936 —— Edle nter r f 6 Ist Lach be VSK lezak bespasr: Holt rechen. E Magz Ben föbl. 1 ves . WB. Geſchaſte 8037 1 10 . uch! R 70 1 W 1* cheinnngsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreise: Frel Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt 150 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldͤſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Te Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. eue Mannheimer Zeitun Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. 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Einig ſcheint man ſich in franzöſiſchen Kreiſen in der Er⸗ kenntnis zu ſein, daß ohne Aufhebung der Sanktionen eine Rückkehr Italiens nach Genf nicht erwartet werden kann. Vor der Wahl, entweder auf die Sanktionen zu verzichten oder Deutſchland als den au⸗ geblichen Nutznießer des Auszuges Italiens aus Genf zu ſehen, entſcheidet Paris ſich ohne Zögern für die erſtere Löſung. Sogar die radikalſozialiſtiſche„Republique“, die die⸗ ſes Entweder⸗Oder am deutlichſten herausarbeitet, will nunmehr auf die Sanktionen verzichten, um nicht die italieniſche Freundſchaft zu verlieren,„die Frank⸗ teich zum Ausgleich der hitleriſchen Anſprüche be⸗ nötige“.(J) Auch das„Journal“ warnt davor, Italien in die Iſolſexung zu treiben, denn das klarſte Ergebnis einer derartigen Politik würde ſein, Jiglien den„Manövern Deutſchlands“ aus⸗ zuliefern, das ſich Italiens bedienen werde, um einen Druck auf England auszuüben. Der Außenpolitiker des„Echo de Paris“ will in Genf den Eindruck gewonnen haben, daß man noch nicht mit einem endgültigen Fernbleiben Italiens aus Genf rechne, denn die Gegenwart Italiens in Genf habe Muſſolini ſeit dem Herbſt manchen Ge⸗ winn eingebracht. Italien, ſo meint das Blatt, werde verſuchen, dieſen oder jenen Staat zur Auf⸗ hebung der Sanktionen zu bewegen und außerdem hier und dort den italieniſchen König als Kaiſer von Abeſſinien anerkannt zu ſehen. Die neutralen Staaten wollten nicht die Opfer tragen, nur um Frankreich und England zu geſtatten, die Eiſenbahn Adoͤts Abeba Dſchibuti und die Nilquellen für ſich zu retten. Sehr bezeichnend ſei auch Litwinowg Haltung. Bis zum Laval⸗Hoare⸗Plan ſei er der eifrigſte Für⸗ ſprecher der Sanktionen geweſen. Am Dienstag aber habe er alles kritiſiert, was die Beziehungen zwiſchen Rom und Genf verſchlechtern könne. Die außenpolitiſche Mitarbeiterin des„Oeuvre“ ſieht die einzige Hoffnung darin, daß Italien ſich bis zum 15. Juni um den Preis der Anerkennung ſeiner Eroberung durch alle Staaten und durch den Völ⸗ kerbund zu einer Zuſammenarbeit in Europa bereit erkläre. Gewiſſe Staaten wünſchten, daß Frankreich in Uebereinſttmmung mit England der italieniſchen Regierung einen Fragebogen unterbreite, der gewiſſe Fragen über die Haltung umfaſſe, die die italieniſche Regierung in dieſem oder jenem Falle einnehmen werde, ſei es in Mitteleuropa, ſei es im Mittelmeer, ſei es am Rhein. Der„Petit Pariſien“ klagt, wenn Italiens Ab⸗ keiſe aus Genf nicht nur eine Warnung, ſondern ein endgültiger Entſchluß ſei, werde Italien nicht nur für Genf, ſon dern für die europäiſche Zuſammenarbeit verloren ſein. „Le Jour“ erklärt, daß die größten politiſchen Schwierigkeiten nunmehr erſt begännen. Nach der Einverleibung Abeſſiniens werde der Streitfall zwi⸗ ſchen Rom und London und zwiſchen Italien und dem Völkerbund ſich erſt in ſeinem ganzen Umfange entwickeln. Der marxiſtiſche„Populaire“ ſchreibt, man wiſſe noch nicht, ob die Abreiſe der italieniſchen Abordnung das Vorſpiel des endgültigen Verlaſſens des Völker⸗ bundes ſei. Sicher ſei jedoch, daß Italien im Juni nicht in Genf vertreten ſein werde, wenn man ſich über den italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfall ausſpre⸗ chen werde. Das ſei nicht zu beklagen, denn der Skandal habe bereits zu lange gedauert. Englands Entſchlußloſigkeit (Funkmeldung der NM) + London, 18. Ma. Ueber das italieniſche Vorgehen berichtet der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ aus Genf, es könne kein Zweifel beſtehen, daß die vergangenen 48 Stunden den Eindruck einer ver⸗ ſtärkten engliſch⸗italieniſchen Spannung ge⸗ macht hätten. Es ſei ein unglücklicher Umſtand, daß die Zurückhaltung anderer Ratsmitglieder, ihre An⸗ ſicht über die italieniſche Forderung auf Einverlei⸗ bung Abeſſiniens auszudrücken, Eden verpflichtet hätte, am Dienstag wiederum die Führung in Genf zu übernehmen. Wie der diplomatiſche Korreſpondent der„Morn⸗ ingpoſt“ meldet, werde Eden am Donnerstag nach 51 1 zurückkehren Der allgemeine Eindruck gehe chin, daß keine der großen Mächte gewillt ſei, den Vorſchlag für die Beſeitigung der Sanktionen auf ſich zu nehmen. Die kleineren Nationen erwarteten natürlich die Führung von ſeiten der Großmächte. Bei den letzten Gelegenheiten ſeien jedoch weder Großbritannien noch Frankreich gewillt geweſen, ſie zu übernehmen. Der Korreſpondent des ſtets gegen die Sanktionen kämpfenden Blattes erklärt, die ofſenſichtliche Unent⸗ ſchiedenheit Londons werde in internationalen Krei⸗ ſen ernſten Gründen zugeſchrieben. Die amtliche Er⸗ klärung, daß Großbritannien auf die Bildung des neuen franzöſiſchen Kabinetts warte, werde als wenig zufriedenſtellend betrachtet, da keine Anzeichen dafür vorhanden ſeien, daß in der franzöſiſchen Politik eine große Aenderung vorgenommen werden wird. Man habe Grund, anzunehmen, daß Leon Blum ebenſowenig wie ſeine Vorgänger das Riſiko eines Bruches der franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen auf ſich zu nehmen bereit ſei. Verkagungsbeſchluß des Völkerbundsrates Sanktionen bleiben beſtehen „Kein Anlaß, die getroffenen Maßnahmen abzuändern... Eine Erklärung des abeſſiniſchen Vertreters — Genf, 12. Mai. Der Völkerbundsrat hat Dienstag nachmittag in öffentlicher Sitzung— in Abweſenheit der italieni⸗ ſchen Delegierten— folgende Entſchließung an⸗ genommen: Der Nat, der berufen iſt, den italieniſch⸗ abeſſiniſchen Konflikt zu unterſuchen, erinnert au die Feſtſtellungen und Entſcheidungen, die in dieſer Sache ſeit dem 9. Oktober 1935 getroffen worden ſind. Er iſt der Anſicht, daß eine Friſt notwendig ſei, um ſeinen Mitgliedern die Prü⸗ fung der Lage zu ermöglichen, die durch die ſchwerwiegenden neuen Schritte der italieniſchen Regierung entſtanden iſt. Der Rat beſchließt, am 15. Juni ſeine Bera⸗ tungen über die Angelegenheit wieder aufzuneh⸗ men und erachtet, daß es nicht angebracht ſei, die Maßnahmen abzuändern, die durch die Völ⸗ kerbundsmitglieder gemeinſam getroffen worden ſind. In der Ausſprache über die Entſchließung gab der abeſſiniſche Vertreter eine kurze Er⸗ klärung ab, worin er die unerſchütterliche Entſchloſ⸗ ſenheit Abeſſiniens, ſeine Unabhängigkeit und Un⸗ verſehrtheit zu verteidigen, betonte und die gegen⸗ wärtige Lage als tragiſch für Abeſſinien und ent⸗ ſcheidend für die Zukunft und ſogar für den Beſtand des Völkerbunds bezeichnete. Der Vertreter Argentiniens erklärte, er ſtimme der Entſchließung im Intereſſe der Aufrechterhal⸗ tung der Grundſätze des Völkerbunds zu, mache aber einen Vorbehalt hinſichtlich der Vertagung der Ausſprache. Der Vertreter Chiles meldete ſeine Sti m m⸗ enthaltung an, da nach Auffaſſung ſeiner Re⸗ die Ankunft des Negus in alfa gierung die Sanktionen mit Beendigung des Kriegs gegenſtandslos geworden ſeien und deshalb aufge⸗ hoben werden müßten. Die Aufhebung der Sank⸗ tionen wäre ein wichtiger Beitrag zur Ueberwin⸗ dung der gegenwärtigen politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Kriſe. d Auch oͤie Rheinlanofrage wird vertagt — Genf, 12. Mai. Ueber oͤie von den Vertretern Frankreichs, Eng⸗ lands und Belgiens am Dienstagnachmittag abgehal⸗ tene Sitzung zur Erörterung der Locarno⸗Frage wurde folgende Verlautbarung ausgegeben: „Die Vertreter Belgiens, Frankreichs und des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland, die ſich anläßlich der Tagung des Völ⸗ kerbundsrates in Genf befanden, haben, wie am 10. April zwiſchen den Vertretern der Locarno⸗ Mächte vereinbart worden war, heute eine Sitzung abgehalten. Dabei wurde unterſtrichen, öͤaß es wich⸗ tig wäre, die unternommenen Bemühungen ſo bald wie möglich zum Erfolg führen zu ſehen. Jedoch mußte feſtgeſtellt werden, daß die Unterſuchung, die gemäß der Verabredung von dem britiſchen Ver⸗ treter zur Klärung einer Anzahl von Punkten des Memorandums der deutſchen Regierung vorgenom⸗ men wurde, nicht beendet ſei. Unter dieſen Umſtänden haben ſie es für zweck⸗ mäßig gefunden, ihre Entſcheidung bis zu einer ſpäteren Zuſammenkunft zu rück⸗ zuſtellen. Sie ſind der Meinung, daß es als⸗ bald nach dem Eingang der deutſchen Antwort für die Locarnvo⸗Mächte angezeigt ſein wird, unverzüg⸗ lich zum Zweck des Austauſchs ihrer Meinungen in Fühlung zu treten.“ Die Ankunft des Negus(zweiter 5„Cuterpriſ . von vorn) in Haifa, wohin er mit dem engliſchen Kreuzer e“ von Dſchibuti gebracht worden war. (Weltbild,.) Das neue Imperium * Maunheim, 12. Mai. Der Appetit pflegt mit dem Eſſen zu kommen. Wer ſich erinnert, wie der Hoare—Laval⸗Plan, der Italien bekanntlich nur die abeſſiniſchen Randgebiete zuteilen wollte und im übrigen die Unabhängigkeit der abeſſiniſchen Stammlande und die Souveränität des Negus unangetaſtet laſſen wollte, von Italien „nicht grundſätzlich abgelehnt“ worden war, der wird nach den jüngſten Ereigniſſen ſchon zugeſtehen müſſen, daß Italien einen ganz geſunden Appetit entwickelt hat. Es hat Abeſſinien mit Haut und Haaren verſchluckt und hat weder Abeſſinien ſelbſt noch den Völkerbund noch die Dirigenten des Völ⸗ kerbundes in London und Paris um Erlaubnis ge⸗ fragt. Möglich, daß Italien einige Verdauungsbeſchwer⸗ den dabei haben wird, aber ſie werden kaum ſo groß ſein, wie die heute hoffen, die Italien am Ver⸗ ſchlingen ſeiner Beute nicht haben hindern können. Die Laſten der Siege pflegen leichter getragen zu werden als die Laſten der Niederlage und daß Völker nach gewonnenen Kriegen zuſammenbrechen, dafür ſind Beiſpiele in der Geſchichte verhältnismäßig ſelten. Es iſt vor allem dann nicht zu erwarten, wenn, wie in Italien ein Volk ͤͤurch den gewonnenen Krieg die Beſtätigung eines neuen poli⸗ tiſchen und hiſtoriſchen Idealismus er⸗ fahren hat. Der Krieg gegen Abeſſinien war zunächſt im ita⸗ lieniſchen Volke zweifellos wenig volkstümlich. Die Niederlage von Adua im Jahre 1896 lag zu lange zurück, als daß das Revanchebedürfnis in der Na⸗ tion noch ſehr lebendig hätte ſein können, der Traum des neuen Imperiums, als deſſen Realiſie⸗ rung Muſſolinf den abeſſiniſchen Feldzug ſeinem Volke vorzuſtellen ſuchte, war zu vage, als daß das Volk ſich daran hätte erheben können. Alles das hat ſich im Laufe des Feldzuges ge⸗ ändert, teils öͤurch die Gegnerſchaft Englands, die das italieniſche Volk nur um ſo enger um die ihm vorher ſelbſt gar nicht recht bewußte, nun plötzlich von der ſtärkſten Macht der Welt als ſo reale Gefahr bekämpfte neue Imperiumsideee zuſammenſchließen ließ, teils durch die allmähliche Verwirklichung, die dieſe Idee auf den abeſſiniſchen Schlachtfeldern durch die Erfolge Badoglios und Grazianis erfahren hat. Heute iſt das ganze italieniſche Volk zweifellos in allen ſeinen Schichten von dem Bewußtſein dieſer Idee erfüllt und die Regierung, deren Aufgabe bis⸗ her war, das Volk mit dieſer Idee vertraut zu machen, erhält nun umgekehrt vom Volke die ſtärk⸗ ſten Impulſe für ihre Arbeit an der Verwirklichung dieſer Idee. Dabei iſt gar nicht ſo wichtig, wie man ſich dieſe Erfüllung praktiſch vorſtellt. Muſſolini, der ja ſchon des öfteren Beweiſe dafür geliefert hat, daß er mit politiſcher Kühnheit auch politiſchen Wirklichkeitsſinn zu verbinden weiß, mag ſeine Verſicherung, Faß Italien jetzt„ſaturiert“ ſei und keine weiteren Ge⸗ bietserweiterungen mehr beabſichtige, durchaus ernſt gemeint haben. Der Imperiumsgedanke iſt ja viel weniger ein Gedanke der tatſächlichen Machtaus⸗ weitung als des Machtbewußtſeins. Auch Muſſolini wird nicht auf die Idee kommen, die Grenzen des italieniſchen Staates bis zu Grenzen ausweiten zu wollen, die das Reich Trajans um⸗ spannten. Aber wohl wird er heute mehr als je darauf Anſpruch erheben, in dem Rau m dieſer Grenzen gehört und als Vormacht an⸗ erkannt zu werden. Und dieſer Raum iſt groß genug, um auch bei Beſchränkung der italieniſchen Anſprüche auf dieſes Primatsrecht Gefahren zur Genüge in ſich zu ſchließen. Er umfaßt das ganze mittelländiſche Meer, die ganze afrikaniſche Küſte von den Säulen des Herkules bis zur Mündung des Nils, Aegypten nicht weniger als Syrien und Meſopotamien, den ganzen Balkan und das Schwarze Meer, und er findet im Norden ſeine Grenze an der Donau. Dieſer Raum iſt aber auch heute noch die eigentliche Gefahrenzone der internationalen Politik. Denn in ihm ſchneiden ſich die Linien der europät⸗ ſchen und der Weltpolitik. Er war bisher ein leerer Raum, der von Kräften beherrſcht und geordnet wurde, die außerhalb ſeiner Grenzen ſtanden. England war für die Lage im Mittelmeer weitaus entſcheidender als Italien, Deutſchland und Oeſterreich für die Lage im Donau⸗ raum weitaus wichtiger als das italieniſche Intereſſe, Heute erhebt Italien den Anſpfru ch, dieſen Raum mit ſeinem Willen und — 2. Seite Nummer 217 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 13. Mat 1890 mit ſeinem Intereſſe zu erfüllen. Es verlangt, daß in dieſem Raum nichts geſchehe ohne ſein Votum und es iſt bereit, gegen alles, was trotz⸗ dem geſchieht, ſein Veto einzulegen. Das iſt der Kern wohl des Muſſoliniſchen Im⸗ periumsgedankens, wie er der heutigen weltpoli⸗ tiſchen Situation, die ſeit 2000 Jahren immerhin einige Aenderungen erfahren hat, entſpricht. Es wäre vielleicht verlockend zu unterſuchen, gegen wen ſich in erſter Linie dieſe imperiale Tendenz des neuen Roms richtet. Da aber dieſer Gedanke, wie Muſſolini wiederholt ſelbſt verſichert hat, durchaus„totalitär“ erfaßt wird, H. h. keine Ausnahmen regionaler Art zugeſtanden werden, iſt die Frage und ihre Unterſuchung müßig. Viel weſentlicher und intereſſanter iſt die Frage, woher Muſſolini den Mut und die Kraft nämmt, dieſe altrömiſche Imperiumsidee zum politiſchen Ausgangspunkt des neuen Italiens zu machen. Die entſcheidende Erklärung iſt wie überall, wo etwas großes Neues zu geſtalten verſucht wird, im neuen Glauben zu ſuchen, der Italien und Ita⸗ liens Volk ergriffen hat. Der Faſchismus fühlt ſich durchaus als Ueberwinder und Erbe jener großen geiſtigen und politiſchen Strömungen, die einſt das Weltbild des alten Europas umgeſtaltet haben. Er weiß, daß Frankreich ſeine imperiale Stellung nicht den zerlumpten Sanskulotten⸗Heeren der erſten Re⸗ publik zu danken hatte, wohl aber der großen geiſti⸗ gen Idee der Revolution, vor der die Koalition des alten Europa widerſtandslos zuſammenbrach. Der ſuggeſtive Glaube an die Idee als reale Macht, der immer an der Spitze ſtand, der aber auch immer erſte Vorausſetzung war, wenn Völker ſich aufmachten, Geſchichte zu geſtalten, hat heute das italteniſche Volk erfaßt. Er trägt es in Verbindung mit der Erinnerung, daß das neue römiſche Impe⸗ rium, das heute geſchaffen werden ſoll, ſchon einmal in weit realerer Form Wirklichkeit geweſen iſt, über alle Beſinnung auf die Schwierigkeiten, über allen Zweifel am Gelingen hinweg. Dazu kommt die unerhört nachoͤrückliche Beſtä⸗ tigung, die dieſer Glaube aus der tat⸗ ſächlichen Politik dieſer Zeit erfahren hat. Italien kann ſagen, daß es der größten Kvali⸗ tion der Weltgeſchichte erfolgreich getrotzt hat. Es hat den 50 Nationen des Völkerbundes widerſtanden und der engliſchen Weltmacht Schach geboten und es hat, trotzöem Macht und Preſtige dieſer beiden gegen ſeinen Erfolg ſtanden, einen Sieg nach Hauſe bracht, den es bei Anfang des Krieges wohl ſelbſt kaum erwartet hatte. Und es nimmt ſeinen Sieg und die Niederlage der anderen wohl nicht zu unrecht als Beweis für die erlahmende Kraft der politiſchen und geiſtigen Ideen, die bisher die geiſtige und die poli⸗ tiſche Ordnung Europas geſtaltet haben. Es ſieht, daß die politiſche Entwicklung der letzten Zeit ſelbſt ihm ſeinen Anſpruch auf ſeine geſchichtliche Stellung be⸗ ſtätigt. Aus beiden Quellen: aus dem Glauben und E den Mut und die Kraft zu ſeinem Weg ins neue Im⸗ perium. Es iſt ein Weg voller Gefahren— nicht nur für Italien ſelbſt, ſondern für die ganze Welt, in deren wohlbehütete Ordnung eine neue Macht mit kräftigen Ellenbogen ſich dazwiſchendrängt. Es wäre gut, wenn man auf allen Seiten dieſe Gefahren im Auge behielte und zwiſchen dem Alten und dem Neuen nach einem Ausgleich ſuchte, ehe beide ſo hart aneinandergeraten, daß ſie im Guten nicht mehr voneinander zu löſen ſind! Dr. A. W. — Waſhington, 12. Mai.(U..) Der erneute Fehlſchlag des Völkerbundes in ſeinen Bemühungen, einem Angriffskrieg ein Ende zu ſetzen und die Einverleibung eines bis dato un⸗ abhängigen Kaiſerreiches in ein europäiſches Impe⸗ rium zu verhindern, hat dem Wunſch maßgebender amerikaniſcher Stellen nach der Schaffung eines „Völkerbundes für die beiden Amerika“ einen ſtarken Auftrieb gegeben. Verſchiedene lateinamerikaniſche Nationen haben in der nordamerikaniſchen Bundes⸗ hauptſtadt anregen laſſen, man ſolle auf die Tagungs⸗ ordnung für die nach Buenos Aires einberufene panamerikaniſche Friedenskonferenz auch den Punkt ſetzen: Errichtungeines rein amerikani⸗ ſchen Völkerbundes. Der Gedanke eines ſolchen Völkerbundes für Amerika iſt an ſich nicht neu. Schon vor Jahren wupde er verſchiedentlich von lateinamerikaniſchen Staatsmännern in Vorſchlag gebracht. Daß er jetzt aber auch eine große Anhängerſchaft unter den Nord⸗ amerikanern gefunden hat, in Kreiſen, die immer für ein Fernbleiben der USA vom Genfer Völker⸗ bund gekämpft haben, hat ihn der Verwirklichung ſehr nahegebracht. Auch unter den ſüdamerikaniſchen Republiken, die Völkerbundsmitglieder waren und deren Erwartungen, die ſie in die Stärke dieſes Bundes der Nationen geſetzt hatten, zum erſten Male nach der Lostrennung der Mandſchurei von China ſchwer erſchüttert worden ſind, hat ſich nach der Annepion Abeſſiniens durch Italien der Zweifel in die Wirkſamkeit der Genfer Maßnahmen für die kleineren Staaten faſt zur Gewißheit verdichtet. Sie zeigen auf Abeſſinien als ſchlagendes Beiſpiel dafür, wie es einem kleinen Staat ergeht, der ſich auf die Hilfe des Völkerbundes verläßt. Heute fühlen die lateinamerikaniſchen Republiken, daß für ſie die Sicherung in einem Verbande aller Staaten ihres Erdteiles wichtiger iſt, als es die eines unter der Führung der europäiſchen Großmächte ſtehenden Bundes jemals ſein kann.„ 5 Maßgebende politiſche Kreiſe, die die Politik einer Annäherung aller amerikaniſchen Länder vertreten bereits, daß die Aufnahme dieſes Punktes: Schaf⸗ fung eines panamerikaniſchen Völkerbundes in das Programm der Friedenskonferenz von Buenos Ai⸗ kes ſicher iſt. Allerdings iſt man ſich klar, daß die Verwirklichung dieſes Planes auf erhebliche Schwie⸗ der Erſahrüng zieht ſo das neue Italien und denen Präſident Rooſevelt naheſteht, glauben Neufundlandnebeln dahinbrauſt. — Paris, 12. Mai. Der Generalſekretär des Spitzenverbands der franzöſiſchen Frontkämpfervereinigungen, der Con- fédération nationale des anciens combattants, Ri⸗ vollet, ehemaliger Penſionsminiſter, empfing am Dienstag nachmittag Vertreter der deutſchen und fran⸗ zöſiſchen Preſſe und überreichte ihnen nachſtehende Botſchaft: Deutſche Kameraden! Die franzöſiſchen Frontkämpfer wenden ſich an euch. Die gegenwärtigen Tage und die Tage, die kommen werden, können entſcheidend ſein für die Zukunft Europas und für die Zukunft unſerer beiden Länder. Wir haben 52 Monate hindurch hart und ohne Falſch gegeneinander gefochten. Sehen wir uns gerade in die Augen und ſprechen wir offen zu einander! Als franzöſiſche Soldaten haben wir unſer Vater⸗ land verteidigt, und es gibt keinen Franzoſen, der nicht auch heute bereit wäre, es erneut zu verteidigen, wenn die Stunde ſchlagen ſollte. Doch da wir den Krieg kennen, wollen wir ihn nicht wieder erleben. Wir ſind Gegner des Krieges, weil wir Menſchen ſind, und weil ein allgemeiner Weltenbrand den Untergang der europäiſchen Kultur beſiegeln würde, die durch Jahrhunderte währende Mühe und Arbeit geſchaffen wurde und für die unſere beiden Länder ihr Beſtes hergegeben haben. Wir erklären mit Nachoͤruck und aus unſerer Erfahrung heraus, daß diejenigen, die den Krieg entfeſſeln, den Krieg nie⸗ mals auch mur erleben, und daß diejenigen, die ihn erleben, niemals ſeine Nutznießer ſind, Die Regierungen unſerer Länder haben Frie⸗ denspläne veröffentlicht. Was müſſen wir Deut⸗ ſche und Franzoſen ſehnlichſt wünſchen? Einen würdevollen und dauerhaften Frieden für Deutſchland, für Frankreich und für ganz Eu⸗ ropa, einen Frieden, in dem das Recht geachtet und die Ordnung geſichert iſt, einen Frieden, in deſſen Schoß jede Nation die Verantwortung für die Sicherheit aller anerkennt. Wir rufen Euch deutſchen Kameraden zu, daß die Stunde der aufrichtigen Verſöhnung endlich ſchlagen muß, daß unſere Intereſſen und unſere Pflichten es erfordern, gemeinſchaſtlich auf ihr Nahen zu drängen durch eine gleiche und wechſelſeitige Anſtrengung im Geiſte des Einverneh⸗ mens, das es uns ermöglicht, uns gegenſeitig zu verſtehen und kennenzulernen. Liegt nicht in der Tat die Wurzel der franzöſiſch⸗deutſchen Tragödie der Nachkriegszeit darin, daß unſere Regierungen und wir ſelbſt gedacht haben, Ihr, als ob wir Deutſche, wir, als ob Ihr Franzoſen wäret? Wir haben gemein⸗ ſchaftlich die gleiche Achtung vor der Arbeit, die den Menſchen das Leben gibt und ſeine Würde hebt. Unſere Miſſion als Frontſoldaten iſt, im Gedenken der Opfer an Toten, im Gedenken an unſere eigenen Opfer auf dieſer Welt die Gewalt, die Ungerechtig⸗ keit, die Unaufrichtigkeit und das Unwiſſen auszu⸗ merzen, die ſtets Quellen des größten Unheils ſind. Wir müſſen, Ihr und wir, unſere Völker lehren, ſich zu verſtändigen und zu verſtehen. Wir müſſen in unſeren Nationen den guten Willen wecken, von dem die freimütige Gegenüberſtellung der beiderſeitigen Wünſche und Belange beſeelt ſein muß. So wird das gute Einvernehmen geſchaffen werden, das unſere Zukunft ſichern wird. Ein Völkerbund für Amerika? Die füdamerikaniſchen Staaten haben von den Genfer Erfahrungen genug rigkeiten ſtoßen wird, vor allem weil europäiſche Staaten wie Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien an Südamerika großwirtſchaftliches In⸗ tereſſe hätten. Polen löſt deutſche Organiſationen auf. Nachdem vor kurzem in zehn Ortſchaften des Kreiſes Kem⸗ pen die Tätigkeit der dortigen Abteilungen der „Deutſchen Vereinigung“ wegen angeblicher Ver⸗ ſtöße gegen das Vereinsgeſetz verboten worden war, ſind dieſe Organiſationen der deutſchen Volksgruppe nunmehr durch die Behörden aufgelöſt worden. Ebenſo wurden im Kreiſe Oſtrowo vier Organiſa⸗ tionen der„Deutſchen Vereinigung“ behördlicher⸗ ſeits aufgelöſt. Wir franzöſiſchen Frontſoldaten ſind bereit zu dieſem Werk, das unſere Länder verſöhnen und Europa befrieden ſoll, und aus dieſem Grund bieten wir Euch die Hand und richten an Euch dieſen feier⸗ lichen Aufruf. * In einer kurzen Erläuterung, die Generalſekre⸗ tör Ripollet den anweſenden Preſſevertretern gab, wies er darauf hin, daß alle in der Spitzenorganiſa⸗ tion der franzöſiſchen Frontkämpferverbände zuſam⸗ mengeſchloſſenen Gruppen den Aufruf an die deut⸗ ſchen Kameraden einſtimmig beſchloſſen hätten. Er gebrauche bewußt den Ausdruck„Kameraden“. Denn ſeit dem Ende des Kriegs hätten ſtets höfliche Beziehungen zwiſchen den franzöſiſchen und den deutſchen Frontkämpfern beſtanden. — London, 12. Mai. Das abeſſiniſche Problem war auch am Dienstag Gegenſtand mehrerer bemerkenswerter Anfragen im Unterhaus. Auf eine Anfrage des Abgeordneten Carro Jones teilte Miniſterpräſident Baldwin mit, daß der kaiſer⸗ lich abeſſiniſche Geſandte in London immer noch als der beglaubigte Vertreter ſeines Landes anerkannt werde. Im weiteren Verlauf der Fragezeit verneinte Baloͤwin, daß die engliſche Regierung den Negus vor ſeiner Beförderung mit einem engliſchen Kriegs⸗ ſchiff aufgefordert habe, ein ſeine politiſche Hand⸗ lungsfreiheit in Paläſtina beſchränkendes Abkom⸗ men zu unterzeichnen. Das engliſche Angebot, den Negus nach Paläſtina zu bringen, ſei aus Höflich⸗ leit und aus dem Wunſche erfolgt, dem Kaiſer zu helfen. Man dürfe jedoch nicht vergeſſen, daß der Negus auf die Leitung der Staatsgeſchäfte verzich⸗ tet habe. Infolgedeſſen ſei es nicht unvernünftig, unter dieſen Umſtänden vorzuſchlagen, daß man vom Negus erwarte, daß er ſich in keiner Weiſe an der Förderung von Feindſeligkeiten beteilige. Schärfere Tonart — London, 12. Mai. Die engliſche Regierung beabſichtigt, die von ita⸗ lieniſcher Seite erhobene Beſchuldigung, daß Abeſſi⸗ nien durch Vermittlung ſeines Geſandten in London engliſche Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe erhalten habe, in ſchärfſter Form zu widerlegen, nachdem die verſchie⸗ denen Unterhauserklärungen hierüber ihren Zweck nicht erreicht haben. In Londoner maßgebenden 1— ir kennen den Krieg und wir haſſen ihn Ein Aufruf der franzöſiſchen Frontkämpfer an die deutſchen Kameraden Um zu beweiſen, daß alle Richtungen, die in dem Spitzenverband der franzöſiſchen Frontkämpfer ver⸗ treten ſind, an der Entſchließung beteiligt ſind, er⸗ wähnte der Generalſekretär, daß u. a. auch der Vor⸗ ſitzende des großen linksſtehenden Kriegsteilnehmer⸗ verbands Union Fédérale, Pichot, ſowie der Vor⸗ 91 ſitzende des rechtsſtehenden Nationalverbands der de franzöſiſchen Frontkämpfer und ehemalige Abgeord⸗ R nete Goy an der Ausarbeitung dieſes Aufrufs teil⸗ G genommen hätten. Die franzöſiſche Regierung kenne den Wortlaut 1 30 des Aufrufs und billige ihn. Bedauerlicherweiſe habe die Regierung es allerdings abgelehnt, die Verbreitung dieſes Aufrufs durch Rundfunk zu Die engliſche Regierung und der Negus Neue Abeſſinien-Erklärung Balöͤwins— England und die Dumdum-Geſchoſſe UP——————.— ͤKT———— geſtatten. Kreiſen wird erklärt, daß die engliſche Antwort all, gemein Aufſehen erregen und die Beſchul⸗ digungen ein⸗ für allemal erledigen werden. Die wirtſchaftliche Ausbeutung Abeſſiniens — Rom, 12. Maf. Die Weiſungen, die der italieniſche Regierungs⸗ chef Muſſolini am Montag in einer langen Unter⸗ redung dem Vorſitzenden des Reichsverbandes der italieniſchen Induſtrie, Grafen Volpi, über die ſofor⸗ tige Aufnahme aller vorbereitenden techniſchen und wiſſenſchaftlichen Arbeiten für die Beſiedlung und Bewirtſchaftung Italieniſch⸗Abeſſiniens gegeben hat, bilden am Dienstagabend das Hauptthema der römiſchen Preſſe. Das halbamtliche„Giornale'Italia“ ſchreibt, daß Italien nach dem Waffenſieg ſofort mit der produk⸗ tiven Arbeit unter Einſatz aller dafür in Betracht kommenden Kräfte beginne. Nachdem das Kaiſer⸗ reich geſchaffen ſei, wolle ihm Muſſolini ſofort den lebendigen Inhalt geben und die Verwaltung und die wirtſchaftliche Umwandlung Abeſſiniens ſchnell⸗ ſtens organiſteren. Unter den Rohſtoffen würde zunächſt an Baum⸗ wolle, Wolle, ölhaltige Samen, Felle, Edelhölzer, Mineralien und Petroleum gedacht. Letzteres ſei bereits im ſüdlichen Danakil⸗Gebiet feſtgeſtellt worden. Nachforſchung und Verwertung aller Roh⸗ ſtoffvorkommen werde vereinigt, der natürliche Reichtum des abeſſiniſchen Bodens aber nicht wenigen Kunden zur Ausbeutung überlaſſen werden. Itglien werde keine Zeit verlieren, um mit dem Wiederauf⸗ bauwerte ſofort zu beginnen. Gta sage Wann, wo und wem? Wir fragen„Daily Telegraph“ — Berlin, 12. Mai. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Te⸗ legraph“ berichtete ſeinem Blatt aus Genf,„daß der deutſche Reichskanzler kürzlich in einem Geſpräch von dem geſchwächten Anſehen Großbritanniens geſpro⸗ chen habe“ und fügte dieſer Behauptung hinzu, daß die kleinen Staaten ſich beeilt hätten, dem engliſchen Außenminiſter zu verſichern, daß ſie dies für eine grundloſe Verunglimpfung Großbritanniens hiel⸗ ten. Da dieſe Behauptung des Korxeſpondenten offen⸗ ſichtlich aus den Fingern geſogen und erſichtlich zu dem Zweck verbreitet wird, Stimmung für die Auf⸗ rechterhaltung der Sanktionen zu machen, ſtellen wir dem Korreſpondenten des„Daily Telegraph“ die präziſe Frage:„Wann, wo und wem gegen⸗ über hat der Führer dieſe angebliche Aeußerung getan?“ Es iſt endlich an der Zeit, den internationalen Brunnenvergiftern das Handwerk zu legen. Generalſtreik in Griechenland Ruhiger Verlauf des Streiks erwartet — Athen, 12. Mai. Im ganzen Lande iſt als Proteſt gegen die blu⸗ tigen Vorkommniſſe bei dem kommuniſtiſchen Streik in Saloniki der bereits angekündigte Generalſtreik für 24 Stunden verkündet worden. Die Regierung Die Heimfahrt des„Hindenburg“ Aeber den Neufundlandinſeln— Vegeiſterung an Vord des Schiffes An Bord des LZ„Hindenburg“, 13. Mai. Von denen, die die Ausreiſe mitgemacht haben, kehren nicht alle auch wieder zurück. Dafür ſind zahlreiche neue Paſſagiere in Lakehurſt an Bord gekommen. Sie genießen jetzt das große Erlebnis, ſich zum erſten Male an Bord eines Transozeanluftſchiffes zu ſehen. Alles ſteht unter dem Eindruck der wuchtigen Sicher⸗ heit, mit der unſer Rieſe hoch über den brauenden In den Paſſagier⸗ räumen iſt es behaglich warm. Ungezählte Poſtkarten werden geſchrieben. Ein Blick durch die Räume läßt glauben, daß man an Bord eines beliebigen Paſſa⸗ gierdampfers ſei. Wetterdienſt für den„Hindenburg“ ö 5 Berlin, 12. Mai. Für die Rückfahrt des Luftſchiffs„Hindenburg“ führt die Deutſche Seewarte die Wetterberatung in gleicher Weiſe wie auf der Reiſe nach Neuyork durch. Viermal täglich werden dem Luftſchiff über die Flug⸗ ſernmeldeſtelle Hamburg Quickborn Wetterüberſich⸗ ten und Streckenvorherſagen übermittelt. Als Grund⸗ lage dienen der Seewarte vor allem die drahtloſen Schiffswettermeldungen deutſcher und ausländiſcher Schiffe. Infolge der Bedeutung der Ozeanfahrt des „Hindenburg“ melden die deutſchen Schiffe beſonders zahlreich. Sie bezeugen auch hierdurch die kamerad⸗ ſchaftliche Zuſammenarbeit von Seeſchiffahrt und Oseanluftfahrt. Von den Fahrgaſtſchiffen„Deutſch⸗ land“ und„Karibia“ ſind Höhenwindmeſſungen mit Pilotenballonen vom Nordatlantik übermittelt wor⸗ den. Das Luftſchiff nimmt auch ſelbſt Wettermel⸗ dungen deutſcher und ausländiſcher Schiffe wie auch die Wetterberatung des Wetterdienſtes der Ver⸗ einigten Staaten auf. N Das Kreuzergeſchwader von der Atlantikreiſe zu⸗ rick. Das Kreuzergeſchwader, beſtehend aus den Kreuzern„Leipzig“,„Köln“ und„Nürnberg“, iſt von ſeiner Atlantikreiſe, die die Schiffe nach den Kanari⸗ ſchen Inſeln, nach Liſſabon und anderen Häfen führte, wieder zurückgekehrt. Kreuzer„Nürnberg“ mit dem Befehlshaber der Aufklärungsſtreitkräfte an Bord fuhr gleich weiter nach ſeinem Heimathafen ſchaft u. Unterhaltung Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Dr. Fritz Bode (Kiel, Kreuzer„Leipzig“ wird Montag folgen. Fur unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bei Rüccporte hat alle Maßnahmen ergriffen, um die Belieferung der Bevölkerung mit Brot und Milch ſowie die Auf⸗ rechterhaltung des Verkehrs ſicherzuſtellen. Die hieſigen Blätter erwarten, daß der General⸗ ſtreik dank der vorbeugenden Maßnahmen der Re⸗ gierung keinerlei ernſthafte Rückwirkungen auf das normale Leben der Bevölkerung und auf den Betrieb der öffentlichen Einrichtungen, wie Verkehrsmittel, Beleuchtung, Waſſer, Lebensmittelverſorgung uſw. haben wird. Im übrigen haben verſchiedene Berufs⸗ verbände angekündigt, daß ſie ſich an dem Streik nicht beteiligen werden. Miniſterpräſident Metaxas drückte ſeine Ueberzeugung aus, daß der Streiktag ruhig und ohne Zwiſchenfälle verlaufen werde. Aus zahlreichen Telegrammen, die von allen Arbeiterorganiſationen Salonikis bei der Regierung und in den Schriftleitungen der Zeitungen einlaufen, kommt das Bedauern darüber zum Ausdruck, daß ſich umſtürzleriſche Elemente gleich ſeit den erſten Tagen in die Streikbewegung eingemiſcht hätten. 5 Die neue ſpaniſche Regierung Keine Beteiligung der Sozialiſten 1 (Funkmeldung der NM.) + Madrid, 13. Mai. Der mit der Kabinettsbildung beauftragte bis⸗ berige Innenminiſter und Miniſter für öffentliche Arbeiten Caſares Quiroga hat in der Nacht zum Mittwoch die Zuſammenſetzung der neuen Regierung bekanntgegeben. i f Miniſterpräſident und Kriegsminiſter iſt Caſares Quiroga(Linksrepublikaner), Außenminiſter iſt Auguſto Barcia(Linksrepublikaner) wie bisher. Die Zuſammenſetzung der neuen Regierung iſt ähnlich wie die der letzten. In der neuen Regierung ſind acht Miniſter der Linksrepublikaner, zwei der Republikaniſchen Union, einer der Esgeurra und ein Parteiloſer vertreten. Außer dem Unterrichts⸗, dem Innen⸗, dem Arbeits⸗ und dem Verkehrsminiſter und dem Miniſter für öffentliche Arbeiten ſind alle übri⸗ gen Mitglieder der neuen Regierung bereits im letz⸗ ten Kabinett vertreten geweſen. Eine Beteiligung der Sozialdemokraten hat alſo— nach Wunſch des revolutionären Flügels— nicht ſtattgefunden. i 1 Intereſſant iſt die Tatſache, daß der jetzige Mini⸗ i ſterpräſtdent und Kriegsminiſter Caſares Quiroga 50 ſeit Beſtehen der Republik bereits fünf verſchiedene 5 Miniſterien innegehabt hat; dieſe Zahl erhöht ſich mit der neuen Berufung auf ſieben. auptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer 8 tellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗* Lokaler Teil: Dr. r. 8 Hammes Sport: Willy Müller- Süb⸗ weſtdeutſche Umſchau, 2 1 Wi! a ericht und Bilderdienſt: Curt n Fennel- Anzeigen und Arsch fn 1 Mitteilungen: Jakob Faube, ſämtlich in Mannheim. 5 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung 8 Dr. Fritz Bode K Co., Mannheim R 1, 48 7 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan, 5 5 Sentaſtraße 1 D. ⸗A. IV. 1938: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 44 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 0801 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. or⸗ und und eben der daß duk⸗ racht iſer⸗ den und nell⸗ r um⸗ ler, eres ſtellt ſtoh⸗ liche igen lien auf⸗ Mannheim, den 13. Mai. Die Rotbuche Siebevoll zwiſchen hohen Häuſern eines Ring⸗ quad rates eingebettet, liegt ein öffentlicher Garten, der eben fröhlich den Mai erlebt. Darin ſteht eine Rotbuche mitten auf breitem Weg, die einzige ihrer Gattung und wohl auch die letzte in der Altſtadt. Ihr dicker Stamm bezeugt, daß ſchon viele Jahres⸗ ringe ſich angeſetzt haben, und die trächtige Krone er⸗ zält davon, daß ihr Alter ehrwürdig iſt. Noch immer aber überfließt jugendlicher Glanz des Baumes kraftvolle Geſtalt. Gerade eben wieder, wo er mit neuem Gewand ſich ſchmückt. Die tauſend⸗ fältigen Blätter ſind noch nicht ausgewachſen und ent⸗ behren noch jeder überquellenden Rotbraunfärbung, in die die Sonne ſich leidenſchaftlich verliebt. Aus einer maleriſchen Schau von Farben recken brennendrote Tulpen ihre ſchlanken Hälſe und weiß⸗ bhlütige Rhododendron blicken ſcheu zu dem würdigen Alten hinauf, der ihnen die Sonne wehrt, wenn ſie zu ſtürmiſch wird. Manchen Frühling hat er ſchon geſehen, denn in tieferer Vergangenheit wurzelt ſein Erleben. Jahrzehnte führte er das Leben eines Ein⸗ ſiedlers. Im ſtillen umzäunten Garten umſpielten ihn nur der unmittelbaren Erlebniſſe Licht und Schatten. Waren ſie auch allmählich ſpärlich gewor⸗ den, ſo wird er doch noch jener lauen Sommernächte gedenken, in denen die Lichter bunter Lampions dem ſeſtlichen Bilde in dieſem Garten die freudigen Far⸗ ben geben. Als dann vor einigen Jahren der ſchützende Zaun fiel, da erſt kam die alte Rotbuche auch mit dem Volk in Berührung. Um ihren Stamm machte man eine Bank, auf der ſich's nun gut plaudern läßt. In dieſen ſchönen Maitagen erhält ſie vielen Beſuch, der ſicher vor der Zeit nicht klein daſteht, da er gelebte Jahrzehnte in die Waagſchale des Lebens zu wer⸗ fen hat. Die Aelteren, denen der Baum jetzt Schutz und Schirm, wird er wahrſcheinlich alle überleben. Ein⸗ mal aber wird es auch um die Rotbuche geſchehen ſein. Wie jedoch das friſche Leben immer wieder in die Zukunft hineinwächſt ſo wird auch immer wieder eine Rotbuche heranwachſen, die teilnehmend die Mü⸗ den mit ihrem Schatten erquickt. R. Weiter ſo! Heber 6000 Ausſtellungsbeſucher am Dienstag Wenn man die Beſucherzahlen der Reichs fach⸗ ausſtellung des Bäckerhandwerks zu⸗ ſammenſtellt, dann muß man ſagen„Weiter ſol“. Wir Mannheimer ſind ja mit großen Ausſtellungen in den letzten Jahren ein wenig kurz weggekommen, ſo daß wir uns freuen, in unſeren Mauern wieder einmal eine bedeutſame Ausſtellung beherbergen zu dürfen, die Anziehungskraft ausübt. Nach dem viel⸗ verſprechenden Anſang am Sonntag und Montag ſetzte ſich geſtern der rege Ausſtellungsbeſuch fort. Als man abends Schluß machte, hatten über 6000 Beſucher die Eingangskontrolle durchſchritten. Vor allem waren es Bäcker⸗Innungen, die geſchloſſen an⸗ rückten und ſich durch die Ausſtellung führen ließen. Am ſtärkſten vertreten waren die Wormſer, die zu⸗ ſammen mit Innungen ihrer Umgebung und aus dem Ried in einer Stärke von 450 Mann anrückten. Innungen mit 100, 150 und noch mehr Teilnehmern waren keine Seltenheit. Zu dieſen großen Gruppen gehörten die Innungen von Wiesbaden, Neuenburg, Oberkirch, Waiblingen, Rockenhauſen, aus dem Kin⸗ zigtal und aus der Bühler Gegend. Rundflüge über der Ausſtellungsſtadt Wir Mannheimer ſind mit Rundflügen in den letzten Monaten nicht beſonders verwöhnt worden, da die Möglichkeiten dazu etwas beſchränkt waren. Um ſo erfreulicher iſt es, daß man alle Anſtrengun⸗ gen gemacht hat, um über die Ausſtellungstage eine Rundfluggelegenheit zu bieten. Nun hat aber die Deutſche Lufthanſa auch nicht ſo viele Maſchinen„auf Vorrat“, daß ſie in Mannheim ein eigenes Flug⸗ zeug für Rundflüge ſtationieren kann. Es wurde aber eine günſtige Löſung gefunden, durch die allerdings die Zeit für Rundflüge auf die Mittags⸗ ſtunden von 12 bis 15 Uhr beſchränkt bleiben muß. Um 11.50 uhr kommt planmäßig von Frankfurt a. M. auf der Strecke 55 eine Verkehrsmaſchine, die auf der gleichen Strecke um 15.15 Uhr wieder nach Frankfurt a. M. zurückfliegt, um dort die Nachmit⸗ tagsanſchlüſſe an die wichtigſten Strecken herzuſtellen. Während ihres Aufenthaltes in Mannheim wird nun dieſe Verkehrsmaſchine für Rundflüge eingeſetzt, und da die Strecke 55 gegenwärtig von einem Meſſer⸗ ſchmitt⸗Hochdecker beflogen wird, können auf jedem Rundflug zehn Fluggäſte mitgenommen werden. Der Andrang zu den Rundflügen war am Mon⸗ tag ſo ſtark, daß gar nicht alle Wünſche befriedigt werden konnten, da in der zur Verfügung ſtehenden Zeit nur ſieben Flüge möglich waren. Am Diens⸗ lag war der Andrang etwas geringer, ſo daß alle Flugbegeiſterten zu einem Rundflug kamen. Dieſe Rundfluggelegenheit beſteht während der ganzen Woche, wobei allerdings Vorausſetzung iſt, daß jeweils zehn Fluggäſte zuſammenkommen. Da am Sonntag ein ſtärkerer Andrang zu erwarten iſt, kommt am Samstag bereits eine dreimotorige Ju 52 hierher, die achtzehn Fluggäſte befördern kann. Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 217 Englische Reiſebürobeamte in Mannheim Rundfahrt und Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten unſerer Stadt Auf Einladung der Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr Berlin befinden ſich augenblicklich zwölf leitende Beamte der größten engliſchen Reiſebüros auf einer Fahrt durch Weſtdeutſchland. Neben den Londoner Reiſe⸗ büros ſind auch ſchottiſche und iriſche vertreten. Mit ihrem Reiſeleiter v. Goßler kamen ſie am Dienstagvormittag nach einer Fahrt durch Rhein⸗ land⸗Weſtfalen über Kreuznach nach Heidelberg, wo ſie im Auftrag des Oberbürgermeiſters durch den Leiter des Verkehrsamtes Dr. Großmann begrüßt wurden. Am Nachmittag machten die engliſchen Gäſte eine Fahrt mit dem Poſtomnibus nach Hirſch⸗ horn, Waldmichelbach, Weinheim, Viernheim, Auto⸗ ſtraße und Mannheim. Hier wurden ſie im Roſengartenreſtaurant durch den ſtellvertretenden Vorſitzenden des Mannheimer Verkehrsvereins, Winterwerb, herzlich begrüßt, der in engliſcher Sprache auf die Handelsbeziehungen mit England hinwies. Nachdem die Gäſte den Tee eingenommen hatten, machten ſie eine Rundfahrt durch die Stadt und lernten die Parks, den kehrten nach dem Abendeſſen im Palaſthotel wieder nach Heidelberg zurück. Am Mittwoch machen ſie eine Fahrt durch den Schwarzwald, und gegen Ende der Woche werden ſie wieder nach England zurück⸗ fahren, nachdem ſie noch Heidelberg, Wiesbaden, Koblenz und Köln beſichtigt haben werden. Die Zehntagereiſe der engliſchen Gäſte wird ſie mit der vielgeſtaltigen Landſchaft des deutſchen We⸗ ſtens und Südens am Rhein bekannt machen. Vor allem intereſſieren ſie ſich für die ausgeſprochenen Wandergebiete, denn die Luſt zum Wandern mit dem Ruckſack und dem Fahrrad iſt unter der engliſchen Jugend in den letzten Jahren ſtark gewachſen. Weſt⸗ und ſüddeutſche Wandergebiete ſind ſehr gefragt, und die Reiſebürobeamten ſind daher eine Art„Quar⸗ tiermacher“ für die vielen Intereſſenten. Sie ſpra⸗ chen ſich ſehr anerkennend über die deut⸗ ſche Gaſtfreundlichkeit aus, die ſie auf der Bahn, in den Hotels und ſonſt im Verkehr mit Deutſchen kennen lernten. Sie ſind übereinſtim⸗ mend der Meinung, daß in dieſem Reiſejahr die vor⸗ jährige Zahl von 250 000 engliſchen Reiſenden nach Deutſchland in dieſem Jahr ſicherlich überboten Rhein, das Schloß und die Planken kennen. Sie l wird. e eee, Eine hübſche zeitgemäße Erinnerung N . 5 een Airship E..127 from Lakehurst to Friedrichshafen, Par Avion y Air Mall. „Fr Termann Riekert, 8 2 4 Mannbeirt(Baden) b Düberstrasse 8. Luftpoſtbrief an einen Mannheimer von der erſten Zeppelinfahrt Friedrichshafen im Juni 1930. Schwerer Verkehrsunfall auf der Reichsautobahn Drei Schwerverletzte Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich in der Nacht zum Mittwoch gegen 23 Uhr auf der Reichs⸗ autobahn Mannheim Heidelberg. Bei Km. 71 fuhr ein mit zwei Perſonen beſetzter Perſonenkraft⸗ wagen aus Speyer in voller Fahrt und mit voller Wucht in einen dort haltenden, mit Holz beladenen Lieferwagen aus Neckarau hinein, der ſein Rad wechſeln wollte. Eine vor dem Wagen ſtehende Frau wurde von dem Perſonenkraftwagen erfaßt und auf die Seite geſchleudert, wo ſie ſchwerverletzt liegen blieb. Sie erlitt einen Beckenbruch und Kopf⸗ verletzungen. Der Perſonenkraftwagen fuhr noch etwa 150 Meter weiter und rannte daun gegen den Schutzbalken. Durch den Anprall wurde der Mit⸗ fahrer in hohem Bogen etwa—8 Meter die Bö⸗ ſchung hinabgeſchleudert. Der Führer des Perſonen⸗ kraftwagens wurde in ſeinem Kraftwagen feſtge⸗ klemmt. Vorüberfahrende Wagen nahmen die Schwerverletzten bereitwilligſt mit nach Mannheim in das Städtiſche Krankenhaus und Thereſienkran⸗ kenhaus. 5 Polizeiliche Erhebungen über die Schuldfrage ſind noch im Gange. Der Führer und Beſitzer des Per⸗ ſonenkraftwagens, der unter Alkoholeinwirkung das Unglück verſchuldet haben ſoll, wurde in das Bezirks⸗ gefängnis eingeliefert. Mannheim dem Hotelgutſchein⸗ Verkehr angeſchloſſen Das mit dem 1. April 1936 begonnene Hotel⸗ gutſcheinſyſtem räumt allen Reiſenden und Touriſten, die mehrere Tage reiſen und an verſchie⸗ denen Orten übernachten, hinſichtlich der Preiſe für Uebernachtung und Verpflegung die gleichen Vor⸗ teile ein, die bisher nur den Dauergäſten bei Ver⸗ bleib von mindeſtens 3 Tagen in einem Hotel zugute kamen. Man hat mit dieſer Neuerung vor allem au oͤie Reiſenden gedacht, die für die Dauer ihrer Ur⸗ laubszeit nicht immer in einem Ort bleiben wollen. In Baden ſind in 38 Orten 125 Hotels und Frem⸗ denheime dem Hotelgutſchein⸗Abkommen angeſchloſ⸗ ſen, darunter befindet ſich auch Mannheim. Den Reiſenden mit Hotelgutſcheinen ſtehen in Mannheim zunächſt 5 Hotels mit 630 Betten zur Verfügung. Im„Deutſchen Hotelführer 1936“, dem in drei Sprachen ſoeben erſchienenen offiziellen Verzeichnis Lakehurſt— Friedrichshafen—— (Archiv NM.) der Deutſchen Hotels und Fremdenheime, ſind 8 Mannheimer Hotels mit 791 Betten verzeichnet. Der Hotelgutſchein wird als Stammgutſchein zum Preiſe von 5 Mk.(1. Preisklaſſe) bei einer Mindeſt⸗ abnahme von 5 Gutſcheinen herausgegeben. Mit dem Stammgutſchein ſind die Koſten der Uebernach⸗ tung, der Abendmahlzeit, des Morgenfrühſtücks, Trinkgeld, Stiefelputzen und Kurtaxe für 2 Tage ab⸗ gegolten. Der Hotelgutſchein gliedert ſich in 7 Preis⸗ klaſſen von 5 bis 14 Mk. Jede Preisklaſſe erhöht ſich um.50 Mk. gegenüber der vorhergehenden, für die Zuſatzgutſcheine ausgegeben werden. Von den dem Hotelgutſchein⸗Abkommen angeſchloſſenen Mann⸗ heimer Hotels befinden ſich ein Hotel in der Preis⸗ klaſſe 2 und eins in der Preisklaſſe 3, zwei Hotels in der Preisklaſſe 4 und eins in der Preisklaſſe 6. Der Reiſeſommer 1936, der durch die Olympiade eine Reiſebewegung von nie geſehenem Umfange bringen wird, findet das Mannheimer Beherbergungs⸗ und Verpflegungsgewerbe gerüſtet vor. G. Wdm. Die Meſſe ift zu Ende! 5 Die Meſſebeſucher merkten geſtern, daß an ver⸗ ſchiedenen Buden bereits Vorbereitungen zum Ab⸗ bruch getroffen wurden. Aber auch ohne dieſe An⸗ zeichen wußte man, daß die Meſſe geſtern abend nach zehntägiger Dauer ihr Ende erreicht hatte. Als dann nach Eintritt der Feierabendſtunde der Meſſelärm verſtummte, ſetzte ſofort ſtellenweiſe ein anderer Lärm ein: Man begann mit dem Abbau verſchie⸗ dener Buden und Fahrgeſchäfte. Manche Schauſteller hatten es beſonders eilig, vor allem, wenn ſie zu ihrem nächſten Platz einen weiten Weg vor ſich haben. Ein großer Teil der Schauſteller wird nach Heidelberg überſiedeln, wo am Samstag die Meſſe ihren Anfang nimmt. Mit dem Ergebnis der diesjährigen Mai⸗ meſſe ſind die Schausteller und die anderen ambulan⸗ ten Gewerbetreibenden im allgemeinen zufrieden. Der Anfang der Meſſe war recht vielverſprechend ge⸗ weſen und hatte einen Geſchäftsgang gebracht, der die Erwartungen weit übertraf. Mitte letzter Woche ließ das Geſchäft merklich nach, ohne ſich bis zum Meſſeſchluß wieder zu erholen. Vor allem wirkte ſich dies am Umſatz aus, während über den Beſuch weni⸗ ger geklagt werden konnte. Immerhin war im ganzen ein Aufſchwung gegenüber der letztjährigen Maimeſſe feſtzuſtellen. Die Veranſtaltungen in den erſten Maitagen hatten der Meſſe einen ſtarken Auf⸗ trieb gebracht, doch wirkte ſich die Bäckertagung und der damit verbundene ſtarke Fremdenverkehr nicht im Meſſebetrieb aus Muſterungskalender für die Zeit vom 14. bis 23. Mai Muſterungsbezirk 1— Schlageterhaus M 42 Am 14. Mai: Seckenheim, Jahrgang 1913 und und Zurückgeſtellte 1914 und 1915. Am 15. Mai: Jahrgang 1916 Mannheim⸗Stadt mit den Vororten Käfertal, Neckarau, Rheinau und Waldhof mit Gartenſtadt, Anfangsbuchſtaben der Familiennamen A bis Boe. Am 18. Mai: Bof bis Eid. Am 19. Mai: Eie bis Geil. Am 20. Mai: Geim bis Haz. Am 22. Mai: Ile bis Hy. Am 23. Mai: J bis Kne. Muſterungsbezirk II— Ballhaus am Schloß. Am 14. Mai: Jahrgang 1915(Zurückgeſtellte) Mann⸗ heim ⸗ Stadt mit den Vororten Kä⸗ fertal, Neckarau, Rheinau und Waldhof mit Gartenſtadt, Anfangsbuchſtaben der Familiennamen L bis R. Am 15. Mai: 8 bis Z. Am 16. Maj: La bis Mi. Am 18. Mai: Mo bis Being. Am 19. Mai: Reinh bis Schli. Am 20. Mai: Schlo bis Si. Am 22. Mai: So bis Web. Am 23. Mai: Wech bis Zw. * 1916 Es wird darauf hingewieſen, daß jeder Geſtel⸗ lungspflichtige, der ſeine Wohnung wechſelt, ver⸗ pflichtet iſt, dies innerhalb 3 Tagen bei der zuſtän⸗ digen polizeilichen Meldeſtelle zur Berichtigung ſei⸗ ner Wehrſtammkarte anzumelden. Um jeden Zweifel auszuſchließen, wird mitgeteilt, daß auch Nichtarier zur Muſterung erſcheinen müſſen. Jeder Dienſtpflichtige hat ferner zwei unauf⸗ gezogene Paßbilder zur Muſterung vorzu⸗ legen. Geburtsſcheine(Familienbücher) nicht ver⸗ geſſen! Pünktliches Erſcheinen—.30 Uhr vor⸗ mittags— wird zur Pflicht gemacht! Haus- und Straßenſammlung Zugunſten des Reichsmütterdienſtes führt die NS⸗ Frauenſchaft vom 14. bis 16. Mai eine Haus⸗ und Straßenſammlung durch. Der Erlös derſel⸗ ben wird den einzelnen Mütterſchulen zur Verfü⸗ gung geſtellt. Wir bitten die Bevölkerung Mann⸗ heims, dieſe Sammlung tatkräftig zu unterſtützen. Die Plakette koſtet 20 Rpf. Studienreiſe der NS-Kulturgemeinde Mannheim Im Auſchluß und in innerem Zuſammenhang mit der erſten Studienfahrt, der der Ortsverband Mann⸗ heim der NS⸗Kulturgemeinde zu den drei Kaiſer⸗ domen durchführte, findet nun am Sonntag, dem 7. Juni eine Fahrt ſtatt, die von Mannheim nach Maulbronn(Beſichtigung des Kloſteps), daun nach Bruchſal(Beſichtigung des Domes), nach Dürkheim(Beſichtigung des Brunholbisſtühles), ſchließlich zur Kloſterruine Limburg und wieder zu⸗ rück nach Mannheim führt. Unter ſachverſtändiger Führung werden terungen gegeben. Der Fahrpreis beträgt ein⸗ ſchließlich Mittageſſen und Eintrittsgelder für Mitglieder der NS⸗Kulturgemeinde.80 Mk., für Nichtmitglieder.50 Mk. Anmeldungen müſſen ſofort erfolgen in den Geſchäftsſtellen der NS⸗Kulturgemeinde, Rathaus⸗ bogen 37, Telephon 28594 und Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telephon 201 07. Erläu⸗ Helft mit, die Not von nahezu 100 Menſchen zu lindern. Wir bitten um Sach⸗ und Geld⸗ ſpenden für das„Hilfswerk Tunau“. e 70. Wiegenfeſt. Heute feiert Privatmann Friedrich Imhoff, J I, 3/4, im Kreiſe ſeiner Familie und vieler Freunde ſeinen 70. Geburtstag. Bereits am Vorabend gratulierte die„Liedertafel“, deren langjähriges Mitglied der Jubilar iſt, und erfreute ihr treues Mitglied durch ein Ständchen, dem ſich ein gemütliches Zuſammenſein in der Liedertafel an⸗ ſchloß. Heute folgten dann die Gratulanten aus allen Kreiſen, wobei die Autoſportler und Jäger ver⸗ treten waren. Bei der Wertſchätzung, der ſich der Jubilar erfreut, wünſchen auch wir dem treuen Leſer der NMiZ einen ungetrübten langen Lebensabend. * Ertappt! Wie alljährlich waren in der Nacht vor dem Muttertag Anlagen⸗ und Naturſchänder auch dieſes Jahr am Werk die beſonders in den Vor⸗ orten ihre Tätigkeit ausüben. Dem Streifenwach⸗ mann Widmajer von der Mannheimer Wach⸗ und Schließgeſellſchaft iſt es gelungen, vier Blumen⸗ diebe im Vorort Feudenheim beim Blumendieb⸗ ſtahl zu überraſchen. Sie ergriffen auf ihren Fahr⸗ rädern die Flucht, aber bei der Verfolgung wurde einer der Täter eingeholt und der Polizei ausgelte⸗ fert. Sämtliche Täter werden der verdienten Strafe nicht entgehen. **. Bei einer Großkundgebung des VA spricht heute Mittwoch abend im Muſenſgal des Roſen⸗ gartens der Deutſchböhme Dr. Krotſch, Stuttgart, Gebietsführer des Sudetendeutſchen Heimatbundes, über„Die Not und Verfolgung des Deutſchtums in der Tſchechoflowakei“. A ade, gesandlleii obo L 83 Wirkt vorbeugend gegen Infektionen, also gegen Schnupfen, Halsschmerzen, Grippe. und ahnliche Gefahren. oDOl. L 83 beseitigt peinlichen Mundgeruch, erfrischt, belebt. ö 215 83 ist das Kennzeichen für ein weiter vervollkomm⸗ netes Odol mit erhöhter bakterientötender Wirkung. Gucker am Tennisplatz Am Tennisplatz iſt die italieniſche Fahne hoch⸗ 31 und weit hingeſtreckt, das Gitter entlang, Menſchenmauer, die ſportlich ſehr beach⸗ tenswerten Vorgänge im Innern zu beobachten. Denn hier werden Bälle von internationaler Klaſſe gezeigt; Rado, der kleine wendige Schlangenmenſch 8 Milano, iſt Davis⸗Cup⸗Spieler wie unſer Göp⸗ et aus Berlin, und wenn die anderen, Gaslini aus lano und Dr. Buß aus Mannheim, jetzt in fort⸗ rittenen Jahren nicht mehr dieſe Klaſſe und Härte haben, ſo zählen ſie oͤoch wahrhaftig mit und warten auf mit mancherlei Tricks und geſchmetterten Unerreichbarkeiten. Und als erſt das Doppel los⸗ ging und ein ziemliches Gleichgewicht zwiſchen Mai⸗ land und Mannheim herrſchte, da ſtockte der Atem vor Spannung, gingen„Ahs“ und„Ohs“ und ſach⸗ verſtändiges Gemurmel durch die Reihen, bis endlich helltönendes„Aus!“ vom Schiedsrichter erſcholl, oder der Ball vom elaſtiſchen Netz kraftlos zur Erde rollte. Kamen aber auch die italieniſchen Spieler in temperamentvoll⸗ſüdliche Glut, wütende Hiebe in die Luft wurden getan, einmal ſogar auf die harte rote „kurze Flüche voll fremdländiſchem Charme lten über den Platz, und lachend erzählte einer dem andern, was es wohl zu bedeuten habe. Bei alledem war ſehr wohl auch dem ſinnenden Auge Schönheit und Labſal geboten; denn die kämp⸗ fenden Männer dort unten traten auf in farben⸗ ächtigen Pullovers, zum Hintergrund des rötlichen zodens paſſend, nebſt rotſamtener Mütze, und erſt zuſchauende Damenwelt, durchaus in der Mehr⸗ zahl, zeigte hier auch wieder Neues an Hut, Man⸗ tel und Kombination, von drei Tagen des Rennens nit nichten in ihren Vorräten erſchöpft. Auch waren viele Gäſte aus Landau und Worms, aus Heidel⸗ berg und Weinheim zu ſehen, im Ganzen die weib⸗ liche Sportjugend überwiegend. So was ſieht man gerne, und da Deutſchland⸗ Mannheim mit Hilfe unſeres zähen alten, nicht un⸗ terzukriegenden Champions Buß durchaus in Ehren vorne lag und zum Schluß noch obſiegte, ei da war es ein ſchön verbrachter Nachmittag 5 Ex ET 1 Dr. Hr. Wer hat den Opel gewonnen? Ziehung der Maimarkt⸗Lotterie Der Kauf eines Loſes erweckt wenig romantiſche Hoffnung auf einen beſonders glücklichen Gewinn. Die Ziehung ſelbſt iſt eine wenig romantiſche Sache. Unter notarieller Auſſicht werden im Beiſein mehrerer Zeugen die Gewinn⸗ nummern ermittelt, und ſelbſt die Allgemeinheit hat Möglichkeit, ſich von der ordnungsmäßigen Durchführung der Ziehung zu überzeugen. Die Ziehung erfolgt mit der heute gebräuchlichen Balltrommel, die in verſchiedene Fächer unter⸗ teilt iſt. In jedes dieſer Fächer kommen zehn Bälle, die von null bis neun durchnumeriert ſind. Bei der Drehung der Trommel fallen nun die Bälle in 1 Rechen, und zwar aus jedem Fach ein Ball. In dem Rechen liegen die Bälle nebeneinander, ſo daß die Nummern abgeleſen werden können. Die hier abgeleſenen Nummern beſtimmen jeweils die Gewinnloſe. Pünkt neun Uhr wurden heute früh im Notariat Fte B in die Ziehungstrommel getan und Zie zinwurfklappen verriegelt. Nach einigen Probe⸗ drehungen ging die Ziehung los und wenige Mi⸗ nuten nach neun Uhr wußte man, daß öͤen Oly m⸗ da⸗Opel der Beſitzer des Loſes Nr. 5338 gewon⸗ nen hatte. Anſchließend fielen die weiteren Haupt⸗ gewinne und um 10 Uhr konnte man bereits an die Ausloſung der 1800 Zweimarkgewinne gehen, die in einem vereinfachten Verfahren ermittelt wurden. Zur Ziehung ſelbſt hatten ſich kaum ein Dutzend Zuſchauer eingefunden. Als dann die Hauptgewinne und die größeren Geloͤgewinne ausgeloſt waren, ließ das Intereſſe merklich nach. Es gewannen ferner: ein Pferd: Los 22643; ein Fohlen: Los 14004; ein Motorrad: Los 20 232. Drei Geldgewinne zu je 100 Mark fie⸗ len auf: 15 810, 767, 7025; ſechs Geldgewinne zu je 50 Mark auf: 39 606, 8371, 22 769, 5485, 2170, 14 811. 800 Bäcker fahren in den Schwarzwald Wiederholung der Schwarzwaldfahrt am Mittwoch. Daß die Ausflugsfahrten einen ſo durchſchlagen⸗ den Erfolg erzielen würden, konnte man nicht ahnen und ſo werden jetzt Anforderungen an die zuſtändi⸗ gen Stellen geſtellt, ie faſt das Leiſtungsrermögen überſteigen. Am ſtärkſten ſchlug die für heute Dienstag ange⸗ ſetzte Schwarzwaldfahrt ein, für die bereits geſtern ſo viele Fahrſcheine verkauft worden waren, daß man aus der ganzen Umgebung Reiſe⸗ omnibuſſe nach Mannheim beordern mußte. Von Worms, von Speyer, von Heidelberg eilten ſie heute früh nach Mannheim und geſellten ſich zu den Omni⸗ buſſen der Reichspoſt und der OEG und den Wagen der Mannheimer Omnibusgeſellſchaft. In den Sei⸗ tenſtraßen rund um den Paradeplatz fuhren zwiſchen 6 und 7 Uhr nicht weniger als 28 Großkraft⸗ wagen auf, die gruppenweiſe an die Einſteigeſtelle am Paradeplatz vorrückten. Hier drängten ſich über 800 Reiſeluſtige, die geradezu die Wagen ſtürmten. Zuerſt wurden 116 Fahrgäſte der Hamburger immer die ein ie Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mannheim hat eine Autofachſchule Der neue Werkſtaltbau der Gewerbeſchulen Der in den Gewerbeſchulen herrſchende Mangel an Räumen für den praktiſchen Unterricht und die Notwendigkeit, der Carl⸗Benz⸗Gewerbe⸗Schule eine Autofachſchule anzugliedern, zwang zur Errichtung eines Werkſtattbaues. In der alten Benzſchen Fa⸗ brik fand man die geeigneten Räume, die durch die Stadtverwaltung ausgebaut wurden. Dieſe neuen Werkſtätten der Mannheimer Gewerbe⸗ ſchulen befinden ſich in dem zwiſchen dem Ver⸗ waltungsgebäude der Motorenwerke und der Carl⸗ Benz⸗Straße gelegenen Fabrikgebäude, das jahre⸗ lang nicht mehr benützt wurde. Hier wurden durch Umgeſtaltung und Erneuerung 1650 Geviertmeter Fläche für Unterrichtszwecke geſchaffen. Der immer mehr zunehmenden Motoriſierung Deutſchlands Rechnung tragend, ſchuf man gleichzei⸗ tig eine Autofachſchule. Bei dieſer Autofach⸗ ſchule ging man erſtmals von dem bisherigen Aus⸗ bildungsweg der Schule bewußt ab und richtete ſie ſo ein, daß die jungen Leute zwei Jahre lang in der Schule vorgebildet werden, ehe ſie zu einem Meiſter in die Lehre kommen. Zur Eröffnung der Autofachſchule fand im Auditorium der Carl⸗Benz⸗Gewerbeſchule eine Feier ſtatt, bei der nach Begrüßungsworten durch Direktor Zipperlin der Vertreter des Miniſteriums für Kul⸗ tus und Unterricht, Oberregierungsrat Schmidt⸗ Karlsruhe, ſprach und darlegte, daß die badiſche Re⸗ gierung ſchon immer die Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk förderte. Der Wohlſtand eines Volkes iſt von der Leiſtungsfähigkeit, der Tüchtigkeit und von dem Kräfteeinſatz abhängig. Der Daſeinskampf kann aber nur dann zum Erfolg führen, wenn der Kräfteeinſatz organiſiert iſt. Aus dieſen Erwägungen heraus iſt auch die Ausbildungsform beſtimmt wor⸗ den, bei der die Verbindung von Theorie und Praxis den für Qualitätsarbeit notwendigen Facharbei⸗ ter brachte. Bei der Autofachſchule geht man bewußt von dem bisherigen Weg ab und legt die prak⸗ tiſche Ausbildung aus dem Betrieb her⸗ aus in die Schulwerkſtatt. Nach einem ſol⸗ chen zweijährigen Ausbildungsgang wird der junge Mann dem Meiſter übergeben, der den Lehrling ſofort in den Produktionsprozeß hineinſtellen und von ihm Leiſtung verlangen kann. Allerdings kann nicht jeder in die Autofachſchule kommen, da eine ſtrenge Ausleſe getroffen wird. Im Namen des Miniſteriums für Kultus und Unterricht übergab dann Oberregierungsrat Schmidt die Autofachſchule ihrer Beſtimmung mit dem Wun⸗ ſche, die Schule möge dem jungen Nachwuchs und unſerem Kraftfahr⸗ und Verkehrsweſen zum Segen gereichen. In ſeinem Schlußwort dankte Direktor Zip⸗ perlin vor allem dem Oberbürgermeiſter für die Uebergabe der Werkſtätte an die Schule, dem Städ⸗ tiſchen Hochbauamt für die Umgeſtaltung und den Mitarbeitern vom Handwerk. An die anweſenden Schüler richtete Direktor Zipperlin die Aufforde⸗ rung, ſich in der Schule zu bewähren. Im Anſchluß an die Feier begaben ſich die gela⸗ denen Gäſte nach der Walohofſtraße zu einer Beſichtigung der Werkſtätten. Kernſtück der neuen Autofachſchule iſt die Auto⸗ reparaturwerkſtätte, die eine Unterteilung in die Abteilung für Maſchinenbetrieb und in die eigentliche Reparaturwerkſtätte erfahren hat. Die Autoreparaturwerkſtätte iſt ſo angelegt, daß ſelbſt Laſtwagen hereinfahren können. Die für den Un⸗ terrichtsbetrieb notwendigen Fahrzeuge werden von dem Kraftwagenreparaturgewerbe zur Verfügung geſtellt. Selbſtverſtändlich iſt die Werkſtätte mit neu⸗ zeitlichen Maſchinen und mit allen erforderlichen Werkzeugen ausgerüſtet. In Verbindung mit den Werkſtätten ſteht eine Formerei, in der das Handformen gelehrt wird und in der Gießverſuche durchgeführt werden können. In einem beſonderen Raum ſind die Bau⸗ ſchloſſer untergebracht, bei denen wieder die Schmiede von der eigentlichen Schloſſerwerkſtätte getrennt iſt. Im Obergeſchoß findet man eine Elektro⸗Schweißanſtalt und eine Auto⸗ gene Schweißerei. Der Gaserzeugungsraum liegt vollkommen getrennt im Erdgeſchoß. Weiter findet man in dem dreigeſchoſſigen Haus eine Spenglerwerkſtatt, eine Werkſtätte für Gas⸗ und Waſſerinſtallateure, eine Bauſchreinerei, eine Möbelſchreinerei, ein Verſuchslaboratorium uſw. Wenn auch die Raumfrage der Mannheimer Ge⸗ werbeſchulen mit der Neueinrichtung dieſes Werk⸗ ſtatthauſes nicht reſtlos gelöſt iſt, ſo iſt doch oͤie Mög⸗ lichkeit gegeben, in weitgehendem Maße Fach⸗ unterricht durchzuführen. Während in dieſen Räu⸗ men die von der Schule betreuten Werker geſchult werden, ergänzt die Deutſche Arbeitsfront dieſe Kurſe durch ihre Kurſe für diejenigen, die be⸗ reits aus der Schule hinausgewachſen ſind. Dadurch findet eine in jeder Beziehung erfreuliche gegenſeitige Ergänzung ſtatt. 3 kreuz und quer durch den Schwarzwald zum Boden⸗ ſee abgefertigt. Als die vier Wagen abgeſahren waren, rückten die 28 Fahrzeuge für die Schwarz⸗ waldfahrt vor, in denen dann 816 Perſonen Platz nahmen. Es gelang, auch den letzten Reiſeluſtigen unterzubringen und gegen 49 Uhr konnte der letzte Wagen die Schwarzwaldfahrt antreten, die über Baden⸗Baden—Hornisgrinde-Mummelſee und durch das Murgtak führt. Da außer für die morgen beginnende zweitägige Saarfahrt noch großes Intereſſe für eine Schwarzwaldſſahrt beſteht, wird die Schwarzwald⸗ fahrt morgen Mittwoch wiederholt. 60 Fahre Männergeſangverein „Erholung“ Eine wohlgelungene Jubiläumsfeier Im Rahmen eines Frühlingsfeſtes beging der Männergeſangverein„Erholung“ Mannheim die Feier ſeines 60jährigen Beſtehens. In ſeiner Feſtrede begrüßte Vereinsführer Gramlich die er⸗ ſchienenen Gäſte und Vertreter der befreundeten Vereine. Nach der Ehrung verſtorbener Sänger⸗ kameraden gab er in knappen Zügen ein Bild der bisherigen Entwicklung des Vereins. Die Jubi⸗ läumsfeier bot den Anlaß, den von den Damen des Vereins geſtifteten Ehrenwimpel zu überreichen, das auf blauſamtenem Grunde die ſilbergeſtickte In⸗ ſchrift trägt:„Männer⸗Geſang⸗Verein Erholung 18751935.“ Frau Stark, die im Verein mit den Damen Ihrig und Walter die Aufgabe über⸗ nommen hatte, die finanziellen Mittel aufzubringen, überreichte mit einer paſſenden Anſprache den Ehren⸗ wimpel, wofür Herr Gutmann den wärmſten Dank ausſprach. Dem Vereinsführer fiel weiterhin die Aufgabe zu, verdiente Sängerkameraden zu ehren, und zwar wurden die Herren Gutmann, Gorde l, Die⸗ ther, Grau, Schenkel, Vogelbacher und Ueberle für 12jährige aktive Mitgliedſchaft mit der ſilbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Im Namen der Geehrten ſprach Herr Gordel ſeinen Dank aus und ermahnte zu weiterer Pflege des deutſchen Lied⸗ gutes. Aus der reichhaltigen Vortragsordnung ſeien zunächſt hervorgehoben die Vorträge der Aktiven, die unter der ſicheren, bewährten Leitung von Muſik⸗ direktor Max Adam die Chöre„Füllt mit Schalle“ von Gluck,„O Schutzgeiſt alles Schönen“ von Mozart potpourri nach Motiven von Johann Strauß mit Begleitung des Hausorcheſters vortrugen, wobei die gute geſangliche Diſziplin, vor allem der Stimmen⸗ ausgleich und die reine Intonation, angenehm f⸗ fiel. Eine weſentliche Bereicherung der Vortrags⸗ ordnung bildeten öͤie Geſangsvorträge von Ellen Pfeil, die, von Herrn Adam feinfühlig am Klavier begleitet, einſchmeichelnde Weiſen von Lehar, Doſtal und Stolz vortrug. Sehr beifällig wurden ferner die Darbietungen einer Kindertanzgruppe(Blumen⸗ reigen und Paartänze) aufgenommen, für deren Einſtudierung und Leitung Frl. Becker verant⸗ wortlich zeichnete. Der Verein verfügt auch über ein ſehr leiſtungsfähiges Hausorcheſter, das in Herrn Merkel einen ſehr gewiegten Leiter beſitzt, mit ſeinen Vorträgen viel zur Hebung der Stim⸗ mung beitrug und auch bei den Chören mit Orcheſter⸗ begleitung verdienſtyoll mitwirkte. Den Abſchluß der Vortragsfolge bildete eine von Vereinsmitglie⸗ dern flott geſpielte Burleske„Der dunkle Punkt“, die Stürme von Heiterkeit entfeſſelte. Ein Tanzkränzchen nach den Klängen des ver⸗ ſtärkten Hausorcheſters hielt die Kameraden noch lange beiſammen. m⸗ O Schwarzwald, o Heimat, wie biſt du ſo ſchön! Wegen der damit verbundenen finanzfellen Be⸗ laſtung der Wanderer können die Wanderungen des Schwarzwaldvereins Mannheim⸗Ludwigshafen nur —3mal jährlich in das eigentliche Wandergebiet des Vereins geführt werden. Jede Schwarzwaldwande⸗ rung iſt deshalb ein beſonderes Ereignis. Für die letzte Wanderung hatte Vereinsvorſitzender Ku⸗ kLinſki, der bei Schwarzwaldwanderungen ſelbſt führt, wieder eine beſonders ſchöne Tour zuſammen⸗ geſtellt. Von der weltberühmten Bäderſtadt Baden⸗ Baden brachten Straßenbahn und Omnibus die Teil⸗ nehmer nach Geroloösau. Entlang dem wiloſchäu⸗ menden Grobbach ging es bei ſtrahlendem Früh⸗ lingswetter oͤurch die märchenhaft ſchöne Gegend beim Geroldsauer Waſſerfall. Höher ſteigend konnten die Teilnehmer kurz dar⸗ auf die wildromantiſchen Grimbachfälle bewundern. Nachdem rund 900 Meter Höhe erklommen waren, bot ein vorzüglich geführter Randweg am Eier⸗ kuchenberg immer wieder wunderbarſte Ausblicke auf die benachbarten beſonderen Erhebungen wie Badner Höhe, Schloß Pburg und auf die Rhein⸗ ebene. Nach der Mittagsraſt in dem Waldgaſthaus —— bis Schloß Eberſtein. Das auf dieſem Wege aufe kommende kurze Gewitter konnte die Stimmung der Wanderer nicht im geringſten beeinträchtigen. Auf Schloß Eberſtein war bereits wieder ſchönſtes Wet⸗ ter und ſo konnte von hier aus der herrliche Rund⸗ blick auf das gerade an dieſer Stelle beſonders reiz⸗ volle Murgtal uneingeſchränkt genoſſen werden. In ſanftem Abſtieg auf ſchön angelegten Wegen durch ſaftig⸗ grüne Matten wurde das Endziel der Wanderung, Gernsbach, erreicht. Ein gemütliches Beiſammenſein vereinigte die Teilnehmer(die ſich außer den Mannheim⸗Ludwigshafenern aus gern⸗ geſehenen Freunden aus Dürkheim, Karlsruhe, Ra⸗ ſtatt, Pforzheim und Gernsbach zuſammenſetzten), im ſchattigen Wirtſchaftsgarten des„Kreuz“. Wohl jeden Teilnehmer haben auf oer Heimfahrt Gedan⸗ ken bewegt, die in unſerem ſchönen Schwarzwald⸗ lied zum Ausdruck kommen:„O Schwarzwald, dein Zauber bleibt ewig mir neu, drum lieb ich dich innig, dich lieb ich getreu.“ ** Zucht⸗ und Schutzhundeprüfung in Feudenheim Die Gruppe Mannheim⸗Feudenheim für das Schutz⸗ und Dienſtgebrauchshundeweſen hielt auf ihrem Uebungsplatz, Käfertaler Straße, ihre alljährliche Prüfung ab. Trotz Regenwetter war der Beſuch, auch von auswärts, ſehr gut. Richter war der all⸗ bewährte Karl Kaiſer⸗ Ludwigshafen. Der Prüfung wohnten auch der Kreiswalter des Reichsverbandes für das Deutſche Hundeweſen, Karl Lederer, und ſein Stellvertreter und Geſchäftsführer Hch. Haber ſowie der Bezirksobmann der Fachſchaft für das Schutz⸗ und Gebrauchshundeweſen, Jakob Lehmann, hei. Hunde und Führer waren in hervorragender Ver⸗ faſſung und leiſteten unter Uebungswart Auguſt Geismann ganz Hervorragendes. Beſter der Zucht⸗ hundeprüfung war der deutſche Schäferhund„Greif,, Beſitzer: Frau W. Jell⸗Feudenheim, Führer: Adam Alles⸗Feudenheim. Zweiter wurde„Cito von der Meerwieſe“, deutſcher Schäferhund, Beſitzer: Joſef Quarty⸗ Käfertal, Führer: Adam Alles. Drit⸗ ter deutſcher Schäferhund„Rolf“, Beſitzer: Hch. Seifert⸗Käfertal. Vierter deutſcher Schäferhund „Aſtor vom Haus Kühner“, Beſitzer und Füh⸗ rer: Ludwig Mayer⸗Feudenheim. Fünfter deutſche Schäferhündin„Liſl“, Beſitzer und Führer: Och. Scherer⸗ Käfertal. Sechſter deutſcher Schäferhund „Rolf“, Beſitzer und Führer: Dr. Leonharoͤt⸗ Feudenheim. Siebter Bernhardiner„Pluto vom Pfalzgau“, Beſitzer: Peter Lutz⸗Waldhof, Führer: Fritz Rückkehr⸗Käfertal. Bei der Schutzhundeprüfung wurde beſter„Herta von der Rehbachmün⸗ dung“, Beſitzer: Erich Erlewein⸗Mannheim, Füh⸗ rer: Otto Jahn⸗Ludwigshafen. Den beſten Führer⸗ preis erhielt Ludwig Mayer ⸗Feudenheim. Der Wanderpreis der Gruppe Feudenheim fiel an Adam Alles⸗Feudenheim. Eine Abendmuſik unter dem Leitgedanken:„Sin⸗ get dem Herren ein neues Lied!“ Mit einer klang⸗ prächtigen, figurenreichen Sinfonia, die als Ouver⸗ türe aus der Ratswahl⸗Kantate allgemein bekannt iſt und von Bach ſelbſt ſehr geſchätzt wurde, eröffnete Bruno Penzien, der treffliche Organiſt der Konkor⸗ oͤienkirche, die Vortragsordnung. Man hörte ferner von Heinrich Schütz ein kleines geiſtliches Konzert für zwei Stimmen, von Buxtehude eine Solo⸗Kantate für Sopran, obligate Violine und Orgel, von Joh. Ro⸗ ſenmüller eine Vertonung des 134. Pſalms. Pen⸗ ziens hervorragendes Orgelſpiel trat in einem Or⸗ gel⸗Konzert von Händel ſowie in einem Choralvor⸗ ſpiel des Hohenſteiner Kantors Johann Gotthilf Tag(17351811) hervor, wobei die Trompete die Aufgabe hatte, die Melodie gegenüber der Orgel⸗ begleitung hervorzuheben. Die Andachten haben in kurzer Zeit großen An⸗ klang gefunden und ein Stab tüchtiger Mitarbeiter unterſtützte den eifrigen Chorleiter Penzien in der Durchführung des Programms. So verzeichnet die Vortragsordnung unter den Sängerinnen, die wich⸗ tige Solopartien innehatten, die als ſichere Konzert⸗ ſängerin bekannte Erna Poſtel(Sopran), dann Thea Belle(Alt). Für die Solo⸗Violinen waren Annemarie Hoffmann, Marianne Zeiner und Marianne Sonntag gewonnen worden. Die Lei⸗ tung des Konzertes von Händel hatte Eberhard Hei⸗ degger(Heidelberg) inne. Gleichfalls aus Heidel⸗ berg hatte ſich Willy Tretner(Trompete) zur Ver⸗ fügung geſtellt. Einen weſentlichen Anteil am Ge⸗ lingen des Ganzen hatte der tüchtig geſchulte Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik. Auch ein Kammerorcheſter wirkte verdienſtlich mit. I. * Altlußheim, 11. Mai. Sein 25jähriges Dienſt⸗ jubiläum feierte bei der Hubgenoſſenſchaft Altluß⸗ heim Waldhüter Georg Huber. Der Jubilar, der den Hubwald der Altlußheimer hütet, verſieht ſeinen Bäckerinnung geſchloſſen zu einer dreitägigen Fahrt! und ein geſchmackvoll zuſammengeſtelltes Walzer⸗„Rote Lache“ ging es auf ſchönen Waldwegen weiter! Dienſt zur Zufriedenheit der Bevölkerung. Frankfurt 1 1 1 2 1 A 8 1.. 12 4 Darmſtadt 26 92.— 92. Landes- und Provinz% Bayr. 8. ½h.-Hyp.-Bk. adiſche Maſch.... rgßkraft. Mhm. 144.0 iederrh. Leder Volthom, Seil 8 f eber 4½% Frankf. 20 9 50 88% danken, Kom. Glroverb. Tant 90. 93.—„ 94.50 94,50 Baur. Or. Pforzh.(.. Grün& Bilfinger bweſtd. Kraft N 94.— 94.— e 18 aastiehe Werte fn f e en e d e e en een en Sac 8. 2. c o gage, 0 2% Pers, Heabehg 1008.. Nef dei. 1850 0 fed 1 Ban... 2 96, 7 5— em B. 8 22* ald u. 852. 8 4 of.. 1 2 7% ⁵ /c — d.* 4 1 K—— 185 5 0 f 2— 5 i—*„„— 1 1* e e e ee e e ee e e g. mg mee eb 17 S 5 fh See See:., een b. 0 d ee e K denen: ug, L e 4 Pt..⸗Anl. 84 87,70 98.4% do. 27 92.75 9275 Schuldv. f 2 33.5992. ½ 5„ own. 87.83.25 Hartmann e N ol nbein. Braunkohl! 289.0] 239,2 Cam- k. Privatd. 88. 90.25 9 8. 5 9225„Do. Wold Rom. i a Brauer 14.0 M80 Abeinelektra St. 8 5 , Bader 27. 8 S 925 36 2 1 05 77 d. f 3 8589 85 0 4. be t t 25, es Schuldverscnrelbung. Lb Kaste 1500 Sen- Raſt Gas g. 6. Dede weg. 228 18 reader Gant 80 80 g— Versicherungen Fenn e 8 Panne. Aus II ö dene h/ Gofbr kaſi n. J. ge 59 96.89 s Datnuer denz 27 10 1098(J. Ehem. Ball 218.8 2180, db. 117 117 Poggrgetal. 18 1829 Feankfurter Hani 490g 3600 sad. Afſeturang⸗ 0 5 Wonen ee e e rag def. 14 8229 95 50 8% do. gig. f J 184558 Linoleum u. 26 408 103 0 die 8088 eindez. 161.0 15 9 fu ahans.. 90. odere Gebr. 835 de. Opn Ban 23 85 Ac, Mon 42 pfandbrleſe u. Schuld- 275 do Kii 8225 92.2 4% do. Kom. k 882 882 Lindner Brau 20 108,0 1080 Seen, Alber: 1180 147 1 ughaus...e, Roeder, Gebr... 93.— 92, 1215 5b.⸗Banf 84.— 84.25 Mannheim. Verf. hrelb n. 95.75 96.75% Goth. Grer.⸗ 8 Neckar tuteg. 23 2000„ t. Wo.. Siber 282.0 288.5 lein, Scha 83. 87.— Calw. Heilbronn. d Reichsbank 1859 180 Württ Transport 37.— 87, verschrelbunge 3 75 Zank 7 101.2 101.2 50. Werk. 28 103.7 108.5 lt. Steinzenn g. 2 86 2990 2080 Jing Ge 108.5 168.5, Hop Bani 482.7 489.8 Kredltanstslten der Länder A 98.— ein Sp dr 5 80 9 30 in Aten amwundelber Piru. 81.— 8558 olg u. Schlle. 415 110.0 Sawa 59. Würtsg. Notend 05.5405 4% eſſ dsr 2, e e, ü 96 80 8850 2 Durlader 961 2— 8„ Lorzerwen Beau 257 786 Schad org kene, Amtlich nicht nutiertg Werte 11741 Fund 9 98.52 9552 e e881 8 48 8 U fl..50 050 A 2858 Faure 9.— 98.— Weft. Altwürct 30. 68—., Umtauscheobſigstlenen 83195 se be. Gez Dram S A5 1170 833 de. Sia. 28.28 101.30. One Sinsberecnung aer wied d. 87 Licher Eise 129 1905 Strate:. 489 77 e een ng 5e b. Jas i ge. 0. de ie e eg 101g 10.8 ure tane 21 100. Siatrüs mere od. e nder Nun, 40 270.5 Seb. Stender 8 80 8. Altbeſis dt. Reich 113, 118.4 0 e 20 101.0 10,0 Langschaften 1 u ce. e tuttg. 21 101,0 faber e 9270 9250 5— 1 44.0 246.5 8155.5. 2570 87.25 4¼0% Bel ne 4 ache Elettr-Werte . 0. Ant. 5.„ 5 f. J 5 N dd. N 0.„ nleſhen d. Kom. Verb.%½ Pr. bfr. ö A N 5% Preuß. 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K 3% 88,.. 4 5..— 2 0. 4 .? eee Abenoͤmuſik in der Konkordienkirche n — Y D SSS A 2 he ten 1 15 Nl 4 5 Seite Nummer 27 4 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 13. dai 1936 Carola Höhn in dem Film„Schloß Vogelß d, deſſen Mannheimer Erſtaufführung bevorſteht. f Neue Wege in der Einzelhandelsſchulung Berufserziehung der Deutſchen Arbeitsfront! Die Beſſerung der ſozialen Lage des deutſchen Einzelhandels hängt entſcheidend davon ab, ob es gelingt, ſowohl dem gegenwärtigen und werdenden Betriebsführer als auch ſeiner Gefolgſchaft das Rüſt⸗ zeug zu geben, das er in einer auf ſtärkſten Einſatz angeſpannten Volkswirtſchaft benötigt, um ſeinen Betrieb zur Höchſtleiſtung zu bringen. Die Erfah⸗ rungen aus dem Reichsberufs wettkampf und der kaufmänniſchen Gehilfenprüfung zeigen, daß dieſe Erkenntnis bei den Betriebsführern und Gefolgſchaften des Einzelhandels noch nicht reſtlos zum Durchbruch gekommen iſt. Die Ergebniſſe aus dem Einzelhandel liegen gegenüber an⸗ deren Berufszweigen weſentlich unter dem Durchſchnitt. Die Deutſche Arbeitsfront ſchenkt daher der Be⸗ rufserziehung im Einzelhandel ihre ganz beſondere Beachtung. Die Frage des Nachwuchſes im Einzel⸗ handel muß am Anfang aller Betrachtungen über die Zukunft des deutſchen Einzelhandels ſtehen. Gelingt es, einen Nachwuchs im Einzelhandel heranzuziehen, der die Forderungen der Volkswirtſchaft an den Verteilerapparat, der in jeder Volkswirtſchaft not⸗ wendig iſt, erfüllt, ſo wird ſich der Kaufmann aus dem Einzelhandel wieder die Stellung erobern, die ſich auf Grund ſeiner außerordentlich wichtigen volkswirtſchaftlichen Tätigkeit ergibt. Bei der Aufſtellung der Stoffpläne für die neuen Lehrgänge ging die Deutſche Arbeitsfront von der Erkenntnis aus, daß umfaſſende Waren⸗ keunntniſſe die Grundlagen jeder Tätigkeit im Einzelhandel ſind. Wenn wir das Vorleſungsver⸗ zeichnis der Arbeitsſchule der Deutſchen Arbeitsfront für das Sommerſemeſter 1936 anſehen, ſo können wir feſtſtellen, daß die warenkundlichen Lehrgänge auch an erſter Stelle ſtehen. An zweiter Stelle ſtehen die Lehrgänge für Verkaufskunde; dann fol⸗ gen kaufmänniſches Rechnen, Kalkulation, Buchhal⸗ tung und Dekoration. Die Lehrgänge beginnen in der kommenden Woche und werden von erſten Fachleuten in Verbin⸗ dung mit Lehrern der beiden hieſigen Handelsſchulen durchgeführt. Für den vorwärtsſtrebenden Einzelhandelskauf⸗ mann beſteht dann noch das Einzelhandels⸗ ie neue Urkundenſteuer in der Praxis Wie hoch ſind die Steuerſätze? Durch das neue, am 1. Juli in Kraft tretende Urkundenſteuergeſetz werden die insgeſamt 15 Lon⸗ desſtempelgeſetze beſeitigt und durch ein einheit⸗ liches Reichsrecht erſetzt; dadurch wird ein weiterer Fortſchritt in der Herſtellung der Einheit e Wirtſchafts⸗ und Rechtsverkehrs er⸗ zielt. Es bleibt auch nach dem neuen Geſetz dabei, daß nur die über ein Rechtsgeſchäft errichtete Urkunde der Steuer⸗(Stempel⸗) Pflicht unterliegt, wenn auch rechtsbegrifflich das Geſchäft ſelbſt Gegenſtand der Steuer iſt. Das„Urkundenprinzip“ iſt alſo im neuen Stempelſteuerrecht beibehalten worden, wobei zu beachten iſt, daß das neue Geſetz den über das Rechts⸗ geſchäft geführten Briefwechſel grundſätzlich der Er⸗ richtung einer Urkunde über das Geſchäft gleich⸗ ſetzt. Die klare und unmißverſtändliche Faſſung des neuen Urkundengeſetzes ermöglicht einen umfaſſenden Ueberblick über die neuen Steuern. Was zunächſt die Steuer für Kauf⸗ und Tauſchverträge angeht, ſo beträgt dieſe, außer bei Verkauf von Geld⸗ forderungen lauch Hypothekenforderungen), 5 v..; für Geldforderungen 1 v. T. Ausgenommen von der Beſteuerung ſind nach dem neuen Geſetz u. a. Kaufverträge über im inländiſchen Betrieb des Ver⸗ käufers hergeſtellte und über unmittelbar zur Aus⸗ lieferung ins Ausland gelangende Gegenſtände. Ferner ſind— wie bisher— von der Urkundenſteuer Rechtsvorgänge ausgenommen, die unter das Grund⸗ erwerbſteuergeſetz fallen, alſo namentlich Grund⸗ ſtücks⸗Kaufverträge und ſolche, die unter oͤas Kapital⸗ verkehrsſteuergeſetz fallen. Miet⸗ und Pachtverträge, auch durch Briefwechſel zuſtandegekommene, ſind ſteuerpflichtig, wenn das Jahresentgelt(bei Raum⸗ miete) 900 Mark(in Preußen bisher 1000 Mark) überſteigt; die Steuer beträgt 1 v. T. bei einem Pachtvertrag und 3 v. T. bei einem Mietvertrag. Bei einem Vertrage, der auf beſtimmte Zeit abgeſchloſſen iſt, wird die Steuer nach dem für die Vertragsdauer vereinbarten Entgelt erhoben; bei Verträgen auf unbeſtimmte Zeit nach der einjährigen Vertrags⸗ dauer. Dienſtverträge(auch Anſtellungsver⸗ träge) werden mit 1 v. T. verſteuert; Verträge, die eine Vergütung von nicht über 3600 Mark jährlich vorſehen, ſind ſteuerfrei, ebenſo ſind Lehrver⸗ träge wie bisher ſteuerfrei. Das neue Geſetz ſchreibt auch die Verſteuerung von Wer kverträ⸗ gen grundſätzlich mit 1 v. T. vor. Ausgen om ⸗ men ſind aber Werklieferungsverträge(bei denen der Werkunternehmer den Stoff ſelbſt beſchafft). Dieſe Ausnahme von der Beſteuerung gilt aber u. a. nicht für Verträge über ie Errichtung eines Bau⸗ werks auf nicht dem Unternehmer gehörigen Grund und Boden. Vergleiche ſind nach oͤem neuen Geſetz mit 1 v. T. ſteuerpflichtig. Bei nicht in Geld ſchätzbaren Objekten beträgt die Steuer mindeſtens 3 Mark. Nicht der Vergleichs⸗ ſteuer unterliegen u. a. Vergleiche im Armenrechts⸗ verfahren, im Zwangsverſteigerungs⸗ und Zwangs⸗ verwaltungsverfahren, im Verfahren vor dem Miet⸗ und Pachteinigungsamt, in Aufwertungsangelegen⸗ heiten und im Verfahren zur Regelung der Fällig⸗ keit von Forderungen(Hypotheken) und Grundſchul⸗ den. Alle ſonſtigen Verträge, ſoweit ſie nicht von der Steuer ausdrücklich ausgenommen ſind, unterliegen einer Steuer von 1 v. T. Die Verſteuerung der einſeitigen Erklä⸗ rungen iſt u. a, wie folgt geregelt: Abtretungserklä⸗ rungen(Zeſſionen) von Geldforderungen ſind mit 1 w. T. zu verſteuern, Abtretungen anderer Rechte mit 5 v. T. Iſt die Abtretungserklärung nicht beur⸗ kundet, ſo ſteht ihr die Anzeige des Berechtigten an den Verpflichteten von der erfolgten Abtretung gleich. Dieſe Mitteilung iſt alſo dann als ſteuer⸗ pflichtig zu behandeln. Ausgenommen von der Ab⸗ tretungsſteuer iſt u. a. die Abtretung einer durch Hypothek geſicherten Forderung oder Grundſchuld an eine öffentlich⸗rechtliche Kreditanſtalt oder an eine Hypothekenbank, wenn die Forderung oder Grundſchuld zur Deckung von neu auszugebenden Schuldverſchreibungen dient. Schulderklärungen (Schuldverſchreibungen) ſind nach dem neuen Geſetz mit 1 v. T. zu verſteuern; von der Verſteuerung ſind u. a. ausgenommen die Schulderklärungen einer Bank oder eines Bankiers in einem Konto⸗ auszug über laufende Rechnung, ferner die entſpre⸗ chende Erklärung eines Bankkunden. Auch Schuld⸗ erklärungen, die zur Deckung von neu auszugeben⸗ den Pfandbriefen und dergleichen dienen, ſind ſteuer⸗ frei. Ebenfalls mit 1 v. T. zu verſteuern ſind Ver⸗ pfändungs erklärungen; ausgenommen iſt u. a. die Verpfändung zur Sicherung von Wechſel⸗ und Scheckforderungen. Derſelbe Steuerſatz gilt für Sicherungsübereignungen und Ausbietungs⸗ garantien. Bürgſchaftserhlärungen wer⸗ den mit 1 v. T. verſteuert, wobei Bürgſchaften für Wechſel⸗ und Scheckforderungen ebenfalls ausgenom⸗ men ſind. Vollmachten werden nach dem neuen Geſetz mit* v.., aber nicht höher als mit 500 Mark, verſteuert. Die Steuer ermäßigt ſich auf„ v. T. und höchſtens 100 Mark, wenn der Bevollmächtigte in einem Dienſtwerhältnis zum Vollmachtgeber ſteht, und wenn der Bevoll⸗ mächtigte Angehöriger des Vollmachtgebers iſt. Nicht zu verſteuern ſind Vollmachten zur Vertre⸗ bung vor Gericht oder einer ſonſtigen Behörde, und ferner die Vollmacht zur Auflaſſung eines Grund⸗ ſtücks, wenn das zur Rechtsänderung verpflichtende Rechtsgeſchäft, das Angebot oder die Annahme vor einem Notar oder einer Behörde beurkundet und die Vollmacht in der Urkunde erteilt iſt. Hypotheken⸗Eintragungsbewilligungen werden mit 2 v. T. verſteuert; die Steuer ermäßigt ſich auf 1 v.., wenn über die Forderung bereits eine Schulderklärung abgegeben worden und ver⸗ ſteuert iſt. Von der Beſteuerung iſt ausgenommen die Beſtellung einer Hypothek für eine Reſtkauf⸗ preisforderung, die Beſtellung von Hypotheken und Grundſchulden für Forderungen, die in Schuld⸗ verſchreibungen verbrieft ſind, und die Beſtellung ſolcher Belaſtungen für öffentlich⸗rechtliche Kredit⸗ anſtalten und Hypothekenbanken, wenn die Forde⸗ rungen zur Deckung von Pfandbriefen(Fommunal⸗ obligationen) dienen. Mit dem allgemeinen Steuer⸗ ſatz von 1 v. T. ſind weiterhin ſteuerpflichtig Vor⸗ merkungen und Dienſtbarkeitsbeſtellungen; Beſtel⸗ lungen Reallaſten werden, wie die Beſtellung von Hypotheken, mit 2 v. T. verſteuert. Die Be⸗ ſtellung des Nießbrauches wird mit 3 v. T. beſteuert. Verträge über die Errichtung von Perſonengeſellſchaften ſind mit 5 p. T. zu verſteuern, es ſei denn, daß das Kapitalverkehrs⸗ ſteuergeſetz zur Anwendung kommt. Zuſchlags⸗ beſchlüſſe bei Verſteigenrungen werden mit 5 v. T. verſteuert. Steuerpflichtig ſind ferner nach dem neuen Geſetz Wechſel⸗ und Scheckproteſte mit 3 Mark, wenn der Wert des Gegenſtandes 150 Mk. überſteigt. von ſeminar, das in einem organiſchen Aufbau in 4 Semeſtern ihm das Rüſtzeug vermittelt, das ihn in die Lage verſetzt, ſein Geſchäft ſo zu führen, wie es eine nationalſozialiſtiſche Wirtſchaft verlangt. Auskunft über den Beginn der Schulungsabende und ſonſtige Einzelheiten erteilt die Geſchäftsſtelle der Arbeitsſchule der DAß in O1, 10/11, Telephon 203 55/56. Hinweis Volksbildungsſtätte. In dieſer Woche finden fol⸗ gende Arbeitskreiſe in C 1, 10/11 ſtatt: Mittwoch: Nis Weltanſchauung(Fiſcher), Völkiſche Erziehung (Keitel).— Donnerstag: Geopolitik(Fuhr⸗ mann), Neues Schrifttum(Mall).— Freitag: Feiergeſtaltung(Rumler), Opernplan(Dr. Brink⸗ mann), Rundfunk(Nagel).— Der nächſte Vortrag NSDAp-Nfiffeillungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen eutnommen Anordnung der Kreisleitung Der Pg. Johann Gerling, Mannheim, I 6, 12, hat ſein Mitgliedsbuch Nr. 1 816 487 verloren. Das Buch iſt bei der Kreisleitung, Zimmer 10, abzugeben. Vor Miß⸗ brauch wird gewarnt. Kreiskartei. An die Ortsfunkſtellenleiter der Stadt⸗ und Landortsgruppen! Die Funkſtellenleiter treten am Donnerstag, 14. Mai, zum Dienſt(Funkſchule) um 19 Uhr in der Werner⸗Ste⸗ mens⸗Gewerbeſchule, C 6, Saal 19, an. Hauptſtelle Funk. NS⸗Frauenſchaft Lindenhof. Am 13. Mai, 17 Uhr, Zellen⸗ und Block⸗ leiterinnenſitzung im Heim.— 20.15 Uhr Singen im Heim. Seckenheim. Am 14. Mai, 20 Uhr, Pflichtheimabend im „Schloß“ Luftſchutzfilm mit Vortrag. Käfertal Am 14. Mai, 20 Uhr, Zellenabend der Zelle 5 im„Adler“. 5 Schwetzingerſtadt. Am 14. Mai, 20.30 Uhr, Zellenabend der Zellen 4, 5, 11 und 13 bei Fügen, Rheinhäuſerſtraße. Rheinau. Am 13. Mai, 20 Uhr, Zellenſitzung im„Ba⸗ diſchen Hof. a Friedrichspark. Am 13. Mai, 14.30 Uhr, treſſen ſich die Kinder der Sing⸗, Turn⸗ und Baſtelſchar der NS⸗Fr. in der L- Schule, Zimmer 23. Achtung, Abt. Jugendgruppe! Gruppe Neckarſtadt⸗ Oſt Heimabend am 45. Mai, 20 Uhr, Langerötterſtr. 37.— Gruppe Innenſtadt Heimabend am 15. Mai, 20 Uhr, in L 14, 4.— Achtung! Mitglieder der Jugendgruppe, die nie erſchienen ſind und nie Beitrag zahlten, melden ſich innerhalb dieſes Monats bei der Kreiswalterin Frau Britſch, Meerfeldſtraße 44, ſonſt erfolgt Ausſchluß aus der NS⸗Frauenſchaft. BDM Oſtſtadt. Am 13. Mai, 19.30 Uhr, Schule. Untergauärztin. 19 Uhr Sprechſtunde. Schwetzingerſtadt. Sämtliche überführten Jungmädel und die Schaft H. Bartholme(früher Werner) treten am 18. Mai, 19.30 Uhr, auf dem=5⸗Schulplatz in Kluft an. Probe in der K⸗ö⸗ An dieſem Mittwoch nur von 17 bis Untergau. Sämtliche BDM⸗Gruppengeldverwalterinnen der Stadtgruppen mit Vororten kommen am 14. Mai, 20 Uhr, auf die Verwaltungsſtelle des Untergaues. Abt. Sport. Am 13. Mai, der Turnhalle der 20.30 Uhr, Untergau 171, Mäsdchen⸗ Sportwartinnenturnen in berufsſchule. Dae Schwetzingerſtadt. Achtung, Arbeitsdienſtmänner! Für alle ehemaligen Angehörigen(Führer und Arbeitsmänner) des freiwilligen NS⸗Arbeitsdienſtes und Reichsarbeits⸗ dienſtes, die in der Ortsgruppe Schwetzingerſtadt wohnen, findet am 14. Mai, 20 Uhr, im Lokal„Zur Oſtſtadt“, Seckenheimer Straße 126—128, ein Pflichtappell ſtatt. Es wird dort eine wichtige Veroröͤnung des Reichsarbeits⸗ dienſtes bekanntgegeben. Keiner darf fehlen! Schwetzingerſtadt. Die für den 13. Mai angeſetzte Be⸗ triebswalterſitzung fällt aus. Hausgehilſen Am 14. Mai, 20.30 Uhr, Arbeitsbeſprechung der Orts⸗ fachgruppenwalterinnen. Lindenhof. Am 13. Mai, 1 13, 12 f. Arbeitsſchule der DA Am Mittwoch, 13. Mai, beginnen in L 7, 1, nachſtehende Kurſe: Um 19 Uhr: Kurſus 139a Deutſche Kurzſchrift für Anfänger; Kurſus 118 Buchhaltung für Anfänger; Kur⸗ ſus 165 Franzöſiſch, Stufe 3; Kurſus 139b Deutſche Kurz⸗ ſchrift für Anfänger. Um 20.30 Uhr: Kurſus 145 Deutſche Kurzſchrift für Fortgeſchrittene; Kurſus 186 Cercle Fran⸗ cais; Kurſus 175 Grundzüge des deutſchen Handelsrechts: Kurſus 4 Praktiſche Buchführung und Steuerfragen für den Einzelhändler; Kurſus 154 Die deutſche Rechtſchrei⸗ bung; Kurſus 157 Uebungen im ſchriftlichen und münd⸗ lichen Gebrauch der Mutterſproche. Kurſus 161 Engliſch 20.30 Uhr, Heimabend in für Fortgeſchrittene, Stufe 3. Kurſus 179 Mahn⸗ und Klageweſen. 5 In C 1, 10, finden folgende Kurſe ſtatt: Um 19 Uhr: Kurſus 140b Maſchinenſchreiben für Anfänger; Kurſus 177 Hypotheken und Grundbuchweſen. Um 20.30 Uhr: Kur⸗ ſus 1822 Maſchinenſchreiben für Fortgeſchrittene; Kur⸗ ſus 191 Warenkunde für Lebensmitteleinzelhändler; Kur⸗ ſus 192 Worenkunde für Textileinzelhändler; Kurſus 206 Einzelhandels⸗Seminar, 3. Semeſter. In der Ingenieurſchule, N 6, beginnen die Kurſe Nr. 26 Fachzeichnen und Drehen und Bohren um 19.90 Uhr. „Kraft durch Freude“ Schubert⸗Abend im Planetarium. Da die Vorſtellungen am Mittwoch, 13. Mai, und Freitag, 15. Maf, bereits aus⸗ verkauft ſind, wird die Feierabendſtunde am Somstag, 16. Mai, zum zweiten Male wiederholt. Korten ſind bei den zuſtändigen Geſchäftsſtellen erßältlich. Sport für jedermann Donnerstag, 14. Mai Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 17.30 bis 19.30 Uhr und 19 bis 21 Uhr Stadion, Spielfeld 1. 19.30 bis 21.30 Uhr Schillerſchule, Neckarauer Uebergang. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäsd⸗ chen): 17.30 bis 19.30 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. 18.30 bis 19.30 Humboldtſchule. Jeweils 19.90 bis 21.30 Uhr Feudenheimſchule, Eliſabethſchule, D 7, und Humboldt⸗ ſchule. Deutſche Gymnaſtik(Frouen und Mäöchen)!: Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. Jin⸗Jitſu(Frauen und Männer): Stadion, Vorhalle der Gymnaſtikhalle. Leichtathletik(Frauen und Männer): 19 bis 21 Uhr Sta⸗ dion, Spielfeld 1. 2 Boxen: Für Schüler 19 bis 20 Uhr, für Anfänger und Fortgeſchrittene 20 bis 21.30 Uhr, jeweils in der Gymna⸗ ſtikhalle im Stadion. Was hören wir? Donnerstag, 14. Mai Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Blosmuſik.—.30: Frauen⸗ 21 bis 22 20 bis 21.30 Uhr funk.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.00: Bunte Schall⸗ platten.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Mittagskonzert. — 14.00: Allerlei von zwei bis drei. 15.30: Aus der Arbeit einer Bildhauerin.— 16.00: Muſik am Nachmittag. — 17.30: Muſikaliſches Zwiſchenſpiel.— 17.40: Der Hohen⸗ twiel.— Hörbild.— 18.00: Konzert.— 19.00: Fröhlicher Funkkalender.— 19.45: Erzeugungsſchlacht.— 20.00: Nach⸗ richten.— 20.10: Unterholtungs⸗ und Tonzmuſik.— 21.30: Klaviermuſik von Chopin.— 22.00: Nachrichten.— 22.90: Die vorolympiſche Kunſtolympiade. 22.40: Tanzmuſik. — 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .10: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.00: Volksliedſingen. — 11.30: Bauernfunk.— 12,00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Bauernfunk.— 15.45: Zeitſchrif⸗ tenſchau.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.30: Schall⸗ platten. 17.50: Virtuoſe Violinmuſik. 18.20: Die Jahreszeiten des Lebens. Liederſpiel.— 18.45: Sport⸗ funk.— 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung(Schallpl.). 20.10: Zigeunerweiſen.— 20.40: Sinfoniekonzert. Gluck— 5— R. Strauß.— 28.00: Heiter und bunt(Schall⸗ platten). Mittwoch, 13. Mai Nationaltheater: Ludw Abend„Lottchens „Die kleinen „Erſter Klaſſe“, 20 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Re fachausſtellung deutſch Bäckerhandwerks, geöffnet von 8 bi) Uhr. des Abfahrt 8 platz. Dauer 2 Tage 16 Uhr rung des Kleinkunſtbühne Mannheim 15 Uhr. von Stadtrundfahrten: 8 und 10 Uhr ab Paradeplatz. Hafeurundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlic n der Hitler⸗Brücke, Fried sbrücke und Rheinvorland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele Univerſum:„Konfetti“. Alhambra: ſucht“. Schauburg:„Savoy⸗Hotel 217“. „Der Poſtillon von Lonjumeau“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Alt⸗Mannheimer Bür⸗ gerhäuſer. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung:„Die Ausſteuer“. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bts 13 und von 14 bis 16 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. und von Ge⸗ in der Harmonie findet am Montag, dem 18. Mai, ſtatt. Es ſpricht: Regierungsbaurat Dr.⸗Ing. Köbler, Karlsruhe, über„Aufgaben und Bedeu⸗ tung des Landeskulturwerkes in Baden“. 42 Mai 1936 19 hr — N ö 3 Zeicbenerkl stung Zur Wetterkarte Kater Wi front vordringender Naffliff. A ermer Mind ge fror vordtini gender MWermitf? * Stärke UHE, n Fron mit Warmluft inder HSH 75 NZ. N A e 5 eg dlugesge n gsdierfff ff ScvSe fe Seb, euer S bededd o by Schsderts hett, S NMebSl N Geffter Obebbecget i f Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 13. Mai: Im Bereich einer gleichförmigen Druckverteilung bilden ſich über Deutſchland noch immer flache Störungen aus, die Anlaß zu vereinzelten, teilweiſe aber gewitterhaften Niederſchlägen geben. Eine weſentliche Umgeſtaltung der derzeitigen Wetterlage iſt nicht zu erwarten, doch kann gerade für den Weſten und Süden des Reiches mit zunehmender Aufheiterung gerechnet werden. Vorausſage für Donnerstag, 14. Mai Morgens noch vielfach dunſtig oder neblig und häufig aufheiternd, doch immer noch Neigung zu verein⸗ zelten, teilweiſe gewittrigen Niederſchlägen, tagsüber wieder etwas wärmer, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 12. Mai + 17,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 13. Mai 4 11,3 Grad; heute früh halb 8 Uhr 11, Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0, Millimeter 0,1 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April Rhein⸗ Pegel] 9. 10. 11. 2 18 Tcregar- Pegel 0 1 2 Rheinfelden.98 5 Breiſach 8.14] Naunheint 3,56 3,58 8,59 8,81 Rel 2.20. Jagſtfeld——— Maxau..80]J[ Heilbronn—- Mannheim.880[Plochinge—. Raub 7 Diedesheim.———— Röln 2 3 Mittwoch, 13. Mai 1936 Aus Baden Der Gruß des Führers An die badiſchen Frontſoldaten. * Karlsruhe, 13. Mai. Der Vorſitzende des Ar⸗ beitsausſchuſſes des Karlsruher Garniſontages, Ficht, hatte im Namen ſämtlicher in Karlsruhe ver⸗ ſammelten Teilnehmer des Karlsruher Garniſon⸗ tages dem Führer und Reichskanzler ein Telegramm geſandt, in dem dem Führer der Dank dafür aus⸗ geſprochen wird, daß er auch der badiſchen Grenz⸗ mark Sicherheit und Ehre wiedergab. Auf dieſes Begrüßungstelegramm traf im Laufe des Sonntags bei Herrn Ficht folgende Antwort ein: „Den in ihrer alten Garniſon Karlsruhe ver⸗ ſammelten Kameraden der alten Armee danke ich für ihr Gedenken und ihr Gelöbnis treuer Gefolg⸗ ſchaft. Ich erwidere ihre Grüße in kameradſchaft⸗ licher Verbundenheit. Adolf Hitler.“ 75. Geburtstag eines verdienten Schulmannes * Karlsruhe, 12. Mai. Am Mittwoch kann Gym⸗ naſtaldirektor i. R. Profeſſor Dr. Emil Wolf in Karlsruhe ſeinen 75. Geburtstag feiern. In dem langen Zeitraum von 40 Jahren war Direktor Dr. Wolf an einer Reihe höherer Lehranſtalten, ſo in Konſtanz und Freiburg, Gernsbach, Durlach, Bret⸗ ten, Bruchſal und nicht zuletzt in ſeiner Vaterſtadt Karlsruhe tätig und hat in ausgezeichneter Lehr⸗ tätigkeit viele Tauſende von Schülern für die Werke des Altertums, ihre Kultur und ihren Sinn begei⸗ ſtert. Daß ihm dies gelang, davon ſpricht die An⸗ hänglichkeit vieler Hunderte von Schülern, die bei jeder Gelegenheit dem verehrten Lehrer bezeugen, wie er in ihrer Erinnerung fortlebt. Zu ſeinem be⸗ ſonderen Gebiet hatte ſich Dr. Emil Wolf die grie⸗ chiſche Sprache auserwählt, und er iſt hier mit in Fachkreiſen beſonders anerkannten Arbeiten und Anregungen hervorgetreten. Die Ungerechtigkeiten des Zwiſchenreichs mußte Direktor Wolf bei ſeiner vorzeitigen Zurruheſetzung bitter verſpüren, und er hat, von jeher ein ſtreng national geſinnter Mann, die Sendung Adolf Hitlers aus innerſter Ueber⸗ zeugung heraus mit Begeiſterung begrüßt. 30 Zentner Perlmutterknöpfe bgeſchmuggelt! Dafür jetzt auf der Anklagebauk OL. Waldshut, 10. Mai. Wegen umfangreicher Deviſenſchiebungen und Bandenſchmuggels hatten ſich die Angeklagten E. Kalt aus Koblenz (Schweiz), F. Buri aus Waldshut und H. Zun⸗ ſer auß Tailfingen(Württemberg) vor der Großen Strafkammer zu verantworten. Zunſer iſt Knopf⸗ händler, der ſich urch ſeinen in Koblenz(Schweiz) wohnhaften Schwager E. Kalt Perlmutterknöpfe, nach Deutſchland ſchmuggeln ließ. Hauptſächlich über das ehemalige Zollanſchluß⸗ gebiet wurden in der Zeit von Mitte 1934 bis Anfang 1935 etwa 30 Zentner Perlmutterknöpfe im Wert von 15 000 Mark nach Deutſchland ge⸗ ſchmuggelt und der Gegenwert auf ungeſetzlichem Wege in Deviſen nach der Schweiz gebracht. Die Angeklagten waren geſtändig. Es wurden u. a. verurteilt: E. Kalt zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr und zwei Monaten, Geloͤſtrafen von 88 000 und 15000 Mark, F. Buri zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis, H. Zunſer zu einem Jahr und einem Monat Gefängnis und beide zu denſelben Geloͤſtrafen wie E. Kalt. Acht bzw. neun Monate Unterſuchungshaft wurden angerechnet. Todesurteil in Koblenz vollſtreckt + Koblenz, 12. Mai. Am Dienstag iſt, wie die Juſtizpreſſeſtelle mit⸗ teilt, in Koblenz der am 3. Februar 1909 geborene Arthur Seibert aus Bad Kreuznach hingerichtet wor⸗ den. Seibert hatte am 6. Juli 1995 die Ehefrau Eliſe Brandenburger in ihrer Wohnung in Bad Kreuz⸗ nach ermordet und aus der Wohnung Kleidungsſtücke und Wertgegenſtände geraubt. Brief aus Stuttgart Neue Mannheimer Zeitung/ Mi ttag⸗Ausgabe Tulpen in der Großſtadt Ein Stuttgarter Hirſchpark-Der erſte Aeberland- flug vor 25 Jahren nach Baden Rauchen im Straßenbahnwagen —2— Stuttgart, 12. Mai. Tulpen ſind unter den Blumen mehr Mode ge⸗ worden. Wenigſtens hat man den Eindruck in Stutt⸗ gart. Sie ſtehen nicht nur vielfach in privaten Gär⸗ ten, ſondern auch in den öffentlichen Anlagen. Der verſchwenderiſche Reichtum ihrer Farben ergießt ſich über die grünen Beete auf dem Schloßplatz und drunten im Villapark in Berg, Es leuchtet auf ver⸗ gißmeinnichtblauem Grunde in Gelb, Roſa⸗ und Weinrot und Blau. Ganz beſonders köſtlich anzu⸗ ſchauen ſind die ſchwarzroten Tulpen, die in der Sonne erglühen wie ein koſtbarer Glaskelch. Tau⸗ ſende von Menſchen erfreuen ſich jeden Tag auf dem Wege zu ihrer Arbeit an der Farbenpracht dieſer graziöſen Blume. Eines der Hauptausflugsgebiete der Stuttgarter iſt der„Wildpark“. Einſt ein ſchönes Wilögehege, dann vereinſamtes Waloögebiet zwiſchen dem weſt⸗ lichen Stadtgebiet, Vaihingen und Botnang. Mitten drinnen liegt die Solitude⸗Rennſtrecke. Jetzt ſind etwa 100 Hektar Wald und Wieſe wieder eingezäunt und damit zu einem neuen Stuttgarter Hirſchpark gemacht worden. Das Haupttor iſt am Bärenſee, in den einſt die waidluſtigen württembergiſchen Her⸗ zöge das Wild treiben und von ihren Jagdgeſell⸗ ſchaften abſchießen ließen. Da die Jahreszeit ſchon ſehr weit vorgeſchritten iſt, konnten leider die vom Reichsjägermeiſter zur Verfügung geſtellten Romin⸗ ter Hirſche und das Rotwild nicht mehr überführt werden. Man wird das im nächſten Winter nach⸗ holen. Dafür iſt aber bereits Damwild in den Hirſchpark' eingebracht worden, und zwar vier Stück, das von Stuttgarter Tierfreunden geſtiftet und bis⸗ her in Degerloch in einem Privatgarten unterge⸗ bracht war. Auch einige Rehe ſind noch da, die bisher ſchon dort ihren Einſtand hatten. Erſt wenn auch die Hirſche da ſind, wird der Park der Oeffent⸗ lichkeit zugänglich gemacht werden. * In dieſen Maitagen werden es 25 Jahre, daß Hellmuth Hirth, der bekannte Vorkriegsflie⸗ ger, ſeinen erſten Ueberlandflug zwiſchen Baden und Württemberg über Pforzheim ausführte. Das war wohl der erſte Ueberlandflug in Süddeutſchland überhaupt und damals noch ſehr mit Umſtänden verknüpft. Am Mittwoch, dem 17. Mai 1911, ſtand die Rumpler⸗Maſchine von Hirth vor der Halle auf dem Cannſtatter Waſen. Aber erſt in den Abendſtunden konnte geſtartet werden, nach⸗ dem Lautenſchlager, der damals berühmte Sieger im Großen Preis von Frankreich, mit ſeinem mächtigen neunzigpferdigen Mercedes mit Benzin und Erſatz⸗ teilen mit zwei Monteuren über Schwieberdingen und bis Vaihingen⸗Enz über das Wetter aufgeklärt hatten. Ein Begleiter vom L. telephonierte nach Stuttgart, daß das Wetter auf der Strecke gut ſei, worauf Hirth mit ſeiner Maſchine und mit ſeinem Begleiter Dierlamm ſtartete. Zur gegenſeitigen Verſtändigung hatten ſie einen Gummiſchlauch als Sprachrohr zwiſchen den Sitzen befeſtigt. Auf der Höhe nördlich Pforzheim wollten ſich Kraftwagen und Flugzeug treffen. Bald nach dem Start war das Flugzeug als kleiner Strich am Horizont zu ſehen, und nicht lange dauerte es mehr, dann kam in einer Höhe von 500 Meter die Maſchine heran. Hirth flog nun oem Kraftwagen voraus, der natürlich das Flugzeug nicht mehr einholen konnte. Auch nicht, wenn ein Lautenſchlager am Steuer ſaß. Als der Kraftwagen 745 Uhr abends vor der Fliegerhalle in Baden⸗Oos ankam, waren Hirth und Dierlamm ſchon da. Sie waren eine Viertelſtunde früher ge⸗ kommen und hatten die Strecke Stuttgart⸗Oos in einer Stunde und drei Minuten zurückgelegt. Da⸗ mals eine ſtaunenswerte Leiſtung. Der Kraftwagen hatte aber rund zwei Stunden gebraucht.— Am an⸗ deren Tage ſtartete Hirth zum Oberrheiniſchen Zu⸗ verläſſigkeitsflug, den er auch gewann. Im Juni kam der große Ueberlandflug Berlin— Breslau München, den Hirth ebenſo gewann wie den mit Schwerer Verkehrsunfall in Dürkheim Radfahrerin von Mannheimer Kraftwagen getötet * Bad Dürkheim, 13. Mai. Am Dienstag⸗ nachmittag zwiſchen 6 und 7 Uhr ereignete ſich auf der Deutſchen Weinſtraße am Ende der Stadt in Richtung Wachenheim ein ſchweres Unglück, bei dem ein Menſchenleben vernichtet wurde. Die 48 Jahre alte Kontoriſtin Eliſabeth Freuden⸗ berger, die in der Sektkellerei Wachenheim erſt vor kurzer Zeit eine Stellung gefunden hatte, befand ſich mit dem Fahrrad auf dem Nachhauſeweg. Sie fuhr ſcharf rechts, als ſie der Perſonen⸗ wagen IV B 26942 von rückwärts in voller Geſchwindigkeit anfuhr. Der Auprall war ſo ſtark, daß der Kopf der Bedauernswerten beim Aufſchlagen gegen das Verdeck des Wagens eine Verbeulung hinterließ und die Schutzſcheibe in Trümmer ging. Der Wagen war erſt nach hundert Meter zum Halten gekommen. Das Rad wurde ſtark demoliert und die Fahrerin ſo ſchwer verletzt, daß ſie kurz nach ihrer Einlieferung ing Krankenhaus, ohne das Bewußt⸗ ſein wieder erlangt zu haben, ſtarb. Der Fahrer, ein Hoteldirektor aus Man n⸗ heim, der von einer etwa einſtündigen Sektprobe aus Wachenheim kam und einige fremde Damen im Wagen hatte, wurde ſofort verhaftet und ihm eine Blutprobe entnommen. Der Unglücksfall iſt um ſo bedauernswerter, als die Verunglückte die einzige Ernährerin ihrer Familie war. Der Vater iſt be⸗ reits vor 37 Jahren geſtorben. Vom Kraftrad geſtürzt— ſchwer verletzt Schwerer Unfall in Nußloch * Nußloch, 19. Mai. Als abends die 65jährige Ehefrau des Kaufmanns Franz Ditten in der Nühe des Gaſthouſes„Zum Lamm“ die Hauptſtraße überqueren wollte, überſah ſie bei dem ſtarken Ver⸗ kehr, daß aus der entgegengeſetzten Richtung ein Motorrad auf ſie zukam. Ihr Verſuch, noch raſch auszuweichen, mißlaug, ſo daß ſie von dem Motorrad erfaßt und zur Seite geſchleudert wurde. Sie trug leichtere Verletzungen am Kopf davon. Dagegen ſtürzte der Lenker des Kraftrades, ein Obertrupp⸗ führer vom Arbeitsdienſtlager Graben⸗NReuborf, ſo unglücklich, daß er mit einem ſchweren Schädel⸗ bruch ins Krankenhaus nach Heidelberg gebracht werden mußte, wo er bedenklich darniederliegt. Der Beifahrer, ein Arbeitsdienſtkamerad aus Baiertal, kam mit Hautabſchürfungen am Kute davon. 50 000 Mark dotierten Kathreinerpreis. Damit war das Eis gebrochen! Der Aufſtieg der deutſchen Flie⸗ gerei war allgemein. Hirth aber flog nun meiſtens in Johannisthal!— Die Stuttgarter Straßenbahnen haben einen Feldzug gegen die Raucher angetreten und ſie vom hinteren Perron oͤer Motorwagen aus⸗ geſchloſſen. Es darf jetzt nur noch auf der vorderen Plattform hinter dem Wagenführer geraucht werden. Man wollte dadurch einer Beläſtigung der Inſaſſen des Wagens abhelfen. Es wird aber nicht lange mehr dauern und in den Motorwagen muß die vor⸗ dere Wagentür ebenfalls geöffnet werden, wollen nicht die Fahrgäſte im Innern der Motorwagen ver⸗ ſchmachten. Dann aber iſt die ganze Maßnahme illuſoriſch geworden. Die vordere Plattform der Wagen iſt aber nicht gerade ſehr beliebt. Einmal iſt ſie gewiſſermaßen das Abteil für den Reiſenden mit den Traglaſten, für Kinderwagen uſw., und dann von vielen Fahrgäſten aber bewußt gemieden, weil ſich gezeigt hat, daß man hier Gefahr läuft, bei Zu⸗ ſammenſtößen ganz beſonders in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen zu werden. Aber die Stuttgarter Raucher haben die Maßnahme ergeben hingenommen, weil ſie glauben, daß ſie ſich oͤoch nicht lange wird auf⸗ rechterhalten laſſen. Die Reichsbahndirektion Stuttgart iſt mit ein paar neuen Plänen an die Oeffentlichkeit getreten. Im nächſten Jahre will man mit neuen Omnibuſſen vom Stuttgarter Hauptbahnhof über die bis dahin eröffnete Reichsautobahnſtrecke bis nach Unterboi⸗ hingen und von dort über die Schwäbiſche Alb über Oberlenningen nach Wieſenſteig fahren. Die be⸗ kannten Bäder im Filstal ſollen von der neuen Ver⸗ kehrslinie ebenfalls erreicht werden. Die Fahrzeit beträgt nur eine ſtarke Stunde.— Dann wird noch in dieſem Monat erſtmals der„Gläſerne Zug“, der bisher nur in Oberbayern verkehrte, von Stuttgart über die Alb nach Ulm geführt werden. Außerdem hat man in Ausſicht genommen, zwiſchen Frankfurt und Stuttgart einen Anſchluß an den nach Berchtesgaden fahrenden Schnelltriebwagen über die Autobahn Frankfurt— Heidelberg mit ſchnell⸗ fahrenden Omutbuſſen herzuſt ellen * Plaukſtadt, 11. Mai. Ihren 60. Geburkstag feierte am Sonntag, den 10. Mai, Witwe Eva Mül⸗ ler, Hildaſtraße 13.— Einen Maiausmarſch unternahm die Freiwillige Feuerwehr Plankſtadt über Oftersheim in das Schützenhaus im Ketſcher Wald, wo die Wehrangehörigen einige Stunden ge⸗ ſelliger Unterhaltung im Geiſte echter Kameradſchaft pflogen. Die Führung hatte Kommandant Seitz iune.— Der Preisträger aus dem Reichsberufswett⸗ kampf in der Wettkampfgruppe Landwirtſchaft, Wal⸗ ter Treiber von hier, der in die Leiſtungsblaſſe 2 eingereiht wurde, bekam vom Ortsgruppenleiter der NSDAP, Würslin, die Ehrenurkunde überreicht.— Die Meiſterprüfung als Elektromeiſter beſtand mit gutem Erfolg der Preſſewart der hieſigen Turn⸗ gemeinde, Bochert. Die Meiſterprüfungen beſtan⸗ den weiter mit gutem Erfolg Georg Müller als Zimmermeiſter und Georg Bauſt als Tünchermeiſter ſowie Ernſt Griebe als Friſeurmeiſter. * Landau, 12. Mai. Das Prediger⸗Semi⸗ nar der Evangeliſchen Landeskirche der Pfalz wird nach Pfingſten ſeine Tätigkeit in denſelben Räumen wieder aufnehmen, in denen es bis vor drei Jah⸗ ren untergebracht war. Für den erſten Kurſus liegen bereits 20 Anmeldungen vor. umer 217 — Aus der Pfalz Ein ungelreuer Rechtsanwalt Vom Frankenthaler Schöffengericht verurteilt * Frankenthal, 12. Mai. Der 33 Jahre alte ledige Rechtsanwalt Kurt Haag aus Bad Dürkheim veruntreute in oͤen Jahren 1933 und 1934 als Kon⸗ kursverwalter und Bevollmächtigter einer Erben⸗ gemeinſchaft in vier Fällen ihm anvertraute Gelder in Geſamthöhe von 2973,62 Mk. und verbrauchte ſie für ſich. Der Angeklagte war voll geſtändig. Er gab an, aus Not gehandelt zu haben. Das Schöffen⸗ gericht würdigte oͤieſen Umſtand, erachtete es aber andererſeits als ſtraferſchwerend, daß ein Eingriff in fremoͤe Rechtsgüter durch einen Rechtswalter ein beſonders ſchweres Vergehen Harſtellte. Aus dieſem Grunde verurteilte es den bisher unbeſtraften An⸗ geklagten zu acht Monaten Gefängnis und 250 Mk. Geldoͤſtrafe oder zehn Tagen Gefängnis. 5 Ludwigshafener Eiſenbahner ausgezeichnet Die Deutſche Reichsbahn veröffentlichte Ende Juni des vorigen Jahres die Bedingungen zu einem Preisausſchreiben„Wir Eiſenbahner“. An dem Aus⸗ ſchreiben konnten ſich alle bei der Deutſchen Reichs⸗ bahn beſchäftigten Perſonen beteiligen. Infolge der Jubiläumsfeierlichkeiten verzögerte ſich die Prü⸗ miierung, bis endlich jetzt das Preisgericht zuſam⸗ mentreten konnte. Nunmehr hat der Prüfungsaus⸗ ſchuß aus den über 1500 Arbeiten die 115 beſten Auf⸗ ſätze herausgeſucht. Den 1. Preis erhielt ein techniſcher Praktikant aus Schwerin in Mecklenburg. Die beiden zweiten Preiſe entfielen auf einen Dürener Inſpektor und einen Hamburger Gepäckträger. Unter den acht Preisträgern des 4. Preiſes hefin⸗ det ſich auch ein Ludwigshafener Eiſenbahner. Der Reichsbahn⸗Oberinſpektor Dr. Freudenberger erhielt für ſeine Arbeit einen Preis von 75 Mark. Dem Reichsbahn⸗Inſpektor Walter⸗ Ludwigshafen wurde für ſeine Arbeit das Prädikat„Lobend er⸗ wähnt“ zugeſprochen. Beide Arbeiten werden wahr⸗ ſcheinlich in dem Buch„Wir Eiſenbahner“ zum Abe S 5 D Ho druck kommen. 1 3 1 9 1 l 5 0 td! Neue Höhenſtraße in dem Pfälzer Wals * Neuſtadt a d. Deutſchen Weinſtraße, 9. Mai. Auf die Höhen der Haardt, des Hauptgebirges der Saar⸗ pfalz, wurde in längerer Arbeitszeit eine neue Höhenſtraße fertiggeſtellt, die in den nächſten Tagen der allgemeinen Benutzung übergeben wer⸗ den ſoll. Es handelt ſich um die ſogenannte Toten⸗ kopfſtraß e, die nahe der Deutſchen Weinſtraße, zwi⸗ ſchen Maikammer— Alſterweiler und St. Martin be⸗ ginnt. In ſanfter Steigung führt ſie allmählich em⸗ por zum ſogenaunten Totenkopf, einem beliebten Wanderziel in der Nähe der Kalmit. Dabei wird ein Höhenunterſchted von etwa 400 Meter überwunden Dann ſenkt ſich die an ſchönen Ausblicken reiche Strecke in einigen weitgezogenen Kurven hinab ins Tal des Argenbaches, das weiterleitet bis zu dem bekannten burgenreichen Elmſteiner Tal. So iſt die Totenkopfſtraße die erſte Höhenſtraße der Saarpfalz, die nicht auf einem Gipfel endet, ſondern weiterleitet ins Innere des Pfälzer Waldes. Denn vom Elmſteiner Tal erreicht man bequem das wunderbar im Walde liegende Johanniskreuz auf der Höhe des Pfälzer⸗ waldes, von wo wieder landſchaftlich überaus reiz⸗ volle Straßen in verſchiedenen Richtungen weiter⸗ führen. Vor dem Mannheimer Schwurgericht Verbrechen gegen das keimende Leben Zwei Jahre ſechs Monate Zuchthaus wegen Abtreibung Um ſechs Fälle handelte es ſich bei der geſtrigen Verhandlung vor dem Schwurgericht, der zweiten Anklage wegen Verbrechen gegen das keimende Leben. Der 58 Jahre alte verw. Georg Schil⸗ ling aus Diedenhofen, wohnhaft in Mannheim, will nach ſeinen erſten Angaben in den erſten Kriegsjahren, als er in der Etappe in Antwerpen war, bei einer belgiſchen Frau„in die Lehre“ ge⸗ gangen ſein. Seine kriminellen Neigungen ergeben ſich ſchon aus zwei Strafen wegen Faſchmünzerei, eine im Jahre 1928, die andere 1932, beſtraft mit zwei Jahren Gefängnis, die er vom 9. Dezember 1932 bis 9. September 1934 verbüßte. Vor dieſe Zeit, in die Jahre 1931 und 1932, fallen zwei Abtreibungs⸗ handlungen, die anfänglich zugeſtanden, heute be⸗ ſtritten werden und in ſeiner Wohnung in der Krappmüßhlſtraße vorgenommen worden ſein ſollen. Bei dem dritten Fall im Sommer 1932 handelt es ſich um eine Schweizerin aus Neuhauſen, Kanton Schaffhauſen, die mit ihm in Singen a. H. zuſam⸗ menkam und ſich mit ihm in den Wald beim Hohen⸗ twiel begab. Weitere Handlungen erfolgten am 17. November 1932 an einer Frau in Mannheim⸗Käſer⸗ tal, im Oktober 1934(alſo kurz nach der Entlaſſung aus dem Gefängnis) an einem 28 Jahre alten Mäd⸗ chen und im ſechſten Falle im Juli 1935 an einem auswärts wohnenden Mädchen, das durch Vermittlung der hier wohnenden Schweſter des Geliebten dem Angeklagten in„Behandlung“ gegeben wurde. „Ich oͤarf kein Geld fordern“, ſagte der Angeklagte, er nahm aber 20 Mark von der Vermittlerin, die wieder durch ihren Freund von der Tätigkeit des Angeklagten Kenntnis erhalten hatte. In dem Käfertaler Falle gab der Angeklagte ſich mit„Na⸗ turalien“(Gemüſe) zufrieden, in den anderen Fällen erhielt er nicht gerade hohe Beträge. Der Angeklagte ſuchte heute ſein Heil im Abſtreiten. Seine Ex⸗ fahrungen will er aus wiſſenſchaftlichen Büchern (ſogar„dreiſprachigen“), Beſuch der Freiburger Klinik und von Ausſtellungen geſammelt haben, die„Lehre in Belgien habe er ſeinen Klientinnen vorgeſchwin⸗ delt. Aber auch dem Staatsanwalt hat er ſie ange⸗ geben. Alles, was ihn belaſtet, ſoll Aufſchneiderei ſeinerſeits geweſen ſein. Das Treiben des Ange⸗ klagten kam durch eine anonyme Anzeige ans Ta⸗ geslicht, zu der ſich heute der verheiratete erſte Liebhaber des Mädchens im fünften Falle be⸗ kannte, weil der Angeklagte bei Erteilung ſeiner Hilfe ihm das Mädchen abſpenſtig machte. Alſo eine Eiferſuchts handlung. Das Gericht nahm in den fünf erſten Fällen nur Verſuche an, da Vollen⸗ dung nicht nachzuweiſen war nur eine ſolche im letzten Falle und nahm eine fortgeſetzte gewerbs⸗ mäßige Handlung an. Das Urteil lautete dem An⸗ trag des Staatsanwaltes entſprechend auf zwe! Jahre ſechs Monate Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Abſichtlich müßten im neuen Staate hohe Strafen ausgeſprochen werden, da es ſich hier um den Schutz der Volkskraft handle. 8 2 t dige im ton⸗ ben⸗ der ſie Er fen⸗ aber Jriff ein em An⸗ und 8 eee e Karl Laurentz: Jalldaten cle Neuuelt Was Tiersoldatenheere anrichten können! Armeen, Kriegsheere kennt nicht nur der Menſch. Allüberall, wo der Kampf ums Daſein nicht einzeln f überragenden Recken geführt werden kann, muß ſich die Vielheit zur Einheit zuſammen⸗ ſchließen. Das iſt auch der Grund dafür, daß in der Tierwelt gerade ſchwache Lebeweſen die größten Heere— richtiggehende ſoldatiſche Gemeinſchaften — bilden..„55 Beſonders imponierend tritt dieſe Erſcheinung bei den Inſekten auf. Die Termiten erreichen ſaſt das Ziel des tieriſch möglichen. Bekanntlich ha⸗ hen ſie einen eigenen„Soldatenſtand“ neben den Arbeitern“. Die Soldaten haben Wacht⸗ und Poli⸗ zeidienſt im Innenſtaat zu verſehen. Außerdem müſſen ſie gegen äußere Feinde auf dem Poſten ſein, denen ſie bei oͤrohender Gefahr aus dem Rie⸗ ſenbau entgegenrücken, alſo gewiſſermaßen„zu Felde ziehen“ Sonſt aber haben ſie Garniſondienſt. Sie ſtehen Wache an den Eingängen ihrer Feſtung und machen Meldung von abſonderlichen Vorkommniſ⸗ ſen. Dann rennen ſie eilig in das Innere der Um⸗ mauerung, die die Arbeiter kunſtvoll gefügt haben, holen Hilfe oder auch Berater, begnügen ſich aber auch manchmal damit, durch ein Alarmzeichen, näm⸗ lich mit Klopfen, die Innenmannſchaft zu warnen. Oſtafrika kennt eine fabelhaft organiſterte In⸗ ſektenfamilie, die der Treiberameiſen. Sie ähneln der mexikaniſchen Art, die man um ihrer Armeenbildung willen dort direkt„Soldaten“ nennt. In Aufgeboten von 20⸗ bis 100 000„Mann“ gehen ſie auf Eroberung neuer Weidegründe aus. Aber die oſtafrikaniſchen Vettern ſind doch viel beſſer„ein⸗ exerziert“. Ihr Heer beträgt bis an zwei Millionen Tierlein, und doch klappt alles wie am Schnürchen. Wenn der Marſch beſchloſſen iſt, werden erſt die Ar⸗ beiter vorgeſchickt. Sie bauen die Heerſtraße und nach Bedarf lange Tunnels. Soldaten ſperren Bau⸗ gelände und dann die neue Marſchſtraße ab, auf der ſich der Zug der Unbewaffneten, der Troß, bewegt, dann ſchließen ſich die Krieger— militäriſch ein⸗ ſchwenkend— dem Volkszuge an. Wo ſie hinkommen, machen ſte ganze Arbeit. Durchfluten ſie eine länd⸗ liche Menſchenſtedlung, ſo kann am nächſten Tage die Bauersfrau die bloßgenagten Hühnerknochen aus dem Stalle kehren. Die Speiſekammer wird ſie leer finden nach ihrer Abweſenheit, denn auch dem Men⸗ ſchen bleibt nur eilige Flucht übrig. Aber— ein Vorteil!— auch alles etwaige Ungeziefer: Flöhe, Käfer, Fliegen, Spinnen ſind ratzekahl vertilgt! Und war im Hauſe ſowie auf dem Felde und im Garten! da, man fand einmal einen Leoparden, der infolge von Schlaf oder Krankheit ſich nicht hatte bergen können„Er war von dem Heere der Treiberameiſen vollſtändig ausgehöhlt worden. Ein europäiſches Gegenſtück haben dieſe Inſekten in den„Prozeſſionsſpinnern“. Sie mar⸗ ſchieren auf ihrem Eroberungszuge ins Eichwald⸗ kebier in einer langen Kolonne. An der Spitze be⸗ wegt ſich der Führer, deſſen Richtungsangabe un⸗ bedingt eingehalten wird. Ihm folgen zwei, dann in Gruppen meiſt vier Spinner. Wird der Führer⸗ raupe ein Leids getan, dann ſtellt ſich ſogleich ein neuer Kommandant an die Heeresſpitze. Man hat beobachtet, daß dieſe vom Forſtfreund ſehr gefürch⸗ leten Heere 7 Tage ſtändig marſchierten, höchſtens in kühlen Nächten Raſt machten. Sonſt ging es„im gleichen Schritt und Tritt“ ſtets weiter. Unheimlich wirkt auch das Auftreten des„Heer⸗ wurmes“, die Larven der Heerwurmtrauer⸗ ü cke bilden lange Züge, die geſpenſtiſch⸗ lautlos über von einem den Waldboden ſchleichen. Da hieß es Mittelalter:„Es gibt Krieg! Der Heerwurm zieht durchs Land“. Schlimmer als dieſe ſonſt ziemlich harmloſen Kerbtiere ſind die Wanderheuſchrek⸗ ken, deren Geſchwader auch jeweils von irgend einem geheimnisvollen Kommando geleitet werden; Europa hat die Heuſchreckenplage ehedem oft genug zu beſtehen gehabt, wenn auch nicht in dem rieſigen Ausmaße wie Afrika, wo man durch dieſe Einquar⸗ tierung Hungersnöte erlebte, denen Zehntauſende von Menſchen zum Opfer fielen. Dabei gibt es gleich zwei Heere der Wanderheuſchrecken,„Luftarmeen“ und„Infanterieheere!“ Flieger und Marſchierer! Und beide haben den gleichen unverwüſtlichen Ap⸗ petit! In Argentinien ſah man Heere, die kein Staat der Menſchen ausrüſten könnte: 100 Kilome⸗ ter lang in der Marſchordnung und 20 Kilometer breit! Sie marſchierten in Afrika einmal 2000 Kilo⸗ meter vom Innern bis an das Mittelmeer. Und— natürlich— hat Amerika den Rekord noch überboten. Die dort heimiſche Art machte einen Geländemarſch von 2800 Kilometer. Die Säugetiere ſtellen Heere ins Feld, die mit den genannten Inſektenarmeen dann im gen die Mäuſe anrichten, die auch durchaus ſoldatiſch in Gruppen, Kolonnen und Heeresſäulen ins Land brachen. Allein im Umkreiſe von Zabern wurden 1822 in zwei Wochen anderthalb Millionen Feldmäuſe gefangen. Durch den Rhein kamen ſie geſchwommen. Schildwache, Außenpoſten, Kundſchaft— das ken⸗ nen die meiſten Tierheere. Bei den Pavianen gehen die Affenſchwärme ihrem Leitaffen nach, der warnt, Halt gebietet, zum Vormarſch kommandiert und den Rückzug deckt. Spione ſchicken die Ka pu⸗ zineräffchen in die Pflanzungen, die ſie brand⸗ ſchatzen wollen. Dann folgt Vortrab, Hauptheer, Nachhut. Schildpoſten ſichern die Schlafſtellen unter⸗ wegs ſowie die heimiſchen Felſenburgen, die die abeſſiniſchen Dſchelada⸗ Affen gegen anrückende Feinde verteidigen. Steine, Holzſtücke und Sand ſind ihre Wurfgeſchoſſe. Viel könnte man noch erzäh⸗ len vom Bombardierkäfer, der wirkliche Gas⸗ granaten mit Knall und Fall auf ſeine Feinde ab⸗ ſchießt, vom Ameiſen löwen, der— ähnlich wie der Schützenfiſch, nur mit Sandkugeln ſtatt mit Waſſertropfen— ſeine Beute erlegt. Und vom Eugaſter, einem Käfer Aegyptens, der widerlich dumpfiges Blut aus ganzen Batterien ſeines Kör⸗ pers den Verfolgern in Maul und Naſe ſchießt. Ein Tierſoldatenheer ſei noch erwähnt, weil es gegen den größten Eroberer Europas geſtegt hat, gegen Napoleon: das Heer der Wander ratten. Hatten dieſe Plagegeiſter es doch fertig gebracht, nach St. Helena zu ſchwimmen! Die Speiſekammer des Imperators plünderten ſie ſo doͤreiſt, daß eines Tages nicht einmal ein Frühſtück bereitet werden konnte. Im Speiſeſaale erſchienen ſie ſtets, wenn der Ent⸗ thronte zu Mittag aß; es gab oft regelrechte Gefechte zwiſchen den frechen Räubern und den Bonapartiſten. Auf Geflügel aber mußte die dortige Haushaltung verzichten. Nachdem die Ställe geleert waren, holten die Ratten die Hühner von den Bäumen herab! Ziegelſteine und Sturmflut Auf einigen Nordſee⸗Inſeln gibt es ein Marinebauamt, das alle möglichen Arbeiten, wie den Bau von Bahnen, von Strandmauern uſw., auszu⸗ führen hat. Dazu verwendet man bekanntlich Zie⸗ wetteifern können. Bekannt iſt aus alten Geſchichten, welche Verheerun⸗ Neues Verkehrsflugzeug für die Schweiz Die Schweizer Luftverkehrsgeſellſchaft „Swiſſair“ hat „Ju 86“ kürzlich in den Dienſt geſtellt. Anſer Bild zeigt die„Ju 86“ im Fluge. eine Junkers⸗Maſchine mit Schwerölmotoren (Preſſephoto,.) Reitturnier in Rom In Rom fand ein internationales Reitturnier ſtatt. Auf unſerem Bild begrüßt Muſſolini die Sieger. Es iſt die Maonnſchaft der italieniſchen Miliz. (Preſſephoto,.) Spanien wählte Azana zum Präſidenten Der bisherige linksrepublikaniſche Miniſterpräſident Azauag iſt von der aus über 900 Landtagsabgeord⸗ neten und Vertrauensleuten beſtehenden National- verſammlung mit 754 Stimmen 3 Präsidenten der ſpaniſchen Republik gewählt worden. Unſer Bild gewährt einen Blick in den Madrider Kriſtallpalaſt während der vorbereitenden Sitzung der Nattonal⸗ verſammlung. (Preſſephoto,.) gelſteine, und dieſe werden vom Feſtland aus in Prahmen auf die Inſeln gebracht. Läuft da, ſo leſen wir im Düſſeldorfer„Mittag“, eines ſchönen Tages bei einem der Bauämter ein Schreiben der vorgeſetz⸗ ten Behörde ein, in dem nach dem Verbleib der am 10. Januar mit dem Prahm X 36 gelieferten Ziegel geforſcht wird. Nun iſt es keine Kleinigkeit, unter den vielen, vielen Ziegelſteinen gerade die heraus⸗ zukennen, die auf dem Prahm X 36 eingeliefert wor⸗ den ſind. Man ſuchte in Büchern und Belegen: über Prahm X 36 war nicht das geringſte zu er⸗ kundſchaften. In der Verlegenheit kam man auf einen erlöſenden Gedanken: Da die vorgeſetzte Be⸗ hörde nun einmal genaue Auskunft haben wollte, wurde zurückgeſchrieben, gerade die Ziegelſteine vom Prahm X 36 ſeien bei der großen Sturmflut im Fe⸗ bruar ins Meer geſpült worden. Doch der viel ge⸗ ſchmähte Amtsſchimmel beruhigte ſich bei dieſer Ant⸗ wort nicht, ſondern erwies ſich als tüchtig und ge⸗ nau, wie die folgende Mitteilung der zuſtändigen Stelle bewies:„Betrifft: Verbleib der Ziegel aus Prahm X 36. Der Heranziehung einer Sturmfluthättees in dieſem Falle nicht bedurft, denn es hat ſich inzwiſchen herausgeſtellt, daß der Prahm X 36 ſeinerzeit nicht dorthin, ſondern nach Norderney geliefert wurde.“ Reichsminiſter Dr. Goebbels verbietet die„Nachtkritik Das Deutſche Nachrichtenbüro meldet: Reichsminiſter Dr. Goebbels hat durch eine Verfügung an die deutſche Preſſe ab ſo⸗ fort die ſogenannte„Nachtkritik“ un⸗ terſagt. f Danach dürfen Kritiken über am Abend aufgeführte Werke dex darſtellenden Kunſt und der Muſik nicht mehr in den in der Nacht zum Abſchluß gelangen⸗ den Morgenblättern der Zeitungen erſcheinen, ſondern früheſtens am Mittag des nächſten Tages. In der Zeit des Liberalismus war in der deut⸗ ſchen Preſſe eine immer ſtärker werdende Verwilde⸗ rung der Kunſtkritik eingeriſſen, die mit einer wirk⸗ lich aufbauenden, fördernden und verantwortungs⸗ hewußten Kritik ſchließlich nichts mehr gemein hatte. Zu einem beſonderen Uebelſtand wuchs ſich die von jüdiſchen Zeitungskonzernen eingeführte Nachtkritik aus, die Sucht, um jeden Preis möglichſt bei Be⸗ endigung der Vorſtellung dem Leſer bereits die Zei⸗ tung mit der fertigen Kritik des Werkes zuſtellen zu können. Es liegt auf der Hand, daß derartige kritiken einmal ohne Abſtand von der Aufführung geſchrieben wurden, ohne daß der Kritiker Gelegen⸗ heit hatte, ſeine Eindrücke zu ſammeln und zu ver⸗ arbeiten. Eine derartige Kritik muß als in höchſtem Grade leichtfertig angeſprochen werden. Sie läßt jede Ehr⸗ ſürcht vor der künſtleriſchen Leiſtung— ganz gleich, welchen Grades ſie ſein mag— vermiſſen. Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels hat im Dezember vorigen Jahres auf der Kritikertagung, in ſeiner Rede wäh⸗ tend des Feſtaktes der Reichskulturkammer am 1. Mai und erneut während der Reichstheaterfeſt⸗ woche in München zum Thema der Kritik Stellung genommen und der deutſchen Kunſtkritik neue Wege gewieſen. Er hat zum Ausdruck gebracht, daß die Kunſtkri⸗ kik nicht um ihrer ſelbſt willen erfolge und daß man nicht um eines geiſtreichen Bonmots⸗Willen eine gukgemeinte oder gar anſehnliche künſtleriſche Lei⸗ tung herabwürdigen dürfe. Er hat ferner mit aller Schärfe die Mißſtände beſeitigt, die in den letzten beiden Jahrzehnten in der Kunſtkritik eingeriſſen waren. Als letztes Ueberbleibſel dieſer Mißſtände iſt durch die neue Verfügung nunmehr die Nacht⸗ kritik beſeitigt worden. Mannheimer Künſtler im Reichsſender Stuligart Heute Mittwoch, 13. Mai, überträgt der Reichs⸗ ſender Stuttgart von 20.45 bis 22 Uhr aus Mannheim die Sendung„Der letzte Klang“. Es handelt ſich dabei um eine Zuſammenſtellung der letzten Werke, Gedanken und Augenzeugen⸗ berichte über die letzten Stunden von acht deutſchen Meiſtern der Muſik. Das Manuſkript bearbeiteten Heinrich Köhler⸗Hebff⸗ rich und Dr. Ernſt Cremer. Die muſikaliſche Leitung liegt in den Händen von Dr. Ernſt Cremer. Außerdem wirken an der Sendung mit: Erika Müller, Gliſabeth Stieler, Heinrich Höltzlin, Heinrich Köhler⸗Helffrich, das Kergb⸗ Quartett, der Celliſt Heimig, der Oboiſt Facius und ein Doppelquartett des Singchors des Nationaltheaters. Die Sendung erfolgt gleichzeitig durch oͤen Reichsſender Saarbrücken. Werke badiſcher Komponiſten im Rundfunk Den Freunden ernſter Muſik bot ſich Montag abend Gelegenheit, über Stuttgart aus Mannheim Proben aus Werken badiſcher, genauer ausgedrückt, in Mannheim und Heidelberg lebender Tonſetzer kennenzulernen. Paul Sturms„Lieder im Volks⸗ ton“ ließen erkennen, daß der Heidelberger Kompo⸗ niſt über geſunden Humor verfügt. Seine Lieder nehmen zu allererſt durch ihre völlig ungezwungene Haltung für ſich ein. Die ſchlichte, ͤurchaus melo⸗ diſche Führung der Singſtimme wird ihnen ebenſo viel Freunde erwerben, wie die einfache, durchaus nicht überladene Klapierbegleitung. Erna Seedorf mit ihrem ſchönen Sopran ſetzte ſich für dieſe gewin⸗ nenden Tonſchöpfungen mit guter Einfühlung ein. In vorzüglicher Wiedergabe durch das Kötſcher⸗ Trio Ludwigshafen a. Rh. wurde das Trio von Rudolf Bellardi(nach einer Novelle von Eichen⸗ dorff) geſendet. Die durchaus feſſelnde Kompoſition mit ihrem melodiſchen Reichtum und der vielgeſtal⸗ tigen rhythmiſchen Stimmführung ſollte ſich in der Hausmuſik einen feſten Platz erobern, zumal ſie bei aller poetiſchen Empfindung durchaus volkstümlich anmutet und doch in jeder Note die Hand des ge⸗ ſchulten Muſikers verrät. Bei kerniger Rhythmik ſind ausgetretene Wege vermieden. Ein Bläſer⸗Quintett machte mit der Tonſprache des aus der Schule Felix Dräſekes hervor⸗ gegangenen Erich Brückner bekannt. Brückner, der als tüchtiger Orcheſter⸗Muſiker mit der Hlang⸗ welt des modernen Orcheſters vorzüglich vertraut iſt, bevorzugt moderne harmoniſche Wendungen und verſteht es, den fünf Bläſern ſehr aparte, mitunter überraſchende Klangwirkungen abzugewinnen, wobei ihm ſeine Satzkunſt ſehr zugute kommt. Für das keineswegs leicht zu interpretierende Werk ſetzte ſich die Bläſer⸗Vereinigung des Mannheimer Nationaltheater ⸗Orcheſters ein. Unter den Mit⸗ wirkenden iſt außer den ſchon genannten Kunſt⸗ kräften Rudolf Borupka mit ſeinem gepflegten Klavierſpiel und ſeiner ſorgfältigen Anſchlagsdoſte⸗ vung lobend anzuführen. ch. Heute Ludwig⸗Thoma⸗Abend im National⸗ theater. Heute Mittwoch wird der heitere Ludwig⸗ Thoma⸗Abend wiederholt, deſſen bisherige Auffüh⸗ rungen einen großen Heiterkeitserfolg brachten. Re⸗ gie: Friedrich Hölzlin. Beginn: 20 Uhr.— Mor⸗ gen Donnerstag wird Mozarts„Don Giovanni“ (Don Juan) in der neuen Einſtudierung gegeben. Muſikaliſche Leitung: Wüſt. Regie: Köhler⸗ Helffrich. Hans Becker hat die ſzeniſche, Karl Klauß die muſikaliſche Leitung der Operette von Beyer und Raymond„Der Lauf ins Glück“, die am Samstag, dem 16. Mai, zur Erſtaufführung kommt. Adam Karrillon feiert ſeinen 88. Geburtstag. Der Odenwalddichter Dr. Aöͤam Karrillon, der Ehrenbürger der Stadt Weinheim feierte geſtern bei beſter Geſundheit in Wiesbaden ſeinen 83. Ge⸗ burtstag. Der Jubilar hat ſich in allen deut⸗ ſchen Gauen, beſonders aber in Weinheim und im Odenwald, einen großen Bekannten⸗ und Freundes⸗ kreis erworben. Seine Werke ſind überall bekannt. Wenn Adam Karrillon ſeinen Lebensabend auch in Wiesbaden verbringt, ſo iſt ihm doch Weinheim, wo er lange Jahre als Arzt und Schriftſteller wirkte, zur zweiten Heimat geworden. Trotz ſchwerſter Schickſalsſchläge hat er ſich bis ins hohe Alter ſeinen geſunden Humor bewahrt. Jahresverſammlung des Deutſchen Muſe uus zu München. Aus dem von Geheimrat Prof. Dr. Zenneck auf der Jahresverſammlung des Deud⸗ ſchen Muſeums in München erſtatteten Geſchäftsbe⸗ richt ergibt ſich u.., daß das Muſeum im Jahre 1935 wieder ſehr gut beſucht wurde, nämlich von 480 042 Perſonen, die Bibliothek hatte 147 018 Be⸗ ſucher aus allen Berufsgruppen, 161 Vorträge hat⸗ ten 4148 Teilnehmer, während 267 Lichtbilder⸗ und Filmvorträge von 35 814 Perſonen beſucht waren. Der Geſamtbeſtand an Druckſchriften der Bibliothek be⸗ trägt 174 100 Bände, Zeitſchriften und Reihenwerke 3300, Urkundenſammlung 14 100, Patentſammlung 7200 und Planſammlung 58 800 Einzelſtücke. Ge⸗ heimrat Prof. Zenneck machte die Mitteilung, daß auf Anregung des Führers geplant iſt, im Deutſchen Muſeum eine große Kraftwagenabteilung einzu rich⸗ ten und eine große Autohalle zu bauen. Prof. Dr. Kamm teilte dazu noch ergänzend mit, daß mit Hilfe der Induſtrie ein geſchichtlicher Ueberblick über die Entwichlung des Kraftfahrzeuges zuſammengeſtellt worden ſei, der die Grundlage der geplanten Aus⸗ ſtellung bilde. Kleine Mufik- und Theaternachrichten Die Uraufführung des Balletts„Der tapfere Zinnſoldat“ am Württembergiſchen Staatstheg⸗ ter Stuttgart(Handlung von Lina Gerzer, Muſtk von dem Münchener Komponiſten Max Büttner) hatte ſtarken Erfolg. * Im Staatstheater in Schwerin iſt die von A. Treumann⸗Mette bearbeitete Komiſche Oper„Der Großadmirafl“ von Albert Lortzing mit großem Erfolg aufgeführt worden. 7 In Freiburg i. Br. veranſtaltet die Max⸗ Reger⸗Geſellſchaft vom 18. bis 24. Mai das Zehnte Reger ⸗Feſt. Außer einem Orcheſterkonzert unter Franz Konwitſchuy und einer Kammermuſik ſind zwei Orgelabende von Günther Ramin und Otto Dunkelberg vorgeſehen. g Seite/ Nummer 217 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe Mittwoch, 13. Mai 198 Vumischites — Schlupferle war ein Stuttgarter Dachshund. Er begleitete allabendlich ſeinen Herrn zum Stamm⸗ tiſch, und wenn das Herrlein manchmal ſeine Sitzun⸗ gen zu lang ausdehnte und Schlupferle die Zeit zum Heimgehen für gekommen hielt, zupfte er den Lang⸗ ſitzer zunächſt leicht am Rockzipfel, und wenn dieſe Mahnung nichts half, ſo ſtieß er ihn ein paarmal mit der Schnauze an. Und wenn der Herr auch darauf nicht reagierte, ſo ging Schlupferle mit erhobenem Kopf und leicht bewegter Rute zur Tür, ſah nochmal vorwurfsvoll nach ſeinem Herrn zurück und verließ bei der nächſten Gelegenheit kurzerhand das Lokal. Aber nicht, daß Schlupferle nun heimgelaufen wäre, nein, er war gewohnt, mit ſeinem Herrn die Straßen⸗ bahn zu benützen, und ſo ſtieg er ſtets an der nächſten Halteſtelle in den gerade ankommenden Wagen, der in die Gegend der Wohnung ſeines Herrn fuhr. Nie poſſierte es, daß er einen falſchen Wagen benützte. Stets ließ er einem oder mehreren Fahrgäſten den Vortritt, und dann machte er einen kleinen Sprung auf den Vorder⸗ oder Hinterperron und drückte ſich in eine dunkle Ecke. Im Anfang hatte er immer Anſtände, da keiner der Fahrgäſte für den Hund bezahlen wollte, aber ſchließlich kannte ihn das Straßenbahnperſonal und duldete den blinden Paſſa⸗ gter. Nun hat Schlupferle das Zeitliche geſegnet, und die Trauer bei ſeinem Herrn, am Stammtiſch und beim Straßenbahnperſonal iſt groß. * — Ueber den zeitlichen Wandel der Vogelgeſänge macht der„Kosmos“(Franckhſche Verlagshandlung, Stuttgart) folgende intereſſante Mitteilungen: Daß ſich die Vogelgeſänge zeitlich wandeln können, ſteht zweifellos feſt. Der bekannte Vogelzüchter Fritz Braun war ſogar der Anſicht, daß viele der Vogel⸗ geſünge, denen unſere Großväter noch lauſchten, be⸗ reits verſchwunden ſeien. Neuerdings berichtet Chri⸗ ſtoleit über einige von ihm im Lauf einer etwa fünf⸗ zigfährigen Beobachtungszeit für Oſtpreußen feſtge⸗ ſtellte allgemeine Wandlungen im Geſang mehrerer Arten. So iſt bei der Mönchsgrasmücke, einem un⸗ ſerer beliebteſten Sänger, der ſogenannte Ueber⸗ ſchlag, der den Vogelſtimmenliebhabern ihren Ge⸗ ſang beſonders wert macht, im Lauf der letzten 20 Jahre vollkommen verſchwunden; die gleiche Ent⸗ wicklung hat ſich übrigens bereits 30—40 Jahre frü⸗ her bei den Mönchsgrasmücken der Wiener Gegend vollzogen. Die Sproſſer Oſtpreußens haben im Lauf eines Menſchenalters eines ihrer ſchönſten Geſangs⸗ motive verloren; auch hier hat ſich damit eine Ent⸗ wicklung vollzogen, die in Mitteleuropa bereits vor etwa 50 Jahren abgeſchloſſen war und die Brehm zu der Klage veranlaßte, daß Virtuoſen im frühe⸗ ren Ausmaß nur noch aus Oſteuropa zu beſchaffen wären. Aehnlich dem Sproſſer zeigt die oſtpreußiſche Singdroſſel Aenderungen in ihrem Geſang, und zwar auch wieder in Richtung einer merklichen Ver⸗ ſchlechterung. Auch der Buchfinkenſchlag hat an Fülle und Länge verloren, der Rückgang iſt hier ſo merk⸗ lich, daß ihn ſelbſt vogelkundlich gänzlich ungeſchulte Perſonen empfinden. * Eine neue Erklärung für die Eutſtehung der Blutaderverſtopfung(Thromboſe) hat, wie wir in der Zeitſchrift„Kosmos“(Franckhſche Verlags⸗ D handlung, Stuttgart) leſen, Dr. Hans Haplicek in Schatzlar(Böhmen) gegeben, Die Thromboſe iſt eine gefährliche Operationsfolge, die oft zum plötz⸗ lichen Tode führt, nachdem die Operation bereits gut überſtanden war. Während nun bisher als Ur⸗ ſache für die Entſtehung einer ſolchen Blutaderver⸗ ſtopfung durch Blutgerinſel eine Veränderung des Blutes, eine Schädigung der Blutgefäßwände und eine Stromverlangſamung des Blutes galt, nimmt Haplicek an, daß das Blut der Pfortader das Schad⸗ blut des Körpers ſei. Es wird entgiftet durch den Filter der Leber, aus dem es ſchließlich ins Herz und von da in die Lungen gelangt. Bei manchen Krankheiten, auch Bauchoperationen uſw., verſagen nun die Triebkräfte, die das Pfortaderblut regel⸗ rechterweiſe in die Leber treiben. Es nimmt dann ſeinen Weg unmittelbar in die große Hohlvene, und oda es nun zuvor nicht durch die Leber entgiftet wer⸗ den konnte, ſo kommt es zu jenen verderblichen Fol⸗ gen der Blutgerinnung und Aderverſtopfung. *. — Den neueſten Statiſtiken zufolge hält Kanada von allen Ländern der Welt den Rekord im Eier⸗ verbrauch. Wenn man von dem zuſfätzlichen, durch die Oſterſitte bedingten Konſum an Eiern abſieht, dann kommen in Kanada auf den Kopf jedes Einwohners jährlich immer noch 400 Eier zum Verbrauch. Das iſt eine Rieſenziffer! Unter dieſen Umſtänden braucht man ſich nicht zu wundern, wenn Kanada gleichzeitig als ein Dorado der Hühner zu betrach⸗ ten iſt. Für das Jahr 1935 ergeben die Zahlen für ganz Kanada einen Beſtand von 223 250 000 Dutzend Hühner. In dem gleichen Jahr wurden 1300 742 Dutzend Hühner kanadiſcher Zucht ausgeführt. Die Einfuhr an Hühnern belief ſich jedoch auf faſt genau die gleiche Zahl. * — Ein geheimnisvoller Inder, der über ſtarke hypnotiſche Fähigkeiten verfügt, macht augenblicklich die Riviera unſicher. Erſt vor wenigen Tagen ge⸗ lang es ihm, mit einem Bankkaſſierer in ein Ge⸗ ſpräch zu kommen, ihn zu hypnotiſieren und ihn zur Herausgabe ſeines geſamten Geldes, rund ſieben⸗ hundert Mark, zu veranlaſſen Während noch die Polizei fieberhaft mit der Suche nach dem Banditen beſchäftigt war, wurden bereits zwei weitere ganz gleichartige Raubüberfälle gemeldet, die von einem Inder in einer engliſchen Bar und in einem Hotel in Cannes verübt wurden. Bei allen drei Raub⸗ überfällen war der Täter zweifellos ein und die⸗ ſelbe Perſon. Der Polizei iſt es jedoch noch nicht gelungen, den Inder zu verhaften. Der geheimnis⸗ volle Inder hat bei ſeinen Raubüberfällen ſeine Opfer unter dem Vorwand angeſprochen, er würde ihnen das Schickſal aus den Handlinien deuten kön⸗ nen. Sobald ihn der Angeſprochene anblickte, hypno⸗ tiſterte er ihn mit einem langen ſtechenden Blick, der ausreichte, um das Opfer vollkommen willenlos zu machen. *. — In dem im niederländiſch⸗deutſchen Grenz⸗ gebiet gelegenen Dorfe Beekendonk trug ſich ein mittelalterlich anmutender Fall von Volksjuſtiz zu. Die Tochter eines Wirtes hatte ein Verlöbnis mit einem jungen Burſchen aus dem Dorf kurzerhand gelöſt, weil ihr ein anderer beſſer gefiel, mit dem ſie ſich anſchließend verlobte. Die männliche Dorf⸗ jugend beſchloß, ein„Dorfgericht“ einzuberufen und der ungetreuen Schönen einen Denkzettel zu verab⸗ folgen. Bei Einbruch der Dunkelheit begaben ſich etwa 300 mit Knüppeln und Lärminſtrumenten„be⸗ waffnete“ junge Burſchen vor das Haus des jüngen Mädchens. Nach einer ohrenbetäubenden Katzen⸗ muſik ſchickten ſie ſich an, in die Wohnung einzu⸗ dringen, um alles kurz und klein zu ſchlagen. In⸗ zwiſchen war aber die Polizei aufmerkſam geworden, die unter Leitung des Bürgermeiſters daranging, das belagerte Haus zu entſetzen. Es bedurfte jedoch der Verſtärkung durch Gendarmerie und Feldjäger, um die Ruhe wiederherzuſtellen. * — Eine Luftfracht beſonderer Art beförderte die 7 5 Luf 1 dieſer T 0 f dor Strecke 9 5 55 5 2 Deutſche Lufthanſa dieſer Tage auf der Strecke Ber: Induſtrieſtadt Kioto zurück. Während ſonſt das Fliegen ein Genuß lin London. iſt, flog dabei der Genuß ſelbſt in Geſtalt einer mit Mandelblättern und Schlagſahne garnierten Eis⸗ bombe. Nur vier Stunden ihrer langen Reiſe von Deutſchland nach Schottland(Edinburg) brauchte die ſchmackhafte Fracht für den Luftweg von Berlin über Holland und die Nordſee nach London. Oben und unten eine Schicht Trockeneis, darauf ein ſieb⸗ artiger Einſatz, rings um die„Bombe“ etwas iſo⸗ lierte Papierwolle und ein Pappzylinder, das alles in einer feſten Schachtel, das war die ganze Ver⸗ packung für dieſen beſtimmt einzigartigen Verſand. . — In Tokio ſpricht jedermann von neuen Filmen, und die Kinos ſind jeden Tag überfüllt. Dennoch ſteht die japaniſche Hauptſtadt, was den anteilmäßi⸗ 2 6 Hollands größte Kerzenfabrik eingeäſchert — Amſterdam, 12. Mai. In der Nacht zum Dienstag wurde die Kerzen⸗ fabrik in Gouda von einem Großfeuer ein⸗ geäſchert. Anſcheinend durch Selbſtentzündung brach in den Oellagern ein Brand aus, der ſehr raſch einen ſo großen Umfang annahm, daß die Feuer⸗ wehren aus Rotterdam, Den Haag, Schiedam und anderen benachbarten Städten zu Hilfe eilen muß⸗ ten. Zunächſt ſtanden die Wehren dem Feuer völlig machtlos gegenüber, weil es an Waſſer fehlte und weil die fortwährenden Exploſionen der eingelager⸗ ten Oelfäſſer die Annäherung ſehr erſchwerten. Erſt in den Morgenſtunden gelang es, des Feuers Herr zu werden. Der größte Teil des etwa 4,5 Hektar großen Fabrikgeländes iſt vernichtet. Das Ben⸗ zin lager konnte gerettet werden, ſo daß ein noch größeres Unheil verhütet werden konnte. Der Schaden wird auf etwa 300 000 Gulden ge⸗ ſchätzt. Die Folgen des Brandes ſind deshalb beſonders ſchwer, weil die Fabrik ihre Erzeugung einſtellen muß, wodurch etwa 500 Arbeiter brotlos werden. Bei der Höhe der Arbeitsloſigkeit in Gouda iſt das ein neuer ſchwerer Schlag für die Stadt. Die Fabrik gehörte zu den größten Betrieben der Gegend und ihrer Art in Holland. Keine Todesopfer beim Frauenburger Autounglück — Frauenburg, 12. Mai. Es hat ſich erfreulicherweiſe herausgeſtellt, daß die bei einem Kraftwagenunfall in der Nähe von Frauenburg ſchwer verletzten Patres Bonaven⸗ tura und Kunibert, von denen in einem Poli⸗ zeibericht gemeldet worden war, daß ſie ihren Ver⸗ letzungen erlegen ſeien, am Leben gebließben ſind. Rieſenſchmuggel in Noroòchina — Schanghai, 12. Mai. Die Schanghaier Seezollbehörde ver⸗ öffentlicht einen aufſehenerregenden Bericht über den Umfang des Schmuggels nach Nord⸗ china. Sie wirft dabei den japaniſchen Militärbehör⸗ den die Begünſtigung des Schmuggels durch fortgeſetzte Unterbindung der von chineſiſcher Seite eingeleiteten Abwehrmaßnahmen vor. Die Ja⸗ paner, ſo ſagt der Bericht, hätten zuerſt die Entwaff⸗ nung und ſpäter die Zurückziehung der Zollkreuzer aus den Gewäſſern der entmilitariſtierten Zone dͤurchgeſetzt. Außerdem ſeien die Zollbeamten an der Großen Mauer entwaffnet worden. Das See⸗ — zollamt beziffert die bisherigen nahmen auf über 25 Millionen Verluſte an Zoll Dollar, davon all im April d. J. acht Millionen. Hauptſächlich würden Kunſtſeide und Zucker nach Nordchina eingeſchmug⸗ gelt. So ſeien in einer Woche im April 400 000 geg. Kunſtſeide und 11 Millionen Kilogramm Zucker un⸗ ein ein verzollt nach Nordchina gebracht worden. Die ge⸗ ſchmuggelten Waren überfluteten ganz Ching und ſchädigen dadurch das ordentliche Geſchäft. Die See⸗ zollbehörde weiſt auf die ſich daraus ergebende che⸗ fahr für den chineſiſchen Haushalt hin und deu, daß die Angelegenheit einen internationalen Chargk⸗ ter habe, da durch den Schmugggel die aus! en Anleihen, die durch die Seezolleinnahmen geſichert ſeien, gefähroͤet würden. Vergifteter Kuchen ([(Funkmeldung der NM.) + Tokio, 12. Maß In Hamamatſu, ſüdöſtlich von Nagoja, erkrankten zahlreiche Perſonen nach dem Genuß von Kuchen, der aug Anlaß einer Schulfeier gereicht wurde, unter ſchweren Vergiftungserſcheinungen. In der Schule wurden bis jetzt 5 Tote und 50 Schwerkranke gezählt. Unter letzteren befindet ſich auch der Schul⸗ direktor. Außerdem wurden 600 leichtere Fälle fes geſtellt. Die Schule wurde ſofort geſchloſſen. Außer, halb der Schule ſind weitere 700 Vergiftungsfälle feſtgeſtellt worden. Dazu kommen noch 32 Soldaten der Garniſon von Hamamatſu, die unter den gleichen Erſcheinungen erkrankten. ... Und vergifteter Maisbrei (Funkmeldung der NM) + Mailand, 12. Mai. Nach dem Genuß von Maisbrei mußten in Ma land 9 Perſonen unter ſchweren Vergiftungserſchel⸗ nungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Von den Erkrankten ſind bisher drei Frauen ge⸗ ſtor ben. Die Urſache der Erkrankungen ſoll darig zu ſuchen ſein, daß ſich in dem zum Kochen benutzten Kupfergefäß Giftſtoffe gebildet hatten. Feuerkampf mit Mexiko-Rebellen — Mexiko ⸗Stadt, 12. Mai, 13 Rebellen und 7 Mann der mexikaniſchen Bun⸗ destruppen ſind in einem heftigen Gefecht gefallen, das zwiſchen einer Abteilung Bundestruppen und einer Bande herumſtreifender Rebellen in Stärke von ſiebzehn Mann, die von Alatorre geführt war, in der Nähe von Labarca zuſtande kam. Auch der Führer der Rebellen wurde getötet und zu⸗ ſammen mit ſeinen 12 toten Genoſſen auf dem Hauptplatz von Labarca zur Abſchreckung ausgeſtellt. g 5 N gen Kinobeſuch der Bevölkerung angeht, hinter der Im letzten Jahr wur⸗ den nämlich in Oſaka 41 Millionen Kinobeſucher gezählt, d. h. jeder Einwohner der Stadt war 13,7mal in einem Lichtſpieltheater, und in Kioto waren es 8 Millionen Beſucher, was einem achtmaligen Licht⸗ ſpielbeſuch jedes Einwohners im Jahr gleichkommt. In Tokio dagegen ſahen ſich nur 38,2 Millionen Menſchen Filme an, d. h. jeder Einwohner der Hauptſtadt war im Laufe des Jahres nur 6,5mal im Kino. * — Die Reiſenden, die in dieſen Maitagen Iſtau⸗ bul, die Stadt der Moſcheen am Marmarameer, be⸗ ſuchen, mögen ein Auge auf die Minaretts haben. Nicht deshalb, weil dieſen zarten, überſchlan⸗ ken Geſchöpfen der Baukunſt von den letzten Win⸗ terſtürmen übel mitgeſpielt wurde, ſo daß viele von ihnen ihre Kapuze verloren haben, die ſpitz iſt wie eine Nadel. Wohl aber deshalb, weil die Repargtur der Minarettſpitzen, die jetzt nach und nach überall vorgenomanen wird, ein ganz eigenartiges Schau⸗ ſpiel bietet. Es iſt ein Schauſpiel, das ſich mit den ſenſationellſten Zirkusdarbietungen meſſen kann. In der Tat, es ſind„Artiſten“, die in ſchwindelnder Höhe dieſen„Lanzen“ ihre Spitze wiedergeben. Die Mi⸗ naretts ſind ſo hoch, daß ſie die Kuppeln der Mo⸗ ſcheen weit überragen, und häufig ſo ſchmal, daß ſich früher der Muezzin, der Gebetsrufer, nur mit Mühe durchzwängen konnte. Es gibt nur noch ganz wenige N „Spezialiſten“, die die Arbeit an den Spitzen dez Minaretts leiſten können. Darum dauert es auch ſo lange, bis alle Minaretts repariert werden. Die zwei„geköpften“ Minaretts der Aja⸗Sofia ſind es bis jetzt nicht. Der gewöhnliche Preis für die Repa⸗ ratur einer Minarettſpitze iſt etwa 4000 Mark, Chriſtine von Milo kli ROMAN VO NNO LF BRANDT 22 „Sie hören gar nicht zu“, ſagte Milotti,„und ich ſinge Ihnen meine ſchönſten Lieder! Wie heißen Sie eigentlich mit Vornamen? Ich würde Sie Me⸗ Iuſine nennen.“ „Ach, Sie haben gar keine Ahnung von mir, wenn Ste das tun! Meluſine, um's Himmels willen! Ich ſollte eigentlich Chriſtoph heißen, aber es iſt nur eine Chriſtine geworden.“ Er nahm ihre Hand und küßte ſie. „Das iſt gegen die Abmachung“, ſagte Chriſtine. „Und das iſt ſpießig“, ſagte Milotti. „Sie haben recht, es iſt ſpießig.“ Chriſtine ließ ihm die Hand. „Alſo Chriſtine!“ Er überlegte einen Augenblick, dann begann wieder die halblaute Stimme: „Chriſtinchen wollte zum Hafen gehn, Wo das große Meer beginnt, Wo die ſchönen braunen Segel ſtehn, Wo immer träumt der Wind. Chriſtinchen, du, Chriſtinchen klein, Steh dich vor den Schiffern für, Es nimmt dich einer ins Schiff Und ſchließt hinter dir die Tür. hinein Chriſtinchen wollte früh aufſtehn, Die Sonne lockt ſo ſehr.“ Er brach ab und legte Chriſtine die Hand um die Schulter. Sie ſah zu ihm auf:„Milotti, ich bin Gaſt hier, ich bin nicht ſo, daß man mich um die Schul⸗ ter nimmt und abküßt! Es iſt dann aus mit uns. Wollen Sie das? Ich werde nicht einmal ſchreien, wenn Sie mich küſſen.“ Er löſte den Arm:„Es iſt eine komiſche Idee von euch Mädchen, daß die Liebe beſſer ſchmecke, wenn man wartet. Aber es muß ſich ja jeder mit ſeinen Ideen abfinden!“ „Sehen Sie, Milotti, wenn immer gleich die Um⸗ armung da wäre, was ſollte aus uns werden?“ „Sie ſprechen ſo weiſe! Was wiſſen Sie von der Liebe? Sie ſind doch noch ein Kücken.“ „Ich habe eigentlich einmal nur geküßt, einen Ju⸗ gendfreund, der ins Feld ging. Aber ich weiß ſchon, ich habe ganz früh gefühlt, wie das iſt! Man ver⸗ liert ſich. Es iſt vielleicht ſehr ſchön, ſich zu verlieren, ich kann es nicht gebrauchen, am wenigſten jetzt! Aber hören wir doch auf. Ich will Ihre Bilder ver⸗ kaufen, und Sie ſollen mir ein wenig helfen in mei⸗ ner Einſamkeit. Das tun Sie ja ſchon heute abend, und ich bin ganz glücklich hier.“ Er legte die Laute auf den Tiſch:„Ich bin auch ganz glücklich! Ich werde Ihnen erzählen, was es mit uns iſt. Meine Vorfahren waren eigentlich Architekten, ſie kamen aus Mailand nach Wien. Dort wurde Felice von Milotti von Joſeph II geadelt. Ein zweiter Sohn ging dann nach Preußen. Sie waren immer noch Architekten. Wiſſen Sie, das eine hübſche Palais in der oberen Wilhelmſtraße iſt von einem Milotti gebaut, und dann wurde ein Milotti Offizier und ein anderer General und dann wieder einer Offizier, und der kam in den Weltkrieg und ſtarb in der Champagneſchlacht. Ich bekam das Eiſerne Kreuz zugeſchickt und den Hohenzollern mit Schwertern, und dann ging der Krieg weiter und dann war er aus. Ich habe nicht einen Ver⸗ wandten mehr in Deutſchland. Zu malen hatte ich angefangen, kurz bevor der Krieg begann. Vater war nicht ſehr glücklich darüber, aber er erlaubte mir im Grunde alles.. Ja, nun ſitze ich hier!“ „Sie haben ein ſehr gutes Bild gemalt.“ Sie ſtand auf und ſah ihn ernſt an:„Wenn Sie wollen, werde ich Sie heiraten, Milotti. Ich verſpreche Ihnen, wir werden durchkommen.“ „Donnerwetter!“ ſagte Milotti. „Hören Sie, das iſt keine Antwort!“ Milotti nahm umſtändlich ihre rechte Hand mit ſeinen beiden Händen und führte ſie langſam zu ſei⸗ nem Munde. Dann küßte er den Handrücken zwi⸗ ſchen den Knöcheln. Er ſah dabei aufmerkſam auf die kleinen blauen Adern, die durch die Haut ſchim⸗ merten. So ſtand er eine ganze Weile ein wenig ge⸗ beugt vor Chriſtine, und ſie ſah ſein volles blondes Haar hell leuchten. „Hören Sie mit dem Handküſſen auf, Milotti!“ ſagte Chriſtine.„Man merkt, daß ihr aus Oeſter⸗ reich eingewandert ſeid. Wir wollen jetzt abräumen, denn ich finde es gräßlich, wenn ſich der Sardinen⸗ geruch im Zimmer feſtniſtet.“ Während Milotti mit ihr zuſammen die Teller hinaustrug, begann er plötzlich leiſe zu pfeifen: „Ueb' immer Treu und Redlichkeit Bis an dein kühles Grab „Was ſoll das heißen?“ fragte Chriſtine. „Das Glockenſpiel von der Garniſonkirche in Potsdam“, ſagte Milotti,„dort wünſche ich, getraut zu werden.“ Chriſtine legte ihm beide Hände auf die Schulter: „Wenn Sie wollen, Milottt, auch das.“ Er wollte ſie an ſich ziehen, ſie ſtemmte feſt die Arme gegen ihn:„Nein, Milotti! Nein, Milotti, ſo war es nicht gemeint! Holen Sie mir, bitte, eine Decke!“ Milotti ging in ſein Schlafzimmer, und Chriſtine nahm inzwiſchen den Schlüſſel aus der Tür und tat ihn auf ihrer Seite in das Schloß. Sie öffnete dann das Fenſter des Bibliothekzimmers und lehnte ſich hinaus. Vom Tiergarten her kam ein kühler und feuchter Wind, aber der Himmel war noch klar. Man ſah kleine dunkle Punkte, Menſchen über den Lützowplatz ſich bewegen. Eine ſparſame Licht⸗ terreihe war am Ende des Platzes wie eine matte Perlenſchnur. Warum habe ich ihm das geſagt? Ich hätte es ihm gar nicht ſagen dürfen, er wird ſich über mich luſtig machen! Es iſt ſo dumm, daß man als Mäd⸗ chen niemals zeigen ſoll, was man empfindet, und niemals ſagen, was man denkt! Vielleicht erwartet dieſer Milotti auch etwas ganz anderes! Warum hat niemand mit mir über ſolche Dinge geſprochen? Vater.„ ach, der weiß überhaupt nichts, ich möchte bloß wiſſen, wie der zu Mutter gekommen iſt! Da ſtimmt auch etwas nicht. Das Schlimmſte wäre, wenn ſich Milotti über mich luſtig machte! Es liegt nahe, daß er ſich luſtig macht. Milottt legte eine ſeidene dunkle Decke und ein paar Kiſſen auf das Sofa. Chriſtine wandte ſich ſofort um:„Milotti, ich war ein bißchen durchgedreht, verzeihen Sie ſchon den Scherz.“ „Wenn es ein Scherz war, iſt es ein ausgezeich⸗ neter Scherz! Warum machen Sie ſich über den armen Milotti luſtig? Ich weiß ſehr wohl, daß Sit es nicht nötig haben, einen törichten, kleinen Maler zu lieben, ich weiß ſehr wohl, daß Sie aus einer ge⸗ wiſſen Stimmung heraus einen kleinen Scherz machten!“ Er lächelte plötzlich:„Aber bei mir war das mit der Potsdamer Garniſonkirche Ernſt.“ „Gute Nacht, Milotti, ich muß jetzt ſchlafen, ſonſt weine ich plötzlich. Dann werde ich noch häßlicher, und das wollen Sie gewiß nicht! Gute Nacht!“ Er ſtand zögernd an der Tür, ſtreichelte ihre Hand und ſah ſie mit immer zärtlicher werdenden Augen an. Sie fuhr ihm mit der Hand über das Haar, ſtreichelte ganz leicht ſeine Wange und ſchloß plößz⸗ lich die Tür. Der Schlüſſel drehte ſich hart herum Sie rief noch einmal:„Gute Nacht, Milottt! Das mit der Garniſonkirche überlegen wir noch!“ * Profeſſor Rottenbach machte ein ernſtes Geſichl, als Chriſtine ihren Bericht beendet hatte.„Ich kam verſtehen, daß Sie ſich zu Hauſe ſehr unglücklich fühlen, aber Sie ſind doch noch ſehr jung, mein liebes Rucktäſchchen!“ „Das wird mit jedem Tag beſſer. Zu Hauſe gehe ich vor die Hunde, das iſt ſicher! Er hat mir ja nicht einmal mehr erlaubt, bei Ihnen Stunde zu nehmen, er behandelt mich wie ein Schulmädel! Gegen Theater hat er eine Abneigung, Muſik kann er nicht leiden, das Kino erklärt er für eine neue Methode der Volksverdummung, ſein einziges Wort iſt Ar⸗ beit, Arbeit! Ausgezeichnet, aber wenn ich nach meiner Art arbeiten will, dann iſt es auch ſalſch Am liebſten ſteckte er mich noch in ein Backfiſchinſtitut Als es dazu Zeit war, hat er es abgelehnt. Er it vielleicht unglücklich, aber das iſt kein Grund, daß ich es auch werde.“ Der Profeſſor ging auf und ab, wie es ſeine Ge⸗ wohnheit war, wenn ihn etwas bewegte:„Ihr Herk Vater hat mir einen Brief geſchrieben. In dieſem Brief ſteht, daß Sie ſehr ſchwer erziehbar ſeien und daß er fürchte, durch den Beſuch in meinem Ateller würden Inſtinkte in Ihnen aufgeweckt, die er für gefährlich hielte. Er bäte mich daher, Ihnen keinen Unterricht mehr zu erteilen und meinen Einfluß geltend zu machen, das Sie ſich ſeinen väterlichen Wünſchen, die auf einen geordneten bürgerlichen Lebensweg abzielten, fügten. Ich glaube, ich habe richtig und wörtlich zitiert. Was ſoll ich da tun?“ Chriſtine faltete die Hände über ihr rechtes Knie und beugte den Kopf vor:„Profeſſor, Sie ſind doch ein Menſch!“ „Hoffentlich. Alſo?“ (Fortſetzung folgt.) Fuß obw auf ſond die Nür von Ent Düf trie! Scha 0 nach gegn deut daß Der 220 rn Zollein⸗ t allein würden Ymug⸗ 000 Kg. ker un⸗ Die ge⸗ na und Mai rankten zen, der „Unter Schule ranke Schül⸗ lle feſt⸗ Außer⸗ igsfälle oldaten gleichen * Mai. n Mai⸗ erſchei⸗ Von n ge⸗ darin nutzten len Mai. n Bun⸗ efallen, tppen en in geführt Auch ad zu⸗ dem geſtellt. a iſt wie garatur überall Schau⸗ nit den nn. In r Höhe ie Mi⸗ Mo⸗ haß ſich Mühe wenige en der 8 auch 1. Die Geſicht, h kann lücklich liebes ſe gehe a nicht ehmen, Gegen 1 nicht tethode ſt Ar⸗ nach ch. Am nſtitut Er iſt d, daß te Ge⸗ r Hert dieſem en und 54 * N Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 18. Mai 1936 Seite/ Nummer 217 —— Der Kampf um die Deutſche Meiſterſchaft Entſcheidender Kampf zwiſchen Chemnitz und Schalke Wäre am Sonntag nicht der entſcheidende Rückkampf zwiſchen Polizei Chemnitz und Schalke 04, ſo würde der letzte Spieltag bei den Gruppen⸗Endſpielen um die deutſche Fußballmeiſterſchaft nur ein geringes Intereſſe auslöſen, obwohl außer dem Dresdner Kampf noch einige Treffen auf dem Spielplan ſtehen, die man normalerweiſe als be⸗ ſonders zugkräftig anſprechen müßte. Wir denken da an ie Spiele Fortuna Düſſeldorf— S Waldhof und 1. FC berg— Wormatia Worms, die aber jetzt den Charakter bon ſcheidenden Großkämpfen verloren haben, weil die Entſcheidungen in beiden Gruppen ſchon zu Gunſten der Düſſeldorfer und Nürnberger gefallen ſind. Alles konzen⸗ triert ſich daher auf den Kampf zwiſchen Chemnitz und Schalke, der in Dresden vor ſich gehen wird und die Frage nach dein Sieger der Gruppe 1 löſen wird. Auch die Be⸗ l gegnung zwiſchen Stolp und Gleiwitz iſt nicht ganz unbe⸗ eutend, denn theoretiſch beſteht immer noch die Möglichkeit, b die Schleſier wenige Schritte vor dem Ziel ſcheitern.— Spielplan für den 17. Mai lautet wie folgt: Gruppe 1 Dresden: Polizei Chemnitz— Schalke 04. Allenſtein: Hindenburg Allenſtein— Berliner SV 92. Gruppe 2 Stettin: Viktoria Stolp— Vorwärts⸗Raſenſp. Gleiwitz, Hraunſchweig: Werder Bremen— Tod. Eimsbüttel. Gruppe 3 Augsburg: 1. FCE Nürnberg— Wormatia Worms, Peimar: 1. JC Jena— Stuttgarter Kickers. Gruppe 4 Ziele Fortuna Düſſeldorf— SV Waldhof, Köln: Kölner Efgt— Hanan 99. Der entſcheidende Kampf in der Gruppe 1 zwiſchen pol. Chemnitz und Schalke 04 findet im DSc⸗ Stabton in Dresden ſtatt, das ſchon ſeit Tagen ausverkauft iſt. Bekanntlich gelang den Sachſen im Vorſpiel in Dort⸗ mund ein:2⸗Sieg über den deutſchen Meiſter, der nun unter ollen Umſtänden gewinnen muß, wenn er noch— auf Grund des beſſeren Torverhältniſſes— Gruppenmeiſter werden will. Ein Unentſchieden würde den Chemnitzern den Endſieg bringen, und Schalke wäre von den weiteren Kämpfen ausgeſchaltet. Die kampfkräftigen Poliziſten haben durchaus das Zeug dazu, auch diesmal den Meiſter zu ſchlagen, denn ihre Kampfkraft iſt ungebrochen, und an der ußtigen Hingabe werden ſie es auch diesmal nicht fehlen Andererſeits hält es ſchwer, an eine neue Nieder⸗ Der laſſen. * Mage der„Knappen“ zu glauben, die rein ſpieleriſch doch über die Chemnitzer zu ſtellen ſind. Wenn Schalke von Anfang an mit dem nötigen Ernſt bei der Sache iſt, und daran iſt ja wohl nicht zu zweifeln, dann müßte es der Meiſter eigentlich ſchaffen, es ſei denn, er wäre wie im Vorſpiel von einem Rieſenpech verfolgt.— Ohne jede Be⸗ deutung iſt das zweite Treffen dieſer Gruppe. Der Ber⸗ liner SV wird Mühe haben, in Allenſtein gegen den Oſtpreußenmeiſter zu einem Erfolg zu kommen. Die Soldaten brachten am letzten Sonntag Chemnitz an den Rand einer Niederlage; vielleicht glückt ihnen gegen Bran⸗ denburgs Meiſter der erſte Punktgewinn. In der Gruppe 2 ſteht der Schleſienmeiſter, Vor⸗ wärts( Raſenſport Gleiwitz, dicht vor dem Ziel, aber ganz ſicher hat er den Gruppenſieg noch nicht. um allen Komplikationen aus dem Weg zu gehen, müſſen lie Gleiwitzer in Stettin gegen den Pommernmeiſter Biktoria Stolp mindeſtens einen Punkt gewinnen, denn eine Niederlage könnte ihnen im Angeſicht des nahen Zieles noch die Gruppenmeiſterſchaft koſten. Das wäre dann der Fall, wenn Werder Bremen das Rückſpiel gegen den Nordamerikameiſter Tod. Eimsbüttel hoch gewinnt und Gleiwitz in Stettin klar verlieren würde. Bremen hätte dann das beſſere Torverhältnis und würde Gruppenſieger. Man muß mit dieſer Möglichkeit rechnen, denn erſt der vergangene Sonntag hat wieder gezeigt, daß auch der größte Favorit vor einem Sturz nicht ſicher iſt. Die Gruppezs verzeichnet zwei Kämpfe an neutra⸗ len Plätzen. Das Treffen zwiſchen dem 1. F C Nürn⸗ berg und Wormatia Worms hätte noch einiger⸗ maßen Bedeutung gehabt, wenn die Wormſer am letzten Sonntag wenigſtens in Jena gewonnen hätten, aber nach⸗ dem der Ausflug ins ſchöne Thüringer Land nicht den ge⸗ wünſchten Erfolg zeitigte, iſt für den Südweſtmeiſter nichts mehr zu holen. Hoffen wir, daß die Augsburger wenig⸗ ſtens ein ſchönes Spiel zu ſehen bekommen. Der„Club“ iſt natürlich Favorit!— Der 1. SV Jena hat im Rück⸗ ſpiel gegen die Stuttgarter Kickers, die anſchei⸗ nend jeden Zuſammenhalt verloren haben, gute Sieges⸗ ausſichten. Vielleicht gelingt es den Thüringern, vom letz⸗ ten Platz wegzukommen, den dann der Schwabenmeiſter einnehmen würde. In Gruppe 4 gilt für das Treffen zwiſchen For⸗ tuna Düſſeldorf und S V Walödhof das gleiche wie für das Augsburger Spiel. Fortuna iſt ſchon Meiſter und kann ſelbſt im Falle einer Niederlage vom Baden⸗ meiſter nicht mehr bedroht werden. Was wäre das noch einmal für ein Spiel geworden, wenn Waloöhof ſeine Aus⸗ ſichten in Bonn wahrgenommen hätte. Die Düſſeldorfer hatten ja ein Rieſenglück, daß ſie trotz der Niederlage in Kaffel ſchon vorzeitig Meiſter wurden und es nicht auf eine neue Kraftprobe mit Waldhof ankommen zu laſßfen brauch⸗ ten. Recht offen erſcheint der Ausgang der Begegnung zwiſchen Kölner Cf und Hanau 9g. Nach ihrem Erfolg über Fortuna iſt man geneigt, den Heſſen die beſſe⸗ ren Ausſichten einzuräumen. ö In Sübdeutſchland beanſpruchen am kommenden Sonntag neben dem Meiſter⸗ ſchafts⸗-Endſpiel in Augsburg und den Gauliga⸗Aufſtiegs⸗ kämpfen die Spiele um den Vereinspokal das Hauptintereſſe. Folgende Begegnungen finden ſtatt: 5 Kickers Offenbach— Opel Rüſſelsheim, F K Pirma⸗ ens— 8 Vg. Seckenhei m, Pkönix Karlsruhe gegen Sp. Vg. Söllingen, Sp. Vg. Untertürkheim— S Feuer⸗ bach, Bayern München— Union Augsburg, F904 Würz⸗ burg— FC 05 Schweinfurt, SC Röthenbach— ASV Nürn⸗ berg, FV Saarbrücken— gcc Diefflen, F Pforzheim— Union Niederrad, Vf Stuttgart— Zuffenhauſen, 1. SSV Ulm— Sportfr. Eßlingen, 1860 München— Be Augsburg, Fc Bayreuth— Wacker Marktredwitz. Das Treffen zwiſchen Eintracht Frankfurt und S Flörsheim wird erſt am Himmelfahrtstag(21. Mai) aus⸗ getragen, während die Begegnung Vfg Konſtanz— Frei⸗ burger FC bereits am letzten Sonntag ſtattfand und mit einem:3⸗Sieg des FC endete. Man darf geſpannt ſein, wieviel Mannſchaften der Bezirksklaſſe truch die Hauptrunde überſtehen werden. Der Kampf um die Olympiſchen Spiele 1940 Ein Geſpräch mit Graf Baillet-Latour Um die Olympiſchen Spiele des Jahres 1940 bewerben ſich bekanntlich Japan und Finnland. Italien ſcheint ſtill⸗ schweigend Verzicht geleiſtet zu haben, denn man hört von llalieniſchen Anſprüchen auf die Feier der 12. Olympiode ſeit geraumer Zeit nichts mehr. Finnland und Japan unternehmen, um das Rennen zu machen, deſto größere Anſtrengungen. Soeben iſt Graf Baillet⸗Latour, der Prä⸗ ſtdent des Internationalen Olympiſchen Komitees, von ſeiner Beſichtigungsreiſe nach Japan wieder nach Brüſſel zurückgekehrt, wo er dem Deutſchen Nachrichten⸗Büro gegenüber folgendes erklärte: „Man macht ſich keine Vorſtellungen in unſerer Alten Belt, welche Anſtrengungen im Lande der aufgehenden Sonne auf ſportlichem Gebiet gemacht werden. Ueberall wird mit einer Planmäßigkeit und einer Begeiſterung ans Werk gegangen wie wir ſie in Europa nur von Deutſch⸗ land kennen. Die ſportliche Erziehung der Maſſen iſt in einem Grade entwickelt, der mich als Belgier faſt mit Neid euſtellen könnte. Der Olympiſche Gedanke iſt in den Kreiſen der fapa⸗ niſchen Sportler erſtaunlich tief verankert. Es iſt mir gicht einmal, ſondern des öfteren paſſiert, daß ich auf der Reiſe durch japoniſche Dörfer und Städte mit den Vertre⸗ tern des Japaniſchen Olympiſchen Komitees überall dort, wo unſere Durchfahrt bekannt geworden war, von Tau⸗ enden begeiſterten Sportlern und Sportlerinnen ſtürmiſch begrüßb wurde. Welche Verbreitung der Sport in Japan gekommen hat, mag man übrigens daraus erſehen, aß ich dus meiner Reiſe auch in kleinſten Städten Kampfbahnen für Leichtarhletik und Schwimmen vorgefunden habe. Am meiſten überraſchte mich aber das Vorhandenſein kleiner Schwimmbecken auch in Dörfern.“ Glauben Sie, Herr Graf, daß die Sportanlagen in Tokio für die Durchführung der Olympiſchen Spiele ge⸗ eignet ſind?“ „Zweifellos. Im Herzen der japaniſchen Hauptſtadt liegt 9 Meiſi⸗Pork eine große Kampfſtätte mit allen Einri wügen zur Abhaltung faſt aller ſportlichen Wettbewerbe. Des Stadion unterſcheidet ſich von den bei uns üblichen lediglich dadurch, daß es keine Zuſchauertribünen aufweiſt. Man iſt in Japan, vielleicht ſehr richtig, der Auffaſſung, N Sport in erſter Linie ein Erziehungsmittel iſt, und aß es daher wichtiger iſt, 5 zunächſt die Kampfſtätte und * Fiat ngsselegenbeit für die Sportler, und dann erſt 8 tze für Zuſchauer zu ſchaffen. Unmittelbar neben der chenntfämpſbahn liegt ein großes Schwimmbecken, das ebenfalls keine Sitztribünen aufweiſt. Es wird jedoch nicht ſchwer fallen, für die Zwecke der Olympiſchen Spiele, fr die beide Kampfſtätten d geeignet ſind, auch nie ußtigen Zuſchauertribünen zu ſchaffen“ Une man in Japan bereits die Möglichkeiten der erhringung der Wettkampfteilnehmer ſowie der aus alen Erötellen zu erwartenden Zuſchauer unterſucht?“ A an dieſes Problem hat das Japaniſche Olympiſche Auen een bereits gedacht. Man beabsichtigt für den Fall einen Fneſcheidang des JS für Japan die Schaffung 9 0 Olympiſchen Dorfes nach den Vorbildern von Los 0 geles und Berlin, und für die Zuſchauer ſind die gro⸗ ſche Hotels der japaniſchen Hauptſtodt, die nach europäi⸗ auen muſter eingerichtet ſind, meines Erachtens durch⸗ die gusreichend. Ueberhaupt habe ich den Eindruck, daß 101 Jopaner, die in der ſportlichen Organiſation ebenſo 1 i der Auffaſſung der Pflichten des Individuums alt ſber dem Staat ſich an Ahnliche Richttinſen halten kel as deutſche Volk, aller organiſatoriſchen Schwierig⸗ zen Herr werden könnten.“ ic irrt die japaniſche Weltausſtellung 1940 den Spielen uacht irgendwie Abbruch tun?“ Sele dern da die Weltausſtellung zur Zeit der 1 9 ereits über einen Monat ihre Pforten geſchloſſen Nee 1 Der Hauptſtrom der Fremden, die alſo nur 1 er Ausſtellung nach Japan gekommen ſind, wird Unterböden bereits perkaſſen haben, ſe daß binſichtlich der tehen kannten möglichkeiten kaum Schwierigkeiten ent⸗ Mike ich fn Sie, daß das Internationale Olympiſche Ko⸗ 91 70 für Japan entſcheiden wird?“ tuwol d Frage kann ich zur Zeit noch nicht beontworten, hierauf auch der Ausgang meiner Reiſe nach Finn⸗ land, die ich vorausſichtlich in der nächſten Woche antreten werde, nicht ohne Einfluß ſein wird. Auf dieſer Finn⸗ landreiſe werde ich alle Möglichkeiten für die Abhaltung der Spiele in Helſingfors mit der gleichen Objektivität unterſuchen, wie auf meiner Reiſe in den Fernen Oſten. Bei meinem Aufenthalt in Japan und nach Ritckſprache mit den verſchiedenen Perſönlichkeiten des japaniſchen Sports und der Regierung habe ich jedenfalls den Eindruck gewonnen, daß die Japaner unter dem Leitmotiv des „Fair play“, das ſie auf ſportlichem Gebiet in jeder Hin⸗ ſicht beſeelt, auch im Falle einer Entſcheidung für Finn⸗ land an den Spielen teilnehmen würden.“ „Und wie beurteilen Sie die Ausſichten der Olympi⸗ ſchen Spiele in Berlin?“ „Nach dem glänzenden Verlauf der Olympiſchen Win⸗ terſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen ſteht es für mich außer Zweifel, daß die Organiſation der Spiele hervor⸗ ragend und vollkommen einwandfrei ſein wird, und daß der ſportliche Gedanke bei den Völkern den Sieg über alle Gefühle des Haſſes Javontragen wird. Wir wiſſen zu genau, von welcher Seite die Angriffe gegen die Abhaltung der Spiele in Berlin kommen, ſo daß wir ſie vollkommen igno⸗ rieren können. Die Auffaſſung in den Reihen der oktiven Sportler der meiſten Länder iſt erfreulicherweiſe ſo, daß auf die Machenſchaften polittſcher Drahtzieher keine Rückſicht genommen zu werden braucht. Ich bin überzeugt, doß auch das Ausland rieſige Zuſchauermengen nach Berlin ſchicken wird, gehen doch ſelbſt bei mir täglich unzählige Anfragen nach Eintrittskarten ein.“ drkkke⸗ 1 — 1 Die neue körperliche Erziehung Die Joͤee der körperlichen Erziehung iſt zutiefſt im nationalſozialiſtiſchen Denken verankert. Man kann ſie aus dem Weſensgefüge des Dritten Reiches nicht wegden⸗ ken. Der Nationalſozialismus, geboren aus der deutſchen Not und einzig darauf bedacht, dieſe Not zu wenden, kann eine Erziehung nur dann bejahen, wenn auch ſie auf die⸗ ſes Ziel eingeſtellt iſt. Der Führer hat in ſeinem Kampfbuch auf die Ueber⸗ ſchätzung des Wiſſens in der hinter uns liegenden Zeit verwieſen und darauf aufmerkſam gemacht, daß 1918 eine Revolte von Deſerteuren nicht hätte ſtattfinden können, wenn das deutſche Volk zuvor eine andere Erziehung hin⸗ durchgegangen wäre. Er zieht aus den traurigen Erleb⸗ niſſen jener Tage die Lehre, daß die körperliche Erziehung einen notwendigen Beſtandteil der Geſamterziehung bil⸗ den müſſe, wenn man nicht die Zukunft eines Volkes leicht⸗ fertig aufs Spiel ſetzen will. Es gibt in der Tat keinerlei Sonderziele, die die kör⸗ perliche Erziehung neben einer irgendwie anders gearteten Erziehung verfolgen könnte. Sie iſt einzig und allein auf das große nationalſozialiſtiſche Erziehungsziel ausgerich⸗ tet: den Menſchen, der vollwertiges Glied ſeines Volkes und Bürger eines Staates iſt, deſſen höchſter Adel die kör⸗ perliche und geiſtige Wehrfähigkeit im weiteſten Sinne des Wortes bildet. Der Nationalſoztalismus iſt nun der groß⸗ angelegte Plan, die geſunden und natürlichen Verhältniſſe wieder herzuſtellen, die durch eine verhängnisvolle Ent⸗ wicklung ins Krankhafte und Widernatürliche verkehrt worden waren. Das nationalſozialiſtiſche Denken enthüllt ſich uns als ein bivlogiſches, und die Wendung, die die Erziehung unter ſeinem Einfluß genommen hat, iſt des⸗ halb als eine wahrhaft biologiſche zu bezeichnen. Die Geſetze does Wachstums ſind unabänderliche Geſetze des Lebens, und eine Erziehung kann nur dann einen im tief⸗ ſten Sinne des Wortes geſunden Menſchentypus formen, wenn ſie dieſen Geſetzen gemäß handelt. Alles Wachstum iſt abhängig vom Wachstumsreiz, jedes Organ muß ver⸗ kümmern, wenn es nicht beanuſprucht und geübt wird. So können alle Anlagen, die dem Menſchen erbmäßig mit⸗ gegeben ſind, nur dann zur vollen Entfaltung kommen, wenn die Entwicklung des Menſchen durch eine planmäßige körperliche Erziehung gefördert und geſteuert wird. In der marxiſtiſchen und liberalen Auffaſſung war es dem Belieben jedes einzelnen überlaſſen, wie er es mit ſeinem Leibe halten wollte. Er konnte ihn je nach Belie⸗ ben pflegen oder verkümmern laſſen. Selten wurde ein verhängnisvolleres Schlagwort erfunden als dies:„Dein Leib gehört dir“. Indem der Nationalſozialismus die Auffaſſung vertritt, daß der einzelne nicht ein unbeſchränk⸗ tes Verfügungsrecht über ſeinen Leib beſitzt, ſondern der Gemeinſchaft darüber zur Rechenſchaft verpflichtet iſt, iſt eine höhere Auffaſſung vom Leibe möglich geworden. Wir ſehen in ihm wie in dem Geſamtorganismus ein Glied der Ahnenkette, den Träger des Erbgutes und ein Glied der geſamten Volksgemeinſchaft. Leib iſt für uns das, womit Heimat und Volk verteidigt wird, das, was die Kämpfer von Langemarck mit ihrem Leben und ihrer Liebe hinaus⸗ gegeben haben. Schon daraus wird die Unzertrennlichkeit klar, in der uns Seele und Leib erſcheinen. Vom Leib her werden der Formung Werte zugänglich, die von einer rein geiſtigen Erziehung niemals erfaßt werden konnten. Man denke an alles, was ſich mit den Begriffen Mut und Cha⸗ rakter verbindet! Die veränderte Auffaſſung vom Weſen und den Auf⸗ gaben der körperlichen Erziehung machten nach der Macht⸗ übernahme eine Fülle von Aenderungen auf dem Gebiete der körperlichen Ertüchtigung notwendig. Da es galt, in erſter Linie die Lehrer heranzubilden, die im neuen Geiſt den Turn⸗ und Sportunterricht in den Schulen verwalten, wurde zunächſt die körperliche Erziehung an unſeren Hoch⸗ ſchulen einer eingehenden Reform unterworfen. Wenn heute in der pflichtmäßig durchzuführenden Grundausbil⸗ dung der Studentenſchaft in den erſten drei Semeſtern auch diejenigen miterfaßt werden, die ihrer Wehrpflicht bereits genügt haben, ſo komt damit klar zum Ausdruck, daß die Leibesſtbungen an den deutſchen Hochſchulen einen neuen Sinn gefunden haben. So wenig die geiſtige Entwicklung des Studenten auf der Hochſchule abgeſchloſſen iſt, ſo wenig iſt es auch ſeine körperliche. In engſtem Zuſammenhang mit der Organiſation des Hochſchulſportweſens ſteht die Turn⸗ und Sportlehrerausbildung in Deutſchland. Der dͤeutſche Turnlehrer der Zukunft wird nicht nur Fachlehrer für Leibestbungen ſein. Er wird auch Unterricht in zwei anderen Schulfächern, etwa Deutſch und Geſchichte, Biologie oder Engliſch, erteilen. Während vor 1933 die Turn⸗ lehrerausbildung in Bayern eine andere war als in Sach⸗ ſen, Preußen oder Baden, iſt heute ihre Einheitlichkeit im ganzen Reich gewährleiſtet. Träger der Ausbildung ſind die Hochſchulinſtitute für Leibesübungen, denen auch die vorher geſchilderte Grundausbildung der Studentenſchaft obliegt. Die Elite der deutſchen Turn⸗ und Sportlehrer⸗ ſchaft, die ſich in mindeſtens zweijähriger Praxis bewährt hat, wird zu einjährigen Kurſen an der neugegründeten Reichsakademie für Leibesübungen zuſammengezogen wer⸗ den. Aus ihr ſollen, wie aus der Kriegsakademie, die Ge⸗ Die zweite Davispokalrunde Deutſchland gegen ungarn ungefährdet Von den acht zur zweiten Davispokal⸗Runde zählenden Begegnungen wurden bereits die Spiele zwiſchen Griechen⸗ land und Argentinien und Holland und Fpankxeich erledigt. Frankreich und Argentinien ſiegten mit je 471 Punkten und erreichten damit bereits die öritte Runde, die bis zum 9. Juni erledigt ſein muß. Die übrigen ſechs Treſſen werden in dieſer Woche nach folgendem Spielplan ausgetragen: Deutſchland— Ungarn in Düſſeldorf Irland— Schweden in Dublin Norwegen— Belgien in Oslo Oeſterreich— Polen in Wien Jugoſlawien— Tſchechoſlowakei in Agram Schweiz— Dänemark in Montreux. a. :0 in Düſſeldorf? Noch fünfjähriger Pauſe findet auf den herrlich ge⸗ legenen Plätzen des Düſſeldorfer Rochus⸗Clußps wieder ein Dayispokalkampf ſtott. Im Jahre 1931 enthoben uns die Südafrikaner mit einem glatten:0 vorzeitig aller Davis⸗ pokalſorgen, während diesmal wohl auch ein:0 zu er⸗ warten iſt, aber nicht für die Ungarn, die diesmal unſere Gegner ſind, ſondern für uns. Mit Gottfried von Cra mm, Heinrich Henkel und aj Lund, die in Ditſſeldorf bereits das Training aufgenommen haben, ſtellen wir eine ſo ſtarke Mannſchaft ins Feld, daß den Magyaren, die ſich durch Gabory(Gabrovits), Dal los (Driejomſki), Ferenezy und Bano vertreten laſſen, wirklich keine Gewinnchance bleibt. Es wäre ſchon eine kleine Ueberraſchung, wenn die Gäſte auch nur einen Punkt machen würden. Zwar haben ſie ſich auf den Düſſeldorfer Kampf recht ſorgfältig vorbereitet, aber weder Gabory noch Dallos haben ernſtlich gegen Cramm und Henkel Sieges⸗ ausſichten und auch im Doppel ſollten Cromm⸗Lund dem Paar Ferenczy⸗Dallos überlegen ſein. Intereſſant iſt übrigens daß zwei alte Freunde und erfolgreiche Doppol⸗ partner die Führer beider Mannſchaften ſind: Dr. Heini Kbeinſchroth und Altmeiſter Bela von Kehrling. Hätten die Ungarn einen Mann von der einſtigen Kloſſe Kehr⸗ lings, dann ſtünde der eine ooͤer andere Punktgowinn im Bereich der Möglichkett, aber do das nicht der Fall iſt, wird an dem„zu Null“ baum was zu ändern ſein. In den übrigen Kämpfen wird wahrſcheinlich erbitterter um den Sieg gekämpft werden, als in Düſſeldorf. Der Ausgang zwiſchen Nor⸗ wegen und Belgien in Oslo iſt ebenſo unbeſtimmt wie der des Wiener Kampfes zwiſchen Oeſterreich und Polen. Die Tſchechen hätten mit Roderich Menzel in Agram gegen die Jugoflawen kaum verloren, jetzt wird aber ein Sieg ſehr ſchwer follen, obwohl Hecht und Siba ſtarke Spieler ſind. Pallada, Puncee und Kukuljevic könnten ſchon für eine Ueberraſchung ſorgen. Die Schweiz hoſſt in heimiſcher Umgebung mit einem Sieg über Dänemark, ob er gelingt, bleibt abzuwarten. Rund um Hower-Müller Der deutſche Schwergewichtsmeiſter Vinzenz Hower (Köln) verteidigt am kommenden Freitag im Bepliner „Neue⸗Welt“⸗Ring zum fünften Male ſeinen Titel. Gegner iſt diesmal der in den letzten Mongten ſtark nach vorn ge⸗ kommene Ditſſeldorfer Willi Müller, der ſich boxeriſch verbeſſert und ſeine Schlagkraft weiter vervollkommnet hat. Hower ſteht vor einem ſeiner ſchwerſten Kämpfe. Aber nicht nur der Hauptkampf hat es in ſicz Auch das Rahmenprogramm läßt ſich gut an. Im eltergewicht trifft Alfred Katter(Berlin) auf den franzöſiſchen Ex⸗ meiſter Marius Baudry, im Mittelgewicht hat der Potsdamer Pryczibilſki den Leipziger Alfred Pol ⸗ ter zum Gegner und im Leichtgewicht ſtehen ſich Albert Eſſer(Köln) und Reinhold Leopold(Berlin) zum zweitenmal gegenüber. Für die Einleitung ſorgen im Weltergewicht Tafelmayer(Oßweil) gegen Woryn a (Berlin) und im Habbſchwergewicht Zoſchke(Berlin) gegen Sing(München). Man könnte faſt ſagen: Zuvien des Guten. neralſtäbler auf dem Gebiete der körperlichen Erziehung hervorgehen. Nachdem die vordringlichſten Arbeften für die Ausbil⸗ dung does zukünftigen Lehrerkorps auf dem Gebiet der körperlichen Erziehung geleiſtet waren, konnte die Reform des Turnunterrichtes auf den Schulen in Angriff genom⸗ men werden. Die bisher vorliegemden Lehrpläne waren faſt ausſchließlich Ergebniſſe theoretiſcher Ueberlegungen. Man hatte verſucht, die Praxis entſprechend der Theorie zu geſtalten. Auch hier wurde der umgekehrte Weg ein⸗ geſchlagen. Die Richtlinien für den Turnunterricht wurden unmittelbar aus der Praxis geſchöpft und aus der Praxis die Theorie gewonnen. Ein beſtimmter Uebungsſtoff wurde an verſchiedenen ausgeſuchten Schulen dͤͤurchgeturnt und an den Leiſtungsergebniſſen der Schwierigkeitsgrad der ein⸗ zelnen Uebungen feſtgeſtellt. Damit ergaben ſich ganz be⸗ ſtimmte Anhaltspunkte, welche Uebungen den einzelnen Altersſtufen in beſonderem Maße angemeſſen ſind. Es iſt klar, daß mit zwei Turnſtunden in der Woche das uns vor⸗ ſchwebende Erziehungsziel nicht erreicht werden kann und daß mit ihnen noch kein ausreichendes Gegengewicht gegen⸗ über der geiſtigen Erziehung gegeben iſt. Oberſtes Ziel iſt hier oͤie vom Führer geforderte tägliche Turnſtunde. Als dem bedeutſamſten Markſtein auf dem Wege zur Erreichung dieſes Zieles kann man die bereits erfolgte Einführung einer zuſätzlichen Turnſtunde für Boxen und Fußball be⸗ zeichnen, ſo daß unter Einbeziehung des Spiel nachmittags zeitlich bereits fünf Schulturnſtunden für die körperliche Erziehung vorhanden ſind. Jede weitere Turnſtunde er⸗ fordert jedoch eine größere Zahl ſachkundiger Erzieher. So konnten bei Einführung der zuſätzlichen Turnſtunde ſofort 1500 Studienaſſeſſoren mehr eingeſtellt werden, nachdem ſie in Sonderlehrgängen zu dieſem Zwecke geſchult worden waren. Ueberblickt man alles, was ſeit 1933 auf dem Gebiete der körperlichen Erziehung geſchehen iſt, ſo wird die Wahr⸗ heit der eingangs aufgeſtellten Behauptung unmittelbar anſchaulich: daß nämlich die Joͤee der körperlichen Erzie⸗ hung einen unentbehrlichen und notwendigen Beſtandteil des nationalſozialiſtiſchen Staatsgefüges bildet. Konnte vor 1933 öie körperliche Erziehung in Deutſchland an ver⸗ ſchiedenen Stellen den verſchiedenſten Zielen zuſtreben, ſo iſt heute die Einheit dieſes Zieles in allen Kreiſen und an allen Orten hergeſtellt. Die Vertreter der körperlichen Er⸗ ziehung haben ebenſo an Anſehen wie an Verantwortung gewonnen. Ihr Beruf iſt im tiefſten Sinne des Wortes ein politiſcher geworden. Sie ſollen und wollen am lau⸗ terſten und reinſten den Menſchentyp verkörpern, den das Dritte Reich erheiſcht, und darum fühlen ſie ſich mit beſon⸗ derem Stolz als treue Soldaten ihres Führers. Der Kampf um die Silbervaſe Am Freitag,(15. Mai), findet abends im Fried⸗ richspark ein Filmvortrag ſtatt, in dem der Kampf um die Silbervaſe und ſämtliche Geländegroßwettbewerbe behandelt werden. Die Vorführung wurde bis jetzt in 22 deutſchen Städten durchgeführt 30 000 und eſſe die Allgemeinheit dieſem Thema entgegen laufen Originalfilme vom Winterwettbewepb, von der Oſt⸗ preußenfahrt, von der Drei⸗ und Sechs tagefahrt. Die in dieſer Foſſung einzig vorhandenen Filmſtreifen werden einen lebendigen Eindruck von den unerhörten Anfor⸗ derungen, die der moderne Kraftfohrſport an Fahrer und Maſchine ſtellt, vermitteln. Zu den Filmen wird Int. W. A. Doernhoeffer, Führer der Da W⸗Mannſchaft ſitr Gelände wettbewerbe, ſelbſt ein aktiver Zuverläſſig⸗ keitsfahrer, intereſſante Ausführungen machen und von der Organiſation und den Anforderungen ſolcher Ver⸗ anſtoltungen erzählen. Man wird ſehen, in welch hohem Maße die Zuverläſſigkeitsveronſtaltungen zur Weiterent⸗ wicklung des Fahrzeuges im Dienſte der Allgemeinheit bei⸗ tragen. Bf 04 Käfertal ſiegt über Hockenheim 12:7 Am 9. Mai fand im Siedlerheim Peter Danhofer in der Siedlung Käfertal der Rückkampf zwiſchen Vfed 03 Käfertal und Hockenheim ſtatt, den die Käfertaler mit 12:7 gewinnen konnten, nachdem auch der Vorkampf in Hocken⸗ heim Käfertal mit 11:8 gewann. Vor dem Mann⸗ ſchaftskampf ging die Käfertaler Gewichthebermannſchaft an die Hantel, was bei den zahbreich erſchienenen Beſuchern Beifall hervorrief. Im Bantamgewicht ſiegte nach temperamentvollem Hampf Knaus⸗Käfertal entſcheidend. Im Federgewicht gewann Haas⸗Käfertal noch Punkten. Im Leichtgewicht riß Huſer⸗Käfertal ſeinen ſtarken Gegner bereits in den erſten Sekunden durch wunderbaren Selbſtfaller in die Brücke, aus der es für den Gaſt kein Entrinnen mehr gab. Im Weltergewicht verlor Gg. Ha a s⸗ Käfertal in der 5. Minute durch Eindrücken der Brücke entſcheidend. Im Mittelgewicht ging der Kampf unentſchieden aus. Rettig⸗Käfertal war bedeutend leichter und kleiner als ſein Gegner. Im Halbſchwergewicht ſtiegte der Gaſt, nachdem er durch Fu chs⸗Käfertal durch Schleuderer in die Kopfbrücke mußte, durch Ueberrollen. Im Schwergewicht wurde Rh m⸗ Käfertal kampflos Sieger. f ampfrichter Sieb üg⸗Ladenburg, fällte ſeine Entſchei⸗ dungen einwandfrei und gerecht. Anſchließend ließ Schit⸗ lerleiter Huſer ſeine Schüler ringen. Er bewies hier wieder, daß das Amt bei ihm in richtigen Händen iſt. Nach den ſportlichen Darbietungen verſchönerte der Männer⸗ geſangverein„Freundſchaft“ durch Vortrag mehrerer Lie⸗ der den Abend. Anſchließend gemütliches Beiſammenſein der Zuſchauer und der beiden Mannſchaften. Eine har⸗ moniſch verlauſene Veranſtaltung. Die deutſche Fußballelf, oͤſe am Mittwochabend in Duis⸗ burg dos zweite Spiel gegen den Fc Everton beſtreftet, wurde auf drei Poſten geändert, da Münzenberg, Stephan und Raſſelnberg nicht zur Verfügung ſtehen. Die Monn⸗ ſchaft ſpielt nun in folgender Aufſtellung: Buchloh; Ha⸗ ringer— Klaas; Mehl— Sold— Zielinſki; Paul— Hohmann— Gauchel— Lenz— Simetsreiter. Franzöſiſcher Rugbymeiſter wurde der Ré Narbonne, der im Endſpiel, das in Toulouſe ausgetragen wurde, die Fünfzehn von As Montferrand knapp mit:3 Punkten beſiegte. Mittelſtürmer Pörtgen wird im entſcheidenden End⸗ rundenkompf geſzen Polizei Chemnitz am Sonntag in Dresden die Reihen der Schalker Meiſterelf wieder ver⸗ ſtärken. Die Knöchelverletzung Pörtgens iſt ausgeheilt. Die füddeutſche Gewichtheber⸗Mannſchaftsmeiſterſchaft wird am Samstag, 23. Mai, in Stuttgart entſchieden. Die Meiſtermannſchaften von Württemberg(Georgi⸗Alltanz Stuttgart), Baden(Alemannia Lahr⸗Kuhbach) und Bayern (1860 München) ſind teilnahmeberechtigt. Die 2. Nationalen Jahn⸗Kampfſpiele in Worms wer⸗ den am 6. und 7. Juni durchgeführt. Ihre Teilnahme zugeſagt haben bereits ASV Köln, DSct Saarbrücken und Sc Gießen 1900. Die Gau⸗Langſtrecken⸗Kanuwettſahrt des Gaues Süd⸗ weſt wird am kommenden Sonntag, 17. Mal, auf der Saar bel Mettlach durchgeführt. Die heſten ſüddeutſchen und weſtdeutſchen Kanufohrer aus Saarbrücken, Mainz, Monn⸗ heim, Eßlingen, Frankfurt, Karlsruhe und Düſſeldorf werden am Start ſein. Das Programm umfaßt 19 Rennen. Berlins Studenten⸗Schwimmer gewannen den zweß⸗ tägigen Kampf gegen die Vertreter der Univerſität War⸗ ſchau mit 10:6 Punkten, nachdem die Polen am erſten Tag eine:2⸗Führung erlongt hatten. Die Berliner gewannen ſämtliche Wettbewerbe des Schlußtages, darunter auch das Waſſerballſpiel mit 311(:0) Treffern. * Mittwoch Dee 7 147. Jahrgang/ Nr. 217 Freiben Jie riqitige Stimmpflege? Sie ist en Weg zu Kraft und Gesundheit Vielleicht wird ſo mancher dieſe Frage mit Kopf⸗ ſchütteln leſen; denn daß er ſeine Stimme nicht rich⸗ tig gebrauchen ſollte, wird nicht jedem ſo ohne wei⸗ teres einleuchten. In einer Zeit, die an unſere Stimme ſtärkere Anforderungen ſtellt, hat ſich aber doch vielleicht der eine oder der andere Gedanken darüber gemacht, weshalb ſich ein Organ, das uns zum Sprechen und Singen gegeben wurde, gerade dieſen Funktionen ſo wenig gewachſen erweiſt. Sollte der Fehler nicht bei uns ſelber liegen? Jedes Organ, das richtig trainiert iſt(wir wiſſen es alle vom Sport), wird durch langandauerndes, ſachgemäßes Ueben zu Spitzenleiſtungen befähigt, die alle Welt begeiſtern und in Erſtaunen verſetzen. Weshalb iſt das bei den Funktionen unſeres Stimm⸗ apparates ſo anders? Da ſcheint doch etwas nicht zu „ſtimmen“] Sollte es nicht doch am falſchen Gebrauch des Organs liegen? Wir haben in der Schule von dem griechiſchen Redner Demoſthenes gehört, der eine an ſich kleine, ſchwächliche und wenig tragfähige Stimme durch Stimmkraftübungen gegen das Toben des Meeres zu erſtaunlicher Höchſtleiſtung entwickelte. „Die Botſchaft hören wir wohl. Allein es fehlt der Glaube“ und die Erkenntnis, daß uns hier etwas verlorengegangen iſt. Dazu kommt ein Nichtwiſſen der Urſachen dieſes Verluſtes und die Unkenntnis eines Weges, auf dem wir wieder in den Beſitz eines Gutes kommen könnten, deſſen Wert allerdings— und das iſt unſere Tragik— die wenigſten ſchätzen und ſich daher um die Wiedererlangung auch gar nicht mühen. Und doch bedeutet ſchon der Verluſt der Stimme für viele geradezu den Verluſt einer Exiſtenz! Sicherlich für den Sänger! Wie oft aber auch für den Redner, Prediger und Lehrer, die ja Erkrankungen ihrer Stimme als ihres wichtigſten Handwerkszeuges ſehr fürchten müſſen. Warum kann aber ein geſundes Kind ſtundenlang ſchreien, ohne im mindeſten heiſer zu werden? Es fühlt ſich im Gegenteil meiſt ſehr wohl, wenn es„aus Leibeskräften“ geſchrien hat. Höchſtens iſt es müde von der anſtrengenden körperlichen Betätigung, die dabei auch Kräfte weckt, und die durch keine, und ſei es die beſte, Gymnaſtik erſetzt werden kann, weil hier doch nicht nur ſämtliche Muskeln, ſondern auch Lun⸗ gen und Herz, Bruſt⸗ und Bauchorgane, Drüſen (Schildrüſe, Bauchſpeicheldrüſe), kurz der Geſamt⸗ organismus auf die natürlichſte Weiſe angeregt, durchblutet und durchtrainiert wird. In dieſer Zeit unſerer frühen Kindheit iſt die Stimme noch das, wofür ſie uns in allererſter Linie gegeben wurde: der Erhalter und Widerſtandswecker unſerer inneren Kräfte. Ein Kind, das laut und ausdauernd zu ſchreien vermag, iſt immer auch ein kräftiges und geſundes Kind. Wohl dem, der ſich dieſe Kräfte zu erhalten weiß! Sie erleich⸗ tern ihm ſein ſerneres Daſein. Wie kommt nun der Schrei des Kindes zuſtande? Das Zwerchfell ſpannt ſeine Geſamtmuskulatur und ſenkt ſich nach unten, die Luft in den Lungen verdich⸗ tet ſich, alle Muskeln des Bruſtkorbes und des Rückens(ſpeziell auch die, welche Bruſt und Rücken inwendig auskleiden und ſtützen), die Muskeln des Leibes, des Nackens, der Kehle werden in Spannung verſetzt, die Stimmbänder— Lufttür für die At⸗ mung— ſchließen ſich, um die Luft am Entweichen zu verhindern, bis die Spannung ſo ſtark geworden iſt, daß der erlöſende Schrei den Verſchluß Man braucht nur ſo ein kleines Weſen dabei zu be⸗ obachten, wie intenſiv es ſchafft und arbeitet, und wie lebhaft durch die Stimme Atmung und Blut⸗ kreislauf angeregt werden. Je mehr der kleine Erdenbürger anfängt, ſeine Stimmkraftübungen einzuſtellen, deſto mehr gehen ihm die erwähnten inneren Spannkräfte verloren. Das antagoniſtiſch funktionierende Zuſammenſpiel der inneren Muskelkräfte mit dem der Kehl⸗ und Stimmbandkräfte kommt aus dem Gleichgewicht. ſprengt.] Nun iſt er nicht mehr ganz„in Form“ und fängt an, andere Spannungen, falſche Kräfte zu Hilfe zu neh⸗ men. Darauf reagiert zuerſt die Kehle mit leichtem Unbehagen, Müdigkeit, Schwäche, vorübergehender Belegtheit, bis es im Laufe von Jahren zu ſchweren Stimmſtörungen wie chroniſcher Heiſerkeit, Stimm⸗ bandknoten, Stimmbandlähmungen, ja zu vollkom⸗ menem Verluſt der Stimme kommt. Doch damit nicht genug! Störungen der Stimm⸗ funktion ziehen meiſt Störungen im Geſamt⸗ organismus nach ſich, angefangen bei ſchlechter Friſche Spargel gefällig? (Weltbild,.) Wie Koffer im Film gepackt werden In jedem Film, den ich bisher geſeh'n ſſofern man einen Koffer darin packt), iſt das auf gleiche Weiſe ſtets geſcheh'n, und zwar ſehr plötzlich und auch ſehr verzwackt: Man reißt das Schubfach der Kommode'raus, eins nach dem andern, ſtellt ſich an wie toll, und ſchüttet den geſamten Inhalt aus Auf dieſe Art wird dann der Koffer voll. Ein andrer ſteht vom Koffer mehr entfernt, doch ſchmeißt er alles, was er irgend ſchnappt, in kühnem Schwung— gelernt iſt doch gelernt mit Krach hinein. Und ſieh': Die Sache klappt! Zwar quillt das alles ütbervoll ſchon auf, er aber knallt mit Wucht den Deckel zu, mit einem Ruck ſetzt er ſich oben drauf. Man atmet auf. Die Seele kommt zur Ruh'. Es gibt, wie man aus dieſem Beiſpiel ſieht, verſchied'ne Arten ſolcher Packerei. Jedoch iſt etwas— etwas für's Gemüt in allen Fällen ewig gleich dabei: Ein Mädchen packt nur unter Tränenflut. Sie weint und alle fühlen ihr das nach. Packt Er indeſſen, packt er nur aus Wut: Er raſt vor Zorn und macht entſprechend Krach. Oft fliegt noch eine Kuckucksuhr hinein, ein Bilderrahmen und ein Tintenfaß, ein Sofakiſſen folgt noch hinterdrein und: Peng! Jetzt fliegt ein altes Deckelglas.— Doch glaube ich, daß Seife, Bürſte, Kamm, und was man ſonſt zu einer Reiſe wählt, wie Nachtanzug, Pantoffel oder Schwamm, daß alles das in ſolchem Koffer fehlt. Pu ck. Tätigkeit der Atmungsorgane, der Lungen, des Her⸗ zens und ſeines Blutdruckes, des Kreislaufes und des Stoffwechſels. Auch ſchlechte Haltung mit ihren Folgen: Schmalbrüſtigkeit, Rundrücken, Altersbuckel Hängebauch, ſind Begleiterſcheinungen des Stimm⸗ verluſtes und des damit verbundenen Rückgangs und der Verſchiebung der inneren Muskel⸗ und Spann⸗ kräfte. Durch Stimmkraftübungen auf natürlicher Grund⸗ lage kann dagegen jeder, dem an ſeiner Geſundheit liegt, dem Verfall ſeiner inneren Kräfte durch Arbeit an ſeiner Stimme Einhalt gebieten. Hier rauſcht für alle eine Quelle der Kraft, die Geſundheit und Freudigkeit fördert und erhält! B.-ck. Frauen-Rundſchau Freilufterziehung als wichtige Grundlage einer allgemeinen Schulreform Der vom 18. bis 23. Juli in Bielefeld und Hannover ſtattfindende dritte Inter natio⸗ nale Schulkongreß, an dem Vertreter von rund 20 Nationen teilnehmen werden, hat ſich die beſondere Aufgabe geſtellt, neben der Freiluftſchule als Sonderſchule, die Freilufterziehung als wichtige Grundlage einer allgemeinen Schulreform zu wür⸗ digen. Die verſchiedenen Zweige der bisher in Deutſchland verwirklichten Schulreform. werden durch eine Reihe von Beſichtigungen vor Augen ge⸗ führt werden, während eine internationale Ausſtel⸗ lung in einer ſyſtematiſchen Schau einen Ueberblick über den Stand der Freiluftbewegung in den ver⸗ ſchiedenen Ländern geben wird. Erzieher und Aerzte werden Rahmentagungen innerhalb des Kongreſſes abhalten, deſſen Teilnehmern eindrucksvolle Bei⸗ ſpiele von der deutſchen Freiſtundengeſtaltung un⸗ ter Mitwirkung der HJ, des Land jahres und des Arbeitsdienſtes gezeigt werden. Deutſche Forſcherin erhält einen Auftrag nach Südafrika Die Forſcherin Riemerſchmid von der Uni⸗ werſität Jena, die den Prof. Dr. Erich O b ſt von der Techniſchen Hochſchule in Hannover auf ſeiner letzten den Urſachen oer ſüdafrikaniſchen Dürre geltenden Forſchungsreiſe begleitete, iſt wegen ihrer erfolgrei⸗ chen und wertvollen Sonnenſtrahlungsmeſſungen auf der Expedition beauftragt worden, in Südafrika ein Netz von Stationen für ſolche Meſſungen einzurich⸗ ten. Dem obengenannten Führer der Expedition war es gelungen, die Urſache der Austrocknung des ſitdafrikaniſchen Landes, ſowie Mittel und Wege zur Abhilfe zu finden, und die Regierung Südafrikas, die über das Forſchungsergebnis des bedeutenden deutſchen Geographen begeiſtert iſt, hat ſich energisch für die Durchführung der notwendigen Maßnahmen eingeſetzt. 6 Hk 5 *. Köstliche Milch in der rot-weißen Dose Anſprache an einen treuen Gefährten Wenn das neue Kursbuch fällig iſt Am 15. Mai erſcheint pünktlich wie immer im Verlag der Druckerei Dr. Haas der amtliche rote Taſchenfahrplan für 30 Pfennige. Die Sommerreiſen meiner Kinderzeit begannen um Weihnachten. An den langen Abenden in unſe⸗ rem verſchneiten Bergdorf holte der Vater Atlas, Kursbuch und Baedeker herbei und den Globus. Dann wurde gereiſt. Das war ſchöner als Spielen und ſpannend wie Karl May. Wo ſind wir nicht überall geweſen! Alle Städte Europas ſtanden uns zur Verfügung und die fernſten Küſten wurden be⸗ fahren. Und der Vater erzählte von ſeinen frühe⸗ ren Reiſen, von Ceylon und Java, von Rip de Ja⸗ neiro, von Affen, Palmen und braunen Menſchen und dem Sternenhimmel über der Südſee. Und eine kleine braune Meeresmuſchel— wenn man die ans Ohr hielt, die ſang die Melodie zu dieſen Geſchich⸗ ten. Kam dann der Sommer und die Ferien, ſo wurde aus Rom ooͤer Kopenhagen allenfalls Mün⸗ chen, der Himalaja ſchrumpfte zum Wendelſtein zu⸗ ſammen, ſtatt der Pampas genügte eine Bergwieſe im Schwarzwald und den Stillen Ozean erſetzte der Bodenſee. Aber das ſchadete alles nichts. Im näch⸗ ſten Winter begannen neue Weltreiſen.— Vielleicht ſtammt meine Vorliebe für das Kurs⸗ buch noch aus jenen Kindertagen. Zum mindeſten iſt mir die Beſchäftigung mit ihm heute noch ein aus⸗ erleſener Genuß. Nicht, daß ich damit eine Reiſe exſetzen wollte— ſo wenig, wie das Studium des Kochbuches ein Mittageſſen erſetzen kann. So beſchei⸗ den bin ich nicht. Das Kursbuch allein macht nicht glücklich. Es weckt nur die Sehnſucht. Das Kursbuch iſt der Schlüſſel zur Welt, iſt die Vorbereitung für das Abenteuer, das Reiſen heißt. Zwar ſollen ja alle Abenteuer nur Abenteuer des eigenen Herzens ſein. Und dann wäre es gleich⸗ gültig, ob wir die uns beſtimmten Abenteuer zwi⸗ ſchen Aequator und Südſee erleben oder zwiſchen Mannheim und Friedrichsfeld⸗Nord. Trotzdem— es kommt doch auch auf die Kuliſſen an, auf den 1 0 die Farbe, den beſonderen Zauber einer Land⸗ ſchaft Warum nur ſo viele Frauen eine unüberwind⸗ liche Abneigung gegen das Kursbuch, ja ſelbſt gegen den beſcheidenſten Fahrplan haben? Ich kenne Frauen, die ſchon die halbe Welt befahren haben— aber einen Zug ausſuchen? Unmöglich! Sie verlaf⸗ ſen ſich auf die Mitwelt, ſie bringen auf jedem Bahn⸗ hof mindeſtens ſieben Leute, einſchließlich den Mann mit der roten Mütze, in Verzweiflung. Allerdings: An ihr Ziel kommen auch ſie. Aber ein weſentlicher Genuß entgeht ihnen: Das Leſen des Kursbuches. Wie liebevoll erklärt es, wie man es zu leſen habe, für alle Arten von Reiſen weiß es Rat, zuworkom⸗ mend bringt es ſeine Hinweiſe, ja ſogar mit Bild⸗ chen iſt es geſchmückt; freundlichen, netten, leicht zu löſenden Bilderrätſelchen: Ein gekreuztes Beſteck, ein Puppenbett, ein Weinglas, ein Autochen— ſelbſt ein Kind kann das entziffern. * Das Kursbuch iſt romantiſcher als ein Roman, es ſetzt der Phantaſie keine Grenzen. Es iſt kurz⸗ weiliger als alle Kreusworträtſel, bei denen der Fluß mit drei Buchſtaben doch immer wieder der Nil iſt. Ich verſetze mich nach Oslo und bekomme Sehnſucht nach dem Süden: alſo Oslo ab... Genua an. Oder da iſt Paris und dort iſt Wien. Aber ich könnte ja auch in Hintertupfenhauſen wohnen, ſüdlich der Mainlinie, und eine Tante in Stallu⸗ pönen haben. Warum ſollte ich dann nicht einmal dieſe Tante beſuchen? Aber ohne Kursbuch— das wäre gar nicht möglich. Und dieſe Wonne, wenn ich nun gar das Kursbuch wirklich brauche, wenn ich eine wahrhafte Reiſe mache, wenn der D⸗Zug nach Hamburg oder Genua doch einmal auch für mich fährt— liebes altes, immer neues Kursbuch— dann biſt du mehr wert als die ganze Weltliteratur! * Und noch eins darf ich nicht vergeſſen, eine ſo liebenswerte Eigenſchaft des Kursbuchs: es vermit⸗ telt am ſchnellſten und beſten Reiſebekanntſchaften. Und wenn er nett iſt oder wenn ſie hübſch iſt— und ſo ein bißchen Unterhaltung wäre doch ganz ſchön—, wie unverfänglich iſt die Frage:„Ach, Sie haben ein Kursbuch? Bitte, wann kommen wir in X. an— wann habe ich nach Y. Anſchluß?“ Und ſchon iſt der Anſchluß gefunden— zum netten Ge⸗ genüber. Gibt es etwas Reizenderes als Reiſebe⸗ kanntſchaften? Man kennt ſich nicht, man ſieht ſich nie wieder— alles bleibt unverbindlich und belaſtet nicht. Und kann doch einer Reiſe einen hellen Schim⸗ mer geben, der für alle Zeiten unvergeßlich bleibt, Dank dem Kursbuch M. Kaiser. 5 Von Tieren, Pflanzen und bäuerlichem Leben Drei neue Kinderbücher Für Kinder, die in Hinterhäuſern, auf Höfen zwiſchen Steinmauern groß werden, deren Tier⸗ bekanntſchaft ſich auf Katzen, Hunde und Spatzen be⸗ ſchränkt, die beſtenfalls auf einem Schulausflug Blu⸗ men im Freien wachſen ſehen, für ſolche armen Großſtadtkinder können auch die ſchönſten Bücher keine Vorſtellung von dem Leben draußen in der Natur vermitteln. Aber für die immer wachſende Zahl glücklicherweiſe derer, die am Rande der Städte groß werden, ſind die Bücher, die uns heute vorlie⸗ gen, eine ausgezeichnete Hilfe, in das große Reich der Natur weiter vorzudringen. * Für das Kleinkind erzählt Friedel Wilm im Gerhard Stalling⸗Verlag, Oldenburg/.,„Die Ge⸗ ſchichte vom Korn“. Kindertümliche und doch künſtleriſch hochſtehende bunte Bilder werden von ſchlichten Reimen begleitet. Vom Saatkorn bis zum Weihnachtskuchen wird der Weg des Getreidekorns durch das Jahr verfolgt, in den einrahmenden Zeich⸗ nungen wird das Kind immer neue Einzelheiten entdecken und nicht müde werden, immer wieder in dieſem Buch zu blättern, das ihm von ſeinem täg⸗ lichen Brot erzählt. Der Verlag Otto Maier⸗Rapensburg hat in ſeiner Reihe„Geſchichten aus der Natur“ vier neue Bänd⸗ chen, von W. Schneebeli erzählt und gezeichnel, herausgebracht. Froſch, Dackel und Zitronenfalter werden in ihrem Lebenslauf verfolgt, die erſten Lenzboten an ihren Lieblingsplätzchen aufgeſpürt Es iſt, als ob ein gütiger und kluger Onkel unſere Grundſchulkinder an der Hand nähme, für jedes Temperament weiß er eine paſſende Geſchichte; ſie ſind dem Leben abgelauſcht, und jedes Kind kan durch eigene Beobachtung neue Einzelheiten hinzu⸗ fügen. 11 An die 10—12jährigen wendet ſich das Buch bon Friedrich Böer„Kriſchan, der Bauern⸗ junge“, Herbert Stuffer Verlag, Berlin. Mil Kriſchan erleben ſie Tag um Tag und Monat um Monat den von Eichen umſtandenen Diershoß, Sehr ſchöne, farbige Anſchauungsbilder zeigen Ho und Feld im Wechſel der Jahreszeiten, und zahlreiche kleine Zeichnungen ergänzen die Schilderung der ländlichen Arbeit. Ein Leſe⸗Lernbuch, lebendig, feſ⸗ ſelnd und eine Fülle von Kenntniſſen vermittelnd, Man möchte das Buch, das vom Reichsnährſtand empfohlen wird, recht vielen Jungen auf den Ge⸗ burtstagstiſch wünſchen. —.——————....—.— Hegen graue Maurer en Fe iIfar ben ausgeschlossen! komblpterte Haarstärxu Entrupal; s f den Haren die ale Farbe wieder. E NTR U 7 Al Ferkel Prebl Mettebloe: FI..80 M.— In Fachgeschäften. Parfümerie Ludwig& Schütthelm, O 4. 3 u. Friedrichspl? mitt — 11 spann⸗ 5 rund⸗ ndͤheit Arbeit rauſcht t und ck. iner und atio⸗ r von ch die tſchule ichtige wür⸗ er in verden en ge⸗ usſtel⸗ erblick n ver⸗ Aerzte greſſes Bei⸗ g Un⸗ d des Im Mai 1936 werden von 24 Mittwoch, 13. 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Sozial- pädagogiſche Seminare der NS- Volkswohlfahrt S⸗Volks⸗ wohlfahrt zwei Seminare für Kinder⸗ gärtnerinnen und Hortnerinnen eröff⸗ net. Im Vordergrund der Arbeit wird die körper⸗ liche und geiſtige Erziehung und Ertüchtigung des ö Kleinkindes ſtehen, dem erhöhte Aufmerkſamkeit zu⸗ gewendet werden ſoll, daneben aber ſollen die jungen Mädel, die ſich als Kindergärtnerinnen und Hort⸗ nerinnen ausbilden wollen, auch mit der ländlichen Polkstumsarbeit vertraut werden. Durch Inter⸗ natsbetriebe wird zur Gemeinſchaft im national⸗ ſozialiſtiſchen Sinne erzogen. Das Reichsſeminar nen und Hortnerinnen des der 9 für Kindergärtnerin⸗ Gaues Kurheſſen Zede deutſche Frau muß ſich vor der Ehe ihrer Aufgaben als Frau und Mutter bewußt ſein. Daher beſuche ſie die Kurſe der Mütterſchule des Reichsmütterdienſtes im Deutſchen Frauen⸗ werk, Mannheim, L 9, 7/8. liegt im Steinatal bei Ziegenhain, mitten Das Nationalſozialiſtiſch⸗Soztal⸗ pädagogiſche Seminar zur Ausbildung der ſozialen Frauenberufe, Kindergärtnerinnen, Hort⸗ nerinnen, Jugendleiterinnen und Volkspflegerinnen der Gauamtsleitung Oſtpreußen liegt in Königs⸗ berg. Neben den Fragen der geſundheitlichen Er⸗ ziehung und körperlichen Ertüchtigung des Klein⸗ kindes ſtehen hier die Fragen der national⸗politiſchen Erziehungsarbeit im Vordergrund, da die Schüle⸗ rinnen dieſer Seminare in erſter Linie für die Ar⸗ beit in oſtdeutſchen Gauen ausgebildet werden. Die Dauer der Ausbildung beträgt in beiden Se⸗ minaren zwei Jahre. Die Aufnahmebedingungen ſind folgende: 2) vollendetes 17. Lebensjahr, b) Schlußzeugnis eines Lyzeums oder einer an⸗ erkannten gklaſſigen Mittelſchule oder Nach⸗ —— Anſer Wochen-Küchenzeitel Donnerstag Geſamtpreis.20 Mk. Gemüſeſuppe 20, Rinderſchmorbraten 120, mit Büchſenbohnen 60 und Bratkartoffeln 20. Freitag 3 85 5 Geſamtpreis.65 Mk. Pilzſuppe(Würfel) 20, Kabeljau(750 Gramm) 90, Salzkortoffeln 15, heiße Butter 40. Samstag 2 5 Geſamtpreis.40 Mk. Kartoffelblätterteighörnchen! mit Fleiſchfülle(Reſt vom Donnerstag) 95, Lattichſalat 20, Aepfe g Sonntag Geſamtpreis.80 Mk. weis einer gleichwertigen Bildung(Schulwiſ⸗ ſenſchaftliche Prüfung für ſozial⸗pädagogiſche Seminare), e) hauswirtſchaftliche Vorbildung: Frauen⸗ oder Haushaltungsſchule oder Betätigung in der Familie, d) Nachweis der Zugehörigkeit zum BdM oder zur Frauenſchaft oder der Ableiſtung des Frauenarbeitsdienſtes, ärztliches Geſundheitszeugnis, die endgültige Aufnahme erfolgt nach einer Probezeit von 4 Wochen, die auf die Geſamt⸗ ausbildung angerechnet wird. Um vielen Mädeln die Ausbildung zu ermög⸗ lichen, ſind die finanziellen Bedingungen denkbar günſtig. Anmeldungen ſind an die zuſtän⸗ digen Gauamtsleitungen der NS⸗Volkswohlfahrt zu richten, bei denen auch Proſpekte anzufordern ſind. Dienstag Geſamtpreis.15 Mk. Gerſtenſuppe 35(reſtliche Fleiſchbrühe verwenden und mit faurem Rahm abrühren), Rhabarber⸗ kuchenk*) 80. Mittwoch Geſamtpreis.05 Mk. Grießſuppe 5(Brühe von geſalzenem Schweine⸗ fleiſch verwenden), geſ. Schweinefleiſch 120, Sauer⸗ kraut 40, Erbſenbrei 40 Geſamtwochenpreis 13.70 Mk. d. *) Kartoffelblätterteighörnchen. 200 Gramm gekochte, ge — Nummer 217 CCC cc Fülle. Der Teig wird etwa einen viertel Zentimeter dick ausgewellt, in Vierecke ausgerädelt, ein Kaffeelöffel Füllſel daraufgeſtrichen, zuſammengrollt zu Hörnchen, mit Eigelb beſtrichen und im Backofen bei guter Hitze gebacken. *) Rhabarberkuchen. Aus 100 Gramm Mehl, 6 Butter, 1. Ei und Zucker nach Geſchmack ſtellt man einen dünnen Mürbteigboden her, den man nach dem Auswellen in einer den Tortenform hellgelb backt. D keine Blaſen wird er vor dem Backen mit einer Gabel durch⸗ 0 Aus 2 Pfund Rhabarber, den man über Nacht gezuckert hat und im eigenen Saft halbweich ſchmort, ſtellt man den Kuchenbelag her. Um die geringe Menge Oxal⸗ ſäure, die der Rhabarber en zu entfernen, empfiehlt es ſich, eine Meſſerſpitze Natr kurz mit aufzukochen und 1 Ut er den aufſteigenden Schaum ſofort abzuheben und wegzu⸗ ſchütten. Iſt der Kuchenboden belegt(das Kompott dorf nicht zu ſaftig ſein), überzieht man das Kompott mit Eier⸗ ſchnee von 2 Eiern, den man mit Vanillezucker geſüßt hat und gibt den Kuchen ſolange noch in den Ofen(—5 Mi⸗ nüten), bis das Eiweiß ſich gebräunt hat. Frauenfunk des Reichsſenders Stuttgart in der 2. Maihälfte Mittwoch, 13. Mai, 19.45 Uhr: Bilder aus dem Leben der Ahnfrau: 3. Burgfrauen im Mittelolter. Wer guten Weibes Minne hat, der ſcheut ſich jeder Miſſetat. Donnerstag, 14. Mai,.30 Uhr: Wir nehmen ein Mädel an Kindes Statt an. 15.30 Uhr: Aus der Arbeit einer Bildhauerin. Montag, 18. Mai,.30 Uhr: Aus Karlsruhe: Geſpräch der Gaufrauenſchaftsleiterin Frau von Balz mit Frau Schlenker. Mittwoch, 20. Mai, 19.45 Uhr: Eine deutſche Frau erlebt die Oaſe Biskra. Donnerstag, 21. Mai(Himmelfahrt), 15.30 Uhr: Vier Ma⸗ lerinnen erzählen. Montag, 25. im heſſiſchen Bergland. Dörfer des Schwalmgrun⸗ des mit ihren ſchönen, alten Fachwerkhäuſern liegen in unmittelbarer Nähe, und Tracht und ſind hier lebendig erhalten; ſie zeugen vom bäuer⸗ lich⸗badenſtändigem Charakter der Bewohner. Schule iſt ein ehemaliges Forſtgehöft und liegt un⸗ mittelbar im N zalde. Spargelſuppe von friſchen Suppenſpargeln 40, geſpicktes Schweinelendchen 170, Kartoffelbrei 35, Rotkraut 35. ſchälte, 5 Gram Volkstum romm Montag 0 5 l Geſamtpreis.45 Mk. Die Einlaufſuppe mit Schnittlauch 25, 759 Gramm Gramm Teig wie Blätterteig mit Einſchlagen fertig gemocht. Zwi⸗ ſchen jedem Einſchlagen 7 Stunde ruhen laſſen. In der Suppenfleiſch mit Knochen 135, Beilagen(füßſaure Zwiſchenzeit bereitet man aus gewiegtem Fleiſch(Reſt Gurken 20, Kräuterſößchen 20, Selleriefalat 30, vom Donnerstag) gewiegter Peterſilie, Zwiebel, Salz, Kartoffeln 15. etwas Paprika und ſaurem Rahm oder Milch eine weiche geriebene Kartoffeln vom Tag zuvor werden mit zur Hausfre Mehl und etwas Salz zuſammengewirkt. 200 Mittwoch, 27. Butter in Flöckchen darunter gegeben und der der Ahnfrau: 4. Die Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim Bilder ſche Bürgerfrau um 1400. Motten! Uhr: Die ritterlichen Sänger allzumal, 139 an der Zahl. Die Moneſſiſche Handſchrift von Julia Romberg. aus dem Leben Motten! 15.30 bieten eine We braucht das Fräulein, wenn es morgens ins Büro geht? En Sportkleid! Was braucht die Frau, wenn ſie im eigenen Heim ſchaltet? Ein Sportkleid!! Was braucht das Mädel, wenn es am Sonntag mit„Ihm“ ins Freie fährt? Ein Sportkleid!!! ein Sportkleid Bei derartig reger Nachfrage iſt es kein Wunder, daß die Mode Sport ⸗ Heider in den verſchiedenſten Ausführungen bringt, um alle Anhängerinnen dieſer praktiſchen und recht ſommerlichen Kleiderart zufrieden zu ſtellen. Denn der eine legt beſonderen Wert auf einen ſtrapazierfähigen Baum⸗ wollſtoff oder auf ein kühles Leinen. Der andere möchte trotz betonter Schlichtheit in ſeinem Anzug eine ſachliche Eleganz ni bevorzugt deshalb Mattkrepp, Toile und Honan. Der weiter, als billig zu ſeinem Kleid kommen— aber in einem Punkt ſind ſie ſich ſamt und ſonders gleich: das Kleid muß ſchick ausſehen! Nun, das tun die diesjährigen Sportkleider, ob ſie modisch nicht weniger modern einfarbig find. Namentlich die geſtreiften Kleider enge Abwechſlung Ihre Streifenmuſter haben ſo hühſche Farb⸗ ſtellungen, daß man kaum weiß, wofür man ſich entſchließen ſoll. Für die bunten, römiſch geſtreiften, oder für die mehr auf eine Farbe abgeſtimmten? SOOQNTLICHE Dus untenſtehende weiße Panamakleid hat für die Straße ein toma⸗ auch lange Armel haben. tenrotes loſes Jäckchen. Ullſtein⸗Schnitt K 7108 Ullſtein⸗Schnitt K 7109 Siegeſtuhl: Aeid aus Blaues ſportliches Kleid wollenem Sport⸗ mit weiß⸗rotem Ring⸗ ſtoff. Kragen und Armel⸗ muſter und mit einem gufſchläge abgeſteppt. weißen Reverskragen. Uliſtein⸗Schnitt K 7055 Ullſtein⸗Schnitt K 7056 vermiſſen und ite wil nichts geſtreift oder Sos Wc KLEID 1 75 5 in dem ſportlichen Kleid aus waſchbarer, bananenroſa Kunſtſeide. Ullſtein⸗Schnitt K 7112 Hochgeſchloſſenes Sport⸗ Heid aus geſtreiftem Viſtra⸗Muſſelin. Paſſen⸗ form mit Flügelärmeln. Ullſtein⸗Schnitt K 7108 2 7 I . . * ———— und Flattriges ablehnt und ſportlich geradlinig und jung iſt. 2 . e —— 8 Für die ſchmalgeſtreiften oder für die breitgeſtreiften? Man könnte ſich ein halbes Dutzend ſolcher Kleider machen, und jedes ſähe vollſtändig anders aus. Eins ſtreng mit vier Taſchen und Knopfſchluß, eins graziöſer mit Flügel⸗ ärmeln, die an einer Paſſe ſitzen. Eins in Kaſackform, eins als Kittel. Eins hochgeſchloſſen und eins am Hals zurückgelegt mit einem Schal darin. Streifenkleider haben keine fremde Garnitur nötig. Ihr lebhaftes Muſter bietet ſelbſt genug, ſobald man die Streifen quer und längs gegeneinander ſtellt. An einfarbigen Sportkleidern kommen dagegen die mühevollen Feinheiten kleiner Säumchenweſten, mehrreihiger Steppverzierungen und ſchräg geführter oder bogig ausladender Nähte wiederum beſſer zur Geltung. Auch ſchmückende Hoh nahtpartien lohnen ſich an hellfarbigen Sport⸗ Heidern. Weiß, helles Grauroſa, Sonnengelb und bläuliches Türkis ſind beliebte Farben für dieſe kleinen, jugendlichen Kleidchen. Sehr feſch macht ſich ein kurzes loſes Jäckchen in leuchtendem Rot über einem weißen Kleid. Wer im Sommer an die See zu fahren gedenkt, wird das bei ſeinen Reiſegarderobe⸗Plänen nicht vergeſſen.— N und etwas ſelteneren karierten Sportkleidern trifft man gelegentlich auch Tupfen⸗ und Ringelmuſter auf Waſchkleidern. Denn ſo ſcharf wie früher trennen ſich Stoff und Machart nicht mehr. Es greift ſchon mal das eine in den Bezirk des andern über. Trotzdem bleibt der herbe Stil gewahrt, der uns eben deshalb gefällt, weil er überflüſſig Garniertes Neben einfarbigen, geſtreiften M. Cl. Flotte reifen und sommerlici Bedrucfte Stoffe Für SporffRleider in riesiger Auswaf f! Parfümerien Kerzen putzartike! Selen-Haus U E 2, 7 09 Fetnsprscher 229 68 werden bel mir für 10 Pfg. angefußt; auch werden alle Strümpfe ange- sulckt und auf- gemascht. 2137 a. 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Das öſtliche Endſtück der Rhein⸗Neckar⸗Donau⸗Waſſerſtraße iſt die Strecke von Regensburg bis Ulm. Die ſtaats⸗ und politiſche Bedeutung dieſer Oberen Donau ſtand Mittelpunkt der Donautagung, die der Süd weſtdeutſche in für Rhein, Donau und Neckar in Stuttgart Freitagnachmittag veranſtaltete. Die Tagung war ſehr heſucht; auch von Vertretern der Partei, der ſüddeut⸗ ſchen Länderregierungen, der Wehrmacht, der Gemeinden, von Induſtrie und Handel. Das badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium vertrat Oberregierungsbaurat Alt⸗ mayer, das badiſche Innenminiſterium Miniſterialrat Dr. Bader, Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim Präſident Dr. Reuther. Vertreten waren außerdem die Schweiz und die Handelskammer Rotterdam. Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache von Stuttgarts Oberbürgermeiſter Dr. Strölin und kurzen Ausfüh⸗ rungen des württembergiſchen Innenminiſters Dr. Schmid hielt Oberbürgermeiſter Dr. Strölin, der Vorſitzende des Süd weſtdeutſchen Kanalvereins, einen Vortrag über Die baldige Fertigſtellung die Schwaben und die Donau. Den ſtärkſten Beweis für die großen Vorteile von Waſſer⸗ ſtraßen und damit für die Notwendigkeit ihres Ausbaus liefere das Waſſerſtraßen⸗Bauprogramm des Reiches ſelbſt. Dort ſei vorgeſehen der Ausbau der Elbe, der in etwa ſechs Jahren fertiggeſtellt werden ſolle und jährlich 25 Mill. erfordere, zuſammen alſo 150 Mill.„4. Für die Oder ſol⸗ len nach zuverläſſigen Zeitungsberichten in dieſem Jahre 24,8 Mill./ in den Haushalt eingeſtellt worden ſein, da⸗ von 9 Mill. für ihr oberes Endſtück, den Adolf⸗Hitler⸗ Kanal. Die Kanaliſierung der Mittelweſer von Bremen bis Minden ſei nach den neueſten Berichten nach jahr⸗ zehntelangen, Kämpfen beſchloſſen worden und ſoll in ſechs Jahren durchgeführt werden. Die Koſten betragen 75 Mill. rund. Der etwa 20 Km. lange ſog.„Südflügel“ des Mit⸗ tellandkanals, der Leipzig mit dieſer großen deutſchen Waſſerſtraße verbinde, ſei vor zwei Jahren in Angriff ge⸗ nommen worden und werde in vier Jahren vollendet ſein. Geſamtkoſten etwa 25 Mill. /. Der Mittellandkanal ſelbſt geht ſeiner Vollendung bis Magdeburg entgegen. Bayern dränge entſchieden auf beſchleunigte Fortführung der Main⸗ kanaliſterung bis Bamberg— Nürnberg. Die Koſten des Kanals würden auf etwa 250 Mill./ geſchätzt. Auch der Ausbau des Oberrheins zwiſchen Baſel und Kouſtanz ſei nur noch eine Frage der Zeit. Wenn die württembergiſche Wirtſchaft heute etwas Be⸗ ſonderes leiſte, ſo verdanke ſie es nicht irgendwelchen äuße⸗ ren, etwa aus der Lage ſich ergebenden Begünſtigungen, ſondern einzig und allein der Tüchtigkeit und Sparſamkeit ihrer Unternehmer mit ihren beſonders fleißigen und zu⸗ verläſſigen Gefolgſchaften. Geſund ſei die württembergiſche Wirtſchaft auf dieſer Grundlage zweifellos in ihrer Ge⸗ ſamtſtruktur, aber viele Betriebe im einzelnen lägen heute noch und für die Zukunft in ſchwerem Exiſtenzkampf mit in anderen Landesteilen günſtiger gelegenen Konkurrenz⸗ betrieben. Als Beiſpiel führte der Reoͤner an die Badiſche Anilin⸗ und Sodafſabrik, die vor allem wegen der ungün⸗ ſtigen Verkehrslage ſeinerzeit von Stuttgart nach Lud⸗ 5 burg n zukünftigen Neckarkanal erſchloſſen werden könn⸗ ter brauche nicht zu befürchten, daß die Autobah⸗ nen eines Tages den Kanälen ihre Frachten ſtreitig machen werden. Zweifellos werde ſich über kurz boͤer lang aus volkswirtſchaftlichen Geſichtspunkten heraus eine ſtimmte organiſche Verteilung der Verkehrsgüter auf die vorhandenen verſchiedenen Verkehrswege ergeben müſſen. Wenn man an den weiteren organiſchen Ausbau der Rhein⸗Neckar⸗Donau⸗Großſchifſahrtsſtraße denke, ſo ſei die wichtigſte Aufgabe nicht oͤie Albüberguerung von Plochin⸗ gen oder Geislingen nach Ulm, ſondern der Ausbau der oberen Donau von Regensburg bis herauf nach Ulm. Die Verkehrsentwicklung auf dieſen Strecken werde dann prak⸗ tiſch den Beweis erbringen, daß eine Verbindung der bei⸗ den Waſſerſtraßen über die Schwäbiſche Alb und damit die Schaffung eines durchgehenden Oſt⸗Weſt⸗Verkehrs im Intereſſe der Wirtſchaft notwendig ſei. Oberbürgermeiſter Foerſter aus Ulm, Vorſitzender des Verbandes Obere Donau, ſprach über die„Obere Donau Ulm— Regensburg als Waſſerſtraße, Waſſerkraftauelle und zukünftiges Siedlungsgebiet“. Er bezeichnete das Kanal⸗ ſtück als ſüddeutſchen„Mittellandkanal“, der nicht nur das rheiniſch⸗weſtfäliſche, ſondern auch das Saar⸗Induſtrie⸗ gebiet mit den oſteuropäiſchen Ländern in engere wirt⸗ ſchaftliche Verbindung bringe. Nach einem früher aus⸗ gearbeiteten Plan liegen an der Kanalſtrecke 13 Stauſtufen mit Wehren und Schleuſen. An 8 Stauſtufen ſollen Kraft⸗ werke errichtet werden. In dem Kraftwerk Rohrenfels ſollen 300 Mill. kWh, bei Affeking in der Nähe von Kel⸗ heim rund 200 Mill. kWh gewonnen werden. Man rechne mit einer jährlichen Ausbeute von 830 Mill. kWh. Hin⸗ ſichtlich des Verkehrs rechne man im Jahre mit rund 4,5 Mill. Tonnen, davon allein über die Rhein⸗Neckar⸗Donau⸗ waſſerſtraße mit faſt 3,5 Mill. Tonnen. Die Frachterſpar⸗ nis beziffert mon auf 50 Mill.„ im Jahr. Der Redner flocht dann in ſeinen Vortrag auch eine Betrachtung der außenpolitiſchen Aufgaben des Gebiets der Oberen Donau ein, die ſind: ſtarker Grenzſchutz gegen den Oſten und Ausfalltor für eine friedliche Verſtärkung unſerer Wirt⸗ ſchafts⸗ und Handels beziehungen zu den Ländern des Donauraums gegen den immer mächtiger werdenden Ein⸗ fluß von Italien, Frankreich, England und in neuerer Zeit ſogor auch von Rußland. Die Erfüllung dieſer wich⸗ tigen Aufgaben ſei aber weithin beoͤingt von der Erfüllung einer innenpolitiſchen Aufgobe der Aufſiedlung des Gebiets zwiſchen Ulm und Regensburg zu einem menſchen⸗ und wirtſchaftserfüllten Kräftezentrum von ausgeglichener Wirtſchaftsſtruktur. Eine landesplaneriſche Vorarbeit ſei aber ſolonge nicht möglich als nicht das Reichsverkehrs⸗ miniſterium die Linienführung der zukünftigen Waſſer⸗ ſtraße endgültig feſtgelegt habe. Als Ergebnis der Tagung ſtellte Stuttgarts Oberbür⸗ germeiſter Dr. Strölin zum Schluß feſt: 1. Der raſche Ausbau des Neckarkanals bis Plo⸗ chingen im Rahmen der Waſſerſtraßenpläne des Reichs iſt für die Erholtung und Kräftigung der in ſeinem Einfluß⸗ bereich gelegenen Wirtſchaft eine dringende Notwendiakeit. Er iſt beſonders im Intereſſe der Erhaltung der Wett⸗ bewerbsfähigkeit mit denjengen Gebieten geboten, die durch die zur Zeit neu entſtehenden deutſchen Waſſerſtraßen er⸗ hebliche Standortverbeſſerungen erzielen. 2. Im Gebiet der Oberen Donau wird die unverzügliche Inangriſfnahme der plan ungs arbeite n, und zwar ſowohl hinſichtlich der Linienführung der zukünftigen Waſſerſtraße als ouch hinſichtlich der beabſichtigten land⸗ wiröſchoſtlichen und gewerblichen Aufſtiedlung im Zuſam⸗ menhang mit den Raumplanungsarbeiten für notwendig erachtet. be⸗ Verordnung über die erſtmalige Ausſtattung neuer Bauern⸗ ſiedlungen mit landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräten. Im Reichsanzeiger vom 11. Mai wird eine vom Reichs⸗ ornährungsminiſter und vom Reichswirtſchaftsminiſter unter dem 7. Mai erlaſſene Verordnung veröffentlicht, die folgen⸗ des beſtimmt:§ l. Die beſtehenden Vereinbarungen über die Innehaltung beſtimmter Preiſe, Preisſpannen, Höchſt⸗ nachläſſe und Mindeſtzuſchläge gelten nicht, wenn der im Zuge der Neubildung deutſchen Bauerntums angeſetzte Siedler dem Verkäufer eine von der Siedlungsbehörde oder dem Reichsnährſtand ausgeſtellte Beſcheinigung vorlegt, aus der hervorgeht, daß die zu liefernden Maſchinen und Geräte zur erſtmaligen Ausſtattung eines Neubauernhofes, einer Handwerker- oder Landarbeiterſtelle erforderlich und zweck⸗ Die Welfwirischaffslage Die iniernaſionale Bank in Basel über die leßien sieben Krisenjahren Die Polifik bedrohi die zu erwarſfende wirischaffliche Besserung Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Baſel erzielte für das 6. Geſchäftsjahr 1935/36 laut Ge⸗ winn⸗ und Verluſtrechnung an Reineinnahmen einſchl. der Treuhändergebühren 12,18(i. V. 16,14) Mill. Schw. Fr. Nach Abzug der Verwaltungskoſten in Höhe von 2,99(3,10) Mill. Schw. Fr. verbleibt ein Reingewinn von 9,19(13,05) Mill. Schw. Franken. Die am Montagnachmittag unter Vorſitz von Präſident Dr. Trip abgehaltene HV., in der von 24 beteiligten Zen⸗ tralbanken 22 vertreten waren ſowie die amerikaniſche und die japaniſche Bankengruppe, genehmigte einſtimmig Jah⸗ resbericht und Jahresrechnung nebſt Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung und erteilte der Verwaltung Entlaſtung. Der Jahresbericht der Bank enthält auf Grund ihrer genauen Beobachtungen und Statiſtiken über den Waren⸗ und Geldverkehr der Welt einen aufſchlußreichen Ueber⸗ blick über die letzten ſieben Jahre wirtſchaftlichen Nieder⸗ gangs. Er zeigt aber auch die Punkte auf, wo und wie ſeit der zweiten Hälfte des Jahres 1935 eine Belebung der Wirtſchaftstätigkeit einſetzte, wobei auch ein höherer Grad von Währungsbeſtändigkeit erreicht wurde, als er jemals ſeit 1931 beſtand.„Der Wirtſchaftstiefſtand, mit dem wir ſieben Jahre lang im Kampfe lagen,“ ſagt Präſident Dr. Trip in ſeinen Schlußbemerkungen,„hat ſchwierige Auf⸗ gaben in bezug auf die Erwerbsloſigkeit geſtellt; er hat aber auch bei der Löſung gewiſſer Fragen geholfen, die noch vor wenigen Jahren große Sorgen bereiteten. Die inter⸗ nationale Verſchuldung, ſowohl die lang⸗ als auch die kurzfriſtige, wurde ſtark vermindert; die Zinsſätze ſind mit einigen vorübergehenden Ausnahmen niedriger, als ſie ſeit dem Kriege waren, und die Goldgewinnung hat eine Höhe erreicht, die alle Befürchtungen einer Knappheit aus⸗ ſchließt und ſogar Ausſichten auf einen Ueberfluß eröffnet, der wegen ſeiner Größe und ſeiner möglichen Rückwirkun⸗ gen ſorgfältige Wachſamkeit und überlegtes Handeln erfor⸗ dern wird.“ Jedoch, rein wirtſchaftliche und finanzielle Ueberlegungen allein ſeien nicht entſcheidend, eine ſtarke Beeinfluſſung komme von der pplitiſchen Seite. Die B33, die ſchon in früheren Jahresberichten der⸗ artige Bedenken den Regierungen vortrug, bedauert, daß in allen Ländern das Anſteigen der Flut der Ausgaben auf die Zukunft öͤrücke und die Verfaſſung der Kapital⸗ und Geldmärkte nachteilig beeinfluſſen könne. Die vermehrten Ausgaben dienten zum großen Teil Rüſtungszwecken und ſeien die Folge der geſpannten Lage, die ſo ſchwer auf den Seelen der Völker laſte, Das Fehlen internationaler Verſtändigung drohe, die Beſſerung der Wirtſchafts bedingungen, die ſonſt erwartet werden könnte, zu verzögern. Viele ungelöſte wirtſchaftliche und finanzielle Fragen, ſo. ſchwierig ſie auch ſein mögen, könnten der Löſung zu⸗ geführt werden, wenn eine größere Verſtändigungsbereit⸗ ſchaft unter den Völkern vorhanden wäre. * In der Verwaltungsratsſitzung am Montagvor⸗ mittag, die der Vorbereitung der HV. galt, wurden die Mitglieder Frankreichs, Englands, Italiens und Deutſch⸗ lands formell wieder beſtätigt. In einer Mitteilung heißt es, daß es dem Eingreifen und der Ueberwachung durch die Zentralbanken und die ſtaatlichen Deviſenausgleichsfonds zu danken ſei, wenn im letzten Jahre der Welthandel zu über 85 v. H. unter praktiſch beſtändigen Währungsver⸗ hältniſſen abgewickelt werden konnte. Die Geſamterzeu⸗ gung an Gold belief ſich auf über 3287 Mill. Schweizer Franken gegenüber 2929 Mill. im Vorjahre, was eine Stet⸗ gerung von 12 v. H. bedeutet. Der Bericht behandelt auch die Auswirkung einer ſich fortſetzenden Steigerung der Golderzeugung auf den all⸗ gemeinen Preisſtand. Er gibt der Anſicht Ausöruck, daß ſich infolge der überreichen Golderzeugung die Steigerung der Weltpreiſe auf dem engliſchen und amerikanuiſchen Markt wahrſcheinlich noch fortſetzen wird. Eine ſolche Steigerung werde zweifellos die Wiederherſtellung des all⸗ gemeinen Gleichgewichtes in abſehbarer Zeit erleichtern und ſollte von dieſem Geſichtspunkt aus begrüßt werden. mäßig ſind. Die Maſchinen und Geräte ſind in dieſer Be⸗ ſcheinigung nach Verwendungszweck, Leiſtung und Bauart genau zu beſchreiben. § 2. Der Preisnachlaß, den die Landmaſchineninduſtrie zu gewähren hat, beträgt 25 v. H. des Bruttoliſtenpreiſes, von denen 15 v. H. dem Neubauern und 10 v. H. dem Wiederverkäufer zuſtehen. Bei Dämpfkolonnen und Saat⸗ gut⸗Reinigungsmaſchinen beträgt der Preisnachlaß für den Siedler 12 v.., bei Bauernſchleppern 9 v. H. des Brutto⸗ liſtenpreiſes und für den Wiederverkäufer bei Dämpf⸗ kolonnen und Saatgut⸗Reinigungsanlagen 8 v.., bei Bauernſchleppern 6 v. H. des Bruttoliſtenpreiſes. § 3. Soweit von einem Herſteller ein höherer Preis⸗ nachlaß als 25 v. H. des Bruttoliſtenpreiſes eingeräumt wird, iſt der Bruttoliſtenpreis bei Siedlergeſchäften um dieſen Mehrnachlaß zu kürzen. Jedoch iſt der Errechnung des nach dieſer Veroroͤnung zu gewährenden Preisnachlaſſes der ungekürzte Bruttoliſtenpreis zugrundezulegen. Innungen dürfen Preise weder festsetzen noch empfehlen Ein Einzelfall hat dem Reichs⸗ und preußiſchen Wirt⸗ ſchaftsminiſter Veranlaſſung gegeben, in einem Erlaß an ſämtliche Handwerkskammern nachdrücklichſt darauf hinzu⸗ weiſen, oͤaß die Innungen nicht berechtigt ſind, Preiſe feſt⸗ zuſetzen oder zu empfehlen oder dieſes Verbot dadurch zu umgehen, daß den Mitgliedern Kalkulationen oder Kolkulationsbeiſpiele mit errechneten Preiſen mitgeteilt werden. Der Miniſter erſucht, die Innungen entſprechend anzu⸗ weiſen und ſcharf darüber zu wachen, daß dieſer Anwei⸗ ſung Folge geleiſtet und die Verordnung zur Förderung ſelbſtändiger Koſtenberechnung in der Wirtſchaft vom 14. November 1934 beachtet wird. Innungsführer, ſo ſchließt der Miniſter,„die dieſer Anoröoͤnung zuwiderhandeln, machen ſich nicht nur ſtrafbar, ſondern müſſen auch als e für die Verwaltung ihres Amtes angeſehen werden“. H. Fuchs Waggon-Fabrik AG. Heidelberg Verlusiabschluß Dieſe zum Intereſſenbereich der Weſtwaggon Köln ge⸗ hörende und mit 2 Mill./ Akienkapital ausgeſtattete Ge⸗ ſellſchaft ſchließt, wie der„SW“ erfährt, das Geſchäftsjahr 1934/35(30. Juni) mit einem Verluſt von rund 60 000/ ab(i. V. 23 748/ Gewinn, um den ſich der Verluſtvortrag von 117 688& ermäßigte), der zuzüglich 98 940/ Verluſt⸗ vortrag auf neue Rechnung übernommen werden ſoll. Der Neuverluſt ſei in der Hauptſache auf Neukonſtruktionen zu⸗ rückzuführen, die ſich erſt durch Nachbau rentabel geſtalten. Die Geſellſchaft hat u. a. auch den zwiſchen München und Berchtesgaden laufenden„Gläſernen Zug“ gebaut. Im laufenden Jahre iſt die Beſchäftigung bis jetzt etwas beſſer geweſen. Heidelberger Siraßen- und Bergbahn In der AR⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der auf den 3. uni einzuberufenden o. HV. die Wiederaufnahme der ividendenzahlung mit 3 v.., wie von uns bereits an⸗ gekündigt, vorzuſchlagen. Die erſten Monate des neuen Geſchäftsjahres haben bisher das gleiche Betriebsergebnis wie im Vorjahre erbracht. Porzellanfabrik Kahla, Kahla. In einem Proſpekt anläßlich der Wiederzulaſſung des Aktienkapitals zum Handel und zur Notierung an der Berliner Börſe wird mitgeteilt, daß die Umſätze des Unternehmens ſich 1933 auf 10,90 Mill., 1934 auf 15,20 Mill. und 1935 auf 16,30 Mill. beliefen. Im Jahre 1936 entwickele ſich das Geſchäft bis⸗ her im Rahmen des Vorjahres. Eine Verwaltungserklärung der Weſtdeutſchen Kauf⸗ hof AG., Köln. Wie auf Rückfrage bei der Verwaltung der Weſtdeutſchen Kaufhof AG., Köln, mitgeteilt wird, ſind dort keinerlei Gründe für die ſtarke Kursſteigerung der Aktien der Geſeſchaft in den letzten Wochen erkennbar. Die Bilanzarbeiten für das abgelaufene Geſchäftsjahr ſind noch im Gange. Die Abſchlußſitzung des Aufſichtsrates fin⸗ det erſt in der erſten Junihälfte ſtatt. Eine Sanierung wird unter Berückſichtigung aller Verhältniſſe noch nicht für ſpruchreif gehalten. * Dermatoid⸗Werke Paul Meißner AG, Leipzig.— Wie⸗ der 4 v. H. Dividende. In der Bilanzſitzung wurde be⸗ ſchloſſen, der auf den 4. Juni einzuberufenden HW die Verteilung einer wieder 4proz. Dividende auf 0,72 Mill. Mark AK vorzuſchlagen. Die 5000/ Vorzugsaktien erhal⸗ ten ſatzungsgemäß wieder 9 v. H. * Vereinsbank Karlsruhe ecmbcß,— Dividende. 3%(3) v. H. Dieſes Mittelſtandsinſtitut hat auch im Ge⸗ 1935 gut gearbeitet. Der Umſatz auf einer Seite des Hauptbuches erhöhle ſich im Berichtsjahre auf 75,23(73,34) Mill. J, die Bilanzſumme erfuhr ebenfalls eine leichte Erhöhung auf 4,8(4,29) Mill.. Es wurden 184 neue Kredite im Geſamtbetrag von 507 200% bewil⸗ ligt und 140 neue Vorſchüſſe im Geſamtbetrag von 180 150 Mark gewährt. Die geſamten Ausleihungen im Konto⸗ Korrent⸗, Vorſchuß⸗ und Wechſelverkehr ſowie an Hypo⸗ theken betrugen am Jahresſchluß 3,55(3,58) Mill. I. Die Zahl der Mitglieder hot ſich auf 1934(1976) ermäßigt. Im Zuſammenhang damit ſind die Geſchäftsguthaben auf 663 981(674 409)/ zurückgegangen. Aus dem Reingewinn ven 32 268(25 643)„ wird eine Dividende von 83%(3) v. H. gezahlt. * Die Volksbauk Ladenburg eGmbcß hat am Sonntog ihre Generalverſammlung abgehalten, in der die Jahres⸗ rechnung einſtimmig genehmigt und dem Vorſtand und AR Entlaſtung erteilt wurden. Aus dem Geſchäftsbericht geht hervor, daß geſchäftliche Entwicklung und Erträgniſſe des Inſtituts ſehr befriedigend ſind, und daß bei wachſen⸗ dem Vertrauen der Mitglieder und Geſchäftsfreunde ein weiterer Aufſtieg ermöglicht wurde. Die Bilanzſumme iſt um 67000 auf 958 000 4 geſtiegen. Der Geſamtumſatz iſt mit 23 Millionen 4 um rund 4 Millionen 4 höher als im Vorjahr. Die Spar⸗ und Devoſiteneinlagen haben eine Erhöhung um rund 70000 4 erfahren. Durch Rück⸗ fluß früher gewährter Kredite und Zugang von Neueinla⸗ gen konnten 115 000 4 neue Kreoͤite und Darlehen, größten⸗ teils zur Arbeitsbeſchaffung, zur Verfügung geſtellt wer⸗ den. Die Geſamtausleihungen betragen 820 000„ gegen 767 000/ Ende 1934. In der Tatſache, daß 60 v. H. der Kredite unter der 5000 Grenze liegen, darf man den mittelſtändiſchen Charakter des Inſtituts erblicken, das auch in den umliegenden Ortſchaften rege in Anſpruch genommen wird. Nach reichlichen Abſchreibungen ſteht ein Waren und Märkie ve Berliner amiliche Noflerungen Wefzen märk. Ind'gerst fr. Bl. Roggenmehl 8J 2155 Berlin 76.77 216 märk. Stat. 6 21.85 Erzeugpr. W 6[ 24 kutterg. 59/52 7 21.80 W 7 205(Erzeugpr. G 50 170 86 21.90 W 8 205 G 6 171 11 22.25 W' 9g 207 G 7 175 12 22.85 W110 208 G 80 178 130 22.45 WI 20 180[Weixenkleie 2 11,15 WIA 212 Hafer märk. Mühlenverk. 3 10,20 Jutterwz. Bl 80 205/218 Berl. 48/49 5 10.80 Roggen märk. 179 Erzeugpr. 5 4 158 6 10.85 Erzeugpr. R 5 167 H. 7 152 7 10.40 R 60 158 10 157 8 10.50 R 7 159 518 1/7 9 10,50 R 8 170 514 174 10 10,80 RI] 173 Weizenmehl 2 27.85 12 10,75 R122 174 Erzeugerpr. 30 27.35 14 10.30 Rs 175 27.35[ Roggenkleie 10 10,15 Braugerste 6 27.80] Müßhlenverk. 2 10,15 neu. frei Berl. 71 27.85 4 10,0 märk. Stat. 8 28,0.95 gute frei Ber 9 200 8 1040 mürk. Stat 10 28.30 71 10.5 Wintergerste 12 28.80 81 10,10 2zeil. fr. Berl 14 28.80 11 10.80 märk. Sta. Roggenmehl 1 21,10 12 10,40 Azeil. ir Berl. 8 Erzeugerpr. 2 21,20 181 10.25 märk. Stat. 4 21.45 Seradella 8 Virtorſd-Eröſ en.., 4 Leinkuchen ab Hambg 17, incl. 4, Kleine Erbſen. 32..80 60 Futter⸗Erbſen 25.—/5.— Erdnußkuchen ab Hbg 18.90„.80 Peluſchlen 32,/,] Erdnußkuchenmehl 18,10 Ackerbohnen 29.—½2.—[ Trockenſchnitzel. 9,88 Wicken Oſtſee 30..— Soyabohnſchrot aßbg 15.50„.50 ruſſiſch....1.— ab Stettin. 15.90„ 5,80 Lupinen blau. 17,80½19.— Kartoffelflocken Stolp 19,0. Leihſäck gelb.. 29, ö— ab Berlin 20,50 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 12. Mai.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Mai 4,72%; Juli 4,72% K; Sept. 4,75 K; Nov. 4,75.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Mai 59,50 K; Juli 59 Verk.; Sept. 59,50; Nov. 60,25. Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung lür weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter hol! Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. Lernine 12 Mai 10 Uhr 30 12. Mai 2 Uhr 15 8 Brief] Geld] bez. Brief Geld bez. Moi. 70 8 8 8 Juni o 370.55 Af 88.25.80 Auguſt 385.75 N 385 3775 Sept..95 385 395.85 5 „ ß Nov.[4,10 4, 14.10.— 8 Dee o.20.05 5 Januar.20.10 5 220 410— Februar.304,15 8.80.15 85 März..35.0 45 40 1 April. 4,40 4,25 5.40 4,25 Tendenz ruhig Liverppooler Baumwollkurſe vom 12. Mai.(Eig. Dr.) Amerikan. Univerſal Stand. Miodl. Schluß: Mai(36) 618; Juni 612; Juli 602; Auguſt 588; Sept. 575; Okt. 565; Nov. 558; Dez., Jan.(37), Febr., März, April, Mai je 557; Juli 554; Okt. 542; Jan.(38), März, April je 538; Tendenz ſtetig. g f Leinöl⸗Notierungen vom 12. Mai.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Mai 10,75; Leinfgat Klk. per Mai⸗Juni 1296: Leinſaotöl loko 26,0) Mai 24,9; Juni⸗ Auguſt 25,0 Baumwoll⸗Oel ägypt. 24,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Mai 6,75. Neuyork: Terp. 41,75. Savan⸗ nah: Terp. 36,75. 1. * Weinverſteigerung zu Haardt an der Deutſchen Wein⸗ ſtraße. Die Winzergenoſſenſchaft Haardt im Verband deut⸗ ſcher Naturweinverſteigerer, verſteigerte am Dienstag im eigenen Saale 44 600 Liter 1935er naturreine Weißweine aus nur beſſeren und beſten Haardter Reblagen. Die Ver⸗ ſteigerung fand in übberfülltem Saale ſtatt. Die Gebote folgten flott, der Zuſchlag war kulant, ſo daß ſämtliche der gut gepflegten Weine reſtlos zu guten Preiſen ihren Be⸗ ſitzer wechſelten. Bezahlt wurden für je 1000 Liter: 1935er Weißweine: Haardter Hauptmann Aſpen 680, Haardter Schloßacker 630, Haaroͤter Kirchpfad 630, Haardter Dürr⸗ Nhein-Mainische Abendbörse Ruhig * Frankfurt, 12. Mat Die Abendbörſe lag ſowohl an den Aktien⸗ als auch an den Rentenmärkten nahezu geſchäftslos, da allgemein ſtärkſte Zurückhaltung geübt wurde, zumal Publikumsauf⸗ träge kaum vorlagen; nur für Großbankaktien ſchien ſich auf Baſis der höheren Mittags⸗Nachbörſenkurſe noch In⸗ tereſſe zu erhalten. Starke Beachtung fanden die Ausfüh⸗ rungen von Staatsſekretär Reinhardt über die Finanz⸗ politik. Zunächſt kamen am Aktienmarkt nur Mönus⸗ maſchinen mit unv. 92 zur Notiz, auf den übrigen Markt⸗ gebieten lagen die letzten Mittagskurſe etwa behauptet. Weſtd. Kaufhof aus dem bekannten Grunde eher etwas ſchwächer. Die ſtarke Geſchäftsloſigkeit hielt bis zum Schluß der Abendbörſe an. Infolgedeſſen bröckelten die Kurſe meit um Bruchteile eines Prozentes ab, zumal ſeitens zer Kuliſſe kleine Abgaben vorgenommen wurden. Weiter ge⸗ drückt waren Weſtd. Kaufhof mit 4174—40%(417%, Licht und Kraft 7 v. H. unter dem hohen Berliner Kurs, aber 2 v. H. über dem Frankfurter Schlußſtand. Großbank⸗ aktien hatten erheblich verminderte Umſätze im Vergleich zur Mittagsbörſe, auch wurden die höchſten Nachbörſen⸗ kurſe nicht ganz erreicht. Es notierten: Commerzban 90%(90%½4), DD⸗Bank 92%(92), Dresdner Bank uny. 99. Der Rentenmarkt lag auch im Verlaufe ausgeſprochen ge⸗ ſchäfts los. Nachbörſe: J Farben 1706—75, Verein. Stahlwerke 92%, Commerzbank 90 Geld, DD⸗Bank 92%, Dresoner Bank 92 Geld. Reingewinn von über 12 000„ zur Verfügung, aus dem 4 v. H. Dividende verteilt und 8000„ zur Bildung der offenen, geſetzlichen Reſerve verwandt werden; die reſ⸗ lichen rund 900/ dienen für beſondere Abſchreibungen und zum Vortrag auf neue Rechnung. Die GW erteilte dieſer Gewinnverteilung ihre Zuſtimmung und wählte die ſatzungsgemäß ausſcheidenden AR⸗Mitglieder Hermon Lackert(Ladenburg), Philipp Wernz(Schriesheim) und Peter Wolf(Neckarhauſen) wieder. * Rohtabakvergärungs⸗AG, Karlsruhe(Baden]. Dieſe mit 500 000 4 AK u ausgeſtattete Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1935 mit einem neuen Reingewinn von 58 074/ ob, der ſich um 217/ Vortrag erhöht. Ueber die Verwendung werden keine Angaben gemacht. Die Tabak⸗ vorräte erſcheinen in der Bilanz mit insgeſamt 1945900 Mark, darunter alter Ernte mit 855 642/ und Toba der Ernte 1995 mit 1,09 Mill. J. * Gewerkſchaft Deutſchland, Oelsnitz/ Erzgebirge. Diese Steinkohlengewerkſchaft, die zum Intereſſenbereich der Stadt Leipzig gehört, verzeichnete im Geſchäftsjahr 1955 eine leichte Belebung der Förderung und des Abſotzes. Der Bruttoüberſchuß erhöhte ſich auf rund 1,10(1,09) Mill. er wird, wie im Vorjahr, zu Abſchreibungen und Rück⸗ ſtellungen verwendet. Das Kapitel von 5,0 Mill./ bleibt ſomit nochmals ohne Ausbeute. 1 * Teutonia Misburger Portland⸗Cementwerke, Hanno⸗ f ver.— Wieder 12 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft be⸗ dende, wovon wie i. V. 4 v. H. in den Anleiheſtock fließen, * Keramag, Keramiſche Werke AG., Bonn. Die GV. ge⸗ nehmigte wieder 5 v. H. Dividende für 1935. Die erhöhten Umſätze in den erſten drei Monaten 1936 zeigten auch wei⸗ terhin eine Steigerungsfähigkeit. Wie lange die güuſtige Geſchäftslage anhalte, könne man jetzt noch nicht überſehen, Der Sitz der Geſellſchaft wurde durch GV⸗Beſchluß nunmehr von Meiningen nach Bonn auch juriſtiſch verlegt. 5 feld 650680, Haardter Hofſtück 640, öto. 660, Haaroter Lettenpfad 650, dto. 650, Haardter Weinhölzel 620-5, oͤto. 630, Haardter Althaardt 640, dto. 640, Haardter Ge⸗ f mäuer 650, öto. 650, Haardter Knappengraben 650, öͤto. 650, Haardter Kirchpfad 660, Haardter Herzog 700-800, Haardter Kalkgrube 730, dito. 800, Haardter Letten Riesling 700, Haardter Herzog Riesling 740, Haardter Bürgergarten 750, Haardter Herrenletten 750, Haardter Kirchpfad Riesling 880, Haardter Kirchenſtück 900, Haardter Kalkgrube 910 bis 940, Haardter Letten Riesling Spätleſe 1050—1300, Haardt Kalkgrube Riesling Spätleſe 1200, Haardter Kalkgrube Ausleſe 2000 l. * * Holzverkäufe aus den badiſchen Staats⸗ und Priva- waldungen. In der Zeit vom 22. April bis 5. Mai 1055 wurden in den badiſchen Staatswaldungen wieder größer Nadel⸗ und Laubſtammholz⸗ ſowie Papierholzverkäufe durth⸗ geführt. Im Preisbezirk 1(Bodenſeegegend und Baar wurden in der Berichtszeit 8129 fm. Tannen und Fichte verkauft, wobei ſich die Erlöſe auf 59—69 v. H. der Landes grundpreiſe ſtellten. Im ſüdlichen Schwarzwald wurden 9519 fm. Tannen und Fichten zu 50—60 v. H. der Landes, grundpreiſe und im nördlichen Schwarzwald 3184 fm. Tannen und Fichten zu 57—70 v. H. der Landesgrundpreiſe abhe⸗ ſetzt. Im Markgräflerland wurden für 2595 fm. Tanne und Fichten 52—58 v. H. der Landesgrundpreiſe und in oberen Rheintal für 1214 fm. Tannen und Fichten 59, bis 55 v. H. der Landesgrundpreiſe erlöſt. An Forlen wurden aus den badiſchen Staatswaldungen 1799 fm. zu 63—118 bf. der Landesgrundpreiſe verkauft. Der Laubſtammholzverkal ſtellte ſich in der Berichtszeit auf 5659 fm., die zu 40 bis 100 v. H. der Landesgrundpreiſe abgingen. An Papierholz wurden 6686 Ster zu 5170 v. H. der Landesgrundpreiſe abgeſetzt. Der Verkauf an Schwellenholz betrug 300 fi, aus dem ſtädt. FA Freiburg, wobei für die 1. Klaſſe 10, für die 2. Klaſſe 14.70/ und für die 3. Klaſſe 11/ erlöſt wurden. Insgeſamt wurden aus den bad. Staatswaldungen im April 7749 fm. Tannen und Fichten zu 58,9 v. H. und 2036 fm. Forlen und Lärchen zu 71/1 v. H. der Landes- rundpreiſe an Nadelſtammholz verkauft. Aus den badiſchen, rivatwaldungen gingen in der Zeit vom 22. April bis h, Mai d. J. 16 000 fm. Tannen und Fichten aus der Boden ſeegegend und Baar zu 68—68, i. M. 65 p. H. der Landes- grundpreiſe, aus der gleichen Gegend 3365 fm. Buche z 74—78 v.., 340 fm. Eſchen zu 66—80 v. H. und 170 fen, Ahorn zu 88 v. H. ſowie 90 fm. Eichen zu 68—100 v. H. der Landesgrundpreiſe und 16000 Ster Papierholz zu 65 v. H, und 1150 Ster zu 61 v. H. der Landesgrundpreiſe ab. Geld- und Devisenmarkt Paris, IZ. Mal Schluß emſlich). London 78.38] Ppanien 207.25 Kopenhagen Wien 5 Jeuvo: 15,7, ftaien 119.70 feng 10.25/ bern, 63 bellen 257.12 Schne: 280.52 Jirahelß 380— fass 885 London, 12. Nai Gthlug amtlith) lep, 49.60 Ropenbegen 22.0, nete 87075 Scene 180 Tonfreel 287.87 iacta 18.88. fame: 5— ſeleben: J amsfertam 786.50 bslo 19.90./ Konstannh. 615.— Austen 125. berſs 28.48— b isabon 110,12 Athen 320.— Merike 18.— Brüssse 29.38 ¼ felsingfors 227,5 ien lente 225 lian 68.87— prag gs ars 2,1 Vaipzrn s 1053 berlin 12.33½ J Budapest 28.75 Buenos Aires 15,— Bdüenez Schnee: 18.20.— gelgal. 215— io co an. 412.— nf Lenco 1805 Spaun 35.8— Joſſe 400.— Hongtong.881, Slesft: 1002 Melalle Hamburger Mefallnoflerungen vom 12. Mal n dad sani ef lf 5 ie 7d rie derahl Mu. Hüttenrhzi x. 12250805 februeſ. 2285 keinsilber(Aft. p. kf)..75 25 Marz 85 feingoſd(Fil. p. r..84 Alt, 3 8-Plaſin(Abfalle 0 200 i 447— 4 274002740 ier.(l. p. gr.). 34d lun 47,—47.— 274.07 Techn. reines Pletin 360 lul! 47.—47.— 274002740 betellpt.(dll. f. r.. 3885 ugs! 48.2450 70% 1 Luplemd. 48.— 48.50 2740 7% 5 00 Gkiober 49,508.75. 274,0 274,00. Antimon fegulas nes.(S te.) 80.— 13— Nee JusckslIber(S per Flasche) 18.— 2 letemb. Wolframerr chines(in Sb.) I. * Der Londoner Goldpreis betrug am 12. Mai für 1 Unze Feingold 140 ſh 2½ d= 86,6487„, für ein Gram Feingold demnach 54,0986 Pence= 278582. 2 bund Bune der E Stud Weſte verſch Zwei aht dene! —— Druc rostfre —— Hanc Nr. 12. Reih 50. 0ra Nahs Kreuz Mast Schwan Arm gekütt Sehr grau, Stah 100. Gr. — Maj. auch an Igemein imsauf⸗ ien ſich och In⸗ Ausfüß⸗ Finanz⸗ Mönus⸗ Markt⸗ hauptet. r etwas luß ber ſe meiſt ens der iter ge⸗ ), Licht rs, aber oßbank⸗ zergleich hbörſen. terzbank 9.. unv. gz. 0 uu chen ge⸗ 9 ihlwerke 74 resoͤner ieee! us dem ung der ie reſt⸗ ibungen erteilte hlte die bermonn n) und . Dieſe eßt das 2 2:. a5 findet die Hausfrau in reicher ber di, Tabak. Auswahl und guter Beschaffen- 2 heit preiswert wie immer an 5 unserem grossen Speziallager. 10 Jetzt ist es wieder Zeit, den J er 22 2 22 hr 52 häuslichen Vorrat aufzufüllen: zes. Der ti 62 di ehpadeln 5 02 1 bleibe nch Brief à 28 Sten 1 Haun; 6 Druckknöpfe 5 05 1 rostfrei, weiß u. schwarz sortiert Dtzd. fließen. 5 G8. ge⸗ Hand-Nahfaden 4 09 erhöhten Ir 12. weiß u. schwarz, 100- mtr. Rolle uch 15 günſtige 5 erſehen. Reihgarn 2 19 unmehr lr. 2 Nahseide Gütermann'stern- u.„ 25 11 Nreuzwickel, smtl. 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Zwei Geſichtspunkte ſind hierbei bemerkenswert. Der eine:„Wie erſchütternd deutſch das Land trotz 2 der Mandatsregierung geblieben iſt“ und der andere: „Wie ſo ganz anders dieſes Land als andere Län⸗ der iſt, ſo daß jede Vergleichsmöglichkeit fehlt.“ Spät kam Deutſchland zum Koloniſieren, zu ſpät, um noch reiche Länder 31 gewinnen, aber zähe Ge⸗ nügſamkeit, eiſerner Fleiß, deutſche Gründlichkeit und perſönlicher Mut ließen dieſes alte deutſche Schutzgebiet nach harten Kämpfen, auch mit den Ein rein deutſchen Landes geben. Bewundernswertes leiſtet dabei die deutſche Frau als Kulturträgerin, ſei ſie Farmerin, Lehrerin oder Rote⸗Kr Schweſter. 311 eus⸗ Verſtand es die Rednerin, mit beredten Worten die unendlichen Schwierigkeiten zu ſchil⸗ dern, die es bei der Gewinnung des Landes zu über⸗ winden gilt, das ſich nie zum Ackerbau, dagegen ſehr gut für Viehzucht(Karakulſchafzucht!) eignet, ſo lie⸗ ßen ihre Worte in dichteriſcher Begabung die ganze Schönheit und Seltſamkeit dieſes Sonnenlandes vor dem geiſtigen Auge der Hörer erſtehen. Die unend⸗ liche Weite, Stille und Größe dieſes Raumes ohne Volk, die überwältigende Pracht des ſüdlichen Stern⸗ himmels, die unvergleichliche Schönheit der Sonnen⸗ untergänge, der bezaubernde Anblick des blühenden Dornbuſches und die Vielheit der afrikaniſchen Tier⸗ welt— alles gewann Farbe und Leben und erweckte Verſtändnis für die heiße Liebe, mit d Deut⸗ Del er die 1 itung/ Mittag⸗Ausgabe ſchen dort an dem ſo ſchwer errungenen Boden hän⸗ gen. Aber mit ebenſolcher Treue hängen ſie an der alten Heimat, und mit gläubigem Ver⸗ trauen ſchauen ſie auf das neue Deutſchland und ſeinen Führer, der den Weg finden wird, der ſie dem Mutterland wieder zurückgibt. Lichtbilder beſchloſſen den Vortrag. Die Abteilungsleiterin, Frau Wagemann, wies in ihrer Begrüßungsanſprache darauf hin, daß ſich die Abteilung bereits wieder für die Weihnachts⸗ kiſte, für die neben neuen Kleidern auch Spielſachen aller Art willkommen ſind, rüſtet. Sie dankte zum Schluß der Rednerin mit warmen Worten. W. I 0 36 5 5 8 [Die Machen des Arbeitsdienſtes Geſetzliche Feſtlegung ihrer Befugniſſe Der Reichsarbeitsführer hat eine Verordnung erlaſſen, die den Wachdienſt im Bereich des Reichs⸗ arbeitsdienſtes regelt Ueber ſeine ſtändige Aufgabe von Zucht und Ord⸗ hinaus— Aufrechterhaltung nung, Schutz von Perſonen und Sachen und Ehrung SD 299 2 S Sa N r Wẽ̃ in beſonderen Fällen— kann de achdienſt auf Er⸗ ſuchen von Wehrmacht und Polizei zu deren Unterſtützung und bei Notwehr und Notſtand, zur Abwendung von Ka⸗ taſtrophen eingeſetzt werden. Der Wachdienſt trägt den Schulterriemen, der Führer der Streife den Streifendienſt⸗Ringkragen. Jede Streife führt einen Ausweis über ihre Dienſtaufgaben bei ſich. Angehörige des RAD können von Führern und ge⸗ ſchloſſenen Verbänden, Wachen, Streifen, Begleit⸗ kommandos und von Poſten vorläufig feſtgenommen werden, wenn dies zur Verhinderung der Fort⸗ ſetzung einer ſtrafbaren Handlung oder zur Feſt⸗ ſtellung der Perſönlichkeit nötig iſt. Nichtangehörige des RAD können von den oben bezeichneten Per⸗ ſonen vorläufig feſtgenommen werden, wenn dies zur Feſtſtellung einer ſtrafbaren Handlung oder zur Feſtſtellung der Perſönlichkeit oder zur Verhin⸗ derung der Flucht einer Perſon nötig iſt, die auf friſcher Tat wegen einer ſtraſbaren Handlung gegen Perſonen, Sachen oder die Ehre des RAD betroffen oder verfolgt wird. 65 v. H. geborenen, vor dem Kriege aufblühen und auch heute mtl, Farben, 4 em breit — mit Stäbchen, Meter S WSeltferer Scheufersfer 8D LZ. Mai Tollerbadsofen (Kupf.] f. Brik. u. Badew. neu 3. uk. Inſt. Kemkes, Qu 7. 15, part. 18985 1 III NA. 20 befriedigt alle Ihr Wünsche. Sämtliche Zimmer- u Einzelmöbel fügte uswahl der neuesten Qualifäis- Hachen Die billige Ehostands- Elnnontung 5 Echt eichenes Schlafzimmer Au. 350.— 8955 — — Gewandter, bestempfohlener für Abt, ungen m Merkzeug-Verkäufer 0 Euter Verkaufsveranlagung, der Metall- u. 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