der Wohnung und aller Einrichtungsgegenſtände vorzunehmen. Tatſächlich waren dieſe Bemühun⸗ gen auch von Erfolg gekrönt. Zunächſt fand man im Ofenrohr des Küchenofens mehrere Goldſtücke ver⸗ ſteckt, öann entdeckte man auf dem Boden eines Faſſes, tief vergraben unter Mehl und Salz, zahl⸗ reiche Geldmünzen und ein mit Brillanten beſetz⸗ tes Ohrgehänge. Ja, von einer Gipsfigur mußte man ſogar den Fuß abſchlagen, um ein darin ver⸗ brannte, und ſie empfand ſofort die auch die Unperſönlichkeit des Raumes. „So“, ſagte Hans von Milotti,„nun gibt es noch das Atelier.“ Er öffnete wieder die Tür und ſchal⸗ tete das Licht ein. Ein großer Raum mit mächtigen Fenſtern, die nach Norden gingen. Die Vorhänge waren offen, man ſah die Sterne, denn das Innen⸗ licht war gedämpft. Es kam von Einſchnitten an den Seiten der Decke. Milotti ging zu dem großen Nordfenſter und zog die ſchweren dunkelblauen Seidengardinen zu. An den weißen Wänden hing Bild neben Bild. Vor dem Fenſter ſtanden eine große Staffelei und ein Holztiſchchen mit Malgeräten. Auf Tiſchchen und Hockern ſtanden Gipsabgüſſe von antiken Figuren, aber auch Arbeiten aus echtem Marmor. In einer Ecke war ein Geſtell von eiſernen Stangen, von dem auch dunkelblaue Samtvorhänge niederfielen, offen⸗ ſichtlich ein Raum, der für das Umkleiden von Mo⸗ dellen beſtimmt war. An einer Wand ſtand, ſchräg in das Zimmer ragend, ein großes Ruheſofa, über dem ein indiſcher Seidenteppich lag. „Den vierten Raum möchte ich nicht zeigen“, ſagte Milotti.„Es iſt das Schlafzimmer und nicht recht aufgeräumt. Es gibt dann noch eine Küche, ein Bade⸗ zimmer und zwei leere Kammern.“ Chriſtine ſah ihn ſtreng an:„Warum haben Sie ſich über mich luſtig gemacht, Herr von Milotti? Iſt es denn ſo ſehr ſpaßhaft, ein armes junges Mädel hinter das Licht zu führen?“ „Warten Sie doch ab“, ſagte Milotti,„dies Atelier hat ſeine Geſchichte!“ „Ich verzichte auf die Geſchichte, ich verzichte jetzt ſogar auf die Beſichtigung der Bilder!“ Sie ſah ihn an, ſtreckte die Hand aus:„Leben Sie wohl! Schade, mein erſter Ausflug iſt gleich von recht törichten Um⸗ ſtänden begleitet. Aber es iſt ganz gut, zu lernen, ſonſt bleibt man ewig eine Gans!“ Jetzt ſtellte ich Milotti vor ſie hin:„Wenn Sie ſich je von mir malen laſſen ſollten, Fräulein von Rucktaſch, dann laſſen Sie ſich, bitte, ſo malen wie jetzt eben, mit zornblitzenden Augen, ganz leicht er⸗ rötenden Wangen und einer ſüßen Erhabenheit.“ Chriſtine ſtampfte mit dem Fuß auf:„Sie kom⸗ men ſich vor, o Gott, wie Sie ſich vorkommen!“ Ihr kamen vor Zorn die Tränen in die Augen.„Ich an Ihrer Stelle würde mich eines ſo leichten Sieges Kultur, aber Chriſtine ſah dies alles mit ihren prüfenden und aufnehmenden Augen. Sie ſah auch, daß kein Feuer ſchüämen! Was habe ich Ihnen eigentlich getan?“ eine kleine, harmloſe Ueberraſchung gedacht. „Das möchte ich fragen“, ſagte Milotti.„Was habe ich Ihnen getan?“ „Sie haben mich belogen, Sie ſind ein reicher Ach, laſſen wir doch das Reöͤen!“ „Sie haben recht, ich hätte eben reden ſollen! Es kommt jetzt faſt albern heraus, ich hatte es mir als Dieſes Atelter gehört, ſo, wie es da ſteht und liegt, dem Wirt dieſes Hauſes, vielmehr ſeinem Sohn. Als ich im Winter, Sie wiſſen ſchon, als wir zurückkamen, mich umtat, war alles beſetzt. Es war ja kein Maus⸗ loch zu bekommen. Dies hier war ein Heiligtum. Der junge Bachmann, na ja, alſo der Sohn von dem Wirt, war gefallen. Es ſind ja viele gefallen! Ich hatte gehört, daß da oben Atelierräume ſein ſollten. Ich hatte noch kein halbes Jahr Berlin hinter mir, ich kam friſch, fromm, fröhlich aus dem Felde und fragte den alten Spekulanten, wie das mit dem Atelier dort oben wäre. Er ſtellte ein paar Fragen, dann ſagte er plötzlich:„Sie können es ganz ſo, wie es da iſt, mit allen Möbeln und mit allem Gerät, be⸗ kommen. Es iſt mir lieber, Sie nehmen es, ehe da vielleicht eine fünfköpfige Familie einzieht!“ Sehr ſozial dachte ja der alte Schieber nicht. Auf der anderen Seite hatte er nur den einen Sohn, und dies hier war die Erinnerungsſtätte. Der Bachmann junior muß übrigens ganz begabt geweſen ſein! Dieſe Wand da, das ſind ſeine Bilder. So, das iſt die Geſchichte dieſes Ateliers! Meine Bilder ſind da drüben an der Wand.“ Chriſtine ging ohne Antwort zu den Bildern. Sie wollte nicht, daß dieſer Herr von Milotti etwa wieder feſtſtellte, daß eine neue dunkle Röte ihr Ge⸗ ſicht überzogen hatte. Es war eine Albernheit ge⸗ weſen, überhaupt dieſen ganzen Vorſchlag anzuneh⸗ men! Welcher Teufel ritt ſie, nicht in ein Hotelzim⸗ mer zu gehen! Man konnte in ein kleineres Hotel gehen und einen falſchen Namen einſchreiben, man konnte dann morgen in aller Ruhe ein Zimmer ſuchen, ſelbſt wenn es ſchwer ſein ſollte. Schließlich beſaß ſie ja noch ſechshundert Mark. Einſam war man ja zu Hauſe auch geweſen. Die Mäuſe wür⸗ den einen ſchon nicht anknabbern. Dieſer Milotti mit dem merkwürdigen Atelier— die ganze Geſchichte klang viel zu romantiſch— hatte heute nachmittag da am Waſſer etwas Rührendes gehabt, etwas Hilfloſes. Hilflos ſchien er ja nun gerade nicht zu ſein! borgenes Paket mit Geld und verſchiedenen Schmuck⸗ ſtücken entnehmen zu können. Nun wird die Un⸗ terſuchung weiter fortgeſetzt, denn immer noch konnte man kein Teſtament finden. Da aber die Verſtor⸗ bene als außerordentlich genau und ſorgfältig galt, iſt anzunehmen, daß ſie ein ſolches erſtellt hat und es ſomit noch einen oder gar mehrere ſolcher Geld⸗ die Greiſin ſchränke gibt, in denen ihre Habe zu verbergen wußte. Mlilotti ſchaltete ſtärkeres Licht ein. Chriſtine ſah in der Mitte der Wand ein großes Bild: Eine Fi⸗ ſcherflotte mit braunen und dunkelgrauen Segeln fuhr im Abendlicht aus einem kleinen Hafen in das offene Meer hinaus. Aus dem Bild ſtrömte eine große Sehnſucht, ſo, wie man an einem ſpäten Herbſt⸗ abend ſehnſüchtig wird, wenn die Sonne ſinkt und die braunen Segel glänzen. Die Farbe des Waſſers war zwiſchen Grau und Blau; von ihr hob ſich, un⸗ erhört ſtark in der Wirkung, das tiefe Braun des Segels ab. Das alte Motiv war ſichtlich mit Kraft geſtaltet. Ueberraſchend war die Farbenwirkung. Chriſtine drehte ſich um:„Das Bild iſt von Ihnen?“ „Ja“, ſagte Milottt,„es iſt ein Jahr alt. Es iſt unter merkwürdigen Umſtänden entſtanden. Ich war beim Seebataillon... Aber ich habe vorhin gemerkt, Sie lieben keine langen Geſchichten!“. „Iſt das mit Ihrem Atelier wahr?“ fragte Chri⸗ ſtine. Milotti zuckte jetzt die Achſeln:„Wenn Sie mir nicht glauben, gnädiges Fräulein, erlauben Sie, daß ich Sie hinunterbegleite. Es gibt hier in der Nähe ein gutes kleines Hotel, das ich Ihnen ſehr empfeh⸗ len kann.“ „Nehmen Sie es mir übel, daß ich mißtrauisch war?“ Milotti antwortete nichts. Chriſtine öffnete ihre Handtaſche, nahm den Ge⸗ päckſchein heraus und ſtreckte ihn mit der rechten Hand Milotti hin:„Darf ich Sie um etwas bitten?“ „Ja“, ſagte Milotti. „Dann beſorgen Sie mein Gepäck. Wenn Sie eine Küche haben, kann ich inzwiſchen das Abendbrot beſorgen— und ſeien Sie mir, bitte, nicht mehr böſe!“ Milotti nahm den Schein und begann unvermit⸗ telt zu lachen:„Wir ſollten in einem Luſtſpiel auf⸗ treten,„Das edle Paar“. Zuerſt am See bin ich mächtig albern und gebe an..“ „Sie wollen doch nicht ſagen, daß ich albern bin?“ ſagte Chriſtine.„Ich habe in Ihnen in keinem Au⸗ genblick den Anſchein erwecken können, daß ich ein reiches Mädchen wäre.“ „Während mein koſtbarer Wintermantel gerade⸗ zu aufreizend wirkte, nicht wahr?“ „Was heißt das?“ fragte Chriſtine. [Fortſetzung folgt) der Neuen Mannheimer Zeitung UI WIRTSCHAFT-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 211 Das neue Paienigeset Auch ein neues Warenzeichen- und Gebrauchs- musfergeseß ſtig, Dr. Gürtner, ſprach am von Preſſevertretern t über die vom Führer am Geſetze über den gewerb⸗ Patentgeſetz. die vier neuen 8 hen Rechtſchutzes nd Reichskanzler unterzeichnet Patentgeſetz, das Warenzeichen⸗ rgeſetz und das Geſetz über die en. Die Neugeſtaltung di te ſei in erſter Linie durch die Erwägung be⸗ „auch in ihnen grundſätzliche Gedanken des us zur Geltung zu bringen. Für das ingen ſeien dabei zwei Geſichtspunkte r nationalſozialiſtiſche Geſetzgeber patenta die Entfaltung der ſchöpferiſchen Perſönlichkeit zu fördern und ihr Werk gegen Ausbeutung zu ſchützen, in reichem Maße vorhan⸗ ein hohes und für den ders wertvolles Gut n beruhen die Maßnahmen die Ausgeſtoltung der e un rlelichterun⸗ dern hinſich zur Erlan⸗ Erfinderſchutzes aufzuwen⸗ ſoll die t dazu führen, daß er in ng nur eigennützige Ziele Patentrecht hat der Grundſatz, Forderung des Erfin⸗ der Ausnutzung ſeiner verfolgt. Gerade für daß die Belange von Volk und Staat den Sonderinter⸗ eſſen vorgehen. Dem Schutze, den ihm der Staat ge⸗ e Pflicht des Erfinders, ſein Werk nicht auszunutzen, ſondern es zugleich dem gemeinſchaft dienſtbar zu machen. Auf engang beruhen die Vorſchriften, die ſich ränkung der Erfinderrechte insbeſondere mit der Be des Stagtes und Zwangslizenzen be⸗ hsminiſter Dr. Gürtner erläuterte hierauf die en Einzelheiten des neuen Rechtes. Es gehe An melderprinzip zum Erfinderprinzip über, d. h. § 3 des Pateutgeſetzes habe das Recht auf das Patent nicht mehr wie bisher der Anmelder, ſondern s nachfolger. Allerdings gelte patentamt der Anmelder als eilung d Patents zu erlangen, damit rüfung der Patentanmeldung durch die des Erſinders nicht verzögert wird. Der Er⸗ r ſein Recht vor den ordentlichen Gerich⸗ der Außerdem müſſe der Anmelder vor anntmachungsbeſchluſſes dem Reichspatent⸗ Erfinder oder Rechtsnachfolger des letzteren Falle müſſe er den Namen Der Name des Erfinders werde auf allen Veröffentlichungen des annt. Auch bei Angeſtelltenerfin⸗ ob er Im ers angeben. nt und Betrieb oder der Betriebsinhaber, finder. Dagegen werde die g der Angeſtelltenerfindung g befindlichen Arbeitsver⸗ der erſorderlichenfalls in einem beſonderen ar⸗ ichen Geſetz geregelt werden. Eine wichtige Neuerung, ſo fuhr der Miniſter fort, ent⸗ halte 8 2 Abf. 2 des Patentgeſetzes. Danach gilt eine Er⸗ findung auch dann als neu, wenn ſie innerhalb von ſechs Monaten vor der Anmeldung beſchrieben oder benutzt wor⸗ den ist, dieſe Beſchreibung oder Benutzung aber auf der f des telders, ſei es mit ſeinem Willen, ſei beruht. Zeit entſprechend ſind auch für beſondere Beſtimmungen getroffen ſich zum Teil auf die Gebühren, auf das Verfahren. Iſt einem bedürftigen An⸗ der ein Patent erteilt worden, und hat er ſeine Lizenz⸗ 0 t erklärt, ſo können ihm außerdem die angemeſſe⸗ nen Auslagen für die im Erteilungsverfahren notwendigen Zeichnungen, Modelle und Gutachten aus der Reichskaſſe erſtattet werden. Um dem unbemittelten Patentinhaber bie gerichtliche Verfolgung ſeiner Patentrechte nicht durch zu hohe Koſten zu erſchweren oder unmöglich zu machen, kann das Gericht anordnen, daß die von ihm zu zahlenden Koſten ſich nach einem Teil des Streitwertes bemeſſen. Der Miniſter betonte dann, daß mit Rückſicht auf öde Allgemeinheit das neue Recht dem Patent gegenüber ein erweitertes Vorbenutzungsrecht zugunſten des Reiches und der ſelbſtändigen Reichsverkehrsanſtalten(alſo beſonders der Reichsbahn) ſchaffe. Während ſonſt Vorausſetzung für ein Vorbenutzungsrecht ſei, daß die Erfindung zur Zeit der Anmeldung in Benutzung genommen iſt, oder daß wenig⸗ ſtens die dazu erforderlichen Veranſtaltungen getroffen worden ſind, ſoll jetzt das Vorbenutzungsrecht für oͤie öffent⸗ liche Hand bereits daun entſtehen, wenn die Erfindung in einem amtlichen Schriftſtück aufgezeichnet iſt. Wie ſchon nach früherem Recht, ſo führte der Miniſter weiter aus, tritt die Wirkung des Patents in Zukunft in⸗ ſoweit nicht ein, als die Erfindung nach Beſtimmung der Reichsregierung zur Förderung des Wohles der Volks⸗ gemeinſchaft benutzt werden ſoll. Darüber hinausgehend ſoll ſie ſich nach neuem Recht auch nicht auf eine Benutzung der Erfindung erſtrecken, die auf Anordnung des zuſtän⸗ digen Reichsminiſters oder der ihm nachgeordneten Be⸗ hörde für Zwecke der Landesverteidigung erfolgt. Der Patentinhaber hat jedoch in dieſem Falle gegen das Reich Anſpruch auf angemeſſene Vergütung. Auch das neue Recht kenne Zwangslizenzen. Während aber nach früherem Recht über das Vorliegen ihrer Vor⸗ ausſetzungen nur richterliche Inſtanzen, nämlich eine Ab⸗ teilung des Reichspatentamtes und in der Berufungs⸗ inſtanz ein Senat des Reichsgerichts entſchieden, ſtehe nun⸗ mehr die Entſcheidung hierüber der Reichsregierung zu. Denn es komme hierbei darauf an, das Beſtehen eines öffentlichen Intereſſes zu prüfen. Die neuen Geſetze werden am 1. Oktober 1936 in Kraft treten. Mit Rückſicht auf die zahlreichen Neuerungen, die ſie einführen, mußte den beteiligten Kreiſen und den bei der Ausführung des Geſetzes mitwirkenden Behörden ein angemeſſener Zeitraum zur Verfügung geſtellt werden. Zum Schluß gab Reichsminiſter Dr. Gürtner der Mei⸗ nung Ausdruck, das deutſche Volk könne ſtolz darauf ſein, mit dieſem Geſetz und ſeinen ausführenden Organen, dem Patentamt und dem Patentgericht einſchließlich des Reichs⸗ gerichts, nicht bloß das jüngſte, ſondern auch das modernſte Patentrecht der Welt geſchenkt zu haben. Kupferwerk Ilſenburg Ach, Berlin.— Aufnahme der Dividendenzahlung mit 6 v. H. für das erſte volle Ge⸗ ſchäftsjahr. Die Geſellſchaft, die im Jahre 1934 aus der iuzwiſchen in Liquidation getretenen Berlin⸗Ilſenburger Metallwerke Ach hervorgegangen iſt, legt den Abſchluß für 1935, das erſte volle Geſchäftsfahr vor. Durch Steigerung des Exportes war es möglich, die Einſchränkungen des In⸗ landsgeſchäftes infolge der Verfügungen über den Ver⸗ rauch von unedlen Metallen mengenmäßig faſt auszuglei⸗ chen. Die geringen Preiſe der Exporterlöſe beeinflußten aber bilanzmäßig das Jahresergebnis. Der in einzelnen Abteilungen des Betrlebes entſtandene Arbeitsausfall konnte durch Heranziehung vermehrter Beſchäftigung anderer Abteilungen etwa wettgemacht werden. Nachdem das Rumyfgeſchäftsjahr dividendenlos geblieben war, wird auf das 2 Mill./ betragende Aktienkapital eine 1 e von 6 w. H. ausgezahlt. Bei einem Brutto⸗ Hetriebsertrag von 115 Mill.„ ſtellt ſich der Reingewinn wach 144 829/ Abſchreibungen auf Anlagen auf 132233 7970 1 Ruhe am Geireidegroßmarki G. H. Mannheim, 7. Mai. Die Weizen⸗Märkte der Welt waren in der Berichtswoche wieder erheblichen Schwan⸗ kungen ausgeſetzt. Für eine Preiserhöhung ſprachen die durchaus ungünſtigen Wetternachrichten aus verſchiedenen nordamerikaniſchen und kanadiſchen Anbaubezirken, für eine Ermäßigung dagegen die faſt durchweg erfreulichen Nachrichten über das europäiſche Wetter, die natürlich die Ausfuhrmöglichkeiten geringer werden ließen. Hinzu kam, daß von europäiſchen Einfohrländern wie England und Italien auch ſchwimmende Partien anderer Herkunft, wie auſtraliſcher Weizen, gekauft wurden. Dieſe Unſicherheit über die weitere Marktentwicklung wurde noch verſtärkt durch die Nervoſität der amerikaniſchen Börſen, die jede, auch die kleinſte Aufwärtsbewegung ſoſort zu Glattſtel⸗ lungen ausnutzt. Für die europäiſchen Länder in ihrer Geſamtheit iſt es auch kaum von Einfluß, daß Rußlond und Rumänien ihre Anbauflächen für Weizen gegenüber dem Vorfahr verringert haben. Entſprechend dieſer Entwicklung ſind auch die hier vor⸗ liegenden Cif⸗Offerten unter Schwankungen etwas zurückgegangen. Man verlangte für Manitoba 1, hard, Atlantic, Mai 5,25 hfl., Juni 5,30 hfl., Juli 5,35 hfl.; für Manitoba 1, Atlantic, Mai 2% hfl., Juni 5,17% hfl., Juli 5,22 für Manitoba 1, hard, Pacific, loko Antwerpen 5,20 hfl., transbordé Antwerpen, und Mai 5,15 Hl.; für Manitoba 1, Pacific, Mai 5,127 hfl. und für Manitoba 2, Pacific, Mai 5,0% hfl. Amber Durum 1, Kanada Weſtern, ſtellte ſich für Mai auf 4,85 hl., Juni 4,90 bhfl., Juli 4,95 hfl.; für die gleichen Termine ver⸗ langte man für Amber Durum 2, Kanada Weſtern 4,65 fl. bzw. 4,70 hfl. bzw. 4,75 hfl. und für Amber Durum g, Kanada Weſtern, 4,40 hfl. bzw. 4,45 hfl. bzw. 4,50 hfl. Aus Argentinien war lediglich Uruguay⸗Weizen, 79 Kilo, zur Mai⸗Juni⸗Abladung für 135 ſh am Markte. Für Ruſ⸗ ſenweizen, loko Antwerpen, verlangte man 106 bis 107 helg. Frs., bordfrei Antwerpen. Sämtliche Angebote ver⸗ ſtehen ſich, ſoweit nichts anderes vermerkt, eif Antwerpen. Am Markt für Inlandsweizen hat ſich das Angebot noch immer nicht erhöht. Auf der anderen Seite war auch die Nachfrage bei den Großmühlen des Mannheimer Be⸗ girkes nicht gerade umfangreich, da ſie noch auf Monate hinaus verſorgt ſind, ſelbſt für den Fall, daß noch eine weſentliche Erhöhung der Kontingentsquote zugeſtanden wird. Bemerkenswert war eine recht erhebliche Verrin⸗ gerung des norddeutſchen Angebotes, ſo daß ſich bayeriſcher Weizen in den Vordergrund ſchieben konnte, da andere ſüddeutſche Herkünfte faſt gar nicht erhältlich waren. Der Wunſch der Mühlen, am Ober⸗ wie am Niederrhein mög⸗ lichſt nur nach Muſter zu kaufen, konnte nur in den ſel⸗ tenſten Fällen befriedigt werden, ſo daß der Geſamtumſatz gering blieb. Anfangs der Woche wurde noch etwas Bayern⸗Weizen ohne Muſter gum Mühlenpreis per Mai angeboten, jedoch nicht gekauft. Schließlich verlangte man für Bayern⸗ Weizen ohne Muſter durchweg 6/ Handelsſpanne. Baye⸗ riſcher Gutsweizen nach Muſter mit Garantie für Wanzen⸗ ſtſichfreiheit wurde anfangs der Woche mit 5/ Spanne aufgenommen, für weitere Partien verlangte man jedoch 6„ Spanne. Zu dieſem Preis wurde ausgangs der letz⸗ ten Woche etwas nach dem Saarland für Funi⸗Lieferung über Bingen oder Ludwigshafen gekauft. Bayeriſcher Kleberweizen, anerkannte Qualität, wurde anfangs der Woche nach Muſter für 20,50% ab bayeriſcher Station an der Iſar mit 20 1 Zuſchlog je 1000 Kg. angeboten. Zuletzt verlangte man den Juni⸗Feſtpreis mit 6/ Handels ſpanne mit 20/ je Tonne geſetzlichem Aufſchlag, eif Mannheim. Bei den Mühlen unſeres Bezirks beſtand dafür keine Kaufneigung; dagegen ließen ſich dieſe oder entſprechende Preiſe nach dem Niederrhein und nach den benachbarten Plätzen erzielen. Für mitteldeutſchen Weizen verlangte man zum Wochenanfang 6, Spanne, cif Niederrhein, und 5„ Spanne für den Oberrhein. Sachſen⸗Saale war nur ſchwach angeboten und mur mit 6, Spanne für Juni erhältlich. Von norddeutſchen Herkünften wurde lediglich eine ſehr kleine Partie Pommern⸗Mecklenburg⸗Holſteiner zum Feſtpreis verkauft. Auch in märktſchem Weizen, für den zur Lieferung zweite Hälfte Mai etwa 5 4 Spanne gefordert wurden, ſollen kleinere Umſätze vorgekommen ſein. Braunſchweigeriſcher Weizen konnte nur mit 6 AI, ganz vereinzelt auch mit 5,50„ Spanne gekauft werden. Pommern⸗Mecklenburg⸗Schleſiſcher Weizen war zur Juni⸗ Lieferung mit—6/ Spanne zu haben, reiner mecklen⸗ burgiſcher mit 5,50. Eine kleine Partie Mecklenburger Weitzen ſoll frei Schiff und loko Mannheim⸗ Ludwigshafen zu Feſtpreiſen verkauft worden ſein. Futterweizen war kaum angeboten. In Mannheim lagernde Ware wurde zum Mühlenfeſtyreis ohne Vergütung von Uebernatur⸗ lagewicht waggonfrei Kehl zur Mailieferung verkauft. Zuletzt bot man dieſen Preis vergeblich. * Das Roggen⸗Angebot war auch in dieſer Woche bedeu⸗ tungslos; man rechnet jedoch damit, daß in der zweiten Mai⸗Hälfte, wenn die dringendſten Feldarbeiten beendet ſind, wieder mehr Roggen an den Markt kommt. Abgeſehen von einer kleinen Partie Pommern/ Mecklenburger Roggen, der mit 6„ Handelsſpanne, eif Mannheim⸗Ludwigshafen für Juni verkauft wurde, kamen keine Umſätze zuſtande; auch weiterhin hörte man von verbundenen Roggen⸗Wei⸗ zen⸗Angeboten, wobei doppelt ſoviel Weizen wie Roggen abgenommen und für beide Getreidearten-6„ Spanne bezahlt werden ſollten— meiſt Pommern/ Mecklenburg/ Holſteiner Weizen mit 5/ und Pommern/ Märker/ Meck⸗ lenburger Roggen mit 6/ Spanne—, man ging jedoch auf dieſe Forderungen nicht ein.— Futterroggen war gleich⸗ falls nicht am Markt; es beſtand einige Nachfrage bei den Miſchfutterfabriken. E Das Braugerſtengeſchäft ruhte vollſtändig. Induſtrie⸗ gerſte ließ ſich kaum abſetzen; man verlangte für oſtpren⸗ ßiſche, 69/70 Kg., 21,90 /, teilweiſe, je nach Qualität, auch mehr bis gu 22,15, eif Mannheim. Pommern ſſchleſiſche ſtellte ſich auf 22,25.— Futtergerſte war nur ſpärlich an⸗ geboten; ſelbſt ſchwerere Sorten waren kaum mehr zu haben. Futterhafer wurde vielfach zuſammen mit Induſtrie⸗ hafer angeboten, und zwar ſollte die doppelte Menge Futterhafer abgenommen und dafür 20 I ſowie für den Induſtriehafer 21 l einſchließlich Naturalgewicht bezahlt werden; ähnliche Verbandsgeſchäfte erſtrebte man auch zu⸗ ſammen mit Ackerbohnen, und zwar wurde oſtpreußiſcher Futterhafer, 584—55 Kg., trocken mit leichtem Geruch, zur Mai⸗Lieferung für 20, eif Nieder⸗ oder Oberrhein an⸗ geboten, während die Ackerbohnen 23/ koſteten. Klei⸗ nere Mengen bayeriſcher Futterhafer kamen auch an den Oberrhein und wurden verſchiedentlich umgeſetzt. a Am Mehlmarkt hielt die ſtärkere Nachfrage auch im neuen Monat an. Die Abrufe für Weizenmehl erfolgten flott und vielfach kam es zu Neuabſchlüſſen ſür ſpätere Termine; die Mühlen gingen darauf jedoch mit aller Vor⸗ ſicht ein, da ſich natürlich die dann gültigen Vermahlungs⸗ quoten heute noch nicht überſehen laſſen. Das Roggen⸗ mehl⸗Angebot blieb klein, da die nord⸗ und oſtdeutſchen Mühlen nur zögernd liefern und auch kleinere Mühlen der Umgebung ausverkauft ſind. Der Futtermittelmarkt verkehrte, wie in dieſer Jahres⸗ zeit üblich, in ſehr ruhiger Haltung. Kleie war geſucht; auch für neues Futtermehl beſtand einige Nachfrage. Schnitzel waren nicht in einem der Nachfrage entſprechen⸗ den Umfang angeboten. Heu und Stroh fanden verhält⸗ nismäßig wenig Beachtung. a * 1 2 Einzelhandelsumsaße im März 9% Über dem Vorjahr Die Umſätze des deutſchen Facheinzelhandels lagen nach Ermittlungen der Forſchungsſtelle für den Handel im März dieſes Jahres um 9 v. H. höher als im März 1935. Damit konnte die ſeit Beginn dieſes Jahres verzeichnete günſtige Umſatzentwicklung fortgeſetzt werden. Der Unter⸗ ſchied gegenüber dem Februar, in dem um 18 v. H. höhere Umſätze als im Februar des vergangenen Jahres erzielt wurden, erklärt ſich vorwiegend daraus, daß die Einkäufe für den erſten Sonntag des März im laufenden Jahre be⸗ reits im Februar enen wurden; in den März des ver⸗ gangenen ſcſahres flelen dagegen 5 Samstage mit ihren im Vergleich zu den übrigen Wochentagen beſonders hohen Umſätzen. Zu einem nennenswerten Teil hängt der Umſatzzuwachs des März 1936 anit einer Erhöhung der umgeſetzten Waren⸗ mengen und Sem eventuell eingetretenen Abſatz beſſerer Qualitäten zuſammen. Die Koſten der Lebenshaltung (ohne Wohnung) ſind in dem gleichen Zeitraum um 2,0 v. H. geſtiegen. Daher bann ſelbſt unter Berückſichtigung des oft erwähnten Umſtandes, daß der Reichsindex der Lebenshaltungskoſten nur annähernd ein Bild der Preis⸗ entwicklung im Einzelhandel zu geben vermag, angenom⸗ men werden, daß die Umſatzerhöhung um 9 w. H nur zu einem Teil auf Preiseinflüſſen beruht. 155 man die Umſätze des Berichtsmowats mit denen des März 1933, ſo ergibt ſich, daß ſeitdem im Ein⸗ zelhandel eine Ausweitung des Umſatzvolumens um 25 v. H. eingetreten iſt, der eine gleichzeitige Erhöhung der Lebenshaltungskoſten um 8,3 v. H. gegenüberſteht. Der größere Teil der Umſatzzu nahme dürfte alſo auch über dieſen längeren Zeitraum geſehen vorwiegend auf eine Erhöhung der abgeſetzten Warenmengen und ihrer Quali⸗ täten zurückzuführen ſein Süddeuische Zucker AG. Mannheim Wieder 10% Dividende Für das Ende Februar abgelaufene Geſchäftsjahr 1935/86 wird die Verwaltung, wie man erfährt, unver⸗ ändert 10 v. H. Dividende vorſchlagen. Der Erlös erreicht nicht ganz die Vorjahreshöhe. Die Bilanzſitzung iſt für Ende Mai in Ausſicht genommen. * Bewegung der Unternehmungen im April. Nach Mit⸗ teilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurden im April 6 Aktiengeſellſchaften mit zuſammen 2,1 Mill./ Nomimnab⸗ kapital gegründet. Ferner wurden 9 Kapitalerhöhungen um zuſammen 14,2 Mill.“ vorgenommen und u Kapital⸗ herabſetzungen um zuſammen 4,3 Mill. 1. 47 Aktien⸗ geſellſchaften mit einem Nominalkapital von 14,8 Mill./ wurden aufgelöſt. Der Kurswert der gegen Borzahlung im Monat April ausgegebenen Aktien betrug 14.3 Mill./ Ferner wurden 131 Geſellſchaften mbc, 1305 Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften und 97 Genoſſenſchaften gegrün⸗ det. Aufgelöſt wurden 586 Geſellſchaften mbiß(darunter 103 won Amts wegen gelöſcht), 1332 Einzelfirmen und Perſomalgeſellſchaften(darunter 93 von Amts Löſcht) und 120 Genoſſenſchaften. Noch keine Klärung beim tſchechoflowakiſchen Phönix. Der verfaſſungsrechtliche Ausſchuß des Prager Abgeord⸗ netenhauſes befaßte ſich am 7. Mai mit der Notverorknung über die Phönix Verſicherungsgeſellſchaft. Der Bericht⸗ erſtatter Dr. Markovic empfahl, den ganzen Komplex der Phönix⸗Geſchäfte auf eine neue iſchechoſlowakiſche Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft zu übertragen. Der tſchechoſlorpakiſche Innenminiſter Dr. Cerny erklärte nach ſeinem ausführ⸗ lichen Bericht über die Vor eſchichte des Zuſammenbruches des ig, daß es ſich vorläufig noch nicht feſtſtellen laſſe, wie hoch die Verluſte des tſchechoflowakiſchen Verſicherungs⸗ ſtocks ſeien, da die öſterreichiſche Regierung das hierzu notwendige Material bisher noch nicht zur Verftigung ge⸗ ſtellt habe. Ebenſo könne die iſchechoflowakiſche Regierung heute den Verſicherten noch nicht raten, ob ſie die Prämien weiter bezahlen ſollen oder nicht. Die tſchechoſlowafiſche Regierung ſtehe jedoch nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die öſterreichiſche Geſellſchaft zur Schade nerſatzleiſtung Für die ſchechoſlowukiſchen Verſicherten verpflichtet ſei, wegen ge⸗ C Waren und Märkie Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Mai.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin fl. per 100 Kilo) Mai 4,67% Juli 4,774; Sept., Nov. je 4,727— Mais(in fl. per Laſt 2000 Kilo) Mai 60,25; Juli 59,25; Sept. 60: Nov. 60,75. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Mai.(Eig. Dr.) Amerikan. Univerſal Staud. Middl. Schluß: Mai(36) 615 Juni 605; Juli 597; Auguſt 584; Sept. 572; Okt. 86g; Nov. 550; Dez., Jan.(87), Febr., März, April, Mai je 555; Juli 553; Okt. 541; Jan.(88), März, April je 588; Tendenz ruhig. * Leinöl⸗Notierungen vom 8. Maf.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Mai 10,75; Leinſgat Klk. per Mai⸗Juni 127/16? Leinſaatöl loko 26,0; Mat 25,0; Juni⸗ Auguſt 25,14 Baumwollöl ägypt. 24,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Mai 6,75. Neuyorkg Terp. 2,0. Savan⸗ nah: Terp. 37,0. 8 3 Nhein-Mainische Abendbörse 9 Fesi 90 * Frankſurt, 8. Mai, Ki Die Abendbörſe hatte bei feſter Grundſtimmung im Jun allgemeinen ſehr ruhiges Geſchäft. Kundenaufträge lagen 5 nur wenig vor, auch die Kuliſſe bekundete im Hinblick auf an den Wochenſchluß etwas Zurückhaltung. Lebhafte Nach⸗ 6 frage fanden jedoch AEG ⸗Aktien, die bei größeren Umſätzen Dr auf 38(37) anzogen. Etwas befeſtigt waren außerdem Be noch Verein. Stahlwerke mit 92(92) und Geſfürel mit un 138(13776), ſonü notierten noch Weſtd. Kaufhof unv. 4056 bf und Höſch Eiſen unv. 103. J Farben ſchwankten zwi⸗ die ſchen 16915994 und Kunſtſeide Aku zwiſchen 547455, 6555 waren aber beide vorerſt ohne Notiz. Der Rentenmarkt 90 lag auch heute abend nahezu geſchäftslos, wobei man die un letzten Mittagskurſe behauptet nannte. Nen; Zwar blieb die Grundſtimmung zum Schluß der Abend⸗ me börſe feſt, das Geſchäft, das an ſich keinen beſonderen Um⸗ vil fang hatte, ging aber ſehr ſtark zurück. Die anfangs 9 höheren Kurſe blieben zwar behauptet, wurden aber ſpftter i etwa 74 v. H. darunter genannt. Am Kaſſamarkt erhöhten ohe ſich Kommerzbank auf 87(8754). Renten lagen ſaſt völlig 80 geſchäftslos. 1 ſte Im Freiverkehr waren AGc⸗Genußrechte zu 78( geſucht. Von Aus landswerten Schweizer Bundesbahn 27* 5 (22555). 920 Nachbörſe: J Farben 16916994, Ach 38—38%¼, Aru 5 5 55—55¼4, Verein. Stahlwerke 92. 2 Pf Gem Hamburg er Zucker- Terminbörse Mel Amtliche Notierung lür weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter hol 90 Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 Eg einſchl. Sack. 12 5 8 Mai 10 Uhr 80 8. Mai 2 Uhr 15 He Termine Prief Gelb] bez. Brief] Gelb] bez b Mai...0 340 9852 348 Saat Juni 30 888—[38 35 Dial Jul! 370 88— 7 8 2 en Auguſt 3,80.70 385 3,75 4 10. Sept. 3,90 380 3,95.85— 5 1 Skt...„ 380— 405 388 Frie Nov..05.9—.10.—. 1 8 Dez. 2„— 40 20„ 105 Januar 2 20— 4 40 2. 65 Februar. 8, 2. 4 25 Käfe März 40 40—.85 4,0 Ha April. 1 45 4,5.40 4,5. der Tendenz ruhig Ad käſe Geld- und Devisenmarki 1 Paris, 6. Mal Cthluß amtlich). Neck Leneen 7863—] Spanien 207.25 Kopenhagen Men.3 enpork 15,19— fallen 129,— foſend 10.2/ berſin a 905 delßlen 258,75] Schweiz 492.37] Stocchom 395.— Farschau 5 go. London, g. l Gthlub emllct) Gem deer 498,87 Kopenhagen 22.40] Morgen 570.75 Schane! J 1/80 f entre 498,37 Stockbom 19,39 ¼ Rumänen 674.— Vokobame 22 1 imstrrüem 739.— sio 49,90% Konstantin. 648,— Austen 125, hei bert 28.88— issn 110, Athen 520.—Herike 18.— 900 Brüssel 29.2— feelsingfers 227.08 ien 20.81 Fonfevices 2250 f talen 68,37— Prag 1987 anten 25,21 Jalpariss 10833 Ii berlin 12.82 Budepes! 28.75 Buenos Ares 15,.— benos Ichwelz 15.2 Belgrad 25— Rio de lan. 412.— auf London 1805 90 Spanien 35.53— olf 400,— Hongkong 1/881 Südahila 1001? an! Melalle 15 Hamburger Mefallnoſierungen vom 8. Mal got Nu pfer I banes- u. Straſts-Ann brief bel 0 grief bald berahliſ brief beld berabl. Sec Ln Ngj„.„„, Hüttenreb zun. 19.501980 Ki TebrnrZ....„„... Feinsilber(fil. p. KA). 42.8089 50 fit Ir„„„„„„ Feingold(A. p. gc..84 275 Pan .,. Aan tn 5 Hi 447.25 472 q 27.027700.. Cirapr.(füt. p. gt.). 310 290 10 zum%,%„ 0 0. bahn. rantes plette. kal.. Peieihr,(dl. p. g.„. 3688 360 Wal Zugus! 48.504778 277,0 77/00 enn 0 mb. 49.248,50 277,077, 00 Lote A N Oeiober 49,7549.- 2770 770 Aullmon Regulas calnes.( 19.) 51,— 47 5 un„„ negasilber( per Fläche) 18,— 18.— N bezmb............. J Folframerz dünas,(in Sb.). 8!— Trin Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung K Ki 136 wurden ab 9. Mai die Kurspreiſe für Blei um 650„4 und die für Zinn um 1/ je 100 Kilo ermäßigt. er 5 5 Nr a ae 9 2. 5 e 100 in Kraft a f in Kraft ab CCCCCCC Alum. n. leg. 144148 144148 Bronzeleg. 27% 80/77-U do. Legier. 68—70 6870 Neuſtiberfeg. 5. 1 9 55 Blet nicht leg. 197429 20—21[Nickel n. leg. 240259 249259 Hartbleie. 2228 22% 2½¼ Zink fein 2% 28% 2e Kupfer n. leg.“ 52-54 9254 do roh. 18½ 1918 ö 19% Meſſingleg.. 8/—40¼ 88—40%½ Zinn n. leg. 244284 245 Rotguß leg.. 88½ 5 ½¼58¼—55½] Banka⸗Zinn] 25.274 255275 Frachienmarki Duisburg- Ruhrori Die Nachfrage nach Leerroum war an Hor heutigen Börſe geringer als an den Vortagen. Lediglich für berg⸗ wärts wurden einige mittlere und kleinere Kähne ftr Koksladungen vorgelegt. Talwärts konnte nur wenig Raum eingeteilt werden. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. 5 ——.— NSDAP-Miffeilungen Aus partelamilichen Bekauntmachungen ennommen Anordnungen der Kreisleitu Am 4. Mat findet um 20.15 Uhr im lageterraum der Kreisleitung eine Sitzung ſtatt, zu welcher ſümtliche Kreisamtsleiter und Ortsgruppenleiter des(alten) Krei⸗ ſes Mannheim zu erſcheinen haben. Kreisgeſchäftsführung. An alle Ortsgruppen des Stadt⸗ und Landgebietes! Die Ortsgruppen haben„Wille und Weg“, Redner⸗ material und„Neues Volk“ für Monat Mai auf der Kreispropagandaleitung, Zimmer 2, abzuholen. Letzter Termin: 13. Mai. Kreispropaganbaleiter. Politiſche Leiter Neckarau. Am 10. Mai treten ſämtliche uniformierten Politiſchen Leiter um.30 Uhr im Hofe des Ortsgruppen⸗ heims zum Geländedienſt mit Gymnaſtik an. Dauer etwa gavet Stunden.. Neckarſtadt⸗Oſt. SA⸗Sportabzeichenkurſus. Am 9. Ma Abnahme der Leibesübungen. Treffpunkt Endbſtatton Waldhof 16 45 Uhr.— Am 10. Mai Abnahme Geländeſport: Antreten.15 Uhr vor 8 5 Dienſtanzug. Schwetzingerſtadt. Am 11. Mai, 20 Uhr, kommen ſümt⸗ liche übergeführten Jungmädel und die Mädel der Schaft H. Bartholme(früher Werner) ins Heim, L 2, 9. Sport. Am 9. Mai, von 13—44 Uhr, ift Schwimmen fütr das Leiſtungsabzeichen im Städt. Hallenbad.— Jeden Montag ſiſt auf dem Pfalzplatz Training für das Leiſtungs⸗ abzeichen won 15—48 Uhr.— Mittwochs won 179 Uhr Training auf dem Stadion.. Almenhof. Am 11. Mai Heimabend der Schaft Grekel Ludwig. M Humboldt. Die Gruppe tritt am 9. Mat wie folgt an: Die Klaſſen 7a und ib der Hildaſchule: die Klaſſen 6a, üb und 66 der Humboloötſchule. Außerdem diejenigen Mädel, die nicht in den genannten Klaſſen und Schulen ſind, aber bisher in der Gruppe geführt wurden, ſowie fümtliche Führerinnen und die Gruppenſportwartin. Treff⸗ punkt um.00 Uhr in badelloſer Kluft am Neckarmarktplatz. Humboldt 2. Am 9. Mai tritt die ganze Gruppe um 8 Uhr auf dem Neckarmarktplatz an. NS KON Schwetzingerſtadt. Am 9. Mat, 20.15 Uhr, im„Schwarz⸗ wälder 5 Ecke Rheinhäuſer⸗ und Kepplerſtraße, Mit gliederverſammlung. „Kraft durch Freude“ Achtung! Kurſus im Rollſchuhlauſen! Am Freitag, 15. Mai, beginnt der Kurſus im Rollſchuh⸗ lauf in der Turnhalle der K⸗5 Schule von 190 b 81.60 Uhr. Rollſchuhe ſtehen für Anfänger in beſchränkter An⸗ zahl koſtenlos zur Verfügung. Koſten: DAfF⸗Gebühr: 8 Sportmarken zu 0,40%=.40, Normalgebühr: 6 Sport, marken zu.60%=.60. Dauer: Insgeſamt 6 Dop⸗ pelſtunden; je einmal in der Woche. Bekleidung: Bequemer Straßenanzug, hohe feſte Stiefel oder gutſitzende Halb⸗ ſchuhe mit flachen Abſätzen. Anmeldungen nimmt der Sportlehrer kurz vor Beginn des Unterrichts entgegen. Kurſus für das Reichsſportabzeichen für Frauen und Mädchen Das Sportomt führt ab Sonntag, 17. Mai 1998, it Stadion(Hauptſpielfeld) einen Kurſus für Frauen und Mädchen zum Erwerb des Reichsſportabzeichens und Reichsfugendabzeichens durch. Die Unterrichtsſtunden fin⸗ den jeweils Sonntags von 9 bis 11 Uhr und Donners⸗ tags von 19.30 bis 21.30 Uhr auf dem genannten Spiel⸗ feld ſtatt. Koſten: DA ⸗Gebühr 8 Sportmarken zu ſe .30 Mk.=.40 Mk.; Normalgebühr 8 Sportmarken zu je.50 Mk.— 4 Mk. Dauer: 8 mal 13 Stunden, zwei⸗ mol in der Woche. Kleidung: Leichte Schuhe, Sporthoſe und Sporthemd. Anmeldungen zu dem Kürſus am 17. Mas kurz vor Beginn des Unterrichts um.50 Uhr beim Sporl⸗ lehrer auf dem Hauptſpielfeld im Stadion. Achtung! Aukuuft der Köß⸗Urlauber aus dem Kreis Ulm. Zur Unterrichtung der Quartiergeber geben wir bekannt, daß die Ankunft des Sonderzuges Samstag, den 9. Mai, 19.33 Uhr, Mannheim⸗Höf, erfolgt. Die Urlauber werden demzufolge gegen 9 Uhr in den Quartieren ein⸗ getroffen ſein. Kleinkindergymnaſtik Ein neues Schuljahr hat begonnen. Die Kinder erwer⸗ ben ſich neues geiſtiges Rüſtzeug. Eure Aufgabe aber iſt es, dafür zu ſorgen, daß dabei der Körper nicht not leidet. Dos Sportamt der NS„Kraft 1 Freude“ bietet ſeine Hilfe dobei an, indem es geprüfte Gymnaftik⸗ lehrerinnen mit der Leitung der Kurſe beauftragt hab, wo beſonderer Wert darauf gelegt wird, daß jede Rücken ſchwäche, Fußſchwäche und Haltungsſtörung ausgeglichen wird. Ob es nun die ABC-Schützen ſind, die der Für⸗ ſorge körperlicher Art beim Uebergang zur Schule 10 beſonders bedürftig ſind, oder oh es ſich um Mädchen in den kritiſchen Entwicklungsjahren handelt: in dieſe Kurſe gehören Eure Kinder. Eine Stunde koſtet nur 10 Pfg. Es finden folgende Kurſe in Kleinkindergymnaſtik ſtotkt Dienstogs von 16 bis 17 Uhr Gymnaſtikhalle Stadion. Mittwochs von 14 bis 15 Uhr Frauenſchaftsheim Waldhof Gartenſtadt; 15 bis 16 Uhr und 16 bis 17 Uhr Gymnaſtil⸗ ſchule, Gvetheſtraße 8; 15 bis 16 Uhr und 16 bis 17 Uhr Feudenheimſchule. Die Uebungen für die Kleinen ſind in ſpieleriſcher Form, für die größeren Kinder wechſeln gum⸗ Sun 8 und ſpieleriſche Bewegungsformen 5 Einander 4 mſätzen ßerdem rel mit w. 404 en zwi⸗ 47255 enmarkt nan die Abend⸗ en Um⸗ anfangs r ſpäter erhöhten ſt völlig 78(770 ahn 227 A, Akut Sport⸗ 1 Kreis n wir g, den lauber n ein⸗ erwer⸗ ber ist en in Kurſe Pfg. ſtott: adion. Iöhof⸗ taſtil⸗ 7 Uhr nd in Am mit⸗ 1 A heinau: 9 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Lau; 10 Haupt⸗ 2 Walbſchule Gartenſtadt: Mittwoch 8 Uhr Abendgottesdienſt, 1 Samstag, 9. Mai 1938 . Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Sekke f Nummer 21 — GSottesdienſt- Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 10. Mai 1936(Muttertag) Trinitatiskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Schulze; 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Speck(Kirchenchor); 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Bodemer; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Kiefer und Pfarrer Dr. Engelhardt. 2 2 0 Zungbuſchpfarrei: 11.20 Chriſtenlehre für männl. Jugend, Pfarrer Speck: 12.00 Chriſtenlehre für weibliche Jugend, Pfarrer ck. guntordienkirche: Samstag abend.30 Liturg. Abendfeier: Cantate“. Sonntag vorm. 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dr. Schütz(Kirchenchor): 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Hauer; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Horch und Pfarrer Dr. Schütz 2 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Horch und Pfarrer Dr. Schütz; 6 Abendgottes⸗ dienſt, Vikar Bauer. Christuskirche: 8 Fr Hauptgottesdienſt, gottesdienſt, Pfarrvikar Staubitz; 10 r. Dr. Weber(Chor); 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Hauck; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Mayer und Pfarrer Dr. Weber. 5. Neupſtheim: 10 Hauptgottesdienſt(Eltern und Kinder ge⸗ meinſam), Pfarrvikar Staubitz; 11 Chriſtenlehre, Pfarr⸗ pikar Staubitz. N: Friedenskirche.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Zahn; 10.45 indergottesdienſt, Vikar Rupp; 10.45 Chriſtenlehre der 5 und Nordpfarrei, Pfarrer Bach und Pfarrer Zahn. Zohan niskiche: 30 Frühgottesdienſt, Vikar Schoener; 1000 GHauptgott iſt, Dekan Joeſt(Kirchenchor); 11.15 Chri⸗ ſtenlehre für Knaben und Mädchen, Dekan Joeſt: 11.15 Ehriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Emlein; 12 Chriſten⸗ e für Mädchen, Pfarrer Emlein; 11.15 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Schoener. 7 5 2 Lntherkirche: 10.00 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Frantzmann (Kirchenchor); 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Höfer; 11.15 Ehriſtenlehre, Pfarrer Jundt, Pfarrer Frantzmann und Pfarrer Walter. N 5 Gemeindehaus Eggenſtraße 6: 9 Gottesdienſt, Pfr. Jundt. Melanchthonkirche: 9 Chriſtenlehre, Pfr. Hahn; 10 Haupt⸗ gottesdienſt, Pfr. Hahn(Kirchenchor): 11.15 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Wallenwein. Abendgottesdienſt ſ. Zellerſtr. Gemeindehaus Zellerſtraße 347.30 Gottesdienſt, Pfarrer Heſſig(Singkreis); 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Heſſig; abends.15 Liturgiſche Abendmuſik. Siädt, Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Haas. Diakoniſſenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Scheel. Jendenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kammerer: 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Vogel; 11 Chriſtenlehre Knaben im Schweſternhaus, Pfarrer Kammerer. kiedrichsfeld:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schönthal; .30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schönthal; nachm..00 Ehriſtenlehre, Pfarrer Schönthal; 8 Abendandacht. 5 Käfertal: 9 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Schäfer: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Troſt(Kirchenchor); 11.15 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Troſt; 8 Abendgottesdienſt, Vikar Adelmann. 8 Köſertal⸗Süd: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Adelmann; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Adelmann. Neckarau:.30 Chriſtenlehre, Pfr. Gänger und Pfr. Kühn; .30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Gänger; 10.30 Kinder⸗ gottesdienſt der Südpfarrei, Pfarrer Kühn; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt der Nordpfarrei, Pfarrer Gänger. 5 Gemeindehaus Speyerer Straße 28:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrvikar Müller; 10.30 Chriſtenlehre, Pfarrvik. Müller; 1 Kindergottesdienſt, Pfarrvikar Müller. Süd⸗ gottesdienſt, Pfarrer Vath; 11 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Vath: 11.30 Kindergottesdienſt, Pfaxrer Vath. Ffingſtberg: 9 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Vath; 10 Kinder⸗ gotkesdienſt, Vikar Lau. 5 Fandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Bartholomä: anſchl, Chriſtenlehre, Pfr. Bartholomä:.30 Gottesdienſt in den Behelfsbauten, Vikar Glitſcher; 11.30 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Glitſcher; 5 Abendgottesdienſt auf dem Scharhof, Pfarrer Bartholomä. Fekenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Enderle; 12.30 Kindergottesdienſt, Vikar Enderle; nachm. 1 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Enderle. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre beider Pfarreien, karrer Lemme u. Pfarrer Clormann;:.30 Hauptgottes⸗ kenſt, Vikar Zug; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Zug. Malſadt:.00 Ehriſtenlehre, Pfarrer Münzel;.30 Haupt⸗ gollesdienſt, Pfarrer Münzel; 10.30 Kindergottesdienſt, Harrer Münzel. Wochengottesdienſte: 0 0 Trinitatiskirche: Dienstag.00 Abendgottesdienſt in der Kirche, Vikar Bodemer. 5 Lonkordienkirche: Donnerstag.00 Uhr Abendgottesdienſt, Pfarrer Dr. Schütz. Friedenskirche: Montag bis Samstag.20 Morgenandacht. Johanniskirche: Donnerstag abend.00 Bibelſtunde, Vikar Brenner. Lutherkirche: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt, Pfarrer Jundt. Jendenheim: Donnerstag.15 Morgenandacht, Vikar Vogel. Käfertal: Freitag abend 8 Bibelſtunde, Pfarrer Schäfer. Matthäuskirche Neckaran: Mittwoch.15 Schülergottesdienſt, Pfarrer Gänger. i Pauluskirche Waldhof: Mittwoch 8 Uhr Abendgottesdienſt, Pfarrer Clormann. Pfarrer Lemme. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Eyaug Verein für Innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle) Sonntag.00 und Donnerstag.15 Ver⸗ ſammlung.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag 8 und Donnerstag 8 Verſammlung. Freitag 8 Bibelſtunde für jg. Männer.— Schwetzinger Str. 90(Stadtmiſſionar Wild]: Sonntag.00 und Dienstag.00 Verſammlung. Neckaran, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſtonar Welk): Sonn⸗ lag 8 u. Dienstag.15 Verſamml.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 u. Mittwoch.15 Verſamml.— Pfingſt⸗ berg, Herrenſand 42: Alle 14 Tage Donnerstags.15 Ver⸗ ſammlung.— Lindenhof, Bellenſtraße 52: Sonntag 8 und Freitag.15 Verſammlung.— Seckenheim, Kinderſchule: Donnerstag 8 Verſammlung.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag 3 und Mittwoch 8 Verſammlung.— Waldhof: Freitag 8 Verſammlung.— Feudenheim, Untere Kinder⸗ ſchule: Sonntag 8 und Dienstag 8 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda ⸗ Heim“, I. II. 4. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde; 4 Jugendbund für junge Mädchen; abds. 8 Evangeliſationsvortrag. Dienstag abd. 8 Männerſtunde. Mittwoch ab. 8 Gebetsſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenbibelſtunde.— Käfertal⸗Sid, Dürkheimer Straße 32: Montag abend 8 Uhr Gvangeliſations⸗Vor⸗ trag.— Scharhof⸗Sandhofen: Dienstag abd. 8 Evangeli⸗ ſationsvortrag.— Pfingſtberg, Oſterſtr. 30: Donnerstag abd. 8 Epangeliſationsvortrag.— Neckarau, Kirchgarten⸗ ſchule: Freitag abend 8 Evangeliſationsvortrag. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag nachm 2 Sonntagsſchule;.00 Muttertagsfeier; abends 8 Evangeliſationsvortrag, Inſp. Hebeler, Lachen. Dienstag abend 8 Gebetsſtunde. Mitwoch nachm. 5 Uhr Mädchenſtunde; abends 8 Jugendbund für jge. Mädchen; .00 Männerſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 7 Freundeskreis für junge Mädchen; 8 Blaukreuz⸗ ſtunde.— Käfertal, Sonnenſchein Nr. 25 bei Habermeier: Sonntag nachm. 2 Sonntagsſchule; 3 Verſammlung. Almenhof, Mönchwörthſtraße 218 bei Reißner: Montag abend 8 Uhr Verſammlung.— An den Kaſernen 12 bei Schepper: Mittwoch abend 8 Verſammlung.— Pfingſt⸗ berg, Strahlenburgſtraße 13: Donnerstag abend.15 Ver⸗ jammlung.— Sandhofen, Sandhoſer Str. 297 bei Niebel: Freitag abend 8 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhof⸗ ſtraße 34. Sonntag abend 8 Wortverkündigung. Mon⸗ tag abend.00 Frauenbibelſtunde. Dienstag abend.15 Bibelſtunde Fahrlachſtraße 18 bei Dörr. Mittwoch nach⸗ mittag 3 Miſſionsſtunde; abends 8 Miſſions⸗Familien⸗ abend. Samstag abend.15 Uhr Männerbibelſtunde.— Jugendbund für EC.: Sonntag nachm. 4 und Donners⸗ tag abend 8 Uhr.— Neckarſtadt, Uhlandſtraße 41, part.: Donnerstag abend 8 Uhr Bibelſtunde.— Feudenheim, Schwanenſtraße 30, Hinterhaus: Sonntag abend 8 Wort⸗ verkündigung. Mittwoch abend 8 Frauenbibelſtunde.— Waldhof, Trommlerweg Nr. 33 bei Gülting: Donnerstag abend.00 Bihelſtunde.— Wallſtadt, Atzelbuckelſtraße 4: Sonntag abend 8 und Dienstag abend 8 Bibelſtunde. Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29): Montag abend.00 Uhr Miſſionsſtunde, Pfarrer Fritze. Evangeliſche Freikirchen Methodiſten⸗Gemeinde, Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..45 Predigt; 11 Sonntagsſchule; abends .30 Predigt. Montag abend 8 Mädchenmiſſionsverein u. Männerſtunde. Dienstag nachm. 3 Frauenmiſſionsverein. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Evang. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten(Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſeph⸗Straße 12: Sonntag vorm..30 Gottesdienſt; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Verſammlung. Montag abend 8 Jugendverſammlung. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetsſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaft, Mannheim, U 3. 23. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Keidel; 10.45 Sonntags⸗ ſchule; abends.30 Predigt. Mittwoch abend 8 Uhr Vor⸗ bereitungsgottesdienſt zum hl. Abendmahl. Donnerstag nachm. 4 Frauenmiſſionsſtunde; abends 8 Jungfrauen⸗ ſtunde. Freitag.30 Mädchenſtunde; 6 Knabenſtunde. Advent⸗Gemeinde Mannheim, J 1. 14. Sonntag vorm. 10 Chriſtenlehre; abends 8 Vortrag:„Kultur oder Chriſten⸗ tum“. Dienstag abend 8 Bibelſtunde:„Geiſt und Seele“. Freitag abend 8 Jugendſtunde. Samstag vorm. 9 Uhr Sabbatſchule; 10 Uhr Predigt. Blaukrenzgruppe Mannheim J. Meerfeldſtraße 44, Hth. II: Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetsſtunde.— Mittwoch abend 8 Blaukreuzſtunde. Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; nachm. 2 Kinderverſammlung;.00 Frei⸗ gottesdienſt auf dem Marktplatz; abends.30 Muttertags⸗ feier. Mittwoch abend.00 Heilsverſammlung. Freitag abend 8 Heiligungsverſammlung. Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Sonntag vorm. 10 Sonntagsſchule; abends 7 Abendmahls⸗ verſammlung. Dienstag abend.30 G. F. V. 1. 3. 5. Diens⸗ tag Genealogie. Mittwoch nachm. 5 Primarklaffe f. Kinder. Freitag abend.30 Frauenverein:.30 Chorſtunde. Neu⸗Apoſtoliſche Kirche Mannheim⸗Stadt, Kirche Ecke Langerßtter⸗ u. Moſelſtraße, Sonntag vorm..80 u. nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abd. 8 Gottesdienſt.— Mhm.⸗Sandhofen. Zwerchgaſſe 16: Sonntag vorm..30 u. nachm. 3 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Maunh.⸗Neckarau, Gießenſtr. 1: Sonntag vorm..30 Gottesdtenſt. Mittwoch abend 8 Uhr Gottesdienſt.— Mannh.⸗ Friedrichsfeld, Neudorfſtr. 68: Sonntag nachm. 3 Gottesdtenſt. Mittwoch abend 8 Gottes⸗ dienſt.— Seckenheim, Kloppenheimerſtraße 37: Sonntag nachm..30 Gottesdienſt. Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11. Bewegung zur religißſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10.00 Menſchenweihehandlung mit Predigt: 11 Sonntagsfeier für Kinder. Mittwoch abend.15 Uhr Kultiſche Feier(Doflein). Katholiſche Gemeinde Sonntag, den 10. Mai 1936(4. Sonntag nach Oſtern) Obere Pfarrei(Jeſnitenkirche: von 6 an Beichtgelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt: .30 Kindergottesdienſt m. Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz⸗ Mariä ⸗Bruder⸗ ſchafs⸗-Andacht mit Segen; abends.30 Predigt und Mai⸗ andacht mit Prozeſſion und Segen. St. Sebaſtiaunskirche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 12 Chriſtenlehre für Jünglinge; nachm..30 Herz⸗Jeſu⸗ Andacht mit Segen; .30 Maiandacht mit Predigt und Segen. Heiliggeiſtkirche: 5 hl. Meſſe; 6 hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.15 Schülergottesdienſt; 10.00 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt, darnach Chriſtenlehre für die männl. Jugend; nachm..30 Herz⸗ Jeſu⸗ Andacht mit Segen;.30 Maiandacht mit Predigt, Prozeſſion und Segen. Liebfrauenkirche: von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11.00 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre der Jünglinge;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht;.30 Maiandacht mit Predigt, Prozeſſion und Segen. Katholiſches Bürgerſpital:.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. St. Joſeph, Lindenhof: 6 Beichtgelegenheit, hl. Meſſe;.00 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Kindergottesdienſt; 10 Predigt und Amt; 11 Chriſtenlehre für Jünglinge; 11.30 Singmeſſe mit Predigt; abends 7 Maiandacht mit Prozeſſion der Erſtkommunikanten. St. Peter: 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt, anſchl. Chriſtenlehre für Jünglinge; abends.30 Maiandacht mit Predigt, Prozeſſion der Männer, Aus⸗ ſetzung und Segen. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11.00 Kindergottesdienſt mit Predigt; 12 Chriſtenlehrée für Jünglinge; nachm..30 Herz⸗Jeſu⸗ Andacht mit Segen; abends 7 Maiandacht mit Predigt, Prozeſſton und Segen. St. Bonifatius, Mannheim: 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegen⸗ heit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe m. Predigt; nachm. 2 Chriſten⸗ lehre für Jünglinge;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht;.30 Mai⸗ andacht mit Prozeſſion der Erſtkomm., Predigt u. Segen. St. Nikolaus: 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe;.30 Kin⸗ dergottesdtenſt mit Predigt; 10.00 Hauptgottesdienſt mit Predigt, anſchl. Chriſtenlehre für Jünglinge; nachm..30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen; abends.30 Maiandacht mit Predigt und Segen. St. Jakobus, Neckarau:.00 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe;.00 Singmeſſe mit Predigt; 9 Chriſtenlehre für Jünglinge; 11 Singmeſſe mit Predigt; .30 Hochamt mit Predigt: abends.30 Maiandacht. St. Franziskus, Waldhof: 6 Beichte: 7 Kommunionmeſſe mit Frühpredigt; 8 Uhr Amt und Predigt in der Wald⸗ kapelle;.15 Uhr Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe; 11 Predigt und hl. Meſſe in der Waldkapelle. St. Laurentius, Käfertal: 6 hl. Meſſe;.30 Beichte;.15 hl. Meſſe mit Anſprache; 9 Predigt u. Amt; 1 gottesdienſt mit Predigt; nachm..30 Chriſte Jünglinge; 2 Segensandacht; Predigt, Litanei und Segen. 5 St. Peter und Paul, Feudenheim:.30 hl. Beichte u. Früh⸗ meſſe;.80 Singmeſſe;.80 Miſſa reeitata mit Choral; 11 Schülergottesdienſt; 11.45 Eröffnung der Chriſtenlehre für Jünglinge; nachm. 2 Oſterandacht; abends 8 Mai⸗ andacht mit Predigt und Segen. 5 St. Bartholomäuskirche Sandhofen:.30 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt, hernach Chriſtenlehre für Jünglinge; 11 Schülergottes⸗ dienſt mit Predigt und Singmeſſe; nachm..00 Corpori Chriſti⸗Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen; abds..30 Mai⸗ andacht mit Predigt, Litanei und Segen. St. Anton, Rheinau: 6 Uhr hl. Beichte; 7 Frühmeſſe;.30 Schülergottesdienſt mit Anſprache;.30 Chriſtenlehre; 10.10 Amt mit Predigt; abends 8 Maiandacht mit Predigt und Segen. Seckenheim:.00 Frühmeſſe;.30 Kindergottesdienſt; Hauptgottesdienſt, anſchl. Chriſtenlehre für Jüng nachm..30 Chriſtenlehre für Mädchen;.00 Oſterveſper; abends 8 Maiandacht. St. Bonifatinskirche, Friedrichsfeld:.30 Beichtgelegenheit; .30 Frühmeſſe;.30 Predigt, Amt, Chriſtenlehre; nach⸗ mittags.30 Veſper; abends 8 Maiandacht mit Predigt. St. Thereſia vom Kinde Jeſu, Pfingſtberg:—.30 Beichte .30 Frühmeſſe mit Predigt:.30 Amt mit Predigt; nach⸗ mittags.30 Andacht;.30 Maiandacht mit Predigt. St. Paul, Almenhof: 7 Frühmeſſe;.30—.30 2 8 Singmeſſe mit Predigt; 11 Singme mit Predigt; abds .30 Maiandacht mit Predigt und Segen. St. Hildegard, Käfertal: 6 Beichte; 7 Frühmeſſe; 9 An Predigt u. Wetterſegen, darnach Chriſtenlehre; abds Maiandacht mit Predigt, Prozeſſion und Segen. Neues Thereſien⸗ Krankenhaus Mannheim:.30 hl. Meſſez 8 Singmeſſe mit Predigt. Ilvesheim: 7 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt m. Predigt; nachher Chriſtenlehre für Jünglinge; nachm..30 Corp. ⸗ Chriſti⸗Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen; 5 Andacht in d. Bruder⸗Konrads⸗Kapelle(Siedlung). Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag.30 Uhr hl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt. 0 Mauufui uu. Nun lo nal I ſuolar S Vonſnugiul lau. vom 10. bis 18. Mai im Nationaltheater Sonntag, 10. Mai: Nachmittags⸗Vorſtellung, Eintritts⸗ preiſe 0,30 bis 3 ,,„Der Bettelſtudent“, Operette von Carl Millöcker, Anfang 14.30 Uhr, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete A 23, Sondermiete A 12,„Tannhäuſer“, von Richard Wagner, Eintauſch von Gutſcheinen auf⸗ gehoben, Anfang 19 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Montag, 11. Mai: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schülermiete B,„Marſch der Veteranen“, Schauſpiel von Friedrich Bethge, Anfang 15 Uhr, Ende 17.15 Uhr. Abends: Miete H 22, Sondermiete H 12,„Fra Diavolo“, komiſche Oper von D. F. E. Auber, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 12. Mai: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 1, 3, 130182, 160, 260—263, 324326, 336 bis 388, 351353, 510, 519536, 549550, 559, 569570, 602 bis 607, Gruppe D, Nr. 1— 400, Gruppe E, Nr. 501600, „Aida“. Oper von Verdi, Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.45 Ubr. Mittwoch, 13. Mai: ktarſch Nachmittags⸗Vorſtellung, Schüler⸗ der Veteranen“, Schauſpiel Anfang 15 Uhr, Ende 17.15 E 22: Ludwig ⸗T miete C, Friedrich B — Abends: N-⸗Abend, chens Geburtstag“,„Die kleinen dte Klaſſe“, Anf 20 Uhr, Ende gege 1 Donnerstag, 14. Mai: Miete D 25 und für die Ne⸗ Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 367-369,„Don Gio⸗ vanni“, Oper von W. Mozart, Anfang 19.30 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Freitag, 15. Mai: Miete B 22 und für die NS⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 121—123,„Marſch der Vete⸗ ronen“, Schauſpiel von Friedrich Bethge, Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Samstag, 16. Mai: Miete G 21 und für die NS⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 361—363, zum erſten Male, „Lauf ins Glück“, Operette von Fred Raymond, An⸗ fang 19.30 Uhr, Ende etwa 22 Uhr. Sonntag, 17. Mai: Nachmittags⸗Vorſtellung für die NS⸗ Kriegsopferverſorgung— ohne Kartenverkauf—„Char⸗ leys Tonte“, Schwank von Brandon Thomas, Anfang 14.30 Uhr, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete C 24 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 364— 366, „Der Troubadvur“, Oper von Verdi, Anfang 19,30 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. Montag, 18. Mai: Für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigs⸗ hafen, Abt. 46—49, 55, 106, 401— 404, 410414, 420423, 425429, 432—434, 471472, 491—492, 501502, Gruppe F, Nr. 815—817 und Gruppe B,„Aida“, Oper von Verdi, Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten Sonntag, 10. Mai: Freier Verkauf, Eintrittspreiſe 0,50 bis 3,„Krach im Hinterhaus“, Komödie von Maximilian Böttcher, Anſang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Montag, 11. Mai: Freier Verkauf, Eintrittspreiſe 0,50 bis 3,„Charleys Tante“, Schwank von Brandon Thomas, Anfang 20 Uhr, Ende.30 Uhr. Dienstag, 12. Mai: Freier Verkauf,„Charleys Tante“, Schwank von Brandon Thomas, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Eintrittspreiſe 0,50 bis 3 l. Sonntag, 17. Mai: Freier Verkauf,„Charleys Tante“, Nach kurzer Krankheit verschied heute im nahezu vollendeten 74. Lebensjahre mein lieber Mann, unser guter Vater und Großvater, Herr Max Cron Mannheim, den 7. Mai 1936. In tiefer Trauer: Marga Cron geb. Müller Dipl.-Ing. Richard Cron, Leuna Dr. Helmuſ Cron, Berlin Sophie Cron geb. Witte Erna Cron geb. Gengenbach Die Einäscherung hat in der Stille stattgefunden. LA 3— TTT fil Made dagen! Fahrräder Adler— Wanderer— NMWaumenn— Presto, sowie Spezlaſräder Klin der- 2 und 3 Räder Nähmaschinen Elektrische u. Katbid-Beſeuchtungen, Alle Ersatz- telle zu billigsten Preisen! Bequeme Zahlungswelse rechts. Meine Norseitleib inden verschönern Ihre Figur u. geben IhremLeib eine sichere Stütze 82¹8 4 Ditten berg Fortuna Schreib- SGerlach's Gehwol Drogerien erhöltlich. Tochter- Ammer IDEAL u. 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Mai: Für die NS⸗Kulturgemeinde„Kraft durch Freude“ Luwigshafen,„Hockewanzel“, Schauſpiel von Hans Chriſtoph Kaergel, Anſang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. „Kraft durch Freude“ Gepäckmarſch für das Reichsſportabzeichen Am Sonntag, 10. Mai, wird den Teilnehmern der Ködy⸗Kurſe Gelegenheit gegeben, öͤte Gruppe 5 für das Reichsſportabzeichen im Gepäckmarſch zu erfüllen. Treffe punkt im Stadion früh 6 Uhr zur Prüfung des 12% Kilo ſchweren Gepäcks(Torniſter oder Ruckſack). Als Anzug iſt zugelaſſen: Uniform, Wander⸗ und Straßen⸗ n mit langer Hoſe, Breeſches und chnür⸗ oder Marſchſtiefel. Kniefreie zichtathletikhoſe, Trainingsanzug und Turnſchuhe ſind verboten; desgleichen Halb⸗ und Geherſchuhe jeglicher Art. Sofort nach Prüfung des Gepäcks erfolgt der Abmarſch vom Stadion nach Secken⸗ heim über die Brücke nach Ilvesheim, Ladenburg über die Brücke nach Neckarhauſen, Friedrichsfeld, Seckenheim, über die Brücke nach Ilvesheim, Feudenheim über die Riedbahnbrücke zum Stadion zurück. Urkundenheft iſt mit⸗ zubringen. 8 * DS oder * ** Wanderung am 10. Mai. Von Neuſtadt— Forſthaus Silbertal— Gimmeldingen— Neuſtadt. Abfahrt 9 Uhr ab Ludwigshafen. Rückfahrt.28 Uhr ab Neuſtadt. Fahr⸗ 5155 1 J. Fahrkarten ſind vor Abfahrt am Schalter zu öſen. Wachenburgrennen in Weinheim. Wir haben eine be⸗ ſchränkte Anzahl Eintrittskarten zum Preiſe von 30 Pfg. abzugeben. Erhältlich bei den Koßß⸗Geſchäftsſtellen und Ortsgruppen. Preis der Fahrkarte 80 Pfg. Benützt werden die Züge.15 und 10 Uhr ab Mannheim⸗Neckar⸗ ſtadt. Rückfahrt mit jedem Kurszug möglich. Fahrt nach Wiesbaden am 17. Mai: Die für den 26. April gekouften Fahrkarten müſſen ſoſort bei den Ge⸗ ſchäftsſtellen umgetauſcht werden. Die Teilnehmerkorten behalten ihre Gültigkeit. Fahrkarten mit dem Datum vom 29. April ſind ungültig. Fahrt Nr. 8 vom 10. bis 16. Mai Allgän. Abfahrt des Sonderzuges ab Karlsruhe. Zufahrt mit fahrplanmäßigem Zuge 8619 Uhr ab Monnheim⸗ Hauptbahnhof. Sountagsfahrt am 10. Mai nach Stuttgart. Abfahrt ab Mannheim⸗ Hauptbahnhof.35 Uhr. Bei Ankunft in Stuttgart Stadtrundfahrt. Nachmittags Wanderungen: Wildpark— Schloß Solitude. Dauer 5 Stunden. Wild⸗ park— Degerlocher Höhe. Dauer 2 Stunden. Rückfahrt ab Stuttgart 20 Uhr, Ankunft in Mannheim 22.94 Uhr. Nodtsche Sammet Ne u⸗ 4. 2* in großer Auswah eee eee renate Auf Wunsch Zahlunpęgserleichterung 3627 1 8 Mannheim 81,6 Breitestr. Insgrieren bringt Gewinn! Näheres Plakate Inhaber des Festbuches der Neiqhsbächertagungs F 2, 4b 3229 ermäßigter Eintritt H. Gutschein A alk f. Privathaush. nen lernen zw. 2 0 Tpeirat Zuſchr. u. V B von Heinz Bangert 26, Mhm. Poſtſchließfach Nr. 289 Nr. 30 a. Geſch. *882 4 mieten. Zu erfrag. M 7. 15, part. mit Zubehör an ruh. L. Jungbuſchſtraße 4, 4. Stock. zu verm. B486 g 0 aaa nme 9 90 f seite Nummer 211 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 9. 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Frau 1 6 engem am äusgeprägteſten in der Landwirtſchaft offenbarte. wirtſchaftlicher Betrieb“ iſt ſchlechterdings nicht mit der natiogal⸗ Das Bäckerhandwerk im Dritten Reich Seine Stellung im Dienſte der Volksernährung als Mittler zwiſchen Verbraucherſchaft und Neichsnährſtand .. neue Geiſt, der mit dem Nationalſozialismus in die Wirtſchaft kam, hat in den weitaus meiſten Fällen das äußere Gefüge der einzelnen Unternehmungen nicht weſentlich verändert. Es kam ja ſchließlich nicht darauf an, eine Unternehmungsform durch eine andere zu erſetzen, ſondern der nationalſozia⸗ liſtiſchen Wirtſchaftsgeſinnung, die ſich in den nannig⸗ faltigſten Betriebsformen auswirken kann, zum Durchbruch zu verhelfen. Daher mußten wohl alle Gliederungen verſchwinden, durch welche die einzelnen Wirtſchaftenden in Verbänden oder Gruppen zuſammengefaßt wurden; denn für eine Intereſſen⸗ politik in dem bis dahin geübten Sinne beſtand kein Raum mehr. Aber die einzelnen Glieder der Wirtſchaft blieben im Grunde un⸗ verſehrt; ſelbſt der Grundſatz des Eigennutzes wurde nicht ver⸗ hannt, allerdings entſchloſſen dem des Gemeinnutzes unter⸗ geordnet. Das Beſtreben, übernommene Betriebsformen bei⸗ zubehalten, mußte lediglich da eine Grenze finden, wo die Form als ſolche dem nationalſozialiſtiſchen Geiſt zuwiderlief, wie es ſich 1 Ein„land⸗ ſoziakiſtiſchen Anſchauung vom Bauern vereinbar, und ſo wurde te geſamte Landwirtſchaft aus dem Bereich des Nur⸗Wirtſchaft⸗ lichen herausgenommen und dem neu geſchaffenen Reichsnähr⸗ ſtan d vor allem volks⸗ und vaſſenpolitiſche Aufgaben geſtellt. Der Bauer iſt als Erzeuger und Verwalter wichtigſten Volksgutes mit neuen Pflichten und Rechten ausgeſtattet worden, eine neue deutſche Bauernehre iſt aufgerichtet und eine große Verantwortung iſt dem Bauer übertragen worden, der er nur gerecht zu werden vermag, wenn ſein Daſein nicht mehr durch wirtſchaftliche Zu⸗ fälligkeiten bedroht werden kann. Aber natürlich war dieſes Ziel nicht zu erreichen, ſolange man nur den Bauer aus der gewerblichen Wirtſchaft herausnahm. Man mußte auch den Käufer ſeiner Waren und den Ver⸗ arbeiter in dieſe neue Ordnung eingliedern, ihn teilnehmen laſſen an der Verantwortung für die Volksernährung und auf der anderen Seite vor Nachteilen ſchützen, die ihm aus ſeiner Mittlerſtellung erwachſen könnten. So iſt der gewaltige Aufhau des Reichsnährſtandes geſchaffen worden, ein Gebäude, deſſen Grundlinien und Pläne ſchon längſt feſtſtanden, bevor der Natio⸗ nalſozialismus zur Macht kam, das aber— um im Bilde zu bleiben— durchaus nicht nach einem von vornherein feſtliegenden Schema eingerichtet werden konnte oder ſollte. Dem eindeutig geſteckten Ziel, den Bauer wirtſchaftlich zu ſtärken, entſprach die zweite Aufgabe, die Lebenshaltungs⸗ koſton des ſchaffenden Volksgenoſſen auf keinen Fall zu verteuern. Es iſt klar, daß dieſe beiden Wege ſich an einer be⸗ ſtimmten Stelle überſchneiden mußten; nicht beim Bauer und nicht beim Arbeiter, dieſe beiden traten ſich ja nicht unmittelbar gegenüber, ſondern bei einem Zwiſchenglied. Für den wichtigſten Teil unſerer Volksernährung, für das tägliche Brot, iſt es nämlich der Bäcker, der die Laſt und die Verantwortung zu tragen hat. Es war wohl ſchon früher ſo, daß er zwiſchen dieſen beiden Polen ſtand, aber niemals hat es eine Regierung gegeben, die mit ſo entſchiedenem Nachdruck ſich für den Bauer und für den Arbeiter einſetzte wie die Regierung Adolf Hitlers. Wenn früher der Bäcker ſeinem Käufer oder ſeinem Lieferanten im Vorteilsausgleich die Waage zu halten ſuchte, dann war es eben im Kampf gegen den wirtſchaftlichen Gegner, und auf dieſem Wirtſchaftskampf baute ja der liberaliſtiſche Staat ſein Ideen⸗ und Gedankengebäude auf: der Bäcker, der heute ſo handeln würde, verſündigt ſich nicht nur gegen eine Berufsgruppe, ſondern gegen den Staat ſelbſt, der das wirtſchaftliche Mit⸗ und Füreinander gerade in Hinſicht auf den Bauer und den Arbeiter zum unverrückbaren Grundſatz erhoben hat. Legen wir uns aber Rechenſchaft darüber ab, welche Stellung das Bäckerhandwerk im Dritten Reich einnimmt und welche Aufgaben ihm zufallen, ſo können wir feſtſtellen, daß in ſehr vieler Hinſicht das heute Erreichte von den Organiſationen des deutſchen Bäckerhandwerks ſchon lange vorher mit Eifer erſtrebt worden iſt; freilich fehlten damals die Kraft und die notwendige Unterſtützung der öffentlichen Stellen. Aber die Tatſache, daß mehr als 90 v. H. aller Berufsangehörigen ſich ſchon vor dem Um⸗ bruch des Jahres 1933 gemeinſam verbandsmäßig gefunden hatten, die außergewöhnlich fruchtbare Arbeit der Bäcker⸗Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaften und die vorhilölichen ſoztalen Leiſtungen der Bäcker ſind doch Zeugnis dafür, daß man gerade bei ihnen auf dem Wege der reinen Selbſthilfe viel erreichte. Das Dritte Reich hat das geſamte deutſche Hand⸗ werk im Reichsſtand des Deutſchen Handwerks zu⸗ ſammengefaßt; es hat auch die noch vorher abſeits Stehenden den zuſtändigen Fachſchaften zugeführt und auch ſie dem Spruch der Innungsmeiſter unterſtellt. Jetzt wurde es in vollem Maße mög⸗ lich, alle privaten Strömungen zu unterbinden, jetzt erſt konnte auch das Bäckerhandwerk zu einer einheitlichen wirtſchaftlichen Größe zuſammengefaßt werden, und erſt auf dieſer Grundlage iſt es nun möglich. es für ſeine doppelte Aufgabe als Zwiſchen⸗ glied zwiſchen Bauer und Verbraucher hinreichend ſtark zu machen. 5 1 8 Die Abgrenzung gegenüber dem Verbraucher iſt verhältnis⸗ mäßig raſch umriſſen. Das tägliche Brot als Volksnahrungsmittel muß allen Schwankungen der Marktlage ferubleiben. Um dieſes Ziel zu erreichen, waren natürlich gewiſſe Vorausſetzungen auf der Seite des Mehlbezugs zu ſchaffen. Von den Neuregelungen des Dritten Reiches, ſoweit ſie den Bäcker betreffen, ſteht an erſter J 0 N 8 0 + 5 N 2 , N 1 N 8 Den dlentfschen Bächermeisferm zum Sr! Die Stadt Mannſieim heißt die deutschen Bͤckermeister zu ihrer diesjdhirigen Reichstagung ſiet lich 1 lEommen. Der große Geireidehiandel und die weltbedeutende Müflenindustrie, die sich hier seit Generationen entwickelt haben, boten dem Bücherfandwerk in Mannheim eine besonders günstige Rohistoffbasis. Rein Wundbs, daß die ſahizelinte raschen und glücklichen Aufstiegs, die de, Stadt in der letzten Hlälſtie des vorigen ſaſit. kunderts beschieden waren, auch dem Bachernandwerk zugute kamen, und daß mancher Bäckermeister bei Berulicher Bed irung ein wohlhabender Mann und solide: Hausbesitzer wurde. Venn sich im gegenwdfligen jahrhundert die Geschiche für die Stadt sei gewandelt und auch über das Bäckerhandwerk mancherlei schere Note gebracht haben, so feilen beide dieses Schicksal mit dem ganzen Voll. Aber sie nehmen beide auch wiederum teil an de- Lduterung, dem Willensimpuis und det Wäüſtigung, die das Voll durch den NVationalsoxlalismus mit ihr ein die Einführung des ſogenannten Bäckerſchluß⸗Scheines und die Einführung von Feſtpreiſen. Der Bäckerſchluß⸗ Schein bringt im Mehlgeſchäft des Bäckers den Grundſatz der Barzahlung zur Geltung und ſchaltet jede Spekulationsmöglichkeit aus. Dies war für die Politik des Reichsnährſtandes deshalb ſo weſentlich, weil ſie die Getreidebörſen in Form von Getreidegroßmärk⸗ ten weiter beſtehen ließ, der Bäcker nun aber dort als Käufer nicht mehr in die Erſcheinung zu treten brauchte. Soweit im Mehlhandel gewiſſe Unſicherheiten beſtehen— und Unſicherheiten werden immer vorhanden ſein, ſolange die Ernten ſchwankend ſind — ſollen dieſe vom Mehlhandel oder den Genoſſenſchaften getragen werden; der Handwerker darf auf keinen Fall daran teilnehmen, da ſeine finanziellen Mittel ihm ohnehin keine geſchäftlichen Wagniſſe geſtatten; dafür iſt dem Bäcker in der Einführung von Feſtpreiſen die Gewähr gegeben, daß er zu jeder Zeit ſein Mehl zu ganz beſtimmten Sätzen erhält. Für das Wirtſchaſtsjahr 1935/36 ſind die Roggenmehlpreiſe unverändert beibehalten wor⸗ den, während im natürlichen Ablauf die Preiſe, je weiter man ſich von der Ernte entfernt, leicht anziehen müßten, da ja für die Lage⸗ rung des Roggens und ſeine ſonſtige Zwiſchenbehandlung immer gewiſſe Unkoſten aufgewendet werden müſſen. Dieſe Unkoſten⸗ ſteigerung wird alſo in dieſem Jahr von den Mühlen getragen werden, die freilich ihrerſeits wieder durch beſtimmte Ausgleichs⸗ abgaben der Weizenmühlen entlaſtet werden eine Beſtimmung, die ihre Rechtfertigung aus der Tatſache erhält, daß die Weizen⸗ mehlpreiſe von Monat zu Monat ſteigen. Ein Blick auf die Berichte über den Getreidegroßmarkt gibt Auskunft darüber, was mit dieſer Regelung erreicht iſt: wir haben zur Zeit eine ausgeſprochene und im Jahreslauf übliche Roggen⸗ knappheit; unter den Vorausſetzungen einer völlig freien Markt⸗ politik müßte ſomit auch der Roggenmehlpreis ſteigen, womit die Gefahr einer Brotverteuerung gegeben wäre. In Wahrheit iſt aber in Deutſchland der Roggenmehlpreis und damit auch der Brotpreis von der Lage auf dem Roggenmarkt ganz unberührt geblieben; ja, es hat ſich ſogar herausgeſtellt, daß man vielfach be⸗ müht war, den Roggenmehlpreis noch herunterzudrücken. Die kürzlich erlaſſene Anordnung der Hauptvereinigung der Deutſchen Getreidewirtſchaft über die Aufhebung der ſogenannten Bäckerſpanne zielt ja geradezu dar⸗ auf hin, unlautere Unterbietungen auszuſchalten. Bisher war näm⸗ lich dem Mehlhandel und den Bäckereinkaufsgenoſſenſchaften eine feſtgeſetzte Verdienſtſpanne zugebilligt worden, die auch den Müh⸗ len bei unmittelbarem Verkauf an die Bäcker eingeräumt wurde. Da nun, wie wir geſchildert haben, in dieſem Jahr die Bäcker Roggenmehl durchaus nicht mehr auf Vorrat kaufen, und da auf Teutſche Becken backen das beſte Brod Aus des Nürnberger Kupferſtechers Chriſtoph Weigel Ständebuch von 1698 Unter allen profeſſionen und Handwercken, ſo eigentlich und ohnumgänglich zu der menſchlichen Leibes⸗Nahrung und des Lebens Unterhalt gehören, iſt nicht das geringſte, ſondern das fürnehmſte und nothwendigſte das Ehrlöbliche Bäckerhandwerk. Obwohlen nun dieſes löbliche Handwerck von uralten Feiten her gewiſſe Geſetz und Ordnungen gehabt, auch den gutem Ruhm, Anſehen und zünfftig geweſen, wie ſolches nicht allein aus verſchiedenen Worten der geiligen Schrifft darzuthun, ſondern auch ben denen Griechen und Römern in ſonder⸗ licher Aeſtim geweſen, indeme Kauſer Crajanus ſolches ſchon privilegieret und zünfftig gemacht, ohngefehr vor 1592 Jahren, ſo iſt doch ſolches jetziger eit in noch weit größerem Flor und Anſehen; wie dann in verſchiedenen großen Städten aus dieſem löblichen Handwerck einige Perſonen zu Rath und Regiment gezogen werden, abſonderlich in der Kanſerlichen Freuen Reichs Stadt nürnberg, allwo jederzeit ben die 500 Jahren her aus dieſem löblichen Bandwerck auch einer mit zu Rath gehet. Es iſt zwar dieſes löbliche Handwerck nicht aller Orten in Ceutſchland einerlen ſondern in Faß⸗ Becker und K uchen⸗und Loß⸗ Becker zertheilt. die Faß⸗ Becker, ſo meiſtens in Holland, Weſtphalen, in denen Hanſe⸗städten, theils auch in Hollſtein, pommern, Preußen, schweden und dänemarck zu finden, werden ſonſtens nirgends weiter paſſirt. die Uuchen⸗ und Loß⸗Becker aber befinden ſcch nicht allein in obgemeldeten Ländern, ſondern auch im gantzen heiligen Römiſchen Reich und vielen nechſtgelegenen Ländern, als Italien, Sieilfen, Neapolis und faſt in gantz Europa, allwo man von ihnen das gemeine Sprichwort hat: Teutſche Becken backen das beſte Brod zu seinem Glück erfahren hat, Auch die deutschen Bàchet meiste, werden den, golde- nen Boden“ in ihrem Beruf wieder finden, wenn sie im tͤglichan Mitken für die Vols. gemeinschaſt und in inniger Herbundenſieil ehrsam Handwerk bleiben. 1 der anderen Seite für den Müller die Roggenmehlherſtellung von Monat zu Monat teurer wird, räumten beſonders die kleineren Mühlen den Bäckern Vergünſtigungen ein, wenn ſie möglichſt bald ihr Mehl kauften— Vergünſtigungen, die in ihrer Wirkung die Beſtimmungen über die Verdienſtſpanne hinfällig machten. Auf Grund dieſer Tatſache ſah ſich die Hauptvereinigung genztigt, dieſe Beſtimmungen insgeſamt aufzuheben, ſo daß jetzt auch die großen Mühlen und andere Verkäufet in der Lage ſind, ihr Rog⸗ genmehl günſtiger anzubieten. Wir ſind auf dieſen Tatbeſtand etwas ausführlicher eingegan⸗ gen, weil er in beſonders deutlicher Weiſe erkennen läßt, daß durch die Anordnungen des Reichsnährſtandes die deutſche Volks⸗ ernährung unabhängig von allen zufälligen Marktſchwankungen geſichert wird, und daß von dieſer Seite her alles getan wird, um die Stellung des Bäckers zu ſtärken. Im Reichsnährſtand weiß man, daß der Bäcker, wenn er die ihm zugewieſene Aufgabe erfüllen ſoll, der Stützung bedarf. Und es bleibt dringend erforderlich, auch im kaufenden Publikum dieſe Einſicht zu wecken; denn es ſind keine kleinen Opfer, die gerade dem Bäckerhandwerk durch die im Geſamtbild der deutſchen Ernährungswirtſchaft ſo unerläßliche Marktregelung auferlegt wurden. Der Städter merkt ja weniger davon, was die Rettung des deutſchen Bauern, dieſe erſte Großtat Adolf Hitlers, für vielfältige Auswirkungen hat. Aber er wird begreifen, daß dieſe friedliche Ober bürgermeister Schlacht nur mit eiſerner Diſziplin gewonnen werden konnte, der als unentbehrliche Mitſtreiter vor allem auch Bäcker unterſtehen. unſere deutſchen Die Mannheimer Bäcker⸗Innung, ihre Aufgaben und ihre Einrichtungen Als vor mehr als 60 Jahren der Plan erörtert wurde, das geſamte deutſche Bäckerhandwerk in einem einheitlichen Verband zuſammenzufaſſen, ſtellte man als erſte Aufgaben die gleichmäßige Einführung von Arbeitsbüchern für die Geſellen, einen theoretiſchen Unterricht für Geſellen und Lehrlinge ſißher Gärung, Wärme, Mechanik und die einſchlagenden Gebiete der Chemie, einheitliche Stellungnahme zum Gewerbegeſetz, zu ſozial⸗ politiſchen Fragen, zu Fragen des Zugabeweſens, und die Ver⸗ einigung zum gemeinſchaftlichen Einkauf von Materialien hin. In großen Zügen ſind dies auch heute noch die Aufgaben der Innungen wie des großen, alle Innungen umfaſſenden Ger⸗ mania⸗ Verbandes. Wollen wir die beſonderen Aufgaben unterſtreichen, die der Mannheimer Innung zufielen, ſo können wir uns auch hier auf grundlegende Aeußerungen be⸗ rufen. Als zum erſten Male ein Mannheimer Bäcker auf einem Zentralverbandstag des Germania⸗Verbandes ſprach, hieß kein Thema„Die Schädigungen der Konſumvereine“ und der erſte An⸗ trag der Innung Mannheim auf dem gleichen Zentralverbands⸗ tag behandelte die Schädigung des Bäckergewerbes durch Brot⸗ fabriken und Mühlen. Es wird an anderer Stelle geſchildert, wie die Mannheimer Innung im Laufe der Zeiten ſich mit dieſen Aufgaben befaſſen mußte; nicht immer waren ihren Wünſchen Erfolge beſchiehen, und mehr als einmal war es eine ſchwierigere Arbeit, die eigenen Mitglieder davon zu überzeugen, daß das eine oder andere Ziel nicht erreicht werden könne, ohne mit Dritten zu verhandeln. Wir erinnern hier nur an die Beſchränkung der Backzeit(Nachtback⸗ verbot uſw.) und der Verkaufszeit(Sonntagsladenſchluß uſw.). Wer eine Vorſtellung davon hat, daß dieſe Einſchränkungen da⸗ mals das deutſche Bäckergewerbe tatſächlich in ſeinem Beſtand be⸗ drohten, kann nachträglich nur die außerordentliche Diſziplin des Verbandes bewundern, die auch ſolche Schwierigkeiten überwand. Und wenn heute von„Schädigungen des Bäckerhandwerks durch die Mühlen“ keine Rede mehr ſein kann, ſo beſagt das noch nicht, daß die Gegenſätzlichkeit an ſich verſchwunden iſt; nur iſt ſie aus dem Bereich der feindlichen Stellung in den des wirtſchaftlich notwendigen des Gegenüberſtehens abgewandelt worden; und zwar nicht zuletzt dank der aufklärenden und zweckvollen Arbeit der Bäcker⸗Innungen. richtung des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks auch den Haudwerker⸗Organiſationen neue Aufgaben zugewieſen. Sie ſtehen nicht mehr auf verlorenem Poſten, wenn ſie ſich für die Lebensrechte des Handwerks einſetzen, ſie brauchen nicht mehr um Grundſätzliches zu kämpfen, das ihrer Zuſtändigkeit entzogen ist. Dafür iſt den Innungen die Verantwortung für den geſamten deutſchen Handwerkerſtand anvertraut worden. Noch nehmen natürlich Sach⸗ und Fachberatung einen großen Platz in ihrer Arbeit ein, aber die Hauptaufggbe liegt auf dem Gebiet der Er⸗ ziehung. Wie im politiſchen Lehen, ſo wird auch in der Wirtſchaft das nationalſozialiſtiſche Wollen nur dann fruchtbar ſein können wenn es verſtanden und mit gutem Willen aufgenommen wird, und wenn zugleich an jeder, auch der kleinſten, leitenden Stelle Männer ſtehen, die verantwortungsbewußt und tatkräftig dem Wollen den Erfolg ſchaffen. Seite 7 Nummer 211 Sonderbeilage der Neuen Maunheimer Zefkung zur Relchsdückerkagung Samstag, 9. Mat 1858 Wie die Bäcker zu ihrem FJunftwappen kamen It Anno 1683 große Not geweſen zu Wien, der guten Stadt. Denn der Türk ſtund vor den Toren und berennte die Mauern, daß mancher brave Chri⸗ ſtenmenſch ſein Leben mußt laſſen unter den Hieben der Ungläubigen. Hat aber der ehrſame Bäcker⸗ meiſter Peter Weidler in der Grünangergaß einen Lehrbub gehabt, einen rechten Strohwiſch und Tu⸗ nichtgut, dem war es durch unſeres Herrgotts Gnad beſchieden, daß er ſollt ſeiner Zunft bei jungen Jah⸗ ren zu großem Ruhm und Herrlichkeit verhelfen. Maßen er nächtens unter der Backſtub das Scharren und Wühlen der grauslichen Heiden vernommen, ſo gleich dem böſen Geiſt aus der Tiefe eine Mine oder Laufgraben trieben, die gute Stadt Wien durch Liſt in ihre Hand zu bringen. Da hat des Peter Weidler Lehrbub es ohnverzüglich einer hohen Obrigkeit vermeldet, dieweilen der wackern Geſellen mehr als zweitauſend ſich mit dem Schwerte in der Hand zuſammenſcharten und einen Ausfall machen halfen, daß der Türk in ſeinem Uebermut zernichtet ward und alſo die gantze abendländiſche Chriſten⸗ heft nebſt Kaiſers Macht kunnt gerettet werden. Wie's aber zugegangen, daß die Bäcker aufs neu ihren Lohn erhielten, das mög euch dies Liedlein vermelden, ſo ein frommer Bäckersknecht 1690 zum ewigen Andenken ſolcher glorwürdigen Tat gedich⸗ tet hat. Friſch auf, ihr Beckknecht alle! Schafft euch einen friſchen Mut! Laßt die Trompeten ſchallen! Setzt nach der Seit den Hut! Wir backen die Semmeln ſchön braun und weiß Und herzen die Mädchen mit ganzem Fleiß, Wir üben auch das Ritterſpiel, Worzu man uns nur brauchen will. Der Kaiſer Karol der Vierte, Mehrer im römiſchen Reich, Die Löwenſchützen zierte, Macht ſie dem Adel gleich. Hat ſie begabt mit Freiheit ſchon, Berehne ihnen ein' güldne Kron, Zwei Löwen, dabei ein blankes Schwert: Iſt beſſer denn viel Geldes Wert. Ihren Ruhm hat man erfahren Zu Wien, der guten Stadt, Als man vor vielen Jahren Dieſelb belägert hat, Da ſie ſich zur Schlacht brav rüſten. (Titelſeite— Schluß) Die Aufgaben der Marktpolitik und der 1 len Betreuung der Mitglieder, die früher von den Innungen ſelbſt wahrgenommen wurden, ſind heute verwaltungsmäßig von 157 ge⸗ trennt. So iſt in Mannheim die Ein⸗ und Ver⸗ kaufs⸗Genoſſenſchaft der Bäcker Mann⸗ heims mit der einſchlägigen Marktregulierung be⸗ traut; über ſie wird im folgenden zu reden ſein. Die ſoztaken Aufgaben werden von der Innungskranken⸗ kaſſe der Bäcker⸗Znnung Mannheim ſowie von der Penſionskaſſe erfüllt. Die Innungskaſſe wurde als e der Bäcker⸗Innung Mannheim im Jahre 1884 errichtet und ſpäter in eine Innungs⸗ krankenkaſſe umgewandelt. Sie zählt zur Zeit mehr als 1000 Mitglieder. Die Penſionskaſſe wird als Verſicherungsverein auf Gegenſeitigkeit für das ganze Reichsgebiet betrieben. Es ſind ihr im ganzen Deutſchen Reich mehr als 11000 Angehörige des Bäckerhandwerks angeſchloſſen. Die Penſionskaſſe zahlt für den Fall der Berufsunfähigkeit und des Alters ſowie bei Witwenſchaft Penſionen. Die bei der Verſicherung zuſammenfließenden Mittel werden in Geſtalt von Hypotheken an die Mitglieder ber Kaſſe ausgegeben, ſo daß zur Zeit mehr als 28 Mill. Mark auf deutſchen Bäckerhäuſern angelegt ſind. Verzagt waren alle Reichsgrafen und Fürſten: Die Löwenſchützen machten ſich auf den Plan, Den Feind, den wollten ſie greifen an In ihren Wappen und Schilden Ein Kron ſie ſollen führn, Dres ic de her Decker ech. r 10 von J 2 25 S e Die zween Löwen hielten, Damit ſie triumphiern Ei, ſo lob ich mir die friſchen, freien Beckenknecht, Sie führen das Schwert mit viel Fug und Recht. Sie werden Sanct Marcus Brüder genannt, Gar weit und breit ſein ſie bekannt. . welch 5 N. N. 175 Omi e. 7 Die Ein⸗ und verkaufsgenoſſenſchaft der Bäckermeiſter Mannheims Der Gedanke genoſſenſchaftlicher Selbſt⸗ hilfe iſt dem deutſchen Handwerk ſeit alters ver⸗ traut und war in ihm lebendig, längſt ehe Schulz e⸗ Delitzſch für dieſes Streben die geeignete Form fand. Auch in den Mannheimer Bäckern lebte ſchon genoſſenſchaftlicher Geiſt, bevor er ſich im Jahre 1907 durch die Gründung der Ein⸗ und Ver⸗ kaufs⸗Genoſſenſchaft den ſichtbaren Aus⸗ druck ſchuf. Der äußere Anlaß zu dieſer Gründung lag in der Umwandlung der Innung in eine Zwangsinnung, die nach den Vorſchriften des Ge⸗ ſetzes eine Ausſcheidung der eigenen Geſchäfte der Innung mit ſich bringen mußte. Die Innung hatte bis dahin zwer nur ein kleines Ein⸗ und Verkaufs⸗ geſchäft, das auf die neue Genoſſenſchaft übergeleitet werden konnte, die Anzahl der Genoſſen war in der erſten Zeit noch gering im Vergleich zur Gefamtzahl der Mannheimer Bäckermeiſter, und die Leif iſtung der Genoſſenſchaft blieb naturgemäß beſcheiden; aber zum mindeſten hatten ſich in ihr die Manngee Bäcker eine Pflegeſtätte jener Gedanken geſchaffen, die ſich bewähren mußte, wenn einmal die Zeit für ie gekommen war. Es iſt eine alte Erfahrungstatſache, daß in ſchwie⸗ riger Wirtſchaftslage die Genoſſenſchaften ihren ſtärkſten Aufſchwung nehmen können, weil dann der einzelne es am eigenen Leibe verſpürt, daß nur eine zuverläſſige Selbſthilfe die Nöte mildern und über⸗ brücken kann. Für die Mannheimer Bäcker⸗Genoſ⸗ ſenſchaft war dies die Zeit nach Beendigung des Krieges, als noch die ganze Wirtſchaft in den Feſſeln der Kriegsfolgen und im Zeichen der Zwangsbewirk⸗ ſchaftungen ſtand, denen der einzelne und zumal der Handwerker hilflos ausgeliefert war. Hatte bis da⸗ hin die Zahl der Genoſſen niemals die 40 überſchrit⸗ ten, ſo traten im Jahre 1921 allein 269 Mitglieder neu ein. Erſt von dieſem Zeitpunkt an ſpielte auch im Betrieb des einzelnen Bäckers die Genoſſenſchaft die Rolle, die ihr zugedacht war. Der tatkräftigen und fachkundigen Führung der Mannheimer Genoſ⸗ ſenſchaft war es zu danken, daß ſich ihr im Laufe der Zeit die Genoſſenſchaften von Ladenburg, Viernheim und Schwetzingen anſchloſſen. Auch die Heſſiſche Handwerker ⸗ Zentrale in Darmſtadt übertrug ihre Bäcker⸗Abteilung für die Provinz Starkenburg der Mannheimer Genoſſen⸗ ſchaft, die Bäcker⸗Einkaufsgenoſſenſchaften in Lud⸗ wigshafen und Heidelberg wurden Mitglie⸗ der, ja ſelbſt die Kreuznacher Genoſſen⸗ ſchaft ſchloß ſich ihr an. So wurde die Mannheimer Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft oer Bäckermeiſter die größte ſüddeutſche Bäcker⸗Genoſs⸗ ſenſchaft überhaupt, wobei hervorzuheben iſt, daß in keinem Handwerk die Genoſſenſchaften auch nur annähernd eine ſolche Bedeutung haben, wie bei den Bäckern. Um einen Begriff vom Geſchäftsumfang der Mannheimer Bäckergenoſſenſchaft zu geben, ſei er⸗ wähnt, daß im Geſchäftsjahr 1934—35 54743 Dz. Weizen, 16 848 Dz. Roggen, 6324 Dz. Zucker, 38 6655 Kilogramm Trockenmilch, 1523 Dz. Salz, 170 Wag⸗ gon Briketts(zu je 170 Tonnen), 760 Dz. Fette und für 321545 Mk. Kleinwaren umgeſetzt wurden. Die Geſamtzahl der ausgeſchriebenen Rechnungen he⸗ lief ſich auf etwa 43 000. Bei 69 743 Mk. eingezahl⸗ tem Stammkapital und 105000 Mk. Haftſummen war ein Reſervefonds von 60000 Mk vorhanden. Im Durchſchnitt hatte ein jedes Mitglied bei der Genoſ⸗ ſenſchaft einen Umſatz von faſt 10 000 Mk Zeigen ſchon dieſe Zahlen, daß die Genoſſenſchaft im Mannheimer Bäckerhandwerk wirtſchaftlich feſt gegründet iſt, ſo hat ihr wie den übrigen Handwerks⸗ Genoſſenſchaften die Neuordnung des Wirtſchafts⸗ lebens im nationalſozialiſtiſchen Staat eine noch ſtär⸗ kere Sicherung gegeben. Das alte Wort, daß die Genoſſenſchaften das wirtſchaftliche Gewiſß⸗ ſen der Genoſſen ſind, erfährt ſeine Beſtätigung in einer Wirtſchaft, die die einzelnen Glieder der Wirt⸗ ſchaftsſtände in erhöhtem Maße verantwortlich für das Gemeinwohl macht. Die Durchdringung des Handwerks mit national⸗ ſozialiſtiſchem Geiſt kann über die Genoſſenſchaften am unmittelbarſten ſich auf das wirtſchaftliche 15 der Genoſſen übertragen; und zugleich iſt die noſſenſchaft berufen, beratend und helfend 4 ein⸗ zelnen Genoſſen zu betreuen. Gerade in Bekeich des Reichsnährſtandes und des Handwerks iſt eine große Reihe von Anordnungen ergangen und müſſen. ſtändig neue Anweiſungen erlaſſen werden, Fie der einzelne vielleicht im Drange ſeiner Geſchäfte nicht ſo ſorgfältig zu beachten vermag, wie es notwendig iſt. Hier greift die Genoſſenſchaft mit ihrer Kenntnis und Erfahrung ein; wir müſſen es uns verſagen, aus Her Fülle gerade dieſer Arbeit Beiſpiele heraus⸗ zugreifen; daß ſie aber verrichtet wird, und daß ſie zuverläſſig in dem Geiſt verrichtet wird, der allen jenen Verordnungen innewohnt, das Hürfen nicht nur die Bäcker ſelbſt, ſondern auch alle jene Stellen dankbar anerkennen, von denen dieſe Anorönungen ausgehen. Bäckerei KARI WEIKER G. M. B. H. Maschinen und Geräte für und Konditorei Gegründet 19083 — Fernruf Nr. 140 Wir zeigen in Nannheim, Halle l. Stand 258, elne komplette Bäckerei in Bettleb WIESLIOe H 3B HEIDELBERG Jung-Spezial, Jung-Naturin in Halle 5 Stand 21.22 Gebr. Jung, Frankfurt/ Main 8161 eee Bäckermeister grüßen alle Kollegen von nah und fern und wünschen 8 recht frohe rage in Rannheim, der Stadi der Reichsbäcker tagung und Fachausstellung 1936 Die icleale für den Böckefmeister ist anerkannter Weise der Gas- oder Elektro-Backofen! Auskunft: Städt. Wasser-, bas · U. Elektrizitätswerke Mannheim Halle l, Stand 6, auf der Bäckefefscheusstellung in den hein-Neckäthelſen e 1 * 88 tzahl tung aber imer iffen, t für wie⸗ ihren der eine über⸗ enoſ⸗ des ſſeln Wirt⸗ der 3 da⸗ chrit⸗ ieder auch ſchaft tigen enof⸗ Laufe urg, oſſen. ale für ſſen⸗ u d⸗ glie⸗ en⸗ imer eiſter u oſ⸗ „daß nur i den ſiſſen. der micht endig itnis igen, daus⸗ ß ſie allen nicht tellen ngen N err, I Samstag, 9. Mai 1938 Mannheims Slellung in der Exnährut Der Bäcker, der in dieſen Tagen nach Mannheim kommt und nach den Anſtrengungen der Fachbera⸗ tungen Zeit und Muße findet, unſere Stadt ein wenig näher zu beſehen, wird neben dem vielen Schönen, das Mannheim— für den, der es nicht kennt, in überraſchender Fülle— bietet, auch man⸗ cherlei wahrnehmen können, das ihn als Mann vom Fach angeht. Mannheim iſt ſeit vielen Jahrzehnten eine der Hauptſtellen der deutſchen Er⸗ nährungswirtſchaft, und zwar trifft dies ge⸗ rade auf ſolche Waren zu, die der Bäcker in ſeinem Betrieb benötigt. Da iſt zunächſt das Mannheimer Mehl. In Maunheim und ſeiner nächſten Umgevung haben eine ganze Anzahl von Mühlen, darunter die größte ganz Deutſchlands, ihren Sitz. Zu einer Zeit, als die deutſche Getreideerzeugung noch nicht ausreichte, den geſamten Bedarf zu ſichern, als vor allem auch der deutſche Weizen durchweg noch kleberarm war, ſtand Mannheim als Getreidehandels⸗ platz an der Spitze aller deutſchen Einfuhrhäfen für ausländiſchen, beſonders argentiniſchen und kanadiſchen Weizen. In einem wirtſchaftlichen Wett⸗ ſtreit ſteigerten die Mannheimer Mühlen gegenſeitig ihre Kunſt der Mehlbereitung, und die Mannheimer Mehle waren als beſondere Qualitätserzeugniſſe nicht nur im ganzen deutſchen Vaterland, ſondern weit darüber hinaus bekannt und begehrt, Es ſpricht durchaus für die Leiſtung der Mann⸗ heimer Mühlen und der Mannheimer Getreidewirt⸗ schaft, daß auch in der Nachkriegszeit, und erſt recht in den letzten oͤrei Jahren, Mannheim ſeine Bedeu⸗ tung zu wahren gewußt hat. Heute fußt unſere Mül⸗ leret auf dem deutſchen Getreide, und wenn einmal Zuſchüſſe aus dem Ausland erforderlich ſind, ſo kom⸗ men ſie nicht über Mannheim in das deutſche Ver⸗ brauchergebiet; heute iſt Mannheim der Platz, an dem nach der Einteilung des Reichsnährſtandes die höchſten Preiſe für Weizen bezahlt werden müſſen, aber die Mannheimer Mühlen haben ihren guten Ruf behalten. Es ſoll nicht verkannt werden, daß dank mühſeliger, umfangreicher Arbeiten der Landwirtſchaft uns heute ſchon deutſcher Weizen zur Verfügung ſteht, oͤer nach Klebergehalt und anderen Wertmerkmalen ſich mit dem früher für unentbehrlich gehaltenen amerikaniſchen Weizen meſſen kann; aber darauf allein beruht nicht der Ruf der Mannheimer Mehle. 5 5 Es iſt die jahrzehntelang geübte Kunſt der Wei⸗ gen⸗Müllerei, die ſich auf dieſe Weiſe bewährt. Und noch etwas anderes kommt hinzu: die Erfah⸗ Getreidekähne im Mannheimer Industriehafen Sonderbeilage der Neuen Mannheimer Zeitung zur Reichsbäckertagung rung in der Beurteilung des Weizens, die ſich aus den regelmäßigen Beſuchen Mannheimer Ge⸗ treidegroßmarktes ergibt, eine Erfahrung, die ſich hier um ſo eher durchſetzen kann, als aus einer ge⸗ wiſſen Geſetzmäßigkeit heraus gerade die beſten deut⸗ ſchen Weizenſorten zum Mannheimer Getreidemarkt als dem Markt der höchſten Feſtpreiſe fließen. Auch darf nicht überſehen werden, daß das Schieds⸗ gericht des Mannheimer Getreide⸗ Großmarktes einen beſonderen Ruf der Sach⸗ kenntnis beſitzt und auf dieſe Weiſe dazu beiträgt, Mittelpunkt der ſüd⸗ und weſtdeut⸗ des Mannheim als ſchen Getreidewirtſchaft zu halten. Nur Her Vollſtändigkeit halber ſei noch erwähnt, daß Mannheim von allen deutſchen Städten die umfaſſendſten Lager möglichkeiten für Getreide bietet, nämlich mehr als 200 000 Ton⸗ nen oder mit dem benachbarten Ludwigshafen zuſam⸗ men 260 000 Tonnen, und daß die größte deutſche Binnenſchiffahrts⸗Geſellſchaft, die am Getreidetransport natürlich weſentlich beteiligt iſt, in Mannheim ihren Sitz hat. Wir wollen dieſe Betrachtung nicht ſchließen, ohne noch darauf hinzuweiſen, daß die Mühlen von Mann⸗ heim und ſeiner nächſten Umgebung täglich 2780 000 Kilogramm im Werte von faſt 700 000 Mark vermah len können; die Einführung von Kontingenten ſetzt freilich dieſe ſachlich mögliche Grenze auf etwa 1630 000 Kilogramm im Werte von etwa 400 000 Mark unter. Neben dem Mehl ſpielt der Zucker in Mann⸗ heims Wirtſchaft eine große Rolle. Hier iſt der Sitz oͤes größten Zucker⸗Erbeugers Deutſchlands, der Süddeutſchen Zucker.⸗G., die in ihren in der badi⸗ ſchen, der pfälziſchen, der heſſiſchen und der württem⸗ bergiſchen Umgebung befindlichen Werken Roh⸗ und Raffinade⸗Zucker herſtellt und damit weit mehr als den ſüddeutſchen Markt verſorgt. Die Milchverſorgung Mannheims iſt durch die Mannheimer Milch⸗Zentrale geſichert, eine Ein⸗ richtung der Stadt Mannheim, an der auch der lie⸗ fernde Landwirt verantwortlich beteiligt iſt. Dieſe Art der Milchverſorgung iſt in Fachkreiſen geradezu als„Mannheimer Syſtem“ bekannt und viel⸗ fach gewürdigt worden. Hefe liefert eines der bedͤeutendſten deutſchen Unternehmen der Schweſterſtadt Ludwigshafen, Ge⸗ würze bietet ein ſeit altersher in Mannheim an⸗ ſäſſiger einſchlägiger Handel an. Schokolade für die Kuchenherſtellung erzeugt eine Mannheimer Fabrik, und Obſt in mannigfacher Qualitätsaus⸗ Seite Rummer Nirke Brot beginnt in len Mannheimer Grobhmühlen Der Weg zum wahl bringen die badiſche Bergſtraße und die Pfalz hervor. Schließlich ſind noch bedeutende Werke der Speiſeöl⸗ und der Speiſefetterzeugung zu nennen. Gaben wir ſomit den Mannheim beſuchenden Bacher 1 Pran ae 5* 84 Bäckern einen kurzen Ueberblick über die Mannhei⸗ mer Wirtſchaft, ſoweit ſie für den Bäcker als Lieferant von Lebensmitteln in Betracht kommt, ſo muß noch vermerkt werden, daß die Rhein⸗ und Neckarſtadt außerdem auch über eine Reihe von be⸗ deutenden Firmen des Ernährungs- und Genußmittel⸗ zweiges verfügt, deren Erzeugniſſe nicht in der Back⸗ ſtube Verwendung finden: ſo Brauereien, Mäl⸗ zereien, Hopfen handlungen, Weinhand⸗ lungen, Kaffee⸗Einfuhrhäuſer und vieles mehr, das in der verkehrspolitiſch ſo überaus glück⸗ lichen Lage ſeinen Urſprung hat. Und ſchließlich darf bei einer Aufzählung der Mannheimer Nah⸗ rungsmittelwirtſchaft der Viehmarkt nicht fehlen, der, wiederum einer der bedeutendſten in Deutſchland, gerade dieſer Tage in althergebrachter Weiſe als M annheimer Maimarkt ſeinen alljährlichen Höhepunkt gefunden hat. Mannheimer Bäcker einst und jetzt Zunft— ſiewerbefreihelt— Innung Wenn man die Geſchichte des Mannheimer Bäckerhandwerks von ſeinen Uranfängen durch die Jahrhunderte verfolgen wollte, müßte man forſchen⸗ wieviel Backöfen bereits das Dorf Mannheim beſaß. Mit der Einführung der Gewerbefreiheit ſchwand der Sinn für die Vergangenheit. Man legte keinen Wert mehr f San n und Erhalten der Aufzeichnungen und Druckſchriften. So erklärt es Aber das läßt ſich ebenſowenig feſtſtellen, wie dis. fich, daß wir uns über die Entſtehung und Entwick⸗ Zahl der Bäckereien nach der Stadtgründung. Selbſt aus der Zunftzeit, in der die Dokumente und Siegel wie Heiligtümer in den Zunftladen behütet wurden, ſind nur wenige Zeugen erhalten geblieben: die Zunftordnung der Mannheimer Bäckerzunft, gegeben anno 1731, die Bäckerknechtordnung, gegeben anno 1726, die Geſellenordnungen aus den Jahren 1801 und 1823, die Zunftfahne vom Jahre 1830, die Zunft⸗ lade aus dem 18. Jahrhundert, das Zunftſiegel, ein ſilbervergoldeter Zunftpokal vom Jahre 1727 mit ſil⸗ bernen Schildanhängern und ein einfacher Pokal. Dieſe wertvollen Stücke wurden im vorigen Jahr⸗ hundert dem Altertumsverein leihweiſe überlaſſen und zieren jetzt das Schloßmuſeum. f Lung der Zünfte genau unterrichten können, über die Geſchichte der Gewerbeverbände aber meiſt nur dürf⸗ tige Nachrichten finden. Mach der Bäckerzunff die Bäckergenoszenschaft Als am 15. Oktober 1862 in Baden die Gewerbe⸗ freiheit in Kraft trat, ſah ſich auch die Mannheimer Bäckerzunft, die auf ein Alter von zweieinhalb Jahr⸗ hunderten zurückblicken konnte, zur Auflöſung ge⸗ zwungen. Sofort nach Inkrafttreten des Geſetzes beriefen die Zunftmeiſter eine Verſammlung ein, in der man ſich zu einer freien Genoſſenſchaft 15 7 zuſammenſchloß. Das erſte Protokollbuch, telblatt nach dem Vorbild alter Zunftb ſchrift„Mit Gott!“ trägt, enthielt die Bäckermeiſtern. Verſammlungslokal Mannheimer Gaſthof, der„Schwarze Löwe 12(jetzt Dresdner Bank). Der„rote Galli a Diener der früheren Zunft, wurde von der Ge ſenſchaft als„Placeur“, d. h. Stellenverr behalten. Von jedem Schießer, dem er eine verſchaffte, hatte er eine Gebühr von einem Gulde zu beanſpruchen. Ein Herbergszwang durfte mehr ausgeübt werden. Doch wünſchte die Gend ſchaft im Intereſſe der Meiſter und Geſellen, d Zureiſenden tunlichſt in einem Hauſe wohnter ſo traf ſie wegen der Herberge ein Uebereinko mit dem Inhaber des„Holländiſchen Hofes“, Gs Daniel Treiber. Am Schluß Jahres zählte die Genoſſenſchaft 44 Mitglieder. Die Bäcker⸗Genoſſenſchaft hatte in ſchwer gegen das Pflaſtergeld und die Konk! der Bauernbäcker zu kämpfen. Protokolle nicht den geringſten Einfluß des deutſch⸗ ges auf das Bäckergewerbe. lungen iſt lediglich überliefert, daß die Bäcker des ezeit rrenz Leider enthalten die Eintrag franzöſiſchen Kr Aus Er der Fol über Ludwig Schneider und Johann Georg Paul Heereslieferanten mit einer großen Angahl meiſter Verträge abſchloſſen. Am A. Juni 1880 Jo* wurde einſtimmig die Vereinigung Genoſſenſchaft mit der Bäckerinnung beſch 1 dieſem Jahre beſtanden in Mannheim bei 53 865 wohnern 63 Bäckereien. Die Freie Bäcker- Innung ie Gründung der Freien Bäcker⸗Innun er nach dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege erfolgt. De äußeren Anſtoß zum Zuſammenſchluß der getrennt nicht lebensfähigen Bäckervereinigungen hat offen⸗ bar die vom 11. Juli bis 18. Okt. 1880 abgehaltene land wirtſchaftliche und gewerbliche D Zunftpokal der Mannheimer Bäckerzunft von 1727 Im Beſitz des Städtiſchen Schloßmuſeums.) POMOSIN- SCHAU Auf der Reichsfuchschau[ Hallèe V, Stand I zeigen nir: Gelee Arbeiten— Butter. umd ander NMems us.— Alles mis unseren bewdhrten Pomosin-Hlilſsstoſen naturseiner und deutsche, Herbunfi POMOfIN-WENRKE G. M. B. H. ABI G. GEZ./ FRANKFURT..- OSHTHAFEN ANNHEIN Friscliblęeibendę Dauesbackuuaren — Speise- Eis Nàcheꝛ- Uuuduug Reichstagung des Bäckerhandwerks und Reichsfachausstellung vom 9. bis mit 18. Mai 1936. Vorteilhafte Kapitalaaglage Günstige Betriebskredite Mannheimer Gewerbebank e. G. m. b.., C. 4, 9 BANK UND SPARKASSE Fachmännische Beratung Vertrauliche Bedienung 8164 n für den Böchermeister liefert die Druckerei Dr. Haas, Hannheim dle Drucksschen Seite Nummer 211 Sonderbeilage der Neuen Maunheimer Zeitung zur Reichsbacertragung Samstag, 9. Mat 1988 ——— SPEZIAT- AUsScHANK Ha ber. Qaststätte Pächter Fritz Kraft ckl- 55 Mannheimer Immohilien-Geschäfte Den An- u. Verkauf erstklassiger u. moderner Dampfbäckerelen Konditoreien und caté's vermittelt schon seit jahren die bekannte Bäckerel- Nachweise- bezw. Vermittlungsſtrme debrüder Mack o. M. d. 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Gibt es irgend etwas auf der Welt gegen einen so geringen Betrag, der gleich viel bietet wie eine Zeitung? gen getxunken l Eichbaum-Edelbier seit 1780 ut Aækmmlicſil 5 4 Wen Nene 780 — 39 * eld) r n * D e 8 fit 0 51 Samstag, 9. Mai 1936 Sonderbeilage der Neuen Maunheimer Zeitung zur Reichsbäckertagung Nummer 211 1 Ausſtellung des Pfalz 5 Folgezeit bildete die Erhebung d ung des Pfalzgaues gegeben. In Oktrois(ſtäd⸗ Aer der 5 5 15 115 tiſche Verbrauchsſteuer) den Gegenſtand heftiger Kämpfe. Der Badiſche Bäckerverband und der Zen⸗ lralverband„Germania“ übten auf die Hebung und Förderung des Bäckergewerbes den günſtigſten Ein⸗ fluß aus. Eine Regelung des Geſellen⸗ und Lehr⸗ lingsweſens wurde durchgeführt, eine beſtimmte Lehrzeit feſtgeſetzt und die Ablegung der Geſellen⸗ prüfung vorgeſchrieben. Eine ſchwere Schädigung entſtand oͤem Bäckergewerbe durch die Sparvereine. Zudem bauten die Konſumvereine, die ſich raſch in Deutſchland ausbreiteten, überall großangelegte Bäckereien mit den neueſten techniſchen und maſchi⸗ nellen Einrichtungen. 1901 wurde die Errichtung des Innungshauſes auf dem Gelände der ehe⸗ maligen Gummifabrik in 8 6, 40 beſchloſſen. Die Geſamtkoſten des am 20. Januar 1903 eingeweihten Gebäudes beliefen ſich einſchließlich Grunderwerb auf rund 230 000 Mark. Nunmehr konnten Krankenkaſſe, Bäckerherberge und Arbeitsnachweisſtelle im In⸗ nungshauſe untergebracht werden. Von weittragender Bedeutung für die ſüddeutſchen Bäckerorganiſationen wurde der Mannheimer 8. Zen⸗ tralverbandstag des Freien Deutſchen Bäckerverban⸗ des vom 21. bis 23. Juni 1904, mit dem vom 18. bis 28. Juni eine Ausſtellung im Zeughaus, auf dem Zeughausplatz und im Hofe des Zeughauſes verbunden war. Am 26. April 1905 wurde die Er⸗ richtung einer Zwangsinnung beſchloſſen. Maß⸗ gebend für dieſe Umwandlung waren in der Haupt⸗ ſache die bevorſtehende Errichtung von Brotfabriken, die beabſichtigte Eigenerzeugung des Konſumvereins und die Gehilfenfrage. Die Bäcker-JwWängsinnung Am 19. März 1906 wurde durch Bürgermeiſter von Hollander die Errichtung der Bäcker⸗ Zwangsinnung vollzogen. Wenn man die Ge⸗ ſchichte der Innung, die bis zum Jahre 1931 vorliegt, verfolgt, ſo wird man finden, daß in den wechſelvol⸗ len Zeiten, vor allem während des Weltkrieges und in der Inflationszeit, oͤie Vereinigung alle Kräfte einſetzen mußte, um ihren Mitgliedern das Daſein erträglich zu geſtalten. Der zur Verfügung ſtehende Raum läßt es leider nicht zu, auf die ſchweren Kämpfe, die bis zum Umbruch ausgefochten werden mußten, näher einzugehen. Aber immer wieder ſtößt man bei der Schilderung der Wirkſamkeit der Innung auf die Tatſache, daß an der Spitze Männer ſtanden, die ich unermüdlich und mit zäher Ausdauer für ihre Berufskameraden einſetzten. Eine ganze Reihe Na⸗ men müßte aufgezählt werden, die in der Oeffentlich⸗ keit einen guten Klang haben. Heute zählt die Innung, die durch die Anglie⸗ gerung der Pflichtinnungen in Schwetzingen, Hocken⸗ heim und Ladenburg neuen Zuwachs erhielt, 595 Mitglieder gegen 426 Pflicht⸗ und 24 freiwillige Mit⸗ glieder im Mai 1931 bei 271 241 Einwohnern. ine Backmodel im Mannheimer Schloßmuſeum Altes hand werksgerät als Spiegelbild vergangener Zeiten N. 3 85 5 . 15 . e . N e „ . e. Hygiene im Bäckerhandwerk von den Bäckereimaſchinen-Die Berufskleidung des Bäckers Die ſelbſtverſtändlichen Dinge ſind der Einſicht hes Menſchen meiſt am ſchwerſten zugänglich. So hat man es auch lange Zeit hindurch als überflüſſig betrachtet, ſich über die Bereitungsweiſe unſeres läglichen Hauptuahrungsmittels Gedanken zu machen. Das Brot war da,— die Bäcker backten es nach altem Brauch: warum ſollte man da auf Neuerun⸗ gen ſinnen, wo die urſprüngliche Hantierung und Gewohnheit ausreichend erſchien! So hat noch vor weniger als hundert Jahren ein berühmter deutſcher Gelehrter die Feſtſtellung machen können, die Bäcke⸗ rei ſei das einzige Gewerbe, das in Jahrtauſenden dom Fortſchritt nicht berührt worden wäre. Inzwiſchen haben aber Wiſſenſchaft und Technik auch auf dieſem Gebiete tüchtig aufgeholt. Schon die Betrachtung einer modernen Bäckerei mit ihrem viel⸗ geſtaltigen maſchinellen Betrieb liefert einen über⸗ zeugenden Beweis dafür, welche bedeutſame Ent⸗ wicklung das deutſche Bäckerhandwerk in den letzten Jahrzehnten erlebt hat. Sind es auf der einen Seite die unter dem Begriff der Backhilfsmit⸗ tel zuſammengefaßten Erzeugniſſe wie Preßhefe, Backmalz⸗Extrakte und die auf chemiſchem Wege ver⸗ beſſerten, aufgeſchloſſenen Backmehle, die in ihrer Geſamtheit die eigentliche Kunſt der Brotbe⸗ 177 7 0 Euunbunde Zu mir rein wer hat hungers not/ Ich hab gut Weitz und Kücken Brot/ Nuß Korn/ Weitzen und Kern/ bachen/ Geſaltzu recht/ mit allen ſachen/ Ein recht gewicht/ das recht wol ſchmeck/ Semmel/ Bretzen/ Laub/ Spuln un Weck/ Dergleichen Fladen und Eyerkuchn/ Thut man zu Oſtern bey mir ſuchn. (Aus Joſt Ammans, Beſchreibung aller Stände, Frankfurt 1568“ reitung und die Herſtellung eines nahrhaften Ge⸗ bäcks von gutem Ausſehen erheblich gefördert haben, ſo geſtattet die äußere Einrichtung der heutigen Back⸗ ſtube gleichzeitig beſte Auswertung der Rohſtoffe durch geeignete Geräte. Entſprechend den drei Hauptabſchnitten der Bäcker⸗ arbeit: Teigbereitung, Teiglockerung und Backpro⸗ zeß, gliedert ſich auch das Zubehör, deſſen ſich Mei⸗ ſter und Geſellen bedienen. In wohltemperierten Räumen lagert das Mehl leicht ab, damit es nach ſolcher ſachkundigen Pflege beſſer backt. In nicht ſelten elektriſch betriebenen Siebanlagen wird es dem Bedarf entſprechend gemiſcht und ohne Be⸗ rührung mit der Menſchenhand aus dem Silo un⸗ mittelbar in die Teigknetmaſchine gegeben. Ein Bäcker, der dabei ſeine Teigzutaten heute noch „nach Gutdünken“ zuſammenmiſchen würde, anſtatt ſie ſorgfältig auf der Waage abzuwiegen, oder der den Wärmegrad des Waſſers mit dem Handrücken prü⸗ fen würde, anſtatt nach dem zünftigen B äckerei⸗ thermometer zu ſehen, müßte mit Recht als rück⸗ ſtändig gelten. Auch die Herſtellung von Eierſchnee, Butterkrem und was ſonſt ſelbſt der kleinſten Bäckerei beim Kuchenbacken ſo mitunterläuft, wird heute faſt über⸗ all durch hygieniſch einwandfreie Schneeſchlag⸗, Rühr⸗ un d Paſſier⸗Maſchinen beſorgt. Erſt für Brot recht aber ſind Teigteilmaſchinen und Brötchen ſowie Wirk⸗ und Auspreß⸗ maſchinen unentbehrlich, während von den zahl⸗ loſen Apparaten zur Kleingebäck⸗, Bonbon⸗ und Fondantherſtellung, von Kühlſchränken, Butter⸗ unterſuchern und Milchſchmutzprobern hier gar nicht erſt die Rede ſein ſoll. Die Auwendung mechaniſcher Hilfsmittel bei der Brotbereitung bedingte auch eine umfaſſende Aus⸗ bildung des Gärprozeſſes, damit die maſchinell unter⸗ brochene Gärung fortgeſetzt und erneuert werden kann. Unterſchied man früher zwei Stufen der Gä⸗ rung zwiſchen Kneten und Teilen, Wirken und Backen, ſo kommt man heute meiſt ohne Zwiſchen⸗ gärung aus und begnügt ſich mit der einmaligen Gärung im automatiſchen Gärſchrank, der die von der Teilmaſchine kommenden Teigſtücke ſelbſttätig aufnimmt und nach einer beſtimmten, ge⸗ nau einſtellbaren Umlaufdauer wieder abgibt. Da⸗ mit iſt dann die nötige Gare vorhanden, und der Teig kann zum Ausbacken dem Backofen übergeben werden. Endlich die menſchlichen Hilfskräfte und Lenker all der klug erdachten Maſchinenkraft: ſehen ſie nicht ebenſo appetitlich aus wie ihre knuſprigen Brötchen und braunglänzenden Brote? Sauberkeit iſt eine der Hauptbedingungen des Bäckerhandwerks; und werden die einzelnen Backſtuben genau ebenſo wie andere Betriebe de Nahrungsmittelgewerbes gelegentlich durch Stichproben der Gewerbepolizei überraſcht, ſo ſetzt doch abgeſehen davon feder Mei⸗ ſter heute ſchon ganz von ſelbſt ſeine Ehre darein, Daß alles in beſter Ordnung iſt. Helle, gut ſaug⸗ fähige Kleidung, beſtehend aus Hoſe, Hemd und Schurz, iſt Vorſchrift. Auch das Barfußlaufen in der Backſtube, dem die fromme Sage vom Teig⸗ kneten mit den Füßen ihre Entſtehung verdankt, iſt längſt eine überholte Bequemlichkeit, ſelbſt wenn die tropiſchen Temperaturen der ſprichwörtlichen Back⸗ ofenhitze ſie noch ſo verſtändlich erſcheinen laſſen. Nicht leicht und einfach iſt dieſes Tagewerk, das meiſt noch vor dem erſten Hahnenſchrei anhebt. Aber wer ſich ihm verſchrieben hat, der ſchöpft daraus die Be⸗ friedigung eines aus den natürlichen Bindungen zwiſchen Menſch und Natur entwachſenden Tuns, wie es ſchon in einem alten Handwerksliede heißt: Gottlob, daß ich ein Bäcker bin, Ich mein, ich bin's in Ehren. Und daß ich habe frohen Sinn, Soll mir kein Teufel wehren. Sauerteig und Hefe— ſagt eine alte Redensart — ſind des Bäckermeiſters fleißigſte Gehilfen. Und wenn er ſie nicht hätte, ſo würde das beſte Mehl nutz⸗ los ſein. Gewiß hat man in vorgeſchichtlicher Zeit, als der Menſch kaum erſt den Kornquetſcher zu handhaben wußte, oͤas ſo gewonnene Mahlgut nur notdürftig mit ein wenig Waſſer zuſammengeknetet und jene harten Fladen daraus gebacken, wie ſie uns etwa aus den Funden der Bodenſeepfahlbauten oder als beſonderes Kultgebäck bekanntgeworden ſind. Aber ſehr früh ſchon iſt an die Stelle ſolchen, ohne Lockerungsmittel bereiteten„Derbbrotes“ das geſäuerte Brot getreten, nachdem vielleicht ein Zufall die nützlichen Folgen der Teiggärung ent⸗ decken ließ. Iſt doch der Sauerteig im Grunde ge⸗ nommen nichts anderes, als ein zerſetzter Teigreſt, dem der Bäcker in weiſer Erkenntnis ſeines Wertes für Gebäckausbeute, Porenbeſchaffenheit und Ge⸗ ſchmeidigkeit der Krume ſorgſamſte Pflege ange⸗ deihen läßt. Und wie denn aller Teig aus Roggen⸗ mehl zum guten Gelingen der Gare eben dieſe Koh⸗ lenſäureentwicklung und dieſe ſäurebildenden Bakte⸗ rien braucht, ſo iſt der ſorgfältig„geführte“ Sauer⸗ teig inſonderheit die Grundlage der geſamten Bro t⸗ bäckerei. Für den Trieb des weißen Backwerks dagegen kann man nur Hefe verwenden, die eine Gärung auf alkoholiſcher Grundlage hervorruft, indem die als Hefepilze bekannten Kleinlebeweſen bei lebhaftem Wachstum im Teig eine Aufſpaltung von Zucker in Alkohol und Kohlenſäure bewirken. Schon lange Zeit, ehe man die Hefe ihrem Weſen nach erkannte oder ſie gar, wie dies heute geſchieht, ſyſtematiſch in Fabriken züchtete, hat man unbewußt Hefekultur ge⸗ trieben und einige Arten von Gärpilzen weiterver⸗ pflanzt, weil ſie ſich in beſtimmten Zweigen des Nahrungsmittelgewerbes als brauchbar erwieſen hatten. Schon die alten Römer kannten den Boden⸗ Mannigfach iſt der Stoffbereich der Backmodeln, die mit ſo vielem anderen Hausgerät die Hinter⸗ laſſenſchaft unſerer Vorfahren bilden. Gereimte Sprüche und figürliche Darſtellungen wechſeln mit wunderlichen Symbolen und eingeſchnittenen Sinn⸗ ſprüchen. Im vertrauten Umgang mit dieſen köſt⸗ lichen Zeugniſſen wird nicht allein der Lebenskreis vergangener Epochen, ſondern auch die Eigenart ihrer Handwerksübung wieder lebendig. Aus der Fülle des heute im Muſeums⸗ und Pri⸗ vatbeſitz erhaltenen umfangreichen Materials, das alle Schattierungen der Heraldik und Reiterbilder, der Koſtümſzenen und Bildniſſe, der Tierdarſtellun⸗ gen und Pflanzen motive umfaßt, greifen wir eine etwa um 1750 entſtandene Backmodel für die Ma r⸗ zipanbäckerei heraus, die aus unſerer engen Heimat ſtammt und heute im Mannheimer Schloß⸗ muſeum aufbewahrt wird. Unſere Abbildung zeigt ihren Abguß und führt alle Einzelheiten anſchaulich vor Augen. Der Holzſchneider, die dieſe Model fertigte, kannte natürlich die zahlloſen Modebilder ſeiner Zeit ganz genau. Dennoch bleibt es erſtaunlich, mit welchem Geſchick er ſolche Vorlagen auf das ſpröde Material des Holzes übertragen hat. Die Wirkung des Ko⸗ ſtümlichen ſucht er in der Umrißgeſtaltung der Fi⸗ guren klar herauszuarbeiten. Die erſte Szene führt uns mitten in den Kreis vornehmer Höflichkeit der Rokokozeit. Eilenden Schrittes fliegt der Kavalier ſeiner Dame zu, um ihr die Hand zu küſſen. Seine Empfindungen ſind ſo ſehr bei dieſer Schönen, daß ſein Kavalierdegen durch die tiefe Verbeugung den Rock der hinter ihm ſtehenden Begleiterin lüpft, darob die Schöne— die Regeln des Anſtandes verletzt fühlend— drohend den Finger erhebt. Rechts nebenan ſteckt eine be⸗ häbige Bürgersfrau, bar aller Aumut des Rokoko, in dem aufgedonnerten Modekoſtüm und zwängt ſich in das höchſt unbequeme Reifrockgeſtell. Auf dem Kopf die hohe Perücke, ſchreitet ſie ſtolz erhobenen Hauptes einher, während ein kleiner Junge ihr folgt und ſich erſtaunt dieſe wunderliche Geſtalt heſteht. Das dritte Bild bietet Darſtellung des ländlichen Kavaliers mit ſeiner Dame, während man daneben die Morgentoilette der„Frau von Welt“ erblickt. Umgeben von Blu⸗ menkörben, ſitzt ſie, mit dem Spiegel in der Hand, auf ihrem Stuhl. Die Kammerjungfer aber ſteht auf einem Hocker, um auf die rieſige Höhe der Perücke zu gelangen, die ſie mit einem Gebinde fri⸗ ſcher Blumen ſchmückt. Das fünfte Bild: Mutter und Tochter, die in mehr oder weniger vergnügter Unterhaltung be⸗ griffen ſind. Endlich die Schlußſzene: Wie beſorgt iſt immerhin auch der Mann um ſeine Toilette! Der kleine Friſeurfunge muß eigens auf einer Leiter emporſteigen und ſich um die Reinlichkeit der üppi⸗ gen Perücke bemühen, indes die Magd mit ſtupidem Geſichtsausdruck die„Früchte“ dieſer Arbeit ſammelt. * 3 1 2 wiederum eine witzige Eine Kette von Spottbildern reiht ſich aneinan⸗ der, eine ganze Pantomime rollt in den ſechs Model⸗ bildchen ab. Bewußt ſind die Gegenſötze unterſtrichen, die ſich vor allem in dem Umriß von Kleid und Perücke offenbaren. Wieviel ſchlichtes und doch rein ſchöpferiſches Empfinden ſteckt in dieſer Bilderfolge: von der Höhe rokokohaften Hoflebens und ſeines modiſchen Aufputzes ſteigt dieſer ſchlichte Backmodel⸗ ſchneider hinunter in die beſcheidene Welt des Hand⸗ werkertums, um ein überaus lebendiges Sittenbild der Zeit zu ſchaffen. So offenbart ſich in ſolchen alten Backformen eigenartige Schöpferfreude, in der tiefe volkstümliche Kräfte ruhen. ſatz von Wein und Bier als Gärungserreger. Im Laufe des letzten Jahrhunderts iſt dann eine ganze Wiſſenſchaft entſtanden, die vor allem durch Juſtus Liebig ihre entſcheidende Förderung erhielt. Deut⸗ ſcher Forſchergeiſt hat alſo auch hier wieder einmal zum Ziele geführt und die Fülle ungeklärter Erfah⸗ rungstatſachen in ausbaufähige Erkenntniſſe über die Geſetzmäßigkeit eines ungemein wichtigen Naturvor⸗ ganges verwandelt. So unterſcheiden wir heute zunächſt die beiden großen Gruppen der wilden, alſo praktiſch nicht ver⸗ wertbaren Hefen und der Kulturheſen, die ihrerſeits nach den maßgeblichen Gärungsgewerben in Wein⸗, Brauerei Brennerei⸗ und Bäckereihefen aufgeteilt werden. Schon dieſe vielſeitige Verwendung allein führt zu dem Schluß, daß die benötigten Mengen heute nur noch im Groß⸗ betrieb hergeſtellt werden können, wie denn die übri⸗ gens ſchon ſeit geraumer Zeit vom ausländiſchen Rohſtoffmarkt völlig unabhängige Heſeinduſtrie einen hervorragenden Platz in der deutſchen Wirt⸗ ſchaft einnimmt. Unſere Preßhefefabriken, die bis vor dem Kriege faſt ausſchließlich Mais und Gerſte zur Gewinnung ihrer Maiſche verwendeten, haben ſich heute völlig auf die Verarbeitung der unter dem Namen Melaſſe bekannten Rückſtände der Zuckerrübe umgeſtellt und vermögen mit ihrer Hilſe jene beſonderen Raſſen von obergärigen He⸗ fen zu erzielen, die nach Kraft, Dauer und Beſtän⸗ digkeit des Triebs allen Anſprüchen des Bäckers genügen. Seite Nummer 211 Sonderbeilage der Neuen Mannheimer Zeitung zur Reichsbäckertagung Samstag, 9. Mai 1988 Heimatbaaꝶmwerk q es Baoͤner und des Maher Landes VCaugenbregel 8 er es genau wiſſen will, der ſehe ſich einmal die⸗ Nſen Stadtplan hier au: ſo viele Straßenecken es da in der ſorgſam quadrierten Innenſtadt gibt, ſo wiele oder auch und Brezelfrauen gibt tagaus, tagein am alt⸗ noch mehr Brezelmänner es in Mannheim, die angeſtammten Platz ihre knuſprige Ware feithalten. „Bretz— friſche Bretz, zwei zehn, vier zwanzig!“ heißt ihr Schlachtruf, wobei es mir immer unerfindlich geblieben iſt, welchen tieferen Sinn eigentlich dieſe ſchwierige Rechenaufgabe zwi⸗ ſchen zwei und vier ohne Preisabſchlag haben ſoll. Doch kurz und gut: die glänzend braunen, ſalz⸗ beſtreuten Laugenbrezeln in hellen Körben gehören ebenſo zum Mannheimer Stadtbild, wie drüben in Speyer, der zweitgrößten pfälziſchen Brezelzentrale, wo der mächtige Dom rechts und links am Eingang zur Hauptſtraße faſt immer von zwei richtigen Buden mit ganzen Brezelbergen flankiert wird. Und warum die Leute hier herum vom kleinſten Dreikäſe⸗ hoch bis zum weinfrohen Jubelgreis dieſe Vorliebe für das appetitliche Backwerk haben? Man kann ſagen: es liegt in der Luft— man kann ſagen, es liegt am Wein. Weil aber auch die Schwäche für einen guten Tropfen echten Pfälzers hier herum nicht minder ausgeſprochen in der Luft liegt, ſo kommt ſchließlich beides auf dasſelbe heraus. Hugelbrot Aus den Höhen der Schwarzwaldberge, wo ein⸗ geſprengt in mächtige Tannenwälder und hin⸗ gebreitet in liebliche Täler die Wieſen mit ihren Obſtbäumen grünen, iſt das Hutzelbrot in die Ebene gewandert. Mit dem Schwarzwälder Kirſch und dem Schwarzwälder Zwetſchgenwaſſer zuſammen hat es bis weit nach Norden und Oſten das Land erobert und gehört ſeit Jahren ſchon zum eiſernen Beſtand der deutſchen Weihnacht. Die Hutzeln, das ſind getrocknete Birnenſchnitz, wie man ſie eben dort droben in den Schwarzwaldhäuſern von alters her bereitet. Aber dieſe bräunlichen Gebilde allein machen freilich noch lange kein Hutzelbrot. Da ge⸗ hören nach dem bäuerlichen Grundrezept noch Dörr⸗ pflaumen und Nüſſe und Honig oder ſonſtige, ſelbſt⸗ bereitete Fruchtlatwergen in den dichten Roggen⸗ mehlteig. Da gehören ein paar kräftige Arme her, um all das recht tüchtig durcheinanderzukneten, und viel Backverſtand gehört auch dazu, weil es mit einem ſolchen Teig beim Raſten wie ſpäter im Ofen ganz genau ſeine Richtigkeit haben muß. Doch un⸗ ſere zünftigen Meiſter in Stadt und Land haben es mit dem Hutzelbrot den Schwarzwälder Bäuerinnen längſt gleichzutun gelernt oder ſind ihnen, was ge⸗ ſchmacklichen Reichum im Innern und ſchmucke Buntheit außen herum angeht, faſt über geworden. Es werden Feigen und Mandeln und allerlei andere würzige Sachen hineingemengt; es wird der dicke Zuckerguß mit kandierten Früchten belegt und das Ganze ſauber in glasklare Zellophanbeutel verpackt, damit man's unter dem Weihnachtsbaum von allen Seiten begucken und anfaſſen kann, ohne gleich den neuen Schlips oder die ſeidene Bluſe oder Puppe Elsbeths ſchönſte Blondzöpfe mit Hutzelbrotfingern in Gefahr zu bringen. Wenn aber Weihnachten vorbei iſt und die „Gutſelkiſte“ immer magerer wird, dann entfaltet ſo ein Hutzelbrot erſt ſeine geheimen Zauberkräfte. Es dauert, in hauchdünne Scheibchen geſchnitten, weit über Dreikönig und über das Abräumen der nadelnden Chriſttanne, und es ſchmeckt— je älter— leider immer nur noch beſſer. qmiebelkuchen s ſcheint ein Widerſpruch in ſich zu ſein, und wenn ein Norddeutſcher zum erſten Male das Wort Zwiebel⸗ kuchen hört, pflegt er ſich meiſt in gruſeliger Neu⸗ gierde zu ſchütteln. Zwie⸗ bel und Kuchen! Wie kann man nur.. Doch dann kommt der Herbſt ins Land; es kommen die friſchen Nüſſe, die mandel⸗ zarten Maronen, der neue Wein und die dickbäuchigen Zwiebeln von ſolcher Güte, wie ſie halt nur in unſeres Herrgotts pfälziſchem Muſtergarten ge⸗ deihen. Sie aber ſind der Hauptbeſtandteil jenes köſtlichen Backwerks, das— heiß aus dem Ofen, lieblich nach Kümmel duftend auf den Tiſch gebracht, von ſaurem Rahm und würzigen Speckeinlagen trie⸗ fend— dem Rheinpfälzer zur letzten geſchmacklichen Krönung ſeiner Dämmerſchoppen wird. Neuer Wein und Zwiebelkuchen, dazu noch„Nüß“ oder „Käſchte“ Es iſt eine Symphonie der Gaumen⸗ reize, auf die man baecchiſche Oden dichten könnte. Und wer ſie kennt, dem läuft jetzt ſchon für nüchſten Herbſt ein wenig das Waſſer im Munde zuſammen. Hirſchejoctel Wer es auch anders weiß, ſoll nicht böſe werden, daß wir den Jockel, Michel oder Plotzer mit Kirſchen für Baden in Anſpruch nehmen. Er kommt in Abwandlungen natürlich überall dort vor, wo Obſtreichtum zu vielſeitiger Verwendung lockt. Aber eines hat unſer Kirſchejockel den andern doch voraus: er wird nicht mit Grieß und nicht mit Mehl gebacken, ſondern wenn er ganz richtig ſein ſoll, müſſen in Eiermilch eingeweichte Brötchen den Grundſtoff bilden. Dazu gehören ein ordentlicher Schuß Kirſchwaſſer als Treibmittel, und ſo viele ſüße, ſchwarze Kirſchen nebſt geriebenen Mandeln 22 22 2 daß man von mehr als fünf Stücken kväftigeg Magenweh kriegt Mannemer Dre Die Geſchichte mit dem Ma m⸗ nemer Dreck iſt ja nicht ganz vornehm, weil Eckſteine Hundehäufchen und ein über die mangelnde Straßenreini⸗ gung ergrimmter Bäcker⸗ meiſter darin vorkommen. Aber die Früchte dieſes edlen Zorns, die alſo weder mit den rauchenden Fabrikſchloten unſerer guten Stadt, noch mit dem Kampf der Hausfrauen gegen Staub und Ruß etwas zu tun haben, ſchmecken dieſer etwas anrüchigen Her⸗ kunft zum Trotz ganz vorzüglich. Der braune Gewürz⸗ teig mit Schokoladeguß muß aber die überkommene alte Schneckenform mit dem verdächtigen Spitzchen in der Mitte haben. Sonſt gilt der ganze Spaß nicht, weil ihm gewiſſermaßen der moraliſche Hintergrund fehlt, Der Gilcher bund 7 Geine Geſchichte und Beoͤeutung Zur Gründung vereins der Bäcker⸗Innung gab Obermeiſter Georg Schneider in einer Vorſtandsſitzung am 25. November 1907 bei der Beratung über die Veranſtaltung der Win⸗ terfeſtlichkeiten den erſten Anſtoß. In Karlsruhe, Stuttgart, Frank⸗ furt und anderen großen Städten beſtanden bereits derartige Ge⸗ ſangsabteilungen, die jene lieder⸗ frohen Bäckermeiſter vereinigten, denen es nicht möglich war, ſich wegen der Nachtarbeit einem bereits beſtehenden Ge⸗ ſangverein anzuſchließen. Am 23. Juli 1908 wurde bei einem gemütlichen Beiſammenſein im„Mohren⸗ kopf“, das einer Beſichtigung der Bäcker⸗Preßhefe⸗ fabrik im Induſtriehafen folgte, die Geſangsabteilung gegründet. 31 Bäckermeiſter trugen ſich in die Bei⸗ trittsliſte ein. Der junge Verein, der bereits auf dem Sängertag in Worms unter Leitung des Haupt⸗ lehrers Guſtav Schmidt ſchöne Erfolge erzielte, erhielt den Namen„Sängerrunde der Bäcker⸗ Innung Mannheim“. Fritz Sieber war 1. Vor⸗ ſitzender. eines Geſang⸗ Unter Hauptlehrer Richard Holzers Leitung, der im Juni 1910 den erſten Dirigenten ablöſte, nahm der Verein einen erfreulichen Aufſchwung. Große Erfolge waren ihm bei Sänger⸗ und Lieder⸗ tagen beſchieden. Bei Weihnachtsfeiern, geſelligen Abenden uſw. ſtellte ſich der Verein im Laufe der Jahre zur Verfügung. Auch die Berufskameraden begleitete er ſtets auf dem letzten Gange. Im Welt⸗ krieg ſind Adam Sohn J und Rudolf Schäfer gefallen. Von den Gründern gingen Friedrich Auch, Joſ. Ernſt, Albis Krumm und Friedrich Sieber in die Ewigkeit ein. Am 19. September 1910 wurde der Anſchluß an die„Sängervereinigung badiſther Bäckermeiſter“ beſchloſſen. Der 1. Vorſitzende Frier. Sieber ſtarb am 4. September 1923. Unter ſeinem Nachfolger Georg Hettinger nahm die Sänger⸗ zahl bedeutend zu. Am 11. Oktober 1925 wurde die Fahnenweihe feſtlich begangen. Am 30. Oktober 1929 ſtarb Dirigent Richard Holzer. In ſeinem Nachfolger, Muſikdirektor Willi Bilz, erhielt der Verein einen ausgezeichneten Führer, der unermüd⸗ lich in der Pflege des deutſchen Liedes iſt. Am 30. Juni 1930 wurde beſchloſſen, der Sänger⸗ runde den Namen„Silcherbund Mannheim zu geben, um Verwechſlungen mit einem hieſigen gleichnamigen Verein auszuſchließen. Der Führer⸗ ring ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Vereinsführer Hermann Metzger, Stellvertr. Friedrich Schroth, Schriftführer Wilh. Otterbach, Kaſſierer Friedr. Häffner, Beiſitzer Albert Sinn und O. Feuer⸗ ſtei n. Ehrenvorſitzender iſt der langjährige 1. Vor⸗ ſitzende Georg Hettinger. In der Generalver⸗ ſammlung am 9. Februar 1936 wurden Joh. Zink, Ernſt Bauer und Wilh. Otterbach zu Ehren⸗ mitgliedern ernannt. Für 40jährige Sänger⸗ tätigkeit wurde Guſtav Stein, für jährige Mit⸗ gliedſchaft Georg Gräff, Leopold Mann, Friedr. Schroth, Karl Schürrle und Friedr. Röhm geehrt. Der Silcherbund, der größte Verein inner⸗ halb der„Sängervereinigung badiſcher Bäckermei⸗ ſter“, umfaßt 150 Sängerkameraden und etwa 100 fördernde Mitglieder. Er gehört ſowohl dem Badi⸗ ſchen und Deutſchen Sängerbund als auch dem „Deutſchen Bäckermeiſter⸗Sängerbund“ au. Wie in der Vergangenheit, ſo wird er auch in der Zukunft ſeinem Wahlſpruch folgen: Feſt und treu zu jeder Stund' Hoch deutſches Lied, heil Silcherbund! heinische Hypotheke Mannheim Gegründet 1871 eee Zlelfonds) runde SOWIe 0 0*** 0 0 0 0* Bilenzmäßig ausgewiesene Ne- Serven, uckstellungen und Wert- Derichtigungskopten(ohne So- NIN. Bestônd an Hypotheken und ommundldarlehen rund. 2400 OOO OOO. Umlauf en Pföndbriefen und Kommunal- Obligationen rund DNN. 12005 OOO. 20 OOO OOO.“Uł 450 00OOOO- . alte für Deine Kinder dielittel für Berufsausbildung u. Rusſtener bereit, eine Pflicht, die dem Bauer durch das Erbhofgeſetz auferlegt in durch Abſchluß einer Lebensverſicherung bei der Iffentlichen Lebensverſcherungsauftal Deine Familie für den Hall Deines frühzeitigen Todes Bad ell, Mannheim, Auguftu⸗Aulages3 /I. CC d der Gründung des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes, deren Tarife anerkannt billig und deren Bedingungen günſtig ſind. Auskunft erteilt jede öffentliche Sparkaſſe des Candes u. die Direktion in Mannheim Ichaffe Dir im Derſicherungsſchein ein wertvolles Kreditpapier 996 tiges Man⸗ nicht kſteine, füther nreini⸗ Bäcker⸗ mmen. edlen r mit chloten ch mit frauen etwas N Her⸗ ewürz⸗ mmene chen in 't, weil 9 fehlt, diſcher Friedr. ſeinem änger⸗ de die ktober ſeinem t der rmütd⸗ ünger⸗ eim“ teſigen ührer⸗ führer roth, Friedr. euer⸗ Vor⸗ dalver⸗ Zink, hren⸗ änger⸗ Mit⸗ Friedr. öhm inner⸗ ermei⸗ ba 100 Babi⸗ dem Vie in ukunft 1 * Samstag, 9. Mai 1936 Sonderbeilage der Neuen N ue Zeitung zur Reichshbäckertagung Sekke Nummer 211 — ſind, das iſt oft und gerne von Einheimiſchen und Auswärtigen anerkannt worden, ausgezeichnet ge⸗ leitet, ſauber, freundlich und aufmerkſam. Unſere Gaſtſtätten⸗Inhaber kennen ihre hohe und ſchöne Aufgabe, Träger des guten Rufes ihrer Heimatſtadt zu ſein. Sie wiſſen, daß gut geleitete und gepflegte Gaſtſtätten die„Beſuchskarten“ einer Stadt für den Fremden ſind, und daß ſie damit die eigentlichen Träger des Fremdenverkehrs ſind.— Von der kleinen, aber immer gemütlichen und wohnlich an⸗ heimelnden Altſtadt⸗Wirtſchaft, deren viele eine von unſeren Vätern und Vorvätern geſchaffene Ueber⸗ lieferung pflegen, bis zu den Weltruf genießenden Hotels ſind Gaſtſtätten verſchiedenſter Art und Größe in Mannheim zu finden. Pralinen und Schokoladen Speziallfäf: Eis-Rahm- Torte Besuchen Sie das Weinhaus Kondiforei- Calè Valenfincaiasus 04.1 im Raihaus Isles spanisches Veinhaus Bekannf für auserlesene Torfen und Gebäcke, em Platze in- und ausländische Weine ersfer Legen. Inh. A. 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Eintritt frei 1 Seite Nummer 211 zur Reichsbäckertagung Sonderbeilage der Neuen Mannheimer Zeitung Samstag, 9. Mat 1938 Das Brot in der d eulſchen Canoͤſchaſl in Sinnbild der ſchlichten Leibesnot⸗ durft iſt uns das Brot, um das wir im Vaterunſer bitten. Und als ein Beweis gemütvoller Beſchei⸗ denheit mag es ge⸗ deutet werden, daß wir von dieſem ein⸗ fachen Worte ſo wei⸗ ten Gebrauch machen und unſeren geſamten Erwerb überhaupt als „unſer Brot“ bezeichnen. Doch ehrt ſchon das Volk ſeit altersher im Brote die mit eigenem Fleiß er⸗ rungene Gottesgabe, ſo wohnt ſolcher tiefen Pre⸗ digt der Genügſamkeit doch auch aller Reichtum und alle Buntheit der Landſchaft inne, die ihm in Nord und Süd und Oſt und Weſt ſeine heimatliche Prä⸗ gung gegeben hat. Das Brot— oder richtiger geſagt: die überlieferten Gebäckformen der deutſchen Stämme, ſo wie wir ſie noch heute in ihrer Eigenart unterſcheiden, ſind deshalb, volks⸗ kundlich betrachtet, beinahe ebenſo intereſſant wie Hausbau oder Tracht, an denen man allerdings augenfälliger als bei den vergänglicheren Kunſt⸗ werken des Bäckers die beſonderen Bindungen an Brauchtum und Sitte ableſen kann. Von vornherein iſt zu unterſtellen, daß Eſſen und Trinken nicht nur dem Körper frommt, ſondern auch gewiſſen kulturellen Belangen dient und zugleich mehr oder weniger bewußt gewiſſe äſthetiſche Bedürfnäſſe im Menſchen befrie⸗ digen will. Dieſe Verkoppelung des Nur⸗Nützlichen mit dem Angenehmen iſt nämlich nicht zum wenig⸗ ſten der Grund für die ungeheure Vielfalt der Formen, mit denen gerade im Reich des Back⸗ werks überall in deutſchen Landen aufgewartet wer⸗ den kann. Das liebe Brot im weiteſten Sinne des Wortes ſoll alſo nicht nur ſattmachen, ſondern auch angenehm zu betrachten ſein und lecker munden. Das bleibt neben zahlloſen Einflüſſen aus dem Jahres⸗ lauf der Feſte wie aus der allgemeinen geſchicht⸗ lichen Entwicklung zunächſt wohl die einleuchtendſte Erklärung, weshalb Brot und Brot keineswegs überall dasſelbe iſt. Als eigentliches Brotgetreide überwiegt in Deutſchland nach Klima und Bodenverhältniſſen der Roggen, der durchſchnittlich 70 v. H. unſerer Ge⸗ ſamtgetreideernte ausmacht. Roggenbrot iſt folglich recht eigentlich das deutſche Volksbrot, das die Grundlage der Ernährung bildet. Roggenbrot ver⸗ ſchiedenſter Abſtufung vom hellen, beſonders in Süd⸗ deutſchland bevorzugten Feinbrot mit weicher Krume bis zum kräftigen Schrot⸗ oder Schwarz⸗ brot aus noch ſchalenhaltigem, zerkleinerten Korn findet ſich alſo ohne Ausnahme überall, wobei die helleren Roggenbrote gewöhnlich in freigeſchobener Form, die Grau⸗ und Schrotbrote dagegen ange⸗ ſchoben oder in Käſten hergeſtellt werden. Ein paar Beſonderheiten ſind hier das auch in Mannheim üb⸗ liche Pfälzer Kornbrot, das der Bäcker in Körben auf die Gare ſtellt; oder das ſächſiſche Honigſalzbrot, dem neben gleichen Teilen Rog⸗ Bienenhonig zugeſetzt wird; oder das als Doppel⸗ ſtück gebackene württembergiſche Kornbrot mit einer Beimengung von Dinkel; oder das in Danzig und auch im Hannoverſchen beliebte„ge⸗ gerſtelte“ Roggenbrot, deſſen geformte und gegorene Teigſtücke in einem beſonderen Ofen un⸗ mittelbar im Feuer angeröſtet— gegerſtelt werden; genmehl, Roggenſchrot und Weizenſchrot eine be. oder endlich der echte Weſtfäliſche Pumper⸗ ſtimmte Menge geriebener Haſelnüſſe, Salz und nickel, der aus gebrühtem, körnigen Roggenſchrot Dampfgeheizter Back ofen im Großbetrieb mi! zwel ausziehbaren Her den, von denen jedei freigeschoben 64 lange Dreipfünderbrote faßt. Bei diesen fahrbaren Riesenplatten kann man sogar auf den altange stammten„Schieber“ verzichten, duch im Kleinbetrieb beiten Meister und Ge- sellen heute vor dem dampfgeheizten Spe- zlalbackofen mit elek- mvrischer Innenbeleuch- kung und sonstigen tech- nischen Errungenschaf- ten. Nur der„Schie- ger“ zum Einschieben und Herausholen des Brotes ist derselbe wie vor Jahrhunderten. beſteht, ſtatt oder neben dem Sauerteig gern mit Malz oder Sirup gelockert wird und 18—20 Stun⸗ den backen muß. 5 Sehen wir uns nun die Weizeng ebäcke an, ſo nimmt die Fülle der Erſcheinugen ſchier kein Ende. Schon die Grundformen: Rundſtück, Semmel, Doppelſemmel, Hörnchen, Brezel, Zopf, endlich die Weizengroßbrote, die Kümmel⸗, Sals⸗ und Mohn⸗ brötchen bieten vielerlei Abwechſlungen, die durch örtliche Gegebenheiten noch ungemein bereicherr werden. Das meiſte wird ſich hier aus dem mittel⸗ alterlichen Kloſtergebäck mit ſeinem kultiſchen Ein⸗ ſchlag entwickelt haben, während gleichzeitig auch die verſchiedenen Volksfeſte, die Meſſen und Märkte das ihre dazu taten, um die Erfindungsluſt der Bäcker anzuregen oder urſprünglich reine Gebild⸗ brote für ihre zur Kaufluſt reizenden Zwecke ab⸗ zuwandeln. Es würde zu weit führen, in dieſem Zuſammenhang Herkunft und Brauch im einzelnen zu unterſuchen. Aber ſchon allein die Bezeichnungen ſind oft ſo luſtig und einprägſam, daß es Vergnü⸗ gen macht, ſich mit dieſer appetitlichen Heerſchau des Backwerks näher zu befaſſen. Nicht jeder Süddeutſche wird wiſſen, daß die Berliner neben ihren berühmten Knüppeln, Schrippen und Bouillon⸗ oder Käſeſtangen auch ſehr gerne Schuſterjungen verzehren, die große Aehnlich⸗ keit mit unſeren„Geſtäubten“ haben. Kaiſerſemmeln heißen in Hamburg nicht ganz mit Unrecht Ro⸗ ſenbrötchen, und aus Weſtfalen ſtammt neben dem großen, gemütlich aufgeriſſenen Bauernſtuten mit Roggenmehlzuſatz auch eine Weizenſemmelſtute, der auf Blechen in den Ofen geſchobene Einback, die„Röggelchen“ und die nach der Gare in kochen⸗ dem Waſſer gebrühten und auf Stroh ausgebackenen Lemgoer Strohſemmeln. Ausgeſprochene Feſtgebäcke dieſer volkskundlich ſehr reichen Gegend ſind dann noch die ulkigen Weckmänner mit ihren eingebacke⸗ nen Pfeifen. Der Mainzer Gegend gehören die„Buwe⸗ ſchenkel“, Batzekuchen und Butterwickel an. In Baden iſt man recht international und ſchätzt nicht nur Pariſer Brot, ſondern auch den Butterplatz oder Brioche gleichfalls franzöſiſcher Herkunft, und das unter dem Namen Pinza bekannte italieniſche Oſter⸗ brot. Der Münchner hat neben glatten Semmeln noch Riemiſch Weckerl, Eiweckl, Raſperl, Pfennig⸗ muckl, Vizerl doppelt, Hofbräuweckl und Maurer⸗ leibl, während Zuckerbrot, Salzſtangerl, Mohnzöpfl und Laugenringe in ganz Bayern beliebt ſind. Wollen wir aber zum Schluß noch wiſſen, was Hornaffen ſind, ſo müſſen wir nach Thürin⸗ gen gehen. Dort ſind ſie in Ringform zu zwölft auf einer Tafel zu finden und werden— mit Salz und Kümmel beſtreut— nebſt den überall in der Welt gebräuchlichen Maulaffen beſonders zur Faſtenzeit feilgehalten SS Das Brot pflegt unſerm Leib Am beſten zu bekommen. Das macht, es ſtammt daher, Woher der Menſch genommen. (Aus den Sinnſprüchen von Friedrich von Logau(1654 1 Bei dler 8 818 eee drag Nn ebe eee MWaiuſuoſu · ſouuiqn Pfalz Versäumen Sie nicht, während der Reichsbäcker- tagung in Mannheim den Qualitätsweinort Winzergenossenschafi Kallsfadt Ersfklæessige Kallsfedfer Næfurweirie irn AuUs sche DR Nafurweinhaus Henninger Kallsfadtf Sulfe Kchleri Kall. 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Weinkenner fen sich ORsIER WINZER VEREIN in der wein frohen Pfalz, im Naturreine Edel- Weine im Ausschank— Gute Küche mit Pfälzer Spezialgerichten RATSREIIE DAS LKA AM DEH DEUTSCHEN WEINSTRASSE 7 RDOEIDbESHEIN WactiENHEIN I 4 baden Warte NAlttelpunkt des Fremdenverkehrs im Edelweinbsugebiet— Beliebtester Ausflugsoft WINZERGENOSSENSCHAFT Uαοο WINZER VEREINIGUNG AM MARKTPTAT2Z AM SU DEIN GANG beide mit neuzeltlichen Gastell 2 Efsthlassige Maturnelne e la Klche e Fx Congress, Lefeinsausflüge tg, bestens geelgget 822 18 rs, * 1 E 5 mit tun⸗ an, kein mel, die ohn⸗ urch chert ttel⸗ Ein⸗ die irkte der bild⸗ ab⸗ eſem lnen igen gnü⸗ chau die heln, ſehr Uich⸗ neln Ro⸗ eben uten tute, back, hen⸗ enen bäcke ann acke⸗ we⸗ In nicht oder das ſter⸗ neln mig⸗ rer⸗ Föpfl was i n⸗ völft Salz der zur 5158 3 2 en, * Samstag, 9. Mat 1936 — Sete Kummer 2 Alt⸗Mannheimer 2 60 Veſthind ur Miffy . es Nie, 25 8 e.; 3 9 2 3225 2 Jeidänerrfee gr fg mlirxnll' sufbrbrrn gesirmend erſſichhen wollen. 2 Nun 10 4 N 5 8 9 f hr V em werche derrr A nk iter Krſell Nahm eee,. 2 85 A eiſſrr un drr 5 gearheifer lagen. Bäcker und Hausfrau Brotbereitung zu hauſe, oder: Iſt Selberbacken Schwarzarbeit! „Hans, bitte. beſtelle mir doch gleich heute noch durch deine Firma einen halben Zentner Roggen⸗ mehl. Ich habe da eine Abhandlung geleſen, die iſt mal vernünftig: von nächſter Woche ab backe ich unſer ganzes Brot ſelber. Da wirſt du mal ſehen, wie geſund das iſt und wieviel Geld wir ſparen hei deinem Bärenhunger!“ Mit vor Eifer glühenden Wangen empfängt Frau Aenne nach Feierabend ihren Mann, um ihm die große Neuigkeit zu unterbreiten. Zuerſt ſieht er ſie etwas beluſtigt an, aber als er merkt, wie bitter ernſt es ihr mit dieſer Abſicht iſt, hält er es doch für geraten, ebenſo ernſt⸗ haft ſeine Meinung zu äußern. „Sieh mal, Aenne, der Gedanke erſcheint ja auf den erſten Blick nicht ſchlecht, aber bedenke nur ein⸗ wal, wenn das jeder machen wollte! Die ſchlimmſte golge wäre natürlich eine rieſige Arbeitsloſigkeit im Bäckerhandwerk, wenn mit der Zeit alle Stadt⸗ stauen wieder wie in der guten, alten Zeit zum (genen Brotbacken zurückkehren wollten! Aber weche Belaſtung und Arbeitsvermehrung würde für jehe einzelne daraus entſtehen! Denn Brotbacken willverſtanden ſein. Du weißt, welche ſchwe⸗ zen Magenerkrankungen durch den Genuß nicht rich⸗ lig durchgebackenen Brotes entſtehen können. Und die Zubereitung des Teiges erfordert Zeit und viel Kraft, weil die Arbeit nur dann lohnend iſt, wenn man den Vorrat für die ganze Woche auf einmal herſtellt. Dazu gelingt weder im Küchenherd noch im Gasbackofen das Brotbacken ſo gleichmäßig, wie es der ſchwere Teig verlangt, und der weſentlich größere Brennſtoffverbrauch, ſei es Kohle oder Gas, bedeutet keinerlei Erſparnis. Wie angenehm iſt es doch auch, morgens die knuſprigen Brötchen ins Haus gebracht zu bekommen! Noch ehe die Sternlein ſinken, früh, wenn die Hähne krähen, ſteht der unermübliche Bäckermeiſter in ſeiner blitzſauberen Backſtube und ſchiebt alle Sorten Brötchen in den Backofen, deſſen Wärme peinlich genau geregelt werden kann. Eine Stunde ſpäter werden Milch⸗ und Waſſerweck, Salz⸗ und Mohnbrötchen und Hörnchen im weißen Säck⸗ chen an unſere Haustüre gehängt.“ Hier unterbricht ihn Frau Aenne lachend:„Ja, Brötchen möchte ich auch gar nicht backen, dazu hätte ich wirklich keine Luſt, und du würdeſt ſchön brum⸗ 17 men, wenn ich ſo früh aufſtehen müßte! 5 2 „ e — T. ͤ K 2 5 ,, 5 . 2 — „„ 4.„ „Selbſtverſtändlich, denn ich weiß, daß du mit deiner Kraft haushalten mußt; ich lege keinen Wert darauf, eine abgehetzte, überarbeitete Frau zu haben. Mir macht es mehr Freude, wenn du etwas freie Zeit für dich haſt, denn die heutige Zeit verlangt von nern verantwortungsbewußt als terinnen zur Seite ſtehen können.“ „Du haſt recht, Haus, aber da ſoll ich wohl auch keine Kuchen mehr backen, ſondern alles beim Bäcker holen?“ „Nein, das wäre auch wieder falſch, ſo das Kind mit dem Bade auszuſchütten. Auf die Kuchen, die du nach altbewährten Familienrezepten backſt, wie die guten Teekuchen aus Urgroßmutters handgeſchriebenem Kochbuch, möchte ich nicht verzich⸗ ten. Aber ſelbſtverſtändlich beziehſt du Mehl und Hefe bei deinem Bäcker, der darin wohl den ſtärkſten Abſatz und dadurch ſtets friſche Ware hat. Und wie oft warſt du nicht ſchon froh darum, wenn du Kuchen Gebäck ſeinem Ofen anvertrauen konnteſt, lötzlich öͤringend abgerufen wurdeſt. Das und weil du p kleine Backgeld belaſtet deine Haushaltskaſſe wirklich nicht, du kannſt aber ruhig einer anderen Arbeit nachgehen. Stimmt'?“ „Gewiß, Hans, je mehr ich jetzt darüber nach⸗ denke, deſto mehr ſehe ich ein, welch eine Hilfe doch eigentlich der Bäcker für uns Hausfrauen iſt. Nur durch ihn können wir ja ſoviel Abwechflung in Brot und Brötchen auf den Tiſch bringen und für geſunde Ernährung ſorgen. Nicht nur Schwarz⸗ und Weiß⸗ brot, auch Kaſten⸗, Tee⸗, Schrot⸗ und Kommißbrot ſchmecken ſein, und die vielen Sorten Kleingebäck, Schneckennudeln, Einback, Zwieback— mir ſchwin⸗ delt faſt der Kopf, was er alles zuwege bringt! Und wie oft hat er bei überraſchendem Beſuch mir ſchon durch Paſtetchen aus der Klemme geholfen, und wenn du mal Freunde mitbringſt, da hole ich ein⸗ fach über die Straße Laugenweck oder Faſtenbrezeln zum Bier. So vielſeitig könnten wir Hausfrauen niemals ſein! Tatſächlich, Hans, ich ſehe ein, es iſt beſſer, wir laſſen alles ſchön beim alten und zeigen dem Bäcker unſere Dankbarkeit durch treue Kund⸗ ſchaft! Wenn aber wieder einmal irgendwo die Rede davon iſt, man ſolle ſelbſt Brot backen, dann werde ich mit deinen vernünftigen Gründen dagegen zu Felde ziehen.“ ,, ., e —— . 4. ee, e, , 2 22 22 nn 55 ,. eicher De e 5 Ae 2 Le 722 i 5. ., ee gar. , elle. 75 4 Se,. eee, ee e .. den Frauen Beweglichkeit, nicht nur des Kör⸗ pers, ſondern auch des Geiſtes, damit ſie ihren Män⸗ tapfere Mitſtrei⸗ 17.2. V. 1956 ffqus des Reichs nůheſtandes/ Etzeugungsſchlacht Marſitordnung/ mehrere tuuſend Zuchttiere/ zuhl- celche Lehr ſchauem(u. G. Weinbau- Tehrſchuu] 7000 Tandmaſchinen/ Relt- und Fahrturnter. Sonntags Bückſahckacken in 300 km Umkreis von Frankfurt am ſllaln in der Jeit vom 15.— 25. Mar Ing. F. K. Siaab Schwarzwaldstr. 9 Fernsprecher 251 10 8 Framo- Vertrefung el, Lieferwagen für Alle Zwecke mif DKW Moforen Buckeraussfellung: Halle 2, Siand 21 Probeausschank sämtlicher Marken am Stand Mr. 40. Dort sind auch Eintrittskarten zur Besichtigung der Kellereien kostenlos erhältllch. . 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Fernspr. 424 33 u. 437 15 Hermann Metzger Spezialität: Brötehen Bäckerei Friedrichsfeſder Straße 54 Fernsprecher 429 27 werk Reinen Mannheim 051 Seite Nummer 211 Sonderbeilage der Neuen Mannheimer Zeitung zur Reichsbäckertagung en, Marzipan, Printen und Springerle Weihnachtsgebäck und intereſſante Spezialberufe im Bäckerhandwerk Noch ehe der würzige Harzgeruch des Tannen⸗ nes das Haus durchzieht, ehe auch der glitzernde mſchmuck— Silberketten und Glaskugeln, engel und Watteſchäfchen aus dem r geholt werden, kündet uns alle Jahre wie⸗ der 1 vertrauter ſüßer Kuchenduft, daß Weih⸗ nachten naht. Was wäre dieſes ſchönſte Feſt ohne all das knuſprige, würzige Backwerk, das in ſeinen mancherlei Formen uralte Ueberlieferung bewahrt? Die Kleinen freilich können davon nichts wiſſen: unbedenklich futtern ſie ſich durch das ganze Schla⸗ raffen land der Volkskunde hindurch, igel und Zuckerbrezel ſtellen ihnen keine anderen n, als die: ſie möglichſt raſch in möglichſt gro⸗ tenge zu vertilgen. Schleunigſt wird die weiße zier von dem glänzend braunen Lebkuchen nabbert und dem Pfefferkuchenmann der Kopf ebiſſen. Von den beſchaulichen Erwachſenen er⸗ ſich vielleicht der eine oder andere an die ſeltſamen Formen großmütterlicher Zimtwaf⸗ feln und Springerle. Die Gelehrten aber haben es ſich angelegen ſein laſſen, für all dies viel⸗ geſtaltige Gebildbrot eine regelrechte Kunſt⸗ und Kulturgeſchichte zuſammenzubringen. Von ihnen wiſſen wir, wie tief in die Vergangenheit zurück der Brauch reicht, Backwerk für kultiſchen oder ſon⸗ ſtigen Feſtgebrauch in beſonderer Art zu formen, und daß in unſeren harmloſen Stollen, Doppel⸗ kipfeln, Brezeln oder Kringeln Sinnbilder einer von Zauber und geheimer Wiſſenſchaft getragenen 2 alte Marzipanmodeln Welt weiterleben. So iſt der biedere Pfefferkuchen⸗ reiter ein Nachfahre des in den Zwölfnächten um⸗ reitenden Wotan, ſo kehrt der unſterbliche Jul⸗Eber als Buttergebäck auf unſerem Weihnachtsteller wie⸗ der. Dieſe Gebäckformen führen alſo in geſchichtliche zurück, in die längſt nicht die Wurzeln des Chriſtbaums hinabreichen Antike und frühchriſtliche Weihbrotſtempel find wohl Vorläufer jener prächtigen Model ge⸗ weſen, mit denen ſeit dem Mittelalter dem ſüßen Kuchenteig prächtiger Reliefſchmuck aufgeprägt wurde. Wahrſcheinlich haben zuerſt die Klöſter an feſtlichen Tagen ſolches Backwerk verteilt, denn viele der älte⸗ ſten Model tragen Wappen von Abteien und Hei⸗ ligenbilder. Doch haben bald danach auch fürſtliche Hofhaltungen und reiche Bürgerhäuſer begonnen, ihre Feſtkuchen zu bebildern. So zeigen häufig die gotiſchen Kuchelſteine, Tonformen und Modelhölzer die Wappen bekannter Geſchlechter, auch Turnier⸗ ritter, Minneſzenen, Badevergnügungen und ähn⸗ liche weltliche Darſtellungen in oft derber Heiterkeit. Die Renaiſſance⸗ und Barockzeit brachte eine Hochblüte der Gebäckmodel. Trugen die würfelför⸗ migen Kuchelſteine der Gotik auf allen Seiten zier⸗ liche minſaturhafte Gravierung, ſo ſchnitzte man jetzt in die Fläche der Holzmodel großzügige Ornament⸗ und Figurendarſtellungen ein. Mehr und mehr ent⸗ rückte nun die Lebkuchenbäckerei, die vor allem dieſe Tiefreliefformen brauchte, dem häuslichen Bereich; ſie wurde ein eigenes Gewerbe. Honig⸗ Tiefen Der Steinerne Mann von Augsburg Im Jahre 1634, da ſchon mehr als anderthalb Jahrzehnte der Krieg in deutſchen Landen tobte, hat⸗ ten die Schweden einen Angriff auf Bayern unter⸗ nommen und Augsburg in ihren Beſitz gebracht. Der bayeriſche Generaliſſimus Graf von Wahl erſchien mit großer Heeresmacht und begann eine regelrechte Belagerung der ſchwediſchen Eroberer, ſo daß die Bürgerſchaft in größte Bedrängnis geriet. Freund und Feind waren gleichermaßen von jeder Zufuhr abgeſchnitten; die wilde Soldateska ſuchte ſich durch Plündern vor dem Hunger zu ſchützen, und obwohl man bereits Ratten und Mäuſe verzehrte, Leder zu Suppen verkochte und Brot aus Kleie backte, wollte der Kommandant nichts von Uebergabe wiſſen. Schon waren mehr als 60 000 Einwohner dahin⸗ gerafft, und noch immer ſchien der Kriegsnöte kein Ende, als der Bäcker meiſter Konrad Hack⸗ Her durch eine Liſt die Belagerer zum Abzuge brin⸗ gen wollte. Er nahm einen großmächtigen Brotlaib unter den Arm, beſtieg unerſchrocken den nächſtbeſten Wartturm und hielt mit weit ausgeſtreckter Hand die gute Gottesgabe den feindlichen Vorpoſten entgegen, damit ſie glauben ſollten, daß es der Stadt noch kei⸗ neswegs an Nahrungsmitteln mangelte. Doch eine tükiſche Kartaunenkugel riß ihm den Arm nebſt dem Brote weg, ſo daß er an ſeiner ſchweren Verwundung elend zu Tode kam. Kurze Zeit darauf mußte ſich die Stadt den Be⸗ lagerern ergeben. Ihrem tapferen Mitbürger aber ſetzten die Augs⸗ burger ſpäter ein Denkmal, das ihn in voller Rü⸗ ſtung, mit dem Brote in der Hand darſtellt. So ſteht der„Stvinern Ma“ noch heute zu Augs⸗ burg am Untern Graben, während die dortige Bäcker⸗ zunft ihn ſeitdem als Wahrzeichen ihres Handwerks im Wappen führt Lebkuchen mit buntem Spritzguß Entwurf von Andreas Maier, Heidelberg. Ausführung: Konditor P. Schuſter, Mannheim. küchler, Pfefferkuchen bäcker und Leb⸗ zelter wurden bald eine wohlgeachtete Zunft, blieben aber— wie das heute noch in Oeſter⸗ reich üblich iſt— mit Wachsziehern und Met⸗ nern beruflich verbunden. Denn alle dieſe Ge⸗ werbe verarbeiteten Wachs und Honig: die Met⸗ ner zum ſüßen Honigbier, dem uralten Met, die Wachszieher zu den duftenden Kerzen, ohne die wir uns heute echte Weihnachtsſtimmung nicht vorſtellen können. 8 Bald hat manche Stadt für ihre Lebkuchenbäckerei beſondere Rezepte gefunden und mit ihrer Ware Ruhm und Ehre erworben. Baſler Leckerli, Aachener Printen, Thorner Kathrinchen und beſonders die Nürnberger Lebkuchen wanderten als begehrtes Naſchwerk auf die großen Meſſen und Märkte. Doch um 1800 kriſelt es im ehrſamen Gewerbe der Honig⸗ kuchenbäcker; Klaſſenunterſchiede ſprengen den alten Gemeinſinn:„Es halten ſich aber die eigentlichen Leb⸗ oder Pfefferküchler nicht zu den Lebzeltnern, ſondern ſehen dieſe als Pfuſcher oder Stümper an, weil ſie ſich nicht in großen Städten niederlaſſen, ſondern entweder in Märkten oder kleinen Land⸗ ſtädten wohnen und zu keiner ordentlichen Zunft vereinigt ſind. Die Anzahl der Lebküchner nimmt im Reiche immer mehr ab, und ſie wenden ſich zur Kaufmannſchaft, weil ſie ſich von der Lebküchnerei allein nicht ernähren können. Selbſt in Nürnberg iſt die Anzahl der Lebküchner ſehr vermindert wor⸗ den, und der weltberühmte Leb⸗ und Pfefferkuchen hat den Verfall dieſer Profeſſivon nicht aufhalten können.— Zu den Pfefferkuchenfiguren nimmt man den ſchlechteſten Teig, weil dergleichen Figuren ſehr wohlfeil verkauft werden, beſſerer Teig wird nebſt Mandeln und Gewürzen zu den weißen Lebkuchen, Am 30. Jult 1462 ſchlug Kurfürſt Friedrich der Siegreiche von der Pfalz die Schlacht bei Seckenheim. Pfeffernüſſen und anderem genommen. Man pflegt auch die meiſten Figuren mit allerlei Farben zu bemalen, zuweilen auch mit geſchlagenem Gold oder Silber zu verzieren. Indeſſen taugen alle dieſe Dinge für die Geſundheit und den Magen nichts, wenn ſie auch dem Maule noch ſo gut ſchmecken ſoll⸗ ten, und manche Farben, wie z. B. Grünſpan, Zinnober, Gummigutta uſw., ſind ſchon längſtens von mediziniſchen Kollegien den Lebküchnern unter⸗ ſagt worden. Ja, der hochſelige Kaiſer Joſef II. hat die Lebküchnerzunft gänzlich aufgehoben und die Einfuhr fremder Lebkuchen und Pfefferkuchen durch⸗ aus verboten.“ Unterdeſſen hat die deutſche Lebkuchenbäckerei längſt ihren alten Ruhm und ihre weite Verbreitung zurückerobert. Wohlverpackt in bunten Blechdoſen reiſen ſeit vielen Jahrzehnten die runden Nürn⸗ berger Eliſen⸗ oder Makronenlebkuchen, ſtanniol⸗ umhüllt die Liegnitzer Bomben, in runden Rol⸗ len die Thorner Pflaſterſteine weit in die Welt hinaus. Dagegen blieben die kunſtvoll aus Holz⸗ model gepreßten Honigkuchen vom Großhandel aus⸗ geſchloſſen, ihre ſchwierige Herſtellung wollte im Fa⸗ brikbetrieb ſich nicht lohnen. So ſind ihre Model meiſt Muſeumsſtücke oder geſchätzter Familienbeſitz geworden; die Kunſt, ſie auszubacken, wird ſelten noch geübt. Doch der alte, geſchmähte Zuckerguß iſt wieder zu Ehren gekommen, denn man kann heute ſeine Farben ebenſo unſchädlich wie bunt herſtellen. Zuerſt waren es Münchener Lebküchner, die um 1900 luſtige Entwürfe der Malersleute in farbig⸗ſfüßer Pracht nachbildeten: Biedermeierpärchen, Deandl und Buam oder gar eine flotte Hochzeits⸗ kutſche, die Pegaſus höchſtſelbſt zieht, weil ganz un⸗ verkennbar der glückliche Bräutigam ein Dichter iſt. Dagegen haben die ſchwäbiſchen Springerle, aus ſüßem Anisteig gebacken, kaum eine Wandlung erfahren. Nur in der Biedermeierzeit hat man hie und da verſucht, ſie mit bunter Konditorfarbe zu bemalen; aber im allgemeinen zeigten ſie immer ihre Reliefbilder farblos. Ihre Holzformen ſind zu⸗ Christkindl, alte Heidelberger Springerle-Modeli (In Beſitz und Gebrauch von Bäckermeiſter Siefert Heidelberg.) meiſt kleiner und zierlicher geſchnitzt als die vff faſt meterlangen Lebkuchenmodel, weil der Anis⸗ teig beim Backen weniger verläuft als die ſtärker arbeitende Honigkuchenmaſſe. Was für prächtige Springerleformen hat die Barockzeit hinterlaſſen: Kavaliere mit großen Lockenperücken und langſchößi⸗ gen Galaröcken, Damen mit ſteifgeſchnürter Taille und hochgetürmter Fiſur, Herzen mit ſchnäbelnden Tauben, Blumenvaſen und prunkvoll verſchnörkelte Zierſtücke! Viele dieſer alten Springerlemodel wer den noch alljährlich in ſüddeutſchen Familien aus⸗ gebacken, und wenn gar ein altes, ehrſames Bäcker⸗ geſchäft, ſtolz auf ſeine Springerletradition, dieſe ſüßen Herren und Damen ins Schaufenſter ſtellt, dann hat groß und klein ſeine Freude daran. Achtung, ſcharfe Sachen! Von den Gewürzen, die der Bäcker für Brot und Kuchen braucht Ueberzogen Fenchel und Mandel, Anis, Kardamomen, Zuckerkandel, Roſinlein, Feigen und Zibeben, Der Koriander auch daneben, Gut eingemachte Zitronen, Pomeranzen und Limonen, Desgleichen iſt beim Beck zu finden Die wohlriechende Zimmetrinden Und ſonſt noch manche kräftige Tracht 1 Von Spezerei und Zucker gemacht. So ſingt ſchon ein ſchwäbiſcher Verſeſchmied aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Kriege, als der⸗ lei würzige Köſtlichkeiten in deutſchen Landen noch 77(ã D y Das Mahl 3u Heidelberg Von Guſtav Schwab Von Württemberg und Baden Die Herren zogen aus, Von Metz des Biſchofs Gnaden Vergaß das Gotteshaus; Sie zogen aus zu kriegen Wohl in die Pfalz am Rhein, Sie ſahen da ſie liegen Im Sommerſonnenſchein. Umſonſt die Rebenblüte Sie tränkt mit mildem Duft, Umſonſt des Himmels Güte Aus Aehrenfeldern ruft: Sie brannten Hof und Scheuer, Daß heulte groß und klein; Da leuchtete vom Feuer Der Neckar und der Rhein. Mit Gram von ſeinem Schloſſe Sah es der Pfälzer Fritz Heißt ſpringen auf die Roſſe Zween Mann auf einen Sitz. Mit enggedrängtem Volke ſprengt er durch Feld und Wald, Doch ward die kleine Wolke Zum Wetterhimmel bald. Sie wollten ſeiner ſpotten, Da ſind ſie ſchon umringt, Und über ihren Rotten Sein Schwert der Sieger ſchwingt. Vom Hügel ſieht man prangen Das Heidelberger Schloß, Dorthin führt man gefangen Die Fürſten ſamt dem Troß. Zu hinterſt an der Mauer, Da ragt ein Turm ſo feſt, Das iſt ein Sitz der Trauer, Der Schlang' und Eule Neſt. Hier lernt vom Grimme raſten Der Württemberger Utz. Der Biſchof hält ein Faſten, Der Markgraf läßt vom Trutz. Sie mochten ſchon in Sorgen Um Leib und Leben ſein, Da trat am andern Morgen Der ſtolze Pfälzer ein. „Herauf, ihr Herrn, geſtiegen In meinen hellen Saal! Ihr ſollt nicht fürder liegen In Finſternis und Qual.“ Sie lauſchen mit Gefallen Wie er ſo lächelnd ſpricht. Sie wandeln durch die Hallen Ans goloͤne Tageslicht. Und in dem Saale winket Ein herrliches Gelag, Es dampfet und es blinket, Was nur das Land vermag. Es ſetzten ſich die Fürſten; Da mocht es ſeltſam ſein: Sie hungern und ſie dürſten Beim Braten und beim Wein. Die Fürſten ſahn verlegen Den andern jeder an. Am Ende doch verwegen Der Ulrich da begann: „Herr, fürſtlich iſt dein Biſſen, Doch eines tut ihm not, Das auch kein Knecht mag miſſen: Wo ließeſt du das Brot?“ „Wo ich das Brot gelaſſen?“ Sprach da der Pfälzer Fritz, Er traf, die bei ihm ſaßen, Mit ſeiner Augen Blitz. Er tat die Fenſterpforten Weit auf im hohen Saal, Da ſah man allerorten Ins offne Neckartal. Sie ſprangen von den Stühlen Und blickten in das Land. Da rauchten alle Mühlen Rings von des Krieges Brand. „Nun ſprecht, von weſſen Schulden Iſt ſo mein Mahl beſtellt? Ihr müßt euch wohl gedulden, Bis ihr beſät mein Feld. Bis in des Sommers Schwüle Mir reifet eure Saat, Und bis mir in der Mühle Sich wieder dreht das Rad. Ihr ſeht, der Weſtwind fächelt In Stoppeln und Geſträuch; Ihr ſeht, die Sonne lächelt, Sie wartet nur auf euch! Drum ſendet flugs die Schlüſſel Und öffnet euren Schatz, So findet bei der Schüſſel Das Brot den rechten Platz!“ allen Schätzen aus Tauſendundeiner Nacht gleich⸗ geachtet wurden. Uns Mannheimern von 1936 da⸗ gegen, die wir noch um die jüngere Vergangenheit weltweiter Handelsbeziehungen wiſſen, iſt der Um⸗ gang mit jenen Früchten tropiſcher Landſtriche noch bis vor wenigen Jahren durchaus geläufig gewe⸗ ſen, weil ſie gebrauchsfertig in großer Zahl aus Mannheimer Gewürzmühlen kamen und ſich wie das Mannheimer Bananenmehl des beſten Rufes erfreuten. Inzwiſchen iſt auf dem Gewürzmarkt mit Einfuhr und Inlandsverarbeitung wohl man⸗ ches anders geworden; aber noch immer gibt es im Mannheimer Handel doch eine Menge ſolcher Zutaten, auf die weder Bäcker noch Hausfrau verzichten wollen, Da iſt vor allem einmal der Kümmel, ein ur⸗ altes, auch im nördlicheren Europa viel gepflanz⸗ tes Zuſatzmittel, um Brot und Brötchen zu beſon⸗ ders aromatiſchem Geſchmack zu verhelfen. Und was würden wir hier in Süddeutſchland wohl ohne Anis machen? Auf Anisbrot und Anisplätzchen verzichten, möchte allenfalls noch angehen. Aher die Springerle.. Es wäre kein richtiges Weih⸗ nachten ohne ſie! Und ſo geht es noch mit einer ganzen Menge von Gewürzen: Safran, Nelken, Vanille— weder für den Dauerbedarf. noch erſt recht für die Feſtbäckerei möchten wir ſie miſſen. Dem Bäcker aber ſind ſie in beſonderem Maße wich⸗ tig und werden wie alle Gewürze unter ſeinen ge⸗ ſchickten Händen zu wahren Prüfſteinen des Ge⸗ ſchmacks, weil ſtie faſt immer gleich dem Zünglein an der Waage den Ausſchlag geben und in richtt⸗ ger Zuſammenſetzung für die Güte von altbewähr⸗ ten Rezepten Zeugnis ablegen. Säckerfeſt vor 400 Jahren Tanz der Bäcker und Lebküchner zu Nürnberg „Sonntag, den 17. July ſind die Becken, Leck⸗ küchner und Muhlknechte, und mit Ihnen die Pfrag⸗ ners Söhne in Ihren beſten kleidungen und ſeiten wehren, deren etliche ſchöne große überguldte Drinck⸗ geſchirr, etliche große zinen Schenkkandeln mit Wein uf den Achſeln getragen, in die Stadt allhie umb⸗ gangen, und vor Ihnen her 4 trommeter, in der mitten 4 geiger, ein Harpfer⸗ und ein Eyternſchla⸗ ger, Ein Sachpfeiffer und drey ſchalmeyen und 3 trumeln, und alſo in Allem 18 Spielleute gehabt, die wacker geblaſeſen, geſchlagen und gepfieffen. Hans Renner, ein Junger meiſter, der lang im Welſchland geweſt, iſt als ein Hauptmann mit einem ſpieß und felöͤbinden zuvorderſt, und ein ſchener wolgebutzter Junger Knab nach, und Hans Ring, Durr Beckh genant, der ein Marx Bruder und die⸗ ſer Zeit ein Breutigam war, iſt in der Mitte der Ordnung gegangen, und an einem Scepter einen von Holtz geſchnitzten Becken Knecht, der ein weiß furtuch vor, und in der Hand einen Roth und Wei⸗ ſen Fahnen hielte, und denſelben vielmals waidlich geſchwungen, getragen, Sie ſind in einer zierlichen Ordnung mit den ſpielen dem Ratsherren Jres Handwerks, auch den geſchwornen und alten mei⸗ ſtern zu ehren vor die Heuſer vabei, und hinaus zum Mager, of dem ſteig, bey welchem ſie Ihre Her⸗ berge hatten, gezogen, daſelbſt ein mittags mahlzeit geſſen, etliche Jungfrauen darzu geladen, und nach⸗ mals einen offenen Gaſſentantz gehalten demſelben Sonntag und Montag.“ 3 Verantwortlich für dieſe Beilage: Margot Schu bert, Mannheim. Außerdem Beiträge von Richard Schön felder, paul Riedel, Dr. Guſtav Jacob, Eliſg⸗ beth Weickert Zeichnungen: Otto Dod app, Photon Städtiſches Schloßmuſeum(00 Stäsdtiſche Kunſtholle(2, Noturfiüm Hubert Schonger⸗Berlin(), M. Schubert(6 L deut rer eine del kei inn dur ſam ano unf, 8. 2 ten von jene bege mei ane die tung ſche Sel! tun 9 98 eich⸗ 6 da⸗ enheit Um⸗ noch gewe⸗ aus wie Rufes markt Man⸗ es im taten, ollen. n ur⸗ flanz⸗ heſon⸗ Und ohne itzchen Aber Weih⸗ einet [ken, noch niſſen. wich⸗ n ge⸗ Ge⸗ iglein richti⸗ währ⸗ en erg Leck⸗ öfrag⸗ ſeiten drinck⸗ Wein umb⸗ 5 der iſchla⸗ ind 8 ehabt, ieffen. g im einem chener Ring, d die⸗ te der einen weiß Wei⸗ zidlich lichen Ires mei⸗ inaus e Her⸗ . macht werden müßten. Dann fährt der Aufſatz fort: e „ lubs oder Kollegien erträgt. * Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —— Eine wichtige Seite der gemeindlichen Selbſtwerwaltung Aufklärung der Bürgerſchaft Aus einem Aufſatz des Oberbürgermeiſters Hengſt-Köthen In einem ausführlichen Aufſatz im neueſten Heft des„Gemeindetags“ legt Oberbürgermeiſter Hengſt dar, wie dringend notwendig die Aufklärung B t über Maßnahmen der Gemeinde⸗ Intereſſant ſind die Wege, die er tten hat und die ſich teilweiſe mit ähn⸗ Maßnahmen in Stuttgart berühren. OB. Hengſt ſchreibt u..: „Wenn die nationalſozialiſtiſche Bewegung ihr deutſches Reich auf dem Grundgedanken von Füh⸗ er und Gefolgſchaft aufbaut, ſo verleiht ſie damit einem ewigen deutſchen Weſenszug Form. Der deutſche Menſch verträgt auf die Dauer keine ſelbſtherrliche Diktatur, die die innere Bindung zwiſchen Führer und Gefolge löſt und durch den toten Befehl einerſeits, den Kadapergehor⸗ ſam andererſeits erſetzt, genau ſo wenig, wie er eine anonyme„Demokratie“ weſtlichen Gepräges mit der unfaßbaren Herrſchaft von Parteien, Grüppchen, Deshalb geht auch das erſte Grundgeſetz des Drit⸗ len Reiches, die deutſche Gemeindeordnung, bewußt von der Steinſchen Selbſtverwaltung aus, mit der jene große Erneuerer dem Niederbruch Preußens zu begegnen ſuchte, indem er von der Diktatur zur Ge⸗ meinſchaft aller Volksgenoſſen unter einer innerlich anerkannten Führung abſchwenkte. Mit Recht ſieht die deutſche Gemeindeordnung in der Selbſtverwal⸗ tung die Möglichkeit, die wahre Volksgemein⸗ ſchaft in der Gemeinde zu ſchaffen. In der Selbstverwaltung, d. h. in der eigenen Verantwor⸗ fung der Gemeinde für alle in ihr Gebiet fallenden öffentlichen Aufgaben; in der Selbſtverwaltung, d. h. in ber lebhaften inneren Verbindung zwiſchen Ge⸗ meindeleiter und Gemeindemitgliedern, die in den von der Gemeinde„ſelbſt“ verwalteten Aufgaben rege mitarbeiten ſollen! Diktatur des Ge⸗ meindeleiters iſt keine Selbſtverwal⸗ tung, auch wenn er von der Gemeinde in irgend⸗ einer Form gewählt iſt. Ein Präfektenſyſtem ken⸗ gen wir im Dritten Reich nicht.“ Die weiteren Ausführungen gelten in erſter Linie der Heranziehung der Ratsherren zur Mitarbeit, bon denen viele ſich früher nicht praktiſch mit Ge⸗ meindepolitik befaßt hätten und daher vom Bürger⸗ meiſter mit ihren Aufgaben eingehend vertraut ge⸗ 5„Die Wege, um dieſes Ziel zu erreichen, ſind ver⸗ ſchiedenartig, mögen ſich auch aus den örtlichen Ver⸗ hältniſſen mit ergeben. Erſte Vorausſetzung iſt allerdings in jedem Falle, daß man die Gemeinde⸗ räte häufiger zu öffentlichen Beratungen beruft, daß man dieſe Beſprechungen nicht nur von der Verwaltung aus, ſondern auch von den Ge⸗ meinderäten aus ſorgfältig vorbereitet, z. B. da⸗ durch, wie es in Leipzig geſchieht, daß zu jedem Punkt der Tagesordnung außer dem zuſtändigen Dezernenten auchein Ratsherr zur Bericht⸗ erſtattung beſtimmt wird. Man sollte auch in der öffentlichen Beratung Anfragen ſeitens der Ratsherren zulaſſen, zweckmäßig allerdings nach vorheriger Ankündigung, um dieſe Anfragen auch ſofort beantworten zu können und weil bekanntlich nicht jede Anfrage geeignet iſt, in der Oeffentlichkeit behandelt zu werden. Es bedarf wohl keiner Betonung, daß zum min⸗ deſten in den mittleren und größeren Städten von der Möglichkeit der deutſchen Gemeindeordnung, aus den Ratsherren und anderen erfahrenen Bürgern der Stadt Beiräte zu bilden, weitgehender Ge⸗ brauch gemacht werden ſoll. Wenn auch die Ratsherren die Aufgabe haben, aufklärend und vermittelnd zwiſchen Verwaltung und Bürgerſchaft zu ſtehen, darf eine ſorgfältige Ver⸗ waltung ooch nicht aus den Augen laſſen, daß auch ſte an der Aufklärung der geſamten Be⸗ völkerung ein natürliches Intereſſe hat. Sie darf ſich nicht ausſchließlich auf die Aufklärungsar⸗ beit der Gemeinderäte verlaſſen. Es gen ü gt nicht, durch gelegentliche Preſſenotizen, wie es wohl überall geſchieht, die Bevölkerung zu unterrichten. Es ge⸗ niütgt auch nach meiner Auffaſſung nicht, zu den üblichen öffentlichen Ratsherrenbeſprechungen 3. B. die Leiter der Behörden, Schulen und Indu⸗ ſtrieunternehmungen ausdrücklich einzuladen, wie ich das wiederholt getan habe. Um allerdings die Grundſätze, nach denen die Verwaltung geführt wird und ihre praktiſche Au⸗ wendung im einzelnen der geſamten Bürgerſchaft nahe zu bringen, iſt es nicht zweckm äß ig, nur zu einem der üblichen Verwaltungsberichte am Schluß des Geſchäftsjahres einzuladen. Die Fülle des Stof⸗ rungsgemäß auch bei einem gut aufgebauten Vor⸗ trag das Intereſſe des Bürgers, der der Gemeinde⸗ verwaltung nicht näherſteht. Ich werde deshalb in dieſem Jahre erſtmalig einen neuen Weg beſchreiten. Die Ratsherren werden abends in einen großen Saal der Stadt zu einer öffentlichen Be⸗ ſprechung eingeladen und die geſamte Bürgerſchaft aufgefordert, an dieſer Beſprechung teilzunehmen. Hier wird lin dieſem Falle) über die Ergebniſſe der letzten drei Jahre von dem Gemeindeleiter ein Bericht gegeben werden, der an Hand von Lichtbildern und graphi⸗ ſchen Darſtellungen erſtattet wird. Es wird z. B. an einer graphiſchen Darſtellung, die auf die Leinwand projiziert wird, die Entwicklung der Wohlfahrts⸗ erwerbsloſigkeit in der Stadt gezeigt. Es wird— oͤurch aufklärende Worte unterſtützt— das Schwinden des Rechnungsfehlbetrages in dieſen drei Jahren vorgeführt. Wir zeigen auch die ſprung⸗ hafte Entwicklung der Bautätigkeit in unſerer Stadt in den letzten zehn Jahren. In ähn⸗ licher Form iſt der geſamte Vortrag gehalten. Es ſind von der Stadt etwa 40 derartige graphiſche Darſtellungen über den Bevölkerungszuwachs, Eheſchließungen, Geburten, Schuldaufnahme, Ver⸗ mögensſtand, über die Entwicklung der kulturellen Beſtrebungen, z. B. Theaterbeſucherzahl uſw. uſw. angefertigt worden. Zwiſchen dieſen graphiſchen Darſtellungen erſcheinen fedesmal Lichtbilder, z. B. von beſonders ins Auge ſpringenden Siedlun⸗ gen, beſonderen Veranſtaltungen in der Stadt, von geſundheitlichen Neueinrichtungen, von abgehalte⸗ nen kulturellen Feſten, neuen Schmuckanlagen uſw. Dabei wird die Bevölkerung ausdrück⸗ lich aufgefordert, ſich an der Ausgeſtal⸗ tung ſolcher Abende durch Anregungen, Hinweiſe, Lichtbildmaterial zu betei⸗ ligen. Gleichzeitig mit dieſem Vortrag wird eine ſtädte⸗ bauliche Ausſtellung der Stadt eröffnet, in der an etwa 100 großen Bildern, Bauplänen uſw. die Ent⸗ wicklung der Stadt, oͤie alte und neue Zeit, die Pflege alter Bautraditionen und das Beſchreiten neuer Wege gezeigt wird. Es bedarf wohl kaum eines Hinweiſes, daß eine ſolche Veranſtaltung entſprechend vorbereitet werden muß, um möglichſt viele Bürger hinzuzu⸗ ziehen und zu intereſſieren. Neben der ſelbſtver⸗ ſtänolichen Mitarbeit der Partei, die hier im Gau ähnliche Gemeindeabende plant, muß durch häufige Hinweiſe, kleine Artikel und Veröffentlichung ein⸗ zelner Abbildungen und graphiſcher Darſtellungen das Intereſſe in der Bürgerſchaft an einer ſolchen Veranſtaltung erregt werden. Die Innungen, Kauf⸗ beſonders geladen. Ich glaube ſagen zu dürfen, daß das Intereſſe an dieſer Veranſtaltung hier in der Stadt allgemein groß iſt. Ziel ſolcher Veranſtaltungen iſt nicht allein, einen eindringlichen und in die Augen ſpringenden Bericht über das Geleiſtete zu geben, ſondern auch vor der Oeffentlichkeit die Grundſätze nationalſozialiſtiſcher Gemeindepolitik, die Aufgaben, die noch bevor⸗ ſtehen, zu entwickeln und das Verſtändnis der brei⸗ teſten Oeffentlichkeit für die Handlungen der Ver⸗ waltung zu vertiefen ſowie durch das einmal ge⸗ weckte Intereſſe Anregungen aus der Bürgerſchaft zu bekommen, die z. Zt. doch noch in ſtarkem Maße fehlen. Erſt dann, wenn eine gut geführte Stadtverwal⸗ tung Leiſtungen aufzuweiſen hat, wenn ſie keinerlet Grund hat, ſich vor dem Licht der Oeffentlichkeit zu verſtecken, wird ſie entſcheidend dazu mithelfen,„die wahre Volksgemeinſchaft zu ſchaffen, in der auch der letzte willige Volksgenoſſe das Gefühl der Zuſam⸗ mengehörigkeit findet“. Hauskonzert der Gedok Tonſetzer unſerer Zeit kamen bei dem im Gedok⸗ Heim veranſtalteten Haus konzert der Gedok zu Wort. Johanna Pfäffle ſang drei Lieder von Heinrich Martini, volksliedhafte Weiſen mit melo⸗ diöſer Linie und einem Stimmungsgehalt, der ſtets dem Text entſpricht. Von Alfred Wernicke hörten wir einige Lieder mit ſehr anſprechender Begleitung und von tiefer Auffaſſung. Der Komponiſt, der dem Abend beiwohnte, iſt auch durch Werke für Streich⸗ muſik bekannt geworden. Der Reſt der Vortrags⸗ folge galt Theodor Hausmann, der ebenfalls anweſend war und ſeine Lieder am Flügel begleitete. Seine kleinen Klavierſtücke ſind wohl geeignet, im Klavierunterricht beachtet zu werden. Anſpruchs⸗ loſer ſind die„Kleinen Stücke für die Jugend“, doch nicht ohne Eigenart. Getragen und feierlich, ent⸗ ſprechen Hausmanns Lieder den ernſten Texten. Weihevoll berührt der„Spruch in die Nacht“(K. E. Plachner). Hausmann iſt vielſeitig: er hat auch Sonaten für Violine und Cello geſchrieben und, was ihm beſonders hoch angerechnet ſei, Kinderlieder, die wirklich ſingbar ſind. Da iſt das heitere Stückchen vom Zirkus mit dem dummen Auguſt, dann die „Tante Ruth“, faſt ein Schlagerchen, chanſonartig, wie wir beiſpielsweiſe viele franzöſiſche Kinderlieder empfinden, und ſchließlich„Gute Nacht“, textlich und in der Melodie ſehr hübſch. Johanna Pfäffle erfreute mit Stimme und müheloſem Vortrag. Am Flügel be⸗ gleitete(außer Hausmann) Elſe Landmann; die Klavierſtücke kamen durch Luiſe Schatt⸗ Eberts wohlklingenden Elnspaltige Klelnanzelgen bis zu einer Hehe von 100 mm je mm 85g, Stellengesuche je mm ig. offene Stellen fes, das unüberſichtliche Zahlenſpiel erdrückt Kleine Anzeigen Aontung Hausierer und Warenvorteiler hletet ſich ſehr gute Verdienſtmög⸗ lichkeit durch Verkauf bewährter Haushaltungsartikel. Näheres ſucht Stellung gleich welcher Art, evtl. Vertrauenspoſten od. als Ver⸗ 5 5 treter.(Kauti i 12 Samstag von 15—19 Uhr 48754 4(Kaution wird geſtell i 1 2 85 5 Angebote unter U H 11 an die Friſeur Schily p, N 4. 24. Geſchäftsſteue d. 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