0 erſchelnnugs weiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreise Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 00 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Feruſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17890— Drahtanſchrift: Nemazeit Man uhei m Einzelpreis 10 YR. Sfennig, 7 m Familien und reife. Allgemein gültig iſt N Bei Zwangsvergkeichen oder Konks Maß gewährt. Keine Gewähr für Ange ig Lasgaben, an beſonderen Plätzen und für fer eite Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 11. Mai 1936 147. Jahrgang- Nr. 213 — Italieniſches Kaiſerreich Muſſolinis historiſche Rede Sitzung des Faſchiſtiſchen Großrates — Rom, 10. Mai. Bereits kurz nach.00 Uhr abends iſt die von Scheinwerfern hell erleuchtete Piazza Venezia er⸗ füllt von einem dichten Geoͤränge auf und nieder wogender Menſchenmaſſen. Auf den Stufen des Na⸗ tionaldenkmals haben die in Rom ſtehenden Regi⸗ menter aller Waffengattungen Aufſtellung genom⸗ men. Am Grabe des Unbekannten Soldaten ſteht eine verſtärkte Ehrenwache. Auf dem Balkon des Palazzo Venezia iſt die Parteiſtandarte aufgepflanzt, während von den Häuſern und Paläſten unzählige Trikoloren wehen. Die hiſtoriſche Sitzung des Faſchiſtiſchen Groß⸗ rates hat pünktlich um 22 Uhr ihren Anfang genom⸗ men. Zu ihr ſind ſämtliche Mitglieder außer den⸗ jenigen, die in Oſtafrika Dienſt tun, erſchienen, dar⸗ unter Marſchall Balbo, der heute aus Tripolis im Flugzeug eintraf, der italieniſche Botſchafter in Lon⸗ don, Grandi, und Miniſter Roſſoni, der ſoeben von ſeiner Deutſchlandreiſe nach Rom zurückkehrte. Die hiſtoriſchen Entſchlüſſe dieſer Nacht werden vor Be⸗ kanntgabe durch den Duce vom Balkon des Palazzo Venezia aus durch 21 Kanonenſchüſſe angekündigt. Sämtliche Theater unterbrechen ihre Vorſtellungen, um durch Lautſprecher die Rede Muſſolinis zu über⸗ tragen. Nach Nachrichten aus Addis Abeba ſind auch hort umfangreiche Vorkehrungen für die Uebertra⸗ gung der Beſchlüſſe des Duce getroffen worden. Die Sitzung hat knapp 10 Minuten gedauert, die anſchließende Sitzung des Miniſterrates nur drei Minuten. Auf der Piazza Venezia hört man nur noch das dumpfe Getöſe der Menge, die es kaum ahwarten kann, bis dem Rat die hiſtoriſchen Be⸗ ſchlüſſe über das Statut des italieniſchen Abeſſinien durch den Regierungschef vorgelegt worden ſind. Muſſolini hat die nichtſanktioniſtiſchen Diploma⸗ ten eingeladen, vom Palazzo Venezia aus die hiſto⸗ kiſchen Beſchlüſſe anzuhören. * Die Rede, mit der Muſſolini am Samstag vom Balkon des Palazzo Venezia die unein⸗ geſchränkte Souveränität Italiens über Abeſſinien proklamierte, hat folgenden Wortlaut: „Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten aller be⸗ waffneten Streitkräfte in Afrika und Italien, Schwarzhemden der Revolution, Italiener und Ita⸗ lienerinnen des Vaterlandes und in der Welt, hört mich an! Mit den Entſchlüſſen, die wir in wenigen Minuten kennen werden und die vom Faſchiſtiſchen Rat ge⸗ billigt wurden, vollendet ſich ein großes Ereignis. Das Schickſal Abeſſiniens wird heute, am 9. Mai, im 14. Jahre der faſchiſtiſchen Aera, beſiegelt. Alle Knoten wurden von unſerem Schwert zerhauen. Der faſchi⸗ ſtiſche Sieg bleibt in der Geſchichte des Vaterlandes erhalten. Italien hat endlich ſein Imperium Und zwar das faſchiſtiſche Imperium, denn es trägt die untrüglichen Zeichen des Willens des rö⸗ miſchen Lektorenbündels. Dies war das Ziel, auf das durch 14 Jahre alle Kräfte der italieniſchen Na⸗ tion hindrängten und das zu erreichen ſie ſtrebten, ein Kaiſerreich des Friedens. Denn Italien will den Frieden für ſich und für die anderen und greift zum Kriege nur, wenn es von feindlichen Mächten dazu gezwungen wird. Ein Kaiſerreich der Zivili⸗ ation und der Humanität für alle Stämme Abeſſi⸗ Uiens, weil das die Miſſion Roms iſt und weil das der Wille Roms iſt, der die Völker ſeinem Schickſal entgegenführt. So gebietet es das Geſetz unſerer Geſchichte. Italien wird Abeſſinien in ſeiner Ar⸗ beit erhalten, und es wird es gegen jedweden Feind mit den Waffen verteidigen. In dieſer Gewißheit, erhebt Legionäre eure Abzeichen, eure Dolche und eure Herzen, um nach 15 Jahrhunderten das Wieder⸗ erſcheinen des Kaiſerreiches aus den ſchickſalhaften Siegeln Roms zu grüßen. Werdet Ihr ſeiner wert ein?(Die Menge bricht in ein gewaltiges Ja aus.) Dieſer Ruf iſt wie ein heiliger Schwur, der euch vor Gott und vor den Menſchen auf Leben und Tod ver⸗ Alichtet. Schwarzhemden, Legionäre! Grüßt den König!“ i Vor uns öffuet ſich jetzt eine breite Breſche in die Zukunft. Ich ruſe es euch zu: Das and Abeſſinien und die Stämme Abeſſi⸗ nieus ſtehen von heute an unter der un⸗ umſchränkten Herrſchaft des italieniſchen Reiches. Der Titel Kaiſer von Abeſſinien wird vom König von Italien angenommen. Die Rede wurde von den Menſchenmaſſen mit brau⸗ enden Beifallsrufen aufgenommen. Immer wieder erſchollen die Rufe:„Duce! Duce!“,„Es lebe der König“,„Es lebe der Kaiſer von Abeſſinien“,„Es lebe Italien“. —Badoglio Vizekönig von Abeſſinien Die italieniſchen Nationalhymnen ertönten, in die die Menge begeiſtert einſtimmte. Die italieniſchen Dekrete über die Zukunft Abeſſiniens Der Faſchiſtiſche Großrat und der italieniſche Miniſterrat haben folgende Dekrete gebilligt, die noch im Laufe der Nacht vom König von Italien unter⸗ zeichnet worden ſind. Die Dekrete haben folgenden Wortlaut: „Wir, Viktor Emanuel III., durch die Gnade Gottes und den Willen der Nation König von Ita⸗ lien, haben angeſichts der Dringlichkeit und abſoluten Notwendigkeit, dieſe Maßnahmen zu treffen, nach Anhören des Faſchiſtiſchen Großrates und des Miniſterrates auf Vorſchlag des Regierungschefs folgendes dekretiert: Artikel 1. Die Gebiete und die Volksſtämme, die dem abeſ⸗ ſiniſchen Kaiſerreich angehörten, werden unter die vollſtändige Souveränität des italieniſchen König⸗ reiches geſtellt. Der Titel„Kaiſer von Abeſſinien“ wird von dem König von Italien und ſeinen Nach⸗ folgern angenommen. Artikel 2 Abeſſinien wird durch einen Generalgouverneur regiert und vertreten, der den Titel Vizekönig führt und von dem aus die Gouverneure von Eritrea und Italieniſch⸗Somaliland abhängig ſind. Vom Ge⸗ neralgouverneur und Vizekönig von Abeſſinien hän⸗ gen alle militäriſchen und zivilen Autoritäten der ſeiner Rechtſprechung unterſtellten Gebiete ab. Der Generalgouverneur und Vizekönig von Abeſſinien wird durch Kgl. Dekret auf Vorſchlag des Regie⸗ rungschefs ernannt. Artikel 3 Mit Kgl. Regierungsdekret wird auf Vorſchlag des Regierungschefs die Verwaltung Abeſſiniens feſtgelegt. Artikel 4 Das vorliegende Dekret, das vom Tage ſeines Datums in Kraft tritt, wird dem Parlament zur Umwandlung in ein Geſetz vorgelegt werden. Der Regierungschef wird zur Vorlage dieſes Geſetzent⸗ wurfes ermächtigt werden. Wir ordnen an, daß das vorliegende Dekret, das mit den Staatsſiegeln verſehen iſt, in die amtlichen Geſetzes⸗ und Dekreterlaſſe des italieniſchen König⸗ reiches aufgenommen wird und verlangen von jedem, es zu beachten und beachten zu laſſen. N Angeſichts der dringenden und abſoluten Notwen⸗ digkeit, für die Einſetzung einer Regierung von Abeſſinien Sorge zu tragen, wurde folgendes weitere Dekret beſchloſſen: Artikel 1. Der Marſchall von Italien, Pietro Badoglio, Marcheſe del Sabotino, iſt zum Generalgouverneur mit dem Titel eines Vizekönigs und mit allen Voll⸗ machten ernannt worden. Artikel 2. Das vorliegende Dekret, das mit dem Tage der Unterzeichnung in Kraft tritt, wird dem Parlament zur Umwandlung in ein Geſetz vorgelegt werden.“ Franzöſiſcher Vorbehalt — Paris, 10. Mai. Die franzöſiſche Regierung hat am Samstag der italieniſchen Regierung ihre Vorbehalte gegenüber der, Einverleibung Abeſſiniens zum Ausdruck ge⸗ bracht. Keine Anerkennung ausländiſcher Diplomaten mehr in Abeſſinien — Addis Abeba, 10. Mai.(U..) Die diplomatiſchen Vextreter der ausländiſchen Mächte ſind am Samstag bom italieniſchen Oberkom⸗ Der Völkerbund tagt am Montag Eoͤen nach Genf abgereiſt Frankreichs Außenminiſter bleibt in Paris — London, 10. Mai. Außenminiſter Eden reiſte Samstag abend mit dem Flugzeug nach Genf ab. Entgegen anderslau⸗ tenden Berichten aus Genf wurde am Samstag in amtlichen engliſchen Kreiſen erklärt, daß der Völker⸗ bundsrat in ſeiner am Montag beginnenden Sitzung die abeſſiniſche Frage erörtern werde. Ein Bericht, daß Eden das ihm zufallende Amt als Präſi⸗ dent der Ratsſitzung nicht übernehmen werde, ſei völ⸗ lig unzutreffend. Reuter meldet aus Genf, daß man die Rhein⸗ landfrage und die damit zuſammenhängenden Ver⸗ handlungen zwiſchen den Weſtmächten auf der Rats⸗ ſitzung nicht beſprechen oder jedenfalls nur kurz ſtreiſen werde. In Völkerbundskreiſen ſpreche man davon, daß der Völkerbundsrat zu dieſem Zweck möglicherweiſe im Juni zu einer Sonderſitzung zu⸗ ſammentreten werde.. Dreiſtündiger Miniſterrat in Paris — Paris, 10. Mai. Der Miniſterrat, der am Samstag zur Behand⸗ lung außenpolitiſcher Fragen um 16.30 Uhr zuſam⸗ mengetreten war, hat faſt drei Stunden gedauert. Außenminiſter Flandin gab einen umfangreichen Be⸗ richt über die diplomatiſche internationale Lage. Er behandelte vor allem die Fragen, die der nächſten Völkerbundsratsſitzung unterbreitet werden, ebenſo die Fragen, die für die Verhandlungen der Reſt⸗ Locarno⸗Mächte in Genf zur Debatte ſtehen. Außenminiſter Flandin wird aus Geſundheits⸗ gründen nicht nach Genf fahren. Die franzöſiſche Abordnung wird daher von Staatsminiſter Paul⸗ Boncour, dem ſtändigen Vertreter beim Völkerbund, geleitet werden. 5 10 Anterredung VBaloͤwins mit Lloyd George — London, 10. Mai⸗ Wie erſt jetzt bekannt wird, hatte Miniſterpräſi⸗ dent Baldwin Mitte der Woche eine lange Unter⸗ redung mit Lloyd George, über deren Inhalt jedoch bisher nichts verlautete. Der„Mancheſter Guardian“ vermutet, daß die auf den Wunſch Baldwins erfolgte Beſprechung dem abeſſiniſchen Streit galt. Daß Miniſterpräſident wird. Baldwin das Mitglied der liberalen Oppoſition zu Rate zieht, iſt außerordentlich ungewöhnlich und war in den letzten Jahren nur ein⸗ oder zweimal bei ſehr ſchwierigen Fragen der Fall. In dieſem Zuſammen⸗ hang muß erwähnt werden, daß Lloyd George in der letzten Unterhausausſprache das Sanktionsproblem mit keinem Wort erwähnte, ſo daß man ſeiner näch⸗ ſten öffentlichen Aeußerung hierüber mit Spannung entgegenſieht. 2 Tagungen der„neutralen Völkerbundsſtaaten“ — Genf, 10. Mai.(U..) Die Außenminiſter der ſogenannten neutralen Mächte, Dänemarks, Schwedens, Norwegens, Finn⸗ lands und Hollands, haben am Samstag zwei Sit⸗ zungen abgehalten, in denen die Lage durchgeſpro⸗ chen wurde, die durch Italiens erfolgreiche Heraus⸗ forderung des Völkerbundes geſchaffen worden iſt. Weiterhin wurde die Frage der zukünftigen Hand⸗ habe der gegen Italien durchgeführten Sanktionen ſowie auch die vorgeſchlagene Völkerbundsreform berührt. Die erſte Beſprechung am Samstag begann um 10.30 Uhr und ſtand unter dem Vorſitz des däniſchen Völkerbundsdelegierten Munch, in deſſen Hotelzim⸗ mer ſie auch abgehalten wurde. Dieſe private Unter⸗ redung wurde über Mittag unterbrochen. Die Außenminiſter der 5 neutralen Staaten traten zu einer zweiten Konferenz um 15 Uhr zuſammen. Nach zweiſtündiger Unterredung erweiterte ſich der Kreis der konferierenden Staatsmänner. Der ſpaniſche Vertreter de Madariaga und die Vertreter der Schweiz, Motta und Gorge, ſchloſſen ſich an. Die Teilnahme Mottas an den Beſprechungen der ſieben Mächte kam völlig überraſchenoͤ, nachdem er am Freitag erklärt hatte, er würde an dieſen vorberei⸗ tenden Konferenzen zur Ratstagung nicht teil⸗ nehmen. a 5 In unterrichteten Kreiſen wird erwartet, daß dieſe ſteben Länder, die man„das Gewiſſen des Völ⸗ kerbundes“ genannt hat, eine ſeſte und einheitliche Haltung auf der am Montag beginnenden Rats⸗ tagung einnehmen werden. Man hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß ihre Haltung die Einſtellung Frankreichs, Großbritanniens und der anderen Völ⸗ kerbundsmächte zur Sanktionsfrage beeinfluſſen mando amtlich davon in Kenntnis geſetzt worden, daß die Akkreditationen der Diplomaten als er⸗ loſchen anzuſehen ſeien, da der Hof, an dem ſie akkre⸗ ditiert geweſen ſeien, nicht mehr beſtehe. Hinzugefügt wurde jedoch, daß die italieniſchen Kommandoſtellen die Diplomaten als„verdienſtvolle und freundſchaft⸗ lich geſinnte Herren“ behandeln würden. * Eine Umfrage bei den ausländiſchen diplomati⸗ ſchen Vertretern in Addis Abeba ergab, daß alle in der„ehemaligen“ abeſſiniſchen Hauptſtadt akkreditier⸗ ten Diplomaten auf ihrem Poſten zu verbleiben ge⸗ denken, bis von ihren Regierungen eine Aufhebung der Vertretungen in Abeſſinien in die Wege geleitet würde. Die italieniſchen Militärbehörden werden als die„tatſächlich ausübende Gewalt“ angeſehen, ohne daß damit eine Anerkennung des durch die italieniſche Beſetzung geſchaffenen Zuſtandes verbunden iſt. Die Italiener werden während ihres Aufenthaltes in Addis Abeba auch für Aufrechterhaltung der öffentlichen Oroͤnung und Sicherheit verantwortlich gemacht. Aus der Tatſache, ͤͤaß die italieniſchen Kom⸗ mandoſtellen um Unterſtützung gegen die abeſſiniſchen Plünderer erſucht wurden, könne man keine Schlüſſe auf eine Anerkennung der italieniſchen Herrſchaft in Abeſſinien ziehen, da ein ſolches Erſuchen unter den gegebenen Verhältniſſen nichts weiter als einen „normalen Vorgang“ darſtelle. Diredaua beſetzt Graziani zum Feldmarſchall ernannt. die General Graziani, der Oberbefehlshaber der ita⸗ lieniſchen Ogadenfront, iſt v Kön vum Feldmarſchall befördert w t. Muſſolini hatte dem König dieſe Beförderung vorgeſchlagen im Anſchluß an die Meldung, daß die Truppen Grazianis Diredaua, den nach Addis Abeba wichtigſten ſtrategiſchen Punkt an der Eiſen⸗ bahnlinie aus dem Innern Abeſſiniens nach Fran⸗ zöſiſch⸗Somaliland, beſetzt hätten. Die Beſetzung Diredauas wurde durch die gleiche motoriſierte Kolonne durchgeführt, die zwei Tage zuvor in das brennende Harrar einmarſchiert war. Mit der Beſetzung dieſer Stadt beherrſchen die Ita⸗ liener jetzt die einzige Eiſenbahnlinie in Abeſſinien. Der Negus bleibt bis auf weiteres in Feruſalem Er führt 9000 Kilogramm Silber und Gold mit ſich. — London 9. Mai. Entgegen anderslautenden Berichten aus Jeru⸗ ſalem wird in London amtlich mitgeteilt, daß der Negus vorläufig in Jeruſalem bleiben wird. Es iſt ein offenes Geheimnis, daß der Kaiſer der eng⸗ liſchen Regierung den Wunſch ausgedrückt hat, nach London zu kommen. Wie man in unterrichteten Kreiſen vermutet, wurde ihm darauf geantwortet, daß ſein Beſuch zum mindeſten bis nach der Rats⸗ ſitzung in Genf nicht genehm wäre. Es wird aber immer noch damit gerechnet, daß der Negus zu einem ſpäteren Zeitpunkt nach England kommen wird. Nach Meldungen aus Jeruſalem beſuchte Haile Selaſſie das Heilige Grab in Jeruſalem. Später begab er ſich zu dem außerhalb der Mauern der alten Stadt liegenden abeſſiniſchen Kloſter und hielt eine Anſprache an 200 abeſſiniſche Prieſter und Nonnen. Die vom Kaiſer mitgebrachten Schätze wurden in einer engliſchen Bank in Jeruſalem unterge⸗ bracht. Die Schätze wiegen neun Tonnen. Sie be⸗ ſtehen aus 158 Kiſten, von denen 123 ſilberne Maria⸗ Thereſia⸗Thaler und die übrigen Gold enthielten. Am Samstagabend hatte der Negus eine Unter⸗ redung mit dem britiſchen Oberkommiſſar in Pa⸗ läſtina. Die Geloͤgier der Abeſſinſer und der Sturm auf die deutſche Geſandtſchaft — Addis Abeba, 10. Mai.(U..) Aus den Kämpfen um die deutſche Geſandtſchaft während der Plünderung Addis Abebas erzählt man ſich hier eine Geſchichte, die für die beherzte Kalt⸗ blütigkeit der deutſchen Verteidiger ebenſo bezeich⸗ nend iſt wie für die blinde Geldgier der abeſſiniſchen Belagerer. Die Geſandtſthaftsmitglieder, die ſich im Gebäude der Geſandtſchaft verbarrikadiert hatten, bemerkten— ſo wird berichtet— an einem der vier Plünderungstage plötzlich, daß abeſſiniſche Freiſchär⸗ ler ein gutes halbes Dutzend Maſchinengewehre in höchſt bedrohlicher Weiſe auf ſie richteten. Sie lie⸗ ßen ſich aber durch dieſe Gefahr keineswegs ein⸗ ſchüchtern, ſondern ſteckten ein Säckchen voll Maria⸗ Thereſia⸗Taler zu ſich, gingen hinaus vor die Bar⸗ rikade und— machten den Abeſſiniern ein Angebot für den Kauf der Maſchinengewehre. Und ſiehe da, der böſe Feind gab willig drei der Waffen her; auf die übrigen freilich könne man nicht verzichten, weil man doch den„Krieg“ gegen die Deutſchen weiter⸗ 2. Seite Nummer 218 Neue Mannheimer Zeitung„ Morgen⸗Ansgabe Montag, 11. Mai 1998 führen müſſe. Tatſächlich eröffnete ein Teil der Freiſchärler, nachdem die Geſandtſchaftsmitglieder wieder hinter die Barrikaden zurückgekehrt waren, den Angriff gegen das Legationsgebäude. Sie wur⸗ den aber mit den urſprünglich ihnen gehörenden Maſchinengewehren von den deutſchen Verteidigern mit blutigen Köpfen zurückgewieſen. Viele der An⸗ greifer mußten ſogar ins Gras beißen, und das Ende vom Lied war, daß die Deutſchen nicht nur die übri⸗ gen Maſchinengewehre der Freiſchärler eroberten, ſondern auch ihre Maria⸗Thereſia⸗Taler zurückge⸗ wannen. Geldgier ſoll übrigens auch die letzten Verteidi⸗ gungspläne des Negus zum Scheitern gebracht haben, der die Straße von Deſſie nach Aoͤdis Abeba durch rieſige Sprengungen am Termaber⸗Paß 150 Kilo⸗ meter nordöſtlich der Hauptſtadt für die Italiener unbrauchbar machen wollte. Man erzählt, er habe zu dieſem Zweck eine Abteilung ſeiner Krieger mit neunzig Pfund Dynamit nach dem Paß abgeſandt. Dieſe hätten aber ſchon fünfzehn Kilometer von Addis Abeba entfernt einen Kaufmann getroffen, der ihnen einen guten Preis für den Sprengſtoff bot. Nach einigem Hin und Her habe der Kaufmann die Gewiſſensbedenken der Krieger, die ihrem Herr⸗ ſcher hoch und heilig die Sprengung des Paſſes ver⸗ ſprochen hatten, beſchwichtigt; das Dynamit habe den Beſttzer gewechſelt und— die Straße nach Deſ⸗ ſie ſei erhalten und für den Vormarſch der Italie⸗ ner frei geblieben. ——— Sowjfetruſſiſche Militärbauten in der Slowakei Eine neue Denkſchrift der Slowaken— Anklage gegen die Tſchechoflowakei — Genf, 10. Mai. Der Slowakiſche Rat hat dem Völkerbund eine neue Denkſchrift überreicht, in der neues Ma⸗ terial dafür beigebracht wird, daß die Slowakei durch das tſchechoflowakiſch⸗ſowjetruſſiſche Militärabkom⸗ men zum Aufmarſchgebiet des Bolſchewismus in Mitteleuropa geworden iſt. Außer den zahlreichen gegenſeitigen Beſuchen von Generalſtabsoffizteren wird u. a. erwähnt, daß militäriſche und zivile Ab⸗ orönungen aus Sowjetrußland ſeit Anfang 1936 in der Slowakei eine bemerkenswerte Tätigkeit ent⸗ falten. Sowjetruſſiſche Offiziere beteiligten ſich an den Arbeiten zum Bau und Umbau von Flugplätzen. In Böhmen wie in der Slowakei ſeien zahlreiche kürzlich erbaute Baracken zu ſehen, die von ſowjet⸗ ruſſiſchen Militärperſonen bewohnt und bewacht würden. Es handele ſich um ſowjetruſſiſche Flieger und Pioniertruppen⸗ Andererſeits betrieben ruſſiſche Kommiſſare mit Un⸗ terſtützung der tſchechiſchen Behörden unter den Slo⸗ waken eine eifrige Werbung zur Auswanderung nach Sibirien, wo ſie mit Waldarbeiten beſchäftigt werden ſollen. Die Denkſchrift beſchuldigt dann die daß ſie ganz Europa dem Bolſchewismus preisgeben Tſchechen, wollten, anſtatt ſich mit ihren Nachbarn zu verſtän⸗ —dlgen. Weiter wird in der Denkſchrift die Herſtel⸗ lung eines polniſch⸗ungariſchen Blockes gefordert. Die Slowakei ſei mit Polen durch Sprache und Re⸗ ligion verwandt, während die geographiſchen und wirtſchaftlichen Verbindungen mit Ungarn auf einem mehr als tauſendjährigen ſtaatlichen Zuſammenleben beruhten. Wenn alſo dieſes Gebiet durch eine ver⸗ nünftige Neuordnung wieder zu Ungarn käme, würde es ein natürliches, ideales Band zwiſchen Ungarn und Polen darſtellen: Damit wäre der tſchechiſch⸗holſchewiſtiſche Korridor beſeitigt, und die Pläne der Roten Armee zur Umwandlung der Slowakei zu einer ruſſiſchen Militärbaſts würden hinfällig werden. Die Tſchechen müßten in ihre Volkstumsgrenzen verwieſen werden. Die Denkſchrift enthält in einem Anhang zahl⸗ reiche Zuſtimmungserklärungen aus verſchiedenen europäiſchen Ländern zu dem Appell, den der Slo⸗ wakiſche Rat am 28. Januar 1934 bereits in der gleichen Angelegenheit an den Völkerbund gerichtet hat. * Ein tſchechoſlowakiſches Dementi Das Tſchechoſlowakiſche Preſſebüro teilt mit, es ſei ermächtigt, die Denkſchrift des„Slowakiſchen Rates“(Profeſſor Jehliczka) an den Völkerbund über das Aufmarſchgebiet des Bolſchewismus in der Slowakei auf das beſtimmteſte zu dementieren. Er ſei dies bereits wiederholt dementiert worden, zu⸗ letzt von Außenminiſter Eden im engliſchen Unter⸗ haus. Offener Aufruhr in Saloniki 15 Tote bei Kämpfen zwiſchen Polizei und Streikenden Velagerungszuſtand verhängt Einſatz von Militär — Athen, 10. Mai.(U..) Die Streiklage im mazedoniſchen Tabaksbezirk, die ſeit Wochen in den wichtigſten Zentren dieſer Induſtrie, Kavalla und Saloniki, die Spannung ſich täglich ſteigern ließ, hat ſich am Samstag in Saloniki zu offenem Aufruhr verſchärft. In ſchweren Schieße⸗ reien von Straßenkampf⸗Ausmaßen zwiſchen ſtrei⸗ kenden Arbeitern und Polizei ſind 15 Perſonen ge⸗ tötet und über 50 verwundet worden. In dem er⸗ bitterten Handgemenge, das ſich in den verſchiedenen Stadtteilen mit Induſtriebevölkerung entſpann. wurden die ſtreikenden Tabakarbeiter von Bahn⸗ arbeitern und Angeſtellten der Straßenbahngeſell⸗ ſchaft unterſtützt. Um der gefährlichen Streikbewegung Einhalt zu gebieten, war am Freitag eine königliche Verord⸗ nung erlaſſen worden, durch die die Eiſenbahnarbei⸗ ter von Mittelgriechenland und Mazedonien zum Heeresdienſt einberufen wurden. Die Arbeiter ha⸗ ben ſich aber geweigert, dieſem Erlaß Folge zu lei⸗ ſten und riefen in Saloniki einen Sympathieſtreik für die Tabakarbeiter aus. Die Lage ſpitzte ſich in der Nacht zum Samstag immer mehr zu. Wie bekannt, kam es ſchon am Freitag zu Zu⸗ ſammenſtößen, in denen etwa 70 Perſonen Verlet⸗ zungen oͤͤavontrugen. Am Samstag aber gingen die Streikenden zum Angriff gegen die Regierungsge⸗ walt vor. Sie beſetzten mehrere Kirchen und began⸗ nen die Kirchenglocken zu läuten, was die Erregung der Bevölkerung noch ſteigerte. Trotz Einſatzes ſtar⸗ ker, gutbewaffneter Polizeikräfte iſt die Lage noch immer als ſehr ernſt zu bezeichnen. Es wird mit neuen Unruhen gerechnet. In Saloniki wurde der Belagerungszuſtand er⸗ klärt, nachdem der Streik der Tabakarbeiter ſich zu einem Generalſtreik ausgewachſen hat. Um 4 Uhr nachmittags zogen am Samstag ſtarke Polizeiabtei⸗ lungen durch die Stadt. Die nach der Straße zu gehenden Fenſter wurden geſchloſſen, als die Poli⸗ ziſten ihre Maſchinengewehre an ſtrategiſch günſti⸗ gen Punkten der Stadt aufſtellten. Auch ſtarke Trup⸗ penabteilungen, darunter Kavallerie und Tanks, wurden zur Aufrechterhaltung der Ordnung eingeſetzt und machen in der Stadt Streifendienſt. Bei den Zuſammenſtößen ſollen nach der Nach⸗ mittagszeitung„Vraödyni“ 30 Perſonen getötet und 200 verwundet worden ſein. Die Streiklage in Saloniki hat eine weitere Ver⸗ ſchärfung erfahren. Die Drucker haben ſich dem Streik angeſchloſſen, ſo daß in der Stadt keine Zei⸗ tungen mehr erſcheinen. Miniſterpräſident Metaxos erklärte, daß die Regierung unbedingt Herrin der Lage ſei. Die Ein⸗ berufung eines Kriegsrates in Anbetracht der Ereig⸗ niſſe in Saloniki ſei überflüſſig. Der Miniſter⸗ präſident gab weiter der Ueberzeugung Ausdruck, daß der Streik nicht zufällig ausgebrochen, ſondern von langer Hand vorbereitet ſei. In 60 Stunden über den Nordatlantik Die gute Fahrt des L. 3.„Hindenburg“ Der Sonderberichterſtatter des DNB gibt fol⸗ genden Bericht über die Fahrt des LZ„Hindenburg“: „Wir haben eine triumphale Fahrt hinter uns. In 60 Stunden ſind wir über den Nordatlantik gerauſcht, während die beſte Dampferzeit von Bre⸗ men nach Neuyork 5 Tage und 17 Stunden beträgt. Seit der Abfahrt in Friedrichshafen haben wir mehr als 7000 Kilometer mit einem Stundendurchſchnitt von 120 Kilometer zurückgelegt. Die Dieſel⸗Rohöl⸗ Motoren haben ſich wiederum hervorragend bewährt und ihre Arbeit, ohne auch nur den kleinſten Anfall von Störung zu zeigen, tadellos abgeleiſtet. Bei dem verhältnismäßig günſtigen Wetter war es aller⸗ dings auch nicht notwendig, das Letzte aus den Motoren herauszuholen, da die Schiffsleitung un⸗ günſtigem Wetter rechtzeitig aus dem Wege ging.“ „Die Reiſe war großartig“ Anerkennung in der engliſchen Preſſe Die engliſchen Blätter berichten in großer Auf⸗ machung über den Rekordflug des Heutſchen Luft⸗ ſchiffes„Hindenburg“ nach Amerika. Der Flug iſt in England mit großem Intereſſe perfolgt worden. Die großen Zeitungen veröffentlichen zum Teil Schilderungen von Sonderberichterſtattern, die an dem Flug teilnahmen und die mit großer Anerken⸗ nung die Leiſtung des Luftſchiffes ſchildern. Der be⸗ kannte britiſche Forſcher Sir Hubert Wilkins er⸗ klärte nach der Ankunft in Lakehurſt:„Die Reiſe war großartig von Anfang bis Ende.“ In dieſem Zuſammenhang iſt auch die Meldung über den Beſuch dreier Beamter des engliſchen Luft⸗ fahrtminiſtertums in der Zeppelinwerft in Friedrichs⸗ hafen mit Intereſſe aufgenommen worden. Reuter meldet jedoch, daß dieſer Beſuch keine Aenderung der amtlichen britiſchen Stellungnahme zur Luftſchiff⸗ frage bedeute. England hät bekanntlich ſeit dem Untergang des Luftſchiffes R 101 den Luftſchiffbau aufgegeben. Das Landungsmansver Das Luftſchiff in die Halle eingebracht — Lakehurſt, 10. Mai. Das Landungsmanöver wurde von den Lan⸗ dungsmannſchaften des Flugplatzes Lakehurſt oͤurch⸗ geführt und kann als vorbildlich bezeichnet werden. Um 14,05 MéEzg erſchallte über das Flugfeld ein Trompetenſignal, das für oͤie Landemannſchaft den Befehl darſtellte, ſich für das Landemanöver des deutſchen Luftſchiffes„Hindenburg“ fertigzumachen. Das ügyptiſche Kabinelt zurlickgetreten Nahas Paſcha mit der Regierungsbilöͤung beauftragt— England bleibt in Paläſtina feſt — London, 10. Mai. Aus Kairo wird berichtet: Nachdem am Freitag der Regentſchaftsrat ernannt worden iſt, hat am Samstag Miniſterpräſident Ali Maher Paſcha dem König den Rücktritt des Geſamtkabinetts angeboten. Man nimmt an, daß der Führer der Wafdpartei, Nahas Paſcha, mit der Bildung eines neuen Ka⸗ hinetts beauftragt werden wird. Nahas Paſcha mit der Kabinettsbildung beauftragt Der Regentſchaſtsrat hat den Führer des Wafd, Nahas Paſcha, mit der Kabinettsbildung beauftragt. Die Miniſterliſte ſteht noch nicht ſeſt. In unterrichte⸗ ten Kreiſen rechnet man mit einer Regierung, die nur aus Angehörigen des Waſd beſteht. England bleibt feſt in Maläſtina — London, 10. Mai.(U..) Die Entſchloſſenheit Englands, jeden Verſuch einer Provokation von Un⸗ zuhen in Paläſtina im Keim zu erſticken, wurde ſo⸗ eben erneut von Kolonialminiſter Thomas im Unter⸗ Haus zum Ausdruck gebracht.„Die Regierung“, ſo erklärte Thomas,„wird ſich weder durch Gewalt⸗ taten noch durch Drohungen von ihrer Politik ab⸗ bringen laſſen.“ Aus Paläſtina wird bekannt, daß weitere Trup⸗ pentransporte von Aegypten mit der Eiſenbahn unterwegs ſind. Die letzte Zuſpitzung erfuhr die Lage in Paläſtina durch die Drohung der Araber⸗ führer, daß ſie bei Nichtbeachtung ihrer Forderun⸗ gen dazu übergehen würden, einen paſſiven Wider⸗ ſtand im ganzen Lande nach dem Vorbilde Indiens zu organiſieren. Gleichzeitig wurde noch einmal die Forderung aufgeſtellt, jede weitere jüdiſche Einwan⸗ derung zu verbieten. Die arabiſche nationaliſtiſche Partei hat in alle Teile Paläſtinas Agenten geſchickt, um überall zum energtſchen Widerſtand gegen die britiſche Politik aufzurufen. England wirft Truppen nach Paläſtina? Die Londoner Mittagsblätter verbreiten in größ⸗ ter Aufmachung eine Agentur⸗Meldung aus Kairo, wonach am Donnerstag britiſche Truppen in unbe⸗ kannter Stärke auf dem Luftwege von Aegypten nach Paläſtina befördert worden ſind, da neue Aus⸗ ſchreitungen von ſeiten der arabiſchen Bevölkerung in Paläſtina befürchtet würden. 5 Dieſe Meldung iſt von amtlicher Stelle noch nicht beſtätigt worden. 1 Um 11,08 Mez fiel vom Luftſchiff das erſte Tau zu Boden und bereits 3 Minuten ſpäter war die Anker⸗ leine des Luftſchiffes am Ankermaſt befeſtigt. Als ſich herausſtellte, daß die Haltemannſchaft das Luſtſchiff wegen des Windes kaum halten konnte, ſprangen etwa 50 Preſſewertreter hinzu, um beim Landemanöver zu helfen, bis ſie von Marineſol⸗ daten, die im Laufſchritt herbeigeeilt waren, abge⸗ löſt wurden. Während der Landung kreuzten 17 Militärflugzeuge über dem weiten Flugfeld. Die Paſſagiere des Luftſchiffes ſahen der Landung zu und teilten von den Außenfenſtern des„Hindenburg“ den Vertretern der Preſſe ihre Fahrteindrücke mit. Die Fahrgäſte wurden nicht ſchon ausgeſchifft, ſon⸗ dern mußten an Bord bleiben, bis das Luftſchiff am Schienenmaſt feſtgemacht und in die Halle eingefah⸗ ren worden war. Dieſes Manöver war um 12.25 Uhr Mez beendet. Nach Erledigung der Paßforma⸗ litäten durch die ſchon vorher an Bord gekommenen Zollbeamten konnten die Fahrgäſte das Schiff ver⸗ laſſen. Sie wurden alsbald von den zur Begrüßung herbeigeeilten Vertretern der Preſſe und der Behör⸗ den, unter denen ſich u. a. auch der deutſche General⸗ konful Dr. Borchers befand, umringt. Alle Fahrgäſte waren reſtlos begeiſtert und verſicherten, daß ſie, um das Auftauchen der Spitze von Amerika und den An⸗ blick von Neuyork nicht zu verſäumen, in der letzten Nachtſtunde kein Auge zugedrückt hätten. . Beſonders günſtige Wetterbedingungen Kommandant Lehmann und Dr. Eckener erklär⸗ ten, daß diesmal die Wetterbedingungen beſonders günſtig waren, die es dem Luftſchiff erlaubt hätten, faſt haargenau der Schiffahrtsſtraße zu folgen. Azana Präſident Spaniens — Madrid, 10. Mai. Der bisherige linksrepubli⸗ kaniſcheß Miniſterpräſident Azana iſt von der ſich aus über 900 Landtagsabgeordneten und Vertrauens⸗ leuten beſtehenden Nationalverſammlung am Sonn⸗ tag um 14 Uhr mit 745 Stimmen zu Präſidenten der ſpaniſchen Republik gewählt worden. Unmittelbar nach der Verkündung des Wahler⸗ gebniſſes ſtimmten die Sozialdemokraten und die Kommuniſten mit erhobenen Fäuſten die Internatio⸗ nale an, der das Kommuniſtenlied folgte. Die kata⸗ laniſchen Abgeordneten ſangen das Separatiſtenlied „Die Schnitter“. Die eigentliche ſpaniſche National⸗ hymne wurde nicht geſungen. Bewaffneler chineſiſcher Wiöerſtand gegen Japan gefordert — London, 10. Mai.(U..) „Bewaffneter Widerſtand gegen den japaniſchen Angreifer iſt jetzt unvermeidbar“, erklärte der „chriſtliche“ General Feng⸗hu⸗ſiang dem Daily⸗ Mail⸗Vertreter in Nanking. Der General ſchlägt vor, die Maſſe des chineſiſchen Volkes zu den Waffen zu rufen und außerdem eine antijapaniſche Front der Mächte England, Frankreich und Amerika herzu⸗ ſtellen. Nur auf dieſe Weiſe ſei es möglich, weitere Eroberungen Japans auf chineſiſchem Gebiet zu ver⸗ hindern. General Feng ſchlug dann ein umfaſſendes anttijapaniſches Programm vor, das folgende Punkte enthalten ſollte: 5 1. Ein Bündnis Chinas mit Rußland, 2. Unterſtützung der beſtehenden chineſiſchen, natio⸗ naliſtiſchen und antijapaniſchen Bewegung, 3. Garantie der Bürgerfreiheit in ganz China, 4. Organiſation und Bewaffnung des geſamten chineſiſchen Volkes zur Abwehr gegen Japan, 5. Sofortige Einſtellung des Krieges der Zentral⸗ regierung gegen die Kommuniſten. Auf die Rede des japaniſchen Außenminiſters Arita eingehend, erklärte General Feng:„Wenn oͤteſe lächerlichen Forderungen(Japans) angenom⸗ men würden, ſo würde China auf den Stand einer japaniſchen Kolonie herabſinken“. Ehrung eines Hundertjährigen Der Führer und Reichskanzler hat dem Johan⸗ nes Flieker in Kiel aus Anlaß der Vollendung ſeines 100. Lebensjahres ein perſönliches Glück⸗ wunſchſchreiben und eine Ehrengabe zugehen laſſen. Reichsminiſter Kerrl eröffnet das Halberſtädter Dommuſeum — Halberſtadt, 10. Maf, In Halberſtadt wurde am Samstag das Dom⸗ muſeum, in das auch der Domſchatz aufgenommen wurde, feierlich eröffnet. Reichsminiſter Kerrl hatte es übernommen, das Muſeum zu eröffnen. Der Reichsminiſter ſtellte in ſeiner Rede zunächſt dieſe Domfeier hinein in den ewigen Strom der deutſchen Geſchichte, einer Geſchichte, die letzten Endes nicht anderes ſei als die Volkwerdung des deutſchen Volkes. Dem deutſchen Weſen entſpreche es, daß oer Deutſche eine Tat nie um des Mammons Willen, ſondern nur um ihrer ſelbſt willen tun könne. Habe der Deutſche einmal die tiefe Bedeutung des Han⸗ delns aus dem eigenen Gewiſſen heraus erkannt, dann werde er ſich auch ſeiner Unzulänglichkeit be⸗ wußt und werde demütig. Er erhebe ſeine Hand zum Himmel und bitte um die Gnade, die von oben komme. Dieſe Gnade habe immer gewaltet über all dem Großen, was die Deutſchen in der Geſchichte ge⸗ leiſtet haben. Sie hat gewaltet in den Tauſenden und aber Tauſenden deutſchen Siegen im Weltkriege, und als dann das deutſche Volk der Verzweiflung nahe war, als es an Gott die Frage richtete, wie er es zulaſſen konnte, daß nach dieſen herrlichen Siegen das Volk um die Früchte betrogen wurde, da waltete die Gnade wieder, und Gott ſchenkte uns den Führer. Und dieſer Führer tat nur eins: Er wies uns im⸗ mer wieder hin auf das Reich, das nicht von äußeren Ehren kommt, das nicht hier iſt, das nicht dort iſt, ſondern das inwendig in uns ſelber iſt.„Der Füh⸗ rer“, ſo ſagte der Miniſter dann,„lehrte uns, daß wir uns eins fühlen müßten mit der Gemeinſchaft, die nicht geworden iſt aus uns, die nicht geworden iſt aus den Kämpfen von Kaiſern und Königen, ſondern geworden iſt aus Gottes Wille ſelbſt: die deutſche Nation.“ Der Redner ging nun über zu der Verbindung dieſes pflichtmäßigen Handelns im Sinne des Wil⸗ lens Gottes mit poſitiver Religion. In dieſem Sinne habe noch niemals ein Programm mit grö⸗ ßerer Berechtigung die Worte aufgenommen: Die Bartei als ſolche ſteht auf dem Boden des poſitiven Ehriſtentums.„Die Glaubensſatzungen der Kirche gehen uns als ſolche nichts an. Das ſind Angelegen⸗ heiten der Kirche und ihrer Organe.“ Der Redner gab zum Schluß der Hoffnung Aus⸗ druck, daß ein ſolches poſitives Chriſtentum alle Volksgenoſſen erfaſſen möge.„Wir müſſen über die Stände hinweg, über die Konfeſſionen hinweg, über die Stämme hinweg zu einem einheitlichen deutſchen Volk werden, das in ſeinen Taten immer wieder davon kündet, daß es zueinandergehört. So haben wir auch in dieſer Stunde wieder deſſen ge⸗ dacht, was in uns ſingt und klingt. So haben wir uns in dieſem ehrwürdigen Denkmal deutſcher Kunſt ſelbſt wiedergefunden, und ſo laſſen Sie mich in die⸗ ſer Stimmung das Dommuſeum eröffnen. Es fol auch dieſes Dommuſeum der Oeffentlichkeit zur Verfügung ſtehen und der Oeffentlichkeit künden von dem ewigen Wollen deutſcher Menſchen.“ Ab 1. Auguſt kein Einzelverkauf von Zigaretten mehr Der Reichsfinanzminiſter hat einige Aenderun⸗ gen der Tabakſteuerbeſtimmungen erlaſſen, deren weſentlicher Inhalt die Neuzulaſſung einer Ziga⸗ rette zum Preiſe von 4½ Pfg. und das endgültige Verbot des Einzelverkaufs von Zigaretten iſt. Bisher waren für den Einzelverkauf noch die teueren Sorten von 5 und 6 Pfg. zugelaſſen. Ab. Auguſt dürfen Zigaretten ohne Ausnahme nur noch in Packungen abgegeben werden. Die Schaffung einer neuen Preisklaſſe hat auch eine Neuordnung der zugelaſſenen Packungen nol⸗ wendig gemacht, wobei den Wünſchen der Induſtrie Rechnung getragen worden iſt. So wird es künftig eine neue Packung zu ſechs Stück geben, und zwar in der Preisklaſſe zu 3% und in der Preisklaſſe zu 46 Pfennig. Entſprechend den verſchiedenen Preisklaſſen ſind insgeſamt 11 Packungsarten für den Zigaretten⸗ verkauf zuläſſig, nämlich Packungen zu drei, zu pier, zu fünf, zu ſechs, zu zehn, zu zwölf, zu zwanzig, zu vierundzwanzig, zu fünfundzwanzig, zu achtund⸗ vierzig und zu fünfzig Stück. Schwere Beſtrafung wegen Deviſen⸗ und Steuervergehen 4% Jahre Zuchthaus, 110 000 Reichsmark Geldſtraſe — Eſſen, 10. Mai. Das Sondergericht im Eſſener Landgericht verur⸗ leilte den 35 Jahre alten Betriebsführer Dr. Max Knepper wegen Verbrechens gegen das Volksver⸗ ratsgeſetz und wegen fortgeſetzter Deviſen⸗ und Steuervergehen zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von vier Jahren und 6 Monaten ſowie zu 5 Jahren Ehr⸗ verluſt und insgeſamt zu 110000 Mark Geldſtrafe. Die beſchlagnahmten Werte in Höhe von 56000 Mark wurden als dem Reiche verfallen erklärt. Aus dem Vermögen des Angeklagten wird als Erſatz⸗ einziehungsſtrafe der Betrag von 44000 Mark ein⸗ gezogen. Der Verurteilte hatte es unterlaſſen, ſein bei einer holländiſchen Bank angelegtes Vermögen im Werte von rund 70000 Mark bei der Reichsbank an⸗ zuzeigen. Er hatte im Gegenteil bis Ende 1935 fort⸗ laufend über ſeine ausländiſchen Vermögenswerte verfügt, Aktien gekauft und verkauft, Bankabhebun⸗ gen getätigt, Deviſen in Reichsmark umgetauſcht und in Holland deutſche Aktien zu einem niedrigen 1 gekauft und dieſe dann nach Deutſchland ge⸗ ſchafft. E rtftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer tell er des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelstei Dr. Frig Bode Lokaler Teil: Dr. e Sport: Willy Müller„ Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Furt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakobs Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Eb, Mannheim, R 5 46 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friebenau; Sentaſtraße 2 S gauraes der musggde 4 2. A 5 agauflage der Ausga u. Aug„ Adendgufſags der Ausgabe& u. Au B 20601 5 a Zur Zeit Prelsliſte Nr. 6 gültig. 0 0 For unverlangte Beiträge leine Gewähr Rückſendzung nur bel Kiöctore 5 3 —— 22—— ¶—— 2 „„. 8 Dom⸗ nmen hatte nächſt der öndes tſchen daß illen, Habe Han⸗ annt, t be⸗ zum oben r all e ge⸗ nden riege, flung ie er iegen altete ihrer. im⸗ geren rt iſt, Füh⸗ 3 wir t, die en iſt idern utſche dung Wil⸗ ieſem grö⸗ Die tiven kirche egen⸗ Aus⸗ alle über weg, lichen nmer So n ge⸗ wir Kunſt t die⸗ 3 ſoll zur von f zrun⸗ heren Ziga⸗ iltige Iſtrie uftig zwar ſe zu ſind tten⸗ pier, gig, ſund⸗ en- traſe ai. erut⸗ Max sver⸗ und von Ehr⸗ rafe. Mark dem rlſatz⸗ ein⸗ bei im an⸗ fort⸗ gerte bun⸗ uſcht igen ö ge⸗ porte Montag, 11. Mai 1986 3. Seite Nummer 213 Mannheim, den 11. Mat. Gewitter kontra Sonnenſchein Der Wettergott bereitete eine Enttäuſchung Glücklich waren wir alle, als am Samstag die Sonne ſo warm vom Himmel ſtrahlte und ſo unſere Hoffnung wachwerden ließ, daß auch an dem für Mannheim ſo bedeutungsvollen zweiten Maiſonn⸗ tag ein ſchönes Wetter den Veranſtaltungen einen würdigen Rahmen geben möge. Man freute ſich vor allem über das herrliche Bild, das ſich öͤraußen an den Rhein⸗Neckar⸗Hallen und in den umliegen⸗ den Straßen bot, wo in beſonderem Maße für die Ausſchmückung Sorge getragen worden war. Der ſo vielverſprechende Sonntag begann ſchon in der achten Morgenſtunde mit einer Enttäuſchung. Zwar ſchien hell und ſtrahlend die Sonne in den erſten Morgenſtunden vom Himmel, ſo daß man dieſes Wetter für den ganzen Tag als geſichert betrachtete. Aber ſchon vor acht Uhr ließ plötzlich fernes Donnerrollen aufhorchen, und es dauerte nicht lange, bis ſich der Himmel vollſtändig überzogen hatte. Die Sonne verſchwand hinter Wolken, und gleichzeitig rückte der Donner immer näher. Schließlich begann der Regen heftig hernieder⸗ zurauſchen, ohne daß das Gewitter mit ſeinem Kern über Mannheim kam. Dieſes gewitterige Zwiſchen⸗ ſpiel bedauerte man ungemein, da man es doch zu gerne geſehen hätte, wenn die zu Tauſenden nach Mannheim ſtrömenden Fremden die ſchöne Stadt am Rhein und am Neckar im ſtrahlenden Sonnen⸗ glanz angetroffen haben würden. Es regnete dann weiter bis zur Mittagsſtunde, wo es dann zeitweiſe wieder auſheiterte, ohne daß die Gewitterſtörungen vollkommen verſchwanden. Der Wettergott hat eben ſeine Launen Mit klingendem Spiel Großer Marſch zum Dankopfer der SA Am Samstagnachmittag gegen 5 Uhr nahmen alte Soldaten vom Kyffhäuſerbund und drei SA⸗Sport⸗ kurſe, Ziviliſten(Nr. 1, 2 und„Guſtloff“) Aufſtellung an der Colliniſtraße. Mannheimer Stadtmuſik, Spielmannszüge oͤer Straßenbahner und des Kyff⸗ häuſerbundes ſtanden bereit, für Takt und Anfeue⸗ kung im Marſch zu ſorgen, und bald ging es los, herzlich begrüßt, den Ring entlang, durch die Breite Straße zum Schloß, Bismarckſtraße, Kaiſerring, Planken bis zum Schlageterhaus. Ein ſtattlicher Zug von—700 Mann, und ſchaute man genauer hin, ſo waren von den SA⸗Sportabzeichen⸗Kurslern auch die Betriebsgemeinſchaft von den Straßen⸗ hahnen und Daimler⸗Benz mit dabei. Alles Män⸗ ner, die neben ihrem Eifer, ſich körperlich zu ſchulen An den Kurſen des Reichsmütterdienſtes im Deutſchen Frauenwerk können alle Mädchen, Frauen und Mütter, gleich welcher Organi⸗ ſationszugehörigkeit, teilnehmen. und letzte Einſatzbereitſchaft für oͤas Vaterland zu zeigen, nun auch über das Dankopfer der SA ihren guten Willen zu wirtſchaftlicher Entbehrung in ſchwe⸗ rer Zeit betätigen wollten. Sie alle alſo wurden im Hof des Schlageterhauſes untergebracht. Ober⸗ ſtürmführer Melchior hielt eine kurze Begrü⸗ ßungsanſprache, Unterbezirksverbandsführer Dr. Hieke betonte darauf die Verbundenheit von alten Soldaten und junger Garde der SA. Dann wurden die Männer herangelaſſen an die Spendetiſche der Sturmzimmer. Mancher⸗ lei alte Freundſchaft und wohlgepflegte Beziehung tat ſich da auf im löblichen Wettkampf der einzelnen Stürme um die edlen Spender. Hier ſammelte der eine Kameraden von den Kriegsfreiwilligen, dort nahm der andere die Leibdragoner an ſich. Und in richtiger Stimmung zum Zeichnen überboten ſich die einzelnen, wenn ſie nur eben konnten. Fing ein Arbeitsloſer mit 50 Pfennig an, ſo ſetzte der Maſchinenſchloſſer 1 Mark darunter, brachte der junge Angeſtellte ſchon 1,50 Mk. zuſammen, wollte der ältere Kaufmann ſich nicht lumpen laſſen und malte bedächtig ſeine 2,50 hin, kam der Prokuriſt ſchon gleich auf 3 Mk. und legten die Direktoren wahrhaftig blanke Fünfer und Zehnmarkſcheine auf den Tiſch. Photo⸗Schmidt, der ſtets Bereite, eilte, das Ganze zu verewigen. Das war eine gute Spenderſtimmung, und lange noch ging das Geſpräch darum, wie gemütlich es ausgeſehen hatte, und wie ja wohl manche Aehn⸗ lichkeiten mit einer Kompanieſchreibſtube alten Schlages, aber auch mancherlei Verbeſſerungen und Verſchönerungen durch Bilder und Andenkenſtücke zu vermerken geweſen wären. Hr. Abblenden gegenüber marſchierenden Kolonnen! Nach der Ausführungsanweiſung zu§ 25 der Reichsſtraßenverkehrsordnung müſſen Kraftfahrzeug⸗ führer die Scheinwerfer ihrer Fahrzeuge abblen⸗ den, wenn die Rückſicht auf Entgegenkommende es erfordert. Eine Ausnahme von dieſer Verpflichtung iſt lediglich gegenüber Fußgängern vorgeſehen. Dieſe Ausnahme wird vielfach dahin mißverſtan⸗ den, daß auch marſchierende Kolonnen als Fußgän⸗ ger angeſehen werden. Dies iſt irrtümlich. Mar⸗ ſchierende Kolonnen ſind, zumal wenn ſie mit Laternen oder Rückſtrahlern vorſchriftsmäßig aus⸗ gerüſtet ſind, nicht als Fußgänger, ſondern als Ver⸗ kehrsteiln ehmer eigener Art anzuſpre⸗ chen. Kraftfahrzeugführer ſind deshalb verpflichtet, entgegenkommenden Kolonnen gegenüber die Schein⸗ werſer abzublenden. Die Polizei⸗ und Gendarmeriebeamten ſind an⸗ gewieſen, bei Nichtbefolgung dieſer Vorſchriften die Kraftfahrzeuge feſtzuſtellen und die Führer zur An⸗ zeige zu bringen. Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Hochbetrieb wie noch nie! Ganz Mannheim im Zeichen der deutſchen Bäcker Sonderzüge und Autobus-Karawanen brachten Gäſte aus allen deutſchen Gauen— Bäckerſänger im Roſengarten Sonderzug auf Sonderzug! Arbeit mit Hochdruck im Mannheimer Hauptbahnhof Der Zuſtrom der Fremden zur Reichsfach⸗ ausſtellung des Bäckerhandwerks und zur Bäcker⸗ tagung war am Sonntag ſo ſtark, daß die Reichs⸗ bahn nur unter Anſpannung aller Kräfte in der Lage war, den Rieſenbetrieb zu bewältigen, der weſentlich größere Anforderungen ſtellte als vor vier Jahren anläßlich der großen Landwirt⸗ ſchafts⸗Ausſtellung. Der beſte Beweis für die große Anziehungskraft der Reichstagung und der Reichsfachausſtellung des Bäckerhandwerks in Mannheim dürfte der Verkehr auf der Reichsbahn ſein, der vor allem am geſtrigen Sonntag Ausmaße angenommen hatte, die alle Er⸗ wartungen übertrafen. Allein mit den kurz nach⸗ einander einlaufenden Sonderzügen am Sonntagvormittag kamen über 12 000 Fremde. Rechnet man noch diejenigen Reiſenden dazu, die mit den planmäßigen Sonderzügen in Mannheim ein⸗ trafen, ſo dürfte man von der Zahl 20 000 nicht allzuweit entfernt ſein. Schon am Samstag ſetzte ein reger Bahnver⸗ kehr ein, der durch abzufertigende Sonderzüge noch größere Ausmaße annahm. So berührte ein Kinder⸗ ſonderzug mit 700 in Erholung fahrenden Kindern auf der Fahrt von Koblenz nach Freiburg den Mann⸗ heimer Hauptbahnhof. Ein Geſellſchaftsſonderzug aus Raſtatt brachte 1200 Perſonen, darunter ſehr viele Schulklaſſen, nach Mannheim. Für den Karlsruher Garniſontag hatte der Mannheimer Hauptbahnhof drei Sonderzüge zu ſtellen. Der erſte Sonderzug verließ bereits am Samstagmittag Mannheim und nahm nahezu 1000 Perſonen mit nach Karlsruhe, während am Sonn⸗ tagfrüh die beiden übrigen Garniſontagszüge ab⸗ gefertigt wurden, die insgeſamt von Mannheim 1300 Fahrgäſte aufzuweiſen hatten. Auf den Unterwegs⸗ ſtationen ſtiegen den Zügen dann noch weitere Rei⸗ ſende zu. Bei den von Mannheim aus laufenden Sonderzügen muß auch noch ein Sonderzug der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ erwähnt werden, der den Mannheimer Hauptbahnhof mit nahezu 1000 KdeF⸗Fahrern verließ. Der erſte Sonderzug zur Bäckertagung traf bereits am Samstagabend mit faſt tau end Perſonen von Ulm kommend in Mannheim ein. Der Hauptanſturm erfolgte jedoch am Sonn⸗ tag früh, wie in Abſtänden von nur wenigen Mi⸗ nuten ein Sonderzug nach dem anderen einlief. So kamen in der Zeit von.16 Uhr bis.53 Uhr die Sonderzüge aus Stuttgart, Pforzheim, Frankfurt a.., Bonndorf, Freiburg i Br. und Hochheim im Tanus. Jeder dieſer Züge war mit rund tauſend Perſonen beſetzt, ſo daß auf den Bahnſteigen ſich ein richtiger Trubel entfaltete. Vor dem Hauptbahn⸗ hof hatte die SS⸗Standartenkapelle Auf⸗ ſtellung genommen und ſo wurden die mit den Son⸗ [derzügen nach Mannheim kommenden Fremden mit flotten Weiſen begrüßt. Zwiſchen acht und neun Uhr trafen dann noch weitere Sonderzüge aus Frank⸗ furt a.., Heilbronn, Kaiſerslautern, Urach, Seli⸗ genſtadt, Dillingen und Hanau ein, während den Schluß der Sonderzüge ein Zug aus Babenhauſen machte. Die Abfertigung der Sonderzüge und die Abwicklung des Verkehrs ſtellten an das Bahn⸗ perſonal ganz erhebliche Anforderungen. Vor allem waren es die Fahrdienſtleiter, die Stell⸗ werkswärter und die Rangierer, die es durch reſt⸗ loſen Einſatz ermöglichten, daß der geſamte Verkehr glatt abgewickelt werden konnte. Durch die faſt gleich⸗ zeitig erforderliche Abfertigung der vielen Sonder⸗ züge neben dem planmäßigen Verkehr ſtellte der Bahnhofsbetrieb weſentlich größere Anfor⸗ derungey, als ſeinerzeit im Jahre 1932 bei der großen Landwirtſchaftsausſtellung, wo ſich die Son⸗ derzüge auf größere Zeitſpannen verteilten. Vor allem wurde geſtern der Betrieb noch wei⸗ ter belaſtet, weil viele Beſucher der Reichsbäcker⸗ tagung mit den planmäßigen Kurszügen kamen. Reiſegeſellſchaften aus allen Teilen des Reiches fuh⸗ ren mit Wagen, die Schnellzügen angehängt waren, und die in Mannheim abgehängt werden mußten, um zur Rückfahrt wieder zur Verfügung zu ſtehen. So kamen Reiſegeſellſchaften mit 150 Teilnehmern aus Nürnberg, mit 40 aus Braunſchweig, mit 50 aus Waldshut, mit 120 aus München, mit 150 aus Altona, mit 140 aus Berlin, mit 75 aus Breslau, mit 120 aus Gießen, mit 50 aus Konſtanz, mit 60 aus Krotzingen, mit 45 aus Säckingen. Daneben entſtiegen größere und kleinere Innungen den Zü⸗ gen, ſo daß der Betrieb im Bahnhof, der zu Ehren der ankommenden Fremden feſtlich geſchmückt war, überhaupt nicht abriß. Die Rückfahrt der Sonderzüge ſtellte wiederum ungeheure Anforderungen an die Bahnbeamten, denn die Züge verließen auch in kurzen Abſtänden wieder den Mannheimer Hauptbahnhof, nachdem ſie von ihren Abſtellgleiſen im Kleinfeld, in Käfertal und in Ludwigshafen in den Bahnhof gezogen waren. erſte Zug wurde um 17.26 Uhr nach Babenhauſen ab⸗ gefertigt und um 21.06 Uhr verließ der letzte zur Bäckertagung nach Mannheim gekommene Sonder⸗ zug wieder den Mannheimer Hauptbahnhof. Von dem Umfang der zu bewältigenden Arbeit kann man ſich ungefähr einen Begriff machen, wenn man bedenkt, daß neben dem verſtärkten Normalverkehr im Mannheimer Hauptbahuhof rund zwanzig Sonderzüge zu dirigieren waren. Wenn man berückſichtigt, oͤaß dieſe Sonderzüge für die Hinterſtellung während des Tages uſw. weitere Fahrten auszuführen hatten, ſo kommt man für den einen Tag auf rund 50 Zugleiſten über den Normal⸗ verkehr hinaus! (War Der Schönes altes Trachtenſpiel In der Neckarſtadt und vor dem Roſengarten Tagungen und Ausſtellungen waren vor wenigen Jahren noch nur eine Angelegenheit der daran Be⸗ teiligten, ſo daß die breiteren Schichten der Volks⸗ gemeinſchaft daran unintereſſiert waren. Alle Ver⸗ ſuche, meiſt ſuchte man das Intereſſe von der„gei⸗ ſtigen“ Seite her zu wecken, ſcheiterten Die für ſolche, alle Bevölkerungsſchichten berührenden Groß⸗ veranſtaltungen allein maßgebende und auch aus der Sache unmittelbar kommende Volkskunſt lehnte man als ein mitterlalterliches Ueberbleibſel ab. Man überſah, daß vor allem Handlungen, die mit Trachten zuſammenhingen, überall weitgehendſte innere und äußere Aufnahmebereitſchaft finden, weil in dieſer Zweiheit ein bedeutendes Stück alter, ur⸗ ſprünglicher Kultur und volksverbundener Kunſt ſteckt. Und daß Trachten und die mit ihnen hervor⸗ gekehrten Tänze, Schauen, Spiele uſw. nicht nur die Vergangenheit verlebendigen ſollen, ſondern auch für die Zukunft werterhaltend und zielbeſtimmend ſind, bewies das geſtrige Trachtenſpiel auf dem Marktplatz in der Neckarſtadt und vor dem. Roſengarten. Hier wurde klar er⸗ wieſen, daß eine Sache(in dieſem Fall das Bäcker⸗ handwerk), die zutiefſt in der Vergangenheit eines Volkes wurzelt, nur dann Allgemeinintereſſe er⸗ weckt, wenn auch der Rahmen hierzu aus ihr ſelbſt hervorgeht. Und iſt der Rahmen kein einſeitiger mehr, ſo iſt das uralte Kernproblem volkskunſtlicher Spiele: Syntheſe von Leib und Seele, Trieb und Geiſt und Steigerung in ſinnbildlich⸗bildliche Geſtalt, geſchaffen. Und mit dieſen vorbedinglichen Ideeverbindungen und Aufbaumomenten war auch das geſtrige Laien⸗ ſpiel aufgebaut und iſt auch ſo abgelaufen. Einfach und klar in ſeinem Aufbau: Drei Berufsgruppen— der Bauer, der Müller und der Bäcker— ſtreiten um ihren Vorrang, und jeder Stand glaubt ſich als der wichtigſte. Ein lebendiges Zerrbild der Vergangen⸗ heit. Da tritt plötzlich der Nationalſozialiſt auf und überzeugt ſie, daß ſie einzeln gar nichts ſind, aber ge⸗ meinſam alles. Und aller Streit und Hader klingt Der Kameradſchaftsabend des Bäcker-Sängerbundes Der Nibelungenſaal hat zu Ehren des deutſchen Bäckerhandwerks feſtlichen Schmuck angelegt. Die Orgelniſche verdeckt das farbig aus⸗ geführte Zunftzeichen, die beiden Löwen, die die ge⸗ krönte Brezel halten. Das mächtige Bild iſt um⸗ geben von großen Reichsfahnen und Lorbeerſchmuck. Das friſche Grün, zu Girlanden und Kränzen ge⸗ wunden, ſetzt ſich mit den Reichsfahnen an den Brü⸗ ſtungen der Galerie und an den Pfeilern die die Decke tragen, fort. Die vielen Fremden, die ſich am Samstag mit den anſäſſigen Bäckermeiſtern und ihren Angehörigen zum Kameradſchaftsabend des Deutſchen Bäcker⸗Sängerbundes einfanden, wurden von den feſtlichen Klängen der SS⸗Kapelle empfan⸗ gen, die mit flott und tonſchön vorgetragenen Mu⸗ ſikſtücken die Vortragsfolge bereicherte. Bundesführer Albel ſprach herzliche Begrüßungsworte, wobei er der Genugtuung darüber Ausdruck gab, daß der Deutſche Bäcker⸗Sängerbund in der Lage iſt, zum viertenmal die Reichstagung des Heutſchen Bäckerhandwerks durch Geſang zu verſchönen. Herr Reinmuth, der Führer der„Sängervereinigung badiſcher Bäckermeiſter“, ſprach ſeine Freude über das zahlreiche Erſcheinen der Bäckerſänger aus allen Teilen Deutſchlands aus, denen ſein beſonderer Gruß galt. Obermeiſter Bickel hieß die Erſchie⸗ nenen im Namen des Mannheimer Bäckerhandwerks herzlich willkommen. Er verband damit den Wunſch, daß die Berufskameraden, die in dieſen Tagen in Mannheim weilen, unſere Stadt ſtets in angenehmer Erinnerung behalten möchten. Herr Metzger, der Führer des Silcherbundes, ſprach im Namen ſeiner Sängervereinigung, die ſich die größte Mühe geben werde, die in Mannheim verlebten Stunden ſo ſchön wie möglich zu geſtalten, herzliche Begrüßungsworte. Ehrung von drei verdienten Sängerführern Als der Silcherbund Mannheim den Reigen der Chorvorträge, die ſich zu einem Geſangswettſtreit im Kleinen geſtalteten, eröffnet hatte, nahm Herr Metzger die Ehrung des Bundesführers Al bel, des Bundeschormeiſters Scharſchmidt und des Herrn Reinmuth, des Führers der„Sängerver⸗ einigung badiſcher Bäckermeiſter“, vor, indem er ihnen nach warmen Worten der Anerkennung für ihr Wirken zum beſten des deutſchen Liedes im Rah⸗ men der Sängervereinigungen der deutſchen Bäcker⸗ meiſter die goldene Ehrennadel des Sil⸗ cherbundes anſteckte. Als der Bundes füh⸗ rer für die Auszeichnung zugleich im Namen der andern beiden Herren gedankt hatte, ſang der Sil⸗ cherbund den Vereinswahlſpruch, dem er einen wei⸗ teren Chorvortrag folgen ließ, der wie der vorher⸗ gegangene zeigte, daß die ſtattliche Sängerſchar un⸗ ter der unermüdlichen Leitung des Muſikdirektors Willi Bilz fleißig geprobt hat. Im Verlaufe des Abends folgten mit einer Ausnahme mit je zwei Vorträgen der Sängerkranz der Bäckerinnung Hei⸗ delberg, der Bäckergeſangverein Fürth in Bayern, die Bäckergeſangvereine Ludwigshafen, Neuſtaödt und Speyer, die ſich zu einem Chor vereinigt hatten, die „Fidelitas“ Karlsruhe und der Bäckergeſangverein Durlach. Allen Vorträgen, die mit großem Beifall aufgenommen wurden, war das Beſtreben gemein⸗ ſam, nicht nur das vorzügliche Stimmaterial vor⸗ teilhaft zur Geltung zu bringen, ſondern auch zu zeigen, daß der Chorleiter großen Wert auf die Aus⸗ feilung legt. Und ſo kam ein ſehr günſtiger Geſamteindruck zuſtande. Dabei erwies ſich vor allem die Auswahl von Volks⸗ und Rheinliedern als vorteilhaft. Muſikdirektor Bilz, der auch den Anſager er⸗ ſetzte, ſtellte ferner Elſe Zettler, die unübertreff⸗ liche„Pfälzer Krott“ vor, die zweimal auf der Bühne erſchien. Daß ihre Vorträge in Hochdeutſch und Mundart wie immer zündeten, braucht eigentlich nicht beſonders betont zu werden. Der Beifalls⸗ ſturm, der ſie von der Bühne geleitete, war der beſte Gradmeſſer für den Erfolg, den ſie bei den Pfälzern und Fremden erzielt hatte. Wohlverdien⸗ ten Beifall heimſte auch ein Gleichgewichts ⸗ künſtler mit ſehr ſchwierigen Tricks ein, oͤer ſpä⸗ ter als„luſtiger Schotte“ den gleichen Erfolg er⸗ zielte. Es war gegen Mitternacht, als die SS⸗Kapelle den Kameradſchaftsabend beſchloß, der allen Teilneh⸗ mern einige frohe Stunden im Sängerkreiſe ge⸗ bracht hatte. Sch. aus in einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer, mit dem Deutſchland⸗ und dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Flott und ſauber gekonnt geſpielt wurde von der Spielſchar der Kreisfachgruppe Nahrungs⸗ mittelhand werk, deren Gruppenleiter Kiner, Karlsruhe, Regie führte und mitſpielte. Der Fan⸗ farenzug des Gebietes 2/ Karlsruhe gab dem Spiel den rhythmiſchen Schwung. Sämtliche Spieler, etwa 45, waren ebenfalls aus unſerer Landeshauptſtadt. Moftenkugein 500,0(1 Pfund 20 8 Mottentafeln 5 Stück 20 J, 1 Tafel 5 Alle Ungeziefermittel äußerst billig in 111 Springmann's Drogerie, 5 1, 6 fel. 220 88 Dem Spiel voraus ging ein Werbeumzug, angeführt vom Spielmannszug und der Kapelle der Mannheimer HJ. Eine große Zuſchauermenge folgte lebhaft intereſſtert den Geſchehniſſen und freute ſich über die bunte Schar der Bauern aus dem Schwarz⸗ wald, aus Urach und aus Bayern. Ein mittelalter⸗ licher Herold war Anſager und Künder des Spiels. Das Ganze war ein Beweis dafür, daß Laien⸗ und Zunftſpiele immer willfährig und begeiſtert aufgenom⸗ men werden, ſofern ſie aus dem bedingten Geiſte heraus vorgetragen werden. 2 Eine Auto-Invaſion Omnibuſſe verſtopften die Straßen. Zu den zweimal zehntauſend Fremden, die am Sonntagvormittag die Reichsbahn nach Mannheim brachte, geſellten ſich noch die ungezählten Tauſende, die mit eigenen Kraftwagen und mit Omni⸗ buſſen die 9. Reichstagung des Bäckerhandwerks aufſuchten. Zahlreiche Straßen der Innenſtadt waren zeitweiſe vollkommen von Kraftfahrzeugen blockiert. Die Kraftfahrer ſind zwar in dem Feſtbuch und in einer beſonders herausgegebenen Druckſchrift, in der ein Plan der Stadt mit eingezeichneten Park⸗ plätzen abgedruckt war, gebeten worden, nur die Parkplätze zu benützen und die Fahrzeuge nicht in den Straßen abzuſtellen. Daran ſtörten ſich vor allem ſehr wenig die Fahrer der großen Omnibuſſe, die ganze Straßenzüge zum Anſtellen ihrer Fahr⸗ zeuge verwendeten und wenn einmal ein Omnibus ſtand, dann ſchloſſen ſich dieſem bald weitere an. Rings um das Ausſtellungsgelände waren ſämt⸗ liche Straßen mit Fahrzeugen verſtellt und auch der Parkplatz vor den Ausſtellungshallen konnte am Sonntagmittag kein Fahrzeug mehr aufnehmen. Ein Blick über die Kennzeichen der parkenden Wagen zeigte, daß aus allen Gauen unſeres Vaterlandes Gäſte nach Mannheim gekommen waren. Die Großkraftwagen ſtammten zum größten Teil aus der Saarpfalz, aus Baden, Heſſen, Würt⸗ temberg und Bayern ſowie aus dem Regierungs⸗ bezirk Frankfurt. Aber auch ſehr vielen aus län⸗ diſchen Privatwagen begegnete man, wobei die Holländer und die Schweizer in der Mehrzahl waren. Soweit die Kräfte ausreichten, verſorgte man alle Kraftfahrer mit Plänen uſw., vor allem aber mit der Werbedruckſchrift„Drei Tage in Mann⸗ heim“. Soweit erreichbar, klebte man auch jedem parkenden Kraftfahrzeug eine Siegelmarke der Stadt Mannheim an, die inmitten eines Zahn rad⸗ kranzes den Jäger aus Kurpfalz über der Quaorat⸗ ſtadt Mannheim zeigt und die als Text den Hinweis „Beſucht Mannheim— 950 000 Einwohner im Um⸗ kreis von 25 Kilometer“ trägt. Dieſe Werbung für Mannheim haben ſomit Hunderte von Kraftfahr⸗ zeugen in alle Richtungen mitgenommen. Der Ausſtellungsbetrieb Ueber den Ausſtellungsbetrieb ausführlich zu be⸗ richten, dürfte ſich erübrigen, denn es genügt, wenn wir ſagen, daß ein Andrang herrſchte, wie man ihn ſich nicht ſtärker vorſtellen konnte. Die Kaſſen⸗ ſchalter waren ſtändig im Laufe des Sonntags dicht belagert und ſelbſt an den beiden Zugän⸗ gen mußte man Schlange ſtehen, weil der Andrang ſo groß war. In den Nachmittagsſtunden herrſchte in den fünf Ausſtellungshallen ein Gewoge und Ge⸗ ſchiebe, das den Erfolg der Reichsfachausſtellung do⸗ kumentierte. Wiedereröffnung Bad Heidelberg A6. der Heidelberger Radium fell wasser- Trin kkuren in den Anlagen vor U 1 bei der Friedrichsbrücke, am Friedrichsring, in der Grünanlage vor Qu 7 und im Sommergarten des Rheinpark⸗ Resſauranis im Lindenhof, Diensſag, den 12. Mal, 7 Uhr vormiflags.— 1 Clas Radium-Heilwasser 10 Pfennig.— Die Verabreichung des enn Heilwassers erfolgt täglich von 710,30 Uhr Radium-Sol-Bad Muſterung 1936 Es werden gemuſtert: Muſterungsbezirk 1 Maunheim, Schlageterhaus, M 4a, den 11. Mai: Friedrichsfeld Jahr⸗ gang 1913 und 1916 und Zurückgeſtellte 1914, 1915; Wallſtadt mit Straßenheim nur Jahrgang 1913. Dienstag, den 12. Mai: Wallſtadt mit Stra⸗ ßenheim Jahrgang 1916 und Zurückgeſtellte 1914 und 1915; Sandhofen mit Sandtorf und Kirſchgartshauſen Jahrgang 1916 und 3 1914 und 1915. Montag, Zuxückgeſtellte Mittwoch, den 13. Mai: Sandhofen mit San d⸗ torf und Kirſchgartshauſen nur Jahr⸗ gang 1913. Donnerstag, den 14. Mai: Seckenheim Jahrgang 1913 und 1916 und Zurückgeſtellte 1914 und 1915. Zwei Verkehrsunfälle am Neckarauer Aebergang In der Nähe des Neckarauer Uebergangs er⸗ eigneten ſich am Samstag kurz hintereinander zwei Verkehrsunfälle, die zum Teil ſchweren Sachſchaden brachten und die beide auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zu⸗ rückzuführen waren. Ein aus der Viehhofſtraße kommender Kraftrad⸗ fahrer wollte an der Verkehrsinſel links vorbei auf den karauer Uebergang fahren. Einem vom Neckarauer Uebergang in Richtung Stadt fahrenden Perſonenauto räumte der Kraftradfahrer das dem Kraftwagen zuſtehende Vorfahrtsrecht nicht ein und verſuchte, vor dem Wagen die andere Stra⸗ ſenſeite zu gewinnen. Dabei erfolgte der Zuſammen⸗ ſtoß, bei dem es Verletzungen beim Kraftradfahrer und Beſchädigungen an den Fahrzeugen gab. e In der Nähe der Schillepſchule ereignete ſich der zweite Unfall. Dort wollte der Fahrer eines Per⸗ ſonenkraftwagens vor einem Straßenbahnwagen der Linie 24 in eine Einfahrt fahren. Zu gleicher Zeit befand ſich mit der Straßenbahn auf der glei⸗ hen Höhe ein Kraftradfahrer, ſo daß Kraft wa⸗ gen, Kraftradfahrer und Straßenbahn zuſammenſtießen. Die Beſchädigungen an den Fahrzeugen waren teils leichterer, teils ſchwerer Art, wie es auch einigen Perſonenſchaden gab. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß dürfte darin zu ſehen ſein, daß der Kraftwagenfahrer vor dem Straßen⸗ bahnwagen in die Einfahrt einbog. Anſer Lido bevölkert ſich Strandbad am Samstag: Gut beſetzt! Das Strandbad war am Samstag gut beſetzt, und ſtaunen konnte man da über die Unermüdlichen, die jede Sonnenſtunde ausnutzen, und bis jetzt ſchon ein rechtes Hochſommerfaulenzerbraun erzeugt hatten. Wohl fehlt es noch an der rechten Trainierung der Füßſohle, auch liegen noch Steinchen nebſt verein⸗ zelten Glasſcherben in genügender Anzahl herum, um manchen ſchmerzerfüllten Ausruf gen Him⸗ mel ſteigen zu laſſen; aber es iſt doch etwas Großes daran, ſo ganz unter ſich zu ſein, den Spätlingen voranzuleuchten in guter Farbe und ungehindert von Kontrolle und rechthaberiſchen Mitſonnenmen⸗ ſchen dem Ballſpiel mit Fuß, Hand und Goſch hul⸗ digen zu können. Bei alledem fehlt es nicht an merkwürdigen Ereigniſſen, Senſationen und kritikwürdigen Vorkommniſſen aller Art. Da ſind z. B. die Padoͤ⸗ ler mit den Außenbordmotoren, dieſe knallprotzige Konkurrenz, an der man früher ſeinen Spott übte, weil die Dinger nicht gingen, zu allen Tageszeiten mit und ohne Benzin ſtehen blieben und die Kunſt erfahrenſter Motorradkenner zuſchanden machten. Aber jetzt laufen ſie die blanken kleinen Kraftteufel⸗ chen mit geruhſamen Töf⸗töf, ſo weit wie man auf⸗ paſſen kann, rheinauf⸗ und rheinabwärts. Und zäh und biſſig geworden iſt immer noch das Murmeln der wahren Waſſerſportler über dieſe Schlappheit, die⸗ ſen Verfall, alter muskelſtarker Paddelkraft in Arm und Rücken. Jedoch wahrhaft verrucht und nur mit ſchweigender Verachtung zu ſtrafen iſt dieſes über⸗ eilige Motorfahren mit dem Strom gen Mannheim. Dann haben wir immer neu und voll erregender Momente das Aufſchreiben von Radfahrern, die es auf der Promenadenbetondecke zu eilig haben. Da ſteht der Schutzmann und hat ſtundenlang zu tun, daß ihm wohl die Fingerſchmerzen müſſen. Allerlei Uebeltäter, ſtill ergebene, meckernde, lachende, un⸗ ſchuldbeteuernde oder ganz freche,— es nimmt die Reihe kein Ende, ſo viel man auch unterwegs freundſchaftlich warnen und zum zeitweiligen Abſtiieg mahnen mag. Drum herum ein Kranz von Rädern der Zuhörer und Neugierigen, ganz abgekapſelt iſt die Staatsmacht, ſo daß tatſächlich ganz unglaubliche Lausbuben es fertig bringen, bis ganz nahe heran⸗ zufahren und ironiſche Fragen zu ſtellen: was hier eigentlich los wäre, ob hier einer einen totgeſchlagen, und wann die Gerichtsverhandlung. Vollkommen ſicher in dem Gefühle, daß ſie ja unerreichbar für den ſchreibenden Schutzmann ſind. Aber ſowie er eine drohende Miene macht, ſind ſie weg wie der Wind. Zum Schluß aber kam auch noch ein Leutnant auf kohlſchwarzem Rappen hinaus, der wollte gerne ſein junges Roß dazu bringen, ein bißchen in die Fluten zu ſteigen, weil das wohl gleichſam mit zu einem kriegsbrauchfähigen Pferde gehört. Aber 14 Grad war dem Wackeren doch zu kühle und weder mit direktem frontalen Anreiten noch mit ſeitlichem Drücken ließ er ſich überreden und Gewalt brauchte der Reiter nun doch nicht. So ſprengte er ſtein⸗ aufwirbelnd und ſpritzend einige Male zum Ergöt⸗ zen der Reiter mit vorzüglicher Haltung hin und her,— und damit war der Strandbadtag, wohl der letzte große in inoffizieller, uneröffneter, wärter⸗ loſer Freiheit, geſchloſſen. Dr. Hr. * Dr. Ley ſpricht heute über alle Sender. Der deutſche Rundfunk überträgt am Montag, dem 11. Mai, von 16,15—16,40 Uhr, auf alle Sender den Reichsbetriebsappell für das deutſche Baugewerbe. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſpricht von der Reichsautobahn bei Heilbronn am Neckar und leitet damit den Feldzug für Unfall⸗ verhütung im Baugewerbe ein. Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausg Sängerfeſt in Montag, 11. Mai 1986 Ludwigshafen 24 Vereine verſchönten das 80 jährige Jubelfeſt des Mundenheimer Liederkranzes“ Dr. F. H. Ludwigshafen, 10. Mai. Der Männergeſangverein„Liederkranz“ Mundenheim feierte am Samstag und Sonntag das bemerkenswerte Jubelfeſt 80jährigen Beſtehens. Erfreulich rege war die äußere und innere Anteilnahme weiter Bepölkerungskreiſe und der befreundeten Sangesbrüder. Nicht weniger als 24 Männerchöre der näheren und weiteren Um⸗ gebung, insbeſondere aus der Vorderpfalz, teilweiſe aber auch aus der Schweſterſtadt Mannheim, gaben den beiden Feſtkonzerten Rahmen und künſtleriſchen Inhalt. Spiritus rector der ganzen Veranſtaltung war Artur Schneider, ein junger Mannhei⸗ mer Chordirigent von Format. Er hatte die muſikaliſche Geſamtleitung, und ſie war bei ihm in beſten Händen, zumal er nicht nur den feſtgebenden Verein ſtändig künſtleriſch betreut, ſon⸗ dern auch verſchiedene andere beteiligte und leiſtungs⸗ fähige Vereine, wie die„Germania“ Rheingönheim, den MG Lambrecht, den Sängerbund Wallſtadt und den Volksverein Mannheim. Dieſe ſeine Vereine faßte Schneider am Samstagabend auch einmal zu zwei Maſſenchören zuſammen; die bildeten die Nummer 17 der gar zu gut gemeinten Vortrags⸗ folge und erklangen ſo erſt lange nach Mitternacht. Darum hatte mancher Gaſt wohl oder übel ſchon vor⸗ her die Heimfahrt antreten müſſen. Der Deutſche Sängergruß erklang etwas ſpät; erſt die Gartenſtädter„Eintracht“, der jüngſte unter den gaſtierenden Vereinen, entbot ihn, mitten in der Vortragsfolge. Eingeleitet wurde das erſte Kon⸗ zert mit dem„Einzug der Gäſte auf die Wartburg“ aus dem„Tannhäuſer“ und dem Pilgerchor. Der Muſikzug der Ludwigshafener SS⸗Standarte unter Muſikzugführer Fritz Meißner bewies damit ſein hohes Können. Das Bariton⸗Solo hatte Karl Linde⸗ mayer, aktives Mitglied des Vereins, in dankens⸗ werter Weiſe übernommen. Arthur Schneider führte die Mitwirkenden mit ſicherer Hand zu dramatiſch wirkſam geſteigertem Schluß. Rauſchender Beifall dankte für dieſen Höhepunkt des Abends und den Schlußpunkt des erſten Teils. Zwiſchendurch hatte der Gaſtgeber auch Math. Neu⸗ manns-cappella-Chor„Teja“ geſpendet, oͤen Hel⸗ dengeſang vom letzten, ruhmreich gefallenen König der Oſtgoten. In allen drei Chören des Gaſtgebers kam namentlich die Klangfülle Bäſſe zu denkbar ſchönſter Wirkung und zugleich die gute Disziplin des Geſamtchores. Inmitten des erſten Programmteils gab es auch die üblichen Anſprachen, Glückwünſche uſw. Vereins⸗ leiter Traut begrüßte die Gäſte herzlichſt, insbeſon⸗ dere Kreisleiter Kleemann, Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius, Vertreter der NS⸗Kulturgemeinde, der SA und SS, Organiſt Albert Umlauf als zuſtändigen Gruppenchorleiter, die Brudervereine aus Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Mannheim, den Vororten und der Vor⸗ derpfalz. Der Abend ſolle auch eine Werbung ſein für den deutſchen Männergeſang. Ludwigshafens Oberbürgermeiſter Dr. Eca⸗ rius dankte für die freundliche Begrüßung und beglückwünſchte den Verein zu ſeinem Jubeltag herß⸗ lichſt. Trotz des Zuſammenſchluſſes des Stadtteils Mundenheim mit Ludwigshafen a. Rh. habe man erſreulicherweiſe in Mundenheim das eigne kulturelle Leben behauptet. So habe der Verein ſogar das kulturelle Leben der Großſtadt befruchtet. Die Leiſtungen des„Lieder- kranz“ ſeien bedeutungsvoll, weil er ſich 80 Jahre hindurch das Ziel geſetzt habe, das deutſche Lied zu pflegen. Glückwünſche, Blumenangebinde u. dgl. überreichten die Spielvereinigung Mundenheim, der MG„Eintracht“, Gartenſtadt, der MGV 1846 Lambrecht uſw. Telegraphiſche Wünſche ſandten der Rhein⸗Haardt⸗Kreis und die heimiſche Sänger⸗ gruppe uſw. Sehr hübſch und würdig war auch die große Feſt⸗ halle ausgeſchmückt mit Tannengirlanden und Hakenkreuzfahnen. Die Vorbühne der Halle des Turnvereins Mundenheim zierte eine überlebens⸗ große Büſte des Führers. Den zweiten Teil des erſten Feſtkonzertes und das zweite Konzert am Sonntag füllten Darbietun⸗ gen nahezu aller Männerchöre des Kreiſes. Die inſtrumentale Ausgeſtaltung der Sonntagsveranſtal⸗ tung hatte die rührige und fähige Arbeitsgemein⸗ ſchaft freiſtehender Berufsmuſiker übernommen. Der Männergeſangverein„Liederkranz“ Ludwigs⸗ hafen⸗Mundenheim kann jedenfalls mit Freude und Stolz auf dieſes wohlgelungene 80jährige Jubelfeſt zurückblicken. Es iſt ein künſtleriſch recht beacht⸗ liches Ehrenmal auf dem weiten Weg zum 100. Wie⸗ der Liederkranz genfeſt eee eee Tauſende und aber Tauſende alter Soldaten waren gekommen! Der Karlsruher Garniſontag Herzlicher Empfang in der fahnengeſchmückten Stadt— Dem Gedächtnis von Langemarck (Eigener Bericht der NM 3) * Karlsruhe, 10. Mai. Eine durch des Führers Willen neugewandelte Stadt konnten die Tauſende und aber Tauſende alter Soldaten begrüßen, da ſie aus Sonderzügen über den Bahnhofsplatz ſtrömten: die Friedensgar⸗ niſon Karlsruhe! Was ſie alle bei den ver⸗ floſſenen Regimentstagen ſo ſchmerzlich vermiſſen mußten, das Soldatenkleid, in dieſen beiden Tagen des großen Garniſonwiederſehens in der badiſchen Landeshauptſtadt erfreute es wieder ihren Blick, wo⸗ hin auch immer den Weg ſie wanden. Zum erſten⸗ mal, ſeit das Oberrheinland durch die Kundmachung Adolf Hitlers vom 7. März 1936 wieder ſeine Frie⸗ densgarniſonen erhalten hat, vollzog ſich ein Regi⸗ mentertrefſen, bei dem neben dem alten Soldaten⸗ rock der neue zu ſehen war, an dem die neue deut⸗ ſche Wehrmacht teilnahm. Den alten Soldaten der ehemaligen Leib⸗ und Infanterie⸗, der Feld ⸗Ar⸗ tillerie⸗, der Leibdragoner⸗ Regimenter, der Tele⸗ graphen⸗ und Trainbataillone, der Sanitätskompa⸗ nien, die ſich ein Stelldichein gegeben, leuchtete die Freude aus den Augen, Karlsruhe wieder in der Stellung zu wiſſen, die die Stadt zu ihren Garni⸗ ſonzeiten innegehabt. In die ſtrahlenden Maitage, in das friſche Grün der Baumſtraßen und Plätze täuchten hinein die leuchtenden Farben unſerer Flagge, die jedes Haus zierten, die in den Hauptverkehrsſtraßen von hohen Flaggenmaſten grüßten. Unter den alten Soldaten befand ſich auch der zweitälteſte Leibgrenadier, der 95jährige Hanauer Aßmann aus Lichtenau bei Kehl, und zu den Muſikkapellen die am Sonntag den Feſt⸗ zug belebten, geſellte ſich die Trachtenkapelle aus Gutmadingen bei Donaueſchingen, von der der Diri⸗ gent und mehrere Mitglieder ſeinerzeit bei den Leib⸗ grenadieren dienten. Am Samstagnachmittag war vielfach Begrüßung in den Stammlokalen. Dann zogen Tauſende zur ſechſten Nachmit⸗ tagsſtunde zum Karlsplatz, der in kurzem feierlichem Weiheakt den Namen Langemarck⸗ platz erhielt. Der Oberbürgermeiſter, der Polizeipräſident, Sprecher der Studentenſchaft und der Hitlerjugend gedachten in ergreifenden Worten der Heldentaten jener jungen Regimenter, mit denen der Name Langemarck für alle Zeiten verknüpft iſt, nicht ohne Gelöbnis, daß jene Opfertreue in Deutſchland jederzeit bereit ſein müſſe. Im Laufe der Nachmittagsſtunden des Samstags waren an den verſchiedenen Kriegerdenkmälern Kränze niedergelegt worden. Am Denkmal der Leibgrenadiere bei der Hauptpoſt zog ein Doppel⸗ poſten auf, zu beiden Seiten von Geſchützen flankiert. Hier war die Ausſchmückung eine beſonders ein⸗ drucksvolle, vertieft durch die alten Regimentsfah⸗ nen, die bei ihrem Anmarſch von den Feſtteilneh⸗ mern und einer nach Tauſenden zählenden zur Gefallenenehrung erſchienenen Menge ehrfurchtsvoll begrüßt wurden. Ein herrlicher Vorſommerabend ſenkte ſich über den Lorettoplatz. Das Denkmal der Leibgrena⸗ diere, der hohe Obelisk, erſtrahlte immer ſtärker im Flutlicht der Scheinwerfer und ſeine Krönung, der Volkstum.— ſchreitende Greif, hob ſich in Her Lichtanſtrahlung wuchtig vom Abendhimmel ab. Ein ernſtes Muſikſtück und eine von dem Schauſpieler des Staatstheaters, Graeber, geſprochene den Sinn der Kamerasdſchaft verherrlichende Dichtung waren dazu angetan, für die Ehrung der Gefallenen zu ernſter Einkehr auf⸗ zurufen. Eindringlich klangen ehemaligen daun die Worte des Diviſionspfarrers Meier über den Platz, der den Gefallenen für Treue und Heldenmut dankte und aus dem heutigen Zeitgeiſt heraus erklären konnte, daß ſie nicht umſonſt und vergeblich gefallen ſind. Den Heldenmut, die Pflichttreue, die Heimat⸗ liebe, die unſere Kameraden bewieſen, müſſen jetzt, ſo führte der Geiſtliche weiter aus, wieder durch unſer Volk als unentbehrliche Schätze gehoben wer⸗ den. Heilig ſind uns die Gräber und heilig iſt uns unſer Volk und unſere Freiheit. Die Stunde wird kommen, da wird Europa Deutſchland danken, daß es durch ſeinen Führer und Reichskanzler den Weg gewieſen hat, der herausführt aus dem Wahnſinn von Verſailles zur Freiheit und Gleichberechtigung. In die letzten, ergreifenden Sätze des Redners miſchte ſich Glockengeläute und wie unter einem Bann ſtand die Menge, als der Männergeſangverein „Gintracht“ das Lied vom guten Kameraden an⸗ ſtimmte. Dann rief Trommelwirbel zum großen Zapfenſtreich und das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗ Lied gaben dem Gedenkakt markigen Abſchluß. Der weitere Ablauf des Abends gehörte den Be⸗ grüßungsfeiern, die in verſchiedenen Stammlokalen und Sälen ſtattfanden. Weinheim, 9. Mai. Herr Adam Probſt und ſeine Ehefrau Mathilde, geb. Weber, hier, feierten das Feſt der ſilbernen Hochtzeit. * Viernheim, 9. Mai. Hier ſtarb plötzlich der in weiteſten Kreiſen bekannte Baumaterialienhändler und Gaſtwirt des Hauſes„Zum Morgenſtern“, Herr Aloys Bergmann, Mannheimer Straße 37. —— Was hören wir? Dienstag, 12. Mai Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenkonzert.— 10.00: Deutſches Volkstum: Kleine Liederreiſe.— 10.30: Franzö⸗ ſiſch.— 11.30: Bauernſunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Von Blumen und Tieren.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.45: Gedenken an Cäſar Flaiſchlen.— 18.00: Kleine muſikoliſche Unterhaltung. 18.30: Reichsſen dung: Olympia⸗ Vorbereitungen: Amerika. 19.00: Kleine Tonzmuſik. — 19.45: Heh⸗Funk.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Drei geſtrenge Herren und die kalte Sophie.— 22.00: Nach⸗ richten.— 22.30: Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik.— 24.00: Muſik von Mozart. Deutſchlandſender .10: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.00: Deutſches 11.30: Neue Web⸗ und Spinnſtuben.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Beſuch im Aenſtädter Puppenhaus.— 15.30: Geſpräch mit einer Silberſchmiedin.— 15.45: Kampf und Sieg in der Natur.— 16.00: Muſik am Nachmittag. — 17.45: Deutſche Volkslieder⸗Suite.— 18.10: Politiſche Zeitungsſchau.— 19.00: Feierabend⸗Unterholtung. 19.55: Die Ahnentafel.— 20.10: Tanzmuſik.— 28.80: Kleine Nachtmuſtk.— 23.00: Tanzmuſik. — Montag, 11. Mai Nationaltheater:„Fra Diopolo“ komiſche Oper von Auber, Miete H, 20 Uhr. Roſengarten:„Charleys Tante“, Schwank von B. Thomas 20 Uhr. 5 8 Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Reichs fachausſtellung des deutſchen Bäckerhandwerks, geöffnet von 8 bis 19 Uhr. Reichs⸗Bäckertagung: 10 Uhr Ar⸗ beitstagung des Reichsin⸗ nungsverbandes im Nißbe⸗ lungenſgal des Roſengartens, 15 Uhr Sondertagung für Be⸗ rufsausbilder. 20 Uhr Großer bunter Abend im Nibe⸗ lungenſgal des gartens. Planetarium: 16 Uhr Eine Reiſe nach den Sternen (mit Lichtbildern und Film: Briefe fliegen über den Ozean, Flugplatz: 12 bis 15 Uhr Rundflüge. Stadtrundfahrten: 8 und 10 Uhr ab Paradeplatz. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich von der Adolf⸗ Hitler⸗Brücke, Friedrichsbrücke und Rheinvorland. 8 Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf, Pfalz Meßplatz: Große Frühjahrsmeſſe(Schaubuden und Ver⸗ kaufsmeſſe). Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kaborett⸗Programm. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Roſen⸗ Sternprojektor). Lichtſpiele :„Konfetti“.— Alhambra: Schauburg:„Savoy⸗Hotel“. „Der Poſtillon von Lonjumeau“. Univerſum: ſucht“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Alt⸗Mannheimer Bür⸗ gerhäuſer. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr, NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen enmommen An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Ich erſuche um ſofortige reſtloſe Abrechnung der .⸗Mai⸗Plaketten. Letzter Termin: 11. Mai 19936. 5 Kreiskaſſenleiter. Politiſche Leiter Oſtſtadt. Die Beiträge müſſen auf der Geſchäftsſtelle Karl⸗Ludwig⸗Straße 5 vom 1. bis 12. jeden Monats bezahlt werden. Kaſſenſtunden: montags bis freitags von 18 bis 20 Uhr, ſamstags 15—17 Uhr. Lindenhof. Zellenmitgliederverſammlung der Zellen 1, 2, 3, 4, 5 und 6 am 111., um 20.30 Uhr, im Reſtaurant „Zum Rheinpark“. Lindenhof. Am 12.., 20.30 Uhr, im Reſtau rant„Zum Rheinpark“ die Zellen 7, 8, 9, 10, 10a, 11 und 12. BDM Oftſtadt. Am 13.., 19.30 Uhr, Probe in der K- Schule. Deutſches Eck und Strohmarkt. Am 11.., 20 Uhr, Sport auf dem Pfalgplatz. JM Untergau 171, Abt. Sport. Am 19.., 20.30 Uhr, Sport⸗ wartinnenturnen in der Turnhalle der Mädchenberufs⸗ ſchule. Untergau 171. Am 11.., 20 Uhr, Gruppenführerinnen⸗ beſprechung für die Ringe—7 auf dem Untergau. DA Waldhof. Am 12.., 20.15 Uhr, treten ſämtliche DAß⸗ Walter der Ortsgruppe und der Betriebe am Roggen⸗ platz an. Sandhofen. Am 12.., 19.30 Uhr, treten ſämtliche DAß⸗ Walter der Ortsgruppe und der Betriebe am Horſt⸗Weſſel⸗ Platz an. Strohmarkt. Am 12.., 20.15 Uhr, Sitzung ſämtlicher Betriebszellenobleute, Straßenzellenwalter, DAßß⸗Walter und Koöß⸗Warte im Haus der Deutſchen Arbeit. Frauenamt RBG„Druck“. Sprechſtunden für die weiblichen Ge⸗ folgſchafts mitglieder ſind Montags und Donnerstags von 17—19 Uhr in P 4,—5, Zimmer 24. Humboldt. Sprechſtunden für die Frauen und Mäsdchen der DA ſind Montags von 18—20 Uhr in der Lortzing⸗ ſtraße 35. Jungbuſch. Sprechſtunden für die Frauen und Mäbchen der DAß ſind Montags und Mittwochs von 1920 Uhr in P 4,—5, Zimmer 18. Reilingen. Sprechſtunden für die Frauen und Mädchen der DAß ſind montags und donnerstags in der Neugaſſe von 20—21 Uhr. Nahrung und Genuß. Am 12.., 18 Uhr, Beſprechung der Vertrauensfrauen in P 4. 4/5, Zimmer 24. Sprech⸗ ſtumden ſind ebenfalls dienstags von 18—19 Uhr daſelbſt. Handwerk. Sprechſtunden für die weiblichen Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder ſind dienstags von 18.80— 19.30 Uhr in L 4, 15, Zimmer 8. Lindenhof. Sprechſtunden für die Frauen und Mädchen der DA ſind dienstags von 18—19 Uhr in der Eichels⸗ heimerſtr. 51/53. Hausgehilfen Oſtſtadt.(Eliſe Weſch). Am 12.., 20.4 Uhr, Heimabend in L 13, 12a. Neckarau. Gemeindehaus. Ladenburg. Am 12.., 20.30 Uhr, Heimabend. Kreisbauernſchaft Mannheim In der Zeit vom 12.—14. Mai 1936 läuft in den Kapi⸗ kol⸗Lichtſpielen Mannheim der Film„Frieſennot“ Vir empfehlen ſämtlichen Landwirten mit ihren Angehörigen den Beſuch dieſes ganz ausgezeichneten Filmwerks, das überall mit großem Beifall vorgeführt wurde. Arbeitsſchule der Da Am Monkag, den 11. Mai, beginnen in L. 7, 1, folgende Kurſe: Um 19 Uhr: Kurſus Nr. 168: Spaniſch für Fortgeſchret⸗ tene, Stufe II¶/C III. Kurſus Nr. 143: Deutſche Kurzſchrift für Fortgeſchrittene, 40—80 Silben. Kurſus Nr. 199: Deutſche Kurzſchrift für Anfänger. Kurſus Nr. 116: Dop⸗ pelte Buchhaltung für Anfänger. Kurſus Nr. 120: Dop⸗ pelte Buchhaltung für Fortgeſchrittene, Stufe II. Kurſus Nr. 136: Schönſchreiben. Kurſus Nr. 130: Kaufm. Rech⸗ nen— Rechenſchieber. Kurſus Nr. 160: Engliſch für Fork⸗ geſchrittene. Stufe II. Um 20.30 Uhr: Kurſus Nr. 167: Spaniſch für Anfänger, Kurſus Nr. 107/209: Zwiſchen den Zeilen der Zeitung. Kurſus Nr. 162: Engliſch Club. Kurſus Nr. 112/194: Wer⸗ bung im Dienſte der Wirtſchaft. In O 1. 10 beginnen folgende Kurſe: Kurſus Nr. 20 Bankenfeminar, 2. Semeſter, um 19 Uhr. Kurſus Nr. 74: Ondulationsübungen um 19,15 Uhr. Kurſus Nr. 128 Bilanzbuchhalter— Seminar, 3. Semeſt. um 19.30 Uhr. In der Ingenieurſchule beginnt um 20 Uhr der Kurſus Nr. 47/8: Feſtigkeitskehre. In der Siemens⸗Gewerbe⸗Schule O 6 beginnt um 10.00 Uhr der Kurſus Nr. 87: Elektrigitätswerker. 5 Am 12.., 20.30 Uhr, Heimabend im Evang. s Ein W̃ dörfch dürfe ſüffig der 1 geo: einer auf en mit d Wein Di a Meeſer hinülb ſtrate Koſte. von word von 1106 er. ſtelle zahlt bis en 1, rant Zum hule. 105 port port⸗ rufs⸗ inen⸗ Ag igen. Aß⸗ eſſel⸗ licher alter 1 Eine neue deutsche Delikatesse Ahrweiler, im Mai. Wer einmal in dem ſonnenüberſtrahlten Eifel⸗ dörfchen Ahrweiler ſchöne Ferientage hat erleben dürfen, wer einmal ein Glas Ahrburgunder, den ſüffigen Rotwein der Ahrberge hat koſten können, der wird jenes paradieſiſche Fleckchen Erde lieb⸗ gewonnen haben, auf dem auch die Menſchen von einer beſcheiden⸗zufriedenen Art ſind, Menſchen, die auf einer ſteinernen Scholle ſitzen und dem Boden mit dem Schweiß ungezählter Arbeitsſtunden ſeinen Weinſegen abzuringen. Dieſes wildromantiſche Vorbergland der Eifel, Deſen Hügelketten ins Belgiſche und Franzöſiſche himübergleiten, hat einmal vor dem Krieg eine große ſrategiſche Rolle ſpielen ſollen. Unter enormen Koſten iſt damals der Bau einer Eiſenbahnſtrecke von Liblar aus an die Grenze in Angriff genommen worden und jahrelang ſchallten die ſtillen Eifeltäler von den Detonationen wider, die durch die Spren⸗ gung und Untertunnelung der Eifelberge verurſacht wurden. In unmittelbarer Nähe des Kreisſtädtchens Ahrweiler durchſtechen heute noch ſechs lange Eiſen⸗ hahntunnels die Berge, während die Fertigſtellung der Bahn durch das Verſailler Schanddiktat verhin⸗ dert wurde. Aus den Bergtälern ragen wie Schwur⸗ ſinger gewaltige Betonpfeiler in die Landſchaft hinein, die beſtimmt waren, die Viadukte zu tragen. Tunnels als Pilzkeller. Lange Jahre ſchien es, als ob die rieſigen Mauer⸗ werke der ſechs Eiſenbahntunnels dem vollſtändigen Verfall preisgegeben ſein würden. Im vorigen Jahre iſt dann die Ahrweiler Kreisleitung auf den Gedanken gekommen, daß dieſe unterirdiſchen kilo⸗ meterlangen Kellergewölbe eigentlich die geeignet⸗ ten Pilzkeller ſein müßten. Da in Deutſch⸗ land die Erfahrungen mit der Edelpilzucht nur ſehr gering ſind— jährlich werden auch heute noch für Millionen dieſer Delikateſſe aus Frankreich einge⸗ Führt— entſchloß man ſich vorerſt einmal eine Ver⸗ ſuchskultur anzulegen. N Einige erwerbsloſe Ahrwei⸗ ler Volksgenoſſen erklärten ſich bereit, einen Lehr⸗ kurſus mitzumachen, in dem ihnen die Elementar⸗ kenntniſſe der Pilzzucht beigebracht wurden. Aus Gemeindemitteln iſt dann erſt einmal ein Tunnel burch zwei Schutzmauern an den Ein⸗ und Ausgän⸗ gen zu einem Keller verdichtet worden und nach um⸗ ſtändlichen und ſorgfältigen Vorbereitungen wurde die erſte„Pilzbrut“ eingebracht. Schon nach drei Vochen konnte zur erſten Ernte geſchritten werden und die über drei Monate dauernde erſte Ernte⸗ Reriode war ſo ergiebig, daß nunmehr daran gegan⸗ gen werden konnte, die Kulturen in großem Stile anzulegen. Das ABC der Ahr. Ahr⸗Burgunder⸗Champignon— unter dem Zek⸗ chen dieſes ABC ſteht heute der wirtſchaftliche Auf⸗ ſchwung des kleinen Ahrſtädtchens. Mit der Zähig⸗ leit und dem Fleiß, die dieſen Menſchenſchlag aus⸗ zeichnen, ſind die Bewohner darangegangen, den neuen Erwerbszweig zu erweitern. Freilich iſt die Arbeit mühſam, die ganze Bebauungsfläche muß zu⸗ lannheimer Nationaltheater: „Don Giovanni“ in neuer Einſtudierung Starker Erfolg der neuen Verdeutſchung von Anheißer Die muſikaliſche und ſzeniſche Don⸗Juan⸗Geſtal⸗ tung wird immer ein mehr oder weniger hart um⸗ ſtrittenes Problem der Opernbühne bleiben. Mancher⸗ lei innere und äußere Umſtände haben oft bei Diri⸗ genten, Regiſſeuren und Sängern„Auffaſſungen“ entſtehen laſſen, obwohl es für den, der einmal die liefſte Weſenheit der Don⸗Juan⸗Muſik erhorcht hat, kein Problem mehr geben ſollte. Man erlebt es aber immer wieder, daß die Beteiligten einer Don⸗Juan⸗ Aufführung mit dieſem Wunderwerk von neuem in⸗ brünſtig ringen müſſen, um zum Segen zu kommen. Die ſeltſame Verſchmelzung der inneren Tragik mit der leichten weltklugen Heiterkeit des äußeren Ge⸗ ſchehens iſt ſo ſchwer zu einem einheitlichen Geſamt⸗ eindruck zu geſtalten, daß faſt nach jeder Aufführung des Don Juan ein Erdenreſt zu bleiben pflegt. e Der Begriff des„dramma giocoso“, auf den Don Juan angewendet, hat ſchon manchen Regiſſeur und üg nenbildner auf Irrwege gelockt.„Don Giovanni“ gift in der Tat keine heitere Oper. Vielleicht iſt ſie es im Sinne Da Pontes, des Textdichters, aber ge⸗ wiß nicht im Sinne Mozarts, des Muſikers. Die lodernden inneren Gewalten dieſes alle Höhen und Tiefen menſchlichen Fühlens durchmeſſenden Werkes ind Dämonie und Ironie. Eine Don⸗Juan⸗ Aufführung, aus der nicht vernehmliche Schauer ſeſer großartig düſteren Dämonie wehen, die nicht deutlich aufzeigt, daß das buffone Element lediglich ſchickalsmäßige Tragik überdeckt, aber keineswegs Selbſtzweck iſt, kommt dem Geiſte Mozarts nur halb⸗ nahe, mag ſie noch ſo vortreffliche künſtleriſche Ab⸗ ſihten verraten. Mozart ſelbſt hat die ſchwere Er⸗ ſchließbarkeit des Don⸗Juan⸗Myſteriums ſchon nach v erſten Aufführung ſchmerzlich gefühlt, als er den keſignierten Ausſpruch tat:„Für die Wiener iſt die er nicht, für die Prager eher, aber am meiſten für mich und meine Freunde geſchrieben.“ * Wie tief Mozarts Genie ungeachtet der hölzernen Oberflächlichkeit des Da Ponteſchen Textgebildes in den Don⸗Juan⸗Stoff eindrang, um ihn ſeinem innerſten Weſen nach muſikaliſch zu erfaſſen, bleibt ewig zu bewundern. Alle Verdeutſchungsarbeit, bie bisher an dem Giovanni ⸗Text geleiſtet worden iſt, 1 dem Textbuchleſer kaum einen Hauch vom eigent⸗ 1 05 Sinn des Don⸗Juan⸗Eharakters vermitteln nnen. Siegfried Anheißer, der ſich als Ckampignons von cle dd Die größte Edelpilzzucht Europas im Entstehen erſt mit beſonders präpariertem Dung belegt wer⸗ den, ehe oͤie Zuchten eingeſetzt werden können. Wäh⸗ rend der jährlich zweimaligen Erntezeit beginnt der Arbeitstag ſchon in der Frühe um 5 Uhr, in den warmdünſtigen Gewölben werden dann die hochge⸗ kommenen Pilze geſtochen, in Zehnpfundpakete ver⸗ packt und mit den Morgenzügen bereits in allen Gegenden Deutſchlands verſchickt, ſo daß die Mit⸗ tagstafeln der großen deutſchen Hotels zu jeder Zeit friſche deutſche Champignons anbieten können. Aber die mühſelige Arbeit lohnt ſich, rechnet man doch mit einem Ertrag von 8 Pfund pro Quadrat⸗ meter„‚ſo daß man hofft, daß wenn einmal die ſechs Tunnels für die Kulturen ausgebaut ſind, auf dieſem bisher ungenutzten Boden 2000 Zentner beſter Edelpilze geerntet werden können. Auch mit der Konſervierung der an der Ahr gezogenen Pilze hat man bereits gute Erfolge erzielt. So entſteht hier im äußerſten Weſtwinkel unſeres Vaterlandes ein vollſtändig neuer Wirtſchaftszweig, der einmal bald der größte Spezialbetrieb dieſer Art in ganz Europa ſein wird. ö Von Kindern Im Düſſeldorſer„Mittag“ leſen wir die folgenden hübſchen Kinderſcherze: Die Mutter erzählt ihrem Mariechen:„Biſt du immer gut und brav, dann kommſt du einmal ins Paradies und darfſt mit den kleinen Englein ſpie⸗ len.“— Mariechen denkt eine Weile nach.„Wenn ich nun aber ſehr⸗ſehr⸗ſehr gut und brav bin, darf ich dann nicht auch einmal mit den kleinen Teu⸗ felchen ſpielen——2“ E „Fritzchen, haſt du Eier im Hühuerſtall gefun⸗ den?“—„Nein— nur das eine, das die Hühner als Modell benutzen.“ A* Hänschen ſieht beim Beſuch bei einer Tante im Zimmer ein Hundefell mit ausgeſtopftem Kopf und Glasaugen.—„Du, Tante, ſo'n Hund haben wir zu Hauſe auch, bloß den haben wir noch nicht breitge⸗ trampelt!“ * Der Vater will ſich einen neuen Anzug machen laſſen. Der kleine Willi darf ihn begleiten. Zum Schluß fragt der Junge, ob er den ausgeſuchten Stoff auch mal ſehen kann. Nachdem er ihn ſorg⸗ fältig geprüft hat, ſagte der Schneider lächelnd:„Du ſiehſt ja die verkehrte Seite an!“„Ich weiß es“, ſagt Willi,„aber das iſt die Seite, die die Mutter nach außen wendet, wenn ſie mir einen Anzug dar⸗ aus macht.“ Peinliche Frage „Mein zukünftiger Schwiegervater ſcheint ſich ein⸗ zubilden, daß ſeine Tochter einen Dummkopf hei⸗ ratet! Da wird er bald merken, daß er ſich geirrt hat!“ „Wollen Sie denn die Verlobung aufheben?“ Mozart⸗Erneuerer mit Recht einen Namen gemacht hat, ſchuf jetzt unter ſorgſamer Beobachtung philo⸗ logiſcher, phonetiſcher und rhythmiſcher Geſichts⸗ punkte eine neue Ueberſetzung. Er ließ ſich von dem Beſtreben leiten, Ausdruck und Stim⸗ mungsgehalt des italieniſchen Urtextes möglichſt ge⸗ treu im deutſchen Sprachbild widerſpiegeln zu laſſen. Die Ungenauigkeiten und handgreiflichen Verkehrt⸗ heiten der vielgeſpielten Rochlitz⸗Ueberſetzung ſind ausgemerzt, die weniger ſinnwidrige, im ſprachlichen Ausdruck aber nicht ſelten krampfig erſcheinende Ver⸗ deutſchung Levys war ebenfalls ſtark verbeſſerungs⸗ bedürftig, und ſo hat Anheißers verdienſtvolle Arbeit einen flüſſigen, ſangbaren und vor allem einen der Ausdrucksweiſe unſerer Zeit angepaßten Text ge⸗ ſchaffen, der, das zeigte die geſtrige Aufführung im Nationaltheater, in Verbindung mit neuen inſtze⸗ natoriſchen Vorſchlägen Anheißers einen klar geglie⸗ derten Aufbau und Ablauf des Dramas gewährlei⸗ ſtet, wenn er auch natürlich über die mangelnd ver⸗ tiefſte Idee des Buches an ſich ebenſowenig hinaus⸗ kommt wie alle früheren Faſſungen. Wobei eine Streitfrage bleibt, ob die— überſetzungstechniſch zweifellos berechtigte— Aenderung alteingewurzel⸗ ter und teilweiſe ſogar in den geflügelten Wortſchatz der Deutſchen übergegangener Strophen nicht doch vielleicht als beklagenswert empfunden werden dürf⸗ te. Zielgebend und entſcheidend mußte aber natür⸗ lich die möglichſt enge Angleichung des Textwortes und ſeines Sinnes an das Muſikaliſche ſein, und hier kann man wohl ſagen, daß Anheißer mit vorbild⸗ licher Sorgfalt und wirklicher Ehrfurcht vor dem Kunſtwerk an ſeine ſchwere Aufgabe gegangen iſt. * Daß Don Juan mehr iſt als nur ein gottlos ge⸗ meiner Kerl und ſchürzenjägernder Wüſtling, wie er aus der Leporello⸗, der Ottavio⸗ und der Maſetto⸗ Perſpektive erſcheinen mag, ſagt uns Mozarts all⸗ umfaſſendes und allerfaſſendes Genie. Mozart dachte ſelbſt zunächſt nur daran, dem Zeitgeſchmack ent⸗ ſprechend im Stil der„opera giocosa“ zu verharren, um dann, von ſeinem Geiſt geführt und erleuchtet, jene den Helden umwitternde tragiſche Atmoſphäre zu ſpüren und ſie uns in Tönen erleben zu laſſen. Da Pontes Don Juan bleibt uns von Anfang bis zu Ende ein höchſt gleichgültiger Geſelle, der Don Juan Mozarts dagegen läßt in jener wunderſamen Unterſtrömung ſeines Charakters deutlich erkennen, daß wir es mit einer fauſtiſchen Natur zu tun haben, Kronprinz Michgel von Rumämien, tenprüfung ablegte, erhält auf Auch eine engliſche Journaliſtin fliegt mit An der erſten Nordamerikafahrt des Luftſchifjes „Hindenburg“ nimmt auch die bekannte engliſche Journaliſtin Lady Drummond Hay teil. Wie ſie vor dem Mikrophon erklärte, erhofft ſie von dieſer Reiſe außerordentlich viel neue und inter⸗ eſſante Eindrücke. (Preſſephoto,.) Ein Kronprinz erlernt die Landwirtſchaft en, der kürzlich erſt im rumäniſchen Heer ſeine Sergean⸗ einem königlichen Gute bei Bukareſt ſeine landwirtſchaftliche Aus⸗ bildung. (Weltbild,.)] Shirley Temple tanzt Der entzückende amerikaniſche„Star“, Shirley Temple, kanzt in ſeinem neueſten Film„Captain January“ zum Schifferklavier. Wie wir ſehen, ſind offenbar ſogor bärtige Seebären ſehr begeiſtert. (Preſfephoto,.) die ein Opfer ihrer nach Uebermenſchentum ſtreben⸗ den Sehnfüchte wird. In dem Tun und Treiben dieſes muſikaliſchen Don Juan offenbart ſich für den tiefer Blickenden das dämoniſche Schickſal eines nach höchſtem Glück ringenden Menſchen, und zwar gerade da, wo der Philiſter ſchaudernd nichts als Unmoralität und Verderbtheit zu ſehen glaubt. Dieſes Taumeln von Begierde zu Genuß und dieſes im Genuß Verſchmachten nach Begierde iſt das tra⸗ giſche Los Don Juans. In dem literariſch⸗muſika⸗ liſchen Wunderkabinett eines E. T. A. Hoffmann be⸗ kommt man über dieſen Punkt eine ſo treffende Auskunft, daß wir es uns nicht verſagen möchten, hier einen Satz aus Hoffmanns„fabelhafter“ und dementſprechend in mancher Hinſicht etwas ſehr will⸗ kürlich konſtruiert wirkenden Don⸗Juan⸗Novelle zu zitieren. Es heißt da charakteriſierend:„Immer in der Wahl ſich betrogen glaubend, immer hoffend, das Ideal endlicher Befriedigung zu finden, mußte doch Juan alles irdiſche Leben matt und flach finden, und indem er überhaupt den Menſchen verachtet, lehnt er ſich auf gegen die Erſcheinung(die Sinnenliebe), die, ihm als das Höchſte im Leben geltend, ſo bitter ihn getäuſcht hatte. Jeder Genuß des Weibes war nun nicht mehr Befriedigung ſeiner Sinnlichkeit, ſondern frevelnder Hohn gegen die Natur und den Schöpfer.“ Und in dieſem Stadium des nur noch Frevelnden tritt ihm Donna Anna gegenüber, an deren Reine ſeine Verführungskünſte zum erſtenmal zuſchanden werden. Dieſe herbe Erkenntnis des Sieggewohnten ſteigert indeſſen nur noch ſeine Ver⸗ meſſenheit und führt ihn ſchließlich in völliger Ver⸗ blendung dem ſicheren Untergang entgegen. 4 Von dieſer großartigen Dämonie der ſeeliſchen Verfaſſung Dan Juans muß in der Aufführung etwas lebendig werden. Sie wurde es im Muſikali⸗ ſchen und im Szeniſch⸗Regiemäßigen, wogegen ſie im Geſanglichen leider erheblich mozartfern blieb. Aus dem unerhört genialen Einleitungsſatz der Ouvertüre, von Philipp Wüſt mit ſinnvoller Eindringlichkeit vermittelt, wehte es den Hörern wie Schauer des hölliſchen Jenſeits an, deren Schat⸗ ten auch noch die funkelnde Eleganz des Allegro⸗ Hauptſatzes wie Alpöruck zu überlagern ſchienen. Abgeſehen von ganz gelegentlichen kleinen Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zwiſchen Sängern und Or⸗ cheſter wurde mit viel Klangſchönheit und echtem Mozartadel geſpielt. Wüſt begleitete ſogar ausneh⸗ mend diskret. Sehr ſchön ward das vielfältig ver⸗ ſchlungene, ſich überſchneidende Geäſt der orcheſtra⸗ len Nebenſtimmen deutlich, hinreißend das turbu⸗ lente Preſtotempo der ſogenannten Champagner⸗ arie, bezaubernd die ruhevolle, echt mozartiſch in⸗ ſpirierte Verhaltenheit im Zeitmaß der Begleitung des im Text jetzt erheblich veränderten„Reich' mir die Hand, mein Leben“. Der ſzeniſche und regieliche Akzent der Aufführung(Heinrich Köhler⸗ Helffrich) gab mit dem des muſikaliſchen einen ſchönen Zuſammenklang. Licht und Farbe ſtrömten im feſtſtehenden barocken Rahmen der Vorderbühne zu geheimnisvoll angedunkelten Stimmungen zu⸗ ſammen, die der Zuhörer, der im Don Juan mehr ſteht als ein luſtig⸗gruſeliges Theaterſtück mit an⸗ gehängtem moraliſchen Sprüchlein, innerlich an⸗ rührten. * Die Sängergemeinſchaft auf den Brettern ließ abermals die Schwierigkeit des Mozartſingens allzu deutlich werden. Wo ſind die Sänger, die in den einfach dünkenden und gerade in ihrer Naivität ſo ſchwierigen Aufgaben nicht verſagen? Es iſt hierüber an dieſer Stelle nicht zum erſten Male geſprochen worden, und man muß auch heute wieder bei einem Großteil des Enſembles den guten Willen für die Tat nehmen. Die Stimmen faſt aller Gegenſpieler Don Juans(Aga Joeſten⸗ Köln, die für die er⸗ krankte Paula Buchner als Donna Anna einge⸗ ſprungen war, Kuppinger als Ottavio, Erika Müller als Elvira und Könker als Maſetto) gaben uns weder ſoliſtiſch noch im Enſemblegeſaug Mozartfreude, trotz anzuerkennender Hingabe an das Werk. Gertrud Gelly als munteres Zerlinchen mit dem Metall der unverbrauchten Jugend in der Stimme, kam dem Mozartſtil immerhin nahe und erfreute vor allem durch ein wohlgefälliges piano. Den Don Juan gab Heinz Daniel. Kein Böſewicht, ſondern durch lächelnde Dämonie der Lie⸗ benswürdigkeit erfolgreich. Elegante Singweiſe aus kulttvierter Kehle. Etwas weniger Gefühlsſüße zu⸗ gunſten einer noch um einige Grade männlicher zu wünſchenden Tongebung würde die muſikaliſch ſehr überlegene Leiſtung Daniels in ihrer Eindruckskraft noch ſteigern. Ein famos ſingender, mit betonter Komik ſpielender Leporello iſt Heinrich Hölzlin. Er iſt o raſtiſch, witzig und läſterlich bis in den Timbre ſeiner Stimme hinein und verbirgt die ſeeliſche Ha⸗ ſenfüßigkeit ergötzlich hinter Kraftmeiertum. Dabei vermied er klug, das Ganze etwa durch betonte Vor⸗ dringlichkeit zu ſehr ins buffone Gleis zu ſchieben. Hölzlin iſt überdies ein ausgezeichneter Rezitativ⸗ Sänger. Wuthinor ſang den Komthur ſauber und klangſchön, aber doch nicht geguadert genug für die Dämonie des ſteinernen Gaſtes. e Das Publikum war von der Wiederbegegnung mit„Don Giovanni“ in dieſer neuen Verdeutſchung ſo außerordentlich dankbar berührt, daß ihm jene Unzulänglichkeiten innerhalb des Enſembles offen⸗ bar kaum zum Bewußtſein gekommen ſind. Dirigent, Regiſſeur und Darſteller ernteten einen großen Er⸗ folg. C. O. E. 6. Seite/ Nummer 213 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. Mai 199 — In einem Hoſpital in Hongkong ſtarb kürzlich ein Mann, der auf dem Sterbebett geſtand, er veiſe ſeit 22 Jahren unter einem falſchen Paß. In Wirk⸗ lichkeit heiße er Bela Kiz. Man möge die ungariſchen Behörden von ſeinem Tode benachrichtigen, wenn es o weit ſei. Dort werde man ſich ſtark dafür inter⸗ eſſieren. Man muß in den Kriminalregiſtern von Ungarn weit zurückblättern, ehe man auf den Fall Bela Kiß ſtößt. Dieſer Mann lebte vor etwa 22 Jahren recht wohlhabend und unabhängig in einer Villa in einem Vorort von Cinkota. Er war mit einer jungen, ſehr ſchönen Frau verheiratet. Eines Tages behauptete er, ſie ſei mit einem ſeiner Freunde durchgebrannt. Jedenfalls hörte und ſah man nichts mehr von ihr und auch nicht von jenem jungen Maler, der der angebliche Entführer dieſer Frau war. Längere Zeit lebte Bela Kiß vollkom⸗ men abgeſondert. Dann aber ſchien er ſich getröſtet zu haben. Man ſah ihn nämlich häufig mit Frauen aus Budapeſt herüberkommen. Als der Krieg aus⸗ brach, wurde auch Bela Kiß eingezogen. Bei der Notierung aller Spritvorräte, die in Ungarn aufzu⸗ treiben waren, und die der Kriegswirtſchaft dienſt⸗ bar gemacht werden ſollten, ſtieß man in der ver⸗ laſſenen Villa des Bela Kiß auf eine ganze Anzahl Fäſſer. Dieſe Fäſſer enthielten Leichen von mehreren Frauen und auch den Leichnam jenes jun⸗ gen Malers. Es war alſo plötzlich ſonnenklar, daß jener Bela Kiß ein Verbrecher war, der ſofort der Gerechtigkeit zugeführt werde mußte. Als man ſich an den Truppenteil wandte, dem Bela Kiß zugeteilt war, ſtellte ſich heraus, daß Bela Kiß angeblich vor einigen Tagen in einem Feldlazarett geſtorben und ſchon begraben worden war. Vier Jahre ſpäter be⸗ gegnete jedoch eine der früheren Bekanntſchaften des Bela Kiß in Budapeſt auf der Straße einem Mann, bei deſſen Anblick ſie bewußtlos zuſammenbrach. Sie behauptete ſpäter, jener Fremde ſei— Bela Kiß ge⸗ weſen. Die nachträgliche Prüfung der Totenſcheine ließ die Vermutung aufkommen, daß Bela Kiß ſeinerzeit auf dem Schlachtfelde ſeine Papiere mit denen eines ſchwerverwundeten Soldaten vertauſchte und ſich bis vor kurzem irgendwo in der Welt herumtrieb. 55 2 7¹ „Spaniſchen Geblütes“ ſcheint der Zuchtſtier „Machthaber“ der Bullenhaltungsgenoſſenſchaft Uet⸗ terath im Kreiſe Erkelenz zu ſein, den man als den gefährlichſten Stier Deutſchlands bezeichnen darf. Das kräftige und angriffsluſtige Tier, das wegen ſeiner guten Zuchtlinie ſehr wertvoll iſt, ſtand vor zwei Monaten im Stalle des Rurhofes bei Unterbruch. Als„Machthaber“ eines Morgens auf den Hofplatz geführt wurde, riß er ſich von ſei⸗ nem Wärter los und ging mit geſenkten Hörnern auf den Landwirt von Birgeln los. Er. trieb den Mann regelrecht in die Enge und drückte ihn ſchließ⸗ lich mit aller Gewalt ſeines Stiernackens gegen die Hofmauer. Birgeln, ein ungewöhnlich ſtarker Mann, iſt wenige Stunden nach dem Ueberfall geſtorben. Nach dieſem Unglück iſt„Machthaber“ im Stalle des Donſelnerhofes bei Heinsberg untergebracht worden. Dort behandelte man ihn mit der größten Vorſicht und der Bulle führte ſich auch in den erſten Wochen ſehr zahm und ruhig auf. Plötzlich geſtern nachmittag iſt denn doch wieder die Mordluſt über ihn gekommen, auf dem Hofe überfiel er den ahnungslos arbeitenden neunzehnjährigen Knecht Leb Mengeler, den er regelrecht aufſpießte und ſo ſchwer verletzte, daß der junge Mann ſchon nach drei Stunden verſchied. Es dürfte nachgerade an der Zeit ſein, den Mordgeſellen für immer unſchäd⸗ lich zu machen. 2 — Eine rieſige Statue des Duce wird demnächſt auf dem Forum Muſſolzui in Rom errichtet wer⸗ den. Die römiſche Gießerei Bongirolamo arbeitet ſeit zwei Jahren in aller Stille an dem gigantiſchen Standbild. In einer Unterredung mit dem Vertre⸗ ter der United Preß erklärte der Chef der Firma Bongirolamo, daß die Muſſolini⸗Statue 80 Meter hoch ſein und ohne Füllung 500 Tonnen wiegen werde. Voller Stolz meinte Bongirolamo:„Der Koloß von Rhodus, das ſiebte Weltwunder der Al⸗ ten, würde neben der Statue des Duce ausſehen wie Shirley Temple neben Primo Carnera. Die Bronce⸗Statue des griechiſchen Sonnengottes Apollo, die Chares von Lindus im Jahre 280 v. C. G. auf der Inſel Rhodus errichtete, war nur ſiebzig Ellen, etwa 33 Meter hoch.“ Der Koloß von Rhodus ſtand 56 Jahre lang, bis er von einem Erdbeben im Jahre 224 geſtürzt wurde. Seine Bruchſtücke wurden von den Sarazenen, die im Jahre 656 n. C. G. die In⸗ ſel eroberten, als Altmetall verkauft, und zu ihrem Transport waren 900 Kamele notwendig. Bongiro⸗ lamo fuhr fort:„Die ragende Statue, die unſere Gießerei Stück für Stück in den letzten zwei Jah⸗ ren hergeſtellt hat, wird mehr als doppelt ſo hoch wie der alte Koloß von Rhoödus werden. Das Stand⸗ bild ſtellt den Duce dar mit einem Löwenfell, das ſeine Schultern bedeckt und über die Lenden her⸗ abfällt.“ Der Entwurf für die Statue ſtammt von Aroldo Bellini, einem jungen Bildhauer, der kürz⸗ lich den Preis im Littoriali⸗ Wettbewerb gewann. Dieſer Wettbewerb wird von der Faſchiſtiſchen Par⸗ tei jedes Jahr unter Univerſitätsſtudenten veran⸗ ſtaltet. Die Koſten für die Koloſſalſtatue ſollen in ganz Italien in den Reihen der Balilla geſammelt worden ſein. * — Durch einen Zufall konnte jetzt in der Nähe der Ortſchaft Schweigau, Gemeinde Ebelsberg, ein intereſſanter Münzenfund gemacht werden. Ein För⸗ ſter hatte vor vielen Jahren wegen des reichen Wild⸗ beſtandes in der dortigen Gegend ein Wächterhäus⸗ chen in der Aue aufſtellen laſſen, das nun dieſer Tage wegen ſeiner Baufälligkeit abgeriſſen werden ſollte. Die Arbeit war nicht ſchwer. Im Nu hatten die paar Arbeiter die verfallenen Mauerreſte abgetragen und machten ſich nun auch noch daran, das Fundament ab⸗ zureißen. Dabei ſchlug einer der Leute mit ſeiner Spitzhacke in einen Metalltopf, in dem nicht weniger als 30 Kilogramm alter Kupfermünzen lagen. Eine ſofort angeſtellte Unterſuchung ergab, daß es ſich um öſterreichiſche Kupfermünzen zu 1, 3 und 6 Kreuzer handelte, die aus der Zeit von 1705 bis 1800 ſtam⸗ men. Man nimmt an, daß der Eigentümer dieſes Vermögen im Jahre 1809 anläßlich der Schlacht bei Ebelsberg vor den einrückenden Franzoſen vergra⸗ ben hat, und vermutlich iſt der Beſitzer dann um⸗ gekommen, ſo daß das Geheimnis mit ihm ins Grab ſank. *. — Der Indianer Jackſon Barnett war einmal der Häuptling des Stammes Creek in Oklahoma. Dann aber verfiel er der Aechtung ſeines Stammes, weil er eine Weiße heiratete, die Amerikanerin Conſtance Elliot. Er mußte ſeinen„Wigwam“ ver⸗ laſſen und baute ſich in der Nähe ſeines Heimat⸗ dotfes ein Blockhaus, in dem er mit ſeiner jungen Frau wohnte. Er ſchlug ſich kümmerlich durch Jagen und Fellverkäufe durch, bis er ſchließlich ſozuſagen über Nacht Millionär wurde, ohne einen Finger dabei gerührt zu haben. Man entdeckte auf ſeinem Grund ein Petroleumfeld, das derartig ergiebig war, daß es ihm 10 000 Dollar täglich einbrachte. Hier entſtanden die berühmten Petroleumquellen von Cufhing, und als Jackſon Barnett vor kurzem ſtarb, hinterkteß er ſeiner Witwe ein Vermögen von zwei Millionen Dollar. Aber nun tauchen plötzlich die Verwandten aus ſeinem Stamme, die ihn einſt ächteten, auf, um ihre Anſprüche auf die Erbſchaft geltend zu machen. 250 Creek⸗Indianer erklärten, die Ehe, die Barnett geſchloſſen habe, ſei nach altem indianiſchen Recht ungültig, daher falle die Hinter⸗ laſſenſchaft auch nicht der Frau des Verſtorbenen, ſondern ſeinen Verwandten zu. Conſtance Barnett iſt entſchloſſen, ihre Erbſchaft mit allen geſetzlichen Mitteln zu verteidigen. * — Einen diplomatiſchen Rekord ſtellte zweifellos der amerikaniſche Geſandte in Addis Abeba auf. Mr. Cornelius van R. Engert dürfte die kürzeſte Zeit, die jemals ein akkreditierter Geſandter im Amt war, Geſandter geweſen ſein. Er übernahm die diplo⸗ nie uu due uu Maikäferüberfall im Lechtal (Funkmeldung der NM.) E Landsberg ea. Lech, 9. Mai. Die Gemeinden des öſtlichen Lechraines in der Nähe des Flugplatzes Lechfeld ſind von einer unge⸗ wöhnlich ſtarken Maikäferplage heimgeſucht worden. Ganz beſonders ſchlimm wurde die Ortſchaft Winkl betroffen, wo am Abend des 6. Mai eine dichte Wolke mit Hunderttauſenden von Maikäfern in einer Tiefe von 8 Km. und einer Breite von 500 Meter etwa 10 Meter über dem Boden flie⸗ gend den Lech überſchritt und ſich als ſchwarze Wolke auf den Bäumen der Ortſchaft niederließ. Kahl ge⸗ freſſene Zweige geben den befallenen Strichen das Gepräge einer hoffnungsloſen Verwüſtung. 20 Zentner Maikäfer wurden allein an einem Tage vernichtet. Trotzdem bot ſich am Morgen des nächſten Tages wieder dasſelbe Bild. In den Gärten lagen die Käfer bis 10 Ztm. hoch am Boden, weil ſie auf den Bäumen keinen Platz mehr hatten. Arbeitsdienſt im Maikäferkrieg a— Angsburg, 8. Maf. Die Schaltjahre haben nach alter Erfahrung eine Beſonderheit: die Maikäferplage. Auch das Jahr 1936 bildet davon keine Ausnahme. In ganz beſon⸗ derem Maße haben, wie die„Neue Nationalzeitung“ berichtet, die Maikäferſchwärme in den letz⸗ ten Tagen die Gemeinden des öſtlichen Lechraines in Höhe des Flugplatzes Lechfeld heimgeſucht. Es ſind dies die Gemeinden Unterbergen, Schiechen, Prittriching, Winkl und Scheuring. Die größten Schwärme ſind über Winkl niedergegangen. Zur Bekämpfung dieſer Maikäferplage iſt am Donners⸗ tag der Arbeits dienſt eingeſest worden, von dem bereits 70 Zentner Maikäfer von den Bäumen geſchüttelt und vernichtet wurden. Die Be⸗ kämpfung der Schädlinge durch den Arbeitsdienſt wird ſich auf etwa acht Tage erſtrecken. Ein neuer Flug des„Vogelmenſchen“ 1— London, 10. Mai. Vor etwa 60 000 Zuſchauern vollführte der ſoge⸗ nmannte„Vogelmenſch“, der Amerikaner Clem Sohn, deſſen Bild mit der ſeltſamen Flügel⸗Appara⸗ tur ſeit einigen Tagen durch alle Zeitungen geht, einen neuen Flug auf dem Flugplatz in Portsmouth. Im allgemeinen beginnt der„fliegende Menſch“ ſeine Flüge in einer Höhe von etwa 3000 Meter. Die Witterung war geſtern jedoch ſo ungünſtig, daß Clem Sohn nur aus einer Höhe von etwa 1000 Meter zu ſeinem„Flug“ ſtarten konnte. In ſo ge⸗ ringer Höhe iſt Sohn bisher noch nie mit ſeiner „Vogelflugapparatur“ abgeſprungen. f Er ſprang aus einem Flugzeug und entfaltete ſeine künſtlichen Flügel. Auch zwiſchen den geſpreiz⸗ ten Beinen hat er eine Haut ausgeſpannt. Mit der großen Flügelfläche glückte es ihm tatſächlich, ſeine 4 Abſtieg weſentlich zu verlangſamen und Richtung. und Geſchwindigkeit bis zu einem gewiſey N Grade zu beſtimmen. In einer Höhe von etwa 300 Meter öffnete Sohn ſeinen Fallſchimm um den Abſtieg weiter zu verlangſamen. Da jedah N ein ſtarker Wind wehte, glückte es ihm nicht, auf den“ Flugplatz zu landen. Er wurde fortgetragen un ging in einer Baumkrone nieder, ohne jedoch 1 Schaden zu kommen. Die Zuſchauer brachen nat 3 vollendetem„Flug“ in lebhafte Beifallsbundgebunge. aus.. 1 Segelboot kentert auf dem Oereſun) — Kopenhagen, 8. Ma. Am Freitag unternahmen fünf junge Kopen hagener auf dem Oereſund eine Segelfahrt. Ey 200 Meter vom Lande entfernt kenterte dae Boot. Da das Unglück vom Land aus beobachte wurde, konnten ſofort Rettungsmaßnahmen ein leitet werden. Drei der jungen Leute konnten e rettet werden, während zwei vermißt werden. Hitzewelle und Schneeſtürme in Ame — Neuyork, 10. My In einzelnen Teilen der Oſtſtaaten ſind die peraturen zu einer für dieſe Jahreszeit ungewoh, lichen Höhe angeſtiegen. In Neuyork ſtieg; Thermometer auf 30,50 Grad Celſtus, in Philadelgg auf 33,33 Grad Celſius und in Gaſton in Penne vanien auf 33,88 Grad Celſius. f Andererſeits wurden Teile von Colo ra do heftigen Schneeſtürmen heimgeſucht, jeden Verkehr unterbrechen. Im Gebiet von Haug in Oklahoma richteten Wirbelſtürme große Verhee rungen an. Zahlreiche Gebäude wurden vernichg Eine Perſon wurde getötet und etwa 25 verletzt, uz N rere davon ſchwer. 60 Jahre Gefängnis für Kindesentführung — Tacoma(Waſhington), 10. Maß William Mahan, der den Sohn des am; kaniſchen Holzhändlers Weyeérhäuſer entführt und am vergangenen Donnerstag in San Fig zisko verhaftet werden konnte, wurde ſoeben dem Bundesgericht für ſchuldig befunden. Er wn ſofort zu 60 Jahren Gefängnis verurteilt. Der u Mahan hat vor einem Jahre in den Verein; Staaten großes Aufſehen erregt, als der Täter neunjährigen Millionärsſohn entführte und Löſegeld von 800 000 Dollar verlangte. Das geh war bezahlt worden und der Junge erſchien wiel bei ſeinen Eltern. Bei der Verhaftung Mahans ih den nun die Bundesagenten einen Teil des Lit geldes wieder vor. rr e eee matiſche Vertretung ſeines Landes vor einigen Wo⸗ chen, konnte jedoch nicht akkreditiert werden, da ſich der Kaiſer an der Front befand. Die erſte Gelegen⸗ heit hierzu ergab ſich am 30. April, dem Tage, an dem bekanntlich der Negus floh. Um 6 Uhr nachmittags wurde er vom abeſſiniſchen Staatsoberhaupt empfan⸗ gen, der ihm das Beglaubigungsſchreiben überreichte. Kurz nach Mitternacht desſelben Tages hatte die Regierung, von der er wenige Stunden vorher an⸗ erkannt worden war, durch die Flucht des Negus praktiſch aufgehört zu exiſtieren. 1 — Der„letzte Stuhl“, auf dem Napoleon während ſeiner Verbannung in St. Helena geſeſſen hat, und der neben ſeinem Bett ſtand, als er ſtarb, wurd ſo⸗ eben bei einer Verſteigerung bei Sotheby für 1050 Mark an inen amerikaniſchen Käufer gegeben. de franzöſiſche Regierung hatte ſich an den Geboten nicht beteiligt. Der Stuhl war von dem Muſeum 1 Haſtings zum Verkauf geſtellt, zuſammen mit eie Tiſch, der aus einem Weidenbaum hergeſtellt a der über dem Grab des Kaiſers wuchs. Beide R liquien waren von einem früheren Gouverneur ß St. Helena nach England gebracht worden und dux Dokumente in ihrer Echtheit gut beglaubigt. Rätselhafte Erkrankungen Bei vielen Suat — wie Herzmuskel W Nierenentzündungen, Gelenkrheumatismus uſto. läßt ſich oft die Arſache feſtſtellen. Nur durch Zufall ſtellt ſich dann häufig hes daß die Zähne der eigentliche Krankheitsherdſſind. Kranze Zähnen giften nämlich den Körper, ſobald durch ſie Krankheitserreget in Blutkreislauf gelangen. Beweiſt dies nicht, wie gefährlich es iſt we man die Pflege der Zähne vernachläſſigt? Jeden Abend und Chlorodont- das ſollte deshalb für alle zur Selbſtverſtändli werden! Zu Chlorodont darf man getroſt Vertrauen habe Chriftine von Milolli D 7 20 n O MA N VON RG UF S RA N „Gott, der Mantel iſt bei Onkel Benjamin!“ „Bei wem iſt der Mantel?“ „Bei Onkel Benjamin, kennen Sie den Ausdruck nicht? Das iſt das biedere, brave Leihamt. Er gab zwanzig Mark.“ Er griff in die Taſche und zog zwei kleine grünliche Einmarkſcheine hervor.„Das iſt der Reſt. Ich glaube, Fräulein von Rucktaſch, jetzt ſind Sie endlich im Bilde.“ „Schön“, ſagte Chriſtine, und ſie ſagte es mit einem Seufzer der Erleichterung,„dann werde ich jetzt mit Ihnen hinunterfahren und werde Abend⸗ brot beſorgen. Ich habe nämlich ſoeben einen alten Rucktaſch verkauft.“ „Wieviel?“ fragte Milotti. „Sechshundert!“ ſagte Chriſtine. „Schlecht genug, aber ſie werden wohl nicht mehr geben, dieſe Hunde! Wo, bitte?“ „Bei Graeſer 8 Co.“ „Kenne ich nicht!“ „Alte Verbindung“, ſagte Chriſtine.„Er iſt bald ſo weit, auch Bilder von mir zu kaufen, wenn ich ſie richtig unterzeichne.“ „Donnerwetter!“ ſagte Milotti. Aber wenn Sie denken, daß ich anfange, jetzt Verdachtsgründe gegen Sie zu ſammeln, als ob Sie mich auch wieder be⸗ logen hätten und in Wirklichleit eine große, aner⸗ kannte Künſtlerin ſeien, dann irren Sie ſich! Außer⸗ dem hätte eine anerkannte Künſtlerin längſt ein Wort über meine Bilder geſagt!“ Chriſtine ging mit ihren ſchnellen, federnden Schritten noch einmal zu dem großen Gemälde hin. „Sie haben ja ſchon längſt gemerkt, Sie wiſſen es auch ſelbſt außerdem, das Bild iſt fabelhaft! Aber es ſteht turmhoch über den anderen Sachen.“ „Das aber iſt ja nicht ſchlecht!“ Sein Geſicht wurde für einen Augenblick melancholiſch. Die hel⸗ len, ſtrahlenden Augen überzogen ſich wie mit einem Scheier, der viel zu ſchöne Mund preßte ſich feſt zu⸗ ſammen.„Der Teuſel hol'!“ ſagte er.„Vielleicht haben Sie recht, und dann muß man den ganzen Schwindel am beſten aufgeben!“ 5 Milotti ſprang auf die fahrende Elektriſche. Sein blonder Kopf leuchtete hell, als er ſich an der Ecke mit einem Satz emporſchwang. Chriſtine ging die Lützowſtraße entlang und ſuchte ein Kolonialwarengeſchäft. Ein kalter Wind fegte die Straße entlang. Sie ſah aufmerkſam in die Ge⸗ ſichter der ihr entgegenkommenden Menſchen und fand ſie bleich und häßlich und feindſelig. Die Klei⸗ der waren abgetragen, die Bewegungen waren haſtig und ausdruckslos. Ein paar jüngere Männer ſahen ſie frech an, aber ſie blickten nicht nach den Augen, ſondern nach der Figur. Die Beleuchtung war ſchlecht. Die Straße lag im Halbdunkel. Ueber den Aſphalt wehten in dem immer ſtärker aufkommen⸗ den Winde Papierfetzen, Reſte von Plakaten und Handzetteln. Chriſtine fröſtelte. Sie ſah aus dem Straßen⸗ ſchacht nach oben. Da war ein fremdes, kaltes Blau, in dem glitzerten hart und fern die Sterne. Mein Gott, wie einſam man war! Sie wurde ein paarmal geſtoßen, ſie murmelte:„Verzeihung!“, niemand antwortete ihr. Die große Stadt kam ihr vor wie ein häßliches Ungeheuer, das bereit war, über ſie herzufallen. Sie hatte keine ſehr helle Ju⸗ gend gehabt, aber jetzt erſchien ihr das alles wie ein Paradies, aus dem ſie entflohen war, der Garten, die Villenſtraße, das kleine Zimmer und die alte Henriette. Es lag alles ſo fern, und man brauchte doch nur heute einen kleinen Weg hinzumachen, dann war nichts geſchehen, als daß ein Bild an der Wand fehlte. Vielleicht meinte es der Vater auch ganz gut in ſeiner Art. Was hatte er davon, wenn er es nicht gut meinte, er hatte ja nur die eine Tochter! Sie ging weiter, ſie atmete ſchwer. Nein! Es gab in dem Leſebuch, das ſie nicht ausſtehen konnte, in dieſem Leſebuch für die Unterprima, das ſte aus dem Fenſter geworfen hatte, als ſie die Schule ver⸗ ließ, ein Gedicht, der Kuckuck wußte, von wem! Vier Zeilen von dem Gedicht kannte ſie auswendig: „Die Reue ſei der Narren! Nur das iſt lebenswert: Im Tode auszuharren, Beim Groll, beim Stolz, beim Schwert!“ Es iſt ſcheußlich, daß man kein Junge iſt! dachte ſie. Beim Groll, beim Stolz, beim Schwert! Dieſe Bande hat es mit allem beſſer, dieſe Männer! Weil ſie lange Hoſen tragen, können ſie die Welt regieren! Dieſer Milotti hatte gute und anſtändige Augen. Man würde ihm ſogar helfen können. Es war doch lächerlich, daß er dieſe Bilder nicht verkaufte! Vor⸗ läufig hatte man außerdem Geld. In zwei Mo⸗ naten war man einundzwanzig Jahre. Ich werde den Milotti heiraten! Er iſt ein biß⸗ chen zu hübſch, aber er hat Talent, und anſtändig ſcheint er auch zu ſein! Da war der Delikateſſenladen. Ach, es war eine luſtige und hübſche Sache, für jemanden einzukaufen! Der Kaufmann war freundlich; obwohl der La⸗ den voll weiblicher Kunden war, trat der Beſitzer ſelbſt auf Chriſtine zu:„Haben gnädige Frau beſon⸗ dere Wünſche?“ „Ja“, ſagte Chriſtine,„Sachen, die man wirklich eſſen kann.“ „Oh“, ſagte der Kaufmann,„wir haben doch jetzt wieder faſt alles!“ „Ich weiß“, ſagte Chriſtine,„alſo, was iſt alles?“ „Zum Beiſpiel haben wir ausgezeichnetes Cor⸗ ned beef.“ „Geben Sie eine Büchſe“, ſagte Chriſtine. „Dann haben wir franzöſiſche Sardinen.“ „Geben Sie zwei Büchſen. Haben Sie Butter?“ „Gnädige Frau!“ Der Kaufmann krümmte ſich, dann flüſterte er:„Wir haben holländiſche Konſer⸗ venbutter, die Büchſe koſtet allerdings drei Mark!“ „Geben Sie zwei Büchſen.“ „Ich könnte Ihnen außerdem ein Kommißbrot geben, amerikaniſcher Proviant.“ „Sehr gut“, ſagte Chriſtine. „Auch Reis iſt friſch eingetroffen.“ „Geben Sie zwei Pfund“, ſagte Chriſtine. „Sehr wohl, gnädige Frau.“ Der Kaufmann flüſterte jetzt faſt:„Wir haben auch Weizenmehl, gnädige Frau.“ 5„Sehr gut, geben Sie fünf Pfund“, ſagte Chri⸗ ſtine. „Das kann ich nicht, gnädige Pfund.“ Die Rechnung machte über zwanzig Mark, als Chriſtine das ſtattliche Paket empfing. So werden wir wenigſtens nicht verhungern, dachte ſie. Das Paket war ſchwer, ihr war es aber leicht, ſie ſchwenkte es hin und her. Sie lief faſt zu⸗ rück und raſte die vier Treppen empor. Oben ſtand ſie vor der verſchloſſenen Ateliertür. Frau, aber drei Daß er dumm iſt, konnte ich mir vorſtellen; w, um ich nicht an den Schlüſſel dachte, weiß ich Schön! Sie ſetzte ſich auf die Treppenſtufen W wartete. Zuweilen flammte das Licht auf, wem den unteren Etagen Leute nach Hauſe kamen. hörte Stimmen ſchallen, Türen klappten, einmal eine Folge von Klaviertönen herauf. Komiſch, dachte ſie, die leben da nun, ſpielen d vier, die eſſen wahrſcheinlich auch holländiſche d ter, die Büchſe zu drei Mark, man weiß nichts ihnen, man wird nie etwas von ihnen wiſſen Wir ſind eine ſonderbare Raſſe, eine Herde, die zuſammendrängt und ſich um Futter ſchlägt nichts voneinander weiß! Die Pferde, die ſtellen zuſammen und fühlen ſich nahe, ſelbſt die Kühe l nen ſich alle. Es iſt blöde, ſo eine große Stadt] a auf dem Lande möchte ich eigentlich auch nicht lebe Sie begann wieder zu fröſteln, erhob ſich und a vor der Tür auf und ab. Ob ich Milotti heirate? Ich glaube, es war eilig, den Entſchluß zu faſſen. Aber er braucht manden, das iſt ſicher, ſo kommt er nicht wei Ohne Mantel, und in der Küche war doch ſicher 1 8 nichts. Sie ging auf und ab. Der Fahrſtuhl raſſelte, Lichtſchein kam heran, Milotti öffnete die Tür, in ſtrahlend und lachend in dem hellen Licht:„Daf die Sachen, Madonna“, ſagte er. „Ich bin keine Madonna!“ „Das wird ſich zeigen“, ſagte Milotti.„Sie habt eine Madonna zu ſein.“ „Lieber Herr von Milotti, wir wollen gute Kant raden ſein, recht gute Kameraden, wenn Sie d len! Denn wir ſind ja beide nichts als Enkel haben wir ja ſchon ſeſtgeſtellt! Aber Madonnal n für müſſen Sie ſich andere Mädchen ſuchen!“! „Haben Sie denn etwas Nahrhaftes bekomm Madonna?“ 5 „Mehr, als Sie an dieſem Abend eſſen könen „Die Küche iſt rechts.“ Er trug ihren Koffer das Herenzimmer. Chriſtine ſtellte ihr großes Paket auf den chentiſch. Sie ſah ſich um. Da war ein großer wei Schrank, in dem ſchienen die Teller zu ſein.. man den Gashahn andrehte, war unerfind lich? viel ſie an den Hähnen arbeitete, es ſtrömte Gas aus den Röhren, Sie schrie„Milottit Mio 5(Fortſetzung folgt.) ö und Sta Sie, Nach letzt Kon auch ſcha 0 Bre Sch. lich, ſeinen Richtug gewiſſen höhe ragen um jedoch ichen n dgebungez reſund 8. Maj Kopeg hrt. Ein rte dag beo bn en einge unten dt. erden. — 5 — . ſtieg hiladelph t Penn ra do ag ucht, on Hane ße Verher vernichte rletzt, ez * 10. Ma des amez tführt g san Fi beben Er wut Der d. Bereinigg n und e Das Gi ien wien uſeum mit einen eſtellt wu Beide erneur der und dug igt. i Kranlhein muskel⸗ lich often häufig her ne Zähnesg erreger ß! lich es iſt un dund Mots derttundleſ rauen habs ellen; wi ß ich nich iſtufen u f, wenn amen. einmal he pielen geh d iſche Ba nichts wiſſen rde, die i chlägt e ſtellen ii Kühe le Stadt! N nicht leben ch und a 8 war u braucht“ ht weil h ſicher raſſelte, Tür, in :„Da fi „Sie hab gute Ka 5 Sie w Enkel, 1 donna! 5 zen! bekomm u können Koffer J den= er weiß ſein. N idlich 8. cömte kei 1 Milo Gruppe 4 Ef Köln S Waldhof:2 banau 93— Fortuna Düſſeldorſ 81 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Fortuna Dilſſeldorf 5 4 0 1 13¹6 8¹2 Hanau 99 5 2 1 2.5 5˙5 SV Waldhof 5 2 1 2 57 5˙5 Kölner CR 5 1 0 4 312 28 Gruppe 3 Stuttgarter Kickers- 1. FC Nürnberg:5 1. SV Jena— Wormatia Worme 31 Vereine Spiele gew unentſch verl. Tore Punkte 1. GC Nürnberg. 5 4 1 0 17.8 9˙1 Wormatia Worms. 5 2 1 2 14:11 H. Stuttgarter Kickers 5 2 0 3:15:6 SV Jena 5 1 0 4:13 2·8 Gruppe 2 Bg Gleiwitz Tod Eimsbüttel:1 Viktoria Stolp— Werder Bremen:4 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Re Gleiwitz 5 4 0 1 19:8 8⁰2 Werder Bremen. 5 8 0 2 20:11 6˙4 Tod. Eimsbüttel 5 2 0 3:12 4˙6 Viktorla Stolp 5 85 0 4 317.8 Gruppe 1 Berliner SV Schalke 04:3 Hindenburg Allenſtein— Pol. Chemnitz:3 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Polizei Chemnitz 5 5 0 0 18˙7 10¹⁰ alte) 5 4 0 1 20.6:2 Herliner SB 92 5 1 0 4 746 2058 Hindenbg. Allenſtein 5 0 0 5 5˙21 610 Waldhof verlor unverdient Kölner Ef:— SV Waldhof:2(:1) Die Meiſter von Baden und Mittelrhein, SV Waldhof und Kölner Es, beſtritten im Bonner Schmidt⸗Schneider⸗ Stadion das Rückſpiel, das mit einem überaus glücklichen 5 Sieg der Kölner Mannſchaft endete. Waldhof führte kurz nach der Pauſe ſchon:0, büßte dann aber durch eine Ver⸗ letzung Bielmeiers und das Ausſcheiden Mayers ſo an Kompikroft ein, daß den Kölnern der Ausgleich und ſpäter guch noch der Siegestreffer gelang. Die beiden Mann⸗ schaften ſpielten in folgenden Aufſtellungen: Köln: Bertrand; Hoch— Schmitz; Kuckertz— Bleſer— Brogi; Metzger— Dahmen— Weyer— Tollmann— Schlawitzki. Waldhof: Drayß; Mayer— Model; Molenda— Heer⸗ gun— Pennig; Weidinger— Bielmeier— Schneider Siffling— Günderoth. Die Kölner hatten alſo eine ſtork umgeſtellte Mann⸗ ſchaft zur Stelle, während Waldhof wieder Bielmeier zur Beifügung hatte. Die Mannheimer lieſerten in der erſten Hälfte zweifellos das ſchönere und beſſere Spiel und die 10⸗Jührung, die Schneider, Waldhofs wertvollſter Stürmer, in dieſem Spiel, acht Minuten vor der Pauſe erzielte, war eh als verdient. Zahlreiche gute Schüſſe von Schneider, Bielmeier und Siffling fanden nicht ihr Ziel oder wurden dun dem aufmerkſomen Kölner Hüter unſchädlich gemacht. Zeitweiſe kam auch der Kölner Sturm gut zur Geltung und wiederholt lag ein Torerfolg im Vereich der Mög⸗ lichkeit, aber auch Waldhofs Abwehr ſtand eiſern. 5 Gleich nach dem Wechſel erzielte der nach links gelau⸗ eue Schneider dos zweite Tor und damit ſchien der Mann⸗ geimer Sieg geſichert, obwohl Bielmeier infolge einer Verletzung nicht mehr recht mitmachen konnte. Nach einem Jofkenſchuß von Schneider kamen aber die Kölner durch 3 zum erſten Gegentor und ſchließlich übernahm Köln das Kommando, als Mayer verletzt ausſcheiden mußte. Heermann ging in die Verteidigung zurück und Siffling 0 lte. Mittelläufer, wodurch natürlich das Angriffsſpiel der Waldhöſer nicht mehr ſo erfolgreich ſein konnte wie uarher. Nach einer Viertelſtunde köpfte Weyer einen von Moder verſchuldeten Eckball zum Ausgleich ein und drei inuten vor Schluß fiel der ſiegbringende Treffer für Köln. Vorher hatte Waldhof eine Rieſengelegenheit zur ſoherzelung eines knappen Sieges gehabt, aber Siffling ſchoß einen Elfmeterboll dem Kölner Hüter in die Hände und der Nachſchuß landete am Pfoſten. Waldhof kämpfte, wie ſchon einleitend geſagt, recht un⸗ ch und hätte das Spiel bei normalem Verlauf nie⸗ verloren. Köln kämpfte mit großer Hingabe und 0 6 Körpereinſatz. 2500 Zuſchauer wohnten der Begeg⸗ Nu bei. Aeberraſchung in Kaſſel Hanau 98 ſchlägt Fortuna Düſſeldorf 51(:1) „So überraſchend vor einigen Wochen die klare Nieder⸗ lage des badiſchen Meiſters SW Waldhof auf eigenem Ge⸗ 1. gegen Fortung Dütſeldorf kam, ſo ſenſationell muß e eh des Heſſenmeiſters Hanau 95 über die Düſſel⸗ Kaſſel Jorkunen wirken. Die 8000 Zuſchauer, die ſich in Hein 8 Spiel zwiſchen Hanau und Düſſeldorf ebn⸗ 987 en hatten erlebten fedenfalls einen durchaus ver⸗ leise Sieg des Heſſenmeiſters, der eine gute Geſamt⸗ 9 1 5 bot und diesmal nicht nur über eine eiſerne und lünterwindliche Abwehr, ſondern auch über einen ſchuß⸗ eln und ſchußfreudigen Sturm verfügte. Eine kleine 7 85 lung im Hanauer Sturm wirkte ſich recht günſtig Witten bilirot und Kerz bildeten den rechten Flüget und Edel e und Mondorf den linken, während im der Mitte 5 ſtürmte. Die Aufſtellung bewährte ſich ganz famos 5 ren Nlederſchlag in einem eindeutigen Sieg. ern Düſſeldorfer enttäuſchten natürlich gewaltig vor galt ihre Hintermannſchaft konnte nicht an die zuleßt gez Vel en guten Leiſtungen anknüpfen. Torhüber Peſch und e Janes konnten noch am beſten gefallen, aber Mar der waren auch ſie nicht. Eine einzige Enttäuſchung ne Sturm der ſich gegen die ſchnelle und aufmerk- Mittettararer, Deckung überhaust nicht darchſeten konnte. 1 2 äuſer Weißenborn und Torhüter Sonnrein waren Leute auf Hanauer Seite, an denen die Fortuna⸗An⸗ arlſſe ſtets zerſchellten. Ae, Fauauer komen ſchon nach acht Minuten zu ihrem Fal ungstreffer als Mondorf im Anſchluß an einen Eck- 0 einſchoß. Eine Viertelſtunde ſpäter verſchuldete die . einen Elfmeterball, den Kerz zum zwei⸗ 5 reffer verwertete. Die Angriffe der Düſſeldorfer beten dann ſofort zu einem Gegentor durch Nachtigall, alü ieſer Erſolg ſollte der einzige in dieſem Spiel blei⸗ 0 Hanau kam durch Philippi zu einem dritten Tor und mit:1 für Hanau ging es in die zweite Halbzeit. Das Spiel verlief ziemlich ausgeglichen. In der 28. Minute ſtellte Hanau durch ein viertes Tor, einen Kopfball von Kerz, den Sieg ſicher. Gegen die reſignierenden Düſſel⸗ elang dann dem Hanauer Erſatzmann Eckert noch Tor im Alleingang. Schiedsrichter Glaſer⸗ Neckarſulm leitete aut. Nürnberg Gruppenſieger Stuttgarter Kickers— 1. FC Nürnberg 9015(:2) a Unter den Gruppenſpielen um die deutſche Fußballmei⸗ ſterſchaft in der Gruppe 3 ſtand das in Stuttgart außgetra⸗ gene Treffen zwiſchen den Stuttgarter Kickers und dem 1. FC Nürnberg zweifellos im Vordergrund, da es über den Sieg in dieſer Gruppe entſchied. So iſt es kein Wun⸗ der, daß ſich rund 18 000 Sportbegeiſterte auf der Adolf⸗ Hitler⸗Kampfbahn eingefunden hatten, um Zeuge dieſes ſpannenden Kampfes zu ſein. Auf den Rängen ſah man immer wieder die Fähnchen der 1200 Nürnberger Sonder⸗ zugfahrer aufwehen. Wie nicht anders erwartet, blieb der Eluwb mit:0(:0) Sieger dieſes Treffens, und holte ſich damit den Endſieg der Gruppe 3. Während Nürnberg mit kompletter Beſetzung antrat, mußten die Kickers auf Frey und Strickroth verzichten. Dennoch iſt aber der Clubſieg ſo eindeutig ausgefallen daß die Nürnberger mit Recht als die einwandfrei beſſere Mannſchaft das Feld verließen. Die Nürnberger Elf war jederzeit klar überlegen und zeigte ein Spiel, das in Stuttgart reſtlos begeiſterte. Angefangen bei Köhl im Tor bis zum letzten Flügelſtürmer zeigte jeder einzelne Spieler ganz hervorragendes Können. Der Sturm kombinierte wie Hanau ſiegt hoch— Waldhof verliert in Bonn— Nürnberg iſt Gruppenmeiſter— Schalke gewinnt knapp in ſeinen beſten Tagen, ohne aber dabei das Schießen zu vergeſſen. Beſonders hervorzuheben ſind noch der Rechts⸗ außen Gußner, wohl der ſchnellſte Mann auf dem Platz, und der wieſelflinke Eiberger. Nachdem das Spiel bei der Pauſe für die Kickers noch nicht ſo ausſichtslos ſchien, woren ſie ſchon nach 15 Minuten 17 Minuten ſchoß der„Club“ drei Treffer, die die Kickers Sſichtslos zurückwarfen. Die Einheimiſchen begannen 0 Spiel zudem ziemlich nervös, ſo daß ſie gegen die aus⸗ gezeichnete Nürnberger Hintermannſchaft nicht ankommen konnten. In der Kickers⸗Verteidigung machte ſich der Erſatz auch recht deutlich bemerkbar, dazu kam, daß Haarer im Tor einen rabenſchwarzen Tag hatte, ſo hätte er das zweite und dritte Tor unbedingt halten müſſen. Läuferreihe und Sturm konnten ebenfalls nicht überzeugen. Letzterer hatte beſonders nach dem Wechſel gegen die Club⸗Verteidigung nichts mehr zu beſtellen, während vor der Pauſe noch manche gute Torchance geſchaffen wurde. Der Nürnberger Sieg wird noch erhöht, wenn man bedenkt, daß Spieß in der 15. Min. nach der Pauſe verletzt wurde und ausſchied. Die Tore ſchoſſen: Friedel in der 31. und 37. Minute vor der Pauſe, nach dem Wechſel waren Gußner(10. Min.), Schmitt(14 Minute) und Mittelläufer Karolin(17. Min.) noch dreimal erfolgreich. Bönig⸗Haſſel leitete korrekt und mit großer Umſicht. Jenas erſter Sieg 1. Jena— Wormatia Worms:1(:1 Die Wormſer waren mit dem feſten Willen nach Jena gefahren, den Sieg zu erringen, denn nur ein Sieg hätte ihnen noch geringe Ausſichten auf den Gruppenſieg eröff⸗ net. Die Wormſer trafen aber vor 4000 Zuſchauern einen Gegner an, dem ſie nicht gewachſen waren. Schwächen in der Verteidigung und Unſicherheit in der Läuferreihe gaben der eifrigen und techniſch gut durchgebildeter Mannſchaft des 1. SW Jena immer wieder Gelegenheit zu gefährlichen Angriſſen. Da auch Seppel Fath von der gegneriſchen Läuferreihe noch recht liebevoll bewacht wurde, waren die Chancen der Wormſer nicht ſehr zahlreich. Die übrigen Stürmer waren recht wach. Nur der Mittelſtürmer Eckert, der auch das einzige Wormatiator erzielte, machte eine rühmliche Ausnahme. In der Jenger Mannſchaft gab es keinen ſchwachen Punkt. Jeder Mann gab ſein Beſtes, Hintermannſchaft und Läuferreihe arbeiteten ſicher und aufmerkſam und im Sturm ragte der Halbrechte Bachmann noch beſonders hervor. Auch der neue Mittelſtürmer Meyer führte ſich mit einem ſchönen, in der zweiten Hälfte erzielten Tor gut ein. Bereits nach drei Minuten hieß es:0 für Jena. Der Halbrechte Bachmann hatte für Ebert unhaltbar eingeſchoſ⸗ ſen. In der 18. Minute glückte Worms der Ausgleich. Fath gab in einem unbewachten Augenblick eine Flanke, die Eckert direkt einſchoß. Jena ging aber noch vor der Pauſe wiederum in Führung: Es war wieder Bachmann, der in der 30. Minute Ebert mit einem prächtigen Schuß das Nachſehen gab. Nach dem Wechſel blieb Jena weiter tonongebend. Wor⸗ matias Sturm fand ſich immer noch nicht genügend, er ſpielte ſo harmlos wie nur möglich. Anders Jenal Mit zügiger Kombination wurde das Tor der Wormſer immer wieder in Gefahr gebracht. Eine halbe Stunde lang konnte die Verteidigung dieſem Anſturm ſtgndhalten. Dann aber mußte Ebert einen Schuß des Mittelſtürmers Meyer zum :1 paſſieren laſſen. Zehn Minuten vor Schluß gab es noch eine Unterhaltung zwiſchen dem Schiedsrichter und dem Wormſer Verteidiger Winkler, die damit endete, daß Winkler den Platz verlaſſen mußte. Mannheimer Mai⸗Rennen Mü lhens Marienfels mit Raſtenberger gewinnt den Großen Saarpfalz⸗Preis vor Palaſtherold und Vlinzen Der letzte Mannheimer Renntag ſtand gonz im Zeichen der Saar. Den Höhepunkt der Mannheimer Mairennen überhaupt bildete der Große Saarpfalz⸗ Preis, zu dem Brown, Boveri u. Cie. AG, Mannheim, einen wertvollen Ehrenpreis geſtiftet hatte. Der Sieger erhält daneben einen Geldpreis von 5000 /. Wie begehrt dieſer s in Deutſchland iſt, ze die Entſendung deutſcher Spitzenp e. Wenn in di Jah Feld auch nur ſehr n war, die Güte d. nen Pferde 1 ſo beſſer. Nach dem mächtigen Aufblühen der Mann zer Rennen in dieſem Jahr durch die Wiedererrichtung der früheren Garniſon iſt damit zu rechnen, daß Mannheim bald wieder die erſte Stelle im deutſchen Offiziersrenn⸗ ſport einnimmt und daß die großen deutſchen Ställe in den großen Rennen ihr beſtes Material laufen laſſen. Die Ausſichten ſind verheißungsvoll und Mannheim kann mit dem diesjährigen Erfolg zufrieden ſein. ſo war Der letzte Renntag war ein Ehrentag der deut⸗ ſchen Saar. Für ihr treues Aushalten ſollte ihr durch dieſen Renntag eine kleine Dankesſchuld abgeſtattet wer⸗ den. Einen neuen Reiz gewann dieſer Renntag durch das erſtmalige Reiten der beſten deutſchen Rennreiterinnen. Dieſe hatten auf vielen Ren⸗ nen bereits bewieſen, daß ſie reiten und ſiegen können. Sie haben mit ihrem Können auch in Mannheim nicht enttäuſcht. Im Gegenſatz zu dem Sommerwetter am Dienstag ſetzte bereits morgens ein Gewitterregen ein, der für die Rennbahn außerordentlich günſtig war. Der Regen hörte ſpäter auf, aber zu Beginn der Rennen fehlte der wär⸗ mende Sonnenſchein. Trotzdem war der Beſuch gut, Mann⸗ heim iſt ſeinen Rennen treu geblieben. Der Neckardamm, der zum Abſchluß zum Beſuch freigegeben war, wies ganz annehmbaren Beſuch auf. Der Betrieb am Toto war mie immer recht lebhaft. Die Eröffnung des letzten Renntags beſorgten wieder die SA⸗ und SS⸗Reiter im Preis der 13. SS⸗Standarte. Die 13. SS⸗Reiterſtondarte hatte zu die⸗ ſem Rennen einen hübſchen Ehrenpreis geſtiftet. Der Ver⸗ lauf des Rennens zeigte, daß die SA⸗ und SS⸗Reiter in den letzten Jahren viel gelernt haben. Maraviglio kam in Front ab und konnte bis ausgangs des Neckardamms führen. Clivig folgte dahinter mit Mar⸗ molata, Roxo und Galleria Reale. Käthe lag am Schluß. Bei der Riedbahnbrücke ging Marmolatg nach vorn, Galle⸗ ria Reale und Clivia ſchloſſen ſich an. Maraviglia ſiel ge⸗ ſchlagen zurück, In der Geraden konnte Marmolata die Angriffe von Gallerio Reale glatt abwehren. Roxa kam noch auf ͤͤen vierten Platz. Ein wirkliches„Hindernisrennen“ 4 Pferde erſchienen am war das Völklingen⸗Jagdrennen. Urfehde führte vor Ablauf, Marſcholl lahmte bereits. Lockvogel, Marſchall und Amethyſt. Am Neckardamm gab es daun ein großes Durcheinander: Amethyſt und Lock⸗ vogel brachen aus, Marſchall verweigerte das Hindernis und Urſehde warf ihren Reiter, SS⸗Mann Stein, ab, der von der Bahn getragen weroͤen mußte. Lockvogel wurde dann ſofort gewendet und nachgeritten, ſchlug aber eine hu ein und wurde nochmals nachgeritten; auch wurde gewendet und eritten. Thi 5 Narſcholl ver eckar wieder den Sprung, den das 1 verweigerte. vogel gewann am Schluß vor Amethyſt. Das ganze Ren⸗ nen war keine erhebende Angelegenheit und wurde wegen Ueberſchreitung der Höchſtzeit annulliert. Das erſte Amazonen⸗Rennen in Mannheim Im Amazonen⸗Preis, einem Flochrennen über 1800 Me⸗ ter, ſtellten ſich 11 der beſten deutſchen Reiterinnen dem Starter. Spata mit Frl. v. Glinſki führte das Feld an. Grenzesluſt und Spanga lagen dicht dabei, der Reſt folgte ziemlich aufgeſchloſſen. Am Neckardamm ſchob ſich Spange mit Frl. Ignatzek auf den zweiten Platz, um kurz daraus das Kommando zu übernehmen. Frl. Ignatzek ritt ein ganz ausgezeichnetes Rennen, ſie gab auch in der Geraden den Sieg nicht mehr aus der Hand. Grenzesluſt fiel hier geſchlagen zurück. Spata hielt den zweiten Platz ſicher vor Ilmenau, die kurz vor dem Ziel Salur noch ſchlagen konnte. Daß die Frauen ausgezeichnet reiten, beweiſt die ſehr gute Zeit von 2105. Roſenkrieg ſiegt ſehr ſicher Im Saarbrücker Jagdrennen über 3700 Meter über⸗ nahm der Münchner„Roſenkrieg“ ſoſort das Tempo. Dieſe Taktik erwies ſich als richtig, denn der Hengſt kam ſo nie auf dumme Gedanken, hielt ſeinen großen Vorſprung mühelos bis ins Ziel feſt und zeigte wieder einmal, was er kann, wenn er es nicht aufſteckt. Weit hinter dem Hengſt beſetzte die in Haßloch trainierte„Stora“ den 2. Platz, ge⸗ folgt von„Traumulus“. Der viel gewettete„Nix“ lief zum Schluß noch auf den 4. Platz vor. „Marieufels“ gewinnt den Großen Saarpfalz⸗Preis leicht Der Saarpfalz⸗Preis, die Hauptprüfung des letzten Tages, eine Steherprüfung über 2000 Meter, war dem Mülhensſchen„Marienfels“ nach ſeiner großartigen letz⸗ ten Haltung nicht gut zu nehmen. Der Vierjährige ließ ſich bis Mitte der Geraden von„Blinzen“ führen und ging dann unangefochten an dem Schlenderhaner vorbei.„Palaſt⸗ herold“ lief wieder wie am Sonntag das erwartete gute Rennen und konnte zum Schluß„Blinzen“ auf den 3. Aeberragender deutscher Auto⸗Exfolg Großer Preis von Tripolis— Varzi ſiegt vor Stuck, Jagioli und Carattiola Der Große Preis von Tripolis endete— wie im Vor⸗ jahre— mit einem überragenden deutſchen Erfolge. Vier deutſche Wagen belegten die erſten vier Plätze, zwei Auto⸗ Union⸗ und zwei Mereedes⸗Benz⸗Wagen. Als Sieger ging Achille Varzi in 2781:22 Std, vor Hans Stuck, Fagioli und Rudolf Caracciola durchs Ziel. 26 Wagen ſtarteten bei bedecktem Himmel, darunter auch der Alfa Romeo Nuvpolaris, der trotz des Trainings⸗ unfalles wieder zurechtgemacht werden konnte. Auch Nuvo⸗ lari hatte ſich von ſeinen Verletzungen, die zum Glück leichterer Natur waren, wieder erholt, um ſo große Stra⸗ pazen, wie ſie ein derart ſchweres Rennen mit ſich bringt, auf ſich zu nehmen. Die Mellaha⸗Rundſtrecke bot ein recht farbenfrohes Bild. Rieſige Zuſchauermengen hatten ſich eingefunden, in überwiegender Zahl waren es Eingebo⸗ rene in ihren bunten und farbigen Kleidungen. Auf der Ehrentribüne hatten auch Marſchall Balbo, der Gou⸗ verneur von Tripolis, als Vertreter der ON Reichsleiter Bouhler, der Chef der Privatkanzlei des Führers, Bormann, und der deutſche Konſul S ch ubert Platz genommen. Der Stort zu oem 40 Runden langen Rennen, über insgeſamt 524 Km., erfolgte— wie üblich in Tripolis— in Rudel. In der erſten Reihe ſtanden Roſemeper, Varzi, Chiron, in der 2. Caracciola, Fagibli, Stuck und in der 3. von Brauchitſch Vom Start weg waren die Auto⸗Union⸗ Wagen in Front. Nach der erſten Runde um den großen Salzſee führte Roſemeyer vor Stuck, Varzi, Chiron, Bri⸗ bio und Caracciola. Fagioli lag noch weiter zurück. Auch Nuvolari konnte ſich mit ſeinem Alfa Romeo nicht in der Spitzengrappe halten. Zweimal mußte er zu den Boxen ſteuern und anhalten. Nach zehn Runden waren die er⸗ ſten oͤrei Wagen, drei Italiener, ausgeſchieden. Hans Stuck hatte inzwiſchen ſeinen Stallgeführten Roſemeyer überholt und ſich an die Spitze des Feldes geſetzt. In der elften Runde fuhr Varzi einen neuen Rundenrekord und ver⸗ beſſerte dabei den von Cargeciola im Vorjahre mit 220,167 Km.⸗Std. aufgeſtellten Rundenrekord auf 221,200 Km.⸗Std. In der 17. Runde geriet Roſemeyers Auto⸗Union⸗Wagen in Brand, ſo daß Roſemeyer aufgeben mußte. Ein ähn⸗ liches Mißgeſchick hatte von Brauchitſch, auch er mußte aufgeben, als der Motor ſeines Mercedes-Benz ſtreikte. Nachdem die Hälfte des Rennens, 20 Runden, gefahren maren, hatte ſich vorn noch nichts geändert. Varzi lag hinter Stuck an zweiter Stelle. Folgende Zeiten wurden gemeſſen: Stuck 1115:21 Std., Varzi:15:35; Chiron:16:26; Fagioli:16:27; Coracciola:16.58. Nuvolari folgte der Spitzengruppe erſt im Abſtande von zwei Minuten. Nach 33 Runden war das Feld bereits auf 12 Wagen zuſammen⸗ geſchmolzen. Ausgeſchieden waren u..: Tarufſi(Alfa, Carraroli(Maſerati), Baleſtrero(Maſerati), Siena(ST), Tadini(Alfa), Severi(Maſerati). Noch immer lag Stuck an der Spitze. Nur eine Sekunde zuxück lag jetzt Varzi. Fagiolt und Carocciola hielten die nächſten Plätze vor dem im Abſtande folgenden Italiener Nuvolari. zie letzten Runden brachten dann einen erbitterten Zweikampf der beiden Auto⸗Union⸗Fahrer Stuck und Varzi. Mehrfach wechſelten ſie ſich in der Führung ab. Schließlich konnte Varzi doch einen knappen Vorſprung herausſahren und in der neuen Rekordzeit von:31:22 Std, ſiegen. Der weitere Berlauf und die genauen Ergebniſſe waren bei Redaktionsſchluß noch nicht eingetroſſen. Platz verweiſen. Der vierte Teilnehmer,„Renvers“, der am Sonntag ſchon eine klägliche Rolle ſpielte, bildete ſtets den Beſchluß des kleinen Feldes. Sagins ſiegt im Homburg⸗Rennen [brachte der im Beſitz des Pfälzer Züch⸗ inenhof befindliche Sagius das Hom⸗ burg⸗Rennen nach Hauſe. Der verbe zen Platz und war im Einlauf ſoſort überlegen. Sa ebenfalls aus der Zucht von Weber⸗Nonnenhof ſtammt, konnte nur bis zum Einlaufbogen das Tempo des ſcharf führenden Hengſtes mitgehen. Er fiel zum Schluß ge⸗ ſchlagen zurück, während Oſterluzei mächtig aufrückte und auch den gutgehenden Stobno auf den dritten Platz ver⸗ weiſen konnte, Sarro wurde Vierter. Ein müheloſer Sieg von„Immer weiter“ Eine recht gemiſchte Geſellſchaft traf ſich im St. Ing⸗ bert⸗Rennen, indem„Immer wetier“ das Vertrauen der Wetter rechtfertgte. Der Wallach lief mit ſeinem Leicht⸗ gewicht ein großes Rennen bis nach Erreichung der Ge⸗ raden an dem führenden„Gratianus“ vorbei und gewann gegen den Hengſt mühelos.„Hofoper“, die ſtets an dritter Stelle lag, konnte zum Schluß nicht ſchneller werden. In ſchönem Sti ters A. Weber⸗-N bengſt Das letzte Rennen Einen ſcharfen Endkampf lieferten ſich„Robinſon“ und „Gangani“ in dem Neunkirchener Jagdrenneu. Gangani, der ſich erſt auf einem guten Platz des Mittelfeldes be⸗ fand, ſtieß, nachdem der letzte Sprung erfolgreich war, zu Robinſon vor. In den letzten Sprüngen entſpann ſich zwi⸗ ſchen beiden Pferden ein ſcharfer Kampf, den Robinſon knapp für ſich entſcheiden konnte. Ingemaus, die des Guten zuviel hatte, beſetzte den 3. Platz vor Orontos. Die Ergebniſſe: 1. Preis der 13. SS⸗Reiterſtandarte. 2000 Meter, 500: 1. Th Wurſters Marmolata(Beſitzer); 2. Golleria Reale; J. Clivia. Ferner: Rora, Käthe, Maraviglig. Rich⸗ terſpruch: 1½— 17½— 3. Zeit:28. Toto: 36110; Platz: 18, 22:10. 2. Völklingen⸗Jagdrennen. 3400 Meter, 800 J: 1. Artill.⸗ Rgt. 19 Lockvogel(Oolt. Ocker): 2. Amethyſt. Ferner: Urfehde(geſtürzt), Marſchall(ausgebr.]. Richterſpruch: 1½2. Zeit::05. Das Rennen wurde wegen Ueberſchrei⸗ tens der Höchſtzeit annulliert. 3. Amazonen⸗Preis. Flachrennen für Rennreiterinnen, 1800 Meter, 1250 /: 1. Frl. E. Ignatzeks Spang o(Be⸗ ſitzerin); 2. Spata; 3. Ilmenau; 4. Salur. Ferner: Fenſter⸗ parade, Lohma, Peladoros, Adept, Medardus, Stahleck, Grenzesluſt. Richterſpruch: 174— ½—%— J. Zeit: :05. Toto: 168:10; Platz: 26, 22, 15, 17:10. 4. Saarbrücken⸗Jagdrennen, 3700 Meter, 200: J. Ge⸗ ſtütshöfe Jſarlands Roſenkrieg(K. Pfänder), 2. Stora (M. Wortmann), 3. Zimmermanns Traumulus(Rösler). Ferner liefen: Nix, Roſaly⸗Alcanda, Feuerheld ſausgebr.), Musca(ausgebr.). Richterſpruch: 27, 10, 6. Zeit: 4783. Tot. 88:10, Pl. 28, 23, 31:10. 5. Großer Saarpfalz⸗Preis. 2000 Meter. Ehrenpr. und 7500 /: 1. P. Mülhens Marienfels(Raſtenberger), 2. Buchmanns Palaſtherold(Helmut Schmidt), 3. Schlen⸗ derhans Blinzen(Ludwig), 4. Ammerlands Renvers, Rich⸗ terſpruch: 4,, 2 Längen. Zeit::17. Tot. 16:10, Pl. 11, 13:10. 6. Homburg⸗Rennen. 1600 Meter, Preis 1600%: 1. A. Weber⸗Nonnenhofßs Sogius(Ludwig): 2. Silbernagels Oſterluzei; 3. H. Buchmüllers Stobno. Ferner: Blaufuß, Royal, Pantalion, Kätherl 4, Sarro. Richterſpruch: 1/4 7— 2. Zeit::46,5. Toto: 20:10; Platz: 12, 14, 1210. 7. Neunkirchen⸗Jagdrennen. 3000 Meter, 1900. 1. Rei⸗ terſtandarte 71 Köln Robinſon(Rößler), 2. Gangani, 3. Ingemaus. Ferner liefen: Aſſagai, Orontos, Feuerheld. Richterſpruch: K— 2174. Zeit::52. Tot. 18:10, Pl. 18, 48:10. 8. St. Ingbert⸗Rennen, 3000 Meter. 1800 /. 1. Geſtüt Schlenderhans Immer weiter(Ludwig), 2. Ammer⸗ lands Gratianus(Göbel), 3. P. Mülhens Hofoper(Kai⸗ ſer). Ferner liefen: Berna und Punktina. Richterſpruch: 175, 1, 4. Zeit::16. Tot. 11:10, Pl. 10, 12.10. Die Sieger des Großen Saarpfalz⸗Preiſes ſeit dem Jahre 1984 1984: A. u. C. v. Weinbergs Gregorovius, 50 Kg.(O. Schmidt), 5 liefen; 1935: R. Haniels Ti, 57,5 Kg.(E. Huguenin), 7 liefen. werner eren — 8. Seite/ Nummer 213 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ansgabe Montag, 11. Mai 1930 98 Mannheim in Sicherheit Feudenheim— 08 Hockenheim:4 3 Mannheim— Fortuna Heddesheim:1 Seckenheim— Olympia Neulußheim:2 Vereine Spiele gew. unentſch, verl, Tore Punkte SpVg Sandhofen. 21 14 5 2 52:26 33:9 SC Käfertal. 22 14 3 5 67:25 31:13 OlympiaReulußheim21 1 65 2 105 59:37..18 Alemann. Ilvesheim 21 10 4 7 46:43 24:18 Germ. Friedrichs feld21 9 5 7 3234 23:19 VfTugt Feudenheim 22 8 7 7 48:50 23:21 08 Hockenheim 21 8 7 5 42:89 23119 Phönix Mannheim 20 8 3 9 34:80 19:21 8 Mannheim 20 7 3 10 37:40 17:23 Heddesheim 22 5 5 12 36:53 15:29 Sp. Seckenheim.. 20 3 S1 21 4 1 16 25:63:38 8 Mannheim— Heddesheim 611(:0) 5 Bei dem unverkennbaren Formrückgang der O8er, die in den letzten Spielen oft eine mehr als klägliche Rolle ſpßielten, wäre möglicherweiſe zu erwarten geweſen, daß wan am Ende noch mit Abſtiegsſorgen hätte rechnen müſſen Wenn dieſe Frage nach dem:1⸗Siege über Heddes⸗ heim auch nicht mehr akut iſt, ſo darf doch nicht verkannt werden, daß die Gefahr eine ſehr große war. Die Lei⸗ ſtungskurve der 08er hatte mit den letzten Spielen einen recht bedenklichen Knax bekommen und man konnte der Elf für die reſtlichen Kämpfe kein allzu großes Vertrauen mehr enigegenbringen. Die 08⸗Mannſchaft machte alles in allem einen frühzeitig abgekämpften Eindruck, und wenn nun auch kurz vor Toresſchluß doch noch der letzte Hieb gegen den Abſtieg gelang, ſo beſteht bei weitem keine Ver⸗ anlaſſung, den Gern ob ihres zahlenmäßig recht eindrucks⸗ voll ausgefallenen 611⸗Sieges etwa eine Lobeshymne zu ſingen. Dies wäre grundfalſch, denn dieſer:1⸗Sieg war nur zahlenmäßig überzeugend, nicht aber in der Leiſtung. Die Veiſtung zeigte gegenüber den letzten Spielen wohl leichten Auftrieb aber ſie bewegte ſich dennoch auf ſehr beſcheidener Höhe. Vorteilhaft wirkte ſich die Wiederverwendung von Dubronner aus, der wereinzelt den Sturm taktiſch zu führen verſtand und der mit dem glänzend veranlagten Wetterauer die treibende Kraft des Angriffes war. Die Flügel Dorſt und Probſt bewieſen auch in dieſem Treffen, daß die alte Durchſchlagskraft ſtark erlahmt iſt, während ſich Maier als neuer Leiter des Angriffs erſt noch ein⸗ leben muß. Sein Spiel verrät zweifellos könneriſches Talent, allein es fehlt das nötige Stehvermögen und Ausdauer, die nötig ſind, um einen Angriff nicht wur auf Touren zu bringen, ſondern auch halten zu können. In der 08⸗Läuferreihe wirkte wieder eimmal Soldner in alter Friſche der ſeinen Partnern Schiefer und Zipſe nichts nach⸗ ſtand, ſondern ſie eher um Naſenlänge übertraf, Angepaßt an die meiſt uneinheitliche Spielwetſe der Läufer war die der beiden Verteidiger. Broſe zeigte klare Schwächen im erfolgreichen Sperren des Gegners und es ſchien ſo, als ob er ſich auf dem glitſchigen Boden beſonders ſchwer bat. Eggerter, der ſich ſür Staſſen verſuchte ſpielte anſprechend. während Eckel im Tor nur einen klaren Fehler machte, der aber immerhin zum einzigen Tor des Gegners führte. Heddesheims Gegenleiſtung war matt. Zuerſt hatte man nur acht Mann zur Stelle, dann wurden es allmäh⸗ lich elf und indes hatte 08 ſchon die Führung. Die Hedͤdes⸗ heimer waren weit ab von der gewohnten Form und wenn nicht der alte Stratege„Zappe“ Schmitt und ein ganz ausgezeichneter Torhüter zur Verfügung geſtanden hätten, ſo wäre die Niederlage ſicherlich kataſtrophal aus⸗ gefallen, denn das Geſamtkönnen war ſchwach. Das Spiel an ſich war temperamentvoll, jedoch ohne nennenswerte Höhepunkte. Knapp 100 Zuſchauer waren trotz der angebrachten ſieben Treffer mit dem Spielverlauf wenig zufrieden. Bingler⸗Heidelberg hatte bei der beiderſeits anſtändigen Spfelweiſe einen leichten Stand. Die Tore für 08 erzielten Dorſt, Schiefer, Prob ſt, Dubronner und Maier(). während der Ehrentreffer der Heddesheimer durch deren Mittelſtürmer wahrgenommen wurde. Seckenheim ſiegt klar Seckenheim— Neulußheim:2 Mit einer großen Doſis Glück konnte am Sonntag Seckenheim ſeine Gäſte aus Neulußheim mit:2 Toren beſiegen. Trotz einer Führung von:0 brachte Seckenheim das Kunſtſtück fertig. Neulußheim zwei Tore zu ſchenken und ſelbſt nach der Pauſe, als den Gäſten nur noch neun Mann zur Verfügung ſtanden, ſah es lange mehr nach einem Unentſchieden als nach einem Siege des Platz⸗ beſitzers aus. Schon in den erſten Minuten wird der Seckenheimer Torhüter Gropp bei einem Angriff der Gäſte verletzt und kann ſich nicht mehr unbehindert bewegen, worauf auch ſeine ſchwachen Leiſtungen zurückzuführen ſind. Die Gäſte ſind zwar im Feld mindeſtens gleichwertig, aber Seckenheim hat mehr Glück. Stengel flankt zur Mitte und Seitz köpft das Leder zur Führung ein. Ein Alleingang, den wieder der Mittelſtürmer unternimmt, bringt den zweiten Treffer und Stengel kann ſchon nach zwei Minuten, nachdem der Ball ſchon zweimal abgewehrt wurde, zum dritten Treffer einſenden. Die Gäſte laſſen ſich nicht verwirren und greifen immer wieder an. Bei einem Weitſchuß bekommt Gropp den Ball, kann ihn aber nicht halten, ſo daß der Gäſterechtsaußen leicht einſchieben kann. Und ſofort wieder dasſelbe, aber diesmal kann ſich Groß den Ball noch angeln. Wieder iſt es der Gäſterechts⸗ außen, der ſchön nach vorne gibt. Der Mittelſtürmer geht allein davon und hebt den Ball über den herauslaufenden Torhüter zum zweiten Gegentreffer ins Tor. Kurz nach der Pauſe muß der Schiedsrichter den ſchon wiederholt verwapaten Mittelläufer der Gäſte wegen Nach⸗ tretens vom Platz ſtellen. Der Spieler weigert ſich und eine erregte Debatte entſpinnt ſich. Das Ergebnis iſt, daß ein weiterer Neulußheimer vom Platz geſtellt wird. Und jetzt gibt es eine große Ueberraſchung. Die neum Gäſte bringen es fertig das Spiel für ſich zu geſtalten und be⸗ drängen das Seckenheimer Tor ſtark. Mit Glück werden die Angriſſe abgewehrt und naturgemäß baſſen die Gäſte gegen Ende der Halbzeit nach. Die Einheimiſchen haben jetzt zahlloſe Chancen, die aber, oft ganz unglaublich, ver⸗ geben werden Nur eine einzige kann ausgewertet werden, als Stengel im Anſchluß an einen Eckball mit einem vier⸗ ten Tor den Sieg endgültig ſeſtſtellt. Insgeſamt boten die Gäſte die beſſere Leiſtung, den größten Anteil hatten daran die beiden ausgezeichneten Verteidiger und die Läuferreihe. Vorne gefiel der Rechtsaußen am beſten. Ueber den Sieger iſt wenig zu ſagen. Eine geſchloſſene Mannſchaftsleiſtung ſah man nie, es fehlte an dem ent⸗ ſchloſſenen Einſatz jedes einzelnen. Gut waren Volz in der Verteidigung, beide Außenläufer und im Sturm Seitz. Der Unparteiiſche hatte ſchwere Arbeit, um den Kampf zu Ende zu bringen, ſeine Leiſtung war gut. Unterbaden⸗Oſt SpVg Eberbach— FVg Eppelheim 973 Handſchuhsheim 86— Kickers Walldürn 41 G Kirchheim— Union Heidelberg:1 Sandhofen gewinnt das erste Spiel VfB Wiesloch— Spyg. Sandhofen:2 as Qualiſikationsſpiel der beiden Gruppenmeiſter Wiesloch und der Spielvereinigung Sandhofen, das h vor einer Rekordzuſchauermenge von 2500 Be⸗ ſuchern zur Durchführung kam, brachte, wie erwartet, einen harten, überaus ſpannenden Kampf, in dem beide Mannſchaften über die 90 Minuten hinweg unter dem Ein⸗ ſatz der letzten Kraftreſerven auf das Gelingen eines Er⸗ folgs bedacht waren. Der zweifellos größeren techniſchen Fertigkeit und Spielerfahrung der Mannheimer Vorſtädter ſetzte der VfB einen forſchen Geiſt und eine achtunggebie⸗ tende Kampfkraft entgegen, ſo daß ſich Sandhofen am Ende glücklich preiſen durfte, mit einem gewichtigen Sieg das gefürchtete Gelände an der Gerberfruhe hinter ſich ge⸗ bracht zu haben. Nachdem ſich die erſte Aufregung etwas gelegt hatte, kamen beide Mannſchaften ſehr gut in das Spiel, doch Sandhofen hatte etwas mehr davon. Die Län⸗ ferreihe drängte ſtürmiſch nach vorn, und auf Zuſpiel des in Wie kleinen Erſatzmanns Sentzel brachte Vogel aus unmög⸗ lichem Winkel einen Bombenſchuß an, den Zuber im Wieslocher Tor gerade noch meiſtern konnte. Als Vogel nach etwa 15 Mimuten wieder durchkam, ſah es erneut nach dem Führungstreffer aus, doch Hoh⸗ mann in der Verteidigung rettete in hervorragender Ma⸗ nier. Gleich darauf ſchied aber Matyſeck verletzt aus, ſo daß Sandhofen für etwa eine Viertelſtunde mit nur zehn Mann im Feld etwas ins Hinterteſſen geriet. Wiesloch wurde leicht überlegen, aber ſeinen Angriffen fehlte es micht nur an Wucht, ſondern auch an Schußentſchloſſenheit. Kurz gor der Pauſe ſteigerte Wiesloch ſeine Kraft⸗ anſtrengung ganz bedeutend, aber an der gegneriſchen Dek⸗ kung war nicht vorbeizukommen. Zwei Miauten nach Wiederbeginn ging aber Wiesloch doch mit:0 in Front. Der Halbrechte Wohlbold hatte in der Abwehr eine Lücke erſpäht und ſchoß raſch ſeinen langgezogenen Schuß hart am Pfoſten in das Netz. in der 21. Minute glückte es Sandhofen, den Aus⸗ gleichstreſfer zu ſchaffen. Mit einem von Matyſeck vor⸗ gelegten Ball ließ Fluder die Abwehr ſtehen und ſchoß wohlltberlegt ein. Dieſer Treffer rüttelte an der Nerven⸗ kraft von Wiesloch merklich. Bei Sandhofen klappte es nun beſſer, und in der 33. Minute ſchoß ſchließlich Vogel, aller⸗ dings in etwas zweifelhafter Stellung, den Siegestreffer fitr Sandhofen, das ſich dann faſt reſtlos auf die Vertei⸗ digung umſtellte. Wiesloch kam dadurch noch einmal mächtig altf, aber es reichte nicht mehr, den Sieg des Gegners zu gefährden. Für den VfB Wiesloch war das Treffen, trotzdem er auf einem vertrauten Gelände ſpielen durfte, eine eben ſo große Nervenprobe wie für die gegneriſche Elf. Nur zeigte man ſich den ſtarken Anforderungen nicht ſo gewachſen wie das ruhig ſpielende Sandhofen. Der Wieslocher Sturm lag wohl ungeſtüm im Angriff, aber ſeine Aktionen, die in der Haft oft eine große Genauigkeit vermiſſen ließen, wurden neiſe im Strafraum des Gegners geſtoppt. Die Läuferreihe ſah man mit ganzem Fleiß ſpielen, wenn auch dieſen tüch⸗ tigen Jungen manches daneben gelang. Sehr gut geſchlagen hat ſich aber die geſamte Tordeckung. Die Verteidiger Hohmann und Helten hatten reichlich Ge⸗ legenheit ihr Können unter Beweis zu ſtellen, und Zuber im Tor rettete wiederholt in impomierender Art. Die Spielvereinigung Sandhofen ging für dieſe ſchwere Endprüſung gut gewappnet in das Rennen. In forſchem Tempo griff der Sturm immer wieder hart und gefährlich an, namentlich Vogel, der zugvolle und entſchloſſene Links⸗ außen, riß ſeine Kameraden förmlich mit nach vorn. Mit Hochdruck arbeitete die geſamte Läuferreihe. Matyſeck ſpielte als Hans⸗Dampf⸗in⸗allen⸗Gaſſen einen Mittelläufer erſter Klaſſe. Er war überall da zu finden, wo Not am Mann war. Müller war wie gewohnt der brillante tech⸗ niſch ſamoſe Außen läufer, und auch Wehe, der aroße ſtarke Kämpfer, zog ſich achtbar aus der Klemme. Eiſern ſtanden die Verteidiger Michel und Schenkel, und der Torwart Wittemann hielt in meiſterhafter Form Schiedsrichter Pennig leitete das tempoerfüllte große Treffen in ſachlicher und ruhiger Art. T 1846 in den Gerät-Runden⸗ kämpfen an der Spitze Die zweite Riege ſiegt im letzten Durchgang Die fünfte und letzte Runde der Mannſchafts⸗ kämpfe im Gerätturnen des Kreiſes Mannheim kam am Sonntagvormittag beim Turnverein 1848 zur glatten und reibungsloſen Abwicklung. Daran waren nach den bis⸗ herigen Ausſcheidungen 7 Mannſchaſten beteiligt, die um den Endſieg kämpften. In Abweſenheit der 1. Riege des TV 1846, konnte deſſen eite Vertretung den erſten Platz belegen mit ikten vor TV Viernheim mit 247 Punkten. f Waldhof 245.; 4. TW 1846 3. 5 richsfeld 210.; 6. TV 1846 5. Riege 192.; hofen 188,5 P.(Ausführlicher Bericht folgt.) Deutſch(Eudwigshafen) deutſcher Meiſter Joſef Manger(Freiſing) drückt Weltrekord Im vollbeſetzten Saalbau zu Eſſen begonnen am Sonn⸗ tagvormittag die Meiſterſchaften der Gewichtheber im Leſcht⸗, Mittel⸗ und Halbſchwergewicht. Die erſte Entſchei⸗ dung fiel in der Halbſchwergewichtsklaſſe, wo ſich der Lud⸗ wigshaſener Deutſch den deutſchen Meiſtertitel mit einer Geſamtleiſtung von 775 Pfund im Olympiſchen Dreikampf eroberte. Der deutſche und Europameiſter im Schwergewicht Auf die n Joſef Manger⸗Freiſing unternahm noch einen Welt⸗ rekordverſuch im beidarmigen Drücken, der von Erfolg gekrönt war. Mit 275 Pfund konnte er die alte Höchſtlei⸗ ſtung, die Joſef Stroßberger⸗München mit 271 Pfund hielt, klar verbeſſern. Nach dem Einmarſch ſämtlicher Teilnehmer ſprachen Reichsſportwart Wolff(Eſſen) und Fachamtsleiter Dr. Heyl (Berlin) Begrüßungsworte. Die zahlreichen Zuſchauer waren ſchon bald in Stimmung und kargten nicht mit ſtar⸗ kem Beifall. Großer Jubel herrſchte, als Manger ſeinen Weltrekord aufgeſtellt hatte. Die Meiſterſchaftskämpfe im Halbſchwergewicht nahmen einen überaus ſpannenden Ver⸗ lauf, da ſich die vier Erſten: Deutſch⸗Ludwigshafen, Gietl⸗ München, Bierwirth⸗Eſſen und Leopold⸗Erfurt, nur ſehr wenig nachgaben. Durch ſeine großartigen Leiſtungen im Reißen und Stoßen ſicherte ſich Deutſch den Meiſtertitel knapp vor dem Münchner Gietl und dem Eſſener Bierwirth. Die Ergebniſſe: Olympiſcher Dreikampf(beidarmig Drücken, beidarmig Reißen, beidarmig Stoßen]: 1. u. deutſcher Meiſter Deutſch Ludwigshafen 725(200, 225, 300) Pfund; 2. Gietl(München 715(215, 220, 280) Pfund; 3. Bierwirth(Eſſen) 705(210, 215, 280) Pfund; 4. Leopold(Erfurt) 700 Pfund; 5. Duſchka (Welzow) 685 Pfund; 6. Gottſchalk(Eſſen) 675 Pfund; 7. Stanislawſki(Düſſeldorf); 8. Keßler(Schifferſtadt); 9. Humpert(Altena). — Netkarau hat's geſchafft Die Spiele der badiſchen Gauliga Bf Neckarau— Germania Brötzingen:2 Phönix Karlsruhe— Amicitia Viernheim:0 Sp Waldhof 17 12 1 4 60:26 25:9 Ly C Pforzheim. 18 11 2 5 41.26 224-12 VfR Mannheim. 18 7 6 5 39:44 20.16 Karlsruher FV. 18 8 4 6 43:34 20.16 VfL Neckarau 17 7 3 10 41:40 17:17 Germania Brötzingen ls 6 4 8 30:34 16˙20 VfB Mühlburg. 18 4 7 7 28:80 15:21 FC Freiburg 18 6 3 9 45:57 15:21 Amicitia Viernheim 18 5 5 8 25242 15.21 Phönix Karlsruhe. 18 3 5 10 31:50 11:25 VfL e Germania Brötzingen 22 13:1) Selten dürfte es vorkommen, daß Gaurundenſpiele noch ihre Erledigung ſuchen, nachdem Gruppenmeiſter⸗ und Pokalrunden ſchon längſt im Gang ſind. Die Neckarauer ſind in dieſem Jahre in finanzieller Hinſicht ſowohl, wie in der Inſtandhaltung der Spielkraft bei der übermäßig geſtreckten Terminliſte ſicher der am ſchwerſten betroffene Verein, denn es liegt auf der Hand, daß wiederholtes und langes Pauſieren zur Formverbeſſerung oder ⸗ſtabiliſierung beſtimmt nicht geeignet iſt und daß auch das Intereſſe ſür Spiele erlahmt, die nichts mehr mit Meiſterſchaft oder Ab⸗ ſtien zu tun haben. Der Beſuch zu dieſem letzten Platz⸗ ſpiel der Gaurunden an der Altriper Fähre war erwar⸗ tungsgemäß ſchwach. Die einzige Bedeutung der Sache lag in dem Umſtand, daß Neckarau im Vorſpiel knapp unterlag und ſomit ein Ausgleichsverſuch von ſeiner Seite erwartet wurde, der auch eine Verbeſſerung des Tabellenplatzes bringen konnte. Im Torverhältnis ſtand ja Freiburg vor⸗ wea ſchlechter als die Mannheimer Vorſtädter die ohne Nervoſttät in dieſes Spiel gehen konnten. Dasſelbe be⸗ ginnt unter energiſchen Angriffen Neckaraus, die Burger im Germanentor ſofort in Aktion treten laſſen. Nachdem auch Brötzingen ergebnisloſe Angriffe verſucht, zieht Größle unbehelligt am linken Flügel vor, flankt genau vors Netz. woſelbſt Benner mit tadelloſem Kopfſtoß den Führungs⸗ treffer holt,:0 nach 10 Minuten. Einen gefährlichen Fern⸗ ball Birkenmaiers ſchlägt Dieringer unter der Latte ab. Wieder ſind Schmidt—Größle die Vorbereiter des nächſten Treffers; Größle jagt einer weiten Vorlage Schmidts nach, flankt bnapp an der Linie, das Leder wird wohl kurz ab⸗ gewehrt, doch Wenzelburger ſetzt mit pfundigem, ent⸗ ſchloſſenem Schuß:0. Kurz darauf drückt Brötzingen durch unhaltbar getretenen Faulelfmeter des rechten Läufers Haas 21. Nach zähem Feldkampf der verteilt iſt, komat Heſſenauer zu einer Hereingabe, die Burger herauslaufend verpaßt: der rechte Verteidiger Kratochwville greift den auf⸗ nehmenden Roth nicht an, und ſchon heißt es mit ſcharfem Schußck zwiſchen die verlaſſenen Pfoſten:1. Unter wei⸗ terem verteilten Spiel und einer ergebnisloſen 2. Ecke Brötzingens geht es nach Abwehr eines unverhofften ſchar⸗ fen Schuſſes von Benner mit dieſem Stand in die Pauſe. Für die Fortſetzung, in der Brötzingen übrigens mit nur 10 Mann ſteht, iſt kein Zweifel, daß Neckorau ſich den bereits ſichergeſtellten Sieg nicht mehr entreißen laſſen wird. Die Platzelf ſetzt ſich auch energiſch ein, aber unter teilweiſem Glück überſteht die Brötzinger Tordeckung dieſe Druckperiode, der bald eine noch geſteigerte folgt, die aber trotz einer Serie Ecken und kitzligſter Momente gleichfalls nichts Poſitives zeitigt. Schließlich bringt es Heſſenauer fertig, ſelbſt einen in Ruhe zurechtgelegten Ball ſteil über den Kaſten zu ſchicken. Neckarau ſcheint ſeine Kraft vorne verpulvert zu haben oder mit dem Stand des Spiels zu⸗ frieden zu ſein. Endlich bringt wiederum Größle als Linksaußen die Sache ins Blei, indem eine beſonnene Zurückgabe von ihm von Roth mit Bombenſchuß um⸗ geſetzt werden kann,:1. Den überhaupt erſten guten Schuß des Brötzingers Halblinken Heinz ſchlägt Dieringer ab. Kurz vor dem Schlußpfiff ſtellt Klittich durch Faul elfmeter 42. 8 Bei den Brötzingern machte ſich das Fehlen von Merz in der Verteidigung ſowie Hörmanns im Sturm ſtark bemerkbar. Zum Ueberfluß wurde noch Haas wäh⸗ rend der Pauſe vom Schiedsrichter ausgeſchloſſen, da 25 gegen einen Zuſchauer tätlich wurde, Geht man noch von dem Standpunkt aus, daß der Verlauf des Spiels mit fei nem ſchließlich klaren Stand die Sache ausſichts los geſtal⸗ tete und ohnehin nicht viel zu verlieren war, ſo nimmt es nicht wunder, daß der Geſamteindruck ein ſchwächerer als früher war. Von dem gewohnten Kampfeinſatz bis zum Schluß und in jeder Phaſe, ſah man wenig, obwohl auch nicht gerade etwas verſchenkt wurde. Auffallend war die mäßige Bedienung des Linksaußen Federmann, was den Druck der Fünferreihe weſentlich herabſetzte. Bei Neckarau überraſchte das ſehr gute Spiel vor Halbzeit, deſſen Linie, beſonders im Strafraum, trotz der Schwächung des Gegners nicht gehalten werden k a Ein ſehr guter Griff war die Aufſtellung mit Gr als Linksaußen. Dieſen Spieler kann man überall hin⸗ ſtellen. War auch von der Läuferreihe aus der ſonſtig⸗ großzügige Aufbau durch das Vornehmen dieſes Mannes nicht zu beobachten, ſo brachte er Ruhe und Ueberſicht in den Angriff, von deſſen 4 Treffern Größle 3 vorbereitete Heſſenauer wird ſich langſam wieder in ſeine Tätigkeſt hineinfinden; auch er half das Reſultat aufbauen. Daz Innentrio beſann ſich namentlich vor der Pauſe auf ſeine eigentliche Aufgabe und teilte ſich in die Tore. Lauer braucht gleichfalls Zeit, ſich auf ſeinem alten Platz als Mitelläufer einzuleben, er arbeitete aber ſchon recht au⸗ nehmbar. Das Schlußtrio und Schmidt als linker Län⸗ fer iſt noch beſonders zu erwähnen. Den Faulelfmeter un⸗ mittelbar vor Schluß hätte man ſich bei dem Spielſtand ſicher ſparen können, er verwiſchte das klare Ergebnis das alles in allem wohl verdient war. Jedenfalls war die Geſamtleiſtung der Mannſchaft eine weſentlich beſſere als die letzten Wochen erwarten ließen. g J Strößner⸗ Heidelberg hatte keinen leichten Stand als Spielleiter, konnte aber befriedigen. Beſucherzahl rund 2000. A. M. Viernheim muß abſteigen Phönix Karlsruhe— Amicitia Viernheim:0(il Trotz aufopferndem Spiel blieb den Viernheimern im Karlsruher Wildparkſtadion gegen die Phönix⸗Elf eig Sieg oder doch wenigſtens ein Unentſchieden, das ſchon die Rettung vom Abſtieg bedeutet hätte, verſagt. Die Karls⸗ ruher ſtellten die beſſere Mannſchaft ins Feld, die einen klaren und auch verdienten Sieg errang. Dem Spielver⸗ lauf nach wäre ein noch deutlicherer Sieg auch nicht un⸗ verdient geweſen, aber der Sturm arbeitete etwas unpro⸗ duktiv und dann wurden in der zweiten Hälfte auch noch zwei Elfmeter verſchoſſen. Graß und Noe brachten dieſes Kunſtſtück fertig. Die Viernheimer hatten einen ſchwachen Sturm, dagegen ſchlugen ſich die hinteren Reihen, vor allem Mittelläufer Bauersfeld, recht gut. Kurz vor Schluß mußte der Rechtsaußen Pfenning wegen Schiedsrichter⸗ heleidigung vom Platz geſtellt werden.— Die Karlsruher beherrſchten von Anfang an die Lage, aber erſt zehn Mi⸗ nuten vor der Pauſe konnte Mohr einen Freiſtoß zum erſten Tor verwandeln. Wenig ſpäter erhöhte Noe auf 20 und dabei blieb es bis zum Schluß. 2500 Zuſchauer wohnten dem von Unverferth(Pforzheim) geleiteten Spiel bei. onnte. öß le Weitere Gruppenſpiele Schalke überzeugt nicht Berliner SW 92— Schalke 04:3(:2 Der deutſche Meiſter Schalke 04 hatte in ſeinem Rück⸗ ſpiel in Berlin gegen den brandenburgiſchen Meiſter Ber⸗ liner SW 92 alle Mühe, um mit:2(:1) beide Punkte heimzubringen. Die Berliner warteten mit der längſt ge⸗ wünſchten guten Leiſtung auf und leiſteten erbitterten Wi⸗ derſtand. Die 20 000 Zuſchauer erlebten einen nur durch⸗ ſchnittlichen Kampf, der von den Weſtdeutſchen recht ſchwunglos durchgeführt wurde. Die Berliner hatten einen recht guten Start. Bereits in der erſten Minute ließ Mellage einen von Berner geſchoſſenen Weitſchuß paſſieren. Aber lange währte die Führung der Berliner nicht, denn ſchon in der 5. Minute ſchoß Urban, der einem von Kuzorra vorgelegten Ball nachgelaufen war, wuchtig ein. Die Reichshauptſtädter kamen nun wohl auf, aber in der 18. Minute erhöhte Schalke auf:1. Mit dieſem Ergebnis wechſelte man auch die Seiten. Die Reichshauptſtädter hatten erneut einen ſchönen Beginn, denn ſchon nach 2 Minuten wurde der Ausgleich erzwungen. Szepan hatte den Ball verpaßt und ließ Morokutti ungehindert durchlaufen, deſſen Tor⸗ ſchuß war nicht zu halten. In der 9. Minute ſchoß Ur ban, der jetzt auf Halblinks ſpielte, das dritte Tor der Schal⸗ ker und damit war der Kampf ſchon entſchieden. Das recht ſchwungloſe Spiel der Meiſterelf konnte ſich gegen die aufopfernd kämpfende Hintermannſchaft der Berliner nicht mehr durchſetzen, auf der anderen Seite aber war der Sturm Berlins zu ſchwach, um noch ein Tor zu er⸗ zwingen. Ein knapper Sieg Hindenburg Allenſtein— Polizei Chemnitz 213(:0) 4000 Zuſchauer hatten ſich in Allenſtein zum Gruppen⸗ enödſpiel zwiſchen Polizei Chemnitz und Hindenburg Allen⸗ ſtein eingefunden. Die Soldaten waren in dieſem Spiel nicht wiederzuerkenen, ſo daß man am Schluß eindeutig der Meinung war, daß die Poliziſten unverdient ge⸗ wonnen haben. Die Allenſteiner hoben in den bisherigen Spielen im Reich viel hinzugelernt ihr Schußvermögen war ganz ausgezeichnet,, Ueberragend war der Torhüter Italieniſche Javispokalmannſchaft in Mannheim Am Montag, 11. Mai, auf den Plätzen am Frieorichsplatz Durch die jahrelangen Verbindungen, die der Mann⸗ heimer Tennisſport mit dem italieniſchen Tennis unter⸗ hält, iſt es den Bemühungen des Tennisklubs Mannheim gelungen, zwei hervorragende Vertreter des italieniſchen Spitzentennis zu einem Mannſchaftskampf nach Mannheim zu gewinnen. Mit Rückſicht auf die am Sonntag, 10. Mai, ſtattfindenden Pferderennen hat man das Spiel auf Mon⸗ tag, 11. Mai, feſtgeſetzt. Die italieniſche Mannſchaſt trifft, vom Berliner Rot⸗Weiß⸗Turnier kommend, bereits Sonn⸗ tagabend in Mannheim ein. Sie beſteht aus den beiden Mailändern Rado und Gas lin i, die vielfach ihr Land in den Davispokalkämpfen vertreten haben. Rado gilt heute neben de Stefani und Palmieri als der beſte Einzelſpieler Italiens. Er verfügt über ein tech⸗ niſch hervorragendes Können und iſt durch ſeine einzig⸗ artige Lauftechnik auch für Spieler von Weltklaſſe ein ſchwer zu nehmendes Hindernis. Er hat in den letzten Jahren den italieniſchen Meiſter de Stefani wiederholt ge⸗ ſchlagen und auch in den diesjährigen Frühjahrsturnieren an der italieniſchen Riviera und im Süden große Erfolge erzielt. Er hab beiſpielsweiſe den deutſchen Davispokal⸗ ſpieler Kaf Lund dreimal im Einzel beſiegt und hat auch im Mäaner⸗Doppel und im Gemiſchten Doppel verſchie⸗ dene Turniere gewonnen. Sein erſtes Auftreten in Mann⸗ heim wird daher mit berechtigter Spannung erwartet. Mit ihm kommt ſein Klubkamerad Placido Gas limi, der insbeſondere als Doppelſpieler einen internationalen Ruf beſitzt, und zuſammen mit de Morpurgo wiederholt Italien im Daviscup erfolgreich vertreten hat. Während Rado nachmittags 4 Uhr den Reigen durch ein Einzelſpiel im Klubkampf Mailand— Mannheim gegen Göpfert eröffnen wird— ein Spiel, bei dem die Zuſchauer wohl beſtes Tennis zu ſehen bekommen werden—, wird anſchließend um 17 Uhr Gaslini gegen Dr. Buß antreten. Der Deutſche Tennis⸗Bund hat infolge des Ausfalls des deutſchen Juniorenmeiſters Hildebrandt für Mannheim, der beim Arbeitsdienſt eingezogen iſt, die Genehmigung erteilt, deß der Nürnberger Göpfert wohl der begabteſte und beſte Nachwuchsſpieler Deutſchlands, in dieſem Kampf für Mannheim Spielberechtigung erhalten hat. Es iſt daher den Tennisfreunden Gelegenheit gegeben, neben den Ita⸗ lienern auch einen hervorragenden Vertreter des deutſchen Nachwuchstennis erſtmalig in Mannheim zu ſehen. Den Höhepunkt der Veranſtaltung und gleichzeitig die Entſcheidung des Klubkampfes wird zweifellos das Dop⸗ pelſpiel bringen, welches anſchließend an die beiden Einzelſpiele um 18 Uhr ſeinen Anfang nehmen wird. Hier treten ſich in Gaslini⸗Rado und Dr. Buß⸗Göpfert vier Dop⸗ pelſpieler gegenüber, die gerade bei den diesjährigen Früh⸗ jahrsturnieren des In⸗ und Auslandes ganz hervorragende Leiſtungen Genn haben, ſo daß dieſes Spiel zu einem beſonderen Genuß zu werden verſpricht. Der Tennisklub Mannheim hat, um allen Intereſſentenkreiſen die Möglich⸗ keit der Teilnahme zu hieten, die Eintrittspreiſe ſo niedrig geſetzt, daß jedem die Möglichkeit geboten iſt, dieſes Sport⸗ ereignis zu beſuchen. Es wird daher mit einem recht zahl⸗ reichen Beſuch aus allen Kreiſen der Bevölkerung gerechnet, um ſo mehr, als damit auch den Italienern gezeigt werden ſſoll, wie ſehr gerade in Mannheim der Tennisſport auf einer breiten volkstümlichen Grundlage ſteht. Glowka und im Sturm hatte der linke Flügel die beſten Momente. Chemnitz zeigte bei weitem nicht die Leiſtung die man nach dem Siege über Schalke erwartet Hatte Der heſte Mann war wieder Helmchen, die Läuferreihe konnte nicht befriedigen. In der erſten Halbzeit beherrſchten die Allenſteiner voll⸗ ſtändig das Feld. Kopitzki hatte mit ſeinen Schüſſen mehr⸗ mals großes Pech, ſo daß erſt in der 18. Minute das Füh⸗ rungstor fiel, das von Kieſelnicki erzielt wurde. Die Chemnitzer Gegenangriffe ſcheiterten an dem guten Oſt⸗ preußenhüter. In der 35. Minute ſchoß Kieſelnickt einen Strafſtoß unhaltbar ein, Die Poliziſten konnten dem Spiel noch keine Wendung geben. Nach dem Wechſel war Allen⸗ ſtein im Felde weiter tonangebend, aber Tore wurden nicht mehr, erzielt. Nach einer halben Stunde holte Groß aus 5 em Gedränge heraus einen Treffer auf. In der nächſten Viertelſtunde beherrſchte Chemnitz das Feld. In der 0 Minute ſchoeß Helmchen zum Ausgleich ein, und wenig ſpäter erzielte er auch den Siegestreffer. Die Soldaten warfen nun die ganze Mannſchaft nach vorn, aber ſie hatten keinen Erfolg mehr. Die Chemnitzer hielten mit viel Glück das Ergebnis, wenn auch ihre Ge enangriffe recht gefährlich waren. 5 e e ee Freundſchaftsſpiel 8 Rüſſelsheim— Vfg Mannheim 20(120 „„Das Wochenendſpiel des Vfyn Mannheim bei ſelsheim brachte den Badenern mit 92 401 erſolg. Dabei darf jedoch nicht verheimlicht bleiben, daß die Mannheimer in der 27. und 28. Minute Langenbeig 8 Baumann durch ernſthafte Fußverletzungen für den Reſt der Spielzeit verloren. Spielkulturell woren die Gäſte den Rüſſelsheimern klar überlegen, vor dem Tork fehlte die nötige Entſchlußkraft, die noch der Herein nahme von Simon und Rohr ſich noch mehr auswirkte. Die Hin⸗ termannſchaft mit Mittelläufer Kamenzin ſpielte gul, Die beſten Rüßſſelsheimer Spieler waren Verteidiger Lohrum und Mittelläufer Schucker. Wie der fg, ſo hatten auß die Einheimiſchen vier Erſatzleute in ihren Reihen ſtehen. Die Tore fielen in der 35. Minute vor der Pauſe durch Beſt und 3 Minuten nach dem Wechſel durch Rettweilek, In den letzten Spielminuten ſchoſſen die Mannheimet zwei 16⸗Meter⸗Freiſtöße on die Latte. 700 Zuſchauer, Oſtpreußenfahrt beendet 270 ſtarteten zur letzten Etappe. Die 11. Oſtpreußenfahrt wurde am Samst erfolgreich beendet. Die Bedingungen waren in dieſem leich; ter, weil der Regen ausblieb, der bis fetzt eigentlich zu jeder Oſtpreußenfahrt gehörte. Es gab dennoch genug Aus⸗ ſälle. Wer nicht ausfallen oder das Ende ohne Stra punkte erreichen wollte, der mußte ſchon ſicher fahren, die Maſchine ſchonen und das Gelände gut beurteilen können Das bewies der Wettbewerb auch in dieſem Jahr. In Reih und Glied waren am Samstagmorgen wieder die Wagen und Motorräder auf dem Erich⸗Koch⸗Platz i Königsberg zur letzten Tagesfahrt aufgefahren. Ueberal waren auf dem überſichtlich gezeichneten Freiplatz zwiſchen den noch aufgeſahrenen Wagen die Spuren der beiden ſchweren Vortage deutlich ſichtbar. Der Himmel war be⸗ zogen, nach einigen Regentropfen blickte die Sonne wiedet durch und es blieb trocken. Für den Schlußtag hatte man den kleinſten Teil der Geländefahrt gelaſſen und Sonderprüfung eine Querfeldeinfahrt eingelegt. 50 Km. von Königsberg entfernt wurde dieſe über 4, Km. mit Steigungen bis zu 25 Proz, erledigt. Verfandete Ab⸗ Jahrten bereiteten große Schwierigkeiten, Teilnehmer über Teilnehmer ſchieden aus, die Maſchinen machten nicht mehr mit. Von einem erhöhten Punkt ſah eine große Zu⸗ ſchauermenge und Korpsführer Hühnlein den Fahrern zu, die zum Teil eine hervorragende Technik an den Taz legten. Bei der Stempelkontrolle in Heimrikau traf als erſter Sieger Hauptm. Hildebrandt auf Adler ein, Vergeblich wartete man auf Hauptm. Meffert, der in ſeiner Klaſſe, an der Spitze liegend, mit Differenzialbruch liegen blieb und ausſchied. Eim ſchwacher Troſt für ich war das Ausſcheiden anderer Fahrer, wie Hirte ir und Ertel, die mit ihren Wagen gegen Bäume fuhren In einem Höllentempo kam die Nachrichten⸗Abteilung Allein⸗ ſtein kurz gor Kontrollſchluß angebrauſt, nachdem ſie vor⸗ her durch Reifenſchäden und defekte Steuerung viel Zeit verloren hatte. Erfreulich an dieſem letzten Tage war, daß es keine ernſteren Unfälle gab. Es war auch ein Gewinn für die dieszährige Oſtpreußenfahrt, die als ge⸗ lungen bezeichnet werden muß. 3 die nicht zuzlt Klaſf ſchön der ö 0 Regis Klaff. es it lg Heiöe nerer Siege wager Faul. en von Sturm 8 wäß⸗ da er och von mit ſei⸗ geſtal⸗ nimmt ächerer atz big obwohl 1 war n, was tel vor dotz der konnte. röß le ill hin⸗ ſonſtige Nannes ſicht in reitete ätigkeit Daz F ſeine auer atz als cht an⸗ r Län⸗ ter un⸗ telſtand gebnis, Is war beſſere, Stand herzahl „N. (210) ern im lf ein hon die Karls⸗ einen zielver⸗ cht Un⸗ Anpro⸗ ch noch dieſes wachen n, vor Schluß richter⸗ sruher jn Mi⸗ 5 zum ve auf ſchauer eiteten zwar, ein 5 ge⸗ 5 1 4. 8. Mat 1988 Montag, 11. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 213 —— Wimmer ſiegt auf Bugatti Genan vor zwei Jahren— am 10. Mai 1934— war es, als zum erſtenmal die Bergrennen zur Wachenburg ge⸗ startet wurden. Damit hatte der deutſche Motorſport im ſüdweſtoeutſchen Grenzland eine neue Pflegeſtätte geſun⸗ den, die ſich würdig den bekannten Bergſtrecken zur Seite ſtellen kann. Die V m zur Ausführung der Renn⸗ ſtrecke zur Wachenb icht gering, aber dank der Anterſtützung, 0 Köhler den Plänen gedeihen ließ, wurde Werk vollendet und Wein⸗ heim hatte damit„ſei rennen. Die Rennſtrecke ſelbſt ſportlich bei landſchaftlicher Reize 1 tbehren. teter zieht ſie ſich vom Ausgang Weinheims am Fuße de Wachenberges in zahlreichen Ser⸗ pentinen und gefährlichen Kurven zur Wachenburg hinauf, wobei 214 Meter Höhenunterſchied zu überwinden ſind. Bereits kurz nach dem art geht eine gefährliche skurve, in der beim taining Beißwenger⸗Franken⸗ mit ſeiner NSll⸗Beiwagenmaſchine hängenblieb und ausſchied. Le wurde der Beifahrer ſo ſchwer verletzt, daß er in das Heidelberger Krankenhaus gebracht werden mußte. In zahlreichen trven geht es dann bis zur ge⸗ fährlichſten Kurve der erſten Hälfte, der Regierungskurve, dann nach einem ſteilen Aufſtieg in zwei Spitzkehren bis zur Höhe und um die Wachenburg herum zum Ziel. Regen, Regen und nochmals Regen Ein Faktor, der ſich vorher nicht berechnen läßt, iſt das Wetter. Am Samstag noch herrlicher Sonnenſchein und daun zum Rennen ſtrömender Regen. Noch am Sonn⸗ tagmorgen ſah es nicht bedenklich aus; je näher jedoch der Beginn der Rennen heranrückte, um ſo ſchwärzer wurde es und ab 10 Uhr regnete es in Strömen. Punkt elf Uhr erfolgte zwar der erſte Start, aber der Regen ließ nur in der Stärke zeitweiſe nach, ſo daß beinahe ſämtliche Motorraöklaſſen im Regen geſtartet werden mußten. Erſt die Rennwagen hatten es wieder beſſer, denn nachdem der Regen aufgehört hatte, wurde die Bahn ſchnell wieder locken, ſo daß ſchließlich die Erwartungen, die nach dem Training ſehr hoch geſchraubt worden waren, doch noch er⸗ füllt wurden. Daß auf der naſſen Bahn zahlreiche kleine Stürze nicht zu vermeiden waren, iſt verſtändlich, daß jedoch trotzdem nennenswerte Unfälle nicht vorkamen, zeugt von dem großen Können der beteiligten Fahrer. Sehr ungünſtig beeinflußt wurde aber durch das Wetter der Zuſchauerbeſuch, der die letztjährige Rekordzahl bei weitem nicht erreichte. Trotzdem war die Rennſtrecke an gefährlichen Punkten ſtark belagert, da ſich die Sportbegei⸗ terung hier ſtärker als das Wetter erwies. Ausweisfahrer, mal Mannheim, 2mal Weinheim. Die größte Beteiligung hatten die Rennen der Ausweis⸗ fahrer aufzuweißen, jedoch waren nur ein Teil der Fahrer den Schwierigkeiten der Strecke gewachſen. Die Zeiten, ie an die a Sgezeichneten Ergebniſſe des letzten Jahres nicht heranreichen, ſind in erſter Linie dem ſtarken Regen zuzuſchreiben. Einen Monnheimer Erfolg brachte die kleine Klaſſe bis 250 cem, in der E. Kuhn auf Rudge zu einem ſchnen Erfolge kom. Eine glänzende Leiſtung bot in der großen Klaſſe der Weinheimer Diesbach auf einer % cem BMW, der trotz eines kleinen Sturzes in der Regierungskurve ſich durch hervorragende Fahrt den Klaffenſieg holte. Einen weiteren Weinheimer Erfolg gab eß in der Klaſſe der großen Beiwagen, in der Oehlen⸗ ger auf Horex die 4⸗Zylinder⸗Indian von Beißwenger⸗ Heidelberg hinter ſich laſſen konnte, während in der Flei⸗ leren Klaſſe der Nürnberger Kurſin auf Triumpf zum Siege kam. M ö die 1 K Lizenzfahrer, Der Regen hatte jetzt wachgelaſfen, ſo daß die Geſchwin⸗ Ankeiten ſtark zunahmen. Das Rennen ging hier nur in 2 Klaßſen, bis 350 cem und bis cem. Der Mannheimer Hans Bock auf Norton lieferte bei den 500er Maſchinen eine beſtechende Fahrt. Seine Technik in den Kurven be⸗ Kiſterte die Zuſchauer immer wieder, während er auf den Steigungen eine enorme Geſchwindigkeit erreichte. Zwei⸗ ter wurde hier Füglein⸗Nürnberg auf Ardie vor Anderl⸗ München auf Rudge. Zu einem Doppelerfol g kam der Deutſche Beiwagenmeiſter 1985, Brau naſdarlsruhe, auf Horex, der ſowohl in der 600⸗cem⸗Klaſſe, wie auch in der I⸗cem⸗ fit ſſe Sieger wurde. Bei den großen Maſchinen errang Schmitt⸗Mannheim⸗ Friedrichsfeld den 2. Preis vor Stoll⸗Breinig, der eine 1000 cem Harley mit Pendel⸗Bei⸗ wagen fuhr. Die Sportwagenrennen laben faſt fämtliche gemeldeten Fahrer am Start, wober 'emit 3 Klaſſenſiegen zu einem großen Erfolge kam. Kathrein⸗Lersbach blieb auf Adler junior in der Klaſſe 5 100 cem für Ausweisfahrer nur 25 Sekunden vor Murbegen⸗Düſſeldorf auf Auſtin, während die Klaffe bis 1600 cem Schreiber⸗Fronkfurt auf Hanomag ſiegreich blieb. Zum Schluß die Rennwagen In den 3 Klaſſen starteten jeweils 2 Fahrer. Die beſte eit erzielte hierbei Wimmer⸗Kappebrodeck auf Bugattt, Jer bereits 1994 ſiegreich blieb und im letzten Jahre aber kurz vor der Regierungskurve aus der Bahn getragen worden war. Diesmal brachte er ſeinen Wagen in ruhiger, beherkſchter Fahrt darch die Kurven und ſiegte in der en Zeit des Tages mit einem Durchſchwitt von 57,4 Slörm, wobei er allerdings den absoluten Streckenrekord, den Steinweg 1995 aufſtellte, nicht erreichte. Neue Klaſſenrekorde! Die Ausweisfahrer vermochten infolge des Regens dle Klaſſen⸗Beſtzeiten nicht zu unterbieten. Dagegen wurden bei den Lizenzfahrern die letztfährigen Zeiten alle unter⸗ boten. aiſtenhammer fuhr in der 350 cem⸗Klaſſe einen Durchſchnitt von 60,45 Stoͤmm und ſtellte damit einen neuen Motorrad⸗Streckenrekord auf und blieb hinter dem abfoluten Rekord von Steinweg(60,65 km.] nur knapp zürück. Bock erreichte mit 58,5 Stöͤkm. gleichfalls eine neue Klaſſenbeſtzeit, desgleichen Braun, der mit der hervor⸗ kagenden Leiſtung von 58,3 Stokm. einen neuen Bet⸗ wagen rekord herausfuhr. Eine neue Sportwagen⸗Höchſt⸗ leiſtung erzielte Minartz mit 58 8 Stoͤkm. Die Ergebniſſe: Kraftrad⸗Ausweigſahrer: Gruppe 1, Solo bis 250 cem: Eugen Kuhn ⸗Mannheim Rudge:08, 49,7: 2. Rud. Fursger⸗Kaiſersl. Dat'ſ 308,4= 49,6; 3. Willi Burg⸗ Farlsruhe DW 32103— 40 2. Gruppe 2, Solo bis Nitſchky⸗Karlsruhe Bücker:06, 50,1 3. H. Viledemeyer⸗Nondheim NS't:12,3= 48,6.— Gruppe 3. Sale bis 300 cem: 1. E. Schmitt ⸗Tieſengrün Viktoria 35%„82,5, 2. N. Becker⸗Pforzheim NSu.80 4 408, 3. E. Kuſſin⸗Nürnberg Triumoh 32706,— 50,25.— Grnppe 4, Solo über 500 cem: 1. W. Dies bach⸗Wein⸗ ger SM 2250,1— 52,25; 2. H. Hetterich⸗Stuttgart BMW 3023 51,25; 3. H. Raißle⸗Metzingen Norton:09 4 9983.— Gruppe 5, Beiwagen bis öh cem: 1. E. Kuffin⸗ Nürnberg Triumph:10,1 49.2; 2. W Drohl⸗Karlsruhe Horex 3122,0 46,3, 3. Fr. Jerger⸗Stuttgart AS:20 %— Gruppe 6, Beiwagen über 600 cem: 1. V. Seidel re! chläger⸗Weinheim Horex.010= 51,7; 2. W. eißwenger Heidelberg Indian 321,3; 3. Hugo Kurz⸗ Stuttgart It T⸗Jap:81, 2. Taftrad⸗Lizenzfahrer, Gruppe 2, Solo bis 350 cem: 1. 1 8 giſten hammer(München) Jap:34,4= 60,457 2. 5 Füglein(Nürnberg) Viktoria:40 55,4: 3. Hans n 1 91 9 Hugo Häußler Biberach RSu:09.10= 51.27 nder!(München) Jap:55, 53,35. Grnppe 3, Solo 3. Wachenburg⸗Vergrennen in Weinheim Kuhn(Mannheim) und Bock(Mannheim) Klaſſenſieger i bei den Rennwagen Tagesbeſtzeit mit 60,45 , BMW erringt 4 Erfolge — Jaiſtenhammer(Jap) fährt Stoͤkm. bis 500 cem: 1 Hans Bock(Mannheim) Norton:40 58,5; 2. C. Füglein(Nürnberg) Ardie 2142 57,8 8. Faiſtenhammer(München) Ruge:52 54,4. „Gruppe 5, Beiwagen bis 600 cem: 1. Karl Braun (Karlsruhe) Horex:40= 58,5; 2. Robert Fink(Pforz⸗ heim) 3 5) 3. Willy Hofmann(Würzburg) 2 3 4. H. Bock(Mannheim) Norton. Gruppe 6, Beiwagen über 600 cem: 1. B raun(Karls⸗ ruhe) Horex:52,2 54,3; 2. Schmitt(Mannheim) Bücker :11,4= 49,0; 3. Kurt Stoll(Breinig) Harley:28,2 44,9. Wagen⸗Ausweisfahrer, Gruppe 7, Sportwagen cem: 1. H. Kathrein(Lorsbach) Aöler jr. 3: 2. J. Verheyen(Düſſeldorf) Auſtin 322,4 Klein(Johannisburg) Fiat t 45,8. Sportwagen bis 1500 cem: furt) Hanomag:18,1 6,2; 3. Peter Gruppe 8, Schreiber(Frank⸗ Delfoſſe(Oberhamſtadt) Röhr 22,- 46,37 eckargemünd) BMW e383 A 433,9. Gruppe 9, Sportwagen über 1500 cem: 1. H. 50, 54,8; 2. Uli Richter Wencher(München) BMW 3 258 3. Dr. Brockmann(Frei⸗ (Langwied) BMW 228 burg) BMW:01,4 Wagen⸗Lizenzfahrer: 1. L. Joa 2(Carlsberg) BMW. W :07— 50,0; 2. H. Trippl 47,75; 3. Willi Zinn(Meinin⸗ gen) Fiat:21,11— 43,5. Gruppe 8, Sportwagen bis 1500 cem: 1. F. Minartz(Nürnberg) Bugatti:54— 53,8; 2. P. Heinemann(Gailenk.) BMW 300,1= 52. Gruppe 9, Sportwagen über 1500 cem: 1 W. Benger(Stutt⸗ gart) BMW:.51,2— 46,6; 2. Schweder(München) Adler:53,0= 54,1; 3. F. Minartz(Nürnberg) Ford 3140 = 49,25; 4. W. Keidel(Karlsruhe) Stoewer 3112,3. Rennwagen: Gruppe 10, bis 1100 cem: Sit d d. Ren n⸗ gemeinſchaft, Joſ. Hummel(Freiburg) Salmſon :54,0— 52,5; 2. Otto Schlicht(München) Amilcar 3710, = 42,45. Gruppe 11, bis 1500 cem: 1. Süd d. Renn gemeinſchaft, E. Trveltſch(Wildgutach) Bugatti:48,2 365,6; 2. Willy Seibl(Diez) Bugatti:53,3 53,9. Gruppe 12, über 1506 cem: 1. S ü d d. Renn gemein⸗ ſchaft, Wimmer(Kappelrodeck) Bugatti:43= 57,4; 2. A. Zimer(Krozingen) Bugatti:53,2 54,0. Auswahlſpiele Landan: Südweſt Württemberg(Nachwuchs) 113. Süddeutſche Aufſtiegsſpiele Gau Südweſt: Reichsb.⸗KW Frankfurt— Sportfr. Saarbrücken:2; 1. Ludwigshafen 221. Gau Württemberg: Sp Göppingen— Nürtingen :4; Fc Mengen— SpVg Troſſingen 110. Gan Bayern: Veh Ingolſtadt⸗Ringſee— Jahn Regens⸗ burg:1; Schwaben Augsburg— VfB Coburg:2; Poſt Würzburg— T 1860 Fürth 721. Süddentſche Freundſchaftsſpiele: Heilbronn 96— Ein⸗ FC Kaiſerslautern— Germanig 04 tracht Frankfurt(Sg.) 125; Vg Stuttgart— TS Mün⸗ ſter(Sa.):0; SSV Ulm 1860 München:2; FS Frankfurt— Hamborn 07:4, N Saarbrücken— Union Sportive Luxemburg(Sa.):1. Läuderſpiele Brüſſel: Belgien— England(Sa.):2. Luxemburg: Luxemburg— Irland 115. um die deulſche Fandballmeiſterſchaft Gruppe 1 Oppelu: Poſt Oppeln— Berliner S Gruppe 2 Oberalſter— Gruppe 3 5 Köln: TVg Obermendig— Hindenburg Minden Geislingen: TV Altenſtadt— Spyg Fürth 13113. Gruppe 4 5 Darmſtadt: MSW Darmſtadt— Raſenſp. Mülheim 99. Mannheim: SV Waldhof— Kurheſſen Kaſſel 17:9. 92 825. NN N Sathu 912 Vff W. KTV Stettin 21: Hamburg: :10. Sp Waldhof ausgeſchaltet— Darmſtadt ſpielt unentſchieden Raſenſport Mülheim 4 2 1 90 8 MSW Darmſtadt 4 8 0 1 7 Sp Waldhof 4 2 0 2 45:31 4 Kurheſſen Kaſſel 1 0 4 35:65 0 Die Würſel in der Gruppe 4 ſind wohl gefallen. Raſen⸗ ſportverein Mülheim hat in Darmſtadt wider alles Er⸗ warten beſtehen können. Mit 919 kam wohl kein Sieg her⸗ aus, aber dieſes Unentſchieden iſt genügend, um den Grup⸗ penſieg nach Hauſe bringen zu können. Die Darmſtädter ſetzten ſich in Darmſtadt vor einer großen Zuſchauermenge mit allen Kräften zur Wehr, aber Mülheim kämpfte mit allem Einſatz und vielleicht auch mit dem größeren Kampf⸗ geiſt, ſo doß die Einheimiſchen es nicht ſchaffen konnten. Da Mülheim Waldhof zu Hauſe empfängt, während Darm⸗ ſtadt zu den Waldhöfern muß, muß die Entſcheidung in unſerer Gruppe als gefallen bezeichnet werden. Mülheim wird in die Vorrunde als Ueberraſchungsſieger einziehen, während ſo traditionsreiche Klubs wie Waldhof und Darm⸗ ſtadt abgeſchlagen ſind. Die Jugend hat ſich erfolgreich durchgeſetzt. Bitter für unſere Waldhöfer iſt nur, daß Mülheim auf eigenem Platz zu ſchlagen war, nun aber nichts mehr zu machen iſt, denn gegen Kaſſel geben die vom Niederrhein nun keinen Punkt mehr ab. Sp Waldhof— Kurheſſen Kaſſel 17:9(:2) Mannheims Hoffnungen auf ſeinen Meiſter haben in den Gruppenſpielen ſtark gelitten. Da begann die Runde mit der unerwarteten und unnötigen Niederlage gegen Mülheim, dann kam das Unglück in der Geſtalt von zwei Verletzungen, was einen Punktverluſt in Darmſtadt zur Folge hatte. Endlich brachte dann der letzte Sonntag dos erſte Morgenrot. In Kaſſel gelang ein eindeutiger Sieg, der der Mannſchaft neues Selbſtvertrauen und den bodi⸗ ſchen Handballern neue Hoffnungen brachte. Der Beginn der Rückrunde ſetzte poſtwendend ein. Am Sonntag ſtanden ſich die Gegner des Vorſonntags ſchon im Wiederholungs⸗ ſpiel gegenüber. 17:6 lautete das Vorſpielergebnis, ſo daß man auch für das Rückſpiel einen ſicheren Sieg er⸗ wartete. Dies wor für den Beſuch ausſchlaggebend. Es waren diesmal keine Tauſend, die dem Spielgeſchehen folgten. Die Kaſſeler kamen im weißen Dreß mit rotem Bruſt⸗ ring. Die Mannſchaft war bis auf den Rechtsaußen voll⸗ ſtändig. Die Elf machte einen vorzüglichen Eindruck, den ſie auch im Spiel nicht verwiſchte. Ihr Spielführer Thiele war mit ſeiner ſtattlichen Größe von.04 Meter der Turm in der Schlacht. Er war es auch, der den Minusſaldo der Waldhöfer ſo ſehr belaſtete. Von den neun Treffern fielen allein fünf auf ſein Konto. Seine Strafwürfe ſaßen meiſt im Netz. Bis auf wenige Spiel handlungen war der Tor⸗ wart der Weißen ſehr gut. In der Verteidigung hielt man eben auch, wie man es nicht anders gewohnt iſt. Die Läuferreihe hatte ein ſchweres Penſum gegen die Heute gut aufgelegte Angriffsreihe der Schwarzblauen zu verrichten. Sie entledigte ſich dieſer Aufgabe beſtens, hatte allerdings Unterſtützung in dem zurückgegangenen fünften Stürmer. Im Sturm ſah man zeitweiſe ganz nette Sachen, aber im eſamten betrachtet fehlte die Linie. Die Leute ſind wohl Will man nichts de e. . eee, dee iſt ſie noch nicht fertig. N hof hatte trotz des klaren Vorſpi 8 ein ſchweren Gang vor ſich. Sicher war, daß dieſes Spiel ge⸗ wonnen wird. Aber etwas anderes belaſtete. Da wor Zeit ist Geld- beim Transportieren davon verlieren! Null, Aucueue, Que e Neuer deutſcher Hotkeyfieg Holland unterliegt in Das 18. beutſch⸗holländiſche Hockey⸗Länderſpiel endete am Sonntag in Hannover mit einem verdienten:2⸗[(:)⸗ Sieg für die deutſche Vertretung. Der Sieg hätte noch höher ausfallen können, wenn nicht der holländiſche Tor⸗ hüter de Looper einen ganz großen Tag gehabt hätte. Das darf aber nicht dorüber hinwegtäuſchen, daß die deutſche Elf trotz ihres Sieges einige ſchwache Punkte aufzuweiſen hatte. Die Mannſchaften ſpielten in folgender Beſetzung: Deutſchland: Warnholtz; Kemmer— Zander; Peter 1 — Keller— Schmalix; Huffmonn Mehlitz— Weiß— Hamel— Meßner. Holland: de Lvoper: de Waal— Tresling; v. d. Hagen — de Looper— van Lieropf v. d. Hagen— Sparenberg -v. d. Berg— Schnitger Heybroek. Bei ausgezeichneten Platzer ſſen entwickelte ſich von Beginn an ein ſpannendes Spiel, in dem Deutſchland bereits nach 7 Minuten mit 110 in Führung lag. Wenig ſpäter ließ Hamel eine große Gelegenheit zu einem wei⸗ teren Treffer aus. In der 16. Minute kam der über⸗ ꝛaſchende Ausgleich der Holländer. Warnholtz wehrte einen von van den Berg geſchoſſenen Ball ab, dieſer oͤrehte ſich jedoch aus ſeiner Hand und rollte ins deutſche Tor. Wenig darauf landete der Ball zum zweiten Male im deutſchen Tor. Bei einem Schuß des holländiſchen Halblinken Schnitger hatte Warnholtz keine Gelegenheit zur Abwehr. Dieſe holländiſche:1⸗Führung währte nicht lange. Bereits 120 Sekunden ſpäter mußte ſich de Looper geſchlagen geben. Nach einer Straſecke leitete Weiß die Kugel zu Keller weiter, der mit unhaltbarem Schuß den Ausgleich her⸗ Hannover:3(:3) ſtellte. Eine nicht ganz verdiente weitere Strafecke brachte Deutſchland durch Meßner in:2⸗Führung. Kurz vor der Pauſe ſchied der holländiſche Halbrechte Sparenberg in⸗ folge einer Verletzung aus, war aber nach Wiederbeginn wieder dabei. Schon nach 8 Minuten paſſierte dem hollän⸗ diſchen Torhüter de Looper das gleiche wie vorher Warn⸗ Holtz. Hamel ſchoß ſcharf, de Looper hielt den Ball, der ſich jedoch aus der Hand drehte und ins Tor rollte. Einen nach einer Strafecke von Weiß wunderbar geſchoſſenen Ball wehrte de Wal ab. In der 27. Minute wurde der deutſche Sieg ſichergeſtellt. Diesmal war Schmalix der Torſchüttze. Mehrere Ecken für beide Mannſchaften führten eine Aen⸗ derung des Ergebniſſes nicht mehr herbei. Die deutſche techniſch taktiſch und wie nach der Pauſe. Zu dieſe in der Schlacht, er half hinten aus und baute dazu noch gut auf. Der Sturm erreichte erſt nach dem Wechſel ſeine Form, der rechte Flügel blieb aber ſelbſt in dietſem Ab⸗ ſchnitt ein Schönheitsfehler. Zander und Kemmer waren in der Verteidigung zuverläſſig, Warnholtz hatte bei ver⸗ ſchiedenen Paraden Glück und Weiß und Hamel waren die einzigen Stürmer ohne Tadel. Die Holländer beſt achen durch ein überaus ſchnelles Stürmerſpiel, im entſcheidenden Augenblick haperte es aber mit dem Torſchuß. Läuferreihe und Verteidigung waren gut. Der überragende Spieler war J. de Looper im Tor, der eine höhere Niederlage der Holländer verhinderte. Leichter Everton-Sieg Deutſcher Jußball⸗Nachwuchs enttäuſcht Die zu fünf Spielen gegen deutſche Auswahlmann⸗ ſchaften verpflichtete engliſche Berufsſpielerelf des FC Everton Liverpool hatte einen ausgezeichneten Start. In Hamburg begannen die Engländer ihre nun ſchon zweite Deutſchlandreiſe mit einem Spiel gegen ein deutſches Auf⸗ gebot, deſſen Spieler durchweg zum Olympia⸗Nachwuchs gehörten, und ſiegten nach überaus ſchwachen Leiſtungen der Deutſchen ſicher mit 30(:0) Toren. Auf dem HS⸗Platz am Rothenbaum wurden 2 000 Zuſchauer von dem unzulänglichen Spiel des deutſchen Nachwuchſes enttäuſcht. Nicht die Niederlage an ſich war bedauerlich und depremierend, ſondern die Feſtſtellung, daß in der deutſchen Mannſchaft nicht ein Spieler zu ent⸗ decken war, der beſondere Qualitäten in ſich hatte. Eine kleine Ausnahme machte der linke Verteidiger Tiefel (Berliner SW 92) und der Rechtsaußen Malecki(Hanno⸗ ver 96). Alle übrigen Spieler erreichten noch nicht einmal durchſchnittliches Können. Die Engländer dagegen zeigten gute Leiſtungen und, ohne ſich voll auszugeben, waren ſie unſeren Mannen um Klaſſen überlegen. Zum Schluß, als die deutſche Elf mehr und mehr nachließ, gab es nur noch eine Mannſchaft auf dem Felde: Everton. Der über⸗ ragende Mann der Briten war der Angriffsführer Bell, der alle drei Tore durch Kopfſtöße erzielte. ſchnell, aber ſchwach im Wurf. Gegen Ende wurde dies wohl etwas beſſer, konnte aber an dem Geſamteindruck nichts ändern. Sportlich gefiel die Elf ſehr gut, techniſch einmal die Frage wird Darmſtadt Mülheim ſchlagen, und dann iſt es das Torverhältnis das ſtört, Nach den Aus⸗ ſchreibungen entſcheiden nämlich bei drei Punktgleichen das Torverhältnis. Wenn alſo bei uns Mülheim, Darmſtadt und Waldhof zuſammen durch das Ziel gehen, dann wer⸗ den keine Entſcheidungsſpiele, ſondern der Rechenſchieber den Sieger ermitteln. Von dieſer Warte aus geſehen, konnte man mit dem Spiel der Einheimiſchen nicht zufrie⸗ den ſein. Bei hundertprozentiger Einſtellung des geſamten Sturmes hätten ohne allzu große Anſtrengungen aut zehn Tore mehr fallen müſſen. Aber man gab wieder einmal wicht ſchnell genug ab und ſpielte periodenweiſe ungenau zu. Hier ſchoß diesmal Zimmermann den Vogel ab. Als Ein⸗ gelſpieler leiſtete er manches Kabinettſtückchen, aber als Mannſchaftsſpieler gab es viele Fehler. Herzog war groß in Fahrt und leiſtete als Aufbauſpieler oͤie wertvollſte Ar⸗ beit. Sein Schuß iſt ebenfalls beſſer geworden. Er täuſcht gut, hält aber den Ball zu lange. Heiſeck, Lang und Spengler waren gut, ohne aber an ihre beſten Leiſtungen anknüpfen zu können. Lang vergißt gleichfalls die Ball⸗ abgabe. Die Läuferreihe war mit Kritter, Zimmermann und Rutſchmann beſetzt. Zimmermann muß noch ab⸗ geſchliffen werden. In der Verteidigung war heute Schmitt Srauf und dran ſeinen großen Kameraden in der Leſſtung zu überbieten. In den Schlußminuten unterliefen ihm aber zwei grobe Deckungsfehler. Weigold hielt was er konnte. Die Strafwitrfe Thiels konnte er kaum verhin⸗ Hern. Unangenehm fiel heute die Unruhe in der Mann⸗ ſchaft auf. Wenn gute Kameradſchaft gehalten wird, die verlangt, daß die Fehler des anderen nicht kritiſiert, ſon⸗ dern gutgemacht werden, wird es wieder ruhiger werden. Der Unparteiiſche Marquard t⸗Eßlingen war nicht ſchlecht, aber er erſchien uns manchmal ſehr kleinlich. Fuß und Ballzulange ſind ſeine Schwächen. In dem einen war er zu großzügig und im anderen zu kleinlich. Verdientes Anentſchieden Mes Darmſtadt— Raſenſport Mülheim:9(:5) Der niederrheiniſche Handballmeiſter, Raſenſport Mül⸗ heim, kam am Sonntag durch ein 919(675)⸗Unentſchieden gegen den MS Darmſtadt dem Gruppenſieg einen Schritt näher. Beide Mannſchaften ſtanden ſich wenig nach, bei Mülheim waren die Stürmer beſſer, dafür hatte Darmſtadt die beſſere Abwehr zur Stelle. Honke erfüllte bei den Weſt⸗ deutſchen infolge einer Verletzung nicht ganz die Erwar⸗ tungen. Keiter und Rating ſowie der Strafwurfſpezialiſt Rüther waren im Sturm die beſten Leute. Trotz ihrer großen Schußkraft kamen ſie aber gegen die Darmſtädrer Hintermannſchaft nicht an. Keimig, der etwas nervös ſchien, vereitelte im Verein mit ſeinen beiden Vorderleuten viele Epfolge. Die Läuferreihe ging von ihrem gewöhn⸗ lichen Offenſipſpiel ab, ſpielte alſo vollkommen befenſin, wobei auf das Abdecken der gegneriſchen Stürmer großer Wert gelegt wurde. Der Sturm ſpielte ſehr langſam, de beiden Außenſtürmer, darunter Stühlinger als Erſatz⸗ mann, wurden zu wenig bedient. Fiſcher⸗Köln leitete den Kampf vor 4000 Zuſchauern im großen und ganzen gut, wenn auch nicht verheimlicht werden ſoll. daß er gegen Schluß mit merkwürdigen Entſcheidungen die Einheimi⸗ ſchen benachteiligte. Die Tore für Darmſtadt erzielten Sommer(), Leonhard(), Spalt, Stühlinger und Huber, während für die Rheinländer Rüther(), Rating, Honke (2) und Reinhardt(2) erfolgreich waren.; Die beiden erſten Treſſer fielen noch vor der Pauſe, in der 8. und 32. Minute. Nach dem Wechſel ſtellte Bell in der 81. Minute den Schlußſtand auf:0. Die deutſche Mannſchaft ſpielte ohne Conen(J V Saarbrücken), dafür wirkte Becher(Fürth) mit. Im einzelnen ſtand die Mann⸗ ſchaft wie folgt: Tor: Kath(Hamburg); Verteidigung: Bender (Klaſeld)— Tiefel(Berlin); Läuferrei he: Ber⸗ nard(Schweinfurt)— Roſe(Leipzig)— Kitzinger(Schwein⸗ furt)? Angriff: Malecki(Hannover)— Kurzke(Ham⸗ burg)— Gauchel(Neuendorf)— Becher(Fürth)— Si⸗ metsreiter(München). H. Henkel beſiegt Palmieri Internationales Tennisturnier bei Rotweiß Ausgerechnet am Samstag, wo es den Berliner Ten⸗ nisfreunden möglich war, den Vorſchlußrundenkämpfen beim Internationalen Tennisturnier von Rot⸗Weiß Ber⸗ lin am Hundekehlenſee in großer Zahl beizuwohnen, war das Wetter recht unbeſtändig. Den ſchönſten Kampf des Tages lieferten unſer deutſcher Davispokalſpieler Sch. Henkel und der italieniſche Spitzenſpieler Palmieri⸗ Die einſtündige Unterbrechung durch einen Gewitterregen war für den Italiener recht peinlich, denn er führte bereits:6,:3,:1 und es ſah keineswegs ſo aus, als ſollte der junge Berliner noch Ausſicht auf Gewinn des Kampfes haben. Die Pauſe hatte aber Henkel aufgefriſcht, ſo daß er nach Wiederbgeginn jederzeit das Tempo dik⸗ tierte und den Italiener im vierten Satz glatt:2 über⸗ ſpielte. Der Höhepunkt folgte dann im fünften Satz, der die Entſcheidung bringen mußte. Palmieri führte:1 und :1, aber Henkel holte auf und ging 4178 in 0 Durch einen knapp neben die Linie Adamſon. Die Belgierin hatte die Holländerin Rollin⸗Couquerque leicht ausgeſchaltet und Frau Sperling bei der Italienerin Manzutto auch nur geringen Widerſtand gefunden. Sperling/ Malfroy, Horn Lund, Adamſon/ Henkel und Rollin⸗Couquerque/ Sted⸗ man beſtreiten im gemiſchten Doppel von oben nach unten das Halbfinale. Im Männerdoppel qualifizierten ſich neben von Cramm/ Lund noch Schwenker/ Gerſtel, die die Frau⸗ zoſen Merlin/ Feret beſiegten, und die Neuſeeländer Mal⸗ Stedman— Henkel⸗Stingl 613, 672; Schwenker⸗Gerſtel— war man mit den Spielen noch etwas zurück. Am ſpäten Nachmittag konnte ſich dann noch Adamſon⸗ Henkel und Sperling⸗Malfroy für die Entſcheidung im gemiſchten Doppel qualifizieren. Adamſon⸗Henkel hatten Couquerque⸗Stedman leicht:3,:0 geſchlagen und Sper⸗ ling⸗Malfroy konnten Horn⸗Lund beſiegen. Die Ergebniſſe: Franen⸗Einzel: Sperling⸗Manzutto:0, 612 Adamſon⸗ Rollin⸗Couquerque.2, 625. Männer⸗Doppel: Malfroy⸗ Stedman— Henke ⸗Stingl 618,:2; Schwenker⸗Gerſtel— Merlin⸗Feret 611,:7. Gemiſchtes Doppel: Manzutto⸗Rado — Sander⸗A. v. Cramm:8, 16, 715; Sperling⸗Malfroy — Manzutto⸗Rado:1,:0; Horn⸗Lund— Roſt⸗Göpfert 6˙2,:5, Rollin⸗Couquerque⸗Stedman Käppel⸗Gaslini J,:13; Adͤamſon⸗Henkel Rollin⸗Couquerque⸗ Stedman 67:3, 610; Sperling⸗Malfroy— Horn⸗Lund:2, 1 Männer⸗Einzel: Henkel— Polmieri:4,:6,:6, 612 7 Karlshorſt(9. Mai) 1. Verflixt⸗Flachrennen. 2200 Mark, Panther(Lt. W. Haſſe); 2. Sturmfahne; ner: Machiapel, Mönch, Einar, Erwin Doto: 47, 29, 23, 10. 2. Dahlwitzer⸗Jagdreunen. 2800 Mark, 3400 Meter: 1. Liguſtrum(G. Dolſſf), 2. Lebensweg; 3. Mars. Ferner: Casco, Lanze, Goal. Toto: 51, 25, 16:10. 3. Heidemühl⸗Hürden rennen. 3850 Mork, 3000 Meter: 1. Garconne[W. Hauſer); 2. Arabba; 3. Roſanike. Ferner: Frauenfreund. Toto: 29, 28, 26:10. 4. Bandit⸗Flachrennen. 2500 Mark, 1400 Meter: 1. Pro⸗ greß(J. Raſtenberger); 2. Palfrey; 3. Sicambria;: 4. Thron⸗ erbe. Ferner: Märker, Pfalzgraf, Perkeo, Veilchen, Ma⸗ gul, Maria Thereſta. Toto: 32, 18, 10, 17, 91:10. 3. H. v. Treskow⸗Jagdrennen. 4000 Mark, 3200 Meter: J. Tenor(Et. W. Haſfe); 2. Rheinwacht; 3. Paſſy. Ferner: norius, Horrido, Dreiläufer, Seyolitz⸗Ktüraſſier, Tro⸗ vogtore. Toto: 157, W, Ig, 15:10. 6, Rohrpoſt⸗Jagdrennen. 2400 Mark, 3000 Meter: 1. Paſſatwind Et. W. Haſſe); 2. Orſina; 3. Majo. Ferner: Aus ſchreibung, Eiſold, Kurzer Kopf. Toto: 31, 14, 14:10. 2400 Mark, 3200 Meter: 1. 7. Eveliue⸗Jagbrennen. Oykſos(W. Wolff): 2. Trompeter; 3. Meine Freundin. Ferner: Gnade, Torquato, Dachs, Komm voran. Tato: 8. Euecretia⸗Ausgleich 200 Mark, 1000 Meter. 1. Reichs⸗ 20, 20 2, 26:0. bahn(O. Müller); 2. Go ahegd; 3. Mumtas Mahal. Fer⸗ ner: Abendgeläut, Leony, Ob. Toto: 22, 22, 30:10. 1800 Meter:. 3. Maientag. Fer⸗ won Steinbach. 10. Seite 7 Nummer 213 een Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe Montag, 11. 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