. 2. ers 1 6 iulein zu en. 9917 2 Trepp. tr. 9, Ill. öbl. Zim ihſt., z, au vers Mk. 55 35⁴⁵ 1 Erſcheinnngsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreise: Fre Haus monatlich.50 Nek. und 90 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hlerzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ kraße 1, Fe Hauptſtr. 63, W. Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. abgeholt 150 Mk., durch die ſtraße Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 6. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. 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Auf die Frage, ob Großbritannien die Abſicht habe, die Ver⸗ ktärkung der engliſchen Schutztruppe in der britiſchen Geſandtſchaft in Addis Abeba zurückzuziehen, er⸗ wiherte Eden, daß zur Zeit eine derartige Abſicht nicht beſtehe, da die Lage noch keineswegs ſicher ſei. Dies ſei auch der italieniſchen Regierung mitgeteilt wopden. Die Regierung habe ferner zur Zeit nicht die Abſicht, ihre Geſandtſchaft zurückzuziehen. Der kitiſche Geſandte werde jedoch in Kürze Addis eba verlaſſen und zu Urlaubszwecken nach Eng⸗ and kommen. Auf eine Frage nach der Benutzung der Eiſen⸗ huhn von Dſchibuti nach Addis Abeba erklärte Eden, daß Kriegs material auf dieſer Bahn nicht transportiert werden dürfe, daß aber Lebensmittel und Kleidung für militäriſche Zwecke auf der Bahn zu den üblichen Frachtſätzen befördert würden. 53 Erſchießungen in Adoͤis Abeba (Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten) — Rom, 27. Matt. Der wirtſchaftliche Aufbau Abeſſiniens nimmt die Aufmerkſamkeit der italieniſchen Oeffentlichkeit zur Zeit vollkommen in Anſpruch. Die geſamte ita⸗ lieniſche Preſſe berichtet ausführlich über die Einzel⸗ heiten des großen Werkes, das der Faſchismus in Oſtafrika in Angriff genommen hat. So wird heute bekannt gegeben, daß am Bau des Straßennetzes, das Muſſolinſ ſelbſt vorgezeichnet hat, 1000 Tech⸗ niker und 30 000 Arbeiter beteiligt ſind. Auch die Bautätigkeit an den„Bevölkerungsverſammlungen“, wie die italieniſche Preſſe die abeſſiniſchen Städte bezeichnet, die den Namen Stadt nicht verdienten, hat bereits eingeſetzt. Die wichtigſte Aufgabe auf dieſem Gebiet iſt die Anlage von Waſſerleitungen und öffentlichen Gebäuden für den Verwaltungs⸗ dienſt. Die Zahl der von den italieniſchen Truppen in Addis Abeba vorgenommenen Erſchieß ungen wird heute offiziell auf 53 angegeben. Neuer engliſch-italieniſcher Zwiſchenfall Blum grlßt mit dem Kommuniſtengruß Am Sonntag veranſtalteten die in der Volksfront zur Erinnerung an die Paxiſer Kommune 1871. (in der Mitte) mit erhobener Fauſt begrüßt. a Verworrene Lage in Oeſterreich Die Heimwehr kümmert ſich nicht um die Anorönungen und Aufrufe der Schuſchnigg-Regierung 5— Wben, 27. Mai. Die Amtliche Nachrichtenſtelle veröffentlicht einen Aufruf des Vizekanzlers Baar⸗Barenfels als Führer der Frontmiliz. Der Aufruf enthält eine Aufforde⸗ rung an alle Mitglieder der bisherigen Wehrforma⸗ tionen, in die Frontmiliz einzutreten. Als ſeinen Stellvertreter in der Frontmiliz ernannte Baar⸗ Barenfels den Generalmajor Puchmayer. Auch ſonſt werden, wie im Aufruf betont wird, die Beziehungen zwiſchen Bundesheer und Frontmiliz ſehr eng ſein. Als Zielſetzung für die Miliz wird der Kampf für das chriſtlich⸗deutſche ſtändiſch gegliederte Oeſterreich bezeichnet. Die Haltung der Heimwehr: — Wien, 27. Mai. Nach dem amtlich verlautbarten Aufruf des Vize⸗ kanzlers Baar⸗Barenfels erſcheint nunmehr eine Mitteilung der Preſſeſtelle des Heimatſchutzes über die Führertagung des Heimatſchutzes am 26. dieſes Monats. Dieſe Mitteilung erſcheint geeignet, das ohnedies ſchon unklare Bild der innerpolitiſchen Lage Oeſterreichs noch mehr zu verwirren. Die Mitteilung nimmt mit keinem Wort Kennt⸗ nis von der Schaffung der Frontmiliz und von dem Aufruf des Vizekanzlers Baar⸗Barenfels au die Mitglieder der freiwilligen Wehrforma⸗ n tionen, in die Miliz einzutreten. Das Kommuniqué erwähnt überhaupt die Vater⸗ ländiſche Front nicht, ſondern ſpricht von einer U m⸗ Irganiſation des Heimatſchutzes in einer Weiſe, welche die grundſätzlichen Erklärungen des Bundeskanzlers Dr. Schuſchnigg und das neue Ge⸗ ſetz über die Vaterländiſche Front einfach übergeht. Eine neue Stabsleitung wird in Linz gebildet. Der Schwerpunkt des Heimatſchutzes ſoll offenbar alſo wieder in die Provinz verlegt werden, wie dies ſei⸗ nerzeit ſchon einmal der Fall war. Nur der Sitz s Bundesführers ſelbſt ſoll in Wien verbleiben. Zum Chef der Stabsleitung wird der energiſche und als ſcharfer Vorkämpfer des faſchiſtiſchen Gedankens bekannte Landesleiter des Heimatſchutzes von Ober⸗ öſterreich, Wenninger, ernannt. Die Mitteilung ewdigt mit folgender Erklärung: „Als Ergebnis der mehrere Stunden dauern⸗ den Beſprechung kam der durch nichts erſchüt⸗ terbare Wille der Führerſchaft des geſamten Deſterreichiſchen Heimatſchutzes zum Ausdruck, nach wie vor für die Zielſetzung des Oeſter⸗ veichiſchen Heimatſchutzes zu kämpfen und in ge⸗ ſchloſſener Einigkeit dem Bundesführer Star⸗ hemberg bedingungsloſe Gefolgſchaftstreue zu halten. Der Sitz des Bundesführers Starhem⸗ berg bleibt nach wie vor in Wien.“ Die erſten Zuſammenſtöße — Wien, 27. Mai. Wie jetzt bekannt wird, kam es am vergangenen Sonntag in Altenmarkt im ſüdlichen Niederöſter⸗ reich anläßlich einer Kundgebung der Vaterlänbi⸗ ſchen Front zu Zuſammenſtößen zwiſchen Anhängern der Vaterländiſchen Front und uniformierten Hei⸗ matſchutzleuten, die immer wieder in Mißfallens⸗ Gußerungen, hauptſächlich gegen Bundeskanzler Schuſchnigg, ausbrachen. In Goſau(Oberöſterreich) mußte ſogar eine Va⸗ terländiſche⸗Front⸗Verſammlung von der Gendar⸗ (Funkmeldung der NM.) + London, 27. Mal. Mehrere Morgenblätter weiſen heute auf die wachſende Bedeutung hin, die man in London und in den Dominions dem Ausbau der Verteidigung des britiſchen Weltreiches beilegt. Der Marinemitarbeiter des„Daily Telegraph“, der die Anſicht britiſcher Militärkreiſe wiedergibt, er⸗ klärt, ſobald wie möglich, etwa noch im Laufe des Jahres, ſolle eine Reichskonferenz zur Erörterung der Verteidigungsfragen einberufen werden. Die Dominions hätten eingeſehen, daß ihre Verteidigungs⸗ maßnahmen unzulänglich ſeien. Auſtralien ſei be⸗ ſonders um die zukünftige Sicherheit des Mittel⸗ meerweges beſorgt. Aehnliche Sorgen habe man in Südafrika, wo man zu der Anſicht neige, daß die Stellung der bri⸗ tiſchen Flotte im Mittelmeer gefährdet ſei. Auch die indiſche Regierung fürchte um die Sicherheit der Route durch den Suezkanal. Aus dieſen Gründen wünſchten alle Dominions, ausgenommen vielleicht Kanada, zu wiſſen, was die Londoner Regierung plane, um der neuen Lage gerecht zu werden. Das dringendſte Problem ſei die Mittelmeerfrage. In der engliſchen Flotte ſelbſt ſeien die Auffaſſungen darüber geteilt. Eine Richtung glaube nicht daran, das England das Mittelmeer gegen eine erſtklaſſige Mittelmeermacht verteidigen könne. Daher ſeien Vorbereitungen zu treffen, um im Notfall den ganzen Verkehr nach Aſien und Auſtralien um das Kap zu leiten. Die andere Richtung erkläre, daß das Mit⸗ merie aufgelöſt werden, weil nach der Rede eines dem Heimatſchutz naheſtehenden Forſtmeiſters die Verſammlung in Rufe gegen die Regierung aus⸗ brach. In Vorarlberg hat der Landesleiter der Heim⸗ wehren, Ulmer, einen Aufruf erlaſſen, in dem er erklärt, daß der Heimatſchutz ſich niemals entwaffnen ließe und daß er keine Patronen und keine Gewehre und keine Maſchinengewehre hergeben würde. Der Heimatſchutz würde geſchloſ⸗ ſen in die neue Frontmiliz eintreten und dort wei⸗ ter für ſeine Ideale kämpfen: Die Schaffung eines Heimatſchutz⸗Oeſterreich. Englands bedrohte Mitlelmeerſtellung Die Dominions drängen London— Für oder gegen Preisgabe des Mittelmeers? ten werden müſſe, auch wenn man große Sum⸗ men für die Moderniſierung der Verteidigungs⸗ anlagen von Malta und für den Ausbau der Stütz⸗ punkte im öſtlichen Mittelmeer, wie z. B. in Cypern, ausgeben müſſe. Eine amtliche Entſcheidung über dieſe Frage ſei bisher noch nicht erzielt worden. Die Rekrutierungsſchwierigkeiten (Funkmeldung der N M.) London, 27. Mai. Die Stadträte der verſchiedenen Stadtgemeinden Londons befaſſen ſich zur Zeit mit den Maßnahmen für die Verteidigung Londons gegen einen Luft⸗ angriff, wobei die Rekrutierung für die Territorial⸗ armee eine große Rolle ſpielt. Ein großer Teil der Stadträte hat ſich dafür entſchieden, den Rekrutie⸗ rungsfeldzug zu unterſtützen und den Eintritt der Angeſtellten in die Territorialarmee zu erleichtern. Einige Gemeinderäte, die eine arbeiterparteiliche Mehrheit beſitzen, haben jedoch erklärt, daß ſie ſich an irgendwelchen„militäriſchen Maßnahmen“ nicht beteiligen wollen. Der Erziehungsausſchuß des ſozialiſtiſchen Stadt⸗ rates von Großlondon hat in dieſem Zuſammenhang den Vorſchlag abgelehnt, 100 Kinder einer öffent⸗ lichen Schule einer militäriſchen Vorführung am 9. Juni beiwohnen zu laſſen. Die arbeiterpartei⸗ lichen Stadtyertreter in Hackney haben beantragt, den Angeſtellten, die der Territorialarmee angehö⸗ ren, die Gehaltszahlung während des Sonderurlaubs telmeer unter allen Umſtänden gehal⸗ J für die militäriſchen Uebungen zu entziehen. vereinigten Linksparteien eine große Kundgebung 8. Stunden lang zogen die Volksfrontanhänger au der Mauer der Kommune vorbei und wurden von dem künftigen Miniſterpräſtdenten Leon Blum (Weltbild,.) Neuoroͤnung am Roten Meer Englands Schwierigkeiten (Von unſ. Londoner Korreſpondenten) — London, 26. Mai. Von Lord Salisbury ſtammt das Wort, daß das Rote Meer Englands empfindlichſte Stelle ſei. Dieſes Wort, vor faſt zwei Menſchen⸗ altern geſprochen, hat heute noch dieſelbe Gültigkeit wie damals. Heute wie zu Salisburys Zeiten iſt das Rote Meer eine der wichtigſten engliſchen Ver⸗ kehrswege. Die Sicherheit des engliſchen Empires beruht auf einer vorherrſchenden Stellung Englands im Roten Meer. In den letzten Monaten iſt England an dieſer ſeiner empfindlichſten Stelle ſchwer getroffen. Man ſehe ſich einmal die Landkarte an, auf der Abeſſinien italieniſch eingezeichnet iſt. In einem gewaltigen Bogen greift dieſes neue Gebiet von Eritrea über Abeſſinien nach Somaliland über, umſchließt nicht nur die kleinen franzöſiſchen und engliſchen Beſitzun⸗ gen, ſondern umgreift auch mit einem gewaltigen Bogen den Ausgang des Roten Meeres. Man will in England wiſſen, daß Italien die In⸗ ſel Dumarrah am Ausgang des Roten Meeres be⸗ feſtigt. Man ſpricht davon, daß der Hafen von Aſab in Rritrea gewaltig erweitert werden ſoll. Wird dies nur zu wirtſchaftlichen Zwecken geſchehen? Oder wird Italien hier ein Gibraltar des Roten Meeres ſchaffen? Zwiſchen Libyen und dem neuen abeſſiniſchen Em⸗ pire ſchiebt ſich der Sudan. Die letzte Nummer der engliſchen Zeitſchrift„Great Britain and the Eaſt“ ſpricht ganz offen von der Möglichkeit eines künftigen Krieges zwiſchen dem engliſchen und dem italieniſchen Empire, in der italieniſche Kriegsſchiffe von Aſab aus Port Sudan bombardieren und italie⸗ niſche Luftgeſchwader von äthiopiſchen wie libyſchen Flugplätzen aus möglicherweiſe Khartum bombar⸗ dieren können.„Und ſollte in dieſem Krieg das Waffenglück auf ſeiten Italiens ſein, würde dann der Herrſcher dieſes Parvenü⸗Empiers, ſo fragt die Zeitſchrift weiter, zögern, die Abtretung Adens zu verlangen und das Rote Meer zu einem geſchloſſenen italieniſchen See machen? Oder gehört Italien heute wirklich zu den zufriedengeſtellten Mächten? Sind die Grenzen ſeines Ehrgeizes erreicht? Man muß es bezweifeln.“ Auf jeden Fall iſt durch das neue äthiopiſche Empire nach Weſten hin ein Keil in die große eng⸗ liſche All Red Line getrieben, die, einen kühnen Traum von Ceeil Rhodes verwirklichend, von Kairo bis Kapſtadt führt. Am Eingang des Roten Meeres, in Aegypten, iſt England ſeit ein paar Monaten gezwungen, mit den Aegyptern an dem Verhandlungstiſch zu ſitzen, um eine neue und mildere Form der engliſchen Be⸗ herrſchung der Länder am Unteren Nil auszu⸗ arbeiten. Die Zeit iſt nicht mehr allzu fern, wo der Suez⸗ kanal völlig in ägyptiſche Hände übergehen muß. In die ängſtlich gehüteten Vorrechte des Suezkanal⸗ 2. Seite Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Mittwoch. 27. Mai 1983 Direktoriums Aegypten wird künftig Ae im Direktorium ſein, und der junge aufſtrebende ägyptiſche Nationa⸗ lismus hat es durchgeſetzt, daß in immer ſtärkerem Grade Aegypter auch in die Verwaltung der Suez⸗ vertreten kanal⸗Geſellſchaft aufgenommen werden. Kairo will für den Fall gerüſtet ſein, daß, wenn im Jahre 1968 der Suezkanalvertrag abläuft, die Verwaltung un⸗ gehindert und ohne weiterhin von europäiſchen Kräften abhängig zu ſein, in ägyptiſche Hände über⸗ gehen kann. An der Weſtgrenze Aegyptens, in Libyen, ſtehen beträchtliche italieniſche Truppenmaſſen und ohne hier in die Streitfrage einzugreifen, ob von dieſer Seite her eine Bedrohung Aegyptens geplant oder auch nur möglich iſt, hat England dieſe Möglichkeit in Rechnung zu ſtellen. Auf der anderen Seite des Roten Meeres erleben wir gerade in dieſen Tagen die blutigen Ausein⸗ anderſetzungen zwiſchen Juden und Arabern in Paläſtin a. England iſt hier in einer ſehr ſchwierigen Lage. Es hat ſeine Mandats⸗ verpflichtungen zu erfüllen und zugleich dafür Sorge zu tragen, daß die Unruhe, die in der ganzen ara⸗ biſchen Welt herrſcht, nicht von Paläſtina her eine neue und gefährliche Nahrung erhält. — unter dem Geſichtswinkel des vorderen Orients die größte mohammedaniſche Macht der Welt und ſchon dieſe Tatſache allein zwingt England gerade auch in Paläſtina zu ganz beſtimmten und im Grunde eng umriſſenen Möglichkeiten. Aber damit ſind Englands Schwierigkeiten am Roten Meer noch nicht zu Ende. Der Herrſcher des ungeheueren Gebietes, das von der bibliſchen Sinai⸗ Halbinſel entlang dem Roten Meer bis zum eng⸗ liſchen Protektorat von Aden reicht, Ibn Saucd, verſucht ſeine Macht ſtändig weiter nach Norden hin auszudehnen. Mit dem Frak iſt vor wenigen Wo⸗ chen eine Art von arabiſcher Eidgenoſſenſchaft ge⸗ ſchloſſen worden, und dieſe neue arabiſche Blockbil⸗ dung muß ſich zwingend nicht nur am Perſiſchen Golf, ſondern ebenſo am Roten Meer auswirken. Dieſer kurze Ueberblick zeigt, wie Englands Hal⸗ tung zu der jüngſten italieniſchen Annexion Abeſſi⸗ niens nichteine Frage der formellen An⸗ erkennung oder Nichtanerkennung dieſes Gebietes iſt, ſondern wie durch Abeſſi⸗ nien eine Reihe neuer ſchwerwiegender Probleme aufgeworfen und bereits vorhandene in ihrem Ab⸗ lauf beſchleunigt und intenſiviert worden ſind. Eine Fülle der Probleme, deren Löſung nur in ſchwachen Umrißlinien erkennbar, deren Schwere aber geeig⸗ net iſt, eine Regierung und insbeſondere ihren ver⸗ antwortlichen Außenminiſter niederzudrücken. Aber die Engländer wären keine Engländer, wenn ſie hier verzagen würden. Noch aus jeder Lage hat England einen Ausweg gefunden und die völlige Grundſatzloſigkeit ihrer Politik ermöglicht es, hier mit Gewalt, dort mit Nachgeben zum Ziel zu kom⸗ men. Eine nähere Betrachtung der oben aufgezählten Probleme wird zeigen, daß England, ſo ſchwer der Schlag auch iſt, dennoch bereits alle Maßnahmen getroffen hat und auch weiterhin trifft, um Gegen⸗ minen zu legen, um aus der Niederlage zu lernen und endlich doch noch, wenn vielleicht auch nicht ge⸗ rade einen Sieg, ſo dennoch wenigſtens ein trag⸗ bares Ergebnis zu formen. Und das, wenn es ſein Hmitß, auch mit Gewalt. Englaud beginnt am Roten eine neue Einkreiſungs⸗ politik: die gegen Italien. Lord Winlerton dementiert (Funkmeldung der NM.) E London, 26. Mai. Meer Der Präſident des Geheimen Staatsrats, Ramſer Macdonald, teilte am Montagabend mit, daß das Gerücht von ſeinem bevorſtehenden Rücktritt völlig unzutreffend ſei. Lord Winterton erklärte geſtern, er und ſeine Gäſte während des Wochenendes ſeien ſehr er⸗ ſtaunt über die ſenſationellen Behauptungen, daß bei der Zuſammenkunft auf ſeinem Landſitz ein„An⸗ ſchlag“ gegen Baldwin ausgeheckt worden ſei. Seine Beſucher ſeien dadurch miteinander verbunden ge⸗ weſen, daß ſie ſeit annähernd zwei Jahren gewiſſe Anſichten über die nationale Verteidigung vertreten hätten. Die Behauptung, daß die Wochen⸗ endzuſammenkunft auf Grund einer angeblichen Kriſe eilig einberufen worden ſei, entbehre jeder Grundlage. Sie ſei vielmehr ſchon vor ſechs Wochen feſtgelegt worden. England iſt, —— Die Volk sfrontregierung und die Frantabwertung Der Streit um die Miniſterſeſſel dauert fort— Anpaſſung des Frant an das engliſche Pfund? (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 27. Mai. ie Regierung Sarraut hält am kommenden Freitag im Elyſée unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik noch einmal einen Miniſterrat ab, der wahrſcheinlich ihr letzter ſein wird. Am Pfingſt⸗ montag wird die neue Kammer zu ihrer erſten Sit⸗ zung zuſammentreten. Am Donnerstag würde dann die Neuwahl des Kammerpräſidiums erfolgen. Bei dieſer Gelegenheit kann es vielleicht zu einem Machtkampf zwiſchen dem bisherigen Kammerpräſi⸗ denten Bouiſſon und dem Ehrenpräſidenten der Radikalen Partei, Herriot, kommen. Allerdings hat Herriot bisher offiziell noch nicht ſeine Kandida⸗ tur dazu angemeldet. Die Neuwahl des Kammer⸗ präſidiums gäbe dann das Signal für die Demiſſion des Kabinetts Sarraut, die vorausſichtlich ebenfalls am Donnerstag erfolgen würde. Am Freitag der nächſten Woche könnte dann die neue Regie⸗ Leon Blums endgültig aus der Taufe gehoben werden. Vorläufig aber iſt es noch nicht ſo weit. Leon Blum ſteht noch immer mitten im Kampf um die Beſetzung der verſchiedenen Miniſterien. Der Kampf um das Außenminiſterium iſt noch immer nicht geſchlichtet, obwohl nach wie vor der Vizepräſident der Radikalen Partei und augen⸗ blickliche Juſtizminiſter, Delbos, die beſten Aus⸗ ſichten dazu zu haben ſcheint. Aehnliche Eiferſüchteleien beſtehen hinſichtlich des Marineminiſteriums, das der korſiſche Abgeordnete Campinchi, der ſich bisher als glänzender Rechts⸗ anwalt bekannt gemacht hat, für ſich in Anſpruch nimmt. Böſe Zungen behaupten, ſeine Kandidatur reſultiere weniger aus fachlicher Eignung, als viel⸗ mehr aus lokaler Feindſchaft zu dem ebenfalls kor⸗ ſiſchen bisherigen Marineminiſter Piétri. Hinſicht⸗ lich des Innenminiſteriums, für das bisher der marxiſtiſche Abgeoröͤnete und Bürgermeiſter von Lille, Salengro, genannt worden iſt, ſcheinen eben⸗ falls neue Schwierigkeiten aufgetaucht zu ſein. Wie verlautet, haben die Radikalen, die dieſes wichtige Miniſterium ſeit Jahrzehnten für ſich beſchlagnahmt hatten, jetzt die Forderung geſtellt, daß ein etwas weniger ſcharf parteipolitiſch abgeſtempelter Senator dieſen Poſten erhalten ſoll. D — Den Schluß des geſtrigen Verhandlungstages Leon Blums bildete eine eingehende Unterredung mit dem künftigen Finanzminiſter Vincent Aursol, über deren Verlauf und Ergebnis bisher noch nichts bekannt geworden iſt. Inzwiſchen ſetzt jedoch der frühere Finanzminiſter Germain⸗Martin ſeine Propaganda für die „internationale Gleichſchaltung der Währungen“ weiter fort. Er präzziſiert ſeine Vorſchläge dahin: Auf dem Inlandsmarkt ſolle die volle Kaufkraft des Franken dadurch erhalten bleiben, daß der Franken nach wie vor, wenn auch unter einſchränkenden Be⸗ dingungen, in Gold umgewechſelt werden, könne. Die Goldausfuhr dagegen ſolle verboten werden. Gegenüber dem Ausland ſolle man den Franken „ „langſam abgleiten laſſen“, bis ſeine Parität gegen⸗ über dem engliſchen Pfund von rund 75 auf rund 100 und gegenüber dem Dollar von rund 15 auf 20 geſtiegen ſei. Streik bei Grammophonmuſik (Funkmeldung der NM Z. + Paris, 27. Mai. In mehreren Pariſer Vorſtadtwerken iſt am Dienstag ein Streik ausgebrochen. Wie verlautet, handelt es ſich in erſter Linie um die Flugzeug⸗ und Automobilwerke Lavalette Newport und Hotchkiß. Die Arbeiter der Werke waren am Dienstagmorgen wie gewohnt an ihren Arbeitsplätzen erſchienen und nichts hatte auf einen Streik ſchließen laſſen. Um 9 Uhr ſtellten jedoch ſämtliche Werkangehörige ihre Arbeit ein und blieben bei den Maſchinen. Die Ein⸗ gänge wurden mit Poſten beſetzt, die den Zutritt zu den Werken verhindern ſollten, und kommuniſtiſche Vertrauensleute wurden beſtimmt, die mit den Di⸗ rektionen über die Einführung der 40⸗Stundenwoche und eine Erhöhung der Löhne verhandeln ſollten. 31 Kinder Opfer des Führunglücks? Trotz heldenmütiger Anſtrengung der erwachſenen Begleitperſonen — Prag, 26. Mai. Zu dem erſchütternden Fährunglück auf dem Thaya Fluß werden dem„ITſchechoſlowakiſchen Preſſebüro“ von Augenzeugen folgende Einzelheiten gemeldet: 106 Schüler von der Volksſchule in Rakoviee unternahmen einen Schulausflug in die nahen Pol⸗ launer Berge. Im Tal der Thaya mußten die Wa⸗ gen über den durch die letzten Regenfälle angeſchwol⸗ lenen Thaya⸗Fluß übergeſetzt werden. Die erſten beiden Wagen mit den jugendlichen Ausflüglern waren ohne Unfall auf das andere Ufer der Thaya gelangt. Nun ſollte der dritte Wagen auß das andere Ufer übergeſetzt werden. Die Kinder der folgenden Wagen konnten ihre Ungeduld nicht länger meiſtern, ſprangen aus den Wagen heraus und beſtiegen ebenfalls die Fähre, die nun— da außer den Kin⸗ dern auch noch ein mit zwei Pferden beſpannter Wa⸗ gen auf ihr Platz genommen hatte— ſtark überlaſtet war. Kaum war das Fährbvot vom Ufer abgeſto⸗ ßen, begann es zu ſinken. Inmitten des Fluſſes, der infolge des hohen Waſſerſtandes an dieſer Stelle etwa acht Meter tief iſt, ging das Boot unter. Es eutſtand eine unbeſchreibliche Ver⸗ wirrung. Die reißende Strömung riß alle Kin⸗ der, Pferde un d Wagen ins Waſſer. Einige Kinder vermochten ſich an dem Leitſeil feſtzuhal⸗ ten und ſich ſo zu retten. Die Mehrzahl der Kinder wurde jedoch von der reißenden Strö⸗ mung erfaßt und über die Stromſchnellen fort⸗ getragen. Die entſetzliche Tragödie, die ſich mitten auf dem . reißenden Fluß abſpielte, lähmte keinen Augenblick die Entſchlußkraft der am Ufer zurückgebliebenen Männer. Ein Kutſcher rettete mit übermenſchlicher Anſtrengung allein acht Kinder. Der Lehrer No⸗ votny, der ſich mit den Kindern auf der Fähre be⸗ fand, rettete neun vor dem ſicheren Tode. 31 Kinder, und zwar 22 Mädchen und neun Knaben, ſind nicht mehr zurückgekehrt. Es be⸗ eht zwar noch die Hoffnung, daß ſich einige Kinder in der Verwirrung in den am Thaya⸗ ufer gelegenen Wäldern verirrt haben, doch iſt dieſe Hoffnung leider ſehr gering. Großfeuer in San Frantisto — San Francis ep, 27. Mai.(U..) Ein rieſiges Großfeuer iſt im Hafengebiet von San Francisco ausgebrochen. Es erſtreckt ſich der Küſte entlang über nahezu einen Kilometer und die ſchnell um ſich greifenden Flammen haben bereits drei Holzhöfe erreicht, wo ſie in dem aufgeſtapelten Schnittholz Nahrung finden und in haushohen Flammen zum Himmel ſchlagen. Eine Anzahl Oel⸗ fäſſer wurden ebenfalls von dem Fener erfaßt. Sie lagerten an der Hafenmauer und platzten in der Hitze. Ihr Inhalt ergoß ſich breunend über die Waſſerfläche und gefährdete zahlreiche Schiffe, deren Halteſeile gekappt werden mußten. Vier Stunden lang bekämpften 50 Feuerlöſchzüge und zwei Löſchboote den Brand. Rieſige Rauchwolken hüllten lange Zeit den ganzen Südoſten der Stadt ein. Bei den Löſcharbeiten wurden acht Feunerwehr⸗ leute verletzt. Der Schaden wird auf 300 000 Dollar geſchätzt. kein Raum ſein. Um ſich die Zeit zu vertreiben, hatten vorſorgliche Genoſſen Grammophone, Radioapparate und Spiel⸗ karten mitgebracht. Selbſt Saxophone und Zieh⸗ harmonikas waren vorhanden. Unter Tanz und unaufhörlichem Abſingen der Internationale verbrachten die Beleg⸗ ſchaften in feſtlicher Stimmung den Streiktag. Gegen 18 Uhr wurden die weiblichen Angeſtellten nach Hauſe geſchickt, während die Angehörigen des „ſtarken Geſchlechts“ ſich anſchickten, die Nacht in der Maſchinenhalle zu verbringen. Zwiſchenfälle waren nicht zu verzeichnen, doch hält man es für möglich, daß der Direktor der Flug⸗ zeugwerke Newport, Perez, von den Arbeitern in ſeinem Büro in Haft gehalten wird. Den ganzen Tag über habe man ihn in Paris nicht erreichen können. Die Direktion der Hotchkiß⸗Werke hat ſich bereit erklärt, im Verlaufe des Mittwoch eine Ar⸗ beiterabordnung zu empfangen, um die Forderungen der Belegſchaft oͤurchzuſprechen. 2 2 5 5 8 Die belgiſchen Senatswahlen Die politiſche Umgruppierung ſetzt ſich fort — Brüſſel, 26. Mai. Am Dienstagabend wurde das Ergebnis der Wahlen zum belgiſchen Senat bekanntgegeben, die am letzten Sonntag gleichzeitig mit den Kammer⸗ — D wahlen ſtattgefunden haben. anach haben die So, zialiſten 39, die Katholiſche Partei 34, die Liberale Partei 11, die Rex⸗Bewegung 8, der Nationalflä⸗ miſche Block 5 und die Kommuniſten 4 Sitze erhal⸗ ten. Trotz des von den Kammerwahlen abweichen. den Wahlverfahrens ſpiegeln auch die Senatswahlen die bedeutſamen Verſchiebungen in der politiſchen Einſtellung der Bevölkerung Belgiens wider. Die Katholiſche Partei hat acht Mandate eingebüßt. Während ſich die Liberalen und Sg⸗ zialiſten halten konnten, haben der Nationalflä⸗ miſche Block 4, die Rex⸗Bewegung 8 und die Kommuniſten, die bisher überhaupt nicht im Sez nat vertreten waren, vier Senatsſitze erobert. Das Ergebnis dieſer direkten Wahl läßt jedoch noch keine endgültigen Schlüſſe über die Zuſammen⸗ ſetzung des Senats zu. Nach der belgiſchen Verfaſ⸗ fung ſetzt ſich der Senat aus 101 Senatoren zufam⸗ men, die unmittelbar gezählt werden, ferner aus 41 Se⸗ natoren, die mittelbar durch die Provinzialräte ge⸗ wählt werden und ſchließlich aus 22 weiteren Mit⸗ gliedern, die von der Verſammlung der mittelbar und unmittelbar gewählten Senatoren kooptiert wer⸗ den. Nachdem nunmehr das Ergebnis der direkten Wahl vorliegt, entſcheiden über die weitere Zuſam⸗ menſetzung des Senats die in 14 Tagen ſtattfinden⸗ den Provinzialwahlen und die erſte Vollverſamm⸗ lung des Senats nach der offiziellen Parlaments- eröffnung Ende Juni, in der die 22 Kvoptierungen vorgenommen werden. Hat Italien ſeine Fand im Spiel? IJlalieniſche Propaganda verantwortlich für die Anruhen in Paläſtina? — London, 26. Mai. Die„Times“ veröffentlicht eine längere Meldung ihres Sonderberichterſtatters in Kairo über die ita⸗ lieniſche Propaganda im Orient. In dem Bericht wird ausgeführt, daß nach An⸗ ſicht gut unterrichteter Kreiſe die italieniſche Propaganda in Paläſtina in letz⸗ ter Zeit aktiv geweſen ſei und zu nicht geringem Teile für die Ausſchreitungen, die der britiſchen Verwaltung ſo viele Schwierigkeiten verurſach⸗ ten, verantwortlich gemacht werden müßte. Die italieniſchen Propagandiſten wendeten ſich in ge⸗ ſchickter Weiſe an die antizioniſtiſchen Araber und an die ultrazioniſtiſchen und reviſioniſtiſchen Juden. 2 2 7 2 Vom Judenhaß zum Engländerhaß — Jeruſalem, 27. Mai.(U..) Der arabiſche Aufrxuhrfeldzug richtet ſich immer deutlicher nicht nur gegen die jüdiſchen Einwanderer Paläſtinas, ſondern direkt gegen die britiſche Ver⸗ waltung. Die arabiſche Bevölkerung iſt von ihren Agitatoren zu erbittertem Engländerhaß aufgeſtachelt worden. In allen Landesteilen hat die Unruhe und Auffäſſigkeit in den letzten vierundzwanzig Stunden noch weiter zugenommen. Faſt keine größere Ort⸗ ſchaft blieb ohne Zwiſchenfälle. Ueberall ſind Schießereien auf Polizei und Militär, Ueberfälle auf briſche Bezirksbeamte, Mitgliederſperre für die Eine Anordnung des Reichsjugendführers — Berlin, 27. Mai. Der Reichsjugendführer hat folgende Verfügung erlaſſen: „Im Jahre des Deutſchen Jungvolks ſollte der Verſuch unternommen werden, alle zehn⸗ bis vier⸗ zehnjährigen Jugendlichen für die Jugendbewegung Adolf Hitlers zu gewinnen. Die deutſche Jugend hat dem Aufruf der Hitler⸗Jugend ſo ſchnell Folge geleiſtet, daß meine zu Beginn des Jahres erhobene Forderung heute bereits erfüllt iſt. Ich verfüge des⸗ halb heute die totale Mitgliederſperre für alle Glie⸗ derungen der Hitler⸗Jngend(HJ, Di, BD und IM). Der nächſte Eintrittstermin in die national⸗ ſoztaliſtiſchen Jugendverbände iſt der 20. April 1937. Berlin, 26. Mai 1936.“ Baldur von Schirach. Sprechchorverbot für die Geſamtpartel — Berlin, 26. Mai. Der Reichspropagandaleiter der NSDAP, Goebbels, hat folgende Anordnung erlaſſen: „Es beſteht VBeranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß in letzter Zeit der Sprechchor auf Parteiveran⸗ ſtaltungen in übermäßiger Weiſe mißbraucht worden iſt. Nach einigen Anſätzen hat ſich leider die Kon⸗ junktur dieſes Themas bemächtigt. Es hat ſich dabei eine öde Gebrauchs lyrik herausgebildet, die ſich nur in der Aenderung der Requiſiten von den ſattſam bekannten„patriotiſchen“ Fei⸗ ern der Vergangenheit unterſcheidet. Dieſe Mach⸗ werke, deren Gefährlichkeit von den Kulturreferenten meiſt nicht voll erkannt wird, werden dann einer Or⸗ ganiſation unſerer Bewegung zur Aufführung in die Hand gedrückt. Banalitäten und Phraſen werden nicht dadurch gehaltvoll, daß man ſie in ge⸗ tragenem Tone vorträgt oder in Chören ſpricht. Die geſchwollene und bombaſtiſche Ausdrucksweiſe, in der die deutſche Revolution in ſolchen unaus⸗ gereiften Werken gefeiert wird, ſteht in ſcharfem Ge⸗ genſatz zu dem ſchlichten Kampferleben und dem ſchweigenden Opfer unſerer Parteigenoſſen. In den Reihen der Partei darf aber für Dilettantismus Ich verbiete deshalb für alle Ver⸗ anſtaltungen der Partei und ihrer Gliederungen die Verwendung des Sprechchors. gez. Dr. Goebbels.“ Die Wahlen im Memelland Wieder große memeldeutſche Mehrheit N— Memel, 26. Mai. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Wahlen zur Memeler Stadtverordnetenverſammlung haben von 27235 Wahlberechtigten 23515 ihre Stimme ab⸗ „ Dr. Bombenattentate, Anſchläge auf Eiſenbahnen, Straßen oder Telephon⸗ und Telegraphenleitun⸗ gen an der Tagesordnung. In Gaza wurde die Lage ſo ernſt, daß man die Familien der Engländer in ihren Privatwohnungen nicht mehr für ſicher hielt und ſie darum in die Po⸗ lizeihauptkaſerne überführte. In Jeruſalem war das Eintreffen neuer Truppenverſtärkungen das Signal zu Unruhen. Feindſelige Arabermaſſen ver⸗ ſammelten ſich und beläſtigten das Militär. Es kam ſchließlich zu heftigen Zuſammenſtößen, in denen die Araber, wie der amtliche Bericht meldet, „einige Verluſte erlitten“. Ebenfalls in Jeruſaglem wurde ein jüdiſcher Vorarbeiter des Regierungsam⸗ tes für öffentliche Arbeiten, durch Schüſſe ſo ſchwer verletzt, daß man die Hoffnung auf ſeine Rettung aufgegeben hat. In Qaqum wurde ein arabiſcher Poliziſt angeſchoſſen. Ein ernſter Zwiſchenfall ereignete ſich in der Nähe der jüdiſchen Siedlung Meſha am Berge Tabor. Poliziſten hatten drei Araber verhaftet, weil ſie ihre Herden auf den Wieſen der Siedlung hatten weiden laſſen. Als die Feſtgenommenen abtransportiert werden ſollten, ſammelte ſich eine größere Araber⸗ menge und bedrohte die an Zahl weit unterlegenen Poliziſten. Sie folgte ihnen auf dem Wege zur Polizeiſtation, bewarf ſie mit Steinen und ſchoß auf ſie. Erſt durch Herbeiholung von Polizei⸗ verſtärkungen konnten die Araberdemonſtranten vertrieben werden. gegeben, was einer Wahlbeteiligung von 86,3 v. H. entſpricht. Davon waren 180 Stimmen ungültig, Die Memelländiſche Gemeinſchaftsliſte er⸗ hielt 14604 Stimmen, die vier litauiſchen Liſten erhielten zuſammen 6591 Stimmen. die drei Splitterliſten 2040 Stimmen. Dauach entfallen auf die Memelländiſche Gemein⸗ ſchaftsliſte 25 Sitze, auf die pier litauiſchen Liſten 1 Sitze und auf die drei Splitterliſten drei Sitze. Ein weiteres Mandat iſt noch umſtritten. Bei der außerordentlich ſtarken Zuwanderung aus Großlitauen nach Memel, der lebhaften Wahlagita⸗ tion der litauiſchen Parteien und der Behinderung der Wahlpropaganda der Memelländer muß das Ergebnis als ein großer Erfolg des Memeldeutſch⸗ tums gewertet werden, das auch in der neuen Stadt⸗ verordnetenverſammlung über eine große Mehrheit verfügen wird. Die Wanderjoppe Einheitliche Kleidung für die Wandergeſellen — Berlin, 25. Mai. Die Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk hat ge⸗ meinſam mit der Fachſchaft Schneiderhandwerk für die wandernden Handwerksgeſellen eine Wander⸗ kleidung geſchaffen. Sie darf nur von den Ge⸗ ſellen getragen werden, die in Verbindung mit der Deutſchen Arbeitsfront wandern. Der Stoff es Wanderanzuges beſteht aus graublauem Loden. Dit Wanderjoppe iſt mit einem Schulter ⸗Wetterſchuß verſehen, an den Aermeln mit einer Windſpange⸗ Am rechten Vorderteil wird die Abzeichenkombina⸗ tion der Du mit dem Handwerksabzeichen, auf grauem Grund geſtickt, angebracht. Von der Kante des Wetterſchutzes zum Abzeichen läuft ein farbiges Band, das die Zugehörigkeit zu der entſprechenden Fachgruppe kennzeichnet. Bei den Bauhandwerkern iſt dieſe Farbe grün, bei den Metallhandwerkern rot, für die Holzhandwerker braun, die Nahrungshand⸗ werker gelb, die Bekleidungshandwerker blau, für Spezialhandwerker violett und für Drucker schwarz, Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik; Dr. Alois Winb auer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Dr. Fritz ode Lokaler Teil? Dr. Felt Hammes Sportz Willy Mülker Sub- weſtdeutſche umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& En. Mannheim, R 1,—5 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. Schaffer, Berlin⸗Friedengn, Rtaſtraße Sesgaflage 8 21193 agauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 Abendauftage der s gabe A u. Ausgabe B: 2060 Zur Zeit Preisliſte r. ö gültig. Für unverkangte Beiträge keine Gewähr“ Rückſendung nur bei Rückporks Führe. wen! Verkeh oder K hingen Perkeh gegebe und in deru größer ſef, Un größer 90 ff. dex an . 8, m hielten mögli⸗ Sd Ausfü verkeh 5511 der der N etzt den * 1 e So⸗ berale alflä⸗ erhal⸗ ichen⸗ ahlen iſchen date 0 Sus alflä⸗ d die u Se⸗ . jedoch imen⸗ erfaſ⸗ uſam⸗ 1 Se⸗ e ge⸗ Mit⸗ telbar wer⸗ ekten uſam⸗ nden⸗ amm⸗ tents⸗ ingen huen, itun⸗ t die ngen 5 Po⸗ war das ver⸗ kam en, eldet, alem sam⸗ hwer tung ſcher Nähe abor. ihre diden tiert rber⸗ enen zur ſchoß izei⸗ Uten rts 8 5 2 Mittwoch, 27. Mai 1936 Mannheim, den 27. Mai. Ein Aufruf zur Verkehrsdiſziplin Mehr Vorſicht und weniger Warnzeichen Der Reichs⸗ und preußiſche Verkehrsminiſter hat Anordnungen auf Grund der Reichs⸗Straßen⸗ verkehrs⸗Ordnung getroffen, die, wie von zuſtändi⸗ ger Stelle mitgeteilt wird, einen neuen wichtigen Schritt zur Hebung der Verkehrsſicher⸗ heit, zur Förderung der gegenſeitigen Rückſicht⸗ nahme und zur Verminderung des Lärms im Stra⸗ zenverkehr bringen ſollen. Es handle ſich zunächſt um einen Aufruf an alle Führer von Fahrzeugen, vorſichtiger zu fahren und weniger Warnzeichen zu geben, und an alle Verkehrsteilnehmer, weniger Anlaß zum Hupen oder Klingeln zu bieten. Nachdrücklich müſſe darauf bingewieſen werden, daß es vom Verhalten aller Berkehrsteilnehmer abhänge, wieviel Warnzeichen gegeben werden müßten. Verſuche in Deutſchland und im Ausland hätten gezeigt, daß die Vermin⸗ derung des Lärms im Straßenverkehr durch größere Vorſicht aller Verkehrsteilnehmer erreichbar ſeß und daß die Einſchränkung der Warnzeichen zu größerer Vorſicht zwinge. Jeder ſolle ſich ſelbſt go rſichtig verhalten, ſtatt ſich auf die Warnung der anderen zu verlaſſen. Wer ſein Fahrzeug nicht cher behervſche und nicht vorſichtig führe, hupe viel; der gute Fahrer gebe nur im Notfall Zei⸗ hen, und dann nur kurze, deutliche. In der Recht⸗ ſprechung werde ſchon jetzt nicht mehr zuerſt danach gefragt, ob der Kraftfahrer gehupt habe. Bei der polizeilichen Ueberwachung des Verkehrs werde ebenſo gegen unnötigen Lärm mit Warn⸗ ſignalen wie gegen alle Unvorſichtigen eingeſchritten werden müſſen, die Anlaß zu Warnzeichen gäben. Dieſe Grundſätze hätten überall Gültigkeit, nicht nur in einzelnen Städten, und zu allen Tageszeiten. der Miniſter weiſt ferner darauf hin, daß ein Rechts überholen in Einbahnſtraßen gicht geſtattet ſei; es gelte für dieſe dasſelbe wie für andere Straßen. Im Verkehrsintereſſe liege es, wenn langſam fahrende Fahrzeuge ſich rechts ſielten und dadurch das Ueberholen jederzeit er⸗ möglichten. Schließlich hat der Reichsverkehrsminiſter die Ausführungsanweiſungen zur Reichs ⸗Straßen⸗ berkehrsordnung durch Vorſchriften ergänzt, die eine üllige Einheitlichkeit und Klarheit der Verkehrszeichen zur Kenntlichmachung der Vorfahrt herſtellen ſollen. Gleichzeitig iſt die gähe für die Aufſtellung aller Verkehrszeichen herab⸗ geietzt worden. Ferner werden Vor⸗Wegweiſer iugeführt, die ſchon rechtzeitig vor der Kreuzung en Kraftfahrer den Weg weiſen ſollen. i Ihre ſilberne Hochzeit feiern heute am 27. Mai faufmann Joſeph Schäfer und Frau Luiſe geb. Wirſching, Mollſtr. 5. Dem Silberpaar, das ſeit 25 Jahren zum Leſerkreis der Neuen Mannheimer Zei⸗ kung gehört, unſere Glückwünſche. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 239 Nationalſozialismus als Weltanſchauung Der Kampf um die deukſche Seele geht weiter! Pg. Frauenfeld aus Verlin ſprach in einer Großkundgebung über „Nationalſozialismus und Volkstum Für alle, die der geſtrigen Frauenfeld⸗Verſamm⸗ ö lung beiwohnten, war der Abend ein Erlebnis, vor allem für diejenigen, die den hervorragenden Red⸗ ner noch nicht gehört hatten, denn die Ausführungen waren von einem ſo hohen idealiſtiſchen Schwung beſeelt, daß die Zuhörer bis zum Schluß in Span⸗ nung gehalten wurden. Als nach mehreren Muſikſtücken der Kreiskapelle die Fahnen in den mit der Reichsflagge und dem Hoheitszeichen geſchmückten Nibelungenſaal einmar⸗ ſchiert waren, wies Kreisleiter Dr. Roth in ſeiner Begrüßungsanſprache darauf hin, daß der ehemalige Wiener Gauleiter auch an den Kämpfen des Nationalismus in Mannheim Anteil gehabt hat. Wiederholt habe er hier geſprochen, vor allem am 14. September 1930 in einer Verſammlung, in der er Tauſenden den Nationalſozialismus auseinander⸗ ſetzte. Auch heute ſtehe Frauenfeld auf einem Platz, auf dem er ſeine ganze Kraft für das deutſche Volk und den deutſchen Staat einſetze. Man wolle ge⸗ loben, daß man ſich für den Nationalſozialismus ge⸗ nau ſo einſetzen werde, wie es der Redner des Abends in ſeinem Gaugebiet getan habe. Nationalſozialismus und Volkstum hatte Pg. Frauenfeld, der Geſchäftsführer der Reichstheaterkammer, ſeine 1½ſtündigen feſſelnden Ausführungen überſchrieben. Wenn er, ſo führte er einleitend aus, die Freude habe, zum vierten Male zu den Mannheimern zu ſprechen, ſo müſſe er gleich⸗ zeitig betonen, daß der Kampf, der vor 1933 geführt wurde, auch nach der Machtergreifung nicht erloſchen ſei. Wenn ihm im Auslande vorgeworfen worden ſei, daß er in einer Rundfunkanſprache maßloſe Angriffe gegen die katholiſche Religion gerichtet habe, ſo müſſe er, indem er ſich gegen eine derartige Be⸗ hauptung verwahre, feſtſtellen, daß er ſich lediglich auf geſchichtlich erhärtete Tatſachen geſtützt habe. Zum Thema übergehend, bemerkte der Redner, daß man ſich darüber klar ſein müſſe, daß der National⸗ ſozialismus von Millionen Deutſchen heute in ſei⸗ ner ganzen Tragweite und Bedeutung noch nicht erfaßt werde. Deshalb ſei Aufklärungsarbeit durch diejenigen notwendig, die ihn als Erlebnis in ſich tragen. Wenn er den Nationalſozialismus als erkenntnismäßige Weltanſchauung charakteriſiere, ſo wolle er damit ſagen, daß er nicht allein mit dem Gehirn verſtanden, ſondern mit dem Herzen er⸗ lebt ſein müſſe. Der Nationalſozialismus werde nicht durch Nutznießer, ſondern durch diejenigen ewig ſein, die Opfer bringen. In ſeinen weiteren Ausführungen beſchäftigte ſich der Redner mit dem Begriff der Reichsidee. Nur die Summe der deutſchen Volksſtämme ergebe die große Gemeinſchaft, die ihr Schickſal gemeinſam trage und ihren Lebenskampf gemeinſam führe. Das Deutſche Reich ſei nicht identiſch mit dem deutſchen Staat. Es iſt überall dort, wo es Menſchen gibt, die deutſchen Blutes ſind und ſich zum deutſchen Volke Schnappſchüſſe aus dem werkenden Alltag: In zwangloſer Folge halten wir als„Schnapp⸗ ſchüſſe vom Alltag“ Eindrücke feſt, die ſich bei Gängen durch beſonders charakteriſtiſche Arbeits⸗ ſtätten Mannheims dem aufmerkſamen Betrachter einprägen. Flimmerndes Sonnegefunkel leuchtet über den Hafenanlagen Mannheims. Unſere Barkaſſe, die das Vellengekräuſel der nördlichſten Hafenanlagen durch⸗ ſurcht, legt bei der zweihundert Meter langen Hel⸗ lng der breit hingelagerten Werft an. Schon von weitem ſind oͤſe am Schiffsbauplatz aufs Trockene gezogenen Schiffs vümpfe wie rieſige Walfiſche an⸗ zusehen. Metalliſch knattern die Preßlufthämmer. Sprü⸗ hende Feuergarben ziſchen von Schweißapparaten über ſtahlgraue Eiſenplatten, Rieſenkrane ſchwingen ihre Arme. Zwiſchen Zahnradgeſtellen, Montage⸗ leitern ein Gewimmel ſchaffender Arbeiter. Hier ſteht oͤſle Wiege der Rheinſchlepper und Raddampfer! Motorboote und Schleppkähne— e ſogar Küſten⸗ und kleine Seefahrer werden da ge⸗ baut, wie uns der Betriebsingenieur nicht ohne Stolz erklärt. Fünfundzwanzig ſchwere Aufziehwagen, die auf Hanken Schienen rollen, mit elektriſch angetriebenen Winden, ſchleppen havarierte Schiffe zur rieſigen Reparaturwerkſtätte im Freien. Neugeborene ſtäh⸗ lerne Koloſſe gleiten von der Helling ſachte ins Waſ⸗ ler; die zehntauſend Zentner eines Raddampfers werden hier ſpielend„ins Rollen“ gebracht. Doch, es iſt ein weiter Weg bis zum Stapellauf. Hinter der Helling erheben ſich rieſige Werfthallen, Berwaltungsgebäude und techniſche Büros, in denen eine 575 Mann ſtarke Belegſchaft unauf⸗ börlich dazu beiträgt, den Herſtellungsprozeß in Fuß zu halten. Gerade wird das 465. Schiff fertig⸗ gestellt— außerdem liegt der 245. Motorbagger modernſter Bauart, der für die Donau beſtimmt iſt, ſaſt vollendet bereit; bis nach Oſtindien haben ſich eine Vorgänger zerſtreut, der Elevator Nr. 42 war⸗ let kommender Arbeit. 8 Vor großen Zeichentiſchen arbeiten im technk⸗ chen Büro gewiegte Konſtrukteure bis in alle Einzelheiten gehende Pläne aus. Quer- und Längs⸗ ſchnitte, die ſogenannten Spantenriſſe, werden ſäu⸗ erlich durchgezeichnet und in einer großen Halle, dem Schnürboden, in natürlicher Größe auf dünne Facheiſenſchablonen eingetragen; ſetzt ſich doch ein Schiffsrumpf aus Tauſenden dieſer Spantengerippe zusammen, die vor allem beim Vorderſteven, der Schiffsnaſe, abſonderliche Krümmungen aufzuwei⸗ en pflegen. Die Modelle wandern in die einzelnen Werkhallen; es gilt nun darnach wetterfeſte Nach⸗ ahmungen in Stahl, Kupfer und Bronze hervorzu⸗ zaubern. Geburtsſtunden eines Schiffes In der Spantenſchmiede, deren Gedröhn uns anlockt, ſcheint die Hölle entfeſſelt zu ſein. Ein Dutzend hochlodernder Kohlenfeuer läßt rieſige Ei⸗ ſenſchlangen in Weißglut ſich winden, die ſpäter auf großen Eiſenplattformen in ihre endgültige Geſtalt mit Stahlbolzen und kräftigen Hammerſchlägen zu⸗ rechtgeklopft werden. Im Akkord hantieren die Spe⸗ zialſchmiede mit übermannshohen Zangen, gewal⸗ tigen Zuſchlaghämmern vor der Teufelsglut. Mam⸗ muthafte Preßlufthämmer ſchlagen mit ungeheurer Wucht glühende Eiſenklötze in gebrauchsfertige Werk⸗ teile zurecht. Auch nebenan in der Gießerei iſt Hochbetrieb. Mit feinem Formſand, der auf dem Boden angehäuft iſt, haben flinke, kundige Hände Kehrbilder von Schiffsſchrauben, die mitunter auch geſchmiedet wer⸗ den, modelliert. Da und dort fließt ein Feuerſtrom geſchmolzener Bronze oder Gußeiſen in die bereit⸗ gehaltenen Formen. An der Schreinerei vorbei, aus der alle hölzernen Schiffsteile hervorgehen, gelangen wir zu raſtlos tackenden Stanzmaſchinen, die alle Eiſenteile, ſoweit erforderlich, lochen. Außerordentlich ſcharfe Stahl⸗ ſcheren ſchneiden die Stücke zurecht, und im Ruck⸗ Zuck raffinierter Hebeanlagen ſchweben Spante um Spante dem wartenden Schiffsrumpf zu, während in Bündel bis zu zehn Platten kreiſchende Scheren ſich einfreſſen. Beim Helling, der von einem gewaltigen Mon⸗ tagekran überragt wird, nehmen bereitſtehende Ar⸗ beiter die Laſten entgegen, um ſie kunſtgerecht in das Schiffsrumpfgerippe einzufügen. Ein Netz von Schlauchleitungen führt die in der Kraftzentrale er⸗ zeugte Preßlutt in Hunderte einſatzbereiter Häm⸗ mer, während in kleinen Freilufteſſen laufend Niet⸗ bolzen weißglühend gehalten werden. Preßlufthäm⸗ merſymphonien ſingen hier ein gerngehörtes Lied der Arbeit— durchſchrillen das Getöſe und Ge⸗ ſtampfe der nahegelegenen Werkhallen. Wenn unter die wartenden Koloſſe pfundige Holz⸗ keile getrieben ſind und die geſchwungenen mächti⸗ gen Außenhautplatten das Gerippe umkleiden, rük⸗ ken die Eingeweide und das Herz des Schiffes an. In vier bis fünf Monaten entſtehen gleichzeitig drei bis ſechs Schiffe der gleichen Type. Während die Fabrikſirene zur Arbeitspauſe heult und die Werkleute in die blitzblanken Waſch⸗ und Umkleideräume neben der hellen Kantine eilen, ſtehen wir mit einem Abſchiedsblick vor den ſtähler⸗ nen Dienern des Menſchen zu Waſſer, die den Ruhm deutſcher Gütearbeit in alle Welt tragen. Kurt Wilhelm. bekennen. Der Staat ſei nur die äußere Form, die ſich die Volksgemeinſchaft gebe. Der National⸗ ſozialismus ſei nicht eine Frage des Gehorſams, ſondern des Bekenntniſſes zu etwas, was man er⸗ fühlt und erlebt habe mit allen Faſern ſeines Seins. Nicht aus der Objektivität heraus wachſe die Größe einer Kultur. England ſei kein Weltreich geworden, weil es immer objektiv ſein wollte, ſon⸗ dern weil jeder, vom Grubenarbeiter bis zum König, dem Wahlſpruch huldigte: Recht oder Unrecht— mein Vaterland! Dieſe Erkenntnis müſſe die Menſchen erfüllen, die das Glück haben, einem Volke wie dem deutſchen anzugehören. Eduard Frauenfeld (Archiv NM) Wohl ſei uns der Weg, den wir als Volk gehen haben, vorgezeichnet, aber zu entſcheidend ſei, nach welcher Richtung wir den Weg gehen: bergauf oder bergab! In dieſem Zuſammenhang würdigte der Redner Adolf Hitler als Rufer in der Wüſte, der das deut⸗ ſche Volk aus den Niederungen der Nachkriegszeit in lichte Höhen emporführte. Große weltanſchau⸗ liche Bewegungen könnten niemals nach ihren ein⸗ zelnen Vertretern beurteilt werden. Immer habe es ſich gezeigt, daß der Nationalſozialismus da ant meiſten geläutert wurde, wo für ihn die mei ⸗ ſten Opfer gebracht worden ſind. Niemals dürfe man ſich von den kleinen Dingen des Alltags unter⸗ kriegen laſſen. Spätere Geſchlechter würden dereinſt mit brennenden Augen über den Büchern ſitzen, die über die heutige Zeit berichten. Andere Völker hät⸗ einen ten auch Kanonen und Soldaten, aber A dolf Hitler habe eben nur das deut⸗ ſche Volk.(Stürmiſcher Beifall.) Der Gegner habe immer viel klarer als wir geſehen, daß das deutſche Volk nur durch deutſche Menſchen beſiegt werden könne. Wenn die braunen Kolonnen heute nicht mehr durch die Reihen der Feinde marſchierten, ſo dürfe man nicht vergeſſen, daß der Kampf, der heute geführt werde, auf einer Ebene ausgetragen werden müſſe, die noch ge⸗ fährlicher und entſcheidender ſei als die früheren Vorpoſtengefechte mit dem Untermen⸗ ſchentum. Deshalb habe der Nationalſozialiſt mehr als jemals Kämpfer zu ſein. Jeder müſſe als Herold und Apoſtel der Lehre Adolf Hitlers vorgehen. In das Volk müſſe der Glaube an die Volkwerdung hineingetragen werden. Der Nationalſozialismus könne nur ſeine Aufgabe er⸗ füllen, wenn er auf der breiten Grundlage des Bekenntniſſes zum Volkstum aufgebaut ſei. Und wenn man kleinmütig und ſchwach werden wolle, dann müſſe man immer daran denken, daß, wenn derjenige, der heute an der Spitze des Reiches ſtehe, auch nur einmal ſchwach geworden wäre, wir längſt im bolſchewiſtiſchen Sumpf verſunken wären.(Stür⸗ miſcher Beifall.) Menſchen, die gleichen Blutes ſeien und die die gleiche Vergangenheit verbinde, müßten ſich ihre Zukunft gemeinſam erkämpfen. Gehen wir deshalb den Weg, den uns Adolf Hitler gewieſen hat, den Weg, der aus Nacht und Nebel der Vergangenheit zu lichten Höhen emporführt. Als langanhaltender Beifall den Redner an ſeinen Platz geleitet hatte, betonte Kreisleiter Dr. Roth, daß die Worte Frauenſelds immer ſeinen Taten entſprochen hätten. Deshalb wolle man ihm folgen und ihm danken, daß er allen Zuhörern neue Kräfte für den Kampf für den Nationalſozialismus gegeben habe. Als Dr. Roth mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer und das deutſche Volk geſchloſſen hatte, wurden die Nationallieder geſungen. Der Aus⸗ marſch der Ehrenformationen beſchloß dann die er⸗ lebnisreiche Kundgebung. Don Profeſſor Hermann Lang 7 Nach kurzer ſchwerer Krankheit verſchied am 25. Mai der Profeſſor am Karl⸗Friedrich⸗Hymnaſium Hermann Lang. Der Verſtorbene ſtammte aus Stein am Kocher und oblag an den Univerſitäten München, Jeng und Freiburg i. Br. dem Studium der klaſſiſchen Philologie und Germaniſtük. Seine praktiſche Einführung in den Lehrberuf erhielt er am hieſigen Gymnaſium. Später führte ihn ſeine Hienſtliche Laufbahn nach Donanmeſchingen, Buchen und Tauberbiſchofsheim. Erſt vor zwei Jahren kehrte er wieder in den Lehrkörper des Karl⸗ Friedrich⸗OHymnaſiums zurück. Beim 2. Badiſchen Grenadier⸗Regiment„Kaiſer Wilhelm.“ Nr. 110 erfüllte Prof. Lang 1912/13 ſeine militäriſche Dienſt⸗ pflicht. Am Weltkrieg nahm er von Anfang an als Frontoffitzier teil, wurde viermal ſchwer verwundet und erhielt für ſeine hervorragende Tapferkeit vor dem Feinde die verdiente Anerkennung in Geſtalt hoher und höchſter Orden und Ehrenzeichen. In ſeinem Berufe war er als Schüler von Eduaro Schwartz und Richard Reitzenſtein ein gründlicher Kenner antiken Geiſteslebens und ein feinſinniger Interpret der griechiſchen und lateiniſchen Literatur. Daneben widmete er ſich gerne auch dem Werkunter⸗ richt und der Pflege der Kurzſchrift. Als hervor⸗ ragender und energiſcher Organiſator bekannt, war er mehrere Jahre hindurch auch zur Leitung höherer Lehranſtalten berufen. Mutig und kraftvoll iſt er als überzeugtes Mitglied der NS DA für ſeine vater⸗ ländiſche und religiöſe Ueberzeugung allezeit auch in der Oeffentlichkeit eingetreten. Seine beſondere Liebe galt ſeiner fränkiſchen Heimat, für die er ſich als Herausgeber heimatgeſchichtlicher Blätter und als Organiſator von Heimattagen in unermüslicher und uneigennützigſter Weiſe geradezu verzehrte. Sein ausgeprägter Wahrheits⸗ und Gerechtig⸗ keitsſinn verliehen ſeiner Perſönlichkeit ein hohes und achtunggebietendes Anſehen, ſo daß er allen, die mit ihm dienſtlich zu arbeiten hatten, unvergeßlich bleiben wird. Auch ſeine Schüler hingen deshalb mit geradezu rührender Verehrung an ihm. Das zeigte ſich beſonders ſchön in den letzten Tagen ſeiner ſchweren Krankheit. Als die ärztliche Kunſt ſein Leben nur noch durch eine Bluttransfuſion aufrecht⸗ erhalten zu können glaubte, meldeten ſich ſofort zwölf ſeiner Oberprimaner(alle Mitglieder der HJ), die zur Blutſpende für ihren Lehrer bereit waren. Leider hat ſie ſein Leben nicht mehr retten können. Mitten aus ſeinem reichen Schaffen hat der Tod ihn hinweggenommen. Seine Beiſetzung erfolgt morgen Donnerstag in heimatlicher Erde. Das Gymnaſtum veranſtaltete vor der Ueber⸗ führung eine ſchlichte Trauerfeier, in der Gymnaſtal⸗ direktor Dr. Krakert die Verdienſte des Verbliche⸗ nen um Schule und Vaterland in gebührender Weiſe würdigte. Der Schülerchor ſang ergreifende Ab⸗ ſchiedslieder. Profeſſor Langs Andenken wird un⸗ vergeſſen bleiben. Ein Schüler wird vermißt Polizeibericht vom 27. Mai Vermißt wird ſeit 25. Mai der Volksſchüler Man⸗ fred Walter, deb. 14. Mai 1922 zu Mannheim, zu⸗ letzt in Mannheim wohnhaft. Beſchreibung: 130 em groß, ſchlauk, ſchwarze Haare, braune Augen, kleine gradlinige Naſe, vorn oben lückenhafte Zähne, ſpitzes Kinn, lange eingefal⸗ lene Geſichtsbildung, Muttermal rechts am Rücken, am linken Rückenteil eine kleinere Verkrümmung. Kleidung: Blaukariertes Hemd, blaue kurze Hoſe mit ſchmalen ſchwarzen Streifen(Mancheſter⸗ hoſe), grauweiße Strümpfe, graue Turuſchuhe, graues wollenes Jäckchen und helle Windjacke. Etwaige Anhaltspunkte über den Verbleib des Vermißte wollen der Polizei oder Gendarmerie mit⸗ geteilt werden. 31 Verletzte beim Straßenbahnunglück Rheinluſt Die Zahl der beim Straßenbahnunglück an der Rheinluſt verletzten Perſonen hat noch eine kleine Erhöhung dadurch erfahren, daß verſchiedene ganz leicht verletzte Fahrgäſte aus Ludwigshafen ſich zu Fuß von der Unfallſtelle entfernten und daher nicht mit in die Krankenhäuſer übergeführt wurden. Dieſe Verletzten haben ſich nachträglich gemeldet, ſo daß die ſchwere Straßenbahnentgleiſung insgeſamt z wen Tote und 31 Verletzte forderte. Erfreulicher⸗ weiſe iſt in dem Geſundheitszuſtand der in den Krankenhäuſern liegenden ſchwerer Verletzten keine Aenderung zum Schlechten eingetreten, ſo daß ſich die umlaufenden Gerüchte, die von weiteren To⸗ desfällen wiſſen wollen, als falſch erweiſen. Ein großer Teil der Verletzten konnte bereits wieder entlaſſen werden und es bleibt zu hoffen, daß ſich bald keiner der Verletzten mehr in den Krankenhäu⸗ ſern befindet. Zur Zeit ſind die Sachverſtändigen bemüht, die Urſachen des ſchweren Unglücks ſeſtzu⸗ ſtellen und die Schuldfrage zu klären. Micht beim Gewitter essen- nan betommt hogee Zähne davon! So lautet eine alte Aberglaubensregel. Ja, früher, als es weder Zahnpflege noch Zahnheillunde gab, verſuchte man ſich mit ſolchem Schnickſchnack vor Zahnkrankheiten zu ſchützen. Das iſt heute zum Glück nicht mehr nötig. Heute laſſen wir die Vernünftigen unter uns-die Aon 2* im Jahre unterſuchen, vor allem aber pflegen wir ſie jeden Abend und Morgen mit Chlorodont. Durch regelmäßige Zahnpflege mit Chlorodont, der Qualitäts⸗Zahnpaſte, können wir unſere Zähne bis ins hohe Alter ſtark und geſund erhalten! * Wohlfahrtspfleger⸗Jubiläum. In dieſen Ta⸗ gen konnte Frau Anna Bantz Witwe, K 3, 24, auf eine 25jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Wohl⸗ fahrtspflegerin zurückblicken. Dieſes Jubiläum bil⸗ dete den Anlaß zu einer beſonderen Ehrung der Jußbilarin in der letzten Bezirksratsſitzung. Der Vorſtand des Städtiſchen Fürſorgeamts, Direktor Schumacher, überbrachte im Auftrag des Oberbür⸗ germeiſters die Glückwünſche der Stadt und wür⸗ digte die Verdienſte, welche die Jubilarin im Dienſte der öffentlichen Wohlfahrtspflege ſich erworben hat. Außerdem überreichte er ihr eine künſtleriſch aus⸗ gefertigte Ehrenurkunde ſowie ein Blumengebinde. Die Glückwünſche des Bezirks ſprach der Vorſteher, Malermeiſter Raudenbuſch, aus, der ebenfalls die Opferwilligkeit der Jubilarin und deren Verſtänd⸗ nis für die Notlage der ihr anvertrauten Hilfsbe⸗ dürftigen hervorhob. Durch Ueberſendung eines Ge⸗ ſchenkes gaben auch die Bezirksmitglieder der Wert⸗ ſchätzung, der die Jubilarin ſich allgemein erfreut, äußeren Ausdruck. Die Verkehrsinſel Dalbergſtraße an der Ein⸗ mündung der verbreiterten Dalbergſtraße in den Luiſenring, wird gegenwärtig gepflaſtert. Dadurch wird zugleich der Schlußſtrich unter die großzügige Umgeſtaltung der Dalbergſtraße gezogen, die jetzt zu einer wirklichen Hauptverkehrsſtraße geworden iſt. Die Inſel erhält eine Moſaikpflaſterung, die ihr ein gefälliges Ausſehen verleihen wird. Die Bedeutung der Dalbergſtraße als einer wichtigen Durchfahrts⸗ ſtraße erhellt daraus, daß in kurzem in ihr noch zwei Wegweiſerſchilder aufgeſtellt werden, die die Aufſchrift:„Worms— Frankfurt a..“ tragen wer⸗ den. Während das eine Schild in unmittelbarer Nähe der Verkehrsinſel ſeinen Platz erhält, wird das andere am Ende der Dalbergſtraße an der Auf⸗ fahrt zur Hindenburgbrücke angebracht werden. Beide Schilder geben die Richtung nach Norden an. Die Richtungspfeile an der Verkehrsinſel werden noch immer nicht genügend beachtet. — Stunden der Entſpannung beim Gaſtſtättengewerbe ngewerbe gibt es weder Soun⸗ da gerade die im Gaſtſtätten⸗ Volksgenoſ dann ihre ganze müſſen, wenn die übrigen ſuchen. So war es auch ſtſtättengewerbe bis zum ift annen mußte. Aber auch te es eine Maifeier geben, werden icklung der Kameradſchafts a Maiveranſtaltungen hinausgeſchol ET endlich ſo weit, daß das verbe auch die ihm zukommende Mai⸗ ichführen konnte. Da faſt alle Betriebe en hatten, füllten ſich nach zehn Säle des Friedrichsparks, der ſich als 8, um diejenigen aufnehmen zu ohe Stunden im Kreiſe der Be⸗ ngen wollten. alle zlichen Worten wurden die Betriebs⸗ die Gefolgſchaftsleute von Kreisfach⸗ Hemm willkommen geheißen, wäh⸗ triebsgemeinſchaftswalter Goebel auf des Nationalſozialismus hinwies daß ſich Betriebsführer und Gefolg⸗ n in der Erkenntnis, daß das Schickſal und die des einen auch die des anderen ſind, die müſſen. Arbeit müſſe Befriedigung eine Berufsbefriedigung ſchaffe Mit einem von Kreisfach⸗ Henn ausgebrachten„Sieg Heill“ auf klang der offizielle Teil der Veranſtal⸗ arlegte, nur freude. Führe! den tung aus. J Unterhaltung hatten ſich die gegenwärtig gaſtierenden Künſtler, zur Ver⸗ 0 die ihre Kapelle Weigelſchmidt mit⸗ und durch ihre ausgezeichneten Darbietun⸗ Dazu geſellten ſich die Kapelle Becker kannheimer Vortragskünſtler Streckfuß. drangpollen Enge tanzte man nach Ab⸗ r Vortragsfolge bis in den frühen Mor⸗ 2 g de hinein. Sängerfahrt des Arion Him fahrtstag, punkt 10 Uhr früh, erklang okal der badiſche Sängerſpruch; das Zeichen des Beginns der Sängerfahrt ſſenmaunſcher Männerchor. In zwei Kurpfalz“ nahmen die 70 Sänger Platz, agen ſetzten ſich nach Weinheim in Be⸗ libe ſchaute der Tag drein, und auch die ließ nichts mehr vom Frühling ver⸗ lber das konnte die Stimmung der fröh⸗ ur 9 1 eingetröffen. boten reichliche Unterhaltung. ger kreoͤenzte der Wirt einen ⸗Anſtich, der vortrefflich mundete. nun Fahrt durch eines der des Odenwaloͤes über Eulbacher Abß nach Amorbach, wo die hiſtoriſche Kirche ichtigt wurde, dann hinunter ins Maintal nach Miltenberg, dem berühmten Malerwinkel bis nach Klein⸗Heubach. Dort wurde mit der Fähre über den Main geſetzt und der Aufſtieg zum Kloſter Engelsberg unternommen. Für manchen war es eine harte Arbeit, die 618 Stufen an den Statio⸗ nen vorbei zu erklimmen, aber die herrliche Ausſicht auf das Maintal und das edle Getränk der Kloſter⸗ brüder lohnten die Mühe reichlich. Nach erfolgtem Abſtieg brachten die Omnibuſſe die Sänger weiter nach Lauterbach, Hainhaus nach Pielbrunn, wo im Gaſthaus zur Krone das Mit⸗ tageſſen bereit ſtand. Der Nachmittag war ausgefüllt mit Spaziergängen und gemütlicher Unterhaltung im Saal, wo ſich das Arion⸗Quartett, Pianiſt Bel⸗ zer und Humoriſt Seybold in den Dienſt der Sache ſtellten. Die Vielbrunner Bevölkerung und Kurgäſte wur⸗ den noch durch ein Ständchen des Männerchores er⸗ freut, worauf die Rückfahrt nach Mannheim erfolgte. Pünktlich kam man im Vereinslokal„Geſellſchafts⸗ haus“ wieder an, wo ſich die Angehörigen zum Empfang der Ausflügler eingefunden hatten. r 94 Extra⸗ Bockbier Weit ging die Gebiete Er ſchönſten Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Pferde bei der Muſterung Erfreulicher Zuſtand der in Mannheim gehaltenen Pferde Die durch Beſchränkun mit ſich denen vo G0 den Verſailler Vertrag erzwungene g unſerer deutſchen Wehrmacht brachte „daß man allein durch den nicht vorhan⸗ arf beſt nter Dinge von einer Reihe enhei abkam, die früher zu den all⸗ äglichen Erſcheinungen gehörten. Erſt ſeit uns der Führer wieder die Wehrfretheit geſchenkt hat, traten grundlegende Aenderungen ein, die gerade für die 28 Bet füngere Generation etwas Neues ſind. Wir haben im vergangenen Jahre erſtmals wieder die Muſterungen der wehrfähig gewordenen Jahrgänge erlebt und betrachten es heute wieder als eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit, wenn die Rekruten mit Bändern geſchmückt durch die Straßen ziehen. Aber die deutſche Wehrmacht hebt nicht nur junge Leute für den Militärdienſt aus, ſondern ſie braucht auch Pferde für militäriſche Zwecke. Zu⸗ nächſt müſſen die militäriſchen Dienſtſtellen natür⸗ lich wiſſen, welche Pferde in den einzelnen Gemein⸗ den vorhanden ſind und in welchem Zuſtande ſich dieſe Pferde befinden. Nachdem durch die Behörden die erforderlichen Beſtandsaufnahmen gemacht und die Liſten angefertigt ſind, kann der Pferde⸗Ge⸗ ſtellungs⸗Aufruf erlaſſen werden. Für Mannheim wurde vor kurzem dieſer Pferde⸗ Geſtellungs⸗Aufruf an alle Pferdebeſitzer gerichtet, die verpflichtet ſind, ſämtliche Pferde, Maultiere und Mauleſel der Muſterungskommiſſion vorzuführen. Der Zweck der Pferdevormuſterung war zunächſt einmal die Feſtſtellung der Anzahl der in den ein⸗ zelnen Gemeinden vorhandenen, für militäriſche Zwecke brauchbaren Pferde. Dauernd von der Mu⸗ ſterung befreit ſind die angekörten Hengſte, die in das Zuchtbuch eingetragenen Stuten, die auf beiden Augen blinden Pferde, die in Bergwerken ſtändig unter Tag arbeitenden Pferde und ſchließlich öͤie un⸗ ter 1,35 Meter großen Pferde. Auch vorübergehende Befreiung iſt möglich. Wie es ſich für einen Geſtellungs⸗Aufruf gehört, ſind auch in dem Pferde⸗Geſtellungs⸗Aufruf ſtrenge Beſtimmungen enthalten, die in Kraft treten, wenn dem Aufruf keine Folge geleiſtet wird. So haben die Pferdebeſitzer, die ihre geſtellungspflichtigen Pferde nicht rechtzeitig oder vollzählig vorführen, außer der geſetzlichen Strafe zu gewärtigen, daß die nicht geſtellten Pferde auf ihre Koſten vor⸗ geführt werden. Genau ſo, wie der junge Mann ſauber gewaſchen zur Muſterung zu erſcheinen hat, ſo müſſen auch die muſterungspflichtigen Pferde in geputztem Zuſtande mit ordentlichem Hufbeſchlag und einem brauch⸗ baren Zaumzeug ohne Geſchirr und ohne Decke vor⸗ geführt werden. * In Seckenheim machte man für die in Frieda richsfeld und Seckenheim untergebrachten Pferde den Anfang mit der Muſterung. Der Pferde⸗ muſterungsoffizier vom Wehrkreiskom⸗ mando und der Bezirkstierarzt waren mit Hilfskräften erſchienen und ließen ſich nun die Pferde vorführen, die auf den Seckenheimer Planken treten waren. Polizeibeamte ſorgten dafür, Pferde entſprechend der Reihenf 5 auch der Muſterungskommiſſion Um die Muſterungskommiſſion hatten ſich gar viele ſachverſtändige Zuſchauer eingefunden, die ſehr raſch mit ihrem Urteil über den Zuſtand und die Brauch⸗ barkeit der Pferde fertig waren. 8 fel nicht an witzigen Zurufen und nur wenn ein gar zu feuriges Roß kräftig ausſchlug, ſpritzten di dichte Mauer bildenden Zuſchauer auseinander. fehlte eine Die Muſterungskommiſſion beſchäftigte ſich zu⸗ nächſt mit den„Perſonalien“ der Pferde, und bei jedem einzelnen Tier wurde eingetragen, welche Merkmale es außer dem Geſchlecht und der Farbe aufzuweiſen hatte. Ob geſtiefelt oder gefeſſelt, ob eine Oberlippenſchnippe oder Stichelhaare vorhan⸗ den, alles wurde peinlichſt genau vermerkt, genau ſo wie man das Alter eintrug, nachdem man ſich durch einen Blick auf das Gebiß davon überzeugt hatte, ob das von dem Pferdebeſitzer angegebene Alter auch ſtimmen konnte. Die geſchulten Blicke der Fachleute hatten ſofort heraus, ob ein Pferd für militäriſche Zwecke brauchbar war oder nicht. Die mit„d..“ bezeichneten Pferde konnten als dauernd untauglich ſofort wieder abgeführt werden, während man ſich die als tauglich erſcheinenden Pferde etwas näher anſah. Schließlich ließ man ſich die Pferde auch noch vorführen, und bei der Beobachtun g des Gan⸗ ges bildete man ſich das letzte Urteil für die Vor⸗ muſterung. Nun wurde in die Verwen⸗ dungsmöglichkeit des betreffenden Pferdes ein⸗ getragen, und damit war für die Pferdebeſitzer zu⸗ nächſt die Sache erledigt. die Liſte Inzwiſchen iſt die Muſterungskommiſſion nach Mannheim übergeſiedelt. Unter den ſchattigen Bäumen vor der Rennwieſenanlage fand die große Heerſchau der Pferde ſtatt und man mußte bei dieſer Gelegenheit wirklich ſtau nen, wie viele Pferde es noch in Mannheim gibt. Was bei den Rennwieſen antrat, waren aber noch lange nicht alle Pferde, denn die Muſterungskommiſſion bemühte ſich nach den Stallungen der größeren Pferdehalter, wie des bahnamtlichen Rollfuhrunter⸗ nehmers, der Brauereien uſw. Jetzt iſt man in Sandhofen an der Arbeit, und ſo geht die Reihe rundherum innerhalb des Stadtgebietes. Zum Schluß kommen dann die Landorte an die Reihe. Soweit bei den bis jetzt ͤurchgeführten Muſterun⸗ gen feſtgeſtellt werden konnte, iſt zwar im Mann⸗ heimer Bezirk das Pferdematerial etwas über⸗ altert, doch ſind die Pferde außerordentlich gut gepflegt. Die älteren Pferde werden oͤurch die gute Pflege ſomit in die Lage verſetzt, noch recht beachtliche Arbeitsleiſtungen zu vollbringen. Auch ſtehen nach den Beobachtungen die Pferde faſt aus⸗ ſchließlich gut im Futter: eine Anerkennung für die Mannheimer Pferdehalter! Unſer Vorort hat nun auch ſeine Sanitäls⸗ kolonne, die dieſer Tage gegründet wurde. Herr Kallen als Vorſtand des Männervereins vom Roten Kreuz begrüßte die zur Gründungsverſamm⸗ lung Erſchienenen und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß ſich auch eine Anzahl Frauen bereitfand, ſich für den Dienſt am Nächſten ausbilden zu laſſen. Der Bezirksführer des Männervereins, Prof. Drös⸗ Mannheim, ſprach alsdann über die Aufgaben und den Zweck des Männervereins vom Roten Kreuz, ſowie über ſeine Entwicklung. Dr. Beck, der Be⸗ zirkskolonnenarzt, dankte all denen, die ſich bereit⸗ fanden, in der Sanitätskolonne Dienſt zu tun zum Wohle des Nächſten und des Vaterlandes. Die Aus⸗ bildung der Sanikätskolonne liegt in den Händen des hieſigen praktiſchen Arztes Dr. Schiele. Be⸗ zirkskolonnenführer Sandhaas berichtete kurz noch über den Aufbau des Sanitätsweſens in Reich und Ländern. Frauenſchaft und Partei verſprachen durch ihre Sprecher, die neugegründete Organiſation nach beſter Möglichkeit zu unter⸗ ſtüttzen.* Die übliche Frühjahrswanderung des hieſigen Turnvereins führte dieſes Jahr zu dem ſchön im Walde gelegenen Sportplatz bei Rohrbach bei Heidelberg, wo bei Sport und Spiel ſchöne Stunden der Erfriſchung und Erholung verbracht wurden.— Der Geſangverein„Frohſinn“ ging ebenfalls„hinaus 1 Friedrichsſelder Allerlei i in die Ferne“ und verlebte bei Geſang und Humor frohe Stunden. * Während Turnverein und Geſangverein den Frühling durch Wanderungen feierten, freuten ſich die ehemaligen Soldaten bei dem Früh⸗ fahrsball über den Einzug der ſchöneren Jahreszeit, während die Rekruten mit ihrem Rekrutenball ſozuſagen nochmals eine letzte„Abſchieoͤsvorſtellung“ geben wollten, bevor ſie den Arbeitsplatz mit dem Kaſernenhof vertauſchen. Mit der Beſetzung der ehemals neutralen Zone iſt Friedrichsfeld als ein Teil Mannheims indirekt ebenfalls zur Garniſon geworden, und es vergeht faſt kein Tag, an dem nicht Truppenabteilungen von Mannheim oder Heidelberg in der hieſigen Gegend ihre Uebungen abhalten. Natürlich iſt das dann für die hieſige Schuljugend wie für die alten ehemaligen Soldaten ein Ereignis, das eingehend beſprochen und verfolgt wird. Noch intereſſanter wird natürlich das Thema, wenn bei Nachtübungen die rieſigen Schein⸗ werfer der Flakabteilungen den Nachthimmel durch⸗ ſtreifen und die Fliegerabwehrkanonen in Stellung gebracht werden. * Große Genugtuung war bei der Friedrichsſelder Bevölkerung feſtzuſtellen, als vor Wochen damit begonnen wurde, auf dem Goetheplatz das Funda⸗ ntlichen tand 3u ment wendige dung mit rden dann auch die oberen Glasſcheiben mit dem n danach lt. W Un t. N gelegt und der Kabel Wort„Fernſprecher“ eingeſetzt. Seit dieſer Zeit ſind wieder Wochen und ſteht das rotgeränderte Hä abgeſchloſſen auf dem 9 betrete. 58 wäre nach d endl 0 den der vorübergegangen noch heute schen fein ſäuberlich und damit es ja niemand Wochen des Wartens öffentliche Fernſprecher regen Benützung frei⸗ Häuschen zur Zierde fen; wir wollen es beuſtt⸗ wenn E Fer in dam 1, De!* daſteht, iſt uns nicht geh zen können, wir wollen„fernſprechen“, nottut! Immer wieder betrunkene Kraftfahrer Polizeibericht vom 26. Mai Einem in Neckarau wohnenden Kraftvadfahrer, der geſtern abend in angetrunkenem Zuſtande durch den Fahrweg im Schloßgarten fuhr, wurde zwecks Gut⸗ ziehung der Fahrerlaubnis der Führer⸗ ſchein abgenommen. 8 In der Breiten Straße fuhr ebenfalls geſtern 18 abend ein in Mutterſtadt wohnender Führer eines Kleinkraftrades in betrunkenem Zuſtande gegen ein aufgeſtelltes Sperrſchild, wobei er ſich am Knie ver⸗ letzte. 5 85 Beide Fahrzeuge wurden ſichergeſtellt. e Zu einer Fahrt ins Blaue lud die Betriebs, führung der C. G. Maier AG. die Gefolgſchaft zum vergangenen Sonntag ein. Um halb 9 Uhr ſetzten ſich die Omnibuſſe ins ſchöne Neckartal in Bewegung. Dabei war auch Gelegenheit geboten, die Fahrkünſte unſerer Wehrmacht und des NS zu bewundern, die eine Geländeorientierungsfahrt bei Heidelberg durchführten. Kurz vor Eberbach zweigte man in das Gammelsbacher Tal ein und ſchnell ſprach es ſich in den Omnibuſſen herum, daß das erſte Reiſeziel nur Erbach, die Stadt der Elfenbeinſchnitzerei ſein könne. Hier wurde im Gaſthaus„Zum Ochſen“ das Frühſtück eingenommen. Dieſen Aufenthalt benutzte der Betriebsführer Seidenfus zu einer An⸗ ſprache, bei welcher er auf die ſozialen Taten Adolf Hitlers und die dadurch entſtandene wahre Volks⸗ gemeinſchaft hinwies. Von hier aus zog die Ge⸗ folgſchaft durch die altertümlichen engen Straßen Erbachs zum Schloß, wo eine unter kundiger Füh⸗ rung ſtattfindende Beſichtigung erfolgte. Dann ging es wieder mit oͤen Omnibuſſen weiter durch das herrliche Marbach⸗ und Ulfſenbachtal nach Wahlen, wo das Endziel war. Hier dankte der Betriebszellen⸗ obmann Berberich dem Betriebsführer im Namen der Gefolgſchaft. Bei Muſik und Tanz verging die Zeit ſchnell und rückte der Abſchied aus dem ſchönen Tal nur zu raſch näher. *. Der erſte Brieftauben⸗Preisflug der Reiſever⸗ einigung Baden⸗Nord, Gruppe Mannheim, führte zu einem ſchönen Erfolg der Einſatzſtelle Sand⸗ hoſen⸗Waldhof. Der Abflug fand von Nörd⸗ lingen aus ſtatt. Während der Brieftauben⸗Zucht⸗ Verein Waldhof 88 Tauben mit ſieben Züchtern in der Konkurrenz hatte, brachte der BV„Rhein“ Sandhofen 304 Tauben von insgeſamt 16 Züchtern ins Treffen. Sandhofen erzielte 41 und Waldhof 15 Preiſe. Mit insgeſamt 56 Preiſen hat die Einſatz⸗ ſtelle Sandhoſen⸗Waldhof gut abgeſchnitten Die erſte Taube traf nach dem Ablaß, der um 8 Uhr vor⸗ mittags erfolgte, bereits ſchon um 9,45,21 Uhr im Heimatſchlag ein. Die durchſchnittliche Fluggeſchwin⸗ digkeit betrug bei einem Flug über 160 Kilometer etwas über 1500 Meter in der Minute. a di Die Städt. Sparkaſſe Mannheim weiſt darauf hin, daß am Pfingſtſamstag, dem 30. Mai(Bank⸗ feiertag) die Sparkaſſe und die Zweigſtelle Rhein geſchloſſen bleiben. Zur Einlöſung fälliger Wechſel wird von 11—12 Uhr ein Schalter offen ge⸗ halten. —— Großkundgebung in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 26. Mai. In Ludwigshafen ſprechen am Donnerstag um 20 Uhr in der Halle des Hindenburgparkes Gauleiter Bürckel über das Thema„Warum geht die Arbeiterfrage uns alle an?“ und der Füh⸗ rer der Wirtſchaftsgruppe Induſtrie des Gaues Saarpfalz, Kommerzienrat Röchling, über„Die Wirtſchaft und ihre Aufgaben im neuen Reich“. Die Kundgebung wird über den Reichs⸗ ſender Saarbrücken übertragen. * Neuſtadt an der Deutſchen Weinſtraße, 23 Ma Die vom Landesfremdenverkehrsverband Saarpfalz herausgegebene Karte„Saarpfa Ie, der ſchöne Greuzgau“ wird in 3700 deutſchen Reichsbahn⸗ höfen zum Aunſchlag gelangen. r Frankfurt 4. abt 20 88 55 25. 25. 5 e 5 25. 25.„5. 25 25* 4% Darmſtadt 26 162 91.5 5 Provinz%% Nh.-Hyp.-Bk, abiſche Maſch.. Großkraft. Mym. 8 55. 1 3 4% elf. 22 630 8 bangen tem. Ciroverb. Bap f w- 00—69.— gg l 64 75 0475 Jann. f. Grün& Bülrne e hr bend Funke. 9/0 9700 Lerteehrs Akktſen Dautsche festwer- 4½%% do. 28 92) 92.) banken kom. Giroverb. 4% Be.„5½½% Südd Boder 27 Bapr, Motebenw. 1882 1330 a 15 rweſkd. Kraft üntten d Elektr. 4,50 Bod ch. f. Rhein e,,, JVC Otsch, Staatsanlelhen 4% adi 20 93,25 93.25 4 do. Gold 80, A1 34.50 94,50 4% Ireftr. Opp. Be 9/97. ½ Württ 668 e 1 Kleinieinn: Danauer Hofßr. 1280 1280 bharteu durßerbr. 11.2118. dear mennebſ. Ziehen Por 120 855 1986 25. 25. ½ Mainz 20 4% Darmſt. 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Aſſekuran Mannherm⸗Ausl. 112.7 118.0 Hirog Hef. P 10 9580 9880 24% Un 818 11 101 J0 5s Linoleum v. 2 1 5 5 160.7 150.7 Holimann. Vb. 1—5 5 FR. W. E.. 1850 184. 0. Hon. ⸗Bank 95.20 97. A Mön Pfandbriefe u. Schuld- 4% gage f 5 50 82.80 4½ do. Korn. k fl 8378 8875 Jindner rau 2.. Sbeg: Alber 119.5 110 ungbans.. 84, W. Roeder, Geb.. Ria or ⸗Bank 85.25 80, Mannbeim Ber 5 verschrelbungan 5 a 5½ Goth. Grer.⸗. 5 Neckar Stuttg.28 100.2 100,2 F 240 244.0 hlekr⸗ 8 un algwe Heilbronn Reichsbank 190.0] Württ. Transport 37. J, 4% muff age Bank A 7. 101.) 101,78 do. Werkel. 28 108,5. It. Steinzen-.. 5 g Sener 21 T0 88.— Schinder 0 109.0 109.50 Rhein Hyp⸗Bani 185, 485.0 Kreditanstalten der Länder 4½ Naffausdsbk. 4% Dein. Hyp. Bb. Dt. Berlagsanſt. 88.— rr Henbronn 1300 5 9„„ 55,25 5555 Württög. 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Um die Banden beſſer bekämpfen zu können, will man jetzt die Zollbeamten mit Tank⸗ abwehrkanonen(ö) bewaffnen. Länder „Bonditentank“ überreunt Polizeiautos In der Polizeiſtation der franzöſiſchen Stadt Hazebrouck lief die telephoniſche Nachricht ein, daß ein belgiſches Schmugglerauto, ein Sechstonner⸗ Möbelwagen, über den Drahtverhau an der Grenze hinweggefahren ſei und ſich bereits auf franzöſiſchem Gebiet befände. Sofort wurden zwei ſchwere Poli⸗ zeiautomobile bemannt und machten ſich auf die Ver⸗ ſolgung der Banditen. Es währte nicht lange und der Möbelwagen, der übrigens mit unerhörter Ge⸗ ſchwindigkeit dahinraſte, kam den Verfolgern in Sicht. Es entſpann ſich eine tolle Jagd. Den Poli⸗ zeiwagen gelang es, näher und näher heranzukom⸗ men, ſo daß die Beamten mit ihren Gewehren das Feuer eröffnen konnten. Plötzlich aber mußten zwei der Polizeiwagen ſcharf bremſen und anhalten. Sie waren mit ihren Reifen auf Nägel geraten, die die Schmuggler ausgeſtreut hatten und jede Weiterfahrt hinderten. Dennoch ſchien es, als ſollte man diesmal der Schmuggler habhaft werden können; denn der Möbelwagen bog in eine Straße ein, die ſchon nach wenigen hundert Metern an einem Stursacker endete. Aber man hatte nicht mit der Verwegenheit der Banditen gerechnet, die mit ihrem Wagen kurzer⸗ hand wendeten und jetzt geradewegs den Polizei⸗ automobilen entgegenfuhren. Jetzt zeigte es ſich auch, weshalb die Schmugg⸗ ler ſo mühelos den Drahtverhau an der Grenze paſſtieren konnten. Vorne an ihrem Wagen befand ſich ein ſchweres Gerüſt aus Eiſenſtan⸗ gen, mit deſſen Hilfe leichtere Hinderniſſe augen⸗ blicklich hinweggeräumt werden konnten. Auf dieſes Eiſengerüſt verließen ſich jetzt offenbar die Schmugg⸗ ler auch gegenüber den Polizeiautomobilen. Ein ſchwerer Zuſammenſtoß, die Polizeiautomobile wur⸗ den zur Seite gedrängt, mehrere Beamte landeten kopfüber auf friſchgepflügtem Ackerland und ſchon laſte der Möbelwagen, bei ſolcher Geſchwindigkeit ark ſchwankend, davon. Die Beamten eröffneten ein wütendes Schnellfeuer hinter den Flüchtenden. dei der Verfolgung der Spur ſtellte es ſich aber letaus, daß die Kugeln an dem Wagen abgeprallt aten! Das große Auto hatte alſo eine tarke Panzerung. Unter dieſen Umſtänden war es ſelbſtverſtändlich, daß man mit den leichten Polizeiwaffen den Schmugglern nicht hatte beikom⸗ men können. Die Behörden ſind denn jetzt auch ent⸗ ſchloſſen, ſtärkere Waffen bei dem Abwehrkampf zu berwenden und für Begegnungen mit derartigen ſtarkgepanzerten Schmugglerwagen ſogar Tankab⸗ wehr⸗Geſchütze zur Verfügung zu ſtellen. Geheime„Rüſtungsplätze“ der Schmuggler Der gepanzerte Möbelwagen, der die Polizei⸗ automobile überrannte, hat, wie ſich am nächſten der gleichen Nacht auf dem Tage zeigte, noch in gleichen Wege die Greuze in Richtung Belgien paſſiert, eine weitere ganz beſonders große Frechheit! Wie der Leiter des Zollamtes der franzöſiſchen Grenzſtadt Bergues in der Nähe von Dünkirchen Journaliſten gegenüber erklärt, benutzen die Schmuggler ſchon ſeit längerer Zeit derartige Pan⸗ zerwagen, denen es ein leichtes iſt, den Stacheldraht⸗ verhau zu überwinden. Man will deshalb unter anderem auch ſtärkere Hinderniſſe an der Grenz⸗ linie errichten. Die Schmuggler befördern in ihren Wagen vorwiegend Tabak und Spitzen, aber auch alle anderen zollpflichtigen Güter. Sie haben unter der flämiſchen Landbevölkerung eine Unzahl von Helfershelfern, die ihnen Unterſchlupf gewähren und ihre Wagen verſtecken. In den Dörfern, im Hinterland der Grenze, ſind nach Anſicht des Zoll⸗ direktors aus Bergues auch die geheimen„Rüſtungs⸗ plätze“ der Schmuggler zu ſuchen, die dort in Scheu⸗ nen einſamer Gehöfte ihre Automobile von geſchick⸗ ten Mechanikern in durchaus zweckentſprechende Panzerwagen umwandeln laſſen. Neben der Schmuggelei in Automobilen ſpielt die Zollhinter ziehung auf dem Grenzfluß Lys eine bedeutende Rolle. Auf harmlos ausſehen⸗ den Flößen wird dort das Schmuggelgut über die Grenze gebracht Nach den Ausſagen einwandͤfreier Zeugen bedient ſich eine große Bande ſogar eines kleinen Unterſeebootes, das man bisher aber noch nicht in eine Falle locken konnte. Zum Schmuggel werden ferner auch noch in dieſer Gegend Hunde verwendet, die wertvollen Tabak in einem auf ihrem Rücken befeſtigten Beutel nachts über die Grenze bringen. Dieſe Hunde ſind auf das ſorgfältigſte dreſſiert. Sie vermeiden jede Straße und ſogar die kleinſten Fußpfade und ver⸗ bergen ſich, ſobald ein Menſch in einer Uniform vor ihnen auftaucht. Einzelne ſolcher Schmugglerhunde konnten gefangen werden, wodurch es dann auch meiſt möglich war, die Leute feſtzunehmen, die dies⸗ ſeits der Grenze auf das Schmuggelgut warteten. Da aber immer wieder neue Hunde von den Schmugglern abgerichtet werden, und da ſich auch immer wieder Leute finden, die aus der Zollhinter⸗ ziehung allzu gern ein gutes Geſchäft machen, ſind die bisher erzielten Erfolge der Grenzbeamtn nicht ſehr bedeutend. Sie können deshalb auch kaum er⸗ warten, daß man ihnen enoͤlich geeignete Waffen und Ausrüſtungen verſchafft, mit denen ſie des Schmugg⸗ lerunweſens endgültig Herr werden können. Ein Komet wurde entdeckt Der erſte Komet des Jahres 1936 iſt ſoeben von Peltier, einem amerikaniſchen Liebhaberaſtro⸗ nomen aus Delphos im Staate Ohio, entdeckt wor⸗ den. Der Komet befindet ſich augenblicklich im Stern⸗ bild des Cepheus, nicht weit vom Polarſtern ent⸗ fernt, und iſt zur Zeit jede Nacht am Himmel zu ſehen. Leider nicht mit bloßem Auge, doch ſchon mit einem einfachen Fernrohr. Er ſcheint ſich langſam der Sonne zu nähern und, wenn er ihr genügend nahe gekommen iſt, dürfte er in den nächſten Tagen eine viel ſtärkere Leuchtkraft aufweiſen. Der Komet konnte von London aus mit einem großen Teleſkop deutlich beobachtet werden, und man konnte klar ſeinen kleinen Schweif erkennen. Volkslied und Kultur Walter Heuſel ſpricht in der Volksbildungsſtätte 5 Der bekannte ſudetendeutſche Volksliedſammler Henſel, der jetzt in Stuttgart lebt, iſt kein Muſik⸗ theoretiker und Literaturhiſtoriker des Volksliedes, ubwohl er natürlich auch etliches geſchrieben hat, ſon⸗ dern ein führender Praktiker der Volksſingbewe⸗ gung. Er iſt nach Mannheim gekommen, um mit den jungen Leuten zu ſingen, und dazu bot er einen geiſtvollen, von kenntnisreicher Fülle der Erfahrung ſtrotzenden Einführungsvortrag. Man muß nämlich wbiſſen, daß ſeine eigene ſudetendeutſche Mutter noch eine Volksliedſängerin war— ein ſchönes Beiſpiel dafür wurde vorgetragen— um zu beurteilen, welche praktiſche Ueberlieferung, welcher Wille zu lehrender Arbeit in ihm ſteckt. In der theoretiſchen Erfaſſung des Volksliedes zünächſt viel berechtigte Betonung der mythiſchen Zuſammenhänge, die Urwüchſigkeit ſeiner Form, und ziemliche Ablehnung der bekannten Zerſingungs⸗ und Abrutſchtheorie, als wäre das Volkslied nur ewas im„nieoͤrigen Volke“ Uebriggebliebenes, was enmmal in den führenden Schichten hohe Kultur war. Henſel ſtellt nur feſt: Loslöſung vom mythiſchen Urguell, kein Verſtändnis mehr für die urſprüng⸗ liche, naturhafte Symbolik der Bilder, und ſchon merkt man in der Muſik Lockerung, Tändelei, Senti⸗ mentalität. 5 Das iſt für Henſel zunächſt nur ein zeitlicher Lurgang, und er wartet mit wunderbaren Beiſpie⸗ len auf, mit Liebesliedern der ſtrengen Form aus Siebenbürgen, Kärnten, der Gottſchee, wo die Sprachkraft der Mundart noch voll erhalten iſt. Ein⸗ beutiger, schlichter Aufbau und herrliche Melodie zeichnen dieſe Lieder aus. Dann: romantiſches Zer⸗ latter, wobei all die Bilder vom Bäumelein, vom Mühlrad, vom Brünnelein und von der güldnen Schrift ihren Sinn verlieren. Aehnlich vollzieht ſich bei der Bal lade, von der Henſel beſonders die nordiſche(getanzte) Form hervorhob, ein wunderbar herb⸗pathetiſches Lied von der goldenen Harfe, mit der vor der Jungfrau geſpielt ward. Dasſelbe Thema dann etwas leichter behandelt, aus dem 18. Jahrhundert, und ſchließlich aus dem 19. Jahrhun⸗ bert, vollkommen in rheiniſcher Rührſeligkeit er⸗ kerbend, ſo daß dröhnendes Lachen ſich beim Vortrag in Sgal erhob. Henſel ſpielte und ſang alles Nötige am Klavier.. Es folgten noch Lieder, die den Jahresablauf, den hierarchiſchen Aufbau der Geſellſchaft, die Zuſam⸗ menhänge der Weltordnung ſchildern. Dann erzählte Henſel von der Arbeit des Sammlers, der es wahr⸗ haftig nicht leicht hat. Hofmann von Fallersleben war einer der tüchtigſten. Sehr bemerkenswert für uns Pfälzer, daß man drüben über der Grenze, in BILDI Die 8oh⸗Jahr⸗Feier der polniſchen Stadt Lowicz in Jahre begeht die polniſche Stadt Lowicz die Feier ihres 800jährigen Beſtehens. Lowicz iſt t Polens und liegt 80 Kilometer vor Warſchau. 0 t. Die Stadt iſt bekannt durch die altertümliche Volkstracht der dortigen Einwohner, die prunkvoll und vielfarbig iſt. Ihre Einwohnerzahl beträgt jetzt (Swiatowid,.) dem Stapellauf zeigt. (Preſſephoto,.) Buddhiſtiſche Prieſter bei Luftſchutzübungen Au den kürzlich in Tokiv abgehaltenen großen Luftſchutzübungen nohm auch eine große Anzahl buddͤhiſtiſcher Prieſter teil, die an der Spitze des Zuges durch die Stroßen von Tokio marſchierten. (Preſſephoto,.) Dr. Fink drüben Freunde geweſen und trug uns ein Lied vom Ritter Blaubart iſt ſelbſt mit ſeinem vor(ſelbſt gehört und aufgezeichnet 1935), ſo ſchön und klangpoll, daß man nur gerührt und erſtaunt zuhören konnte. Daß Henſel ſchließlich auch an ein neues Volks⸗ lied der heutigen Volkwerdung glaubt, verſteht ſich am Rande. Dafür gab es einige gute Beiſpiele von Deutſch⸗Lothringen, bei ganz alten Weiblein noch] Hermann Claudius in Hochdeutſch und in Hambur⸗ heute viel wertvolles Volksliedgut findet. Henſele l ger Mundart. Dr. Hr. ——— Ranke-Tag in Wiehe der Werke, Erinnerungsſtücke, und hier empfing Wiehe, im Mai. Ranketag in Wiehe— mehr als 60 der Nachkom⸗ men der Eltern Leopold von Raukes, waren zur 50. Wiederkehr des Todestags L. v. Rankes, des großen Geſchichtsſchreibers, in ihrer Heimatſtadt zu⸗ ſammengekommen. In dieſem erinnerungsreichen Land an der Un⸗ ſtrut, dem Land ſächſiſcher Kaiſer, ſtand die Wiege vieler großer Deutſcher: Luther, Nietzſche und auch Goethe gehören hierher. Und L. v. Ranke iſt zeit ſeines Lebens mit dieſer Heimat in engem Zuſam⸗ menhang geblieben, er war durchaus ein„Wurzel⸗ menſch“. Die geiſtige Struktur des Landes gab auch ſeiner Geiſtigkeit entſcheidendes Gepräge, die ſäch⸗ ſiſche Kloſterſchule gab ihm ſeinen Bildungsgang. Für die Geſchichtsauffaſſung der Gegenwart— ſo führte der Feſtredner Prof. Sommerlad⸗ Halle aus— iſt Ranke von großer Bedeutung. Er war es, der dem mechaniſtiſchen Geſchichtsbild des 1800 das organiſche entgegenſetzte, er erkannte die Nationalgeſchichte als die Grundlage der Menſch⸗ heitsgeſchicht.. Sein Werk ſteht unangetaſtet von der Zeit. Die Tage von Wiehe waren erfüllt von Dankbarkeit. Dankbarkeit einer Landſchaft und ihrer Menſchen für den großen Sohn, und Dankbarkeit einer Familie für die kraft⸗ und ſegenſpendende Heimat. In den Erinnerungen, die der alte Ranke in Venedig diktierte, erſteht ein friſches Bild der Heimat, hell wie im klarſten Morgenſonnenſchein, nicht wie durch die Schleier des Alters geſehen, er iſt ganz bewußt ein Sohn ſeiner Heimat geblieben, auch wenn ihn ſeine Aufgabe von der Heimat fort⸗ zog. Die feſtlichen Tage in Wiehe waren begleitet von einer liebevollen und ſorgfältigen Ausſtellung Rankeſcher Familienkoſtbarkeiten, Briefe, Ausgaben man einen lebendigen Eindruck von der Bedeutſam⸗ keit des geiſtigen Erbgutes, das die Rankeſche Fa⸗ miliengeſchichte zu einem Stück deutſcher Geiſtes⸗ geſchichte macht. Eine Gedächtnistafel am Geburtshaus Rankes wurde feierlich enthüllt, und die Tage ſchloſſen ab mit der Gründung einer Rankegeſell⸗ ſchaft, die Pflege und Ausbau der Rankeſtätten zum Ziel hat. G. K. 4e Profeſſor G. Schmidt⸗ Heidelberg 70 Jahre alt. Heute, am 27. Mai, erreicht Profeſſor Gu ſt av Schmidt in Heidelberg das 70. Lebensjahr. Aus Dangſtetten bei Waldshut gebürtig, waren Freiburg, Raſtatt und Lahr die erſten Stationen ſeiner Lehr⸗ tätigkeit. Von 1899 bis 1931 gehörte dann der als Pädagoge allgemein anerkannte, zweit über die badi⸗ ſchen Grenzen hinaus bekannte Lehrer der franzö⸗ ſiſchen Sprache der Heidelberger Oberrealſchule mit Realgymnasium an. Als Kriegs freiwilliger führte er im Weltkrieg als Hauptmann verſchiedene Kompa⸗ nien. Seit nahezu vier Jahrzehnten literariſch tätig, hat Prof. Schmidt nicht nur hahlreiche franzöſtſche Textausgaben, ſondern auch neben einer Fülle rich⸗ tungweiſender Beiträge in wiſſenſchaftlichen Fach⸗ ſchriften mehrere franzöſiſche Grammatiken, Konver⸗ ſationsgrammatiken und ein Handbuch der franzöſi⸗ ſchen Konverſation herausgegeben, die in vielen Schu⸗ len des ganzen Reiches und ſelbſt in deutſchen Aus⸗ landsſchulen Eingang fanden. Ganz ungewöhnlichen Anklang fand auch ſein mehrbändiges Lehrbuch der franzöſiſchen Sprache, das, nahezu in allen Real⸗ anſtalten Badens und in zahlreichen Schulen Nord⸗ deutſchlands eingeführt iſt. Die Goethemedaille für Prof. Dr. Heinrich Wolf. Der Führer und Reichskanzler hat durch Ur⸗ kunde vom 20. Mai d. J. dem Profeſſor Dr. Hein ⸗ rich Wolf in Düſſeldorf anläßlich ſeines 78. Ge⸗ burtstages am 28. Mai d. J. in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Geſchichtswiſſenſchaft die Goethe⸗ medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. Die Aeberreichung des Nationalen Vuch- und Filmpreiſes Reichsminiſter Dr. Goebbels übergab am Dienstagmittag den diesjährigen Preisträgern des Nationalen Film und Buchpreiſes, dem Regiſſeur Carl Froelich und dem Standarten⸗ führer Gerhard Schumann, ihre Preiſe. Der Filmpreis wurde Carl Froelich bekanntlich für den Film„Traumulus“, der Buchpreis Ger⸗ hard Schumann für ſein Werk„Wir ſind das Korn“ zuerkannt. Bei der Uebergabe der Preiſe gab der Miniſter ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß ſie auch diesmal wieder ohne Vorbehalt mit ganzem Herzen ihren Trägern zugeſprochen werden konnten für Leiſtungen, die große künſtleriſche Schöpfungen darſtellen. Der Film ſei ohne aufdringliche Tendenz, aber in klarer weltanſchaulicher Linie geſchaffen worden, und das Werk des Dichters ſei geeignet, unſere in den letzten Jahrzehnten manchmal ver⸗ armte deutſche Sprache aufs neue zu bereichern. Der Nationale Filmpreis iſt ein Wanderpreis und bisher für den Film„Flüchtlinge“ und für den Reichsparteitagsfilm„Triumph des Willens“ ver⸗ liehen worden. Er wird jetzt im Atelier ſeines neuen Inhabers Aufſtellung finden. Der Nationale Buchpreis wurde vor zwei Jahren Richard Eurin⸗ ger, im vorigen Jahr Eberhard Wolfgang Möller verliehen. Kleine Muſik- und Theaternachrichten Die diesjährigen Feſtſpiele auf der Marburger Freilichtbühne beginnen am 20. Juni. Zur Aufführung kommen„Sturm“ und„Die luſtigen Weiber von Windſor“ von Shakeſpeare, Kleiſts „Käthchen von Heilbronn“ und die„Hammelkomödie“ won Auguſt Hinrichs. Die Leitung der Feſtſpiele liegt in den Händen von Dr. Fritz Budde. * E. N. v. Rezniceks heitere Oper„Donna Diana“, die vor nunmehr 40 Jahren in Köhn ihre erſte rheiniſche Aufführung erlebte, kam dort in der neuen Faſſung Kapps zur erfolgreichen Neu⸗ aufnahme unter Eugen Bodarts muſikaliſcher und Erich Bormanns ſdeniſcher Leitung und brachte dem anweſenden Komponiſten lebhaften Beifall ein. 8 6. Seite Nummer 239 Neue Maunheimer Zeitung /Mittag⸗Ausgabe In einem der reichſten Jagdreviere im Steier⸗ märkiſchen lichtete ſich der Wildbeſtand in den letzten Monaten ſo auffallend, daß eigentlich kein Zweifel beſtehen konnte, daß Wilderer am Werk waren. ller Aufmerkſamkeit von ſeiten des verant⸗ t Förſters und der ihm zugeteilten Leute jedoch bis vor kurzem nicht möglich, eine on dieſen Wilderern zu entdecken. Wie ſo „ft im Leben kam auch in Hieſem Falle der Zufall der Repierförſterei zu Hilfe. Man fand einen alten ckſack und eine roſtige Hacke, die den Behörden erſten Anhaltspunkte gaben. Endlich gelang es r Wilderer zu faſſen. Zur allgemeinen raſchung mußte man bei den Erhebungen die Feſtſtellung machen, daß ſich dieſe Bande von Wil⸗ derern des beſonderen Schutzes eines beeideten Jä⸗ gers aus der Gegend erfreute. Dieſer Schutzpatron der Wilderer im grünen Rock ließ es ſich ſogar nicht mit den Wiloöͤdieben zuſammen auf die zu gehen, alſo ſeinerſeits zu wildern. Das 1 auch, warum es ſo lange unmöglich geweſen „von den Wilddieben auch nur eine Spur zu ent⸗ 1 Selbſtverſtändlich iſt gegen dieſen wildern⸗ ger Haftbefehl erlaſſen worden. Er wurde 1 Kumpanen in das Gerichtsgefängnis ein⸗ geliefert. E te auf der Straße nach Athen in Eleuſis Frau Eleuteria Skariutu kann den Ruhm in Anſpruch nehmen, eine moderne Kaſſandra J Zu Beginn des Jahres ſtellte ſie auch das Horoſkop für ganz Griechenland. Frau Skariutu behauptete ſeinerzeit, noch in dieſem Jahre 1936 aden vier große griechiſche Staatsmänner, alles emalige Miniſterpräſidenten, ſterben müſſen. Dieſe hhezeiungen ſind bis heute ſaſt reſtlos ſchon in 8 lung gegangen. Als erſter ſtarb der„große Kreter“ Venizelos, dem bald darauf ſein großer Wi⸗ Kondylis in den Tod folgte. Und vor ein. licher der auch wiederholt Miniſterpräſident geweſen iſt, verſtorben. Dieſe Reihe von Todesfällen hatte in Tat etwas Unheimliches. Nun möchten ihre 'sleute natürlich noch gerne wiſſen, wer nun der rte Staatsmann Griechenlands ſein wird, dem Sterne in dieſem Jahr den Tod beſchieden haben. Die Kaſſandra von Eleuſis erhält täglich Zuſchriften und Anfragen, aber ſie hüllt ſich taktvoll in Schwei⸗ gen.„Ich weiß, wer es ſein wird,“ ſo verkündet die Wahrſagerin von Eleuſis,„aber ich habe kein Recht, irgend jemandem das Herz ſchwer zu machen. Schließlich hängen wir ja alle am Leben, auch wenn wir alt ſind und es uns klar ſein muß, daß unſere Tage auf dieſer Erde gezählt ſind.“ * Die Berliner Kriminalpolizei konnte eine ge⸗ riſſene Schwindlerin entlarven und dingfeſt machen. Es handelt ſich um die 24jährige Charlotte., die als gebliche„Gräfin Leonardi v. Jakobowſka“ aus Ar⸗ gentinien eine Berliner Familie um ein größeres Darlehen begaunerte und es dͤurch ihr gewandtes Auftreten ſogar zu einer Verlobung mit einem in 0 reiche Erbin fand die Gaunerin Anſchluß eine gutſituierte Familie. Sie ſpielte ihre Rolle ſo gut, daß man in dem Glauben war, tatſächlich eine Gräfin vor ſich zu haben. Gelegentlich ließ ſie oͤurch⸗ blicken, daß ſie unter anderem ein großes Luxushotel an der Oſtſee beſitze, für das ſie einen Verwalter ſuche, der das phantaſtiſche Monatsgehalt von 1000 Mark bei freier Unterkunft und Verpflegung be⸗ ziehen ſollte. Sie ſei übrigens geneigt, wie ſie den Ahnungsloſen erklärte, dͤieſen Poſten einem Mit⸗ glied der Familie zu übergeben. Um ihr Schwindel⸗ manbver noch glaubhafter zu geſtalten, ließ ſie ab⸗ ſichtlich einige Briefumſchläge liegen, die ſie von einem ehemaligen Bekannten, der tatſächlich in Ar⸗ gentinien weilt, durch die Poſt erhalten hatte. Dieſe Briefe ſtammten angeblich von ihrem Vater, der in Sdamerika über rieſige Liegenſchaften verfügen ſollte. Eines, Tages verlobte ſich die„Gräfin“ mit einem jungen Ausländer, deſſen Bekanntſchaft ſie erſt 2 Christine von Milolt R O NM AN O NRO LFE 8 RAN OT 33 Aber ſie rechnete ſofort, daß es für ihn nur ein paar Schillinge bedeutete. Es ſind billige Roſen für ihn, dachte ſie erbittert. Beyeridge war ſehr ernſt, Sie machte ihm Tee auf dem kleinen Tiſchchen vor ihrem Fenſterplatz. Sie ſaß in einem großen dunkelgrünen Seſſel, und er holte ſich einen der vielen einfachen Schemel her⸗ an, die herumſtanden. An der einen leeren Wand hing das große Bild von Chriſtoph von Rucktaſch, das Chriſtine von der Galerie geholt hatte, wo es leihweiſe aufgeſtellt war, weil ſie gehofft hatte, der Viscbunt würde es kaufen. Beveridge trank ſeinen Tee und rauchte ſchwei⸗ gend. Schließlich fragte er:„Warum hängt das Bild noch da? Ich denke, mein hoher Vorgeſetzter hat es gekauft!“ „Er hat vorläufig noch keine Zeit gehabt, es ſich anzuſehen. Ich weiß auch nicht, ob er ſeinen Vor⸗ ſatz überhaupt noch ausführen will“, ſagte Chriſtine. „Was heißt das? Kauf iſt Kauf, und Scheck iſt Scheck!“ „Ich habe ihn ſelbſtverſtändlich noch nicht aus⸗ gefüllt.“ „Frau Chriſtine“, ſagte Beveridge,„Deutſchland iſt nun im Chaos. Dieſe tauſend Pfund ſind für den großen Finanzmann gar nichts. Das Bild iſt mehr wert, das wiffen wir beide. Füllen Sie den Scheck aus und ſchreiben ſie ihm, er ſolle beſtimmen, wo das Bild hinkommen ſolle. Dann haben Sie tauſend Pfund in der Hand und ſind fürs erſte geſchützt.“ „Ich weiß nicht einmal, ob ich ſie behalten darf.“ „Das iſt doch drollig“, erklärte Beveridge.„Es gibt keinen Mann zwiſchen Linden und Gedächtnis⸗ kirche, der nicht ſeine Dollars oder ſeine Pfunde in der Taſche hätte.“. „Soll ich mich dem ausſetzen“, fragte Chriſtine, „daß der Viscount den Scheck ſperrt und mir ſchrei⸗ ben läßt, er müſſe leider auf das Bild verzichten? Man kann doch heute ſo billig in Deutſchland kau⸗ fen „Frau Chriſtine, das wird er nicht tun, er iſt ein Gentleman.“ wpeilenden jungen Ausländer brachte. Als. — Mai 1938 Mittwoch, 27. vor wenigen Wochen gemacht hatte. Vor der Ver⸗ lobung jedoch hatte ſie ohne Wiſſen ihres„Zukünf⸗ tigen“, der glaubte, einen„Goldöfiſch“ eingefangen zu haben, bei der bekannten Familie ein Darlehen von 750 Mark aufgenommen, das ſie nach wenigen Tagen wieder zurückzahlen wollte. Sie ließ ſich aber nicht mehr blicken, bis die Betrogenen Verdacht ſchöpften, ſich kurzerhand auf die Bahn ſetzten und nach dem Oſtſeebad fuhren, in dem ſich angeblich das Luxushotel befinden ſollte. Zu ihrer Beſtürzung mußten ſie aber feſtſtellen, daß das Hotel gar nicht exiſtierte. Auf die Anzeige bei der Kriminalpolizei wurde Charlotte E. verhaftet. Sie legte alsbald ein umfaſſendes Geſtändnis ab. A — In Rom iſt zuverläſſigen Berichten zufolge ein Geſetz in Vorbereitung, das jede Art von Miſchehe zwiſchen italieniſchen Soldaten und Eingeborenen brauner und ſchwarzer Farbe verbieten ſoll. Auch in Rom erkennt man demnach die große Gefahr, die aus einer wahlloſen Vermiſchung von Weiß und Farbig für die Zukunft entſtehen könnte. Bei dieſer Gelegenheit weiſen die zuſtändigen Stellen in Rom mit Nachdruck darauf hin, daß gerade die Abeſſinie⸗ rinnen als Abkömmlinge einer alten, weitgehend ver⸗ brauchten und mit vielen Fehlern behafteten Raſſe für eine Blutsauffriſchung völlig ungeeignet ſien. Es iſt kein Geheimnis, daß dieſe Raſſenmiſchung, trotz der kurzen Zeit, in Abeſſinien ſchon einen bedͤenk⸗ lichen Umfang angenommen hat. Vor allem die italieniſchen Arbeiter, die zu Zehntauſenden zu den Straßenarbeiten herangezogen wurden, ſollen ſich ſehr ſtark mit ſchwarzen Frauen eingelaſſen haben. Ein großer Teil von ihnen lebt auch heute noch mit dieſen Eingeborenenfrauen zuſammen und denkt nicht an die Heimkehr. Der erſte, der auf dieſe bedenk⸗ lichen Zuſtände hingewieſen hat, iſt ein auſtraliſcher Arzt, der vor kurzem aus Oſtafrika zurückkehrte und maßgebende Inſtanzen in Rom auf die Gefahren einer ſolchen Raſſenmiſchung aufmerkſam machte. Die Gefahr ſei einfach die, ſo ſoll der Auſtralier erklärt haben, daß das mit ſo viel Blut und Geld erkaufte italienſchen Imperium früher ooͤer ſpäter in eine Mu⸗ lattenherrſchaft ausarte. In der Tat ſcheint man in römiſchen Kreiſen dieſe Gefahren zu würdigen und entſchloſſen zu ſein, ſo raſch wie möglich zu handeln. *. Im Auguſt des vergangenen Jahres haben ruſſiſche Fiſcher aus der Gegend von Soroka am Weißen Meer einen Lachs gefangen, der, an ſeiner Rückenfloſſe befeſtigt, eine kleine metallene Plakette trug. Auf dieſer Plakette ſtand der Vermerk: „Zoologiſches Muſeum, Oslo, 138“. Der gefangene Lachs wurde zunächſt an das Inſtitut für Ichtylogie in Leningrad überwieſen und von dort dann nach Oslo, in ſeine Heimat, zurückgeſchickt. Dort in Oslo hat man ſich inzwiſchen der Mühe unterzogen, feſt⸗ zuſtellen, welchen Weg dieſer Lachs vermutlich von Oslo aus bis nach Soroka, wo er dann gefangen wurde, genommen hatte. Es iſt ziemlich wahrſchein⸗ lich, daß der Lachs die 3000 Kilometer längs der Weſt⸗ und Norcdkütſte Norwegens, um das Nord⸗Kap herum und durch das nördliche Eismeer in das Weiße Meer hinein, auf direktem Weg zurückgelegt hat. Es kommt ſelten vor, daß Lachſe— noch dazu in ſo verhältnismäßig kurzer Zeit— ſo weit wan⸗ dern. Dieſer Lachs aus Norwegen hat jedenfalls ſo etwas Aehnliches wie einen Rekord in dieſer Be⸗ ziehung aufgeſtellt. e* — Ein aufregendes Erlebnis hatte der Pilot Char⸗ les Sutherland aus Boſton mit einem jungen Mäd⸗ chen, das während eines Rundfluges über dem Ha⸗ fen von Boſton offenbar in ſelbſtmörderiſcher Abſicht aus 3000 Meter Höhe abſpringen wollte.„Das junge Mädchen,“ ſo erzählte der Pilot ſpäter,„hatte ſich einen Sportzweiſtitzer für einen einſtündigen Ha⸗ fenrundflug gemietet. Es ſaß in dem offenen Sitz unmittelbar hinter mir und machte einen ſehr nie⸗ dergeſchlagenen Eindruck. Als ich eine Höhe von 3000 Metern erreicht hatte und ſchon langſam an das Niedergehen dachte, bemerkte ich plötzlich, wie die junge Dame aus ihrem Sitz herauskletterte und einen Fuß auf die Tragfläche ſetzte. Sie hatte ihre Kappe und ihre Schutzbrille abgelegt und ihr kurzes Haar flatterte wirr im Winde. Ich ſah, daß ſie ab⸗ ſpringen wollte, griff deshalb mit der rechten Hand in ihre Haare und zog ſie daran zurück. Sie wehrte —̃— Ein Eiferſuchtsverbrechen? — Mindelheim(Schwaben), 25. Mai. Am Samstag wurde, wie bereits gemeldet, in Mindelheim ein furchtbares Verbrechen entdeckt. Der 38jährige Otto Kehrer hatte, wie man urſprüng⸗ lich glaubte, in geiſtiger Umnachtung, ſeine Ehe⸗ frau und ſeine drei Kinder ermordet. Wie nunmehr bekannt wird, hat der Täter als Beweggrund ſeiner Bluttat angegeben, vor einigen Wochen einen anonymen Brief erhalten zu haben, in dem ſeine Frau ehelicher Untreue be⸗ ſchuldigt wurde. Dies habe ihn zu dem Mord an ſeiner Frau veranlaßt. Seine Kinder habe er nur deshalb getötet, damit ſie nicht in Not und Elend zurückbleiben mußten. Er ſelbſt habe verſucht, mit einem Hoſenträger Selbſtmord zu begehen. In der Tat wurde an Ort und Stelle ein abge⸗ riſſener Hoſenträger gefunden. Die Polizei iſt mit eingehenden Erhebungen beſchäftigt, um feſtzuſtellen, ob die Angaben Kehrers ſtimmen. Rieſiger FJabrikbrand in Neuß — Neuß, 27. Mai. In den Balatum⸗Werklen Neuß explodierte am Dienstag, ſpät abends, ein Oelbehälter. In kurzer Zeit ſtand das Fabrikgebäude in hellen Flammen. Die Feuerwehren von Neuß und Düſſeldorf ſind zur Brandbekämpfung angerückt. Bisher iſt die Lackfabrik, in der ſich die Explo⸗ ſion des Oeltanks ereignete, dem Brande voll⸗ ſtändig zum Opfer gefallen, ebenſo das in den oberen Stockwerken befindliche Lager mit rieſi⸗ gen Vorräten von Alt⸗Balatum. Das Feuer griff dann weiter auf den Papierſaal über, und inzwiſchen iſt auch der größte Teil der Papierfabrik den Flam⸗ men ausgeliefert. Die übrigen Teile des Werkes, darunter das Maſchinenhaus, ſind noch immer von dem Feuer bedroht. Die Feuerwehr iſt fieberhaft mit des der Eindämmung und Abgrenzung beſchäftigt. Schiffszuſammenſtoß fordert 6 Toie — London, 26. Mai. Brandes Dienstag früh ſtieß auf der Höhe von Porkſhire der engliſche Tankdampfer„San Salvador“ jn dichtem Nebel mit dem engliſchen Fiſchdampfer„Pf⸗ cador“ aus Hull zuſammen. Die Gewalt des Zu⸗ ſammenpralls war ſo groß. daß der Fiſchdampfer innerhalb von oͤrei Minuten ſank. Von der 20 Mann ſtarken Beſatzung konnten 14 Mitglieder von dem Tankdampfer gerettet werden, während die übrigen ſechs ertranken. Die 5800 Tonnen große„San Sal⸗ pador“, die eine Oelladung an Bord hat, iſt ſchwer beſchädigt worden. 2 1. Eroͤbeben in China — Schanghai, 25. Mai.(U..) Chineſiſche Zeitungen melden ein ſchweres Erd⸗ beben, das ſich im ſüdlichen Szetſchuan zugetragen und Hunderten von Chineſen den Tod gebracht hat, Auch die Zahl der Verletzten geht in die Hunderte. Am ſchlimmſten betroffen iſt die Stadt Pingſchan, wo die Erdſtöße 60 v. H. aller Gebäude zum Einſturz gebracht haben ſollen. chweres Grubenunglück — London, 26. Maf, In der Nähe von Haverfordweſt, in der Graf⸗ ſchaft Pembrokeſhire ereignete ſich am Diens⸗ tag ein ſchweres Gru beunung Lück, dem wahr⸗ ſcheinlich ſieben Menſchenleben zum Opfer gefallen ſind. Infolge eines Waſſereinbruchs wurde ein Stollen, in dem 21 Bergleute arbeiteten, in kur⸗ zer Zeit völlig überſchwemmt. 14 Bergleute gelang es, ſich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Von den übrigen ſieben iſt bisher einer als Leiche geborgen worden. Die anderen ſechs ſind noch eingeſchlofſen, Man befürchtet das Schlimmſte für ſie. — ͤ P f!.). x ſich verzweifelt und ſchlug wie irrſinnig um ſich. Da⸗ durch geriet meine Maſchine außer Kontrolle und ging in einen Sturzflug über. Es gelang mir end⸗ lich, das Mädchen in ſeinen Sitz zurückzud rücken, und da es noch immer Widerſtand leiſtete, konnte ich mir nicht anders helfen, als es mit einem kräftigen Box⸗ hieb kampfunfähig zu machen. Jetzt konnte ich mich erſt wieder meiner Maſchine zuwenden. Es war auch die höchſte Zeit. Erſt wenige Meter über dem Waſſer vermochte ich das Flugzeug abzufangen und damit ein Unglück zu verhüten.“ * — Martial Ruaud, ein Jüngling von 21 Jahren, in blondlockigem Haar, und ſchön wie ein Adonis, hatte, ſo wird aus Paris gemeldek, einen böſen Bir⸗ benſtreich mit einer zweijährigen Gefängnisſtrafe in Saumur büßen müſſen. Während ſeiner Haft legte er bittere Reue an den Tag. Alle Arbeiten, die er verrichten mußte, erledigte er in peinlichſter Sorg⸗ falt und bald genoß er große Beliebtheit bei den Auf⸗ ſehern und dem Gefängnisdirektor. Der ſchöne Mar⸗ tial war auch wirklich in jeoͤer Beziehung ein Muſter⸗ ſträfling. Im Gegenſatz zu ſeinen Mithäftlingen rauchte er nicht heimlich Zigaretten, er beteiligte ſich auch nicht an Kartenſpielen und den unerläßlichen Streitigkeiten. Bei ſeiner Zuverläſſigkeit konnte man ihm gut und gerne die Pflege der Gartenanlagen des Gefängniſſes anvertrauen. Hierbei konnte es nicht ausbleiben, daß die ebenfalls noch jugendliche Gattin des Gefängnisdirektors den Muſterſträfling wieder⸗ holt zu Geſicht bekam. Endlich kam der Tag, an dem ſich der ſchöne Martial wieder der goldenen Freiheit er⸗ freuen ſollte. Der Gefängnisdirektor ließ ihn zum letzten Male in ſein Amtszimmer kommen, überreichie ihm eigenhändig ſeine Entlaſſungspapiere und wünſchte ihm von ganzem Herzen Glück für ſeine Zukunft. Denn daß Martial noch einmal ſtraucheln könnte, erſchien dem alten Herrn nach der guten Füß⸗ rung des Sträflings während der zweijährigen Haft als undenkbar. Wer beſchreibt das Entſetzen des Di⸗ rektors, als er feſtſtellen mußte, daß ſeine junge Frau zuſammen mit Martial die engen Mauern der Ge⸗ fängnisanſtalt verlaſſen hatte und mit ihm durchge⸗ brannt war. Zum Glück gelang es, die beiden Flüch⸗ tenden noch am gleichen Tage wieder einzufangen. ** — Unter großem Koſtenaufwand hat ſich der Pa⸗ riſer Mothematfkproſeſſor Fronard ein Arbeitszim⸗ mer bauen laſſen, das wohl das ruhigſte und ge⸗ räuſchloſeſte der Welt ſein dürfte. Dieſer Arbeits⸗ raum iſt von zwei weiteren Räumen umſchloſſen, deren Decken und Wände alle ſchalldicht abgeſchloſſen ſind. Der eigentliche Raum iſt mit dickem Kork, Lehm⸗ und Strohplatten ausgelegt und beſitzt keine Fenſter. Moderne Tageslichtlampen ſorgen für die nötige Beleuchtung. Selbſt die in dieſem Arbeits⸗ zimmer befindlichen Stühle ſind mit dickem Gummi abgepolſtert, ſo daß man ſie, ohne ein Geräuſch zu verurſachen, hin⸗ und herſchieben kann. Profeſſor Fronard beabſichtigt, in dieſem, von den Geräuſchen der Außenwelt völlig abgeſchnittenen Arbeitsraum ſchwierige mathematiſche Probleme zu löſen. Wie der Gelehrte betont, ſei es von jeher ſein ſehnlichſter Wunſch geweſen, ein derartiges ideales Arbeitszim⸗ mer zu beſitzen. „Aber ich werde es auch nicht tun! Wir wollen, bitte, nicht mehr darüber reden.“ „Sie machen mir große Sorge!“ Er ſtreichelte ihre Hand und ließ die niedergleitenden Finger einen Augenblick in der Höhe ihres Knöchels ruhen. „Frau Chriſtine, ich bin noch länger hiergeblie⸗ ben, als ich ſollte. Ich komme nicht nach Madris, ich gehe nach London ins Foreign Office. Ich kenne viele Frauen Von dem erſten Augenblick an, da ich Sie ſah, Chriſtine...“ „Beveridge, Sie ſollen nicht weiterſprechen, wir haben doch dies ganze Thema begraben, und es war gut, daß wir es begraben haben. Ich liebe meinen Mann, Beveridge, ſo wie er iſt.“ Beveridge ſchwieg. Dann ſagte er:„Das iſt eine Einſchränkung. Ich kann es nicht ertragen, Sie zurückzulaſſen mit dem Wiſſen, daß Sie in einen faſt ſicheren Untergang gehen!“ „Ich werde nicht untergehen, Beveridge. Man kann das Bild bei Graeſer verkaufen, man kaun ein Haus dafür bekommen. Das Bild wird unter dem Wert verkauft werden, das Haus aber auch.“ „Chriſtine!“ Beveridge umſpannte ihren Knöchel: „Chriſtine, haben Sie ein wenig Mitleid! Sie waren nicht immer ſo zu mir.“ „Ich war immer ſo zu Ihnen, Beveridge, nur haben Sie immer mehr erwartet. Wir wollen wirk⸗ lich als gute Kameraden nun Schluß machen. Ich will Ihnen auch ein Wort ſagen, Beveridge, wie die Dinge ſtehen, ich will es Ihnen nun ſagen ich erwarte ein Kind und bin ſehr glücklich.“ Beyeridge ließ die Hand von ihrem Fuß. Er ſah lange und ernſt ihr Geſicht an:„Es iſt dann Schickſal“, ſagte er.„Wenn Sie je den Rat oder die Hilfe eines Freundes brauchen, der in London ſitzt, Chriſtine, ich werde da ſein!“ Er nahm ihre Hand, preßte ſie an ſeinen Mund, ſtand auf und ging ganz ſchnell aus dem Atelier. Er vergaß einen Gruß und vergaß das Wort„Auf Wie⸗ derſehen!“ Chriſtine trat vor das Gemälde. Die junge Frau ſchlief ſanft und tief. Um ihren Mund war ein ganz kleines Lächeln. Dies Lächeln der Schlafenden hatte das Bild berühmt gemacht. Ach, dachte Chriſtine, wir alle werden nicht ſo lächeln, wenn wir ſchlafen, ſo glücklich angeſtrahlt von dem Hauch eines reinen Tages! Sie wandte ſich ab. Es war nötig, ſich zuſammen⸗ zunehmen. Auch Beveridge war ja im Grunde der Meinung geweſen, daß man auf den Viscount nicht mehr rechnen dürfe. Wenn das Chaos aber zunahm, dann konnte man vielleicht ſolche Bilder wie die „Schlafende Frau mit den Kindern“ überhaupt nicht mehr verkaufen. Es waren ja im Grunde nur die Fremden, die das Gute aus der alten Zeit Deutſch⸗ lands billig fortſchleppten. Man mußte den Viscount verſtändigen, daß man leider gezwungen geweſen ſei, inzwiſchen ſchnell abzuſchließen, und ihm den Scheck zurückſchicken. Man mußte zu dem alten Graeſer gehen und mußte zäh mit ihm verhandeln. Inzwiſchen mußte man ein Haus haben, das man an dem gleichen Tage kaufen konnte. Die Summe war vielleicht in einem Aktienpaket zu erlegen. Mi⸗ lotti ſollte inzwiſchen ruhig weitermachen, es war ja ſo gut, daß er ſeit ein paar Tagen an einer Herbſt⸗ landſchaft arbeitete. Spätherbſt, ſchon kahle Zweige, ein paar verwehte Blätter, im Vordergrund faſt dunkelrotes Laub. Der Vordergrund war gut, die verwehten Blätter Das kann Milotti nicht, dachte Chriſtine. Es iſt merkwürdig, als ob er keine Kraft mehr habe oder keine Luſt. Es liegt wohl nicht nur an Milöbtti. Sie zog ſich ſorgfältig an, legte Rouge auf, färbte ſich die Lippen und ſah in den venezianiſchen Spiegel, den ſie von Hauſe mitgebracht hatte. Ein fremdes Geſicht, dachte ſie. Unter den Augen waren Schatten, um den Mund ſtand eine neue, fremde Linie. Sie wandte ſich um und umfaßte mit einem Blick noch einmal den großen Atelierraum. Eigentlich war man hier ganz glücklich geweſen! Sie trat zu den Roſen und hielt eine zwiſchen den Fingern. Nun fuhr Beveridge, nun gab es niemanden mehr, der ihr half. Milotti würde immer treu daſtehen. Immer? Ja, wenn ich zu ihm halte, wird er im⸗ mer zu mir halten, ſo ſehr er auch manchmal Augen für andere Frauen hat. Die Roſen dufteten ſtark. Chriſtine ſah die zwei Jahre von dem Tage an, da die Möbel hier ankamen, von dem Beſuch der kleinen Frau Hinterzart, die hier in dem Atelier einen regelrechten Schwips ge⸗ habt hatte, da war der Abend mit den Kollegen, da war das erſte Porträt... Ach, es war ſo ſchnell gegangen! Wie ſie es immer tat, nahm ſie den Abſchied vor⸗ aus. Nun war es entſchieden, nun war es eigent⸗ lich in Ordnung. Man mußte ſich feſt in der Hand halten, man mußte die dreimal verrückte Sentimen⸗ talität aufgeben. a „Quatſch!“ ſagte ſie laut.„In ein paar Monaten werde ich wieder porträtieren, und wir werden den Winter hinter uns haben. Was iſt ſchon ein Win⸗ ter!„Wir ſind jung, und das iſt ſchön!“ Man hätte auf der Schule mehr lernen ſollen...“ 1 Sie ging mit ihren langen, ausholenden Schrit⸗ ten die Lützowſtraße hinunter zu Graeſer u. Co. Ei paar Herren ſahen ihr nach. Sie merkte es gar nicht. Ein junger, eleganter Menſch ſtarrte ſie an und blieb ſtehen. Sie lächelte ironiſch über ihn fort, Er war gar nicht da. Es war niemand da. Wider⸗ lich, dieſe Herren! Aber ganz ſo ſchlimm war es auch nicht, das man ſie anſehenswert fand, denn daß es ſo war, das hatte ſie gewollt. Wenn man will, kann man auch gut ausſehen! i Der alte Graeſer rieb ſich die Hände, als Chri⸗ ſtine eintrat.„Frau von Rucktaſch, Sie ſehen aus! Wie eine junge Göttin ſehen Sie aus!“ 5 a „Milotti, lieber Graeſer, Milotti, Milottil“ 5 „Ich kann nicht anders als„Frau von Rucktaſch“ ſagen! Sie ſind dem Herrn Großvater doch wie aus dem Geſicht geſchnitten und Sie malen immer beſ⸗ ſer. Ihr letztes Porträt haben Sie aber nicht bei mir ausgeſtellt. Waren Sie nicht zufrieden?“ „Ich war zufrieden, lieber Graeſer, deshalb komme ich ja auch zu Ihnen, um Ihnen ein großes Geſchäft anzubieten. Wir haben noch drei größere Bilder von meinem Großvater, das eine, die ſchla⸗ fende Frau, will ich verkaufen. Ich hatte ſchon ein Angebot von tauſend Pfund..“ 2 „Das hätten Sie annehmen ſollen, das iſt heute ein Rieſenvermögen.“ „Ich weiß, es zerſchlug ſich.“ g „Ich könnte nicht ein Viertel davon bieten, Außerdem—“, der alte Mann ſah ſie wohlwollend an,„müſſen Sie verkaufen? Was machen Sie mit dem Geld? Ich kann Ihnen keine Valuta geben, ſo gerne ich möchte.“ 8 „Ich will ſofort ein Haus dafür kaufen. Es iſt möglich, daß das Atelier ungeeignet für meine Fa⸗ milie wird.“. Graeſer fuhr ſcheu mit ſeiner auffallend kleinen Hand über ihren Arm:„Ich verſtehe, ich verſtehe Was ſoll das für ein Haus ſein, man hört ſo aller⸗ lei.“(Fortſetzung folgt.) Slädtif von gerhö Theate. 15 bi Schloß, Städtiſ Mann und Muſen bifne Slädtiſ bis! Slädtif Uhr 10 U Sternn . Ju Hinfal Mittag Fal Kloſten mittag loſten a dit vorm. Mark. ebenfg in Ir Rückfe . hire in PIi⸗ Zu⸗ pfer ann dem igen Sal⸗ wer Pa⸗ zim⸗ ge⸗ eits⸗ ‚ſſen, oſſen Nork, keine r die eits⸗ mmi b in eſſor ſchen aum Wie chſter gim⸗ — Hand men⸗ taten den Win⸗ hätte chrit⸗ Ein gar e an fort, ider⸗ ir es daß will, Chri⸗ aus! 5 taſch“ aus heſ⸗ t bei zhalb oßes ößere ſchla⸗ t ein heute 'eten⸗ lend mit n, ſo 8 iſt Fa⸗ inen tehel iller⸗ .) . Seite Nummer 239 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 27. Mat 18889 Mittwoch, Mittwoch, 27. Mai Nationaltheater:„Der Troubo⸗ dour“, Oper von Verdi, Miete H, 20 Uhr. Rundflüge über Mauuheim: 9 bis 20 Uhr auf dem Flug⸗ platz. Stadtrundfahrten mit Autobus 10 Uhr ab Paradeplatz. Hafenrundfahrten von 7 bis 20 Uhr ſtündlich. Kleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Li⸗ belle. Planetarium: 16 Uhr Vorfüh⸗ rung des Sternprofektors. Omnibusfahrten ab Pa⸗ radeplatz: 14 Uhr Pfäl⸗ zer Wald und Mittel⸗ Hardt. Kaffee Odeon: (Verlängerung). Konzert Lichtſpiele 11 rum:„Die unmögliche Frau“. Alham⸗ bra:„Engel mit kleinen Fehlern“.— Capitol:„Peter Ibbetſon“. Ständige Darbietungen Slädtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Alt⸗Mannheimer Bür⸗ gerhäuſer. Mfaßemufeun, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Schloßgalerje: Geöffnet 11 bis 13 und 15 bis Städtiſche Kunſthalle: Gehfnet von 10 bts 13 und von 10 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung:„Die Ausſteuer“. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bts 18 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ bifnet von 15 bis 17 Uhr. Slädtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Slädtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 19 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. „Kraft durch Freude“ Urlaub auf dem Segelboot! Schon im letzten Jahr hatte das Kdcß⸗Sportamt Segel⸗ ſportkurſe auf der Oſtſee durchgeführt. Der Andrang war so ſtark, daß die Zahl der Boote vermehrt werden mußte. 7 Uhr. ö In em Sommer wird nun auch auf einem der ſchön⸗ en Seen der bayeriſchen Bergwelt, dem Ammerſee, geſegelt. Der Segelſporturlaub an dem durch ſeine Ab⸗ geſchloſſenheit und geringen Beſuch geradezu idealen Am⸗ e hat für die in Süddeutſchland wohnenden Inter⸗ (enten den Vorzug einer kurzen Reiſe und damit ge⸗ Angerer Koſten. Ein ſiebentägiger Lehrgang(Unterkunft, legung und ſegleriſche Ausbildung) koſtet 29 Mark. eld iſt in dieſem Falle allerdings nicht enthalten. ehrgangsteilnehmer erhalten für die Reiſe von und Wohnort 50 v. H. Fahrpreisermäßigung. Mit einem ark von insgeſamt 17 Seglern hat ſich die Segel⸗ 5 Dieſſen am Ammerſee in den Dienſt der NSG durch Freude“ geſtellt. Wer einen herrlichen Se⸗ oturlaub genießen will, wendet ſich umgehend an die Dienſtſtellen. Dort iſt der Lehrgangsplan und alles e zu erfahren. Urlaubsfahrten im Juni 1936 zu ſolgenden Urlaubsfahrten werden noch Anmeldun⸗ gen entgegengenommen: Fahrt Nr. 13. Norwegenfahrt mit dem Dampfer„Monte Hinfahrt am 4. Juni abends. Rückfahrt am Geſamtkoſten etwa 62,20 Mark. Allgänfahrt. Unterkunftsgebiet Pfron⸗ Hinfahrt am 5. Juni vorm. Rückfahrt Geſamtkoſten etwa 31,50 Mark. Mel⸗ Sarmiento“. . Juni abends. Jahrt Nr. 14. ten, Neſſelwang. 12. Juni vorm. ungen ſofort. Fahrt Nr. 15. Fahrt nach Nürnberg und Rothenburg. Hinfahrt am 7. Juni vorm. Rückfahrt am 13. Juni nach⸗ littags. Geſamtkoſten etwa 37,60 Mark. Jahrt Nr. 17 nach Thüringen. Unterkunftsorte Bad Klosterlausnitz und Stadtroda. Hinfahrt am 1. Juni vor⸗ mittags. Rückfahrt am 26. Juni nachmittags. Geſamt⸗ loſten 22,80 Mark. Bezüglich der Teilnahmeberechtigung an bieſer Fahrt verweiſen wir auf die Bekanntmachung im Urlauberprogrammheft 1936. Seite 35. Fahrt Nr. 18 ins Erzgebirge. Unterbringungsorte Schwarzenberg, Rittersgrün uſw. Hinfahrt am 19. Juni worm. Rückfahrt am 26. Juni nachm. Geſamtkoſten 24,20 Mark, Bezüglich der Teilnahmeberechtigung verweiſen wir tbenfalls auf die Bekanntmachung wie oben erwähnt. Fahrt Nr. 19. Lüneburger Heide. Unterbringungs⸗ ure Soltau und Umgebung. Geſamtkoſten etwa 37,50 Mark, Hinfahrt am 23. Juni nachm. Rückfahrt am . Juni nachm. Fahrt Nr. 20. Seefahrt nach Norwegen mit dem Dampfer„Oceana“. Hinfahrt am 23. Juni abends. Rück⸗ fahrt am 30. Juni abends. Geſamtkoſten etwa 62,20 Mk. Fahrt Nr. 21 ins Bergiſche Land. Hinfahrt am 27. Junt abends. Rückfahrt am 4. Juli nachm. Geſamtkoſten etwa 2280 Mark. Hier verweiſen wir ebenfalls auf die Be⸗ kanntmachung im Jahresprogrammheft 1936, Seite 55. Fahrt Nr. 22 nach den Nordſee⸗Inſeln. Unterbringung in Juiſt und Langeoog. Hinfahrt am 27. Juni abends. Rückfahrt am 5. Juli. Geſamtkoſten etwa 45,60 Mark. DA, NSW) im Ortsgruppenheim, Eichelsheimerſtr. 5153. Hypnotiſcher Befehl zum Selbſtmord? Die Ausſagen der Hauptbelaſtungszeugin im Heidelberger Hypnoſeprozeß Ein intereſſamer Zwiſchenfall Ol. Heidelberg, 27. Mai. Hypnoſe⸗ Prozeß der Hauptbelaſtungs⸗ Die Verhandlung im wurde mit der Vernehmung zeugin fortgeſetzt. Nach der Eidesbelehrung berichtete die Zeugin, wie ſie im Alter von 16 Jahren den Angeklagten Walter kennengelernt hatte. Er habe ſich als„Dr. Bergen“ aus Karlsruhe vorgeſtellt und habe es verſtanden, ſie ſchon von dieſem Tage an vollſtändig in ſeine Gewalt zu bekommen. Er ſuggerierte ihr nach ihrer Darſtellung immer wieder neue Leiden, wobei er ſolche mit beſonders ſchmerzhaften Symptomen immer ausſuchte wenn ſie ihm kein Geld mitgebracht hatte. Einmal habe er ſie für kurze Zeit blind werden laſſen. Die ganze Gemeinheit ſeines Vorgehens trat aber erſt bei einem anderen Fall zu Tage, wo er ſie ein ganzes Jahr lang fürchterliche Schmerzen er⸗ leiden ließ. Der Täter habe es auf das raffinierteſte verſtanden, die Zweifel, die der Ehemann zeitweiſe hegte, zu zerſtreuen, indem er immer wieder bei dem Mann anrief und Auskunft über die Erkrankung und ihre Behandlung erteilte. Ein Verdacht wurde erſt erweckt, als der Ehemann nach einer Operation keine Narbe entdecken konnte und ſpäter eine Flaſche mit Rinderblut fand, das ſeine Frau zum Vor⸗ täuſchen einer Magenblutung hatte verwenden müſſen. Um ſich vor einer Anzeige zu ſchützen, habe der Angeklagte die Frau zu einem Selbſt⸗ mord zwingen wollen. Als dieſes Vorhaben aber durch das Dazwiſchen⸗ treten einer anderen Perſon verhindert worden war, verſuchte er ſich auf hypnotiſchem Wege zu NSDAP-Miffeilungen Aus Sarteſamtlichen Bekanntmachungen entnommen Ortsfunkſtellenleiter! Die Funkſtellenleiter der Stadt⸗ und Landortsgruppen treten am Donnerstag, 28. Mai, 19.30 Uhr, zum Dienſt in der Funkſchule, C 6, Saal 19, an. Kreispropagandaleitung. An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Betr. Abrechnung der Plaketten zur Schlageter⸗Gedenk⸗ feier. Ich mache ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mann⸗ heim darauf aufmerkſam, daß die Abrechnung der Plaketten zur Schlageter⸗ Gedenkfeier bis ſpäteſtens Donnerstag, 28. Mai 1936, durchgeführt ſein muß. Plaketten, die nach dieſem Zeitpunkt abgegeben werden, können nicht mehr zurückgenommen werden. Kreiskaſſeuleiter. Politiſche Leiter Schwetzingervorſtadt. Sämtliche Politiſchen Leiter, die an dem Kurſus für das SA⸗ Sportabzeichen teilnehmen, finden ſich am 27. Mai, 19.30 Uhr, auf dem Sportplatz am Planetarium ein. Lindenhof. 28. Mai, 20.30 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Politiſchen Leiter und Anwärter(Ortsamtsleiter der Dienſtanzug. Humboldt. 28. Mai. 20 Uhr, Antreten ſämtlicher Poli⸗ tiſchen Leiter und Anwärter vor der Geſchäftsſtelle, Lang⸗ ſtraße 39a. Marſchanzug ſoweit vorhanden. NS⸗Frauenſchaft Rheinau. Die Frauen beſuchen am 27. Mat, 20 Uhr, den Luftſchutzfilm im„Badiſchen Hos. Seckenheim. 27. Mai, 20 Uhr, Heimabend im Schloß. Lindenhof. 27. Mai fällt das Singen aus. 8 Oſtſtabt. 28. Mai, 20 Uhr, Heimabend im Palaſthotel „Mannheimer Hof“. Käfertal. Am 28. Mai fällt der Heimabend aus. Neckarſtadt⸗Oſt. Am 2. Mai, 20 Uhr, Pflichtheimabend im„Feldſchlößchen“. 5 5„„ Friedrichspark. um 28. Mai, 20 Uhr, Pflichtheimabend im„Ballhaus“. 3 85 Neckarau. Am 28. Mai, 20 Uhr, Heimabend⸗Singprobe im Evang Gemeindehaus. a. Feudenheim. Die Beſprechung der Zellenleiteriunen findet nicht am 27. Mai, ſondern am 28. Mai im Heim ſtatt. Die ſchon ausgegebenen Pfundſpendeliſten ſind mit⸗ zubringen. Dq Am W. Mai im Muſenſaal des Roſengartens Stamm⸗ feierſtunde des Stammes 1/1/17. Beginn 20 Uhr. Eintritt 30 Pfennig. BDM 5 Schwetzingerſtadt. Sämtliche Führerinnen und Mädel kommen am 27. Mai, 19.30 Uhr, zum Sport in das Stadion. Heimabende fallen aus. DAs Feudenheim. Sämtliche Dalfy⸗Wolter und Warte treten am 28. Mai, 20.30 Uhr, hinter der Feudenheimſchule zum Formaldienſt an.. 5 Friedrichsfeld. Im Rahmen der Reichs⸗Unfall⸗Verhü⸗ tungswoche findet am 29. Mai, 20 Uhr, im Gaſthaus„Zum Adler“ ein Vortrag mit Lichtbildern über„Unfall⸗Schaden⸗ verhütung“ ſtatt. Es liegt im ureigenſten Intereſſe eines jeden einzelnen Betriebsführers und Gefolgſchaftsmitglie⸗ des, dieſen äußerſt lehrreichen und hochintereſſonten Vor⸗ tragsabend zu beſuchen. ſichern. Intereſſant iſt, daß jener Dr. Bergen da⸗ mals ſchon die gleiche Art der Verteidigung voraus⸗ ſagte, wie ſie der Angeklagte heute anwendet, indem er jede Beziehung zu der Frau leugnet. Bei der Vernehmung wegen des Angeklag⸗ ten Bodmer kam es zu einem intereſſanten Zwiſchenfall, der Aufſehen erregte. Die Zeugin ſollte feſt⸗ ſtellen, ob die Warze, die Bodmer beſitzt, die gleiche ſei wie diejenige, die ihr an dem Freund des„Dr. Bergen“ aufgefallen iſt. Sobald ſie aber die Warze anſehen wollte, ver⸗ fiel ſie in einen hypuotiſchen Zuſtand, aus dem ſie nur durch das Eingreifen des Arztes wieder gelöſt werden konnte. In tiefer Hypnoſe befragt, erzählte ſie, daß ihr Bodmer den poſthypnotiſchen Auftrag erteilt hätte, daß ſie ſofort beim Anblick der Warze in Hypnoſe verfallen müſſe und ihn ſo nicht erkennen könne. Ueberhaupt wollte Bodmer nach der Verhaftung Walters die Vorunterſuchung dadurch hemmen, daß er immer wieder Sperren gegen die hypnotiſchen Verſuche von Dr. Mayer errichtete. Nach der Vernehmung der Hauptbelaſtungszeu⸗ gin konnten ſich die beiden Angeklagten zu den Aus⸗ ſagen äußern. Beide leugneten hartnäckig, mit den Verbrechern identiſch zu ſein. Walter er⸗ klärte auf die Vorhaltungen wegen des vollſtändi⸗ gen Uebereinſtimmens der Ausſagen der Frau mit den Ergebniſſen der Ermittlungen nur:„Das iſt mir ein Rätſel!“ Die Verhandlung wird am Donnerstag mit der Vernehmung weiterer Zeugen föortgeſetzt. RBG 10, Verkehr und öffentliche Betriebe, Fachgruppe Deutſche Reichspoſt, Kreis Mannheim⸗Weinheim, veran⸗ ſtaltet am 27. Mai, 16 Uhr, im Rennwieſen⸗Reſtaurant eine Verſammlung, in der Reichsfachgruppenwalter Pg. Erich Panzer, Berlin, ſprechen wird. Den dienſtfreien Mit⸗ gliedern der Betriebsgemeinſchaft Reichspoſt wird das Er⸗ ſcheinen zur Pflicht gemacht. Hausgehilſen Am 28. 5. und 29. 5. ſind unfere Dienſträume in L 4. 15 geſchloſſen. Frauenamt RB Holz. Sprechſtunden der weiblichen Gefolgſchafts⸗ mitglieder ſind mittwochs von 17—19 Uhr in P 4.—5, Zimmer Nr. 26. RB Metall. Sprechſtunden für die weiblichen Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder ſind mittwochs von 18—19 Uhr in J 5. 12, Hinterhaus, 2 Treppen. Feudenheim. Sprechſtunden für die Frauen und Mäd⸗ chen der DA ſind mittwochs von 20—21 Uhr im„Alten Schützenhaus“. 5 Neckarau. Sprechſtunden der Frauen und Mädchen der Daß ſind mittwochs von 16.30—19 Uhr in der Geſchäfts⸗ ſtelle der DAF. Jungbuſch. S Dai ſind mon P 4. 45, Zit rechſtunden der Frauen und Mädchen der 3 und mittwochs von 19—20 Uhr in 18 Rheinau. Sprechſtunden der Frauen und Mödchen der Daß ſind mittwochs von 18—19 Uhr in der Geſchäftsſtelle der DaF, Relaisſtraße 144. Sport für jedermann Donnerstag, 28. Mai Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 17.30 bis 19.30 Uhr und 18.30 bis 20.30 Uhr Stadion, Spielfeld 1. Jeweils 19.30 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule Otto⸗Beck⸗ Straße und Schillerſchule, Neckarauer Uebergang. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäd⸗ chen: 17.30 bis 19.30 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. 18.30 bis 19.30 Humboldtſchule. Jeweils 19.30 bis 21.30 Eliſabethſchule P 7 und Humboldtſchule. 20 bis 22 Uhr Feudenheimſchule. Deutſche Gymnaſtik(Frauen und Mädchen): Jeweils in der Liſelotteſchule für Anfänger von 19.45 bis 20.45 Uhr, für Fortgeſchrittene 20.45 bis 21.45 Uhr. Jin⸗Jitſu(Frauen und Männer): 20 bis 21.30 Uhr Sta⸗ dion, Vorhalle der Gymnaſtikhalle. Boxen: Für Schüler 19 bis 20 Uhr, für Anfänger uns Fortgeſchrittene 20 bis 21.90 Uhr, jeweils in der Gymna⸗ ſtikhalle im Stadion. Freitag, 29. Mai Tennis(Frauen und Männer):.30 bis.30 Uhr, 9 bis 10 Uhr, 18 bis 19 Uhr und 19 bis 20 Uhr, jeweils Tennis⸗ platz am Friedrichsring. Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 19.30 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule, Otto⸗Beck⸗Straße. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäd⸗ chen): 17 bis 18 Uhr Waldhofſchule, Oppauer Straße. 19.30 bis 21.30 Uhr Mädchenberufsſchule, Weberſtraße. 20 bis 21.30 Uhr Turnhalle U⸗2⸗Schule. Deutſche Gymnaſtik(Frauen und Mäbchen): 19 bis 20 Uhr Kurfürſtenſchule, C 6. 16.30 bis 17.30 Uhr Gymnaſtik⸗ ſchule, Goetheſtraße 8. 19 bis 20 Uhr wie vorſtehend, bei günſtiger Witterung Rennplatz Mannheim. Schwimmen: 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad. Halle 2, Frauen. Reiten(Frauen und Männer): 20 bis 21 Uhr SS⸗Reit⸗ halle Schlachthof. Jahrgang 1913 Mannheim— Stadt— mit den Vororten: Käfertal, Neckarau, Rheinau und Waldhof mit Gartenſtadt (Muſterungsbezirk J, Mannheim, Schlageterhaus, M 4a): am Donnerstag, 28. Mai: Bod—By, am Freitag, 29. Mai: Ca- Eb. Jahrgang 1913 Mannheim— Stadt— mit den Vororten: Käfertal, teckarau, Rheinau und Waldhof mit Gartenſtadt (Muſterungsbezirk II Mannheim, Ballhaus am Schloß): am Donnerstag, 28. Mai: Ob- Reiß, am Freitag, 29. Mai: Reit—Sap. * Es wird darauf hingewieſen, daß jeder Geſtel⸗ lungspflichtige, der ſeine Wohnung wechſelt, ver⸗ pflichtet iſt, dies innerhalb 3 Tagen bei der zuſtän⸗ digen polizeilichen Meldeſtelle zur Berichtigung ſei⸗ ner Wehrſtammkarte anzumelden. Um jeden Zweifel auszuſchließen, wird mitgeteilt, daß auch Nichtarier zur Muſterung erſcheinen müſſen. Jeder Dienſtpflichtige hat ferner zwei unauf⸗ gezogene Paßbilder zur Muſterung vorzu⸗ legen. Geburtsſcheine(Familienbücher) nicht ver⸗ geſſen! Pünktliches Erſcheinen—.30 Uhr vor⸗ mittags— wird zur Pflicht gemacht! Alte 110er melden ſich Zum großen Treffen in Heidelberg r. Heidelberg, Mai. Zum Regimentstag in Heidelberg natürlich. Wir ſitzen in einem Zimmer, in das von der Hauptſtraße nur wenig Lärm mehr dringt. Er hat auch hier nichts zu ſuchen. Zu Dutzenden liegen Karten und Brieſe auf dem Tiſch. Daneben ſteht die Schreib⸗ maſchine. Auf ihr, hinter ihr, auf Stuhl und Sofa Papier und wieder Papier. Ausgefüllte, gedruckte, hektographierte Formulare, Tabellen, Programme, Verteilungsplan der alten Kompanien. Ein Kunter⸗ bunt ohnegleichen, wenn nicht eine ſorglich prüfende Hand ohne Haſt Ordnung ſchaffte. 5 205 Es iſt kein Zweiſel, wir ſind in der räumlich ſo beſcheidenen Zen⸗ trale der Aumeldung zum großen Treffen vom 6. bis 8. Juni. Eng der Raum und doch ſtrahlen von ihm Verbin⸗ dungen in alle deutſchen Gaue aus, wenn wir einen Blick tun auf knappe Zuſagen wie auf Grüße mit vielen Anfragen. Ganze Kameradſchaften ſchicken ihre genau zuſammengeſtellten Liſten. Gerade lie⸗ gen die von Weinheim, Bruchſal und Ladenburg vor. Dazwiſchen ein langer, handgeſchriebener Brief, der nichts anderes iſt als ein einziges frohes Vorerleben und Ahnen kommender Feſttage. Ein 75jähriger, der ſein Kommen meldet, erinnert zugleich an den Einzug des Regiments im Jahre 81. Wo trifft ſich die 7. Kompanie, wo die 11? fragt ein anderer wiß⸗ begierig. Für alle dieſe Einzelheiten hat der Ka⸗ merad in der ſtillen Stube eine gute, klare Antwort. Sie bedeutet zu ihrem Teil innere und äußere Vor⸗ bereitung des Tages, an dem ſich die alten 110er aus allen Himmelsrichtungen in Heidelberg ſammeln. Und der Plauderer hinter den Stößen noch ungeöff⸗ neter, heute noch zu erledigender Briefe hofft, daß es an die 10 000 ſein werden, die ſich in Bälde zur Fahrt in die Neckarſtadt rüſten werden. Was hören wir? Donnerstag, 28. Mai Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert..30: Unterhaltungskonzert. .30: Frauenfunk. 10.00: Volksliedſingen. 11.30 Bauernfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Unterhal⸗ tungsmuſik von heute. 14.00: Bunte Schallplatten. 15.30: Die maneſſiſche Liederhandſchrift.— 16.00: Muſifk am Nachmittag.— 17.45: Der Apotheker.— 18.00: Konzert.— 19.00: Funkbericht aus dem Technikum für Textilinduſtrie, 19.20: Schallplatten. 19.45: Erzeugungsſchlacht. 20.00: Nachrichten.— 20.10: Zar und Zimmermann. Oper von Lortzing.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Tauzmuſtk. — 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .10: Fröhliche Schallplatten.— 10.00: Volksliedſingen⸗ — 11.30: Bauernſunk. 12.00: Muſik zum Mittag. —— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Frauenfunk.— 15.30: Jungmädelſingen.— 16.00: Muſik am Nachmittag. 18.00: Rufer der Jugend.— 18.10: Volkslieder im Mai.— 18.30: Kunſt und Photographie.— 18.45: Sportfunk.— 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung.— 19.40: Weltpolitiſcher Monatsbericht.— 20.10: Muſik am Abend.— 21.00: Sohlen und Abſätze, Komödie.— 22.30: Kulturauftrag in Olympia. — 23.00: Tanz muſik. 5 PFpolterte 22 Radio Motor ad Fbünſtig abzugeb. — Danlesagung Für die mir anläßlich des Hinscheidens meiner lieben Frau und unserer guten Mutter Katharina v. d. Laan entgegengebrachten Beweise herzlicher Anteil- 5 11 5 ich meinen innigsten Dank. Ganz be- sonders danke ich den Diakonissenschwestern für ihre aufopfernde Pflege und Herrn Pfarrer Schulze für seine tröstenden Worte am Grabe. Mannheim, den 27. Mai 1936 Necharbotlandstr. 18 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Jean v. d. Laan. Zündapp 200 cem. m. Licht u. Sozius billig zu verkf. Anzuſ. ab 6 Uhr bei Mahl, Neckar⸗ vorlandſtraße 14. eiue f f dalerhand Zofen ſehr ſchön. Tier, zu verkaufen. — i. nur at Hände ' 5 billig z er Arzuſehen aue Pa if e n. 081 5 A 1, 1, prt. rechts 4 9 Trarckplaß 19 von 1012 und Schwetzinger Str. Trend. rechts..7 Uhr. Nr. 19, III. Neues 29990 l aneprad 15 Ammer in versch. Edel- hölsern nur gute Qualitäten z u staunend billigen Preisen 450. J00.— 020. böb.- 600.750. swanglose Be- sichtigung sehr lohnend! Hpbel-Sepdler Kalserring 24 Keln Laden] NI Ain. v. Bhf. 889 Behalter geuwert., 3 am Blech, 2000“ 1000 5500, zu verkf. Juduſtrieſtr. 49, 555 Leit die NM3! im Hof. 9979 IDEAL u. ERIKA. ScREIg- Maschinen 2 Gebr. Pfaff-Masehine (gut erh.) 45% zu vk. Abnz. u. 3 Uhr. Hrch.⸗Lanz⸗ Str. 34, 4. St. 1 19944 Hauszelt billig zu ver⸗ kaufe n. 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In Begleitung von 86 Oberland⸗ und Landforſtmeiſtern aus dem Reich, dem badiſchen Landesforſtmeiſter und den Referenten der Forſt⸗ abteilungen beſichtigte der Generalforſtmeiſter am Dienstagvormittag die badiſchen Pappelwälder im Rheintal, die zum großen Teil im ehemaligen ver⸗ ſumpften Gebiet am Rhein angelegt wurden. Die langjährigen Erfahrungen der badiſchen Forſtleute ſollen richtungweiſend für den Anbau im Reich werden. Die Beſichtigung führte nach Illingen, Würmers⸗ heim, Neuburgweier uſw. und am Nachmittag in die Pfalz. Die Bereiſung wird am Mittwoch in badi⸗ ſchen Waldungen mit dem Ausgangspunkt Durlach fortgeſetzt. „4 Weinheim, 26. Mai. Unter der rührigen Lei⸗ tung von Muſiklehrer Maier veranſtaltete der Verein für Volksmuſik einen Werbe⸗ abend. Das Programm war mit großer Sorgfalt zuſammengeſtellt und fand bei den Zuhörern hers⸗ lichen Beifall. Der Verein, der in letzter Zeit des öfteren vor die Oeffentlichkeit trat, findet immer mehr Anhänger, ein Beweis, welch großes Intereſſe man beſonders einer guten Volksmuſik entgegen⸗ bringt. * Baden⸗Baden, 26. Mai. Der Polizeidirektor gibt bekannt, daß mit Wirkung vom 31. Mai 1936 der Markgrafenplatz die Bezeichnung„Skagerrak⸗ Platz“ erhält und der Stahlhelmplatz in„Lange⸗ marck⸗ Platz“ umbenannt wird. * Unterſchefflenz, 26. Mai. Im 92. Lebensjahre verſtarb an Altersſchwäche unſere älteſte Einwoh⸗ nerin Eva Chriſtine Kühner. Die Frau, die ein arbeitsreiches Leben hinter ſich hat und nie ernſtlich krank war, konnte bis in ihr hohes Alter ohne Brille leſen und ſtricken. * Lahr, 26. Mai. Im 89. Lebensfahr ſtarb hier der Gründer und Seniorchef der Armaturen⸗ fabrik Carl Neſtler, Herr Carl Neſtler. Sein Unternehmen, das in jungen Jahren mit einem handwerksmäßigen Betrieb begann, entwickelte ſich zu einer in Lahr führenden Induſtrie, deren Er⸗ zeugniſſe Weltruf erlangten. um g Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Verbeſſerung für die Binnenſchiffahrt Ein Tankſchiff-Schutzhafen wurde bei Neckarzimmern erbaut Im Bann von Neckarzimmern, jenſeits des Ufers, gegenüber der Eiſenbahnbrücke, iſt jetzt auf Betreiben der Neckarbaudirektion ein größerer Tank⸗ ſchiff⸗Schutzhafen gebaut worden. Mit dem Bau die⸗ ſes Schutzhafens wollte man vor allem auch ein Ar⸗ beitsbeſchaffungsprojekt auf dem Wege der Not⸗ ſtandsarbeit verwirklichen, weil es ja einen ſolch produktiven Wert ſchuf, der der Schiffahrt im Neckar auf lange Zeit auch von beſonderem Nutzen ſein wird. Anfänglich durch den Arbeitsdienſt und ſpä⸗ ter durch den Mannheomer Volksdienſt bzw. zahlreiche Notſtandsarbeiter von Neckarzim⸗ mern begann man vor zwei Jahren ein großes Ha⸗ fenbecken im Neckarvorland auszuheben. Es war eine umfangreiche Erdbewe⸗ gung von etwa 80 000 Kubikmetern zu bewältigen, bis der Schutzhafen ſeiner Vollendung entgegenging. Die Bauarbeiten an dieſem Schutzhafen ſind inzwi⸗ ſchen reſtlos vollendet worden. Ungefähr 120 erwerbsloſe Volksgenoſ⸗ ſen fanden hierbei auf längere Dauer Arbeit und Brot. Mitte des Jahres 1934 ſind die Bauarbeiten begonnen worden. In faſt zweijähriger Bauzeit hat man ein ziemlich ausgedehntes Hafengewäſſer ge⸗ ſchaffen. Man baute dieſen Tankſchiff⸗Schutzhafen zu dem Zweck, daß jeweils alle auf dem Neckar liegen⸗ den Tankſchiffe mit exploſiven Frachtſtoffen von den übrigen Waſſerfahrzeugen abgeſondert, d. h. aus einer gewiſſen Feuers⸗ und Exploſionsgefahr her⸗ ausgebracht werden. Zur Verwendung kam ein brachgelegenes Oedgelände, das früher einmal zu dem jetzt ſtillgelegten Schiffswerk der J. induſtrie gehörte. G. Farben⸗ Das neue Hafenbecken wurde auf die Flächenmaße von 220 Meter Länge und 52 Meter Breite ausge⸗ dehnt. Die Tiefe wählte man mit 6,60 Metern, um auch bei ungünſtigem Waſſerſtand des Neckars im⸗ mer noch ausreichende Waſſermengen verfügbar zu haben. Dieſe gegenüber dem Neckarwaſſerſtand be⸗ trächtlichere Tiefe hat man deshalb gewählt, damit die aus dem Neckar eingefahrenen Tankſchiffe noch ſchwimmen können und ihrem Feſtfahren vorgebeugt iſt. Gegenüber dem Normalwaſſerſtand des Neckars von 3,50 bis 4 Metern iſt der Tankſchiffſchutzhafen alſo um drei Meter tiefer ausgeführt worden. Die Neckarbaudirektion hat ſomit eine beachtens⸗ werte Verbeſſerung für die Binnenſchiffahrt auf dem Neckar herbeigeführt. Es wurde ſo das bis⸗ herige Unbehagen für die Schiffsbeſatzung auf den Tankſchiffen völlig beſeitigt und vor allem für die Neckarſchiffahrt bis zu einem gewiſſen Grade auch die Verkehrsſicherheit gefördert. Der jetzt reſtlos fer⸗ tiggeſtellte Tankſchiff⸗Schutzhafen dient in Zukunft einem Zweckbedürfnis, das ſchon viele Jahre beſtan⸗ den hat. Für den Bau des Schutzhafens wurden vornehm⸗ lich Mittel aus öffentlicher Hand durch Bewilligung von Lohntagwerken aus der wertſchaffenden Ar⸗ beitsloſenfürſorge flüſſig gemacht. Mit verhältnis⸗ mäßig wenigen Mitteln hat man alſo ein, neues, durchaus produktives Werk geſchaffen. „ Der neue badͤiſche Landesreiterführer Der Bauer David Wurth aus Altenheim Nachdem auf Anordnung des Reichsbauernfüh⸗ rers die ländlichen Reitervereine allgemein dem Reichsnährſtand unterſtellt wurden, hat der badiſche Landesbauernführer den Bauer David Wurth aus Altenheim zum Landesreiterführer der ländlichen Reitervereine in der Landesbauernſchaft Baden ernannt. Hebel-Gymnaſiaſten erringen Spargelfeſt-Preis Feierliche Ueberreichung der Preiſe. rr. Schwetzingen, 27. Mai. Bei dem Spargelfeſt am letzten Sonntag war es Schülern des Hebel⸗Realgymnaſiums ge⸗ lungen, einen Wanderpreis enoͤgültig in ihren Beſitz zu bringen. Die Ueberreichung des Preiſes wie auch ſolcher Preiſe, die die Schüler bei Geräte⸗ turnen errungen hatten, erfolgte nun am Dienstag im Rahmen einer kurzen Feier. Lehrer und Schü⸗ ler waren por Schulbeginn im Schulhof angetreten, wo Direktor Daub eine kurze Anſprache über die Wichtigkeit des Sportes hielt und dabei ſeiner Freude Ausdruck verlieh, daß der Wanderpreis end⸗ gültig an die Schule gefallen ſei. Er überreichte dann die verſchiedenen Preiſe und ſchloß die Feier mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer. * Jubiläumsausſtellung von Raſſehunden. Am 14. Juni wird aus den Zirkelſälen des Schloſſes eine „Hundeſymphonie“ erklingen. Dortſelbſt fin⸗ det nämlich eine Jubiläumsausſtellung ſtatt, auf der Hunde aller Raſſen zu ſehen ſein werden. Mit der Ausſtellung verbunden iſt ein Zuchtgruppenwett⸗ ſtreit, wofür neben zahlreichen andern Preiſen der intereſſierten Züchtervereine ein Ehrenpreis der Stadt ſowie ein ſolcher des Verkehrspereins geſtif⸗ tet wurden. Beſonderem Intereſſe wikd auch eine gleichzeitig ſtattfindende große Polizeihunder Vorführung begegnen. Auszahlung von Militärverſorgungsgebührniſſen. Die Militärverſorgungsgebührniſſe für den Monat Juni werden beim Poſtamt Schwetzingen am 28. Mai won 15 bis 18 Uhr, und die J⸗, U- uſw. Renten am 30. Mai von 8 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr ausbezahlt. Vom Reichsluftſchutzbund. Heute abend 20 Uhr Fortſetzung des 29. Lehrganges im Hebel⸗Real⸗ gymnaſtum. Zeſlenabend der NS⸗Fraueuſchaft. Heute abend 20.30 Uhr findet im„Bayeriſchen Hof“ im Neben⸗ zimmer ein Zellenabend der Zelle 5(Frau Gruß) ſtatt. Jedes Mitglied iſt zur Teilnahme verpflichtet. Wichtig für Landwirte! Das Domänenamt Hei⸗ delberg veräußert morgen Donnerstag, vormittags 10 Uhr, beim Güteraufſeherhaus der Kollerinſel 9,81 Hektar Rotklee(deutſcher Klee) in Einzelloſen zur Grünfütterung. Ferner verſteigert die Karl⸗ Ludwigſee⸗Genoſſenſchaft Oftersheim am Freitag, dem 29. Mai, nachmittags.30 Uhr, im Reſtaurant „Talhaus“ das Graserträgnis von Wegen und Dämmen. Hunde gehören nicht in Anlagen! holt beobachtet worden, Faß trotz des Verbotes immer wieder Hunde in den ſtädtiſchen Anlagen herumſtreichen, Aus dieſem Grunde ſieht ſich der Es iſt wieder⸗ Bürgermeiſter veranlaßt, ein letztesmal darauf hin⸗ zuweiſen, daß Hunde nicht in den ſtädtiſchen Anlagen herumlaufen dürfen. Gegebenenfalls haben die Tierbeſitzer mit empfindlichen Strafen zu rechnen. Gleichzeitig empfiehlt der Bürgermeiſter die Anlagen dem Schutze des Publikums. Amtseinführung in Reilingen Reilingen, 27. Mai. Unſere Gemeinde ſtand am Sonntag im Zeichen der Amtseinführung des neu ernannten evangeliſchen Pfarrers Braun, die durch den Dekan Walther aus Schwetzingen in feier⸗ licher Weiſe erfolgte. Im Rahmen einer Feſtſtunde wurde dem neuen Ortsgeiſtlichen ein herzlicher Empfang bereitet. * Ketſch, 27. Mai. Auf dem Rathaus wurde eine Armbanduhr abgegeben, die auf dem Rhein⸗ damm Ketſch Speyer gefunden wurde. Der recht⸗ mäßige Eigentümer kann die Uhr auf dem Rathaus in Empfang nehmen.— Die Führer der Gliederun⸗ gen, Verbände und Vereine werden aufgefordert, am Donnerstag, abends 8 Uhr, auf der Parteigeſchäfts⸗ ſtelle das Programm abzugeben, das ihre Mitwir⸗ kung beim Sommerfeſt enthält. L. Brühl, 26. Mai. Bei dem auf dem neu her⸗ gerichteten Schießſtand des hieſigen KKS ſtattgefun⸗ denen Gaunadelſchießen konnten folgende Schützen ſchöne Erfolge erzielen: Wilhelm Faul⸗ haber errang mit 129 Ringen die ſilberne Nadel, Jungſchütze Paul Geſchwill mit 131 Ringen die gol⸗ dene Nadel und Hermann Paulus mit 96 Ringen die bronzene Nadel. Das bis zum 7. Juni dauernde große Preisſchießen hat auch begonnen. Außerdem findet am 7. Juni das erſte Schießen der KK⸗Schüt⸗ zenvereine vom Kreis„Untere Hardt“ um den Wan⸗ derpreis des Kreiſes ſtatt. Brühl, 27. Mai. Frau Margarethe Wo If, geb. Gredel, Görngaſſe 19, feiert heute ihren 67. Ge⸗ burtstag.— Das Feſt der ſilbernen Hoch⸗ zeit begehen heute Gemeinderat Georg Hohl und Frau Marie Magdalena, geb. Welter.— Die Müt⸗ terberatungsſtelle findet heute Mittwoch um 14 Uhr im neuen Schulhaus ſtatt.— Von 13—14 Uhr iſt heute im Rathaus die Sprechſtunde der Kreisfürſorgerin.— Sämtliche Kameraden des Sanitätshalbzuges haben heute abend 9 Uhr zu der Uebungsſtunde im Schulhaus zu erſcheinen. * Neulußheim, 26. Mai. Die Pferdemuſterung findet hier am 3. Juni, nachmittags von 2 bis 4 Uhr, am Rathaus ſtatt.— Heute abend, 8,30 Uhr, iſt Fort⸗ ſetzung des Schulungskurſes des 19. Lehrganges vom Reichsluftſchutzbund. Neulußheim, 27. Mai. Die Ne nimmt heute abend von—7 Uhr im Rathaus Anträge für die allgemeine Wohlfahrt entgegen. Ein alter Erbhof niedergebrannt * Freiburg, 26. Maj. Der„Helmhof“ bei Oberried, welcher der Witwe Winterhalter ge⸗ hört, wurde nachts ein Raub der Flammen. Die Bewohner konnten nur das nackte Leben retten. Alle Fahrniſſe, darunter auch die Wohnungseinrich⸗ tung des erſt vor kurzem verheirateten Sohnes, wur⸗ den durch das Feuer vernichtet. Außerdem ſind vier Stück Großvieh verbrannt. Neun Kühe konnten noch gerettet werden. Ueber die Brandurſache konnte noch nichts feſtgeſtellt werden 25 * Pforzheim, 26. Mai. Ein 65jähriger Mann aus Mannheim, der wegen Sittlichkeitsverbre⸗ chens ins Gefängnis eingeliefert wurde, hat ſich in der folgenden Nacht in ſeiner Zelle erhängt. -A Weinheim, 26. Mai. Ihren 74. Geburts⸗ tag beging Frau Margarethe Hphenadel Witwe. Die Jubilarin erfreut ſich noch einer guten Geſund⸗ heit. U Viernheim, 20. Mai. Das Frühfaßhrs⸗ konzert der„Sängereinheit“ findet nunmehr am 39 Durch geſchloſſene VBahnſchranke gefahren * Raſtatt, 26. Mai. In der Nacht zum Dien, tag fuhr ein Kraftwagen beim Bahnübergang Nie, derbühl durch die geſchloſſene Bahnſchranke, nachdem er vorher einen Radfahrer angefahren hatte Der Kraftwagen wurde von einem Eilzug erfaßt, 30 Meter weit geſchleift und vollſtändig zertrümmert Der Kraftfahrer und eine Frau konnten noch recht zeitig den Wagen verlaſſen. Die Frau erlitt lehig, lich durch Glasſplitter Schnittwunden im Geſicht Der Fahrer wurde wegen Gefährdung des Eiſen⸗ bahnverkehrs und Körperverletzung angezeigt. Führerſchein wurde ihm abgenommen. * Der * Frankenthal, 27. Mai. Der verheiratete Jahre alte Adam Schaich von hier wurde auf z Dauer von zunächſt einem halben Jahre in das Kon zentrationslager Dachau eingeliefert, weil er ſeinen verdienten Lohn zum größten Teil vertrank nnd ſeine Ehefrau in roher Weiſe mißhandelte. 13 2 Die Wetterkarte iſt heute nicht eingegangen. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe, ort Frankfurt a.., vom 27. Maj: Mit dem Aufbau eines mächtigen Hochdruckgebietes über Norpdwef⸗ europa und dem Aufkommen lebhafter Wirbeltätig⸗ keit über Skandinavien hat ſich eine neue Umbildung der Großwetterlage eingeſtellt. Mit nördlichen Winden iſt bereits feuchte und kühle Meeresluft nach Norddeutſchland eingedrungen und bringt heute früh bis an die Nordränder der mitteldeutſchen Ge⸗ birgszüge heran nebliges Wetter mit Re⸗ genfällen. Auch bei uns kann mit Witterungs⸗ verſchlechterung, vor allem aber mit Abkühlung gerechnet werden. Vorausſage für Donnerstag, 28. Mai Vielfach dunſtig und meiſt bewölkt, zeitweiſe auch Regen, bei lebhafteren Winden um Nord kühler, Höchſttemperatur in Mannheim am 26. Ma + 26,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 27. Mai 1 12,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr 45 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 7 Uhr 7 16 Grad Waſſerwärme und. 13 Grab Luftwärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai 25 reit 15 R Ryein⸗ Pegel] 23. 24. 25. 28. 27. 5 Sonntag, dem 24. Mai, in dem Saale des„Frei⸗ 1 1 i 7 0 e „ 5 8 5 570 1 t den 2. 2,80.747, 1 5 N ſchütz“ ſtatt. Die Leitung hat Chormeiſter E. Hari⸗ Breisach...00 b. 984,89.85-61[Braungeim.52 3,858,498 mann. Durch die Mitwirkung des berühmten ehen 455) 2% elbe 9 Tenors 1. Opernhauſes, Theo Herr⸗ Kaen 25 8 50 4 17— mann, wird das Konzert ein beſonderes a aub.. 52 558 2,4 24 5,40] edes heim. 1 8 s Konz ſonderes Gepräge] g 243243248 246243 5 A—— 1 Als man ein Konkursverfahren eröffnete: 145000 RM Paſſiven.50 RM Akliben Geriſſene Vekrugsmanöver vor Gericht Aebereignungen auf Koſten det Lieferanten— * Zweibrücken, 23. Mai. Die Große Strafkammer hat ſich ſeit Diens⸗ tag mit einem ſchweren, raffiniert ausgeheckten Fall von Konkursverbrechen zu beſchäf⸗ tigen. Angeklagt iſt der Lederfabrikant Nikolaus Krämer aus Pirmaſens wegen Bilanzver⸗ ſchleierung, Beiſeiteſchaffung von Vermögens⸗ ſtücken zum Nachteil ſeiner Konkursgläubiger und Ueberſchreibung von Scheinverträgen. Krämer war von Juli 1934 bis Juli 1935 in Un⸗ terſuchungshaft. Zu der Verhandlung, die mit der Vernehmung Krämers begann, ſind 39 Zeugen ge⸗ laden, die mithelfen ſollen, die recht dunkle und ver⸗ worrene Angelegenheit zu klären. Der Angeklagte Hat 1934 Konkurs erklären müſſen. Die Anklage legt ihm zur Laſt, daß er von dem Augenblick an, da er von dem bevorſtehenden Ruin ſeines Geſchäf⸗ tes wußte, Vermögenswerte ſyſtematiſch e ſchaffte, um ſeine Gläubiger zu ſchä⸗ igen. Bei Eröffnung des Konkursverfahrens waren 145 000 Mark Paſſiven und 1,50 Mark(])) Aktiven vorhanden. Laut Auklageſchrift hat Krämer u. a. ſeiner zweiten Frau 10000 Mark übereignet, angeblich eingebrach⸗ tes Nutznießungsgut, die aus Häuſereinkünften ſtam⸗ men. Die Mietbeträge kaſſierte er aber ſelbſt und verwendete ſie auch für ſich. In Großſteinhauſen erbaute er mit 25 000 Mark Baukoſten eine lux u⸗ riöſe Villa. Das Haus ließ er notariell auf ſeine Frau übertragen. Sein Sohn aus erſter Ehe erhielt 1933/34 über 20000 Mark; ferner übereignete ihm der Angeklagte das Erträgnis einer Hypothek, damit der Sohn ein eigenes Unternehmen gründen konnte. Weiter ſchenkte er Em Oelgemälde im Werte von über 3000 Mark. Verhaftung im Gerichtssaal Die Gerichtsverhandlung ergab, aß Krämer ſeine Gläubiger durch dieſe und andere Manipulationen ſowie durch die Scheinverträge aufs ſchwerſte betro⸗ gen hat. Als die Bücher geprüft werden ſollten, mußte feſtgeſtellt werden, daß Krämer von 1058 bis 1932 kein Kaſſenbuch und in den letzten Jahren überhaupt keine Bücher mehr geführt hatte. In den Bilanzen waren die Aktiven zu hoch, die Paſſives zu niedrig angegeben. Eine Reihe Wertſtücke war als Vermögen verbucht, trotzdem ſie auf Angehörige über⸗ ſchrieben worden waren. Das Riſiko der Ein⸗ löſung von Akzepten wälzte Krämer mehr⸗ fach auf ſeine Gläubiger ab. Der Angeklagte ſtellte ſeine Vergehen und Verble⸗ chen rundweg in Abrede. Seine Behauptungen wü; den aber durch die am erſten Tage vernommenen Zeugen widerlegt. Die Leute erklärten, teilweſe unter Eid, daß ſie mit Krämer nur in Geſchäftster⸗ bindung getreten ſeien, weil ſte ſeinen Verſicherun⸗ gen, er ſei ein wohlhabender Mann, Glauben ſchenkten. Auf Antrag des Staatsanwaltes erließ das Ge⸗ richt während der Verhandlung geges Krämer Haftbefehl. * Dreieinhalb Jahre Zuchthaus für Krämer. Krämer, der hartnäckig die ihm zur Laſt ge. legte Tat leugnete, wurde nach zweitägiger Ber⸗ handlung auf Grund der eingehenden Beweisauf⸗ nahme zu einer aus zwei Strafen zuſammengezoge⸗ nen Geſamtzuchthausſtrafe von dreielt halb Jahren und fünf Jahren Ehrverluſt ver urteilt. Der gegen ihn verfügte Haftbefehl wur aufrechterhalten. * ** 9 be 8 wurde, Everto! währen ging. gezeigt, ſeſſelte, zweckm ſeren Schwäß die Ve lohn! eine eit auß nit hei rei kann. guten wertvo Abe überha gemehr ſchaften geführt anſtren umdvie dazu, f lichen! die ent die köt heute! die en, denn d Jahrze Lontin aageſel Fflicht krengu dazu Häufig Abe elrach mer u mmert. 0 recht⸗ t ledig. Geſicht. Eiſen⸗ . Der n. usgahe⸗ Aufbau bildung roͤlichen uft nach heute )en Ge⸗ 1 Re⸗ erungs⸗ kühlung Nai ſe auch kühler. 5. Maß cht zum 14 mittag ) Grad el u bet er ſeine ationen betro⸗ ſollten, n 192³6 Jahren In den Jaſſiven gen jer⸗ zin⸗ chr⸗ Verbre⸗ n wur⸗ menen zilweiſe iftsver⸗ che run⸗ auben a8 Ge⸗ gegen 3 3 ö 93 England eine g zen Kontinent au 715 durchquerte die beide Oeſterrei gingen. wurde, als ess die Frage aufta der Spielzeit e währen Nummer 239 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Mai 1936 Sind die Engländer noch Lehrmeiſter? Die Gaſtſpiele engliſcher Fußballmannſchaften auf oem Feſtlande m Jahr hat nach Schluß der Spielzeit in auze Anzahl engliſcher Fußballmannſchaften bereiſt, Es waren faſt ein Dutzend Berufs⸗ lermannſchaften, die gegen europäiſche Gegner Spiele rügen und den Kontinent bis zum Balkan herunter un. Die hervorſtechendſten Begegnungen waren n Spiele der engliſchen Nationalmannſchaft gegen ich und Belgien, die beide für England verloren Das hatte neben einigen ſehr bemerkenswerten England ſelbſt auch zur Folge, daß die hier retende Niederlage einer engliſchen Vereins⸗ ebenfalls ſtärker unter die Lupe genommen vielleicht ſonſt der Fall geweſen wäre, und uchen ließ: Sollen wir weiterhin nach Schluß ugliſche Berufsſpielermannſchaften zu Gaſt⸗ Oder auch: Haben dieſe Spiele an Wert Auch in dieſe iken in d da ei nannſchaft len einladen? eingebüßt, ſind ſie ſportlich überflüſſig geworden? 5 Deutſchland hat in dieſem Jahre nur eine engliſche ſchaft verpflichtet, nämlich Everton, die in den an 2 1 8 1 5 5 ausgetragenen Spielen bewies, daß ſie ein brauchbarer ner für unſere olympiſchen Vorbereitungen war. ton ſiegte zweimal, mußte zwei Niederlagen hinnehmen, d das letzte Spiel in Nürnberg unentſchieden aus⸗ Die engliſche Mannſchaft hat dabei ſtets ein Spiel das durch körperliche und geiſtige Beweglichkeit die Mannſchaft war wie aus einem Guß, ſpielte äßig, zeigte Technik und Taktik und verlangte un⸗ lswahlmannſchaften ſtets alles ab, deckte jede Schwäche auf, ſo daß man alles in allem ſagen darf, daß ſich die Verpflichtung Evertons füt r D eutſ chlan d ge⸗ lohnt hat. Die Engländer haben in allen fünf Spielen eine einwandfreie Leiſtung gezeigt, ſpielten fair und durch⸗ aus nicht in jenem etwas gemütlichen Schlendrian, den man bei zeiſenden Gaſtmannſchaften nicht eben ſelten feſtſtellen kann. Wir haben alſo mit Everton ohne Zweifel einen guten Griff getan und unſere Spieler beſtimmt manchen wertvollen Fingerzeig erhalten. Aber ganz abgeſehen von Everton und von Deutſchland überhaupt, haben ſich in anderen Ländern die Stimmen gemehrt, die gegen eine Verpflichtung engliſcher Mann⸗ ſchaften ſprechen. Da wird einmal der Umſtand ins Feld geführt, daß die engliſchen Mannſchaften erſt nach einer anſtrengenden und ſehr harten Spielzeit kommen. Zwei⸗ undvierzig Meiſterſchafts⸗, einige Pokal⸗ und Privatſpiele dazu, ſtellen in der Tat große Anforderungen an die körper⸗ lichen Kräfte des einzelnen Spielers. Es kommt hinzu, daß die engliſchen Mannſchaften mit Spielzeitſchluß auch über die körperliche Höchſtform hinweg ſind. Außerdem iſt es heute nicht mehr ſo, daß die Spiele auf dem Feſtland für die engliſchen Berufsſpieler eine Vergnügungsreiſe ſind, denn die Zeiten der zweiſtelligen Siege ſind mehr als zwei Jahrzehnte vorbei. Immerhin läßt ſich nicht leugnen, daß Lontinentreiſen in erſter Linie als„Mannſchaftsbelohnung“ angeſehen werden und ihnen nicht die Bedeutung von Illichſpielen zugemeſſen wird. Dazu kommen die An⸗ ſtengungen der ſtändigen Reiſen und andere Umſtände, die dan beitragen, daß engliſche Berufsſpieler⸗Mannſchaften ufig auf dem Kontinent nicht ihr wahres Können zeigen. Aber man darf die Dinge nicht von dieſer Seite aus leltachten. Einmal haben die feſtländiſchen Gegner der zweckm ſeren engliſchen Profis mit über 20 Pflicht⸗ und einer Anzahl von Privatſpielen eine lange und ſchwere Spielzeit hinter ſich, ſind alſo mit dem gleichen Maßſtab zu meſſen. Zum anderen iſt die Frageſtellung, ob man daher noch engliſche Berufsſpieler verpflichten ſolle, weil auch ſie ein⸗ mal Niederlagen hinnehmen müſſen, durchaus falſch. Man darf die Spiele nicht ſo ſehr als Wertmeſſer des wirklichen Könnens anſehen und ebenſo den Sieg einer Mannſchaft als Zweck dieſer Begegnungen. Die Spiele ſollen doch in allererſter Linie Lehrſpiele ſein, und da unter⸗ liegt es keinem Zweifel, daß das ſpieleriſche Können der Engländer in den weitaus meiſten Fällen heute noch er⸗ heblich über dem aller kontinentalen Mannſchaften ſteht. Wẽ̃ iche Kraftproben, unter gleichen Vorausſetzungen durchgeführt, werden wohl ſaſt immer klare Siege der eng⸗ liſchen Mannſchaften ergeben. Daran ändern auch die Niederlagen der engliſchen Nationalmannſchaft in Wien und Brüſſel ni Vereinsman: gegenüber. S Ihnen ſtehen die Siege der engliſchen en über feſtländiſche Ländermonnſchaſten ſchlug Huddersfield mit:2 die ſchwediſche Auswahlmannſchaft, Middlesbrough mit:1 Norwegens Länderelf und Liverpool mit 41:2 eine Prager Sparta⸗ Slavig⸗Kombination, die man ohne weiteres als tſchechiſche Nationalelf anſprechen konnte. Selbſt Weſtham beſiegte die Schweizer Landesvertretung mit:0. Und um auf das Beiſpiel Evertons zurückzukommen, ſo haben wir bei jedem Spiel geſehen, was wir noch lernen können, wie un⸗ ſer techniſches Können vor allem am engliſchen Beiſpiel gemeſſen noch ſehr zu ſteigern iſt. Und wie es uns geht, ſo geht es allen Ländern des Feſtlandes. Everton hat uns auch in taktiſcher Beziehung manchen wertvollen Wink gegeben, das Rempeln der eng⸗ liſchen Profis, ihr Körpereinſatz war vorbildlich und ließ uns ahnen, wie herrlich ein Kampf zweier harter, aber fairer Mannſchaften ſein kann. Dabei ſpielt es eine geringe Rolle, ob das Spiel Sieg oder Niederlage oder ein ziffern⸗ mäßig hohes Ergebnis bringt, wenn es natürlich auch nicht ganz ohne Bedeutung iſt. Der Hauptzweck iſt aber darin zu ſehen, daß wir von unſerem engliſchen Partner lernen, und gelernt haben wir und auch die anderen feſtländiſchen Mannſchaften von den engliſchen Berufsſpielern ohne Zweifel. Wenn man darüber hinaus noch mit jedem der fünf Spiele zufrieden ſein kann, wenn die Engländer we⸗ niger ſchematiſch als die Deutſchen ſpielten und für ihr gutes Geld ſich auch reſtlos einſetzten, dann darf man zu⸗ frieden ſein, dann haben dieſe Spiele ihren Zweck erfüllt, und nichts wäre falſcher, als ſie fallen zu laſſen. Sie haben wahrhaftig leiſtungsſteigernd gewirkt, ſie haben weiter be⸗ wieſen, daß das Feſtland auf dem beſten Wege iſt, für das Mutterland einen gleichwertigen Gegner abzugeben. SV Waldhof— Sp. Vg. Fürth abgeſagt! Da das Spiel SV Mannheim⸗Waldhof gegen Kickers Stuttgart in Konſtanz in der Bodenſee⸗Kampfbahn ſtatt am Pfingſtmontag ſchon am Pfingſtſonntag ſtattfindet, mußte das für den kommenden Samstag angeſetzte Spiel Wald⸗ hof— Fürth abgeſagt werden. Anſere Schwimmſport-Amſchau Noch ein knappes Vierteljahr Nicht lange dauert es mehr, bis unſere Beſten vor der größten ſportlichen Prüfung ihres Lebens ſtehen werden, uu nur zu ſchnell werden dieſe wenigen Wochen noch ver⸗ diegen. Natürlich wird in allen Lagern noch fieberhaft ge⸗ beitet. Die Waſſerballſpieler treffen ſich an den Pfüngſt⸗ agen zum erſten großen Freiwaſſertraining in Bad Pyr⸗ wont und dann werden ſie noch eine Reihe wichtiger Spiele unter ſich und gegen in⸗ und ausländiſche Gegner gustra⸗ gen, um ſich den letzten Schliff und die letzte Härte an⸗ 5 en, Allerdings wird man noch immer nicht von„der“ gationalmannſchaft ſprechen können, denn ihre endgültige Nominierung läßt bewußt auf ſich warten. Vorläufig wird och mit den bekannten Gau⸗Kernmannf hoften operiert und das mit Recht. Die ſüddeutſche Mannſchaft macht z. B. anfangs Juni eine Reiſe nach dem Süden. nach Spanien. Die Niederrheinmannſchaft ſpielt gegen Oeſterreichs Ver⸗ kretung und vorher bekommen die Oeſterreicher in Frauk⸗ ſurt⸗M. eine deutſche Auswahlſieben präſentiert, die ſich wohl aus Spielern der Gaue Mitte und Brandenburg zu⸗ ammenfetzen wird. Dann ſteht noch ein offizielles Länder⸗ ſpiel gegen Holland auf dem Progvamm und außerdem ein Freundſchaftsſpiel in Ungarn gegen die Meiſterſieben der Nagyaren. Es wird alſo wirklich genug Beſchäftigung für unſere Waſſerballer geben und es wird nichts verſäumt, ſie in Hochform nach Berlin zu bringen. Unſere Spitzenſchwimmer werden dagegen mehr Trai⸗ kingsarbeit als Wettkämpfe zu verrichten hoben. Sie Arſen nur auf den Gaumeiſterſchaften und auf den deut⸗ ſhen Meiſterſchaften in Berlin ſtarten, dem Ehrgeiz über⸗ eifriger Vereinstraimer iſt damit rechtzeitig ein Riegel vor⸗ geschoben. Nach den Berliner Meiſterſchafts kämpfen wird unſere Kernmannſchaft dann bis zum Beginn der Spiele in dem ſchleſiſchen Badeort Hir ſchberg zuſammen⸗ gezogen, um ſich dort in leichtem Training und in Ruhe nicht nur körperlich, ſondern auch geiſtig auf die große Auf⸗ gabe einzustellen. Sie alle wiſſen, daß ſie ihr Aeußerſtes leiſten müſſen, um gegen den Anſturm der beſten Schwim⸗ mer und Schwimmerinnen der Welt in Ehren zu beſtehen und jeder kennt ſeine Aufgabe, für die er ſpezialiſiert ist. Unſere Springer und Springerin nen arbei⸗ ten unermüdlich im Berliner Sportforum unter Leitung don Reſchstrainer Kefer, dem ſich für die kommenden Bochen der Olympiaſieger Harold Smit h⸗Amerika zu⸗ gesellen wird, um durch ſein vorbildliches praktiſches Kön⸗ gen die Lehrarbeit des Münchners zu unterſtützen. Groß ber Kreis unſerer Anwärter und Anwärterinnen der Springkunſt geworden! Eine Reihe von Kräften arbeitet zuſammen mit den bereits bekannteren Größen des Sprungbretts und noch niemand kann ſagen, wer von ihnen te Ehre haben wird, Deutſchland bei den Olympi⸗ chen Spielen zu vertreten. Der Anſturm der Jugend iſt mächtig geworden, unſere Meiſterklaſſe ſteht nicht mehr ihne Gegner da, jeder muß ſeine Anwortſchaft hartnäckig berteidigen und faſt täglich neu erkämpfen und was das gerade beim Springen heißt kann nur der ermeſſen, der felbſt einmal auf dem Brett geſtanden hat und die Schwie⸗ Agkeit kennt, ſich im gegebenen Moment ſo zu konzen⸗ ieren, daß kein Verſagen möglich iſt. Notürlich wird bei den Fanatikern heute ſchon„gerech⸗ gel, Ausſichten werden verglichen, die Faplerfe on als unslage benützt und jeder glaubt ſchon ſeinen„Geheim⸗ küp“ zu kennen. Unſere Aktiven ſind glücklicherweiſe von diesen Kinderkrankheiten des Auchſports mannes längſt ge⸗ eilt, ſie kennen nur Leiſtung und Hergabe des Letzten. weicht es zum Siege, werden ſie glücklich und ſtolz ſein, rar der Gegner beſſer, wird ihm neidlos die Hand ge⸗ hüct in dem Bewußtſein, ehrenvoll unterlegen zu ſein 5 kichts verſäumt zu haben. Geſunder Optimismus iſt 50 Leitſtern der Trainingsarbeit, nicht— wie früher ſo at— aufgeputſchter falſcher Ehrgeiz. Man kennt den Jegner, man kennt die Vorausſetzungen und man hat Fiabhtpertrauen, Alles andere muß die Zeit lehren und 1 bißchen Glück bringen, was nun einmal jeder Erſolg⸗ 9 5 immer gehabt hat und immer haben wird und haben zuß. Und worum ſollen gerade unſere Jungen und Mädel ö guuch mal gerade zaun eren Gincetag haben, wia 1 gilt, Sportſiege für ihr Vaterlond zu erobern. Noch in knappes Viertel fahr. Der„Ausländer“ des Poſt SV Hannover in der 8 Bekanntlich wurden dem Poſt⸗S Hannover Fändballrunde um die Deutſche Meiſterſchaft die bisher ausgetragenen Spiele und damit auch die gewonnenen Punkte aberkannt, weil der Tormann Witt Ausländer iſt. Es könnte nun der Eindruck entſtehen, als ob der Poſt⸗SW grob fahrläſſig gehandelt hätte, aber in der Tat liegen hier ganz andere ſeltſame Umſtände vor, Die die Sache in einem anderen Licht erſcheinen laſſen. Gewiß ſtimmt es, daß nach den Satzungen des Fachamtes Witt für den Poſt⸗SW nicht ſpielberechtigt war. Aber Witt iſt durch⸗ aus kein Ausländer in dem üblichen Sinne, denn ſein Großvater iſt in Altona geboren, ſeine Großmutter ſtammt aus Altenburg in Thüringen, die beide nach ihrer Ver⸗ ehelichung nach Aſſens auf der Inſel Fünen auswanderten und dort eingebürgert wurden. Witts Vater hat in Aſſens das Licht der Welt erblickt und kehrte 1899 in die Heimat ſeiner Eltern zurück. Seitdem lebt er in Hannover, wo ſein Sohn Oskar Witt, der fetzige Torwart des Poſt⸗S, geboren wurde. Witt wurde ausgeſchloſſen, weil er die Einbürgerungsurkunde ſeiner Eltern nicht beibringen konnte, der Einbürgerungsantrag iſt aber ſchon vor Be⸗ ginn der Gruppenſpiele geſtellt worden. Daß dieſem An⸗ trag noch nicht ſtattgegeben wurde, iſt nachweislich auf die dilatoriſche Behandlung der Angelegenheit durch die Alten⸗ burger Kirchenbehörde zurückzuführen. So liegen die Dinge alſo, und wenn ſich das Fachamt ſtreng an die Satzungen hält, ſo iſt das berechtigt, für den Poſt⸗SV und schließlich für Witt ſelbſt in dieſem Falle, wo die Dinge eben ſo liegen, daß man Witt als Deutſchen anſprechen muß, ärgerlich. der am 3. Juli mit möchte zum verpflichten. nicht ab⸗ Der Stuttgarter„Schwabenring“, einer größeren Boxveranſtaltung aufwartet, Hauptkampf gerne Meiſter Vinzenz Hower Die ausſichts reichen Verhandlungen ſind noch geſchhoſſen. Die Preisträger Gelände-Orientierungsfahrt Rund um Heidelberg“ Nach der Errechnung der Ergebniſſe erhielten 188 Fah⸗ rer und ſechs Mannſchaften die goldene Medaille, 83 Fahrer und drei Mannſchaften die ſilberne und 18 Fahrer die eiſerne.— Die Namen der erfolgreichen Fahrer: Goldene Medaille: Krafträder: bis 250 cem: Senger, Ehrmann, Melliand, Winkler, Schweikart, Anfang(alle Heidelberg), Roos, Grunder(Oberbexbach), Walſch(Bruchſal), Iltershagen (Völklingen), Haug(Eppelheim), Dietzel(Mannheim), Hambrecht(Wiesloch), Behringer(Malſch).— Ueber 250 cem: Mannſchaften: NSsdcd 13/ M 151 Homburg, N Scr 2/M 151 Kaiſerslautern, NS 14/ M 151 St. Ingbert, Zündappklub Heidelberg; Einzelfahrer: Luber, Pflieger, Weigler, Braun, Hotz, Holl, Bender(Mannheim), Schmitt, Becker, von Bürck, Krembsler, Wolf, Kirſch, Wagner, Vor⸗ reiter, Pföhler, Mai, Karcher, Beißwenger(Heidelberg), Krumery, Gieriſch, Köhler, Willem, Heiny, Haußer, Heneka, Neyer, Baßler(Neuſtadt), Böller(Speyer), Burkhardt (Speyer), Steinmetz(Wörsbach), Sehy(Kaiſerslautern), Clemens(Mittelbexbach), Heinz(Neunkirchen), Treu(Wies⸗ loch), Heſſenauer(Maisbach), Hayn(Landau), Göck(Brühl), Wagner(Wiesloch), Winter(Nußloch), Rubruck, Preuk⸗ ſchat(Cannſtatt), Bühl(Hockenheim), Schilling(Karls⸗ ruhe.— Mit Seitenwagen: Mannſchaft: Stab AA 5 Korn⸗ weſtheim, Panzerabwehrabteilung 42 Cannſtatt. Einzel⸗ fahrer: Knapp(Mannheim), Bähr, Keller, Hillger, Bartz, Tillmann, Depping, Holderbaum(Kaiſerslautern), Schuck (Homburg), Scholl(Saarbrücken), Mohr(Oppau), Wagner (Elbesberg), Müller(Mannheim), Eckard(Kornweſtheim), Müller(Neuſtadt), Burgdörfer(Neuſtadt), Hermann(Kai⸗ ſerslautern), Krumm, Krämer, Ewald(Heidelberg), Fried⸗ rich(Neunkirchen), Reinhold(Dirmingen).— Perſonen⸗ wagen: bis 1200 cem: Treuſch(Neckarſteinach), Riſchbieter (Neunkirchen), Ihle(Bruchſal), Preſtinari, Fergenſpan, Kempf, Breitweiſer, Ettel(Heidelberg), Wettſtein, Pfeffer, Holl(Wiesloch), Trauth, Friedmann, Stock(Mannheim); über 1200 cem: Schwarz(Frankenthal), Wolf, Lincks(Kai⸗ ſerslautern), Roos(Homburg), Breuer, Hönſcheidt(Neun⸗ kirchen), Breidenbach, Clauer(Heidelberg), Ritter(Blies⸗ kaſtel), Holz(Neuſtadt), Kraub, Scheiſele, Angermayer, Laible(Mannheim), Zugelder(Wiesloch), Lohrum(Neckar⸗ gemünd). Kübelwagen: Hpt. Wagner 1. N 25 Cannſtatt, Pflugfelder 1. N 25 Cannſtatt. Silberne Medaillen, Krafträder bis 250 cem: Lutten⸗ berger(Dürkheim), Fuchs(Kaiſerslautern), Rodrion (Oberbexbach), Wiebelkircher(Maxdorf), Trapp, Brand, idelberg), Straß⸗ Bär, Bardes, Rolly, Kielmeyer, Jeckel(&. 0 (Mann⸗ ner(Neuſtadt), Weiß(Gimmeldingen), K heim), Reinhard(Walldorf), Kretz(Mühlhauſen), Sommer (Wiesloch); über 250 cem: Mannſch.: NS 13/ M 151 Homburg(3 Mannſch.), NS 5/ M 151 Kaiſerslautern, NScder 4/ M 153 Mannheim; Einzelfahrer: Sänger(Ulm), Kopf(Frankenthal), Mannweiler(Niederkirchen), Böcklt, Höh, Volz, Grub, Strübel, Bähr(Kaiſersloutern), Radiſch (Homburg), Kramer, Berger, Dürr(Mannheim), Thiele (Neckargemünd), Becker(Altenkeſſel), Baus, Pfeifer[Neun⸗ kirchen), Edinger(Frankenthal), Schmitt(Dürkheim), Hüſ⸗ ner(Speyer), Löſch(St. Ingbert), Pfaller(Moruheim), Bertulf(Kirkel), Kling(Doſſenheim), Sindele, Krämer, Walter, Wirſching(Heidelberg), Neff(Nußloch), Kinzinger (Cannſtatt); mit Seitenwagen: Lautenſchläger, Oppermann (Weinheim), Schips, Schäde, Dengler(Mannheim), Bau⸗ knecht(Kornweſtheim), Geiſer(Oggersheim), Lauer, Hoff⸗ mann(Elversberg), Schleichert(Neuſtadt). Perſonenwagen, bis 1200 cem: Mannſchaften: NS 14/ M 151 Speyer, Ein⸗ zelfahrer: Berger(Baierstal), Traunsburger(Walldorf), Roth, Siebenharr(Heidelberg), Bernius(Mannheim), Holl(Wiesloch): über 1200 cem: Reiß, Meyer(Kaiſerslau⸗ tern), Dr. Immel(Ludwigshafen), Lenz(Mannheim), Kä⸗ armeyer ſer(Wiesloch); Kübelwagen: Stenger(2. N. Heidelberg), Janſa(Pz. Abw. Abtl. Cannſtatt), Müller(2. Pz. Abw. Abtl. Cannſtatt), Weicke, Lotz(4. AA 5 Kornweſtheim), Erdmann(3. AA 5 Kornweſtheim), Geiſer(Stob NA 25 Cannſtatt). Eiſerne Medaillen, Krafträder bis 250 cem: Hardt(Neun⸗ ſtadt); über 250 cem: Schmitt(Frankenthal), Siegſried (Kaiſerslautern, Benz(Neunkirchen), Wolf, Oberberg (Heidelberg), Heſſenauer(Maisbach), Sevenich(Saorlau⸗ tern); mit Seitenwagen: Scheifner(Wiesloch). Perſonen⸗ wagen, bis 1200 cem: Zimmermann(Neuſtaodt). Kübel⸗ wagen: Wich⸗Reif(1. N 17 Heidelberg), Hahn, Neubauer (5. Flak Reg. 18 Mannheim), Bouſſoville(Staffel 30 M Neunkirchen). Hier muß aufgeräumt werden In Paris thront die Internationale Box⸗ Union, die ſchon mehr als einmal durch geradezu welt⸗ fern anmutende Entſcheidungen von ſich reden gemacht hat, ohne daß man ſagen könnte, daß ſie durch die Beſchlüſſe, die von ihr im wahrſten Sinne des Wortes„am grünen Tiſch“ gefaßt wurden, beliebter geworden iſt. Man könnte ſeiten⸗ weiſe Beiſpiele anführen, die von den geradezu vorſint⸗ flutlichen Beſtimmungen, nach denen die JB ſich heute noch richtet, zeugen. Denken wir nur einmal an die Ab⸗ erkennung des Eurppameiſtertitels, die unſeren Eder traf, oder an die neu ausgeſchriebene Europameiſterſchaft im Schwergewicht, für die man als Gegner des langjährigen Europameiſters Pierre Charles ausgerechnet Andre Lenglet beſtimmte. Oder erinnern wir einmal an die Situation im Fliegengewicht, wo zwei Bewerber zur Europameiſterſchaft zugelaſſen wurden, die ſo wenig verſprechen, daß ſich kein Veranſtalter für den Kampf findet. Dieſe und viele andere Dinge haben dazu beigetragen, daß der Wert von Europa⸗ meiſtertiteln heute ſehr fraglich geworden iſt. Ein ſolcher Titel iſt für manchen Boxer mehr eine Laſt als eine wirk⸗ liche ſportliche Ehre. Es iſt immer wieder gegen dieſe ein⸗ ſeitigen, mit den heutigen Verhältniſſen in keiner Weiſe mehr übereinſtimmenden Regeln der JB Sturm gelaufen worden, bisher aber erfolglos. Am 7. Aug u ſt tritt nun aber die JBu in Berlin zu einer Tagung zu⸗ ſammen, auf der ſie ſich wahrſcheinlich zum erſten Male ernſthaft mit den Aenderungsvorſchlägen der ihr angeſchloſ⸗ ſenen nationalen Boxbehörden zu befaſſen haben wird. Es wäre wirklich zu wünſchen, wenn bei dieſer Gelegenheit einmal gründlich ausgeſtaubt wird, denn alles, was die JBu heute beſtimmt und feſtſetzt, mutet reichlich verkalkt und darum lächerlich an. Im„Box ⸗Sport“, dem amtlichen Organ des Fachamtes Boxen, macht Erwin Thoma, einer der verdienſtvollſten Pioniere des Bopſports, einige Vorſchläge an die JBu, die hoffentlich gebührende Berückſichtigung finden. Deutſch⸗ land ſteht mit ſeinen berechtigten Forderungen, daß mit dem überalteten Reglement und dem völlig verfahrenen parlamentariſchen Syſtem in der JBu— es entſcheidet Stimmenmehrheit, wobei klar iſt, daß jede Nation doch nur an ihr eigenes Wohl denkt!— endlich einmal gründlich aufgeräumt wird, nicht allein da. Zunächſt wird einmal gefordert, daß Europameiſterſchaften nicht nach dem ſtarren Zeitſyſtem behandelt werden, da durchaus kein Grund vor⸗ liegt, daß ein Europameiſter, der ſeinen Titel wirklich ver⸗ dient, dieſen alle ſechs Monate zu verteidigen hat. Man denke etwa an Eder, der oft gezwungen war, die Heraus⸗ forderungen ſportlich minderwertiger Bewerber anzuneh⸗ Kleine Sport-Nachrichten SV Waldhof und 1860 München tragen am Fronleich⸗ namstag(11. Juni) ein Fußball⸗Werbeſpiel in Zell a. H. aus. Schweizer Fußballgäſte hat der Freiburger FC han den Pfingſttagen, und zwar den FC Olten, der am Pfingſt⸗ montag gegen die FN C⸗Elf antritt. 5 5 Sheffield Wednesday feierte auf der Skandinavpienreiſe einen neuen großen Sieg. In Kopenhagen ſchlugen die Engländer eine däniſche Auswahlelf mit 610(:0) Treffern. Der Balkan⸗Fußballpokal wurde von Rumänien gewon⸗ nen. Die Rumänen gewannen das in Bukareſt ausgetragene Endſpiel gegen Bulgarien mit:1(:1) Doren. Schieds⸗ richter war Dr. P. Bauwens. Württembergs Amateurboxer für den Gaukampf gegen Mittelrhein(5. Jund in Stuttgart) wurden vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht wie folgt zuſammengeſtellt: Feucht, Schmidt, Bandel, Dreher(alle Stuttgart) Gurray(Cann⸗ ſtott), Bernlöhr, Held(beide Stuttgort) und Schedler (Heilbronn). a Zwei Weltmeiſter werden am kommenden Freitag, 29. Mai, im Neuyorker Madiſon Square Garden boxen. Halbſchwergewichts⸗Weltmeiſter John Henry Lewis trüſft auf Robert Godwin und Bantamgewichts⸗Welt⸗ meiſter Balthaſar Sangchi[li kämpft gegen Lou Faber. a Einen Keulenwurf über 82 Meter Weite erzielte der Oſtpreuße Büſſe(MSV v. d. Goltz Tilſit) bei einem Leicht⸗ athletikfeſt in Tilſit. Büſſe iſt vielſeitiger Athlet, der bei der gleichen Veranſtaltung noch das Diskuswerfen mit 44,57 Meter, das Speerwerfen mit 51,0 Meter und das Kugel⸗ ſtoßen mit 12,2 Meter gewann.. Oeſterreich und Belgien tragen ihren Davispokalkampf vom 5. bis 7. Juni in Wien aus. Oeſterreich ſtützt ſich auf Bawarowſki, v. Metaxa, Matejka und Broſch, während Belgien ſich durch Lacroix, de Borman, van den Eynde und Geelhand vertreten läßt. Am Shelsley⸗Walſh⸗Bergrennen in England, das am 6. Juni ſtattfindet, wird der Deutſche Wolter Bäumer (Bünde) einen Auſtin⸗Wagen fahren, während der Englän⸗ der Faue gouf BMW ſtartet. Vielleicht wird an dieſem kür⸗ zeſten Bergrennen der Welt(1000 Yards) auch Hans Stuck auf einem Auto⸗Union⸗Wagen teilnehmen. Alfa Romeb und Maſerati haben jetzt gleichfalls ihre Meldungen für den Großen Preis von Pena Rhin, der am 7. Juni über 303,2 Km. im Montjuich⸗Park von Bar⸗ celona ausgetragen wird, abgegeben. Alfa Romeo ſteuern Nupolari, Brivio, Farina, Troſſi und Tenni wurden für Maſerati gemeldet. Als Einzelfahrer haben der Spanier de Villapadierna(Alfa Romev) und der Franzoſe Raph (Maſerati) gemeldet. Die Olympia⸗ Kandidaten des DRV haben im Juni weitere Prüfungen zu beſtehen. Die Nationalmannſchaft vor. der Straßenfahrer ſtartet in Chemnitz(7..), Breslau (14..), Berlin(21..) und Stuttgart(28..), während die Bahnfahrer in Leipzig und Erſurt am 7. und 14. Juni geprüft werden. Zwei weitere Starts ſtehen noch nicht ganz feſt. 5000 Lire Prämie hat der Italieniſche Radſportverband dem Straßenfahrer Guiſeppe Olmo, der ſeinerzeit den Stunden⸗Weltrekord auf 45,090 Km. ſchraubte, zuerkannt, Für weitere Rekordverbeſſerungen ſtehen außerdem noch 20 000 Lire bereit. In Minden und Leipzig Die Vorſchlußrunde der Handball⸗Meiſterſchaft Während die beiden Vorſchlußrundenkämpfe im Fußball am 7. Juni in Stuttgart und Dresden durchgeführt wer⸗ den, ermittelt das Fachamt Handball ſeine Endrunden⸗ gegner am gleichen Tag in Minden(Weſtfalen) und Leip⸗ zig. An jedem Ort finden zwei Vorſchlußrundenſpiele, eins der Männer und eins der Frauen, ſtatt. Der genaue Spielplan lautet wie folgt: In Minden: 8 Minden— Raſeuſport Mülheim (Schiedsrichter Müller⸗Wiesbaden) VfR Mannheim— Eintracht Frankfurt(Frauen) (Schiedsrichter Heiſer⸗Dort) In Leipzig: MTSel Leizig— BfW Oberalſter⸗Hamburg [Schiedsrichter Ackermann⸗ Hannover) Tod Eimsbüttel— Sc Charlottenburg[Frauen) (Schiedsrichter Conert⸗Magdeburg). Die Spiele der Frauen gehen jeweils den Männer⸗ ſpielen voraus. men, ſo daß man verſteht, wenn eine Friſt von neun Mo⸗ naten gefordert wird. Endlich einmal muß in den Satzun⸗ gen auch feſtgelegt werden, daß ein Europameiſter oder Weltmeiſter nicht ſeinen Titel verlieren kann, nur wett ſein Herausforderer aus irgendeinem Grunde— Aus⸗ landsreiſe!— nicht antritt. Auch die Forderung, daß ein Europameiſter oder Weltmeiſter, der ſich im Ausland be⸗ findet, ſeinen Titel erſt verliert, wenn er ihn nicht inner⸗ halb von neun Monaten, gerechnet vom Abfahrtstage an, verteidigt hat, iſt berechtigt. Es gibt noch eine ganze Reihe von vernünftigen Vorſchlägen, die alle nur den einen Be⸗ weis liefern, daß es hohe Zeit wird, daß am 7. Auguſt in Berlin in den Satzungen der JBu einmal gründlich auf⸗ geräumt wird. Es dürfte auch in der Oeffentlichkeit einigermaßen überraſchen, um nur noch ein letztes Beiſpiel zu nennen, daß es vielfach unmöglich iſt, die ſogenannten Rekordliſten von ausländiſchen oder überſeeiſchen Bopern nachzuprüfen. Wie häufig hat der ſportliche Wert einer Veranſtaltung und der gute Glauben der Zuſchauer einen argen Stoß erhalten, wenn ſich der Boxer aus Ueberſee mit der„fabelhaften Rekordliſte“ als ein ſchmählicher Verſager entpuppte. Schon aus dieſem Grunde iſt der letzte Vor⸗ ſchlag, der im„Box⸗Sport“ gemacht wird, nämlich der, daß jeder Berufsboxer einen ſogenannten Boxerpaß zu erhal⸗ ten hat, der über ſein Alter, ſeine Nationalität, ſeine ſport⸗ lichen Strafen und über jeden Kampf genaue Auskunft gibt, um einer bewußten Falſchreklame in Zukunft den Boden zu entziehen, ganz beſonders zu begrüßen. Man ſieht, es fehlt an ſo manchem in der JBl. 2 2 Leichter Sieg v. Cramms 2 2 in Paris Im weiteren Verlauf der Kämpfe um Frankreichs Ten⸗ niskitel gab am Dienstagnachmittag unſer Meiſter Gott⸗ fried von Cramm im Pariſer Roland⸗Garros⸗Stadion einen vollendeten Schaukompf zum Beſten. Er überließ nämlich ſeinem Gegner, dem ſchweizeriſchen Dapispokal⸗ ſpieler Werner Steiner nur ein einziges Spiel(1) und ſtand bereits nach einem„Kampf“ von 40 Minuten Dauer als:0,:0⸗,:1⸗Sieger feſt. Im Mittelpunkt der Nachmittagskämpfe ſtand aber die Schlußrunde im Gemiſchten Doppel, in der der Franzoſe Marcel Bernard Gelegenheit fand, zu einer weiteren Meiſterſchaft zu kommen. Mit der Engländerin Yorke als Partnerin gelang ihm gegen ſeine Landsleute Frl. Henrotin⸗Martin⸗Legeay ein:5⸗,:8⸗, 679. Sieg. Eine bleine Ueberraſchung gab es bei den weiteren Kämpfen im Fraueneintzel, gelang doch der Spanierin Lili de Lavaldene(Alvarez), die immer noch eine Spie⸗ lerin von großem Können iſt, ein:6⸗,:5, 674⸗Sieg über die Polin Jadwiga Jedrzejowſka, die in ihrem dies⸗ fährigen„Rekord“ bekanntlich einen Sieg über die Ameri⸗ kanerin Helen Hacobs hat. Auch Marieluiſe Horn ſiegreich Am Dienstagnachmittag konnte auch die Wiesbadenerin Marieluiſe Horn bei den frangöſiſchen Tennismeiſter⸗ ſchaften in Paris eine Runde weiterkommen. Der Kampf gegen die Franzöſin Pannetier, die von ihren Lands⸗ leuten lebhaft angefeuert wurde, war nicht leicht, aber 1 0 e die Deutſche doch ohne Satzverluſt mit:4, 614. Der Hammer war zu leicht Heins Rekordwurf kann keine Anerkennung finden Der Hamburger Wurfathlet Carl Hein, der am letzten Sonntag in der Reichs hauptſtadt den Hammer 52,84 Meter weit ſchleuderte und damit die deutſche Beſtleiſtung des Mannheimers Bernhard Greulich(52,02 Meter) über⸗ traf, wird vorläufig nicht die Freude haben, ſeinen Namen in der deutſchen Rekordliſte zu ſehen, denn— wie ſich jetzt herausſtellt— dos Gerät hatte nicht das vorgeſchriebene Gewicht, es fehlten 67 Gramm. Unter dieſen Umſtänden kann der Rekordwurf natürlich keine Anerkennung finden. Greulichs Beſtleiſtung dürfte dagegen anerkannt werden, denn bei der Mannheimer Veranſtaltung wurde das Gerät im Beiſein von Reichsſportlehrer Chriſtmann ſowohl vor dem Wettkampf als auch nachher gewogen, ebenſo wur⸗ den alle anderen Vorſchriften, die bei Rekoröwürfen uner⸗ läßlich ſind, peinlichſt beachtet. Es iſt natürlich höchſt bedauerlich, daß der Hamburger durch eine Unachtſamkeit um die Früchte ſeiner Anſtren⸗ gungen kommt und ganz mit Recht wird von amtlicher Seite erneut mit aller Schärfe darauf aufmerkſam gemacht, daß die Wettkampfbeſtimmungen bei allen Veranſtaltungen, auch bei den Wettkämpfen um die deutſche Vereinsmeiſter⸗ ſchaft genan eingeholten werden müſſen. So wird allen Veranſtaltern u. a. zur Plicht gemacht, die zur Benutzung vorgeſehenen Geräte ſo rechtzeitig zu prüfen, daß ſie bei eytl. Mängeln noch gegen einwondfreie ausgewechſelt wer⸗ den können. Es ſchadet natürlich dem Ruf der deutſchen Leichtathletik, wenn Rekordleiſtungen in die Welt poſaunt werden, die in Wirklichkeit gar keine ſind. Zukünftig wird gegen fahrläſſig handelnde Veranſtalter mit oller Schärſe vorgegangen. 147. Jahrgang/ Nr. 239 Neuen Mannheimer Zeitung Arlaub vom Haushalt Auch eine Pfingſtbetrachtung „Die Männer nehmen das fehlerloſe Funktionie⸗ ren des„menſchlichen Dynamos“ im Haushalt als etwas zu Selbſtverſtändliches hin. Wir wollen na⸗ tütrlich die ſchwere Arbeit der männlichen Brotver⸗ diener keinesfalls herabſetzen, müſſen aber doch ſüür die Hausfrau etwas mehr Anerkennung und Rück⸗ ſicht auf ihre Arbeit ſordern. Wir wollen den Mann Haram erinnern, daß das Prinzip des Achtſtunden⸗ tages zu Hauſe zu beginnen und auch die Hausfrau im Sommer ein Anrecht auf einen„Urlaub vom Haushalt“ von mindeſtens zwei Wochen Dauer beſitzt.“ Es erübrigt ſich eigentlich, vom ungeheuren Bei⸗ fall zu berichten, den der amerikaniſche Arbeitsmini⸗ ſter Dawis ſeinerzeit mit dieſen Ausführungen über Hausfrauenrechte bei ſeinen zahlloſen Hörerin⸗ nen in einem Rundfunkvortrag erntete, mit dem er ſeinen Felozug für„Anerkennung und Beſſerſtel⸗ lung der Hausfrauenarbeit“ einleitete. Aber es wurde nicht bekannt, ob dieſer Vorſtoß zugunſten der amerikaniſchen„Nur⸗Hausfrauen“ den von ihnen er⸗ ſehhnten Erfolg zeitigte. Inzwiſchen hat dagegen das Deutſche Frauenwerſk Tauſende und aber Tauſende arbeitsüberlaſteter Mütter zur Erholung und neuen Stärkung ihrer Körper⸗ und Geiſtes⸗ kräfte an die verſchiedenſten Plätze der engeren und weiteren Heimat geſandt, in der Erkenntnis, daß nur eine geſunde Mutter und Hausfrau ihren ſo vielgeſtaltigen Pflichten zum Beſten der Familie und damit auch des Volkes nachzukommen vermag. Die Gewißheit, während ihrer Abweſenheit ihre Kin⸗ der aufs beſte betreut, den Gatten und Vater wohl⸗ verſorgt zu wiſſen, ſo daß ihm nichts abgeht, iſt da⸗ bei ein ſehr wichtiger Faktor zu ihrer Entſpannung und gründlichen Erholung, der ſie ſich völlig ohne Sorgen hingeben können. 8 Wie ſteht es aber mit jenen Hausfrauen, die von dieſer ſegensreichen Organiſation nicht erfaßt werden können, weil die Vorbedingungen dazu feh⸗ len? Auch ihnen einen„Urlaub vom Haushalt“ zu verſchaffen, müßte ſich die eigene Familie, der efgene Ghemann angelegen ſein laſſen. Sage nur keiner:„Bei uns iſt das nicht einzurichten, uns fehlt es an den nötigen Mitteln zur Reiſe wie auch zur Bezahlung einer eutſprechenden Hilfskraft.“ Ein⸗ mal braucht die Fahrt an den Erholungsort gar nicht ſo weit zu ſein, daß die Koſten dafür eine fühl⸗ bare Belaſtung des Haushaltsbudgets bedeuten. Zum anderen gibt es genug alleinſtehende Frauen und ältere Mädchen ohne Beruf, denen als unterſtützte Arbeitsloſe oder Rentnerinnen von den Behörden auf entſprechenden Antrag hin ſicher die Erlaubnis gegeben wird, während dieſer zwei Urlaubswochen einer bekannten Hausfrau deren un entlohnte Vertreterin zu ſein, eben weil die betreffende Fa⸗ milie die Koſten für eine bezahlte Kraft nicht aufzubringen vermag. Was aber die Verpflegung der Hausfrau am oͤritten Ort betrifft, ſo käme bei dieſer Berechnung erſt einmal der Betrag in Ab⸗ zug, den ſie daheim für ſich verwenden müßte und das übrige ſollte gern vom Familieneinkommen da⸗ für bewilligt werden, im Hinblick auf die unumſtöß⸗ liche Tatſache, daß ja auch bei einer Erkrankung der Hausfrau mit Mehrkoſten, und zwar mit oft recht Pfingsten das liebliche Fest der Maien (Graphiſche Werkſtätten,.) erheblichen, gerechnet werden müßte. Soll es aber erſt dazu kommen?„Jede Maſchine, die ſtändig ihre Schuldigkeit tun ſoll, bedarf einer gewiſſen Ruhe⸗ und Schonzeit, wenn ſie nicht vor der Zeit aufhören ſoll, zu arbeiten“, ſagte der Amerikaner in ſeinem Rundfunkvortrag. Iſt es um die deutſche Haus⸗ frau anders beſtellt? Und iſt ſie nicht ungleich wich⸗ Höchste Zeit: tiger als oͤas tote Gerät, das, unbrauchbar gewor⸗ den, ganz einfach durch ein neues erſetzt werden kann? Wie wäre es, liebe Männer, hier oder dort der Frau und Mutter einen Gutſchein für Urlaub als Pfingſtgruß auf den Frühſtückstiſch zu legen? Maria Thiele. Mir planen unsehe h ¹νE Esten Von lockender Sonne ſind nach der letzten Kühle hoffentlich die kommenden letzten Maſentage erfüllk. Nun iſt es höchſte Zeit, die Blumenkäſten zu bepf zen. Selbſtverſtändlich geben wir ihnen friſche Erde, die wir gleich mit einem Vorratsdünger unter miſchen, etwa mit Hühner⸗ oder Taubendung, mit Hornſpänen oder dem handlichen Humus⸗Handels⸗ dünger. Achten Sie darauf, daß Ihre Käſten Abzugs⸗ löcher haben, geben Sie zuunterſt eine Schicht Scher⸗ ben hinein oder eine Schicht Sand und dann erſt die Erde, ſo ſorgen Sie für guten Abzug des überflüſ⸗ ſigen Gießwaſſers. Wenn Sie freilich etwa wegen lan der Unterwohner oder der hellen Farbe der Haus⸗ wand ein Heratsfließen verhindern müſſen, dann geben Sie zuallererſt in den Kaſten eine Schicht Torf⸗ mull, der feuchtigkeitsaufſaugend wirkt. Welche Pflanzen paſſen wohl am beſten für Blu⸗ menſenſter oder Balkon, welche Blütenfarben ſtehen am beſten zu unſerer Hauswand? Von einer hell⸗ getünchten Fläche werden ſich weiße Petunien ſchlecht abheben; für eine rote Klinkerwand wird man nicht rote Pelargonien wählen. Es kommt darauf an, ent⸗ weder eine gute Kontraſtwirkung oder eine glückliche, farbliche Uebereinſtimmung zu erzielen. Man wird eee bei der Bepflanzung unbedingt auch Rückſicht neh⸗ men müſſen auf die beſondere Lage des Balkons, Ii er ſtarker Südſonne ausgeſetzt und vielleicht ange dem noch ſtarkem Wind, dann wird man nur mit Pelargonien gute Erfolge haben. Sie bringen gegen beides aus ihrer afrikaniſchen Heimat beſon⸗ dere Zähigkeit und Widerſtandsfähigkeit mit. Man wird aber in dieſem Falle außerdem niedrig⸗ bleibende und gefüllt blühende Sorten wählen Der geſchloſſen wachſende Pflanzenkörper bietet auch ſtarkem Wind Widerſtand, und die Blütenblätter der gefüllt blühenden Sorten flattern nicht ſo leicht ga⸗ von wie die der einfach blühenden. Auf ſtraffem Stiel tragen ſie ihre dicken, leuchtenden Blütenköpfe in allen roten und roſa Farben, wie wir ja auch hängende in vielen Farben haben, nicht nur das meiſt verbreitete helle Roſa. Wir pflanzen dieſe hängen⸗ den Pelargonien peltatum etwas nach vorn geneigt ein, weil wir dann verhüten, daß ſie abbrechen, Wir geben ihnen auch einen kurzen Stab als Stütze, daun kann der Wind ſie nicht ſo leicht knicken. Haben wir an beſonders windiger Stelle doch Bedenken, daun pflanzen wir vor die aufrechtſtehenden Pelargonien eine Reihe Lobelien(Männertreu im Volksmunz). Reizend ſehen die kleinen Dinger aus mit den leuch⸗ tend⸗blauen Blüten. Während Pelargonien an jedem Platze, ſowohl in der grellen Sonne als auch im Schatten, gedeihen, entwickeln ſich Fuchſien nur da, wo es etwas ſchat⸗ tig iſt. Auch von ihnen gibt es niedrigbleihende, meiſt kleinblütige Sorten, die ſich ganz einhüllen in ihr feſtliches Blütenkleid. Die beliebten Hängefuch⸗ ſien paſſen beſonders gut in die Fenſterkäſten. Im Halbſchatten gedeihen auch Knollenbe gonien worzüglich, die ſo große Blüten in ſo feinen, reinen Farben haben. Knollenbegonien kann man Jahre hindurch haben, man muß ſie nur im Herbſt vor Eintritt des Froſtes aus dem Kaſten herausnehmen, im Keller trocken lagern, abputzen und ab März in ein Käſtchen mit Erde an warmem Platz vortreiben, Die reizende, kleine Begonia semperflorens— die immerblühende— im Volksmund Gottesauge, fühlt ſich wohl im hellen Sonnenlicht, das ihre glänzenden Blätter ſchon dunkelrot färbt. Die ſchönſten Einjahrsblumen, die wir für Bal⸗ konkäſten haben, ſind Petunien, die luſtigen, bunten Glockenblumen in den leuchtenden Farben, Weiß, Blau, Rot, Gepunktet und Geſtreift— ſo blühen ſie durcheinander und duften ganz wundervoll. Auch von Petunien gibt es niedrig bleibende. Petunien müßten Sie nur ab Mitte Juli düngen in Abſtän⸗ den von etwa 14 Tagen mit einem künſtlichen Dün⸗ ger, den Sie in Waſſer auflöſen. Durch dieſe Dung⸗ güſſe werden die Petunien zu immer neuem Kno⸗ ſpenanſatz angeregt und blühen bis zum Herbſt ganz prachtvoll. Wir können auch ſäen: Fropaeolum— Kreſſe oder Ringelblumen, weiter Stangenbohnen und Wicken, die eine hübſche Berankung ergeben. Das hübccheſte, einjährige Schlinggewächs iſt Cobaea, die Glocken⸗ winde. Sie rankt ganz raſch, blüht unermüdlich mit grünlich⸗lila Glockenblüten, wir pflanzen ſie mit Topfballen. Am Fenſter ohne Sonne wächſt immer noch der beſcheidene Efeu, der ſich ohne Mühe über⸗ wintern läßt und an Fäden gezogen uns einen Schutz gibt gegen Staub und Wind, aber auch gegen unliebſame Blicke der Nachbarn. Das Pfingſtei 15 Maienfrende und Brauchtum Alle Feſtbräuche erhalten ſich am reinſten und am beſten auf dem Lande. Wenn heute die Haus⸗ rau in der Stadt. von einem„Pfingſtei“ gar keinen Begriff mehr hat, ſo ſorgen die Kinder auf dem Lande doch noch hie und da dafür, daß die Erinne⸗ rung daran nicht ganz ſchwindet. Das„Oſterei“ iſt weltberühmt und allerorten gar gut bekannt, doch das„Pfingſtei“ lebt nur noch in einigen wenigen Volksliedern fort, die von der Jugend bei ihren Heiſchegängen durch das Dorf am Pfingſttage ge⸗ ſungen werden: Ach, gebt uns doch ein Pfingſtei, Pfiugſtei, ihr lieben Leut', Das ſchlagen wir in der Pfann' entzwei; Pfingſtei, ihr lieben Leut', Das wird eine Freud'. Jede Bäuerin weiß, wenn am Pfingſtmorgen aus der Ferne Geſang und frohes Peitſchenknallen er⸗ tönt, daß die Vorbereitungen zu dieſem Volksfeſt abgeſchloſſen ſind. Wir peitſchen, wir peitſchen mit lautem Knall, Wir peitſchen das Pfingſtfeſt ein mit Schall. So rufen die Hirtenbuben, denn Pfingſten iſt vor⸗ zugsweiſe das große Feſt der Hirten. Mit den übri⸗ gen Dorfkindern zuſammen bringen ſie dem Bauer und der Bäuerin ein Feſtſtändchen. Die Hausfrau hat für die kleinen Beſucher alles vorbereitet. Sie geht nur in ihre Vorratskammer und holt von den Stiegen die friſchen Hühner⸗ und Enuteneier. Reicht ſie den Kindern ſogar ein Gänſeei, dann ruft es große Freude hervor. Die Jugend legt die Gaben in ein Körbchen, welches von Haus zu Haus immer ſchwerer wird. Ach, gebt uns doch'ne Bratwurſt, Bratwurſt, ihr lieben Leut', Die ſtillt den Hunger und gibt Durſt, Bratwurſt, ihr lieben Leut', Das wird eine Freud'. Die Bäuerin weiß, daß dieſe Gaben zum gemein⸗ ſamen Feſttagsmahl beſtimmt ſind. In alten Zeiten ſprach man vom„Hegemahl“, das in wirklicher Volksgemeinſchaft alle Dorfbewohner, ob arm oder reich umfaßte. Keiner ſollte abſeits ſtehen müſſen, weil er nicht mit vielen Gütern auf Erden bedacht war. Somit iſt es ganz falſch, dieſe ſogenannten An⸗ ſingelieder, welche faſt bei jedem Jahresſeſt bei den von unſern Vordern ſo gern gepflegten Flurumzügen erklingen, als Bettellieder zu bezeichnen. Die⸗ ſer Ausdruck lehnt im Grunde genommen die Sitte als entwürdigend ab. Sicherlich ſind in manchen Jahrhunderten und beſonders in einigen Orten dieſe „Heiſchelieder“ reine Bettelgeſänge geworden, aber ihr Urſprung ihr Wert und Sinn iſt wo anders zu ſuchen. Ach, laßt uns nicht ſo lange ſteh'n. Lange ſteh'n, ihr lieben Leut', Wir müſſen heut' noch weiter geh'n, Weitergeh'n, ihr lieben Leut', Macht uns doch'ne Freud! Mußte die kleine, frohe Sammelſchar weiter⸗ ziehen, ohne daß ſich ein Fenſter auf dem Gehöft öff⸗ nete, und ohne daß eine gütige, perſtändnisvolle Bäuerin ihnen das Körbchen mit Pfingſteiern füllte, dann ſangen ſie wohl erboſt: Der Mai ſchickt eine Eul' auf's Haus, Die kratzt dem Schelm die Augen aus, Der Mai ſchickt einen Fuchs in'n Stall, Der holt ihr ihre Hühner all'; Das macht keine Freud'! Im allgemeinen war wohl das Verſtändnis für dieſe Volksbräuche ſo groß, daß die Hirtenbuben ihren Dankvers vortragen konnten: Der Bauer iſt ein braver Mann, Er gibt den Kindern, was er kann. Roſen und drei Blümelein, Der Mai wird's euch vergelten Im Garten und in Felden. Ein Pfingſtei, welches oft noch außen ſchön ver⸗ ziert worden iſt, am Abend als Siegeszeichen mit⸗ heimbringen zu können, iſt bald ſo befriedigend, wie als erſter Hirtenbub in der Frühe des Pfingſtſonn⸗ tags auf der Weide ſein Feſtfeuer anzuzünden. Iſt dieſer Frühaufſteher und ſein Vieh doch vom ganzen Dorfe beim Heimtreiben zur Mittagsſtunde hoch ge⸗ ehrt und wird als Auszeichnung mit Blumen ge⸗ ſchmückt, wie„ein Pfingſtochſe“; während der Lang⸗ ſchläfer des Dorfes unter Lachen als der„Rauchfieß“ ausgeſchimpft wird und als Zeichen der Unehre ein Strohſeil umgebunden erhält. Alle dieſe Sitten ſind beſonders ſchön, wenn die Frau und Mutter ſich mit rechtem Verſtändnis ihrer annimmt, und die Freude der Kinder bei der ge⸗ meinſamen Feſtgeſtaltung mitwirken zu können, för⸗ dert. Wenn die Hausfrau ein Ei weniger in den Feſttagskuchen rührt, kann ſte leicht auch dieſes Jahr einen alten Brauch neubeleben und den Kindern die Freude an einem„Pfingſtei“ gönnen. Paula Walendy. eee e eee Kongreſſe und Ausſtellungen Hebammen aus 32 Nationen Unter den vielen internationalen Kongreſſen, die in dieſem Jahr der Deutſchen Olympfade bei uns ſtattfinden, iſt einer, an dem wir Frauen beſonders intereſſiert ſind: der 7. Internationale Heb⸗ ammenkongreß. Die Reichsfachſchaft Deutſcher Hebammen hat in den letzten Jahren die freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen zu den Schweſterorganiſa⸗ tionen der anderen europäiſchen Länder mit Eifer und Erfolg gepflegt, das findet jetzt ſeinen Ausdruck in den zahlreichen Anmeldungen. Berlin erwartet fütr die Tage vom—9. Juni 250 Hebammen aus 32 Ländern der Welt. Fachliche und Standesfragen ſtehen auf der Ta⸗ gesordnung: das Hebammenweſen in den verſchie⸗ denen Ländern, die geburtshilflichen Befugniſſe der Hebammen und die jede Mutter intereſſierende Frage nach dem Für und Wider der Haus und An ſtaltsentbindung. Im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland ſpielen die Fragen der Bevölkerungs⸗ politik eine beſondere Rolle, die ja auch alle Heb⸗ ammen ganz unmittelbar angehen. Deutſchland iſt das einzige Land, das zur Hebung der Geburtenzif⸗ fer bisher nicht den Weg der ſchematiſchen Prä⸗ miengewährung beſchritten hat. Durch Förderung erbgeſunder Ehen und kinderreicher Familien, durch Verhütung erbkranken Nachwuchſes, durch reine raſ⸗ ſiſch und bevölkerungspolitiſch zielbewußte Jugend⸗ erziehung und eine neue Achtung und Würdigung der Mutterſchaft wird bei uns eine aufbauende Be⸗ völkerungspolitik unter raſſiſchen Geſichtspunkten be⸗ trieben. Deshalb ſtehen auch in der an den Inter⸗ nationalen Kongreß anſchließenden Haupttagung der Reichsfachſchaft Deutſcher Hebammen die Themen der nationalſozialiſtiſchen Geſundheits⸗ geſetzgebung und Bevölkerungspolitik auf der Tagesordnung. Wir hoffen, daß recht viele unſerer ausländiſchen Gäſte auch an dieſer Tagung teilnehmen und ſo eine Vorſtellung bekommen von der Bedeutung des Nationalſozialismus für eine geſunde, völkiſche Lebensführung. Zwei Landfrauen fahren nach Waſhington Alle brei Jahre verſammeln ſich die Landfrauen der Länder, die dem Weltlandfrauenbund angehören, zu einer großen, internationalen Tagung. Es findet ein Austauſch der Erfahrungen ſtatt über all die Fragen, die das Leben und die Arbeit der landwirtſchaftlich tätigen Frau angehen. Nachdem bisher alle Tagungen in Europa ſtattfanden, die letzte 1933 in Stockholm, haben dieſes Jahr die USA die Landfrauen der Welt nach Washington eingeladen. Die Referentin im Stabsamt des Reichs⸗ bauernführers und eine Landfrau aus der Bayeri⸗ ſchen Oſtmark ſind vom Reichsbauernführer mit der Vertretung der deutſchen Landfrauen beauftragt worden. Was leiſtet uns der Schloſſer? Im Haus des Deutſchen Handwerks hal dieſer Tage das deutſche Schloſſerhandwerk eine Aus⸗ ſtellung veranſtaltet. Bei der Eröffnungsanſprache hat der Reichsinnungsmeiſter eine herzliche Bitte an die deutſchen Hausfrauen gerichtet: Denkt nicht nut an den Schloſſer, wenn ein Schlüſſel verloren vort abgebrochen iſt, ſondern beſinnt euch wieder darauf was dieſes Handwerk eigentlich zu leiſten berufen it! Der Werkſtoff des Schloſſers iſt das Eiſen, und dieſes ſpröde Material wird unter feinen kundigen Händen bildſam, ſchönſter, künſtleriſcher Geſtaltung fähig. Das Schmieden mit Feuer und Hammer ift ein ausgeſprochen männliches Handwerk, aber an den Erzeugniſſen der handwerklichen Kunſt, an einer ſchönen Gittertür, einem Ampelhalter über dem Hauseingang hat auch die Hausfrau ihre Freude Und ſie kann durch ihre Anregung mit dazu beitra⸗ gen, daß gerade beim Hausbau wieder mehr an die Verwendung ſchmiedeeiſerner Arbeit gedacht wird, Die ſchweren Truhen und Schränke mit kunſtvollen Metallbeſchlägen ſind verſchwunden, dafür zeigt uns die Berliner Ausſtellung ſchön gearbeitete Fir⸗ menſinnbilder, Leuchter und Feuerungs⸗ geräte— Kohlenſchaufel und Schürhaken an ſta⸗ bilem Ständer aufzuhängen. Ein Gebiet, auf dem der Stein das Eiſen immer mehr verdrängt hat, ist der Grabſchmuck, wunderſchöne Kreuze und ſchmiedeeiſerne Geflechte beweiſen, daß wir im ge⸗ ſchmiedeten Grabſchmuck mancherlei Gefühlen Aus⸗ druck geben können. Wie ſo viele urtümliche Handwerke— und das der Schmiede und Schloſſer iſt eines der älteſten— führt es den ſchöpferiſchen Menſchen von ſelbſt zur Kunſt. Woran es heute fehlt, das iſt nicht der Werkſtoff, den uns deutſche Erde in reichem Maße ſchenkt, es ſind nicht die Menſchen, die ihn wohl zu meiſtern verſtehen, es ſind vielmehr die Menſchen, die von ſchmiedeeiſerner Arbeit den rechten Ge⸗ brauch zu machen wiſſen. 5 7 N 0 * Mit bereite an e toffeln geben goſſen tragen. Gel sonen, in ger terte überge N . ö * Mittwoch, 27. Mai 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 289 5 geſchichtet. Man ſtreut Semmelmehl und geriebenen[zu Semmelſchnitten ganz ausgezeichnet. Ein Kranz N 3 5 Käſe abwechſelnd darüber, gibt kleine Butterſtückchen ſtreifig geſchnittener Kopfſalat, geſondert gemiſcht, A Wie bereiten Wir Spargel zu? darauf und läßt die Spargel im heißen Ofen auf⸗ macht dieſen Gaumenreitz dem Auge noch verfüh⸗ ziehen. Als Beilage iſt grüner oder Tomatenſalat reriſcher, das bekanntlich vorweg genießt, was wir Eine reiche Ernte wartet auf Verwendung beliebt. dem Gaumen zuführen. 8 Spargel auf polniſche Art: Pfinaſte ir Erdbeer⸗ Spargelſuppe: Butter darüber und kurze Zeit im heißen Ofen ge 2 Pfd. S980 1 8 115 n S daed Und zn Pfingſten. Erdbeer oder 1 Pid. Spargel, 50 Gramm Butter, 80 Gramm bräunt. Statt Parmeſankäſe tut es natürlich auch abgekocht und auf eine heiße Platte gelegt. 2 hart⸗ Stachelbeertorte Nehl, Waſſer⸗ 80 Knochenbrühe, Salz, nach Be⸗ ebenſogut der preiswertere Schweizerkäſe. gekochte Eigelb werden durch ein Sieb geſtrichen, Pfingſten ohne„Selbſtgebackenes?“ Ausge⸗ — lieben ein Eigelb, 2 Eßlöffel Rahm oder Milch. Die nſgehngene Sage(das Eiweiß kann man zu Salat verwenden), ein ſchloſſen!— Dieſe Ueberraſchung läßt ſich wohl keine — Spargel putzen, in kleinere Stücke ſchneiden. Fett 3 85 Eßlöffel Peterſtlie wird fein verwiegt. Die Köpfchen Hausfrau nehmen, zumal ſchon Erdbeeren verffth⸗ und Mehl dämpfen, ablöſchen, aufkochen, die Spar⸗ 2 Pfd. in kleine Stücke geſchnittene Spargel wer⸗ der Spargel werden mit dem Eigelb und der Peter⸗ reriſch zum Kaufe locken. Was liegt da näher, als ht neh⸗ zugeben, weich kochen bis 4 Stunde. Beim den gekocht und nach dem Abkühlen abwechſelnd mit ſilie dick beſtreut. In 80 Gramm Butter röſtet man die Familie mit einer köſtlichen Erdbeertorte ns. Iſt richten mit Ei abziehen. Nach Belieben als Ein⸗ einer dicken Butterſoße, zu der man die Spargel⸗ einen Eßlöffel Weckmehl und gibt dies kurz vor dem zu erfreuen, zumal der dazu nötige Mürbeteig ſo außer⸗ lage Eierſtich oder Klößchen. Man kann die Spar⸗ brühe verwendet hat, in eine gut augebutterte Form Anrichten über die Spargel. ſchnell bereitet iſt und ſtets gelingt?— Zu dieſem 15 mit gel auch in eine klare Fleiſchbrühe geben. werden 300 Gramm geſiebtes Weizenmehl mit Lingen Spargelkartoffelgericht: 4 3 1* 2 3 Teelöffel Salz, 2 Eigelb,—5 Eßlöffel Zucker und beſon⸗ Pfd. Spargelſtücke kochen 9 1 Pfd. Kar⸗ Jeſttagsgerichte für die Pfingſtfeiertage 1425 Gram in Flöckchen zerteilter Butter auf dem 0 5 schälen und in Scheiben schneiden In Brett ſchnell verknetet. 1 Stunde kalt geſtellt, wird liedrig⸗ aft m Butter dämpft man 90 Grat Mehl und Wenn auch bie Hausfrau im allgemeinen immer lich Peterſilie überſtreut, ſowie mit Tomatenſcheiben er dann nicht zu dick ausgemangelt, der Boden einer n. Der 0 Gram„„ ſorgſam rechnen muß, um mit ihrem Haushaltsgeld] garniert, mit Kopfſalat dazu gereicht, findet ſicher Springform damit belegt und von einer bpleiſtift auch 5 2 auszukommen, wird ſie doch für kommende Feſttage allgemeinen Beiſall und entlaſtet die tätige Haus⸗ ſtarken Rolle mit Eiweiß ein Rand aufgeklebt, der ter det i 1 5 3 5 immer rechtzeitig vorſorgen, um an dieſen einmal frau von jeglicher Kocharbeit am Feſttage, da beide mit der Gabel eingekerbt wird. Im Ofen lichtbraun icht da⸗ In unſerer Gegend, um dieſe Jahreszeit: etwas Beſonderes zu bieten. Zum Pfingſtfeſt wird Speiſen das Fleiſchgericht am Tage zuvor herge⸗ überbacken, fülle man nun 500—750 Gramm einge⸗ traffem Eine Delikateſſe für ſedermann ihr das um ſo leichter werden, da ſie ja ſchon mit ſtellt) nur am Morgen der Kochkiſte anvertraut wer⸗zuckerte Erdbeeren darauf, verrühre den abgelaufe⸗ enköpfe Spargel! allerlei Erſtlingen unter den Gemüſen und Früchten den müſſen, um mittags, bei der Heimkehr vom nen Saft mit aufgelöſter roter Gelatine und gieße a auth rechnen kann. Da iſt vor allem der köstliche Spar⸗ Pfingſt⸗Frühausflug„tiſchfertig“ bereitzuſtehen. ihn kurz vor dem Erſtarren darüber. 8 meiſt a— 2 f f 8 gel, der eine ſo paſſende Beilage zu jungem Ge⸗ Iſt das Wetter ſchön, wie wir alle erwarten, dann. l a. 805 4 jängen. bereitet mit Spargelwaſſer eine dicke Tunke, der flügel iſt. Auch ergibt er mit Schnitzeln, Koteletten, ſpeiſt die Familie vielleicht auch einmal bei einem 1 8 8 5 5 e 7905 e 98 geneigt non etwas Ei zuſetzt. Unter dieſe werden die Kar- gekochtem Schinken und vor allem auch Räucherlachs Tages⸗Ausflug unterwegs, ſelbſt wenn es nur ganz 1 1 e 15 e mit 500 bis n. Wir toffeln gemiſcht, über die angerichteten Spargel ge⸗ und reichlich zerlaſſener Butter ein feſtliches Mahl, einfach ſein müßte. Nach ſtundenlanger Wanderung be 1 ba 1 5 1 ee ee „ dann geben und das Gericht, mit brauner Butter über⸗ das mit einer gebundenen, würzigen Kräuterſuppe ſchmeckt alles vorzüglich, was den Hunger ſtillt. Was fie 5 45 5 5 80 9 5 1 7 a 5 en wir goſſen und gehackter Peterſilie überſtreut, aufge⸗ und einer gut abgeſchmeckten Süßſpeiſe aus Rhabar⸗ Mutter daheim für etwaige Schlechtwettertage vor⸗ S e e i 1 tragen.. ber, den erſten Stachel⸗ oder gar Erdbeeren, ſelbſt] bereitete, mundet dann am anderen Tag doppelt gut. eee ſüßen Eisſchnee bedecken, 15 8 0 gonien leſaufnargel⸗ er herne 81 0 are 5. 1 8„„ e lente hoch befriedigt. e Für einen ſehr leckeren Salat zum Abendbrot mit weißer Gelatine verrührten Saft kurz vor dem leuch⸗ Gekochte r ee Anzahl der Per⸗„Das gleiche gilt von einem würzigen Knalbs⸗ ſollte ſie auf alle Fälle eine Anzahl Sooleier zum Erſtarren darüber gießen, der erkaltet eine durchſich⸗ ſonen, werden in zerlaſſener Butter durchgeſchwenkt, frikaſſee, mit Spargel, Morcheln oder Cham⸗ Eier⸗Salat bereithalten. Mit dem Eiſchneider tige Geleedecke ergibt. Jede Art iſt gleich köſtlich im ſowoll in 8 e in 9 5 555 piano gemiſcht. Dicker Reis, mit Curry und reich⸗ raſch in Scheibchen geſchnitten, mit Tomatenſcheiben, Geſchmack wie im Ausſehen. beihen terte e r 1 1 55 00 er Milch 1 Butter abgeſchmeckt, in Taſſenköpfe feſtgedrückt geriebener Zwiebel und vorrätiger Mayonnaiſe,———.. s ſchal⸗ übergoſſen, der ch übrigen Käſe beſtreut, etwas J und rings auf einer Platte ausgeſtürzt und mit reich⸗ Zitronenſaft und wenig Zucker gemiſcht, ſchmeckt er Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim llen in. gefuch⸗ 2 0 1 9 M lelchten bunten E nien reinen Jahre 8 t vor D ehmen,— U TN 8 2 MN ärz in 5 reiben. e „fühlt riſche grüne Maſen gehören zum Pfingſtfeſt, ſtrahlender zenden Sonnenſchein und— ein neues Kleid. Liebe Männer, denkt 3 2 von uns, was ihr wollt, wir ziehen uns nun mal gern hübſch an! Bal⸗ 6 Und eigentlich doch nur für euch! Alſo murrt nicht, ſondern. tigen, freut euch mit uns über das reizende„Neue“, in dem wir uns am Farben Pfingſtſonntag neben eurem grauen Sommeranzug zeigen möch⸗ 5 blühen ten. Wir kommen euch diesmal auf chineſiſch, in einer Kaſack, „Auch die ſich ein chineſiſches Gewand zum Vorbild genommen hat. tunien Und wenn ihr genauer hinſchaut, dann könnt ihr auch erkennen, ibſtän⸗ daß lauter kleine Teehäuschen drauf gedruckt ſind. Dazu ſetzen Dün⸗ wir einen Kulihut auf, damit der Hut ſtilgemäß zum Chineſen⸗ Dung krägelchen unſerer Kaſack paßt.— Aber vielleicht tragen wir N„ auch etwas anderes. Es gibt wunderhübſche bunte Druck⸗ t ſeidenkleider mit den neuen 1 Pliſſeefalten. Ihre weiche Grazie hat uns bezaubert. Sie e oder i ſind mit niedlichen kleinen 19 9 8 4 802 Bicken, pbliſſterten Puffärmeln gear⸗ 1 ſcheſte, beitet. Am Hals haben ſie locken eine weiße Pliſſeerüſche von ch mit Zu dem blauen Bolerokoſtümchen ge⸗ e mit Hört eine bunte Seidenbluſe. Aus 5 dem Stoff herausgeſchnittene Blüten mmer ſind als Abſchluß nebeneinander⸗ über⸗ Den Einfluß chineſiſcher Vor⸗ geſetzt. Ullſtein⸗Schnittmuſter 8 1823 einen bilder zeigt dies Seidenkleid mit 5 j gegen der ärmelloſen, hunt gemuſterten. V NU 5„ geg Kaſack. Die Armel ſitzen im Kleid. P n. allerliebſter Altbäterlichkeit, Ullſtein⸗Schnittmuſter K 7156 8 die an Biedermeierbilder er⸗ eee l 5 innert. Und auf dem über dem 1 2 Kleid getragenen Taftmantel 1 1 ſitzen nicht weniger altmodiſche Frauen Zackenlitzen als neueſter Mo⸗ bund deſchrei. 5 Über dem blumigen agung. Oder wie gefallen wir euch Druckſeidenkleid t über in einem der neuen Bolero⸗ hängt loſe ein ärmel⸗ it der loſtümchen mit einer bunten ban gleiche Sf ichdem Seidenbluſe? Kein Mann wird Unlſtein⸗Schnitt⸗ 1 n, die merken, was doch jede Freun⸗ muſter K 7157 hr die din ſofort ſieht, daß in ganz 2 g ton neuer Weiſe viele Blüten aus deichs⸗ dem Seidenſtoff herausge⸗ a aheri⸗ ſchnitten und zur Verſchönerung am Rand von Schößchen, Hals und Armeln wieder nebenelnander aufappliziert ſind. Das iſt eine it det der neuen Kleiderverzierungen unſerer Sommermode. Jung ſieht es aus und ſehr fein nebenbei. Denn ſo etwas macht Mühe und ſſtragt ſteigert dadurch den Wert des Kleides. Es iſt ein genialer Ausweg für die ſchwierige Frage, wie man ein Kleid am Hals abſchließen ſoll, wenn ein glatter Rand zu 79 wäre und ein Kragen aus fremdem Stoff wie ein Störenfried wirken würde. Die allermeiſten von uns aber werden zu Pfingſten, dem lieblichen Feſt, ein buntſeidenes Kleid mit einem gleichen Jäckchen tragen, 3 hal ſeidenkleid wird ein das ſelber an Lieblichkeit nichts zu wünſchen, übrig läßt. Denn dieſe Sommerkomplets aus allen erdenklichen bunten Druckſeiden iind . lunger blauer Taft die nicht zu beſiegenden Modeſchlager. Jeder trägt ſie und jeder liebt ſie. Das Kleid hat immer eine nette, weiche Garnitur, das . mantel getragen. Jäckchen iſt leicht, weit und loſe, ein Nichts an Gewicht, aber doch genügend, um uns das Gefühl zu geben, im Freien richtig angezogen rache Zackenlige garniert zu ſein. Armel haben die Jäckchen meiſt nicht. Wozu auch, der Kleiderärmel genügt vollkommen. Und daß der nur halblang iſt, entſpricht tte al l en Schutt bei der Straßenkleidung durchaus der heutigen Mode, die den halblangen Armel an leichten Jacken und Mänteln uns genau ſo gut t 19 K 7140 und M 2492 bewilligt wie beim pfingſtlichen Kleid. M. Cl. arauf, 2 8 een e 9 95 5 0 f Bel 8 Füſin f 5 8 N „un finegin 0 677 Fulna e 5 7 Madsen-Beigk Fepftenenl Beton- Dobler Cn Uühnerduqen in Arma spohter reren Seppelt 1 jeder erhält 7 e 1 osmset institut F. 5 0 4 f OGnhd U 5 e tr. J 1, 6 Falten ini- zungen 2 9 1 1 1 8 1 purlümer Talsten Zutg2] Rotak. Masssge! Kaiser's Festkaffee gute Betten 55 N teude Kerzen 500 2(..60,.80. 2...20 Rin. e SCHALKA eitra⸗ putzartike! 22—— beismein 1259 50 6%. 70% 7s 280 AM. 51 88 2 n die. Vor Hauf G Kaiser's Schokoladen und Sussigkemten, schmerzlos 2 1100 feen Fortuna enten%)n: daten eee radõ. 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Mai 1936 HANDELS- d WIRTSCHAFTS-ZET TUNG Mittag-Ausgabe Nr. 239 Die Beschäffigung der Indusirie im April 1936 Weiler kräffiger Auftrieb Der Auftrieb der induſtriellen Beſchäftigung hat ſich im April kräftig fortgeſetzt. Nach der Induſtrie⸗ berichterſtattung des Statiſtiſchen Reichsamts iſt die Zahl der beſchäftigen Arbeiter von 65,4 v H. der Arbeiterplatzkapazität im März auf 67,3 v. H. im April geſtiegen. Die Zahl der geleiſteten Arbeiter⸗ ſtunden hat noch ſtärker zugenommen, von 61/1 v. H. auf 63,4 v. H. der Arbeiterſtundenkapazität. Auch die durchſchnittliche tägliche Awbeitszeit hat ſich weiter erhöht, ſie betrug 7,63 Stunden gegenüber 7,55 Stun⸗ den im März. Damit liegen Arbeiterzahl, Arbeits⸗ volumen und Arbeitszeit über dem Höchſtſtand des Vorjahres Wie im März iſt der Auftrieb in den Produk⸗ tionsgüterinduſtrien mit ausgeprägter Saiſonbewe⸗ gung am ſtärkſten geweſen. In der Bauinduſtrie hat die Zahl der Arbeiter weiter ſtark zugenommen, um über 7 v. H. der Höchſtbeſchäftigung. In ſämt⸗ lichen Bauſtoffinduſtrien hat ſich der Aufſtieg gleich⸗ falls fortgeſetzt. In der Zementinduſtrie, in den Ziegeleien, in der Herſtellung von feuerfeſten Er⸗ zeugniſſen, Betonwaren, Dachpappe, Wand⸗ und Bodenplatten ſowie Kacheln iſt die Zunahme ſogar ſtärker als im Vormonat geweſen. Auch in den übrigen mit der Bauwirtſchaft zuſammenhängenden Induſtrien iſt die Beſchäftigung weiter geſtiegen, ſo in der Sägeinduſtrie, in der Sperrholzinduſtrie und in der Holzbau⸗ und Bauzubehörinduſtrie. Nur in den Parkettfabriken iſt die Zahl der Arbeiterſtunden leicht zurückgegangen. Im Fahrzeugbau hat ſich das Arbeitsvolumen der Jahreszeit entſprechend ebenfalls weiter erhöht, in der Fahrrad⸗ und Kraftradinduſtrie ſowie in der Herſtellung von Feldbahnen ſtärker als im Vor⸗ monat. Die Bereifungsinduſtrie vermochte die Tä⸗ tigkeit nach dem leichten Rückgang in den beiden vorangegangenen Monaten wieder auszudehnen. Der Gang der induſtriellen Beſchäftigung wird beſonders beleuchtet durch die Entwicklung der Pro⸗ duktivnsgüterinduſtrien ohne ausgeprägte Saiſon⸗ bewegung. In dieſer Induſtriegruppe hat ſich die Beſchäftigung ſtärker als im Vormonat gehoben. Die Bewegung wird hier vor allem von den eigentlichen Jnveſtitionsgüterinduſtrien getragen, nämlich von der Großeiſeninduſtrie, den N..⸗Metallwalzwerken, den Stahlformgießereien, dem Schiffbau und der Herſtellung von elektriſchen Maſchinen, Kabeln und Starkſtromapparaten. Im Maſchinenbau und Dampf⸗ keſſelbau iſt das Arbeitsvolumen weiter geſtiegen, nur in den..⸗Metallhütten iſt die Beſchäftigung leicht zurückgegangen. Ferner hat in vielen Zweigen der Eiſen⸗ und Stahlwareninduſtrie und der chemi⸗ ſchen Induſtrie der Auftrieb gegenüber dem Vor⸗ monat an Kraft gewonnen. Das gleiche gilt für die Herſtellung von Telephongeräten, Meßinſtrumen⸗ ten und Iſoliermaterial 5 Auch in den Induſtriezweigen, die ſowohl Pro⸗ duktionsgüterinduſtrien als Verbrauchsgüterinduſtrien beliefern, iſt die Tätigkeit ſtärker als im März aus⸗ gedehnt worden, ſo in der Papiererzeugung, in der Feinmechanik, im Vervielfältigungsgewerbe und in einigen Zweigen der papierverarbeitenden Induſtrie. Daneben hat ſich die Zahl der geleiſteten Arbeiter⸗ ſtunden in der optiſchen Induſtrie weiter erhöht. Im Bergbau iſt die Zahl der Beſchäftigten unverändert. In den Verbrauchsgüterinduſtrien hat ſich die Beſchäftigung wieder ſtark dem Höchſtſtand des Jah⸗ res 1934 genähert. In der Textilinduſtrie hat die Tätigkeit unter dem Einfluß der mehr und mehr erfolgreichen Einführung neuer Rohſtoffe weiter zu⸗ genommen; in einigen Zweigen mehr als im März, ſo in der Samtinduſtrie, in den Kammgarnſpin⸗ nereien, den Woll⸗ und Möbelſtoffwebereien und in der Herſtellung von Gardinen und Wollfilzen. In den Baumwollſpinnereien und in der Herſtellung von Strick⸗ und Phantaſiewirkwaren iſt die Zahl der Arbeiterſtunden wieder geſtiegen. In der Beklei⸗ dungsinduſtrie hat ſich die Beſchäftigung unter dem Einfluß des Frühjahrs weiter erhöht, u. a. in der Herſtellung von Herren⸗ und Damenbekleidung und in der Lederſchuhinduſtrie. In den Induſtriezweigen, die Hausrat und ſon⸗ ſtigen Wohnbedarf herſtellen, hat ſich die Beſchäfti⸗ gung größtenteils ebenfalls weiter gehoben, vor allem in der Möbelinduſtrie In der Rundfunk⸗ induſtrie iſt der Rückgang der letzten Monate zum Stillſtand gekommen. Von den Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrien konnten die Getreide⸗ und Oelmühlen, die Fleiſch⸗ waren⸗, Margarine⸗, Brot⸗ und Zigaretteninduſtrie und die Brauereien die Beſchäftigung weiter er⸗ höhen. Die Obſt⸗ und Gemüſeverwertungsinduſtrie, die Stärkeinduſtrie und die Brennereien haben im April den jahreszeitlichen Rückgang überwunden. Demgegenüber iſt das Arbeitsvolumen in den Zucker⸗ raffinerien, in der Fiſchinduſtrie und in den Mäl⸗ zereien aus jahreszeitlichen Gründen noch zurück⸗ gegangen. Die Reichsbank in der drifſſen Maiwoche Die Entlaſtung der Reichsbank ſetzte ſich auch in der dritten Maiwoche nur zögernd fort. Insgeſamt hat ſich nach dem Ausweis vom 23. d. M. die geſamte Anlage des In⸗ ſtttuts in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapie⸗ ren nur um 60,5 auf 4 658,2 Mill.„ verringert, womit insgeſamt rund 70,6 v. H. der zuſätzlichen Beanſpruchung während der letzten Aprilwoche wieder abgebaut ſind. Im einzelnen haben die Beſtände an Handels wechſeln und ⸗ſchecks um 49,2 auf 4 082,9 Mill. /, an Lombard⸗ forderungen um 6,1 auf 35,4 Mill.„ und an Reichsſchatz⸗ wechſeln um 5,2 auf 1,3 Mill./ abgenommen. Die Be⸗ ſtände an deckungsfähigen Wertpapieren ſtellen ſich bei einer Zunahme um 9000/ auf 219,3 Mill. J, diejenigen an ſonſtigen Wertpapieren bei einer Abnahme um 24 000/ auf 319,3 Mill. J. Zur gleichen Zeit des Vorjahres er⸗ reichte die Entlaſtung rund 182 v.., doch war dieſe Ent⸗ wicklung verurſacht worden durch die damalige Begebung von Solawechſeln der Golddiskontbank, die eine beſonders ſtarke Abnahme von Wechſeln bei der Reichshank bedingt hatte. Dagegen hält ſich die diesjährige Entläſtung etwa im Rahmen derjenigen des Jahres 1934. Im übrigen er⸗ klärt ſich ihr verhältnismäßig geringes Ausmaß aus der anhaltenden Frühjahrsbelebung der Wirtſchaft. Gleichzeitig iſt hierbei zu berückſichtigen, daß auf der Paſſipſeite die Giroguthaben um 97,145 auf 747,44 Mill./ zugenommen haben. An dieſer Zunahme ſind in der Hauptſache die öffentlichen Guthaben beteiligt. Die Zunahme der privaten Giroguthaben dürfte im weſentlichen darauf zurückzuführen ſein, daß die Banken der Neuen Mannheimer Zeitung Waren und Märkie * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart vom 26. Mai. Je 100 Kilo frei verladen, Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit 76/77 Kilo, Mai⸗Erzeugerfeſtpreis W 7 20,50; 'e10 20,80; Wö 14 21,20; W' 17 21,50; Roggen durchſchn. Beſchaffenheit. 71/73 Kilo, Mai⸗Erzeugerfeſtpreis R 1417,60; R 18 18,10; R 19 18 30; Winterfuttergerſte durchſchnittliche Beſchaffenheit, 61/2 Kilo, Mai⸗Erzeuger⸗Feſtpreis G 7 17,50; G 8 17,80; Sommerfuttergerſte, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit 59—60 Kilo. Es können 50 Pfg. per 100 Kilo Aufſchlag berechnet werden. Futterhafer. durchſchnittliche Beſchaffenheit, 48/49 Kilo, Erzeugerfeſtpreis per Mai H 1116,90; H 14 17,40; Wieſenheu loſe neu nomin. 5,506 dto. Kleeheu 66,75; Stroh, drahtgepreßt, neu 3— 3,25 l. Mehlnotterung im Gebiet des Getreide wirtſchaftsverbandes Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50 J Fracht⸗ ausgleich fret Empfangsſtation. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 25 bis 30 v. H. Kernen Aufſchlog 1, jür die 100 Kilo. Reines Kernenmehl 3/ Aufſchlag.) Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. amtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25/ Aufſchlag per 100 Kilo. Weizenmehl: Baſis⸗Type 790, Inlandsmahlung(bisher Weizenmehl 1) per Mai 27,70'᷑ 10 28,20; Wᷣ᷑ 14 28,80; Wͤᷣ 17 28,80; Roggenmehl, Baſistype 997 bis 15. Aug. 1936 R 14 22,70; Rü 18 23,30; R 19 23,50, Weizenkleie bis 15. 8. 1936 W 7 9,95:'ͤ 10 10,10:'᷑ 14 10,30; Wᷣ᷑ 17 10,45; Roggen⸗ kleie bis 15. Juli 1936 R 14 10,10; R 18 10,40; R 19 10,50 J. Weizen⸗ und Roggen⸗Futtermehl jeweils bis zu 2,50% per 100 Kilo teurer als Kleie.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend. — Marktperlauf: Die Erkaſſungsverhältniſſe in Brot⸗ und Futtergetreide haben ſich noch nicht gebeſſert. Die Nochfrage hät an. Am Markt für Müßhlenfabrikate ſind keine Veränderungen eingetreten. Berliner amiliche Noſierungen Weiren märk. Wintergerste Hafer märk. Berlin 75/½ 26/17] zeil. fr. Berl. Berl. 48/49 Jutierwz. Bl 80 2 5 märk. Stat. Erzeugpr. 9 4 Roggen märk. 181⁰ 4zeil. fr Berl. Weizenmehl 8 28 Braũgerste ö märk. Stat. Erzeugerpr. 9 28 23 W 7 neu, frei Berl. 5 10 märk. Stat. Ind'gerst fr. Bl. 35 irk. Stat Roggenmehl 11 22.25 gute, frei Berl märk. Stat.... Erzeugerpr. 12 22.35 märk. Stat Futterg. 59/52 170 13 5 Biktoria⸗Erbſen Seradellagag 41.—. Kleine Erbſen. Leinkuchen ab Sade 17, J incl. 4,50 1 Jutter⸗Erbſen Erdnußkuchen ab Hög 16.90.30 Peluſchken 8 Erdnußkuchenmehl 18,10 Ackerbohnen Trockenſchnitzel 8 9,38 Wicken Oſtſee Soyabohnſchrot aßbg 1550„.50 ruſſiſch. ab Stetiin. 15.90„ 8,50 Lupinen blau Kartoffelflocken Stolp 18,901. Leihſäck gelb. 29.— 181— ab Berlin 20.10 FRotterdamer Getreidekurſe vom 26. Mai.(Eig. Dr.) Sch 1 4,47% Sept. 4,47%; 2 N 59,25 K * Liverpooler Baumwollkurſe vom 26. Mai.(Eig. Dr.) Amerikan. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Mai(36) 626 Juni 623; Juli 611; Auguſt 596; Sept. 584; Okt. 574; Nov. 566; Dez. 565; Jan.(37), Febr., März je 564; April 563; Mai 563; Juli 561; Okt. 545; Jan.(38), März, Mai 541; Tendenz ſtetig. Leinöl⸗Notierungen vom 26. Maf.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Mai 101¼8; Leinſaat Klk. pex Mai⸗ Juni 12,25; Leinſaatöl loko 25,0: Juni 24,0; Juni⸗Auguſt 24,1%; Baumwoll⸗St. ägypt. 23,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Mai 676. Neuyork: Terp. 40,75. Savannah: Terp. 35,75. Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung lür w Zucker, geſackt, trocken, nicht unter hol Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 leg einſchl Sack. Fermite 25 Mai 10 Uhr 30 25. Mai 2 Uhr 15 ermime Brief] Geld] bez. Brief] Geld J bez. Mat; 38, 88 3909 370 Juni.85.65 5— 390.20 Juli 3 895 37%„L Auguſt 3,953.85 395 3685 Sept..—.90 4,10.90—d Okt. 405.95.10.999 Nov..15 4,— 4,15 4.— Dez..25 4,10.25 410 Januar.30.15.80 4,15 Februar.85.20.35.20 März..40.25.40 4,25 April. 4,45] 4,80 4,0.30 Tendenz ſtetig Tendenz behauptet * Großmarkt Heidelberg⸗Handſchuhsheim. Eroͤbeeren, 1. Sorte, 95—1,05, 2. Sorte 90—94, Walderoͤbeeren 1,85, Kirſchen, 1. Sorte, 30—40, Rhabarber 4, Kopfſalat(loſe) —3, Spargel, 1. Sorte, 37—42, 2. Sorte 30—32, 3. Sorte 20—22, Rettiche je Büdel(Treib) 4, Kohlrabi(Treib)—11, Wirſind 5, Schlangengurken 30—33, Lauch 5, Sellerie 12 bis 13, Spinat—3, Zwiebel—7. Nachfrage gut. * Bithler Schweinemarkt. Zufuhren: 298 Ferkel, 17 Läufer; der niedrigſte Preis für das Ferkel war 35 /, der mittlere Preis 50 /, der höchſte Preis 65 /. Für Läufer war der niederſte Preis 70 /, der höchſte 90/ das Paar. * Schweinemarkt in Durlach. Zufuhren: 137 Läufer, 92 Milchſchweine. Preiſe: das Paar Läufer 58—75 /, Milch⸗ ſchweine das Paar 35—50 l. Mefalle Hamburger Mefiallnoflerungen vom 26. Mal HKupfer] banes- u. Arsſis-And rief Bed brief belg beablif rief] beld bezahlt 9 5 Lb gj.„„„„ e Hüftenrbbink... 18.7518, Februar 25 kelnsilber(Rl. p.)).. 40.— 88.50 Mzrz 5 Feingold(F. p. rr..84 2,79 April„„ Alt-Plafin(Abfälle) fi 49,50 40,50 270.0270. inspr.(il. p. gr.).. 310, 290 Juni 48.50 46,50. 270,0270,0 Lechn. reines plalin lu: 48,504.50. 270827000. betzipr,(Fl. p. r... 3881.60 Augus! 47.7547.—. 270,070.00 Jepfemd. 48, 504/75. 270,0270.0 Loco Abler Oktober 49,— 48.25 270,0270.0 Anfimon Regulus tes.(L fu.) 50,.— 48.—. Notemd.. 4 Jueckzilber(L per Flashs) 12,87 12.87 deumb. Volframert dines.(in Sb.).. 8,25 Frachſenmarki Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Leerraum war an der heutigen Börſe etwas reger. Es konnten verſchiedene große Kähne zur Verladung nach Rotterdam eingeteilt werden. Ebenſo wunde ziemlich Raum auf Vertrag für bergwärts vor⸗ gelegt. Die Frachten blieben nach allen Richtungen unver⸗ ändert. Ebenſo erfuhren die Schlepplöhne keine Aenderung. bereits für den diesmal ſchon wegen des Pfingſtfeſtes am 29. Mai fälligen Ultimobedarf vorgeſorgt haben. Entſpre⸗ chend dieſer Entwicklung ſind an Reichsbankuoten ünd Rentenbankſcheinen 106 Mill./ aus dem Verkehr in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, während der Um⸗ lauf an Scheidemünzen um 19,8 Mill./ abgenommen hat. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich am 23. Mai auf 5861, in der Vorwoche auf 5990 und im Vormonat 5733 und im Vorjahr auf 5385 Mill.. Die Gold⸗ und Deviſenbeſtände ſind um 1,8 auf 77,3 Mill/ geſtie⸗ gen. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 1,9 guf 71,9 Mill.„ zugenommen, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 65 000% auf rund 5,4 Mill./ abgenommen. Vereinigie Speyerer Ziegelwerke AG, Mannheim Die Geſellſchaft erzielte in dem am 31. Dezember 1935 beendeten Geſchäftsjahr einen Betriebsüberſchuß von 418 408/(i. V. 486 187), der ſich um 9039/(10 783) ſon⸗ ſtige Erträgniſſe erhöht. Für Löhne und Gehälter wurden 237 147%(256 280), für ſoztiale Abgaben 24 553/(26 215), für Abſchreibungen auf Anbagen 24 766/(53 504), für andere Abſchreibungen 1701/(6486), für Zinſen 12 672, (12 804), für Beſitzſteuern 5 137/(87 675) und für ſon⸗ ſtige Aufwendungen 78 759(86 649)/ epfordert, ſo daß ein Gewinn von 2712(17 406)/ verbleibt, der ſich um den Ge⸗ winn vortrag auf 5621(18 909)/ erhöht. Die am 26. Mai abgehaltene GW beſchloß, den Reingewinn auf neue Rech⸗ mung vorzutragen(i. V. 4 v. H. Dividende auf 400 000 ¼ Alt) und wählte an Stelle des verſtorbenen Auſſichtsrats⸗ mitgliedes Direktor Dr. Martin neu in den Aufſichtsrat Kommerzienrat Karl Gralb⸗Mannheim. Das Geſchäftsjahr 1935 hat lt Bevicht die gehegten Er⸗ wartungen nicht erfüllt. Zwar war es möglich, trotz ge⸗ ringerer Bautätigkeit im Abſatzgebiet der Geſellſchaft den Umſatz auf Vorjahreshöhe zu halten, aber Lurch erhöhte Musgaben und durch Abſinken der an ſich ſchon unzuläng⸗ lichen Preiſe hat ſich das Geſchäftsergebnis gegenüber dem Vorjahr verſchlechtert. In der Bilanz ſtehen u. a. Anlagen mit 345 200(i. V. 354 300) /, Maſchinen und Werkzeuge mit 79 700(92 600). Die Vorräte ſind mit 167 424(190 590)„ bewertet. For⸗ derungen an Konzerngeſellſchaften betragen 254000(258 000) Mark, ſonſtige Forderungen 85 109(77 408). Bei einem Ac von 400 000„ und unv. 106 072/ Reſerven betragen die Verbindlichkeiten 448 733(461958) 4. Neu in der Bi⸗ lanz erſcheint ein Aktippoſten Schafzucht mit 5800 l. Ueber das neue Geſchäftsjahr berichtet die Verwaltung, daß der Verkauf in den erſten drei Monaten höher war als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Ob die Beſſerung weiter fortſchreiten wird, ſei nicht vorauszuſehen, dies werde davon abhängen, ob im Abſatzgebiet der Geſellſchaft größere Sied⸗ lungen errichtet werden. 5 O0 M Dividende bei Daimler-Benz Siufigari Die Daimler⸗Benz AG. konnte im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsfahr ihren Umſatz auf 226(147) Mill./ ſteigern. Die Ausdehnung des Geſchäfts ermöglichte die Neueinſtel⸗ lung von weiteren 4000 Beſchäftigten(im ganzen ſeit 1933 18 000 Neueinſtellungen). Die Summe der Löhne und Ge⸗ hälter iſt auf 63,25(49,32), die der geſetzlichen und frei⸗ willigen ſozialen Leiſtungen auf 6,36(4,87) Mill./ geſtie⸗ gen. Der Export konnte nach Wert und Stückzahl gegen⸗ über dem Vorjahre verdreifacht werden. Vom Wert der Ausfuhr der deutſchen Automobilindu⸗ ſtrie entfiel faſt ein Dritetl auf die Daimler ⸗Benz AG. Die Neuinveſtitionen bezifferten ſich auf rund 21 Mill. 4 (i. V. rund 7 Mill.). Nach Abſchreibungen zum größten Teil auf kurzlebige Gegenſtände in Höhe von rund 20,5 (i. V. rund 7) Mill.% verbleibt ein Gewinn von 4,11 (4,13) Mill. J. Der auf den 18. Juni angeſetzten GV ſoll vorgeſchlagen werden, aus dem Vortrag von 1934 und dem Gewinn von 1935 je 0,75 Mill. /, zuſammen 1,55 Mill., zur Bildung eines Unterſtützungsfonds für die Gefolg⸗ ſchaft abzuzweigen. g Ferner ſoll der Poſten Aufgeld auf die 6proz. Teilſchuld⸗ verſchreibungen in Höhe von 0,84 Mill./ abgeſchrieben und eine Dividende von 5(—) v. H. auf die Stammaktien verteilt werden. Auf neue Rechnung ſollen 0,38 Mill. ¼ vorgetragen werden. Das laufende Geſchäftsfahr zeigt eine günſtige Weiterentwicklung. * Vereinigte Zellſtoff⸗ und Papierfabriken Koſtheim⸗ Oberleſchen AG.— Befriedigender Abſchluß zu erwarten. Wie der Vorſitzende des Aufſichtsrates der Vereinigte Zell⸗ ſtoff⸗ und Papierfabriken Koſtheim⸗Oberleſchen A auf mehrfache Anfragen wegen des Geſchäftsganges bei der Geſellſchaft mitteilt, iſt die Bilanzſitzung des Aufſichtsrates für den Juli geplant. Soweit das Ziffernwerk für das am 30. April beendete Geſchäftsjahr ſchon heute zu über⸗ ſehen iſt, könne mit einem befriedigenden Abſchluß ge⸗ rechnet werden. Gegenwärtig ſei das Unternehmen, ent⸗ ſprechend der allgemein geſtiegenen Nachfrage nach Celluloſe und Papier iim Im⸗ und Ausland, in den beiden Werken Koſtheim und Oberleſchen voll beſchäftigt und für Monate hinaus mit Aufträgen verſehen.(Die Reingewinne des Geſchäftsjahres 1933⸗34 und des Zwiſchengeſchäftsjahres 1. 12. 34 bis 30. 4. 35 von insgeſamt 0,25 Mill./ wurden zur Bildung einer Sonderreſerve ſowie eines Sozial⸗ fonds verwendet.) * Frankfurter Maſchinenbau Ach vorm. Pokoruy und Wittekind. Die HW, in der elf Aktionäre 1,03 Mill. // Ad vertraten, genehmigte den Abſchluß mit wieder 6 v. H. Dividende. Der Auftragseingang im laufenden Geſchäfts⸗ jahre liegt nach einer ergänzenden Vorſtondsmitteilung über dem Durchſchnittsmonatsbeſtand des Vorjahres. Die Ausſichten für 1936 werden günſtig beurteilt. Zur Berichts⸗ beſprechung wurde darauf hingewieſen, daß das Unter⸗ nehmen ſeine Bonkkredite inzwiſchen auf nunmehr ud. 0,2 Mill.,(0,46 am Bilanzſtichtage) abgebaut hat. Dieſe Kredite würden ſich aber ſchon jetzt wieder infolge der Divi⸗ dendenzahlung erhöhen, ſie könnten außerdem durch die Geſchäftsentwicklung an ſich wieder anſteigen. * Größerer Auftrag der Norwegiſchen Telegraphen⸗ nerwaltung für die Siemens u. Halske AG. Die Firma Siemens u. Halske AG, Berlin⸗Siemensſtadt, hat von der Norwegiſchen Telegraphen verwaltung einen größeren Auf⸗ trag auf die Ausrüſtung verſchiedener Fernſprechleitungen mit den Einrichtungen zur Uebertragung von Rundfunk⸗ darbietungen erhalten. Es handelt ſich hierbei um einen Anſchlußauftrag auf Lieferungen, die Siemens im vorigen Jahr für die Verbindung zwiſchen den Rundfunkaufnahme⸗ räumen und Rundfunkſendern in Oslo und Mittel⸗ und Nordnorwegen ausgeführt hat. * Eiſenwerk Kaiſerslautern. Die v. HV, in der von 300 000% AK 283 800/ vertreten waren, erledigte ohne Ausſprache die Regulorien für das Zwiſchengeſchäftsjahr 1935, das bekanntlich wieder ausgeglichen, alſo ohne Ge⸗ winn oder Verluſt abſchließt. Die im Dezember eingetre⸗ tene Belebung hat bis zum Tage der HW unverändert an⸗ gehalten, ſo daß die Geſellſchaft im bisherigen Umfange für mehrere Monate beſchäftigt iſt. * Neue Baugeſellſchaft Wayß u. Freytag AG, Frankfurt a. M.— Wieder 5 v. H. Der AR hat beſchloſſen, der HB am 16. Juni wieder 5 v. H. Dividende auf 2 Mill. Ac für das Geſchäftsjahr 1935 vorzuſchlagen. Die Ausſich⸗ ten für das neue Geſchäftsjohr werden als befriedigend bezeichnet. * Vereinigte Harzer Portlandcement⸗ und Kalkinduſtrie, Wernigerode. Der auf den 12. Juni einberufenen o. HW der Vereinigte Harzer Portlandeement⸗ und Kalkinduſtrie, Wernigerode, wird nach reichlichen Abſchreibungen(i. V 0,32 Mill. ,) die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 6 v. H. vorzuſchlagen. * Salubra⸗Werke AG, Grenzach/ Baden.— Wieder Ver⸗ Iuſtabſchluß. Dieſe oberbadiſche Tapetenfabrik weiſt auch für 1935 einen Verluſt von 160 387(30 355), aus, ſo daß der Vortrag auf 371 953/ anſteigt. Der Bruttvertrag ging auf 460 856(567 604) J zurück, go. Erträge erbrachten 25 468 (20 593). Auf Anlagen wurden 61 953(72 484)/ ab⸗ geſchrieben, andere Abſchreibungen erforderten 5848(16 869) Mark. Unter den Verbindlichkeiten erſcheinen bei unv. 1 Mill.„ Ack die Hypothekenſchulden etwas erhöht mit 637 501(598 842). * Aus Zahlungseinſtellungen. Die Schuhfabrik Heinrich Hill(Pirmaſens] hat am 19. Mai 1936 ihre Zahlungen ein⸗ geſtellt. Der Status iſt noch nicht fertiggeſtellt. Man hofft, daß die Schwierigkeiten behoben werden können. Die Schuhfabrik Karl Stöß, Waldfiſchbach, hatte ihre Gläubi⸗ ger zu einer Verſammlung am 19. Mai 1936 nach Pirma⸗ ſens berufen. Sie bietet ihren Gläubigern bei einer Ueberſchuldung von 77 961/ eine Quote von 40 v.., zohlbar in Raten in Höhe von je 5 v.., wovon die erſte in zwei Monaten beginnen und die weiteren jeden zweiten Monat erfolgen ſollen. Es wird jedoch ein gerichtlicher Ver⸗ gleich angeſtrebt werden, außerdem ſoll die Höhe des An⸗ gebots noch nicht feſtſtehen. * Starke Verluſte bei den Oeſterreichiſchen Bundesbah⸗ nen. Das chriſtlichſoziale Wiener Montagsblatt ſtellt feſt. doß die Bundesbahnen in den erſten vier Monaten d. J. beſonders im Durchgangsverkehr ſtarke Verluſte aufzuwei⸗ ſen haben. In erſter Linie iſt dies auf die Sanktionen zurückzuführen, da der Durchgangsverkehr nach Italien, der ſonſt einen wichtigen Einnahmepoſten der Oeſterreichi⸗ ſchen Bundesbahnen darſtellt, nahezu auf ein Nichts zu⸗ ſammengeſchrumpft iſt. Von Bedeutung iſt auch die ſtarke Abwanderung des Güterverkehrs auf die Donauſchiffohrt, was ſich noch beſonders dadurch auswirke, daß die Waſſer⸗ verhältniſſe diefen Stromes im letzten Winter beſonders — Nhein-Mainische Abendbörse Fesfer Die Abendbörſe eröfnete zwar ruhig und hatte vorerſt kein beſonderes Geſchäft, die Haltung war aber im An⸗ ſchluß an den Mittagsſchlußverkehr weiter befeſtigt. Die Kuliſſe bekundete weitere Nachfrage. Gegen den Berliner Schluß lagen die Aktienwerte überwiegend etwas höher Ich Farben wurden mit 172,25 ca. genannt. Am Renſen⸗ markt. zeigte ſich erhöhtes Intereſſe für Reichsaltbeſitz zu 115,60(115,50), auch Kommunalumſchuldung wurde bei; 90 gefragt. Von fremden Werten fanden Ungar. Renten wei⸗ tere Nachfroge, beſonders CC⸗Werte waren gefragt, Golh⸗ rente ca. 9,70, 1913er und 1914er ca. 9,50. Im Verlaufe war das Geſchäft ziemlich lebhaft, heſon⸗ ders in Jh Farben, Daimler Motoren, Weſtd. Kaufhof und einge Montanaktien. Gegen den Berliner Schluß er⸗ gaben ſich ſchließlich vorwiegend Erhöhungen von etw 7%— 1 v. H. Der Kaſſamarkt brachte kaum Veränderungen Ver. Gothania unverändert 132. Deutſche Renten lagen ſpäter ſtill aber gut behauptet, dagegen blieben Ungarn biz zunr Schluß der Abdenbörſe recht lebhaft. proz. SBB Von Schm izer auf 221(220,50), während Anleihen ſtiegen 3 4 v. H. zu co. 233 bis 284(7 0) geſucht wurden. Nachbörſe: JI Farben Daimler 116,50—117 Kauf⸗ hof 45746; Deutſche Erdöl 125,50; Klöckner 103.109,50; Altbeſitz 115,60. * * Von der Frankfurter Börſe. Am Samstag vor Pfing⸗ ſten, dem 30. Mai, bleiben die Börſenräume für jeden Verkehr geſchloſſen. Die Abendbörſe fällt am 29. Mai und am 2. Juni aus. Geld- und Devisenmark Das Pfund etwas ſchwächer * Berlin, 26. Mai. Am Geldmarkt trat ſpäter eine leichtere Verknappung ein, die vermutlich mit dem höheren Bedarf zu Pfingſten zuſammenhängt, weiter macht ſich der herannahende Ultimo ſtärker bemerkbar. Die Blanko Tagesgeldſätze wurden infolgedeſſen auf 274 bis 2s y. 5. heraufgeſetzt. Erſte Nehmer konnten zum Teil allerdings auch noch darunter ankommen. In Privatdiskonten war das Geſchäft ziemlich ruhig, größeres Angebot war noch nicht zu verzeichnen. Der Privatdiskontſatz wurde bei N v. H. belaſſen. Bei den internationalen Deviſenmärkten blieb die Loge auch heute verhältnismäßig ruhig, Kursveränderungen von Belang traten kaum ein. Das engliſche Piund lag per Saldo etwas ſchwächer und ſtellte ſich in Zürich auf 15,414(15,424), in Amſterdam auf 7,37%(7,3795) und in Paris auf 75,65(75,67). Der Dollar konnte im Verlaufe nach den erſten Meldungen gegen das Pfund auf 408 (4,98 ½) anziehen, lag aber ſpäter wieder etwos ſchwächer, Den Goldvaluten gegenüber ſind keine Veränderungen auf⸗ zuweiſen. Von den Goldvaluten ſelbſt ermäßigte ſich der franzöſiſche Franken unbedeutend. Ulskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, privat 3 v. f. Amtli Dis⸗ Parität 25. Mai 25. Mai kent M. Oed rief Geld d negvpten 1 ͤgypt. Bo... 2995, 126889 12718 12889 22755 Argentinien 15. le.. 18 88 g e Belgien„ 100 Belga 2 85.37) 42.08 421 4200 4240 Brafiften: 1 Mlle 802 90.188 0,40, 0470 Bulgarien 100 Leva 5 3083.05) 3083 30 0 Canada ikan. Dollar 4198.479].483.4810 2,485 Dänemark 100 Kronen 37 112.503] 55.30 35,2 55.300 55% Danzig 100 Gulden 3 81.72 45,80 46.90 46.80 49.80 England. 1 Pfund 2 20.422 12.85 12,15 128 125 Eſtland, 100 eſtn. Rr./ 112.509 67.93 07 67,98 6907 innland 100flunt. N. 105% 545 5488 3480 9470 Frankreich 400 Fre. 5 154. 15.885 18405 18889 1040 riechenland 100 Dr. 5,859.358.857 20858 250% phand 100 cd 6873 186795 1680 188920 165.50 ran(Teheran) een 20, 15.38 1,42 12.8 542 sland. 100 isl. 5 3855 8 5 talien„„. 100 Lire 2 25084 19,48 19.52 198 19552 pan.. en.8 08 8% 9% 9% 9 iugoflavien 100 Dinar 3 81.00 8,684 5,686 5,654 5,50 ettland„ 100 Latts 6 5 80,92 81.08 80.92 8108 Fitauen.. 100 Litas 6 44.98 44.77 85 7 8 Norwegen 100 Kronen 377 412.59 62.24 62.8 652% Oeſterreich 100 Schill. 3% 15907 48,95 49,05 48,95 49.05 Polen.. 100 Zlotg 0,4 45.80 45.90 80, 4590 Portugal 100Escudbo 5 53,0 11.250 11.270 11,250 11.270 Rumänien 100 Lei 2.511.488.492.288 26092 Schweden.. 100 Kr. 2½ 1127 6886 6888 8888 850 Schweiz 100 granken 2 100 80.1 0 9 Spanfen 100 Peſeten 3 8100 33.900 8895 3392 Tſchechoſlowakeiloogn 3 12.488 15.280 10,00 10,28% 100 Türkei„„ Itürk.Pfdöb. 83 18,480.9/4 1,978 187 1008 Ungarn„100 Peng 4 73,421. 3 8 15 Uruguay 1 Goldpeſo 44ů 43.1791 1181 1,189 5781 Ver. Staaten 1 Dollar! 135 1598.4861.490 2487 248“ * Frankfurt, 26. Mai. Tagesgeld unv. 2% v. H. Paris, 28. Mai(chlug amilich). London 7865— Spanjen 207.25] Kopenhagen: Wien 22 Feupox 15. 18/ J ltalſen 119,70 Hofland 10,25ʃ½ J Berlis 6120 beigen 256,62 Schwei 490.62 Stecchom 391 25] anche 285% London, 26. Mal Gchluß amillch) deny 498.08 Kopenhagen] 22.40] Moszau 570.75 Sch 41½50 Nonfres! 498,87 Stocchomm 18. 39/ Numzdien 874.— okobns 107 Ams ferm 787.25 0sſo 19.90/ Kensfsutin. 515.—Aunreſſen 125, boris 75,68— Iissbon 110,12] Iden 520.— Herte 19,— Brütsel 29.46 ½ heelslngfers 227.95 Wien 2 Fonterides Ei ltalſen 6837— Prag 11987 Perschan 29,21. Taspzrzss 106,3 derlin 12.57% Budspest 28,75 Buenos Aires] 15,— Buenos Schw: 15.40 ¼ Felgral 215.— fo de Jan. 412. auf Land 1805 Saanen 85.51 ¼ Solis 400,.— Hongtong.881. Süüzf 100J2 ieee gut waren. Schlecht iſt ferner der Perſonenverkehr, wohl hauptſächlich infolge der ungünſtigen Witterung, und ſchließlich macht ſich auch dos Zurückgehen der öſterreichi⸗ en e für die Bundesbohnen unangenehm he⸗ merkbar. Konkurse und landwirischaffliche Enischuldungsverfahren im Handelskammerbezirk Mannheim-Heidelberg Aufgehobene Konkursverfahren nach Schlußtermin und Schluß verteilung: Amtsgerichtsbezirk Mannheim: Firma Armbruſter u. Co., Gmbt., Elektro⸗, Radſe⸗ Großhindlung in Mannheim, P 7, 12.— Amtsgerichts bezirk Heidelferg: Kaufmann Fritz Pfaff in Hei⸗ delberg. 85 Eingeſtelltes Konkursverfahren mangels Maſſe: Ams gerichtsbezirt Mannheim: Firma Elektrometall⸗ Geſellſchaft mb in Mannheim, Diffsnsſtraße 18 Eröffnete landwirtſchaftliche Entſchuldungs verfahren Entſchubdungsamtsbezirk Buchen: Adolf Hofmann! in Stürzenhardt.(Entſchuldungsſtelle: Entſchuldungsamt Buchen).— Joſef Holler bach und Chriſtina geb. Schreck in Bretzingen.(Entſchulgungsſtelle:(Entſchul⸗ dungsamt Buchenjf.„ Aufgehobene landwirtſchaftliche Entſchuldungs verfahren; Entſchuldungsamtsbezirk Buchen: Ildeſons Bech told und Frida Creſzentia geb. Heß in Götzingen.— Karl Ludwig Berberich Witwe Anna Philomena geb. Böhrer in Höpfingen.— Frisbolin Gärtner und Thereſe get Adelmann in Hardheim.— Ludwig Gärtwer un Karolina geb Pahl in Hardheim.— Wilhelm Her m und Maria geb. Späth in Einbach.— Otto Kempf und Rosa geb. Miller in Altheim.— Johann Kern, Julius Sohn und Maria Katharina geb. Leiſt in Hettingen.— Karl Knaus und Sofie geb. Schwänzer in Roſenberg. Entſchuldungsamtsbezirk Heidelberg: Karl B 1* und Pauline geb. Karr in Babſtadt.— Heinri⸗ch Holz warth in Kirchhardt.— Heinrich Karrer und Marie geb. Junkert in Reihen.— Wilhelm Jacob Reinwald und Katharina geb. Künzel in Mauer!— Georg Heinrich Scheeder und Liſette geb. Hering in Ittlingen.— Ente ſchuldungsamtsbezirk Mos bach: Foſef Egner i S Maria geb. Heinrich Theobald und ** Jie Reich . Bein ralf geiucht. Albusſt. zu erfr. Heſchſt. Tüchtige⸗ U vorerſt n An⸗ D ie erliner lagen irn bis weizer ührend Kouf⸗ 103,50 Pfing⸗ jeden ai und KI r eine jöheren ſich der Blanko⸗ 8 v. H. erdings n war ir noch bei z ie Loge rungen ind lag ich guf und in erlauſe — e ves ond 155 Steiger rung Scmupfiorm. eo En 8 58 15 Neue Mannheimer Zeitung esel Wa 5 1 1 gen 9 Baum mod. Mas erbe, dient. Schund e, mod 15. 1 uf 4,08 wächer. en auf⸗ ſich der Z 5 5 9 8.440 7 1 Otene Stellen —— 5 f 1 Mai 5 ö 0 Brief N* 1 ler bei Induſtrie, und Radio handel zum möglichſt f 05 Angebote unter H 132 b die Geſchäftsſt. d. Bl. Inſtallateuren eingeführt iſt, ofortigen Eintritt 4030 2 — 5 2 * 17 Mahnswert! it mögl. Detailleur he verfügt, bietet ſich durch Einem tüchtigen Kfm.(Reiſend.), war u. über Wohfeiderin 2% ſagahme b.—2 Vertretungen 158590 uche) eine lohnende Exi⸗ eren i. Alter v. 3040 J. 1952 dig ihre Adr. mit Angabe bis⸗ 07⁰ li Tätigkeit unter K U 25 an 9 3 d. 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